T
Geschichtsquellen
der
PROVINZ SACHSEN
und
angrenzender Gebiete.
Herausgegeben I
von der
Historischen Kommission für die Provinz Sachsen
und das Herzogtum Anhalt.
Siebenundvierzigster Band.
Urkundenbuch zur
Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels
im 16. Jahrhundert
von
Dr. Walter Möllenberg.
Halle a. d. S.
Druck und Verlag von Otto Hendel.
1915.
Tir
Urkundenbucli
zur Geschichte des
Mansfeldischen Saigerhandels
im 16. Jalirliuudcrt
Bearbeitet
Dr. Walter Möllenberg,
Archivar am Königl. Staatsardiiv zu Magdeburg.
Herausgegeben
Yon der
[istorischen Kommission der Provinz Sachsen
und des Herzogtums Anhalt.
4%p^
Halle a. d. S.
Pruck und Verlag von Otto Hendel.
1915
^33 M2^'
9854^3
5-
Vorwort und Einleitung.
Die Anfänge des Mansfelder Bergbaus^) reichen nach einer alten
Tradition bis in das Jahr 1200 zurück. Einen eigentlichen Aufschwung
nahm er jedoch erst im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts, als sich
hier, wie in Ungarn und Tirol, der unternehmende Geist des Bürger-
tums, besonders der oberdeutschen Städte, dem Kupferhandel zuwandte.
Den Bergbauunternehmern, den Grafen von Mansfeld und den
Hüttenmeistern, die entweder eigene Schmelzöfen (Erbfeuer) betrieben
oder Schmelzöfen der Grafen (Herrenfeuer) in Pacht hatten, trat durch
ein immer mehr ausgebildetes Verlagssystem das auswärtige Kapital
zur Seite, gewann allmählich einen bestimmenden Einfluss auf die
Kupferproduktion und bemächtigte sich zugleich des Vertriebes der
Kupfer. Verleger war der Kaufmann, der den Hüttenmeistern das für
den Bergbau erforderliche Betriebskapital darlieh und die in den
Schmelzöfen der Hüttenmeister aus den Minem geschmolzenen Roh-
kupfer auf die Saigerhütten führte, wo durch den Saigerprozess das
im Kupfer enthaltene Silber abgeschieden und Garkupfer hergestellt
wurde.
Die Gewinnung von Silber und Kupfer auf den Saigerhütten, die
Beschaffung von Blei, das zum Entsilbern der Rohkupfer verwendet
wurde, und sodann der Handel mit den auf den Saigerhütten gewon-
nenen Produkten bildeten den Inhalt des „Saigerhandels".
Die älteste der zur Ausnutzung der mansfeldischen Kupfer in Be-
trieb genommenen Saigerhütten ist die Hütte bei der Stadt Gräfenthal
i.Th., die von den Buchnern im Jahre 1462 errichtet wurde-) An sie
^ üeber den Mansfelder Bergbau und seine Geschichte vgl. mein Buch: Das
Mansfelder Bergrecht und seine Geschichte (Forschungen zur Geschieht« des
Harzgebietes, Band 3), Wernigerode 1914. Daneben: W. Mück, Der Mansfelder
Kupferachieferbergbau in seiner rechtsgeschichtlichen Entwicklung. 2 Bde. Eis-
leben 1910.
-) ÜB. Nr. 1.
VI Vorwort und Einleitung.
reihten sich bald die Saigerhtitten zu Steinach (1464) i), Schwarza und
Mansfeld (1472)2), Eisfeld (1479) ^'O, Arnstadt 4) und Luderstadt (Ludwig-
stadt in Pranken)^).
Die Begründung dieser thüringischen Saigerhüttenindustrie , die
Ausbildung eigenartiger kapitalistischer Organisationsformen des Handeis
in den Saigerhandelsgesellschaften : der Gesellschaft der Hütten Mans-
feld und Schwarza, der Gesellschaft der Hütte Arnstadt, der Gesellschaft
der Hütte Leutenberg (zeitweilig der Hütten Leutenberg und Eisfeld)
und der beiden Gesellschaften der Hütten Luderstadt und Steinach
habe ich bereits früher zum Gegenstande einer besonderen Studie ge-
macht^). Die damals von mir gegebene Darstellung der aufblühenden
Saigerhüttenindustrie, der Handelswege und Absatzgebiete des mans-
feldischen Garkupfers und des Kupferhandels in Nürnberg, auf den
Frankfurter Messen und in Antwerpen findet nun hier eine eingehende
urkundhche Begründung. Der Aufstieg der einzelnen Handelsgesell-
schaften, vornehmlich der unter der Leitung Christoph Fürers von
Nürnberg stehenden Gesellschaft der Hütte Arnstadt und der von Graf
Albrecht von Mansfeld in Gemeinschaft mit Jakob Welser von Nürn-
berg ins Leben gerufenen Gesellschaft der Hütte Leutenberg, die von
Christoph Fürer gegen Jakob Welser zum Siege geführten Kartell-
bestrebungen und die Erfolge des im Jahre 1534 zustande gekommenen
Kupfersyndikats der sämtlichen manfeldischen Saigerhandelsgesellschaften
werden an der Hand der im folgenden mitgeteilten Urkunden genauer
verfolgt werden können.
Mit der sogen, mansfeldischen Feuerteilung vom Jahre 1536, der
Teilung der mansfeldischen Erb- und Herrenfeuer unter die fünf Linien
des gräflichen Hauses Mansfeld in fünf Fünfteile, wurde dem Saiger-
handel eine neue Grundlage geschaffen und eine aktivere Beteiligung
der Grafen an den Saigerhandelsunternehmungen eingeleitet. Hierüber,
vor allem über die Neubegründung der Luderstädter Gesellschaft unter
hauptsächlicher Mitwirkung des Leipziger Bürgers Heinz Scherl und der
Steinacher Gesellschaft durch den Hüttenmeister Hans Reinicke von
Mansfeld und den stolbergischen Rentmeister und Rat Wilhelm ReifTen-
1) ÜB. Nr. 2. 0 Uß. Nr. 3. ^) ÜB. Nr. 4. *) u. ") Gründungs-
jahr unbekannt.
^) Die Eroberung des Weltmarktes durch das raansfeldische Kupfer. Studien
zur Geschichte des Thüringer Saigerhüttenhandels im sechzehnten Jahrhundert.
Gotha 1911.
V'orwort und Einleitung. VII
<
stein, über den schliesslichen Rückgang des Saigerhandels infolge der
politischen Ereignisse, des Schmalkaldischen und des markgräflichen
Krieges, über die Zurückziehung des Nürnberger Kapitals aus dem
Saigerhandel und die Auflösung der meisten Saigerhandelsgesellschaften
um das Jahr 1553 wird das Urkundenbiich auf seine Art ebenfalls
neuen Aufschluss zu geben vermögen.
Ist somit für diese erste Hälfte ein Leitfaden gegeben, der das
Verständnis der den Urkunden zugrunde liegenden Dinge und Ereig-
nisse erschliesst, so rauss es für die andere Hälfte bei einer kurzen
Zusammenfassung des Wesentlichsten, das die Urkunden verknüpft,
sein Bewenden haben. Eine ei-schöpfendere Darstellung, die von mir
aus äusseren Gründen noch nicht veröffentlicht werden konnte^), ge-
denke ich demnächst an anderer Stelle vorzulegen.
Im Vordergrunde steht seit dem Jahre 1553 die Steinacher Gesell-
schaft, die bald die Erbschaft der übrigen sich nacheinander auflösen-
den Gesellschaften antrat, nachdem sie zuvor durch den Eintritt der
Frankfurter Gesellschafter ihr Kapital in ansehnlicher Weise vergrössert
hatte und mit den Grafen des Mansfelder Vorderorts Hans Georg und
Hans Albrecht eine neue Gemeinschaft eingegangen war. Die Grafen
übertrugen ihr daraufhin die gesamten Kupfer ihrer drei vorderortischen
Fünfteile. Die dem Anschein nach florierende Gesellschaft arbeitete
jedoch tatsächlich mit grossen Verlusten; allerlei Unstimmigkeiten
kamen hinzu und veranlassten die Frankfurter, ihren Anteil am Handel
im September des Jahres 1556 plötzlich aufzukündigen, wodurch die
ganze Handelsgesellschaft auseinandergesprengt und die Grafen ge-
zwungen wurden, die Saigerung der Kupfer auf den Hütten Eisfeld
nd Steinach selbst in die Hand zu nehmen.
Die Versuche der Grafen, für das gesaigerte Kupfer neue Kapita-
stenkreise zu interessieren, führten zu Anfang des Jahres 1557 zu
einem Kupferkaufvertrag mit den Manlich in Augsburg, die sich
bereit fanden, das Steinacher Gesellschaftskapital abzulösen, und zwar
sowohl den Anteil der Frankfurter, als auch den der alten Steinacher
Gesellschafter mit je 150000 fl. Für diese Summe von 300000 fl ver-
schrieben die Grafen den Manlich auf 30 Jahre die Kupfer von zwei
Fünfteilen, jährlich ca. 10000 Zentner Garkupfer, und stellten ihnen
t
Sie war als Einleitung zu diesem Urkundenbuch gedacht. Die Bestim-
ungen der Historischen Kommission schh'essen jedoch die Veröffentlichung
derartiger Darstellungen aus.
VIII Vorwort und Einleitung.
für später auch die vorläufig noch den Buchnerschen Gesellschaftern
der Hütte Gräfenthal übertragenen Kupfer des dritten vorderortischen
Fünfteils in Aussicht.
Der weitere Verlauf ist eine Geschichte der Irrungen und Wir-
rungen: bei der Auseinandersetzung gerieten die alten Steinacher Ge-
sellschafter mit den Frankfurtern und ein Teil der Gesellschafter unter-
einander in Zwistigkeiten , dazu gerieten dann noch die Grafen mit den
Manlich in Streit, weil sie sich beim Kupferkaufvertrag nachträglich
stark übervorteilt fühlten. Eine endgültige Einigung aller war selbst
durch das Eingreifen des Kurfürsten von Sachsen und des Kaisers
und auf zahlreichen Tagungen der Parteien nicht zu erzielen. Es ist
ein Teil der Vorgeschichte des Riesenkonkurses, der über die Graf-
schaft Mansfeld hereinbricht, alle Beteiligten im Mitleidenschaft zieht
und dem Wirtschaftsleben Mittel- und Süddeutschlands tiefe Wunden
schlägt.
Die neuen Händler, die sich inzwischen dem mansfeldischen Saiger-
handel zugewendet und an der Verwaltung des mansfeldischen Berg-
baus und Hüttenbetriebs Anteil gewonnen hatten, konnten den allge-
meinen Niedergang des Kupferhandels nicht aufhalten.
In diesem Sinne bildet also die im Jahre 1570 erfolgende Seques-
tration (d. h. Zwangsverwaltung) des mansfeldischen Vorderorts durch
Kursachsen, Magdeburg und Halberstadt einen gewissen Abschluss,
woraus sich die Abgrenzung des Urkundenbuches von selber ergab. —
Die mitgeteilten Handelsurkunden umfassen im wesentlichen die
folgenden Kategorien (bei den mit Stern * versehenen handelt es sich
nur um Auszüge):
1. Gesellsehaftsverträge der Saigerhandelsgesellschaften, und zwar
der Hütten Mansfeld und Schvvarza Nr. 3 (1472); Arnstadt Nr. 10
(1501), 11(1502), 102* (1532); Leutenberg Nr. 22 (1524), 54(1526);
Luderstadt Nr. 107 (1535), 109 (1536), 110 (1536), 126 (1540);
Steinach (auch Steinach und Eisfeld) 117 (1537), 126 (1540), 214
(1553), 215 (1553), 228 (1554), 238 (1555), 241* (1556). Dazu
kommt der nur lose in diesen Rahmen passende Gesellschafts-
vertrag des Könnernschen Bergwerks und Schmelzhandels
Nr. 125 (1540).
Einzureihen ist hier noch der Syndikatsvertrag der sämt-
lichen Saigerhandelsgesellschaften Nr. 116 (1536). Die Urkunde
stellt nur einen Erneuerungsvertrag dar; die ihr voraufgehende
Vorwort und £linleitaDg. IX
Gründungsurkunde des Kupferhandelssyndikats ist nicht tiber-
liefert.
Lehnsurkunden über die verschiedenen Saigerhütten :
Gräfenthal Nr. 1 (1462), 6* (1489), 8* (1491), 14* (1519), 118*
(1537); Steinach Nr. 2* (1464); Eisfeld Nr. 4* (1479), 5* (1485),
87* (1529), 166* (1548; 1551), 217* (1553), 392 (1559); Luder-
stadt Nr. 226 (1554).
Einnahme- und Ausgaberechnungen der Saigerhütten:
Leutenbei- Nr. 48 (1524 5); Eisfeld Nr. 302 (1558).
Generalrechnungen der Saigerhandelsgesellschalten :
Ueberliefert ist nur die der Leutenberger und Eisfelder Gesell-
schaft Nr. 105 (1531/2), eins der wichtigsten Stücke des
ganzen Urkundenbuchs.
Jahresrechnungen der auswärtigen Faktoreien des Handels:
Des Nürnberger Faktors des Steinacher Handels Nr. 267 a u. b
(1556/7); des Frankfurter Faktors des Steinacher und Eisfelder
Handels Nr. 468 u. 469 (1560 1).
Einnahme- und Ausgaberechnungen der Handelsvertreter auf
den Messen und Märkten:
Leutenberger Gesellschaft Nr. 49 (1526; auf der Frankfurter Messe) ;
Abgesandter der Grafen von Mansfeld Nr. 386 (1559; Leipziger
Michaelsmarkt).
Hierher gehört auch Wolf Roths Handelsjournal Nr, 497
(1561, Leipziger Messe).
Handelskorrespondenzen :
üeber diesen an Zahl und Umfang grössten Bestandteil des Ur-
kundenbuchs siehe am Schluss des Registers das nach Brief-
schreibern und Briefempfängern geordnete Verzeichnis.
Instruktionen :
Der vorigen Kategorie nahe verwandt, seien sie doch hier be-
sonders aufgeführt: Nr. 100 (1532), 103 (1532), 242 (1556), 249*
(1556), 365 (1559), 372 (1559\ 374 (1559), 482 (1561), 527 (1563).
Herausgehoben zu werden verdienen: Nr. 467* (1561; für Albr,
Gugl zur Frankfurter Messe) u. 518 (1562; für Martin Obenrot
zum Leipziger Ostermarkt).
Hierzu kommen dann die mannigfaltigen Denkschriften, Gutachten^
Berichte, Aufzeichnungen und Protokolle, Schuldverschreibungen und
h
Vorwort und Einleitung,
Reverse, Quittungen, Abrechnungen, Ueberweisungszettel, Geleitsbriefe,
ßeiserechnungen, Lieferungsverträge der Grafen und der mansfeldischen
Hüttenmeister mit den Gesellschaften über Rohkupfer und Lieferungs-
verträge über Garkupfer und Silber. Inventare von Saigerhütten finden
sich unter Nr. 105 (1532; Hütte Leutenberg und Hütte Eisfeld) und
164 (1548; Hütte Luderstadt).
üeber die vorkommenden Münzbezeichnungen kann hier wieder-
holt Averden, was im Vorwort der „Studien zur Geschichte des Saiger-
handels" ausgeführt worden ist: Die gebräuchlichste Rechnungsmünze,
der rheinische Gulden (fl) „in Münz" gilt 21 Groschen (gr), der Groschen
12 Pfennig (A). Daneben wird der fl auch nach Schillingen (ß) und
Hellern (h) berechnet: 1 fl = 20 ß, 1 ß = 12 h. Oder ebenso nach
Batzen: 1 fl = 15 Batzen = 60 Kreuzern. Infolge der Verschiebungen
des Wertverhältnisses zwischen Gold und Silber ist auf das Kurantgeld
ein Agio zu rechnen, wenn einer Berechnung die Münze „in Gold^'
zugrunde gelegt wird und diese in Rechnungsmünze umgeschrieben
werden soll. So werden im Jahre 1526 auf der Frankfurter Messe für
1 fl „an Goldes statt" 16 Batzen 1 Kreuzer gegeben (Nr. 50). Im
Jahre 1527 werden für 1 fl „in Gold" 22 V2 g^i also IV'2 gr Aufgeld,
gezahlt (Nr. 67). Das Agio unterliegt gewissen Schwankungen; für
gewöhnlich beträgt es jedoch 1 gr; demgemäss ist im allgemeinen 1 fl
„in Gold" = 22 gr „in Münz".
Einen Kurswert hat auch der sächsiche Guldengroschen oder Taler,
der beispielsweise in Frankfurt 1526 auf 16 Batzen (Nr. 50), und später,
so 1557 in Nürnberg und 1561 in Frankfurt, auf 24 gr und auf 68—69
Kreuzer kommt (Nr. 267 u. 497). Das Gleiche gilt von den Engels-
groschen oder Schreckenbergern ; im allgemeinen sind 6 — 7 Engels-
groschen und Schreckenberger = 1 rhein. fl.
Auch die niederländische Münze begegnet uns hier und da (vgl,
z. B. S. 184), das flämische Pfund (h): 1 h = 20 ß, 1 ß = 12 groot,
1 groot = 4 A ; 1 rhein. fl = V30 h. —
Als das gebräuchliche Gewicht für Kupfer und Blei dient der
Zentner (c°) zu 100 Pfund (h), doch wird sowohl nach dem Eisleber
als auch nach dem Antwerpener, Nürnberger und Frankfurter Zentner
gerechnet. Als Normalgewicht kann der Frankfurter Zentner gelten :
auf 1 Frankfurter Zentner gehen 104 Pfund Eisleber, 108 Pfund Nürn-
berger und 116 Pfund Antwerpener Gewichts. Gezählt wird Kupfer
und Blei nach Schock (ß) und Stück.
Vorwort und Einleitung XI
Silber (auch als „Weiss" bezeichnet) wird nach Schrot (Gewicht)
und Korn (Feingehalt) bestimmt. Das Silbergewicht ist die Mark (Ji)
zu 16 Lot und zu 64 Quentin oder Quentchen ; das Quentchen zerfällt
in 4 Pfennig (A). Da es sich nicht um ganz reines Silber handelt, bei dem
die Mark fein 16 Lot unvermischt enthalten müsste, so pflegt bei jedem
Stück neben dem Gewicht der Gehalt nach Mark, Lot und Quentchen
angegeben zu werden. Dies geschieht mitunter in ähnlicher Weise
beim ungesaigerten Kupfer (1 Zentner hält 15 Lot Silber und mehr),
bei den Kupferzeinen , den Schmelzscheiben und Dornleinscheiben,
Bleischlackenscheiben und den übrigen Rückständen der Saigeröfen,
desgleichen beim Blei. —
Die Hauptmasse der Urkunden entstammt dem Archiv der Mans-
feld'schen kupferschieferbauenden Gewerkschaft in Eisleben. Es ist das
l'erdienst des früheren Ober-Berg- und Hüttendirektors Herrn Berg-
rats Schrader, eine sachgemässe Sichtung der im Besitz der Gewerk-
schaft befindlichen Archivalien veranlasst und gefördert zu haben. Ihm
meinen Dank für die Unterstützung meiner Arbeiten auch heute ab-
statten zu können, ist mir eine grosse Genugtuung. Mein Dank gilt
sodann der jetzigen Ober-Berg- und Hüttendirektion in Eisleben und
ihrem juristischen Abteilungsdirektor Herrn Landesrat Thewes für
die wiederholte freundliche Ueberlassung der Archivalien.
Ein sehr wichtiges Stück, den Leutenberger Gesellschafts vertrag
von 1524 (Nr. 22) , verdanke ich Sr. Exzellenz dem Herrn Regierungs-
präsidenten Dr. phil. h. c. Ludwig Freiherrn v. Wels er; die Aus-
fertigung beruht im Welserschen Farailienarchiv zu Neunhof bei Lauf.
Die sonst noch zu Rate gezogenen Archive haben nur gering-
fügige Ergänzungen liefern können, von deren Aufnahme in das ür-
kundenbuch ich ausserdem zumeist habe absehen müssen, da bei der
Fülle des Materials und bei dem besonderen Charakter dieses Urkunden-
buches es sich von selber verbot, Vollständigkeit zu erstreben, vielmehr
nur das Wesentliche zum Abdruck geeignet erscheinen konnte.
Es gehören an:
dem Familienarchiv der v. Fürer zu Haimendorf Nr. 7. 9. 10,
dem Ratsarchiv zu Leipzig Nr. 1. 6. 8. 14. 118,
dem Staatsarchiv zu Weimar Nr. 2. 4. 5. 87. 143. 166. 217. 543,
dem Germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg Nr. 11. 95. 96. 101.
106. 230. 344. 347. 396,
dem Stadtarchiv zu Nürnberg Nr. 20,
XII Vorwort und. Einleitung.
dem Kreisarchiv zu Nürnberg Nr. 102. 159. 431. 543,
dem Staatsarchiv zu Königsberg i. Pr. Nr. 182. 450a u. b. —
Mit dem Druck des ürkundenbuchs ist bereits Ende 1913 begonnen
worden. Der Ausbruch des Weltkrieges brachte eine erhebliche Ver-
zögerung, doch ist es möglich gewesen, den Druck und danach die
Herstellung des Kegisters glücklich zu Ende zu führen.
Magdeburg, den I.Juni 1915.
Walter MöUenberg.
1. 1462 Mai 3.
Conrad von Pappenheim belehnt Heinrich Bucher [Büchner] mit dein
Hammer unterhalb der Stadt Gräfenthal und gestattet ihm die Errichtung
einer Schmelxhütte mit den dazu gehörigen Baulichkeiten.
Ich Conrad zu Pappenheim des heiligen römischen reichs erbmar-
schall, die zeit ambtmann zu Coburg, bekenne und tue kund mit diesem
offin brief für mich, alle mein erben, erbnehmen, vor allermänniglichen,
daß ich zu rechten erbrecht und erblichen leben geliehen, gelaßen und
vererbet habe, leihe, laße und vererbe, so ich aller rechtlichs kan und
mag mit macht dis briefs dem erhaftigen Heinrichen Buchern, allen
seinen erben und erbnehmen den bammer untwendig der Stadt Gräven-
thal unter der mühle gelegen mit sampt dem acker, den etwan der
Stadt Schultheiß geliehen hat und Hansen Bocken gewest, dafür ich der
Stadt andere leben gegeben und abgewechselt habe, nemlichen ein stuck
ackers Heinzen Predels, das vor gezeiten Heydepachers gewest,
und ein stuck ackers, das Jörgen Schinzayls gewest ist, bede ober
dem sichhaus an dem hohenschuße gelegen, die dann der genant
Schultheiß als ander guter, die in der Stadt geschoß gehören, zu leihen
hat, on gefehrde und nue aller siehe die Stadt antreffen gefryet habe.
Auf solchem obgenanten hammer und acker, als weiten das mit zäunen
und hegen hie der selten waßers und jenseit waßers begriffen, verzäunt
und gehegt ist, sollen und mögen der genant Heinrich Pucher und sein
erben schmelzhütte, kolhutte, häuser und ander baue für sich und sein
gesinde nach aller ir notdurft bauen , sich der mitsamt dem waßer-
fluß zu ir handtierung, als sich gebühret und ihn zustehet, gebrauchen,
als erbes recht ist besitzen, innehaben, nutzen, nüßen, nach ihrem
besten nutz ohn alle hemmung, irrung, betrangk und eintrag mein,
meiner erben, unser bürger zu Gräventhale und allermänniglichs ohn
gefehrde. Darum sollen sie mir und mein erben zu rechtem erbzins
reichen und geben alle jähr jährlichen und iedes jahrs besundern und
ewiglichen ie zehen gülden zu sant "Walpurgtag und zehen gülden zu
sant Michelstag. Und so wir solchs zins zwenzig gülden zu den
zweyen fristen obgenant jährlichen ausgereicht werden, sollen wir sie
Geschichtsq.d.Pr.8. Hd.XXXXVIl. 1
ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
noch iemand unsertwegen nicht mehr beschweren, sondern wir sollen
und wollen sie und ander, die mit ihn in gesellschaft sind, so sie uns
benennen werden, mitsamt ihr habe und gut, alledieweil sie solch
schmelzhutte innehaben, getreulichen schützen, schirmen, schauern (!),
handhaben, verteidingen und versprechen als ander unser arme leut,
also daß wir ihr zu recht zu aller billigkeit zu geben und zu
nehmen, zu nehmen und geben auch mächtig seyn. Auch sollen
und wollen wir in unserm gericht und gebiete des handeis keinen
andern mehr aufnehmen, noch vergönnen zu bauen, ohn gefehrde. Und
ob es war, daß sie solches handeis und erbeit auf der genanten hutten
nicht länger treiben könten oder wollten, wie das queme, so sollen
sie, alledieweil die hutten des handeis ledig stehet, der obgenanten
zwenzig gülden zins ledig und zu geben nicht pflichtig seyn. Darzu
haben sie gut macht, die hutten zu verkaufen oder für die zins liegen
laßen ungehindert von uns und männiglich von unsern wegen, ohn
gefehrde. Und so solch handel und erbeit auf der hutten abgieng, so
haben wir gut macht und vollen gewalt, den neuen weg, so durch den
acker neben der hutten gemacht ist worden, abzutreiben und den weg
wieder unten durch das waßer weisen, als das vor alter herkommen ist,
ohn gefehrde. Auch ist beredt worden, daß wir ihn zu solchen ihren
bauen bauholz zu ihr notdurft geben sollen, doch an den enden, da
sie unser geschworener förster beweisen wird, alle gefehrde hierinne
hindangesetzt und ausgeschloßen. Zu Urkunde habe ich genant Conrad
zu Pappenheim etc. mein eigen insiegel für mich und alle mein erben
an diesen offin brief tun henken, der geben ist nach Christi unsers
herrn geburt tausend vierhundert und darnach im zweyundsechzigsten
jähre am montag nach sant Walpurgistag virginis.
Abschrift des 17. Jahrhmiderts im Batsarchiv zu Leipzig XX 33.
Qedr. MücTc II, S.360f.
2. 1464 April 13 (Freitag nach Quasimodogeniti) Weimar.
Herzog Wilhelm zu SacJisen etc. verleiht dem Heinrich Steinmetz,
Herman Preutgam und Herman Hildprant, Bürgern zu Nürnberg, und
deren Erben den wüsten Hammer unter dem Judenbach an der Steinach
der uns vor zelten jehrlich acht gülden gezinst hat, um darauf eine
Schmelzhutte zu erbauen, also daz sie die hofreit, davor der hamer
gelegen ist, nach mase einer smelzhutten zu richten, die erwyttern,
für sich und dieihenen, der sie zu fertigunge und arbeit des handeis pei
No. 2^3. 1464-1472.
sich zu haben bedorfFen, nottorftige wonhusere und gepeue fertigen
und die mit wassergreben und zeunen oder plancken, darinne sie ir
jeib und gut schedlichs uberlaufens truwen zu verwarn, ziemlich
bevestent machen mugen. Auch Hohgerechtigkeit loird ihnen verlieJien,
doch sollen sie hauen und kohlen nur nach Anueisung des Schossers xu
Coburg oder des Försters. In ihrem zur Befestigung angelegten Wassergraben
dürfen sie Karpfen u. a. Fische halten. Wann sich auch ire notturft
begibt, das wasser uff die sraelzhutten dienende abzuslahen, das sollen
sie, wie oft des not geschieht, unserm vischer, über die Steynach gesatzt,
verkundigen. Es wird ihnen gestattet, andere Teilhaber aufzunehmen. Bei
Streitigkeiten zwischen dem Herzog und seinen Dienern und den Gesell-
schaftern unll er es pei recht vor unsern gerichten zu Sonnenberg oder
Coburg pleiben lassen. — Wir sollen und wollen auch die genante
smelzhutten unten, oben und neben mit andern smelzhutten, der
zu schaden, nicht uberpauen lassen, ongeverde. — Zu Zins sollen
sie jährlich SO fl entrichten [ins Amt Coburg] einschliesslich für die ver-
liehene Bolzgerechtsame, von sonstiger Auflage jedoch verschont bleiben,
ausgenommen bei einer gemeinen Landsteuer. — Verkaufen sie die Hütte, so
bleiben die 30 fl Zins daran haften; ujvrd aus der Hütte wieder ein Hammer,
so soll der Zins une in alter Zeit 8 fl betragen.
Ausf. a. Perg. u. gleichzeit. Kopie im St. A. Weimar Reg. T. f. 464 A A 1.
Gedr. Mück Bd. U S. 361 ff.
3. 1472 Juli 4.
Oesellschaftsvertrag zunschen den Grafen Friedrieh, Günter und Volrad
von Henneberg und MansfeUI, dem Händler Gosse Koman, Heinrich Hagelken,
Gerhard Hagk und dessen Frau Styne Über den mit gleichen Einlagen zu
begründenden gemeinscJiaftlichen Betrieb der Witten Schwarxa und Mansfeld.
Von gottes gnaden wir Friedrich, Günther und Volrate [graven und]
herren zu Hennberg und Mansfelt und wir diese hemachgeschribenen
mit namen Gossen Koman und Heinrich Hagelken, Gerhart Hagk und
Styne meyne elich hausfrau bekennen mit diesem offin brive und tun
kunt gein allermeniglich [für uns und] unsere erben, das wir semptlich
uns mit vor wohlbetachtem mute, guttem vorrate, umb unsers nutzs
und furderung willen, freuntlich und gutlich vereynt, vertragen und funf-
tausent guldin, nemlich wir grave fridrich tau[sent, wir g]rave Günther
tausend und wir Gossen und Heinrich zweytausent, der wir bede einer
des andem gelts gleich raechtig ist und sein sol, und wir Gerhart und
1*
4 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Styne auch tausent guldin, alles reinischer werung, zusammen gele[get
haben, un]d wir grave Yolrate wollen unsere tausent guldin hernach,
so schrist wir mögen, legen in einen gemeyne kästen zu Mansfelt,
dartzu drey schlussel, der wir grave Günther einen, der Schreiber den
andern und Gerhart den dritten hab[en sollen], und wie ofFt des
not ist, sollen die, dy dieselben schlussel haben, solich schlussel
darleihen und auch mitgehen oder schicken. So in gebrauch des
handeis der Schreiber, den wir also darüber setzen und ordenen gein
Mansfelt, ge[ld da]raus zu nemen notturftig were, das anzulegen, solte
uff eigentlich Verzeichnis gescheen und umb swartzkupfer oder steyn
und pley gegeben, auch was zu dem notdurftig ist, damit es gesmeltzt,
es sey holtz, koUen oder anders, gekauft und bestalt werden, uff koste,
gewyne und verlust unser aller, on geverde. Und zu dem smeltzen in
den hutten zu Mansfelt und Swartza wir Gerhart und Styn obgenant
ein getreulich gut aufsehens haben, die mit unser kunste regiren sollen
die nehsten zehen jare schirstnacheinander volgende, des wir uns herin
ungewegert zu tun nach unserm pesten verstentnis verpflichten uns
allen zugute, darfur uns jerlich von der gewynste volgen und werden
soll zuvorens ein teyle, gleich uns von unsern tausent guldin eingelegt
geburen wirdet, ongeverde. Und soUchs alles, was also gesmeltzt und
abgetriben wirdet, es sey silber oder kupfer, soll und will ich ob-
getachter Gossen Koman uns allen in der gesellschaft zugute verkeufen
und vertreiben, auch pley in die hutten herwider schicken, doch uff
unser aller kostung und des, wie oft das geschiet, den Schreibern
Verzeichnis geben und berechnung tun und das geld darfur ine zu iren
henden in die kästen antworten: des alles dieselben Schreiber uns allen
jerlich furter berechnung thun, die zu Erfurt gescheen sollen, die erste
uff sant Felicius tag schirst nach sant Erharts tag volgende und dornach
die andern eins ighchen jars uff denselben tag, dartzu wir alle komen
oder aber, so unser einer oder mere ehaft halben nit komen konte,
sollen der oder dieselben ymant der iren mit macht dartzu schicken,
sohch rechnung zu hören und nach der verhorung receszqwitancien und
anders dartzu notturftig geben und nemen. Und was zu gewyne eins
iglichen jars, ubir alles gestehen und kostnung, erobert wurde, soll
unser iglichem soviel geburet auch volgen, alles ongeverde. Doch sollen
wir grave Volrat von dem gewynne, alle die weile unser gelt ungelegt
ist, nichts haben oder nemen. So wir aber unser gelt eingeben, auch
den kostung der bewe beder hutten und was darein zu der arbeit not-
turftig gekauft were, unsern teile abgelegt betten, solt darnach uns
unser teile gewynnes als den andern werden, ongeverde. Und hirin ist
No.3. 1472.
nemlich abgeredt, das das erste jare solich gelt, von uns allen also ein-
gelegt, mitsampt dem gewynne allem davon erobert, bey dem handel
pleiben soll. So aber wir alle in der rechniing ye zutzeiten semptlich
eynigk und rats wurden, ichts davon zutund, sol dasselb gleich geteilt
und iglicher parth, die eingelegt betten, einteile gegeben werden, doch
das zuvoran alle kostung, auch des genanten Gerharts und seiner
frawen teile, für ire kunste abgetzogen werden, ongeverde. Und nachdem
wir obgemelten parthey itzt unser gelt eingelegt, auch igüch hundert
guldin zu bawgelt der hutten geben haben, sollen des durch bede
Schreiber der hutten rechnung uns allen itzt getacht gescheen und
sollen auch furter bede hutten von der geselschaft, wie wir rats werden
miteinander, in wesentlichen bewen halten und uns der gebrauchen
nach unserm pesten ongeverde. Und sunderhch so erst die zu Swartza
gemacht were, sol der handel von stund an gleicher weise zu Mansfelt
gehen, uns allen zu nutz und zu gute daruff getriben und volntzogen
werden und des jerhch auch ein berechnung gescheen in mitleidung
aller koste und zugebrauch des gewynnes, wievor in dem artickel der
hutten zu Mansfelt begriffen ist, ongeverde. Und sohcher handel soll
unter uns bestehen, weren, gehalten und unverruckt nach dem pesten
getriben werden die nechsten zehen jare nach datum disz brives
schirste nacheinander volgende und darein nymants gnomen werden, es
geschee dann mit unser aller wissen und willen, ongeverde. Und so
wir nach ausgange der zehen jare, oder so wir des eher semptlich
rats wurden, und von solicher geselschaft und vereynigung lassen
weiten, selten uns obgenanten Gossen Koman, Heinrich Hagelken und
Gerharten oder unsern erben unser gelt, soviel wir zu bawen der hutten
gelegt hotten, von den herren, nemlich von uns graven Friderichen von
der hutten zu Swartza, von uns grave Günthern von der hutten zu
Mansfelt, widder gegeben werden, es were dann, das ergerung oder
schade daran gescheen were, den selten und weiten wir und unsere
erben mittragen, alles ongeverde. Und so wir itztgenanten Gossen,
Heinrich und Gerhart nach ausgange des handeis gemeltermasz ab-
ziehen wolten, soll uns unverhindert gestatt werden, doch das wir zu-
voran ein gewiszhch habende beweysung tun und machen der habe
und guts, so die andern bey uns in dem handel hetten, ongeverde. Und
sunderhch sind wir alle semptlich eynigk und rats worden, ob es sich
begebe, das unser einer oder mere vor ablassung des handeis und gesel-
schaft abginge und stürbe, des gott der almechtige uns gnedighch
fristen wolle, und des oder derselben erben zum handel nit nutz weren,
)lte man sie mit iren tausent guldin, mitsampt dem gewynst, davon
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
erobert ine geburen wurde, abweysen und ine die in einer jarsfrist,
nachdem die verschieden weren, aus der geselschaft betzalen und wider-
geben, ongeverde. Und die knecht, die also zu gebrauch des handeis auf-
gnomraen wurden, sollen alle unser obgenanten grave einem, dem sie
gesessen weren, globen und sweren, in dem handel unser aller schaden
zu bewaren, frommen und pestes zu werben, getrewe und gewertig
zu sein, zu furderung des handeis nach dem aller pesten helfen raten,
und ob sie ichts davon lernen oder erfaren mochten, nymants das
offenbaren; und ob derselben einer oder mere also in geschicknis des.
handeis niderlege und schaden nemo, den oder dieselben sollen wir in
gemeyn losen oder iren schaden widerkeren zymlich und ongeverde.
Mere ist beredt, ob, in der zeyt solicher unser vertragk weret, zwuscben
uns partheyen obgemelt irrung, spenne oder zwitracht wurden, das
wolle gott nach dem lengsten aufhalten, sollen von den partheyen, die
zwispeltig weren, nemlich von uns graven unsere rete und von uns
den andern abgenant unsere frunde dartzu gegeben werden, nemlich
igliche parthey zwen irer rete oder frunde, als obgemelt ist, dieselben
sollen macht haben nach verhorung der dinge, uns partheyen, die irrig
weren, gutlich mit wissen zu entscheiden. So sie aber des also zwuschen
uns nit finden mochten, so sollen die parfeiey schulde und antwort
nach notturft verschreiben lassen und die gein Meydeburg schicken,
mit begerung, die sach daruff zu entscheiden; wie es dann daselbst
entscheiden und ausgesprochen wirdet, dabey soll es pleiben, ongeverde.
Und wir obgenanten alle und unser iglicher besunder gereden bey
unsern guten waren trewen für uns und unsere erben, disen brive
mit allem seinem Inhalt stete, veste und unversprochenKch zu halten,
dem on wegerung getrewlich nachzukomen und zu furderung des
handeis iglicher nach seinem pesten verstentnis uns allen zu nutz
und zu gute getrewen vleisz furzuwenten und zu tun, wie uns
beduncket am nutzlichsten zu sein, des wir uns gegeneinander gantz
verpflichten, hirin geverde und argelist gantz ausgeschlossen. Des
zu Urkunde hat unser iglicher sein insigel hiran thun hencken; so
bekennen wir Albrecht grave und herre zu Mansfelt, des obgetachten
graven Günthers sone, das solich verschreibung, geselschaft und eynung
mit unserm guten willen und wissen gescheen ist, dar urab. wollen wir
disen brive mit allem seinem Inhalt, sovil uns geburen wirdt, stete
halten on wegerung und haben des zu Urkunde unser insiegel für
uns und unsern bruder graven Ernste auch daran thun hencken.
Der geben ist nach Crists geburt tawsent virhundert und im zweyund-
sibenzigisten jaren uff sant ülrichstag.
No.S— 7. 1472—1491.
Atis/ertigmtg auf Pergament mit den (abgefallenen) Siegeln der Kontrahenten
und Graf JJbrechts (teüioeise beschädigt).
In dorso : (Anfang des 16. Jahrhunderts) Schwartza, den kupflfer und seigerhandel
betreflFend mit graff Fridrich von Henneberg und graff Günther von Mansfeld
anno 1472.
4, 1479 Juli 29 (Donnerstag Marthe virginis). Weimar.
Herzog Wilhelm xu Sachsen verleiht den Bürgern xu Nürnberg Hans
Starck und Matthies Landauer die von ihnen erkaufte Mühle im Felde vor
Eisfeld xur Erbauung einer Schmelxhütte gegen einen jährlichen Zins
von 30 rJiein. fl.
Ausf. a. Perg. (Siegel fehlt) im St. A. Weimar Beg. T. fol. 469, BB Nr. 1 (1958).
Gedr. Mück Bd. 2 S. 365 ff.
Die Verleihung tcird bestätigt durch Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht 1482
Okt. 11 (Freitag nach Dionysii) und durch Kurfürst Friedrich und Herzog Hans
1488 Aug. 1 (St. A. Weimar Beg. T. folg. 469, BB Nr. 2 und 3).
. 1485.
Kurfürst Ernst xu Sachsen verleiht den Nibtiberger Bürgern Georg
Holxschiüier und Ulrich Erckel die Messinghütte xu Neubrunn im Gericht
Eisfeld.
Abschr. im St. A. Weimar Beg. T. fol. 480 TT.
li
1489 Januar 12 (Montag nach Trium regum).
Sebastian von Pappenheim bestätigt dem Heinrich Bucher den Lehnbrief
(vom 3. Mai 1462) über den Hammer unterluüb der Stadt Qräfenthal.
Begest im Ratsarchiv zu Leipzig XX 33 f. 145.
t. 1491 Mai 12. (Pfintztag an sant Pangrazientag).
Sigmund Fürer d. Ä. u. Hans Gärtner d. Ä. xu Nürnberg bevoü-
mächtigen Sigmund Fürer den Jungen, von Eberhard Tirmaier xu Nürn-
berg eine Schuld von 1021 fl Rh. für geschlagenes Kupfer einxuxiehen.
Abschrift im Geheimbuch des Geschlechts von Fürer au Haimendorf f. 304.
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
8. 1491 Dezember 8 (Donnerstag nach Nicolai).
Sebastian von Pappenheim belehnt Moritz Bucher mit der Hütte zu
Gräfenthal,
Hegest im Batsarchiv zu Leipzig XX 33 f. 145.
9. 1497 September 2.
Sigmund Fürer d. A. zu Nürnberg legt zugunsten seines Sohnes
Sigmund d. J. 8000 fl in, den Saigerhandel %u Oräfenthal ein und trifft
darüber Bestimmungen für seinen Todesfall.
Ich Sigmund Fürer der elter bürger zu Nurmberg bekenne für
mich, mein erben, nachdem und ich zu meinem sone Sigmund Fürer
dem jungen achttausent Keinische gülden an parem gelde, die mich
allein antreffen, in die geselschaft des scheidhandels pey Grefföntal zu
gewine und verlust gelegt hab, mit solchem gedinge, das mein sone
Sigmund von mir noch meinen erben solicher 8000 fl halben auf
weiter rechnung, den er mit seinen geselschafter Moritz Bucher besleust,
nit gedrungen soll werden, sonder er soll mir auf getrauen und gelauben
jerlich den gewine, ob sich der funde, auf Michaelis heraus geben etc.
Ich will auch Verlustes gewertig sein estc. Ob sich aber begebe, das
ich todes halben abging, so soll mein sone Sigmund unverpunden mit
sein geschwistrigten sein, weiter zu handeln, sunder macht haben, inen
das ir zu geben, als er sich des gegen mir verschriben hat Hinwider
haben sie das ire zu fodern zu der recbnung, so soll er sie ent-
richten des haubtguts mitsambt dem gewinne auf Michaelis und
Weihnachten, wie des Moritzen Buchers geselschaftsbrief ausweist. Des
zu urkund gibe ich im disen brief mit mein selbs hant geschrieben unter
meinem insigel, geben am samstag nach Egidi im 1497 jar.
Abschrift im Geheimbuch des Geschlechts von Fürer zu Haimendorf f. 304 v.
10. 1501 Mai 1.
Christoffen Fürers verschreibung gegen
seiner gesellschaft zu Arnstatt
1501.
Ich ChristofF Fürer zu Nurmberg bekenn für mich und all mein
erben und nachkomen, das ich mich mit den gesellschaftern des schmelz-
No.8-11. 1491—1502.
hüttenhandels der schmelzhütten zu Arnstetten in Dürringen, nemlich
herrn Johann Letscher doctor, Hansen Gärtner dem eitern und Sig-
mund Fürer meinem lieben vatter, Wilhelm Schlüßelfelder von wegen
weiland Anthoni Schluß elf eiders erben und Sebalden Wolkenstain für
sich und sein mitverwanden, ihr erben und nachkomen verainigt, ver-
pflicht und vertragen hab, nemblich also, das ich ihnen ihren schmelz-
hüttenhandel soll und will ausrichten drey jar die nähern nach dato
dieser schritt hie zu Nurmberg, Meyßen und Frankfurt mit kaufen,
verkaufen und schuld einzupringen getreulich und wie mir von ihnen
zu thun wird bevohlen. Und neben dieser meiner factorei soll und
will ich keinen andern handel treiben, auch andern außerhalb diß
handels one ihr wißen und willen nichts kaufen und verkaufen und
gar kein ander gewerb treiben, das den vorbemelten gesellschaftern an
irem handel zu nachteil, schaden ader schmellerung ihr gesellschaft
möcht dienen. Und solchs alles außerhalb der statt Nurmberg soll
beschehen auf der gesellschaft zerung und costen, aber in der statt auf
mein zerung. Und für mein belohnung sollen sie mir alle jar geben
hundert gülden reinisch. Und ob ich in ausrichtung des handeis oder
gesellschaft wurd gefangen, das gott gnediglich woll verhüetten, sollen
die gesellschafter nit schuldig sein, mich höher zu ledigen, dann mit
zwayhundert gülden. Und ist diese abred beschehen mit wissen und
willen Sigmunden Fürers des eitern, meines Heben vatters, der auch
gegen den obvermelten gesellschaftern für mich ist fürstand und selbs-
schuldner worden. Und alles das, so ich dieser factorei halb ver-
schrieben oder pflichtig bin, des ich Sigmund Fürer der elter, also von
mir beschehen sey, bekenne. Darumb hab ich mein sigel zu end dieser
Schrift und ich Christoff Fürer mein petschaft getruckt. Beschehen
auf St. Walburgen tag nach Christi unsers herrn geburt tausent fünf-
hundert und ein jar.
Äbschr. im Geschlechterbuch der Fürer zu Haimendorf f. 565^
11. 1502 Mai 27.
Gesellschaftsvertrag der Teilhaber der Schmelxhütte bei Arnstadt.
Wir die hernachgeschriben , Johanns Letscher doctor zu Nurmberg
und ich Philips Trackstet doctor zu Eyßleben und ich Heinrich Gärtner
doctor, Hanns Gärtner sein vater, Sigmund und Cristoff die Furer
gebruder, Wilhelm Schlusselfelder von wegen seines bruders kindt und
k
10 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Sebolt Wolcken stein von sein und seiner geschwistret wegen alle burger
und burgerin zu Nurmberg, bekennen eintrechtiglich für uns und alle
unsere erben und nachkomen und thun kund allermeniglich, daß wir
uns eins gewerbs und handeis, den zu üben in unser schmelczhütten
bey Arnstat in Doringen gelegen und die wir in lehenschaft haben
von unserm gnedigen hern hern Günther dem jungen grave zu
Schwarczpurg hern zu Arnstat und Sunderhusen etc., darinnen kupfer
zu schmelzen und scheyden, das silber daraus seygern, auch ander
arbeyt und hantirung, so sich mit unser aller oder der merer teil
wissen und willen, wie wir den deß furan eins werden aus dem-
selben handel oder ausserhalb, wie das sich begeben mag, geselschaft
weyß vereint und vertragen haben, in massen hernach geschriben und
berurt ist: Item von ersten, so ist dieselb schmelczhütten mit dem
wergktzeug und aller ein und zugehorung des paus und grunts unser
obgenanten. Item furpas ist bereth worden, daß wir in solichem
unserm huttenhandel und gewerbe in dieser unser geselschaft ein und
dreissig tausent -fünfhundert gülden Keinisch landswerung haben; der-
selben wir Johans Letscher funftausent, Phihps Trackstet sechstausent,
Heinrich Gärtner zweytausent, Hanns Gärtner zweytausent, Sigmund
und Cristoff die- Fürer sibentausent, "Wilhelm Schlusselfelder von
wegen seines bruders kind funftausent und Sebolt Wolckenstein von
sein und seiner geschwistret wegen viertausent fünfhundert gülden
oberurter landswerung gelegt haben. Und ob sich begebe, daß wir
noch mere gelts zu diesem unserm handel notturftig wurden, das sol
furgenomen werden nach der geselschafter und der merer teil erkentnus
und gutduncken, domit dieser unser handel nach dem pesten ausgericht
werd durch die knecht, so wir darzu verordnen. Denselben wir auch
aus gemeiner geselschafter gelt umb ir muhe und arbeit nach pilliger
erkentnus der merer teil der geselschafter thun sollen. Auch sollen
die knecht, die das kupfer und pley kaufen und verkaufen, auch die,
so auf der hutten dasselbig seygern, koln, holcz und alle notturft, zu
solichem unserm handel gehörende, bestellen und den vertrauen und
gewalt von uns haben. Dieselben knecht sollen uns allen globen,
unsern handel getreulich zu hanttirn und zu treyben, eynem als
dem andern getreu und gewar zu sein uud von solichem handel
alle jar jerlichen zu Pfingsten achtag vor aber nach unge verlieh dar-
nach zu Nurmberg uns allen deßselben handeis und was wir sunst von
kaufen, verkaufen, eynnemen und ausgeben diesen handel beruiende zu
thun betten oder gewynnen mitsampt allem unserm darlegen des
haubtgucz eyn gancze entliche rechnung thun und damit zu den.
No. 11. 1502.
künftigen Pfingsten anheben sollen; und ob uns dan gewin zustund,
des wir hoffen, derselbig gewin sol uns vorgemelten und unsern
erben zusteen und den jerüch, so man rechnung thut, uns allen, yedeni
nach seinem antzal des haubtguts, derselbig gewin aus dieser unser
geselschaft gegeben werden, es were den, das wir den mit willen nach
unser notturft lenger ligen wolten lassen. Hetten wir den verlust, den
solten wir auch alle yeder nach anzal seines darlegens des haubtguts
tragen und dulden. Item ob sich begebe, daß unser einer oder mere
nit lenger in dem handel bleyben und seinen teil verkaufen wolte, so
sol er den nyemant anders den seinen mitgesellen verkaufen. Dieselben
sollen den auch annemen nach gleichen pilligen dingen, wie es der
merer teyl der geselschafter erkent und auch also, daß er soliche auf-
sagung thun sol zu sand Michelstag vor der rechnung; und waß im
dan geparn wurd, das sol im von der rechnung im nachvolgen halben
jar zu danck ausgericht und bezalt werden. Es sollen auch die
oberurten geselschafter in selbst oder durch ir diner yemant anders
kein geld aus der geselschaft leyhen oder sich des gebrauchen, bey den
pflichten, so wir gegeneinander gethan haben und dobey uns vereinigt,
was der merer teyl der geselschafter für nucz und für das peste dem
handel zu gut erkennen oder furnemen, dobey sol es pleyben, unan-
gesehen des myndern teyls. Es mocht sich auch einer so krudlich
oder so in-ig halten wollen, so hette der merer teyl ime den handel
aufzusagen gutte macht und alsden in bezaln als ob er selbs aufgesagt
heth, des sich derselbig also benugen soll lassen an verner Widerrede und
den andern an schaden, on geverde. Ob aber einiche irrung oder zwi-
tracht zwischen unser allen oder eczlichen aus uns gegen den andern
dieser vorgeschriben artickel halb oder von ander Sachen wegen diese
unsere geselschaft betreffend oder so daraus wern erwachsen, sollen
wir zu forderst vleis haben, dieselben hinzulegen; woe aber dasselbig
nit wolt fruchpar sein, sollen und woUen wir, die den Sachen streyten
und zwitracht sein verwant, furderlich vleis thun, bey einem erbern
rath dieser stat Nurmberg sich der Sachen zu rechtlichem austrag zu
beladen und dieselben irrung oder zwitracht desselben endes recht-
licher weiß furtragen und zu end stellen, gleicher weiß als ob sie der
Sachen ordelich richter wern. Und was alsden von einem erbern rath
zu recht wurd erkant, daß sollen und wollen wir an alle wegerung an-
nemen, entlich dobey bleiben und dawider nit thun, als wir alle diese
obgeschriben artickel einander zu halten unter unsern insigeln gegen
einander verpflicht haben, da wider nit zu thun oder zu thun schaffen
oder gestatten, getreulich und ungeverlich. Des zu urkund haben wir
12 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Salgerhandels,
unser yeder sein eygen insigel an diesen brief gehangen, der geben ist
auf donerstag nach Urbani und Cristi unsers lieben herrn gepurt
funftzehenhundert und im andern jare.
Ausfertigimg auf Pergament mit folgenden Siegeln: 1. Johann Letscher
(2 Laschen), 2. Philipp Dragstedt (Drache), 3. Heinrich Gärtner (Gartenzaun
überragt von Baum), 4. Hans Gärtner (desgl.), 5. Chr. und Sigmund Fürer (geteilt:
halbe Lilie, halbes Rad), 6. Wilhelm Schlüsselfelder (drei strahlenförmig geordnete
Schlüssel), 7. Sebolt Wolkenstein (undeutlich).
Im Germanischen Museum zu Nürnberg.
12. 1514 Februar 9.
Graf Hoyer von Mansfeld verkauft sein Zehntkupfer des Jahres 1514
an Wolfgang Schönberger und dessen Gesellschafter zu Schwarza.
"Wir Hoyer graffe und here zu Mansfeld bekennen und thun kund,
daß wir alle und iczliche unser zehentkupfer, so uns in die wag zu
Ysleben von unsern zinsfeurn zu unserm geburlichen theile diß jar,
als des iczigen virzehenden jars, das sich auf nuwejar im funfzehenden
jar der minderzal enden wirt, gefallen und geantwurt werden, dem
ersamen Wolf gang Schonperger und seinen geselschafter zu Schwarza
verkauft, verkaufen im auch die in und mit kraft dises unsers offen
briefs und haben im einen zentner Yslebisch und Mansfeldisch kupfer
one probe, wenigk oder vil halten, vor zwelfthalben Keynische gülden,
die helft in guten wichtigen golde, die ander helft an mincz, die helft
derselbigen furstenmincz und die ander helft an Mercker groschen, ye
einundzwanzigk groschen vor einen gülden gerechnet. Und genanter
Wolfgang Schonperg und seine geselschafter sollen uns iczt auf künf-
tigen sant Jürgen tag sibenhundert gülden in golde in der stat Aus-
purg , fünfhundert auf Petter Pauli , sechshundert gülden auf Michelis
und sechshundert aufs nuwejar allernechst nacheinander folgen in der
stete aine Isleben, Leipzig, Nürnberg oder Auspurgk entrichten und
bezalen; und was die berurten zehentkupfer nach dem nuwenjare im
abrechen meher an gelde tragen und machen werden, soliche ubermas
und ubertracht sollen sie uns die zeit auch zalen und vergnügen.
Wurde auch benante unser zehentkupfer weniger dan vierundzwanzigk
hundert gülden machen, das sollen wir bemeltem Wolfgang Schonperger
und seine geselschaftern die zeyt des abrechens entrichten und zalen.
Des zu urkund und merem glauben hab ich, Wolfgang Schonperger,
mein und meiner geselschaft geprauchlich petschir hie unden
Nr. 12— 15. 1514—1519. 13
aufgedruckt. Geben donerstags am tag Appolonie im funfzenhunderten
und vierzenden jar.
Ausfertigung auf Papier mit abgefallenem Papiersiegel der Gesellschaft im
Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 1, I.
13. 1518 Juni 2.
Oraf Albrecht von Mansfeld verkauft der Gesellschaft der Hütte Arn-
stadt sein Zehntkupfer des Jahres 1518.
Auf mitwoch nach Trinitatis hat der wolgeporn her Albrecht graf
und her zu Mansfelt pfleger zu Koburg etc. mein genediger her die
zehentkupfer, so angindt dis 1518 jar und dasselb jar hinaus pis widter
zum neuen jar seinen gnadten geantwort werdin, der geselschaft der
hutten zu Arnstat verkauft, den zentner für zwelf gülden und ein halb
ort. Die zallung derselben sol geschehen den tritten teU mit guttem
golt, die andern zwen drittel mit f urstenmuntz , 21 gr für ein fl, zu
einkauf zwölf hackenpuxen und fünf mark silber. Die zallung sol ge-
schehen alle mark tausent gülden ungeverlich.
Zettel (von Chr. liirers Hand) mit Verschickungsschnitten im Gewerk. Archiv
zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 2, I.
14. 1519 Oktober 17 (Montag nach S. Galli).
Sebastian von Pappenheim belehnt Moritx und Wolf gang Büchner mit
der Hütte Gräfenthal.
liegest im Eatsarchiv zu Leipzig XX 33 f. 145.
15. 1519 November 8. Leutenberg.
Graf Albrecht von Mansfeld verkauft der Gesellschaft der Hütte Arn-
stadt sein Zehntkupfer des Jahres 1520.
Auf sonabent nach allerheyligen tag hat der wolgebom her Albrecht
grave und her zu Mansfelt mein gnediger her die zehentkupfer, so
angent des 1520 jares und dasselb jare hinaus wider zum neuenjare
seinen g. geantwort werden, der geselschaft der hutten zu Arnstat, der
käst den centner für zwölf gülden und ein halb ort; die zalung
1^
14 Ürkundenbuch zur ^Geschiöhte des Mansfeldischen Öaigerhandels.
derselben sol geschenhen der drite teyl mit gutem golde und die andern
zwen driten teyl mit furstenmuntz, ye 21 gr für ainen fl; der fl gold
soll seinen g. über den tryten teyl der bezalung nemen werden nit
änderst gerechent werden, dann was er zu Leybzig in mergten giltet.
Zu einkaff zwölf hackenpuxen und zwenzig marg silbers. Die bezalung
soll geschenhen alle mergt tausent fl, und yczt zu Frankfurt soll ich
seinen g. auch 1000 fl aufbringen uf 50 fl schadengelt. Die Hetsteter
zehenkupfer solln im alten kaf sten.
Zettel (von Alb-recht Letschers Hand) im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
handel, Paket 2, I.
Auf der Rückseite (von anderer Hand) : Actum Leutenburgk dinstagk nach
omnium sanctorum.
16. 1520 September 14.
Aufzeichnung über den Kauf der Zehntkupf&r (jh-af Alhrechts von
Mansfeld für das Jahr 1521 durch die Gesellschaft der Hütte Arnstadt.
Am tag Crucis des 1520 jars hab ich mit dem wolgebornen hern
Albrechten graven und hern zu Mansfelt meinen g. hern seiner g. zehent-
kupfer, so seinen gnadin in dem XXL jare zu zehent werden gevallen,
von wegen der geselschaft zu Arnstat gekaft, nemlich den centner für
zwölf fl. Die zalung soll sein ein dritl golt und zweydritl muncz,
seinen gnadin zu einkaff zwölf hackenpuxsen und zwenzig marg silbers.
Und was seinen g. über die gepurenden anzal goldes werden bezalt,
soll seinen g. nit hoher, dann was das in den mergten giltet, abgerechent
werden. Des mein hantschrift.
Die Hetsteter kupfer zu 8 fl, wie vormalen.
Albrecht Letscher.
Zettel im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 2, 1.
17. 1522 April 18.
Aufzeichnung über den Kauf der Zehntkupfer Graf Albrechts von
Mansfeld für das Jahr 1522 durch die Gesellschaft der Hütte Arnstadt.
Auf heut freitag in der palmwochen im funfzehenhuntert und
zweiundzweinzigsten jar hat der wolgeborn graf Albrecht graf und her
zu MansMt etc. mein genediger her mir Cristoff Furer und meinei'
geselschaft der seigerhutten zu Arnstat seiner g. zehentkupfer, so iczt
anfahent und dis jar hinaus pis zum neuen jar anfang des 1523. jar
No. 16-18. 1520—1522. IS
gemacht werden, verkauft auf die prob, den centner die mark haltent für
eilf und einhalben gülden, und die mer oder minner lot ob oder undter
der mark sollen mit halben gülden ein jedes mer oder minder bezalt
werden. Die zallung sol sein ein dritteil golt, zwei tritteil muncz, ein-
undzwenzig gr für ein gülden gerechet. Die zallung ieden mark tausent
gülden und den rest zu end des jars, inmassen es vor ander jar auch
geschehen ist. Zu einkauf zweinzig mark ungemacht silber und sechs
hackenpuxen. Und wo irttum der prob halb entstund, sol Jörg Kaller
neben dem provirer zu Eisleben für sein; und wie es gefunden wurt,
dapei sol es ungeweigert bleiben. Zu urkund ist dis mein Cristoff
Furers hantgeschrift.
Die Hetstetter kupfer den zentner für acht gülden, inmaßen des
vorgangen jares.
Zettel im Getceric. Ärdim zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 2, I.
18. 1522 Juni 30.
Konrad Drahtzieher und seine Frau Helena (geb. LetscherJ beketmen,
durch Albrecht Letscher von ihren in den Amsiadter UüttenJiandel ein-
gelegten 2000 fl. 500 fl. zurückgezahlt erhalten zu haben, die sie jeder-
zeit wieder in den Handel legen können.
Conrat Tratzieher und Helena sein eeliche hausfrau bekennen
samentlich, sonderlich und unverschaidenlich, nachdem Albrecht Letscher,
ir der gemelten Helena bruder, als ein geselschafter des huttenhandels
zu Arnstat in Doringen und silberkaufs von den zwaytausend gülden,
die er der Dratzieher in demselben huttenhandel und silberkauf Zu-
gewinn und Verlust ligend and gedachte sein ewirtin der achtzehen-
hundert gülden irer beder heyratguter auf solchen zwaytausent gülden
verwisen habe, in namen und von wegen derselben geselschaft inen
fünfhundert gülden aus dem silberkauf auf ir ansuchen und beger
geben und zugestelt hab, das sy bedeeeleut sich dagegen freywilligklich
und unbezwungenlich bewilligt und unwiderrufflich verpflicht haben
wollen, das sy hinfuro die uberigen funfzehenhundert gülden in ge-
meltem handel irnhalb und allermenigklichs von iren wegen unver-
ruckt, unverendert und allerding unverpfendt, unverkauft und un-
beschwert ligen lassen und allein die abnutzung die je zu zeiten davon
gefalle, empfahen und sich daran settigen lassen wollen. Doch wo sy
bede oder ains aus ine mit der zeit, wann das über kurz oder lang
beschehe, widerumb fünfhundert gülden von irem aigen gut erlegten
k
16 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
und glaubwirdigklich war machten und bewysen, das dieselben ir aigen
gelt und gut und sonst nymands anders gar noch zum tail zustendig
wem, alsdann selten solche funff hundert gülden widerumb in den
handel angenomen werden und dise bekantnus tod und ab, auch inen
beden eeleuten furter unschedlich sein und die ganz hauptsuma der
zwaytausent gülden mit allermaß und beschwerd laut der beweißbriefe
im handel ligen, wie sy bißher darin gewest seyen; und wider solchs
alles und yedes wollten sy bede samentlich noch sonderlich ainich
auszug, widerred noch behelf durch sich selbs noch yemand anders
von im wegen nit suchen noch furnemen in kein weiß, wie die mocht
bedacht werden. Sy die obgenannt Helena Tratzieherin wolt sich auch,
sovil dise sach belangt, keiner freyheit weiblichen geschlecht in den
keyserlichen oder andern rechten gegeben nymermer geprauchen, sonder
der aller und yeder, welche ir auch namhaft gemacht sind, dises falls
entlich verzigen und begeben haben. Alsdann Conrat Tratzieher solchs
alles und yedes also zu halten den zeugen dieser bekantnus bey guten
treuen und glauben zugesagt und sein eewirten auch zu halten einen
leiblichen gelerten aide zu got und den heyligen mit erhoben fingern
geschworn hat. Testes Anthoni Tetzel und Conrat Haller der junger.
Actum feria post Petri et Pauli apostolorum prima Julij 1522.
Abschrift im Stadtarchiv Nürnberg, Conserv.SS. fol.llS^f.
19. 1523 Januar 7. Leipzig.
Dietrich Pockler zu Eislehen verkauft an Sigmund Pfinxing und Gesell-
schafter sein von Mitt fasten des Jahres 1523 bis Mittfasten 1524 mit
zwei Feuern auf der Hütte im Teufelstal %u produzierendes Kupfer, den
Zentner von 16 Lot Feinsilbergehalt für 11 Gulden und 1 Ort [den fl zu
21 gr gerechnet]; geringerer oder größerer Feingehalt wird entsprechend in An-
rechnung gebracht. Sollich kupfer sollen auch rein und sauber und vor
gut kaufmannsgut gemacht werden und sein. . . . Uff solchen kauf sali
Symund Pfynzyng und gesellschafter dem gedachten Ditterich Pockler
zu guter furderung und Vorlegung der kupfer auf obgemelt zwei feur
hyrauslygen fierzehen hundert gülden an muntz, nemlich ein drittenteyl
herzogische gr und ein drittenteyl Jochymsteller, dieselbygen vor zwey-
undzwenzig 'gr gerechent, und ein drittenteyl an pfennigen, nemlich
fünfhundert fl uff Lichmesse, fünfhundert fl uff die marterwochen, vier-
hundert fl uff den [ ]. Von jedem gelieferten Zentner werden 3 fl
No.l9— 20. 1528. IT
abgen-echnet ; die ganxe Summe muß von Petri Pauli an abbezahlt werden.
Pockler rerschreibt dem Pfinxing dafür Haus und Hof und alle bewegliche
und unbewegliche Habe. Und in solchem kauf sol Pfintzing gedachtem
Pockler in die zwey feiir schenken zwenzig gülden an münze, und
Pockler soll in meher Sicherheit Pfinzyngen und seiner geselschaft des
kaufs von gemeiner herschaft Mansfeld ein bewilligung usrichten uncl
und dieselbige vor der ersten leyhung brengen. .
Konzept eines Kerbzettels (stark beseJuidigt) im Gewerk. Archiv zu Müdfen,
Saigerhandd, Pak^ 13, L
20. 1523 [nach September 29].
Zwölf Artikel Jakob Welsers über eine zu begründende Saigerhandels-
gesellschaft und die darauf erteilten Antworten Graf Älbrechis von Mansfeld.
Anno 23 uff 29. Septem bris hat Jakob Welser 12 artickl, wie es
damit gehalten werden solt, zu wissen begert und uffgezeichent, ufi
williche 12 artickel der wolgeborne herre herre Albrecht graff und herre
zu Mansfelt etc. disse Unterricht und anzeige thut, wie folget:
Der erst: Wer die geselschafter alle seyn sollen:
S. g. antwort, das s. g. sampt hern Frydrich von Thun als fyl gelts
und stymmen im handel als Welser mit synem part zu legen und
haben begem und stellet solliche auf gleiche wege, so man zusammen-
kompt zu beschlissen.
Der ander: Das nymand zenckysch in handel gebracht werde,
wellichs dem handel am meysten nachteylig seyn mochte:
Sollichs wirt bey s. g. auch vor not angesehen ; s. g. vorhofft auch , das
selbige in s. g. part zu vorhuten ; ob aber mit der zeyt imant ungeschigkt
wolt seyn, kon die geselschaft dorauf beschlossen werden, wie derselbige
einer oder mher sol abgeleget werden , solt s. g. auff gleichraessiges
beschlissen.
Der dritte: Worauf die hawbtguther gestellet werden solten :
Dasselbige stellet s. g. dahin, nachdem man vil kupfer zu saygern
beschlewst als dan s. g. itzt anfanges des 25. jars ob acht bis in
neuntausend zentener kupfers bei den gewisen huttemeistern zu
bekommen wissen und haben mugen; wue man dan bis in 8 aber
9000 centner gedechte zu arbeiten und die haubtguter bis in 80000 fl
legen wolt oder wie es vor das beste angesehen und beschlossen wirt,
gefeilet es s. g. auch mit.
Gesohichtsq. d. Pr. S. Bd. XXXXVIi. 2
IS Urkundenbucb zur Geschichte des Mansfeldiscbeu Saigerhandels.
Der vierde: Mit was anzal ein ider hanbtguts eingelassen werden
solt:
Sollichs, achten s. g., sey itzt nit weyter miigelichen oder not, anzu-
zeigen, man beschliß dan vor die summa der kiipfer, so man jherlichen
zu arbeiten gedenke; stellets derhalben, wie raans vor gleichmessig
beschleust, sols s. g. auch gefallen; doch wers s. g. lieber vil, dan
wenigk kupfer zu arbeiten.
Der funtt: Das mans bei eyngelegter summa gelts ungewachsen
bleyben laß, und wue es des handeis gelegenheyt erfordert,
gelt uff zins aufzubringen :
Das stellet s. g. auch dahin; was vor das beste angesehen und beschlossen,
lassen ime s. g. auch gefallen.
Der sechste: Das alle 8 oder 10 jar ein gemeyner radt gehalten
werde und mit dem meren zu bessern des handeis nottorft:
Solliche ader eher, es sey über ein, zwei, drei, vier jar, und so oft das
des handeis nottorft befordern wurde, das lassen im s. g., in massen es
vor gut beschlossen mag werden, auch wol gefallen.
Der sybendt: Mit was freyhayt, gleyt und anderm geding die
hutten mit aller nottorft und gerechtikeyt befryhet und vor-
sorget, aucJh das man der in vheden als wol als in frydlicher
zeyt gerucklich zu gebrauchen haben mochte:
Stellen es s. g. dahin, wie andere hutten zu irer notturft mit allem
befreyhet, zu disser hutten auch oder besser zu erlangen.
Der achte: Ob sich unter den herren ader dienern disses handeis
ader sunst disses handeis halber irthurab erhübe etc., vor wem
soUichs synen entlichen austrag haben solt sundre einige andere
rechtfertigunge etc.:
Stellet sollichs s. g. auch dahin; wie mans aufs gleichmessygest machen
kan, das lassen im s. g. auch gefallen.
Der neundt: Das einem idem syn abnutzunge nach ider getanen
rechnung uff zwue Frankforter messen die nhesten zu ider
der halbteyl gegeben werden solt etc.:
Sollichs lassen im s. g. auch wol gefallen.
Der zehende: So einem ader mher geliben wurde, aus dem
handel zu kommen, mit was mas irer heubtguter, iren anteil
der hutten und aller dinge halber sye abkommen selten:
Öoch auf der andern vorbessern ; achten s. g., so imants von im gewest,
der aus wolt, das er nach anzal synes heubtguts synen anteyl an
allem vorrad, an allen gut und beesen schulden so balde nemen mochte,
No.20— 21. 1523-1521 . 19
und das die hiitten sampt irer zugehorunge an ein gelt geslagen
wurde; was im dan nach anzal an der hatten und parem gelde geburen
wurde, das man im sollich gelt auf zeyt als über ein jar hernach,
ader wie man dan des beschleust, zallen lies, auf das der handel in
dem und anderm zu gutem bestand versorget werde. Und willichem
man aber nach billichem erkentnis, als durch ein merers der gesel-
schafter ader anderer bester gestalt. nit lenger im handel haben wolt,
den ader dieselbigen mochte man nach gelegenheyt des handeis mit
seynera anteil ader schulden und barem gelt ablegen und denselbigen
ehe übergeben, dan das die selbest heraus wolten: stellet s. g. auch in
bedenken und beschluß.
Der elfte: Wie es solle gehalden werden, so ein entliche zur-
teylung geschee etc.
Achten s. g., das es billichen einem als dem andern, idem nach anzal
seyns haubguts, seyn anteyl an der hutten mit al irer zugehorunge,
auch in allem zugehorenden vorradt, in allen schulden und aller bar-
schaft, wie man das alles aufs gleichest teylen und anslagen mag,
folgen sol, und stellet es auch, wie es vor gut beschlossen mag werden,
solt es s. g. gefallen.
Der zwolft und letzt: Ob die bestetigunge vom lantsfursten
not seyn solt etc.
Achten s. g., wue die hutten untrem fursten wurde ligen. so bedorfift
es des nit, lyget sye aber unter einem andern herren, so were es gnug,
das der lantzfurst die huttenfreyheyt, so der herre gegeben, bestettet;
wie dem, so lassen s. g. ime auch gefallen, was beschlossen wirt.
Also von wort zu wort mit meyner haut gein Nürnberg geschryben,
eyngeschlagen neben m. g. h. und her Fryderichs ratslage und gut-
bedunken.
Eigenhändige Aufzeichmmg Oraf Attrechts tm Gewtrk. Arehiv zu Eisleben,
Saiyerhandel, Palcft 4. I.
21, [1524 vor Fastnacht]
Christoph Fürers Artikel betreffend die Zusammensetzung des iSaiger-
luxruiels der Hütten Arnstadt und Leutenberg.
1. Item so ein zusamensetzen (der) zweier seigerhütten , als die
neu pei Saltelt und die zu Amstat, geschehen solt, dieweil dan die zu
2*
Urkundenbuch zur Geschichte des Mausfeldiechen Saigerbandels.
Arnstat nit einlein parschaft, sunder schuld und kaufmanswahre hat
und die neu hutten iczt einlein parschaft hat, damit aber kein teil den
andern zu nachteil uberseczt und fordteln mocht, kunt nachfolgender
weg furzunemen sein:
2. Erstlich solt die hut zu Salfelt durch die neuen geselschafter
sambt haus, hausradt, kolnheusser und andre notturft auf irn selbst
eigen kosten gepauen und bezalt werden. Und ob die dismals nit
gar gepaut wurt, sol es hernach auch gleichermassen auf im kosten
beschehen. Und wie hoch dieselbig hut in handel angeschlagen wurt,
so hoch sol die hut Ainstat auch angenumen werden. Ob auch einicher
schadt feurs halb geschech, welch die es wer, so solten dieselbigen
geselschafter der beschedigten hutten die auf irn selbst einlein kosten
widterura pauen und in den alten stand, wie idie vor gewest wer,
stellen.
3. Item di«se zwu hutten solten zu gleich zusammen seczen mit
gleichen haubtgutern und stimen, also das ein iedte hutt sechs stim het
und mein genediger her graff Albrecht von Mansfelt die ubereinzig als
die dreizehent stim haben solte. Doch dieweil gedachter m. g. her grafl'
Albrecht gelt im handl zu Arnstat haben wurt, das alsdan einer vom
adel von wegen desselbigen geltz auch ein stim undter solchen sechs
stimen in bemelter geselschaft Arnstadt auch haben solte. Und was
also durch das merer beschlossen wurt, dem sol dermassen nachkumen
werden.
4. Item zu fasnacht oder mitfasten negstkunftig sol zu Arnstat auf
das geneust und seuberst alles kretz, schlacken, dornlein, dornlein-
scheiben, kinstock und was allenthalben in der hutten als glethert und
anders aufgearbeit und zu plei und kupfer gemacht werden, und was
dieselbige fastmes das plei und kupfer pargelt gelten wurt, also solt
das kupfer mit abzug des furlons und das plei mit zutun des furlons
gerechet und angeschlagen werden.
5. Ob auch einich ungeseigert kupfer auf der hutten oder Eisleben
verbanden pliben, die soln zu Eisleben der centner für 12 fl und auf der
hutten der centner für 12 fl. 1 ort angeschlagen und gerechet werden.
6. Item koln, stein, laimen, aschen und ander vorradt der sol an-
geschlagen werden nit hoher dan wie und was es gekost hat, sunderlich
die koln nit hohej dan wie sy in heusern vorhin zun rechnungen an-
geschlagen worden ; doch wo man die lieber scheczen oder messen wolt,
solt nit mangel haben; Jörg Pfaller weis der halben gutten bescheidt.
7. Holz wurt abgemessen, so kan man ander klein ding leichtlich
überschlagen, dan es nit gros am wert ist.
No.21.. 1524. 21
8. Das geples sol zu Arnstat angeschlagen werden, was das wert ist,
und was es auf der neuen hutten wurt kosten, das so] durch dieselbigen
;mch für ein verhandten dargegeben werden.
9. Alle schert und pfannen zu Arnstat, so schadhaft sind, sollen
zuvor und eher man den vorradt anschlecht, auf derselbigen kostuDg
von neuen gegossen und gemacht werden; und so si gemacht, soln si
nit hoher dan wie das jarkupfer angeschlagen werden.
10. Es sol auch die hutt zu Arnstat der neuen hutten zu Salfelt
zusten lassen jarkupfer in gleichem kauf, was sy deren zum gezeug
als schert und pfannen sambt andern beturfen werden, und so es von
notten, solt in solcher zeug zu Arnstat im hamer zu jedem gattung
gegossen und gemacht werden. Doch das dieselbig kostung sambt ab-
gang, auch furlon pis auf die neu hutten von denselbigen hendlern
sunderlich bezalt oder aber auf das gepeu der hutten geschlagen und
gerechet wert.
11. Item der hutthandl zu Arnstat sol alle seine alte schuld, so
zu Eisleben, Mansfelt und Hetstet sind, mit denen iczt kein handeln
geschieht, ausgeseczt, für sich einlein behalten und in dissem handl nit
angenumen, noch geschlagen werden. Was aber huttenmeister sind,
mit denen man iczt in handlung stet, mit denselbigen sol es, wie zu
hinterst aufgezeichet gehalten werden.
12. Weiter solt zu Nürnberg, Frankfurt, Anttorf und anderer ort
rner kein schuld in handel geschlagen werden, sy wer dan gewis und
gut; also wo diselbig schuld in einem viertl oder halben jar nit bezalt
wurt, so selten dieselbigen zu Arnstat solch hinderstellig unbezalt suma
aus irm selbst einlein handl sunder nachteil der andern geselschafter
bezallen und die schuld widerum zu irn banden nemeu; und sol in
dissem fal nicht anders dan alle pilligkeit gehandelt und wie kaufmans-
ueprauch sunder alle gefert furgenumen werden.
13. Auf der hutten Arnstat sol kein alte koller, noch ander vorgeben
schuld in handl geschlagen werden, sundern einlein schuld, so auf
neus den kollern, furleuten, huttenknechten und andern, so teglich mit
uns handeln, gelihen wurt; dieselbig, so sie für gut geacht, sollen sy
dermassen angenumen werden.
14. Ob aber aus solchen obangezeigten schulden einiche unbezalt
belib oder aber hernach, auf welcher hutten das wer, einich schuld,
wie das kumen mocht, gemacht wurt, dieselbigen schulden solt ein
iede hut für sich selbst einmanen und behalten, sunder nachteil der
andern, damit sich ein ieder, auf das er nit poess schuld mach; doch
sol kupfer, und silber. auch plei hierin ausgeschlossen sein. Dapei
Urkundenbach zur Geschichte des Mansleldischen Saigerhandels.
auch, ob einiche hutten irer herschaft etwas gelihen oder noch leihen
wurtten, das sei dem andern teil unnachteilig sein, siinder dem, der
solch ausleihen getou, einlein heimgen.
15. Weiter dieweil die hutt zu Arnstat in irn schulden an vi!
orten der meiste teil derselbigen rauntz ist 21 gr für 1 11, demnach sei
von innen dieselbig auf gelt gemacht und der auf wexl, was der gülden
ungever gilt, gerechet und den neuen hendlern vorgenugt werden, dan
une des geschech denselbigen zu kurcz.
16. Was nun die suma ieder haubtgutter sein solt, des must man
sich einigen, und wes nun an dem Arnstetter liandl, wie vormelt, mit
guttern und schulden nit genugsam angezeigt kuut werden, was daran
mangeln wurt, das solt man mit parem gelt erstatten.
17. Dergleichen selten die neuen hendler solche suma haubtgutz
auf zeit, wie man des zufrieden und eins wurt, auch erlegen.
18. Solcher handl solt auf dissen zweien hutten auf das statligst
zu gleichem gewin und verlust verlegt, versehen und gehandelt werden,
also das man jerlich peder hutten ein Schlussrechnung, als ungever mit-
fasten, eher oder lenger, an eim ort, wie man sich (des) vergleichen
kunt, gehalten solt werden. Und so das geschech, selten etlich schlus-
rechnung als vier au(s)gezogen und jeder hutten zwen gegeben werden.
19. Zudem solt disse geselschaft auf ein anzal jar gestelt werden,
wie man redtig wurt, doch mit dem geding, das dieselbigen pede hutten
hendler auf die letzten ein oder lenger jar vor ausgang bestimbter zeit
durch sich selbst oder ire volmechtige anwalt an ein gelegen ort sich
zusamen zu kumen beschriben und alda rettig werden, ob sy dissen
handel dermassen lenger oder nit lenger peisamen treiben weiten, da-
mit ein ieder teil zu genügsamer vorwissenter zeit sicii darnach hett
zu richten.
20. Weiter ist gros von notten, das man sich eines schleunigen
austrags vereinig, also wo zwischen unser peder geselschaftern einich
widerWertigkeit, misverstand oder unwiln entstund, dieweil nun disser
handl der verleg halber zu Eisleben auf dem perg stilstand nit erleitten
kan, das man redtig und iczt schlislich eins wurt, wer uns im selben
fal gutlich entscheiden solt. und ob solche gut und handlung nit
stat haben wolt oder das man sich ausgang der zeit lenger pei ein-
ander zu sein gutlich nit einigen kunt, darmit dan ein gewisser
schleuniger weg und austrag furgenumen wurt, mocht es nachfolgenter
maß geschehen:
21. Das ein jede hutten, so es zu dissem zertrennen kiuneii. solt
schuldig sein, allen und jeden vorrat, wie der gewogen, angeschlagen
No. 21. 1524.
und gewirtet wurt, so pei und auf derselbigen hutten leg; im selbigen
wert anzunemen schuldig sein solt, daizu auch alle schuld, su in zeit
werender geselschaft auf solcher seigeriiutten gemacht, auch annemen,
und wes ein hut mer verhandens dan die ander het, das solt er die
helft der ubermaß dem andern, so zu wenig het, mit parem gelt ver-
uugen. Dan es je unbequem wer, was auf einer hutten an schulden
gemacht, das es die ander eiumaneu solte. Und was ausserhalb der
hutten, als zu Eisleben, Mansfelt, Hetstet. Meidtsvurg, JSurnberg, Frank-
furt, Ach, Köln, Anttorf und ander mer end, wie si namen gehaben
können, an schuld und kaufmanswahi- vorhanden wern. dieselbigen
alle, klein oder gios, solten disse peide huttenhendl zu gleich teiln
einem als vil als dem andern; damit dörft nit lang um das teiln
gehadert werden. Doch solt solche teilung zu keiner andern zeit, dan
so man gewonlich Rechnung halten solt. furgeuumen werden.
22. Ob auch ein geselschaft unter inen ein geselschafter betten,
der sich uurugklich hielt ader villeicht den andern nit gelegen sein
wolt, denselbigen lenger pei inen nit zu behalten, so sollen die merern
derselbigen geselschaft macht haben, denselbigen aus der geselschaft
zu tun unersucht der andern huttengeselschaft. Dan ein jede geselschaft
sol macht haben, die haubtgutter irer geselschaft auszuteiln irs gefallens,
so nur keine mer im handl haubtgutz wan die ander legte; welchs
dan unter inen selbst ein jede mit iin gesellschaft priefen sunderlich zu
erklera macht haben solte. Doch solt kein geselschaft keinen frembten
macht haben, zu sich in selbigen handl zu nemen sunder wiln und
wissen der andern merern peider geselschaften. Wo es aber geschech,
solt es nit kraft haben.
Dieweil der aitikl hievoru abschneidt, wie es mit den hutteu-
meistern, so die hutten Amstat iczt hat. sol gehalten werden, solt es
nachfolgendermaß geschehen :
23. Dieweil die Mackenrodt über den Vorrat 4000 fl ungever schuldig
wern sein , haben si doch mit hutten und pergkwergk, auch über das
mit erbgutern ob 14000 gülden wert zu bezaln ; derhalben solchs kein
poese schuldt: sunder zu wellicher zeit mau der schuldt wU bezallung
haben, wurt die hilf und einweisung nicht geweigert. Zudem tregt es
jerlich am kauf etwas zu; dan von wegen solcher hindtersteUigen
schuld wegen tun si die Mackenrodt im verkaufen jerlich ein nach-
lassen am kauf, welchs dan auf 6 feur etwas zutregt.
24. Die 3 feur der Rissen und Danckenrotten selten sambt irem
pergkwergk dem handl sambt dem voiTat zugewirtert und so hoch und
nit anders in handl genumen werden.
■
34 Urkundenbach zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
25. Kegl und Mesler sind auf ire zwei feur nichts schuldig, sunder
si sind purg für Hausen Schultheis und Henczen Nux für die helfte
derselben leihung, welche dan pei 3 in 400 fl mochten hinderstellig
schuldig pleiben; sind alles zusaraen 4 feur.
26. Auf die zehentkupfer m. g. hern graffen Hoir und grafeii
Albrechten ist kein schuld zu rechen; dan ob ein oder zweitausent
gülden aussen beliben, zu welcher zeit man die haben wil, werden die
vergnügt. Dergleichen must man auf so vil kupfer mer leihung tun,
so man die von huttenmeistern het
27. Der halbe teil tockter Trackstetten feur ist 4, ist kein schuld dan
8000 fl leihung, wu dan Sigmund Furer mit m. g. hern den kauf
gemacht, dergleichen die neuen hendler auch die helft in dermassen
verleg in peisein Sigmund Furers angenumen haben.
28. Tockter Johan Rul 1 feur ist dis jars gekauft; ist kein schuld
auf zu rechen; ist gewis.
29. 180 centner kupfer laufen ungever die offen kupfer; ist kein schuld
pei zu machen. Disses wie hie vorstet, solt also in handei werden.
Aufzeichnung von der Hand Christoph Fürers im Gewerk. Archiv zu Eislebeti,
Saigerhandel, Paket 24, 1.
22. 1524 März 18.
Leutenberger Oesellsehaßsvertrag.
Wir Albrecht grave und her zu Mansfeld bekennen und tun kund
meniglich mit disem brief für uns und alle unsere erben, das wir mit
zeitigem gutem rate, sonderlicher vorbetrachtung hierüber gehabt von
unsers und unser graffschaft, auch nach angezaigter unser und unser
gesellschaft in diesem neuen seygerhuttenhandel nutz und fronien
wegen, auch zu aufnemens unserer underthanen uns mit den gestrengen
und erntvesten ersamen und weisen er Friderichen von Thun ritter,
Veiten von Trachsdorff, auch Jacoben Welser, Hainrieben Scherl, Ewalten
Knaus, zu Nurmberg und Leipzig bürgere, und Jörgen Pfaller zu Eys-
leben ainer gesellschaft aines seygerhuttenhandels au dem hamer in der
Hokurne (!) unter Leutteburgk an der Lochwitz gelegen von dem wol-
geboren herren Hans Heinriche graven zu Schwartzburg etc. zu zins
und lehen tragend gelegen, die wir doselbst mit keinem ubertlus, sonder
allein zu plosser notturft diß handeis zu pauen und aufzurichten fur-
haben, zu gewin und verlust vereint und denselben mit inen hernach
berurten maß aufzurichten und zu underhalten beschlossen haben, und
wir die yetz benanten Fridrich von Thun, Veit von Trachstorf, Jacob
No. 21-22. 1524.. 2S
Welser, Hainrich Scherl, Ewalt Knaus und Jörg Pfaler bekennen hie-
mit für uns und all uns erben, das wir mit gutem vorbedacht und
tierhalb sonderlichem gepflegnem rate uns mit dem obgenannten unserm
guedigen herren graf Albrechten von Mansfelt vorberurter gesellschaft
des seigerhutten handeis zu gewin und verlust gleichermaß vereint und
helfen aufzurichten und zu volfuren entlich beschlossen haben, wie das
alles nach der leng hernacher beschrieben ist
Erstlich, das wir in der vorgedachten saygerhutten kupfer schmeltzen,
das Silber daraus saygern, auch andere arbeit und hanttierung zu der-
gleich handel gehörig treiben und üben wollen lassen, solch silber und
kupfer furter zu Nurmberg und Frankfurt oder zu Haimburg oder in
andern steten und enden zu vortreiben, wie wir das zu yeglicher zeit
dem handel und diser unser gesellschaft zum nutzlichsten beschliessen,
furnemen und zu rat werden.
Zum andern, dieweil wir bey uns ungeverlich überschlagen haben,
das wir zu dem gepeu und erkaufung der hutten, auch zugehorung
derselbigen notturft, damit siben bis in achttausend zentner kupfers
statlich gesaigert, gearbait und verhantirt werden mögen, bis in
sibentzigtausent gülden rechts haubtguts notturftig sein mochten, so haben
wir unter uns ausgetailt, das wir graf Albrecht etc. für unsern teil zu
legen schuldig sein sollen zwaintzig tausend, ich Friderich von Thun
sibentausend fünfhundert, ich Yeit von Drachdoif sibentausent fünf-
hundert, ich Jacob Welser dreyzehentausent, Hainrich Scherel zehen-
tausent, Ewalt Knaus sechstausent und ich Jörg Pfaler sechstausent
uulden. damit also die summa des gantzen haubtguts sibentzigtausend
uulden erreicht wie obstet. Dieweil wir aber befunden on not sein, die
gautz summa im anfang und alspald zu legen, sind wir einhelliglich
beretig worden, yeder den achten tail seiner gantzen anzal, als nemlich
wir graf Albrecht zweytausent fünfhundert, ich Friederich von Thun
neunhundert siben unddreyssig ain halben gülden, ich Veit von Drachs-
(lorff neuuhundertsibenunddreißig ain halben, ich Jakob Welser ain-
tausend sechshundert funfundzweintzig, ich Hainrich Scherel aintausend
xweyhuudertfuuftzig gülden, ich Ewald Knaus sibenhuudertfunfzigk, ich
Jörg Pfaler sibenhundertfunftzig gülden, welichs also zu yedes achten
teils in einer summa tregt achttausentsibenhundertfunfzig gülden, zu
legen, als nemlich yeglicher einen dritteil yetzangezaigter summa auf
den yetzigen ostermarkt und die andern zweydritteil auf nachstvolgenden
Peter und Pauli. Weiter ist beredt, das in nachstkunftigem Leipzgischem
niichelsmarkt von neuem soll erlegt werden drey achtel der gantzen
^umma, darvon uns graf Albrechten zu unserm teil zu erlegen geburt
Urkvindenbuch zur Geschichte des Mansf eidischen Saigerhandels.
siben tausent funfhuDdert gülden, mir Friderich von Thun zweytausent-
achthundert zwolfainhalbeu gülden, mir Veit von Drachsdorf zwey-
tausent achthundertzwolfainlialben, mir Jacob Welser viertausent acht-
hundertfunfundsibenzig gülden, mir Hainrich Scherl dreytausentsiben-
hundertfunfzig, mir Ewalt Knaus zweytausent zweyhundertfuufzig und
mir Jörgen Pfaler zweitausentzweyhundertfunfzig gülden, thun also in
suma dise drey achteil von der gantzen suma der sibentzig tausent
gülden hauptguts sechsundzweintzigtausent zweyhundertfunfzigk gülden.
Noch finden wir von noten sein, das auf den ostermarkt des funfzehen-
hundert und funfundzweinzigsten jars wieder ein viertl der gantzen
suma der sibentzigtausent gülden erlegt werde, darvon uns graf
Albrecht zu unserm teil zu legen geburt funftausent gülden, mir
Friderich von Thun aintausentachthundert funfundsibentzig, mir Veit
von Drachsdorff aintausensentachthundert funfundsibentzig, mir Jacoben
Welser dreytausentzweyhundert fünfzig, mir Heinrichen Scherl zwey-
tausentfunfhundert, mir Ewalteu Knaus aintausentfunfhundert und mir
Jörgen Pfaler aintausentfunfhundert; und betrifft dises viertl der suma
der sibentzigtausent gülden haubtguts sibenzehentausentfunfhundert
gülden, also das bis zu diser anläge an den drey vierteiln der ganzen
summa der sibentzigtausend gülden haubtguts in einer suma erlegt ist
worden zweyundfunfzigtausentfunfhundert gülden, welche also von
yeglichem an paren landleuftigen Reinischen goldgulden oder derselbigen
volligen wert an guter ganghaftiger muntz auf yede bemelte frist be}'
mir Hainrichen Scherel zu Leiptzigk gegen geburlicher quittantz, die
ich dann furter Jörgen Pfaler zu noturft des handeis auch gegen
geburlicher quittung überantworten will, sollen erlegt werden. Und
mit solcher suma soll möglicher vleis gebraucht werden, das erste jar
unsers handeis ein auskörnen zu haben. Ob aber solch gelt ye nicht
raichen wolt, alsdann sollen Jacob Welser und Heinrich Scherel solchs
Jörgen Pfaler anzaigen, auch ir gutbedunken, in was gestalt ein weiter
anläge zu machen, bey uns graf Albrechten beratschlagen und forderlich
wider verkünden, wie geratschlagt sey, damit der handel nicht gesaumbt
Averde. Und so uns got gnade und gesundt vergönnet bis zu erst
gesatzter generalrechnung , so mag alsdann noturft des handeis mit
grundt erkundet und, was zum pesten desselben furzunemen, weiter
beratschlagt werden.
Zum dritten ist abgeredet und beschlossen, das keiner aus uns
von yemaud, wer der oder die wern, ainich gelt, wenig noch vil
nemen oder empfahen und under sein bestimbt hauptgut mischen soll,
also das der, von dem er also gelt genomen hett, davon in disem handel
No.22. 1524. 27
nutz oder schaden solt oder mocht gewarten, sonder ein yeder seibs
iiyemand frembds mit inie disem handel nit verwant soll nutz und
schaden solcher unser gesellschaft haben und gewarten.
Zum vierten ist von uns den andern gesellschatteu obgenantem
Ewalt Knausen und Jörgen Pfaler zugelassen und bewilligt, so diser
unser gesellschaft handel angefangen und in f urgang bracht wird, das
yeder zu seinen obbestimten sechstausent gülden alsdann noch zwey-
tausent gülden obberm-ter werung mag erlegen, von denselben zu
ge warten, wie sich mit den eisten sechstausent gülden geburt und
(lermassen zu seinem fug sein haubtgut auf achttausend gülden bringen.
Zum fünften so soll diser unser aller der gesellschafter handel und
saygerhutten Jacob Welsers, Hainrich Schereis und iier gesellschaft
gehaissen und genennet werden, sy desselben also namentrager sein
und diß zaichen zu einem gesellschaftzaichen in sendbriefen, Schuldbriefen
und allen andern verschreibungen und stucken im handel noturftig
gebrauchen: (Zeichen j und das oberst gesellschaftpuch durch Jacoben
Weiser gehalten werden und sambt allem dem, das in schritten oder
tettlich diser gesellschaft halb in Nurmberg gehandelt wurd, in seinem
haus zu Verwaltung sein. So sollen Hainrich Scherl zu Leipzig, Ewalt
Knaus zu Nurmberg und Jörg Pfaler auf der hutten und zu Eysleben
aller der gesellschaft noturft handeln, beschreiben und, was einem yeden
aus denselben vieren zu banden kumbt und er empfeht, domit soll er
mit dem pesten vleis mit kaufen, verkaufen, Übersendung der gutter,
Wechsel zu nemen und zu geben, schuld zu erfordern und in allen
andern der gesellschaft zu nutz und gutem handeln und von den allen,
so oft der merer tail aus uns den gesellschaftern allen von ime begert
redlich, aufrecht und versteudig rechnung, über das solches alle jai-
gescheen soll, thun. Auch das, so sich erfindt, das er yedes mal
in seiner rechnung dem handel schuldig wurd sein, alspald aullegen
und anzaigen. Und sollen Ewalt Knaus und Jörg Pfaler den handel
aller noturftiger ende bereyten, underricht thun und empfahen, anrichten
und verordnen, was sich yedesmals eraischet und geburt und soviel,
ai.s dem handel not ist, auch zum pesten inen angezaigt wurdet, on alle
\viderrede und Verhinderung, allein redlich nothaftige eehaft, die sy
darin pillich entschuldigen mochten, ausgeschlossen, allweg auf der
ganzen gesellschaft des handeis cost und zerunge.
Zum sechsten so soll ain yeder aus uns den gesellschafteu mit
allem dem, das er empfeht oder im in ainich weis oder wege, wie die
zu erdenken weren, zu banden kumbt, dem gemeinen unserm ob-
berurten gesellschaft iiandel zugehörig, ploslich und gantz leutterlich
38 Urkundenbuch zur Geschichte de&Mansfeldischen Saigerhandels.
nichts handlen in seinem aigen gesonderten nutz, auch davon nichts
hinleyhen, dann was dem handel zu nutz , fug und eren raichen mag
und sonderlich gegen nyemand, wer der were, auf solch unsern
gemeinen handel oder desselben hab und guter samenlich oder sunder-
lich purg noch selb schuld werden, bey peeu der verprechung
der Verpflichtung, damit unser yeder sich, wie hernach in diser ver-
schreibung volgen wird, zu halten aller obgeschriben und hernach
steenden artickel verpunden hat.
Zum sibenden ist zwischen uns abgeredt und beschlossen, das ein
yeder aus uns allen obgedachten gesellschaftern in allem und yeden,
das diser unser gesellschaft und handeis noturft hinfuro zu yeder zeit
wurd erfordern, ain gleichgeltende stym haben und keins stym mer
soll sein, dann des andern. Und was also yeglichs nials in der
gesellschaft Sachen durch das merer aus uns für gut angesehen und
beschlossen wurd, darin dann ain yeder bey seinem gewissen und her-
nach berurter pflicht mit seiner stym seins pesten Verstands des gemeinen
diß unsers handeis nutz und aufnemen getreulich raten und helfen,
dabey soll es entlich on alle Widerrede bleiben.
Zum achten, dieweil wir verhoffen, das durch gots verleyhung diser
unser saigerhandel auf die heihgen osteru im funfzehenhundert und
funfundzweintzigsten jare oder kurzlich darvor oder darnach angeeii
und im furgeenden wesen sein soll, so jst demnach durch uns
beschlossen, wo das also geschieht, das dann wir die ersten unser
hauptrechnung alles der gesellschaft handeis auf montag nach dem
suntag Invocavit in der vasten einzukomen, und so der die zeit aus
furfallenden Ursachen nicht furgang haben kond, sollen alsdann Jacob
Welser und Heinrich Scherel ainen andern gelegen tag zu benennen
macht haben auf obgenanter unser saigerhutten halten wollen, auf
welchen haubtrechnungtag allweg und yedesmals ain yeglicher aus
uns allen mergemelten gesellschaftern in aigner person erscheinen oder,
ob er ursach halb selbs nit kommen kont, ainen andern redlichen man
an sein stat mit volmechtigem schriftlichen gewalt schicken, welche der
jtusbleybende anwalt und gesanten in allem dem, das zu der rechnung,
(labey sy sein werden, gehandelt und beschlossen wirt, stym haben
sollen. Doch das ain yeder einen, so im pflicht oder fruntschaft halb
verwannt und den er vertrauet weist und sovil möglich nicht
allwegen einen andern, dadurch diser unser handel ungeofi"enbart
beleihe, schicken soll. Und zu yedem solcher hauptrechnung tag
soll ain yeglicher aus uns von allem dem, das er von der gesellschaft
wegen gehandelt hat, nichts davon ausgenomen, sein verstendig lauter
No. 22. 1524. 29
rechnung zwifach mitbringen, und die aus eehaft, wie vorstet, selbs nit
komen konten und was zu verrechen betten, solche rechnung mit irem
gesanten anwalt schicken, die dann alle besichtigt und daraus die
haubtrechnung gemacht und beschlossen und von allem gewin, der im
handel vor äugen sein ward, ainem yeden aus uns sein tail nach an-
zal seins erlegten hauptguts auf den ostermarkt, als uns graf Albrecht,
Friderich von Thun, Veit von Drachsdorf, Heinrich Scherel und Jörgen
Pfaler zu Leipzig und uns Jacob Welser und Ewalt Knaus zu Nurm-
berg gegeben und geraicht werden soll. Ob sich aber in der rechnung
ainicher schad, vil oder wenig, erfinden wurde, den soll ain yeder von
uns auch nach anzal seins erlegten hauptguts mit helfen tragen und also
alle der saigerhutten und diser unser gesellschaft handlung uns allen
zu gewin und verlust steen nach markzal ains yeden hauptguts. Und
was einem yeden in den generalrechnungen gewins oder Schadens auf
sein haubtgut gegeben und angezaigt wurd, des soll er sich entlich
settigen lassen, dawider kain ainred haben, noch die gesellschaften des-
halb darüber weder mit oder one gericht weiter anlangen.
Zum neunten sollen und wollen wir zu einer yeden general- und
hauptrechnung diser unser gesellschaft verschreibung für uns nemen,
verlesen und mit vleis bewegen, ob aincher darin gesatzter artickel
durch verendrung der zeit und leuft besweriich und mit nutz zu
endern sein wolt, alsdann in dergleichen hendlen im anfange vil fur-
nemens ersprieslich sein mag, das sich doch über etlich zeit dermas nit
mer will erleiden. Was dann also mit endrung, pesserung oder gar
abthuung ains oder mer artickel oder stuck, desgleichen ob unser dar-
gelegte hauptguter gemindert, eins teils von uns wider herausgenomen
oder zu noturftiger erhaltung oder andrer gelegenhait des handeis
gemert werden soll oder nit und es einem yeden möglich und gelegen,
durch das merer beschlossen und für gut angesehen wurd, dabey soll
es entlich und on alle waigerung beruen und dem stracks nachgangen
werden. Sunst und on solchen beschlus des merern aus uns soll
keiner macht, fug, noch recht haben, aislang die hernachbenanten jar
diser unser gesellschaft weren, sein erlegt hauptgut gar noch zum teil
vyl oder wenig zu erfordern noch herauszunemen, sonder die gesatzten
zeit für und für darin wie ander gesellschafter hgen und bleyben lassen.
Zum zehenden, ob unsers handeis gelegenhait mit der zeit erfordern
wurd, ainen oder mer diener aufzunemen, wo dann nit verzug wolt
haben bis zur zeit der generalrechnung, so soll Jacob Welser und
Ewalt Knaus, ob mann ains dieners zu Nurmberg wurd bedürfen,
und Hainrich Scherel und Jörg Pfaler, ob eins dieners zu Leipzigk,
11.
30 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
auf der hiitten, oder zu Eysleben not sein wurde, macht haben, solcli
(h'ener, die sie uns und unserm hande] nutz sein achten werden, bis zu
der generalrechnung zu bestellen und zimlichen solt von gemeiner
gesellschaft wegen zu versprechen.
Zum aylften, ob sich zwischen ainem oder mer aus uns den gesell-
schaftera gegen dem andern in Sachen disen unsern gesellschaft hande!
oder in ichte demselben handel anhengig berurend irrnng und unainig-
keit begeben wurden, so solle beede partheien zwen, nemlich yeder
einen aus den gesellschaftern, erwelen, welche die gebrechen zwischen
inen notturftiglich verhören und vleis furwenden sollen, sy miteinander
in der gute zu entscheiden, ob sy aber die gut nit finden konten, sollen
sy die zwen underhandler ainen obman auch aus den gesellschaftern
erwelen , und der von ine erkiest wurde , soll auf verkünden desselben
pflichtig sein, solche obmanschaft anzunemen , und welchen handler er
auf vorgeenden ir beder bericht, was von yedem der irrigen parthei für
sie bracht und was ir yeglicher in der sach auszusprechen entschlossen
sey, zufallen wurd, der soll ein merers haben und derselb spruch und
entscheid, wie der eröffnet wird, von beden teiln entlich und ungewaigert
on alles appellirn, supplicirn, reducirn und alles anders, das da-
wider furgenommen werden mocht, bleiben und getreulich gehalten
werden.
Zum zwölften, ob einicher aus uns in zeit diser unser werenden
gesellschaft gegen den andern gesellschaftern in gemein oder sunders
oder gegen uns im handel sich so unschicklich, irrig, widerwillig oder
in ander ungeburlich weise dermass wurd halten, das dem andern
durch das merer nit fuglich were, den lenger bey inen in disem handel
zu haben, so sollen sy die gesellschaft recht und gute macht haben,
ainem yeden solchen zu zeit der generalrechnung dise gesellschaft und
sein haubtgut muntlich, oder ob er zur selben rechung nit personlich ent-
gegen were, schriftlich aufzusagen und abzukunden und sollen alsdann
im sein hauptgut, so vi! er des zu solcher zeit in dem handel hett, in
dem nachvolgenden Leipzger markt nach gehaltner rechnung und
unserer aufkundigung an Reinischen goldgulden gemeiner landswerung
gegen zimlich quittantz zu Leipzig verschafft und entricht werden, im
auch die gewynnung, die er auf zeit solch abkundens in der gesellschaft
hett, bezalen auf zeit und an dem ende wir dannoch bleybenden gesell-
schaftern ii- gewynnung geraicht wurde, und der, dem also abgekundt
oder aufgesagt wirt, soll sich also, wie vorstet, gutlich abweisen lassen,
dawider gegen den andern oder dem handel derhalb weder in oder
ausserrecht durch sich selbst noch yemand anders in ainich weise, wie
No. 22. 1524. 31
die erdacht werden mochten, zuwider oder beswerlichs nichts unpilligs
furnemen noch handeln, sonder seins vorgefallen gewins, ob der vor
äugen were. und seins hauptguts auf obberurte fristen angewartung.
von zeit des aufsagens anzefahen, ainichs weitern gewins und Schadens
von der gesellschaft sich on alle Widerrede und ferrer anfechtung settigen
lassen.
Zum dreyzehenden, ob sich kriegsleuft, vehde, veintschaft, sterbende
leuft oder andre beschwerden und Ursachen begeben und furfallen
wurden, dadurch unser noturft wolt erfordern, disen unsern handel ain
Zeitlang m ru zu stellen, so sollen sich alle gesellschafter zum förder-
lichsten auf glaublichen bericht derjenen, die von solchen zufeilen
am ersten wissen haben wurden , auf die hutten oder in die stat
[jeipzig oder an ain andre gelegne maistat zusamenfugen und mitein-
ander ratschlagen, welcher gestalt und beschaidenhait mit wenigsten
Schadens, wagknus und fare dasselb furzunemen sey, und was dann durch
das merer für gut angesehen, erkant und beschlossen wirt. dem soll on
alles widersprechen volg gescheen.
Zum vierzehenden solle ein jeder aus uns den gesellschaftern alle
und yede diser unser gesellschaft und handeis gehaim sein leben lang
schuldig sein zu verschweigen und die ainchen menschen, diser gesell-
schaft nit verwant, affters denen, so, wie vorgemelt, darzu geschickt
und nachgelassen werden, keinswegs oflFenbaren, dardurch der gesell-
schaft oder unserm handel nachtayl oder schaden mocht erwachsen,
getreulich und ongeverlich.
Zum funfzehenden, ob sich begebe, das ainer oder mer aus uns vor
ausgang der zeit die unser gesellschaft wem soll, mit tod abgeen wurd, so
sollen des oder derselben erben an sein oder ir. der abgestorben, stat in
alle der abgestorben gerechtigkeit, die sy auf iren todlichen abgang in diser
unser gesellschaft und handel gehabt und verlassen hetten, treten und
der vehig sein, wo aber fursehung des handeis belanget, sofern als der
dazu geschickt und für tuglich angesehen; doch alspald sich ain solcher
val begeben wurd, so sollen von des abgestorben wissentlich unstreitiger
erben, ob der mer dann ainer were, der eltest. so er zu seinen vogt-
baren jarn komen ist oder, ob der keinei- bey solchen jarn were, ainer
aus iren Vormunden oder ain ander redlicher man im fall, so sy eehaft
halben nit komen konten, und wo der erbainig und vogtbar were. er
selbst oder, so er redlicher verhindrung halb nit personlich komen
könnt, auch durch ainen andern redlichen man zu der nächsten als-
dann volgenden generalrechnung erscheinen, erstlich die verschreibung
diser unser gesellschaft hörn lesen und sich verpflichten, die alles in-
II
32 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
halts zu halten. Und welcher ain gesanter were, der verschreibung
copi nachgeender rechnung mit sich nemen und seinen principaln fur-
zaigen, damit die ain wissen mögen empfahen, wie sie als erben
des abgestorben gegen und in diser unser gesellschaft und handel ver-
punden sein und also für und für die hernachgemelten jare, die wir
uns zusamen verschrieben haben, mitkommen oder schicken zu der
rechnung und allem andern zu handeln, wie ander gesellschaftei'
pflichtig sind. Und wo also ains abgestorben sunder vogtbarer jaro
were oder des verstorben Mnder vormund ainer zu rechnung kumbt,
soll derselb wie ain ander gesellschafter ain stym haben. Dergleichen
auch der, so durch die Vormunden geschickt, doch das dieselbigen, wie
vorberurt, ainen vertrauten oder verwanten also vyl möglich nicht
allwege ainen andern schicken.
Zum sechzehenden , ob sich begebe, das ainicher aus uns den
gesellschaften in der nachbestimten zeit unser gesellschaft in derselben
gesellschaft und handeis dinsten, notturft und gescheften über land
raiset und auf derselben rays gefangen und zu Schätzung gedrungen
wurde, so sollen alle andre gesellschafter von des gemeinen unsers
handels guttern ine aufs höchst, wo es mit wengerm nit kund erhebt
werden, mit sibenhundert gülden zu losen schuldig sein. Wurd aber
ainer umb mer oder hoher dann sibenhundert gülden geschätzt, die-
selben ubermas über die sibenhundert gülden solt ain yeder von dem
seinen dargeben und die gesellschaft im derhalb wenig oder vyl an
derselben ubermaß darzugeben nit schuldig sein.
Und diser unser gesellschaft des obgemelten saygerhuttenhandels
soll iren anfang haben und wurklich mit der that angeen auf die
heiligen ostern nechst nach dato diß briefs künftig und von dannen an
weren und bleiben zehen jar lang die schirsten nach einander volgende.
So aber derselben zehen jar achte, auch die nechsten von den schirst-
komenden ostern nacheinander volgend, verschinen sind, so sollen und
wollen wir die gesellschafter alle zu der generalrechnung nach dem
nechsten montag nach dem sontag Invocavit desselbigen jars auf unser
liutten zusamenkomen, uns mit einander bereden und ratschlagen, ob
wir lenger in gesellschaft bey einander bleiben wolten oder nit.
Wurden wir uns dann entschliessen, lenger bey einander zu steen,
so sollen wir alspald uns verainen, in was gestalt und mit was mittein
dasselbig soll bescheen, auch wie lang dieselb gesellschaft von dannen
anzufahen weren soll und alsdann die uberstendigen zwey jar an den
jetz bestimten zehen jarn genzlich gefallen und absein. Aber welcher
aus uns zur selben zeit in dieser unser gesellschaft nit lenger bleiben
No.22. 1524. 33
wolt, der soll dasselbig alsdann den andern gesellschaften verstentüch
aufsagen und alspald nach solchem aufsagen soll er ausserhalb der
nutzung, gewins oder Schadens, der im, auf dieselben haubtrechnung
geburn, angezaigtund zugeschickt wurd, fiirtan keinen gewin oder schaden
in dem handel von seinem hauptgut gewarten, sonder die gesellschaft
pflichtig sein, im dasselb sein hauptgut von dannen der zeit des auf-
sagens in den vier nechsten darnach volgenden Leipzger markten,
nemlich zu yedem ain viertail, in der stat Leipzigk allweg gegen not-
turftigen quittunge zu entrichten und zu bezalen. Begeh sich aber,
das wir uns all in gemain nach verscheinung der acht jar entschlussen,
disen unsern handel nit lenger zu treiben, sonder gar davon zu lassen,
alsdann sollen wir retig werden, durch was weg und mittel wir solche
zertrennung mit dem wenigsten schaden thun mögen. Und was in
solchem durch das merer aus uns erkant wurd, dem soll stracks on alle
Verhinderung nachgangen und gelebt werden.
Dem allem nach gereden und versprechen wir obgenanter graf
Albrecht von Mansfelt, Friderich von Thun, Veit von Drachsdorf,
Jacob Welser, Hainrich Scherl, Ewalt Knaus und Jörg Pfaler bey
unsern waren treuen und guten glauben für uns und unser yeglichs
erben, erbnehmer und nachkommen alles, das in disem brief von uns
durchaus geschriben stat und uns angeburt, getreulich, vest und unver-
rucklich zu halten, dawider keinswegs zu handeln noch schaffen gethan
zu werden, auch darin keinen geverlichen verstand noch auslegung zu
suchen, sonder bey dem rechten vernunftigen verstand aller der in-
gesatzten artikel. punct und wort zu bleiben, auch ein yeder dem an-
dern und disen unsern gemeinen gesellschaft handel getreulich zu
mainen und zu furdern, nach allem unserm pesten verstand und ver-
mögen in allen diß unsers handeis und unser mitgesellschaft zufallenden
anligen und beswerniß, so ofts uns zu schulden kumbt, getreue
hilf, furderung und vleis zu abwendung solcher beschwemuß zu thun,
alles und yedes hierin beschribens getreulich on all arglist und
geverde.
Und diß alles zu warem und vestem urkund hat unser yeglicher
in sonderhait sein ang[eborn insigelj an zwen diser brief, welche libels-
weis gleichs Inhalts gestelt, der ains wir graf Albrecht, Friederich
V. Thun und Veit von Drachsdorf, und das ander ich Jacob Welser,
Hainrich Scherl, Ewalt Knaus und Jörg Pfaler zu banden genomen
haben, pehangen und alle unsere erben, erbnemen und nachkomen,
auch ein yeder den andern aller obgeschriben sachen damit zu über-
zeugen. Gescheen und geben zu Salfelt am freitag nach dem suntag
Geschichtsq.d.Pr.S. ßd.XXXXVIl. 3
I
34 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Judica den achzehenden tag des monats Marcy im funfzehenhundert
und vierundzweinzigsten jaren.
Besiegelte Ausfertignng im Welse^'sclien Familienarchiv zu Neunhof hei Lauf
in Bayern.
23. 1524 April 14.
Die Grafen Günter, Ernst^ Hoyer, Gebhard und Älhrecht von Mansfeld
verkaufen der Gesellschaft des Saigerhüttenhandels zu Arnstadt die Hälfte
aller Kupfefr von den acht Erh feuern Dr. Dragstedts des Jahres 1525
[p-o Zentner llfl3 ort] gegen Darleihung von 8000 fl [ev. mehr] und
Uehernahme eines Teils der Schulden Dragstedts bei Straub.
Auf den vierzehenden tage Aprilis im funfzehenhunderten und
vierundzweinzigk jare haben wir, Gunter, Ernst, Hoyer, Gebhart und
Albrecht gebruder und vettern graven und herren zu Mansfelt und
edler herre zu Heldrungen, Christoff Euerer als von wegen seiner
geselschafter des seigerhuthandels zu Arnsteth, die helft aller kupfer,
so mit den acht erbfeuren, so doctor Drachstedt habend ist, welich wir
aus beweglichen Ursachen zu bestellen unterbanden genohmen
dieses volgenden funfundzweinzigsten jars gemacht werden, vorkauft,
nemblich wie volgt und also: das er und sein mitgesellschafter
yden zentner kupfers die margk im silber haltend, so oft sohgs in
die wage geantwurt wirdet, umb eylf gülden drey ort, halb golt und
halb muntz ader zwenundzweinzigk gr vor ein fl, bezalen. Was aber
der centner kupfers über die margk silbers mer ader mynder halten ist,
soll das lot mit eynem halben gülden in berurter were zu ader ab-
gerechent werden. Der probe halben soll es uff die geschwornen
probierer stehen, so aber nicht zwene probierer in Eisleuben verordent
und einicher raangel der probe halben entstünde, wollen wir alsdan die
irrigen zeyne an unvordechtigk ort zu probieren schicken: und was
alsdan befunden, demnach soll die bezalung gescheen. Und wes die
probe ertragen wirdet, soll bis zu abrechnunge, so der handel des
geraten möge, stehen bleiben. Dergleichen ist abgeredt, das die
leyhunge achttausend gülden sein soll. So aber des handeis notturft
ader wir zu den bedranglichen schulden von doctor Drachstet uf uns
genohmen die notturft erfordert, dardurch mit solcher leihung der
handel und obligende schulde nicht usgericht konnten werden, damit
wir sie doch höchsten Vermögens verschoenen wollen, sollen sie uf unser
ansuchen uns darzu zweitausent gülden, das tausent des jars mit
No. 22-23. 1524. 35
funfzigk gülden zu vorzinsen, ufibringen, welich uf tagezeit nechst nach-
einander, wie Voigt: als dreytausent gülden uf negstkomenden michels-
markt, tausent gülden uf Martini, tausent gülden uff Thome, funfzehen-
hundert uf Lichtmes und funfzehenhundert gülden uf Invocavit, sollen
gereicht werden. Und bezalung solcher leihung soll mit den kupfern, so
nach Michaelis im 23 jhare der weniger zall geantwurt sambt dem,
das die probe ertregt, abgezogen werden und vorgnugung bescheen.
Wie aber die probe und die kupfer, so nach Michaelis geantwurt, nicht
erreichen und vorgnugen mochten und mit berurten hendelem uns des
kupferkaufs uf volgenden jhare verner nicht voreinigen, soll die hinter-
stelligk schuld ausgangs des funfundzweinzigsten jhares mit barem gelde
bezalt werden. Zu eynkauf sollen hundert und funfzigk gülden in
golde, wehch uf das anhengen und Petri und Pauli sollen gereicht
werden. Dweyl auch der doctor dem Strauben nach etliche suma
gelds, wehch sich ungeferlich in viertausent gülden erstrecken mocht,
vorpflicht bleiben wirdet, welich dan in sechs jaren erst bezalt werden
sollen, ist abgeredt, das der Fhuerer anstat seiner gesellschafter dem
Strauben, so vil an solcher suma zum zwelften teyl dieses jhars
gebueren wolt, uf den neuenjarsmargkt im anfang des 26. jars zu ent-
richten und dem Strauben, damit er gesettigt, anheyschig werden soll
und bezalen; desselbten sollen der Fuerer und sein geselschafter der
letzten kupfer auch so vil innen behalten, damit sie vorgnugt und
bezalt werden. "Were es aber, das etwas an leihung ader an dem, so
dem Strauben hinausgegeben sol werden, vorbliebe und mit kupfern und
prob nicht genzlich vorgnugt konnten werden, vor sohche hintersteUige
schuld wollen wir selbstschuldig stehen, das der Fuerer und sein geselschafter
dasselbige, so hintersteilig, uf das neujar im anfang des 26. jars bezalt
und vorgnugt werden sollen. Welichs ich, Philips Drachstet, doctor,
also bescheen bekenne. Das zu glauphcher urkund haben wir diesen
vortrage gedriffacht, dem doctor einen, dem Fuerer den andern zuge-
stellt und wir den drittteu behalten, an welchen unser yeder, der-
gleichen der doctor, auch der Fuerer anstat seiner geselschafter sein
betschaft hieran haben tun drucken. Gescheen tags und jars wie oben.
Abschrift im Geicerk. Archiv zu Eisleben. SaigerhandeJ, Paket 2, IV.
Ürkundenbucli zui* Creschichte des Mansfeldischen Saigerbandels.
24. [1524 Mai 22. Weimar.]
Antwort auf Nr. 21.
Unser graf Albrechts von Mansfeld bedenken auf die artikl, so
Cristoffel Fuerer iibergeben, belangende die zusamenschlaung des
seygerhandels.
Der erst artickel, wellicher zu einem eingang des handeis gestelt,
hat unsers ermessens keine anfechtung.
Auf den andern achten wir, ob in dem ein bedenken, das unser
hutt, so zu bauen angefangen, ein merers, dann der Arnstater hutten
gestanden, kosten werde, das nicht gleichmessig, wann die Arnstatter
als hoch solt angeschlagen werden, auch ob brands halb ein schade
geschehe, von derselbigen geselschafter der beschedigen hutten allein
solt erbauet werden, das in underrede dem wol und aus mangel oder
beschwerd masse zu finden sey.
Im dritten bis auf den ailften artickel achten wir das auch nicht
mangl, sonder gleichmessig gespirt werden.
Auf den ailften artickel, in wellichem under anderra verleibet, das
alle alte schuld, mit denen yetzo nicht gehandelt, solt ausgesetzt werden,
was aber von huttemaistern weren, mit wellichen yetzo gehandelt, das
es darmit nach vermöge, wie zu hinderest angezaigt, gehalten, hat es
in dem, das die schuld ausgesetzt, keinen mangel, aber das es, wie zu-
letzt verzaichnet, solt gehalten werden, wirdet in anzaige, wes auf
solchen artickel unser gemuet, befunden.
Auf den zwelften. Solcher solt auch nicht sondere beswerde haben,
es were dann, das die zeit auf ein halb jar zu lank und das es allein
auf ein viertel jars gestellt; dann wir in unserm handel sonder zweifei
die kupfer auch werden über borgen muessen.
Im dreizehenden bis auf den zwenzigisten wirdet unsers achtens
kaine besondere beschwerde sein, sonder es wirdet sich der gleich-
messig wol entschlossen und vergleicht können werden.
Auf den zwenzigisten, das ein schleuniger austrag, ob irrung ein-
fielen, aufgericht, halten wir, das der wie in unserm vertrage, genugsam;
kont aber der nach fugsamer und endlicher gestelt werden, solt dienstlieh
und nicht anzufechten sein.
Auf den einundzwainzigisten , so eine zutrennung furfiele, wie es
mit einsetzung der guter gehalten, dergleichen ob einer untuglich wer,
stellen wir auch dahin; so der fugsamer dann in unserm vertrag ge-
stelt mag werden, achten wir, das niemands solch anfechten werde.
No. 24—25. 1524 37
Auf den dreiundzwanzigisten, die Mackenrode belangende, ist
gewis, das sy mer dann 4000 fl an berckwerk und erbgutern habend.
Ob er aber in 14000 fl erreichet, ist uns aus dem, das wir darnach
nicht befragung getan, unwissend. Aber zu welcher zeit solchs von
notten, kann dasselbig gi-undlich erkundet werden. Aber entlich ist
das also, das umb einen oder ein halben gülden vast ieder centner neher
gegeben, welliches dann auf 6 feur, nachdem die 1400 centner, auch mer
machen können, ein merglichs zutregt und dermas, das schwerlich mit
einer solchen suma im handel so vil gewunnen mocht werden. Der-
halb, die weil es kaine bese schuld, solchs aus volgenden Ursachen auch
nicht sunders zu weigern sein, wie dann unser bedenken im beschlus
weiter angezeigt.
Auf den vierundzwainzigisten die drei feur der Riesen , das die,
wie gewirdert, in handel genommen, darvon were sich zu underreden,
dann solchs entlich neher, dann es wirdig, gewirdert.
Auf den funfundzwainzigisten, das Kegel und Meßler nichts schuldig,
allein auf 3 oder in 400 fl für Hansen Schulthes und Henzen Nux
gelobet, dem funde man in zusamensetzung liederlich wege.
Auf den sechsundzwainzigisten, die zehendkupfer belangende, hat
es bei uns kaine beschwerde, dann darauf kain schuld ; über das kommen,
wie graf Albrecht von innen [ ]
Der sibenundzweinzigist artickl helt sich also; der achtundzwein-
zigiste artickel doctor Johann belangend hat auch kein schuld.
Dem neunundzweinzigisten ist ein liederlicher kauf und darzu
keiner schuld noch nachteils zu gewarten ; es behielten die Fuerer oder
disser handl, trüge es inen gewin.
Reinschrift im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Bähet 24, I.
Die Datierting ergibt sich aus dem diesem Bedenken folgenden Exkurs: Actum
Weymar sontags trinitatis anno 1524. S. Nr. 25.
25. 1524 Mai 22. Weimar.
Gutachten Graf Albrechts von Mansfeld:
Aus wellichen Ursachen, das der handel geenget und zusammen-
geschlagen wurde, bequem und nutzlich sein solt, ist aus volgenden
Ursachen unser bedenken zu vernemen:
Erstlich were dadurch furkumen, das kein kaufman den andern
steigert und also das nicht so vil bese schulde under den hutten-
n
38 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
meistern, als yetz, gemacht. Dann wellicher huttemeister sich nit recht
zum nutz anlassen wolt, der were alsdann ane Widerrede mit ver-
sechern(!) zu versechen; were also dardurch, so vil menschlich fur-
zudenken, der grossen schuld, dafür sich der kaufmann zu befaren, in
dem stuck furkumen.
Für das ander: an wellichen enden und orthern die kupfer am
hochgeltigisten verkauft mögen werden, ist abzunemen, umb suchung
des nutzes, der end von allen hendlern die kupfer zu vertreiben ge-
suecht etc. Daraass ervolget der uberfluss und also, das man der kupfer
solcher end, es were dann, das mer furlons darauf gewendt, nicht los
werden noch verhandlen kan, es gescheche dann mit nachhengung gots
des allmechtigen. So der handel eintrechtig zu gleichem gewin und nutz
gienge, wurden die kupfer an keinem end, da die nicht wichtig, uber-
furt; in wellichem dann nicht ein geringer, sunder merglicher nutz
sein wurde.
Für das dritt wurde es denn nutz zutragen, das der hutten yetzo
6 sind, auf wellichen jetziger zeit nichts anders dann Mansfeldisch
kupfer geseyhert wirdet, als kont solchs auf vier hutten als wol als
auf 6 gescheen und giengen also zwue hutten abe; dieweil dann eine
hutten under tausent gülden schwerlich mocht zu erhalden sein, were
doch solcher nutz und gewin nicht auszuschlaen.
Für das vierde seint nach dem willen gottes jetziger zeit nicht
kupfer also geneme und des werts, als die Eislebischen gehalten werden.
So nu die in eine band bracht, kont der kaufman solche umb einen
oder zum wienigsten ein halben gülden hocher dann yetz geben; ur-
sach, das oftmals ein kaufman undervveilen zu erhaldung seines glaubens
aus notturft, was die kupfer gelten wollen, zu verkeufen gedrungen,
welichem dann die andern kaufleut, wie der kauf gemacht, sonderlich
die , so des nicht rad haben mögen , volgen muessen ; weliches also,
dieweil der ganz handel etwas für ime hett, furkumen were. Nota: in
dissem artickel ist nit der wienigist nutz zu suchen.
Zum fünften ervolgt, dieweil der handel also zutregt, das ieder
kaufman seinen nutz aus besorg, der ander kome im für, suchet,
welliches dann dem huttemeister aus dem, das der neu kaufman eins
statlicher verlege thue, doch dem allem zuweilen in schulden verhaft
bleibet, zu verdirb gereichet. Dadurch wurden solche listige und, als
es wol zu nennen, nicht bruederlich sonderhendel, welliche doch im
grund zu grossem schaden und kleinem nutz gedeihen, abgeschnitten.
So wurde es auch am pleikauf ein mergklichs zutragen,
No.25. 1524.
Zum sechsten wurde es, wie vorberurt, in dem auch merglich zu-
tragen, das die kupfer auf den hutten, nach Frankfurt und Lübeck ge-
legen, dergleichen die auf den hutten nach Nürnberg verhandelt wurden,
durch welliches also die beschwerten zolle auf dem Mein abgeschnitten.
Zum sibenden, durch solch zusamensetzen des seigerhandels
kind es dahin raichen, das ein gemeine gewerkschaft und Zusammen-
setzung des berges wurde, dardurch alle teil und feur zu besser Ord-
nung dann yetzt zu nutz und nit zu schaden zu handien; und were
also der kaufman keiner schuld, sondern seins gewins gewertig.
Zum achten ist sonder zweifei, wann es in gank mit den hutte-
meistern bracht, das keiner den andern auf leihung kolen, schifern,
hauerlon, empfi-embdung derselben nicht mer beschwerd, dergleichen,
das kainer zu unnotturftigem bau auf dem berge gezwungen, wurde es
an verlege, die der kaufman nicht als hoch als yetz ton darf, merglich
zutragen etc.
Zum neunden wurde es auch am Wechsel nemen nicht geringe,
sondern merglich zutragen, dann alsdann dieselbigen zudringen, das
vast der handel zum meren teil mit frembdem gelt verlegt wurde.
Zum zechenden und beschlus solten disse artickel, dardurch ein
gemein zusamensetzung der seygerhendel, volgend der huttenmeister
daraus ein furgank haben mocht geschehen, nicht anzufechten, noch vil
wieniger zu hindern sein; über das es dem kaufman aus erzelten
Ursachen zutragen wurde; so were doch für das grost und höchst zu
achten, das schuld oder verterbnis so vil durch Verleihung des all-
mechtigen furzutragen möglich dardurch furkomen —
Zum eylften, ob wir gleich als der, so des in erfarung ist komen,
den nutz, so daraus den kaufleuten, auch den huttenmeistem entsten
mocht, hindan setzen wollen, so betten wir doch bedenken, derursach:
in aufrichtung des handeis zu Hockenrod haben wir uns in beysein
aller mitgeselschafter furbehalten, ob wir uns auch in andere seyger-
hendel darneben begeben wurden, solchs fug, macht und furbehalten
haben wollen, der zeit und ursach dann das wort „unpillich'^ in den
vertrag zu bringen von uns mit beschlus erhalten. Solten wir uns
dan mit dem Furer und andern auch in gesunderte handlung begeben,
habt ir zu achten, das wir Verdachts schwerlich auf allen selten ent-
ledigt sein mochten. Dann was durch uns gehandelt, wolt doch yede
geselschaft achten, der andern gewegener zu sein.
Zum zwelften, solchen merglichen nutz in betrachtung, das aus
Zusammensetzung wienigers Schadens zu gewarten, sold der ursach
die schuld bei den Mackeroden, den Riesen und 3 bis in 400 fl bei
40 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansf eidischen Saigerhandels.
Hansen Schultes und Hentzen Nux, für welliche schuld dann Laniprecht
Kegel und Metzler bürgen seint etc. aus vorangezeigten Ursachen, die-
weil mit berkwerken und andern liegenden gründen solche schuld be-
zalt kan werden, nicht hindern. Auch mocht solch gelt im handel
villeicht nit so vil, als am kupferkauf nachgelassen, ertragen; wann
auch solche schuld auf vier hutten geschlagen, wurde es iedem wenig
tragen; so wurden auch die wege gesucht, das neben nach endung
des kiipferkaufs und gewinst, so daraus entste, die schuld bezalt.
Es mangelt uns auch an knechten und dienern, so wir zu solchem
handel bedürfen; wann es die wege erreicht, heften wir der uberflussigk.
Wir dirfen nicht gewertig sein, das sy uns mit fellung der silber,
kupfer und stei[ger]ung des bleikaufs, auch mit einpflanzung unfreunt-
lichs willens zwischen der geselschaft und hendler zu schaden oder
nachteil etwas des vornemen.
Wann wir unserm nutz weiten nachgeen, wüsten wir uns für
unsere person mer Vorteils in einsetzung, dann in ziisamensetzung des
handeis oder gemeiner gesellschaft, kaufman und huttemeister. Ob wir
uns gleich den andern weg konten nutzer machen, sei gott unser zeug,
das wir es doch nit begern.
Ob gleich mangel in etlichen artickeln, solt doch ungeachtet des
das zusamenkomen geschehen, der ursach, das sich derselbig artickel
leichtlich nach gotlicher verleihe zu vergleichen sein mocht.
Item solch zusamenkomen kont an keinem ort bequemer, dann zu
Salveid und ungeferlich kurz nach Petri Pauli gescheen.
Actum Weymar, sontags Trinitatis anno 1524.
Abschrift nach einer anseheinend eigenhändigen Niederschrift Graf Albrechts
(voller Mißverständnisse) im Gewerk, Archiv zu Eislehen, Saigerlmndel, PaJcet 24, I.
26. [1524 nach Mai 22.]
Caspar Müllers Bericht über seine Unterhandlungen mit Welser im
Auftrage Graf Albrechts von Mansfeld.
Auf gesehene Werbung und ubirgebene m. g. h,, auch des Fuerers
artikel, dy zusamensetzung der seigerhendel belangend, had der
Weißer zu antwurt gegeben:
Wiewol er bei ime befunde, das solch furnemen durch m. g. h. dem
handel und inen allen zum pesten notturftigk und ganz wol bewogen
auch bei ime selbst picht anders vermerken kont, das solhs, wo es
No. 25-26. 1524. 41
dermas furgenomen und in furgang reihet, nicht geringen, sondern
merglichen nutz, wo es, wy volgende, nicht verhindert, zutragen wurd,
so het er doch des unter anderm, das soihs fumemen und sich im an-
fang darein zu begeben, disses bedenken:
Erstlich, diweil yzo im anfang dv zwu hutten Hockenrot und Arn-
stad zusameugesetzt und volgend noch zwu hutten, darmit derselben
also vier weren, zu gleichem gewyn und verlast darzu bracht werden
solten, wurde daraus ervolgen, das der stymmen uf allen hutten bis in
25 sein wurden. Diweil dan solhs mit der zeit eine uberweitleuftige
und ganz irrige handelung werden, wurde solhs dem handel, wy ein
ieder zu ermessen, nicht wenig nachteil wirken. Dan aus erfarung
het er wissens, was irrung, nachteil, unlust und widerwülens dy viel
stymmen, dy ime in anfang disses handeis alzeit und noch entgegen
gewesen, in hendeln gewirket und zugetragen (?) haben. Wellichs dan
hy unzweiflich auch gescheen wurd.
Für das ander, wiewol nicht an, das, so solhe zusamensezung ge-
sehen und dy hendel in ein bracht wurden, wol zu tun sein wurde,
das dy kupfer umb einen halben ader ganzen fl im kauf gesteigert
und erheet, so trüge er doch nicht zweifei, das sich in der tad und
fumemen. ob man schon derhalb allen vleis fiirwenden wurd, vil mehr
Widerstands, dan yzo villeicht zu vormuten, erfinden und begeben
wurd, der ursach, dan über das dy Swedischen bergwerk ytzo eine
lange zeit, aus Ursachen der sweren krigsleufte halb, nicht gearbeit, so
wurd doch, diweil man sich yzt eines fi-idens vermuth, das eigentlich
gesehen, das man dy widerumb stadlich bauen und derselben kupfer
eine mergliche anzaj, dy dan in vil hende komen, machen wurd. über
solhs weren auch der üngerischen und Swatzischen kupfer eine merg-
liche anzal fiir auen, aus wellichem dan ervolgen mocht, das durch
dyselben vil ehe dan durch ire kupfer ein auf- ader abschlag gemacht
wurd. Solten dan nu dy Man sf eidischen kupfer, der k^en den be-
melten kupfern eine geringe anzal sein wurden , im kauf, wy bemelt,
erheet und gesteigert und mit den andern kupfern ein abschlag ge-
macht werden, so wurden dy kupfer nicht können vei-trieben werden,
sondern musten zu schaden liegen bleiben. Was aus dem ervolgen
wurd, ist wol apzunemen. Dan eigentlich were war, das der Focker
etwan bis in XXY"» centner kupfer vast 3 jar, allein der ursach, das er
dy im kauf nicht beer dan um 3 ß erheet, het müssen zu Antorf legen
lassen.
Und im val nu, ob gleich solhe Verhinderung mit den üngerischen,
Swedischen und Swatzischen kupfern nicht zu besorgen, so were doch
L
A2 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Öaigerhandels.
hirin das boße geschrei, der gemeine fluch, der groß neid, haß und
Widerwille, so sich daraus begeben wurd, und sonderlich, das es für ein
monopolium wolt geacht werden, zu bedenken. Und diweil iderman
wissend, mit was Ungunst und beswerde der adel, auch gemeine man,
kegen dem kaufman bewegt; derhalb, wo er solhs handeis namen-
trager oder sonst demselben mit gescheften und befel verwand sein
sold, wolt er far seine person ime ein guts geschrei und erlich gerucht
vil lieber, dan den nutz und gewyn, so ime solhs tragen mocht, sein
lassen.
Aus den und andern mehr Ursachen, dadurch besser eins für dem
andern zu erwelen und furzunemen, were ime noch zur zeit, sich in
solhe weitleuftige handelung, in ansehung anderer seiner merglichen
obliegenden hendel halb, zu begeben besweilich und unmöglich. Und
diweil über ytzt angezeigte Ursachen, solhs, wo eine hutt zu gewyn
und dy andere zu verlust gehandeld ader sonst beße schulde, so dy
andere mittragen must, gemacht, einen grossen verdriß und Wider-
willen, über das auch hirin der untreu, so villeicht aus verdriß wol
kont gebraucht werden, zu besorgen, wirken wurde, derhalb achtet er
für seine person für gut, das in kaufen und verlege der kupfer ein-
sehens gehapt und dardurch nicht geacht, als ob er seinen sondern
fortel suchet, das solhe kupfer in dy hiitten, so vil der solten ganghaftig
sein und gebraucht werden solten, iglicher eine ungeferliche anzal der
hoch-, mittel- und nydersthaltenden kupfern ausgeteilt, auch ein orde-
nung, was uf ein iglichs feur geliehen werden sold, ausgeteilt wurde.
So solhs geschege, trüge er nicht zweifei, ein ide seigerhut wurde mit
solchen leuten vorsehen werden, dadurch ider teil trachten wurd, seine
kupfer und silber mit geringsten uncosten zu seigern und ufs erhebst
und nutzlichst zu vertreiben, und bliebe also ein ide hutt in irem
selbst tun und rechnung und were des gewyns ader Schadens, wes
durch got zugefugt, gewertig.
Es were auch dadurch m. g. h. nichts destweniger furbehalten, sich
nach s. g. wolgefallen in ider hutten mit einer anzal geldes, wy es s. g.
geUebet, wellchs auch nymants anfechten wurd oder kont, einzulassen;
dadurch weren also dy vil stymmen, dys boß geschrei und andere be-
meite besorg und Verhinderung genzlich apgesnitten.
Aber wy demselben, wold er sich doch mit Cristoff Euerer darvon
weyter underreden, daraus dan weyter bericht und nachdenken ervolgen
mocht, und alsdan, wes uf iden artikel ferner sein bedenken, zum
lengsten in nestkunftigem markt kegen der Neumburk schriftlich zu
verfertigen.
No. 26-27. 1524. 43
Und sich endlich des vernehmen lassen, so es ye nutz und gut
sein sold, ehr alsdan das ader anders, so ni. g. h. und disses handeis
verwanten durch sein furnemen zu ere, nutz und gedeihen rechen
mocht, verhindert werden sold, wolt er sich villieber des namentragers
disses huttenhandels , auch aller derselben anhengenden gescheft ent-
schlahen und frei widerunib aus solheni handel zu kumen. Wo aber
s. g. und dy andern inen darüber mit eynem geld bei inen wissen
weiten, so sold es an trau und gutem glauben bei ime nicht mangel
haben. Und wes ime zu ider rechnung redlich angesagt wurd, es were
gewyn ader verlust, wolt er sich gutlich setigen lassen. Aber gleich-
wol wolt er mit seinem und der seinen verwanten leib und gut darüber
unverpflicht sein. Wo es aber bei erstem vertrag bleiben wurd, be-
kennet er sich schuldig sein, dem treulich und ungeferlich nach-
zukomen. Bittet, dasselbige bis uf weyter bereden gnediklich zu be-
denken etc.
Item das er sich der muhe besorget
Aufzeichnung von mansfeUischer Kanzleihand im Getcerk. Archiv 2u Eislehen,
Saigerhandel, Paket 24, 1.
i
7. 1524 Mai 31. Nürnberg. Jakob Welser der Aeltere
an [Graf Albrecht von Mansfeld].
Spricht sein Bedenken gegen die Zusammensetzung des Saigerhandels aus.
Edler und wolgeborner genediger herr, mein undertenige wyllige
dienst sein euer gnaden altzeit bevor. Euer gnaden brief, datum sun-
abends Trynnyttatis, ist mir durch den erbarn namhaften Kaspar Muller,
euer g. secryttari, am samstag nach Corporis Cristy wol worden,
wolUcher mir auch Cristoffen Furrers furschlag und darneben auch
euer g. gutbedechtlichayt darüber schryftlich f urgehalten. Daraus ich
zum tayl vernomen hab, des gedachten Furrers gemutte sten, das
bede hutten zu Arnstatt und die jetz von uns neu angefangen, jede in
irem thon beleyben, die kupfer und bley gleichmessig zu sich bringen,
doch die forter jeder tayl soUichs nach guttgedunklichayt jeder hutten
verwanten zu saigern und zu verhanttiern iennen und ausserhalb lands,
wie sollichs fürs nutzest von jedem tail für sich bedacht wurd. Und
solte doch die jerlich rechnung in eyn gezogen werden und gleich jedem
tayl die nutzung ausgetaylt. Und send doch darneben sondere beding,
wie es mit den bossen schulden gehalten solt werden in nausleihen
dem huttenraayster, auch fort im vertreyben der kupfer und sylber.
44 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Und solten zusamenziechen der rechnung von baiden hutten drey-
zehen stymen werden und noch mit der zeit zwu hutten aufgericht
und auch zwölf stymen gemacht werden, damit zu foller handlung
funfundzwainzig stymen sein und gemacht wurden, das mich für mein
perschon ain über weytleffige irige handlung mit der zeit zu werden
ansechen und mich darein zu begeben mir nit wienig beschwerlich jetz
zu zeyt vor äugen sein wyl. Dan mich eur g. in anfang des handeis
und altzeyt vermerkt haben, das mir vyl stymen in den vor unserm
abgeretten handel fast wider gewest und noch send, und das nit aus
aygem wylligen virnemen, sonder aus wissen und erfarnhayt, was
sollichs im handel irigs und ubels wirkt. Und mocht für mein perschon
fürs best achten, das euer g. in das kaufen der kupfer und furiechen
den huttenmaister gesehen ; und auf das nicht geacht werd, ich sondern
forttayl such, solliche fuir in die hutten, so euer g. kunftigkliche zu
dissem thon zu gebrauchen vermaynen, ungefarlich ausgetaylt heften,
als jedem ain ungefarlichen anzal der hoch, myttel und nyderst halten
kupfer nach vermug der gebrauch der hutten zuzestellen und auch ain
Ordnung zu machen, was dem mynsten oder dem maysten huttenherren
auf ain fuir nit mee zu leichen. Und ob Unordnung under demselben
were in furbestellung der kollen oder anderem, mochten euer g. im
selben auch ain einsechen haben, domit die huttenmayster auch gleich-
messig zu kollen und anderer notturft kumen mochten. So zweyflet
mir nit, ain jede saigerhutt, so zu dissem euer g. furnemen gebraucht
wurd, mit sollichen statthaften leyten versehen, das jedweder tayl
trachten werd, ire kupfer und sylber mit mynsten Unkosten zu saigern
und aufzuberaytten und die nachfolgend aufs erlichest und nutzlichest
ZU vertreyben. Und beleyb also ein jede hutten in irem selbs thon
und rechnung und truege dasjenig, das ir 'gott auflegt, zu nutz oder
nachtayl. Und nicht dest mynder hetten euer g. den weg, auf euer g.
wolgefallen in jeder hutten sich einzulassen mit einer anzal geltz, wies
euer g. gelieben wurde; und belyben also die stymen, auch jeder hutten
nutz und schaden für sich selbs; und wurd furkumen ein ubergrosser
Unlust nach red und geschray, das in zamensetzuug der hutten sich
one fei mit anhang vyl neidz und unwyllens erheben wurd. Dan
wissenlichen vor äugen ist, mit was Ungunst und ungnad der kaufmann
anne das disser zeit von vyl des adel und der gemein bedacht und
gemaint wird. Derhalb, wa ich namentrager oder sunst in eynige
geschefften darin verwant sein solt, wurde mir aygentlich ein ehrlich
geschray lieber clan etwan ein gelt, so mir in aym sollichem geschray
zugut stcn mocht. Das bitt ich undertenigklich euer g. so gutlich zu
No.27. 1524. 45
versten, als sollichs von mir gemaint wird. Ich trag auch nit klaine
zweyfel, ob man schon allen fleis furwenden wurde, die kupfer umb
ain halben bis in ain gülden zu staygern, wie dan bey euer g. die ver-
rauttung ist, leichtlich geschechen mocht, das eben im selben sich vyl
mee und und weyter Widerstands in der datt erfinden wurd, dan jetz
die vermuttung sein mocht. Dan wiewol die kupfer in Schweden jetz
sam ruen, aus ursach der schweren kriegsleff sich ain lange zeit gehalten
haben; dan one zweifei dieselben berkwerk zu guten tayl disser zeit
unerpaut ligen; und man aber jetz gutz frids hoffen ist, daraus erfolgen
wirt, das man wider Verleger haben und dermassen bauen wirt, das
sich derselben kupfer mit guter anzal wider finden und in fyl henden
kumen werden. Nun send der Ungerischen und Schwatzischen kupfer
auch ain merkliche anzal vor äugen, aus dem erfolgt, das durch die-
selbigen ehe dan durch euer g. klain anzal kupfer ain auf- oder ab-
schlag gemacht werde, welichen man mit euer g. kupfer ee folgen, dan
dieselben euer g. kupfer. Derhalb aygentlich kain andere rechnung
darauf zu machen ist, dan das gluck und der weit lauf aus der gnaden
göttes geben wyl. Und wiewol, g. herr, noch vyl mee artickel einzu-
furren, aas was grond in dissem handel ains für das ander zu erwollen
werr, so bytt ich doch, euer g. wollen obstendem nachgedenken ; mittler-
zeit gedenk ich mit meinem gutten fraind Cristofi^en Furrer auch vom
handel zu reden, daraus one zweifei merlay nachgedenkens erfolgen
wirt, welliches euer g. ungefarlich in dem jetz Nuyburgischen markt
auch zugebraucht und auf alles bedenken das wogst virgenomen werden
mag. Dan ee ich wolt, das euer g. und der andern meiner herren und
guten fraind in dissem thon verwantten durch mer furnemen ichtz
erlichs und nutzlichs solte verhindert werden, ee wolt ich mich wylligk-
lich begeben des namentragen disses huttenhandel, auch aller selben
anhangenden geschefft zu entschlagen und gar frey ledig rauszukumen.
Und wa mich aber euer g. darüber und die andern meine herren und
gutte fraind in dissem verwant je gerren mit etwas gelt bey in wissen
weiten, so hat es an trau und guten glauben kaynen mangl. Sonder
wa man mein jetz aufgelegt gelt oder ains tayls darvon zu gewin und
Verlust ligen lassen, wolt ich sollichs bey sollicher erlicher geselschaft
gerren stehen. Und was mir redlich angesagt wurd, ein jeder rechnung,
es werre gewyn oder verlust, wolt ich mich guttlich settigen lassen;
aber gleichwol wolt ich mit meym und der meynen verwanten leyb
und gutt darüber unverpflicht seyn. Beleybt es aber bey erstem ver-
trag, so beken ich mich demselbigen treulich und ungeferlich nachzu-
kumen schuldig sein. Aber mich in die jetz furgenomeu weytleffige
h
46 tÜrkundenbucli zur Creschiöhte des Mansfeldischen Saigerhandels.
handluug zu begeben, wer mir meiner anderer merkliche obligenden
hendl, als ichs jetz gedenk, unmuglich, darein zu begeben. Das bytt
ich in undertenigkait, euer g. wolle sollichs disser zeit bedenken bis
auf aber weiter bereden und underschreiben, wie vor anzaigt ist und
mein g. herr sein und bleyben. Ich hab gleichwol mit euer g. secrettari
auch vom handel converssiert, der es euer g. anzuzeigen nit unter-
lassen wirt. Bitt ich gnedigklich von mir zu vermerken. Domit wollen
wir uns in die gnaden gottz befelchen. Geben zu Nurmberg, am
afftermontag nach Corperis Cristy im fimfzehenhundert und fierund-
zwanzigisten jarre.
e. g. u. w.
Jacob Welser der ölttere zu
Nürnberg,
Ausfertigung mit eigenhändiger Unterschrift (die Adresse fehlt) im Geiverk.
Archiv zu Eislehen. Suigei-handel, Paket 24, I.
28, [1524.]
Aufxekhnung über die Aufnahme Graf Botos von Stolberg und Graf
Albrechts von Mansfeld in die Gesellschaft der Hütte Arnstadt.
Item dieweil in dem geselschaft prief der hutten Arnstat geseczt
wurt, das die wolgepornen Pot graf zu Stolwurg, Albrecht graf zu
Mansfelt 16CXX) fl für sich erlegt haben und aber iczt die 4 grafen von
Mansfelt m. g. h. etc. ein bekantnus der 7 oder 8000 fl geben sollen
werden, dieweil dann pede suma doch nur einst mit den 16000 fl sollen
bezalt werden, ist von notten, künftig misverstand zu verhütten, das in
peden als geselschaft prief, auch der verschreibung von uns den grafen
zugestelt, angezeigt werd, das dis alles erlegen in die 16000 fl kumen
sei, und mocht die sach, wie nachfolgt, gestelt werden:
Item im Arnstetter geselschaftpriff im andern artickl also anfehent:
das wir graf Pot für uns 6000 fl, wir graf Albrecht .. . disse pesserung:
„sambt unsern vettern und brudere 10000 fl". Wie dann innen den von
Mansfelt ein sunder peipriff von uns gemeinen gesellschaftern gegeben
ist worden. „Wir Sigmund und Kristoff die Fuerer, Albrecht Letscher
etc." Und furtan, wie die verschreibung vermug.
Weiter wurt von notten sein, das die Arn stettischen, als die wol-
gepornen Pot graf zu Stolwurg, Albrecht graf zu Mansfelt etc., Sigmund
und KristofF die Purer, Albrecht Letscher, Wilhelm Schlusselfelter und
Veit Wolkenstein, unter irn sigeln den vier grafen von Mansfelt etc.
No. 27-29. 1524. 47
ein bekentnus solcher 7 oder 8000 fl geben und zustellen sollen,
welche, pidt Kristoff Fiirer, mein g. h. graf Albrecht wolle die copei
derselbigen hieherschicken, alsdan auf besichtigung sollen disse itzige,
auch vorige verschreibung oder geselschaftpriff geferdigt werden.
Item in itziger ubersendter verschreibung, darin m. g. herrn die 4
grafen von Mansfelt benent, wer auch von notten, dieweil si sich ver-
pflichten, alle punkt und artikl, den unser Arnstetter geselschaftprifP in
sich helt (des wir inen ein Vidimus versiegelt wollen zuschicken) zu
halten. Dieweil aber der Arnstetter handl zu dem Leutenwurger handl
in ein geschlagen und aber disse verschreibung ainich raelten davon
nit tut, so es dan wislich, wer not, das si darin auch bewilligten ; macht
mit kurzen werten, wie darfur verzeichet aufgekleibt ist, darein
zu pringen sein, damit, da got für sei, einicher schad geschech, das nit
gesagt kunt werden, man hette in dis zusamenseczen peider hendl nit
gewilligt. Es wer auch die copei derselbigen peider geselschaftprifl
den grafen zu haben unnot, dieweil m. g. h, graf Albrecht als disser
vierer einer dieselbigen pei seinem handl hat.
1000 fl golt hie vom Jacob Welser entpfangen
1000 fl zu 22 gr entfing Niklas Straub
1000 fl zu 21 gr entfing Niklas Straub
1000 fl golt gr ist von wegen m. g. h. graf Albrechten unsern
halb Jörg von Holbach; ist Petter und Pauli bezalt.
7000 fl zu 22 gr zalt Heinz Scherl nach Petter und Pauli von
wegen der 4 grafen von Mansfelt etc.
So. fl 11000 gr" disser sollen nit mer dan 10000 fl sein, also
laufen über, ist zu vil bezalt 1000 fl muntz.
Aufzeichnungen von der Hand Cliristoph Fürers im Gewerk. Archiv zu Eisleben
Saigerhandel, Paket 24, 1.
I
29. 1524 Juni 12. Saalfeld. Georg Pfaler an Graf
Albrecht von Mansfeld.
Dei- Einspruch der Stadt Saalfeld gegen den Bau der neuen Hütten
[unter Leutenher g] ; Verhandlungen mit Graf Hans Heinrich von Schwarx-
hurg und Friedrich von Thun über die den sächsischen Fürsten zu er-
teilende Antwoii.
h
48 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandela.
Edler wolgeborner graff, mein unterdenig gehorsame dinst seind
euern gnaden allezeit demuetigklichn zuvorn beraid. Gnediger herr,
e. g. schreiben, so an den erbarn vesten Georgen von Holbach und
mich geschechen, hab ich gestern sunabents spat umb 7 schlege von
dißn e. g. boten in abwessens Jörgen von Holbachs empfangn, und wie
die stat Salfelt bey dem hochgebornen fursten herzog Haussen zu
Sachsen sich unterstanden, dise.naue hutten zu vorhyndern, und was
daruff beschlossn sein soll, mit m. g. h. graffen Hanssn Heinrichn ab-
zuschaffen, zu handeln solt furgenomen werden, auch wie e. g. anzaigen,
das es m. g. h. von Schwarzborgk unleidlichn sein will, daruff e. g.
begern, das wir baide oder einer zu irn genaden zugn und irn g. e. g.
bewegene ursachn anzaygn, ob es von den fursten an ir gnade gelangen
würde, das sy aus angezaigkten und andern gegrundten ursachn
solichs abzuschlagn oder in ein bedenkn zu nemen hetten, biß sich
m. g. |h. graff Hans Hainrich mit e. g. derhalber unterredt hetten', dan
di sachn bey herzog Haussen wol abzetragen sein solt — hab ich
unterdenigklichn vorstanden. Und wie e. g. vormelt haben, ist es auch
also in gehaim an graffen Hans Heinrichen gelangkt, dan mirs s. g. an
negstvorgangenem donerstage auch heut diß tags also angezaigkt hat.
Aber byß anher ist von den fursten nichts bey s. g. gesunnen worden.
Und wiewol mir e. g. briff nechten spat zukam, schryb ich m. g. h.
graffen Hans Heinrichen und zaigkt im an e. g. erfarung und auch be-
denken, darmit sich s. g. uffs erste zu e. g. fuegen möchte. Daruff
s. g. dißs tags bei mir allhie gewest und mir angezaigkt, s. g. hern
Vaters und sein bedenken zu antwort zu geben. Dieweil ich dan s. g.
auch e. g. antwort und bedenken, so es zum fal solt kumen, vornomen,
habe ich s. g. uff e. g. und sein vorbessern auch dißen furschlag geton :
Wa alles ander erpieten nit anseghen haben solt, auch das kein
ansegen, die hutten, so die fursten unter innen irm furstentum zu gut
und nutz leiden mügen, als Eßfeld und Stainach, desgleichen ghunen
die zu Arnstat, zu Hoghenkyrchn , zu Greffentall, zu Luderstat und
Schwartza, was sie dan sein gnade des orts es des heilligen reichs
leghn sey, zeigen weiten und obs an dißem allen zu wenig, darmit
man offen tlichn seghn muge, das es der van Salfelt und anderer zu-
geschobener ungunstiger wyll und nit ir nottorft, so sei er urbuttig,
das die von Salfelt ime al sein gehölz des werts, wie ers dan von der
hutten ierlichen zu geniessen, desgleichen so fill gelaits und zolls, so
s. g. darvon begegenen kan, sampt der nutzung, so allen seinen armen
leuten daraus entstien mag, jerlichen geraicht und widerfarn muge, so
wolle er dareinwilligen. Sunst hofft er, niemants muge für byllichen
No.29. 1524. 49
oder nottorftig ansigen. Wollichen furschlag ime s. g. ufF e. g. vorbessem
unter anderm zu antwort auch nit ubell gefallen lassen, dan ich acht,
nachdem sunst niemant s. g. weide gebraucht, das weder Salfelt, das
ganzland, die fürs ten, noch adel, weder den sechsten noch zeghnten ^,
wie die hutte tun wird, geben worden. Daruffs. g. von mir geschaiden,
diß tags so bald den weghe zu e. g. gen Eisleben zu reiten. Alda
e. baider gnaden gut rat finden werden.
So hat mir der gestreng erntvest her Fridrich Thun rytter auch
dermassen, wie es an die fursten gelangkt, gesagkt, ich kunt aber nach
gelegnheit der Sachen bei im nit sporn, das er sorge trüge einiger
stopfung. Sundern er zeigt mir vertrauter weiß an, daß Erford, Gota
und das ganz land daselbst umb, das sy geklagt und suplicirt haben
über die hutten Hoghnkyrchen, und mich dunkt auch über Amstat, an
die fursten. und nachdem die hutten Hoghnkirchen alleine kupfer
arbaiten, so aussers lands gewonnen, wolt er sich entlichen verßigen,
das dieselbige hutten Hoghnkirchen abgetan wurde. Aber die kupfer,
so im land gewonnen, hab es byllichen ein anders gestalt mit.
Genediger herr, nachdem meines einfaldigen Vorstands das mit
keinem fug mag furgenommen werden, dan es nit alleine m. g. h. von
Schwarzburg, auch e. g. unleydlichen , darzu aller disser laut untreg-
lichen, e. g. bergwerk dermassen zu stopfen, so erscheint vor meinen
äugen öffentlichen, das diser handel nit mag zurucke getryben werden.
Und ich trage des gar kein sorge, es gewynne anfechtung oder nit, e. g.
bringen es liderlichn dahin, das die fursten dy hutten in gnad und
schütz nemen, wie es dan woll von notten sein wirt. Die von
Salfelt dürfen ufi ir bergwerk nit ser buchen, gemaine stat wolt
auch nit, das es uffkeme, zudem ist noch keiner darvon gedyghen,
sundern der mer, so da gebaut, verdorben und entlaufen. Es muest
ein armer grafi sein, der sein und der seinigen trost uff das pergwerk
setzen solt.
Gnediger herr, nachdem e. g. begern, das ich uffs furderlichst bei
0. g. sein solt, das ich dan ganz unterdenig und willig ton wolt, aber
nachdem Jörg von Halbach jetzt bei e. g. und der zeit fast am bau
gelegen und niemant, daruff es rut, vorhanden, muß ich hie, so lang
Holbach wider anheims kumpt, bleiben. Ich hoff auch, e. g., so ferre
es e. g. geschicken künden, werden jetzt mit grafi Hans Heinrichen hie-
her reisen, wöllichs ich, so Holbach kumpt, zu vornemen hoff und dar-
nach sunder verziegen richte.
Eur gnaden wollen in dißen meinem schreiben keinen ungenedigen
lilwen tragen. Eurn gnaden als meinem gnedigen herm unterdenig-
Gfschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVIl. 4
50 Urkundenbuch zur Geschichte des Maiisfeldisclien Saigerhandels.
liehen zu dienen, erkenne ich mich schuldig. Datum Salfelt suntags
spat nach Bonifacii anno 24
e. g.
unterdeniger
Jörg Pfaler.
Außenadresse: Dem edeln wolgebonen herrn herrn Albrechten grafen und
herrn zu Mansfeld meinen gnedigen herrn.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 4, HI.
30. 1524. [Graf Balthasar von Schwarzburg] an Georg
Pfaler.
Widerlegung der von Sachsen gegen die Leutenberger Hütte eriwhenen
Einwände.
Lieber Georg Pfaller, der wolgeborn unser lieber sun und herre
vater graff Albrecht hat in der verzeichnus mehr dan aynen recht-
messigen gutten grund, des er sich gegen unserm gnedigen hern vor-
nemen lassen, den wir nit zu vorbessern wissen.
Darzu ist kein vertrag gegen unserm gnedigsten und gnedigen
hern oder sunst, der weren oder fuglich vorhindern noch abwenden
mug, das wir besserung der herschaft Leutenbergk, es betreff seyger-
hutten oder anders, nemen, gebrauchen oder furwenden mugen, es sey
mit weiden oder andern, man woll uns dan mit gewalt unrecht tun.
Nota. Das gar unbillich die Verhinderung darauf gestelt wurd,
sam solt man den huttenbau des bergkwerks zu Salvelt halb unter-
lassen, als ob er dem zu nach leg; dann Salvelt und Leutenbergk
haben ein richtige grenitz, welche grenitz bey dreyen virtel wegs von
dem huttenbau gelegen.
Und die herschaft nit schuldig oder vorpflicht, ob gleich ain pergk-
werk zu Salvelt aufkem, demselben holz, kolien oder dergleichen zusten
zu lassen.
Es ligt auch der huttenbau an mittel, sunder alle anstos, daraus
man Verhinderung tun mocht, auf das heihgn reichs lehen und yn
der herschaft Leutenbergk und beruret der bau die grenitz zu Salvelt
mit nichte.
Mit welchem recht oder fugen heften dann unser gnedigst und
gnedigen hern die graven oder geselschafter des huttenbaus zu vor-
hvndern ?
No. 29-31. 1524. 51
So ist auch offenbar, das graff Baltazar und graff Hans Heinrich
sich negst gotlicher bylf mit höchster hoffnung meinen gnedigsten und
gnedigen hern darumb unterdeniglich zugewendet, inen zu yren besserung
gnedigMch gnad, hylf und forderung zu beweisen und sich kein sach
vorsehen, das aynige Verhinderung ires frumens und besserung solt
furgewendt werden.
Es stet auch zu bedenken und anzusehen, das graff Günther zu
Amstet dem abt zu Gorgenthal zu Hochkirchen und dem von Pappen-
heim zu Greventhal an bauung derselben hutten keyn Verhinderung
geschehen ist, wiewol die in fursthchem lehen und obrigkeit gelegen.
Es stet auch zu bedenken, wiewol der Lauenstein als marggraffisch
lehen hie ienhalb Doringer waldes gelegen, das doch derselben seyger-
hutten mit recht, fug oder biUigkeit kein Verhinderung hat mugen er-
zeigt werden, vil billicher auf des reichs lehen in der herschaft Leuten-
bergk die seygerhut zu vorhindern unterlassen bleibet.
Dises, wie hievor verzeichent, ist nit für etwas bequemlichs an-
gesehen, allein darumb gestellet, ob unser sun und herr vater zu der
Verantwortung, so das fürstlich schreyben kem, etwas daraus uemen
wolt, dan sobald derselb fürstlich brief kumbt, sol mit gotlicher hilf
seiner lieb bey tag und nacht uberschickt werden, uff das mit sein
und der andern rat gehandelt werd.
Nicht unter zeichmtes Schreiben (aber, wie die Schrift zeigt, atis der gräfl.
Schwarzburgischen Kanzlei; auch Siegelspuren; offenbar in einem besonderen Um-
schlag überschickt) im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Faket 4, III.
81. 1524 Juni 21. Nürnberg. Jacob Welser d. Ä. an Graf
Albrecht von Mansfeld.
Hält auch tiach Unterhandlungen mit Christoph Fürer seine Bedenken
gegen die Zusammensetzung des Saigerhandels aufrecht, besonders noch
ivegen der unruhigen Zeiten.
Edler wolgeborner genediger herr, euern genaden seyen mein under-
taenige willige dienst allzeit bevor. Gnediger herr, als ich mich in
j ingstem meynem schreyben, e. g. bey Caspar Mulner, e. g. secretarj-, zu-
gesant, hab vermerken lassen, mich über euer g. zugesantte schriftliche
gutbedunkhchkeit, die bede hutten, so euer genad myt uns den andern
gewerken jetz in iebung steen zu pauen und die hutt zu Arnstatt zu-
4*
52 Urkundenbuch zur Oeschichtc des Mansfeldischen Saigerhandels.
sameuzuschlagen belangent etc. mit meinem lieben Schwager Cristoffen
Furrer ferner zu reden und ine auch weiter vernemen, das hab ich
getan aber sundern fernem underricht, über das die Schriften mit sych
bracht haben , nicht bey ime gefunden. Derhalb ich noch virs beste
und nutzhchest acht, das yetzige virgenomne seygerhutt mit meystem
fleys aufgebaut und also in das werk bracht, aufs wienigest ain jar oder
zway versucht und erlernet werd, wie uns der handel zusteen und zulegen
well. Find man dann mitler zeit mit fug und grond noch nutzers und
fuglichers anzurichten, so geschech aber das, so alsdann virs wegst er-
kandt werd. Dan den lantleffen und geschray, so yecz under dem
pauers-, auch dem handtwerksman an mer orten, ist virwar nit gut
staigerung noch aufsetz virzunemen. Das will ich aber im besten mit
allen treuen anzaigt und mich wie im jüngsten , als der nit weit, das
seinthalben ichtz gutz {verhindert wurd, erbotten haben, underdienstlich
bittend, e. g. wolle disse mein schrift genedig und gutter meynung ver-
steen und aufnemen, als. die auch nit änderst geschieht, noch gemaint
wirt. Hiemit thue ich mich e. g. in underthenigem willen befelchen.
Datum Nürnberg am Erchtag nach sant Veitstag im XV« und vier-
undzwainzigisten jar.
e. g.
undertheniger
Jacob "Welser der Eltter.
Außenadresse: Dem edlen und wolgebornen herrn herrn Albrechten graffe
zu Mansfeld etc. meinem gnedigen herren.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 24, I.
32. 1524 Juni 24.
Oraf Albrechts von Mansfeld mündliche Verhandlung mit Herzog Hans
von Sachsen über den von diesem beanstandeten Bau der neuen Saiger-
hütte (unter Leutenberg).
Am tage sant Johannis des teufers anno 24. jares ist durch graf
Albrechten von Mansfeld an m. g. h. herzog Hansen getragen wurden:
Nachdem für korzen tagen auf dem hynwege nach Salfeld an s. f. g.
durch graf Albrechten gelanget, wie s. g. sampt andern einen seiger-
handel under graf Baitassarn von Swarzpurk und seinem son graf
Hans Heinriche underfangen, und wiewol er solhen an gelegener stell
nach Frankfurt, Hamburk und andere stete an der sehe gelegen, da er
des nicht wenigk vorthels geiiapt, hett thun mögen, aber aus betracht,
No. 31—32. 1524 53
das an zollen und geleyt seinen f. g. und derselbigen bruder, dergleichen
auch derselbigen undirthan in dem, so dy Strassen nicht stadlich gebauet,
abgangk gehapt, hette er seihen handel aus sonder underthenikeit und
betracht, das vormals dy kupfer durch s. f. g. und derselbigen bruder,
meins g. hern des churfursten, furstentum gegangen, solhen nutz iren cf.
und f. g., unangesehen seinen vorthel uud nutz, so ime, wan an andere
orte der handel geleget, daraus entstanden, nicht entwenden wollen
und darauf underthenik gebeten, wie dan s. f. g. solhs am nesten nach
der lenge auch angezeigt, s. f. g. wolten denselbigen handel in der-
selbigen furstentum in gnedigen schütz und schirm, wy andere, nemen,
darkegen, was dy hutte zu Arnstad s. f. g. tete, solhs wolten s. g. sampt
seinen zugewanten s. f. g. auch davon pflegen, des sich dan grat
Albrecht zu s. f. g. auch dem gnedigen abscheid nach, am nesten
gegeben, underthenik vertröstet.
Es haben s. f. g. zu solhem handel nymands dan den canzler
gezogen; deweil der vormals des ansuchens grafen Albrechts nicht
mocht bericht sein gewesen, der Ursachen ist vorigs antragen repetirt.
Darauf haben s. f. g. nach erzelung des antragens auch vil gnedigs
willens, darmit s. f. g. graf Albrechte geneigt, antwurt geben lassen, das
seine f. g. und derselbigen bruder angezeigt wurden, wy das berkwerk
zu Salfeld sich vast wol anlassen solt, darzu dan der weide nicht zu
geraten. So den dy hutten ufigericht, sold dy dem berkwerk nachteil
bringen etc. und gnediklich begert, das graf Albrechte darmit nicht wil-
fart, nicht anders, dan zu irer f. g. und derselbigen bruders notturft
ermessen. Dan s. f. g. weren graf Albrechte mit den gnaden geneigt,
dadurch das s. f. g. ime in dem, das mit ichte sein kont, zu gnediger
wilfarung gern erscheinen wolten. Es wolten sich aber s. f. g. der
Sachen, was in dem s. f. g. und derselbigen bruder einzureumen were,
erkunden und alsdan graf Albrechte solhs anzeihen lassen.
Der gnedigen erbietung had sich graf Albrecht bedankt und forder
angezeigt, das er aus sonder underthenikeit aus betracht, das iren f. g.
und derselbigen bruder der nutz, dergleichen irer cf. und f. g. undir-
thanen der zugangk nicht entwend, den handel, über das der anderer
ort mit grosserm zugank und nutz hett mögen erhalten werden, unan-
gesehen des, der end gewend und geleget, und dieweil es s. f. g. und
derselbigen bruder nutz zutruege, iren cf. und f. g. zu gefallen darin
gelebt haben.
Es wurde auch solhe hutten iren cf. und f. g. an derselbigen bergk-
v^erken nicht abtragen, der ursach, das sonst der end holz gnugsam zu
bekomen. So werden auch darkegen widerumb zwu hutten abgheen.
54 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
welliche dan mher holz dan disse gepraiicht. Aber wy dem, so wäre
solhe hutt auf grund und boden grafen Baitassars und Hanssen
Heinrichs von Swarzburk und auf des reichs lehn auf ire bewilligte
nachlassung zu bauen underfangen. Das er auch pflichtig sein sold,
sein geholz auf ein künftig bergkwerk stehen zu lassen, und so solhs
gleich gangkhaftigk, wellichs im willen gotts stunde, alsdan dasselbige
nicht beer dan yzt zu nutz anwenden mocht und also ein gewissen
nutz für ein ungewissen zu nemen, achtet graf Albrecht, er werde des
nicht unpillich besw^erde haben. Wan aber s. f. g. und derselbigen
bruder graf Albrechte sampt verwanten des handeis den schaden, so
auf den bau gewand, nachdem sy bis in LXXX™ fl kupfer gekauft, da-
durch dy in keinen Unglauben gefurt, auch graf Baitassarn das,
so ime dy hutte nutz getragen, erstaten, wurde graf Albrecht sampt
den andern darvon gern abstehn, dergleichen dy grafen von Swarzpurk
sonder zweifei dy holtzer kegen widerstatung des nutzes auf irer g.
berkwerk gerne bestehn lassen. Aber so das nicht geschege , wurde
graf Albrecht sampt mitverwanten des handeis sich Schadens an graf
Baitassarn und seinem son erholen. Was weytherung solhs bringen
wurd, auch ob s. f. g. und derselbigen bruder aufs reichs lehn solhs
zu thun fugk, ist in s. f. g. bedenken gestelt.
Mit dem vorschlage, obgleich s. f. g. grafe Albrechte antwurt geben,
wurde doch der s. f. g. nicht grundlich und nach notturft der grafen
zu Swarzpurk keine anzeyhe tun können; so aber durch s. f. g. graf
Baitassarn und Hanse Heinriche darumb geschriben, werden sy s. f g.
weytern bericht nach notturft der sach anzuzeihen haben, mit an-
gehangener undertheniger bit, dem underthenigen vertrauen auch
nest gnediger gegebener Vertröstung nach keine Verhinderung zu tun
gestaten.
Sein f. g. haben darauf, wie vormals gesehen, nach gnedigem er-
pieten graf Albrechten nicht gern in dem, das den mit ichte nachlesslich
zu hindern, sondern zu fordern, auf dem beruhet, das s. f. g. das bergk-
werk besehen und der Sachen erkundigung wollen haben, auch zum
förderlichsten grafen Baltassarn derhalb zu schreiben, mit sonderm an-
gehefftem gnedigen erbieten etc.
Wiewol sonst hin- und Widerrede gescheen, ist es doch auf dem
beruhet etc.
Gleichz, Aufzeichnung im GeicerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 4, III.
No. 32—33. 1524. 55
33. 1524 Jani 24. Nürnberg. Christoph Fürer an Graf
Albrecht von Mansfeld.
Welsers ahlehnende Haltung zur Frage der Zusammmsetxung des Saiger-
handels. Die Schulden des Hochmeisters Albrecht von Preussen hei Für er.
Münxsachen.
Edler und wolgeborner her, mein untertenig und ganz willigen
dinst sind eurn gnaden mit fleis alzeit zuvor bereit. Genediger her,
wes e. g. kanzler Casper Muller vergangener tag pei Jacob Welser alhie
handlung gehabt und was demselben zu antwurt begegent, hat sunder
zweifl e. g. von im verstanden. Und wiewol gedachter Welser sich
hat lassen hörn, er wol mit mir femer von solcher Sachen reden und
e. g. alsdan schlislich antwurt geben; nun ist er Welser kurz ver-
gangner tag zu mir kumen und angezeigt, das im schwer sein wol, sich
in ein solch weltleuftig thun und handl zu geben. Nemlich so vier
geselschaft selten zusamen kumen, das wer mit den stimen der person
ein weitleuftig ding. Für das ander und grost wurt solch zusamen-
setzen ein gros gerucht und geschrei unter dem volk allenthalben
machen ; dan dieweil nu das vor äugen, das man die grossen geselschaft
und monopoH sol abthun, wurt solch geschrei hieraus folgen, als wolt
man die erst aufrichten. Derhalben er für sich nit darzu geneigt sei.
Damit aber gutz, so gemeiner herschaft und dem kaufmann daraus
entsten mocht, nicht umgestossen wert, mug er leiden, das er solchs
thuns für sich ledig gezelt und ein ander an sein stat genumen wert.
Er mug aber das leiden, das seiner geselschaft ein suraa kupfer nit
einlein von den pesten, sunder auch von geringen und raittelraessigen
hutten meistern zugestelt wert, inmassen dan andern geselschaften auch
geschehen sol; doch das ein jeder seines gevallens zu handeln hab mit
seiner geselschaft. Mit weitern und mer werten, doch vorangezeigter
meinung ungever geraes. Und wiewol ich im des geruchtz halb der
monapoli geantwurt und angezeigt, wie ich gleichermaß mit e. g. davon
gehandelt, aber e. g. heften mir mit antwurt begegnet, ob nit e. g.
macht het, die kupfer, so in e. g. herschaft gefiln, eim oder mer per-
sonen und geselschaften zu verkaufen, unangesehen des keisers oder
des reichs deshalben gemein furhaben und handlung? Welchs ich
dan für mich auch nit für unpillich hielte, dan eben der erzherzog von
Osteri'eich macht het, gleichermassen seine kupfer einer oder mer
geselschaft zu verkaufen. Aber er Welser hat auf voriger seiner
56 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels,
antwurt verhart. Dieweil ich dan vermerkt, das er Welser zu dissem fur-
schlag nit geneigt, hab ich verner auch gros handlung derhalb mit ime
nit wollen haben, damit er nit meinte, meiner geselschaft wer so gros
daran gelegen und gedechten, irn nutz mit seinem schaden zu suchen,
und derhalben also weiter handlung mit Welser nachgelassen. Nun
zweifelt mir nit, e. g. haben von im Welser ausserhalb Casper Mullers
anzeig geleichen bescheid entpfangen. Was nun e. g. gelegenheit sein
wil, das werden e. g. wissen zu bedenken; dan welchen weg es ge,
laß ich mir den gefallen. Aber wie dem, so wil in mich im thun und
lassen e. g. untergeben haben, der Zuversicht, so geleich aus dis-
sem thun und furschlag nichtz wurt, e. g. werden meiner gesellschaft
handl mit guten huttenmeistern auch versehen; darzu sol auch von
e. g. ein zimlich suma geltz, darnach wir dan kupfer haben und es e. g.
gelegenheit sein wolt, in unsern handl zu gewin und verlust genumen
werden. Wes nun e. g. allenthalben gemuet ist, kunnen e. g. das-
selbig meinem schwager Albrecht Letscher muntlich oder mir schrift-
lichen zu erkennen geben.
Genediger her, ich hab die tausend gülden, so ich dem hoch-
wirdigsten etc. margraf Albrecht hochmeister von e. g. wegen [geliehen],
statlich erfordert, aber mir sind pisher die nit bezalt worden;
wiewol man trost, es sol in kurtz gelt kumen, so sorg ich doch, es mocht
eher fein, dan treffen. Derhalben wissen sich e. g. wol imselben zu
halten. Wil dester weniger nit noch fleis ankern, die aufs statlichst zu
mannen, damit si bezalt mochten werden.
Genediger her, Casper Muller hat mir befelch gethon, eurn gnaden
ein anzeigen zu thun, was man an der silbern muntz, wedter wie man
die iczt pflegt zu machen , ersparn kunt. Nun find ich hie pei dem
muntzmeister, das auf ein fein mark silber gancze groschen zu muntzen
pei 6 in 7 Schneperger unkost aufget. Solchs kan gewislich die helft
erspart werden ; dan einmal halbe mue sambt dem kupfer erspart wurt,
so get auch am siedten, so es silbern münz ist, dem silber nit ab,
als so es mit kupfer vermischt ist. Schreckenperger und Sechssergr
in einander selten auch obangezeigter mas kosten, also das auf
iede mark ob 3 gr erspart wurt; das lief auf tausend mark Silbers
pei 150 fl, das wer auf huntert tausend mark 15 tausent gülden.
Thu mich hiemit eurn gnaden in untertenigkeit befelhen. Datum
Nürnberg am 24 tag Junii im 24 jar.
e. g. u. w.
Kristoff Furer.
No. 33-34. 1524. 57
Außenadresse: Dem wolgebornen herren hem Albrecht graf und her zu
Mansfeld etc. meinem genedigen hem zu eigen handen.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben. Saigerhandel, Paket 24, I.
34. 1524 Juli 5. Eisleben. Albrecht Letscher an Graf
Albrecht von Mansfeld.
Macht einen neuen Vorschlag betreffend die Zusammensetzung des
Saigerliandels. Der Münxmeister.
Edler und wolgeborner grave, eurn gnaden seyn mein underthenig
willig dienst zuvor. Gnediger her, der Sachen zu gut des zusaraen-
seczens beder gesellschaft hab ich bedacht, das die merung der stymen,
so in solcher Sachen solten gepraucht, vi! irrung und weitleuftigkeit
wurden machen. Und als ich vemum, solte solchr artickl wol ein
Verhinderung solchs zusamen setzen s pringen. Darmit aber e. g. vil
gehapte mue in diesem handl one fnicht nit beleihe und e. g. under-
than und verwanten ir fumemen auch stat habe, darmit kein zer-
trennung zwischen e. g. und inen geschehe und die kupfer in wirden
beleiben und die sachen ye nit änderst dann getreulich gehandelt
wurden und die sachen zu ende mochten kumen, hab ich getreuer
meinung diesen furschlag e. g. hierinnen verschlossen begriffen, under-
theniglich bitende, denselben verlesen und nachgedenken. Wo nun
derselbe e. g. uf e. g. verpesserung gevellig oder aber e. g. von dem
andern e. g. furschlag mit mir weiter wolten handeln, mir einen tag
e. g. gevellig ernennen lassen, will ich der und andr sachen zu gut
kumen und handelen. Gnediger her, den vertrag, so e. g. zwischen
Hansen Fyncken, dem munzmeister, und uns gemacht, ist von dem
Fyncken nit gebalten worden. Ob ine nun e. g. wollen darzu halten,
das wir mochten bezalt werden oder aber ob ich ine vor dem wol-
gebornen meinen gnedigen herrn graven Ernsten soll verclagen, welchs
e. g. gevellig, bitt ich e. g. undertheniglich , mich des verstendigen.
Solchs alles will ich in aller underthenigkeit gegen e. g. als meinem
gnedigen herrn zu verdienen willig erfunden werden. Datum Eisleben
dinstags post Visitacionis Marie virginis anno domini XXITTT.
e. g.
undertheniger Albrecht Letscher.
Außenadresse: Dem edlen und wolgebornen herrn herrn Albrechten graven
tmd herrn zu Mansfelt meinem gnedigen herrn zu seiner gnaden eigen hanten.
58 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerbandels.
Beilage: Dhweil man sich, wo vil stymen in handlangen sollen
gehört werden, gar schwerlich einigt und die Sachen sich solcher
Uneinigkeit halber in langen verzug geben, welchs doch oft die kaf-
manshendl nit mögen erleiden, darmit solchs vorkumen und die kupfer
in wirden belyben, auch dieser handl gar kein manopolium mocht ge-
scholten werden, auch aller verdacht bei den geselschaftern, das keiner
dem andern zu entgegen neid oder nachteil mocht handeln, zu ver-
hüten, sunder allein pruderlich, freuntlich und wie einr wolt, das ime
geschehe, must er, er wolt oder wolt nit, dem andern auch tun, solchs
alles were aus volgenden artikln zu versten:
Erstlich sollten 2 geselschaft aufgericht werden und ein yede für
sich selbs handeln uf iren nutz oder nachteil. Und solche 2 geselschaft
solt eine als vil als die ander kupfer arbaiten, auch eine als vil als die
ander haptgeldes legen. Und man mocht sich einigen, das yede der
geselschaft eine oder 2 hutten geprauchten, darnach man vil kupfer wolt
arbeiten.
Item die neuen hendler selten den kupferkaf zu Ey sieben machen
oder stellen, und wie ine die stehen, also solten die geselschafter von
Arnstadt mit kupferkafen inen nachvolgen.
Damit aber keiner fortl an den hutemeistern hett, wo einiche
pose schuld bei einem hutenmeister gemacht wurd, bei welcher
geselschaft das were, solte die ander geselschaft gleichen schaden mit
tragen.
Item es solten 20 tausent fl von der hutten von Salfelt gen Arnstat
gelegt, dergleichen solten so vil von Arnstat gen Salfelt gelegt werden,
alles zu gewin und verlast.
Item es solt kein factor von den 2 hutten, es were zu Frankfurt
oder Nürnberg, mit kupfer oder silber vallen one bewust der andern
geselschaft factor und solten sich beder geselschaft factor umb den
preis und kaf der kupfer allzeit enschlossen und geeinigt haben.
Item es solte auch dergleichen kein Steigerung der plei von keinem
factor one bewust des andern gemacht werden.
Item wo aber der geselschaft eine der stack eins ubergieng, soJte
dieselbig der andern 1000 fl zu einer straff verfallen sein. •
Darmit man solchs alle jar mocht erfarn, ob solchs gehalten oder
nit wurd, so solten jerlich die factor beder geselschaft ir rechnung aller
gethon handlang mit kafen oder verkafen, auflegen; damit het keine
die andern in verdacht; und darneben solten sie bede geselschaft
verpflicht sein, eine der andern zu helfen und raten, was in einer
vermögen stund.
No. 34-35. 1524. 59
Man mochte auch die artikl, so mein g. h. sich mit Cristof Furer
beredt, hierein dienstlich auch darzii pringen.
Ausfertigung im Qewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 24, I.
35. 1524 Juli 12. Nürnberg. Jakob Welser d. Ä. an
Graf Albrecht von Mansfeld.
Will den betreffs dei' Zusam?nensetzung des Saigerhandels angesetxten
Tag XU Jena besuchen oder durch seinen Sohn beschicken.
Edler und wolgeborner genediger herr, euem genaden seien meine
underthenige willige dienst allzeit bevor. Genediger herr, mir ist e. g.
brief, des datto donerstags nach Petri und Paully, am sonaubent jungst
wol worden und hab darin vermerkt, wie e. g. sambt den andern ge-
sellschaftern nochmals im zusamensetzen der seigerhendel weiter unter-
rede zu haben vir bequam und gut angesechen und sich derhalb aines
tags auf donerstag den aubend Marie Magdalene zuJhene einzukumen,
unangesechen mein vor angezaigte derhalb beschwerden, den folgenden
tag uns weiter zu unterreden und notturftiglich zu bewägen, verainiget
betten und derhalb e. g. gutlich gesinnen , mich nit zu beschweren,
sollichen tag auch zu besuchen oder doch meinen sun zu senden. Die-
weil ich dann ye ganz gutter mainung bin, e. g. gefeUige dienstperkait
zu beweisen, hab ich mich im namen gottes, unangesechen mir sollich
von hyn abwesen in mer feil nicht wienig beschwerlich sein wirt, ich
auch leibs und anderer Sachen halb zu raysen nicht allzu geschickt
bin, will geschweigen, mit was sorgen sollichs geschechen mus,
mir auch unmuglich sein wirt, mich mit ychten weiter zu belestigen
lassen, so will ich mich doch befleissen, e. g. und gemainer erlicher
gesellschaft zu gefallen mit der hulf gottes auf angesetzten tag zu be-
finden oder meinen sun an mein statt zu senden, auf das doch an mir
nicht erwinde das, so e. g. und einer erlichen gesellschaft zu eren und
nutz raichen möchte. Mich hiemit e. g. als meinem genedigen herrn
befelchend. Dattum Nürnberg am abent Margrette den zwelften tag
July anno etc. XXIIII.
e. g.
undertheniger Jacob "Welser der öltter.
Außenadresse: Dem edlen und wolgebornen herrn herrn Albrechten graffe
zu Mansfeld meinem gnedigen herreu.
Atisfertigung im Gewerh. Archiv zu Eisleben. JSaigerJuindel, Paket 24, 1.
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
36. 1524 August 18. Nürnberg. Jakob Welser d. Ä. an
Graf Albrecht von Mansfeld.
Ist verhindert, den Tag %u Saalfeld (wegen der Zusammensetzung des
Saigerhandels) zu besuchen. Die Stellung des Herzogs Hans von Sachsen
zum Bau der neuen Hütte. Dringt darauf, daß alle Abreden über die
neu£ Hütte verbrieft werden.
Edeller und wolgeborner genediger her, euern genaden sein mein
undertenige wyllige dienst altzeit_ bevor. Genediger her, euer gnaden
schreiben, des datto donerstag nach Larentti jungst verruckt, ist mir
gestern mittwuch nach Asumcyonis Marie durch e. g. hotten wol ge-
antwurt, darinnen auch vernomen, wie e. g. Cristoffen Furrer und
Ewalden Knaussen den tag der zusamensatzung der zwayer saiger-
hendel auf montag nach Natyvyttattis Marie nechst auf myttage zu
Salfeld einzukumen gesatzt, auch die andern herren und gutte fraind
disser handlung verwant dergleichen beruffen und mich auf sollichem
tag auch gern gehapt betten. Nun bin ich der Zuversicht, CristofF
Furrer und Ebald Knauß sollen zu rechter zeyt mit der hülfe gottes
erscheinen; aber meinthalben wyl sich mein abwessen hie anderer
meiner obligender gescheft, auch merlay ursach halber disser zeyt nit
leyden , sonder werden sich e. g, sampt den andern mein gunstigem
hern, auch guten freunden in dissem handel wol wyssen zu schicken
und unser hutten ehaft und nottorft bedenken und dasselbige nach
zimlicher nottorft versechen, darzu ich meinen wyllen auch guttlich
geben und in nichten guttem Verhinderung thon, sonder sollichs, und
was dem thon so nutz und fug dienen mag, meins seichtens Verstands und
armen vermugens gern furdern. Und wyll mich also disser zeyt meins
ausbeleybens halber gegen e. g., auch den andern meinen gunstigen
herren und guten frainden verantwurt und hofPnung haben, mich
dieselben e. g., ernfestigkait und erbarkayt vir entschuldiget haben
sollen etc.
Aber noch ains bytt ich euer g. underdienstlich von mir zu ver-
merken, das mich angelaoget, wie mein gnedigister her hertzog Hansse
von Sachsen sein fürstlich genade etwas ungenad oder un wyllen tragen
sollen ab dem gepeu , so wir under unsers genedigen herren graff
Haussen Hainrich von Schwartzenburg gepiete zu thon in iebung
standen und das sein fürstlich genade herren Haussen Hainrich graffe
zu Schwartzenburg etc. derhalb solle geschryben und sollich gepeu ab-
zuschaffen befolchen haben. Und wiewol ich gantz one sorg, e. g.
No. 36-3'?. 1524. 61
werden in sollichem wol wege finden, damit mein genediger her hertzog
Hansse ab dissem seiner fürstlichen g. virnemen gewyssen werd, wyl
mich doch von grossen notten sein guttbedunken, das nicht lenger styl
gestanden, sonder des, so mit meinem g. herren graff Hans Hainrichen
abgerett und erkauft, auch beschlossen ist, das im selben die vermar-
kung gescheche, auch die briefPe und sigel darüber one lengem verzug
aufgericht werden, desgleichen, das mit den edelleuten so auch an-
stassende gutter an unser huttegerechtigkayt haben, wie e. g. wissen,
irer spruch halber nberkumen werden. Dan je lenger in sollichem
verzogen wirt, je mit grosserer beschwernus, als ich sorg, soUichs zu
erlangen sein wirt Das bytt ich underdienstlich euere g. in gutter
maynung von mir aufzunemen, dan mir gleichwol nitt zweyfflet, e. g.
haben disse und andere zu unser hutten nottorftige hendel one das
selbs in gutter gedechtnus; so du ich doch als der sorgfeltig, der es
auch gutt maint, darvir es e. g. und nicht änderst aufnemen sollen,
mich derselben und uns alle in die genaden gottes hiemit befelchende.
Dattum Nurmberg am donnerstag nach Assumcyonis Marie im funff-
zehenhundert und vier und zwanzigsten jare etc.
e. g. underteniger
Jacob Welser der Eltter.
Außenadresse: Dem edeln und wolgebornen hern hern Älbrechten graffe
und here zu Mansfeld meinem genedigen herren.
Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 24, I.
37. 1524 August 18. Nürnberg. Ewald Knaus an Graf
Albrecht von Mansfeld.
Besuch des auf den 14. September angesetzten Tages zu Saalfeld. Zoll-
erleichterungen von Mainz und Würzburg.
Jhesus Marya sand Anna.
Edler wolgeporner genedycher her, meyn ganz underthenichen
wyllychen dynst. Geneydycher her, eur genoden schreyben ist myr
woll zukumen , hab ich guder meynung verlessen, wye daß e. g. eyn
tag angestald hoed, als auf mytbuch noch Marya gepurt, das ist am
tag krucyß erhebung, daß wyr zu Salfeld umb den myten tag sollen
eynkumen. Demselben noch thun ich e. g. wyssen, daß her Krystoö"
Furer und ich den tag ersuchen weren, aber her Jacob Weisser bürd
62 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
seyn gewald dem Scherll ader myer geben, daß er auf diß moll selber
nyd kumen kan. Es ist auch nyd groß von noden, daß er sych aber-
mols nayn sold wogen. Auch g. h. ist meyn pyd, e. g. woll in der
Sachen nyd feyern , der czoU halben an pyschuff von Meyncz zu
schreyben , ob e. g. je nyd mer erlangen kund, dan das zehend kupfer
zollfrey durchzulossen , daß wer als vyll als 3 schyfF, und e. g. eyn
schyff myd pley auch dorczu erlangen kund, und daß sych e. g. yn
schryften erpud , weß e. g. weyter mer kupfer und pley ließ nab oder
raufgeen , sold vor voll verzold werden , gleychmessych wyr annern
kupferherren. Ich hab deß keynen zweyfel, weß e. g. peym pyschuff
von Meyncz erlangen burd, das burd e. g. pey allen graffen gewerd
seyn. So hab ich keyn zweyöel, der pyschuff von Wyrczperck und
das kapydell burd auch hynnoch. Dorumb wers nyd gued, daß man
in der Sachen feyerd, den an zweyffell burd es nyd verlauffen, es burd
was zu erlangen seyn. Dormyd will ich mych euren genoden alß
m. g. h. pefolhen haben. Datum Nürnberg am donerstag noch Marya
hymelfart im 24 jor.
e. g. w. d.
Ewolt Knauß.
Außenadresse: Dem edlen und wollgepornen graff Alhrecht her zu Mans-
feld meynem geneydychen herren.
Ausfertigung im Geweric. Archiv za Eislehen, Suigerhandel, Paket 24, I.
38. 1524 September 1. Saalfeld. Georg Pfaler an Graf
Albrecht von Mansfeld.
Die Unterhandlungen mit Saclisen wegen der Bedenken gegen die neue
Hütte (unter Leutenberg). Der Hüttenbau. Die Zusammensetzung des
Saigerhandels.
Wolgeborner graffe, mein unterdenig gehorsame dinst seind eurii
gnaden allezeit in demut zuvorn berait. Gnediger herr, e. g. gnediges
schreiben bei dißem boten an mich geton hab ich unterdeniglichn
enpfangen und seins Inhalts vorleßen. Und fuege e. g. unterdeniglichen
wissen, das die wolgebornen meine gnedige herrn graff Baltazar und
graff Hans Heinrich mich vor 2 tagen ken Leuten bergk gefordert und
die antwort, so m. g. h. graf Baltazar begriffen und dem fursten zuzu-
schicken vormaint, mir geleßn und anzaigt, das s. g. dieselben begriffene
antwort sobalde mit einem boten an e. g. schicken wolt, die zu be-
No. 37-38. 15-24.
sichtigen, obs e. g. also gefallen wolt oder einige besserung darin fur-
zewenden wüsten, wollichs ich mir dan als ein imferstendiger auch an
eur g. zugelangen wol gefalen ließ, und hoff, dieselbige notteln kume
dises tags e. g. zu banden. Und ob etwas darinen sein mag ze endern
oder bessern, werden es e. g. m. g. h. graffen Baltazarn anzaign nach e. g.
gefallen. Und hofi zu got, dise antwort oder sach sol sich zu keinem
nachtail dises handeis ziegen etc.
Gnediger herr, ich hab aus schuldiger pflicht by Hieben sorgkfeldig-
keit getragen, nachdem di beste zeit dis jars zu bauen vorgangen, darzu
das tegliche schreyben, so mir aus Nurnbergk und Leipzigk von meinen
gunstigen hern und freunden als Welsern, Knaus und Scherllen ge-
schechen, mit allerlai irm bedenken und anzaigen, als deren, die es mit
sorgen und treuen gutmaynen, so hoff ich doch, die nottigest arbait,
derselbigen zeit zu ton, sey auch maistails geschechen. Dan wir haben
nit vill ob 4 manetten gehauen und noch byß uff ostern, ehe dann die
kupfer zu saigern angeen werden, ob 7 manetten for uns. Und hoff,
es sol mit hulf gots alles notturftigklichen gehauen, alle ding darein
bestelt und zu gutem gang gefertiget werden, darmit nachtail zum
saigern vorhutt und die mysgoner diß handeis, so jetzt vyl uberig rede
haben, selbst am schympf stien soUn. Das ich e. g. im besten, sich mit
dem huttwergk zu Eylfelt darnach zu richten, unterdenigklichen an-
gezaigkt haben wyll.
So hoff ich , so e. g. sampt derselbigen handelsgeselschafter her-
kumen, die baiden handel werden zusammengeschlagen, dergestalt es
baiderseits sampt e. g. gantzen herschaft, als hüttenmeistern und andern
Unterdanen, tröstlichen sein soll. Das hat niemant änderst von mir
gehört, dan ichs in warheit nit änderst vorstanden habe und noch.
Eur gnaden wollen disser meiner antwerdt und berichts keinen un-
genedigen willen tragen. Das bin ich umb dieselbigen eur gnade als
meinen gnedigen lieben herrn in aller unterdenigkait zu vordinen in
demutigem fleis allzeit beraidt. Datum Salfelt, donnerstags am tage
Egidij anno 1524.
0. g.
underdeniger
Jörg Pfaler.
Außenadresse: Dem wolgebornen herrn herin Albrechten grafen und herrn
zu Mansfelt meinem gnedigen henn.
Ausfertigtmg im Getcerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 4, III.
r
64 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
39. 1524 Oktober 12. Leipzig. Heinz Scherll an Graf
Albrecht von Mansfeld.
Oraf Albrechts Einlagen im Leutenberger Saigerhandel.
Edler wolgeborner gendiger her, meyn unterthenich und gancz
wylliche dynst zu allen zeyten zuvor. Gendiger her, ich schygcke euer
genoden hyr uff vorzeychent, das ich von euern genoden uff dyssen
Leipzsischen michellismargkt uff dye eynlag entpfangen hab, und wes
ich mit der zeyt wydter entpfange, das schreybe ich e. g. auch. E. g.
mit untertenigem fleys zu dynen pynn ich ganczs wyllich. Geben zu
Leipczs uff mitbochen noch Dyonissy im vyrundzbeynzigkisten jor
e. g.
untertheniger und ganczs wylliger
Heinczs Scherll.
Außenadresse: Dem edellen und wollgeborea hern hern Albrecht graffen und
hern zu Mansfelt etc. m. g. h. in seyner genoden seihest hant.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 4, II. Mit
der Beilage:
Item m. g. h. groff Albrecht von Mansfelt etc. ist
uff dyssen michellismargkt schuldich eynzulegen in
s. g. seygerliandel an gold fl 7500 — —
Item mer wyll s. g. dy eynlag auch zustellen von
wegen des gestrengen und vesten hern Fryderich von
Thunau rytter etc., nemlich an gold fl 2812 10 —
Item mer wyll mir s. g. auch zustellen von wegen
Jörgen Pfallers seyn eynlag uff Michels 24 an gold . fl 2250 — —
Suma zbellftausendfunfhundert drytthalben und
sechzigk gülden R. an gold.
Doruff bezalt, mich an Hans Stall gebeyst myt zbey-
tausent goltgulden R fl 2000 — -
Doruff bezalt durch her Johan Rytthessel an R. gold
vyertausend gülden R. an gold fl 4000 — —
Doruff bezalt durch Wylhem Reyffensteyn an R. golt
und munczs zu zbeyundzbeynzigk gr eyntausentfunf-
hundert gülden fl 1500 — -
Doruff' bezalt durch Wendiges Hoch im Michellys-
margkt an gülden gr drytthalben und sechzigk . . . fl 62 10 —
Rest seyn genod noch von wegen seyner genoden
eynlag und hern Fryderichs von Thunau rytter eynlag
No. 39— 41. 1524.
und von Jorig Pfallers Tvegen eynzulegen fünftausend
R. goltgulden. üfT mitbochen noch Dyonissy im
vvr und zwbeynzigksten jor.
Heynczs Scherll.
40. 1524 Oktober 81.
Kupferhanfrertrnii rfahrs hikI sfnier HeseU^rlinft mit Hans Stahl attf
4 Jahre.
Auf heut, niontag den 31. tagOctobris, anno 1524 hab ich, George
Pfaler, von wegen Jacob Welsers, Heinrich Sciierels und anderer meiner
mitgeselschafter mich mit Hanse Stalh eines kaufs umb dy kupfer, so
er mit den 2 feurn für der stad dy nestvolgenden 4 jar nach dato nest
nacheinander volgende, als das 25., 26., 27. und 28. jar, machen wyrdet,
entschlossen und vereiniget, als nemlich, das bemelte geselschafter inne
für iden centner kupfers dy fein mark im silber haltende, so oft dy in dy
Mage geantwurt, 12 tl in muntz und unter solher zalung jerlich an dei
ganzen suma 3000 fl gold bezalen sollen, 100 fl in gokle zu einkauf
jerlich. Was aber der centner kupfers über dy mark silbers mer ader
mynder haltend ist, sal das lot mit V, ^ berurter werung zu ader
apgerechent werden. Der probe halb sal es stehn uff dem geswornen
probirer zu Eisleben. Ob aber der probe halb mangel einfiele, sal es
lauts der reformation darmit gehalten werden. Dy leyhung sal sein
3000 fl, nemlich 1000 Michaels vergangen, 1500 fl Martini, KJOO Thome
und 500 fl uf Ldchtmes. So man sich von wegen berurter geselschaft
lenger kaufs nicht vortragen kont ader Avurde, sal auf Bartholomej an-
gefangen werden, dy leyhung abzuschlaen und kein geld mer ausgeben
v:erden, es seint dan dy 3000 fl leyhung bezald und vergnüget, dar-
durch mit den lezern kupfern bezald worden. Disse abrede haben bede
teil also zuvorvolgen zugesagt und in m. g. h. handelbucii verzeihen
lassen. Gesehen tags und jars wy obenberurt.
(rleich-eitige Abschrift im Gewerk. Archiv :u Fishben, Saigerlmndel, Paket 4,11:
41. 1524 Oktober 31.
I Qeoi-g Pfaler, -.ugleich im Sanipu con Jakob Welser, Heinrich Scherl
ind seiner andefren MifgesellscJiafter. kauft von Wilhelm Rinck uad Martin
Knobel die von diesen mit den drei Feae)-n vorm Baten in den nUc)
Geschichtsq d.Pr. S Bd XXXXVIl. 5
k
Urkundenbucb zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerliandels.
drei Jahren (1525, 1526 und 1527) %u 'produzierenden Kwpf er ; der Zentner
Kupfer vom Gehalt einer feinen Mark Silber wird mit 12 fl (zur Hälfte
FürstenmünzeJ berechnet (und zwar sollen an der gesamten Kaufsumme
2000 fl in Oold, d. h. 1 fl zu 22 gr, bezahlt werden). Der größere oder
geringere Gehalt an Silber wird pro Lot mit ^/g fl zu- oder abgerechnet.
Maßgebend für die Probe ist der geschworene Probierer zu Eisleben. Ob
aber der probe halben mangel einfiele, sali es lauts der reformacion
darinne gehalten werden. Zu Einkauf sind jährlieh 100 fl zu geben;
die Leihsumme beträgt 3000 fl (1000 fl Katharine, 1000 Tiiome, 1000 Fast-
nacht). Wird der Vertrag nicht verlängert, so soll von Bartholomei an ab-
gerecJinet und, bis die 8000 fl Leihsumme erreicht sind, kein Geld gegeben
werden.
Auf heut montag den 31. tag Octobris anno 1524.
Abschrift im Geiverk. Archiv zu Eisleben, SaigerhuwJel, Paket 4, II.
42. 1524 November 17.
Georg Pfaler, zugleich im Namen von Jakob Welser und Heinz Schert
und seiner anderen Mitgesellschafter, kauft von Jakob Luder und Hans
Stellwagen die von diesen mit den drei Feuern uf der wiesen im nächsten
(1525.) Jahre zu produzierenden Kupfer; der Zentner vom Gehalt einer
feinen Mark Silber, wird mit 12 fl gangbarer Münze berechnet. Der größere
oder geringere Feingehalt an Silber soll pro Lot mit ^/g fl zu- oder ab-
gerechnet werden. Maßgebend für die Probe ist der geschwollene Probierer
zu Eisleben. So aber eynicher mangel der probe halb entstünde, soll
es laut m. g. h. von Mansfeld reformacion darmit gehalten werden. Die
Leihsnmme beträgt 8000 fl, davon sind 500 fl auf Katharine, 1000 fl
nach dem nächsten Neujahrsmarkt, 1000 fl auf Fastnacht, 500 fl auf
Mittfasten fällig. Zur Verwaltung dieses Geldes ausschließlich im Hütten-
handel und zu erhaltung des bergs soll ein Schreiber gehalten und je zur
Hälfte von beiden Parteien besoldet werden. Wird der Vertrag nicht ver-
längert, so soll von Bartholomei an abgerechnet und, hi^ die 3000 fl er-
reicht sind, kein Geld bezahlt werden; auch sind sodann die von den
Gesellschaftern an den Schütz zu Glienmitz für die Hüttenmeister ent-
richteten 200 fl abzurechnen ; vor Abtraffimg der ganzen Schuld dürfen die
Hüttenmeister an niemand anders verkaufen.
Auf heut donnerstage den 17. tage Novembris.
Abschrift im Gewei'k. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 4, II.
No. 41-43. 1524 67
4S. [1524 Dezember 4.]
Unterhandlung des Abgesandten Kurfürst Friedriclis und Herzog JoJianns
von Sachsen Hans von Gräfendorf mit Chraf Balthasar von Sehuxtrxburg
toegen der Errichlnng der neuen Saigerhütte (die die Sachsen verhmdem
möchten) und Enttvurf einer Anttvoit Graf Balthasars.
Werbung und abschid Hansen von Grefendorf
als curt. und f. geschickten.
Aufenglich ist Hans von Greffendorf am abent sanct Barbara zu
I^eutenberg erschynen und an mir Baltbasar graven zu Schwarzburg
meiner gnedigsten und gnedigen fursten herzog Friderichs und herzog
Johansen etc. wegen ein credenz geantwort, darnach gnedigs erpitten
vermeldt.
Volgend das anbrengen , so gedachter von Greffendorf etwa iimb
negstvergangenen nativitatis Marie virginis auch der seigerhutten halb
an mich Balthasarn getan, beruret und darauf die schriftlich antwort, so
ich meinen gnedigsten und gnedigen churfursten und fursten geben,
vermeldet.
ÜÖ dieselben narratjen erzelet, das so vil daraus zu versten, das
ir churfurstlich und fürstlich gnad derselben meiner gegeben antwort
kein gefallen tragen, nachdem der pau und abgang des geholz, so gein
Leutenberg gehöret, iren fui-stlichen gnaden perkwerk zu Salvelt, auch
flen Unterdanen nit zu kleinem schaden raichet.
Item er hat mich auch erindert, das ich irer churfurstliehen und
fürstlichen gnaden landseß sey.
Item er hat mich auch erindert, das ich mit iren churfurstliehen
und fürstlichen gnaden in verschreibung und vertregen sey.
Item er hat mich auch erindert, das ich die zeit, als ich ein wesen-
liclier hoffrat gewesen, widerraten hab, das mein gnedigste und gnedige
fursten kein seigerhutten mehr sollen pauen lassen aus Ursachen, das
iier gnaden weld nit also verwust wurden.
Item er hat auch angezeigt, ich solt disen pau pillich mit meiner
gnedigsten und gnedigen herrn wissen und verwilligung getan haben.
Und zu beschlus, wo der pau iren churfurstliehen und fürstlichen
gnaden oder den unterdanen zu nachteil raichen wurd, s«t betten sie
oler ire nachkuramen ursach, mißfallen darob zu haben.
Ich Balthasar hab uff Unterredung mit meinem sun dem Gi-efFen-
dorfF hinwider geantwoit und mich im anfang des genedigen zuentpitten
bedankt.
Urkundenbuch zur Geschichte des Maasfeldiechen Haigerbandels.
Darnach vermeldet, ich het mich des ungnedigen grausamen
schweren unerhörten anzugs, desgleichen vor nit erfaren worden, gar
nit versehen und mocht negst gottlicher hilf keinen grossen trost haben
dan das ich meine gnedigste und gnedigen fursten so hoch loblich
wost, das sie mir und meinem son nit unrecht tun wurden.
Aber der von Grefföndorf sehe und wost, das ich ein alter kranker
uuverstendiger man darauf die grossen schweren ding guttes rattes
notturftig were.
Darumb ich in gebetten, mein gnedigste und gnedige fursten unter-
däniglich zu pitten , nit ungnediglich zu vermerken , das ich itzo nit
antwort geb. Dann aus erforderung meiner notturft must ich imter-
stehen, guttes ratz zu gebrauchen. Darnach wolle ich meinen gnedigsten
und gnedigen fursten antwort nit verhalden. Actum anno domini etc.
XXIITT".
Was mein Balthasars bedenken, das auf dises anbringen zu antworten
sein solt, volget hernach, doch ufp verpesserung.
üö' den ersten artikel, das mein vorgegebne antwort meinen
gnedigsten und gnedigen fursten zu mysfallen geraicht, sei mir treulich
leid, dann ich hab es ye ganz unterdaniger guter gestalt vermainet.
Das aber abgang des geholz und pauung der seigerhutten irer chur-
furstlichen und fürstlichen gnaden perkwerk zu Salvelt und unterdanen
zu schaden raichen solle, hab ich mich pillich nit versehen, nachdem
nichtes, das der herschaft Leutenberg zustendig, einigem perkwerk zu
Salvelt oder andern anhengig oder verpflicht sei. Das ich aber den
paii on wissen und willen meiner gnedigsten und gnedigen fursten
nit solt gestat haben, hab ich aus mehr dan ayner redlichen ursach
nit für notturft geachtet. Dann ob Leutenberg, des reichs lehen, von
iren churfurstlichen und fürstlichen gnaden zu lehen ruret, als doch
nit ist, so were doch nie erfaren, das ir gnad einigen unterdanen an
pesserung des seinen verhinterten , nachdem Arnstat von iren chur-
furstlichen und fürstlichen gnaden zu lehen und gleichwol ein .seiger-
hutten dohin zu pauen unerweret pliben. Desgleichen were Greffental
auch fursthch lehen und zwu seigerhutten dohin und aine gein Hoch-
kirchen zu pauen vergünstigt. Vilmynder mocht man die pauung zu
Leutenberg uff das freilehen des heiligen reichs mit fugen verhindern.
Dann wie es sich mit der landschaft heldet, las ich itz in seinem werd,
doch ob not, geren unverweisliche antwort und Unterricht darzu geben will
Das ich aber als ein wesenlicher hoftrat meinen gnedigsten und
gnedigen fursten solle geraten haben, das sie kein seygerhutten mehr
No. 43. 1524.
sollen pauen lassen, dorait die fürstlichen weld nit also verwust werden,
laß ich itzo iif im selbst stehen. Dann was ich als ein fürstlicher rat
geton hab, dovon zymet mir nit zu melden. Wurd mir es aber ver-
günstigt, ich wolt mich erberlich und unverweißlich darin vernemen
lassen. Aber got dem almechtigen dank ich, das mein sun mit ver-
brauchung seiner weld nymand keinen schaden tut.
Dann das ich mit meinen gnedigsten und gnedigen fursten in rer-
schreibung und vertregen sey, were ich pillich verhoben, mich so
unverschult zu erindern und domit meiner eren zu verletzen unter-
stehen. Got der almechtig ways, das ich es umb ir churfurstlich und
fürstlich gnaden nie verschuldet, sunder alweg treulich und freundlich
gedinet, das mag ich mich mit warheit rumen. Und gott getrau ich,
es mug kein unparteyisch mensch uff der weit dafür achten, das mir
oder meinem sun die verschreibung verpit, die herrschaft Leutenberg
zu pessern.
Ich hab auch dem Greffendorffer gesagt, meine guedigste und
gnedige fiusteu halt ichs unterdeniglich zu gut. Wann ich aber von
ainem andern also beruret wurd, dem, ob ich noch so alt und krank
were, wolt ich antwort geben, das er gelb auf der nasen must werden.
Das aber mein gnedigst und gnedig fursten und irer gnaden
nachkumen, wo der pau zu schaden raichen. misfallen darob haben
wurden, des stehen ich in keinem besorgen. Dan es ist augenschein-
lich, das dise seigerhutten uf kein andre Zulassung erpauet, dann welchs
in die herschaft Leutenberg des heiligen reichs leben gehörig.
Nu stehen ich als ein derschrockner alter kranker man in sorgen,
ich werd dohin gedrungen, das ich mus vermelden, es sei mein Zuver-
sicht, mein gnedigst und gnedig fui-sten werden mich unerlangt des
rechten der seigerhutten halb nit beschweren oder verhindern. Und
werd mein notturft erfordern, das ich mich zu recht für das kaiserlich
regement oder den hochloblichen grosmechtigen pund erpitten muß,
wiewol ich mit solchem erpitten gern lenger still hilt, wo ich mich nit
gewaltiger furnehmung versehen must, so acht ich doch für notturft^
dadurch zufurkumen, das ich unerlangtes rechten unvergeweldigt pleyb.
Aber dises miß alles bei den gesellschaftern stehen, dann ich wais
solchs als einer, der gar nichtz hat oder vermag, an ir hilf oder dar-
zuthun garnichtes auszurichten.
Wo aber solch erpitten zuvorkumen oder unterlassen pleiben mocht,
tet ich für pesser und bequemer ansehen, in ermessung, das Hans von
Greö'endorö' im beschlus stimmet, wo pauung oder Zulassung der hutten
meinen gnedigsten und gnedigen fursten oder den iren zu schaden
70 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
kome, wurden ir kurfursflich und fürstlich gnad auch irer gnaden
nachkumen ungnad und misfallen darab entpfahen, so solt mit Verhin-
derung des paues gar kein not haben.
Und ist darauf mein und meines suns freundhch bitten, die gesel-
schafter wollen dises alles notturftiglich bewegen; was sie dann für
bequem und gut achten, dorin soll es durch gottliche hilf kein erwin-
dung haben. Aber an iren rat und beschlus will und ways ich mich
nichtz zu unterfahen.
Aufzeichnungen von Graf Balthasar von Sehwarzburg, an Graf Albrecht roi/
Mansfeld überschickt mit Begleitschreiben vom d. Dec. 1524, im Gewerk. Archiv zu
Eisleben, Saigerhandel, Paket 4, III.
44. 1525 April [vor dem 20.] Nürnberg. Christopli
Fürer an Graf Albrecht von Mansfeld.
Abfertigung des Predigers Oraf Albrechts [FolimiderJ . Fürers Ansicht
über die Aufnahme der Hütte Oräfenthal in den zusammengesetzteu
Saigerhandel. Bauernkrieg.
Wolgeporner und edler, mein untertenig willig dinst sind e. gnaden
mit fleis alzeit zuvoran bereit. Genediger her, den tag vor datto hab
ich e. g. prediger alhie e. g. befelch nach mit 50 fl zerung abgef erdigt,
der hoffnung, sei nunmals pei e. g. So hab ich auf datto sein pucher
und anders, so er eingeschlagen, einem furman gein Erfurt aufgeladen ;
sol das gein Arnstat füren, an welch ort ich geschriben, wo nit zu-
fellige für verbanden, daß man solchs pei eigner für nach Mansfelt sol
bestellen, also daß er der prediger ungesaumbt damit sein sol.
Und wie e. g. mir befolhen, daß ich e. g. Avolt mein gutbedunken
mit dem zusammenschlagen der seigerhutten zu erkennen geben, dem-
selben ich in eil also nachgedacht: dieweil e. g. negst alhie zu Nürn-
berg mit meinem bruder neben anderm dermassen geredt, wo sich die
Pucher e. g. willens beflissen, wern e. g. si zu furdern vor andern
geneigt; wo nun e. g. dieselbigen sambt meinem brudern mit irer
hutten Greöental leiden mochten und dieweil si dan auch gutte hutten-
meister haben , mocht das iczig jar oder alspalt mit ine gehandelt
werden, daß si von iczt über ein jar, als zum Ostern im 26 jar, ir
hutten Greffental auch in solch unser gemeinschaft mit zimlicher maß
nach gelegenheit schlugen : Also daß si ein funftausent zentner kupfer
arbeiten, als ungever zwei tritte teil unserer zu Arnstat suma, daß si
No. 43-44. 1525. 71
auch in irn haubtgattern nur zwei tritte teil geltz gegen unser hutten
hetten , doch mit uns allen und wir mit innen zu geleichem gewin
und Verlust nach anzal der haubtgutter handelten. Und darnach im
selbigen jar kunte mau aber nach noch einer seigerhutten gedenken,
mit der man zu Ostern im 27 jar anfing zu arbeiten, welchs dan,
nachdem die keuf der kupfer in e. g. herschaft sich einzig enden, recht
schicken wurtte. Man kunte auch die Greffentaler hutten iczt anfangs
zu Arnstat schlagen , also daß zu Eisleben, auch hie zu Nürnberg die-
selbigen zwu hutten mit einer Verwaltung und kostung kunt ausgericht
werden. Dergleichen solt das ander, als das 27 jar, dieselb angefangen
hutten durch e. g. huttenverwalter zu Leuttenwerg, als zu Nürnberg
und Eisleben auch durch einige diener und zum beschlus jerlicher
rechnung derraassen gehandelt und vorrechet werden. Und wiewol
auf solchen 4 hutten alle e. g. kupfer kunten gearbeit und geseigert
werden, wolt ich doch raten, daß man ein fünfte hutten an ein gelegen
ort, wie man des rettig wurt, paute. Und welche unter dissen 5 hutten
d\e ungelegenst wer, daß man die auf ein fursorg mit irra zimlichen
i;ezeug ligen lisse, zu warten, wen man der zur not mocht bedürfen.
\Vn nun disser furschlag e. g. wolt gefallen, mocht e. g. meinen bruder,
SM /AI Arnstat oder Greffental ist, zu sich bescheiden und mit ime
daraus handeln. Ich hab zum teil solche meinung im auch hie mit
dissem potten angezeigt und weste auch disse meinung und furschlag
disser zeit zu peider teils, als vil ichs verste, nit zu verpessern. Dan
ich sorg , solt man iczt beschlissen , alspalt ein neue hutten zu paueu,
es mocht pei manchem aus Ursachen , so ich e. g. muntlich angezeigt,
fiir beschwerlich geacht werden. Dan so einer sein erpaute hutten sol
ligen lassen und ein neue hutten pauen, mag pei dissen geschwinden
aufrurischen leuften hoch bedacht werden. Derhalben mugen e. g.
solchem furschlag nachdenken. Ich hab mit Jacob Welsern derhalb
1 ichtz gehandelt. Wes e. g. gemuet ist, wissen sich e. g. wol in zu halten.
Ich weiß e. g. nicht neus zu schreiben, dan das die paurn sich
an vil orten enporen ; nit weiß ich, \vas von punttischen im end ge-
handelt wurt. Thu mich e. g. unterteniglich mit meinen diensten be-
leihen. Dattum Nürnberg am tag April im 25. jar.
c. g. u. w.
Kristoft Furer.
Aiißenadresse (mit der Besiegelung teilweise abgefallen) : wolgepornen
Leren Albrecht graflf und — — Mansfelt meinem enedigen herren zu
eigen banden.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu E/isleben, Saigerfuxndel, Paket M, I.
L
72 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
46. 1525 April 20. Nürnberg. Christoph Fürer an Graf
Albrecht von Mansfeld.
Seine Verhandlungen mit Jakob Welser über das Bergwerk -aai Sanger-
hausen. Welsers Verhältnis %u seinen Vettern. Bauernkrieg.
Wolgeborner und edler, mein untertenig und ganz willig dinst
sind eurn gnaden zuvor bereit. Genediger her, ich hab eurn g. vor-
lauffener tag in Schriften angezeigt, wasser gestalt ich vermeinte, daß
der seigerhandl mocht zusamengepracht werden, welchs ich hoff,
sei e. g. zukumen. Und wie e. g. mir befelch gethon, daß ich mit
Jacob Welsern solt reden, dieweil es e. g. vergesen, selbst derhalb mit
im nit geredt betten , dieweil das pergkwerg zu Sangerhausen e. g.,
auch dem seigerhandl schaden tet, daß er mit seinen vettern wolt
handeln , damit si solchs muessig gingen , sich auch vor schaden ver-
hütten, dieweil si gewislich vil jar mit schaden und keinem nutz alda
wurten arbeiten, solchs hab ich nach leng mit ime gehandelt. Wiewol
er sich in allem, das e. g. und gemeinem handl zu guttem kern, dinstlich
erpeut, so besorgt er doch, er sei pei seinen vettern nit also angesehen,
das er si von einem solchen mocht weisen, sunder wurt die sach erst
mer furdern, das si seine vettern achten mochten, er Jacob Welser
(dieweil er selbst iezt in dissen kupferhandl kumen) tette im selbst
solchs zu gut; er wolle aber nit unterlassen, er wol zu seiner gelegen-
heit mit seiner vettern diner alhie zu Nürnberg disse meinung handeln
und mit allem Üeis darab sein, dieselbigen von dissem furnemen ab-
zuweisen. Solchs hab ich e. g. zu vernemen nit wollen pergen. Ich
befind gleichwol pei andern, daß im Jacob Welser solch und ander
seiner vettern furnemen nit gefeit. Si mugen auch unter einander so
gancz wol einig nit sein; laß ich auf im selbst beruen.
Genediger her, wie es im oberlant mit den paurn gehandelt, schick
ich e. g. hiemit, was aus dem feltleger wurt geschriben. Und wie im
leczten schreiben gemelt, daß er her Jörg Trugsess sich vor innen nider-
geschlagen und gelegert, ist er doch alspalt nach mitternacht auf gehabte
Warnung, daß in die pauern haben überfallen wollen, auf in rustung
gewest. Als aber der tag hoegeprochen, sind die paurn alle abgezogen
gewest und so stil, das weder sein häuf, noch sein gesfart des nit gewahr
worden. Dennen er pis unver nit weit von Ravelspurg nachgezogen,
seien die paurn in eim weinperg in der Ordnung gestanden. Indes
haben sich die stat ßavelspurg erhebt, zu innen ihre gesantten ins
leger gesant und zu peiderseitz so vil gehandelt, daß die sach gutlich
No. 45-46. 1525.
II
hingelegt ist worden, daß die paum den fridt laut des puntz fiir-
geschlagenen mittelu haben angenumen, geschworn und verpurgt zu
halten, ire fenlein dem punt uberantwurt und sich in gnad und un-
c:nad des puntz begeben. Darauf die puntischeu willens, ins Hegau
au Schwarzwalt und Wurdtenberg und furdtan int Pfalz und Franken,
die ungehorsamen zu straffen, zu zihen. Got verlei, daß disse aufrur
mit gutem und nit mit plutvergissen gestillt wert.
Genediger her, dapei hat sich ein erschrockliche tat zugetragen.
Die stat Hailprun schreibt, daß am negstvergangen ostertage die paurn
das schloß und stetlein Weinsperg mit gewalt erobert haben. Im
selben stetlein XL gereissig zu sacz gelegen, welcher haubtman graö
Ludtwig von Helffestein, graffen Ulrichs bruder, gewest; denselben
graffen sambt 14 vom adel haben die paurn durch die spiß lassen lauöen
und also ellentklich umgebracht, die andern erstochen und einen,
Diettrich von Willern, so in einen türm geflohen, über den türm herab-
geworffen, welchs ie ein kleglich und unparmherzige tat ist. Wie es
innen nun darob gein wurt, stet pei got. In suma, die leuft tragen
sich an vil enden schwerlich zu, also daß groß von notten ist, daß
m. g. und genedige hern von Sagsen wol zusehen, den walt beseczen
und aufsehen haben, damit solch entporung in irn landen nit auch
erwags. Dan disse leut seiut mit wordten gut, heissen einander prüder
und handeln doch, wie gehört. Derhalb mengklich wol gegen got um
gnad und parmherzigkeit zu pidten hat etc. Was nun zu Pamperg
gehandelt, zweifelt mir nit, her Jörg von Schaumburg hab e. g. das
wissenhaft gemacht. Thu mich hiemit e. g. befelhen. Dattum Nürn-
berg am 20 tag April im 25 jar
e. g. u. w.
Kristoff Purer.
Avßenadresse : Dem edlen uud wolgeborueu hern heru Albrecht graffen und
hern zu Mansfelt meinem genedigeu herren.
Ausfertigang im Gewerk Archic zu Eisleben, Saigerkandel, l'aket 24, I.
46. 1525 Mai 3. Jacob Weiser der Aeltere au Graf
Albrecht von Mansfeld.
Bauernkrieg ; Anschläge der Aufständischen auf die Saigerhüüen und
befürchtete Schädigung des Handels.
Edeller wolgeborner und genediger her, ewern gnaden sein mein
undertenige wyllige dienst altzeyt befor. Genediger herr, e. g. brief
74 Urkundenbuch zur Geschichte des Mans feldischen Saigerhandels.
des datto Eyßleben am mittwiich nach dem suntag Quassymodogenitti,
ist mir durch Heinrichen Scherel, meinen in sundern gutten herren und
freund, gestern sampt einer nebenverzaichnusoder instrutzion, von e. g.
ausgangen, zugesant und worden. Hab die fort beden meinen lieben
schwegern Sigmunden und Cristoti' Furreren angezaigt und e. g. wol-
maynung neben innen vernomen, bin auch sonder zweyfels, wa unser
hutten im werk, auch der handel dyssen schwern, geschwynden leuffen
lialber mugen erhalten werden , das e. g. und e. g. bruder und fettern,
mein genedigen herren, bey beden huttenverwanten, insunder dieweyl
es euer g. für nutz und gut und zu furdernng des handeis ansehen
.solte, wylfart werden. Doch sol es, wie byllich, auch vor fort an die
andern meine genedige und ernfesten gestrengen und gunstige herren
gelangen , derselben wolmaynung auch gehört und vernomen und
also gestelt werden, das sollichs in unsern aiifgerichten vertregen
auch nit irtung einfur, noch schmellerung bringe, wie dan demselben
auch ratt und weg mag gefunden werden. Aber, genediger herr, sicli
tregt zu, daz mir gleich in der stund, als mir e. g. brief ward, auch
ain brief bei aignem hotten von Jörgen Pfaller, datto auf dem schloß
zu Leuttenberg, zukam, innen halten, wie die baurschaft in beder
herren, graff Günther und graff Hans Hainrich, auch an mer andern
orten , entper und des wylleus warn, die saigerhutten zu Hochkyrchen»
Arnstatt und unser nuy erpaute hutten zu plündern und in grund
zerreyssen. Sy betten auch allred zu Salfeld und an andern orten vyl
unschicklichs zu handien angefangen und das schloß Weyssenburg
an der Sal belagert, wie sollichs e. g. durch Jörgen Pfaller nach longs
seins anzaigens auch gen Leiptzg an Hainrichen Scherel anzaigt ist,
daraus e. g. abzunemen haben, wa sollichs virnemen der pauerschaft
iren virgang gewynen solt, wie unmuglich uns werre, den handel zu
erhalten, und wie es die nott so groslich erfordern wurd, das e. g. mit
c. g. und fettern auch ein nachdenken betten , wie die handlung bey
c. g. zu stellen , damit ein zeyt bis auf wider besserung der lotf styl-
i^estanden wurd, als wol im bergwerk, als auf den hutten. Dan bey
virgang des ungestemen virnemens, daz sich nitt mynder im Wirtz-
burgyschen, Aichstettischen,Mentzischen, Wirttenbergischen, am Schwartz-
waldt und Nidern Algee bis gegen Myndelhaym und mer andern orten,
als im Schvvartzenburgischen erzaigt, wurden alle hendel ernyderligen.
AViewol ich nochmallen besserung durch die genade gottes verhoffen
wyl, hab ich doch euern gnaden, als der derselben, auch derselben
bruder und fettern allen meyn genedigen herren mit truywen genaygt
ist, gutter maynung anzaigen wollen, unangesehen, das ich gnugklich
No. 46-47. 1525. 75
wyssen trag, das e. g. in sollichera und anderm der nottort't /uvir-
trachten wyssen und im selben als ein getruywer her und vorstehher
nit feyrren. Es sollen die Wirttenbergyschen paurn auch Fretta, ein
stettUn, meinem gnedigeu herren pfaltzgraf Ludwigen kurfursteu zuge-
hörig, belegert haben umb des wyllen, das ob den dreyssig wegen guts,
die aus der meß herauf gangen, darinnen send, die sy für piinttysche
gutter innen herauszugeben haben wollen. Dan der loblieh punt noch
mit einem zimlichem gutten her, das gegen den Oberlendischen Algey-
schen pauren gehandelt und ietz irren zugh gegen Wirttenberg ge-
nomen haben, also wider die paurschaft entpor und warlich an vyl
ortten nun groß sorg, mue und arbayt ist. Wie dem allem, vertröste
ich mich hohlich ungezweytlet, dieweyl sich e. g., vylleicht auch mein
genediger her graff Both zu Stolberg etc. sampt andern mer meiner
herren dissen beder huttenhandels verwanteu zu Leiptzg in dissem markt
erscheinen, one zweyfel disse schwere leff vir äugen nemen und, wie
aufs geschicklichest sich dargegen zu halten, betrachten werden. Bin
ich auch altzeyt getruys gemietz gantz wylhg, neben den Sachen, als
vyl an mir ist, das beste zu tun, mich hiemit euern gnaden als meinem
genedigen herren altzeyt befelhend etc. Dattum Nurmberg, am haylligen
creutztag, den drytten tag im Mayen des funfzehen hundert und fünf
und zwaintzigisten jars etc.
e. g. underteniger
Jacob Welser der Eitter.
Äußenudrcsse : Dem edleu und wolgebornen hern heni Albrechten graf und
ber zu Mansfeldt meinem genedigen hern.
Atisfertigumj im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerlumdel, Faket 4, IV.
Gedr. MöUenbenj, Die Erobertimj des Weltmarkts etc. 6'. 135 ff.
47, 1525 September 29. Jakob Weiser der^Veltere an
[Graf Albrecht von MansfeldJ.
UHbrauchbarkeit Jörg Pauers im Hüttenhandel und Empfehlung des
Schreibens Matthes Baller. Gutachten über Graf Albrechts Plan, den ge~
■<amten mansfeldischen Kupferfiandel zu vereinigen. Die durch den
Bauernkrieg verursachte Stockung im Kupferhandel. Die Konkurren x,
des schwedisclien und ungarischen Kupfers.
Edler wolgeborner und genediger her, mein undertenige wyllige
dienst sein euern gnaden altzeyt bevor. Genediger her, euer gnaden
brief, des datto sontags nach des hayligen creutz erhebung, ist mir am
76 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhaadels.
erichtag vor sant Michelstag wol geantwurt. Und als e. g. vermelden,
das die wissen entpfangen haben , daz es sich mit dem erbarn gesellen
Jörgen Pauer nicht zutragen wol , als iinsers handeis nottort't wo)
erfordert, und ob er otwan selbs gern daz beste det, hab er doch nit
klaine Verhinderung ab sua consorte, hör ich furwar nit gern und weite
nicht liebers, dan daz alles ton nun wol und recht bestelt were, darzu
ich aber nit groß furdern kan, aus ursach daz ich als noch nit groß
contschaft mit dem geselle, die in dissem ton geyebt. Hab mich der-
halb bisher und noch auf meine gunstige fraind Hainrich Scherl und
Jörgen Pfaller verlassen als diejenygen, so bey sollichen gesellen mer
contschaft dan ich haben; bin auch noch der Zuversicht, die gesellen
sollen mit euern genaden muglichen fleis brauchen, geprechenlichs zu
bessern und, warinnen dem handel noch mangl erschin, rat schaffen.
Ich hab ein erbarn gesellen bey mir gehapt, Matthes Baller genant,
ein zimlich guter schreyber, kan auch zimlich rechnen, ist vertraut,
erbarer leut und darzu zimlich pfantraessig. Den hab ich gutter may-
nung auf die hutten gesant, wiewol ich den in andern meinen hendlen
wol hett wissen zu geprauchen. Wa sich derselb gefellig und wol hielt
sech ich gern; bin auch sunders zweyfels, was im befolchen, wirdet er
getruyhch mit fleis nach seinem besten vermugen versorgen. Aber er
kan nit brobiern; sonst solt er gen Eysleben, so er ein klain under-
richt wurd, wie die rechnung zu halten, nit übel neben aim andern
dienen. Domit sechen euer gnaden, daz ich je auch gern zum besten
furdern und raten wolt etc.
Mir haben Cristoft' Furrer, mein lieber schwager, und Albrecht
Letzscher auf euer gnaden befelch entteckt , wellicher gestalt der
3Iansfeldisch bergk zaraengesetzt , auch wie e. g. vir gut ansechon,
in zeyt denselben kupfern nachzustellen etc. Belind ich nit änderst,
dan daz e. g. als ein getruywer furderer des bergkwergks und unser
dem ton mit fleis nachtrachten, darinen ich für mein perschon auch
gern furdern und daz getruywest und beste zu handien verheilen wolt.
Uieweyl wir aber die kupfer in ebem hochem gelt haben und sich
die im verschleis so heftig sperren, dan ich euern gnaden nit ver-
lialten wyl, sunder gleuplich zuschreyben mag, daz sich der handel
liio bey den lottschmiden und andern, so die kupfer mayst prauchen,
von anbegun der paurenaufrurr bis auf disse stund dermassen ge-
schmellert hat, daz ich acht, man kaum den halbtayl oder zwaydrit-
tayl der kupfer wie vor derselben zeygt geprauch, also daz die bey
uns und andern harter zu vertreyben stecken , dan uns lieb ist. E. g.
haben auch die ursach zum tayl zu bedenken, als nemlich, daz im
X... 47. 1525. 77
iimbkrays disser gegend vvl levdt entleipt, verderpt und verbert worden
und die pleybenden dermassen geprantschatzt und gestraft send, daz
die gantze lantschaft dardurch in armut kumen ist, dermassen, da einer
bey fridlicber guter zeyt ain beck oder leuchter oder dergleichen
(v)erkauft hett, zwyngt in die not, waz erdergleichen hat, zu verkaufen
um sein brantschatzung zu bezallen und ander zugefugt scheden aus-
/ubussen. Wie hart dan die kupfer zu Frankfurt gesteckt, haben e. g.
\on meinem gutten fraind Ewalden Knaussen, der, selbs ein iiendlei-,
ulda von unsertwegen gewest ist, zu vernemeu, in sollicher gestalt, daz
wir auch nit ain pfund betten verkaufen mugen, wir betten dan im
kauf fallen wollen, daz uns zu ton auch vir schwerlich angesechen hat.
Damit beleyben uns aber die kupfer in der gewolt und werden der
teglichs mer gemacht, aines mit dem andern gehäuft, dermassen, daz
alles gelegt hauptgut zu der verleg des handeJs nit klecken wyl. Daz
i^vh ich e. g., wie sollichem auch rat zu schaffen, zu bedenken: und
ti>aoli, daz die kupfer zu Frankfurt dermassen gestockt haben, ist meins
achtens, daz es zu Ach, da man der nur ein achtperre summa verarbayt,
heftig stript (!). Virs ander sollen nemlich der Schwedischen kupfer ein
gutte summa im Niderland ankumen sein. Yirs dritt, so wirf geacht,
(las die üngerischen kupfer den Fuggern von iren banden genomen
und in ander hende, die sy aygentlichen in den wirden, wie die Fugger
geton, nit halten, gesteh werden. Solten wir nun bey sollichem vor-
neraen und bey sollichen leffen also ferner auf die kupfer jagen, diewevl
}neins vernemens lutzel huttenherren send, die freye kupfer, sunder die
noch auf V^ in 2i,2 j<'ii' zu liebern versprochen haben, daz gedeicht mich
etwaz hitzig genug gehandelt sein, bitt ich mir von e. g in guttem zu
vermerken. Und wiewol e. g. solliche ir g. gutt maynung auch aus
gutter ursach, als daz uns etwan ander nit virkemen, bedacht haben,
wyl mich doch nit andten, daz ander so wienig als wir dermassen da-
rauf eyllen solten, dan es je noch wo! zeyt hat Ob aber je aus einer
iiitzigen ungeschicklichayt sich etlich alsbald zu irem schaden als fromen
>u zeytiich zu handien begeben weiten, so acht ich doch, daz e. g., e. g.
tettern und bruder, mein g. h., wol dahin reden rangen, ob jemand iet/c
verkaufen wolt, ime sollichs nit gestatten, sonder Ordnung machen, daz
deiner zwy sehen hir und Pfingsten aynich seiner kupfer weyter ver-
sprechen solt, dan wavS hie vor versprochen wer, dan die herschaft vor-
liett, in myttler zeit vylleicht selbs mit innen zu handien, sich mocht
auch keiner des beschwern, in ansechen, daz sy alle noch ein lange zeyt
vor, ehe sy wider freye kupfer zu machen betten. In der zeyt wurde
unser jarrechmmg erzukumen und , ob gott wyl , beschlossen und dar-
II
78
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
durch mit grund erkundiget, wie unser handel zutrieg oder nit, und
mocht auch mittler zeyt erkundigt werden, wie sich die lefF weyter zu-
tragen w^olten und mocht also zu der zeit der rechnung von allem ton
stattlich gehandelt und betracht werden , wie mit der hulf gottes alles
ton virzunemen, daz solliches der loblichen herschaft, gemeinem bergk-
wergk und auch den huttenmaistern zu maistem nutz und fug kumen
und daz wir zu unserm tayl auch darbey beleyben mochten. Daz hab
ich e. g. als der, so icht verstendig, aber doch gutmeinend im besten
anzaigen wollen, doch nit der mavnung, daz ich dardurch, daz gut sein
mocht, verhindern wolte, sonder daz auch nit vorplyb anzuzeigen, daz
uns zu schwerm last und nachtayl gedeyen mocht. Und wyl hierüber
sollich ton in e. g. und der andern meiner g., auch strengen und festen
ersamen und weysen herren und guten frainden beder geselschafteii
gutbedunklichayt, als die disses tons merern dan ich verstand tragen,
gesteh und mich hiemit e. g. als meinem genedigen herren altzeit befolchen
haben. Dattum Nurmberg, am freytag sant Michelstag in XXV jar etc.
e. g. underteniger
Jacob Welser senioi-.
Ausfe/i'tigung (die Aussenadresse fehlt) im Gewerl-. Archiv ,??( Eislebev, Saiger-
handel, Paket 4, IV. Gedruckt MöUenl>erg a. a. O. S. 137 H
48. 1525.
Georg Pfalers Rechmwfj der Hütte Levlenhenj.
Meyn Jörg Pfalers rechnung uf der hutten unter Leutenbergk des
ir>24 und 1525 jars e^c.
No. 47—48. 1525. 79
^^ Laus deo.
Il^pi K y II n a ni o.
Von lier Hainrich Scherle in baiden jaren, als
24. und 25. jars, in summa empfangen . . . fl 17398 6 Vi
Von Jlieronimus Lottern dises 25. jars empfangen
in summa i\ 2645 U 4
Von lier Jacob Welseren empfangen fl 1037
gr 12 A 4. Dargegen hab ich ime zalt fl 90 gr 10
A ^/o. Alße setz ich den rest von im empfangen,
ist rauntz fl 947 1 31/
An den 1000 fl, so der junger her von Ghera hie
/alt und sie von her Welseren entricht, wie hie oben
stet, setz ich daran uftgelt empfangen, tut in summa fl 59 11 —
Summa von Leiptzk, Eisleben, Nürnberg und
ufgelt empfangen fl 21049 gr 18 A 9.
Weiter empfangen, das der handel schuldig:
Unser gnediger her graf Hans Heinrich hat hie
eingelegt muntz f] ßo^j _ _
So hat mein gnediger her graf Günther von
Schwartzburck hie eingelegt summa fl 500 —
So bin ich Heinrichn Scherlen, so ich von seinet-
wegen von grafen Hans Heinrichen und sunst
(Empfangen, welchs in obern summa nit gesetzt ist, tut fl 150 7 9
Weiter volgt, was der handel noch schuldig:
So bin ich dem gestrengen ernvesten herien
]<>iderichn von Thun, ritter, so er hie erlegt hat, pro
rest in summa fl 4^2 0 9
Der radt Salvelt hat eingelegt fl 52 — _
Ewalt Knausen bin ich fl 32 2 10
Maister Claussen bin ich fl 26 — —
Casper Zigleren bin ich . fl 8 — —
Summa das der handel schuldig ist, 1550 fl
H gr 4 A.
Summarum alles meines empfahens tut fl 22600
gT 9 A 1.
80 Urkundeobuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Laus deo.
Hirnach volget mein Jörg Pfallers ausgeben, so
ich dise zwey jar, des 24. und 25, jars, geton :
Jörgen Bauern uff den bau zalt laut seiner rech-
nung, so er bekent, summa fl 10241 1 4
Jörgen Bauern uff den huttenhandel laut seiner
rechnung, so er bekennt . fl 11756 19 i^j..
Mein versprochene belonung das erst und vier-
undzwaintzigisten jare ist 11 250 — —
Mein belonung das ander und 25. jare ist 30011;
und wiewol ich diß jare alhie die kost gehabt, so hab
ich dargegen zu Salvelt von wegen des handeis be-
stellung widerumb vil uncost erliden, auch stets
2 jungen dise 2 jar und alhie die kochin mit klai-
dern, lone etc. selbst erhalden, für das alles nichts
gesetzt, doch stel ichs uff m. g. h. sampt der andei-n
meiner hern gefallen gelt fl 300 — —
So ist mein parschaft im kästen fl 52 9 4V2
Summarum aller ausgab: fl 22600 gr. 9 A 1.
So ist der handel schuldig, wie hie vorsteht in
8 posten, tut summa fl 1550 gr. 1 1 A 4. Mit mein
Jörgen Pfalers haut unterschryben.
Im GeioerTc. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 4, V.
49. 1526 März I April. Frankfurt.
Einnahmerechnung von der Frankfurter Fastenmesse, c/e führt von
Fiodld Knauß (als Vertreter der Leutenberger Gesellschaft).
Jesus, Maria, sant Anna,
Dye einnam in der vastenmeß zu Frankfurt im 26 jar.
No. 49. 1526. 81
Die einnam in der vastenmeß im 26. jar.
Adj 24 Marcius hab ich von her Johan von Milien,
von unsern faktor, entpfangen die 9 wagen raid gar-
kupfer, die im vor und in der herbstmeß nest vergangen
sein uberantburt worden ; der ist gewest 59 ß (= Schock)
54 stuck; zwey stuck sein dorvon verloren worden von
den furleuden. Solch kupfer hoed auf der hutten
gewegen c 436 h 0
Adj 24. ditto hab ich mer von unsern faktor her
Johan von Milien entpfangen 183 ß 4 stuck garkupfer;
ist zu Pamperg erstlich pei einem furman abgangen
20 stuck, so sein zu Frankfurt pein schiffman Hans
Fogel 3 stuck; solch kupfer hoed auf der hutten ge-
wegen 1375 centner c 1375 h 0
Adj 25. ditto hoed mier Hans Fogel, der schiffman
von Pamperg, uberantburt 46 ß 28 stuck garkupfer;
hoed auf der hutten gewegen 330 centner, und es hoed
zu Frankfurt gewegen 333 centner 15 h c 333 h 15
Adj 1. Marcius schick mier Jörg Pfaller gen Nurm-
berg peis Preyels knechten ein eisernes vesle von der
hutten, dorin warn 3 stuck weiß, die schick ich gen
Frankfurt ; wegen und halten auf der hutten wie folgt :
No. 86 wigt 117 M 3 lot 2 q, helt 15 lot 3 q 0 A
87 wigt 121 M 10 lot 2 q, helt 15 lot 3 q 0 A
88 wigt 117 M 5 lot 0 q, helt 15 lot 3 q V2 A
Doe hernach voligt, was ich vor garkupfer verkauft und
verporgt hab in der Frankfurter vastenmeß im 26 jar.
Adj. 14. Februarius uberantburt unser faktor, her Johan von
Milien, dem "Wigen Wolff, des Johan Luppold von Manstricht faktor,
54 ß 9 stuck Eisleber garkupfer, wugen 400 centner, die im der jung
Hans Weisser zuvor im Niderland verkauft hoed, 1 centner vor 6 fl 9 ß.
Faciunt 2580 fl gold ; soll er zallen auf die nest kunftich herbstmeß im
26. jar Frankfurt noch laud seines schuldbrieff". —
(Eier folgt in der Rechnung der Wortlaut des Vertrages xtoisclien
Ewald Knauß als Vertretei- der Leutenbergischen Gesellschaft und Arnold
Braun als Vertreter des Erasmus Schetz von Antuerpen und dessen
Gesellschaft über die wechselseitige Lieferung von Kupfer und Blei auf
3 Jahre d. d. Frankfurt 1526 Marx 29. s. u. No. 5t)
Geschichtsq.d.Pr.ö. Bd.XXXXVIL 6
82 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Doe hernoch foligt, wie ich das weis verkauft und was
ich vor pargeld entpfangen und eingenomen hab, sampt
dem, das ich vom jungen Hans Weisser an gold und patzen
entlehent hab:
Adj 27. Marcius verkauft ich dem muntzmeister
von Köln 2 stuck weiß, wegen und halden wie folgt:
No.86 wigtM 116 lot 15, holt A 11 gr 19 fein M 114
X 10 gr 18.
No. 88 wigt M 117 lot 4, holt A 11 gr 19 fein
M 115 A 2 gr 11; faciunt die fein der peider stuck
M 230 A 1 gr 5, die M pro 8 fl 7 ß . . . . fac. fl 1921 ß 7 h 6
Adj 27. Marcius verkauft ich des Partolme Welssers
diener von Auschpurg ein stuck weiß, wigt und holt
wie folgt:
No. 87 wigt M 121 lot 8, helt A 11 gr. 18 V2 fein
M 119 A 2 gr 4, die M pro 8 fl 7 ß fac. fl 995 ß 3 h 0
Adj 29. ditto zald mier der Rudorff von Webling,
des landgrafen von Hessen kemerer, 670 fl an gold auf
die 200 centner Eisleber garkupfer, so Jörg Pfaller 8 tag
noch dem neuen joer von unser hutten gen Kassell an
landgrafen von Hessen geschick hoed im 26. jar; die
hinderstellichen 600 fl gold sol der kemerer des land-
graffen von Hessen nest im ostermark zu Leiptz zallen fl 670 ß 0 li 0
Adj 30. ditto hoed mier der jung Hans Weisser
geliehen 800 fl an gold • . . fl. 800 ß 0 h 0
Adj 30. ditto hoed mier mer der jung Hans Weisser
geliehen 596 fl an patzen. 15 vor 1 fl gezelt . . . . fl 596 ß 0 h 0
Suma aller einam faciunt 4982 fl 10 ß 6 h, nera-
lich 4386 fl 10 ß 6 h in golt und 596 fl an patzen, 15
pro 1 fl gezelt.
Ewolt Knauß.
Doe hernach foligt, was ich vor kupfer dem her Johan
von Milien, unserm faktor, wider uberantburt hab:
Adj 3. Aprilis hab ich im wider uberantburt
5 schock 45 stuck kupfer, sollen wegen 36 centner, die von
den 9 wegen kupfer sein uberpliben über die 400 centner,
so dem Johan Luppold von Mastricht verkauft sein
worden c 36 h 0
No.49— 50. 1526.
Adj 3. ditto hab ich mer unserm faktor her Johan von
Milien uberantburt 183 ß 4 stuck garkupfer; haben auf
der hutten gewegen 1375 centner. Es sein zu Pamperg
erstlich pei eim f urman abgangen 20 stuck ; so sein hie
zu Frankfurt pein schifiman 3 stuck abgangen, faciunt c 1375 h 0
Adj. 4. Aprilis hab ich dem her Johan von Milien
mer uberantburt 46 ß 28 stuck garkupfer; wegen auf
der hutten 330 centner, wegen zu Frankfurt 333 centner
15 h, die der Hans Fogell, der schifimann, von Pam-
perg gen Frankfurt procht hoed c 333 h 15
Im Getcerk. Archiv zu Eisltben, Saigerhandel, Paket 4, V.
50. 1526.
Ausgaberechnung des Ewald Knauß von der Frankfurter Fastenmesse.
Jesus, Maria, sant Anna.
Die ausgab in der vastenmeß zu Frankfurt im 26. jar.
Doe hernach foligt die ausgab in der vastenmeß im 26. jar.
Adj 25. Marcius im 26. jar zald ich dem Jacob
Hassen von Kall 973 fl 4^/2 ß vor 49 stuck kölnisch
pley, wugen 442 centner 41 h, cost 1 centner 2 fl 4 ß gold,
die ich von im kauft hab in der nest vergangen herbst-
meß, auf die vastenmeß zu pezallen fl 973 ß 4 h 6
Adj 26. Marcius kauft ich von Jacob Hassen von
Kall 73 stuck kölnisch pley, wegen in suma 656 centner
13 h, cost 1 centner 2fl gold, faciunt 1312 fl 4V2ß, zalt
ich im par, wie foligt, 1042 fl gold fl 1042 ß 0
Mer zalt ich im an guldegr 200 an goldstat, die hed
ich zu 16 patzen gewexeld; mer zalt ich im 70 fl an
patzen, 16 patzen 1 kreutzer vor 1 fl an goltz stat; so
hab ich die patzen von jungen Hans Weisser entlehent
und 15 patzen vor 1 fl genommen, tut, an patzen 15
vor 1 fl gerechent, 289 fl 8 ß faciunt fl289ß8h0
(Hier und im folgenden ist die Aufzählung der einzelnen Stücke fort-
gelassen.)
Adj 26 Marcius kauft ich von Kirstyn von Kall
20 stuck kölnisch pley, wugen 172 centner 101 h, cost
84 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
1 centner 2 fl gold, faciunt 345 fl 17 ß 6 h, zald ich im
par, wugen die stuck [wie hernach foligt] fl 345 ß 17 h 6
Adj 26. Marcius kauft ich von Johan Nesch von Köln
41 stuck pley, bugen 389 centner 0 h [wie stuckweiß
hernoch verzeichent stet], cost 1 centner 2 fl gold,
faciunt 778 fl 0 ß, zalt ich in par fl 778 ß 0
Adj 26. Marcius kauft ich von Peter Element von
Köln 207 centner kölnisch pley [wegen, wie hernach
foligt], 1 centner vor 2 fl gold, faciunt 414 fl, zalt ich im
par, faciunt fl 414 ß 0
Adj 26. Marcius kauft ich von Gobel Element von
Eoln 300 centner pley, 1 centner vor 2 fl gold, faciunt
600 fl, zald ich im par, soll er in dreyen buchen her ant-
burten durch sein faktor Petter Haraan unsern faktor,
dem her Johan von Milien, sein stuck, [was ein iedes
stuck wigt, burd hernach folgen] fl 600 ß 0
Adj. 4. Apprilis kauft ich von Hans Hartmued 25 kleine
stucklech pley, bugen 7 centner 10 h, cost 1 centner
2 fl gold, faciunt 14 fl 3^/^ ß, held 2 lot 3 q weyß . . fl 14 ß 3 h 5
Adj 27. Marcius kauft ich von Jacob Hassen von
Kall 800 centner kölnisch pley, 1 centner vor 2 fl gold,
faciunt 1600 fl gold, soll er herliffern 600 centner auf
Johanes nest und 200 centner in der herbstmeß nest
im 26. jor; die soll ich im pezallen auf die nestkunftich
herbstmeß noch inhald zweier ausgeschniden zettel,
der iede pard ein hoed fl
Adj 4. Aprilis gab ich 20 fl an gold dem Hans
Hausperck von Antorf zu underkaufgeld zu lan, das er
den kupfer- und pleykauf hilft machen mid dem Arnolt
Praun, mid v?issen des jungen Hans Welssers . . . fl 20 ß 0
Adj 2. Aprilis gab ich dem Sigmund Preudgum
von Leiptz 15 fl an gold, dorvor soll er uns zu Erfurt
ein vaß Reynisch weingß kaufen und auf unser hutten
schicken, das er 8 tag noch ostern auf unser hutten ist fl 15 ß 0
Adj 4. ditto gab ich dem Hans Fogell, schiffman
von Pamperg, 36 fl an patzen, 15 vor 1 fl gezeld, auf die
330 centner kupfer, so er von Pamperg in disse fasten-
meß her gen Frankfurt procht hoed, und er hoed von her
Jacob Weisser zu Nurmberg in der ersten vastbuchen
entrichten 30 fl, alsod ist er auf dismoell gantz entricht fl 36 ß 0
No. 50. 1526. 85
Adj 4. ditto gab ich dem schiffmau von Pamperg
100 fl an patzen, 15 vor 1 fl gezeld, auf die 134 stuck
pley, so itzund zu Frankfurt gewest, und auf 507 centner
pley , die noch in dreyen buchen sollen geliferd werden ;
und itzund soll er einladen pey 800 centner und die andern
reyß soll er das aner pley gar einladen, was er itzund
ligen lest; burd als pey 1700 centner fl 100 ß 0
mer lud ich dem Hans Fogell ein ein korp mid
pley, dorin 25 stuck, wugen 7 centner 10 h
Adj 5. Aprilis gab ich dem her Johan von Milien
K)0 fl an patzen, 15 vor 1 fl, soll er dem Hans Fogell,
dem schiffman von Pamperg geben, wen er umb
Pfingsten gen Frankfurt kumpt und alle pley einled,
die noch zu Frankfurt ligen fl 100 ß 0
Adj 5. ditto gab ich dem her Johan von Milien
20 fl an patzen zu lan, daß er daß vergangen jar unser
faktor gewest ist und vor den zins vom stadel, dorin
unsere kupfer ligen fl 20 ß 0
Adj 5. ditto schick ich 186 fl an gold gen Nurm-
berg an her Jacob Weisser pey seinem diener Godterd
Kunick, sein mir zu Frankfurt uberpliben . . . . fl 186 ß 0
Adj 5. ditto gab ich in die wog von 1225 centner
pley zu wegen, so ich disse meß entpfangen hab, von
1 centner 3 A, faciunt 17 fl 13 ß 6 h fl 17 ß 13 h 6
Adj ditto gab ich von den 1225 centner pley auf die
wog zu schaffen den wogknechten von 1 centner 1 A,
faciunt 5fll6ß3h .fl 5ßl6h3
Doe hernoch foligt die klein einzled ausgab:
mer 8 ß 7 h dem Max von 93 stuck pley zu zeichen
mer dem Max 13 ß 4 h von 9 wegen kupfers im stadel auf ein
häufen zu schlichten, von eim wagen 2 weiß A
mer 1 fl 10 ß dem Max von den 1375 c kupfer in stadel auf ein
häufen zu schiigten, das zweymol erstlich in schiff herkamen
mer dem Max 3 fl 16 ß 8 h von den 400 c kupfer in die wog
uad auf die wog zu schaffen, von 1 c 2 A, das man den Johan
Luppold verkauft hoed
mer 2 fl 17 ß 8 h in die wog von den 400 c kupfer zu wegen,
von 2 c 3 A
86 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerbandels.
mer 4 fl hab ich zu Frankfurt pein Hans und Sepastian Weisser
verzerd 18 tag
mer 2 fl hoed mein pferd 18 tag hie verzerd
mer 2 fl zu zins aus stuben und kamern
mer 1 fl dem gesind zu dranckgeld
mer 3 fl 11 ß 8 h hab ich von Nurmberg gen Frankfurt verzert
mer 8 ß dem schifi"raan zu lau von mier und mein pferd von
Mildenperck gen Frankfurt auf dem schiff zu füren
mer 2 ß vor ^2 oao^ gepranden wein verzeneid ich mid meinem
pferd
mer 9 A vor ein streipuxen
mer 4 ß vor ein goldwog
mer ö ß 2 h zu furlan von eisenstempfeln, hamer und das zeichen,
das zum pley gehört und ein rock, bug 33 h
mer 7 A vor ein scherlein, Schreibzeug
mer 11 X vor ein h liecht
mer 1 ß 5 h vor ein küsse in die stuben
mer 5 ß 4 h von den zweien verschreibung über den kupfer- und
pleykauf den Arnolt Fraun pedreffen
mer 2 fl 1 ß 4 h hab ich verzerd und das ich dem knecht zu
dranckgelt hab geben, der von Frankfurt pis gen Eisnach mid uns ritt.
Drifft die klein klein ausgab 2ö fl 7 ß 3 h.
Suraa aller ausgab faciunt 4982 fl 10 ß 6 h, nemlich 4386 fl 10 ß
6 h in gold und 596 fl an patzen, 15 vor 1 fl getzeld.
Ewolt Knauß.
Im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 4, V.
5L 1526 März 29. Frankfurt a. M.
Vertrag zwischen Ewald Knauß als Vertreter der Leutenbergischen
Gesellschaft und Arnold Braun als Vertreter des Erasmus Schetx von
Antwerpen und dessen Gesellschaft über die wechselseitige Lieferung von
Kupfer und Blei auf 3 Jahre.
Zu wissen sey menicklich, wie mier, Ewolt Knauß, von wegen her
Jacob Welser und Heinrich Scherls mid irer geselschaft der neuen
hutten under Leudenperk zu einer und wier, Arnold Praun, von wegen
Erassimus Schetz und geselschafter von Antorf an der andern selten
auf dato 29 Martzo im 26. jar der mindern zal ein kupfer- und pley-
No. 50-51. 1526. 87
kauf gegeneinander beschlossen auf 3 jar lang die nesten noch ein-
ander folgent, als nemlich dar hernach anzeigt wirt: Itz Johany sollen
wier, die geselschafter von der hutten under Leudenberg, libern
500 centner Eisleber garkupfer alhie zu Frankfurt, den centner zu 6 fl
8 ß gold, sy Erassimus Schetz und geselschaft uns die im neueujars-
mark zu Leipzig bezallen, alwegen 22 gr vor den 11, wie sich ander
huttenherren petzallen lossen. Wier von der hutten sollen weiter in
der herbstmeß nochvolgend libern lOCO centner kiipfer im f^uoR. wio
oben sted ; dorumb sollen uns die Schetzischen in der vasteniueu lu.
27. jar dornach libern 1000 centner pley, 1 centner vor 40 ß gold, und
dorzu 24U0 fl bargold, den rest 2000 fl im ostermark zu Leiptz, ie
22 gr pro I fl, tut alles folle bezallung 6400 fl gold und den wert.
Weyter sollen wir von der hutten inen auf Weinachten libern 500 centner
garkupfer in obstenden breß, alles gen Frankfurt, die wier uns, Schetz
mit seiner geselschaft, verpflichten zu bezallen auf Petry und Pauly
zu 22 gr zu der Neuperg oder den halben deyl im ostermark dorvor
uud den rest im michelsmark nest dornoch, oder bue dasselb nid ge-
scheg, alhie zu Frankfurt in der herbstmeß ie 16 patzen pro 1 fl. Noch-
volgent wier von der hutten inne zu ausgang des ersten jors in der
vastenmeß im 2V. jor libern 1000 centner garkupfer in obgemelden breß
der 6 fl 8 ß gold, die uns Schetz mid geselschaft bezallen sollen in
die herbstmeß alsbald darnach im 27. jar, lOOO centner pleis im breß
der 40 ß gold, darzu 2400 fl bargold, den rest 2000 fl, ie 22 gr pro
1 fl, auf Michahelis zu Leipzig, dut volle bezallung in summa 640<J fl
in gestald, wie obstend jar anzeigt wirt. Und vermag sollen wier in
und sy uns die nesten folgenden 2 joer nest dornach auch allermaß
libern und bezallen, als zu iederzeit, bis zu ausgang unser kauf und
vertrag die 3 jar laug nocheinander negst geendet und volpracht wirt
auf beyder seyten one alle Widerrede. Doch hierinen behalden wier,
Schez und geselschaft, uns die ersten 2 jar bevor, ob wier ein iede
Frankfurter meß die 1000 centner pley bestimpt libern oder nit wollen,
also zu versten, so wier nit libern wolden, sollen wirs iede liberung
die nest meß darvor ein halb joer zu wissen in der Leittenberger ge-
selschaft, ob wier liebern wollen, zubue ind absagen, domid sy sich
nach haben zu richten, ob wier inen die pley oder 2000 fl bargold dar-
vor liebern und bezallen sollen, aber doruber verbunden sein, das dridt
jar inen die pley zu liebern und sy die entpfahen beyed meß iede
1030 centner pley zu 40 ß onne alle widerredt liebern und zu ent-
pfahen keiner daß ab- oder zusagen kein macht haben, doch also, bue
in zeidt diß brief durch krieg oder huttengewalt die Strossen oder der
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Reinstrom beschlossen burd, kupfer von der hutten hieher nid kunten
oder die sy nid hinab den Eeinstrum bringen mochten, sollen peide
teil, die Zeitlang es gen burd, ungefart sein, als weil zu liebern, als zu
entpfahen. Und so die Strassen wider offen, soll der kauf sein furgang
haben, bis peide parteyen woll libern und zald werden. Zu worer
urkund hat iede partey der gleichen lautend schrift von mier, Arnold
Praun, von einer, als der Schetzen selten, und von mir, Ewolt Knaus,
der andern, als der Leittenberger geselschaft selten, ieder mid seiner
band underschreiben und verbedtschaft, ich, Arnold Praun, mid meinem
eigen peschzier und ich, Ebolt Knaus, mid der Leudenperger gesel-
schafter peschzier. Geschehen in peiwessen Albrecht Letzscher von
Nurmberg als midverwanter der Leuchtenpergerischen hutten und Hans
Haußner als underkaufer am 29 tag Marci im 1526 jar zu Frankfurter
fastenmeß am Mayn.
Abschrift in der Rechnung der Einnahme in der Fastenmesse zu Frankfurt
im 26. Jahr (No. 50) im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 4, V.
52. 1526 April 12.
Sigmund Fürers Gutachten betr. die Zusammensetzung des SaigerMndels.
Jhs 1526 jar auff 12 abrill mein furschlag und gutbedunken
in Sachen der zusamenseczung.
Item erstlichen soll gemainer und nicht aigner nucz bedacht wern.
Demnach sech mich für guth an, daß sich die neu hutt und Arnstadt
endschlossen, wievill ein jede hutten arbeiten wold und sie gekauft
hat, nemlich [Lücke] feur, und dassen sie die uberigen feur mer dan
auf ein hutten anstarlden , damit mer hutten gankhaft pliben , ob sich
begeh, daß der obern hutten eine durch prandt oder in andere weg
must feirn, daß demnoch das pergwerk im Mansfeldischen land mit
verleg kund underhalden wern.
Item es kund gut sein, daß ein kauf mit arm und reich im Mans-
feldischen land beschlossen wer; ob aber einem mer dan der benent
kauf zu Verlag geliehen wurde, kund man auch ein tax der scheden
machen, es wer mit nachlassung am kauf oder an geld. Es sold auch
ein iede hutt ire scheden der bebauung und zerung selber tragen ; ob
er auch etwas ubersech in der arbait scheden der hutten, sold im
haim gien.
Man sold aber verordnen 2 man, die alle kupfer verkauften zu
Nurenberg oder Frankfurt; und was daraus gelost und enpfangen
No. 51-53. 1526. 89
wiird, sold zu ieder zeid einem ieden nach anzall der feur und kupier
gegeben wern. Obs sich auch in verkaufung der kupfer oder kaufung
der kupfer zu Eisleben etwas pos erfund, das nach ausgang dies Ver-
trags gesche, sold auch einem ieden nach anzall abgezogen wern.
Sigmund Fuerer.
Eigenhändige Aufzeichnung S. Fürers im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
handel, Faket 24, I.
53. [1526.]
Älbrecht Letschers Gutachten über die Zmammensetxung des Saiger-
handels.
Etlich ersparung der uncosten, auch das die kupfer mit bessrm
nutz gekaft und verkaft sampt den pleien, auch zu verhüten etlicher
far den jenen, so über lant von des handeis wegen reysn.
So zu Eysleben bede seygrhendl in einem haus mochten verwaltet
werden, wurde erstlich, das man kein haus mer bedorft kaffen, welchs
doch unter 1000 fl nit wol erkaft mag werden, were 50 fl erspart. So
einr dann zu Strauben in die cost gieng, were auch ob 100 fl erspart;
dann keinr unter 150 fl mag haushalten ; so neme Straub für sein cost
50 fl. Solchs were also zu tun, so ein lediger gesell den handl solt
verwalten, mochte man ime gar mit einem geringen costen ein Schreib-
stuben und kamer daran in unser hinterhaus pauen; het er licht in
den hofe und in die gassen. Wo aber einer mit weib und kindern solt
den Leutenburger handl verwalten, wer das haus zu klein.
Item zur Nurmberg wern beyde seygrhendl auch durch einen
allein gar leichtlich zu bestellen. So es aber ye einem allein zu vil,
den handl auszurichten, wolte sein, mochte derselb einen schreibr
neben ime halten, welchr auch, so es die notorft erfordert, einem zu
Frankfort mochte behulflich sein. Were eins factors zu Nurmberg
belonung erspart, welche lauft uf fl —
Dhweil dann mit vil pesserm nutz durch einen allein, dann durch
zwen, die kupfer zu Frankfurt werden verkauft, auch die plei mit mer
iiucz durch einen allein werden gekauft, auch eines zerung, welche
it zwo mes im jare ubr 50 fl lauft, mag erspart werden, angesechen
die ferligkeit des wegs, so ist gar nit von noten , von yeder hutten
einen hinab zu senden. Darmit aber drjenig, so den handl zu Frank-
•'urt soll ausrichten, in keinen verdacht kume, einr geselschaft pasdann
90 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels,
dr andrn den handl auszurichten, so las man ine die kupfer zugleich
verkafen, also, wann er ein suma verkaft, das er von yedr hutten die
helfte neme.
Item es ist auch gar nit von noten, das aus yeder geselschaft einr
die mergte zu Leibzig besuche. Dann was in mergten zu handln ist,
können die factor aus Eysleben wol ausrichten. So inen dann was
mangelt, habn sie Heinrich Scherin an der haut, welchr vor andrn
inen weys behulüich und retlich zu sein. So man dann kupfr zu Eys-
leben soll kaufen oder vertreg aufrichten , kan solchs gleych so wol
durch einen allein als durch zwen für bede hendl ausgericht werden.
Ist auch pesser, die kupfer zu Eysleben durch einen dann durch zwen
zu kaffen ; wurt dennocht eins zerung ob 100 fl erspart, man mag auch
setzen, was eines belonung ist, lauf auf — fl und ist abermals die
far und wagnus des reytens zu bewegen.
Aufzeichnung (von der Hand Albrecht Letschers) im Gewerk. Archiv zu Eisleben,
Saigerhandel, Paket 24, 1.
54. 1526 April 14.
Die Gesellschafter der Hütte Leutenherg erhöhen das Stammkapital
der am 18. April 1524 gegi'ündeten Gesellschaft von 70000 auf 91000 fl
und quittieren über die pro rata erfolgte Einzahlung
Wir, Albrecht graf und herr zu Mansfeld, Friedrich von Thun,
ritter, Veit von Draxdorf, amptman zu Quedelburg, Jacob Welser der
elter, Heinrich Scherel, Ewald Knaus, zu Nürnberg und Leipzig bürgere,
und George Pfaller, für uns, unsere erben und nachkomen bekennen
und tun kund : Auf das und nachdem wir uns in ein gesellschaft und
seygerhandel auf der hutten unter Leuttenberg, an der Loquitz gelegen,
auf gewin und verlust, lauts und Inhalts des gesellschafter briefs, so
darüber volzogen und aufgericht, des dattum nach Cristi unsers herrn
gepurt im funfzehenhundert und vierundzwenzigsten jare am freytage
nach dem sontag Judica, den achtzehenden tag des monats Marcij
haltend ist, eingelassen und vereinigt haben, und wiewol wir ehe der
zeit dafür gehalten, als solt derselbig angefangen unser seigerhandel
mit sibenzigtausent gülden, so ein ieder nach vermöge desselben unsers
geselschafter briefs an solcher summa einzulegen sich vorpflichtet, het
mögen gefertiget sein worden, so haben wir doch, aus furgefallen leuften,
auch notturft des handeis, befunden, das mit obberurter summa der
handel nicht hat mögen ausgericht werden. Derhalb haben wir uns
No. 53-54. 1526. 91
zweyer einlage , nemlich auf Petri Pauli im funfundzweinzigsten jare
der wienigern zall und hienacher auf Andree auch in demselben jare
einzulegen entschlossen, welliche dann uns, vorbenente gesellschafter,
zu vorerlegter summa, wie volget, betreffen: Nemlich uns, graf
Albrechten, sechstausent, mich, Fridrichen von Thun, zweytausent zwey-
hundertfunfzig, mich, Yeiten von Draxdorf, zweytausent zweyhundert-
funfzig, mich, Jacob Welsern, drey tausend neunhundert, mich, Heinrich
Scherel, dreytausent, mich, Ewalden Knaus, tausent achthundert und
mich, Gorgen Pfaller, tausend achthundert gülden, dadurch also die
hauptguter in einundzweinzigtausend gülden gemehret seind worden.
Demnach dann also die erlegung des geldes, von uns allen in handel
gewent, in der ganzen summa auf heutigen tag einundneunzigtausent
gülden in gold erreichet und von uns allen in gold erleget, welliches
dann Heinrich Scherel eingenomen und in den handel ganz und gar
gewendet und ausgeben, auch deshalb volstendige zu dank und gnug-
liche rechnung gethan hadt, den wir dann solcher empfangen und in
handel gewenten summa hiemit quitirt haben wollen. Und zu weyterm
clerlicherra verstand ist an solcher summa, so wir also zu ge[win und
Verlust] in den handel erleget, uns graf Albrechte von Mansfeld sechsund-
zweinzig [tausend gülden zustendig ;] dieweil wir mit vergunst der gesell-
schafter an solchem unserm haupt[gut der sechs] undzweinzig tausent
gülden Jacob Welsern zu sondern genaden und gefallen mit dreytausent
gülden, sein hauptgut damit zu erhöen, entwichen, ist uns numals bis
auf heut dattum nicht mer zu unserm erlegten hauptgut dreyund-
zwenzig tausent, mir, Fridriche von Thun neuntausend sibenhundert
fünfzig, mir, Veite von Draxdorf, neuntausent sibenhundert fünfzig, mir,
Jacob Welser, mit den dreytausent gülden, so mein genediger herr
graf Albrecht mir, wie letzt bemelt, aus gnaden, mein hauptgut zu
meren, entwichen, neunzehentausent neunhundert, mir, Heinriche
Scherel, dreyzehentausent, mir, Ewalde Knaus, sibentausentachthundert
und mir, Gorgen Pfaller, auch sibentausent und achthundert gold-
gulden zustendig; solche summa wir von allen teylen, so vil eynem
ieden aufgeleget, wie dann hie in vermeldet wirdet, vergnueget und
bezalt und ieder den andern, das er dieselbe seine gepurende summa
dermas, wie berurt, erleget, hiemit quitiert wollen haben. Und derhalb
zu bekentnis des erlegten hauptguts seind disser gleichlautender quittung
siben gestellet, welliche wir unter unsern petschaften mit eigner band
unterschriben und unser jedem eine zugestelt. Geschechen nach Cristi
unsers lieben herm gepurt tausentfunfhundert und im sechsundzwein-
zigsten jare den vierzehenden tag des Monats Apprilis.
92 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Stellenweise beschädigte Ausfertigung auf Papier mit aufgedrückten Papier-
siegeln und den eigcnJmndigen Unterschriften der Kontrahenten im Gewerk. Archiv
zu Eisleben, Saigerhandcl , Paket 4, VI. lür Veit v. Draxdorf siegelt und unter-
schreibt Graf Albrecht.
55. 1526 Juni 5. Nürnberg. Jakob Welser der Aeltere
an Graf Albrecht von Mansfeld.
Auszahlung von 499 fl an Qraf Albrechts Boten. Klagen über die
Stockung im Handel. Die Konkurrenz, besonders des Schwedischen
Kupfers, in den Niederlanden.
Genediger her, mein undertenig ganz wyllig dienst sein euern
gnaden altzeit zuvor. G. h., an sant Urbanstag antwurt mir Colman
PJattners son von Augspurg etir g. brief, des datto freytags nach
Exaudi; und wiewol ich an gelt übel geschickt waz, fand ich doch so
vyl bey gutten freunden, daz ich inne auf e. g. schreyben und befelch
noch denselben abend der vierhundert und neunundneunzig gülden
rheinisch an eytl gutten taller g° bezalt. Er hett gern golt gehapt, ich
waz aber darmit nit geschickt; ich hetz auch fast theuer, als umb
zwienundzwainzig sylberg«^ und syben in acht pfenyng, in der eyl auf-
wexlen miessen. Daz zaig ich e. g. allain derhalben an, auf daz die-
selben wissen, wie unfugklich es uns hie ist, wan wir mit unversechnen
wexlen ubernumen werden. Dan wir selten gelt im Vorrat haben,
sonder stetz mer zu ton seien, dan wir aus den Schuldnern einbringen
mugen. Es geet auch daz kupfer nit ab, verligt uns nit mit clainem
nachtayl vyl geltz dorin; daz mugen e. g. als unser gnediger her
genedigklich behertzigen und dester stattlicher darob halten, auf daz
die kupfer nit zu hart überhäuft und der ubergwonlichen geprauch nit
zu vyl gemacht werden. Dan sich bey des Franz von Sickingen selligen
schloß eben seuberlich kupfer finden wollen. So hab ich wissen, daz
der Schwedischen kupfer, ob zwaytausent zentner, neulich im Nider-
land ankumen send, daz dannocht ainzing hylft füllen. Hainrich Scherl
schreipt mir aus Leipzig, wie daz er ob funfzehentausent gülden gen
Frankfurt künftige herbstmes zu bezallen genomen und dannocht bey
sorg hab, es muge darbey nit beleyben, sunder man werde noch mer
goltz auf wexel nemen miessen. Virwar, da ist noch klainer verrat
zu Frankfurt, daraus man sollich gelt bezallen mug, es weiten dan
die kupfer guttayls umb bargelt abgeen, daz fast myßlich ist, man weite
dan fast wolfayl geben und ein bossen schlag machen, darzu ich auch
No. 54—56. 1526. 93
nit zu ratten waiß. Sunder ich wird vom Scherl angehalten, fleis virzu-
wenden, ob ich an sechs in achttausent gülden auf zins, fünf vom
hundert, aufbringen mocht, daz aber auch nicht also teglichs zu be-
kumen ist. Muß etwan der zeit erwart werden. Wan etwaz dergestalt
virfal, so wolt ich sollich hendl auch gern mit e. g. und anderer meiner
herren wissen und wyllen handien, e. g. bittend, mich mit erstem e. g.
gemiiet hierinnen gnedigklich zu berichten. Ich trag gleichwol bev
sorg, man werde nit vorbey mugen, dieweyl die kupfer also stocken,
mag der handl mit der erlegten hauptgut nit erhalten werden. Gott
fuge schier besserung, daz wir unsere kupfer auch mit fug under-
bringen. Furwar, ander geben stetz wegh, aber wolfayl, also daz mer
schad dan nutz meins verstants darbey ist. Man muß aber ein ieden
handien lassen. Furwar, ich laß an freundlichem anbieten nichtz
erwinden, aber es wyl mit der summa bey uns nit gien. Nun, wir
hofiPen teglicher besserung, die wolle gott der her schier mit gnaden
fugen. Hab dannocht e. g. sollichs untertheniger maynung nicht wollen
verhalten, mich derselben als meinem g. hern befelchend. Dattum
Nurmberg am erichtag nach Corpus Christi den fünften tag des raonatz
Junij anno etc. im XXVI jar.
Gnediger her, unsere dreyhundert zentner kupfer, die uns zu gut
von Arnstadt gen Hamburg gesant worden, send auf ainundzwainzig
Mayo noch nit in Sellandt ankumen, aber sobald innen die zukomen,
weiten sy guten fleis virwenden, die aufs höchst und beste sy mochten
underzubringen ; wiewol innen die Schwedischen kupfer eintragen
darinne tun werden , so miessen wirs doch nemen , wie es gott fuget.
Dattum ut in literis.
e. g. undertheniger
Jacob Welser senior.
Außenadresse: Dem edeln und wolgebornen hern hern Albrecht graf un«l
her zu Mansfeld meinem genedigen hern.
Ausfertigung im Geweric. Archiv zu Eislebe», Saifierhmulel Paket 4, VII. Gedr.
Möllenherg a. a. 0. S. 140 ff.
56. 1526 Juli 27. Mansfeld.
Graf Rayer von Mansfeld verkauft der GesellscJiaft des Saigerhandels
XU Arnstadt sein Zehntkupfer des Jahres 1527 , wofür ihm diese seine
Schulden [2000 fl] bis xur Abrechming stundet, ihm iveitere 2000 //
vorstreckt und sich verpflichtet, ihm nötigenfalls bis zu 500 fl vor jedem
Markt vorzustrecken.
94 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandela.
Wir Hoyer graf und her zu Mansfeld vor uns, unser erben und
erbnehmen öffentlich bekennen, das wir dem erbarn Cristoff Fuhrer
lind seinen geselschaftern des seygerhandels zu Arnstet unser zehent-
kupfer, inmaßen berurte geselschaft vormals gehabt , veiderumd ein jar
lang im XXYII**° jare anzufahen und einen jedem centner wenig oder
vill am Silber haltende ane probe vorkauft und vor I2V2 gülden, halb
gold, die ander helfte in muntz, je XXI zinsgr vor iedern gülden, geben
haben und wie folget: 1"" fl uff den ostermarkt, !>" fl uff Petri und
Pauli, 1«° fl uff den michelsmarkt, 1™ fl ufls neuejar und die ubermaß
in der abrechnung, alles halb gold und die ander helfte in münze, uff
ein jedem termyn ane verzog uff mitfasten zu entrichten und bezalen,
darzu X mark silbers zu einkauf, 1 "^ fl. zu leihunge, die sollen uff an-
gezeigte vier termin abgezogen werden. Die II "^ fl, so wir ynen den
keufern schuldig, uff vorzinsung bis zur abrechnung stehen bleiben
und die mit kupfer ader bahrem gelde die zeit bezalt werden. Der
Cristoff Führer und seine geselschafter haben auch gewilliget, uns
11"" fl in gold XIIII tage oder ETI wochen vor ostern schirstkunftig vor-
zustrecken, die wir yn gewislich widerumb uff den folgenden markt zu
Leipzigk gutlich bezalen sollen und wollen inen dis angezeigten kupfer-
kaufs bestimpten jars ein rechte und gute gewehre sein. Sie wollen
auch, ob wirs bey yn suchen, drei, vier, bis in fünfhundert gülden
von einem jedem markte ader termin vorstrecken. Und wes sie uns
des vorstrecken, sollen sie uff einen iedern termin widerumb an der
betagten summa abziehen und innen behalden, getreulich und un-
geferlich. Zu Urkunde haben wir unser angeborn insigel hiran wissent-
lich drucken lassen. Gescheen und geben zu Mansfeld, freitags nach
Jacobi apostoli im XV «^ und XXVI '«" jare.
Abschrift im Geweric. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 2, V.
57. 1527 Januar 20.
Die Mackenrod setzen der Oesellschaft des Saigerhandels zu Arnstadt
ihre Hütten, Bergwerke und anderen Güter zum Pfände für den Fall,
daß sie bei Aufkündigung des Handels den Oesellschaftern Geld schuldig
bleiben und treffen mit ihnen eine Vereinbarung über die Lieferung von
Kupfer für das Jahr 1527.
Zu wissen, das, nachdem dann die Magkenroder und ire mitvor-
wanten dem Albrecht Letscher und seinen geselschaftern der seyger-
hutten vor Arnstedt von und aus getaner vorlegunge ires hutten-
No. 56-57. 1526-1527. 95
handeis, hutwerg und bergkwergs eine mergliche summa geldes schuldig
worden sein und benente geselschaftere derwegen mit ynen nicht weiter
haben wollen handelen, noch yre kupfere kaufen, dweil aber dennest
der wolgebornen aller graven zu Mansfelt ordenunge und reformacion
vormagk, das in dem fall, wann der kaufmanu mit dem hutmeyster,
der ym schuldig, nicht will weiter handelen, das er schuldig sey, dem
hutmeister noch ein jar zu vorlegen; und nach vormugen derselben
aller iren gnaden reformacio so hat bemelter Albrecht Letscher vor sich
und von wegen bemelter seiner geselschafter bewilliget und zugesagt,
sie, die vorbenenten Mackenrode und ire mitvorwanten, dis siebenund-
zwanzigisten jars aus zu vorlegen, doch also und mit dem vorbehält
und gedinge, das der Mackenrode und irer mitvorwanten alle und
itzliche ire hutten, bergwerg und andere ire gutere, keins aus-
gescheiden, dem Albrecht Letscher und seinen geselschaftern zu einem
willigen underpfande vor berurte geltschult, so sie in schuldig und
inen zukonftig schuldig werden, vorheft und vorpfendet sein. Und wo
in mitler zeit des itzigen siebenundzwanzigsten jars der Albrecht
Letscher und seine geselschaftere mit den Magkeroden und iren mit-
vorwanten umb den kupferkauf nicht weiter vortragen werden, alsdann
sollen sie vorpflicht sein, im anfange des achtun dzwanzigisten jars den
Albrecht Letscher und seine geselschaftere mit kupfer ader bahrem
gelde zu bezalen ; und wo das nicht geschieht, so sollen vorberurte yre
vorhefte eingesetzte hutten, bergwergk und andere gutere gewirdert und
von Letscher und seynen geselschaftern nach vormugen gemeiner her-
schaft reformacion vorkauft und vorlassen werden, yr geld daran zu
bekohmen. Und benenter Albrecht Letscher hat sich mit vorbenentem
Andreas und Hansen Mackenroden und Cristof Spis von wegen irer
und der andern Mackenrod, so dissem irem handel vorwant, also umb
ire kupfere, so sie diß siebenundzwanzigsten jars mit allen iren feuren
machen werden, voreinigt und vortragen, das in, den Mackenroden, vor
ieden zentner reinkupfer die fein margk silber in sich halten, so sie in
die wage zu Eisleben werden antworten, sollen bezalen vor eilf gülden
drei ort muntz, yhe einundzwanzig groschen vor einen gülden gerechent.
Die lot über ader under der fein margk halten sollen zu halben gülden
bezalt werden. Der prob halben solle es auf den geschwornen probierer
zu Eisleben stehen. Und wo sie sich der miteinander nicht voreinigen,
so sali es nach vermögen gemeiner herschaft Mausfeit ordenunge ge-
halten werden. Zu einkauf sali im zu ausgange disses jars hundert
gülden gegeben werden. Es sali auch der Letscher und seine gesel-
schaftere dis siebenundzwanzigk jar aus der benenten Mackenroden
Urkundenbuch zur Geschichte des MansfeldiBchen Saigerhandels.
hutwerg statlich vorlegen. Und Andreas Mackenrod und Cristoff Spies
sollen dis jar solch yr hutwerg neben einem Schreiber, so yn sali zu-
gegeben werden, mit jrem höchstem vleis vorwalten, kein geld aus
dem handel wenden, und eher, Spis, sali neben dem schreyber rech-
nunge halten und sie peyde yder einen schlussel zu dem kästen haben
und keyner ane bewust des andern kein gelt empfahen ader ausgeben.
Der Schreiber soll die helfte von den geselschaftern und die ander
helfte vom handel belohnet werden, aber Andreas Mackenrode und Spis
yrem yeden alle wochen ein gulde vor yre muhe vom handel gereicht
und gegeben werden. Solchs alles, wie berurt, haben Albrecht Letscher
vor sich und seine geselschafter, Andreas, Hanns die Mackenrode und
Cristof Spis vor sich und von wegen yrer, der andern Mackenrode,
freuntschaft und geselschafter mit handgebenden treuen zu halten zu-
gesagt und bewilUget, yn gemeyner herschait Mansfelt gemein handel-
buch einzuschreiben. Gescheen am zwanzigsten tage des monats
Januarii im siebenundzwanzigisten jare.
Abschrift im Gewerh. Archiv zu Eisleben, Saigei-handel, Paket 2, VI.
58. 1527 Februar 23. Nürnberg. Jakob Welser der
Aeltere an Graf Albrecht von Mansfeld.
Bezahlung der von Graf Albrecht an die Gesellschaft der Hütte Leuten-
berg verkauften Zehntkupfer in Raten. Die von den Ulmern Bartholomäus
und Konrad Grecken für Graf Albrecht geleisteten Zahlungen an Heinrich
Treusch. Generalrechnungstag zu Arnstadt.
Edler wolgeporner und genediger herre, mein unterdenig willig
dienst sein euern gnaden altzeyt zuvor. Genediger herr, die vergangen
tage hat mir Albrecht Letscher ein brief von e. g. geantwort, welichen
ich verlesen und euer g. begern vernumen habe. Darauf ich e. g. zu-
bericht, wie die sach, hie vormals von Scherll und Pfaller an mich
gelanget, hat anzaige, nemlich wie e. g. ire zechentkupfer dieser erlichen
geselschaft dis künftig jar ain im vorigen kauf gelassen und die un-
geferlich auf achttausent gülden, die sie laufen selten, gesvirdiget haben
und soliche achttausent gülden zu bezallen gestelt sein, als nemhch
tausent gülden aufs neu jar jungst verruckt, noch 1000 fl in yetz
künftige Frankfurter fastenmess, 2000 fl in ostermarkt, 2000 fl Petri
und Pauli, 1000 fl auf Michahely und tausent fl aufs neu jar im acht-
undzwainzigisten, darvon ich aber nicht ferrer wissen trage, dan so vill
No.57— 58. 1527. 97
ich durch obantzaigte Schriften bericht bin. Und sollen die 1000 fl in
der Frankfurter vastenmess an gold rast alles zu 22 zins- oder silbreu
groschen pro fl bezalt werden. Nun vermerk ich durch e. gnade
Schriften, das dieselb vor ir haben, das wir e. gnade auf den osterraarkt
nechst viertausent fl zu entrichten schuldig sein solten und begern
e. gnade 2000 fl an golde auf die künftige osterfeiertage und die andern
2000 fl im markt zu entrichten. Nun wirt es meines achtens schwerlich
muegen erhalten werden, das wir e. gnade mit allen 4000 fl auf begerte
zeyt werden wilfam muegen, dan es der handel schwerlich erheben
mag, welichem noch 2400 fl in golde bey unserm genedigen herrn
herzog Heinrichen zu Braunschwigk furwaer mit des handeis unfueg
aussen liegen, die welichen euer gnade on zweyfel fleissig einzumanen
nit in vergessen stellen. So wird ich doch durch mundliche Unterricht
von meynem gunstigen frund Albrechten Letscherr verstendiget, das
euer gnade an solichem gelegen seye und ye gern bey einer erlichen
geselschaft dermassen gefudert sein weiten. Habe ich euer gnade brief
auf die hutten an Pfallern gesandt, mit befelch, den fort an Scherll zu
senden mit anzaigung, das ich ganz guets willens und gemuets were,
euer gnade zu unterdenigem gefallen, sovil dem handel imer leydlich
sein wolle, zu fudern und insunder vleyss furzuwenden. auf das euer
gnade mit den 2000 fl Rh an golde auf die osterfeiertagen gedient
werde und, vermugs der handel one sondern achtparn unfug, mit den
andern 2°* fl, so erst auf Petry und Pauli gefallen solten, auch das
peste zu ton. Aber wie sie wüsten, were kain rechnung auf her zu
machen, dan ich zuvor vom handel dermassen mit wexeln hocher uber-
nuraen und belegt were, dan ich zu bezallen wüste, sonder wurde ich
dem handel zu gut sonder furantzen suchen, wie dieselben vollend one
des handeis sondern nachtail zu bezallen, bis das mer gelds aus den
kupfern gefiel. Derhalb, wa euer gnade nach derselben begern solte
wilfart, muste soliches durch sie, Pfallern und Scherll, geschechen und
aus der erlichen geselschaft silbern oder aus wexeln, der man derhalb
dester mer aufnemen mueste, ausgepracht werden. Und was inen der-
halb muglich on achtparn des handeis nachtail zu ton were, sollen sie
e. gnad berichten, sich dieselbig ferner darnach haben zu halten. Ich ver-
n uete mich auch, was mit gold bezalt wurd, das auf 22 g° für den gülden
bedingt were, wurden sich euer g. nit beschweren, der erlichen gesel-
S(;haft guet zu ton, was sie die goldgulden hocher dan zu 22 g" kaufen
niuesten. Darinnen wissen sich euer g. genedigklich und woll zu halten.
Ferner geliebe e. gnaden zu vernemen, wie das ich schritten aus
lim von Bartholme und Conrad den Grecken entpfangen, wie das sie
Gescliichtsq.d.Pr.S. Bd. XXXXVIl. 7
98 TTrkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
von euer gnaden wegen dem Hainrich Treuschen von wegen seins
bruedern Wolf Treuschen die 200 fl münz, dergleichen auch gemeltem
Hainiich Treuschen anstat und von wegen Schenk Veitin freyherr zu
Erbach 2W fl an gold entricht, darumb sie quittung von obgeraelteni
Hainrich Treusch empfangen haben, mit nemlicher zusagung, das er
inen aufs erste auch ein quittung von gemeltem herrn Schenk Veitin
zustellen wolle, die weliche gleichwoll bis hieher nit gefallen ; aber die
andern quittungen seind bey meinen banden, der Zuversicht, es seye
dermassen euern gnaden zu gefallen gehandelt.
Mir ist auch mein sandbrieflein an euer gnade lautend die
Wechsel zum taii belangend durch Letschern wol behendigt. Bedank
mich e. g. derhalb genediges bedenken. — Ferner bericht mich Albrecht
Letscher, das euer gnade zu gelegenhait keme, das huyrige unser general-
rechnong zu Arnstatt gehalten und auf den ersten sontag nach Ostern
daselbst einkumen wurd. Nun ward meins enthalts in unser jungst
gehaltner jenerallrechnung auf der hutten unter Leutenbergk verlassen,
soliche huyrige rechnung zu Arnstat zu halten und auf den dinstag
nach dem sontag Vocem jocunditatis einzukumen, weliches uns one
e. g. sonder besch werden noch das gelegenest sein wurde, angesehen,
das mir beschwerlich sein wille, den hailtumbsmarkt hie zu verlassen
und gleich dem Scherl so schwerlich, den ostermarkt zu Leybzig zu
verlassen. Derhalb, wa es one euer g. grossen unfug sein mechte, wer
unser guetig pitt, es bey dem ersternanten tage zu beleyben lassen, der
welch uns heuer und hernach unsern gescheften nach altzeyt am ge-
legenesten were. Das habe ich euern gnaden, bey welcher ich mich
alles gueten vertröste, unterthenigs willens nicht wollen verhalten,
mich iiiemit derselbigen als meynem g. herren befelchend. Datum
Nürnberg am sambstag sant Matheys abend den XXIIl tage Februarii
im XV <= und XXVn jarr.
Euer gnaden unterdeniger
Jacob Welser der elter.
Außenadresse: Dem edeln und wolgebornen herren Albrechten graf und herr
zu Mansfeld meynem genedigen herren.
Ausfertigung im GeiverTc. Archiv zu Eisleben, SaigefrJmndel, Paket 4, VIII.
Gedr. Möllenberg a. a. O. S. 142 ff.
i
No. 58-59. 1527. 99
59. 1527 April 13. Nürnberg. Jacob Welser der Aeltere
an Graf Albrecht von Mansfeld.
Kreditbrief auf 750 Kronen für die Gesandten Oraf ÄUrrechts an den
kaiserlichen Hof in Spanien Georg von Mmkwitx, Balthasar Rabenstainer
und Philipp von Hütten. Generalrechnungstag zu Aiiistadt.
Edler und wolgeporner genediger herr, euer gnaden seyen mein
underthenig willig dienst allzeit zuvor. Euer genad schreyben, des
datto auf fünf Apprill, als mich der pott bericht, zu Allstat, ist mir erst
auf freytag aubends den 12 Apprillis durch gedachten e. g. botten be-
hendiget, derhalb ich mich bey e. g. entschuldigt haben will, das ich
dissen potten nicht abfertigen hab, das er am gedachten freytag nach
Judica wider bey e. g. zu Salveld hett erscheinen mugen. Aber be-
langend die handlung des Wechsel, hab ich mich sey der meins jüngsten
schreiben hie auch zu Augspurg bey dien gesellschaftern, so ire hendl
in Tspanignia haben, bemuet umb ein sollichen Wechsel zu erlangen,
aber in warhait dien nit bekumen mugen. Hett mich doch gemechtiget
vir hundert ducaten hundert und funfundvierzig gülden an guttem gold
zu bezallen, aber find nit nemer, die soUichs anemen oder ducaten am
kayserlichen hof zu bezallen verkaufen wollen. Und ist mir in warhait
selbs pang, das ich e. g. nit ganz zu gefallen dienen soll. Dieweyl
aber sollichs ie nit sein mag, hab ich dem mitel nachgedacht und sende
e. g. hiemit ein brief an meine verwanten und diener zu Lion und zu
Anttwerff lautend mit fleyssigem befelch, so die genannter e. g. gesanten
an dem aynen oder anderm ort zu innen kumen und an sy begeren
wurden, innen auf sollich mein brieflein einmal von wegen euer ge-
naden sibenhundert und fünfzig sunenkronen an guttem gold zu ent-
richten, und ob sys begern wurden, getruywen fleis virzuwenden,
sollich 750 sunenkronen mit mynstem nachtail an dien kayserlichen
hof in Tspanignia zu machen, das die gesanten von euern genaden sy
all drey oder ir zwien oder einer aus innen sollichen werd am hof
empfachen mechten ; und ob man ye nit mit fug zu wexel kumen, das
s} doch die paren krönen mit innen hinein nemen und fieren und also
ungesaumpt sein mochten. Dann ich ander weg noch mittel disser zeit
nit weis, und ob die sach schon mein selbs und mir vil daran gelegen
wor. Ich versiehe mich auch, e. g. werden mir vir sollich gelt der
TcO krönen tausent gülden au guttem gold verschaffen, die sy werd
seind, und also mit mir zu gut nemen; dann ichs ie nit zu verbessern
Wiiis, auch nit, weliichen weg die gesandten nemen werden, auf lion
100 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
oder Anttorff. Wa ich dasselb gewist, hett ich innen dien briet' lauter
auf dasselb ort gestelt, aber also mag es innen auch nit feilen, dann
sy meins achtens auf der ort eynera zuziehen raiessen; und hoff genz-
lich, sy am selben ort meiner hilf und furdrung finden sollen. Hierait
auch copia, wie ich den meinen derhalben schreib, gutter Zuversicht,
e. g. sollen des g. wolgefallen tragen. — Verrückter tag hat mich mein
gunstiger freind Heynrich Scherel bericht, wie er Schriften von e. g.
hab, das e. g. den tag unser jenneralrechnung auf den suntag Trinitatis
zu Arnstat einzukumen angesaczt haben; das las ich mir vir mein
persclion auch gefallen. Mich hiemit e. g. als meinem genedigen herm
befelchende. Dattum Nürnberg am Palmabend, den XIU. tag Apprylis
im XXVII. jar
e. g. undertheniger
Jacob Welser der olter.
Außenadresse: Dem edlen und wolgepornen Herrn herm Albrechten graf und
herr zu Mansfeld meinem genedigen herrn.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 4, VIII.
Mit folgender Beilage (Abschrift):
Jakoh Welser und Sohn an seine Verwandten und Diener zu Lyo)i
und Antwerpen.
Jhesus Christus 1527 adj 13. Aprill
Erber lieb und gut freind, auf begeren meines genedigen herrn
graf Albrechten herren zu Mansfeld fug ich euch zu vernemen, das
sein genad disse gegenwertige herren, Jörg von Mynckwitz, ritter,
Baltassar Rabenstainer und Philipssen von Hütten, botschaftweis an
Romischen kay. m* hoff in Yspanignia abzufertigen vorhat, derhalb an
mich begerd, ime ein Wechsel umb tausent gülden Rheinisch an golde,
davir die genannten den werd an gutten ducaten am kay. m' hofi
finden m echten, auszuspringen. Dieweil ich aber keinen Wechsel disser
zeit, weder bey Fuggern, Bartholme Welsern, noch andern vir das ort
hab bekumen mugen, bin ich berettig, unserm g. h. graf Albrechten
disses brieflin an euch gen Lion oder an die unsern gen Antterft
lautend, dieweyl ich nit wais, wolhchen weg die gemelten gesandten
nemen werden, zuzestellen. Und ist mein beger, so die gedachten drey
gesandten zu euch kumen und euch mit dissem meinem sandbrieflin
ermanen, es sey zu Lion oder Anttorff, das ir innen allen dreyen
samentlich oder zwayen oder einem aus innen auf antwurtung disses
brieflins und auf ein zimliche bekandnus ainmal zustellen und uber-
antwurten wollet sibenhundert und fünfzig sunenkronen gerecht am
No. 59-60. 1527, IW
güld und gewicht, derselben werd ich mich gutter bezallung bey ge-
dachtem meinem geuedigen herren graf Albrechten herrn zu Mansfeld
versechen will. Und ob euch gedachte herrn die gesandten anlangen
und ersuchen wurden, innen furderlich zu sein, ob gedachte 750 sunen-
kronen wexelsweis an Romischer kay. m* hoff in Yspanignia zu machen,
darinnen wellet innen auch furderlich und hilflich sein mit allen treuen,
sollichs mit irem maysten fortail zu tun, so ir imer erlangen mugen.
als ob mich die sach selbs betreff, innen auch sonst euers vermugens
hilf lieh und furderlich sein; dann ich ie meinem g. herrn, auch den
gesanndten geren zu gefallen dienen wolt. Darnach hapt euch zu
richten, und hiemit wolle uns alle gott in sein milten genaden vor
übel bewaren. Amen.
Jacob Welser und sune zu Nürnberg.
Geä/r. Möllenberg a.a.O. S. 145 ff.
60. 1527 Mai 8. Nürnberg. Jakob Welser [derAeltereJ
an Graf Albrecht von Mansfeld.
Bezahlung von 1000 Goldgulden für einen Graf Älbrecht übersandten
Kreditbrief. Herzog Heinrich van Braunschweig ist mit 2400 Gold-
gulden im Rilckstayid geblieben. Unmöglichkeit, dem Grafen Boto xu
Stolbei'g Geld vorzustrecken. Beschwerde gegen den Erlaß der Grafen
von Mansfeld, alles aus mansfeld ischen Kupfern gesaigerte Silber in die
Eisleber Münze zu liefern. Ti/rkenhilfe.
Edler wolgeporner und genediger herr, mein underthenige willige
dienst seyen euern genaden allzeit bevor. Genediger herr, auf den
dreyzehenden tag Apprillis schrib ich e. g. bey e. g. gesanten botten
hott ain Leipzger buxen, zaigt an, wie das ich kaynen wexel an Spanig-
nischen hofi weder hie, noch zu Augspurg erlangen hett mugen. Aber
zu furdrung e. g. furnemen sant ich e. g. mit ain beschlossen
biieflin an meine verwanten und diener gen Lion in Fi-ankreich und
Anttoif in Brabant lautend: Tue innen imselben befelch, ob euer
genaden gesanten pro Yspanignia, als her Jörg von Minkwitz, rittet,
Balthassar von Rabenstein und Philips von Hütten, zu innen komen,
S}' mit gedachtem brieflin ermanen wurden, inen mit virstreckung bis
in die sibenhundert und fünfzig goldkronen von der sunen behilflich
zu sein, ob sy auch die weyter verwexeln wolten, innen darinnen, auch
iit anderm, furderlich und hilflich sein, als ob es mein aigen sach wer.
^'ie e. g, dann ein copia desselben brietiins auch mitgesandt ward;
102 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischeii fcfaigerhandels.
gutter Zuversicht, sollichs alles seye e. g. wol behendiget. Nun wa
e. g. sollich mein sandbrieflin bey e. g. gesanten fortgesant und sollichs
zu geprauchen befolchen betten , bitt ich e. g. als m. g. herrn, meinem
gutten freind Heinrichen Scherel dargegen tausend gülden Rheinisch
an gold oder folHge werung dissen ostermarkt gutzumachen, der in.
befelch hat, was ferner mir zu gut mit zu handien. Ob aber e. g.
solliches brieflin nit gepraucht oder gesant betten, bit ich mich sollichs
zu verstendigen und mir das brieflin wider zu senden. Soll es aber
meinthalben schlecht sein, e. g. wollen auch nit in ungenaden auf-
nemen, das ich den wexel an Spayugnischen hoff nit nach e. g. begeren
gemacht; dann ichs ye nit hab erlangen mugen. Derhalb wollet mich
vir entschuldiget halten etc.
Genediger herr, e. g. ist nunmer unverborgen, das m. g. h. herzog
Heinrich von Praunschweigk in jetz verrückter Franckfurter fastenmess
mit entrichtung der vierundzweinzig hundert gülden an gold abermals
nit zugehalten hat, wöliches uns warlich zu nachtayl und unfug kumet,
dann vil wexel von Frankfurt her auf mich gelaufen send, die hie mit
gold miessen entricht und das gold aus unsern silbern, die ich derhalb
herfordere, gelöst werden. Derhalb mein underdienstlich bitt, e. g.
wollen , als der in sollchem am basten furdern und helfen mag, darob
sein, auf das gut weg und mitel gefunden, das wir bezalt werden.
E. g. haben auch zu bedenken, das in unserm vermugen nit ist, die-
weyl wir onne das aller ort mit gelt benottiget seyen, unserm g. henii
graf Bott von Stolberg auf den Nuyburgischen markt nechstkunftig
ichtz zu leichen, dann unserm handl notter wer, das demselben virgeseczt
wurd; wüst ich nur wien anzulaufen. Das hab ich dannocht e. g.
sollichs m. g. herrn graf Bott von Stolberg forter zu berichten, nicht
wollen bergen.
Dann solt uns meines g. herrn von Braunschweigk Verzug, über
das er uns one das unfug und nachtail bringet, auch erst ungnad bey
e. g. oder unserm genedigen herrn von Stolberg erwecken, das were
unserm handl und mir, als desselben getreuen diener, zu schwer, gutter
Zuversicht, e. g.i werden in sollichem unsern handel und mich vir ent-
schuldiget halten und uns derraassen gegen u. g. herren von Stolbeig
auch genedigkiich verantwurten.
Item belangend meiner genedigen herren der graten von Mansfeld,
auch e. g. begeren, die silber, so aus e. g. oder derselben huttenmaister
kupfer forter durch unser und ander hutten geseygert und gemacht
werden, dieselbige uns zu verpflichten wider gen Eysleben in euer aller
gnaden mincz, und nyendert änderst wohin, zu uberlibern umb einkauf
No. 60. 1527. lOS
und werd, wie man sich des heren lassen wurd etc., haben wir dem
handel verwanten , so vil unser hie send , vil reden von gehalten und
befinden sollich virnemen dem handl so schwer, das wir ohne vor-
wissende verderpnus dien nit bewilligen mugen, wie ich dann her
Heinrichen Scherel und Jörgen Pfaller derhalb mein maynung zum
tail auch anzaigt hab. Derhalb mein ganz underdieustlich bitten, e. g.
wollen das künftig so wol als das gegenwertig bedenken und muglichen
fleis virwenden, das wir gemaine hendler sollicher untreglicher purde
entladen werden. Dann solten wir uns mit den silbern derraassen ver-
pfenden lassen, wist ich an dissem handel nichts dann schand, spodt
und verderbung zu erhoUen, des ich mich doch bey e. g., das sy mir
soUichs gunen solten, gar nit vermuet, dann ich in allem gutten ver-
trauen mein armut ja auch mit hilf meiner besten freind, so mir das
ir vertrauen, hinder dissen handl gelassen hab, darinnen ich doch bisher
nit vil liephchs, sonder teglich mangl und zadel an allen orten an geld
spir, und so also mangl erscheint, wirtz auf mich herr und gen Frank-
furt genomen. Solten mir nun die silber dargegen gespert werden, so
wiste ich nicht, das mir folgen mecht, dann schand, spott und ver-
derben. Es will glaub beym kaufman gehalten oder geacht werden,
das sein sach in gutem nit lang bestand haben mug. Derhalb g. h.
helft und ratt, das dem gedanken sollichs virgehaltnen un-
muglichen umen mug. Das will ich in aller undertheniger treu
und lieb zu verdienen willig gefunden werden. Und wollet mein gene-
diger herr sein und beleyben, wie ich mich des allzeit vertrost hab und
noch vertrost. Damit befilche ich e. g. und alle allzeit in die bewaiiing
gottes, Geben zu Nürnberg den achten tag im Mayen im XV^ und
XXVII jare.
Grenediger her, auf Jörgen Feyrlins anzaigen hab ich die 10« 11
dirgkengelt entricht und dem Jörgen Feyrly die quittanz derhalb zu-
gesant, wie er e. g. on zweyfei zu wissen gemacht und an den zehent-
kupfern zugeschriben hat. — Nicht neus ist vorhanden, davon mit
grund zu schreiben wer, wolt sunst sollichs e. g. nit verhalten. Tue
mich damit derselben befelchen.
e. g. undertheniger
Jacob Welser.
Äußemidresse : Dem edlen wolgeboruen herrn herrn Albrecbten graf und herr
zu Mansfeld meinem gnedigen herrn.
Ausfertigung (etwas beschädigt) im Gewerk. Archiv zu Etsleben, Sciigcrfutiulel,
Paket 4, VIII. Gedr. Möllenberg a. a. 0. S. 148 ff.
104 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
61. 1527 Juli 11. Eisleben. Albrecht Letscher an Graf
Albrecht von Mansfeld.
Graf Albrechts Kupferkontrakt mit Meinharls Erben; Letscher bittet^
seiner Gesellschaft die Hälfte von diesen Kupfern zu überlassen.
Edlr und wolgeborner, eurn gnaden seyn mein undertenig gancz
willig dienst zuvor. Gnediger her, e. g. schreiben sampt Übersendung^-
der abrede Meinharts seligen erben kupfrkafs belangend zwischen e. g.
und inen getan hab ich verlesen. Befynde darinnen nit mangel, hab
inen die alspald wollen lassn zu lesen ubrsenden; synt sie alle, die
Vormund, auch jung Meinhart, als sie gestrn zu Alstet bey e. g. gewesen,
noch nit anheymisch kumen. Dweyl ich dann besorgt, das sich ir an-
heymyskunft gegen e. g. zu lang mochte verzyhen, sende ich e. g. der-
selben abrede widerum zu. Gnediger her, dweyl e. g. dis vergangen
jar ob 1200 centner kupfer mer dann wir uf e. g. hüten haben geseygert
und uns das yzig jare auch noch mer kupfr, als die von der Semlr
feur von Leympeck zwey, auch von dem hutwerg Faulensee zwey cüit-
geen, dargen wir Wolf Wydman mit zweyen feurn dargegen haben,
also das e. g. das yzige jare zwey feur mer dann wir über die 1200 c,
so e. g. mer dann wir seygrn, haben, welche summa uff 2000 c rey-
lich lauft, die e. g. mer dann wir haben, tryft reylich den fünften teyl
mer kupfer, dann wir haben. Dweyl wir dann unsr notorft nit haben
und nachteyl daraus volget, so uf einr hüten nit volkomentlich wurde
gearbeit, ist an e. g. von wegen dr andrn meinr hern und geselschafter
underthenig bitt, uns e. g. lassen gnediglich bevolhen sein und die
helfte Meinharts kupfrs gnediglich (dweyl es doch auch dieser begriff
vermag) lassen volgen. Ob nun die andern e. g. geselschaftr beschwert,
so vil haptgeldes uf 2 feur zu sich zu nemen, wolln wirs die helfte in
unser haptgelt nemen. Darmit wurde es uf bedn teyln gleychmessig
gehalten. Bitt derhalben undertheniglich e. g. gnedige antwort, mich
darnach habn zu richten, und erkenne mich hiermit zu e. g. diensten
schuldig. Datum eylents Eyslebn am 11 tag July im 27 jar
e. g.
undertheniger
Albrecht Letscher.
Außenadresse: Dem wolgebornen und edlen herrn herrn Albi*echteu giaveii
und herrn zu Mansfelt etc. meinem genedigen herrn,
Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisleben, SaigerhandeJ, Paket 2, VI.
No. 61-62. 1527. 105
62. 1527 August 3. Jakob Welser [der Aeltere] an
Graf Albrecht von Mansfeld und Friedrich v. Thüna.
Ausfertigimg der 7 Quittungen über die Hauptgüte)- der Gesellschaft
der Hütte Leiitenherg. Entlastung der Erben des verstorbeneyi Ewald
Knauß. Besoldung Georg Pfallers. Kupferkaufverträge mit Andreas
Knohel, den Blankenburg und Sebastian Mulner. Widerrät die Aufnahme
Andreas Tuchers, begutachtet den Verlag der vier Feuer Christoph Mein-
hards und die etwaige Aufnahme seiner Erben in die Gesellschaft.
WiUielm Rinks 5^ , Feuer. Besorgnis eines Krieges zwischen den Nieder-
landen und Frankreich und England. Beginnendes Sinken der Kupfer-
jrreise. Feuermeister Thomas Beckmann. Graf Albrecht und Friedrich
V. Thüna auf dem vom Kurfürsten von Sachsen angesetzten Tage zu
Altenburg (1. Aug.) und Scherls Reise dorthin. Fürers Veransehlagu7ig
der Mackenrod. Versehen bei der Schlußrechnung.
Edler wolgeborner und genediger gestrenger und ernvester ge-
pietende hern, euern gnaden und ernvesten sein meine underthenige
wyllige dienst altzeyt zuvor berait E. g. und emvest briefe, des datto
Salfeld den 27. Juli, ist mir den ersten tag Augusti mitsampt den
angezaigten beyligenden Schriften wolgeantwuit. Und gyb e. g. und
ernvest erstlich zu vememen, daz ich der quittung unserer hauptguter
nach vermug der entpfangen nottl syben gleichlauts schreyben lassen
und die für mein tayl fertigen und also forter zu fertigen versenden
uyl, wie mir ungefarlich e. g. und ernvest solichs zu tun anzaigen;
darneben auch die quittantzen mich betreffend verschiner handlung
halben bis auf den suntag Quassymodigenitti des 26. jars mitsenden,
vertrauter Zuversicht, e. g. und ernvest sampt den andern meinen
gunstigen hern und frainden sollen mir dieselben auch verfertigen und
also verfertigt zusenden, wie sich gepurt, unangeschehen, daz dieselbigen
gegen die uberantwurten nottl etwas geendert ist. Dan ich damals
ausserhalb Nurmberg von des handeis wegen sunder ausgab noch einam
nit gehapt. Und gyb derhalb e. g. und emvest darneben zu vememen,
das Ebolt Knauß seiliger merlay ausgeben zu dem huttenpau, auch die
handlung der Frankfortter herbstmes des 25. und Fi-ankfortter fasten-
mes des 26. jars mit einam und ausgab verwaltet, auch, wie ich nicht
änderst wais, redlich und getreulich verraitt hat. Ob nun e. g. und
emvest sampt den andern meinen gunstigen herrn und mitgeselschafter
umb solchs seinen verlassen erben auch ein quittantz zu geben genaigt
sein wollen, stel ich zu e. g. ernvesten und erbarbayt; vir mein perschon
106 Urkundenbuch zur Geschichte des Man sf eidischen Saigerhandels.
hett ichs nit beschwert, dergleichen Jörgen Pfaller auch gepurlich
quittantz bestetten etc. —
Wie dan die hie aufgezaichenden artickei auf der andern gesei-
schafter gefallen durch e. g. und e. v. Jörgen Pfaller und Jeronyiuus
Lotter furgehalten worden, die woliiche innen die haben gefallen lassen;
aliaine in bedacht, daz Jörg Pfaller künftiges nicht wieniger, sunder
mer mue, dan daz vergangen jar zu haben geacht wurdet, daz ime
auch byllich wie vorher belonung folgen solle, wollichs mir auch nicht
entgegen sunder wolgefellig ist etc. —
Item so hetten e. g. mit Endres Knobel, den Planckenburg, auch
Sebastian Mulner auf künftig 2 jar gekauft, aber die kaufzettl mit innen
noch nicht aufgericht, sunder w^olten e. g. vorfugen, daz selbig aufs
furderlichst zu gescheen, aus wollichen ich alsdan vernemen mag, wie
die keuf gestelt send etc. —
Was gestalt sich aber der Eichenhausser auf erfarung, daz seinen
hern und ime des Sebastian Mullners feuer entgeen solten, gegen e. g.
zu Alstatt beclagt und mit fleissiger anhaltung , solche feuer seinen
hern lenger zu lassen angesucht und gebeten, auch in was gestalt e. g.
ime solch sein ansuchen gelaint und einen furschlag geton haben, ob
seine hern und er mit einem erheben hauptgut zu unsern mitgesel-
schaftern sampt iren feyren eingepracht werden mochten, des solte er
erkundigung bey seinen hern tun und des e. g. berichten, wolten e. g.
auf ir ansuchen gern daz best bey denselben e, g. geselschafter etc.
furwenden, darneben auch verstanden, daz durch solliches merlay gezengks
under der herschaft zu Mansfeld verhütten mocht und e. g. mich hie
vormals auch vermerkt haben, daz ich nicht naygung hab, wider her
Endres Tucher und desselben gewantten mer zu haudien, dan ich aus
pflichten der erlichen geselschaft zu tun schuldig seie, alles nach inhalt
e. g. und e. v. schreiben vernomen. Nun ist gott bekant, das ich dem
erbarn hern Endres Tucher, auch seinen gewanten, genaigt veere, fur-
derung zu allen ern und guten zu tun, so find ich doch nicht wieniu
beschwerlich, unser geselschaft dermassen teglich zu erweytern, nicht
dester mynder, wa solliches mit einem erbarn und aufnemlichen mittl,
das ich e. g. und e. v. und erbarkait zu betrachten gyb, geschechen
mocht und solchs durch ein erliche geselschaft, als die es ferner, dan
ich, zu betrachten wissen, auch für nutz und gut angesehen wurd,
derselben gutmainende virnemen von mir nit leichtlich wider-
sprochen etc. —
So vyl dan e. g. mit Allexio Menhart und den verlassen des erbarn
Cristoffen Menharts seiligen unmündiger kinder formund der iier feuer
No. 62. 1527. 107
halber, so Cristoff Menhart sellif^er gehapt und seinen erben verlassen
hat, gehandlet haben, doch alles auf ferner einer erlichen geselschaft
gelegenhait, vernomen, und were des ersten und andern artiekels halben
uns wol ein gelegne sach; dieweyl aber gedachte feuer von uns auch
zur nottorft verlegt sollen wern, befinde ich, daz unser geselschaft nicht
ein klainer unfug sein wurde, über solchs gedachten Menharten für
einen geselschafter mitsampt sybentausent gülden hauptguts, daz ich
zu foUem gewin und verlust verstee, anzunemen und darneben auch
erst wegh zu suchen, wollicher gestalt sy ires Schadens in dem, daz sy
ires geldes ein zeit, bis ein solchs von irer jetzigen geselschaft geraicht
wurd, nit geniessen mochten, zum tayl zu ergetzen. Dan so ich den
fortayl ires kaufs Überschlag, befinde ich, daz mit den fier feuren in
die zwolfhundert zentner kupfers des jars raugen gemacht werden.
Und so man die wol reylich einkauft rechnet, so wer der zentner zu
zwölf gülden halb golt oder zwinundzwaintzig groschen pro il und halb
inintz zu ainundzwaintzig groschen gerait mitsampt den zwayhundert
gülden einkauf des jars, dieweyl wir sy auch nach notturft verlegen
sollen , bezalt. Wa wir innen dan die sybentausent gülden dagegen
vertretten und die nutzung folgen lassen miesten, die ich auf des kauf-
mans sorg, mue und arbayt nicht änderst anzuschlagen wais. dan auf
acht in zwölf aufs hundert des jars , daz ich durcheinander auf zehen
aufs hundert mit hylf der gnaden gottes raiten wyl, so miesten wir
innen mit unser virarbayt sybenhundert gülden des jars nutzung
raichen. Dieweyl man dan durch gemeinen zins daz gelt zu fünf vom
hundert bekumen mag, wurden sy unser mue und arbait des jars in
die dreyhundert und fünfzig gülden geniessen. Dagegen mochte uns
in dem angezaigten kauf der fortayl, daz man nun ain dryttayl golt
oder zwynundzwaintzig groschen für ein gülden zu geben schuldig
wurd, daz uns zwyn groschen auf den zentner zutrug, daz auf die
zwolfhundeit zentnef ungefarhch in die hundert und funfzehen gülden
laufen wurd , also daz die Menhart nach meinem verstand in dissem
ain gutten fortayl haben wurden. Solten wir innen dan noch mer
liebung oder erung von wegen styDigen irs gelts, wolliches uns doch
nit zu gut kom, ton, wurde ir fortayl so vyl dester grosser und wurde
wir noch mit einem geselschafter überlegt, dem wir dannocht auch red
und antwort, wie byllich, geben miesten. Das hab ich e. g. und e. v.
auf derselben begern, mein gerauet darinnen zu eroffnen, aus schuldiger
pflicht nit wollen bergen, dan meins Verstands uns treglicher sein wyl,
unsere hauptgutter durch unser selbs darlegen nach gepurlicher anzal
zu strecken, dan durch die mittl gelt aufzubringen. Doch solle solchs
108 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
nicht änderst von mir verstanden werden, dan was der erlichen gesel-
schaft zu niaisten ern und nutz raichen mocht. Solte auch mein
höchst gefallen sein, dieweyl ich mich in warhait, wie die kupfer
von huttenmaistern mit bestem unserm fug zu kaufen und erlangen,
zu wienig erkeen, als der solcher sach gar kain iebung hat. Derhalb
ichs entlich e. g. und e. v., auch den andern unsern erbarn mitgesel-
schaftern in ir wolbedenken zu ton und aber zu lassen gesteh wyl
haben etc. —
Item daz^uns aber Wylhem Rinck mit seinen teuren sol entzogen
werden, daz hör ich in warhait nit gern und vermerk doch darneben,
was getreuen tleis e. g. zu Alstatt mit gedachtem Wylhem Rincken
furgewent haben und nochmallen furzuwenden nit ablassen woldet, als
vyl sich imer geleiden mocht, und befinde, daz e. g. als unser g. h.
allenthalben gnedigs wyllens sein, die er und nutz unsers handeis zu
furdern,des ich mich zu undertheniger dankparkait zu verdienen schuldig
beken, auch mit allem fleis gern ton wyl. Aber ob uns die fierthalb
des Wylhem Rincken feuer je entgeen selten und sich mit den
Menhartten auch nicht vertragen werden mocht, so hetten wir doch
des Sebastian Mulners zway feyer dargegen und raugen noch mittl
durch e. g. gefunden werden, auf daz wir zu den dreyssig feiren mit
der zeit kumen mochten. Ob nun mittler zeit nit vyl mer auf unser,
dan auf der Arnstattschen hutten gesaigert wurd, mieste aber nach
gelegenhait der sach darein gescheen und dannocht daz wegst fur-
gewandt werden. Dan ich e. g. und e. v. nit bergen wyl, das in Frank-
reich verbotten ist, körn, saltz und dergleichen in die Niderland zu
furn, dergleichen send die Englischen kaufleut mit iren warren, die
formals in die merkt im Niderland kumen send, herdishalb in ain statt,
Kallis genant und dem Englischen kunig zustendig, einkumen und
haben sich mit iren warn in Brabandt nit wagen wollen. Besorg nit
wienig, es trage einen künftigen kriegs zwischen «den Niderlanden ains
und kunig von Frankreich und Engeland anders tayls auf im, das dem
kupferhandel im Niderland ein merklichen abbruch bringen wurd, als
sich dan zum tayl schon angefengt hat. Dan dissen vergangen pfingst-
markt die kupfer serr gesteckt und von 30 schylling gros auf 28 kumen
send, darumb es die Sachsen, nemlich Eyslebisch kupfer, geben haben. —
Dieweyl dan Thomas Beckman ein richtiger feuermaister, ist meins
achtens wol gehandlet, daz e. g. denselben bestett haben, so er nun
im achtundzwainzigisten jare mit seinen zwayen feyren ledig werd, die
nicht zu verkaufen, er habe sich dan vor bey e. g. anzaigen, un-
gezweiflet, man finde alsdan wegh, sich mit im zu vertragen etc. —
No.62. 1527. 109
So werden sich e. g. der offen kupfer halben auch vvol wissen nach
teghcher gelegenhait zu schicken, auf daz uns die nit leichtlich entgeen etc.
Dieweyl dan e. g. und e. v. aus befelch unsers gnedigsten hern
des kurfursten zu Sachsen auf den ersten tag Augusti zu Aldenburg
hapt sollen erscheinen, dahin e. g. und e. v. Hainrichen Scherl, meinen
erbarn gutten fraind, auch gefordert hetten, euch mit demselben aller
Sachen nach zu beratschlagen, insunder auch, wie die furgenomen ein-
lag aufs bequemest zu schicken, dergleichen , wes sich e. g. und e. v.
sampt den andern artickeln, so hie aufgezaichnet wurden, entlich ent-
schlossen haben, darinnen wolle gott sein gnad verleichen, daz nutzest
und beste erkort werde; und waz also der abschid sein wurdet, daz
verhoff ich mit bequemer zeit underricht zu entpfahen etc. —
Ferner g. h. hab ich auf e. g. schriftlichen befelch Cristoff Eurer,
meinen lieben schwager, angeredt, mich zu berichten, waz gestalt und
vir wievyl er die Mackenrode in dem anschlag gegen der Leyten-
bergischen geselschaft anzuschlagen für hab; darauf er mir geantwnrt,
er wolt vor gebung entlicher antwurt seines mitgeselschafters Albrecht
Letzschers gern erwarten und vom selben bericht nemen, wie alle
Sachen stienden ; und hat mir darneben dissen beybewarten zettl geant-
wurt, denselben e. g. zu senden. Waz aber sein entliche antwurt sein
wirt, so die gefeit, sol es e. g. alsbald zu kunt tun werden. Tu mich
hiemit e. g. als m. g. h., auch euer strengkait und e. v. als meinen
gunstigen hern underthenigklich und guttlich beleihend, mit fleis
bittend, ab disser meiner langen schritt nit beschwert zu nemen. Dan
ob die schon aus seichtem verstand geschieht, sy doch gantz getreu
maynend. Dattum Nurmberg, am samstag vor Oswaldi, den dritten
tag Augusti anno etc. XXVII. jare.
E. g. und e. v.
undertheniger und wylliger
Jacob Welser zu Nurmberg.
Nachschrift:
Ferner gelieb e. g. und e. v. zu vernemen, wie daz in unsern ver-
üandenpuchlin ein ubersechen gescheen, derhalb dazselbig umb tausent
guldin reicher gestelt ist, dan es an im selber sein sol; und daz kompt
aus dem, das mit Johan Randerott ein wexel auf Frankfort beschlossen
ist umb zehend tausent gülden, die man in ietziger herbstmes alda dem
Erassimus Schetzen und seiner geselschaft zallen und gedachter Randerott
auf mer fristen zu Leipzig bezallen sol. Und ist nit änderst vermaint
worden, dan das disser wexel allererst auf künftige des Feyrlins
:echnung verrait werden sol. So aber Jörgen Feyrlins rechnung wol
1 10 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
besichtiget wirt, befindet sich, daz er in seinem einemen tausent gülden
verrait, die er von gedachtem Johan ßanderott auf geraelten wexel ent-
pfangen und zu des handeis fug vor beschluß seiner gegeben rechnung
gepraucht hat, derhalb solch tausent gülden in die alten rechnung
kumen und gepraucht send und wir die noch schuldig zu bezallen
seyen. Und ist doch solche schult under dem, das wir nach vermug
des verhandenpuchlin schuldig send, für kain schult angegeben worden,
derhalb wir umb tausent gülden in unser nutzung mynder haben
werden, weder daz erst verhandenpuchlin vermag. Und ich bitt der-
halb, e. g. und e. v. wollen mir mein unfleis, so vyl mich das betrifi"t,
genedig und gunstlich verzeichen. Dieweyl aber sollicher fei in zeit
gefunden ist, der sich doch in die har auch nit hett bergen mugen,
hab ich nit wyssen besser zu betrachten, dan neue gerechte verhanden-
puchlin zu schreyben lassen, auf daz die ietz vorausgangne abgeton
und disse neue als für gerecht an der statt gepraucht werden mochten,
wie ich dan derhalb Hainrichen Scherl, meinem gunstigen hern und
fraind, nach lengs geschrieben, inne gepetten, mit e, g. und e. v. daraus
zu handien, ime auch der neuen gerechten verhandenpuchlin ains zu-
gesant hab, mit gutlichem begern, wa e. g. und e. vest disses virnemen
auch für gut achten wollen, daz alsdan e. g. ietz gemachtes verhanden-
puchlin sampt dem austaylzettl uberantwurt und das alt verhanden-
puchlin und austaylzettl dargegen ubernumen, vorsert und mir zu
banden gesteh wurd. Dan ich je für das best acht, dieweyl der fei
zeitlich gefunden ist, seie nutzer, dasselbig jetz, dan erst über ein jar
zu erleutern. Doch setz ich solliches alles zu e. g. und e. v., auch den
andern erbarn mitgeselschaftern fernerm wolbedenken. Die auspeut
wurde nach anzal eines ieden hauptguts, wie e. g. und e. v. in den
taylzetteln zu ersehen haben, umb eines ieden anzal gemyndert; und
dieweyl im grund also, ist nicht nutzers dan die sach in dermassen
gesteit, wie die von rechts wegen sein sol. Tu mich hiemit e. g. und
e. V. als meinem g. auch gepietenden gunstigen hern befelhend. Dattum
ut in litteris etc. —
Zaiger hab ich hie, umb er sich beclagt hat, er wienig zerung hab,
aus der herberg gelost und schaidt noch am freytag spat von hin den
andern tag Augusti etc.
Außenadresse: Dem edlen und wolgebornen auch gestrengen und ernvesten
hern hern AJbrechten graf und her zu Mansfeld und er Friderich von Thun
ritter etc. meinem gnedigen und gunstigen hern zu banden.
Allsfertigung im Geiverk. Archiv zu Eisleben, Saige^-handel, Paket 4, VIII.
Qedr. Möllmberg a. a. 0. S. 151 ff.
No.62— 63. 1527. 111
63. 1527 August 20. Leipzig. Heinrich Scherl au Graf
Albrecht von Mansfeld.
Besiegelung der sieben Qtfittungen über die Hauptgütei- der Gesellschaft.
Friedrich von Thun und Georg Pfaller halten die Quittungen für über-
flüssig, da bald neue Einlagen eifolgen ivei-den.
Wolgeborner edler graf, eiirn gnaden sind mein gehörsam gefliessen
gantzs willig dinst almain mit vleis zuvorn bereyt. Gnediger here,
gestern vor dato sind mir die siben qiiitantzen, die Jacob Welser von
Normbergk an Jörg Pfaller uff die hatten geschickt hat, bey eynem
aygen potten von Pfallern zukumen. Dieweyl dan von eur g. und
andern hern vor gut angesehen ist, das der priefF sieben sollen gefertigk
und voltzogen werden, wie dan durch Welsern beschehen, dan ehr
demselben abschiede noch bereyt gesigelt und sich unterschriben hat,
darauf hab ich für mich und in volmacht Ewoldt Knaus erben auch
gesigelt und mich unterschriben. Schick solche prief mit meyner diner
eynem hiebeygebunden an Jörg Feurlein, der sie eur g. furder mit ge-
wisser potschaft zufertigen woll. Pfaller zeigt mir unter anderm an,
das her Friderich und ehr nit haben sigeln wollen, in bedrachtung, die-
weyl doch kunftigk ein werter einlage beschicht, das die prief alle ge-
ändert werden müssen, derhalben es unterlassen sey. Ich aber kan
nochmals bey mir nit änderst, dan gut achten, so die prief gefertigk
und zum tail bereit gesigelt sind, das die voUent ir entschaft erlangen,
daraus man die verenderung unser haubtgutter sich zu erkunden hat;
das geschech nun gleich auf künftige rechnung noch einmoU, dornoch
werde zu nottorft des handeis die haubguter fast iren beschied haben;
idoch meiner perschon halber het es gar kein irung. Was eur g. auch
weyter vor gut ansehen, das die, so rechnung getan haben, quittirt
werden, loß ich mir auch gefallen. Jacob Welser hot ein copia gestelt,
welcher gestalt er wil quittirt sein, die schick ich eurn g. hiemit auch
zu, daraus man Ewolt Knaussen erben und Jörgen Pfaller, auch einem
ytzlichen eine fertigen mocht. So wil ich meinerhalb von wegen meins
vettern Jeronimus Lotters auch dermassen gepetten haben. Geschieht
allenthalben pillich. Sunst diesser zeit nit sunders. Allein eurn g. pin
ich mit meinen geringen dinsten altzeit zu dinen bereyt und willig.
Uatmn Leipzigk auf 20. des monats Augusti im XY*= und XXVII jar
e. g. gantzwilliger
Heinrich ScherlL
112 Urkunden buch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Außenadresse: Dem edlen wolgebornen grafen und hern Albrecht graf und
her zu Mansfeld etc. meinem gnedigen herm.
Ausfertigung im OewerJc. Archiv zu Eisigen, Saigerhandel, Paket 4, IX.
64. 1 527 September 8. Nürnberg. Jakob Welser der
Aeltere an Graf Albrecht von Mansfeld.
Kupferkauf verfrag mit Christoph Meinhards Erben und die von diesen
aufzunehmenden 7000 fl. Verhandlungen mit Jobst Peuder über die Auf-
nahme der Starken und ihrer Gesellschafter des Eisfelder Saigerliandels
in die Leutenbergische Gesellschaft. Sehreiben der Stadt Nürnberg an
Graf Albrecht wegen eines Gefangenen. HandeUaussichten, Zeitung ans
Genua und Ofen.
Jhesus Christus.
Edler und wolgeborner genediger her, euer g. seyn meyn under-
thenig willige dienst altzeyt zuvor. Vorruckter tag send myr zway
schreiben, der bede datt den XI. tag Augusti, von euern g. behendigt,
in dem aynen die abrede , so euer gnad neben Haynrichen Scherel,
meynem gunstygen freund, myt Cristoffen Menhart selligen erben, als
nemlich myt dem eltesten sune AUexio Menhart, und mit dien ersamen
und virsichtygen Thomasse Peckmann und Hansse Tragkstedt als des
Menartz seiliger erben nechstvorwanten und vortrauten befelhabern
irer kupfer halben kaufsweys, dan auch der 7000 gülden halben, wyr
von innen einnemen sollen, gehandelt und beschlieslich abgerett haben,
gantz gutlich vernomen. Myr hat auch er Haynrich Scherel derhalb
auch anzaigen gethain. Dieweyl dan sollichs alles wolbedechtlich ayner
erlichen geselschaft zu furdrung und guttem gehandelt ist, las ich myrs
vir meyn perschon auch gefallen. Gott vsrolle zu allen thaylen vil gluck
und genad verleyhen. Amen.
In dem andern briefe hab ich befunden ain verzaichnus, was euer
gnad neben mergedachtem meynem gunstygen freunde Haynrichen
Scherel myt Jopsten Peuder, der Sterkyschen verwanten im seygerhandel
zu Eynsfeld, als das sy auch zu uns setzen selten, gehandelt und vir
daz nutzste bedacht haben, gantz wol vernomen und darbey euer g.
gnedig und fleyssig gemuet, unsern handl myt truywen zu furdern,
vermerkt, darzu meyn lieber Schwager Cristoff Furer und ich geren
unsers Verstands auf fleyssigest weiten gefurdert haben. Die weyl uns
aber die Sterkischen myt nichten haben ansprechen, noch derhalb in
Ko.63-64. 1527. 118
handlung einlassen wollen, haben wir auch nicht weyters wyssen zu
handien, und mecht doch vir raeyn perschon nochraallen wol gedulden,
das myt dysen erbarn leuten nochmals ayn verstand und aynigem myt
zyralichem unserm fug mecht troffen werden, hab auch Cristoffen Furer,
meynen schweger, kayner andern mayuung vermerkt, als er dan euer
g. selbs derhalb zeytlich geschriben und ich hie vormals er Haynrichen
Scherel auch anzaigt hab. Und ist gedachter Jopst Peuder von hyn
abgeschiden, daz ich myt ime nyt zu reden kumen byn. Was aber ir
anschlag und virnemen seyn, mag euer g. am basten erfarn. Gott wolle
in dysem und anderm nochmallen schicken, was uns zu sellickeyt leybs
und der seile nutz und gut sey.
Gnediger her, ich vermut mich, zaiger dyß werde e. g. auch ainen
brief von aynem erbarn rat dysser statt antworten, darinnen e, g. zu
vornemen haben werden, so vil der gefangen halber und wes sich ver-
mutt wyrdert zu ayner gutygen uuderdeding und bericht zu furdern
ersprieslich seyn mecht. Dieweyl ich dan als ayn werbender oder
hantiernder man, der seyne leypliche sun stetz hin und wyder senden
und selbs auch etwan raysen mus, fryde- und aynigkayt am liebsten
seche, auch bey fryd und ainigkayt land und leut aygendlich bas, dan
bey zwytracht und unfryde gedeyen, bytt ich euer g. als meyn g. herren,
in Sachen zum besten helfen furdem; wie sich dan euer g. als ain
loblicher graff und herre in sollichem wol wyssen zu halten. Daz hab
ich danocht vir mich selbs e. g. als meynem g. herren und als ain
handelsmau zu gutter ermanung nyt wollen bergen.
So werden e. g. sonder zweyfel gutten bericht haben, wie die wasser
bey unser hutten zu schaden gearbayt haben. Gott wolle uns des
Schadens in aynem andern gnedigklich ergetzen. One das hett ich
hoffnung, unser handel stiende nit unrecht, allain besorg ich, wir
werden die pley hoch kaufen miessen. Gott welle, wyr die kupfer da-
gegen auch im kauf erhochen mugen, darinnen gepurlicher fleys nit
mangeln soll, als vil sich leyden mag. Den uns die huttenmayster ire
kupfer vyrwar auch hoch spannen. Auch wyll stetz mangel und zadel
a:i gelt bey uns erscheynen. Hab ain Überschlag gemacht, daß uns
dyse mes zu Frankfurt ob 4°" gülden ablaufen wyrt, über alles, daz
ich gerechnen kan, uns alda gefallen mug; so seyen wir zu Eysleben
und hie und auch stetz plos, derhalb ich der zuvorsicht byn, e. g.
\\ erden sich myt den gestrengen ernfesten und erbern herren unsern
mytgesellschaftern ayner achtparn einlag zu ton vergleycht haben, aut
daz wir zu aynem reylichen auskumen raychen und etwan schaden-
"wexel und nachtayl, der etwan aus mangl der verleg folget und geen
Geschichtaq.d.Pr.S. ßd.XXXXVII. 8
114 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
mugen, daz soll ayner erlichen geselschaft nyt zu nachtayl, sonder
nutz gedeyen. Dan wa der handl schon zu etwas Vorlaufs kern, solt
derselbige auch nyt tod bleyben ligen, sonder zu nutz des handeis
truylich gepraucht werden. Dieweyl wir aber zu dien 30 fuiren kumen,
werden wir virwar ob die eynlag schon auf 200 gülden auf yedes
tausent gülden auf unser jetz habend hauptgut zu legen, schon über
die 7U00 gülden, so Meniiartz selligen erben legen sollen, bestympt und
angeleget. Wyrdet man sollichs alles zur nottorft bedürfen, doch alles
auch e. g. und der andern meyner gebietenden und gunstygen herren
ferner wolbedenken gesetzt, und byn also teglich entliches beschlus zu
vernemen gewertig, auf daz ich mych myt meyner anzal auf jetz künftig
Michaely auch darnach zu richten hab. Thu mich hiemyt euern gnaden
als meynem g. herren befelchen. Datum Nürnberg, den VIII. tag
Septembrys im XV"= und XXVII. jar.
e. g. u.
Jacob Welser der öltter.
Nachschrift: Nuywer zeytung soll Jenua von des k. von Frank-
reich folgk eingenomen und kais. m* abtrungen seyn. K. wyrd von
Beciiem hat Offen, und was am Donastrom bayderseytz bys gen Ofen
ligt, innen. Was gott am selben ort auch weyter fugen wyll, gypt zeyt
zu vernemen.
Außenadresse: Dem edeln und wolgeporii herren her Albrechten graff und
her zu Mansfeld meynem genedigen herren.
(Eüfenhändyj Ausfert. im Gewerk. Archii- su Eisleben, Saigerhandel, Poltet 4, IX.
Gedr. Mollenberg a. a. 0. S. 158 ff\
66. 1527 September 16. Mansfeld. Qrd Albreclit von
Mansfeld an Jacob Welser.
Antwort auf das Schreiben vom 8. September.
ünsern gunstigen wyllen und grüß zuvorn , erbar besonder gun-
stiger lieber. Eur schreyben, datuni am achten tagk Septempris, haben
wyr entpfangen, alles Inhalts vorlesen, zu erhollen von unnothen. Und
das ir euch dy handelung (sc. mit Meinhards Erben), durch den erbaru
Hencze Schelle (!) und uns vorgenommen, gefallen last, haben wyr.
das euch solchs nicht mysfelligk, gern vernommen. Wollen zu dem
almechtigen verhoffen, es soll der erbahren geselschaft zu keynem nach-
teyl, sonder zu fordernng und besten gereychen.
No. 64-65. 1527. 115
Auf den andern artickeln, belangent dej Stargkessen geselschaft,
als ist solchs nicht aus wenigk bedenken vorgenommen. Byn auch
etlicher maß von Josten Beudel(!) bericht worthen, wy sychs in solcher
bandelungk gehalden, mocht nach wol leyden, das dy Sachen zum besten
bewegen und, was das bequemest, solchs vorgenommen etc.
Der bryff von eym erbern ratt der Stadt Nurnburg, belangent den
gefangen W. von Gych, yst myr beneben eurem schreyben zu banden
^estelt worthen und ist uns dy Sachen nicht wol zu gemut, so feyl es
Hansen Thoman von Abspurgk belangen ist, dan er den frommen grafen
anversicht, der uns dan myt fruntschaft etwas zugethon und vorwant
gewesen ist, erbermlich hat ermorden lassen. Und wywol wyr der
»achen in alweg gern mussig gestanden, haben wyr doch nicht under-
assen können, auf bytt des gefangen Geychers (!) fruntschaft solche
schryft an euch und dy Furer, wy dan gescheen, auszugehen lassen
md achten auch noch, obgleych der arm mensche gerechtfertiget wyrdet,
larmyt dy fede nicht iren entlichen entscheyd erlanget. Demnach
vollen wyr auf solches der erbern ratt antwort als vor uns myt son-
lerm fleys der fruntschaft des Geychers anzeyhen lassen, und wo sych
ilsdan der Absperger in bericht nicht w^urthe begeben wollen, worthe
)T nach mehr seyner fruntschaft kegen im in unwyllen bewegen. Und
vas zur bylligkeyt in dem durch uns der fruntschaft der Geychers
noge angezeyhet werthen, sal nicht underlassen bleyben und folgent
mren hern, eym erbarn rott, wy wyr dy Sachen erfynden, unverhalden
)leyben.
Den schaden, so uns gott auf der hutten zugefuget, byn ich vor-
itendiget. Es ist aber Heynrich Scherle hynaufgezogen ; wyl zu gott
lofi'en, nachdem der Scherle etlich gut zymmerleut myt sych haben
lol, sy werthen dye Sachen dermassen vortrachtungk tun, dardurch hynfurt,
io feyl möglich, solchem schade vorkommen. Es ist auch zu hoffen, der
draechtigt wyrd wyderumb gnade und ergeczlicheyt solichs schaden
,'erlyhen.
Der eynlage halbern wyssen wyr nicht anders, dan das soliche auf
^lichaelis gefallen wyrt; er Frydrich Thun, auch wyr, werthen unsern
mtlieyl vorschaffen, das der iczigen margk gefallen wyrdet.
Dy anzeyhe der neuer czeytungk tun wyr uns bedancken. So
/peyders was vorfeit, solchs wollet uns auch vormelden. Und seynd
such myt günstigem wjllen und gutem geneyhet Datum Mansfelt,
im 16. tag Septempris anno im 27.
Eigenhändiges Konzept im Getoerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Faket 4, IX.
M 6 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
66. 1527 Oktober 14. Leipzig.
Quittung Wilhelm Reiffensteins namens des Grafen Boto xu Stolberg
über dessen Anteil an der Dividende der Qesellschaft der Hütte unter
Leutenberg für das Jahr 1526.
Ich Wilhelm Reifenstein zu Stolberg bekenne mit disser meiner
hantscrift öffentlich, daß mir heut dato von wegen des wolgeborn hern
Albrechts grafPen und hern zu Mansfeld etc. meins g. h. durch Benedictus
Hoe, seiner gnaden diener, zweihundert sechzig und vier gülden, ye
dritthalben und zwenzig silbern groschen vor ein gülden gezelt, so
dem vrolgeborn hern Boeten graffön zu Stolberg und Wernigerode us
der geselschaft und handelung der hutten zu Luttenbergk von der
rechnung des sechsundzwenzigsten jars betagt sein, gutlich und dengk-
lich bezalt hat, sag und zele obgemelten meinen gnedigen hern grafl
Albrechten adder weme disse quitanz zu staden kompt, der bezalung
vorgemelter sommen von wegen obgemelts meins g. h. von Stolbergk
quid, ledig und los in craft disser quitantien, an die ich zu merer
Sicherheit beraelts meins g. h. von Stolberg secret wissentlich hab tun
drugken. Gescheen zu Leipzig, montag nach Dionisy anno domini funf-
zehenhundert und in dem siebenundzwenzigsten.
Ausfert. Siegel ab. Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhanäel, Paket 4, II.
Eine gleiche Quittung des Wolf von Scliönhurg Herrn zu Glaucha und
Waidenburg über 500 fl Michaelis 1527, Nickel TecJmitz über 100 fl Okt. 12 1527.
67. 1527 Oktober.
Ausbeuterechnung der Gesellschaft der Hütte unter Leutenberg.
Was eym iden zu seyner auspeut wyll geporen, 11 ufFs hundert
und 22 V2 gr für 1 fl, gerechet zu 21 gr, uff dem michellismarkt
ym 27. jor:
2710 fl 15 gr rn. g. h. graf Albrecht von Mansfelt etc. ufp 23000 fl
uffs hundert 11 pro c" nutzsung; 22 \A, gr pro 1 fl,
tut 2530 fl R.
1149 fl 2 gr 3 A zu 21 gr her Fryderich von Thun, rytter, uff 9750 fl
tut zu 22 V2 gr pro 1 fl 1072 fl 11 gr 3 A.
1149 fl 2 gr 3 A zu 21 gr her Veyt von Drachstorfs erben uflf 9750 fl
11 pro C nutzsung, zu 22 V2 gr 1072 fl 11 gr 3 A
2345 fl 7 gr 6 A zu 21 gr Jacob Weisser uff 19900 fl, 11 pro c" nutzsung
zu 221/2 gr 2189 fl.
No. 66-68. 1527. 117
15o2fl 3gr zu 21 gr Heinczs Scherll uff 13000 fl, 11 pro c»
nutzsung; zu 22^2 ?r tut 1430 fl.
942 fl 8 gr zu 21 gr Ebolt Knaussen erben uff 800<) fl haubt-
summa, 11 pro c°, zu 22^;'z gr tut 880 fl.
978 fl 4 gr 6 A zu 21 gr Jorigen Pfaller uff 83(J0 fl haubtsuma,
11 pro c°, zu 22 V 2 gr tut 913 fl.
Summa aller nutzsung zu 22^2 gi' 10087 fl, tut zu
21 gr gerechet 10807 fl 10 gr 6 A.
Einlag zu 22 gr.
4000 fl m. g. h. graf Albrecht uff 2000(J fl haubetsumma
1950 fl her Fryderich von Thun uff 9750 fl haubetsumma
1950 fl her Veydt von Drachstorffs erben uff 9750 fl haubetsumma
3980 Ü Jacob Welser uff 19900 fl haubetsumma
32(X)fl Heinzs Scheill uff 16 (XX) fl haubetsumma
16U0 fl Ebolt Knaussen erben uff 8ü00 fl haubetsumma
1660 fl Jorigen Pfallern uff 83C0 fl haubetsumma.
Summa uff dy 91700 fl haubetgut zu 22 gr 18340 fl, tut
zu 21 gr 19213 fl 7 gr.
Aufzeichnmig im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 4, II.
68. 1527 November 19. Herzog Albrecht von Mecklen-
burg an Graf Albrecht von Mansfeld.
Betriß eitlen Kupferkauf und die Bürgschaft Ludtvig Alemanns zu
Magdeburg.
Von gots gnaden Albrecht herzog zu Megkelnburgk etc.
ünsern gunstigen grus zuvor, wolgeborner lieber oheim. Wir
haben eur schreiben Silbers halben etc. alles seins Inhalts lesend ver-
nomen. Dweil ir aber aus etzlichen Ursachen euch besweren, uns hin-
fu: mehr sUbers zu verreichen, woflen wir (wiewole ir uns hievor zu-
entpotten, silber zukomen zu lassen) dismals eur entschuldigung gesetigt
sen. Nachdem ir nun, uns mit weiter silber zu versehen, nicht zu
vertrösten wissen, so ist unser gar gutlichs und bitlichs gesinnen, ir
wollet uns verstendigen, ob ir uns forter kupfer, den zentner für sechs
gnlden, wie itz zu Eisleuben derhalben der kauf ist, auch wievil zentener
118 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
ir uns von einer Frankforter mess auf die ander mitlerweil zwischen
beiden messen liefförn wollen binnen Meidburgk, mit anzeiguug, in wes
behausung wir es daselbst empfahen sollen, domit wir auf die letzte
mess zu Meideburgk oder Eisleuben geschickt sein, euch die bezalung
zu thun. Wollen wir solhs also, wann wir solhs also, wann wir von
euch bericht, wes euch in dem allem gelegen und thunlich, ferner unser
gemuet und meinung derhalben entdecken und euch hierin gutwillig
erzeigen. Dann was wir diser landart oder in unserm furstenthumb
haben, des ir bedürftig, wollen wir uns herwiderumb derwegen auch
gegen euch ganz gunstiglich beweisen und in besonderer freuntschaft
und allem guten beschulden. Datum sonabents nach Martini anno etc.
XXVII».
Nachschrift: Wo ir auch gedechtet, derwegen ein furstand zu haben,
wollen wir uns nicht besweren, Ludwigen Alleman und andere bürgere,
euch zu Meidburg gefeilig, gern zu einem verstand setzen, das die
bezalung auf der letzter Frankforter meß gewislich bescheen soll.
Datum uts.
Außenadresse: Dem wolgebornen unserm lieben oheimen hern Albrechten
graffen und hern zu Mansfelt.
Äusfertigtmg im Gewerk. Archiv zu Eisleben, iSaiger/uindel, Faket 23, /.
69. 1527 Dezember 17. Die Arnstädtische Gesellschaft
an den Kurfürsten von Sachsen.
Bitten, das Kupfergeleitgeld %u Erfurt xu ermäßig&n.
Durchleuchtigster hochgeborner churfurst, eurn churfurstlichen ge-
naden seint unser untertenig getliessen und ganz willige dienste zuvorn.
Genedigster herre, e. eh. f. g. werden aus trostlicher Zuversicht in
genedigem erinnern sein, wie zum oftern mal von der gesellschaft des
seigerhandels zu Arnstatt eur churfurstlich genad zum untertenigsten
angesucht und gebetten seind wurden, genedigklichen einsehen zu haben,
dardurch die kupfer an e. eh. f. g. geleit zu Erffurt nicht hoher, dann
gebrauchlich gewesen, mochten benomen werden und aus dem, das aut
solchs untertenigs ansuchen die gesellschaft des berurten handeis der-
halben e. ch, f. g. zu erinnern unterteniger neygung aufgezogen, unsers
vorsehens die antwort bis anher vorblieben, dweil dan solhs der gesell-
schaft zu beschwer gereicht, demselbigen aus sonder untertenigen
No. 68-70. 1527. 119
zuvorsicht bitten wir e, eh. f. g. unterteniglich, dieselbigen eur chur-
furstlich genod wollen uns zu genaden auf solhs unser bitten dermassen
den zoll, von eini wagen geladen kupfer sechs groschen, wie dann der
zoll hiebevorn und albege genomen, nochmals zu nemen genedigklichen
verfugen ader aber doch ein zimblichs auf yden beladen wagen setzen
und sich auf solhs unser ansuchen mit genaden erzeigen. Dan wir in
dem nicht anders, dan was aus genaden bei denselbigen erhalten mochte
werden, gesucht wollten haben, und wollen auch das, so uns von
e. eh. f. g. aus genaden widerfaren magk, umb e. eh. f. g. untertenig-
Uchen zu vordienen in albege gefliessen befunden werden , derselbigen
genedige antwurt bittend. Datum am 17. Decembris anno etc. XXVII.
Pot graff zu Stolwurg, Albrecht graff zu Mansfelt. Sigmund und Kristoff
die Furer, Albrecht Letscher, Veit Wolkenstein von wegen des seiger-
handels zu Arnstat.
Zettel (mit Verschickungsschnitten; wohl Beilage zu einem Schreiben Fürers an
einen Gesellschafter ; die Unterschriften sifid von seiner Hand) im Gewerk. Archiv
-i Eisleben, Saigerhandel, Paket 2, VII.
70. Ohne Datum [Ende 1527].
Die vom Rat xu Leipzig auf Veranlassung des Herzogs Georg von
Sachsen mit den Leipziger Saigerhändlern geführten Verhandlungen wegen
des Verbots der Grafen Gebhard nnd Albreeht von Mansfeld, Kupfer
nach Sachsen zu vertreiben.
Der rath zu Leipzigk hat alle seigerhendeler, so daselbst wonen
und in die grafschaft Mansfelt handeln, erfordern lassen und denselbigen
augezeigt :
Wie von m. g. h. herzog Georgen zu Sachsen inen bevelh zu-
komen, in welchem vorraeldet, das s. f. g. furkomen were, als sollten
graf Gebhart und Albrecht von Mansfelt in nhestvorgangenem miehels-
markt mit inen, auch andern gehandelt, den Sachsen keine kupfer zu-
zukomen lassen, welchs dann zu abbruch des markts zu Leiptzigk,
auch geringerung derselben zoll und gleite sollt vorgenomen sein
worden, welchs s. f. g. unleidenlich; derhalben ernstlich begern lassen,
den Sachsen kupfer etc.
Auf solhs sich etlich von den kaufleuten haben vorneraen lassen,
das nicht an, in nhestvorschienem margkt were mit inen, wie dan
hiebevor auch gescheen, nach dem land zu Sachsen kein kupfer zu vor-
k.iufen , gehandelt worden. Das aber solhs dem margkt zu Leiptzig
II
120 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldlschen Saigerhandels.
einichen n achteil geperen ader bringen solt, das ist Ursachen von inen
dargethan, dardiirch es zu keinem nachteil gereichen ader komen
möchte, und darbeneben Ursachen vorgewendt, das solhs vornemen zu
erhaltung des bergs aus notturft gescheen muste.
So sind doch der rath zu Leiptzig an solher antwurt nicht gesettigt
gewesen, sondern in einen kaufman heftig gedrungen, denselbigen auch
alein vor etliche wenige des raths erfordert und daselbst ime für- j
gehalten, zu gedenken, davon abzustehen, das er den Sachsen kein j
kupfer lassen wolte, dann m. g. h. herzog Georg were bedacht, ine an ]
seinem leib und gut, so er davon nicht abstehen wurde, zu straffen. ,
übwol darauf von dem kaufman Verwendung gescheen, das er ;
solhs zugesagt und ime nicht anders, dann dasselbige zu halten, ge- I
buren wolt, auch beschwerlich, das er gedrungen solt werden, die |
kupfer der ende, da es ein falh macht und an seinem handel und j
nahrung nachteilig, zu vorkeufen, ist doch der burgermeister, nemblich ;
Wolf Wideman, kurz auf dem, wie bemelt, gestanden und also darauf '
dem kaufman bedenken gegeben.
über solchs angenomen bedenken vermeint der kaufman in solhs,
wie ime vorgehalten, nicht zu willigen, sondern sich seiner zusage, und
so dem handel zum besten gereichen magk, halten. Wolt auch eher
sich des handeis namens zu haben enteussern und seinen andern gesel-
schafter zustellen.
Dweil dann hiebevorn davon geredt, das zu vormeydung des falls
den Sachsen kein kupfer solle gelassen werden, so haben auch m. g. h.
graf Gebhart und Albrecht von Mansfelt die kaufleut in itzigem markt
erfordern und den als vor sich und nicht in namen der andern m, g. h.
von Mansfelt anzeigen lassen den mergklichen schaden und nachteil,
so daraus entstünde, so die kupfer nach dem lande zu Sachsen vor-
handelt. Demnach, wie zuvorn begert und von dem merern teil be-
willigt, ist in namen grafen Gebharts und Albrechts gesonnen, dem
handel und der herrschaft zum besten sich solchs zu enthalten.
Es haben vast alle geselschafter, ane alein der Strauben geselschaft,
solhs gefallen lassen und schliessen müssen, das es einen mergklichen
nutz zutruege, auch schaden und vall am kupfer verhüttet wurde.
Dann so selbem also, das die kupfer nicht in das land zu Sachsen vor-
kauft, maß funden, wirf eher dann in einem jhar yder zentner kupfer
zum wenigsten umb einen halben gülden fallen, welcher nachteil über
den hutten meistern volgend zu grossem vorterb der herrschaft ge-
reichete.
No. 70-71. 1527. 121
Es ist auch billich zu vorwundern, welcher, ursach bei herzog
Georgen alles, so angesucht, welchs der grafschaft Mansfelt zu vorterbe
gereicht, forderung erlangt.
Demselbigen vorzukomen, will die notturft erheischen, forderlich
auf wege zu gedenken und solhs vorzunemen und in dem m. g. h.
grafen Ernßen bedenken bitten.
Aufzeichnung (Reinschrift von Schreiberhand) im Gewerk. Archiv zu Eisleben,
Saigerhandd, Packet 24, IV.
über die Datierung vgl. Möllenberg, Die Eroberung des Wdtnuirkts etc. S. 52,
Anm. 2.
71. [Ende 1527.] [Christoph Ftirer an Graf Albrecht
von Mansfeld.]
Verlag auf 2 Feuer Dr. Draystedts. Vorschlag, alle Kupfer einer
einzigen Gesellschaft zu verschreiben und auf diese Weise die Straub u. a.
auszuschalten.
Wolgeborner und edler graff, eurn gnaden sind mein untertenig
und ganz willig diust alzeit zuvor bereit. Genediger her, als eur
genad mit mir von 1 ™ gülden verleg auf zwei feur, so e. g., auch g.
vettern und bruder tockter Trackstetten zu gut aufgericht, gehandelt
haben, welche 1000 fl ich dem erbern und vesten Caspar von Waczdorf
mit halb golt und halb muncz, je 21 gr pro 1 fl, bezalt hab, so dan
die verschreibung von e. g. darum gegeben auf muncz gestelt ist, pidt
ich e. g. untertenigklich, dieweil es noch in frischer gedechtnus ist,
dieselbigen lassen endern und die Jörgen Pfaller zu banden stellen
lassen. Und dieweil der kauf um solche kupfer noch nit beschlossen,
ich auch auf dismals aus obligen meiner geschefft gein Nürnberg muß
reiten, pidt ich e. g., ob kupfer mit solchen zweien feurn vor Petter
und Pauli gemacht wurten, dieselbigen Jörgen Pfaller lassen zusten,
darauf er dan auf iden centner 12 Ü auf gutte rechnung bezaln sol.
Und ob mein schwager Albrecht Letscher sich auf negst Petter und
Pauli mit e. g. um solchen kauf nit einigen mocht, so soln dieselbigen
widerum der zeit mit so vil anderer kupfer vergleicht und so vil geltz
widerum von e. g. entpfangen werden.
Genediger her, als ich die handlung tockter Trackstetz erbfeur be-
treffent in ein bedenken hab genumen, hab im selben nit mögen finden,
daß es unsers handeis vermugen sein wil, gelt auf zins auszugeben.
So ist auch meinem handl schwer, gelt pei fi-embten leuten aufzupringen
und in solch des tockters thun zu stecken, in welchem einer die zeit
122 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Baigerhandels.
der widerbezallung nit gewis kau gewissen. So woln diejhennen, so
gelt auf zins thun, kein lange zeit verpflicht sein. Derhalb ich dissen
kauf gegen e. g. redten hab abgeschlagen, mit unterteniger pedt, e. g.
wollen des kein misfalu tragen. Dieweil ich aber von e. g. hab in ge-
heim vernumen, daß e. g., auch ander meine gnedige hern nit gern mit
Strauben und villeicht andern, so zu Sangerhaussen pauen, zu thun
haben, hab ich pei mir selbst vergebenlich auf dissen weg, den ich e. g.
hiemit auch vertrauter weis wil anzeigen, gedacht: Nemlich wo meinen
genedigen hern von Mansfelt etc. wolt gelegen sein, alle kupfer, so in
eur gnaden herschaft in zehen jarn den negsten gemacht wurtten,
etlichen seigerhendeln weiten verkaufen dergestalt, daß iczt auf zwei
oder drei jar lang ein bestimbter kauf duchaus, dem reichen als dem
armen huttenmeister zugleich, beschlossen wurt und ausgang solcher
zeit soit ein halb jar zuvorn widerum ein neuer kauf auf so lange jar,
wie iczt, gemacht werden,, nemlich dergestalt, was die jarkupfer zu
Nürnberg oder Frankfurt 1 zentner mer dan iczt wurt gelten, solt so
vil am Zentner zu Eisleben zugelegt, und was si die zeit der end
minder dan iczt würfen gelten, das solt am zentner abgezogen und so
vil minder der centner gekauft werden. Disse geselschaft solten sich
auch verschreiben, kein ander kupfer, dan das in e. g. herschaft ge-
macht wurt, zu arbeiten. Und dieweil der huttenmeister thun eins
anders dan des andern gestalt ist, mocht man die weg der verleg dahin
richten und den kauf auf 500 fl leihung stellen, der gestalt, welcher
1000 fl must haben, das im demselben der centner kupfer ein halb ort
eins gülden minder, dan die bestimbt summen wer, solten bezalt
werden; welcher aber seine kupfer unverleg par um par geben wolt,
dem solt ^/g ort zugelegt und gegeben werden. Und ob meine g. h. von
Mansfelt etc. an den kaufleuten nit genczlich die zeit aus benugen irer
zusag heften, acht ich, es solt nit mangel gewinen, ein radt zu Nürn-
berg als von wegen gemeiner stat solt sich für solch thun verschreiben.
Dieweil dan e. g., auch der andern meiner genedigen hern gemuet stet,
tockter Trackstetten aus seinen schulden zu helfen, und nun wissentlich
ist, daß er vor allen andern huttenmoistern das pest perkwerg hat, da-
mit auf dem Eisleber perg die tail allenthalb zu häufen in gemeine
gepeu gesteh und geseczt wurten, mocht man auf dieselben Eisleber
huttenmeister etlich tausent gülden schlagen, die dan die gemeinen
hendler alspalt paruber zu ablossung des tockters eins teils schulden
bezalen solten und mit der zeit den huttenmeistern innen behalten.
Acht, durch dissen weg solt im dem tockter am ersten geholfen werden.
Wiewol nun disser furschlag pei e. g. und den andern meinen g. h.
No. 71. 1527. 123
für beschwerlich in etlich weg mocht bedacht werden, so wer er doch
e. g. dargegen in vil weg zutreglich: Zum ersten, man tet ein kauf,
der nit zu hoch und nidter wer, wie den der die jar her nach gestalt
und gelegenheit der leuft sunst undeß gewest ist. Zum andern hetten
mein g. h. ein gewissen kauf und verleg irer kupfer; es kern für un-
gefel, was der wern, allenthalb in die land, so must vom kaufman, es
wer mit gewinst oder verlust, gehalten werden. Es kern auch die un-
verpuntenheit und freiheit meinen g. h. nit so gros zu tragen, es kan
dem kaufman pei disser verpundung so vil beschwerlich und abtreglich
sein, welchs allenthalb peim geluck wurt sten. Zum tritten, so würden
m. g. h. gewis sein, das so leichtlich kein neu kupferperkwergk entsten
wurt. Dan so es durch die hendler nit verlegt, so kan es nit gefurdert
und so leichtlich ganghaftig werden. So erhebt sich auch kein neue
seigerhutten von keins neuen pergkwergs willen, wo es nit überflüssig
verdinst auf im tregt. Derhalb vil thuns zu Sangerhausen und andern
enden verpleiben wurt, das undeß also einzig mit der zeit gemeiner
e. g. herschaft zu merklichem nachteil mag gedeien. Zum vierten, so
kund vil gutter Ordnung auf dem Eisleber perg mit ersparung vil kostens
und anderm der und mer orten gemacht werden, welchs e. g. am
pesten zu bedenken wissen. Solchs alles, wie vorstet, hab ich nit
mögen lassen, sunder e. g. als meinem genedigen hern zu bedenken
wollen anzeigen. Und wis got, das ich meins einfeltigen verstantz nit
kan ermessen, ob solche handlung meinen g. h. von Mansfelt oder ge-
meinen hendlern mer ab- oder zutreglich sein mocht. Einlein das be-
wegt mich, das e. g., eur gnaden nachkumen und Untertan mit meiner
freuntschaft, irn nachkumen und andern Nurn bergischen so vil dester
lenger zeit und jare mochten zusamen handlung pflegen. Dan ich mein
narung in e. g. herschaft lieber dan an eim andern ort suchen wolte.
Wo nun e. g. pei sich zu solchem thun trost funde, mocht e.g. mir das-
selbig, auch wes e. g. hierinnen beschwertte bettet, anzeigen lassen ; wolt
ich e.g. darauf mein gutbeduniken, wes ich verstund, wiederumb ver-
stendigen, auch alsdan mit andern hendlern derhalb auch red haben,
welchs ich sunst, wo ich pei e. g. entlichen abschlag find, zu handeln
unterlaß. Pidt, eur g. wollen mich disses meinen langen vertrishchen
schreiben nit verdenken und ungenediger meinung erkennen, mich auch
in solcher handlung unbenent lassen und mir, wo esgesein kan, ein klein
antwurt auf Amstat oder Nürnberg auf mein pottenlon verstendigen. Das
pin ich widerum (hier hört die Seite auf; das Folgende nicht überliefert).
Ausfertigung ton der Hatui iürers im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
liandel, Paket 24, 1. Bie Datierung ergibt sich aus den folgenden Briefen No. 72- T6.
124 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
72. 1528 Januar 9. Nürnberg. Sigmund Pfintzing und
Gebrüder an die Grafen Ernst, Hoyer und Gebhard
von Mansfeld.
Rechtfertigen sich gegen den Verdacht, daß sie alle Kupfer in eine Hand
bringen wollen.
Wolgeborn und edlen graven genedig herrn, unser untertenig
dienst seyen e. g. zuvor. Uns ist e. g. schreiben uberantwort, darin
uns eur genaden beschuldigen, als selten wir uns in e. g. herrschaft
unterwinden, alle kupferkauf in ein band zu bringen, mit mererm Inhalt.
Darauf geben wir e. g. in aller unterthenigkeit disen bericht, das solhes
dermassen von uns nye bedacht, geschweigen unterstanden werden
solt. Und were auch nichts liebers, dan das alle handlungen stuenden,
wie es von alter herkonien were; dan wir befleisen uns, das wir anders
nichts handeln, dan was e. g. und derselben herrschaft und menigklich
on nachteil raiche, wie Avir, on rum, von uns und den unsern verhoffen
beschehen sey. Bitten darauf, e. g. wollen solhe unser entschuldigung
anders nicht, dan genediger maynung, versteen und daneben unser
gnedig herrn sein, denen wir uns in aller unterthenigkeit thun bevelhen.
Datum Nurmberg, dornstag nach der heiligen drei konigtag anno etc.
1528.
e. g. unterthenig
Sigmund Pfintzing und gebrudere.
Außenadresse: Den wolgeborn graven und herrn her Ernstn, Hoyer und
Gebhart gebruedern und vetern graven zu Mansfeld und edler her zu Heldrungen
unsern genedigen herrn.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saige^'handel, Paket 2i, II.
73. 1528 Januar 9. Nürnberg. Sigmund Fürer an die
Grafen Ernst, Hoyer und Gebhard von Mansfeld.
Rechtfertigt sich gegen den Verdacht, daß er alle Kupfer in eine Hand
bringen trolle.
Wolgeporne und edle hern, eurn gnaden sein mein undertenige
gancz willige dinst allezeit zuvor. G. hern, e. g. schreyben, als sold
ich mich undeisten, die kupfer in e. g. herschaft in ein band zu pringen,
daß auch e. g. gemüt nicht sei, die hendler, so sich ein lange zeyt in
No. 72-74. 1528. 125
e. g. herschaft redlichen gehalten, auszutreiben lassen etc., solches hab
icii in aller undertenigkeit verlessen und gib e. g. für mein perschon
disse antwurd, daß ich mich solcher beschuldigung unschuldig weiß.
Und ist mir gancz nicht engegen, dassen e. g. neben dem wolgepornen
meinem g. hern graffen Albrecht etc. e. g. vetter und bruder handlung
und ordnug mit den kupfern und anderm furnempt, domit gemainer
lierschaft, euer g. underthon und der hendler, so sich lang in e. g.
herrschaft erhalden, nucz und frumen gefurdert werd. Dan wo man
den gemainen nucz furdert. do gibt gott gnad und ein langwirig rega-
mendt. Das woll der allmechtig gott gemainer herschaft Mansfeld auch
geben. Will mich damit e. g. in aller undertenigkeid und zu e. g.
dinsten M'illig erpotten haben. Dattum Nurmberg, donnerstag nach sandt
Erharten tag den 9. Januari im 1528. jar
e. g. underteniger williger
Sigmund Furer.
Außenadresse: Den edeln und wolgepornen hern hern Ernsten, Hoyer und
Gabariten (!) geprudern und vettern graffen und hern zu Mansfeld etc. meinen
genedigen hern.
Eigenh. Ausfertigung im Geweik. Archiv zu Eisleben, SaigerTuindel, Paket 24, IL
7-4. 1528 Januar 9. Nürnberg. Christoph Fürer an die
Grafen Ernst, Hoyer und Gebhard von Mansfeld.
Rechtfertigt sich gegen den Verdacht, daß er alle Knpfer in eine Hand
bringen ivolle.
Edlen und wolgepornen, eurn gnaden seien mein untertenig und
gancz willig dinst zuvor bereit. Genedige hern , eur gnaden haben
mir pei dissem potten schreiben lassen, wie e. g. gelaublichen fur-
kumet, auch zum teil im werk befindet, daß ich darauf solt handeln,
alle e. g. kupfer in eine band zu pringen, mit beger, meinem furnemen
abzusten etc. Solchs alles hab ich untertenigklich vernumen ; und sollen
e. g. genczlichen glauben, daß ich so kupfergirig nit pin, darauf zu
trachten oder jagen, die kupfer in mein oder der meinen band einlein
zu pringen. Y erhoff auch, ich habe mich darnach nit gestelt, dan es in
meinem noch der meinen vermugen nit wer. Es solle sich auch im
werk befinden, daß ich und mein geselschaft der seigerhutten zu
Arnstat vor fünf, sechs und siben jaren als vil kupfers, als dis iczigs
oder kunftigs jars wir gearbeit und arbeiten werden, geseigert haben.
126 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Haben uns zu aller zeit und noch des freien kaufs (gegen menigklich
unbetrangt) gehalten. Und im fal als ob solchs von mir oder meiner
geselschaft het geschehen wollen, so het es doch außerhalben e. g. be-
willigung und zulassen, als die es alzeit hetten rangen vorkumen, nit
geschehen rangen. Derhalben an e. g. mein untertenig pedt ist, si
wollen in dem fal kein ungenad noch vordacht auf mich tragen, sunder
meine genedige hern sein. Das pin ich ura e. g. in untertenigkeit
widterura zu verdinen willig. Dattum Nürnberg, donerstag nach dem
obersttag im 2b. jar
e. g. u. w.
KristofF Furer.
Außenadresse: Den wolgebornen herren , hern Ernst, Hoir und Gebhart
gebruder und vettern graffen zu Mansfelt meinen genedigen hern.
Eigenh. Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJiandel, Paket 24, IL
75. 1528 Januar 10. Nürnberg. Jakob Welser der
Aeltere an die Grafen Ernst, Hoier und Gebhard
von Mansfeld.
Erbittet eine Frist zur Beantwortung ihres Schreibens betr. den Saiger-
handel.
Wolgebornen genedig herren, raein underthenig und geflissen dinst
zuvor. Euer genaden schreiben, des datura stet zu Mansfelt am letzten
tag des monats Decembris, den saigerhandel belangent, habe ich
enpfangen und undertheniglich verlesen. Und dieweil euer genaden
ane zweifl. gut wissen haben, das dy handlung der hutten unter Leutten-
berg mein person allein nit belangt, so will mir ausserhalb desselben
handeis verwantten auf ain solch wichtig anlangen antwurt zu geben
nit woU geburn, derwegen aufs underthenigst bittende, eur genaden
wollen sich nit beschwern, mir ainen zimlichen verzug zu geben, dy
sach an dyselben verwanten langen zu lassen, auf das eur genaden
ain stattlich antwort gegeben möge werden. Dan ich wolte jhe nit
libers, dan das ich geraeiner herschaft Mansfeld als meinen genedigen
herren undertheniges und angeneras gefallen beweyssen und raich irrer
aller genaden willens befleissen solt, der underthenigen Zuversicht, eur
genaden werden in betrachtung der aygenschaft disser sach mir solchs
nit verdenken, sonder genediglich zulassen und mich in allem dem,
des ich fueg und recht habe, in genedigem befeUich haben. Das erkenne
No.74— 75. 1528. 127
ich mich schuldig, in aller undertheDigkait zu verdienen. Dattum
Nurmbergk, den zehenteu tag Januan^ anno im funfzeheh ändert acht
und zwanzigisten.
e. genaden undertheniger
Jacob Weisser der Eltter.
Außencfdresse: Den wollgebornen herren Ernsten, Hoyern und Gebhartten
gebrudern und vettern graven und herren zu Mansfelden etc. meinen genedigen
herreu.
Ausfertigung im Gewerk. Archic zu Eisleben, Saigerlunndel, Paket 24, U.
76. 1528 Februar 10. Nürnberg. Hans Straub an die
Grafen Ernst, Hoier und Gebliard von Mansfeld.
Rechtfertigt sich gegen den Verdacht, daß er alle Kupfer in seine
Hand bringen wolle und beklagt sich dagegen, daß man ihn aus dem
Knpferhandel zu verdrängen suche.
Wolgeborne und edele herren , euern gnaden seint meine under-
tlienige und willige dinste allezeit zuvorn. (jnedige herren, euer
gnaden schreiben an mich und mein bruder getiian, hab ich vorlesen
und finde in demselbigen, als solte ich der sein, der in e. g. herschaft
dye kupfer in eine hand solt prengen wollen etc. Hyrauf gebe ich
e. g. als m. g. herren undertheniger meynuug zu erkennen, das ich,
mein bruder ader gesellschaft des gemutz ader furnehmens nyhe ge-
west, solche ader dergleichen unbilliche hendell furzunehmen ader zu
landein in e. g. herschaft ader anderswohe, sonder ich, mein bruder
und geselschaft, auch meine voreitern allewege des gemutz gewest,
andere hendeler nebin uns, wy billich, handeln zu lassen und uns an
zimlicher handelung begnüget, das wir auch noch gerne thun weiten.
Ich befinde aber, das leute vorhanden, dye mich und dye meinen gern
aus e. g. herschaft mit meinem handel drengen wolten. Das aber deme
also sey, so künden sich des e. g. woll erkundigen, und wivill ich
kupfer itzo habe, des nicht der halbe teyl so vil, als vor dreyen jarn
gewest; und das mit grossem schaden, uncost, muhe und arbeyt gleich
als woll erhalden, als wen ich ganze arbeyt hette; das mir und den
meyneu gantz beschwerlich und schedHch ist. Dann mir meine fur-
nehmsten huttemeister ane ursach entzogen sein, welche gern mit mir
tnd meyner geselschaft lenger gehandelt hetten etc. Wywoll ichs
allewege und noch dovor gehalden habe, das solchs e. g. meynung
i nd Wille nyhe gewest, wy ich dan das in e. g. Schriften vornohmen,
128 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldisclien Saigerhandels.
und dyweil meine voreldern, ich, mein bruder und geselschaft anders
nicht dann aufrichtig und redlich gehandelt, auch zu der yder zeyt
bergkwerk und huttenwergk noch notdurft und überflüssig, wye dann
dye tadt ausweist, mit gelde vorlegt haben und e. g. anzeigen, dye alten
hendeler, so uffrichtig gehandelt, nicht ausdrengen lassen, das dann e. g.
woU bedacht haben. Und bedanke mich des kegin e. g. mit aller under-
thenigkeyt als gnedigen willens und bitte hyrauf, e. g. wollen einsehen
haben , domit gleichraessig gehandelt , mir und meiner geselschaft zu
mehir kupfer helfen. Das will ich sampt meinem bruder und gesel-
schaft semptlich und sonderlich umb e. g. mit aller underthenigkeit
vordynen. Datum Nurmberg adj 10. Febrer 1528
e. g. untertheniger und williger
Hans Straub zu Nurmbergk.
Außenadresse: Den wolgebornen herren hern Ernsten, hern Hoyer und hern
Gebhardten gebruder und vettern grafen und herren zu Mansfeld und edeler
herre zu Heldrung meynen gnedigen herren.
Ausfertigung im Geiverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 24, II.
77. 1528 März 7. Nürnberg. Jakob Welser [der Aeltere]
an Heinrich Scherl.
Drohender Krieg zwischen Frankreich und dem Kaiser und die daraiis
entstehenden Schädigungen des Handels in den Niederlanden, besonders
des Bleikaufs von England. Beschaffung von Holz.
Laus deo anno 1528 adj 7 Martzo in Nürnberg.
Mein fruntlich grus und ganz willig dienst sampt allem gutten
bevor, erbarer besunder gunstiger lieber her Scherll und frund. Mein
jungst schreiben an euch, was auf 25. Febr. auf die hutten zu pei'
Thomas Leiptzger botten sant mit eim zettl der beschwert, so Cristoff
Furer in unserm vorhanden buchlein hat, mer an brief an die gesel-
schafter des seygerhandels unter Leutenbergk an euch, lieber her Scherll,
gestelt, sampt aim vorsecrytten brief an die 3 loblich grafen Ernst,
Hoyr und Gebhart zu Mansfelt, sampt copia desselben ; solliche Schriften
soll Pfaller überlesen und alsdan furderlich gen Leiptzig bestellen ;
solHche Schriften, mer an briffen an m. g. h. graf Albrechts kanzler
Cristof Wielant, dorin ein bekentnus, das m. g. h. graf Albrechts von
Mansfeld brief in Ispanigen wol send ankumen, mer an brief an Moritz
Bucher; hoff solliches alles sey euch wol zukomen und ein jedes an
Ko. 76-7?. 1528. 129
sein begert ort bestelt, das zeit zu verneinen gipt. Ist mir sider
ein brief von euch de 28 Februari adj 4 ditto per Facius Pfender
Leiptzger boten wol zukomen sampt anzaigten, des Inhalt vernomen;
folget dorauf antwort und sunst, was für nutz und gut geacht wirt:
Erstlieh belanget die Englischen pley, die weren meins achten wol
zu recht bestellet, wan gott der her aus seinem gottlichen willen nit ein
sonderlich vorhinderung darein schicket. Aber ir sollt wissen, das ich
brief aus England hab, darinne mir anzeygt wirt, wie das zu Parys,
auch zu Lion (?) offner krieg wider röm. kays. m' und die Nyder-
land ausgerufen sey, auch darauf gegen den andern landern arrestament
irer schiff und guter gescheclien. Dargegen melt man mir aus dem
Niderland, wie das man auf solche vornemen im Niderland auch auf
die Frantzhosen arestirt hab. So schlecht . sich der konnig von England
auch in die sache, arestirt die Niderlant ire schiff und guter, dargegen
man die Englender in Niderland auch arestiret. Und der see sol schon
foller reuter sein, also das man sich eins hefltigen bösen krieges vor-
sehet, wo anders gott der herr nit ein sunder gut mittel darein send^
davon man als noch lutzel vornimpt. Und ist die see under Engeland
und gegen Normandia und Bretangnia allred unsicher und sein halb
beschlossen, also das mir schwer zu bedenken ist, wie unser kaufte
pley, der bey 1800 Frankfurter centner sein werden, in Seiland zu
bringen, die doch dermasse einkauft, sonder das sy uns über 1 fl
17 ^ 2 ß iß gold der Frankfurter centner nit, gen der fer in Seliand ge-
legt, meins ungeferHchen Überschlags costen werden, also das die be-
stellung genug recht angeschickt wirt, die schwer irrung nit engefallen
wer. Es ist aus dem Niderland mit fleys in Engeland unserm factor
Francisco Bardi ain wolhabender geschickt Florentiner sich zu Lundia
gesch[rieb]en, daz er mugelichen fleys virwende, auf das unser pley
under seynem namen beschützt und beschurmet werde. Wiewol ich
gentzlich acht, das der bey 5<J fodern schon geladen; ob aber die schiff
abgefarn sein, des tragen wir noch nit wissen, sonder warten also
ferner guts bescheids aus England, auch aus dem Nyderland. Gott
vorley, das solchis lieptlich und uns zu gefallen folge; dan wa uffener
krieg werden solt, wurde sollichs nit allein zu vorhinderung zum über-
bringen der pley, sondern unsern hutten auch andern feilen kumen.
Dan wie ir jungst vernomen habt, das vergangen [Naum]borger kalte-
markt so gar sprott gewest ist, das uns die spröde handelunge nit allein
verschleis der kupfer, sonder auch in einbringung der schuld nun tapfer
vorhindert hat, wie wirts nun geen, so der see, die land und der handel
dardurch sam gar beschlossen werden. Dan wo man dise pfendwert,
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVIl. 9
läö Ürkundenbuch zur Öeschichte des Mansfeldischen Öaigeriiandels.
SO aus dem kupfer gemacht, mit muhen über see verfurt, werden die
hantwerk gar erligen und die kupfer dermassen stocken, das wir unser
not an dem uberflus der kupfer sehen werden. Und ob man rechtung
der Frankfurter vil underzubringen machen woln, so ist dasselbig
auch fol; dan sy dasgen auch namen, so Nyms und Ehen (2 Namen?
Firma?) an dieselben ort, dahin Avir in JSiiderland unsere kupfer ver-
kaufen, auch verkaufen und eben den muhen (?) wie wir haben werden.
Nun vormeint ich aus eueren schreiben, das ir schrift von Jorge Feur-
lein hettet, wie das er vermeinet, dises jars an 10 "" centner kupfers von
unsern huttenmeistern in als gar fallen sollten. So hat er auch Hoe
anzeigt, das die huttenmeister verhofften, das man balde wider anzu-
henken bewilligen solte ; also das ich befinde, man seigeret, ist vil
kupfer zu machen. Wie sich aber sollichs gegen den schweren un-
handelbarn leuften, so vor äugen send, schicken mucht, das gibe ich
euch, als der sollichem wol zu gedenken wais, zu betrachten, und ob
auch gut sein, das sollichs unsern g. und g. hern graf Albrechten und
Friderichen von Thun mucht vorgehalten und durch ir fleissig zuthun
vorhindert werden, das die loblichen grafen zu Mansfeld durchaus
rettig wurden, bei costung der handel nit so hart auf vil kupfers
zu machen zu Eisleben, dan uns allein das noch zuvil zu banden
kumpt. Ich bin der leufte hart erschrocken; dan eb nue zeitunge
kumen, das in ander weis dem handel an schaden und an 3 in 4""
gülden zugestanden wer. Erst um und nach der fastmes künftiges jar
wirt uns die not recht und gelt vorhart änderst die krieg dringen (!!! !).
Doch bei dem allem so kan und weis gott der her nach seym muten
gnaden wol ein leidenlich recht mittel zu senden. Ich acht vor mein
person, das es zwischen Hamburg und Seeland auf derselben see mit
fug nit wol komen muge. Ich acht auch, das wieder die Engelischen,
noch Franzosen sich unterstehen werden, die Hamburger schiff anzu-
dasten, derhalb ich raten wil, Avas nunmer gegen der see ausgesant sei,
das man dasselbige im namen und schyrmen gottes forter lassen geen.
Doch mag nutz und gut sein, das ir, lieber her Scherl, ein hotten gen
Hamburg senden und bei Paulus Arnold, auch bei her Ditterich
Hohaussen euch schriftlich erkundiget, was dieselben auf diese zeitunge
mit versenden der guter von Hamburg gen Anttorf raten und vir
das nutzste halten, dan wa bei inen di« sache vir sunder geferlich ge-
acht wurde, sich aber darnach zu halten und dester minder auf die
see zu legen begeben sein (?). Aber genzlich wil mein rat sein , w
alsnach von der hutten nit versant sei, das zu Schwarz gehört, das
man alsdan damit verziehe, bis auf ferner fernemen, wie sich die leuft
No.77. 1528. 131
im Niderland anlassen wollen. Dan so 1000 centner hinabbracht
worden, wirt man wol ein Zeitlang bei diesen krigesleuften daran zu
verschleißen haben. So tragt ir sonder zweifei auch wissen, das ich
von wegen der zingeselschaft durch Moritz Buchers furderung auch
etwan vil zinfas gen Hamburg forder überzusenden bestelt hab, der-
halb man ganz gutig bitt, ob ir zeitung aus Hamburg erlanget, das es
auch den Hamburgern ins Niderlant zu schiffen geferlich sein wolt,
das ir im selben dem Moritz Bucher auch warnung tun wolt, das er
sich mit ferner Schriften und befelch gegen Paulus Arnold derhalben
auch zu richten wüste. Dan ich thu im derhalb auch schreiben. Item
gen Anttorft hab ich gestern geschrieben, ob es der krieg halben itzt
dermassen gestelt sein wolt, das wir unsere plei nit überbringen mochten
und aber der englischen plei noch mer in Seeland zu vorkaufen weren,
das sy vleis haben, derselben noch an 2 in 400 waggewicht anzunemen
so er sy die zu 12^,2 ^^ 1^ ß Flemus (!) die wag erlange möge; dan
die hutten wil mit pleien nit vorlassen sei[n], es gehe doch sunst, wie
gott wil. An waggewicht soll geben 143 h Frankfurter gewicht.
Item was practica ir, lieber her Scherl, in vorrucktem nuenjars-
markte gemacht habt, wie man der hutten zu furderung einer ethliche
holzer, die hinder ra. g. herren von Gera ligen, kumen mucht, auch
das euch darauf entpoten ist, handelung in sollen zu gestatten, inhalt
euers Schreibens vernomen und gern gehört, das ir dermassen unsern
handel zu gute den Sachen nachzugedenken mit truen gemeint seit.
Nun mir wil nit zweifei, alsbald die weide zu reiten sein werden, das
UQser gunstiger frund Jorge Pfaller in solchen auch wachen und die
Sache zu fordern sich befleissen werde. Dan wie ir selbs meldet, wird
von noten, dieweil man den Schwarzburgischen weiden ollreid eben
wol zugesatzt hat, das man daneben sich befleisset, andere ort auch zu
p rauchen. Dan in einer solchen grossen arbeit ein kleines nit er-
s<jhissen (?) wil. Aber das mein g. h. graf Hans Heinrich von S[chwarz-
bürg] mit der Rotenguntz (!) über den obgerechten hinderstelligen rest
zu geben, auch die holzer und koler anzuweisen wol bedenken. Man
ist nit gar leiptlich (!), dan als weit ichs vorstee, wirt sein g. je in
allem dem, das in billickeit begert wirt, mit fleis gedint. Mit Pfaller
•weis sich sein g. wol zu halten.
Jacob Welser der elter
zu Normburg.
Sehr schlechte und stellenweise ganz sinnlose Abschrift im Geicerk. Archiv zu
lAsleben, Saigerhandel, Paket 4, X. Sie scheint von Scherl nach Eisleben über-
Si'Mckt zu sein.
9*
iSä Ürkundenbuch zur Gesctichte des Mans^eldiscten Saigerhandels.
Auf der Eüekseite: Copia eins sentpriefs von Jacob Welser zu Normburg
an Heinrich Scherll gen Leiptzigk ausgangen.
Gedr. Möllenberg a. a. 0. S. 161 ff.
*78. 1528 April 1. Nürnberg. Jakob Welser [der Aeltere]
an Graf Albrecht von Mansfeld.
Besorgung und Aufbewahrung von Pulver in Nürnberg für Graf
Albrecht. Krieg in den Niederlanden: Unmöglichkeit, das in England
gekaufte Blei über den Kanal zu schaffen. Stockung im Kupferhandel
und Vorschlag, die Produktion einzuschränken. Forderung Philipp Adlers
zu Augsburg an Graf Albrecht.
Wolgeborner grauf edler und genediger her, euern genaden send
mein underthenige willige dienst allzeit zuvor. Auf euer g. verlassnen
befelch hab ich dem Heinzen bulfermacher die zweyhundert gülden
entricht und bey meinen heren aim erbern rat angesucht umb ain ort,
dahin man ain 40 oder 50 zentner bulfer stellen und bewaren mocht,
dergleichen, das ir erbarkait verordnen wollen, das bulfer besieht und
brobiert werden mug. Haben sy mir gleichwoll das bulfer in die statt
oder Zwinger zu nemen gelaint, mit anzaigung, das Heinz woU ram
hab, ain solliche suma für ettliche tag zu bewaren; aber das bulfer
zu besichtigen, wollen sy e. g. zu gefallen darzu verordnen, das solliches
mit vleis beschehen soll. WeUiches ich dermassen meinem guten freund
Albrecht Letzer angezaigt und hoffnung hab, er werde darauf alle
Sachen nach e. g. befelch recht schicken etc.
Genediger her, sich wollen die kriegsleuf im Niderland je mehr
einreissen, dan mir lieb und gut ist, dermassen, das ich die kauften
bley in Engeland nit überzubringen wais, und miessen derhalb mit
unstatten jetz zu Frankfurt andere pley kaufen lassen, und ich besorg,
die kupfer der krieg halben auch hart stecken und etwan dardurch
von unser barschaft gedrangt werden; derhalb meins achtens uns heywr
nutzer, wienig dan vil kupfer zu verarbaiten, sein solt. Das hab ich
e. g. zu ferrerem nachgedengken getreuer mainung nit unanzaigt wollen
lassen etc.
Genediger her, hieneben ain brief, wellicher mir von meinem
schwecher Philipen Adler von Augspurg forter an e. g. zu senden und
dabey befolchen ist, von e. g. zwaytausent gülden an gold zu entpfachen
und ime die forter zuzewenden. Was mir dan e. g. derhalb vir ain
No. 78-79. 1528. 133
beschaid geben, du ich gemeltem meinem schwecher forter zu wissen;
dan ich e. g. und ime in sollichem und mererem gern zu gefallen
dienen wolt etc. Damit du ich mich e. g. als meinem genedigen heren
befelchen. Datum Nurmberg, den ersten tag Aprillis im XV und acht-
undzwinczigisten jare etc.
e. g. undertheniger
Jacob Welser.
Atißenadresse : Dem wolgebornen grafen und edeln herren Albrechten graff
und herr zu Mar.sfeld etc. meinem genedigen herren.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJiandd, Paket 4, X.
Gedr. MöVenberg a. a. 0. S. 165f.
79. Ohne Datum [1528 April?]. Ein Arnstädtischer
Gesellschafter [Chr. Fürer] an [Graf Albrecht von
Mansfeld].
Vorschlag, den auf Pfingsten angesetzten Bechnungstag zu Arnstadt
(in Gemeinschaft mit der Leutefiberger Gesellschaft) wegen der Unsicher-
heit des Beisens in Nür^iberg abzuhalten.
Genediger herr, die ursach meins Schreibens ist, unser konftigen
rechnung halb haben (dweil sich die leufte so schwer anlassen) Welser
und ich uns beredt, auch bewogen, das dieser zeit viileicht aus fur-
fallenden kriegshendeln unsicher über land zu reisen wirt sein, das auch
Welser viileicht ane das mit seiner person dismals nit hinein auf die
hutten zu reiten. Zudem besorg ich, das e. g. dieselbigen zeit mit so
vil gescheften werden beladen sein, das e. g. die rechnung zu besuchen
nit wern stat haben. Sollt nun das gescheen, so wer mein und der
mein hineinreiten nit gross von noeten. So weissen e. g., das dis unser
tun ruchtbar und kundig ist, derhalben, ob wir gleichwol hineinreiten
auf die hutten, so müssen wir doch am wider herausreiten (welchs wissend
ist) ein so grosse fhare steen. Demnach, woe e. g. in zweifei stunden,
die zeit als pfingsten nit mugen auf die hutten zu koraen, betten wir
vor gut angesehen, das die rechnung zu allen teilen hieher gen Nurm-
bergk wern gesandt worden, wie dan solchs von uns Arn stettischen
ano das gescheen wirt So könnt man hie dieselbigen rechnung über-
sehen, auszuge und beschluß auszeichen und dieselbigen e. g, und
andern zu besichtigen und zu ermessigen zuschicken. Wollt dem nit
ubareingezogen werden, so konnte man zu einer andern zeit zusamen-
134 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
komen, dan solchs den rechnungen keinen vorhindern bringt. Was nun
e. g. bedenken und wolgefallens ist, das bitt ich e. g. mich des in zeit
zu vorstendigen. Dann sollt e. g. auf bestimpte zeit auf die hatten
mugen komen und sonst nit sonderlich durch die stieft zu reiten fer-
lichen sein , raocht es als gut auf der hutten als anderer ort gehandelt
sein. Wil derhalben solchs alles, mein person belangend, in e. g. ge-
fallen und bevelh gestellt haben.
Äbschriß im Oeiverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 2, IX.
Vergl. Nr. 81.
80. [1528.]
Graf Albrechts von Mansfeld Gewinn des 27. Jahres vom Arnstädtischen
Handel und die damit beglichenen Posten:
990 fl soll man m. g. h. graf Albrecht auf 9000 fl des 27. jars
gebinnung in Arstatschen handel
70 fl 15 gr auf obgemelte 990 fl, auf iden gülden 1 gr 6 A auf-
gelt aufs gelt
tut fl 1060 gr 15 A —
Mit sollicher obgemelten summen zalt mir s. g., wie volgt:
257 fl 5 gr an der alten schuld, doran s. g. alle mergk sol zaln.
500 fl — gr dem Ulrich Rauscher, ist Jobst Keller von wechen
s. g. bezalt zu Frankfurt
300 fl — gr habe ich Casper von Watzdorf von wechen s. g. gelihen
3 fl 10 gr zalt ich dem Wenedigk Hoen par aus der hant
tut fl 1060 gr 15 A — I
Niclaus Straub. 1
Niclaus Straub.
AusfzeicJinung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 2, VIII
i
81. 1528 April 20. Nürnberg. Jakob Welser der Aeltere
an [Graf Albrecht von Mansfeld]. j
Vorschlag, der Kriegsläufte wegen den Generalrechnungstag der Leuten-
bergischen Gesellschaft in Nürnberg, statt in Arnstadt, abzuhalten.
Definitive Entscheidung über das Verhältnis der Leutenbergischen zur,
Arnstädtischen Gesellschaft. Zeitung von der Verständigung zwischen
dem Kaiser und dem König von England.
No. 79-81. 1528. 135
Wolgeborner graff edler und genediger her, mein undertenige wyllige
dienst sein e. g. altzeit zuvor. Genediger her, nachdem daz furnemen
der loblichen geselschaft ist, ungefarlich auf Pfingsten negst rechnung
zu halten und einen tag, gen Arnstatt einzukumen, derhalb zu ernennen,
wie ich acht, sollichs nunmer im werk sey, den geselschaftern zu ver-
künden, so hab ich doch verrückter tag auf die hutten, auch gen
Leiptzig angezaigt, wie ich sollichen tag zu besuchen ander meiner
ehaft halben nit wol fug haben werd, sunder derhalb mein volmech-
tigen senden mieß, Diewevl aber sich die lantleff mitler zeit noch
schwerer erzaigen dermassen, daz zu besorgen ist, es mochte ein krieg
einfallen, derhalb zumal schwerlich und geferlich, über land zu rayssen
sein wurd, wie mich auch Cristoff Furer, mein lieber schwager, bericht,
daz ime, auch Albrecht Letzschern, je lenger je schwerer sein wol, bey
dissen leffen sich über land zu raissen zu begeben, haben wir bey uns
bedacht, ob zu ton sein mocht, daz unsere leut, als Straub und Feyrlin
von Eysleben, auch der Furrer factor auf der hutten Casper Mulner,
von e. g. wegen dan auch Jörg Pfaller, und, wa es zu erheben were,
Hainrich Scherl aus Leiptzig mit iren rechnungen her verfugten; so
weiten wir uns befleissen, von bayden tayllen unsere rechnung zusamen-
ziehen und daz verbanden lauter zu machen und beyleftig überschlagen,
ob uns gott dis jar so vyl verliehen hett, daraus mit grünt ein aus-
peut zu schöpfen were. Wie wir dan dazselbig bey uns befunden, daz
mocht fort e. g. und den andern unsern gunstigen herrn und mit-
gewanten des adels zugesant und nachfolgent entlich darauf beschlossen
^Verden. Oder ob furtreglicher sein mocht, dieweyl wir von bayden
hendlen nochmallen nie entlich vergleicht seien, was von der Amstatti-
schen gesellschaft entlich vir gutt oder nit für gutt angenomen sol werden,
daz die sach aller ding bis auf Bartelmey oder Michaelis verschoben
und nicht dest mynder von jedem sein rechnung ietz beschlossen wurd,
aus wollichen man alsdan die verhandenpuchlin zu ziehen und ent-
lich jenneralrechnung beschlissen und sich mit der Arnstattischen
geselschaft eintweders entlich vertragen oder sich wider von einander
sundern mocht. Darinnen wollen e. g. ein nachgedenken haben, waz
jiach gelegenhait jetz schwebender lefF daz beste sein mocht und auf
dazselbige mit meinen gunstigen und gepiettenden hern den gesel-
schaftern vom adel, auch bey her Hainrich Scherl und Pfallern sollichs
"on berattschlagen und darauf beschlisHch verordnen, warbey es beleyben
iol und mir dazselbige alsdan auch zu wissen fugen , so wyl ich für
Jiein perschon gern und wylligküch auch helfen fordern, als vyl mir
tmer muglich zu ton sein wirdet. Dan ich mich gentzhch vertrost,
1?6 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
ob sich schon die suchen zu einem krieg, daz gott verhut, schicken
weiten, daz derselbig nit lang taurn werd mugen, sunder mit der hylf
gottes vor Michaelis wider gestylt sol werden. Daz hab ich e. g. aus
underthenigem guttmaynendera gemiet zu fererm nachgedenken nicht
wollen verhalten, mich derselben als m. g. h. befellend. Dattum Nurm-
berg, den 20. tag Aprylis anno etc. 28.
e. g. undertheniger
Jacob Welser senior.
Nachschrift: Genediger her, neuer zeitung wais ich e. g. nichts
gruntlichs anzuzaigen, dan allain, daz ich wissen aus den Niderlonden
hab, daz man daselbst die Englischen, so mit leyb und gutt arestiert
send worden, widerumb entschlagen und ledig gelassen hat. Dergleichen
haben die Englischen in England die Kayserischen und Niderlender
auch entschlagen und ledig gelassen, derhalb man sich versieht, daz
zwischen R. k'' m' und dem k° von Engeland frid beleyben und zu
disser zeit zu kainem krieg kumen sol. etc.
Ausfertigung im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 4, X. Gedruckt
Möllenberg a. a. 0. S. 166 ff .
82. 1528 Mai 4. Jakob Welser der Aeltere an Graf
Albrecht von Mansfeld.
Welser hat für Graf Albrecht an den Pulvermacher 200 fl bezahlt.
Gespanntes Verhältnis zwischen England und den Niederlanden. Blei-
lieferung aus England. Kupferverschleiß und Handelsaussichten. Kupfer-
kauf von Jobst Peuder und den Starken. Bezahlung von 1000 fl an
Dietrich Spädt für Graf Albrecht. Zeitungen.
Wolgeborner graff edler und genediger herr, mein untertänige willige
dinst sein e. g. allezeit zuvor berait. Genediger herre, e. g. briffe, des
dato 21 Aprill negstverruckt, ist mir durch Joachim Sack, e. g. diener,
gestern woll behendet, hab darinne vernommen, so vil e. g. des pulvers
halber anzaigung tun; dieweil ich aber wissen habe, das dyselbigen
handlung durch curfurstliche genaden befellich an schosser zu Koburgk
und von demselbigen an Jörgen Ketzler zu berichten betolhen ist und
ich bishiher kein klag vernym, dy sy in der kaufsumraa in irrung
stehen, laß ichs auch darbei beruhen. Wo aber nachmals etwas dero-
halb furfilhe, wolt ich mich, e. g. bevellich gemeß, woll wissen zu
halten. Dy zweihundert gülden mir e. g. bevolhen haben, dem pulver-
macher auf dy arbeit zu geben, hab ich alspalt bezalt, die weliche e. g.
No. 82. 1528. 137
zu Leipzigk itzt wider zu erlegen verschaffen wissen. Das e. g. neulich
zu Köln und unterhalb gewesen sind, und daselbs vernommen haben,
das dy Engelender irren kunig nicht zugeben wolten, vhede wider dy
Niderlender anzunemen , wirt mir dermassen aus den Niderland und
Engelaud auch anzaigt. Und will doch noch nit klar sein, das man
von ainem land zum andern frey schiffen mocht. Aber mein factor zu
Luudra wolt guten vleis furwenden, ob er erlaubnis erlangen mochte,
die pley zu schiffen. Was verfolgt, gibt zeit zu vornemen. Aber
aigentlich wirt der schieis im kupfer heuer ain grossen stoß neraen ;
dan so dy Niderlendisch arbait nit verfuhrt werden, mag man mit vill
minder kupfer, dan zu gemainer zeit, ain auskörnen haben. Und wie-
woU im selbs ist, das gutt were, redlich und gutte huttenmaister zu uns
zu zihen und zu erhalten, wie ich dan vernim, das Jobst Peuder mit
seinen herren, den Stareken, umb allen vorrat der hutten aynich worden
und dahin kommen ist, das er disser erlichen geselschaft seine kupfer
vor andere zu lassen anbotten und darauf e. g. meinen gunstigen freunt
Caspar Mulner an Heinrichen Scherlein abfertigen wolten, ferner in
Sachen zu handien, darauf ich zu vernemen gewertig bin, was sich dero-
halb entlich zutragen habe. Aber furwar stehst (!) mir dy sach der-
massen unter äugen, das ich nit wenig sorge trag, dy kupfer mochten
sich ein Zeitlang stecken; alsdan wurde uns schwer, wie den handl mit
gelt zu erhalten. Dan ich allrait schir an allen orten unsers handeis
mangel an gelt sen will, und ser gut were, das des handeis gelt an
allen orten fleissig zusamengehalten wurde, dasselbig zum handl zu
gut zu gebrauchen haben, dergleichen auch als vill möglich, das man
dy ubergrose verleg zu Ey sieben auch in ain minders wenden mochte,
dergleichen meynung ich auf dy hutten und gen Leipzig auch anzaigt
habe. Nu, gott der herre wirts alles noch seinen gottlichen genaden
zum besten schicken, und e. g. werden auch mit helfen, das beste zu
bedenken und handien. Dan bei disen spitzigen leuffen woll fleissig
aufsehens von noten sein will etc.
In der Dittrich Spetten handlung habe ich nit ferner zu handien,
can wie zuvor e. g. anzaigt ist. Aber den briff an sein strenge lautend
solle sein ernvesten zugesant werden. So sint auch seiner strenge
diener zu Frankfurt in itzt verrukter meß nach e. g. befeüich dy
tausent gülden R. an golde von des huttenhandels gelt entricht, die
welche auf e. g. zehentkupfer geschriben werden etc.
Genediger herre, neuer zeitung wais ich e. g. nit zu pergen , das
Schrift aus Offen und Wien verbanden sind, das für etlichen wochen
ain türkischer haubtman mit 30000 Türken zu Krichischen Weyssen-
138 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
burgk und Petterwardein einkommen ist und hat am Symmich hin und
wider gestraift, 10 dorfer verprent, dy landschaft verwuest, das folk
hinwegk gefurt. Gott erbarms. So schreibt man von neuem, das wider
ain haubtraan mit ainer tapfern suma Türken hernach komme, derhal-
ben man in grossen sorgen sey, das dy Tarken ain tapfern straif und
merklichen schaden in Ungern üben werden. Gott der herre wols vor-
kommen. Der reichstag zu Regenspurg ist abgestelt, wie des e. g. vor
wissen tragen. Königliche maiestat zu Ungern und Behem ist noch zu
Prag. Ain häuf raissiger und lantzknecht zihen von Trent aus gegen
Bern wider die Venediger von wegen k. maiestat. Eonig von Frank-
reich mitsampt demselben pund sind mit grosser macht im konigreich
zu Naples, daselbst kaiserlich maiestat funfzehe in sechzehe tausent
ausgelesen gut krigsfolk hat. Was an baiden orten, wirt zeit zu ver-
nemen werden. Zu Mailant und umb Mailant stet es auch krigs halben
in stetter aufrurrischer unainigkait. Der almechtig gott wolle es alles
schicken nach dem lob seins wolgefallens. Haben e. g. so vill anzu-
zaigen guter meynung nit unterlassen wollen und tue mich derselben
hiniit als meinem g. hern befelhen. Geben zu Nurmbergk, am montag
nach Jubilate, den vierten tag May tausent fünfhundert [acht] und
zwanzigisten jar^)
e. g. untertheniger
Jacob Weisser der elter,
Außenadresse: Dem wolgebornen graflfen und edlen herren Albrechten graffen
und hern zu Mansfelt meinem g. herren,
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 2, IL
Gedr. Möllenherg a. a. 0. S. 168 ff.
83. 1528 August 14.
Die Grafen Ernst, Hoyer , Gebhard und Albrecht von Mansfeld ver-
kaufen der Saigerhandelsgesellschaft der Hütte Arnstadt die Hälfte aller
Kupfer von den 8 Erb feuern Dr. Dragstedts der Jahre 1529 und 30,
den Zentner für 12 fl, gegen Darleihung einer Summe von 13 000 fl,
wovon Dr. Dragstedt 5000 mit 5^io %u verzinsen hat; die Gesellschaft
schießt ferner 350 fl zur Bezahlung einer Schuld Dragstedts bei Hans
und Philipp von Eber stein vor; für Dragstedt verbürgen sich den Gesell-
schaftern die Grafen.
*) Da der Montag nach Jubilate nicht 1520, sondern 1528 = Mai 4 ist, so
kann nur dies Jahr gemeint sein.
No. 82-83. 1528. 139
Auf freitag nach Laurenti am vierzehnden tage Augusti anno 1528
haben wir Ernst, Hoyer, Gebhart und Albrecht gebruder und vettern
graven und hern zu Mansfelt edler herre zu Heldrungen deme erbaren
Albrechtn Letzschern von wegen sein und seiner geselschaftern des
seygerhuttenhandels zu Arnstet dye helfte allir kupfer, so mit den acht
erbfeuern, deme hochgelerten unserm rate und lieben getreuen doctor
Philipsen Dragstetten zustendig, welche wir aus beweglichen Ursachen
durch uns zu bestellen und zu versorgen under handen genommen,
ditz schirst neunundzwenzigisten jars und volgend des dreißigisten jars
gemacht und alhir zu Eisleben in die wage geantwurt werden, wye
volget, verkauft, nemlich und also, das bemelter Letzscher und seine
mitgeselschafter sullen und wollen solche kupfer, so vil der zu yder
zeit in dye wage geliefert, den zentner die mark feinsilber in sich
haltende durchaus für zwelf guldn ganghaftige und geneme muntz,
einundzwenzig groschen für einen gülden gerechent, annehmen und
bezalen. Wurde abir der zentner kupfers mehir ader weniger die
mark feinsilber halten, sal ydes lot für eynen halben gülden zu ader
abegerechent werden. Mit der probe sal es auf unser allir probirer
stehin. Wo abir des geschwornen probirers halben , so wir verordent,
irrunge furfielen. wollen wir alsdan die irrigen zeine an unvordechtige
orter zu probiren verschicken; und wes dan befunden, dernach sal dye
bezalunge gescheen ; und wes dye probe ertragen wirdet, sal bis zu der
abrechnunge, soferne es der huttenhandel abwarten magk, stehn pleiben.
Desgleichen ist abgeret, das die leihunge berurter zweier jar, die sich
im eynunddreissigsten jare aufs neue jar endigen werden, auf berurte
vier feur, ydes iars besondern, dreizebintausent gülden sein sal.
Darunter sal der doctor ader ausm handel funftausent gülden und ye
das hundert mit fünf gülden ierlichn verzinsen. Solche leihunge sal
mit den kupfern, so im dreissigstn iare der wenigem zal nach Michaelis
gemacht und geantwurt, sampt deme, das dye probe ertreget, apgezogen
und vergnüge gescheen. Wo abir die probe und das kupfer, so nach
Michaehs des letzten jars ubirliffert, vorbenente summa der leihunge,
als dreizehntausent guldn, nicht erreichen muchte und wir uns mit
bemelten hendelern des kupferkaufs auf furder jar nicht voreinigeten,
sal alle hinderstellige schult sampt der leihunge, wes sich im abrechen
befunden wirdet, des dreissigisten jars mit kupfer ader parem gelde
bezalt und zu einkauf eines yden iars zweihundert gülden auf Petri
und Pauli gereicht und gegeben werden. Furder hat Albrecht Letzscher
bewilliget, Hansen und Philipsen von Eberstein von wegen des doctors
.über die leihunge dreihundertfunfzig gülden zu bezalen; dogegin sal
140 Urkunden buch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
doctor Dragstet allewege, so ofte er kupfer liefern wirdet, von ydem
Zentner einen gülden , bissolange solche dreihundertfunfzig gülden
bezalt, deme kaufmanne innelassen. Und ap der kaufman ausgangs
der zweier jar mit kupfer ader parem gelde nicht kont ader mucht
bezalt werden, vor solche schult, was der hinderstellig, wollen wir als
selbschuldige dafür stehin und Letzschern ader seiner geselschaftern
derselbien vor uns vorgnugen und entrichten. Welchs ich Philips
Dragstett doctor also gescheen bekenne. Des zu glaubwirdiger urkund
haben wir diesen Vortrag gedriefacht, einen dem doctor, den andern
Albrecht Letzschern zugestelt und wir den dritten behalten, an welchen
dan unser ein yder, desgleichen der doktor, auch Letzscher von wegen
sein und seiner gesellschafter sein pitschaft hirunten auf tun drucken.
Gescheen im jare und tage wie obin berurt.
Ausfertigung mit fünf aufgedrückten Siegeln im Geweric. Archiv zu Eisleben,
Saigerhandel, Paket 2, X.
84. 1528 August 14.
Die Grafen Ernst, Hoyer, Gebhard und Albrecht von Mansfeld ver-
kaufen der Leutenberger Gesellschaft die Hälfte aller Kupfer der Jahre
1529 und 1530 von den acht Erbfeuern Dr. Dragstedt, die sie in die
Hand genommen, gegen Darleihung von 13000 fl an Dr. Dragstedt.
Auf freitag nach Laurenti am vierzehnden tage Augusti anno 1528
haben wir, Ernst, Hoyer, Gebhard und Albrecht geprudere und vettern
grafen und hern zu Mansteld edler herre zu Heldrungen den erbaren
Jacob Weißern und Heintz Scherlin und yrer geselschaftern des seiger-
huttenhandels under Leutenbergk dye helfte allir kupfer, so mit den
acht erbfeuern , deme hochgelerten unserm rate und lieben getreuen
doctor Philipsen Dragstetten zustendigk, welche wir aus beweglichen
Ursachen durch uns zu bestellen und zu versorgen underhanden genom-
men, ditz schirst neunundzwenzigistn iars und folgende des dreißigistn
iars gemacht und alhier zu Eysleben in dye wage geantwurt werdn,
wie volget, verkauft: Neralich und also, das bemelter Jacob Welser
und ander seine mitgeselschafter sullen und wollen solche kupfer, so
viel der zu yder zeit in dye wage geliefert, den zentner, dye mark
feinsilber haltende, durchaus für zwelf gülden ganghaftiger und genemer
muntze, eynundzwentzig groschn für einen gülden gerechent, annemen
und bezalen. Wurde abir der zentner kupfers mehir ader weniger dye
mark feinsilber halten, sal ydes lott für einen halben gülden zu ader
abe gerechent werden. Mit der probe sal es auf unser aller probirer
No.84. 152S. 141
stehin. Wo abir des geschwornen probirers halben, so wir verordent,
irrunge furfielen, wollen wir alsdan dye irrigen zeyne an unverdechtige
orter zu probiren vorschicken, und wes dan befunden, darnach sal dye
bezalunge gescheen, und wes dve probe ertragen wirdet, sal bis zu der
abrechnunge , so ferne es der huttenhandel abwarten magk, stehin
pleiben. Desgleichen ist abgerett, das dye leihunge berurter zweyer
iar , dye sich im dreißigisten iare aufs neue iar endigen werden , auf
berurte vier feur ydes jars besondern dreyzehintausent gülden sein
sali; dorunter sali der docter ader ausm handel funftausent gülden
und ye das hundert mit fünf gülden ierlichen verzinsen. Solche
leihunge sali mit den kupfern, so im dreißigisten jare der wenigem
zall nach Michaehs gemacht und geantwurt, sampt deme, das dye probe
ertregt, abgezogen und vergnüge gescheen. Wo abir dye probe und
das kupfer, so nach Michaelis der letzten iars ubirliefert und vorbenennte
summa der leyhunge, als dreyzehintausent gülden, nicht erreichen
niuchte und wir uns mit bemelten hendelern des kupferkaufs auf
furder zeit nicht vereinigeten , sali alle hinderstellige schult sampt der
leihunge, wes sich im abrechen befinden wirdet, des dreissigisten iars
mit kupfer ader barem gelde bezalt und zu einkauf eins yden iars
zweihundert gülden auf Petri und Pauli gereicht und gegeben werden.
Furder ist durch berurte geselschafter bewilliget, Hansen und Philipsen
von Eberstein von wegen des doctors über dye leihunge dreyhundert-
funfzig gülden zu bezalen. Dogegin sal doctor Dragstett allewege, so
ofte er kupfer liefern wirdet, von ydem zentner einen gülden, bissolange
solche dreihundert 50 gulten bezalt, deme kaufmanne inne lassen-
Und ap der kaufman ausgangs der zweyer jare mit kupfer ader barem
gelde nicht kund ader mucht bezalt werden, vor solche schuld, was
der hinderstellig, wollen wir als selbstschuldige dafür stehin und Welsern
und seinen mitgeselschaftern derselbien vor uns vergnügen und entrichten.
Welchs ich, Philips Dragstett, doctor, also gescheen, bekenne. Des zu
glaubwirdiger Urkunde haben wir diesen vortragk gedriefacht, einen
deme doctor, den andern Welsern und Heintz Scherlin von wegen irer
geselschaft zugestelt und wir den dritten behalten, an welchen dann
unser ein yder, desgleichen der doctor, [an welchn dann unser ein
yder, desgleichen der doctor] auch von wegen der geselschafter sein pitz-
schaft hie unten auf tun drucken. Gescheen im jare und tage wye
obin berurt.
Ausfertigung auf Papier mit aufgedrückten Papiersiegeln der vier Grafen,
Br. Dragstedts und der Gesellschaft im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerliandel,
Paket 4, XL
142 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
85. Ohne Datum [1528 Oktober]. Mansfeld. Graf Albrecht
von Mansfeld an Heine Aleman, Bürgermeister der
Altenstadt Magdeburg.
Betreffend den Silberkauf Herzog Albrechts von Mecklenburg,
Unsern gonstigen grus zuvor, erbar besonder gonstiger lieber.
Nachdem uns am sonabent den ly. Oktobris durch euren brueder ein
Schrift von dem durchleuchten hocbgebornen fursten und herrn herrn
Albrechten hertzogen zu Meckelburgk unserm genedigen herrn geant-
wort ist worden, auf welche dan bemelter eur bruder mit uns umb
etliche silber handelung vorgewendt und datzumalen von uns Vormel-
dung gescheen, das wir der silber alein nicht mechtigk, dergleichen so
were ein tag von die durchleuchtigsten und hochgebornen fursten und
herrn hern Johan des heiligen Romischen reichs erzmarschalck und
churfursten und herrn Georgen gevettern hertzogen zu Sachsen angesatzt,
dergestalt, das sich der muntz halben sollt vorgleicht werden, demnach
schwer, auch untuenlich fallen wollt, einiche antwort vor demselbigen
tage zu geben. Doch nach endung solhs tags wollen wir euch antwurt
vormelden. Demselbigen abschiede nach wollen wir euch gonstiger
meynung nicht vorhalten , obgleich entlich auf gehaltenen tag nichts
beschlossen, das dennoch die Sachen dermassen stehen, dardurch zu
vormuten, ein groß enderung in der muntz gemacht werde. Demnach
wil itziger zeit uf den verschlag, durch euern bruedern gescheen, wiewol
wir ganz geneigt, mit eurem bruedern und euch zu handeln stehen.
Welten wir euch als dem wir mit sondern gonstigen willen geneigt
zu antwurt nicht bergen. Datum —
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, 1.
86. 1528 Dezember 26. Dresden. Herzog Georg von
Sachsen an die Grafen Ernst und Hoier von Mansfeld.
Ersucht wiederholt, Wolf Wiedemann und dessen Gesellschaft Kupfer
zukommen zu lassen.
Georg von gots gnaden herzog zu Sachsen
landgraf in Duringen und marggraf zu Meissen.
Unsern gruss zuvor, wolgepornen edlen rethe und lieben getreuen.
Als wir euch hiebevorn geschriben und gnedigkhch begert haben,
No.85-Ö8. 1528. 143
unsern burger zu Leipzigk und auch lieben getreuen Wolfen Wideman
und seiner raitgeselsehaft zu etzlicben kupern behulflich zu sein, damit
sy iren seigerhandel, wie sie den vor alters in euerer berschaft getrieben,
erbalten mocbten, werden wir docb von gedachtem Wideman bericht,
wiewol ir in an etlicb huttenmeister zu kaufen geweist, das es doch
von inen zu tun in verzug gestelt und an euer weiter hilf und zuthun
darzu nicht komen mögen. Begeren hirumb gütlichen, ir wolt obge-
melten Wideman sambt seinen mitverwanten in gunstigem und gutem
befelh haben und inen forderlich sein, das sy zu notturft ires handeis,
wie vormals geschehen, kupper bekomen mögen, inmaßen wir uns
versehen, uns zu gefallen; und das die unsern aus euer herschaft
gedrungen, seinen Vorgang nicht zusehen wirdet. Das kumbt uns zu
sonderm guten gefallen in gnaden zu bedenken. Datum Dresden
sonnabents sant Steffanstag anno etc. XX^IIII (!)
Jörg herzog zcu Sachsen etc.
Außenadresse: Den wolgepornen und edlen unsern reihen und lieben getreuen
herren Ernsten und herren Hoyern graven und herren zu Mansfeld und edlen
herren zu Heldrungen etc.
Ausfertigung (mit eigenh. Unterschrift) im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
liandel Paket 24, IV.
87. 1529 Mai 15.
Ulrich Starck, Mathes Haller, Georg und Wolf Haller mit Rat und Be-
willigung ihrer Kuratoren Dr. Christoph Gugel und Johst Haller und Hans
Haller durch seinen Anwalt Wilhelm Schlüsselfelder, sämtlich zu Nürn-
berg, verkaufen Jakob Welser, Heinrich Schert und ihren Mitgesellschaftern
der Saigerhütte und des Saigerhandels an der Lokwitz unter Leutenberg
die Saigerhütte im Felde bei Eisfeld für 3000 rhein. fl.
Ausfert. a. Perg. mit 4 Siegeln im St. - A. Weimar lieg. T fol. 470 BB
\r. 4b. Gedr. Mück Bd. 2 S. 376 ff.
Bestätigung durch Kurfürst Johann von Sachsen 1529 Mai 16 (Pfingsten)
ibenda Beg. T fol 469 BB Nr. 4. Gedr. Mück Bd. 2 S. 379 ff.
88. 1529.
Anno 1529.
Bedenken Cristoffel Fuerers
den kupferkauf belangende.
Allen seigerhendlern ist sonder zweyvel gut wissend, das nit wol
möglich sey, bey disen hohen keufen zu Isleben und wolfeil verkaufen
der jarkupfer zu Frankfurt und Nurmberg etwas am seigern mug ge-
l44 Ürkundenbuch zuröeschichtedesMansfeldischen Öaigerhandels.
wunnen werden ; und ist sich aus volgenden Ursachen nit wol in kurz
pesserung zu versehen , es geschech dann mit eynigung unser kupfer-
hendler, wie im end davon geredt wurt.
Dises Isleber kupfer wurt den meisten und vast allenteil zu trat
und messing verarbeit, und wurt solliche arbeit den meistenteil in
Frankreich, Hispania und Italien vertriben. Und wiewol soliche war
mermals in abfal gekumen und doch on Ordnung der hendler wider-
umb in stigen und wirdigung gekumen, so hat es doch derzeit vil
einen andern weg wann yeczt gehabt: als nemlich bey zeyt Maximilian
Romischer key: mt:, als der ye pisweylen mit Frankreich und Italia
krieg fürte, dardurch die stoppung der wahr kam. So werte doch
sollichs nit lang, wann gewonlich er der keyser die krieg wider sie die
frömbden und nit die frembden hern wider ine furnamen; derhalben
seiner unvermügenheit kunten dieselbigen krieg nit lang wem. Sobald
dann dieselben krieg gericht, wurden die Strassen der land widerumb
geöffnet, und was sich vorhin verzogen, das ward hernach vil dester
stattlicher vertriben. Dann soliche krieg selten über ein jar werdten.
Aber yeczt bey disem keyser Karrol etc., welcher, wie wissenlich und
die Vernunft begriffen kan, den krieg nit selber anfocht, sunder alle
seine nachpaurn, als Frankreich, Engeland, Venedig, Florenz, babst
und ander welsch herren, welche er nie beschädigt, haben ob dises
keysers macht, so im der gottlich erbfall gegeben, ein sollich entsitzen,
das sie, wie auch wol zu glauben, für unzweyvelich halten, sie werden
ime die leng underthan werden, wa sie es bey zeyt seiner jugent und
uneynigkeit seiner underthanen nit furkomen. Derhalb der krieg von
denselben herrschaften und nit vom keyser angefangen wurt; wie sie
sich dann aufs hertigst miteinander verpunden wider den keyser zu
kriegen haben. Man sieht es auch in der that, obwol Frankreich seine
sone verlorn, das auch er, sambt andern welschen herrschaften vil verlust
und merklichen schaden gelitten, also das kein namhaft kriegshaupt in
Frankreich schier mer lebt. So sieht doch der konig das alles nit an,
kompt stettigs herwider; dann er weist, was er ime im end gilt. Der-
halben gewislich zu glauben, das kein bestendiger bleiplicher fridt
gemacht wurt, es hab dann der keyser seine widerwertigen vertriben
oder die widerwertigen den keyser ; zu sollichem, ehe es gescheen wurt,
muß noch vil zeit zugehorn.
Dieweil dann Italia, darein aus Lion vil Stecknadel und ander
arbeit vertriben wurt, verhört und erarmt ist, muß man besorgen, es
werd sobald in sein wesen nit mugen gebracht werden.
h
No. 88. 1628—1529. U5
Dieweil dann diser seigerhandel dermassen geschaffen, das er keinen
stillstand leyden mag, sunder man verkauff oder verkauff nit, teur oder
wolfeil, so wil er zu Isleben sein unverzugig verlege haben. Daraus
dan folkt, das ein yeder kaut'man sorget, er sey der langsamst, feit
einer über den andern im verkaufen und vertriben dann einander, das
sie mit schaden und einbiessen irer hauptgutter handeln müssen.
Sol man dann sich solchs Schadens zu Isleben mit dem wolfeil
kaufen erholen, so ist der berg ins tief gekumen, die holtzer geodigt
worden , das, so sie die kupfer soln wolfeil geben, einpussen und dem
kaufman schuldig an der verleg pleiben müssen. Derhalb der schad
:lem kaufmann, als ob er gleich teur gekauft het, zu schaden und ver-
Jerben kumet.
Demnach must man nach wege gedenken, wie die kupfer in hohem
wert mochten erhalten werden.
Dieweil dann wißlich ist, so man gibt die kupfer zu Frankfurt oder
N^urmbergk um 6^2 A, das nit eins pfundz weniger, dann so man die
iimb 6 fl verkauft, vertriben wurt, so ist es ja allein unser der hendler
selbst schuld; und obgleich die kupfer nit alle verkauft und verschlissen
wurden, so wern sie ja pesser mit muntz und wert, dann mit schaden
und unwert behalten.
Derhalben kau man die sampt dem handel in kein andern weg
Jann mit eynigung unser aller erhalten.
Solt man nun ein eynigung mit verbietung einer geltstrafF oder
ien ern, kein kupfer teurer, dann wie der kauf gesatzt wurt, zu ver-
kaufen, machen und einem yedten frey lassen, seiner kupfer vil oder
svenig zu verkaufen oder zugelossen, will ich bekennen und glauben,
[las ungeacht sollicher vorbestympter peen dises nit gehalten wuir.
Demnach must nach einem andern weg getracht werden.
Und nemlich also, das alle seigerhendler, der bei 5 oder 6 sein
rausten, sich bei ern und trauen, ouch bei lOUOfl straffgelt, verpindten,
das keiner von inen, noch keiner irer halb kein pfund kupfers zu
Nurmberg, Frankfurt oder Antoif nit verkaufen weiten, auch kein pfund
kupfers aus irer gewalt zu gelassen, sunder der end solten die kupfer
durch einen man verkauft werden wie folgt:
Erstlich solt ein yeder ansagen, wie fil feur er in der herrschaft
Maisfelt hett, das man dann sust auch weißt, und ein teil zehend für
l feur gerechent. Dem kann ein rechnung gemacht werden, was yedem,
30 man lOX) oder mer centner verkauft, zu libern gepurt, ungever ein
Zentner zween mynder oder mer pis zu end des jars, so man es genz-
licLen vergleichen solt.
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 10
146 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Zu Niirmberg must ein man die kupfer verkaufen oder versprecher
und } jar verborgen, der weste, an v^^em die liberung wer. Und so ei
kupfer verkaufte, schickte er ein zettelin dem seigerkaufman , wie vi
centner ungever er dem messingschlaher solt libern; dieselbig pos'
scbrib der kaufman ein und demselbigen messingschlaher zu. So aucl
die zeit verlief, solt ein yeder kaufman sein kupfer von dem , so es
empfangen hett, bezalt nemen. Und dieweil zu sorgen, man mochi
einem seigerkaufman pesser und gewisser messingschlaher oder andei
kaufleut dann dem andern zuweysen , so must gemacht sein , bej
welchem seigerkaufman ein böse schuld gemacht wurd, die solt in dei
gemein nach anzal eins yeden feurs getragen, gelegt und bezalt werden
damit der, dem der ungewiß kaufman zukomen wer, nach anzal ni
mer dann ein ander an solichem schaden litte. Damit wer man allei
gefar uberig. Und hielt ein yeder seigerhendler über seine kupfei
rechnung mit libern und entpfangen also, das der geordnet verkoifei
kein rechenschaft hielt, dann das er den messingschlaher mit einen:
zettelin zum seigerkaufman wyse, was man im ungever libern solt, wi(
dann dasselbig nach der Ordnung herumb von einem zum andern geei
must, wie dann das leichtlich und sonder müe gefunden, ouch gehandel
mocht werden.
In Frankfurt must durch einen factor oder burger, so alda übe:
das jar wer, sollicher handel getriben werden in allermassen wie zi
Nürnberg. Und was in den messen geschech, dabey wer der seiger
hendler selbst, schrib, wem er liberte, auch wer ime solchs zu nechstei
meß bezaln solt. Es solt. auch alda wie zu Nurmberg mit den bosei
schulden gehandelt werden, das die, ob deren gemacht, nit einer allein
sonder alle seigerhendler den schaden tragen musten.
An gemeltem ort zu Frankfurt must ein kauf, ein bezalung, eii
tagzeit von einer meß in die andern einem wie dem andern nit hohe
noch nydriger gegeben werden , welches alles nit mangel wurd gewyn
nen, auch den keufern nit beswerlichen sein wurt, sonder sie bette:
des ein froid, so einer gewiß weste, das sein nachpaur nit neher dani
er gekauft hette; derhalben von inen kein unwill wurd werden, zum?
von den armen.
Alle seigerhendler solten dem verordneten zu Frankfurt alle ir
kaufkunden anzeigen, auch ime demselbigen einen gemessen bevelc
geben, keinen frombdeu, sonder allein den alten kunten one burgscha
oder Versicherung zu verkaufen , damit nit lose frombde unbekannt
puben uns fursetzlich betriegen möchten.
No.88. 1529. 147
Z wuschen den messen mnst diser geordnet, ob der ein bekannten
auf sein schreiben etwas ließ zusteen, die liberung der kupfer an den
factor des seigerhandlers, an wem die Hberung wer, weysen , welcher
factor dasselbig, Avie yeczt geschieht, gein Xurmberg seinem seigerkauf-
man verrechnen ; und was also hernach der meß gelibert wurt, das
must auf die nechst meß in maß, als ob es die meß zuvor entpfangen
wer worden, bezalt werden. "Welches alles, dieweil man der Isleber kupfer
nit geraten kan und andere kupfer inen nit schaden tun, un eynich
nachteil, sover wir eynig sind, gescheen mag.
Zu Antorff, dieweil die kupfer der end von andern hutten nit
als gelegen als von Leutteuberg und Arnstadt, als den, so iennerhalb
waltz ligen , möchten mit vorteil gesant werden, kunt diser weg gefun-
den werden, das allein dise zwu hutten kupfer nach Hamburg und
Antorfl schickten, und was yede der end verkauft, das bey im eni
und trauen zu erkennen geben und so vil kupfers zu Xurmberg und
Frankfurt dester mynder zu verkaufen, auf ir anzal das tette. Weste
aber einer einen pessern, richtigem und pillichern weg, den mochte er
anzeigen.
Ausserhalb diser dreyer ort, als Nurmberg, Frankfurt und Antorf,
solt keiner kein kupfer auf seiner hutten noch andern orten durch
sich, noch ander, pey angesatzter pus, une wissen und zulassen der
andern ein, noch kein summa als über 20 centner nit zu verkaufen
verpflicht sein. Doch mocht einem reden auf seiner hutten den land-
leuten, kupferschmidten und andern solliche kupfer einziger weyß, so
sie unverarbeit nit aus dem land gefurt wurden, zu verkaufen für sich
selbst, unangezeigt und dargeben der andern, gut macht haben, damit
allenthalben dieselbigen hammerschmitt ungehyndert mochten erhalten
werden, dieweil doch sollichs nit vil laufen, noch austragen wurt.
So sollicher weg furgenomen wurt, kan ich pey mir eynichen
mangel, fei oder irthumb, den es gewynnen mocht, nit fynden. Ich
will mich aber des gern berichten lassen.
und kan auch sollichs uns mit gutem grund niemand verwyssen
mugen, dann gewißlich allem Teutschland nit nutzers, dann das die
wihr, so im selbigen Teutschland gewunnen und daraus gefurt wurt,
teur gekauft und widerumb teur verkauft, dann das die wolfeil gekauft
und widerumb wolfeil verkauft wurt, sein mocht. Dann wissentlich ist,
df.s metall ein aufenthalt Teutschslands ist; und ye mer es würdig und
giltig ist? je mer geltz ins teutsch land komet. Und ist der wahr, so
man zu verkaufen ins Teutschland fürt und teur ausgebracht wurt,
10*
l48 Ürkundenbuch zur Gescliichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
nit zu vergleichen; dann wie jenes dem Teutschland nutz also dis dem
Teutschland schaden und nachteil zufuegt.
Dise Isleber kupfer werden im verkaufen an dreien orten und
wagen weggewegen, neralich zu Nurmberg,, Frankfurt und Antort, in
welchen 3 wagen jedem wagmeister des jars 10 in 20 tl geschankt solt
werden, alle Isleber jarkupfer, so die gewegen wurden, alle und ein
yede post aufzuzeichnen , nemlich wievil centner, von wem und wer
die entpfangen; darin kunt ein yeder sich erlernen, ob ime gleich oder
ungleich das jar mit verkaufen gesciieen wer.
Dem Xolnisclien pley kunt euch ein kauf gesatzt werden und
durch disen unsern geordneten zu Frankfurt gescheen mugen, welchs
sunder zweivei uns des jars ein dapfers zutragen solt.
Durch dises mittel kunt disem und dem ganzen kupferhandei
auf den seigerhutten und zu Isleben geholfen werden , dann es sunst
durch keinen andern weg mit mynderm nachteil gescheen kan, es wolt
dann der allmechtig gott einen bestendigen frid in die land schicken,
welches aber nach gestalt der leuft und vorangezeigter ursach so bald
swerlich gescheen wil. Darurab je ehr sollich furnemen ins werk kern,
je besser das wer, dann so es yetzt nit geschieht, wurt es gewislichen
pis jar mit mererm schaden gescheen müssen.
Solt aber durch die leng des unfrids oder villeicht durch niachung
der menig kupfer zu Isleben so vil feyrent kupfer uns in der gewalt
pleiben wurden aus not, das villeicht ein jeder seigerer sich zu Isleben
kaufens enthilt, m. g. hern von Mansfelt ein Ordnung und maß mir
mynder machen der kupfer aufrichten müssen und nit verzilien , pis
das der handel mit dem gewalt an der seyten ligt.
Abschrift im Gewei'k. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Faket 24, Jlf.
89. 1529 [nach Jimi 2]. Nürnberg.
Jakoh Welsers gutachtliche Aeußerung zu dem Vorschlag CUrisfo/ih
Fürers, die Kupfer durch eine Hand zu rerkau/'en.
Am mitwoch den andern tag des monats Juni im 1529 jar iiaben
Sigmund und CristofF die Furer, Sigmund PJinzing und Hans Straub
mich Jacoben Welser zu inen aufs rathaus beruffen und den rathschlag,
der durch Cristoffen Furer in ietz jungst gehaldner rechnung zu Leuten-
perg begryffen ist, wie man die kupfer peu pessern wirden behalten
mocht, gelesin, pegert und statlicli angehalten haben, das wir uns zusara
verpflichten solten, ja oder neyn sagen, demselbigen nachzukomeu.
No. 88—89. 1529. 149
Darauf ich geantword, dieweyl ich als noch peu mir nit finden kund,
)b solcher rathschlag dergestalt zu nutz der loblichen herschaft zu
Uansfeid, m. g. h. und irer gnaden underthan, auch den gemainen
;aygerhendlern oder nit dinen wurd, auch nm- auüerhalb m. g. ern-
.'esten und ginstigen hern und freunden der mitgeselschafter der sayger-
mtten under I.,eutenperg etc. nit gepurn wolle, ja oder nein in disem
hun zu sagen, mir auch der abschyd geben sey, das ich über solch
irtikel mein gutbedunken Hainrichen Scherl zuschreyben, wellicher
lein wolpedenken dameben im Na ni bergischen markt Petry Pauly den
indem m. g. und gunstigen hern obgedachter mitgeselschafter furtragen
ol. Seye mein pegern, mir copia der artikl zu geben, so wolle ich die
lufs erst Hainrichen Scherl neben der peuschrift meines gutpedunkens
;usenden und irer antword erwarten. Und wiewol sich allerla reden
larzwischen verloöen haben, so ist es doch beu gedachtem abschied
lisraal belieben etc.
Und wiewol peu obanzaygter handlung niemand von wegen der
iVydmenischen geselschaft irer saygerhandlung gewest ist, haben sich
loch die andern obgemelden saygerhern hören lassen, das die obge-
lachten Wydmenischen geselschaft wol zufriden wem, das solcher
urschlag in sein furgang kem etc.
Dieweyl ich nun nit änderst befind, dan das mein lieber schwager
>istoff Eurer seinen furschlag mit gutem vleys bedacht und on zweyfel
?ut maynent zu furdrung und erhaldung dises erlichen saygerhandels
md zufurderst der loblichen herschaft Mansfeld, m. g. h. und irer
rnaden underthon dermossen bedacht hat, und aber am thon und lossen
lit weinig gelegen ist, wird ich aus gueter maynung pewegt, die zufel
Deiner beschwernus in diser handlung auch gutmaynent anzuzaygen.
So ich nun den effekt dises rathschlags pewieg, so find ich, als
«reyd ichs veiste. das der auf 2 stucken gegrundt ist, nemlich das
lin, wie man die kupfer peu erbern wirden, das ander, das man aym
'den saygerhendler dise kupfer peu dem geruelichem gemut behalten
no(ht, das kainer nach anzal seiner feuer mer kupfer verschliß oder
'erkauft, dan der ander. Aber daneben wil auch von neten sein, zu
)ed»?nken, das ich für das drytt und für ain hauptstuck acht, die
aclen dermossen furzunemen, das auch der verschleus der kupfer nit
:u liart gesteckt und wir hendler nit hinder ain solchen grossen rest
^etrungen, das wir über unser vermugen damith zu unfueg benottiget
Verden.
Nun wird durch vermueg- des rathschlags vermaind, das solchs
lur<Jh das mittel sold gefunden werden, das kaiu saygerhendler macht
1 50 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
sold haben, weder zu Nürnberg, Frankfurt oder Antorf, wenig noch vil'
kupfer zu verkaufen, sunder solt an yden getachten ort ain sunderer
factor bestelt werden, welcher uns hendlern kainem verband, sunder ain
sunderliclie darzu verortnete perschon sein solde, welcher von aller
hendler wegen verkaufen und eynem yden hendler nach Ordnung an-
weysen, was er an solchen liebern sold.
So find ich doch peu mir, als weyd ichs verste, nit minder, sunder
mehr not sein, wech zu suchen, wie dem verschleus der kupfer zu
helfen, als die peu disen geschwinden landleufen peu hochen wirden
zu erhalten.
Daraus mit grund erfolgt, das aygentlich pesser und furtreglicher
ist, das man dem selbsthendler sein band frey mit redlikayt zu handeln
offen loß, dan daß man im die spern und das verkaufen in ains band
stellen sold, den die sach nit betreffen ist. Dan ain yder leuchtlicli zu
pedenken hat, das der, dem es gilt und der umb sein bezallung, aucli
umb wolfart oder verterben sunderlich sorg tragen muß, ime die sach
haysser und vleyssicher anligen lest, dan der nit mehr zu hoffen hat
dan sein bestimpten Ion.
So dan die schleunich arbait zu Eysleben die kupfer für und fui-
häuft, hat man geruicklich zu ermessen, das nit allain durch dieselbig
schleunig arbait, sunder auch durch diß furnemen, wo nit suiuler
vleyssig die im pillichem werd peu disen geschwinden leuften zu
schyben gesucht, merung desselben rests und furdrung des versclileus
fremder kupfer tapfer verursachen und im end dohin komen wird, das
man doch denselben rest umb underhalt der verleg zu gelt zu machen
mit mer nochtayls wird verschuben müssen. Dan ob man diser zeyt
peu dem netten diser geschwinden landleuft im preß der kupfer ain
klains fallen sold, oder wo man yeden rest peu solchen wirden zu er-
lialten gedenken, wurd man dasselb mit solchem unfueg nachtayllicher
wegsei oder schadenkelf thun müssen, dardurcii vilmehr Schadens und
einpussen der hauptgueter erfolgte, dan aus einem klainen fal im pres
der kupfer.
Nun sol mein obgedachter furtrag nit dohin verstanden werden,
das mein rat oder maynung sey, die kupfer in abfal zu pringen, noch
der loblichen herschaft zu Mansfeld oder irer gnaden underthonen
ainichen unpillichen beschwerden, noch den heudlern nochtayl zuzu-
fügen, sunder aus zwayen beschwerlichen und uochtayllichen , wo ye
daß ain angenumen werden must, das minder beschwerlich oder sched-
lich anznnemen: das were, wo man neben fremden kupfern durch
No. 89. 1529. 151
}inen klainen fal dem verschleus treffentlich helfen mocht. Dan man
Ao\ wech hat, merlay andere kupfer zu messingwergk zu geprauchen
in der Eysleber kupfer stat, ^llain meret sich das Eyslebisch kupfer
lurch den zusatz der galmey mer und hocher dan die gemelten andere
vupfer. Wo aber dieselbigen andere kupfer im kauf so wolfayl geben
.vurden, das die messingschlager desselben kaufs mer genissen mochten,
ian des zunemens der Eysleber kupfer durch die galmay, wurden sie
irs nutz halben der fremden kupfer vil mer geprauchen, dan sie itzun-
der thun und der Eysleber kupfer sovil dest minder; wiewol ich hoff,
lieselbigen hendler Iren nutz betrachten und so gar ser nit fallen
werden, also das die erhaldung der Eysleber kupfer in zimlichem preß
lit allain in dem verkaufen der ains hand stet, sunder in vil mehr
andern feilen.
So ist wissentlich und mit grund vor äugen, das peu andern mehr
oartheyen kupferhendlern ausserhalb der, so die Eislebischen kupfer
saygern, auch ein merkliche und tapfere suma kupfer im forat vor-
handen ist, neben welchen uns Ey siebischen hendlern dester mehr not,
vil wech und mittel zu suchen, ain yder seine kupfer zu verschleyssen.
Derhalb die offen hand ains yden furtreglicher, dan die kupfer ainem
fremden zu verkaufen bevelhen, dan aygentlich der selbsthendler mer
wech zum verschleus, und wie er seine kupfer aufs höchst und pest
durch villerlay anschleg auch in andern hievor unbenenden landen,
la und anderer ort man Eisleber kupfer auch allain zu schlechter
kupfer- und nit messingarbayt gebraucht, durch sunderlich contrekt
stich und anderer weyß mit höchstem seim nutz, so er imer erheben
und erlangen mag und dohyn sunder zweyfel die factor nimmermer
gedenken , suchen und den verschleus der kupfer durch das mittel
meren, das durch den andern wech nit geschehen wurd.
und ob ainer oder mehr sagen wolden, so man das verkaufen in
ain hand stellet, so kund man nichtz dest minder teglich zusamen-
komen und ratschlagen, wie man vil kupfer schleussen oder vertreyben
mocht, so wayß ich doch und habs in erfarung, wie es get, wan man
dermossen hendel zusammenschlecht, das sich kainer der Sachen herz-
lich underwind, sunder sich ainer auf den andern verlest, und peu vil
hüten übel gehuett wird, das aygentlich in disem furneraen auch ge-
schehen und die verwanten gar selten und schwerlich zamenzu-
priagen sein. Und so sie nit peu einander wem, wurde sich ainer
oder mehr on peusein des andern nit gern tettlichs zu handien oder
zu handien bevelhen underwinden und also stets zu furdrung des
handeis mangel erscheynen.
1S2 Urkunden buch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Als vil ich aber pisher erfaren, hab ich als noch nit vernumen,.
das vil garkupfer in ainer zeyther under 6 i\ muntz hie um pargelt
^eben sey oder zu 6 fl 4 in 5 ß auf (> in 8 monat zeyt, darbeu
und an andern orten nach zinilicher anzal ungeferlich pillich und wo!
sold erhalten werden, wo inen änderst die hendler selbst nit schaden und
unfueg zufügen wolten. Dan ich gleichwol find, daß man die garkupfer
one nochtayl, dieweyl wir die Eyslebischen kupfer in hochem gelt kauft
haben, nit wol nehener geben kan, es were dan, das etlich andere kupfer
under den Eyslebischen verarbetteten, die sie in geringerm gelt zu sich
pracht heften, des ain fortel aber gleichwol erfind sich ergeben, das
man underschyd ioch in der saygerhendlern kupfer macht und etwan,
die auf ainer hütten gemacht, lieber hat, dan die auf der andern ge-
macht werden. In solchem val het ainer one sundern nochtayl paß
faller dan der ander zu geben. Wo aber über solchs ainer oder mehr
beredich wurden, wo die zusamensatzung der ainshand zu verkeufen
nit gesche, das der oder dieselben die guten Eyslebischen garkupfer ye
wolfayl und mit seinem nochtayl verkaufen wold, wer künde darfurl
Sunder wer zu achten, ebenderselbig am ersten enpfinden wurd, was
er gethan und was nutz er im selbs geschaöt het; sold derselb oder
dieselben mit erzaygung ungeschickter handlung verdinen. Daß ain
anderer, dem die ainshand nit gelegen wer, wie er wold, handien must,
gedeuht mich wider alle pillikayt und der herschaft zu Mansfeld m. g, h.
und irer gnaden unterthon, auch gemainer handlung nit zu guten ge-
handlet sein. Das pit ich aufs guttigist nit änderst zu vermergken,
dan aus der pillikayt unsers handeis notturft und gar nit, daß ich
yemand solihs zuwider oder nochtayl melde. Dan ich mich genzlich
vertrost , ain yder werde wissen , mit solcher geschicklikayt zu
handien, das es ime nutzlich und einer loblichen herschaft zu
Mansfeld m. g. h. und irer gnaden underthonen des pergkwergs
halben geferlicher weyß nit abtregich sey, deß wii- uns in unserm
handel, dieweyl wir die maysten kupfer haben, zu thun auch pillich
befleissen.
Den fortel, so man durch die ainshand im einkaufen der pley zu
Frankfurt haben mocht, loß ich in seim werd beruen. Dan wo der
furschlag mit verkaufen der kupfer durch die ainshand, wie ich acht,
nit furgang gewin, ist unnot, vom anschlag des einkaufens der plei vil
zu schreiben. Aber zu aim nachgedenken wil ich ermant haben, die-
weyl mau an vil orten diser zeyt ploy macht, das es ein halb ding
sein wurd, wo man die Rheinischen play^ allain in ain liaiul einzukauien
stellen wold.
No. 89. 1529. 153
Und wo m. g. h. die herschatt zu Mansfeld ye genaygt sein
wulten. inen selbst und gemainem handel peu disen geschwinden und
sciiweren leffen zu helfen und sich ain zeytlang minderung irer gnaden
zehent nit beschwern lossen wolten, so wer kain furtreglicher wech,
damit dem handel paß geholfen werden mocht, dan das man die mergk-
liche suma kupfer, so ytzuud in irer gnaden gepyten gemacht werden,
auf ain geringere anzal, wie ich vernim etwan von alter her gewest
sey, auf ein '22 in 25 M centner und darüber nit zu machen gestelt
wurde. Die selten, unaugesehen der schweren leff, danuocht mit fueg
underbracht werden. Und wo sich die left mit der zeyt pesserlen,
mocht man die arbait in irer gnaden gepyten auch pequemer wevs
wider meren. Das wil ich änderst nit dan zu ayner ermanung und
ferner nachgedenken anzaygt und darmit gar nit pegert, noch geraten
haben, das iren gnaden als m. g. h. entgegen sein sold.
Dieweyl ich dan beschlisslich daifur hab. das der löblichen herschaft
'ZU Mansfeld m. g. h. und irer gnaden underthon, auch gemainem
liandel furtreglicher und nutzer sey, das aim yden sein oßne band
mit dem seinen erlich und wol zu handien freygelossen werd, dan
das mau im oder inen die beschlissen sold, wil von unnoten sein, von
den andern artickln. die sich auf die Ordnung ziehen , wie es gehalden
werde, wo man das verkaufte in die ainshand stellen sold, zu schreiben.
Dan wo m, g. ernveste und ginstige hern die geselschafter der Leuchten-
])ergischen saygerhutte aus vorerzelten Ursachen und irer g. ernvest
und erberkayt selbst wolpedenken dasselbig auch für das pest halten
wurden, als ich mich des genzlich vertrost, so were das ander auch
gefallen.
Wo aber m. g. ernveste und erbare hern mitgeselschafter ye peu
inen beschlisslich finden wurden , nutzer und furtreglicher sein , das
verkaufen in ain band zu stellen, deß ich mich doch nit verseilen wil,
so find ich doch ein solche weydlefftikayt , wie solchs furnemen in ain
gleychmessikayt gestelt mocht werden, daß mir groß vor äugen wer,
solchs alles zu pedenken. Dan in der gleychmessikayt der gute in
den kupfern, dergleichen in anweysuug gueter oder verzuegiger be-
iHJzaller oder ob umb par verkauft, wem dasselb einzuneraen gepurn
wurd, in gleichstellung der werd des geltz an den orten, do sich der
wert flux endert, der lieberung und anderm noch so vil zu pedenken,
das es mir zu weyd vor äugen ist. Ich befind auch in ainem sundern
jirtikl, das allen kupferhern kupfer zu verkaufen verpoten sein sold,
iiusgenumen den, die in der nebe hamerschmid oder ander arbeiter, die
liupfer geprauchen, umb sich betten, den sold frey sein, derselben yden
154 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
kupfer zu verkaufen, doch über 10 oder 20 centner nit auf einmol,
das ye ein weydleft ding und uns zu sunderui nochtayl wer. Dan ich
ways wol gelegene gegenden, do vil kessel gemacht, auch ytzund neu
messinghutten aufgericht werden, gegen denen man des jars ain raerk-
hche suma kupfer underpringen mocht, ob man inen alle oder über
zwen oder dreu tag schon nit mer dan 10 oder 20 centner auf einmol
Heberte. Das zayg ich derhalben an, ob es ye dazu komen, das man
uns mit dem unsern frey zu handien die hend spern wold, das in
gueter acht gehalten wer, daß in solchem und anderm wolbedechtlich
fursehung geschech und auch die wech such, der befelch haben werd,
die kupfer zu verkaufen, das demselben auch unsere andere hendel,
als Silber zu verkaufen und wegsei zu bezallen, befolhen werde. Dan
mir nit fugen wird, das uns die hend, mit dem unsern redlich zu
handien beschlossen und die wegsei auf mich genumen werden selten,
wie pisher geschehen ist. Dan der das ain besorgen wird, besorgt
auch pillich das ander. Dan ich ye nit gern raten wold, mit unserm
glauben gescherzt wurde, dan wir peu unserm vorgethon zusamen-
satzungen noch lutzel ersprieslichs, sunder wol nachtayligs auf unser
seyten gefunden und enpfunden haben. Und hoff zu gott, es solle noch
so pald auf mein als auf den andern tayl schlagen. Dan gott ways,
daß ichs getreulich main.
So hab ich noch stets schwermutikayt , wie zuvor auch zu tayl
anzaygt, das peu der ainshand im verkaufen sich der rest der kupfer
ungezweyfelt tapfer und groß machen, des zum tayl Furer der leuft
halben auch besorgt, wie sein furschlag vermag. Derhalb uns allen
Mansfeldischen saygerhendlern und uns besunder, dieweyl wir die
maysten kupfer haben, solcher rest fast und hart umb gelt, wie ich
hoch besorg, betrangen, daß alsdan zuschissens gelten wirdt.
Aber euch, m. g. ernvesten und ginstigen hern, waiß ich nit zu
verhalten, daß, wo das furnemen im verkaufen der ainshand furgang
gewinen und peu derselben e. g. ernvesten und gunst für gut geacht
wurd, mir aufzulegen, daß ich von wegen derselben neben den andern
meinen gunstigen hern und freunden den saygerhendlern die artikl
darzu gehorich aufzurichten verhelfen sold, daß ich mich zu solchem
ganz ungenuegsam erken, insunder, dieweyl e. g. und gunst durch
vorangezaygte mein gutmaynen abzunemen haben, daß sich dieselbig
mit der andern saygerhendler maynung nit vergleicht. Und aygentlicli
wurde dis furnemen weyd mer yrsal und weydlefftikayt mit sich bringen,
weder die zusamensatzung der zwayer hutten Arnstat und Leutenberg
gethon , welche wir doch nie zu vergleichung haben pringen kunten.
No.89— 90. 1529. ' 155
Und ist nochmallen mein guttig pit und pegern, solch mein pedenken
nit änderst dan giitmaynent zu vermerken, wie es auch nit änderst
dan getreuer gueter raaynung geschieht, und thu mich hiemit e. g.
ernvesten und gunst treulich bevelhen etc.
Jacob Welser der eltter.
Niederschrift im Geicerk. Archiv zu Eisleben , Saigerhandel, Paket ^4, HI.
90. 1529 Juni 19.
Graf Hot/er roti Maus fehl verkauft durch Hans von Trotha dem Albrecht
Letscher und dessen Gesellschaft der Hütte Arnstadt sein Zehntkupfer
der Jahre 1530 u. 31, den Zentner für 12^ ^ fl> 3^9^^ Darleihung von
4000 fl durch die Gesellschaft.
Auf den neunzehenden tag des monats Junii im funfzelienhundefsten
und neunundzweinzigsten jare ist ein abred und kupferkauf gescheen
durch den ernvesten Hansen von Trot anstatt und von wegen des
edlen und wolgebornen hern Hoiern graven und hern zu Mansfelt etc.
unserm guedigen herrn umb irer gnaden zehendknpfer, so iren gnaden
des dreissigst und einundreissigst jare sollen gefallen, mit Albrechten
Letschern als von wegen seiner geselschaft des seigerhuttenhandels
zu Arnstatt. ouch sein wie hernach folgt (!): Erstlichen sollen die
geselschaft gemeltem unserm guedigen hern leihen viertausend gülden,
welche dise zwei vorgenante jare soUeu ire gnade innehaben; und ir
gnad soll solhches geldes zweitausent gülden mit hundert gülden ver-
zinsen ierlichen. Zu yedem in diesen zweyen jarn Leiptzger oder
Neuburger margkte sollen iren gnaden zu bezaluug der kupfer tausent
gülden bezalt werden: und die erste zalung soll sich anfahen in dem
ostermarkt des dreissigsten jai-s. Ob auch ire gnad vier oder fünfhun-
dert gülden vor einem markt wurd bedorfen , sollen dieselben (doch
auf abzug uechster darnachkunftigen fristen wider abgekürzt) unver-
sagt sein. Wir die hendeler wollen auch unserm guedigen hern zwei-
tausent guldin in golde die zwei jar und ein yedes jar insonderheit
uff mitfasten vorstrecken, die sein gnad auf nechstfolgenden Leipzischen
ostermarkt gewislich widerumb und unverzüglich der geselschaft in
gelde entrichten und bezalen. Der kauf ist für jeden centner rein-
kupfer Ißlebisch oder Mansfeldisch dreizehenthalbeu guldin one die prob.
Die zalung soll sein halb zu zweenundzvveinzig und die ander helft
zu einundzweinzig ganz zinsgroschen für ein guldin. Wo aber ire
156 UrkUndenbuch zur Geschichte des Mausfeldischeii Saigerbandels
gnad goldes notdurftig wurd sein, was man dann sollich gold über
zwenundzweinzig groschen wurd müssen nemen oder wexseln, sol
bemelter unser gnediger lier der geselschaft wider erstatten. Die Hett-
stetter kupfer sollen zu acht gülden abgerechent in vorgenannter zalung
werden. Und was die kupfer zu dem neuenjare über das bezalte gelt
sich wurden erstrecken, soll unseim gnedigen hern zu dank zu der
abrechnuhg bezahlt werden. Keinen einkauf sollen die geselschafter
dise zwei jare zalen. Und wo unser gnediger her mit uns oder wir
mit sein gnaden weiters kaufs nit einigten, sollen vorbemelte vier-
tausent guldin sampt verfalnen zinsen sampt einichem rest, wo der
unbezalt belibe, von wolgedachtem unserm gnedigen hern zu end des
einunddreissigsten jars den geselschaftern zu dank wider entricht and
bezalt werden. Sollichs steet und vest zu halten, sind zween gleich-
lautende briete, der eine mit wolbemelts unsers gnedigen hern pitzschir
bekrefftigt, Albrecht Letschern gegeben, der ander mit Albrecht Letschers
pitschir besigelt und wolbedachtem unserm gnedigen iiern gegeben.
Gescheen alles im tag und jare wie obberurt.
Ausfertigung mit dem Siegel Letschers (2 Luschen) im Gewerk. Archiv zu
Eisleben, Saigerhandel, Paket 3, XI.
91. 1580 Aug. 23. Augsburg.
Uebernahnie der Pfandschaftssetximg Dr. Johann Rühls für die
Schulden von dessen Schwager Jakob Heidelberg bei der Leutenhergischen
Gesellscliaß durch Graf Albrecht von Mansfeld, nachdem die Oesellschaft
die Erledigung Rühls durcli den Kardinal und Erzbis-chof Albrecht von
Mainz abgelehnt Itat.
Nachdem doctor Johann Rubel nach vermugen eines Vertrages,
so im michelsmarkt zu Ijeipzick des negstverschinnen neunundzwain-
zigsten jars einer ehrlichen geselschaft des seygerhutten handeis unter
Leutenberg verschrieben ist, im falh,wa Jacob Heydelberg, sein schwager,
mit hutten und bergwerg, haus, hoft', hab und guter zu bezalung der
schulden, so er obgedachter geselschaft verpflicht, nit raichen mocht,
das er alsdann mit seinem wonhaus, so er zu Eisleben hat, wolt nach-
volgen , welchs er dergestalt zu einem underpfand eingesetzt, wiewol
es den faih noch nit erraicht, wie dem allen, so hat er bey dem hoch-
wirdigsten durchlauchtigsten hochgepornen fiirsten und hern herrn
Albrechten cardinal und erzbischof zu Maidburg und Meinz churfurst etc.
Ko. 90-91. 15S0. 15?
so. viel erlanget, das sein chnrfurstlichen gnad zu erledigung obberurter
behausung sich gegen egedachten gesellschaftern iimb zweitausent
gülden alle Leipziger merkte auf ein yeden zweyhundert gülden zu
Leipzigk zu bezalen erpoten und auf den raichelsmarkt nach dato
negstkunftig anzufahen, welchs sich die geselschaft aus beweglichii
ursaehn beschwerd befunden. Domit aber seinen churfurstlichen
gnaden hirinnen zu unterdenigen gefalln hat mugen gelebt werden,
haben wir Albrecht graf und her zu Mansfelt etc. unsern mitgesel-
schaftern unser behausung zu Eisleben, so etwan Wolfen Luttichs
seliger gewesen und wir umb zweytausent gülden gekauft und bezalt,
zu einem willigen Unterpfand eingesezt, tun inen auch soliche frey,
unbeschwerd liirrait in craft ditz briefes einsetzen, dergestalt, wue sich
begeh, das eine ader mer tagzeit uit gehalten wurden, so sol der gesel-
schaft dieselbe behausung von uns in lehen und gewer volgen. Der-
nach sollen sie fug, macht und recht habn, dieselbe ires gefallens zu
verkeufen , zu versetzen und zu verpfenden als yr eigenthumb. und
ob etwas zuvor auf die schuld empfangen, dasselb sal uns die gesel-
schaft wiederumb eraus geben und die behausung für solche schuld
disser 2000 fl behalten. Soliche zweytausent gülden sollen Jacob
Heidelberg an seiner schuld letzt bald abtzogen werden, unangesehen,
(las doctor Johan solichs noch zur zeit zu tun nit schuldig. Domit
aber seine behausung frey gemacht, so hat er darum b gepeten und das
bewilliget, künftig keinen ein.spruch noch anforderung derwegen fur-
zuwenden, des zu merer urkuud sich mit eigner band hie unterschrieben.
Alles treulich und ungeferlich. Auch zu steter vester haltung haben
wir obgedachter graf Abrecht unser hantpetzschir zuruk diesses briefs
wissentlich tun drucken. Gescheen zu Augspurg nach Christi unsers
rterren gepurt der wenigem zall im dreyssigsten jar am 23 tage des
monats Augusti.
Das ich doctor Johann Rhul ein ehrlich geselschaft mit obberurter
20uOfl zu erledigunge meines hauß an hochgedachten meinen gnedigsten
liern geweist und mich aller ansprach an solcher suni verziehen habe,
bekenne ich mit dieser meiner eigen hantschrift, sal und wil auch
ynen ferner in nichts verpflicht sein.
Konzept nn<1 korriffiertes (ursprünglich ausgefertigtes, dann aber wegen einiger
Korrekturen und Zusätze tcierler ehtsiegeltesj Mundum im Gewerk. Archir su,
Eisleben, SaifieihaudeJ, Pnket 4, XII.
15S Ürtunclenbuch zur Geschichte des Man sf eidischen Saigerhandels.
92. 1530 Oktober 5. Graf Gebhard von Mansfeld an
die Grafen Hoyer und Albreclit.
Aufkündigung der Verlage für Dr. Dragstedts Feuer durch die Gesell-
schafter der Hütte Arnstadt und Aufforderung an die Gesellschaft, da.s
Hauptgeld Dragstedts und seinen jährlichen Gewinnanteil herausxuzahlen.
ünsern freiintlichen dinst zuvor, wolgeborne und edle freuntliche
liebe vettern und bruder. E. 1. haben uns ein schrift, von Cristoft
Furer und Letzschern an beiderseit e. 1. ausgangen, zugeschickt, darinnen
auf die handlung. so e. 1. des kupferkaufs halb mit denen zu Arnstat
vorgewendt, sie die kupfer lenger zu behalten ganz abschreiben. Die-
weil wir aber in keinen zweifl stellen, e. 1. haben in derselbigen gehaltn
handlunge aller der Sachen dinstlich, auch das, wie e. 1. graf Hoyer
wissen, Albrecht Tjctscher zu Mansfelt vortrost, wu innen des doctors
gelt lenger im handl gelassen, wolt er und sein geselschaft solche
kupfer lenger behalten, mit angezogen haben, und ist auf gefallen und
vorbessern e. 1. durch uns, auch e. 1. rete vor gut angesehen, den ge-
selschaftern vermuge heiligender copien zu schreiben; allein bedenken
wir, das auf gefallen e. 1. im eyngang die vertrostunge Albrecht
Letschers, wue im des doctors gelt lenger im handel gelassen, wolten
sie die feur lenger vorlegen, mit angezeigt werde, ab dardurch sie zu
vormugen, die feur lenger zu behalten, und über' das alles sehen wir
vor unser hie (?) notturft an , das zuvor und eher die schrift an die
geselschafter geschee, die vorschreibung, so sie dem doctor über sein
gelt geben, zu e. 1. und unsern henden bracht werde. Wue e. 1. dan
derhalb bei dem doctor, der, wie wir bericht, itzt zu Augspurgk sein
sol, zu suchen (?) haben ; doch so wollen wir dis alles in e. 1. vorbesern
und gefallen gestellet haben, und was e. 1. also hirinne vor gut an-
sehen, das sollichs durch sie den gesellschaftern in unser aller namen
zugeschrieben werde. Und haben e. 1. dis, denen wir freuntlich zu
dinen willig, nit bergen wollen. Datum Mitwochs nach Francisei
anno etc. XXX".
Gebhart GrafP etc.
an Graf Hoyern und Albrechten.
Copia der begriffenen notel, so mit eingeschlossen worden :
Omnes.
Unsern gonstigen willen zuvorn, erbarn besondere lieben. Nacli-
dem ir uns, grafen Hoyern und grafen Albrechten, den kupferkaut
doctor Drackstets aus befel euer aller geselschafter abgeschrieben, nnd
Ko. 92-93. 153Ö. 159
:is er in diser zeit nicht anzunemen sey und sodan benanter doctor
)i achstet sein hauptgelt, das er bei euch allen geselschaftern in euerni
gewerbe und savgerhandel der hutten für Arnstet liegen hat, ienger
dan für 4 monaten schriftlich aufgekündigt und ime das sampt seynen
gepurenden anteyl des jerlichen ausgesatzten geldes berurts handeis
von euch allen gefordert, ist derhalben unser gnediges gesynnen, ir
weidet uns angezaygt aufgekundiget houptgelt zuesampt den gepur-
lichen anteyl des jerlichen ausgesatzten geldes, so zue yder von euch
gehaltener jarrechnung, dieweyl doctor Drachstet sein houptgelt bey
euch im handel liegen gehapt und ime nach anzal desselben seines
houptguts doran zustendig, forderlich entrichten und zalen, dargegen
wir euch gnugsanie quittirung und vorwarung mit uberrichtunge euer
vorsclireibung und geselschafter brif. den ir etwan doctor ürachstet
zugestellet, tun AvoUen, der Zuversicht, ir werdet euch widerumb der
billikayt kegen uns erzaygen. Das seint wir in besondern gnaden
kegen euch alle zu erkennen und zu beschulden genaygt. Datum etc.
An Cristoff Furer und Albrecht Letzscher zue Nurnbergk.
Konzept im Geiverk. Archiv zu Eisleben, Saiget-liandel, Paket 2, Xlf,
93. [1530.]
Auseinandersetxung der Leutenberg iscJien Gesellscliaft mit Johst Peuder
und die von den Grafen Hoyer und Albrecht vorgeschlagene Form der
Lösung des Vertragsrerhältnisses bis Ende 1531.
Nachdem und als die geselschafter des seygerhandels under Leuten-
burg Jobsten Peuder lenger zu verkeufen beschwerunge furgewendt,
haben wyr Hoyer und Albrecht gevettern grafen und hern zu Mans-
felt, doch auf bewylligung der geselschaft und genügsame volstreckung
Jobsten Peuders vorsicherunge, volgende abrede gemacht:
Xemlich, das Jobst Peuder, wie er sich erpoten, der obgedachten
geselschaft an vorradt und ligenden gründen 10000 fl wyrdig, welche
unversetzet und unbeschwerd seyn sollen, einsetzen solte; wan solchs
gescheen, alsdan solte die geselschaft ynen das nestkunftig 31.jar mit
6000 fl leyhung verlegen, seine kupfer, wie itzt der kauf gewesen,
zalen und zu einkauf 50 fl geben.
Und darmit das gelt nyndert andershin, dan in den handel ge-
praucht und demselben zu notturft der herschaft wol vorgestanden, solt
ein factor, der mit eynnemen und ausgeben zu schaffen hett, verordent
werden.
160 Urkundenbuch zur Geschickte des Mansfeldischen Öaigerhanclels.
Nach endiing aber beineltes 31. jars solt der Peuder yrae eynen
anderen kaufman schaffen und solt von Bartolomey die geselschaft der-
maß abschlahen, darmit sie der leyhuug der öUOU fl zalt wurden.
Wurde aber eynicherley raangel an dem ausgeliehenen gelt seyn,
so solte erstatung genommen werden an dem eingesatzten underpfandi
welchs dan, wie vor angezeiget, unversatzt sein sali.
Wurde aber Peuder darüber die versicherunge, wie angezeiget und
er sich beruhmet, nicht tun können, sol es itzt mit dem abschlahen
der abrede nach gehalten werden.
Abschrift im Getverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhcmäel, Paket 4, XIII.
94. 1531 März 17.
Die Grafen Ernst, Hoy&r, Gehhart und Albrecht von Mansfeld ver-
kaufen Christoph Fürcr und dessen Gesellschaftern des Saigerhiütenhandels
vor Arnstadt die Hälfte aller Kupfer von den acht Erbfeuern Di: Philipp
Dragstedts des Jahres 1531 (den Zentner zu 12 fl), ivogegen diese auf die
Feuer 13 000 fl darleihen (darunter sol der doctor ader ausm handel
fnnftausent gülden, und ye das hundert mit fünf gülden, vorzinsen).
Bei Xichterneuerung des Kupferkaufs sollen die nach Michaelis produzierten
Kupfer zur Abrechnung der Schuldsumme dienen tmd der etiva verbleiben dp
Rest der Summe zwischen Neujahr und dem Ostermarlä bezahlt rverden.
Für diese Schuldsumme verbürgen sich die Grafen. Und sollen auch ge-
dachte hendler dis jar zweihundert gülden zu einkauf auf Petri und
Pauli reichen und geben.
Konzept mit Korrekturen von der Hand Christoph Fürers im Gewerk. Archir
zu Eisleben, Saigei-handel, Paket 3, XIll.
95. 1531 April 18. Mansfeld. Graf Hoyer von Maiisfeld
an Christoph Fürer zu Nürnberg.
Unterhandlungen mit Graf Heinrich von Nassau beireffend die Pacht
der von den Schetz bisher besessenen Galmeibergwerke.
Hoyer grave und herre zu Mansfelt.
Unsern gunstigen grus zuvorn erbar besonder lieber. Wes uns
unser diener und lieber getrauer Wolf von der Hayde des galmi halboii
von unserm freuntlichen lieben schwager graf Heinrichen von Nassau etc.
No. 94-96. 1531. 161
un
r antwurt seynes wieder ankomens pracht und behendet, hapt ir aus
ngeschlossener copey zu verlesen. Nachdem wir dan aus gedachts
sers dieners habenden rauntlichen berieht vermerken, wo dreyhundert
gülden über das, so Erasmus Schetz und Arten von Prun jherlich
geben sollen, solchs were die ersten vier jar jherlich sechzehenhundert
uiul die andern achte des jhar siebenzehenhundert gülden, nit an-
gesehen , das es desfals auf weyter fiirderunge unsers Schwagers bey
kay. mt. unserm allergenedigisten hern nit mangel haben solt, wie sich
auch sein lieb solchs zu thune gegen unserm diener hoch erpotten.
Dieweil dann nhu in solcher Sachen nit geseumet sein will, sunder die
noth zum ehesten darzu zu thun erfordert, derhalben ist unser genediges
begeren und ansynnen an euch, ir wollet uns zum furderlichsten zu
erkennen geben und schrieftlich anzeigen, was euer bedenken hirinnen
ist oder was vorzunehmen sein sol; dan in angezeigter sach, wie ge-
nielt. nit zu verharren, noch auch lengerunge vorzuwenden. Solchs
luiben wir euch, domit yr bericht disses handeis haben muget, nit
wellen verhalten und seint euch mit gunstigem willen und allem guten
geneigt. Datum Mansfelt, dinstages nach quasimodo geneti anno etc.
im XXXL
Außenadresse: Dem erbarn unserm tesondern lieben Cristof Furern zu
Xurubergk zu aygen banden.
Besiegelte Ausfertigung im Genn. Nat. ^^useum zu Nürnberg, Schewrl-Archiv,
a XVI 5,
\}{). 1531 April 30. Mansfeld. Graf Hoyer von Mans-
feld an den Herzog Antonius von Lothringen
und Bari.
Einforderung einer Schuldsumme für geliefertes Kupfrr ron 2vikolaus
Ferioii xu Niclas Pforiteti.
Durchleuchtiger hochgeborner fürst, euern fürstlichen gnaden sein
mein ganz willige und unvordrossene dinste mit allem fleis zuvorn.
Gnediger fürst und herre, meine vorwanthen Cristofi Fuhrer und Albrecht
Le;zscher, die gar lange zeit in der grafFschaft Mansfeld erbarlich mit
dem kupferkauf gehandelt und noch, haben mir geschrieben und an-
ge>;eigt, wie einer e. f. g uuderthauer zu Niclas Pfortten, Niclaus
Feion genant, für etliche kupfer, die sie yme vorkauft, sechshundert
un 1 achtundfunfzigk gülden an gold ineu schuldig sey, wie dan e. f. g.
1". halben weitern irengrundund bericht aus ingelegter irer supplication
GeschichUq.d.Pr.S. Bd.XXXXVIl. U
162 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels. |
gnediglich haben zu vornehmeu etc. Nachdem sie mich dan umb vor
Schrift an e. f. g. ynen mitzuteilen gebeten, hab ich die aus dem, das
sie meins wissens alwege nicht anders dan aufrichtig und redlich ge
handelt und noch, nicht mögen versagen, gantz dinstlichs fleis bittende
e. f. g. wollen iren underthanen Niclaus Ferion ernstlich v^reyßen unc
anhalten, auch bemelten clegern, meynen verveanten, mit gnediger hui
erscheinen, das sie von dem beclagten Niclaus Ferion gutlich und am
ferner muhe und unkost bezalt werden und sie sich meyner vorschrif
bey e. f. g. genossen mugen rhumen und freuen. Das umb e. f. gnad(
meins Vermögens zu verdienen, will ich allezeit widerumb unverdrosser
und willig befunden werden. Bitt e. f. g. gnedigs schriftlich antwurt
Geben zu Mansfeld, am dreissigsten tag Aprilis anno domini XV<= XXXI
e. f. g. williger diner
Hoyer graff etc. manupropria
Dem durchleuchtigen hochgebornen fursten und hern hern Anthonio her
zogen zu Lottringen und Bari etc. meynem gnedigen hern zu seiner f. gnadei
banden.
Abschrift von einer Hand der Mansfeld. Kanzlei (wahrscheinlich Beilage zi
einem Brief Graf Hoyers an Chr. Fürer) im Germ. Nat. Museum zu Nürnberg
Scheurl- Archiv, Akten XVI, 5.
Büchaufschrift (von Chr. Fürers Hand): Copey graffen Hoiern unsern hall
furschrift an herzogen von Loteringen, den Johan Ferion belangent.
97. [1531.]
CristofF Furers bedenken
des kupferkaufs halben.
Demnach die Schwatzer kupfer so wol in Nurmberg als im Nider
land dem Eyslebischen zu nachteil einreissen und on vertreibunge
grossen nachteil tun, wer ein anschlag dem Eyslebischen zu gut für-
zunemen in gestalt, wie hernach volget:
Also anfenklichen zu achten ist, das in alles jerlichs bis in vier
undzweinzigtausent zentner Eisleber kupfer gemacht werden; sin(
davon dann X«" zentner in Nurmberg und di XIIII" zentner in Frank
fort ins Niderland, in gemeinen messingarbeit zu vergiessen, achtlicl
zu verschleissen und zu vertreiben.
Gemelter schleuß und Vertreibung derselben kupfer mag man sicl
versichern, dweil man der galmey zu der messingarbeit nit geratei
mag, nemlich erst für die X"" centner uff Nurmberg, schleislich raii
No.96— 97. 1531. 163
dem galmeykauf mit Schätzen und Prennen, die dann kay. m* galmey
in iren handen haben, umb so vil man jerlich zu der messingarbeit in
Normberg bedorf, in eim zimlichen und gleichen preis zu erlangen.
Und der andern XIIII" centner gen Frankfort und in di Nider-
land herab vertreibens Versicherung halben wer mit Schetzen und
Prennen auch ein furschlag zu machen, nemlich dweil sy Schetzen und
Prenn die galmey im Niderland auch zu verkeufen und uszugeben in
ihren handen haben, das man sich mit inen dessgeleich auch vertrüge,
inen ein summa kupfers, als nemlich IUI™ centner jerlichs, als für ir
eigene traterbeit notig, in einem zimlichen preis volgen Hesse und
verkeufte.
Mit den andern X"" centner macht man mit Schetzen und Prennen
ein geselschaft ufFrichten, nemlich das sy den halben teil derselben, als
V" centner, in einen zimlichen preis zu bezalen auch annemen und
also umb die X^ zentner, halb uff Hamberg herab ins Niderland und
halb uff Frankfort verordnet, umb vertrieben zu verorden mitsampt
den Eyslebischen huttenherrn in ein geselschaft zu treten und angiengen,
darnach Schetzen und Prenn durch der galmey notigung gemelt Eis-
lebische für alle andere sorten kupfers umb vertriben anzusetzen und
zu vergwisen vermugen gemelter X"* centner kupfer handlung; sollen
alle messen zu Frankfort des verkaufen und einbringens rechnung
dalten und des den halben teil den Schetzen und Prenn ausreichen
and gut tun.
Nu ist wol abzunemen, wie durch gemelt galmey handlung xyiTTT"
lentner Eysleber kupfer Vertreibung jerlich zu vergwissen sey, so feiet
jretzt nichts anders dann ein zimlicher vertrage des preis, wie man den
^emelten Schetzen und Prenn nemlich die im'" centner vor sich besonder
5u ir trot- und messingarbeit zu nemen, damit auch die V" centner
in die X"" centner geselschaft zuvorn angeschlagen solten werden; solt
man sich dann in demselben preis sich zimlichen und pillich wollen
lialten, machten Schatz und Prenn sich darnach im galmeykauf auch
juetlich erzeigen und finden mugen lassen.
Wie vorgemelt, haben sich die Schwatzer kupfer nemlich vast vil
ioben zu Nurmberg, auch hie nieden im land in gebrauch zu bringen
mgehaben, und ist sich zu versehen, dannoch sy erfunden werden,
t^lichs in merern gebrauch gebracht werden sollen, besonder so der
preis sich also nidert und umb die XXV ß flamsch das hundert in Ach
^elibert gegeben wurde, auch in der arbait vor den Eyslebischen über
»n schillig das hundert nit underscheididigk. Tut darumb not, mit
Jwi grafen von Mansfeld so vil zu handien, wollen sy anders ir kupfer
1 64 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
vor allem anderm kupfer in Werbung und vertrieb erhalten, das ei'
so wolfeil zu verschaffen, damit man mit zimlichem nutz die kupfe
machen und umb die sechs gülden den centner in Frankfort geliber
verkaufen und geben möge.
Abschrift von Schreiberhand im Geweric. Archiv zu Eisleben, Paket 23, V.
98. 1531 Juni 21. Mansfeld.
Graf Hoyer von Mansfeld verkauft an Albrecht Letscher und dessen
GesellscJiaft des SaigerJmndels zu Arnstadt seine Zehntkupfer der Jahr
1532 und 1533 (den Zentner für 12^/2 fl), wofür ihm die Oeseltsclinj
4000 fl vorstreckt (von denen 2000 jährlich mit 100 fl zu verzinse]
sind) und sich verpflichtet, nötigenfalls mehr Geld vorzuschießen.
Keinen einkauf ist man s. g. zu geben schuldigk.
Protokoll und Entwurf im Oewerk. Archiv zu Eisleben, Saigei'hand^
Paket 2, XIV. ,
99. 1531 Dezember 1. Nürnberg. Die Gesellschafte]
der Saigerhütten Gräfenthal, Arnstadt, Steinacl
und Schwarza an die Grafen Hoyer, Gebhard
Albrecht und Philipp von Mansfeld.
Haben sich xusammengetan , um ihre im Preis gefallenen Kupfer ii
Nürnberg und Frankfurt durch eine Person zu verkaufen; bitten, Welsei
zu bewegen, mit seiner Gesellschaft diesem Abkmnmen beizutreten.
"Wollgeborne und edle , eurn gnaden seind unser unterthenig un(
ganz willig dienst zuvor. Gnedige herrn, e. g. ist sunder zweifei unver
porgen der abfall und unwert der geseigerten Eysleber kupfer. Da
kumet zum meisten aus dem, dieweil derselbigen villeicht mer, wai
man der mit fug verkaufen mag, gemacht werden. Und wir seiger
hendler ein yeder besunder besorgt, die kupfer mochten im in seine i
gewalt mit häufen ligend bleiben, daraus dann einem gelds, die anderi
kupfer, so in e. g. herrschaft teglich gemacht, zu verlegen, zerrinnei
mocht. Sicht derhalben einer ein kleihs nit an, gibt hin, gelt zu loeser
Das thut nun nit einer allein, sunder wir alle zugleich; daraus enl;
springt ein grosser abfall derselbigen kupfer, wie dann das allenthalbei^
wissend und vor äugen ist, ungeacht, das der nit ein pfund mer dam
No. 97-100. 1531-1632. 165
Lin>t verkauft hat. Dieweil wir dann dasselbig vermerkt, das solcher
il zum meisten theil von uns hendlern geschieht, haben wir unten
enuute uns bewilligt, unser kupfer alhie zu Nurmberg und Frankfurt
ugleich nach anzal eins yeden feur durch ein person zu verkaufen.
)ieweil aber, ausser unser, die Welser zu Nurmberg nit darein be-
lli igt, ungeacht das wir im Jacoben Welser solch unser Vereinigung
ngezaigt haben, auch in mit seinem kupfer gleich uns einkumen
aben wollen lassen, aber solchs hat von im nit angenomen wollen
erden. Dieweil aber unser furhaben ausserhalb gemelts Welsers und
er seinigen bewilligen schwerlichen zu sunderer besserung mag ge-
{eiciien, so haben wir hiebenante huttengeselschaft e. g. als denen, so
■olclier schad im end am beschwerligsten heimgedeien mocht, unter-
leniglich dem handl zu gut wollen anzeigen, damit, ob o.g., so ferr
s (lenselbigen gefeilig, mit gedachtem Welser oder seinen geselschaftern
.ülten handeln lassen und sie villeicht vermögen, sich neben uns in
olehe eintrechtigkeit zu geben, das wir ye in disem furnemen nit
Hein uns, sunder e. g. und allen kupf erhandlern, wie gut abzunemen
St. bedenken. Bitten darauf e. g. mit diesem unserm eigen botten
nedigen rat, gutbedunken und antwort. Dann e. g. als unsern gnedigen
erjen untertheniglich zu dienen, erkennen wir uns schuldig und
ig. Datum Nurmberg, den ersten tag Decembris in den XXXI ten
e. g.
unterthenige die geselschafter der seygerhutten
Grevental, Arnstat, Steinach und Swartzach.
Äußenadresse: Den wolgebornen und edlen herrn hern Hoyern, Gebharten,
Ibrechten, Philipsen graven und herrn zu Mansfeld und edelr herr zu Heldrungen
insem gnedigen herrn Iren g. aamptlich und aunderlich.
Ausfertigung im Geweric. Archiv zu Eisltben, Saigerhandcl, Paket 24, III, mit
V^scMußsiegeln (1. Sigmund Fürer, 2. Hans Strato, 3. Albrecht Letscher).
.00. O.D. [Anfang 1532.]
Listruction, was von wegen aller meiner g. h. von Mansfeld an die
seigerhendler zu Nurnbergk durch N. getragen werden sali:
Nach uberantwurtung der credencz und ansagung gunstigs und
^neigts willens zu vormelden, das ire gnaden glaublich angelanget,
itzo eine zeitlangk her eine grosse menige kupfers ausserhalb der
Bislebischen kupfer kegen Nürnberg gefurt und noch teglich dohin
166 Urkundenbuch zur Geschichte des Maasfeldischen Saigerhandels.
bracht, welliche dann durch die handwerker daselbst nicht allein in die
^robe, sundern auch in die deine arbeit, als drat, messing, blech und
anders verarbeitet wurden, das also, dieweil dieselben kupfer etwas zu
grob und zu solcher arbeit nicht geschmeidig gnugk, muste durch sie
Eislebische kupfer, ane das es sonst nicht sein kont, darzu gebraucht
und darunder gemischt werden.
Dieweil dann die Eislebischen kupfer, wie sie abzunehmen betten,
dadurch in einen val komen mochten, derhalb were irer g. guts ge-
synnen, sie weiten sich dem handel zu gut allesampt underlangk ein-
trechtigklich voreinigen und entschliessen, das alle die handwerger und
andere, so inen in Nurnbergk und anderswo ire Eislebische kupfer ab-
keufen werden, zuvor und ehe sie inen die kupfer volgen lassen, bei
iren trauen und guten glauben zusagen, dieselbigen unvormischt und
ane zusatz der andern frembden kupfer alleine zu verarbeiten. Und
was sie die hendeler ausserhalb des sonst für mittel und wege für-
zunemen wüsten, dadurch die Eislebischen kupfer in Steigerung brachl
ader zum wenigsten in itzigem wert erhalten, das sie solchs inen selbsi
zum pesten und zu erhaltung des handeis mit vleis auch suchen und
furnemen weiten. Wie dann ire gnaden keinen zweifei truegen, sie
wurden solchs mit hoichstem vleis furzuwenden nicht unterlassen.
Zum andern das sie bei einem erbarn rad, wo es die notturft er-
heischet und es ane das nicht furzunehmen, die sach dahin richten
wolten, das die arbeit, so aus den Eislebischen kupfern gemacht, sie
sei dein oder gros, mit einem sunderlichen zeichen vormerkt und ge-
zeichent werden mocht. Was nun von wegen irer gnaden beneben
inen bei einem erbarn rad ader sunst fordern kan, das sal er irem be-
denken und rat nach, darmit es dermas verordent, treulich und mil
vleis thun.
Außerdem soll er mit den Hämllern betreffs der 10000 fl verhandeln, die deti
Grafen von Beinstein durch die Hüttenmeister für den Kohlenkauf bezahlt tverderi
müssen (diese erhalten dafür 10 Jahre lang 200 Scliock Fuder Kohlen).
Entwurf und Abschrift (der Eeinsteinische Kohlenkauf nur in letzterer) im
Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 24, III. Vergl. No. 103.
Der Entwurf ist offenbar von Caspar Müller geschrieben.
No. 100-102. 1532. 167
101. 1532 März 14. Nürnberg. Christoph Fürer an
einen Mansfeldischen Diener auf der Fastenmesse
zu Frankfurt.
Entschuldigt sein Ausbleiben; statt seiner hat Lienhard Stocklieimer
Vollmachten.
Main ganz willigen dinst zuvor edler und vester gunstiger her und
urdrer. Ich hab mich genzlich versehen gehabt, ich wolte selbst disse
nesse zu Frankfurt gewest; ich hab es aber aus Ursachen, wie euch
mein schwager Linhart Stockheimer berichten wirt, unterlassen und an
mein stat gemelten Stöckheiraer mit befelch und gewalt abgeferdigt,
iinstlichs fleis pittent, ir wollet ob meinem aussenpleiben nit beschwerten
tragen, sunder euch mit gemeltem Stockheimer im pesten vorgleichen,
ach die Sachen gegen dem Schezischen also halten, damit ich pei innen
ungemelt und unvormerkt plib, pis so lang die sach ir entschaft er-
angt. Das pin ich um euch zu vordinen ganz willig. Datum Num-
»erg donerstag nach Letare im 32 jar
e. e. w.
Kristoff Furer.
Außemulresse : Dem edlen und vesten meiner g. h. von Manafelt gesanter im
eugen faatmes zu aigen banden.
Besiegelte Ausfertigung im Germ. Nat.-Mi*seum su Nürnberg, Scfienrl- Archiv,
Akten XVI, 5.
102. 1532 Montag in Osterfeiertagen.
Sigmund und Christoph Fürer, Gebrüder, Albrecht Letscher für sich
und seine beiden Brüder, Wilhelm Schlüsselfelder und Veit Wolkenstein,
Bürger zu Nürnberg, tun sich auf 4 Jahre, von Ostern 1532 an gerechnet
bis Ostern 1536, zusamnun zu einem Gewerbe oder Handel der Schmelx-
und Saigerhütte Arnstadt in Thüringen, die sie von Graf Heinrich zu
Schwarzburg Herrn zu Arnstadt und Sondershausen zu Lehen tragen,
darin kupfer zu schmelzen und silber daraus zu seigern, auch andere
arbeit und hanthirung auf der hutten und derselben flecken zu treiben.
Ostern 34 soll die eventuelle Verlängerung des Vertrags beraten werden.
Die Hütte samt ihren Gebäuden und dem Werkzeug soll diese vier Jahre
micht höher als 1500 fl im Hauptgut angeschlagen werden. Jährliche
'Rechnungslegung Ostern. Weiter ist abgeredt, was wir obgemelte in
diesem unserm handel schliesüch für gut ansehen, das sollen inen die
168 Urkundenbuch zur Geschiclite des Mansfeldißchen Saigerhandels.
andern geselschafter, so in diesem brive nit benent, inen lassen gefallen
und gar kein widerredt dargegen haben. Die fremden Gesellschafter
sollen keinen Teil an den alten Schulden haben. Bei Streitigkeiten soll der
liat XU Nürnberg entscheiden.
Ausfertigung auf Pergament mit 5 Siegeln im Kgl. Kreisarchiv zu Nürnberg,
D No. 1615.
103. o.D. [1532.]
Instrucion,
was von wegen aller meiner gnedigen hern von Mansfeld durch N.
an Jacob Welsern den eitern zu Nurnbergk soll getragen werden:
Nach uberantwortung der credentz und ansagung gunstiges willens
zu vormelden, das iren g. von den andern saigerhen delern durch schrift
anzeihe gescheen, aus was Ursachen die Eislebischen geseigerten kupfer
dermassen, wie für äugen, in abfal und unwert komen wereu und noch
teglich quemen, mit vermeldung, das sie nicht verneinen konten, das
solcher abfall und unwert derselben zum meisten aus irem selbst ver-
ursachen und sonderlich aus dem, das ein ider in losschlaang seiner
kupfer, darmit irae zu Verlegung der andern kupfer in irer g. herschaft
geldes nicht zurynne, ein geringes nicht ansehe, sondern mit denselben
losschluege, entsprung und dartlosse. Derhalb sie dan dem ganzen
handel zu gut, und dweil disser zeit kein anderer wegk, der sachen zu
helfen, ires achtens zu finden were, hetten sie sich underlang ent-
schlossen und vereinigt, alle ire geseigerte kupfer zu Nurnberk und
Frankfurd zugleich nach anzal eines iden feur durch eine person zu
verkeufen, mit weiterm bericht, wiewol sie ime dem Welser solhe Ver-
einigung sampt allen Ursachen und umbstenden, wodurch es gut und
die hoe notturft sein wold, angezeigt und inen dermas mit seinen und
seiner geselschaft kupfern in dieselbe Vereinigung auch hetten kommen
lassen wollen, hett er doch solhs nicht annemen, sondern mit seinen
kupfern frei stehen wollen. Derhalb sie dan verursacht weren , solhs
für sich selbst furzunemen, darumb sie dan auch den kupfern einen
preis, wie dieselben hinfurt verkauft werden solten, gesetzt; und haltens
genzlich dafür, durch denselben weg die kupfer in Steigerung zu bringen
ader doch zum wenigsten in yzigeni wert zu erhalten. Wie dan irei
g. achtens ime dasselb durch obberurte die andern seigerhendeler mii
weiterm grund, dan es alhir umb kurz willen angezeigt, vermeldei
sein wirdet.
No. 102-103. 1532. 169
Als betten ire gnaden demselben bandel notturftigklich und mit
vleis nachgedacht und konten bei inen wol ermessen, wo demselben
val der kupfer durch den ader andere wege in der zeit nicht fiir-
getracht und also, das die entweder in Steigerung bracht, ader aber
zum wenigsten in yzigera wert erhalten, das solhs nicht allein allen
seigerhendelern zu schaden, sondern auch furnemlich im end iren
gnaden und dem ganzen berkwerk zum höchsten und beswerlichsten
heiragedeihen wurde. Und aber ire gnaden über notturftige berad-
schlagung dismals, dieweil die leufte sich so selzam und unfridlich
craigen, bei inen selbst keinen nuzern und bequemern weg, dadurch
der sach mit dem geringsten nachteil gehulfen werden möge, erdenken
können und doch das auch darneben bewegen, das solhe Vereinigung
vilbemelter hendeler, so er der Jacob Welser und seine geselschafter
in derselbigen einung nicht seint, nichts sonders fiirtreglich sein mochte.
Demnach were irer gnaden gnediges gesinnen, das er in dem ge-
legenheit und wolfart des ganzen handeis, auch seiner geselschaft selbst
und furnemlich der herschaft, sonderlich in was abfal und unwert
dennest die kupfer in kurz komen, bedenken wolt. Und dieweil er
Ton wegen seiner geselschaft, so er sich darein begeben wurd, un-
zweifhch gleich so vil kupfer als sonst, wan er frei steht, wird ver-
keufen, die auch als teuer, wo nicht teurer dan sonst ausbringen können,
also das es ane allen zweifei ime und seiner geselschaft zu keinem
nachteil, sondern, wie bemelt, vil ehe zu besserung reichen werde; er
wolle sich in solchen vertragk zu begeben nicht abschlaen. Dan ap
er wol die seinen kupfer villeicht etwas basfeiler dan in angesetztem
vereinigten preis geben und der also mer dan die andern, der ursach
das er die nheer geoeu wurd, verkeufeu mocht, so wurd es ime doch,
über das es den andern heudelern, auch dem ganzen kupferhandel
nicht einen geringen nahteil wirkete, nicht vil zutragen. Ire g. wolten
sich aber genzlich versehen, er werde solhs zu verhuetung obberurts
nachteils, dem handel, auch ime selbst zu gut, nicht weigern.
Und sold sich j!^. erbieten, ap er villeicht in dem, wie es ime von
den andern angezeigt, beswerung ader bedenken hett, wolt er sich von
wegen irer gnaden zwuschen inen gerne gutlicher handelung under-
lahen und sie mit irer allerseits rad und zuthun in demselben ver-
gleichen und also, dieweil dennest am tage, wie beswerlich der handel
Kteht, und sonderiich, das bei dem wolfeil geben der geseigerten kupfer
der handel aus m-sachen, wie er und alle hendeler selbst wüsten, in
<lie harre nicht erhalten werden kont, das das, so ihr aller und des
j^zen handeis wolfart furgenomen wurd.
170 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Endlich zu vermelden, das ire gnaden angelanget were, wan die
zeit der jar, welliche er sich mit seinen geselschaftern vereinigt, umb
und verschienen, das er lenger in die herschaft zu handeln nicht be-
dacht were. Wiewol nu ire gnaden aus dem, das er sich die zeit her
allewege in seiner handelung kegen ire g., auch die huttemeister erbar
und ufrichtig gehalten, beneben andern in irer g. herschaft für einen
hendeler, so fern es sein gelegenheit gewesen were, wol lenger betten
leiden mögen, wolten doch ire gnaden inen an seiner gelegenheit und
pesten nicht hindern. Nachdem aber ire g. achteten, das ime in der
herschaft auch nichts unerbars und das, so man zu thun schuldig ge-
west, bejegent, er auch ane zweifei ane sonderlichen nachteil von dem
handel, so es den weg erreichet, komen werde, so wollen ire gnaden
gnediglich an ine begert haben, das er sich des handeis halb in irer
g. herschaft, wiewol ire g. sich des und merers aus erbarkeit zu ime
vermuten, auch derwegen seiner person halb nichts an ire gnaden ge-
langet, wie dan auch nicht ursach dazu gegeben, dermas vernemen
lassen, solhs auch seinen soenen, tochterraennern und andern den
seinen also befeien wolle, dadurch in betracht der pillikeit yemands
nicht anders, dan das von den gnaden des almechtigen der handel recht
und wol stehe, auch forderlich in eine mergliche besserung durch gottes
hulf zu bringen gehofft wirdet, etwas zu abscheu eingebildet werde.
Solhs wolten ire g. gnediger meinung an inen gelanget und begert
haben, das nicht anders dann gnediger meinung zu vormerken, und
woltens kegen ime gnediglich zu beschulden geneigt sein.
Entwurf und Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhanäel,
PaJcet 24, III. Vergl No. 100.
Der Entwurf anscheinend von der Hand Caspar Müllers.
104. 1532 April 5. Nürnberg. Bürgermeister und Eat zu
Nürnberg an die Grafen Hoyer, Gebhard, Albrecht
und Philipp von Mansfeld.
Lehnen es ab, den Messingschlägern und Drahtziehern vorxiischreiben,
ihre aus Eisleber Kupfer verfertigten Waren besonders xu zeichnen.
Wolgebornen herrn, unser willige dienst seien eurn gnaden mit
vleis voran berait. Gnedigen herrn, eur gnaden haben verschiner tag
durch iren gesandten Vollraten von Watzdorf bei uns anbringen und
No. 103-104. 1532. 171
gesinnen lassen, darob zu sein und zu verfugen, das aller messing und
drott, der in unser stat Nurmberg aus lauter Eisleber kupfer gemacht
wurdet, mit einem sondern kuntlichen zeichen sollte gezeichent werden.
Das haben wir an unsere bürgere des messingschlaher- und trotzieher-
liandwergks. als die soliche sachen am höchsten betrifit, gelangen lassen.
Die zeigen an, das inen irer handwergk, gewerb und narung halb in
viel wege ganz beschwerlich were, solich zeichnen zu gedulden, mit
meld ung allerlei ansehlicher Ursachen, so sie derhalben darthun mochten ;
unter anderm aber darumb, das sie zu irer arbait des messings und
trots gar seilten oder nymer lauter Eisleber kupfer geprauchen, sonder
demselben kupfer, sollen sie änderst gute bestendige arbait machen,
ander kupfer ausserhalb Eislebers zusetzen müssen. Wie sich dann
zu etlichen maln zugetragen, das das Eisleber kupfer gar nit in unser
stat Nurmberg gefurt worden und dannoch die arbaiter diser baider
handwergk iren handel durch andere frembde kupfer getriben, auch
guten messing und trot daraus gemacht haben. Zudem das auch
soliche Eisleber kupfer nit zu einer yeden arbait und gattung irer
handwergk dienlich seien und ein yeder maister diser handwergk on
das mit einem sondern zeichen, so sie zum teil von ihren eitern ererbt,
zum teil sonst herbracht und gepraucht, versehen sein, damit sie ir
gemachte arbait pflegen zu zeichnen, und sich yezo sonst andere mer
mengel und geprechen, dann hievor beschehen, bei den Eisleber kupfern
aus der kupferherrn oder saigerhandler Verursachung erfinden etc.
Wiewol wir nun für uns selbs ganz genaigt wern, eur gnaden beschehem
ansuchen stat zu thun, können doch eur gnade als verstendige graven
selbs bewegen, das es nit zu geringer beschwerung diser beder als
zwaier tapferer stathafter handwergk unser stat wurde gedeien, wo wir
sie über ir waigerung und angezeigte wichtige beweguugen mit einem
andern zeichen, gemes eur gnaden gesynnen, belestigen solteö; wir
wollen des nachteils und ringerung, so gemeinem handel, wandel und
gewerb bei uns, welcher nit den cleinsten teil an diesen zweien hand-
Avergken hangt, daraus gewislichen ervolgen wurde, geschweigen.
Bitten darauf eur gnade ganz dienstlichs vleis, die wollen dise unser
^vaige^ung zu keinen Ungnaden, sonder aus den gemelten Ursachen
imd notturften vermerken. Dann wir sind genaigt, eurn gnaden
ia anderm allen dienstlichen willen und gefallen zu erzeigen. Datum
freitags den fünften Apriliis anno etc. XXXII.
burgermeistere und rate
zu Nurmberg.
172 Urkuudenbuch zur Geschichte des Mansfcldischen Saigerhandels.
Außenadresse: Den wolgebornen heim herrn Hoyer, herrn Gebharten, herrn
Albrochten und herrn Philipsen gebrudern und gevettern graven und herrn zu
Mansfeld und edeln herrn zu Heldrungen samentlich und sonderlichen uusern
goedigen herren.
Ausfertigung auf Pergament im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel,
Paket 24, III.
105. 1532 Mai 16.
Generalrechnung der Gesellschafter der Saigerhütten unter Leutenberg
und Eisfeld für das letzte Rechnungsjahr seit dem 12. Juni 1531.
Im namen des almechtigen gottes am tag 16 Mayo im 1532 jar
haben wir, die geselscbafter des saigerhandels, unter Leyttenberg und
Aysfeld gelegen, waz seider unser jungst gehalten jenneralrechnung
auf 12 Juny des 31 jars zu Eysleben gehalten und beschlossen worden
ist, rechnung allenthalben mit einnemen und ausgeben angehört. Dem-
nach ist vorhanden befunden, wie folgt:
Erstlich folgt hernach, was in Jacob Liparts rechnung zu
Eysleben an schulden bey den huttenmaistern und anderm
vorhanden pleipt, die beschlossen ist auf 4 Apryl des 1532 jars :
fl gr A
Item u. g. h. graf Albrecht von Mansfelt etc. ist in der
abrechnung des 31 jars hinterstellig schuldig plyben an
s. g. zehend kupfer an mintz 4967 4 6
Item 1400 fl mintz rest uns der bischof von Maid-
burg etc., darfur stet u. g. h. graf Albrecht etc. behausung,
so etwa Wolf Luttigs gewest, in Verpfandung von wegen
doctor Johan Ruel, an wollicher zallung uns gefallen ist
nemlich im vergangen Michels markt anno 31 fl 200, im
neuenjarsmarkt darnach fl 200, im ostermarkt negst fl 200
und fort alle Leiptzger merkt fl 200, bis zu foliger be-
zallung, tut mintz 1400
Item Endres Knebel ist bey der abrechnung des 31 jars
schuldig plyben zu 21 groschen mintz 1800
Summa platt fl 8167 gr 4 A 6 mintz.
Item Jobst Beuder ist uns laut seines Vertrags pro
rest schuldig 21 gr pro fl 2401 gr — A 5; die sol er in
3 jarsfristen bezallen; darurab sten uns seine hab und
guter bis zu folliger bezallung zu einem unterpfant. Tut
mintz 2401
No. 104— 105. 1532. 173
fl gr A
Item Bartolmeus Plankenburg ist bey der abrechnung
des Sljars schuldig plyben zu 21 gr mintz 10877 19 11
Item Allexius und Cristoff Meinhart seien bey der
abrechnung des 31 jars schuldig plyben mintz fl 8467
gr 14 A 3, mer 1000 fl auf zins zu 4 procento tut . . . 9467 14 3
Item Hans Stachel ist bey der abrechnung des 31 jars
schuldig plyben zu 21 gr mintz 5352 7 4
Item Sebastian Muller und Hans Polner send bey der
abrechnung des 31 jars schuldig plyben mintz .... 4519 15 11
Item Jacob Luder und Hans Stelwagen send bey der
abrechnung des 31 jars schuldig plyben mintz .... 7449 9 7
Item Jacob Haidelbergk ist bey der abrechnung des
31 jars schuldig plyben mintz fl 6164 gr 20 A 8, mer
500 fl auf zins zu 4 pro cento, summa mintz 6664 20 8
Item doctor Phylips Drackstatt ist bey der abrechnung
des 31 jars schuldig plyben zu 21 gr mintz fl 5322 gr 6
A 2, mer 5000 fl auf zins zu 5 procento, tut 10322 6 2
Summa platt fl 57055 gr 9 A 10 mintz.
Item gemeine herschaft und gwerkschaft Mansfelt etc.
offen kupfer send bey der abrechnung des 31 jars schuldig
plyben mintz 1426
Item Sebastian Muller ist zu einer behausung geliehen
an mintz tut 300
Item disser erlichen geselschaft behausung zu Eys-
leben mintz 1072 4 5
Item Gebhart graf und her zu Mansfelt etc. pleipt pro
rest schuldig mintz 190 8 6
Item Erassimus Schetz et comp, sollen auf Peter Paul
negst an mintz 3231 19 —
Item Steffen Haller von Preslau ist im auf pley bezalt
an mintz 763
Item Y altin Stockhaim von Halberstatt ist pro rest
schuldig plyben an mintz tut 192 18 9
Item Jörg Feirlin ist schuldig zu 21 gr mintz, sol er
zu fristen bezalleu laut seines schultbriefs mintz .... 700
Item Arnolt Paulus, unser factor zu Hamburgk, sol, ist
im auf fertigung der kupfer zalt mintz 88 14 10
174 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
fl gr A
Item Casper Kiain, Jacob Haidelbergs factor, ist im
auf sein besoldung zalt an mintz 57 18 —
Summa platt fl 8022 gr 20 A 6 mintz.
Item Hans Staimacker sol, ist im geliehen an mintz . 100
Item Bernhart von Obernitz sol, ist im vorlangst ge-
liehen mintz 15
Item Hans Rott, unser factor zu Lüneburg, ist im auf
fertigung der kupfer geliehen an mintz 11 13 10
Item Friderich von Thun der jung sol umb daz im
vor langst zu Nurmberg für merlay blunder verlegt ist
mintz 18 7 7
Item Hans Furnschylt und Jörg Feirlin, Verwalter
Jacob Haidelbergs 2 erbfeuer, sollen an mintz .... 2861
Item so hat Jacob Lipartt bey beschluß seiner rech-
nung an barm gelt im kästen gehapt an mintz .... 4335 2 5
Item folgt forter, waz zu Nürnberg, Frankfort und
Anttorf ausgeben ist, daz Jacob Lipartt künftig sol einemen
und verraiten:
Item Frantz Rauber sol, ist im zu Nürnberg geliehen,
sol er zu Hamburg Arnolt Paulus guttun und mit Eysleben
verraiten, tut mintz 3 — —
Item Sebastian Muller sol, ist zu Frankfurt Jeronimus
Lotter von seintwegen bezalt, daz er im für merlay blunder
verlegt hat, sol Jacob einnemen und verraiten mintz . . 12 1 —
Item Wolf Albrecht von Salfelt sol, umb daz zu Frank-
furt disse fasten mess Jacob Welser et fioly von seintwegen
bezalt ist an mintz, sol er zu Eysleben guttun mintz . . 8G 10 —
Suma platt fl 7442 gr 13 A 10 mintz.
Item Ott Spigel von Leiptzig hat zu Eysleben und
Leiptzig für Steffen Hubner bezalt, daz im zu Nürnberg
an seiner schult abgeschrieben und in der Eysleber rech-
nung nit in einemen gesetzt ist, ein vorhanden sol noch
verrait werden, tut mintz 184 13 —
Item Anthonny Lotter sol, umb daz im zu Anttorf
geliehen ist, 56 gr pro fl 60, sol er zu Leiptzig 23 gr pro
fl wider guttun mintz 65 15 —
Item Sigmund und Wolf Preitigum sollen , umb daz
irem diener zu Anttorf geliehen 56 gr pro fl 200, die haben
No.105. 15S2. 175
SV
fl gr A
dissen ostermarkt zu Leiptzig, 23 gr pro fl, sollen
guttun mintz 219 1 —
Suma platt fl 469 gr 8 A — mintz.
Suma Sumarum alles vorhanden zu Eysleben fl 81157
gr 14 A 8 mintz.
Laus deo anno 1532. Folgt hernach, was auf der saigerhutten unter
Leittenberg nach Inhalt des anschlaghbuchlins vorhanden ist:
fl ß h
Item vorhanden an sylberproben 3 M — lott 2 q,
Wirt geacht auf 2 M 15 lot — q fein zu 8 fl golt ... 23 10 —
Item vorhanden an komern vom herd 18 lot, wirf
geacht auf 12 lot fein zu 8 fl golt 6
Item vorhanden an ungesaigerten kupfern, wie folgt:
C 1 h 7, helt lot 15 zu 11 fl 10 ß tut golt 12 4 —
c° 4OV2 h2, helt lot 16 zu 12 fl golt 486 4 —
c° 141., h 10, helt lot 16 zu 12 fl golt 175 1 —
Item vorhanden an kupferzeen 2^2 c*" 38 h, helt der
c° lot 17, schlagen wir an zu 12 fl 5ß golt 35 5 —
Item vorhanden an garkupfer Eysleber gewicht c° 57^2
li 28, die thun zu 4 pro cento Zugangs Nürnberger h 6009
zu 4 fl 17 ß 6 golt 292 18 —
Item vorhanden an garkretzkupfer Eysleber gewicht
c" 5 h 4, die tun zu 4 pro cento Zugangs Nürnberger
h 524 zu 4 fl 14 ß golt, tut 24 12 —
Item vorhanden 10 ^ 2 c° 9 h Nürnberger gewicht an
einer grossen form, darein man saigerschert geust, an-
geschlagen für 4 fl 17 ß 6 h golt 51 12 —
Suma platt fl 1107 ß 6 h - golt.
Item vorhanden in 5 posten an 59 scherten, wie folgt:
auf 10 saigerofen 19 schert c» 74^2 b —
jiuf knipstains garhert 2 schert c" 6V2 h 29
von baiden derofen 32 schert c" 87 h —
vor baiden der ofen 6 schert c<* 20 h —
Suma Nürnberger C" 196 h 4 zu 4 fl 17 ß G h golt 955 13 —
Item vorhanden an 10 gießpfannen alt und neu
e» 821 _^ 1j 40 Nürnberger zu 4 fl 17 ß 6 h golt .... 404 2 ^
176 Urkundenbucb zur Geschichte des Mausfeldischen Saigerhandels.
fl ß h
Item vorhanden an 122 saigerpfendlin Nürnberger
c" 11 h 31, mer an 3 wagschaln h 71, suma c° 12 h 2
zu 4 fl 17 ß 6 h golt 58 11 —
Item vorhanden an 24 schmelz- und garform alt und
neu Nürnberger h 610, mer an ain kupfern sattl unter
dem stampf h 400, snma h 1010 zu 4 fl 17 ß 6 h golt tut 49 4 —
Item vorhanden an allerlay geschmelzten scheuben
Nürnberger h 502, helt der c° Jot 7 q —
mer an 55 reichen dornlin scheuben c«> 136 V2 h — , helt
lot 3 q —
an 29 pley schlacken scheuben c° 90 h 15, helt lot 1 q 3
Suma fein M 41 lot 4 q 3 zu 8 fl golt tut ... . 330 7 —
mer Vs kupfer . . . c° 84 h 69 zu 4 fl 10 ß golt 381 2 -
mer 2/, pley C 169 h 40 zu ß 27 golt 228 13 —
Suma platt fl 2407 ß 12 h — golt
Item vorhanden in baiden derofen am zeuch Nürn-
berger c° 12, helt der c« lot 10, tut M 7 lot 8, zu 8 fl
golt 60
mer 2/3 kupfer tut c» 8 h — zu 4 fl 10 ß golt ... 36
5 8
Item vorhanden am zeuch in 10 saigerofen 10 c«*, helt
der c° lot 5 q —
an zeuch in 8 schmeltzofen 8 c° helt lot 2
an zeuch im stampfhaus im gwesch c° 6, helt der c"
lot 2
Suma fein M 4 lot 14 q — zu 8 fl golt 39 —
mer V3 kupfer . . . c° 6 h — zu 4 fl 10 ß golt 27 —
mer 2/3 pley . . . . c» 12 h — zu ß 27 golt . . 16 4
Item vorhanden an 36 ungederten gar schlacken scheuben
Nürnberger c° 28'*/2 h — zu 4 fl 10 ß golt 128 5
Item vorhanden an allerlay haltenden pleien, wie folgt:
c» 25
h 40
helt lot 4
q 2-
c« 23
h49
helt lot 4
q3-
c« 8
h 44
helt lot 4
q 1-
c 39
h 8
helt lot 3
q 1-
c» 22
h 8
helt lot 3
q 2-
c« 23
h 36
helt lot 3
q3-
CO 21
h 31
helt lot 4
q
c» 13
h 31
helt lot 2
q3-
No.105. 1532. 177
c» 61 h 30 helt lot 2 q
c° 26 h 50 helt lot 2 q 1 —
c° 254 h — helt lot 1 q 3 —
c» 126 h 31 helt lot 1 q 1 -
c° 108 h 50 helt lot 1 q
c<> 265 h 25 helt lot 1 q 2 —
c° 2 h 15 helt lot 19 q
fl ß h
Suma 15 post fein M 125 lot 6 q 3 A 3 zu 8 fl . . 1003 9 —
pley c° 1020 h 48 zu 37 ß golt 1887 17 —
Suma platt fl 3203 ß 3 h — golt.
Item vorhanden auf dem hutthof an 29 st. polnisch
ey c" 375 h 41 Nürnberger gewicht haltend, in suma
in M 55 lot 7 q 2 A 2 zu 8 fl golt 443 16 —
das pley angeschlagen zu 37 ß golt 694 10 —
Item vorhanden an zerlaßuem R. pley Nürnberger
20 h 8 — , mer 1 c^ 31 h aufm prenhauß, mer 5 c
l h an 5 C gewichten und 3 eichen, mer an 106 st. auf
em hutthof, wegen Frankfurter c" 910 h 6, die tun zu
pro cento Zugangs Nürnberger h 98286. Suma tut
Jes Nürnberger c« 1009 h 96 zu 37 ß golt 1868 8 —
Item vorhanden lauter pley Nürnberger c" 105 an
U6 c° glet, schlagen wir an zu 27 ß golt 141 15 —
Item vorhanden 37 ß** wer fuder koln, darunter 22 1/2 ßß"
aich koln, kosten sampt der waltmuett zu 61 ßß" gelts
nd 14 V 2 ßß° harter koln zu 89 ßß" suma alles mintz . 2536 4 —
Item vorhanden an 1400 tunen geschlempter, geprant
nd ungeprant aschen alles durcheinander zu 3^2 g°, tut
»intz 233 7 —
Item vorhanden an 240 klafter dreybholtz, kost die
lafter sampt der waltmiet 8 g^, tut mintz 91 9 —
Item vorhanden 21 klafter dreybholtz, kost zu hauen,
raltmiet und schiessen 10 g° 4 A, tut mintz 10 7 —
Suma plat fl3148 ß 9 h — golt; mer . . . fl 2871 ß 7
— mintz.
Item vorhanden 310 klafter deerholtz im berg, kost ein
lafter zu hauen und waltmiet 4^2 g° mintz 66 9 —
Item vorhanden 11 klafter derrholtz, kost die klafter
tt liauen, schiessen und waltmiet 5 g'' 8 A, tut mintz . 2 19 —
iehtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 12
178 Urkundenbuch zur Grcschichte des Mansfeldischen Saigerhandels
fl ß
Item vorhanden auf dem hutthof, wie folgt:
An 25 klafter dreybholtz zu 45 g" 53 12
An 16 klafter derrholtz zu 25 g« 19 9
An 60 ßß° reißholtz auf 7 häufen zu 2 g° . . . . 5 15
Item A^orhanden an 16 par palgh zu 12 fl, tut mintz . 192 —
An 10 palg leder zu 30 g° 14 6
Item vorhanden 1 V2 c«* schmer für 7 10
Item vorhanden 18 liderin aimer für 6 —
Item vorhanden an 7 wag in der hutten und ein sylber-
wag, angeschlagen für mintz . 47 —
Item vorhanden an allem messengewicht mintz . . . 101 —
Item vorhanden an 4 probier und 2 wagen zum pley,
mintz 12 —
Item vorhanden an allerlay eisenwerk, wie folgt:
An 20 wag in 4 treybherden zu 10 g", tut ... . 9 11
Am 22 c" eisenzigeln 22 —
An saiger- und schmelzlofFeln 2 —
An thuln für 7 —
An alten schinringen und anderm alten eisen ... 6 —
An 3 wag eysens für 19
An 3 C vergerten huttplechen für 10 —
Suma platt fl 586 ß — h — mintz.
Item vorhanden an 3 c" sturtzplechen für mintz . . 10 —
An schmidtzeuch 15 —
An eisendrot 1 10-
An 5 messen spritzen 4 —
An 4 hacken- und 4 hantbuxen und einen kolben mit
3 Schüssen, tut mintz 15 —
An 6 helleparten, 6 spiessen 4 —
Item vorhanden in der hern keller 26 aimer 5 maß
wein in 6 fassen, für mintz 30 —
An 9 aimer piers in 2 fassen zu 9 g" 3 18
An 113 Scheffel habern zu 14 g° 75 7
An aim scheffel waitz für 1 17
An 12^/4 scheffel rocken zu 35 g" 21 5
An 2 fuder heu für 2 —
An 6 schock stro für 3 —
Item vorhanden an zigel, sant und allerlay stain . . 130 —
An leymen , l — ,
No. 105. 1532. 179
fl ß h
An 310 grossen kupferfaß zu 15 c pro 6V2 g" • • 95 19 —
An 26 klaine kupferfaß zu 10 c° pro 4V2 g° • • • 5 17 —
An fulfaß, pessen, digeln, muffeln, roren, multern und
syben, angeschlagen für 3
An 4 eisen bodensyben zum waschen 3
An holz im gezeuchhauß und oxenstal, angeschlagen
für mintz 20
Suma platt fl 445 ß 13 h — mintz.
Item vorhanden an profant, wie folgt:
An 3 Scheffel mel zum packen zu 1 fl, tut mintz . . 3
An durem flaisch von 3 ochsschen, angeschlagen . . 24
An '';^ schweinenbachen fleisch tut 7
An 5 stain 9 h unschlitts zu 18 g° 4 13 —
An 2 stain licht zu 36 g° 1 15 —
An 65 kandel puttern zu 16 A 4 2 —
An kessen — 5 —
An zugemueß — 10 —
An karpfen und grün fischen 3
An halbfischen 1 10 —
An kleyen 2
Item vorhanden an 12 guten wagenrossen mit allem
geschir und 3 guten wagen, schlagen wir alles an für
mintz tut 115
Item vorhanden an 2 vorgulten hoffbechem mit deckel,
angeschlagen für mintz 50
Item vorhanden an 2 klain, ain grossen eisen kästen
und 4 eisen kastenfeßlin, schlagen wir an für mintz . . 50
Item vorhanden an allerlay schulden bey kolern, holz-
hauern, huttenknechten und andern, in suma mintz . . 2450 13 —
Item vorhanden an allerlay barschaft und gelt im
karten, in suma mintz 1343 4 —
Suma platt fl 3360 M2 h — mintz.
Suma Sumarum alles vorhanden auf der hutten unter
Leittenbergk
fl 9866 ß 10 h - golt
fl 7263 ß 12 h - mintz.
12 •
180 Urkundenbuch zur Greschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Laus deo anno 1532, folgt hernach, was auf der saigerhutten zu
Aysfelt nach Inhalt des anschlagbuchUns vorhanden ist:
fl ß 1
Item vorhanden 1 st. geprant sylber, wigt M 88 lot 15
q 2, helt fein lot 15 q 3 A — , tut fein M 87 lot 9 q 1 AI
zu 8 fl 10 ß golt 744 8 -
Item vorhanden 10 lot fein sylber an prockeln zu 8 fl
golt, tut 5
Item vorhanden an kupferzeen 62 h zu 12 fl 5 ß Eyßleber
c« golt 7 11 -
Item vorhanden an garkupfer Eyßleber c" 67 V2 die
tun zu 4 pro cento Zugangs Nürnberger c" 70 h20, schlagen
wir an zu 4 fl 17 ß 6 h golt 342 4 -
Item vorhanden an garkretzkupfer Eisleber c" 3V21
die tun zu 4 pro cento Zugangs Nürnberger h 364 zu 4 fl
14 ß golt 17 2 -
Item vorhanden an einer form, darein man saigerschert
geist Nürnberger C Vj., h 30 zu 4 fl 17 ß 6 h golt . . 38
Item vorhanden an allerlay scherten, wie folgt:
An 8 scherten gut und boß Nürnberger c" 34 V2 h —
An 2 scherten vor den garherden . , . c" 7V2 ^ 4
An 16 derrscherten c» 18 h 26
An 2 scherten vorm derrofen . . . . c° 4 h 11
Suma 28 schert, wegen c" 64 h 41 zu 4 fl 17 ß 6 h
Eyßleber c° golt 314
Suma platt fl 1468 ß 5 h — golt.
Item vorhanden an 6 gießpfannen Nürnberger ^46 h 6
An 39 saigerpfenlin c° 4 h 42
An 23 gar- und schmeltzform c° 6 h 37
An aim sattl unter dem stampf . . , c" 4^/2 h 40
Sumac« 61 h 77 zu 4 fl 17 ß 6 h golt . .\ . . 301 2 -
Item vorhanden c" 19 h — Nürnberger an 24 gar-
schlacken scheuben, mer 4V2 c° — h an allerlay kupfer-
grumpen, suma c° 23V2 h — zu 4 fl 10 ß golt .... 105 15 -
Item vorhanden an ungederten frischen kinstocken
7IV2 h Nürnberger zu 4 fl 7 ß 6 h golt 312 16 -
Item vorhanden c" 12 h II an 4 dornlinscheuben, helt
der c" lot 2 —
mer c° 29 V2 h 22 an 11 kretzgeweschscheuben , helt
lot 1 q 3 —
No. 105. 1532. 181
fl ß h
C» 10 h — an 3 doralinscheuben, helt lot 3 q 2 —
Siima fein M 6 lot 15 q — zu 8 fl golt 55 10 —
mer ^ 3 kupfer . . C 17 h 27 zu 4 fl 10 ß golt . 77 14 —
mer -/g pley . . c° 34 h 56 zu ß 27 golt .... 46 13 —
Item vorhanden c° 15 h — Nürnberger im deroff'en,
helt lot 10, tut fein M 9 lot 6 q — zu 8 fl golt .... 75
l.^ kupfer . . c° 10 h — zu 4 fl 10 ß golt ... 45
Va pley . . c° 5 h — zu 27 ß golt 6 15 —
Item vorhanden c " 3 h — in 4 schmeltzofen, helt lot 2
c" 4 h — , derzeuch in 4 saigerofen helt lot 5
c" 1 h — , derzeuch im gewesch helt lot 2 —
Suma fein M 1 lot 12 q — zu 8 fl golt 14
1/3 kupfer . . c" 2 h 66 zu 4 fl 10 ß golt ... 11 19 —
2/3 pley . . c" 5 h 34 zu 27 ß golt 7 4 —
Suma platt fl 1059 ß 8 h - golt.
Item vorhanden an allerlay haltenden pleyen, wie folgt :
c" 34 h — helt lot 3 q 1 —
c° 391/2 h 25 helt lot 4 q
c° 44 ' h — helt lot 2 q 2 —
c'^ 21 h — helt lot 3 q 2 —
c" 13 »/2 h 8 helt lot 2 q
c" 91/2 h 23 helt lot 3 q 3 —
c" 8 h — helt lot 1 q 2 —
Suma fein M 33 lot — q 1 zu 8 fl golt 264 2 —
mer pley 170 c" 6 h zu 37 ß golt 314 12 —
Item vorhanden an zerlassem frischen pley Nürnberger
c« I34V2 h — zu 37 ß golt 248 16 —
Item vorhanden 779^ 2 c" 25 h Frankfui;ter gewicht an
88 St. R. pley, die tun zu 8 pro c° Zugangs Nürnberger
c*» 842 h 11 zu 3V ß Eyßleber c° golt 1557 18 —
Item vorhanden 9OV2 h 27 Nürnberger lauter pley an
118 c° glett zu 27 ß golt 122 10 —
Item vorhanden an 9 ßß" fuder koln, schlagen wir an
zu 37 fl mintz, tut 333
Item vorhanden an 1200 tunen aschen, ^ 3 gepranter zu
18 A, -3 geschlempter zu 40 A, tut durchainander zu
32 A pro tunen mintz 150
Item vorhanden an holz aufm hof 50 ß° treybholz zu
3 3° pro 1 fl mintz 16 14 -
182 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
fl ß h
28 klafter derrholz 3 ß" pro 1 fl tut 9 7-
62 klafter prennhoJz 4 ß° pro fl 16 10 -
Suma platt fl 2507 ß 18 h — golt
mer fl 525 ß 11 h — mintz.
Item vorhanden an 2 c"* schmer für. 10
An 4 probierwag, angeschlagen mintz 10
An eysenwerk, gießlofi'el, saiger, zigel, drot, sturzplech,
alles angeschlagen für mintz 12
Item vorhanden 127 siimer an körn und waitz, 5V2
fiertayl pro fl mintz 92 9 -
Item vorhanden an habern 175 sumer, 3 pro fl mintz 58 7 -
Item vorhanden an 15 aimer w^eins, tut mintz ... 15
Item vorhanden an allerlay zigelstain, mintz ... 12
Item vorhanden an santstain auf dem hofi liegen, mintz 20
Item vorhanden an laymen 1
Item vorhanden an 4 eysen bodensyben für ... . 3
Item vorhanden an profand an durem oxenflaisch
für mintz 4
Item an 2 Schweinen pachen fleisch 5
Item vorhanden an puttern, keß und unschlitt mintz . 2
Item vorhanden an allerlay schulden bey kolern, holz-
hauern, huttenknechten und andern, in suma mintz . . 1108 18 -
Item vorhanden an allerlay barschaft und gelt im
kästen in suma mintz 171 18 -
Suma platt fl 1525 ß 12 h — mintz.
Suma Sumarum alles vorhanden auf der hutten zu
Aysfelt ji 5035 ß n j^ _ goit
fl 2051 ß 3 h — mintz.
Laus deo anno 1532, hernach folgt, was sich in her Jacob Welsers
Nurmberger rechnung an schulden und anderm befunden hat:
fl ß 1
Item vorhanden an barm gelt im kästen, nemlich an
R. golt fl 18, mer an allerlay gelt mintz gewert fl 775 ß 5
h 9, suma tut ... 793 5 -
Item vorhanden an 13 debitores, der namen hernach
folgen :
Sebolt Schirstab et comp.* sol mintz 349 5 -
Jeronymus Behem mintz 106 11 -
No. 105. 1532. 183
fl ß h
Hans Lochinger mintz 150
Hainrich Dotzer seliger mintz 221 11 —
Linhart Paiier mintz 223 2 —
Endres Roßner mintz 649 14 —
Sebolt Behem junyor mintz 881 4 —
Peter ßoßners erben mintz 187 8 —
Kuntz Roßners erben mintz 926 1 —
Sigmund Roßner mintz 1803 15 —
Steffen Hubner mintz 4694 6 —
Wylhem Schmittmair mintz 48
Sebolt Behem senior mintz 2512 1 —
Suma Sumarum alles vorhanden zu Nurmbergk fl 13546
3 h — mintz.
Laus deo anno 1532, folgt hernach, was in Frankforter rechnung
an kupfersehulden und anderm vorhanden ist.
fl ß h
Item vorhanden an garkupfer, send in vorganger fasten-
les unverkauft ligen plyben in suma Frankfurter c° 947^2
23, schlagen wir an zu 6 fl golt 5686 5 —
Item vorhanden 135 st. R. pley de n° 100 in 234,
end auf disser fastenmes gen Bamberg gesant, wegen in
uma Frankfurter C 1021 h 18, schlagen zu Bamberg an
u 36 ß golt 1838 2 —
Item vorhanden an 5 debitores, der namen hernach
olgen:
Kloß Rullens von Ach zu 16 patzen 2500
Anthonny Schleicher zu 16 patzen 1875
Jan Lewpolt von Mastricht zu 16 patzen 1250
Mein g. h. von Hanna sol mintz 41 11 —
Origier von Mylhelm unser factor auf Unkosten mintz 262 8 —
Suma alles vorhanden zu Frankfort
fl 13149 ß 7 h — golt
fl 303 ß 19 h — mintz.
Laus deo anno 1532, folgt hernach, was in der Antwerfier rechnung
an kupferschulden und anderm befunden wirt etc.:
Item vorhanden an garkupfer, so innen bey beschluß
ler rechnung de 6 Aprilis unverkauft in henden blyben
184 Urkuudenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
fl ß ]
ist, nemlich Antwerfer gewicht c" 1676 h 80, schlagen
wir an zu 5 fl 10 ß golt 9222 8 -
Item verbanden an garkupfer, so von Frankfurt auf
Köln gesant ist, Frankfurter c° 240 V2 h 6, die tun zu 16
pro c" Zugangs Antw. c° 279 h 4, schlagen wir an zu
5 fl 10 ß golt 1534 14 -
Item vorhanden an garkupfer, nemlich 4 faß, so
zwischen Hamburg und Anttorf ligen, nemlich 1 faß von J
der alten n" 50, dorin 118 st, n'^ 110, st. 90, n«* 113 I
st. 101, n« 114 St. 96, in jedem 15, tut 60 c" Eysleber 1
gewicht, die tun zu 12 pro c" Zugangs Antwerfer c" 67 1
b 20, schlagen wir an zu 5 fl 10 ß golt 369 12 -
Item vorhanden, umb das disse fastenmes zu Frankfurt
Anthonny Schleicher an seiner schult ist ausgeschriben,
die er zu Anttorf bezallen sol, 56 g° pro fl 1300, die sollen
künftig für einemen verrait werden, tut 1300
Item vorhanden, umb das disse fastenmes zu Frankfurt
Kloß Rullens an seiner schult ist abgeschriben , die er zu
Anttorf bezallen sol, 56 g° pro fl 568, die sollen künftig
für einemen verrait werden 568 — -
Suma platt ti 12994 ß 14 h - golt.
Item vorhanden an 24 debitores, so bey beschluß send schuldig
blyben, wie die hernach folgen:
Flemisch h ß g"
Wylhelm Schawyn sol 52 19 6
Gerhart Wauttier 46 14 1
Jann Mays 55 —
Fetter Pulli 38 13 —
Gerhart Pauttier und Hauprecht K. . . 15
Hans und Jörg die Herbart 142 16 3
Jacob Puli 778
Endres Sallome 178 2 4
Remundus und Anton die Fucker . . 1400
Gyllys Merschier 6085
Hauprecht Carnelius — 13
Jan Puli 60 6 11
CoUeni Pottenier 14
Jan vom Hagh 5637
No. 105. 1532. . 185
Flemisch h ß g° fl ß h
Marcus Carnellius 105 3 10
Jacob Malufe 165 7 8
Carnelius de Packer 371 12 —
Jacob Welser und sune 151 9 2
Herman Marttin 98 5 10
Jan Gryman 70 1 1
Jan Ludaw 4494
Jan Mottonn 192 10 9
Jan Sallome 13
Cassa mit dem bam gelt 9 19 5
Suma 24 debitores pleyben schuldig Flemisch h 3299
ß 17 A*) 1, die tun zu 56 g° pro fl golt 14142 4 —
Suma sumarum alles vorhanden zu Anttwerffen
fl 27 136 ß 18 h — golt.
Item mer haben wir im vorhanden unser neu gepautc
saigerhutlen unter Leittenberg sampt grund und boden
darzugehorigk, auch ein guten hausrat, als zingefeß und
bettgewant und dergleichen, wolliches in unser vergangen
jenneralrechnung auf 5000 fl angeschlagen, die schlagen
wir disse rechnung an für golt 3200
Item mer haben wir im vorhanden die saigerhutten
zu Aysfelt sampt grund und boden, auch ein zimlichen
hausrat, wolliches in unser vergangen jenneralrechnung
auf 3000 fl angeschlagen, die schlagen wir disse rechnung
an für golt 2000
Item vorhanden an 4 eysenkisten, nemlich eine zu
Frankfurt, eine zu Eysleben, eine zu Leipzig, eine zu
Nürnberg, schlagen wir an für mintz 50
Suma platt fl 5200 ß — h — golt
mer fl 50 ß — h — mintz.
Suma sumarum alles vorhanden, wie hie vor stet,
nemlich an golt fl 60388 ß 6,
mer an mintz fl 104372 ß 11 h 8,
wolliche mintz zu golt tut 22 g" pro fl 99628 ß 8,
Suma tut alles zusamen an golt oder 22 g " fl 160016 ß 14.
*) ^® sind genieint.
186 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigeihandels.
Laus deo anno 1532, hernach folgt, was gemeiner handl widerumb
dargegen zu bezallen schuldig ist laut allerort rechnung:
fl ß h
Erstlich sollen wir laut Eysleber rechnung Luchas
Krauß von Maydbiirg zu 21 g" mintz 864 14 —
Item wir sollen laut Nürnberger rechnung, wie folgt:
Hans Schlosser von Schleussing sollen wir mintz . . 150
Jeronymus Jacob sollen wir mintz ....... 1581 15 —
Hans Fogel schiffraan an seiner veracht mintz . . • 496 9 —
Item wir sollen, das zu Anttwerff sol bezalt werden,
wie hernach folgt:
Item wir sollen, umb das von Pfaller für ein wapen-
brief ist eingenommen und zu Anttorf verlegt, doch in
derselben rechnung nit verrait, tut golt 21 12 —
Item wir sollen zu Antwerff Sigmund und Wolf
Preittigum für ein wexel von Frankfurt 56 g" pro fl 15(X),
haben sy mir zu 16 patzen erlegt, tut 1500
Item wir sollen zu Antwerff Sebastian Ligsaltz et
comp.* für ein wexel von Frankfurt 57 g" pro fl 1000,
haben sy zu 65 + er pro fl erlegt 1000
Item wir sollen Erassimus Schetz et comp. *, das man
innen zu Anttwerff bey beschlus irer rechnung ist schuldig
plyben und bezallen muß, Flemisch h 531 ß 1, die tun zu
56 g° pro fl K. golt 2275 18 —
Suma platt fl 4797 ß 10 h — golt
mer fl 3092 ß 18 h — mintz.
Item wir sollen dem ausgesetzten gelt fl 6704 ß — h 10,
so man bis auf Jungst getoner rechnung hat ausgesetzt,
auf boß schulden und anderm, das sich mocht zutragen,
das gott gnedigklich verhütten wolle, tut an golt . . . 6704
Item ich sol zu 21 g° pro fl 370 ß 18, ist für den
Interesse aufs zinsgelt, nemlich auf 7788 fl, das man mit
gutem R. golt bezallen muß und mit 22 g" pro fl, tut
noch 1 pro fl 370 18 —
Laus deo anno 1532, folgt hernach, was wir schuldig seien und
jerlich zu verzinsen auf uns genomen haben etc.:
fl ß h
Kuntz Oberndorfier und Gabriel Flaischer auf zins
zu 8 pro c" auf p.° Juli negst golt 600
No. 105. 1532. 187
fl ß h
darauf ein jar zins golt 48 — —
Lewpolt Mintzer von Bamberg auf zins a. 5. pro c"
auf p/ Sept negst golt 2000
darauf ein jar zins golt 100
Frau Klara Henssin von Thyl auf zins a. 5. pro c"
auf p." Sept. golt 400
darauf ein jar zins 20
Jörg Pair auf zins a. 5. pro c" auf Michaelis negst golt 2000
darauf ein jar zins golt 100
Frau Klara Endres Stromerin auf zins a. 5. pro c"
auf p.° Octobris negst golt 400
darauf ein jar zins golt 20
Frau Klara Hans Nutzlin auf zins a. 5. pro c" auf
p." Octobris negst raintz 1500
darauf ein jar zins mintz 75
Frau JuUiana Jörg Spenglerin auf zins a. 5. pro c"
auf p." Jenner negst golt 2000
darauf ein jar zins golt 100
Suma platt fl 7788 ß — h — golt
mer fl 1575 ß — h — mintz.
Weiter sollen wir den hauptgutern, so in dissem handl zu gewin
und Verlust ligen, wie hernach folgt:
fl ß h
Item Albrecht graff und her zu Mansfelt etc. hauptgut golt 29000
Item her Friderich von Thun ritter etc. hauptgut . . 6750
Item Veit von Drackstorffs erben hauptgut . . . .11700
Item her Jacob Welsers hauptgut 23880
Item her Hainrich Scherls hauptgut 19200
Item Ebolt Knaussen erben hauptgut 9600
Item Jörg Pfallers hauptgut 12480
Item Cristoff Meinharts erben hauptgut 7000
Item Gotthart Kunig als einem diener 1100
Suma fl 120710 ß — h — golt.
Suma Sumarum alles, das wir bey disser rechnüng
aihuldig pleyben, das auf künftige rechnüng wider bezalt
muß werden, golt und mintz,
nemlich golt fl 139999 ß 10
mer an mintz fl 5038 ß 16, woUiche mintz zu golt
188 Urkundeubuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
fl ß h
tut 22 g° pro fl 4809 ß 16, tut alles zusamen, golt oder
22 g" pro fl gerait, tut 144809 G —
Item so man die schulden, so der handel schuldig ist,
an allem vorhanden, wie lauter hievor anzaigt, abzeucht,
so pleipt lauter nutzung, 22 g " pro fl an goldes statt, tut . 15207 8 —
Item, so haben wir uns geselschafter der saigerhutten
unter Leittenberg und Aysfelt samptlich vergleicht und
verainichet, das man sol einem jeden pro raitto austayllen
und raichen auf jedes hundert aylf gulde, 22 g'' pro fl an
goldes statt, im künftigen michelsmarkt zu Leipzig, gepurt
sich auf 120710 fl hauptguts auszutayllen, 22 g*' pro tl an
golts statt, tut 13278 2 —
Item, so rest noch an der nutzung uberschus fl 1929
ß6, die setzen wir bey disser rechnung auf bosse schulden
und noch mer abkurtzung beder hutten und andern zu-
kunftigen scheden, die gott gnedigklich verhütten wolle, aus
22 g» pro fl golt 1929 6 —
Im namen des almechtigen gottes haben wir hernach benante ge-
selschafter der saigerhutten unter Leittenberg und Aysfelt den 16 tag
Mayo anno 32 disses vorhanden einhelligklich beschlossen, nemlich
Albrecht graf und her zu Mansfelt etc., Friderich von Thun, ritter etc.,
Albrecht graf und her zu Mansfelt etc. anstatt und von wegen Veit
von Drackstorff's seligen erben, Jacob Welser der elter, Hainrich Scherl,
Casper Gansser anstatt und von wegen Ebolt Knaussen erben, Jörg
Pfaller. Gott der almechtig verleich solliches alles zu ern, nutz und
allem guten. Amen etc.
Aufzeichnung im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerlmndel, Paket 4, XI V.
106. 1533 März 29. Mansfeld. Graf Hoyer von Mans-
feld an Christoph Fürer und die anderen Gesell-
schafter der Hütte Arnstadt.
Betriß den Verlag der vier Feuer Dr. Dragstedts.
Hoyer grave und herre zu Mansfeld etc.
ünsern gunstigen grus zuvorn, erbarn lieben besondern. Nach-
dem wir bey euch gnedigklichen angesucht, die vier feur doctor Dragk-
stets uff dis dreyunddreyssigste jar furder zu vorlegen, als habt yr
Ko. 105-106. 1532-1531 189
uns eynen furschlag dorauf in Schriften zugeschickt, welicher raas ir
dieselben vier feur bedacht zu vorlegen, dieweil aber unter anderm
dorinnen vormeldet, das euch die sechstausend gülden heuptgeldes
an der schuld von wegen des doctors abgekürzt, und wol uff die ab-
rechnunge dorauf gewynnunge befunden wurde, die solt gedachtem
doctor zum halben teil bezahlt werden; und weil berurt heuptsumma
so oft bey euch vorbothen, das wir euch derhalb schadlosbrief geben
wolten, gegen menigklichen des zu vortreten; nun wollen wir uns
gänzlichen vorsehen, das euer gemut und meynunge nit sey, das ir
dorinnen des doctors schaden und euern überflüssigen nutz begeren
werdet, sondern werdet ime dieselbe gewynunge, was sie ertragen
wurdt, vor voll folgen lassen, in ansehunge seiner gelegenheit und wie
sein Sachen itzunder stehen. Wir wollen aber euerm ansuchen nach
euch zu gnedigem willen nit erwinden lassen und euch den schuldbrief
über die hauptsumma zu euren banden stellen, auch eurm bitten nach
verschaffen, das euch der doctor quittirn soll, und halten dorfur, das es
weiter schadlosbrief zu geben gar nit bedorffe, als auch die heuptsumma
der sechstausent gülden erstlichen vom doctor in golde in handel er-
leget, ob nun gleich in kurzen jharen von etlichen geselschaftern das
gold zu zweyundzwanzigk groschen münz gemacht. Dhweil solichs
dem doctor billich nicht vorteil oder schaden tregt, so vorsehen wir
uns, das ir solichs dem doctor zu keynem nachteil anziehen werdet,
sondern ir werdet dieselb, inmassen irs in golt eyngenohmen, widerumb
auch also annemen, das aber dem doctor nit raer dann halber gewynne
von euch woldt gegeben werden, über das wir vor solches gutlich ge-
synnen, so vorsehen wir uns, ir werdet one allen abzugk dem doctor
in ansehung seiner gelegenheit den gewynn, so im von billigkeit wegen
geburt, volgen lassen; dann wir in deme etwas nachzelassen nicht
gewilhget wollen haben. Wollen euch derwegen den handel sonst
allenthalben, wie er uns schriftlich übergeben, hiermit zugeschrieben
haben. Und nachdem wir der hoffnung seyn, das der handel, dieweil
er nuhn hinfurt mehr geleichtert, zu guter gewynunge mit vorleyhunge
des almechtigen und zu keynem nachteil laufen werde, das ir also da-
durch zu bezalunge euer nachstendigen schult woU khomen moget, ist
au euch von wegen unser und der andern unser vettern unser gnediges
gesynnen, ir wollet darauf des doctors söhne Barthel Dragstedt die vor-
lege reichen und volgen lassen, domit also das huttwergk gefertiget
und der handel one weiter vorziehen seynen furgangk erreiche. Solichs
haben wir euch nit wollen vorhalten und sein euch mit gunstigen willen
goneigt. Datum Mansfeld, sonnabent nach Letare anno etc. XXXm.
löO Ürkundenbuch zur Crescfaichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Außenadresse: Dem erbarn unsern lieben besondern Christoff Fhurern und
andern gesellschaftern der hutten zu Arnstadt.
Besiegelte Ausfertigung im Germ. Nat.-Museum zu Nürnberg, Scheurl- Archiv,
AUen X'VI, 5.
107. 1535 November 22. Leipzig.
Abrede über die Begründung der Gesellschaft der Hütte Luderstadt.
Abrede zwuschen uns Hoyern und Philip gefettern graven und
Herrn zu Mansfelt etc. vor uns und von wegen unser jungen und
unmündigen vettern und bruedere an eynem und Heynrich Scherll,
bürgere zu Leiptzk, und seynen raitvorwanten anders teyls eyner
nauen geselschaft und seygerhandels, beschlossen, abgeredt und zii-
gesaget zu Leiptzk den zweyundzwentzigisten Novembris anno im
funfzehenhunderten und funfunddreyssigisten.
Erst hat sich Heynrich Scherll erboten, der loblichen herschaft
Mansfeld, derselben underthan, ime und gemeyner geselschaft zu nutz
und forderunge in unser herschaft widder zu handeln und uns in ob-
gemelten seygerhandel zehntausent gülden heubtsumma uff unsere
vorschreybunge und bestalt ufFzubringen und in handel zu legen.
Dorvon sollen und wollen wir ierlichen von itzlichem hundert fünf
gülden zu zins geben, und was sye doruber im handel tragen, ge-
wynnen und werben, sollen sye uns mit gutem bericht uff trauen und
glauben za gewonlicher und vorschribener zeyt herausreychen und
geben, one argelist und geferde.
Dorgegen sollen und wollen wir dem handel mit eynes herrn
zehenden, so in unser herschaft Mansfeld gemacht wird, zwölfe, sech-
zehen in zwentzigk feur, so vil man der in der erste mit fuge zu wege
bringen möge, vorschreyben, volgen und ungeverlich keufen und zu
wege bringen lassen, genedigk fordern.
Wir sollen und wollen auch zum anfangk des handeis den ge-
selschaftern zu gute dye hutten zu Luderstadt an uns brengen und
keufen, derselben sye nach des handeis besten nutz, notdorft und ge-
fallen, so lange es ime gelegen, gebrauchen mögen.
Wir sollen und wollen eygener person mit Hans Eeynigken als
unser diner vorwanten und underthan reden und handeln, sich neben
und mit uns und Heynrich Scherlle in geselschaft und handelung zu
lassen, und ab auch seyn gelegenheyt, auch den namen der geselschaft
mit ime zu haben und zu tragen. .
No. 106-107. 1533-15^5. 191
Wir wollen auch der geselschaft, alle ire mitvorwante und zu-
getanen des handeis, auch ire gesynde und dynere in unsern schütz,
schirm und vorteydingk nemen, sye vor ungerechter gewalt handhaben,
gleych und recht vor sye bieten und in aller maß wye unsere eygene
undertane haben und halten. Und ob sye des handeis halben mit
iraands zu tune gewonnen, so wollen wir sye vorschreyben, vorbietten
und neben inen zu tagen schigken und alles das tun, wye eyn herr
seynen undertan zu tun schuldigk ist.
Nachdem aber der handel villeycht alsobalde nicht zu voller arbeyt
komen mocht und wir wissen, das hendelern uberigk heuptgeld feyren
zu lassen ungelegen, haben wir bewilliget und nachgelassen, das sye
uns in anfangk des handeis nit mehr dan fünf biß in sechstausent
gülden nach gelegenheyt in den handel legen sollen. Wan aber der
handel zu voller arbeyt und bis in sibenzehen oder achzehen in
zwenzigk feur der kupfer, wye obgemelt, komet, sollen sye uns den
rest auch furzulegen schuldigk seyn. Dach das wir alles den zins zu
gepurlicher zeyt, wye berurt, dovon zalen und geben.
Wir wollen und sollen uns bevleyssigen, inen ufs förderlichste
erliche huttemeyster und feur dem handel zuzuweysen und keufen lassen.
Ab auch dye teylunge der feur, so itzt vorhanden, furgangk ge-
wönne, solt in doch also mit weniger feur, als oben angezeyget, so in
der herschaft gemacht und uns zustendigk, folgen. Ob solichs aber
keynen furtgangk gewynnen wurde, so wollen wir den geselschaftern
doch gleych sere zu den obvorschribenen kupfern und feurn innerhalb
zweyen jarn oder ehr mit allem vleys zu vorhelfen, domit der handel
angehen und stadtlich getrieben werden möge.
Es sol dye zeyt der geselschaft, alsbalde so man zu seygern und
zu schmelzen angehet, zwenzigk jar stehen und weren. Und wan dye
zwenzigk jar vorlaufen, alsdan sollen wir mit unser Verpflichtung
freyhe stehen und inen den geselschaftern weyter nit schuldigk seyn.
Dergleychen, so sye sich mit uns ader wir mit inen furder nicht vor-
gleychen, sollen sye mit den zehentausent gülden auch freyhe stehen,
dyeselben zu fordern haben und wir ime dye lauts der vorschreybunge
doruber uffgericht uff eynmahel zu bezalen schuldigk seyn.
Ab etwas weyters zufiele, welichs itzt nit bedacht und doch zu
forderunge des handeis notdorftigk seyn kont, sol hernach mit beder
teyle wissen articulirt und gefast, auch in dye heubtvorschreybung
inserirt und eyngeleybet werden.
Des zu Urkunde und warem bekentnus seyn dyser abrede zwo
{jleychslauts abgeredt und aufgericht, der wii- eynen, vor uns, unsere
1 9Ö Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldlschen Saigerhandele
erben und nachkoraen mit unser graven Hoyers band underscbrieben
und mit unserm gewonlichem secret und handringe vorpetzscbirt,
Heynrieb Scherll und mitvorwante übergeben, dye ander aber mit
Heynrich Scherll hant underscbrieben und für sich, seyne erben und
raitvorwanten , mit seynem petschir undergedrught, zu uns genomen
haben. Gescheen zu Leiptzk in beywesen unsers rats und lieben ge-
trauen des gestrengen vesten Ewolt von ßoumbachs im jare und tage,
wye obenberurt. ^^^^ jj^y^^3 g^^^^^lj^
eygene handtschryfft.
Ausfertigung mit aufgedrücktem Papiersiegel und eigenhändiger Unterschrift
Heinrich Scherls im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 9, 1.
108. 1536 Januar 4. Seeburg.
Graf Gebhard von Mansfeld verkauft der Gesellscliaft des Saigerhütten-
handels zu Gräfenthal die Hälfte seiner Zehntkupfer auf drei Jahre und
nimmt von ihr 5000 ß auf
Auf heute dinstag den vierden monatstag Januarii des tausent
fünfhundert im sechsunddreissigsten jhare zu Seburg haben wir Geb-
hard graf und herre zu Mansfeld vor uns, unser erben und erbnehmen
uns mit Moritzen und Wolfen den Buchnern gebruedere zu Leipzig
und Eysleben burger anstad und von wegen Sigemund Furers burgers
zu Nurenburg und der andern aller yhrer mitgeselschaftern des seiger-
huttenhandels zu Greffentael umb die helfte aller unser zehendkupfer,
so uns zustendig und in unserer grafPeschaft Mansfeld gemacht und
in die wage geantwort, nach endunge des hie zuvor voreinigten kaufs,
so vill uns der dysse drei volgende jhar, als ufF das neue jhar der
weniger zall im sybenunddreissigsten anzufahen und sich ufFs neue
jhar des vierzigsten jhars wydder ende[n] solle; und ist alzo ein be-
stendiger aufgerichter kauf abgeredt und beschlossen worden, wie volgt:
Sigemund Furer, die Buchner beide bruder und alle yhre geselschaftere
sollen und wollen uns grafen Gebharten zu unserer besserunge fünf-
tausend gülden in muntz zu eynundzwenzig groschen vor ein gülden
uff bemelten kauf und abrede hirausleihen und vorstrecken, die wir
auch von yhnen entpfangen und eingenomen haben. Wir und unser
erben sollen und wollen auch derwegen obbemelte summa der funf-
tausent gülden vorstreckunge, die zeit weil sie bei uns stehen und
dysser kauf wyrig, jerlichen fünf vom hundert, das macht dritthalb-
Jiundert gülden , verzinsen , wylche vorzinsunge auf nestkunftig ostern
No. 107-108. 1555—1536. 193
- sechsunddreissigsten jhars sich aüfahen und die ersten zinszeit
des sybenunddreyssigsten jhars der geselschaft von uns bar be-
uler an den geburenden fünfhundert gülden desselbigen oster-
:s felHg sollen innebehalden und abegezogen werden. Die andern
jhar uehstvolgende dysses nauen voreinigten kaufs sollen alle
. zu der abrechnunge der zohentkupfer, die zinse der vorlege inne-
i-halten und abgezogen werden. Der kauf Mansfeldischer und Eis-
bischer zehendkupfer sali ein centner auf die probe eine feine mark
Ibers halten umb dreizehen gülden zehen groschen sechs pfenuige
untz zu einundzwenzig grosclten an harter grober muntz gerechent,
)s lot mynder ader mehr haltende zu halben gülden muntz bezalt
nd abgerechent werden. Die Hettste tischen zehentkupfer aber soll ein
miner umb acht gülden muntz ane die probe vor sich bezalt werden.
er einkauf dysser dreier jhar soll jerlich vier marg sylber sein. Es
)]len uns auch dysse geselschaftere ierlich, wan disser kauf angehen
urdet, die vier merkte, der dreier zu I^eipzig und einer zur Naum-
urg. yder markt fünfhundert gülden an grober muntz entrichten und
ezalen; was sich alsdan eines idern jhars in der abrechnunge ubermaß
etindet, das die zehentkupfer mehr getragen, dasselbige sali uns zu
anden gestellet, aber der geselschaft zu abekurzunge der funftausent
ulden leihunge von uns zu unser kuer und gelegenheid innegelassen
erden. Und was also eines idern jhars an der vorlege abgekurzet
iirde, sali derhalben uns ein geburliche quitantz zugestellet und dar-
ael die vorzinsunge nachbleibender vorlege auch gewenigert und be-
dt werden. Wue wir aber uns mit gedachten geselschaftern vor ans-
änge dysser obbestimpten dreier jhar des kaufs nicht ferner vor-
leichen konten, was alsdann an der vorgestreckten leihunge der ge-
elscliaft unbezalt ausstendig, solchs soll von uns ader unsern erben
en geselschaftern volkomlich ane allen verzog zu der letzsten ab-
echnunge der zehentkupfer an guter grober muntze zu foller gnuge
ntricht und bezalt werden, ganz treulich und ungeverlich. Des zu
ar 'r haltunge haben wir Gebhard grat und herre zu Mansfeld und
■ ir Moritz und Wolf gebruedere die Buchner obgemelt von wegen
user und unserer mitgesel schaftern des seigerhandels Greventals unsere
ng*l>orne und gewonliche handpitschir zu ende dysser schrift wissent-
cli gedruckt und geschehen im jhare und tage, wie obenberurt.
Ausfertigung mit drei aufgedrückten Papiersiegeln im Geicerk. Archiv zu Eis-
Saigei'handel, Paket 6, I.
leschichteq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII.
194 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
109. 1536 Februar 27. Mansfeld.
Die Orafen Hoyer und Philipp von Mansfeld schließen mit Heinr
Scherl zu Leipzig , Hieronymus Lotter zu Leipzig, Hans Reinicke
Mansfeld und Wilhelm Reiffenstein zu Stolberg auf 20 Jahre ein
Oesellschaftsvertrag zum Zweck der Betreibung eines Saigerhandels <
Hütte Luderstadt auf 1/5 allßr Kupfer und 1 Zehnten.
Wyr Hoyer und Philips gevettern grafen und herrn zu Mansfi
vor uns, auch in Vormundschaft der wolgebornen unser jungen unrau
digen bruder und unser aller erben und nachkomen öffentlich bekenne
das wir uns mit dem erbarn unsern lieben besundern und getrau
Heinrich Scherll vor sich und Jeronimus Lotter, bürg
zu Leipzigk, und Hansen Reynicken zu Mansfeld vor sii
und Wylhelm Reiffenstein zu Stolbergk als yhrer beyd
mitvorwanten und dysses handeis gesellschafter ui
yhrer aller erben und nachkomen^) eyner nauen geselschaft u
seigerhandels auf eyn fünften teyl aller kupfer, so in unser herrsch
Mansfeld gemacht werden, sampt eynem zehenden voreyniget, ei
schlössen, beredt und vorgleicht haben, denselbigen handel mit ej
ander ufl gleichen teyl getreulich und aufrichtig zu treyben, wie c
von andern hendelern von alders vorhandelt, getrieben und herkom
ist und darunder redelich und erlich zu handeln beide zu gewinst u
Verlust, wie getrauer geselschafter herkomen, gebrauch, recht und {
wohnheit ist, ane arg und alles geverde.
Und vor das erste sollen obgenante vier unser hendeler und ges
schafter in kaufen und vorkaufen und allem, was darunter zu hand(
ist, die vorwaltunge^) haben, den handel getreulich treyben, forde
tragen und Vorsorgen, alle und itzliche huttenschreyber, buchhald
factor, diener, huttengesinde und ander gesinde zu Nurmbergk, Frar
fort, Antorf, Brunschweig-'') und andern ortern, auch uff der hutt
zu yder zeit nach yhrem gutbedunken anzunehmen, zu dingen,
bestellen, zu erlauben, zu setzen und zu entsetzen haben, so oft u
dicke solchs des handeis notturft erfordert und sie das nutz und ^
bedunkt. Und was sie also zum besten handeln, tun und lassen werdi
darinnen sollen sie ungestraft sein und pleyben, ane argk und al
geverde.
Zum andern so ist die geselschaft auf zwenzig jare, wylch i
auf mittfasten anfahen sollen und auf syben und sybe
zigk bis in die achtzigtausent gülden heuptgeld^) an gui
No.l09. 1536. 195
rober furstenmimze , ye eynundzwenzigk sylberngroschen vor ein
a^ulden gerechnet, beschlossen, darunter wyr obgemelten grafen vor
uns und unser erben vierzehentausend gülden haben sollen und wollen.
Und die gemelten unser vier hendeler sollen die ubermas nach ge-
egenheyt yhres vormugens unter sich selbst austeylen und erlegen.
Und sie haben an obberurter summa uns lauts erster abrede zehen-
tausent gülden uff yhren glauben aufbracht und in den handel zuvorn
elegt. Dieselbigen zehentausent gülden sollen und wollen wyr yhnen,
yhren erben und nachkomen, von dato anzufahen, obgemelte zwenzig
jare itzlichs jars mit fünfhundert gülden, als nemlich fünf
gülden uffs hundert^), vorzinsen. Und die übrigen viertausent
gülden sollen und wollen wyr auf den ostermarkt nechtskunf-
tig'') auch an guter grober furstenmuntz, ye eynundzwenzig sylberngr
vor ein gülden, einlegen, und was dan also die gemelte summa der
vierzehentausent gülden jerlich in dem handel werben und tragen, sali
man uns und unsern erben ierlich nach der generallrechenunge auf
den Leiptzischen michaelismarkt hirausreichen und geben. Hette auch
der handel schaden erlieden und zu verlust gelaufen, do gott vor sey,
sali man uns und mitvorschrieben alsobalde nach der rechnunge an-
zeigen, so sollen und wollen wyr den abgang, vorlust und schaden
auch uf Michaelis zu erlegen und zu ersetzen schuldig seyn , ane ark
und geverde. Es sali alle und itzliche jare eine bestendige aufrichtige
rechnunge umb mittfasten') ader darbey nach gelegenheit des handeis
u Leipzig ader uff der hutten*^) gehalden werden, darvon die ob-
gemelten unser hendeler uns in trauen und glauben guten bericht tun
und auf unser erfordern eyn auszug der rechenung zustellen sollen
und wollen und ims darnach den gewynne auf zeyt, wie obvormelt ist,
hirausreichen und geben. Doch so sali die handelunge und gewynne
bey uns auch vortraulich und in geheim gehalten werden. Ab aber
wyr ymants von unserntwegen, bey der rechenunge zu sein, wurden
vorordenen, das mochten wyr tun, doch soll derselbige vorpflicht seyn,
solche rechenunge und alle geheymnis der rechenunge und handeis
nymand dan uns anzuzeigen und zu sagen, aller argeliste und geverde
ausgeschlossen.
Ab sich zutrüge, das der handel aus yrgent eyner hynderunge
auf der hutten, die obgemelte hendeler itzt zu Luderstadt
rkauft haben^), nicht stattlich mit gutem nutz und rat ader sunst
ach notturft^'') mocht getrieben werden, ader ab sie und die mit-
voischrieben sunst yrgent eyne huttenstede, die gelegen und nutzlicher
seiu mochte, ausrichten konten und eyne naue hutten bauen wolten,
13*
196 Urkundenbucli zur Geschichte des Mansfeldisclien Saigerhandek |
das solten sie zu tun macht haben ; und wyr wollen sie darzu gnedigk
lieh, als vyl uns mogelich ist, fordern und hanthaben ^i). Es soll bemelte
unser hendeler keiner seine teyl eynem frombden vorsetzen, vorpfendei
ader vorkaufen, der nicht hendeler ader geselschaft[erj und in den hande
mit begriffen sey, sonder ab eyner nicht mehr handeln ader lenger ii
der geselschaft pleyben wolte, sali er seinen teyl den andern hendelen
und geselschaftern anbieten und vor andern adir frombden zu seynen
teyl komen lassen.
Wir haben auch allen obgemelten unsern hendelern und gesel
schaftern bevohlen und wollens die zeyt disser handelung ernstlicl
gehapt und gehalten haben, das wydder sie nach ire dyner ymand
nicht wenig adir vyl aus dem handeil leylien, darauf vorschreyben ade
bürge werden sollen. Wo es ader ymands aus yhne ader denen, di
von yhnen zu factorn und vorwaltunge des handeis haben und bestel
seyn, teten adir tun wurden, die sollen yhre eigene Wagnisse bestehen
und ab es zu schaden lief adir laufen wurde, denselben sollen die über
treter alleyn tragen und erlegen und sal geraeynem handel ane schadei
und nachteyi seyn und pleyben.
Ab sich zwischen uns und unsern erben und den obgnantei
unsern hendelern und geselschaftern und yhren mitvorschrieben irrung(
begeben und zutragen wurden, so sollen und wollen wyr eynen unse
vortraueten rete und die hendeler auch eynen ehrlichen vorstendigei
man darzu geben; und ab sich die zwene der irrunge nicht vortraget
konten, sollen sie eynen unvordechtigen obman erwelen; was derselbi}
spricht ader wylchem teyl der beyfal gibt, darbey sali es ane mytte
und wyddersprechen pleyben.
Ab eyner aus den benenten hehdelern und geselschaftern todei
halbir abgehen wurde, so sollen doch desselbigen erben beym hande
bleyben. Und ab dieselbigen unmündig weren, sali eyn ehrliche:
fromer man des geschlechts adir freuntschaft obbeschrieben zeyt zun
handel gelassen werden. Doch soll derselbige vor allen dingen an
geloben und an eydes stad zusagen, die heymlickeyt und daran den
handel gelegen, in ratweys bey sich zu enthalden und in ewigkey
darvon nicht zu vormelden.
Es sollen obgemelte hendeler und geselschafter unser hutten
meyster nicht zu hart halden, sondern ein zimlichen kauf als vy
andere den huttenmeystern vor die kupfer bezalen, darinne sie aud
mit andern geselschaftern kein gedinge adir pact machen sollen, wi(
teur und nicht hoher die kupfer sollen gekauft werden. Und ab siel
die geselschafter und huttenmeyster des kaufs nicht vorgleichen konten
No. 109. 1536. 197
on wyr zu yder zeyt eynsehens haben, damit, so vyl mogelich,
heyt gehalden werde.
Ab der handel mer gelt, dan obvormelt ist, bedürfen wurde, so
n wyr und obgemelt unser hendeler und geselschafter itzlichei
la.h anzal seyner hauptguter, steigen. Wylcher aber seyn teyl nicht
'! logen wolt, so mögen die andern solchen teyl, eyn yeder nach anzal.
':zen, alles treulich und ungeverlich.
Ab eyner vorgenenter unser hendeler und geselschafter in gescheften,
j^ev. erben und reysen, den handel belangend, nydergelegt und gefangen
wurde (da gott vor sey), so sollen und wollen wyr uns desselbigen an-
nelimen und mit höchstem vormogen und vleyß darnach trachten,
• ^elbigen ane entgelt ledig zu machen. Ab es uns aber entstünde,
;ill man denselbigen aus gemeynem handel mit fünfhundert gülden
1- er anders so hoch geschätzt wurde) losen. Schetzt er sich aber
hixher, so sali er die ubermas selber gelten und tragen, und sali der
handel yhme weyter zu tun nicht schuldig seyn, traulich und ane
ge^•erde.
Wan auch achtzehen jare vorschinnen und dieselbe rechenunge
gehalden ist, sollen und wollen wyr sampt benenten unsern hendelern
und geselschaftern zusampne komen und uns mit yhnen eyner nauen
ge.-elschaft underreden. Wylcher aber beym handel lenger nicht
pleyben wolt, der sali es die zeyt anzeigen, so sali demselben sein
ha iptgelt und was yhme geburt von den andern pleybenden hendelern
na:h ausgang des zwenzigisten jars in iar und tage uff zwue tagfrist
en:richt und bezalt werden. Konten wyr uns auch mit yhne den
he adelern, die pleyben wurden, nicht weyter vorgleichen und vor-
tragen , so sollen und wollen wyr dach sie und yhre mitvorschriebene
<k'< handeis nicht entsetzen, auch die kupfer nicht entwenden lassen,
suiider sie sollen die kupfer so lange behalden und auch so lange
bevm handel bleyben, bys wyr yhn zuvor die obgemelten zehentausent
gülden in der werschaft und wyrderunge, wie die vor uns eingelegt
urd oben vormelt ist, mit sampt allen und itzlichen zinsen, so darauf
Vi rschrieben und betagt sein, genzlich und gutKch erleget, ausgericht
lud bezalt haben, alles treulich und ane geverde^-).
Wir nehmen auch alle obgemelt unser hendeler, yhre erben, habe
urd guter, auch yhre und des handeis dyner, gesinde und wäre in
ursern schütz, schyrm und vorteydigunge; und vryr sollen und wollen
gl?ich und recht vor sie byten, uns yhrer annehmen, sie vorschrieben,
zu tagen und handelunge neben sie schicken und mit unrecht nicht
beschweren, vorgeweldigen ader zu beschweren und vorgeweldigen
198 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
zulassen, sonder gleich und recht von yhne anzunehmen, sie darbey zu
schützen und zu hanthaben und in allermassen halden und haben,
wie wir unser eigen erbe, undertan, dyner und undertane halten, alle
geverde und argelist ausgeschlossen. Und obgemelte unsere hendeler
und geselschafter sollen und mugen nun hinfurder und so lang in
dysser handel vorschrieben und die geselschaft weren wyrt, den handel
annehmen, denselbigen treyben, fordern und vorhandeln, wie der von
andern kaufleuten und hendelern von altersher getrieben, gefurt und
vorhandelt ist, von uns und mennigklichen ungehindert. Und sie haben
uns itzo die geselschaft mit hande und munde, auch in der ganzen
handelunge trau und glaube zugesagt. Szo haben wyr yhnen wydder
yhn trauen und glauben vorsprechen und vorschrieben und tun das
gegenwertig in und mit craft diß brives vor uns, unser erben und
nachkomen, sie bey dysser handelunge und geselschaft, wie die von
artickeln zu artickeln, von werten zu werten, vom anfang biß zum
ende in allem und ydern Inhalts, stucken, puncten und artikeln sempt-
lich und sonderlich begriffen, gefast und gestalt ist, in yhrem ein-
feldigen und erbarn vorstand, nicht auf juristisch zu deuten und zu
pleyben lassen und sie darbey zu schützen, handhaben und zu vor-
teydigen und darinne gar keine anderunge adir etwas, das dysser vor-
schreybunge wydderwertigk, zu suchen, furzuwenden ader furzunehmen,
wydder in ader ausserhalb rechts in keine weyß, sonder sollen und
wollen dysse vorschreybunge, handelunge und geselschaft treulich, stet
und un vorletzt halten, des wyr uns alles semptlich und in sonderheyt
hyrmit vor uns, unser erben und mitbenante vorschrieben und vor-
pflichten, alle argelist und geverde ausgeschlossen. Des zu Urkunde
und warem bekentnis haben wyr dysse vorschreybunge
zwue gleichslauts aufgericht, der wyr eyne mit unsern
angebornen siegeln wyssentlich besigelt und mit unsern
namen underschrieben den obgemelten geselschaftern
zugestelt und gegeben haben, die andere aber haben die
genanten geselschafter mit Heinrichs Scherls und Hansen
Reynicken signeten und hantringen neben unsern siegeln
angehengt und darnach mit yhrer aller vier eigen hant-
schrift unterschrieben uns uberantwort und übergeben.
Gescheen und geben zu Mansfeld, sontags am tage Esto
mihi, der do was der sybenundzwenzigste tagk des
mondes Februarii nach Cristi unsers lieben hern und
seligmachers geburt im funfzehenhunderten und sechs-
unddrey ssigsten jaren^^),
No. 109-110. 1536. 199
chzeitige Abschrift im Geicerk. Archiv zu EislAen, Saigerhatidel, Paket 9, I.
gesperrten Stellen und Anmerkungen verweisen auf die Abweichungen des
r Gesellschaftsvertrages vont 6. Fdiruar 1537. S. u. iS'o. 117.
ILO. 1536 Februar 27.
Heinrich Scherl und Hieronymus Loiier xu Leipxig und Hans Reinicke
'[ansfeld und Wilhelm Fei ff enstein xu Siolberg schließen auf 20 Jahre
Gesellschaftsvertrag xwecks Saigerung und gemeinschaftlichen Ver-
> der ihnen für diese Zeit von den Grafen Hoyer und Philipp von
<feld verschriebenen Kupfer eines Fiinfteils der Herrschaß Mansfeld.
In dem namen des herren. Amen. Kunt und offenbar sey aller-
r?nii:klich dieses brives ansiehtigen, das wir hernachgeschriebene
liniieh Scherll, Hieronymus Lotter, burger zu Leipzigk, eins und
ms Reynicke zu Mansfeld, Wilhelm Reyffenstein zu Stolburgk anders-
Is uns alle semptlich und sonderlich wolbedachts freyes willens und
itiger vorbetrachtunge vor uns, unsere erben und nachkommen einer
luen geselschaft eins seygerwergks und kupperhandels auf einen
nfteutail aller kupper, so in der herschaft Mansfeld gemacht werden
id Heinrich Scherll und uns aus besondern gnaden durch die wol-
bornen heru Hoyern und herren Philipsen gevettern graven und
irn zu Mansfelt unser gnedige hern auf zwanzigk jar langk zugesaget
id vorschrieben sein, freuntlich und gutlich underredet, vorglichen,
»rtragen und yn trauen und glauben zu einander vorpflicht, vorbunden
id vorbruedert haben, deuselbigen handel benente zait, und so lang
uns darnach got gone, vor uns und unsere erben und nachkommen
iteinander treulich und aufrieb tigk zu treyben, auch einer dem andern
dlioh vorzustehen unde erlich zu handeln allerseits zue gewynne und
)rlust, wie bey getrauer geselschaften gebrauch, herkommen, recht
id gewonheit ist, treulichen und an alle geverde.
Erst so ist die zait der geselschaft, wie berurt, auf zwanzig jare
ad dye heuptsumma der ganzen geselschatt auf achtzigtausent gülden
iter grober fursteumunzs, ie einundzwanzigk silberne groschen vor
(Tien gülden ader ein thaler vor dreyundzwanzig groschen zu rechen,
igeschlagen und beschlossen. Dieweil aber vormuge der vortrege, so
it wolgedachten unsern gnedigen hern von Mansfelt aufgericht, yren
laden als des handeis gnedigen handhabern, schutzs- und vorteydings-
em vierzehentauseut gülden zulassen, der ich, Heinrich Scherll, yren
nac.eii zehentausent gülden beraitan yn den handel geleget und iglicb
200 Urkundeubuch zur Geschichte des Mansfeldischen Öaigerbandels.
hundert obbestimpte zcait mit fünf gülden ierlich in handel sollen ver-
zinst nehmen, wie dann das die vortrege mitbrengen und auch yn
nachvolgenden artickeln weiter erclert wirt und yre gnade die andern
viertausent gülden vor sich selbest auf schirstkommenden ostermargkt
einlegen und also die summen der vierzehentausent gülden erfüllen
sollen, so haben wir obgemelte geselschafter die uberige summen, als
sechsundsechtzigtausent gülden, zuegleich under uns geteilt und sollen
Heinrich Scherll und Hieronymus Lotter daran dreyunddreyssigtausent
gülden und Hans Keynicken und Wilhelm Reyffenstein auch dreyund-
dreyssigtausent gülden daran erlegen, haben und behalten vor sich,
yre erben, erbnehraen und nachkommen. Und ap darüber von yemands
mer geldes umb forderunge willen des handeis ader sunst anderer
Ursachen halben eingenomen werden solte, das sali, so ferne es der
handel ertragen magk, ausserhalb dieser summa gescheen und under
bemelt heuptgelt nicht gerechnet nach angelegt werden, alles treulich
und on geverde.
Dieweil aber Heinrich Scherl die zehentausent gülden, davon ob-
bemelt, welche unser gnedige herschaft auf vorzinsunge yn handel ge-
leget sein, vor sich selbest und allein auf sein glauben und vorschreyb-
nus aufbracht hat, domit er des yn künftiger zait ane nachtail und
schaden sey, so ist bewilliget und zugesaget, das wir alle semptlich,
zugleich ynsonderheit nach vermugen seines heuptgeldes gleiche wagk-
nus und gefare darumb bestehen, und ap es zu schaden liefe, gleich
schaden und bürden gewarten und tragen sollen, alle geverde und
argelist ausgeschlossen.
Es sali Heinrich Scherl und Hans Reynicke den namen der gesel-
schaft zuegleich tragen, und der ganze handel sali Heinrich Scherls
und Hans Reynicken handel und geselschaft genant werden und also
namentreger sein und dis zeichen zu einem geselschaftzeichen yn sende-
briven, schultbrieven und allen andern vorschreybungen und stucken,
ym handel notturftig, gebrauchen:
\A
Und Heinrich Scherl sali die vorwaltunge, das oberste geselschaft-
buch und die heuptrechnunge des ganzen handeis, darnach sie alle und
igliche unsere diener, factor, huttenschreiber und alle andere rechnunge
richten, referirn und ziehen müssen, obbestimpte zait zu Leipzigk bey
I
No. 110. 1536. 201
sich in seyner behausunge mit ausrichtuDge der Frankfurter messen,
und Hieron ynuis Lotter soll in dem sein beistand sein und alle handelung
daselbest nach seinem bevell und gemeins handeis und der ganzen ge-
selschaft nutz und besten ausrichten, haben und halten; und für ire
rauhe und erbeit sali yn jerlich und yedes jare hundert goltgulden
aus gemeinem handel gereicht und gegeben werden, doch so sali die-
selbige (sc. Rechnung) allewege den andern mitgeselschaftern zu besehen
und zu durchlesen frey, unvorbotten und unvorspert sein und sollen
darzu ein iglicher, so oft es die not erfordert, einen freien zutrit haben.
Aber dieweil wir geselschafter alle gleiche stymme und gerechtig-
keit haben, so sali die bestellung dieses handeis zu iderzait mit rate,
willen und wissen aller vier geselschafter obbenent in gleicher stymme
beratschlaget, abgeret. beschlossen und darnach durch Heinrich Scherl
yn seinem und Hans Eeynicken namen ausgeschrieben und bevolen
werden. Und sollen alle und ighche huttenschreyber, buchhalter,
factor, diener, hutten- und ander gesinde zu Nurmbergk, Antorf,
Braunschwig, Eysleuben und auf der hutten annehmen, bestellen und
verordenen. Und was also mit gemeyuem beschlies zum besten vor-
genomen ader angefangen wurdet, sal keiner ane wissent der andern
vor andern, auch dem handel kein gesinde oder diener abziehen, damit
OS allenthalben treulich, geselliglich und bruderlich gehalten werd, ane
urgk und geverde.
Es sal auch der vertrag und verschreybunge, so zwischen den
wolgebornen unsern gnedigen hern von Mansfelt der geselschaft halben
aufgericht, auch durch Heinrich Scherl zu Leypzigk dem handel zue
gutte vorwart und behalten werden, doch das dieselbige auch allen
geselschaftern semptlich und eynem ydern insonderhait zue yrer
gerechtigkait gemein sein, auch ein iglichen, so offte es not, glaubhaftig
oopien gegeben werden.
Dieweil auch Hans Reynicke und Wilhelm Reyffenstein in dem
huttenhandel zur Stain[ach] nahe verwant sein, so ist zwischen uns
deshalben abgerett, auch zugesaget, das ein handel deme andern in
keufen und verkeufen ader sunst yn andern Sachen, wie sich die be-
geben, nicht hinderlich oder schedlich sein sali, sondern einer den
andern fordern und zum besten helfen raten und es allenthalben also
halten, damit gleicheit und freuntlicher gutter wille und eynigkeit er-
halten werde, alles treulich.
Nachdem aber diese geselschaft unvorsehens und fast auf ein eyle
angefangen, also das wir uns nach notturft umb hutten und hutten-
stette nicht haben versehen mögen und deshalb die hutten zue Luder-
202 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
stat im anfange des handeis erkauft haben, so haben wir eintrechtigk
uns nach einer huttenstadt, die dem handel gelegen sey, umbzusehen
und mit guter müsse eine naue hutten zu bauen entschlossen und die
Luderstettische hutte zur not zu behalten. Und an solchen beyden
hutten, dergleich an dem erkauften wanhause zu notturft des handeis
zu Eysleuben, sollen wir alle gleiche stymme, tail, gewynn und erb-
gerechtigkait zu yder zeit haben und behalten, und sal kein tail den
andern an dem eygentume und allem, was darinnen und zugehört,
nicht uberlenngen, wie getrauer geselschafter herkommen und gewon-
heit ist.
Es sal alle und itzliche iare eine bestendige aufrichtige rechnunge
umb pfingstzait oder darbey nach gelegenheit der leufte und des
handeis zue Leipzigk ader auf der hutten, darauf man zu yder zait
sey gern und schmelzen wirt, gehalten werden ; und sal dieselbige rech-
nunge gezwyfacht und iderm tail eine gegeben, und so gott ge-
wynn unge verleyhen wurde, sali dieselbige nach gescheener rechnunge
auf den nesten michaelismargt zue Leypzig ausgetailt werden. Und
ap durch verenderunge der zeit und leufte nach gelegenheit des handeis
die notturft erfordert, unser dargelegte heuptguter zu myndern, ader
ap der handel mer gelts bedürfen wurd, sali ein yeder sein tail nach
anzal seynes heuptgeldes erlegen; und sali kein tail vor das andere
yn der heuptsummen im einlegen oder ausnehmen steigen nach fallen.
Welchs tail aber sein anzale nit einlegen ader auch nicht steigen wolte,
sollen die andern dasselbig zu erlegen macht haben als nach laut des
artikels, so hirvon in der verschreybunge, mit unsern gnedigen herren
aufgericht, begrieffen ist.
Es sali keiner aus uns vier geselschattern seinen tail ymandes
frembdes und sonderlich keinen hohes Standes und geburt, auch keinem
vom adel ader geistlikait zu vorkeufen ader zu vorpfenden macht
haben, sunder die verschriebene zait sein erleget heuptgut gar nach
zum tail vil ader wenig zu erfordern, nach herrauszunehmen macht
haben, sondern die gesatzte zait für und für darinne, wie andere gesel-
schafter, liegen und bleyben lassen. Wurde aber aus ehehaft ader
redlichen Ursachen sich zutragen, das einer sein heuptgelt und handel
zum tail ader gar ein zeitlangk ader die vorschriebene iarzall vor-
keufen oder versetzen wolt, so sali er dasselbig erst seinen vorwanten
anbieten und sich mit im darum zu vertragen macht haben, wue sie
sich aber des under yne beyden nicht vorgleichen mochten, alsdan
den andern mitgeselschaftern anbieten und umb dasjenige, so gleich
und zimlich, an sie kommen lassen.
No. 110. 1536.
Ap eyner aus uns vier geselschaftern in gewerben und gescheften
des handeis nydergeworfen und gefangen wurd und ane entgelt nicht
ledig gemacht werden mochte, so sollen inen die andern aus gemeynem
handel mit fünfhundert gülden, wo er änderst so hoch geschetzt wurde,
wvder losen. Und ap er sich hocher schetzen wurde, sal er selbst
tragen und dem handel ane schaden sein. Doch so sali den andern
geselschaftern frey stehen, was ein yeder vor sich selbst aus vor-
wantnus und freuntschaft bey denselbigen tun wolte.
So sich yrrunge zwischen uns benenten vier geselschaftern zutrugen
(das gott verhütte) sollen wir uns alle aufs höchste bevleyssigen, sonder-
lich ap unser etliche nicht darunter begriffen, dieselbigen und uns selbest
freuntlich hinzulegen und zu vertragen, damit sie uns allen und dem
handel zu nachtail an frembde leute nicht wachsen dorften; konte aber
ye darynne nicht maß getroffen werden, so sal iglicher tail ein erlichen
frommen vorstendigen handeler zue dieser Sachen geben. Und ap sich
dieselbigen zwene auch nicht vorgleichen mochten, sal yn ein vor-
stendiger ehrlicher man zue einem obman zugeordent werden; und welchem
tail derselbige bey fall tut, darbey sol es ane wydersprechen bleyben.
Dieweil aber wir alle obgemelte geselschafter yn guten trauen und
glauben, doch unvorsehener dinge und nicht on sonderliche gnad und
Schickung des almechtigen gottes zusamenkomen sein, haben wir uns
mit gueter vorbetrachtunge und zaitigem rate beret, voreyniget, be-
williget und einander mit hande und munde zugesagt, ap sich nach
gottlichem willen zutrüge, das unser einer ader mere mit tode abeginge
ader sunst mit krankhait also bevihle, das er dem handel nicht nutzs
sein mochte, so sollen die andern alle semptlich und sonderlich
mit dem oder denselbigen ein freuntlich gedult und mitleyden haben
und tragen und yn sein lebenlangk und nach seinem tode seine
erben die vorschriebene zait bey der Verwaltung und dem handel,
eynem idern yn seinem stand und wesen lauts dieser vorschrei-
bimge, bleyben lassen und ime ader seinen erben getraulich und
wie eyn yder wolte, das yme selbest ader seinen kindern gleichs
falles gescheen solte, furstehen und zum besten yn allen Sachen helfen
handeln, fordern, underweysen und anrichten. Weren aber die erben
unmündig, so sali an des ader der kranken und verstorben Stadt ein
erlicher fromer man des geschlechts oder freuntschaft ziie dem handel
und rechnunge gelassen werden, doch das derselbige vor allen dingen
zusage und an eydes stat gelobe, die heimlickait des handeis und alle
Sachen, daran gelegen, bey sich zu behalten und yn ewigkait nyemandes
^äurvon nicht zu vormelden.
204 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldiöchen Saigerhandels.
So nun die zait der geselschaft bies auf zwey ader drey jare ver-
laufen were, so sollen und wollen wir oder unsere erben uns, eher
wir uns mit den vorgemelten unsern gnedigen liern den graven von
Mansfelt in weyter handelunge lassen, zAisamenfugen und under uns
aller notturft underreden, ap sich auch yrrunge zwischen uns begeben
hetten, dieselbigen vor allen dingen hinlegen, beytun und vortragen
lassen und uns darnach widerumb zuesamen tun und yn ein neue
geselschaft vorpflichten und vorbinden, also das wir alle zugleich, so
es mit der herschaft Mansfelt zue weiter handelunge kommet, vur
einen man stehen und stynimen sollen, damit uns allensampt ador
einem tail ader iglichem insonderheit yn der handelunge mit der
herschaft keine nachtail, unrat ader beschwerunge begegen und keiner
dem andern hinderlich sein, sunder, so vil muglich, lenger in freunt-
schaft, eynigkeit und handelunge beyeinander bleyben mugen. Wolt
aber ye darüber einer ader meher beim handel nicht bleiben, der sal
es die zait muntlich anzaigen, darnach sich die andern zue richten
haben. Und welcher sich also aus dem handel tun und lenger nicht
bleyben will, dem sollen dye ander sein heuptgelt mit gewynn oder
Verlust, wie sich das zugetragen hette, auf zwue frist in jare und tage,
nemlich halb auf Michaelis und halb auf den volgenden ostermargt,
zue Leipzigk an gutter grober furstenmuntz entrichten und bezalen.
Dergleich sal man yme auch ein erliche bezalunge vor seinen tail an
der hutten, huttengezeuge, kretz, gewesche und vor das tail am haus
zue Eysleuben, doch nicht wie solchs alles erzeugt, sondern in einer
ungeverlichen summen und dannoch umb den dritten pfennig weniger,
dan es einkauft, ablegen und bezalen. Wurde aber eyn ganze zui-
trennunge des ganzen handeis, also das beyde part von einander setzen
und ein teil den andern mit barem gelt nicht ablegen konten oder
weiten, so sali man das letzt jar allen und itzlichen verrat, so vil vor-
handen, aufarbeiten und umb bargelt vorkeufen und eynem ydern sein
anzal davon bezalen. Was aber nicht mocht aufgearbeit und vorkauft
werden, sal gleichmessig angeschlagen und eynem itzlichen sein tail
gegeben werden. Damit aber des eigentumes halben der hutten und
hauses zu Eysleuben kein irrunge erwachse, ist berett, so die gesel-
schafter von einander setzen wollen, sali der tail, der nicht bleiben wil,
die hutten mit allen huttengezeuge, was in der rechnunge nach nicht
angeschlagen were, an ein gelt schlahen und dasselbig setzen; so sali
der ander tail macht haben, es yn deme gelde zu behalten oder dem
teil, der es gesetzet hat, davor zu lassen. Wurden aber beyde tail der
trennunge yrrig und itzlichs dem andern dieselbig auflegen wolle, so
No. 110. 1536. 205
sollen sie von beyden tailen die hatten feylbieten und in jare und
tage ynen allen zue gute zu vorkaufen bevleyssigen, auch im selbigen
jare das plaster ader boden des huttenhoves und hutten an allen orten,
do man sich zeigs vormut, aufheben, durchlassen, schmelzen und
arbaiten, und was daraus wirt sampt dem gelt, das man aus der hutten
losen konte, under sich gutlich austeilen, und ap sie nicht kaufleute
haben mochten, sollen sie losen, und welchem das loß gefeld, der sal
die hutten setzen, und sali darnach mit der wale gehalten werden, wie
itzt berurt ist, alles treulich und one geverde.
Es sal auch keiner aus dem handel fursten, bischoven, gravcn,
prelaten ader hern, auch mit welchem man susten nicht zue handeln
pfleget, wenig oder vil vorleyhen ader von des handeis wegen vor
imandes bürge werden, es geschehe denn mit gemeinem rate und vor-
willigunge. LFnd sali dieser artickel insonderheit allen dienern, buch-
haltern, schreybern und fiictorn in ir pflicht gebunden werden, mit
anzeigung, ab es von yemands übergangen wurde, der ader dieselbigen
sollen ir eigen wagnus darumb bestehen und gewarten, und ap es zue
schaden liefe, denselbigen schaden allein bey sich seihest gelten und
tragen, und sal dem handel ane schaden sein. Es sal keiner in diesem
handel mit wechslen und geltaufnehmen, auch in keufen oder ver-
keufen seinen eigennutz oder vorteil suchen, sonder was er dem
handel zu gute und mit vortail aufnymmet, sal auch dem handel zu
gut und gewynne laufen. Und sollen alle vorwaltere, factor, diener,
s«3hreiber und buchalter alle Wechsel zu Frankfurt, Xurmberg, Antorf,
Leipzig, Eysleuben und anderen ortern dem handel getreulich berechen
und keiner darmit nicht vor sich seihest handeln ader werben, dazu sie
alle pflicht tun sollen, wie das gewonlich ist, treulich und one geverde.
Ap auch etwas dieser zait, wie das unser aller notturft erfordert,
nicht beratschlaget und bedacht were, haben wir uns vereiniget, ein
gemeyn register und buch zu halden, darinne alle jare, so oft und
dicke wir zu der rechnunge ader sunst aus notturft des handeis zue-
samen kommen, alles, was beschlossen, verwilliget und abgeret wirt,
vorzeichent werden solle; und sollen dieselbigen beschlus, ordenunge
und hendele mit unser der geselschafter henden underschrieben werden
und alsdann alle craft, wyrde und macht haben, ap es yn diese
artikel und verschreibunge gefast und von worten zue worten ein-
geleybet were.
Des alles zue Urkunde, warer, stetter und unvorletzter haldunge
laben wir obgemelten Heinrich Scherl, Hans Reynicke, Wilhelm
Ileyffenstein und Hieronymus Lotter diese vorschreibung, geselschaft
2Ö6 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
und vereinigunge eyn iglicher dem andern mit hande und munde'
in guten trauen und glauben an eydes stat zugesagt und uns vor-
pflicht, alle und itzlich stuck, punct und artikel dieses brieves, und
was darinnen geleybet ist sampt und besondern, nichts ausgeschlossen,
stete, vest und un vorletzt zu halten, wie getrauer geselschafter her-
kommen, recht und gewonheit ist. Und seind dieser vorschreibunge
zwue gleichs lauts, auf eylfhalb pergaraentblat und vierzehen zeylen
geschrieben, zwischen uns aufgericht, welche beyde wir alle viere mit
unsern angehengkten sigiln und pezschirn und mit unsers iglichem
eygen handschrieft vor uns, unser erben und nachkomen besigelt und
underschrieben haben und Heinrich Scherl und Jeronymus Lotter eyne
und Hansen Key nicken und Wilhelm Keyffenstein die ander übergeben
haben, Gescheen auf den sontag Esto michi, der gewest ist auf den
27 tag des monats Februari nach Christi unsers hern geburt 1533.
Gleichzeitige Abschrift im Geiverk. Archiv 2u Eisleben, Saigerhandel, Paket 9, 1.
111. 1536 März 9. 1
Heinrich Scherl und Gesellschafter des Hüttenhandels %u Luderstadt
schließen auf drei Jahre mit Hans Brückner einen Kauf ah über die von
diesem mit seinen zwei Feuern zu produzierenden Kupfer. Das Kupfer
soll in die Wage geliefert, der Zentner vom Gehalt einer feinen Mark
Silbers mit 13 fl (^j^ grobe Münze, ^/g Pfennige, 21 gr für 1 fl) berechnet
und geringerer oder größerer Gehalt pro Lot mit ^j^ fl angeschlagen
werden. Zu Einkauf gibt die Gesellschaft jährlich auf jedes Feuer
100 Goldgulden (22 gr pro fl). Der prob halben soll es stehen ufi"
den geschwornen probirer zu Eysleben nach vermöge u. g. herrn
reformation. Zu Vorfertigung solicher zwei feur leiht die Gesellschaft
dem Hans Brückner auf ein Feuer 1500 fl. Wird der Vertrag nicht
verlängert, so soll Brückner vom letzten Bartholomeustage an mit den
Kupfern abzahlen und die Gesellschaft bis Ende des Jahres 1539 be-
friedigen. Zu Urkunde seyn dyser zetteln zwo gleychs lauts gemacht,
eyne under Heintz Scherls petzschaft Hans Brugkner, dye andere unter
Hans Brugkners petzschaft den geselschaftern zugestelt
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 9, II.
No. 110— 112. 1536. 207
112. 1536 Mai 3. Friedrich von Thiin an Graf Hoyer
von Mansfeld.
Betrifft die Belehnung Wolf Wiedemanns und Heinrich Seherls samt
dessen Mitverwandten mit der Hütte (Luderstudt).
Edler und wolgeborner graf und her, eurn gnaden sein mein under-
thenige und ganz willige dienste alzeit zuvor bereyt. Gnediger her,
e. g. schreiben, dorinne dieselb begem, das ich Wolfen Widemann
sampt seinen mitverwanten und Heinrichen Scherlein, auch andern
seinen mitgeselschaftem , uif den sontag vocem iocunditatis zu Salvelt
nder Lud[er]statt einzukommen beschaiden soll etc., hab ich entpfangen
und seins Inhalts vorlesen und were e. g. schreiben nach solchs zu tune
ganz willig; es wissen sich aber e. g. zu erinnern, das mein lieber vater
seliger Wolfen Widemann sampt seiner geselschaft die berurte hutte
nicht hat leyhen wollen aus dem, das er etliche Ursachen der weide
halben in irer verschreybunge gehabt. ]Sachdem dann Jobst von
Baumbach und Heinrich Scherlein mir am nechsten zu Leyptzk haben
zugesagt, dieselbigen artikel, die mein vater seliger angefochten hat, in
der nauen verschreybunge aussen zu lassen; wo solchs geschieht, so
sein meiner brudere vormundern und ich Wolfen Widemann sampt
seiner mitgeselschaft die hutte zu leyhen und dornach von inen
widerumb aufzunehmen erbottig. Wo alsdan Heinz Scherlein mitsampt
seiner geselschaft meiner brudere vormundern und mich umb die lehen
der hiitten halb ansuchen, soll inen solche hutte von uns gelihen
werden. Derwegen verhoff ich, e. g. werden meine brudere und mich
als unser gnediger lehenher hirinnen auch gnediglich bedenken. Wil
aber auch e. g. nicht bergen, das ich ujff den freitag nach Jubilate
schirsten zu Leyptzk im markte sein werde. Wo nun e. g. Baumbachen
geradten konnten, e. g. wollen denselben uff ernante zeyt auch gen
Leypzk schicken; so werden die alten huttenhern, auch Heinrich Scherlein,
verbanden und doselbs anhaim anzutreffen sein. Aldo kann man sich
dann aller notturft mit inen underreden; und wo nun das also zu
Leypzk der lehen halben hingelegt, wurde man des vorbeschieds gein
Salvelt oder Lud[er]stadt nicht notturftig sein. Solchs hab e. g. ich nicht
wissen zu verhalten, dann e. g. undertheniglich zu dienen, erkenne ich
mich über meine schuldige pflicht ganz willig. Datum mittwochen
nach Misericordias domini anno etc. XXXYI'«"».
e. g. undertheniger diener
Friderich von Thun zur Weyssenburgk.
2Ö8 Ürkundenbucii zur Oeschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Zettel: Auch gnediger her, e. g. bit ich hirauf umb gnedige
antwuit, das mir dieselb zu Leypzk im markte muge zukommen, dor-
nach ich mich zu richten hette. Datum uts.
Außenadresse: Dem edlen und wolgebornen hern harren Hoyern giafen und
hern zu Mansfelt und Heldrungen meynem gnedigen hern.
Ausfertigung im Gewerh. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 9, III.
113. 1536 Mai 12. Leipzig.
Graf Gebhard von Mansfeld verschreibt die Hälfte seiner Zehntkupfer*
der Jahre 1537 — 40 an Hans, Lukas und Franz Straub zu Nürnberg
und Leipxig und ihre Mitgesellschafter des Saigerhiittenhandels zu Schwarxa,
'wofür ihm die Gesellschaft 5000 fl (gegen einen Zins von S^IqJ vor-
schießt Versicherung für die Strauben wegen der von ihnen außerdem
vorgestreckten 10 000 fl.
Auf heut freytag nach Jubilate, den zwölften May, des tausent fünf-
hundert sechsunddreyssigsten jars zu Leipzigk haben wir Gebhard
graf und herre zu Mansfeld etc. vor uns, unsere erben und erbnehmon
uns mit den erbarn Hansen, Lucaßen und Frantzen Strauben gebruedere,
bürgere zu Nurnbergk und Leiptzigk, sampt yhren mitgeselschaftern
des seigerhuttenhandels zu Schw^arza umb die helfte aller unser zehent-
kupfer, szo uns zustendig und in unserer grafschaft Mansfeld gemacht
und in die wage geantwort, szo vyl uns der dysse drey volgende jai',
als uff das newe jar der weniger zall im sybenunddreyssigsten anzu-
fahen und sich auffs newe jar des vierzigsten jars wydder enden solle,
und ist also ein bestendiger aufgerichter kauf abgeredt und beschlossen,
wie folget: Hans, Lucas und Franz die Strauben gebrudere und yhre
mitgeselschaftern sollen und wollen uns graffen Gebharten zu unserer
besserung funftausent gülden in muntz, eynundzwenzig groschen vor
eynen gülden, auf bemelten kauf und abrede hyrauß leyhen und vor-
strecken, die wir auch von yhnen ytzigen margkt hir zu Leipzigk
haben eingenohmen und bahr entpfangen. Wir und unsere erben
sollen und wollen auch derwegen obbemelte summa der funftausent
gülden vorstreckunge die zeit, weyl sie bey uns stehen und dysser
kauf wyrigk, jerlich fünf vom hundert, das macht dritthalbhundert
gülden, Vorzinsen, wylche vorzinsunge ytzige ostern dysses sechsund-
dreyssigsten jars sich anfahen und die erste zinszeit ostern des syben-
unddreyssigsten jars den mehrgedachten Strauben und yhren mitgesel-
schaftern von uns bar bezalt, und die andern volgenden drey jar dysses
No. 112-113. 1536.
ewen voreinigten kaufs sollen alle gebot zu der abrechnunge der
ehentkupfer die zinse der vorlege innebehalten und abegezogen werden.
)er kauf Mansfeldischer und Eyslebischer zehentkupfer soll ein centner,
uf die probe ein fevne margk sylbers halten, umb dreyzehen gülden
3hen groschen sechs pfennige muntz zu eynundzwenzigk groschen an
arter grober muntz gerechent werden, das lot mynder ader mehr
altende zu halben gülden muntz bezalet und abgerechent werden.
»ie Hettstedischen zehentkupfer aber soll ein centner umb acht gülden
lunz, ane die probe, vor sich bezalt werden. Der einkauf dysser
reyer jar soll jerlich vier margk sylber seyn. Es sollen uns auch
ie gedachten Strauben und yhre mitgeselschaftern jerlich, wan dysser
auf angehen wirt, die vier merkte, der dreyer zu Leipzigk und eynen
ur Neumburgk, ider margk sechshundert gülden an grober münz
ntrichten und bezalen. Was sich alsdan eynes yden jars zu der ab-
3chnunge ubermas befindet, das die zehentkupfer mehr getragen, das-
älbige sali uns zu banden gestellet, aber der gemelten geselschaft zu
bekurzunge der funftausent gülden leyhunge von uns zu unserer
oer und gelegenheit innegelassen werden; und was also eins yden
US an der vorlege abgekurzet wurde, soll derhaiben uns ein geburliche
uitauz zugestellet und darnach die vorzinsunge nachbleybender vor-
ige auch entricht und bezalt werden. Wue wir aber uns mit ge-
achten geselschaftern vor ausgange dysser obbestimpten dreier jar des
auls nicht ferner vorgleichen konten, was alsdan an der vorgestreckten
niiiinge der geselschaft unbezalt ausstendig, solchs soll von uns ader
iisern erben den geselschaftern volkomlich ane allen vorzogk zu der
?tz;ten abrechnunge der zehentkupfer an guter grober muntz zu foller
nuge entricht und bezalt werden. Und nachdem uns die bemelten
trauben und ire mitgeselschaftere ausserhalb und über dysses zehen-
lusent gülden in muntz vorgestreckt, die inen jerlich, ydes hundert
lit funfen, von dem uberlauf des eynen drytteyls yhnen den Strauben
erkauft alles einhalts und vermöge darüber ufgerichter vorschreybunge
orzinset soll werden; wue sich nu der überlauft an denselbigen
iipfern, in wylchem jare das geschee, nicht so hoch als ihre gebur-
che zinse erstrecket, auf den vall, und sunst nicht, sollen die Strauben
nd ihre raitgeselschafter macht haben, die zinse, was in der auf eyn
des jar betagt und am uberlauf der andern kupfer nicht bekomen
lochte, innezubehalten, trewlich und ungeverlich. Und des zu warer
altinge haben wir, Gebhard graf und herre zu Mansfeld, und wir,
Aic^s und Franz Straube vor uns und unsern bruder Hansen Strauben
md unser mitvorwanten des seigerhandels zu Schwarza, unser angeborne
(}eschichtsq.d.Pr.Ö. Bd.XXXXVIl. 14
210 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels,
und gewonliche hantpitzschir unden an dyssen briff wyssentlichen
gedruckt, und gescheen im jare und tage, wie oben berurt.
Ausfertigung auf Papier mit den aufgedrückten Papiersiegeln Oraf Gebhards
und des Lukas und Franz Straub im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigei-handel,
Paket 1, I.
114. 1536. Juni 19. Leipzig. Lukas Straub an Graf
Hoyer von Mansfeld.
Beschwerden über Dr. Philipp Dragstedt und Pascha Binck.
Wolgeborner und edler grave, euern genaden sint mein under-
tanig und ganz willige dienst alzeit zuvor. Gnediger herr, der gnedigen
antwurt, so e. g. uff mein jungst schreiben der hindergelegten von
derselben geselschaftern bei mir zweitausent guldengroschen halben,
weil ich die widerumb zu mein henden gebracht, das e. g. numals
zufriden sein und es bei dem, wie es mit mir zuvor gewest ist, gnedig-
lich bleiben lassen wolt, durch den gestrengen erenvesten Hansen von
Trotha meim diener hat geben lassen, bin ich hochlich erfreut worden.
Was e. g. auch zur selben zeit ich zugeschrieben, dem wil ich, ob gott
will, nachkomen, der undertanigen Zuversicht, e. g. werde sich irer mir
gethaner zusag der feur oder kupfer halb , die ich noch uberkomen
sol, gnediglich erinnern und in dem, das ich solche erlange, mein
gnediger herr sein, auch die gnedige zusag und Vertröstung, so e. g.
und der gestreng erenvest Ebolt von Bambach der alten vorret halb,
das mir die kupfer dovon in alweg volgen und geantwurt werden
sollen, mir gethan, in kein vergessen gestalt haben. Nun geb e. g. ich
undertenig zu erkennen, das jungst doctor Philips Drachstett gegen
meim diener Barthel Widman, wan er mich bezalt hab, so gedenk er
mir von seinem alten verrat keine kupfer mer zu antwurten, sich hat
hören lassen. Dergleichen, gnediger herr, hat Pasch Rincke dapfern
von meinem gelt erzeugten alten verrat, welchen er ligen und den
neuen schmelzen lest, das mir dann nicht wenig beschwerlich. Weil
ich nun, gnediger herr, auf e. g. vortrostung, das die kupfer von alten
Vorräten yn alweg mir volgen, solche auch forderlich aufgeschmelzt
werden sollen, mich genzlich vorlassen und mein handel mit holzern,
kollern, furleuten und hutteknechten darauf bestalt, haben e. g. selber,
was nachteils und scheden aus deme, wan die kupfer von alten vor-
reten mir nicht alle selten geantwurt oder solche nit selten aufgeschmelzt
No. 113—114. 1536. 211
erden, derhalb das die hutteknecht und andere meine diener bei irera
lllen lohne nicht halb erbeit hetten, mir erwachsen wurden, gnediglich
:i bedenken. Wil darumb e. g. undertanig gebetten haben, dieselb
olle in gnediger betrachtunge des, wie itzt erzelt, mein gnediger herr
••in und dem doctor Drachstett, weil er sein einkauf auf dis laufend
•chsunddreissigste jar auf seine fier feuer vor vol von mir schon ent-
jaDgen hat, das er auch alle seine kupfer von seinem alten verrat
xgegen mir antwurten wolle, gnedigen bevehl tun, dergleichen auch
m Pasch Rincken oder Hans Baussen seligen nachgelassen erben,
s derselbig ir Vorrat auch aufgeschmelzt und das kupfer davon mir
antwurt werde. Und domit solchs deste ehe geschehen mocht, so
tt e. g. ich underthenig, dieselb wolle gnediglich nachlassen und vor-
liaffen, das zum aufschmelzen des gemelten Vorrats vor das gelt, so
isch Rink von meinem vorlege aufs neu zu einlage in kollhandel ge-
ben oder sunst darine im Vorrat von meinem vorlege, das dann ein
pfere summa sein soll, vorhanden hat, so vil kolen, als ich hoff, e. g.
Ichs nit unbillich zu geschehen gnediglich achten werden, dofur ge-
irzt und Rinck oder Baussen seligen erben nicht genzlich an un-
legene ort, der kolen doselbst sich zu erholen, geweist werden mochten.
ie dann zu e. g. als meinem gnedigen herren ich mich solchs, auch
s dem doctor Drachstett und Baussen erben irs Vorrats halb, wie ich
en gebeten, gnediger bevehl getan werde, zu geschehen undertenige
ntzlich vorsihe. Welchs dan umb e. g. mit mein undertenigen und
nz willigen diensten zu vordienen ich allezeit willig wil befunden
jrden. Datum Leipzig, montags nach Corporis Christi anno etc.
e. g. underteniger und
ganz williger
Lucas Straube.
Außenadresse: Dem wolgebornen und edlen herren herren Hoiern grafen
d herren zu Mausfeld etc. meinem gnedigen herren.
Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 1, IL
Siegel: H^
14«
212 Urkundenbuch zur Geschichte des Man sf eidischen Saigerhandels.
115. 1536 Juli 5. Naumburg. Lukas Straub an Gra
Hoyer von Mansfeld.
Betrifft Straubs Verlag für Dr. Dragstedt U7id Pascha Rink, auch d'i
ihm von Christoph Fürer versprochenen Kupfer und Feuer.
Wolgeborner und edler graffe, euern gnaden seind mein imdei
thenig und ganz willige dienst alzeit zuvor. Gnediger herr, die voi
gangne wochen yn abwesen euern gnaden hat mein diener Barth(
Wideman dem herr Johan Ullein ein brief von mir, e. g. solchen ufl
förderlichst, wan dieselb widerumb gen Mansfelt kompt, zu uberani
wurten, gegeben, der Zuversicht, e. g. werde den entpfangen, auc
seins Inhalts gnediglich vornomen haben, und wie darinne e. g. ire
gnedigen zusag und vortrostung der feur oder kupfer, so von den
selben ich uberkomen soll, auch der alten doctor Drachstetts und Pasc
Rincken vorret halben, das die kupfer, so daraus gemacht, in alleweg
mir sollen geantwurt werden, ich underteniglich erinnert, das auc
solchs von e. g. yn kein vorgessen gestalt sei, mich genzlich vorsehe:
hab. Also vorhofi ich noch, euer gnad werde mein gnediger herr un
der feur oder kupfer halb, der ich vom Christoff Furer zu uberkome
vortrost worden bin, gnediglich mein eingedechtig sein, auch docto
Drachstett und Pasch Kincken oder Hans Paus seligen erben, wie ic
den in nechstem meinem schreiben e. g. undertenig gebeten, zu aul
Schmelzung yres alten Vorrats und das vre daraus gemachte kupfe
nyemants dann mir oder den meinen geantwurt werden, gnediglic
bevehl tun, in gnediger betrachtunge der scheden, so aus nicht
antwurtunge der kupfer von den alten vorreten, wie e. g. ich nechs
angezeigt, insonder auch grosser nachteil derhalb , das ich schon gar
kupfer, der ich mich von alten vorreten zu uberkomen genzlich vor
sehen, auf lieberung vorkauft hab, mii- erwachsen wurden. E. g. woU
auch gnediglich bedenken, das doctor Drachstett sein follen einkauf au
dis laufend sechsunddreissigst yar, das er mir dann noch vorschriebe!
ist, schon für foll, auch zu notturft seins handeis ander noch mer gel
nach der abrechnung von meim diener, das er mir nicht mit kupfe
zu bezalen gedenkt, entpfangen hat; welche? 'iann, wo es seinem für
haben noch also ergehen solt, mir gar nicht leidlich. Will aber zu e. g
daß dieselb genedig und gepurlichs einsehen darein haben und dei
doctor von seinem vornemen zu deme, das er mir all sein kupfer voi
seinem alten verrat antwurte, auch den Pasch Rincken oder Paussei
seligen erben zu aufschmelzung ires alten Vorrats und sie auch ni
No. 115— 116. 1536. 213
enzlich an ungelegene orter der kolen doselbst zu sich zu erholen,
onder vor ir ausstendig im kolhandel gelt die gewerken in kolen dofur
ukomen zu lassen gnediglich weisen werde, mich undertheniglich
uch von e. g. auf vorigs und itzigs meine schreiben gnedige antwurt
ersehen. "Welches dann umb dieselben mit mein underthenigen und
anz willigen diensten zu vordienen ich allezeit willig wil befunden
erden. Datum zur Naumburg, mitwochs nach Yisitationis Marie
Inno etc. XXXVI '«".
e. g. undertheniger und
gantz williger
Lucas Straube.
Äußenadresse : Dem wolgebomen und edlen herren herren Hoier graven
id herren zu Mansfelt etc. meinem gnedigen herren,
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 1, II.
16. 1536 Dezember 15.
Handelssyndikat der Gesellschafter des Saigerküttenhandels xu Qräfen-
thal, Schwarxa, Steinach, Arnstadt, Eisfeld, Leutenberg und Luderstadt.
Wir, die hernachbenanten , Sigmund Furer für mich und meine
esellschafter des saygerhütten handeis zu Grefenthal und Hans Straub
on wegen mein und meiner gesellschaft der saygerhütten zu Schwarzach
n einem, Sigmund Pfintzing von wegen mein und meiner geselschaft
er saygerhütten zu Staynach am andern, Cristoff Fürer für mich und
leiiie geselschafter der saygerhütten zu Arnstatt am dritten, Ulrich
Lauscher von Leipzigk für mich und meine geselschafter des Sayger-
andels zu Esfeld und Leutenberg am vierten und Hainrich Scherl,
uch von Leipzigk, für mich und meine geselschafter des saigerhandels
u Luderstat am fünften tailn bekennen offenlich und tun kunt menig-
ch mit disem brief für uns und alle unser erben: Nachdem in ge-
leiten unsern hendeln grosse Unordnung vor äugen gewest, dardurch
it iiUain uns, sonder auch denen, so kupfer von uns kaufen, nachtail
ntstanden ist, darumb wir uns verschuner zeit einer mas und Ordnung
u verhuetung weiters Schadens auf ein anzal jare miteinander ver-
leicht, welche ir endschaft erraicht, das wir uns aus erfordrung unser
ind gedachter unser hendel notturft ferner auf drey ganze jar, die sich
u iiechstkomender mitfasten anfahen soUen, deshalb weiter miteinander
neliich veraint und vertragen haben und tun das hiemit wisselich in
214 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
craft ditz brifs, wie von wort zu worten underschidlich hernach volgt
Erstlich das wir alle kupfer, so vil unser yeglicher derselben ii
zeit der dreier jar haben würd, allweg den zentner umb ain summi
gelts, wie wir uns der zu jeder zeit mit einander verainen werdec
mit einander verkaufen sollen und wollen, nemlich zu Nurmberg, Frank
fürt und Antorf; doch soll Ulrich Rauscher und sein geselschaft ii
solchem zu Antorf frey und unverpunden sein. Und mit dem verkaufe!
unserer kupfer soll zu Nuremberg angefangen werden nach dem los
das wir darumb miteinander gemacht haben, nemlich zuerst Sigmun(
Fürer und Hans Straub zway hundert zentner, zum andern Ulricl
Rauscher, zum dritten Hainrich Scherl, zum vierten Sigmund Pfinzin/
und zum fünften Cristoff Fürer, yeder tail allweg auch zwayhunder
Zentner kupfers in solcher Ordnung nacheinander verkaufen und nacl
dem letzten allweg wider an dem ersten angefangen und also für un(
für gehalten werden.
Zum andern haben wir ytzt eine solche unterred mit einander ge
macht, das unser yeder ain wissen hat, welchen und wievil er aim jedei
kupfers verborgen soll. Und wo ainiche schuld, die man unser ainen
oder mer tailn umb kupfer, und sunst nichts änderst, zu tun seil
wird, in ainem halben jar dem negsten nach der frist, die dem schuldige
zu der bezalung gegeben were, über angekerten vleis nit eingebrach
könnt werden, so sollen allweg die andern demjenen, der also kupfe]
verporgt hat, jeder einen viertel (dazu verbessernd: funftenteyl; von Gra,
Albrechts Hand?) solcher ausstendigen schuld mit barem gelt bezalen
also, das er mit dem fünften tail, der ine angepürt, derselben schule
gar vergnügt sey.
Zum dritten sollen die wegmaister hie zu Nurmberg in der wa^
alles unsers kupfers, so man uns doselbst wigt, das gewicht, auch der
tai; sulchs weyens und die verkaufer und kaufer einschreyben unc
jt'dsjmals unst-rn dienern, die mit den kupfern in die wag geen, des
alles ain zettelein geben, domit der diener einem jeden aus uns dasselb
könn haimbringen, das ers wiss einzuschreyben und sich also, allerle
irrung zu verhueten, unser einschreyben und die verzaichnus, so in dei
wag beschicht, miteinander vergleiche. Und umb solche mue soller
alle jar zehen gülden von unser aller wegen in die wag geschenk'
werden.
Zum vierten sollen wir vor jeder Frankfurter mess zusamen kojuer
und beratschlagen, mit wem zu Frankfurt zu handeln sey, auch aii
jeder zu Frankfurt in der mess anzaigen, wievil er kupfers aldo hab
wievil er pley bedörf und desselben vorhin für sich bestellt hab; unc
No.116. 1536. 215
ley der summa plejs, die yeder tail also ansagen würd, soll es entlich
»leiben. Wo aber ainer über solche angesetzte anzal mer pleys kauft
der bestellet, so soll er eim jeden der andern vier tail, welcher das
»egert, von derselben ubermas sein anzal pro rata umb die summa,
larumb ers erkauft oder bestellt hat, on all auszüg und widerred zu-
teilen und volgen lassen.
Zum fünften soll alle mess von unser aller wegen zweien aus uns
en hendlern bevelh gescheen, unser kupfer zu verkaufen und pley zu
:aufen sambt anderm, so von noten sein mecht und sy ausrichten
:önnen, und sollen allweg auf ain iede mess ander zwen darzu ver-
rdent und dardurch die vorigen geendert werden. Wir wollen uns
uch allzeit veraynen, wievil kupfer ain jeder alle mess dohin senden
oll. Aber zwischen den messen soll unser handel durch unsere factor
uf unser aller uncosten ausgericht werden. Und was wir kupfers gen
Lntorf schicken, domit soll durch unsere factor allermas wie zu Nurm-
»erg gehandelt werden, auch in der wag alle kupfer, die verkauft, auf-
jeschriben und iedem factor ain zettelein davon bracht werden, und
och Ulrich Rauscher und sein geselschaft am selben ort unver-
randen sein.
Zum sechsten, wo ainicher tail in den obgemelten dreyen stetten
^uremberg, Frankfurt und Antorff ausserhalb vorwissens und ver-
älligung der andern über die anzal, die im zugelassen wer, mer
upfer verkaufföt und dardurch böse schulden machet, soll er dieselben
Ilain tragen und die andern ime nichts daran zu erstatten oder zu
jeben verpunden sein.
Zum sybenden soll kain tail ainiche kupfer jemand, wer der oder
iie wern, verkaufen, vorstechen oder in ainich ander weis, wie die be-
lent möcht werden, zustellen noch geben, der dieselben kupfer furter
luf der see ins Nyderland bringen lesst, unser aller schaden, der in
;olchem mit dem abfal im verkaufen doselbst im Niderland beschicht,
iar durch zufürkommen.
Zum achten soll ein iede geseUschaft ire kupfer mit irem zaichen
assen zaichnen und auf irer hutten bestellen, das die kupfer auf das
raiiist gemacht werden, damit kain pilliche clag über unsere kupfer be-
achten könne; insonderheit soll yeder tail bey seiner pflicht kain frembd
upfer unter die Eysleber kupfer mengen oder zaichnen lassen, die
ien selben Eysleber kupfern nit gemes sein.
Zum neunten und letzten : ob sich in zeit diser unser veraynigung
dniche irrung oder Unverstand unter uns allen oder ainstails, doch
»Uain disen unsern handel belangend, zutrüge, sollen wir mügüchen
216 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saiger handeis.
fleis fürwenden, solchs in der guet zu vertragen. Wo aber die guet
nit verfahen würd, sollen zwen aus uns, die solche irrung nit betrifft,
gepetten werden, dieselben irs vermügens guetlich hinzulegen. Und
wo sy die guet nit finden könten, soll ain obman darzu genomen
werden, welcher mechtiglich doryn guetlich zu sprechen haben, Bey
desselben auspruch soll es auch entlich und ungewegert bleiben.
Und alle obberürte artickel versprechen wir obgedachte fünf tail
für uns und unsere gesellschafter bey unsern waren treuen, glauben
und eern stet und unverprochenlich zu halten, darwider ainichen aus-
zug oder behelf nimraermer zu suchen noch zu gebrauchen, alles ge-
treulich und ungeferlich. Zu urkund haben wir solcher brief fünf in
gleichem inhalt schreiben lassen, yeder dieselben mit seinem aigen in-
sigl besigelt, und unser ygklicher ainen von sein und seiner gesel-
schafter wegen zu sich genommen, Gescheen am funfzehenden tag des
monats Decembris nach Christi unsers lieben herren geburt 1536 jar.
Abschrift im Oewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 4, XVI.
Auf der Bückseite: hirauf soll den geselschaftern antwort gegeben werden.
117. 1537 Februar 6.
Die Grafen Hoyer und Philipp von Mansfeld vereinigen sich mit Harn
Reinicke %u Mansfeld und Wilhelm Reiffenstein zu Stolberg zu einet
neuen Saigerhandelsgesellscliaft der Hütte Steinach auf 1/5 cii^^i" Kupfef
in der Herrschaft Mansfeld und 1 Zehnten.
Stimmt überein mit dem Luderstädtisehen Gesellschaftsvertrage vom 27. Februai
1536 (0. No. 109) bis auf die in demselben gesperrt gedruckten Stellen ; die Ab-
weichungen werden hier wörtlich angeführt:
1. . . . Hansen Reynicken zu Mansfelt und Wilhelm ReyfensteiD
zu Stalbergk vor sich, ire erben und nachkomen, auch ire mitvorwanten
die sye zu der zeit zu sich nehmen werden . . .
2. . . , den namen und die vorwaltung . . .
3. . . . Brunschweig, Eisleben . . .
4. . . . uf mitfasten des achtundreissigsten jars der weniger za]
anfahen sollen und uf funfundneunzig bis in hunderttausent gülden
hauptgeldes . . .
5. . . . mit fünf gülden . . .
6. . . . uf den ostermargkt des achtunddreissigsten jars . . .
7. . . . umb Pfingsten . . .
No. 116-117. 1536—1537. 217
8. . . . uf der hutten oder der herschaft Mansfelt . . .
9. . . . uf der hutten zur Steynach . . .
10. . . . ader sonst an eynem andern ort schicklicher und mit
mehrm forteil mocht getriben und vorhandelt werden . . .
11. (fehlt dort) . . . aber die Hütte zur Steinach, dieweil und so
lang darselbst gearbeit wurde, solle unib zweytausent gülden angeschlagen
werden, darauf und us sye jerlich us dem gewynne des handeis andert-
halbhundert gülden nemen und haben soUen. So aber ein naue hutten
gebaut wurde, sal us gemeinem handel geschehen und daran ein ider
nach anzal seins heuptgeldes teil, gewyn und gerechtigkeit haben . . .
12. (fehlt dort) . . . konten wir uns aach mit yne nit vorgleichen
und wir von einander setzen wurden, so sollen sye die zehentausent
gülden, welche sye uns zuvorgelegt (so ferne wir die mitler zeit nicht
abgelegt, welches wir uns zu tun vorbehalten haben) von des ganzen
handeis heuptgelt zu voraus abziehen und sich damit bezalen ; so sollen
und wollen wir ine auch dye versessen und betagt zins, darmit und
neben an einleben abbruch usrichten ader auch von unserm gewynne
ader heuptgelt abgehen und inen lassen und sy daran gar kein abgang
ader mangel haben sollen.
Wolt aber eyner bemelter unser hendeler vor ader innerhalb ob-
geschribener zeit us dem handel trachten und darinne nicht bleiben,
so sal er das den andern bleibenden geselschaftern sein heuptgelt mit
geburlichem gewynne usgesetzten gelde und was ime sonst nach anzal
uff die letzte rechnung nach der ufkundigung gehefern wurde, darnach
uf die Frankfurter meß, nemlich zwo herbstmeß und eyne fastemeß
die negsten nach der rechnung, doch ane einig derselbigen laufender
zeit gewynung, geben und bezalen, das er sich also auch gesettiget
halten sali, alles treulich und ane geferde.
Nachdem aber der handel itzt nicht neu angefangen, sondern zu-
vorn lange getrieben und doch uf obberurt zeit ein anderung mit vor-
benenten unsern hendelern und iren itzigen geselschaftern gewynnen
Wirt, darus auch inen bueße und gut schult zustehen mochten, derhalb
ist abgeret, das benent unser hendeler uns in ader under irem heupt-
gelt des nauen künftigen handeis kein schult nicht angeben, zuschlagen
und berechen sollen, welche nicht in eynem jare nach der rechnung
zu gut gemacht, ermant ader bezalt werden mocht, sonder sye sollen
dieselbigen usstellen und usserhalb ires hauptgeldes vor sich selbst
I mrnen und inbringen und davor bargelt zu der ander rechnung in den
ihaadel erlegen, alles treulich und ane geferde.
218 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
13. Des zu urkund und warem bekentnis haben wir diser vor-
schreibung zwo gleichslauts ufgericht, die wir eyne mit unsern an-
gebornen sigillen wyssentlich besigelt und mit unsern namen unter-
schriben den obgenielten geselschaftern zugestelt und geben haben.
Die ander aber haben die genanten geselschafter mit Hansen Reynicken
und Wilhelm Reyfensteins signetten und hantringen neben unsern
sigillen angehengt und darnach mit yre beyder eygen hantschrift unter-
schriben uns uberantwort und übergeben. Geschehen Dinstags tags
Dorothee im 7 und dreissigsten jare.
Abschrift im Getverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, III.
118. 1537 Juni 6. [Mittwoch nach Bonifacii.]
Vitus und Achatius von Pappenheim belehnen Moritz, Wolfgang und
Marx Buchner mit der Hütte Gräfenthal.
Hegest im Ratsarchiv zu Leipzig XX 33 f. 145.
119. 1538 April 20. Frankfurt. Die Verwandten des
Kupferhandels zu Aachen an [die gemeinen Saiger-
händler der Grafschaft Mansfeld].
Bitten um Vermittlung in dem Streit zwischen der Stadt Aachen und
dem Herzog von Cleve, durch den der Kupferhandel nach Aachen gehemmt
werde.
Ersamen f ursichtigen weisen herren, unsere dienst zuvor. AV'ir
geben euir lieb dinstlicher und guter meinung zu vernemen, welcher
gestalt sich zwuschen dem durchleuchtigen hochgebornen fursten und
hern herzogen zu Cleve, Geulch, Berge grafen von der Mark etc. und
einem erbarn rathe der statt Ache forderung und irrungen erregt, also
das nach hochgedachts fursten und herrn vermeinter ansprach und
unpillichen beschwerden berurte statt Ache an keiserlichem cammer-
gericht und f. g. cammerrichter derselbigen sich beclagt, auch durch
erkente und ausprachte citation nachmaln anhengig gemacht. Aber
unangesehen solcher insinuirten ladung cum executione beschehen, ist
durch ire f. g. solchem allem nit gelebt; und wiewol derhalb iren f. g.
zwei penalmandatta bei der acht zukomen, auch exequirt, dermassen
das hochgedachter fürst durch rechtlichs erkennen wider die von Ache
stillsteen solle, aber solchen kein volg beschehen wollen, und über
No. 117—119. 1537—1538. 219
solchs durch itzt berurte irer f. g. landschaften und herschaften gmein-
lich iren amptleuten befelch thun lassen, das sie uf solchen entpfangnen
befelch alle guttere, so denen von Ache zugefurt oder inen sunst zu-
pracht werden, selten hemmen, kommern, arrestireu und niderlegen
sollen und mögen. Welchem sie also bis anher und noch geleben und
volgen; und der von Ache guttere also noch nit passiren mögen und
ufgehalten werden. Dieweil dan der von Ache erlangte penalmandata
umb stilstand wider sie und umb rechts verhelfung unfruchtbar, so
haben wir diese schwebende und geferliche handlung bedacht und uns
für gut angesehen, e. 1. des handeis obaugezogen bericht zu geben und
unser notturft und ewire hoch wolfart und lantschaften nutzen hierin
zu bedenken nit pergen wollen. Dan wo uns das kupfer gen Ach,
des orts itzo der handel und kupferhandels niderlage ist, nit geantwort
werden, noch passiren mochten, also das wir die kupfer bei herbrachtem
kupferkauf zu Ache nit legen (länger?) behalten und furohin bringen
tonten, was euch, gmeinlichen des kupfers hendlern, und obgedachter
herschaft Mansfelt daraus erfolgen mag und uns allein der schade nit
treffen, darum unser dinstliche bit und freuntlichs begern, e. 1. wollen
gemeiner handlung zu gut durch ire fleiß und zeitige mittel insehens
verschaffen und beschehen lassen und in bedenken gelegenheit der
Sachen vilgedachter herschaft Mansfelt uffs furderlichst furtragen lassen,
damit wir mit furdernus Schriften an hochgedachten fursten von Cleve,
solchs kupfer ane sorge und beschwerden gen Ach in unsere gwarsame
bringen und gnedigklichen gefurdert werden mochten, mit sonderlicher
anzeige der künftigen mergklichen scheden, so hieraus erfolgen werden.
Seind wir ungezweifelt, wo hierin fleiß beschehen, es werden ire f. g.
sich herwider gnedigklichen finden lassen und gnedigs insehen schaffen
und mit fürstlicher milde uf ausbrachte furdernus wilfarung gedachter
unserer herren der herschaften Mansfelt, auch der stette Ache beschwer-
nussen, zum teil euir 1. berurend, gnediglichen abschaffen und wenden,
als wir uns euirs fleiß hierin genzlich und dienstwilliglichen getrosten
und im besten vorstendigt haben wollen. Das wir semptlich in mererm
gegen euch zu verdienen und beschulden alwege uns willigklichen
hiemit erpieten, mit wunschung gluckseliger wolfart und regiments.
Dattum den 20 tag Aprilis anno etc. im achtun ddreissigisten jar us
Prankfurt
e. 1. dinstwillige
gemeinlich die verwandte
des kupferhandels zu Ache.
Abschrift im Getcerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 24, V.
220 Urkunden buch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
120. 1538 Mai 5. Leipzig. Graf Albrecht von Mans-
feld aa den Kurfürsten von Sachsen.
Berichtet ihm, daß der Herzog Johann von Cleve etc., der mit der Stadt
Aachen in Streit geraten sei, die nach Aachen gehenden Güter aufhalte,
auch Mansfeldisches Kupfer, und hütet um seine Vermittlung.
Bein-Konzept im Geicerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Faket 24, V.
121. 1538 Mai 11. Mansfeld. Graf Albrecht von Mans-
feld an [den Herzog von Cleve],
.... Nachdem wir durch verlei des almechtigen dohin komen,
auch mit schwerheit die Sachen uff die weg gebracht haben, dodurch
wir unsere kupfer, so der almechtig uff den Mansfeldischen berkwerken
zu unserm teil vorlihen, selbst seigern lassen, wie dan ein ider von
seinem eigen acker und wisen den nutz nicht gern einen andern ver-
günstigt etc., das wir itzt von den hendlern, welche noch unsers
vettern und brudern ungeseigerte kupfer im vorkauf haben
überschickt ihm eine Fürschrift des Kurfürsten von Sachsen wegen der auf-
gehaltenen Aachener Kupfer.
Abschrift im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 24, V.
Abschrift der Fürschrift, datiert Montags nach Misericordias domini anno
etc. XXXVIII 0, ebenda.
122. 1538 Mai 24. Leipzig. Sigmund Pfintzing und Ge-
brüder an Graf Hoyer von Mansfeld.
Bitten, unter Berufung auf alte Handelsbeziehungen, sie wieder in alter
Weise am Kupferhandel teilnehmen zu lassen, besonders auch, da Wil-
helm Reiffenstein gestorben sei.
Wolgeborner graf genediger herr, mein undertenig und wiUig dienst
sein e. g. zuvoran bereit. Genediger herr, e. g. wissen, welcher massen
ich und mein gebruder ain ebene zeit in eur g. herschaft Mansfeld mit
unsern geselschaftern gehandelt. Und solcher handel ist durch meine
bruder und mich angericht, das woll sonst verpliben wer, die hueten
erkauft, damals die kupfer nit grosse frag hatten und zu kaufen woll
No. 120-122. 1538. 221
zu bekomen waren, haben wir solche handlung mit willen und wissen
e. g. und derselben gebrudern und vettern anfengkUch angefangen,
UDsers Versehens, dieweil wir des handeis Verwaltung in unsern banden
bisher gehabt, mit yederman in der herschaft also gehalten, bezallung
der huetenmeister und anderm ausgeben versehen, das wir vor andern
gueter bezallung halben mit yederman zufriden stunden. So weiss
sich e. g. woll zu erindern, do niemand etliche huettenmeister verlegen
wolte aus ursach, das die garkupfer hart steckten und wir der ob funf-
tausent centner ligen betten, die nicht von statten sich verschleissen
weiten lassen und nichts dest minder den handel in eur g. herschaft
nach notturft versehen wurden, darzu wir ain ebene suma gelts auf-
prachten und sonst auch zu furdrung des gemain handeis allen mug-
licben vleis furgewant und sonderlichen ain grosse suma gelts von
unsern hern von Nurmberg entlehent und aufpracht, dasselbich gelt
in die herschaft Mansfelt gepraucht, wie solchs Hans Rainick und
Thomas Peckman, die noch in leben sein, guet wissen tragen. Und
wiewoll ain grosse enderung mit den taillen in e. g. herschaften be-
schehen, das wir woll gewist und darumb wir auch unsern lieben
freunden und getreuen geselschaftern mer dann ainmall geschriben und
gepetten, das sy getreuen vleis furwenden wolten, damit wir neben
inen in gleichem fall im handel mochten pleiben und inen daneben
anzeigt, wo sy für guet und nutz ansehen, das unser einer herein sollt
reiten und e. g. selbst pitten , soll solchs an uns auch nit gemangelt
haben. Und darauf wir uns genzlich verlassen und unser vertrauen
auf sy gesetzt als zu getreuen geselschaftern, wie wir dann an alle
mitl mit inen getreulich gehandelt und noch gern tun betten wollen.
Haben auch nie anders gewist, sy haben uns dann getreulich bedacht,
bis auf die negst bescheheue rechnung. Als aber dieselbig beschlossen,
haben sy uns anzeigt, welcher massen wir in dem handel furter pleiben
sollten mit den haubtguetern, des wir uns vill anders zu inen ver-
sehen, welchs uns auch warlich ganz und hochbeschwerlich und Ver-
kleinerung unser eeren und zum forderist aller guet tat, weliche
menigklich wissen tragen, die wir bey unser geselschaften und zu
anrichtung des handeis getan, also ellendigklich und wider alle bruder-
liche treu und guets Versehens sollen abgesnidert sein, welchs doch
nie in kainem handel widerfaren ist bey menschengedenken, allain von
aigBnnutz wegen. Dieweil wir doch hoffen, das niemand mit der war-
hat muge sagen, das wir in der ganzen herschaft Mansfelt ainichen
mc'nschen betrübt haben, sonder uns gegen menigklich und zum
foideristen gegen e. g. gehalten, das wir verhoffen, e. alle g. werden
222 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
anders nit wissen. Und damit ich e. g. erinder, so hat sich vor
etlichen verruckten kurzen jarn zugetragen, das etliche hiettenmeister
nicht haben kaufleut bekoraen, dy sy verlegt hetten; haben e. g., des-
gleichen unser g. h. graf Gebhart durch pitt und peger und anlaufens
derselben huetenmeister genedigklich pegert, das wir dieselbigen hutten-
meister mit verleg sollten annemen ; haben wir e. g. beger underteniglich
bedacht und darumb angenomen, angesehen, das uns e. g. zusaget, wo
es zu schulden kem, das wir eur g. hilf bedorften, wollten eur g. des
ingedenk sein und uns vor andern bedenken. Und dieweil wir unsers
Versehens und unpillich als die eltesten ditz handeis anrichter sein aus
obangezaigten Ursachen aus dem handel gestossen und mit so ainem
geringen haubtguet pleiben sollen und sich doch aus gottes verhenknus
der fall mit Wilhalm Reiffenstain zutragen, dem got genedig und barm-
herzig sein welle, ist nachmals an e. g. unser undertenig und vleissig
pitten, e. g. wellen uns nochmals, wie e. g. wol tun kann, mit ainem
merern haubtguet in solche villbemelte unsere alte handlung helfen
einbringen und genediglich bedenken, ob sy dan zutrüge, das die hand-
lung wider in abnehmen oder durch krieg, widerwertigkait oder ander
zufell sperren wurde, das wir alsdann, wie vormals beschehen, das pest
bey dem handl thun wollten, unser leib und guet bey der herschaft zu
setzen. Wie ich mit herrn von Pampach auch geredt und gepetten
hab. Will mich also genediger antwurt zu e. g. versehen bey disem
meinem poten, mich habe darnach zu richten. Datum Leibzig, freitag
nach Cantate im 1538 jar.
e. g.
underthenlger diener
Sigmund Pfintzing
und gebruder.
Außenadresse: Dem wolgebornen und edlen herrn herrn Hoyher grafen und
herren zu Mansfeld etc. meinem genedigen herren zu antwurt.
Ausfertigung im. Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, IV.
123. 1539 August 21.
Die Grafen Hoyer, Philipp und Hans Georg von Mansfeld sichern
Heinrich Scherl und dessen Gesellschaftern, denen ein Fünfteil der Kupfer
verschrieben ist, volle Entschädigung zu für den Fall, daß das Kupfer
aus irgendeinem Grunde nicht geliefert wird oder die Gesellschafter frei- ,
willig oder aus anderen Ursachen vom Handel xurücktreten.
No. 122-123. 1538—1539. 223
Wir Hoyer, Philips und Hans George gevettern und brudere graven
md herrn zu Mansfeld edle herrn zu Heldrungen etc. vor uns und in
ormundsehaft unser jungen vettern und bruder mit disem unsern offen
rive vor uns, unser erben und nachkomen bekennen, das wir den er-
amen unsern lieben besondern und getrewen Heinrich Scherl und
heronimus Lotter zu Leipzk, Hans Reinigke und Wilhelm Reifensteins
rben und erbnehmen aus sonderlichen Ursachen, bedenken und gene-
igem willen dise gnad und gunst getan haben, tun, geben und ver-
jyhen inen samptlich und einem jeden insonderheit in und mit craft
itzs briefs, nachdem sie einen fünften teil unser kupfer in iren seiger-
andel etzlich jar lang nach vermöge unser derhalb aufgerichte ver-
ihreibunge von unsern hutemeistern, so unser herrn und etzliche erb-
)UT ietzt und in zukunftigen zelten von uns und sunst innehaben, zu
mpfahen und zu seigern haben, wie inen dann derselb eine fünfte teil
erschrieben ist, darbey sie auch die verschrieben zeit von menigclich,
i sey dann ir guter will, unabgelegt sein und pleyben sollen. Wo sich
an zutrüge, da gott für sei, das dieselben unser feuer, die inen ver-
ihrieben, aus geprechen der kolen, aus wassers mangel oder schaden
on vhede oder ander Sachen wegen, wie das geschee, alle oder eins
ils nit zu gebrauchen und feyern stilligen musten, oder das sich
emands mit unser gunst mit inen aus gutem willen umb iren handel
ttd dieselben kupfer zu seigern in der gute vereynigen wurden ader
mst daselb zu willigen der kupferfeur oder handeis abzusteen ge-
lingen wurden, wie und in welch weg dasselb geschee, nichts aus-
Bschlossen, was inen alsdann an irem verlege uff dieselben unser feur
5y den huttenmeistem, es sey wenig oder vil, hinderstellig und mit
Qpfer nit bezalt, dann sollen wir oder nyemands zu den feum ader
apfern derselben feuer unsers einen fünften teils, den sie gehabt, zu
hmelzen, zu geniessen, zu verlegen oder zu gebrauchen zugelassen
erden, auch kein nauer vorrath, auch der alt vorrath, der mit irem
jlt ganz oder zum teil verlegt , uff dem hutthof ader uff dem berge,
ue das were, gar nit geschmelzt oder in nutz zu pringen furgenommen
erden, in kein weis, es sei dann das obbemelten unsern hendlern und
en erben und mitbeschriebnen alle ir ausstehend gelt, domit sie die
attemeister verlegt haben, mit allem Interesse und schaden genzlich
od gar, das ine wol genüget, zuvorn mit kupfer oder barem gelt gar
)be2alt, abgelegt und vergnügt. Wo aber von iemands wider dise
3rs(!hreybang, es sey under welchem scheyn das geschee, gehandelt,
mn sollen unser obgemelten kaufleut fugk, recht, macht und volle
wslt haben, die wir inen hiemit geben und verleyhen, dieselben
224 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
kupfer, so wider dise unser verschreybung gemacht wurden, in der
wage zu Eisleben one alles notrecht für ir aigen gut und hab ein-
zunemen, zu haben und domit ires aigen willens zu gebaren; doran
sollen und wollen wir, unser erben oder nachkommen, auch der, so
dieselben kupfer gemacht hett, auch sunst nyemand unser underthanen
oder ander mit kumer, mit recht, mit selbstgewalt und gebot oder
verbot nicht hindern, uf halten oder sie beschweren lassen in keinen
wegk, also lang, bis daß sie alles ires hinderstelligen gelts gnugsam
bezalt und vergnügt sein. Und was die gemelten hendler ader ire mit-
beschrieben von kupfer innemen und bekommen wurden, soll zu ieder
zeit inen an irem ansteenden gelde abgekürzt werden. Und wir sollen
und wollen sie darbey schützen, schirmen, verteidingen und handhaben
getreulich und on alles ge verde. Zu urkund und warem bekantnus,
auch stetter und vester haltunge, haben wir Hoyer und Philips ge-
vettern grafen und herrn zu Mansfeld unser angeborn insiegel wissentlich
an disen brief hangen lassen und den mit aignen banden underschrieben,
dess wir uns, graf Hans Jörg, in manglung eigenes sigils hiemit auch
gebrauchen, und haben zu mehrer Sicherheit denselbigen auch mit
aigner band underschrieben, der gegeben ist nach Christi unsers lieben
herrn und seligmachers geburt im funfzehenhunderten und neunund-
dreissigsten jaren donnerstags nach Assumptionis Marie virginis.
Zwei gleichzeitige Abschriften im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigei-handel,
Paket 9, IV.
124. 1540 Februar 27. Mansfeld.
Die Gesellschafter des lAiderstädtischen Saigerhandels kaufen von den
Grafen Philipp und Hans Georg von Mansfeld die auf den Anteil des
verstorbenen Grafen Günter entfallenden Zehntkupfer des Jahres 1540
und verpflichten sich, den Grafen 5000 fl ein Jahr zinsfrei vorzustrecken
und 300 Guldengroschen zu Einkauf zu geben.
Auf bevelch und bewilligung der wolgebornen und edlen hern
hern Philips und hern Hans Georgen gebrueder grafen und hern zu
Mansfelt edle hern zu Heldrungen unserer gnedigen hern ist durch
die gestrengen vhesten hochgelarten erbarn und namhaften ern Reinhart
von Lubschwitz, der rechten doctor, Caspar Roder, die zeit zu Burgk-
orner, ern Johann Ullein, die zeit rentmeister und Philips Gluenspies,
von wegen wolgedachter grafen unserer gnedigen hern, Heinrich Scher)
No. 123-124. 1539—1540. 225
eroniraus Lotter, burger zu Leiptzk, von wegen irer und der-
bigen geselschafter des seigerhandels zu Luderstadt, umb wolgedachter
fen zehentkupfer, so zu grafen Günthers seligen anteil gefallen, auf
jar langk, das ist von neuen jar des vierzigisten anzufahen bis
neu jar des 41. jars, dieser kauf ufFgericht, von beiden teilen ge-
ligt und also: Die geselsehaft sol und wil ein iden centner Eisleuber
d Mansfeldiseher zehentkupfer, auf die prob haltende, die feine mark
funfzehen gülden, halb zu 21 und halb zu 22 gr gerechent,
:alen das halbe teil des kaufgeldes mit guldengroschen zu 23 gr und
ander halb teil mit zinsgroschen, alles in muntz zu 21 gr gerechent,
d ein iden zentner Hettstettisch kupfer one die prob vor vier gülden
Keinischem gokle und vor vier guldengroschen zu bezalen. Item
ides lot in Eislebischen und Mansfeldischen kupfer, was des über
mark mehr oder weniger befunden, solle mit einem halben gulden-
isclien bezalt und abgekürzt werden. Die geselschaft(er) soll und
l funftausent gülden leihunge in Reinischem golde oder in muntz,
21 gr, nach unser gnedigen hern gefallen one zins dis jar iren
iden vorstrecken und ein jar freystehen lassen. Sie sollen und
llen auch iren gnaden dieses jar dreyhundert guldengroschen zu
kauf geben. Desgleichen sol die geselsehaft dreitausent gülden in
inischem golde im kupferkaufgelt, auf die vier merkte geteilt, unsern
3digen hern entrichten, doch das ein ider goltgulden von dem teil
' zinsgroschen oder guldengroschen nach gefallen unser gnedigen
m, wie hoch der goltgulden uff der geselsehaft glauben ides markts
tauft wurd, bezalt und abgerechnet werden. Auch sol und wil die
äelschaft drey- oder viertausent gülden dis jar, so es unser gnedige
m bedorfen und in einem monat zuvorn angezeigt wirt, vor einem
pzker oder Naumburger markt auf unser gnedigen hern unkost,
s gleichst es muglich ist, aufzubringen vorpflicht sein, doch das
che aufgebrachte gülden hernach, uff nechstvolgenden markt unge-
lich, der geselsehaft sampt ertragenem schaden, so darauf gangen,
iderumb von u. g. h. erlegt werden. Die bezalung des zehent-
pfers, was dye ganze summa ertragen wurd, sol uff die vier merkte
rchä jar an wert, wie obgemelt ist, erlegt werden. Im fahl wo wol-
lacQte u. g. h. und die geselschafter nach ausgange des itzigen
iferden vierzigisten jars sich eins weitern kaufs umb die kupfer
5ht vergleichen mochten, so sol den hendlern die bestimpte leihunge,
ch ob etwas sonst pro rest nach ausgang des 40. jars bei u. g. h.
heil pleiben wurde, nach gehaltener entlicher abrechnunge von u.
h. one der hendeler kosten und schaden mit barem gelde obberurter
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 15
226 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
werunge entricht und genzlich bezalt werden, treulich und one al
geferde. Zu bekentnis seint dieser kaufzettel eins lauts zwo gest
die eine durch Philips Gluenspis geschrieben und mit wolgedach
beider grafen petzschafte verdruckt den hendelern zugestelt und i
andere durch Jheronimus Lotter geschrieben, auch mit der geselsch
Signet verdruckt und unsern gnedigen hern zugestelt. Gescheen
Mansfelt, den freitagk nach dem sontage Reminiscere im funfzehi
hunderten und vierzigisten jare. j
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 9, V. 1
125. 1540 April 26.
Dr. Johann Homburg räumt Lukas, Franz und Hans Straub ^/g seü
Berg- und Hüttenwerkes %u Könnern ein und begründet mit ihnen e
Gewerkschaft des Könnernschen Bergwerks und einen gemeinschaftlic)
Schmelxhandel ; er verschreibt Urnen zugleich, gegen Darleihung von 300
seine ^j^ von dem zu produzierenden Kupfer des Jahres 1540.
Wir Johan Hornaburgk, der rechten doctor, und Lucas und Fra
die Strauben, gebruder, anstadt und von wegen unsers bruders Ha
Strauben und unser, burger zu Nurnbergk und Leipzk, bekenn
öffentlich mit diesem brieve für uns, unsere testamentarien erben u
erbnehmen gegen idermenniglich, das zwischen uns ein vertrag ai
gericht worden, das Konnerische schieferbergkwergk belangende, welc
von Worte zu worte hernach volget und also lautet: ErstUch hat si
der achtbar und hochgelarte her Johan Hornburgk, der rechten doct
und seine mitverwanten mit den erbarn und weysen Lucas und Fra
Strauben, gebrudern, anstadt und von wegen ires bruders Hans Straub
und irer, burger zu Nurmbergk und Leyptzk, dermas und also v(
eynigt und vortragen, das gemelter her doctor inen, den genant
Strauben gebrudern, iren erben und erbnehmen, aynen dritten t(
an aller gerechtigkeit und freyheit, so sein a. w. von dem cardii
und erzbischof zu Meynz etc. über alles das bergkwergk und hut
wergk zu Kunnern erlangt hat oder künftig von hochgedachter chi
urstlichr gnade erlangen und ausbringen mocht, aufrecht, redU
mit handgebender treue zugeschlagen, inen auch, den Strauben, ,
und mit kraft dis Vortrages alles, so volgende darin ne vorleybet w:
vor sich, seine mitvorwanten, derselbigen und seiner erben und e;
nehmen hirmit stedt, vest und unvorbruchlich zu halten zuges^
No. 124-125. 1540. 227
n -wil, dofur gemelte Strauben genantem her doctor vor das, so
a. w. bisher an die gebende des bergk- und huttewergs des ob-
rten orts gewant, nach vorgelegter desselbigen bestondiger und
, sehener rechuung, was die ausweysen und das summa summarum
nit sich bringen wirt, eynen dritten teyl des ausgegebenen geldes
vid rumb erstatten und bezalen sollen und wollen. Dagegen sollen
ie. die Strauben, an den gebauten hutten, desgleichen auch an den
■rhauet und unerbauet und ungeweldigten alten oder neuen auf allen
leiii hern doctor Hornburgk belehenten gebirgen, schiefer- oder andern
ciHchten, auch an den gewunnen und von seiner a. w. bezalten
eliitfern eynen drittenteyl eigenturablich erbliche gerechtigkeit haben.
„'ml dieweyl dis alles zur brobe vorgenohmen, wo die nun nutzlich
Ulli fruchtbar befunden, sollen und wollen sich die Strauben gegen
lern hern doctor und seine erben danimb erbarlich erkennen und
iii'lon lassen, und mit bestellung des neuen schmelzhandels und der
t/tuemelten neuen des Kunnerischen bergkwergs gewerckschaft sol es
lin Virt und alweg also gehalten werden, das die factor und diener, der
11 :m sich dem handel und der gewerkschaft getreulich vorzustehen
» t! iiiut und vorsihet, in allwege mit irer, der gewerken, aller vonvissen
iml vorwilligung sollen gedinget und angenehmen, auch von gemeiner
■in läge des handeis besoldet, desgleichen sal auch darvon die zerung,
v. '.'he die diener, die in besichtigung und gescheften des itztgemelten
t'ls, doch zimlichr weyse, vorzehren, inen widerumb zait und er-
•jt werden. Es sol auch keiner der obgenanten gewerken alleine,
111* der andern aller vorwissen, einichen factor oder diener zu ent-
uil uiben, das aber denjenigen dienern, der die geltrechnung helt, umb
beseheyd, wie der handel uberal stehe eta, zu fragen, vorzeichnus seins
eiiinehmens und ausgebens von ime zu fodern, auch inen, den diener,
unib die scheden des handeis zu straffen, darumb und dovon seins
lux listen Vorstands mit ime zu reden macht haben, solchs vorpflicht und
im ' selbst mit zum besten zu thun schuldig seyn etc. Die einlagen,
was man zu vorlege des bergk-, huttewergs und des ganzen handeis
bei orftig seyn wirt, sol auch kein gewerk ane den andern, sondern
sio alle semptlich vorwilligen und anlegen; an welchr einlage dan der
hei doctor Hornburgk sampt seinen mitvorwanten zwene und die
Strauben eynen teyl erlegen und dem factor, dem solchs zu vorrechnen
bei ollen wirt, an den ort, do er den handel zu vorwalten sein wonung
hat. gewislich und unverzüglich überantworten sollen und wollen.
Welchr gewerk sich aber mit angelegter seyner einlage zu entrichten
unverzüglich halten, solche in eynem vierteljars nach dem tag, als sie
15*
■228 Urkundenbucii zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels,
bewilligt und angelegt ist, nicht erlegen und geben wurde, derselbig«
gewerk sol alsdan seiner erbaut und unerbauten bergkteyle, auch dei
bezalt und noch unbezalten gewunnen schiefern, bezalten kolen, auch
des kupfersteyns, so in den rosten vorhanden seyn wirt, derer und allei
ander gerechtigkeit an hutten und bergkwergk vorlustig seyn, und dU
andern gewerken, so ire eiolage bezalt und entricht, sollen sich darzu
als zu dem iren zu halten gut fug, recht und macht haben. Desgleicher
sol auch auf dem berg oder vor der hutten oder gleich anderstwo kein
schwere gebende vorgenoraen, sonder dasselbige mit aller der gewerker
rat und semptlicher vorwilligung angestelt, alles treulich one gefahi
und argelist, das eyner dem andern in Sachen, die dem handel forder-
lich und zutreglich, folgen sal, gemeint werden. Was nun durch vor-
leyhung des almechtigen von kupfern gemacht wirt, dieselbigen sollen
mit dem Eysleubischen zentner bergkgewicht, der hundertundvierzeher
pfunt wigt, gewogen und durch den geschwornen probirer zu Eysleuber
geprobirt, dem hern doctor Hornburgk zwen und den Strauben eir
Zentner kupfers zugeteylt werden ; und was also gemeltem her doctoi
vor kupfer zugeteylt, dieselbigen, sovil als von dato an dis Vortrags dii
laufende jar aus seyn a. w. zu irem anteyle bekommen wirt, sol unc
wil dieselbige vilgemelten Strauben zukomen und antworten lassen als(
und dergestalt, das die Strauben vilgemeltem her doctor vor eyn ider
Zentner kupfers, der hundertundvierzehen pfunt wigt, die feine marl
Silbers in sich haltend und zu Eysleuben von dem geschwornen bro
birer versucht ist, dreyzehen gülden muntz, ainundzwanzigk groschei
vor ein fl, was auch der zentner kupfers mehr oder weniger dan di(
feine mark Silbers in sich halten wirt, vor ides lot silbers ein halbe:
gülden zu- oder abgerechent, geben und bezalen sollen und wollen etc,
auch vilberurtem her doctor zu bestetigung solchs kaufs dreyhunder
fl münz, ainundzAvanzig groschen vor ein fl, leyhen und vorstrecken
welche dan doctor Hornaburgk, wo sich die Strauben ausgangs dii
laufenden vorschriebnen jars weyter kaufs mit seiner a. w. umb der
selbigen zwey drittenteyl kupfers nicht voreynigen oder vortragei
mochten, ane alle einrede oder behelf unverzüglich in dem wert, darinnt
sein a. w. solche dreyhundert fl entpfangen, widerumb zu danke barube
zalen und entrichten sol und wil. Es hat auch doctor Hornaburgk voi
sein a. w. und derselben vorwanten sich vorwilligt und den Straubei
zugesagt, wo sie ime ausgangs dis laufenden verschriebenen jars ural
sein geburende zwey dritte teyl kupfers, was billich ist, und das seil
a. w. von andern leuten dorumb gehaben magk, dasselbig sie aucl
dorumb thun und geben wollen, das sein a. w. den Strauben vor allei
No. 125—126. 1540. 229
indem den vorkauf daran gestatten und zukommen lassen wolle. Und
las wir obgenannten beyde teyle vor uns und unser erben und nach-
omen, wie obstehet, den obvorraelten vortragk alles seines inhalts be-
lebt, bewilligt und also angenommen, bewilligen und annehmen den
uch, geloben und zusagen himit in kraft diz briefs vor uns, unsere
estamentarien erben und erbnehmen bey unsern waren worten, treuen
ind guten glauben, das wir denselbigen vortragk in allen seinen
mncten und artikeln, wie die oben vormeldet und ausgedruckt . seint,
»tete, veste und ganz unvorbruchlich halten, dene also nachkomen,
!;eleben und volge tun wollen, sonder argelist, behelf und geferde. Des
5U urkunt und vester haltung haben wir beyderseyts unsere gewonliche
)etschaft hirniden und zu ende dis Vertragsbriefs gedruckt, denselbigen
uch mit unsern eigen banden underschrieben und gezwifachtet lassen,
jiner, der bey doctor Hornaburgk und der ander bey den hern Strauben
)bgemelt behalten wirt, und geben ist nach der geburt Christi unsers
lerren funfzehenhundert und darnach im vierzigsten jare des montags
lach dem sontag Cantate etc.
Gleichzeitige Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 1, III.
126. 1540 November 13. Mansfeld [auch 1544].
Scheidung der beiden SaigerJiandelsgesellschaflen Scherls und Lotters
und Beinickes und Eeiffensteins in die Gesellschaßen der Hütten Steinach
vnd Luderstadt für je einen Fünfteil der Kupfer der Grafen Philipp
und Hans Georg von Mansfeld; Aufnahme Ulrich Rauschers in die
Steinacher Gesellschaft Beinickes und Eeiffensteins und neue Handels-
verträge der Grafen mit den Gesellschaften.
"VVyr Philips und Hans George gebrudere grafen und herren zu
Mansfelt etc. vor uns und in Vormundschaft unser jungen und un-
nrandigen brudere bekennen und tun kund: nachdem weyland der
wolgeborn herr Hoyer graf und herr zu Mansfelt etc. unser freunt-
licher und lieber vetter seliger und loblicher gedechtnus und wir in
vorschinen jaren den erbarn Heinrich Schorle und Jheronimus Lottern
zu Leipzigk, Hansen ßeynicken zu Mansfeld, Wilhelm Reififenstein zu
Stolbergk, iren erben und erbnehmen zwey funfteteyl aller unser kupfer
juni Silber, so in unser herschaft und feuern zu Ey sieben und Mansfelt
^ 'gemacht werden, ufl zwene gesonderte seygerhendel, eyn ufi der hutten
' Luderstedt und den andern, als Reynicken und Keiffensteins, uf der
230 Urkundenbuch zur Geschichte des MansfeldiscLen Saigerhandels.
hatten zu Steynach etzlich jhar lang nach ausweysung der vorschreybung
darüber aufgericbt, vorschrieben und an sie haben kommen lassen, a'
haben wir aus vilen beweglichen Ursachen bedacht, das eyne gese
Schaft zugleich zwene seygerhendel haben solt, nit fugklich, derwege
wir mit bewilligunge berurter hendler vorordent und wollen in un
mit craft disses briefs, das hinfurder Hans Reynicke und Reifensteir
erben einen funftenteil unser kupfer und silber auf der hatten z
Steynach oder anderswo allein vor sich haben, seygern, treyben un
nutzen sollen und Ulrichen Rauscher als vor iren mitgeselschafter in
gefallens zu ihnen nehmen; doch sollen sie alle ire andere mitgese
schafter zu Nurnbergk und anderswo, so sie bisher bey inen gehap
ablegen, darzu wir ihnen, als viel uns möglich und tunlich sein wi
geburliche furderunge tun wollen, also das der ganze handel ufi eine
fünften teil aller unser kupfer und silber ßeynicken und Reiffensteir
erben handel heissen soll. Und wollen, das sie, Rauscher und ii
erben denselben handel redlich und aufrichtigk treyben, vorwalten un
ires besten vormugens, von mennigklichen ungehindert, furdern un
ausrichten, diener und gesinde ires gefallens annehmen und haltei
Dergleichen sollen Heinrich Scherle und Jheronimus Lotter den ander
unsern fünften teil unser kupfer und silber auf der hutten Ludersta(
vor sich und ire erben allein haben, treyben und behalten und solle
ir vorgemelte mitgeselschafter Hans Reynicken und Wilhelm Reiffei
Steins erben und erbnehmen alles ires hauptguts, als sie in demselbe
handel liegen haben, wie das eingelegt, darzu aller aussenstehende
wynnunge itzunder und der, so aus gottes gnaden ufi die negs
kommende rechenunge befunden, ufi schirstkommenden michelsmarl
zu Leipzigk an guter grober furstenmuntz mit bahrem gelde ablegei
zu dank und zu guter gnuge zu bezalen. Auch sollen vor der recl
nunge aller und ider vorradt an silber, kupfer, kretz, bley, gledt, un
was haltende ist, treulich aufgeschmelzt werden, gewegen, gerechei
und inen ire gebarender halbteil von allem und idem, zu der hutte
und dem handel gehorigk, nichts ausgeschlossen, wie sichs unter rec
liehen leuten gebaret, redlich und aufrichtig gehebert werden, und wa
angezeigter meynung zu gelt gemacht und vorkauft, auch was sonst i
seinen redlichen werden itzt angeschlagen, es sey an hausgerat odt
anderm, redlichen bezalt und gereicht werden. Und dieweil die hend(
ufi das itzt zukunftig eynundvierzigist jhar geteylt und gesonde
werden sollen, so haben wir Heinz Scherle und Jheronimus Lotten
iren erben und erbnehmen einen fünften teil, und Hans Reynicke
und Wilhelm Reifiensteins erben und erbnehmen mit Rauschern auc
No.126. 1540. 231
1 fünften teil, und einem idern einen unser zehentkupfer zu seygern
1(1 zu vorhandlen und ires besten mit den silbern zu geniessen hir-
ir zugesagt und vorschrieben, die sie in der wag, wie itzund, zu Eys-
von unsern huttenmeistern doselbst und zu Mansfeld haben und
; , ihen sollen. Wo aber sie sich selber des mit eynander nit ver-
ei ilien konten, wollen wir geburliche einsehunge tun, domit sie der
lligkeit nach vorgleicht und wir unsers Interesse von wegen der haupt-
imma, so wir in berurter geselschaft(er) gehapt, des wir uns also vor-
»halten, auch vorgnuget werden. Dargegen haben wir Hansen Eey-
^cken und Wilhelm Reiffensteins seliger erben und erbnehmen mit den
en in und mit craft disses brives den handel uff fünf jhar, von ostern
i des einundvierzigisten biß wider uö ostern, allewege vor ein jhai
jrechent, die negsten nacheynander, wie obgemelt, vorschrieben und
so, das sie uns sollen von iedem zentner, so ihnen von unsern hutten-
eistern uberantwort werden, anderthalben gülden muntz, ye einund-
wanzig groschen vor ein gülden gerechent, an guter ganghaftiger
rober münz, in dem wert, schrot und körn, so wir in unser herschaft
a ieder zeit schlahen und münzen werden, sollen reichen und geben
nd sollen uns die allewege uö zwen termin, als nemblich die helft
ff negstkunftigen Petri und Pauli des einundvierzigisten jhars, und
ie ander helft uff die abrechnunge volgendes neuen jhars des zwey-
ndvierzigisten und also binfurder die andern vorschriebene jhar zu
jeipzigk, Eysleben oder Naumburg, nach unser gelegenheit, des wir sie
geburlicher zeit zuvorn vorstendigen wollen, so vill sie uff einen
nftenteil zentner kupfer empfangen und inen uberliebert worden sein,
ezalen und entrichten. Und sollen sich die bemelten erben und erb-
ehmen mit den iren in den fünf jharen keiner steygerung zu befahren
aben, sondern es soll ein bestendiger, gewisser und einhelliger kupfer-
auf mit unsern huttenmeistern die vorschriebene zeit gehalten werden
nd inen der zentner kupfers, die feyue mark haltende, vor dreizehen
bilden, je einunzwanzigk groschen vor einen gülden gerechent, von
ien huttenmeistern gegeben und die uberigen loth silbers ein iedes vor
^in halben gülden und uff iedes feuer einhundert tailer einkauf, die do
jfi oder ab pro rato der dreyhundert zentner kupfers, so uff iedes feuer
gemacht werden sollen, obbestimpter wehrung gedachten unsern hutten-
meistern geben , bezalen und vorgnugen. Und sollen unsere hutten-
nieister inen reine und nit eysenschussige kupfer überantworten. Wo
aber einer unsern huttenmeistern uberfundigk angezeigt, wollen wir
unser straf gegen demselben vorbehalten. Dagegen sollen die hendler
sie mit notturftigem vorleg im bergk- und kolenhandel vorlegen. So
232 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansf eidischen Saigerhandels.
auch irrungen zwuschen den hendlern und huttenmeistern der prc
halben furfallen wurden und die durch unsere verordente probirer n
hingelegt werden konten, wollen wir die kupferzeyne, darumb sich d
irsal zutragen, an unvordechttge orter schicken und sie des entscheyde
lassen. Es sollen auch unser hendler mit den silbern und kupfei
freystehen, doch das sie die helfte aller silber unserm munzmeister, d
mark fein umb zehen gülden, mit gleicher bezalung wie vor, die tali
zu vierundzwanzigk groschen, in die münz gegen Eysleben zu e
haltung unser herligkait und regalien verkaufen und uberliebern, Doi
sollen die hendler des schlegeschatz, den sie vormals uns von d(
silbern gegeben , erlassen und gefreyhet sein. Die zehentkupfer ab
sollen in den fünf j hären in dem kauf, wie der itzt mit obgedachte
Heinz Scherle albereit lauts der kaufzettel stehet, also in dem wert ui
kauf stehen und beschlossen pleyben; doch sollen die hendler uff d
zehentkupfer die anderthalb gülden , die sie uns sonst uff einen iedi
Zentner, den sie von unsern huttenmeistern bekommen, zu geben vc
pflicht, zu entrichten erlassen werden. Wir wollen auch hinfurder n
dem handel ausserhalb unser obrigkeit schütz und vorwandnus, de
gleichen mit den hauptgutern und rechnungen gar nicht weiter :
schaffen haben, und sollen die hendler uns zu keiner rechnung mel
ausgeschlossen die negstkunftige, darzu wir die unsern verordnen wolle
vorpflicht sein. Wo wir aber von den berurten hendlern nach ausgai
der fünf jhar setzen wurden und uns weiter mit ihnen nit vorgleich
konten, oder ob sie, die hendler, bey solchem handel lenger nit pleyh
weiten, alsdan sollen und wollen wir oder die hendler uns solchs e
jhar zuvorn, einer dem andern, ufischreyben. Und wen denn die b
rurten unser hendler von solchem handel kommen selten, so sollen ui
wollen wir oder dieselbigen, die solchen handel zu sich nehmen werde
berurte unser alte hendler ires ausstehenden gelts, damit sie solchi
fünften teil vorlegt und uff unsern huttenmeistern an gewisser ui
bekenter schuld stehen haben, mit barem gelt alsbald ablegen, oder \
wir oder dieselben uff die zeit mit der ganzen aussenstehenden vorl
nicht gefast und ihnen schuldigk pleyben wurden, so soll inen d
hindersteUige rest das hundert mit fünf verzinset und in jar und t
darnach bar mit obgemelten zinsen entricht und bezalt werden. W
haben uns auch vorbehalten, von einem ieden fünften teil zvvey herre
teuer zu uns zu nehmen, die wir hinfurder selber vorlegen und n
den kupfern unsers gefallens handien und gebaren wollen ; doch j
den hendlern ir ausgelegt gelt, damit sie die zwey feuer vorleg
gleichsfals, wie itzt oben gemelt, dardurch sie ires aussenstehendi
No. 126. 1540. 233
vorlegs vergenugt, vorgewist und bezalt werden. Ob wir auch den
handel nach den fünf jaren weiter austun weiten und sich die hendler
gegen uns und die unsern geburlichen in der vorschriebenen zeit ver-
halten und das, was andere darumb tun wollen, zu geben geneigt und
erbotig weren, so sollen sie vor andere bey solchem handel pleyben,
des wir uns dan ausgang des vierden jhars vorgleichen wollen. Es
haben auch unsere hendler bewilliget und zugesaget, mit andern gesel-
schaftern oder kaufleuten mitlerweil und zu ider zeit keine heymlich
pact, verbuntnus oder vorhinderunge, der herschaft, berkwergk und dem
handel zu nachteil, zu schliessen oder sich mit den andern zn voreynigen.
Und so Ungleichheit, das doch nit sein soll, in dem vorleg gehalten
wurde, wollen wir darob sein und halten, das in dem fall unser Ord-
nung und reformation entlichen nachgegangen und gelebt werde. Und
wollen obgemelte unser hendler, guttere, diener und ire vorwanten in
unsern schütz und schirm hiemit genommen haben, ire genedige herren
sein, sie in yrem obliegen vorschreyben, gleich und recht vor sie pieten,
auch gleich wie andere unsere undertan schützen, treulich und un-
geferlich. Und das disse vorschreybunge also mit unser allerseits be-
willigunge beschlossen und derselben ires Inhalts nachgegangen, steet
und vhest von uns gehalten werden soll, haben wir, obgenante graven,
dergleichen wir liendler vor uns, unsere erben solche getzwifacht und
ieder teyl gleichslauts eyne behalten und zu mehrer urkund unser in-
gesigel, und ich, Jheronimns (!) ßeynicke, vor mich, meine iunge
bruder, erben und erbnehmen, und ich, Wilhelm Reifenstein, auch vor
ndch, meyne brueder, erben und erbnehmen unser petschaft unden an
dissen brief wissentlich angehangen. Gehandelt und geschehen zu
Mansfelt uff sonnabent nach Martini nach Christi unsers lieben herren
geburt im funfzehenhunderten und vierzigisten jhare.
GJeichz. Abschrift im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 9, VI.
Auf der Rückseite folgender sjmtere Vermerk:
ürsach, warum b der Scherll die kupfer lenger zu haben
abgeschlagen, Bartolomei 44:
1. Die 1 \'2 fl selten halb den hutmeistern zu gut gehen, also das
es jerlich am vorlege der hendeler zalt wurde.
2. Das in der newn vorschreibunge vor das wort „gewisse schult"
solt gesatzt werden „bekentliche schult", nach vermöge der hutmeister
gBltzetteln,
234 Urkunden buch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
3. Das vor 1 centner zhentkupfer 15 fl raunze zu 21 gr an grober
raunze durchaus solt gesatzt werden. J
4. Der vorlege solt sich geringern und nit hoher steigen. 1
Diese 4 artikel solten ra. g. h. sich vorbinden.
127. 1541 Februar 5 [Sonnabend nach purificationis
Mariae].
Die Orafen Albrecht, Philip und Hans Georg von Mansfeld erJcaufen
von Ernst, Grafen xu Hohnstein, Herrn zu Lora und Klettenberg , die
Mühle zu Salza hart bei Nordliausen, die zu einer Schmelzhütte ein-
gerichtet werden soll, für 1500 flgr.
Abschrift im OewerTc. Archiv zu Eislehen. Gedr. Mück Bd. 2, S. 399 ff.
128. 1541 Februar 22. Heldrungen. Die Grafen Philipp
und Hans Geor^ von Mansfeld an die Gesellschaft
des Steinacher Saigerhandels.
Fordern sie auf, den Hüttenmeistern des Mansfeldischen Berges einige
Tausend fl für einen mit dem von Reinstein auf 20 Jahre geschlossenen
Kohlenkaufvertrag vorzustrecken und stellen sie sicher für den Fall, daß
sie nach Ablauf ihres Handelsvertrages denselben nicht erneuern.
Philips und Hans Georg gebrueder grafen und herrn J
zu Mansfelt etc. 1
Unsern grus zuvor, erbarn gunstige liebe besondern. Nachdera wir
jungst verschinen neuenjarsraarkt mit euch und den andern unsern
hendlern durch die unsern haben handien lassen, unsern huttenmeistern
des Mansfeldischen berges etlich tausent gülden zu verlege des kolen-
handels, darein wir uns mit unserra Schwager, dera von Eeinstein, ein-
gelassen, herauszuleyhen, domit sie uff negsten osterraarkt sein lieb zu
bezalen, wie ir des gnugsam hiervor bericht seiet; als wir aber des-
halben von euch keine endlich antwort erlangt, besondern werden be-
richt, das ir etwas hart uff der Verzinsung solchs gelts, was jerlichen
mit kolen nit abgekürzt, verharren sollet, des wir uns doch zu euch
nit versehen wollen, in betracht, das durch dise somma gelds uff
zweinzig jar ein bestendiger kolenkauf aufgericht wurdet, der die zeit
über nit gesteygert mag werden, so wurd man auch eine solche zeit
No. 126—129. 1540-1541. 235
ZU bezalung des furgestrackten geldes nit bedorfen, besondern können
in nehern jaren mit kolen abzalt werden, so erhielte man gleichwol die
volgende jar disen gewisen kauf in denselben holzern. Dorumb ist
nochmals unserm vorigen ansuchen nach abermals unser gnedigs ge-
syunen, ir wollet gedachten unsern huttenmeistern die angezeigt somma
erlegen. Sein wir des erpietens, nachdem es zu nutz und Verfertigung
des handls, ob gott will, kommen und gereichen soll und ir villeicht
die sorge traget, dweil euch der handl uff kurze jar verschrieben, das
es euch zu beschwerung gereichte, das wir euch ungeachtet des alles,
als vor uns sonderlich, Versicherung tun wollen, wo ir bei dem handl
zu ausgang der verschriebnen jar nit pleiben wurdet, das euch alsdann
eur ausgelegt gelt, was des unbezalt verpleibet, von denen, so von
neues in handl kommen, unverzüglichen one eurn schaden erlegt soll
werden, des Versehens, ir werdet euch in betracht und gelegenheit dises
unsern erbietens uns zu gefallen darinnen unbeschwerd erzaigen und das
nit abschlahen, damit wir dester mehr ursach haben, euch vor andern
leuger bei dem handl zu lassen und dabei gnediglich zu schützen und
zu handhaben. Das wir also zu tun geneigt sein, und ir tut uns do-
ran zu gefallen geneigt gunstiglichen zu beschulden. Datum Heldrungen,
dinstags den tag Cathedra Petri anno etc. XLI.
Begehrn des eur zuverlessig antwort
Außenadresse: Den erbarn unsern gunstigen lieben besondem der gesellschaft
des Steynacher seygerhandels.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, VII.
129. 1541 März 14. Leutenberg.
Bedingungen, unter welchen Graf Albrecht den Pfintxing den halben
Teil des Leidenbergischen Handels übertragen will.
Nachvolgender maß wolt graf Albrecht von Mansfelt die Pfintzing
zum halben teil des Leutenbergischen handls, sovil es graven
Gebharts fünften teil kupfer anlangend ist, komen lassen:
Nemlich sy sollen die heuptguter, welcher 105225 fl und darüber
die hutten umb 4000 fl angeschlagen ist, den halben teil erlegen.
Dargegen solt ihnen derselbige handl zum halben teil zustendig
S'Bin, welcher mit des grafen und irem wissen solt bestelt werden.
Was dann die andern hendeler den andern graven, als von iedem
centner zum wenigsten anderthalben gülden, geben, dasselbe sollen sy
236 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen 8aigerhandels.
graven Albrechten auch entrichten, doch wollen s. g. nit weniger dann
IV2 fl von iedem centner haben.
Die zehendkupfer sollen sy den centner ausserhalb der prob umb
17 fl mit talern zu 24 gr zalen.
Dhweil auch der handl umb 25727 fl 1 ort von grafen Albrechten
(vor welche der von graf Gebharten versatzt gewesen) eingelost, solche
suma soll im handl, so lang s. g. bey inen bleiben, als vor heuptgut
gerechent werden; aber da sy sich widerumb entsetzen, so will der
graf dieselbe suma unter s. g. heuptguter behalten.
Aber der Schetzischen geselschaft halben, welcher vom graven
etliche kupfer verkauft, also das N. centner aussteend sein, dieselbigen
sollen ein dritten teil von der itzigen geselschaft geliebert werden.
Ob aber der taller uff 25 gr, dadurch er so hoch ausgegeben, er-
halten mocht werden, was in dem val di andern grafen nachlassen,
soll disem handl auch zu gutem komen.
Können auch s. g. erhalten, das di huttenmeister den centner kupfers
umb 12 fl 6 gr (welche man dem alten gebrauch nach halb gold, halb
muntz nennet) geben, das wollen s. g. dem handl und ihnen selbst zum
pesten, so vil möglich, suchen. Aber da s. g. das huttwerk selbst an
sich brechten, so sollen s. g, desvals halben nichts verpflicht sein.
Dhweil dann die hutten also gelegen, dadurch kein zweifl zu haben,
das die nit allein uff 12, sonder mer jar mit holz und kollen könne
versehen werden, so ist one not, der zwelf jar halben etwas in den
vertrag zu setzen.
Dise un verbin tliche abrede, welche Cristoff Pfintzing an seinen
vatter will gelangen lassen, ist geschehen ufi der hutten Leutenberg am
14. Marcii anno etc. 41.
Aufzeichnung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJuxndel, Paket 5, X VII.
130. o.J.T.n.0. [1541 März 14.] 1
Christopf Pfintzings Anfragen und Vorschläge auf das den Pßntxing
von Graf Albrecht von Mansfeld gemachte Angebot, den halben Teil des
Leutenbergischen Handels zu übernehmen und Graf Albrechts Antwort
darauf.
WoUgeborner edler graf gnediger her, dy abredt, so ich mit e. g.
getan hab, erstreckt sich, wy nachvolget, meines behaltens:
No. 129-130. 1541. 287
Erstlich des artikls der XXV™ Y" gülden belanget, so teyrent im
iiandl ligen, ist mein furschlag gewest, ob e. g. wolten dem handl zu
irut ydes jar einen trytayl erstaten, damit solche feyrende suma dem
haiidl in 3 jarn widerumb vurgnugt wurent:
Auf solchen artikl haben mir e. g. gnedige antwort geben, daß e. g.
•,üKhen mein furschlag nicht wiß zu wylligen ; e. g. wollen aber dem
handl in ander weg furderlich sein, und kaufen e. g. von den hutten-
meistern kainen centner rauchkupfer hohir dan zu Xn gülden Ylgroschen,
halb golt, halb muntz und den goltgulden für XXII groschen gerechnet.
\\\< dann s. g. dasselbige in solchem kauf erhalten können, so solt
es dem handl zum pesten, sovil es di huttenmeister betrifft, geen.
Den andern artikl, der Schetzn anzal kupfer zu lieburn, wer mein
bedenken, daß von dem Leutnburgischn handl den Schetzn 600 centner
2jelieburt wurde:
Hyrauf haben e. g. gnedigklich Vertröstung getan, vorgedachten
tzn 1000 centner kupfers in 2 jarn von dem Leutnburgischn handl
zu liebern.
Den drytn Artyckl, den groschen betrefFent, so der tallergulden
üii'schn umb 25 groschn ausgebn wurde, das dem Leutnburgischen
handl wy andern hendlern zu nutz und gut gedeyen und wider-
farii mug:
Auf soUchs haben mir e. g. zu antwort geben, wy es derhalben
mit andern hendlern gehaltn wurde, solt es dem Leutnburgyschn
handl auch widerfarn.
Vemer haben mir e. g. angezaygt, daß dy huttn under Leutnburg
1 2 jar lang mit holtz und koln gnugsam zu aller notturft versehen soll
unil mag werden.
Und dy haubtsuma haben e. g. auf negstkumentn ostermarkt zu
erl(}gen begert.
Auf solche meine undertenig ansuchen und pit haben mir e. g.
gnt}digklich Vertröstung getan, solche e. g. vorn angezaygte artikl in
schryftn zu stelin, daß ich dy muge meinem vater anzaygen; alsdan
soll mein vater neben meinen vetern e. g. in monatsfristen ir gemut
iinlerthenig zu erkenen geben.
Aufzeichntmg im Getcerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 5, XVII.
208 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandela.
131. 1541 Juli 26. Arnstein. Graf Hans Georg vor
Mansfeld an Christoph Moshauer zu Eisleben.
Teilt ihm mit, daß Graf Philipp und er den für die Steinacher Saiger-
rechnung auf den 2. August festgesetzten Termin nicht würden beschicken
können; sie würden jedoch bald einen anderen Tag bestimmen.
Ausfertigung im Gewei'k. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, IX.
132. 1543 Februar 22. Leipzig. Die Gesellschafter der
Saigerhütte unter Luderstadt an die Grafen Philipp
und Hans Georg von Manfeld.
Hecht fertigen sich, daß sie auf dem letzten Michaelismarkt in Leipzig,
entgegen dem bisher geübten Gebrauch, den Einkauf des Bleies und Ver-
kauf des Kupfers selbständig und ohne Rücksicht auf die anderen Gesell-
Schäften liätten vornehmen müssen.
Wolgeborne edele grafen, ewirn gnaden seint unser untertenig und
ganz willig dienst altzeit unsers vermugens zuvorn bereit. Genedige
hern, euir gnaden schreyben, des dattum donnerstags nach Invocavit
mit diesem Inhalt: wie wir in jungst verschinen michelsmargkt alhie
zu Leupzigk unser unvereinigten handlung, das wir uns in keufen der
pley und verkeufen der kupfer über pißher ein lange zeit geübte hand-
ling, daraus uns und gemeinem handel nutzs entstanden, gesundert
und etzliche von uns ane vorwissen der andern unsere kupfer ver-
kauft, dieweil euir gnaden dan unser antwurt, und weß wir uns der-
halb entschuldiget, erwogen, als wollen sie dieselbige uf irem wert und
unwert dismals bleyben lassen. Nachdem euir gnaden dann sollich
furnemen weiter von uns semptlich und besundern nit gern weiten
erfarn, sollichs auch, ader was sunst zu nutzs bedacht, ausserhalb ein-
mutiges beschlos zu andern, unter iren hendlern nit zu leiden; dem-
nach so sey euir gnaden ernster befehl und sie wollen, das wir uns
in keufen und vorkeufen der pley und kupfer, wie pisher etzliche jar
gepreuchlich gewest, ane allen unterschleif eintrechtich halten, sonder-
lich des, so par verkauft werde. Dan wo wir uns änderst darinnen
wurden halten und das an sie gelanget, weiten sie sich dermassen
erzeigen, das wir derselben verdrieß zu befinden. Do auch einicher
schad ader falh der herschaft ader sunst daraus erfolgen wurde, wüsten
No. 131-182. 1541—1543.
sie sich desselbigen pey niemants anders dan pey den überschreitenden
teil zu erholen etc. — Haben wir empfangen. "Wir hetten fürwahr
uns aber gar nit versehen, das euir gnade in diesser handlunge so
schwind beschwerlich und ernst an uns, als wehm wir die, so an alle
Ursachen ein gute Ordnung zureissen und umbstossen wolten, hetten
schrevben sollen, so doch wir in nechstem michelsmargkt unser war-
haftige und notwendige entschuldigung nit allein muntlich, sundern
auch schriftlich, wie angezeigt, geton haben. Wie dan dazumal euir
gnaden an derselbigen unser antwurt und getonen warhaftigen bericht
kein ungenediges gefallen gedragen, sunder begnugig und darmit woll
zufriden gewest, uns auch in peysein derselbigen euir genaden rethe
derwegen in genedigen schütz und vordeyding zu nemen sich genedich
erpotten, und, wan euir g. dieselbe unsere warhaftige verantwurtung,
daß pis doher villeicht in vergessen gestalt, aus was Ursachen doch
wir die nechste meß zu der par- und nachlieferung in gesampt nit
haben verkaufen wollen, widerumb zu genedigem gemut furn werden,
so werden sie uns in dem nit verdengken, auch nochmals darmit zu-
friden sein. Dan wir wissen euir gnaden unterteniger getreuer guter
wolmeinung nit zu vorhalten, do es sich auch nochmals also begebe,
wie dan zum teil in der nechsten meß geschehen, das einer ader mehr
euir gnaden seigerhendler keine pare liberung der garkupfer gen
Frankfurt nit pringen wurde, seine kupfer an andere ort verkaufen
und seine handlunge, ungeacht das er nichts pares zu libern hette,
dohin richten wolt, mit uns andern in gesampt, allein umb der nach-
lieberung willen, die ein zeit her gehalten, zu vorkeufen, das wehr
furwar nach gantzs ungelegen. Dan wir haben in der nechsten vasten-
meß vorgangen noch in gesampt verkauft; do auch eins teils hendler
mit der pareu Uberung dermassen, wie sich woll gezimpt hette, auch
nit gefast gewesen. Und wir haben dazumal also verkauft, das der
halbe teil par und der ander halb teil in einem virteljaers darnach
gelibert solte werden. Und der halbe teil war par gleichwoll nit aller
vorhanden, namen die pare petzalung zuvor dafür ein, der nur wenig
par und vill nachgeUbert, wie sich ein jeder zu erindem weiß; der
hat deß sovill dest mehr Vorteils. Und musten also unsere keufer der
Bachlieferung, wolten sie änderst die parlieferung haben, dormit zu-
friden sein, und wir alle, die inne in gesampt verkauft hetten, haben
zugesagt, in obstender zeit die nachlibrung zu thuen. Als wir aber
von denselben unsern abkeufern in nechster herbstmeß bericht sein
worden, das inen zum teil noch nit gar gelibert, wie etwan vormals
auch geschehen, ir beschwerung hoch angezogen und sich ane scheu
240 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
öffentlich hören lassen, ehe und sie in sollicher gestalt mehr auf die
nachlieberung kaufen und die pare bezalung darfur tan wolten, ehe
wolten sie sich aller Eisleubischen kupfer zu kaufen verzeichen, der-
wegen so haben wir uns, wie droben angezeigt, sollicher gestalt durch
eine band zu vorkeufen beschwert und nicht tun wollen, das wir auch
noch, wo es mehr also korae, tun wurden. Dan es hat itzund mit dem
verschleiß der kupfer aus Verhinderung der krigsleuft ein solliche ge-
legenheit, das die nachlieberung sollicher gestalt sich nit mehr wirt
also eindringen lassen. Und ob es sich tun ließ, so will doch einem
teil, sich für den andern der lieberung halber zu vorpflichten, unge-
legen sein. Wir haben vorhin in diesem handel mer purden und last
auf uns ligen, dan wir wol ertragen mugen. Was aber das verkaufen
und kaufen der paren lieberung des kupfers und pleies anlangt, das
haben wir uns altzeit gefallen lassen und noch, das sollichs durch eine
band geschee, wie dan kegen euir gnaden wir uns in nechstem
michelsmarkt, das wir zu unserm teil das gerne tun wolten, erpotten.
Wir haben auch nit unterlassen, demselben unserm erpieten nach in
nechstem neuenjarsmargkt mit der Arnstatti sehen und Stainacher
geselschaft uns des vertragen und vereiniget, das wir in künftiger meß
durch eine band par zu liebern verkaufen und gleichheit halten wolden,
wie sie im val der noturft werden bekennen müssen. Derhalben
werden wir unpillich für die angesehen, als selten wir eine gute Ord-
nung zerdrennen und der herschaft und unsern selbsteigenen schaden
handien. Und wo diß unser schreyben gehört und zu gemut gefurt,
so zweifelt uns gar nit, es wurde daraus so vill gespurt und vermergkt
werden, das wir nit unser eigenen, sunder der herschaft und des ganzen
handeis nutzs und gedeien suchen und gesucht betten, darvon im val
der notturft woll weiter bericht zu duen wehre, das umb kurtzs willen
uff dißmal vorpleibet, untertenigs fleiß pittend, euir genaden wolten
diesem handel doch ein genedigs nachdengken geben und über unser
gleichmessich erpieten uns zu beschwerung und gemeines handeis
schaden nicht gepieten, dringen ader nottigen. Dan wir seind sollichs
zu duen nicht schuldich, und wir begern allein, das unter uns hendlern
gleichheit gehalten werde. Von wellichem teil aber dasselbige über-
gangen ader übertreten wirdet, bey denselben wollen euir genaden sich
deß Schadens, so der herschaft ader sunst daraus erfolgen mocht, er-
hellen und nicht pey uns, den der verzug der nachlieberung ent-
kegen, daraus die verenderunge furgefallen und als die, so pillich zu
clagen ursach betten und beclagt werden, aus obangezeigtem bericht
genedich entschuldiget wissen. Das wollen wir unsers Vermögens
No. 132-133. 1543-1544. ^241
Qtertenich willich und gern vordienen. Datum in Leuptzigk, auf
)nerstag nach Reminiscere anno etc. XUn'^"
e. g. untertenige und gantzs willige
Heinrich Scherl und geselschafter des seiger-
handels der seigerhutten unter Luderstat.
Außenadresse : Den wolgebornen und edelen grafen und hern hern Phillips
id hern Hans Jeorgen gebruder grafen und hern zu Mansfeld edle hern zu
eldrungen etc. unsern genedigen herren.
Atisfei-tigun(j im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 9, IX.
83. 1544 Januar 1.
Graf Albrecht von Mansfeld leiht von dem Nürnberger Bürger Franz
Schleicher für den Hüttenhandel 11000 fl auf ein Jahr und setzt die
Saigerhütte unter Leutenberg zum Pfände, auch treten für ihn sein
Faktor und Diener Hans Bauer zu Nm-nberg und Merten Amt zu Eis-
leben als selbstschuldige Bürgen ein.
Wir Albrecht graf und herr zu Mansfclt für uns, unsere erben und
■bnemen hirmit öffentlich bekennen und tun kunt, das wir uff unserm
sigerhuttenhandl rechter, redlicher und wissentlicher schult schuldig
an und gutlich gelten sollen und wollen dem erbarn unserm lieben
^sondern Franzen Schleicher, burger zu Nurmberg, seinen erben, oder
disen unsern brief mit seinem guten wissen und willen inhaben
iidet, eilftausent Reinisch gülden an guter genger grober muntz, als
patzen, je 15 derselbigen für einen gülden gerechent, die er uns uff
nser gutUch ansuchen gutwillig gelihen und baruber zugezalt, also
wir die zu unsern sichern banden wirklich empfangen und forder
unsern seigerhandl zu unserm kuntlichen nutz und fromen gekert
od gewent haben; sagen derhalben bemelten Franzen Schleicher und
pino erben solcher zugezalten und empfangen eilftausend gülden münz
Iban gezeigter were hirmit und in craft diß briefs quit, ledig und loß,
Breden, geloben und versprechen hirauf für uns, unsere erben und
■bnemen bey unsern waren werten, trauen und gutem glauben, be-
Itom Schleicher, seinen erben oder getreuen wissentlichen dises briefs
haoern und derselbigen erben solche eilftausent gülden münz auf das
■ui jar, so man nach Christi unsers lieben herrn geburd der wenigem
1 im funfundvirtzigisten schreiben wirdet, widerumb in der stat
urmberg an guter grober landgenger muntz, nemlich an guten patzen,
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. l§
lei
L
242 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels. |
je derselben fünfzehn für ein gülden gerechent, unverzugklich und o
allen schaden und nachteil zu bezalen und zu entrichten. Und dar
benenter Schleicher, seine erben oder wissentliche dises briefs Inhal
und derselben erben itzberurter bezalung desto raer versichert seyt
so haben wir inen dafür zu rechtem underpfand eingesatzt unser seigi
hutten nnter Leutenberg gelegen, underpfenden, versetzen und v(
schreiben inen dieselbe mitsambt aller zugehorung, auch allem von
es sey silber, kupfer oder anders, so iederzeit darauf befunden wi:
nichtes ausgenomen, hirmit wissentlich und in craft dises briefs d(
gestalt und also : wo wir, unser erben oder erbnemen an bezalung c
bestimbter eilftausent gülden uff erneute zeit, welches doch keineswe
sein soll, seumig wurden, so soll bemelter Schleicher, seine erben od
treue wissentliche briefsinhaber guten fug, recht und macht habt
obengedachte unser seigerhutten unter Leutenberg one unser u:
iedermenigelichs verhindern als ir verschriben underpfand on eini
weiter suchen oder rechtlich erkentnus zu iren banden zu nemen ui
und an alles das zu halten, so zu derselben zeit auf der hutten ;
Silber, kupfer, bley oder andern Vorrat antroffen, alles so lang und \
bis sy der eilftausent gülden sambt allen möglichen scheden, wes d
darauf mochten gangen sein, darinnen dann iren schlechten worten o
eydes beteurung soll gegleubet werden, genzlich und gar und also, d
inen billich genüget, bezalt und zufriden gestalt sein.
Ob sy aber durch einleben widerstand oder Verhinderung, welch
doch nit geschehen soll, zu irer billichen volkomen bezalung uff d
hutten nit komen mocht, alsdann so sollen sy abermals gut fug, rec
und macht haben, sich des ausstands an allen unsern erb- und eig(
feurn zu Eisleben, auch an silbern und allen geseigerten und u
geseigerten kupfern und sonsten in gemein an allem, so dem handl a
hengig ist, nichts ausgenomen, welches alles wir inen uff diesen m
hirmit auch zu rechtem underpfand wollen gesatzt und verschrib(
haben, zu erholen, dieselben anzunemen, zu arrestirn, uffzuhalten ui
davon nit zu lassen, biß sy irer ausstendigen heuptsuma sambt mo
liehen scheden, wie obstet, zu billicher genüge erstattet und zufrid(
gestalt sein. Hirwider sollen und wollen wir, unser erben oder er
nemen uns mit keinerley auszugen oder woltaten der rechte, dan
weltliche hern und schuldiger im rechten mochten begnadet sein od
versehen werden, desgleichen mit keinerley keiserlichen oder königliche
mandaten, reichsabschiden, reformation oder gemeiniglich aller andei
neuer funde und auszuge, so unsern gleubigern zu nachteil und ui
SU fromen reichen mochten, gar nicht behelfen noch schützen und ui
No. 133. 1544. 243
n solchem nichts irren noch verhindern lassen, auch keinerley ver-
efften, verbieten geistlicher oder weltlicher landrecht und gericht,
esgleichen keinerlei acht, krieg und bann, noch ander Irrung, einfalle
der gebrechen, wie dieselbigen itzund oder zukunftig mochten erdacht
rerden, so bemeltem Schleicher und seinen mitbeschribnen zu nachteil,
ßhaden oder verzug komen solten oder mochten, alle arglist hiudan-
esetzt, treulich und one geverde. Und uff das bemelter Franz
chleicher, seine erben oder getreue innhaber dises briefs solcher suma
eldes uff ernante zeit gewislich bezalt zu werden noch dester mer
ersichert sein mögen, so haben wir inen die erbarn unsere factor,
iner und liebe getreuen Hansen Bauer zu Nurmberg und Merten Amt
u Eisleben zu selbschuldener und bürgen gesatzt, setzen und ordnen
arzu dieselben, auch gegenwertiglich in und mit craft dises brifs vor
ns, unser erben und erbnemen. Und wir, itzbenante Hans Bauer
lud Merten Amt, bekennen und tun kunt vor uns und unsere erben
raft dises briefs, das wir ufF begern wolgedachts unsers genedigen hern
raven Albrechts zu Mansfelt kegen bemeltem Franzen Schleicher und
einen mitbeschribnen wolbedechtig und mit guetem wissen und willen
iir obberurte suma geldes semptlich und sonderlich selbschuldige und
nverschiedliche bürgen worden sein, werden auch solchs hirmit gegen-
wertiglich und in craft dises briefs, gereden es auch bey unsern waren
»■orten, trauen und gutem glauben, dergestalt, ob wolgedachter unser
:enediger her graf Albrecht von Mansfelt, seiner genaden erben öder
rbnemen an zalung der obberurten eilftausent gülden muntz in massen
ind uff" zeit, wie obstet, welches doch nit sein soll, seumig wurden,
las wir alsdann uff unser gleubiger ansuchen solche zalung vermog
ises Schuldbriefs selbst tun sollen und wollen. Ob wir aber auch,
welches got verhuete, an solcher zalung seumig befunden, so soll be-
nelter Schleicher und seine mitbeschribene, ob sy berurte bezalung
lieber bey uns, dann wolgedachtem unserm genedigen herren erlangen
Imd einbringen weiten, gut fug, recht und macht haben, unser, als der
Mbschuldigen bürgen, leib, hab und gueter, wo die anzutreffen, anzu-
keifen und zu arrestim, bis solang sy der berurten heuptsuma sambt allen
uoilichen scheden, wes der darauf mochten gangen sein, darinne dann
ren schlechten werten one eydes beteurung soll gegleubet werden,
reiv.lich und gar und also, das inen billich genüget, bezalt und zufriden
i^estalt sein. Wir verzeihen uns auch hirmit wissentlich vor uns,
nser erben aller Privilegien, treiheiten und woltaten der rechte, aJtÖr
)der neuer funde, so itzund erdacht seind oder zukunftig mochten er-
acat werden, welche unsern gleubigem zu nachteil und uns zu fromeh
1§*
244 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Baigerhandels.
wider inhalt dises briefs gereichen mochten, uns damit nit zu schutzei
noch zu behelfen, sonder es soll dise unser Verpflichtung stet, vest un
unverbrüchlich gehalten werden. Zu warem urkund haben wir, Albrecl
graf und herr zu Mansfeld, als sachwaldiger unser angeborn insi|
hiran gehangen und uns mit eigner hand unt«rschriben. So habe
wir, Volrad, auch graf und herr zu Mansfelt, als der söhn zu noc
merer becreftigung diser verschreibung unser handpetschir auch hira
gehangen und uns mit eigner hand underschriben. Welches wir, Hai
Bauer und Merten Arnt, als die selbschuldigen bürgen gleicher gesta
auch getan haben. Geben am ersten tag des monats Januarii nac
Christi unsers lieben herrn geburd XV " und im vierundvirtzigisten jari
Konzept im G&ioerTc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 5, XVIII, m
dem Begistraturvermerk: Ist eincopirt.
134. 1544 Juni 18. Leipzig. Heinrich Scherl der A elter
und die Gesellschafter des Luderstädtischen Saigei
handeis an die Grafen Philipp und Hans Georg vo
Mansfeld.
Zeigen an, unter welchen Bedingungen sie zur Weiterführung d(
Handels bereit sind.
Wolgeborne und edele grafen und hern, euirn gnaden seint unse:
gantzs willige unverdrossene dienste alzeit zuvorn bereyt. Genedi^
hern , euir gnaden jungst gnedich schreyben, darinnen euir gnade bi
gern, dieselben zu vorstendigen, was wir uns auf jungst gehabte unte:
redt alhier zu Leipzigk euir gnaden fünften deyls kupfer halben z
duen oder zu lassen seinther vorglichen, mit ferner genediger anzeigung
was euir gnaden auf bede feile, do wir pey euir gnaden als hendh
bleiben wolten oder des zu duen bedengken heften, genediclichen g<
sinnet, haben wir in aller dienstparkeyt empfangen und seines inhal
vernomen und wollen hierauf euirn gnaden dienstlicher maynun^
nicht pergen, das wir es auch darfur halten, das diessem handel ein;
mals, domit wir uns pederseitz darnach zu richten, abgeholfen werde
muß. Und werden sich auch euir gnaden genediclichen zu erindei
wissen, das in bedrachtunge desselben, und weil auch die zeyt der loJ
kundigunge vorbauten gewesen, in kegenwertigkeyt euir gnaden, g
nediger her graf Hans Jeorg, ich Heinrich Scherll der elter in nechs
No. 138— 184. 1544. 245
ii'ixangenem ostermargkt alhie die beschwerungen, so auf dem handel,
ie der itzunt gelegen, vilveltiglichen stehen, nach der lenge angezeigt,
»mit durch abhelfunge und geringerung derselben wir in euir gnaden
3rsehaften lenger pey diesem handel bleiben mochten. Und weil wir
xhmals der dienstlichen zuvorsicht seint, das euir gnaden nach genug-
mer erkundigunge sollicher beschwerlichen mengel dermassen ein
}n eiliges einsehen haben werden, das dieselben geendert und der hand-
nge auf beqweme leidliche mittel gericht werde, so haben wir unserer
jtturft nach nicht unterlassen können, euirn g. solliche beschwerungen
jchmals mit der kurzs zu gemut zu füren und pitten gantz dienst-
?hen, euir g. wollen sollichs genediclichen von uns zu vornemen un-
'scliwert sein. Und ahnfengklichen , so ist für äugen, das die grosse
3ermessige schult, so in euir g. herschaften pey den huttenmeistem
:eht. nicht geringer wirt, sunder deglichen noch hoer steiget, und
»nnen auch in unserer einfalt nicht finden, wie die bey itzigen ge-
fielen und andern furnemen woll geringer werden mocht. So seint
ach die alten vordagten reterdata über vilveltige genedige vordrostunge,
IS die selten und musten gefallen, pis anher nicht erlegt; sunder es
Heil deglichen neue ausgaben für, also das einer einlag über die
idere von nothen; daraus erfolget, das des heuptguts, auch auf-
^brachtes zinsgelts und mit schaden aufgenomener Wechsel sampt
iderm, so wir zu erhaltunge des handeis die verschribene zeit haben
ifbringen mögen, fast alles zu wenig, dergestalt, das uns nicht woll
ug ich, gegen den furfallenten ausgaben eine bestendige rechnunge
i r.iachen, domit wir den handel bestellen konten. So lest es sich
ich mit der widerfuer, welliche mit grossem Unkosten angericht, der-
assen ansehen, das die dem handel zu ungedeien gehet, so haben wir
ich pisher an den neuen dributten, feuerzinsen und andern, so von
lir gnaden wegen auf das pergkwergk gesetzt, keine minderunge oder
)falü vernemen oder spuren können. Zudem wirt mit antwurtunge
?r kupfer und der sehulden pey den huttenmeistem grosse und vil-
pltige ungleichet gehalten, über das ist nach gelegenheit dieser zeit
nd leuft der handel anderer ding halben, der man sich ausserhalb
lir g. herschaften erhellen muß, ganz beschwerhch. Dan wo wir vor
rn auf der hutten einen ort holz zu koln umb einhundert und
infzigk gülden kauft, den können wir itzt zur zeit unter dreyhundert
ild.m nicht bekomen. Weyl dan oberzelte und andere mehr be-
•hA\erungen auf dem handel itzt zur zeit ligen, so seint wir der dienst-
ichea zuvorsicht, euir g. werden genediclichen solliche mittel suchen
jnd finden, das demselben durch leidliche wege geraten und abgeholfen
246 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
werden möge. Und seint hierauf willich und bereyt, uns, nach eui
g. gelegenheit, zu euirn g. zu vorfugen und alsdan verner darauf vei
nemen zu lassen, und wollen uns, ob got will, also erzeigen, das eui
g. spurn und befinden sollen, das wir vor andern in euir g. hei
Schäften gern hendler sein und bleiben weiten ; sent auch ungezweufel
euir g. werden uns vor andern euir g. genediger vordrostunge und zi
schreiben nach genediclichen und woU leiden können. Das haben wi
euir g. auf deren genediges begern dienstlicher maynunge und unsere
notturft nach zu vormelten nicht unterlassen können, und seint euir
gnaden unsers Vermögens zu dienen allezeit sunderlich willich. Datuj
Leiptzigk, auf 18 Juni im 1544**'» jar
e. gnaden ganzs willige
Heinrich Scherll der elter und geselschafter
des Luderstattischen saigerhandels.
Außenadresse: Den wolgebornen und «delen grafen und hern hern Philipse
und iern . Hans Jeorgen gebruder grafen und hern zu Mansfeld edele heri
zu Heldrungen etc. unsern genedigen hern.
Ausfertigung Im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, PaJcet 9, IX.
135. 1544 Juli 5. Arnstadt. Graf Günter zu Schwar2
bürg, Herr zu Arnstadt und Sondershausen, un
Antonius der Aeltere von Bisenberg, Graf z
Büdingen, an die Grafen Philipp und Hans Geor
' von Mansfeld.
Betrifft Dr. Benedikt Reinhards Schuld im Betrage von 6028 fl bei dt
' Strauben und der den Strauben dafür übertragene Vorrat.
Unser freundlich dienst mit vermugen alles guten zuvor, wc
geborne freundliche liebe ohmen und schwegere. Wes der hochgeler
unser canzler. rat und lieber getreuer und besonder er Benedictus Rei
hart, der rechten doctor, an uns etzlichs Überschuß halber gelanget uii
sich an e. 1, zu vorschreiben bitten tut, solchs haben e. 1. aus eij
liegendem seinen schreiben alles Inhalts zu vornehmen. Wiewol ■w;
DU nicht gezweifelt, e. 1. wurden sich an diese unsere Vorschrift kegj
bemeltena unserm canzler und . lieben besondern mit; erlegung ;s^ \
No. 134-136. 1544. 247
iteils an solchem uberschus gnediglich erzeigt haben, so haben wir
)ch ime diese unsere Vorschrift aus allerlei Ursachen nicht weigern
Minen. Dieweil dann, als e. 1. wissen, dem glaubiger nicht hoher über
?s schuJdigers gueter, dann sich die schult, damit er dem glaubiger
3rhaft, erstreckt, verhelfen werden sei und bemelter unser canzler
cd lieber besunder und seine schwegere nicht mehr dann sechstausent
nd achtundzwenzig gülden dem Strauben schuldig gewesen und doch
Vorrat auf siebentausent siebenhundert und einundzwenzig gülden
ud neun groschen gewirdert und verhelfen ist worden, so bitten wir
1. ganz freundlichen, dieweil e. 1. sich desselbigen Vorrats underzogen
nd zu gut gemacht und den Strauben davon seine schult bezalt haben
ollen, e. 1. wollen ime seins anteils an denselbigen uberschus one
'eitern verzug zur billigkeit gnediglichen erlegen lassen und ime eine
:>rderliche zeit zu empfahung desselbigen bei diesem unserm boten
enennen und sich dermassen hierinnen ei zeigen, domit er dieser unser
orschrift genossen empfinde. Dasselbige wollen wir umb e. 1. in einem
ndern und grossem freundlichen und vermoglichen vordienen. Und
itten des e. liebden schrieftliche und zuvorlessige antwort Datum
Lin Stadt, sonnabents nach Visitationis Marie anno XLini.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu EisUben, Saigerhandel, Paket 1, IV.
Darauf die Kanzkinotix : Sind beantwort, das der vorrat allererst
iffgeschmelzt, die rechnung aber noch ungeschlossen und ungefertigt.
Yann nun dieselbig gehöret und D. ßeinhart weiter anregen wurd,
vollen sich m. g. h. mit geburlicher antwort vernehmen lassen.
Actum 12. Julii a<> 44.
[36. 1544 September 30 (Dienstag nach Michaelis).
Die Grafen Hans Georg und [Ham Albrecht, Philipp fj verkaufen der
Steinacher Gesellschaft ein Fünfteil aller Kupfer und S%lber mitsamt dem
Zehnten.
Dies ergibt sich aus der späteren Versehreibung ailer 5 Fünfteü vom
3 O.August 1555 (s.u.), worin die Verschreibung des einen Fimfteüs, als
X'ir angegebenen Zeit vorher geschehen, encähnt ivird.
24S : tlrkundenbuch zur Gesfchichte des Mansfeldischen Saiger handeis.
137. 1544 Oktober 24. Nürnberg. Die Gesellschaft
des Arnstadtischen Saigerhandels an die Graf
Philipp und Hans Georg von Mansfeld.
Mahnen wegen Rückzahlung des halben Verlags der Hüttenmeister.
Wolgeborne und edle grafen gnedige herrn, eurn genaden s(
unser untertenig willig dienst zuvor. Genedige herrn, uns wird dui
unsern Jeronimus Wolkenstein angezaigt, wie e. g. an in begeren h
lassen, von wegen der halben verleg der huttenmaister uns zu schreibi
das wir die bezalung dasselbigen gelts e. g. noch ein jar auf zins woll
ansteen lassen. Nun wereri wir nit allein in dissem, sundern
grosserm e. g. zu untertenigem gefalen za wilfarn willig, aber e.
wissen sich sunders zweifeis zu erinnern, wes e. g. sich gegen u
verschriben, auch sich zu merern mallen gegen den unsern mit sta
lichem zuesagen vernemen lassen, darauf wir uns verlassen und so]
gelt an andere ort zu unser gelegenhait stattlich haben versprochen u
zugesagt, also das wir e, g. in diesem keineswegs kunen wilfarn, sunc
wollen uns der bezalung pares gelds laut e. g. verschreibung und z
sagung entlich vertrösten. [Dann] wir solchs keinswegs weiter ei
peren künden. Solchs wir e. g. zu unterteniger antwurt nit hab
wollen verhalten, dann e. g. in aller gepurlicher untertenigkeit zu diene
weren wir willig, denen wir uns als unsern genedigen herren tun \
velhen. Datum Nurmberg, freitag nach Ursula, den 24'®" raonatst
Octobris a^ 44**".
e. g. untertenige
die gesellschafter des Arnstettischen seigerhandek.
Außenadresse: Den wolgebornen grafen und hem hern Philipsen und ht
Hans Georgen grafen und hern zu Mansfeld edle herren zu Heldrungen uns«
genedigen herren etc.
Ausfertigung im GewerTc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 3, XVIII.
138. 1545 November 5. Die Grafen Philipp und Hai
Georg von Mansfeld an Heinrich Scherl, Mich
Meyenburg, Hieronymus Wolkenstein. Lukas Strai
zu Leipzig.
Uns fallen sachen vor, daran uns, unser herschaft, euch ui
dem handel vhil gelegen, dovon man sich zu underreden, die nc
No. 137-140. 1544—1545.
Mdorft erfordert. Laden sie dalier auf Donnerstag nach Martini nach
, Eisleben.
1 Beinkonzept im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XIX.
!l39. 1545 November 8. Graf Gebharcl von Mansfeld an
Graf Philipp und Hans Georg von Mansfeld.
Betrifft das von Graf Älhrecht von Eisleben auf seine Hütte gescliaffte
Kupfer, das nach Arnstadt bestimmt geivesen und Maßnahmen gegen
denselben.
das die kupfer von Eisleben nach
Axnstet — — hutten abgefurt von graf seiut umbgetrieben
und auf sein hutten gefurt worden, haben wir vorstanden und achten
es darfur, das solchs ungeseumet dem von Anhalt, Stolbergk und andern
grafen, so diessem handel vorwant, auch zugeschrieben werde, domit
der abrede zu Eisleben, den dinstag nach Mathei, folge mocht geben
werden. Dan solt hirzu nichts getan sein, hetten e. 1. wol zu erachten,
wes absehen es den andern kaufleuten bringen kont und do e. 1.
morgen montags nach zu Eisleben anzutreffen, wollen wir unbeschwert
sein, frue umb acht uhr bei e. 1. zu ferner underrede erscheinen und
zu Eisleben ankommen etc.
Gebhard graf und herre zu Mansfeld.
Ausfertigung (stark zerstört) im G^werk. Archiv zu Eisltben, Saigerhandel,
Baket 3, XIX.
140. 1545 November 13. Graf Albrecht von Mansfeld
an die [Arnstadtischen] Saigerhändler.
Droht Urnen wegen des Verstichs, die mit Arrest belegten Kupfer heimlich
Pmft»uschaffen.
Älbrecht graf und herr zu Mansfeld etc.
Liebe besoodern, nachdem wir in erfarung komen, als soltet ir
I itziger zeit bynnen Eisleben sein, so haben wir euch nachvolgende
i EDzeig unvormeldet nit lassen wollen: Nemlich so wist ir euch wol zu
j er.nnern , wes wir euch durch unsern rat und lieben getrauen Gorgen
I von Totleben und unsern rentmeister im vorgangenen ostermargkt, (damit
ir euch sambt euren mitgeselschaftern und herren der kupfer, uff graven
k
250 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Gebharts funftenteil gemacht, nit underwinden woltet) haben anzeigen
lassen. Dieweil ir euch dan doselbst auf alles billichen und geburlichen
erbietens habt vornehmen lassen, auch ungerne sehen, sondern nit vor
billich erachten wurdet, so sich iemants der feur, so euch noch zeit der
verleg halben vorhafft, mit allem unrecht an sich zu ziehen understehen
wolte, so selten vsrir auch nit allein solchs unzeitigen vornehmens über ge-
schehen erbieten, sondern auch zu entgegen aller erbarkeit (mit welchem
wir doch keine andern, dann allein die, so der Sachen teilhaftig seint,
wollen gemeint haben) billich uberig gewesen sein. Dieweil aber nun
über angewanten kommer unentricht zu geburlicher zeit des geleits
die kupfer aus der wag heimlich wegzuladen und also wider abrede,
angelegten kommer und alle billigkeit zu handln ist underfangen worden
und doch unser gott die Sachen also dahin geschickt, das durch sein
gotlichen willen wir solche kupfer, so aus aller billigkeit niemands dan
uns gehören, bekoraen haben, so begern wir hiemit ernstlich an denen
von der geselschaft, so dieser Sachen teilhaftig sein, geburlichen und
billichen abtrag. Wurde uns aber solcher, ungeacht geschehener Ver-
handlung, das die kupfer über selbst bewilligung, geschehen kommer,
un vergleitet, heimlich zu entfuren understanden , [neit?] widerfaren, so
wollen wir uns gegen denjenigen, so dieser Sachen teilhaft, mit solcher
straf, das sie auch unsern ungnedigen willen spuren sollen, erzaigen.
Aber in allewege wollen wir diejenigen , so dieser Sachen unverwandt,
nit gemeinet haben , sondern denselbigen wollen wir mit allen gnaden .
und guetem zum besten geneigt befunden werden. Datum den 13. No-
vembris a" etc. XLV.
Adresse: Den erbarn und vorsichtigen unsern gunstigen lieben besondern
den geaeischaftern des seigerhandls, so itzo zu Eisleben.
Gleichzeit. Absehriß im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 3, XIX.
141. 1545 Dezember 18. Eisleben. Die Grafen Philipp
und Hans Georg von Mansfeld an die Luder-
städtischen Saigerhändler.
Zeigen an, daß Michel Glitscher und Burkhart Beckmann zu Faktoren
der Mansfeldischen Hüttenfeuer bestellt seien und et suchen, diesen auf
Verlangen Verläge xu gewahren.
Unsern grus zuvor,. erbarn namhaftigen besonder lieben. Nachdem
wir uns des verschinen vierundvierzigsten jars mit euch von wegen der
No. 140-142. 1545—1546. 251
hipfer und silber, so in unserer herrschaft uff einen fünften teil ge-
macht werden, von neues in eine verschreibung uff etzliche jar, wie
Buch des eine Versicherung zugestellt, eingelassen, und aber unsere
Hüttenmeister des Mansfeldischen berges uns zu etzlich maln die ein-
»ethonen feur uffgekundigt, diselben in ander wege zu bestellen zum
nderthenigsten gebeten, derwegen wir zu erhaltung desjhenigen, so
wir euch verschrieben, auch in sonderlicher betrachtung, das uns,
ansere von gott verlihene bergkwergke dermassen in abfal und under-
gang kommen zu lassen, keinswegs zu raten, vil weniger leidlich, be-
rurte Mansfeldische feur widerumb zu unsern banden zu nehmen
geursacht, welche wir durch zwene factor, als Michel Glitzschern und
Burgkhart Begkman, uns und euch zum besten bestellen lassen. Welche
nderung (darzu wir zum höchsten geursacht) wir euch, darnach zu
richten und das wir unsern brief und sigeln mit liferung der kupfer
und anderm , wes verschrieben , treulichen nachzusetzen gneigt, nicht
haben unangezeigt lassen wollen, mit gnedigem begehrn, do bemelte
unsere factor zu verleg solches bergk-, koln- und huttenhandels geldes
bedorfen und solchs bei eurra diener alhie zu Eisleben oder euch
fordern wurden, ir wollet (in betrachtung, das es der heuptverschreibung
in allwege unschedlich sein soll) verordnen, das gedachte unsere factor
ider zeit zu fertigung des handls, wie ir denn, vermog angezogner ver-
schreibung, zu thun schuldig, notturftigüch verlegt und mit denselben
eine neue geldzettel gemacht werde. In dem tut ir uns über die
Irilligkeit zu gefallen. Und seint euch mit gnaden geneigt. Datum
Eisleben, freitags nach Lucie a*> 45. v »
Adresse: An die Luderstetischen Seigerhendler.
Bemliomept im Gewerk. Archiv zu Eisleben. Saigerhanddy Paket 9, IX.
142. 1546 März 17. Bornstedt Die Grafen Philipp
und Hans Georg von Mansfeld an die Gesellschafter
des Steinacher Saigerhandels.
Laden sie zur Besprechung nichtiger Hahdelsangelegenheiten auf den
f 29. Marx nach Eislehen vor.
Philips und Hans Grorge gebrudere
grafen und hern zu Mansfeld etc.
Unsern grus zuvom, erbare namhaftige gunstige liebe besundere.
^k. wollen. euch gnediger öjeinunge. nicht vorhalten, das. Sachen vor,
252 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
daran nicht allein uns, sunder dem ganzen handel und euch mergk-
lichen und viel gelegen. Und dieweyl sich dieselbigen gar keynes
wegs nicht schreiben lassen, auch keinen lengern vorzogk leiden können
noch wollen, sundern einer guten vortraueten muntlichen under-
redunge bedürfen , gelangt an euch unser gnediges begern, yhr wollet
uf nechsten montag nach Oculi gegen abent zu Eisleben ein-
kommen, volgends tags solche Sachen anhören und ohne ehehaft,
gleichs wir auch vormittelst gotlicher hulf tun wollen, nicht aussen-
bleiben. Daran tut yhr uns, one das es euch mit zum besten gereichen
wird, zu sundern gefallen, in gnaden und gutem zu bedenken. Datum
Bornstedt, den 17. Marcii anno XLVI.
Außenadresse: Den erbarn namhaftigen unsern gunstigen lieben besundern
den geselschaftern des seygerhandels zur Steynach.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Faket 13, X.
143. 1546 März 19. Hütte Leutenberg'.
Graf Albrecht von Mansfeld bekennt, dem Sigmund Pfintxing dem
Aelteren, Amtmann zum Marolfstein, die Hütte Eisfeld (die er von
Herzog Johann Ernst auf 8 Jahre, von denen einige bereits vergangen
sind, erhalten hat) auf 3 Jahre, vom 1. Januar 1546 an, überlassen zu
haben. Er soll die hutten zu den kupfern, so er in unser herschaft
Mansfeld keufen wirt, zu gebrauchen haben, etc. Pßntzing übernimmt
dafür die Bezahlung von 150 fl Hüttenzins und 100 fl Waldzins aus
dem Jahre 1545.
Gleichzeitige Abschrift im St. A. Weimar Heg. T. fol. 471 B. B. 2 No. 2.
Dabei Konzept Schreibens des Kurfürsten Johann Friedrich an Herzog
Joh. Ernst d. d. 1546 Sonnabend nach Viti, worin er erklärt, daß die
Hütte den Pßntzing vorläufig nur auf 1 Jahr belassen werden solle. Die
Herzöge wollen sie event. für ihr Saalfelder Kupfer gebrauchen.
144 1546 März 30. Eisleben.
Verhandlungen über eine Preissteigerung der Kupfer.
Was den kaufleuten zu Eysleben durch meine g. h. g. Philips
und graf Hans Georgen furgehalten, dinstags nach Oculi 1546:
Den kaufleuten ist angezeiget, das m. g. h. ir erscheynen zu gefallen
und dank annemen. Und wer dys eyn sach, darumb sye beschrieben,
No. 142-144. 1546. Ö53
dye rads und guts bedenkens bedorfte. Es wolten auch ire gnade
inen solichs getreulieher mernunge, in geheym bey sich zu behalten,
angezevgt haben :
Nachdem sye wüsten, in was beschwerunge itzunder der bergk
stunde, das er in tifferunge kerne und mit grossem unkost der gebende,
mit futterunge der pferde und andere beschwerunge must erhalten
werden, so weren auch dye huttenmeyster inen mit grossen schulden
vorheftet. Demselben allenthalben irgent uö zimlich mittel zu helfen,
weren m. g. h. gedacht auf dye wege, das dye kupper uff itzige Frank-
furter meß eynhellig und aus eyner band vorkauft, als hoch das zu
erhalten. Was nuhn dasselbe wurde ertragen, soll eyn teyl der her-
schaft, das ander dem huttemeyster, das dritt dem kaufman zu gute
gereychen. Und das sie sich solicher steygerunge des kaufs mit den
andern kaufleuten vorgleichen wolten, wurde inen und dem ganzen
handel zu bestem gereychen. Es wolten auch ire g. mit dei zeyt uff
andere und mehr mittel denken, wye dyser beschwerunge zu helfen.
Dorauf dye Steynacher geselschafter furgewandt, das
der steygerunge der kupper eyn bedenken. Dan wue doruff ge-
schlossen, hett es dye versorge, das dadurch dye kupper mochten
liegen bleyben; wurde der geselschaft in vil tausent fl zu schaden ge-
reichen. Es wurden sich auch dye kupper dadurch heufen, dan dye
kupper in der herbestmeß seyn noch nit alle abgefurt.
Aber das man vor eynen man im kupperkauf stehen sollt, des
were man eynig, als vil dye barkupper belangende. Aber uff dye
kupper, so uff dye nachlieferunge vorkauft, kont man dergestalt vor
eynen man als eynen vor den andern nit stehen.
Wye das alles mit guter vorsichtigkeyt furzunemen, wolt eyn gut
bedenken haben. Und ist dorfur geacht, woe eyn steygerung solt ge-
scheen, das es erstlich zu Nurnbergk angefangen must und zu Frank-
furt in dem volgen.
So wurden auch itzt in dye 3000 centner neu kupper gemacht von
eynem zu Nurnbergk, so selten auch dye Schwatzer und üngerisch
kupper etwas stadlich widder gefurt werden, dodurch der kaut an den
kuppem in abfall komen mochte, nachdem dye albereyt in nehrem
kauf den dye Mansfeldischen kupper zu erlangen.
Nachdem sye aber in dysem furschlage anders nit dan ir und des
handeis nutz gesucht vormerken, wolten sye mit dyser antwort nichts
abgeschlagen haben, sondern sich darin aller gebur halten.
Protokoll im Getcerk. Archiv zu Eisigen, Saigerhandel, Paket 13, XI.
254 Urkundenbuch zur Geschichte des Älansfeldischen Saigerhandels.
145. 1546 April 26. Heldmngen. Christoph Weissenfeis
an Graf Philipp von Mansfeld.
Ueherschickt ein „ Verzeichnis"' der in F>-ankfurt abgehaltenen Unter-
handlungen über den Ktipfei'verlcauf.
Stark beschädigte Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel,
Paket 25, XI. Der (in der oberen Hälfte von Moder zerstörte) Bericht liegt bei:
(Es fehlen auf jeder Seite einige Zeilen:) —
Als haben sye dozu — — handelung einlassen wollen,
besondern doruff angezeyget graf Albrecht darzu scbigken wurde.
Müst ich darauf warten, das derselb ankern e. Woe sichs aber verzihen
wurde, weiten sye sich mit mir der sach halb weyter underreden, wye
dye Steigerung der kupper zum beqwemesten mocht furgenomen werden.
So hat sich doch dasselb etlich tage vorzogen bis ufi den mitwoch
und donerstag, ist Bastian, graf Albrechts Schreiber, ankörnen. Habe
ich bey den factorn weiter anregung getan, nachdem ich vormargt, das
die kaufleute, so die kupper zu vorlassen, derhalben bei einander gewest,
doruff volgende bedenken von inen angehört:
Do die Steigerung mit den kuppern solt furgenomen werden,
stunde es — — — . — — —
kupperkauf — das sich die kupper — tzlich
liegen bleiben, das den hendelern zu schaden gereichte. Es konten
auch die kaufleute zu irer bezalunge, darauf sie sich vorlassen, nit
komen und musten derhalben Wechsel mit schaden uff Nurnperg,
Leipzig und andere ende, wie die zu erlangen, ufPnemen.
So auch die Nürnberger der Steigerung inne werden, wurden sie
sich uä" die Schwatzer und Ungerisch kupper legen, die in einem nahen
kauf zu erlangen, und weiter nit Eislebisch kupper annemen dan also
vil, domit sie der andern kupper zu arbeiten gut machen konten.
Doruber wurde auch bei Nürnberg und ander mehr enden vil kupper
gemacht, die alle uö Nürnberg zugefurt werden und do in zimlichem
kauf zu bekomen, das also die kupper sich von tage zu tage mehren.
Solt man nun itziger zeit uff der Steigerung beharren
aus dem, das der zeitliche frost des winters solchs gehindert, das die-
selben noch nit Vorarbeit; so hat auch ein ider seine wäre nit alle
vorhandeln oder abfuren mögen, dieweil krigk mit Engeland und
Frankreich solchs gehindert. Und ist doruber eine grosse anzal an
gemachtem drote noch vorhanden, das wol vermutlich, das ein ider mit
der gemäcliten arbeit uberladien und uff ditz rhahel so vil kupper, wie
No. 145. 1546. 255
andere meß gescheen, nit annemen wurden, so die Steigerung fur-
genomen.
Es wurden auch die Acher sich bevleissigen, wiewol sie andere
kupper nit dan Eislebisch bisher Vorarbeit, Schwatzer und andere
kupper, gleichwie die zu Nürnberg, vor die hand zu nemen und zum
teil von den Eislebischen kuppern ablassen.
Solten nun uff die fünf funfteil zum wenigsten 25000 centner
kupper —
— dan mit den centner hinaus wurden [ligen] pleiben und
also die kupper in abfall komen. Und ob wolt gesaget werden, die
Steigerunge solt beqwemer zu Nürnberg furzunemen sein dan itzt in
der meß, solichs hat nichts auf ime, wie Hans Paur bericht. Dan
Nürnberg müsse sich dyses falls mit dem kupperkauf nach Frankfurt
richten und Frankfurt nit nach Nürnberg.
Wyewol die Schetzischen und andere mehr gerne die Steigerung
sehen, dan sie wurden die Schwatzer kupper gleiebergestalt auch im
kauf etwas steigern, dodurch also der arme gemeine handwerksman
die kupper uff ein solich geld nit wurdet vorarbeiten oder vorhandeln
mögen und musten also endlich dovon ablassen und sich uff andere
hantirung geben. Wan also der arme von solichem kupperkauf ge-
drungen, ist zu achten
— — — — durch yr factor und andere vor gut angesehen, das
man erstlich hören wolt, umb wievil centner kupper itzt wurde an-
gesucht und begert; doruff hett man sich weiter zu underreden.
Wiewol von keiner tax der steigerunge geredt, so hat sich doch
graflen Albiechts factor vornemen lassen, das seines g. hern meinuuge
were, die Steigerung mit einem ort allein uff idern centner nit fur-
zunemen, besondern, woe es nit uff 2 oder zum wenigsten 1 ^'2 fl konte
gericht werden, solt es besser sein, das es nachbliebe.
Dff Sonnabend ist erstlich die austeilunge der kupper gemacht und
sein der nit sonderlichs vil begert aus dem, das die kupper, so uff
nachlieberung in der vergangen meß vorkauft, langsam geantwort
und vortrieben dorumb ist —
wenig kupper angesucht, dan was itzt gekauft, ist alleine umb der
arbeiter willen, domit dieselbigen underhalten, gescheen.
und haben Hans Fauer, Mertin Arnt und andere so vil befunden,
das die steigerunge in itziger meß nit mag furgenomen werden. Und
haben die Acher einen ort in kauf zu fallen hart angehalten. Der-
wegen ist im besten bewogen, das es bei dem alden kauf aus angezeigten
bedenken gelassen.
256 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Es wollen auch die kupper uff nachlieberunge nit gekauft ader
angenomen werden, es werd in dan durch die kaufleute ein gewisse
und namhaftige zeit dorzu angezeiget und begern des ein bekentnus
und wollen des gewiß und vorsichert sein.
Dorbei ist bewogen, das es nit beese sein solt, das man den kauf-
leuten — — — —
— besondern musten der unkost halb uff zukoraende meß ge-
steigert werden. So hett man mitler weile acht uff ire wäre zu geben,
wie sie sich mit steigerunge derselben halten wurden. Dornach hett
man sich mit verkeufung der kupper auch zu halten.
Waß itzige fastenmeß an kuppern bar verkauft und uff die nach-
lieberunge und einem iden handel ausgeteilt, was auch allenthalben die
bedenken, das itziger zeit die steigerunge nit furzunemen, bat Merten
Arnt schriftlich stellen wollen, doruff ich auch den sontag Palmarum
vorzogen bis uff den montag; es hat aber nit können gefertiget werden.
So habe ich weiter doruff nit warten wollen, bin also abgeritten und
mein abschid —
— und weiter weiten schriftlich rde, das
es graffen Albrecht zugeschicket, den andern m. g. h. auch wol zukomen.
In meinem abzihen hat mich Moshauer bericht, das im seiner leut
einer von Ach 5C0 centner kupper uffgesaget und hat die in dem alden
kauf, dieweil man damit nit hat fallen wollen, nit annemen wollen.
146. 1546 Juni 25.
Christoph von Thun verkauft der Saigerhandelsgesellschaft der Hütte
Luder Stadt verschiedenes Gehölz.
üö heute freitag nach Johannis baptista im jhar der wenigem zal
des sechsundvierzigisten jhars hat der edle gestrenge und ehrnveste
herr Christoff von Thun uff der herschaft Lauenstein gesessen der erbarn
geselschaft des Seierhandels der seigerhutten unter Luderstadt zwen
orter holz zu vorkaufen angeweist, nemlichen und also: Es hat der
gedachte herr Christoff von Thun selbst eigener person und durch
seiner g. jeger Bastian Muchterlein dem erbarn Gregor Ulrich, Heinrich
Scherl dem jungern und Sebolt Scherl von wegen der geselschaft den
einen teil holzes angeweist, der sich ahnfecht am Kiselstein bei dem
alten wildgarten und erstrecket für und für an der von Bappenheim
grenze bis an Heiderhansen wisen an einem furberg, welcher garth von
No. 145-146. 1546. 257
Handerhansen (!) wisen auf "Wagners gereins zu an der gemeine aus
der Theta gufuld herumb bis wiederurab an den Kesselstein etc. Diesen
ort holz hab ich der von Thun einer geselschaft alles liegents und
stehents, wie das uff meinem grund und boden stehend und gelegen,
ufiF sechs jhar lank stockraum recht aufgericht und redlich vorkauft.
Doch soll dieser sumer, dieweil man dieses jhars darinnen nicht er-
beiten mag, in die sechs jhar stockraum nicht benempt noch gerechnet
werden, sonder es soll die geselschaft auserhalb dieses sumers sechs
jar lank stockraum darzu haben, solches gehulz zu hauen, zu kollen
und nach irem besten nutz und fromen zu gebrauchen haben, wie und
in wasserlei werk sie das genissen und gebrauchen mögen; darzu ich
der geselschaft raumb zu meilerstetten, wasser und holz zu füren, weg
und Stege, so sie zu solchem gehulz haben müssen, sampt andern, so
in zu solcher holzung, das zu nutz zu machen, benotiget; und sonder-
lich dieweil die kollen durch der von Boppenheim gericht und guter
müssen gefurt werden, wil ich Christoff von Thun die geselschaft gegen
denen von Boppenheim und andern vortreten, das sie holz und ander
beschwerungen halber frei unvorhindert faren mugen, desgleichen, wo
es von notten, das man mit dem holz- und kollen füren ecker und
wisen ader anders berurten must, so in meinen gerichten gelegen und
das man das notes halben nicht umbgehen mocht, sie die geselschaft
gegen demselbigen, so es berurt, auch vortreten und sie claglos machen.
Doch das man ausserhalb der not mutwilliglich nicht neue wege machte
und den leuten schaden tue. Es soll die geselschaft auch mir uff
solichem gehultzes etzliche zimliche same bäumen stehen lassen, damit
sich der wald widerrumb zu besamen hat, und das den holzheuern
und kollern in ir geding einbinden, etzliche beume der billigkeit nach
stehen zu lassen, indem ich der geselschaft kein maß setzen kan, sondern
gleichmessig, wie man im Heßlich gekolt, gehalten werden und sonder-
lich gegen den eckern an demselbigen orten, auch an den wisen, des-
gleichen kegen der Straßen. Den andern ort holz hab ich neben meinem
jeger Bastian Muchterlein der geselschaft angeweist aufm Wolfsbuhel;
alda bin ich von Kuntz Schreckengasts schneidmuhl einen furweg mit
inen hinausgezogen, und was aldo zur linken band der wind umb-
geworfen, bis so weit solches vorbletzt und unten an die wiesen gehet,
vorkauf ich der geselschaft alles ligends und umbgefallens. Dasjenige,
so noch stehet, soll die geselschaft nicht beruren, sondern stehen lassen.
Darzu gebe ich Christoff von Thun ausserhalb dieses sumers zwei jhar
lang stockraun:, solich umbgeworfen holz ihres gefallens gleicher gestalt
wie das ander zu geniessen und zu gebrauchen. Do auch einicherlei
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 17
258 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
schade, welches gott genediglichen vorhutte, mit feuer des von Thun
weiden ader gehnltzes durch die koler widerfaren wurde, soll die ge-
sellschaft dem von Thun billichen abtrag zu erlegen schuldig sein. Für
solche zwene ort holzes hat mir Christoff von Thun die geselschaft
sechshundert gülden münz an guldengroschen zu vierundzwenzig
groschen baruber entricht und bezalt, die ich also von der geselschaft
zu foller genüge empfangenen bezalung quidt, ledig und los, und wil
inen vor mich und meine erben die zeit des stockraums ire stette ge-
wehr sein, sie für allen ansprachen vordretten als für mein eigentum
vorkauft gehulz, ane ark und geferde. Solichs alles ist also von beiden
teilen stet, fest und unvorbruchlichen zu halten also abgehandelt, zu-
gesagt, abgeredt, vorwilliget und angenommen. Und zu bekreftigung ist
diese handlung in zwo schrift vorfast, welcher die eine unter mein
Christoff von Thuns bitschaft und mit meiner handschrift underschrieben
ich der geselschaft übergeben und die geselschaft under ihrem handels-
geraerk mit Heinrich Scherls des eitern und Greger Ulrichs handschrift
underschrieben mir übergeben, Gescheen im jhar und tag wie oben.
Mein Christoff von Thun
meine handschrift zum Lauenstein
bekenne, wie oben stet.
(Schlechte) Abschrift im Gewerh. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 11,
XXVIII.
Ueberschrift : Den kaufbrief über das holz im Thirgarten bei der Tettau
147. 1546 Juli 21. Leipzig. Heinrich Scherl, Bürger
zu Leipzig, an die Grafen Philipp und Hans Georg
von Mansfeld.
Zeigt an, daß Jeorge von Steinpach und Jop von Dobeneck sein
Schwager ein stugk holzes, mit welichera die von Thuna in ge-
sampten lehen, weliches der hutten unter Luderstat vast nahent
gelegen und ich von wegen meiner mitgesel schafter zuvorn oft umb
sollichen ort holzes in vorderunge der geselschaft im kauf gestanden,
welichs doch die von Thuna von wegen der lehen nien haben zu
vorkauten gestatten wollen, so werde ich nuhn bericht durch der
geselschaft diner von der hutten, wie sollichen ort holzes der von
Steimpach und Dobennegk haben niderhauen lassen und soliche
No. 146-148. 1546. 259
kollen m. g. h. grafen Albrechten etc. auf die neue hutten zukommen,
wellichs mir und raevnen mitgeselschaftern an der hutten zu grossem
nachtevl gereicht. Bittet die Grafen, sie sollten als Oherlehnslierren
dafür Sorge tragen, daß das Holz der Hütte Luder stadt verkauft werde.
Ausfertigung im GewerJc. Archiv zu EislAen, Saigerhandel, Takei 9, VIII.
Antwort Graf Philipps vom 23. Juli 1546 ebenda: Die von Thüna
liegen mit Steinbach und Dobeneck des Holzes halben in Streit; sobald
derselbe entschieden ist, werde er zugunsten der Hütte Luderstadt vArken.
Ebendort auch Zitation des Jobst von Dobeneck durch Graf Hans
Georg auf den 26. Januar 1548 nach Mansfeld und Entschuldigung
Dobenecks.
148. 1546 September 30.
Die Gesellschafter des Saigerhandels der Hütte Steinach nehmen von
Andreas Wiedemann zu Erfurt lOOOß und 700 JoachimstaXerguMen zum
Zinsfuß von 6^1;^ auf.
Wir geselschafter des seigerhandels auf der seigerhutten zur Steinach
sempthch und besondern mit diesem unserm offen briff bekennen und
thuu kund, das wir von dem erbarn Andres Wiedeman zu Erffurd aus
besundern freundlichem willen entpfangen haben eintausent gülden in
volwichtigem Eeinischen golde und siebenhundert Joachimstaler gulden-
groschen und befurder in berurten unsern handel gewandt. Sagen
ihn denselbigen hiermit quitt, ledig und loß, gereden und versprechen
bei unsern trauen, guten glauben und wahren Worten gedachtem
Wiedeman, seinen erben oder Inhabern dis unsers brififes ein jedes
hundert mit sechs gülden obgemelter wehrunge jerlich und so lang
solch geld bei uns unabgelost bleibet, alwege zu ausgang des michaelis-
markts zu verzinsen und ihme solche zinse auf unsern costen und
wagnus zu Leipzig im markt oder zu Erfurd in seiner behausung zu
entrichten. Und sol dieser zins auf den michaelismarkt, wen man
schreiben wird 1547, angehen. Mit solcher gunst und willkohr: in
welchem jhar gedachter Widman oder wir wollen, so magk ein teil
dem andern diese zinse und heuptgut aufkundigen. Und wann das
geschehen, dan sollen und wollen wir das berurt hauptgeld mitsampt
den betagten zinsen innerhalb einem halben oder viertel jhares nach
der autkundigung in der stadt Erfurd, oder wohin wir damit geweist
werden, in obgemelter wehrunge, als eintausent gülden in wichtigem
17*
260 Urkundenbuch zur Geschiclite des Mansfeldischen Saigerhandels.
guten iin vorschlagen em ßeinischem golde und siebenhundert thaler oder
guldengroschen , mitsampt dem zinse guttlich, ehrlich, treuHch, das
unserm glaubiger wol gnugen soll, erlegen und zu dank bezahlen.
Und wollen ihme deß zu rechtem Unterpfand unser heuptguter in be-
rurtem seigerhandel hiemit vorptendet haben, also, ob wir an bezahl unge
heuptguts und zinses seumig wurden, sich desselben daran an einiges
notrecht zu erholen, treulich und ungeverlich. Zu urkund haben wir
unsers handeis pitzschaft hierauf thun drucken. Dornstags nach
Michaelis anno domini 1546.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 19, XXXVIII.
149. 1546 Oktober 19. Eisleben. Die Grafen Hans
Georg und Hans Älbrecht von Mansfeld an den
Studtschreiber zu Nordhausen Michel Meyenburg.
Betrifft Fristverlängerung für die Rückzahlung einer Summe Geldes an
Hieronymus Wiedemann.
Hans George und Hans Albrecht gebrudere
graven und hern zu Mansfeld etc.
Unsern gunstigen grus und geneigten willen zuvorn, erbar und
namhafter gunstiger besonder lieber. Demnach wir verschiner zeit
euch, desgleichen Jheronimo Widnian seiner heuptsumma halber, die
auf schirstkonftig ostern betagt wirt, umb lengern stilstant haben
schreiben lassen, darauf wir dan von euch, das ir derhalb mit ime
fleissig handeln, desgleichn von ime, dem Wideman, das er mit gots
hulf sunst gelt aufbringen, und wo es bey denselben lenger dan ein
jar zu erhalten, das er sein heuptsumma lieber bey uns, dann sunst
bey keinem wissen wolt etc., beantwurt. Dieweil sich aber ostern nahet
und uns das, ob gemelter bezalt sein oder uns zu gefallen sein gelt
uff ein jar drei oder viere ungefordert lenger stehin lassen will, zu
wissen von noten, so gesinnen wir den vorgetanen unsern schreiben
nach an euch nachmals gnedigklich, das ir hirinne abermals uns zu
gut handeln, auch fleis derhalben vorwenden und uns mit richtiger
und zuverlessiger derwegen schrift zum förderlichsten beantworten, in
deme auch, wie wir uns vorsehen, gutwillig und unbeschwert euch
erzeigen wollet. Das seint wir in gnaden und allem guten zu
So. 148-150. 1546—1547. 261
bedenken geneigt. Datum Eisleben, dinstags nach Galli, den 19. Octobris
anno etc. 46.
Außeyxadresse : Dem erbarn und namhaften unserm gunstigen besonder lieben
Michel Meyenburgk, Stadtschreiber zu Northausen.
Barauf Notiz von Meyeiiburgs Hand: Die 5000 fl bie den hern zu Mansfelt
sollen ufl Ostern im 48 jare abgelost werden bi Widman.
Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XII.
150. 1547 Januar 2. Koburg.
Geleitsbrief der Bäte xu Koburg für die Kupfer der StainacJier Ge-
sellschaft.
Des durchleuchtigen hochgebornen fursten und herrn hern Johans
Ernsten herzogen zu Sachsen landgrafen in Doringen und marggraven
zu Meissen uusers gnedigen herrn wir seiner fürstlich genaden die zeit
verordente rete zu Coburg entbieten allen haupt- und amptleuten,
gleyzmanneu , zolnern, burgermeistern und reten der stedte, auch
andren gerichtsheldren , so mit diesem offen brief ersucht werden,
unsern freuntlich dienst zuvor und geben euch hiemit zu erkennen,
das gemeine geschelschafter und Inhaber der saigerhutten unter dem
Judenbach an der Steynach, welche hochgedachten unserm gnedigen
herrn zustendig, etlich kupfer in der graveschaft Mansfeld zu Eysleben
ligend haben, deihalben sie durch ire Verwalter die bestelhing getan,
lasselbig der ende aus und ein über walde zu furhn und der berurten
hutten zu ubung solch ires seigerhandels zuzubringen. Weil dann
gemelte geselschafter von wegen derselben hutten hochgedachtem unserm
gnedigen herrn und dem haus zu Sachsen verwandt und die unter
desselben schütz und schirm gelegen, begern in abwesen und anstatt
seiner fursthchen gnaden wir, für uns freuntlich bitten, woe ire
furheleute mit kupfern in eur ides bevolhen arapte und gepiete geladen
ankomen und betreten werden, ir wollet die damit im hin- und wider-
wege unaufgehalten und unbeschwert freihe durchkomen und furhn
lassen. Daran thut ir s. f. g. gefellige meynung. Geben mit unsern
zu end aufgedruckten petschaften zu Coburg am sontag nach Circum-
cisionis domini anno eiusdem etc. im XLYII.
Abschrift im GewerJ:. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Fdket 13, XT7T,
262 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerbandels.
161. 1547 Januar 30. Die Gesellschafter der Hütte
Steinach an Graf Albrecht von Mansfeld.
Dank für Graf Albrechts gnädige Behandlung der Gesellschaft (nach
der Einnahme Eislehens); Bitte, ihnen auch die Zehntkupfer des einen
Fünfteils, für die sie Verlag geleistet, zu belassen.
An graf Albrechten zu Mansfelt.
Wolgeporner und edler grave, genediger her, e. g. sey unser unter-
tenig und ganz wilhg dinst mit allem vleis zuvorn. Genediger her,
nochdem sich e. g. in dysen grossen Veränderungen kegen uns in allen
Sachen genedig und aller pillickeit erzeigt, wie auch zu e. g. wir kein
ander vertrauen gehabt, auch uff unsers diners Cristoff Moshauers
untertenig ansuchen und bitten ine nit alleine mid allen genaden ge-
höret, sundern auch uff sein bitt zu iderzeit genediglich haben finden
lassen, des alles sein e. g. wir untertenig dankbar und des zu verdinen
ganz willig. Nachdem nun itzt an uns gelangt, das e. g. sich zu den
zentkopfern in der wage tun halten, so wollen e. g. wir mid unterteni-
keit unangezeigt nit lassen, das wir uff den fünften teil unser verlegten
kopfer, auch die zentkopfer nit weniger, wo nit hoher als die andern
kopfer verlegt und zu ider zeit unsern anteil getreulich und vleissig
zu furderung des bergwergs, auch zu mermaln mid den ersten in die
ge wergschaft verlegt und gereicht haben, also das dieselbe zentkopfer,
so vil der uff unsern einen fünften teil geburen, von uns und unserm gud
verlegt sein. Und sein der untertenigen hoffnutjg, wo e. g. des wissens
gehabt, e. g. wurden uns in dem genediglich bedacht haben. So wir
den derselbn hofi"nug und Zuversicht noch sein und die kopfer, so vil
uff unsern anteil geburet, von uns stadlich und hoch verlegt sein, so
ist unser untertenig bitten, e. g. wollen uns hirin mid gnaden bedenken;
dan wie gar bswerlich uns dasselb susten sein wolt, wann es uns auch
an dem gemeinen des bergwergs verleg hindern wurde, das wissen
e. g. selbst am besten und mit genaden zu erwegen. E. g. wollen sich
hirin genedig erzeigen, wie wir des ganz ungezweifelt sein; das wolln
wir mid untertenikeit, auch sust mid möglicher forderung des berg-
wergs, wie wir alwege treulich getan, verdinen. Und bitten des e. g.
genedig antwort. Gebn sontags nach Conversionis sancti Pauli anno
domini 1547.
e.g. untertenigen
Hans Reinicken seliger-
erben und geseltzschafter zur Steynach.
No. 151-152. 1547. 263
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisldyen, SaigerhandeJ, Paket 13, XIV.
Auf demselben Blatt ein Konzept vom gleichen Datum an Graf Hans von
Mamfeld: Bitte, in Sachen der Zehntkupfer bei seinem Vater für die Gesell-
schafter lürbitte einzulegen.
152. 1547 Februar 16. Die Gesellschafter der Hütte
Steinach an Graf Albrecht von Mansfeld.
Wollen auf ausdrücklichen Wunsch des Grafen ihr Silber, statt nach
Nürnberg, in die Münze zu Eisleben liefern.
Wolgeporner und edler grave, euern genaden sey unser untertenig
gancz willig dinst mid allem vleis zuvorn. Genediger her, e. g. haben
uns itzunder us genedigem bedenken anzeigen lassen, das wir unser
Silber in die moncz kegen Eisleben, da uns die marc fiir zehn gülden
bezalt werden, libern solten, auch derselben silber hiufurter kegen
Nuremberg keine zu verschicken. Diser ungeferlichen meynung e. g.
begeren haben wir untertenig vernohmen; und e. g. zu untertenigeni
gefallen wollen wir uns desselbn halten, wie wir dan bis anher, so vil
uns muglich gewest, auch gehalten habn, doch das wir zu furderung
des handeis mit guter bezalung, us der moncz, als wir keinen zweifei
haben, nit gehindert. Wir sein auch der untertenigen holfnung zu
e. g., das solichs unsern verschreibungen ane nachteil. und wiewol
es uns, wo die kopfer zu Nuremberg iren abgang, wie unser und des
handeis notturft erfordert, zu zeiten mid nutz nit heften, gancz un-
gelegen, das gelt hinaus zu schicken, sundern merer nutzes mid silbern
zu bezalen. Ab uns nuhn ein solich oder dergleichn ursachn furfallen
wurden, als wir doch nit hoffen, dan wollen an e. g. vorwissen wir in
disem fahl, es wurden den diß e. g. bedenken geändert, nichts fur-
nemen. Dan uns alzeit über, die silber in die moncz, dan kegen
Nuremberg zu verkeufen. "Wie wir uns auch für andern desselbn
allewege gevlissen haben. Und e. g. haben wir, so vil wir des begeren s
beriebt und habn behalten können, dise unser untertenige antwurt nit
wissen zu verhalten. Dan e. g. untertenig zu dinen, sein wir gancz
wilUg. Geben den 16. tag Februarii a° 47
ke. g. untertenige
geselschaft zur Steinach.
fesse: Dem wolgeporn und edlen hem Albrechten graven und hern zu
t, in seiner genaden abwesen dem wolgepom und edlen hem Hansen,
264 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
auch graven und hern zu Mansfelt, seiner genaden söhne, beiden unsern ge-
nedigen hern.
Konzept im GewerTc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XIV.
153. 1547 Februar 24. Chemnitz. Graf Hans Georg
von Mansfelt an die Gesellschafter des Stein acher
Saigerhandels.
Warnt sie, das von Graf Älbrecht von Mansfeld den Gesellschaftern
der Saigerhütten Luder stadt , Gräfenthal und Schwarza abgenommene
Kupfer XU erwerben.
Hans Gorg graf und her zu Mansfelt etc.
Unsern grüß und genedigen willen zuvor, erbarn und namhaftigen
besondern gunstigen und lieben. "Wir werden durch die gesellschafter
der seigerhendel zu Luderstat, Grefental und Schwarzach berichtet, das
graf Albrecht zu Mansfelt inen ire kupfer aus der wage zu Eisleben
zur unbilligkeit entwent, auch hutten und verrat mit gewalt eingenomen
und die kupfer andern geselschaftern verkauft und ausgeteilet haben
soll. Weil nun solchs nicht alleyne inen, besundern auch unsern
bruedern und uns, auch dem wolgeborn herren Gebharten grafen und
hern zu Mansfelt unserm lieben vettern und seiner lieb gleubigern
zum höchsten nachteiligk und entgegen, so wollen wir euch hiemit
vorwarnet, auch genediglich gesonnen und begert haben, ir wollet euch
berurter kupfer, die obgemelte drey gesellschafter vorlegt und inen ye
billich gehören und verfolgen selten, genzlich eussern und derwegen
mit grafen Albrechten in gar keynen kauf und handlung einlassen,
besondern darin, wie ir wollet, euch getan werden solt, bezeigen. Dann
do ir euch berurter kupfer teilhaftigk machen, als wir uns doch nicht
vorsehen wollen, wurden wir unsern schaden, darein wir hiedurch
gefurt, bey euch zu suchen geursacht. "Welchs wir euch genediger
meinung, darnach zu richten und vor nachteil zu bewaren, nicht wolten
vorhalten. Datum Kemnitz, den 24. Februarii anno etc. 47.
Außenadresse: Den erbarn und namhaftigen unsern besondem gunstigen
und lieben den geselschaftern des Steinachischen seygerhandels.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XIV.
No. 152— 154. 1547. 265
154. 1547 März 4. Die Steinacher Gesellschafter an
Graf Hans Georg von Mansfeld.
Erklären, daß sie keine Kupfer anderer Gesellschaften angenommen
haben; bitten, betreffs des Verlags der Zehntkupfer nichts verlautbaren zu
lassen.
An graf Hans Jörgen.
Wolgeborner und edler grave, euern genaden sei unser untertenig
ganz willig dinst mid allem vleis zuvorn. Genediger herr, uff itziges
e. g. schreiben, die kopfer der drier geselsehaft Luderstadt, Arnsted
und Swarzach und anders betreffend, das wir uns derselbn eussern
und darumb in keine handlung inlassen wolten, habn wir untertenig
vernohmen. Und e. g. bitten wir daruff mid untertenickeit zu ver-
nehmen, das wir usserhalb aller warnug uns keiner andern kopfer, dan
die wir verlegt und mid e. g. genedigem wissen und willen innehabn,
in disen sweren anderungen gar nit habn annehmen oder in einige
vertrege inlassen wollen. Wissen auch, das uns solichs nit geburt und
in dem nit anders, dan wir selbst wolten getan, nehmen und sust, das
wir keinen zweifei, e. g. genedigs gefallen erzeigt. Und dweil zu e. g.
wir mid montlicher Unterredung nit komen können und dan auch mid
grosser gefar zu schreiben, so bitten wir, e. g. wollen ernachmals, das
wir e. g. itzt im besten handeln und tun, auch zu genedigem willen
vermerken, und was den verleg der zentkopfer anlangt, ufi gut ver-
trauen den rentmeister nimant vermelden lassen, sundern, ob er befragt,
zu berichten, das wir dieselben verleg am besten wüsten, wie dan e. g.
erlicher bericht gesehen sal. Es begert auch der wolgeporn u. g. h. g.
A[lbrecht], uns mid s. g. umb den zenten zu vergleichen und denselbn
zu verlegen, darin wir bedenken, das es nit wol ganz abzuslahen. Doch
wo e. g. unser gemut wüsten, so wer es e. g. nit zukegen. Dweil wir
auch befinden, das aufs künftig wenig kohlen bestellet, weren wir wol
bedacht, wo es e. g. gefellig, dasselb e. g. zum besten uff gut ver-
trauen an einem ort, das es besser versehen, anzuhalten etc. und
bitten, e. g. wollen uns ungeferlich e. g. meynung verstendigen. Dan
e. g. untertenig zu dinen, bin ich allezeit willig. Gebn den freitag nach
Invocavit a" 1547.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XIV.
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerbandels.
155. 1547 März 10. Freiberg. Graf Hans Georg von
Mansfeld an die Steinacher Gesellschafter.
Warnt sie, die Silber, dem Gebot Graf Älbrechts zufolge, auf das
Schloß Mansfeld %u liefern.
Hans Georg graf und herr
zu Mansfeld etc.
ünsern grus zuvor, erbarn und namhaftigen besondern lieben. Wir
werden glaubwirdig berichtet, das graf Albrecht zu Mansfeld an euch
und eure raitgeselschafter , irae alle euere silber gegen Mansfelt ufEs
schloß zu liefern, begert haben sol. Wiewol wir nun nicht zweyfeln,
ir alle gelegenheit ergangner handlung und wie unpillich sich graf
Albrecht in unser bruder und unser herschaft und bergwergke ein-
getrungen und aigentumlich anmasset, bedenken und euch darin un-
verweislich verhalten werdet, so wollen wyr doch gnediglich gesonnen
und begert haben, ir wollet euch der lieferung der silber nicht bereden
lassen und graf Albrechten zu unser bruder und unserem verderb
hirin nicht Vorschub oder furderung tun. Sollt es aber, als wyr uns
doch nicht versehen wollen, erfolgen, müssen wir bis zu seiner zeit ge-
schehen lassen und got dem almechtigen, der es nach seinem gotlichen
willen schicken wurd, bevelhn und heimstellen. Das ir aber euer
Silber anderer oit verhandelt, ist uns nicht entgegen. Welches wyr
euch, denen wyr sunsten mit gnaden geneigt, nicht wollen pergen.
Datum Freibergk, den zehenden Marcii anno etc. XLYII.
Gleichz. Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XIV.
156. 1547 Juni 22. Mansfeld. Die Grafen Gebhard,
Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld an
die Saigerhändler der Gesellschaften zu Arnstadt,
Steinach und Eisfeld.
Fördern 2000 fl zur Bestellung des Handels, da sich die Händler
mit Graf Albrecht von Mansfeld eingelassen und den Handel geschädigt
hätten.
No. 155-157. 1547.
Gebhart, Hans Gorge und Hans Albrecht gefetter und bruder
grafen und hern zu Mansfelth etc.
Unsern grüß zuvor, erbarn und namhaftigen lieben getreuen und
besundern. Nachdem ihr euch ane unser vorwissen mit grafen Albrechte
von Mansfelt in handehnigen, unsern ufgerichten vortregen zuwieder,
des wir uns keinsweges zu euch vorsehen, eingelassen, durch welch
eur furnehmen die andere hendeler des handeis zu groser beschwerunge
entsetzt, daraus dan nit ein geringer schade erfolget, damit nun unser
berckwergk wiederumb gefurdert und weiter Schadens nit zu gewarten,
begern wir ernstlich, ir wollet euch forderlichen und ane vorziehen
mit zweytausent gülden zu anfange und vorfertigunge des handeis ge-
schickt machen und uf ansuchen der factor, als Michel Glitzscher, Jo-
hannes Weidenhofer, Lorenz Pohel und Cuntz Plentingern, und was
furder zu notturftiger bestellunge des handeis ergehen wirt, einlegen
und darinnen nit seumen oder zu weiter schaden ursach geben. Dan
do es nit geschee, worden wir dahin bewegt, uf andere wege zu denken.
Und wollen euch dasselbe also bey vorlust eures handeis, und was ir in
der herschaft hapt, ernstlichen geboten haben; dohin irs nit wollet ge-
reichen lassen. Geschieht unser ernstliche meinunge, und habens euch,
darnach zu richten, nit wollen bergen. Datum Mansfelt, mitwochen
nach Viti etc. 47.
Außenadresse: Den erbarn und namhaftigen unsern lieben getrauen und be-
sundern den seygerhandelern der geselschaft zu Arnstet, Steinacli und Eysfelt,
abwesens Iren factorn zu Eysleben zu brechen, eemptlichen und sunderlichen.
K Ausfertigung im Geicei-k. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XV.
I
157. 1547 Juni 27. Die Gesellschafter der Hütte Stei-
nach [auch die der Hütten Arnstadt und Eisfeld.']
an die Grafen Gebhard, Hans Georg und Hans
Albrecht von Mansfeld.
Verteidigen sich gegen die Anschuldigung, sich mit Graf Albrecht von
Mansfeld eingelassen zu liaben.
"Wolgepornen und edlen graven genedigen hern, e. g. sey unser
untertenig gehorsam und dinst mid vleis zuvorn. Genedigen hern,
e. g. schreiben, als selten wir uns mit graf Albrechten von Mansfelt in
handelung ingelassen, durch welch die anderen hendeler ires handeis
268 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
zu grosser beswerung entsetzt etc., haben wir neben anderm untertenig
vernomen. E. g. bitten wir untertenig wissen, das e. g. unsernthalb in
dem zu milde bericht, dan es sich, ob god wil, nimermer sol anders erfinden,
dan das wir kein andere kopfer entpfangen, auch keine andere haben
wollen, auch umb keine andere in einigen handel begeben ader inlassen
wollen, dan alleine die kopfer, als von e. g. wir mid wissen von denen
feuern, die wir verlegt, entpfangen habn und der andern erbarn ge-
selschaft kopfer unsers wissens nit ein pfund gekauft ader mid imants
auf erden darumb inlassen ader handeln weiten. Wir haben uns auch
der hendel, so derhalb an uns gelangt, geeussert, dieselbn abgeslagen
und mit nichten damid wollen zu tun haben. Und wird nit anders
usfindig können gemacht werden. Darumb habn wir uns e. g. bevehl
und hirin gancz unschultig gehalten, das sich auch nimant unsernthalb
einigs Schadens zu beclagen. Und mögen mid warheit anzeigen, das
wir nit können wissen, wie wir uns in disen sweren sachen unvor-
dechtiger und unverweglicher (?) betten halten können ader sollen.
Nachdem auch e. g. von uns begeret, das wir zu erhaltung des berg-
werks, unangesehen ob g. nit wurd verlegen, nits weniger verlegen
weiten und uff ine nit wegern, des habn wir us demselbn e. g. bevehl
und der herschaft und ganczn handel zu gutem, unangesehen mid was
grossem unstaten, auch gethan, wie den e. g. dasselb auch ernachmals
von unser zu Leibzig einsteils genedig begeret. Wir habn auch drie
stuck Silbers us grosser und obgemelter notturft verkeufen müssen,
das wir dennest an eczlich e. g. erbarn rethe vorwissen, ander grosser
beswerung zu verhüten, nit getan, und haben uns also in keine hendel
ingelassen. Wollen uns derwegen vertrösten, e. g. werden unverschulter
sachn kein ungenaden uff uns habn. Und ab e. g. uff uns einen andern
verdacht betten, daruff wolln wir uns, wan uns des angezeigt, mit
gutem bericht auch untertenig halten. Aber nichts weniger zu furderung
des bergwergs wolln wir verlegn, in unterteniger hoffnung, e. g. werden
uns unser Unschulden genissen lassen; so soUn e. g. uns auch aller
untertenikeit und willig befinden. E. g. habn wir das unterteniger
meynung zu unser Unschulden nit wollen verhalten. Und sein e. g.
untertenig zu dienen willig. Gebn montag nach Johannis 1547.
An graf Gebhart, graf Hans Jörgen, graf Hans Albrechten vettern und
gebruder u. g. h.
Konzept von der Hand M. Meyenburgs im Geweric. Archiv zu Eisleben,
Saigerhandel, Packet 13, XV.
No. 157-160. 1547.
158. 1547 Juli 9. Mansfeld. Graf Hans Georg von
Mansfeld an den Bürgermeister zu Nordhausen
Michel Mejenburg.
Ersucht ihn, seitiem Rat Sigmund Wurtn auf Verlangen leihweise
Geld XU verabfolgen.
Ausfertigung im GeicerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XVI.
159. 1547 August 18.
Die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld beurkunden,
dass sie mit Wilhelm Schlüsselfelder, Veit Wolckenstein, Christoph Fürer
und Paul Letzscher, sämtlich aus Nürnberg, Gesellschaftern des Saiger-
■ handeis xu Arnstadt, auf 4 Jahre, von Ostern 1548 an, einen Kupferkauf
auf 1/2 Fünfteil (wie zuvor) abgeschlossen Juxben. Die Abrechnung darüber
soll jedesmal auf Petri-Pauli und Neujahr xu Leipxig, Eisleben oder
Naumburg erfolgen. Für jeden Zentner haben sie i^/, fl Abgabe xu etit-
richten, nicht aber für die Zehntkupfer, die sie xur Hälfte übernehtnen.
Der Zentner Kupfer soll bei den Zehntkupfem xu 15 fl (halb xu 21 und
halb xu 22 gr) berechnet werden, mit entsprechendem Zuschlag oder Ab-
zug je nach dem Feingehalt fl feine Mark pro Zentner). Die Gesell-
schafter leihen auf die Zehntkupfer 2500 fl als Verlag dar und ver-
pflichten sich, ev. noch 3 — 4000 fl vorzustrecken. Die übrigeti Kupfer
werden mit 13 fl berechnet. Die Händler geben auf jedes Feuer 100 fl gr
xu Einkauf und, sofern es notwendig, auf jedes Feuer 6000 fl Verlag.
Die Hälfte der Silber ist dem gräflichen Münzmeister xu Eisleben,
die feine Mark für 10 fl, abzuliefern. Die Aufkündigung des Vertrags
muss 1 Jahr vor Ablauf der Zeit erfolgen.
Ausfertigung auf Pergament mit den eigenhändigen Unterschriften und den
Siegeln (1—4 in Holzkapsel) der 6 Kontrahenten im Kreisarchiv Nürnberg D Nr. 1616.
160. 1547 Septembers. Mansfeld. Graf Hans Albrecht
von Mansfeld an die Gesellschafter der Saigerhütte
Steinach.
Ihm seien abwesens des wolgebornen und edlen harren Hans Gor/,'en
grafen und harren zu Mansfeld unsers freundlichen lieben bruders etc.
unvorsehenliche ausgaben und in uns dringende zufelle zugestoßen. Er
270 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
ersucht daher, an seinen Rentmeister Bartel Wiedemann auf dem Michaelis-
markt 4 — 5000 fl zu zahlen, die ihnen mitsampt geburlichem doruf
interesse etc. am nächsten Neujahrsmarkt zurückerstattet werden sollen.
Ausfertigung im Gewer Je. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, X VI.
161. 1547 November 25. Mansfeld. Graf Hans Georg
von Mansfeld an die Gesellschafter der Saigerhütte
Steinach.
Da etliche, zu denen wir uns ains anderen versehen, in uns mit
beschwerlichen anmutungen, wie dan des jungst verschinen markts ge-
scheen und sonder zweifei euch wislich ist, gerne dringen und dieweil
ein anderer unsere herschaft ein Zeitlang inne gehapt und unsern ge-
brudern und uns grosse scheden zugefugt hat, so kann er die ihm und
seinem Bruder Hans Albrecht dargelieJiene Summe erst auf dem nächsten
Ostermarkt zurückzahlen.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandzl, Paket 13, X VI.
162. 1547 Dezember 19. Mansfeld.
Die Grafen Oebhard, Hans Qeorg und Hans Albrecht von Mansfeld
verkaufen Sigmund Pfintzing und Mitgesellschaftern des Saigerhandels vor
Eisfeld auf 6 Jahre die Kupfer und Silber von 11 Feuern.
Wir Gebhart als vor uns und Hans Georg und Hans Albrecht
gefettern und brudere graven und hern zu Mansfelt edle hern zu Hel-
drungen, auch vor uns und von wegen unserer mundigen und un-
mündigen vettern und brudere, auch vor alle unsere erben und
erbnemen hirmit öffentlich bekennen und tun kunt, das wir mit dem
erbarn und vesten Sigmunt Pfinzing, burger zu Normberg, und seinen
verwanten des seigerhandels vor Eisfeit auf heut dato mit irem guten
willen eins bestendigen neuen kupferkaufs auf sechs jar von dem neuen
jar anno 48 bis widder uffs neue jar anno 49, alwegen vor ein jar ge-
rechent, und so hinfurder die andern nechstvolgende aufgericht, be-
schlossen und verglichen haben, nemlich also, das wir gemeltem Sigmunt
Pfinzing und seinen verwanten alle kupfer und silber, so mit eilf feurn,
No. 160-162. 1547. 271
als nemlich 3 feur zu Mansfeld vor der wiesen under Orner, 4 feur
zu Mittelfaulensehe vor Eisleben nnd 4 feur zu Hergestorff, auch ufi
dem Eislebischen berge, gemacht werden, zu seigern, zu treiben und zu
nutzen, Inhalts dieser unserer gezwifachten verschreibunge zugesagt.
Und was sich in rechnunge alsobalde nach der vergleichunge zu aus-
gange dieses 47. jares befindet, das an retardaten uff solchen feurn
stehen pleiben, damit sei Sigmunt Pfinzing und seine verwanten nichts
zu tun haben oder beschwert werden. Desgleichen sollen die alten
Vorrat uff den feurn vor denselben hutten, so dem Pfintzing un,d seinen
mitgedachten eingeantwort , auch ausgezogen sein und sol also von
neues in diesen handel treten. Doch was sich an verrat, an futter uff
den kunsten, bergschult und kolerschult und was das alles weiter
namen haben mag und anstadt bares geides im handel bleibt (aus-
geschlossen die alten schulden, als bei kolern, bergleuten, fuerleuten
und andern, die itzige zeit nit in die gewerkschaft handein, soll nit an
bares geides Stadt gezogen werden) soll ufi bemelte feur beder bergwerk
angeschlagen und in des Pfintzing und seiner mitverwanten verleg ge-
nomen werden und den handel uff dieselbige feur hinfurder von neues,
gleich wie andere kaufleute, von einer lohnzeit zur andern, wie hernach
gemelt wird, verlegen. Darkegen er der Pfintzing und seine verwanten
uns ufi iden zentner kupfers, so viel inen derselben von den eilf feurn
von unsern factorn uff der wage uberantwort werden, anderthalben
gülden münze, einundzwanzig groschen vor ein gülden gerechent,
an guldengroschen zu vierundzwanzig groschen, wie die in unserer
gnedigisten und gnedigen hern der chur- und fursten zu Sachsen etc.
furstentumbe genge und gebe seint oder in dem schrot, kurn und wert,
so wir in unser herschaft zu ider zeit schlaen und münzen werden,
sollen reichen und geben dieselbigen alwegen von merkten zu merkten,
der drei zu Leipzk und einer zur Naumburgk ist, und also hinfurder
die andern verschriebene jare zu Leipzk, Eisleben oder Naumburg nach
irer gnaden gelegenheit, des sie ire gnade in geburlichen Zeiten zuvorn
verstendigen sollen, so viel sie uff die eilf feur, wie obstehet, kupfer
entpfangen und inen uberliffert worden seint, desgleichen der zehent,
so von den eilf feurn gefeit, welcher dan der anderthalben gülden zu
geben befreihet sein sollen, vor iden zentner die feine mark silbers
haltende vor funfzehen gülden zu 21 gr bezalen, entrichten und ver-
gnügen. Und soll gemelte bezalung mit grober münz, als halb an
taler zu 23 gr und die ander helfte zinsgroschen oder flgr zu 24 gr
gerechent, gescheen. Was auch obgedachte kupfer an zehent, der
Zentner über oder under der feinen mark silbers, halten wurde, soll vor
272 Urkundenbucb zur Geschichte des Man sf eidischen Saigerhandels.
ides lot ein halber guldengroschen zu- oder abgerechent, auch 173flgr
und 16 gr 5 A zu einkauf gegeben werden.
Nachdem uns auch die andern unsere hendeler auf den zehent
V5 teihöOOOfl zur leihunge vorstrecken und bei uns unvorzinset stehen
lassen, so soll Sigmunt Pfintzing und seine mitverwanten, wo sie solche
leihunge zu tun beschwert weren, uns denselbigen anteil, als 2894 fl
15 gr solche summa, das 100 mit 5 fl verzinsen und an guter grober
münz ierlichen herausgeben.
Und so viel den kupferkauf der obgemelten eilf feur, so unsere
factor antworten werden, tut belangen, die sollen und wollen gedachte
geselschafter vor iden zentner gut, rein und nicht eisenschüssig kupfer,
die feine mark silbers haltende, vor dreizehen gülden muntz, je 21 gr
vor 1 fl gerechent, auch die uberigen lot silbers, so der zentner kupfer
weniger oder mehr dan die feine mark halten wurde, ein ides lot vor
ein halben fl muntz auf- oder abegerechent, dergleichen hundert flgr auf
ides feur zu 24 gr zu einkauf, die do pro rato der 300 centner kupfers
so uff ein feur sollen gemacht und gerechent werden, vergnügen, ent-
richten und bezalen.
Was auch also der zentner über die mark halten wirt, sollen die
übrigen lot sampt dem einkauf in unsere renterei, so wir darüber ver-
ordent, geantwort und entricht werden.
Nachdem aber Sigmunt Pfinzing und seine vorwanten bei grafien
Albrecht von Mansfeld inhalts einer vorschreibunge, darvon uns itzt
gedachter Pfintzing von einem erbarn rat zn Normberg ufs allerfurder-
lichste ein versigelt warhaftig vidimus ausbringen und zustellen soll,
2000 fl schult haben, an welcher summa ime und seinen verwanten
6478 fl und 4 gr mit 671 centner garkupfern lauts einer rechenzettel,
die dan von genantem Sigmunt Pfinzigk mit eigener band geschriben,
zalt worden, das inen also noch an berurter schult 13521 fl und 17 gr
aussenstehen, ist bewilligt, domit sie zur bezalunge von jharn zu jharn
kommen mögen, das inen jerlich uff iden zentner kupfer, so sie von
diesen angenommenen eilf feurn bekommen werden, ausserhalb des
zehenden, ein gulde von den anderthalben fl, die uf ein iden zentner,
wie obstehet, gefallen, bis solch rest bezalt, abgezogen und innen ge-
lassen werden soll. Wan aber das alles abgerechent, so soll solcher
gülden widderumb in die renterei volgen.
Es haben auch gemelte geselschafter sich verpflicht und uns zu-
gesagt, unsere factor und diese eilf feur nun hinfort gleich andern
unsern hendlern, inhalts unser der grafen zu Mansfelt reformation,
No. 162. 1547. 273
nemlich mit grober und gemeiner muntz, wie die in unser herschaft
Mansfeld zu ider zeit genge und gebe sein wirt, nach notturft zu vor-
legen.
So auch irrung zwischen uns unserer zehent ader der andern
kupfer, so mit den eilf obbemelten feurn gemacht, und den hendelern
der proben halben vorfallen wurden und dieselbigen durch unsere ver-
ordente probirer nicht hingelegt werden konten, so wollen wir die
kupferzeine, darumb sich die irsable zutragen, an unvordechtige orter
schicken, des uns und sie entscheiden zu lassen.
Gemelte hendeler sollen auch mit den kupfern zu vorkeufen frei-
stehen und die helfte aller silber unserm munzmeister die feine mark
umb zehen gülden der weriinge, wie vor, die taler zu 24 gr, in die
münz zu Eisleben zu erhaltunge unserer herligkeit und regahen vor-
keufen und uberliffern und sich mit dem andern halben teil der silber
gleich wie andere unsere kaufleute und hendeler verhalten.
und wo nun wir obgenante grafen von obberurten unsern hendelern
nach ausgange obbestimpter sechs jar setzen wurden und uns mit inen
weiter nicht vergleichen konten, oder do sie unsere hendeler bei solchem
handel lenger nicht pleiben weiten, alsdann so sollen und wollen wir
oder die gedachten hendeler uns, also ein ide part der andern, ane alle
ausflucht, verlengerunge oder verzihen ein jar zuvor aufschreiben, und
wan die berurten hendeler von solchem handel kommen selten, so sollen
und wollen wir oder diejenigen, so gemelte eilf feur zu vorlegen zu
sich nemen wurden, obgenante alte hendeler ires ausstehenden gelts,
domit sie solche eilf feur verlegt und ufp irer gnaden factor an bekent-
licher schult stehent betten, mit barem gelt alsbalt ablegen. Wo aber
wir oder uff die zeit unsere neue hendeler mit der ganzen aussen-
stehenden verlege nicht gefasset und den obgedachten alten hendelern
schuldig bleiben wurden, so soll inen der hinderstellige rest, das hundert
mit fünf gülden, verzinset und vorgewisset, auch in jar und tag dar-
nach mit obgemeltem zinse eutricht und bezalt werden.
Ob wir auch zu ausgange der sechs jar diessen unsern handel
weiter austun weiten und sich die hendeler gegen uns und den unsern
in der verschriebenen zeit geburlichen verhalten und das, was andere
darumb tun wollen, zu geben geneigt und erbotig weren, so sollen sie
vor andern bei solchem handel bleiben, des wir und sie mit uns aus-
gangs des 53. jars mit genanten geselschaftern vergleichen sollen und
wollen.
Es haben auch die hendeler bewilügt und zugesagt, mit andern ge-
selschaftern ader kaufleuten mitlerweile keine heimliche pact, verbuntnis
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVIl. 18
274 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
oder verhinderunge der herschaft bergwergk und dem handel zu
nachteil zu schlissen oder sich mit andern zu voreinigen; darauf wir
obgenante grafen gemelte hendeler, ire habe, guter, diener und ver-
wanten in unsern schütz und schirm annemen, ire gnedige hern sein,
sie in irem obliegen verschreiben, auch gleich und recht vor sie bieten
und wie andere unsere undertan schützen und hanthaben, auch sie, so
viel diese eilf feur anlangt, aller ansprach gegen menniglich vertretten
und der entnemen sollen und wollen, getreulich und ane alles geferde.
Und domit dieser bestendige kauf und abrede, so mit unser aller-
seits bevvilligunge und zusage beschlossen, stet und veste gehalten, der-
selben auch nachgegangen werde, haben wir Gebhart, Hans George und
Hans Albrecht gefettern und brudere grafen und hern zu Mansfelt etc.,
desgleichen ich obgenanter Sigmunt Pfinzing vor mich und meine mit-
verwanten dieses handeis unser itzlicher sein angeporn insigel wissent-
lich hieran hengen lassen und uns mit eigenen banden underschrieben,
auch diesen vertrag einslauts gezwifacht, do wir obgenante grafen ein
vor uns behalten, den andern gemelten Pfinzinge und seinen mitgesel-
schaftern zugestelt haben. Welchs also gescheen und verhandelt ist
zu Mansfelt, den neunzehenden Decembris im funfzehenhunderten und
siebenundvirzigisten jhare.
Konzept und besiegelte Ausfertigimg auf Pergament im Gewerk. Archiv zu
Eisigen, Saigerhandel, Paket 7, VI.
168. 1548 Januar 24. Die Gesellschafter der Saigerhütte
zu Steinach an [Graf Hans Georg von Mansfeld].
Schlagen vor, den alten Vorrat der Schiefern aufzuschmelzen, damit
ihnen die Hüttenvieister die hohen Verläge mit Kupfern zurückerstatten
können und hüten, sie bei zukünftigen Verlägen anderen Gesellschaftern
gegenüber nicht zu benachteiligen.
Wolgeborner und edler grave, genediger her, euern genaden sey mid
vleis zuvorn unser untertenig ganz willig dinst. G. h., e. g. habn sich
mid genaden zu erinnern, das wir nun vil jare mid beswerung geclagt,
das uns die huttemeister mit einer grossen sumen unsers bar usgelegten
gelts verhaft sein, des wir auch in ezlichen jaren gar nichts habn ge-
nissen können und nichts weniger neben denselben grossen schulden
den handel und bergwerg uff unsern anteil nach guter notturft vorlegt
haben. Nachdem nun an solichem furrad, den huttenmeistern zustendig,
No. 162-163. 1547-1548. 275
welchen wir verlegt, e. g. selbst ein merklicher grosser nutz und unsers
achtens in zwenzigtusent gülden uff unserm teil zukomen mocht,
welichs neben dem unsern also im staub und ungebraucht ligt. Ab
dan wol e. g. desselbn e. g. geburenden anteils us gottes genaden ane
nachteil vileicht entraten mögen, so ist es doch uns andern, in an-
sehung der grossen teglichen uslagen, die lenge fast beswerlich und
bitten derwegen mid aller untertenickeit, e. g. wollen e. g. selbst nucz
und unsern schaden bedenken und den handel und huttemeister mid
einer ubermaß der kohlen also versehen, das über gemeine teglich
smelzen dere Schiffern, so von tag zu tage gelangt werden, auch die
Schiffern, so in unserm retardat und furrad der huttemeister ligen,
ungehindert der bestellung des gemeinen handeis, mid der zeit raechten
gesmelzt und zu kopfer gemacht werden, darus e. g. den ersten nucz,
die huttemeister ire schulden erleichtern und wir zu bezalung komen
und den handel und verleg dester besser befurdern mochten, welichs
unsers achtens in keinen andern fuglichern weg gesehen kan, dan, wie
angezeigt, mid einer stadlichn Übermasse des kolnwergs.
Zudem wissen e. g. das wir das ferlig krigisch jare mid unserm
grossen nachteil, uff. e. g. genedigs begeren, treulich verlegt haben und
darkegen 1800 centner kopfers entpfangen. Und habn die andern drie
geseltschaften zu demselbn der zeit gar nichts verlegt. Aber, g, her, dis
itzt verschinen jare haben wir neben den andern gleich auch verlegen
müssen und dennest kein kopfer entpfangen, bis solange, das eine ider
der andern nach seinem teil auch 1800 centner gelibert, daran uns uff
einen teil pillicher 900 centner selten entricht sein, üs obgemelten
waren Ursachen, das wir dieselbn kopfer habn helfen verlegen und zu-
vorn nimant zu seinem schaden ursach geben haben und doch auf unser
zuvorn entpfangen 1800 centner gar keinen verleg von den andern, die
itzt verghchn, in derselbn zeit zu hulf gehabt, und derwegen bitten wir
untertenig, damid wir der 900 centner mochten erstad werden und
nachdem wir von der zeit des nehsten uffsmeltzens bis uff disen heutigen
tag nit 1700 centner kopfers entpfangen und doch (durchgestr. : mer den
30000 fl ingelegt) ein grosses verleg habn, so können e. g. us hoch-
begabtem verstand ermessen, mid was nucz oder schaden wir disen
grossen sweren handel füren. Und weil wir nun neben den andern
erbarn kaufleuten gleiche hendeler, so wolt auch zuvorus die notturft
sein, das wir im verleg vor allen dingen verglichen werden mochten,
und wer am meisten verlegt hatt, das ime sein ubermaß mid köpf er
erstadt, ader das die andern iren verleg mit gel[t] sterketen, bis wir
jleich weren und dann einem idern so vil als dem andern teil und
18*
276 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
keinem für dem andern sein anteii kopfers gelibert und dann hin-
furter die verlege zugleich gesehen und kein teil für dem andern
mid dem verleg verschonet. Darus wollen wir hoffen, das kein retardat
auf die hendel oder uffs bergwerg komen sollen.
Und wiewol wir gud wissen habn, das e. g. disen Sachen allen
genedighch und wol wissen zu helfen, die ungleicheit abzuschaffen und
die hendel dermassen zu befurdern, das sich nimant zu besweren, so
habn wir doch dis unser untertenig bitten us vorgemelter grosser be-
swerung nit umbgehen können und bitten e. g. untertenig, diweil es
zuverus e. g. zu nucz gereicht und sust unser grosse notturft ist, e. g.
wolln uns hirin genedig bedenken und unser bitt zu keinen ungenaden
vermerken, darin genedig erzeigen. Das wolln wir untertenig verdinen.
Groben den 24. Januarii a° 1548.
e. g. untertenige
die geseltschafter zur Steynach.
Konzei^t im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Packet 13, X VI.
164. 1548 Februar 17.
Die Gesellschafter des Saigerhandels der Hütte Luderstadt quittieren
über den Empfang des ihnen aus dem Vorrat der Hütte unter Leutenberg
(als Entschädigung für den durch Graf Albrechts von Mansfeld Beschlag-
nahmung ihrer Hütte erlittenen Verlust) ausgelieferten Anteils und ver-
spi'echen, Graf Hans Heinrich den Aelteren von Schwarzburg und seine
Beauftragten gegen Graf Albrecht schadlos zu halten.
zu Leipzigk und Jeorg Scherll für uns auch in geselschaft des
Luderstattischen saigerhandels und unser aller erben: Nachdem der
wolgeborn her Albrecht graf und her zu Mansfelt etc. unser genediger
her vergangenes jars am 11. Februari unser saigerhutten Luderstat durch
Wolfen von Paumbach, die zeit zur Zell amptmaun, Johan Praun,
Petter Kneutel und Johan Ponholzer einnemen, den verrat aufwogen
und uff ir gnaden hutten unter Leutenburgk aus furgewenten Ursachen,
doch kainer geferlichen maynunge abfuren, auch eins dails auf bemelter
unser hutten vorbrauchen und zu gut machen lassen, wie solliches
alles in ein ordenlich verzaichnus unterschiedlich bracht und an-
geschlagen worden, welcher anschlagk sich in sechstausent neunund-
sibenzig gülden neunzehen groschen und ein halben pfennig muntzs,
den gülden für einundzwenzigk groschen gerechnt, erstregk, und sich
No. 163-164. 1548. 277
aber zugedragen, das hernach auf bevelh des auch wolgebornen herrn
Hans Jeorgen grafen und herrn zu Mansfelt etc. unsers genedigen
herrn uns geselschaftern bemelte unsere hutten, als des orts lehenherrn,
durch her Christofi von Thun den suntag Exaudi widerumb eingeant-
wurt und zugestelt, auch der vorrat, so wolgedachter unser g. h. graf
Albrecht hinter sich vorlassen, aufs neue aufgewegen und gewirdert
worden, welcher tax zw^aytausent sibenhundert funfundneunzigk gülden
zwelf groschen obberurter wehrung bedrifft, das also noch draytausent
zwayhundert vierundachtzigk gülden siben groschen ein halber pfennig
dem handel ausstendig gewesen, als haben die wolgebornen hern Gebhart
und her Hans Jeorg gevetteru
— kayserlich vorschaffung neben uns geselschaftern durch ein
untertheniges, embsiges und vleissigs ansuchen pey dem durchleuch-
tigisten hochgebornen fursten und herrn hern Moritzen herzogen zu
Sachsen des heiligen Rom. reichs erzmarschalh und charfarsten etc.
unserm genedigsten herrn so vil erhalten, das sein churf. gnade uns
gegen dem wolgebornen hern Hans Heinrichen eltsten grafen und hern
zu Schwarzspurgk unserm genedigen herrn genedigist vorschrieben,
nachdem jetziger zeit di saigerhutte unter Leutenburgk in seiner g.
banden als ir lehen gestanden, domit uns der hinterstant, benentlich
dreitausent zwayhundert vierundachzigk gülden sieben groschen und
ein halben pfennig an dem vorrat darauf mocht vorglichen und ab-
getragen werden, wie sollichs irer churf. gnaden schreiben ferner mit
sich bringt. Bekennen hierauf und duen kunt gegen allermenigilich in
und mit craft dieß briefs, das wir heut dato an dem vorrat bemelter
hutten zu vergleichunge des hinterstants empfangen, als sollichs ein
gedrifachte ordenliche unterschriebene vorzaichnus, der eine wolge-
dachtem unserm g. h. grafen Hans Heinrichen von Schwarzpurgk, die
ander Franzisco Mulmann, so von wegen der auch wolgedachten unser
g. h. der grafen von Mansfelt bey dieser vorgleichung gewest, zugestelt
und wir die drit behalten, darinnen auch alles, wie man es selbst geben
und nemen wolt, auf guten glauben angeschlagen und gemessiget
worden, mit sich bringt, vorpflichten uns auch hierneben für uns und
anstat der andern unser mitgeselschafter für uns und unsere erben
bey gutem dräuen
Mansfelt oder seiner g. erben zu einer — der empfangenen ding
halben erbarn guten bericht und beschaid zu geben, auch unsern
genedigen herrn graf Hans Hainrichen zu Schwarzpurgk, irer gnaden
erben, dergleichen Heinrichen von Heldorf, Cristoff von Enzenbergk
und Yolkumer Obsfelder, welche aus bevel jetzt wolgedachts ires herrn
278 Urkundeubuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
uns die vorzaichneten stugk ziigewegen und eingeantwurt, gegen grafen
Albrechten von Mansfelt und seiner g. erben, auch sunst mennigilich
zu vordreten und in allewege schadlos zu halten, treulich und ohne
alles geferde. Des zu urkunt und dreuer vesterhaltung haben wir
jeder sein aigen petschier zu ent dieser schrift wissentlich gedrugkt
und sich mit aigener hant unterschrieben. Geben und gescheen frei-
tags nach Estomihi den sibenzehenten dag Februari anno domini funf-
zehenhundert und achtundvierzigk.
Durch Moder stark beschädigte gleichzeitige Abschrift im Gew. Archiv zu Eis-
leben, Saigerhandel Paket 9, XL Mit folgender Beilage:
1547. Adj. 11 Februari soll mein genediger herr graf Albrecht von
Mansfelt etc. uns, den geselschaftern des Luderstattischen saigerhandels, für
das, so seiner g. diener uns von der hutten unter Luderstat hinwegk-
furn und sein g. uff der hutten unter Leutenburgk zu gut haben
machen lassen, wie volget: « «
Item die korner vom letzten dreyben wegen 1 margk,
helt die M 10 lot, dut vein 10 lot, die M pro 9 fl . . 5 13 IV2
Item ein halb veßlein an ungeschmelztem dest gibt
reichlich 4 margk feinsilber, die M pro 9 fl .... 36
Item 3 centner 29 h kupferzain hat man wegkgefurt,
helt der centner reichlich 17 lot Silbers, den centner pro
151/2 fl gerechnet 50 20 10
Item 12 stugk garkupfer aus der kupferkammern
genomen, wegen 2^/2 centner 17 h, den centner pro 91/2 fl
macht muntzs 25 7 6
Item 4 schmeltzs- und garfurm auf die neue hutte
gefurt, wegen 1 centner 78 h, kost 1 h 3 gr .... 25 9 —
Item 13 dornlein scheuben haben gewogen 30 centner
66 h, helt der centner 3 lot 2 q Silbers, ist ^/.^ kupfer und
2/3 pley, dut vein 6 M 11 lot 1 q, die margk pro 9fl dut
muntzs 604 —
10 centner 2OV2 ^ kupfer, den centner pro 9 fl dut 91 17 9
20 centner 41 h pley, den centner pro 3 fl dut . 61 4 9
Suma blat fl 356 13 11V>
Weiter soll mein g. h. graf Albrecht von Mansfelt etc.
der Luderstattischen geselschaft:
Item mehr ein schlagkenscheuben vorhanden gewest,
wigt 298 h, helt der centner 1 lot 1 q; ist ^,'^ kupfers
und 2/3 pleys; dut veinsilber 3 lot 2 q 3 A, die M pro 9 fl 2 1 6
No. 164. 1548. 279
fl gr A
99 h kupfer, den centner pro 9 fl dut 8 19 1
199 h pley, den centner pro 3 fl, dut 5 20 4
Item mehr an 176 kretzsscheuben , wegen 94 centner
84 h, den centner pro S^'o fl, macht . 806 5 10
Item ] 3 centner 45 h geschmelzten zeug aus dem ther-
ofen, helt der centner 12 lot, tut vein 10 M 1 lot VI2 q,
die M pro 9 fl, dut 90 16 4
Mer 2/3 kupfer dut 8 centner 93 h, den centner pro
9 fl, dut * 80 7 10
Mer V3 pley dut 4 centner 47 h, den centner pro 3 fl, dut 13 8 6
Item in pleyschlagken ist reichlich vorhanden gewest
7 centner gezeug, ist ^/g kupfer und -/g pley, helt der centner
1 lot Silbers, dut vein 7 lot, die M pro 9 fl 3 15 9
233 h kupfer, den centner pro 9 fl, dut 20 20 —
467 h pleys, den centner pro 3 fl, dut 14
Item 48 centner an ungederten kienstogken , den
centner pro 9 fl, dut 432
Item 35 centner 8 h an gederten kienstogken, den
centner pro 9 fl tut 315 15 1
Suma blat fl 1794 4 3.
Weiter soll m. g. h. graf Albrecht von Mansfelt etc.
der Luderstattischen geselschaft:
Item es ist an ungeschmelztem gezeug aus dem therofen
vorbauten gewest 6 centner, wirt angeschlagen : das lautters
zeugs darinnen reichlich gewest sey 2^/2 centner; ist 2/3
kupfer und 1,3 pley und helt 1 centner 12 lot Silbers ; dut
vein 1 M 14 lot, die M pro 9 fl dut 16 18 4
167 h kupfer, den centner pro 3 fl dut 15 — 7
831,2 h pley, den centner pro 3 fl dut 2 10 7
Yolgen die haltetten pley postweiß:
(Hier nicht einzeln aufgeführt; centner, h, Gehalt,
zirka 1—4 lot Gehalt pro Zentner.)
Suma dut veinsilbers 31 M 6 lot 3 q 3 A, die margk
pro 9 fl, dut 282 19 —
Mer 176 centuer56\2 h pley, den centner pro 3fl, dut 529 14 7
Item 148 centner 19 h frisch pley zurlossen in der
kammern gelegen, den centner pro 3 fl, dut 444 11 11
Suma blad fl 1291 12 —
280 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
fl gr A
Item auf dem huttenhof saint par vorhanten gewest
45 stuck englisch pley, die betten No, und Erangkfurter
gewicht, wie volgt:
(Hier nicht einzeln aufgeführt)
Suma 45 stugk englisch pley, die haben in sUma
Erangkfurter gewicht gewegen
421 centner — h, den centner pro 3 fl, dut muntzs 1263
Weiter sol mein g. h. graf Albrecbt von Mansfelt etc.
der Luderstattischen gesellschaft :
Item aus der pleykammern von der hutten hat man
wegkgefuert 205 V2 centner — b gledt, werden 130 b für
1 centner lauter pley gerechent, dut lauter pley 158 centner
10 h, den centner pro 3 fl dut 474 6 —
Item mehr aus der pleykammern genomen 48 centner
— h herdt, werden 140 h für 1 centner lauter pley ge-
rechent, dut 34 centner 40 h pley, den centner für 3 fl, dut 103 4 —
Item 2 centner — b pley am letzten konig im pleybert,
den centner pro 3 fl dut 6
Item unsers verlassenen rostes, so m.g. h. graf Älbrecbts
diener zu gut gemacht, ist über drey mall so vill gewest
als deß, so graf Albrechts diener auf der hutten vorlassen.
So ist in dem befunden, nachdem er aufgeschmelzt ist,
17 centner, wie der im selben aufwegen angeben ist. So
wehr deß unsern 51 centner — b ; ist ^/g kupfer und Vs
bley und helt 1 centner 3 lot Silbers, dut vein 9 M 9 lot,
die M pro 9 fl dut 86 1 3
34 centner — h kupfer, den centner pro 9 fl, dut . 306
17 centner — h pley, den centner pro 3 fl, dut . . 51
Suma blat fl 1026 11 3
Weiter sol mein g. b. graf Albrecht von Mansfelt etc.
der Luderstattischen geselschaft:
Item mer saint an pley dornlein vorhanten gewest
reichlich 8 centner, ist V3 kupfer und -/g pley und helt
1 centner 3 lot silbers, dut vein 1 M 8 lot, die M pro
9 fl, dut 13 10 6
Mer 2 centner 66 h kupfer, den centner pro 9 fl, dut 23 19 8
Mer 5 centner 34 h pley, den centner pro 3 fl, dut . 16—5
No. 164. 1548. 281
fl gr A
Item an garschlagken vorhanten gewest, die sain auf
7 centner 9 h angeschlagen, den centner pro 8^2 Ai dut 60 5 6
Item m. g. h. graf Albrechts diener haben die zeit auf
der hutten mit seinen kupfern und denjenigen, so uns zu-
stendig, in 2 schogk fuder koln vorarbet, cost jedes schogk
fuder piß auf die hutten 70 fl, macht muntzs 140
Item mehr haben seiner g. diener die zeit 14 dreyben
getan, gehört in jedem dreiben 4 dunna aschns, macht
56 dunna, costen je 6 dunna 1 fl, dut 9 7 —
Item mehr hat man zu jedem dreuben 45 scheit ge-
braucht, dut uf die 14 dreyben 10 V2 schogk scheit, cost
1 schogk biß auf die hutten 9 gr, dut 4 10 6
Suma blat fl 267 11 7
Weiter sol mein g. h. graf Albrecht von Mansfelt etc.
der Luderstatischen geselschaft:
Item es saind 4 tharn gescheen, ist in ieder 2^2 claftern
loerscheit gebraucht worden, dut 10 claftern, cost l clafter
9 gr, dut 3 17 -
Item noch hat m. g. h. graf Albrechts gesint an prenn-
und kuchenholzs vorprennt, ist angeschlagen uf . . . . 6
Item aus dem keller haben sie drungken ein feßlein
reinisch wein, helt 3 aimer, cost jeder aimer 3 fl, dut . . 9 •
Item mehr haben sie im keller gefunden 4 faß pier, haben
auf die eich gehalten 24 aimer, den aimer pro 1/9 fl, dut 12
Item aufm wohnhaus saint vorhanten gewest 1 7 scheffel
körn; daran ist widerumb befunden 12 scheffel; ist der
abgang 5 scheffel, den scheffel pro 30 gr dut 7 3 _
Item mehr saint 10 scheffel habern vorhanden gewest,
daran hat man 2 scheffel wider gefunden, ist der abgangk
18 scheffel, den scheffel pro 12 gr dut 4 12 —
Item mehr haben sie heu und stro aufgefuttert, das
ist gewird igt worden auf 2
Suma blat fl 44 11 —
II..
Weiter sol mein g. h. graf Albrecht von Mansfelt etc.
der Luderstattischen geselschaft:
Item der heuptman von der Zeih hat uns siben hassen-
garn hinwegkgenomen, die costen 10
282 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
fl gr A
Item mehr saint hinwegkkomen 4 hantroer, darvon
hat er, der heuptman von der Zeih, etzliche vorschengkt,
die costen fl 6 — —
Item mehr hat man hinwegk genomen 2 feßlein mit
pulfer, cost jedes 1 fl, dut 2
Item mehr hat man hinwegkgenomen drey schwein-
spieß, die costen 1
Item ein ganzer ochs ist in die kuchen geschlagen
und gereuchert worden, cost 8 fl, mer 2 seh wein ein-
gesalzen, die costen 6 fl, und 30 moß putttern, cost
jede moß 2 gr, dut 2 fl 18 gr; solchs alles macht zu-
sammen 16 18 —
Suma blat 35 18 —
Suma sumarum alles, so graf Albrecht von Mansfelt etc.
der Luderstattischen geselschaft durch seiner g. diener von
der hutten hat abfuren und darauf hat ime zu gut hat
machen lassen, ist in muntzs zu 21 gr pro 1 fl 6079 fl
19 gr — A 1 h.
Adj 5 Mey hat CristoS" von Thun auf der herschaft Lauenstain
auf befehl und schrift unsers genedigen herrn Hans Jeorgen grafen
und hern zu Mansfeld etc. die hutten Luderstat widerumb eingenomen
und dorauf alles arrestiert und darnoch auf den suntag Exaudi auf
vernern befelh unsers genedigen herrn graf Hans Jeorgen der gesel-
schaft dienern, als Valten Yollart, Sebolt Scherll und andern, einge-
raumbt und auf den 27 dag Juli hat mein g. h. graf Hans Jeorg dem
von Thun abermals vernern befehl getan und geschriben, alles dasjenige,
so graf Albrecht darauf vorlassen, der gesellschaft volgen zu lossen.
Also haben wir auf den 29 Juli angefangen und dasjenige aufgewogen,
so auf der hutten vorhanten gewest und graf Albrecht darauf vor-
lassen hat; und haben Greger Ulerich und Sebolt Scherl in Salfelt den
Merten Arnt gesucht und darzu vordem wollen, er ist aber nit dohaim
gewest. Da haben sie es seinem schweher Johan Rainolt, schosser,
angezaigt, desgleichen seinem schwoger Hans Pomer und sie umb
zeugknus gepetten ; deßgleichen haben sie graf Albrechts diener
Johan Braun auch angeredt und gepeten, das er pey solchem auf-
wogen sain wolt; der hat es aber ausserhalb seines g. hern befehl nit
duen wollen.
No. 164. 1548. 283
Hiernach volget alles vorhanden, fl gr S
so graf Albrecht von Mansfelt etc. auf der Ludei stattischen
gesellschafter saigerhutten vorlassen hadt:
Item es Saint vorhanten befunden 9 kupferzain,
darauf vorzaichnet steht, das graf Albrecht die zeit über
auf dieser hatten hat vorarbeten lassen 2^05 centner — h
kupfer. Diese zain wegen 3 h, helt der centner 17 lot, wirt
der centner auf 15V o A gerechnt; macht fl — 8 6
Item mer saint vorhanten gewest 3 schogk 13 stugk
garkupfer; die wegen Eisleber gewicht 29 centner — h,
den centner pro 91/2 fl, macht 275 10 6
Item mer sain vorhanten gewest 5 dornlein scheuben,
die wegen 12 centner 58 h, ist 1/3 kupfer und -i^ pley
und helt 1 centner 2 lot Silbers, dut vein 1 M 8 lot — q
2 A, die M pro 9 fl, dut 13 12 —
Mer 1/3 kupfer dut 4 centner 19 h, den centner pro 9 fl, dut 37 14 10
Mer '3 pley dut 8 centner 38 h, den centner pro 3 fl, dut 25 2 11
Item mer saint vorhanten gewest 5 schlaken scheuben,
die wegen 14 c° 12 h, ist ^ 3 kupfer und 2,3 pley und helt
1 centner 1 lot Silbers, dut vein 14 lot — q 2 A, die M
pro 9 fl, dut 7 19 9
_g. Mer Vs kupfer, dut 4 centner 70 h, den centner pro 9 fl, dut 42 6 3
Hp Mer 2/3 pleis, dut 9 centner 42 h, den centner pro 3 fl, dut 28 5 5
^B Suma blat fl 430 17 2
^■^^ "Weiter hat graf Albrecht von Mansfelt auf der
I^^Hp hutten Luderstat vorlassen:
^^^^tem mehr ist vorhanten gewest an gederten kretzs-
scheuben 27 centner 40 h und an ungederten kretzscheuben
17 centner — h, ist zusamen 44 centner 40 h, den centner
angeschlagen pro 8^2 Ai dut 377 8 4
Item es hat graf Albrecht etc. auf der hutten vier
tharn duen lassen, nochdem derselb gezeug unter den
unsern komen, wirt jede thar uf 1 centner gezeugs an-
geschlagen, helt der centner 12 lot silbers, dut vein 3 M
— lot, die M p 9 fl dut 27
Mer 23 kupfer, dut 2 centner 66 h, den centuer p 9 fl, dut 23 19 P
Mer V3 pleis, dut 1 centner 33 h, den centner p 3 fl, dut 3 20 9
Item mehr sain vorhanten etzlich pleyschlagken, die
hat man aufarbeten wollen, so haben sie nit fliessen wollen.
284 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
fl gr A
doch werden sie angeschlagen auf 3 centner gezeugs, helt
der centner 1 lot Silbers, dut vein 3 lot, die M p 9fl, dut 1 14 5
Mer 1/.^ kupfer, dut 1 centner — h, den centner p 9 fl, dut 9
Mer 2/3 pleis, dut 2 centner — h, den centner p 3 fl, dut 6
Item raer ist vorhanten gewest 10 centner 11 h an
ungederten und 16 centner 49 h an gederten kienstogken,
ist zusammen 26 centner 60 h; ist der centner pro 9 fl
angeschlagen, dut 239 8 4
Suma blat dut fl 688 8 7
Weiter hat graf Albrecht von Mansfelt etc. auf der
hutten Luderstadt vorlassen:
Item an haltetn pleien hatgraf Albrecht von Mansfelt etc.
uff der hutten vorlassen, nemblich an 6 posten, wie volget:
(Hier nicht einzeln aufgeführt)
Suma in diesen 6 posten halteten pleien ist in als
veinsilber 10 M 14 lot 1 q — A, die M p 9 fl, dut ... 98—4
Mer 98 centner 94 h pley, den centner p 3 fl, dut . . 296 17 2
Item mehr ist in der kammern vorhanten gewest 33
centner 83 h an zerlossenen frisch pley, den centner pro
3 fl gerechnt, dut 101 10 3
Item noch ist in der kammern vorhanten gewest 114
centner 40 h gelet, werden jo 130 h für 1 centner lauter
pley gerechnt, macht lauter pley 88 centner, den centner
p 3 fl dut 264
Item in der pley kammern befunden 30 centner — h
hert, werden jo 140 h für 1 centner pley gerechnt, pleibt
lauters pleis 21 centner 53 h, den centner p 3fl . . . . 64 11 —
Suma bladt fl 824 17 9
Item aufm huttenhof saint vorhanten gewest 28 st
englisch pley, mit diesen zeichen, die haben No, und ge-
wicht wie Voigt:
(Hier nicht einzeln aufgeführt; das Zeichen untenstehend:)
\
\
No.l64. 1548. 285
I
fl gr A
i
Ist in suma 20993 h Nurmberger gewicht, je 108 h
Frangkfurter Zentner gerechnt, diit 192 centner 41 h,
den centner p 3 fl macht 577 4 8
Weiter hat graf Albrecht von Mansfelt etc. auf der
hutten Liiderstatt vorlassen :
Item vorhanten den letzt konig aus dem pley hert, hat
gewegen 36 h, den centner p 3 fl, macht munzs .... 118
Item mehr ist rost vorhanten gewest, den hat man
aufgeschmelzt, do ist daraus worden 17 centner — h ge-
zeug, helt 1 centner 3 lot silbers, dut vein 3 M 3 lot, die
^I p 9 fl dut 28 14 5
Mer 2 3 kupfer, dut 11 centner 33 h, den centner p
9 fl dut 101 20 4
Mer 1 3 pleys, dut 5 centner 66 h, den centner p 3fl dut 16 20 6
Item mehr befunden 5 centner pley dornlein, helt
1 centner 3 lot silber, dut vein 15 lot die M p 9 fl, dut 8 9 2
Mer 1 3 kupfer, dut 1 centner 66 h, zu 9fl 1 centner dut 14 19 8
Mer "3 pley, dut 3 centner 34 h, 1 centner pro 3fl dut 10—5
Item so Saint graf Albrechts garschlagken aufgeschmelzt,
ist daraus worden 7 centner 9 h, den centner p S^,, Ai dut 60 5 6
Item so wirt der zeug im stampf- und weschhaus an-
geschlagen, nachdem graf Albrecht auf der hutten 2u5 centner
seiner kupfer vorarbet, das aufs reichhchst sey 4 centner,
helt 1 centner 1 lot silbers, dut vein 4 lot, die M pro 9fl dut 253
Mer ^ •; kupfer, dut 1 centner 33 h, den centner pro
9 fl dut 11 20 4
Mer -3 pley, dut 2 centner 67 h, den centner pro
fl dut 8—2
Suma blat dut 264 12 5
Weiter hat graf Albrecht von Mansfelt etc. auf der
t hutten Luderstat gelassen:
p Item nachdem graf Albrecht etc. die zeit auf der hutten
205 centner seiner kupfer vorarbet hat und der zeug dar-
von unter der gesellschaft zeug in saiger- und schmelzsofen
komen, so wirt derselbig gezeug aus dem schmelz- und
äaigerofen uff ein centner gezeugs zusammen reichlich
Ö86 tlrkundenbuch zur Oeschiclite des Mansfeldischen Saigerbandeli.
fl gr A
angeschlagen und hat die geselschaft daran noch ein abgangk,
held der centner 3 lot Silbers, dut vein 3 lot, die M p
9 fl, dut 1 14 5
Noch wirt für pley und kupfer gerechent, dut ... 8
Suma blat dut 9 14 5
Suma sumarum alles vorhantens, so auf ad j 29 Juli auf
der hutten Luderstat befunden, so graf Albrecht von Mans-
felt etc. alda vorlassen hat, das macht in muntz zu 21 gr
pro 1 fl gerechent zweytausent sibenhundert und funfund-
neunzigk gülden und zwelf groschen.
Also stehet von graf Albrechten von Mansfeld etc.
einer geselschaft noch aussen, das nit so vil verhauten und
befunden, als man darauf vorlassen hat müssen, das einer
geselschaft vor got geburt, dut muntz:
dreytausent zwaihundert vierundachtzigk gülden
siben groschen und 1 heller.
166. 0. D. [1548 März 6].
Widerlegung der Beschwerdeartikel der Luderstädtischen
über die Verläge, das Fehlen der Berichte aus der OewerJcschaft und aus
der- Wage und die neu angelegten Oeldzettel durch Johann Albrecht.
Johann . Albrechts antwurt uff der Luderstetischen geselschaft
ubergebene artigkel:
Erstlich des verlegs halben, das darinne ungleicheit solt gehalten
werden, bericht Johann Albrecht, das er bei den vier saigerhendlern
nichts mer dan die angelegten einlagen im bergk- und kolhandel tue
fordern, auch bei keinem kaufmann mer noch auch weniger, dan bei
dem andern an gelde aufhebe und in die gewerkschaft antwurte, wie
dan solchs der kaufleute geltzedeln klerlich werden ausweisen. Der-
halben die Luderstetische geselschaft hirob zu clagen kein ursach gehabt.
Zum andern, das geclagt wirt, wie das die geselschaft weder aus
der gewerkschaft noch auch aus der wage etc. einigen bericht haben
kunne etc., sagt Johan Albrecht, das ihme von den wolgebornen m. g.
hern etc. bis anher kein bevelch geschehen, den kaufleuten, wie es in
der gewerkschaft ader in der wage gelegen, zu ider zeit, wan es ihnen
No. 164-166. 154Ö. 28?
gefellig, einigen bericht zu tun. Do ihme aber solchs zu tun von iren
g. bevolen wirt, wil er sich desselben in aller underthenigkeit ver-
halten. Und nachdem die Luderstetische geselschaft in entpfahunge der
kupfer seint weinachten allewege der höchste gewest, so wirt geacht,
daS die geselschaft hierob zu clagen wenig Ursache gehabt.
Zum dritten, was die neue geltzedel belanget, sagt Johann Albrecht,
e§ sei ihme von wolgedachten ra. g. herren bevelh geschehen, die zwo
jharrechnunge des 46. und 47. jhars zu verfertigen und zu schliessen,
dieweil dan im bergk- und kolhandel gleicher gestalt geschlossen und
nu uffs 48. jhare neue einlagen angelegt worden, welche einlagen, so sie
zu den alten einlagen solten geschrieben werden, dem handel grose
Unrichtigkeit bringen wurden. Darmit nu das neue in das alte nicht
vermengt werde, hat Johan Albrecht mit vorwissen m. g. hern etc. rethe
bei den kaufleuten gesucht, die neuen angelegten einlagen des 48. jhars
sunderlich in ein geltzedel einzuschreiben, welchs die kaufleuthe, ausser-
halb der Luderstettischen geselschaft, wol zufrieden.
Was Ursache nu dieselbig geselschaft zu clagen, werden ir g. leicbtlich
zu erachten haben.
Gleichzeitige Aufzeichnung im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerluxndel,
Bxiet 9, XII.
I
166. 1548 Ostern. Coburg.
Herzog Johann Ernst von Sachseti verleiht dem Sigmund Pfintxing
dem Aelteren zu Nürnberg und seinen Mitgesellsdiaftei-n die Schmelzhütte
hei Eisfeld auf 4 Jahre gegen einen jährlichen Zins von 150 fl und
eine Waldmiete von 100 fl.
Abschrift im St. A. Weimar, Reg. T. f. 471, BB 2, Nr. 3.
Die Pfintxing habeii dem Kurfürsten Johann Friedrich und dem, Herzog
Johann Ernst 3000 fl auf die Hütte geliehen.
1550 wird den Pfintzing die Erstreckung des Vertrags auf 2 weitere
Jahre abgeschlagen; jedoch
1551 April zu Augsburg mit Sigmund Pfintzing ein Vertrag auf ein
weiteres Jahr bis Ostern 1552 abgeschlossen. Pfintzing verpflichtet sich zur
Lieferung von 3000 Mark Silber innerhalb von 2 Jahren und von 50 Mark
Silber als „Verehrung".
288 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
167. 1548 Juli 26. Mansfeld. Die Grafen Hans Georg
und Hans Albrecht von Mansfeld an die Gesell-
schafter zu Arnstadt.
Betr. Rückzahlung von 20 000 fl an die Gesellschaft.
ünsern gunstigen grus und geneigten willen zuvor, erbare nam-
hafte gunstige liebe besundere. Nachdem wir uff vil und heftiges an-
suchen und anhalten eurs mitgeselschafters Jheronimus Wulkensteins,
ihme etliche mitel der 20COO fl halb, wie wir die zu bezalen gemeint
und gesinnet, vorgeschlagen, auch dorneben vormeldet, das wir itziger
zeit aus vielen, ansehenlichen und wichtigen Ursachen in ander wege
nicht konten oder mochten zue anderer noch schleuniger ablegunge
kommen: und ob wir uns wol vorsehen, es wurden dieselbigen mittel
bei euch stadtgefunden und uns zu sundern und unvorgeßlichem ge-
fallen durch euch angenommen und beliebet wurden sein, so befinden
wir doch aus des Wulkensteins bericht abermals als vill, das es uns
abgeschlagen. Als haben wir ihm nochmals unser endlich gemut, und
was wir tun kunnen und weyter nicht, angezeigt, welchs er an euch
zu gelangen lassen uff sich genomen. Und dieweil wir ihm dan alle
umbstende und ursach und unser gelegenheit notturftiglichen berichtet,
sein wir der gnedigen Zuversicht, ihr wurdet ob unsern schimpf oder
das uns etwas beschwerlichs begegnen und understehen solt, wenig ge-
fallens tragen, sundern das vilmer, wie bisher durch euch geschehen,
helfen vorkommen und in diese unser f urgeschlagene mittel, die wir
auch nicht endern können, willigen, zuvorsichtig, ihr uns dis unser
suchen, in ansehung das es nicht kan geändert werden, uns nicht ab-
schlahen. Das wollen wir umb euch semptlich und sunderlich in allen
gnaden und guten wider beschulden. Datum Mansfeld, dornstag nach
Jacobi anno etc. 48.
An die geselschafter zu Arnstedt etc.
Konzept im Oewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 3, XXII.
168. 1548 Oktober 12. Torgau.
Die von Dr. Ludwig Fachs aufgerichtete Abrede über die Bezahlung
aller aussiehenden ScJmlden der Grafen Hans Georg und Hans Albrecht
von Mansfeld bei den Luder städtischen Saigerhändlern in Verfolg der
No. 167— 168. 1548. 289
am verflossenen Ostermarki erfolgten Äußündigung des Handels durch
die Oeselhchafter.
Zu wissen, nachdem Heinrich Scherll der eider seliger bey seinem
leben neben seinen mitgeselschaftern des Luderstatischen saygerhandels
den nechst verschinen ostermargkt des 48ten jars den saigerhandel auf
den fünften tayl der herschaft Mansfeld aus etzlichen beweglichen Ur-
sachen den wohlgebornen und edlen hern Hans Jörgen und hern Hans
Albrechten gebruedern grafen und hern zu Mansfeld edlen hern zu
Heldringen etc. vor sich und iren genaden verwanten dinstlich auf-
gekündigt und der bezalung aller austehenden schuld Inhalts wol-
gedachter grafen verschreibung gewertig zu sein angezaigt, welches auch
wolgedachte grafen der verschreybung nach zufriden und gleychwoU
kurz forschiner zeyt, als den letzten tag Augusti negst vergangen, in
einem schreyben an gedachtem Heinrich Scherls seUgen gnediglich begert,
auf disen Leypzischen Michaelimargkt handlung zu gewarten etc., und
sich aber mitler weyl nach dem willen des allmechtigen zugetragen,
das gedachter Heinrich Scherll in gott seliglichen verschieden und woll-
gedachte grafen zu der begerten handlung etzliche ire genaden reth,
die gestrengen erenvesten und hochgelarten herren Keinhart von
Loschwitz, doctor, Sigmund Wurm und Cristof Weyssenfels, gegen
Leypzig verordnet, dergleichen auch Heinrich Scherlls seligen erben,
desgleichen Martin Pfintzing der junger in namen und von wegen
seines vattern Martin Pfintzings des eidern uud Caspar Gansser, bede
burger zu Nurmberg, für sich selbst solicher handlung abgewartet und
sich doch entlichen nicht haben vergleychen kunen, sonder obbemelte
reth diese sach an wolgedachte grafen haben gelangen lassen und die
erben und hendler iren genaden alhie in Torgau derhalben auch per-
sonlich ersucht, das demnach auf besehene Unterhandlung des hoch-
gelarten und erbarn herrn Ludwich l'axen, der rechten doctorn, ortina-
rien und burgermaister zu Leypzigk, die sich auf volgente mitel
gerichtet und verglichen worden: und anfengklich, dieweyl die erben
und hendler aus hie oben angezaigten Ursachen und sonderlich, weyl
sich der fall an gemeltem Heinrich Scherll zugetragen, bey der ge-
schehnen autkundung des handeis zu beruen bedacht, und auf den
fall die aufgerichte verschreybung wojgedachter grafen ausdrugklich
besagt, wo Heinrich Scherll oder seine erben von dem Luderstatischen
saigerhandel abstehen und komen wurden, so selten und wolten wol-
gedachte grafen inen den saigerhendlern ir austehent geld, damit si
solchen fünften tayl verlegt, und das man inen lauter geltzetel schuldig,
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVIl. 19
290 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
mit barem geld an grober münz alsbalt ablegen oder, da ir genaden
auf dieselb zeyt mit der ganzen austehenten verleg oder hauptsoma
nicht verfast und inen schuldig bleyben wurden, so solt inen der
hinterstelich rest, der doch über ein dritail nicht sein solte, das hundert
mit fünf verzinst und in jar und tag hernach bar mit der zinsung
entricht und bezalt werden, laut solcher haubtverschreibung etc., so
wollen doch gedachte erben und hendler wolgedachten grafen zu dinst-
lichem gefalen, und damit si sich so viel dester mer furderung und
genedigs guets willens bey iren genaden und in derselben graf- und
herschaften hinfurder zu versehen, auf die dagzeiten, so wollgedachter
grafen rete zu Leypzig selbst furgeschlagen, folgenter gestald zufrieden
sein: Nemlich das wolgedachte grafen inen auf den künftigen oster-
markt des 49ten jars den dritten tayl der schuld, so sich nach ab rechung
aller ding befinden wurd, an grober münz laud der verschreybung, und
den andern dritten tayl auch obgedachter werung auf den ostermarkt
des öOten jars mit folkumener Verzinsung auf bayde zway drittayl
desselben jar, ie von dem hundert fünf gülden, und aber auf den oster-
markt des ölten jars den letzten dritteyl mit der Verzinsung, vom
hundert fünf gülden, baruber zu Leipzig bezalen und entrichten sollen,
doch beschaidenlich und also, weyl unter gedachter Hainrich Scherlls
erben vil unmuntiger, unerzogener kinder saind, auch numeer, weyl
die hendler von dem handl abstehen, die getane und austobende verleg,
darfur sich wolgedachte grafen verschriben, eine gruntliche, gewisse
und namhafte schuld worden und itzund ist, das sich auch wollgedachte
grafen solche anstehende schult, was sich der nach gehaltner abrechung
befunden und nach erlegung des einen dritten tayl, so auf den oster-
margkt nechstkunftig gefallen soll, hinderstelich bleyben wurd, zwisschen
hier und ostern nechtskunftig durch irer genaden offen sigel und hand-
zaigen dergestalt verpflichten und verschreyben sollen, das sie solche
schuld auf die termin und stell, wi oben bemeldt, an ainigen behelf,
Verzug oder ausflucht ainicher ursach oder unfals halben, wi die auch
namen haben mochten , selbst bezallen und die erben und hendler
darüber under kainem schain aufhalten oder an andere leut, es seyen
hutenmeyster, factor oder sonst iemant, weysen sollen, auch zu steter,
vester haltung desselben aller iren genaden herrschaft, berkwerg, lehen
und andere gueter, nichts ausgenomen, den erben und hendlern für
obbemelte suma einsetzen und verpfenden, also, wu von iren genaden
die bezalung auf obbenante termin eine oder mer nicht geschehe, das
alsdann die erben und hendler guten fueg, gewalt und macht haben
solen, iren genaden lehen oder andere gueter, die inen gefeiig, für sich
No. 168. 1548. 291
selbst an- und einzunemen und zu gebrauchen, desgleichen die kupfer,
so in irer genaden herschaft gemacht, auch irer genaden Untertanen,
rentmayster , diener und verwanten, niemants ausgeschlossen, in oder
auserhalb der Leypzischen, Naumburgischen oder andern jarmarkt auf-
zuhalten, zu hemmen und zu kiimern, bis so lang sie die erben und
hendler irer anstehender schuld genzlich und gar bezalt, vergnügt
werden. Was sie auch dergestalt zu erlangung irer bezalung furnemen,
damit solen sie in unguetem nicht verdacht, noch sich einicher ungenad
bey wolgedachten grafen zu befareu haben. Darauf auch ire genaden
sich aller und ieder woldaten oder behelf der recht, es sey excussion,
division oder anders, wie des immer erfunden werden mocht, vorzeyhen
und dem, wie obbemelt, allem treulich und erlich nachsetzen zugesagt.
Im fall auch, das wolgedachte grafen in einem termin, wie die obbe-
nent, saumig mit der bezalung wurden, alsdan sollen die erben und
hendler guet fueg und macht haben, die ganze tolkumene bezalung
auf einmal zu manen und zu fordern. Und sol solche wollgedachter
grafen verschreybung zwischen hier und dem ostermargkt des negst-
kunftigen 49ten jars allenthalben volzogen und verfertigt werden, des-
gleichen auch von iren genaden darüber von dem kurfursten zu Saxen,
unserm gnedigsten hern etc., eine gunst und bewiligung der oberzelten
verpfendung, aufhaltung und verschreybung halben inerhalb der zeyt
erlangt und ausbracht werden. Da auch wolgedachte grafen mitlerzeyt
zu dem fünften tayl, welchen di erben und hendler ietzund aufgesagt,
andere hendler bekomen wurden, so sollen und wollen ire genaden
dieselben hendler den erben und iezigen hendlern namhaftig machen,
und sofer die iezigen erben und hendler mit inen zufrieden, sie dahin
zu vermugen , das solche neue hendler den erben und alten hendlern
die bezalung auf obbestimbte termin zu tun anhaysig werden. Es
wollen auch die erben und hendler, er und zuvor solche Versicherung
under wolgedachter grafen sigel und handzaichen geschieht und vol-
zogen, auch die gunst von hochgedachtem kurfursten, desgleichen di
zusag der nauen hendler, wo die vorhanden, ausbracht wurd, aus der
hiebevor aufgerichten verschreybung nit geschritten, sunder derselben
der termin halben, wi di benant, nachzukomen, forbehalten haben. Es
haben auch wolgedachte grafen gnedigUch bewilliget, das ire genaden
den erben und hendlern zu den schulden, die sie sonst und auser-
halben obgemelter verleg in der herschaft Mansfeld bey iren genaden
Untertanen haben, gnediglichen wollen der biligkayt nach befurdern
und hilflich sein. So soll auch zwischen hier und ostern nechtskunftig,
und also für endschaft der fier jar der aufgerichten verschreybung der
292 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
wolgedachten grafen und den bemelten geselschaftern treulich nach-
gesetzt und insonderhayt mit uberantwortung der kupfer und der ver-
leg sampt andern gleychhayd verbanden und darin kein geferd gesucht
werden. Des zu urkund ist dise abret und handlung gezwifacht und
mit wollgedachter bayder grafen für sich und iren genaden brudere
an ainem und Hainrich Scherls für sich und seinen geschwisteret und
Caspar Ganser der andern geselschaft halber anderstayl und doctor
Ludwich Fax als des unterhendlers handschrift unterschrieben. Geschehen
zu Torgau, den XII. tag Octobris anno XLVIII jars.
(Schlechte) Abschrift im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Pahet 9, XII.
169. 1548 November 27. Torgau. Ludwig Fachs, Doctor,
Ordinarius etc. zu Leipzig an den Grafen Hans
Georg von Mansfeld.
Ueberschickt die Notel des Vertrags mit den (Luder städtischen) Saiger-
händlern und spricht die Hoffnung aus, daß auch diese einverstanden sein
werden, dienstlich bittend, euer gnade wolten dise notel sampt dem
andern meinen genedigen hern inen gefallen und volnziehen lassen.
Ausfei-tigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 9, XII.
170. 1549 März 7. Leipzig. Dr. Ludwig Fachs an Graf
Hans Georg von Mansfeld.
Gemäß der durch die Mansfeldischen Räte auf dem letzten Weihnachts-
markt mit den Luderstädtischen Saigerhändlern getroffenen Abrede sollte
den Händlern das rückständige Geld durch die Kaufleute, die den fünften
Teil verlegen würden, bezahlt werden. Doch sei die Abrede unter der
Voraussetzung getroffen, daß die Notel der Versicherung vollzogen werden
würde. Dieser Vollzug müsse daher geschehen.
Von den Gesellschaftern sei der Feuerzins von drei Jahren mit einer
harten schritt eingefordert worden. Nachdeme aber e. g. wissen, wie
es im sechs- und siebenundvierzigsten jare umb den handel und die
feuer gelegen, darumb man dan an zweifei diese und andere gesel-
schafter bishero nicht gemant, sich auch e. g. zu erinnern wissen, wes
dinstlichs wissens sich diese hendeler mit den viertausent gülden, so
No. 168-171. 1548—1549. 293
uf die zehntkupfer dargelyhen, die im negsten neuenjarsmargkte betten
gefallen sollen, kegen e. g. und ire bruedere, meine auch geuedige
herrn erzeigt und gehalten, so bitte er, mit dieser forderunge der drey-
iherigen feuerzinse also geschwinde nicht anhalten xu lassen.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 9, XII.
171. 1549. März 13. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an Dr. Lndmg Fachs.
Betrifft die AufTcündigung des Luderstädtischen Saigerhandels.
(Auf dessen Sekreiben vom 7. 3.:) Habe die Versicherung für über-
flüssig gehalten, da die neuen Händler den rückstätidigen Rest zu be-
zahlen auf sich genommen, wye es auch aus dem, das der wolgeborne
herr Hans Albrecht graf und herr zu Mansfeld etc. unser freuntlicher
lieber brueder eyn lange zeyt nit innerhalb landes gewesen, bis anher
vorblieben. Und betten uns des mistrauens zu den geselschaftern,
solcher geschwinder und ubermessiger vorsicherunge über nechst ge-
pflogene handelunge bey uns zu suchen, nachdem es vormals bey inen
und andern hendelern, mit denen wir uf guten trauen und glauben
umbgangen, nit gebreuchlich, keynesweges vorsehen, besondern geachtet,
was wolfart, ane rühm zu schreyben, inen von uns begegenet, besser
zu bedengken. Derhalben wirs auch dohin stellen müssen. Uff das
ir aber gleichwol, wie billich, euer schuld zur notdorft vorsichert, haben
wir dysen handel dohin bedacht, der geselschaftern dye vorsichening
uff dye wege zu tun erstlichen uff eynen ganzen fünftenteyl, den sye
dye vorgangene jar innegehapt oder aber zum andern uff aller unser
grafschaft und herrschaften ligenden und farenden gutern, wye wir euch
des hirbey zwo gestehen notel uberschigken und gesynnen genedigk-
hchen, dye zu übersehen; welicher der eyner den geselschaftern an-
nemlich, dye wollet uns uberschigken; soll uff euer gesehenes suchen
von uns volzogen werden Do uns auch uff dy abrechnunge der
kupper dye gute und bleybende schuld namhaftigk gemacht und an-
gezeigt wird, wollen wir uns alsdan demjenigen, so durch dye unsern
der vorsicherunge halber durch dye dreyen geselschaftern mit euch ab-
gehandelt, nachzusetzen, aller gebur zu erzeygen wissen.
Als vil anlangende den hinderstelligen feurzins, haben wir der
geselschaft nechsten geschreyben und unser meynunge angezeygt
294 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Darbey lassen wirs auch beruhen. Und haben sich dye andern unser
hendeler in dem dermassen und anderm, was wir bey inen gesucht, er-
zeyget, doran wir guten gefallen getragen. Wir befinden aber aus
unser rendrechnunge, das sich dyeß geselschafte in dem, und das sy zu
thun schuldigk gewest und vorpflicht, ganz widdersetzigk erzeyget,
dorumb wissen wir dovon nit abzulassen und gesinnen nochmals
genedigklichen , dye geselschaft wollen sich forderlich mit benenten
feuerzins dermassen gefast machen, das er unserm vorigen schreyben
nach erleget. So hat unser rendmeyster den also eynzubringen befehls.
. . . . Datum Eysleben, mitwoch den 13. Martii anno 1549.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Falcet 9, XII.
172. 0. D. [zum Schreiben vom 13. März 1549].
Versicherung (Ä) der Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld
für die Erben Heinrich Scherls und Martin Pfmtzing und Caspar Ganser
nach Aufkündigung des Luder städtischen Saigerhandels , wegen der aus
dem Handel herrührenden Schulden der Grafen.
Wir Hans Georg und Hans Albrecht gebruder graven und herren
zu Mansfeld edle herren zu Heldrungen vor uns und die andern unsere
bruder und junge vettern, graf Phillips zu Mansfelt seligen söhne, alle
unsere erben und nachkomen offenlich bekennen und tun kunt in und
mit kraft ditz unsers briefs: Nachdem Hainrich Scherl seliger der elter
bey zeit seines lebens neben seinen mitgeselschaftern des Luderstattischen
saigerhandels innehält irer vorschreibung den seigerhandel auf einen
fünften teil in der herschaft Mansfelt vorschienen ostermargks anno etc.
1548 aufgekundiget und der bezalunge aller irer ausstehenden schulde
vermuge derselben vorschreibunge auf den volgenden ostermarg anno etc.
1549 gewertig sein wolten, das wir derhalben mit den erbarn hoch-
gelarten und namhaftigen Heinrich Scherll seligen nachgelasseneu erben,
desgleichen Merten Pfintzinge dem jungern in namen und von wegen
seines vattern Merten Pfintzings des eitern und Caspar Gansern, beide
burger zu Nurmberg, vor sich selbst auf besehene underhandlunge des
erbarn hochgelarten hern Ludwigen Fachs, der rechte doctor, Ordinarien,
burgermeister zu Leipzigk, uns berurter schult halben auf volgende
mittel entlichen vorglichen und vertragen haben:
Wiewol wir den gedachten seigerhendlern ir aussen stehend gelt,
damit sie solchen fünften teil vorlegt, was innen laut der abrechnunge
No. 171—172. 1549. 295
an schulden hinderstellig bleybet, itzo alsobalt nach abtretunge des
haudels zwey drittenteil mit baren gelt und das nachstendige dritte teil
der schulde sampt darauf gebuerenden interesse über ein jar, als vol-
genden ostermargkt auch mit barem gelde, nach meidung der heupt-
vorschreibuug, zu erlegen vorschrieben, das doch ungeachtet desselben
aus allerlay bedenken, wie in der handelunge angezaigt wurden, uns die
erben und hendler zu dienstlichem gefallen und uff derwegen geschehenen
ansuchen und handelung, die bezallunge volgender gestalt anzunehmen
bewilliget haben : Nemlich das wir ihnen auf den künftigen ostermarg des
neunundvierzigisten jhares den dritten teil der schulde, so sich in guter,
clarer, bestendiger abrechnung bey den huttenmeistern und factorn be-
finden wirt, an grober muntz, als an guldengroschen zu vierundzwanzig
groschen der churfurstlichen Sechsischen muntz, und den andern dritten
theil gedachter wehrung auf ostermargkt des fünfzigsten jars mit vol-
komner Verzinsung auf baide zway nechstendige drittentheil desselben
jars, je von dem hundert fünf gülden, und aber auf ostermargkt des
einundfunfzigsten jars den letzten dritten teil mit der vorziusung, als
fünf aufs hundert, baruber zu Leipzig bezalen und entrichten sollen
und wollen, das wir also zu dank und gefallen angenommen und be-
williget haben. Und damit die obgedachten erben und handeler solcher
schult auf termin und stelle, wie oben gemelt, ane ainigen behelf, Vorzug
oder ausflucht genugsam vorsichert und ane alle vorhindernus zu ge-
warten, haben wir inen vor ire schult und summa gelts zu willigen
underpfande eingesatzt und vorpfend, wie wir auch also hiemit vor uns
und alle unsere erben einsetzen und vorpfenden alle unsere habe und
guter, es sey an lehen ader erb, wie das nahmen haben magk, und in
sunderheit die nutzung unserer bergwerg auf einen fünften teil sampt
allen kuppern, so daraus gemacht, und dem zehenden und anderm, dem
anhengig, nichts ausgeschlossen, welchen ein funfteil sye ein Zeitlang
inne gehapt und noch inne haben, also, wohe wir ader unsere erben
die bezalunge auf obgenante termin einen ader mehr nit tetten und
darmit seumig wurden , das doch keinswegs sein oder geschehen sol,
das alsdan die erben und hendler guten fug, gewalt und macht haben
sollen, obgemelte unsere hab und gutere, auch nach irem gefallen unsere
underthan und vorwanten, die uns zugeton, dergleichen die kupper, so
in unser herschaft auf einen ganzen fünften teil jerlich gemacht, an
allen orten, do sie antrofien werden, in- und ausserhalb der Leipzischen
und IS'aumburgischen jarmarkt zu kumern, zu hemmen und auf-
zuhalten, bis so lange sie irer aussenstehenden schulde sampt auf-
gewanten scheden genzlich und gar vorgnuget und bezalet werden.
II
296 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Und dawider sol uns gar nichts entheben, schützen ader helfen kayser-
liche privilegia, gebot oder verbot, die wir itzo haben ader zukunftig
erlangen mochten, cur- und fürstliche satzunge und ordenung, wie das
alles mocht furgewant werden. Und was sie auch dergestalt zu er-
langunge irer bezalung fuernehmen, darinnen sollen sie in ungut nicht
vordacht, nach sich ainiger ungenad bey uns zu befahren haben, darauf
wir uns auch aller und iden woltaten ader behelf der rechten, es sey
der excussion, division ader wie die sunst die namen haben, von uns
erfunden oder furgewent werden und uns zu vorteil und unsern
gleubigern zu nachteil geraichen und kommen mochten, in craft dieses
brives vor uns und unsere erben hiemit genzlichen vorziehen und ab-
gesagt haben wollen, dargegen und wieder in keine wege zu gebrauchen
ader furzunehmen, sondern gereden und geloben bey unsern greflichen
treuen, waren werten und guten glauben vor uns, unsere bruder, junge
vettern und alle unsere erben, das wir dem allen, wie obengemelt ist,
treulich und ehrlich nachsetzen und volstreckung tuen wollen, ahne
alle geferde. Haben des zu glaublicher Urkunde und Sicherheit, weil
die abrechnung itzt entlichen nicht beschlossen und also die suma der
schulden nicht hat können namhaftig gemacht werden, die doch für
negstkunftige ostern gescheen soll, uns auf dismal mit aignen henden
underschrieben und unser secret aufgedruckt. Wan aber die abrech-
nunge gescheen, wollen wir derhalben eine sundere Verpflichtung, uf
die mas, wie oben berurt, von uns geben, die schulden namhaftig machen
und mit unserni anhangenden sigel bekreftigen lassen. Datum etc.
Entwurf im Gewerk. Areliiv zw Eisleben, Saigerhandel, Paket 9, XII.
173. o.D. [zum Schreiben vom 13. März 1549].
Versicherung (B) der Grafen Hans Georg und Hans Älbrecht von Mansfeld
für die Erben Heinrich Scherls und Martin Pfintzing und Caspar Ganser
nach Aufkündigung des Luder städtischen Saigerhandels wegen der aus
dem Handel herrührenden Schulden der Grafen.
Stimmt wörtlich über ein, mit A, mi/r betreffs des Unterpfandes heißt es:
Wye wir auch also hirmit vor uns und alle unsere erben einsetzen
und vorpfenden dye nutzunge unserer bergwergk ufi eynen fünften teyl
sambt allem kupper, so daraus gemacht und dem andern dem anhengigk,
nichts ausgeschlossen, welchen ^/g teil sye eyn zeytlangk innegehapt
und noch innehaben, also, woe wir oder unsere erben dye bezalunge
No. 172-174. 1549. 297
uff obbenante termin eyne oder mehr nit theten und dormit seumigk
wurden, das doch keynesweges seyn oder gescheen soll, das alsdan
die erben und hendeler guten fugk, gewalt und macht haben sollen, alle
unsere habe und gutere, undertan und verwanten, dye uns zugetan, der-
gleychen dye kupper, so in unser herschaft uff dem eynen ganzen fünften
teyl ierlich gemacht, an allen orten, do sy antroffen werden, zu komern,
zu hemmen und aufzuhalten, dye vor sich ires gefaliens zu gebrauchen,
bis so lange sye irer aussenstehenden schulde sambt uffgewenten scheden
dorvon gentzlich und gar bezalt und vorgnuget werden.
Enttmirf im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 9, XII.
I
174. 1549 März 19. Leipzig. Dr. Ludwig Fachs an Graf
Hans Georg von Mansfeld.
Betr. die Aufkündigung des Luderstädtischen Saigerhandels.
Edeler und wolgeborner grafe, euern gnaden seint meine ganz
willige dinste mit fleiß zuvorn. Gnediger herre, euer genaden antwort,
die sie mir uf mein negstes bittliches schreiben der geselschaft halben
des Luderstetischen seigerhandels itzo gegeben, habe ich sampt der
gezweyfachten nottel der versicherunge gelesen und habe die nottel den
geselschaftern , so viel derer alhier, vorgehalten. Dieselbigen und ich
finden dorynne etliche vorenderung der nottel, derer euer genade uf
negsten alhir zue Leipzigk gehaltenem landtage mit mir zufriden ge-
wesen, welche vorenderunge wir an die mithendeler, so nicht alhier,
sondern zu Normbergk sein, muessen gelangen lassen, zuforderst, die-
weile auch solche vorenderunge zum teil deme inhalte der heupt-
vorschreibunge ungemeß. Dieweil aber nuhe die zeit bis uf ostern, da
man die abrechnunge tun soll, kortz, und der edele und wolgeborne
her Hans Albrecht, grafe und herre zue Mansfeld edler herre zu Hel-
drungen, euerer genaden brueder, mein genediger herre, itzo nicht im
lande und es auch die meinunge nicht hat, das zue euern genaden
diese hendeler ader auch ich einigen miß vortrauen hetten, derwegen
haben die geselschafter , so viel derer alhier, und ich uns gemechtigt,
mit der versicherunge zwischen hier und Ostern ader ostermarg in
ruhe zu stehen. Und seint der gewissen und trostlichen Zuversicht
zue euer genaden und wolgedachtem euerm bruder, die werden der
versicherunge halben durch die drey geselschafte der schulde, die sich
in gueter bestendiger abrechnunge bey den huttenmeisteru und factorn
II
298 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
befinden wirdet, kainen mangel sein lassen, der abrede nach, wie im neuen-
jahrsmarkte negst alhier bescheen ist. Dann do solche vorsicherunge durch
die drey geselschafte nicht bescheen wurde, haben diese geselschafter in
derselben handelunge vorbehalten, in deme falle von der vorsicherunge
lauts der nottel, derer euer genade, wie gemelt, ufm land[tage] alhir ge-
nediglich mit mir aynig gewest, nicht abezustehen, wie sich des on zweifei
die zween euer genaden rete, die im neuenjarsmarkte alhyr mit uns ge-
handelt, zu erinnern werden wissen. Und ist meyne gantz dinstliche bitte,
es wollen euer genade die hendeler und mich des nicht vordenken, das
wir umb eine so stadtliche somma nottorftige vorsicherunge suchen,
wie doch auch dem in gleichen feilen nicht unpreu[ch]lich ist, da mir
und andern unsere nahrunge und vermögen zum grossem teil darane
gelegen. So viel den feuerzins betrift, vormerke ich, das euer genade
durch dieser leute abgonstige beschwerliche bericht, do dach on zweyfel
euer genade sich genediglich erinneren werden, das (ane rhuem) Heinrich
Scherle seiger und seine mitvorwante sich nit weniger (wue nicht
mehr) dan andere mit aller dinstlicher willigkait kegen euer genaden
und der herschaft gehalten, auch an nottorftiger vorlege nicht hat
mangel sein lassen. Ab sie aber underweilen steygerunge und un-
gleichait halben umb genedig einsehen gebeten, das haben sie nach
laute irer heuptvorschreibunge tuen mögen. Und weil die dinge können
one euer genade verursachen vorfallen, achte ich, das euer genaden
kein ungefallen gescheen, das sie des nachteils bericht werden. Dieweil
dan euer genaden selbst wissen, wie es die zweye jhare ein gelegenheit
umb die hendel gehapt, habe ich aus der und andern Ursachen, lauts
meiner negsten schrifte, dinstlich gebeten, euer genade weiten mit ge-
naden in die sache sehen, als ich auch nachmals gantz dinstlich bitte.
Und weil die geselschafte negst die viertausent gülden, so Michaelis uf
die zehnderkupfer dargelihn und weihnachtsmargs gefallen betten sollen,
stehen lassen, weite ich mit der geselschaft handelen, das sie die vor-
zinsunge solcher viertausent gülden selten fallen lassen und das euer
genade dieselbige viertausent gülden anstadt der feuerzinse weiten an-
nehmen, so solten sie noch 2000 fl ufs förderlichste darzue erlegen,
gantz dinstlich bittend, euer genade wolten sich hirynne genediglich
erzaigen. Das werden die kaufleute, und ich wils, umb euer genaden
zu vordienen geflissen und gantz willig sein. Datum Leipzigk, den
XIX. Martii anno etc. XLIX.
euer genaden williger
Ludwig Fachs D. Ordinarius
und burgemeister zue Leipzigk.
No. 174-175. 1549. 299
Außenadresse: Dem edelen und wolgebornen grafen herren Hans Georgen
graven und herrn zue Mansfeld edlen herrn zu Heldrungen meinem genedigen
herren.
Ätisfertig^mg im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 9, XII.
175. 1549 Aprü 11.
Christoph Moshauer und MicJiel Meyenburg nehmen von Nikiaus Bromme
zu Frankfurt für ihren Steinacher Handel 2000 fl xu 7 oder 8% auf
für 3 Jahre.
Wir Cristoff Moshauer und Michel M[eienburgJ für uns und unser
erben mid disem uffen briff bekennen und tun kund, das wir us
bsunderm freuntlichen willen, als wir zu dem erbarn Niclaus Bromme
zu Frankfurd, unserm libn swager, tragen, von ime zweitusent gülden
in moncz, einundzwanzig groschen oder funfzen baczn an grober moncz,
als talern zu virundzwenzig groschen, in unsern handel zur Steynach
zu unserm teil genohmen und von ime entpfangen habn, gereden und
gelobn hirmid, ime dieselbn dise künftige drie jare, iders hundert mit
sibn ader acht gülden, wo es us gottes genaden die wynug so hoch
ertragt, uff ider fastenmes ader ostermarc (?) zu Leibzig zu verzinsen
und usgangs der drier jare sein heubtgelt mid dem zins zu erlegen
und treulich, wie obgemelt, widerzugeben, es wer dan, das wir uns
mid ime und er mid uns sich eines andern und weiter zeit vertragen
wurden, alle argelist und geferde usgeslossen. Zu urkund habn wir
unser ider sein iczig pitschir unter dise mein Meyenbergs handschrift
gedruckt. Donnerstags nach Judica anno domiui 1549.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XVII.
Auf der Rückseite:
Dise verschreibung 2000 fl betriflt mich und Moshauern alleine.
Xiclaus Brom. 1549. drie jare.
Ferner :
1558 jar.
Copeien ettlicher vorschreibunge gemein geselschaft und handel
belangend.
Claus Brommen belangend über 2 M fl.
CFnter disen werden ettliche im originali befunden werden.
300 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
176. 1549 April 24. Eisleben.
Die Grafen Hans Georg und Hans Älbrecht übertragen der Steinacher
Gesellschaft auf drei Jahre 1/3 von dem 1/5 aller Kupfer und Silber und
der Zehntkupfer , die bis dahin die Luderstädtische Gesellschaft gehabt,
wogegen sich die Gesellschafter zur Uebernahme eines Drittels der an die
Luderstädter zu zahlenden Schuldsumme verpflichten.
Wir Hans Georg und Hans Albrecht gebrueder grafen zu Mansfelt
edle hern zu Heldrungen für uns, unsere mundige, unmündige ge-
bruedern und junge vettern grafen Philips seligen söhne, auch für alle
unser erben und erbnehmen hiermit öffentlich bekennen und tun kunt,
das wir uns mit den erbaren und namhaftigen Michel Meyenburg,
bnrgermeister zu Northausen, und Cristoff Moshauer, unserem statvoigt
zu Eisleben, vor sich und von wegen Hansen Reinicken und Wilhelm
Keiffensteins seligem erben, erbnehmen und geselschaftern des seiger-
handels auf der hutten zu Steinach unsern lieben getreuen, ire erben
und erbnehmen, und wir, obgedacht geselschaft, wiederumb mit wol-
gedachten unsern genedigen hern umb einen dritten teil von einem
ganzen fünften teil aller kupfer und silber mit sampt einem dritten teil
unserer zehndkupfer von einem ganzen fünften teile, den hiebevorn die
Luderstettische geselschaft gehapt, so in unserer herschaft Mansfelt jer-
lich gemacht werden, volgendermassen wolbedechtig voreinigt, vorglichen
und vertragen haben und tun solichs hiermit und in craft dies briefs,
also das sie die obgenanten geselschafter unser itzgemelte kupfer und
Silber drey jar, als auf ostern anno 49 anfahen bis wiederumb auf
Ostern anno 50, alwegen für ein jar gerechnet, und also die negsten
drei jar nacheinander volgende ires gefallens zu seigern, zu vorhandeln
und zu geniessen haben sollen, wie inen das am allernutzesten sein
kan ader magk, ahne unser oder menniglichs verhindern, doch ane
nachteil unserer herschaft, welche kupfer inen von unsern hutten-
meistern oder factorn in der wag zu Eisleben sollen zugeteilt, gewogen
und uberantwort werden.
und so vil den kupferkauf unserer factor und der huttenmeister
tut belangen, da sollen und wollen die gemelten geselschafter für ein
iden centner gut, rein und nit eisenschüssig Mansfeldisch und Eislebisch
kupfer, die feine mark silbers haltende, dreizehn gülden muntz, je
21 gr für ein fl gerechnet, auch für die übrigen lot silbers, so der
centner kupfers mehr oder weniger dan die feine mark halten wurde,
ein iedes lot vor einen halben gülden auf ader abgerechnet, desgleichen
No. 176. 1549. 301
einhundert gülden groschen auf alwegen 270 centner kupfer pro rato
zu rechnen, geben, entrichten und bezalen.
Auch sollen sie, die geselschafter und ire erben, unsere factor und
huttenmeister die vorschriebene und obbestimpte zeit aus mit notturf-
tigem verleg, inmassen die ander geselschafter zugleich und keiner
vor dem andern und lauts unserer rcformation im bergk- und kolen-
handel mit grober und gemeyner muntze, wie zuvorn gescheen und
die in unserer herschaft Mansfelt zu ider zeit genge und gebe sein
wirt etc., vorsehen.
Zu welcher zeit wir auch bis in 1666 fl 14 gr notturftig und
solichs von uns ader den unsern ein monat zuvom gemelten unseren
hendelern angezeigt wird, sollen sie uns auf unser uncost, aufs gleichst
es immer muglich ist, aufzubringen vorpflicht sein, doch also, das wir
solche aufgebrachte gülden des hernachvolgenden Leipzischen oder
Naumburgischen markts ungefehrlich den obgenanten geselschaftern
mitsamt zimlichem und geburlichem Interesse und erlittenen scheden,
so derselbigen darauf gangen wehren, wiederumb erlegen und bezalen.
Auch sallen sie, die obberurten geselschafter, von einem ieden
centner kupfers, so vil inen derselbigen centner kupfer von unsern
factorn auf der wage zugeteilt und auf einen dritten teil eins ganczen
fünften teils uberantw;ort werden, anderthalben gülden muntz, 21 gr
für ein fl gerechnet, an guldengr zu 24 gr, wie die in unserer gnedig-
sten und gnedigen hern der cur- und fursten zu Sachsen etc. fiirsten-
tumb geng und gebe seind, ader in dem schrot und körn und wert,
so wir in unserer herschaft zu ieder zeit schlahen und münzen lassen
werden , uns reichen und geben dieselbigen alwegen auf zwen termin,
als nemlich die helft auf negstkommenden Petri Pauli des 49 jars und
die ander helfte auf die abrechnung des volgenden neuen jars des 50.
und also hinfurder die andern vorschrieben en jar zu Leipzig, Eisleben
oder Naumburgk nach irer gnaden gelegenheit, des sie ire g. in gebur-
lichen Zeiten zuvorn vorstendigen sollen, so vill sie auf ein dritten teil
eins ganzen fünften teils, wie obstehet, kupfer entpfangen und inen uber-
lifert worden seind.
Desgleichen auch einen dritten teil eins ganzen funftenteils unserer
zehndkupfer, welche dan der anderthalben gülden zu geben befreyet sein
sollen, für ieden centner, die feine mark silbers haltende, für funfzen
gülden muntz, halb zu 21 gr und halb zu 22 gr, bezalen, entrichten
und vergnügen. Und sali gemelte bezalung der halbe teil des kauf-
geldes mit guldengr des werts, schrot und korns, wie obstehet, und
soliche guldengr zu 23 gr und die ander helft mit zinsgr oder talern
302 Urkunden buch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
zu 24 gr, alles in mimtz zu 21 gr gerechnet, auch für ein iedes lot
Silbers, was über oder under der feinen mark im centner zehndkupfers
mehr oder weniger befunden, mit eim V2 guldengr zu- oder abgekürzt,
bezalt, entricht und vergnügt und zu einkauf ein jar lang ein hundert
guldengr auf einen dritten teil gegeben, auch under dem ganzen kupfer-
kaufgelde des zehnden 1000 goltfl an Reinisphem volwichtigen golde,
wie solchs zu ieder zeit zu bekumen, auf die vier merkt eingeteilt
werden.
Uns sollen auch die obgemelten geselschafter auf berurte zelmd-
kupfer 1666 fl 14 gr zum verlege in münz, so lang diser unser kauf
stehet, ahne Verzinsung frey stehen lassen, vorstrecken und leyen.
Wir obgemelten grafen sollen und wollen auch die gemelten gesel-
schafter und ire erben dieses kaufs und handeis halber, damit inen
derwegen nichts beschwerlichs entstehe, zugemessen oder aufgelegt
werden mochte, gegen unsern huttenmeistern oder sunst iedermennig-
lichen vortreten, sie schadlos halten und ine gewehr seyn.
Da auch irrungen zwischen uns, unserer zehend oder unserer
factor kupfern den gedachten hendelern der proben halben, furfallen
wurden und dieselbigen durch unsere vorordente probirer nicht hin-
gelegt werden kunten, so wollen wir die kupferzeine, darumb sich die
irsall zutragen, an unvordechtige orter schicken, des uns und sie ent-
scheiden zu lassen.
Die obgemelten hendler sollen auch mit den silbern und kupfern
zu vorkeufen frey stehen und sich in obberurten dreyen jaren und,
bis sie von diesem drittenteil abgeloset werden, keiner Steigerung oder
nawikeit von uns zu befahren haben, sonder es soll ein bestendiger
und einhelliger kauf mit den 13 fl, wie obstehet, und dem zehnten
die vorschribene zeit ausgehalten werden. Doch das sie uns die helfte
aller silber unserm munzmeister, die feine mark umb 10 fl muntz der
wehrung, wie obstehet, die guldengroschen zu 24 gr gerechnet, in die
münz zu Eisleben zu erhaltunge unserer herlikeit und regalien vor-
kaufen und überliefern. Aisdan sollen sie, die hendler, des schlegschatz,
den sie vormahls uns von den silbern gegeben, erlassen und be-
freyet sein.
Wan auch wir obgenanten grafen ausgangs obbestimpter 3 jar
von den obgemelten unsern hendelern oder ihren erben setzen wurden,
oder welich zeit sie bey solichem handel lenger nit pleiben wolten,
alsdan so wollen und sollen wir oder die genanten geselschafter uns
als ein iedere part der andern ohne alle ausflucht, verlengerung oder
verzihen ein jar zuvorn aufschreiben. Und wann dan die angezeigten
No. 176. 1549.
hendler bey diesem handel dises dritten teils nit lenger bleiben, oder
wir sie nit lenger dorbey lassen wolten und von soliehem handel
kommen solten, darauf gereden und versprechen wir bey unser n waren
Worten und gutem glauben, das wir oder diejenigen, so gedachten unsern
dritten teil von einem ganzen fünften teil zu sich nehmen wurden, ob-
genanten unsern itzigen hendlern die summa, darmit iczunder Scherleins
erben und geselschaft aus unserem bevel abgelegt, auch was yhnen
sunst ires ausstehenden gelds, damit sie solichen dritten teil furder, wie
obstehet, verlegt, bey uns obgemelten grafen, huttenmeistern und factorn
in guter clarer abrechnunge an bekentlichen schulden stehen und be-
finden wurden, mit barem gelt alsbalt auf volgenden ostermargt ablegen,
bezalen und zur genüge entrichten sollen und wollen. Wo aber wir
oder auf die zeit unsere neue hendler mit dem ganzen aussenstehenden
verleg nicht gefasset und den oftgedachten alten hendlern schuldig
pleiben wurden, soll inen alsdan der hindersteUig rest ein dritten teil
auf die zeit, wan sie von dem handel abstehen, so halt auf nechtsvol-
genden ostermarkt und auf nachvolgenden ostermarkt über ein jar den
andern dritten teil sampt der Verzinsung 5 pro cento und den letzten
dritten teil über 2 jar auf volgenden ostermarkt zu Leipzig sampt der
Verzinsung , das also in 2 jaren , wie sie den handel an sich bracht,
wieder davon sollen abgelegt werden, und sollen inen vordem, das
sie von diesem dritten teil abstehen, zuvorn vor ihre austende bezahlung
gnugsame Versicherung, inmassen Scherleins erben und geselschaftern
itzt von yhe gesehen, das inen wol genügt, gemacht werden, ire be-
zalung auch an heuptgeld und zinsen an guter grober münz , 21 gr
vor 1 fl mit tallern zu 24 gr, die yhm chur- und furstentumb Sachsen
genge und genem seind, ehrlich, treulich und ufFrichtig, unbekommerts
und unbesprochens dings, geistlichs oder weltlichs gerichts genzlich
ane einer ieden persone einrede geben werden, ahne alles arg, bey gutem
trauen und glauben.
Und nachdem in abrechnung mid der Luderstetischen geselschaft
Heinz Scherlens erben befunden, das sie berurten unsern einen fünften
teil bergwergs mit 134587 fl 20 gr IV2 A verlegt haben, das inen in
ieziger rechnung usstendig befunden, als ist verhandelt, das obgemelte
Steynacher geselschafter von der berurten schulde einen dritten teil,
nemlich 44862 fl 12 gr uff drie frist, oder wie nachvolget, bezalen
sollen : Nemlich so habn sie zu abkurzung obberurter schuld eines
dritten teils den gedachten alten geselschaftern mit barem gelt 14954 fl
4 gr 7 A vergnügt, welichs wir obgemelten graven von inen entphahen
und furter Scherlens erben damit haben bezalen lassen, welcher sumen
304 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
wir auch die Steyn acher geseltschafter für sich und ire erben queid,
ledig und los sagen; die hinterstelligen 29 908 fl 8 gr sollen und wollen
sie halb, das sein 14954 fl 4 gr auf den ostermarkt im 50*®° jare mid-
sampt dem zinse auf die ganze zu vorn unbezalten sumen, auf ides
hundert gülden mit fünf gülden, bezalen und verzinsen und dan die
hinterstelHgen 14954 fl 4 gr auf den ostermarkt im 51 mid demselben
zinse den gedachten erbn auch entrichten und bezalen, wie sie sich
desselben in sunderheit kegen Scherlens erbn habn verschreibn müssen.
Doch soll hirmid den Steynacher geselschafteru freystehen, ab sie wollen,
das sie mögen die ganczen hinderstelligen summen der 29908 fl 9 gr
uff den ostermarkt im 50'®° jare mid demselben zinse Scherlens erben
erlegen und abtragen.
Und sollen die Steynacher geseltschafter uff dem dritten teil dises
vilgemelten seigerhandels die gedachten 44862 fl 13 gr neben andern,
das sie wissentlich verlegen werden, bis sie desselben mid gelt nach
der abrechnung ader sust, wan sie von disem handel seczen wnrden,
bekentlich haben und, wes sie nit bezalt weren, zu dank bezalt werden
uff maß und weis, wie obgemelt ist.
Und nachdem dise verschreibung midbringt, das die geseltschafter
1666 fl 14 gr uff den zenten dises dritten teils ane Verzinsung lien sollen
und aber dieselbn summa solcher leyhunge bereidan von Scherlen etc.
usgelegt ist und in die obgemelten ersten summen eines ganzen dritten-
teils der 44862 fl 13 gr 8V2 A gezogen, so sollen dise geseltschafter
denselben hinfurter nit mehr zu verlegen verpflicht sein.
Es haben auch die hendler bewilligt und zugesagt, mit anderen
geselschafteru oder kaufleuten mitlerweil kein heimliche pact, ver-
buntniß ader Verhinderung der herschaft bergwerk und dem handel
zu nachteil zuschlißen ader sich mit andern zu voreinigen etc.
Darauf wir obgenante grafen gemelte seigerhendeler, ire hab und
guter, diener und verwanten in unsern schütz und schirm annehmen,
ir gnedige hern sein, sie in irem obliegen vorschreiben, auch gleich
und recht vor sie bieten und gleich wie andere unsere underthan
schützen und hanthaben sollen und wollen, getreulich und ane alles
gefehrde.
Und demnach der wolgeborn und edel her Philips weiland graf
und her zu Mansfelt etc. seliger und loblicher gedechtnus unser freunt-
licher lieber brueder und wir graf Hans George etc. den obbemelten
geselschafteru ein verschreibung über einen ganzen funftenteil hiebevorn
gegeben, so soll derselbige hiermit nit gemeint, sonder der unnachteilig
und unvorfenglich, hierdurch auch nit gechwecht, auch hiermit nit
No. 176-178. 1549. 305
geendert sein, sundern dieselb soll in allen iren artikeln und verstand
kreftig sein und bleiben.
Und damit dieser itzbestendige kauf und abrede, so mit unser
allerseits bewilligung und zusag beschlossen, stedt, vest und unvor-
bruchlich gehalten, derselbigen nachgangen werde, so haben zu mehrer
vergewissung und Sicherung wir Hans Georg und Hans Albrecht ge-
brueder grafen und hern zu Mansfelt etc. für uns und unser mit-
beschriben, desgleichen wir obgenanten Michel Meyenburg und Cristoff
Moshauer vor uns und unsere erben, auch von wegen Hans Reinigken
und "Wilhelm ReifFensteins seligen erben und erbnehmen und alle ander
unser mitgesel schafter unser itzlich sein angeborn insigel, in mangelung
aber desselbigen sein angeborn petschaft, wissentlich hiran hengen lassen
und uns mit eigenen banden underschrieben, auch diesen vertrag eins
lauts gezwifacht, do wir, obgemelte grafen, einen für uns behalten,
den andern den oftgedachten geselschaftern zugestelt haben. Welchs
also gescheen und vorhandelt ist zu Eisleben, mitwochen nach Ostern
anno domini 1549.
Entwurf und besiegelte Ausfertigung auf Pergament im Geicerk. Archiv zu Eis-
leben, Saigerhandel, Paket 13, XVII.
177. 1549 April 24.
Die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht übertragen der Gesellschaft
des Saigerhandels zu Arnstadt 1/3 von dem bisher der Gesellschaft des
Saigerhandels zu Luderstadt verschriebenen 1/5 der Kupfer, Silber und
der Zehntkupfer auf drei Jahre.
Urkunde auf Pergament im Oewerk. Archiv zu Eisleben.
178. 1549 Mai 20. Leipzig.
Die Gesellschaften der Saigerhütten Arnstadt, Gräfentlial und Steinach
verpflichten sich, für die Grafen von Mansfeld den Gesellschaftern der
Saigerhütte zu Luderstadt 2'^ der Schuldsumme xu bezaJäen (^j^ ist be-
reits entrichtet).
Wyr Wilhelm Schlusselfelder der elter und Veit Wolckenstein der
elter, burger zu Nurmbergk, vor uns, unsere erben und geselschafter
der seyerhutten zu Arnstadt und wir Wolf Buchner, stadtvoigt zu
Eisleben und Sigmund Fuhrer zu Nurmbergk, wir alle vor uns, unsere
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 20
306 Urkundenbuch zur Geschichte des Man sf eidischen Saigerhandels,
erben und geselschafter der seyerhiitten Grefenthal, auch wir, Michel
Meyenburgk zu Northausen, Christof Moshauer zu Eisleben, vor uns,
unsere erben und geselschafter der seyerhutten zur Steinnach , thun
kunt vor idermenniglich und bekennen : Nachdem der erbar Heinrich
Scherl der elter seliger zu Leipzigk und andere seine raitgeselschafter
zu Nurmbergk und Leipzigk des Luderstadtischen seyerhandels nach
ausgange irer vorschriebnen jähre vom seyerhandel und vorlege des
fünften teils der Eislebischen und Man sf eidischen bergkwergk abge-
standen und sich mit vorwissen der edelen wolgebornen der grafen zu
Mansfeld etc. unserer gnedigen hern mit rentmeister, huttemeister und
factorn nechst vorschiener wochen nach dem sontag Misericordias domini
berechent und durch wolgedachter grafen zngeordente rete solcher
rechnung und aller vorlege und schulden berechnet und endlich vor-
glichen, aus welcher rechnung und vorgleichunge befunden, das rent-
meister, huttemeister und factor desselbigen funftenteils den obgenanten
Scherls erben und gesel schaftern der Luderstadtischen seyerhutten ein-
hundert vierunddreissigk tausent fünfhundert siebenundachtzigk gülden
zwenzigk groschen und anderthalben pfenn^g in muntz, den gülden zu
einundzwentzigk groschen berechenter bekendlicher und liquitirter
schuld hinderstellig schuldig plieben, an welchen schulden inen itzo
der dritte teil, nemlich vierundvierzigk tausent achthundert zwenund-
sechszigk gülden dreizehen groschen und neundhalber pfennig baruber
entricht worden, also das inen zwei dritteil, nemlich neunundachtzigk
tausent siebenhundert funfundzwenzigk gülden sechs groschen und fünf
pfennig hinderstellig blieben, damit wolgedachte unsere gnedige hern
von Mansfeld etc. obberurte Heinrich Scherls erben und geselschafter
der Luderstadtischen seyerhutten an uns vorweist, die bezalunge solcher
irer hinderstelligen schuld von uns, als die nuhemehr in die vorlege
solchs funftenteils treten und die kupfer zu unsern banden nehmen, zu
bekohmen, das demnach wir die obgenanten drey geselschafter der
dreyer seyerhutten zu Arnstadt, Grefenthal und Steinach, idere gesel-
schaft vor sich, ire erben und geselschafter, genanten Heinrich Scherls
erben und geselschaftern der Luderstadtischen seyerhutten, iren erben
und erbnehmen rechter wahrhaftiger wolberechenter schulde anheissigk
und schuldigk worden seind, nemlich wir, Wilhelm Schlusselfelder der
alte und Veit Woickenstein der alte und unsere erben und geselschafter
der seyerhutten zu Arnstadt, neunundzwenzigk tausent neunhundert
und acht gülden neun groschen und anderthalben pfennig, wir, Wolf
Buchner und Sigmund Fuhrer und unserer aller erben und geselschafter
der seyerhutten zu Grefenthal, neunundzwenzigk tausent neunhundert
1
No.178. 1549. 307
und acht gülden neun groschen und anderthalben pfennig und wir,
Michel Meyenburgk und Christof Moshauer, unsere erben und gesel-
schafter der seyerhutten zur Steinach, neunundzwenzigktausent neun-
hundert und acht gülden neun groschen und anderthalben pfennig, und
also in einer summa neunundachtzigktausent siebenhundert funfund-
zwenzigk gülden sechs groschen und fünf pfennigk, anheischen und
nehmen auf uns solche schuld , setzen uns auch dorein ein idere der
dreyer geselschaft für iren anteil , wie oben die summa ausgedruckt,
und machen uns zu rechten selbschuldenern und debitorn in und mit
craft dieses unsers offen brifs, gereden und vorsprechen bei unserm
guten glauben, treuen und wahren werten, das wir und unsere erben
und geselschafter vihlgenanten Heinrich Scherls erben und geselschaftern
der seyerhutten zu Luderstadt ader iren erben, als nehmlichen Paulus
Vetzer, der artzney doctor, Anthoni Lotter als bestettigte Vormunden
Heinrich Scherls nachgelassene erben, auch Heinrich Scherl, Merten
Pfintzing dem jungern und Gregor Ulrichen solche summa auf tagzeit
und fristen, wie hernach geschrieben stehet, sambt den zinsen ides
Jahres, von idem hundert fünf gülden, gutlich und zu dank in der
Stadt alhie zu Leipzigk ader Nurrabergk entrichten und bezalen wollen
an guter grober münz an guldengroschen, wie die im cur- und fursten-
tumb zu Sachsen ader in der grafschaft Mansfeld genge und genehm
sein werden, nemlich den guldengroschen zu vierundzwenzigk groschen,
die Wochen nach ausgange des ostermarkts itzo über ein jähr, so man
der wenigem zal funfzigk schreiben wurd, den halben teil der ganzen
summa, das macht vierundvierzigk tausent achthundert zwen und sechs-
zigk gülden dreizehen groschen und neundhalben pfennig, darzu auch
die zins auf die ganze summa der neunundachtzigktausent sieben-
hundert funfundzwenzigk gülden sechs groschen und fünf pfennig,
vom hundert fünf gülden , und die wochen nach ausgange des oster-
markts itzo über zwey jähr, so man der wenigem zal einundfunfzigk
schreiben wurd, den andern halben teil sambt den zinsen, wie oben
gemelt, und wollen also wir idere der dreyer obgenanten geselschafter
den halben teil der summa, die wir itzlich teil auf uns genehmen,
sambt den zinsen auf die zwen termin erlegen und bezalen, dormit
Scherls erben und geselschaft solcher neunundachtzigk tausent sieben-
hundertfunfundzwenzigk gülden sechs groschen und fünf pfennige von
dato in zweyen jahrn ganz und gahr entricht und bezalt werden. Doch
so sol hirmit uns allen dreyen ader einer iden geselschaft freystehen,
ob wir wollen, das wir die ganzen zwen itzt unbezalte dritten teil auf
den ostermarkt im fünfzigsten jähre mit denselbigen zinse, wie
20*
308 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
obstehet, erlegen und bezalen mugen. Und do wir alle drei gesel-
schafter ader aber unser zwene ader eine an bezalung solcher heubt-
suma und zins auf einen oder mehr termin seumigk und nicht zuhalten
wurden, welchs doch keinsweges sein sol, obs aber geschehe, alsdan
sol dieselbige geselschaft, die an irem anteil seumig, alle scheden,
welche umb irer nichthaltunge willen die Luderstadtische geselschaft
leiden mocht, derselbigen geselschaft erstatten und gut machen, es sei
an botenlohn, zerunge, interesse ader was es wolle, dorinne die seum-
liche und nichthaltende geselschaft der Luderstattischen geselschaft,
nehmlich Scherls seligen erben und geselschaft, schlechten wortten, wie
sie die scheden bei gutem glauben angeben werden, so fern die muglich
und beweislichen sein, stadt und glauben geben sollen. Und es sollen
auch die Luderstattischen macht und gewalt haben, im fahl einer oder
mehr geselschaft nithaltunge, derselbigen nichthaltenden geselschaft
kupfer, die sie auf iren teil vorlegt, in der wage zu Eisleben ader
sunst an andern enden, wue sie die antreffen, dergleichen auch andere
derselbigen nichthaltenden geselschafter gutere, beweglich und un-
beweglich, aufzuhalten und zu understehen, dieselbigen zu vorkeufen
und zu gelt zu machen und sich darmit irer heubtsumma, zins und
scheden selbst zu bezalen, gleich als betten sie die mit gericht und
rechte erlangt. Welche aber unter uns den dreyen vorgenanten gesel-
schaftern Arnstadt, Grefental und Steinach iren termin und bezalunge
heldet, die sol nicht entgelden, ob die andere geselschaft nicht zuhilte,
nachdem ein geselschaft für die andere hierin nit haftet noch gut sagt;
aber die geselschafter, die in einer der obgenanten dreyer geselschaft
seind, sollen einer für den andern haften. Und wir obgenanten drei
geselschafter vorzeihen uns aller woltadt der rechte, die uns zu gutem
und unsern gläubigem zu nachteil komen mochten, insonderheit der
woltadt, die den bürgen und sembtlich verschriebenen gegeben, und
wollen disse unsere vorschreibunge in allen iren puncten und artikeln
vestiglich nachgehen, treulich und ohne gefehrde. Des zu Urkunde
haben wir, der alte Wilhelm Schlusselfelder und der alt Veit Wolcken-
stein, vor uns, unsere erben und geselschafter der seyerhutten zu Arn-
stadt, wir, Wolf Buchner und Sigmund Fuhrer, wir alle für uns, unsere
erben und geselschafter der seyerhutten zu Grefenthal, und wir, Michel
Meyenburgk und Christof Moshauer, vor uns, unsere erben und geselschafter
der seyerhutten zur Steinach, unsere petschaft an dissen brief wissentlich
gedruckt, der gegeben ist zu Leipzig, montags nach dem sontage Cantate,
welchs ist der zwenzigste tag des monats May nach Christi unsers lieben
hern geburt im tausentfunfhundertneunundvierzigsten jähre.
No. 178— 179. 1549.
Ausfertigung auf Papier mit Spuren von 6 Siegeln im Geweric. Archiv zu Eis-
leben, Saigerhandel, Paket 9, XIII.
Die Urkunde ist durch Zerschneiden kassiert, zum Zeichen, daß die Schuld
bezahlt ist.
Zu Beschluß der Urkunde findet sich folgemler Quittungsvermerk über die
Bezahlung der 1. Bäte:
Auf heut dato, den sechsten tag May im Leipzisehen ostermarkt
des fünfzigsten Jahres, haben die geselschafter der seygerhendler Arn-
stadt. Grefental und Steynach zufolge obgeschriebener vorschreybunge
uns, denen darinnen benanten Heintz Scherlings seligen erben Vor-
munden und geselschaftern, unserer ihnen hiruber siinderlicher gegebne
quittantz entricht vierundvirzigk tausent achthundert und zweyund-
sechtzigk gülden dreyzehen groschen und neun pfennig heubtsumma
und viertausent vierhundert und sechsundachtzigk gülden vier groschen
zins.. gelten mark
179. 1549 Juni 12. Mansfeld.
Die Grafen Hans Georg und Hans Älbrecht von Mansfeld verkaufen
Sigmund Pfintxing und dessen Mitgesellschaftem des Eisfelder Saiger-
handels auf 3 Jahre alle Kupfer und Silber eines halben Fünfteils.
Wir Hans George und Hans Albrecht gebrudere grafen und hern
zu Mansfeld edele hern zu Heldrungen für uns, unsere mundige, un-
mündige gebrudere und junge vettern grafen Philipsen seligen söhne,
auch für alle unsere erben und erbnehmen hirmit öffentlich bekennen
und tun kunt, das wir uns mit den erbarn vesten und namhaftigen
Sigmund Pfinzing dem eitern auf Marolfstein, Nickel Strauben, Caspar
Ramspergern und Nickel Eslingern für sich und von wegen der andern
iren vorwandten und mitgesel schaftern des seyerbandels auf der hutten
zu Eisfelde und wir obgedachten Sigmund Pfinzing, Nickel Straube,
Caspar Eamsperger und Nickel EsUnger für uns, unsere mitgeselschafter
und alle unsere erben und erbnehmen widerumb mit wolgedachten unsern
gnedigen hern in beisein irer gnaden vorordente rete, als Reinhart
von Lobschwitz, der rechte doctor, Sigmund Wuhrm und Wolfen Buchner,
eines bestendigen aufrichtigen kupferkaufs umb alle die kupfer und
silberj so mit einem halben fünften teil, als nehmlich drei feuer aufm
Mansfeldischen und siebendehalb feuer uffm Eislebischen berge in unserer
herschaft gelegen, geschmelzet und gemacht werden mögen, folgender
11.
310 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
gestalt wolbedechtig voreiniget, vorglichen und endlich beschlossen haben
und tun dasselbige hirmit und in craft dieses briffs dermassen und
also, das gedachte Sigmund Pfinzing, Nickel Straub, Caspar Rams-
perger und Nickel Eslinger für sich und ire mitgeselschafter unsere
itztgemelte kupfer und silber drei jähr, als auf ostern anno im fünfzigsten
der minner jähr anfahen bis auf ostern im dreiundfunfzigsten jähre und
also solche drei jähr nacheinander volgende ires gefallens zu seyern,
zu verhandeln und zu genissen haben sollen, welche kupfer inen den
Eisfeldischen geselschaftern von unsern huttemeistern ader factorn in
der wage zu Eisleben zugeteilt, gewogen und uberantwort werden sollen.
Und sovil den kupferkauf unserer factor und der huttenmeister
tut belangen, do sollen und wollen die gemelten geselschaftere für einen
iden centner gut rein und nicht eisenschüssig Mansfeldisch und Eis-
lebische kupfer die feine mark Silbers haltende dreizehen gülden münz,
je einundzwenzig groschen für einen gülden gerechent, auch für die
uberigen lot silbers, so der centner kupfers mehr oder weniger dan
die feine mark halten wurde, ein ides lot für einen halben gülden auf-
oder abegerechnet , dergleichen einhundert guldengroschen auf alwege
zweihundertundsiebenzig centner kupfers, auf ides feuer zu einkauf
pro rato zu rechen, geben, entrichten und bezalen.
Auch sollen sie die obbemelte geselschaftere von einem iden centener
kupfers, so vil inen derselbigen centner kupfers von unsern factorn auf
der wage zugeteilt und auf solchen halb fünften teil uberantwort werden,
allewege anderthalben gülden gereichet und an guldengroschen zu vier-
undzwenzig groschen, wie die in unserer gnedigsten und gnedigen
hern der cur- und fursten zu Sachsen furstentumb genge und gebe
seind ader in dem schrot, körn und wert, so wir in unserer herschaft
zu ider zeit schlahen und münzen werden lassen, uns reichen und
geben, dieselbigen alwege auf die vier merkte, der drei zu Leipzig und
einer zur Naumburgk, ader nach ausgange der merkte zu Eisleben,
nach unserer gelegenheit entrichten, so vil sie auf ein halb fünften teil,
wie obstehet, kupfer entpfangen und inen uberlifert worden seind.
Dergleichen sollen obberurten Eisfeldischen geselschaftern die zehend-
kupfer, so mit obgedachten feuern und also mit dem halben fünften teil
gemacht und der anderthalben gülden darvon zu geben befreyet sein,
geliffert und geantw ort werden. Dargegen obbemelte geselschaftere vor-
püicht sein sollen, für einen iden centner zehentkupfer die feine mark
Silber haltende funfzehen gülden in münz, halb zu einundzwenzig
groschen und die andere helfte zu zweiundzwenzig groschen bezalen,
entrichten und vorgnugen. Und sol bemelte bezalunge obgedachter
No. 179. 1549. 311
zehentkupfer der halbe teil des kaufgeldes mit guldengroschen des
Werts, schrot und korns, wie obstehet, halb zu dreiundzwenzig groschen
und die andere helfte an guldengroschen zu vierundzwenzig groschen,
alles in münz zu einundzwenzig groschen gerechent, auch für ein ides
lot Silbers, was über oder under der feinen mark im zentener zehent-
kupfers mehr ader weniger befunden, mit einem halben guldengroschen
zu- oder abgekürzt, alles in obbemelten merkten und stedten bezalt,
entrichtet und vergnüget werden, auch auf solchen halben fünften teil
hundert fünfzig guldengroschen jehrlich zu einkauf uns gegeben und
gereicht werden.
Und sollen die mehrgedachte geselschafter auf obberurte zehent-
kupfer zweitausentfimfhundert gülden zum vorlege in münz, den thaler
zu vierundzwenzig groschen, so lange disser unser kauf stehet, ohne
verzinsunge stehen pleiben lassen.
Und nachdem der handel ohne geburliche vorlege nicht kan er-
halten werden, derwegen sollen und wollen obbenielte geselschaftere
und ire erben unsere factor und huttenmeistere die vorschriebene und
obbestimbte zeit aus mit notturftigem vorlege, lauts unserer reformation
in berk- und kohlhandel, auch zu gemeiner ausgäbe alsbalt nach ostern
im fünfzigsten Jahre anzufahen, wie andere unsere hendelere, mit grober
und gemeiner münz, in unserer herschaft Mansfeld und zu ider zeit
geuge und gebe sein wurd, unseumlich vorsehen und tun lassen.
Und was sich auch auf solchen halben fünften teil an schulden
und vorlege auf zukunftige ostern des fünfzigsten jahrs in abrechnunge
stehende befunden wirdet, solchs sol die gedachte Eisfeldische gesel-
schaft auf sich nehmen und den itzigen unsern hendelern, die auf die
zeit von solchen feuern und kupferkauf kommen, billiche und uotturftige
vorsicherunge machen und also über ein jhar, als den ostermarkt zu
Leipzig anno einundfunfzig, dieselbige abgerechente schulde und heubt-
summa sambt der vorzinsunge, als fünf pro cento, denselbigen ab-
getretenen hendelern gutlich und unverzüglich an guter grober fursten-
munz ader guldengroschen, zu vierundzwenzig groschen zu rechen,
erlegen und bezalen.
Und zu welcher zeit wir auch zwischen den merkten drittehalb
tausent gülden notturftig und solchs von uns ader den unsern einen
monat zuvor mehrgedachten Sigmund Pfinzing, Nickel Strauben, Caspar
Ramspergern, Nickel Eslingern ader iren mitvorwandten geselschaftern
angezeigt wnrd, so sollen sie uns solche summa der drittehalbtausent
gülden auf unser uncost aufs gleichest, so ferne es inen mugelich ist,
aulbringen, doch also, das wir solche aufgebrachte gülden des hernach-
312 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
vollenden Leipzischen ader Naumburgischen markts ungeferlich den
obgenanten gesel schaftern mitsambt zimlichem und geburlichem Interesse
und erlittenen schaden, so derselbigen daraufgegangen wehren, widerumb
erlegen und bezalen.
über das und zu bekreftigunge obberurtes entschlossenen kupfer-
kaufs und halben fünften teils haben sich gedachte Sigmund Pfinzing,
Nickel Straub , Caspar Kamsperger und Nickel Eslinger für sich und
ire mitvorwandten geselschaftere bewilliget und vorpflicht, uns auf dissen
nechstkomenden ostermarkt im fünfzigsten jähre zu Leipzig zwenzig-
tausent gülden in münz, den thaler zu vierundzwenzig groschen, zu
erlegen und furzustrecken, welche zwenzigtausent gülden wir inen den
gedachten geselschaftern und iren mitvorwandten das hundert mit fünf
gülden obberurter wehrunge jehrlich vorzinsen und solche vorzinsunge
auf den ostermarkt im einundfunfzigsten jähre sambt einem dritten
teil an solchen zwenzigtausent gülden heubtsumma und auf ostern im
zweiundfunfzigsten das ander dritte teil und ostern im dreiundfunfzigsten
jähre das letzte diittenteil sambt der vorzinsunge der bleibenden summa
ablegen und entrichten, das also solche zwenzigtausent gülden und
darauf nach verlaufener zeit geburliche vorzinsunge in den dreyen jahrn
und termin allenthalben erlegt und bezalt werden sollen.
Do auch irrunge zwischen uns unserer zehend ader unserer factor
kupfern und den gedachten hendelern der proben halber furfallen
wurden und dieselbige durch unsere vorordente probirer nicht hingelegt
werden konten, so wollen wir die kupferzeine, darumb sich die irsai
zutragen, an unvordechtige orter schicken, des uns und sie entscheiden
zu lassen.
Die obbemelte hendeler sollen auch uns die helfte aller silber, so
auf dissem halben fünften teil gemacht, uuserm munzmeister, die feine
mark umb zehen gülden münz der wehrunge, wie obstehet, die gulden-
groschen zu vierundzwenzig groschen gerechent, in die münz zu Eis-
leben zu erhaltunge unserer herlickeit und regalien vorkeufen und
uberliffern und sich mit lifFerung der silber zu ider zeit andern unsern
hendelern in der herschaft gleichmessig verhalten.
Wan auch die obgenante drei jähr disses kupferkaufs verflossen
und wir vorbemelten grafen ader genante geselschafter und ire erben
uns eines weitern kaufs umb solchen halben fünften teil ein jähr zuvor
für ausgange solcher dreier jähr nicht vorgleichen konten, wir inen
solchen handel nicht lenger lassen, ader sie darbei nicht pleiben weiten,
alsdan sollen und wollen gedachte geselschafter und ire erben auf ostern,
wan man der weniger zal dreiundfunfzig schreiben wurd, von solchem
No. 179-180. 1549. 313
halben fünften teil und kupferkauf abtreten und sich und ire erben in
allermassen, wie sie die itzigen hendelere ablegen, bezalen und vor-
sichern, nach vorscheinunge solcher dreier jähr gleichsfalles auch ab-
legen und bezalen lassen und also vom handel gutwillig abstehen.
Es haben auch die hendeler bewilliget und zugesagt, mit den andern
geselschaftern oder kaufleuten mitlerweile keine heimliche pact, vor-
bundnus ader vorhinderunge, der herschaft bergwerg und dem handel
zu n achteil , zu schlissen ader sich mit andern zu voreinigen, darauf
wir obgenante grafen gemelte hendelere, ire habe und gutere, diener
und vorwandten in unsern schütz und schirm annehmen , ire gnedige
hern sein, sie in irem obligen vorschreiben, auch gleich und recht für
sie bieten und gleich wie andere unsere undertanen schützen und hand-
haben sollen und wollen, getreulich und ahne alles gefehrde. Und
darmit disser itziger bestendiger kauf und abrede, so mit unser aller-
seits bewilhgung und zusage beschlossen, stedt, vest und unverbrüchlich
gehalten, derselbigen nachgegangen werde, so haben zu mehrer vor-
gewissunge und Sicherheit wir Hans George und Hans Albrecht ge-
brudere grafen und hern zu Mansfeld für uns und unsere mit-
beschriebenen, desgleichen wir obgenante Sigmund Pfinzing der elter,
Nickel Straub, Caspar Ramsperger nnd Nickel Eslinger für uns, unser
erben, erbnehmen und von wegen unserer mitgeselschaftern des Eis-
feldischen seyerhandels semptlich und sunderlich unser itzlicher sein
angeborn ingesigel, in mangelunge aber desselbigen sein angeborn pet-
schaft wissentlich hiran hengen lassen und uns mit eigenen banden
underschrieben, auch dissen vertrag eines lauts gezwifacht, do wir ob-
bemelte grafen einen für uns behalten, den andern obgedachten gesel-
schaftern zugestelt haben. Welchs also geschehen und vorhandelt ist zu
Mansfeld, mitwoch in Pfingsten, den 12. Junii im funfzehenhunderten und
neun und vierzigsten jähre.
Ausfertigung auf Papier mit aufgedrückten Siegeln und ünterschrißen der
folgenden: Graf Hans Georg und Hans Albrecht, Sigmund Pßntzing, Niclaus
Straub, Caspar Bamsperger, Niclaus Eslitiger im Geicerk. Archiv zu Eisld>en,
Saigerhandel, Paket 7, VI.
180. 1549.
HieronimiLS Wiedemaym und sein Sohn Andreas leihen der Gesellschaft
der Hütte Steinach 4500 fl.
Das ergibt sich aus der darauf bezüglichen Verhandlung vom Ostermarkt
1566 s. u.
314 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
181. 1550 Februar 27. Die Steinacher Gesellschafter
an die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht
von Mansfeld.
Bitten, die für die Grafen hei Golman Äschenhafner ausgelegten 3000 fl
nicht hei ihnen gegen Zinszahlung stehen zu lassen, sondern der früheren
Abrede gemäß zurückzuzahlen.
Wolgebornen und edlen graven genedigen hern, e. g. sey unser
untertenig dinst mid vleis zuvorn. Gr. hern, e. g. haben verschinen
jars von uns genediglich begert, das wir auf itzt künftige fastenmeß
einem burger zu Antorff, Colman Aschenhamer, 3000 fl entrichten und
uns bis zu derselben bezalungszeit darfur verpflichten weiten, welichs
wir gewilligt und mit gottes hulf also leisten und bezalen wollen.
Darkegen haben e. g. uns genediglich zugesagt und verschreibung geben,
uns dasselb uff itzigen ostermart (!) zu Leibzig wider zu erlegen ader
abrechen lassen etc., uff welichs wir uns genczlich verlassen. Nun ist
iczunder an uns gelangt, als selten e. g. begeren, das wir dieselbn
3000 fl solten stehn lassen und verzinst nehmen. Daruff bitten e. g.
wir untertenig, zu wissen, das e. g. unverborgen, mid was grossen
usgaben wir diesen ostermart zu Leibzig kegen Scherlens erbn verhaft
sein, darzu über unser bedenken nicht alleine mid den notturftigen in-
lagen, sundern mid anderm mer grossem gelt von den factorn angelangt
werden, darus wir des handeis vermögen dermassen befinden, das uns
nit möglich ist, desselben gelts dermassen zu entraten. Und sein un-
gezweifelt, das e. g. uns nie änderst befunden, dan das wir zu ider
zeit, was in unserm vermögen ist, getan habn. Es ist aber god bewust
und mid Wahrheit anzuzeigen, das wirs diser zeit nit vermögen, so-
fern das wir den ordentlichen verlag des handeis, auch unsern glauben
erhalten sollen. Und wissen unser beswerung e. g. unangezeigt us
untertenickeit nit zu verhalten, mid unterteniger bitt, e. g. wollen uns
mit genoden bedenken, bei verleg des handeis erhalten, und das wir
diser zeit ane nachteil nit umbgehn können, keinen ungenedigen mis-
fallen haben, darin genedig erzeigen, unser genedige hern sein. Das
wolln wir untertenig verdinen. Gebn donnerstag nach Invocavit anno
domini 1550 e. g. u.
geselschafter zu Steynach.
Adresse: Den wolgeborn und edlen hern Hans Jürgen und hern Hans
Albrechten gebrudern graven und hern zu Mansfelt und edle hern zu Heldrungen
unsern g. hern.
J
No. 181—183. 1550—1551. 3l5
Konzept im Getcerk. Archiv zu Eisleben, SaigerhandeJ, Paket 13, XVIII.
Darunter die Notiz: Ist bewilligt, das gelt nit zu verzinsen, sundem wider-
zugeben.
182. 1551 Februar 7. Königsberg. Hans Straub an
Johann Funk.
Erkundigt sich für Benedikt Hermenstall wegen dessen Verwendung in
Preußen; reist weiter nach Danxig.
Hh Laus deo ady 7. Februarii in Kiinsperg 1551 +
Erber gunstiger herr gefatter, mein freundlich bitt ist an euch,
wolt mitlerzeit bei fürstlicher durchleuchtiger genaden erfarung haben,
wy es mag ein gestalt haben von wegen Benedick Hermenstall von
Melbing geporn, welcher ist in bestallung bei fürstlicher durchleuchtig-
keit genaden etc. und was sich geraelter Hermenstall vorthan(er) halten
soll. Dann ich von dem Hermenstall selb erfaren hab, doch er mir
vertrauter weys hat anzaigt, er habe oftmals herein ins land geschrieben
aber keine antwort bekomen ; darumb ich bitt umb freuntliche antwort,
damit ich dem eerhchen gesellen gerne auch dinen wolt. A Ilain ich
bitt, wolt solche handlung bei euch in geheim lassen bleiben etc.
Wormit ich euch, den eurn dinstlich kan sein, bin ich ganz willig, ia
auch schuldig zu tun etc.
So ir mir wolt etwas schreiben, ich bleibe noch von dato an im
land, bei 14 tagen zur herberg in Dantzke bei Jörgen Kuffuers stifisun
Jörgen Schultz.
Hiemit befelhe ich euch, die euern, sampt allen cristen in gottes
genade. amen.
E. w. gefatter
Hanns Straub.
Atif der Außenseite: Memorial an herr Johann Funck von Hansen Straub.
Ausfertigung im Staatsarchiv zu Königsberg. Herz. Brief - Archiv J^
(A. Z. 3. 35. 205).
I
316 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
183. 1551 Februar 20. Die Steinacher Gesellschafter
an ihre Hüttenmeister.
Lehnen es ah, die ihnen angebotenen Kupfer (des alten Vorrats) %u
kaufen, bevor die Verläge zurückgezahlt sind.
Unser freuntlich dinst zuvor, erbarn vorsichtigen bsunder freunt-
lichn libn sweger und guten freunde. Euer schreiben, als solt ire euer
kopfer nit verkauft und nach der feuerteilung doch an uns und wir an
euch, umb die kopfer zu keufen, geweist, roit anbitung derselbn, habn
wir vernohmen, und ist euch unverborgen nit, das die wolgeborn und
edlen graven, weiland grave Hoyer und grave Philips seliger und lob-
licher gedechtnis, und die andern s. g. bruder unser g. hern zu Mans-
felt uns einen fünften teil aller kopfer und silber, so in irer g. herschaft
gemacht, den zentner für 13 fl, ein werende zeit und so lange, bis wir
aller unsers verlegs, darunter ihre von wegen euer feuer nit die wenig-
sten, genzlich bezalt, verschribn, welich kopfer auch sust nimant anders
sollen verkauft ader in ander wege verwent werden, wie unser ver-
schreibung dasselb und anders genugsam bescheinen. Daruff wir euch
auch unser bezalung ein gute zeit getan und mit grossen ubermessigem
verleg, welicher uns ane allen nutz nun lange iare zu merghchem
schaden furenthalten, an uns nichts mangeln lassen. Konten nit be-
denken , mid was schein über unser clare briff und sigel unser ver-
legten kopfer, ehe wir mid kopfer desselben bezalt, selten weiter ver-
kauft werden. Und so vil wir uns in unsern stadlichn briffen, die
wir von wolgemelten u. g. hern habn, ersehen, wissen wir uns darus
und US gemelten und andern Ursachen nit zu begeben. Wo ir aber
derhalb beswert zu sein vermeint und solichs an u. g. hern wurdet
gelangen lassen, sein wir ungeweifelt, i. g. werden ane unser zutun
ader schaden euch der pillickeit zufriden stellen. Dan wir unsers ver-
legten guts für andern, und was uns verschribn, pillich gewertig sein.
Und wollen dis euer schreiben, auch was daruff unser antwort, sofern
euch es nit zukegen, den Sachen von allen teilen zum besten an wol-
gemelt u. g. h. umb rad gelangen lassen. Und sein euch freuntlich
zu dinen willig. Gebn Freitag nach Invocavit anno domini 1551.
Konzept im Geweric. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 13, XIX. Mit
der Notiz: schreiben an unser huttenmeister a°. 51 alten Vorrat belangende.
No. 183-184. 1551. 317
184. 1551 April 23.
Die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld leihen von
Niclaus Bromme xu Frankfurt auf 2 Jahre 10 000 fl und verschreiben
ihm dafür während dieser Zeit jährlich 800 fl aus dem Steinacher
Saigerhandel.
"Wir Hans Jurge und Hans Albrecht gebruder graven und hern
zu Mansfelt etc. für uns, unser erbn und in volmacht der andern
unser freuntlichen üben bruder für yedermeniglichen bekennen und
tun kund in und mid disem unserm uffen briff, das wir mid zeitigem
rad und gutem wissen in unser herschaft Mansfelt und unser aller
anligen und beswerungen für zehntusent gülden an grober moncz,
nemlich an Jochemstalern guldengroschn , die uns alle und wol zu
dank bar zugezalt, wir auch entpfangen und an gemelter unser her-
schaft scheinbarn grossen und merglichen nutz gelegt habn, an unsern
zehnten aller kopfer, so uns von einem fünften teil aller der kopfer, so
in obgemelter unser herschaft jerlich gemacht werden und an derselbn
werden, wie uns die bezalet werden und iczunder die geseltschaft der
seigerhutten zur Steynach, nemlich Hans Keinicken und Wilhelm
Reiffensteins seliger erbn von uns inne habn und jerlich nach vermöge
irer habenden verschreibung uns bezalen an allem dem gelt, das sie
uns jerlich und zu ider zeit uff ein gancz jar und iders jars bsundern
von dem zenten und anderm von des handeis wegen geben, so lange
diser kauf stehet, recht und redlich verkauft haben uff einen widerkauf
in und mid craft dises unsers uffen briffs, recht und redlich verkaufen
800 gülden jerliches zinses an Jachemstalern guldengroschen, wie im
fiirstentume zu Sachsen und desselbn werdes in unser herschaft genge
und geneme sein, einen idern zu 17 baczn, halb, das sein 400 gülden,
uff die herbstmess zu Frankfurd und die andern helft, das sein auch
400 gülden, uff die fastenmeß darnach, und also dweil diser kauf steht,
durch unser kauf leut und geseltschafter, so die seigerhendel von unsernt-
wegen innehaben, alwege in obgemelten zween messen erlich, treulich,
gewis und ane einige inreden bie unsern ehrn, trauen und glaubn
wollen bezalen und zu dank entrichten lassen dem erbarn und weisen
Niclaus Brommen des rats und burger zu Frankfurt, seinen erbn, erb-
nemen ader trauen Inhabern dises brifs und bevehlen hirmid und in
craft diss unsers briös den gemelten geseltschaftern und Inhabern unser
eines fünften teils aller der kopfer, so in unser herschaft uff unser an-
teil gemacht, hirmid ernstlich und wollen, das sie zu ider Frankfurter
318 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen öaigerhandels.
meß dem gedachten Inhabern diß briffs die benamten zinse von dem gelt,
das sie uns jerlich für unser zentkupfer und von ires handeis wegen
schullig werden, entrichten sollen. Wir wollen und bevehlen auch
hirmid, das sie sich in bezalung der zentkupfer und sust der andern
pflichten allezeit also halten sollen, das sie in iren banden also vil von
derselbn gebure behalten sollen, das sie die zins und uff die zeit der
ablosung das heubtgelt von unserntwegen vergenugen können. Wir
bevehlen , heissen und verbitten auch unserm iczigen und künftigen
rentmeister und sust meniglich, das sie dasselb gelt, das zu entrichtung
der zins und volgenden des heubtguts, von den geseltschaftern nit
fordern, in nehmen ader abrechen soUn, bie iren eiden, die sie uns ge-
tan, sundern zu ider zeit von dem zenten, uns zustendig, und anderm
also vil innenlassen , das sie nach gelegenheit die zins und zu seiner
zeit die heuptsumen von unserntwegen ablegen können. Und wiewol
unser gleubiger uns die widerlosung zu unser gelegenheit heimgestelt,
so habn wir uns doch derselbn wilkorlich selbst und mid gutem willen
hirmid begeben, welichs auch unsern gleubigern zu keiner beswerung
gereichen sal, sie auch damid wider des reichs Ordnung nits gehandelt
habn solln. und gereden und geloben daruff für uns und unser erben,
das wir solich zehntusent gülden heubtgelt midsampt dem zins, so uff
die ablosungszeit betaget ader sust hinterstellig wer, auf die fastenmeß
schirst, wan man schreibn wird nach Cristus unsers libn hern geburt
1553, das ist über zwei jare, in der Stadt Frankfurd unserm gleubiger
Niclaus Brommen ader innehabern diß briffs an einer ganczn unzur-
teilten sumen uff einmahl an obgemelter werung genediglich, erlich
und treulich, das ime wolgenugen sal, wollen entrichten lassen, mid
disera furbehalt: welich zeit wir vor usgang der zweier iar wolln, so
solln und mögen wir die ganczn ader halbn sumen unserm gleubiger
uffkundigen und in einem virteil jars darnach widergeben. Und be-
vehlen hirmid unsern kaufleuten und geseltschaftern, Inhabern unser
seigerhendel obgemelt, die weren dan geheissen, wie sie wollen, das sie
von unsern zentkopfern vor der zins- ader ablosungszeit so vil unter
inen haben und inbehalten sollen, damid sie dise heubtsumen und zins
zu dank genczlich ablegen und von unserntwegen bezalen mögen, und
wollen, das sie uns, unserm rentmeister, auch sust nimant von solichm
unserm zenten nichts gebn solln, welichs wir auch von inen, auch sust
nimant begeren sal, bis solange das unser gleubiger des heubtgelts,
Zinses und Schadens, ob eczwas daruff gehn wurde, zu ider zeit zu
dank und erlich bezalt sein. Und sol an der heubtsumen der zins, den
wir daruff gewilligt, nit abgerechent werden, auch inen, als ob es wider
No. 184-185. 1551. 319
die ordenug des reichs, zu keinem nachteil gereichen, des wir sie bie
unsern waren worten vertreten und entnemen wolln. Und ab der
zenten ein jar so vil nit ertrags, wollen wir den mangel erstaten, bis
an dem gelt, des uns über den zenten us dem handel verschriben. Wo
aber die widerlosung uff gemelte zeit nit gesche, das doch nit sein sal,
ader zu einiger zeit der zinse nit entricht und wir daran seumig be-
funden, dan solin unser gleubiger und Inhaber dis brifis macht und
gewalt habn, mid recht zu komern und ufPzuhalten, auch aller gebreuch-
lichn und rechtUchn wege unverdacht zu gebrauchn, wie gewonheit,
bis sie zu dank des heubtguts, zinses und Schadens bezalet und wol zu-
fridengestelt sein, und sol dise verschreibang die obgemelten unser
hendeler der seigerhutten zur Steynach für ire person, als die solich
schulden nit gemacht, nit binden, sundern uns, unser herschaft und
derselbn verwanten verhaften, es wer dan, das die geseltschafter die
bezalung inbehalten betten und von unserntwegen ane unser Verhin-
derung nit entricht betten. Und wir sollen und wollen auch zu us-
gang der zweier jare kein weiter Stundung suchen, sundern bie unsern
trauen, glaubn und waren worten die ablosung uörichtig tun und be-
zalen. Und verzihen uns hirin alles behelfs in gemein, als weren die
in sunderheit usgedruckt, des reichs ordenung, rechtens, gebrauchs ader
einiges forteils, der uns zu gutem und dem gleubiger zu schaden
komen macht, des bie unsern trauen und glaubn nit zu gebrauchen,
alle geferde und argelist hirin usgeslossen. Des alles zu urkund habn
wir unser ingesigel für uns und unser erbn gebruder und Untertanen
an disen brifp wissentlich tun hengen und mid unsern banden unter-
schriben. Donnerstags etc. 1551 5 post Jubilate.
Konzept van Michel Meyenburgs Hatid im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
hantlel, Paket 13, XX.
Auf der Bückseite : Dise copia ist also Niclaus Brommen geschickt sontag den
19.Julii 1551.
185. 1551 April 29. Leipzig.
Paulus Fetzer, der Arznei Doktor, und Antonius Letter, als Vormünder
der Erben Heinrich Scherls , femer Gregor Ulrich, Heinrich Scherl und
Herten Pfintxing quittieren über den ordnungsmäßigen ratenweisen
Empfang von 44862 fl 13 gr 9 \ und des Zinses zweier Jahre als
Anteil der Steinacher Gesellschaft an der Ablösungssumme der ehemaligen
Gesellschaft des Luderstädtischen Handels.
320 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Ausfertigung mii 5 aufgedrückten Papiersiegeln im Gewei'k. Archiv zu Eisleben,
Saigerliandel Paket 13, XVII.
Darauf die Notiz: Letzt quitancz Scherlens erbn über den letzten und alle
vorschinen termin anno domini 1551 uff Walpurgis.
186. 1551 August 24. Maosfeld. Die Grafen Gebhard,
Hans Georg und Hans Albreclit von Mansfeld an
die Arnstadtischen, Gräfenthalischen, Eisfeldischen
und Steinachischen Gesellschafter.
Wir mugen euch nicht unangezeigt lassen, das uns glaublichen
furkumbl, als sollen sich ettlich (durchgestrichen: die wolgebornen unsere
freuntlichen lieben oheim, schweger und gefattern die grafen von
Stolbergk) understanden haben, einen fahl in die gahrkupferzu
machen. Dagegen würden sie unserer habenden gerechtikeit nach Maß-
nahmen treffen. Ersuchen die Gesellschafter, gegen die Preisverschlechterung
zu wirken und durch eine hant, nach altem gebrauch, %u verkaufen.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XIX.
187. 1551 September 1. Mansfeld. Die Grafen Hans
Georg und Hans Albrecht von Mansfeld an die
Gräfenthalischen, Steinachischen, Arnstadtischen und
Eisfeldischen Gesellschafter zu Eisleben.
Ersuchen nochmals (wie schon am 29. August), ihnen 5000 Oold-
golden xu verschaffen.
Eeinkonzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Packet 26, XIX.
188. 1551 Oktober 5. Die Gesellschafter der Saiger-
hütte zu Steinach an die Grafen Hans Georg und
Hans Albrecht von Mansfeld.
Bitten, das Aufschmelzen des alten Vorrats zu veranlassen und ihnen
drei entzogene Feuer wiederzugeben. Das Herabsetzen der Kupferpreise
durch andere Gesellschaften und die den Steinachern daraus erwachsene
Schädigung. ^
No. 185-188. 1551. 321
Wolgebornen und edlen graven , euren genaden sey mit vleys zu-
irorn unser untertenig ganz willig dinst. Genedige herren, nachdem
3. g. genedigst gut wissen haben, wie oftmals wir us dringender not
t)ey e. g. untertenig angesucht und gebeten, uns genediglich behulflich
!u sein, domit wir unsern alten Vorrat uffschmelzen mochten, das auch
pon e. g. uns genedig zugesagt. Dieweil aber dasselbig verzogen und
tvir für den andern zuruckgesatzt und nichts weniger desselben jherlich
Liber funftusent gi-lden Schadens haben, so bitten wir untertenig, e. g.
geruhen uns lenger nicht uffzuhalten und genedig befurdern, damit
wir dasselb unser gut, das wir bezalt und verlegt, auch teglich so
grossen nachteil darvon haben, uffschmelzen mugen , darin genedig
ärzeigen ; das wollen wir untertenig vordienen. Auch genedigen herren,
5. g. haben wir verschiener zeit auch clagend bericht, das uns von
iinserm einen fünften teil und einem dritten teil in drey feuer abgezogen,
vvelichs uns nit wenig beschwerlich, auch unsern vorschreibungen ganz
zuwider und schedlich. Ist derwegen unser untertenig bitt, e. g. wollen
das genedig pillich einsehen haben, das wir des nachteils, so wir der-
lialb ahne unser verursachen und mit keiner pilligkeit erlitten, mögen
erstadt werden und hinfurder der feuer wieder restituirt und also der
verschriben feuer ergenzt werden , darin genedig auch erzeigen ; das
wollen wir untertenig vordinen. Zudem, genedigen herren, wissen e. g.
sich genedig zu berichten, das e. g. mit sunderlichem grossen ernst
vor der jungstvorschinen fastenmes, auch itzt vor der herbstmesse den
gesellschaftern geboten und ufferlegt, das wir alle mit einem gleichen
kauf alle kupfer us einer haut und keiner hoher oder weniger dan
der ander seine kupfer verkeufen solt und keiner vor dem andern,
auch keiner unwissend heimlich hinter den andern keinen fall machen
sollt, alles zu verhüten des Schadens, so dei herschaft, auch den kauf-
leuten daraus erfolgen wurden , das wir uns auch mit den andern und
alle gesellschafter zu halten vorpflicht und einer dem andern mit trauen
und glauben und mit hantgeben zugesagt; uff sollich zusage haben
wir gar keinen zweifei , das es gehalten , gehabt und daruff im alten
kauff unserer kupfer ein teil verkauft. Es haben inen aber unsere
kaufleute furbehalten , das sie in erfarung kommen , das etzlich mit
iren kupfern um ein stattlichs gefallen und vil neher dan zuvorn ver-
kauft heften. Derwegen , wo sie dasselbig wurden beweisen , wollten
sie uns die kupfer im alten kauf nicht, sundern denen gleich, die mit
dem kauf umb ein mergklichs gefallen weren, bezalen. Und so wir
uas dann , in ansehung e. g. ernstem verbot , auch selbst vorpflichter
zusage, keines fahls versehen , haben wir die andern anwesend der
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 21
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
zusage erinnert, und, was dem handel, wo es nit sollt gehalten werden,
erfolgen und sust einem idern zu schaden ghen wurd, bericht, und sie
alle uff irer zusage plieben. So sein wir doch von den ehrlichen kauf-
leuten, denen wir in der fastenmes unser kupfer im alten kauf verkauft,
darbei sie auch wol zufrieden, so fern es die andern auch tun wurden,
in itziger herbstmes umb ein stattlich summen geldes eruszugeben
ernstlich angelangt, mit bericht, das sie mit briffen und sigeln und
warer urkund des rats zu Acha beweisen konten, das etzlich ander ire
kupfer in der fastenmeß umb ein mergklichs viel neher geben hetten
und also mit dem kauf gefallen und neher geben, dan zuvor der ge-
brauch gewesen. Derhalben sollten wir ihnen das erstatten, das wir
dem alten kauf gemeß verkauft und wie die andern nicht gefallen
hetten; und im fahl das wir uns des wurden wegern, musten sie uns
mit recht in der meß (Wort ausgelassen?) und von ihren herrn recht-
messigk kundschaft inlegen, das sichs irem clagn gemeß halt. Nach-
dem wir nun us e. g. verbot, das wir gehalten haben, auch den andern
hendelern zum besten, uns der zusage gehalten und darus in merk-
lichen schaden kommen, auch der fall im kupfer so viel beschwerlicher
ervolgt, so ist unser untertenig bitt, e. g. wollen das genedig einsehen
haben, das uns unser schaden gegulten und erlegt werd. So seind die
kaufleute zu Acha erpottich, die [kunjtschaft, die ihnen mit recht magk
uffgelegt werden, darzutun. Und ist unser unterdenig bitt, e. g. wollen
uns in diesem und vorigen artikeln mit genediger hulf erscheinen.
Das wollen wir unterdenig und gern vordinen. Bitten auch darufi
genedig antwort. Gegeben zu Eysloben, montag nach Michelis anno 1551
e. g. u.
die gesellschaft der seigerhutten zu Steinach.
Außenadresse : Den wolgeborn und edlen hern Hans Georgn und hern Haus
Albrechten gebrudern grafen zu Mansfelt und edle hern zu Heldrungen unsern
genedigen lierren etc.
(Niehtausgefertigte) Reinschrift im Geicerh. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel,
PaJcet 13, XXIII.
Darauf die Notiz : Schult zu Hetstede.
189. 1551 Oktober 11.
Die Gesellschafter der Hütte Steinach nehmen von Jürge Hoffmann zu
Nürnberg für vorläufig 3 Jahre 2000 fl in ihren Handel auf und ver-
sprechen, diese Summe mit 10^ /q %u verzinsen.
No. 188-190. 1551.
Wir Hans Reinicken und Wilhelm ReifFensteins seliger erben und
wir andern gesellschafter des seigerhandels uö der seigerhutten zur
Steynach bekennen und tun kunt mid disera unsem uffn briff für uns,
unser erbn und nachkomen, das wir dem erbarn und namhaftigen
Jürgen HofFman zu Nuremberg unserm besunder gunstigen und guten
freunde zwevtusent gülden in moncz, ye funfzen baczen für ein gülden,
schultig worden sein, welich summa er zu und bie uns an obgemelter
werung gelegt, die wir furd in obgemelten unsern seigerhandel der
hutten Steynach unterbracht und ingenomen habn, darin sie von dato
an drie jare ligen und werben sollen. Und damid aller verdacht und
argwon abgesnitten , sollen und wollen wir ime us demselbn handel
hinfurder uff iglich hundert zehen gülden zu gewynn gebn und dieselbn
nach gewonheit des handeis nach gesehener rechnung uff Michaelis ader
uff das nau jare, wie andern, reichen und gebn. Und wan obberurte
drie jare verschinen, und so wir uns dan mid ime und er sich mid
uns weiter nicht vertragen, soll ein teil dem andern das ein virteil
jars vor dem Michelsmarct zu Leibzig desselbn jars uffkundigen; so
sal ime obgemelt heubtgelt mid dem gewin obgemelter werung zu us-
gang des nechsten Michaelis- ader Neuenjarsmarct durch uns, unser
erben und nachkomen erlegt, widergebn und bezalt werden, alles treu-
lich und ungeferde. Zu urkund habn wir ime dise verschreibung geben
mid unser iders pitschaft versigelt und eigener band unterschribn. Son-
tags, den 11. Octobris anno domini 1551.
Konzept im Geicerk. Archiv zu EisMmi, Saigerhandel, Paket 13, XXIV.
190. 1551 Oktober [Michaelismarkt]. Leipzig.
Die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld quittieren
über 13333 fl, die sie von Franz Straub und dessen Mitgesellscliaftern
empfangen haben und versprechen, statt des im Kupferkaufvertrage vom
13. Juni 1551 festgesetzten Zinsfußes von ö^q, 7° <, Zinsen zu zahlen
und die Summe Michaelis 1553 zurückzuerstatten.
Wyr Hans George und Hans Albrecht gebrudere graven und
hem zu Mansfeld und edle hern zu Heldrungen vor uns und von
wegen unserer mundige und unmündige gebruder, auch für alle unsere
erben und erbnehmen vor jdermennigklich bekennen und thun kunt:
cemnach die erbarn und namhaftigen Franz Straub und seine mitver-
wanten, zu Normbergk und Leyptzk burger, von wegen eines umb ein
c ritten teil eins ganzen fünften teils, so Heinrich Scherl selllger gehapt,
21*
324 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
mit uns beschlossen kupferkaufs Inhalts getzwifachter darüber ver-
Schreibung, des datum Artern, sonnabents nach Onoffry den dreizehenden
tagk des monats Junij dis gehinden einundfunfzigisten jars, uns drey-
zehentausent dreyhundert dreyunddreissigk gülden und sieben groschen
von Michaelis anno einundfunfzigk bis uff Michaelis anno dreyund-
funfzigk furstrecken und darleihen sollen und wollen, als haben wir
itztgemelte summa an eilftausent sechshundertsechsundsechtzigk gulden-
gröschen, solche zu vierundzwanzigk groschen gerechent und secht-
zehen groschen der chur- und fursten zu Sachsen etc. itzigs schrott
und korns, durch unsern rentmeister und lieben getreuen Bartel Wide-
raan von obgenanten geselschaftern baruber heut dato dis briefes zu-
gezalt eynnemen und entpfahen lassen. Sagen derhalben genanten
Strauben und seine mitverwanten der angezeigten summa hirmit quidt,
frey, ledigk und loß. Gereden und geloben darauf bey unsern waren
Worten, trawen und gutem glauben, itztgemelte summa der dreyzehen-
tausent dreyhundert dreyunddreissigk gülden und sieben groschen, ob-
wol in angezeigter kupferhandels verschreibunge die zu fünf pro cento
zu verzinsen verleibt, solche doch mit sieben ufs hundert, das ist mit
neunhundert dreyunddreissigk gülden und siben groschen munzs ob-
gemelter werunge Michelis des zweyundfunfzigisten und dergleichen
Michaelis des dreyundfunfzigisten jars verzinsen , auch die obgemelten
heuptsumma itztgedachts des dreyundfunfzigisten jarsmarkts zu Leyptzk
ane lengern verzugk, ausflucht. oder widderrede zu guttem danke wid-
derumb zalen und entrichten zu lassen, getreulich und ane alles ge-
ferde. Des zu gleublicher urkunt, stetter und vester haltunge haben
wir, obgenante graven, unsere angeborne secret auf dissen brief wissent-
lich drucken lassen und uns mit eigenen banden underschrieben.
Welchs gescheen und geben ist nach Christi unsers lieben hern und
seligmachers geburt im funfzehenhunderten und einundfunfzigisten jare
im Leyptzkischen Michelsmarkt.
BeinscJirift mit Korrekturen (ursprünglich zur Ausfertigung bestimmt gewesen,
wie die zwei wiederabgenommenen Papiersiegel, deren Spuren zu sehen sind, be-
weisen) im Geiverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 1, V.
Auj der Bückseite Begistraturvermei'k : Copei der 13 333 fl 7 gr und daruff
verzinsuDgk halber von baiden grafen m. g. h. dem Frantz Strauben und seinen
mitverwanten geben adj Michelsmargt a° 51*®" jars. Nicl. Magd(eburg].
No. 190-192. 1551. 325
191. 1551 0. D. Die Steinacher Gesellschafter [an die
Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld].
Kündigen den von der LuderstädiiseJien GeselUcliaft übernommenen
dritten Teil eims Fünfteils auf. (Die Kündigung wird jedoch nicht
übergeben.)
Wolgebornen und edlen graven genedigen hern, e. g. sey unser
untertenig ganez willig dinst mid allem vleis zuvorn. G. hern, nachdem
wir nun in das dritte jar einen dritten teil von einem fünften teil Hencz
Scherlens seliger seigerhandels gehabt, denselb mid grossen schulden
angenomen und zwey ganczer jare getriben und wol bedacht, denselbn
dritten teil mid gotes hulf und e. g. genediger Vergünstigung lenger zu
gebrauchn; wir hetten uns auch verhofft, es solt in ansehung der treg-
lichen jare mid der last des handeis gelindert worden sein, szo be-
finden wir doch im gründe, das der last teglich dermassen, ye lenger
ye beswerlicher, sich häuflet, das es swerlich in unserm vermögen sein
mocht, wo nit durch gottes hulf und e. g. genedig insehen ein anderung
und besserung bedacht, den handel nach usgang der drier jare genug-
sam, und wie es die notturft erfordert, zu verlegen. Und damid wir
uns des in der zeit ercleren, der verschreibung genug tuen und dem
andern dester besser fursein mögen, szo ist an e. g. unser untertenig
bitt, e. g. wolln das von uns genedig vermerken.
Konzept im Geicerk. Archiv zu Eislehen, SaigerJiandel, Paket 13, XVII.
Darauf die Notiz : Uffkuadigüng des drittenteils. Ist nit ubergebn. 51.
192. 1551 O.D.
Rückstände der Hüttenmeister Jakob Heidelberg, Bartel Drachstedt und
Alerande)- Drachstedts Erben bei der Steinacher Gesellschaft aus den
Jahren 1540—1551.
Jacob Heydelbergk, Barthel Dragstedt und AUexsander Dragstedts
erben sein schuldig gewest und geworden von anno 40 jar bis ufl
anno 1551 jar:
Erstlich anno 40 jar :
12393 11 15 gr 1 A Jacob Heidelbergk
12932 fl 1 gr — A Barthel Dragstedt
8629 fl 2 gr 5 A Sander Dragstedts erben.
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Anno 1541 jar:
13873 fl — gr — A J. Heidelbergk
12393 fl 5 gr 3 A B. Dragstedt
10776 fl — gr 8 A S. Dragstedts erben.
Anno 1542:
15590 fl 9 gr 3 A J. Heidelbergk
14860 fl 4 gr 6 A B. Dragstedt
12645 fl 8 gr 6 A S. Dragstedts erben.
Anno 1543 jar:
16331 fl 3 gr 2 A J. Heidelberg
16387 fl — gr 10 AB. Dragstedt
13769 fl 19 gr 6V2 A S. Dragstedts erben.
Anno 1544 jar:
16602 fl — gr 11 A J. Heidelberg
17250 fl 12 gr 91/2 A B. Dragstedt
14904 fl 5 gr 5V2 A Alexander Dragstedts erben.
Anno 1545 jar:
18506 fl 8 gr 5 A J. Heidelbergk
17377 fl 10 gr 4 A B. Dragstedt
15194 fl 3 gr 5 A Alexander Dragstetts erben.
Anno 1546 jar:
17523 fl 19 gr 10 A J. Heidelbergk
16646 fl 13 gr 4 A B. Dragstedt
13243 fl 5 gr 6 A Alexander Dragstedts erben.
Bis ufi 28 jenner in di geltzedel eingeschriben, so di kupper
alle abgezogen werden,
35572 fl Johann Albrecht ufi" Vs
7200 fl Michel Güzscher Vs
42772 fl
Aufzeichnung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XTX.
Aufschrift: Hüttenmeister Steinach.
No. 192-193. 1551—1552. 327
193. 1552 Januar 4. Mansfeld.
Der Mansfeldische Kanzler Melchior Nickel verschreibt der Mutter und
den Geschivistern von Moritz und Benedikt Wiedemann für eine auf
2 Jahre vorgestreckte Summe von 1500 fl seine Habe und darunter
3200 fl, die er im Gräfentalischen Handel liegen hat.
Ich Melcher Nickel, Mansfeldischer canzler, vor mich, meine erben
ind erbnehmen bekenne und tue kunt mit dissem meinem offenem
)rief vor idermenniglich, das mir die erberen Moritz und Benedict
^Viedeman meine freuntliche liebe schwegere im namen irer mutter
md geschwester auf mein bitlichs ansuchen fünf zehen hundert gülden,
e einundzwanzig groschen vor einen gülden gerechent, heut dato gut-
villig geliehen und vorgestrackt , die ich auch durch meinen brudern
Balthasar Nickel empfahen lassen. Sage sie derhalber solcher mir vor-
gestreckten funfzehenhundert gülden quidt, ledig und los, gerede und
gelobe hierauf vor mich, meine erben und erbnehmen bei meinen
rauen und waren werten, gemelter irer mutter und inen solche funf-
:ehenhundert gülden von dato in zweien jharen, wan man der wenigem
;ahl vierundfunfzig schreiben wirdet, zu irem dank und ane allen iren
[Osten und schaden widderumb erbarlich zu entrichten, ihnen auch
lolche summa jherlich mit acht gülden das hundert verzinsen. Und
lomit sie des allenthalben so viel dester baß versichert, so tue ich
hnen semptlich hirmit mein haus und hof, auch meinen garten und
lunst alle meine bewegliche und unbewegliche guter, sunderlich aber
lie dreitau sent und zweihundert gülden, so ich in der Greffentalischen
jeselschaft hauptguts ligen habe, d'er bestendigisten weis, maß und form,
ds solches zu rechte gescheen konte ader mochte, zum willigen under-
)fand verpfenden und einsetzen, dergestalt und also, da ich ausganges
1er zweier jhar mit erlegung der heuptsumma und zinse seumig wurde,
las sie alsdan gut fug, macht und recht haben sollen, ihnen sobald zu
)bbeschriebenen meinen haben und gutern, welche ihnen am gelegensten
iein werden, schleunig verhelfen zu lassen in aller massen, als betten
de solches mit allem dinglichem rechten erstanden und erlangt. Ver-
seihe mich auch hierauf alle freiheit und woltat der recht, die mir dis-
"als zu hülfe komen und gemelter meiner freuntlichen lieben schwegerin
ind iren kindern zu nachteil gereichen mocht; der keins sol noch wil
eil mich hirwidder gebrauchen, sundern solches alles stet, vest und un-
verbrüchlich halten. Des zu urkunt hab ich diesse verpflichtunge mit
eigener band geschrieben und mein gewonlich petzschaft hierunden
328 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
ufgedruckt. Gescheen zu Mansfeld, den 4. des monats Januari
anno etc. 52.
Abschrift im GeiverJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandcl, Paket 6, VIII.
Darunter: Ich Balthasar Nickel, burger zu Nurmberg, bekenne mi
disser meiner handschrift für mich, meine erben, das ich heut dato voi
den erbaren und weisen Moritzen und Benedict Wideman bede ge
bruder dreizehenhundert zwölf ein halben thaller von wegen meine
bruderen Melcher Nickels Mansfeldischen canzlers empfangen habe, sagi
derhalben meine gunstige hern und schwegere solcher 1312 V2 daler quil
ledig und los. Geben und gescheen in Leiptzigk, den 10. Jenner a° 52
Darunter: Diese zwei originall habe ich WolfF Fischer adj 11. Sep
tembris empfangen im 54 jar.
194. 1552 Januar 18. Mansfeld. Die Grafen Han!
Georg und Hans Albrecht von Mansfeld an dei
Stadtvogt zu Eisleben Christoph Moschauer.
Beschweren sich darüber, daß die Steinacher Gesellschaft hei dei
Zahlungen in Leipzig Zinsen von Graf Peter Ernst und den Feuerxin
in Abzug gebracht hätten.
Hans Jerge und Hans Albrecht
gebruder graven und herrn zu Mansfelt.
Erbar liber getreuer, wir werden von dem erbarn unserm rent
meister rad und libn getreuen Bartel Wideman bericht, das ire imi
eczlich gelt, welichs wir verschiner zeit umb geburlich pension voi
wegen unsers libn bruders grave Peter Ernstes etc. von den hende
lern uff uns genehmen, in icziger bezalung zu Leibzig, auch eczlichi
feuerzins abgekürzt und innebehalten habn sollet. Wan wir den bi
anher wider von den hendelern, nach euch solichs geldes halber uf
dise zeit belangt worden, auch die pension und Verzinsung zu gebur
lieh frist ider zeit ervolgt und einsteils heubtsumen albereit abgeleg
sein, gibt uns dis euer vor den andern unzeitigs furoehmen nit weni^
nachdenken, können es auch anders, dan ein vorsetzlich zunotigung
nit vermerken. Zudem heften wir uns nicht versehen, das ire
den feuerzins, in ansehung des, das wir jungst mid Micheln Meyen
bürg darus gered und verabschidet , das uns derselbig volgen soh
darinnen auch sust sich kein bendeler sich sperrig erzeigt, innebehaltei
No. 193-195. 1552.
und also dadurch unsern nachteil verursacht habn solt. Wir begereu
aber, ire wolt gemelten feuerzins sampt dem andern gelt un verhinder-
lich und ane wegerung vorgenantem unserm rentmeister Wideman
zustelln und volgen lassen, dan in verbleibung des konten wir anders
nit verstehn, dan das ire alleine derienig, so uns und unser bruder
gern in nachteil und beswerung füren und sich also zu uns notigen,
auch zu anderm, das wir susten über uberig ursach geben wolln.
Mochten wir euch, darnach zu richten, nit verhalten. Datum Mans-
felt, den 18. Januarii anno domini 1552.
Hans Jurge Hans Albrecht
graf zu Mansfelt etc. graf zu Mansfelt etc.
propria subscripsit propria subscripsit.
Adresse : Dem erbarn unserm libn getreuen Cristoff Moshauer stadt void
zu Eisleben.
Abschriß (von M. Meyenburgs Hand) im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
hanäel, Paket 13, XXIII.
195. 1552 Januar 20:27. Die Gesellschafter des
Steinacher Saigerhandels an die Grafen Hans Georg
und Hans Albrecht von Mansfeld.
Verantworten sich auf ein (unterm 18. 1.) von den Grafen an Moschauer
gerichtetes Schreiben: Dweil aber e. g. das gros gedrengnis unsers
handeis in diser unfridsamen zeit, da alle, sunderlich auch dis gewerb,
darnider ligen, vor äugen sehen und fast alle unser kopfer, so wir in
einem ganczn jar gemacht, zu uuserm grossen schaden unverkauft
ligen pUbn, alle unser vermögen in grosse schulden des alten und
nit weniger des neuen vorrads gewachsen und wir uns dan mit einem
geborgten gelt habn besweren müssen, welichs uns auch verschinen
Ostern widerzugebn verschribn ist, sein wir gedrungen, dasselb unsern
gleubigern zu entrichten und dem rentmeister zugeschribn, das es in
unserm vermögen nit sey, dasselb lenger stehen zu lassen; (nämlich
Graf Peter Ernsts Geld), sundern wir müssen us not dar uff bezalen,
welichs auch unsers erachtens den verschreibungen nit ungemeß.
Zudeme das wir kein feuer umb zins nit habn, auch nie keinen
unsers wissens verheischn und e. g. iungst untertenigen bestendigen
bericht getan, denen e. g. von uns genedig vermerkt, auch desselbn
daruff mid genaden erlassen, des wir uns untertänig bedankt Ab 4an
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
wol leczn erwenet, das wir denselbn dismahl noch gebn wolten, wiewol
wir dasselb für keinen ernst verstanden, so habn wir doch mid unter-
[t]enikeit darfur gebeten und ist auch genedig darbie gelassen, als wirs
nit anders wissen. Nachdem wir nun in disen Zeiten so hard gedrungen,
wollen wir uns nit verhoflen, das e. g. wir mid diesem zu einiger un-
genaden verursacht oder wider unser verschreibung gehandelt und
wollen hirmit bi der Wahrheit zeugen, das wir wider dis, nach auch
ander ubermessige anlagen, auch die Kein steinischen furstreckung dis-
mahl dergestalt nit erswinden können und den handel dermassen nit
können erhalten, es sey dan, das e. g. ander genedig insehen haben
weiden, wie wir dasselb jungst mid aller untertenickeit auch vermeldet.
Bitten daher nochmals, es darauf beruhen zu lassen, auch den Stadt-
vogt, der des handeis und unser diner und nit mer, dan er hat, usgeben
kan, nichts entgelten zu lassen.
Gebn den 20. Januarii anno domini 1552.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, PaJcet 13, XXIII.
Darauf die Notiz: Diser briff ist nit übergeben.
Jedoch ebenda ein fast wörtlich gleichlautendes Konzept, datiert den 26. Januar
1552, mit der Notiz: Ist übergeben zu Mansfeld an g. Hans Albrechten den
27. Januarii anno 1552.
Ebenda ferner Ausfertigung eines Schreibens des Grafen Hans Albrecht von
Mansfeld an die Steinacher Saigerhändler, d. d. Mansfeld, den 27. Januarii anno
etc. 52: Er habe ihr schreyben, den feurzins und ausgelyen geld belangende,
entpfangen. Sie hätten jedoch den Feuerzins sambt den andern nicht abgeschrieben
und seien deshalb verpflichtet, beides nunmehr zu erstatten. Als seind wir des
erbietens, was wir euch widerumb zu geben verpflicht sein sollen, das wir uns
unverweislich darauf erzeygen wollen.
196. 1552 Februar 1.
Die Steinacher Gesellschaft verkauft an Bonaventura Furtenbach zu
Nürnberg 1200 M in 4 Raten zu lieferndes Feinsilber Nürnberger
Gewichts für 11100 fl.
Wir nachbenanten , Michel Mayenburgk, burger zu Northausen,
und Cristoff Moshauer zu Eisleben, bekennen öffentlich mit disem
brief für uns, unser mitverwanten und geselschaftern des huttwerks
und seygerhandels zu Steinach, unser und derselben erbn, das wir
dem erbarn und vesten Bonaventura Furtenbach und seinen erben eins
aufrechten kaufs verkauft und zu kaufen geben haben zweihundert
No. 195-198. 1552. 331
mark feinsilber Nurmberger gewicht zu nachgemelten fristen zu libern,
darumb er uns also bar furgezalt und bezalt hat eylftausent einhundert
gülden an muntz, daran wir ihne hirmit quitt lossagen. Demnach
gereden und versprechen wir für uns, unser mitverwandten und gesel-
schaftern des seiger- und huttenhandels zu Steinach, unsern und der-
selben erben, gedachten Bonaventura Furtnbach odder seinen erbn
solch zweihundert mark feinsilbers ;Nurmberger gewichts gutlichen
zu libern und zu bezalen, wie hirnach volgt: Nemlichen auf den ersten
tag Augusti nechstdran dreihundert mark und auf den ersten monatstag
Novembris nechstdaruach volgend widder dreyhundert mark. Item auf
den ersten Februarii im dreyundfunfzigsten jare der minderzall auch
dreyhundert mark und dan den rest dreyhundert mark auf den ersten
tag Mail nechstkunftig funfzehenhundertdreyundfunfzigsten jars gut-
lichen zu libern und auf idesmal zu ider zeit Verfallenfrist gen Nurm-
berg zu ihrem sichern handen zu antwurten, an allen verzugk, ein-
und widderedt, auch genzlich one allen ihren kosten und schaden,
und des zu warer urkund so haben wir beide uns mit eigen handen
underschrieben und unser gewonlichs huttenhandelspitschier zu und
gedruckt darunter. Datum primo Februarii.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XXIV.
197. 1552 März 3. Mansfeld. Die Grafen Hans Georg
und Hans Albrecht von Mansfeld an die Gräfen-
thalischen, Steinachischen, Arnstädtischem, Eisfel-
dischen und Schwarzachischen Gesellschafter zu
Eisleben.
Ersuchen, ihnen zu ablegung etzlicher unserer beschwerung zu
Ostern 20 000 Goldgulden zu verschaffen und dem Rmtmeister Bartel
Wiedemann auszuhändigen.
Ausfertigrmg im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XIX.
198. 1552 März 29. Die Steinacher Gesellschafter an
Graf Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld.
Haben sich vergeblich bemüht, das von den Grafen geforderte Geld auf-
zubringen. Auseinandersetzling der Gesellschafter mit den Hüttenmeistern.
332 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Wolgebornen und edlen graven, genedige hern, e. g. sey mid vleis
ziivorn unser untertenig gancz willig dinst und bitten e, g. uff jungst
derselbn schreiben, eczlich tusent gülden in golt auf ostern zu erlegen
betreffend, untertenig wissen, dweil e. g. wir darin gern dinen weiten
und aber diser landart das golt nicht zu bekomen, habn wir uns durch
unser vleissig botschaft zu Frankfurd, Nuremberg und Erfurd und
durch unser einsteils selbst zu Leibzig darumb beviissen. Wir können
aber an keinem der ort nichts gewisses erlangen, das wir mid warheit
gern anders gesehen; die geferlichn krige aber machn iderman zu
handeln scheuch. Szo befinden wir auch, das disen hendeln so swind
zugeseczt, das nimant kopfer keufen ader frage darnach diser zeit habn
wil. Auch weme sie zu haus gleich angeboten ^ die clagen, das ire
gewerb erlegen, die arweiter in krig verlaufen und keine wäre zu ver-
treibn und also diser zeit im unwerden gehalten. Darus e. g. genedig
zu bedenken, wie e. g. wir das vor disem zu zweien mahlen angezeigt,
das wir den handi dermassen, wie bschen, es werden dan besser frid,
nit verlegen können ; und bitten untertenig, e. g. wolln mid uns diser
zeit gedult habn in dem, das uns nit möglich ist. — E. g. schreibn, die
huttenmeister betreffend, habn wir auch verlesen ; wollen uns verhoöen,
e. g. werden sich in denselbn Sachen kegen uns wie kegen die andern
erlichn kaufleut Hencz Scherlen und andere genedig verhalten und nun
in genaden verfugen, damid unser alter furrad auch uffgeschmelczt.
Was dan unsern verschrei bungen unverleczt gehandelt und wir des
mid einem reversal, wie uns zugesagt, versichert, wolln wir uns aller
pillickeit halten. Dan wir uns gar nit versehen, das sich die hutten-
meister über unsern trauen vleis so weitleuftig solten gemacht habn;
doch sein sie erbotig, was sich an vorrad nit erfind, uns zu bezalen,
wollen sie mid andern iren gutern volgen; das wir nit weiter, dan
andere erlich hendeler, und sofern das ane nachteil unser verschreib ung
gesehen kan, nachlassen. E. g. untertenig zu dinen, sein wir alzeit
willig. Gebn den 29. Marcii anno domini 1552.
e. g. untertenig
:'I '. , ; ■, geselschafter zur Steynach.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Etslä)en, Saigerhandel, Paket 13, XX TU.
Darauf die Notiz: Antwort uflf der herrn brif, darin sie 2000 fl golt ufif-
zubringen begeren.
No. 198-199. 1552.
199. 1552 März 31. Die Eisfelder Saigerhandelsgesell-
schafter an die Grafen Hans Georg und Hans
Albreclit von. Mansfeld.
Kündigen den im Jahre 1549 abgeschlossenen Kaufvertrag auf 1/2 fünften
Teil der Feuer auf.
Wolgeborne gnedige hern, eurn gnaden seind unser iindertenig
^villig dienst mit fleiß zuvor berait. Gnedig herrn, uns ist one allen
Zweifel, eurn gnaden sei in guter gnediger gedechtnus, welchermassen
sich eur g. für sich und ire gebrueder und junge vettern graf Philipsen
von Mansfeld seligen sone unsere gnedige herrn und wir für uns und
unsere mitverwandten umb den kauf aller kupfer und silber von wegen
eines halben fünften teils, als nemlich drei feur auf demMansfeldischen
und sibendhalb feur auf dem Eislebischen perge in e. g. grafschaft und
herschaft gelegen, uff drei jar lang verainigt haben, alles nach vermög
und Inhalt einer verschreibung, so derhalben unter e. g., auch unsern
furgedruckten petschirn am datum mitwoch in Pfingsten des verschinen
funfzehnhundertneunundvierzigsten jars ausgangen ist, welcher kauf
und verschreibung auf ostern des funfzehenhundert fimfzigsten jars an-
gangen und uff ostern des funfzehenhundert und dreiundfunfzigsten jars
sein endschaft erraichen wurdet; und dann in solcher verschreibung
verleibt ist, das e. g. uns oder wir eurn g. hinwider, do einem tail
ferner damit zu handien nit fuegsam sein wolte, solchen kauf und
handel ein jar lang vor ausgang der verschribnen dreier jar ab- und
aufschreiben mugen und sollen. Demnach und aus allerlai uns darzu
bewegenden Ursachen und geschwinder sorglicher leuft und anders
halben haben wir uns mit unsern mitverwandten entschlossen, uns
solcher Sachen weniger zu machen : und darumb tun e. g. wir in under-
tenigkeit zu wissen, das wir angezogens kaufs und handeis euier g.
halben fünften teils, nemlich der dreier feur uöm Mansfeldischen und
der sibendhalben feur auf dem Eislebischen perge, die wir e. g. hiemit
underteniglich aufgeschriben, uff ostern des funfzehenhundert und drei-
undfunfzigsten jars, zu der zeit sich dann die verschreibung endet, ab-
steen und solche e. g. widerumb anlassen wollen, mit denselben nach
e. g. gnedigem willen und gefallen auf erscheinung vorbestimbter zeit
furder haben zu handeln. Und ist unser undertenig bitten, e. g. wollen
solchs denselben von uns zuwider geschehen nit vermerken. Seind
auch des unzweifenlichen undertenigen verhoffens, uns soll und werde
das, so die verschreibung etlicher Widerlegung, auch rechnung halber
334 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
mit sich bringt, zu geburlicher verschribner zeit gnediglich gelaistet
werden und uns das, so uns zustendig ist, uff die zeit unserer ab-
dretung nachvolgen. Das haben e. g. wir in undertenigkeit unangezaigt
nit lassen wollen. Und seind yeder zeit zu e. g. gnädigen und gefelligen
gehorsamen diensten genaigt und willig. Datum undter mein Sigmunden
Pfintzings gewonlichem petschir verschlossen, darzu wir die andern
unten benannte und andere unsere mitgeselschafter ine erpeten haben,
am donerstag nach Letare, den XXXI tag des monats Martii anno LH
e. g. untertenige
Sigmund Pfintzing, Niclas Straub, Caspar Kambsperger und
Niclas Eßlinger sambt all unsern mitverwandten.
Außenadresse: Den wolgebornen herrn herrn Hans Georgen und herrn
Hans Albrechten grafen zu Mansfeld edlen herrn zu Heldrungen etc. unsern
gnedigen herrn.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJuindel, Paket 7, X.
200. 1552 April 22. Die Steinacher Gesellschafter an
die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von
Mansfeld.
Kündigen den von der Luderstädtischen Gesellschaft ühernommeyien
dritten Teil eines Fünfteils auf.
Wolgebornen und edlen graven genedigen hern, e. g. sey mid vleis
zuvorn unser untertenig ganczwillig dinst. G, hern, das e. g. uns us
genedigem willen den dritten teil Heincz Scherlens seliger handeis die
jare vergünstigt und verschribn, tun wir uns untertenig bedancken.
Und wiewol wir uns das verschinen 51 jare versehn, e. g. wurden den-
selbn teil wider von uns genedig gefordert habn, so habns doch e. g.
genedig pleibn lassen, das wir us untertenickeit auch beruhen lassen.
Nachdem wir aber den verleg der hendel so hoch und swind bfunden,
das es in unserm vermögen diser zeit nicht ist, dermassen zu volgen,
damid aber dennest der verleg künftig unsernthalb nicht gehindert,
szo wollen wir denselbn einen dritten teil hirmid untertenig uffgeschribn
habn, mit untertenickeit bitten, e. g. wollen uns desselbn genediglich
ablegen lassen. Und tun uns e. g. genedigen willens, damit erzeigt,
untertenig bedancken. Wir wollens auch mid unserm armen vermögen
No. 199-201. 1552. S35
zu yederzeit iintertenig verdinen, dan e. g. untertenige dinst zu er-
zeigen, sein wir allezeit willig. Gebn am 22. Aprilis anno domini 1552
e. g. untertenige
die geseltschafter zur Steynach.
Konzept im GeicerJc. Archiv zu Eisleben, SaigerJuindel, Paket 13, XVII.
201. 1552 Mai 30. Eisleben. Die Grafen Hans Georg
und Hans Albrecht von Mansfeld an die Gesell-
schafter der Hütte Steinach.
Bätere Vorwürfe Über das Ausbleiben der Zahlungen.
Hans Georg und Hans Albrecht gebruder
grafen und hern zu Mansfeld etc.
Unsern grus zuvor, erbare namhaften liebn getreuen und besondern.
Demnach ihr wisset, das euch zum oftermahl, was die anderthalben
gülden und zehentkupfer von einem Leipzigkischen ader Naumburgischen
markte zum andern ertragen, das ihr soliche in den itztgemelten vier
merkten ader halt ausgangs derselbtigen unserm rentmeister und lieben
getreuen Bartel Wydeman unseumlich zustellen und geben sollet etc.,
angezeigt und befohlen wurden ist, so befinden wir doch in anhorung
des itztgenanten in seinen rechnungen, das er in den jungstvorschienen,
als des neuenjahrs- und osterraarkts ader auch ausgangs derselbigen
bis uf diese stunde keinen pfenningk, auch nicht avnichen goltgulden,
darumb wir dann euch beneben den andern hendlern, etzliche summa
uns zu gefallen aufzubringen, vor den angezeigten beiden merkten
zeitlich genugk, und, das wir alsbalt zugk umb zugk annehmen und
von stund an zahlen wolten, haben schreiben lassen, von euch end-
pfangen hette. Was nun zu solicher ungehorsamen nichtzalung und
nichthaltungk euch vor den andern kaufleuten, die weder des wol-
gebornen grafen Peter Ernsts etc. unsers freuntlichen lieben bruders
aufgebrachten gelts, das doch von Frankfurter messen zu messen euch
verzinset und jedem der vier geselschaftern ihr heuptsumma abgelegt
wirt, oder des feurzins halber, solchen zu geben, sich geweygert, sondern
nur ihr derhalb euch widdersetzigk gemacht, euch alleine vorursacht,
des können wir uns nicht genugsam, dieweil ihr vor andern kaufleuten
nicht kleinen, sondern den grosten fortteil habt, verwundern. Was
386 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
uns nun euren thalben vor scheden und nachteil aus deme, das wir
uns uf eur gelt und golde die obgemelten raerkie vorlassen, unsere
anschlege darauf gemacht und gleubiger darauf vertröstet, erfolgt haben,
das sol mit der zeit in kein vergessen gestalt werden. Dan wir eure
vor andern unsern hendlern ungehorsame nichthaltungk änderst nicht,
dan das ihr die vielleicht dahin, das wir unsern gleubigern mit be-
zahlung nit zu halten, also umb unsere treu, ehr, glauben und alsdan
auch letzlich derwegen von land und leuten kommen und vertriben
werden selten , gericht vermerken und gedenken müssen. Deme ist
aber, dem almechtigen sey lob und dangk, durch gotlicher gnad Ver-
leihung und durch unserer getreuen und vleissigen diener sorgen und
vorsichtikeit bishero vorkommen wurden. Verhoffen auch, unser her-
gott werde hinfurt derhalb sein gnedigen willen, vor solichen anschlegen
uns und die unsern zu beschützen, sein gnad also erzeigen, das wir
eurer hülfe und forderung, unser treue, ehre, glauben, land und leute
zu erhalten, nicht bedürfen sollen, Dan wir itzt auch des, do ihr uns
schon vor Petri Pauli schiristkunf tigk , wie ihr euch dann zum teil
habt hören und vernehmen lassen, kein gelt geben wollet, dismals
doch mit ungediilt und bis zu anderer unserer besserer gelegenheit,
zufrieden sein müssen. Das weiten wir euch, darnach zu richten,
nicht unangezeigt lassen. Und seind euch in andere wege mit gnaden
geneigt. Datum Eisleben, montags nach Exaudi, den 30. Mail anno etc. 52.
Außenadresse : Den erbarn namhaftigen unsern lieben getreuen und besondern
den Steinachischeu geselschaftern und ihren factorn zu Eisleben sampt und
sonderlich.
Ausfertigung im Oewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerlmndel, Paket 13, XXIII.
Darauf die Notiz: Ein sehr ungenedig schrift.
202. 1552 Juni 15. Die Gesellschafter der Saiger-
hütte zu Steinacli an die Grafen Hans Georg und
Hans Albrecht von Mansfeld.
Rechtfertigen sich gegen die Vorwürfe der Grafen wegen der nicht
geleisteten Zahlungen.
Wolgeborne und edlen graven genedigen hern , e. g. sey unser
untertenig ganz willig dinst mit vleys zuvorn. Genedige herren, uff
e. g. an uns bescheen schreyben, das in der summa dahin schleust,
als selten e. g. von uns die IV2 A, auch bezalung der zehentkupfer,
No. 201— 202. 1552.
zins und änderst fursetzlich für den andern kaufleuten furgehalten
werden, in den weg mit unserm nichthalten auf die anschlege zu ge-
denken, e. g. umb ehr, treu, glauben, land und leute, und das e. g.
darvon vertrieben werden solten, zu bringen etc., das alles haben wir
semptlich und mit betrübtem gemute aus der schritt vorstanden. Und
dieweil unser ehr nottorft erfordert, uns desselben mit warheit, und
das e, g. unrecht bericht sein, zu entschuldigen, so ist unser untertenig
bitt, e. g. wollen diesen nachvolgenden bericht genedig anhören:
Nachdem unser vorfahren seliger und wir nach ihnen nun lange
jliare mit gottes hülfe in e. g. herschaft, ane rume, uffrichtig ane jeman-
des schaden gehandelt und, was wir e. g. und sunst einem ledern zu
tun schuldig, nach vormugen unser briff und sigel treulich bezalt und
denselben unsern handel über gewonlich raas fast mit zweimalhundert-
tausend gülden und darüber beweislich bis auf diesen tagk redlich vor-
leget und e. g. unsers verhoffens ahn der anderthalben gülden uff jdern
centner kupfers, auch ahn den zehentkupfern nicht über 2444 fl 9 gr.
3 A aus unsern briffen und sigeln schuldig blieben, können wir nicht
bedenken, das wir mit geringen schuld, als wir schuldig, und kegen
der grossen summen, die man uns schuldigk, das schwind und betrau-
lich schreiben solten vordint ader veruhrsacht haben, viel weniger wollten
wir, das e. g. umb solliches geringen usstandes willen umb treu, ehre,
glauben , land und leut kommen sollten. Dann ab wir jhe so viel us
ciaft unser vorschreibung schuldig weren, so haben wir doch darüber
unser leiung uff iders teil nichts weniger zu dem vorlag auch getan.
Nun haben wir e. g. wol vor einem halben jhare und lenger mit
scihriften und muntlich bericht, woe die krigisch unruhe lenger weren
und die hendel also erligen sollten , das wir dan nicht wüsten, unser
hendel dermassen wie bisher zu vorlegen und des bestendig, doch
leider böse Ursachen angezeigkt. des uff unser schreiben und bericht
antwort gescheen gezogen.
Und dieweil e. g. gut wissen, das wir e. g. bergkwergk in hundert-
tausent barer gülden bei den alten huttenmeistern verlegt, desselben
Vorrats in viel jharen nit einen pfennig genossen und doch also jherlich
das heuptgeld hoher dan in 6000 fl verzinsen und jherlich haben schaden
leiden müssen und noch teglich, des wir uns doch lenger dan vor
ll't jharen an e. g. und derselben christlichen hochloblicher vorfaren
mit schmerzen beclaget, aber doch alles in keinen weg bringen mugen.
Zudem haben wir nach der bestellung der alten huttenmeister
weiter vorleget, und ist dieselbige summa auch nicht viel weniger dan
die erst, dem meren teil feirens geldes, in verleg gestigen.
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 23
338 Urkupdenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Und ob wir woll unser ordentlich handel und heuptgeld verschafft,
so ist doch kein jhar vorschienen, wir seint mit dem verlegk in viel
tausent gülden jherlich gestigen und jherlich etlich tausent gülden mehr
vorlegt, dann wir haben an kupfer entpfangen mögen.
Zudem ist aus den krigen der handel dermassen gefallen, das wir
nun in zweyen jähren mit nutz nicht allein nichtes haben verkeufen
können , sondern auch das niemandes gewisses dasselb hat auf borg
annehmen wollen. Und ligt uns also unser dryfaltig heuptgut und ein
grosmechtig anzal an garkupfern in grossem wagknus und gefare ahne
einigen nutz vor unserm äugen. Nichtes weniger ist mit den einlegen,
geerbet inlagen und unser gleubiger uff ihre bezahlung auf uns fast
schwind gevolget.
So wir dann in diesem grossen last stecken, können wir wenig
forteils für den andern spuren. Dann wir für allen andern gesell-
schaftern, wangleich derselben hendel etzlich zusammengeschlagen, den
grosten uns dieser zeit unnutzen feirenden verrat, auch jherlich den
grossen ubermessigisten schaden auf viel tausend gülden erleiden müssen.
Nun können wir unsern schaden niemants, dan e. g. alleine als
unser g. h., unter denen wir handeln, clagen umb billich hulf und
einsehens, ehre wir alle in verterben kommen, clagen; zudem das wir
uffs neu hoch und schwind verlegt und dennest bis uff diesen tagk
nicht über 116 centner kupfers entpfangen \md doch vil tausent gülden
einlagen geben haben. Ab wir nun e. g. und den handel mit vorleg
furdern kunnen, da mehr dan viel hunderttausend gülden in der asehen
ligen und feiren, das werden e. g. genedig bedenken.
Ab wir dan auch das bescheen schreyben unter diser last vor-
dienet, wollen wir got und e. g. nun richten lassen. Das gelt uffzu-
bringen, haben wir am 29. Martii entschuldiget und 2731 tl 15 gr
3A in golt erlegt und sunst anweisung getan und für das ander, das
wir nicht schuldig und nit vormugen, untertenig gebeten. Und bitten
untertenig, e. g. wollen uns mit dem unerfintlichen angeben derer,
die unsern ungelimpf so schwind suchen, nicht beschweren lassen,
unsere genedige herren sein und die ungenad, die wir jhe nicht vor-
schuldet, fallen lassen. Dan wir wissen jhe nicht, das wir bis uff dato
mehr schuldigk sein sollten dann 2444 fl. Und so uns unser grosse
not zu diesem bericht und clage tut dringen, bitten wir underthenig,
e. g. wollen das, so e. g. als wol und furnemlich als uns anlanget,
genedigk bedenken, in ungenad nicht vormerken. Das wollen wir under-
thenig vordienen. Gegeben an 15. Junii anno 1552. I
Mundum im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XXIII.
No. 202-203. 1552.
203. 1552 Juli 1. Eisleben. Die Grafen Hans Georg
und Hans Albrecht von Mansfeld an die Steinadler
Gesellschafter.
Ersuchen sie um eine Summe Geldes zur Auslösung des von Jost
Hacke gefangen genommenen Grafen Hugo von Mansfeld.
Hans George und Hans Albrecht gebrudere
grafen und herren zu Mansfelt etc.
Unsern grus zavorn, erbare vorsichtige liebe getreue. Nachdeme
wir befunden, das ungeachtet alle unser gleich rechtmessig, jha über-
flüssig erbitten, so wir gegen chur- und fursten, auch dem vorsamleten
krigsvolke der Magdeburgischen belegerunge unsers mutwilligen feindes
Jost Hackens halber getan und darinne die sache nit allein uff ir chur-
und f. g. zu recht, darzu wir Jobst Hacken selbst vorlegen wollen,
sondern zu gutlicher billicher vorgleichunge, entlicher hinlegunge und
letzlich zu mechtigem erkentnus gestalt bishero nicht hat wollen be-
wogen , wir dabey gehandhabt, noch von Hacken angenommen werden,
sondern das er in trost erlangtes schütz, hulf und furderunge jhe
lenger jhe heftiger nach uns, unsern underthanen, eigenen leib, hab
und gutern und entlich der ganzen herschaft höchsten schaden und
nachteil trachtet. Wie wir dann über das auch sunderlich vormerken,
da gedachter unser freuntlicher lieber vetter graf Hugo zwischen hir
und den 22. Julii seines gefenknus nicht gelost wurde, das Jobst Hacke
s. l. nicht allein in fahr aller seiner herschaft, sondern auch umb leib
und leben und also zu unwiderbringlicher erledigung fuhren mochte,
so haben wir nach gestalt und gelegenheit itziger leufte, und damit
simderlich das unschuldige blut nicht umb geldes willen vorlassen und
auf die fleischbank geopfert, uns mit Hacken, wiewol mit höchster be-
schwerunge, in vortragshandlunge einlassen müssen. Wann uns aber
die summa des bewilligten Vortrags, welche sich gleich wol etwas hoch
und in die sechzehentausent gülden erstreckt, alsobald zu erlegen un-
niugüch, seint wir geursacht, euch hierinne zu ersuchen, mit gnedigem
bogeren, ir wollet uns zu hülfe gemelts gefangenen grafen, was ir vor-
nioget, gutwilügk vorstrecken oder sunst bej andern, wie wir nicht
Z'A/eifeln, ir wol tun könt, uff unser uncosten gnugsame vorsicherunge
U'id geburlichem Interesse uff ein jhar oder zwey, wie man das erhalten
kann, uff bringen und uns soichs, wo nicht bey kegenwertigem , doch
bi3y furderlichei eigener botschaft, wes wir uns zu vorlassen, vor-
340 Urkunden buch zur Geschichte des Manafeldischen Saigerhandels.
stendigen. Wollet euch in deme gutwillig erzeigen. Das seint wir in
gnaden und allem guten zu erkennen geneigt. Datum Eisleben, den
1 . Julii anno etc. 52.
Außenadresse: Den erbarn vorsichtigen unsern gunstigen lieben getreuen der
Steinachischen gesellschaft semptlichen und sonderlichen.
Ausfertigung im Geiverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XXIIl.
204. 0. D. [1552 Juli]. Rochius Huffner an Christoph
Moshauer.
Mahnt wegen der rückständigen Zahlungen der Steinacher QesellscJmfter.
Spricht den Verdacht aus, daß die Gesellschafter dem Grafen Albrecht
von Mansfeld Geld geliehen haben.
Die wolgebornen und edlen m. g. h. graf Hans Georg und graf Hans
Albrecbt etc. haben mir befohlen, gegenwertige abrechnung e. w. zu
uberantwurten und darneben anzuzeigen, nachdem ire g. der Stey-
nachischen geselschaftern zum jüngsten geschrieben, Sachen halb, der sie
sich zu berichten wüsten, und aber denselbigen bishero keine folge be-
schehen, das es ire g. bey demselbigen schreiben nachmals berueheii
und derwegen zum uberfluß die erinnerung tun ließen, das die gesel-
schafter darauf wolten bedacht sein, damit der übrige rest, als der in
der ubergebinnen rechnung dar zu befinden, nemblich 7249 fi 2 gr
10 \ (welche dan e. w. jungst verschienen Petri Pauli zuerlegen zu-
gesagt 1) zwuschen hier und Michaelis irer g. rentmeister Bartel Wyde-
man gewisHch und one weitern behelf und ausfluchte vor foll abzalt
und ihm mitler w^eile, ob er von solichem rest etwas zur notturft be-
huefen wurde, gefolgt werde, in ansehung, das dannochst die andern
geselschafter, als Buchner, Straub und Wolkenstein, sich niemals in
bezalung der zehentkupfer und anderthalben gülden sperrig gemacht,
sundern die zu ider zeit in iren g, furstehenden noten unweigerlicii
bezalt und geliefert heften. Derwegen ire g. zum höchsten befrembdete,
das sich allein dise geselschafter 2) (wiewol ire g. schier niemants dan
e. w. in vordacht dieses gesuchten Verzugs faßen musten) widderig er-
zeigte, wie auch ire g. vermerkt, das sie in ihren vorfallenden sachen
^) Meyenhurgs BandhemerTcimg : Moshauer sol zugesagt habn, ist nit ge-
stendig.
*) Meyenbwrgs jRandbemerktmg : ist nit also.
No. 203-205. 1552. 341
ie und alwegen durch den burgerraeister Michel Meyenburgk mehr
gefordert dan gehindert und sich nachmals zu ihm vorsehen wolten,
das er solichs vor sein person zu tun geneigt were.
Und als ire g. innerhalb acht tagen zu erledigung ires vettern
grat Hugen 5000 thaler erlegen, die dan uf Michaelis widder gefallen,
musten, und aber nichtzalung halber obberurts rests iren g. schaden
und nachteil erwachsen wolte, were zu bedenken, das iren g. ungelegen
sein wolt, denen uf sich ruehen zu lassen. So sey auch iren g. zu-
dem un vorborgen, das sich etzlich dieser geselschafter mit vorstreckung
geldes gegen grafen Albrechten eingelassen, do doch dagegen iren g.
dasjenige, das ire g. zu foddern wol befugt, ufgehalten. Und sey da-
rauf irer g. entlichen wille, uf dieser meynung zu beharren. Welchs
ich also e. w. uf empfangenen befehlich wolgedachter m. g. h. nit solt
unvormeldet lassen etc.
Abschrift mit Glossen Meyenburgs im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
liamlel, Paket 13, XXIIl.
205, 1552 Juli 28. Michel Meyenburg an Graf Hans
Georg von Mansfeld.
Verantwortet sich für seine Person und auch nawrns der Steinacher
Gesellschafter wegen der angeblich rückständigen Zahhotgen.
Wolgeborner und edler grave genediger her, euern g. sey mein
untertenig gancz willig dinst mid allem vleis zuvorn. Genediger her,
e. g. schreibn und des rentmeisters rechnung had mir Moshauer iczunder
zugeschickt, welichs ich kegen den andern rechnungen so eilend nicht
hab ersehen können. Als ich aber jungst zu Eisleben gewest, bin ich
vom stadvoid bericht und hab es selbst in buchern gesehen und ge-
rechent, das dismahls der handel nit mer dan 2444 fl 9 gr 3 A des
gelts, das wir zu geben vorschribn und schultig waren, verpflichtet.
Und weis nicht anders, es sey dasmal, ehr ich us Eisleben geritten,
aber doch nun erlegt worden. Nun sein die zeit und hendel bees und
dos übrigen usgeben \-il, das ich keinen andern bericht hab, dan das
diser handel dermassen nit volgen ader ertragen kan. Und kan wol
abnehmen, das e. g. denken mochten , als ab ichs hindert und e. g. nit
gern dinen woit mid dem, so vom handel gefurdert wurden. Das ist
vorwar mein meinug gar nicht, wan es nicht vorhanden were, sundern
\^o es in den vorigen wegen stund, so wolt ich mid gotes hulf alles
II
342 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
gelt, so zu erledigung des jungen m. g. hern von noten, den meiern
teile alleine uffbracht, auch die andern furstreckung wol erseczt habn.
Nun aber befinde ich am besten, was diese Sachen für ein ende nehmen
müssen und wil umb gelts willen, das man nicht had, keine ungenade
ufi" mich nehmen. Der stadvoid bericht mich, so befinde ichs vor
äugen in den rechnungen, das es der handel nicht had ader vermag;
es steckt alles in schulden und wurden dis handeis geselschaftern sich
vor vi! swererm nachteil zu erreten. Und ehr ich in verdacht sein wolt,
dafür muß ich tun, wie ich kan, und so vil mir möglich von ine trachten,
und wil sie halt nach der erne kegen Eisleben bschreibn, alle rechnug
bsichtigen, und so man in disen ferien der huttenmeister halb nichts
had tun können, so sal dan des handeis halb und desselben notturft
weiter antwort gesehen. Und vor war, genediger her, es had nicht die
meynug, das e. g. eczwas eyniger andern ursach dan Unvermögens ufF-
geczogen; doch was wir verschribn sein, das habn wir erlich bezalt.
Und bitt e. g. mid untertenickeit, e. g. wollen disen siechten einfeltigen
bericht von mir genedig annehmen, mein g. her sein. Das wil ich
untertenig verdinen. Gebn dornstags nach Jacobi anno domini 1552
e. g. u.
Michel Meyenburg.
Außenadresse: Dem wolgeborn und edlen hern Hans Jürgen graven und
hern zu Mansfelt edlen hern zu Heldrungen meinem genedigen hern.
(Nicht ausgefertigtes) Mtmdum im Gewerk. Archiv zu Eislehen, SaigeHuitidel,
Paket 13, XXIII.
206. 1552 August 21. Die Steinacher Gesellschafter
an die Grafen Hans Georg und Hans Albreclit
von Mansfeld.
Die für Graf Peter Ernsts Schuld und wegen des Feusrxinses von
ihnen abgezogenen Summen zu fordern, seien die Grafen nicht berechtigt.
Beständen diese darauf, so würde es der Handel schwerlich tragen können.
Wolgebornen und edlen graven genedigen hern, unser untertenig
gancz willig dinst sey e. g. mid vleis zuvorn. G. h., e. g. habn uns
furhalten lassen, uns vernehmen zu lassen, ab wir den angeforderten
feuerzins und das gelt zu des wolgeporn u. g. hern graf Peter Ernsts etc.
notturft wider erlegen wolten ader nit, daruff zeigen wir mid unter-
tenickeit an, das wir uns mid allem, das e. g. wir zu gebn us unser
No. 205-207. 1552. 348
Verpflichtung schultig, niemals verzoglich gemacht und vii ehre vor
den andern dan ernacher, wie uns Rochius unpillich zugeschribn, gebn
habn. Nachdem wir uns aber zu dem andern von des handeis wegen
nit verpflicht, auch zum handel nicht gehöret, wie wir nit anders wissen,
und das wirs diser zeit nit vermögen, vilmals bericht. Wo aber e. g.
uff der Forderung ye beruhen und wir es dan uff Michaelis us dem
handel habn und entraten vermögen, sal es unsernthalb e.g. zu unter-
tenickeit nit mangeln. Weil wir aber so gar wenig kopfers entpfahen,
das wir nit wissen können, wie es umer zugeht, wo sichs in midier
zeit Stadiich nit bessert, so wurden wir nit alleine an dem, sundern
auch an den inlagen gehindert. Dan wir wussen in disen leuften nit
1 centner zu verkeufen. Darus e.g. us hohem verstand unser und des
handeis vermögen, und was uns unmöglich, leichtlich und mid gnaden
«ist und wolt bedenken. E. g. untertenig zu dinen, sein wir willig.
Gebn 21. Augusti anno 52.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Packet 13, XXIII.
207. 1552 Oktober 9. Leipzig.
Die Stemaeher Gesellsehaft leiht von Gotthard König und Müverwandten
bis zur nächsten Frankfurter Fastenmesse 19 085 fl 12 ß.
Wir, Hans Reynigken und Wilhelm Reyfensteins seliger erben, und
wir, Michel Meyenburgk zu Xorthausen und Cristoff Moshauer zu Eis-
leben und geselschafter des seigerhandels zur Steinach, für uns und
alle unsere erben bekennen und tun kunt, das wir dem erbarn und
furnehmen Gothart Kunigk und mitvorwante rechter redlicher schuld
schuldig sein neunzehentausentfunfundachtzig gülden zwelf Schilling,
den gülden zu funfzehen patzen, die wir par zugezalt empfangen haben
und furter in unser handel wissentlich gebraucht, gereden und geloben
bei unsern ehrn, trauen und guten glauben, berurte suma, als 19085 fl
12 ß zu 15 patzen, auf schirstkunftig Frankfurter fastenraeß zu Frank-
furt, das im wol genügen sol, mit gottes hülfe zu bezaUen. Wo wir
aber seumig, das doch nit sein sol, was dann gedachter Gothart Kunig
möglichen schaden derhalb leiden mocht oder wurd, den wollen wir
ime mitsampt dem heuptgeld genzlich erlegen und mit bezallen. Und
sol ime des zu rechtem underpfande unser ganzer seigerhandel hirmit
vorpfendet und eingesetzt sein. Alles treulich und uugeverlich. Zu
Urkunde haben wir, Michel Meyenburg und Chiistoff Moshauer, unser
ider sein pitzschir neben des handeis signet tun drugken und mit eygen
I
344 Urkundenbuch zur Geschichte des Mausfeldischen Saigerhandels.
banden iinderschrieben. Geschehen zu Leipzk im Michelimargkt, den
neunten tag Octobris im tausentfunfhundert zweyundfunfzigsten jar.
Ausfertigung (von Moskauers Hand) im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
handel, Paket 13, XXIV.
1. Siegel und Unterschrift Meyenhurgs. Siegel: (römische Gemme?) Münner-
kopf im Profd mit Vollbart und langem Haupthaar, nach links geioendet.
2. Handelssignet: \j^
3. Siegel und Unterschrift Moskauers.
(Kassierte) Ausfertigung im Getverk. Archiv zu Eisleben, Saigerkandcl, Paket 13,
XXIV.
Darauf die Notiz: Gotthart Kunigen und Jacob Grieben belangend. Und
von 31. Meyenhurgs Hand: 19000 fl Godhard Konig 1553 gelost.
208. 1552 Oktober 17. Mansfeld. Die Grafen Geb-
hard, Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld
an ihre Räte, Rentmeister und lieben Getreuen
Wolf Buchner, Stadtvogt, Christoph Moshauer,
Jheronymus Wolkenstein, Bartel Wiedemann und
Johann Meyenburg zu Eisleben.
Ein jeder solle seinen rest von den angelegten einlagen zu Mans-
feld bis folgenden Donnerstag bezahlen, damit der kohlhandel im brauch
und ubunge mochte erhalten werden, denn die kolen in den heihen
zu nachteil unser aller verbrennen, auch die fhuerleute aus mangelung
der zalung nicht fharen wollen.
Ausfertigung im Gewerk. Arckiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XXIII.
209. 1552 Oktober 21. Heldrungen. Graf Hans Georg
von Mansfeld an die Gesellschafter der Hütte
Steinach.
Fordert Einlagen zum Verlag des Berg- und Kohlenhandels.
Hans George grave und herre zu Mansfeld etc.
Unsern grus zuvorn, erbarn lieben getreuen und besondern. Wir
stellen in keinen zweifei, ihr werdet in kurtz verschienen tagen von
unsern reten bericht empfangen haben, wie es in den bergk- und
No. 207-209. 1552. 845
kohlhandeln auf beiden beiden zu Mansfeld und Eisleben itzt gelegen
und geschaffen, nemblich das wir neben den wolgebornen unseren
freuntlichen lieben vettern und brueder allen unsern hendelern zu
gnaden und guetem etzliche gebeude beider berge ein zeit lang, bis
sich die beschwerliche leufte zu anderung und besserunge schicken
mochten, auch mit unserm schaden und nachteil stilstehen zu lassen,
verordnunge getan , auch gemeint und uns genzlich versehen , ihr
wurdet sollichs, und was euch selbst hieran gelegen, bedacht und die
verlege, wes ihr vor negstverschienen Leipziger markt an einlagen
schuldig gewesen und seintdem zu notturft des bergk- und kohlhandels
angelegt worden, damit die andern unabgeschafften gebeude auf beiden
bergen, welche ahne Untergang des bergwergs nicht stehen bleiben
können, sondern erhalten werden müssen, beschafft und entricht haben.
Wir befinden aber aus bericht unserer diener und factorn zu Mansfeld
und Eisleben, das die alten einlagen von allen nicht gefallen und die
neuen einlagen von euch noch unbezalt, und das auch derwegen
mangel zu einkeufung der futterunge auf dem berge und kunsten
vorfalle, also das in wenig tagen, wo darein nicht vorsehunge geschehe,
gar kein futter zu erhaltunge der kunst pferde verbanden sein werde.
Solte nun das getreidich, weil das itziger zeit am besten zu bekommen
und in zimlichem kauf ist und hernachmals teuerer dan itzt eingekauft
werden muste, darzu die pferde auf den kunsten aus mangelung des
futters schaden nemen, das wasser in den kunstschechten aufgehen
und die schifferschechte ertrinken, bettet ihr zu erachten, was mergk-
licher unwiederbringlicher schaden und nachteil hieraus alleine erfolgen
wolt, über das, das etzliche schifferhauer, weil ein lange zeit hero kein
lonzeit gehalten, ihr arbeit vor unserem bergkvoigt und in der ge-
wergkschaft ungeveherlich vor dreien tagen aufgesagt, mit der anzeigung,
das ihnen ihre hespeler von dem berge und schechten, weil sie das
brot zu keufen nicht betten, entlaufen und darüber nicht bleiben konten.
Darneben wer nicht der geringste mangel in den kolhendeln, alles der-
wegen, das die verlege nicht geschehe und geld mangelte, derhalben
nicht allein etzliche holzhern ihr stamgeld aussenstunde, sondern auch
die furleute mit ihrem furlohn zu enthaltunge ihrer geschir und pferde,
die nuemher versehet und zu fahren stadtlich angefangen, nicht bezalt
oder verlegt werden konten und derwegen gegen dem winter aus-
spannen und zu fahren underlassen wurden. Was nun euch selbst,
wan es hieran mangeln und die kolen von wegen des fuerlohns nach-
bleiben selten, uns und euch derhalben vor nachteil erwachsen und
volgen wolle, habt ihr, als die, die dieser handel gelegenheit wissen,
346 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
bei euch leichtlich zu schliessen. Begeren derwegen genediglichen,
ihr wollet uns, wes ihr alter und neuer einlagen schuldig, sonder
weitern verzugk oder einichen behelf forderlichen tun lassen, auch
forder beide berge, was die notturft derselbigen erfordern wirt und
nicht umbgangen werden kan (in dem wir dan zu ieder zeit vleissig
und billich ansehen tun lassen wollen, das ihr über das, so nicht ver-
mieden werden mag, nicht beschwert werden solt) verlegen; in deme
ihr unser herschaft und euer selbst wolfart und gedeien bedenken
werdet und, wes ihr verschrieben, nachsetzen. Solt es aber hierueber
und alle genedige erinnerunge und wolmeinunge nicht geschehen, uns,
unsern vettern und bruedem und sonderlich den bergkwergk schaden
entstehen, hettet ihr zu erachten, das wir sollichen schaden nicht tragen,
sondern bei denen, aus derer verlassung und ursachunge der herge-
flossen, suchen wurden. Welchs wir euch, denen wir mit gnaden und
guetem geneigt, nicht verhalten wollen. Datum Heldrungen, den
21. Octobris anno etc. 52.
Außenadresse: Den erbarn unseren lieben getreuen und besondern den
geselschaftern der hutten zu Steinach.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJmndel, Paket 13, XXIII.
210. 1552 November 4. Mansfeld. Der Kentmeister
Bartel Wiedemann an den Stadtvogt zu Eisleben
Christoph Moshauer.
Neue Mahnung, die aus dem Jahre 1551 rücJcständige Summe (9500 fl)
und den Feuerxins xu xahlen.
Mein freuntlich und gantz willige dinst allezeit zuvor, erbar nam-
hafter und weiser herr stadtvoigt, freuntlicher lieber gefatter. Demnach
ir wist, das ir den wolgebornen und edlen hern hern Hans Georgen
und Hans Albrecht gebrudern graven und hern zu Mansfeld etc. meinen
gnedigen hern über zehendehalbtausent gülden mitsampt dem feurzins
des einundfunfzigsten jhars schuldigk, nun wil ich euch nicht bergen,
das die personen, welcher vorpflichtunge ich euch zu Leypzigk ge-
weiset, schon, wie ich besorgt und euch angezeigt, wolgedachten graven
meinen gnedigen hern zu grossem nachteil, hon und spott in leistunge,
wie ich euch dan, wils gott, in unserm zusammenkommen weisen will,
eingemanet worden seind. über das werden ire gnaden von andern
derselbigen gleubiger auch hart bedrangt, do zu besorgen, das ein-
No. 209-212. 1552—1553. 347
mammge der bürgen auch volgen werde; so hapt ihr zu bedenken,
was in itzigen krigsleuften m. g. hern täglich vor tapfere grosse unkost
aufgehet, darzuo man dan eueres restes bedurftigk. Darumb so wil
ich vor mein person euch hirmit abermals freuntlich erinnert und ge-
beten haben, das ir mit obgemeltem gelde zum allerfurderlichsten und
unseumlich euch gefasset machen, solchs mir geben und wolgedachte
graven m. g. h. und euch selbs nicht in weiteren Unglauben bringen
und in scheden einfuhren wolt. Daran werdt ir sonder zweifei iren
gnaden gutten gefallen erzeigen. So bin ichs vor mein person freunt-
lich zu vordienen ganz willigk. Datum Mansfelt, freitags nach Omnium
sanctorum, den 4. Novembris anno etc. 52.
Barthel Wideman.
Außenadresse: Dem erbarn namhaflen und weben Christoff Moshauern stadt-
voygt zu Eislebeu meinem freuntlichen lieben gefattern.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 13, XX TU.
211. 1552 Dezember 22. Mansfeld. Die Grafen Hans
Georg und Hans Albrecht von Mansfeld an die
Gesellschafter der Saigerhütte Steinach.
Hätten sich lULch so viel Schreiben und Unierhandlungen nichts anders
vorsehen kunnen, dan das ir mit euerem nachstendigen vorlege und
den itzigen neuen einlagen euch soltet vor den heiligen tagen also
gefast gemacht, darmit euernthalben .... nicht vorterb und sched-
licher nachteil ervolget wehre . . . Und do ir uns und die herschaft über
solche aufgerichte vorschreibungen und vortrege in nachteil fuhren
wurdet, hettet ihr zu erachten, was und wie weit dieselbigen vorschrei-
bungen, dieweil die von euch selbst überschritten, uns binden mochten . . .
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandsl, Paket 13, XXIII.
212. 1553 März 7. Die Gesellschafter der Hütte Steinach
an die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von
Mansfeld.
Schlagen es ab, den Grafen 4000 Gulden zu leihen.
Wolgebornen und edlen graven, euern genaden sey mid vleis zu-
vorn unser untertenig und wUlig dinst. G. hern, von e. g. habn wir
348 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
iczunder ein schreiben entpfangen, darin e. g. begeren, das e. g. wir
uff den ostermarct viertausent gülden uffbringen und furstrecken
wolten etc. E. g, bitten wir daruff untertenig zu vernemen, das wir
zu allem, das uns möglich und e. g. zu gutem gereichn mag, gancz
willig sein. Nachdem wir aber in den iczigen und verschinen krigs-
entporungen in unserm handel geldes halber grosse not erliden, wie
e. g. des alles us manchfaltiger unser clage und bericht vernomen
habn und noch in 'grosten engsten zu bezalung der inlagen unser uff-
genomen Wechsel, ia versaczten trauen und glaubn verhaft sein und
nichts libers, dan zu erledigung unser zusage und bezalung unser
schulden gern ein stadlich summa geldes uff Verzinsung uffnemen
wolten, des wir uns auch bie allen unsern freunden und bekanten zum
höchsten bevlissen, so habn wir doch mid so grosser muhe nichts be-
komen ader uffbringen können, unangesehen, ab uns daran unser ehr,
leib und gut gelegen were. Zudem das wir in langer zeit wenig
kopfers entpfangen habn (durchgestrichen: in lenger dan drien monaten
nit über ein hundert zentner kopfers entpfangen). So habn e. g. auch
gud wissen, das wir us gedrengter not den einen dritten teil unsers
handeis wider unsern willen habn verlassen und uffsagen müssen, das
sust in keinen weg gesehen wer, wo wir betten zu gelt komen konen.
Us disen Ursachen, und das die swinden leuft und entporung nach
kein uffhoren habn, wissen wir garnicht zu vertrösten, das uns möglich
sein" wurde, wider in unsern selbst eigen, nach in e. g. Sachen vil ader
wenig uffzubringen und können e. g. daruff zu garnichts vertrösten. Es
ist uns auch nicht möglich. Derwegen können sich e. g., solich gelt zu
erborgen, uff uns nicht verlassen. Dan wir habn mid unserm grossen
schaden so vil befunden, das es uns unmöglich ist, und sein der hoff-
nung, das e. g. uns des, das in unserm vermögen nit ist, nit verdenken.
Was uns aber zu erlangen und uffzubringen möglich, des habn wir
uns nie besweret und haben e. g. uff derselbn bschen schreibn das nit
wissen zu verhalten, sein e. g. unsers Vermögens zu dinen willig. Gebn
den 7. Marcii anno domini 1553.
e. g. u.
geseltschafter zur Steinach.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 13, XXIII.
No. 212—214. 1553. 349
213. 1553 März 21. Mansfeld. Die Grafen Hans Georg
und Hans Albrecht von Mansfeld an den Stadtvogt
zu Eisleben Christoph Moshauer.
Fordert ihn auf, Verlag zu leisteti.
Hans George und Hans Albrecht gebruder
grafen und iiern zu Mansfelt etc.
ünsern grus zuvorn, erbar lieber getreuer. Wir zweifeln nicht, ir
wisset euch zu erinnern, das vorschiner weil wir vorordenung getan,
das die Lorischen geholz und kolwerk zu aufschmelzung der hutte-
meister alten Vorrats sollen gebraucht werden, sunderlich auch, das wir
den fünften teil, davon ir einen dritten teil itzt habt, zu genoden be-
fülen, das diselben hutteraeister, in solchen fünften teil gehorigk, erstlich
aufschmelzen, ihre kupfer antworten und euch des ausstehenden vorlegs,
den euer geselschaft etwas lang zu nachteil entberen, bezalt mochten
werden. Uns werden aber bericht das ihr euch mit euerm anteil des
vorlegs, der doch allein zu kohlen, knechtlon und flos gebraucht, schwer
machen sollet. Dieweil aber die zeit itzt vorhanden, das die kohlen in
hegen anstehen, die furleut vorlegt und bestalt müssen werden, auch
albereit Basca Ringken solchen seinen vorradt, daran ihr neben andern
einen merglichen vorlegk aussenstehen habt, itzt zu schmelzen auferlegt
und bevohlen worden, so begehren wir gnedigklich, ihr wollet Nicla
Thylen, der hirinne bevehlich hat, auf sein ansuchen den vorlegk, damit
die kohlenmeister und furleut dadurch gehindert, ane verzugk tun und
in mangel, das uns und euch kein nachteil einfuhren, in ansehunge,
das euch in allewege mehr kupfers, dan der vorleg laufen kau, geant-
wortet, auch dardurch euere schulden, damit euch die huttemeister
vorhaft, geringert und bezalt werden ....
Ausseyiadresse : Dem erbarn unserem lieben getreuen Cliristof Moshauer stad-
Vüigt zu Eisleben. In abwesen Jobst Peuder zu erbrechen.
Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJuimlel, Paket 13, XXIII.
Darauf die Notiz (von Mosliauers Hand): hiruff ist zalt laut meinen rech-
nung und wir kein k.
214. 1553 März 27. Frankfurt a. M.
Die Gesellschafter des Steinadler Saigerhandels nehmen Claus Bromm
aus Frankfurt mit einer Einlage von 'HO 000 fl in ihren Handel auf
und schliessen mit ihm auf 6 Jahre einen Gesellschaftsvertrag ah.
SSO Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Wir, Hansen Keinicken zu Mansfeld und Wilhelm Reiifensteyns
zu Stolberg, beyder seliger gedechtnus, erben, geselschafter des seyger-
handels uff der seygerhutten zur Steynach, und wir andern mitgesel-
schafter desselbigen handeis bekennen und tun kund mit disem unserm
offnen briff vor uns und unsere erben, das wir aus verwandniß und
besunderm freuntlichen willen den erbarn und weisen Claus Bromen
des rats zu Franckfurt am Meyn, unsern freuntlichen lieben schwager,
zu uns in gemelten unsern seigerhandel zu einem mitgeselschafter uff-
und angenommen, und hat er, Claus Brom, daruff alsbald uff heut dato
in der Frankfurter fastenmeß anno 1553 an parem gelt erlegt dreissig-
tausent gülden an grober muntz, funfzehen patzen oder sechtzig kreuzer
vor ein gülden gerechent, die wir bar zugezelt durch den erbarn und
weysen Cristoff Moshauer, stadtvogkt zu Eisleben, unserm freuntlichen
lieben schwager, entpfangen, inen auch derselben hiemit quidt, ledig
und loß sagen und zu uns in denselbigen handel gelegt, dieselbigen
neben allen unsern hauptguttern als ein recht bestendig handelshauptgut,
wie des handeis gebrauch und herkummen ist, zu gewinst und vorlust
redlich und ehrlich zu gebrauchen. Und wo in künftigen zeiten be-
funden wurdt, das des hauptgelts im handel zu viel sein wurd, das
man dasselbig alles nit brauchen kund, und man rettig wurdt, eins tejls
aus dem handel zu nemen, so sol dasselbig von allen geselschaftern zu-
gleich noch anzal eines idern hauptguts eintrechtig geschehen. Wurdt
man auch zu einer idern jarrechnung befinden, das der handel des jar
zu schaden (do gott vor sey) gangen wer, so sol ein ider pro rato seins
hauptguts sein anteyl erlegen und noch der rechnung in zweyen monatten
erfüllen. Und sol also alles hauptgelt und alles ander gelt ein gleicli
unzerteilt hauptgut sein, zu rechtem und gleichem gewinn und verlust,
wie es gott schickt, sein und stehn, was einen in disem handel anlangt,
so auch den andern betrefien und als gleich geselschafter einer vor den
andern stehn, einem iden zu seiner hauptsummen. Wan man auch
noch gebrauch des handeis jerlich rechnung halten wil, das sollen wir
im, Claus Bromen, darbey zu sein, etlich monat darvor anzeygen, doch
das alles vermittelst eydespflichten verschwigen gehalten werd. Und
was der almechtige gott ierlich Überschuß und winnung verleyhen
wurd, das sol noch gebrauch des handeis uff die hauptgutter gleich
ausgeteylt und im zu Franckfurt in der herbstmeß anno 1554 zum
erstenmal und forter alle jar gereicht werden, domit sich Brom grosser
gefahr halben über land nitt alwegen wagen dörff. Wan auch sechs
]ar verschinen, sol ein ider geselschafter macht haben, sein hauptgut
in der sechsten rechnung uffeukundigen , das im vor sein teyl in der
No. 214^215. 1553. 851
fastenmeß a° 1559 zu Franckfurt an parem gelt wider sol geben werden,
wie im handel gebreuchlich und recht ist. Und sol Claus Brom alles
des teylhaftig seyn, in auch mitbegreifen, was die gemein geselschaft
verschreybung, die wir von unsern genedigon herren zu Mansfeld etc.
haben, inhelt in worten und verstand, inmassen es dorin mit worten
ausgedruckt wer, alles treulich und ungeferlich. Zu urkund hab ich,
Cristofi Moshauer, disen brijff mit eignen banden geschriben, auch
anstatt und von wegen obgemelter Hansen Reinicken und Wilhelm
Reiffensteyns seliger erben und mitgeselschafter des seygerhandels zur
Steynach meiner freuntlichen lieben schweger mein eigen petzschir
neben des handeis petzschir wissentlich uff disen brieff aufgedruckt. Ge-
schehen zu Frankfurt am Meyn auf montag noch Palmarum anno 1553.
Abschriß (von der Hand Claus Bromms) im Gewerh. Archiv zu Eisleben, Saiger-
handel, Paket 13, XXI V.
216. 1553 März 27. Frankfurt a. M.
Die Gesellschaft der Hütte Steinach einigt sich mit dem neu eintretenden
Claus Bromm über die von diesem in den Handel einzuzahlende Einlage
von 30000 fl; lOOOOfl sollen durch eine ausstehende Forderung Bromms
an die Grafen von Stolberg gedeckt und für iveitere 10000 fl, die Bromm
sich Juxt leilien müssen, sollen ihm jährlich 500 ß zur Verzinsung bei-
gesteuert werden. Die dritten 10 000 fl werden, glatt eingezahlt.
Ich Cristoff Moshauer, stadtvogkt zu Eisleben, anstatt und von wegen
Hansen Reynicken und Wilhelm Reiffensteins seliger erben und gesel-
schafter des seygerhandels der hutten Steynach meiner freuntlichen
lieben schweger bekenne und tu kund mit dieser meiner eignen hand-
schrift, das ich mich von wegen der geselschafter mit dem erbarn Claus
Bromen des rats zu Franckfurt am Meyn meinem freuntlichen lieben
Schwager, den wir aus verwandtnus und besunderm freuntlichen willen
mit dreissigtausent gülden, die er alsbald par erlegt hat, laut der ver-
schreybung, zu uns in unsern seygerhandel zu einem mitgeselschafter
angenummen haben, uff heut dato uff nachvolgende puncten, one welche
er sich nitt einlassen wollen, vorglichen und vereynigt hab:
Erstlich, nachdem im und Ulrichen Rauschern die wolgeborne grafen
und hern zu Stolberg etc. uff künftigen ostermargkt zu Leipzigk an
hauptgut und Zinsen von dreyen jaren ungeferlich vierzehentausent
gülden zu erlegen schuldig werden sein, so hat er mit dem hern hern
Wolffen Haller etc. so vil gehandelt, das er mir hie in Frankfurt par
852 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
zalt hat gemelte fl 14000, die sol ich im iczt zu Leipzig widerzaleri.
An solcher summa sol ich von ßromen wegen im handei behalten
jiehentausent gülden und der uberigen 4000 gülden halben mit Ulrich
Rauschern zufriden werden. Die grafen von Stolberg erlegen nun das
gelt oder erlegens nit, so sol Brom oder Rauscher derwegen kein
weiter sorg oder Unkosten tragen, sunder her Michel Meyenburgk, mein
Schwager, als dem die grafen mit sundern gnaden wol geneigt, sol
neben mir die Sachen dohin helfen befurdern, domit treu und glauben
erhalten und sie weiters einmanens oder nachraysens geuberigt seyen,
wie ich inen das hiemit versprochen wil haben. Befindt sich in. der
rechnung, das das hauptgut und winnung im Stolbergischen handei
mehr getragen hat, sol es inen zum besten kummen. Hat es weniger
getragen, so sollen sie die fl 14000 erfüllen.
Zum andern , dieweyl Brom uff beschwerliche zins zehentausent
gülden uff unsern bepfelh ufigenummen, davor er sich hart verschreyben
müssen und ierlich das hundert mit zehen gülden fünf jar uacheyn-
ander verzinsen muß, so sol und wil ich im alle und ide Franckfurter
herbst- und fastenmeß besundern fünfhundert gülden erlegen, darvon
er die zins verrichten mog, nemlich fl 500 uö Nativitatis Mariae in
neghstkunftiger herbstmeß und fl 500 ih volgender fastenmeß uff Pal-
marum anno 1554, und die fünf jar also fortan, doch mit dem besundern
geneigten willen, nochdem er die zehentausent gülden auch zu uns in
handei gelegt, wo sie mehr tragen wurden, so sol der Überschuß im
zum besten kummen; trugen sie weniger, so sollen doch nichts desto
weniger alle meß die fl 500 die fünf jar zalt und entricht werden. Und
mag er, Brom, mitler zeit sich noch seiner gelegenheit umbtun, ob
er diese fl 10000 uff geringere zins mögt uffbringen. Wo er das nit
tun kund, so sollen wir im noch ausgang der fünf jar in der fasten-
mest 1558 von seinem hauptgut aus dem handei, wo ers begern ward,
zu erhaltung seines glaubens zehentausent gülden on alle Verhinderung
und wegerung herauszugeben hiemit verpflicht und verbunden seyn.
Zum dritten so sol er, Brom, ierlichs zu der iarrechnung zu rechter
zeit beschriben werden und sollen im sein nutzung aus dem handei
zu Franckfurt entricht werden, nemlich zum ersten mal in der herbst-
meß anno 1554 und also fortan, domit er sich unsicherheyt halben nit
über land wagen dorf.
Und letzlich, nochdem er, Brom, dise fastenmeß mir auch an parem
gelt erlegt hat zehentausent gülden, das also die fl 30000 par zalt sein,
so sol uff heut dato sein gelt an hauptgut in handei gelegt und an-
genummen seyn. Zu mehrer Versicherung und urkund hab ich, Cristoft
No.2lS-äl6. 1&5S. S58
Moshauer, mein eigen pitschir neben der geselschaft pitschir uff disen
briff wissentlich aufgedruckt, uff montag noch Falmarum a"^ 1553 in
Frankfurt.
Abschrift (von der Hand Claus Bromms) im Gewerl: Archiv zu Eisleben, Saiger-
handel, Paket 13, XXIV.
216. 1553 März 28. Hütte Steinach. Merten Tunthdorf
an den Bürgermeister der Stadt Nordhausen Michael
Meyenburg.
Meldet ihm, daß er 3059 Ztr. Kupfer nach Frankfurt gesandt habe.
ScJiatzung der Hütte Eisfeld durch den Bürgermeister und Kastner zu
Koburg. Auch die Hütte Steinach soll geschätzt icerden. Die Diener auf
der Hütte. Streifereien des Markgrafen von (Kulmhach).
Mein willigk dinst zuvoran, erbahr weiser und namhaftiger gunstiger
lieber herre. Ir wolt bericht sein, das ich, got hab lob, alle die jahr-
kupfer, so alhier vorhanden gewest, uf der echs und auch uff Bambergk
hinwegk nach Frankfurt vorordent hab und auf dem wasser durch 2
schiffmenner allein nach Frankfurt gesandt und in 3059 centner. Und
ich hab nicht 1 centner an gahrkupfer alhier behalten. Und ich bin
zu Bambergk gewest, darmit ich die schiöleute hinwegk mit dem kupfer
pracht habe. Dann vill krigsrustunge dohe ligt und noch teglich imer
melir zuzeucht. Weiter wolt ir auch bericht sein, das der alt churfurst
sein rethe zum teil sampt dem castner und burgermeister zu Coburgk
uf die hüten Eisfeld gesandt, also doselbst allen voradt zu schätzen
und anzuschlahen , welchs nun gescheen , des ich alles ein abschrift in
geheim und mir heimlich vortrauet bekomen habe, wie ir hierein-
gesohlossen befinden werdt. Und hernach ist der castner und burger-
meister zu Coburgk auch alher uf die hutten gesandt worden und mir
muQdiich angezeigt, das sie des bevelch haben, auch allen voradt alhier
anzuschlahen und verschätzt werden von silber, rauch- und jahrkupfer,
die hutten, was sie cost, und wieviU hauptgut im handel. Darauf hab
ich im anzeigt, das uf dismall ich nicht 1 lot silber, noch rauch- oder
jahikupfer kein centuer alhier hett, das auch also wahr gewest und
ich in sulchs selber allenthalben habe selber sehen lassen und ich in
anzeigt habe, das ich in die hüten und anders schätzen sold, wehr mir
und sulchem und andern unbewust. Ich wolt aber sulchs mein hern
der geselschafter anzeigen, und was ich alsdann vor beschidt erlanget,
wolt ich in mit dem ersten wider anzeigen. Und was nun euer
CJeschichtsq.d.Pr.S. Bd XXXXVII. 23
S54 Ürkundenbuch zur öeschichte des Mansfeldlschen Saigerhandels.
gelegenheit, wolt ir mich mit dem ersten berichten, dann sie sulcl
palt wissen wollen. Und der abschrift, wie hiereingeschlossen, hab i(
dem Moßhauer auch zu nach Frankfurt gesandt. Und ich vorhoff, d
kupfer von Pambergk in 4 tagen alle zu Frankfurt sein werden, ür
was ich vor gesellen und Schreiber alhier hab, so hab ich Yalten Schiffe
decker und ein jungen von Salveld, sunst keinen. Dictus uf (!) diem
ist sieder Weihnachten zu Coburgk krangkt gelegen und noch, i
gahr lam, kan nichs zugreifen. Darmit sampt die euern in gotes gnac
des almechtigen bevohlen. Der marggraff streufft nach imer und
mehr uf Cranach, Lichtenfeltz und alles, was Pambergisch ist, wiewoh
sulche alle besetzt. Doch will er erst mit gewalt daran an. Cranac
ligt 2 meill von hinen. Datum hüten Steinach, 28. Marci im 53'**'' js
Merten Tunthdorff.
Außenadresse: Dem erbern weisen und namhaftigen herrn Michael Meye
burgii burgermeistern der Stadt Mordhausen meinem lieben hern.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Faket 14, XXV
217. 1553 April 23. [Sonntag Jubilate.] Weimar.
Herzog Johann Friedrich der Aeliere zu Sachsen verleiht den Graft
Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld und deren Mitgesellscha
tern die Schmelzhütte bei Eisfeld auf sechs Jahr gegen einen jäh
liehen Hüttenzins von 200 rhein. fl und 200 fl Waldmiete und die Ve
pflichtung, die Hälfte aller Silber (jede kölnische oder erfurtische Mai
für 10 fl) abzuliefern. Die Gesellschaft ist von aller Beschwerung befrei
der Landsteuer.
Abschrift im St.-A. Weimar Beg. T. föl. 472 BB 2 Nr. 4.
Dieselbe V er Schreibung scheint auch über die Hütte Steinach erteilt zu sei
218. 1553 September 16. Frankfurt a. M.
Die Steinacher Gesellschaft verkauft an Linhard und Edmund Düppel
gießer in Antwerpen u. Aachen 9000 Ztr. ratenweise zu lieferndes Kupfe
pro Zentner für 8 fl 3 ort (zu 16 Batzen).
Zu wissen sey allermeniglich, das uff dato diß briffs zwischen de
ernhaften achtparn und weisen Cristoff Moshauern , stadtvoigt zu Eii
Jeben, und Clausen Bromen, burgern zu Franckfurt, als vor sich selbi
Ko^l6-2l8. 1&5S. S6S
und von wegen irer mitverwanten des seigerhandels uff der hutten
an der Steynach eins, Linhartten und Eraunden Duppengissern von
Anttorö und Ach, auch derselbigen mitverwandten andersteils ein rechter
redlicher aufrichtiger verkauf und kauf abgeredt, bewilligt und ange-
nummen ist, also das gedachte Cristoff Moshauer und Claus Brom vor
sich und von wegen ihrer mitverwandten verkauft und zu kaufen geben
gemelten Lenharten und Emunden Duppengissern sampt derselbigen
mitverwandten neuntausend centner kupfers, iden centner umb acht
gülden und drei ort zu sechtzehen patzen, hie in Frankfurt zu
liffern und dargegen die bezalung zu entpfangen, inraassen wie her-
nach volgt: Nemlich sollen und wollen gedachte Moshauer und Brom
in namen, wie itzt gehört, benantem Linharten und Emunden sampt
iren mitverwandten dise herbstmeß par liffern tausent centuer und dan
hie zwischen und des heiligen apostels sanct Andreas tag fünfhundert
centner kupfers. Dargegen sol und wil vorgedacher Lenhart Duppen-
gisser auch itzt also par auf iztbenante bayde summa der 1500 centner
kupfers zehentausend gülden, zu 15 patzen, und zu nechstkunftiger Frank-
furter fastenmeß des 54. jars der minder zal den rest an solchen bayden
summen kupfers, nemlich viertausend gülden, auch zu 15 patzen, bezalen
und entrichten. Ferner sollen und wollen Cristoff Moschauer und Claus
Brom in namen, wie anfangs vermeldt wurd, uff die itztgedachte nechst-
kunftige fastenmeß abermals par liffern tausent centner und uöJoannis
nechst darnach fünfhundert centner ; daran sol und wil Lenhart Duppen-
gisser auch in namen, wie vorsteht, zu itztgemelter nechster fasten meß
fünfhundert centner alsbald par, den gülden zu 16 patzen, und die
uberigen tausent centner uff nechst daruff volgende herbstmeß dessel-
bigen 54 ° jars, auch zu 16 patzen, bezalen und entrichten. Desgleichen
sollen und wollen Moshauer und Brom in namen, wie vorsteht,
Lenharten und seinen mitverwandten in derselbigen herbstmeß des 54 "^
jars abermals par liffern tausent centner und uff Andreae nechst darnoch
fünfhundert centner kupfer; des sol und wil er, Duppengisser, in namen
vorgeschriben uff berurte herbstmeß alsbald fünfhundert centuer par
und die uberigen tausent centner uff die fastenmeß nechst darnach im
fjö ° jar, den gülden zu 16 patzen, bezalen. Mehr sollen und wollen
vilgemelte Moshauer und Brom in derselbigen fastenmeß abermals
par liffern tausent centner und uff Joannis nechstvolgend fünfhundert
centner und dargegen Lenhart alsbald in derselbigen fastenmeß 500
centner par bezalen und in der nechstvolgenden herbstmeß des 55 ""
;ars die übrigen tausent centner, auch zu 16 patzen. Noch sollen und
; wollen Moshauer und Brom in itztgemelter herbstmeß tausent centner
S56 tJrkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
par und uff Andreae darnach 500 centner lifFern; doran sol Duppen-
gisser in derselbigen herbstmeß 500 centner par und die uberigen
1000 centner in der fastenmeß des 56 " jars, den gülden zu 16 patzen^
bezalen. Letzlich sollen und wollen Cristoff Moshauer und Claus Brom
in der fastenmeß des 56 " jars tausent centner par und uff Joannis
nechstvolgend 500 centner kupfers liffern; doran sol Lenhart Duppen-
gisser in derselbigen fastenmeß 500 centner par und die uberigen 1000
centner in der herbstmeß des 56 "^ jars bezalen , alles in wert und der
werung zu 16 patzen, wie vermeldet ist, also das in siben Frankfurter
herbst- und fastenmessen von diser itzigen herbstmeß an zu rechnen
noch einander die 900 centner kupfers von den verkaufern volkommen-
lich geliffert und von dem keufer und mitverwandten bezalt werden
sollen. Sunderlich ist auch dabey an aydtsstadt bewilligt und von
bayden taylen zugesagt worden, solchen kaut und verkauf heimlich
und verborgen zu halten, auch niemands zu eröffnen, dan denjenigen,
denen solches zu wissen von notten, alles bei gutem glauben und
treuen redlich, uffrichtig und on alle argelist und gefärdt. Des zu
urkund haben wir bayde, Cristoff Moshauer und Lenhart Duppengiesser,
diser briff zwen gleichlautent mit unsern eignen banden underschriben,
auch mit unsern gewonlichen pettschaften bekreftiget, derer idem einer
zugestelt ist. Geschehen zu Frankfurt am Meyn in der herbstmeß ufi
den 16. Septembris anno 1553.
Lenhart Doppenghießer meyn eygen handschrift
vor mich und von wegen meiner mitverwandten.
Abschriften (von Claus Bromms Hand) im Oewerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
handel, Paket 13, XXIV.
219, 1553 Dezember 30. Graf Hans Georg von Mans-
feld an den Stadtvogt zu Eisleben Christoph Mos-
hauer.
Verschiebung des Saigerhandelstages %u Eislehen. Die Zusammensetxung.
Hans George grave und herre zue Mansfeldt etc.
Unsern grus und geneigten willen zuvorn, erbar lieber getreuer.
Woran sichs gestossen, das die seigerhandelung itzt zu Eisleben nicht
zu entlicher abrede geloffen und derhalben dieselbe ufl künftigen margkt
vorschoben , das haben wir von unserm canzler , auch aus des hern
. burgermeisters zu Northausen und Greger Ulrichs zu Leipzig schreiben,
No. 218-220. 1553-1554. 35?
sanderlich auch, was die summa, so wir euch zu tun, betrifft, not-
turftiglich vornohmen und wollen, wils got, der handelunge des seiger-
handels warten und uns zu euch und euren mitvorwanten vorsehen,
dieselben, euch selbst mit zum besten, ane unsern nachteil treulich
befordern und die zu ende fuhren helfen werdet. Sovil aber die schulden
anlangt, haben wir euch durch gemelten unseren canzlern anzeigen
lassen, was muhe und vleis wir hierinne angewant. Und wiewohl
wir uns nochmals vorsehen, durch unsere jungst abgefertigte potschaft,
so heut abents wider ankohmen, etwas gewiß zu erlangen, so befinden
wir doch, das es jhar nicht sein können. Derhalben nochmals unser
gnedigs begehren, uns zu gnedigem gefallen und euch selbst zum besten
die wege uff unsern Unkosten zu suchen, domit dasjenige, so kunftigs
margkts erlegt werden sol, ausgerichtet und wir mit euch derselben
zeit ungeengstiget bleiben mochten. Was darauf gehet, wollen wir
tragen und euch sampt eueren vorwauten disfals schadlos halten. Do
auch die zusameusetzunge beider hendel ihren vortgangk nicht erreichen
solt, als wir doch nicht hoffen, euch auch sampt euren vorwanten lieber
dan andere bei uns haben weiten, so stehen uns andere wege für, dar-
durch wir vorhoffen, kunftigk ostern, wes euch die zeit betagt, ane
weitern uffzugk solt zufriden gesteh werden. Seint euch mit gnaden
geneigt. Datum den 30. Decembris anno 53.
Außenadresse: Dem erbarn unserm lieben getreuen Christoflf Moshauem
stadtvoigt zu Eisleben.
Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XXIII.
220. 1554 Januar 1. Mansfeld. Die Grafea Hans
Georg und Hans Albrecht von Mansfeld an den
Rat zu Nürnberg.
Intervention der Grafen für die Steinacher Gesellschaft wegen der Be-
schlagnahmung von 175 Zentner Kupfer durch den Rat zu Nürnberg
infolge der Flucht des ehemaligen Steinacher Faktors daselbst Hans Keller.
Unsern grus und geneigten willen zuvorn, erbare und weise
günstige lieben. Wir seint von dem erbarn unserm stadtvoigt zu Eis-
leben und lieben getreuen sampt seiner geselschaft des Steinacher
hutteuhandels undertheniglich bericht, das ihr 175 centner kupfers, so
8 6 in eurer wage liegen gehabt, vielleicht deshalb, das Hans Keller,
S) etwan ihr factor gewest, grosse schulden gemacht und darüber
S58 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldipchen Saigerhandels.
fluchtigk worden, in eure besundere vorwahrunge nehmen lassen, und
vormergken es von euch nicht änderst, dan das es inen zum besten
geschehen. Derhalben sie auch bei uns underthenigklichen angesucht,
sie an euch zu vorschreiben, damit ihnen dieselben un vorhinderlichen
mochten volgen. Wan wir dan solche ihre suchunge nicht vor un-
zimlich erachtet, virnemblich daß mit gemelts Kellers schulden nichts
zu tun, ime auch in nichte vorhafft seint, so gelangt an euch unser
gnedigs begehren, mit bith, ihnen berurte kupfer uff ihr ansuchen
volgen zu lassen, damit sie disfals nicht in schaden gefurt. Solchs
wollen wir umb euch, zu deme es an ihme selbst billich beschicht, in
gnaden und allem guten vorschulden. Datum Mansfeld, den 1. Ja-
nuarii a" 54.
An rath zu Nurmbergk.
Abschrift im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XXIII.
221. 1554 Januar.
Zahlungen der Grafen von Stolberg (Betardata Graf Älbrechts).
Hirnacher volget, was grafen Albrechts etc. sechs feuer zu Mans-
feld und 13 feuer zu Eisleben vom 46 und 47**" jähr an alten
retardaten in berck- und kohlhendel zu Mansfeld und Eisleben
schuldig gewest, welche summa hernachmals die grafen von Stol-
berg etc. durch irer gnaden factor haben bezalen lassen :
35271 fl 4 gr 4^'2 A seind grafen Albrechts 13 feuere zu Eisleben
vom 46 und 47'«" jähre in berk- und kohlhandel
schuldig blieben.
12227 fl 8 gr 2 A seind grafen Albrechts 6 feuere zu Mansfeld
vom 46 und 47 '*" jähre in berk- und kohlhandel
schuldig blieben.
Summa der Eislebischen und Mansf eidischen alten retardata, so
grafen Albrechs 19 feuere in berk- und kohlhandel schuldig gewest,
welche hernachmals die grafen von Stolberg haben erlegen lassen,
seind 47498 fl 12 gr 6^/3 A.
Aus Ciliax Kaufmans rechnung wirt befunden, das die grafen von
Stolberg etc. durch Hansen Meyenburg der Grefintalischen geselschaft
den rest, welchen die drei grafen Albrechts wiesenfeuer zu Mansfeld
von der abrechnung der kupfer des 48**" jahrs schuldig blieben, bezalt
hiiben, tut fl 3583 gr 8 A 3.
No. 220— 222. 1554. 350
Mehr wirt aus Merten Hartmans rechnung befunden, das die fünf
grafen Älbrechts Eislebische feuer der Grefintalisehen geselschaft in
abrechnung der kupfer vom 48**° jähr seind schuldig blieben, welchen
rest dan die grafen von Stolberg durch Hans Meyenburg auch haben
bezalen lassen, tut fl 6566 gr — A 9.
Summa was der Grefintalisehen geselschaft ist zalt worden, tut
10149 fl 9 gr — A.
Aus Ciliax Kaufraans rechnung wirt befunden, das die grafen von
Stolberg durch Hansen Meyenburg der Eisfeldischen geselschaft den
rest, welchen die drei grafen Albrechts wiesenfeuer zu Mansfeld nach
abrechnung der kupfer vom 49*«'° jähr seind schuldig blieben, bezalt
haben, tut fl 4913 gr 7 A 4.
Aus Merten Hartmans rechnung wirt mehr befunden, das die
8 grafen Albrechts Eislebische feuere der Eisfeldischen geselschaft in
abrechnung der kupfer vom 49**° jähr seint schuldig blieben, welchen
rest auch die grafen von Stolberg durch Hansen Meyenburg haben
zaien lassen, tut fl 17470 gr 9 A 1.
Summa, was der Eisfeldischen geselschaft ist zalt worden, tut
22383 fl 16 gr 5 A.
Aufzeichnutig im GeicerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerkandel, Paket 10, XIX, mit
der Notiz: 1554 Januarij.
222. 1554 März 25 [Ostern].
Die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld verkaufen
an Hieronymns und Christoph Reinicke, Hans Reinickes Erben, Wilhelm,
Albrecht und Hans Beiffenstein und die Erben des verstorbenen alten
Wilhebn Beiffenstein, Hans Meyenburg, Christoph Moshauer, Hieronymus
Rauscher und Claus Bromm auf fünf Jahre alle ihre Kupfer, die sie vor-
dem der Gesellschaft zu Luderstadt (und SchwarzaJ übertragen hatten
(Stark vermoderte) Altsfertigung auf Pergament mit eigenhändigen Dnter-
adiriften (die Besiegelung fehlt) im Gewerk. Archiv zu Eisleben.
Diese y er Schreibung wird herangezogen, als die Grafen den Steinacher Gesell-
adMftern am 30. August 1555 alle '5 verschreiben ; s. u.
S60 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
223. 1554 Juni 4. Nürnberg. Die Gesellschafter des
Arnstädtischen Saigerhandels an die Grafen Hans
Georg und Hans Albrecht von Mansfeld.
Mahnen wegen Bezahlung von 10000 fl samt aufgelaufenen Zinsen.
Wolgfeborne und edle graten, eiiern gnaden sind unser untertenig
willig dienst zuvor. Gnedige herrn, e. g. haben sich gnedig zu be-
richten, welcher gestalt e. g. uns auf ietz nechstverschinen ostermargkt
10"" fl sarapt verfallen Verzinsungen sind schuldig beliben. Und wie-
wol wir uns entlich und genzlich daraut vertröstet und keines fernem
aufzugs gar nicht versehen, so haben wir doch auf e. g. schreiben und
gnedigs ersuchen pishero gutwillige gedult gehapt. Dieweil uns aber
ietz kurzlich nacheinander und noch teglich dermassen so hochwichtige
und grosse beschwerung furfallen, also das uns an den maisten orten,
do wir zinsgelt aufgepracht, die hauptsuma aufgekündigt und wir die-
selben teglich zu bezalen verfallen und dasselbig von denjenigen auch
nicht one bedengklich Ursachen beschicht, derhalb unser untertenig
pitt, e. g. wollen die gnedig Verschaffung tun, das uns obgemelte 10"" fl
hauptsuma sampt aufgelaufnem Interesse uff ietz nechstkommenden
Petri Pauli markt zu der Naumburg unvorzuglichen bezalt werden,
dan wir solcher keineswegs lenger wissen zu entraten. Und wo solchs
nicht solt gescheen, des wir uns doch nicht wollen versehen, wurde
uns solcher verzug nicht allein zu schaden, sonder auch zu nachteil
unsers trauen und glaubens geraichen. Wollen darauf zu e. g, uns
ganz untertenig vertrösten und entlich verlassen , e. g. werden in be-
trachtung der hohen notorft und allerlei beschwerungen , welche sich
in Schriften nicht wol wollen vermelden lassen, uns gnediglich bedenken
und uff ernante zeit die bezalung verschaffen. Das wollen wir umb
e. g. hinwiderumb zu vordienen ieder zeit geflissen sein. Und tun
uns e. g. als unsern g. h. untertenig befelhen. Datum Nurmberg, den
4. Juni anno LIIII*«"
e. g. untertenige
die geselschafter des
Arnstetischen saigerhandels.
Avßenadresse : Den woJgebornen und edlen herrn herrn Hans Georg und
Hans Albrechten gebruder grafen und herrn zu Mansfeld edele herrn zu
Holdriingen unsern gnedigen herrn.
Aiisfertnjxipg im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 3, XXXII.
No. 223-224. 1554. 361
Mit den Siegeln G. lürera und ScMüssdfelders.
Auf dem Schreiben die Notiz: Die Arnstedtischen gesellschafter schreiben
adj 4. Juni in Normpergk a*' 54 jara der 10"" fl iialber sampt interesse.
224. 1554 Juni 13. Eisleben. Die Grafen Hans Georg
und Hans Albrecht von Mansfeld an die Arn-
städtischen Gesellschafter.
Bitten um Aufschub wegen ihrer Schulden.
ünsern grues und geneigten willen zuvorn, erbare und namhaften
besonder lieben und getreuen. Wir haben euer schreiben, belangend
die zehentausect gülden sampt die vorfallene vorzinsunge, so wir euch
des jungst vorschienen ostermargts zu bezalen seind schuldig geblieben,
das wir diese gnedige verschafFunge tun und gemelte heuptsumma sampt
den aufgeloffenem interesse des negstkommenden Petri Paulimargkts
zur Naumburg unvorzuglich bezalen wollen, alles ferners Inhalts vor-
lesende angehört. AYollen darauf gnediger meinunge euch nicht pergen,
das uns euer gutwilligs bishero gedulttragen zu danknemlichem gutem
und gnedigem gefallen gereicht, mit erbiettunge, solchs in gnaden und
allem gueten wiederumb zu beschulden. Dann uns ihe das zum aller-
höchsten zuwieder, uns auch nicht ein wenig zu gemuet gangen, das
euch des Vorgängen en Leiptzigischen markts, wie wir dan gott lob und
ahne rühm stolz und allewege vor den eingefallenen geschwinden und
beschwerlichen leuften euch und mennigklich getan, nicht hat sollen
eingehalten werden ; wehren auch uff ietztkunftigen Petri Paulsmargkt
nicht weniger, dann uff vorgangenen Leipzigischen ostermarkt hett ge-
schehen sollen, genaigt, euer bitt nach die hauptsumma sampt den
Zinsen zu erlegen. Dieweil es aber von wegen der gewesenen und
noch letzt vorstehenden geschwinden leuften und andern teglich un-
vorsehenlich vorfallenden beschwerungen, wie euch selbst wisslich, zu
tun unmöglich und nicht allein uns, sonder wol chur- und fui-sten, auch
andern graven und hendlern, das ihr Sachen, dordurch allenthalben einem
idern, was billich, wiederfahren mocht, gestopft, so wissen und können wir
dismals obgemelt eur geld auf obbestimpte zeit nicht erlegen. Darumb
gesinnen wir gantz gnedigklich, mit bitt, das ihr diejenigen, so euch
ihre heuptsumma aufgekondiget, an uns weisen oder mit inen umb
fernem stillstand zu handeln oder bei andern umb geld euern vleis
vorwenden und in deme, wie wir nicht zweifeln, uns zu willfahren
euch forderlich gutwillig und zu bemuehen unbeschwerlich erzeigen
362 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigei handeis.
wolt, in ansehunge, das wir euch alle dasjhenige genugsam vorsichern
und, wie es aufbracht, verzinsen wollen, der gnedigen zuvorsicht, ihr
werdet euch als diejenigen, so stets sich unser herrschaft zum besten
erzeigt und verhalten, nochmals gutwilligk und unbeschwert erzeigen.
Das wollen wir wieder in gnaden und allem gueten beschulden und
erkennen, Datum Eisleben, den dreizehenten monatstag Junii a" 54.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 3, XXXII.
225. 1554 Juli 24. Lauenstein.
Christoph von Thun beleiht Kilian Keßler und Wilhelm Reiffenstein
mit der Hütte Ludwigstadt.
Ich Christoff von Thun, auf der herschaft Lauenstein und Weissen-
burg gesessen, vor mich bekenne und tu kund öffentlich mit diesem
briefe gegen allermeniglich vor mich, alle meine erben, erbnehmen,
nachkomen und innehaber der herschaft Lauenstein, das ich recht und
redlich verlihen habe und vorleihe hirmit wissentlich in kraft dieses
briefs den erbern und vesten Killian Kessler, burgermeister zu Stolberg,
Wilhelm Reiffenstein zu Wernigerode, ihren erben, erbnehmen und
nachkomen die saigerhutten unter Ludwigstadt an der Loquitz gelegen
mit allen und itzlichen ihren nutzen, wirden, gerechtigkeiten, freiheiten,
ein- und zugehorung, nichts ausgeschlossen, in allermassen sie die von
Heinrichen Scherls erben zu Leipzig, seinem geselschaft und mitbelen-
ten eines rechten bestendigen und aufrichtigen kaufs erkauft haben
und die verkaufer dieselbige bisher, wie volgt, innengehabt, genutzt,
gebraucht, herbracht und besessen haben. Ich vorleihe ijinen auch
sunderlich, das sie das wasser an bemelter Loquitz zu irer und der
seierhutten redlicher notturft leiten , zum besten gebrauchen , auch
darinnen von des pfarhers wasser herab bis uff die hamerhutten, wan,
so oft und viel sie das gelust, vischen mugen, das sie (ich?) inen zu
solcher hutten notturft gegeben und geignet habe. Sie sollen aber
darunter ader darüber kein fach ader wehr zu schlagen befugt sein,
dardurch mir oder meinen erben und erbnehmen an unsern gehegten
fischereien kein nachteil geschehen mag. Item die gemelten Killian
Kesler und Wilhelm Reiffenstein , sie, ire erben und nachkomen sollen
von dem allen mir und meinen erben und nachkomen jerlichen zu
rechtem erbzins reichen und geben zwenzig gute Reinische gülden
gemeiner landswerung, halb uff sankt Walpurgen und die ander helft
uff sankt Michelstag und von dem hof zu Ludwigstadt einen Schilling
No. 224— 225. 1554. 363
geldes, der tut itziger münz zwelf alte pfennig. Und do mir, meinen
erben und nachkomen gelegen sein wolt, holz zu kollen zu vorkaufen,
so soll ich und meine erben schuldig sein, erstlichen ihren factoren
oder befelichhabern der hutten, so änderst einer darauf geordent, durch
unsern diener ihm solches anbieten zu lassen, das mau uns des kaufs
vorgleichen oder innen an dem ende gelegen sein will, so sollen sie
den vorkauf vor andern haben. Do man sich des kaufs nicht vor-
gleichen kondet ader, wie oben gemelt, ungelegen sein wolt, so sollen
ermelte geselschaft und ihre bevelchhaber auch, wo es inen gelegen,
kolin und holz zu kaufen von mir und meinen erben unvorhindert,
auch frei sein. In und auf solcher hutten sollen sie freiheit haben;
und ob ir gesind oder die bei inen zu- ader abwandern ichts unfridlichs
ader ubelthat treiben wurden, das sie die angreifen und zu gefenknus
nemen mugen, des ich inen ein gefenknus zu machen vergunst habe.
Und ob sie sich dan mit dem ader denen gutlich voreinigten, das sie
auch macht haben. Doch sollen sie mit willen und wissen mein ader
meines amptsmans zum Lauenstein an andere straft und notturftige
unfride nach gestalt der sachen und personen las 0) geben. Was sie aber
nach recht beinlich oder burglichen mit inen geparthen wolten, so sollen
sie den gefangenen mir ader meinem amptman in das gericht stellen
und alsdan rechtlichen verfaren ; sol ihnen rechts gestadt werden. Ob
aber iemands zu inen zusprechen und sie anlangen wolt, der soll mich
ader meinem amptman darumb ansuchen; alsdan sol ich ader mein
amptman in solches bei einer erbar botschaft ader schriftlichen ver-
kundigen lassen. Wo ich sie gutlich nicht entschaden kan ader mag,
so soll ich inen ein gericht bestellen und rechtlichen scheid verfugen,
das sie dann also gewarten und gestendig sein sollen nach gerichts
ordenung. Sie sollen auch mit allen meinen krigen, reisen, botenfronen
und steuern von mir ganz unangezogen sein und bleiben, sondern
allein es wert den reichshulf und anelage, so viel des in meiner her-
schaft vorhanden, üb auch in dem gericht zu folgen not wurde, die
sollen sie getreulich helfen mit tun. Sie und ire gesinde sollen uö
meinen helzern und gericht mit kloben, wenden, leimstangen, vogel zu
fahen zu bequemer zeit nachgelassen sein; doch so viel sie der uff die
hutten antworten, verbrauchen und nicht sunst verkaufen, auch hasen
zwischen der Locquitz, Wetzel und Dauchwitz bis an den wald, doch
das solch weidewerk nach bequemer zeit, als anfangen nach Bartolomei
und enden soll uff Lichtmes. Item sie sollen und mugen auch uff irer
hutten wein, hier, gedredich und anders dergleichen zu irer und des
gesindes notturft zu pringen und zu gebrauchen haben , doch sich des,
364 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
do es in der herschaft zu bekomen ist, nirgend änderst zu erholen ahn
allen entgelt ader beschwerung und irem gesinde ahn litlon darvon zu
geben, doch nicht schenken ader maßzech halten, das es denen von
Ludwigstadt ahn ihrem geschenk unschedlichen, als on geverd. Und
was sie in meiner herschaft Lauenstein auf die hutten zu ihr und der
ihren notturft also hinzufuren, treiben ader tragen lassen, es sei an
kaufmanschatz oder an allen andern, das ihnen zu irem handel und
gebrauch nutzHch und dinstlich ist, wie das namen haben mag oder
gewinnen, dovon sollen sie allewege zollfrei sein und gelassen werden.
Was man aber von der meiberurten hutten aus der herschaft laden
und fuhren lies, darvon soll man in der herschaft Lauenstein gleich
andern gutern verzollen. Ich, obberurter Christoff von Thun, soll und
will in meiner herschaft Lauenstein keine seigerhutten mehr zu pauen
vorgonnen oder gestatten, dieweil sie den huttenhandel an dem ende
üben. Ob aber in der herschaft Lauenstein berkwerk anginge, darzu
man schmelzhutten und anders bauen wurde, will ich für mich, meine
erben alle befreihung und gerechtigkeiten vorbehalten und unbegeben
haben. Und nachdem sie zu irer notturft, wie vor auch gesagt, in
ander herschaft ader enden sich fremdes gehulz erholen musten, soll
es von mir und meinen erben zollfrei ungehindert zu gebrauchen nach-
gelassen sein , alles ungeferlich. Wurde aber die mehrgenande gesel-
schaft in künftigen zeiten den handel mit dem seigern ader sunsten
auf solchen genies nicht mehr arbeiten ader treiben können und die
hutten mit diesem irem gedinge keinen andern vorkaufen mochten, wie
das keme, das gott vorhutte, so sollen sie, -nachdem sie den handel
-vorlassen, fort von der obbemelten hutten gutern, als wieswax, wasser,
eckern, zu- und eingehorung zu rechten erbzins geben ierlichen sechs
gülden, drei uff Walburgis und drei uff MichaeUs. Und ob sie die
dan zu einer hamerschmitten gebrauchen wolten, das doch zu ihren
willen stet, soll es mit den kollen und holz, wie ihe im eingange mit
der hutten, gehalten werden. Bei solchen gedinge und irem handel
soll und will ich und meine erben, erbnehmen und nachkomen sie, ire
erben und nachkomen getreulich handhaben, schirmen, schützen und
vorteidigen vor allen denen, der ich zu gleich und recht mechtig bin.
Und ob ihr einer dem andern unfrides halben ader sunst seinen teil
an obbestimbter handelhutten vorkaufen, vorpfenden, vorsetzen Avurden,
demselbigen oder denselbigen soll und will ich dem oder den, der oder
die gekauft haben, doch die nicht hohers Standes den ich und sunst
hendler sein, leihen und auch hiermit gelihen haben, in aller gestalt
wie sie seine vorkeufer innegehabt oder besessen haben ; solches alles
Ko.225. 1554. 365
wie angezeigt, ich vor mich, meine erben und nachkomen reiche und
leihe, so viel ich von rechtswegen zu vorleihen habe. Do aber der
verkauf gegen einem fremden geschehe, erblich und ewiglich sein wurde,
soll der keufer dem lehenrecht volge tun, wie sich das nach solcher
guter lehensrecht geburt. So aber ich oder mein lehenherr mit dem-
selbigen kaufer oder seiner herschaft eine ofientliche fede hette, dem
oder denen will ich solche lehen zu tun unvorbunden sein. Ich, ob-
genandter Christoff von Thun, gerede, gelobe und vorspreche auch für
mich, meine erben, erbnehmen und nachkomen bei meinem vesten
guten glauben, das die gedachten Killian Kesseler und Wilhelm Reiffen-
stein, alle ire erben und nachkomen forder mit keinem aufsatz, neuig-
keit oder vorenderung der vorschreibung, den alleine wie diese auf-
gerichte vorschreibung innehelt, sollen beschwert werden, sondern ich,
meine erben und nachkomen sollen sie dobey vestiglich handhaben,
schützen und schirmen. Und ob ich, meine erben und mitbeschriebene
das schlos und herschaft Lauenstein vorkaufen wurden, oder in waserlei
weis das von mir oder meinen erben verändert oder komen wurde, so
sol und wil ich, meine erben und nachkomen in allewege vorschaffen,
das obgedachte geselschafter , iren erben und nachkomen solche vor-
schreibung nach Inhalt aller punct und artikel von dem keufer, oder
der solche herschaft an sich bringt, zuvor und ehr ihm solche her-
schaft uberautwordt, aufgericht und genuglich volnzogen und uberant-
wordt werden soll, in und mit kraft ditz briefs. Und nachdem ich, be-
stimter Christoff von Thun, den berurten geselschaftern ein vorschrei-
bung und lehenbrief über die hutten zu Ludwigstadt in der herschaft
Lauenstein aufgericht, darinnen under andern ein artikel begriffen , das
sie zur notturft an hier, brot, körn, getreidich, fleisch und andern, wo
ihr gesind zu erhaltung derselbigen hutt nirgend anders, dan bei den
leuten und mennern derselbigen herschaft sich erholen sollen, bekenne
öffentlich, das der artikel also soll vorstanden werden und geteutet,
auch vornumen werden: so ferne sie solches umb ein zimlich geld, wie
umbleuftig, bei denselbigen leuten gehaben und bekomen mögen, un-
geferlich. Des alles zu mehrer urkund und bekendnus hab ich Christoff
von Thun mein angeborn insigel vor mich, meine erben, erbnehmen
und nachkomen an diesen brief gehangen. Geschehen und geben aufm
Lauenstein, dinstag, der da ist der vierundzwanzigste tag des monats
•July im iar der weniger zal vierundfunfzig.
(Schlechte) Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben Saigerhandel , Paket 11,
XXV III.
Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Öaigerhandel«.
226. 1554 Juli 24. Lauenstein.
Christoph von Thun beleiht Kilian Keßler und Wilhelm Reiffenstein
mit der Hammerschmiede bei Ludwig stadt.
Ich Christoff von Thun uff der herschaft Lauenstein und Weissen-
burg bekenne öffentlich mit diesem brief für allermenniglich für mich,
alle meine erben und erbnehmen und nachkomen und Inhaber der
herschaft Lauenstein, das ich recht und redlich vorlihen habe und vor-
leihe craft dieses briefs dem erbarn und vesten Killian Kessler und
Wilhelm Reifenstein und allen ihren erben nemlichen die hamer-
schmitten und hofstadt under und über der steinen brücken gelegen
mit aller ein- und zugehorung, wie sie die von Heintz Scherlings
seligen erben und iren vorwanden geselschaftern und mitbelehenden
mitsampt der seierhutten gekauft haben, darinnen sie mögen lassen
schmiden kupfer, messing, eisen und auch messing brennen, throdt
zihen, erz schmelzen, allerlei mithall zu giessen gebrauchen nach irem
besten, nichts ausgenomen ; darzu ich ihnen das wasser zu leiten vor-
gune, zu schützen gebrauchen nach aller notturft, besonder das teich-
lein mit der vischweide von der Tauchitz mit wasser zu schützen und
aufzufahen, so oft sie das bedürfen zu irer erbeit notturft. Ich wil
auch niemands gestatten, ihnen zum nahent zu bauen, der solcher
schmiden an gebrauchung des wassers darunder oder darüber schedlich
hindern. Auch mit der fischerei in derLoquitz von dem hamer kegen
berckan bis an Fassolis fischerei; darzu auch den Mossenberck mit
dem gehultz und den Schwartzberg, so viel in das von alters her zu-
stendig und wie solches vorreint und vorsteint ist worden; auch bau-
und brenholz uff meinen weiden nach vorgleichung biUicher bezalung
zur notturft nach anweisung meines forsters zu gebrauchen. Und geb
inen hirmit zu und auf solcher schmidten inen und iren gesindt und
erbeiten gleich die freiheit nach allem Inhalt, wie sie des auf irer
hutten von mir haben, nach inhalt desselbigen briefs; doch sollen sie
nicht gefenknus bauen, auch sollen sie sich der billichen reichssteuer
von eckern, wismat, gehultzen und andern gleichförmig vorhalten; des-
gleichen soll es mit dem holz und kollenkauf gleichförmig den artikeln
in der seierhutten nach vorhalten werden; und auch soll es dermassen
mit dem holz gehalten werden, was sie uff die hamerschmitten füren,
treiben, tragen, alles was ihnen zu solchen ihren handel nutz und gut
ist, nichts ausgeschlossen, zollfrei sein sollen, und was von der hamer-
schmitten weggeladen wird, soll in meiner herschaft zum Lauenstein
No. 226— 221 1554 367
nicht mehr dan einmal vorzoldt werden, als ander dergleichen guter
an meinem zoll, ahn alles geferde; auch die wiesen under der hamer-
schmitten am Schwartzberge und ein acker dargegenuber mit seiner
gelenge neben der vihedrifft gen berkwartz sich bestrecken. Und von
solchei schmidten, holtzen und wissen, eckern, fischerei, obengemeldt
zu- und eingehorung sollen sie und ire erben mir und meinen erben
ierhchen zu rechtem erbzins geben neunthalben Reinischen gülden ;
mugen darauf mit irem gesinde die Schmitten gebrauchen oder mit
einem nach iren gefallen bestellen und ihnen an die geding weisen,
vermitteu, verlassen, zustunden. Auch ob ir einer ader ein ider den
andern seinen teil an der hamerschmitten verkauft, soll und wil ich
ihnen auch hirmit belihen haben, gleich dermassen, wie in der vor-
schreibung der seierhutten angezeigt ist; wo sie die aber sembüich
verkaufen wolten, sol und wil ich die einem andern, wie solcher guter
recht ist, leihen, darmit sie die Schmitten mit aller gerechtigkeit also
haben und gebrauchen mögen, wie diese obgemelte Killian Kesseler
und Wilhelm Reiffenstein. Ich, obgemelter Christofi" von Thun, gerede
und gelobe auch für mich, alle meine erben, solche Inhaber der schmidten
alle getreulich bei der vorschreibung zu handhaben, zu schützen und
zu schirmen als ander die meinen. Das alles zu mehrer urkund und
bekendnus hab ich Christoff von Thun mein angeborn insigel für mich,
meine erben an diesen brief gehangen. Geschehen und geben uffni
Lauenstein, dinstags, den vierundzwanzigsten tag des monats Juli in der
weniger zal vierundfunfzig.
(Schlechte) Abschrift im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 11,
XXV lU.
22r4. 1554 September 4.
Vollmacht der Steinacher Gesellschaft für ihre Vertreter auf der Frank-
furter Herbstmesse Christoph Moshauer, obersten Handelsfaktor, und
Nikiaus Bromm zu Frankfurt.
Wir, Michel Meyenburg, Wilhelm und Hans Reiffenstein, midgeselt-
schafter der ganczen geseltschaft des seigerhandels zur Steynach, für
uns und für die andern unser midgeltschafter samptlich und bsundern
in und mid craft dises brifs bekennen und tun kund, nachdem wir
alle von wegen des gedachten unsers seigerhandels in icziger Frank-
furter meß zu Frankfurd zu furderung und usrichtung des handeis vil
zu schaffen habn, als habn wir in der besten weis die usrichtung
Üfkundeobuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
desselbn handeis iczt dise herbstmess bevohlen den erbarn und weisen
Cristoff Moshauern, unsers handeis obersten factor und Verwaltern, und
Niclaus Brommen zu Frankfurd saraptlich also, ab inen eczwas notiger
anligender trefflicher sachn furstehn wurden, daran dem handel raerg-
lich gelegen, was sie dan samptlich raid einmütigem willen zugleich
tun und wilhgen bis an uns andern, das wollen wir geneme, stete und
vest halten. Was aber unsers handeis Verwalter und factor in andern
gemeinen sachn uszurichten und zu tun gehurt, das sal er seinem be-
volenem ambt nach zu verrichten macht und bevehl haben. In anderm
anligenden solin sie samptlich handeln und uns berichten. Alles treu-
lich und ungeferlich. Zu urkunt habn wir unser pitschaft hiruff tun
drucken dinstags nach Egidii und habn der andern unser midgesel-
schafter keinen zu uns dismals brengen können. Anno 1554.
Konzept im GeiverJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Faket 13, XXIV.
Darauf die Notiz: ist nit die recht volmacht, aber doch uberschickt.
228. 1554 zirka September 5.
Claus Stalherg, Johann von Glauberg, Claus Bromm und Hans Geddern
aus Frankfurt verschreiben sich den Prinzipalgesellschaf lern des Steinacher
Handels zu Gewinn und Verlust nach Maßgabe ihrer Einlagen im
Handel.
Wir, Claus Stalbergk, Johan von Glauberg, Claus Brom und Hans
Geddern, burger und des erbarn rats der stad Frankfurd am Meine,
mid disem unserm uffen briff für uns und unser erbn hirmid bekennen
und tun kund, das die erbarn und weisen alle Hans Reinicken und
Wilhelm Reiffensteins seliger erben und erbnemen, auch CristofF Mos-
hauer, Michel Meyenburg und Thomas Begman mid iren midverwanten
als principalgeseltschafter des seigerhandels uff der seigerhuten zur
Steinach us freunthchem willen uns zu inen zu irem bestelten seiger-
handel genomen habn, wie sie das als die principal zu tun habn, und
wir unser heubtguter zu inen zu irem heubt- und handelgut, auch zu
allem des handeis zinsgelt, Wechsel und furrad gelegt, und also ein
gancz heubtgud auf den ganczen handel von dem iren und von dem
unsern zins- und Wechselgeld gemacht ist, das wir neben inen und sie
nebn uns für alle geborgt heubtsumme, zins- ader wechselgelt zugleich
ungesundert stehn. Demnach verpflichten wir uns, benanten, hirmid,
das wir uns neben inen aller des handeis nucz, fromen, gedien, gewins
No. 227-229. 1554.
und uffkomens gemeinem handel zum besten treulich annehmen und
nit uns zu nutz, sundern dem gemeinen ganczn handel und allen ge-
seltschaftern samptlich und bsundern zu gutem annehmen und treulich
befurdern wolten. Ab auch der handel us f urfallenden ungedien zu
schaden laufen wurde, das god der her verhüten woll, wie wir dan des
nuczes gewertig sein, also wolln auch wir und unser erbn des Schadens
und nachteils, das god der her verhütten woll, nach anzal unser heubt-
guter ungesundert gewertig sein, gud und böses midgenissen und ent-
gelten ungesundert, uns auch der briff und sigel zu bestetigung des
handeis und ufFrichtung desselbn ires Inhalts treulich halten. Und ab
dem handel schaden furstunde, denen wir wenden konten, wolln wir
uns darzu verbinden, wie auch ein ider für sich seinem besten ver-
mögen und verstand nach schuldig ist mid seinen leiblichen eiden hir-
mid, und, das einer den andern treulich meinen und suchen sol, sampt-
hch verpflichten; und sol keiner seinen eigennutz, sundern des handeis
gemeinen nucz ufFrichtig suchn. Nachdem auch das eigentume der
seigerhutten mid irer zugehorung Reinicken und Reifensteins erben
zustendig, sollen dieselbn auch jerlich dafür, das wir die hutten mid
inen brauchn, nach anzal ires heubtgelts ein zimlich Interesse, als von
unser jerlichn wynnung jerlich 500 fl habn, des wir uns mid inen
treulich vergleichn wolln. Und ab die hut zu schaden keme mid
berant ader sust, da god für sey, die sal von allen heubtgutern wider
erbaut werden und inen ire schad erstattet. Es soUn auch dieselbn
principalgeseltschafter das dominium, wie allewege im handel, behalten.
Konzept »«» Gewerk. Archiv zu EisUben, Saigerhandel, Paket 13, XXIV.
Darauf die Notiz: Volmacht und revera von den Frankfortern, schaden und
gewinst zu leiden.
Hirin ist die geseltschaftverechreibung, revera und volmacht. 5. Septembris
kegen Eisenach geschickt mid Hans Weissen 1554.
229. 1554 September 8. Nürnberg. Die Gräfen-
thalischen Gesellschafter an die Grafen Gebhard
und Christoph von Mansfeld.
Kündigen den Handel auf.
"Wolgeborne edle graven genedige herren, e. g, seind unser schul-
dige underthonige willige dienst zuvor. Genedige herrn, e. g. wissen
wir diensthcher underthoniger wolmainung nit zu verhalten, nachdem
geschwinde ferliche zeit hin und wider, wie scheinbarlich vor äugen,
'3eschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVU. 24
370 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
auch allerlei geverlichkait und untregliche beschwerung unserm handel
furfallen, das alles dasselbig die geselschaft von disem handel abzusteen
verursacht, demnach aber des kupferkaufs verschreibung , zwischen
e. g. und unser geselschaft aufgericht, dar vermage, das sich e. g.
gegen uns den gesellschaftern oder aber wir die geselschafter sich gegen
e. g., was yeder tail weiter schheslichen bedacht, itzt Michaeli endlichen
ercleren soll, und dise vorsteende geverlichkaiten und undreglichen
beschwernussen uns von solchem kupferkauf letzlichen abzulassen
getrungen, demnach und hierauf wollen wir e. g. den kupferkauf ver-
möge angezogener darueber aufgerichter verschreibung aufgekündigt
haben. Dann in disen sorglichen gezeiten , auch in erwegung der
untreglichen lest, damit der handel beschwert, denselben lenger zu er-
halten uns unmuglichen; underthonig dienstlich bittende, e. g. wollen
sich auf verschriebene zeit besage hierüber aufgerichter verschreibung,
als ostern des tausentfunfhundertfunfundfunfzigisten jars, in Leipzig
mit der bezallung genediglich gefast machen und dits unser schreiben
änderst nicht, dann aus unvermeidlicher notturft geschehen, genediglichen
vermerken und darob keinen ungenedigen gefallen tragen. Haben wir
e. g., sich darnach zu richten, underthöniger diensthcher gueter wol-
mainung nit wollen verhalten. E. g. in andere wege in aller under-
thonigkait zu dienen und wilfarn, erkennen wir uns schuldig. Datum
Nurmberg, am tage Maria geburt, den achten monatstag Septembris
anno etc. Lllllt""
e. g. underthonige willige
der Greventhalischen gesellschaft verwanten.
Außenadresse: Den wolgebornen edlen herrn herrn Gebhart und herrn Chri-
stoflfen vater und sun graven und herren zu Mansfeld unsern genedigen herren.
Ausfertigung mit 4 Verschlußsiegeln (Buchstaben HW, MB, SF, WB) im
Gewerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJmnhel, Paket 6, X.
230. 1554 Oktober 12. Eisleben.
Die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld erkennen
die Forderung der ehemaligen Gesellschafter des Eisfeldischen Saiger-
Imndels nach Aufkündigung dieses Handels im Betrage von 77121 /ij
4 gr 5 \ an und setzen für die pünktliche Abzahlung ^/^ Fünfteil dei\
Bergwerks und die Herrschaft Römhild zum Pfand. ;
Wir Hans Georg und Hans Albrecht gebruedere graven und hern ■
zu Mansfelt edle herrn zu Heldrungen für uns, unsere gebrueder, aucl
junge vettern weilend grave Philips seliger gedechtnus nachgelassnei
No. 229— 230. 1554. 371
sone und unser aller erben und erbnemen bekennen und thun kunt
mit diesem unserm offen brief: nachdem weylend der erber und vest
unser besonder lieber Sigmund Pfintzing uff Marolfstain sambt andern
seinen mitverwandten gesellschaftern des Evsfeldischen seigerhandls
uns vermug unsrer ihnen hievor gegeben verschreibung denselben iren
seigerhandl zu rechter zeit aufgekundet und auf ostern des dreyund-
funfzigisten jars nechstverschinen abgetretten und sich darauf in ab-
rechnung bis uff nechstverschinen ostern befunden, das wir itzgemelten
gesellschaftern auf den halben fünften teil unsers berkwerks, den sy
innengehabt, verlegt und gebraucht, an hinderstelliger verlege, auch
für den vorrat und das verbanden auf der hutten Eysfeld, des wir
alles zu gutem benugen angenomen (über neunzehentausent und fünf-
hundert gülden, dern wir etliche gesellschafter in ander wege vergnügt),
alles anders zusamen in ein summa gerechnet sambt dem interesse von
einem jar, fünf vom hundert gelegt, benantlich sibenundsibenzigtausent
ainhundert einundachtzig guldin vir groschen fünf pfennig, alweg ein-
undzweinzig groschen für ein guldin und ein taler zu virundzweinzig
groschen zu rechnen, schuldig worden sind, das wir uns derwegen mit
gedachts Pfintzings seligen erben und diser sach mitverwandten ver-
ordnetem volmechtigem gewalthaber, dem erbern unserm besonder
lieben Wilhelm Porschen, der widerzalung halben nachvolgender zeit
und termin verglichen haben: Nemlich nachdem wir alberaid funf-
tausent guldin und dann von der ganzen heuptsuma einen halben jar-
zins, von ostern bis auf Michaelis vergangen, als tausent neunhundert
neunundzweinzig gülden ailf groschen siben pfennig, dergleichen das
übrig ungerad gering geld, ainhundert ainundachtzig guldin vir groschen
fünf pfennig, in itzigischem Leipzigischen michaelismarkt gegen orden-
licher quittung sein Wilhelm Porschen verordnetem einnemer genedig-
lich bezalen lassen und darüber noch in einer heuptsuma hinderstellig
beleiben zweiundsibenzigtausent gülden vermelter guter grober Sech-
sischer werung, das wir an itzberurter heuptsuma auf ostern des nechst-
Tolgenden funfundfunfzigisten jars abermaln funftausent gülden am
hauptgut und durchaus von hundert fünf gülden ains jeden jars zu
zins zu rechnen, tut bemelt halb jar tausent achthundert guldin vor-
gedachter werung an gueter grober münz, wie die im churfurstentumb
Sachsen geng und geh, und volgents alle Leypzigische michaelis und
ostern auf ein yeden markt funftausent guldin an der heuptsuma und
.alweg ain halben jarzins von aller hinderstelligen suma yederzeit gegen
goburlicher quittung, on allen lengern verzug und ausflucht, auch on
Vü. der sach verwanten oder irer volmechtigen und bevelchhaber
2-1 •
872 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
schaden, alweg in Leipzig zu dank und billicher genug entrichten und
bezaln lassen sollen und wollen, ymer so lang, bis sy allerdings er-
berlich und gutHch entricht werden. Dessen wir inen dann zu genüg-
samer vergwissung die nutzung unserer berkwerk des ainen halben
fünften tails sambt den kupfern, so daraus gemacht, desgleichen unser
herrschaft Romhild mit aller irer herrlikeit, oberkeit, reuten, zinsen,
gulten, ein- und zugehorung, nichts davon ausgeschlossen, zu einem
rechten underpfandt hirmit rechter wissen in craft diß biiefs wollen
eingesetzt und verschriben haben, dergestalt, da wir oder unsere erben
an bezalung der heuptsuma oder Interesse ains oder mer obgeschribner
termin seuraig wurden, weiches doch nit sein soll, das sy sich alsdann
desselben ausstands an bezalung der heuptsuma oder Interesse und
gerechtigkaiten uns und unserer erben halb und sunst menighchs un-
verhindert inner und ausser rechtens erhellen mögen, mit dem weitern
versprechen, inmassen wir uns alwegen erbotten, so wir hendler oder
kaufleut zu den zehenthalb feurn oder verrat der Pfintzingischen be-
köstigten gut bekomen wurden, die auf dieselben feur oder verrat, in-
massen sy gegen Strauben in Nurmberg gethan, geld erlegen wurden,
das wir dasselbig erlegt gelt ihnen zu abkurtzung der heuptsuma und
Interesse vermöge obberurter zil und fristen vervolgen lassen sollen
und wollen. Gereden und versprechen darauf bey unsern waren werten
und gutem glauben für uns und unsere mitbeschribene, da wir mit
der bezalung ains oder mer termins seumig wurden, das wir ihnen
auf ir erste forderung bemelte unser herrschaft unwaigerlich einant-
worten w^oUen und sy derselben gerubiglich geniessen und gebrauchen
lassen, so lang bis sy sich des aussteenden termins, heuptsuma, zins,
auch möglicher scheden, da sy dern ainich erliten hetten, auf der
nutzung erhellet oder wir ihnen sonsten billiche Vergnügung gethan
hetten, doch die bemelte unsere herrschaft oder dern unterthanen von
den gesellschaftern sambtlich oder sonderlich schaden erlitten, das sy
denselben tragen und wider zu erstatten, sovil recht ist, schuldig sein
sollen, alles getreulich und ungeverd. Des zu warm urkund haben
wir für uns, unser gebrueder, junge vettern und unser aller erben und
erbnemen unsere aigen insigl gehangen an disen brief, den auch mit
eigen banden underschriben. Geben und geschehen zu Eisleben, am
zwelften tag des monats Octobris nach Christi unsers lieben herrn und
seligmachers geburt funfzehenhundert im virundfunfzigistn jare.
Ausfertigung auf Pergament im German. Museum zu Nürnberg mit wolil-
erhaltenen Siegeln der beiden Grafen an Pergamentstreifen in Holzkapseln ßedoch
ist sie beim ztveiten verloren gegangen) und eigenhändiger Unterschrift.
No. 230-231. 1554. 373
231. 1554 Oktober 17.
Die Gesellschafter des Steinadler Saigerhandels Übernehmen die Schuld
der Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld hei Franz
Straub zu Nürnberg im Betrage von 55 338 fl 7 gr 1 \, verpflichten
sich demselben zu ratenweiser Abzahlung und setzen dafür ihre Handels-
güter zum Pfände.
Wir Jeronimus und CristofiF Eeinicken gebruder, Wilhelm und Hans
Reüfenstein gebruder für uns und alle unser Hans Reinicken und Wil-
helm Reiffensteins seliger erbn und erbnemen, Michel Meyenburg,
Cristoff Moshauer, Jeronimus Rauscher, Niclaus Brom zu Frankfurd
und die andern mein midgeseltschafter, Hans von Glauberg und Hans
Gittern für uns und alle unser midverwanten und geseltschafter des
seigerhandels zur Steynach samptlich und bsundern bekennen und tun
kunt mit diesem unsern offenen briefe: Nachdem sich die wolgebornen
und edlen herren, herr Hans Georg und Hans Albrecht gebrudere
grafen und herren zu Mansfelt und edlen herren zu Heldrungen u. g. h.
mit dem erbarn namhaften Frantzeu Strauben von Nürnberg, seinen
vettern und mitgeselschaftern zu Leipzig haben berechnen lassen und
befunden , das ire gnad gedachten Strauben und mitvorwanten zu ab-
legiing eines dritten teils ires seigerhandels und sunsten gelihnes geldes
itzt vorschines michelsmargkts bekendlicher schuld schuldig worden sein
55338 fl 7 gr 1 A an guter sechsyscher muntz des itzigen schrots und
korns, 21 gr vor 1 fl und die guldengr. zu 24 gr gerechent, damit dan
ire gnaden genanten Frantz Strauben, seine vettern und geselschafter
an uns gewissen, als haben wir^ obgemelte geselschafter, ufl gnediges
begern wolgedachter grafen u, g. h. solche schuld selbschuldig ufF uns
genomen und zu bezallen zugesagt, wie volget: Gereden und geloben
hiermit bey unsern ehren , trauen und glauben , gemelten unsern
glei bigern an solcher suma der 55338 fl 7 gr 1 A uff negstkumenden
Leipzigischen weihnachtenmargkt nach dato 5338 fl 7 gr 1 A, und
dar uff negstvolgeuden ostermargkt A:^ .y^^ und uff den michelsmargkt,
alles im 55*«'' jare, abermals 4500 fl, und also volgende alle und ide
negstdarnach volgende ostern- und michelsmargkt, einen iden, 4500 fl,
bis so lange die vilbemeite gantze suma zur gnuge abgelegt wurde, in
der Stadt Leipzigk. an obbestimpter werung entrichten und bezallen
sollen und wollen. Zudem ist abgeredt und von uns craft dieses
brilles gewiUiget und zugesagt, das wir michahelis itzt vorschinen an
so rechen ein ides hundert, so vill an der hauptsuma nicht abgelegt,
374 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
ufi iden termin mit fünf giüden ufFs jar zu rechen, vorzinsen sollen
und wollen. Es soll auch eine ide suma, so ufE iden termin an der
hauptsuma und Zinsen abgelegt, geburlich quittiert werden. Alles
treulich und ungeferlich. Und damit dem allem also treulich gelebet
und nachkomen werde, wollen wir unsern gläubigem zu underpfande
so vil, als diese heuptsuma zusampt den Zinsen austregt, alle unsere
und unsers handeis hab und guter, wie die namen haben mochten,
nichts ausgeschlossen, in craft ditz briffs hiermit vorschrieben und ein-
gesetzt haben, also, ob wir an bezalung des hauptgeldes, der tagzeit ader
vortagt zinse seumig wurden, das doch nicht sein soll, dan sollen und
mögen unsere gleubiger obbemelte alle unsere und unsers handeis
gutere ane ader mit recht hemmen, komern und ufihalten, wo die an-
getroffen, die auch nicht volgen lassen, sye sein dan zuvor zu guter
gnuge irer ausenstehenden hauptsuma, zinse und erlidenen scheden vol-
komlich vorgnugt und bezalt. Darkegen vorzeihen wir uns hiermit
aller freyheit, inrede und behelf, wie die in- ader ausserhalb rechtens
erdacht und genant werden kan, so uns zu forteil und unsern gleubigern
zu nachteil gereichen mochten, freiwillig, derer wir keineswegs sollen
noch wollen gebrauchen bey eren, trauen und guten glauben. Des zu
urkund und warem zeugnis habn wir, obgemelten beide Reinicken,
beiden Reiffenstein, Michel Meyenburg, Cristoff Moshauer, Jeronymus
Rauscher, Mclaus Brom, für mich und meine obgemelten midgeselt-
schafter zu Frankfurd, unser ider sein pitschir ufF disen brifi wissentlich
tun drucken und uns mid eigen banden hiruff unterschribn. Gebn
mitwochn nach Galli 1554.
Mundum mit Korrekturen (letztere von Meyenburgs Hand) im Gewerk. Archiv
zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XXIV.
232. 1555 Januar 30. Die Steinacher Gesellschafter
an die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von
Mansfeld.
Feuerzins und vorgestrecktes Geld betr.
Wolgebornen und edlen graven, e. g. sey mid vleis zuvorn unsei;
untertenig und willig dinst. Genedige hern, e. g. haben wir mid unter-;
tenickeit unser Unvermögen diser zeit, dweil es mit dem handel dei
garkupfer so swinden erlegen, angezeigt, dem rentmeister auch zeitlicl
zugeschriben, das wir das geborgt gelt müssen widerbezalen, und dwei
No. 231-233. 1554-1555. 375
wir keine feuer umb zins habn, nicht anders verstanden, dan das wir
desselben us doctor Luswicz worten erlassen etc. Und so es dan in
unserm vermögen diser zeit nicht ist, die grossen inlagen und anders
alles zu gebn und nichts weniger, wes wir vermögen, au zimlichen in-
lagen tun, so bitten wir wie zu vorn, e. g. wollen uns in diser nodsachen
genedig bedenken und bie u unser bitt und erbiten beruhen
las, darin genedig erzeigen. Das umb e. g. wolln wir untertenig ver-
dinen. Gebn den 30. Janiiarii 55.
Auch g. hern, e. g. habn uns jungst bevohlen , in Schriften zu be-
richten, wie sichs umb die 1500 fl tu halten. Und hat die gestalt, das
e. g. wir im 46. jare uffgeborgt und gelihen habn, ein jar zu verzinsen,
welichs uns dan mid dem zins solt bezalt werden, 1500 fl. Und habn
bis uff dise zeit, nun sechs jare, ein iders jar 90 fl, zu zins gebn
müssen, des wir auch nicht bezalt. Und bitten, e. g. wolln des genedig
insehen habn, das wir des heubtsgelts und des zinses mochten bezalt
werden. Das wolln wir auch untertenig gern verdinen.
KQnzei)t im GeiverJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 13, XXIII.
233. 1555 Februar 26. Michel Meyenburg an die
Grafen Gebhard. Hans Georg und Hans Albrecht
von Manfeld.
Beschicert sich über den Stadtvogt Wolf Bucher.
Wolgebornen und edlen grafen gnedigen herrn, euer gnaden sey
mit vleis zuvorn mein underthenig ganz willig dinst. Und bitt e. g.
underthenig, zu vornehmen: wiewol ich mein lebenlang wyder Wolf
Buchern ader die seinen mit worten ader werken, heimlich ader ofientlich
nichts mishandelt und die zeit, das in e. g. herschaft ich zu schaffen
gehapt, mit besunderm vleis vor ime gehut, nichts wollen mit ime zu
tim haben, des ich vor zwenzig jharen, mich für ime zu hüten, auch
von fromen leuten gewarnet bin, auch stolz und hohmut feind bin.
Cnd hab mich des gevlissen, damit ich ime ader den seinen ehrlich
dinst hett erzeigen können, als ich doch unvormoglich ; so hett ich ime
mit freuden gerne gedinet, wie ich das gegen auch darinne redlich be-
"weiset, als Valtin Blanckenburg von ime uf den tod erbermlich ver-
wund, hette ich sie gerne vortragen. Er ist auch jungst zu Northausen
876 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
unter meiner oberkeit gewest, do er sich nicht alleine nichts hat arger
merken lassen, sundern mit öffentlichem freuntlichem handgeben ge-
berden und grüßen gegen mir dermassen erzeiget, das ich mich unter
diessem scheffen (!) herzen gar keins feindes versehen; wie er auch gar
keine Ursachen, dan villeicht grossen ubermut, neid und haß, wie ich be-
finde, zu mir haben kan. Und hat mich also für meiner uberkeit umb
einicherlei zu becklagen ader mir öffentliche feindschaft zu erzeigen, als
in diessem ein weiser man, in sein herz geschemet. So hab ich mich so
wenig arges zu ime versehen, das ich mit warheit und gewissen schreiben
mag, ich hett im vall der not mein leben bei ime gelassen. Als er aber
von gott verbotenem unsinnigem übrigem trunk seinen lusten und ge-
brauch nach beschwert und mehr einem unvernünftigen rinde, da kein
Vernunft innen ist, gleich worden, ist er mit seinen schmeworten und mord-
drauen in der herberge zu Walhausen für allen do wesenden erlichen
leuten uff mich geraten, mjr zu leib und leben gedrauet, auch ander leute
gement (!), die ich doch vil zu redlich und vorwar weiß, das sie diesem
uncristlichem tückischem rat nit volgen, mich unschuldigen man aus
seinen unerweislichen lugen zu beschedigen. Und dweil er aus seinem
trunken unsinnichen schmachgeist, do kein verstand ader witz inne ist,
ein falschen wan fast, als schreibe e. g. ich in e. g. eigen und der her-
schaft anligenden Sachen keinen brief dan von ime. So tun ich mich
hiemit uff alle e. g. underthenig beruffen, ab ich mein leben lang in
einichem brief diß stadvoits mit einigem wort in bosen ader guten
gedacht hett, dan wie itzt. Und habe inen beschickt in hoffnunge, er
wurde es abgesagt haben. Er hat mir aber sagen lassen, er wolt von
mir nits halten, ich beclagt inen dan. So ich dan in e.g. herschaft mit
grossen Sachen neben meinen lieben freunden beladen bin und hoffe,
in allem mit allen den andern e. g. und der herschaft zu ehren, nutz
und keinem menschen uf erden mit fursatz zu schaden zu handeln
und dan am tage, wie ander unschuldig durch solche weise schwer
umb leib und gut unschuldig komen, so ist an e. g. mein underthenigs
bitt, e. g. wollen mit gnaden eindenk sein, das ich mit allen den meinen
und der handel verwanten in e. g. schütz, geleite und Sicherheit vor-
schrieben und genomen, e.g. unser aller und ider zu ehren gleich und
recht, auch mechtig sein, die wollen uns auch alle vor gewalt und
schaden schützen, auch inen vorstand und burgeschaft machen und tun
lassen, damit ich mich mit den andern nits arges zu besorgen. Selten
aber e. g. des mans darauf nicht mechtig sein, so bitt ich bericht und
notturftige furderunge und wil einem idern vor e. g. und, wo mir
geburt, zu rechte stehen. E. g. hab ich das aus des stadvoits gedrengnus
No. 233-234. 1555. 877
nicht können verhalten. Bitt e. g. gnedige antwort. Geben den
26. Februarii anno 1555
e. g. undertheniger
Michel Meienburg.
Miindum im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Faket 14, XXVIII.
234. 1555 März 21. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an den Bürgermeister zu Nordbausen
M. Meyenburg.
Beschluß der Grafen, die Mansfeldischen Pfennige aufzuweehseln, auf
der Hütte Eisfeld xu saigern und dann neu zu münzen; Heranziehung
der Steinacher Gesellschaft.
Hans Georg graf und herr zu Mansfeldt
edler herr zu Heldrungen etc.
ünsern günstigen grus zuvorn, erber weiser besonder lieber. Nach-
dem die wolgebornen unser freuntliche liebe vetter und bruder unserer
herrschaft und unterthanen, und also gemeinem nutz zu gut, bedacht
seind, der muncz halben Veränderung zu tun etc., als haben wir heut
dato mit dem auch erbem unserm statvogt hie und heben getreuen
Cristoff Moshauer hievon und wie die pfennig aufzuwechsln und das
Silber davon zu seigern, uuderrede gehalten und endlich dise meinung
furg?schlagen : wir wolten durch den rat hie bestellen, die Mansfeldischen
A (weil sy nu lange jar gangen und ser vernutzt und zerbrochen),
je 28 groschen vor ein taler, aufzuwechsln. Zu solcher aufwechslung
solte ein funfteil so vil als das ander gegen den pfennigen taler erlegen.
So wolten wir umb verhuetung willen allerlei nachdeukens die auf-
gewechselten A uff di hutten Esfelt verschaffen , daselbstn besonders
korrnen und abtreiben, auch fleissige rechnung darüber halten lassen,
dergestalt das die silber hieher in die muntz geschickt und wider in
fünf teil solten ausgeteilt werden. Also was in clarer rechnung gefun-
den, das über den Unkosten verlorn oder gewonnen, das iedes funfteil
daran seinen teil tragen oder nemen solt. Wir vermerken aber, das
gedachter Moshauer hirinnen bedenkens hat, hinder euch zu schliessen.
Weil dann kein vortl, sondern die gleichheit gesucht und wir wissen,
las ir, auch Moshauer dis werk und gemeinen nutz zu furdern geneigt,
so begern wir genedig, ir wollet die sach dahin richten, damit berurtem
378 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
furschlag gefolget, oder, da ir uff ein andern wege bedacht, ir uns das-
selbe wider vermelden, darinne unserm vertrauen nach gutwillig erzeigen.
Seind wir in allem gutem gunstlich zu beschulden geneigt, Datum
Eisleben, den 21. Marcii a** etc. 55.
Hans Jörg graf zu Mansfelt etc.
propria subscripsit.
Außetiad/resse: Dem erbern weisen unserm besonder lieben Michaeln Mayen -
bürg burgermeister zu Northausen.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Faket 13, XXIII.
235. 1555. Coburg.
Herzog Johann Ernst von Sachsen bekennt, von Michel Meycnhurg %u
Nordliausen und Hieronymus Beinicke zu Halle, anstatt und von wegen
deren Mitgesellschafier der Saigerhütte Steinach, laut Bestands vom
Dienstag nach dem Sonntag vocem jucunditatis 1551 200 fl bis auf
Michaelis 1556 zinslos erhalten zu haben durch den Faktor Merlin
Thundorf und verspricht, sie aus seiner Kammer pünktlich zurück-
zuzahlen.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Faket 14, XXIX.
236. 1555 April 8. (Montag nach Palmarum.)
Die Grafen Oebhard und Christoph von Mansfeld (Vater und Sohn)
schließen mit Michel Meyenburg, Bürgermeister zu Nordliausen, Christoph
Moshauer, Stadtvogt zu Eisleben, Hans Beinicke und Reiffensteins Erben
und deren Mitgesellschaftern der Saigerhütte Steinach folgenden Kupfer-
kauf über die 8 Erb f euer zu Eisleben:
Von Ostern 1555 an bis 1558 vericaufen die Grafen den Gesell-
scliaftern die Kupfer von diesen 8 Erb feuern pro Zentner für 13 fl;
enthält der Zentner mehr oder iveniger als 1 feine Mark Silber, so wird
das Lot mit 1/2 // berechnet.-
Für je 200 Zentner gelieferter Kupfer (ausgenommen Zehntkupfer)
zahlt die Gesellschaft zu Einkauf 100 Taler.
Die Zehntkupfer werden mit 15 ß Münze bezahlt, halb zu 21 und
halb zu 22 gr; das Lot Silber mehr oder weniger mit 1/2 Takfr oder
12 gr Münze.
Da auf einen ganzen Fünfteil 300 Taler auf den Zehnt zu Einkauf
gegeben werden, so sollen die 8 Erb f euer daran nur nach ihrem Anteil
partizipieren.
No. 234— 237. 1555. 379
Für jeden Zentner (ausgenommeti die Zehntkupfer) sind außerdem
die üblichen l^j^ fl, u^ie üblich von Markt zu Markt, zu Leipzig und
Kaumburg zu erlegen.
Die Gesellschafter übernehmen den Verlag im Berg- und Kohlenhandel
und für die Hüttenkost.
Auf den Erbfeuern lasten 15000 fl Retardate; diese übernehmen die
Gesellschafter in 6 Leipziger Oster- und Michaelismärkten zu bezahlen.
Xach Ablauf des Kupferkaufvertrages wird diese Summe mit abgerechnet.
Wie Gebrauch ist, verpflichten sich die Gesellschafter, auf einen Fünften-
teil 5000 fl vorzustrecken.
Die Pfintzing, die diese 8 Erbfeuer vorher verlegt, haben auf
dem alten von ihnen beköstigten Vorrat noch eine stattliche Summe stehen.
Die Gesellschaft wird den Vorrat verlegen und dagegen die Kupfer an-
nehmen, auch die Verzinsung der Summe (mit 5'^;;^) übernehmen. Auch
dies soll später bei der Äbrechung in Anrechnung gebracht werden.
Die Hälfte der gesaigerten Silber ist in' die Münze zu liefern zu einem
Preise von 10 fl für die feine Mark.
Die etwaige Aufkündigung hat ordnungsmässig zu erfolgen. Bis zur
definitiven Abrechnung behalten die Gesellsclmfter die Erbfeuer inne.
Enttcurf mit Verbesserungen im Gewerk. Archiv zu Eisldien, Saigerhandd,
Paket 14, XXVII. •
237. 1555 Juni 2. Michel Meyenburg an Graf Hans
Georg von Mansfeld.
Bittet, ihm dem Kanzler für eine Unterredung zuzuschicken. Seine
Krankheit. Bucher.
Edler wolgeborner graf genediger her, e. g. gebe ich zu erkennen,
das ich sehr schwach bin. Nun wolt ich gerne mit e. g. reden, dweils
aber nit sein kan und nicht weis, wie es gott schicken wirt, so bitt
kh, wo es muglich were, e. g. wollen den canzler ein stund lassen zu
mir komen in zweien , dreien ader vieren tagen , wo es so lang weret.
Dem will ich etzlich sachn anzeigen, die mir e. g. zum besten itz zu
Weimar hart eingebunden und e. g. darauf verwarnt sein. Auch, e. g.,
es setzet mir die krankheit hart zu, das ich keinen adem habe, keine
stunde rüge hab. Ich will stets ersticken, und bitt, e. g. wollen e. g.
frau mutter m. g. f. bitten, ab sie etzwas wüste, das ich mich kont
erretten, mir das mitzuteiln. WiewoU alle meine gelidmaß, sprach und
mund, hend und fuß nach rügen und gebrauchen kan, hab ich dach am
380 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Schenkel groß lemickeit und am rechten arm groß Schwachheit und tut
mir nichts so wehe, das ich mein sache mit dem vorlogen man Pucher
mit recht zu geburlichem austrag aus Schwachheit nicht volenden kan.
Ich befinde auch, das man mit e. g. un treulich mit dem bau holz, vor
Elrich und Northausen ligt, umbgehet und will e. g. daramb betrigen.
Darumb wollen e. g. recht eilen, mir soll e. g. einer zugeschickt werden,
der e. g. berichten sali. Wo sich mein sache in acht tagen bessern
und andern, sollen e. g. weiter bericht werden, das itzt nicht sein kan.
Unser hergot behut e. g. und byn derselben zu dinen willig. Datum
am pfingstage a" 1555
Außenadresse : Dem wolgebornen und edlen hern hern Hans Jeorgen grafen
und herrn zu Mansfeld etc. meinem gnedigen herrn.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zuFAsleben, Saigerhandel, Paket 14, XXVIII.
238. 1555 August 30. Eisleben.
Gesellschaftsvertrag der Grafen Hans Georg und Hans Älbrecht von
Mansfeld mit den Steinadler Gesellschaftern nach der Zusammensetzung
des Saigmhandels der Hütten Steinach, Eisfeld, Arnstadt.
Wir Hans George und Hans Albrecht gebrudere graven und herrn
zu Mansfeld edle herrn zu Heldrungen für uns selbst und unser erben,
desgleichen wir Jheronimus und Christoff Reinicke für uns und unsere
miterben Aveiland Hansen Eeinicken zu Mansfeld unsers lieben vattern
seligen gelaßenen kinder, Wilhelm, Albrecht und Hans Reiffenstein für
uns und unsere miterben weilant Wilhelm Reiffensteins des eitern zu
Stolbergk unsers lieben vaters seligen gelaßene kinder, Christoff Mos-
hauer zu Eisleben, Michel Meienburg zu Northausen, Hans Meinburg
und Jeronimus Rauscher zu Leiptzigk, auch Claus Brom zu Frankford
am Meyen als bevelhaber der Frankforder geselschaft für uns, unsere
mitgeselschafter des Steinachischen seigerhandels und unser aller erben,
wie die genent, wo die geseßen oder in unsern vorigen geselschaft-
briven und in besondern verschreibungen begriefen oder die wir noch
hinforder, wo von notten, zu uns nehmen mochten, hirmit öffentlich
bekennen und thun kund: Nachdem wir obgemelte graven itztgedachten
Steinacher gesel schaftern nuemehr alle ungeseigerte kupfer, so mit
unsern, unserer brueder und jungen vettern dreien funftenteil, nemlicli
siebenundfunfzig feuern zu Mansfeld und Eisleben, gemacht sampt den
darzu gehörenden zehenden umb ein bestimbten kauf auf maß und
No. 237— 238. 1555.
zeit, vermöge und Inhalt dreier iinderschiedlichen inen darüber ge-
gebenen verschrei bungen in der wagen zu Eisleben liefern zu lassen
versprochen und zugesagt haben uud aber gleichwol auf dato dieser
handlung den abgetretenen gesellschaftern des alten Esfeldischen und
Arnstettischen seigerhandels eine statliche summa geldes berechenter
vorläge uff etlich verglichen jar und termin zu erlegen schuldig sein,
das demnach wir obgemelte graven für uns selbst und unser erben
uns mit obgedachten Steinadler gesellschaftern und herwider wir die
itztgemelte gesellschatter für uns und unsere mitbeschriebene mit wol-
gedachten unsern gnedigen herren und also beide theil im naraen des
allmechtigen uns ferner mit einander mit wolbedachtem mut, zeitigem
rat und guter vorbetrachtung, wir die grafen umb mehrer befurderung
und erbauung willen unsers von got verliehenen bergkwerks, nutz und
aufnemen unser herrschaft und underthan und wir die anderen umb
unsers gedeien und besten willen eine zusamensetzung und gesell-
schaft auf weis und maß, wie hernach folgen wirt, uff heut dato den
dreissigisten Augusti des funfzehenhundert und funfundfunfzigisten
jars vereinigt und verglichen haben.
Erstlich. Nachdem wir beide graven Sygmund Pfintzing und des-
selben mitverwanten , wie derer namen in irem gesellschaftbriefe ver-
zeichent, auf heut dato von wegen des abgetreten Esfeldischen handeis
eins halben funfteils noch siebenundsechzigtausent gülden, zu einund-
zwainzig groschen den gülden gerechent, nemlich alle Leipzkische
ostern und michaelismerkte, ieden besondern , fünftausend gülden zu
zalen und allewege das hundert hinderstelliger schuld mit funfe zu
Vorzinsen schuldig seint, vermöge unserer darüber gegebenen Ver-
sicherung, so haben wir obgedachte Steinacher gesellschafter gewilliget,
berurte siebenundsechzig tausent gülden auf uns zu nemen, unser heupt-
,^ut darmit zu erhohen, dieselbige uff die verglichen termin abzuzalen oder
uns nach unserer gelegenheit in ander wege mit inen zu vergleichen.
Doch wollen wir, die graven, solcher zalung halben, bis dieselbe völlig
geschieht, gegen die Pfintzingischen in unserer Verpflichtung bleiben.
Zum andern sollen und wollen wir, die beide graven gebrudere
.md unser erben, Christoff Fuhrer und Jheronimus Wolckenstein und
Ire mitverwanten gesellschafter von wegen des uffgeschrieben und ab-
getreten Arnstettischen seigerhandels eins halben funfteils und eins
(Iritteils, vermöge unserer inen gegebnen Versicherung, vor uns zu-
frieden stellen und abzalen, also das derwegen diese unsere gesell-
schafter keiner mahnung, fahr oder nachteils sollen gewertig sein,
sondern sie derwegen genzlich entnemen und schadlos halten.
382 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels,
Zum dritten, damit ein jeder teil dar wissen möge, was wir sempt-
Jichen an hauptguetern zusamensetzen und bringen, so wollen wir von
beiden teilen zu beschluß dieses funfundfunfzigisten jars, so furderlich
es geschehen kan, nemlich wir, die graven, des Esfeldischen und wir,
die genanten gesellschafter , des Steinachischen handeis rechnung
schliessen und auf beiden hutten dermassen aufwogen und aufarbeiten
lassen, damit clare verbanden können gezogen und bestendig dargethan
werden. Was dann also ein jedere teil an schulden, barschaft und
andern! verbanden, zum handel gehörig, bestendiglich darthun wird,
dasselb soll eim jeden teil für sein heuptgut eingeschrieben und da-
rüber nottorftige urkund gegeben werden. Doch sollen vom Esfel-
dischen verbanden die obgemelten siebenundsechtzigtausent gülden, so
wir, die Steinacher gesellschaft, wie obengemelt, auf uns genomen, uns
zu- und beiden graven abgeschrieben werden.
Und sollen alsdann berurte hendel in eine band auf gleichen ge-
win und Verlust, wie es der allmechtige got geben wird, die nechsten
sechs jar auf ostern des künftigen sechsundfunfzigisten jars der
mynderzal an zu rechnen, zusamengesetzt und geschlagen und, wie ge*
treuer gesellschafter gebrauch, ubung, gewonheit und herkomen ist,
redlich und aufrichtig getrieben und verfertigt werden.
Und sollen sich die gesellschafter oder ire erben auf die rechnung
des fünften jars underreden, vereinigen und verabschieden, den handel
zu vorneuen. Welcher dann furder über die bestimbte zeit der sechs
jar nicht bleiben wil (wie es dann einem in Sonderheit frei ist) sol
derhalb in der fünften rechnung, wie gemelt, das anzeigen, darnach
sich die andern haben zu richten. Welche aber noch ausgang ob-
bestimbter zeit lenger bei diesem handel und gesellschaft bleiben weiten,
die sollen darvon one beweghche Ursachen nicht abgesondert oder aus-
geschlossen werden.
Zum vierten ist abgeret, das von stund an, nach beschluß des
funfundfunfzigisten jars rechnung, die neuen kupfer von allen ob-
gemelten dreien funfteilen mit irem geburenden zehenden, gar nichts
darvon ausgeschlossen, dem gemelten zusamengesetzten seigerhandel
sollen geliefert und geantwort werden.
Und sollen nun hinfurder, so lang diese zusamensetzung wehret,
alle berurte kupfer von den dreien funfteil, und was wir, die gesell-
schafter, sonst an uns bracht oder noch weiter an uns bringen mochten,
auf der hutten Steinach sollen geseigert und gar gemacht werden. Im
val aber das alle kupfer und silber auf dieser hutten nicht mochten
geschmelzt und geseigert werden, soll es nach des handeis nutz und
No. 238. 1555.
gelegenheit weiter beratschlaget und unvorzuglicli vorgenomen und
gefordert werden.
Zum fünften. So wollen wir obbemelte beide graven oder unser
erben für unsere person mit ainicher Verwaltung des handeis gar nicht
zu thun haben, sondern denselben durch die personen, so die gemein
geselischafter darzu tuglich achten und jeder zeit darzu verordnen
werden, verwalten und treiben lassen auf ire bestendige und clare
rechnung, wie solchs der ganzen gesellschaft zum besten vor ratsam,
nutz und gut zu jeder zeit kan bedacht und vorgenomen werden.
Zum sechsten haben wir gedachte beide graven gewilliget, das
man uns, unsern brudern und jungen vedtern ein jedes jar ferner noch
mehr, dann was unsere zehendkupfer, die anderthalb gülden und ein-
kauf betriftt, aus dem handel nichts geben soll. Wo es auch schon
ein diener thet , so soll es in nechst darauf gehaltener rechnung nicht
angenomen werden , sonder derselb sein ebenteuer bestehen. Wir
wollen auch den handel mit anderm darstrecken (one was die ver-
schreibung mit sich bringen) gnedig verschonen. Desgleichen wollen
wir auch auf die gewinnung unsers hauptguts nichts aus dem handel
fordern, noch nehmen, sondern denselben, da der allmechtig got etwas
mit gnaden verleihet, der bezalung, was wir der Arnstetter gesellschaft
schuldig, zu gut gehen lassen und sonst in ander wege mit der Über-
maß nachfolgen und derwegen unsere mitgesellschafter, wie hievor
gemelt, genzlich entnemen und schadlos halten.
Wurde aber jemand zu aussteuer seiner kinder oder sonst zu seiner
gelegenheit von seiner heuptsumma etwas nottorftig sein und begeren,
sollen ime über zweitausend gülden aus dem handel in einem jar nicht
geliefert, und was er also daraus nimpt, das soll ime das jar keinen
gewin tragen. Wolt er aber darüber von seinem heuptgut aus dem
handel mehr haben, soll es mit aller gesellschaft wissen und willen
geschehen, one argelist und geferde.
Zum siebenden ist abgeret, das man alle jar uf den sonntag
Trinitatis auf der hutten Steinach einkomen und die generalrechnung
halten, darauf schliessen und dann unvorzuglich verfertigen soll, es
were dann sach, das man sich aus beweglichen Ursachen, die rechnung
etwan an eim andern gelegen ort, das doch nicht leichtlich sein soll,
zu halten, entschliessen wird. Daselbst soll ein jeder geselischafter in
aigner person nach seiner gelegenheit erscheinen oder einen andern
redlichen und verschwiegenen man mit volmechtigen gewalt schicken,
der bei seinem eid alles in höchster geheim behalten soll. Wie wir
dann one das semptlich einander auf guten trauen zugesagt haben,
384 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
woran dem handel gelegen , bei uns in geheim bleiben zu lassen.
Wann dann die rechnung genzlich gehört und verglichen, auch daraus
die hauptrechnung gezogen und beschlossen, was man durch goüiche
verleihe zu gewin austeilen wil, so soll derselb nach anzal der heupt-
gueter und des handeis gelegenheit einem jedem auf den michelsraarkt
zu Leipzk und den Frankforter gesellschaftern in der herbstmeß zu
Frankfort gereicht und gegeben werden. Ob sich aber in der rechnung
ainicher schade, viel oder wenig, erfinden wird, den soll ein jeder nach
anzal seines erlegten heuptguts mit helfen tragen, also das der ganze
handel, wie vorgemelt, uns allen nach anzal eines jeden heuptguts zu
gewin und verlust gehen und sich hierin keiner widersetzig maclien
soll. Es soll auch zu einer jeden generalrechnung dise gesellschaft-
verschreibung gelesen und mit vleis erwogen werden, ob ainicher
artikel, so durch verenderung der zeit und leuft beschwerlich, zu endern
von notten, desgleichen ob unsere zusamengelegte hauptgueter ides jar
nach gelegenheit und eins jeden anzal zu sterken oder eins teils eraus-
gegeben sollen werden; alsdann soll ein jeder sein anteil geben.
Zum achten. Nachdem die seigerhutten zur Steinach Hansen
Reinicken und Wilhelm Reiffensteins, beider gotseliger gedechtnus,
erben mit derselben freiheit und gerechtigkeit erblich und vor eigen
zustendig ist, daran sie zu irem teil auch der Pfinzing teil erkauft
haben und vor dieser zeit in alles auf sechstausend gülden angeschlagen
ist, so sollen sich die gemeinen gesellschafter freundlich und der gebur
nach mit inen vergleichen, die aus gemeinem kästen in bau und
besserung erhalten, wie bisher gebruchlich und herkommen. Sonderlich
ob durch feuer (welchs got gnediglich abwenden wolle), wasser oder
sonst die hutten zur Steinach schaden neme, sol derselb one Widerrede
aus gemeinem handel widerumb zur nottorf, wie sie vor gewesen,
erbauet und angericht werden.
Was auch nunmehr, dieweil alle silber und kupfer auf dieser hutten
wo möglich allein geseigert und geschmelzt sollen werden, weiter zur
nottorft zu machen und zuzurichten von notten, das soll aus dem ge-
raeinen handel en triebt und bezalt werden.
Zum neunten. So soll dieser handel ungeachtet geschehner zu-
samensetzung seinen alten namen „Steinacher geselschaft" behalten,
auch das vorig zeichen ein weg wie den andern in allen des handeis
Sachen gebraucht werden.
Zum zehenden sollen die diener, so zum handel gebraucht werden,
sich zuvor gnugsam verschreiben , das ein jeder vor sich selbst gar
nichts aus dem handel in sein eigen nutz wenden, auch sich in keine
No. 238. 1555. 385
burgschaft, daraus dem handel nachteil entstehen mocht, einlassen, gar
nichts verleihen oder von jemands wegen abzalen wol noch soll.
Zu Frankfort soll derjenige, so in den messen dahin verordent
wird, mit hulf und rat Claus Bromen die kupfer und silber, was deren
dahin geschickt, treulich verkaufen, die blei dargegen einkaufen und
sonst alles anders, was dem handel zu befurderung mit wechselauf-
nemen oder zu geben nutzlich und von uotten, ausrichten, one sein vor-
wissen nichts schliessen oder handeln, und sollen alle Wechsel frei stehen
und unvorbunden sein, zum besten nutzen aufgenomen und ausgeben
werden, bei ehren, trauen und gutem glauben der nutz und schaden
der Wechsel, es sei zu Nurmberg, Frankfort, Leipzk oder andern enden,
insonderheit gerechnet werden.
Zum eilften ist abgeret, ob sichs begebe (da got vor sei), das einer
von der gesellschaft in des handeis nottorft und gescheften über land
reiset und uff derselben reise gefangen und zur Schätzung gedrungen
wurde, das derselb von unser aller wegen aus gemeinem handel aufs
höchst (wo er mit wenigerm nit kont erhebt werden) mit eintausend
gülden sol gelost werden. Wurde er aber hoher geschätzt, dieselbig
Übermaß soll er von den seinen erlegen und über die obgemelte ein-
tausend gülden ferner zu der gesellschaft mit noch one recht nichts
zu sprechen haben. Doch soll diese verwiliigung an eidesstadt in
höchster geheim gehalten werden.
Zum zwelften, ob sich unter den gesellschaftern in des handeis
Sachen irrungen und spen begeben, sollen sie sich anfenglich selbst
undereinander vertragen; wo es aber entstünde, soll jeder teil zwene
redliche man darzu kiesen, die sie vertragen; und wo sich die viere
nicht vergleichen konten, so soll ihnen ein unvordechtiger opman darzu
gegeben werden ; und was also durch denselben gesprochen wirt, darbei
soll es bleiben.
Zum letzten. So haben wir die graven unsern mitgesellschaftern
die zusag und Vertröstung gethan, das wir auf das allerfurderlichste
alle mittel und wege vor die Land nemen, damit der alte verrat au-
gogriefen und einmal aufgeschmelzt werden mocht, auf das der handel
mit den grossen hauptgutern , die nun langezeit one nutz dahegen,
nicht zum eussersten verterben gerate. Und wir gesellschafter haben
dju-auf alle miteinander mit banden und munden an eidesstadt zugesagt,
das ein jeder dem handel und alle gewerb treulich meinen und befur-
dern soll und wolle, was auch furder netto rftig beschlossen und bedacht
wird, das in allermaßen, als ob es besonder in diese verschreibung
bi-acht, zu halten.
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 25
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Des zu urkund und stetter unvorbruchlicher haltung aller und
jeder stuck, puncten und artikeln haben wir graf Hans George und
graf Hans Albrecht für uns, unsere brueder und junge vettern, auch
unser aller erben unsere sigill an dieser brief drei eins lauts hengen
lassen und uns mit aigen banden unterschrieben. So haben wir,
Jheronimus und Christof Reinicke, "Wilhelm und Hans Reiffenstein,
Cristof Moshauer, Michel Meinburg, Hans Meinburg, Jheronimus
Rauscher und Claus Brom als befelhaber der Frankforter gesellschaft,
für uns und unsere mitbeschriebne unsere angeborne handpetzschir
an solche drei gleichlautende brief (derer einen wolgedachte graven
und wir, die Steinadler alte gesellschafter, die andern zwen behalten)
gehangen und uns mit aigenen banden underschrieben. Geschehen zu
Eisleben, auf den dreissigisten tag Augusti, als man zalt nach Christi
unsers seligmachers geburt im funfzehenhundertundfunfundfunfzigsten
jare.
Abschriften im Gewe^-k. Archiv zu Eisleben, Saigen-liandel, Paket 14, XXX.
239. 1555 August 30. Eisleben.
Die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld verkaufen
Hieronymus und Christoph Reinicke, Hans Reinickes Erben, Wilhelm,
Albrecht, Hans Reiffenstein, Wilhelm Reiffensteins des Aelteren E)-ben,
Christoph MosMuer, Michel Meyenburg, Hans Meyenburg, Hieronymus
Rauscher und Claus Bromon als Befehlshaber der Frankfurter Gesell-
schaften neben den ihnen bereits (1344 Dienstag nach Michaelis) ver-
schriebenen 1/5 tmd den 2/3 eines 1/5 (13Ö4 in der Osterwocke), auf sechs
Jahre 1/5 und 1/3 eines 1/5 aller Kupf&r und Silber samt dem Zehnten
(zusammen ^/^).
Wir Hans George und Hans Albrecht gebrueder graven und herren
zu Mansfeld edle herrn zu Heldrungen etc. für uns, unsere brueder
und unmündige vettern grafen Philips seligen söhne, auch für alle
unsere erben und erbnemen samptlich und besondern mit diesem
unserm offenen briefe bekennen und thun kund, das wir uns mit zeit-
lichem guten rat und selbst wolbedachtem mute nachvolgendermassen
mit den erbarn Jheronimo und Christof Reinicken sampt allen Hansen
Reinicken seligen erben und erbnemen, Wilhelmen, Albrechten und
Hansen Reiffen steinen und allen Wilhelm Reyffensteins des eitern seligen
erben, Christoffen Moshauern, Micheln Meinburg, Hansen Meinburg und
No. 238-239. 1555. 387
Jheronimo Rauschern, auch Clausen Bromen des raths zu Frankfort
am Meyen als befelhaber der Frankfurter gesellschaft , irer aller erben
und erbnehmen, auch allen andern derselben mitgesellschaftern , wie
die genant, wo die gesessen, in iren gesellschaftbriefen und besondern
verschreibungen begriffen oder die sie noch mehr zu sich nemen
wurden, aus sonderlichen gnaden umb einen fünften teil und einen
dritten teil eins fünften teils mitsampt dem darzu gehörenden zehenden,
welche die Pfintzing und Fuhrer von Nurmbergk sampt iren mitgesell-
jchaftern etlich jar inne gehabt, alle kupfer und silber, so in der her-
ichaft Mansfeld von uns, unsern huttenmeistern , derselben erbfeuem
md denen feuern und huttenmeistern oder factorn, die unser herren-
euer haben , die nechsten jar nacheinander volgende gemacht werden,
Ijnediglichen vertragen haben, dergestalt das sie dieselbe kaufweise
laben, seigern und gebrauchen, bis auf nochvermelte aufkundigung
rerkeufen, einreumen und zustellen inen dieselben samptUch und jedes
eil besonder in der bestendigisten weise und form, als das von rechts-
vegen sein soll, craft dieses briefs:
Erstlich. Nachdem sie vorhin von uns einen funftenteil aller unser
[upfer und silber mitsampt einem zehenden, so aus unserm bergkwergk
u Mansfeld, Eisleben und sonst in unser herrschaft gemacht, von uns
aben, wie wir inen darüber unser brief und sigill geben haben undter
em dato des funfzehenhundert und vierundvierzigisten jars dienstags
ach Michaelis und nach ausgang unser zuvor gegebnen verschreibungen
ich anfahen sollen , dieselbige verschreibung soll in allen iren aus-
edruckten artikeln unvorruckt stehen bleiben, treulich und vest von
ns. unsern nachkomen verstanden und gehalten werden, und nach
usgang derselben verschienen zwelf jar solle dieselbe verschreibung
ierrait verneuert und noch zwelf ganzer jar erstreckt und proregirt
ein, alles ires Inhalts und Verstands, wie dann solches in der ver-
ßhreibung über die zwei drittel auch vermeldt. Und sollen sich die
esellschafter eins jeden artickels darin, auch iu dieser itzigen ver-
^hroibung zu halten und zu gebrauchen haben, als weren sie von wort
u vierten auch hierin verleibet; denen wir auch zu geleben und alles
jstiglichen zu halten uns one ainichen behelf oder einrede bei unsern
hreii, trauen und glauben hirmit verpflichten.
Zudem haben wir inen verkauft und zugestelt zwen drittenteil eins
anzön fünften teils mit dem zehenten, laut brief und sigill, dardurch
ir inen in der osterwochen im jar funfzehenhundert und vierund-
mfeigk solche verkauft und eingereumbt haben, und thun dieselbigen
irmit in diesem brief zum uberfluß, wie nechstgemelt, becreftigen.
25*
388 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Zu dem allem verkeiifen und einreumen wir inen noch weiter, wii
anfangs gemelt, einen ganzen fünften teil und einen dritten teil ein
fünften teils mit dem zehenten, auch aller kupfer und silber, wie dam
solche die obgedachte Pfintzing und Fuhrer von Nurmbergk sampt irei
gesellschaftern von uns etlich jar innen gehabt, welchs alles in rechte
rechnung in summa thut drei ganzer fünften teil und an feuern (wi(
die gewesenen huttenmeistern in feuer ausgeteilt und von uns innen
gehabt haben) siebenundfunfzigk feuer an herrn- und erbfeuern. Un(
sollen darauf gemelte feuer und was darzu gehört, an kupfer und silber
die in sechs werenden jaren gemacht werden, rechts, bestendigs un(
unwiderriiflichs kaufs vilgemelten gesellschaftern, iren erben, auch allei
itzigen und zukunftigen mitgesellschaftern samptlich und besonderi
hiermit verkauft sein und bleiben, bis solang das wir inen auf ein jeden
teil ir ausgelegt gelt nach ausgang der bestimbten jar wider geben
auch sie zu dank mit kupfer, silber und barem geld und sonst mi
nichts anders gnedig bezalt haben. Und sollen inen alle und jed(
kupfer mit den silbern darinnen treulich, ufrichtig, one alle practiken
vorteil oder argelist durch die huttenmeister, factor, diener, die wii
über die feuer und bergwerg zu jeder zeit ordenen, bei iren geschworner
eiden und pflichten, damit sie uns verwandt (deren sie, so ofte es vor
notten und von der gesellschaft begert wird, in irer eins oder mehi
beisein durch uns sollen vermahnet oder erinnert werden) one ainicher
Verzug, sobald es moghch, in die wage zu Eisleben geantwort und als
ir aigen gut zugewogen werden, welchs kupfer mit den silbern, so di(
gesellschafter daselbst in der wagen zugewogen, entphahen, ires gefallens
hinweg auf die hutten fuhren und verschaffen mögen. Und soll niC'
mands gewalt haben oder gestattet werden, dasselbige in der wage ode]
in unser herrschaft und stedten zu bekommern und zu arrestiren
sondern die gesellschafter sollen mit kaufen und verkaufen iren bester
nutz zu schaffen, unser und meniglichs unverhindert mit den kupferr
und silbern macht und gewalt haben. Wer sie auch umb ainiche
Sachen dieser handlung halben zu besprechen, der soll es ordentliche!
weise vor uns thun , da wir einem jedem aufs förderlichste und uh
lengst in jars frist, sovern wir der parten zu recht mechtig, verhelfen
wollen.
Und sollen uns bemelte gesellschafter für ein jeden zentner rauch-,
doch rein und nicht eisenschüssig, kupfer, der die feine mark helt
dreizehen gülden muntz, einundzwainzig groschen für ein gülden ge-
rechent, geben , zalen und an der vorlege abrechnen. Was aber dej
Zentner kupfers mehr oder weniger dann die feine mark halten wird
No. 239. 1555.
sol ein jedes lot für ein halben gülden uff- oder abgerechent werden,
desgleichen allewege uff zweihundert siebenzig zentner kupfers hundert
guldengroschen an grober luuntz, wie die jederzeit im chur- und
furstenthumb zu Sachsen geng und geb, zu einkauf gegeben und neben
den zehendkupfern und anderthalben gülden, wie volgen wird, auf die
merkte en triebt werden.
Soviel aber die zehendkupfer belangt, sollen uns berurte gesell-
scliafter für ein jeden zentner rein rauchkupfer, der die feine mark
helt, auch dreizehen gülden, das lot mehr oder weniger dann die feine
mark haltende, für ein halben gülden auf- oder abzurechnen, und darzu
auf diesen itzigen fünften teil und dritten teil der zehendkupfer vier-
hundert guldengroschen zu einkauf, alles uff die Leipzkischen und
Naumburgischen merkte, nach unserer gelegenheit, dessen wir sie alwege
in geburlichen zeiten verstendigen lassen wollen, doch nach anzal der
gelieberten kupfer, in vorberurter Sechsischer werung vergnügen und
zalen. Desgleichen sollen uns die gesellschafter über obgemelten kauf
auf ein jeden zentner kupfers, soviel inen der in der wage von unsern
huttenmeistern oder factorn, auch an zehend, zugewogen und uber-
antwort, anderthalben gülden in münz in obbestimbter wer und uff
gemelte merkte entrichten und zalen, one geferde. Uns sollen auch die
obgenanten gesellschafter ufi berurte zehendkupfer des ganzen fünften
teils und dritten teils sechstausend sechshundert Sechsundsechzig gülden
vierzehen groschen zum vorlege, so lang dieser unser kauf stehet, one
Verzinsung freistehen lassen, vorstrecken und leihen.
Auch sollen und wollen uns bemelte gesellschafter den halben teil
aller silber, so sie in unsern kupfern bekomen, in unser muntz gegen
Eisleben zu erhaltung unser herrligkeit und regalien, die feine mark
für Zehen gülden münz der wehrung, wie obstehet, antworten und
sollen ferner ainichen schlegeschatz zu geben nit schuldig sein, sondern,
■wie obstehet, mit dem andern halben teil der silber gar freistehen und
ires gefallens handeln.
Wir wollen sie auch mit uberschwenklichen und unnötigen ein-
laden keinswegs beschweren, sondern mit rath und furderung gemelter
ge.sellschaft auf alle mittel und wege trachten, damit der alte vorrat zum
förderlichsten aufgeschmelzt und die darauf stehende schuld geringert
werde. Doch sollen sie unser factor und huttenmeister mit billicher
und nottorftiger verleg, inmassen andere gesellschafter thun, zugleich
und keiner vor den andern, laut unser reformation, im berg- und kohl-
bajdel und zu gemeiner nottorft mit grober und kleiner münz wie die in
-unser herrschaft Man sfeld zu jeder zeit geng und geb sein wird, vorsehen.
890 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Hierüber sollen und wollen wir auf diesen handel und ganze dre
fünften teil auch unser gesellschafter kein aufsatz, Steuer oder contri
bution, wie das immer genent mag werden, setzen, auch sonst dei
kupfer- oder silberkauf oder ainicherlei ufF den handel nit steigern
aufsetzen noch beschweren. Und ob es schon (das doch nit sein soll
geschehe, sollen sie dasselbe zu geben nit schuldig sein, in keine weiß
Wir wollen sie auch über ire gewonliche einlage mit anderm vor
strecken und leihen keinswegs nicht beschweren; doch zu welcher zei
wir ungeferlich in die siebentausend gülden nottorftig und solchs vor
uns oder den unsern zwen monat zuvorn gemelten unsern hendeleri
angezaigt wird, sollen sie uns, da es inen mit ichte möglich, solch(
summa auf unsern Unkosten, aufs gleichst sie es erhalten können, auf
zubringen understehen, doch also, das wir sohche aufgebrachte summj
auf verglichen zeit mitsampt dem Interesse, wie es inen uffzubringer
möglich gewest, den gesellschaftern widerumb erlegen und bezalen un(
sie derwegen aller ding genzlich schadlos halten sollen und wollen.
Wir obgemelte graven sollen und wollen auch die vilgemelte ge
seilschafter und ire erben dieses kaufs und handeis halben, damit iner
derwegen nichts beschwerlichs entstehen, zugemessen oder uffgeleg
werden möge, gegen unser huttenmeister und sonst jedermenighch ver
treten, sie schadlos halten und ire gewhere sein, wie wir uns de:
zuvorn auch verschrieben haben. Da auch irrungen der proben halber
furfallen wurde, die durch unsere verordente probierer nicht hingeleg
werden konten, so wollen wir die kupferzain, darumb sich die irrsa
zugetragen, an unvordechtige ort schicken, dessen uns und die gesell
schafter entscheiden lassen.
Und ob sichs zutruege (da der allmechtig genedig vor sei), das be
melten gesellschaftern von wegen untreglicher verlege der schwerer
gebende des bergwergs oder anderer bürden, darob sie wissentlich zu
schaden gedeien musten, unrad zustünde, sollen sie dieselben zu jederzeii
an uns mundUch, in Schriften oder sonst gelangen lassen. Alsdanr
sollen und wollen wir mit irem rath und vorwissen auf alle mögliche
wege trachten, wie denselben gebrechen möge abgeholfen werden.
Der ablosung halben ist abgereth, das es des einen fünften teils
dergleichen der zweier dritten teil halben allermassen soll gehalter
werden, wie unsere vorige verschreibungen, so wir berurter gesellschafl
darüber gegeben, ausweisen.
So viel aber den itzt verschriebnen ganzen funfteil und dritten teil
belanget, ist abgereth und bewilliget, wann wir obgenante graven aus-
gangs obgemelter sechs jar von gedachten unsern hendlern oder iren
No.239. 1555. 391
erben setzen wurden, oder da sie bei dem handel dieses fünften teils
und dritten teils lenger nit bleiben wolten, das alsdann ein jede part
der andern solches auf den ostermarkt anno etc. im einundzechzigisten
one lengern Verzug oder ausflucht aufschreiben und verkundigen soll.
Wann nun solch aufschreiben geschieht, so gereden und versprechen
wir die graven für uns und unsere mitbeschriebne bei unsern waren
Worten und gutem glauben, wir, wir betten alsdann andere kaufleut
oder nicht, oder aber diejenigen, so solchen ganzen fünften teil und
dritteil eins fünften teils zu sich nemen wurden, obgenanten unsern
itzigen hendelern die summa, darmit solcher aufgekündigte teil verlegt
und mit kupfer nit vergnügt oder bezalt were und bei uns obgemelten
graven oder unsern huttenmeistern und factorn in guter clarer rechnung
an bekentlichen schulden steen und befinden wurde, mit barem gelde
alsbalt uff den ostermarkt des zweiundsechzigisten jars ablegen, bezalen
und zur gnuge entrichten sollen und wollen. Wo aber wir oder auf
die zeit unsere neue hendeler mit der ganzen ausstehenden verlege nit
gefasst und den oftgedachten alten hendelern schuldig bleiben wurden,
soll inen alsdann ein dritter teil der ganzen summa auf die zeit, wann
sie von diesem teil des handeis absteen, als ostern anno etc. im zwei-
undsechzigisten, unvorzinst, der ander dritte teil auf ostern anno etc.
im dreiundsechzigisten sampt der Verzinsung fünf pro cento und der
letzte dritte teil auch mit der Verzinsung fünf pro cento auf ostern
anno etc. im vierundsechzigisten alleweg auf den ostermarkt zu Leipzk
an guter grober münz, einunzwainzig groschen für ein gülden, mit
talern zu vierundzwainzig groschen, die im chur- und furstenthumb
Sachsen oder in unser herrschaft Mansfeld geng und genem sein,
erlich, treuhch und aufrichtig, unbekomerts und unbesprochens dings,
geistlichs oder weltlichs gerichts, genzlich, one eins jedem person ein-
rede gereicht und gegeben werden. Wir wollen auch hierinnen keinen
behelf oder weiter tagezeit, Verzinsung, pfandschaft, burgschaft oder wie
das erdacht werden mochte, gebrauchen, sondern, wie obsteht, zu zalen
schuldig sein. Das verpflichten wir uns hirmit bei unsern trauen und
glauben wider diese und die vorigen unsere verschreibungen mit-
zuhandeln. Was aber den halben funfteil belangt, den gemelte ge-
sellschafter auf unser nachlassen von der alten abgetretenen Eis-
feldischen gesellschaft an sich gelost, ist abgeret, die loskundigung
geschehe, von welchem teil es wolle, das die widerzalung allermassen
geschehen soll, wie wir uns gegen gemelte Esf eidische gesellschaft
verschrieben und diese unser gesellschaft in dieselben termin haben
treten lassen.
392 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Wir obgemelte graven verpflichten uns auch für uns und unsere
mitbeschriebne, wo wir, wie vorgemelt, die hendel aufschreiben und
den andern kaufleuten weiten zukoraen lassen und die itzigen unser
hendeler weiten das thun und pflegen, wie andere, dessen wir sie dann
zuvor und ehe wir uns mit andern in ainichen beschluß einlassen,
grundlich berichten sollen, alsdann sollen und wollen wir sie vor andern
auf weiter vergleichung darbei bleiben lassen und von den hendeln
nicht stossen, alles treulich und one geferde.
Des alles zu wahrer urkund, stetter und vester haltung haben wir
graf Hans Georg und graf Hans Albrecht für uns, unsere brueder und
junge vettern, auch unser aller erben unsere sigill an dieser brief drei
einslauts hengen lassen und uns mit aigenen banden underschrieben.
So bekennen wir obgemelte gesellschafter für uns und unsere mit-
beschriebene, das wir uns aller obgeschrieben massen mit wolgedachten
unsern gnedigen herrn zu Mansfeld eingelassen und verglichen haben,
gereden und versprechen darauf bei unsern wahren Worten und gutem
glauben, alle dem, so uns diese verschreibung aufleget, ehrlich und
treulich nachzukomen, one geferde. Des zu wahrer urkund haben wir,
Jheronimus und Christof Keinicke, Wilhelm und Hans Keiflenstein,
Michell Meinburg, Christoff Moshauer, Hans Meinburgk, Jheronimus
Rauscher, Claus Brom als befelchhaber der Frankforter gesellschaft
für uns und unsere mitbeschriebene unser angeborne handpetzschir an
drei dieser gleichlautende brief (derer ein wolgedachte graven und wir
die andern zwene behalten) gehangen und uns mit aigenen banden
underschrieben. Geschehen zu Eisleben, auf den dreissigisten tag Augusti,
als man zalt nach Chritti unsers sehgmachers geburd im funfzehen
hundert und funfundfunfzigisten jare.
Abschrift im GewerJc. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 14, XXX.
240. [1555 Dezember 28.]
Denkschrift Herten Amts, des Rentmeisters Graf Albrechts von Mans-
feld, über die geplante eigene Führung des Saigerhandels durch die Grafen
von Mansfeld.
In höchster untertenigkeit bin ich erfreut der einigkeit zwuschen
meinen g. h. den graven zu Mansfeld ; habe aus solchem gern ver-
nomen, das sich ire g. des seigerhandels, inen selbsten und der ganzen
herrschaft zum trost, unterwinden und annemen wollen. Will auch
No. 239-240. 1555. 393
uff mein gethane pflicht solchs bei mir in geheim bis in mein gruben
dermassen, das es niemands von mir eroffent soll werden, bebalten,
allein was ich aus ir g. nachlassung und mit denen, so die notturft
erfordert, handln soll, thun muß.
Dhweil aber ir g. mich gnediglichen zu bedenken Vertröstung getan
haben, so trag ich keinen zvveifl, ir g. werden, dhweil ein arweiter seines
lohns wirdig, auch dermassen versehen und versorgen, dadurch ich und
die meinen uns des zu freuen und irn g. des zu danken haben.
und ob ich als ein unwirdiger lange zeit beym seigerhandl her-
komen und in meiner jugent kein anders, dann was den handl betrifft,
gelernt und itzt in die renterei meins g. h. grafen Albrechts als der
rentmeister angenomen, so wolt ich als derjenige, so in der herrschaft
erzogen, je nichts geliebters, dann dasjenige, so irn g. und der ganzen
herrschaft zu wolfart gereichen mocht, vorgewendt wissen. Was mir
auch in demselben zu thun muglich, erkenne ich mich schuldig; ireg.
sollen auch darzu einen untertenigen und getreuen diner an mir spurn
und befinden.
Und ist furwar der rechte und einige weg, soll der herrschaft aus
iren beschwerden geholfen werden, das solchs durch keinen andern
weg, dann durch denen, so ir g. in furhabens seind, geschehen mag.
Dann da gleich ich und andere unterthane mit steur und anderm be-
laden, über das man die armut in der herrschaft wol wais, so wirt
doch solchs der Sachen nit helfen können, sondern durch den vor-
habenden einigen wegk wirt der Sachen geholfen werden.
Nu steht, wie ich bey mir erachten kan, den andern m. g. h. den
graven die schuld, so die kaufleut in verlege des berkwerks dargestreckt,
im wege; meinen g. h. graf Albrechten verhindert nichts dann die
Stolbergische sach.
Meins erachtens so können s. g. der Stolbergischen Sachen leicht-
lich und wol rat finden; so haben die andern m. g. h. aus nach-
volgenden bedenken auch bald rat zu schaffen:
Die kaufleut haben sich keiner weiteren gerechtigkeit, dann das m.g. h.
die graven zu Mansfelt sy ires ausgelegten gelts zalen, anzuziehen.
Ob dann wol billich, das ein jeder dasjenige, so er verpflicht und
schuldig, zalt, so hat es doch unter den schulden aus dem, das man
achten muß, wie die darkomen, einen grossen unterscheid.
Der kaufleut schuld die kumbt uff der andern m. g. jungen h. teil,
auch uff graven Gebharts teil, von langen jarn dermassn dar, das die
erb- und andere huttenmeister solche schuld für sich selbst schuldig
geind worden. Und ist der vorrat, so mit solcher verlege gemacht,
394 Urkundenbucb zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerbandels.
noch für den hutten ungeschmeltzt und ungut gemacht verhanden, aus
welchem die kaufleut, bis das der vorrat, mit irem geld gewonnen, zu
gut gemacht, je bilhch verziehen und warten müssen.
Dhweil dann nu meine g. h. sich des iren unterwinden und die
kaufleut zufriden stellen und zalen wollen, auch das zalen wollen,
welches die kaufleut noch lenger jar entrat haben müssen, so werden
sy sich, in ansehung der billikeit und wies in der herrschaft biß anhero
gebraucht und herkommen, daraus nit entsetzen können.
Und mag bei meinen pflichten anzeigen, das sich die kaufleut der-
halben wider m. g. h. mit fuegen nicht zu setzen haben.
Und ob irn g. wolt furgegeben werden, als musste man zum ver-
lege des handeis eine merkliche suma gelts, in Sonderheit und dhweil
die alten kaufleut mit barem gelt sollen abzalt werden, haben müssen,
so acht ich doch dafür, die suma die könne über das, so verhanden und
mit der zeit zu gut gemacht kan werden, so gar uberwichtig nicht sein.
Aber ich halts dafür, das die kaufleut one sonderliche grosse suma
gelts, allein mit dem gewin, so der allmechtige got im seigerhandl ver-
leihet, in kurzen jarn abgelost konten werden.
So man dann gleich einhundert tausent gülden aufbringen musste,
10 oder 15 pro c° geben, das were gegen dem nutz, so der handl allen
graven truege, wann er in eine hand keme, ein gerings und ganz
nichts zu achten.
Sondern ire g. macheten inen mit dem gewin, so die kaufleut
sonsten vergeblich behielten, eigen geld und nutz; alsdann dürft man
nicht für verlege sorgen, sondern was notturftig, wurde alsdann one
einiche anfechtunge oder Weigerung dermassen, das der zehend und
alle andere nutzung irn g. zum statlichsten einkemen, getriben können
werden.
Solcher grosser nutz und wolfart solt je ir g. bewegen, dis werk
one allen verzug vortzusetzen.
Und ist wol zu gemut zu furn, nachdem der liebe got einen solchen
nutz also klar für äugen stelt und mit gottes sogen mit eren der ganzen
weld kan erlangt werden, warumb will man dann denen frembden, so
der nicht gehört, gönnen, von welchen nicht allein der nutz der herr-
schaft genomen, sondern sy vilmehr die herrschaft mit iren schulden
beschwern? So wirt auch kein frenibder, wie der nutz des seigerhandls
genieret, weil er sorg tragen muß, er desto ehr davon geloset, nicht
suechen noch nachtrachten.
Und so man die Sachen ins werk bringt und die Acher umb ein
50" fl angesprochen und wurde verhandlen lassen, so trage ich gut
No.240. 1555. 395
hofihung, solche suma solte on alle mittl bei ihnen zu erlangen sein.
Also man wolte ihnen jerlichen 5000 centner kupfer liefern, als von der
fastenmeß bis zu der herbstmeß 2500 centner und von der herbstmeß
bis wider zu der fastenmeß 2500 centner. Der kauf der were, was der
centner jede meß gelten wurde. Zu abzalung der 50™ fl solteu an
jedem centner 2 fl innebehalten werden , als das die suma in fünf jarn
bezalt wurde. Das hundert solt inen mit 5 fl verzinst werden. Was
dann abzalt wurde, als vil schwinden die zins auch.
Nachdem dann zu Wirzburg und ander enden von den munz-
meistern grosse suma Silbers verkauft werden, so mocht man der und
ander enden ein 5 oder mer tausent mark Silbers ufi" etlich tausent
gülden herauszuleihen versprechen.
So solt auch der munzmeister alhir zu Eisleben, sintemal er zu
Nurmberg bekannt, auch wol ein grosse suma gelts, damit ihm die
Silber bliben, ufFbringen mugen.
Aber die silber dem munzmeister aUe zu lassen, wolt nicht zu
raten sein, der ursach, das die silber steigen, zudem das man wechsl
auf gute zeit, ufi Nurmberg mit silber zu bezalen, nemen kan.
So wurde man zu Augspurg, Colin und ander enden mher der-
halben auch wol tregliche hendl finden.
Wollen mich dann m. g. h. nach Augspurg oder ander enden auch
gebrauchen, nachdem Jacob Herbrodt hiebevor m. g. h. graf Albrechten
40"° fl angeboten, will ich mich daselbst zue, mit dem oder andern zu
handien, gut williglichen gebrauchen lassen.
Und dhweil nichts nutzbarlichers dann das m. g. h. das geld bey
iren herrn und freunden und andern, ob sy gleich 7, 8, 10 oder 15 fl
vom hundert geben mussten, ufbrechten, uf das die kupfer und silber
freistunden, das wolte iren g. ruhmlicher, auch vortreglicher sein, dann
das ire g. uff silber und kupfer geld aufnemen. Dann man wirt den
handl vil geneher dann uff ^ 5 mit 40000 fl treiben mugen.
Und dhweil die wechsl itziger zeit dahin gericht, das man keinen
andern wechsl bekomen kan, dann mit merklichem grossen schaden, so
will in allwege dahin getracht sein, so änderst das berkwerk bestendig
erhalten soll werden, das die wechsl mit nutz und nit mit schaden uff
Frankfurt müssen genomen werden.
Und wirt die zusamensetzung alle nutzung, so itzt anzuzeigen one
not, auch anzuzeigen unmuglich, selbst mit sich bringen.
Und so die kaufleut sich nicht weiten uff bequeme wege richten
lassen, so trachte man dahin, das man alle kollen, es sey mit flössen
der holzer außin land zu Dhöringen vom walde oder aber von der
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Milden oder an welchen enden solche zu bekomen sein wolten, dann je
ehe der vorrat aufgeschmeltzt, je ehe wurden die kauf leut bezalt. Solten
aber ire g. den kaufleuten den vorrat schuldig bleiben und verzinsen,
so hetten ir g. einen zwifachen schaden : Fürs erst mussten e. g. das-
jlienige, so sy nicht genossen, verzinsen, für das ander an desselben
Vorrats stat, so sy verzinset, ander gelt mit schwerem Unkosten uff-
bringen und verzinsen. Demnach e. g. nicht anders zu raten sei, sy
wenden uff die kollen, was sy wollen, damit sy der schulden erlediget
werden und die zins nicht hoher, dann der vorrat wirdig, steigen.
Aufzeichnung im Geweric. Archiv zu Eislehen, Suigerlixindel, Paket 25, X.
Auf der BücJcseite: Herten Amts bedenken etc.
Von der Hand Graf Hans Georgs von Mansfeld : Graf Hans Jörgen durch
sein graf Albrechtes schreiben Draxsted zu Eißleben uberantword den 28. tag
Decembris anno 55.
241. 1556 Januar 6.
Vertrag der Gesellschaft des ■ SaigerJiandels der Hütte Steinach mit
Johann Rudolf, säclisischem Rat xu Weimar, über die Aufnahme Rudolfs
in die Gesellschaft (er legt 2000 // ein).
Besiegelte Ausfertigung auf rergament im Geioerk. Archiv zu Eislehen.
242. 1556 Januar 12.
Abfertigwtg Mag. Antonius Rückers, Peter Stoltzers und Martin Weitichs
nach Antwerpen zur Anknüpfung von Kupferkaufunterhandlungen mit
spanischen Händlern durch Vermittlung Andres Fenlxels.
Instruction
was von wegen unsers, Albrechts, Hans Georgen und Hans Albrechts
gevettern und gebrudere graven und herrn zu Mansfeld etc., durch
die erbarn und wolgelerten magister Anthoni Rucker, Peter Stoltzern
und Martin Wettich, so viel als es den kupferkauf der grafschaft va\
Mansfeld betreffend ist, an unsers, grafen Albrechts, factor bynnen
Anttorf, Andres Fentzel genant, und folgend nach seinem rat beneben
imc mit den Hispanischen hendelern bringen sollen.
Nach uberantwortuug des credentz und auzaige unsers genedigen
willens und grusses sollen sye dem Fentzel vermelden:
I
No. 240— 242 1555-1556. 397
Wie das wir von unserm söhn und vettern grafen Karlen von
Ikfansfeld eines wolmeinenden Vorschlags, belangend einen kiipferkauf
mit Spanischen kaufleuten, so sich Andres Fentzel gegen s'' 1° hette
vernenien lassen, bericht weren worden. Solche treue wolmeynung
hetten wir von ermeltem Andres Fentzel zu sonder genedigeai gefallen
vermerkt und angenomen. Wir weiten es auch, wann was friicht-
barlichs unser herrschaft zum besten ausgericht, in allem gutem, das
er uns zu danken haben solt, zu vergleichen unvergessen sein.
Und sollen im die unsern genediger wolmaynung ferner vermelden :
Nachdem sich unser umbligende nachbam und andere understunden,
die gehultz und alles anders, so man zu Unterhaltung und nottorft der
bergkwerge gebrauchen muß, zu steigern, aus welchem furnemlich
ervolget, das man itzt etlich jar her weit einen meren Unkosten dann
etwo zuvor auf die bergkwerge hette wenden müssen und hierinne
keine leichterung zu vorhoifen , das derwegen unserer bergkwerge
höchste unvermeidliche nottorft erfordern wolte, auf alle mittel und
wege zu trachten , dadurch die kupfer in einen hohem wert und breiß
mochten gebracht werden. Wie dann durch genedige Schickung des
almechtigen die kupfer nit allein in steygerung komen, sondern auch
denselben fleissig und heftigk nachgefraget , also das derwegen allerlei
suchung bey uns geschehen, die wir doch sein, des Fentzels, furschlag
halben aufgezogen. Dieweil wir dann denselben seinen vorschlagk
dahin vermerkt, das etzliche Hispanische hendeler sein selten, welche
sich in einen kauf uff etlich tausend zentner geschlagen kupfer gern
einlassen weiten, so hetten wir sye, die unsern, abgefertigt, das sye sich
ufF seinen gethanen furschlagk nach seinem rat und bedenken und
neben ime mit den Hispanischen hendlern derwegen in eine unterrede
einlassen solten.
Dergestalt: da wir vermerkten, das sye die kupfer in einem stat-
lichen kauf annemen und darzu zu vorlege der bergkwerge ein statliche
summa, doch nicht hoher dann 5 pro c° zu verzinsen, heraus leihen
weiten, das wir alsdann nit ungeneigt, uff wege zu trachten, damit
inen uff etliche jar und jedes besonder ein anzal kupfer uff form und
weise, wie sye die geschlagen und zubereit haben wolten, mochten
zukomen.
Wann nue diese sach mit den Hispanischen hendlern in unterrede
Iv'ompt, sollen die unsern inen schlieslich vermelden, wann ihnen hirumb
was gelegen, so mochten sye sich ires entlichen gemuets, in was form
und weyse die kupfer solten geschlagen werden , item was anzal , item
was sye vor jeden Antorffer zentner geben, item wahin die kupfer
398 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
solten geliebert werden, item wie lang der kauf steen solte und was
sye zur verlege herausleihen und furstrecken weiten, gegen den unsern
ercleren. Das hetten sye befelch, uns forder anzutragen. Uff welchs
wir uns alsdann zum förderlichsten mit schlieslicher antwort unsers
gemuets, was hirinnen zu thun oder nicht, wolten vernemen lassen.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saif/erhandel, Paket 26, XIII.
Auf der Rückseite (eigenhändig von Graf Hans Georg v. M.): Instruction in
das Niderland magister Rucker und Petter Stoltzner den 12 tag Januarii
anno 56.
248. 1556 Februar 16. Antwerpen. Peter Stoltzer und
Antonius Eucker an die Grafen Albrecht, Hans
Georg und Hans Albrecht von Mansfeld.
Unterhandlungen mit spanischen Händlern in Antwerpen über einen
Kupferhmf. Anerbieten einiger (vorläufig ungenannter) Kaufleute, den
Orafen zinslos 200 000 Taler vorzustrecken, wenn ihnen dafür auf
5 — 6' Jahre alle Kupfer xu einem gleichmäßigen Preise verschrieben werden.
Wolgeborne und edle graten, e. g. seind unsere underthenige schul-
dige und ganz willige dinste zuvoran. Genedige herren, e. g. sollen
wir in underthenigkeit nicht verhalten, das von e. g. uns bevolene
Sachen wir nach unserm besten treuen vleis und vermöge der zu-
gestalten Instruction bei dem Andres Fentzel anbracht und geregt
haben. Und befinden aus vorgewandter underhandelunge so viel, das
wol Hispanische hendeler, welche ein sonder verlangen nach den
Mansfeldischen kupfern haben, verbanden und sich ungezweifelt in
einen bequemen und nutzbarn kauf mit e. g. einlassen mochten. Es
ist aber, genedige herren, an deme, daß sie etzlicher stuck kupfer ins
gevierde und etzliche ins runde geschlagen, welche sie in Hispanien
ihren verwandten zu prüfen, ob sie zu ihren hendeln dienlich, schicken
mochten, begerend sind. Da soUichs geschee, weren sie bedacht, mit
e. g. umb ein 5000 centner oder villeicht mer jerlicher lieferunge kauf
zu treffen. Ob sich dan woll allerlei mit vleis understanden worden,
das man sie in einen kauf vermögen können und ihnen die eigen-
schaft der kupfer, so viel muglich, angezeigt, so haben sie doch alwegen
vorgewandt, man sagte ihnen, was man wolte, so musten sie erst die
prob haben. Sonsten und ahne das wüsten sie sich in nichts ein-
zulassen. Derwegen so werden e. g. ihrer gelegenheit nach hierauf
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No. 242— 243. 1556.
genediglichen bedacht sein und mit ehister herabfertigunge der prob-
kupfer die Sachen zu fordern wissen.
A^ors ander sollen e. g. wir auch unangezeigt nicht lassen, daß
sich etzliche andere kaufleute durch ein mittelperson, welche man einen
meckeler alhier zu lande nennet, bei dem Anders Fentzel diese tage,
als wir hier gewesen, doch un vermeldet ihrer namen, angeben lassen,
da e. g. ihnen ufif ein fünf oder sechs jar langk alle ihre kupfer zu-
sagen und in einem gleichmessigen preis zukommen lassen wolten,
weren sie erbotig, e. g. ein zweimalhunderttausent thaler sonder einige
pension oder Interesse vorzuschiessen und die kupfer, so e. g. ihnen
jerlichen liefern Hessen, alwegen bar zu bezalen. und obberurte vor-
gestrakte summa solten e, g. nit eher dan im letzten jare uff genügsame
Versicherung widderumb ablegen und entrichten. Ob wir dan wol
etzliche tage, doch alles vertraulichen und in geheim (wie sie es dan
auch heimlichen wollen gehalten haben), uff" allerlei wege handeln
lassen, so befinden wir doch im werk soviel (dan sie sich dessen auch
zum teil erclert), das sie keine handlunge schliessen noch volziehen
wollen, es sei dan der friedestand zwischen der kay. mat. und dem
konige zu Frankreich genzlich confirmirt und bestetigt. Wan wir uns
dan bei den kaiserlichen redten hin und wieder erkundigt, das sollicher
anstand gewislichen uf fünf jar von beiden teilen gewilhgt und ratificirt
sein sol, wiewol er dieser lande noch nit, aber doch in Frankreich
pubUcirt worden, so wollen wir zu dem almechtigen nicht zweifei tragen,
obberurte hendeler, do sich anders e. g. mit ihnen des kaufs vergleichen
können, werden sich ihrem erbieten nach in entliche handelunge ein-
lassen. Derhalben werden e. g. die Sachen zum besten erwegen und
bedenken und, wes ihnen hierinnen am treglichsten und zu tun sein
wil, vorzuwenden wissen. Welchs e. g. wir also in underthenigkeit un-
vermeldet nicht haben lassen sollen. Dan e. g. zu underthenigen dinsten
erkennen wir uns schuldig, seind es auch zu thun willig. Datum
Alltorf, den 16. Februarii a° 56.
e. g. underthenige diener
Peter Stoltzer und Antonius Rugker.
An graf Albrecbten, graf Hans Georgen und graf Hans Albrechten.
Abschrift im Getverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 26, XIII.
400 Ürkundenbuch zur Greschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
244. 1556 Februar 22 (am Tag Cathedra Petri).
Die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld nehmen,
nachdem sie sich mit den Gesellscliaftern der Steinacher Saigerhütte über
die Zusammensetzung der drei Fünfteil aller Feuer geeinigt, von Christoph
von Thun auf dem Lauenstein 6000 fl unter ihr Hauptgut im Stainacher
Handel auf, zu gleichem Gewinn und Verlust, und quittieren über den Empfang
der Summe (5250 thlr oder guldengroschen, je ainen für 24 gr und 21 gr
für einen gülden gerechent). Die Aufkündigung muß beiderseits schrift-
lich 1/2 Jahr vor Cathedra Petri des betreffenden Jahres erfolgen; die Aus-
zahlung erfolgt sodann auf Cathedra Petri in Saalfeld oder Hüttensteinach.
Und damit raergenanter CristofP von Thun und seine mitbeschriebne
solcher haubtsumma und gewinnung uff maß, wie vorsteet, desto ge-
wieser und besser versichert, so haben wir gedachte unser gesellschaft
des Stainacher handeis vermocht, das sy sich dafür in selbschuldige
burgschaft einlassen haben, welchs wir Cristoff Moßhauer, statvogt zu
Eisleben, Wilhelm Reiffenstein zu Wernigerod, Hans Maynburg zu Eis-
leben und Cristoff Reinicke zu Mansfeld für uns und unser mitver-
wandte gesellschafter des Stainacher saigerhuttenhandels hiemit be-
kennen etc.
Des zu warem urkunt haben wir obgenante graf Hans Geoig und
graf Hans Albrecht gebruder für uns und unsere erben unser aigene
sigel, dergleichen wir vorgemelte Cristoff Moßhauer, Wilhelm Reiffen-
stein, Hans Meinburg und Cristoff Reinicke für uns und unser mit-
verwandte gesellschafter des Stainacher huettenhandels und unser aller
erben unser gewanliche petschier an diesen brief gehangen und uns
mit aignen henden underschrieben. Gescheen etc.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 14, XXX.
Ursprünglich war nur die Summe von 4000 fl angesetzt.
245. 1556 Juni 29.
Christoph Moshauer, Hieronymus und Christoph Reinicke, Hans Meyen-
burg und Wilhelm C. Reiffenstein nehmen eine Summe Zinsgeld (34600 fl)
aus dem Steinacher Handel.
Wir mit namen hernach vorzeichnete, als nemlich Cristoff Moshauer
zu Eisleben stattvogt, Jheronimus und Cristoff Reinicken gebrudere,
Hans Meienburg anstadt und von wegen sein, seiner mutter, bruder
I
No. 244-245. 1556. 401
Schwestern und Wilhelm C. Reiffenstein von w^en seiner bruder und
Schwestern etc. himit öffentlich bekennen vor uns, unsere erben und
erbnehmen, das wir heut datto am tage Petri und Pauli der heiligen
aposteln uns eintrechtigklich verpflicht haben, thun das auch gegen-
wertig mit kraft dieses briefs: Nachdem, unsere vetter seligen einen
erlichen seigerhandel in der herschaft Mansfeld bei iren zeiten gefuret und
nach irem absterben uff uns gebracht und erledigt haben etc., das wir
Jenen mit gottes verlei und gnad, so lang wir unabgelost bleiben,
jinfurter auch füren und treiben wollen. Dieweil aber gemelter handel
iurch die unruige und beschwerliche zeit und fast bei drei jaren her
u mer schaden dann frommen gelaufen, haben wir umb unser aller
lutz und frommen willen uns sembtlich verglichen und vertragen, das
.vir ein ansehnliche summa zinsgeldes, so der handel bishero vorzinset
lat, uff uns nehmen und unter uns nachvolgender weise austeilen
vollen, also und dergestalt, das von datto an ein ider seine zugeschribene
uma aus seinen guttern verzinsen soll und woll, so lang bis er mit
»einem guten nutz und gelegenheit seine aufgenohmene haubtsumma
uch erlegen und abzalen kann, hirin alle argelist, behelf und ausflucht
fanz und gar abgeschnitten.
Und nachdem der handel gleichwol in allermassen, wie bis anher
jeschehen, vor eins idern haubtsum gegen unsern gläubigem stehen
vurd, haben wir diese schadlosverschreibung, den handel ehrlich
n Zinsen und heubtsum laut des Vertrags zu benehmen, zu entlicher
in^tiderrufl icher haltung ein ider denen mit eigen banden unterschriben
md mit seinem angebomen pettschaft unterdruckt. Geschehen am tag,
vie obgemelt, im jar 1556.
Cristoff Moshauer, Jeronimus Reinke, Cristoff Reinicke,
Hans Meieuburgk, Wilhelm Reiffenstein.
Ich Cristoff Moshauer bekenn, das ich uff mich genehmen hab
\ tausend gülden apt zu Walkenrode, virtausendfunfhundert gülden
'on Ursula Reinicken seliger, sechstausendfunf hundert gülden Peck-
aEs erben.
Ich Jeronimus Reinicke mit dieser meiner hantschrift bekenn, das
eh zweitausend gülden uff mich genehmen hab von der tocter Morchin.
Ich Cristoff Reinicke mit dieser meiner hantschrift bekenne, das ich
Ireitausend gülden uff mich genehmen hab von Paul Schenken.
Ich Hans Meienberk bekenn von wegen meiner mutter bruder,
«di^TOstern und mein, das ich von Jeronimus Dehenhard zu Magdeburg
m bezalen uf^enohmen habe 8 tausend gülden a° 1556.
(J«8chichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 26
402 Urkundeobuc h zur (loschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Ich Wilhelm C. Reiffenstein bekenn, das ich von der Morchin zu
bezalen uff mich genohmen hab 2 tausend sechshundert gülden a" 155G.
Abschrift im Oewerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJmndel, Paket 14, XXX.
Auf der Rückseite von Hierotiymus Bauschers Hand: Copei der vorschrei-
bung, welche Reincken, Reiffenstein, Meienburgk und Moshauer a° 56 uflfgericht,
als sie 34600 fl one vorwisaen der andern gesel Ischaf ter aus dem
handel genomen und unter sich ausgeteilet haben.
246. 1556 September 17. Frankfurt a. M. Die Gesell-
schafter auf der Saigerhütte an der Steinach an
die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von
Mansfeld.
Betrifft die Versuche der Grafen, Geld aufzunehmen. Die Gesell-
schafter Jcönnen sie hierbei künftig nicht unterstützen, ihnen auch selber
nichts vorstrecken.
Wolgeporne und edle grafen, e. g. seind unser underthenig gantz
willig dienst bevoran, Genedige herrn, als jungst zu Heldrungen mit
e. g. wir verlassen, das e. g, wir aus itziger Frankfurter herbstmeß zu-
schreiben weiten, ob wir eine summa gelts e. g. zu gut kunten auf-
bringen, mögen e. g. wir nit verhalten, das itziger zeit ganz wenig
gelts hie vorhanden, wie e. g. von irer gnaden diener wol vernemen
werden, also das wir auch mit muhe und treölichem grossem uner-
hörten Interesse zu bezalung unserer Wechsel schwerhch rat funden.
Da aber e. g. ain summa von zehen biß in funfzehentausen[t] gülden
uf bringen werden, seind wir urbuttig, uns in gemainer geselschaft
namen darfur zu verschreiben. Der Zusammensetzung halben, wie die
nunmehr Inhalts baider ufgerichter und versigelten handeis- und gesel-
schaftverschreibungen vorzunemen und zum end zu bringen sei, haben
wir etliche aus unsern mitgeselschaftern vermögt und bevelh geben,
das sie sich zum furderlichsten zu e. g. uf ein bestimpte zeit verfugen
sollen und alles abhandlen ; bitten derwegen underthenig, e. g. wollen
denselbigen ain gelegne zeit ernennen. Wir haben auch von e. g. fünf
schreiben, darinnen e. g. etliche posten, welche sich über die sieben-
tausent gülden zusammen ertragen, von uns bezalt zu werden gnedig-
lich begert, entpfangen; und wiewol wir mit muhe und unleidlichem
No. 245 -247. 1556. 403
Interesse, wie oben geraelt, zu bezalung unserer Wechsel, dieweil uns
die Echer mit den kupfern stecken lassen und nichts abkauft haben,
rat finden können, so haben wir doch e. g. uf dismal nit lassen wollen,
unangesehen das es schir unmuglich gewesen, domit wir ja an unserm
guten willen nichts erwinden Hessen, und e. g. neben dem unserm uf
beschwerliche Interesse gelt aufbracht, wie e. g. Cbristoff Moshauer be-
richten wird, der trostlichen Zuversicht, es werden e. g. uns hinfurter
mit dergleichen beschwerungen gnediglich verschonen. Weiß Moshauer
für sein person in dergleichen ausgaben e. g. zu wilfaren, wird ers nit
underlassen. Aber vons handeis wegen solche summa auszugeben,
wissen wir nit zu willigen. Wie wir dann e. g. zu Heldrungen under-
theniglich gebeten, e. g. uns auch zugesagt, uns mit disen und der-
gleichen unversehenen ausgaben zu verschonen, wie wir dann nach-
mals underthenig und dienstlich darfur wollen gebeten haben. Solches
haben e. g. wir in underthenigkait nit wissen zu verhalten. Und seint
e. g. zu dienen willig und genaigt. Datum Frankenfurt am Main, den
xvn*«» Septembris anno LVI.
e, g. underthenige
die geselschafter uf der segerhuten
an der Stainach.
Außenadresse : Den wolgebornen und edlen graven herrn Hansen Jörgen
und herrn Hansen Albrechten gebrudern graven zu Mansfeld und edlen herrn
zu Heldrungen unsern gnedigen herrn.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 14, XXX TT.
247. 1556 September 18. Frankfurt a. M. Die Frank-
furter Gesellschafter [der Saigerhütte Steinach] an
die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von
Mansfeld.
Beschweren sich über die wiederholten Anleiheversuclie der Qrafen und
stellen die Aufkündigung eines Fünfteils und von zicei Dritteilen zum
Ostermarkt anlieim.
Wolgeporne und edle graven, e. g. sind unser undertenige dienst
mit vleis zuvor. Gnedige herren, es haben uns unsere mitgeselschafter
dise herbstmeß alhie zu Franknfurt bericht, was beschwerhcher und
26*
404 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
untreglicher einlagen von e. g. ain zeit her angelegt sind worden und
daß e. g. über dasjhenig, was e. g. vor diesem aus dem handel fur-
gestreckt ist, täglich mit neuen leihungen an unsern factor zu Eisleben
ganz heftig setzen, wie wir-dan ungeachtet, das jungst in der handlung
zu Heldrungen darfur gepetten, fünf schreiben, so e. g. samptlich und
sonderlich dise meß umb furstreckung grosser sumen anher getan,
gesehen. So vermerken wir auch, daß e. g. mit dem allem nit gesettigt,
sonder an gedachte unsere geselschafter ferner begert, daß sich die
verwanten des handeis für grosser suraa, so e. g. ufpringen mochten,
verschreiben weiten. Ob nun wol e. g. sich erpotten, durch die zehend-
kupfer und anderthalben gülden derselben burgschaft halben genüg-
same Versicherung zu tun, so sind doch e. g. on das, wie wir itzund
in nechstgehaltner rechnung mit grossem schaden befunden, dem handel
in die 44000 fl schuldig, welche nun zum tail lang unverzinset ange-
standen, darvon wir gros Interesse geben müssen und billich von den
zehendkupfern und anderthalben gülden vor lengst bezalt worden sein.
Zudem so haben uns die Echer von wegen der langsamen lifferung,
die inen on unsere schuld beschehen, dise messe kain pfunt kupfer
abkauft, also das wir das aufgenomen wexelgelt in andere ganz be-
schwerliche wege mit onerhorten Interessen ufbringen und verrichten
müssen; welchs alles laider daher kombt, dweil e. g. irer vilfaltigen
getanen zusagungen nach laut aller ufgerichter hauptvorschreibuug den
alten verrat nit ainmal zu tail angreifen und ufschmelzen lassen, dar-
durch wir zu kupfer komen, die versprochen und bar bezalte kupfer
liffern, auch den handel füren konnten. Dweil wir dann unsers tails
die überschwengliche einlagen nit für pillich erachten können und uns
ganz ongelegen, ausserhalb der bewilligten leihung jeder zeit e. g. gelt
furzustrecken und damit unsern handel wider aller händler gebrauch
zu schwechen, auch uns ganz bedenklichen furfelt, für e. g. uns in
burgschaft einzulassen, und abere. g. sich austrucklich vernemen lassen,
da wir uns dessen beschwerten, daß e. g. andere leut wüsten, die e. g.
hierin wilfaren weiten, wer uns gar nit entgegen, daß e. g. ire besserung
suchten, nach denselbigen leuten trachteten und uns mit barem gelt
den ainen fünften tail und zwen drittail, so wir neulicher weil bekomen
und unser bargelt darein gewendet haben, uf künftigen Leipziger oster-
margt ablegeten. Wolfen alsdan EeifFensteins und ßeineckes seligen
erben lenger in der beschwemus stecken und iren fünften tail und
ainen dritten tail behalten, das können wir wol leiden. Solchs haben
e. g. wir unser unvermeidlichen notturft nach nit wissen zu verhalten
und bitten bei disem unserm aignen potten umb e. g. schriftlich ant-
No. 247— 248. 1556. 405
wurt, uns ferner darnach haben zu verrichten. Datum Frankenfurt,
den 18. Septembris anno etc. LVP.
e. g. undertenige
Die Francken furter geselschafter sambtlich
und sonderlich.
Außenadresse: Den wolgepornen edlen hern Hans Georgen und hern Hans
Albrechten graven zu Mansfeld und edlen hern zu Heldrungen unsern gnedigen
herren zu handen.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu EisM)en, Saigerhandel, Paket 14, XXX TT.
248. 1556 Oktober 5. Eisleben.
Unterhandlungen mü der Gesellschaft der Hütte Gräfenthal wegen der
Uebemahme von 2/3 eines Fünfteils.
Artickel, so die wolgeborne und edle grafen meine gnedige
herrn graf Hans Jörg und graf Hans Albrecht gebruder grafen
und hern zu Mansfeld und edle hern zu Heldrungen mit dem
erbarn Peter n Bucher ufi hinder sich bringen heut, den 5. Octobris
anno etc. 56 zu Eisleben abgeredt:
Erstlich wollen i. g. den neuen Puchnerischen geselschaftern uff
der hutten Grefienthal zwei dritteil eins fünften teils, so die Arnstettische
geselschaft gehapt, uff fünf jar von ostern anno etc. 57 anzufahen und
wider ostern anno etc. 63, jerlichen und gewislichen drittehalb tausent
centner kupfer dorvon zu liefern, vorschreiben.
Dargegen wollen die geselschafter i. g. vor idem centner kupfer
die feine marg haltende umb 16 ^o fl und das uberige lot ab und zu
vor ein halben gülden durchaus zehent und andere kupfer bar umb
bar alwege bezalen.
Und wollen allwege uff den Leipziger neuenjarsmarg ufi 1000 fl
and ufi mitfasten nachfolgende 1000 und uff ostern 1000 fl, domit die
vorlege, bis die neuen kupfer angehen, erhalden, zuvor herausleihen.
Doch sollen ihnen dieselbigen, wan die kupfer geliefert, alwege anstadt
der baren bezalung der halbe teil, bis sie der 3000 fl vorgestragter
leihung vorgenugt, abgekürzt und darnach die andern kupfer bar umb
bar, wie oben gemelt, bezalt werden.
Desgleichen wollen sie uns 20000 fl mit 5 pro cento zu verzinsen,
als lang der handel stehet, leihen, welche 20000 fl ihnen im letzten
ar, da wir uns mit ihnen eines weitem kaufs nicht vorgleichen können,
406 Urkunden buch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
gleicher gestalt an der helfte der baren bezalung sollen abgekürzt
werden, also das sie der ganzen summa, ehr und zuvor sie vom handel
abstehen, zu gutem dank mit kupfer zufridengestalt. Do sie aber das,
was andere hendeler umb die kupfer tun, wollen, sollen sie auch vor
allen andern darbei bleiben.
So sollen sie auch alle silber die helft umb 10 fl in unser münz
zu erhaltung unser regalien zu liefern vorpflicht sein. Do aber die
münz in unser hirschaft fallen wurde, so sollen die geselschafter den
halben teil an der ganghaftigen münz und den andern halben teil an
Itzigen talern schrot und körn, den taler zu 24 gr gerechnet, bezalen.
Do aber die münz in dem stände und wert, wie itzt, bleiben wird, so
sollen und wollen sie die kupfer auch mit der werung bezalen.
Wir wollen sie auch mit weiterer furstregkung und leihung ganz
und gar, als lang der handel stehet, vorschonen.
Und nachdem die hutten zu Greffenthal stillgestanden, domit die
uff künftig Ostern möge angericht werden, wollen wir ihnen uff das
neue jar mit 200 centner kupfer, die iden centner umb 16 V2 A zu be-
zalen, behulflich sein.
Und wollen sie gleich ander unsern undertan in schütz und schirm
nemen, gleich und recht vor sie bieten etc.
Entwurf im Getcei'k. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 6, XI. (Durch-
gestrichen.)
249. 1556 Dezember 11. Frankfurt a. M.
Mündliche Entschuldigung der Frankfurter Oesellschafter durch Claus
Bromm wegen ihres Schreibens an die Grafen Hans Georg und Hans
Albrecht vom 18. September.
Instruction und bevelch,
was bei den wolgepornen herren hern Hansen Georgn und hern
Hansen Albrechten graven zu Mansfelt und edelen herrn zu
Heldrungen und den andern irer gnaden herrn brudern unsern
gnedigen herrn sambtlich und sonderlich von unser der Frank-
furter gesellschafter wegen der erbar vest das Brura under-
teniglich werben, ansuchen und pitten soll.
Erstlich soll gedachter unser lieber mitgesellschafter nach uber-
antwurtung unsers credentzbriefs iren g. unser undertenige willige
dienst ansagen und daruff underteniglich anzaigen und vormelden:
No. 248-249. 1556. 407
Es folgen mm mit fast demselben Woitlaut die Ausführungen des
Schreibens vom 18. Sept&niber des gleichen Jahres (s. o. No. 247).
Welches unser damals an ire g. uberschickt schreiben im grund
anders nit durch uns gemeint noch beschehen were dan uf solchen
fall, dadurch ire g. wir femers mit beschwerlichen und unti'äglichen
einlagen, auch mit unbewilligten leihungen, furstreckung und burgschaft
(alles habenden verschreibungen zuwidder) beladen und beschwerd
werden solten, das uns alsdan nit entgegen were, das ire g. ire besserung
suchten.
Dan so den verschreibungen, welche ire g. den gesellschaftern in
gemein und hinwidrumb die gesellschafter iren g. mit iedes teils in-
siegeln etc. nachgelebt werde, so sei kein Grund zur Klage vorhanden oder
ainichem teil wenig oder viel aufzukunden.
Da auf ihr Schreiben keine Antwort erfolgt sei, so glauben sie, es sei
anders als gewollt aufgelegt worden.
Die Gesandtschaft, xu der Claus Bromm noch einen Gesellschafter hätte
mitnehmen wollen, sei durch dieses Gesellschafters Krankheit verzögert
tüorden.
Es werden nun die einzelnen Punkte der Verschreibungen von 1555
herangezogen: Keine Beschwerung mit überschwänglichen und unnötigen
Einlagen, sondern den alten Vorrat aufzuschmelzen und die darauf stehenden
Schulden xu tilgen.
Die Gesellschaft ersuche daher die Grafen, dafür zu sorgen, daß die
alten Betardaie bezahlt unirden.
Das Schreiben vom 18. September sei aus ganz dringender not und
gar nit aus einigem stolz, hochmut oder trutz gesehen. Wie wir dann
auch gleichfals bei unsern gewissen, und so hoch es uns ufgelegt
werden kont, beteuren und behalten wolten, wo der verrat angegriflen,
die retardata bezalt und wir mit oberzelten beschwerungen nit bedrangt,
sondern bei den verschreibungen gelassen und also uns nichts weiter
beschwerlichs (dann so vil die verschreibungen in gemein mit sich
bringen und Inhalten) uferlegt, daß wir niemals sinne noch mut gehapt
hetten, noch auf diese stund des willens nicht weren, iren g. etwas
aufzukunden, noch von denselben uns in ainichen wege abzusondern.
Dann nachdem (wie ire g. gnediglich wissen) wir nit lange zeit in
solcher gesellschaft und handel mit andern gesellschaftern gewesen etc.
Und wolten ire g. sich hierin der billichkeit und unser der gesell-
schafter gaeten undertenigen vertrauen nach gnedig erzaigen. Das
wird iren g. und derselben graveschaften und herrschaften nit allein
nutzlich sein, sonder auch von meniglich woU nachgeredt und hochlich
Ik
408 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
gepriesen werden. So begerten nmb ire g. wir die Frankfurter gesell-
schafter in gemein und ieder in Sonderheit, solchs alles mit besonderm
vleis allezeit undertheniglichen zu verdienen. Datum Franckenturt,
freitags, den ailften tag des monats Decembris im funfzehenhundert
sechsundfunfzigsten jare.
Abschrift (anscheinend Schreiberhand der Gesellschafter) im Gewerk. Archiv
zu Eisleben, Saigerlmndel, Paket 14, XXXIl.
250. [1557.]
Die Grafen Hans Oeorg und Hans Albrecht von Mansfeld, zugleich
im Namen ihrer unmündigen Vettern, Graf Philipps Söhne, schließen mit
N. und N. und Gesellschaftern einen Vertrag auf 22 Mansfeldische und
Eislebische Feuer ab auf N. Jahr, von Ostern 1557 an gerechnet: den
Gesellschaftern werden jährlich 4000 Zentner gesaigerte (Eislebische und
Mansfeldische) Kupfer durch den Faktor der Grafen zu Frankfurt a. M.
geliefert (oder mehr, wenn die 22 Feuer mehr leisten). Der Zentner wird
mit 9^/2 fl (21 gr per 1 flj mit kurfürstlich sächsischen Talern bezahlt,
und zwar zur Hälfte auf dem Leipziger Michaelismarkt und zur Hälfte
auf dem Leipziger Ostermarkt. Zur Befreiung der 22 Feuer leihen die
Gesellschafter den Grafen 150 000 fl, und zwar 80000 fl (zu 20 gr) auf
dem Ostermarkt zu Leipzig anno 1557 (den Taler zu 24. grj und 70000
auf dem folgenden Ostermarkt ebenda, zinslos. Zur Amortisation dieser
Schuldsumme werden, bis zur völligen Rückzahlung , von jedem Zentner
3 fl durch die GesellscJmfter einbelmlten. Als Unterpfand dienen den Ge-
sellschaftern die 22 Feuer mit allem Vorrat an Kupfer und Silber, die da-
mit gemacht werden. Für die Dauer des Vertrags gewähren sie den Grafen
jedesmal auf Petri Pauli und Weihnachten 3 — 4000 fl zu Verlag, die auf
jeder Frankfurter Messe an der Bezahlung der Kupfer abgerechnet werden
sollen. Die Grafen gewähren ferner den Händlern und deren Dienern
ihren Schutz; sie versprechen weiter, denselben in N. Jahren alle 3 Fünft-
teil, wie wir uns der termin der vorstregkung weyter mit einander
treulich und aufrichtig ane geferde vorgleichen werden, zu übertragen.
Actum etc.
Entwurf von der Hand Lobschwitz' im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
handel, Paket 20, I.
Auf der Bückseite: Loczßch vorschreybungk.
No. 249-251. 1556—1557. 409
251. 1557 Januar 5. Hans Loytz an Dr. Reinhard
Lobschwitz, Mansfeldischen Kanzler.
lieber seine Unterhandlungen mit Mattkies Manlich und die seinen
Brüdern übersandten Vorschläge. Kwnliandel. Bittet um einen Hengst.
Edler gestrenger und ernvester her doctor, gonstiger her und freund,
nach erbietung meyner gevlissenen und willigen dienste kan ich e. g.
freuntlichen nicht vorhalten, so viel unseren genomnen abscheidt be-
langt von wegen der handlung mit m. g. graffen und hern, die tage
her in Unterredung gehalten und daruff die gethanen vorschlege an her
Matthes Manlichen gelanget; wollen wyr derselbigen antwort gewertigk
sein. Will auch dieselbige vorschlege, so itz uffs neu gescheen, meynen
bruderen einbringen und verhoff, so viel ahne schaden oder nachteil
gescheen kann , werden sie sich kegen meine gnedige herren mit aller
underdienstlicher antwort vornheraen lassen. Den ich für mein person
meiner geringen einfalt nach die sachen, wie sie vorgeschlagen, nicht
sonderlich zu disputieren oder zu wiederlegen hette. Do sie nun inen
auch dermassen gefielen, wehr dem handel bald sein mas zu geben;
derhalben müssen wir ires bescheids gewarten. Ich habe dennoch
nach meinem abscheide vor notwendig geachtet, e. g. zu berichten.
Do nun von her Matthes Manlich oder Steffane in diesen sachen noch
etwon bedenken oder in ferner handlung einer Zusammenkunft solte
vorstrecket oder uffgehalten werden ; wurde alsdenn die sache zu ent-
licher vergleichung geslossen, so hette es seine maß. Selten sie aber
keynen vortgang haben, und man wolt darnach vorgeben, daß ich mit
diesen gethanen schreiben an her Matthes Manlich auch sonst den
handel weyter an meynen bruder zu bringen also uffgehalten, darmit
m. g. h. andere hendel, so für der band gewesen, ausgeslagen hette,
dardurch ire g. in schaden und nachteil kommen mit anderen beschwe-
rungen, die etwen angezogen konnten werden, wie icii doch nicht hoffen
will, darmit ich mich aber hirin der sachen notturft nach vorsehen
will, so will ich mich dieses puncts genzlich vorbehalten haben. Do
das nochvolgig dergestalt solt verlauffen, so wurden ire g. derselbigen
schaden und nachteil itz vorzukommen wissen. Den ich bin nur einer
der geringsten zu dieser sachen gehörend; so kann ich mich ohne der
anderen mitbewilligung nichts vorbindtliges einlassen, wie auch des
zu Eisleben kegen e. g. etzlich mal gedacht, mein schreiben an her
Matthes Manlich auch nicht anders ausgegangen alse uff die condition,
wie vorgemeldet. Derhalben bytt ich, itz in dem merkt m. g. h. under-
410 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels,
dienstlich zu berichten und zu bitten, das ire g. dieses nicht anders,
alse meyner Sachen notturft nach angezeigt sein, gnediglich wolten vor-
merken und bytt hiruff auch e. g. antwort, welche mich mein diener
uff Wittenberg oder uff Berlin soll hernach bringen. Ich hoff auch,
e. g. werden dies in keynem ungueten von mich vormerken.
So viel das churfurstlige geleit, meinem bruder Steffen auszubringen,
belangt, hielt ich, man ließ dasselbige noch ein Zeitlang anstehen,
deweil es nicht für dieser zusamenkunft ist ausgebracht, den es kont
sich zutragen, daß ich in kurzem zu Dresen kerne, so wolt ich es kegen
dem hern doctor Mordteissen wol gedenken.
Was die slackenhandlung belangt, pitt ich, e. g. wolten derselbigen
bedenken von wegen der kolen aufsetzen und meinem diener zustellen,
domit ich es an meinem bruder zu fernerem nachdenken zu ge-
langen habe.
Das körn belangend, habe ich dem vorslage nach, so mein g. h.
mir gethan, dem handel etwen nachgefragt und befind in warheit, das
der kauf durchaus umb 1 ff zu theuer ist. Und weil m. g. h. entlich
nicht meher zu geben geslossen, so will ich mich des handeis begeben.
Do aber s. g. keine andere hendel vorstoßen wurde und ire g. zwischen
hier und fastnacht eines linderen und neheren kaufs zu geben bedacht
wurden, alsden wolt ich mit s. g. für anderen handelen. Habe dennoch
meinem factor zu Magdeburg geschriben und gebeten, nebenst meinem
diener mit e. g. ferner zu reden. Do etwen die maße uff andere wege,
auch die lieberung an gelegene orte geschehen kont, so stunde mit
s. g. zu handien. Wo auch vom erzbischoff antwort gefallen von wegen
des korns, so bytt ich, e. g. wolten mich solchs auch vorstendigen.
Welchs ich e. g. als meinem gonstigen hern und gueten freunde, dem
ich nach vormugen freuntlich zu dienen ganz willig, nicht habe wollen
vorhalten. Und thue dieselbige in schütz des almechtigen bevehlen.
Datum am abend trium regum anno 1557**"
e. g. williger
Hans Loytz ss*.
Nachschrift: Auch gonstiger her doctor, weil ich e. g. mit vielen
hendelen beladen und des dienstlichen Vertrauens bin, e. g. dieselben
untzweifflich woll im besten vorrichten werden, also hab ich noch eins
an e. g. zu gelangen: Weil m. g. h. graff Hans Jurge negst über tiscii
under anderen eins Wallachen gedacht, den ich s. g. etwen verehret
mit gnediger Vertröstung, s. g. mir wiederumb ein guten hingst vor-
ehren wolten, damit ich nach notturft vorsehen werde ; obwohl mir nun
1
No. 251—252. 1557. 411
die zeit nicht geboren wolt, darumb weiter anzuhalten, also pitt ich
doch, weil ich itzo eins guten pferdts fast benötigt, e. g. wolten s. g. dieses
im besten erinnern, und dos. g. noch der gnedigeu meinung, daß zeiger,
mein diener, das pferdt aldar, oder do es nit zur stelle, solt er mit nach
Eisleben reyten, entfangen und bekommen mocht, der underdienstlichen
Zuversicht, sein g. werden der gnedig bescheenen zusag nach mit gnaden
bezeigen. Do ire g. wiederumb etwen umb ein guden rischen (?)
Wallachen an mich begeren, sollen sie desselben jederzeit von mir ge-
wertigk sein. Das bitt ich e. g. antwort und thue wiederumb, was
derselben dienst und lieb ist. Datum ut in literis.
H. L.
Außenadresse: Dem edlen hochgelarten und ernvesten hern Reynard
Lobschwitz baider rechte doctori meiner g. h. von Mansfeld rat und canzler
meinem besonder gönstigen hern und freunde.
Alisfertigung im GewerTc. Archiv zu Eisld)en, Saigerhandel, Paket 20, I.
252. 1557 Januar 8. Leipzig.
Der alten geselschafter schreiben an die grafen,
welches sie für eine ufkundigung angenommen.
.... Nachdem wir Hans Reinicken und Wilhelm Reifensteins
seligen erben einen ganzen funftenteil und drittenteil eines funftenteils
eines seigerhandels eine Zeitlang für uns selbst allein und folgents
auch e. g. genediger Zulassung mehr hendel sambt den Frankfordern
an uns bracht, dieselbigen gefurt und bis anhero vorsehen haben und
nunmehr befunden , dieweil e. g. unser üben mitgesellschafter der
Frankforder schreiben dahin deuten wollen, als selten sie den handel
aufgekundiget haben, wir aber dermassen untereinander vorschrieben
sein , das wir ohne Verletzung unser ehren uns keinesweges von ein-
ander sondern können oder mögen, haben wir aus unvermeidlicher
not und aus gar keinen bösen willen e. g. denselben seigerhandel auf-
tragen und aufsagen müssen, darbei wir doch viel lieber (wo es mit
ichten hett sein können, weil die hendel von unsern eitern uf uns
kommen) weren bliben, derwegen so haben wir solche ufkundigung
muntlich thun müssen, wie wir dan dieselbe auch hiemit schriftlich
uf e. g. begeren gethan haben wollen. Und bitten ganz untertheniglich,
e. g. wollen sich widerumb genediglich in Schriften ercleren, uf wem
wir die gemeine geselschafter sembtlich und sonderlich unsere bare
kl
412 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Zahlung aller hendel sehen und von wem wir die empfahen und ge-
wertig sein sollen. Dan wir des untertenigen vortrauen zu e. g, tragen,
e. g. werden dise unsere ufkundigung in genaden vormerken und
genediglich beschaffen, das wir auch widerumb vormug unser brief
und Siegel, a° 44 und nachmals ufgericht und geben seind, mit silber,
kupfer oder barem gelde mugen abgeleget und zufriden gestellt werden,
wie dan auch der Frankfurder schreiben, indem e. g. dasselb in einem
teil für eine aufkandigung vorstehen wollen, auch in dem andern teil,
das die ablegung uff schirst kommenden ostermarkt mit bahrem gelde
geschehen soll , von e. g. nicht anders vorstanden kan werden. Und
nachdem e. g. uns ausserhalb unsers vorlags mit einer statlichen summa
vorhaft, als bitten wir untertheniglich, das gemelte summa uf itzkunf-
tigen ostermarkt ohne weitern vortzüg genediglich erlegt und bezalt
werden mugen. Wie hoch sich aber angezogene schulden thun er-
strecken, kan man sich zu iderzeit aus unsers handeis buchern erkunden.
E. g. weiten sich hirin genediglich erzeigen; das seind gegen e. g.
wir mit unserm armen vormugen zu vordinen ganz erbötigk und willig.
Datum Leiptzigk, den 8. Januarii a° 57
e. g. unterthenige und dienstwiUige
Hans ßeinicken und Wilhelm ßeifensteins seligen erben.
Abschrift im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel , Packet 22, IX.
253. 1557 Januar 9. Leipzig. Claus Bromm an den
Grafen Hans Georg von Mansfeld.
Bittet, falls es bei der Aufkündigung bleiben soll, für Anweisung des
Geldes Sorge zu tragen.
Wolgeborner und edler graf, e. g. seint meine underthenige dinst
mit fleiß zuvorn. Genediger her, ich hett mich gentzlich versehen ge-
habt, e. g. selten sich nach langwiriger gepflogener handlung, so sich
zwischen e. g. und mir des gethanen Schreibens halben, welches die
Frankfurter geselschafter (doch mit vorwissen der gemeinen geselschafter
des Steinacher seigerhandels) de dato den 18. Septembris des verschinen
sechsundfunfzigsten jars der minderzal an e. g. aus Frankfurt gethan,
gegen mir einer genedigen antwort haben vernemen lassen, in ansehung,
das dasselbig anderer gestalt von uns nit ausgangen, dan ufi' maß, wie
solchs der buchstab mit sich bringt und von unparteiischen leuten
änderst nit kan noch mag gedeutet oder verstanden werden. Dieweil
No. 252-254. 1557. 41^
ich nun sehe, das noch allen von mir furgenummenen raitteln e g.
straks uff der antwurt, die e. g. meinen mitgeselschaftern und mir
erstlich in Schriften und alhie zum oftermal muntlich geben lassen,
ungeacht der uffgerichten verschreib ungen , beruhen, muß ichs dismal
unserem hergott bepfelen. Demnach aber e. g. sich noch nit erklert,
uff wem wir vilgemelte Frankfurter geselschafter unser par eingelegt
gelt, welches sich über die hundert und sibenzig tausent gülden erstreckt,
sehen und der bezalung versichert werden sollen und mir und meinen
mitgeselschaftern samptlichen zum höchsten zu wissen von notten, bei
wem wir unsere bezalung suchen, auch das es solche leut sein muchten,
uff welchen solche sumen zu sehen, so langt an e. g. mein underthenig
und hochfleissig bit, e. g. wollen uns dieselbigen hendler namhaft
machen und genungsame Versicherung thun lassen, das sie uns uff den
künftigen ostermargkt unser par eingelegt gelt laut unsers gethanen
Schreibens gewislich erlegen wollen. Dan wollen e. g. vilgedacht
schreiben in einem vor ein aufkundigung, so mussens e. g. im andern
auch, wie es der buchstab mit sich bringt, gleichfals für ein ablegung
verstehn. Bith nachmals, e. g. wollen sich der billigkeit noch genedig
erzeigen, domit wir nit aus dringender not verursacht werden, andere
billiche weg mit rat unserer gutten freund vor die hand zu nemen, und
mich uffs furderlichst schriftlichen beantwurten, domit ich meine mit-
geselschafter solches zu berichten. Dan meine gelegenheit nit sein wil,
von wegen anderer obligenden gescheft, lenger von haus zu sein. Das
umb e. g. in underthenigkeit zu verdinen, bin ich noch meinem geringen
vermugen allezeit willig. Datum Leipzig, den 9. Januaril 1557.
e. g. untertheniger
Claus Brom als befelhaber der Frankfurter geselschafter.
Außenadresse: Dem wolgebomen und edlen hern hem Hansen Georgen
grafen zu Mansfeld und edlen hern zu Heldrungen etc. meinem genedigen hern.
Eigenhätidige Atisfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisldien, Saigerhandel,
Paket U, XXXII.
254. 1557 Januar 11. Leipzig. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Claus Brom.
Antwort auf das Schreiben vom 9. Januar.
. . . Und wiewoU uns nicht geburt, abwesens der andern unserer
freundlichen lieben brudern in antwort einzulassen, so zweifelt uns
doch gar nicht, ihr werdet aus unserer itzigen stat unserer und unserer
414 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
bruder antwort, die wir euch auf eur aufkundigungsscJirift von Frank-
furt aus gegeben, verstanden und furnoraen haben, das wir laut eur
brief und Siegel, die ihr über die zwei dritte teil, dorinnen wir euch
als hendeler wissen , uff nechskomenden ostermarg anzufahen und die
folgende termin also fort entrichten und zu guter genüge bezalen lassen
wollen. Wan auch die zeit der bezalung des ersten termins vorhanden,
so solt ir an diejenigen, die dieselbige thun sollen, gewiesen werden.
Welchs wir euch gnediger meinung in antwort nicht haben vorhalten
wollen. Datum Leipzig, mein handschrift, den 11. Januarii anno 57.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJiandel, Paket 14, XXXII.
265. 1557 Februar 18. Schwabmünchen.
Abrede zwischen Doktor Reinhard von Lohschwitx, dem Abgesandten
der Grafen Hans Oeorg und Hans Albrecht von Mansfeld, und Matthias
Manlich %u Augsburg betreffend die Uebernahme der Kupfer von 22 Feuern
durch Manlich gegen Darleihung einer Summe, sowie über die eventuelle
Uebernahme eines zweiten Fünfteils und die spätere Uebertragung auch
des dritten Fünf teils an Manlich.
Nachdem die wolgebornen herrn herr Hans Georg und herr Hans
Albrecht grafen zu Mansfeld und edle herrn zu Heldringen etc. meine
gnedige herrn für sich und irer gnaden brueder und brueders sone
durch iren rath und gesandten den edlen und hochgelerten herrn Rein-
harten von Lobschwitz der rechten doctor etc. dem ernvesten Mathiaßen
Mannlich, Rom. kon. m* rath, wonhaft zu Augspurg, meinem gunstigen
herrn, und denen, so er zu inen in gesellschaft nemen wurd, gnedig-
lichen antragen lassen,
Nemlichen ire gnaden weiten ime, Mannlich, und seinen ver-
wandten von 22 feurn irer Mansfeldischen berkwerk alle jar und jedes
besonder viertausent centner gesaigerts kupfer Frankfurter gewicht gut
kaufmansgut, wie es bisher andern in Frankfurt abgewogen worden, zu
Frankfurt in der stat auf irer gnaden selbs costen und wagknus lifern,
also das soliche summa zu beeden Frankfurter messen jedes jars ge-
wislich gelifert seyen; und diser kauf solte dreissig jar bestand haben.
Ob dann über die viertausent centner von solichen 22 feurn jerlich
ain merere summa kupfer gemacht wurd, weiten sy die grafen die-
selben niemand andern verkaufen, sondern soliche kupfer dem Manlich
No. 254-255. 1557. 415
und seinen raitverwandten in dem preß wie das ander auch lifern und
zustellen, und nämlich soliche kupfer den centner umb zehendhalben
gülden Eeinisch in münz, je funfzehen baczen oder ainundzwainzig
Silbergroschen für ain guldin gerechnet.
Entgegen solte er, Manlich, und seine mitverwandten den grafen
auf die handlung zu erledigung obermelter 22 feur erlegen und bezalen
als im nechtskunftigen ostermarkt zu Leipzig sechzigtausent guldin,
item auf sant Peter- und Paulsmarkt darnach zur Naumburg zwainzig-
tausent guldin und auf den ostermarkt im öS'*** jar sibenzigtausent
guldin, thut zusamen hundertundfunfzigtausent guldin in mincz, all-
wegen ainundzwainzig silbergroschen für ain guldin gerechnet. Solche
150® guldin wolten die grafen widerumb dergestalt bezalen:
An den viertausent centner kupfer, so die grafen jerlich, wie obsteet,
zu lifern versprochen oder was von den 22 feurn weiters an kupfer
gemacht wurd, solte auf jeden centner allwegen drey guldin in mincz
aufgehaben und innbehalten und nit mer für den centner dann sechs-
ainhalben guldin in mincz hinausgeben und bezalt werden so lang, bis
ermelte 150™ guldin erstatet wurden. Nicht desterweniger, wa soliche
summa ermeltes furleihens, wie obsteet, schon bezalt wer, solt dan-
nocht der kauf die obgeschriben 30 jar sein bestand haben.
So dann die kupfer jedes jars, wie obgemelt, gelifert, solte zu des
Mannlichs und seiner verwandten gelegenhait gestelt sein, die bezalung
der kupfer in Frankfurter messen oder Leipziger markten zu thon;
allain wer ir, der grafen, beger, weil die bezalung von ainer Frankfurter
meß zu der andern etwas lang und sy zu der verlag des berkwerks
under solicher zeit gelt bedorften, das dann Mannlich und seine ver-
wandten auf solichen falh allwegen im jar, als auf den neuenjarstag
im Leipziger markt oder Peter und Pauli markt zur Naumburg zu der
Verlag allwegen mit vier oder funftausent guldin beholfen seyen. Dasselb
wolten ire gnaden jeder zeit in der nechsten meß oder markt hernach
an der bezalung der kupfer ime Manlich abgeen und gut thon lassen.
Und zu Versicherung und volstreckung diß contracts oder kaufs
wolten sy, die grafen, den Mannlich und seine verwandten versichern
auf irer gnaden schmelzwerk, hutwerk, vorrath etc., desgleichen auch
zu ainem underpfand vorschreiben irer gnaden ambt und herrschaft
Fridenburg, und über soliche Versicherung die lehenherrn, wie sich
gepurt, schriftliche confirmation und bewilligung thon lassen.
Als nun dis der grafen antragen nach lengs gehört worden, hat
der Manlich irer gnaden gesandten anzaigt, das ime bey jetzigen
leufen und grossen teurin des gelts ganz beschwerlich, dise grosse
416 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
summa gelts, als die 150 "" guldin, in solcher kurzen zeit, wie begert,
zu erlegen, hingegen ir, der grafen, gesandter herr doctor Lobschwitz
seiner gnedigen herrn obligen auch entdeckt und sonderlich, wie iren
gnaden im ostermarkt nechst noch ain funftail irer berkwerk, als 19 feur,
haimfallen wurd, welcher funftail etlichen partheyen ungevarlich umb
130"" guldin auch verpfendt, die ire gnaden hinweg losen mueste;
darzu gemelte summa gelts gehöret.
Dieweil dann wolernenten grafen und dem ganzen handel an dem,
das solicher ander funftail irer berkwerk zu den 22 feurn gebracht werd,
treffentlich vil gelegen, damit sy ir schmelz- und saigerwerk diser
zwayer funftail dest statlicher fueren mögen, doch solichs nit geschehen
kan, sy seyen dann von den partheyen, welche ir gelt auf bemelten
zwayen funftailen haben, gelediget, zu welchem gemelter Mannlich wol-
gedachten grafen, so vil möglich, gern verhelfen wolt und derhalben ir,
der grafen, gesandter und er. Mannlich, sich also mit ainander ver-
glichen :
Er, Mannlich, will mit allererstem ainen der seinen zu den gesell-
schaftern zu Frankfurt, welche auf disen zwayen funftailen ir gelt
haben, abvertigen, mit inen also handien lassen, ob sy und ire ver-
wandten solich ir gelt etliche jar lang bey ime, Mannlich, auf seinen
glauben umb gepurlich Interesse steen lassen weiten. Da er nun bey
Beliehen haundlern erlangt, das sy bewilligen ain summa, darumb un-
gevarlich der ain funftail verpfendt oder ain merers, so soll er. Mannlich,
dasselb auf sich nemen, die grafen ledig machen und entgegen die
grafen ime. Mannlich, jerlich dergestalt, wie obsteet, von den 22 feurn
gemeldet werden, alle kupfer, so von disen zwayen funftail, als den 22
und 19 feurn, gemacht werden, welches jedes jar zum wenigsten 8™
centner sein soll, an gewicht auch auf zeit und ort, wie obgeschriben
steet, nämlich jeden centner umb zehendhalben guldin in muntz, lifern
und antwurten und er. Mannlich, an jedem centner drey guldin in
mintz abziehen und innbehalten so lang, biß die summa gehs, darumb
beede funftail verpfendt und ledig gemacht werden, bezalt ist. Und
nicht dest weniger nach bezalung desselben solle der kauf umb ob-
gemelte summa kupfer den centner umb 9V2 A in mintz die 30 jar
gehalten und volzogen werden.
Und da diser weg also sein furgang hat, sollen die grafen zu dem
vorigen angepotnen underpfand dem Mannlich, in ansehung das die
summa gelts vil großer auf den zwayen dann dem ainen funftail ist,
noch ein ambt oder herrschaft verpfenden, wie sich dann irer gnaden
gesandter erpoten hat.
No.255. 1557. 417
Im falh aber, das Mannlich bey denen, so ir gelt, wie obsteet, auf
disen zwayen funftailn ligen haben, nichts ausrichten kondt, haben sich
der grafen gesandter und er Mannlich sich aines andern weges ent-
schlossen und vorglichen:
Nämlich das meine gnedige herrn die grafen von den obgenanten
iren 22 feurn dem Mannlich die summa kupfer, wie im anfang diser
abred nach lengs anzaigt worden, lifem sollen, will er Mannlich (un-
angesehen seiner ungelegenhait, das er diser zeit beschwerlich zu dem
gelt komen kan) wolermelten grafen darauf hinausgeben und bezalen,
nämlich im ostermarkt zu Leipzig nechst vierzigtausent guldin, item
auf Peter- und Paulimarkt darnach zur Naumburg zehentausent guldin,
item auf sant Michels markt zu Leipzig dreissigtausent guldin, item
und auf den ostermarkt zu Leipzig im 58'*" jar vierzigtausent guldin,
thut zusamen hundert und zwainzigtausent guldin, alles in mintz, je
ainundzwainzig silbergroschen für ain guldin gerechnet. Dagegen will
er, Mannlich, wie obsteet, alle jar in Frankfurt von inen den grafen
empfahen viertausent centner gesaigerte kupfer Frankfurter kupferge-
wicht und kaufmansgut, desgleichen auch, was von den 22 feurn da-
rüber gemacht wurd, und an jedem centner drei guldin in mintz in-
behalten und für ain centner nit mer als sechsainhalben guldin hinaus-
geben, so lang bis die obermelten 120"' guldin bezalt worden sein.
Doch das nach erstattung desselben diser contract nicht destweniger
die 30 jar lang sein furgang haben und ime Mannlich und seinen
nachkomen die kupfer umb die neunainhalben guldin gegeben werden
sollen.
Also soll dise handlung auf die heuer angezaigten zwen weg frey
abgeredt und beschlossen sein, dergestalt das kein tail davon zu weichen
macht oder gewalt haben soll. Und was der Mannlich bey den gesell-
S(!haftern zu Frankfurt erlangt, gehandelt oder ausgericht, desgleichen
auch die grafen bey denselben oder andern, welche gelt auf disen
zwayen funftailn haben, soll jeder thail dem andern mit allerfurder-
liohesten zu wissen thon. Im falh nun das sich die sach dermassen
zutrueg, das dem Mannlich und seinen verwandten beede funftaU in
der gestalt, wie oben angezaigt, zusteen mochten, sollen sy zu beeder-
seits furderlich wider zusamenkomen und sich der summa gelts, so
die partheyen nit bey dem Mannlich ansteen lassen weiten, mit ein-
ander vergleichen, auf was frist dieselben erlegt werden solte. Konden
dann die mitel nit erlangt werden, dardurch die zwey funftail jetziger
zeit in ain band komen, so hat der ander weg mit den 22 feurn sein
fcrgang und werden sich die graffen, desgleichen der Mannlich mit
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 27
418 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
aufrichtung der verschreibungen wol zu verainen wissen. Es habe
auch der ain oder ander weg, wie vorsteet, sein furgang, sollen sich
die grafen im Leipziger ostermarkt nechst der 40 "* gülden gewislich
getrosten, auch alles des, so iren gnaden von dem Mannlich ver-
sprochen; entgegen will sich der Mannlich bei iren gnaden under-
thenigklich vorsehen.
Es hat wolgedachter grafen gesandter anstat seiner gnedigen herrn
dem Mannlich zugesagt, wann die zeit, darin der uberig irer gnaden
drit funftail verpfendt, ir endschaft hat und er Mannlich denselben auch
zu sich losen wolt, so wollen ime die grafen alle gesaigerte kupfer, so
bey demselben gemacht werden, wie das ander, in dem gelt, als den
centner umb neunainhalben guldln in mintz, geben und zustellen.
Des alles und jedes zu gutem urkund ist dis alles bis zu auf-
richtung der contract und vertrag in zwo gleichlautende verzaichnus
gebracht, abredsweis gesteh und durch obernante herrn Reinharten von
Lobschwitz anstat seiner gnedigen herrn und dann Mathias Mannlichen
für sich und seine vorwandten vorpitschiert und underschriben worden,
davon ieder tail aine zu seinen banden genoraen hat. Geben und ge-
schehen zu Schwabmonchingen, den achtzehenden tag des monats
Februarii anno etc. im sibenundfunfzigisten.
(L. S.) (L. S.)
Reinhart von Lubschwitz Mathias Manlichen etc.
doctor mein hand beken was oben stat.
Atisfertigung mit eigenhändigen Unterschriften (von den aufgedrücTcten Papier-
siegeln nur noch Wachsspuren) im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel,
Paket 20, I.
256. 1557 März 6. Frankfurt a. M. Claus Bromm an
Graf Hans Georg von Mansfeld.
Die Unterhandlungen Christoph Manlichs mit den Gesellschaftern über
die Ablösung des Handels und die auf der nächsten Fastenmesse wegen
dieser Ablösung gemeinschaftlich zu führenden Verhandlungen, Bromms
künftige Beteiligung am Handel. Bleikauf in Frankfurt.
Wolgeborner und edler graf, e. g. seint mein underthenig und ganz |
willig dinst iderzeit mit fleiß zuvor. Genediger her, e. g. kan ich aus '
sunderer wolmeinung unangezeigt nit lassen, wie das her Cristoft '
Manlich von Augspurg die tag bei etlichen meinen geselschaftern und
No. 255-256. 1557. 419
mir erschiüen uod sich etlicher Sachen halben, den Steinacher seiger-
handel belangen, freuntlich mit uns zu underreden angepotten. Wie-
wol wir nun erstlich allerlei bedenken gehabt, mit im von des handeis
gelegenheit zu reden, so haben wir doch, dieweil er sich dermassen
erklert, doraus wir spuren mögen, das er der Sachen ein gruntlichen
und guten bericht und derjenig gewest, der sich mit e. g. albereit in
handlung eingelassen, von im allerlei vorschleg, sunderlich aber, uff
was maß die Frankfurter ire bezalung bekummen mogten , angehört
und im dargegen vertreulichen nit allein die summa, was wir, die
Franckfurter und Leipziger, in den dreien fünften teiln an hauptgutern
hetten, angezeigt, sunder auch, was sunst der handel den andern an
hauptgutern, zinsen und wexelgelt schuldig und was man dem handel
herwiderumb schuldig, wie dan e. g. den auszugk, der ungefehrlich in
der eil ausgezogen, neben mir etlich mal haben übersehen. Aber noch
vilem hin- und widerbedenken so befind ich in der warheit vor mein
person, das dem handel nichts nutzlichers werd sein, auch im ufT andere
richtigere weg nit mog abgeholfen und uffs neu bestelt werden , e. g.
kummen dan (wie sie jungst solchs mit mir verlassen haben) uff künf-
tige fastenmeß in eigner person beer gen Franckfurt, dohin Cristoff
Manlich und Jeronimus Rauscher auch kummen werden; so seind wir
alhie, wils gott, zum teil auch vorhanden. "Wo es dan e. g. vor rath-
sara ansehen, so kundt man Moshauern, dem stadtvogt, sagen, das er
auch einen von den Reiöenstein und Reinicken, die von der andern
wegen vollen gewalt hetten, mit sich brecht. Was nun e. g. wol-
meinung hierin seint wurd, das werden sich e. g. dem ganzen handel
zu guttem wol wissen zu verhalten. Warlich, genediger her, so vil icli
mich des handeis verstehe, so befind ich, je lenger und mehr ich im
nachdenck , das diser handel mit grossem nutz mag gefuhrt werden,
wan er nur allenthalben dermassen bestelt wurd, wie e. g. mit mir
darvon geredt haben. Was ich noch meinem geringen vermugen dar-
bei thun kan, wil ich, ob gott wil, an mir nichts erwinden lassen. So
hab ich mit dem hern Manlich, als ich vermerkt, das er vom hern
doctor Reinharten von Luschwitz, e. g. rath, vernummen hett, das zu
c. g. ich ein summa gelts legen wurd, der wexel halben, wie solche
eise meß mogten bezalt werden, auch noch notturft geredt; verhofT,
cieweil dem handel am selbigen itz am meinsten zu erhaltung treu
ehr und glaubens gelegen, es sol von e. g., dem hern Manlich und uns
andern darzu auch radt funden werden, wollen auch treulich zusammen
thun. Weiter, als e. g. in irem jüngsten schreiben begern, ich wolte
1 lieh noch pleien umbthun, darauf wollen e. g. bericht sein, das solches
27*
I
420 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldiscben Saigerhandels.
albereit beschehen und derer alhie schon etliche vorhanden seint; bin
teglich mehr gewertig. Was sunst andere Sachen anlangt, wollen wir
uns, wils gott, uff die meß notturftiglich underreden, allein ich bith
nachmals, e. g. wollen ja keinswegs aussenpleiben , damit alles in ein
richtigkeit zu allen teiln mögt bracht werden. Das hab e. g. ich aus
gutter meinung nit wollen verhalten und thu dieselbige hiemit gott dem
alraechtig bepfelen. Datum Frankfurt am Mein, den 6. Martii 1557.
e. g. undertheniger
und williger Claus Brom.
Außenadresse: Dem wolgebornen grafen und hern hern Hansen Georgen
grafen zu Mansfeld und edlen hern zu Heldrungen etc. meinem genedigen hern
zu 8. g. banden.
Eigenhändige Ausfertigimg im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel,
Paket 14, XXXII.
257. 1557 März 8. -
Was auf heut, den 8. Marci anno 1557, vor schulden auf meiner
genedigen hern drei fünfte teil zu Eisleben bei einem idem kauf-
man ader hendeler stehen, volget:
Steinacher geselschaft uff ein fünften teile:
16646 fl 13 gr 4 A Barthel Dragkstedt uf 2 feuer
13243 fl 5 gr 6V2 A Alexander Dragkstedts erben uf 2 feuer
17523 fl 19 gr 10 A Jacob Heidelbergk uff 2 feuer
16583 fl 5 gr 7 A Mathes und Valten Blanckenbergk uf 3 feuer
3998 fl 1 gr 8 A Alexius Meinhardt seliger uf 1 feuer
16559 fl 3 gr — A Barthel und Andres Blanckenbergk uf 3 feuer
84554 fl 6 gr IIV2 "^ summa der huttemeister schulden
71055 fl 6 gr IV2 A ist der itzige handel der Steinacher gesel-
schaft auf diesen fünften teile im beschluß
des 55*^" jhars schuldigk blieben.
Christof Moshauer hat mir ditz jhar bis
auf den 8. Marci anno 57 auf alle drei fünfte
teile an einlagen und zu des handeis not-
turft zalt: 49844 fl 5 gr 6 A-
Dargegen habe ich ihme vermuge eins Ver-
zeichnis bis auf den 8. Marci an kupfer ge-
antwurt 2873 V2 centner 24 h, die tut 39 794 fl
2gr 11 V2 A
No. 256— 257. 1557. 421
Und bleibt also der handl der Steinacher
geselschaft bis auf den 8. Marci pro rest
schuldigk 10050 fl 2 gr 6V2 A, tut auf ein
funftenteil 3350 fl — gr 10 A; geburt diesem
fünften teil V(
zuzuschreiben
158959 fl 13 gr 11 A summa aller schulden dieses fünften teils.
Die Steinacher geselschaft hat zwene dritte teile,
darein gehören nachvolgende schulden :
8759 fl 20 gr 4 A Wolf Buchner uf 2/3
6087 fl 5 gr 5 A Christof Moshauer uf 23
3844 fl 3 gr 5 A Pascha Rincke uf 2 3
4360 fl 4 gr 6 A Michel Glitzscher uf 2 g
4060 fl II gr 6 A Alexius Meinhard uf 23
7370 fl 19 gr 2 A Hansen Brückners erben uf 2/3.
34483 fl 1 gr 4 A summa
42506 fl 3 gr 3^2 A ist der itzige handel in abrechnunge des
55**" jhars uf diese zwene dritte teile der
Steinacher geselschaft schuldigk blieben
2233 fl 7 gr 6 A geburt disen zweien drittenteilen von den obe-
melten 10050 fl 2 gr 6V2 A zuzuschreiben
79222 fl 12 gr 1 ^/g A summa aller schulden dieser zweier dritteteile.
Die Eisfeldische geselschaft hat einen ganzen funftenteil
und einen drittenteil von einem funftenteil; darauf stehn
schulden, wie volget:
A Wolf Buchner uf 1 3
A Christof Moshauer uf ^ 3
A Pascha Rincke uf ^/g
A Michel Glitzscher uf V3
A Alexius Meinhard uf Vg
A Hansen Brückners erben uf '3
A Sigmund Purer uf 6 feuer
A Jobst Bender seliger uf 5 feuer
A Alexius Meinhards erben uf 2 feuer
4347 fl 20 gr
8
3043 fl 13 gr
2'/2
1922 fl 1 gr
8V2
2180 fl 2 gr
3
2030 fl 5 gr
9
3685 fl 9 gr
7
42234 fl 2 gr
31/2
18498 fl 1 gr
V2
13367 fl 6 gr
lOV,
91309 fl — gr 4^/0 A summa der huttenmeistere schulden.
35459 fl 8 gr ^'2 A ist der itzige handel der Arnstater geselsch
uf ein halben fünften teil schuldig blieben
422 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
19563 fl 18 gr ^'3 -^ ist der itzige handel der Arnstater geselschaft
uf ein drittenteil schuldig blieben
33866 fl 3 gr 1 A ist der itzige handel der Eisfeldischen gesel-
schaft uf ein halben fünften teil schuldigk
blieben
1476 fl 6 gr IV2 A ist der itzige handel im ende des 55*^° jhars
über die geantwurten kupfer Wolf Rothen
schuldig blieben
4466 fl 15 gr 1 A gehört diesem fünften teil und drittenteil ver-
muge des Verzeichnis der geantwurten kupfere
zuzuschreiben.
186141 fl 8 gr 8V2 ■^ summa aller schulden dieses fünften teils und
drittenteils
424323 fl 13 gr 9 A summa summarum aller schulden uf alle drei
fünfte teil
Nach vermuge des ubergebenen Verzeichnis, so am 8. Marci a° 57
übergeben , ist der Eislebische huttenhandel uf den neuen und alten
Vorrat uf der wolgebornen m. g. hern drei fünfte teile durchaus schuldigk
blieben
424323 fl 13 gr 9 A
Von dieser bemelter summa wirt gezogen das haubtgut, so wol-
gedachte m. g. hern von dem Eisfeldischen und Arnstatischen seiger-
handel zu bezalen angenommen, nemlich
73505 fl 19 gr 3 A von wegen des Eisfeldischen handeis one
die zins
140509 fl 1 gr 11 A von wegen des Arnstater handeis one die zins
214015 fl — gr 2 A summa,
diese summa von den obgedachten 424 323 fl 13 gr 9A abgezogen,
bleibt 210308 fl 13 gr 7 A
Aufzeichnung im Gewerh. Archiv zu Eisleben, SaigerJiandel, Paket 14, XXXI.
258. 1557 April 11.
Die Grafen Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans Hoyer,
Hans Ernst und Haug von Mansfeld verschreiben den beiden Augsburger
Bürgern Matthias und Christoph Manlich, gegen Darleihung von 300000 fl,
auf 30 Jahre von ihren 41 Mansfeldischen und Eislebischen Fetcern
jährlich 10000 Zentner gesaigerter Kupfer, den Zentner für 9^/^ fl; bei
No. 257-258. 1557. 423
der Bezahlung werden pro Zentner 3 Gulden xur Amortisation abgerechnet.
Den Manlich werden auch die Kupfer von den lö^l^ Feuern, die den
Buchnern in Leipzig noch auf 5 Jahre verpfändet sind, in Äussiclü
gestellt.
Wir Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans Hoier, Hans
Krnst und Haiigk graven und hern zu Mansfeld edle hern zu Heldrungen
brueder und gefettern für uns selbs, auch anstadt, in namen und von
wegen unsers vettern und bruders graven PhiUps seiligen unmündigen
Söhne, auch vor alle unsere erben und erbnehmen bekennen hiemit
öffentlich und thun kund allermennigklich mit dissem offen brief: als
uns die erbarn unsere liebe besondern Mathias und Christoff die
Manlich gevetter, burger zu Augspurgk, für sich und ire verwanten
itzo auf unser gnedigs ansynnen und vergleichung des hernachgemelten
kupferkaufs und contracts dreihunderttausent gülden Reinischer in
Mumtz, je funfzehen patzen oder sechtzigk creutzer für ein gülden ge-
rechent, an heut dato ditz briefs in barem gutem geld, welchs wir
zu hoher unser obliegenden notturft bedurftigk gewest, damit einund-
vierzigk unsere Mansfeldische und Eislebische feuer, so gegen andern
verpfent gewest, geledigt, unsern grossen schaden furkommeu, den
handel unsers bergkwergks aufgericht, gefurdert und guten nutz da-
durch geschafft, zu unsern sichern banden und gewalt gestelt und
uberantwort haben, welchs entpfangenen bargetzelten gelts der drei-
hunderttausent gülden in muntz wir für uns, unsere erben und nach-
kommen, die mehrgedachte Mathias und Christoff die Manlich gevetter
und verwanten, ire erben, und wer deshalben quitirens notturftigk ist,
in bester und bestendigister form rechtens quidt, frev, ledigk und loß
sagen und zelen, das wir demnach und darauf zu gnediger und pillicher
widderbezalunge obbestimpter heuptsunima, auch ergetzligkeit dissen
underthenigen furstreckens mit zeitigem gutem rat, wolbedachtem syn
und muth von unser, unsers lieben vetters und bruders bessers nutz
und frommen wegen uns mit den obgedachten Madthiassen und Christoffen
den Manlichen gefettern, ir aller erben und erbuehmen und allen andern
derselben mitgesellschaftern , wie die genant und wa die gesessen und
in ihren geselschaftbriefen und verschreibungen begriffen oder sie
noch mehr zu sich nehmen wurden und sie, die erstgenante gesel-
schafter, vor sich, ire mitverwante, ihre erben und erbnehmen hinwid-
derumb mit uns auf alle unsere und unsers vettern und bruders ob-
gedachter graven zu Mansfelt Mansfeldische und Eislebische feuer, so
zu unsern drey funfteil bergkwergk gehören, aines bestendigen, auf-
richtigen und unwidderruflichen kupferkaufs, bedings und pacts auf
II
424 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
dreissigk jar lang die nechsten nach dato volgent, so sich auf ostern
anno etc. siebenundfunfzigk anfahen und widderumb uf ostern der
mindern jarzal Christi im siebenundachtzigisten enden werden, volgen-
der maß wolbedechtigklich vereinigt, verglichen und vertragen haben
und thun auch solchs bey unsern graffelichen wurden, waren werten,
trauen und glauben für uns, unsern vettern und brader graf Philips
seiligen unmündigen söhne, unser aller erben, erbnehmen und nach-
kommen hiemit und in craft ditzs briefes in der allerhöchsten und
besten form , wie es nach ordenung und ausweisung beider recht zu
thun geburt und zum höchsten für allermennigklichs widerthailn und
absprechen volkommen gut macht hat, haben soll und magk, nemblich
dergestalt, das wir, unser erben und erbnemen den mehrgemelten
Mathias und Christoff Manlich und mitgeselschattern , allen iren erben,
nachkommen, oder so dissen brief mit irem wissen und willen inn-
haben werden, die obgeschrieben dreissig jar lang von obgemelten
unsern Mansfeldischen und Eislebischen feuern und den kupfern, so
wir schmelzen und machen, nun hinfur alle jhar und ides jahrs allein
und besonder zehentausent zentner Eislebische und Mansfeldische ge-
seigerte kupfer Frankfurter kupf ergewichts i) gerechts kaufmansgut,
benantlich ainen iden solchen zentner kupfer umb neun und ein
halben gülden in muntz zu sechtzigk creuzer oder einundzwanzig
Silbergroschen für ein gülden gerait in der Stadt Frankfurt am Mein,
nemlichen ide Frankfurter meß halben taile, das ist fanftausent centner,
alwegen in beisein des geschwornen wegers daselbst auf unsern selbst
aigen costen und wagnus, wie obstehet, recht kaufmansgut Frankfurter
kupfergewicht und die stuck alle mit unser und ir, der Manlichen und
irer verwanten, zaichen bemerkt, liffern und antworten, auch mit der
ersten lifferung und antwortunge in nechstkunftige Frankfurter herbst-
meß dis funfzehenhundertsibenundfunfzigsten jhars anfahen sollen und
wollen. Und da sich auch aus verleihunge gotlicher gnaden zutragen,
das in zeit der gemelten dreissigk jhar sich berurte unsere bergkwergk
in unser grafschaft Mansfelt so reichlich erzeigten, das jerlich ein
mehrere summa, als obstehet, gemacht wurd, so sollen und wollen wir
ihnen dieselbigen uberigen kupfer, in was schrot die sein, auch gen
Frankfurt in obgemeltem kaufgelt auf unser selbst eigen kosten und
wagnus liffern und antworten lassen. Wir, unsere erben, erbnehmen
^) Bemerkung : dolus, quod dis gewicht acht pfund schwerer dann Nürn-
berger oddr Eisleber und die muentz mit den creutzern und silbergroschen
geringer dann mit patzen.
No.258. 1557. 425
und nachkommen sollen und wollen auch sonderlich in zeit disser
dreissig jähre niemandes andern keine kupfer verkaufen noch vorkaufen
lassen, weder wenig, noch viel, sonder sy und ire erben sollen und
mögen solche kupfer alle ainigk und allein an allen orten und in allen
landen ires gefallens und zu irem besten nutz und vorteil verschleissen
und vertreiben one unser, unser erben und erbnehmen, auch sonst
allermenigklichs von unsern wegen eintragk und verhinderunge. Und
was wir also gemeltem Mathias und Christoff den Manlichen, iren mit-
geselschaftern oder verwanten und iren erben ides der obbestimpten
dreissigk jare und in ider Frankfurter meß für kupfer (welches alle
jar under obgeschriebener summa der zehentausent centner nit sein
soll) gen Frankfurt antworten und liffern lassen, das sollen sie uns
umb ein iden derselben zentner, wie obstehet, neun und ein halben
gülden in muntz, je sechtzigk creutzer oder einundzwanzigk silber-
groschen für ein gülden gerechent, geben und bezalen, doch auf iden
centner drey gülden in abschlagk und zu widerbezalunge obbestimpter
durch uns itzt entpfangener dreihunderttausend gülden in muntz ab-
ziehen und inbehalten, so lang bis die obgeschriebene summa wider-
erstattet worden ist und also uns für den centner kupfer (so lange die
dreihunderttausent gülden nit bezalt sein) ides mals nit mehr als
sechs und ein halben gülden zu hernachbestimpten ortern und Zeiten
herauszugeben schuldigk sein, aber nach abzalunge der dreihundert-
tausent gülden volgendes für iden centner die neunundeinhalben gülden
in muntz volkommenlich bezalen und also die dreissig jhar langk be-
stendigk bleiben. Als oft wir auch ihnen, den Manlich, und iren rait-
geselschaftern und iren erben ain anzal kupfer durch unsere diener zu
Frankfurt gelibert, soll dieselb alsbalt von unserm diner in ein buch,
so sie, die Manlich, bey banden haben, mit ganzen werten geschrieben
und gemeldet werden : auf IS^. tagk hab er so vil kupfer in beisein des
geschwomen wegers den Manlichen und iren verwanten abgewegen
und uberliffeil Entkegen sollen die Manlich und ihre mitgeselschafter
oder ihre diner in Frankfurt auch in ein buch, so unser diner haben
wirdet, gleichsfals schreiben, das sie auf N. tagk so vil kupfer von unserm
diner in beisein des geschwomen wegers empfangen haben. Und zu
was zeit sie also für kupfer von uns entpfahen, ob es schon zum teil
vor den messen beschech, mugen sie es ires gefallens von stunt an,
wie oben gemeldet, verhandeln und verkaufen, entkegen uns^) die
bezalunge zu ieden Leipziger markten, als die helft auf den Leipziger
*) Bemerkung: dolus.
426 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
michaelismarkt und die ander helfte auf den Leipziger ostermarkt zu
Leipzig in der stadt, ie einundzwanzigk silbergroschen vor einen gülden
an thalern der chur- und fursten zu Sachsen schrot und körn, derselbigen
wert oder, wie wir die ieder zeit in unser graf- und herschatt schlaen
und münzen werden, erlegen und thon. Dieweil sichs auch zutragen
mocht, das wir zu zelten zu der vorlagk des handeis zwischen ostern
und Michaelis und volgent zwischen Michaehs und wider auf ostern
etlich geld zum handel bedürfen wurden, so haben uns obgemelte ge-
selschaftere gewilligt, als lang disser handel in iren banden stehet,
alwegen und ides jhars , als auf itztkunftigk Weinachten des achtund-
funfzigisten jhars anzufahen, fünf- oder sechstausend gülden in rauntz,
desgleichen uff Petri und Pauli auch so vil vor den fristen heraus zu
leihen, wie es des handeis notturft erfordern wirdet, an kein ander
ort auch gebraucht werden sol. Doch sollen dieselben fünf oder sechs-
tausend gülden alwegen in der nechsten Frankfurter meß hernach an-
stadt der baren bezalung an den gelifferten kupfern abgekürzt werden,
und sollen sich auch obgemelte Manlich und ire verwanten in zeit der
obgeschrieben dreissigk jharen keiner steigerunge ader neuerunge zu
befaren haben, dan es soll ihnen obgemelter kauf, pact und beding
getreulich gehalten und volzogen werden. Wir wollen auch sie, die
geselschafter , ire gueter, diener und verwanten gleich andere unsere
underthanen in unsern schütz und schirm annemen, sie in irem ob-
ligen verschreiben, gleich und recht vor sie bieten und ire gnedige
hern sein. Und nachdem sie uns itzt mit darstreckung obgeschriebener
summa geldes ganz underthenigklichen und nutzlichen gedint, so haben
wir uns vorpflicht und ihnen zugesagt, mit allererstem, so es sein kan,
unsere achtzehendehalb Mansfeldische und Eislebische feuer, so den
Bucherischen und iren verwanten von Leiptzk noch uff fünf jhar vor-
pfent, auch zu ledigen, zu losen und an uns zu bringen, nachmals
ihnen die kupfer, so die Bucherischen jetzt davon machen, auch in dem
pröß, wie die andern obgeschriebene kupfer verfolgen lassen.
Begebe sich aber (welchs doch gott gnedigklich verhütten wolle),
das in zeit der obgeschriben dreissig jar unsere bergkwergk in abfahl
kommen, durch krieg oder in andere weg eingenomen oder verterbt
wurden, dardurch wir aus unsern Mansfeldischen und Eislebischen
gegenwertigen und künftigen bergkwergken, verrat und hutwergk weiter
keine kupfer machen und den obgemelten Manlichen und iren ver-
wanten oder iren erben die obbestimpte verkaufte und versprochene
summa, als jherlichen zehentausent zentner, nit genzlich und vollen-
komlich liffern konten, so sollen wir, unser erben und erbnehmen als-
No.258. 1557. 427
dan uf ir erstes erfordern die obgemelte dreihunderttausent giilden, so
wir, als obstehet, von den gedachten Manlichen und iren verwanten
entpfangen, oder was wir ihnen daran noch ausstendigk weren, wid-
derumb zu Leiptzk in der stadt mitsampt der abnutzung und ergetzung
des gewins, so sie an den kupfer der nachsteenden rest erobern und
bekommen betten mögen, in guttem geld erlegen und bezalen, on allen
verzugk und genzlicb an allen iren costen und schaden. Aber ausser-
halb disses ungefels, da die bergkwergk aufrecht unvorderbt bleiben
und wir oder unser erben solche zu bauen nit understehen wolten
(das aber keinswegs sein soll), so sollen sie, die Manlich und mitgesel-
schafter, ire erben und nachkommen, ir gelt für das kupfer zu nehmen
nit schuldigk, sondern wir, unser vetter und bruder graf Philips selligen
unmündigen söhne, unser aller erben und nachkommen ihnen dissen
hirin vorschriebenen kupferkauf stracks nach inhalt dis briefes zu
halten und zu volziehen obligiret und vorbunden sein und bleiben
Und domit aber mehrgemelte Matthis und Christoff die Manlich gevetter
und mitgeselschafter, ir erben und nachkommen oder wer disse ver-
schreybunge mit irem gutten wissen und willen innehaben wirdet,
umb obbestimpten kupferkauf und der gedachten uns furgelihenen
dreihunderttausent gülden in muntz, und was disse verschreibunge mit
sich bringt, von uns, unsern erben, erbnehmen und nachkommen vor-
sichert und vorsehen sein, so haben wir ihnen deshalben samentlich
und sonderlich zu iren wissenhaften aufrechten und redelichen fur-
und underpfant gesetzt, verschrieben und verpfent, thun es auch hiemit
wissentlich in craft ditzs briefes, nemlich unsere ampt Eisleben und
Artern, in unser graf- und herschaft Mansfelt gelegen, mit allen und
iden derselben zugehörigen schlossern, forwergken, heusern, flecken,
markten, dorfern, wisen, ackern, holtz, holtzmarken, wegern, vischentzen,
leuten, renten, zinsen und gutern und sonst allem andern, so zu dissen
beeden schlossern und amptern gehöret und von pillicheit und rechts-
wegen gehören soll, es sev hirinnen benamet oder nit, gantz und gar,
nichtzit davon ausgenomen, noch hindangesatzt, auch als recht frei
eigen, gegen niemant versetzt, verschrieben, noch verpfendt, dan allein,
das sie von dem hochwirdigisten in gott durchleuchten hochgebornen
fursten und hern hern Sigismundo postulirten und bestettigten erz-
bischoffen zu Magdeburg, primaten in Germanien, administratorn zu
Halberstadt, marggraven zu Brandenburgk, zu Stettin, Pommern, der
Cassuben und Wenden, auch in Schlesien, zu Crossen herzogen, burg-
grafen zu Nurmbergk und fursten zu Eugen etc. unserm gnedigisten
hern zu gemeinem lehen gehen, des fürstliche g. darein auch gnedigklich
428 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
bewilligt und uns darüber gnedigiste bewilligungebrief verfertigt, die
wir auch neben diesser verschreibungen obgemelten geselschaftern zu-
gestelt haben, alles mit der bescheidenheit, zu welchem jare oder frist
wir denn genanten Mathias und Christoff den Man liehen und iren ver-
wanten oder iren erben jherlich die zehentausent zentner kupfer, als
obstehet, nit lifferten oder anders laut dis briefes nit hielten und ge-
burhche volzihunge teten, so haben alsdan die vorgenanten Manlich,
ire mitverwanten, ir aller erben und helfer oder wissentliche innehabere
disses briefs darnach, wan sie wollen, vollen gewalt und gut recht on
gericht und anclag, oder ob sie wollen, mit gericht, geistlichen ader
weltlichen und mit clag, die obgeschrieben ampter mit allen desselben
leuten und guttern anzugreifen, einzuziehen, zu besetzen, zu nutzen,
zu niessen, gegen andern zu vorpfenden, zu vorkaufen, wie wir dan
von stunt an davon abtretten und unsern vogten, pflegern und Ver-
wesern bevelch geben wollen, davon zu weichen und den underthanen
gleichsvals bevelen, ihnen, den geselschaftern, iren erben oder welchen
sie es verpfenden, verkeufen oder übergeben werden, geburende hul-
digunge und pflicht zu thun und, wa mangel darin erscheinen und sie
des iren, wie obstehet, nit vernueget wurden, volgents uns, unser erben,
erbnehmen und nachkommen alle samentlich oder unser einen, zwen
oder mehr, wie es ihnen gehebet, schriftlich oder muntlich in leistunge
zu mahnen. Und so wir also gemanet werden, so sollen wir alsdan
von stunt an, namblich iedweder besonder mit sein selbst leibe, vier
reissigen knechten und fünf leistparn pferden an die ort und stadt, die
sie uns benennen, in eines erbern und ofnen gastgeben Wirtshaus,
darein wir gemant werden, in leistunge einreiten und da zeren und
laisten, recht unvordingt geselschaft halten nach leistens recht und also
weder wir, knecht noch pferd ausser solcher leistunge nit kommen,
noch dovon ledigk werden, die gedachten Manlich und mitverwanten,
ire erben und nachkommen sein dan zuvorn laut disser verschreibunge
umb kupfer und gelt, auch alle redelichen erlitten costen und schaden
halben vollenkommenlich ausgericht und vernueget worden. Und wir
werden also in leistunge gemant, wir leisten auch oder nit, sy haben
auch die obbestimpten ire vorschriebene underpfant angegriffen oder
nit, alledieweil dann den vielernanten Mathias und Christoff den Man-
lichen, iren erben und mitverwanten das alles, so obgeschrieben, nit
volstreckt ist, so haben sie, ire erben, nachkommen und helfer aber-
malen volkommen gut erlangt recht, macht und gewalt, uns, unser
erben, erbnehmen und nachkommen gemeinlich oder sonderlich, welchen
oder welche sie wollen und desselben erben an allen unsern ebbe-
No. 258. 1557. 429
stimpten Mansfeldischen gegenwertigen und künftigen bergwergken,
derselben Torrat, hutwergk, schmelzwergk, silbern, kupfer und allen zu-
gehoruugen, desgleichen an unserer grafschaft und herschaft Mansfeld,
die wir ihnen auch mit allen ein- und zugehorungen zu specificirten
und benantlichen für- und underpfanden hiemit in specie (idoch der
lehen halben auf gnedigiste bewilligunge, ratification und becreftigimge
der Romischen konigklichen maiestat, im heiligen reich stathalter des
Romischen keisers, welche bewilligunge wir dan auch, als sich geburt,
durch uns selbst, auch uff unsern eigen costen ausbringen sollen und
wollen, hipothicirn, vorsetzen und vorpfenden und dan auch sonst an
allen andern unsern und unserer erben gegenwertigen und künftigen
landen, leuten und guttern, ligenden und farenden, aigen und lehen
als iren gemeinen underpfanden anzugreifen, zu notten und zu pfenden,
anlait darauf zu nehmen, die arrestiren, verheften, verbieten, nider-
legen, proceß darüber erlangen, in stetten, markten, dorfern, auf wasser
und land, wie und wa sj die bekommen mögen und ihnen am basten
fuget, an keiner stadt darfur gefreyhet, damit sy auch wider uns, unser
erben, erbnehmen und nachkommen die konigklich reformation, die
gülden bull, des heiligen reichs Jandfrieden, Ordnung und abschidt, ge-
meine recht, noch wider kein Satzung oder Statut gar nichts freveln,
verschulden, noch vorwirken, sonder ires furnemens gut fugk, recht
und glimpf haben sollen, auch also, das weder uns, noch unsere erben,
erbnehmen und nachkommen, auch kein unser landleut, hab noch gut
ganz nichtzit freihen, friden, schützen noch schirmen sol kain babstlich,
keyserlich, konigklich noch ander itzt gegeben oder kunftigk erlangte
gnad noch freiheit, auch kein freibrief, freihunge, appellation, abfor-
derunge noch weisunge der stette-, hoff- noch landgericht, noch sonst
nichtzit, das jemant hiewider zu uncreftigung dis briefes erdenken, das
uns zu nutz kommen, fruchtbar sein, schirmen oder bedecken mocht.
Dan wir uns für uns, unsern unmündigen vetter und bruder, unser
und sein erben, erbnehmen und nachkommen hirinnen dern und aller
andern gnaden und freiheiten, geschriebener und ungeschriebener recht,
behelf und exception zuvor der beneficien aller freien und des heilligen
reichs Satzungen und fursehungen, welchermassen die graven, hern und
vom adel gerechtfertigt werden und das mennigklich bey ordentlichen
rechten gelassen werden soll, und also auch der beneficien der epistel
des kaisers Adriani, auch furstehent alle quinquinales, supplicirens,
restituirens, appellirens, und das ein freier umb schult nit verhatt
werden mag, auch der einred und exception des betrugs, gefars, forcht,
auch als obgemelte summa der dreihunderttausent gülden uns nit bezalt
430 Ürtundenbuch zur Geschichte des Man sf eidischen Öaigerhandels.
oder in unsern nutz nit gewent oder das änderst gehandelt, dan hierin
geschrieben oder das gemelte Manlieh, ire mitgeselschafter, ire erben
oder briefsinn ehaber banniti, schismatici, heretici, excoramunicati weren
oder ander Verhinderung betten, dardurch wir achten oder uns aus-
reden weiten, als ob wir obgedachtermaßen bezalung zu thon nit
schuldig weren und in der gemein aller andern behelf, aus- und ein-
reden, wie die wider disse verschreibunge im rechten naraen haben und
erdacht, erlangt oder eigener bewegknus gegeben werden mochten, be-
vorab der einreden, ob gemeine verzeihunge nit bindig, es gieng oder
volgete dan ain sonder vor- oder nach, genzlichen und gar vorzihen
und begeben und derselben allen und iden wissentlich renunctirt haben
wollen und thon das hirmit abermals itzt alsdan und dan als itzt bester
form rechtens und bey unsern graffelichen werten, trauen und glauben,
vorsprechent, was in dissem brief geschriben stehet und uns, unsern
vettern und bruder, alle unser erben, erboehmen und nachkommen be-
trifft oder betreffen mocht, vestigklich zu halten, dem nachzukommen,
darwider nichtzit zu handeln, noch gehandelt zu werden zugestatten,
alles getreulich und erberlich. Und des alles zu warem und vhestem
urkunt, und das disser handel mit unser und von wegen unsers un-
mündigen vettern und bruders guttem wissen und bewilligunge be-
schlossen, derselb auch von uns allen stet, vest und unvorbruchhch
sol gehalten werden, haben wir, Hans George, Peter Ernst, Hans
Albrecht, Hans Hoier, Hans Ernst und Haugk graven und hern zu
Mansfelt und edle hern zu Heldrungen bruder und gefettern vor uns
und anstadt und von wegen unsers lieben vettern und bruders graf
Philips selligen unmündigen söhn, für den wir hirmit vertrösten und
vorsprechen, aller unser erben, erbnehmen und nachkomen unsere in-
sigil (darunder wir uns auch alle verbinden) hieran thun hangen und
uns mit wolbedachtem mut mit aignen banden underschrieben , des-
gleichen wir, villgedachte Mathis und Christoff die Manlichen, gevetter,
haben auch zu steter und vester haltunge unsere insigele oder petz-
schafte vor uns und unsere mitbeschriebene hieran gehangen und uns
mit aigenen banden underschrieben. Auch ist disser vertragk eins lauts
gezwifacht, do wir, obgemelte graven einen für uns behalten, den
andern oftbenanlen Manlichen zugestelt haben. Geben und beschlossen
den eilften tag des monats Aprilis nach Christi unsers lieben hern und
seligmachers geburt im funfzehenhundert und siebenundfunfzigisten jhar.
Unterschriften.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigei'lutndel, Paket 20, I.
No. 258-259. 1557. 4SI
259. 1557 April 11.
Matthias und Christoph Manlich versprechen gemäß dem mit den Grafen
Hans Georg und Hans Albrecht geschlossenen Kupferkontraht, nachdem
sie bereits 150000 fl an die Frankfurter Gesellschafter ausgexalilt haben,
tveitere 150 000 fl in bestimmten Raten bis Michaelis 1558 in Leipzig
zu erlegen.
Wir, mit namen Mathias und Christoö die Manlich gevetter, won-
haft zu Augspurgk, für uns und unsere mitv^erwanten bekennen oifentlich
und thun kunt allermenniglich: Nachdem wir auf dato mit den wol-
gebornen hern hern Hans Georgen und Hans Albrechten gebruedern
graven und hern zu Mansfeld und edlen hern zu Heldrungen unsem
gnedigen hern als für sich und dan Stadt irer gnaden brueder und un-
mündigen vetter grave Philips seiligen söne ainen kauf, contract, paet
und beding auf dreissig jar lang umb ain summa irer gnaden Eis-
lebischen und Mansfeldischen kupfer aufgericht, gemacht und beschlossen,
Inhalt der verschreibunge, der datum den ailften Aprilis anno sieben-
undfunfzigk, so ire gnaden uns derhalben zugestelt haben ; dieweil dan
in solchem contract lauter begriffen, das wir ihnen darauf dreihundert-
tausent gülden in muntz als bargelt hinausgeben und bezalt, so haben
uns wolermelte graven auferlegt und überweisen, namblich nachdem ire
gnaden den Frankfurtern und iren zugewanten geselschaftern auf iren
berkwerken schuldig sein ainhundert und funfzigktausent gülden in
rauntz, das wir dieselben anstadt irer gnaden ihnen den gemelten gesel-
schaftern erstatten und gut thun selten, wie dann von uns bescheen
und deshalben irer gnaden Schuldverschreibung umb diesse summa ge-
lediget, auch iren gnaden zugestelt haben, also das wir iren gnaden an
den dreihunderttausent gülden noch schuldigk bleiben hundert und
funfzigktausent gülden in muntz. Demnach geloben wir für uns, unser
erben, nachkommen und raitverwanten, wolgedachten graven, iren erben,
erbnehmen und nachkommen und mitverwanten wolgedachter graven,
iren erben, erbnehmen und nachkommen oder wissentlichen innehabern
dis briefes die ermelte hundertundfunfzigk tausent gülden in muntz, je
funfzehen patzen oder sechtzigk creutzer für ein gülden gerechent, so
vil ainem jeden pro rato gepurt, zu Leiptzk in der stadt zu entrichten
und zu bezalen, nämlichen im ostermarkt dis sibenundfunfzigisten jars
nechst funfzigktausent gülden, item auf Petri und Pauli zehentausent
guldin, item auf Michaeli dreissigktausent guldin, item auf ostern im
acht und funfzigisten jar dreissigktausent gülden, item auf Petri
432 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
und Pauli zehentausent gülden und auf Michaelis desselbigen jars
zwanzigktausent gülden, tut zusammen ainhundert und funfzigktausent
gülden in rauntz und ides mals on allen verzugk, auch wol-
gedachter graven costen und schaden, bey Verbindung unserer hab
und gutter, ligender und farender und des gewonlichen landleuftigen
schadenbunts , darunder unser jedes haab und gueter gelegen, als ob
der von wort zu vrort hirin begriffen und geschrieben stunt, also wa
wir all oder zum teil, welche die weren, oder unsere erben, wolgedachten
unsern gnedigen hern graf Hans Georgen und graf Hans Albrechten,
iren bruedern und bruderssöhnen, ir aller erben und nachkommen oder
Inhabern dis briefes berurte hundert und funfzigktausent gülden zu
den obgeschrieben fristen, doch zu vorstehen: so vil unser idem pro
rata geburt, gar oder zum teil unbezalt verblieben und über iren gutten
willen mit der bezalung aufziehen wurden (das doch kainswegs sein,
noch gescheen soll) und deshalben ainichen schaden nemen, wie der
genant werden raocht, so sollen ire gnaden denselben schaden allen
sampt dem heuptgut von bemelten unsern haab und guetern, so wir
jetz haben oder kunftigklich uberkomen, bis zu irem benugen widderumb
habhaft und zufrieden gestelt werden oder ire gnaden den aufgerichten
contract des kupferkaufs zu halten nit vorpflicht sein, dawidder uns
einicherley freiheit, begnadigung noch behelf nit zustatten komen, wir
uns auch derselben genzlich nit gebrauchen sollen in keynerley weyß,
alles getreulich und ungevarlich. Des zu warem urkunt haben wir
beede obgemelte Manlich für uns und unsere handelsverwanten unsere
aigne insigel hieran gehangen, darunder wir uns verbinden, allen hie
obgeschribnen Inhalt war, stedt, vest und unverprochen zu halten,
haben uns auch mit unsern aigen banden underschrieben. Geben den
ailften tagk des monats Aprilis nach Christi unsers lieben hern, ainigen
erlosers und seligkmachers geburt funfzehenhundert und in dem sieben
und funfzigisten jhare.
Abschrift im Gewer Je. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 20, I.
260. 1557 Ostern. April 18.
Die Grafen Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans Hoyer und
Hans Ernst verkaufen Peter und Hieronymus Buchner und deren Mit-
gesellschaftern des Saigerhandels xu Gräfental auf fünf Jahr jährlich
2500 Zentner Rauhe Kupfer pro Zentner für IG^/ofl (zu22gr), wofür
diese den Grafen 20 000 fl %u 5^/q vorstrecken.
No. 259— 261. 1557. 433
Das ergibt sich aus der den Fiirem unterm 12. Mai 1560 erteilten
Ver Schreibung, laut welcJier die Fürer es übernehmen, die Schuldsumme
abzulösen.
Im Oetoerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 23, F.
261. 1557 Mai 1. Frankfurt a. M. Die Frankfurter
Gesellschafter an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Haben Hieronymus Rauscher bevollmächtigt, mit dem Grafen wegen der
Bezahlung des Wechsel- und Zinsgeldes %u verliandeln.
Wolgeborner und edler grave, euern gnaden seien unser under-
thenige willige dienst mit vleis bevor. Gnediger herr, es werden
zweifelson e. g. sich noch gnediglich zu erinnern wissen, wes zwischen
euem g., derselben brudern und jungen vettern an aineni und uns
und unsern mitverwandten als Franckfurtischen gesellschaftem anders-
tails verschiener zeit v^orgelaufen, sonderlich aber, welchermassen in
jungst verschiener vastenmess e. g. uns unser haubtguter halben uf die
herren Manlichen vorwiesen. Mit welchen Manlichen wir uns auch
(damit je unsers thails nichts gehindert, noch ainicher mangel erschiene)
vor endung obgemelter messen wolten verglichen haben, wo der zeit
der grossen ufgenomenen summen Wechsel- und zinsgelts halben one
unser ferner zuthun hett rat gefunden werden mögen. Dieweil aber
solches nit beschehen, sonder noch darüber wir uns neben den alten
gesellschaftem und handelsverwandten (unangesehen das wir und unsere
mitverwandten von den hendeln haben abtreten sollen) für ain solche
hohe und statliche summa Wechsel- und zinsgelt, uf das treue, ehr und
glauben alles gemainen hendeln zum besten erhalten wurd, haben ver-
schreiben müssen, welches Wechsel- und zinsgelt dann uf itzt künftigen
Leipsiger markt zum tail, auch halt hernach zu Nurmberg, Antorf und
alhie in Frankfurt bezalt werden muß. Und dann kainer aus uns,
anoh unsern mitverwandten disser zeit aus ehaften Ursachen und Ver-
hinderungen aigner person uf itzt vorsteenden markt zu Leipzig er-
scheinen kan, bei e. g. in underthenigkait anzusuchen, damit wir ob-
gemelts wechseis- und zinsgelts wider enthaben und erledigt werden
möchten. So haben wir doch unser tringenden hohen notdurft nach
nit underlassen konden, dem ernhaften und achtbarn Hieronimussen
Raischern, burgern und des rats zu Leipzig, ain schriftlichen gewalt
uml bevelh zuzeschicken, bei e. g. von unser und unser mitverwandten
Qeachichtaq. d. Pr. S. Bd. XXXX VII. 28
484 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
der Frankfurter gesellschaft wegen undertheniglichen und höchstes vleis
zu handien und zu bitten, damit obgemelt Wechsel- und zinsgelt ul
bestimbte zeit und ort entricht und also dardurch treu, ehr und glauben
erhalten, oder doch zum wenigsten uns solche leut namhaft gemacht,
gewiesen und dargestellt werden, bei welchen die gesellschafter in
gemain und wir insonders, so von den hendeln abtreten, bezalung
halben solchs Wechsel- und zinsgelts, das dieselben uns hinfuro nit
weiters belangen, noch zu schaden oder nachtail geraichen sollten,
möchten versichert sein; wie dann one das alle drei verschreibungen,
so von e. g. und derselben brudern wir neben den andern alten mit-
gesellschaftern disser hendel halben entpfangen und bei banden haben,
solches austrucklich mit sich pringen und ausweisen.
Zudem es in solchen und dergleichen hendeln je und allwegen
gepreuchlich gewesen, das diejenigen, so die hendel zu sich ziehen, vor
allen dingen zins- und wechselgelt neben andern beschwernussen ab-
legen oder aber mit den gesellschaftern in andere billiche wege sich
zu vergleichen schuldig sein, wie dann one das auch e. g. etliche aus
uns in jungst verschiener vastenmeß alhie gnediglich vertröstet, nemlich
was in künftiger rechnung erfunden gemaine gesellschafter uff den
hendeln hetten, e. g. dieselben zu dank bezalen weiten.
Dem allem nach so langt an e. g. unser underthenig hochvleissig
bitten, e. g. wollen sich in dissen hendeln, bevorab das Wechsel- und
zinsgelt belangend, gegen uns und unsern mitverwandten, auch Hiero-
nimussen Kauschern, unserm itzigen bevelhaber, uf sein von unsert-
wegen underthenig ansuchen also gnedig und genaigt erzaigen, uf das
wir und unsere mitverwandten der Franckfurter gesellschaft one fernere
Verhinderung gepurliche schultbrief und verschreibungen mit den herrn
Manlichen obgemelt unser haubtguter halben zum furderlichsten ufrichten
und verfertigen, auch desto unbeschwerter von e. g. und derselben
brudern habende verschreibungen wider herausgeben und unsers thails
obgemelter hendel halben quittirn und also alle Sachen richtig machen
mögen. Das wollen umb e. g. wir und unsere mitverwandten under-
theniglich unsers besten vleis und Vermögens verdienen. Datum Frank-
furt, sambstag den ersten tag Mali anno etc. LVII.
e. g. underthenige willige
die Franckfurter gesellschafter sambtlich und sonderlich.
Außenadresse: Dem wolgebornen herrn herrn Hansen Georgen graven zu
Mansfeld und edeln herrn zu Heldrungen unserm genedigen herrn.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhanhel, Paket 14, XXXII.
No. 261-264. 1557. 435
262. 1557 Mai 3. Wolmirstädt.
Erxbischof Sigismund von Magdeburg bestätigt als Lehnsherr der Häuser
Eisleben und Ärtem die von den Grafen von Mansfeld den Bürgern von
Augsburg Matthias und Christoph Manlich in dem am IL April des-
selben Jahres auf 30 Jahre abgeschlossenen Kupferkontrakt erteilte Ver-
schreibung der Aemter Eisleben und Artern.
Konzept von der Hand des Kanzlers Dr. v. Lobschicitz im Getoerk. Archiv zu
Eisleben, Saigerhandzl, Fäket 30, L
263. 1557 Mai 20 (DoDnerstags nach Kantate). Leipzig.
Die Grafen Hans Georg und Peter Ernst quittieren über 50000 fl,
die ihnen die Manlich durch ihren Faktor Conrad Reyser gemäß dem
Kupferkontrakt ausbezahlt haben.
Konzept im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 20, L
Auf der Rückseite: Copey der quitantz über 50000 fl, den Manlichen ge-
geben ostermarkts anno 57; haben erlegt
26000 fl fastenmeß a° 57 Frankfurt
24000 fl ostermarkt a° 57 Leipzk
50000 fl summa datum 20 Maj a° 57.
264. 1557 Mai 26. Eisleben.
Die Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld versprecJien
den Gevetteni Matthias und Christoph Manlich zu Augsburg, den laut
Vertrag vom IL April erforderlichen Konsens des römiscJien Königs, die-
weil es jetzraaln bey hochsternanter Rom. kon, M' kurze der zeit
und anderer ursach halben nit beschehen mögen, auf ausdrückliches
Ersuchen der Manlich jederzeit nachträglich einzuholen bey peen in
gemeltem unserm mit inen den Mannlichen getrofiben contract be-
griffen.
Konzept im Getcerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 20, L
i\
436 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
265. 1557 Mai 28. Eisleben.
Die Grafen Hans Oeorg und Peter Ernst von Mansfeld willigen darein,
daß die Manlichen hei allen Kupfern, die sie gemäß dem geschlossenen
Kupferkauf von den Hütten abführen lassen, jedesmal die Transjjortkosten
von der Saigerhütte bis Frankfurt a. M. in Abzug bringen.
Wir Hans George und Peter Ernst gebruder graven und hern zu
Mansfeld edle hern zu Heldrungen vor uns, unsere mundige und un-
mündige gebrudere und vettern, unsers bruders graven Philipsen
selligen nachgelassen söhne, auch alle unser erben und nachkommen
hirmit tun ofientlich bekennen: Nachdem wir uns mit den erbarn und
namhaftigen unsern gunstigen lieben besondern Mathias und Christoff
den Manlichen gefettern zu Augsburg und iren mitverwanten eines
kupferkaufs halben lauts derwegen ufgerichter gezwifachter ver-
schreibunge verglichen und vertragen haben, das wir ihnen alle kupfer,
so wir ihnen verschrieben, zu Frankfurt am Men liebern zu lassen
verpflicht ; wan sichs nun zutragen mochte, das die gedachten Manliche
und ire mitbenanten etzliche kupfer von den seigerhutten irer gelegen-
heit nach füren Hessen, so gereden und vorsprechen wir vor uns und
die wolgedachten unsere freuntliche liebe bruder und vettern, auch alle
unser erben und erbnehmen bey unsern waren werten, trauen und
gutem glauben, so oft und viel die gedachten Manliche, ire verwandten,
erben und nachkomen von der verschribnen summa kupfer in der zeit
laut aufgerichts Vertrags gar oder zum tail, wie es ir gelegenhait ist
oder jederzeit sein wirdet, begern, annemen und hinwegschicken wurden
lassen, das wir ihnen das furlon von solcher anzal, was man von jeder
seigerhutten, da sy die kupfer annemen, an welchem ort die immer
gelegen wern, bis gen Frankfurt am Men zu ider zeit zu furlohn zu
geben pflegt, an dem gelt, so sy uns hernach für die kupfer zu geben
verpflicht, bey iren banden und uns abziehen lassen sollen und wollen
one unser, unser lieben brueder, bruederssone, unser aller erben, erb-
nemen und nachkomen und menigclichs von unsern wegen widerred
oder aufhalten und nit weniger, dann were solichs in dem aufgerichten
contract lauter geschriben und begriflen. Treulich und ane geferde,
haben des zu urkund unsere angeborne insigelle an dissen brief lassen
drucken. Gescheen zu Eisleben, den 28. May anno 57.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 20, I.
No. 265-266. 1557. 437
266. 1557 Juni 30. Naumburg.
Hieronymus Rauscher, Christoph Moskauer und Nikiaus Brorrtm bekennen,
dem Bonaventura Mirtenbach 21000 Taler schuldig zu sein und ver-
sprechen, die Summe in bestimmten Baten bis zur Frankfurter Herbst-
messe 1560 zurückzuerstatten.
Wir hernachbenanten mit nahmen Hieronimus Rauscher, des raths
zu Leipzig, Cristoff Moshauer, stadtvogt zu Eisleben, Niclas Brom,
burger und des rats zu Frankfort am Mayn, bekennen öffentlich serapt-
lich und sonderlich, auch unvorscheidenlich für uns, unsere erben, erb-
nehmen und nachkommen, daß wir dem erbarn und vesten Bonaventura
Forttenbach zu Reichelschwangk und allen seinen erben recht und
redehch schuldig worden sein und gelten sollen, nemlich 21"* taler des
kom und schrots, wie sie itzo in Frankfort gib und geb sein oder für
ieden thaler 17 patzen, die er uns auf heut dato zu unserm danknehmen
beniegen entricht bezalt hat, hiemit bekennen und ihne derhalben quitt
ledig sagen. Demnach gereden und versprechen wir für uns, unsere
erben und nachkommen semptlich, sonderlich und unvorscheidenlich
und ein ieder insolidum, gedachten Bonaventura Forttenbach oder sein
erben, oder der diesen briff mit ihrem guetten wissen und willen inne-
haben wurd, die obgedachten 21° taler obgemelter werung in sechs
nachbenannten Frankforter messen zu entrichten und bezalen, nemlichen
in der fastenmeß a° 58 thaler 4200 und dann in der herbstmeß gemelts
58*«» jars 3600 taler, volgents in der fastenmeß a° 59*^° 3480 taler und
in der herbstmeß auch a" 5y 3360 taler, item in der fastenmeß a° 60
3240 taler und in der herbstmeß gemelts 1560 '^"^ jars den rest und
laste frist 3120 taler, jedesmals zu jeder vorfallenden frist zu ihren
oder ihres bevelchhabers sichern banden und gewalt zu Frankfort am
Mayn antworten ohn allen vorzugk, ein- und Widerrede, auch für alles
•\orheften, verbieten, erniderlegen und entweren, aller gaistlicher und
weltHcher leut, richter und gericht, auch für alle acht, krieg und bann,
gebot, verbot, reichsordnung oder abschied, und wie solchs alles nahmen
haben mag, welchs alles uns nit schützen, noch furtragen soll in kaine
V7eiß noch weg, alles bei vorpfendung unser aller semptlichen sonder-
lich und unvorschaidenlich haab und gueter, beweglicher und unbeweg-
licher, gegenwertiger und künftiger, an allen orten, wo sie die bekommen
und betretten mugen, an kainem ort darfur gefreihet, die ihnen alle
darumb enhaft und vorpfendt sein sollen, immer so lang und vil, biß
sie obgedachter summa gelts sampt allen darunter aufgelaufenen Zinsen
438 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
und schaden, wo ainiger durch unsere versaumbniß (daß doch nit be-
schehen oder sein soll) darüber gehen wurde, ihren schlechten werten
darunib zu glauben, voUiglich ausgericht und bezalt wurde, ohne alles
gelerde. Zu urkund haben wir alle drei und ein ider insonder sein
aigen pitzschir zu ende gedruckt und mit aigen banden unterschriben.
Der geben ist zur Nauniburgk, mittwochs nach Petri und Pauli, den
letzten Juni im 57*^° jare.
(Flüchtige) Abschrift im Oewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket
14, XXX.
Auf der Bückseite von der Hand Hieront/mus Eauschers : Rauschers, Brummen
und Moshauers vorpiiichtung kegen Fortenbach umb 21 ™ taler.
267a. 1557 Mi 10.
Einnahmerechnung des Nürnberger Faktors der Steinacher Gesellschaft
Christoph Fanwiller. 1556 1?.
Empfahen der gesellschaft des saygerhandels
der hutten an der Stainach etc.
wie hernoch von post zu posten stan wurt
W
Laus deo semper adj. 7 Juni 1556 jar in Nornberg.
Empfangen aller gutter und barschaft, die mir, Crystoff Fanwiller,
von den ernvesten herrn Hansen Raynyck, Wilhelm ReyfFenstains
seiligen erben und geselschaft der hutten an der Stainach nach
jungst gegebner rechnung sein zukomen, wie hernach von post zu
post stan wurt:
Adj ü ß h
— ditto setz ich für einnemen, für das ich an jungst
gebner rechnung bin schuldig pliben den gemelten
hern fl 926 ß 14 h 1 ; so gat die profision darvon des-
selben 56. jars fl 100, bleib ich noch pro resto suma 826 14 1
— ditto setz ich für einnemen auf ein neye rechnung,
schickt mir Valtin Schifferdecker per Hans Schwartzen,
enpfing ich adj 28 May 6 posten, halten an taller,
engl gr und Reynisch gold, alles in mintz zu 21 gr
pro fl 5000
No. 266- 267 1557. 4S8
Adj fl ß h
20 Jullio bar enpfangen, schickt mir Valtin Schj-fFerdecker
für ettliche centner eysenplech und ander eysenzeyg,
des ich zuvor hab verrechnet in jungst gegebner
rechnung etc., darumb setze ichs wider für enpfangen 41 14 —
14 September bar enpfangen, schickt mir Valtin Schiffer-
decker per Erhart Hamerschmidt 1750 taller zu 24 gr
in 2 posten, tut 2000
15 October bar enpfangen, schickt mir herr Nyclas Prom
aus Frankfurt durch L. Schell an taller in 24 gr
fl 302 ß 19,
an Niderlendisch schaff gr . . . . . fl 200 ß —
in suma 502 19 —
Suma foüo 8371 7 l
Laus deo semper 1556 jar.
7 November bar enpfangen, schickt mir Valtin Schifler-
decker per Claus Weber furman 1 post, helt in 1000
taller, rechen ich zu 68 k 1133 6 8
20 ditto bar enpfangen ein rest von Jeronimus Fuette-
rischen, zalten sie mir auf die 6 st w., die inen zu
Frankfurt send verkauft und ich inen hie in Nürn-
berg hab geliffert, tut fl 99 17 8
4 December bar empfangen, schickt mir Valtin Schiffer-
decker durch Erhart Hamerschmidt 437 ^, taUer zu
24 gr fl 500: —
an Engelgr, 6 per 1 fl, fl 1500: —
in suma 2000
16 ditto bar enpfangen, schickt mir Valtin Schifferdecker
durch Erhart Hamerschmids son 1750 taller zu 24 gr,
tut fl 2000
■ 6 Jenner im 57 jar bar enpfangen, schickt mir Valtin
Schifferdecker per Claus Bechtold, kerner, 995 ^^ taller
zu 24 gr, tut fl 1138, an Englgr, 6 per 1 fl, fl 862,
in suma 2000
19 ditto bar enpfangen, schickt mir Valtin Schifferdecker
per Erhart Hamerschmider, kerner, 685 taller und 217
an Engelgroschen, tut alles in suma zu 21 gr per 1 fl 1000
440 Urkundenbuch zur Geschichte des Man sf eidischen Saigerhandel».
Adj fl ß h
2 Febrer bar enpfangen, schickt mir Valtin Schifferdecker
per Hans Schwartzen, kerner, an Englgr 1000 fl, mer
an taller zu 24 gr fl 1000, tut alles in raintz . . . 2000
Suma follio 10233 4 4
(Die folgenden Posten einfach aufgexählt:)
Laus deo semper 1557 jar in Nornberg.
3 Febrer 561 13 4
13 ditto 2000
15 ditto 2000
16 Martz 3700
23 Martzo 2500
4 Aprill . 3000
Suma folio 13761 13 4
13 May 1000
29 ditto 3000
30 ditto 1000
19 Juny 1000
10 Jully empfing ich ain wixel briefle vom hern Mos-
hauer, helt in 6000 fl zu 16(?) patzn, die soll mir
Bonoventhura Furthinbach alhie erlegen adj 15 Jully 6000
— ditto enpfing ich ein schreiben vom hern Kristoff Mos-
hauer, hot er zu der Neumburg eingeschlagen per j
Hans Schelln, diner, sol ich noch hie enpfangen in
mintz . 1200
in suma 13200
Item so hab ich zusamengezogen summa summarum,
alles par gelt 45566 4 9
Laus deo semper 1556 jar in Normberg.
Ittem zum andern volgt hernach, w^as ich für silber hab enpfangen
auf ain neye rechnung:
Adj mark lot q A
20 Jullio enpfangen per Erhart Hamerschmidt, schickt
mir Valtin Schifferdecker
2 st. w. No. 11 u. 12 wegen Nornberger mark:
100 M 15 lott 2 q, helt 15 lott 3 q 0 A
102 „ 15 „ 1 „ „ 15 „ 2 „ 3 „
feinsilber mark 199 7 2 1
No.267. 1557. 441
Adj mark lot q A
29 ditto (von jetzt an nur summarisch) 2 st 198 1 0 1
9 Augusto 3 st 301 10 0 1
18 Allgusto 3 st 298 12 2 2
28 ditto 1 st 96 3 0 1
14 Septtembris 1 st. . 100 2 0 1
12 st. 1194 4 1 3
14 October 1 st 97 3 1 1
22 October 2 st 195 15 1 0
7 November 3 st 306 6 1 1
14 ditto 3 st 303 9 1 2
30 ditto 2 st 201 9 0 3
15 December 2 st 199 14 2 0
13 st. feinsilber mark 1304 9 3 3
6 Jenner 3 st 295 15 2 l
19 ditto 3 st 304 3 2 3
2 Febrer 1 st 95 15 2 2
13 ditto 1 st 99 10 3 3
15 Martzo 1 st 98 3 2 1
23 ditto 1 st 101 10 1 2
4 Aprill 1 st 101 11 2 2
11 St. feinsilber mark 1097 7 1 2
30 ApriU 4 st 404 13 2 3
29 May 1 st 105 15 0 1
14 Juny 3 st 304 8 1 2
20 ditto 1 st 45 4 0 0
Suma follio 9 st 860 9 0 2
Ittem so hab ich zusamengezogen alle weyß in
suma sumarum 47 st, wegen in Nomberg
alle feinsilber 4456 14 3 2
Laus deo semper 1556 jar in Nornberg.
Ittem zum drytten volgt hernocb, was ich für garkupfer von der
hutten Steinach empfangen hab auf ein neye rechniing:
Adj centner h
29 Jully empfangen per Erhart Hamerschmider, schickt mir
Yaltin Schiffördecker 597 h garkupfer an Nürnberger
gewicht an 56 platten 597
442 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Adj centner h
9 Augusto {von jetzt an nur summarisch) 122 platten . . 1203
18 ditto 18 platten 300
28 ditto 32 platten 496
14 September 87 platten . 892
14 October 71 platten 596
22 ditto 51 platten 595
Suma folio 437 platten 46 79
7 November 151 platten 1491
14 ditto 55 platten 543
30 ditto 50 platten 600
4 December 41 platten 500
15 ditto 48 platten 500
6 Jenner im 57 jar 219 platten 2186
19 ditto 43 platten 400
2 Febrer 30 platten 300
Suma folio 637 st. 65 20
13 Febrer 39 platten 500
17 ditto 41 platten 400
4 Aprill 20 platten 294
30 ditto 43 platten 400
13 May 65 platten 700
14 Juny 46 platten 500
19 ditto 80 platten ■ ■ 800
Suma folio 334 platten 35 94
Ittem so hab ich zusamengezogen alle roch garkupfer
summa summarum 1408 platten, wegen Nürnberger gwicht 147 93
Laus deo semper 1556 jar in Normberg.
Yolgt hernach, was ich verkauft hab aus dem silber,
das setz ich für einnemen:
Adj fl ß h
20 Jullio verkauft dem Sebastyan Welser umb bar 2 st. w.
No. 11/12 wegen Normberger mark
100 M 15 lot 2 q, helt 15 lot 3 q 0 A
102 „ 1 „ 1 „ „ 15 „ 3 „ 0 A
199 M 7 lot 2 q 1 A feinsilber, die M zu 9 fl 8 ß
per 66 k tryfft mintz 2062 10 10
No.267. 1557. 443
Adj fl ß h
30 ditto verkauft dem Sygmund Tetzel urab bar
(von hier an nur swnmarisch aufgefühH:)
99 M 4 lott 1 q 1 A feinsilber, die M pro 9 fl 7 ß zu 66 k 1020 19 4
5 Allgusto verkauft dem Gallus Schlumpf um bar 98 M
121ot 3 q feinsilber, die M zu 9 fl 7^ 2 ß per 66 k . 1018 16 4
18 ditto verkauft dem Gallus Schlumpf umb bar 203 M
15 lot 0 q 0 A feinsilber, die M zu 9 fl 7 ß per 66 k . 2C97 8 3
27 ditto verkauft dem Jheronimus Fuetterer um bar 97 M
11 lot 0 q 1 A feinsilber, die M per 9 fl 6ß zu 66 k 999 6 7
7 st. wegen feinsilber Normberger mark 699M21ott 2 q3A 7199 1 4
28 Augusto verkauft dem Hans Österreicher und Caspar
Kung umb bar 99 M 3 lot 0 q 2 A feinsilber, die M
per 9 fl 6 ß per 66 k 1014 14 3
18 September verkauft dem Jheronimus Fuetter 295 M
12 lott 2 q 1 A, die M zu 9 fl 61/, ß zu 66 k . . . 3033 19 11
26 ditto verkauft Sebastyan Weiser, zalt mirs bar, 100 M
2 lott 0 q 1 A feinsilber, die M per 9 fl 6^2 ß zu 66 k 1027
15 October verkauft denn Jochum Weyermon hie 97 M
3 lott 1 q 1 A feinsilber, die M per 9 fl 6^ 2 ß zu 66 k 997 1 —
7 November lyffert ich dem Jeronimus Fuetterer, hott
Crystofi" Moshauer in Frankfurt darauf enpfangen:
602 M 12 lott 2 q 0 A feinsilber, die M zu 9 fl 4 ß
zu 66 k, tryffit muntz fl 6099/17/8.
12 st. w; wegen feinsilber Nomberger M 1195 M
1 lott 2qlA 6072 15 1
Laus deo semper 1556 jar
18 November verkauft dem Veyt Holtzschuer hie 102 M
0 lot 3 q 3 A feinsilber, die M per 9 fl 7 ß zu 66 k 1049 12 1 1
20 ditto verkauft dem Jeronimus Futterer von hinen 101 M
1 lot 2 q 0 A feinsUber, die M zu 9 fl 6 ß 6 h zu 66 k 1036 17 11
2 December verkauft ich dem Jheronimus Fuetterer 201 M
9 lot 0 q 3 A, die M per 9 fl 6 ß 6 h zu 66 k . . 2067 11 7
16 ditto verkauft dem Matthias Fetzer, zalt mir bar, 199 M
14 lot 2 q 0 A, die M per 9 fl 7 ß zu 66 k . . . 2056 — 5
9 Jenner verkauft dem Mathias Fetzer, zalts bar, lOOM
14 lot 1 q 2 A feinsilber, per 9 fl 7 ß zu 66 k . . 1037 14 —
7 st. w. wegen feinsilber Nürnberger M 705 M 8 lot
2 q 0 A 7247 16 10
Ik
444 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Adj fl ß h
9 Jenner verkauft dem Jochum Weyermanyschen, haben
mir bar zalt, 96 M 10 lot 0 q 3 A, die M zu 9 fl 7 ß,
66 k per 1 fl 993 17 -
— ditto verkauft ich dem Jacob Aygen , zalts bar, 98 M
7 lot 0 q 0 A, die M per 9 fl 7 ß zu 66 k . . . . 1012 7 9
20 ditto lyffert ich dem Jeronimus Fuetterer 200 M 13 lot
3 q 3 A, die M zu 5V2 ß 9 fl, den fl zu 66 k . . 2049 7 7
— ditto verkauft dem Sebastyan Weiserischen hie 103 M
5 lot 3 q 0 A, die M zu 9 fl 7 ß per 66 k . . . . 1063 — 2
8 Febrer verkauft ich dem Sebastyan Weiserischen 95 M
15 lot 2 q 2 A, die M zu 9 fl 7 ß per 66 k . . . 987 1 7
6 st. w. wegen feinsilber Normberger M 595 M 4 lot
2qOA 6105 14 1
16 Febrer verkauft dem Jeronimus und Sebastyan
Fuetterer 99 M 10 lot 3 q 3 A, die M zu 9 fl 7 ß per
66 k p. 1 fl 1025 4 10
17 Martzo verkauft dem Sigmund Detzel, zalts bar, 98 M
3 lot 2 q 1 A, die M zu 9 fl 7 ß per 66 k . . . 1010 3 7
24 ditto verkauft ich dem Sigmund Detzel, zalt er bar
101 M 10 lot 1 q 2 A, die M per 9 fl 7 ß zu 66 k . 1045 8 3
6 Aprill verkauft ich dem Jeronimus und Sebastyan
Fuetterer, zalten sie bar, 101 M 11 lot 2 q 2 A, die
fein M zu 9 fl 71/2 ß per 66 k 1044 16 8
3 May verkauft ich dem Jeronimus und Sebastyan
Fuetterer umb bargelt 199 M 11 lot 0 q 0 A, die M
zu 9 fl 7 ß 8 h zu 66 k . 2059 5 4
6 st. w. wegen feinsilber Nornberger M 600 M
15 lott 2 q 0 A 6184 18 8
5 May verkauft dem Veyt Holtzschuer, zalts bar, 102 M
7 lot 3 q 3A, die M zu 9 fl 71/2 ß zu 66 k . . . 1056 18 0
8 ditto verkauft dem Crystofi" von Stetten zu Augspurg
durch sein diener Fillip Kung, zalts bar, 102 M 10 lot
3 q OA, die M zu 9 fl 71/2 ß per 66 k 1058 14 11
31 ditto verkauft ich dem Jochum Weyermanysch durch
Franz Deschler, zalt rairs bar, 105 M 15 lot 0 q 1 A,
die M per 9 fl 7 V2 ß zu 66 k 1092 10 —
14 Juny verkauft ich dem Davyt Mair und geselschaft,
No.267. 1557. 445
Adj fl ß h
zalten mir bar, 304 M 8 lot 1 q 2 A, die M zu 9 fl
7 ß 6 h per 66 k . 3140 6 1
6 st w. die wegen feinsilber Normberger 615 M
10 lott Oq2A 6348 9 —
22 Juny verkauft ich dem Davyt Mair und verwanten
umb par 45 M 4 lot 2 q 0 A, die M zu 9 fl 71/2 ß
per 66 k . 466 18 2
Ittem so hab ich zusamengezogen in suma sumanim
alle Silber, so ich verkauft hab, 39 stuck, die wegen
feinsilber Nürnberger gewicht und halt 3854 M 2 lot
1 q 2 A, tut zu gelt 39625 13 2
Laus deo semper 1556 jar in Normberg.
Item hernach stat, was ich verkauft hab aus den garkupfer,
das setz ich für einnemen, als volgt:
Adj fl ß h
29 Jully verkauft ich dem Hans Trumer, zalts bar, 597 h
an 56 kupferplatten Nor. gewicht, den centner zu 11 fl,
tut zu 15 patzen 65 13 4
27 Augusto dem Hans Thrumer 1503 h an 140 kupfer-
platten 165 6 6
14 October dem Cristoff Rosner 1488 h an 158 kupfer-
platten 163 13 7
26 ditto dem Endrys Behum 595 h an 51 kupferplatten 65 9 —
7 November dem Endrys Behum 1491 h an 151 kupfer-
platten
16 ditto dem Conrat Zeunle 543 h an 55 kupferplatten .
22 December dem Conrat Zeynle hie 1600 h an 139 kupfer-
platten
23 Jenner dem Hans Pauren 1779 h an 173 kupferplatten
23 Jenner dem Crystoff Rosner 407 h an 46 kupferplatten
— ditto dem Endrys Pehum 400,, „ 43
15 Febrer dem Hans Sorgen 1200,, „ 110 „
6 Aprill dem Conrat Zeynle 294,, „ 20 „
3 May dem Hans Sorgen 400,, „ 43 „
16 May dem Chrystoff" Rosner 700 „ „ 65 „
27 Augusto im 56 jar dem Hans Thrumer, hab ich oben
übersehen gehabt .... 496 h an 32 kupferplatten
164 -
—
59 14
7
176 —
_
195 13
9
44 15
4
44 —
100
—
32 6
44 -
—
77 -
—
54 11
446 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Adj
15 Juny dem Hans Pauren
20 ditto dem Conrad Zeynle
Ittem so hab ich zusamen gezogen alle kupfer, so
bab ich verkauft in suma sumarum 1408 platten,
wegen Normberger gewicht 147 centner 93 h, tut
zu geld 1627 3
fl ß h
500 h an 46 kupferplatten
55
800,, „ 80
88
267 b. 1557 Juli 10.
Äusgaberechnung des Nürnberger Faktors Christoph Fanwiller. 1556 jT.
Ausgeben der gesellschaft des saygerhandels der hutten
an der Stainach etc., als hernach stan wurt von post zu posten.
Laus deo semper 1556 jar in Normbergk
Hernach stehent beschriben alles ausgeben, das ich Christofi Fanwiller
nach jungst getaner rechnung hab ausgeben von wegen der erbarn
und ernvesten hern Hansen Rainigk, Wilhelm Reyffenstains selligen
erben und gesellschaft der hutten an der Stainach etc , als nemlicb
Adj fl ß h
10 Juny bezalt ich einen wixel dem Petter Rauscher von
Leiptzk zu 15 patzen nach Inhalt des hern Moshauers
schreiben, suma 1430 5 7
— ditto bezalt ich einen wexel dem Caspar Kung von
Leiptzk zu 15 patzen nach Inhalt des hern Moshauers
schreiben, suma 800
30 ditto bezalt ich einen wexel dem hern Jörgen Fuckher
von Augspurg zu 15 patzen nach Inhalt des hern
Moshauers schreiben 8400
7 Jully bezalt ich mer dem Petter Rauscher nach Inhalt
des hern Moshauers schreiben zu 15 patzen .... 15 1 8
10 ditto zalt ich einen wexel dem Wolf Hasloch von
Leipzk nach Inhalt Crystoff Moshauers schreiben zu
15 patzen, in suma 6000
— ditto zalt ich dem Wolf Hasloch oder Petter Engl, soll
er alsbald in Eisleben widerumb gutt tun, je 15 patzen
pro 1 fl, suma 105 12 —
29 ditto setz ich für ausgeben, schickt ich auf die hutten
an der Stainach dem Yaltin Schifierdecker durch
No.267. 1557. 447
Adj fl ß h
Erhart Hameischmid ein postlin, darin 50 fl Reinisch
gold, send zu ring gwest, hat man mir gesandt zu ^/^ fl 62 10 —
Suma fl 16813 9 3
Laus deo semper 1556 jar in Normbei^.
10 Augusto bezalt ich einen wexel dem Jörgen Koch von
Ey sieben nach inhalt des hern Moshauers schreiben
zu 15 patzen, in suma 4000
28 ditto bezalt ich einen wexel dem Caspar Kung von
Leiptzk noch inhalt hern Kr\^stoff Moshauers schreiben
zu 15 patzen, suma 1000
14 September bezalt ich einen wixel dem Wolf Hasloch
von Leiptzk zu 15 patzen noch inhalt des hern Mos-
hauers schreiben, in suma 925 6 —
25 ditto bezalt ich einen wixel dem Nickel Kueffner von
Leiptzk zu 15 patzen noch inhalt des hern Moshauers
schreiben 1000
3 October bezalt ich einen wexel dem Fetter Rauscher
von Leiptzk zu 15 patzen noch inhalt des hern Mos-
hauers schreiben, in suma 1043
6 ditto zalt ich aus bevelch Chrystofi Moshauers der
Elena Michel Weinzugerin Suntagyn genant zu 15 patzen
in suma 100
7 November bezalt ich ein wexel dem Jörgen Koch von
Eysloben noch inhalt des hern Moshauers schreiben,
1000 taller, rechna ich zu 68 k 1133 6 8
20 ditto zalt ich einen wexel dem Wolf Hasloch von
Leiptzk zu 15 patzen pro 1 fl nach inhalt hern Christoff'
Moshauers schreiben, suma 1370 16 —
3 December zalt ich ain wexel dem Wolf Hasloch von
Leiptzk zu 15 patzen noch inhalt des hern Moshauers
schreiben, in suma 852
Suma fl 11424 8 8
Laus deo semper adj 1556 jar in Nornberg.
4 December bezalt ich einen wexel einem erbarn ratt
zu Nurmberg zu 15 patzen pro 1 fl 150
6 ditto bezalt ich ein wexel dem Wolf Diettenhammer
448 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Adj fl ß h
von Leiptzk zu 15 patzen nach inhalt Christoff Mos-
hauers schreiben, in summa 1556
— ditto mer zalt ich ain wexel dem "Wolff Hasloch von
Leiptzk noch inhalt herrn Christoff Moshauers schreiben
zu 15 patzen pro 1 fl, suma 1000
9 ditto bezalt ich ain wexel dem Fetter Rauscher von
Leiptzk noch inhalt des hern Christoff Moshauers
schreiben zu 15 patzen pro 1 fl 1450
15 ditto soll mein herrn, zalt ich ain wexel dem Hansen
Mainburgk, 210 taller, den taller zu 68 k, tut zu 15
patzen pro 1 fl 238
und schickt es dem Mathias Schröder in das welsche
land durch Bernhart Bußie in Normberg.
16 ditto bezalt ich ein wexel dem hern Jheronimus
Rauscher noch inhalt des hern Moshauers schreiben
zu 15 patzen pro 1 fl, suma 2526
17 ditto bezalt ich ain wexel dem Hans Partt von Leiptzk
nach inhalt Christoff Moshauers schreiben zu 15 patzen
pro 1 fl 500
24 ditto mer zalt ich ain wexel dem Jörgen Koch von
Ey sieben noch inhalt hern Christoff Moshauers schreiben
zu 15 patzen 2063 10 —
— ditto mer zalt ich ain wexel dem Wolf Hertten auch
zu Eisloben auf des hern Moshauers schreiben, jee
15 patzen für 1 fl in suma muntz . 3100 — —
Suma fl 12583 10 —
Laus deo semper 1557 jar in Nornberg.
10 Jenner bezalt ich ein wexel dem hern Merthin Pfintzing
auf Christoff Moshauers schreiben zu 15 patzen für
ain gülden, tut die suma 3000
22 ditto mer zalt ich ain wexel dem Fetter Engel von
Leiptzk nach inhalt herrn Christoff Moshauers schreiben
zu 15 patzen pro 1 fl, suma 3366
28 ditto bezalt ich ain wexel dem Caspar Neymair von
Nurmberg nach inhalt hern Christoff Moshauers
schreiben zu 15 patzen pro 1 fl 1000
3 Febrer bezalt ich an wexel in Normbergk dem Caspar
No.267. 1557. 449
Adj fl ß h
Kung von Leiptzk noch Inhalt ChristofF Moshauers
schreiben zu 15 patzen pro 1 fl 400
8 ditto zalt ich an -wexel in Normbergk dem hern
Mei-thin Pfintzing noch inhalt des Christoff Moshauers
schreiben zu 15 patzen pro 1 fl 1966
17 ditto zalt ich ain wexel dem Caspar Neymair zu
Normbergk noch des hern Moshauers schreiben, jee
15 patzen für 1 fl, tut die suma 3000
— ditto mer zalt ich ain wexel hie in Nornbergk dem
Wolf Hertten von Eysleben noch inhalt des herrn
Moshauers schreiben zu 15 patzn pro 1 fl 2000 — —
17 Martzy bezalt ich an wexel hie in Normbergk dem
Caspar Kung von Leiptzk nach inhalt des herren
Moshauers schreiben zu 15 patzen pro 1 fl . . . . 800
25 ditto bezalt ich ain wexel in Normberg dem "Wolf
Hertten von Eisleben noch inhalt des hern Moshauers
schreiben zu 15 patzen — in summa 1000
Summa follio 16532
Laus deo semper 1557 jar in Nürnberg.
2 Aprill bezalt ich ein wexel in Normberg dem Jörgen
Koch von Eysleben nach inhalt hern Moshauers
schreiben, auch zu 15 patzen pro 1 fl 1133 6 8
6 ditto zalt ich ain wexel in Nurmberg dem Petter
ßauscher von Leiptzk nach inhalt hern Chrystoff"
Moshauefs schreiben zu 15 patzen pro 1 fl . . . . 1000
26 ditto zalt ich ain wixel hie in Normbergk, hat Chrystoff
Moshauer in Frankfurt enpfangen von Adam Kauer
zu 15 patzen pro 1 fl 806 3 —
10 May bezalt ich ein wexel in Normbergk dem Niclas
Kueffner von Leipzg nach inhalt herrn Moshauers
schreiben zu 15 patzen pro jeden fl 2400
12 ditto zalt ich an wexel zu Nurmberg dem hern Merthin
Pfintzinge nach inhalt hern Christoff Moshauers schrei-
ben zu 15 patzen pro 1 fl 3550
30 ditto zalt ich an wexel in Normbergk dem Jeorgen
und Jheronimus Hopffern zu 15 patzn noch inhalt
hern Niclas Brom und Cristoff Moshauers schreiben,
in suma 4000
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVU. 29
450 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Adj fl ß h
10 Junij bezalt ich an wexel in Nürnberg dem Jörgen
Fürst von wegen des bischoffä zu Bamberg pro 15
patzen noch Inhalt hern Crystoff Moshauers und Claus
Promen schreiben, in suma 7000
19 ditto zalt ich ain wexel in Norraberg dem Fetter
Rauscher zu Leipzg pro 15 patzen noch Inhalt hern
Christoff Moshauers schreiben, suma 236 7 —
Suma dis platts 20125 16 8
15 Jully sol ich an wexel bezallen hern Sigmund Ffyntzing
und verwanten nach Inhalt des hern Moshauers schreiben
aus der Neumburg, wie ob stat, zu 15 patzen . . . 4217 7 6
— Mer soll ich an wexel bezallen dem Caspar Kung von
Leipzg auf Lorentij zu 15 patzen noch Inhalt des hern
Christoff Moshauers schreiben 100 taller . . . .^ 113 6 8
in suma 4330 14 2
Item so hab ich zusamengezogen alle wexel, so ich
in Normberg hab en triebt und bezalt, als hie vor stat
von post zu post, suma 81809 18 9
Laus deo semper 1556 jar in Nürnberg.
Ittem hernach stat, was ich dem hern Albrechten Reyffenstain
von Ingoldstadt hab bezalt und antriebt in disera jar, alls von post zu
post volgt:
(Die einzelnen Posten: 1. Juli, 30. Juli, 2. Oktober, 24. Dezember,
6. Februar, 19. März, nicht aufgeführt).
Summa sumarum bezalt ich hern Albrechten ü (Ü h
Reyffenstain 350 17 4
Laus deo semper 1557 jar.
12 Martzo soll Chrystoff Moshauer, hab ich im hie in
Nurmberg zu gut kauft und geschickt per Hans
Honyg, furman, tut in suma muntzo 70 5
Laus deo semper adj 1557 jar in Nornberg.
Hernoch volgt, was ich für Verlust auf die münz
hab gehabt, auch was ich für interesen dis jar in
Nornberg ausgeben hab, nemlichen:
No.267. 1557. 451
Adj fl ß h
7 Juny ist verlust gegangen an 5000 fl, so mir von der
Lutten gesandt ward, adj 28 May, taller und gold in
münz und ich die zu 15 patzen pro 1 fl hab ausgeben,
tut Verlust 41 14 —
28 Jullio zalt ich intressen dem Sebastjan Welser von
fl 2000,6 Wochen von c" 9 fl pro cento 20
18 Augusto zalt ich intrese dem Bonaventhur Furthbach
von 3000 fl manett von c° 9 fl pro cento . . 51
14 Septtember ist verlust gangen an 2000 fl, warden mir
von der hutten geschickt taller zu 24 gr, die gab ich
aus zu 68 k, tut 16 14 —
25 ditto zalt ich intresen dem Banaventhur Furthenbach
von 3400 fl 1 manat von c° 9 fl pro cento .... 25 10 —
15 October ist verlust gangen auf 502 fl, enpfing ich von
Frankfurt an mintz, tut verlust 6
4 November zalt ich intresen dem Lenhartt Strolantz
von 1200 fl 4 manatt von c. 9 fl pro cento .... 36
7 ditto ist Verlust gangen auf 1000 taller, schickt mir
Yaltin SchifFerdecker zu 24 gr 8 7 —
4 Deceraber ist verlust gangen an 2000 fl Schrecken, vom
Michel Nebelthau, aufs 100 fl 1 fl tut 20
14 ditto ist Verlust gangen auf 2000 fl taller zu 24 gr,
schickt mir Yaltin von der hutten 16 14 —
6 Jenner im 57 jar ist verlust gangen auf 2000 fl
Schreckaberger, auf jedes c° fl 1, tut verlust . 20
Suma 261 19 —
Laus deo semper 1557 jar in Nornberg.
7 Jenner zalt ich intrese dem Thama Roch von 3500 fl
6 manatt von jedem c° 9 fl pro cento, tut .... 155 17 8
19 ditto Verlust gangen an 1000 taller zu 24 gr, die gab
ich aus zu 17patzn, schickt mir Yaltin Schiff[erdecker] 8 7 —
2 Febrer ist verlust gangen auf 1000 fl Engelgr., aufs
c» 1 fl und auf 1000 fl den thaller zu 24 gr, tut alles
18 fl 7 ß, enpfing ich von der hutten 18 7 —
13 ditto ist Verlust gangen auf 500fl Englgr, aufs c° 1 fl,
tut 5 fl, mer auf 1500 fl an taller zu 24 gr tut 12 fl
11 ß, suma 17 11 —
29*
452 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Adj fl ß
16 ditto ist Verlust gangen auf 900 fl Englgr 9 fl, raer
auf 962 V2 taller zu 24 gr, tut fl 9 ß 7, als in suma 18 7
16 Martzo ist verlust gangen auf 500 fl Englgr. und
Reinisch gold . . . fl 5, mer auf 2900 taller zu 68 k
tut 27 fl, in suma alles 32 —
23 ditto Verlust gehabt auf 2187 V2 taller, enpfing ich von
der hutten zu 24 gr, die gab ich aus zu 17 patzen,
tut suma 30 —
25 ditto zalt ich intresen dem Albrecht Scheurle von 4000 fl
aufs Vi jar mit 8 fl pro cento, tut in suma mintz zu
15 patzen 90 —
2 Aprill zalt ich intressen dem Thama Roch von 3500 fl
3 monatt von c " 9 fl pro cento, tut darvon dis V4 jar
in suma 78 15
4 ditto ist Verlust gangen auf 2625 taller, schickt man
mir zu 24 gr, die gab ich aus zu 17 patzen, tut Ver-
lust in suma muntz 25 —
Suma 474 4
Laus deo semper 1557 jar in Nornberg.
10 Apriliis zalt ich intresen der frauen Lomayrin von
1000 fl zwen monatt von c° 8 fl pro cento .... 13 6
13 May ist verlust gangen auf 1000 fl mintz, schickt mir
Yaitin von der hutten, auf 100 fl 1 fl, tut .... 10 —
29 ditto ist Verlust gangen auf 2625 taller, warden mir
geschickt zu 24 gr, und gab ich die aus zu 17 patzen,
tut verlust , • 25 —
31 ditto ist Verlust gangen auf 875 taller, die Michel
Nebelthau hott gesandt, zu 24 gr, gab ich aus zu
17 patzen, tut suma 8 7
18 Juni] ist verlust gangen auf 875 taller, die mir Valtin
Schifferdecker gesandt hat pro 24 gr; gab ich aus zu
17 patzen, tut verlust 8.7
9 Jully zalt ich intrese dem Furthenbach von 2000 fl
ain manett von c° 9 fl pro cento 15 —
10 ditto zalt ich intresen dem Franz Tucher von 2000 fl
an monett von c° 8 pro cento . 13 6
Suma 93 7
No. 267. 1657. 453
Adj fl ß h
Item so hab ich zusamengezogen, was ich dis ver-
gangen jar in Normberg hab für interese und verlast
auf die muntz gehabt, in suma summarum .... 829 11 0
Laus deo semper 1557 jar in Nürnberg.
Hernoch volgt, was ich von wegen der gesellschaft
der hutten an der Stainach für uncosten ausgeben
hab dis jar von allerlay kleinen Unkosten:
Adj ' fl gr A
18 Juny im 56. jar von 3000 taller vom Furthenbach
haimzutragen geben — 20
23 ditto von 1 brief gen der Neumburg — 1 0
28 ditto mer 1 brief gen der Naumburg — 1 —
1 Jully von 3000 taller vom Thama Roch zu tragen . — 2 —
7 ditto 1 brief von Frankfurt und widerumb dahin 1 brief
per Frankfurter potten — 16
8 ditto ein forthal geben auf die hutten Stainach ainem
potten von etlich briefen — 5 —
11 ditto 1 brief von Eisleben enpfangen — 1 —
14 ditto von etlich briefen von der hutten Stainach von
Ey sieben per ain Nürnberger potten — 2 —
24 ditto 1 brief von Eysleben per Ingelstatter bott . . — 1 —
2 Augusto 1 brief enpfangen von Frankfurt .... — 1 —
4 ditto sandt ich 1 brief gen Eysleben per Mans. bot . — 16
7 September 1 brief von Frankfurt enpfangen .... — 14
10 ditto für ain eychis stockfesly zu 1 eysenstock ... — 74
15 ditto von aim zentner gewicht stain aus der wagen
zu eichen zalt, gehört auf die hutten — 6 —
5 October zalt ich ain potten auf die hutten zu einem
fortel mit priefen — 10 —
7 ditto zalt ich von 1 brief gen Eysleben — 1 —
14 ditto zalt ich von 1 post gelts furlon von Frankfurt . — 10 —
16 ditto von 1 brief aus Frankfurt zalt — 1 —
. . ditto von etlich briefen zalt von Moshauer aus Leiptzk
enpfangen — 2 —
2iJ ditto zalt ich mer für ain neyß aichens feslin zu ain
eysenstock, cost .., — 8 —
11 November zalt ich von 1 brief von der hutten ... — 1 —
,. . ditto zalt für 150 fasnagl zu 2 feslin — 1 4
454 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels,
Adj fl gr A
— ditto gab ich von 2000 fl Reinisch zu schauen und
zu wegen aus der schau zu Nürnberg von 100/5 A — 8 4
17 ditto zalt ich von 1 brief auf die hutten — 1 —
25 ditto zalt ich von 1 brief, von der hutten enpfangen — 1 —
17 Decembris enpfangen von Eysleben 1 brief und wider
dahin 1 brief, zalt darvon — 3 —
in suma 3 18 4
Laus deo semper 1557 jar in Nürnberg.
29 December zalt ich aim undelkauffel, pracht er mir
4000 fl auf intresen zu wegen, darvon 6
... ditto von 2 posten gelts zu tragen in m. haus ... — 1 4
2 Jener im 57 jar 1 brief von Leipzg enpfangen ... — 1 —
7 ditto zalt ich von einem eysenstock zu offnen und an
neyen schlusel und zu besern — 17 —
9 ditto 1 brief von Leipzg und dahin 1 brief .... — 1 —
12 ditto zalt ich von 1 brief auf die hutten _ 4 _
14 ditto enpfing ich von Leiptzk 1 brief und von der
hutten 1 brief, darvon — 2 —
2 Martzo enpfing ich von der hutten 1 brief und widerumb
dahin 1 brief, darvon zalt — 18
10 ditto zalt ich von 1 brief auf die hutten — 1 —
20 ditto zall ich von 1 brief von Eisleben — 1 —
24 ditto bezalt ich von 1 brief von Ingelstatt .... — 1 —
28 ditto zalt ich ain potten auf die hutten Stainach . . — 1 —
29 ditto von 1 brief gen Frankfurt geben — 14
4 Aprill zalt ich dem Hans Schwartz von der hutten,
kerner, zur zerung 1 — —
7 ditto von 1 brief von Frankfurt per Gabriel .... — 1 —
12 ditto zalt ich von 2 proben, die ich an andern auch
probiren ließ, zu dem andern mall ....... — 10 6
18 ditto gab ich ain verfall auf die hutten und pro Eys-
loben dem Caspar Karer pott — 5 —
27 Aprill schickt ich auf die hutten an aygen potten auf
des hern Niclas Promen begeren 2
4 May schickt ich auf die hutten 1 brief — 1 —
7 ditto von l brief gen Frankfurt per Frankfurter , . — 1 —
16 ditto enpfing prief von Frankfurt, gehören per Eys-
loben und auf die hutten, darvon — 2 —
No. 267. 1557. 455
Adj fl gr A
18 clitto 1 brief auf die hiitten per Leipz. potten ... — 16
24 ditto mer 1 brief an Valtin Schifierdecker — 1 —
30 ditto zalt ich von 148 centner kupfer in die wag zu
füren von jedem centner 2 A, tut 13 8
— ditto zalt ich von 148 centner kupfer in der wag zu
wegen, von jedem centner 2 A, tut 13 8
— ditto zalt ich in die wag zoll von 148 centner kupfer,
von jedem centner 1 A, tut mintz . — 12 4
Suma 14 13 —
Laus deo semper 1557 jar.
30 May zalt ich von 45 st. w. in die schau zu tragen von allen 12 —
— ditto zalt ich von 45 st. w. in der schau zu probiren,
von jedem st. 5 ß 11 5 3
— ditto mer zalt in der schau von 45 st. w. zu wegen,
von jedem st. 4 ß, tut 9
31 ditto von ain stock feslin zu binden von neyem, daran
14 rayf, tut darvon — 4 —
. . . ditto ausgeben von 1 brief uff die hutten — 1 —
5 Juny 1 brief von Eysleben per Mansfelder pott . . — 14
lU ditto 2 brief von Eysloben und wider dahin 2 brief
an hern Moshauer und Mainburg — 3. —
16 ditto schrib ich auf die hutten Stainach, Luderstatt
und Eysloben per ain Nürnberger potten — 14
... ditto ain brief von Frankfurt und widerumb dahin
ain brief per Gabryel, Frankfurter potten — 14
18 ditto schrib ich per Eysloben per Augspurger pott . — 1 —
. . . ditto zalt ich ain underkauffel alhie, pracht er mir auf
intrese fl 4000 auf 1 manett _26
8 Jully sand ich brief auf die hutten — 1 —
Suma follio mintz 24—9
10 ditto schreib ich für ausgeben, zalt ich dem Christoff
Fanwiller profision dis jar fiir sein belonug in suma
an mintz 100
fl ß h
Item so hab ich zusamengezogen allen klainen un-
costen, so ich hab dis vergangen jar alhie ausgeben,
wie hie vor von post zu post statt sampt profision . 142 10 7
456 Uikundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
fl ß h
Suma siiraarum alles mein ausgeben, als hievor stat
von post zu post in muntz 83203 2 8
Laus deo semper adj 10 Juliy im 1557 jar
beschlußt sich dise rechnung.
Suma sumarum alles mein einnemen, als hievor
von post zu post stat in raunz 86819 l 0
Suma sumarum alles mein ausgeben, als hievor
stat von post zu post in münz . 83203 2 8
Suma von suma gezogen, befind sich raer einnemen
dan ausgeben, das ich den obgemelten hern und ge-
selschaftern pro rest pleib 3615 18 4
Chrystoff Fanwiller in Normberg burger gegen den erbarn
und ernvesten hern der Stainachischen gesellschaft.
Im Getverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 14, XXXI.
268. 1557 September 2. Eisleben. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Andreas Hesse auf der Stainacher
und Caspar Ruswurm auf der Eisfelder Hütte.
Lieferung von 2000 Zentnern Kupfer nach Frankfurt.
Erbar lieber getreuer. Demnach wir unserm kaufman zugesagt
haben, ihme uff die itzige Frankfurter mes gewislichen zweitausent
centner kupfer zu liffern, so vermerken wir doch aus der factorn zu
Frankfurt schreiben, so sie itzo an uns heftiglichen getan und noch-
mals umb erlegung derselbigen pitten tun, so viel, das demjenigen von
euch bis anhero nicht nachgesetzt worden ist. Wan uns dan in deme
unser eher, treu und glauben gelegen, als wollen wir nochmals hier-
mit ernstlichen begert haben, ihr wollet euch nichts vorhindern lassen
und bei tag und nacht die vorschafFunge tun, aldieweil unser rad
doctor Lubschwitz albereit zu Frankfurt ist, darinnen die bemelten
2000 centner kupfer noch in itziger meß gewishchen mögen geliffert
werden und uns doraus keine beschwerunge ervolgen möge. In deme
geschieht unsere ernstlicher bevel und meinunge. Datum Eisleben,
den 2.Septembris a*' 57*®°.
Bein-Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 7, XIII,
No. 267-270. 1557. 457
269. 1557 September 12. Frankfurt a. M.
Claus Stalhurg, Joliann von Glauhurg und Hans Geddern, zugleich
im Namen ihrer Mitverwandten, der Frankfurter Gesellschaft, bekennen, die
den Grafen Hans Georg und Hans Älbrecht von Mansfeld xu ihrem Berg-
icerk und dem Steinadler Saigerhüttenliandel auf Gewinn und Verlust vor-
gestreckten 151 000 fl durch Matthias Manlich und dessen Vetter Cliristoph
von Augsburg zurückerhalten xu haben, wir auch derhalben wolermelten
grafen unsere verschreibungen, so uns i. g. hievor gegeben, alsbalt
uberantwort und zugestelt.
Des zu urkund, stetter und vester haltung haben wir obgenante
Claus Stalburg, Johann von Giauburgk, Hans Gedern für uns und
unsere mitvorwanten der Frankfurtischen geselschafter alle uns^ petz-
schir furgedruckt und mit eigenen banden underschrieben. Geben zu
Frankfort, den 12 tag des monats Septembris, als man zahlt nach Cristi
geburt im 1557'*".
Abschrift im Geicerk. Archiv zu Eisleben , Saigerhandel, Paket 22, IX.
270. 1557 September 20. Augsburg.
Matthias und Christoph Manlich versprechen, Claus Stalburg, Hans
von Glauburg, Claus Bromm und Hans Geddern die aus dem Steinadler
Handel herrührende Forderung an die Grafen Hans Georg und Hans
Albrecht von Mansfeld im Betrage von 150000 fl 4 Jahre lang mit 8%
xu verxinsen und von der Herbstmesse des Jahres 1562 an mit jährlich
lg an Kapital und den Zinsen abzuzahlen.
Wir uachbenannte Mathias Mannlich Rom. kun. M* rat als in
disem handl umb Vs Gesellschafter und verwanter und Christof Mannlich
als umb den übrigen 1,3 gesellschafter, baide gevetem und burger zu
Augspurg, bekennen offenlich für uns, unser aller erben und nachkomen
und thun kund allermeniglich mit disem brief: nachdem die wol-
gebomen herren herr Hans Georg und herr Hans Albrecht gebrueder
grafen zue Mansfeld und edle herren zue Heldrungen unsere g. herrn,
auch irer gnaden brueder und brueders söhn von dem saigerhandl der
hüten an den Stainach den ernvesten und furnemen, nemlich Claus
Stalburgern, Hansen von Glauburg, Claus Brom und Hans Geddern
von wegen irer und der andern irer mitverwanten benantlichen 150"'fl
in muntz, je funfzehen batzen oder 60 k für ain gülden gerechnet,
458 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
rechter aufrichtiger schuld schuldig worden, das wir, die Mannlich ob-
gemelte, in namen, wie gehört, jetz benante summa der 150°* fl anstat
mehrgedachter grafen als unser aigne schulden wissentlich und mit
wolbedachtem muet an und auf uns genomen und darauf gedachten
Claus Stalburger, Johann von Glauburg, Claus Brom und Hans
Geddern, auch irn mitverwanten, erben und nachkommen bey unserm
gueten glauben und höchsten treuen an aines geschwornen aids stat
zuegesagt und versprochen haben, thun das auch hiemit wissentlich
und in craft diß briefs also und dergestalt, das wir und unsere erben
inen den gemelten Frankfurtischen gesellschaftern, dem mitverwanten,
erben und nachkommen in der stat Frankfort in den negsten volgenden
10 jarn zue jeder Frankfurter herbstmeß, als nemlich auf 20. oder
21. September ungeferlich, obgeschribne suma der 150°* fl in gueter
grober jederzeit gangbarer werung, so vil unser jeden, wie obsteet,
daran pro rata gepurt, entrichten und bezalen wollen dermassen und
dergestalt: nemlich wir sollen und wollen inen die ersten 4 jar von der
ganzen haubtsuma von jedem hundert 8 fl nutzung, thuet die nutzung
alle jar und jedes jar besonder fl 12000 obberierter werung, raichen
und geben. Und soll die erste zalung der nuzung geschehen in Frank-
forter herbstmeß des 58**° jars und wollen also die 4 jar inclusive er-
strecken, allain die nutzung und nichts am haubtguet bezalen, volgents
aber nach verscheinung diser 4 jar, das ist in der herbstmeß der
wenigem zal Christi im 62 anfahent, an dem haubtguet der vilgenanten
150°* fl sollen und wollen wir den sechsten thail, das ist 25°* fl, und
also die negsten nacheinander volgende 6 jar und jedes besonder alweg
in der Frankforter herbstmeß in der stat Frankfort fl 25°* an dem
haubtguet sampt der järlichen nutzung, von 100 fl 8 fl, was sich von
dem sechsten thail jedwedem für sein gebur, so jede herbstmeß an der
haubtsuma abbezalt wurt und dann allem anderm stilligendem gelt
jedes jars und zeit erlauft und jedwederm, wie obsteet, zue seiner
gepur pint (?) und beruert, entrichten, erlegen und erstatten, so lang
und vil, bis sy irer obbestimbten suma an hauptguet, Interesse und
nutzung volkomenlich bezalt und vergniegt werden, bey verpfendung
aller und jeder unser und unser erben haab und guetern, bevs^eglicher
und unbeweglicher, gegenwurtiger und kuuftiger, nichts hievon aus-
genomen noch ausgeschlossen, also das sy, die gedachten Claus Stal-
burger, Johan von Glauburg, Claus Brom und Hans Geddern, ire erben
und nachkommen, dieselben an allen orten, wie sy die bekommen oder
betreten mögen, im fahl obgeschribner massen die bezalung haubt-
guets, Interesse, nutzung und auch uncostens, so ainiger dariber gangen
No.270. 1557. 459
oder gethon, darumb irn schlechten worten glaubt soll werden, nit be-
schehe, jeden für sein alsdann anzuegreifen, mit oder one recht, sonder
aigens fiirnemens einzuziehen und zue irn aigen banden und gewalt
zu nemen und dormit als mit irm aignen guet ires gefallens zue thun,
zue handien und zue lassen und sich alles bezalt zu machen, guetn
fueg, recht und macht haben sollen one widerred unser raithandls-
verwanten, erben, nachkommen und sonst menigclichs, auch on aller
oberkait Verhinderung fiu* alles verheften, verpieten, erniderlegen und
entworn aller gaistlicher und weltlicher leut, richter und gericht, auch
für acht, krieg, pan, gebot, verpot, reichsordnung, abschied und wie
solches alles namen haben mag, welches alles uns nicht schützen noch
furtragen soll, in kainen weiß noch weg. Dann wir uns aller und
jeder solcher und anderer auszug, benefitien und behelf, wie die namen
haben mochten, dern wir uns über kurz oder lang von rechts oder
gewonheit wegen hierinnen ymmer zue gebrauchen haben kunten, als
ob dieselben in specie hierinnen ausgetruckt wern, hiemit pester
und bestendigster form für uns, unsere mitgesellschafter, auch unser
aller erben und nachkomen und in craft dis briefs wissentlich und
genzlich begeben und verzihen. Und versprechen demnach in namen,
wie Torgemelt, bev unseren eern, trauen und glauben an aines leip-
lichen geschwornen aids stat, dise verschreibung in allen irn
puncten und clausulen steet, vöst und unverpruchlich zue halten,
derselben zuwider nimmer handien noch schaffen gethon werde durch
uns selbst oder durch andere haimlich oder oöentlich mit oder one
recht in kain v/eiß, wie das furgenomen werden und mentschen
synn erdenken mocht, noch uns hiegegen etwas, es gee durch die
obrigkait aigner bewegnus aus oder werde durch uns oder die unsern
ausbracht, zue ewigen Zeiten zue gebrauchen, alles getreulich und
sonder geverde. Des zu wahrer urkund haben wir uns obgenante
Mathias Mannlich und Christof Mannlich ge vetern für uns, unsere
erben und nachkomen mit aignen banden underschriben und unser
aigen insigil öffentlich hiefur getruckt. Beschehen zue Augspurg, den
XX tag Semptembris a° LYn'«°.
Abschritt im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel , Paket 20, 1.
460 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigeihandels.
271. 1557 November 1. Eisleben. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Herten Obenrot.
Silberverkauf und Bezahlung von Schulden betr.
Hans Jörg graf zu Mansfelt etc.
Lit)ber rendmeister und getreuer, ich hoff, ir werd euer sache aus-
richte[n] als vil muglich zum besten. Und hab nit können underlassen,
dich mit diesser schrift zu ersuchen.
Es ist zu Nürnberg Faneweiller unser factor, der ist zuvorn bei
Moshauer gewest, hat können zuweilen 6, 7, 8 bis in 9000 fl nach Eis-
leben scheicken und ist darnach mit silbern ader zu Leipzig wider be-
zalt worden. Wher gutt, das genander Weiller bescheiden werd ader
ym geschreiben, ob man zuweillen ettwas dorft, wie den Sachen zu
thun. So kund man itzunder in zeiden daruf denken, das dem Pfintzing
die 6000 fl uf weinachten konden wider vormacht werden, damit er
bezald. üf Martini hat der doctor zu Nürnberg zugesaget, 3 stuck silber
dohin zu scheicken ; gehören einem, heist ülsted ; hat gelt zu Prankf urd
daruff geligen. Solch gelt ist Claus Bremen uf die pley worden.
So wil der Rauscher 4 stuck weiß uf die zeid uf die cleynett auch
haben. Schreib dir dieß umb berichtes willen, dor man die anschleg
kone machen des vorleges und der silber halben.
Du wollest Fetter potten mit dem jungen Ruxleben sampt zerung
mit den" kupferwegen nach Frankfurd abferdigen. Da sie weg komen,
so sol Fetter von Frankfurd mit dem jungen uf die schoff nach Mentz
und Straspurg faren.
Welches alles ich dir nit hab konen vorhalden. Und du werstes
den Sachen, als vil möglich, nachdenken. Und bin dir mit gnaden
geneid. Datum Eisleben, mein handschrift, den 1. tag Novembris
anno [57].
Außenadresse: Unserm lieben getreuen Merten Abenrod zu eigen banden.
Eigenhändige Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel,
Paket 25, X.
Darauf die Notiz: Adj 4. Novembris a " 57 durch den Salvelder hotten uflF
die hutten Eisfeld geantwort.
No. 271-272. 15S7. 461
272. 1557 November 5. Hütte Eisfeld. Wolf Rot und
Martin Obenrot an Christoph Fan willer zu Nürnberg.
Da Fanivilkr von Graf Hans Georg zum Faktor in Nürnberg bestellt
sei, so ersuchen sie ihn, 6000 fl für Pfintxing aufzubringen, die auf
dem Leipziger Neujafirsmarkt fällig sind. Für das Geld soll er Silber
erhalten.
Unsere ganz -willige dienst zuvorn, erbarer wolgeachter gunstiger
herr und freund. Dis unser schreyben an euch belanget allein das,
nachdem der wolgeborn unser gnediger herr graf Hans Georg zu
Mansfelt etc. gestern vor dato uns geschryben und vormelt, dieweil
s. g. dem Pfinkzingen uff nechstkommeude neujarsmarkt zu Leipzick
lOOO fl zalen sei, das wir vor der zeit darauf bedacht sein weiten,
hiermit daran kein mangel erscheynen mocht, Wan wir dan vernomen,
das wolgedachter unser gnediger [herr] euch zum factorn in Nurmberk
hat bestellen lassen und obrurte summa geld aus Leipzick uff Nurm-
berk geordent muß werden, als wollen wir anstatt und von wegen u. g.
hern gesucht und vor unser person dienstlich gebetten haben, euch in
Nurmberk zu bewerben, ob eyn 6™ fl uff erneuten termin, als dem
neuenjars Leipzikern markt, mocht aufgebracht werden. Darkegen
weiten wir die vorordenung tun, das die helfte solcher summa gelds
vorm markt und im monatsfrist nach dem markt die ander helft mit
Silber erstat und bezalt werden sol, doch dieser gestalt, was die silber
uff die zeit in Nurmberk gelten mochten etc. Wie wir dan daran jhar
keynen zweifei tragen, ihr u. g. h zum pesten solche silber uffs höhest
wert auszupringen wissen, und was ihr derwegen kont oder mocht aus-
richten, uns solches mit diesem potten oder ernacher mit eygner pott-
schaft uff die hutten Eisfeit zuschreyben, darnach wir uns ferner zu
richten betten. Der lieferung halber aber mit dem w. solt ihr kein
zweifei tragen , sondern was wir euch uff euer antwort zuschreyben,
soll, ob gott wil, nochgesatzt werden, euch also dieser muhe zu fort-
setzung des handeis nicht beschweren. Gereicht u. g. h. zu sonderm
gefallen, und wir wollens vor unser person freuntlich vordienen.
Datum hutten Eisfeit, den 5. November anno etc. 57.
e. w.
Wolf Eot und Martin Obenrodt.
Außenadresse: Dem erbarn und wolgeachten Christof van Wilner burger
zu Nurmberk unserm gunstigen hern und freund.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJtandel, Paket 26, XIV,
462 ürkundenbucli zur Geschichte cles Mansfeldischen Saigerhandels.
273. 1557 November 19. Augsburg. Conrad Reiser,
[der Manlich Diener,] an Graf Hans Georg von
Mansfeld.
Unterhandlungen mit den Ulstöt für Graf Hans Oeorg wegen eines
Silberkaufs. Bezahlung von 400 Talern an den Taxator in Wien für
ein Bekenntnis; deren Zurückerstattung an den Faktor Matthias Manlichs
in Nürnberg Michel Hitzler. Besm-gung von Wein, sowie eines Kompasses.
Christoph Empl werde nächstes Jahr mit zwei Schmelzern kommen. Die
vertragsmäßige Lieferung von Kupfer an die Manlich.
Wolgeborner gnediger herr, euern gnaden seyen mein underthenig
gutwillig dienst jederzeit zuvor. Gnediger herr, e. g. schreiben, mir den
andern dis monats Novembris gethan, hab ich in underthenigkait
empfangen und zu e. g. begern nach lengs vernomen.
Was belangt die handlung von wegen e. g. silber mit den herrn
Ulstoten alhie, hat mein herr Mathias Mannlich (dem ich e. g. mainiing
dis orts angezaigt) e. g. zu gutem selbs mit gemelten Ulstoten als seinen
verfreundten geredt und vermaint, nach e. g. beger sy zu ainer hand-
lung zu bewegen. So zaigen sy an, weren wol zu solichem gewogen,
aber in lig jetz zuweiln Sachen an der band, das sy sich iries gemuets
nit ercleren konden, wissen auch solichs nit zu thon vor der nechst-
komenden Frankfurter vastenmeß. Wann sy in ermelte meß komen
und e. g. noch gesinnet sein wirt, mit inen zu handien, wollen sy sich
daselbst ires gemuets vernemen lassen. Da e. g. dann der verzug be-
schwerlich, stellen sy zu e. g. gelegenheit, sich mitlerweil mit andern
einzulassen. Sy wissen e. g. je nichts gewisses zu vertrösten, derhalben
mögen sich e. g. irer gelegenheit nach hierinnen halten.
Es hat mein herr alberait seinem diener nach Wien geschriben
und bevolhen, von e. g. wegen dem konigklichen taxator daselbst vier-
hundert taler zu erlegen und ain bekantnus dagegen zu nemen, das
solichs bezalt sey. Schick ich e. g. hernach zu, werden e. g. Verordnung
zu thon wissen, meins herrn factor, dem Michel Hitzler zu Nurmberg,
widerumb bezalen zu lassen.
Ich hab e. g. begern nach für dieselben 2 lagel Wipacher, 2 lagl
Rainfal und 2 lagl Malfasir zum besten bestellt, desgleichen ainen
schonen compas; so mir solichs zukompt und ververtigt wirt, schick
ich den wein an e. g. factor zu Nurmberg und den compas hernacher
auf Leipzig. Hoff, soll alles zu e. g. gefallen verriebt sein.
NV 273-274. 1557.
Es hat mein herr mit seinem diener Christoff Empl, so jungstlich
mit mir bey e. g. gewest, so weit gehandelt, das ich acht, er werd
sampt zwaven guten Schmelzern aufs künftig jar wider hinein zu e. g.
laisen, dann er vermaint je, e. g. grossen nutzen zu schaffen, darzu
auch mein herr ain gute hoffnung tregt. Gemelter mein herr wolte
je e. g. wolfart so gern furdern als sein aigne sach. Versihe mich,
e. g. werde befurdern , damit die versprochen suma kupfer bis in die
nechstkommend Frankfurter vastenmes, als für das erst jar, volkomenlicb
gelifert werd; das kompt e. g. selbs zu gutem. Thon mich e. g. hiemit
ganz underthenigklich bevelhen und hab e. g. dis alles auf ir schreiben
undertheniger mainung für antwurt nit pergen sollen; dann derselben
in allem, so mir möglich, underthenig und mit willen zu dienen, bin
ich ganz genaigt. Datum Augspurg, den 19.Novembris anno etc. 57.
e. g.
undertheniger diener
Conrat Reiser ss*.
Außenadresse: Dem wolgebornen herrn herrn Hans Georgen grafen und
herrn zu Mansfeld und edlen herrn zu Heldringen etc. meinem besonders
gnedigen herrn.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerlutndel, Paket 20, I.
274. 1557 Dezember 9. Die alten Gesellschafter der
Hütte Steinacli an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Bitten um Ansetxung eines Verlmndlungstages.
Wollgeborner und edler grafe, eurn gnaden seint unsere under-
thenige und willige dienste mit vleiß zuvorn, Gnediger herr, nachdem
wir einsteils zu Torgau von e. g. selbst anher gen Eisleben bescheiden,
seint doch wir andern mitgesellschafter uf denselben Vorbescheid alhier
auch erschienen und bei vierzehen tagen e g. abgewartet. Weil wir
dann nicht eigenlicli haben vorsichert werden mögen, wan e. g. gewiß
alhier ankumen mochten, seint wir wieder von einander vorruckt.
Bitten e. g. aber gantz underthenig, e. g. wollen in acht tagen uns
genediglich wiedrumb bescheiden und denen Sachen, so bei und mit
e.g. wir haben auszurichten, ein billichen anfang und gruntlichen schluß
machen und geben. Den so es die lenge unverglichen pleiben solt,
wurden aus dem vorzugk zu den vorigen allerlei mehr beschwerliche
scheden, deren wir uns keinswegs begeben können, druff laufen. Seint
464 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
derwegen der trostlichen zuvorsicht, e. g. werden unsere dringende not
gnediglichen erwogen, entlichen davon entledigen und der gentzlich
benehmen. Das gegen e. g. wieder zu vordienen, seind wir zu jeder-
zeit gevlissen und willig. Datum den 9. Decembris a° 1557
e. g. underthenige
die alte gesellschaft der hutten Steinach.
Außenadresse: Dem woUgebornen und edlen herrn herrn Hans Jörgen graven
zu Mansfelt und edlen herrn zu Heldrungen etc. unserm guedigen herren.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 14, XXXII.
276. 1557 Dezember 9. Eisleben. Claus Bromm an Graf
Hans Georg von Mansfeld.
Habe nun schon 10 Wochen auf eine Audienz gewartet, sei vergeblich
von Torgau nach Eisleben gereist, in der Hoffnung auf Verhandlungen.
Setzt nun seinerseits eine Frist von acht Tagen unter Androhung von
Maßregeln zur Erlangung der ausstehenden Schulden.
Wolgeborner und edler graf, e. g. seint mein underthenig gantz
willig dinst mit fleiß zuvorn. Genediger her, e. g. tragen gut wissens,
wie uff e. g. selbst gegebnen bescheid und des hern doctor Lubschwitzen
verlassen ich vorlengest in diesen landen ankummen bin und bei e. g.
nun in die zehen wochen so muntlich so schriftlich umb genedige
audientz angehalten, darzu auch das e. g. mich jungst, als ich dieselb
zu Torgaw antroffen, durch den churfurstlichen secretarien Valeriuni
uff den 25 Novembris vergangen alhie in Eisleben einzukummen und
neben andern geselschaftern handlung zu gewarten, bescheiden, dem
ich dan nochgesetzt und nun 14 tag neben andern alhie verharret und
doch e. g, nit erwarten können. Ich spür aber, das e. g. und derselben
rath, der her doctor Lübschwitz, der sich bis anheer der Verwaltung
diser hendel angenummen, nit allein mich uff mein velfeltig anregen
und bitten nit vor sich hat kummen lassen wollen, sunder auch dessen,
was von e. g. wegen er sich verschriben, doran uns treu, ehr und
glauben gelegen, schier ausfeilig sein wil und wir doch dessen als e. g.
bepfelhabers zusagen nit begeben können. Doraus ich nit änderst er-
achten kan, dan das gemeinen geselschaftern zu Verkleinerung und
nachteil mir kein gehör hat wollen gegeben werden, welches ich unserm
herngott muß bepfelen, das mir doch gantz beschwerlich. Und dorait
ich nit die gantze zehen wochen über vergebens gewartet und e. g.
No. 274-276. 1557. 465
nochgeraiset, wil gegen e. g. ziim uberfluß ich mich hiemit dinstlich
erboten haben, noch ein acht tag zu Leiptzig zu verharren. Do mich
nun e. g. neben andern geselschaftern zur handlung erfordern und
innerhalb gemelter zeit dieselbe anstellen werden, wil ich ungeacht
aller meiner ungelegenheit mich zu e. g. begeben. Solte aber solches
nit gescheen, werden e. g. meine mitgeselschafter und mich nit ver-
dencken, dieser Sachen halber umb geburlich einsehen an enden, do es
fug hat, ansuchung zu thun; welchs ich meins teils vil über uberig
sein wolt. Dan das wir die verschreibunge, so wir von e. g. und der-
selben hem brudem haben, wie dan die hern Manlich dieselbe begeren
und uffs heftigest dorauf dringen, aus unsern banden geben selten, ehe
dan mit e. g. wir alle verglichen und der ausstehenden schulden
genungsam versichert, das wurd uns niemands raten, sunder wir
werden, do es zu keiner entlichen vergleichung kummen solt, höch-
lichen gedrungen, uns denselben verschreibungen noch zu halten und
daoiber vermug derselben ergehn zu lassen, was ordentliche oberkeit
und rechtmessige belernung dorinnen erkennen wurd. Und hab e. g.,
deren ich noch meinem vermögen in underthenigkeit zu dienen willig,
unvermeidlicher aller mitgeselschafter und meiner not halben, so uns
von wegen des unmenschlichen grossen wexel- und zinsgelts ufi" dem
hals ligt, solchs nit verhalten können. Datum Eißleben, donnerstags
den 9. Decembris 1557
e. g. undertheniger und wilhger
Claus Brom.
Außenadresse: Dem wolgeboruen und edlen hern hern Hansen Georgen
grafen zu Mansfeld und edlen hern zu Heldrungen etc. meinem genedigen hern
zu eignen banden.
EigeuMndige Ausfertigung im Getcerh. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel,
Paket 14, XXXU.
275. [1557?] Ein Diener der Gesellschaft Bromms und
Rauschers an [Graf Hans Georg von Mansfeld.]
GeldangelegenJieiten.
Wollgeborner und edler graffe, gnediger her. Uf jüngstes meines
herrn vettern Claus Bremen abreisens von hinnen hat er mir beveleh
gethan, e. g. nachvolgender puncten halben seintwegen zu erinnern,
dameben underthenig bittend, e. g. woUens sich kegen ime ufs furder-
GeschichUq.d.Pr.S. ßd.XXXXVII. -30
466 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Öaigerhandels.
liehst in gnediger antwort ercleren, ob e. g. auch Dachvolgende puncten
gnedig gedechten einzugehen, als nemlich:
Demnach e. g. rath doctor Luschwitz in vergangener herbstmes in
Frankfurt für 20°' fl, die meine herrn die gesellschafter zu bezalung
des wexselgelts daselbst uf bevelch bemeltes herrn doctors uf künftig
fastenmes aufbracht und er sich als selbs schuldiger uf berurte meß
von seiner gnedigen herrn wegen, die vv^iedrumb zu bezalen, obligirt
hat, ist an e. g. der gesellschaft, meiner herrn, underthenige bitte, e. g.
wollen inen solches auch zusagen und über diesse 20™ fl guugsame
Versicherung thun, damit sie derer uf kommende Franckfurter meß
gewiß seien.
Ferner hat sich bemelter herr doctor neben Conrad Reiser, der
herrn Manlich diener, in verschienem michelimarkt für 4505 fl ver-
schrieben, welche summa der herr doctor meinen herrn als einen rest,
vermöge ubergebnem verzeichnus in bemelten markt, von seiner gne-
digen herrn wegen schuldig war plieben, aber in mangelung der zalung
solche ferner uf obangezeigte künftige meß in Frankfurt meinen herrn
zu erlegen zugesagt; ist an e. g. meiner herrn dinstlichs begern, e. g.
wollen solches auch gnedig volnziehen und unterschreiben, wie es
dann obbemelte beide herrn auch unterschrieben haben.
So werden e. g. der gesellschaft ferner, vermuge der übergeben
pleirechnung, noch schuldig sein J3067 fl; und wiewol solcher rest
lengst hett bar wieder zalt sollen werden, ist an e. g. der gesellschaft
underthenigs begern, e. g. wollen sich gnedig kegen inen ercleren, wenn
sie solches rest gewis gewertig sein sollen, sich entlichen darnach
haben zu richten. Doch werden sie keinen lengern verzugk darin leiden
können, dann uf konftige fastenmes, do sie es denn zu erhaltung treu,
ehr und glaubens zum höchsten benotigt sein. Desgleichen wollen e. g.
sich gnedig ercleren, wen e. g. ire eigen schulden der 6371 fl sambt
dem ufgeloffenem Interesse zalen wollen.
Ferner so haben meinen herrn der gesellschaft uf zusagung und
verschreibung des herrn doctor Luschwitz in vergangenem michelimarkt
uf Martini in Nurmberg 400 Mark silber uf die 5000 taler anstadt der
cleinetter haben erlegt sollen werden, darauf denn meine herrn in be-
meltem Michelimarkt wexselgelt (uf Martini in Nurmberg silber da-
gegen zu bekomen) aufgenomen haben, Martini und Weienachten aber
nun fast verflossen, und nicht eines A werts noch an der 400 Mark
geliefert, daraus denn meinen hern Claus Bromen und Jeronimus
Eauschern merklicher schaden und nachteil entstanden und fast dar-
Uurch zu lugnern worden, welches in nicht wenig beschwerlich. Bitten
No.Ö75. 1557. 467
derwegen e. g. gantz underthenig, e. g. wollen die versehung thun,
damit solche 400 Mark silber ufs erst noch hienausgeschaft mochten
werden. Wo aber solches noch lengern verzugk haben solt, wurd der
groß intresse, so darauf leuft, bei e. g. gesucht werden.
Dieweil e. g. denn auch von meinen herrn den gesellschaftern an
kupfern Nurmberger gewicht 410 centner, wie in der pleirechnung
clerlich angezeigt, sind zukommen, welche e. g. schon zu gut bracht
und meinen herrn die lengst wieder mit garkupfer (wie e. g. inen im
Augusto zugesagt, uff Michelis darfur lieferung zu thun) hetten zalt
sollen werden, darauf wir dann unsere leute, die Echer, (denen wir noch
über 7G0 centner schuldig) in vergangner herbstmes Vertröstung gethan
und zugesagt haben, uf Michaelis ire lieferung zu thun, aber uns, des-
gleichen inen, bis uf dato nicht 1 h noch darvon geliefert worden, der-
halben sie auch vor wenigen tagen ein eignen potten hinnen gehapt
und des langen aufzugs sich zum heftigsten beclagt, das woll einen
erbarmen mocht. Ist derwegen nochmals an e. g. meiner herrn under-
thenigs suchen, e. g. wollen uf die hutten bevelch thun lassen, damit
solche 410 centner kupfer Nurmberger gewicht mit erstem hienaus-
gesandt werden mochten, oder meinem vettern Claus Bromen gnedig
vergönnen, das er solche 410 centner kupfer zu Frankfurt an den dahin
gesandten kupfern beider hutten Steinach und Eisfeld mochte abwegen
lassen, damit doch die gueten leut, die wir jar und tag mit der lieferung
aufgehalten, einmal zu dem iren wider kommen mochten.
Desgleichen haben meine herrn noch uf der hutten Steinach ver-
handen an zuschlegeplei 221 centner, darin in 50 Mark silber und an
kupferkienstocken 133 centner; do nun e. g. solches auch vermeinten
anzunemen und silber, kupfer und blei, ein jedes seinem wert nach
f;erechnet, alles wieder mit garkupfer alsbalt zalen weiten, wollen e. g.
solches meine herrn auch ufs furderlichst volgen lassen. Do e. g.
dessen aber nicht bedürftig, . wissen sie es an andere ort gleichsfals zu
verhandeln.
Nachdem auch die herrn Manlich der gesellschaft, meinen herrn,
alle halbe jar 800 centner garkupfer zu Hebern verschrieben, welche
lieferung von e. g. den geschehen soll, ist an e. g. meiner herrn under-
tlienig bitte, e. g. wollen uf den hutten auch bevelch thun lassen, damit
solche lieferung alle wochen schleunig (wie angefangen) vortgehen und
meine herrn nicht in fernem schaden (wie beschehen) derhalben gefurt
^^e^den mochten.
Letzlichen solt e. g. ich ferner nicht verhalten, die furnembste Ur-
sache das eine were, das mit e. g. sie gern verglichen sein wolten und
30*
468 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
SO hart drauf drungen, das die herrn Männlich von inen quittirt sein
wollen, zudeme alle hauptvorschreibungen von inen zu haben begerten,
welches inen hoch beschwerlich von sich zu geben were, one einige
vergleichung und Versicherung mit e. g. des ausstands geschlossen zu
haben. Fürs ander, dieweil sie noch in grossen wichtigen schulden des
zins- und wexselgelt stecken, die sie vom bemeltem ausstand zalen
musten, derhalben sie gern wissen weiten, wie derselbig ausstand von
e. g. inen zalt sollt werden, damit sie ire creditores (welche inen war-
lich nicht wenig zusetzen) auch ferner zu berichten hetten. Bitten
derwegen underthenig, e. g. wollen inen, als Broramen und Rauschern,
gnediglich einen tag ufs furderlichst ernennen, wie an e. g. sie und
andere gesellschafter den geschrieben hetten, damit doch den Sachen
einmal abgeholfen mocht werden.
Originalschreiben (wie die Hand ausweist) im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saiger-
Jutndel, Paket 14, XXXIL
276. [1557 gegen Ende?] Wilhelm Reiffensteins, Michel
Meyenburgs Erben und andere „etwan" der Stei-
nachischen Gesellschaft Verwandte an Kurfürst
August von Sachsen.
Vor 4 Jahren hätten sie sich mit den Grafen von Mansfeld in einen
Saigerliandel eingelassen, aus dem sie vor der Zeit entsetzt seien. Seit
mehr als einem Jahr drängten sie nun bereits die Grafen, mit ihnen abzu-
rechnen. Dann es ist vielen leuten, zuvorderst auch wolgedachten
graven, wislich, das wir von wegen der seigerhendel, die wir gefurt,
trefliche grosse summen Wechsel- und zinsgeld schuldig und dasselb
mit grossem unrat und schwerem Interesse erhalten müssen, welchs
uns zu bezalen unmueglich, da wir von wolgedachten grafen als nu-
mehr innehabern der hendel nicht selten abgelegt werden. Bitten, die
Grafen zu veranlassen, mindestens auf der nächsten Frankfurter Fasten-
messe 50 000 fl XU erlegen und ihnen für den liest eine genügende Ver-
sicherung %u geben.
Mundum wnd Abschrift im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerliandel, Paket 18,
XXX VJ.
277. [Anfang 1558.] *
Liste der von den Grafen von Mansfeld auf der Hütte Steinach an-
gestellten Diener.
No. 275-278. 1557-1558. 469
Bestellung der huttendiner uf Steynach.
Andreas Heß ist angenommen wurden zum factor uf 4 jhar
lang, und ist mit ihm geschlossen, alle jhar zu sein besoldung vor
alles 100 fl, und so er vleis in der rechnung vorwendet, eine gute
Verehrung.
Hans N. ist angenommen wurden zum anrichter uf 2 jhar lang,
und ist das erste jhar sein besoldung 40 fl, das ander 45 fl.
Paulus Moshauer ist angenommen uf 2 jhar, und ist sein be-
soldung das erste jhar 35 fl und das ander jhar 40 fl.
Leouhard N. ist angenommen wurden uff 4 jhar lang, und ist
sein besoldung das erste jhar 25 fl, das ander 30 fl, das dritt 35 fl
das vierde 40 fl.
und mit dem vorbehält, das jhe eyner in den jharen krank oder
mit Schwachheit beladen wurde und uf den hutten nicht sein konte,
daß sie ungezwungen sein sollen.
Aufzeichnung im Gevcerk. Archiv zu Eisldten, Saigerhandd, Paket 7, XIII.
Auf detnselben Blatt vorher die Huttetidiener auf Eisfeld.
278. [Anfang 1558.]
Liste der vo7i den Grafen von Mansfeld auf der Hütte Eisfeld an-
gestellten Diener.
Bestellung der huttendiner uf Eisfeit.
1. Caspar Kußwurra ist angenommen wurden uf 2 jhar lang, und
ist sein besoldung ides jhar 100 fl, und wann er uf den general
aUen vleiß vorwendt, sol ihm 30 fl zu vorehrung gegeben werden.
2. Thomas Gundermann ist angenommen wurden uf vier jhar
lang, und ist sein besoldung vor alles, nemlich die ersten zwei jhar
ein ides jhar 40 fl und 10 fl vorehrung und die letzten zwei jhar
ides besondern 50 fl und 20 fl vorehrung.
3. Hans Schuttelwurffel ist angenommen wurden uf 4 jhar lang,
und ist sein besoldung das erste jhar 35 fl, das ander 40 fl, das
dritte 45 fl, das vierde 50 fl und die ersten zwei jhar ides 5fl und
die letzten 2 jhar ides 10 fl.
4. Jacof Muntzer ist angenommen worden uf 2 jhar, und ist sein
besoldunge das erste jhar 20 fl und das ander 25 fl und ides jhar
5 fl vorehrung.
470 Urkundenbuch zur Geächichte des Manafeldischen Saigerhandels.
5. Bonaventura Triller ist angenommen uf 5 jhar, und ist sein
besoldung das erst jhar 15 fl, das ander auch 15 fl und 3 fl vor-
ehrung, das dritte und vierde ides 20 fl und das 5. jhar 25 fl und
ides Jahr der 3 jähre 5 fl vorehrunge.
Aufzeichnung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigei'handel , Paket 7 , XIII.
Auf demselben Blatt die Hüttendiene)' auf Steinach.
Bußivurm stirbt Anfang d. J. 1558. Sein letztes Schreiben (Paket 7, XIII)
vom 4. März, darin spricht er bereits von der Schwachheit seines Leibes.
279. 1558 Januar 11. Leipzig. Graf Hans Georg von
Mansfeld an [Matthias Manlich.]
Es fehlt an Blei. Fordert 6000 fl.
Hans Jörg graf und her zu Mansteld edler her etc.
Unsern grus und geneigten willen zuvor, ernvester gunstiger lieber
besunder. Wir zweyfel nicht, unser eygener botte werde mit unserm
brief bey euch ankommen sein, dorinnen wir euch zu vorstehen und
zu erkennen gegeben, wie das es uns an bleien zwischen hier und der
fastenmeß mangeln wurde, auch das noch etliche von den vorsprochnen
bleyen nicht zu Frankfurt geliefert, also das wir gar keyne widerladung
mit bleyen aldo haben; derwegen sich auch die furleut beschwert be-
funden und ungerne faren wollen; alles vermöge desselbigen unsers
schreybens. Derhalben wollen wir ganz gnediglich und gutlich uns
zu euch vorsehen, ihr wurdet den handel uns allerseitz zum besten
helfen befordern, das zum förderlichsten die bley, so noch daniden liegen,
mochten herauf verschafft, auch andere weyter bestelt. Dan gotlob iczt
in der herschaft wöchentlich stadtlich kupfer geliefert werden. Und
vorlassen uns uff eur Vertröstung und zusage gar gewiß, ihr werdet
eurem erbieten nach uff die wege gedenken, wie ir gotlob zu thun woll
wisset, das wir notturftiglich mit bleien vorsehen, auch das wir sie in
einem leyderlichen kauf bekommen.
Zum andern, lieber her, wisset ir euch gutlich zu erinnern, das
unsere aufgerichte vorschreybung vormag, das uns zum vorleg und
erhaltung des handeis alwege uff das neue jar und dornach uff Petri
und Pauli ein GOOO fl sollen furgestragt und volgend in der abrechnung
wieder abgekürzt werden. Nun weyß Conrad Reyßer, wie beschwerlich
wir iczt den vorlag erhalten ; derwegen heften wir uns vorsehen , es
wurde jemands iczt vergangenen Leipzigen marg hinnen gewesen sein
No. 278— 280. 1558. 471
oder uffs wenigst bevelich herein kommen, domit uns die 6000 fl zu
unser hohen und dringenden notturft weren erlegt wurden. Wir haben
aber bey Adrian von Helst keinen bescheid erlangen mögen, also das
wir ganz beschwerlich stecken und zu besorgen, das das bergvolg
ganz unwillig werden wird. Dan wir zugesagt, alsbald wir aus dem
margt quemen, das wir lonzeyt, wie der gebrauch, halten und sie ab-
zalen wolten, dem wir auch in alwege, do anders das bergvolg an der
arbevt bleyben sol, nachseczen müssen, dorzu doch wir ane die 6000 fl
nicht komen können. Derhalben wir verursacht, diesen unsern eigenen
eylenden boten zu euch abzufertigen; und gelanget demnach an euch
unser ganz gnedigs begeren, mit bitt, ihr wollet uns nicht lassen und
bey diesem unserm boten die Verfügung und Verschaffung thun, domit
das geld gefallen magk. Dan wir, so vill möglich, die ablonung auf-
halten wollen, auch uns der bley halben mit guter antwort vorsehen.
Dargegen wollen wir uns vermöge unser vorschreybung mit liefferung
der kupfer alzo vorhalten, das ir eine gute genüge und gefallen tragen
und haben sollet. Ihr wollet euch unserm zu euch habenden vor-
trauen nach gutwillig erzeigen und es darfur halten, do uns der vorlag
so hart nicht obligend wer, das wir in euch nicht dringen wolten. Das
wollen wir umb euch und die euem mit wunschung eines glucksehgen
neuen jars in gnaden und allem guten beschulden. Datum in eyl,
Leipzig, den 11. Januarii anno etc. 58.
Konzept von der Hatvd des Kanzlers v. Lobschwitz im Gewerk. Archiv zu
Eisleben, SaigerJiandel, Paket 20, I.
280. 1558 Januar 30. Dresden. Die Gesellschafter auf
der Hütte an der Steinach an den Kurfürsten von
Sachsen.
Erimiern an ihre unlängst eingebrachte Klage gegen Graf Hans Georg
von Mansfeld, der sie des Saigerhandels entsetzt hätte, ohne ihnen das
Hauptgut und ihre übrigen Forderungen aus dem Handel zurückzuzahlen
und der alle Rechnungen nun fast jhar und tagk vorsetzlich aufgezogen.
Des vom Kurfürsten an den Grafen gerichtete Schreiben, mit der Auf-
foiderung, die Gesellschafter zufrieden zu stellen, hätten sie dem Grafen
ühivrantwortet. So hat uns doch ire gnadt ungefehr zwuo stund nach
entpfahung euer churf. gnaden bevelhs ein schreiben in unsers factors
haiis geschickt, darinnen wir uff den 16*«° tag dieses monats zu rech-
472 Urkundcnbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
nung obberurts seigerhandels halber Vorbescheiden werden. Als sie
nun erschienen, ihre Register und klare auszuge vorgelegt, uns auch
daneben klaren mundlichen bericht zu tunen erbotten, sei ihnen eine
j)ersönliche Audienz abgeschlagen worden, und ebensowenig hätten sie sich
mit den Räten vergleichen können. Der Oraf habe sich nur schriftlich mit
ihnen einlassen wollen, was nur dazu dienen solle, die Sache aufzuschieben.
Ferner habe bei Uebergabe der Rechnungen der Graf alle scheden, so auf
wexel- und zinsgeld die zeit über, weil der handel bei seinen gnaden
gewesen, gelaufen, irer gnaden selbst mundlichen zusage zu entgegen
genzlich von sich schieben und nit passieren lassen wollen.
Bitten nun um offene ernste patente oder verschlossene bevehl des
Kurfürsten, die Kupfer und Silber, die durch Graf Hans Georgs Feuer
2)roduxiert würden, im Kurfürstentum Sachsen mit Arrest belegen zu dürfen,
bis ihre Forderungen beglichen seien.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, FaJcet 15, XXX, 1
Offenbar von Kursachsen an den Grafen überschickt.
281. 1558 Februar 2. Dresden. Kurfürst Augustus von
Sachsen an Graf Hans Gleorg von Mansfeld.
Ueberschickt ihm die Supplikation der Steinacher Gesellschafter und
erinnert an sein bereits vom Tage innocentum ergangenes Schreiben in
dieser Angelegenheit. Eine stattliche Summe der Steinacher Forderung
sei unstreitig richtig; um des streitigen Teiles willen dürfe das andere
nicht vorentJialten werden. Fordert ihn auf, die Kläger bis spätestens
Mittfasten solcher unleukbarn schulden wegen genzlich zufriden zu
stellen und claglos zu machen.
Betreffs der nicht gestendigen expens, Wechselgelds und anders
habe er eine Kommission verordnet, vor der der Graf auf Frfordern zu
erscheinen habe.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 15, XXXIII, I.
Da der Kurfürst (zur Kaiserwahl) nach Frankfurt reist, wohin auch
Graf Hans Georg von ihm beschrieben ist, so will dieser schriftlich und
mündlich Antwort geben.
Am a. 0. befindet sich ein besiegeltes (anscheinend nicht ausgegangenes)
Mundum Graf Hans Georgs an den Kurfürsien vom 12. Februar 1558
(EislebenJ, das folgenden Gedankengang enthält:
1. Die Aufkündigung sei von den Gesellschaftern ausgegangen; von „Ent-
setzen" daher keine Rede, über das seind wir domals in glaubliche
No. 280—282. 1558. 47S
erfarunge kommen, das ir erster handel etlich jar zuvorn dermassen
getrieben, das immer ein schade in den andern geloffen, und das
sie uns allein auf die hoönunge, mit unsern zu ihnen gesetzten
teilen und hauptguttern iren verdorbnen handel wieder zu flicken,
zu inen bracht haben. Da sie seinerzeit nichts davon gesagt, so hätten
sie unehrlich gehandelt. Nach dem Buchstaben der Zusammensetzung
seien die Grafen nicht verpflichtet, den früheren Schaden mitzutrageti. Die
Aufkündigung sei ihnen aus diesetn Grunde durchaus recht gewesen. In
der Frankfurter Fastenmesse des Jahres 1557 Mtte man sich über die
Abtretung gütlich geeinigt wid die Gesellschafter hätten damals sofort
eine stattliche Summe erhalten.
2. Wegen der Hauptgüter sei ihre Beschwerde gleichfalls zurückzuweisen,
zumal sie bereits etwas darauf erhalten. Das Ansinnen, Eechnung zu
legen, sei zurückzuweisen, denn der Handel sei nicht von den Grafen,
sondern den Gesellschaftern betrieben worden. Die vo?i diesen 1556
überantwortete Rechnung sei ungültig, da alles darein gemengt, was sie
an Schaden bis dahin erlitten.
3. Mit den Gesellschaftern zu verMndeln, sei den Grafen nicht tunlich
erschienen, weil diese untereinander uneinig gewesen.
4. An dem Wechsel- und Zinsgeld hätten die Grafen keinen Anteil, da sie
mit den Hauptgütern' nichts zu sclmffen haben. Sie brauchten nur die
Schulden, so der verlege halben unsers bergkwergks uff den feuern
stehen blieben und die Bezahlung des Vorrats auf der Saigerhütte zu
übernehmen. Die Gesellschafter haben im Jahre 1556 mit dem Kupfer
z. T. alte Forderungen beglichen, so daß der Handel mehr Kupfer
empfangen habe, als Geld dafür eingenommen sei nach der Zusammen-
setzung. Erst müsse dies durch eine richtige Abrechnung klargestellt tcerden.
Hofft, der Kurfürst werde den Arrest nicht bewilligen. Mit der Kom-
mission ist er einverstanden. Es möge ein Tag in der Herrschaft Mans-
feld angesetzt werden.
Künftig möge ihn der Kurfürst mit so geschwindem befelch gnedigk-
lich verschonen.
Einige scharfe Ausdrücke sind gestrichen.
282. 1558 Februar 23. Erfurt.
Wilhelm Curio und Hans Wilhelm Reiffenstein und Kilian Keßler
versprechen, die dem Wilhelm Reiffenstein und Hans Rein icke i.J. 1536
von Hieronymus Wiedemann geliehene und für 2 weitere Jahre gestundete
Schuldsumme von 3500 fl Ostermarkt 1560 zurückzuzahlen utid ihm
außerdem Ostermarkt 1559 und 1560 je 245 fl zu verrechnen.
474 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Wir Wilheln^i Curio und Hans Wilhelm gebruder die ßeiffenstein
und ich Kilian Keßler anstadt und von wegen den andern und ganzer
gemeiner erbschaft der Eeiffen stein für uns alle semptlich und sunder-
lich, unser erben und nachkommen mit dieser schrift öffentlich bekennen :
nachdem der erbar Jheronimus Widman der elter unsern vetter und
Schwager Wilhelm Reiffenstein zu Stollbergk und Hansen Reinicken
zu Mansfeld, beiden gottseligen, eine hauptsumma, als nehmlich drei-
tausend fünfhundert gülden muntz, je einundzwanzig groschen vor ein
gülden gerechnet, an 3195 thalern und 15 groschen, jeden thaler nit
hoher dan vor dreiundzwanzig groschen gerechnet, auf Verzinsung vor-
gestrackt und dargeliehen hat laut eines Schuldbriefs unsers lieben
vatters seligen handschrift, des dato freitags nach dem sontag Letare
anno domini tausent fünfhundert und im sechsunddreißigsten, welche
summa also bei uns Wilhelm Reiffensteins seligen erben und nach-
kommen allein biß daher unabgeloßet stehn blieben und wir ihme dem
Wiedeman die zinß jerlich (vermug eines sonderlichen auszugs, uns
von ime darvon übergeben,) gereicht, das demnach er uns solche summa
auf den Leipziger ostermark dieses 58. jhars abzulegen aufgekundiget,
wir uns doch mit ihme ferner freundlicher und dieser gestalt ver-
glichen, also das er uns solche summa auf unser vleisig suchen von
nechstkunftigen Leipziger ostermark dises laufenden Jahres noch zwey
jähr lang in unsern gebrauch zu behalten zugesagt und gunstlich ge-
williget. Gereden demnach für uns und von wegen ganzer gemeiner
erbschaft , alle unser erben und nachkommen , gedachten Jheronimo
Wiedeman unsern freundlichen lieben schwager, seinen erben und
nachkommen solche seine summa der dreitausent fünfhundert gülden
ausgangs der zweier jhar, das ist auf den Leipziger ostermark, wan
man der weniger zahl sechtzig schreiben wird, in Erfford oder Leipzig,
welches ihm am fugsamsten und gelegensten sein wird, mit talern zu
dreiundzwentzig groschen, wie die unsern lieben vatter gottseligen zu-
gezelt worden, eigentlich und gewiß ohn eynige widerredt oder lengern
uffschub, auch ahn allen sein Unkosten und scheden, auf unsern wag-
nuß und ebenteur, das ihme wol genügen soll, mit gotts hulf zu ent-
richten und zu bezahlen. Damit er aber gegen solchen seinen gut-
willigkeit unser dankbarkeit hinwider zu vermerken, als versprechen
wir ihm hirmit auf nechstkunftigen ostermark des neunundfanfzigsten
jhars mit zweihundert fimfundvierzig gülden zu verehren, gleichergestalt,
do wir ihm den ostermark des sechtzigest die vielgenandte summa
ablegen werden, abermals mit zweihundertfunfundvierzig gülden zu
verehren. Welches wir also von uns selbst freiwillig auf uns
No. 282-283. 1558. 475
genomen und ihme in craft dieses briefs bei unsern wahren wort,
trauen und glauben stet und vest zu halten, als ehrlibend aufrichtigen
leuten und treuen freinden geburt, ohn einigen talsch oder behelf inner-
oder außerhalben rechtens, welches wir uns gantzlichen verzeihen und
renunciim, hiermit zusagen, geloben und versprechen. Das zu wahrer
urkund und steter vester haltung haben wir, obgenante Wilhelm Curio
und Hans Wilhelm die Eeiffensteine, und ich, Kilian Keßler, für uns
und von wegen ganzer gemeiner erbschaft der Reiflenstein, jeder be-
sunder, sich mit eigener band underschrieben und sein pietzschaft
hinfurgedrucket. Gescheen zu Erffordt, mittwochs nach Estomihi a**
domini dausent fünf hundert und achtundfunfzig.
Unterschriften und Siegel.
Abschrift im Oewerk. Archiv zu Eisldten, Saigerhandel, Paket 19, XXX VIII.
283. 1558 März 19. Frankfurt a. M.
Kurfürst Äiigustus von Sachsen vermittelt ztvischen Graf Hatis Georg
von Mansfeld, dessen Brüdern und den Söhnen Graf Philipps, sowie den
Gesellschaften des Saigerhandels auf der Steinacher Hütte, die sich von
den graven entsetzt zu sein beclagen, auch yres ausstehenden haubt-
guts und darauf gelaufenem Interesse und Wechselgeldes, item etlich
bar vorhandens und insonderheit etlicher posten halben am barem gelde
und sylbers, so ihnen den geselschaftern aus doctor Reinhard von
Luschwitz gegebenen dreien underschiedlichen bekentnussen auf diese
gegenwertige fastenmeß alhier in Frankfurt bezalt sölden werden, da-
gegen aber gedachter graf under anderm furgewendet, das die gesel-
schafter den handel selbst aufgeschrieben, das er auch ihnen darauf
bereit mehr bezalet und hienausgegeben , dan ehr ihnen vormöge ihrer
handlungsvorschreibung noch zur zeit zu bezalen schuldig gewest:
1. Graf Hans Georg läßt den Gesellschaftern auf der gegenwärtigen
Fastenmesse xu Frankfurt durch der Manlich Diener 10000 fl (ohne
die 4005 fl, mit denen er sie bereits vorher an Matthis Manlich ver-
unesenj ausbezahlen.
2. Auf Montag nach Quasimodogeniti soll vor den kurfürstlichen Kom-
missarien XU Eisleben ein Rechnungstag abgehalten werden, an welchem
Graf Hatis Georg die vordem von den Gesellschaftern eingereichte
Hauptrechnung produzieren unll.
3. Wird hier festgestellt, daß die Gesellschafter die obigen lOOOOfl schon
früher auf irgend eine Weise erlialten haben, so sollen sie die 10 000 ß
samt Interesse am nächsten Ostermarkt uneder herausxahlen.
476 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
4. Stellt sich dagegen heraus, daß Graf Hans Georg den Gesellschaftern
noch mehr als die bereits bezahlten 10 000 fl schuldig ist, es sey an
gelde, Silber oder kupfer, so soll er diese Summe samt aufgelaufenen
Interessen auf dem nächsten Leipziger Ostermarkt erstatten.
5. Die Kommissarien sollen ferner untersuchen, ob das den Grafen vom
Faktor der Gesellschafter Christoph Moshauer geliehene Geld aus dem
Handel stammt oder nicht {wie Graf Hans Georg behauptet und die
Gesellschafter bestreiten). Kann eine Einigung nicht erzielt werden,
so sollen die Kommissarien darüber an den Kurfürsten berichten, der
dann entscheiden will.
Welchs alles und ydes, wie obstehet, obgedachter graf vor sich,
seine bruder und vettern und dan Johan von Glauburg und Claus
Brom vor sich und ihre mitgeselschafter also unweigerlich zu halten
angenommen und bewilliget haben.
Zu urkund mit unserm secret besigelt und gegeben zu Frankfurt
am Mayn den neunzehenden Martii anno etc. achtundfunfzig.
Ausfertigung mit (abgelöstem) Sekretsiegel im Getocrk. Archiv zu Eisleben,
Saigerhandel, Paket 15, XXXIII, 1.
284. 1558 März 20. Augsburg. Matthias Manlich an
Graf Hans Georg von Mansfeld.
Wird die geforderten 26—27000 fl für die Frankfurter Gesellschafter
aufbringen. Beschaffung von Blei. Sein Diener Christoph Empel soll
mit zwei Schmelzern Ostern abgefertigt werden.
Wolgeborner gnediger herr, eur gnaden seyen mein underthenig
willig dienst altzeit zuvor. Eur g. schreiben, des dattum den 11*""
Marcii aus Eysleben, hab ich den 19 ^«'i empfangen, darin eur g. begeren
sechs in sibenundzwainzigtausent guldin, die ich yetzo in Frankfurt
der Frankfurterischen gesellschaft von eur g. wegen erlegen soll, ver-
nomen. Darauf fueg eur g. ich ganz underthenig zu vernemen, das
ich mein rechnung gmacht, eur g. die bezallung im negstkonftigen
ostermarkt zu Leipzig zu thun. Dieweil aber eur g. yetzo in Frank-
fort solch gelt bedürftig, solte eur g. mir solchs eher anzaigt haben.
Dann mein dochterman Felix Eem war von hie schon hinab verritteii.
Aber wie dem allem, so will ich dermassen hinabschreiben und Ord-
nung thuen, das eur g. gesanten aldo, damit solch gelt zu wexel gen
Leipzig oder sonst aufgebracht, alle forderliche hilf soll bewissen werden-
No. 083-285. 155S. 477
Wie dann eur g. melden des abgangs am pley, ist mir nit lieb
und haben eur g, recht thon, mir solchs anzaigt. Ich will es auch
per Frank fort schreiben, damit es hinfur furkomen und in so wolflem
kauf, so es gesein kann, einkauft werd. Ich bin der hoffnung, es solt
hiufuro wolfler zu bekomen sein.
Eur g. will ich nit verhalten, das ich meinen diener Cristoffen
Empel durch furbit gegen meinen mitverwanten, so zuvor ainmall bey
eur g. gewesen, yetzo nach negstkonftigen ostern mit zwayen
Schmelzern zue eur g. schicken will. Der soll ain zeit bey eur g.
bleiben und, ab gott will, eur g. mit seinem erpieten oder vorhaben
groß wollfart schaffen. Verhofft, eur g. werden ine, so das beschicht,
derselben erpieten gemeß halten. Das hab eur g. ich, dem ich zu
dienen genaigt, zu antwort anzaigen wollen und thue mich zu gnaden
bevelchen. Dattum Augspurg, den 20'*" Marci anno etc. 1558.
e, g. undertheniger williger
Mathias Manlich,
Außenadresse: Dem wolgebornen herren herren Hans Georgen graven und
herren zu Mansfeld und edlen herren zu Heldrungen meinem gnedigen herrn.
Ausferiigung mit eigenhändiger Unterschrift im Gewerh. Archiv zu Eisldyen,
Saigei-Iiandcl, Paket 20, I.
285. 1558 April 15.
Anstellung Hans Schutteivurfs als Silberbrenner und Probierer auf der
Bütte Eisfeld für 4 Jahre.
Wir Hans Georg etc. hirmit bekennen, das wir den erbern unsem
lieben getreuen Hansen Schuttewurffen zu unserm diner und sonder-
lich vor ein silberprenner und probirer unsers seigerhandels ujff Esfelder
hutten uff vir jar lang von dato die nechsten nacheinander volgend
angenomen haben, dergestalt, er soll furnemlich des silberprennens und
probirens mit allem treuem fleis warten, daneben auch in der hutten
mithelfen zusehen, und da es die not erfordert, alle zueschlege, wie die
itzt ufl berurter hutten gebreuchlich , verordnen und bei aller arbeit,
das die dem handl zu nutz und gut getriben, seinen besten fleis tun,
auch unserm verordnten factor in allen billichen Sachen, so den handl
belangen und demselben zu gutem geraichen, gehorsam sein, unsern
schaden warnen und fromen fordern und soll sich sonsten allenthalben,
wie einem getreuen diner gezimbt und wol ansteht, auch freffeliches
spilens und unerbarlichens fluchens enthalten, sondern ein zuchtigen
4(?8 ürkundenbucli zur Öeschicbte des Mansfeldischen Saigerhandels.
erber wesen füren, welches er uns an eidesstat gelobt und zugesagt.
Dagegen wir ihm die berurten vier jar vor alles, nemlich das erste
35 fl, das ander 40 fl, das dritte 45 fl und das vierde 50fl zu besoldung
und darüber, wo sein fleis gespurt, die ersten zwei jar jedes 5 fl und
die letzten zwei jar jedes 10 fl zu Verehrung zu reichen und zugeben
lassen genediglichen versprochen haben. Des zu urkund haben wir
unser secret hie unden angetruckt. Geben freitags nach ostern der
wenigem zal im achtundfunfzigisten jar.
Konzept im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 7, XIII.
286. 1558 April 18. Eisleben.
Verhandlungen zwischen den Steinacher und Frankfurter Gesellschaftern
über ein gemeinschaftliches Vorgehen in der Frage der Handelsschulden
(wie weit sich die Grafen von Mansfeld dafür verpflichten).
JHS.
Anno 1558 die 18 Aprilis sind Wilhelm Reiffenstein, Christoff,
Hans, Caspar und Michel die Meyenburge mitsambt Moßhauern und
Hansen Reiffenstein zu Eisleben in Eßlingers haus ufi der Frankforter
geselschat'ter erfordern erschienen und hat von wegen der Frankforter
Jeronimus Rauscher erstlich angezeigt:
Nachdem communi consensu sociorum ein churfurstliche commission
(in irrigen Sachen den seigerhandel belangend zwischen den grafen von
Mansfeld und den Steinachischen geselschaftern) ausbracht, das zufolge
derselbigen handlungen von noten, an den grafen zu erfaren, was ire
gnaden an den schulden, so uff dem handel stehn, annehmen oder sich
darfur verpflichten und versichern weiten, und das solches semptlich
von den Steinachischen und Frankfortern zugleich bei den grafen für
den commissariis gesucht wurde. Hierauf haben die Steinachischen
geselschafter geantwort, sie weren solcher gesambter anforderung und
action wol zufriden, doch dergestalt, nachdem die Frankforter sich irer
heuptsumraen und schulden halb haben vergewissen und anweisen
lassen, auch dieselbige in irem verzeichniß liquidirt (?) haben weiten,
das unser der Steinacher schulden eben so wol vergewißet und angeben
sollten werden als ire.
Darauf hat Rauscher geantwort, ire der Frankforter meinung were j
nicht, das sie umb ein heller weiten verkurzen oder gefehren, sondern
man sollt itzund alleine de solutione debitorum handeln zu Stillung
No. 285-087. 155Ö. 479
der beschwerlichen zinß und Wechsel, so dem handel aufgewachsen
und zu erhaltung treu, ehr und glauben. Was darnach deductis
oneribus in residuo blieb, das sollt gemeiner geselschaft, den Stei-
nachischen eben so wol als den Frankfortem , zum besten kommen.
Sollt auch hierinne keinem nichtz preiudicirt werden, sondern einem
iedern teil sein recht und anforderung frei und ledig stehn. Es wollten
auch die Frankforter sich keins wegs anders den rechtlich, erlich und
freuntlich mit uns zu handeln sich hiermit erbotten haben.
Do wir auch angehalten und angezeigt, das es beschwerlich, weil
unser heuptgut in ubergebenem verzeichniß der schulden nit eben so
wol gesetzt als ir der Frankforter und derwegen besorgten, es mochte
uns in ferner handlung solches preiudicirn, haben sie geantwort, es
sollte uns hierinne nichtz preiudicirn, auch nichtz damit benoraen sein,
soferr wir unser heuptgut wisten darzuthun und zu . . . (?)
Aufzeichnung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 18, XXXVI.
287. 1558 April 21. Eisleben.
Tagxettel der verordneten kurfürstlichen Kommissarien auf dem Eis-
leber Tage.
Nachdem aus damals f urstehenden Ursachen die irrungen zwischen
den wolgebornen und edlen graven hern Johans Georgen graf zu Mans-
feld und edlen hern zu Heldrungen vor sich und von wegen seiner
gnaden brudere und vettern an einem und den erbarn geselschaftern
der hutten an der Steinach anderstails zu Eisleben zu keiner entlichen
vergleichung gebracht werden mugen, als ist durch die churfurstl.
Sächsischen in dieser Sachen verordenten comissarien dieser handel bis
auf den freitag nach Jubilate^) schirst gegen Leipzigk mit baidertail
verwilligung verschoben, auf welchen tag wolgedachts graven rethe mit
entlicher resolution auf die irrigen puncten zu fruer tagzeit vor ge-
melten commissarien widerumb erscheinen und femer handlung zur
vergleichung dinstlichen zu gewarden, inmassen der geselschaft solche
tagsatzung, sich darnach zu richten, auch vermeldet Actum Eisleben,
den 21. tag Aprilis im 58**'.
Aufzeichnunq im Getcerk. Archiv zu Eisleben, Saigerliandel, Paket 15,
XXXUI, 1.
*) Mai 6.
430 ürkundenbuch zur Cleschicbte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Ebendort Schreiben des Kurfürsten Äugustus an den Grafen Hans
Oeorg vom 27. April 1558 (pr. April 30):
. . . ir wollet euch uff die vorstehende handlung der billigkeit gemeß
und dermaßen in die sache . schicken , domit uff unserer commissarien
erbar und billich erkendtnus diesem handel ohne einiche weitleuftig-
keit oder ungeburliche behelf und ausfluchte genzlichen abgeholfen
und euch nicht muege zuegemessen werden, als ob ir diese Sachen
vorsetziglich in vorfängliche unnotturftige Weiterung zue richten euch
bevleissigen thettet.
288. 1558 Mai 9 [oder 11]. Leipzig. Graf Hans Georg
von Mansfeld an den Kurfürsten von Sachsen.
Rekapituliert seine Unterhandlungen mit den Steinadlern: Es Jiandle
sich um 2 Verschreibungen ; 1. für Chr. Moshauer, Eeiffenstein und Eeinickes
Erben (alte Gesellschaft) über 1/5 und 2. für Hieronymus Rauscher^ Claus
Bromm und Verwandten über 2/3. Er habe sich erboten, den rest ihrer getanen
vorlege und vorstreckunge der rent ... die doch auch allerding noch
nicht vortagt, folgendermaßen zurückzuerstatten:
1. von Michaelis an jährlich 20000 fl in 2 Raten, Ostern und Michaelis,
ohne Verzinsung.
2. 20000 fl in 2 Jahren und 4 Terminen ä 5000 fl, dazu für den
Rest 5^Iq Zinsen und Versicherung mit Gütern in der Grafschaft.
3. Die Gesellschafter sollten ihre Gläubiger an die Grafen weisen.
4. Da die Grafen nun auch von anderen SaigerMndlern im Stich ge-
lassen seien und kein bar Geld aufbringen könnten, so wollten sie
den Gesellschaftern sofoii einige Güter einräumen.
Alles haben sie abgelehnt und stracks mit ihrem stolz und homut
dohin getrungen, inen alle angegebene summen zusambt irem darauf
geschlagenen unchristlichen wucher, der sich nit allein in 10, sondern
12 und mehr fl erstreckt, alsobald bar zu erlegen.
Nun ereigne es sich aber, daß die alten Gesellschafter, dorunder
mererteils unsere arme underthane sein, bei den Grafen nachgesucht, den
neuen Gesellschaftern nichts auszufolgen, da diese wider ire allersei tz
under einander uffgerichte vorschreibunge ihre Hauptgüter aus dem
Handel genommen und von den Grafen bereits über 200 000 fl mit barem
Geld und beschehener anweisunge erhalten und außerdem den hinder-
stelligen rest beider henden von den Grafen nehmen und die alten Gesel
schafter mit lediger band vom handel und allen iren heubtgutern
weisen willens.
No. 287— 289. 1558. 481
Die Grafen seien der neuen Gesellschaß nur mit ^^ ihrer Feuer
verschrieben, worauf diese 100970 fl 20 gr 8 X Verläge getan. Außer
diesen Verlägen seien die Grafen beiden Gesellschaften nur 68000 fl
schuldig.
Die neue Gesellschaft habe jedoch 229849 fl bereits empfangen, müsse
also 60 000 fl vneder xurückxahleti.
Bittet den Kurfürsten, die Gesellschaft xu veranlassen, diese Summe
unverzüglich zurückzuzahlen.
Konzept tmd Abschrifl im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Biket 15,
XXXIII, 1.
289. 1558 Mai 11 und Juli 29. Leipzig und Dresden.
Die alten und neuen Gesellschafter der Hütte Steinach tun sich zu
einmütigem Vorgehen gegen den Grafen Hans Georg von Mansfeld zu-
sammen.
Nachdem sich einige abgesondert haben, bekräftigen die übrigen den
Vertrag aufs neue.
Wir Conradt Humbracht doctor, Christoff Kollner und Claus Brum
von wegen der Frankfurter geselschaft und bevelchhaber derselbigen,
Jheronimus Rauscher, Wilhelm und Hans Eeiffenstein, Christoff und
Michel Meienburgk gebrueder als geselschafter der hutten an der Steinach
bekennen hiermit öffentlich vor allen und jeden , so diese schrift selbst
sehen und hören lesen: Nachdem wir als die alten und neuen gesel-
S(3hafter des Steinachischen seigerhandels gegen dem wolgebornen herrn
Hans Jörgen grafen zu Mansfeld und edlen herrn zu Heldrungen etc.
eizlicher schulden halben, so ire gnaden uns zu thun, in irrung und
zwispalt erwachsen, dazu aber und zu hinlegung gemelter irrung der
durchleuchtigst hochgeboren fiirst und lierr herr Augustus heilzogk zu
Sachsen und churfurst etc. unser genedigster herr uff unser unter-
ttienigst ansuchen etzliche aus iren churfurstlichen gnaden räthen
za commissarien und verhör verordent, wolgemelten grafen und
uns in der guete zu verhören und zu vergleichen; dieweil aber wol-
gedachte herrn commissarien gleichwoU an irem muglichen fleiß, mühe
und arbeit nichts haben erwinden lassen, darmit beruerter zwispalt uff
billiche mittel hett mögen verglichen und hingelegt werden, davon
dann sy die herrn commissarien hochgedachtem churfursten volkom-
liohen gnugsamen bericht, an welchem teil der fehl gewesen, zu thun
werden wissen, so ist demnach unser grosse notturft, mogens auch
k'inswegs und mit nichten umbgehn, solche unsere beschwerungen an
Geschichtsq.d.Pr.S. ßd.XXXXVU. 31
482 Urkunden buch zur Geschichte des Mansfeldlschen Saigerhandels.
hochgemelten churfursten unsern genedigsten herrn gelangen zu lassen
und der unbilligkeit, so uns in diser guetlichen verhör begegnet, zu
beclagen, wie wir dann auch dasselbig mit dem furderlichsten zu thun
gemeint und uns dessen einmuetig verglichen, damit dann niemand
sagen oder es dafür halten möcht, das wir uns von einander abgesondert
und die alten geselschafter von den neuen geselschaftern abgestanden
und sich von einander geteilt solten haben (wie dann albereit mer-
genannter graf und herr Hans Jörg sich einer solchen der geselschafter
zertrennung berühmet und vernehmen hat lassen), so protestieren,
bezeugen und bedingen wir uns hiermit öffentlich in craft diser schritt,
wie das zum allerbesten in rechten craft haben soll und mag, das wir
alle solche handlung einhellig, eintrechtig und einmuetig angenomen,
annehmen und und gefallen lassen, seind auch einiger absonderung,
dem ganzen handel gewin und verlust belangend, laut der geselschaft
Verschreibunge und dise schulden , davon in mergeruerter guetlichen
verhör gehandelt, mit nichten gestendig, sonder wollen, wie von anfang,
also auch noch und so lang gedachte schulden von v^^olgedachtem
grafen Hans Jörgen einbracht worden, alles vermöge unserer uff-
gerichten verschreibung allesampt vor einen man stehn und pleiben,
das wir uns abermals hiermit zum zierlichsten protestirt und bedingt
wollen haben. Zu urkund haben wir obgemelte alle uns mit eigen
banden unterschriben und solche zwo gleichlautende abreden ufFgericht
und jeder geselschaft, der alten und neuen, eine übergeben. Ge-
schehen zu Ijeipzigk, den 11. May a" 58.
Unterschriften.
Weil ettliche der furbenanten sich von uns hernachbenanten
gesondert und den angestelten tag zu Dresden uff churfurstlicher
durchleuchtigkeit erfordern nicht besucht, so haben doch wir uns un-
geacht irer nichthaltung ferner vereinigt, der obangezeigten Leipzischen
vorgleichung in allen iren artikeln und puncten unverbrüchlich nach-
zusetzen, und des zu urkund uns mit eigen banden abermals unter-
schriben. Actum Dresden, den 29. JuHi a° 58*«".
Cunradt Hum bracht D. Johann von Glauburgk D.
Claus Brum Jeronimus Rauscher
Wilhelm Reiffenstein Hans Wilhelm Reiffenstein.
Abschrift im Geweric. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Taket 18, XXXVI. ^
1
No. 289—291. 1558. 483
290. 1558 Mai 19. Die Gesellschaft der Hütte Steinach
an den Kurfürsten August von Sachsen.
Bedanken sich, daß der Kurfürst in ihrem Streit mit dem Grafen Hans
Georg von Mansfeld icegen der rückständigen Summe die edlen ge-
strengen ehrntvesten hochgelarte erbare und weise herrn Erasmum von
Könritz auf Ix)bschitz, ober-hofrichter, Dr. Sebastian Hillinger, Valentin
Leysse und Gregor Ulrich verschiner zeit xu Frankfurt x,u Commissarien
rero7-dnet. Graf Hans Georg habe in Frankfurt gar nichts gestendig sein
Avollen und sei schließlich dabei geblieben, nur löOOO fl schuldig xu sein.
Jedoch habe sich herausgestellt, daß der Graf den letxten Ostermarkt über
100 000 fl vertaget und übers Jahr noch über 80 000 fl bezahlen müsse.
Und obwohl wir uns genzlich versehen, dieweille ire gnad nicht
alleine in der obberuerten Frankfiirdischen , jüngsten Eislebischen und
jetzigen für e. churf. g. rethen und commissarien handlunge alhier,
sondern auch in Schriften gegen e. churf. g. selbst zu mehrerm mahl
sich öffentlich vernemen lassen und erbotten, ire gnad wolten bey der-
selben greflichen ehren denen zwischen uns aufgerichten Convention,
Obligation und verschreibungen grefelichen nachsetzen, häUen die Grafen
jedoch diesen Markt weder einen Pfeyinig erlegt, noch ivollten sie Vorschläge
annehmen oder sich dem Erkenntnis der Kommissarien unterwerfen; sie
suehteyi die Sache hinzuxiefien, indem sie sich zu recht erböten.
Bitten den Kurfürsten als Obeiiehnsheim der Bergwerke, die Grafen
xum sofortigen Bexahleyi der Schuld anzulialten. Würden sich die Grafen
auch dann noch weigern, so müßten sie ihnen den Handel gemäß der Ver-
sokreibung wieder einräumen, oder aber die Gesellscliaft sei berechtigt, alles
Kupfer zu airestieren.
Nicht besiegeltes Jfundiim im Geicerk. Archiv zu Eisleben , Saigerhandel,
Faket 18, XXXVI.
291. 1558 Mai 25. Dresden. Kurfürst Augustus von
Sachsen an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Nach dem Bei'icht der Kommissarien und einer neuen Klageschrift
dyr Gesellschafter seien die Grafen letzteren ca. 180000 fl schuldig, wo-
von sie jedoch nur ca. 2200 fl vermeinet liaben. Ostermarkt hätten sie
überlmupt nichts bezahlt. Die iin Schreiben vom 9. Mai erwähnten Vor-
schläge seien für die Gesellschafte}- ganz iind gar nicJä geeignet gewesen.
L'ie Angabe von der Uneinigkeit der Gesellscliafter sei von diesen durch
31«
484 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
eine Originalurkunde widerlegt worden; aus diesem Grunde könne gegen
die neuen Gesellschafter nicht eingeschritten werden. Was es mit ihrer
Gegenforderung für ein Ansehen habe, erhelle aus ihrer Frankfurter Be-
willigung. Nicht Lehengüter seien ferner den Gesellschaftern zum Pfand
gesetzt, sondern bares Geld, Silber und Kupfer. Klar sei, daß die Grafen
den Gesellschaftern über 100 000 fl albereit vertagter schulden zu be-
zahlen schuldig. Befiehlt, die Gesellsclmfter bis Petri Pauli klaglos zu
stellen, anderenfalls aber auf den Tag Jacobi mit Registern, Rechnungen,
Verschreibungen, Urkunden usw. in Dresden zu erscheinen.
Atisfertigimg im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 15, XXXIII, 1.
292. 1558 Juni 2. Eisleben. Die alten Gesellschafter
der Hütte Steinach (Jeronimus und Christoph
Reinicke, Christoph Moshauer, Christoph Rühls
Erben und Hans Meyenburg) an Graf Hans Georg
von Mansfeld.
Erklären, daß sie mit den neuen (Frankfurter) Gesellschaftern nichts
gemein haben.
Wolgeborner und edler graff, gnediger herr, e. g. seind unsere
underthenige dinste mit höchstem vleiß zuvor. Gnediger herr, des
durchlauchtigisten hochgebornen fursten und herrn herrn Augusten
herzogen zu Sachsen des heiligen reichs erzmarschalck churfursten und
burggrafen zu Magdeburg u. g'^"" h, schreiben, so jüngsten uff ferner
ansuchung etlicher unser raitgeseischafter der hutten an der Steinach
und also in gemeinen namen derselben an e. g. ausbracht und uns
von e. g. uff vorige unser bei e. g. bescheene ansuchung darauf weitere
erclerunge zu tun gnediglichen uberschickt, deß wir uns underthenig-
lichen bedanken, haben wir empfangen, vorlesen und unter anderm
daraus so vill befunden, daß gedachte etliche unsere mitgeselschafter
hochgedachten churfursten u. g**«" h. glaubwirdige schriftliche Urkunden
in originali heften furlegen lassen, daraus zu ersehen sein solle, daß
wir sie bescheene forderung' und zusprach wegen einmuttig und un-
gesondert und vor einen mann stehen.
Nun können e. g. wir mit warheit berichten, daß unser keiner bei
solcher itzt zu Dresden furgenommene handlungen gewesen, wiessenl
No. 291—292. 1558. 485
uns auch nicht zu erinnern, daß wir uns mit den neuen geselschaftern
diesser forderung halber wieder e. g. für einen mann zu stehen ein-
gelassen hetten, vorhofften auch, unsere namen und petschaften in
solcher kundschaft nicht, sondern das wiederspill aus nachvolgender
ursach mehrer zu befinden sein werde. Dann e. g. wiessen, das wir
derselben albereit undertheniglich clagende zu erkennen gegeben, wie
gefehrlich durch die naue geselschaftere mit uns alten geselschaftern
zuwieder unserer geselliglichen vorschreibunge umbgangen und sonder-
lichen in deme, daß sie nicht allein mehrers teils ihre hauptguter, ja
mehrer, dann ihnen ausm handel geburt, von e. g. bekommen, iren
nutz und frommen damit geschaft, uns aber davon nicht den wenigsten
heller noch pfennig gegeben, sondern sich noch ferner vleissigen, alle
unsere hauptgutter und vetterlich erbe, damit wir e. g. und derselben
bruder u. g. h. bergkwergk, ehr die neuen gesellschafter zu uns
getretten, vorlegt, darfur wir auch e. g. besondere vorschreibung
innen haben, unter sich zu bringen sich zum teil ihres selbst
untereinander vorgestreckten und sonsten unchristlichen angegebenen
Wechselgeldes davon zu erhoUen und uns die lehre faust zu lassen,
welchs uns dann nicht gelegen. Und derhalben e. g. und mennig-
lichen leichtlichen und vornunftigUchen zu ermessen haben, wenn
wir gleich uns mit ihnen in einige vorbundnis, wie doch nicht
gescheen, eingelassen oder auch die volmacht, so wir etwa samptlich
ihrem diener, gemeine schulden einzusamm[l]en , gegeben, angezogen
Avolt werden, welche sich doch nicht auf e. g. erstreckt, das wir
doch von wegen berurter kegeu uns albereit beweister ungleicheit
nicht unbillich befugt, uns von ihnen zu sondern und das unser bei
e. g. kraft derselben brief und siegel selbst zu fordern. Wie wir
dann auch solchs bei niemands anders dann bei e. g. wissen wollen,
auch derhalben keine scheu ti-agen, solchs an hochgemelten chur-
fursten gelangen zu lassen, der jungst uns in rucken und unbewuster
vorgenommener handlunge zu vormelden und unsere volmacht expresse
zu revociren.
Bitten derwegen ganz undertheniglichen , e. g. wollen uns ver-
dachter collusion gnediglichen entschuldiget nemen, uns bei unserm
Aetterhchen erbe und gerechtigkeit gnedighchen schützen und hand-
haben und davon den neuen geselschaftern ohne unser wissen
nichts volgen lassen. Do uns alsdann die neuen geselschaftere
hierüber rechtlicher ansprach nicht erlassen wollen, seind wir er-
bottig, deßelben vor e. g., auch derselben rethe, stadt- und bergk-
g,-erichte fußzuhalten und wollen solchs umb e. g. in aller underthenig-
486 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhaudels,
keit vordienen. Datum Eisleben, donrstag nach dem heiligen pfingstag
anno im LYllI.
e. g. underthenige und gehorsame
Jeronimus Reynicke
Cristoff Reinycke
Gristoff Moshauer
Cristofi Rhulen seligen erben
Hans Meynburgk.
Außenadresse: Dem wolgebornen und edlen herrn herrn Hans Georgen
graflfen und herrn zu Mansfelt edlen herrn zu Heldrungen unserm gnedigen
herren.
Ausfertigung im GewerTc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 17, XXXIV
(4 Siegel).
293. 1558 Juni 3. Gr.-Osterhaasen. Dr. Franz Schusler
an Graf Hans Georg von Mansfeld. J
Bietet dem Grafen die Hütte Luderstadt an.
Wolgeborner grave, e. g. seint mein willige und gevlissene dinste
zuvorn. Gnediger her, nachdem e. g. furm jähre der hutten Luderstadt :
halben mid mir geredt, das e. g. des orts gerne seigern, auch dy hutten ]
an sich bringen möchten, do nun e. g. dessen noch gesint, so möchten I
e. g. imands zu mir anher abfertigen, der sich mid mir derwegen unter- ;
rede ; will ich demselbigen allen bericht tun, auch e. g. gerne dy wege j
anzeigen lassen, das e. g. solche hutten sampt dem vorradt one sonder-
liche ausgäbe wohl bekommen sollen. So ist dy hutten also geschaffen '-
und vorsehen, das man teglich kan anfahen, des orts zu arbeiten, dan :
diener und alle notturft noch vorhanden. Zu e. g. wolt ich gerne selbst
kommen; so kan ich doch von dieser handlung alhy, dweil dy rech-
nung von Sittichenbach geschehen muß, nit wohl abkommen. Wolt
e. g. ich in undertenikeit nit vorhalten und bitt e, g. gnedige antwort
und bin e. g. zu dienen schuldig und gevlissen. Datum zu Grossen
Osterhausen bei Sittichenbach, freitags in Pfingsten a° 58
e. g. williger
Franciscus Schusler doctor.
Außenadresse: Dem wolgebornen hern hern Hans Georgen graven zu Mans-
felt und edlen hern zu Heldrungen meinem gnedigen hern.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 11, XXVI,
No. 292-295. 1558. 487
294. 1558 Juni 11. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an Martin Obenrot und Wolf Koth,
„itzo uff der hutten Steynach".
Der Stadtvogt Buchner Jiabe ihm angezeigt, das iiff den hutten ganz
uanachlessig mit der arbeit urabgangen wirt und die kupfer gar un-
rein abgearbeitet werden aus denen Ursachen, das sie zu Nurnbergk
und Frankfurt nachprobirt seint. Trägt ihnen auf, sich insgeheim da-
nach %u erkundigen.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 25, X.
295. 1558 Juni 15. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an den Schultheiss im Dorf Hoche „un-
geferlich ein meil wegs under Wirzburgk am Meyen
gelegen".
Requisition von Kupfer, das der Fuhrmann Hans Bücking nicht nach
Frankfurt abgeliefert, durch den Faktor Thomas Lemberger.
ünsern grus zuvorn lieber besonder. Wir mögen dir nit bergen,
als unser mitgeseischafter unser Mansfeldischen bergwergs des Es-
feldischen seigerhandels ire 55^« jarrechnung im 56**° jare beschlossen,
hat sich befunden, das ein furman, so etwa zu Hilperhausen gewont,
Hans Bucking genant, zu 2 mallen die garkupfer nit völlig gegen
Frankfurt geliebert, also das berurtem handel bis uf dise stunde noch
10 centner 64 h an 123 st aussenstehen und mangeln, welche mit dem
zaichen gemerkt sein, wie du aus einverwartem blei zu vernemen.
Weil wir dann in glaubliche erfarung komen, das Hans Bucking etlich
derselben verfurten kupfer bei einem wirt in deinem befolhnen dorf,
in die 80 st, zu verwahren nidergelegt, so ist an dich unser gnedigs
begeren, du wollest amptshalben die verschafiung tun, wann unser und
des handeis factor za Frankfurt Thomas Lemberger derwegen mit disem
UQserm brief bei dir wirt ansuchung tun lassen, das ime berurte unsere
kapfer, so vil der bei dem wirt hinderlegt, ane lengern aufhalt gefolget
werden, dich hirinnen der billigkeit erzeigen. Das reicht uns zu ge-
fallen und seints in gnaden zu erkennen geneigt. Datum Eisleben, am
15. Juni a° 58.
Konzept im Gewerk. Archiv zu EisUben, SaigerJuindsl, Paket 7, XII.
488 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
296. 1558 Juli 7. Dresden, pr. Juli 12. Die kurfürst-
lichen Räte an den Grafen Hans Georg von
Mansfeld.
Die Gesellschafter hätten angezeigt, daß ihnen bisher iveder die liqui-
dierten Schulden bezahlt wcrrden seien, noch mit ihnen Unterhandlung vor-
genommen sei. Graf Hans Georg sei datier gemäß dem kurfürstlichen
Schreiben vom 25. Mai gehalten, am Tage Jacobi in Dresden zu erscheinen.
Er solle Christoph Moshauer und dessen Konsorten, die sich von den
Gesellschaftern absondern wollten, mitbringen.
Ausfertigung im Gewerh. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 15, XXXIII, 1.
297. 1558 Juli 17. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an Herten Pfintzing und Christoph Fürer
zu Nürnberg.
Ersucht sie um ihre Mitwirkung bei den Verliandlungen (mit Sebastian
Welser) über eine Anleihe und einen Silberkaufvertrag.
Hans Georg etc.
ünsern grus und geneigten willen zuvorn, erbern vhesten gonstige
liebe besondern. Wir sind von dem erbern unserm rentmeister und
lieben getreuen Merthen Obenrodt berichtet worden, wes guts willens
ir unserthalben ihm beweiset, und das ir euch zu unserm besten gut-
willig erboten; dessen thun wir uns bedanken, wollen uns desselben
unzweiflich versehen und uns herwider zu eurm besten mit genaden
und gutem befinden lassen. So vil aber die gesuchte furstreckung uff
ein silberkauf etc. tut belangen, haben wir dem auch erbern vhesten
Sebastian Welser unser gemuet zuegeschriben, wie ir aus ein verwarter
copei zu vernemen. Und ist an euch unserm vertrauen nach unser
gnedigs suechen und begern (weil wir gar ein gleichmessigen weg fur-
schlagen und keine weitleuftigkeit suechen), ir wollet uff dise wege
helfen schliessen und die sach befordern, uff das man zu allen teilen
hinforder ursach neme, denen dingen (zu befurderung gemeines nutzes
und erhaltung der handwerker bei euch) nachzudenken, euch hirin
gutwillig erzeigen, sind wir gunstig zu beschulden geneigt. Datum
Eisleben, am 17. Julii a« 58,
No.2%-298. 1558. 489
Adresse: Den erbern vhesten nnsem gonstigrai liebm beaondem Merten
Pfintzing und Cristoff Furer buiger und des rata zu Narmbexg.
Konzejtt m Geioerk. Ardtiv s» EfäUban, Saigerhandd, Biiet 23, IV.
298. 1558 Juli 18. Graf Hans Georg von Mansfeld
an Merten Pfintzing.
VerspridU ihm einen weißen ZftÜer. Die von ihm gqplante Jnleihe
beim Bat xu Nürnberg (10000 fl).
Hans Geoig.
ünsern gras und geneigten willen zuTor, emvhester weiser gunstiger
besonder lieber. Welcher gestalt ihr euch kegen nnserm diener Martin
Abendrot eines guten pferdes halber hapt ^vomemen lassen, hat er uns
bericht. Wan wir dan euch wegen euer gutwilhckeit mit eim solhen
und merem nicht wissen zu lassen, als wollen wir euch unsem wdssen
zeltner, welchen wir vor unsem eigen leyb gepraucht, hiermit zugesagt
haben. Und domit er euch ohn schaden mak zukommen, wollen wir
die beschaffung thun, das der mit gemach uff die hutten Esfelt und
dann fort euch k^en Nürnberg sol geantwort und pracht werden. Wie
wir dan nicht zweiffei, er vor euem leyb dienen sol etc. Und was wir
euch sonsten mer guts und gnedigen willen erzaigen können, wollen
wir uns hiermit eipotten haben.
So viel aber die andern Sachen mit eim erbam radt der 10" fl
halber anlangen t, begem wir gnediglichen mit bitt, in dem allen fleiS
anzuwenden. Gleichergestalt thut noch fleiß mit Eorttenbach, ob er
die termin auch erstrecken mach. Wir wollen ihme uff konftige meß
beneben bui^n thun, damit er wol zufriden sein soL
Was sich auch unser diener jüngsten mit euch des termins halber
ufl MichaeU euem vettern belangent vorglichen, deme wollen wir mit
guter bestellung nachsetzen, wie dan das uff den markt neben dem
andern Vorschlag klar abgehandelt vorschriben sol werden. Das wii-
euch gnediger meinung nicht haben pergen wollen, mit erpittung unsers
gnedigen willens. Datum 18. Juli a" 58.
An Merten Pfinzink zu Numbeig.
Konzept tw Geweri. Archiv su Et^eben, Saigerhandd, Tiak^ 23, IV.
490 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhaudels.
299. 1558 Juli 18. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an Sebastian Welser.
Der Bat xu Nürnberg habe einen Silberkaufvertrag abgelehnt. Vor-
schläge über einen Silberkaufvertrag mit S. Welser.
Hans Georg etc.
IJnsern grus und geneigten willen zuvorn , erber und vester be-
sonder günstiger lieber. Nachdem wir kurz verrückter zeit den erbern
unsern rentmeister und lieben getreuen Mertin Obenrodt unter anderm
darumb nach Nurmberg abgefertiget, sich von unser und unser brueder
wegen umb verlege und befurderung willen unser von got verlihenen
berkwerk mit einem erbern rath daselbst umb eine darlegung uff ein
silberkauf einzulassen, als seind wir zu seiner widerkunft berichtet,
weil einem erbern rat bedenklich, sich mit hendeln oder kaufschlegen
zu beladen, das ir für eur person euch erboten und vernemen lassen,
uns auf unsern und unser brueder trauen und glauben künftigen
Leiptzigischen michaelismarkts zehentausent gülden volgendermaß fur-
zustrecken, also das wir euch zwuschen der zeit und komend ostern
solche suma mit 500 centner garkupfer Nurmberger gewicht, den
centner per 10 fl und dl ubermaß mit silber die Nurmberger mark per
9^/^11 münz, soften bezalen lassen. Nu nemen wir erstlich zu gefallen
und dank an, das ir eur vertrauen uff unsere bruder und uns thut
stellen. Und wann diser oder volgend ander hendel in vergleichung
kernen, soitet ir im werk (wie one das billich) trau und glauben be-
stendig finden. Weil aber gleichwol nach itziger gelegenheit die zalung
oder abrechnung der silber und kupfer von euch etwas zu gering fur-
geschlagen, haben wir im besten nit unterlassen wollen, in geheim und
vertrauen uns unsers entlichen gemuets gehn euch zu erkleren. Nem-
lich wo die Sachen dahin gericht, das uns uff nechstkommenden Leip-
zigischen michaelismarkt von euch X"" fl furgestreckt, das uff den vhal
unsere brueder und wir uns verpflichten wolten, solche suma zwuschen
derselben zeit und dem nechstvolgenden ostermarkt mit 500 Nurm-
berger mark fein silber, die mark per 10 fl münz, und den andern halben
teil mit garkupfer, den Nurmberger centner per eilf gülden münz, zu
bezalen, wie wir dann derwegen den auch erbern vhesten unsern be-
sonder lieben Herten Pfintzing und Cristoöen Eurer geschriben haben,
die sich hiraus unsers Versehens mit euch bereden werden. Was euch
nu in dem gelegen, bitten wir uns in vertrauen und geheim zu ver-
melden, damit wir uns nit allein dißraal darnach haben zu achten.
No. 299— 300. 1558. 491
sondern hinforder uff ander wege zu ferner handlung und vergleichung
bedacht sein mugen. Und habens euch genomenem abschid nach,
deme wir mit gunstigem willen geneigt, nit mugen verhalten. Datum
Eisleben, am 18. Julii a« 58.
An Sebastian Welser.
Konzept im Gewerk. Archiv su Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, 1 V.
300. 1558 Juli 27. Dresden.
Auseinandersetzung xivischen der Steinacher Gesellschaft und den
Grafen von Mansfeld.
Abrechnung
mit den Steinachischen gesellschaftern mitwochs nach Jacobi
a" 58 zu Dresden. Ist dergleichen den churfurstlichen sech-
sischen genants orts rathen, desgleichen gemelten gesellschaftern
ider part ein abschrift, die Wolf Roth und ich , B, Wideman,
underschriben, gegeben worden.
Yolgende posten werden gestanden:
252427 fl 9 gr 8 A vorlege und der huttenmeister schulden
66748 „ 19 „ 7 „ ausserhalb der vorlege
4264 „ 2 „ 6^/2 1^ gewilligt intresse
323440 fl 10 gr 9^2 A summa huius.
Yolgende posten steen uf weiter erkundigung,
werden gleichwoll fiir foUe gesetzt mit dem furbehalt, was nit liquidum
gemacht, das solchs wieder abgezogen soll werden:
der Hoffmennin zalt
intresse darauf
Mathes Blanckenbergk
bei Wilhelm Rincken erben
Frankfurter probir gelt
graf Albrechts plei
5510 fl 11 gr IV2A summa huius.
Yolgende der grafen unterschiedliche schulden
werden vor liquidum gesetzt:
6371 fl 10 gr 10 A graf Hans Jörg
1138 „ 4 „ 5^ 2 11 intresse darauf bis ostermarkt a" 58*™
377 „ 3 „ — „ graf Peter Ernst an 330 talern
2150 fl - gr -
A
215 „ - „ -
11
1 142 „ 18 „ -
1391 „ - „ 8^
l 51
47 „ 15 „ 9
11
563 „ 18 „ 8
11
492 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
18 fl 17 gr 10 A Interesse
5187 „ 12 „ 11 „ graf Hans Albrecht
627 „ — „ 5V2 r Interesse 5%
1500 „ — „ — „ graf Philips seliger und graf Hans Jörg
laut einer verschreibung de anno 46**"
862 „ 10 „ 6 „ interesse ö^/o
901 „ 18 „ — „ graf Hans Hoir
216 „ 3 „ 2 „ intresse 5O/0
1574 „ 7 ,, — „ graf Hans Ernst
177 „ 19 ,, 8 „ intresse
18953 fl 2 gr 10 A summa huius
347904 fl 3 gr 9 A sumarum aller schulden.
Volgende summa wirt von wegen des Vorrats uff Steinacher
hutten gestanden; was aber die gesellschaft darin vor mengel, ist uff
erkenntnus Valten Leissen und Gregor Ulrichs gestelt:
19817 fl 6 gr 2V2A werden am hutten verbanden gestanden
per se.
367721 fl 9 gr IIV2 A suma sumarum der gantzen schuld mit-
sambt dem hutten vorhanden
Hernach volgt, was uff alle vorgemelte schulden bezalt ist
worden :
207072 fl — gr 5 A sind bezalt und entnommen, dessen die
15000 „ — „ — „ sind ufs hutten verbanden bar zalt
222072 fl — gr 5 A sumarum alles deß, was uf vorgemelte
schuld abzalt ist
Wann nun eine suma von der andern
abgezogen, so resten diesem über-
schlagen nach m. g. h. die graven der
gesellschaft noch:
145649 fl 9 gr 6V2 A
In abkurzung dieser suma sollen die
grafen der gesellschaft von wegen des
hutten verhandens uff der hutten
Steinaoh liebern 376^2 centner gar-
No. 300-301. 1558. 493
kupfer, den centner pro 10 fl gerechnet,
tut 3765 fl
diese summa von der obera gezogen rest
141884 fl 9 gr 6SA
Conrad Humbracht doctor
loan von Glauburg D.
Claus Brom s^
Jheronimus Rauscher ss*
W. C.Reiffenstein ss'
Hans Wilhelm ReifFenstein ss'
Ausfertigung mit eigenhändigen Unterschriften im Getcerlc. Archiv zu Eis-
ld)en, Saigerlmnäel, Paket 17, XXXV.
301. 1558 Juli 27. Dresden.
1. Abrede zu Dresden^):
Dresdner Vertrag, von Kurfürst Augustus aufgerichtet , xwisclien der
Steinadler Gesellschaft (Dr. C(»irad Humbracht, Johann von Glauburg, Claus
Broinm, Hieronymus Eausclier, [Wilhelm] und Hans Reiffenstein) einerseits
und den Bäten der nicht persönlich erschienenen Mansfelder Grafen,
Dr. Melchior Kling, Kanzler Mekhior Nickel, Bentmeister Bartliel Wide-
nian und Wolf Roth, andrerseits:
Die Räte versprechen zu Eingang, die Grafen zur Erfüllung aller
abgeredeten Mittel zu veranlassen, die Gesellschafter dagegen, alle Ver-
schreibungen der alten Gesellschaft, so sie von den grafen haben mochten,
zu losen und zu sich zu bringen.
Festgestellt wird, daß die Grafen den Händlern 141 884 fl 9 gr 6 ^^ A
und 376^ 2 Zentner Garkupfer Nüi-nberger Gewicht schulden, von welcher
Summe nur 5 510 ß 11 gr ii, -^ strittig sind.
Die Schuldsumme soll folgendennaßen zurückgezahlt werden:
1. Frankfurter Herbstmesse 20 000 fl; für den Fall, daß s%e dann nicht
bezahlt werden, sind sie mit 7% 4 Jahre lang zu verzinsen und
darauf auf einem Brett zu bezahlen.
2. Jährlich 12000 fl in 2 Terminen (Osler- und Micliaelismarkt) von
Ostern 1559 a7i.
3. Der Rest ist mit 5 ^/q zu verzinsen, und zwar gilt die Verzinsung vom
verflossenen Ostermarkt an; demgemäß ist schon künftigen Michaelis
die halbe Summe des Zinses fällig.
*) Die zweite roni 9. April 1559, die dritte vom 4. März 15G4, die rierte vom
15. Atu^ist 1564.
494 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
4. Als Pfand setzen die Grafen ihre Herrschaften Heldrungen, Morungen
und Leinungen; falls diese Güter nicht genügen, soll den Gläubigern
noch zu anderen Lehen verholfen werden.
5. Die Händler halten ihre Ansprüche wegen des strittigen Wechsel- und
Zinsgetdes in Höhe von 17777 fl aufrecht. Darüber soll noch ein
„vorstand'^ vor dem Kurfürsten aufgerichtet werden.
6. Die Grafen sollen den Vertrag binnen vier Wochen bestätigen oder
ablehnen; auch die Händler können währenddem noch zurücktreten.
7. Wird der Vertrag angenommen, so soll darüber eine sonderliche Haupt-
verschreibung aufgerichtet und die alten Verschreibungen den Grafen
zurückgegeben werden.
(Beschädigte) Abschrift im Gewefrk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket Iß,
XXXIII, 1. Ibid. besiegelte Ausfei'tigungen.
302. 1558. [Ende Juli.]
TJiomas Gundermanns Vierteljahrsrechnung der Hütte Eisfeld.
Laus deo anno 1558.
Im nahmen des almechtigen gottes fahe ich, Thomas Gunderman,
die rechnung nach ßusworms seligen tode uff bevehl m. g. h. graf
Hans Georgen zu Mansfeld etc. an zu halten und zu beschreiben,
wie hernach volget:
Hernach volget, was ich nach Rusworms seligen tode vom zehender
zue Salveld empfangen und eingenomen habe an barem gelde
fdie Einzelposten hier nicht aufgeführtj.
Suma Sumarum aller einname von Michel Nebeltau zehender zu
Salveld tut muntz:
2545 fl 15 gr — X
von Wolf Rott 15 „ 9 „ 5 „
biergeld von hüttenknechten 16 „ 4 ^ 7 „
Summa 2577 fl 8 gr — A
Hernach volgen die weiß, so nach Rusworms tode dem zehendner
gen Salveld sein geliefert worden : (11 Stück).
Volgen die weis, so ich nach Rusworms seligen tode Bartel
Wiedeman gen Eisleben gesant habe etc. 1558: (3 Stück).
Hernach volget, was nach absterben des Rusworms selingen den
hüttenknechten zu wochenlohn geben und bezahlt worden*
/
NV301-
302
. 1558.
495
Adj 23. Aprilis (32 Personen) fl 20
gr
12
A 4
Adj 30. „
(33
) .27
.
3
. 3
Adj 7. Mai
(40 ,
) „31
11
—
„ —
Adj 14. „
(35 ,
) .25
11
7
. 6
Adj 21. „
(37
) .31
.
8
. 8
Adj 28. „
(35
) .22
.
15
. 4
Adj 4. Juni
(38
) .23
.
3
V 9
Adj 11. „
(35
) .22
.
18
. 3
Adj 18. „
(37
) .22
.
10
. 6
Adj 25. „
(35
) . 19
.
12
. 6
Adj 1. Juli
(35
) . n
.
2
. 3
Adj 9. „
(36
>> . 20
.
6
. 6
Sunia Sumarum zur rechnung No. 5 hab ich Thomas Gunderman
nach RusAvorms seligen tode den huttenknechten in 12 wochen zu
lohn bezalt und geben tut fl 283 gr 17 A —
(pro Mann und Tag etwa 2 gr).
Suma Sumarum für allerlei eisenwergk, huttengeredt, khinstock
zu picken, ofen zuzumachen zalt, wie hievor (nicht einzeln hier auf-
geführt) stehet, tut muntz fl 37 gr 14 A 11.
Suma Sumarum aller gemeinen ausgäbe nach Ruswurms tode tut
muntz 38 fl 11 gr — A.
Suma Sumarum aller (Privat-) ausgäbe für m. g. h. graf Hans
Georgen tut münz 961 fl 7 gr — A.
Suma Sumarum aller ausgäbe uf baue kostung nach Ruswurms
tode tut muntz 13 fl 3 gr 9 A.
Suma Sumarum aller gelassenen schulde Ruswurms tut muntz
245 fl 9 gr — A.
Suma Sumarum aller ausgäbe in die kuchen {18. 4. hi^ 22. 7.)
48 fl 14 gr 51 2 A.
Suma Sumarum aller ausgäbe im keller tut muntz 102 fl 7gr 6V2 A.
Doran habe ich von huttenknechten bar empfangen tut 16 fl 4 gi-
7 A, rest noch 86 fl 2 gr 11 1/2 A.
Suma aller schuld, so ich (für Rusworm) im keller bezalt, tut
muntz 51 fl 15 gr 7 A.
•i96 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Suma suraarum aller ungesaigerten kupfer, so nach Rusworms
tode uff Esfelder hutten sein gesandt worden (22. April bis 24. Mai) tun
969 '/2 centner 30 h Eislebisch gewicht.
Davon zalt ich von idem centner 9 gr furlon, tut muntz fl 414
gr — A — .
Suma Sumarum aller garkupfer, so ich nach absterben Rusworms
gen Franckfurt gesant hab (19. April bis 21. Juni), tun Franckfurter
gewicht 1305 centner an 15684 stuck.
Davon habe ich von iden centner 12 gr fuhrlohn zalt, tut muntz
fl 745 gr 15 A -
mehr habe ich uf bevehlich Martin Abenrotten auch 1 centner
Ff. gewicht garkupfer gen Eisleben an Bartel Wiedeman gesantt,
mehr hab ich von 27. Juni an bis uf 12. Julii Philipus
Ijemperger gen Eisleben gesantt 230 centner, 2715 st., garkupfer
auch Frankf. gewicht, das fuhrlohn davon hat er entricht.
Hernacher volgen die blei, so mir nach Rusworms tode von Franck-
furt zuegeschickt worden sein und, was ich den furleuten davon zalt
habe (pro centner V'2 A) •
Suma sumarum alles resten, so ich uff pleifuhr nach Rusworms
tode bezalt habe, tut fl 100 gr. 7 Jv. — .
Suma sumarum aller rest, so ich den huttenknechten an ihren
liebnus, so inen Rusworm zu geben schuldig gewesen, zalt habe
25 fl 5 gr 3 A.
Suma sumarum alles restens der Schreiber und gesinde lohn tut
51 fl 9 gr 71/2 A.
Was für treib- und derholz ist zalt worden, so in die 57i jar-
rechnung gehörig: Summa summarum tut fl 46 gr 7 A4.
Summa summarum aller einnähme nach Rusworms selingen tode
tut münz fl 2577 gr 8 A — .
Summa summarum aller ausgäbe tut, wie hievor steht, fl 3149
gr 13 A 10 1/2-
Summa von Summa gezogen, übertrifft ausgäbe die einnähme, tut
fl 572 gr 5 A 10 1/2-
Solchen rest setze ich meiner 58. jarrechnung in ausgeben.
Im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerlmndel, Paket 7, XIII. Gundermann
siegelt mit folgendem Zeichen: IVE
No.803. 1658. 497
303. 1558 August 1. Nürnberg. Christoph Fürer au
Martin Oben rot, Mansfeldischen Rentmeister.
Geldangelegenheiten. Seine Unterhandlungen mit Weiser. Die Feuer-
Imndlung.
Mein ganz willigen dinst seint euch zuvor, liber Obenrot, besunder
gunstiger freund. Von dem wolgebornen und edJen grafen und hern
liern Hans Jörgen etc. m. g. h. hab ich ein schrayben, auch eynes von
euch bekumen. und so vill belangt die 4*° fl pay W. von Thuna, acht
ich m. g. h. zu sunder untertanigem gefalln. Werd es pay mein ge-
schelschaft noch di maynung sain unser jungstr abrede noch, da der
zehentner und Pfaller sich des unterwinden, in ^Z, j^r zu zalln, das es
dapay playb. Mit dem indresse find man auch wege, als ir davon
meidung gethun.
So vill dan belangt das schrayben, so wollgedachter m. g. herr an
M. Pfintzing und mich tun, di handlang mit Welsern belangent etc.,
uff solchs haben Pfintzing und ich mit pestem flayß das gehandelt und
an uns, was m. g. h. zum pesten gedayen mocht, nichtes erwindten
lassen. Doch das ferner nit pringen können, dan als gedachter Welser
hiermit m. g. h. selbst ziischraybt Hat uff dis mall wayter nit können
gehandelt werden, wi euch Pfintzing auch schrayben wurt Wolt auch
s. g. nit raten, ferner zu begem, sunder zu schhessen. Mocht in anderm
zu ander handlang uff künftig wayter geschritten werden. Dan er
bedenken gehapt, dißmall waytr za tun.
So vill di feuerhandlung betrifft mein bruder Sigmund, das ir mit
m. g. h. gehandelt etc., bedank ich mich gegen s. g. unterthenig und
euch dinstlich.
Pitt auch, wollet m. g. h. mein unterthenig dinst anzaygen, auch
mich gegen s. g. entschaldigen, das ich s. g. nit selbst dismall schrayb.
J'in warlich eyl halb nit vorfast darzu gewest. Damit, was euch auch
lieb ist, pin ich willig. Di genad gottes say mit uns alln. Amen.
Datum Nurmberg, primo Augusti im 1558 jar.
e. w.
C. Euerer.
Neu zaytung send ich euch hiemit, so gut ich di hab.
Außenadresse: Dem erbarn und achtparn Märten Obenrot Mansfeklischeni
r^ntniaystr meinem gunstigen freund zu banden.
Aiisfertigung im Gewerh. Archiv zu Eisltben, Saigerhandd, Paket 23, V.
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII.
4Ö8 Ürkundenbuch zur Geschiebte des Mansfeldischen Saigerhandels.
304. 1558 August 1. Sebastian Welser an Graf Hans
Georg von Mansfeld.
Macht Gegenvorschläge betreffs des Silberkaufvertrages.
Wolgeborner herr, e. g. seien mein underthenig willig dinst mit
vleiß voran berait. Gnediger herr, e. g. gnedigs schreiben von wegen
beschehener handlung und abred, so e. g. rentmaister, der ernvest
Martin Obenrodt, in namen e. g. und derselben geliebten herren bruder
umb 500 centner garkupfers und etlich mark sylbers mit mir gepflogen,
hab ich empfangen und dasselbig mit e. g. ferrern gethanem gnedigem
furschlag vernomen. Nemlich weil itziger gelegenheit nach die zalung
oder abrechnung der silber und kupfer von mir etwas zu gering fur-
geschlagen, wo die Sachen dohin gericht werden mochten, das e. g. von
mir u£P negstkomenden Leibzigischen michaelismarkt 10"^ gülden f ur-
gestreckt, das uff denselben fall e. g. und derselben brueder sich ver-
pflichten wollten, solche suma zwischen derselben zeit und dem negst-
volgenden ostermarkt mit 500 Nurmberger mark feinsilbers, die mark
per 10 gülden muntz und den andern halben thail mit garkupfer, den
Nurmberger centner per 11 gülden muntz, zu bezalen, mit dem gnedigen
schliesslichem begern, e. g. in vertrauen und geheim zu vermelden,
was mir in dem gelegen und thunlich sein wolt, damit sich e. g. nit
allein dismals darnach betten zu richten, sundern hinfurter uff andere
wege zu ferner handlung und vergleichung bedacht sein möchten etc.
Nun wais ich mich noch zu erinnern und zu berichten, was vor der
zeit e. g. rentmaister in namen e. g. und derselben brueder berurter
Silber und kupfer halben mit mir gehandelt, und wes ich mich datzu-
malen erpoten, und warauf die Sachen entlich und schlisslich beruhet
und gestanden, und hett mich gleichwoll verseen gehapt, es wurde der
abgeredte kauf e. g. meinem gethanem furschlag nach gegen lifferung
und bezalung der 10"" gülden woll annemlich gewesen sein. Aber wie
dem allem, weil e. g. ye darfur achten, das die zalung oder abrechnung
der silber und kupfer von mir etwan zu gering angeschlagen und
derwegen ein hoherung oder Steigerung begeren und ein andern fur-
schlag thun, das ich berurt silber und kupfer gegen lieferung berurter
10 "^ gülden, ye die mark feinsilber umb 10 und den centner kupfers
umb 11 gülden, annemen solte etc., will mir gleichwoll dasselbe etwas
bedenklich und beschwerlich fallen, in ansehung und erwegung dessen,
das ich berurt anlehen ein gute zeit vor lifferung der silber und kupfer
thun muß, do ich doch deß gelts sunst mitler weil in ander wege
Ko. 304-305. 1558. 499
-rruiessen mocht und es dannocht hernach ein gute lange zeit zalt
wurdet, ehe ich die silber und kupfer widerumb zu geld macht. Tedoch
und damit e. g. sehen mögen, das ich dannocht noch etwas über
meinem jüngsten furschlag thun will, so bin ich bedacht, ein yede
!Nurmberger mark feinsilbers umb 9 gülden 3 ort und die garkupfer
den centner umb fl 10 und 3 ort von e. g. anzunemen und derselben
dargegen die lO"" gülden an tallern, den talern zu 24 gr und den
gülden zu 21 gr gerechnet, ufiF künftigen Leibzigker michelsmarkt fur-
zestrecken und darzeleihen. Doch das mir solche 10™ gülden in dem
negsten halben jar darnach mit 500 Nurmberger mark feinsilbers und
der ander halbteil mit garkupfer wiederumb vergnigt und bezalt und
mir auf e. g. selbst costen und wagnus gen Nurmberg desselben
gewichts, nemlich der halb theil in dreien monaten nach berurtem
Leipziger michelsmarkt und der ander halb theil aber in dreven monaten
darnach ungefarlich und also in einem halben jare volkomenlich ge-
libert werde. Do nun dieser furschlag e. g. also anemlich sein wolt,
magen e. g. darauf ein verschreibung stellen lassen und mir copia
davon zuschicken, nach meiner gelegenheit und notturft nach darinnen
zu ersehen. Do wir dann derselben richtig und zufriden sein, so soll
alsdann gegen Verfertigung und einantwurtung derselben verschreibung
die angeregt suma gelts zu berurter zeit e. g. oder derselben ver-
ordente bevelhabern auch geliffert werden. Das hab e. g. ich hiemit
uf berurt ir schreiben und dinstUcher guter wolmeinung in antwurt
ni: verhalten sollen, und tbue mich darneben e. g. yederzeit ganz
dinstlichen bevelhen. Datum montags, den 1. Äugusti 1558
e. g.
under dinstwiUiger
Sebastian Welser etc.
Außenadresse: Dem wolgebornen herrn herm Hans Georgen grafen und
heiTn zu Mansfeld und edlen herm zu Heldrungen meinem gnedigen herrn.
Ausfertigung im Getcerk. Archiv zu EisJd)en, Saigerhandd, Paket 23, IV.
3t)5. 1558 August 1. Eisleben.
Die Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld beurkunden,
Jap sie nach Aufhebung des Kupferkaufvertrags mit den alten Gesell-
'•haftern der Hütte Steinadh das Hauptgut der Erben Michael Meyenburgs
iti Handel, 27 880 f, \tt bezahlen auf sieh genommen haben und rer-
■jyrechen, die Suh" Baten (1558 Bartliolomei 500 fl, MicJuielis-
32'
500 Ürkundenbuch zur Geschichte des Manafeldischen Saigerhandels.
markt 2000 fl, Neujahrsmarkt 1559 380 flj abzuzahlen, die ülyrigen
25 000 fl mit 5'^/q zu verzinsen und mit jährlieh 2000 fl fOstermarkt
und Michaelismarkt) abzutragen. Als Unterpfand setzen sie ihnen Amt
und Kloster Helfta.
Abschrift im Gewer Je. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 17, XXXIV.
Sie enthält folgenden (gleichfalls abschriftlichen) Zusatz:
Das dieser gegenwertigen copei gleichlautend und original} mit
zweien unterschiedlichen anhangenden ingesiegeln und von woll-
gedachten graffen Hans Georgen zu Mansfeid, darfur ichs halte, mit
s. g. hand zweimal, eins über s. g., das ander über s. g. bruders graff
Peter Ernstes siegeln unterschrieben von Christoffer Freyen uff einen
abschied, so vor wenigen tagen zwischen ihm und Christoffern Meien-
burg durch die erbarn wollweisen herrn Hansen Alraan und Christoffern
Rüden burgermeistern und mich abgeredt bei mir hinterlegt und
deponiret sei, bekenne ich Frantz Pfeil! der rechten doctor und syn-
dicus mit dieser meiner handschrift neben uffgedrucktem meinem ge-
breuchlichen pitzschaft. Actum sonnabents Oßwaldi, 7. Augusti
anno etc. 59.
306. 1558 August 1. Eisleben.
N. und N. in tragender Vormundschaft der Frau Anna, weiland des
Bürgermeisters zu Nordhausen Michael Meyenburg Witwe, und von dessen
Tochter Jungfrau Ursula, sowie Christoph, Kaspar und Michel Meyenburg,
Gebrüder, versprechen den Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mans-
feid, die ihnen laut Verschreibung vom gleichen Datum ihr Hauptgut im
Stainacher Saigerhandel (27880 fl) terminweise nebst Zinsen zurück-
zuzahlen in Aussicht gestellt, für den Fall, daß das Hauptgut von den
Mitgesellschaftern angefochten wird, es gegen jede Einrede zu vertreten und
dergestalt zu gewehren, das alle dasjenige, was i. g. uns ides termins
an heubtsumma un(f zins entrichten wurden, i. g. alsbalt widerumb
an den ersten termin, so ir. g. den andern unsern mitgeselschaftern
iderzeit reichen möchten oder solten zu gutkommen, abgekürzt und
innen gelassen werden soll. Anderenfalls, so geloben sie, wollen sie als-
bald und ohne Verzug die etwa bereits hinausgegebene teimin neben der
Verzinsung, ides jhars 5 vom hundert und nach verlaufener zeit ge-
rechnet, auf einmal wieder zurückerstatten. Was auch i. g. von wegen |
der gewinnung des verschienen 56. jars uf die kupper, so i. g. von;
einem ganzen fünften teil und dritten teil in der Steinacher handol'
No. 305-307. 1558. 501
haben volgen laßen, zu gemelten handel zu sprechen, darumb wollen
wir i. g. unsers teils geburliche ausrichtunge thun oder derwegen vor
dem berggericht zu Eisleben zu recht stehen. Als Unterpfand setzen
sie ihre 2 Häuser in Nordhausen, Aecker, Wiesen, Gärten und Weinberg
bei Nordhausen und in der Aue und alle erblichen Kornzinse.
Zu mehrer urkund, stetter, vester, unvorbruchlicher haltung haben
wir diesen revers mit eigenen banden unterschrieben und unser an-
geborn petschaft hierunter zu ende aufgedruckt. Geschehen und geben
zu Eisleben, den 1. Augusti anno etc. LVm.
Abschrift im Getcerk. Archiv zu Eisleben, SaigerhanJiel, Paket 22, IX. (Vor-
akten zu Wiener Tag Nov. 1560.)
307. 1558 August 2. Nürnberg. Martin Pfintzing an
den Mansfeldischen Rentmeister Martin Obenrot.
Verhandlungen mit Sebastian Welser über einen Kupfer- und Silber-
kauf, mit Bonaventura Furtenbach über die Fristung einer Schuldsumme,
mit Sigmund Pfintzing über einen Zahlungstermin (MicMelis). Der dem
Martin Pfintzing von Graf Hans Georg versprochene Zelter. Zeitungen
au^ Brüssel.
Mein freuntlich ganz willig dinst seint euch iede zeit bevor, guns-
tiger lieber her und freind. Mir ist vor kurzen tagen .durch Cristofi
Fabiller ein schreiben von euch, desgleichen zwei schreiben von dem
wolgebornen meinem gnedigen hern hern Hansen Jörgen grafen und
hern zu Mansfeld etc., das ein an Cristof Euerer und mich, das ander
an mich allein gestanden, geantwort worden und verlesen. Und
erstlich, so vil den silber- und kupferkauf mit hern Sewastian
Wellser anlangt, hab ich aus der eingeschlossen kopi, welche ir
gnaden dem Welser zugeschriben, so vil vornomen, das ir g. auf des
Welsers begern oder bewiligung, so er auch alhi gethan, als nemlich
das er di silber zu 9^/4 fl und di kupfer zu 10 fl wolte anemen und
ci bezalung der zehentausent gülden auf Michaeli thun, dagegen di
lieberung vor den ostern von irn gnaden, nemlich 500 mark feinsilber
i;nd 500 centner garkupf er, alles Nurm berger gewicht, geschehen solt etc.,
ime ir genaden ein gegengepott gethan, als nemlich, das die silber zu
10 fl und di kupfer zu 11 fl solten gerechent werden, sonst mit der
lezalung der zehentausent gülden auf Micheli nechstkomend, und dan
mit der lieberung der silber und kupfer solte es, wi oben gemelt, ge-
l.alten werden, mit gnedigem gesinnen, Cristof Euerer und ich wolten
502 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
mit gedachtem hern Welser so vil handlen, damit er solches einginge
und bewiligte , in an sehung , wi ietziger zeit di knpfer und silbei
gelten etc. Darauf will ich euch freuntlicher mainung nit verhalten
das ich mich, alsbald ich solche schreiben von meinem g. hern emp-
fangen, uns zu dem herrn Welser verfuegt haben und diser Sachen
halber von wegen meins gnedigen hern nach lengst mit im daraui:
gehandelt und gereth. und erstlich di silber belangent (dieweil er nit
gern mit dem silberkauf, wi ir wist, zu thun gehabt, sondern allein,
was er thut, geschieht der kupfer halber und zu forderst, das er verhoft,
dermaß mit irn g. in kundschaft zu komen, das forthin ir g. und er in
merer handlung mit einander zu handlen komen mochten), hab ichs nii
hoher kunnen bey im erhalten, noch handlen mögen, als di Nurmbergei
mark feinsilber umb 9^Ufi. zu b'ewiligen und anzunemen. So vil aber di
kupfer betrefent, haben wir nach vielen und langem handln merei
nit mögen erhalten, dan das er bewihget, den centner garkupfers umb
10^,4 fl anzunemen, unangesehen, das ich im vil Widerrede gehalten
mit anzaigen, was di silber jetzt gelten alhi, als 9 fl 6 ß zu 6Q kreuzern
und die kupfer 12 fl, und das er in einem halben jar wider bezalt
werd, sambt dergleichen meer, in hofnung, was merers heraußer zu
bringen. Darauf er mich aber dermassen wider beantwort, das ich
auch zufriden sein müssen, als wi, das er mit den messingschlagern
alhi ein kupferkauf getroffen weit neher als umb J2 fl, und wi di
Schwaben di kupfer geben. Demnach wann er di kupfer macht het zu
verkaufen, wi er wolt, so solten sich ire genaden des zu im versehen;
er wolt ein solchs kleins bey irn genaden nit ansehen. Zudem ver-
meldt er, das er gedachten messingschlagern vier monat, auch lenger,
frist zu der bezalung geben mues, das er also kaumet in einem jar zu
der widerZahlung komen kan, das schlechter gewin an den kupfern sey,
das, was an den kupfern nicht ist, dargegen an den silbern sein mus,
sonst kunt ers nicht zukomen. Haben also bey gedachtem herrn Welser
weyters nichts kunen erhalten, dan wi oben gemeldt, das er di silber
zu 9^/4 fl und di kupfer zu 10^/4 fl wiell annemen, das also ir g. und
er umb dritthalb hundert gülden von einander seint. Sofern nun ir
genaden damit zufriden, so mögen sie ieme des zuschreiben und ein
copi, wie ir g. und dern gebruder sich zu verschreiben im willens, mit-
schiken. So si dan diselbig einig, wirt irn genaden di Zahlung disen
michaelimarkt one verzug geschehen. Und kan ich irn g. und dern
gebrudern in solchem und mehrerm dinnen, solten si mich iederzeil
willig finden. Habs warhch nicht änderst kunnen handln oder weiten
pringen, wie ich gern gesehen und gewoldt het, für eins.
No. 307. 1558. 503
Zum andern hab ich auch mit Bonaventura Fortebach gehandlt
und geredt, auch gebeten von wegen wolgedacht meins gnedigen hern,
ob er doch di fristen und schulden, so im Jeronimus Rauscher, Prüm
und Moshauer zu thun seint, zu lengerern fristen neben guter Ver-
sicherung und vergleichung des Verzugs, wolte di bezalung anemen.
Darauf nach vilem handien hat er mich beantwortet und gebeten, irn
g. oder euch widerzuschreiben, das er aus diser seiner letzt habenten
verschreibung von dem Rauscher, Prumen und Moshauer keineswegs
nit gedenk zu schreiten. Aber wi dem, und sofer m. g. mit genüg-
samer Versicherung gefast und weiter mit im handien wollen, so moegen
ir g. iemand zu rechter zeyt in dise negst zukunftige Frankfurter herbst-
meß verordnen mit genügsamen bevelh, alda er der Fortenpach seiner
soen einen wird haben, dem er bevelh geben sol. Kun nun ir ge-
santer ime gute anemliche Versicherung thun und sich unib den Ver-
zug mit im vergleichen, woll er nit allein aus seiner itzt habenten ver-
schreibung drethen und die termin verlengern, sondern auch irn ge-
naden, sofer sis begern, noch ein merers darzu leyhen. Demnach
mögen ir g. irer gelegenheit nach iemand gen Frankfurt derohalben ab-
fertigen und bevelh geben. Weyters hab ich bei disem Fortenpach
nicht mögen ausrichten.
Zum dritten, so vil mein vetern Sigmund Pfintzing und seine mit-
geselschafter des abgereten thermins der michaelisbezalung halber an-
trift, hab ich meinen vetern anzaigt, das ir genaden mit derselben ab-
redung zufriden und auf zukunftig michaeUmarkt volziehen und mit
gueter bestallung nachzusetzen gedenk etc., damit mein vetter und seine
geselschaft auch irn genaden zu eeren und dinstlichem gefallen zu-
frieden seint etc. Beruet also dieser punct auf im selbst bis auf den
michaehmarkt , alda allerding der abgehandelt und verschriben soll
werden.
Und zum letzten schreiben mir ire genaden, wi si mich mit einem
guten zeltner wollen versehen und denselben gemach auf di hüten Es-
feld lassen gehen und von dannen hieher gen Nurmberg mir uberant-
vorten woll lassen, des ich mich zum höchsten bedank. "Will auch
len von wegen irn genaden anemen und behalten und, waurin ich
kan, mit allem willen nach vermögen verdinen. Dan wie ir wist, ich
von schwern leibs halber zum höchsten ein gut ros notturftig bin,
welchen ich umb kein geld zuwegen bringen kan, mit bit, ein guter
furterer zu sein, ob ich den halt mocht bekomen, das ich in disen
Leiptzischen michaelimarkt gen Leiptzig kund reyten. Das bin ich
umb euch freuntlich zu verdinen willig, mit pit, mich gegen meinem
504 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
gnedigen hern dinstlichen zu befeilen nnd daneben zu entschuldigen,
das ich im genaden nit selbst schreib. Dan diweil es durch euch zu-
vorn alles gehandelt ist worden und ich, wi ir seht, ein boeser cantzelist
bin, auch nit gern Schreibern über solche Sachen vertrau, hab ichs gleich
an euch geschriben an zweifei, ir werdet m. g. herrn von allem guten
bericht wissen zu tun. Und bin irn genaden zu dienen iederzeit ganz
willig. Datum Nurmberg, den andern Augusti anno 1558.
Martin Pfintzing.
Nachschrift: So hab ich nit unterlassen woUn, euch, was ich von
meinem bruder Paulus Pfintzing von Prusel für zeitung hab, zu schiken,
mit di m. g. h, zu überantworten. Seider ist nichs komen, dan das di
kong: m* aus Engelandt der 20**'' JuU zu Prusel ist verickt und gen
Pergen in Henegau gezogen , alda sich sein gantz kriegsfolk samlet,
im willens, dem feind unter die äugen zu zihen. Got woll im gluek
darzu verleyhen. Seint zu baiden thailen stark.
Aussenadresse : Dem erbarn und namhaften Martin Abentrodt mansfeldi-
schem rentmeister etc. meinem in sonder gueten freind zu aygen banden.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben. Saigei-handel, Paket 23, IV.
308. 1558 August 3. Leipzig. Hieronymus Kauschcr
an Dr. Melchior Klinge, Wolf Roth und Bartel
Wiedemann.
Hat versprochen, die Originale der Verschreihungen in bestimmter
Frist in die kurfürstliche Kanzlei zu Dresden einzuliefern. J
Mein freundlich willig dinst bevorn, hochgelarter, erbare und nam-
hafte gunstige herren und freund. Euer schreiben an meine mitvor-
wanten und mich haltende hab ich heut dato in ireni abwesen, dem-
nach sie alle vorritten, endpfangen und erbrochen, daraus vormerkt,
das ir zu wissen begert, in was zeit wir die vorschreib ungen zu unsern
banden zu pringen vormeinen. Mag euch hierauf nicht vorhalten, das
wir den churfurstlichen rethen zugesaget, in drei wochen nach dato
des abschieds die vorschrei bungen kegen Dresen in die churfurstliche
canzlei zu antworten. Dem soll unsers vorhoffens auch für ermelter
zeit folge gescheen. Welchs ich euch, denen ich zu dienen willig,
nicht hab unangezeigt lassen wollen.' Datum Leipzigk, den 3**° Augusti
im 1558*«".
Jberonimus Rauscher ss'.
No. 307-309. 1558. 505
Aiißeiiadresse : Dem hochgelarten und achtparn erbarn und namhaften
Melchern Kling der recht doctor, Wolffen Rott und Baitel Wideman, meinen
gunstigen herren und freunden.
Eigenh. Ausfertigung im GeiverJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 14,
XXXII.
309. 1558 August 4. EislebeD. Graf Hans Georg von
Mansfeki an Matthias Manlich.
Bleimangel. Aufnahme von Wechselgeld, Manliclis Warnung ror
Claus Bromm. Herzog Heinrichs von Braunschweig und Graf Hans
Georgs Bedarf an Kupfer.
Hans Georg etc.
ünsern günstigen grus und geneigten willen zuvorn, edler und eren-
vester besonder günstiger lieber. Wir zweiflen nicht, ir werdet von
eurm diner Hansen König hievor vernomen haben, wes wir aus mangl
an bleyen ufi beiden hutten an der arbeit verhindert. Und ob wir
wol gehofft, es wurde in dem fursehung geschehen sein, so befinden
wir doch aus unsers Esfeldischen factors bericht, das noch uö 15. Julii
keine blei zu Frankfort ankörnen, also das die furleut etlichmal ver-
gebens one widerladung abgefarn und dem handl nit allein derwegen
nachteil begegent, sondern euch die garkupfer und uns der verlege
halben die silber aufgezogen werden, also das wir dadurch gedrungen,
der verlege halben in 6000 fl wechsigelt uff nechste herbstmeß auf-
zunemen, welchs wir sonst gern weiten überhoben sein. Derwegen
bittlich gesynnen, do es von nöten ist, das euer diener vor solchs gelt
pis uff Michaelis gut sein wolte, auch in alwege daran sein, damit
beide hutten mit bleyen versorget und lenger euch selbst und uns zu
beschwer und nachteil nit aufgehalten werden. Demnach wir auch so
vill bericht befinden, das die zehentausent centner garkupfer numer
gelibert, so solten doch, wo der blei halben der mangl nit furgefallen,
etlich hundert centner (weil bereitan uff den hutten in 600 centner
feirn, one was sich wöchentlich samelt) mer gefallen sein. "Wollens
aber, wann nur bley ankörnen, an fleissiger besteUung, dadurch die
kupfer nach Frankfurt gefertigt, nicht lassen manglen.
Euers wolmeinenden Schreibens und wamung, Claus Brumen be-
langend, thun wir uns bedanken und müssen ihm und andern ir ver-
geben stoltziren und unwarhaftig für wenden bis zu seiner zeit passiren
506 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischeu öaigerhandels.
lassen. Ir wert aber mit der zeit, wils got, iren ungrund und das
widerspil befinden, davon dißmal weiter zu schreiben von unnoten.
Wir mugen euch auch nit bergen, das wir von unserra g. h. herzog
Heinrichen von Braunschweig umb 100 centner garkupfer seind an-
gelangt worden, und das wir sonsten zu unserer notturft zwuschen hir
und Ostern 500 centner bedürfen werden. Zweifls ohn, ir werdet in
dem gegen geburlicher zalung und abrechnung keinen mangl haben
und euch in dem allen unserm sonderlichen vertrauen nach erzeigen.
Das wollen wir in allem gutem wider beschulden. Datum Eisleben,
am 4. Augusti a" etc. 58.
An ern Mathias Manlich.
Konzept im Geweric. Archiv zu Eislchen, Saigerhandel, Paket 20, I.
310. 1558 August 12. Dresden. Die Räte zu Dresden
an Hieronjmus Rauscher zu Leipzig.
Bestätigen den Empfang seines Schreibens d. d. Leipzig August 9 und
der drei durch Hans WilJielm Eeiffenstein überbrachten Originalverschrei-
bungen, nämlich d. d. Eisleben in der Ostei-woche 1554 mit 6 Siegeln
(darunter 2 Siegel der Grafen von Jüans feld) und xivei d. d. Eisleben 1555
August 30 mit 9 Siegeln. Die Urkunden seien dem thüringischen Kreis-
sekretarius Oswald Schmid , in welchen kreis die sache und darzu
berurte originalia gehören, zugestellt, der sie ohne besonderen Befehl des
Kurfürsten niemandem ausliefern werde.
Abschrift der sächs. Kanzlei im Gewerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJuindel,
Paket 18, XXXV I.
311. 1558 August 19. Eisleben. Hieronymus und
Christoph Reinicke, Christoph Moshauer, Michel
Meyenburgs Erben und die Yormünder der Erben
Christoph Rühls an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Beklagen sich über Wilhelm und Hans Eeiffenstein, die die Ver-
Schreibungen entwendet hätten.
Wolgeborner und edler graf, e. g. seind unsere underthenige und
gehorsame dinste yder zeit zuvorn. Gnediger herr, welcher gestalt wir
No. 309-311. 1558. 507
uns mit e. g. vormuge gegebener brief und Siegel erbarlichen und auf-
richtig vorglichen und eingelassen, das werden e. g. sich beneben deme,
wie die andere unsere mitgeselschaftere sich bis anhero zur unbilligkeit
uns umb unser anererbt vetterlich gut zu bringen sich understanden,
gnedig zu berichten wissen. Nun können e. g. wir unser unvormeid-
lichen hohen ehren notturft nach ferner underthenig nicht vorhalten,
das Wilhelm und Hans die Reiffenstein gebrudere kurz verrückter zeit
wieder aller erber- und billigkeit uns unser brief und Siegel, so unser
eitern und wir wegen Vorlegung e. g. bergkwergk mit e. g. aufgerichtet,
ohne unsern wissen und willen heimlicher weise zu entwenden, auch
dieselbigen von abhenden gebiacht sich understanden, des Vorhabens,
beneben andern ihren anstiftern, uns nicht allein umb unsere narung,
sondern auch umb ehr und glumpf zu bringen. Wann uns dann nicht
anders, dann das wir solchen betrug geburlichen und rechtlichen aus-
zufuhren zustehen will, e. g. auch uns, das wir solchs betrugs mit teil-
haftig in dem vordacht nicht haben mochten, derwegen bitten e. g. wir
underthenigk , dieselbige wolte unser gnediger herre sein und bleiben
und uns aus erzelten Ursachen, das wir umb solchen betrug nichts ge-
vvust, gnedig entschuldigt nemen. Darbeneben auch bitten wir under-
thenig, weil e. g. uns und keinen andern vorschriben, in solcher vor-
schreibung auch kein ander name denn unser befunden, e. g. auch hie-
bevorn gnugsam vormarkt, wie ganz unerbarHch und untreulich sie
uns umb das unser zu bringen umbgangen, e. g. wolte uns als dersel-
bigen arme underthanen gnediglichen bedenken, uns also jeminerlichen
nicht vorderben und von dem hinderstelligen rest keinem menschen
ohne unser vorwissen einigen heller oder pfennigk volgen , sich auch
mit niemands anders derwegen in einige handlunge einlassen, in sonder-
licher erwegung, das sie nicht allein mehrers teils ihre heuptguttere,
ja, mer dann ihnen aus dem handel von e. g. bekommen und, weß mit
e. g. wir uns eingelaßen, gnedig eingedenk sein, wie wir dann auch
Inhalts e. g. gegebene brief und Siegel an niemands anders dan bei e.
g. und derselben gebruderen solchs zu suchen wissen. Das aber jhe
darüber über unser zuvorsicht, das wir uns auch zu e. g. nicht vor-
sehen, etwas vorgenommen werden solte, wüsten wir solchs keines weges
einzureumen, wollen auch hiemit uff den fahl darwieder, wie sichs ge-
bühret, protestiert haben und sollen e. g. befinden, das wir die untreu
und betrugk, so die Reiffenstein getan, also nicht wollen bleiben lassen,,
sondern dasselbige forderlichen geburlichen zu rechtfertigen wissen.
E. g. wolte sich damit e. g. gepflogenen handlungen nach kegen uns
birinne gnedig erzeigen. Das wollen umb e. g. wir underthenig
508 Urkundenbuch zui^ Geschichte des Mansfeldischen Öaigerhandels.
a . _
unsers vormugens zu vordienen schuldig und willig befunden werden.
Datum Eisleben, den 19. Augusti anno etc. 58.
e. g.
underthenige und gantz willige
Jheronimus 1 -r, . . ,
Christoff P'""S'''
Christofl Moßhauer
Michel Meyenburg seligen
nachgelaßene erben
Christoff Kuhlen seligen
nachgelaßene erben und
derselben Vormunden.
Außenadresse: Dem wolgebornen und edlen herrn herrn Hans Georgen
grafFen und herrn zu Mansfeld edlen herrn zu Heldrungen der beider stift
Magdeburg und Halberstadt stadhalter unserm gnedigen herrn.
Ausfertigung im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 17, XXXIV.
312. 1558. August 20. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an Sebastian Welser zu Nürnberg.
Betrifft einen Kupfer- und SüberJcauf.
Hans George graf und herre zu Mansfeld etc.
Unsern gunstigen grus und geneigten willen zuvor, erbar und
vester besonder gunstiger lieber. Euer schriftlich antwort auf den
furgeschlagenen silber- und kupferkauf haben wir entpfangen und alles
Inhalts verlesen. Nachdem wir dan unsern furschlagk furnemlich da-
runib, das wir mit euch gern in kuntschaft kommen wolten, dahin
gericht, das wir wol wissen, wan gleich die zehentausent gülden aus-
gang des halben jars mit silber und kupfer unserm furschlag nach erst
auf einmal solte zalt werden, das ir gleichwol dessen gar keinen scha-
den haben wurdet, wollen geschweigen, das euch von stund an nach
erlegung des gelts monatlich an der summa etwas abgezalt wirt; ob
wir nun wol an dem, das ir ider mark und iden zentner silber und
kupfer umb ein ort geringer anschlagt, weil es ein gerin[g]schetzigs
antrifft, nit sonders beschwerung hetten, so wolte es uns doch, schimpfs
halben, etwas bedenklich sein, derhalb wir solchs wollen gebeten haben.
Und weil wir es für ein beschlossen handel achten, aus welchem
No. 311-314. 1558. 509
hinfurder mehr vergleichung erfolgen mocht, so iibersenden wir euch
einvorwarie nottel solcher abrede, des Versehens, ir werdet daran keinen
mangel haben. Und so es euch also gefelligk, so wollet sie wider
hereinschicken; wollen wir sie volziehen und in markt bringen lassen,
auch uff den fahl auf beiden unsern hiitten die Verschaffung thun, das
ir an der lieberunge keinen mangel spuren oder befinden solt. Welchs
wir euch hinwider zur antwort, dem wir mit gnaden und gunstigem
willen geneigt sein, nicht wolten verhalten. Datum Eisleben, den
20. Augusti anno 58.
Dem erbarn und vesten unseim besondern gunstigen lieben Sebastian
Welser, des raths und burger zu Normbergk.
Konzept im Geicerk. Archü zu Eisleben, Saigerliandel, Paket 23, IV.
313. 1558. August 26. Dresden.
Eevers der kurfürstlichen Hof -Räte über die Deponierung zweien- Ver-
schreibimgeii auf Pergament durch Wilhelm Curia Reiffenstein , nämlich
d. d. Bornstedt, 1544 Dienstag nach Micliaelis mit 2 gräflichen Siegeln
und vier Petschaften
und d. d. Eisleben, 1549 Mittwoch nach Ostern mit 3 gräflichen Siegeln
und 2 Petscliaften,
gemäß dem zwischen der Steinacher Gesellschaft und den Gesandten der
Grafen von Mansfeld aufgerichteten Vertrage.
Besiegelte und vom thüring. Kreissekretarius Oswald Schmidt unterschriebene
Ausfertigtitig im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 18, XXXV 1.
314. [1558. Juli [August]
Gesandtsclmft des lAc. Christoph Reinhard und Wolf Rotlis an den
Kurfürsten Johann Gebhard von Cöln, um im Auftrage Graf Hans
Georgs von Mansfeld wegen eines Bleikaufs xu unterhandeln.
Instruktion,
was an den hochwirdigisten fursten und herrn herrn Johans Geb-
harten ertzbischoffen des hohen stifts Coln des heilhgen Römischen
reichs ertzcanzlern durch Italien herzogen in Westphaln und
Engern etc. unsern genedigisten hern von wegen unser Hans
Georgen graven und hern zu Mansfeld durch den achtbarn hoch-
510 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Baigerhandels.
gelarten unsern rat ern ChristofFen Reinhart der rechte licenciaten
und unsern diner Wolfen Roth soll geworben und getragen werden:
Nach uberantwortung der credenz seinen churfurstlichen g. unsere
gantz willige und geflissene dinst anzuzeigen und ferner zu vormelden :
Sein churf. g. wurden sich one zweiffei gnedig zu erinnern wissen,
wes wir unlängst, als wir bei denselben zum Arnsbergk gewesen, des
bleikaufs halben mit s. chf. g. geredt, und was wir damals von s. cht. g.
vor ein gnedigen abschid bekomen, also das sie uns zum vorkauf vor
andern gnedige befurderunge tun wolten, dessen wir uns nochmals
ghen s. chf. g. zum höchsten und dinstlichsten tetten bedangken.
und hetten darauf sie die unsern abgefertigt, s. chf. g. weiter von
unser und der wolgebornen unser lieben brueder und jungen vetters
wegen ganz dinstlich zu ersuchen und zu bitten, weil man zu dem
seigern der Mansfeldischen kupfer, wie s. chf. g. selbst wüsten, der blei
nit entraten konte und doch dem bergkwergk die ubermessige steige-
runge derselben aus erheblichen Ursachen zum höchsten nachteiligk,
das s, chf. g. irem gnedigen erbieten nach uns zu berurtem vorkauf
alle blei, so in s. chf. g. furstentumben gewonnen und gemacht, des-
gleichen auch zu einem gleichmessigen kauf des zehenden mit ver-
willigung und consens eins hochwirdigen thumbcapitels gnedigklichen
wolten kommen lassen. Und das s. chf. g. (uff den vahl, da das stift
bedacht, den vorkauf erblich zu vorlassen) uns, unsere bruder und
jungen vetter vor andern hirzu gnedigist befurdern und sich in dem
allen unserm dinstlichen vertrauen nach gehn uns und die unsern
gnedig erzeigen. Das wolten wir unsers besten vermugens umb s. chf. g.
dero loblich capitl und stift zu vordienen jederzeit willigk und geflissen
erfunden werden.
Wan sich dan s. chf. g., wie wir uns unzweiffelich versehen, hir-
auf mit gnediger antwort wurden vernemen lassen oder disse ding be-
reitan bei dero capitl abgehandelt hetten und daneben vermelden
wurden, das wir zum vorkauf änderst nit kommen konten dan durch
die vorlege der bergkwergk, alsdann sollen unsere gesanten weiter
suechen und bitten, sy aller gelegenheit gnedigklich berichten zu lassen,
sonderlich, was jerlich uff jedem bergkwergk gemacht, was gestalt die
vorlege gescheen muß, uff welche zeit dieselbe solt angeen, in was
kauf die blei uff der stette zu bekommen, durch was wege sy zum
bequembsten nach Franckfurt zu bringen, item wie schwer der bergk-
centner ist, item wie die silber, was die blei ubefr ein lott halten, solten
bezalt werden, item, nachdem die getribene blei zum seigern nit
No.Sl4-315. 155S. 511
tiiglich, ob sie in andere wege an zu werden oder wie man denn centner
achten weite.
Und wan sich nun die unsern aller gelegenheit erkundet und einen
entlichen gewissen vorschlagk bekomen, sollen sy mit vorgehender ge-
burlicher dangsagung bei hochgedachtem erzbischofFen und churfursten
unserm gnedigisten hern iren abschid underthenigklichen suchen, alle
disse ding an uns zu bringen und von unsertwegen dinstlich bitten,
das s. chf. g. den Sachen ein kurzen gnedigen anstand wolten geben,
raitler zeit wir uns durch schritt oder ferner Schickung, was uns hierin
anzunemen oder nit, endlich wolten orderen.
Da auch unsere gesanten vermerken wurden, das uns die vorleg
annemlich und wir disfals ein ehrlichen vertraueten man zum factor
haben musten, selten sie derwegen bei hochgedachtem unserm gne-
digisten hern weiter dinstlich suchen, uns in deme beraten und hulf-
lich zu sein.
Hans Jörg graf zu Mansfelt etc.
propria ss^
Äitsfertigung mit eigenhändiger Unterschrift im Getcerk. Archiv zu Eisleben,
Suigerhandel, Paket 26, XVI.
Auf der Rückseite: 1558. Instruction an den erzbischof und churf. zu Colin,
blei belangend.
Ebendort das Konzept eines von Christofferus Reinhart, der rechten licenciat,
und Wolf Roth verfassten Schriftsatzes an den Kurfürsten, icorin sie auf dessen
WunscJi ihr Anliegen schriftlich übergeben.
Undatiert.
315. 1558 September 12. Sebastian Welser an Graf
Hans Georg von Mansfeld.
Betrifft Silber- und Kupferkauf.
Wolgeborner herr, eurn gnaden seien mein gantz undertlienig
willig dienst mit vleis voran berait. Gnediger herr, eur gnaden wider-
beantwurtlichs gnedigs schreiben Eisleben, den 20'^" Augusti negst ver-
schiuen dattri (I), hab ich sambt inverwarter und eingeschlossner con-
tractsnottel , den sylber- und kupferkauf belangende, erst auf den 10*«"
Settembris empfangen und dasselbig alles seines inhalts und so vill
daraus vernomen , daß e. g. nochmalen uff irem hievorigen schreiben
aus bedenklichen Ursachen verharren. Wiewoll mir nun etwas be-
schwerlich fallen will, das angezogen silber und kupfer in so hochem
512 Ürkundenbuch zur Oeschlchte des Man sf eidischen Saigerhandels.
anschlag und preis, als die mark feinsilbers umb zehen guldin und
den centner garkiipfers umb aylf gülden, anzunemen, weil ich meines
gelts, so ich e. g. yetzt alspald hinausgeben muß, in ander wege vill
pesser zu geniessen und anzulegen wisst, zudem das auch ganz un-
gewiß, daß die kupfer allwegen in so hochem preis und kauf mögen
hingepracht und vertriben werden ; und da dieselben fallen selten,
raieße ich schaden und nachtail daran leiden. Aber wie dem allem,
dieweil diser handel so weit kumen, so will ich eurn gnaden hierin
underdienstliche willfaiung thun und dem angeregten kauf der uber-
schickten contractsnottel genieß also annemen und damit zu disem mal
zufriden sein. Allein hab ich in angeregter nottel ein klaine pesserung
mit hineinsetzung der kupfer (welliches meins erachtens ungevarlich
übersehen worden) darzugethan, des Versehens, es sollen e. g. solichs
in kainen Ungnaden, sondern der notturft nach vermerken. Wolliche
nottel ich auch e. g. hiemit widerumb zusende, dieselben aller ding,
wie sich gepurt, verfertigen ze lassen. So bin ich erputtig und willig
e. g. oder derselben verordenten gewalt- und bevelchhabern die zehen-
taussent guldin auf jetzt künftigen Leibtzigker michelsmarkt gegen
einantwurtung derselben verschreibung durch Wien zu erlegen und
bezallen zu lassen, mit erstem e. g. zu vermelden und mich hernach
der lifferung der silber und kupfer zu bestimpten und ernannten zeiten
gewislich und entlich versehen. Und hab e. g. hiemit sollichs uff
berurt ir schreiben underdienstlicher wollmeinung in antwurt nit
sollen verhalten, dan e. g. allen underdienstlichen willen zu beweisen,
bin ich berait und willig. Dattum montags, den 12**" Settember 1558
e. g.
underdienstwilliger
Sebastian "Welser etc.
Außenadresse: Dem wolgeboruen herrn herrn Hans Georgen grafen und
herrn zu Mansfeldt und edlen herrn zu Heldrungen meinem genedigeu herrn.
Darauf die Kanzleinotiz (übenrot) : Adi 16. Sept. uff die hutten Esfelt ge-
antwortt a^ 58 und adi 18. dito dem Herten Pfinzing durch mich zugeschryben,
das die vorschreybung sol gefertigt.
Ausfertigung im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, FaJcet 23, IV.
Außer dem Verschlußsiegel Welsers ein eingepreßtes Siegel Obenrots.
Ko. 315-316. 1558. 513
316. 1558 September 12. Wernigerode, (pr. Sept. 15.)
Dr. Franz Schusler an Graf Hans Georg von
Mansfeld.
Fragt an, ob der Graf die Hütte Luderstadt übernehmen will; bittet,
ihn nicht daran zu hindern, 1000 Zentner Kupfer auf der Hütten
XU saigern.
Wolgeborner grave, e. g. seint mein willige und gevlissene dinste
zuvorn. Gnediger her, e. g. wissen sich gnediglichen zu entsinnen,
was mid e. g. ich der hutten Luderstadt halber vorabschiedet. Und
wiewohl e. g. ich dy gleubiger, mit denen e. g. handeln lassen solten,
vorzeichnet übergeben, so ist doch mir derwegen kein ander schreiben
zukommen, dan das e. g. geschrieben, das e. g. nit gestatten kunten,
das ander leute solche hutten keufen solten; darauf es auch bis anher
also beruhet. Und wiwohl etzliche umb solche hutten angesucht, so
ist doch dieselbige bis anher von niemands noch kauft worden. Damit
aber di hutten nit gar ledig stehen möchte und gleichwohl auch der
zins davon nit vorgeblich geben, hab ich von dem wolgebornen hern
hern CristofFeln graven zu Mansfeld meinem gnedigen hern ich 1000
centner kupfers kauft, dieselbigen ich des orts zu Luderstadt zu seigern
bedacht, inmassen ich dan gedachte hutten ein Zeitlang in meinem
gebrauch gehabt. Wiewohl mir nun nit bewust, das e. g. mid der
hutten lehentregeru oder mid mir in Ungnaden zu tun, auch e. g. sich
mid dem wolgebornen hern Ludwig graven zu Stolberg meinem gne-
digen hern sich jungst zu "Walhausen aller Sachen, sonderlich auch der
burgschaft halber freuntlich unterredt und vorglichen, so sollen doch
e. g. m. g. h. von Stolberg halber auf gedachte hutten Luderstadt und
derselbigen vorhanden einen arrest und kommer haben legen lassen.
"Wan dan m. g. h. grave Albrecht George e. g. sowohl als ich solche
hutten gunet, soferne e. g. nohr gleubiger, so s. g. gelegen, auf sich
nemen wollen, und dan auch mein gemuete nit ist, den verrat der
hutten zu geringern, sondern vilmehr bedacht bin, denselbigen durch
dy arbeit der 1000 centner, so für Martini und ehr aufgearbeitet sein
sollen, zu Sterken, so gelanget an e. g. mein undertenige bitte, e. g.
weiten sich gnediglich ercleren, ob e. g. solche hutten behalten wollen,
auch was e. g. für glaubiger auf sich zu nemen bedacht, und do e. g.
TL] g.' h. von Stolberg der 4500 goldü bei Levin von Halle und 5000 th
boi den Reinicken zu Mansfelt entnemen (do e. g. je mid den vorigen
e. g. angezeigten gleubigern nit handeln wollen), so soll e. g. für andern
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 33
514 ürkundenbuch zur (^eschiclite des Mansfeldischen Saigerhandels.
solche hutten und derselbigen vorhanden an gehölz und anderm gegunt
werden. Doch bitt ich underteniglichen, e. g. wollen mich an seigerung
der erkauften kupfer mid dem kommer nit hindern, sondern den-
selbigen gnediglich abschaffen odder ie zum wenigsten dohin richten,
daß ich der arbeit solcher kupfer nit gehindert. So hat der factor
albereit zugesagt, will solichs auch hiemit e. g. zugeschrieben haben,
daß der verrat der hutten, so für anfangs der arbeit vorhanden gewesen,
ehr gemehret dan geringert, auch der hutten stehend gehölz nit ange-
griffen werden solle, und e. g. weiten gnediglich bedenken, do ich
an der arbeit vorhindert, was Schadens daraus ervolgen und meine
letzlich derselbige zugerechent werden muste. Derwegen zu e. g. ich
der undertenigen Zuversicht bin, e. g. werden gedachten kommer, wc
nit genzlich abschaffen, doch dergestalt öffnen, das solche meine ge-
kaufte kupfer zwuschen hier und Martini aufgearbeitet werden möge;
so werden e. g. sich auch des huttenkaufs halber, und was e. g. fui
gleubiger auf sich zu nemen bedacht, gegen mich gnedighchen ercleren.
Gereicht e. g. selbst mid zum besten. Und bin e. g. undertenig zu
dinen ganz willig. Datum Wernigerode, den 12. Septembris a'' 58
e. g. dinstwilliger
Franciscus Schusler doctor.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJmndel, Paket 11, XXVI
317. 1558 September 14. Die Yormünder der hinter-
lassenen Kinder Veit Trillers zu Saalfeld an Martin
Obenrot und Wolf Koth.
Bitten, ihnen von wegen unser pflegkinder uff Michaelis schirst-
kunftig eintausent gülden von der hauptsumma im saigerhande]
stehende auszuzahlen.
Kanzleinotiz: Ist bei Mich. Nebltau bestelt, inen 600 fl zu entrichten,
Darauf eine neue Eingabe unterm 26. Februar 1559.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 19, XXXX.
318. 1558 September 19. Eisfeld. Martin Obenrot ar
Martin Pfintzing. j
Ueberschickt ihm ein Pferd und ein Rezept. Dankt für die Förderum
der Vertragsverhandlungen mit Welser. Qraf Hans Oeorg will sich nu\
im Outen mit den Manlich cmseinandersetxen.
No. 316-318. 1558. 515
Laus deo semper 1558 adj 19. Septembris
hutten Eisfeld.
Meinen gantz gevlissen und willigen dinst zuvor, erber und ehm-
vester grosgunstiger Juncker. Dis mein schreiben an eur ehrenvest
belanget allein das, demnach durch viel Verhinderung ich doch letz-
lichen bey m. g. hern angehalten, e. ehrenvest den zugesagten ritling
zu übersenden, als hab ich hirmit mein diner abgefertiget, bin guter
hofnung zu gott, soll euch gemelt roß ohne schaden und woll ant-
worten. Und nachdeme jungst unvorsehen m. g. h, Junker eyner den
gaul ubern graben gesprengt, derwegen ich befarte, daß ihme schaden
mochte, so hat doch das pferd got lob von Eisleben aus bis uf die
hutten sich woll gehalten. Unser hergot gebe e. ehmvest gluk und
heil darzue. Amen.
Nachdeme aber m. g. h. gantz unwilligk gewesen und sich auch
eynes Schadens am pferd befarete, so hat s. g. doch sich kegen mir
vornemen lassen, wo eynichen mangel ihr am pferde spuret, wollen s. g. e.
ehrenvest die wal under andern allen s. g. pferd en zu nemen vor-
statten. Welchs ich gerne vornommen, und bin gewiß, daß m. g. herr
e. ehrenvest mit sondern gnaden bewogen ist.
Zum andern hab ich mit groser muhe von m. g. frauen der alt-
grefin das recept zum weisen aquavitte zu wegen bracht, welche ich
auch e. ehrenvest hirmit thue übersenden. Und hab nicht underlassen,
m. g. h. distillirer solchs übersehen lassen, obs recht sey. Hat ehr
mich bericht, das es recht sey, allein am allerletzten under den 4 stucken,
darunder der ambra gebraucht wirt, gehört noch ein stuck zue;
aber es ist gar neulich darzu geordnet. Domit es nun daran auch
nicht mangeln soll, wil ich uf wieder anheimkunft m. g. h. aus West-
pfalen vom erzbischof und churfursten zu Collen von s. g. nicht lassen,
bis ich solch stuck auch erfare und euch vormelde; darzu solt e.
hrenvest mir vortrauen.
Letzlichen wil e. ehrenvest ich nicht bergen, daß der herr Welser
ra, g. h. geschrieben und bestediget die jüngste abhandlung, darin
ileichwoll wir vleiß und ' forderung auch gespurt. Solchs hab ich ab-
esens m. g. h. erbrochen, und soll die vorsicherung nach laut der
jttel vorfertiget und nehesten mark zu Leipzig kegen empfahung der
imma geldes uberantwort werden und forder der Verpflichtung nach
osatzt werden, kein vorhinderung haben.
Weil ich auch jüngsten mit gantzera vortrauen mit e. ehrenvest
(■eredt, daß in der Manlich handel gleichwoll mit unvorsichtikait der
516 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
underhendler m. g. h. verkurtzt, hab ich uf e. ehrenvest dazumall vor-
geschlagen mittel emsigk bey m. g. h. angehalten und stost sich allein
an deme, daß m. g. h. so erbar ist und keyns weges änderst sich ein-
lassen, denn was mit willen bey den Manlichen zu erhalten, gesinnet.
Wann es aber je dahin solt geratten, daß die Manlich keinesweges von
ihrem grossen nutz abstehen weiten und allein dohin vormeinen, m.
g. h. zur ablegung zu dringen, bitt e. ehrenvest ich dinstlich, (zwuschen
hier und michelsmarkt) wollen uf verschlag und mittel denken, ob
noch den Sachen zu raten were, uf das herr und knecht (vorstehet
mich) bey einander bleiben konten. Dann ohne rhum zu schreiben,
ist warlich der gut grafi" und herr getreu und from und hat erbarkeit
lieb. Und wann der federn ferner zu vortrauen, wolt ich e. ehrenvest
forder gelegenheit vormelden. Uf dißmal aber nicht mer, den die gnade
gottes sey mit euch und den euren allezeit. Datum ut supra
e. ehrenvest
wilhger diner
Martin Obenrod.
Außenadresse: Dem erbaren und ehrenvesten Martin Pfinzing uf Henniffeld (?)
und des rats zue Nurmberck meynem großgunstigen Junkern zu eigen banden.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisigen, Saigerhandel, Paket 23, IV.
319. 1558 September 21. Nürnberg. Sebastian Welser
an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Hat Jakob Grieb %u Leipzig angewiesen, die verabredete Summe von
10000 fl gegen Aushändigung der Verschreibung über das Kupfer und
Silber auszuzahlen.
Wolgeborner herr, euer gnaden seyn mein gantz untertenig wiellieg
dienst miet fleyß bevoran berait. Genediger her, den 12'«" dieses
laffenden monetz Setembriß schrieb ich e. g. den kauf umb die fünf-
hundert mark sielber und fünfhundert centner kuepfer nach derselben
begern zu mit unterdinstlicher verwenung, e. g. hernach zu berichten,
wo und bey wem derselben befelchhaber die versprochnen zehen-
tausent gülden in diesem Leyptzger michelsmarkt finden und einemen
solt. Demselben nach thue ich e. g. unterdiensthch berichten, das der
erbar Jacob Grieb mein gueter freund zu Leyptzig solche lO"" gülden
von meinetwegen jegen uberantwortung der verglichnen vorschreibung
e. g. bevelchhabern zuestellen und darumb vorgenuogen wirt; das ich
No. 318-321. 1558—1559. 517
e. g., dieselben darauf abzufertigen, nit unangezaigt lassen soll, der
Zuversicht, e. g. werde dajegen g. verfuegen, daß mir zu gepuerlicher
zeyt und der verschreib ung gemeß solliche silber und kuepfer geliebert
werden. Dann e. g. unterdienstlichen willen zu beweisen, bin ich
berait und willig. Nurmberg, den XXI Setember ano 58
e. g. unterdienstwilliger
Sewastian Weisser etc.
Außenadresse: Dem wolgebomen herren Hans .rorgen graffen und herren zu
Mansfeld und edlen herren zu Heldrungen meinem g. herren.
Ausfertigung im GexcerTc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, IV.
320. 1558 Oktober 12. 1 ^ . .
321. 1559 April 24. \ ^'"P^'^".
Die Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld verschreiben
Sebastian Welser zu Nürnberg für eine dargeliehene Summe von 10000 fl
500 M Silber und 500 Zentner Garkupfer (die Mark für 10 fl und
den Zentner für 11 fl).
Wir Hans George und Peter Ernst gebrueder graven und hem
zu Mansfeld edle hem zu Heldrungen vor uns, unsere bruder und
jungen vetter und unser aller erben hirmit öffentlich bekennen, das
wir uns mit dem erbarn und vesten unserm besondern gunstigen lieben
Sebastian Welser des rats zu Normbergk eines silber- und kupferkaufs
nachvolgendermaß vereinigt und verglichen haben: nemlich gedachter
Sebastian Welser hat uns in itzigem Leyptzigischen michels- (oster-)
mark zehentausent gülden muntz, einundzwantzigk groschen vor ein
gülden, an tallern zu vierundzwantzigk groschen gerechent, baruber in
unser sicher gewarsam antworten lassen, der wir ihn, und weme es
sonst von noten, quidt, ledigk und loß sagen. Darauf haben wir ime
zugesagt und versprochen, zusagen und versprechen auch hirmit in
craft dis briefes bey unsern grefielichen waren werten und gutem
glauben, das wir gedachtem Sebastian Welser, seinen erben oder ge-
treuen innehabern dis briefes von ausgang dis markts an in den
nechsten dreien 'monaten dritthalb hundert Normberger mark feinsilber,
dergleichen dritthalbhundert Normberger zentner rein garkupfer und
volgend nach ausgang der ersten drey monat widderumb in den nechst
darnach kommenden dreien monaten abermals dritthalbhundert fein
mark und dritthalbhundert zentner garkupfer, ide feine Normberger
518 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
mark silber zu zehen gülden muntz und iden Normberger zentner
garkupfer umb eilf gülden, alles auf unser wagnus und uncosten in
abschlagk vorgemelter zehentausent gülden in die Stadt Norrabergk ane
allen lengern verzugk wollen antworten und liebern lassen, also das
solche lieberunge beides der silber und kupfer vor ausgang des künf-
tigen Leypzigischen oster- (michels-) maikts des (dis) neunund-
funfzigisten jars gewislich gescheen sein soll. Was sich alsdan im
selben markt in entlicher abrechnunge befinden wirt, das wir an silber
und kupfer über die zehentausent gülden geliebert, denselben rest soll
uns Sebastian Welser widder herauszugeben schuldigk sein. Im fahl
aber do wir oder unsere mitbeschriebene, welchs doch nicht sein noch
gescheen soll, an obbestimpter lieberung einer oder mehr zeit seumigk
sein wurden, so geben wir dem Welser, seinen erben oder treuen inne-
habern dis briefes hirmit gewalt und macht, unsere silber und kupfer,
wo und weichenden sie die antreffen mögen, zu kommern, aufzuhalten,
zu sich zu nemen, zu vorkaufen und ires gefallens darmit zu gebaren,
bissolange sie ires ausstants sampt billichem kosten und scheden genz-
lich und gar zu billiger gnuge habhaft und bezalt worden seint, in
welchem fahl sie widder recht noch einige obrigkeit, auch widder uns
nit sollen gehandelt haben. Wie wir uns dan disfals des rechtens und
alles andern behelfs; den wir hirwider mit ichte anziehen mochten, für
uns und unsere mitbeschriebene genzlich und gar wollen vorziehen
und begeben haben. Treulich und alle geferde ausgeschlossen. Zu
urkunt haben wir unsere insigelle wissentlich an dissen brief hengen
lassen, den wir, graf Hans George, für uns und in volmacht wolgedachts
unsers brudern graf Peter Ernsts mit eigener band underschrieben
haben. Gescheen zu Leipzk, den 12. tag Octobris (montags nach Can-
tate den 24- Aprilis) nach Christi unsers hern und heillants geburt im
tausent fünfhundert und acht- (neun-) und funfzigisten jhare. i
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, IV. |
In dorso: ^
Nottel der verschrybung Sebastian Welsern über 500 mark silber
und 500 centner garkupfer von Michaelis anno 58 bis ostern anno 59.
Item gleicher gestalt widderumb von Ostern anno 59 bis widder-
umb uff Michaelis desselbigen jars verneuert.
No. 320-322. 1558. 519
322. 1558 Oktober 17. Leipzig. Hieronymus Rauscher
und Claus Bromm an die Mansfeldischen Räte
Bartel Wiedemann, Wolf Roth und Merten Obenrot.
Zeigen an, daß sie auf Schloß Friedeburg erscheinen werden.
unser freundlich ganz willig dinst bevorn, erbare wolgeachte be-
sondere gunstige herren und freund. Das ir die anderrede, so ir jungst
alhie mit uns gehabt, an den wolgebornen und edlen grafen und herren
hern Hans Gorgen grafen zu Mansfelt etc. unseren genedigen herren
gelangen habt lassen und s. g. nicht allein gewilliget, sondern auch
euch auferleget, mitfei und wege anzuhören, wie s. g. mit uns zu vor-
gleichung kommen muchten, auch s. g. bevelch gethan, den hern canzler
Melcher Nickeln zu solcher handlung zu zihen, das thun kegen wol-
gedachtem grafen wir uns in underthenikeit und kegen euch freundlich
bedanken. Und weil uns nix liebers, dann das diesem handel one
fernere weitleuftikeit, darzu es in warheit wider unseren willen und
hoffnung geraten, der billikeit nach in der gute abgeholfen, als wollen
uff euer ietzig erfordern ich Jheronymus Rauscher, demnach ich Claus
Brum meiner hohen notturft nach in Sachen, doran mir merklichen vil
gelegen, morgen frue vorreiten mus, uff schirstkommenden mittwoch
kegen abent uff wolgedachtes grafen schlos Fridburgk mit gottes hulf
bei euch erscheinen, der hoffnung, der liebe gott werde gnad und mittel
verleihen, das wir zu guttlicher vorgleichung kommen. Und haben
euch, denen wir zu dienen gantz willig, uff euer schreiben solchs nicht
vorhalten kunnen. Datum Leipzig, den 17 *^'' Octobris im 1558*®°.
Jheronymus Rauscher
Claus Brom s'.
Äussenadresse : Dem erbarn und wolgeachten Bartel Widemann, Wolf Roten
and Merten Abend rott, Mansfeldischen reten und rentmeister unseren gunstigen
herren und freunden.
Ausfertigung (von der Hand Eauschers, Bromms Unterschrift eigenhändig) im
Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel , Paket 14, XXXII.
520 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels,
323. 1558 November 14. Leipzig. Der Fürstl. Bay-
rische Rat Albrecht Reiffenstein und sein Bruder
Wilhelm Reiffenstein an die Grafen Hans Georg
und Hans Albrecht von Mansfeld.
Bitten erneut, ihnen wegen der Hütte Steinach, von der ihnen der halbe
Teil zuständig und die ohne ihr Wissen und Willen dem Christoph Mos-
hauer eingeräumt worden sei, eine Versicherung zu erteilen.
Ausfertigung im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 17, XXXIV.
324. 1558 November 18. Leipzig. Die Steinacher Ge-
sellschafter an den Kurfürsten August von Sachsen.
Die Grafen von Mansfeld hätten auf dem Tage von Friedeburg (19. Okt.)
erklärt, sie könnten den Abschied von Dresden nicht erfüllen, da die Gesell-
schafter untereinander uneins seien. Bauscher habe darauf erwiedert, daß
es ihnen bekannt sei, daß die Grafen einige der alten Gesellschafter (ihre
Untertanen) auf ihre Seite gebracht, um die Auseinandersetzung zu ver-
zögern. Um dies zu widerlegen, schlugen die gräflichen Bäte einen Tag
zu Eisleben zur gütlichen Handlung vor. Bauscher erklärte darauf, sie
seien damit einverstanden, wenn sich die Grafen mit den alten Gesell-
schaftern besonders verglichen, doch müßten diese den Schaden, den
der Handel (u. zwar eben durch die alten Gesellschafter) erlitten, pro rata
ihres Hauptguts (durch die Grafen) erlegen, doch nichts deste minder die
Verzinsung uf die ganze haubtsumma, so der graf wieder alten noch
neuen geselschaftern , sondern dem handel schuldig, des handeis factor
zu ablegung der schulden, so uff den handel stunden, erleget werden.
Die Bäte erachteten jedoch dies Anerbieten mer dan für überflüssig.
Wenige Tage nach der Friedeburger Verhandlung verglich sich der Graf
mit den Meyenburg dennoch und stellten ihnen 8 Bürgen.^ wie ebenso die
Meyenburg den Grafen 8 Bürgen zu stellen hatten für den Fall, daß die
Grafen wegen des Vertrages bedrängt würden. Jedoch konnten die Meyen-
burg die Bürgen nicht auftreiben und also die Urkunde nicht vollziehen.
Aus diesem Verhalten ergab sich für die Gesellschafter die Ablehnung
der anderen von den Grafen geforderten Artikel:
1. Wegen der 20 000 fl, die letzte Herbstmesse in Frankfurt fällig
waren und von den Gesellschaftern aufgebracht und ihnen mit 7 % zu
No. 323-326. 1558. 521
verzinsen waren. Sie sollen in 4 Jahren abgelegt werden, im Fall der
säumigen Zinszahlung jedoch sofort rückzahlbar sein.
Dieser Artikel könne nicht gemildert werden.
2. Die Grafen verlangten für das Jahr, in dem sie als Mitgesellschafter
beteiligt gewesen, 17777 fl Dividende.
Das alles seien, wie die Meyenburgsche Sache erweise, nur Ausflüchte.
Sie bitten daher den Kurfürsten, ihnen schleunige Hilfe widerfahren
zu lassen.
Mundum im Gewerk. Archiv zu EifHeben, Saigerhandd, Faket 18, XXXVI.
325. 1558 Dezember 4. Hans Rudolf, Secretarius, an
den Mansfeldischen Rentmeister Martin Obenrot.
Die Landsteuer sei im Weimarischen und in den anderen Kreisen noch
nicht eingegangen; deshalb möge Obenrot erst am 12. Dezember zu em-
phahung der sechstausent gülden alhier ansuchen. Ir wollet auch
dorab sein , das der abrede gemes meiner gnedigen herren der grafen
verschreibung uff di sechzehentausent gülden uberschikt werden, wan
er di erste oder andere empfahung hilt.
In gleichmas auch nicht vergesseu, weil aus einer eil vor einem
jar an einem sack ein unrechter zeddel gebunden, als des Inhalts l V2 C
gülden, das doch in demselbig sack nach lauts des munzverzeichnus
zweihundert zwene gülden gewesen und also zwene und fünfzig gülden
ubermas befunden, welches doctor Luschwitz und licenciat Reinhards
heftigs eilen geursacht, das ich solche ubermas in den itzigen sechs-
tausent gülden Widder abziehen muge.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 8, XVIII.
326. 1558 Dezember 24. Eisleben.
Die Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld versprechen,
dem Herzog Johann Friedrich d. M. von Sachsen für eine dargeliehene
Summe von 16000 fl Silber zu liefern.
Wir Hans George und Peter Ernst gebrudere graven und hern
zu Mansfeld etc. bekennen vor uns und unsere liebe brudere und
jungen vettern, irer lieben und unser erben und tun kunt gegen
mennigUch : Nachdem der durchlauchtige hochgeborne fürst und her
her Johans Friedrich der mitler herzog zu Sachsen etc. unser gnediger
522 Urkundenbuch zur Geschichte des Manafeldischen Saigerhandels.
her uff unser underthenigs und bitlichs ansuchen aus besonderm gne-
digem willen zu erhaltunge unsers bergwergs und seigerhandels secht-
zehentausent gülden münz, ainundzwanzig groschen vor ein gülden
gerechent, der chur- und fursten zu Sachsen landswerunge, furgesetzt,
die wir auch von seinen fürstlichen gnaden wegen durch die unsern
baruber gezelet haben entpfahen lassen und sein f. g. solcher Zustellung
hierait queit, ledig und los sagen, als haben wir dagegen hochgedachtem
unserm gnedigen fursten und hern underteniglich zugesagt, solchs auch
gelobt und versprochen, sagen zu, geloben und vorsprechen vor uns und
obgedachte unsere liebe bruedere, jungen vettern, irer liebden und unsere
erben in craft ditz briefes bei unsern greffehchen trauen, waren werten,
das wir obgesatzte summa der sechtzehentausent gülden zum halben teil
mit den silbern, die wir seinen f. g. one das inhalts der ufgerichten
hutten Verschreibunge kaufsweise zukommen zu lassen schuldig und
darüber noch achthundert mark Silbers, ide mark zu zehen gülden und
einen halben groschen, sein f. g. inwendig vier monateu die nechsten
nach dato zu undertenigem dank one einigen verzug, vorhinderunge
und ausflucht gewislich erlegen und mit der ersten bezalunge ausgang
des ersten monats, so uf den 24. dises monats Decembris angehen und
uf den 24. Januarii enden soll, an erlegung der silber in den nechst-
volgenden dreien monaten und iden raonat besonder fünfhundert drei-
unddreissig mark und etzliche quinten zu erlegen anfahen, also und
dergestalt, das unser gnediger fürst und her berurter fursetzunge der
sechtzehentausent gülden in solchen dreien monaten mit silber gewis-
liche und ungeseumbte bezalunge im zehenden zu Salfeld nach gebrauch
voriger lifferung erlangen und bekommen soll und uns daran kein
gebot, verbot oder anders, wie das namen haben muge, nichts aus-
geschlossen, des alles wir uns dan gegen s. f. g. hiemit vorzihen haben,
abhalten lassen sollen noch wollen.
Und nachdem wir one das gegen hochgenanten unserm gnedigen
fursten und herren und derselbigen lieben bruder unsern auch gnedigen
fursten hern inhalts obgemeltes hutten Vertrags schuldig, s. f. g. uff ein
benante anzahl jars und jerlichen viertausent mark Silbers zu liffern,
so soll solche fursetzunge der sechtzehentausent gülden und unser mit
silber bewilligte bezalunge demselbigen vertrag unschedelich, auch da-
durch demselbigen nichts benehmen, sondern wir sollen pflichtig sein,
denselbigen mit uberantwortunge der verschriebenen anzal tausent
mark silbers gegen s. f. g. one einiche weiter fursetzunge einer summen
geldes ausgang der dreier monat unweigerlich volge tzu tun und hir-
innen kein gefehr oder ausflucht zu suchen.
No. 326— 327. 1658. 623
So haben wir auch hierüber gegen unsern gnedigen fursten und
hern uns underteniglich bewilliget und tun das hiemit in craft ditz
briefes dergestalt, do wir über die vorschriebene viertausent achthundert
mark Silbers s. f. g. mehr silber in den zehenden zu Salfelt antworten
wurden, das s. f. g. dieselbige uberantwortunge an der vorschriebenen
summa nicht abgerechent, sondern durch den zehentner zu Salfelt in
obberurtem werde sonderlich bezalt werden.
Were es aber sach, das wir an bezalung der silber vor die ob-
gesatzten sechszehentausent gülden gegen sein f. g. oder derselbigen
zehentner zu Salfelt seumig sein wurden, als doch, ob gott will, mit
nichten sein solle, so haben wir zu des mehrer und gewissem vor-
sicherunge vor uns und obgedachte unsere liebe bruedere und vettern
uns underteniglich vorwilliget, das sich uff den vahl unser nichtbezalunge
hochgenanter unser gnediger fürst und herr vor sich und derselbigen
geliebten bruder des rests, was wir an obgemelter summa noch mit
silber zu entrichten vorpflicht, an und uff unserm ambt Oldischleben
als ihrer f. g. lehenschaft one unser einrede und furwenden zu erholen
fug, recht und macht haben, wie wir dan iren f. g. berurt unser ampt
Oldisleben für solche heuptsumma zu einem rechten underpfand be-
willigen, versichern und verschreiben, alles treulich und one alle arge-
list und geferde.
Zu urkund mit unsern hieraufgedruckten secreten wissentlich ge-
sigelt, under unsern aigen banden underschrieben. Gescheen und geben
zu Eisleben, den 24. tagk Decembris a° 1558.
Zicä Abschriften im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Palcet 8, XVIII.
327. 1558 Dezember 24.
Abraham Fuß als machtman seiner principaln Niclas Bromm von
Frankfurt, Hieronymus Rauscher zu Leipzig, Rats freund, Hans Wilhelm
und Alhrecht Rdffenstein , Gebrüder, bringt bei dem Grafen Hans Georg
van Mansfeld folgende Klage gegen Christoph Moskauer zu Eisleben ein:
1. Moskauer hat dem Steinaeher Handel etliche Jahre als Faktor vor-
gestanden. Laut letzter Abrechnung ist er dem Handd 8000 fl 15 gr 7 \
schuldig geblieben. Diese Summe soll er samt Interesse bezahlen.
2. Soll er pro rata seinen Anteil an dem aufgebrachten Wechsel- und
Zinsgeld, 171 000 fl, erlegen, samt Interesse, Unkosten und Schaden.
3. Soll er für die von Wolf v. Lindeiiau, Hauptmann xu Gera, auf-
genommenen 10000 fl, für die er sich neben Bromm und Rauscher ver-
524 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
schrieben, die der jetzige Faktor Philipp Lemberger ausgegeben und die
Ostermarkt 59 erlegt werden müssen, Bromm und Bauscher für deren
Anteil schadlos halten.
4. Er soll eine endliche und richtige Rechnung des ganzen Handels
atis den Hauptbüchern ablegen.
5. Soll er die 1000 fl. an Hans Beiffenstein und die 600 Taler an
Albrecht Beiffenstein zurückzahlen, die er von ihnen empfangen.
Einbracht den 24. Dezembris anno 1558.
Im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 18, XXXVI.
328. 1558 Dezember 28. Dresden. Kurfürst Augustus
von Sachsen an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Aus dem Schreiben der Steinacher Gesellschafter habe er ersehen, das
ihr der liquidation und der schulden an ihnen selbst mit den Steinacher
gesellschaftern nicht mehr streitig seit, auch dieselbige, wie sie in
unserm abschied berechnet, nicht verneinet, allein das ihr 1. der alten
gesellschafter vorschreibunge und 2. der ersten zwantzigtausent gülden,
wann dieselben widerumb abgelegt werden sollen und dann 3. der sieben-
zehentausent siebenhundert sieben und siebenzig gülden gewins halben
noch etwas mit ihnen irrig gewesen.
Wegen dieser drei Punkte hätten die Gesellschafter bereits in der Friede-
burger Verhandlung Angebote getan, die damals von den Bäten der Grafen
angenommen worden sein; damals habe es nur an volziehunge der baupt-
vorschreibunge gemangelt.
Deshalb liege kein Grund vor, die liquidierten Schulden nicht zu be-
gleichen.
Fordert, er solle sich bis zum 4. Februar mit den Gesellschaftern ver-
gleichen oder an diesem Tage vor den kurfürstlichen Bäten in Dresden
erscheinen.
Datum Dresden in die innocentum anno etc. LIX.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eislehm, Saigerhandel, Paket 16, XXXIII, 2.
329. 1559 Januar 7. Leipzig (pr. HaUe 1558 Jan. 8).
M. Obenrot an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Abrechnung mit Conrad Beiser (der Manlich Diener).
Wolgeborner und edeler graf, euern gnaden seint meine under-
thenige gehorsam und pflichtschuldige dienst zuvor ahn bereit. Gnediger
No. 32?- S29. 1558— 155Ö.
herr, gern wolt e. g. ich ehr geschryben haben, so hab ich vor heut
von Conrat Reiser kein entlichen bescheit erlangen können. Und ver-
helt sich die abrechnung also, das wie e. g. hiernachvolget Ternemen :
Erstlichen rechent Cunrat Reiser e. g. in diese abrechnung alle
zalung, so von ostern a° 58 bis uff diesen markt, abe, summa folget :
45500 fl ostern a° 58 pro 7000 centner kupfer
6500 fl ostern a° 58 pro 1000 centner k,, darufi
329 fl aufi" wexsel
13000 fl Petri Pauli pro 2000 centner k. zalt
8170 fl herbstmeß Petter Stoltzern zalt
13000 fl Michelsmarkt a° 58 B. Wideman zalt
uff oberurte 8170 fl und 13000 fl zins i ^ jar bis uff neue
jar, tut
300 fl
9200 fl vor alle pley, so der Manlich zalt mit den, so itzo in der
herbstmeß einkauft seint
1940 fl vor die jungen herren bezalt zu Straßburk und uff Fenedich
288 fl wegen der rent, als dem Schulenburg und Melcher Nickel
zu Wien
294 fl so B. Wideman und "Wolf Rott uff wexsel uffgenomen
29 fl vor ein pfer(d?) Ulrich dem Schwaben
s* 98550 fl; darkegen vor M«» centner k. tut
91000 fl, also rest m. g. h.
7550 fl.
Weiter hat gedachter Cunrat Reiser mir zugerechent, so uff Ostern
a° 58 ufl wexsel ist aufgenomen und hett sollen Michaelis bezalt
werden, tut
12000 fl; uff solche summa wexsel biß uffs neujar 5 pro cento
600 fl. Bise summa des zins hab ich noch nicht willigen wollen
wegen der 6000 fl vorstreckung uff Petri PauU.
Summa der rest zurück von den k. und diese 12600 fl
20150 tut 20150 fl.
20000 Barkegen seint abzurechen die 20"* fl, so wegen der
letzten frist e. g. geburen ; were also uff dato abgerechent
alles und plib e. g. schuldig
150 fl.
Nachvolgent hab ich begert die 60tO fl, so itzo uff das neujar
bedagt, darzu noch 6000 fl uff wexsel; aber ich hab nicht mer erhalten
dan uberal 10000 fl, des soi ich itzo 4000 fl empfahen und in 8 oder
Ürkundenbuch zur öeacliicllite des Mansfeldiscten Saigerhandels.
10 tagen die ander 6000 fl kegen Eisleben. Hiervon wil ich, was not-
wendig ist, alhier ausgeben, aber das ander wil ich e. g., wils gott,
antworten.
Weiter kan e. g. ich in underthenikeit nicht verhalten, das mich
der hauptman Christoff Staramer bericht, das er die 4000 fl bei her
Wolf von Schonburk durch sein heuptman biß uff ostern erhalten.
Desgleichen hab ich euer gnaden jungen sonne gelt auch uff Frft. uff-
pracht. Hiernach kommen e. g. biß in 60C0 fl diesen markt in stilstant.
Weil ich aber hoff, das Cunrat Reiser sol zu e. g. kommen, zweiffei
ich nicht, e. g. können ufi die fastenacht zu der verleg 5 bis in 6000 fl
bei ihm erhalten.
Uff Nurmberk aber hat er gar nix nemen wollen zu bezalen, sonst
hett ich Schotten gelt, wie e. g. geschriben, dahin vermacht.
Domit nun Cunrat Reiser nicht gedechte, ich wolt sonsten etwas
herter anhalten, dann e. g. bevelch, hat er umb die quitantzen von
e. g. abzuholen zu lassen an mir begert. Weil ich aber die pressen
hab und die quitanz gefertigt, bitt e. g. ich underthenigk, e. g. wollen
ein schriftlein an gemelten Reiser machen, das er zu e. g. kom und
noch 2000 fl zu obbemelten 4000 fl tharleyhen, auch sich sonsten
referieren, das e. g. mir weiter mit ihm zu reden bevolen. Aisdan wil
ich der Sachen wol recht zu tun wissen.
Gnediger [herr], ich bitt underthenik, e. g. wollen an B. Wideman
schreiben und uffs eilents, damit die silber, wan die ankörnen weren,
eruber gesant werden, damit glauben erhalten.
Solchs alles hab e. g. ich in undertenigkeit nicht verhalten sollen;
erken mich gehorsam und schullig. Eilent Leipzik, 7 Jenner a°59
e. g. undertheniger diener
M. Obenrodt.
Außenadresse: Dem wolgebornen und edelen herren herren Hans Jeorgen
grafen und hern zu Mansfeld edeler zu Heiderungen meinem gnedigen herren
zu 8. g. eigen banden.
Eigenh. Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XV.
330. 1559 Januar 16. Leipzig. Hieronymus Rauscher
an Herten Obenrot.
Lehnt die von Graf Hans Oeorg von Mansfeld vorgeschlagene Ver-
mittelung zwischen Rauschers Qesellschaft und den abtrünnigen Oesellr
schaftern ah.
i
No.S29-380. 1559.
Mein alzeit willig dinst mit besonderem fleis bevorn, erbar und
wolgeachter besonder gunstiger und lieber her rentmeister. Aus euerem
itzt an mich gethanem schreiben, und zwarten auch aus denen reden,
so ich zu Fridburgk mit euch sonderlichen gehatt, vormerk ich, das ir
gerne euch befleissen weitet, die Sachen dohin zu richten, domit one
fernere weitleuftikeit die irrungen, so sich noch zwuschen dem wol-
gebornen und edlen graffen und herren hern Hans Gorgen graffen zu
Mansfeldt etc. meinem genedigen herren und uns erhalten, in der gute
und one fernere weitleuftikeit muchten beigelegt werden, des ich mich
für meine person zum freundlichsten und fleissigsten kegen euch thue
bedanken, mit dem erbieten, solche euere treue wolmeinung in allem
guten zu beschulden. Und muget mir in warheit gleuben, das ich
ganz un gerne gesehen hab, das dieser handel widerumb an den chur-
fursten gelanget hat müssen werden. "Wolte auch nix liebers wünschen,
dann das wir mit genaden mit wolgedachtem grafen hetten mugen
endscheiden werden; wie ich mich dann gerne befleissen wolte, das ich
bei wolgedachtem m. g. h. widerumb zu gnaden kommen muchte.
Kunte ich dann, wan mir unser her gott aus dieser beschwernis hilft,
seinen genaden dienen, wolt ichs nicht underlassen. Das aber dises
ein weg und mittel, das man zu vorgleichung kommen muchte, sein
solt, wan beide, wir und die abtrünnigen geselschafter, für m. g. h. er-
schienen und s. g. zwuschen" uns handien lissen, darzu sich dann wol-
gedachter graf m. g. h. genediglichen thut erbieten, welchs ich mich
kegen s. g. in aller underthenikeit thue bedanken, kan ich bei mir nicht
finden, das etwas fruchtbars durch solche handlung kunte oder muchte
ausgericht werden. Erstlichen darumb, das ich weis, was unsere ab-
trünnige geselschafter für leichtfertige, unbestendige leut sein, zum
andern, weil sich Cristoff Meienburgk albereit in Schriften kegen Albrecht
Reiffenstein, wie ir hierbei aus seinem schreiben ersehen muget, erklert,
das er mit wolgedachtem m. g. h. vorgHchen und keine gutliche hand-
lung mer leiden kunne noch wolle. Weil dann solche handelungen
lauter vergebens, wolte ich wolgedachten m. g. h. ungerne damit be-
muhen. Solte ich euch, meineni besondern gunstigen herren und
freund, dem ich zu dienen ganz willig, nicht vorhalten. Datum Leip-
zigk, den 16'®" Januarii im 1559'*"
e. w.
Jheronymus Rauscher ss*.
Nachschrift: Es hat mich auch jungst Philip Lemberger bericht,
das Michel Meienburgk sein schreiben, darinnen er sich kegen mir
626 ürkundenbucli zur öeschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
erklert, das er sich nicht von uns gesondert, gerne vorleukenen wolt.
Damit ir aber sehet, was es für leichtfertige leute seind, uberschick
ich euch hiermit sein schreiben, so er der wegen an mich gethan, mit
bitt, ir wollet der beiden Meienburk schreiben unserem diener Philip
Lembergern wider zustellen, damit sie mir wider mugen geantwortet
werden.
Außenadresse: Dem erbarn und wolgeachten Herten Abentrott Mansfeldiscbem
radt und rentmeister meinem besonder günstigen herren und guten freund.
Eigenh. Ausfertigung im Gewerh. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 14,
XXXII.
331. 1559 Februar 5.
Die Grafen Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans Hoyer und
Hans Ernst von Mansfeld übertragen Karl Fürer zu Nürnberg für drei
Jahre den Verkauf von jährlich 15 00 Zentnern Kupfer und den daraus
gewonnenen Silbern, die sie von dem von Sigmund Für er, Wolf Buchner,
den Blankenburg und Heidelbergs Erben erkauften Hüttenwerk und alten
Vorrat auf der Hütte Luderstadt saigern werden. Fürer streckt zur
Kohlenbestellung 4000 fl vor.
Wir Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans Hoyer und
Hans Ernst gebrudere grafen und hern zu Mansfeld edle hern zu
Heldrungen vor uns, unsere erben, auch von wegen unsers jungen
vettern grafen Brauns, unsers lieben brudern grafen Phihps seiligen
söhne, bekennen und tun kund himit in craft dises brifs gegen mennig-
lich: Nachdem und dieweil ungeferlich in einem jar wir uns mit den
erbarn unsern lieben besondern und getrauen Sigmund Fuerer, "Wolf
Buchner, den Planken burgern, Heidelbergers erben und anderen umb
ire huttwergk, feuer und vorrat der Schiffern sambt anderen vorglichen
und jerlichen von termin zu termin diselben zu bezallen zugesagt, und
aber uns ohne weitere vorleg, domit wir gemelte Schiffern zu gut
machen, solche zallung schwer fürfelt, als haben wir uns mit dem
erbarn und vesten unsern lieben besondern Karin Fuerer zu Nurm-
berg ufi drey jar lang, ides jars umb funfzehenhundert centner, oder
was es darüber sein mocht, doch darunter nit sein soll, so nach laut
einer besondern bestallung von dem alten vorrat, so wir erkauft haben,
gemacht und besonders uff der hutten Ludersdorf geseigert werden
solin, heut dato vorglichen, also das sich bemelter Karl Fuerer erbotten,
zu Versetzung der kolbestellung zu den berurten kupfern zwischen
I
No. 330-331. 1559. 529
hier und dem ostermargkt viertausent gülden uff gnugsame von uns
vorsichening bis uff Petri et Pauli auf unsern costen aufzubringen.
Als und dagegen vorpflichten wir uns hirait bey unsern greffenlichen
ehren, trauen und guetem glauben, gemelte funfzehenhundert centner
und was darüber sambt den silbern, so daraus gemacht werden, an
keinen andern ort vorwenden oder zu vorkeufen, dan allein bemeltem
Euerer gegen Nurmberg zu liebern und zu übersenden, wollen auch
unserm factor uff bemelter haetten gestatten, das er gedachtem Karl
Fuerer pflichtbar sev, bede, kupfer und silber, änderst niemand zu
liebern, zu übersenden, auch dessen uff der huetten wider wenig noch
vihl zu verkaufen, noch dasselb zu tun befehlen oder zu lassen, dan
an gedachten Fuerer, oder da er es hien bevelen und ordnen wurde.
Dagegen er sich vorpflicht und erbotten, dieselben uns zum besten und
teuersten zu vorkaufen (als were es sein eigen gut) himit vertrauen und
heiragestelt haben wolln. und sol solche lieferung itzo uff konftigen
ostermargkt sich anfahen, und von solchen kupfern und silbern sol
vornemlich, was weiter uff die koln, uncost des schmelzens in der her-
schaft, auch zu notturft des saigerns gehen mocht, davon vorgestreckt
und vorlegt werden. Doch das zu solchem keine holz- noch kollnkauf
weiter im vorrat, dan zu gemeiner notturft gekauft noch bestelt werden
sollu. Darnach die zuruckgemelte viertausent gülden hien widerumb,
sambt was darüber gangen, zu entrichten. Was dan der uberschus
sein wurde, das sol niergent anders dan zu abzalung des, so er, Fuerer,
von uns sunder bevelch und wissen hat, gebraucht und abzalt werden.
Wurde sichs aber zutragen, das nach beschlus aller halben jarrechnung
etwas uberig befunden, sol uns solchs zu gebrauchen mechtig und be-
vorstehen. Doch solin wir gedachten Karl Fuerer mit wechseln noch
ausgeben, das er vor uns bezallen oder sich für uns forschreiben solt,
mit nichten darüber nit beschweren. Treulich sonder geverde. Des zu
warer und merer beglaubung, auch stetter und vester haltung haben
wir sambtlich und sonderlich unsere angeborne pettschaft an dissen
brief hengen lassen und mit eigen banden underschrieben. Geben am
tag Esto michi der weniger zal nach Christi unsers erlosers geburt im
nounundfunfzigisten jhare.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJtandel, Paket 23, V.
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVH, 34
SSO ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels,
332. 1559 Februar 17. Nürnberg. Christoph Fürer
an den Fürstlichen Zehntner zu Saalfeld Michael
Nebelthau.
Betr. die Rückzahlung einer Schuldsumme des Grafen Hans Georg
von Mansfeld hei Fürer durch Nebelthau.
Meine willige dinst sind euch zuvor, erbar und besunder gueter
freund. Ir habt euch sunder zweifl gueter mainung zu erinnern, was
gestalt ir wegen des wolgebornen und edlen hern Hans Georgen grafen
und hern zu Mansfeld gegen mir und meinen mitverwandten, 4"" fl
halb künftigen ostermarkt mitsambt dazu vertagtem halben jarzins zu
entrichten, vorschrieben seit und aber solche 4™ fl dem edlen und
vesten Wolf von Thun uff gedachte zeit von mir zu erlegen und zu
bezallen geburn, derwegen er mir auch vergangnen neuenjarsmarkt
geschrieben, mit sunderer bitt, ime solche 4™ fl sambt dem zins zu
Salfeld zu erlegen verschaffen, Diewail ich dan eracht, auch des kein
zweifl, ihr werdt euch mit iren g., mir solche suma zu entrichten, vor-
glichen haben, so ist demnach an euch mein sunder bitt, mich schrift-
lich durch euer antwort zu berichten, wo es euch mit bezalung solcher
summa wolt gelegen seyn, uff das ich dem von Thun, der solchs von
mir begert zu wissen, sich hab darnach zu richten, das zuschreiben
kund. Wiewol ich darfur acht, es were euch zu Salfelt am gelegsten,
dorft ihr die gefar, das uff Leipzig zu verschaffen, nit tragen etc. Der
guten Zuversicht, ir werdt mir dis mein schreiben nit verargen und
mich des mit estem schriftlichen berichten. Das wil ich umb euch in
andere weg ungespart zu vordienen geflissen sein. Und thu, was euch
lieb und dienst ist. Datum Nurmberg, den 17. Febrer a« 59. jar
Cristofl* Fuerer.
Außenadresse: Dem erbarn und uamhaften Michael Neblthau fürstlichem
zehentner zu Salfelt meinem gunstigen und sunder guetem freund.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 7, XIII.
Beilage zu einem Schreiben Thomas Gundermanns an Martin Obenrot.
333. 1559 Februar 19. Eisleben. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Sebastian Welser.
Der Rentmeister Herten Obenrot habe bei seiner Rückkehr berichtet,
daß er mit Welser ein neues Abkommen über einen Silber- und Kiipferkauf
No. 332-335. 1559. 531
allermassen wie vor vom körnenden Leipziger ostermarkt an bis hin
uff den michelsmarkt getroffem, und daß Welser dafür nächsten Markt
10 000 ff erlegen wolle. Ersucht ihn, die Summe auf lö^ fl xu erhöhen,
wofür er ihm 1000 M Feinsilber xu 10 fl und 500 Zentner Garkupfer xu
10^ i fl in Monatsraten liefern will.
Datum Eisleben, den 19. Februarii a° etc. 59.
Beinkonzept im Gewer k. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, IV.
334. 1559 Februar 19. Eisleben. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Dr. Gugl.
Bittet ihn, bei Sebastian Welser dahin xu wirken, daß dieser die vor-
zustreckende Summe auf 15^ fl erhöht.
Reinkonzept im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, IV.
335. 1559 Februar 21. Grimmenstein.
Schriftliche Antwort Herzog Jotiami Friedrichs des Mittleren xu Sachsen
auf Obenrots Werbung wegen Verlängerung der Verschreibung über die
Hütte Eisfeld.
Ton gottes gnaden Johans Fridrich der mitler
herzog zu Sachsen landgrave zu Duringen
und marggrave zu Meissen.
Antwort uf des wolgebornen unsers lieben getreuen Hans Georgen
graven und hern zu Mansfelds Werbung, so er durch seinen rentmeister
Alerten Abenrod uns schriftUch übergeben lassen.
Erstlich betreffende die hatten Esfeldt, seind wir gnediglich geneigt,
dem grafen dieselbige ausgang der vorschriebenen jhar noch uf ein
longere anzahl jhar umb den itzigen hutten- und waldzins zukommen
za lassen.
So sol auch der graf und seine bruder zu irem seigern an holz
und kolen, inmassen bis daher gescheen, kein mangel haben.
Aber den silberkauf uf solcher hutten wissen wir nicht fallen zu
bissen oder auch hoher, dan dieselben bis daher geliefert worden, an-
34-
532 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
zunehmen. Wollen uns auch zu dem grafen nicht versehen, das er
derwegen zur pilligkeit einiche beschwerunge nach gelegenheit aller-
hands urabstende haben werde.
Belangende die besserunge der hutten Esfeld, wollen wir uns mit
dem grafen, wan man sich der huttenvorschreibung und silberkaufs
entlich vorglichen, derwegen auch gnediglich zu voreinigen wissen,
auch an derselbigen besserung, so der notturft nach nicht umbgangen
werden mag, uf vorgehende besichtigung und zuordenung unsers pau-
meisters kein mangel sein lassen.
Belangende die anderweit fursetzung der deinen münz, wollen
wir dem grafen ausgang der wochen Misericordias domini funftausent
gülden uff silber, iede mark zu zehen gülden und ein halben groschen,
hinaus zu geben bewilligen, dergestalt, das solche summa inwendig
fünf Wochen die nechstvolgenden darnach bezalt; doch sollen solche
Silber in die verschriebene ordinarianzahl silber nicht gerechent, noch
daran abgezogen, sondern dieselbigen neben diesen extraordinari silbern
wöchentlich in unsern zehenden zu Salfeld geliefert werden.
Betrefiende die zweihundert zentner jharkupfers, stellen wir in
keinen zweivel, der grafiFe werde von den jungst gewesenen geselschaftern
berichtet sein, das sie uns vorpflichtet, do wir einhundert zentner
kupfer begern, das man uns und unsern lieben brudern einen iedeu
Zentner uff der hutten eines gülden allewegen nehener zu geben
schuldig, dan er sonst guldig ist. Darumb wollen wir uns zu graf
Hans Georgen gnediglich vorsehen, er werde das, was man uns vor-
schrieben, gegen dem Menlichen woU zu vorantworten haben, sintemal
solcher pact uns und unsern lieben brudern an den verschriebenen
hundert Zentnern unvorgreiflich und, weil uns auch graf Albrecht den
Nurmberger zentner umb zwelftehalben gülden zukommen lassen, uns
den kauf an den andern hundert Zentnern kupfer auch nicht hoher
setzen.
Do nun graf Hans George von Mansfeld sich solches kupferkaufs
halben gegen uns wirdet erkleren, so wollen wir ime die zweitausent
gülden innerhalb vierzehen tagen oder eher durch unsern zehendner
zu Salfeld erlegen lassen, und was nach besehener Überlieferung der
kupfer, die dan wir innerhalb vier wochen nach dato gegen Gotha
durch den grafen uf seinen kosten geliffert haben müssen, wir über
solche zweitausent gülden dem grafen noch ferrer herauszugeben
schuldig, dieselbige ubermas auch erlegen lassen.
No. 335-336. 1559. 533
Das haben wir dem rentmeister uf sein schriftliches anbringen
nicht unangezeigt lassen wollen und geschieht daran unsere meinunge.
Actum Grimmenstein, dinstags nach Rerainiscere anno 1559.
Johann Kudolf s.
Ausfertigung, geschrieben und unterschrieben vom Sekretär Johann Rudolf, im
Gewerk. Archiv zu Eisleben, Paket 8, XVIII.
336. 1559 Februar 22. Eislebeii. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Christoph Fürer zu Nürnberg.
Dankt ihm für die Bereitwilligkeit zur Uebemahtne des alten Vorrats.
Obenrot hat Vollmachten.
Hans Georg graf und herr zu Mansfelt etc.
Unsern grüß und gnedigen willen zuvor, erbar vester lieber
besonder. Wir haben die nottel, wie ungeferlich wir uns und die
wolgeborne unsere freuntliche liebe bruder kegen euern bruder Carl
Euerer des alten forrats halben verschreyben sollen, empfangen und
verlesen. Wan wir dan kein bedenken, aus Ursachen, das darin allein
unser wolfart gesucht wirt, haben, so wollen wir dieselbige nottel im
namen gottes volzihen und euch des hiermit, deme allen nachzusetzen,
zugeschrieben haben. Das ihr aber euch über das so guttwillick mit
den 4000 fl zu bestellung des handeis erpotten, müssen wir in warheit
sagen, das ihr der alten woltat noch eingedenk und unser und der
herschaft gedeien gern befurdert sehen wolt, welches wir in keinen
vorgessen stellen wollen. Solt auch (was in deme ihr uns zu gutem
aufpringt und euch derwegen verpflicht) mit gottlicher hilf sonder
schaden benomen und gelost werden.
Und haben zu fortsetzung dieses handeis hierauf unsern diener
M. Obenrot entheben und volstendigen bevel getan; was er mit euch
schleust und handelt sol stedt und vest gehalten werden, gleich als
were es von uns selbst geschlossen. Deme begern wir gnediglichen
mit bitt, statt und glauben zu geben.
Und haben ihme hierneben bevolen, euch, wie es mit der seier-
hutten zu Luderstadt, desgleichen mit der kolbestellung alhier und
aoderm tun gelegen, zu vorstendigen. Darnach ihr euch wisset zu
534 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
achten. Solches alles haben wir euch, deme wir mit sondern gnaden
geneigt, nicht verhalten wollen. Datum Eisleben, den 22. Febr. a° 59.
An Christoff Fuerer zu Nurmberg burger.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Vaket 23, V.
337. 1559 Februar 23. Merten Obenrot an Franz
Straub.
Geheime Verhandlungen über einen Kupferkaufvertrag mit F. Straub
betreffend.
Laus deo semper 1559 adj 23 Februarii.
Meinen ganz willigen dienst zuvor, erber vester gunstiger lieber
Junker Franz Strauve. "Was ir jungst mit mir in eurem haus gerett,
etlicher cupfer halben, sovern die euch und den euren mitvorwanten
aus der herschaft zu lassen weren sampt weiterm umbstande etc., habt
ir euch zu entsinnen. Darauf hab ich nicht underlassen und solchs
mit Wolf Kotten in vortrauen geredt, die Sachen also bewogen, das
unsers bedunkens handlung zu treffen sein mochte. Allein weil m. g. h.
noch von den Manlichen nicht ist, muste die vorschlege dahin gericht
werden, das die garkupfer ein jar zwei oder drei den Manlichen bis zu
entlicher zaiunge gelifert wurden; wiewol ich hoff, es solt palt ein
anderung gewinnen; kan aber nicht grundlich darvon reden, weil sich
solche Sachen nicht wollen eilen lassen. Damit wir nun fuglichen ein
bestendigen verschlag u. g. h. vortragen, ist Wolf Rodt und mein be-
dunken, das ir uns in geheim eur gemut entdecket; alsdan künden
wir desto besser mit m. g. herrn doraus reden. Was euch nun der-
wegen gelegen, werdt ir mich vorstendigen. Solchs hab ich euch uff
jungst begern nicht vorhalten wollen, bin euch zu dienen willig. Datum
wie oben.
e. w. diener
Mertten übenrodt.
Uff eurn an schlag kont ferner zu Leipzig unvormerk doraus geredt
werden; und mus also die vorschlege sein, damit m. g. h. nicht ein
eigenen handel mache.
Beinschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 1, VII.
No. 336-339. 1559. 535
338. 1559 März 1. Sebastian Weiser der Aeltere an
Graf Hans Georg von Mansfeld.
Lehnt es ab, den mit Obenrot verabredeten Süber- und Kupfervertrag
auf 1000 M Feinsilber zu 10 fl und 500 Ztr. Garkupfer zu lO^U ß
zu erhöhen.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, IV.
339. 1559 März 2. Nürnberg, (pr. März 10). Franz
Straub an Merten Obenrot.
Ueber eine in Aussieht genommene neue Saigerhandelsgesellschaft.
Laus 1559 deo ad] 2. Marzo in Nurmbergk
per Fonwiller zu bestellen.
Mein freundlich und ganz willige dienst zuvorn, erbarer und
namhaftiger günstiger her rentmayster. Euer schreiben an mich, des
datura 23. Febrer, ist mir adj ultimo ditto zukomen und geantwort, hab
ich seines Inhalts vernommen und wais mich wol zu erinnern, was
ich mit euch in meinem haus etlicher rauhen barkupfer halben anzu-
nemen geredet hab und ir mir itzont darauf schreibet, das ir solicher
Sachen ingedenk gewest und euch derhalben mit dem Wolf Rothen
beredet habt und hierauf für gut ansehet, das ich euch hierin mein
gemut in vertrauen entdecket, wes ich gesinnet, ir solichs m. g. h. etc.
hettet anzuzeigen, daraus dan zu Leibzig weiter dovon geret und ge-
handelt werden mocht etc. Darauf las ich euch dinstlicher meinung
zur antwort wissen, das warlich diese Sachen noch so weitleuftig seint,
das es noch kein gelegenheit haben wil, über land dovon zu handien
oder der federn zu vertrauen. So man aber mit der zeit, als konftigen
ostermark, zu Leibzig zusammenkommen würt, so kont auf die wege
gehandlet werden, das mir etlich tausent centner rauhe barkupfer umb
bargelt gelassen, das ich dieselbigen mochte sajgern ; und was für gar-
kupfer dovon gemacht, die könten den Manhschen zukomen und ge-
libert werden in dem preis oder kauf, wie sich des m. g. h. mit mir
und meinen mitverwanten mochten vergleichen. Und so soliche hand-
lung also umb alle kupfer, so mit den ^ 5 gemacht, geraten möcht, so
verbofFe ich, gute erhebe leut zu mir zu bekomen, die mit mir an-
stehen und zu mir setzen mochten, die der herschaft Mansfelt nicht
übel wurden anstehen etc. Und solichs hab ich euch zum anfang der
handlung, sovil über land der federn zu vertrauen, in gehaim und
536 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
vortrauen wollen anzeigen, pis uns gott zusamenhielft. Domit sey die
gnad gottes mit uns allen. Datum ut supra
e. w. alzeit
Frantz Straub.
Außenadresse: Dem erbarn und vesten Merthen Abenrodt mansfeldischem
rentmaister zu Eisleben nieinem gunstigem hern und forderer zu aigen banden.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 1, VII.
340. 1559 März 2. Nürnberg. Günter Höhen, Füre-
rischer Diener, an den Mansfeldischen Eentmeister
Martin Obenrot.
Fürers Bereitwilligkeit %u Unterhandlungen.
Erbar und achtbarer, euch sind mein willig dinst ider zeit zuvor.
Gunstiger her rentmaister, ich aus bevelch meines herrn Cristoff
Fuerers, euch zu schreiben, ist dies: Nachdem er dato den 28. Febrer
euer und m. g. hern schreiben, dero datum den 22. und 23. Februari,
entpfangen und in dem m. g. hern und euer mainung vernomen und
befind, das ihr allen volkumlichen gewalt von iren g., ferner mit ime
handien und zu schliessen, habt etc., daraus sich dan vorstehet, das ir
kurzlich alhie sein werdet, derwegen unvonnotten, uff dis euer und
meines g. hern schreiben zu antworten. Dan do ihr alhieher gelanget,
giebt es sich selbst, was ferner in der handlung von notten zu tun wil
sein, das ihr euch des gnugsam nach notturft mit einander underredet.
Wie ich dan kain zweifl, do ihr alhieher komet, ir werdet euch mit
einander wol zu vorgleichen wissen etc. Es het euch mein her selbst
gerne geschrieben, so hat er aus gescheft der landpfleg nit zeit gehabt.
Bit aber, ime solchs nit zu verargen. Das hab ich euch bey zeigern
disem boten, nach solchem habt zu richten, aus bevelch meines hern im
besten nit verhalten solln. Damit was euch als meinem gunstiegen
hern iderzeit lieb und dinst ist.
Datum Normbergk, den 2. Marti a° 1559 etc.
e. g. dinstwilliger
Günther Hoehen
Fuererischer diner.
Außenadresse: Dem erbarn und achtbarn hern Martin Abentrot mans-
feldischem rat und rentmaister etc. meinem gunstigen hern.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, F.
No. 339-341. 1559. 537
341. 1559 März 3. Nürnberg. Christoph Fanwiller an
den Mansfeldischen Eat Martin Obenrot.
Hat 2000 fl von dem Diener der Manlich empfangen und bittet um
die Verschreibung über 6000 fl. Die Fürefr mahnen um 500 fl, auch
Rabenstainer mahnt. Obenrots Brief an den Ratschreiber. Die Türken-
steuer. Briefe von Dr. Gugl, Welser, Pfintzing, der Grundherrin, Straub,
Fürer und von Gauger aus Augsburg. Besorgung von Leinwand, Mal-
vasier etc. für Obenrot. Famvülers Forderung an JoJmnn Meyenburgs
Nachlaß.
Ernvester gönstiger herr Abenrodt, euch sein gehorsame willige
dinst zuvor an. Euch zu berichten, das ich den 18. Febrer gelucklich
widerumb zu haus bin komen, gott hab lob und eer. Das ich aber
vornime, das yr hie zu Normberg gewest, sorg ich derwegen, werdt
übel bewurt gewessen sein. So send mir zway briefly, ir meiner haus-
frau geschriben, pey ainem furman von Esfeld woll geantwurt worden,
deren Inhalt vernomen. Erstlich, so hab auch ich adj 27. Febrer die
2'"fl von der herrn Mannlich diener empfangen und ich entgegen inen
an handschryft geben miesen; sie habens one das nit wollen volgen
lassen. Derwegen werdt ir nun wyssen, die bekantnus umb die 6°* 11
zu senden. Do es aber dem Adrian von Hulß für dissem ist zu-
geschickt worden, aber der Männlich diener hie des noch nit wyssen
hat, behelt er derhalben meine handtschryft. Die Fuerer haben mich
heftig umb ir 50011 angeredt, gleich als hett ir mirs geschickt und ich
wolt es inen furhalten, desselbengleichen auch der Kabenstainer.
Wie ich dem herrn Welser sein brief geantwurtt, fragt er mich
alsbald, ob nit wider silber und kupfer geschickt wer worden, des ime
gehoryg. Gab ich im die antwurt, ich hett beschayd, das in gar wennig
tagen kupfer und silber geschickt wurde. Vermeld ich gegen euch
darumb, dieweil m. g. h. durch euch wider aufs ney in handlung
gegen ime ist, ir euch in dissem wert wyssen zu halten. Aber der
brief, dem hern rattschreiber gehörig, ist mir nit worden, sonder der
pott hat denselb geantwurt und gesagt, er hab bevelch, den und andere
brief selb zu antwurten. Darauf hiemit der radtschreiber euch widerumb
antwurt; und hab fueglich noch nit mit im reden kunen. So vill ir
der Durckensteur belanget, wellichs ich euch hernach vermeldung tun
will. So habt ir auch hiemit brief oder antwurten vom doctor Gugel,
herrn Welser, Pfintzingen, Gruntherrin, Strauben und Fuerer, noch
2 hrieflin, send mir vom Gauger aus Augspurg worden.
538 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels,
So vil euer begeren der leynwatt, auch raiual und malfasier, das
wil ich mit dem wagen schicken. Sonst was ich euch dismal sonders
nichts zu schreiben, dann euch imer zu dinen, habt ir mich zu euerm
pesten. Und seyt gott dem herrn in seinen schütz bevolhen, Dattum
Nurmberg, den 3*'''' manatstag Martzo im 59 jar.
Ittem was mir Johan Mainburg seUiger noch zu tun ist, will ich
euch hernoch an Maren auszügen von allem senden sampt der ver-
schreib ungen
e. dinstwilliger
Chrystofi Fan willer.
Außenadresse: Dem erbarn und ernvesten Martin Abenrodt mansf eidischem
radt meinem gönstigen herrn in Eysleben.
Eigenh. Ausfertigung im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26,
XIV.
Darauf die Notiz Obenrots: Uff dieses briffs bericht zu geben und ver-
ordenen, das Welser bezalt und entricht wurt.
Item Fuerer auch.
342. 1559 März 9. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an die Grafen Hans Albrecht, Hans Hoyer
und Hans Ernst.
Ueberschickt zwei Verschreibungen für Karl Fürer zu Nürnberg, welcher
gestalt wir uns der alten vorrete halben, dieselben aufzuschmelzen
und davon die schulden, so darauf steen, so vil muglich, abzuzalen
lassen und bittet, sie zu besiegeln, zu unterschreiben und ihm wieder
zuzustellen.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, V.
343. 1559 März 9. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfelt an Andres Hesse.
Soll auf der neu erworbenen Hütte Lniderstadt Inventur aufnehmen
und mit dem Faktor Dinkel für die Einrichtung des Betrieben Sorge
tragen. . .^
Hans Georg etc. |
Unsern grus zuvorn, erber lieber getreuer. Nachdem wir die
hutten Luderstet an uns erkauft, so ist unser genedigs begern, du
wollest dich unverzüglich dahin begeben und dem factor Merten
No. 341-344. 1559.
Dinckeln beiverwarte beide brief überantworten, neben ihm von unsert-
wegen alles verbanden aufwegen und sarabt dem hausgeret, so vil zur
hutten gehörig inventirn und uns solchs alles forderlich zuschicken.
Wollest dich auch mit ihme des anschlags halben, wie uns das ver-
banden ufFs nechste anzunemen, unterreden und uns eur beider be-
denken zueschreiben, damit wir desto schleuniger zu entlicher vor-
gleichung mugen komen. Und dweil wir bedacht, uff Luderstet di
kupfer vom alten vorrat seigem zu lassen, davon wir dann dem Dinckl
allen bericht geschriben, so wollest dich befragen, was noch ufi der
hutten mocht mangeln und daran helfen sein, damit dasselbe bestelt.
Sonderlich seint wir bericht, das es an derrscherten mangel; dessen
wollest dich mit dem factor vergleichen, ob sy zu Steinach sollen ge-
gossen werden oder ob du das kupfer darzu hinüber solst schicken.
Dann wir zu eisern scherten keinen lust haben. — Was dann di blei
belangt, di werden itzt zu Frankfort vor Luderstat auch einkauft. Weil
aber di garkupfer von Luderstat nit nach Frankfort, sondern nach
Nurraberg sollen versendet werden, muß man im anfang di blei bei
denen furleuten mit hereinbringen, bis in dem andere fursehung ge-
schehen kan. Derwegen wirst du deine furleut dermassen abzufertigen
wissen, das sy volle ladung nemen und etlich wagen uff Luderstat
geen. In dem allen besten fleis furwenden; das raicht uns von dir
zu gefallen. Und sind dir mit genaden geneigt. Datum Eisleben, am
9. Marcii a° 59.
Konzept im Gewer k. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 11, XX VII.
344. 1559 März 14. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an Christoph und Karl Fürer zu Nürn-
berg.
Ueberschickt ihnen Schuldbrief und Verschreibung über 4000 fl. Hat
die Hütte Luderstadt envorberi und icird den Betrieb eröffnen. Der alte
Faktor zu Luderstadt Merten Dinckel soll übernommen werden.
Hans George graff und herre zu Mansfeld etc.
Unsern gunstigen grus zuvorn, erbern vhesten gonstige liebe be-
sondern. Uff die verglichene abrede, so jungst durch unsern diner
Merten Obenrodt mit euch gescheen, uberschicken wir euch hirmit
unsere verschreibunge sampt dem schuldbrief über die viertausent
gülden, Zweifelsohn, ir werdet damit allenthalben wol zufrieden sein.
540 Urkundeubuch zur Geschichte des Mansfeldiächen Saigerbandels.
und mugen euch daneben nit bergen, das wir die hutten Luderstadt
bereitan an uns gebracht und die bestellunge gethan, das itzt daselbsten
allenthalben soll zugericht werden. So wollen wir alhir auch daran
sein, das uffs erste soll angehangen und die kupfer hinausgefertigt
werden. Haben auch unserm factor zu Steynach befelch geben, was
ir itzt zu Franckfurt an bleylast einkaufen, das ehr dieselben durch
volle ladung bey etlichen seinen wagen nach Luderstadt schaffen soll.
Und vorsehen uns, den alten factor zu Luderstedt Merten Dinckel zu
behalten, welcher alsdan, wan es euch gelegen, Inhalt der verschreibung
an euch soll gewisen werden. Das alles wir euch, denen wir mit
gunstigem willen geneigt, nicht mochten verhalten. Datum Eisleben,
am 14. Marcii anno etc. 59.
Hans Jörg graf zu Mansfelt etc. ppr. sst.
Außenadresse: Den erbern vhesten unsern gunstigen lieben beaondern
Christoff und Karin Fuerer gebrudern zu Nurmbergk.
Darauf der Vermerk (von Chr. Fürers Hand) geantwurt durch Cristoff
Fawayler 21 Marci im 1559 jar.
Das Konzept dieses Schreibens im GewerTc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel,
Paket 23, V.
Besiegelte Ausfertigung im Germ. Nat. Museum zu Nürvü)erg, Scheurl- Archiv,
Akten XVI. 5.
345. 1559 März 22 (Mittwoch nach Palmarum).
Die Grafen Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans Hoyer
und Hans Ernst von Mansfeld quittieren über den Empfang der ihnen
von Karl Fürer zu Nürnberg zu Verlag laut Kontrakt vom Sonntag
Esto mihi des gleichen Jahres vorgestreckten 4000/1 und setzen, für den
Fall, daß sie Karl Fürer mit Silber und Kupfer oder mit barem Gelde
die Summe nicht zurückerstatten, allen Vorrat auf der Hütte Luderstadt
und ihr sonstiges Kupfer und Silber und Hab und Gut zum Unterpfand.
Konzept und (kassierte) Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
handel, Paket 23, V.
No. 344-346. 155Ö. 541
346. 1559 März 24. Luderstadt. Merteii Dinkel an
Graf Hans Georg von Mansfeld.
Betriebsangelegenheiten der Hütte Luderstadt.
Wolgeborner edeler graf gnediger herr, mein gaoz williger dinst
sein e. g. iderzeit mit vleis zuvorn. Gnediger herr, e. g. schreiben
sampt doctor Franzen Schuslers ist mir durch e. g. factor Andres
Hessen wol geantwort und haben demselbigen volg getan, und was in
der hatten sampt dem hof und wonhaus vorhanden gewesen, ufigewogen,
gezelt und gemessen und angeschlagen laut des inventarium,. den e. g.
hiemit haben zu entpfahen, daraus genügsamer bericht zu vornemen.
Wiewol doctor Franzen plei, silber und kupfer noch darunter, so kan
es doch izunder gruntlich nicht bezalt werden, dan es will sich des
zuschlackpleis halben nicht schicken. Denk, e. g. sollens im abkeufen.
Wo aber nicht, so muß er gedult haben, pis mir plei von Frankfort
kumpt; soll er zu dank bezalt werden. — Was mich belangt, das ich
e. g. dinen wolle, pin ich dessen wol gesinet, e. g. alhir uff der hutten
Luderstadt diener zu sein; denke, ich wolle mich mit e. g. des Ions
und der zeit vorgleichen. Was die diener anlangt, do hab ich noch
einen hie bei mir, aber keinen anrichtr; ich will aber nach einem
schreiben. Wo ich in aber nicht bekomen kan, must man den Benedit
uff der hutten Eisfeit ein weil geprauchen, pis man einen bekompt (!)
macht. — Was die furleut anlangt, do will ich furleut genug bekomen,
wan sie gleich nicht gedingt sein, das es daran nicht mangeln soll. —
Was belangt zum anfang des handeis, uff das man widerumb zu vorrat
kumen kan, wer mein meinug, das man von stund an umb holz hett
gehandelt uff 6 schock fuder kollen ; so hab ich albereit laut des in-
ventario zu 3 schock fuder kolen gehauens holz im wald ligen, des-
gleichen an terholz, das must man auch mit dem ersten bestellen zu
hauen, dan es ist die zeit nun vorhanden, das solches muß geschaßt
werden und will keinen vorzug leiden. Darumb wollen e. g. gelt hieher
vorschafien, das solches alles, was von noten zum handel, dienstlichen
möge geschafft werden. Was das plei anlangt, das mus hieher auch
geordnet werden, dan man kan sunst nicht arbeiten lassen, es sey dan
plei vor der band.
Was die terschert anlangt, do wollen e. g. bericht sein, das ich
der gegossen gehabt und in den teroffen gerecht gemacht und hab die
prauchen wollen. Dieweil aber grafen Christophs handel nicht fortging,
hab ich die mitsampt anderer war den Fuchern gehn Greffenthal
542 ürkundenbuch zur Gescliiclite des Mansleläischen Öaigerhandels.
geschickt und sein noch nicht gepraucht, liegen in der hutt Greffenthal
vorhanden. Do wer mein rat, das e. g. mit dem Pucher hett handeln
lassen, das mir die zukomen machten ; dorkegen solt man in garkupfer
uff der Steinach oder hie zallen. Dan die schert gehören hieher; so
haben eur g. den Fächern mit asche dinen lassen; hetten sunst auch
nicht arbeiten konden ; piilich dinen sie e. g. wider. — Was mein und
meiner mitgesellen besoldung anlangt, wollen e. g. bericht sein, das sich
die suma in 500 fl erstreckt; und wir pitten, e. g. wollen uns armen
gesellen bedenken, das solche suma in beschkis des kaufs nicht mocht
vergessen, ufi das wir unsers Ions machten, wie dan mir m. g. herrn
zu Stolberg geschriben, so die hutten vorkauft, von dem kupfer, so
vorhanden uff der hutten, bezalt werden. Das alles hab ich e. g. nicht
unangezeigt lassen sollen und e. g. dem lieben got treulichen bevolen
und e. g. zum höchsten zu dinen, pin ich willig. Datum hutten Luder-
stat, adj 24 Marzo im 1559 jar
e. g. williger diner
Mertte Dinckel.
Ausfertigung im GeioerTc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 11, XXVII.
347. 1559 März 29. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an Christoph Fürer zu Nürnberg.
Gemäß der mit ihm und seinen Mitverwandten durch Martin Obenrot
getroffenen Abrede habe er ihm künftigen Ostermarkt 6000 Gulden xu
zahlen; da er diesen Markt von Sebastian Welser eine Summe Geldes
zu erwarten liabe, so solle dieser davon dem Christoph Fürer die 6000 Gulden
entrichten.
Besiegelte Ausfertigung mit eigenhändiger Unterschrift im Germ. Nat. Museum
■zu Nürnberg, Scheurl- Archiv, AktenXVLö.
Barauf der Vermerk (von Karl Fürers Hand): Adj 3 Aprillis im 1559 jar
von m. g. grafF Hans Jörg zu Mansfelt etc.
348. 0. D. [1559] Fastenmesse.
H. Bauscher bekennt, dem Bonaventura Furtenbach 7759 Taler 54 Kreuzer
schuldig zu sein und verspricht, die Summe in der Frankf. Fastenmesse
1560 zurückzuzahlen.
No.S46— 35Ö. 1559. 54S
Ich Hieronimus Kauscher des rats zu Lieipzigk bekenn mit diesem
brief und tue kund menniglichs für mich, alle meine erben und nach-
komen, daß ich dem erbarn und vesten Bonaventura Forttenbach zu
Xurnberg und alle seinen erben recht und redlich schuldig worden
und gelten soll, nemlich 7759 taler 54xer, der ich von ihm vergnuegt
himit bekenn und ihn derhalben quitt, ledig sage. Demnach gered und
versprich ich für mich, mein erben und nachkomen gedachtem Bona-
ventura Forttenbach, sein erben oder getreuem Inhabern ditz briffs die
obgedachten 7759 thaler 54xer von dato über ein jar in der Frank-
forter fastenmeß des nechstkunftigen 1560*^" jahrs zu derselben oder
ihres bevelchhabers sichern banden und gewalt daselbst zu Frankfort
am Mayn zu gewonlicher zalungszeit an thalern, als die ganghaft sind,
ohne allen lengern vorzugk, ein- und Widerrede, auch für alles ver-
hoffen und vorbieten, erniderlegen und entweren sampt allen darunter
auflaufenden zinsen und scheden, wo einiger durch unsere vorsaumptnus
(das doch nit beschehen noch sein sol) darüber gehn wurd, ihren
schlechten werten darumben zu glauben [Lücke] ausgericht und bezalt
sind. One arglist und geverde, Deß zu urkund hab ich mein
gewonlichs pitschier zu ende furgetruckt und mich mit aigner hand
und nahmen unterschriben. Geben zu Frankfort am Mayn etc.
Abschrift im Geweric. Archiv zu Eislebm, Saigerhandel, Faket 19, XXXVIII.
Auf der Bückseite von Bauschers Hand: Rauschers vorpflichtung kegeo
Fortenbach über 7759 Taler 54 +.
349. 1559 April 6. Christoph von Thun zum Lauen-
stein an Kilian Kessler, Bürgermeister zu Stolberg,
und Wilhelm Eeifenstein zu Wernigerode.
Er habe erfahren, daß sie die Hütte Luderstadt dem Grafen Hans
Georg von Mansfeld verkauft hätten. Da dies der Belehnung zuwider sei
(die Hütte dürfe niemandem überlassen werden, der höheren Standes sei
als er), so lade er sie auf den 24. April nach Lauenstein vor.
Ausfertigimg im Gewerk. Archiv zu IMeben, Saigerhandel, Paket 11, XXVIII.
350. 1559 Aprü 9. Dresden.
2. Abrede zu Dresden:
Nach dem am 27. Juli 1558 zu Dresden zwischen den Räten der
Grafen von Mansfeld und etzlichen hendlern der Steinacher geselschaft
^44 Ürkundenbuch zur drescliiclite des Mansteldischen Saigerhandels.
aufgerichteten Vertrage, dem die Qrafen mehrertheils beigetreten, haben
die Grafen angezeigt, daß die Händler, zuwider der Abrede, alle Ver-
schreibungen der alten Steinacher Gesellschaft nicht eingelöst hätten und
also demgemäß auch die Grafen zur Einhaltung des Vertrages nicht ver-
pflichtet seien. Ferner haben sich die Erben des verstorbenen Bürgermeisters
zu Nordhausen Michael Meyenburg über Beeinträchtigung durch den Vertrag
beklagt.
Der Kurfürst hat nunmehr die Grafen und die Händler erneut vor-
geladen, daneben auch die Meyenburg besonders (es sind erschienen Michaels
nachgelassene Söhne Christoph, Caspar und Michael) und folgende Abrede
aufgerichtet :
Der erste Dresdener Abschied bleibt in Kraft; einige darin zu viel an-
gesetzte Posten sollen jedoch von der festgesetzten Summe abgezogen werden.
Mit der Meyenburgschen Angelegenheit hat es folgende Bewandtnis:
Das gesamte Steinacher Hauptgut beträgt 300 000 fl; davon haben die
Manlich für die Frankfurter 151000 fl angewiesen; die Frankfurter haben
ferner 12000 fl Gewinn zu viel genommen; und da die anderen Händler
mit den Meyenburg über deren Anteil am Hauptgut in Streit geraten, so
haben diese mit den Grafen eine sonderliclie handlung also getroffen,
daß ihnen 32 000 fl (als ihr Hauptgut) in bestimmten Terminen zurück-
bezahlt werden sollen (wovon sie bereits 2000 fl empfangen und weitere
2000 fl auf jetzigem Ostermarkt erhalten sollen).
Dagegen wenden Rauscher und Wilhelm und Hans Reiffenstein ein:
wenn das Hauptgut der Meyenburg 32 000 fl betragen habe, so seien doch
die Verluste des Handels in Anrechnung zu bringen; außerdem seien sie
mit den 151000 fl noch längst nicht befriedigt; und das Meyenburgsche
Geld falle nun einmal unter die Dresdener Summe.
Der Kurfürst setzt nunmehr fest, daß von den auf dem Ostermarkt
fälligen 13000 fl der Grafen 11000 an die Gesellschafter und 2000 an
die Meyenburg kommen sollen.
Die Händler erklären, falls die Grafen die 11000 fl jetzt nicht auf-
bringen können, die Summe selber aufzubringen, wofür die Grafen bis zur
Bezahlung auf der Herbstmesse 3^/q Zinsen zu zahlen versprechen. Den
Händlern haften für die Summe die bereits verhypothezierten Güter.
Zur endgültigen Entscheidung der Meyenburgschen Sache sollen die
Parteien Montag nach Exaudi in Halle erscheinen; die Grafen sollen zu
dem Termin auch Moshauer und Reinicken Ei'ben herbeischaffen; Mos-
hauer als früherer Handels faktor soll alle Register, Verschreibungen,
Bücher, Zettel etc. mitbringen. Dann soll alles genau abgerechnet werden.
Auch soll die Angelegenheit der 151000 fl und der 12000 fl Gewinn ent-
schieden werden, ebenso sollen die bei Graf Christoph stehenden fl 70000
No. 350—351. 1559. 545
die Abrechnung einbexogm werden. Als kurfürstliche Kommissarien
werden dabei fungieren: der Hofrichter Asmus von Könneritz, Dr. Bastian
nUliger, Gregor Ulrich und Valien Leise.
Nach erfolgter Abrechnung sollen, gemäß dem ersten Dresdener Abschied,
den Grafen die alten Verschreibungen ausgeantwortet iverden, auch sollen
dann die Meyenburg den Grafen die neulich erteilte Verschreibung über die
32000 fl wieder zustellen gegen Empfang ihres Reverses.
Alsdami sollen von den Grafen sonderliche neue heuptvorschreibimgen
aufgericht, vorfertigt und obbenanten hendlern der alten und neuen
geselschaft zwischen hir und künftig Bartholomei zugestalt werden.
Abschrift im Geiverk. Archiv zu Etsleben, Saigerhandel, Püket 16, XXXIII, 2.
361. 1559 April 13. [Meschede.] Der kurfürstl. Köl-
nische Landbergmeister Johann Braun an den Mans-
feldischen Rentmeister Merten Obenrot.
Kann dringender Geschäfte halber nicht nach Arnsberg kommen und
fordert daher Obenrot auf, mit ihm in Meschede über die Bleilieferung
zu verJuindeln. '^
Mein gevlissen und ganz willig dienst zuvor, achtbar und erbar
gunstiger herr und guder freund. Eur schreyben, das dato mitwoch
post misericordia domini, mich zu euch zu verfugen, ist mir nechten
spat wolgeantwort und des Inhalts vorlesen. Und ob ich wol auf
schreyben der bevelhaber in Arnspurg mich heut dato zu derselben
liebden gewislich und gern verfugen wolt, so ist mirs doch aus vor-
beschied vieler leut, die anher beschieden, und aus vorgefallenen
irrungen und menich derselben gesteriges tages nicht haben kunen
entschieden werden, die also mit schweren Unkosten alda liegen und
zeren müssen ; und hab heut diesen ganzen tagk genug damit zu
schaffen. So viel aber den haubthandel belanget, bley an geburliche
ende zu verschaffen, ist lang genugsam und wolbestelt, und hat nicht
an mir, besonder am verlag gefeilt. "Wie ich dan albereit, damit ich
den kauf erhalten, gelt aufbringen und borgen müssen und dasselbe
dc-n leuten auf die band geben. Und da die Widdererstattung und
gewisser verlag vor der band, wird es am kauf und versenden gar
keinen mangel haben. Derwegen und dieweil ich also aus bevelh churf,
gnaden gescheften so ganz und gar nicht abkommen, so bit ich ganz
dienstlich, dieweil die reiß eurer heimfart nichts umb und alhie am
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVIl. 35
546 ürkundenbuch zur Geschichte des ÄTansfeldischen Saigerhandels.
wege ist, so wollen sich e. acht, nicht verhindern lassen und euch zu
mir anher begeben. Wil ich eur liebden allen gueten bericht geben
und ferer notturft unterreden. Allein darauf wolt sehen, daß ich der
bezalung der bley und verlags gewiß und mechtig bin. Dan ich jeder-
zeit deßelben mechtig und habhaft sein muß. Zudem seind etliche
vorschleg vorhanden, indem ich al bereit einen eigenen hotten zu euch
in die herschaft Mansfeld geschiciit, vorhanden, darin wir uns notwendig
zu unterreden. Das hab ich e. achtb. liebden zur antwort nicht ver-
halten wollen, dan derselben gevlissene dienste zu erzeigen, bin ich
willig. Datum 13. Apprilis a** im 59. etc.
Churfurstlicher Colinischer verordneter landbergkmeister
Johan Braun zu Meschkada.
Außenadresse: Dem achtbarn und erbarn Herten Abendroth Mansf eidischem
rat und rentmeister izund zu Arnsbergk meinem gunstigen herren.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XVI.
352. 1559 April 18. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an den Fürstlich Sächsischen Rat und
secretarius Johann Rudolf, „seins abwesens dem zu
erbrechen, so neben ihm der camer befelch hat."
Silberlieferungen betr.
Hans Georg etc.
Unsern gunstigen grus zuvorn, erber namhafter gonstiger lieber
besonder. Als wir gestern spat wider anher komen, seind wir durch
di unsern berichtet worden, das man ungeverlich vor dreien wochen
dem zehentner zu Salfelt an der versprochnen liberung noch in eilf
stuck Silber hinderstellig gewesen. Versehen uns aber, es sey in den
verschinen drei wochen etwas statlichs daran abzalt; wie dann bede
factor desselben befelch und allein inner 14 tagen mer kupfers bekomen
haben, weder sy hirzu betorft. Weil sich aber di arbeit aus dem, di
furleut mit den bleien verzuglich gewesen, etwas gestossen, daraus
auch di liberung etwas verweillet, ist an euch unser genedigs gesinnen,
da es di not erfordert, uns derwegen zu entschuldigen. Dann es soll
forder damit nit geseumbt werden.
So wisst ir euch zu berichten, wes unser diner Merten Obenrod
hievor mit euch verabschidet, disen markt noch 5000 fl ufi silber heraus
zu strecken, begern wir auch genediglichen, in dem in den markt gewise I
No. 351-354. 155Ö. 547
bestellung zu thun; so wollen wir der abred nach di liberung ver-
schaffen. In dem allen unbeschwert erzeigen, seind wir gunstig zu
beschulden geneigt Datum Eisleben, am 18. Aprilis a° 59.
Konzept im GetcerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 8, X VIII.
353. 1559 April 26. Eisleben.
Die Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld quittieren über
den Empfang einer ihnen von Christoph und Karl Fürer gebrudere, des
raths und bürgere zu Nurmberg, xur Förderung des Saigerhandels vor-
gestreckten Summe von 2000 fl. Und nachdeme wir mit den itztgenanten
Christoff und Carl den Furern umb eine merere summa geldes uns
vorzustrecken in handellunge stehen, do nun solche vorhabende handel-
lunge iren vortgang nicht erreichen solt, als gereden und versprechen
wir bei unsern greflichen ehren, waren worten, trauen und guten
glauben, solche vorgestragkte zweitausent gülden sambt hundert und
zwenzig gülden darauf laufende zinse den obgenanten Christoff und
Carl den Furern, iren erben ader getreuen inhabern dieser unser ver-
schreibunge im ostermargkt zu Leipzigk, wan man der weniger zale
sechzigk schreiben wirt, one allen verzugk und hindernis, auch one
iren costen und schaden widerumbe zu erlegen und zu entrichten.
(Kassierte) Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJiandel, Paket 23, V.
354. 1559 Mai 8. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an den Landdrost in Westfalen Hennicke
Schnudel.
I
Bittet ihn, zum Verlag des Bleikaufs auf wenige Tage 500 fl voi'-
xustrecken und an den Bergmeister Johann Braun zu überliefern. Aquavit
und Nießpulver.
E Hans Georg etc.
ünsern gunstigen grus zuvorn, gestrenger und vhester besonder
günstiger lieber. Wir sind von unserm diner und lieben getreuen
Herten Obenrod berichtet worden, wes er uff schreiben des erzbischofen
zu Colin churfursten etc. unsers g*'*'' herrn der verlege halben der blei
rait euch gehandelt, daraus wir vermerkt, das es dem ampt Arnsberg
rit wol tunlich, der widerzalung der verleg erst von einer Frankfurter
35*
548 Drkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
meß zur andern zu gewarten ; derwegen wir es dahin zu richten be-
dacht, das die Mannlich von Augspurg solche zalung alle quartal in
Colin verschaffen sollen. Weil es aber unserm seigerhandl nachteilig,
da [uns] der bleikauf im anfang der verlege halber solte gestopft werden
und von hir aus das gelt mit bequemhkeit uffs berkwerk nit zu
bringen, so ist an euch unser bitthchs gesynnen, ir wollet uns zu
gefallen auf wenig tag fünfhundert gülden aufbringen und dieselben
dem berkmeister Johan Braun zuestellen lassen. Und nachdem wir
bedacht sein, vermitist gotlicher verleihe in 14 tagen hie aufzusein
und hochgedachten unsern g«^" herrn zu besuechen und also unsern
weg auf den Arnsberg zuzenemen, wollen wir euch berurte 500 fl
sambt dem, da ir mittlerzeit was darauf müsset geben, alsbald wider
zuestellen lassen, euch hie in unserm sonderlichen vertrauen nach gut-
willig und unbeschwert erzeigen. Das wollen wir umb euch in allem
guten gunstiglichen zu beschulden geneigt sein. Datum Eisleben, am
8. tage Mail a° etc. 59.
Dem gestrengen und vhesten
unserm besonder gonstigen lieben Hennigke Schnudell
Colinischem churfurstlichen landttrost in Westphalen.
Nachschrift: Wir uberschicken euch uff anregen
gedachts unsers diners Merten Obenrodts des weissen aquavits und
nießpulfers, wie er euch daneben, wie es zu gebrauchen, schreiben wirf.
Konzept im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Taket 26, X VI.
355. 1559 Mai 14|15. Brühl. Lic. Johann Averdungk
an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Bleiverlag in Westfalen. Aufbringung von 6000 Goldgiilden. Oraf
Hans Georgs Tochter. Quartier für den Grafen in Ems. Zeitungen.
Wolgeborner grave gnediger her, eur gnaden seind mein gantz
willig geflissen und underthanige dienst jederzeit befor. Gnediger her,
e. g. hab ich vor dem verlaufnen hoichtzeit oistern uf alle und jede
puncta, dwilche e. g, mir zu verrichten befolhen, eigentliche resolution
und antwurt meins gnedigisten churfursten und hern, so fill ich dern
bekommen mugen, zugeschrieben. Und obwol ich vermaint, es solte
main gnedigster her darauf e. g. meinungh widder zukommen sein, so
hat man doch von dem abgefertigten potten noch nichtz vernommen,
derhalb mein gnedigster her nit in geringe bekummerniß geraten.
No. 354 -355. 1559. 549
So fill nun der verlegh der blei in Westphalen, hab ich ein schreiben
von e. g. rentmaistern Martein Oberraidt empfangen, daraus ich ver-
mark, daß auf das irst raeins gnedigsten hern schreiben an landtrosten
in Westphalen gethan nichts gefolgt, derhalb ich meinen gnedigsten
heren angesprochen, also daß nochmals geschrieben wurden. Was aber
daruf erfolgt, ist mir unbewust, dweill ich etzlich tag in gescheiten
meins gnedigsten hern von hove verschickt worden.
Was ufbringung des gelts der 6000 goltgulden betreffen, bin ich
in fleisiger arbeit gewesen. Es ist auch das gelt wol bei etzlichen vor-
handen, aber sie willen mit der vorgeslagener Versicherung und Obli-
gation nit zufridden sein, auch daruf kein gelt geben, es sei dan, das
mein hern des thumbcapittels mit versieglen. Moiß darumb also be-
rauwen und pleiben laissen biß zu e. g. ankunft ins badt ader sunst
disser orther.
Belangen e. g. dochtere in den bewusten Sachen, stehen dieselbige
goth lob wol, dann ich meinen gnedigsten hern, als fil mir zu gelegenen
Zeiten muglich gewest, daran geraanet, wie e. g. aus meins gnedigsten
hern schreiben zu vernemen; ohn noit, hievon etwas weiter anzuzeigen.
Ich schicken e. g. auch den groenen hoedt, wie e. g. befolhen und begert;
wolt, derselb e. g. gefiele.
Ich hab auch e. g. ein losement und behausung zu Emes im bade
für e. g. und derselben gemahel und dochtere bestalt, dem wirde darauf
gelt geben. Es hat aber derselb angetzeigt, wan e. g. acht tage vor
ader nach Pfingsten nit anqwemen, konte ehr das haus lenger nit ledig
pliben laissen. und thue mich als der undertheniger und williger zu
e. g. als meinem gnedigen heren erbieten. Datum ilentz Bruell, am
xnn^""' Mail anno etc. LIX.
e. gnade
undertheniger und williger
Johan Averdun gk
licenciat.
Äußenadresse: Dem wollgebornen herrn Hans Georgen graven zu Mansfelt
und edelhern zu Heldrungen meinem gnedigen herrn.
Ausfertigung mit eigenhändiger Unterschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben,
Saigerhandel, Paket 26, XVI.
Dazu gehört folgende Nachschrift:
Nach Verfertigung und Versieglung disser brief sein e. g. schrifft
und antwurt meinem gnedigsten churfursten und hern, auch mir zu-
Ifommen, die ich meiner persoin underthaniglich empfangen und gelesen.
550 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Und als fill die Wechsel ader Obligation brief uff die zehentausent
gülden betreffen, bin ich in fleisiger underredung und befurderung, die
zu bewilligen, mit meinem gnedigisten churfursten und hern gewesen.
Jdoch hat sein churf. g. daruf geantwurt, daß sye ein sulch sum von
zehentausent nit gewilligt, dann von sechstausent gmelt. Und derhalb
die Sachen daher gericht, daß sein churf. g. zuvor mit e. g. davon
reden wolte. Dweil aber ich aus erfarhenheit mich zu erinnern, daß
mit dem aufzehen allerlei Verhinderung vorfallen mocht, hab ich e. g.
beger und vertrösten nach nit underlaissen, sonder abermals uff die
Obligation anzuhalten, dwilche dann sein churf g. zulest disser gestalt,
wie e. g. inliggent zu sehen und hiebei finden werden, verwilligt. Und
obwoll dieselb vermagh, daß sein churf. g. neben und mit seinen ge-
brudern die zalung thun laissen woll, so sol es doch an dem nit
manglen, auch e. g. kein verdenkens machen. Dann es hat disse zeit
andere Ursachen, wie e. g. ich lieber muntlich, dann schriftlich anzeigen
woll. Wan auch die zeit der messen herankumpt, versehen ich mich,
daß an bezalung derselben kein mangel erschinen wirf, da wir änderst
alle das leben nach gotlicher versehung und willen erhalten. Und ver-
hoffen, es solle diß mein einfeltig bedenken und befurderen e. g. nit
mißfallen. Da aber e. g. die recognition ader Wechselbrief uff ein ander
form und meinung gestelt haben wollen, und ich des verstendigt, sol
in dem auch an meinem guitwilligen getreuwen und muglichem fleiß
nichtz erwunden pleiben.
Belangen den verkauf der plei, kan ich mich nit gnugsam Ver-
wendern, wie es ein gestalt, daß meins gnedigsten hern schreiben nit
nachgesetzt wirdt. Wie aber dem, hat mein gnedigster her mir itz
befolhen, mich in wenig tagen nach Westphalen zu verfuegen und aller
Sachen und gelegenheit erkundigung zu thun und suichs meinem
gnedigsten hern widder anzubringen, wie ich gneigt und willig.
Von dem arrestirten plei hat mein gnedigster her von Paderborn
kein antwurt biß auf heutige stunde, dann die antwort e. g. sol be-
handigt werden. Wie es nun damit geschaffen, werden e. g. baß als
mein gnedigster her ader ich wissen.
Wilcher gestalt die fridshandlung zwischen beiden kunigen ge-
troffen, davon schicken e. g. ich warhafte verzaichnus. Weiß sunst e. g.
nichtz neuwes zu schriben, dann mein gnedigster herr e. g. ankunft
erwartet mit verlangen. Sein churf. g. werden noch nit hinuf zehen,
sonder alhie ein zeitlank noch anzutreffen sein. Thue mich sunst
abermals e. g. als der underthaniger willig erbieten. Datum post literas,
den XV*«° Mail anno 59.
No. 355—356. 1559. 551
(Eige7iMndig :J Was die Eoy*= kay^ mat* des zutrinkens halb für
eine proceß gehalten, wirt e. g. derselb rath C. Reinhart licenciat, dem
ich in die lenge geschriben, wol berichten. Thue zu e. g. als meinem
g. hern mich in underthenichkeit erbieten.
356. 1559 Juni 1.
Graf Christoph von Mansfeld verschreibt Peter und Hieronymus Buchner
für eine dargeliehene Summe Geldes Kupfer in ivöchentlichen Lieferimgen.
Wir Christoff grafe und herre zu Mansfelt mit disem unserm brief
bekennen, das wir uns mit den erbarn und namhaftigen unsern lieben
getreuen Peter und Jeronimus Buchnern gefettern eines fernem kupfer-
kaufs vorglichen haben volgender gestalt: Das genante Büchner uns zu
gnedigem gefallen auf negstkunftig Petri und Pauli im Naumburgischen
mark funftausent 600 fl, ye 21 gr pro 1 fl gerechent, herausleihen und
furstrecken wollen ; darkegen gereden und versprechen wir hirmit craft
dises unsers briefs bei unsern waren irauen und glauben, inen alle woche,
anzufahen alsbalde nach Petri Pauli dises 59. jars, 14 centner gut rein
Mansfeldisch oder Eislebisch kupfer unseumlich in der wage zu Eisleben
durch iren darzu vorordenten factorn, bis solang sie damit der ob-
bemelten 5600 fl zu guter gnuge bezalt werden, wollen antworten lassen.
Und sollen und wollen uns genante Buchner vor iden centner die feine
mark silber in sich haltende 16 fl zu 21 gr den gülden, auch ides lot
Silber auf und abe vor ^ , A gerechent, zalen. Wir sagen auch in und
mit craft dises briefs inen zu, das wir sie diser kupfer halben gegen
meniglichen, nimand ausgeschlossen, so daran Zuspruch vermeinten zu
haben, zu vertreten und an allen orten schadlos zu halten. Doch sollen
dy 1250 centner kupfer, die wir inen hiebevor zu antworten vor-
schrieben und 10000 fl dorauf albereit von inen enpfangen, laut und
verrauge einer sunderlichen vorschreibung, der datum am 24 tag Februarii
dises 59. jars mit inen aufgericht, hirmit mit nichten gemeint sein und
in disen kupferkauf gezogen werden. Treulich und ahne alle argelist.
Des zu mehrer Versicherung und aufrichtiger haltung haben wir Christoft
graf und herr zu Mansfeld unser angeborn betschaft hir unter angedruckt
und uns mit eigenen banden underschriben. Geschehen und geben den
1. Junii im 59. jar.
Konzept im Geicerk Archiv 2u Eisleben, Saigerhandel, Paket 6, XI.
552 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldlschen Saigerhaudels.
357. 1559 Juni 3. NürDberg. Christoph Fanwiller an
Martin Obenrot.
Wird die Rechnung schicken, Jcann aber nicht selber auf die Hütte
kommen, da seine Frau in Erbschaftsangelegenheiten nach München ver-
reist. Abrechnung mit Sebastian Welser über gelieferte Kupfer und
Silber. Aufbringung der Türkensteuer. Kostenrechnung über den Auf-
enthalt von Obenrots Schwager Hans Kau in Nürnberg.
Laus deo semper 1559 jar adj 3. Jany in Nurmberg.
Erbarer ernvester gönstiger herr Abenrott, euch seyen mein ge-
horsame willige dinst zuvor an. Ernvester herr, eur schreiben dattum
23. May hab ich adj 28. ditto empfangen, seiner inhalt vernomen, das
ir sampt dem herrn Wolf Rodt disser zeyt auf den beden huetten sein
werdt und ir mein mit der rechnung zu euch begert. Nun aber, so
vill die rechnung belanget, will ich euch in wennig tagen hinnach
schicken. Das ich aber nit selb zu euch komen kain, wolt ir mein
entschuldigung im pesten annemen, dann die ursach, das mein haus-
frau auf 4. ditto hie verrayst auf Minchen zu irer gescheft, von wegen
irer muetter selHgen das erbtail zu ersuechen, wolliches unverzug sein
mueß, und das wir also nit bede von haus sein kunen. Fars ander
verhoff ich, ir werdt für dissem berycht haben vom herrn Sebastyan
Welser der geliebert silber und garkupfer betreffen, das er, der herr
Welser, mit mir hat abgeraitt; und er mir nit mer im rest gegeben
hat dann fl 79 ß 19 A 0. Do er aber ungefar in fl 500 erlegt hette,
wolt ich zu dem fl 300 geholfen haben, damit an der Turkensteur
fl 800 erlegt weren worden. So hab auch ich von der huetten Esfeld
vom Gunderman beschaid empfangen, das ich umb 205 taller wirt er-
suecht werden, die er empfangen hat. Zudem will ich rat schaffen,
das die entrycht sollen werden.
Euer Schwager Hanns Kau hat begert von hinen zu euch. Schick
euch hiemit an verzachnus, was ich in Nurmberg für in zalt und aus-
geben hab, wie ir von im selber auch vernemen werdt. Sonst hab ich
euch auf dißmal sunders nichts zu schreiben, dann was euch dinstlich
lieb ist. Damit bevilch ich euch in gottes gnedige schütz. Amen.
Actum utt suppra ditto.
e. dinstwilliger
Christoff Fanwiller,
No. 367-359. 1559. 553
Außenadresse: Dem erbarn und emvesten Merthin Abenrodt mansfeldischem
rat meinem günstigen herrn.
Eigenhändige Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisld)en, Saigerhandel,
Paket 26, XIV.
358. 1559 Juni 25. Albrecht Gugel an den obersten
Handels Verwalter Merten Obenrot.
Er habe zu Abzahlung der Schuld bei Koch 1090 Taler aufgebracht,
die laut Wechselbrief dem Merten Mertens im jetzigen Peter ■ Paulsmarkt
von Chr. Fanwiller zurückerstattet werden müßten.
Wird nächstens kommen, um mit Obenrot wegen des Bleis zu ver-
handeln. Hans Diel erkläre, daß er demnächst wegen Bleimangel feiern
werde.
Furtenbach ivill event. noch 3 Jahre Aufschub gewähren, do geburliche
Versicherung gethan. Sigmund Pfintzing ivird sich erst mit seinen Freunden
»nterreden und dann Antwort geben.
Die 1000 fl Forderung des Grafen an die Pfintzing [von wegen
Brinken (?)] betreffe nicht Merten, sondern dessen Vetter Sigm. Pfintzing.
Sebastian Welser sei ?nit der Lieferung einverstanden; nach der
Lieferung wolle er sich in allem hilflich zu erzeigen wissen.
Wegen der Fürer ivird Carl Fürer ^ der jetzt in Naumburg ist, mit
Vollmacht seiner Brüder unterhandeln. Gugl unll erst nach seiner Heim-
kehr darüber reden, dan die feder itz nit leiden wil.
Gugls Vate)' glaubt nicht, daß es möglich sein wird, die 2000 fl, so
den armen leuten gen Gerbstett gehorich, aufzubringen.
Wilhelm Borsch ist in der handlung beflißen, so vil ime muglich
ist, hat aber biß anhero noch kein schreiben, so m, g. h. betreffen,
nach Nurmberg ubersanL
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eislä)€n, Saigerhandel, Paket 25, X.
359. 1559 Juli 10. Eisleben. Barthel Widemann, Johann
Albrecht, Merten Obenrot und Wolf Roth an die
Grafen Hans Georg, Hans Albrecht und Hans
Ernst von Mansfeld.
Betr. die Erledigung der Manlichschen Angelegenheit.
Wolgeborne und edle graven, e. g. sind unser untertenig pflichtig
md ganz willige dinst mit fleis zuvorn. Genedige herrn, heut dato ist
554 Urkundenbuch zur Geschichte des Man s feldischen öaigerhandels.
von Wilhelm Parschen schreiben anher komen, welchs wir im besten
erbrochen und verlesen. Und vermerken aus der Manlich antwort, das
sy umb nichts weichen, sondern uö e. g. ihnen gegeben verschreibung
verharren wollen, doch mit dem beschlieslichen anhang, letzlich ir gelt
widerzunemen, wo ihnen ires begerten genieß halben abtrag und er-
stattung geschehe. Welches (wie Wilhelm Parsch vermeint) durch
unsern g^^^ herrn zu Colin abzuhandlen sein solt. Weil dan an dieser
sach e. g. sambtlich hoch gelegen, were gut, das e. g. berurte Schriften
selbst anhörten und dise ding in beratschlagung nemen, ob es auch
guet, das e. g. hievon mit dem churf. zu Sachsen unserm g^*«" herrn
auch reden und die sach unterbauen Hessen. Nach ihrer Ansicht könne
die Sache durch Köln oder im Fall der Not durch kaiserliche Kommissarien
abgehandelt werden, nachdem man andere Kaufleute gefunden und mit ihnen
einen besseren Weg, den Manlichen ihr Geld zurückzuerstatten.
Aber des Diefsteters handlung will zu disen wegen wenig furde-
rung thun.
Äusfertigunfi im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 20, III.
360. 1559 Juli 20. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an den Kurfürsten Johann Gebhard von
Köln.
Ueberschickt ihm den Blasius Hausmann, einen erfahrenen Bergmann,
welchen e. chf. g. an irem hof unterhalten und zu derselben berkwerk
gelegenheit gebrauchen mochten, und ist uns dise persohn durch
Jheronimusen Lother, bugermeister zu Leipzig, und andere dermassen
für einen alten erfarnen berk- und redlichen warhaften man, als er
uß der perkstedt einen sein mack, berumbt und angegeben —
Konzept im Gewe^-k. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XVI.
361. [1559 Juli 20.] [Wolf Weierach an Graf Hans
Georg von Mansfeld.]
Gutachten betreffend den Kupferkontrakt mit den Manlich xu Augsburg.
Wolgeborner graf und edler herr, vo vill die handlung e. g. gegen
dem Mann liehen belangen tut, pinne ich durch den wolgebornen und
edlen herrn hern Vollraden grafen und herrn zu Mansfelt etc. m. g. h.
No. 359-361. 1559. 555
gnedig bericht, daß e. g. verordenter rat und gesanter mit dem Manlich
aines kupferkaufs halben zu handeln und schlissen mit 3000 fl geschenck
habe ver (?) , . und einnemen lassen. So deme also , ist ganz vermut-
lichen, daß der contrakt mer zu Manlichs besserung und nutz gerichtet
dan zu e. g. und die kupfer in geringem gelt hingelassen, gen Frank-
furt uff e. g. costen zu lybem Frankfurter gewicht, dadurch e. g. an
ydem centner 8 h abgehn und den Mannlichen zugen. Kann vermut-
lich sein, daß e. g. gesanter von der schwern liöerung Frankfurter
gewicht nit wissen gehabt und unwissent e. g. der beschwerung halben
zu solchem contrakt beredet und den handel selbs nicht verstanden
und in solchem kauf die schwere hfferung des gewichts und uncosten
e. g. schaden und nachteyl nit bedacht worden. Dan disser handel e. g. zu
mererm schaden dan zu fr amen geraicht und aber dem Manlichen zu
grossem ubermessigen vorteil; derwegen vermutlichen, das die Manlich
solche 3000 fl innen zum pesten verschenket , damit e. g. zu solchem
contrakt mochten beredet und hindergangen werden, wihe villeicht be-
schehen. Do nun dem also, so ist es ein betruglicher handel und können
die Manlich oder i. g. gesanter damit nicht besten, und wirf gewißlich
in allem recht solchem hindergangen vortheillichen contrakt wider-
sprochen, sint auch e. g. denen zu halten und volzihen nit schuldig.
E. g. werden auch sunder zweifei an die jhar hero befunden
haben, waß solcher contrakt am kupferverkaufen e. g. tut abtragen.
Und so vill ich saigerhandels verstehe , weyl man ein centner
schwartzkupfer mit der mark silber um 17 fl verkaufen mag, und e. g.
den Manlichen die kupfer das schwer gewicht mit dem uncost also
geben sollen , daß e. g. über 30 tausent gülden 1 jar gegen den Man-
lichen verlim.
Wihe nun e. g. solcher beschwerlicher verfordeilung nunmer kunnen
vernern schaden verhütten uud den contrakt sunder e. g. ungeUmpf
hinderzihen mochten, ist kurtzlichen mein bedenken:
Erstlichen, do die finantzerey beweißlichen, so ist meines erachtens
der contrakt zu recht unrechtfertig, derwegen auch der unzimlich
vorteil, so Manlich pißhero von e. g. gehabt, Manlich e. g. zu erstatten
widerumb schuldig und e. g. die kupfer nach e. g. gelegenheit in andere
wege zu verkaufen freigelassen aus erheblichen Ursachen, derer sich
e. g. pey rechtverstendigen zu erkundigen. So e. g. die kupfer in
andere wege verkaufen, so tregt e. g. in 3 jarn die ubermaß solch gelt,
so e. g. Manlichen schuldig, zu.
Weytleuftig langwirig rechtfertigung zu vermeydeu , ist meiner
ein f alt ratsam, daß e. g. in gehaim fuglich dahin richten, dieweil e. g.
556 Urkunden buch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
freuntliche lybe prüder und herrn m. gnedister chdrfurst und herr der
erzbischoff zu Köln und m. g. h. graf Peter Ernst auserhalb landes
und villeicht pey disem handel nicht gewesen, oder wie es gehandelt,
und von der untreu der Manlichen vinantzerey nit wissen haben, daß
hochgedachtster m. g. churfurst und herr neben m. g. h. graf Fetter
Ernst ane e. g. furderlichst ernstlich schreyben tette, daß ir eh. f. g.
und g. anne der handlung und contrakt, so e. g. rath und gesanter mit
dem Manlichen zu Augspurg aufgericht, betruglichen und zu grosser
beschwerung irer g. und der ganzen herschaft befunden, weichermaßen
solcher betruglicher handel aufgericht, sihe erst in erfarung kumen;
derwegen ir eh. f. g. und g. solcher beschwerung nicht dulden noch
leiden konten. Darumb ir eh. f. g. und g. semptlichen weiten pey e. g.
freuntlichen gesucht haben , denselben betruglichen vorfordeillichen
handel und beschwerung neben eriegung unzimlichs entfangenen Vor-
teils Manlichs sunder weitleuftigkeit wider zu erstaten und abzuschaffen.
Im falh es aber nit geschehe, wurden ir eh. f. g. und g. verursacht,
solches clagent an einen erbern rat zu Augspurg, als Manlichs oberig-
keit, die unpilliche betrugliche fordelhaftige handlung gelangen zu lassen
und zu berichten oder aber an die Ro. kay. m^ selbsten.
Wan nun ain solch schreyben, wihe ir eh. f. g. solches gnedigst
können thun lasen , an e. g. ergangen , so haben e. g. dasselbige copia
oder originall e. g. verordenten der handlung gesanten zu uberschicken
und furzuhalten mit vermeldung, daß er ime selbst sampt seiner freunt-
schaft und Manlichen z-u ehrn und pesten die ding irer eh. f. g. sampt
derselben freuntlichen lyben prudern begern nach dahin richten und
befordern wolte, daß solchs ubermessige vorteilliche beschwerung der
herschaft, den sihe zu ir eh. f. g. und derselben freuntlichen lyben
prudern teyl nicht dulden, vill weniger leyden können, in andere leyd-
liche wege wolte richten und sich uß solchem verdacht enipfangenem
vinantzgelt sampt dem Manlich, in paiden zu ehrn, wirken weiten.
Do es aber nicht beschehen solte, weiten e. g. inen sampt Manlichen,
was innen derwegen in ausfurung des handls gegen der Ro. kay. m*,
auch sein und Manlichs oberigkeit begegen und zu unehr geraichen
wurde, verwarnet haben.
Do nun in Manlich und e. g. gesannten ainiger verstaut bedrach-
tung der ehrn, werden sihe sich selbs des betruglichen handeis er-
innern und des lichtes eine scheue tragen und zu guttigem handel
schreyten.
Do es dann in der gutte dahin konte gerichtet werden, daß e. g. ain
jar lang aine anzall kupfer lyberten nach itziger wirdigung der kupfer und
No.361. 155Ö. 55?
ain suma gelt daran abgekurzet, daß die suma in 5 jarn mocht zalt werden
und e. g. darneben den handel mit rat treyben lassen, wihe der Weisser
zu Nurmberg lest m. g. h. graf Alberten jerlich an der verschriben
lyfferung 1000 centner kupfer s. g. zum pesten nach, ^^un will ich
dafür achten, so gemelt schreiben an e. g. erginge und Manlich und
gesanter sehen wurden, daß sich m. gnedigister her der churfurst sampt
meinem g. h. graf Fetter Ernst des handls wolten annemen und an die
hohe oberigkeit den betruglichen handel gelangen zu lassen, sihe wurden
sich zu paiden teylen also in handel schicken , daß e. g. mochte leyd-
lichen sein und der beschwerung entlediget.
Do aber solches pey Manlichen kein ansehen haben wolte, daß als-
dan e. g. freuntliche lybe prüder ain schreyben an einen erbern rat zu
Augspurg ergen lissen mit vermeldung des betruglichen handeis und
gnedigstem begern, solchen abzuschaffen; wuhe aber nicht, daß ir eh.
f. g. und freuntlicher lyber prüder geursacht, im hayligen reich und
ausserhalb desselben ire gutter anzuhalten und zu arrestirn so lang,
piß sihe des unzimlichen betruglichen vorthayls ergetzet und erstatet
wurden. Und ir eh. f. g. sampt graf Peter Ernst verner lyfferung der
kupfer nicht gestatten wolten. Die troung des arest können die Augs-
purger nit leyden; werden den Manlich woU fort treyben.
Es können auch ir eh. f. g. und g. sich des handeis gegen der
kay. m' beclagen und aine inguiwitziam (!) ansprengen, daß e. g. mit
lifierung der kupfer still sten, pis zu austrag; welches auch mit e. g. wer.
. Wolgeborner g. h., diß mein bedenken ist alles dahin gericht, so-
vern die gesante in disem handel gemelt geschenk bekumen haben;
deß e. g. gnedig wissen tragen werden. Haben sihe es bekumen, so
haben e. g. also gutte weg, vom Manlich zu kumen.
Im falh, do es die meinung nicht mit dem geschenke und e. g.
doch mit dem kauf und lyferung der kupfer des gewichts ubereylet, so
achte ich für ratsam, das doch e. g. mit lifferung der kupfer an sich
hüten und so vill nit lyberten, als e. g. verschriben; die Manlich
clagent machen. So wirtte es sich zu ablegung und vergleichung woll
schicken, daß doch nichts desto minter ein schreyben von e. g. freunt-
lichem lyben prüder erginge und sich des vorteillichen handeis zum
höchsten beschwerten mit vermeldung, wuhe es nicht wurde abgeschafft,
die beschwerung der herschaft an die kay. m' und jungen printzen
gelangen zu lassen. Do die Manlich das marken, daß e. g. freuntliche
lybe prüder solchen mißfallen des handeis haben, mit iren g. willen
nit sein, werden sihe sich selbs zu ainem leydlichen guten vertrag
änden.
&S8 ürkundenbuch zur öeschictte des Mansf eidischen Saigerhandels.
Daß aber e, g. vermelden, die Manlich dringen ufF bezalung des
gelts, das ist gewiß, sihe sich waß befaren und schuldig wissen. So
können e. g, durch ermelte mitl leydhch dazu kumen. Doch willt ich
nicht unterlassen, mit dissem mann Hansen Keßler zu Nurmberg zu
handeln, durch welchen ich die handlung m. g. h. graf Alberts zu
wegen gebracht, do es muglich, der hoffnung, was auszurichten. Dan
er grossens glaubens pey dem rat und grosten zu Nurmberg ist; tut
auch meinetwegen, was ime muglichen ane schaden sein möge.
Allein e. g. wollen mich gnedig berichten, was die lehung sein
solle und wihe die widerzallung beschehen solle, in was zeit und ydes
jar und wihe teur die kupfer, auch wivil e. g. ein jar lybern wollen,
darauf ich mit ime handeln kan. Dan ich sein in 8 tagen gewiß
gewertig, zu mir gen Ilmena zu kumen.
Zudeme, so die kunst mit dem neuen offen des schmelzen fortget,
so können e. g. ane alle beschwerung 15 oder 16 tausent zentner
kupfer das jar machen lassen. Will den falh setzen, do e. g. den
Manlichen die helfte lyberten, do ich in e. g. rat doch nit tun wolte,
die ander helft heften e. g. gefrey, damit e. g. vill guten leuten mit
grossem nutz willfarn konten und gut erlich leut an e. g. mit fur-
streckung prengen. Dan do e. g. das thun werden, kan man zu Köln,
Ach, Frankfurt und Nurmberg, auch Augspurg leut finden, kupfer uff
lifferung zu versprechen und das gelt darauf bekumen, den Manlich
abzulegen und darneben mit gutem rat das berkwerk e. g. teyl fort-
treyben. Dürfen sich e. g. nit also dringen lassen; do ichs zu thun,
wolte Manlich anders begegnen. E. g. wollen dise mein einfalt zu
gnaden annemen und unvermelt gnedig lassen; ich kriget sunsten nit
1 h kupfer mer von inen. Doch hoffe ich, daß die kupfer nit lang in
im banden sein sollen, dazu ich gern dinen wolte. E. g. wollen m. g,
her sein und pleyben.
Damit e. g. meinen unterteenigen guten willen spuren, habe ich
nicht unterlassen, ainen woll recht verstendigen für mich, unvermeldet
e. g. und der herschaft, sunder im namen der grafen und hern des
perkwerks Markirchen, consultirt und dahin gezogen; welches sein be-
denken ich e. g, himit zustelle; e. g. auch darinnen zu ersehen. Stimpt
fast mit mir Werden sich e. g. nun gnedig darnach zu richten und
pesser nutz wissen, und haben mich e. g. als derselben gehorsamen
dinner alzeit ganz willig. —
Zettel: Wolgeborner graf edler herr, mein ganz untertenige pit,
e. g. wollen Merten Abenroth gnedig bevelhen, das gelt, so ich Michaeli
e. g. habe unterthenig zugestelt sampt 2 faß dalk, gegen den kupfern,
No. 361-362. 1550. 55&
so ich entpfangen, abrechen zu lassen, unterteniger Zuversicht, e. g.
werden mir solche gnedig im kauf, wihe ichs von m. g. h. graf Alberten
und graf Yolraten und andern habe, den zentner umb 11 fl, zukumen
lassen Nurmberger gewicht und mir der rest möge gelybert werden,
mich der factor uff der hüten nit aufzihe, wihe er pißhero gethan, mich
für vergebens schicken lassen und mir auch die kupfer, so ich Manlich
bezalt, nicht gelybert, die furleut ledig faren lassen.
Zum andern hette ich 100 centner dalk kaufen und gen Eisleben
füren lassen, wolte Simon Pauer nit annemen; habe also das furlohn
gen Leipzigk daran fast verliern müssen; hoffe, e. g. werden meinen
schaden nit begern.
Zum ditten wollen e. g. das gehauen holz, 2 schock, so uff meinem
huthoff leyt, mit den kupferwagen, so nach Eisfeit farn, abfurn lassen,
mir auch gnedig die schrift mitgeben lassen, damit ich von forstem
befridigt. "Was darauf gangen, will ich Merte Abentroth zuschreyben,
zalt man mir mit kupfer. Mit unterteniger pit, e. g. wollen dem factor
gnedig schreyben lassen, mir unverzogenliche lyfferung zu thun.
e. g.
unterteniger gehorsamer diner alzeit
"Wolf Weyerach.
Ausfertigung (ohne Adresse und Datum) im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
handel, Faket 20, IL
Dazu gehört ein kurzgefaßtes Gutachten, das ungefähr denselben Gedankengang
auftceist.
Auf dessen Rückseite die Bemerkung: Überantwort adj 20 Juli 59 jhar.
362. [1559.]
Gutachten Wolf Botlis über die Vorteile der Uebemahme des Saigei'-
handels durch die Graferi von Mansfeld.
Bedenken Wolf Rotts uff ein neuen kupferkauf
uff 8000 centner.
Man kan mit niemandes einleben kupferkauf schliessen, es sey dan,
das man zuvorn mit fuegen von den Manlichen komme.
Solt man nu die Manlich dahin behandeln, welchs doch schwerlich
gescheen wirt, das sie den Frankfurter zentner garkupfer daselbsten
umb 11 fl zu 16 patzen bezalen, so wolt ich alsdan gleich so mehr den
nutz, so ein ander im seigern sucht, weil ich bereitan wol angerichte
seigerhutten hette, selbst behalten.
56Ö Ürkundenbuch zur Grescliichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Und volgt darauf ein anschlagk:
8000 centner zu 17 loten, jeder centner prol7V2fl, tut fl 140000
uff jeden centner alles uncosts zu seigern und zu-
verfuren 31/2 fl, tut fl 28000
S. 16800U
Dagegen widder einzunemen:
7400 centner Frankfurter gewicht garkupfer zu 1 1 fl
11 patzen, tut münz fl 86826
8500 Mark fein zu 10 fl 4 ß, tut . fl 86700
Zugang uff 1000 centner ungeverlich 70 M, tut
560 M zu 10 fl 4 ß, tut fl 5712
An Wechsel von Frankfurt herauf zum wenigsten fl 1000
S. 180238
Dissem überschlagen nach were noch
Überschuß oder gewin: 12238 fl.
Das einer 18 fl umb den centner mit der mark solt geben, wirt
nit zu erheben sein, sonderlich weil ehr verstrickt must sein, die gar-
kupfer umb ein genantes zu geben, dan solche leut machen ire anschleg
uff gewin und keinen schaden.
Wolt man aber umb der furstreckung willen was tun, must man
hörn, wie hoch dieselbe, auch die verzinsunge und die zeit f urgeschlagen,
daraus alsdan zu schliessen, ob man so vil rat damit mocht schaffen,
dadurch des vorgemelten gewins zu vergessen.
Das man mit den Eislebischen feuern uff 3 teil jerlich 8000 centner
solt machen, mocht des itzigen Vorrats halben uff 2 jar, wo man koln
hett, angehn. Aber darnach ist es nit wol muglich, wie man sich noch
zur zeit zur verlege und dem bauen schickt.
Das überschlagen der verlege können die factor am besten machen ;
die wissen, was die schiffer und koln kosten.
Aufzeichnung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, IV.
363. [1559.]
Gutachten Obenrots über den Manlichschen Kupferkontrakt und dessen
Abänderung.
Obenrods
Bericht was der Manlich vor nutz an dem beschlossen
kupferkauf, wan die lifferung fahet, zu gewarten.
Darkegen was ihme furder vorzuschlagen sein mocht,
hiermit der herschaft nutz gesucht kont werden.
No. 362-364. 1559 561
Anfenklich setz ich, das der Manlich in 10 jharen gewint, so im
die foUe liffening erfahet, alle jhar uff iden centner 2^;^ fl, tut uff
lOO*" centner, so geliffert werden in 10 jharen, ides jhar 10™ centner,
225000 fl, kompt durchaus uffs hundert 75 fl.
Yorzeichnus, wie dem Manlich die 300™ fl bezalt werden:
Jährlieh 10 000 Zentner Kupfer Frankfurter Geicicht, pro Ztr. P^/g /^ i^u
21 grj; daran soll pro Ztr. 3 fJ amortisiert werden = pro Jahr 30000 f.
Danach würden die 300000 // in 10 Jahren bezahlt sein.
Vor dem Kauf hat der Zentner zu Frankfurt 11 fl (zu 16 Batzen)
gegolten. Da er jetzt für 9 1/2 f verkauft wird, so beträgt der Verhcst 2 1/4 fl,
also auf 10000 Ztr. (= 1 Jahr) 22 500 fl.
Mein einfelts bedenken were, das dem Manlich j herlichen über S"* fl
nicht versprochen wurt umb richtikeit der abrechnung in der herschaft.
Wolt ManJich sein gelt wider haben und hierein nicht willigen,
acht ich vor gewiß, die Frankfurter lassen die 150™ fl bei e. g. stehen
und nemen die kupfer umb ein hohers an, oder durch eine vorsicherung
lassen sie das gelt e. g. auch 8 pro cento.
Man kan sich auch bewerben, das die stat Nornberg das halbe gelt
zale und neme ein kauf mit e. g. an. So haben e. g. ein guten weck
mit den Achern ader Colnern itziger zeit bei diesem churfursten zum
andern halben teil.
Aufzeichnung (hiei- stark gekürzt) im Getcerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJuindel,
Paket 20, II.
364. 1559 Juli 26.
Abrede betr. die Abtretung der Hütte Luderstadt an Graf Hans Geoi-g
')on Mansfeld durch Dr. Franz Schusler.
Auf heut mitwochen, den 26. Juli anno etc. 59, ist zwuschen dem
wolgebornen unserm gnedigen herrn grafen Hans Georgen zu Mansfeld
etc. und dem achtbarn und hochgelarten hern doctor Franz Schuslern etc.
der hutten Luderstet halben volgender abschied gemacht: nemblich das
wolgedachter unser g. h. sich erboten, die hutten Luderstet mit ihrer
zugehorung sambt dem vorhanden uff ein erbarn und gleichmessigen
anschlag, wie uff andern hutten gebräuchlich, ins vorhanden zu setzen,
anzunehmen und sich derwegen mit gedachtem hern doctor zwuschen
dato und Michaelis endlich zu vorgleichen; doch das die hutten nit
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 36
562 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
hoher, dan wie sie erkauft, angeschlagen. Dargegen wollen sein g. an
der grafen zu Stolberg schulden bei Georgen von Schonberg (sc. 3000 fl),
bei dem von Schleinitz (sc. 3000 fl) und Levin von Holl (sc. 4000 fl).
wes wolgedachte grafen inen gestendig, da sich s. g. raitler zeit mit
inen vorgleichen können, so viel auf sich nemen, als sich die hutten
und Vorrat nach schlislicher vorgleichung und gewere erstrecken wirt,
Uff solchs soll alsdann die lehen von Reiffenstein und seinen mitvor-
wanten ane vorzug aufgelassen, und die erbarn Johan Albrecht und
Johan Marholt rentmeister anstad und von wegen u. g. hern die lehen
herwider auf- und annehmen.
Entwurf und Abschrift im Gewnk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 11
XXIX.
(NB. Die Zahlen stehen nur im Entwurf).
365. 1559 Juli 31. Eisleben.
Sendung Merten Obenrots nach Nürnberg zum Abschluß eines Kupfer-
vertrages über die jährliehe Lieferung von 8000 Ztrn. zu 11 fl mit dem
Bat %u Nürnberg oder mit Sebastian Welser gegen Uebernahme det
Schuldsumme bei den Manlich im Betrage von 300000 fl.
Instruction,
was von wegen unser Hans Georgen grafen und hern zu
Mansfeld etc., auch in namen der wolgebornen unser frunt-
lichen lieben brueder durch den erbern unsern diner und
lieben getreuen Merten Obenrod in Nurmberg soll ausgericht
werden.
Erstlich soll er hern Cristoffen Gugel, der rechte doctorn, aucl
Merten Pfinzing und Cristoffen Furer unsere Schriften uberantworter
und sy bitten, das sy an ein gelegen ort zusamen zu komen unbe
Schwert sein weiten. Alsdann soll er ihnen unsern grus und geneigter
willen anzeigen und ferner vermelden: Nachdem wir ein sonderlicl
vertrauen zu ihnen truegen und sy vilmals gehn uns geneigts willens
gespurt, so heften wir ihm befolhen, ihnen die sach, umb welche]
willen wir ihne nach Nurmberg abgefertiget , anzuzeigen: Nemücl
nachdem wir vermerkten , das die Manlich zu Augspurg uff unse:
weiter anhalten ir uns furgestreckte gelt wider wurden nehmen un(
vom kupferkauf absteen, als heften wir ihm ein credenz an einen erben
rat der stadt Nurmberg gegeben, mit Instruction und befelch, demselbei
etliche kupfer jerlich zu libern anzubieten und sich darauf in unterredi
No. 364— 865. 1559. 563
und handlung einzulassen. "Were derhalben an sy unser gnedigs ge-
synnen, sy wolten bei einem erbern rat die gunstige befurderung tun,
damit sy als diejenigen diser ding verstendig oder je eins teils aus
ihnen beneben Sebastian Welser zu anhorung seins tragenden befelchs
mochten verordent werden. Wie \rir dann nit zweifelten, sy wurden
es auch sonst, was zu diesem handl dinstlich, an irer gunstigen be-
furderung nit erwinden lassen. Solches wolten wir umb sy sambtlich
und sonderlich in allem gutem zu beschulden geneigt erfunden werden.
Wann sy sich nun (wie wir uns unzweiflich versehen) hirzu gut-
willig erbieten und auch solch anbieten für gut ansehen, so soll er
alsdann die credenz dem regirenden burgermeister überantworten , und
wann ihm zeit und ort bestimbt, soll er bei den verordnten erscheinen,
erstlich einem erbern rat unsern gunstigen und geneigten willen an-
zeigen und ferner vermelden: Sy hetten one zweifl aus gemeinem
geruchte erfarn, das wir uns vor zweien jarn mit den Manhchen zu
Augspurg in einen kupferkauf eingelassen. Nachdem wir aber die
zeither im werk so vil gespurt, wo dieser kupferkauf die verglichnen
Jar hinaus seinen fortgang haben solte, das es uns und unsern bruedern
zu untreglichem schaden, auch zu schmellerung und verderbe des berk-
werks entlich geraichen wolte : derwegen wir für unser unvermeidliche
notturft geachtet, disem schaden beizeit furzutrachten. und hetten der-
halben mit weilend herrn Mathias Manlichen und verwohnten eigner
persohn gereth, auch hernach mit seinen erben und Cristoff Manlichen
allerlei handlung pflegen lassen, und die sach entlich und schlieslich
dahin vermerkt, das sy, die Manlich, ii" furgestreckt gelt, als 300™ fl,
wider nemen und vom kupferkauf absteen wurden.
Dhweil dann die einwohner der stat Nurmberg über menschen
gedenken des berkwerks halben in unser herrschaft gehandlt und des
orts ein stattliche anzal kupfers konte verarbeitet werden, so weren wir
noch geneigt und erbotig, sy für andern hirzue zu befurdern und wolten
ihnen derhalben dise anbietung tun, wo sy bedacht weren, die Manlich
gar oder zum teil abzulegen, das alsdann er unser gesanter weiter
befelch hette, sich mit ihnen in unterrede und fiirschlege, doch noch
zur zeit unverbintlich, einzulassen, mit bitt, das sy dise anbietung aus
sonderlichem geneigten willen gemeint vermerken wolten. Dann warin
wir einem erbern rat und gemeiner stat gunst und guten willen er-
zeigen konten, wolten wir geneigt erfunden werden.
Wann nu uff solch antragen ein erber rat unsern furschlag an-
hören wolt, so soll unser gesanter denselben uf volgende maß tun
and, wo es begert, schriftlich übergeben:
3Q»
564 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Nemlich, da ein erber rat den Manlichen die ganze suma ablegen,
so wolten wir ihnen dieselbe genugsam versichern und jerlich das
hundert mit funfen verzinsen.
Zum andern wolten wir ihnen jerlich 8000 centner rain garkupfer
Nurmberger gewicht uff unsern kosten in die wag gen Nurmberg ver-
schaffen, jeden centner umb Hfl muntz, je 15 patzen grobgeld vor
ein gülden gerechent, also das unserm factor in Nurmberg jederzeit
gegen liberung der kupfer alsbald die zalung daselbst geschehe.
Zum dritten wolten wir an dem gelt, so sy den Manlichen zalt,
ufi jeden centner 2 fl innen lassen. Doch das alle halbe jar entlich
abgerechent, und, was also von einem halben jar zum andern an der
furstreckung abgekürzt, das solches hinforder nit turft verzinst werden.
Zum virten, was sich bei einer jeden halben jarsrechnung befinden
wurde, das wir uff das furgestreckte gelt an Zinsen schuldig, derselbig
zins soll mit den nechst darnach volgenden kupfern, also das der halbe
teil des kaufgelts darauf innen gelassen, bezalt und abgerechent
werden.
Und solt also diser kauf bestendiglich weren, bis die obgemelten
300 OüO fl. mit dem Interesse folliglich bezalt wurden.
Wo nu die verordnten den kauf geringer oder die Verzinsung
hoher wolten anstellen, so soll unser gesantter anzeigen: wir betten
dise ding in fleissige beratschlagung genomen und den furschlag aufs
geneuste angestelt, damit sy als die keufer dabei bleiben, wir unser
geburliche nutzung vom berkwerk haben und dasselbe mit genauer
not in bau und wesen erhalten mochten, mit bitt, sy wolten dis, auch
was gemeiner stat und handwerkern, weil durch disen handl weiter
Steigerung abgestelt, hiran gelegen, bei sich selbst auch erwegen und
bedenken und in ferner geringerung in uns nit tringen. Doch soll
unser gesantter umb desswillen den handel nit abschlagen, auch one
das nichts schlieslichs willigen, sondern, wie er di handlung geschaffen
befindet, uff ein zue- oder abschreiben an uns zu bringen verab-
schieden.
Wurde dann auch davon wollen gereth werden, wie man die Ver-
sicherung tun solt etc., mag er ir bedenken und furschleg begern
und anhorn und mag für sein persohn in der unterrede furschlagen,
er hielte es dafür, wann der churfurst zu Sachsen etc. unser g«*«""
herr als des berkwerks lehenherr zu diser handlung consens gebe,
und das die factor uff den seigerhutten der stat Nurmberg der Ver-
sendung halben der kupfer gleich so wol als uns vereydet, das sy hirmit
überflüssig versichert etc.
No. 365— S66. 1559. 565
üff den vhal aber, da doctor Gugl, PfinziDg und Furer unserm
gesantten widerraten wurden, dise ding an einen erbern rat zu bringen
villeicht der ursach, als ob sich der rat in solche oder dergleichen
kaufhendl mit nichte eiuliessen, so soll er alsdan dise sach mit irem
rat und bedenken nach uberantworter credenz allermassen, wie hievor
gemeldet, an Sebastian Welser gelangen lassen, doch nichts entlichs
schliessen, sondern sich mit ihm, wo er sich in die handlung lassen
wolt, einer schriftlichen abrede uff unser zue- oder abschreiben ver-
einigen und vergleichen.
Was anlangt, wo die zalung vor di kupfer geschehen solt, soll sich
unser gesantter bei Fanwiller und andern erkunden, welcher weg am
nutzlichsten, die zalung jederzeit in Nurmberg oder uff die Leiptzigische
und Naumburgische merkte zu nemen.
Actum Eisleben, am 31. Juli a" etc. 59.
Hans Jörg grat"
zu Mansfelt propria ss*.
Ausfertigung mit aufgedrücktem Siegel utid eigenMndiger Unterschrift im
Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, IV.
366. [pr. 1559 August 14.]
Doctor Jörg Sigmund Sölden durch den Colnischen canzler (und
mich; wer?) in gegenwart des Presidenten und landvogts in Schwaben:
Supplication an die Ro« kay« may^
herrn Hans Georiger graven und herrn zu Mansfeld
und seiner gnaden vier gebrudere
umb commission an churfursten zu Sachsen als den Mansfeldischen
berkwerken gelegen und verstendig von wegen unerschwingklichen
besch werden, welche sich die Manlich zu Augspurg ains vermainten
contracts irer gnaden kupfer halben zu gebrauchen understeen.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 20, JDL
566 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
367, 1559 August 21. Augsburg. Steffan Loytz an
Herten Obenrot, „m. g. h. der graven von Mans-
felde diener, itzo zu Nürnberg, meinem guten
freunde".
In der „bewußten Sache'' (Gewinnung neuer Kapitalisten) hätte er
Leute gefunden, mit denen man hätte unterhandeln können. Dieweil aber
dennoch die gemeinen berchrethe eine supplication und clageschrift
wider die Manlichen der Ro : keys : mtt. alhir übergeben lassen, welches
warlich dennoch vast unter den gemeinen man erschollen und wol-
gedachtem meinen g. h. weinig gute nachsage gibt, ist itzo niemands
hir verbanden, darmit man handien kann. Da Graf Hans Georg persön-
lich auf der Frankfurter Messe erscheinen werde, wolle er ihm noch münd-
lich Bericht erstatten.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 20, III.
368. 1559 August 22. Köln. Wolf Eoth an Bartel
Widemann, Johann Albrecht und Merten Obenrot.
Schwierigkeiten, Bleiverlag von den Manlichen (und ihrem Faktor Amt
Pastor) . zu erlangen. Aufnahme von Geld hei Christoph Ferke gegen
Lieferung von Kupfer fzu 11^ j^ fl). Badeaufenthalt des Grafen Hans
Georg von M. in Ems. Bezahlung einer Schuldsumme von 10 000 fl an
Merten Pfintzing. Unterhandlungen mit dem Zöllner zu Linz wegen
Hergabe dieser Summe. Drohender Arrest durch Ferkes Einspringen
verhindert.
Laus deo a° 1559 adj 22. Augusti in Colin am ßeyn.
Mein fruntwillige dinst zuvorn, erbern wolgeachte gunstige liebe
herrn schweger und gevattern. Nachdem es an der verlege der blei
in Westphaln mangelt und Albrecht Gugl bei Arnt Pastor von wegen
der Manlich nichts erhalten konneu, bin ich auf meins g. h. etc. befelch
zu meinem g^'«" herrn dem erzbischofen zu Colin churf. etc. nachm
Bruel göfarn und bei s. chf. g. ein schritt an Johan Pastor ausbracht,
darin gemeldet, als ob s. chf. g. uff der Manlich zueschreiben 1500 fl
uff die blei verlegt, mit begern, mir dieselben zuzestellen. Als ich nu
solchen brief dem Pastor gelibert, hat er mir die antwort geben, er
hette von wegen der Manlich kein gelt, vil weniger eiuicheu befelch.
No. 367-368. 1659. 567
irenthalben für m. g. h. etwas auszugeben. Und nachdem er sich hie-
bevorn hett bereden lassen, 1000 taler auf die Westphelischen blei zu
leihen, wolt er sich versehen, solche 1000 taler wurden in itziger meß
den Manlichen zalt werden.
Aus dem ich nu diß orts kein hulf vermerkt, hab ich mich mit
Cri Stoff Fercken in handlung gelassen und ihm im namen gottes forder-
lich nach itziger meß hundert centner garkupfer Frankforter gewicht,
daselbst zu Frankfort zu libern, versprochen. Zalt den umb IP/4 fl
zu 16 patzen; davon sollen 1000 fl ufis berkwerk verordent werden.
Weil ich nu disen weg uff ein sonderlich vertrauen mit dem Ferken
getroffen, auch dessen von m. g. h. befelch gehabt, so ist an euch mein
gar freuntlichs bitten, ir wollet die ernste und fleissige bestellung thun,
damit solche 100 centner von einer oder beiden hutten, so forderlich
es muglich, nach Frankfort geschafft, und das dem factor daselbst dabei
geschriben wurd, dieselben Cristoffen Ferkens befelch oder verlaß nach,
so er ihm thun wirt, forder weckzuhbern.
Kont man nu diese 100 centner von Luderstet hinab ordnen, were
desto bequemer, oder ob man das Ludersteter zaichen uö den andern
hutten darauf solt schlagen, stelle ich in eur bedenken. Wollet je
hirinnen fleis thun, damit forder guter glaub (welcher furwar, wie ir,
wills got, ferner von mir solt hören, gar verloschen) mocht gepflanzet
werden.
80 vil der Manlich handlung anlangt, sind die kupfer Cristoö
Fercken angeboten und ein furschlag übergeben. Für sein person hat
er grosse neigung darzu, aber seine mitverwandten haben groß miß-
vertrauen, dann der glaub ist bei uns verloschen gar etc. Doch wirt
er wider zurück sich mit den seinen bereden und, wann m. g. h. hie
ankumbt, wider bei s. g. erscheinen, entlich antwort einbringen. Got
gebe sein genad allenthalben, damit das edle berkwerk wider in schwank
gebracht und vil menschen davon erhalten werden.
M. g. h. ligt noch zu Embs im bad; es lest aber mein genedigister
heiT ein schif hinaufgehn, darauf s. g. mit den iren herab sollen komen.
Kan noch nit wissen, wann wir wider zuruckkomen. Hab groß ver-
langen heim. Got geh mit genaden.
Ich hab m. g. h. in unserm abraisen zu Embs erinnert, ob der
heiT canzler und ich bei u. g'*^° h. dem churfursten umb die X"* fl, so
dem Merten Pfintzing in itziger meß sollen zalt werden etc., anhalten
solten-, solchs haben s. g. keinswegs haben wollen, sondern angezeigt,
diso zalüng sei schon bestelt und ganz gewiß.
568 Urkundenbuch zur Geschichte des Mausfeldischen Saigerhandels.
Ich hab aber nit unterlassen und am herabfarn den tzoUner zu
Lintz deshalben angesprochen, als ob ir, mein lieber gevatter Obenrod.
mir befolhen, ihne hiran zu erinnern etc. Als hat er mir weitleuftig
antwort geben, sonderlich es were von wegen seins g^*''" herrn dise
meß vil auszugeben; besorgte, man wurd die X"* fl forder uff wechsl
nemen müssen. "Wann ers nu von wegen des churfursten aufnemen
kont, so hett es seinen weg. Will derwegen zu meins g. h. ankunft
mit s. g. weiter daraus reden und anhalten, damit dise ding richtig
gemacht. Es wurde sonst gar nit recht thun. Der liebe got helf uns
von allen bösen Sachen. Amen. Und helf uns wider frolich und
gesund zusamen. Amen.
Mir ist zeit und weil lang, das ich schir darüber krank werd. Es
ist darauf gestanden, das m. g. h. und ich alhir der bewusten burg-
schaft halben haben sollen arrestirt werden. Cristofif Ferck aber hats
gehindert und nit wollen willigen. Was aber derwegen die raeü
bringen wirt, grauet mir.
Itzt nit mer, dann thue euch und die uusern alle in den genedigen
schütz des allmechtigen befelhen.
Datum uts.
e. w.
W. R
Außenadresse: Den erbern und wolgeachten Barthin Wideman, Johaii
Albrechten und Herten Obenrod etc. meinen gunstigen herrn schwegern und
gevattern.
Ausfertigung im Oewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, X.
369. 1559 August 23. Meschede. Johann Braun zu
Meschede, kurfürstl. Kölnischer Bergmeister in
Westfalen, an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Mahnt wegen des Bleiverlags.
Wolgeborner edeler graf, e. g. seint mein underthenig schuldig und
gantz willig dienst sambt besondern vleiß zuvor. Gnediger her, trost-
licher und ungezweifelter e. g. werden erstlich durch derselben
und lieben getreuen, als Peter — — , Simon Baur.
volgende durch Albrecht , dene dan e. g. zu mir allen
ber handeis zu empfahn gesant, wie
den bestalten vorlag gelegenheit — und wilcher ende der
No. 368-369. 1559. 56Ä
iderzeit zu underthenig bericht worden sein
ich, es worde soUicher bestellongk chtbarleiche volgung geschehn
sein, in hoffnung gestanden. Ich befinde aber gleichergestalt der ersten
bestallung, das von Amt Pastor ader vom sigler zu Werdl dem verlaiß
und abseheidt nacli nichts zbekommen. "Werden also die posten e. g.
und meine diener mit aufwendenden Unkosten und zerung vorgeblich
hin und widergesprengt, wie dan hierinnen zu mehrmalen geschehn.
Xhu will ich e. g. underthieniglich nicht vorhalten, und obwoll, wie mir
nicht zweifelt, e. g. des schriftÜchen bericht empfangen haben, biß in
vierzehnhundert thaler auf verlag hin und wider gegeben, dogegen
itziger zeit in 500 centner bleyes und darüber in vorhanden, so hat
es doch diesse gestalt, das die bergkleute, so itziger zeit mit iren bleyen
fertig, über ir anzall ires empfahns etwas mehr an bleyen gemacht, die
da wollen bezalt sein, auch alsbald aufs neue widerumb verlag hinaus
haben. Und ist nhumehr itzo vorthan im herbst die beste zeit ires
schmeltzens, dergleichen im winter und frueling, deren zeit sie die
meisten winde haben. Dan das meiste bley wird in rosten durch die
winde und das weinigste durch die ofen geschmeltz und gemacht Wan
es nhu mit dem vorlag ein sollichs steckens haben solte, kemen die
armen leute das ihre also liegen zu laissen gantz ubell darzu; wurde
dem bergkwerke daraus nicht weinig steckens ervolgen. Demnach,
gnediger her, do e. g. solchen bleykauf gerne gefordert sehn und be-
halten wollen, so bit ich gantz underthienigleich, sie wollen bessere
und gewissere Vorsehung, dan bisher geschehn, gnedigkleich verschaffen
thun lassen. Dan do man solliche vorgebliche unkostung jederzeit
darauf wend, wolt e. g. das bley hoch gnug ankommen. Wirt
innen rat geschafft, so darffe vur die bezalung nicht sorgen
hab ich e. g. als meinem gne lieben hern zu Ver-
hüttung un — meiner schuldigen pflicht nach derthienigkleich
nicht vorhalten Wie dann e. g. diener zeiger etc.
Den 23. Augusti anno im 59.
e. g. underthienig dienstwillig
Churf. Cholnischer bergkmeister
in Westvhalen
Joban Braun zu Meschede.
Außenadresse : Dem wolgebomen und edlen hern hern Hans Georgen grafifen
und hern zu Mansfelt edlen hern zu Heldrungen meinem gnedigen hern.
(Beschädigte) Ausfertigung im Getcerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandet,
Paket 26, XYI.
570 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
370. 1559 August 31. Eisleben.
Der Stadtvogt Christoph Moshaiier xu Eisleben verkauft dem Grafen
Hans Georg von Mansfeld alle seine Anteile an der Hütte Steinach für
1100 Goldfl.
Ich Cristoff Moßhauer stadtvogt zu Eisleben bekenn hirmit öffentlich
vor mich, auch in eelicher Vormundschaft Margreten meiner lieben
hausfrauen und vor all unser erben und erbnemen, das ich dem
wolgebornen und edlen herrn herrn Hans Georgen graven und herrn
zu Mansfeld edlen herrn zu Heldrungen etc. meinem gnedigen herrn
alle meine erb und gerechtigkeit , die mir und gedachter meiner lieben
hausfrauen und unsern erben an der seigerhutten vorm Dhoringer
wald an der Steinach gelegen sambt irer ein- und zugehorung erb- und
kaufsweiß geburt, nemlich am halben teil der hutten einen achten teil,
der meinem weib von irem vatter, meinem lieben schweher Hansen
Keincken , burger im Thal Mansfelt seligen , erblich angefallen , mer
einen achten teil, den ich anno funfundfunfzig nechst verschinen
von meinem schwager Philips Gluespiß (der ihm von wegen seines
weibs, meiner hausfrauen Schwester seligen, geburt) laut darüber ge-
geben bekentnus erblich erkauft, mer einen sibenten teil vom halben
teil berurter hutten, so nach absterben Albrecht Reincken seligen an
mein weib erblich gefallen, eines rechten redlichen bestendigen und uf-
richtigen erbkaufs verkauft hab, verkaufe, eigene und gibe wolgedachtem
meinem gnedigen herrn, seiner genaden brudern, jungen vetter und all
irer g. erben und nachkomen all oben angezeigte teil an berurter hutten
Steinach mit aller irer freiheit, gerechtigkeit, zue- und eingehorung,
nichts davon ausgeschlossen, wie die Reiffenstein dieselbe zu irem halben
teil und den andern halben teil gedachts meines liben schwehers Hansen
Reincken seligen gelassen erben neben mir als meine mitgesellschafter
innengehabt, genutzt, gebraucht oder betten innen haben, nutzen und
gebrauchen mugen sambt allem dem, was mir, meinem weib und unsern
erben in der hutten, vor der hutten und ausserhalb der hutten im auf-
heben, auf waschen und schmelzen uf obenangezeigte verkaufte teil von
rechts und billikeit geburt, hirmit und in craft diß briefs in der besten
und bestendigsten form, maß und weiß, wie solchs zu recht am cref-
tigisten sein soll, kan oder mag, für und umb eilthundert Reinische
goldgulden, die s. g. von meinentwegen Michaeln Neblthau fürstlichem
sechsischen zehenter zu Salfeld und Georgen Pfaler daselbst von wegen
Johan Reinholds seligen nachn^elassen witwen beneben vertagten Zinsen
No. 370-371. 1559. 571
baruber haben zalen, mein verschreibung [gelost und mir gegen disem
brief haben überantworten lassen. Sag derwegen für mich und meine
mitbeschribene wolgedaehten meinen genedigen hern, und weme quit-
tirens von notten, solcher bezalten kaufsuma hirmit ledig und loß. Ich,
meine hausfrau und erben setzen auch hirmit craft diß briefs ire genaden
aller diser verkauften teil und gerechtigkeit in ein wirkliche possession
und gewer, wollen auch des allen irer g. rechte gewer sein gegen jeder-
meniglich, wie geweres recht und herkomen ist, dieselben als irer g.
erbgut und eigenthumb innzuhabeu, zu gebrauchen, zu geniessen und
damit ires gefallens zu tun und zu lassen, one mein, meines weibs,
unser erben und meniglichs einred oder Verhinderung; wie ich dan
iren g. hirmit und in craft dieses brives die lehen, wie geburlichen, über-
geben, aufgelassen und wiederumb aufgetragen haben will, alles treulich
one geverde. Des allen zu warem urkund hab ich, Cristoff Moßhauer,
beneben den erbarn und wolgeachten Johan Albrechten und Cristoff
Stalen meinen freuntlichen liben schwegern als mehrberurter meiner
lieben hausfrauen Margarethen bestettigten krigische Vormunden mein
gewonlich petschaft hie unden angetruckt und mich mit eigner band
unterschriben. Welchs wir itzgemelte Johan Albrecht und Cristoff Stal in
tragender krigischer Vormundschaft gedachts stadtvogt hausfrauen also
gesehen hirmit bekennen, doch uns und unsern erben on schaden.
Geschehen zu Eisleben am letzten Augusti nach Christi unsers selig-
machers geburt 1559.
Konzej)t im Gewerh. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 17, XXXIV.
Als Vormünder der irau Margarete Moskauer sind ursprünglich genannt:
Kiclas Esslinger und Caspar Hayn.
371. 1559 September 6. Die Verordneten des Saiger-
handels zu Eisleben an Thomas Gundermann.
Bestellung Albrecht Gugels xum Venvalter der Hütte Steinach und
Anweisung für ihn, auch an der Verwaltung der Hütte Eisfeld teil-
zunehmen. Tadel an Gundermann wegen ungleichmäßigen Saigerns.
Unser freuntlich dinste zuvor, erbar besunder guter freund. Nach-
dem sich Andres Hesse von der hutten Stein ach begeben und Hansen
Diel zuviel sein wil, nicht alleine den handel neben dem buchhalten
zu verwalten, sundern auch die haushaltunge zu bestellen, als haben
wir unsern gute» freund Albrecht Gugeln vermocht und ihme auferlegt,
572 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
sich gegen Steinach zu begeben und aldar den handel neben Hansen
Diel aufs beste zu bestellen und zu verwalten. Wir haben ihme auch
bevolen, das er gleicher gestalt bisweilen auf die hutten Eisfeit ver-
reisen und alda neben euch alle notturft des handeis ufs beste ver-
richten und bestellen sol. Bevelen euch derwegen anstadt und von
wegen der wolgebornen u. g. hern, das ir den dienern auf der hutten
bevelen wolt, was Albrecht Gugel neben euch inen bevelen wirf, das
sie euch und ihn völlig k. und gehorsam leisten wolten; wie dan unser
vertrauen zu euch steht, das ir alle notturft des handeis dermassen
bestellen und verrichten werdet, auf das wolgedachter unserer gnedigen
hern bestes gefurdert und darneben irer g. schade und nachteil verhut
werde. — Nachdem wir auch euere zugeschickte garkupferzeine alhir
probiren lassen und befanden, das ezliche zeine ein lot gar reich, ezliche
anderthalb lot und einer fast zwei lot reich gehalten, welchs wir dan
ungerne vernommen , als tun wir euch anstadt und von wegen wol-
gedachter u. g. h. mit ernst bevelen, das ir die arbeit mit dem seigern
dermassen anstellen und verrichten wolt, auf das hinfurder solcher
schade verhüttet und verbleiben magk. Solchs gereicht u. g. h. zu ge-
fallen. So haben wir es auch, deme wir zu dinen willig, nicht verhalten
wollen. Geben den 6. Septembris 1559.
Verordente des saigerhandels
zu Eisleben.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 7, XIIL
372. 1559. Herbstmesse.
Sendung Simon Bauers in Handelsangelegenheiten nach Frankfurt
und Köln.
Was der erbare Simon Pauer Mansfeldischer factor itzige
reiß nach Frankfurt und fort uff Collen ausrichten soll, folget:
Erstlichen sol er bey den erbarn und vhesten Jheronimo Rauscher
und Niclaus Brum sich angeben und nach uberantwortung des
schreybens und consens unserwegen den herren unser willigen dinst
vermelden und darneben anzeigen: was wegen Fortenbachs handelung
(halber) bey ihnen durch unser gnedigen herren vorruckter weil ist
gesucht worden, haben sich die herren zu erinnern. Wan dan ge-
dachter Fortenbach sich änderst nicht hat wollen einlassen, dan das
der jung Fortenbach sich zuvor mit den herren itzige meß underreden
wollen, auch weil sonder zweifei bey dem hern Fortenbach kein mangej
No. 371-373. 155Ö. 578
sein mocht, sol gedachter Simon Paur wegen n. g. h. fleissig pitten, die
abgerete handelung durch den Albrecht Gugeln und nach laut der
consens, darauf dieselben gericht, follent ins werk zu pringen.
Zum andern, so vil den handel anlangt, sol er, wie ihm bewost,
zum treulichsten und in geheim mit den herren reden, auch im fal der
nott unser g. hern nachreiten und solchen handel vormelden, darneben
auch i. g. des Wilhelm Forsch schreyben antworten. Jdoch, sovern
es muglich, das nix mocht geschlossen werden, biß i. g. mit gotlicher
und glucklicher hilf mocht in die herrschaft kommen.
Zum dritten sol er auch sich von fernen erkundigen, was die
Manlich f orgeben, wie die sich mit ferner vorsprechen der kupfer itzige
meß halten.
Zum vierden sol er den Thoma Lemperger fragen, wie es mit den
pleyen geschaffen, so noch von Collen erauf kommen sollen und die
bestellung thun, hiermit sye eilens uff die hutten kommen; und ob
etwas, den handel belangent, forliele, mit ersten erein senden.
Zum fünften, so er nach Collen ritt, sol er bey m. g. h. der S^fl,
so uff den churfursten zu Collen im ostermarkt aufgenommen und itzige
meß dem Pfinzing zalt sol werden, erinnern.
Zum sechsten sol er des Fuerers diener Gunter (?) vormelden, auch
im fal der nott dem Wolf Rotten, das die 1«° thaler dem Thomas
Freunt (?) nicht sollen erlegt werden. Do mans aber zu den pleyen
bedarf, das dan der Fuerer diener lOCO thaler oder fl nach Collen
inahen (!) wolt. Wie dan ich dem Wolf Rott zuvor auch geschrieben.
Letzlichen wolt er mit fleyß erforschen, wie es umb die west-
felischen pley gelegen und das unser huttenfuerleut ein reiß oder zwo
nach solchen pleien thun.
Konzept von Ohmrots Hand im Oeicerk. Archiv zti Eisleben, Saigerhandel,
Paket 26, XVI.
Auf der Bückseite: Simon Baurs instruction nach Frankfurt und Coln,
lierbstmeß a° 59.
373. 1559 Sept 12. Frankfurt a. M. Wolf Roth an
Barthel Wideman, Johann Albrecht und Merten
Obenrot.
Lieferung von Kupfer an Christoph Ferke. Bleiverlag. Supplikation
der Manlich an den Kaiser. Paul Scfierl mahnt wegen der Bezahlung
von 8000 fl Wechselgeld an M. Pfintxing. Rauschers und Bromms Verhand-
5'?4 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
lungen mit dem jungen Furtenhdch. Die 1000 Taler hei Thoma Freundt.
Weirachs Vorschlag in der Manlichschen Angelegenheit Das durch Jacob
Herhrodt in derselben Sache überreichte Schreiben der Loytz. Beklagt
die Steinacher Angelegenheit. Furtenbachs Beschwerde über Obenrot. Das
englische Blei in Mainz; Unterbrechung der Schiffahrt. Valien Oramehls
Versprechen wegen des Kölnischen und Westfälischen Bleis.
Laus deo a" 1559 adj 12. Septembris in Frankfort.
Mein fruntwillige dinst zuvor, erbern wolgeachten gunstige liebe
herrn schweger und gevattern. Ich hab verschiner zeit von Colin aus
belügenden brief an euch geschriben und denselben meinem gunstigen
herrn Cristoff Ferken zugestelt, das er den (weil er ihn zum teil selbst
belangt) durch seinen söhn, so er one das sein und Dirich Hueten
burgschaft halben an m. g. h. graf Albrechten hinein in die herrschaft
abgefertigt, euch solt behenden lassen. Er hat aber dises briefs ver-
gessen und mir denselben, als ich von Bruel von meinem g, h, graf
Hans Georgen etc. abgeschieden, wider zuegestelt. Daraus ir wert
vernemen, aus was Ursachen ich ihm aus wolgedachts meins g. h.
befelch hundert centner garkupfer Frankforter gewichts, hie zu lifern,
versprochen.
über das, weil es meinem g. h. an zerung gemangelt, hab ich ihm
noch 50 centner versprechen müssen, uff welchen kauf Johan Breter
100 fl gold und 200 taler und Yalten Gramel 200 taler zur verlag der
blei empfangen. Die ubermaß wirt der Ferk, was man hie entraten
kan, nach Colin verschaffen, welchen rest derGramehl bey Arnt Pastor
fordern und zur verleg gebrauchen wirt. In suma, will man des orts
blei haben, so mueß man mit gelt volgen, oder es geht alles wider
zurück, dann wir haben zehenmal mer Verhinderung dann furderung.
So steigen die blei gar geschwind, also daß man itzt alhie den centner
uff 52 patzen helt. Wirt auch unter 50 patzen nit zu erlangen sein.
Darumb, wo man mit den Colinischen bleyen rat schaffen will, muß
man uff die verleg trachten und damit nit seumen, sonst wurd es alles
verwirrt. Dann, wie ir leichtlich zu erachten, werden wir diß orts die
berkleut nicht, wie bei uns (got erbarms) zwingen. Wir werden der-
wegen, auch ander nichthaltung halben, überall veracht und schir an-
gespeit. Der liebe got erbarm sich über uns und verleihe sein genad,
das wir unser grosse Undankbarkeit erkennen, uns bessern und die
ding uff wege richten, damit das edle berkwerk (welches der allmechtig
got nit uns allein, sondern darumb gegeben, das sich vil leut davon
Ko. 373. 1559. 575
emeren sollen) besser, dann ein zeither geschehen, gefordert und er-
baut werde.
Ich hab dem Fercken zuegesagt, zwuschen itzt und Martini
100 centner und die 50 centner vor dem neuen jar zu libern lassen.
Darumb bitt ich uffs höchste, ir wollet ja mit fleis bestellen und ver-
schaffen, das solchs gehalten werde. "Wer es muglich, so wer gut, das
die ganze suma, als 150 centner, vor Martini gelibert wurden, aus
Ursachen, wie ich euch, wils got, selbst will berichten. Das die kupfer
mit Ludersteter zaichen gemerkt, wert ir wol rat zu schaffen wissen.
Mussten auch in naraen Merten Dinckls anhergeschafft werden.
Am vergangen mittwoch, den 6. diß monats bin ich neben Christoff
Fercken und Dirich Hueten vom Bruel von m. g. h. abgeschieden und
zu wagen nach Lynß gefaren, forder neben dem zollner den Rein
heraufgezogen und gestern spat, got lob, gesund anher komen.
Heut dato ist Simon Baur auch anher komen, von dem ich von
euch beiden meinen lieben gevattern schreiben bekomen mit bericht,
was die Manlich an key. m* suppliciret. Nu wil in diser sach allein
darauf zu trachten sein, das den Manlichen ir gelt wider verschafft
werde, wie dann, got lob, wol geschehen kont, auch bereitan die
wege verbanden, sovern man die Versicherung mit bewilligung etc.
thun, band von herzen schlagen und die Verwaltung des berkwerks uns
zum besten in treue band stellen will, welches dißmal gruntlich zu
schreiben, der federn nit zu vertrauen. Hoff, es soll noch hie zu einer
richtigen abred komen. Got verleihe forder sein genad, das wir uns
nit selbst im licht steen. Sumarum, es were besser (wie ich gern ge-
sehen) man hette vor diser zeit zu den Sachen gethan, ehe sichs alles
zusamen gehäuft; es hat aber nit sein wollen. Der liebe got verleihe
noch sein genad; dann wie ich im ersten briet gemeldet, ist bei uns
der glaub bey allen leuten schir verloschen gar, derwegen die höchste
not, in ein bessere band zu kriechen.
Ich hab auch heut dato per G. Koch von euch meinem lieben ge-
vatter Obenrod ein schreiben bekomen. So vil nu erstlich die 8000 11
wechsigelt anlangt, darumb lest Merten Pfintzing durch Paul Scherl
emsig anhalten. Aber der zollner zu Linz macht sich schwach. Wie
ich euch des alles zu meiner heimkunft, wils got, berichten will. Doch
hoff ich, es soll rat funden werden.
Furttenbach betreffent bericht mich Rauscher, das er dem jungen
Furttenbach eur schreiben vermeldet. Er hett aber, das sein vatter
etwas schlieslichs gewilliget, nicht gesteen wollen, sondern stracks uff
die zalung des itzigen termins mit ungestüme getrungen, also das
^^6 Urkuudenbuch zur Geschiclite des Mansfeldisciien Saigerhandels.
Rauscher und Brum entschlossen, iren trauen zu lösen. Haben ihm
die zalung angeboten, hat disen tag allein daran gemanglt, das Furten-
bach sich anstat der taler mit gankhafter werung nit hat wollen zalen
lassen, da doch itzt vor ein taler 69^/4 kreuzer geben wirt. Ich halt,
es sei kein teufl mer in der hell, ein solch wueten ist unter den leuten,
und hilft nicht, das wir teglich sehen, wie greulich einer nach dem
andern hingeht. Ich hofi, der liebe got soll dem allen bald ein end
machen; der gebe es uns mit genaden, Amen.
Der 1000 taler halben, so bei Thoma Freundt aufgenomen, will icli
hie bei Guntter nichts anhalten. Ist was im faß, darf man daheim wol.
Weirachs furschlag in der Man[lich] sach wirt nit gehn; hoff in
ander weg besserung. So hat mir Jacob Herbrodt ein brief an m. g. h.
von den Lotschen zuestellen lassen. Will ich verpetschirt bei mir
verwaren.
Mit den Manlichen zu handien, hab ich keinen befelch, wüst auch
nichts fruchtbars auszurichten, und ist sich uff sy weiter nichts zu ver-
lassen. Gott helf in ander weg.
Was itzt in Steinacher sach furfelt, haben wir uns zeitlich besorgt.
Hat man doch uns nit folgen wollen, das man sich von stund an er-
klert hette. Es soll aber der armen diner gutdunken und wolmeinung
nichts gelten. Ich mein, man wurd zu Augspurg ein schonen kirch-
meßbrei gekocht haben. Es hat m. g. h. mit mir verlassen, dem herrn
canzler der Steinacher und anderer Sachen halben neben mir mit
Brumen zu handien befelch zu thun. Nu ist mir itzt, wie ich bei
licht an diesem brief geschriben, von Johan Breiter schreiben neben
einer credenz an Brumen zuekomen. Ich weiß aber nit, ob der canzler
am heraufzug ist oder nit, dann ich ihne zu Colin gelassen etwas noch
schwach, also das ich nit kan wissen, ob er sich ufis wasser wirt wagen
oder nit. Bin sein, auch doctor Lauers und magister Morgensterns
alle tag gewertig. Wie bald aber m. g. h. hernach kombt, kan ich nit
wissen, muß s. g. hie abwarten.
Furttenbach hat über euch, gefatter Obenrod, dem Rauscher in
Schriften geklagt, wie ir von ihm vernemen wert; darauf ich geantwort,
ir wurdet ihn villeicht ein j[uden] geheissen haben. Mugt uff Verant-
wortung gedenken.
Der rest der englischen blei ist nach Meinz gefertigt, aber es seint
die wasser so gar klein, daß kein colinisch schif den Mayn herauf hat
komen mugen. Steen alle uffm Rein vor Meinz der ganzen stat lang
und hie eitel kleine schif und nachen. Wo kein flut ankombt, werden
die furleut die blei zu Meinz müssen holen.
No. 373-374. 1559. 577
Aber Valten Gramehl hat mir zugesagt, die Colinischen oder West-
phelischen blei uff etlich hundert centner uffs allerforderlichst nach den
hutten zu schicken. Es muß des orts ein endung geschehen, davon
wir, wils got, miteinander wollen reden.
Ich hab brief genug bekomen, die mich wenig erfreut, noch gut
geblued gemacht. Aber wie es meiner lieben hausfrauen geht, hat mich
niemandes bericht. Hett gehofft, ir wurdt sy doch haben wissen lassen,
das ir botschaft zu mir gehabt. Hoff aber, es hat sich ir Schwachheit
gebessert
Itzt nit mer, dann seit alle mit den unsern in den genedigen
schütz des allmechtigen befolhen.
Datum in eil und schwermuet Frankfurt uts.
e. w.
W. R
Außenadresse : Den erbern und wolgeachten Barthin Wideman, Johan
Albrechten und Merten Obenrod meinen gunstigen herrn schwegern und gevattern
sambtlich und sonderlich, doch sonst niemands.
Ausfertigung im Getcerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Faket 25, X.
Darauf die Notiz: Datum 12. Septembris a° 59, adj 18 ditto in Eisleben.
W. Roth aus Frankfurt.
374. 1559 [September].
Sendung Albrechts Giigls nach Westfalen %ur Beschaffung von Blei.
Instruction,
was Albrecht Gugl in Westphalen
ausrichten soll.
Yaltin Gramhel ist von hir abgefertigt uff die Colinischen bleiberk-
werk, sich allerlei zu erkunden laut etlicher artikl, so hievor mit A.
gezeichent. Was er sich nu erkundet, mit demselben bericht soll er
zu Albrecht Gugl gen Meschkeda komen.
Was dan weiter allenthalben zu erkunden von notten , wird
Albrecht Gugl zu erforschen wissen.
Dem berkmeister Johan Braun soll er unsers g. herrn graf Hans
Georgen schrift überantworten, ihm s' g» genedigen willen anzeigen
und ferner vermelden, das s. g. ihne, den Gugl, hinabgefertigt betten,
weil es uff beiden hutten an blei mangelt, das er sich aller gelegenheit,
wie es umb die Colinischen blei gelegen, erkunden, sich daraus mit
Qeschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 37
578 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Öaigerhandels.
ihm, dem berkmeister, unterreden, und, was zu befurderung dises handls
dinstlich, damit di blei ufl di hutten geschafft, vergleichen soll, für eins.
Zum andern, so konte u. g. h. wol erachten, das er, der berkmeister,
seines ampts halben vil zu thun und s"" g, blei halben, dieselben jeder-
zeit herauf zu schaffen, nit alweg weile hette, derwegen s. g. im besten
bedacht, ihm ein persohn zuzeordnen. Und hetten demnach Yalten
Gramhel vermocht, das er sich ufP ein versuchen zwuschen hie und
Michaelis hinab uff die berkwerk begeben wolte. Wer derhalben s«" g.
genedigs begern, das er ihm gemelten Gramhel wolte befolhen sein
lassen, ihm allen bericht der verlege, und von wheme die blei ange-
nomen, zu thun. So hette er befelch, neben ihm, dem berkmeister, und
uff sein anweisen, die blei gewogen zu nemen und die furleut zu be-
laden und allenthalben mithelfen zuezusehen, das er, der berkmeister,
sich in dem unbeschwert, auch sonst zu unserer g. h. bestem mit be-
furderung der blei gutwillig erzeigen wolte. Das wurd ihm bey iren
g. zu allem gutem geraichen.
Wann nu also Albrecht Gugl das antragen getan und mit dem
berkmeister zu unterrede kombt, soll er sich aller umbstende, wie die
verlege geschieht, und wie es allenthalben um die berkwerk gelegen,
eigentlich erkunden.
Dem Yalten Gramhel soll er mit fleis einbinden, das er uff die ver-
lege gute achtung geben wolte, damit nit böse schulden gemacht. Und
da er befende, das der berkmeister in dem lessig oder die verlege nach
gunst thun wolte, soll er dafür bitten. Wolt es aber nit helfen, soll
er solches forderlich herauf schreiben.
So vil nu die verlege belangt, haben die Manlich gewilligt, was
von einem quartal zum andern daraufgeht, dasselbe jederzeit zu er-
statten. Da nu in dem mangel einfiele, soll Albrecht Gugl seinen weg
uff Colin nemen, der Manlich factor Arnt Pastor unser g. h. brief ant-
worten und sich an ihm erkunden, wes er desshalben von seinen herrn
befelch hett oder was er zu thun bedacht, damit die verlege der blei
gefurdert.
Im vhal aber, da er bei Arnt Pastor befinden wurd, das er von
seinen heren den Manlichen nit befelch hette, mit der verlege zu ver-
faren, und also bei ihme nichts erhalten konte, soll er sich forder an
den ort, da der erzbischof zu Colin churfurst unser gsf herr anzutreffen,
verfuegen, dem herrn licentiaten Johann Abertunck heiligenden brief über-
antworten und ihm vermelden, wie es umb dise ding gelegen, mit bitt,
solchs an hochgedachten churfursten zu bringen, unzweiflicher hoffnung,
s. chf. g. wurden darinne das genedigst einsehen haben, damit die ver-
No. S74. 1559. 579
lege, dero vatterland zu gut uud dem stift one nachteil, sonder zum
besten, bestelt werden mocht.
Im vhal aber, da der herr licenciat Aberthungk nicht am hof, soll
er die zugestellte credenz hoehgedachtem churfursten uberantwurten
lassen, umb audienz untertenig bitten und s. chf. g., waran er den
raangel findet, selbst berichten, umb rat und genedigste furderung
bitten etc.
Dem berkmeister ist hievor geschrieben, ein geeichten berkcentner
von blei ufF die hutten zu verschaffen. Wo solchs noch nit geschehen,
soll Albrecht Gugl daran sein , das solcher centner noch forderhch
heraufgeschickt. Er soll sich auch erkunden, ob die blei uff einem
jeden berkwerk gewogen oder ob sy an einen sonderlichen ort und uff
eine wag zusamenbracht, auch uff wag und gewichte acht haben.
Nachdem man den furleuten vom berkcentner blei bis uff Eisfelder
hutten 18 gr und vom centner garkupfer bis gehn Frankfort 12 gr vor-
sprechen, soll man ferner keine Steigerung machen. Im ^'hal aber da
die furleut umb solchen lohn ferner nit faren weiten, soll er sich der
Ursachen, warumb sy darauf nit zuekomen konten, und was sy entlich
nemen wolten, eillend heraufschreiben, darauf dem berkmeister oder
Gramhel bescheid soll geschriben werden.
Weren auch fhurleut verbanden , die blei den centner umb 18 gr
herauf wolten fhuren und keine widerladung begerten, sonder villeicht
umb ander gueter hereinfuren, die soll man in albeg mit blei beladen.
Es ist auch für notwendig bedacht, sobald von unser g. h. wegen
blei einkauft werden, das man des handls handls zeichen, als -^y^^"
auch darauf laß schlagen, damit sy nicht verwechslt können werden.
Dem Gramhel soll er auch befelhen , uff die blei fleissig acht zu
geben; und da er betende, das der berkmeister andern leuten auch
blei verkaufte, soll er solches, und wem sy verkauft, herauf vermelden.
Gramehl soU sich mit fleis erkunden, mit was kosten die blei von
jedem ort am nechsten gehn Colin oder mit was costen sy nach Frank-
fort zu bringen. Und wann er solches erfert, soll ers auch herauf-
s;chreiben,
Gleichergestalt soll sich Albrecht Gugl bei Amt Pastor zu Colin
€Tkunden, wann man die blei zum teil nach Colin schaffen kont, was
sisdann uff den centner vor fracht oder uncost in Colin und von dannen
-uff dem wasser bis gen Frankfurt geen wurde.
Bei dem berkmeister soll er ein verzeichnus nemen, was er bißher
iur verlege und von wheme empfangen, ihm auch befelhen, das er
37*
580 Ürkundenbuch zur Oeschichte des Mansfeldischen Öaigerhandels.
jederzeit, was er forder empfehet, heraufschreibe und die briet tnit den
bleien (was nit eillend ist) uff die hutten schick, damit man hie auch
alweg könne wissen, was man zur verlege geborgt, und die widerzalung
bestellen könne.
Nachdem in Whestphalen vil eisen und stahl gemacht, soll Albrecht
Gugl uff ihre Schmelzofen , wie die allenthalben in weit und hohe for-
nieret, und was sy für gebleß haben, fleissig acht haben und sich aller
gelegenheit erkunden, auch erforschen, wie der schifer, so uff dem Coli-
nischen berkwerk gewonnen , geschmeltzt wirt [Zusatz:] und den mit
des Schiffers prob pring.
Nota: der haltenden bley halben gegen dem bergkmeister zu ge-
dencken.
(Stark beschädigtes) Konzept im Gewei'k. Archiv zu Eisleben, Saigerlmndel,
Paket 26, XVI.
Auf der Bückseite: Instruktion Albrecht Gugels, was er in Westphalen der
bley halben ausrichten soll.
anno 1559.
375. 1559 September 18. Kurfürstlich Kölnischer Land-
bergmeister in Westfalen Johann Braun an einen
Mansfeldischen Rat (Albrecht Gugl?).
Verdächtigt Valien Gramehl, der sich für einen Diener des Gt'afen
Hans Georg von Mansfeld ausgebe.
Meinen freuntlich und gantz wiUige dinst zuvor, erbar besonder
gueder freund. Euer schreiben, des dato den 29. Augusti, das Yalten
Granvhel, welcher mein diner sein soll, bevehlich oder Vertröstung,
etUche wagen zur bleiladung anher zu verornen, getan, will ich euch
nicht bergen, das genandter Granvhel mein diner nicht ist; weiß auch
von seiner bestellung nichts, besonder hat sich doch ahne schrittlichen
schein vor meines genedigen herrn graf Hans Georgen diener aus-
geben; understehet sichs des gantzen handeis mit einkaufen und Ver-
sendung, davon mir doch wolgedachter graf, derselben rentmeister oder
diener, was ehr doch bevelh haben solt, nicht den geringsten buch-
staben geschrieben. Wie ich dann solches ihr genaden dato allent-
halben schriftlichen übersendet, ferrer bescheits zu gewarten und ge-
beten. Bit derwegen gantz freundlich, ihr wolt mihr eine vorzeichnus
underschiedlich, von weme iden post gesandt, zuschicken, damit nicht
No. 374—376. 1559. 581
irthumb erwachs, euch auch, wes ihr seines befehls halben zu gewarten,
woU erkunden. Per aviso hab ich euch freundlicher und gueder wol-
meinung nicht vorhalden wollen und iderzeit zue dinen willig. Die
bley, so itzund geschickt, hab ich auch kein wissen von. Damit gott
bevohlen. Datum den 18. Septembris anno LTX.
Churfurstlicher Colnischer verortneter
landtbergkmeister in Westvhalen
Johann Braun zu Meschkada,
der das pley vorkauft.
Adresse fehlt. Ausfertiguiuj im Gewerk. Archiv 2U Eisleben, Saigerhandel ,
Paket 26, XVI.
376. 1559 September 27. Nürnberg. Martin Pfintzing
an den Mansfeldischen Rentmeister Martin Obenrot.
Seitie und GugU ergebnislosen Verhandlung eyi mit dem, Nürnberger
Bat und Sebastian Welser. Pfintxing und Chr. Fürer erbieten sich, einem
Kupferkauf über 60 000 fl näherzutreten, wenn sich der Kurfürst von
Sachsen verbürgt. Mahnt Obenrot, Wolf Both und Michel Nebelthau
wegen einer bereits verfallenen Summe von 833 3 ^/^ fl-
Mein willig dinst seint euch bevor, lieber {i*eund Abentrot. Euer
schreiben de 10. Septembris ist mir mit meinem schwager Albrecht
Jugel woll zukomen. So vil nun baide Sachen anlangt mit mein hern
einem erbarn rat und Sewastian Welser, werdt ir von Jugl von allem
guten bericht vernemen. Das di erst handlung, wi zuvor, ist plat ab-
geschlagen worden, macht graf Albrecht nicht wenig Verhinderung.
Aber di 15™ fl bei hern Sewastian Welser acht ich für richtig
mein gnedigster her den halben gülden nit werden anschlagen,
wird ir gnaden, wan si halten, zu merern hirinnen (?) ursach geben.
So hat sich her C. Furer neben mir erpoten, hie zwischen dem ueuen-
^^ar auf weg zu denken, so ferr ir g. bei dem kurfursten kunnen zu
wegen bringen, das sie für ire genaden selbst obligirnten, das innen
(30"° fl auf ein kupferkauf, wi wir des einig wurdte, gelihen. Demnach
mögen ir genaden di kurfurstiiche consens, wie oben gemelt, mitlerweil
•AU wegen bringen. Doch soll in solchem vom Furer und mir nichs
hingesagt sein, dan das wir unsern vleis wollen furwenden, ob ir g. was
mocht zu wegen gebracht werden. Dan gewislich, was Furer und ich
ijn gnaden kunten dinstüchen willen beweisen, sol an uns nichts
orwindOD.
582^ Urkuudenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Zum andern ist euch woll bewust, das ir, Wolf Roth und Michel
Nebelthau mir verschriben seit umb 8333 ^/g fl diese verjangene herbstmes
zu bezallen. Nun aber werdt ir an zweifei guten bericht haben, wi es
Jörgen Kailhau, meins vetern diner, ist erjangen, das Wolf Roth ime
erstlichen übel ged er kun ime kein zallunge thun, (unangesehen,
das uns — — furschriben ist). Solche anmutungen
geben nit grose furterung, zutrauen und glauben; het mich des zu im
nit versehen. Doch zuletzt an den Ferken gewissen ; darauf man sich
dan verlassen und Jörg solche gelt auf wexel veredt und versprochen.
Da hat der Ferken nit wollen ader kunnen zallen. Nichsdesterminder
hat der Jörg zallen müssen und mit mue zu schweren wexeln komen,
das er mein trauen und glauben erhalten, daran mir dan nit wenig
gelegen. Kan nit wissen, ob di schuld meins g. hern graf Hans Jörgen
oder des Ferken ist. Aber es sei nu, wi im wol, so bin ich übel zalt.
Demnach und sofer ich dermassen billich aufgezogen
wurden, das ich dan nit verhoff, so hab ich himit Linhart Schaum-
berger und meins vetern dinner Jörgen Kailhau bevelh gethan, wes er
sich meinthalben verhalten sol gegen euch und euern mitburgen, mit
bit, ir wolt es darzu nit lassen komen und gewarnt sein, das ich must
handien, das mir nit lieb ist. Sonder ich verse mich eines andern zu
euch und eurn mitburgen; den ir wist, wi ich zu der sachen kam.
Das wolt eurn mitburgen vermelten. Und bin euch sonst zu dinnen
willig. Datum Nürnberg, den 27'*° Septembris anno 1559.
e. williger
Martin Pfinzing.
Äußenadresse: Dem erbarn und namhaften Martin Abentrodt Mansfeldischem
rentmeister meinem insonder gueten freind.
(Beschädigte) Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel ,
Paket 23, IV.
377. 1559 Oktober 8. Leipzig. Philipp Lemberger an
Wilhelm Curio Reififenstein.
Aufkündigung von 1000 fl durch die Vormünder der FlicJcschen Erben.
Lobschwitz' ausweichende Haltung. Johann Olber.
Mein freuntlich und ganz willig dienst zuvor, erbar vester gunstiger
lieber herr seh wager. Eur schreiben bei briefszaigern hab ich emp-
fangen und verlesen, das Flicken erben formunden die 1000 fl.aufzu-
No. 376-378. 1559. 588
kundigen bedacht; verhofifö aber doch, ir werdt solche noch lenger er-
halten können. Die zins wolt mit erstem alhie holen lasen und die
quittung mitschicken ; sende euch den aufkundigungsbrief hiemit
wieder,
Luschwitzen hab ich den brief in gemeiner gesellschaft namen
überantwortet; und wiewoU er sich anfangs erbotten, allen markt 100 fl
und den ersten, als diesen, 200 fl zu geben one Verzinsung, ist es doch
hernach, als ich mit ime hab handien wollen und ein verschreibung
mit ime aufrichten, verplieben. Hat andere gescheft allwege vorgewandt,
bis er mir nach Ronneburg entwuscht, da er dann plieben, bis ich
nach Frankfurt geritten. So bin ich sieder nicht zu Eisleben gewesen;
sobald ich wieder hienuberkomme, will ich wieder uffs glimpflichst bei
ime anhalten; hab aber sorg, es werd schwerlich eine verschreibung
von ime zu bringen sein, do mans gleich seinem begern nach williget.
Eures Schwagers Johann Olbers sach wolt ich gern helfen be-
fordern; so weiß ich umb sein ausstehende besoldung gar nichts; mus
geschehen sein, ehr ich bin zum handel komen. Und wird sich meius
erachten s des bei Moshauers, der rechnung gehalten und wissen muß,
ob er es in die rechnung gesetzt oder nit, erkunden müssen. Do ich
gleich gern darnach sehe, hab ich die rechnung nit bei mir. Mag sich
solches bei Caspar Meienburg befragen, der die rechnung hat, das er
darnach sehe, obs Moshauers dasselbig jar, so ihme aussteht, dem
handel verrechnet hat. Do ers verrechnet, hett es der handel zalt und
must er es bei Moshauern, der es ime nit zugestelt, fordern. Mehr ist
mir darurab nit bewust Welches ich euch in grosser eil zur antwort
nit hab verhalten wollen. Bin euch iederzeit zu dienen ganz willig.
Damit got bevolhen. Datum eillents Leiptzik, den 8. Octobris a" 59.
e. e.
dienstwilliger schwager
Phielips Leimberger ss'.
Außenadresse: Dem erbarn und vesten Wilhelm Curio Eeiffenstein meinem
günstigen lieben herrn ßchwagern zu banden.
Ausfertigutig im Gewerk. Archiv zu Eisleben. Saigerhandd, Paket 19, XXX VIU.
878. 1559 Oktober 12. Leipzig.
Die Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld bekennen, zu
den ihnen von Christoph und Karl Fürer xu Nürnberg laut Verschreibimg
vom 26, Jfirü 1559 bereits vorgestreckten 2000 fl abermals 2000 fl, also
584 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
zusammen 4000 fl, empfangen zu haben. Und demnach wir aber mit
itztgemelten Christof und Karin den Fuerern umb noch merere summa,
uns vorzustrecken, in handlung stehen und aber solche vorhabende
handelung iren vortgang nit erreichen solt, als gereden und vorsprechen
wir hiemit bey unsern grelfelichen ehren, waren vvorten, trauen und
gutem glauben, solche vorgestrackte viertausent gülden mitsampt vor-
tagten und noch darauf laufenden zinsen, als sechs gülden ufs hundert,
den mehrgenanteri Fuerern, iren erben oder getreuen Inhabern
disser und voriger unser vorschreibung im ostermarkt zu Leiptzk, wan
man der weniger zal sechtzigk schreiben wirt, ohne allen verzugk und
hindernis, auch ohne iren costen und schaden widerumb mit guter
gangkhaftiger muntz zu erlegen und zu bezalen.
(Kassierte) Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel,
Paket 23, F.
Unterschrift: Hans Jörg graf zu Mansfelt anstad und von wegen meines
brudern graf Petter Ernsten, welicher itziger zeit ym Niderland ist.
379. 1559 Oktober 12. Magdeburg. Joachim üenhard
und die Yormünder der Erben des Hieronymus
Denhard an den Kurfürsten August von Sachsen.
Betr. die Aufkündigung eines hei der Steinacher Gesellschaft stehenden
Kapitals von 8000 fl.
Durchlauchtigster hochgeborner fürst, e. churf. g. seint unsere
schuldige und ganz willige dienste in stettem vleyß zuvor. Genedigster
churfurst und herr, was an e. churf. g. wir aus unvormeitlichen not-
turft von wegen achttausend gnlden hauptsummen, so lange zeit her bei
der geselschaft der hutten an der Steinach in der herschaft Mansfelt
stehen gehapt und noch haben und dieselbige aus allerlei beweglichen
Ursachen aufgekündigt, hiebevor underthenigst gelanget, das werden
e. churfurst. g. ungezvveifelt sich gnedigst zu erinnern wissen. Ob nun
wohl e. c. f. g. hierauf durch derselbigen lobliche regirunge der
Steinacher geselschaft befohlen und ufferlegen lassen, uns zu befridigen,
so ist doch von gedachter geselschaft hierauf und über unser vielfeltige
anregung, auch unsere habende Siegel und brieve die bezahlung nicht
geschehen noch erfolget, sondern als wir am nechst vorschienen
michaelismarkt darumb anhalten lassen, haben ihr ettliche allerlei
nichtige behelf und ausfluchte gesucht, in meinung, sich nunmehr aus
I
No. 378-380. 1559. 685
der geselschaft zu ziehen und sich der bezahlung genzlichen zu eussern,
welchs wir ihnen keinesweges einreuhmen wollen und können. Dan
unser lieber vater und schwager sehliger hat der ganzen Steinacher
geselschaft vermöge und nach besage ihrer gegebenen Siegel und briefe
solche obberurte summa geldes geliehen und vorgestrackt, derohalben
e. churt". g. gnedigst zu bewegen und zu bedenken, mit was billicheit
und bestände wir von der Steinacher geselschaft mit ablegung der
liauptsuma, zinse und ufgewanten Unkosten bis anher sein ufgehalten
worden und noch bis auf diese stunde ufgehalten werden. Bitten,
uvischen ihnen und den Gesellscliaßern xu vermitteln und einen Vorhescheids-
fag zu bestimmen, zu dem auch Hieron. Rauscher und dessen Gesellschaß
geladeii werden.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 19, XXXVIII.
Ebendort das zugehöiige Schreiben des Kurfürsten August von Sachsen an die
SteinachiscJien Gesellschaften d. d. Dresden 1559 Oktober 23:
Fordert sie auf, am 18. Januar 1560 in dieser Angelegenheit in Dresden zu
^-scheinen.
380. 1559 Oktober 16.
Die Grafen Hans Georg und Pete)- Ernst von MansfeJd nr])i,ir)t l,pi
Sebastian Welser zu Nürnberg 15 000 fl auf und verschreiben iJun dafn-
750 Mark Silber und 750 Zentner Garkupfer (pro Mark zu 10 fl und
pro Zenttier zu 10^/2 flj, lieferbar in vier Raten von Michaelismarkt 1559
bis Michaelismarkt 1560.
Wir Hans George und Peter Ernst gebrudere graven und herru
zu Mansfeld edle herren zu Heldrungen bekennen für uns, unsere
bruder und junge vettern und unser aller erben hiemit ofientlich, das
wir uns mit dem erbern und vesten unserm besondern lieben Sebastian
Welser des rats zu Nurmberg ains silber- und kupferkaufs nachvolgender
maß verainigt und verglichen haben: Nemlich gedachter Sebastian
Welser hat uns in yetzigem Leipzigischem michlsmarkt funfzehen
tausend gülden in münz, ainundzwainzig groschen für ainen gülden,
an talern zu vierundzwainzig groschen gerechnet, par über in unser
sicher gewarsam antworten lassen, dem wir ine und seine erben, und
wem es sonst von noten, quit, ledig und lossagen. Darauf haben wir
ime zugesagt und versprochen, zusagen und versprechen hiemit in craft
dises briefs bey unsern greflichen waren werten und gutem glauben,
das wir gedachtem Sebastian Welser, seinen erben oder getreuen
586 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Inhabern dises briefs von ausgang dises michlmarkts des 59*®'' jars an in
den nechsten dreyen monaten 187^/2 Nurmberger feinei mark silber
und 187V2 centner rain garkupfer und volgend nach ausgang der ersten
dreyen raonat widerumb in den nechstvolgenden dreyen monaten aber-
maln IST^/g feine mark silber und 187V2 centner garkupfer und nach
ausgang der andern dreyer monaten widerumb in den nechsten dar-
nach kommenden 3 monaten abermaln 187V2 ^^^^ mark und 187V2 centner
garkupfer und letzlich nach ausgang der dritten frist der dreyer monat
abermaln in den nechstvolgenden dreyen monaten darnach 187V2 fein
mark und 187V2 centner garkupfer, also das von ausgang dises jetzigen
michlmarkts ditz laufenden 59'^° jars bis zu ausgang des necbst-
kunftigen michlmarkts anno tausend fünfhundert und sechtzig in ob-
berurten vier fristen die siebenhundert und funfzigk fein mark silber
und sibenhundertundfunfzig centner garkupfer, jede feine mark silber
zu zehen gülden und jeden centner garkupfer zu 10 V2 gülden, alles auf
unser wagknus und uncosten, in abschlag vor gemelter funfzehentausend
gülden in die statt Nurmberg an allen verzug sollen und wollen ant-
worten und libern lassen, also das solche liberung der silber und kupfer
vor ausgang des künftigen Leipzigischen michlmarkts des sechtzigisten
jars, wie vermelt, volkommenlich und gewislich geschehen soll. Was
sich alsdann im selben markt in entlicher abrechnung befinden wirdet,
das wir an silber und kupfer über die 15000 gülden gelibert, denselben
rest soll uns Sebastian Welser widerumb herauszugeben schuldig sein.
Im fall aber do wir oder unsere mitbeschribne, welchs doch nicht sein,
noch geschehen soll, an obbestimpter liberung ainer oder mer seumig
sein wurden, so geben wir dem Welser, seinen erben oder getreuen
Inhabern dises briefs hiemit gewalt und macht, unsere silber und
kupfer, wo und an welchen enden sy die antreffen mögen, zu kumern,
ufizuhalten, zu sich zu nehmen, zu verkaufen und ires gefallens damit
zu handeln und zu gebarn, bis so lang sy ires ausstands sampt billichen
costen und scheden genzlich und gar zu billicher gnuge habhaft und
bezahlt worden sind; in welchem fall sy wider recht noch ainiche
oberkeit, auch wider uns nit sollen gehandelt haben. Wie wir uns
dann disfals des rechtens und aller anderer behelf, so wir für uns und
unsere mitbeschribne genzlich und gar wollen verzigen und begeben
haben. Treulich und on alle geverde. Des zu urkund haben wir unsere
insigel wissentlich an disen brief hengen lassen, den wir graf Hans
George für uns und wolgedachten unsern bruder graf Peter Ernsten etc.
mit eigen banden unterschriben. Geben am 16. Octobris nach Christi
unsers seligmachers geburt 1559.
No. 380—381. 1559. 587
Abschrift im Gewerh. Archiv zu Eisleben, Saigerhanhel, Paket 22, IV.
Auf der Rückseite ausführliche Inhaltsangabe mit der Notiz: üf m. g. h.
insigel allein volzogen.
381. 1559 Oktober 17. Eisleben. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Christoph Fürer.
Ueber Vorschläge, einige bisher bar verkaufte Eohkupfer für den Luder-
städter Handel zu gewinnen. Bittet ihn, mit M. Pfintzitig und andern
wegen Aufbringung des erforderlichen Kapitals zu verhandeln.
Hans Georg etc.
Unsern grus und geneigten willen zuvorn, erber vester gonstiger
lieber besonder. Nachdem in etlichen verlaufnen geschwinden jaren
bis daher uf unsern von got verlihenen berkwerken der nichtverlege
halben, wie ir selbst wol wist, allerlei beschwerd vergebuer unkost
und nachteil eingerissen, welcher den wolgebornen unsern frunthchen
lieben bruedern und uns (die wir mit grossen unstatten und merklichem
darlegen, wo wir änderst den unwiderbringlichen Untergang des berk-
werks furkomen wollen, bis daher, das unser furgesetzt) lenger also
zuzesehen untunlich sein will, so haben wir mit eurm diner Günther
Hohen unterrede gehabt und ihne vermocht, das er ufi sich genomen,
unsere furschleg, wie hinforder disen beschwerungen (die nit allein der
ganzen herrschaft Mansfeld, sondern vilen landen und leuten und also
gemeinem nutz zu nachteil gereichen) zum teil mocht geholfen werden,
an euch zu bringen. Furnemlich, weil bisweilen etliche rohe kupfer
umb bar verkauft, ob es dahin zu richten, das uff zimlich Interesse
ein suma gülden anher verordent, dadurch dieselben kupfer, der centner
mit der feinen mark zu 17 fl, dem Ludersteter handl zu gut mochten
erhalten, auch uff wege gedacht werden, damit mer alter verrat und
durch geburliche verlag neugewonner schifer zu disem handl konte
gebracht werden, wie ir weiter von gemeltem eurm diner vernemen
^7e^det. Ist darauf an euch unser bitüichs gesynnen, ir wollet un-
beschwert sein, von eurm diner unsere furschleg anzuhorn, darauf bedacht
zu sein, auch davon euch mit unserm besonder lieben Merten Pfintzing,
D.nd wene ir hirzu dinstlich acht, vertraulich zu unterreden und uns
eur gutdunken forderüch wider zu vermelden, euch hirin unserm
sonderlichen vertrauen nach gutwillig und unbeschwert erzeigen. Das
588 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
wollen wir in allem gutem gunstlich zu beschulden geneigt sein.
Datum Eisleben, am 17. Octobris a° etc. 59.
An Christoff Furer.
Konzept im Gewerk. Archiv 2« Eisleben, Saige/rhandel, Faket 23, V.
382. 1559 Oktober 22. Leipzig. Witwe Elisabeth
Morchin an den Kurfürsten von Sachsen.
Vor einem halben Jahr habe sie die Steinacher Gesellschafter wegen
4600 ß Hauptgeld und rückständiger Zinsen verklagt. Als die Gesellschafter
auch nach dem durch den Kurfürsten aufgerichteten Abschied nicht bezahlten,
habe der Kurfürst sie abermals zum Bezahlen angehalten. Trotzdem seien
jetzt auf dem Michaelismarkt lediglich die Zinsen entrichtet worden. Bittet
den Kurfürsten, gegen die Gesellschafter einzuschreiten.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 19, XXXVIU.
Ebendort
1. Schreiben des Kurfürsten, 1559 Oktober 31. Dresden, an die Steinachischen
Gesellschafter: Fordert sie auf, die Klägerin klaglos zu stellen.
2. Schreiben der Morchin an den Kurfürsten d. d, Leipzig 1559 Dezember 1 :
Von den Gesellschaftern sei bisher nicht das geringste erfolgt.
3. Schreiben des Kurfürsten an die Steinacher ä. d. 1559 Dezember 14.
Dresden: Fordert sie auf, sich am 18. Jantiar 1560 zu verantworten.
383. 1559 Oktober 23.
Geschäftsordnung für die Verordneten des Saigerhandels zu Eisleben.
Bevelch m. g. hern graf Hans Georgen etc., wes sich die
verordneten des saigerhandels verhalten sollen.
Actum 23. Octobris anno 1559.
Zu gedenken:
1. Die margtrechnunge sollen vor allen dingen recht gezogen und
gemacht werden.
2. Der anschlagk der verleg halben sol auch gezogen werden.
3. "Wolf Roth sol dis jhar des handeis rechnung und buchhalten,
darmit Barthel Wiedeman die rente und des saigerhandels
rechnung desto eher verfertigen mocht.
4. Johan Albrecht sol die wag und das ausladen halten, desgleichen
Niclas Magdeburgk die cassa halten.
JJo. 381-384. 1559. 589
5. Mertin Obentrodt sol die hendele, als zu Frankfurt, Nurnbergk
und Leipzigk, auch sunsten mit verschigkung des handeis etc.
verrichten.
6. Albrecht Gugel sol auf bede hutten und sunsten zu notturft
des handeis verschigkt und geordent werden.
7. Paul Moshauer sol zum copisten in der Schreibstuben gebraucht
werden.
Aufzeichnung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, X.
384. 1559 Oktober 26. Leipzig. HieroDymus Rauscher
an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Abrechnung Graf Hans Georgs mit der Steinacher Gesellseliaft. Rauschers
Protest, daß der Graf Beckmanns 4000 fl samt 1500 fl Zins von der
Schuldsumme abziehen unll.
Wolgeborner und edler graff, e. g. seind mein underthenig ganz
willig dinst mit fleis bevorn. Genediger her, es bericht mich Philips
Lemberger, das e. g. ettUcher artikel halber, die noch zwuschen e. g.
und den Steinacher geselschaftern streitig gewesen, rechnung und hand-
lung mit ime haben furnehmen lassen, dessen kegen e. g. ich mich in
underthenikeit bedanke. Ich hab auch Lembergern für diesem bevelch
geben, das er nix unbilliches suche, domit bei e. g. den geselschaftern
daraus kein ungnad oder Widerwillen erfolge, dem er sonder zweifei
wird nachkommen. Er schreibt mir aber iczund, das e. g. rethe und
diener, welche e. g. zu ermelter abrechnung vorordent, die 4000 fl, so
Peckmans erben im handel haben sampt 1500 fl. zins an der summen,
die e. g. den geselschaftern schuldig, abkurzen wollen. Weil aber
solchs der handlung, die e. g. disen Michelsmarkt mit uns gepflogen,
dann auch den artikeln, so den churfurstlichen chammerrethen über-
geben und sonderlichen dem lezten abschied, so von e. g. Brum und
ich alhie genomen, nicht gemes, kann ich nicht abnemen, das solchs
e. g. bevelch und meinung. Will derwegen ganz undertheniglichen
gebeten haben, e. g. wolten diejenigen, so diese ding sonder zweifei ufl"
Caspar Hans anregen furnehmen, darvon gnediglichen abweisen und
weder Caspar Han oder imand anders sich nicht bewegen lassen, die
jungst gepflogene handlung zurück zu seczen und dardurch ursach geben,
das wir uns der churfurstlichen ufigerichten vortrege halten musten.
Es sollen sich ja auch billich e. g. rethe zu berichten wissen, das dieser
^90 Ürkundenbucii zur Geschiclite des Mansfeldisclien Saigerhandels.
Sachen in beiden handlungen zu Dresen nicht allein gedacht, sondern
von e. g. rethen heftig darauf gedrungen, das Pekmans heubtgutt von
e. g. muchte innenbehalten und uns abgekürzt werden. Es ist aber
von der churfurstlichen regierung allemal für unbillich erkandt worden.
Und will underthenig und ganz dinstlich gebeten haben, e. g. wollens
zu keiner weitleuftikeit kommen lassen, sondern ob uns genediglich
halten. Solchs umb e. g. in underthenikeit zu vordienen, bin ich ider
zeit erbuttig und ganz willig. Dattum Leipzigk, den 26**° Octobris
im 1559.
e. g.
undertheniger
williger
Jheronymus Rauscher.
Außenadresse: Dem wolgebornen und edlen graffen und henn hern Hans
Gorgen grafen zu Mansfeld und edlen herren zu Heldrungen etc. meinem
genedigen herren.
Eigenh. Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Faket 14,
XXXII.
385. 1559 Michaelismarkt. M. Obenrot an einen Mans-
feldischen Diener.
Neuer Silber- und Kupferkauf Welsers.
Erbar wolgeachter freuntlicher her gevatter, dise stund schreibt
mir Albrecht Gugel von Nurmberk, das der Welser 15^^ fl wil uff ein
jar lank halb mit w. zu 10 fl und halb mit kupfer zu 10 V2 A ni. g. h.
weiter vorstrecken. Bitt daruff eilende antwort. Wen diese nacht ein
pott laufen sol, bitt ich euern ratt, ob man ihm zu schlissen schreyben
sol, damit nix verseumet werde. Damit got bevolen und seint mir
gott wil, kom zu haus etc.
e. w,
gevatter
M. Abenrodt.
Ich wolt mit einig sein, wan es sonst der k. halber zu verantworten
were, dan man bedarf des geldes.
Zettel im Oewerk. Archiv zu Msleben, Saigerhandel, Paket 23, IV.
Auf der Bückseite: Welsers 15"* f. belangent michlsmarkt a" 59.
No. 384— 386. 155Ö. 59l
386. 1559. Leipziger Michaelismarkt.
Leipziger Michaelismarkt- Rechnung.
— 1559 jarr —
Marktbuechlein Michaelis.
Einnahm michelsmarkt anno 59.
Von Welser uff den neuen contract,
zalt Jacob Griff
Adj 7. October per Albrecht Gugell 5000 thaler fl gr A
Adj dito Thomas Freundt hat entpfangen, so uff Wechsel
der handl schuldig gewesen 1000 thaler
Adj 9. October Jörg Hopffner wegen der rent ange-
wysen 2000 ü
Adj 8. October idem angewisen mit 1000 fl
Adj 9. October Phylips Lemperger angewisen wegen
Forttenbachs zalung 3000 fl
Adj 11. October der Hoffmanin seine tausent gülden an-
gewisen 1000 fl
Adj 11. October den canzler Melcher Nickel angewiesen
1000 thl.
Summa tut 15000
Adj 5. October hat Albrecht Gugel m. g. h. p. 1 st. w.
925 thl. geantwort, solchs geld m. g. h. mir zu Leipzig
geben 1057 fl 3 gr 1057 3 10
Item ich setze hierein vor entpfangen, so ich Jörg Keilhaw,
Pfintzigs diener, an itzigen termin abgezogen die
1000 fl, so m. g. h. dem Johann Ponick zalt 1000 fl 1000
Summa lateris 17057 3 10
+ 1559 +
Einnahm geld ufl silber und uff Wechsel den michelsmarkt:
fl gr A
Von wegen der zalung Pfintzigs termin sampt den
Zinsen und Grundhern 750 fl hat der zehentner uff sich
genomen, in 2 monat kegen Normberg zu zalen, tut summa 2925
Weiter sol der zehentner den michelstermin Keltzen
erben zalen, tut 1000
Mehr sol dem zehentner mit silber zalt werden, so er
vor m. g. h. zalt hat 250 fl Mullichs und Anthony Pesteis
8Ö2 Ürkundenbucii zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
fl gr A
erben zins Michaelis betagt und dan 160 fl Johann Rudulf
sein zins, tut 410 — —
Diese bemeide 4335 fl soll zu den 8*" fl, welche itzo
von Weymar m. g. h. ferner vorgestrackt, neben dem alten
rest zwischen hier und neuenjharsmarkt mit silber uff"
die alte lieff'erung, als alle wochen 100 M, von der hutten
Steinach bezalt werden.
Item weil Rauscher itzige herbstmeß den Fortenbach
sein 3400 thalr hat zalen mußen, als hat er die thalr zu
69 V2 Kreutzer aufnemen mußen, und dan solch gelt wider
in wechsl biß in Leipzig gangen, weil ich aber nicht ihn
jar kont wiederzalen, hat mir Claus Prüm uff Nurmberg
1000 fl aufpracht, zal ich uf Martini, tut . 1000
Summa lateris 5335
+ 1559 +
Einnahm in michaelismarkt.
Item der Fuerer zalt mir uff den Luderstedischen handel
zu bezalung der Arnstedtischen geselschaft . . . 6000 fl
Mehr zalt Gunter noch zu obbemelder zalung, so die
Fuerer m. g. h. stehen laßen oder vorstrecken, . 2000 fl
Summa 8000 —
Summa per se.
Summa summarum aller eynnahme tut dreißigktausent
dreyhundert zweiundneunzigk gülden drei groschen 10 A
30392 fl 3 gr 10 A.
+ 1559 +
Ausgab den michaelismarkt
vor die rent zalt:
Adj 9. Octobris durch Griffen zalt, entpfing Hopffner . . 2000 —
Adj 8. Octobris per Jacob Griffen zalt 1000 —
Adj 10. Octobris zalt ich Jörg Hopffner in Jörg Scherleins
haus par, tut 1421 —
Adj 10. Octobris uff bevhel Stammers dem Antony Wynß
sein zins biß uff ostern a° 60 uff 2"» thaler, tut
100 thaler 114 6
(m. g. h.)
I
No.386. 155d. J)9S
fl gr A
Adj ditto zalt ich wegen des herrn ChristofiF Weißenfelß
dem Wolff Hertten vor etzlich war iiff bevhelich des
herrn Weißeufels 26 12 —
Adj 10. Octobris zalt ich wegen graf Hans Hoiers, bevhal
mir m. g. h. graff Hans Georg, dem Achim Pentzen
zinß uff neue jhar wider zu entrichten 100 goltfl . . 125
Adj dito zalt ich noch wegen graf Hans Ernsten uffm. g. h.
graf Hans Georg bevhelich dem Achim Pentzen
150 thaler, so gedachter Pentz graf Hans Ernst geligen,
Mher meister Anthoni Suneerel (?) uö graff" Hans Ernsten
schult 70 fl, tut alles . 24L 9 —
Summa lateris 4928 6 —
+ 1559 +
Ausgab den michelsmarkt.
wegen des band eis:
Den termin michaeli a"' 59 etc. zalt ich des Pfintzings diener
durch den zehentner 2500 fl hauptsumma und 675 fl
halber jharzins uff 27"' fl, tut 3175
Mher der Grundtherrn uff die 1500 fl itzo das halbe teil, tut 750
Item zalt durch den zehentner Keltzen erben termin
michaeli 1000 fl hauptsumma und ich par dartzu
287 1/2 fl Zins, tut alles 1287 10 6
Item der Arnstedtische geselschaft ist zalt worden ihren
termin itzige michaehmarkt laut forn der einnähme
8°» fl und 15 fl ich dem Schlißelfelder 8015
Adj im michelsmarkt zalt ich der Hoömanin man sein
rest der l"» fl sampt 50 fl zins, tut als 1050
Adj im michelsmarkt zalt ich Philip Lemperger wegen
seiner herrn die suma, so sie aufgebracht, Forttenbach
belanget, laut beiliegender zettel 4116 16 —
Adj 11. Octobris a° 59 zalt ich Melcher Nickel canzlern
uff sein heuptsuma, wurt durch Albrecht Gugeln bey
Griffen angewiesen, kunt aber kein bekentnuß von
ihm pringen, 1" thaler, tut suma . 1142 18 —
Mher lig ich Melcher Nickel zum futter 13 —
Summa lateris 19538 5 6
Qeschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 38
594 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
fl gr A
Ausgab den michelsmarkt a» 59
von wegen des handeis:
Adj 13. Octobris zalt ich Guntern 1000 thl, sol er zu
Nurmburk erlegen wegen des Luderstedischen handeis,
so ich uff Wechsel genomen und Johan Albrecht
14 Septembris zugeschriben Lorenz Poln, Glitzern
und Niclaus Dieln ist geben wurden; werden daran
abgekurtz berurte 1"^ thaler 1142 18 —
Adj 11. Octobris zalt ich Nebeltau und Pfaler zins uff die
1100 goldfl, so m. g. h. von Christoff Moshauern wegen
der Steinacher hutten uff sich genomen, tut ... . 68 15 9,
Adj dito zalt ich gemeltera zehentner wegen Johann Rudulffs
ein betagten zins michaeli ufi2'°fl 160 —
Mehr idem zalt noch Pfalers und sein zins itzo fellig
wurden 100 —
Mehr Wolff Mullich und Anthoni Pesteis erben durch den .
zehntner ihren zins zalt, tut 250
Weyter zalt ich wegen Barthel Plankenburgs uff itzigen
termin seines forats dem Merte Feurle 30 thaler und
Hans von Coburgk 30 thaler, tut alles .... 68 12
Suma lateris 1790 3 9
+ 1559 +
Ausgab den michelsmarkt
wegen des handeis:
Adj im michelsmarkt zalt Claus Brum sein rest, so er zu
Frankfurt vorn handel hat ausgeben, wie er factor
gewesen, laut seiner rechnung, idoch stedt es auf
weitern bericht, tut 307 7
Adj dito zalt ich dem zehendner uff Veit Trillers seiligen
heuptgut, tut uff gut rechnung 300 —
Adj dito zalt ich Wolf Hertten wegen Heinrich Pausen uff
sein heuptsuma sampt dem wechselgelt uff 300 th,
darvor ich mich vorschriben, tut 357 3
Mehr 21 wochen zins, tut von Esto mihi bis pp . . 12 4
Adj dito zalt ich Siemon Paur wegen der gewerkschaft in
Leipzigk, tut 300 —
No.386. 1550. 895
fl gr A
Adj 10. Octobris zalt ich durch Jacob Griben dem Thomas
Freund 1»" thl wechselgelt, so Petter Stoltzer Johann
Albrecht erlegt, sarapt ufP die thl 1 gr, tut 41 thl
20gr, tut 1190 14 —
Adj dito zalt ich dem Christoff Loßaw wegen graf Hans
Hoiers, sol er in monatsfrist dem handel wieder zalen
an 60 thl, tut 68 12 —
Item zalt ich Jörg Scherlein vorzeruug und stubenzins
vor m. g. h. graf Hans Georgen und derselben ratt
und diener itzigen markt laut der zettel sampt 7 ^/^ thl
trankgelt 98 18 —
Suma lateris 2634 16 —
+ 1559 +
Ausgab den michelsmarkt
Adj 12. Octobris zalt ich Johann Albrecht wegen Achim
Pentzen vor wein, tut 7 9 —
Adj 12. Octobris zalt ich meister Melcher dem kurschner
wegen m. g. h. graf Hans Ernsten noch 20 thl . . . 22 18 —
Mehr vor seck, papier und wachs — 15 6
Item ich zalt zu zerung zu Merschpurgk in der widerreise
sampt den 1 2 thal. in zwey spittel 5 3 —
Item m. g. h. graf Hans Georg hat meister Pultes son
zugesagt wegen des handeis 30 fl zum studio, darauf
zalt ich, tut 15
Mehr vor dinten, pulfer und wachs, tut 13 —
Mehr vor die feslein zum gelt, tut — 7 —
und dan hat Albrecht Gugel in einer post gelt vorsehen
ein abgang an eim thl, tut 13 —
53 10 6
Mehr setze ich den rest, zalt ich wegen des Luderstedtischen
handeis, tut 24 6 3
Summa lateris 78 1 9
+ 1559 +
Ausgab vor m. g. h. graf Hans Georgen allein :
Item ich setze hierein, so Johan Prettner und Melcher
Palbir von den 925 thaler 10 A wegen sein gnaden
ausgeben, tut 60 12 10
38*
596 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldiscben Saigerhandels.
fl gr A
Weiter zalt ich Caspar Hayn, so er m. g. h. in des von
Schonburgs herberge gesant, tut 6 18 —
Adj 11 Octobris sant m. g. h. per Johan Pretter, hat
doctor Laur. bekommen, tut 57 3 —
Adj 10. Octobris Jörg Tholn zalt 50 thl mer, so m. g. h.
den Syngern gab 2 thal. und dan noch par gelt Jörg
Thalem 500 fl, tut 559 9 —
Adj dito zalt ich Achim Pentz ^^arzins uff l'"goltfl, tut 50
Adj dito zalt ich Christoff Stammer über die forichen
100 thal., so ich im vorm markt zu Eisleben geben,
noch 100 thaler costgelt 114 6 —
Adj 9. October zalt ich uff m. g. h. bevel herzog Wolf
von Braunschweigk , sol solchs auf ostern wider
zalen, tut 228 12 —
Adj 12. October zalt ich Albrecht Gugel dem Caspar Hayn
uff sein besoltung, tut 34 6 —
Adj dito dem Petter Niderlender wegen Jörg Tholen durch
Scherlein zalt, tut 57 3 —
Mehr dem Petter Niderlender zalt wegen Georg Tholen,
hat darkegen 112 st. mansfeltisch goltfl, tat 112 fl
zu 5 ort . 140
1308 6 10
Laus deo a° 1559
Summa summarum aller ausgab tut
30392 fl 3 gr 10 A
dreissigktausent dreihundert zweiundneunzigk gülden
drei groschen etc.
Trifft also die ausgab mit der einnhame uberein.
Laus deo.
Im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, X V.
387. 1559 Oktober 25. Eisleben. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Sebastian Welser.
Betrifft Welsers Silber- und Kupferkauf.
Hans George graff" und herre zu Mansfeld.
Unsern gunstigen grus und geneigten willen zuvorn, erbar vester
besonder lieber. Wir haben die funfzehentausent gülden fursetzunge
No. 386-388. 1559. 597
Uli Silber und kupfer vergangnen michaelismarkt zu Leiptzk entpfahen
und darkegen unsere verschreibunge überantworten lassen. Ob uns
i!an wol schwer feit, V2 A an idem centner kupfer schwinden zu lassen,
so haben wirs doch umb merer furderung willen also lassen hingehen
und seint der Zuversicht, ir werdet es nach getaner lifferunge auch
hinfurder mit guter forderunge, was unserm bergkwerk zu gut kommen
mochte, widderumb hereinbringen. Weiten wir euch gnediger meinunge
nit verhalten. Und seint euch mit allem guten geneigt. Datum Eis-
leben, den 25. Octobris anno etc. 59.
Dem erbarn vesten unserm besondern lieben Sebastian Welser des rats zu
Nurmbergk.
Konzept im Gewer k. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, IV.
388. 1559 Oktober 29. Eisleben. Graf Hans Georg
von Mansfeld an den Bergmeister Johann Braun.
Beschwert sich darüber, daß Braun den Fuhrleuten kein, Eid hat liefern
wollen, auch das Zehnthlei an andere verkaufe und auf Preissteigerung
bedacht sei. Verweist ihn an den Jüans feldischen Diener Valtin Gramehl.
Hans Georg etc.
Unsern gros zuvor, erber lieber getreuer. Nachdem die hutten-
factor uff empfangenen befelch etlich gedingte kupferwagen nach blei
in Westphaln abgefertigt, haben sj unsern verordnten herein ge-
schriben, das sich die fhurleut zum höchsten über dich beklagt, wie
du inen der ladung halben allerlei Verhinderung zuegezogen und vil
verdrieslicher unnutzer wort gegeben, also wo nit eben unser diner
Valten Gramel zu massen komen, das sy deinethalben fast ledig zurück
hotten faren müssen, wie dann dieselben furleut sich dessen alhir auch
beklagt und beschwerung haben, sich weiter hinein zu vermugen lassen,
Haben auch daneben bericht, das sy wol gespurt, das du die blei gern
andern leuten bettest zugewendet, davon sy dann uff den berkwerkeu
und unterwege allerlei rede gehört, über das kombt uns für, das du
di zehentblei (welche uns auch umb 2 taler zugesagt) ander ende teur
verkaufest, sonder zweifl allein der ursach (weil du der Ordnung zu-
wider selbst ein gewerk bist), das du gern eine Steigerung in die blei
biingen und unter den gewerken wider die Ordnung und freiheit Un-
willen anrichten woltest
598 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Zu was gefallen uns solchs von dir gereicht, hastu leichtlich zu
erachten. Und sind daraus verursacht worden, uns dessen an den
erzbischofen zu Colin churfurstn etc. unsern gnedigsten herrn zu be-
klagen, zvveitls ohn, s. chf. g, werden hirinne genedigs einsehens haben,
in gnediger erwegung, das wir nichts mer suechen noch begern, dann
uns zuegesagt worden und wider die ausgegangen Ordnung und frei-
heit nicht ist. So ist es auch deiner uns gethanen zusag und vilfaltigen
Vertröstung ganz ungemeß ; können uns derwegen solcher unschicklikeit, in
dem du dich deiner pflicht halben, weil wir, wie gemelt, nichts unbillichs
begern, nichts zu entschuldigen hast, nit genugsam verwundern. Und ob
es gleich ein kurtze zeit an gelt gemangelt, were gleichwol eins solchen
geschreis von unnoten gewesen, über das wir dannoch gegen so wenig
empfangenen bleien ein stattlichs verleget und es daran noch nit wollen
manglen lassen. Das wir aber dir zu deinen gebeuden gelts genug
verschaffen solten, woll uns noch zur zeit ungelegen sein.
Aber wie dem allen, so haben wir unserm diner Valten Gramein
befelch geben, die blei geburlicher weiß zu verlegen, zu bezalen, auch
zu empfahen und zu versenden. Ist derwegen unser begern, du wollest
ihm bericht thun, was du unserthalben empfangen und wohin es ge-
wendet, damit ers in eine rechnung könne bringen.
Wirst du dann hinforder gedachtem unserm diner, deinem ampt
und pflichten unschedlich, allein in dem, so uns zugesagt und du uns
selbst vertröstet hast, furderung und guten willen erzeigen, daraus wir
dein gemuet gegen uns änderst, dann itzt geschehen, vermerken können,
so wirst uns uff den vhal hinwider genedigers willens und zu deinem
besten befinden, über das wir nit zweifln, du wirdest daran hoch-
gedachtem unserm gnedigsten herrn zu untertenigem gefallen thun.
Welchs wir dir unser notturft nach nit haben unangezeigt wollen lassen.
Datum Eisleben, am 29. October a° etc. 59.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XVI.
Auf der Bückseite: An den berkmeister Johann Braun in Westphalen etc.
389, Ohne Datum [1559 Oktober 29]. M. Obenrot an
den Bergmeister zu Meschede [Johann Braun].
Ermahnt ihn, für ordnungsmäßige Bleilieferung %u sorgen.
Meynen gantz willigen dienst zuvor, erbar gunstiger er berkmeister,
besonder guter freund. Was der wolgeborn und edele m. g. h. graf
No. 388—390. 1559. 599
Hans Georg zu Mansfeld an euch geschriben, hapt ihr zu vornehmen.
Wan ich dan zum theil die clage selbst uff der hutten gehört und das-
selb nicht gern vernomen; aber doch hab ich euch zum gelirapf bey
m. g. h. entschuldigt. Weil ihr euch dan zu entsinnen hapt, waß vor-
mals ich euch geschriben und gebetten, als hab ich aus alter kunt-
schaft nochmals zu schreiben nicht underlassen können und bitt zum
freuntlichsten, ihr wollet die woltat, so euch von.m. g. h. mit befurde-
rung und anderm besehen, nicht so leichtlichen hindan setzen, sondern
s. g. mit den pleyen, wie dan s. g. solchs mit der churf. durchleuchti-
keit anfenklichen abgehandelt, was m. g. h. vor ein centner zehentpley
zalen sol, nemlich umb 2 thaler, befurdern und, wie ihr euch selbst
wist zu erinnern, das ihr m. g. h. die vorschlege gethan, do man die
vorleg ein wenik thun wurde, wolt man die pley zu P/i thaler er-
halten, welches sich zu deme, das ihr die pley umb 2^'2 th. antwert,
gar nix reimet. Derwegen meyn radt, ihr bettet euch mit solcher
Steigerung enthalten, do es auch, wie ich nicht zweifei, von euch vor-
pleyben wurde, und hinfurder m. g. h. mit pleyen befurderung thun
(doch weiter nicht, dan was s. g. befug ist) und ohne euern nochteil;
hab ich von m. g. h. so vil vernomen, das s. g. sich kegen euch auch
mit gnaden erzeigen wollen. Sonderheit bitt ich, ihr wollet denValten
Gramel euch lassen auch bevolen sein und euch kegen ihn gutwillig
erzeigen; so ist ihm auch darkegen vormelt, das er sich auch kegen
euch der gepur, domit einikeit erhalten, verhalten sol. Das ich euch
als meioi gunstigen und alten freunt nicht hab verhalten wollen. Bin
euch iderzeit zu dienen willik. Datum wie zurück,
M. Abenrodt
e. w.
Adresse: An den berkmeister zu Mesketa in Westvalen.
Konzept im Getcerh. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 26, XVI.
390. 1559 November 13. Hütte Steinach. Albrecht Gugl
an die Yerordneten des Saigerhandels Wolf Roth
und Martin Obenrot.
Die ubergebne bevelch, so uff beiden seigerhutten auszurichten ist,
habe ich, so vil die zeit noch geben hatt wollen, für die band ge-
nomen. 2kim Inventarisiern hat sich zuerst wegen der gerichtsbarkeit
niemand gebrauchen lassen wollen. Das Inventar ist atn 9- November im
600 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Beisein des Bürgermeisters von Neustadt und seiner mitverwanten ab-
geschlossen: Das Hausgerät abgenutzt, zerrissen und zerh'ochen, z. T. aus
Mutwillen. Damit aber ir euch zu ersehen habt, was in wesen sein
darinnen geboßert und widerumb abgangen und im verbanden noch
laut des alten inventari nicht befint, so hab ich die besonders aus-
gezeichnet; die weit neben dem neuen inventari empfangen. Die
zinnernen ; kupfernen find Messinggeschirre stimmen nicht. Die Magd ist
mitsamt Andres Hessen Schwester entlassen. Andres Heß' Gerät ist in
einer Kammer unter Siegel aufbewahrt.
Er habe soeben ein Schreiben vom Grafen Hans Georg empfangen,
daß er an Balthasar v. Ostheims Erben nächsten Montag in Koburg 1000 fl
zahlen solle; dies werde kaum ausführbar sein.
Ausfertigung im Gewei-k. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, X.
391. 1559 November 17. M. C. G[ugl] an Albrecht
Gugl.
Verhandlungen mit Furtenbach über die Fristung einer Schuldsumme.
Gleich dise stund ist signor Paulus Furtenbach bei mir in unser
behausung gewest und uff mein stattlich anpringen mir von seins
vatters wegen anzaigt, das er der alt Furtenbach sich kainswegs wisse
einzulassen in vernere handlung, dweil ime von den bürgen, als
Rauscher und Brum derwegen ainicher buchstab oder wort nit ge-
schriben werde, die ine doch entlich und zum statlichsten vertrost, in
kain zweifei zu setzen, irem verschreiben brief und sigil entlich nach-
zukommen und rechte fristen zu laisten. Derwegen ime zu bedenken,
wo er uff ir verwilligung im wenigsten daraus schreiten wurde, zu
was nachteil solch alles ime raichen mochte. So vern aber von be-
melten oberzelten purgen ainich ansuchen geschehen were, auch ime
ainichen weg (wie Abentrod zu vormaln sich erpotten haben soll, als
wolt man neben disen purgen zum uberflus ine Augspurger, als Man-
lich, Bimmel und andere, die ich in der eil nit nennen kan, auch
allhie Weiser oder sonst stathafte burger zu bürgen setzen) furgeschlagen
worden, weßt er sich aller gepur zu erzaigen. Yerseh sich aber, es
wurde ime verrer Verzug von obgemelten purgen nit begegnen, sondern
entlich irer verschreib ung nachkommen oder aber dermassen uö verner
unverzogenliche weg handien, damit man baiderseits wissen konn,
No. 390-392. 1559. 601
das es kainen tail zu nachtail raichen mog. Solchs hab ich dir in eil
nit verhalten können. Datum eil den 17. Novembris a° etc. LVmi.
M. C. G[ugl?]
Außenadresse: Dem erbern Albrechten Gugel Mansfeldischem diener zu
banden.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu EisUben, Saigerhandel, Paket 25, X.
392. 1559 November 23. Weimar.
Het-xog Johann Friedrich d. Mittlefre von Sachsen verschreibt den Gn-afen
Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld (nach Ahlauf einer sechs-
jährigen Verschreibung) auf weitere fünf Jahre die Saigerhütte Eisfeld
gegen einen jährlichen Hüttenxins von 200 Rh. Goldgulden und eine
jährliche Waldmiete von 200 Rh. Goldgulden und die Verpflichiung,
jährlich 2000 M Feinsilber (zum Preise von 10 fl 1,2 9^ W^ Mark
Erfurtisch) xu liefern.
Von gottes gnaden wir Johans Fridrich der mittler hertzog zu
Sachsen Jandgraf in Duringen und marggraf zu Meissen bekennen vor
uns und di hochgeborne fursten und herrn Johans Wilhelmen und
herm Johans Friderichen dem jungern auch hertzogen zu Sachsen etc.
unser freundliche liebe brudere und tun kund gegen menniglichen:
Nachdeme hievom weiland der hochgeborne fürst her Johans Fridrich
der eider herzog zu Sachsen des heiligen Romischen reichs ertzmarschal
churfurst und burggraf zu Magdeburg unser gnediger liber herre und
vater christlicher und hochloblicher gedechtnus seiner gnaden, unser
und erraelter unser freundhchen üben bruder seygerhutten zu Esfelt
ufF sechs jhar lang den wolgebornen unsern üben getreuen Hans Jörgen
und Peter Ernsten und iren bruedern grafen und herrn zu Mansfeld
edlen herm zu Heldrungen zu irem seigerhandl umb einen jherlichen
beschidt und namhaften silberkauf zukommen haben lassen, und aber
solche vorschribene und bewilligte anzahl jhar Petri und Pauli dises
itzigen neunundfunfzigen jhars verflossen gewesen,
Das wir gemelten grafen uff ir underteniges ansuchen und bitten
noch fünf jhar lang, von Petri und Pauli verschinen an zu rechnen,
bestender und mittweis eingetan und verlassen haben und ihem das
hiemit gegenwertighch in craft ditz briefs uf mas und gestalt, der wir
uns vor uns selbst und unsere freundliche übe brudere mit inen ver-
glichen und unterschidlich hienach volget:
602 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen 8aigerhandel8.
Erstlich sollen und wollen gemelte grafen von Mansfelt dise funf
jhar über und ein ides in Sonderheit uns und unsern liben bruder
jherlich zu huttenzins zweihundert Rheinische unverschlagene golt-
gulden und darzu waltmithe zweihundert Reinische goltgulden geben
und doruber di 5 jhar über und ein ides besonder von aller silber, die
sie uff der hatten Esfeld seygern und machen, zweitausent mark fein-
silber Erfurdisch mark, ide zu zehen gülden und einen halben groschen,
zwei teil mit ganzen und halben gülden, auch an groschen, und der
dritte teil mit engelgroschen und anderer ganghafter furstenmunz, wie die
itzo oder künftig in den chur- und furstentumben Sachsen genge und
gebe sein wirdet, zu bezalen zukomen lassen. Und sol mit entrichtung
obgesatztes huttenzins und waldmithe ausgang eines iden jhars und
uff Walburgs des sechtzigisten jhars angefangen und alle funf wochen
oder sechs zweihundert mark Silbers gegen barer bezalung aus berurter
hutten unserra itzigen und künftigen zehendner zu Salfeld geliffert
werden.
Were es aber sach, das gedachte grafen uns, außerhalb obgesatzter
zweitausent mark, so sie uns von berurter hutten Esfeld, und dan noch
zweitausent mark silber umb gleicher bezalung von der hutten Steynach
Inhalts der darüber lautenden vorschreibung zu libern schultigk, noch
mehr silber zukomen lassen weiten oder wurden, so wollen wir uns
iderzeit mit ihnen der bezalung und kauts gnediglich zu verglichen
wissen.
Dargegen wollen wir von unser und unser freuntlichen liben
bruder wegen zu solchem irem seigern uff berurte hutten aus unsers
ambts Esfelds gehultzen holtz zu. koln, treib und derren an den orten,
da sie es mit der für erreichen können, doch uff anweisung unsers
forstmeisters zu Franken und ordentliche gehauzeit, umb solche be-
zalung, wie es bishero sie und andere unser undertanen des orts zu
bezalen pflegen, die funf jhar über und ein ides in Sonderheit zu hauen
anweisen und volgen lassen, welche bezalunge gedachter grafen factorn
von einem halben jhar zum andern obgedachtem unserm forstmeister
unweigerlich und ungesaumbt tun soln. Doch sollen di grafen und
ire factorn in alwege die Windbruche und ander geholtz, auch die
afterzegel, was unverfaulet und zum verkeilen tuglich ist, ider zeit uö-
reumen und wie das andere stehende holtz bezalen lassen, aber der
jüngsten schlage bunbeum und andern uffgeschossen jungen holtzes
genzlich verschonen.
Wurden aber ja künftig die grafen zu berurtem irem seigern in
den funf j hären an weitere und irer hutten entlegenere ort, dan sie
No.392. 1559.
bishero gekolet, unsers waldes notturft nach angeleget und gewisen
werden, so wollen wir uns alsdan einer gnedigen milterung halben
gegen den grafen zu erzeigen und zu vernemen lassen wissen.
Es sol aber bei uns und an unser Stadt unserm forstmeister zu
Franken stehen, unser gelegenheit nach an den orten, do di grafen zu
irem kolntreiben und dere hultz angewisen, kollen und hauen lassen,
schusseler, theler und schindelmacher, auch buttener und dergleichen
handwerger anzulegen, welche abgang und affterschleg der grafen koler
umb obgedachte bezalunge uffzureumen und zu verkollen in gleichnus
sollen schultig sein.
So wollen wir auch obgedachte grafen mit belegung der steuren,
fron und ander beschwerung uff dieser unser seigerhutten gnediglich
Terschonen, doch unobbruchlich der reichssteuren, die sie an geburende
orter, darunter sie gesessen und mit solcher steur gehörig sein, ver-
muge der reichsabschiede zu antworten pflichtig.
Ob sich auch ie zu zeiten unter den huttendienern unwille oder
Scheltwort zutragen wurde, doraus ain reufien oder trockener maulstreich
erfolgen tet, so soll gedachter grafen factor solche gemeine strafbare
feile von der grafen wegen zu verrichten haben.
Wurde auch dem grafen ufl solcher hutten an irem huttengezeuge
durch unversehenliche wasserflutte jehn (!) etwas entfurt werden, so
sollen die grafen und derselbigen factor macht und fug haben, unver-
hindert unsers ambts Esfeld, demselbigen irem schaden nachzuvolgen
und zu sich zu bringen, doch ausgeschlossen des weschwergk, welches
uns und unserem freundlichen Üben brudern zustehen und bleiben solle.
So sollen auch bei der hutten Esfeld di pletz, so dem rat daselbst
vor dieser zeit zustendig gewesen, bleiben, und ob sich der rat, die-
selbige gegen die grafen anzusprechen, anmassen wurden, durch uns
mit dem rat derwegen handelung gepflogen werden, das sie darvon
abstehen.
Wurde sich auch zutragen, das di arbeiter uff der hutten zu irer
labung einer kandel birs notturftig, so soll desselbige dem factor ver-
stattet werden, sintemal di huttenfactor das hier one das in der stadt
Esfeld erkaufen; idoch solle den arbeitern sonderliche gastereien in der
bitten von des factors getrenke zu halten hiedurch nicht gestadtet
werden, sonder der Stadt Esfeld halben genzlich verbotten sein.
Truge sich auch zu, das bynnen den fünf jharen etwa in einem
jhar von holtz und koln ein solcher vorrat angeschafft wurde, daran
die hutten ein jhar, zwei, drei oder mehr jhar genugsam vorrat zum
8€igem hette, darwegen nicht von notten, unser weide ferrer zu ge-
604 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
brauchen und mehr holz schlagen zu lassen, so sollen die grafen nichts
desteweniger obgesatzten huttenzins und waldraithe, auch die bewilligten
zweitausent mark Silbers in dem gesatzten kauf, ob wir gleich den
grafen uff mer silber fursetzung teten, unabbruchlich und unvermindert
zu liffern schultig sein.
Wehre es auch sach, das die grafen uff der hutten Esfeld aus
sonderlicher verhinderlichen ehaften Ursachen nicht seigern, sundern
ein halbes oder ganzes jhar oder lenger mit dem seigern feiren musten,
uff den val sollen sie uns, so lange sie nicht seigern und arbeiten, an
den vorschriebenen silbern nichtes zu geben schultig sein. Doch das
sie die kupfer nicht uff andere hutten seigern.
Do auch die grafen etzliches bauholzes zu erbauung und erhaltung
der hutten notturftig sein wurden, wollen wir inen auf ir ansuchen
dasselbie aus gnaden one bezalung volgen und durch unsern forst-
meister zu Franken anweisen lassen.
Sie aber sollen schultig sein, berurte hutten in iren gebeuden und
befridunge, so lange sie die innen haben und gebrauchen, in beulichem
wesen zu halten. Und do sich die zeit der bewilligten fünf jhar enden
und uns und unsern freundlichen lieben bruedern nicht gelegen sein
wurde, beruerte unsere hutte dergestalt lenger zu verlassen, so haben
wir gewilliget, uns zu aufbereitung des Vorrats, do einicher verbanden,
inen den grafen di hutten drei monat lang ungeverlich zugelassen
und vergünstiget werden solle. Und auf den fal sollen die grafen aus-
gang der fünf jhare und drei monat (doch das sie uns und unseren
üben brudern di zeit über die silber, was der gemacht, zum halben teil
umb obgenanter bezalunge auch volgen lassen) die hutten zu reumen
und dasjenige darinnen widderumb zu lassen schuldig sein, was ver-
muge des inventariums, so weiland unser freundlicher über vetter
herzog Johans Ernst zu Sachsen etc. seliger und loblicher gedechtnus
zwiffacht uffrichten lassen, mit sich bringet und was sonst erd-, nagel-
und nidefest ist. Was sie aber darüber von piasbeigen und anderm
zum seigerhandel gehörig erzeuget, das sollen sie im abziehen mit sich
zu nemen macht haben.
Welchem allen obgedachte grafen underteniglich zu geleben und
nachzukomen zugesagt, uns auch darüber iren reversbriff zugestellt
haben. Ane alle argelist und geferde. Zu urkund mit unserm hieran
gehangenen insiegel wissentlich besigelt und geben zu Weimar dorns-
tags nach Elizebet 1559.
Abschrift (von Paul Moshamrs Hand) im Gewerk. Archiv zu Msleben, Saiger-
handel, Paket 8, XVIII.
No. 392— 393. 1559. 605
393. 1559 November 23. Weimar.
Herzog Johann Friedrich der Mittlere von Sachsen streckt dem Grafen
Hans Georg von Mansfeld und dessen Brüdern 12 000 fl (die Land- und
Tranksteuer J vor, wogegen diese sich verpflichten, ihm wöchentlich 100 M
Feinsilber (zum Preise von 10 fl ^i^gr pro M) xu liefern und zwar das
Jahr 1560 außer den bereits verschriebenen Hüttensilbern 500 M.
Zu wissen, das uf heute dato der durchlauchtige hochgeborne fürst
und her her Johans Fridrich der mitler hertzog zu Sachsen landgraf
in Duringen und marggraf zu Meissen unser gnediger fürst und her für
sich selbst und derselbigen freuntlichen lieben brudere ut ansuchen und
underteniges bitten des edlen und wolgebornen hern Hans Georg graven
und hern zu Mansfeld und edlen hern zu Heldrungen gnediglich ge-
williget, sein gnaden und derselbigen brudem uff einen silberkauf
zwölf tausent gülden schirst, die gewilligte land- und tranksteuer uf
die itzt kommende frist Andree und Lucie allenthalben einkommet, an
kleiner münz fiirzusetzen, dergestalt, das sein gnaden schuldig und
verpflicht sein sollen, nach itzt kommendem neuenjarsmarkt anzufahen,
alle Wochen ein stuck Silbers von hundert marken, iede mark fein silber
zu zehen gülden und ein halben groschen gerechent, in s, f. g. zehenden
zu Salfeld zu antworten. Jedoch so soll und will obgedachter graf und
desselbigen brudere von wegen obgesatzter zwölf tausend gülden über
die ordinari vorschriebene jherliche huttensilber noch fünfhundert mark
dieses künftigen LX'«" jars überantworten. So hat sich auch wol-
gemelter graf gegen hochgedachtem herzog Johans Fridrichen dem
mitlern zu Sachsen underteniglich erbotten, das der hinderstelhge rest
der unbezalten silber von wegen voriger fursetzunge zwischen hier und
Weinachten seiner gnaden hievorigen Obligation nach mit silber in
gleichnus sol bezalet werden.
Dessen zu urkund, auch stetter und unverbrüchlicher haltung
haben hocbgedachter herzog Johans Friedrich der mittler zu Sachsen etc.
und wolgemelter graf sich mit eigen banden underschrieben. Gescheen
zu Weimar, dornstags nach Elisabet anno domini 1559.
Reinschrift der sächsischen Kamlei im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saiger-
handel, Paket 8, XVIII.
606 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
394. 1559 November 26. Luderstadt. Martin Obenrot
und Johann Albrecht an Wolf Koth zu Eisleben.
Ihnen sei hei der Abreise von Weimar der Zehntner begegnet und habe
auf Obenrots Bericht, was der wolgeborn u. g. h. graf Hans Georg ferner
umb 12"" fl geschlossen, angegeben, das von Steinach ihme in 11"" fl
hinderstellig stehen. Darauf habe Johann Rudolf erklärt, ehe die Summe
nicht bis auf 3 — 4*" // abbezahlt sei, könne nichts vorgestreckt werden.
Die für Steinach gedingten Wagen könnten nur 70—80 Zentner laden;
deswegen sei ein Bote nach Erfurt geschickt, um neue Fuhren zu suchen.
Die Buchner müßten etwa 14 Tage aussetzen. Es sollen in der nächsten
Zeit auf 300 Zentner Fuhrleute hereinkommen, damit die furstischen ein
wenig mochten wider lustigk werden.
Zum dritten so gehen alhier die fluck rede, das u. g. h. graf
Albrecht mit Nurraberg ein wek troffen haben sol, damit s. g. die
jharkupfer frey zu vorkaufen. Und sol mit den Antorffern in neuer
handelung stehen. Wie dann Merten Amt am sonnabent von Rudel-
stad (wie wir bericht) uff Gota vieleicht fort nach dem Niderlant ge-
faren. Besorg, was u, g. h. vorhaben, wird graf Albrecht auch thun.
Jdoch wers gluck hat, der fuert die praut heim. Ist dem also, so
schlissen wir nix anders, dan das wir leut haben, die unsere hendel
vorschwatzen.
Merten Dinkel sei krank. Bitten vom Grafen weißen Aquavit, Stärkung
für den Magen und Giftpulver für ihn.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Faket 25, X.
395. 1559 November 27. Meschede. Yaltin Gramehl
an Martin Obenrot, Wolf Roth und Johann Albrecht,
verordnete Bergräte Graf Hans Georgs von Mansfeld.
Gramehls Verhandlungen mit dem Kurfürsten von Köln wegen der
Bleilieferung. Der deswegen vorgeladene Bergmeister schlägt Rudlof Lunschei
von Attendorn als Verläger vor. Unkosten der Kupferfuhren von den Hütten
nach F-ankfurt und Köln.
Laus deo adj den 27. Novembris anno 59. Meschkada.
Achtbare und erbare insonder grosgonstige hern, euer a. seint meine
stedt willige dienste mit höchstem vleis zuvoran bereit. Grosgonstige
hern, das schreiben, so an churf. g. zu Cöln von euer a. mir ist zu-
J
No.394-3Ö5. 1559. 607
gestellet worden, hab ich den 13. Novembris churf. g. zu Arnsburg in
Westphalen in eigner person, nachderae Aberdunt damals nicht am
hofe gewesen, presentirt und überantwortet. Darauf dan churf. g. be-
neben meinem underthenigst antragen und bericht den bergkmeister
Vorbescheiden; hierauf der bergkmeister sein hofliche beschönung und
verandtwortung vorgewendet, und weiter, damit man sein treulichs
und gut wolmeinends bedenken, aut das m. g. h. etwan nicht ungewisse
schulden erwuchsen, spuren kan, als hat er einen mit namen Rudlof
Lunschet zu Attendorn wonhaft vorgeschlagen , das derselbe aufm
Erbenstein, Endorff und Silbig vorlegen solte. Aber doch, damit er
dem vorlag so vil deste stadtlicher nachsetzen konte, solte ich ihme
yedes quartal eintausent thaler von m. g. h. gelde vorstrecken; darahne
solte mir gemelter Rudlof Lunschet an der summa yeden centner bley
per 2 thaler und ein ort liefern und zu banden stellen. Dieweil ich
dan Widder von m. g. h., noch von eur a. hierin zu thun und zu lassen
keinen befehl empfangen, hab ich solchs in bedenken genomen und
solch mein bedenken churf, g. vorgetragen, das ich ohne m. g, h. vor-
wissen und vorwilligung mich nichsten zu mechtigen habe. Auch sey
ich obgemeltem RudlofF von m. g. h. gelde yedes quartal 1000 thaler,
auch auf yeden centner bley ein ort aufgeld und vordienst hinaus-
zugeben gar nicht bedacht, sondern dieweil ich m. g. h. schaden zu
vorwaren, nutz und frohmeu zu fordern pflichtig und schuldig bin, so
wolle ich die 500 thaler m. g. h. zum besten erhalten und s. g. nutz
und fromen damit schaffen und, so vill mir immer muglichen, mich
vor ungewisser bezalung hüten und cavirn. Weil auch m. g. h. in
kurz in die lande komen werden, sol es ihrer g. vorgetragen werden,
und was alsdan ihre g. hierin vorwilligen und nachgeben, müsse ich
zufrieden sein. Darauf churf. g. zur antwort geben, ihre churf. g.
wollen niemants besonder ihrer churf. g. bruder, als wolgedachtem m.
g. h. graf Hans Jörgen, die bley mit vorlag oder in parer bezalung an
sich zu bringen gestatten und nachgeben, mir auch darneben befohlen,
mit solchen 4000 thaler m. g. h. zum besten werben und handien und
darneben dem bergkmeister uf mein underthenigst ansuchen ernst-
lichen auferlegt worden, auf allen bergksteten, und da bley gemacht
Wirt, mandirn und befehlen, auch ernstlich darob halten, das hinfort
niemands, besonder anstadt und von wegen m. g. h. mir alle die bley,
so gemacht und über kurz oder langk noch gemacht werden, im vorlag
oder parer bezalung sollen unverhindert geliefert und gefolgt werden,
auch ferrer niemants biß auf m. h. zukunft einigen vorlag gestatten
oder nachgeben.
608 Urkundenbuch zur (reschiclite des Mansfeldisclien Saigerhandels.
Nachdeme auch biß anhero die alten Verleger die bley zu sich
gebracht und nach ihrem gefallen vorhandelt und vorkauft, auch noch
eine tzimliche summa bey den gewergken stehent haben, wollen sie
ihre blei, dieweil sie mir dieselbtigen müssen folgen lassen, nicht anders
dan in par, den centner per 2 thaler ein orth, folgen lassen.
Was auch von wegen der kupfer, so nach Coln sollen geschickt
werden, belangt, ist mit den Westphelischen fuhrleuten das nechste
geding vom centner kupfer von der hutten biß gegen Frankfort ^/a thaler
und von der hutten biß gegen Cöln ein thaler. Was nun euer a. hierin
vormeinen zu thun, dasselbtige den seigerhuttenfactorn zu schreyben,
damit die fahrleute, so ich in kurtz mit bley werde hinausschicken,
mit gewisser widderfuhr entweder nach Cöln oder nach Frankfort
mögen versehen werden. Solchs hab ich eur a., denen ich zu dienen
willig, nicht sollen verhalten und bit, wes ich mich hierin und im
anderem mehr verhalten soll, bey gegenwertigem briefszeiger schriftlichen
zustellen lassen etc. Datum eilen t ut supra
euer a. e.
dienstwilliger
Valtin Gramehl.
Außenadresse: Den achtbarn und erbarn m. g. h. graf Hans Jörgen zu
Mansfeld etc. verordenten bergkretben Martin Abenroth, Wolf Eothen und Jobau
Albrecbten sembtlichen zu handien.
ft
Ausfertigung im Gewer Je. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 26, XVI.
Darauf die Notiz: Valtin Gramel der bley halben 27 9 bris a° 59. Uber-
antwordt den 1. Decembris 59.
396. 1559 November 28. Die Grafen Hans Hoyer und
Hans Ernst von Mansfeld an Christoph und Karl
Fürer zu Nürnberg.
Bitten, an Martin Obenrot 1000 Taler zu zahlen, die sie diesem als
Onadengeld zugesagt haben.
ünsern grus und geneigten willen zuvorn, erbare und weise be-
sonder gonstige lieben. Euch wollen wir nicht vorhalten, das unsere
i^o.395— 397. 1559. ßÖÖ
bruedere und wir unserm diner und lieben getreuen Martin Abentrod
von wegen seiner getreuen dinste, so er uns und unser herschaft
gethan, auch zukunftig tun magh, tausent thaler gnadengelt zugesagt.
Dieweil er dann bedacht, solch gelt zue einem erbkauf in unser graf-
schaft anzulegen und, wie wir von ime bericht werden, er mit euch
gehandelt, das ir ime solche tausent thaler itzigen michaelismarkt aus
gunstigem willen vorstrecken wollet, dergestalt das sie euch von uns
und unsern bruedern in zweien jharen mit kupfern aus unser herschaft
soUen bezalt werden, uns daruff underthenig gebeten, dieweil der wol-
geborne unser freuntlicher lieber brueder graf Hans George etc. itzo
ausserhalb landes, ihnen an euch zu vorschreiben, darmit ehr solcher
tausent thaler diesen markt zu seinem nutzs mocht habhaftig werden,
welchs wir ime nicht weygern können. Ist demnach unser gnediges
begehr mit bith, ir wollet ufftgemelten unserm diner mit sollichem
gelde uff dismahl beholfen sein. Darauf wollen wir seibschuldig gut
und bürge sein, das euch von wegen der zallang mit kupfer eine
sunderliche verschreibung von uns und unsern bruedern semptlich
zwischen dem newenjharsmark zu banden gestellt soll werden. Und
wie ihr zwischen der zeit ferner vorsichert sein wolt, daruff haben wir
gemeltem unserm diner ein besigelt und underschrieben pappir zu-
gestalt, euch eurs gefallens femer zu vorsichern, des wir euch gnediger
mejnung nicht verhalten wollen. Seind euch mit allem gueten geneigt.
Datum den 28. Septembris anno etc. 59.
Außenadresse: Dem erbarn und weysen Christx>ff und Carl Führern burgern
zu Nurmbergk unsern besondern gunstigen lieben.
Besiegelte Ausfertigung im Germ. Nat. Museum zu Nürtiberg, Scheurl-Archiv,
AJrten XVI, 5.
Darauf die Notiz: A" 1559 etc. in Laipzig durch iren rentmaistern Andreas
Heußen (?) geantwort.
397. 1559 November 28. Weimar. Herzog Johann
Friedrich der Mittlere von Sachsen an [Graf Hans
Georg von Mansfeld].
Betrifft Abänderung der alten Verschreibung über die Hütte Eisfeld.
Yon gottes gnaden Johans Fridrieh
der mitier herzogk zu Sachsen etc.
Unsern grus zuvor, wolgeborner lieber getreuer. "Wir wissen euch
nicjht zu bergen, das wir auf euer hievoriges ansuchen und bitten, so
Ge8chicht8q.d.Pr.S. Bd.XXXXVn. 39
6l0 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Öaigerhandels.
ihr durch derselbigen diener Merten Obenrodt von wegen erstreckung
der hutten Esfeld bei uns tun, das concept derselbigen anderweit vor-
schreibunge mit vorenderung und vorleibung der puncten, so gedachter
Obenrod vor dem jüngsten vorloffenen michelsmarkt an euer Stadt ge-
beten, stellen und, wie ihr jungst alhier gewesen, euch behendigen
lassen. Darauf aber Obenrodt etzliche additiones gesucht und vor-
zeichent übergeben, die der ersten huttenvorschreibunge und itzt gestelten
concept ganz ungemes. Weil aber dieselbigen puncten zu der zeit nicht
erwehnet oder gestritten worden und, was durch Obenrodt des holtz
und dan des silberkaufs halben zu vorendern gebeten, euch darinnen
gnediglich wilfahret worden, nemlich das die anzahl der silber, welche
uns von der hutten Esfeld jherlich sollen geliefert werden, ufF zwei-
tausent mark bestimbt, und do ihr künftig mit dem holz an entlegenere
ort dan itzo angewiesen soltet werden, von uns die gnedige vortrostung
gethan, das wir uns mit einer gnedigen milterunge gegen euch wolten
erzeigen. Als wissen wir darüber in der neuen vorschreibunge, die
sonsten in allen artikeln der alten vorschreibung gemes gesteh, kein
ferrer voranderunge machen zu lassen. Thun euch demnach hirmit
berurt concept übersenden; die werdet ihr zu lesen und uns wider
zuzuschicken wissen ; wollen wir sie ingrossiren lassen und euch die-
selbige furder wider übersenden. Wolten wir euch, dem wir mit
gnaden und gutem geneigt, gnediger meinunge nicht bergen. Datum
Weimar, dinstags nach Catharine anno 1559.
Jo. Frid. der mitler
manu propria subscripsit.
Ausfertigung (die Adresse abhanden gekommen) im Gewerk. Archiv zu Eisleben,
Saigerhandel, Paket 8, XVIII.
398. 1559 Dezember 6.
Oraf Hans Georg von Mansfeld und seine Brüder verpflichten sich den
Fürern, nach erfolgter Aufschmelzung des alten Vorrats, auf zwei Jahre
für weitere Lieferung von jährlich 1500 Zentnern Rohkupfer auf die Hütte
Luderstadt %u sorgen, wogegen die Fürer den Verlag der Schiefern und die
Saigerkosten auf sich nehmen. Die Für er setzen ferner 8 — 10 000 fl aus,
mit denen von Lohnzeit zu Lohnzeit noch außerdem Kupfer für den
Luderstädtischen Handel gekauft werden sollen. Die Verwaltung der Hütte
bleibt in Händen der Fürer, die jährlich vom Ueberschuß des Handels
den dritten Pfennig oder 800 Taler erhalten.
i^o. S9'?-898. 1559. 6ll
Artikel,
was anstadt und von wegen des wolgebornen und edlen
hem hern Hans Georgen graven und hern zu Mansfeld und
s. g. brudere Martin Obenrot und Johan Albrecht mit den
erbarn und wol weisen Christoff und Carl den Furern ge-
brudere auf heut mitwoch, den 6. Decembris anno etc. 1559
abgeredt haben.
Nachdem wolgedachter unser gnediger her graf Hans George zu
Mansfeld etc. hiebevorn sich gegen gedachte Furer verschrieben, ihnen
von ihrem alten schiffervorrate drey jar nacheinander auf die seiger-
hutten Luderstedt, jedes jars besundern, funfzehenhundert zentner
rauchkupfere volgen zu lassen, dergestalt, das die Furer die uncost der
koln und schmelzens zu Eisleben, auch den uncosten des seigerns (wie
sie dan zu tun gewilligt), verschaffen sollen, darkegen die silbere und
garkupfere m. g. h. zum besten verkaufen, die ausgelegte uncost, und
was an Interesse hierauf laufen wurde, abziehen und die ubermaß zu
abzalunge der Arnstattischen geselschaft schulden wenden, alles ver-
muge einer derwegen aufgerichten und besiegelten verschreibunge, und
aber solcher der Furer alter vorrate auf das zukunftige jare aufgebrandt
werden mocht, als haben sich s. g. mit den Furern ferner eingelassen
und zugesagt, nach aufschmelzunge ires Vorrats forder disse verorde-
nunge zu tun und zu den itzigen sechs Eislebischen feuern sovil
Schiffervorrats zu verschaffen, das die nechste zwey volgende jar, ides
jar besundern, funfzehenhundert zentner rauchkupfere gegen Luderstedt
sollen verschafft werden, zu welchen kupfern die Furer den verleg der
koln und schmelzens zu Eisleben und den seigerkosten, inmassen mit
irem alten schief ervorrate gescheen, zu tun sich hin wider erboten.
Dieweil sichs auch zu mehrmaln zutregt, das aus unvermeidlicher
notturft zu verlege des bergs und kolhandels etzliche ungeseigerte
kupfere müssen verkauft werden, und aber die Luderstettische hutte mit
so einer geringen anzal kupfere, als funfzehenhundert zentner, wie ge-
meldet, nicht genugsam versehen, als haben Christoff und Carl Euerer
gebrudere unsern gnedigen hern zu dinstlichem gefallen, auch zu merer
befurderunge des Luderstettischen handeis, gewilligt, iren gnaden acht
oder zehentausent gülden uff geburlich Interesse aufzubringen und
gegen Leipzigk zu verordenen, von welcher summa von lonzeit zu
lonzeiten, auch ausserhalb der lonzeiten, wan es die notturft erfordert,
die barkupfere sollen angenomen, bezalt und gegen Luderstet geschickt
T»^]-den. Und wan die geseigert, sollen sich die Euerer ires ausgelegten
6 12 tJrkundenbuch zur Cleschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
geldes, Interesse und, wes sie hierauf gewant, an den silbern und gar-
kupfern erholen. Des dan wolgedachte u. g. hern sie die Fuerer aller
disser handlung one mennigklichs ansprach zu geweren, zu vortretten
und schadlos zu halten, auch ihnen uff den nehestkommenden neuen-
jarsmarkt zu Leipzk hierüber genügsame verschreybunge zuzustellen,
hin wider gewilligt und zugesagt.
Nachdem auch Christofi und Carl Fuerer gebruder bis anhere
den Luderstetischen saigerhandel u. g. h. zum besten verwaltet, auch
hinfurder zu bestellen und zu verwalten sich gutwillig erbotten, dar-
gegen sie hinwider das vertrauen zu wolgedachten u. g. hern gestelt,
das ir g. der Furer vorgewanten vleis und muhe, so sie bis anhero
gehabt und hinfurder zu tun sich erboten, mit gnaden bedenken und
ihnen jerlich vom nutze und uberschus des Luderstettischen saiger-
handels entweder den dritten pfennige werden zukommen lassen, ader
aber sie jerlich mit achthundert tallern zu versehen. Welchs Merten
Obenrodt und Johan Albrecht an ir g. zu bringen und zu befurdern
auf sich genomen.
Aufzeichnung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, V.
Ebenda zwei undatierte Abschriften, in denen die hier abgeredeten Punkte in
die Form einer Verschreibung gebracht sind. j
399. 1559 Dezember 9. Eisleben. Wolf Roth an Johann
Albrecht und Merten Obenrot.
Rauschers und Bromms Bürgschaft bei Furtenbach. Furtenbach und die
Markgräfische Schuld. Verhandlungen mit Johann Rudolf in Weimar
wegen eines Verlags. Wagenladungeu von Steinach, Eisfeld und Luder-
stadt. Reiseroute Graf Hans Georgs von Mansfeld.
Mein fruntwillige dinst zuvorn erbern namhaften fruntliche liebe
gevattern. Euer schreiben hab ich empfangen, aber m.g. h. war bereitan
hinweg. Doch hab ich auf ein fursorg ein schrift an s. g. gemacht, bei
nechster botschaft hinnach zu schicken.
Und kan euch nit bergen, das Jheronimus Rauscher gewilligt hat,
neben Brumen gegen dem Furtenbach uff die verglichen termin in der
burgschaft zu bleiben, wie ir aus einverwarten copien zu ersehen.
Thue euch darneben des Rauschers schrift an den Furtenbach über-
senden, damit ir durch Albrecht Gugls bruder mit ihm zu ferner hand-
lung mocht komen. Ich sorg nur, er werdts nit willigen, sondern
No. 398-400. 1559. 613
weiter Versicherung haben, die im doch warlich von unnoten. Will er
je nit, so mag er des marggrafen schuld wider zu sich nemen.
Es were gut, das ir am hereinziehen eurn weg uff Weimar nemet
und mit Johan Eudolfen handlet, damit ir zur verlag etwas kündet
mitbringan ; sonst wurd es muhe gewinnen.
Es sind dise tag 5 wagen uff Steinach, 3 uff Esfeld und 3 uff
Luderstet beladen; versieh mich, sollen bald widerkomen.
Was mir V alten Leiß schreibt, habt ir einverwart auch zu ersehen.
Mein g. h. nimbt den weg auf Eisennach, Hirschfeld, Elfeid,
Grunenburg und uff Lych zu graf Reinharten, forder uf Tillenberg,
Sigen und Obenrod; versehe mich, s, g. werden denselben weg zurück
auch nemen. Darnach ir euch mit eurm boten habt zu richten.
Itz in eil nit mer, dann der liebe gott helf euch bald herheim. Es
stet furwar ubl. So bin ich itzt one das, wie ir wol zu erachten, nit
bei halben synnen.
Wisset mich den eurn. Datum in eil. Eisleben, am 9. tag Decembris
anno etc. 59.
e. w.
W. R.
Außenadresse: Den erbern und namhaften Johan Albrechten und Merten
Obenrod meinen fruntlichen lieben gevattern zu banden.
Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisld)en, SaigerMndel, Paket 25, X.
400. 1559 Dezember 14. Eisleben. Philipp Lemberger
an Wilhelm Curio Eeiffenstein zu Wernigerode.
Die Morchin. Vorgehen der Meyenburg beim Kurfürsten, besonders
gegen Bauscher.
Mein freuntlich und ganz willige dienste zuvorn, erbar vester
gunstiger lieber herr schwager. Ich hab euren bruder Haussen seines
abwesens etlich mal gesucht, aber inen nit funden. Dieweil ich dann
vernomen, das ir eurer leistung frist habet biß uff den markt, welches
i(!h gern gehört, hab ich unterlassen wollen, euch dasselbig zu vermel-
den; werdt solches eurn bruder uff seine zukunft auch woU berichten,
t'nd habt hiemit des churfürsten schreiben der Morchin halben, auch
V as die Morchin an s. eh. g. supplicirt hat. Und ist Rauschers freuntlich
begern, ir wollet doch die Morchin befriedigen, sonst wolt es euch zu
nachteil gegen den churfürsten gereichen.
614 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Es haben die Meienburg ein schwinde schreiben an die churfurst-
liche regirung getan, darin sie sich beclagen, das die gesellschafter dem
Dresenischen abschied nit nachkomen, sonderlich Kauscher durch meu-
terei, practiken und argelist sich unterstunde, die schulden deß handeis
in seine hende zu bringen und sich bezalt zu machen. Sagen, die
liquidirung der hauptgueter seie nie furgenomen ; so seind auch die
scheden, so man uff den handel dringen will, noch nie erwiessen.
Wollen die sachen andern ufftragen, die raechtiger sein sollen, als
Rauscher und andere, und alle ir vermugen und, was sie mit ufi die
weit bracht haben, darsetzen. Wie nun solch schreiben den reten ge-
fallen, was sie auch darauf an sie geschrieben, habt ir hiemit copiam.
Und hette Rauscher euren bruder gern bei sich gehabt. Er hatt solch
schreiben gen hoff dermassen verantwort, das ich hoffte, sie sollen zu
diessem noch bessere seue bekomen. Er hat mit eurem bruder gern
reden wollen, ich halt aber, dieweil ir ein Zeitlang wieder ledig und
eur gelegenheit, were es gleich so vil, ir kempt zu ime. Hette[t] ir
ein bedenken, öffentlich der Morchin halben in der stadt zu sein, solt
ir in Rauschers garten einreiten und kegen abend in sein haus gehen,
da ir im obern stuble woU pleiben konte[t]. Werdt deme eurer ge-
legenheit nach woll nachzukomen wissen.
Mit graf Cristoffen ist es noch nit abgerechnet. Waruff es beruet
und was das letzte churfurstlich schreiben mitbringt, habt ir sampt der
commission hiemit copiam. Und versehe mich, die comissarien werden
ime forderlich wieder einen tag ernennen. Doch wird solches schwer-
lich vorm markt geschehen können, den das hoffgericht zu Leiptzick
ist, das der hoffrichter nicht dabei sein kann ....
Ausfertigungim Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 19, XXXVIII.
401. 1559 Dezember 16. Erfurt. Andres Wiedmann
an den Rat zu Erfurt.
Er habe im Jahre 1546 der Steinacher Gesellschaft 1000 fl und 700
Joachimslaler Zinsgeld gegeben, von denen er regelmäßig Zinsen erhalten.
Seit dem Jahre 1557 sei die Zinszahlung ausgeblieben , auch habe man
die Hauptsumme angezweifelt. Deshalb habe er das Geld am 12. Juni
1Ö5H aufgekündigt, jedoch iveder Hauptgeld noch Zinsen herausbekommen.
Bittet um Fürsprache beim Kurfürsten zu Sachsen.
No. 400-403. 1559. 615
Abschrifl im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerluindel, Paket 19, XXXVII.
Dazu gehört ein Schreiben des Erfurter Rats an den Kurfürsten zu, Sachsen
in Abschrift und die Abschrift der Verschreibung vom Jahre 1546.
402. 1559 Dezember 18. Nürnberg. Christoph Fan willer
an Martin Obenrot.
Berichtet, daß Wolf Weyrach, der 200 Taler xu Nürnberg zu erlegen
hat, nicht komme, auch keine Botschaft sende. Er hat hie ainen mann,
dem er sein stuck messing zuschickt und hie verkauft, derselb will
sich nichts annemen, noch bezallen, sagt er hab kein bevelh von
Weyrach, gelt zu erlegen.
So vil aber die 300 krönen belangen, die der herr Christoff Fuerer
soll in Badua ausrichten lassen, das ist schon richtig gmacht und
hinein geordnent worden durch den herrn Baltus Derer, der wirts zu
Badua oder in Venedig ausrichten. Nachmals will der herr Cristoff
Furer dissen neyenjarsmarkt in Leiptzig gemelte suma lassen wide-
rumb empfangen.
Hans Gauger habe 2 Marmentle überschickt, die nach Eisleben 6e-
fördert werden sollten, wann warm weiter anvelt.
Eigenh. Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XIV.
403. 1559 Dezember 28. Nürnberg. Christoph Fan willer
an Martin Obenrot.
Er habe Wolf Weyrachs Sohn wegen der 200 Taler angeredet, er aber
die antwort gibt, Peter Metzler soll seinem vatter garkupfer geliebert
haben; dieweil es bisher nit geschehen ist, derwegen sein vatter die
gemelte 200 taller nit beger zu entrychten. Wyst derhalben jetzund
euch in Leipz von im bezalt zu machen.
Habe am 21. Dezember auf die Hütte ein Faß lein gesandt mit Lands-
biirger Schreibpapier, 13 Ries, das Ries zu 15 ß, ferner ein Fäßlein, ifi
dem ein geschnitztes Holzwerk, dxis Hans Gauger von Augsburg geschickt
hibe. Bei der Sendung befinde sich ain rapir. Die murmentle seien
n<och nicht abgeschickt.
Anbei erfolge ein Brief von Cliristoph [Fürer] und von Dr. Gugl.
EigenJuindige Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerliandei,
Paket 26, XIV.
616 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
404. [1559.]
Christoph Manlich und Felix Bern protestieren öffentlich gegen den
Verkauf von Kupfern von den ihnen verschriebenen ^/g der Eislebischen
und Mansfeldischen Feuer an die Strauben.
Vor euch herrn notarie und beiden herzu erforderten gezeugen er-
scheinen wir die hernachbenanten Christoff Manlich und Felix Rem [vor]
uns selbst und unser mitvorwante geselschafter und zeigen euch unser
unvormeidlichen nottorft wegen mit kurzem an, wie das wir mit dem
wolgebornen herrn herrn Hans Georgen grafen zu Mansfeld und edlen
herrn zu Heldrungen und irer gnaden gebrudem und jungen vettern
im siebenundfunfzigsten jar vorschienen ein aufrechten redlichen con-
tract und kupferkauf getroffen, iren gnaden in craft und zu volziehung
desselbigen eine grosse anseheliche summa geldes vergnügt und bezalt,
dargegen ihre gnaden uns auf ein anzahl jar, so noch bei weitem nit
verflossen, von ihren drei funfteilen feuren, auch allen ihren Eyslebischen
und Mansfeldischen kupfern, die sy inner angeregter zeit schmelzen
und machen werden, jerlich und eines ieden jars alleine und besonder
zehentausent zentner, auch ob sy darüber noch mer schmelzen und
machen wurden, solche kupfer auch vorschrieben und vorkauft, auch
dieselbigen sampt irer gnaden berg- und schmelzhutten und seyger-
werk, desgleichen allen verrat und andern stadlichen sondern und ge-
meinen unterpfanden bei greflichen eren, werten und wirden ausdruck-
lich vorpfendet haben laut der brifp und sigill, so darüber in bester form
aufgericht und gemacht worden, so im fahl der not deßhalben vorgelegt
werden mögen. Nun haben bemelte herrn graven ein zeithero sich
unbefugter vermeinter weis unterstanden, solchem contract und red-j
liehen kupferkauf zuwidder unsere vorschriebene vorobligirte und vor-
kaufte kupfer andern zu vorkeufen, auch unsern verschriebenen verrat
anzugreifen und durch andere aufschmelzen zu lassen und kommen
darüber in glaubwirdige erfarung, das Franciscus Straube und gesel-
schaftere von unsern vorschrieben drei funfteilen acht feur zu banden
genomen und den verrat eines guten teils aufzuschmelzen angefanger
haben solten, welchs dann, (citra iniuriam) allein der nottorft halben zu
melden, nit allein der herrn graven halben widder ire aigen briff unc
sigill ausdrucklichen gehandelt, sondern es reicht auch uns und unserr
vorwanten zu unleidlichem schaden und nachteil. Und konten dem^
nsch zu unvermeidlicher Verhütung unsers fernem Schadens nit unter
No.404. 1559. 617
lassen, solche beschwerliche vorhaben und hochnachteilige neuerung
allenthalben und gegen menniglich, do es unser nottorft erfordert, mit
und ane recht zu anten und anzufechten. Hiruber so protestiren wir
vor euch herrn notario und gegenwertig gezeugen vor uns selbst, auch
anstadt und von wegen unserer mitvorwanten gesellschafte hirmit bester
form ausdrucklich, zierlich und öffentlich, das wir in solche unsern
habenden brief und sigel, auch vorschriebenen vorpfenten und erkauften
rechten und gerechtigkeiten , widerwärtigen und nachteiligen Sachen
stilschweigend mit nichte bewilligt, noch dieselben tacite approbirt oder
darin geholen (!), sonder hirmit zierlich, wissentlich und wolbedechtig
widersprochen, auch uns kegen dem herrn graven und allen denjenigen
die sich uns und angeregten unsern briff und sigel zu nachteil und
schmelerung unser vorschriebenen und erkauften feur, Vorrats, kupfer,
berg-, schmelz- und huttwergs mit inen vormeintlich einlassen, alle
unser recht und gerechtigkeit bedinglich vorgesetzt und vorbehalten
haben wollen, requirirn und ersuchen daruff euch herr notari, von ampts-
wegen solcher unserer protestation sampt beiden gegenwertigen gezeugen
ingedenk zu sein und uns darüber ein oder mer offen urkund und
instrument aufzurichten und mitzuteilen, uns derselben inner und
ausser rechtens allenthalben haben zu gebrauchen , auch insonderheit
solche protestation und unser habende vorbrifte recht und gerechtig-
keiten ime dem Strauben und geselschaftern ordentlicher weise unter
äugen verkünden, insinuiren und denuncirn, sich solcher unbefugten
und uns nachteiligen handlungen wissen zu endschlagen und sich vor
schaden zu verhüten. Dan do er oder seine vorwanten nach ordent-
licher instruction und denunciation mit vorberurter handlung uns zu
nachteil fortfaren und uns unsere verschriebene feur, verrat und kupfer
zu entziehen beharren und continuiren selten oder wurden, dessen wir
uns doch kegen inen angezogenen Ursachen halben weiter nicht vor-
sehen wollen, alsdan wollen und müssen wir kegen iren leiben, hab
und gutern dasjenige vorzunehmen, dessen wir gegen solchen, die sich
unserer erkauften und vorschriebenen kupfern, feur und Vorrats, als
eines frembden guts, uns zu schaden und nachteil wissentlich unter-
zihen, befugt seind, der Zuversicht, sie werden sich selbst wissen vor
schaden zu verhüten. Von dem allen dan wir hirmit nochmalen zir-
lich protestirt und darüber offne instrumenta und Urkunden uns mit-
zuteilen requirirn und gebeten haben wollen.
Dise copey ist durch mich Johannes Spreng burger zu Augspurg
und einen kay.° offenen notarien von dem rechten original abgeschrieben,
gegen demselbigen auscultirt, collationirt und in allem gleichlautend
618 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldlschen Saigerhandele.
befunden, das bezeuge ich mit meinem gewenlichen notariatzeichen und
eigener band unterschreibung.
Abschrift (nach vorgenannter Kopie) im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saiger-
handel, Paket 1, VII.
405. 1560 Januar 16. Brilon. Yaltin Gramehl an den
Mansfeldischen Eat Wolf Roth.
Erinnert daran, daß er bei seiner letzten Anwesenheit in Eisleben umb
vortragende mängel und gebrechen, so in Westphalen zugetragen, um
eine Instruktion gebeten liabe. Stellt anheim^ jemand zum Bleikauf heraus-
zusenden, da eine Preissteiget-ung erfolgt sei. Mutwillen des Verwalters auf
dem Erbenstein und Königstein; schlägt vor, die Sache an den Kurfürsten
zu bringen. Da ein kurfürstliches Mandat ergangen sei, daß alles Blei dem
Grafen von Mansfeld geliefert werden solle, müsse das geld bey die band
geschafft werden, damit dem vorlag folge beschehe und es m. g. h. zu
keinem schimpfe gerathe. Dan vil unutzer wort vorlaufen.
Die Kupfer fuhrleute wollten bis Köln 1 Taler nehmen, ihm scheine
jedoch 1 fl genug.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisldien, Saigerhandel, Paket 26, XVI.
406. 1560 Januar 21. Frankfurt a. M. Thomas
Lemberger an den Mansfeldischen ßentmeister
Merten Obenrot.
Lieferung von Kupfer an Claus Bromm; Widerstand des Faktors der
Manlichen dagegen. Bleikauf. Bezahlung einer Schuld bei dem Grafen
zu Solms. Fuhrlohn. Wasserstand des Rheins.
Laus deo a" 1560 adj 21. Jener zu Frankfort
Mein gantz willig dienst zuvor, erbarer namhafter gonstiger herr
rentmeister. Euer schreiben, des datum 7. ditto in Leiptzig, ist mir
gestern behendigt, belangt die 300 centner kupfer, so man Bremen und
Rauschern liefern soll. Daruff wollet bericht sein, daß ich ein schreiben
von dem wolgebornen u. g. h. von Collen aus empfangen, darinen
s. g, vermelden, daß ich Claus Bromen 300 centner kupfer lieffern soll.
Solchem i. g. befelch habe ich nachkommen wollen, so hat mir der
Mannlich factor solches nit gestatten wollen, also daß die kupfer siend
No. 404-407. 1559-1560. 619
blieben liegen biß uff 20 Jener; hat er sich bedacht und mir 50 centner
kupfer volgen lassen. Solche 50 centner habe ich Brommen diener
uberantwort und ime, der Manlich factor, die andern kupfer auch volgen
lassen, also daß ich num unter der band etwas liefern will. Derbalben
wollet mir eygentlich schreiben, wie es solle gehalten werden. So
haben mir auch des handeis Verwalter negst geschrieben, mich umb
500 centner bley zu bewerben; thue euch derhalben nit verhalten, daß
keine bley zu verkaufen alhie vorhanden sind. Und gelten ffel
bley 3^2 A 15 zu batzen. Besorge, sie werden — teuer uf negste
meß werden. Derhalben mir ja schreiben , ob ich
sied — — — — — llen solle. Es hat auch u, g.
kauft, welche dem grafen zu Solms für wein zu bezalen schultig
und er täglich bey mir mahnen lest. Ist mein bitt, ir wollet die ver-
sehung tun, damit solch gelt heraus gemacht werden mocht, damit
glauben gehalten werde. Es will auch von notten sein, damit gelt
zum furlohn herauser gemacht werde, dann die furleut klagen heftig.
So vil hab ich euch uff dißmal nit verhalten wollen. Bin euch iederzeit
zu dienen willig. Damit gott bef ollen. Datum ut supra.
Die wein siend alhie noch nit ankomen. Der Kein ist sehr groß,
daß die schiefleut nit faren kunnen.
e. w. diener Thomas Lemberger.
Außenadresse: Dem erbam und weisen Merten Abentrodt Mansfeltischer
rendtmeister etc. meinem gonstigen herrn. Eysleben.
(BeschMigte) Eigenhändige Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisleben
&itgerhandel, Paket 25, XII.
407. 1560 Januar 31. Eisleben. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Valtin Gramehl in Brilon.
Ermahnt ihn, pünktlicher Blei zu liefern und im Einverständnis mit
dem Bergmeister (Johann Braun) zu Jiandeln.
Hans George grave und
her zu Mansfeld etc.
ünsern grus zuvor, ersamer lieber getreuer. Du weist dich zu er-
innern, Weichergestalt wir dich auf die churfürstlichen Colnischen bley-
bergkwergk zum einkauf der blei verordent und abgefertiget, zu welchem
eiakaufen wir dir durch unsere verordente bis anher nicht ein geringen
verlagk verschaffen und ordenen lassen. Wir haben aber gleichwol im
wijrgk vo vil befunden, das du bis anher wenigk plei dargegen heraufer
620 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
verschafft und füren lassen ; daraas dan auf unsern saigerhutten er-
volget, das man der orther aus mangelung der plei etzliche zeit hat
feiern müssen. Zu was schaden und nachteil uns solches thut ge-
reichen, das hast du selbst zu bedenken. Vermerken aber so vil, das
du den verlegk hinaus thust, aber wenigk plei dargegen bekommest;
dadurch viel ungewisser schulden müssen gemacht werden; welchs
uns, woe deme also ist, zu wenigk gefallens thut gereichen. Zudem
weil du vielleicht mit dem bergkmeister in Uneinigkeit geraten, befinden
wir, das hieraus uns zu nachteil allerlei Unrichtigkeit wil ervolgen.
Begeren derwegen genediglichen mit bevelch, du wollest dich in deinem
bevolenen dinste mit einkeufen der plei, auch mit sendunge derselben
auf unsere saigerhutten vleissiger, dan wir bis anher befunden, erzeigen,
den bergkmaister mit einkaufen der plei zu rathe nhemen und dich von
ihme in deme (du vermerkst dan unsern nachteil und schaden) nicht
sundern und vleis haben, wan plei eingekauft und verbanden, das die
zum furderlichsten auf unsere saigerhutten verschafft werden. Daran
thustdu unsere gefeilige meinunge. In gnaden zu bedenken. Datum
Eisleben, den 21. Januarij anno 1560.
Dem ersamen unserm factor und lieben getreuen
Valten Gramel itzo zu Brilon.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleiben, Saigerhandel, Paket 26. XVI.
Ebenda ein ähnlich lautendes Konzept Schreibens der Befehlshaber des Saiger-
handels an Oramehl vom gleichen Datum.
Ebenda Konzept Sehreibens des Grafen Hans Georg von Mansfeld an den
kurf. Kölnischen Bergmeister zu Meschede Johann Braun vom gleichen Datum:
Teilt ihm mit, daß «• Gramehl vor ungewissen Verlägen verwarnt und denselben
an ihn gewiesen Jiabe.
Ebenda Konzept Schreibens der Verordneten des Saigerhandels an Gramehl
vom 19. August 1560:
Seit 3 Monaten sei kein Schreiben von Gramehl gekommen. Da nun-
mehr die Hütte Eisfeld wieder in Betrieb genommen sei, so soll er bis Weih-
nachten ca. 1500 Zentner Blei zu liefern versuchen. Wenn das nicht mög-
lich ist, so müsse das Fehlende auf der Messe in Frankfurt gekauft
werden. Vermahnen ihn ernstlich wegen seiner Lässigkeit. Er solle sich
mit Thomas Lemberger in Frankfurt in Verbindung setzen.
Wollet uns auch berichten, wie es umb den arest der kupfer zu
Collen gewant, dergleichen der 100 centner k., so ihr zurück gehalten.
No.407-4Ö8. iSeö. 6äl
408. 1560 Februar 4. Augsburg. Matthias Manlichs
Erben und Christoph Manlich an Graf Hans Georg
von Mansfeld.
Wollen auf dem Egerer Tage erscheinen.
"Wolgeborner gnediger herr, e. g. sein unser underthenig dienst
zuvor. Gnediger herr, auf den 25 tag des monats Jenner schriben wir
e. g., daraus sy on zweifei vermerkt, was beschwerlich uns des langens
Verzugs der Zusammenkunft, so von e. g. begert, uns fallen will, in
ansechung, das die liferung der kupfer uns vermig des contracts nit,
sonder wider denselben andern die kupfer verkauft werden, wie dan
solliches bey ettlichen und sunderlich auf ein neuys durch e. g. schreiben
an derselben factor zu Frankfurt, dem Niclaus Bruuer (!) alle kupfer
von e. g. wegen zu lifern, ausweist. Wellches wir nun nit lenger zu
gedulden, sonder mit rath auf weg gedacht zu handien, des uns e. g.
brief und sigel selbs weisen und derwegen zu e. g. geliebten herrn
und bruedern den hochwirdigisten fursten und herrn dem herrn ertz-
bischofF zu Cölen unserm gnedigisten herrn unfern gesanten abgefertiget,
ire churfurstlich g. gelegenhait der Sachen und e. g. irer herrn brueder
und Vetter beschwerlichs nit hallten (sampt unserm erbieten gegen e. g.,
on rohm zu melden, erzaigter erbarkhait) klagsweiß underthenigest zu
berichten, wie dan e. g. in nechst gethonem schreiben copias desselben
mitgesandt vernomen haben. Da es unser eer und notturft, zu ver-
hietten unsern verderbtlichen schaden, nit erforderte, wolte mir soliches
klagen lieber iberhept sein. Und dieweil wir dan e. g. schreiben, des
datums 22 Jenner aus Eisleben auf 2. diß monats February empfangen
und darin so vil vermerkt, was ursach e. g. die begerte dagsatzung nit
haben benennen kinden, aber demnach e. g. widerumb anhambs kumen,
so benennen dieselben dagsatzung auf den sontag Invocavit gen Eger,
alda e. g. einkomen wellen, auch dieselben begeret, wir auch dahin er-
scheinen sollen etc. Dieweil wir dan jeder zeit e. g. zu willfarung
genaigt gewesen und noch seien, so nemen wir dieselbig dagsatzung hie-
mit an und wellen mit hilf deß allmechtigen auf denselbigen dag per-
sonlich erscheinen, der drostlichen Zuversicht, e. g. werden von der-
selbigen herrn bruedern volmacht zu handien, wie sich gebürt, mit
sich bringen und sich dermassen erzaigen, das sollicher dag on frucht
nit abgee. Seyen wir auch des erbietens, uns aller eer, erbar- und
billicheit zu erzaigen. Des haben e. g. wir auf derselben schreiben
nit verhalten solle und sind also, den angesetzten tag zu ersuechen,
ürkunclenbucii zur Öescticiite des Mansfeldisclien Öaigerhandels.
entlich gewilligt und Vorhabens. Damit e. g. underdienstlich bevelchend.
Datum Augspurg, den 4*^° Febr. anno 60
e. g.
underthienstliehen
Mathias Manlichs
seligen erben
Cristoff Manlich
manu propria.
Außenadresse: Dem wolgebornen Herrn herrn Hans Georgen graff und herrn
zu Mansfeld und edlen herrn zu Heldrungen unserm gnedigen herrn.
Ausfertigung im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerliandel, Paket 20, IV.
409. 1560 Februar 8. Hütte Steinach. Albrecht Gugl
an Merten Obenrot.
Zur Bezahlung der in Naumburg fälligen 1000 fl an C. Fürer habe
er zuerst versucht, durch den Münxmeister in Arnstadt Silber vermünzen
xu lassen, da dies aber sich zur festgesetzten Zeit nicht ermöglichen ließ,
so habe er das Silber selber nach N. gesandt.
Valien Gramehl habe wenig Blei geliefert; das Frankfurter Blei sei
abgeholt ; es mangle daher auf beiden Hütten Blei.
Von dem Kupfer werde augenscheinlich unterwegs verschiedenes ver-
untreut.
l)er Zehnter solle noch diese Woche abgefunden und dann solle Ab-
rechnung gehalten werden. Bittet um Nachricht, was an den Fürsten xu
Sachsen zu liefern sei.
Wie Fanwiller schreibt, wartet Bastian Welser auf Kupfer und Silber.
Da nun auch nach Braunschweig Silber xu liefern sei, so bittet Gugl um
Anweisungen.
An C. Ferke hat noch kein Kupfer gesandt werden können, es liegen
aber bereits 100 Zentner bereit.
Bittet, ihn bei Graf Hans Georg xu entschuldigen , daß er in der
Ostheimschen Sache nicht geschrieben. Gundermann habe das Geld ohne
sein Wissen xur Bexahlung anderer Schulden verwendet.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, X.
No. 408-411. 156Ö.
410. 1560 Februar 12. Mansfeld. Die Grafen Hans Georg
und Christoph von Mansfeld an Herzog Johann
Friedrich den Mittleren von Sachsen.
Antwort auf das Schreiben des Herzogs, so uff des wolgebomen
unsers freundlichen lieben vetters grafen Volrads unterteniges ansuchen
an uns der kupfer halben, das wir mit vorkaufunge derselben so lange
innehalten solten , bis die geprechen , so zwischen i. 1. und ihrem hern
vattern schweben und itzt durch e. f. g., als sie genediglichen hoffen,
vortragen werden solten, getan. Dieser Aufschub sei unmöglich, dan die
armen bergleute, welchen unsere vettern ihres sauren vordienten lohns
eine stattliche summa schuldig, nun lenger dan acht jhar
mit grosser muehe und arbeit bis daher uffgehalten worden.
. • stellen auch in keinen zweifei, e. f. g. werden nunmehr zwischen
vatter und söhnen die genedige mittel getroffen haben, das zu solchem
keine weitere Ursache gegeben, sondern die geseigerten kupfer, so itzo
uff der hutten, sarapt dem silber, die e. f. g. vorkauft, zu gelde gemacht
und dasselbe sampt deme, so graf Albrecht darvon uflgenommen, in die
gewergschaft vorderlichen uberantwort werde.
(Nicht alisgegangene '0 Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisigen, Saiger-
Imndel, Paket 8, XVUI.
411. 1560 Februar 14. Antwerpen. Peter Stoltzer an
die Mansfeldischen Räte Wolf ßoth und Merten
Obenrot
Unterhatidlungen zu Antwerpen mit den Aachern über einen Kupfer-
kauf Wechselsachen.
Mein willig dinst zuvor, erbare achtbare gunstige hern schwegere.
Nachdem ich mich wol vorsehen, eher und mehr, dan geschehen, etwas
fruchtbarlichs in bewuster sachen auszurichten, so befind ich doch, das
uns zu allen selten, von wem werdet ir wol vorstehen, riegel vorge-
scihossen. Also uf gut deutzsch, das man uns weder traut noch
glaubt, lind ist als vorgeblich gehandelt Ich befind aber von etlichen
statlichen Aychern, als die Rulande, Amiens, Engelbrecht und andern,
SC' nit an den Manlichen, der nun nit vil seind, hangen, das sie gerne
wolten und gewiß das best dobei teten, wo m. g. h. die Eurer zu
624 ürkundenbucli zur öesciiiclite des Mansfeldischen Saigerhandels.
Nurmberg und die Strauben , deren sie gute und grosse kundschaft von
wegen langer handlung, sie solten sich mit eyner statlichen summa
(wie sie mir dan vortraulich, das sie solchs tun wolten) gefast machen
und zu deren obgemelten hendler eynen oder beiden zusammen-
schiessen und alles, was muglich, tun wolten, dadurch die Manlich
draus zu heben. Ob nun denen dingen, wie gemeldet, rat und uf
solliche weise künde getroffen werden, denen gieb ich solchs, als deren
dinge vorstendign, heim. Dan sie kurzumb mit hendlern und nit mit
grafen zu tun haben woln, mit und bei obgedachten hendlern furnem-
lich, bei welchen sie trauen und glauben fanden, sie ir höchst ver-
mögen darstrecken und das tun wollen, das zu befinden, das es yhnen
ernst, ohne dieselben oder dergleichn sie sich in nichfe einlassen woln.
Wan nun die tagesatzung nit beraembt, were am bequemsten, man
hette die bis in die Frankfurter meß aufgezogen. Indes künde man
noch allerlai handlung furnehmen, deme ir ferner nachzudenken. Ohn
das siehe ich alhier, uf was weis man es furgnohmen, keinen rat, es
were dan, wie ich zuvorn geschrieben, das m. g. h. bei denen von
Schonburg und andern umb 5 oder 6 pro cento uf und den handel
selbst an sich bringen konten; were wol gut und am nutzlichsten. Do
dasselbe gespurt und der handel frei in meiner gnedigen hern band
stunde, hielt ich noch dovor, do von Wolf Roten und andern deren
leut von Aech bekanten mittel und wege f urgeschlagen, sie solten auch
noch besser ain summa geldes heraus zu tun zu behandlen sein und
sollich handlung nit in der grafen, sundern derselben namen geschehen
must. Wie ich dan auch mit etlichen ferner underrede und doch un-
vorbintlichn abschied machen und im namen gottes montags post dato
auf sein wil. Die ursach ich so lange alhier, ist das ich von graf Peter
Ernsten gerne die 4000 fl, so zu Frankfurt, wie ir nuemehr bericht,
hat erlegt soln werden, haben wolt. Siehe aber noch nit, wo sie sein.
Uf das solliche an dem Pfinzigischem gelde nit uf künftige meß innen
behalten und m. g. h. ferner schad und Unglaube erfolge. Ich setze in
keinen zweifei, ir habt von den Herbrotischen den wexsel brief an iren
factor Bastian Grieben über dreitausent dreihundert drei und dreisig
taler, auch nuemer das gelt empfangen haben. Dan ich denselben
Wechselbrief bej Hans Kecken, aynem macheler alhier, denen Hans
Preiter sehr wol kent, henausgesunden (!) ; und solen dieselbigen 3333 taler
itzig fastnacht gefallen. Wo es nit geschehen, das sollich brief uber-
antwurt, wie ich nit hofien wil, das man von stund gegen Leipzig zu
Yalten Leysen, uf den ich den Wechselbrief hab stellen lassen, geschickt
hett, das er solch gelt fordere. Dan ich zu den Herbrotischn gesagt,
Ko. 411-412. 1560. teS
das m. gnedigster her der curfurst zu Coln dem Yalten Leis sollich
gelt zu tun und anderer orte s. churf. g. zu behuef auszugeben vor-
ordnet sei, aus ursach, ich euch negst zugeschrieben. Hof aber, sei
schon verricht. Ich bitt auch vleisig, dem Christoff Ferken vor die
fuufzehenhundert taler etlich kupfer gemach antwurten lassen, sinteraal
er gleichwol in allen dingen wilhg und gewiß groß arbeit in derselben
Sachen getan und wol ayn fünfzig krönen oder mehr vertan hat, uff
das man yhnen zu andern noten auch willig haben mocht
Dem boeten, so diese brief gegin Evsleben bracht, sol die ufii
fastnacht sontag zu Evsleben liebern, dogegen ihme ein gülden sol
geben werden. Wo aber nit denselben sontag sunder lenger, sol ehr
nichts haben. Werdet wol sehen, das er zufrieden; und obs um einen
tag feilete, nit so genau gesucht wurde.
Itzt nit mehr: In gottes gnade uns allen bevohlen und bin euch
zu freuntlichen dinsten ganz willig. Hoff, mit hulf des almechtigen
daheim zu sein in der ersten fastwoche. Wirt nit wol ehr sein kunnen.
Got gebe gluck dazu. Amen. Trost mein alte wol. Solt wol am besten
sein, das dieser brief zerrissen wurd umb allerlei ursach.
Datum Antorff, den 14. Februarii a° etc. 60.
e. altzeit williger
P. Stoltzer.
Außenadresse (zum Teil mit dem Verschlußsiegel verloren gegangen):
. . . n erbarn und achtbam Wolfen
. . ten und Martin Obenroth
. . . Idisclien rethen meinen
ern schwegem zu aigen banden.
Ausfertigung im Getoerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, 13.
412. 1560 Februar 29. Hütte Luderstadt. Dr. Franz
Schusler an Christoph von Thun.
Betriffl die Veräußerung der Hütte Luderstadt und das von Thun der
Hütte vorenthaltene Gehölz an der Tettau.
Mein wiUig dinst zuvorn, emvester besonder gunstiger forderer.
Ich kan euch nicht bergen, das die erbarn vesten und weisen mein
besondere gunstige schweger und gute freunde Kilian Kesseler und
Wilhelm Eeiffenstein sich mit etlichen lehentregem, so euch in kurzem
soll^ namhaftig gemacht werden, eines kaufs der hutten und hammers
unter Luderstadt gelegen sampt derselbigen ein- und zugehorendeu
CSeachichteq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 40
626 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
vorgleichen und das ich von gedachter beider vorkeufer wegen abge-
fertiget, die lehen vormoge mihr zugestalter schrift zu überlassen, ich
dan auch also volge zu tun erbotig. Hette mich auch vorsehen, ihi
wurdet auf geschehene bitte auf der hutten zur malzeit erschinen sein,
Dieweil ich aber bericht, das ihr zu vorreiten willens, hab ich nicht
unterlassen sollen, euch meinem bevel nach schriftlichen zu ersuchen,
Wan dan die vorigen lehentreger die hutten und hammer sampt der-
selbigen zugehorenden den zukunftigen lehentreger mit aller gerechtig-
keit, wie sie die gehabt, vorkauft, haben gedachter Kesseler und Reiffen-
stein nicht bevel getan, gedachte lehentreger auch das geholz an dei
Tettau mit den abgehandelten und bewilligten drei jar stockraura aucb
anzuweisen und zu übergeben; und ob ihr vorwenden wollet, wie ihi
euch hören lassen sollet, das die jhar verflossen, so wisset ihr euch
doch zu berichten, das sol (!) jerlich von euer selbst Verhinderung
wegen nicht hat können gekolet werden aus dem, das ihr des revers
halben, denen ihr von wegen etlichs geldes, so ihr euers gefallens in
den handel legen wollet, über gegebene lehenbriefe gesucht, auch das
in andern euren geholzen daneben hat gekolet werden sollen, das holz
zu gebrauchen nicht gestatten wollen, derwegen auch die jhar den
lehentregern zu schaden nicht haben laufen mögen. So sollet ihr auch
in solichem geholz einen mergklichen und zuscheinlichen schaden getan
haben; über das habt ihr über gegebene lehenbriefe in des handeis
und hutten wasser eine sage- und mahlmulle gebaut, welches den lehen-
tregern auch nicht zu leiden, sonderlich dieweil solches euren lehen-
briefen und der huttengerechtigkeit zuwider, auch dem fischwasser
nachteilig. Dieweil dan demselbigen allen also, so bitte ich von wegen
der lehentreger vormuge meines bevehlichs ganz dinstlichen, ihr wollet
vormuge euer briefe, so sie innehaben, und nach Inhalt euer bewilligung
den zukunftigen lehentregern an dem geholz an der Tetta in die be-
willigten drei jar zu vorkolen und zu gebrauchen gestatten und sie
daran nicht hindern, auch das geholz, so ihr daraus gehauen, dem
handel wiederumb erstatten und die sage- und mahlemulle abschaffen.
Das will ich mich von wegen der lehentreger dinstlichen vorsehen und
neben ihnen willig vordienen. Datum auf der hutten unter Luderstadt
a° 60, den 29. Februarii
e. w.
Franciscus Schusler der rechte doctor.
An Christof von Thun.
Abschrift im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 11, XXVIII.
.
Ko. 412- 413. 156Ö. 62*?
413. 1560 März 5. Leipzig. Hieronymus Rauscher an
Graf Hans Georg von Mansfeld.
Geldsachen. Hans Bromms Unterredung mit einem Diener der Manlich
wegen der arresiierten 375 Zentner Kupfer. Rauschers Ratschlag, wie
Oraf Hans Georg den Manlichen begegnen könne. Befriedigung Furten-
bachs.
Wolgeborner und edler graf genediger her, e. g. seind mein under-
thenig ganz willig dinst bevorn. Genediger her, e. g. rentmeistern
Johan Marholt hab ich die 450 fl zins, dem von Maltiz (?) gehörende,
uberantwort, mit bitt, e. g. wollen doran sein, das ich dieselben die
woche Oculi, ehe ich mich kegen Frankfort begebe, bekommen und die
dohin brauchen muge.
Ferner kan e. g. ich in underthenikeit nicht vorhalten, das der
Manlich diener einer kurz vorschinener zeit, wie man mir die person
beschreibt, las ich mich dünken, es sei Conrad Rauser gewesen, zu
Frankfort zu meinem schwager Hans Brummen kommen und ihn an-
geredt, worumb er sich der kupper anneme, die man aldo bekümmert.
Hat er im die antwort geben, e. g. betten bevholen, mir und Claus
Brummen, meinem schwager, 375 centner kupper zu livern, als hat er
billich abwesen seines brudern darumb geredt, das die Manlich die-
selben arestirt. Er kunte aber nicht dawider, muste es unsemi hergott
bevhelen, e. g. wurden es wol hinausfuren. Darauf sich der Manlich
diener gar vordrislicher wort wider e. g. hat vornemen lassen, die ich
e. g. zu erxelen ein bedenken, auch endlich gesagt, do sie e. g. bruder,
den churfursten zu KoUen, nicht bisher geschont, sie weiten e. g. lengst
zurecht pracht haben etc., mit vil andern selzamen reden. Nun wolte
ich mich treölich gerne mit e. g. uff meinen vorigen bericht und doctor
Klingen gestalten radschlag underredet haben, wie nunmer bei den
Manlichen zu suchen, das sie den Frankfordem hinforder weder an
haubtsum noch zinsen nix erlegten. Und weil mir gar nicht zweifelt,
dasselb hab im rechten kraft, so wolt ich gerne, das man nun darauf
dechte, wie e. g. muchten der scheden, darein e. g. durch die Manlich
gefurt, ergezt werden. Darzu achtet ich dis für ein argument: hetten
e. g. gewust, das die Manlich e. g. vorschreibungen von den Frank-
fordem nicht zu sich pracht, auch nicht alle Steinachische geselschafter
uff der Manlich getrofienen kupperkauf notturftige vorzieht gethan
hetten, so wurden e. g. sich mit den ManHchen nicht eingelassen haben.
Haben nun die Manlich e. g. solchs vorhalten, und e. g. seind gleichwol
628 Urknndenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
durch dise Unwissenheit in den contract kommen und desselben die
drei jar über umb vil tausent gülden schaden gelitten, so seind e. g.
die Manlich solchen schaden zu erstatten schuldig. Dis werden e. g.
bedenken und beradschlagen etc. Zum andern ist wol abzunemen, das
die Manlich e. g. kupper hemmen und uffhalten werden. Wie dem-
selben furzukommen, kan ich bei mir nicht finden. Ich wil im aber
auch ferner nachdenken. Und was ich in dem und anderem e. g. zu
underthenigem gefallen dienen kan, sollen mich e. g. iderzeit willig
finden.
Ich bitt aber auch, darauf bedacht zu sein, wie wir diese meß die
375 centner kuper bekommen muchten; e. g. haben ja so vil kupper
von uns endpfangen, also das sie in der Manlich contract nicht
gehören.
Gleichsfals bit ich auch, darob zu sein, das Fortenbach diese meß
muge befridiget werden. Dan wir warlich sonsten grosse ausgaben,
das ich zu solcher sum keinen radt wüste. So ist das ein selzamer
mann, der nicht mit im handeln lest, wie e. g. den kennen.
Weil ich zu e. g. von wegen viler geschaft und dan, das ich inner-
halb zehen tagen ken Dresen mus, nicht hab kommen kunnen, hab e.
g. ich solchs alles dinstlicher wolmeinung nicht verhalten sollen, mit
undertheniger bitt, e. g. woUens in gnaden vormerken, dan derselben
nach vormugen zu dienen, erken ich mich ganz willig. Datum ganz
eilend Leipzig, den 5**" Marcii im 1560.
e. g. j
undertheniger *
williger
Jheronymus Rauscher.
Außenadresse: Dem wolgeboruen und edlen graffen und herren hern Hans
Gorgen graffen und herren zu Mansfeld edlen herren zu Heldrungen etc. meinem
genedigen herren zu s. g. selbst banden.
Eigenhändige Äusfei-tigung im Gewerh. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel,
Paket 14, XXXII.
414. 1560 März.
Tag zu Eger {xwisdien den Grafen von Mansfeld und den Man-
Vor schlag Wilhelm Parschs: Der Frankfurter Zentner galt, als der
Yertrag mit den Manlich geschlossen wurde, 11 fl xu 16 Batzen; dafür sollen
No. 413—414. 1560.
diese das Kupfer annehmen. Für die vorgestreckte Summe sollen sie
5 ^0 Zinsen erhalten ; die Summe soll mit 2 fl bei jedem Zentner amortisiert
werden. Abrechnung nicht in Leipzig, sondern in Frankfurt. Auf jeder
Frankfurter Messe über die bezahlt e7i Kupfer hinaus 20 000 fl Verlag und
jedesmalige Abrechnungen. Dauer des Vertragsverhältnisses : bis zur Rück-
zahlung der 300 000 fl. —
Jährlich 10 000 Zentner zu liefern, ist unmöglich, da den Buchnem Kupfer
verschrieben sind, die Fürer ihren alten Vorrat selber aufschmelzen und sich
bezahlen und die Steinadler Gesellschaft auf ihren verlegten Vorrat ver-
wiesen werden. Höchstens also 6000 Zentner Frankf. Gew. —
21. März 1560:
Die Manlichen stellen folgende Rechnung auf:
26 Feuer zu Eisleben = 3900 Fuder Schiefem = 4680 Ztr. Kupfer
12 „ „ Mansfeld = 3000 „ „ = 4500 „ „
9180 aufs ganze Jahr
gerechnet, doch wird nur ca. 40 Wochen gearbeitet = 7344 Ztr.
davon ab Zehnt 734 „
Rest 6610 Ztr.
Unkosten: (pv Ztr. 13 fl; + 30 kr Einkauf oder Hüttengeld)
bei 7334 Ztr 99144 fl
Zehntkupfer 9915 „
Saigerlohn pro Ztr. 4 fl 26440 „
Unkosten und Fuhrlohti bis Frankfurt (14 gr) .... 4627 „
250000 fl Hauptgut und ca. 50000 fl Verlag zu 5^ q . 15000 „
155126 fl
Demgegenüber Einnahme:
1 M Silber pro Ztr. = 6^670 M d 10 fl 14 kr . . . . 67422 fl
Von jedem Ztr. gehen 8 h ab; dann bleiben noch 6081 Ztr.
20 h Frankf Gew. ä 12 fl 48 kr 77839 fl 21 kr
145261 fl 2Tkr
Äho Verlust 9864 fl 39 kr
Dabei sei zu bedenken, daß 5° o ß^'"' ^^^ Hauptgut nicht ausreicheti
und vielleicht 8^ ^ gezahlt werden müssen. —
Die Grafen stellen eine Gegenrechnung auf, in der sie bei den 9180 Ztr.
hU'ben und dadurch einen Ueberschuß von 18702 fl ausrechnen.
Die Manlich fordern, ihnen das 3/. Bergwerk einzuräumen, das sie
verlegen wollen; sie wollen den Frankf. Ztr. um 10 fl zu 16 Batzen in
Frankfurt abrechnen und 2fl zur Amortisation einbehalten. Auch willigen
630 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
sie in eine Ablösung, falls die Grafen andere Händler finden und ihnen
die ganze Summe samt allen Interessen zurückzahlen.
Das wird abgelehnt. Die Unterhandelnden gehen wieder auseinander.
Anwesend waren: Konrad Reiser, Chr. Manlich und D. Melchior Kling.
Abschrift im, Gewer Je. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 20, IV.
416. 1560 März 28. Eisleben.
Schriftliche Antwort der Grafen Hans Georg und Hans Ernst von
Mansfeld an die Gesandten der Manlich auf das Anbringen derselben am
vorhergehenden Tage:
Die Manlichen hätten zu Ausgang des ersten Jahres zu Augsburg von
Graf Hans Georg persönlich gehört, daß der Kontrakt den Untergang der
Herrschaft bedeutet hätte; außerdem seien die notwendigen Verläge nicht
gewährt, so daß die Lieferung der Kupfer nicht erfolgen konnte. Die
Manlich selber seien schuld, daß der Kontrakt nicht eingehalten worden sei.
Allen Vorschlägen gegenüber sowohl zu Eger als hier zu Eisleben hätte
man sich von seilen der Manlich ablehnend verhalten.
Man wolle sich nach anderen Kaufleuten umsehen. Die Manlich sollten
ihnen aber keine Hindernisse weiter in den Weg legen und i. g. nicht unter
die leute tragen.
Die Befehlhaber des Saigerhandels schlagen am 30. März vor:
1. Die Manlich sollen die ^/^ verlegen.
2. Von den Kupfern soll der Herrschaft der Zehnt und außerdem
jährlich 2500 Zentner im voraus gegeben, vom übrigen die ge-
bräuchlichen 1^/2 fl in die Renterei gezahlt werden.
3. Die Kupfer mit der feinen Mark zu 13 fl zu rechnen und auf je
270 Zentner 100 Taler Einkauf, der in der Abrechnung verrechnet
wird.
4. Die Garkupfer auf der Saigerhütte zu 10 fl (zu 16 Batzen) ab-
zugeben an die Manlich. Der Handel trägt nur Fuhrlohn bis zur
Hütte. Dagegen haben die Manlich vom Steigen der Preise ihren
Vorteil.
5. Von jedem Zentner Garkupfer behalten die Manlich 2 fl ein.
6. Verwaltung des Handels in Händen der Manlich, alle Diener auf
beide Teile verpflichtet.
7. Kann die Herrschaft die Manlich gegen die Frankfurter „entnehmen'',
so müssen die Manlich vom Handel abstehen.
Aufzeichnmigen im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 21, VI.
No. 414-416. 1560. 631
416. 0. D. [c. 1560 März 31.] Die Grafen von Mans-
feld an den Kaiser Ferdinand.
Darstellung der Manlichschen Sache: 1557 Unterhandlungen mit den
Manlich %u Augsburg durch einen vertrauten Rat und Diener, betr. Darleihung
von 300 000 fl, die innerlialb von 10 Jahren zurückzuzahlen sind, gegen
Kupferlieferung. Und ist derselbig unser rath und diener von ihnen den
Manlichen also eingenomen worden, das er keinen unsern rethen für
entlichem beschlus des eontracts davon etwas vormelden solte. Es ist
uns auch der Inhalt desselbigen also furgetragen, das wir unser
entlich verterben, so daraus volgen wurde, domals nicht haben be-
wegen können. Der Kontrakt sei von den Manlich nicht eingehalten
worden ; trotzdem hätten sie fort und fort Kupfer gefordert. Nun habe man
den Kontrakt genauer untersucht und erst die daraus entstehende?i Folgen
übersehen können und auf dem Reichstage zu Augsburg an den Kaiser eine
Eingabe gemacht. Die Manlich erboten sich auf das kaiserl. Erkenntnis, ihre
Hauptstimme samt Interessen zurückzunehmen, worauf auch ein kaiserl.
Dekret ergangen sei. Nun erfahre man jedoch, daß sie die Grafen beim
Kaiser verunglimpft und ein Mandat erwirkt hätten, die Mansfeldschen
Kupfer zu kommern ungeachtet der alten Privilegien.
Die Manlich haben seinerzeit die Bezahlung von 150 000 fl an die
alten Gesellschafter übernommen. Die übrigen 150 000 fl sind folgender-
maßen erlegt tcorden: 50000 fl Ostermarkt 1557, 10 000 fl Petri Pauli,
30'JOOfl Michaelis 1557, 30000 fl Ostermarkt 1558, lOOOOfl Petri Pauli
und 20000 fl Michaelis 1558. Diese Summe loar in 10 Jahren zurück-
zuzahlen und alle Jahr mit 30000 fl an den gelieferten Kupfern abzur-
rechnen. Nach dem Kontrakt haben die Manlich kein Interesse gefordert;
dafür haben sie sich für 30 Jahre die Kupfer für 9^i^ fl zu Prankfurt
pro Zentner Frankfurter Geivicht verschreiben lassen, wofür die Bezahlung
in Leipzig erfolgen sollte. Do doch der centner zu Frankfurt schwerer
daii zu Leyptzik und die muntze zu Leiptzigk geringer dan zu Frank-
furt. Und hat der centner zur zeit des vormeinten eontracts eilf gülden
gegolten, den gülden zu sechtzehen patzen gerechnet, und ist mitler
zeit von jaren zu jaren gestigen uff dreizehen, vierzehen und itzo funf-
zehendehalben gülden. So daß also nach Ablauf von 10 Jahren die
Ma.ilich jährlich ca. 50000 fl einfach einstecken würden.
Im 1. Jahr sei das = einer Verzinsung von 7 fl 18 gr 3 \ pro
10t fl, im 10. Jahr = 78 fl U gr 5 X Vom 10.— 20. Jahr außerdem
ein Geivinn von zusammen 446 666 fl 14 gr, dazu jedes Jahr an Wechseln
632 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
ca. 1276 fl = in 20 Jahren 25520 fl. Zusammen 472186 fl 14 gr
Nachdem aber die Manliehe von stund an angehoben, die kupfer zu
steigern, also das sie die im andern jhare uff 12 fl ein ort zu 16 patzer
gebracht und nach gelegenheit der berckwerge mehr zu vormuten (weil
sie nicht allein diese, sondern auch die üngrischen und Schwätze!
kupfer in iren banden haben), das sie dieselbigen nicht alle in solchen]
kauf erhalten, sondern ires gefallens nach gelegenheit der leuffte fernei
steigern werden; solche Steigerung tregt ihnen über vorangeregter
vortheil weiter zu uff idern centner 1 fl fünf patzen, tut uff dreihundert-
tausend centner, so man ihnen in dreissig jharen liffern soll, 400000 fl
Nicht nur jährlich 10 000 Ztr. Garkupfer sei mxm den Manlich xu
liefern schuldig, sondern auch die Kupfer von den für die nächsten 5 Jahn
noch den Buchnern verschriebenen Feuern nach Ahlauf dieser Frist, gleich-
falls zum Preise von 9^J2 fl, und ebenso alle sonst noch produzierten
Kupfer, etwa 3000 Ztr. jährlich zusammengerechnet, in 25 Jahren 75000 Ztr.
davon Nutzen pro Ztr. etwa 3 fl 8V2 pcti^^^ = 267 500 fl.
Zusammengerechnet :
die ersten 10 Jahre auf die vorgestreckten 300000 fl
die anderen 20 Jahre
durch die etwaige Preissteigerung
von den übrigen 300 Ztrn.
1375780 fl.
Mit allerlei Gründen und Rechtsallegaten wird sodann ausgeführt, daß
der Vertrag von Seiten der Manlich in betrügerischer Absicht eingegangen
und darum null und nichtig sei.
Auf dem Tage zu Eger sei nichts auszurichten gewesen. Sie bitten
nun, beide Parteien an den kaiserlichen Hof zu bescheiden und zu verJwren
und einen Spruch zu fällen oder den Erzherzog Ferdinand mit der
Schlichtung der Angelegenheit zu betrauen und die Manlich zu ersuchen,
sich des Kommers zu enthalten.
Abschriften des von D. Melchior Klinge verfaßten Entwurfs im Gewerk. Archit
zu Eisleben, Saigerhatidel, Paket 21, V.
236093 fl
3 gr
472186 „
u „
400000 „
267500 „
No. 416-417. 1560.
417. 1560. Fastenmesse.
Reiserechnung zur Frankfurter Fastenmesse.
Czerunge uff der reise nach Frankfurt
uff die fastenmeß a° 60**'' gethan.
Lange Hanssen zu schmer geben zu Eisleben den 22. Martii.
idem zu stricken.
dem schmide von dem wagen zu beschlahen.
idem Hanssen uff sein furlon.
zu Grosen Sommern eine nacht vorzert den 23. Martii
selb sechste und 4 pferde.
idem trankgeld in der herberge geben,
zu Erfurt ein mittag den 24. Martii.
zu Arnstad zwoe nacht den 24. und 25. Martii.
trankgeld des burgemeisters diener.
zu Gota ein mittag selb siebende und 4 pferde den
26. Martii.
zu Eisenach eine nacht selb sibende den 26. Martii.
einem boten von Arnstad, so mit uns gangen,
zu Sehe ein mittagsfutter den 27. Martii.
zu Hirschfeld ein nacht den 27. Martii.
dem schmide von einem eisen ufzuschlahen.
zu Lengelbach ein mittagkfutter den 28. Martii.
zu Kumroda dieselbe nacht.
dem schmide vor 2 rink und vor 2 fleschen mit wein gefuld.
zu Gromberg ein mittag vorzert den 29. Martii.
zu Friedeburg ein nacht darnach eodem die.
Furstenheusers diener trinkgeld den 30. Mai-tii.
dem balbirer den 31. Martii.
dem spil zuzusehen.
dem Langen Hansen zu schuen 1. Aprilis.
den spilleuten eodem die.
batzen dem schmide von 2 eisen ufzuschlahen den
3. Aprilis.
vor 1 grün harreß, 1 braun und 1 schwarz vorstadt.
vor 2 h stepseiden.
fl
gr
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—
4
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—
2
6
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16
6
—
9
12
—
634 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
thlr gr A
2 18 — vor 19 V2 ein leinwand.
^/a 6 — den spileuten den 5. Aprilis.
V2 — ~ Langhuts diener trinkgeld.
Einnahmegelt zu Frankfurt.
fl gr A
100 — — mit mir genommen.
2285 15 — an 2^ thalern vom zolner empfangen adj 10. April.
Ausgab kegen obengemelter einnähme zu Frankfurt.
thlr b A
138^2 — — meister Ludevs^igen churf. goldschmide zu Coln vor
3 becher, so m. g. h. graf Hans Ernst bei ime aus-
nemen lassen lauts des hern Cristof Reinhards Obli-
gation den 10. April.
500 9 — dem hern zolner bei Andres Schwaben geschickt
eodem die.
180 15 — Casteno von Meiland vor etlich dobin zalt laut eines
auszogleins.
2 — — dem hern licenciaten getan eodem die.
1 — — vor mich ausgeben.
920 — — Lucas Torisani von Florentzia vor etlich seiden wäre.
24 — — vor 1 ganzen corteck.
9 — — vor 2 ^ stepseiden.
120 12 — Cristof Kraftern vor 1 braunen cermesin samet zalt.
— 10 — vor tucher zu peck.
— 8 — vor tucher zu stred.
171 5 — Erasmus Schlumpt vor 2 reverersat samet.
— 7 — von der pferden zu beschlahen und zu schmere den
11. Aprilis.
100 — — Baltzer Neumaen wegen Wulf Hertungs den 12. Aprilis
— 7 — vor selten.
2571/2 — — Ditterich Hütten zalt.
— 16 vor ein radebuchsen.
1 7 — den spilleuten und zu trankgelt,
100 — — wegen des hern licentiaten Claus Brumen.
No. 417-419. 1560. 635
thlr b A
— 6 — weiß A w€
78 — — zerunge.
50 — — dem licentiaten wegen der rent.
Im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, XI.
418. 1560 April 12. Magdeburg. Andreas Berckiche
an Dietrich Schulte zu Quedlinburg.
Weiß nicht, ob sich mit Kupfer Geschäfte in Hamburg machen lassen.
Will sich erkundigen. In Magdeburg findet sich kein Kauflustiger.
Laus deo 1560 adj am 12. Aprilis in Magdeburg.
In gottis nahmen altzeit, erbar namhafter gunstiger lieber Derigk
Schulte. Euer schreyben hab ich des kuppers halben, das zu Eysleben
sein sal, entpfangen. Dieweyl es meyner hendel nicht sein, so weyß
ich ßo ploczlich keyne antwort darauf zu geben und achte dafür, ßo
etwas daran zu thun, ihr solt die hendel besser wissen als ich, denn
ich lange zu Hamburg nicht gewest. Doch hab ich nicht underlassen
und heute dato nach Hamburgk geschriben, den kauf zu erkunden.
Was ich erfare, wil ich wider ken Eysleben schreyben an Obentrodt,
darnach er sich hat zu richten. Ich vermerke hir auch nicht, das sonst
imant das kupfer begert in dem hohen kauffe. Das hab ich euch in
antwort nicht bergen wollen und byn euch sonst zu dienen ganz
wylligk. Datum eylendt uts.
e. w. a.
Andreas Berckiche.
Außenadresse: Dem erbarn und namhaften Ditterich Schulte meynem
gunstigen hern und guten freundt zu Quedlingburgk.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eislebeti, Saigerhandel, Paket 25, X.
Darauf (von Schuttes Hand) die weitere Adresse: Dem achbarn Märten
Obentrodt zu Eysleben meinem freuntlichen leven schwager.
419. 1560 Ostermarkt. Leipzig.
Martin Obenrot bekennt, van Hieronymus RauscJwr, burger und des
lats der stadt Leiptzigk, 1000 fl Wecliselgeld empfangen zu Iiaben und
636 Urkundenbuch zur Oeschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
verspricht, die 1000 fl Münze {xu 15 Batzen oder 60 Kreutzern) in der
nächsten Herbstmesse zurückzuzahlen.
Ausfertigung mit aufgedrücktem Siegel und eigenhändiger Unterschrift im
Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, XI.
Auf der Rückseite: Mertten Abendroth herbstmesse a° 60 fl 1041 gr 14 ^,
herbstmeß a° 61 gelost.
420. 1560 April 17. Augsburg. Matthias Manlichs
Erben und Christoph ManHch an den Grafen Hans
Georg V. Mansfeld.
Lehnen alle durch ihren Diener Conrad Reiser übermittelten Vor-
schläge ab.
Wolgeborner graf gnediger herr, e. g. seyen unser underthenig
dienst zuvor. Yon unserm diener Conraten Reiser ist uns zu seiner
haimkunft die schriftlich antwurt sambt etlichen furschlegen, so e. g.
ime jungstlich zu Eisleben durch ire räth zustöUen lassen, uberantwurt
worden; und hetten uns auf unser erbar leidenliches zu vil milte und
pilliche f urgeschlagne mittel von e. g. vil aines andern und der Sachen
gleichmesigen beschaids versehen. Dieweil wir aber dise erstgemelte
e. g. antwurt und furschleg nit bösser als die, so uns hievor durch
derselben räth zu Eger übergeben worden und also kainer pillichait
gemeß, befinden, wissen wir dern kains one unsern gewissen und ver-
derblichen schaden zu bewilligen oder anzunemen. Und so wir dann
aus aller bisher gepflegner handlung befinden, das e. g. und derselben
brueder nit bedacht, iren gegeben brief und siglen, welche bey graflichen
eern, trauen und glauben (das wir nit weniger als ain geschworn aiden
achten) nachzusetzen, sonder denselben in mererlay weg entgegen zu
handien understeen, so wollen wir e. g. hiemit nit bergen, das wir zu
verhuettung unsers Schadens und nachtails e. g., wie bisher beschehen,
weiter nit verschonen konden, sonder uns desjhenigen behelfen und
gebrauchen muessten, dessen wir in craft e. g. aignen brief, handschrift
und sigel, auch, wie vorgemelt, darin verleibten trauen und glauben s
und sonst aller pillichait nach ze thon befuegt sein, wie wir uns dann
ze thon endlich furgesetzt und e. g. soliches lauter angezaigt wollen
haben. So wir doch sonst, da uns das gelaist, so e. g. uns aller erber-
No. 419-422. 1560. ^
und pillichait nach zu thon schuldig ist, e. g. vil lieber darfur in under-
thenigkait gedient hetten. Datum Augspurg, 17'^°Aprihs ano etc. 60.
e. g. underthienstliche
weylandt Matthias
Manlichs erben,
Christoff Manlich.
Außenadresse: Dem wolgeborneu herrn herm Hans Georgen graven und heim
zu Mansfeld und edlen herm zu Heldrungen meinem gnädigen hern.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 21, VI.
421. 1560 April 25. Wien. Kaiser Ferdinand an die
Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld
und die Vormünder des Grafen Bruno: Georg von
Werter und Christoph Weissenfeis.
Hat für die Manlichsche Streitsacke eine Kommission eingesetzt, nämlich
Herzog Johann Friedrich den Mittleren zu Sachsen und Bürgermeister
und Rat der Stadt Nürnberg.
Ausfertigung mit eigenhändiger Unterschrift im Geicerk. Archiv zu Eisleben,
Saigerhandel, Paket 21, V.
Ebendort:
1. Abschrift der Kommission des Herzogs Johann Iriedrich d. M. zu Sachsen.
2. Transsumpt der Kommission des Bürgermeisters und Bats der Stadt
Nürnberg, ausgestellt durch Bürgermeister und Bat der Stadt Leipzig
Montag nach Cantate 1560 mit Siegel und beglaubigt durch Signet des
Notars und Leipziger Batsschreibers Mathaeus Nicolaus,
beide Kommissionen vom 25. April 1560.
422. 1560 April 25. Leipzig. Hieronymus Rauscher
an Christoph Rhode , Wilhelm und Hans Reiffen-
stein und Yalten Blankenburg.
Lehnt es ab, ihnen 3000 fl aus dem Handel auf ihre Hauptgüter vor-
zustrecken. Habe von den Straub auf den alten Vorrat f statt 20000 fl)
nur 10000 fl erhalten.
6S8 Ürkun()enbuch zur Creschichte des MansfeldiBchen Saigerhandels.
Mein freundlich willig dinst bevorn, erbare wol weise und furnherae
besondere gunstige herrn und schweger. Euer schreiben von 22. dieses
an mich und meinen schwager Claus Prummen haltende hab ich heut
dato entpfangen und seines abwesens eröffnet und vorlesen, daraus
vornomen, dasirbegert, euch zu ablegung etthcher dringlichen schulden
uff itzt furstehenden ostermarkt ein 3000 fl aus dem handel uff euere
heubtgueter furzuseczen. Ob ich nun wol für meine person geneigt,
euch nicht allein in dem zu wilfahren, sondern auch euch sonsten an-
genehme dinst zu bezeigen, so wist ir doch, wie es leider umb den
handel gelegen, und das man schwerlich und mit großer muhe zu dem-
jenigen, das wir albereit schuldig und künftigen markt bezalt sein will
und mus, radt werd finden kunnen. Und domit ir sehen muget, in was
beschwernis euch und gemeiner geselschaft zu erhaltung allerseits treu
und glaubens ich mich gestekt, so übersende ich euch hiemit zwei vor-
zeichnis , wie ich die diese fastenmes zu Frankfort von Philips Lem-
bergern endpfangen, daraus ir sehen muget, was für grosse untregliche
summen wir bede zu Frankfort bedurft und diesen ostermarkt haben
müssen. Und ob es wol an dem, das wir zu Frankfort von wegen des
grafen 20000 fl uff den alten vorrad von den Strauben endpfangen, so
haben doch die Strauben uff ihre schuld 10000 fl innenbehalten und
uns nicht mer denn 10000 herausgeben. Was eine solche geringe
summa kegen so grosser schuld tun kan , habt ir als die verstendigen
bei euch selbst abzunehmen. Nun hat der liebe gott geholfen, das zu
Frankfort idermann gestillet. Wie aber die leut diesen markt zalt
werden und wo man zu solcher grossen summen kommen wird, das
weis got. Dann ich bei meinen ehren sagen mag, das ich noch zur
zeit zu keinem pfennig rat weis; do man mir auch nicht hilft, weis ich
mich worlich nicht lenger uffzuhalten; werde die leut an euch und
andere geselschaftar weisen müssen, dann man ja gott lob wol weis,
das ichs für meine person nicht schuldig. Darumb bitt ich, ir wollet
nicht allein mich entschuldiget nehmen, das ich euch in jezigem euerm
begern nicht willfahre, sondern auch ufi wege helfen denken, wo man
muchte zu gelde kommen, die schulden des handeis damit zu zalen.
So bin ich des erbietens, inmassen ich zuvorn auch getan, mich als
bürgen und selbschuldigen darfur zu vorschreiben. Wolte ich euch,
denen ich zu dienen ganz willig, in eil zu begerter antwort nicht vor-
halten. Datum Leipzig, den 5. Aprilis im 1560,
e. w. g.
Jeronimus Rauscher s»'.
No. 422-424. 156Ö. 639
NacJischrift : Die vorzeichnis der schulden schikt mir wider, den
ich kein abschrift davon hab. So ist Lemberger nicht hie, das ichs von
im anderweit fodern kunte. Wird erst im markt von Frankfort her-
kommen.
Was auch graff Cristoff der 10000 fl halber, so er uns diesen markt
erlegen soll, an den churfürsten geschriben und ich ferner darauf sup-
plicirt, habt ir hie beivorwart zu vornehmen.
in eil.
Außetiadresse : Den erbarn und wol weisen Cristoff Rhode, Wilhelmen und
Hansen Reiffenstein und Valten Plankenbergk meinen besonder gunstigen hern
und schwegeiTi sampt und besondem.
Eigenhändige Ausfertigung im Getcerk. Archit zu Eislehen, Saigerhandd,
Paket 19, XXXVIU.
423. 1560 April 27.
Schultheiß und Schöffen des Gerichts des heiligen Reichs Stadt Frank-
furt laden die Grafen Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans Hoyer
und Hans Ernst auf Anstichen des Anwalts der Manlich Johann Pfleger
zu Frankfurt auf den 36. Tag nach Insinuation der Ladung vor, damit der
AnwaÜ die Kammer vertrete und die Klage anhöre.
Abschrift im Geicerk. Archiv zu Eisleben, SaigerJiandd, Paket 21, VII.
Insinuirt ist diese citation durch der Frankfurter geschwornen boten den
4. May umb 7 uhr Vormittage.
424. 1560 April 27. Augsburg. Matthias Manlich d. J.
und Christoph Manlich an Graf Hans Georg von
Mansfeld.
Einmahnungsbrief.
Dem wolgebornen und edlen herrn herrn Hans Jörgen grafen
zu Mansfeld edlen herrn zu Heideringen etc. entpieten wir
Mathias Mannlichs seligen erben, in namen derselben Mathias
Mannlich der jung, und Christoff Mannlich für sich und seine
brueder als mitgesellschafter unser underthenig dienst etc.
Fordern ihn wegen Nichthaltung des vor drei Jahren geschlossenen Kontrakts
auf, das sy alsbald und unverzogenlich nach verkündung dises unsers
640 Ürkundenbuch zur Gescliichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
briefs mit e. g. selbs leib, vier raisigen knechten und fünf laistbarn
pferden in der Rom. kay. m* und des heiligen reichsstat Regensburg und
daselbst in Michel Straßers des gastgeben offne herberg, die wir e. g.
hiemit zur laistung wissentlich benennt haben wollen, in laistung ein-
reiten, also das e. g. zum lengsten in acht oder zehen tagen in der
herberg seyn, daselbst zeren, laisten und recht unverdingt geselschaft
halten wollen nach laistens recht; und also sollen weder e. g., noch der-
selben knecht oder pferd ausser solicher laistung nit komen noch davon
ledig werden, wir und unsere mitverwandten seyen dann zuvor laut
obberurter verschreibung umb kupfer und gelt, auch allen redlichen
erlitten costen und schaden volkomenlich ausgericht und vernuegt
worden. Mit dem weitern vermelden und anhang, das wir uns unserer
verschribnen underpfand, auch desjenigen, dessen wir in kraft gemainer
recht und unserer habenden Obligation, auch desselben allgemeinen
landgeprauchs weiter gegen e. g. allenthalben befuegt sein, hierdurch
mit nichten begeben, sonder uns das alles austruckenlich vorbehalten
und davon in bester form zierlich protestiert haben wollen.
Ausfertigung mit aufgedrückten Siegeln und Unterschriften Matthias Manlichs
tmd Christoph Manlichs (dessen Siegel heute fehlt) im Gewerk. Archiv zu Eisleben,
Saigerhandel, Paket 21, VI.
425. 1560 Aprü 29 oder Mai 4. Eisleben. Graf Hans
Georg und Gebrüder an die Manlich.
Antwort auf das Sehreiben vom 17. April 1560.
Führen ihnen noch einmal zu Gemüte, daß niemals bei Turcken,
beiden, Juden oder andern unchristen ein solcher beschwerlicher con-
tract, darüber ein gantze graffschaft zu boden gehen muste, geschlossen
sei; ja, ehrliche leute solten sich Schemen, dieses zu suchen. Die
Manlich selber seien aus dem Kontrakt geschritten und hätten sich dem
Kurfürsten von Köln und dem Kaiser gegenüber damit einverstanden
erklärt, ihr Geld zurückzunehmen. Sie könnten daher jetzt nichts verlangen
als ihr Geld; und da man sich hierüber nicht geeinigt habe, so sei eine
kaiserliche Kommission zur Schlichtung des Streites beantragt worden. Die
Manlich hätten mit ihrem schnarchen und pochen, auch anhaltung der
kupfer die Kaufleute in Frankfurt abgeschreckt. Für allen Schaden werde
man sie haftbar machen. Und wo yhr vom kommer nicht abstehet.
No. 424-426. 156Ö. Wl
wollen wir euch mit gleicher muentz hin und widder also zu bezalen
wissen, daß ihr nicht großen gewinst treiben sollet.
Reinkonzept (cersehieden datiert) im Geicerk. Archiv zu Eisl^ben, Saiger-
handel, Palcet 21, VI.
1-26. 1560 April 30. Urach. Hans Ungnad Freiherr
zu Sunnegg an Christoph Fanwiller, Mansfeldisehen
Faktor zu Nürnberg.
Fordert ihn auf, gemäß eitier Zusage des Grafen Hans Georg von
Mansfeld, 1500 // voti einer Schuldsumme desselben an Hans Raspel,
Faktor der ManlicJischen Erben xu Xürnberg, zu bezahlen.
Mein freundlich dienst zuvor, lieber freund Fhanwuller. Ich zaig
uch hiemit an, das der hoch- und wolgeborn her Hans Jörg graf zu
tfansfeld mein freundlicher lieber her schwager für sich und sein ge-
)rueder mir und meiner freundlichen lieben gemahel ein benantliche
uma gelds, so wir innen vor etlichen jaren zue sonderer freundschaft
urgesetzt, schuldig und verschrieben sein. Als ich aber wollermelten
raffen forbenandte ganze summa samptdem Interesse, mir auf jetzigen
icibtziger ostermarkt zu Leibtzig oder Nürnberg erlegen zu lassen,
ermog aufgerichter verschreibung, geburlich aufgesagt, hat er sich
essen gleichwoll etwas beschwert und mich gebeten, wolte im zu
reuiidschaft ein wenig diesser zeit für gut nemen und mit dem andern
och lenger gedult tragen. So wolle er auf diesen jetzigen Leibtzischen
stermarkt mir bey euch als seinen factor zu Nürberg funfzehen-
undert guldin muntz sampt den Zinsen auf guete rechnung erlegen
issen, die ich von euch werde zu fordern wissen. Dieweil ich dan an
lergemelts herren graffen zusagen kein zweifei habe, sonder mich
enzlich versiehe, er mir in diessem glauben halten werde, so ist mein
•euudlich bitt, do euch derhalben ainicher befellich zuekeme, ir berurte
umma gelds der funfzehenhundert gülden sampt der Verzinsung der
[anlichischen erben factor zue Nürnberg Hansen Raspell gegen
burlicher quittantzen von meinetwegen erlegen und bezallen wollet,
as will ich umb euch freundlich wider beschulden und tue euch
iemit den gnaden gottes befellen. Datum Urach, den letsten Aprilis
6().
G'»chichtsq.cl.Pr.S. Bd.XXXXVII. 41
642 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Öaigerhandeis.
Es ist auch mein freundlich bitt, wollet mich mit disem aigei
potten verstendigen, ob euch bisher noch kein beschaid von obgedachten
grafen von Mansfeld zukomen.
Hans üngnad
f. h. z. S. etc. per manum pp.
Außenadresse:. Dem erbarn und furnemen Christoffen Fhanwuller Mans
feldischem factor zu Nürnberg meinem gueten freund.
Ausfertigung mit eigenhändiger Unterschrift im Geweric. Archiv zu Eislehe\
{Beilage zu Fanuillers Brief an Obenrot vom 10. Mai 1560), Paket 26, XIV.
Barauf die Notiz von lanwillers Hand:
-i- 1560 +
adj 6. Aprill (!) in Nurmberg
empfangen von herrn Hans Ungenad etc.
427. 1560 Mai 1. Eisleben. Graf Hans Geor^ vor
ö
Mansfeld an D. Schwarzenberger.
Trägt ihm die Manlichsche Angelegenheit vor. Trotzdem die Manlic
selber vom Kontrakt zurückgetreten seien und demnach keinen iveiteren Ar
Spruch auf Kupfer hätten, hat sich der rath zu Erankfort understandei
unsern handelsverwanten Hieronimus Rauschern zu Leipzigk un
seinen mitgeselschafteren 376^/2 centner kupfer, so ihnen, eher un
zuvor wir mit den Manlichen einigen contract aufgericht, an stadt ihn
vorlege eigentumblichen zugestanden, zu Frankfurt am Meyen m
arrest und kummer zu beschlagen. Der Arrest sei nicht aufgehobe
wordeil, trotzdem der Bat aufgeklärt und auf die Privilegien der Graf
hingewiesen sei (welche bei stadtlicher ausgedrugkter poen 50 ma
lotiges gut vermagk, das unsere und unserer handelsverwanten kupft
Silber, blei und alles, was dem bergkwergk anhengigk, widder i
Wasser noch zu lande nicht gekümmert noch angehalten werden sollen*
Schwarzenberg solle daher entweder selber oder durch den Fiskal des Kammer--
gerichts beim kaiserl. Kammergericht Zitation und Ladung wider der
zu Frankfurt ausbringen.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 21, VII.
Xo. 426 - 430. 1560. 642
-428. 1560 Mai 1. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an den Rat zu Augsburg.
Gibt eine Darstellung des Streits mit den Manlich und ersucht ihn. den
jl/anlich die A)Testiei'ung des Kupfers xu untersagen und sie aufxufordein,
sich des Schmähens xu enthalten.
Konzept im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 21, VII.
Abschrift Rechtferiigtoigsschretbens der Manlich an den Rat ebenda, anscheinend
vom Rat in Abschrift den Grafen überschickt, denn diese ertieiiern ihr Gesuch in
ähnliclier Weise am 8. Juni 1560.
429. 1560 Mai 2. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an den Sächsischen secretarius Johann
Rudolf.
Ersucht ihn, dafür xu wirken, daß einem etwaigen Arrest von Mans-
feklischem Kupfer durch die Manlich nicht stattgegeben icird.
Konzept im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel. Paket 21, VII.
480. 1560 Mai 3. Nürnberg. Christoph Fan^viller an
die Mansfeldischen Räte AVolf Roth und ^lartin
Obenrot.
Habe von dem ihm übersandten Kupfer bereits 112 Zenttier 67 h an
Welser abgegeben und wegen der übrigen 124 Zentner bereits mit Hans
Paar unterhandelt, so daß er jetxt nicht gegen bar verkaufen und 2000 fl
nach Leipzig schicken könne. Paur will durch Gebr. Stephan und
Hans Geyger 1000 Taler bezahlen, f Sendbrief an ihren Diener in Leipzig
Simon Denhard.) Franz Deschlers Befriedigung mit loOO fl. Kupfer-
preis in Xürnberg 11 1/2 //. Konkurrenz des von den Augsburgem ein-
geführten Schwazer Kupfers. BezaMung von 1000 fl an Jörgen Koch,
der außerdem 100 Taler fordert.
Laus deo semper 1560 jar adj 3 May in Noraberg.
Ernveste fursichtig gunstige weyse herren, herr Wolf Rott und
lierr Martin Abenrodt, euch seyen mein ganz guetwillige dinst zuvoran.
Gunstige weyse herren, adj 30 Aprill zu nacht empfing ich vom Hans
644 Ürkundenbucii zur Geschickte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Diel von der hutten an der Stainach ain schreiben, sampt 2 karen mit
garkupfer, wegen 18 centner Frankfurter gewicht, darin er mir vermeldung
tut, die kupfer, so ich mit dem bevelch empfangen hab, in mein haus
lygen zu lassen, bis uff Aveyter beschaid. Hab ich gleichwoll die zeyt
her sunderlichen verlangen gehabt, zu wissen, woliin ich die wenden
oder geben soll, doch von kainem ort kain beschaid empfangen. Dann
wde mir Albrecht Gugl alhie, ee dann er gen Frankfurt verritt, anzaygt,
seines erachtens so wurden die geraelten garkupfer doch zuletst dem
herren Welser geburen uff die 7000 taller, darmit er mit im beschlossen
hett. Und bin also vom herren Welser so oft umb kupfer angesuecht
worden, das ich derwegen auf sein vil anhalten und ich kain beschaid
empfangen hab, das ich darin vermerken hett muegen, die kupfer an
ander ort zu wenden, das ich dem herrn Welser den 20 Aprill uff drey
wagen 112 centner 67 h kupfer geliebert hab, änderst Versehens gar
nit, es werde dann ganz woll getan sein Avorden.
Das ich aber nun in des Hans Diels schreiben den 30. Aprill ver-
nim, das ich 200 centner garkupfer verkaufen solt umb par gelt, dar-
mit 2™ goldgulden oder so vil taller jetzigen Leiptzigker markt dahin
darumb ordnen soll, sollicher beschaid ist zu spat mir angezaygt, zudem
ich auch die kupfer zergentzt, wie oben vermelt, dem hern Welser
davon geliebert 112 centner 67 h, das ich also noch bey banden hab
ungefarlich 124 centner. Hab ich in disser stund mit Hans Pauren,
mesingprenner, gehandelt, im dieselben verkauft, aber doch noch nit
abgewogen, den centner zu 11 V2 A ii^ib pargelt; dargegen er mir zu-
gesagt, jetzund dissen Leiptzker ostermarkt durch Steffan und Hans
Geyger gebruder zu Nurmberg 1000 talier euch zu erlegen nach Inhalt
diß eingeschlossen sendbriefs an iren diener jetz in Leipz. Die wist
von Simon Thenhart, irem diener, zu empfahen. So verhofl' ich, die
kupfer sollen noch mer dann lOOO taller bedreffen. Das ich aber noch
nit wissen kan, wie vill mer, ist die ursach, das ich die kupfer erst
als morgen ditto w^irde abwegen lassen, alsdann euch verner bericht
von schreiben, wie dem allem ist.
Zudem kain ich euch nit unangezaigt lassen, das ich von dem
Frantz Deschler zum oftermal ersucht bin worden von wegen 11 1500,
die er haben soll von wegen Jörgen Kochs. Dieweil ich aber von euch
bisher derhalben gar kain wyssen oder bevelch hab, so hab ich doch
bisher den Deschler mit gutten worten aufgehalten, das ich hoffnung
sey, disser 1500 fl von euch antwurt zu gewarten, wie im die bezallung
beschehen soll. Wolt derhalben mir bericht tun, Avie er die bezalhing
haben soll.
No. 430-431. 1560. 645
Und ob es die gelegenhait will geben, das noch kiipfer geschickt
wurde, so versehe ich mich, die auch zu verkaufen in dissem preß zu
11 1 . tl pargelt.
Anderergestalt uff lieferung wist ich jetzund nit rat, dann die
mösingprener wollen gar nichts zuvor herausgeben, dieweyl die Augs-
purger abermals so gar vill Schwatzser kupfer hieher gan lassen.
So vill die tl 1000 belangen , die Jörgen Koch auf Palmarum hat
haben sollen, habt ir für dissem bericht von mir, das ich im hab durch
sein factor Conrat Posch die bezalt nach Inhalt euers bevelch, als ich
die hab empfangen von den Seralerischen. So aber der Koch an disen
1000 tl nit benyegig, sunder will noch 100 taller darzu haben, dem
wert ir vvoU wysen zu tun.
Hab euer herlykayt sunst auf diß mals nichts mer zu schreiben,
dann was euch imer lieb und dinst ist und gott in gnaden bevolhen.
Actum Nürnberg utt supra
e. f. w.
dinstwilliger
Christoff Fan willer.
Außenadresse: Den ernvesten fursichtigen und weisen herrn Wolf Rott und
Martin Abenrodt Mansfeldischen redt etc. meinen gebietenden herrn jetzund in
Leiptzigk.
Eigenhändige Ausfertigitng im Getcerk. Archiv zu Eisld)cn , &iigerJutndcl,
Pahet 26, XIV.
431. 1560 xAlai 10. Leipzig.
Die Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld verschreiben
Sebastian Welser, der ihnen auf der letzten Frankfurter Fastenmesse
6000 fl vorgestreckt hat (die als Abzahlung für Bonaventura Furtenbach
gedient haben), 762 Zentner Garkupfer (den Zentner für 10 ^i^ fl).
Wir Hans Georg und Peter Ernst gebrudere graven und hern
zu Mansfeld edle hern zu Heldrungeu bekennen vor uns, unsere
brudere und jungen vetter und unser aller erben hirmit öffentlich, das
wir uns mit dem erbarn und vesten unserm besondern gunstigen lieben
Sebastian Welser des rats zu Normbergk eines kupferkaufs nach-
v'olgendermaß vereinigt und verglichen haben: Nemlich gedachter
Sebastian Welser hat uns in nechst vergangner Frankfurter fastenmeß
ach:tausent gülden muntz, einundzwanzigk groschen vor ein gülden,
in siebentausent tallern zu vierundzwanzigk groschen gerechent. bar-
646 Urkundenbucli zur Geschichte des Mansfeldiscben Saigerhandels.
über in unser sicher gewärsam antworten lassen, der wir ihne und
seine erben, und wem es sonsten von notten, quidt, ledigk und loß
sagen. Darauf haben wir ihme zugesagt und versprochen, zusagen
und vorsprechen auch hirmit in craft dis briefes bey unsern greffelichen
waren worten und gutem glauben, das wir gedachtem Sebastian Welser,
seinen erben oder getreuen Inhabern dis briefes von ausgange disses
Leiptzigischen ostermarkts an in den nechsten 3 monaten 190^/9 centner
rein garkupfer und volgent nach ausgang der ersten 3 monat widde-
rumb in den nechstvolgenden 3 monaten abermals 190 V2 centner gar-
kupfer und nach ausgang der andern 3 monaten widderumb in den
nechsten darnach kommenden 3 monaten abermaln 190 V2 centner gar-
kupfer und letzlich nach ausgang der dritten frist der 3 monat aber-
maln in den nechstvolgenden 3 monaten darnach 190 Vq centner gar-
kupfer, als das von ausgang disses itzigen ostermarkts ditz laufenden
60. jhares bis zu ausgange des künftigen ostermarkts des 61. jhars in
obberurten 4 fristen die 762 centner rein garkupfer Normberger gewichts,
iden centner zu 10^,2 ^i ^H^s uf unser wagnus und uncosten in abschlag
vorgemelter 8"" fl in di Stadt Normbergk ane allen lengern verzugk
sollen und wollen antworten und libern lassen, also das solche liberung
der 762 centner kupfer vor ausgang des künftigen Leipzigischen oster-
markts des 61. jhars, wie vermelt. volkommenlich und gewislich ge-
scheen soll. Was sich alsdan im selben markt in entlicher abrechnung
befinden wirdet, das wir an kupfer über die 8"" fl gelibert, denselben
rest sol uns Sebastian Welser widderumb herauszugeben schuldigk sein.
Im fahl aber, do wir oder unsere mitbeschriebene, welchs doch nicht
sein noch gescheen sol, an obbestimpter liberunge einer oder mehr zeit
seumig sein wurden, so geben wir dem Welser, seinen erben oder
treuen innehabern disses briefes hirmit gewalt und macht, unsere silber
und kupfer, wo und welch enden sie die antreffen mögen, zu kommern,
aufzuhalten, zu sich zu nehmen, zu vorkaufen und ires gefallens dar-
mit zu handeln und zu gebaren, bissolang sie ires ausstants sampt
billichen kosten und scheden genzlich und gar zu billicher gnuge hab-
haft und bezalt worden seint; in welchem fahl sie wider recht noch
einige obrigkeit, auch wider uns nit sollen gehandelt haben. Wie wir
uns dan disfals des rechtens und aller anderer behelf, so wir vor uns
gebrauchen und anziehen mochten, für uns und unsere mitbeschriebene
genzhch und gar wollen vorziehen und begeben haben. Treulich und
ane alle geferde. Zu urkunt haben wir unsere insigelle wissentlich
an dissen brief hengen lassen, den wir graf Hans George für uns und
in volmacht wolgedachts unsers brudern graf Peter Ernsts mit eigener
No. 431-432. 1560. 647
band underschriben haben. Gescheen zu Leipzigk, den 10. tag des
monats Mail nach Christi un.^ers hern und heillants gebiirt im funf-
zehenhundert und sechtzigisten jhare.
Abschrift im Geicerk. Archiv zu Eisigen, Saigerhandel, Paket 23, IV.
Ausfertigung auf Pei-gament mit 1 Siegel in Holzkapsel (das erste ist uhje-
killen) im Kreisarchiv zu Nürribsrg D -Urkunden.
Auf der Bückseite der Abschrift: Dis gelt ist zu abzaluuge Bunaventura
Forteubachs heuptsumma und zins kommen.
182. 1560 Mai 10. Nürnberg. Christoph Fanwiller an
Martin Obenrot.
Anweisung auf 1000 Taler hei Hans und Steffan Geijger. Mahnbrief
des Freiherrn Hans üngnad zu Sunnegg. Fanwillers Bemühung, 1000 Ztr.
Garkupfer gegen Barzahlung zu verkaufen. Weisen:
Laus deo semper 15G0 jar adj 10 May in Nurmbergk.
Ernvester gunstiger herr Abenrodt, euch seyen mein guetwillige
dinst zuvor an. Adj 2 ditto habt ir mein jungsts schreiben, ich euch
nach Leiptzk gesandt, sampt einem briefly, helt in 1000 taller, die ir,
oder wer sunst von wegen m. g. h. im markt Leiptzigk ist, empfangen
soll durch Hanns und SteflPan die Geyger. Yerhoff, soll solliche suma
one Verzug erlegt sein worden. So hab ich noch an den verkauften
126 centner garkupfer einzunemen fl316. Erwart ich von euch bericht,
wie ir die fl 15C0, so Franz Deschler von wegen Jörgen Kochs haben
oll, hieher verordnet. Wer noch fl 1200 gegen im zu tun, zu den
»emelten fl 316.
Neben dem sende ich euch beylygenden brief i), der mir zugeschriben
worden von dem woigebornen herren herren Hans Ungenad freyherr
zu Sunneck etc., der auch fl 1500 begert. Hab ich seinen gnaden
widerumb geschriben, ich hab derwegen noch kain wyssen : es möchte
aber teglichen derhalben bericht komen; zaige ich alsdann iren gnaden
an. Werft im also wysen zu tun.
Fürs ander ist mir auch von euch ein schreiben adj 8. ditto wol
zukomen. Den Inhalt von wegen 1000 centner garkupfer, ob ich die
zwischen hie und Michaely zu lyffern versprechen kunte, da halbe
') Vgl. Nr. 426.
648 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
zallung darfur herausgelyhen wurde, handien künde, hab ich mein
versuchen getan, aber bey kainem nichts gehandelt, die ursach, sie'
habens nicht im vermügen, gelt heraus zu leyhen. Sie stecken noch
hinder meinen herrn von Nurmberg, die inen für langest furgestreck
haben. Was diser zeyt nun bey dem Hans Pauren und Endryß Behum
kupfer umb pargelt zu verkaufen, denen ich doch das auch verkauft
hab. Aber so vil mit inen gehandelt, ob mer kupfer hieher geschickt
wurde, so nemen sie die an zu 11 fl 10 ß, obs gleich 2 in 300 centner
wer, und die zallung von stund an darneben getan. Andere nemens
woll auch gern an, aber uff zeyt 3 oder 4 raonett nach lyfierung zu
bezallen. Was hierin euer gelegenhait will sein, m. g. h. iren gnaden
zum pesten, dem werdt ir wissen nachzugedencken.
Die weil ich nicht woll mecht getan haben, das ich dem hern Welser
die 112 centner garkupfer gehebert hab, die ich umb pargelt solt ver-
kauft haben, so kain derhalben der herr Welser mit merer kupfer-
lyfferung dester lenger aufgehalten werden und in der weil wider
kupfer zum verkaufen gesandt werden. Doch wie ir hierin im woll
werdt wissen zu tun.
Hab euch auf dismal sunders nichts zu schreiben, dan was euch
jeder zeit dinstlich lieb ist und gott in gnaden treulichen bevolhen.
Dattum wie oben statt etc. —
e. e. j
dinstwilliger '
Cristoff Fanwiller.
Außenadresse: Dem ernvesten f ursichtigen und weisen herrn Martin Abcn-
rodt Mansfeldiscbem radt etc. meinem gebiettunden herrn.
Eigenhändige Ausfertigung im Geivefrk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandcl,
Faket 26, XIV.
433. 1560 Mai 12 (Vergl. Juni 7).
Die Grafen Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans Hoyer nnd
Hans Ernst von Mansfeld verschreiben Christoph und Karl Fürer jährlich
2500 Zentner Kupfer, die bis dahin den Buchnern verschrieben gewesen,
und setzen fest, in welcher Weise die von den Fürern übernommene
Schuld der Grafen hei den Buchnern amortisiert werden soll.
Wir Hans Georg, Peter Ernst, gubernator des herzogtumbs Lutzel-
burgk, Hans Albrecht, Hans Hoier und Hans Ernst gebruder graven
No. 432-433. 1560. 649
und hern zu Mansfelt edle hern zu Heldrungen vor uns, auch von
wegen des wolgebornen unsers freuntlichen lieben jungen vetteni graven
Bruno, auch aller unser lehenserben, erbnehtnen und nachkomen bekennen
mit dissem unserm offnen brief vor idermennigklich: Nachdem wir uns
uff Ostern des verschinen 57'*° jars mit den erbern und namhaften
Peter und Jheronimusen den Buchnern gevettern sambt iren mit-
verwanten geselschaftern des seigerhandels zu Greffental in eynen be-
nanten kauf uff fünf jar lang, als jerlich zum w^enigsten umb
2500 centner rauhe kupfer, eingelassen, dergestalt das sy uns vor ein
jeden zentner kupfer, die feine mark haltend, sechtzehen und ein
halben gülden zu 21 gr entrichten und ein jedes lot vor ein halben
gülden ab oder zu, wie sich der gehalt durch bestendige prob befinden
wurd, bezalen und darüber zwantzigktausent gülden jerhch, das
hundert mit funfen zu verzinsen, furstrecken solten, wie dan gescheen.
Und sich aber zugetragen, das sich geraelte Buchner gehn uns
wolmeinend erboten, wo wir unser herschaft merer bestes mit berurten
versprochnen kupfern zu suchen wüsten und ihnen ihr furgestreckt
gelt, als di bestimpten zwanzigktausend gülden, wider erlegen, das sy
unbeschwert sein wolten, von obbestimptem kupferkauf gutwillig ab-
zustehen und uns unsere vorschreibunge widderumb zuzustellen, wir
auch ane das mit den erbern vesten unsern besonder lieben Christoöen
und Carl den Furern gebrudern und des kleinen rats zu Nurmbergk
uns einer handlang umb aufschmelzung ethchs Vorrats, so durch ire
Verlag erzeugt und di daraus gemachte kupfer uff Luderstetter hutten
uns zum besten zu seigern lassen, verglichen haben, lauts darüber uff-
gerichter verschreibung, das wir dem allen nach uns mit gedachten
(/'hristoff und Carln den Furern so weit verglichen, das sy zu mer be-
furderung itzt gemelts Luderstettischeu seigerhandels uff unser gnedigs
und bithchs ansuchen gewilligt haben, uns zu ablegung der Buchner
versprochen kupferkaufs die vorbestimpten zwanzigtausent gülden fur-
zustrecken, darauf sie dann im itzigen Leipzigischen ostermarkt den
Buchnern zehentausent gülden bar bezalt und sich gegen ihnen obligirt
haben, die andern zehentausent gülden sambt einem jarzins, als 1000 fl,
uf nechstkommenden Leipzigischen michelsmarkt auch zu entrichten.
Auf welches die Buchner uns unsere vorschreibunge uberantwort
und wir uns mit den Furern mit wolbedachtem mut und irer wol-
n: einenden bewilligung, welchermassen sy solcher irer ausgelegten
summa Avider habhaft und bezalt werden solten, uf nachvolgende maß
verglichen haben :
650 Urkuiidenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Nemlich nachdem wir den Buchnem verschrieben gewesen, ihnen
jerlich zum. wenigsten 2500 centner rauhe kupfer von unsern Mans-
feldischen und Eislebischen feuern, als fünf feuern zu Mansfelt, eilfthalb
und einen dritteil feuer zu Eisleben, so hievor die Arnstetter geselschaft
verlegt und innen gehabt, uff fünf jar lang, jedes besonder, zu libern,
verschriben gewesen, daran noch von dissem markt an zwey jar hinder-
stellig sein,
so sollen und wollen wir gemelten Christoffen und Carl den
Furern oder iren erben von dissem Leypzigischen ostermarkt an di
nechstvolgenden zwey jar, ein ides besonder, auch zum wenigsten
2500 centner rauhe kupfer von obbestimpten Mansfeldischen und Eis-
lebischen feuern dem Luderstettischen seigerhandel zum besten in der
wag zu Eisleben durch jederzeit unsere verordnete bsfelchhaber libern
und antworten lassen. Und sol in solchem handl, weil uns derselbe
mit uff gewin und verlust geht, jeder zentner kupfer mit der feinen
mark umb 17 fl und das lott minder oder mehr umb ein halben
gülden auf oder ab, wie sonst in unser herschaft gebreuchlich, ver-
rechnet werden.
Damit aber die Eurer der 20"* fl, so sy den Buchnern zalt und
vorgewiset, wider one iren nachteil habhaft Averden mugen, haben wir
gewilligt und tun es hirmit wissentlich in craft dis briefes, das sy uft'
jeden centner kupfers drey gülden uff erber gut rechnung innenbehalten
und das interesse, als vom hundert 5 fl, in ausgeben verrechen sollen,
dawidder wir, noch unsere erben uns nit setzen wollen. Und da sy
solchergestalt berurter summa sampt geburlichem interesse in den
nechsten zweien jarn aus dem handel nit genzlich konten bezalt werden,
so sollen sie sich des ausstants uff nechstberurte maß die darnach
volgende jar erholen. Im val aber, da sie nach ausgang der ersten
zweier jar den seigerhandel aus iren henden geben musten, so sollen
sy doch zuvor und eher davon abzutreten nit schuldig sein, es sey
ihnen dan nit allein der hinderstellige rest der 20"" fl sampt gebur-
lichem interesse, sondern auch alle dasjenige, so sy durch Wechsel oder
in ander wege dem handel zu gut aufgenomen, genzlichen und gar
vergnügt und bezalt, dafür wir ihnen unsere hutten Luderstedt mit
allem vorrat, auch die obgemelten zu diesem handel geschlagene feuer
zu Mansfeld und Eisleben sampt yrm vorradt hirmit in der besten form
und weyß, wie solchs zu recht am creftigisten gescheen soll, kan oder
mag, zu einem rechten willigen underpfand wollen eingesetzt und
hipothecirt haben. Dan der erber und billigkeit nach unser gemut und
meynung nit ist, weil cli Eurer disen Handel allein uns zu gut treiben
No.433. 1560. 651
das sj desselben einichen schaden tragen sollen. Und ist ferner
zwuschen ihnen und uns abgeredt, damit sy sieh der verleg und be-
zalung der kupfer halben desto besser darnach zu richten, das ihnen
wöchentlich zum wenigsten 50 centner ausserhalb deren kupfer, so
sonsten dissem handel vom alten vorrat von uns vorschrieben, in der
wag zu Eisleben in abkurzung der 2500 zentner sollen gelibert werden.
Im tahl aber, da es unser und des berkwerks notturft erfordern wolt,
andere mehr kupfer umb bar gelt zu vorkaufen lassen, so wollen wir
dieselben, oder da wir sunsten die mer bekumen mugen, disera handl
in bestimbtem kauf auch zukommen und solches iederzeit der Furer
verordenten factor zu Eislebeu vierzehen tag zuvorn vermelden lassen,
damit er sich mit dem geld darnach hab zu achten. Doch sollen uf
solche kupfer die 3 fl, wie von den 2500 centnern gemeldet, nit ab-
gekürzt, sondern der verlege zu gut für foll bezalt werden.
Was aber sonsten, als wie gemelt, wöchentlich 50 centner gelibert,
dieselben kupfer sol man nach gelegenheit des handeis und der verleg
alweg in vier, fiinf oder sechs wochen unsern des handeis befelchhabern
bezalen.
Weiter ist durch uns abgeret und uff beiden teilen gewilligt, wo
die handl ung mit den Manlichen von Augspurg ufi di wege gericht,
das die oft erwenten 2500 centner kupfer uff lengere jar furbehalten
kirnten werden, das uff den val die abzalung der 20"" fl uff 4 jhar
solten gericht werden, nemlich, das uff jeden zentner kupfer nur zwen
gülden abgekürzt und das Interesse im handel solte verrechent werden
mit aller Obligation und versicherunge, wie oben von den zweien jaren
vermeldet.
Was dan die silber belangt, die mugen die Furer nach des handeis
gt.'legenheit und bestem verhandeln. Doch damit unsere regalien und
munzfreiheit erhalten, sollen die silber der meiste teil in unser munzs
gen Eisleben gelibert werden. So sollen auch die Furer die garkupfer
unserer halben unvorhindert, wohin sie wollen, uff gut rechnung ver-
ordnen und verkaufen.
Wir wollen sy auch sonsten allenthalben im handl unvorhindert
lassen und weder mit burgschaft oder furleyhung wider iren willen mit
ni^hte anlangen, noch beschweren, auch derwegen mit kainen Ungnaden,
de einiche furstreckung begert, uns kegen ihnen erzeigen oder vor-
ne men lassen.
Darkegen und derwegen das die Euerer uns und unser wolfart
befurdern, haben wir ihnen zugesagt und versprochen, zusagen und
versprechen ihnen auch hiermit craft dieser vorschreybung, das wir
652 Urkuudenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhaudels.
ihnen den halben teil von den 2500 centner kupfer, so von den Buchern
abgelost, auch anderer kauf kupfer, so sye die Euerer durch ihre eigene
Verleihung zuvvegen pringen, der gewinnung, was uff der seierhutten
durch gottes Verleihung erlangt, wollen zu gut kommen und folgen
lassen nach laut einer besonderen abrede, so gezwifacht und von peiden
teilen gesigelt. Alles getreulich one geverde. Des zu warera urkund
haben wir unsere secret hieunden uffgetruckt und uns mit eigen banden
underschriben. Geschehen am 12 tag Mail der wenigem zal im
sechtzigisten jar.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, V.
434. 1560 Mai 16. Eisleben. Die Mansfeldischen Räte
an die Manlich in Augsburg.
Antwort auf deren Emmahnungsschreiben vom 27. Ajyril. Protestieren
dagegen, da die Manlich selber zu Augspurg vor der key : may : von dem
wucherischen contracte genzlich abgestanden und gewiUiget, euer ge-
lihen geld widerzunehmen. Es handle sich also nur um die Rückzahlung
der Geldsumme, über die man sich noch nicht habe einigen können, weil die
Manlich keinen Vorschlag angenommen. Darumb muß ein richter sein,
der darüber erkennet, wie die zalung gescheen sol; ordentlicher Richter
seien der Kaiser und dessen Kommissare.
Abschriften und Beinkonzepte im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel,
Paket 21, VI.
435. 1560 Mai 17. Nürnberg. Christoph Fan willer an
Martin Obenrot.
Bezahlung von 1500 fl an Herrn Hans Ungnad. Eintreffen dreier
Ladungen Kupfer und Verkauf derselben an Steff'an und Hans Kunler.
Bezahlung von 500 fl an Franz Deschler. Arrest der Manlich auf Kupfer.
Schwatzer Kupfer in Nürnberg nicht vorhanden, überhaupt jetzt günstige
Verkaufsgelegenheit. Welser. Christoph Fürer.
Laus deo semper 1560 jar adj 17. May in Nurmberg.
Ernvester gunstiger und lieber herr Abenrot, euch seyen mein
guetwillige dinst zuvor an.
6. May hab ich beder Inhalt vernomen. Voigt antwurt;
^^o.433— 43o. 1560. 653
Erstlich der 1500 fl belangen, die dem herren herrn Hans üngenad
gehören, die hieher gesandt, ich alsdann ime zuschicken, sollichs gelt
bin ich hieher gewertig zu empfahen.
Fürs ander euch zu berichten, das ich adj 14. May von der huetten
Stainach empfangen hab 3 wagen mit garkupfer. Haben in Xurmberg
gvvegen centner 107 h 57, hab ich umb par verkauft dem Steffan und
Hans Kunler gebruder, den centner zu 11 tl 12 ß 6 h, sollen sie mir
zalien in 8 tagen.
Darvon entrichte ich und bezali dem Franz Deschler in namen
Jörg Kochs 500 fl, wiewol Franz Deschler nit woU zufriden wurt sein,
dieweil er an handschryft hat umb 1500 fl, das ich im nun 500 fl
geben soll, dieweil dann euer schreiben jetzund belanget nit mer in
sich helt dann 500 fl. Dann ich hab zuvor von wegen Jörg Kochs
bezalt zu ostern dem Conrat Posch fl 1000, die ich in Xurmberg von
des Öemlers fuctor hab empfangen ; dann dazumal mir schreiben ward,
das ich gemelte 1000 fl solt dahin entrichten. So laß ichs darbey
pieiben biß uff verner berycht.
Fürs drytt, das aber die Mannlich m. g. h. die garkupfer zu arres-
tiren furhabens sein, dieweil dann m. g. h. derhalben hieher an einen
erbarn rat zu Nurmberg und Augspurg schreiben, trage ich bey mir
nit sorg, das die Mannlich ihrem furhabens werden nachkomen.
Das ich die kupfer jetzund umb pargelt verkaufen kan, ist die
ursach , das der Welser jetzund nit 1 h kupfer mer hat. So sein
jetzund nit Schwatzser kupfer alhie , wiewoll man teglich wider
Schwatzer kupfer gv;ertig ist. Dieweil dan nit vil Schwatzer kupfer
verbanden, und ich dem Welser jetz nit kupfer lieö"er, so kain ich die
kupfer umb pargelt verkaufen, dann der Welser, auch die, so Schwatzer
kupfer haben, geben die auf zeyt hin gleichwoll ain ort teurer.
Nun ligt mir der herr Welser an umb kupfer, hett die 3 wagen
gern gehabt; so wird ich im aber kains nit liebern, ich hab dann von
euch oder andern derwegen bericht. Zudem hab ich im zuvor 113
centner kupfer mer gehebert, dann ich tun solt haben. Derhalben
underlast es nit, mir jederzeit zu vermelden, wann kupfer gesant wirf,
wohin ich des wenden soll.
Ich versehe mich, alle monatt an 2 in 3 hundert ceutner kupfer zu
verkaufen. Jetzund hat es woU die frag, wie oben verraeldt, das wann
ich jetz alsbald noch an 400 centner kupfer hett, weste ich die umb
pargelt zu verkaufen. Sollichs habe ich auf euer begeren zur antwurt
aiiizuzaigen nit underlassen muegen.
654 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Baigerhandels.
Wolt doch ratten, dem herren Welser auch zu gueter zeyt sein
anzall kupfer gelieffert werden, damit man den Welser jederzeit guet-
willig haben kunt. Werd im wissen, woll zu tun.
Herr Cristoff Fuerer sagt, sein bruder sev zu Leiptzk; bey dem
werdt ir allen beschaid haben, derhalben hab er so lang nit geschriben.
Hab euch auf dißmall sunders nichts mer zu schreiben, dann was
euch jederzeit lieb und dinst ist. Und gott in gnaden bevolhen.
Actum utt supra.
e. dinstwilliger
Christoff Fanwiller.
Außenadresse : Dem ernvesten und fnrnemen Martin Abenrott Mansfeldi-
schem rentmayster meinem gonstigen und gebietenden herrn.
Eigenhändige Ausfertigung im Getverlc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel,
Paket 26, XIV.
436. 1560 Juni 7. (vgl. Mai 12.)
Christoph und Karl Fürer zu Nürnberg übernehmen die Begleichung
einer Schuldsumme (20000 flj der Grafen Hans Georg zu Mansfeld
und Gebrüder bei den Buchnern; dafür werden die den Buchnern bis
dahin von bestimmten Feuern verschriebenen 2500 Zentner Kupfer dem
Luderstädter Handel verschrieben. Auch verpflichten sich die Fürer, für
de7i Handel weitere Kupfer bis zu 2000 Zentner zum Preise von 17 //
p-o Zentner zu kaufen.
Laus deo.
Auf heut fraytag den 7. Juny im tausentfanf hundert und sechtziu-
sten jar hat sich der wollgeborn und edell her her Hans Jörg graf und
her zu Mansfelt etc. for sich und wegen s. g. brüder und jung vett(M ii
mit den erbarn Cristoff und Carl den Fuerern zu Nurmberg norh-
volgender artigkel vorglichen :
Erstlichen soll es mit dem alten vorrat, wie es pis daher gehalten
ist worden, playben vormuge uffgerichter verschraybung, also das jar-
lich funfzehenhundert centner kupfer von den vier feuern vonii
Untern Rottenperg ynnen den F\ierern soll in die wagen zu Eislebon
geliffert werden, nemlichen wochentHch ungefarlich in drayssig centnor.
Dargegen solln sie vorplicht sain, alle quartall fundundzwaynzig hun-
dert gülden zu vorlege der koln und huttenunkost in die handelstuben
zu zalln und dan wayter zu abzalln, wie diß vergangen jar besehclicn,
:S*o. 435— 4S6. 1560. 65i:
vorrichten. Und so noch gehaltner jarrechnung im handtel Überschuß
gewunen, soll ra. g. h. zu glitt und playben.
Zum andern, diewayl die Fuerer den Buchnern die zwaynzig-
tausent wegen der vorschri n fundund-
zwaynzig hundert ablossen, so hat dar-
gegen m. g. h. ynnen jar gemelte funfiindzwaynzig hundert
centner knpfer, yden centner mit der faynen mark laut der vorschray-
bung umb siebenzehen gülden hinwiderumb vorsprochen, doch der-
gestalt, das ynnen wöchentlich funftzig centner und darunter nit von
nochvormelten feuern, auch one einiche Verhinderung in die wagen zu
Eisleben der Fuerer befelchhaber geliflert werde. Soll also dray feuer
unterm Faulensehe und dray feuer Eichenhaussers hutten zu Eisleben,
mer dray feuer zu Mansfelt, die Oberhütten. Darzu solln die vorord-
neten factorn den Fuerern verplicht sain, die kupfer anders nymand
dan den Fuerern oder yrn befelchhabern in Eisleben zu lifFern. Und
da der feuer eins oder mer still lege, ein andrs an di statt zu verord-
nen, soll m. g. h. verplicht sain.
Zum dritten ist auch abgeredt, das wegen der zwaynzigtausent fl
vorlayhunge, so die Buchner empfangen, die berurte funfundzwaynzig
hundert centner knpfer, waß der liebe gott in der saygerung zu gewin
geben wurt, der halbe tayl den Fuerern noch gehaltner rechnung zu
gutt gehen und playben. Ydoch das darvon die zins jarlichen, so uff
die zwaynzigtausent fl mit fünf pro c. gehen wurt, darvon abzogen
und bezalt werden.
Zum vierten so hat wollgedachtr m. g. h. sich mit den Fuerern
vorglichen, das allewege von gemelten funfundzwaynzig hundert centnern
kupfers an ydem centner dray gülden zu ablegung der berurten
zwaynzigtausent fl von den siebenzehen fl, so in die herschaft vor
die kupfer zalt Avurt, ynnen gelassen werde. Wurde es aber sacb, das
vorgedachter m. g. h. sich mit den Manlichen verglich oder die hand-
lung dahin rieht, das die bemelten funfundzwaynzighundert centner
kupfer nymands über die vorglichne zway jar anzusprechen hett, uff
den fall woUn die Fuerer verplicht sain, die zwaynzigtausent fl in
vier jarn, als alle jar funftausent fl, ydoch das an den kupfern an
ydem centner zwen fl abgezogen , bezalt nemen. Und was zuvor mer
dan zw^en fl were inbehalten zu befurderung des vorleges, solchen
Überschuß widerumb erausgeben.
Zum fünften ist auch die vorglaichung geschehen, da einhundert
oder mer centner kupfer in der herschaft zu vorkaufen vorfille, solln
die Fuerer verplicht sain, for yden centner kupfer mit der faynen
656 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
mark siebenzehen gülden zu zalln, ydoch dergestalt, das ynnen solchs
allewege ein vierzehen tag zuvor wurt angezaygt, hiermit sie sich mit
dem gelt gefast machen konnten, auch das es ufiFs jar über funfzehen-
hundert centner bis in zwaytausent centner nicht lauffe. Dan sunst
konnte man die kupfer uff der sayerhutten nicht mit nutz arbeyten.
Und waß dan auch von dissem kauf kupfer uff der hutten unser
hergott zu gewin bescheret, sollen die Fuerer wegen yrer Versetzung
des gelts und anderer muhe auch den halben gewin haben und der
andr halbe tayl m. g. h. playben.
Damit aber diß alles wollgedachter m. g. h. gewilligt, haben sich
die Fuerer erpotten, noch abzallung der zwaynzigtausent fl s. g. hin-
widerumb mit eyner suma genugsam
so sich in wayter forzusetzen.
Was aber der alt fooradt anlangt, daraus die funfzehen hundert
centner oder mer kupfer gemacht, soll in allewege m. g. h. der gewin
allen playben.
Desglaychen was das vorhanden sayn wurt, soll auch in ein rich-
tige rechnung pracht und for ein haubtgut in die rechnung gezogen
werden, ausserhalb die hutten, darvon soll kain abzuge aus der ge-
winung gesatzt werden , so lang die bestimbten jar wern.
Letzlichen soll es mit den silbern, in die herschaft zu liffern, ge-
halten werden noch laut der vorschraybung.
Es sollen auch die Fuerer den handel der Luderstettischen hutten
mitsampt, was demselben anhenig, mit dem gedreulichsten und flaissig-
sten verwalten, auch jarlich m. g. h. ordenliche rechnung tun. Und
da yre g. inzwischen des jars bericht und wissen des handeis begern
wurten, solln yrn g. unwaygerliche bericht und auszuge erfolgen.
Des zu merer und warer haltung ist disse abrede gezwifacht und
von beden tayln gesiglt und unterschriben. Geschehen wie rugk etc.
Aus/ei'tigung von Chr. Fürers Hand mit den Siegeln und Unterschriften Graf
Hans Georgs, Christoph und Karl Fürers im Getverk. Archiv zu Eisleben, Saigei--
handel, Pal-et 23, V.
Ko. 436-437. 1560. 657
437. 1560 Juni 28. Breslau. Sebald Herold an Christoph
Fürer.
Bleikauf in Tamotvitx und Iltisck.
Laus deo semper 1560 adj 28. Junii in Preslaw mit
Jörg Winkelman potten.
Mein undertenig willig dinst seind e. f. e. w. jeder zeit zuvorn
bereit, fursichtiger weiser herr. Auf 7. Junii hab ich e. f. e. w. jungst
gesehrieben mit Hans Xeithart potten alhie der hoffnung, sie habs also
entptangen und vernomen. Damit sand ich e. f. e. w. die handschrift
oder kuntschaft von Endres Kainischen vom perge Tornawitz, was die
pley vor meiner ankunft gölten haben, auch was ietzund auf dem
andern pergkwerk llttisch gelten, als nemblich P, taler; das ist noch
die mainung, und uff Tornawitz kiint maus umb 2 taler bekommen,
wiewol das furlon daselbs etwo 5 in 6 groschen rechter ist und clainer
vorteil am selbigen. Darnach tet ich meidung von wegen des zoUs,
wie das ich uf weitern beschaid von e. f. e. w. wolt erwarten, wie ich
dann alle stund der hoffnung pin, gescheen solle.
Auf 20. Junii sind mir zwei schreiben von Tornawitz kommen
von herr Wolf Krausen und Andree Rainisch, darinnen sie mir
anzaigen, der plei halben noch ein kleine gedult zu haben, und
meins erachtens werden die auf halb Julii gar bereit und vielleicht
hie auch sein. Dann ich hab inen ernstlich geschrieben, mich lenger
nicht aufzuhalten, es werde mir sonst zu groseni nachteil geraichen.
AVie wol Wolf Kraus mir schreibt, er wolle Johanni zu Preslau sein.
Er schreibt mir unter anderm, wo ich noch ein 300 centner im ersten
presi haben wolt, alsdann wolt er mich pald fertigen. Schrieb im hin-
wider, wann er herkomme, wolt ich mit im handeln ; mitler zeit wurde
mir schreiben von X. kommen. Ich handel weiter nicht bis uf e. f.
e. w. weiter bevelch. Will im anzaigen, wann er halten wolle, wie ich
die Iltischen haben mag, und ich beschaid, wie gemelt, habe, so
wi)ll ich mit im weiter handeln. So vil hab ich geschrieben vier tag
vor dato dits briefs.
Auf 26. Junii ist mir ein schreiben von e. f. w. zukommen, deren
dato de 19. ditto in Nürmberg. Das hab ich seines inhalts vernomen;
hernach volgt antwort darauf, so vil die not erfordert:
Erstlich e. f. e. w. gern vernumen Pemhart Geisler widerumb an-
haimbskommen und im seines gutten willens soll belont werden, hat
Gpschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVIl. 42
65Ö Ürkundenbuch zur Geschichte des Man sf eidischen Saigerhandels.
seinen weg, dann er warlich zu einem alten weisen haupt noch un-
vertrossen und ganz dinstbar ist. Gedachter Gaißler ist die vergangnen
tag zu Crocau gewesen, alda durch Tornawitz und auf das ander berk-
werk lUtisch passirn müssen. Er hofft, in wenig tagen meine plei
sollen gefertigt und hergeladen werden, das mir nun lieb ist. Ich
wirdt auch bericht, das die Iltischen pley gölten haben l^'g taler. Es
synd etliche gewerken, die als einer allein 1000 in 1500 taler verpaut
und schaden genomen, das einem nit 1 centner pley worden ist, der-
halben dann die andern, so noch pley haben, mit an sich halten.
Ich hab e. f. e. w. mainung gnugsam verstanden des zols halben.
Bernhart Gaißler ist vast bemühet gewesen, aber in suma nichts zu
erlangen, weder viel noch wenig. Und hiemit gib ich diesen poten
ein vorteil, der muß uf 6. Julio in Nurmberg sein. Und will e. f. e. w.
angezeigt haben, von den erkauften pleien nichts zu verschicken, biß
auf weitern beschaid. Es ist doch umb ein kurtze zeit zu ton, so kan
ich wider schreiben von e. f. e. w. haben, wie ich mich verner halten
soll. Dann von 4 st. 1 p. zoll zu geben oder vom centner 1/2 taler, ist
gar vil. Bitt derhalben, mich furderlich zu berichten, wes ich mich
weiter halten soll; dem komme ich mit vleiß nach.
E. f. e. w. begern gnugsam vernomen der Illtischen pley halben.
Hab mit Gaißler rat gehabt; der vermeint nit, mich dahin zu begeben,
dieweil vast alle wochen derselbigen pley hieher gepracht werden, üf
dato sind sie hie geben worden per 2V2 taler, auch per 2 taler
8 groschen oder 64 A N. Bernhart Gaißler verhofift, mer nutz darbei
zu sein, alhie ein 40 in 50 centner anzunemen, wann ich in den Ill-
tischen centner per 2 taler und 7 groschen mit furlon und allem be-
kommen kunt. Dann derselb centner ist etwas schwerer als der Torna-
witzer centner, das hab ich gut wissen.
Ich will vleis haben, das ich ein 30 in 40 centner aufs negst be-
kommen mag; dann sölt ich hinauf ziehen, must ich ein dolmetscher
haben, dieweil die ganze stat Illtisch unteutsch und alles polnisch.
Wurt viel uncost darüber gan. Es were dann, das einer eine gute
suma annemb, so were es zu tun. Ich will umb ein 3 in 4 st. vleis
prauchen, neben andern pleien derselben mit nach Leipzig senden, so
pald ich schreiben und bevelch von e. f. e. w. hab, darneben von paider
sort mit allem uncosten grundlichen bericht ton, und pin der hoftnung,
e. f. e. w. werden mit solchem türnemen zufriden sein. Darneben
mich e. f. e. w. nicht pitten, sonder gebieten, ich will e. f. e. w. tan, was
recht und mir muglich ist; darzu soll mir gott der allmechtig helfen;
das mag sich e. f. e. w. gentzlich zu mir versehen.
Xo. 437-438. 1560. 659
Was mir veraer an gelt ablaufen wird auf furlon und zur be-
zalung, will ich von herrn Georg Artzt annemen und e. f. e. w. alsdann
berichten. Sonst wais ich e. f e. w. nichts sonders anzuzaigen, dann
ich bin fürderlich antwort gewarten. Möcht leiden, die herschatt
Mansteld betten was nützlichs gegen der kay. may. des zols halb aus-
gericht. üamit bevylch ich e. f. e. w. der gnaden gottes sambt allen
derselbigen geliebten. Datum Preßlau utsupra.
e. f. e. w.
undertheniger
diener
Sebaldt Herolt.
Adresse: Dem ernvesten fursichtigen erbern und weisen Christof Fürer
meinem großgunstigen lieben herrn.
Abschrift von der Hand Tlwmas Gundermanns im Geirerk. Archiv zu Eisleben,
Suigerhandel, Paket 7, XIII.
438. 1560.
Antrag der Manlich auf Beschlagnahmung der mansfeldischen Kupfer
in Köln:
Vor dem Bürgermeister und Richter des hochlöbl. Kornmarktgerichts
binnen Köln erscheint der Anwalt der Manlich und erklärt, daß von den
Manlich von kurzem ein verbott auf ettliche kupfer, so hinder dem
ereohaften und ersamen Johann Maaß, burger alhie zu Collen, befunden
und angetroffen, geschehen und verkundt u7id übergibt gegen Maeß und
jeden, wer sich der verpottener kupfer halben in recht einlassen wurde,
nachvolgender meinung ausserhalb einer zirlichen clagk sommarischer
weise diese petition: (Folgt Darstellung der Streitsache mit den Grafen
von MansfeldJ. Fordert demgemäß, daß den Manlich die Kupfer als ihr
erschrieben erkauft eigen gut ohne menniglichs Verhinderung oder
jiniede uberantwurt und zugestellt werden,
Abschrift, überschickt aus Köln d.29. Mai 1560 durch Johann Maeß an Thomas
Tjevibergei; im Geverk. Archiv zu Eisleben, Suigerhandel, Paket 21. VI.
42*
66Ö Ürkundenbuch zur öegchiciite des Mansfeldischen Saigerhandels.
439. [1560.]
Atrestv&rkündigung der Manlich auf die mansfeldischen Kupfer in Köln:
Anwalt und gewalthaber der edlen und erenvesten weiland herrn
Matthiß Manlichs seligen erben und herrn Christoff Manlichs von Augs-
purg und derselbigen mitverwanten tut ein verbott uff alle und jede
kupfer under diesen beiden zeichen M. U. so von dem wolgebornen
herrn herrn Hans Georgen graven und herrn zu Mansfeld etc. seiner
gnaden gebrudern und vettern grave Philips seligen sone von Thoman
Lembergern alhir ghen Collen an Johan Maeß geschickt worden, dasselb
niemanten folgen zu lassen, dan mit consent des vorschr. gewalthabers
ader mit erkantnus des rechten.
Desgl.
... uff all und jedes kupfer, so von den wolgebornen hern Hans
Georgen graven und hern zu Mansfelt, seiner gnaden gebruderen und
vettern grave Philips seligen soene hieher gen Coln geschickt worden,
dasselb niemanden folgen zu lassen, dann mit consendt des viirschr.
gewalthabers oder mit erkentnis des rechten.
Abschriften im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 21, VII. Van
Johann Maeß aus Köln am 29. Mai überschickt an Thomas Lemberger.
440. 1560 Juni 26. Augsburg. Die Manlich an die
Grafen Hans Georg, Peter Krnst, Hans Albreclit,
Hans Hoyer und Hans Ernst von Mansfeld.
Begründen ausführlich ihr Recht zur Einmahnung. 1
Ausfertigung im Geiverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 21, VI.
441. 1560 Juli 1. Naumburg. Paul Moshauer an den
Mansfeldischen Rat und Befehlhaber des Saiger-
handels Martin Obenrot.
Aufnahme von Geld hei Valtin Leise. Adrian v. Hils fordert das in
Antwerpen auf Naumburg gegebene Wechselgeld.
Mein willig dinst zuvor, erbar gunstiger herr Obenrot. Nacluloin
Yaltin Leiß gestern spat alhier ist einkommen und ich im eurm
No. 439-442. 1560. 661
befellich nach angesprochen, darauf er sich in allem gutwiUig erholten,
docli vermelt, er wer mit gelt noch nicht gefast. So ers aber kunt
aufbringen, sol der mangel an ihm nicht sein, sondern in dem sicli
willig erzeygen und mich zu mittag wider zu ihm bescheiden. Datum
Naumburg, den 1. Julij a" etc. 60.
e. w. d.
P. Moshauer,
Es hat auch Adrian von Hillis dise stund Peter Stoltzer oder
sonst, wer von m. g. h. graf Peter Ernst wegen hie wehr, gesucht und
angezeygt, daß er von dem wechselgelt, so s. g. von Andorf herrein
gemacht, wie s. g. ihm uff Leiptzig geschrieben , noch nichts vernomen
hab und besorg, es werde disen mark schwerlich einkommeu.
Außemdresse : Dem erbarn und wolgeachten Martin Obeorod Mansfeldischeiii
rat lind befelchhaber des seygerhandels meynem gunstigen herru und freund.
Allsfertigung im Geiverk. Archiv zu Eisleben, Saigerlrnndel, Paket 25, X.
HS. 156<J Juli 7. Speier. Dr. Melchior Schwarzen-
berger an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Die Frankfurter Zitation sei tvideirechtlich. Die Crrafen sollten einen
bevollmächtigten Anwalt in Frankfurt constituiren, der erklären müsse,
daß sie daselbst zu recht zu stehen nicht schuldig, und der ebenso wider
den Arrest protestiere. Würde in Frankfurt ein Urteil gefällt werden, so
müsse alsbald an das kaiserliche Kammer gericht appelliert werden. Dann
werde er dafür ivirken , daß den Grafen das Kupfer wieder zugestellt
iverde; jetx,t sei ein raandatum ad relaxandum arrestum nicht möglich:
1. propter litis pendentium lu Frankfurt, 2. wegen des Privilegs der
Stadt Frankfurt, 3. e. g. und deren consorten obligationschrift halben
in actis verbleibend. —
Bittet, ihm 1 Taler 1 Ort, die er für den Boten ausgelegt , xurück-
zuerstatten und ihn selber zu hcmorieren.
Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Puket 21, VII.
Urkundeubuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhaiidels.
443. 1Ö60 Juli 9. Eisleben.
Beglaubigungsurkunde für Martin Hartmann mit der Vollmacht, allen
etwaigen Kommer auf Kujjfer xu öffnen.
Wir Hans George und Peter Ernst gebrudere graven und herrn
zu Mansfeld edle hern zu Heldrangen entbieten allen und itzlichen
gleitzsleuten, zolnern, schossern und anderen befelhabern, so mit diesem
unserm offenen brieve ersucht werden, unsern grus zuvorn, hiermit
zu wissen fugende, das wir etzliche wagen mit kupfer abgefertiget, die-
selbe uff unsere hutten unserer gelegenheit und notturft nach abzu-
furen. Da sich nun iraands, wer der auch were, understehen wurde,
dieselben durch einen vormeinten kommer und arest anzuhalten, als
haben wir kegenwertigen unsern lieben getreuen Martin Hardtraan
abgefertiget, solchen vormeinten kommer zu recht zu eroffenen und
unsere notturft darwider vorzuwenden. Gesinnen derwegen an euch
sembtlich und einen idern in Sonderheit, so mit diesem unserm offenen
schreiben ersucht werden, gnedigk, wollet euch nach gelegenheit dieser
Sachen unserm vortrauen nach gutwilligk bezeigen. Seind wir jegen
euch sembtlich und einen iden in Sonderheit in gnaden zu beschulden
geneigt. Des zu urkunt haben wir unsere petzschaft wissentlich auf-
gedruckt. Gegeben zu Eisleben, den 9. July anno 60.
Besiegeltes Munduin mit Korrektur im Qewerlc. Archiv zu Eislcben, Saiyer-
handel, Paket 25, X.
444. 1560 Juli 16. Christoph Fürer an den Mans-
feldischen Rentmeister Martin Obenrot.
Unterhandlung mit M. Pfintxing über einen Kupferkauf.
Mein freuntlich willig dinst sint euch zuvor, gunstiger freund. Mein
jungst schrayben hab ich euch nach der Naunburgk gethun; pin des
Versehens, say euch woll zukumen. So hoff ich, es stehen sunst alle
Sachen noch recht; so werfte mit lieberung dr kupfr und anderm auch
nit mangel erschaynen.
So hab ich mit M. Pfintzing alle Sachen notturftig geredt und
anzaygt etc.; der vermelt mir hinwidr allerlay, und das er mit der
arbeit nit verstandt. Ydoch ist yme der bericht dermassen beschehen,
das er zimlich lust darzu. Vermaynt im end, sich in kurzen tagen
sich entlich zu bedenken, mit anzaygung, da er sich m. g. h. würfe
No. 443-445. 1560. 663
verglaichen, mochtymenit zu entgegen sain, ufF ein jarlich 4" centner
kupfer ein 40°' fl uff sich zu nemen.
Sech mich derwegen nun für ratsam an, ob m. g. h. yme durch
euch schrayben und di handlung anpieten lissen und das sich eyner
tagshandlung mocht verglaicht werden, wi yr woll ferner wert zu be-
denken wissen.
So send ich euch hiemit 4 geledigte vorschraybung von m. g. h.,
di wist zu empfahen. Und dismall uit mer; dan was euch alzait lieb
ist, pin ich wiUig. Dattum 16. Juli im 1560
e. w. a.
C. Euerer.
Außetuidresse: Dem erbarn und acbtparn Martten Obenrodt Mansfeltischem
reiitmaystr meinen günstigen freund.
Eigenhändige Ausfertigung im Geicerk. Archir zu Eisld)en, Saigerhandel,
Paket 23, V.
445. 1560 Juli 18. Nürnberg. Sebastian Welser an
Graf Hans Georg von Mansfeld.
Mahnt wegen rückständiger Lieferung der kontraktlichen Kupfer und
Silber.
Wolgeborner herr, eur gnaden seien mein ganz willig dienst mit
sunderm vleis voran berrait. Gnediger herr, eur g. haben sich sunder
zweivel ganz gnediglich zu erineren, wölchermassen sie mir Inhalt
z\Nayer underschidlichen keuf und getrofiner coutract ain anzal mark
Silber und zentnor kupfer zu libern schuldig, doran mii* dan etliche
Silber und kupfer gelibert worden. Dieweil mir aber an liberung ge-
dachter Silber und kupfer (.welche jetzt Petry und Pauly den nechst-
verschinen Naumburger markt am ersten kauf und contract fellig
gewesen) noch hundert und acht mark sylbers und hundert und
acht ain halber Zentner kupfer und dann vermog des andern contracts
und kaufs hundert und neunzig zentner kupfer ungevärlich ausstendig,
welches mir dann, wie e. g. selbst vernunftig und gnedig zu erachten,
nit zu geringer beschwerung raicht, so ist hiemit an e. g. mein ganz
underdienstliche pit, sy wollen die guedige Verordnung und veifuegung
toiL, damit mir berruerter ausstand der silber und kupfer mit dem
eehesten und furderlichesten und die künftige folgende termin desselben-
gl(!ichen zu jeder bedingten zeit zuegehalten und gelibert werden. Das
664 Urkuudeubucli zur Geschichte des Mausleldischeu Saigerhandels.
bin ich, zuesambt dem, das es billich beschicht, iimb eur gnaden mit
alem unterdienstlicheu gueten willen zu verdienen erpittig. Derselben
tun ich mich hiemit dienstlich befehlen , gnedige antwort pittende.
Datum Nurmberg, den 18*®" JuUi im jar funfzehenhundert sechzig,
eur gnaden dienstwilliger
Sebastian Welser.
Änßenadresse : Dem wolgeboinen herrn Hans Georgen und gebrueder graflTen
und herren zu Mansfeld und edlen herrn zu Heldrungeu meinen gnedigen herrn.
Ausfertigung im Oewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 23, IV.
Ebenda die Antwort (Konzept) :
1560 Mi 27. Eislehen. Graf Hans Georg von Mansfeld an Sebastian
Welser.
Hat Welsers Mahnung den verordneten Verwaltern des Saigerhandels
vorgehalten, die berichten, daß man itzt im beschlus und aufvvegen sei,
und das die arbeit uff der hatten Eisfeld des furgenoraen notwendigen
baus halben ein zeither und noch in ruhe stehe. Bittet dalier um etwas
Geduld: dann euch di versprochen liberung vor verscheinung der
letzten termin zu guter genüge folgen sollen.
446. 1560 Juli 19 (Freitags nach Margarete) Halle a. S.
D. Johann Tautenbull, Erzbischöflich Magdeburg.
Kanzler, an Graf Hans Georg von Mansfeld, Erz-
bischöflich Magdeb. und Halber städt. Statthalter.
Meldet ihm vertraulich, da/l die Manlich zwei Diener von Augsburg
nach Halle abgefertigt, um die Hilfe des Erzbischofs gegen den Grafen zu
erwirken. Bittet um vertrauliche Aeu/ierung, wie man ihnen am besten
begegne. Man kann ihnen wol uff dißmahl eyne hofPandwort geben.
Ausfertigung im Geivei'k. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 21, VI.
447. [1560.] Die Befehlshaber des Saigerhandels an die
Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld.
Abwehr der Eingriffe des Kurfürsteti voti Sachsen i)i der Manlichsi h< n
Angelegenheit,
No. 445-447. 1560. 665
Das schreiben, so der churfurst zu Sachsen etc. auf anhalten der
Manlich von Augspurg an die wolgebornen unser geuedige herrn zu
Mansfeld etc. getban, haben die befelchbaber des saigerbandls verlesen
und erkenten sich scbuldig, dem auferlegten befelch nach ein antwort
oder gegen bericht an hochgedachten churfursten zu stellen. Weil aber
die sach etwas hochwichtig und über iren verstand, haben sy bedenken,
sich dessen zu unterstehen und achtens hoch von notten, hirinnen der
rete und sonderlich der rechtversteudigen rat zu gebrauchen. Dann
es nicht allein unib der 3Janlich sach zu thun, sonder man spurt aus
des churfursten scbreiben, das sich s. chf. g. fein gemach unterstehn,
der alten loblichen grafschaft Mansfeld (die vor vil hundert jaren ein
stand und grafschaft des heiligen reichs gewesen, ehe die landgrafen
zu Doringen churfursten und hertzogen zu Sachsen worden) landesfurst
zu werden, welches doch oflentlich wider den vertrag ist, der zwuschen
den neuen herzogen zu Sachsen und der alten grafschaft Mansfelt vor
etlichen jaren aufgericht, welcher vertrag zwuschen dem landtgrafthumb
Dhoringen und der grafschaft Mansfeld ein clare landscheidung gibt,
darzu mit den ausgetruckten worten, das die grafen zu Mansfelt
(ausserhalb empfahung des affterlehens des berkwerks und des hauses
Morungen etc.) bei allen iren rechten, herrlikeiten und freiheiten, wie
sy zuvorn bei dem Romischen reich gewesen, hinforder bleiben sollen.
Daraus leichtlich abzuneraen, weil es itziger zeit umb die alte lobliche
grafschaft dero obligen halben beschwerlich steht, wie sich nicht allein
der churfurst zu Sachsen, sondern auch der erzbischof zu Magdeburg
unterstehen, der grafschaft Mansfeld landsfursten zu sein und dieselbe
(die doch vil hundert jar bei dem Romischen reich als eine freie graf-
schaft. uff deren unterthanen niemands dann sy volg, stuer und alle
botmessigkeit haben, herkomen) unter iren gewalt zu ziehen.
Es hat wol hochgedachts churfursten bescheid, so den Maulichen
gegeben, ein fein ansehen, als ob derselbe den grafen zum besten
geschehen. Wann er aber bei dem liecht besehen, ist leider zu be-
sorgen, ob gleich die Manlich hindangesetzt, das dadurch der grafschaft
bestes wenig bedacht oder gemeint, welches man gleichwol in gutbe-
denken und beratschlagung nemen soll.
Schlagen sodann cor. dem Kurfürsten zu antworten: daß bereits eine
kaiserliche Kommission (Herzog xu Sachsen und Rat xu Nürnberg) ernannt
Sl^i, und daß der Herzog von Sachsen xivar abgelehnt Jiabe (weil er Be-
dinken hatte, in einer Kommission mit den Städten xu sitzen), man jedoch
higlich darauf warte, daß an seiner Statt ein anderer ernannt werde. Die
Grafen seien erbötig, wann es nur der key. M' commissarien handlung
666 ürkuudenbuch zur Gedchichte des Mansfeldiscben Saigerhandels.
gelegen , die Sache vor den Kurfürsten zur gütlichen Unterhandlung zu
bringen etc.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 21, VI.
448. 1560 August 6. Wien.
Vorladung der Grafen von Mansfeld und der Manlich, sowie der Frank-
furter und Leipziger Gesellschafter (als one dem gegenwiertigkeit der
sach fueglich nit woll abgeholfen werden kan) auf den 4. Nwemher
durch den Kaiser nach Wien.
Die zu Köln und Frankfurt arrestierten Kupfer sollen einstweilen in
Arrest bleiben, die Manlich sollen jedoch weiter kein Kupfer arrestieren,
auch die Einmahnung und den angefangenen Prozeß einstellen.
Actum under irer kay. m* hiefurgetrucktem secretinsigel etc.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 22, IX.
44$). 1560 August 10. Frankfurt a. M. Thomas Lem-
berger an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Oeffentliche Zitation des Grafen durch die Manlich.
Wolgeborner graffe genediger herr, euer genade siend mein gantz
underthenig schultig und willig dienst ider zeit mit fleis bevor. Gene-
diger herr, diß mein schreiben an e. g. ist allein darumb, damit e. g.
underthenig bericht werden, wie daß die Mannliche von Augspurg
wiederumb eine zietation erlaugt haben gleichergestalt wie die vorige,
darinnen e. g. uff den negsten kommenden zweyten Septem bris citirt,
alhie zu erscheinen, uff ire clag antwort zu geben. Und ist solche
citation öffentlich alhie under der statt sigel an der gerichtsthur ange-
schlagen worden, welches mich ja zuvii sein dunck. Derhalben e. g. uff
wege zu gedenken, wie solches mogte wieder herabkommen; denn es je
schimpflich stehn wiert, so es diesse meß also da bleyben soll. Habe
der wegen solches e. g. nit verhalten sollen noch wollen. Und thue e. g.
mich hiemit underthenig befeilen. Datum in Frankfort, den 10. Augusti
a" etc. 60. ^ ^^
undertheniger
dienstwilliger
Thomas Lemberger.
No. 447-450. 1560. 667
Außenadresse: Dem wolgebornen und edlen herrn heim Hans Jeorgen grafen
und herrn zu Mansfelt edlen herrn zu Heldrungen meinem genedigen herrn zu
banden.
Ausfertigwig im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, XII.
450. 1560 August 13. Eisleben. Die Grafen Hans
Greorg und Peter Ernst von Mansfeld an den Rat
zu Nürnberg.
Beschwerde über Bonaventura Furtenbach, der ihnen bei Aufnahme
einer Anleihe geringwertige Kleinode und eine nicht einzutreibende For-
derung an die Brandenburg ische Landschaft in Zahlung gegeben.
Hans Georg und Peter Ernst etc.
ünsern gunstigen grus und geneigten willen zuvorn, erbern fur-
sichtigen und weisen besonder gonstige lieben. Wir rangen euch nit
bergen, nachdem uns verrückter zeit die verlege unsers berkwerks von
allen kaufleuten aufgeschoben, das wir aus tranksal uns unter andern
auch mit eurm burger Bonaventura Furttenbach umb ein suma gülden
in handlung durch die unsern eingelassen, welche gleichwol (weil uns
vor 5"" taler etlich kleinoter zuegeschlagen, die uns zu nachteil noch
verbanden ligen und gar bei weitem des werts nit können verhandlt
werden und nichts minder groß interesse darauf geht) beschwerlich
genug. Solchs aber stellen wir dißmals an seinen ort. Und hat sich
ferner zugetragen , weil wir der erst verglichnen frist halben umb
linderung bei gedachtem Furttembach haben ansuchen lassen, das er
dieselben anderer gestalt nit eingehn wollen, wir nemen dann 3585 taler
auf uns, bei dem churfursten zu Brandenburg etc. unserm g***'» herrn
oder s^ chf. g, landschaft einzubringen. Dessen wir also zufriden
gewesen, und hatten uns einiger gefar nit vermuetet. Als wir aber
umb di zalung angehalten, haben wir zu zweien malen von der land-
sehaft verordnten antwort bekomen, wie ir aus einverwarten ab-
schriften und daraus zu vernemen, das sy der angegeben suma nit
allerding gestendig. Und wiewol wir solchs an den Furttenbach uffs
glimpflichst haben lassen gelangen, die marggrefische schuld gewiß zu
machen oder diselbe wider zu sich zu nemen. haben wir doch nichts
erhalten können, sondern er ligt schlechts darauf, er hab solche schuld
uns übergeben, wir mugen sy einmahnen oder nicht. Dagegen uns
dtrjenige, so die marggrefisch verschreibung von Furtenbachs diner
BEipfangen, bericht, das er in beisein etlicher personen öffentlich be-
668 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
zeuget, er wolte soliche übergab anderer gestalt nicht annemen, dann
sovern dieselbe schuld richtig und keinen streit bette.
Aber uff dise weis, wan es Furtenbachs meinung nach geen solt,
müssen wir nicht allein den nachteil der kleinoter, darumb uns noch
nie der halbe teil geboten, wie wir dann noch erbotig, ein statlichs
daran nachzulassen, dulden und dieselben verzinsen, sondern noch
darüber die marggrefisch schuld sambt dem eingerechenten Interesse,
ungeacht das sy uit liquidirt, dem Furtenbach auch bezalen. Ob nun
solchs erber und billich, stellen wir euch selbst zu urteilen heym.
Und ist dem allen nach au euch unser genedigs und bittlichs ge-
synnen, ir wollet gedachten euren burger mit ernst dahin halten, das
er hochgedachts churfursteu zu Brandenburgs verschreibung wider zu
sich neme und seine schuld, wie er die gewilligt und verhandlt, selbst
einmane und am rest, so wir ihm noch hintersteUig, abgehn lasse.
Seind wir erbotig, was sich darüber in guter rechnung finden wirt,
ihm uff die komend Frankforter tastenmeß bar bezalen zu lassen. Und
ob er (wie zuvorn auch geschehen) wolt furwenden, er hette mit uns
nicht zu schaffen, hat kein stat, dann er waiß, das er mit nieraands
anders dann mit uns gehandlt. Über das so steht die Übergebung
der Brandenburgischen schuld uff uns, graf Hans Georgen. Solt nu
Furtenbach darüber in unser versetzte bürgen tringen und schaden
verursachen , den mussten wir letzlich durch geburlich wege bei ihm
suchen.
Euch in dem, was ir selbst vor billich erkennen kunt, gutwillig
erzeigen, das wollen wir gunstiglichen zu beschulden geneigt sein.
Datum Eisleben, 13. Augusti A" etc. 60.
An den rat zu Normbergk. j
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerluxndel, Paket 23, 1 V.
lieber die Brandenburgisclie Forderung unterrichten die beiden folgenden
Sehreiben Bonaventura Furtenbachs an Herzog Albrecht von Prevßen vom 8. Okt.
1559 und vom 28. Juni 1561 Nr. 450a u. 450b.
450a. 1559 Oktobers. Nürnberg. Bonaventura Furten-
bach an Herzog Albrecht von Preussen.
Bittet, seinen Sohn Christoph in dessen Sache gegen Lorenz Kurz und
Simon BehMym, in Polen zu unterstützen und ihm ^ur Zurückerlangvnfj
i^o.450-45Öa. 1560-1559. 669
der dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg vorgestreckten Summe
(20 000 flj behilflich zu sein.
Diircbleiichtiger hochgeborner fürst, eurn fürstlichen gnaden sind
mein iintertenig gutwillige dienst mit vleis zuvor berait. Genediger
herr, ich wirdt von meinem söhn Cristoff Furttenpach schrieftlich be-
richt, wie er e. f. g. von wegen seiner schwebenden rechtvertigung,
die er vor der königlichen mayestat und derselben darzu verordneten
raten in Poln etc. gegen Conrad Knopfs erben Lorenz Khurtzen und
Simon Behaym Juden fuert und daneben auch meiner noch ausstendigen
schulden . die ich weiland dem durchleuchtigen hochgebornen fursten
und herrn herrn Albrechten marggrafen zu Brandenburg und burg-
graven zu Nurmberg meinem gnedigen herrn hochlöblicher und seliger
gedechtnus untertheniglich furgestreckt, an geburende ort umb gnedige
befurderung und furschrift unterthenig ersucht, darauf sich e. f. g.
(gemelts meins sohns berumen nach, des ich ungezweifelt bei e. f. g.
zuversichtlich) aller gnaden erzeigt , nicht allein in meines sohns
hangenden rechtsachen ime an höchstgedachte königliche mayestat in
Polen und derselben "Waywoden von der Wilda alspald fuerschrift ver-
tigen lassen, sondern auch e. f. g. haben im derselben rat herrn doctor
Jonas in der rechtsachen personlich zu solizidirn genedig zugeben
und verordnet, auch mir in hochermelts marggraf Albrechts hinter-
lassnen und noch ausstendigen schulden befurderung mitzutailn genedig
erpotten. Der genedigen ervveisung gegen eurn f. g. ich mich aller-
unterthenig höchlich bedank und kan nicht unterlassen, e. f. g. unter-
thenig zu vermelden, das ich jungst abgeflossnen funfzehenhundert
und neunundvierzigisten jars weiland und zuvor hochgedachts marggraf
Albrechten zu Brandenburg hochloblicher und seliger gedechtnus gnedigs
und embsigs ersuchen, und domals ir f. g. noch in weilland hochlob-
lichster und seliger gedechtnus Komischen kaiser Karls des fünften auch
königlicher und ytzo Römischen kaisserlichen maiestatt etc. höchsten
gnaden und wider derselben veind in kriegsdiensten was, einund-
zwaintzigtausent guldin in Reinischem golt und dieselben ander gestalt
nicht, dann irer f. g. und anderer fursten zu Brandenburg zu merer
aufnamb und wolfart unterthenig und gutwillig also bar geliehen und
furgestreckt, dargegen ir f. g. hochloblicher gedechtnus die bezallung in
dreien jarsfristen fürstlich zu laisten zugesagt und zu merer Versiche-
rung mir bede irer f. g. flecken und amdter Bairstorf und Erlang zu
rechtem warem Unterpfand dergestalt verschrieben und eingesetzt, das
die amptleut, richter und gemain mir alspald gelobt und geschworen,
670 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
im fall das ich zu den bestimbten zallungsfristen nicht vergenugt
wurde, mir alsdann gewertig und gehorsam zu sein, alles nach vernerm
inhalt irer f. g. verschreibung. Als aber ir f. g. mehr nicht dann siben-
tausent guldin gold an solcher haubtsum abgelegt, hab ich nochmals
bei iren f. g. umb merer zallung oftmals in unterthenigkeit angesucht,
aber von wegen irer f, g. furgefallnen kriegsleuft wider die Franki-
schen verainichten stende Bamberg, Wirzburg und Nurmberg (als eur
f. g. gnedig zu erachten) weder zu der vergenugung des ausstands und
hintersteiligen rests , noch zu dem geburlichen einsatz meiner ver-
schriebnen pfand Schilling gelangen rangen. Do gemelte verainigungs-
stend markgraf Albrechts landschaft inhendig gepracht, hab ich nit
unterlassen , bei höchstgedachtem kaisser Caroli hochloblichster und
seliger gedechtnus unterthenigst um hilf angesucht und an die ver-
ainigungsstend mandat und bevelch anspracht, also das ir m* mein
anfoderung und Zuspruch rechtmessig geacht und billichen , darauf
inen gepieten lassen, mich vermug habender verschreibung in ruhige
possess meiner pfandschilling zu setzen; aber des ungeacht mich (von
ires nutz wegen) aufgezogen, auch, das ich dem haus Brandenburg dis
anlehen getan, entgelten müssen, bis höchsgedachte verstorbne kaisser-
llche maiestat den wolgebornen herrn herrn Joachim Schlicken grafen
zu Passau marggraf Albrechts landschaft übergeben und zum comisari
gesetzt und verordnet und die verainigungsstende des abtreten müssen
an den wolgedachten herrn comisari, ich gleichermass von der Romischen
königlichen und ytzo kaisserlichen mayestat bevelch anspracht, mir an-
geregte pfandschilling einzuräumen, des ich one zweifl gewest, dem-
selben wurde wolgedachter herr comisari gepurliche volziehung gethon
haben. Indem und mitlerweil sich begeben, das hochgedachter marg-
graf Albrecht todes abgangen, auf solchen vall ervolgt, das dem auch
durchieuchtigen hochgebornen fursten und herrn herrn Gorig Fridrichen
marggrafen zu Brandenburg und burggrafen zu Nurmberg etc. meinem
gnedigen herrn des hochgedachten marggraf Albrechts verlassnen land-
schaft zugestellt und eingeraumbt worden, hab ich nicht unterlassen,
gleichfals bei irn f. g. zu mermaln gutlich angelangt und mich alles
unterthenigen willens erpotten, zuvorsichtlicher hofnung, ir f. g. als
Inhaber meiner pfandschilling selten und wurden vermug der gemainen
recht und sonder auch der vertreg zwischen weilland irer f. g. herrn
vaters marggraf Jorigen zu Brandenburg hochlöblicher gedechtnus und
hochermeltem marggrafen aufgerichtet mich aintweders mit barer
zallung oder einraumbung der pfandschilhng vergenugen oder sieh
sonst mit mir genediglich vergleichen, darinnen ich auch irn f. g. ainen
No.450a. 155Ö. 671
zimlichen stilstand zu tun unbeschwerd «gewesen bin. So haben aber
ir f. g. mich wie andere schlechte glaubiger jederzeit vergeblich ab-
gewisn, dadurch ich dann verursacht {wiewoU ungern und wider mein
willen), ir f. g. iirab nidersetzung derselben neun treffenlichen rät nach
inhalt und vermug des heiligen reichs Ordnung angelangt. Als aber ir
f. g. zur selben zeit nit anhaims gewest und mitlerweil von der damals
Komischen königlichen, yzo kaisserlichen mayestatt meinem aller-
genedigisten herrn ein mondat anspracht, haben ir f. g. mich in craft
desselben mondats verniemlich abweisen und andern personlichen
gläubigem vergleichen A\öllen, welchs ich aber kein swegs hab eingehen
können oder mögen, nicht allein darumb, das ich durch mein vorgeend
rechtlich ersuchen praeoccupirt und ins praeventionis erlangt hab,
sonder auch in der furnemblichen betrachtung, das ich der glaubiger
keiner bin, darvon das kaisserlich mondat meidung tuet, welche ir f. g.
wider aufgerichte vortreg unzeitig haben tringen und betroen wollen,
sondern ich yederzeit in unterthenigkait nichts änderst gesucht und
begert, dan das ir f. g. den marggrefischen vertregen gnediglichen
nachsetzen und nach derselben inhalt mein schuld soll ablegen, welches
ich aber bey irn f. g. und bei den obberurten beden flecken Bairstorf
und Erlang, die ich irer glubd und aid zum statlichisten erinnert, in
der gute bis daher nicht hab bekomen mugen und derowegen widerumb
ir f. g. umb das recht vermög des heiligen reichs Constitution unter-
theniglich ersucht. Und wiewol auf ir f. g. abschlegige antwurt ich
gut fug und recht gehabt hett, in craft der Ordnung die sach an dem
kaiserlichen cammergericht anhengig zu machen und gegen iren f. g.
proces auszupringeu, so hab ich yedoch irer f. g. darin in unterthenig-
kait verschont und verhofit, ir f. g. solten die weg zur bezallung gesucht
und gefunden und mein unterthenigen genaigten willen und getreue
dienst in gnaden erkandt haben. Nachdem aber dasselbig bis anher
über vil veitig mein embsig anlangen nicht ervolgen wollen, hab ich
unvermeidlicher notturft nach nicht umbgeen mögen, bei der kay: m'
meinem allergenedigisten herrn ain mondat umb hilf rechtens an ir
mayestat und des heiligen reichs cammergericht auszupringen, daraus
ungezweifelt erscheinen wird, das hochstgedachter irer kay : m' gemuet,
v,i\\ und raaynung nie gewesen ist, mich und mein vorgengige gerechtig-
keit in irer kay: may^ ersten mondat wider etlich andere glaubiger
a isgangen zu begreifen und einzuschliessen oder mich des ordenlichen
r(!chtlichen austrags zu entsetzen.
Grenediger herr. dieweil ich aber solche scherpf nochmals gern ver-
nitten sehen, des umbgeen und das meinig lieber in der gute empfaheu
672 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
wolte, desgleichen nach lengerm stilstand, und do es begert wurd, noch
merers darzu zr, leihen bewilligen, aber das alles mir bisher wider
meine habende brief, sigl und überflüssigen specificirten Unterpfand in
nichten furtreglich sein wollen, das mir zu grossem nachteil raichte,
dieweiile dann eur f. g. der billichkeit nach one meniglichs wider-
sprechen der nechste miterb hochgedachts marggraf Albrechten loblicher
gedechtnus hinderlassnen landschaft sind, eur f. g. bitt ich in aller
untertheniger dinsterzaigung, die wollen aus gnedigem gemuet mir
derselben rat, hilf und furderung gnedig mittailn oder, do e. f. g. zu
der mitbelehnug kemen, das ich e. t. g. gern vorgünte, darzu ich e. f.
g. meins unterthenigen geringen Vermögens gern behilflich und fuder-
lich sein, auch der unzweifenlichen hofnung, recht und billichkeit nach
sollen die belehn ung noch erlangen und bekomen. Aber darin nit zu
feirn ist, dan durch marggraf Hansen practicirung marggraf Gorig
Friderich die kay: m' zum pesten ires tails, das zu besorgen, alle hand-
lung noch lang werden verhindern und aufziehen; wird auch sonst
bericht: die von der Ro: kay: m* verordneten comisari über hoch-
gedachts marggrat Albrechts verlassner schulden, als Maintz und Bayrn,
sind im bedacht, ob sie die comisyon wollen annemen, dann aus
allerlay weitleuftiger erfarung merklicher mueh und uncosten nit gern
vergebne nachred und gefar uff sich zu laden und villeicht sich des
handeis gar entschlagen. Dan als sich dise Sachen lassen ansehen, das
alles in die leng und verzug gespilt und hochgedachte bede marggrafen
ires gevallens ain kaiserlich mondat ubers ander anspringen, das den
gläubigem nit zu kleinem, sondern dem merern teil zu merklichem
schaden und verderben raichet, auch der schulden (als man furgibt) so
vil nit und woU one schaden mugen abgelegt werden, wan man sich
sonst der rechten und billichkait nach gnedig und gutlich zur Sachen
schicken und das land was statlichers wert dan der andern schulden
vill, die in schwebenden krieg gemacht und von etlichen, raer zu irer
f. g. schaden und nachtail, gehoben worden, der man keine zu bezalen
schuldig sein wird. Und do dan e. f. g. meiner obbemelten schulden,
der sich mit verfallnen zinsen zu fünf pro cento ungeverlich in zwainzig-
tausent Reinisch goldgulden erstreckt, genedig anneme, wolt ich eurn
f. g. noch so vil (auf pfandschilhng und wie ich mich mit e. f. g. der
Versicherung vergleichen mocht) darzu leihen auf gepurlich Interesse
und leidenliche zallungsfrist lenger ansteen lassen. E. f. g. wollen
also obgehörter massen mich meiner ausstendigen schulden, dergleichen
mein söhn mit sein schwebenden rechtsachen in genediger furderung
bedenken. Das wil ich umb e. f. g. yederzeit meins geringen ver-
No.450a-451. 1559-1560. 673
mögens in iintertheniger dinsterzaigung willig und gehorsam sein zu
verdienen; und e. f. g. mich unterthenig bevelhen thue.
Kurxe Zeitungen.
Datum Nurmburg, den 8. Octobris ano 1559.
Eurn fürstlichen gnaden
untertheniger
Bonaventura Furtenpacli.
Außetmdresse : Dem durchleuchtigen hochgeborn fursten und herrn herm
Albrechten marggrafen zu Brandenburg, in Preussen zu Stettin, Pommern, der
Cassuben und Wenden hertzogen , burggrafen zu Nurmberg und fursten zu
Ruggen meinem gnedigen herrn.
Ausfertigung im St. A. König^)erg, Herzogl.B. A. A4.
450 b. 1561 Juni 28. Nürnberg. Bonaventura Furten-
bach an Herzog Albrecht von Preussen.
Er hohe bis Jetzt noch nichts davon gehört, daß Markgi'af Georg
Friedrich daran gedacht, weiland marggrafif Albrechts hinderlassne
glaubiger zu bezaln, sonder dieselben mit beschwerlichem uncosten zu
verderblichem schaden und nachtail aufgehalten werden.
Aber ich hab mich herausgeriessen und meine ausgestandne Schulden
stathaften leaten übergeben, und damits die angenomen, noch ein gutte
sume bars gelts darzu geliehen, die der hofnung, solche marggrefische
schulden vemer von hochgedachtem marggraf Gorig Fridrichen einzu-
priugen und sie eins gnedigen herrn vertrösten villeicht pessers glück
haben, dann ich bisher erlangen mögen.
Aus f. St. A. Kö. Hzgl. B. A. A 4.
451. 1560 September 3. Eisleben. Die Befehlshaber
des Saigerhaudels an einen Mansfeklischen Diener
[Albrecht Gugl?].
Aufnahme von 6000 fl hei einem Juden und Bauschers und Bromms
Versicherung. Rauschers Ansuchen an den Rat xu Frankfurt, die
'irrestierten Kupfer freizugeben: Verhaltungsmaßregeln, für den Fall, daß
der Rat die Kupfer nicht freigibt. Kupferlieferung an Rauscher xur Be-
lahlung von 1000 fl Wechselgeld. Wolf Hertens Forderung im Betrage
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVIL 43
674 Ürkundenbucli zur Geschichte des Man sf eidischen Saigerhandels.
von 1500 fl; Verhandlungen mit Günter Hohen und Rauscher des
wegen. Die Fürer sollen für 2—300 Zentner Kupfer gut sagen; si
ivollen 2000 Taler aufbringen, die zum Bleikauf verwandt werden sollen
Furtenbach. Das im Arrest zu Köln liegende Kupfer.
Unser fruntliche willige dinst zuvorn, erber vhester besonde:
günstiger lieber freund. Wir thiin euch zu wissen, das .Iheronimu:
Eauscher hie gewesen und unter anderm dem wolgebornen unsern
g. h. graven Hans Georgen zugesagt, das er umb die bewustei
6000 goldfl neben seinem schwager Claus Brumen genügsame ver
Sicherung thun wolle, Derhalben so wollet bey dem j[uden], an der
euch Lemperger weisen kan, anhalten, damit berurte suma gewil
gemacht. Die wollet also uff gut abrechnung an Eauscher weisen unc
dieselbe rechnung, was entlich bleibt, richtig machen.
Rauscher wirt wider bei dem rath zu Frankfort umb eroffnung dei
kupfer, so Steinacher gesellschaft gehört, anhalten und sich zu einem
genügsamen vorstand erbieten. So vil dann die übrigen kupfer aU'
langt, so u. g. h. zusteen, darum b soft ir neben dem Rauscher uml:
erledigung auch ansuchen und zum vorstand erbieten. Werden nu die
kupfer volgen, so hats seinen weg. Wo nit, so {durchgestr. : ist wol-
gedachts u. g. h. befelch, ir wollet ein notarien fordern und vorm ral
alle) habt ir hirneben von beiden u. g. h. befelch, wes ir euch darinnen
solt verhalten; denselben befelch mugt ir dem rat wol überantworten.
Rauschers tausent gülden wechsigelt belangent, mugt ir euch mit
ihm vergleichen, das er so vil garkupfer versprechen und die tausent
gülden darauf ueraen raug; die habt ir ihm zuzusagen, vor der fasten-
meß zu libern.
Belangend die 1500 fi Wolf Hertten, wirt euch der markt lernen,
wie sichs mit dem kupfer versprechen will anlassen; darnach kunt ir
euch alsdann richten. Mocht euch nu in dem Günther Hohen nit
furdersam sein, so habt ir Rauscher anzusprechen; der hat sich er-
boten, euch furderung und guten willen zu erzeigen. Und da ir je
Wolf Hertten nit genzlich kündet befriedigen, so zalt im doch zum
wenigsten 500 fl, so er bei einem andern aufgenomen. Doch must
irs ihm bei zeit ansagen, damit er sich in ander weg kon gefast machen,
Avie dann ich, Obenrod, desshalben mit ihm geret hab.
So hat u. g. h. grave Hans Georg dem herrn Purer geschrieben
und gebeten, gen Frankfort Günthern, oder wer sonst da ist, zu be-
felchen, vor zwei bis in 300 center kupfer, damit ir die versprechen
mugt, gut zu sagen. Darauf wert ir, wenn es der blei halben oder
sonsten not, anzuhalten wissen.
No.451. 1560. 675
Und nachdem die Furer der Colinischen botschaft in Wien 2" taler
werden aufbringen lassen, die sy sich verpflicht, uff die fasten meß oder
neujar zuvoru in Frankfurt oder Colin widei zu erlegen, nachdem
dann ich, Obenrod, itzt nach Nurmberg verraiß, wils ich mit den
Furern darauf handien, das man ufi solche 2000 taler ein bleikauf
treffen mocht. Derwegen so mugt ir euch mit den Colinischen blei-
lendlern auf zue- oder abschreiben in ein kauf einlassen; so will ich,
Obenrod, daran sein, das derwegen dem Lemperger von Nurmberg aus
ob ir zu Frankfort nit mer anzutrefien) bescheid soll geschriben werden.
Dnd damit ir euch desto besser hirein zu richten, tun wir euch ab-
chrift der Colluischen rete Obligation uberschicken.
Wir seind gewiß vertrost, das die 6™ fl gold gefallen werden. Da
aber je, dess wir uns nit versehen, manglen solt, so musst ir bei
eit euch mit Rauscher daraus unterreden und mugt uff den vhal im
villigen (damit er nit gar gelassen), das er uff kupfer so vil nemen
nug, als sich des Furtenbachs itziger termin erstreckt, welche ir zue-
lagen mugt, vor der meß gewiß zu libern. So mugt ir zu zalung der
echsl, und was ir bedurft, auch 200 centner versprechen. Dergleichen
labt ir in die 108 centner kupfer, so Gramal bekomen. zum besten der
¥estphelischen blei zu gebrauchen.
Wolgedachte unsere genedige herrn schreiben hirneben an den
rzbischofen und churfursten zu Colin etc. u. g*'«"* herrn mit bitt je-
Qandts zu ordnen, der die arrestirten blei ausburg. Derhalben so
ollet euch bei Lemperger gewiß erkunden, wie vil kupfer im arrest
u Coln ligen und wem sy underschiedlich zustendig und derwegen
in zetl in unser g. h. brief stecken oder dem churfursten solchs selbst
ßhreiben ; dann die schrift darauf lauftet.
Es hat auch Rauscher gewilligt, wann die 6"° fl gold gefielen und
auch von unsers g. h. wegen an tausent fl manglen ward, das er
uch nit lassen wolt. Dessen habt ir ihnen im vhal der not zu
rinuem.
Solches alles haben wir euch unserer abred nach, darnach habt zu
chten, nicht beigen sollen, und sind euch fruntlich zu dinen willig.
>atum Eisleben, am 3. Septembris a" etc. 60.
Befelchhaber des
seigerhandls.
Konzept (ohne Angabe der Adresse) im Geicerk. Archiv zu, Eislebe», Saiger-
l, Paket 25, X.
43'
676 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
453. 1 560 September 13. Frankfurt a. M. Hieronymus
Rauscher an Graf [Hans Georg von Mansfeld].
Schmähliche Angriffe der Frankfurter und Manlichen gegen Graf Hans
Georg. Bauschers Abrechnung. Liefer^mg von 300 Zentner Kupfer an
Lienhard Düpx>engießer %u Antwerpen. Valtin Leise. Bezahlung von
1000 // an Wolf Herten.
Wolgeborner und edler graff, e. g. seind mein underthenig willig
dinst bevorn. Genediger her, was von den Frankfordern und Manlichen
an den churfursten zu Saxen etc. m. gst. h. geschriben, und wie
schraehelichen e. g. darinnen angriffen, das haben e. g. aus einvor-
warten Schriften, welche die churfurstlichen rethe mir hieher ken
Frankfort nachgeschickt, genediglichen zu vornemen und daraus zu er-
sehen, wie die Frankforder und Manlich für einen mann stehen, wie
dan auch aus heutigem gehaltenen gerichtstag, do e. g. diener neben
uns umb vorhör der arestirten kupper halber angehalten und uns die-
selb nicht hat begegnen mugen, zu spuren gewesen, davon e. g. von
den irigen fernem bericht werden bekommen, welche Schriften e, g. zu
uberschicken ich für notwendig geachtet. Was sie uff unser der gesel-
schafter gethane supplication vorlegungsweis den Manlichen für bericht
gethan, das soll den stich nicht halten. Und ich sehe gerne, das ich
ire gründe, darauf sie sich zu steuren vormeinen, habe und wil mich
mit gelerter radt, dieselben abzuleinen, gefast machen.
Ferner kan e. g. ich unangezeigt nicht lassen, das die 6000 golt-
gulden, davon e. g. von dem Juden gewisse vortröstunge gehat und
ich mich auch endlich darauf vorlassen, nicht gefallen. Weil dann
e. g. uns diese meß von wegen des termins, so Fortenbach vor-
schienene fastenmes bezalt, noch 5040 fl, und dan wegen des jezigen
termins, welchen mir zalen haben müssen, 3776 fl, und ferner, so e. g.
radt und diner Merten Abentrott im ostermarkt zu wexel gegeben,
1041 fl 14 ß, und also zusammen 9857 fl 14 ß fellig gewesen, darauf
ich nicht mer dan uff 300 centner kupper zu 13V'2 % zu 16 patzen
gerechent, welche zu 15 patzen 4320 fl machen, und ich mit vorwissen
Albrecht Gugels dieselben halb zwuschen hie und Martini und die
ander helft zwuschen Martini und der künftigen fastenmes zu livern
versprochen, demnach an e. g. mein underthenig bitt, e. g. wollen des
handeis bevelchhabern genediglich bevelen, das sie obbemelte kupper
Linhart Duppengissern von Antorf uff erneute zeit, damit ich meinem
vorsprech nach glauben halte, zu livern bestellen wollen. Alsdann
No. 452— 453. 1560. 677
e. g. von diser messe nfi künftigen michaelismarkt 5537 fl 14 ß, so
ich von hinnen uff Leipzig genomen, pro resto pleiben und dan diesen
michelsmarkt auch in die 10"° fl uö die gemachten termin vortaget, one
das auch uns von dem termin vergangenen, so ostermarkt hett gefallen
sollen, von Valten Leisen noch 5000 fl aussenstehen. Als kan an
e. g. besondere hulf ufl' mein lezte hinfart ich diesen künftigen markt
meinen glauben nicht erhalten. Wan es dan auch für e. g. nicht ist,
das sich die summen also hauffen, als ist an e. g. mein underthenig
dinstlich bitt, e. g. wollen genediglichen darauf bedacht sein, das mir
disen markt geholfen werde. Was ich wider thun kan, das e. g. zu
underthenigem gefallen gereicht, darzu erbiete ich mich willig. Datum
Frankfort am Mein, den 13'^° Septembris im 1560.
e. g.
undertheniger
williger
Jheronymus Rauscher ss'.
NacJischrift : Ich will auch Wolff Herten 1000 fl endrichten und
ich mit Abentroten derhalben vergleichen.
Eigenhändige Ausfertiguyig (Außenadresse fehlt) im Getoerk. Archiv zu Ei8ld)en,
Saigerhandel, Paket 14, XXXII.
453. 1^60 September 19. Nürnberg.
Welsers Abrechnung Über gelieferte und noch rückständige Kupfer und
Silber.
Laus deo 1560 adj lU. Septempris in Nuemberg.
Die wolgeporne meine gnedige herren graf Hans Jörg und Peter
Ernst von Mansfeld haben mir, Sebastian Welser, auf die furgelihen
15000 gülden zuo Leiptzig den michaelismarkt anno 59 erlegt, dar-
gegen libern lassen sollen in den nächst 4 volgenden markten, die sich
den nachstkunftigen michaelismarkt ano 60 enden, ain jeden markh
187 Vj feinsilber, 187 Vo centner garkupfer, macht jede sort in soma
750 mark feinsilber, zuo fl 10 macht fl 7500 ß— A —
an 7141/3 centner Ey sieber garkupfer zuo fl 10 V2, macht fl 7500 ß — A —
Suma machen bede posten fl 15000 ß — A —
Daran hab ich empfangen:
kupfer centner 798 h 27 zu fl 10 V, fl8381ß3A —
678 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
mehr an silbern empfangen mark 287 1 8 q 1 A 1
zu fl 10, tut fl 2875 ß 3 A —
Suma hab ich auf den ersten kauf empfangen den
wert von .flll256ß6A —
Also steet mir noch an den 15000 gülden aus fl 3743,
die bringen ungefähr aus centner 366 kupfer; so mir die gelibert, so
wer der erst kauf entledigt. —
Der ander kauf umb die 8000 gülden, zu Frankfort erlegt, hat sich den
ostermarkt ano 60 angefangen, und solt mir auf Petri Pauli gelibert
sein kupfer centner 190 V2
und jetz michaeli „ 190^/2
Suma, daran ich noch nichts empfangen, centner 381.
Und ob schon jetzt 1 stuck silber kompt, das lOÜO guldig und
60 centner kupfer, die 600 gülden wert send und also 1600 gülden an
den 3743 gülden im ersten kauf abgien, so bleiben danocht fl2143, die
lafien centner 200 kupfer an. So ich nun die obstende centner 381
darzu tuo, wirt man mir disen michelismark noch in 600 centner
kupfer zuo ton sein. Bitt derhalb meinen gunstigen herren Märten
Obenrot, er wolle auf den hutten gunstige befirderung ton, damit die
kupfer auf das erst nacheinander gelibert werden. Das verdien ich umb
sein erbarkait wilig.
2kttel als Beilage zu dem Schreiben Christoph lamvillers an Wolf Both und
M. Obenrot vom 4. Oktober 1560 s. Nr. 454.
Auf der Rückseite des Zettels der Zusatz van ianwillers Hand: Ittem an
dissem rest, wie hievor stat, hab ich Cristoff Fanwiller uberliebert dem herrn
Welser adj 24 September ano 60 jar silber und garkupfer, das gat auch am
gemelten rest herab, wyst ir wol zu rechnen, nemlicb:
1 st. feinprant silber No. 8, wigt Nürnberger
M 99 lot 2 q 0 4, sein halt ist
15 lott 2 q 3 -}, tut feinsilber
M 97 lot 3 q 0 .,J 0
436 platten garkupfer, wegen Nürnberger gewicht:
centner 56 h 9.
No. 453-454. 1560. 679
454. 1560 Oktober 4. Nürnberg. Christopli Fanwiller
an die Mansfeldischen Räte Wolf Roth und Martin
Obenrot.
Abrechnung Sebastian Welsers über rückständige Kiqjfer und Silber.
Silber- und Kupferpreise in Nürnberg.
Laus deo 1560 adj 4. October in Nurmberg per Jörg Rörer.
Emveste fursichtige gunstige und weyse herren, euch seyen mein
gehorsame guetwillige dinst zuvoran. Gunstige liebe herren, diß mein
schreiben ist nit sunder vil], allain von wegen herrn Sebastian Welsers,
der.hat begert euch dissen aiiszug^) zu senden, darin ir werdt vernemen,
was ime noch für garkupfer an den jüngsten zwayen cuntracten
aussen stat. Des hab ich mit dem herren Welser übersehen und befind
sich alles recht nach Inhalt diß eingelegten zettel. Was ich aber
Jungst mal den 24. September für garkupfer und silber von der hietten
Stainach empfangen hab und dem herren Welser auch gehebert, das-
selbig hab ich zurück der zettel geschrieben. Und befind sich, das
ime Welser nach auf dato am ersten kauf aussen stat ungefarhch
centner 210 kupfer. So ist im an dem andern kauf der 7000 taller
noch nichts gehebert worden; betreffen an garkupfer centner 381; tut
in suma bede posten centner 591 garkupfer. Also bericht mich herr
Welser, das obgemelte bede kupferkauf jetzund auf dissen michaely-
markt ausgen. Des wurd euer herlekayt wyssen. Mir ist die zeyt nit
änderst bewust, wie mich Albrecht Gugel hat beschaydt, als gehe der
letster kauf erst auf ostern im 61 jar aus. Nach dissem allem werd
ir euch woll wissen zu richten. Hab euch sunst auf dismal nichts
sunders zu schreiben, dann was euer herrlykait jederzeit dinstlich Heb
ist und gott in gnaden bevolhen. Actum utt supra.
Fein prantsilber gelten auf datto hie ger pargelt die Mark fl 9 ß 8,
den fl zu 66 k grobe muntz, garkupfer der centner 12 fl bargelt Eys-
leber kupfer. Schwatzer kupfer der centner 121/4 fl pargelt
e. f. w. dinstwilhger
Cristoff Fanwiller.
Außeiiadresse: Den ernvesten fursicbtigen und weken herm Wolf Eott und
Martin Abenrodt Mansfeldischen reth, jetznnd zu Leipzigk, meinen gebietenden
heim.
Eigenhändige Ausfertigung im Getcerk. Archiv m Eisleben, Saigerhandel, Paket
26, XIV.
•) S. Nr. 453.
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
455. 1560 Oktober 5.
Bestallung Thomas Lenibergers zum Anwalt in der Manlichschen
Angelegenheit.
Wir Hans Jeorge und Peter Ernst graten und herrn zu Mansfeld
edle hern zu Heldrungen etc. hirmit bekennen, das wir in Sachen,
darumb uns die Manlich zu Augspurg zu recht im gerichte zu Frank-
furt furgenomen, zu unserm anwalden gesatzt und constituirt haben
Thoman Lemmingern, geben irae hirmit alle gewalt etc.
Abschrift im OewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 21, VII.
456. 1560 November 22. Wien.
Kaiser Ferdinand richtet zwischen den Grafen Hans Georg, Peter
Ernst, Hans Älhrecht, Hans Hoyer und Hans Ernst und dem unmündigen
Grafen Bruno von Mansfeld an einem und Matthias Manlichs Erben und
Christoph Manlich anderenteils wegen des strittigen am 11. April 1557 auf-
gerichteten Kupferkaufs folgenden Vergleich auf:
1. Alles im Streit Vorgefallene soll compensiert und keinem Teil an
seinen Ehren nachteilig sein.
2. Die Manlich stehen vom Kupferkauf der 10000 Zentner jährlich
zu 9^J2 fl ah.
3. Wegen Rückerstattung der den Grafen von den Manlich dar-
geliehenen 300 000 fi und des sonstigen vorgestreckten Geldes wird
vereinbart:
Die Grafen sowohl als die Steinachischen GesellscJiafter
sorgen dafür, daß den Manlich die von diesen an die Frank-
furter ausgestellte Verschreibung über 150000 fl zurückgegeben
wird und sie ihrer Verpflichtungen entledigt werden, oder aber
sie leisten selber die Zahlungen in den festgesetzten Fristen.
Der Rest der Schuldsumme wird auf 112 433 fl 4 gr 7 \
berechnet; diese Summe sollen die Grafen jährlich mit 5000 fl
Petri Pauli zu Naumburg und mit 5000 fl Lucie zu Nürnberg
(also zusammen 10000 fl) zurückerstatten und das übrige mit
5^Iq verzinsen.
4. Die zu Frankfurt und Köln arrestierten Kupfer iv erden freigegeben,
und der Arrest auf die Kupfer der Steinacher Gesellschaft in
Frankfurt wird aufgehoben; aus dem Arrest soll kein Anspruch
an die Manlich licrzuleiten sein.
INo. 465-457. 1560. 681
5. Für die 2>ünktliche Rückzahlung und alle sonstigen Punkte des
Vergleichs bleibt es bei den bisherigen Versicherungen und Pfand-
setxungen, icofiir sich auch die Steinacher Gesellschafter ver-
pflichten und binnen 2 Monaten eine Obligation aller Gesellscliafter
beiuibringen versprechen.
Erschienen sind Graf Peter Ernst mit Vollmacht seiner Brüder mid
Wolf Roth als „actar" des Grafen Bruno, Hieronymus Rauscher, Wilhelm
und Albrecht Reiffenstein für die alten Steinacher Gesellschafter, Abraham
Katxbeek für sich und die anderen Erben Matthias Manlichs und Christoph
*Manlich. Da Graf Peter Ernst vor Abschluß des Vergleichs abreisen muß,
so schließen mit seiner Vollmacht die Mansfeldischen Räte Dr. Melchior
Kling, Kanxler Melchior JSickel und Merten Obenrot ab.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisld)en, Saigerhandel, Paket 22, IX.
457. 1560 Dezember 16. Nürnberg.
Chr. Fanwiller verspi'icht, dem Portasius Deposta 300 fl xurückxuxahlen.
Von wegen des wolgebomen und edlen herren herren Hans
Georgen grave und heiT zu Mansfeld edln herren zu Heldrungen etc.
m. g. h. bekenn ich Cristoff Fanwiller burger zu Nurmberg, daß ich
von wegen seinen gnaden zu der bezallungen des erbarn Wolfen
Herttens alhie in Nurmberg par und wolbenuyegig auf wexel emp-
fangen hab von dem erbarn Portasius Deposta von Mailland benantlich
dreyhundert gülden, den taller zu 24 gr. gerechent. Solliche yetz
gemelte fl 300 zu 21 zweifer gerechent verspricli ich Christoff" Fan-
willer dem gedachten Portasius Deposta durch die ernvesten herrn
und verordente redt des saigerhandels auf den yetzigen neyenjarsmarkt
zu Leiptzigk dankparlichen widerumb entrichten und zu bezallen on
allen sein des erbarn Portasius Debosta kosten und schaden. Des zu
urkund hab ich mich mit aigener band underschriben und mein ange-
boren insigl zu end diser handschrift furgedruckt. Geben und ge-
schehen in Nurmberg, den sechzehenden monatstag Decembris im funf-
zehenhundert und im sechtzigkysten jhar.
(LS.) ^ Christoff Fanwiller
mein band bekenn,
wie oben vermelt ist.
Kassierte Ausfertigung (das aufgedrückte Siegel abgelöst) mit eigenhätidiger
Unterschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XIV.
Auf der Bückscitc die Notiz: Adj 9. Januari zalt mit 262 talern 12 gr.
682 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandela.
458. 1560 Dezember 17. Mansfeld. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Herzog Joliann Friedrich den
Mittlern von Sachsen.
Bittet um Vorstreckung von 5 — 6000 fl auf Silber.
Durchleuchtiger hochgeborner fürst, e. f. g. sein unser underthenig
und willig dinst zuvor. Gnediger her, wir haben kurz verrukter tag
bei e. f. g. secretarien Johan Rudolf umb Versetzung 10™ fl uf die
Silber zu notturft der verleg unsers berkvverks ansuchung thun lassen.
Vormerken aber, das villeicht die kleine muntz, von welcher solche
furstreckunge gescheen soll, noch sobald nicht einkomen mocht. Nach-
dem wir aber berurter verleg halben noch vor den weinachtfeiertagen
ein statlichs haben müssen, so ist an e. f. g. unser underthenigs bitten,
sie wolten gedachtem secretario gnedigk befelch thun, uns in ander
weg bis in 6"" fl uf die silber darzuleihen und, wan die kleine münz
einkompt, alsdan den rest zu erstatten, gegen welchem die gebreuch-
liche liberunge der silber erfolgen sol. E. f. g. wollen sich hirinnen
gnedig erzeigen. Das wollen wir umb dieselb underthenigklich zu
vordienen willig sein. Datum Mansfeld, den 17. Decembris a" 60.
Hans George etc.
An den mitlern hertzog zu Sachsen.
Konzept im Geioerk. Archiv zu Eisleben, Saiger/iandel, Paket 25, X.
459. 1560 Dezember 17. Eisleben. [Die Verordneten
des Saigerhandels] an Johann Albrecht auf der
Hütte Steinach.
Schreiben an Herzog Joliann Friedrich von Sachsen wegen Aufnahme
von 5 — 6000 fl. Lieferung von Kupfer an Franz v. Damm. Der Betrieb
auf der Hütte Steinach.
Unser freuntlichen dienst zuvor, erbar wolgeachter freuntUcher
lieber gevatter. Hiermit thun wir euch das schreiben an u. g. f. und
herren herzog Johanns Friderich zu Sachsen etc. wegen der 5 oder
6™ fl, wie Johan Eudeloff dan vor gut angesehen, uberschicken. Solchs
weret ihr zu überantworten und dester fleissiger anzuhalten wissen.
Zum andern so ist Franz von Tham alhier, suchet mit vleiß umb
kupfer an; derwegen so wolt unvorzuglich und mit ersten 20 ader
No. 468-460. 1560.
25 ceutner jahrkupfer Frankfurter gewicht erein an Christoff Steinfart
senden, das die zum lengsten uff die feiertag alhier seint. Dan weil
gott lob die ariestirten kupfer zu Frankfort geledigt, kan man dester
pesser mit der lifferung einhalten.
Zum dritten so wolt Hans Thiel bevelen, das er immerfort sich
mit den schlacken und anderm zur aufarbeit schickt. Acht, man wirt
uff fastenacht uff Steinach mer nicht arbeiten lassen. Jdoch last solchs
bey euch in geheim pleiben. Hans Diel mugt ihr wol vordrauen
und das er dester reiner zusammen kere. Woiten wir euch nicht ver-
halten und seint euch zu freuntlichen dinsten willig. Datum Eisleben,
am 17. Decembris anno etc. 60.
An Johann Albrecht.
Konzept im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, X.
460. [1560 Dezember c. 17.]
Gutachten über die sächsische Anleihe der Gi'afen von Mansfeld.
Artikel an m. g. h. kegen Weimar.
Erstlichen were unser einfeldig bedenken, das u. g. h. kegen den
fursten weiter nicht willigt dan also:
Weil i. f. g. von den 4000 M nicht weichen wollen, so mochten
u. g. h. die uff das euserste willigen.
2000 M von Eisfeit zu 10 fl V2 ß
2000 M von Luderstadt zu 10 fl 2 ß,
jedoch die 800 M mit eingezogen.
Darzu woll i. f. g. von eim qwartal zum andern uff beide huttin 10 «" tl
vorsetzung thun. Were es aber sach, das die verleyhung den fursten
zu hoch, mochten u. g. h. uff die 6000 fl beruhen.
Hierüber wolt u. g. h. zuvor auch anspringen:
Die lehn über die hutten Steinach, so vil u. g. h. von Moshauer er-
kauft, und dan das s. f. g. den andern geselschaftern etwas aufzuheben
ader zu schmelzen ahn u. g. h. forwissen nit gestatte.
Item ufi der Eisfelder hutten das paugelt richtick zu machen.
Item das frey prennholz.
Ob doch i. f. g. der geselschaft ein fogelgestelle und fischerey zu gutt
lissen.
Äxif Zeichnung im Gcicerk. Ardiiv zu Eisld>en, Saigerhandel, Paket 25, X.
684 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
461. 1560 Dezember 21. Eisleben. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Christoph Fan willer.
Fordert die Jahresreclmung ein.
Hans Georg etc.
Unsern grus zuvorn, erbar namhafter lieber getreuer. Nachdem
wir euere rechnung des 59. jars, so sich uf den 1. tag des monats
Julii enden sol, bedürfen, als begern wir, ir wollet uns solche rech-
nung in itzkommenden Leiptzigischen neuenjarsmarkt an unsere ver-
ordente des seigerhandels senden. Im fahl aber, do ir dieselb noch
nicht gefertigt, alsdan wollet solche ufs fiirderlichst machen und lierein-
schicken. Ir wollet uns auch alle euers einnemens und entphahens,
desgleichen die ausgäbe des 6ü jars nach Verlesung disses briefes
neben der rechnung des 59. jhars zusenden und alle kupfer und silber,
wohin die komen, anzeigen und euch nichts lassen irren, ob ir den
kauf der kupfer nicht wisset ader aber das geld darfur in der rech-
nung nicht herauswerfet. Daran tut ir unser gefeilige meynunge.
Und seint euch mit gnaden geneigt. Datum Eisleben, den 21. De-
zember a** 60.
An Christof Fanwiler zu Nornbergk.
Konzept im Geiverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XIV.
463. 1561 Februar 7. Albrecht Gugl an den Mans-
feldischen Eat und Verordneten des Saigerhandels
Martin Obenrot.
Christoph Fürers Tod. Aufschub der Geschäfte.
Mein gantz willig dienst zuvorn, erbar und ehrnhafter gunstiger
her Obentrot. Ditts mein schreiben belangt nichts sonders dann allein,
wi ich euch der schwacheit ha(l)ben bei Euerer gestern geschriben,
der hoffnung, es sol euch neben andern bericht zukomen sein. Hab
demnach nit underlaßen sollen, euch wegen des erbarn und fromen
mans halben zu vermelden , das er C. Euerer gestrigs tags den 6. Ee-
bruari umb 5 uhr kegen obent christlich und seliglich in gott ent-
schlafen ist. Und hat sein ende mit schöner Vernunft, danksagung des
herrn und mit bitt, da er ihemant erzürnet hett, das ime verzigen
Ko. 461—463. 1560— ß6l.
I
werde, geendet und also wie in einem sanften schlafe dahingefarn,
sich auch aller weltlichen Sachen wenig mehr bekomert. Der allmechtig,
ebig und barmhertzig got der wol ime ein selige uffersteung und uns
ein ende wie ime cristlich verleihen. Amen.
Dieweil dann nunmehr itziger zeit wenig mit inen hie zu handln
sein Wirt, sonderlich weil ihederman noch so betrübt und also ein
große clage umb in kegen raeniglich ist, dergleichen über vil leute
nicht gescheen, so muß ich di Sachen, biß man hören mag, ob man
sich einzulaßen gedenkt, beruhen laßen. Jhedoch solts an meim fleiß,
ob sich andere einlaßen wurden, nit erspart werden. Zu solchem sich
ra. her vatter und bruder, was sie der herscbaft zum besten ausrichten
können, kegen m. g. h. underthenig erbieten. Solches hab ich euch
aus hohem betriebten hertzen nit verhalten sollen, und bin euch mit
diensten geneigt. Datum in eil den T.Februar anno 61.
e. d.
A. G.
Aitßenadresse : Dem ehrnhaften Merten Obentrott Mansfeldischem rath und
verordenten des seigerhandels meinem besondern guten freund zu banden.
Ansferiignnfi im GewerV. Archiv zu Eislehen, Saigerhniidel, Palet 23, V.
463. 1561 Februar 8. Eislebeii.
Die Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld verschreiben
Peter und Franz Fercke zu Leipzig 600 Fuder Schiefern {angeschlagen
auf 700 Zentner Rohlcupfer) gegen Darleihung von 8000 fl.
Wir Hans Georg und Peter Ernst gebrudere graven und herrn zu
Mansfeld edle herrn zu Heldrungen etc. hirmit und in kraft ditz briefs
öffentlich für uns, unsern jungen vettern, alle unsern erben und erb-
nemen fuir allermennigklich bekennen, das wir auf gnugsamen bedacht,
zeitigem derwegen vorgehabtem rate dem erbarn Peter und Frantz
Vercken gebruder ze Leiptzigk und mitverwandten sechshundert fuder
Schiffer im Niderfaulensehe fuir der Blankenburger hutten gelegen,
wilche auf siebenhundert zentner rauhe mit der mark silberheltige
kupfer aengeslagen, erb- und aigentumlich, aufrichtich und redlich, wie
erbkaufs ubung, recht und gewonheit und in allen rechten gnugsam
vorsehen untl gegründet ist, verkauft und alsbald durch unsern factorn
Laurenz Poel und Simon Baur an gemelten vorradt der sechshundert
fuder Schiffer vor obgemelter hutten, desgleichen der huttenfactoir Cimtz
686 Urkundeubuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerbandels.
Plentinger mit der hutten und dreyen feuren mit erlassungk irer der
factorn uns getanen pfligt, so vii dissen kauf aenlangt, aengewisen und
in die wirkliche geruigkliche possession eingesatzt und auch darauf
ernstlichen und bestendigen befelh Simon Baur gegeben haben, alsbald
mueglich aus unser gemeiner kolnbestellunge ohne innge unsere oder
der unsern vorhinderung, gebot oder verbot koln, so vil sie der zur
aufsmelzung sulcher sechshundert fuder schiefern ohne aufhören ze
schmelzen von noten, wilches zum lengsten zwischen hier und licht-
meß sein soll und geschehen kann, zufuhren lassen und mit allem fleis
fordern soll. Auf solche sechshundert fuder schiffer oder siebenhundert
centner mit der mark silberheltige kupfer sollen uns die gemelten
Peter und Franz Vercken gebrueder und mitverwandten itzigk fas-
nachten viertausent und folgende Frankforder fastenmeß viertausent
und also zosamen achttausent gülden rauntz, iden gülden ze einund-
zwantzig groschen oder funfzehen batzen gerechent, heraußer lihen und
auch inhalts eines ubergebenen verzaichnus die monatliche kolnverlege
tun. Und was also von sulchen sechshundert fueder schieffern an
kupfern gemacht, wilche wir zum wenichsten auf siebenhundert zentner
kupfer aengeslagen und disse herausleihung und kauf uff siebenhundert
Zentner auch genzlich gemeint und aengestelt is*^, auch in manglung
dieselben siebenhundert zentner rauch- mit der mark silberheltige kupfer
gut tun und vor voll liebern, auch jeden zentner rauhe mit der mark
silberheltige kupfer umb achtzehen gülden münz geben und die vor-
strackten achttausend gülden und monatliche verlege an der summa
der gelifferten siebenhundert zentner kupfer in der wage zu Eisleben
innenbehalten und den rest uns zustellen, auch nichts weiters lihen
und vorlegen sollen, dan sich die somma der siebenhundert zentner
rauhe kupfers erstrecken. Und was also von den Fercken und mit-
verwandten jederzeit erlegt, davon soln innen gnugsam quitantz zo-
gestelt werden. Und nachdem die Fercken mit keiner eigenen seiger-
hutten versehen, so haben wir innen vergunt und seint zufriden, das
dieselben siebenhundert zentner rauhe kupfer auf unser hutten Luder-
stadt durch Cristoff und Karl Fhurer von Nornbergk geseigert und für
jeden zentner zu Eisleben ein zentner Nornberger gewicht garkupfer
zu Frankfurt an mhuen in die wage daselbst und die silber gegen
Eisleben in die muntz, jede mark umb zehen gülden, geliffert und sulch
geld der Fercken factoir oder verordenten durch den munzmeister zu-
geaigent und sulche siebenhundert zentner kupfer und daraus gemacht,
als siebenhundert mark silbers, nimantz anders dan gemelten Fercken
mitverwanten oder den iren als ir albereit eigen und wollerkauft guet
Ko.463. 1561.
zugestelt und uberschickt, auch von den Fercken gemelten Fhurern
von sulcher seigerungk, fhourlon und allen uncosten darin gerechent
von idem zentner vier gülden muntz den halben tbail nechstkommende
Frankfurder herbstmes daselbst, als vierzehenhundert gülden, und nechst-
volgende Frankfurder fastenmeß anno zweyundsechtzigk auch vierzehen-
hundert gülden zo funfzehen patzen gerechent gegeben werden.
Dodurch nun gedachte Peter und Franz Vercken und mitverwandten,
ire erben und erbnemen oder getreue Inhaber diß briefs irer uns zuvor
herausgelihenen achttausent gülden und an der koln verlege und disses
kaufs der siebenhundert zentner kupfer so vil mer versichert und in
allen, wie oben gemelt, ungehindert, sondern deste bas vorgewisset sein,
als gereden wir obgedachten graven fuir uns, unsem jungen vettern,
alle unser erben und erbnemen bey unsern greiflichen ehren, waren
werten, trauen und gutten glauben, das alles, was hirinne vorleibt, vor-
sprechen und recht einfeldich zogesagt und vorschryben ist, stett, vest,
unwidderruflich, treulich ohne innge gegen- oder widderrede zu halten,
auch halten sollen und nimmer hirkegen tun wollen. Im fal aber,
wilches doch mitles gottlicher hulf keinswegs sein, noch geschehen soll,
von uns übergangen und den Fercken an eynem oder mer puncten
oder mitbeschrybeuen an sulchem irem erkauften gut hinderlich und
nicht, wie oben beschryben, forderlich weren, das alsdann die Fercken
uns bey und fuir unsern gnedigsten und gnedigen herrn und lihen-
fursten den chur- und fursten zu Sachsen und erzbischoff zo Magde-
burgk solcher unser nichthaltungk halber zu beklagen hulf und schleunigs
rechtens über solchs ir erkauft gut sampt ihre verlegte koln oder foderung
dazo wider und gegen uns auszubringen gut fug, recht und macht
haben soln mit Verzeihung aller unser von Romischen keisern, konigen,
chur- und fursten und aller obrigkeit wol hergebrachte und hoch-
begnadete Privilegien, gnaden, gunsten, Indulten, neuer aufgerichter
Constitution, wie die itzo namen haben, künftig gewinnen oder gemacht
werden mochten, in oder außerhalb rechtens, gar nichts ausgeslossen
noch vorbehalten, sondern wollen uns der wolbedechtig, genzlich und
gar, frey und guetwillich vorzihen und begeben, auch auf den fal der
nichthaltunge unser hoch- und vorgemelte gnedigsten und gnedige
lehenfursten undertenigist dienstlichen semptlich und sonderlich aen-
gelangt und gebetten haben, ufF der obbemelten Fercken, irer mit-
verwandten, derer erben oder getreuen Inhaber dis briefs erstes klagen,
undertenigst pitt und ansuchen widder uns zo irem erkauftem gut, auch
allen scheden und uncosten, wo der darauf gewendet oder gangen were,
an unsern sichern und bereitesten guetern hulf und inweisungk
b
688 Ürkundeubuck zur öescliiciite des Mansfeldiscken äaigerhandels.
giiedigst, ohne alle unsere exception, gegen- oder innrede, auch unsere
rethe, diner, saigerhutten und bergkhandelsvorvvanten, unsere kupfer,
habe und gutere, wo sie die aentrejffen werden, mit arrest, aufhaltung
und koraer, wie solchs bev euer chur- und fürstlich gnaden gesucht
und underthenigst gepetten, gnedigklich und unweygerlich widerfarn
laessen. Und hirauf zo merer waerheit obbeschrybener punct, die derae
grefelichen erlichen nachgesatz, auch unsere rethe, saigerhutten- und
bergkhandelsverwandten, das sie als ehrliche leute unsers obgemelten
befelhs mit aenweysung schiefern, koln, schmelz unge und uberlifPerunge
der kupfer sich also und anders nicht erzeigen, sondern getreulich
unserm geschehenem befelch nachkomen soln, so bekennen wir, Wolf
Roth, Merten Obenrod, Johann Albrecht, Lorenz Poel und Simon Baur,
bey unsern bürgerlichen ehren, trauen und guetem glauben, das wir
dem allem, was sich unsere gnedige herrn hirmit vorschriben und uns
des auch do beneben also und anders nicht zo thon ernstlich befolhen
haben, treulich und unweigerlich geleben und, wie ehrlichen leuten
woll aenstehet, deme also nachkommen sollen und woln. Und dessen
zu warer urkund, stetter und vester haltunge haben wir obgedachten
graven fuir uns und unsere mitbeschribene uns mit unsern eigen
banden underschriben und aengebornen pitschaften, desgleichen wir
obgemelten unserer gnedigen herrn factor und diner mit eygen banden
underschriben und gewonlich pittschaften underdruckt. Geschehen und
geben zu Eisleben nach Christi unsers ainigen erloesers und selig-
machers geburt im funfzehenhundertzsten und einundsechtzigsten jähre
den achten Februarii.
Abschrift im Getoei'Jc. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 23, IX.
Auf der Büekseite: Copey Peter und Frantz Fercken zu Leiptzk ver-
schreibung über 600 fuder schiffer, daraus 700 centner kupfer zu schmelzen,
datum 1561 den 8. Februarii.
No. 1.
Ebenda Konzept einer Quittung Wolf Roths und Johann Albrechis in abwesen
der andern unserer mitbefelchhaber des Steynachyschen und Esfeldyschen seiger-
handeis für Peter und Franz Fercke über 4000 fl, die laut obigem Kontrakt bßzahU
sind, Eisleben, am 14 tage des monats Februarii anno etc. 61.
No. 463-465. 156t.
464. 1561 Febmar 10. Leipzig. Hieronymus Rauscher
an den Mansfeldischen Rat Herten Obenrot.
Vermittlung eines Kupferverkaufs an Adrian v. Hils (400 Zentner).
Der Wiener Vertrag. Die Meyenburg.
Mein freundlich guetwillig dinst bevor, erbar und vester besonder
gunstiger herr und freund. üfF inligend des wolgebornen m. g. h. graf
Hans Jeorgen schreiben hab ich Adrian von Hils, was er für kupper
begert, gefraget, auch nach leng m. g. herrn suchen mit ihm geredt
und endlich von ihme vormerkt, daß ehr 400 centner kupper umb
15 fl zu 16 patzen anzunehmen und dieselben halb ufP die fastenmeß
zu Frankfort und den andern halb tail uß" den ostermark alhie zu be-
zalen bedacht. Der liverung will er einzeln und wöchentlich zwuschen
der fasten- und herbstmeß gewarten. Do nun ihr, Wolf Rott und Johann
Albrecht ihme ein bekentnis der liverung halber, daß er der von euch
vorsichert, uff künftige meß zuschickt, solt ihr der bezalung, wie oben
gemelt, vorgewist sein. Und wird solchs alles in wolermelts graven
gefallen gesteh. Solte ich euch uff entpfangenen bevelch nicht vor-
halten. Und bin euch zue dinen willig. Datum Leipzigk, den 10**"
Februari im 1561**" jare.
e. w.
Hieronimus Rauscher.
Xachschrift (eigenhändig) : Ich hab weder den Wienischen vortragk,
noch auch dasjenige, so mir Caspar Hain der Meienburk halber schicken
solte, bekommen, doran doch m. g. h. so wol als uns gelegen. Es
wird aber dis wie andere Sachen bestelt und gefedert. Patientia.
Aiißenaihesse (eigenhändig): Dem erbarn und vhesten Merten Abentrot
Mansfeldischem radt meinem gunstigen herren nnd freunde uff der hatten an
der Steiuach.
Abwesens dem factor zu brechen und dem boten '/, talers zu geben.
Atisfertigung im Gewerk. Archiv zu EisJd>en, Saigerhandel, Paket 14, XXXII.
465. 1561 März 4. Nürnberg. Merten Hartmanu an
Martin Obenrot (zu Harburg).
Die Fiber ivollen über 250000 fl nidits herausgeben. 2500 fl liahen
sie bereits abgesandt. Wegen der 4000 fl schweben noch Unterhandlungen.
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. ü
690 Ürkundenbuch zur Geschichte des Man sf eidischen Saigerhandels
Fanwiller will Geld von Herrn Hans Ungnad aufbringen. Albrecht
Gugl wird sich bemühen, 1000 Taler aufzubringen.
Mein gantz willig dinst pestes vleisses zuvorn, erbar und ernhaftiger
gunstiger lieber gevatter. Ich mag euch ufs kürzte nicht vorhalten,
das ich disen morgen die briff uberantwurt. Wolte es negsten getan
haben, weil ich zeitlich anher komen; so ist mit dem stechen und der
geschlechter geprenge des tanzens so vil vorhanden gewest, das ich
nichts damals ausrichten können. Aber wie deme, so befinde ich, das
der Furer und seine mitvorwanten über die 250'° fl etwas mher heraus-
zugeben nachmals bedenken haben. Zum andern so seind durch den
Furer die 2500 fl al bereit hinein vormacht. Zum dritten der 4000 fl
halber wil es noch nicht fort, aber sy wollen nachmals vleiß vorwenden.
Zum vierden sagt der Fanwyler, das itzo, weil gleich die Frankforter
meß vor der band , schwer zu gelde zu komen , doch wil er vleiß an-
wenden , das her Hans Ungnad geld ufbracht. Zum fünften so sagt
auch Albrecht Gugel, das itzt schwer zu geld zu komen. Wil aber
nachmals an seinem vleis nichts mangeln lassen, das er die 1000 thaler
ufbringe. Welchs ich euch, deme ich meins Vermögens zu dinen ganz
Avillig, nicht hab vorhalten sollen. Datum Nurmberg in eil, den
4. Marcii anno 61. ^^^^^^^ ^^rim^r^.
Außenadresee : Dem erbarn und ernhaftigen Martin Abentroth itzt zu Har-
burg meinem gunstigen lieben gevattern zu eigenen banden.
Eigenh. Ausfertigung im Geweric. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 25, X.
466. 1561 März 4. Nürnberg. Albrecht Gugl an Graf
Hans Georg von Mansfeld.
Auf des Grafen Schreiben, das sich die handlung mit den Augs-
purgischen etwas verziehen wil, und das derhalben e. g. mich gnediglich
ersucht, mit dem Fuerer zu reden, damit er es zu erfillung der 300"" fl
nicht mangln laßen wol, dann e. g. ime vor andern die handlung
gunen und ime mit billichen mitln under äugen gen weiten, habe er
mit Fürer unterhandelt und ime gemeiner statt, auch sein und seiner
mitvorwanten nutz und wolfart furgehalten. M,rer fände die Summe
sehr hoch, wolle aber nach einiger Bedenkzeit dem Grafen schriftlich ant-
worten.
Er habe auch mit Fürer wegen Beschaffung der 1000 Taler, die Stammer
zu Leipzig erhalten solle, unterhandelt; so kurz vor der Frankfurter Messe
No. 465-467. 1561.
sei das Geld rar; Fürer ivolle jedoch sein möglichstes Um, das Geld in
ca. 14 Tagen nach Leipzig xu schicken.
Ebenso habe er mit Fürer wegen der 4000 fl xum Verlag des Berg-
werks unterfiandelt , jedoch könne dieser das Geld nicht beschaffen. Um
seinen guten Willen zu zeigen, habe Fürer 2500 fl albereit hineingemacht.
Ausfertigimg im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, X.
467. 1561 März 17. Eisleben. Wolf Eoth und Johann
Albrecht an Albrecht Gugl in Frankfurt.
Instruieren ihn für die Frankfurter Messe folgendermaßen:
1. Ausgaben:
2399 fl 5 gr an Hans Krapen zu Leipzig zu zahlen für 2000 Taler,
die auf dem letzten Michaelismarkt von ihm auf die
Köln. Schuld aufgenommen, und 2000 Grosehen Auf-
icechsel.
1049 fl 14 gr, die von ihm auf dem Michaelismarkt vom Zehntner (oder
Wolf Herten) aufgenommen.
816 fl 14 gi', die vom Zehntner Neujahr aufgenommen (714 Taler 10 gr.)
024 fl 3 gr 6 ^, die Graf Hans Georg von Peter Fercke Neujahr auf-
genommen.
400 fl ungefähr, die Graf H G. Georg Seherl schuldet.
2000 fl Diefsteter (dafür ist Peter Ferke gut). Obenrot soll
berichten, ob die Summe jetzt aus dem Handel bezahlt
weiden kann. Sonst soll sy Ferk uf Leipzig nemen.
Es handelt sich um eine Schuld des Grafen Peter Ernst,
die dieser schwerlich bezahlen kann. Der Handel ist
Gegenbürge, muß sich also „lösen''.
2 öl III fl sind von Georg Koch kürzlich aufgenommen; sind ohne
Weefisel zurückzuzahlen.
978.9 fl lö gr ß \ Summa.
Dagegen beträgt die zu encartende Einnahme (bey Peter Fercke) 4000 fl.
Die Kölnische Schuld ivird eventuell von den Fürern übernommen
iverdeyi.
Dann bleiben noch ca. 3400 fl, die leicht aufzunehmen sein werden.
Sie zweifeln nicht,, daß die Kupfer auf der Messe einen anständigen Preis
erreichen werden. Gugl soll sich des Pats der Fürer bedienen und mit
üiro- Hufe den Verlag aufzubringen suchen.
§92 Ürkundenbuch zur Geschichte des Matisfeldischen Saigerhandels.
■ Sie wissen nicht, was man diese Messe von wegen eurs gar geliebten
guten freunds und Schwagers Furtenbachs an Rauscher zu leisten hat;
darüber werde er vom Grafen oder Obenrot Bescheid erhalten, ob er villeicht
an Adrian von Hilßt soll geweist werden. Hils hat sieh erboten, 400 Ztr.
Garkupfer, den Ztr. zu 15 fl (zu 16 Batzen), lieferbar vor der Herbstmesse}
anzunehmen; jedoch solle sich Gugl vorsehen.^ ob er bei dem Ktipferpreis
nicht ein vorteilhafteres Geschäft ausfindig macht.
Da die neuen Kupfer auf den Hütten bald in Angriff genommen
würden, so müsse Blei beschafft werden. Auf die Kölnischen Blei und auf
Gramehl sei kein Verlaß. Er solle daher 1000 — 1500 Ztr. kaufen.
Mittler zeit mag sich Gramehl seiner Verpflichtung nach tumblen, da-
mit er vor die gemachte schuld, so sich in 3224 taler erstreckt, die blei
auch einbring und herauf bestelle.
Mit Peter Fercke sei ein Kontrakt wegen des Faulenseer Vorrats ab-
geschlossen. Das Jahr sollten 700 Ztr. Kupfer geliefert werden, pro Ztr.
zu 18 fl, die in Luder Stadt, zu 4 fl pro Ztr. Saigerunkost, gesaigert würden.
Dafür empfinge er für den Eisl. Kupferzentner 100 h oder 1 Nürnberger
Ztr. in Frankfurt und so viel Silber, als die Probe ausweist, in die Münze
zu Eisleben. Hieraufhat Fercke 4"" fl gezahlt, weitere 4"^ fl seien diese
Messe fällig. Die Verschreibung sei vollzogen, aber noch nicht ganz aus-
gefertigt. Er solle Fercke darüber beruhigen.
Falls er noch 2500—3500 fl brauche, solle er sich gleichfalls an Fercke
halten und ihm über die 700 Ztr. noch 2 — 300 Ztr. für dies Jahr zu
gleichen Bedingungen versprechen.
Was man uns in Frankfort mit den kupfern, so Hans Eiben halben
sollen gelibert werden, für ein schonen possen gerissen, habt ir zu Nurm-
berg erfaren. Wer nu an Rauschers liberung noch was auf der hutten
gewesen, weiten wir mit gleichem mas gemessen haben; es war aber
laider hinweg. Er solle Eib um Entschuldigung bitten. Der Hütte sei
bereits befohlen, das Kupfefi' abzuschicken.
Zm Gugls Information fügen sie folgende Rechnung über die arrestierten
Kupfer bei:
376^/2 centner garkupfer Nürnberger Gewicht ist der Graf der Steinacher
Gesellschaft zu liefern schuldig (348 centner 66 h Frankfurter GewichtJ
Gemäß Gugls Vergleichung ferner 100 „
S. 448 centner 66 h.
Bezahlt sind die Steinacher folgendermaßen:
38 centner 19 h ist Claus Brum a° 57 laut seiner rechnung pro rest
bliben, hat er uf obgemelte kupfer inbehalten.
No. 467— 468. 1561.
410 centner 47 h hat Thomas Lemperger befelch gehabt, als den rest
Steinacher gesellschaft von den arestirten kupfern zu
libern.
Dweil nu der kupfer, so im arest gelegen, laut Lempergers 59 jhar-
rechnung 581 centner 37 h gewesen, so muß dem handl noch daran
geburen 170 centner 98 h.
Wo nu Hans Eiben von Steinacher hutten nit mer dann 52 centner
hinab weren geschickt worden, hetten im geraanglt 148 centner,
weren dannoch noch dem handl bliben .... 22 centner 99 h.
Bei der Abrechnung mit Brom und Bauscher solle er daran denken,
daß auf die ersten 348 centner 66 h dos Fuhrlohn abgerechnet uerde
(14 gr pro centner), demi man sei nur verpflichtet gewesen, die Kupfer
auf der Hütte zu liefern.
Konzept im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, X.
468. 1561 Fastenmesse. Frankfurt a. M.
Thomas Lembergers Einnahmerechnung des Eisfeldisclien und Steinachi-
schen Saigefi-handels in Frankfurt.
1560 Jarrechnung
Frankfort ...
das erste teil.
^
Fastenmeß anno etc. 1561.
Laus deo anno 1560 empfahung.
centner h
Empfahung der kupfer (vom 28. Oktober 1560 —J9. Februar
1661, einschließlich der Kupfer, so in negster rechnung
im arrest siend liegen blieben, nämlich 581 centner 37 h,
und der Kupfer, die in Collen bey Arndt Pastor liegen
blieben, nämlich 25 centner) 1132 75
Laus deo anno 1560 Überlieferung.
Überlieferung der kupfer:
Claus Brom (vom 28. Oktober 1560 — 19. Februar 1561) 792 ^, 22
Urkundeubuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
centner h
Hans Eyben fvom 18. Nov. 1560 — 29. März 1561; und
xwar ist ein Teil davon durch Cornelius Linneman, ein
anderer durch Ärnd Pastor geliefert) 189 34
den Fürern (am 18. Januar durch Kaspar Steyntnetx und am
18. Februar) 133 36
Item ist abgangen an den 72 centner, so in meiner scheuern
gelegen haben — 14
Sumarum aller kupfer, so ich überliefert 1115 52
Also rest hieran 17 23
Laus deo anno 1560 Versendung der bley.
Vom 18. Juni 1560 — 15. März 1561 auf die Hütte gesandt 691 —
Laus deo anno 1560 in Frankfort.
Empfahung des gelts:
fl batz kr
Adj 12. Novembris bar empfangen von Valten Gramell in
Collen 300 daler zu 69 kr, tut zu 60 kr 345 — —
Adj 20. Decembris bar empfangen von Fetter StiefPen von
wegen Valten Gramell 221 daler 19 kr zu 69 kr, tut
zu 60 kr • . 254 7 —
Summa empfangen 599 7 —
Laus deo anno 1560 in Frankfort.
Ausgab des baren gelts:
Adj 14. Novembris zalt ich dem Johann Loblern vor
167 centner bleys, den centner per 56 patz, thut zu
15 batz 623 fl 7 batz, uft datto zalt ich ime 300 daler
zu 69 kr, tut zu 60 kr 345 — —
Adj 22. Decembris zalt ich ime den rest an 242 dalern
10 kr zu 69 kr, tut zu 60 kr 278 7 —
Item zalt ich von kupfer zu wegen (Für Clau^ Brom, die
Furer und Kupfer in der Wage; von 615 centner 64 h
kupfer von idem centner 2 ' '2 A) 8 7 3
Mer von bleyen zu wegen (von jedem centuer 4 A;
74 centner 6V:i h 1 A) 13 6 3
»Suma lateris 645
No.468. 1561.
fl batz kr
Für Botenlohn etc. 206 3 3
Item hab ich pro rest zalt ufF bleifuhr (ßr die anderen
Fuhreu ist nichts gezahlt) 3 — -
Summa summarum aller ausgab bis uff 4. April 61 854 10 1
hieran empfangen . 599 7 —
Also rest mir an disser rechnung 255 3 1
Blei:
Laus deo anno 1560 iu Frankfort.
centner h
Bernhart Leuttenbach soll, so ime in Tewern ist ab-
kauft worden bley, tut 300 —
Mer in der herbstmeß a° 60 ist ime abkauft von Albrecht Gugl 400 —
Suma thut 700 —
Bernhart Leuttenbach überliefert adj 20. Appril von No. 1
bis 37, 37 stuck bley, wegen 298 15
A° 61 adj 2. Januarii überliefert von No. 46 bis 52, 6 stuck
bley, wegen 64 —
Suma tut 362 15
Also rest Bern hart Leuttenbach 337 93
Philip Geyll von Collen soll, so ime in der fastenmeß
a° 60 ist abkauft bley, tut 400 —
(Dies ist am 4. Mai und 24. März überliefert worden.)
Arnndt Moeß von Collen soll, so ime in der fasten meß
und herbstmeß ist abkauft bley, tut 330 32
(jyies ist in der Fasten- und Herbstmesse a" 00 überliefert worden.)
Johann Lobler von Collen soll, so ime ist abkauft von
Yalten Grameil und mir bley, tut 167 —
(Dies ist adj 2. Januar a° 61 überliefert, worden.)
Kup fe r :
Laus deo anno 1560 in Frankfort
Claus Brom und Jeronimus Eauscher sollen haben
von wegen der alten Steynacher gesellschaft kupfer
476^2 centner Nürmb. gewicht, tut Frankfurter gewicht 441 22
Mer soUen sie haben, so innen in der herbstmeß a° 60
verkauft, tut . 300 —
Summa tut 741 22
696 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
centner h
Herr Claus Bremen und Jeronimus Rauscher [ist] über-
liefert in 9 posten garkupfer 792^/2 22
Mer so er hat innen behalten an der 57 jarrechnang kupfer 38 19
Summa tut 83OV2 41
Siegmund und Cristoff Furer von Nurmberg sollen
haben, so innen ist von der hutten zukommen gar-
kupfer, tut . 200 —
Siegmund und Cristoff Furern [ist] überliefert in 2 posten
kupfer tut 133 36
[Adj 6. Appril uberlieffert (nicht ausgefüllt)]
Hans Eyben soll haben, so ime ist verkauft an gar-
kupfern, tut 200 —
Hans Eyben überliefert in 4 posten an garkupfer tut . . 189 34
Also rest ime noch 10 74
Blei:
Laus deo anno 1561 in Frankfort.
Hiernach volgt, was noch uff datto 4 April a° 61 in B'rankfort an
bleyen vorhanden ist sampt dem rest, so Bernhart Leuttenbach noch
zu liefern schultig:
centner h
Bernhart Leuttenbach rest an bleyen disse fastenmeß anno
61, tut 337 93
.Philipp Geyl überliefert sein rest, so er an den 400 centner
ist pro resto blieben, 2 st. bley No. 97. 98, liegen noch
vorhanden 18 38
Johann Lobler von den 167 centn., so von Loblern kauft,
liegen noch uff datto im vorhanden, den 4. April a<* 61,
3 stuck No. 70. 71. 72, wegen ■ 23 23
Summarum alles, so noch uff datto 4 Aprill a" 61 an
bleyen in Frankfurt vorhanden 379 46
Mer hat Albrecht Gugel kauft in der fastenmeß a" 61 von
Herten Mortons 600 —
Im GeicerJc. Archiv zu Eisleben, SaigerJiandel, Paket 25, XII.
No. 468— 469. 1561. 697
469. 1561. Fastenmesse. Frankfurt a. M.
Thomas Lemhergers Ausgaberechnung des EisfeldiscJien und Steinachi-
schen Saigethandcls in Frankfurt.
1560 Jarrechniing
Franckfort
das ander teil.
^
15 + 60.
Laus deo 1561 in Franckfort.
Blei:
Die in der Fastenmesse liegen gebliebenen Bleistücke (vgl, vorige Rech-
nung:)
centner h
Beinhart Leuttenbach ist schuldig geblieben .... 337 93
Davon geliefert 6. April 336 64
also rest Bemhart Leuttenbach 1 29
Philip Geil ist schuldig gehliehen 18 38
Da^xm geliefert 24. März 18 38
Johann Lobler ist in der fastenmeß liegeblieben ... 22 69
Davon geliefert 22 69
Merten Mertens soll, so ime Albrecht Gugel in der
fastenmeß a" 61 abkauft, nemlich 600 centner, die
Heferung im monet May 300
den rest zwischen der herbstmeß 300
600
Davon geliefert 1. Juni 62 52
Mer noch, so in die neue rechnung gehörig und auch
uff die hutten gesandt 241 56
Summa geliefert 304 —
also rest Merten Mertens noch 296 —
Summa lateris aller blej, so von der negsten fastenmeß
siend liegen blieben und darzu kauft worden, tut . . 978 29
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandelg.
Versendung der blei uff Bambergk und uff die hutten :
Vom 8. April 1561 — H. Juni 1561 centner 432.
Laus deo anno 1561 in Pranckfort.
Kupfer:
Hiernach volgt, was ich vor kupfer sieder negster fastenmeß a«" 61
empfangen hab von der hutten Steinach:
centner h Schock St,
Fom 8. April 1561 — <s. Juni 1561 .... 261 70 38 23
Hiernach volgt, was ich hab überliefert an
kupfer sieder negster fastenmeß a" 61, so in
diesse rechnung gehörig:
Adj 9. April Caspar Steymetz von wegen der
herrn Furer kupfer, tut 40 — 6 25
Adj 2. Mai Caspar Steimetz von wegen der herrn
Furer an kupfer, tut 26 72 4 18
Adj 26. Mai Hans Schwinnden von wegen Merten
Mertens kupfer 100 — 13 38
Adj 9. Juni Hans Schwinden von wegen herr
Merten Mertens an garkupfer 92 — 13 41
Und liegt uff datto noch in der wage .... 2 106 — 23
Summa lateris 261 70 38 23
Laus deo 1561 in Frankfort.
Kupferrechnung.
centner h
Den Für er n von Nürnberg ist man in vergangener Messe
schuldig geblieben 66 72
Dies in 2 Posten am 9. April und 2. Mai überliefert.
Hans Eyben von Leiptzig 10 74
Dies am 23. Jtili seinem Faktw Cornelius Lindeman über-
liefert.
Merten Mertens ist verkauft von Albrecht Jugel in ver-
gangner fastenmeß des 61 jars kupfer 500 —
Davon geliefert am 26. Mai und 9. Juni centner 192 h —
am 23. Juli (gehört in neu rechnung) „ 89 „ 6
Also rest ime noch .... centner 218 h 10^
No. 469-471. 1561. 699
centner h
Adrian von Hielß ist'von ÄJbrecht Gtigl in der vergangenen
sc a° 61 verkauft , 400 —
geliefert 30. Juni und 12. Juli
(geholt in neue BechnungJ . . . centner 199 h 8
also rest ime noch .... centner 200 h 100
I
Laus deo a** 1561 in Franckfort.
Geldrechnung.
11 batz k
Der handel ist mir schuldig blieben in negster fastenmeß 2ö5 3 1
Für das Wiegen der Kupfer (261 centner 70 h, pro
centner 2^, A) bexahlt o — —
Für Bleiwiegen (417 centner 46 h, pro centner 3 A) . 7 11 1
Zoll für 24 st Blei, so gehn Bamberg gesandt, von
jedem st S ^ — 10 1
Für bleizeichen und Nr. zu schlagen pro Stück 2 A . — 10 —
Summa tut 267 4 —
Dargegen soll ich dem handel vor 17 centner 23 h
kupfer, den centner umb 14^, A zu 16 batzen, tut zu
15 batzen 266 3 1
Also rest der handel mir .... 1 — 3
Im Gewerk. Archiv zu Eisld>en, Saigerhandd, Faket 25, XII.
470. 1561 April 6. Ostermarkt.
Mertin Obenrot, Bürger xu Eisleben, bekennt, ton Wotf Hertten 500 ß
Münze uff Frankforter negste herbstmeß zu wixsel empfangen xu haben
und verspricht, die Summe sampt gebirlichem wexsel ufF ernante zeit
xurüekxuxahlen.
Besiegelte Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel , Paket
A.'5, XL
Auf dei- llückseiie : dise 520 fl 17 p 6 h hat der handl zait herbstmeß a" 61.
471. 1561 Mai 6. Leipzig.
Martin Obenrot und Wolf Roth, Verualter des Eisfeldischen und
Steinachischen Saigerhandels , bekennen, vom fürstlich Sächsischen Zehntner
700 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Michel NeheWiau zu Saalfeld auf dem Ostermarkt 1050 fl tax des handeis
nottorft und abzalung des von Thüua geliehen erhalten zu haben und
versprechen, die Summa in Talern (zu 24 u. 21 gr per fl) im nächsten
Michaelismarkt zu Leipzig zurückzuzahlen.
Ausfei'tigung mit Siegeln und Unterschriften dei' beiden Aussteller im Geiverk.
Archiv zu Eislehen, Saigen'handel, Paket 26, XIX.
Auf der BücTcseite Zahlungsvermerk: Michaeli 61 bezalt.
472. 1561 Mai 10. Eisleben.
Die Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld verschreiben
Sigmund und Karl Fürer auf 8 Jahre alle Kupfer von l^j^ Fünf teil und
treten ihnen für diese Zeit die Hütte Luderstadt ab. Die gewonnenen
Silber sind zur Hälfte in die Eisleber Münze zu liefern. Die Fürer ge-
ivähren den Grafen für die 6 Jahre ein in bestimmten Raten zahlbares
Darlehen von 150000 fl und zum Verlag 20000 fl.
Auf heut dato haben sich die wolgebornen und edlen hern her
Hans George und her Peter Ernst gebrueder grafen und herrn zu Mans-
feld edle herrn zu Heldrungen etc. meine gnedige herrn für sich, irer
gnaden brudere, jungen vetter und aller irer gnaden erben mit den
erbarn vesten Sigmund und Karl den Fuerern gebrudern zu Nurmberg
wonhaft eines baren kupferkaufs aller ungeseigerten kupfer, so uff
anderthalb funfteil irer gnaden Eislebischen und Man sf eidischen bergk-
werks können gemacht werden, von dato an die negst uffeinander
volgende sechs jar voreiniget und vorglichen haben, alles uf mas und
wege, wie hernach volgen wierd:
Nemlich wolgedachte meine gnedige herrn sollen und woln von
dato an die bestiembden sechs jähr aus den gemelten Fuerern
sambt iren mitvorwanten geselschaftern, so sie zu sich nemen werden,
oder irem vorordentem factor zu Eysleben alle rauhe ungesejgerte
kupfer (auserhalb dero, so aus den hiebevorn vorsprochnen und nach-
volgenden benanten schiefern erzeugt und geschmelzt werden), so uff
irer gnaden anderthalb funfteil, als neunzehen und einhalb feuer uff
dem Eislebischen berge und neun feuern zu Mansfeld, jerlich gemacht,
im kauf, wie hernach bestimbt wird, liebern und volgen lassen:
Und damit sich die Euerer solcher lieberung halben keiner gefar
zu besorgen, so solln alle kupfer, die mit wolgedachter meiner gnedigen
hern feuern aller drey funfteil zu Eisleben und Mansfeld gemacht,
No. 471-472. 1561. "^Ot
nichts davon ausgeschlossen, wie ohne das gebreuchlich , gen Eislebn
in die wage gefurt, daselbsten ufs allergleichste nach dem gewicht
und gehalt geteilt und also der eine halbe teil der Fuerer factor zuge-
wegen und geliebert werden. Und sollen derwegen meiner gnedigen
herrn factorn zu Mansfeld und Eisleben den Fuerern mit handgebenden
treuen an eydes statt angeloben, das sie in teilung der kupfer und
dergleichen dingen die erbare gleichheit halten und fursetzlich keinem
teil zu nachteil handln wollen.
üfF das auch itzt im anfang dem handel ein gewisse maß im
huttenverhanden gegeben, so sollen alle schiffer, koln, floß, holz, der-
gleichen, was zu den kunsten gehört, so von der vorlege (welche
uff dis gegenwertig einundsechtzig jar einkomen) erzeuget, nu hinfurt
in gemeinem huttenhandl aller drey funfteil bleiben, zu vorgemelter
gleicheit gebraucht und davon, dergleichen von allen andern, so hin-
furt erzeugt, in andere wege nichts vorwendet werden. Wie dann
über all solch verbanden ein dar inventarium hierneben gezwifacht
vorsieglet und unterschrieben aufgericht ist worden. Hierüber haben
wolgedachte meine gnedige herrn dem ganzen handl allenthalben zum
besten gewilliget, vom vorrat, so hievor durch irer gnaden vorlag er-
zeuget, obgemeltem vorhanden noch zweytausent fiider schiefern,
welche in obgemelten inventario auch begriffen, zuzulegen, nemlich
in alles dreytausent dreyhundert und achtzig fuder, mit dem andern
Vorrat aber, als neunhundertdreyundfunfzigk fuder vor der stadt,
eintausent zweyhundert sechsundsechtzigk fader im Faulensehe,
siebenhundert sechsundvierzig fuder vor Blankenbergs hutten im
grund, neunhundert fimfzehen fuder ufm teichdam, siebenhundertein
fuder vorm Oberrottenberg und dreyhunderteinundsiebenzig fuder vor
Buchners hutten, wollen ire gnaden inen zu derselben gelegenhait zu
abzalung der Steinacher schuld und sonst ires gefallens zu vorkaufen
vorbehalten haben. Doch was hinführe an schiefern mit der neuen
samentlichen vorlag allenthalben gewonnen werden , sollen ire gnade,
wie obstet, andere darauf zu vorweisen oder zu vorsprechen nicht
macht haben.
So viel aber nu den kauf vorgemelter rauhen kupfer anlangnt, ist
abgeredt und gewilligt, das die Fuerer die vorglichen sechs jar über
wolgedachten meinen gnedigen herrn oder iren gnaden dazu vor-
ordenten dinern vor einen iden Eisleber kupfer centner die feine Er-
furder margk haldent uf hernach volgende condition : achtzehen gülden
muntz, einundzweinzig groschen vor ein gülden, an guten unvor-
schlagenen talern zu vierundzwanzig groschen, ides lot auf oder abe,
h
702 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
vormuge der Eislebischen prob, vor ein halben taler gerechnet, ent-
richten und bezalen sollen und wollen. Da sie aber bißweiln zu vor-
lege kleine, doch ganghafte, muntz einbringen, im wert, wie sie an
talers statt gehen, angenomen werden. Und sol diß die condition
obgemelter Zahlung sein: Nemlich wan der Frankfurter centner gar-
kupfer vierzehen gülden zu sechtzehen patzen gelden wird, so sol der
kauf der ungesaigerten kupfer in niassen , wie negst hievor begriflen,
uf achtzehen gülden beruhen. Wurden aber die baren garkupfer in
Frankfurt steigen umb ein halben, ganzen oder mer gülden, so soll
meinen gnedigen herrn durch die Fuerer alweg gegen acht patzen ein
halber gülden und gegen sechtzehen patzen ein gülden in münz an
den achtzehen gülden zugelegt. Gleichsvals sol es auch, da die gar-
kupfer unter die vierzehen gülden fielen mit dem abzugk gehalten;
aber das steigen oder fallen uff den centner umb ein ort soll hieher
nicht gezogen werden. Und sol itzgeraelde zalung volgendermaß ge-
schehen: Nemlicheh die Fuerer und ire mitvorwante geselschafter sollen
durch iren Eislebischen factor uff einen iden gelieberten centner rauhe
kupfer meiner gnedigen herrn Eislebischen obern factorn zu behulfe
der vorlege vierzehen gülden in einen sonderlichen dazu verordenten
kästen erlegen und bezalln, zu welchem kästen meiner gnedigen hern
factor einen und der Fuerer factor den andern schlußel haben ; und soi
solch geld allein zur vorlege des bergkwerks, kolhandel, gemein hutten-
unkost, factor- und dinerlohn gebraucht werden. So oft auch der Eurer
factor aus der gewergkschaft buchern bericht begert, was ider teil zur
anläge bezalt, sol man ime dasselbe geben und nit weigern. Was
aber die ubermaß des kupferkaufs anlanget, ist abgeredt, das die Fuerer
wolermelten meinen gnedigen herrn uff alle Leiptzigische und Naum-
burgische mergkte, im fahl da die garkupfer uff vierzehen gülden zu
sechtzehen batzen beruheten, uff ein iden centner kupfer, so viel deren
von den mergkten geliebert, vier gülden mitsambt dem, was die
uberigen lot ertragen werden, uff gute rechnung obgemelts werts be-
zalen soUn und mit solcher erster zalung dis jar uff Michaelis schierist
anfahen wollen. Aber bey beschlus eines iden jars, als allweg vor dem
ostermargt, sollen beider teyl verordente factor des kaufs halben eine
richtige clare abrechnung halten. Was sich dan aus derselben befinden
wirt, das die Fuerer und ire mitvorwanten meinen gnedigen herrn am
kupferkauf pro resto bleiben werden, derselb soll iren gnaden ver-
ordenten in volgendem ostermargt zu Leiptzigk erstadt werden.
Ferner ist beredt, wan sich bey beschlus eines iden jars im wergk
AYurd befinden, das ein notturftiger verrat an schiefem, bestelten koUen,
Ko.472. 1561. 703
flos, holtz und uff den kunsten, auch im kästen ein raerere summa,
dan man zur vorlege, ehe die neuen kupfer angehen, bedürfen mocht,
vorhanden, welchs übrig geld sonsten feiern muste, so sol solche uber-
mas meiner gnedigen hern vorordenten auch uberantwordt werden.
Und damit nun der anderen meiner gnedigen hern anderthalb
funfteil halben in der vorläge gleich.iit gehalten, so haben ire gnaden
gewilliget, das ire gnaden mittler zait, ehe man uff solchem teil zu
kaufleuten kombt, denselben aus iren banden in ettlicher irer gnaden
diner vorwaltung stellen und dieselben an die Fuerer weisen wolln,
neben inen uff itzgemelde anderthalb funfteil alle notturftige vorlege
und meiner gnedigen hern halben unvorhindert zu tun. Im fal aber
da solche ire gnaden diner in der vorlege seumigk sein wurden, so
solln die Fuerer und ire mitvorwanten fug und macht haben, meiner
gnedigen hern anteil kupfer aus der wage, dahien sie ungeweigert
sollen geliebert werden, in obgemeltem kauf zu sich zu nehmen, zu
saigern und zu vorhandeln und davon die ausstehende vorleg zu tun,
doch weiter nicht greifen, dan sich der ausstand ider zeit erstrecken
mocht. Es wollen auch wolgedachte meine gnedige herrn den Fuerern
und iren mitvorwanten irer gnaden eygeutumliche seygerhuetten vor
Luderstadt, dieselbe diße verschriebene zeit über zu irer notturft zu
gebrauchen , innen lassen. Doch das sie in der abtretung den inven-
tierten huttenzeugk, so gut inen der zugestelt, wider überantworten,
und meinen gnedigen hem jerlich allewege uff den ostermargkt zwey-
hundert gülden huttenzins bezalen und dem von Thuen, was ihm von
der hutten geburt, auch vorgnugen. Wurde aber die hutten, da gott
vor sey, durch ungeburliche vorursachen der geselschaft oder irer diner
schaden nehmen, den sol die geselschaft zu erstadten schuldig sein.
Die Silber, so vil deren aus den kupfern von den anderthalb funf-
teil erlanget, sollen die Fuerer und mitvorwanten zu erhaltung meiner
gnedigen hern regalien zum halben teil in die münze gen Eisleben, die
feine Erfurter margk umb zehen gülden, liebern. Dagegen wollen ihre
gnaden in und durch derselben herschaft und gebiet der kupfer und
Silber halben den geselschaftern vor schaden stehen, auch dißfals sie
und die iren, woferne sie sich geburlich vorhalten, gleich andern iren
gnaden Untertan gnediglichen schützen und vordedingen, so vihl sie
recht haben.
und nachdem mein gnedige hern vorschiner jare alle schulden, so
uff irer gnaden anteil des bergkwerks anstehen blieben, uff sich ge-
nomen, so ist vorglichen, das die Fuerer sambt iren mitvorwanten iren
gnaden zu etwas ergetzung desselben einmalhunderundfunfzig tausend
?04 Ürkunclenbucii zur Gesciiickte des Mansfeldischen Öaigertandels.
gülden dise vorglichene sechs jar über ohne Interesse in ganghafter
grober münz obbestimbter werung fuersetzen und dieselben uff vol-
gende fristen erlegen und bezalen solln : Nemlich ausgang des itzigen
ostermargkts funfzehentausent gülden. Darüber sollen sie meine gne-
dige herrn bey Michel Nebltau und Georgen Pfaler mit viertausent
gülden und bey Johan Rudolfen mit zweytausent gülden hauptgut
von dato an entnehmen, dut zusammen einundzwenzigtausent gülden.
Ferner uff negstkomenden Petri und Pauli achttausent gülden, volgents
sol, zum förderlichsten es möglich, die Luderstedische rechnung fur-
genomen und ein enthebe abrechnung beschlossen werden. Was sich
dan wird befinden, das meine gnedige herrn den Fuerern allenthalben
pro resto bleiben werden, sollen sie darauf uff künftigen michaelis-
margkt so vihl erlegen, damit vierzigtausent gülden bezalt und ent-
richt werden. Volgents den neuenjahrsmarkt anno zweyundsechtzigk
zehentausent gülden, ostermarkt zweinzigtausent gülden, Petri Pauli
achttausent gülden, michaelismargt zweinzigtausent gülden, des neuen-
jarsmarkt anno dreyundsechtzig zehentausent gülden und ostermargts
darauf volgende dreyzehentausent gülden, damit also die berurten ein-
malhundertundfunfzigktausent gülden furleihung follig vorgenuget
werden.
Diewail dan wolgenande meine gnedige hern die gantze vorlege
des bergk- und huttenwergks uff sich nemen , also das die Fuerer und
ire mitvorwanten allein bar umb bar handln und keines Schadens zu
gewarten haben, so haben die Fuerer gewilliget, domit meine gnedige
hern in dem desto besser mögen zukommen, über die vorgemelten
hundertundfunfzig tausent gülden ire gnaden noch zwainzigktausent
gülden, doch änderst nicht, dan in die vorlege vorzusetzen, als sechs-
tausent gülden von dato in vierzehen tagen, dreytausent gülden uff drey-
zehenden Juny, siebentausent gülden Petri Pauli margt und viertausent
gülden auf vierzehen Augusti, alles schirest, dergestalt, das sie neben
dem, so meine gnedige herren uff die bestellung dises angehenden
einundsechzigisten jars gewendet, die verglichenen sechs jar über auch
unvorzinst in der vorleg bleiben und daraus nit sollen genomen werden.
Uff den ostermargkt anno sechsundsechtzig sollen sich beyde teil
gegeneinander erkleren, ob sy ausgangs der sechs jar lenger bey-
sammen bleiben wollen oder nicht. Da sie sich nu uff lengere jar
miteinander nit voreinigen wurden, uff den fahl sollen die Fuerer und
ihre mitvorwanten des darnach kommenden ostermargts anno sieben-
undsechtzigk wider vom handl abstehen und denselben wolgedachten
meinen gnedigen hern widder einreumea.
No.472. 1561. "JOS
Dargegen solin ire gnaden vorpflicht sein, den Fuerem und iren
nitvorwanten die furgesetzten hundertundsiebenzigtausent gulden in
ars frist uff vier termin, als Petri Pauli, Michaelis anno siebenund-
»echzigk, neue jar und ostermargt anno achtundsechtzigk, ufi ein iden
oiargt besonder zwenundvierzig tausent fünfhundert gulden unvor-
dnst wider in bestimbter entpfangner werung abzulegen und bar zu
bezalen.
Im val aber, da ire gnaden uff solche zeit zu der abzalung nit
kommen mochten, haben ire gnaden inen mit der Fuerer bewilligung
vorbehalten, die hundertundsiebenzigtausent gulden vom ostermargkt
anno siebenundsechtzig an in fünf jaren, als uff zehen termin, ides
jars Ostern und michaelismargt, alle termin siebenzehentausent gulden,
abzuzalln und mit der ersten zalung im michaelismargt anno sieben-
undsechtzigk anzufahen und alleweg die hinderstellige summa mit
funfen pro cento zu verzinsen bis zu entlicher abzalung. Da aber
meinen gnedigen hern innerhalb der sechs jaren, welche zeit es were,
wege forfielen, durch welche ire gnaden zu dero herschaft mehrerm
nutz und uffnemen kommen mochten, so haben die geselschaft vor-
williget, der herschaft aufnehmen nicht zu hindern, sondern gegen
dem, das inen das ire alsbald bar bezalt, und nicht ehe, vom handl
gutwillig abzutreten.
Es ist auch schlißlich beredt, da den Fuerem und iren mitvor-
wanten meiner gnedigen hein halben in zeit dises werenden handls
oinicher kommer oder arrest uff kiipfer oder silber geschehe, es were
uff wasser oder lande, das ire gnaden eines iden mals uff dero costen
solche arrest und beschwerung, wie recht ist, widerumb ledigen, ver-
treten und die geselschaft allerdings hierinnen schadlos halten. Sie,
die geselschafter, sollen auch hiezwuschen solcher ledigung den grafen
an irer gnaden geburnus, so weit sich der arrest erstreckt, etwas heraus
zugeben nicht schuldig sein.
Damit nu die Fuerer und ire mitvorwanten aller diser abgeredter
})unct und artikel genugsam versichert, so solln meine gnedige hern
ihnen den geselschaftern diese eingereumten anderthalb funfteil zu
einem willigen Unterpfand bestendig und gnugsam vorschreiben und
ciaruber bey dem churfursten zu Sachsen meinem gnedigsten hern
als dem lehensfursten consens ausbringen, also wo inen in einem oder
mehr puncten zur billigkeit nit angehalten , das ire gnaden danimb,
lis der geselschaft ein billichs und völliges gnugen geschieht, des
lehensfursten wirkliche hulf ins bergwerk, so vihl sein churfurstliche
gnaden zu tun geburt, dulden und leiden wollen.
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVll. 45
^06 Urkunden buch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Auf das auch die geselschaft noch desto mehr vorsichert, so solin
meine gnedige herrn inen das ambt Arnstain mit aller ein- und zu-
gehorung, dergleichen den halben teil aller geholze, so viel allenthalben
in irer gnaden empter und herschaften gelegen und uffs bergwerg zu
kolwerg gebraucht werden, mit consens eines jeden teil lehensfursten
auch za einem willigen Unterpfand vorschreiben , dergestalt, da sie
des iren am bergwerk (aus was Ursachen solchs furf allen mocht) nicht
bezalt werden konten, das ihnen umb dasselbe in berurt ampt und
gehulze wurkliche hülfe geschehen solt. Alles getreulich und alle
gevarde ausgeschlossen. Zu warem urkund seind diser beredung und
vorgleichung zwo nottel eins lauts begriffen, durch wolgedachte beide
grafen gebruder, dergleichen die Fuerer vorpitschiert und unterschrieben.
Geschehen zu Eysleben, am zehenden tag May der weniger zall im
einundsechtzigisten jare.
(Kassierte) Ausfertigung mit den Spuren von 4 (wieder entfernten) Siegeln im
Gewer k. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel , Paket 23, V,
Ebenda ein Konzept derselben Urkunde.
473. 1561 Mai 10. Antwerpen. Hans Keck an Graf
Peter Ernst von Mausfeld.
Hat mit den Schet% Unterhandlungen angeknüpft , die atich eine Be-
teiligung des Rentmeisters der Stände von Brabant Jacob Gramey beim
Kupferkauf in Aussicht stellen. Der Geldmarkt.
Wolgeborner und edler graf gnediger her, eur gnaden seint mein
underthenig dinst zuvor berait. Gnediger herr, nachdem ich alhier
komen bin, hab ich die bergkwergk und seygern belangt für die hant
genomen, wie wol ich die herrn Schetzen teils alsbald alhie nit ange-
troffen, derhalben mit eil zu schreiben verhindert worden. Was gestalt
dieselben under namen Christof Braun und Adrian von Hilst für wol-
gef allen ob dißer handlung tragen, ja mer, daß sy den herrn Jacob
Gramey, rentmeister der stend von Brabant, sampt andern auch darzu
vermugen, werden e. g. im andern schreyben an alle meyne genedige
graffen und herrn nach lengs vernemen. Dan warlich diß die rechten
leut zu solchem handl sein, dan sy wissen den grund von denselben
fürstlichen gaben und berkwerk. Es haben auch ire eitern im anfang
irs reichtumbs aus der grafschaft Mansfeld und vor 50 jaren dahin
No. 472-474. 1561. 707
gehandlt; dermaßen daß sie diese handlung alsbald mit freiiden an-
gesehen; und trag kein zweifl, werde[n]s volziehen etc.
Alle andere, so mich von e. g. angeredt haben, als Mostatt und
ander, hab ich angezeigt, das e. g. sampt aller meiner g. herm in
stattlicher handelung weren, umb ein furtrefenliche summa geldes auf
die berkwerk zu handien, derhalben e. g. desselben beschluß erwarten
wolten.
Das gelt ist hie zimliß gutt kauf, gilt auf der stend brief von
Brabant 4^ ^ pro c", auf die von Flandern 4^ ^ pro C, uf der herm
Yocker und Tuecher brief 4 pro c°, als uff 6 monat, Sun st ist borg
gar mislich. Die grossen potentaten zallen gahr nicht. Derhalben
kompt dise handlung denen, so von Hispanischer kuniglicher ma^ dise
zeit her vil gewonen haben und ir geld außerhalb ir ma*. land sicher
anlegen, wol zu stetten und sunderlich den, die die gelegenheit dises
handeis wissen tragen.
Die banden (?) werden teglich hin und wider gemustert, dests-
gleichen sein die stende zu Brusel. Haben bißher kain neuen be-
willigung gestatten wollen. Was sonst neues, werden e. g. im andern
vernemen. Wil mich hiemit e. g. als meynen genedigen herrn bevellen.
Datum Antorf, den 10. May a° 61
eur gnaden
undertheniger diener
Hans Keck.
Außenadresse: Dem wolgebornen edlen graffen und hern hern Petter Ernst
graff und herr zu Mansfeld etc. edler herr zu Heldrungen ritter deß güldenen
fließ k" ma" zu Hispanien oberster hauptmau und gubernator des furstentumbs
Lutzelburgs etc. meynem genedigen herrn zu banden.
Abschrift (von der Hand Paul Moshauersj im Getcerk. Archiv zu EisM)en,
SaigerJiandel, Paket 2G, XIII.
474. 1561 Mai 17. Antwerpen. Hans Keck an die
Grafen Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albreclit,
Hans Hoyer und Hans Ernst von Mansfeld.
Unterliandlungen mit dem Oberfaktor der Schetx Christoph Braun über
einen Kupferkaufvertrag. Händler für das Fünfteil der Grafen Volrad,
Hans und Karl von Mansfeld. Ueber die Möglichkeit der Gewinnung
lon Alaun im Mans feldischen. Gedanken über die Anknüpfung von
45»
^08 Ürkundenbuch zur Geschichte des IVtansfeldischen Saigerhandels.
Handelsbeziehungen mit den ihres Glaubens wegen aus Westfland&rn,
Ärtois und dem Hennegau nach Frankreich Ausgewanderten. Ver-
änderung der englischen Münze. Schlägt vor, Simon Bauer wegen des
geplanten Kupferkaufvertrages nach Antwerpen abzuordnen.
Wolgeboren und edel graven genedig herrn, eur gnaden sein mein
imterthenig hochgeflißen dienst zuvor berait, mit undertheniger bitt,
e. g. wollen dis mein schreiben genedig anhören.
Demnach ich von m. g. herrn graf Yolradt abgefertiget und fort
albier in Andorf ankomen, hab ich den edlen strengen ernvesten und
erbarn herrn Schetzen und derselben verwanten nach gelegenheit, die
kupfer und silber belangent, furgetragen. Wiewol die herrn Schetzen
zum teil nit anhayms gewesen , haben sie mich doch an ieren obersten
factorn, der diser zeit ire handlung auf hoch Deischland verriebt (des-
gleichen der Mansfeldischen und Eisleber bergwergk, silber- und kupfer-
handl wo! bericht und erfaren), gewißen, genant Christoff Praun, diser
zeit rentmeister der stadt Antorf. "Welches ich ime nach lengs erzelt;
darob er als ein erfarner diser handlung ein sonderlich gefallen getragen
und, dieweil er sein selbst leut jeder zeit zu Leipzigk helt, [wu] diese
handlung zu bestem füren aufgericht wurde, wie er wol gedecht, ain
dapfer summa seins aigen gelts darein zu handien und neben dem die
herrn Schetzen sampt ander, die dieser zeit kain namen haben wollen,
auch darzu vermugen. Und sunderlich war sein meynung, auf e. g. drey
funftail zu handien. Dieweil nun diese handlung unter drey herr-
schaften und die summa desselben groß, were inen mit e. g. am ge-
legensten zu handien, dieweils die maisten (!) summa ist. Nachdem
es ain stattliche handlung ist, wil er sich in so wenig tagen nit eilen
lassen; <wiewol sy willig und lust darzu haben, wollen sy danest mit
rat und wolbedenken handien.
Die wolgebornen m. g. herren herrn Volrad, herrn Hansen und
herrn Carl belangent ir g. funfteil, hab ich auch hendler, als nemlich
Diepoldt Brun sampt seinen vettern von Arnold Braun, welche vor
ettlich jaren in der herrn Schetzen geselschaft gewesen sein, sampt zwey
andern. Dieweil jeder teil zuvor seyne aigen schmelz- und seyger-
hutten, were diß der negst weg, doch dergestalt, daß der wolgeborn
m. g. herr graf Christoff iren funfteil dergleichen auch folgen lassen.
Dise wurden gewißlich die kupfer in großem wurden erhalten ; so
haben sy allerley gelegenhait zu den bleyen, auch was sunst darzu
dient. In wenig tagen sind dise willens, zusamen zu komen und be-
schliessen, was gestalt und wan sie die erst begert summa erlegen
No.474. 1561. 709
wollen, auch was fiirm sy widerumb versichert und verschrieben sein
wollen, vast gleich, wies e. g. furgelegt. Was unterschid sein mecht,
acht ich, e. g. ohne beschwerlich sein werde. Aisdan wollen sy leut
von hinen oder die iren von Leiptzigk dahin verordnen, unib alle hand-
lung, auch die gelegenhait des Vorrats, holz, colln und allen costen zu
übersehen und forneraen.
Ich befind, das in 40 jaren kain schönere handlung für reich leut,
wie mans dan alhie find, nit vorbracht worden, sunderlich, dieweil der
borg auf der finantz so sorglich. Hispanische, Frantzesische und Portu-
galesische ko. wirde zallen diser zeit den kaufleuten weder hauptsumma,
noch zins, vil weniger woUen auch kain zil oder zeit der bezalung
ernenen.
Aus solchen und andern Ursachen, als nemlich der mayst teil, die
kein namen diser zeit in disem ersten schreyben haben wollen, haben
in disen letzten Tjerigen krieg etlich 200000, ander SOOOCO, ja 100000 mer
und minder gewunnen ; haben zum tail landgutter erkauft; dem andern tail
wirf inen gar gelegen, mit gutem nutz an sichern ort außerhalb kunig
Phillips reich, da sys gewunen, anzulegen sein. Zudem hab ich inen
weitleift auch angezeigt, das in der grafschaft Mansfelld, so mans suechen
wolt, allaunberkwerk vor der band sein. Dieweil dan nit allein jetzt,
sunder ain lenger zeit her in disen Niderlanden der allaun nit allein
teur, sunder auch nit wol zu bekomen , von wegen das die schiff mit
großem gefar vor den Türken von Civita vecha schwerlich komen.
Neben dem solten die Türken, wie dan vor der band, die CoUeta und
Orran erobern; wurde kain ander aUaun als allein aus Hispanja auf
dise land komen künden.
Das aber dasselb bisher underlassen zu bauen, ist erstlich meins
achtens geschehen , daß der allaun auf der see herwertz und von danen
auf den straumen mit ringem costen gebracht ist worden, weil man
denselben sunder aufschlag hat mugen kaufen und verkaufen. Diser
zeit aber zalt man ku. wirde von dem Hispanischen, was mit 10 ducaten
erkauft werden mag, verzolt dem kunig 3 ducaten, welchs ein schwer
aufschlag ist. Die ander ursach von wegen, daß e. g. der holz ver-
schonen und bewaren zu den silber und kupfer zu gebrauchen.
So sie aber die gelegenheit diser kuniglichen grafschaft und zum
teil personlich mit e. g., derselben vettern sehen und verfugten, wurde
sunder zweifei mehrlei frucht diser und andern furfallen. Dan ge-
wishch mit ringem costen kunt man ein brob machen, was costen auf
das ausla . . . und fort an die Elb bracht mecht werden, damit man
ein gelegen ort in Nidersaxen, do dann die colIen zimlichs kaufs weren,
710 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
gebrauchen mecht. Welches e. g. sunder zweifl zu der prob ain statthich
einsehen in demselben erzaigen werden, also daß ein frucht aus der
andern folgt. Gewislich ist in 500 jarn mer gebrechens von allaun in
der Christenheit nit gewesen ; volgt aus den zwein vorsteenden Ursachen,
als nemlich der Unsicherheit des mers und des großen aufsatzs der
zolin. Durch dise mittel kan man in Teutzschlandt bauen und durch
diese mittl nit allein dieselbe land versehen, gleichvalls durch die per-
sonen, da ir rat was gilt, dise land darzu.
Ich wolt wol, daß e. g. wissen darvon haben solten wie ich, was
große siima geschlißen wirt. und ob schon an 25 in 30 orten im
Teutzschland deßen gemacht wirt, kan kayner dem andern großen
schaden thon, sunderlich, was man auf die ström bringen und ver-
schiffen mag.
Ich hab zeiger dißs briefs mein jungen ob acht tagen aufgehalten,
damit, ob ich die hendler hette mugen zusamen bringen. Dieweil aber
die handlung also hochwichtig und dise leut ein sundern lust darzu
haben, so denken sie der Sachen mit grund und vleiß nach. Zudem
sein der personen mit starken vermugen zimlich vil,ja, ein je[der]
zum geringsten ain viertail seynes verm[ugens] daher verschießen wolt.
Derhalben were meynes einfeltigen rats dise handlung der [muhe] und
costen wol wert, daß e. g. genedig ainen oder mehr, der diser handlung
wol erfaren, herrab verortenten, damit, wan sie auf etliche stuck des
berkwerks halben fragen oder dergleichen etlicher wißenschaft einwerfen,
das man inen dasselb mit grund widerlegen mocht. Sie werden und
begerens auch, da diser contract sein fortgangk hat, daß e. g. denselben
durch die Ro. kay. ma" und churfurstliche durchleuchtigkeit zu Sachsen
gnedig reduciren (!) laßen.
Christoff Praun hat andere zeit auf dem Mansfeldischen huttwergk
von der herrn Schetzen wegen selbst gewont. Dieweil es aber lange
zeit verschienen, ist ime vil aus gedechtnus, zudem die summa des
geldes groß und die zeit lang; wollen sye das mit wolbedachtem rat
handien. Vorsehen sich auch, was diß vals mit e. g. geschlossen und
gehandelt worden, dieselbige gleichvals mit gutem rat und wolbedachtem
wilen genedig volzihen, vest und stet zu halten.
Neben dem, so es die gelegenheit geben wolte und e. g. alsdan
ain genedig gefallen daran haben wurden, mocht durch diße leut (aus
ursach der Verfolgung des glaubens) ain stattlicher handel m[it] arreß-
machen und dergleichen darhin g[eri]cht werden, da dann die Mans-
feldisch und Thur[ingisch] schaff wol darzu dinstlich vor der hand sein,
angericht Averden. In zwein nionat zeit sein ettlich tausent personen
No. 474-475. 1561. 711
von disem bandl aus Westflandern, Artaißs und Hen[ga]u mit weib
und kind in Frankreich gezogen.
Das alles hab ich eur g. als meinen gnedigen grafen und herrn
ohne anzeigt nit laßen wollen, mit undertheniger bitt, e. g. wollen mir
mit diesem meinen jungen ir genedig gefallen oder gelegen heit widerumb
schryftlich berichten; dieweil diese handlung so wichtig und e. g. zu
weiterm nutz zureichen, werden dieselben mehr nutz von disen
hendlern als von Augspurg oder Nurmberg befinden. Dan gewislich
sy die metal suchen werden, hoch zu bringen. In ünggern, des-
gleichen in Tirol wirt so vil nit gemacht, als zuvor der brauch gewest.
In Engeland saigert man alle münz und macht dieselb auf XT untz,
welche zuvor in konig Heinrichs zelten auf XI ontz n A gewesen
und in zeit kunig Etdowardus auf Yin ontz, forter auf VI ontz und
zum lesten auf III ontz gemuntzt worden. Dise muntz wird itzt alle
gebrochen und gemünzt, wie vor Stadt. Derhalben wirt in der bösen
muntz ob 3500 centner kupfer gefunden.
"Was sonst neues, werden e. g. von m. g. hern graf Volrad ver-
nehmen. Will mich derselben gantz underthenig beveUen mit bitt,
wollen mein gnedig herrn sein.
Datum Anttorf, [den] 17. May a° etc. 61.
e. g.
undertheniger
Hans Keckh.
Zettel: Eur gnaden mugen auf dißmahl über ain nit heraussenden,
dan der beschluß wirt doch in der grafschaft volzogen werden. Zu
disem werk weer meins erachtens Simon Baur, e. g. ratt und diener,
der recht man darzu. Welchs e. g. genedig verornen werden, bis die
handlung weiter zum beschluß gericht wirt etc. Datum in literis.
An graf Hans Georgen, Petter Ernst, Hans Albrecht, Hans Hoyer, Hans
Ernst gebruder m. g. h. (geschriben).
(Beschädigte) Abschrift (von der Hand Paul Moskauers) im Gevoerh. Archiv zu
Eisleben, Saigerhandd, PaTcet 26, XIII.
475. 1561 Mai 31. Eislebeii.
Die Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld leihen von
Peter und Franz Fercke zu Leipzig 2000 fl und verschreiben ihnen
dafür 150 Fuder Schiefern zu Unter faulensee vor Blankenbergs Hütte,
'/>€ auf 150 Zentner Rohhipfer angeschl/igefi werden.
712 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
. . . Welchs sich unser verordente saigerhandelsverwanten und factorn,
als Wolff Koth, Merten Obenrodt und Simon Baur, neben uns hirmit
mit eigen banden underschriben und nach unserm angebornen petz-
schaft mit unterdruckt haben. Gescheen und geben zu Eisleben, den
letzten Maij anno etc. einundsechtzigk.
Abschrift im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, IX..
Auf der RüeJcseite : Peter und Franz Fercken gebruder zu Leyptzigk ver-
schreibunge über 150 fuder schiffer über die vorigen 600 fuder.
Datum ultimo Mai a° 61.
No. 2.
476. 1561 Juni 1. Heldmngen.
Abrede der Grafen von Mansfeld über die Neu- Ordnung ihrer Finanx-
verwaltung: Trennung von Benterei und Handel
Wir Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans Hoier und
Hans Ernst gebrueder graven und hern zu Mansfeld edle hern zu
Heldrungen vor uns, unsern jungen vetter und unser aller erben hir-
mit öffentlich bekennen und thuu kunt : Nachdem vor ethch verschinen
jarn die hendeler, so unsern anteil des berkwergks verlegt, als die
Esfeldische, Arnstettisch und Steynachisch geselschafter, uns die verlege
und hendel (aus dem damals die garkupfer in einem fahl gewesen) auf-
gekündigt, also das wir aus unser aller unvermeydhchen notdurft (da
wir änderst den Untergang unsers von gott verlihenen bergkwergks
haben verhuetet sehen wollen) dahin gedrungen, solche hendel und
Verlage Selbsten durch unsere darzu verordnete diner zu verwalten und
zu bestellen, derwegen wir uns dan mit bemelten geselschaftern umb
ir ausstehende verlage (welche sich gleichwol uff ein wichtige summa,
als ob funfmalhunderttausent gülden erstreckt), dieselbe uff verglichene
termin von jar zu jarn abzuzalen und das ausstehend zu verzinsen,
haben vergleichen müssen und dagegen die schiffervorrete, auch schulden
und ander verbanden, so zum huttewergk zu Eisleben und Mansfeld
gehört, angenomen, und wir aber sonsten, außer obgemelter hendel,
in unser gemeinen renterey mit mehr schulden und beschwerungen
beladen.
Das wir uns demnach uff heut dato mit guter furbetrachtunge und
zeitlichem rat miteinander entlich und einmuetig verglichen haben, wie
CS hinforder die nechst aneinander volgende sechs jar über mit allen
obgemelten unsern schulden, uff' das wir vermittelst gotlicher verleyhc
No. 475-476. 1561. 713
derselben mit der zeyt entledigt werden mugen, soll gehalten, und wie
allenthalben die regirung und Verwaltung der renterey und hendel soll
bestelt und angerichtet werden, wie hernach volget:
Und erstlich haben wir die gestrengen vesten und erbern unsere
rethe und liebe getreuen Christoffen Stamer, Christoffen Weyssenfels,
Martin Obenrodt und AVolfen Roth zu aller solcher Verwaltung und
bestellung als die principalen vermocht und verordent, die uns bei iren
vorigen pflichten zuegesagt, das sy in solchem irem tragendem befehlich
ir höchstes und bestes vermugen mit getreuem fleis furwenden, ein-
ander treulich beistehen, raten und helfen, unser bestes werben, schaden
warnen und, so vil an ihnen, furkomen und alle geheime bei sich ver-
schwigen behalten wollen, wie dan solches einer dem andern mit hand-
gebenden treuen auch zugesagt haben.
Solchen principalen wollen wir ander notturftige unsere diner, als
Bastian Hempel vor einen rentmeister, Georgen Hopfner und Wolfen
Liebman zu seinen mitgehulfen, dergleichen im handel Nickel Magdc-
burgk und Pauel Moshauern auch zu mitgehulfen, halten und ver-
ordnen.
Und wiewol beides, rent und handel, in eine, als der vier ver-
ordenten, Verwaltung gesteh, so soll doch jedes teil in unserra schlos
Eisleben sein gesondert gemach und Verwahrung haben, über die rent
eine sonderliche und über den handel auch sonderliche rechnungen, wie
es dan die notturft erfordert, gehalten werden.
Aber sonsten sollen die verordenten einer dem andern nichts ver-
halten, sondern, so oft es not, zusamenkomen, sich mit einander under-
reden und vergleichen, damit vor allen dingen das bergkwergk not-
turftig vorlegt und allem des handeis und der rent schad und nachteil,
so vil ihnen imer muglich, zeitlich furgetracht werde ; in dem allen wir
ihnen uff ir ansuchen jeder zeit unser hulf und rat mitteilen wollen.
Und damit disse veiordnung uffs förderlichste ins werk gesetzt, so
wollen wir den vier verordenten ein klar verzeichnus zuestellen lassen,
was unser renterei bis uff dissen tag allenthalben schuldig, nemhch was
bereitan an retardaten betagt, was uff unser widerlosung stet, was uff
gewisse zeit und dan beider teil aufkunden verschrieben, neben einem
kurzen auszugk der beschwerlichen schulden.
Gleichergestalt sol es auch mit des handeis schulden gehalten und
uns alle jar beneben den rechnungen neue schultbucher übergeben
werden, daraus zu ersehen, wie die heuptsumen und zins ab oder zu-
genomen haben, domit allem nachteil desto besser mog furkomen
werden.
714 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
In solche bestellunge und verwaltunge wollen wir alle uberraaß,
was der almechtig von unserm verlihenem anteil der berkwerk über
die notturftige vorlege gnedigklich verleihen wirt, nichts davon (dan
was wir zu underlialtung des predig- und kirchenampts, auch schuele,
und milden almosen laut unser sonderlichen darüber uffgerichten ver-
gleicbunge in ein Sequestration verordent) ausgeschlossen, gerugklich
volgen lassen und unserm verordenten in dem gar keine verhin-
derunge thun.
Ferner haben wir uns auch vereinigt, das wir den vier verordenten
aus unsern landguetern nachvolgende stuck wollen einreumen und an-
weisen, nemlich Oldisleben, Neuen Gattersleben, Widerstedt, Burgk-
orner, Polleben, Walbeck und Kode. Solche stuck sollen sy macht
haben, mit unserm oder, in mangelung, das wir alle nicht bei der band,
mit des regirenden herrn, so in der herschaft dotzumal sein wirt, vor-
wissen und willen zu ledigen, widder zu vorpfenden oder zu sterkung
des jerlichen einkommens zum genauesten und besten zu bestellen.
Und nachdem es noch zur zeit unmugHch, das von gemeltem ver-
ordentem einkomen über die zins die verglichen termin oder auf-
geschrieben heuptsumen können bezalt werden, so sollen die ver-
ordenten alweg ir zeitliche überschlagen machen, was sy uff einen jeden
markt oder darzwuschen an gelde haben müssen, und ires höchsten
vermugens darauf fleissig trachten, damit die ubermaß uff die leid-
lichsten wege und Interesse mug aufgebracht werden, auch all ir
handlung dahin richten, damit der rent schulden uff ein erbern zins
mugen eingestelt werden, damit vergebner unkost abgeschnitten und
man mit der zeit mit rat zu ablegung komen mag.
Ob ihnen auch von unser einem oder mehr (das doch nit sein soll)
in solcher Verwaltung eingriff oder verhinderunge geschehe, das sollen
sy neben aller andern notturft uns one alle scheue oder besorgung
einicher ungnad furtragen und anzeigen, so wollen wir, da was unfug-
sams furgenohmen, dasselbe wider abschaffen.
Da auch den andern graven, unsern vettern, der nicht verlag
halben vermug der Ordnung und des Arterischen Vertrags die kupfer,
schifter und kollen angehalten musten werden, in dem und allem
andern, da sy unsers rats und hulf bedürfen, wollen wir uns selbst
und unsern nachkomen zum besten mit aller gnedigen befurderung
und schütz gegen ihnen erzeigen und halten.
Und dieweil sie in der rent und des handeis Sachen mit auf-
bringung gelts und verburgung überflüssig zu thun, so haben wir
ihnen bey unsern greffelichen waren vvorten zugesagt und thun es
No. 476-477. 1561. 715
craft ditz brieffes, das wir sy ausser dessen sonsten für unsere per-
sohnen mit aufbringung gelts oder einicher burgeschaft weiter nit
beschweren noch beladen, oder, da es je von unser einem oder mehr
begert, irer Weigerung halben keine ungenad uff sy fassen oder tragen.
Dergleichen wollen wir sy und die iren, wes sy sich der rent und
des handeis halben verpflichten werden und sich von unserra jerlichen
einkoraen nit losen kunten, in ander wege allerding genzlich entnemen
und schadlos halten.
über alle solche ir handlung und Verwaltung sollen sy die berurten
sechs jar über uns bey beschlus eines iden jars erberund uffrichtig rech-
nung überantworten, auch ider zeit ufi unser begern schriftlichen oder
muntlichen bericht thun, dagegen wir sy alle jar notturftig quittirn
wollen.
Was dan eines jeden underhaltunge und besoidunge sein soll, dessen
haben wir einem jeden ein sonderlich verzeichnus, mit unsern banden
underschrieben, zuegestelt. Wir wollen auch den handel, noch die rent
mit zuelegung mer unnutzen diner oder weiterm dinstgelt nit be-
schweren. Alles getreulich one geferde. Des zu urkunt haben wir
unser secret hie unden angedruckt und uns mit eigen banden under-
schriben. Gescheen zu Heldrungen, am ersten tag Junii anno etc. 61.
Äusfertiffung mit den Siegeln und Unterschriften der fünf Grafen im Gewcrk.
Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XIX.
477. 1561 Juni 4. Graf Haus Georg von Mansfeld
an Sebastian Welser.
Vertröstet ihn wegen rückständiger Kujyferlieferungen.
Hans Georg etc.
Unsern gunstigen grus zuvorn, erber vester besonder lieber. Wir
haben eur schreiben, die hintersteiligen kupfer belangent, empfangen
und verlesen. Nu stet es an dem, das sichs mit den kupfern, bis wider
neue kollen angangen, etwas verweilet. Es wirt aber inner 14 tagen
di arbeit uf Esfelder hutten wider angeen; alsdann soll euch eur aus-
stand zu gutem dank, und so forderlich es imer muglich, uf einander
volgen. Derwegen genedig begerent, dis Verzugs aus ermelten Ursachen
kein misfallen zu haben. Nachdem wir aber von den unsern bericht,
das sy nach uf Frankfort auch etwas zu libern versprochen, so wollen
wir in eur gefallen stellen, ob ir zu desto forderlicher eur abzalung ein
716 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandeli-
stück weiß oder zwei wollet annemen. Was euch in dem gelegen, das
wollet unserm factor zu Esfelt Thoma Gunderman zueschreiben, der
wirt sich von unsertwegen geburlich erzeigen. Haben wir euch, dem
wir mit gunstigem willen geneigt, in antwort nit wollen bergen. Datum
am 4. Juni a° 61.
An Sebastian Welser zu Nurmberk.
Konzept im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, IV.
478. [1561 vor Juui 12]. [Hicronymus Kauscher an
Martin Obenrot.]
Gutachten über die Ungültigkeit der von Graf Hans Georg von Mans-
feld erteilten und zu Magdeburg deponierten Verschreibung über 27 880 fl
für die Meyenburg, die Graf Hans Georg mit Arrest belegt hat (der vom
Erzbisehof von Magdeburg aufgelioben worden ist). Bückzahlung von
21000fl durch Graf Hans Georg an Rauscher. Nachforschungen wegen
eines von Moshauer für Graf Peter Ernst bezahlten Postens.
Ich befinde des churfursten zu Brandenburg und erzbischofs
schreiben, so ir chur- und fürstliche g. an den wolgebornen und edlen
graff Hans Jörgen zu Mansfeld etc. mein g. h. uff' Thomas Matthias
suplication gethan, furnehmlich dahin gericht, das ihr chur- und f. g.
sich des arests, so wolgedachter graff uff die zu Magdeburg deponierte
verschreybung über 27880 fl, welche i. g. den Meinburgen verschriben,
gethon, beschwern und begern, das der graff von gedachtem arest,
welchen dann der erzbischof auch unerhört des graffen einrede genzlich
cassiert und uffhebet, mit genedigstem begern, das wolgedachter graff
Thomas Mathias als der Meinburg cessionario die verschribene sum
zalen wolte, damit s. g. zu hulf und anderer Weiterung nicht ursach
geben; weil auch in des churf. schreiben an wolgedachten mein g. h.
mehr begert wurd, dann Thomas Mathias in seiner suplication gesucht,
hat man wohl abzunehmen, wie es darumb geschaffen.
So vil nun die vorschreibung anlangt, hab ich keinen bewust, wie
es darumb geschaffen, aus was Ursachen dieselb gehn Magdeburg
deponiert oder aber auch, wie es umb den kommer gelegen, ungeacht
das Thomas Mathias vermeint, es sey solcher kommer ufi' mein oder
der andern geselschafter anhalten geschehen. Ich vormerk aber, das
der churfurst und erzbischoff ire furnemste gründ uff eine zusagung,
welche wolgedachter graff m. g. h. magister J'aullo und ir, herr Abent-
No. 4^7-478. 1561. 717
roth, Thoraas Mathias selbst sollen gethon haben, zehen. Nun acht ich
ra. g. h. des grefilicben ehrlichen gemüts, das s. g. zuwider der ver-
gleich ung, so s. g. mit uns getrofien und bis anhero ettliche termin
druff bezalt, raagister Paulo einige zusag oder Vertröstung, die s. g.
binden oder uns zu nachteil gereichen mochten, nicht werde gethon
haben. Darumb dann auch s. g. solch des churfursten und erzbischofs
argument, weil sy sonder zweifei nicht so pure one condition geschehen,
sowohl als ir, herr Abentroth, was ihr Thoraas Mathias zugesagt sollt
haben, werden zu verantworten wissen.
So vil aber die handlung an ir selbst, so wohlgedachter graff
ra. g. h. mit den Meinburgen getroffen, anlangt, hab ich für disera von
wolgedachtem m. g. h. ein schriftlich verzeichnus bekommen, darinnen
s. g. gnugsame ursach anzeigen, warumb s. g. den Meinburgern nichts
zu geben schuldig; welche entschuldigung nochraals bestehet und den
Meinburgen, sonderlich Christoffen, der seine neid und revers hindannen
gesetzt, zu kleinem rura gereichen wurd.
Und weil in dem ersten revers, den die Meinburg zu geben zu-
gesagt, austrucklich vorraeldet, do die Meinburg ihr haubtgutt, wie sy
es angeben, in der gutt oder zu recht nit erhalten, das ire g. nicht
verpflicht sein sollen, uff ihre inhabend verschreibung etwas feruers
hinaus zu geben, und aber die Meinburg solchs noch zur zeit weder in
der gütte noch zu recht erwisen noch erhalten, die andern geselschafter
und sonderlich die Frankfurter es ihnen auch, wie sy es angeben, nicht
gestendig und die kay. mat. allergnedigst coramissarien geordnet, für
welchen die liquidation der haubtgutter und rechnung des gewesenen
seigerhandels den 12. Juny nechstkunftig zu Wurzburg soll fur-
genommen werden, so ist iehe wolgedachter graff bis zu entlicher
liquidation der haubtgueter und uff der andern geselschafter ratification
zuforderst, weil der churfurst zu Sachsen, für welchem die abrechnung
mit dem graffen geschehen, wolgedachtem graffen verbotten, den Mein-
burgen nichts zu zalen, ichtes ferner noch zur zeit zu entrichten
schuldig. Und obwohl s. g. den Meinburgen 4000 fl albereit bezalt, so
ist doch solchs aus bevhel des churfursten und mit bewilligung der
andern geselschafter geschehen. Do die Meinburg auch solchs forder
beim churfursten und geselschaftern erhalten, wollen s. g. eben als
mehr den Meinburgen als andern zalen; und daruff acht ichs, das die
Vertröstung, so m. g. h. raagister Paullo soll gethon haben, geschehen.
über das alles haben die Meinburgk neben allen geselschaftern an
den churfursten zu Sachsen donnerstag nach trinitatis im 59**" jar aus
Hall geschriben, darinnen unter anderni dise wort:
718 ürkundenbuch zur Geschiclite des Mansfeldischen Saigerhandels.
„Nachdem wir uns auch unter uns selbst freundlich vereinigt und
verglichen und also e. churf. g. verordente commissarien, welcher Ver-
ordnung doch gegen e. churf. g. wir in underthenigkeit dankbar gottlob
dismals nicht gedorft und wir alle zugleich in dem einig, das e. churf. g.
aufgerichten vertrag wir nachzukommen entschlossen, seind auch er-
bottig, wolgedachtem grafen gegen uberantwortung der neuen ab-
gehandleten und bewilligten Verwahrung unser innhabenden vor-
schreybung laut beider e. churf. g. abschid volgen zu lassen und
zuzustellen, derwegen e. churf. g. wir underthonigst bitten, die abgeredte
neue vorsicherheit, derer wir uns mit den graffen sonsten nicht werden
vergleichen können, laut des Vertrags, wie abgeredt, in derselben canzley
gnedigst stellen zu lassen, solche auch den graffen zu verfertigen, neben
diser unser bewilligung und eintrechtigem erbieten gnedigst zu schicken
und berichten. Das seind umb e. churf. g. wir in aller underthenigkeit
zu vordienen willigk."
Und wurd hierdurch meins erachtens des grafen verschreybung, so
s. g. den Meinburgen geben, genzlich uögehoben und s. g. dardurch
allen geselschaftern, und nicht den Meinburgen, vorpflicht.
Und weil die Meinburg solchs neben den andern geselschaftern
dem churfürsten zugeschriben , hat sich wolgedachter graf mit den
geselschaftern uff underhandlung des churfürsten zu Sachsen, weil
s. g. aus obberuertem schreyben vermerkt, das sy semptlichen einig,
eingelassen und betten sich vorsehen, die Meinburg sollten ihrem zu-
schreyben nach s. g. ire innhabende verschreybung zugestellt oder doch
bey dem churfürsten, inmasen ander auch gethon, deponiert haben,
demnach s. g. hernachmals vermerkt, das solchs von ihnen verpliben
und die verschreybung zu Magdeburg deponiert und s. g. sich befahren
haben miessen, das sy von den Meinburgen ferner hetten mögen der-
halben angelangt werden, haben s. g. nicht unbillich ein arest uff die
verschreibung gethon, darvon s. g. nachmals nicht abstehn können, mit
underthoniger bitt an den erzbischoff, s. furstl. g. wolten one weiter er-
kundigung den arest nicht relaxiern.
So viel die 21"° fl, so Michaelis vortagt gewesen, anlangt, vorlas
ich mich uff m. g. h. graff Hans Gorgen endliche zusag, vorsehe mich
auch, s. g. werden demselben nachkomen. Dan ich warlich solch gelt
uff s. g. begern ufi meinen trauen und glauben uffpracht, und werden
s. g. mich nicht stecken lassen.
So vil mir dan muglich, s. g. mit dem ostertermin zu verschonen,
daran will ich gern das best thun.
No.478-4'?9. 1561. 719
Den bericht, so m. g. h. graff Peter Ernst s. g. posten halber
begert, hat für diesem Lemberger in Moshauers marktbiichlein nach-
gesucht, aber anders nicht funden, dan das Moshaiier ansetzt, er hab
solch gelt von wolermeltes grafien wegen bezalt. Und ist bei Moshauer
erkundigung zu neraen, ob er derhalber auch quitanzen genommen. Im
fall von Moshauer der bericht nicht zu bekomen, so muste man in
seinen rechnungen, welche alle uff den tag ken Wirzburg sollen pracht
werden, bescheid nhemeu und, wie man es finden wird, folgents wol-
gedachten m. g. h. berichten.
Niederschrift von SchreiberJuind mit Korrekturen Ratischers, der letzte Teil (80
vil die 21 '" fl etc.) eigenhändig von Bauscher im Geicerk. Archiv zu Etshben,
Saigerhandel, Paket 14, XXXII.
479. 1561 Juni 18. Weimar. Herzog Johann Friedrich
der Mittlere von Sachsen an den Grafen Hans
Georg von Manfeld.
Mahnt wegen Bezahlung der neu furgesetzten zweier tausent gulden-
groschen. Es ist auch — — am restat durch euren factor nichts
bezalt noch auch an den ordinari verschriebenen viertausent mark
huttensilbern bis daher ichtes erlegt worden. Welches Vorzugs wir uns
nicht vorsehen. Gesinnen demnach gnediglich, ir wollet die vororde-
nunge und vorschafFung durch euer des seigerhandels diener tun, damit
demjenigen, so ir uns zu tun bewilliget, anweigerlich und one lengern
Vorzug nachgegangen werde.
Ausfertigimg im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 8, XVIII.
Ebenda die Anttcort Graf Hans Georgs. Eisleben, den 23. Juni 1561:
So ist es an deme, das von wegen des vergangenen harten winters
und grosen schnehes im Harze die kolnbestellunge, wie e. f. g. selbst
gnediglichen zu bedenken, langsam angangen. Daraus dan ervolget,
das sichs mit lieberunge der neuen gemachten kupfer, auch auf der
hutten mit dem saigern wieder unsern willen verzogen. Aber wie
deme, weil nun got lob auf der saigerhutten mit neuen kupfern zu
arbeiten angefangen worden, so haben wir unsere diener auf die hutten
abgefertiget und bevelch getan, e. f. g. alle silber bis zu abzalunge der
72Ö Ürkundenbuch zur Gescliichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
zweitausent guldengroschen und hinderstelligen restats zu liebern. Wie
wir dan nicht zweiveln, das bereitan ufs neue in e. f. g. zehent zu
Salfelt eins oder mer stuck Silbers sei geantwurt worden.
Konzept.
480. 1561 Juni 20. Eislebon. Graf Hans Georg von
Mansfeld an Hans Keck zu Antwerpen.
Antwort auf das Schreiben vom 17. Mai.
Hans Georg etc.
Unsern genedigen willen zuvorn, erber namhafter über besonder.
Wir haben euer schreiben an den wolgebornen unsern fruntlichen
lieben brueder graf Peter Ernsten und uns haltend s. "■ 1. abwesens
empfangen und verlesen und daraus eur wolmeinend gemuet, das ir
unserer herrschaft ufnemen und besserung gern befurdert sehen weitet,
allenthalben genugsam vermerkt; tun uns dessen gehn euch bedanken.
Und da durch genedige Schickung des allmechtigen etwas fruchtbars
ins werk gesetzt, wollen wirs gehn euch in genaden zu erkennen un-
vergessen sein. Doch mugen wir euch im besten nit bergen, das be-
reitan unsere brueder und wir den halben teil unserer drei funfteil des
berkwerks uf solche wege ausgetan, die uns sehr furtreglich, also ob-
gleich bey uns durch andere hendler umb den übrigen teil emsig an-
gehalten, das wir gleichwol aus allerlei bewegungen bedenkens haben,
denselben noch zur zeit aus unserer selbst bestellung zuverlassen.
Jedoch so mochten uns solche wege turgeschlagen werden, das wir
uns konten lassen bewegen, nit allein den halben [teil], so wir noch
innen haben, sondern auch den andern in ander leut hende zu geben.
Dann wir desselben got lob noch so mechtig seind, wann uns und
unserer herrschaft ein merere besserung und wolfart für di band stiesse,
das diejenigen, so den halben teil innhaben, gegen barer bezalung dess,
so sy uns furgesetzt, wider gutwillig vom handl abzutreten sich ver-
pflicht haben. Das zeigen wir euch darumb an, da die, davon ir zum
teil meidung getan, in unser herrschaft uf erber gleichmessige wege
noch zu handien lust betten, so mugen sy uff nechstkomende Frank-
forter herbstmeß sich selbst oder dnrch ire vertraute bey den unsern, so
wir one das hinab verordnen werden, angeben. Die sollen darauf von
uns abgefertigt werden, sich mit denselben vertraulich zu unterreden.
Und so sy vermerken wurden, das etwas fruchtbars uf beiden teilen
No. 479-481. 1561. 721
auszurichten, ein solche abrede, verstand und vergleichiing zu machen,
damit wir alsdann zu desto forderlichem beschlus komen mochten.
über das so werden die unsern befelch haben, sich mittler zeit, ehe
ein handl beschlossen, mit andern uf ein oder mer tausent zentner
garkupfer umb ein kauf einzulassen, eins teils bar, das übrig bis in
die ander meß zu libern. Da nu jemands bedacht were, sich mit den
unsern solcher gestalt einzulassen, soll bei ihnen guten bescheid finden.
Doch wollen wir uns hiemit [in] nichts verbunden haben, [d]ann vil
ansuchens geschieht. Und were derwegen [ni]t unbequem, das wir in
d[era] vor Bartholomei von euch bescheid herauf bekemen, damit wir
andere nit vergeblich zurücksetzen durften.
Was dann den allaun anlangt, wissen wir in unserer herrschaft
nichts zu vertrösten. Da aber etlich harrasmacher geneigt, sich herein
zu begeben und ire gewerb anzurichten, wollen wir ihnen mit wollen
und anderm gern dinstlich sein und alle genedige befurderung und
schütz beweisen. Wann sy aber (dessen wir uns doch nit versehn)
aufrurer, widerteufför oder sacramentirer und also unserer waren
christlichen religion nit anhengig, wolten wir mit ihnen lieber unver-
Avorren sein.
Welches alles wir euch im besten zu unsers gemuets in ant-
Avort nit wolten verhalten. Und seind euch mit genedigem willen ge-
neigt. Datum Eisleben, 20. Juni a° etc. 61.
Konzept im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XIII.
Auf de}- Rückseite: Ein gestelte antwort uf verbessern und weitern nach-
denken an Hans Kecken zu Anttwerpp.
481. 1561 [Juni]. Herzog Johann Friedrich der Mittlere
von Sachsen an den Zehntner zu Saalfeld und den
Münzmeister daselbst.
Voi-gehen gegen die Fiirer ivegeti der vertragsmäßigen Silberlieferungen.
Von gottes gnaden Johaus Friedrich der mitler
hertzog zu Sachsen etc.
Lieber getrauer, nachdem du zentner dich weist zu erindern, das
(ich) auf jungst in dem Leibzichischen ostermarkt geflogene deine
handelung die beide Fuehrer gebrudere zu Nurmburg sich weiter nicht
erboten und behandlen lassen wollen, dan uns und unserem freund-
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVII. 4G
^22 Ürkundenbucii zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandeis.
licheni lieben brudern zu furderung- unserer Salfeldischen inunz jer-
lichen fünfhundert mark feinsilber, ieder mark zu zehen fl 3 gr, von
der hutten [Lücke] zu liefern, also wissen wir auch nicht zu bergen,
das wir diesem handel bei uns nachgetacht und denselben dermassen
geschaffen befinden, das wir an einer solchen geringschetzigen summa
nicht können ersettiget sein, viel weniger also stielschweigend diese
Veränderung und vorrugkung des seigerns zu Luderstadt eingehen.
Dan euch beiden ist ungezweifelt unverborgen, welchermassen der wol-
geborne unser lieber getreuer Hans George graf und her zu Mansfelt
für sich selbst, seine gebrudere und den geselschaftern, als den Reiffen-
steinern, Reinicken, Meigenberger, Moshauer und andern ihren vor-
wandten, vor fünf halb jähren mit uns eines silberkaufes sich ver-
einiget, vorschrieben und vorsprechen, nemlich das sie uns von den
beiden hutten Esfelt und Steinach ierlichen 4000 mark feinsilber, jede
mark zu 10 fl V2 g^^ uff zehen jar lang, als 2000 mark von Steinach
und so viel von der hutten Esfelt reichen und zukommen lassen
weiten, doran auch bis ungeferlich uff ein vierteil jars jungst verloffen
kein mangel entstanden, sondern uns ist von ihnen allenthalbent gute
gnuge bescheen. Derwegen wir uns auch gar keinen zweifei gemacht,
es sollte fortraehr an uberanwortung solcher vorschriebener huttensilber
kein mangel entstanden sein. So vormerken wir doch aus allerhand
glaubwirdigen anzeigen und berichten, so uns derwegen furkomen sein,
das sichs mit uberantwortung der zweitausent mark feinsilber von der
hutten Steinach numals seinen (seumen?) und diese Zerrüttung fur-
f allen will, weil getachter graf Hans George von Mansfeld und seine
brudere obgetachte geselschaft aus den hutten- und seigerhandel zu
Steinach gesetzt und von wegener eingerissener unvormuglicher einlage
in diesem vorloffenen Leipsischen ostermarkt uff etliche feuer die
kupfer und silber, welche bishero zu Steinach geschmelzet, obgetachten
Fuerrern von Nurmberg nicht alleine andere weil vorkauft, sondern
auch vor derselben handlung und beschlus die hutten Luderstat an
sich gebracht und also die seigerhandlung von Steinach gegen Luder-
stadt vorrugkt haben, welches doch dem grafen und seinen brudern
in betrachtung unser mit ihnen uffgerichten zehenjerigen hutten-
vorschreibung und silberkaufs zu tun keineswegs geburden, das wir do
diesen handlungen zu gescheen für unser nutzs zu Salfelt wenig silber
wurden erlangen, das wir uns gleichwoll zu den grafen in erwegung
erzelter umbstende, und das man uns noch an dem zehenjerigen vor-
trage noch fünf jhar, und jedes in Sonderheit 4000 mark, vorschrieben,
nicht vorsehen, derwegen wir nicht umbgehen können, solhen unsern
Ko.481. 1561. 723
silberkauf und derselbigen silberkauf zu suchen und zu begeren aus
denen kupfern, die uns gemelter graf und seine brudere rorschrieben.
Wann nun gefachte Fuerrer (wiewol wir disfals von wegen ihrer un-
wissenschaft gnediglich endschuldiget halten) mit gefachten grafen in
vorfragk einlassen und die kupfer Inhalts eines uffgerichten Vortrags zu
sich gezogen und an sich gebracht, so zu Steinach vor demselbigen
vortrage geseigert werden und ferner dorinne geseigert hetten werden
mögen, so wirf man uns und unsere freundliche liebe brudere zur billig-
keit nicht vordeirken können, das wir nunmals unsere volkomhche liefe-
rung der Silber bei denen suchen und begeren, bei denen sie zu finden
und daraus sie uns und unsere liebe bruedere gesetzet haben. Und ist vor
uns und ihre liebten hiermit unser begeren, ihr wollet euch auf morgen
donuerstag zu den Fuehren gegen Luderstadt vorfugen und auf bei
inliegenden credenzenbrief uff vorgehendes unser gnediges zuentbitten
ihnen die umbstende, wie obenbemelt, erzelen und nit allein gnediglich
suchen erinnern und vornehmen, auch do es noch fuglich und gelimpf-
lichen, in sie dringen, damit uns und ermelten unseren freundlichen
lieben bruederen aus und von den kupfern, die sie von graf Hans
Georgen von Mansfelt und seinen bruedern an sich bracht und sonsten
auf der hutten Steinnach hetten sollen geschmelzt werden, die fünf vor-
schriebene jhar über die zweitausent mark silber und iede mark zu
zehen gülden und ein halben groschen in unsere Salfeldische münz
liefern und überantworten. Dagegen sal ihnen auch alspalt bare liefe-
rung und bezalunge auch mit solcher münz wilfaren, inmassen solhes
die hutten vorschreibung und utgerichter vertrag ausweiset und mit sich
bringet. Dan ob si sich wol solher lieferung etwas mugen beschweret
befinden und volleicht in wegerung stehen, uns dieselbigen silber in
gemelter anzal zukommen zu lassen, so wissen wir doch davon nit ab-
zustehen, viel wenger uns an graf Haus Gorgen oder seine bruder vor-
weisen zu lassen, sintmal sie die feuer und kupfer ihnen den Fuerern
vorkauft und ein solche anzal von ihrem der grafen halben fünften teil,
.«^0 sie für die Esfeldische hutten behalten, uns zu antworten unrauglich
Avehre. Sollen wir auch solher silber vorkurtzung gewertig sein, so
Arissen wir euch nicht zu bergen, das wir nicht umbgehen konten, uns
imsers Schadens in andere wege, die wir doch viel lieber unterlassen
weiten und wol zu erfinden wissen, zu erholen, können auch woll
leiden, das ihr ihnen solhes und, do graf Hans Gorgen befehlhabere
mit. zur stette wehren, vormeldet, sintemal billich, was mart sich vor-
sohreiben, vorbriefen und vorpflichten tut, das demselben gelebt werde.
^7ollet demnach in solher handlung steifhalten, damit uns und unseren
46 •
/24 Ürtundenbuch zur Geschichte des Manafeldischen Saigerhandels.
lieben bruederen angezeigt, zweitausent mark feinsilber, iede mark zu
10 fl und ^'2 gr, die fünf jhar über von den Fuerern folge. Dann do
sie sich des beschwert zu sein vormeinen, mugen sie sich ihres inderesse
an den graten erholen. Wurde aber der graf oder seine leute auch
genugsamliche vorsichern, das wir von ihnen (wiewol es fast un-
muglichen) die die vier vollen tausent mark silber unvorendert be-
kommen, alsdan seint wir zufrieden und eher nicht, das ihr die
handelung mit den Fuerern uff eintausent mark silber, ide zu zehen
gülden und ein halben groschen, schliessen und ihnen zu gemut
fuhren : do uns nicht solte wilfaren werden, das wir auf ein selben fall
ihnen zu ihrem seigern allerlei Verhinderung an holz und kohlen, dessen
sie sich von unserem walde zu lesen erholen tun, auch dieselbige holz
wohl in entliche gehege und vorbotten schlagen konten, wie wir dan
auch auf einen solhen vall, do solhes nicht betaht werden wolte, zu tun
nicht umbgehen werden.
(Schlechte) Abschrift der Mansfeldischen Kanzlei. Das Jahr ergibt sich aus
der Aufschrift auf der Bückseite.
Ueberschickt von Graf Hans Georg von Mansfeld an Wolf Roth und
Martin Obenrot, itzo zue Naumburg mit Schreiben d. d. Eisleben, 1561
Juni 30:
. . . Nun befrembdet uns solche suchung nicht wenig. Dan das wir
der hutten Steinach itzmals weiter nicht gebrauchen, ist aus dem, das die
Reiffenstein und ire mitvorwante uns mit derselben hutten also gesteigert
und übersetzt, das es uns zu ertragen und weiter also geschehen zu
lassen bedenklich. Vorhoffen demnach auch, wir seint gelegenheit der
Sachen keine lifferunge zu tun vorpflicht und in solchem billich ver-
schonet. Dieweil ihr nun den besten und grundlichen bericht der
Sachen habt und der zehentner itzo zue Naumburg sein wird, begehren
wir gnädig, euch unsertwegen mit ime zu underreden und der Sachen
notturft berichten, auch das die billigkeit, und was man zu recht befugt,
gebraucht und weiter niemands beschwert werde, bitten, wie wir uns
auch genzlich vorsehen wollen. Solt aber solche an unser Stadt eueic
vormauunge und bit kein stadt haben und wir oder unsere hendelei'
darüber beschwerdt werden, müssen wir es geschehen lassen und achten,
do die billiche wege, der wir befugt, hinwider gesucht und gebraucht
werden, wir auch nicht zu vordenken. . . .
Nachschrift: Ihr moget dem zehentner mit dem munzmeister aucii
berichten, das wir uns der vorpflichtunge so ganz nicht zu berichten.
Aber wir achten gleichwol, do wir vor unser person, als briff" und siege!
No. 481-482. 1561. 725
ausweisen werden und wir doch nicht wissen, etwas vorschrieben, das
wir es billich, obgleich das vor trauen so geringe, halten und wollen
forderlichen mit briff und siegeln bei hochgemeltem herzogen von
Sachsen etc. u. g. h. haben. . . .
Wir bitten aber, die Fuhrer, als die es nicht angehet, mit diesem
zu vorschonen ; und do wir solche silber liffern müssen, uns gegen,
denen die hutte Steinach zustendig, solchs Schadens widerumb vor-
holfen zu sein. Actum ut in literis.
Eigenhändige Nachschrift: Ich weis nitt, wie ich den handel vorsten
sul, dieweil Furer personlich allein herkomen und er weis, das ich von
euer kein rat mit hab, der dise handel under banden hott.
Beides im Getcerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 8, X VIII.
482. 1561 Juli 5. Eisleben.
Instruktion Graf Hans Gewgs van Mansfeld für die Befehlshaber des
Saigerhandels über die Aufnahme eine>- Schuldsumme (200000 flj von
nicht näher bezeichneten Händlern gegen Uebertragung von 1 ^ /g Fünfteil
auf 10 Jahre.
Warauf unsere befelchhaber der anderthalb
fuufteil halben entlich beruhen sollen:
Erstlich solten die hendler zweymalhunderttausent gülden furzetzen
üue vorzinsunge und dieselben, wie volgt, erlegen: JSTeralich solten sy
mit 30™ fl an die Manlich und mit 30™ fl an der renterey schulden
alsbald gewisen werden, dieselben uff sich zu nemen, zu vorzinsen
und zu bezalen. Volgend solten sy uö Michaelis anno 61 20™fl, neu-
jar anno 62 15™ fl, ostermarkts 60™ tl, Petri Pauli 15™ fl und Michaelis
30™ fl erlegen.
Dagegen solten ihnen zehen jar langk alle kupier von den andert-
halben funfteiln volgen.
Den centner sollen sy mit der feinen mark umb 19 fl zalen, das
uberig lott umb ^'2 thaler und darüber keine weitere verleg thun.
Doch domit s}' vorgewist, das die verleg erfolge, sollen sy uff jeden
centner 14 fl zu derselben inbehalten, und sol darmit gehalten werden
allermassen, wie mit den Fuerern.
üff jeden centner solten sy 1 fl an der furleihung abkurtzen.
Was dan nach verscheynung der zehen jar an der furleihung noch
hinderstellig, das solt alsdan uf termin wider erlegt und zalt werden,
wie es itzt geschieht.
726 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischeu fe^iugel•bilndels.
Die Silber sollen sy zum halben teil gen Eisleben in die muntzs
zu erhaltung ra. g. h. regalien libern, die feine Erfurter mark umb
10 fl.
Der furbehaltene verrat solt ihnen auch aufzuschmelzen einge-
reumbt werden, so ferne sy uff jedes fuder funfzehen gülden auch
heraus lyehen und die kupfer, so daraus gemacht, wie die andern
bezaleten. Disse fursetzung solt neben der andern ausgangs der ver-
glichenen zeit auch abzalt werden.
Wurden sy aber je uff 18 ^'2 ^^ verharren, sollen die unsern, wan
man sonst aller puncten einigk, darauf zu schliessen haben.
So vil aber die Versicherung anlangt, solt allermassen, wie mit
den Euerem gescheen, furgeschlagen werden.
Da aber je die hendler sich der termin in erlegung der fur-
streckung beschwern wurden, mochten die unsern wilHgen, das die
60 •" fl allein uff der Manlich schult solt gesteh werden.
Aber ausser dessen, wo es zu erhaltCAi, solten sy von der rent
schulden aus nachvolgenden posten 30°* fl welen, als
8000 fl Georg von Schonbergk
10000 fl Lichtenhaim
4000 fl Dietz von Wolfsdorf
4121 fl Arnym
5500 fl Heinrich von Wirden
12500 fl Henigke Holstein, an 10-^ fl gold
6250 fl Levin von Halle an 5'" fl gold
20000 fl Joachim von Wirden.
Actum Eisleben, den 5. Julii anno etc. 61.
Hans Jörg graft' zu Mansfelt etc.
propria ss^
Ausfertigung mit eigenhändiger Unterschrift im Geweric. Archiv zu Eisleben,
Saigerhanäel, PaJcet 23, IX.
483. 15B1 Juli 11. Laubach. Graf Hans Georg von
Mansfeld an Christoph Weifsenfeis, Wolf Roth und
Martin Obenrot.
Spricht se'me Ansicht aus über einen Knpferkontrakl niil den Ferckcn
und Grat fisch auf 1/2 Fi Inf teil.
N0.482-48S. 1561. 727
Erbare lieben rett und getrewen, ich hab euer schreiben, des datum
Eisleben, den 6. dieses datird, was Fetter Fercke und Fetter Gredvisch
vor arttickel übergeben, auch was euer guttduncken ist, gestern vor-
mittag zu ElfFeld enttpfang und vorlessen. Und kan bey mir nitt
darvor halden, das Fercke nitt mher dan ein halben funfften theil
begern sol. Hald, wie es mit dem halben theil geschlossen, so wird
es mit dem ganzen auch gesehenen, und bedunckett mich, das die
handliing mitt Fercken und seinen mittvorwanden zu schleissen sey;
dan vil kauffleud seind den hendel und herschafft nitt schedlich. Der-
halben mogett ir in dem namen der heiligen dreyfaldigkeid schleissen;
doch das die arttickel alle gelinderd worden, als nemlichen das den
Manlichen 20000 oder 25000 fl uf das höchst uberwissen word; es
Word dan in den andern orttickel dermassen zugeruckett, so wher uff
30000 f zu willigen.
Vor ein centner kupfier die feine marckett kan under 18^2 fl nit
geben werden. "Was ner sold geben werden, dieweil die steygerung
den hendeller zum besten komptt, wher schade. Dan sie müssen
darnach mitt den kupfiern steigen, welches uns mit des Fewers handel
und dem fünften theil, das wir behalden, zum höchsten zu nutz komett.
Must entfliehen uf 18 ^3 f bleiben, wher sunsten zu ratten, es worden
in andern arttickeln gewichen.
Mitt den uberleyen (?) lotten, das die zu halben thaler bezaJd
werden, hatt es sein wegk, auch die widerbezalung, ob darin ein
linderung kond erhalden werden, das in darmit (?) bezald werden.
Wa nitt, wie sie es erlegen, das wirs zu endung der jar, wan sie
ader wir den handel haben ader sie in nitt behalden wolden, bezald
worden.
Das in 1000 centner kupfer nach endung der jar in dem kauf,
wie geschlossen, sold nach nachgelifferd werden, da ir mit den artickeln
konet einigk werden, beschwerd mich dieser artickel nichtes, dan sie
müssen die kupfer bezallen. So kund mitt dem kauffman, der zu der
zeid handeln word, die weg getroffen werden, das es meines bedunkes
kein beschwerung haben kund. Allein must sich vorgeseen werden,
das in hendel nitt uf ein zeid zur ablosung oder ufkundigung komen,
sunsten worden zu der zeid uf die herschafft zur ableung gedrungen
werden, dardurch alle nuizung weg kerne; ist ein hocher artickel.
Die helfft der silber müssen gelifferd werden umb der fursten zu
Sachssen willen der 4000 mark halben, wie ir wisset; so ist es der
muntz halben zu Eisleben und schlegschatz , das der nitt wegkomet,
auch zu thun.
728 Urkundeubuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Und scbleislichen kau ichs nitt widerraden, dyssen handel, wie
gemeld, zu sehleissen. Zudem kan der vorleg deste baß erhalden
werden; und wird in vil weg gar nutzlich seyn. Dan der fünften
theil wird vil puller (?) haben, die sich darumb reissen. Und kan
nitt Avol feilen. Bucher, Mertten Merttens und Fetter Fercke werden
die kupfer seygern, und, was über den halben gülden geseigert wird,
mus Feurer furd vormog der vorschreibung.
Derhalben niogett ir in gottes namen sehleissen. Befeile euch
diessen handeln, die ir alle gelegheid wissett; wie ir meinett, das zum
besten kan vorgenomen oder geschlossen werden, das setzet in das
werck. Find diesen handel, wie gemeld, das er mir nitt übel gefeld,
und sey euch alles vortrauet. Fard ford. Befeile euch dem almechtigen
gott. Bin euch mitt gunstigen und gnedigem willen geneid. Datum
yn eil, Laubach, mein band, den 11. tag Julii anno 1561.
Hans Jörg graff
zu Mansfelt etc.
Außenadresse (zuvi Teil ubgetissen) :
— ,— erbaren uusern
— — n und lieben
— — en Cristoffel
fels, Wolff Eodt
rttin Obenrod
zu Eisleben
ttlich und sunderlich
zu iren eigen banden.
Eigenhändifje Ausfertigung im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhanäel,
Paket 23, IX.
484. 1561 Juli [kurz vor dem 17..^] Claus Stalburg,
Johann von Glauburg, Hans G eddern und Mitver-
wandte der Frankfurter Gesellschafter [an die
Manlich].
Fordern von ihnen die Bexahkmg der 150 000 /L
.... Dem allem nach und dieweil wir mit den graven von Mans-
feld der 150 "* fl halben gar nichts, sonder allain mit den Manlich zu
thuen haben, so verhoffen wir, wie obgemelt, sy die Manlich werden
sich änderst, dann in ubergebener schriftlicher Werbung vermeldet ist,
No. 483-486. 1561. 729
finden lassen , sich einer pessern und pilliclien meinung entschließen
und auf bestimpte zeit und zlll sich mit der verschribenen bezalung
(wie SV irer ganz hohe beteurten Obligation halben ptlichtig sindt und
auch bis anhero von ihnen bescheen ist) erwißen.
Abschrift im Gewei-k. Archiv zu Eisleben, Saigei-Juindel, Paket 22, XI.
485. 1561 Juli 17. x\ugsbiirg. Matthias Manlichs Erben
und Christoph Manlich au die Grafen Hans Georg
und Peter Ernst von Mansfeld.
Sind gewiß, daß die Grafen sie und dir Steinaclier, wie bereits durch
die Supplikation an den Kaiser geschehen, gegenüber den Frankfurtern
vertreten werden. Gestern hätten die Frankfurter jedoch abermals ge-
schrieben und mit Kummer und Arrest gedroht. Ihr geferbt schreiben
und bevorab ir neu gesuechte gloß und interpretation der abred: sie
seien nicht schuldig, den Manlich alle ihre und defr Steinacher Verschrei-
bungen über den Saigerhandel xu überliefern. Wann aber e. g. und die
Steinacher uns der zu Thresen hinderlegten alten verschreibungen
halber ein claren bericht geben künden, der der Sachen furstendig
were, mochten wir denselben wol vernemen und anhören.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Etsleben, SuigerMndel, Paket 22, XL
■486. 1561 Juli 18. Frankfurt a. M. Thomas Lemberger
an den Mansfeldischen Rat Wolf Roth.
Kupfer- und Bleilieferungen beireffend.
Mein ganz underthenig und willig dinst siend euch ider zeit bevor,
ehrnvester vorsichtiger und weiser gonstiger herr Wolf Rott. Wiest,
daß die kupfer, so von den hutten ankommen, alle recht und woll ge-
antwort und an ire gehörende statt überliefert worden siend, wie mir
denn Albrecht Gugel befollen hat, wie ich denn dessen einen klaren
auszugk alles empfangenen und ausstenden uffs erst euch übersenden
will. Ich tue euch auch nit verhalten, daß Merten Mertens die 300
centner bley geliefert und fast alle wegk gesandt; aber die andern SCO
centner bley noch nit alhie ankommen. Weis derhalben nit, wo ich
gegenladung nemeu soll, denn es siend woll bley alhie, aber es will
730 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
kupfer dargegen geliefert sein, sonst siend nit woll bley zu bekommen.
Und weis euch itz mer nitt zu schreiben. Denn euch iderzeit zu
dienen, erkenne ich mich schuldig. Thue euch und die euren gott
dem allmechtigen in seinen schütz befelhcn. Dattum in Erankfort,
den 18. Julii a° etc. 61.
e. e. dienstwiÜiger
Thomas Laymberger.
Außenadresse: Dem ehrnvesten und fornemen Wolf Rott Mansfeltischer rat
uieinem großgonstigen herrn. Eysleben.
Ausfe/)'tigun(j im Geioerk. Archiv zu Eislebcn, SaKjcrhandcl, Vaket 25, XII.
487. 1561 Juli 23. Torgan. [pr. Juli 25.] Die verord-
neten kurfürstlichen Räte an Graf Hans Georg
von Mansfeld.
Antwort auf dessen an den Kurfürsten gerichtetes Schreiben und die
von ihm übersandte Entschuldigung Moshauers:
Halten Moshauers Entschuldigungsgrimde nicht für ausreichend und
sind überzeugt, daß dieser trotz seiner Schwachheit in Leipzig werde er-
scheinen können, zumal ohne ih?i die Irrung zwischen de?i, Steinachern
und Graf Christoph nicht könne beUjelegt werden.
Graf Hans Geoi-g solle dafür sorgen, daß Moshauer erscheine, damit
es beim Kurfürsten nicht den Anschein gewinne, als wenn Moshauer in
seinem vorsetzlichen mutwillen gesterkt werde.
Ausfertigimg im Geiverlc Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Faket 16, XXXIII, 2.
488. 1561 Juli 31. Eisleben. Die heimgelassenen Räte
und Befehlshaber der Grafen von Mansfeld an
Matthias Manliehs Erben und Christoph Man] ich
zu Augsburg.
Teilen ihnen abschriftlich mit, was die Komisch keiserliche maiestet
unser allergenedigister herr uff untertenigst ansuechen der wolgeborneu
unser g. herrn graf Hans Georgen und graf Peter Ernsten in Sachen
die Frankfurter schuld belangen iren g. mit genedigister antwort be-
gegen. Zweifeln nicht, die Frankforter werden der bilUkeit nach zu
No. 486-489. 1561. 731
verhuettung ires Schadens uutertenigst gehorsamen, sich an orden-
lichen rechten setiigen und euch weiter unangelangt lassen.
Konzept im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, XI.
489. [1561 Juli.]
Gutachten über die Uebertragtmg von 1 ' ._, Fünf teil an nicht genannte
Händler.
Ulf vortraulich hiermit mein bedenken uff die unvorsagten
1 \ 2 fünften teil.
Erstlichen werden m. g. h. von der vorleyhung der 200'^ ü nicht
weychen.
Zum andern hofft ich etwas von den 19 11, so vor iden centner
kupfer mit der mark soll zalt werden, abzuhandeln.
Zum dritten, wo von den 200 "" fl, vA;ie oben geraelt, solt handels-
schulden in 60"° fl angewiesen werden, als die Manlich, so wirt von
den 19 fl nix abgehandelt können werden. Do aber solche vorleyhung
in jaresfrist par bezalt wurde, hofft ich, m. g. h. sollen 18 V2 fl nemen.
Das lott auf oder ab urab f o taler, gleich den Fuerern, wirt nix
darvon abgehandelt.
Und den halben teil der silber m. g. h. zu 10 fl kegen Eisleben
in die muntz.
Zum vierden die verlege mochten m. g. herrn den kaufleuten
under die hand geben dergestalt, das s. g. diener beneben der kaufleut
ihnen zum treulichsten die Verwaltung tun und mehr nicht dan 14 fl
in die vorleg uff iden centner, dan der Überschuß alle markt der rent
anstadt des zehenden 1 V2 fl^ und was man noch an termin schullich.
Zum fünften, was an forat m. g. herrn bis daher unvorsagt und
ihr eigen ist, sollen sich die kaufleut mit nl. g. herrn darumb vor-
gleichen dergestalt, das ein tax uff das fuder schiefer gemacht ; und
wie teuer es die hendeler annemen, sollen sie es in abtretung der
handelung, so darvon etwas ubericli, ra. g. herrn widerumb zukomen
laßen als umb par gelt.
Zum sechsten so haben m. g. hern die hutten Esfelt uff 5 jar an-
genomen, darvon mußen ihre g^«° alle jar 200goltfl zu zins geben und
200 fl golt waltmiet.
Darzu vom maller holtz 7 oder 8 A und alle jar 2000 mark silber
den fursten zu Sachsen zu 10 fl ^3 ß; darkegen hat man ohne einigen
732 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhaudels.
schult die kollen, pren- und treibholtz par umb par und ist ganz wo]
diß jar uffs neue zugericht.
Zum 7 die widerzalung der 200"» fl stehet uff maß, wie solchs er-
leget; also soll es wyder bezalt werden.
Zum achten die vorsicherung seltzem: m. g. herrn die anderthalben
funfteil des berkwergs und huttenwergks wirklich eingeraumbt, darzu
ein stadtlich ampt und den halben teil der gehulz, so m. g. hern zum
berkwerk prauchen. Hierüber beyder chur- und fursten consens und
vorwilligung, das im fal der nichthaltung ihr chur- und fürstlich g. in
alles, so vorschrieben, zu vorhelfen, so vil ihnen gebuert.
Aufzeichnungen im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 23, IX.
490. 1561 Augusts. Eisleben. Christoph Weifsenfels
und Wolf Roth an Hieronymus Rauscher.
Die Briefe aus Wien. Rauscher steht das Original für die Würz-
burgischen Verhandlungen zur Verfügung. Das kaiserliche Mandat an
die Frankfurter. Unziemliche Reden der alten Gesellschafter.
An Rauscher,
Unser fruntwillige dinst zuvorn, erber vhester besonder lieber herr
und frund. Es hat uns Merten Obenrod ein schreiben von euch aus
der Naumburg gestrigs tags anher geschickt, daraus wir vermerkt, das
euch der key. m^ etc. unsers allergnedigsten herrn antwort nit zue-
komen. Darauf haben wir den boten befragt, der bericht, er hab zu
Wien nur vir brif bekomen, nemlich einen von hochstgedachter key. m'
an unser genedige herrn, den andern von der Behaimischen kon. m'etc.
an doctor Melchor Klingen, den dritten von der secretarien einen an
euch (den wir euch öinverwart widersenden) und den virten vom
taxator an unser g. h. canzler haltende. Ob nu die antwort von key""
m* an Steinacher gesellschaft aus versehn in der key" canzlei verbliben
oder ob es villeicht dafür gehalten, weil u. g. h. und die gesellschaft
disfals für eine part steen, das es an der antwort an u. g. h. genug
und also die gesellschaft damit auch gemeint, können wir nit wissen.
Aber wie dem, wann an dy gesellschaft antwort befolhen und aus
versehen hinterbliben, wurd sy doch allermassen wie die an u. g. h.
geläutt haben. Derwegen da ir in der "Wirzburgischen handlung des
Originals wurdet bedorfen, habt irs der sach zu gut alhir albeg zu
No. 489-491. 1561. ?33
fordern. Belangent das key« maiulat an dy Frankfurter, zweifln wir
nit, dy Herren Manlich werden davon abschrift bekomen haben. Wollen
dervvegen nit unterlassen, sy umb abschrift zu bitten. Und zweifln
nit, weil sich etlich aus der alten gesellschaft unzimlicher rede ver-
nemen lassen, ir werdet uf die wege wol zu trachten wissen, damit
hinfort u. g*. h. notturftiglichen quittirt. Das alles haben wir euch,
dem wir zu freuntlichen dinsten willig seind. zu bericht und antwort
nit wollen bergen. Datum Eisleben, am 8. Augusti a'' 61.
.e w.
Cristoff Weissenfeis
und W. Roth.
Konzept (von der Hand RotJis) im Geiverk. Archic zu Eisleben, Suhjethandel,
Paket 14, XXXII.
491. 1561 August 10. Die Maiisfeldisclieu Abgesandten
auf der Hütte Eisfeld an den Herzog von Sachsen.
Äi(f die ihnen erteilte Antwort erklären sie: so ist es doch ahn dem,
das uns vortraulicher alhir ein copei der Steinacher geselschaft vor-
schreibung, so zwischen e. f. g. und inen aufgericht, zukomen, dieselben
wir überlesen und können unsers einfalts daraus nicht befinden, das
wolgedachter u. g. h. sich dorinnen etwas vor s. g. person obligirt oder
vorschrieben, sondern es ist, g. f. u h., dieser contract vornemlich und
principaliter mit e. f. g. und der Reinicken und Reifensteins erben
aufgericht, wie solches im eingang des contracts der clare buchstab
mit sich bringet. Derhalben wüsten wir nicht, mit was fugen in wol-
gedachten u. g. h. der Steinacher silber halben könte gedrungen
werden. . . .
Zudem so stehet auch ein clarer punct in gemelter vorschreibung
mit diesen worten: were es aber sach, das die geselschafter uf der
hutten Steinach nicht seigern, sondern ein halbes oder ganzes jar oder
lenger feiren musten, auf den fall sollen sie uns, so lange sie nicht
arbeiten und der weide gebrauchen, nichts zu geben schiüdigk sein.
Auch heiße es: cessante causa cessat effectus.
Konzept im Geiverk. Archic zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 8, XVIII.
tM Ürkundenbucli zur Geschickte des Mansfeldischen Saigerhandels.
492. 1561 September 3. Eisleben. Die Grafen Hans
Georg und Peter Ernst von Mansfeld an die Frank-
furter (Claus Stalburg, Dr. Johann von Glauburg,
Hans Geddern und deren Mitverwandten).
Warnen sie, die Manlich, trotz der Icaiserlichen Mandate und trotz der
Kommission des Bischofs von Wiirzhurg, zur Bezahlung der 150 000 //
zu drängen.
Hans George und Peter Ernst etc.
Unsern grus zuvor, hochgelarte achtbare und erbare liebe be-
sondere. Es haben uns kurzverruckter zeit weilend ern Mattes Man-
lichs seligen gelassen erben und Cristoff Manlich in schritten ver-
meldet, welcherraassen ir umb bezalung der 150" 11 etc. bei ihnen
anhalten thut. Nu werdet ir euch erstlich sunder zweifei zu erinnern
wissen, das vermöge der key. m* commission diese sache vor dem
bischoff zu Wirzburgk u. g. h. anhengig worden und durch ire m^ den
Manlichen ernsthchen mandieret, vor erertterung diser Sachen nie-
mandes an hauptsuma ader zinsen ichtwas zu erlegen, das auch
i. kay. m* euch kurzverruckter zeit ernstlich mandiret, die Manlichen
derhalben nicht anzuhalden, wie dan auch i. m* uns lauts beiverwarter
copien solchs zugeschrieben und ir gewislich denselben keiserlichen
bevelh bekomen habt. Zweifteln derhalben nicht, ir werdet euch kegen
i. kay. m' desfals geburlichs gehorsams zu verhalten und die Manlich
zu verschonen wissen. Sollt aber etwas aus unbedacht überschritten
und die Manlich, die wir sampt den geselschaftern schadlos halten
müssen, wider solche mandata beschwert und zu schaden gefurt werden,
so wollet den Sachen selbst nachdenken, wer solchen schaden tragen
und weiter straff gewarten muste. Welches wir euch, sich selbst vor
nachteil zu verhütten, haben unangezeigt nicht lassen können. Und
seint euch sonst mit gnedigem willen geneigt. Datum Eisleben, am
3. Septembris anno etc. 61.
Konzept im Geiverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 14, XXXII.
Auf der Rückseite: Schrift an die Frankfurter uf der Manlich schrift.
Von anderer Hand: Claus Stalburg, Johan von Glauburgk doctor, Hans
Geddern sampt iren mitverwandten.
SV 492- 493. 1561. ^55
493. 1561 [September]. Die Grafen von Mansfeld an
den Kurfürsten von Sachsen.
Bitten, die mit Fercke und Grat fisch zu Leipzig und den Fürem xu
Nürnberg abgeschlossenen Kontrakte zu bestätigen.
Durchlauchtigster hochgeborner churfurst, euer churf. gnaden seint
unsere unterthenige dienst mit vleyß zuvor. Genedigster herr, zu er-
ledigunge euer churf. gnaden unserethalber gegen Jheronimo Wolcken-
stein und seiner mitgesellschafter genedigster eingelassener burgschaft,
wilchen wir uns untertheniglich tun bedanken, haben wir unser kupfer
unserer drey funfteyl des Mansfeldischen und Eislebischen bergs zweien
anderen unterschidtlichen geselschaftern, nemlich euer churf. gnaden
unterthanen Petter Yercken und Petter Grettfisch zu I^eipzigk sampt
ihren mitvorwanten ein halb funfteyl unsers bergkwergks auf sibenzygk-
tausent gülden ausleyhung fünf jhar langk, wilche itzo Bartholomei diß
gegenwertigen einundsechtzigsten jhars anfangen und sich anno sechs-
undsechzigk Bartholomei enden, dann Sigmund Furern zu Xurmbergk
und seinen vorwanten die andern anderthalb funfteyl gegen furstreckung
170 tausent gülden sechs jhar langk, als vorschienen ostermargkts an-
fahende bis ostermargkts des sibenundsechtzigsten jhars, urab benant-
liche summen lauts derhalben mit beyden teylen sonderlicher auf-
gerichter verschreybung vorkauft. Darkegen wir auf ihr ansuchen
gewilliget, ihnen unsere zwey fünften teyl unsers bergkwerks, sonderlich
aber neben dem bergkwerk den Fhurern und ihren gesell schaftern
unser ampt Arnstein mit euer churf. gnaden consens zur vorsicherung
uffgerichter vorschreibunge einzusetzen. "Weyl nun solchs nicht allein
zu erhaltung und beforderung berurts bergkwergks als euer churf.
gnaden leben, sondern auch zu erledigung obgedachter euer churf.
gnaden Obligation gereichen tut, so gelangt an euer churf. gnaden unser
uutertenigs bitten, zu solchen mit beider gesellschaft aufgerichten con-
tracten ihre genedigste unterschiedliche schrieftliche bewilligunge zu
geben. Das umb euer churf. gnaden seint wir in aller untertenigkeyt
zu vordienen gefliessen. Datum — .
Abschrift im Geicerk. Archiv zu Eislehen, Satgerhandel, Paket 33, IX.
?ä6 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandcls.
494. 1561. Michaelismarkt.
Lieferungsvertrag Martin Obenrots (als Vertreter des Eisfelder Saiger-
handels) mit Jakob Gericke als Vertreter der Ilsenhurger Gesellschaft über
100 Ztr. Garkupfer zum Preise von 1600 fl.
Wegen des Eisfeldischen seigerhandels bekenne ich Martin Oben-
rodt hier mit dieser meiner handschritt, das mir der erbar namhaft
Jacob Gericke wegen der Eilseburgischen gesellschaft einhundert Zentner
gahrkupfer Frankfurter gewicht mit sechtzehen hundert gülden zu
sechzehen patzen entricht und bezalt hat; vorspreche hierauf wegen
und anstadt der wolgeborn m. g. herrn graf Hans Georgen und graf
Peter Ernst grafen und hern zu Mansfeld bei gutem trauen und glauben,
berurte 100 centner kupfer in die wag gen Eisleben zu lieffern, nem-
lich innerhalb 14 tagen oder 3 wochen 25 centner und dan der rest
als 75 centner zwischen hier und dem neuenjarsmarkt, idoch alwege
in die monat eingeteilt, treulich sonder geverde. Des zu urkund hab
ich hierunder mein pettschaft getruckt. Geben michelsmarkt a" 61.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 8, XX.
495. 1561 Oktober 22.
Martin Obenrots Bedenken über die mit den Herzögen von Sachsen
aufzurichtenden neuen HiUtenverschreibungen :
1. 3000 M von beiden Hütten, Eisfeld und Luderstadt, anzubieten
auf 4 Jahre. Würde dies abgeschlagen, so
2. je 2000 M von jeder Hütte, doch für 2000 M 10 fl 2 ^ pro M
und für 2000 M 10 fl i/g ß, und das darüber kein hutten
weiter mit den silbern beschwert wurden.
Zum andern, das i. f. g, sich auch nicht beschweren wolten, uff
solche Silber alle quartal uff ide hutten 4 oder 5000 fl vorzusetzen, dar-
kegen sol ihnen alwege das ander stuck silber geliffert werden.
Wolten aber die fursten des beschAver tragen, so halten e. g. uff
6000 fl alle quartal ufi e. g. eigen hutten umb vorstreckung an.
Ferner müsse vom Hüttenzins das Baugeld abgerechnet, auch müßtest
die streitigen Artikel in der neuen Hüttenverschreibung ausgelassen werden.
Bewilligung von Brennholz zum Haushalt wie vor alters.
Konzept im. Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket S, XVIII.
Ko. 494-496. 1561. 7S7
496. 1561 Oktober 30. Prag. Melchior Nickel an
Graf Hans Georg von Mansfeld.
Vorgehen der Frankfurter gegen die Manlich wegen der 150000 fl.
Die in dieser Angelegenheit durch die Grafen und die alten Steinacher
Gesellschafter zu treffenden Maßnahmen.
Wolgeborner und edeler grafi, eueren gnaden seint meine under-
tenige dinste mit höchstem vleiß zuvorn. Gnediger herr, weil ich itzo
zufellige potschaft gehabt, kan e. g. ich undertheniglich nicht verhalten,
das mich der herr vicecanzler doctor Weber bericht, wie die Manlich
von den Franckfurtern vor der kay : m ' zum beschwerlichsten verclagt,
ufi ir briff und sigel getrungen und eine underschidliche handelunge
zwuschen den alten und neuen geselschaftern dargegeben worden, dor-
durch auch so vil erhalten, das die kay: m* den Manlichen mandiret,
die verschriebene summa geldes zu Xurmberg uf Verzinsung bis aus-
trags der Sachen zu hinderlegen. Weil mir dan bewust, das e. g. neben
Rauschern und seiner alten geselschaftern den Manlichen vor die
150000 fl vermöge des kayserlichen Vertrages Versicherung gemacht, hab
ich solche Versicherung statlich angezogen, auch so vil berichtet, das
etzliche des reichs rethe neben dem canzler befunden, das dem kayser-
lichen vertrag zuwider gehandelt, sunderlich weil es an deme, das die
Frankfurter mit Rauschern in einer gemeinen und unverschidtlichen
geselschaft gestanden, auch letzlich sich kegen einander verschrieben,
vor einen man zu gewinst und verlust der ganzen Sachen zu stehen,
inmassen sie dan auch die Frankfurter etzüche aus irem mittel neben
Rauschern und anderen damals wider e. g. an churf. hoff gen Dresden
geschickt und vor einen man gestanden. Derwegen ich solche ire
societet und andere ire gegen einander gethane verpflichtunge ferner
mit den rethen gutter massen disputiret und sunderlich, das die Frank-
furter ir hauptgutter neben der gewinnung allein nicht frei haben und
die anderen in schaden lassen können. Termerke auch so vil, wo obberurt
mandat nicht ausgangen, itzt schwerlich ervolgen wurde. Aber wie
deme, weil ich wol erachten kan, das die Manlich solch mandat e. g.
forderlich kunt tun werden, so hab e. g. ich solchs darumb unangezeigt
nicht lassen können, damit e. g. sampt Rauscheren und seiner geselschaft
nicht allein den Manlichen, sunderen auch der kay: m' selbst durch
doctor Melcher hetten eine richtige autwurt stellen lassen, uf das, weil
e. g. got lob sampt den geselschafteren vor so vil geldes gnugsam be-
sessen, auch albereit den verstand gemacht, darauf die kay: ni* com-
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVIl. 47
7S8 Ürkundenbucii zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
missarien verordent, vor welchen diese sache albereit zu recht anhengig
worden, e. g. auch, wie ich nicht änderst weiß, Eauscheren uf die Frank-
furter ader ir gemeiner geselschafter ausstehender summa was stattlichs
bezalt, die Manlich und e. g. ferner unbeschwert bleiben und uner-
kanten rechtens über gemachten verstaut und der kay: m* selbst wider
die Frankfurter disfals ernstlich ausgegangen mandat weiter nicht ge-
trungen werden. Ich bin bericht, doctor Melcher sei von den burggraven
zu Meißen anhero wider die landerben bescheiden. Do er nu ankomet,
wollen wir hie die Schriften stellen, do er aber noch anheims, können
es e. g. drinnen fertigen und anhero schicken lassen. Dan dieweil der
herren Reußen Sachen noch nicht vorgenohmen, besorge ich, schwerlich
in 14 tagen von hinnen komen werde. "Was ich dan vor meine person
hirinne guts tun kan, sol an mir nicht mangeln. Dan e. g. bin ich zu
dienen geflissen. Datum Präge in eil, den 30. Octobris anno 61.
e. g.
undertheniger und
gehorsamer diener
Melchior Nickeil.
Nachschrift: Nötigenfalls müsse Bauscher benachrichtigt werden. Falls
Dr. Melcher nicht käme, möge man ihn verständigen, wie er sich zu ver-
halten habe. Doch das mir dorneben zerung geschickt und sich die
geselschafter mit merer dankbarkeit, dan bißhero gescheen, gegen mir
auch erzeigen.
[Wegen Neugattersleben habe er eine Supplilcation gestellt; hoffe, daß
Herzog Heinrich zum Kommissar ernannt werde. Hans Nuber sei bereits
nach Haus gereist; Lazarus v. Schwendi jedoch habe er angetroffen. Seine
Geschäfte nicht bekannt.]
Avßenadresse : Dem wolgebornen und edelen herren herren Hans Jörgen
graven und herren zu Mansfeld edelen herren zu Heldrungen meinem gnedigen
herren cito.
Ausfertigung (present. den 6. Novembris Ao 61) im GewerTc. Archiv m Eis-
leben, Saigerhandel, Paket 22, X.
No. 496-497. 1561.
73Ö
497. 1561. Herbstmesse. Frankfurt a. M.
Wolf Roths Handelsjournal auf der Frankfurter Herhstynesse.
Laus deo
1561.
Jornal aller handlung
Frankforter herbstraeß.
Laus deo 1561 Frankfurter herbsttueß.
fl gr A
Adj 4 Septembris soll mir eassa per Nickel Magde-
burg, umb das er meinem gevatter Obenrod und mir zu
zerung mitgegeben hat 87 ^ o taler, tun zu 24 gr gerechent 100
Gemein unkost soll mir per cassa, umb das wir mit
sechs persohnen und 4 pferden von Eisleben bis gehn
Frankfort verzert haben sambt allerlei unkost vom wagen
zu bessern, schmiden und setlern etc. laut Cristoffe zetl,
darüber gehalten , in alles 21 taler 3 gr 9 A, tun münz
24 3 9
Der handl soll mir per Wolf Herdten tausent gülden
münz zu 60 kreuzern, welche Wolf Herdten im verschinen
ostermarkt dem handl uf wechsl bis in dise meß gegeben
und daran das wechsigelt abgezogen. Solche tausent gülden
werden in der 60**° jarrechnung in empfahen verrechent
und in diser meß wider in ausgeben gesetzt, tut . . .
Der handl soll mir per Jacob Griben 1500 11, umb das
er im verschinen Petri Pauli markt dem handel solch gelt
uf wechsl anher gegeben, hie wider zu zalen, tut ...
Des handls aufwechsl- oder schadenconto soU mir
])er Jacob Griben als ein aufwechsl uf obgemelte 1500 fl,
je uf 1 taler 6 A, tut uf 1312i, taler
Der handl soll mir per Steinacher geselschaft 5000 fl,
Avelche ihnen im verschinen ostermarkt heften sollen bezalt
sein worden und doch bis uf den Petri Pauli markt ver-
schoben worden one interesse. Weil sy aber in gemeltem
markt auch nit erlegt, hat die geselschaft solche suma uf
Avechsl bis in dise meß genomen, tut die heuptsuma . .
1000
1500
31 5 3
5000
47*
740 ürkundenbuch zur öeschichte des Mansfeldisciien Saigerhandels.
Des handls aufwechsl- oder schadenconto soll mir per
Steinadler gesellscbaft 104 fl 3 gr 6 A als ein ufwechsl uf
obgemelte 5000 fl, vom taler 6 A, tut uf 4375 taler ... 104 3 6
Der handl soll mir per Steinacher gesellscbaft 800 fl,
die der handl ihnen im verschinen ostermarkt als ein rest
schuldig bliben und zu Nurmberg durch Fanwiller haben
sollen erlegt werden. Weil es aber verbliben, hat die gesell-
scbaft solche 800 fl im verschinen Petri - Paulimarkt wider
uff wechsl in dise meß genomen, tut die heuptsuma . . 800 — • —
Des handls aufwechsl- oder schadenconto soll mir per
Steinacher gesellscbaft 16 fl 14 gr als ein aufwechsl uf ob-
gemelte 800 fl, uff jeden taler 6 A, tut uf 700 taler . . . 16 14 —
Der handl soll mir per Steinacher gesellscbaft 875 taler,
welche sy im ostermarkt a° CO dem handl zu wechsl bis
in die herbstmeß a° 60 gegeben, tun zu 24 gr muntz . . 1000 — —
Des handls aufwechsl- oder schadenconto soll mir per
Steinacher gesellscbaft erstlich 41 fl 14 gr als ein auf-
wechsl uf obgemelte 875 taler, uf jeden 1 gr, vom oster-
markt a° 60 an bis in die herbstmeß. So haben obgemelte
1000 fl sambt den 41 fl 14 gr in berurter herbstmeß bezalt
sein sollen, ist aber nit geschehen; derwegen die gesell-
scbaft dieselbe wider bis in micblsmarkt a«" 60 uf wechsl
genomen, mit talern zu 23^/2 gr zu bezalen, tut 930 taler
20 gr, macht der aufwechsl 22 fl 3 gr. Weil aber necbst-
berurte 930 taler 20 gr im micblsmarkt a° 60 auch nit
seint bezalt worden, hats die gesellscbaft weiter genomen
bis in die fastenmeß a" 61 und uf jeden taler 1 gr wechsi-
gelt geben, tut aufwechsl 44 fl 6 gr. Solche 930 taler
20 gr sambt itztgemeltem wechsigelt tun muntz 1108 fl
2 gr; die seind in der fastenmeß a° 61 auch nit zalt; sind
forder bis in ostermarkt genomen, mit talern zu 23^2 gr
zu bezalen, tut 990 taler 5 gr. Und macht der aufwechsl
23 fl 12 gr. Solche 990 taler 5 gr hat die gesellscbaft vom
ostermarkt wider bis in die itzige berbstmeß a° 61 uf
wechsl genomen, als uf jeden taler 1 gr, tut 47 fl 3 gr.
Und tut also aller aufwechsl von den 1000 fl, so ostermarkt
a° 60 ufgenomen, bis in dise berbstmeß, wie erzelt ... 178 17 —
No.497. 1561. 741
fl gr A
Der handl soll mir per Peter Erman dem Niderlender
zu Eisleben, umb das er in Eisleben dem handl erlegt hat
2C0 taler, in diser meß wider zu bezalen, tun zu 69 kr
gerechent 230
Steinacher gesellschaft sollen mir per garkupferconto,
umb das sich mein gefatter Merten Obenrodt und ich uf
nachlassen und befelch der wolgeborn und edlen herm
herm Hans Georgen und herrn Peter Ernsten gebrueder
grafen und herrn zu Mansfeld etc. unsere g. h., so dise
meß gegenwertig gewesen, mit Niclas Bromen und Jheroni-
musen Rauscher eines kaufs, neralich umb vierhundert
centner garkupter Frankforter gewicht, verglichen haben,
also wir sollen ihnen solche 400 centner von diser meß an
libern uf zeit, wie volgt: 100 centner im monat Novembris,
lUO centner im December, 100 centner im Januarii a° 62
und 100 centner im Februarii, alles nechstkommend. Solche
kupfer sollen sy uns in diser meß bar zalen, vor jeden
Frankfurter centner sechzehn gülden zu sechzehen patzen,
tut 6400 fl, macht in muntz, funfzehen patzen per fl, . . 6826 14 —
Peter und Jheronimus Buchner sollen mir per gar-
kupferconto funftausent einhundert und zweinzig gülden
zu funfzehen patzen, umb das mein gefatter Merten Obenrod
und ich uns mit ihnen verglichen haben, also das wir ihnen
zuegesagt haben, ihnen in itziger meß bar hundert und
fünfzig Zentner garkupfer Frankfurter gewicht und volgent
innerhalb dem nechsten monat noch 150 centner, tut drei-
hundert centner, hie in der wag libern zu lassen. Dagegen
sy zugesagt, uns durch Linhart Doppengiesser in diser meß
vor jeden centner sechzehen gülden zu sechzehen patzen
zu bezalen, tut muntz, 15 patzen per fl 5120
Merten Obenrod soll mir per cassa 15 taler, die ich
ihm alhir geben haben, sollen uf sein dinstgelt geschriben
werden, tun zu 24 gr 17 3 —
Der handl soll mir per Georgen Koch 500 fl, umb das
er kurz vor diser meß in Eisleben Simon Baum zur verleg
solche 500 fl bezalt hat, hie one Interesse wider zu ent-
richten, tut 500
742 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
fl gr X
Der handl soll mir per Peter Stoltzer 500 fl, umb das
er dieselben auch kurz vor der meß des handls cassirer
Niki Magdeburg in Eisleben erlegt hat, hie mit 5 fl Interesse
wider zu zalen, tut 500
Peter Ferck soll mir per den handl tausent gülden,
die er gewilligt hat, hie zu erlegen von wegen des seiger-
kostens uf seine kupfer, so vom vorrat in Faulensehe ge-
macht uf gut rechnung, tut 1000
Jacob Grib soll mir per Peter und Jheronimus die
Buchner 1531 fl, die sy ihm durch Linhart Doppengiesser
(als 1500 fl, die wir von ihm zu wechsl im verschinen
P. P. markt ufgenomen und 31 fl ufwechsl) hie uff ab-
rechnung der versprochnen kupfer haben bezalen lassen,
tut 1531
Meiner g. h, gemeine renterei soll mir per die Buchner
401 fl 7 ß, umb das sy uff unser begern Peter Hofmans
diner itzt alhier solch gelt durch Doppengiesser haben zalen
lassen vor 4 holzogen ketten, wegen 192 V4 Reinisch, von
10 einen zu machen, tut 231 taler 6 gr. Mer vor ein
keten, wigt 74V2 krönen, 7V2 für facon, tut 122 taler 18 gr.
Mer aufwechsl, uf 1 taler 6 A, als V2 gr, tut 7 taler 4 gr
laut einer zetl, macht zusamen in muntz 401 fl 21 kr, tut 401 7 4
Peter Erman der Niderlender zu Eisleben soll mir per
die Buchner, umb das seinthalben die 200 taler wechsigelt
durch Dopengiesser Protasy de Buso von Mayland zu 69 kr
seind bezalt worden, tut 60 kr per fl 230
Wolf Herdten soll mir per die Buchner eintausent
gülden, die ihm der handl alhir an wechsigelt schuldig
worden, mer 520 fl 17 ß 6 h von wegen meins gefattern
Merten Obenrodts, die er Wolf Herten schuldig gewesen,
hie zu erlegen, tut zusamen 1520 fl 17 ß 6 h. Mit solcher
suma hat er an mich gewisen Mathias Braun mit 567 fl
19 ß, mer Paulus Neri mit 505 fl 2 ß 6 h und Jheronimus
Hopfer mit 447 fl 16 ß. Solche posten haben die Buchner
durch Linhart Doppengießer verrichten lassen, tut . • . 1520 17 10
No.497. 1561. 743
fl gr A
Merten Obenrot soll mir per Wolf Herdten 520 fl
17 ß 6 h, iimb das ich gewilligt hab, solche suma aus dem
handl zu bezalen, wie dann laut nechst hievor gemelter
post geschehen. Ist ein wechsl, den gedachter Obenrod
vom Herdten im verschinen ostermarkt vor sein person
ufgenomen laut des gelosten wechslbriefs, tut 520 17 6
Graf Hans Georg m. g. h. soll mir per die Buchner
614 fl, die sy uf mein begern durch Doppengiesser vor
s. g. zalt haben, nemlich 414 fl. David Berklau von Colin,
die er vor s. g. söhn graf Philipsen verlegt, und 200 fl dem
Schotten von Hall uf gut rechnung, tut 614
Esfelder hutten soll mir per die Buchner 257 fl, umb
das sy uf mein begern Thomasen Lemperger durch Doppen-
giesser dise suma haben zalen lassen vor 71 centner 42 h
blei zu 54 patzen, die Lemperger bei Johan Mosen kauft, tut 257
Esfelder hutten soll mir per die Buchner 100 fl, die
sy uf mein begern durch den Doppengiesser Kuntzen
Keuschl dem kupferfhurer zalt, wirf der factor uf sein
furlohn mit ihm abzurechen wissen, tut 100
Graf Hans Ernst zu Mansfelt etc. m. g. h. soll mir
per die Buchner 46 fl, umb das sy uf mein begern durch
Doppengiesser Georgen Scherle haben zalen lassen 40 taler,
die er s. g. uf nechsten des prinzen beilager zu Leipzig
furgestreckt, tun zu 69 kr 46
Hans Drachstet zu Eisleben soll mir per die Buchner,
umb das ich seinen bruder Bartl 60 fl furgestreckt, hat
Greorg Grupenpecher, buechtrucker von Tubingen, emp-
fangen, tut 60
Der handl soll mir per die Buchner 300 fl, umb das
sy durch Doppengiesser Wolfen Muelichs diner solche 300 fl
haben zalen lassen; ist ein zins wi [Lücke] fl [Lücke] ver-
schinen fellig gewesen, tut 300
Ich Wolf Roth soll per cassa, umb das ich von wegen
neins gefattern Johan Landau vor materiaha ausgeben hab
Vi fl ; sollen mii" uf mein dinstgelt geschriben werden, tun 1^
744 Urkundenbuch zur Geschichte des Manefeldischen Saigerhandels.
fl gl- A
Georg Koch soll mir per Peter Ferken 500 fl, hat er
uf mein begern von Kochs wegen Adrian von Hilß
bezait, tut 500
Peter Stoltzer soll mir per Peter Fercken 500 fl, die
er ihm uf mein begern des handls halben bezait, tut . . 500
Thomas Lemperger soll mir per die Buchner, umb
das er an sy gewisen, den rest vor die kupfer zu ent-
pfahen, tut 59 16 10
Esfelder hutten soll mir per Steinacher gesellschaft
720 fl, umb das sy 200 centner blei von Adrian von Hilß,
den centner per 54 patzen, angenomen und dieselben des
handeis factor Thoma Lemperger zu libern versprochen,
tut muntz 720 — —
Gemein unkost soll mir per cassa, umb das ich vor
den boten, so von Esfelder hutten nach Frankfurt geschickt
und alda etlich tag gelegen, 1 taler zerung; ist forder mit
uns bis uf die hutten gelaufen, tut 13 —
Der handl soll mir per Steinacher gesellschaft 170 fl
13 gr 6 A, darumb das sy die 400 centner garkupfer, so
ihnen der centner umb 16 fl zu 16 patzen verkauft, umb
solch wert nit wider haben verschleissen können aus Ur-
sachen, das nichts bares angegeben, sondern erst bis in
die fastenmeß einzel gelibert, und derwegen dem Adrian
von Hilß (dem sy die kupfer wider verkauft) 170 fl 39 kr
anstateins Interesse, als 2V2 pro C uf die 6826 fl 10 patzen,
vor 400 centner haben erlassen müssen, weiches beide
u. g. h. graf Hans Georg und graf Peter Ernst, so dise
meß selbst hie gewesen, uf anlangen gemelter gesellschaft
gewilliget, tut 170 13 6
Cassa soll mir per Peter Fercken 100 fl, umb das er
mir die im end der meß per Peter Stoltzer bar hat zalen
lassen an talern zu 69 kr, tut 100 — —
Der handl soll mir per cassa, umb das Peter Stoltzer
an nechstgemelten 100 fl inbehalten hat 5 fl, die ihm der
handl uf 500 fl obengemelt pro Interesse schuldig bliben, tut 5 ^
No. 497-498. 1561. 745
fl gr A
Gemein unkost soll mir per cassa, iimb das ich in
Frankfurt in unser herberg doctorn SchwartzkopfF zerung
zalt hab, nemlich 38 fl 13 patzen uf Merten Obenrod und mich
sambt unsern dinem und 4 pferden sambt 6 fl stubenzins
laut der zetl No. 1. Mer 9 fl 3 k uf Peter Stoltzer laut
der zetl No. 2. Mer trankgelt der doctorin, dem alten
haushalter in die kuchen und knechten 2 fl 16 gr, tut
zusamen in münz sambt 12 patzen Caspar dem zwargen
vor ein wullen hemet zum jarmarkt und 4 gr 10 A vor
3 almanach vor Frankfurter und Eisleber Schreibstuben,
in alles 51 14 10
Gemein unkost soll mir per cassa zerung und allerlei
klein ausgeben von Frankfort bis uff Esfelder hutten
und haim, laut Cristoff Suntheims zetl, daniber gehalten, 39 9 1
Gemein unkost soll mir per cassa, umb das ich uf
Obenrots und mein gutdunken Niclas Bromen, als seinem
diner Philip Lemperger auszuteilen, zalt hab 6 taler zu 69 kr
aus Ursachen, das sich gedachter Brum vernemen lassen,
es weren die herrn all davonzogen, hetten dem gesind
nichts geben und seint bei ihm gelegen etlich tag beide
m. g. h. graf Hans Georg und graf Peter Ernst sambt dem
Schwarzburgischen frauenzimer und etlichen grafen, tut
muntz 6 18 10
Merten Obenrod soll mir per cassa, umb das mir Cristoff
Suntheim vor ihn ausgeben berechent 1 fl 11 gr 2 A laut
derselbigen rechnung 1 11 2
Im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, XI.
498. 1561. Herbstmesse. Frankfurt a. M.
Ueherweisungsxettel des Wolf Herten auf der Frankfurter Herbstmesse.
Laus deo 1561 jar in der Frankforter herpstmes.
Die erbar meine gunstige und freundliche liebe gefattern Wolf
Rotta und Martin Abentrott suUen meir wexschelgeld, wie folgent:
1000 fl — zu 15 patzen fl ß h
.520 fl 17 ß 6 h 1520 17 6
746 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Pitt gantz dinstlich, wollet bezallen :
Dem Mathias Praun im Eychler hoffe ... 567 19 —
Dem Jeronimus Hopfer im Nürnberger hoff . 447 16 —
Dem Paulus Nery im Nürnberger hoffe . 505 2 6
Summa dut 1520 17 6
e. w. gf.
"Wolf Hertten.
Zettel im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, XL
Auf der Bückseite: Wolf Hertten uberweiß zetl herbstmeß a° 61.
499. 1561. Herbstmesse. Frankfurt a.M.
Zahlungsanweisung für Thomas Lemberger auf der Frankfurter
Herbstmesse.
Laus deo 1561 Frankforter herbstmeß.
Volget, was Thomas Lemperger des handeis halben in diser meß
einnemen und ausgeben soll:
fl ß h
3187 13 — soll er von Linhart Doppengiesser empfahen.
Davon ausgeben, wie volgt:
230 — — Protasi de Buße von Mailand von wegen Peter Ermans
zu Eisleben
567 19 — Mathias Braun von Wolf Herten wegen.
505 2 6 Paulus Neri im Nürnberger hof von Wolf Herten wegen.
447 16 — Jheronimus Hopöer im Nurmberger hof, auch Wolf
Herten halber.
414 — — Davit Berklau von Colin von wegen des jungen graf
Philips; dagegen soll er klare verzeichnus, wofür
solche suma herkumpt, neben einer quittanz nemen.
257 — — vor 71 centner 42 h blei zu 54 patzen.
100 — — Cuntz Keuschl
46 — — Georg Scherle
60 — — dem jungen Bartl Drachstet, so zu Tubingen studirt;
wirt seinthalben ein bnechtrucker empfahen; muß
dafür quittirn,
No. 498-500. 1561. 747
fl
ß h
200
dem Schotten von Hall uf ein bekentnus
300
— —
Wolfen Muelichs diner gegen einer quittantz.
3127
17 6
Summa
59
16 6
als den rest soll er uns gut tun.
Herten Obenrodt
und Wolf Eoth.
Zettel von Roths Hand im Gewerk. Archiv zu EisMen, Saigerhatidel, Paket 25, XL
Auf der Rückseite: Was dem Lemperger einzunemen und auszugeben be-
folhen herbstmeß a° 61.
500. 1561. Frankfurter Herbstmesse.
Herbstmeßzehrung Roths und Obenrots in Frankfurt a. M. bei Dr.
Schwarzkopff.
üfi dinstag post Nativitatis Marie den 9. Septembris anno
etc. 61 seint her Wolf Rode und her Martin Abentrode
Mansfeldische rethe sampt dreien knechten zu mir ingezogen.
Und haben sampt iren geladenen gesten zusamen 96 mall, das
mall drei batzen ein kreutzer gerechnet, tun zusamen
20 fl IIV2 batzen.
Item YI achtel und ein sommern habern, tut
5 fl 171/2 ß.
Item die vier pferde zusamen 36 stalmiet, tun
3 fl 9 batzen
Extraordinarie
zu undern und schlaftrunken
2 fl 11 1/2 batzen.
Aus der stuben und kammern
6 fl.
Summa 38 fl 13 batzen.
Aehnlich die Eeehnung für den Jlans feldischen Rat Peter Stoltzer:
Summa 9 fl 3 kreutzer.
Im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, XI.
748 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
501. 1561 November 10. Eisleben. Graf Hans Georg
von Mansfeld an den Grafen von Leonstein.
Setxt ihm die Streitsache zwischen den Frankfurtern und den Manlich
auseinander, wie sie ihm der Kanzler Nickel aus Prag berichtet. In diesem
Streit habe der Kaiser den Manlich auferlegt, den Frankfurtern bis zu
gutlicher oder rechtlicher orterung nichts zu entrichten und dem Bischof
von Würzburg die Kommission übertragen, in dieser Sache zwischen den
Frankfurtern und ihren Steinacher Mitgesellschaftern erstlich gutlich hand-
lung furzunemen, und da die guete entstünde, schleunige rechtliche
ortterung ergehn zu lassen ; tvorauf auch beide Teile erschienen seien. Würden
jedoch trotzdem die Manlich zur Bezahlung des Geldes gezwungen werden,
so würden den Grafen dadurch Ungelegeiiheiten entstehen. Da Graf Leon-
stein bei allen diesen Verhandlungen zugegen gewesen, so möge er, falls
durch die Frankfurter ein Mandat ausgebracht worden sei, dafür sorgen,
daß es zurückgenommen werde.
Konzept im Geiverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 20, X.
Ibid. ein ähnliches Schreiben an den Kaiserlichen Taxator vom
gleichen Datum, sowie an Melchior Nickel unter dem 8. Januar 1562 : man
Jiabe bereits eine Schrift an den Kaiser nach Wien abgehen lassen. Die
Manlichen wüßten, wie sie schreiben, noch nichts. Fr solle, falls die
Frankfurter weiterhin gegen die Manlichen beim Kaiser vorgingen, den
Kaiser an den Wiener Vertrag erinnern, der dann gewiß der Sache zwischen
den Frankfurtern und Steinachern ihren Lauf lassen werde. Falls nichts
vorfalle, so solle er mindestens vorbauen.
503. 1561 November 20. Augsburg. Matthias Manlichs
Erben und Christoph Manlich an Graf Hans Georg
von Mansfeld, Magdeburgischen Statthalter.
Antwort auf dessen Schreiben vom 9. November und die überschickte
Kopie des Briefes Melchior Nickels aus Prag. Ihnen und den Frankfurtern
sei noch kein kaiserliches Mandat ivegen Hinterlegung der 150000 fl zu
Nürnberg insinuiert worden.
Abfertigung im Gewerk. ArcJiiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, XL
Ko.50i-Ö03. 1561. 749
503. 1561 November 21. Leipzig. Hieronymus Eauscher
an Graf [Hans Georg von Mansfeld].
Die Verhandlungen mit Peter Fercke wegen eines Vertrages über die
Äufschmehung des alten Vorrats. Die Entschädigung der (SteifiacherJ
Gesellschafter durch Fercke und die Gegenversicherung der Gesellschafter.
Verdacht gegen die Strauben (und Valentin Leise), daß sie mit dem Auf-
schmelzen des alten Vorrats absichtlich innefialten. Schreiben Friedrich
Rauschers aus Antwerpen.
Wolgeborner und edler grafi, e. g. seind meine underthenige gantz
willige dienst bevorn. Gnediger herr, uff e. g. jüngst vom 7**" dises
an mich gethones schreiben, darinnen e. g. mir zu erkennen gegeben,
das dieselben des alten Vorrats halber im schluss stunden, derwegen
ich daruff bedacht sein solte, das ich mit der gegen Versicherung mich
gefast machte, damit derhalben kein hinderung furfiele, bab ich mich
alsbald uffgemacht und zu e. g. reiten und derselbigen anzeigen wollen,
das die geselschafter von wegen Thomas Mathis wirdtschaft den an-
gestelten tag, welcher itzt Katarine zu Hall het sollen gehalten werden,
bis uff Thome vorschoben, daselbst ich mich beflissen wolle, die gegeu-
vorsicherung bej den geselschaftern zu erhalten; doran es auch meines
verhoffens nicht mangeln werde. Darumb dann e. g. am schliessen
des vorrads halber sich nicht dürfen hindern lassen. Ich hab aber
underwegens erfahren, das e. g. nicht anheimisch, derwegen ich zu
Hall wider umbgekert und nichts destminder Philips Lembergern
follet gegen Eisleben, anzuhören, wie es entlich umb schlus des vor-
rads halber gelegen, reiten lassen. Hab auch e. g. eigenen, dann
Merten Abentroths bericht nach nicht änderst gewust, dann das es mit
Fetter Fercken allenthalben richtig gemacht und er der meinung were,
vilermelten vorradt anzunemen, daran uö künftigen ostermarkt 10000 fl,
folgends Michaelis 10"* fl und dan wider oster- und michahelismarkt
ieden 10"° fl zu zalen und, was hinderstellig und iederzeit unbezalt
bleibt, uns dasselb mit 5 pro c" zu verzinsen. Wie ich dan uff Abent-
roths guttdunken solchs auch Fetter Ferken alhie f urgehalten, er mir
auch gesagt, das ers dergestalt mit e. g. und derselben leuten einig
worden. Ob uns nuhn wohl schwer furfellt, in solche gereume fristen
und lange tagzeitten zu willigen, so wer ich doch e. g. zum besten,
damit der vorradt dest höher ausbracht wurde, damit zufriden gewesen.
Es bericht mich aber Fhilips Lemberger, das er von e. g. dienern ver-
nohmen, das Ferken, ungeacht das er zuvorn mir gesagt, das er mit
^5Ö ürkundenbuch zur Oeschiclite des Mansfeldisciien Saigerhandels.
obermelten fristen zufriden, gehrn noch lengere tagzeitten haben und
nur 5000 fl angeben und also erst in drey jaren die 40000 fl zalen
wolte. Damit wer uns gar nicht geholfen; er würde auch allemal das
gelt ehr in henden haben, dann er uns zalte; und würd meins er-
achtens gar zu vil vortels gesucht und mehr durch ine zurück, dan
für sich gehandelt. So vormerk ich auch von ihme, das er noch zu
koln keinen rath weis. Und ist also mit ime genzlich ein weitleufig
und ungewis ding, das ich mich vormutte, e. g. werden ander leute
haben und er nicht der sein, damit e. g. im schlus stehn. Will der-
wegen underthonigst gebetten haben, e. g. wollen fortfahren und ia in
geraumere fristen, dan wie e. g. und derselben diener mir dieselben
vormeldet haben, nicht willigen, ungezweiffelt, e. g. werden ihrem vil-
feltigen gnedigen erbieten, das sie uns nicht allein mit disem vorradt,
sondern auch in andere weg helfen wollen, nachkommen und uns
dermassen bedenken, das es uns zu abhelfung der beschwerlichen
schulden, darinnen wir stecken, ersprueslich sein mochte. Sovern auch
e. g. vormeinen, das ich beim beschlus sein mus, will ich mich un-
beschwert gegen Eisleben zu volziehen dessen begeben. Es haben sich
auch im vorgangen markt die Strauben vornehmen lassen, das sie für
dem neuen jar uffschmelzen und sich alsdan mit e. g. berechnen wolten
und das ihrem vermutten nach e. g. nach beschehener abrechnung
ihnen mer dann sie e. g. schuldig wurden sein. Nun bette ich Philips
Lembergern bevollen, e. g. diener zu bitten, das sie uns einen auszug
zustellen wolten, wievil die Strauben kupfer aus dem alten vorradt ge-
macht, damit mir (!) wüsten, waran wir wehren. Es haben aber e. g.
diener darinnen ein bedenken gehabt, solchs von sich zu geben, doch
gleichwol Lembergern gesagt, das die Strauben zum minsten 6000 fl
nach uffschmelzung schuldig pleiben wurden. Ich las mir aber sagen,
das sy aus mangel der koln gar abgehangen haben, Do sie es nun
an bestallung der kolen wollen mangeln lassen oder villeicht mutwillig
einen rest schiffer wolten legen lassen, damit sie sich desjenige, was
sie e. g. schuldig bliben und uns herausgeben solten, uffhalten mochten
und sagen wolten, sie wehren e. g. nichts mer zu geben schuldig, sie
betten dann gar ufFgeschmeltzt, das wer e. g. und uns gantz nachteilig,
und liefen die zins mitlerweil uff e. g., mir aber miesten des geldes
entrathen; und were so uff beden theillen schaden darbey. Weil mir
aber nicht zweifelt, e. g. werden wohl mittel finden wissen, dardurch
sie e, g. darzu bringen können , das sie uns künftig neuenjarsmark
die 5000 fl, darmit wir an sie vorwisen, geben miessen, als ist an e. g.
mein underthönig bitt, e. g. wollen A^'altin Leissen derwegen ernstlich
Ko.6Ö3-504. 1561. 751
bevhelen und schreiben lassen, das sy uns mit ermelten 5000 fl niciit
lenger uffhalten. Weil e. g. mit Yaltin Leissen geschlossen, acht ich
für unnötig, das e. g. Frantz Strauben oder jemand anders derwegen
schreiben, sondern allein in Valtin Leissen dringen, irae auch mit
Franz Strauben oder iemand anders sich ufizuhalten nicht gestatten, aus
ursach, so Philips Lemberger e. g. in geheim berichten wurdt E. g.
Werdens auch anders, dann das es derselben mit zum besten angezeigt
wurd, nicht vorstehn. Es soll auch Lemberger e. g. ein schreyben von
meinem bruder Fridrichen, welchs er uff Antorff zugeschickt, über-
antworten. E. g. in underthonigkeit zu dienen, bin ich ieder zeit er-
bottig und ganz willig. Datumb Leipzigk, den 21*^'* November a° 61.
e- g-
underthoniger
williger
Hieronymus Kauscher.
Außenadresse fehlt.
Ausfertigung (nicht eigenhändig) im Geicerk. Archiv zu Eisld>en , Saiger-
handel, Paket 14, XXXII.
504. 1561 November 23. Eisleben. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Hieronjmus Eauscher.
Das Aufschmelzen des alten Vorrats durch die Fercken ist aus Mangel
an Kohlen aufgeschoben.
Hans Georg graff und herr zu Mansfeld etc.
ünsern grüß und geneigten willen zuvor, erbar, vhester lieber be-
sonder. Wir haben euer schreiben, durch derselben diener Philips
Lemperger entpfangen, nach der leng verlesen und wollen euch hin-
widerumb zur antwort nicht verhalten, das es an deme. Was wir euch
nicht allein mit dem alten vorrat, sondern mit mhererer ohne unsern
Verderb gedienen können, seind wir euch zu gnaden zu thun erbottich.
Aber das euch durch Fercken itzo umb mindere zalung, dan alle merkte
mit zehentausent gülden, anmutunge wideifaren, ist es die Ursache, das
wir in anfechtung der kollen, so wir vor uns itzo bestelt haben, von
unsern vettern angefochten dieser gestalt, daß sie dieselben zu ihrem
idem fünften theil kegen der costung nicht vorlaßen, sondern zu irem
besten nach laut der berkordnung vorbehalten haben wollen, umb deß-
willen das aufschmeltzen uff ein jhar lenger erstreckt muste werden.
752 Urkuüdenbucli zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Domit nun Fercke zufriden, haben wir ihme dasselb angezeigt, darüber
er etwas stutzig und solchs zu bedenken genomen. Hiermit nun der
Sachen zum beschluß zu kommen sein mechte, seind wir bedacht, euch
neben Fercken zu bescheiden, ungezweifielt, ihr wert unsere gelegen-
heit beiderseitz bedenken und die Sachen dohin richten, domit wir und
yhr bleiben und ohne gefhar die khollbestallung zuwegen pringen.
Nichts aber dester weniger leit euch der vorrat zum besten; wost yhr
andere mittel der kollen halben, die unangefochten, gunnen wir euch
deß zum besten. Das yhr in einem jhar der vierzigktausent gülden
vergnügt und bezalt werden mechtet, daran unsers vertrösten bißher,
auch hinfort nichts mangel sein sol. Ob auch wol andere mehr uns
derwegen angerett, befinde wir doch noch zur zeit kein schlussel. Yaltin
Leysen Sachen halben sollen euch unsere diener beantworten. Und
seint euch mit gnaden und allem guttem geneigt. Datum Eisleben, den
23. November a" etc. 61.
Außenadresse: Dem erbarn und vhesten unserm lieben besondern Jheronimo
Rauschern zu Leipzigk etc.
Mundum im Geiverk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Palcet 14, XXXII.
505. 1561 Dezember 15. Eisleben.
Unterhandlungen mit Peter Fercke wegen der Uehernahme einer SehiiJd-
summe von 40 000 fl.
Uff was wege Peter Vercke dye 40 "^ fl m. g. h. ^QgQn
Jheronimus Rauschern gegen heberung 3000 centner un-
geseygert kupper entnemen will.
Gehandelt zu Eysleben, den 15. Decembris 1561.
Mit Peter Yercken hat man sich verglichen, von dem alten schiffer-
vorradt und von dem neuen vorbehaltenen schiffer 3000 centner schwarz-
kupper, als
1200 centner ditz Q2., 1200 centner diß 63., 600 centner des 64. jars
in der wage zu Eysleben zu antworten.
Des sollen dye Vercken iden Ey siebischen centner ungeseygert
kupper, so eyn margk Erforter gewicht feynsilber haldend, mit 19 fl
bezalen.
Do sichs leyden wolte, solich 3000 centner uff der hutten zu
Eysfeld zu seygern, welichs bey den Vergken stehen sol, sol anstadt
Jno. 504-506. 1561. 758
eynes iden centner ungeseygert schwarzkupper 1 centner geseygert
garkupper ziisarabt 1 M Silbers geliebert und bedes, der centner kupper
Nürnberger gewicht mit der mark Silbers hoher nit dan vor 23 fl
bezalt, vor das uberig lot weniger oder mehr haltend 1/2 thaler gegeben
werden.
Dye Silber halb in dye muntz zu antworten pro 10 fl.
An dyser bezalunge wollen sye m. g. h. gegen Jheroniraus Rauscher
mit 40"» fl entnemen.
Hierüber wollen dye Vercken ufi" iden centner kupper zu bestellunge
der kollen und ander huttenunkost 5 fl erlegen.
So aber dye kupper ufF m, g. h. hutten geseygert werden mochten,
wollen sye zu bestellunge der bley und allerley seygerkosten ufF iden
centner noch 4 fl zu geburlicher zeyt auch erlegen, domit also auf den
fall, so bey m. g. h. geseygert, auf iden centner 23 fl oder, uff den
andern wegk, do Vergke vor sich selbst seygern wurde, 19 fl erfüllet
und vergnüget werde.
Actum Eysleben, 15. Decembris anno domini 1561.
Protokoll von der Hand Christoph Weißenfels im Getcerk. Archiv ztt Eisld)en,
Saigerlumfhl, Paket 23, IX.
506. 1561 Dezember 20. Augsburg. Matthias Manlichs
Erben und Christoph Manlich an Graf Hans Georg
von Mansfeld.
Adj 5. Jenner a" 62 per Wolff Kersten mir Merten Abenrodt ihn
Jörgen Scherlens huß über der mitagsmalzeit mir geantwort.
Haben in Erfahrung gebracht, daß die Frankfurter tatsächlich ein
kaiserl Mandat wider sie erlangt hätten, die 150^ fl bis xum Austrag der
Sache beim Rat zu Nürnberg zu hinterlegen. Und werden darbei noch ferner
dessen bericht, das sie sich solches mandats uns zu verclainerung und
nachtail hin und wider an mer orten beruembt, dasselbig auch etwo
hören oder sehen lassen. Auf der Manlich Gegenbericht habe den- Kaisei- den
Frankfurtern jedoch befohlen, das Mandat bis auf weitere kaiserl. Eesolution
nicht zu gebrauchen; hoffen, daß es noch gänzlich kassiert werde. Bitten,
gemeinschaftlich mit den Steinachern gegen das Mandat beim Kaiser zu
unrken.
Amferiigung im Gewerk. Archiv zu Eisld)en, Saigerhandel, Paket 22, XI.
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVIL 48
■JSi Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
5o:.
Vorschläge der Grafen von Mansfeld für den Tag xu Würzburg.
Zu merken, warumb und aus was beweglichen Ursachen
die wolgebornen und edlen fLückeJ
gegen der Steinachischen geselschaft, auch iren anhengern
der Frankfurtern und letzlich gegen Manlichen in schulden
gewachsen.
Erstlich haben die Steinachischen geselschaft [Lücke] feur von
den huttenmeistern ungeverlich vor [Lücke] jarn bekommen und den
handel also gefuert, das sie nit allein die geburlichen zehenden, sonder
auch die anderthalben gülden aufschlag uft jeden centner kupfer willig-
lich geraicht.
Gegen disen anderthalben gülden haben die graven bemelten und
andern hendlern bewilliget, was inen bei den huttenmeistern, item im
berk- und kolhandel ausstiend, als die gewerkschaft schiffer und kol-
bestallung belangend; dise beschwerden und schulden weiten ir g. in
abtretung der feur alle uff sich nemen.
Als nun darüber die gepeude des berkwerks samt bekostigung
ains überflüssigen Vorrats und furleihung an parem gelt den graven
gestigen und sich dessen die handler beschwerd befunden, haben sie
den handel den graven aufgeschrieben und bezalung vermog obberurter
der graven einlassung und unbedachten schadloshaltung begert.
In welcher irer vordrang sie haben angeben ungeverlich bei drei-
malhunderttausent gülden.
Weil aber die graven nit allein das gelt nit gehabt, sonder auch
an eingeraumptem vorrat, huttenwerk und allem redlichen werde nit
über [Lücke] fl würdig befunden und nun getrungen worden, das
berkwerk zu irer g*" selbs und gemainer Christenheit, furnemlich aber
Teutscher nacion wolfart als ein hohe gäbe gotts nit verligen zu lassen,
haben ire gnaden weilend doctor Keinharden von Lobschwitz seligen
die Sachen vertrauet, welcher mit Mathesen Manlich seligen zu Augs-
purg und sein mitverwanten einen neuen contract getroffen dergestalt,
das sy den Steinachischen (daran sie ire mitgeselschafter die Frank-
forter gewisen) hundert und funfzigk tausent gülden bezalen, damit
auch also die graven und Steinachischen von inen den Frankfortischen
geledigt werden selten, auch mit der Manlichen versprechen und zu-
sagen anstadt der angewiesenen anderthalb hunderttausent gülden sollen
i^o.507. 1561. 755
sie den graven ihre verschreibiing ledigen und den graven zu banden
stellen, welchs nicht gesehen.
So nun die ^lanlich gar ain geschwinden uberbeschwerlichen
handel, den Lobschwitz in dem schwern gewicht und sonst nit ver-
standen, für sich verraaint, haben sy bemelten Frankfortern ain neuen
pact angepoten und sich mit inen verglichen, jerlich und vier jhar lank
zwelftausent gülden Interesse zu geben und dan volgent alle jar funf-
undzwanzigktausent gülden uff Michaelis am heuptgut und je acht
gülden von der ganzen heuptsiimma abzukürzen und zu verzinsen.
Dazwischen ist aber furnemlich zu bedenken, das die graven und
Steinachischen vor dem churfursten zu Sachsen wegen des hinderstands
in tagleistens gewachsen und doch verabschidt worden, das sie die
graven bemelter geselschaft, darunder die Frankforter als mitglider auch
gewesen, jerlich nit mehr dann zwelftausent gülden und je fünf aufs
hundert abkurzen sollen.
Itzt aber ist zu "Wien zwischen den graven und Manlichen ain ab-
schied ergangen laut gegenwertiger copey mit A bezeichent.
Wiewol nun ire gnaden unbeschwerd sind, die Manlich zu ent-
nemen, so will doch iren gnaden beschwerlich fallen, das ir gnaden
dem neuen Manlichschen anpieten, welches die Manlich gegen den Frank-
fortern gethan, als in sechs jarn hundert und funfzigktausent gülden,
mit acht gülden uffs hundert zu verzinsen und abzukurtzen, auch selten
ain benuegen leisten, weil, wie obenberurt, der Manlich contract gefallen,
darzu den graffen keine verschreibung über die hundert und funfzigk
tausent gülden noch nit uberantwort, auch dieselbe summa mit der
Steinacher summa, wie zuvorn, eine schuld, corpus oder gesellschaft
wirt, sondern uffs ergst geacht, hoffen ire gnaden nit mehr schuldig zu
sein, dan wie vor dem churfursten zu Sachsen vertragen worden ist.
Zudem heften ire gnaden numer die gelegenheit zu erwarten, biß
der keyserlich deputirt fürstlich commissari, der bischof von Wirtzburg
hertzog in Franken, die parteien vermog keyserlichen decrets fur-
boschaidet, vor des gnaden und auch sonst man den Frankfortern den
reyen nach lang genug machen kont.
Noch dann, dieweil ire gnaden als christliche und lobliche graven,
ungeacht in was merklichen abgang und schaden ire gnaden, weil sie
die hendel selbst haben müssen annemen, in vil weg geraten, etlichen
p(>rsonen, den Steinnachischen zugethan, mit gnaden genaigt, denen
auch an befurderung der Sachen so vil gelegen, wa es in die harr
gespilt werd, das sie darob in beschwerlich verderben fallen mochten,
oder sy aber sonst, nemlich die alten Stainachischen und Frankforter,
48*
756 Ürkundenbuch zur Geschickte des Mansfeldischen SaigerliandelB.
SO itzt getrent seien, widerunib für ainen man stuenden, dadurch meine
gnedige herrn inen abermaln bei vierzigktausent gülden verrat vor allen
dingen einräumen muester, den doch sonst ire gnaden mit pesserer
gelegenheit zu nutz bringen konden.
So ist für ratsam angesehen (in höchsten erwegen, daß die alten
Steinachischen iren zwelfjarigen Frankfurtischen mitgeselschaftern durch
Moshauern kain rechnung thun können und also gewis nit über den
halben teil ihrer noch aussteender hauptgutter bey inen gewinnen
oder finden mögen, wievil jar, mue und uncosten sie noch darauf legen
muesten), das durch ain dritte person, so für sich selbs der Sachen un-
verwant und unverdächtig were, unvermerkte anrsgung bey ihnen zu
Frankfort geschehe laut der copey mit B singnirt, es wurde nun eben
schriftlich oder mundlich also solHcitirt, so were doch darüber zu
hoffen, die Frankfurter wurden in sich selbst geen und meinen gnedigen
herrn oder dem, so es anbrecht, in antwort dermassen begegnen, daß
es meinen gnedigen herren treglich und sie inen selbs nit fürs liecht
stunden.
Und nachdem sy wol wissen, das sy sich gegen der alten Stei-
nachischen gesellschaft, wie oblaut, gewißhch des halben tails irer
hauptguter verlusts zu bevarn und zudem noch vil zeit, uncosten, mue
und arbait gehört, ee sy ir irrung, rechnung und dysputation erörtern,
als es auch noch wol widerumb für der Ro. kay. mayt, den churfurst-
lichen commissarien oder zu rechtlicher erorterung under inen gelangen
mag etc., ist, wie vor angeregt, zu hofifen, sy die Frankforter selten sich
mit zumlichem nachlaß an bemelten iren hauptgutern, oder da sy es
ye weiten beharren, gantz on alle Verzinsung ungevarlich ains jars uff
lO*" oder 12000 fl erclern.
Oder ee den halben tail an hauptgut, weil das stiend, zu verzinsen
und den andern halben tail un verzinst ungevarlich in sechs oder 7 jarn
den schiristen abzukürzen, dermassen bedenken und einlassen, auf das
sy der grosten irrung und verlust bei der alten Stainachischen gesell-
schaft mochten durch dise mitl übrig bleiben und vertragen werden.
Und wie man ungevarlich auf dergleichen mitel und wege zur
handlung keme, selten die Frankfortischen von den graven der betagten
termin gnedig, aufrecht und redlich und ee mit gewaltiger assecuration
ir der Frankfortischen nachpauren etc. versorgt und versichert werden,
Entwurf im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerliandel, Faket 14, XXXII.
Auf der Bückseite : 1561. Uff die Ff. summa forschlack, so im fall der nicht-
haltung vorzunemen. No, 59.
No. 507-508. 1561. 757
508. [1561.]
Würzburger Vertragsmtiourf.
Wir mit namen Claus Brum zu Franckfurt, Jheronimus Rauscher
zu Leipzigk für uns, Wilhelm, Albrecht und Hans die Reiffenstein für
uns und als gewalttreger unser geschwistern , Michel, Christoff und
Caspar die Meyenburg für uns und als gewalttreger unser mutter und
geschwistern, Christoff Moshauer und Christoff Reinicke für uns und
als gewalttreger alle weilend Hansen Reinicken zu Mansfelt seligen
gelassen erben bekennen und thun kunt für uns und unser aller erben
öffentlich mit dissem brief: nachdem die wolgebornen und edlen hern
her Hans Georg und her Peter Ernst gebruder graven und hern zu
Mansfeld edle hern zu Heldrungen etc. unser gnedige Herrn des ver-
schinen sieben und funfzigisten jhars den achtbarn hochgelarten und
erbern hern Clausen Stalburger, hern Johan Glauburg, bede der rechte
lioctorn, auch Hansen Gedern und andern iren mitverwanten allen
burgern zu Frankfurt am Mein als unsern mitgeselschaftern des
Steinacher seigerhandels in abkurzung der suma, so wolgedachte unser
gnedige hern uns sambtlich in clarer abrechnung schuldig worden, bei
den Manlichen von Augspurgk mit einhundertundfunfzigtausent gülden
beiden geselschaften zu gut angewisen, und aber nechstgemelte unsere
mitgeselschafter sich hernach berurter summa dermassen angemast, als
ob sie damit vor iren anteil heuptguts genzlich abgelegt sein solten,
welches doch irer uns gegebnen Obligation (indem das sy bei uns bis
zum ende uff gewin und verlust steen und bleiben wolten) gar zu-
wider, wir auch nicht schuldig seind, sy solchergestalt von uns ab-
sondern zu lassen, aus welchem erfolgt, das die Romische key serliche
mg' unser allergnedigister herre darinnen durch irer m' hirzu sonder-
li(ihe verordente statliche rethe gutliche handlung haben furnemen
lassen, damals unter anderm abgeredt und gewilligt, das wolgenante
graven beneben uns die Manlich gegen gedachte unser mitgeselschafter
der angewisen einhundertundfunfzigtausent gülden halben genzlich
vortretten und schadlos halten sollen, wie dan ir key: m' zu gutlicher
ader rechtlicher abhelfuug. disses spalts den hochwirdigen fursten und
hern hern Friderichen bischofen zu Wurtzburgk herzogen zu Franken
unsern gnedigen hern zu commissarien allergnedigist erkent und ver-
oident, das wir dem allem nach mit zeitigem rath und wolbedachtem
muth uns herwider mit wolermelten unsern gnedigen hern graf Hans
Georgen und graf Feter Ernsten zu Mansfeld für sich, ir g. brudern
758 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
und jungen vetter nachvolgender puncten bestendigklichen vereinigt
und verglichen haben und thun das hirmit für uns und craft tragenden
gewalts vor unsere mitvervvouten und unser aller erben, nemlich: Wo
wir in der gute oder zu recht (wie wir uns dan unzweiffelich versehen)
erhalten wurden, das die vorgenanten doctor Stalburger, doctor Glau-
burgk, Hans Geder, und wer disfals zu ihnen gehört, mit den uber-
wisenen einhundertundfunfzigktausent gülden, und was sy mitler zeit
von den Manlichen an Interesse darauf empfangen, wider zu uns
tretten und des handeis ir Obligation nach, und wie in solchen gesel-
schaften breuchlich und billich, zu gewin und verlust auswarten sollen,
das uff solchen fahl die obberurten einhundertundfunfzigtausent gülden,
so die Manlich unsern mitgeselsc haftern zu Frankfurt von der graven
wegen heften ablegen sollen, zu dem andern rest, so ir g. uns vermug
gehaltner abrechnung schuldig worden, sollen geschlagen und also an
der ganzen zusamengeschlagenen summa laut des Vertrags, so durch den
churfursten zu Sachsen etc. unsern gnedigisten hern aufgericht, jerlich
12°' fl uff zwen termin, als alweg des Leiptzigischen oster- und michels-
markt jeden besonder an der heuptsumma sechstausent gülden bis zu
endlicher abzalung der ganzen summa gegen geburlichen quitantzen
sollen erlegt, bezalt und das hundert, so vil von einem termin zum
andern ansteen bleibt, mit funffen verzinst werden. Damit aber der
zwanzigtausent gülden halben, so vermug itzt berurts Dresdischen
Vertrags uff sonderlich termin und Verzinsung gestelt, der mißverstand
aufgehoben, so ist abgeredt, das solche summa auch zu der andern in
eine abzalung und Verzinsung sol geschlagen werden , doch sovern
uns ausser erzelter termin die graven ir. g. bewilligung nach in ab-
kurtzung der gantzen summa durch ein vorrat schifers oder in ander
annemliche wege virzigtausent gülden forderlich vergnügen und be-
zalen. Und ob sich unser mitgeselschafter zu Frankfort, da sy wider
zu uns tretten musten, widder disse unser vergleichung und bewilligung
setzen und ein schleunigere abzalung begern wurden, uff den fahl
wollen wir bei ihnen nit stehen, sondern wolermelte unser gnedige
herrn disfals vor alle weitere Zuspruch gegen sy und idermennigkUch
entnemen und genzlich schadlos halten, also das ire g,, derselben
bruder, junger vetter und ir g. erben bis zu völliger abzalung der
ganzen summa jerlich, wie obengeraelt, nit mehr dann zwolftausent
gülden an der heuptsumma zu bezalen und des hinderstellig albeg fünf
pro c° zu verzinsen schuldig sein sollen.
Im fahl aber da unser mitgeselschafter zu Franckfurt gutlich odei
rechtlich erhalten wurden, das ihnen die angezogen einhiindertund-
No. 508-509. 1561. 759
funfzigktausent gülden allein zustendig, so sollen und wollen wir als-
dan schuldig und pflichtig sein, uns dessen auch hirmit creftigklichen
verbunden haben, uns derwegen mit ihnen geburlich zu vergleichen
und wolgedachte graven gegen sy, auch die Manlich zu entnemen und
schadlos zu halten und uns an abzalung heuptsumma und zins uff
obberurte termin genuegen zu lassen. Welchs wir bei unsern waren
Worten, trauen und glauben hirmit unwidderruflich versprechen und
zuesagen und dawider nichts, wie solchs mocht für- und ausbracht
oder erdacht werden, gebrauchen noch furwenden wollen, alle geferde
ausgeschlossen. Zu warem urkunt — .
Abschrift im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 14, XXXII.
509. 1561.
Berechnung des jährlichen Nutzens von 5000 Ztr. Rohkupfer.
4- 1561 +
Diser zeit wurd das fuder Schiffern unter Hfl beder ende zu
Mansfelt und Eisleben nicht erzeuget; so muß man zu einem fuder
2V2 fuder koln haben, tut 3V2 A und zu gemeinem Unkosten aufs
fuder IV4 fl; suma, das 1 fuder kost, tut 15^,4 fl.
Wann nun der vorlagk zu ider und rechter zeit geschehe, were
zu hoffen, das zu Mansfelt 2000 fuder und zu Eisleben 1600 fuder zu
erlangen sein solt. Weil dann das fuder zu Mansfelt 1 1 '2 centuer und
zu Eisleben H'^ centner gibt, konte des jars wol 5000 centner kupfer
gemacht werden.
Dieweil dan m. g^«" herren, wie der handel itzo geschaffen, des
seigerns keinen gewin haben, were innen nicht bessers, dann das sie
den 1/2 ader 1/4 jar faren ader anstehen liesen und verkauften die
kupfer ungeseigert, geben den centner mit der fein M, haltend pro 18 fl,
bis das man widerumb zur macht keme.
Nun wurd befunden, das der centner kupfer durchaus einer dem
andern zu gut 18 lot helt; das wer der centner mit den 2 übrigen
loten umb 19 fl. Demnach machen bemelte 5000 centner an gelde
95000 fl. Den Unkosten, als auf 3600 fuder schifern zu 15^,4 fl darvon
abgezogen, blib m. g. hern jerlicher nutzung vom berkwerk tut 38300 fl.
7 60 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Und wurd nit gezweifelt, wan die vorlege also in schwank gesetzt,
es solte ides fuder iinib 2 fl neher dan itzo erzeugt werden, tut 7200 fl.
Summarum tut 45500 fl.
Aufzeichnung im GewerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, X.
510. 1562 Januar 7. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an die Manlich zu Augsburg.
Antwort auf das Schreiben vom 20. Dezember: Hofft, der Kaiser werde
der angefangenen reehtfertigung zwuschen Steinacher und iren mit-
geselsohaftern den Frankforfern iren lauf und orterung lassen. Sein
Kanzler, der noch in Pi'ag sei, werde am Hof in diesem Sinne tätig sein.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, XI.
511. 1562 Februar 4. Leipzig. Erasmus von Konritz,
Oberhofrichter, Abraham von Bock, Franz Kram,
Sebastian Hillinger, der Hechte doctores, und Yalten
Leise zu Leipzig an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Bitten ihn, zu bewirken, daß Christoph Mosliauer zu dem auf den
23. Februar nach Leipzig angesetzten Verhörstage in der Streitsache
zwischen Graf Christoph von Mansfeld und der Steinacher Gesellschaft
erscheine.
Ausfeirtigung im Gewei-k. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 16, XXXIII, 2.
512. 1562 Februar 5. Prag. Kaiser Ferdinand an die
Grafen Hans Georg, Hans Albrecht, Hans Hoyer,
Hans Ernst und Peter Ernst und die Vormünder des
unmündigen Sohnes Graf Philipps von Mansfeld.
Ladet sie auf den 10. Mai an den Kaiserlichen Hof zur Erörterung,
Schlichtung oder Entscheidung des Streites zwischen dem Rat der Stadt
Frankfurt und den Manlichen.
Ausfertigung mit eigenhändiger Unterschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben,
Saigerhandel, Paket 22, X.
No. 509-513. 1561—1562. ^61
Ibid.
1562 Äp-il 4. Prag.
Kaiser Ferdinand an dieselben:
Bürgermeister und Bat der Stadt Frankfurt Jiaben mit furwendung
allerhand Ursachen, warumb inen dieselb einzugeen bedenklich, die
gütliche Unterhandlung zuerst abgelehnt: Auf weiteres Ersuchen werden sie
jedoch schließlich einwilligen zu eischeinen; dann soll Malstatt und Tag
den Grafen mitgeteilt werde?!.
Attsfertigung im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, X.
513. 1562 Februar 7. Frankfurt a. M. Thomas Lem-
berger an die Mansfeldisehen Befehlshaber des Eis-
feldischen Saigerhandels Wolf Roth und Herten
Obenrot.
Lieferung von Kupfer an Adrian von Hielß. Ausbleiben der Blei-
lieferung von Adrian von Hielß, Arnt Pastor und Bernhard Leutenbach.
Bleikauf bei Johann Mosen. Kupferlieferungen an M. Hertens und
Fereke. Ankauf eines eisernen Ofens für die Hütte. Die nachgelassenen
Schulden von Lembergers verstorbenem Vater. Versuche Lembergers, eine
Anleihe von 3500 fl in Frankfurt aufzutreiben.
Mein gantz underthenig und willig dienst seint euch iderzeit bevor,
ehrnveste und forsichtige und weise gonstige gebietende herrn. Euer
schreiben, des dattum 4. Jener a*^ 62 in Leyptzig, ist mir wol behendigt
und demselben Inhalt nachgesetzt, nemlich daß ich dem Adrian von
Hielß die 100 centner kupfer habe volgen laessen, er aber biß uff diesse
stund kein pfund bley geliefert, welches denn dem handel zu grossem
nachteil geradten wierd. So habe ich dem Arnd Pastor auch heftig
derhalben geschrieben; und waß mir sein dieuer daruff zu antwort
giebt, habt ir hiemit. Desgleichen habe ich zeitung, daß noch keines
zur stette, da sie sollen ingeladen werden, kommen ist, also daß ich
keinen rat weiß, wie man zum bley kommen mögt Darzu soll Bern-
hart Leuttenbach den Fercken bley liefern, welches denn auch nit
geschieht. Es schreibt der factor heftig teglich umb bley; und hab
derhalben vor gutt angesehen, dieweil die grosse nottorft vorfelt, habe
ich bey Johann Mosen kauft erstlich Q2^ ., centner 24 h, wellche Cuntz
Keuschel vor 14 tagen uff die hutten gefurt. So schreibt mir der
762 Urkundenbuch zur Geschichte des Mausfeldischen Saigerhandels.
factor, wo sie solche bley nit gehapt, hatten sie müssen kalt liegen;
und derhalben sein rat, daß ich derer mer kaufen solle. Habe der-
halben den rest, so noch alhie gelegen, als nemlich 82^/2 centner 50 h,
vollent angenomen, den centner umb 55 batzen, uff die meß zu bezalen
mit kupfer oder gelt Solche bley wierdt Kuntz uff negesten sonntag
uffladen, ufi die hutten zu fiiren. Und weis alsdenn keine bley mer
alhie vorhanden oder auch zu kaufen. Wo die bley von Adrian oder
dem Leuttenbach nit ankommen, werden wir übel stehen.
Waß nun die kupfer anlangt, thue ich euch berichten, daß man
dem Adrian von Hielß noch 200 centner zu liefern schul tig ist. So
liegen itz uff datto 163 centner alhie in der wag und denn, was Keuschel
diesse reiß bringen wierd, also daß ich beynahe dem Adrian seine
lieöerung tun konde, wan er die bley vorhanden hette. Sein factor
helt wol stetig bey mir an, aber ich halt mich euerm schreiben gemeß.
Wie ich mich aber weiter darinnen halten soll, das wollet mich ver-
stendigen. Als vil aber anlangt Herten Hertens 100 centner, darfor
Brom gutgesagt, hapt ir euch zu erinnern, daß in vergangner herpst-
meß ime 2 centner 22 h ist zu vil geliefert, welche er uns wieder hatt
müssen gut tun. Uff solche kupfer hab ich ime seine lieferung getan,
daß die 100 centner geliefert siend. Aber der Schweitzer zaigt an, daß
ime die Hannlich noch von etzlich bley zu wegen 8 fl zu tun schultig
und uff uns gewiesen. Will derhalb die 2 centner 22 h kupfer nit
wieder zustellen, biß so lang ime die 8 fl vergnügt siend. Ich habe
aber ime uff die zwen centner seinen rest abgewegen ; wil den nit an-
nemen und hat woll 4 wagen alda gelegen, wie er denn noch alda
liegt. Weis nit, wie ich mich darinnen halten soll; habe es H. Hertens
diener selbst angezeigt. Ferner meldet ir, daß sich die Ferken be-
clagen, daß ime wenig kupfer zukommen. Da weiß ich euch keinen
sonderlichen bericht uff zu tun, denn der factor uff der hutten die
kupfer alwege teilt; und waß inen geburt, schickt er irem factor zu
under irem zeichen, desgleichen, waß u. g. h. zustendig, auch under
demselben zeichen mir.
Was den eysern offen anlangt, tue ich euch zu wiessen, daß der,
davon ich euch gesagt, dieweil ich zu Leiptzig gewest, ist verkauft
worden. So ist nichts in der zeit alhie gewest denn alt rostig ding.
Ich hab aber einen kauft; will denselben bey erster fuhr uff die hutten
senden.
Unsers vatter seligen schuldigen schulden belangent kann ich
weiter kein antwort geben, den wie ich zuvor auch geton habe. Meine
geschwiester wollen nichts darmit zu tun haben; so ist mir solches
No.513. 1562. 763
allein zu tun unmuglich. Waß aber mein teil anlangt, will ich gern
mit der zeit abverdienen. Wir haben von unserni vatter nichts geerbt
und seiner gutter keine eingenomen.
Ferner meldet ir, ob ich 3500 fl ufi Invocavit mogte in Frankfurt
bekommen, solte dargegen so vil kupfer bar zuck umb zugk geliefert
werden, den centner umb 16^2 fl zu 16 batzen. Darufi" wollet bericht
sein, daß ich etzlichen solches angebotten und mir einer daruff geant-
wort, daß der drott ser abgeschlagen und noch teglich abschlegt Wolt
die kupfer nit gern umb 16 fl anneinen und sey ime derhalben nit zu
tun. Was mir aber die andern antworten werden, weis ich nit.
Ferner, gonstige herrn, als ich diessen brief habe geschrieben, ist
ein schieffman kommen und angezeigt, daß er 100 centner bley innen
habe, welche dem Bernhart Leuttenbach zustendig. Aber dieselben
werden dem Fercken zukommen. So schreibt mir der factor von der
hutten, ich solle fleiß vorwenden, daß ich dem Bamberger 100 centner
möge inladen. Bin derhalben willens, solche 100 centner uff Bambergk
gehn zu lasen, wie ich denn solches dem factor auch vermelden tue.
und weis e. e. itz mer nit zu schreiben, denn euch iderzeit dienst-
lichen willen zu leysten, erkenne ich mich schuldig. Thue euch under
den schütz des allmechtigen befellen. Dattum Frankfort, den 7. Febreer
a"' 62.
e. e.
dienstwilliger
Thomas Lemberger.
Äußetiadresse : Den ehrnvesten forsichtigen und weisen herrn Wolf Rotten
und Herten Abentrodt Mansf eltischen befelchhaber des Eysfeltischen seyger-
handels meinen gebietenden herrn zu handen.
Äusfei-tigung im GetcerJc. Archiv zu Eisleben, SaigerJuindel, Paket 25, XII.
Mit folgender Beilage:
1562 Januar 21. Köln.
Ärnolt Pastors Diener an Thomas Lemberger.
Laus deo anno 1562 adj 21. Jenner in Collen.
Meinen ganz willigen dinst nach vermugen iderzeit zuvor, ersamer
gunstiger weiser her. Euer schreiben von 15. ditto ist mir in abwesen
meines herrn wol worden und hab daselbig von inhaltz woll vernomen.
Dorufi soUent bericht sein, daß ich sollichs euer begeren meinem herren
auf Antorff geschrieben haben. Was mir nun darauf von ime für
beschait wirt, das will ich euch mit negster potschaft zu wisen dhiin.
764 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen iSaigerhandels.
Was die hinderung der pleiliffrung sei, wertt ir hernacher woll ver-
nhemeD. Und sonsten nichts. Dan bevellen euch hiemit dem almech-
tigen. Datum in eil, wie oben.
e. w.
E. M.
Arnnolt Pastors dienner.
Außenadresse: Dem ersamen und weisen Thomas Limperger meinem gun-
stigen üben herren in Frankfurt.
Ausfertigung (Beilage zu Lembergers Brief an Roth und Obenrot vom 7. Febr.
1562) im Geweric. Archiv zu Eiskben, Saigerhandel Faltet 35, XII.
514. 1562 Februar 13. Augsburg. Matthias Manlichs
Erben und Christoph Manlich an Graf Hans Georg
von Mansfeld.
Antwort auf das Schreiben vom 7. Januar. Fürchten nach den vom
kaiserlichen Hof erhaltenen Nachrichten, daß den Frankfurtern doch ge-
stattet werde, von dem Mandat Gebrauch zu machen. Alsdann würden
die Manlich laut dem Wiener Vertrage die Grafen und die Steinadler um
Schadloshaltung ersuchen müssen. Bitten, noch einmal beim Kaiser gegen
das Mandat zu wirken.
Ausfertigimg im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, XI.
515. 1562 März 20. Meschede. Bergmeister Johann
Braun an [die Verordneten des Saigerhandels zu
Eisleben].
Legt dar, wie er durch seine Bergwerksunternehmungen (Silber,
Kupfer, Blei) in Schulden geraten sei und macht Vorschläge, wie sich Graf
Hans Georg von Mansfeld durch Beteiligung an diesen ins Stocken ge-
kommenen Unternehmungen für seine Fordernngen entschädigen könne.
Bittet, ihm anderenfalls seine Schulden zu fristen.
Achtbar und erbar, mein gevlissen freundlich und ganz willig dinst
seint e. achtb. gunsten mit höchstem vleiß jeder zeit meines vormogens
zuvor bereit. Hochgunstige herrn und vortraute guete freunde, zweivels
ane, eur achtbar gunsten werden sonderlich von derselben und auch
meinen gnedigen hern etc., das ire gnaden mich, so vil muglich, zu
Ko. 513— 515. 1562. 765
erhebuDge chiirf. gd. bergwergk alhie in "Westvhaln gnedigklich pro-
movirt und gefordert haben, indeme rair auch erstliehen der meiniinge,
daß die pley alhie im einkauf etwas neger dau in Frankfort oder Colin
sollten zu erlangen, befehlicb zum einkauf aufgetragen worden. Und
ob ich wohl vornemlich, was solche factorey belanget, got weiß, allen
vleiß Torgewanth, so hab ich doch dorinnen so vil, daß solchs mehr
zu schaden dan zu fromen gereichen, vermergkt und alspalt treulich
widerraten, wiewohl es numehr mit einbringunge der schulden mit
gottes hülfe keinen mangel haben wirf. Was aber die erhebunge daß
bergkwerg (!) belangende, hab ich gleichergestalt keinen vleiß an mir
erwinden laßen. Und nachdem ich nach ausgehunge chfr. g. bergfrei-
heiten und ordnunge sambt allem andern gnedigen vorhaben, limmu-
tationen und nachlassunge vieler puncten und artickeln , so den
gewergken zutreglich, des frombden bauenden gewergken aussenbleiben
entlich vormergkt, so hab ich doch mehr churf. gnaden zu hohen ehren
und, ob es muglich, dem bergkwerg einen bruff (!) zu machen, mich
von wegen meiner armen kinder ane menigklichs begern, vorhinderunge
oder einige einredunge in drey alte verlegene bergkgebeude, dorinnen
zum theil in zehen, funfen und drey jaren nicht gearbeit oder belegt
worden, eingelegt, dieselbigen mit groser muehe erregt, zum teil pley-,
kupfer- und silberheldig fundig gemacht, darob mir dan über die drey-
tauseut siebenhundert gülden aufgegangen und in schulden gevallen,
darunder wolerwentem graven ungeveilich tausent etliche und siebenzig
thaler bekanter und liquidirter schult schuldig worden, daruf ir gnaden
uf gnedig erzeigten gnaden hundert centner pleies in diesem numehr
vergangenen wintr in abschlag der sumen zu liebern versprochen. Und
ob ich wol so vil erz im vorrot gehabt, so ist mir doch aus allerlei
unfahl und die lenge der zeit, domit die gebende desto pesser zurechte
gebracht, an arbeitslohn über die 400 etzliche thaler gegangen, die ane
mittel rausten und weiten bezalt sein, indeme ich meinem gnedigen
hern zu liefern hinderdrungen. Und ob ich gleich gerne die pley, wie
pillich, ir. g. zugewant, auch Valtin Gramehlen umb ferrer vorstreckunge
gebeten, so hat es doch pey ime vieleicht aus seinem unvormugen
nicht stat finden wolln, besonder hab also in solch stehender not die
arbeiter mit pley und keinem gelt bezalen müssen. Gleub entlich, daß
itzo die oder ander pley ein zimlich anzahl umb zwene thaler ein ort
jeder centner bergkgewicht solte zu bekomen sein. Seint in korzer zeit
in zimlichen abfahl komen. Vor eins.
Und nachdem ich nun als von wegen meiner armen kinder wol-
gedachtem graven meinem gnedigen hern in schulden gewachsen, seint
766 Urkundenbuch zur Geschickte des Man sf eidischen Saigerhandels.
ir gnaden in irem abreisen, vielleicht auf etzlicher leute angeben, zu
sehen, ob ir g. auch konten bezalt werden, auf solch meiner kinder
bergk- und huttewergk geritten, welch ein gebende der hatten fünfzig
eilen lang und fünfundzwanzig im gemeure zum geplese und ofen weit
befunden, daran einen gnedigen gevallen gehabt und, solch s zu vor-
haben eins gemeinen landnutz zu gebrauchen sein solt, bewogen, mit
gnediger vertröstunge, daß mit mir darumb gehandelt werden solt,
hinderlaßen, mit bevehlich, daß man alle rechnunge, was von quartal
zu quartal darufgegangen, ausschreiben und ir gnaden mit den erzen
von allen anbrachen zuschicken soll. Deme ich willige volge getan.
Es seint aber bis daher die register oder erz nicht gefordert noch mit
mir gehandelt worden ; darob solch vorhaben in verzugk und ich weitr
in schulden geraten. Ob nun solcher hindergang aus bedenken, daß
es holz und kolin halber nicht sein konte, hette, daran hat es gar keinen
mangel. Dan der gelegenheit holz und ein stettig wasser genugk.
Und seint statliche leute, so sich erbotten, zu solchem handel jerlich
tausent fueder kollen vor ir person zu verschaflen. So ist das buechen-
holtz ein sehr gut treibholz, giebt zum friesch machen, dörln und
schlackenschmelzen gut kolwerg. So kont auch zum seigern das erln-
und bürkenkolholz, das auch wohl zu bekomen, unter dem buechen
wohl gebraucht werden, also daß ich doran meiner einvalt kein mangel
finden kont. Zudeme so ist ein guet schiefer- und erzkupferbergwergk
pey stat Berga, auf dem zimliche schechte gesunken, stollen getrieben,
von welchen schiefern und erzkupfer gemacht worden, so zum geringsten
in achtzehen und also vort an in das meiste zu vyerunddressig lot
Silbers der centner kupfers gehalten. Wie dan dem muntzmeister
Georgi Einkorn zu Salfelt sein eigene diener des orts zu besichtigunge
gehabt, die erz und schiefr probirt und also befunden und vor seine
person gerne einen virden theil mitbauen wollen. Es ist aber bis da-
hero, wie dan die andern bergwerg auch zum theil, unvorgewergket
plieben. Ist immer schade, daß es ein einige stunde liegen soll, solch
bergwergk, dieweil es dem pleybergkwergk über eine meil wegs nicht
entlegen, desgleichen dieser meiner kinder hutten- und bergwergk
über drey meil wegs auch nicht ist, also daß die kupfer und pley-
ertz erstlich in einer kleinen hutten pey stat Perga oder unib die bley-
wesche durcheinander gearbeitet unde zu schwarzen kupfern gebracht
und von danen ufl solch meiner kinder huttwergk zur abseigerunge
konte geschickt werden, also daß demnach meiner einvalt eins dem
andern die hand geben solte. Welchs ich hirmit also als zu warhaftem
und guetem bericht, sich gnedigklich und sonst darnach zu richten.
ito.515. 1562. 767
wil angezeigt haben. Und domit daß solch abberuert bergwerg vor-
nemlich kupferreich, hab ich mir ein gemein sanderz und schiefer,
welches die alten nicht geacht, aus einem schacht gewinnen und das
naberg des schifPers von der Halle pringen lassen und in eil aufs
kupfer angesotten. Befinde, daß des sanderz 2 centner [Lücke] €t schwarz-
kupfer geben und des nabergks 2 centner [Lücke] ii ^ wie ir des hirinnen
im augenschein sehen solt. Habs aber, dieweil ich keinen centner
kupfers probierge wicht nicht gehaben können, welches die gewiste probe
ist, aufs Silber nicht abgehen lassen können. Im erz aber hab ich ge-
funden anderthalb lot und im naheberg ein lot Silbers.
Ob ir nun solchs mein und eurem gnedigen hern diesen meinen
bericht untertenigklichen furtragen und anzeigen wolt, wil ich zu eur
lierligkeit bestem bedenken gestelt haben, zuvorsichtig, e. acht, gunst. 1.
werden meine wolmeinunge, besser dan ich schreiben, in gunsten er-
wegen und den sachen ferrer nachdenken helfen.
Dieweil ich dan aus deme und solchem vorhaben änderst nicht, dan
daß diesem land in A^^estvhaln, dieweil der münz halber ein großer
mangel, nicht wenig geholfen sein mocht, kau erwogen, acht ich, daß
solchs leichtlich gescheen solt, wie volgt:
Erstlich so müssen ane das aus der herschaft Mansfelt eine grose
anzal der garnkupfer von den seigerhutten herein biß nach Acha gefurt ;
an derer stat konten ungeverlich in dreytausent centner silberheldig
kupfer hereingesant werden; dorinne weren ungeverlich dreytausent
marg silber; plieben im land zu vormunzen.
Darzu mochten die silber, so die bergwerg alhir geben, auch ge-
braucht werden; darkegen wurde die pleyfure auf eine solche anzal,
welche sich gar nahe in funfzehenhundert thaler erstreckt, jerlich
erspart. Und betten gleichwol die furleute ire ladunge zum halben
theil widerumb hinaus. Und da ir g. solch meiner kinder borg- und
huttewergk an sich erkeuften, so musten jemals derselben von solchem
und andern umbligenden gebenden die pley etwas geringer dan in
Frankfort ankomen.
Was nun aus diesem handel nutzunge ervolgen, acht ich, es solte
fast wolgedachtem meinem gnedigen hern von churf. gd. als derselben
freundlichen lieben hern brueder wolgegunet werden.
Wo demnach nu nochmals solchs ir g. gemuete, so sol es nicht
allein an solch meiner kinder erbauten huttenbergkwergk umb gnedige
vergleichunge darzu volgen zu lassen, besonder mit untertenigem er-
bieten, alles das, so dem handel furtreglich und mein vorstand mit-
brechte, allen bericht zu tun, und, weß ich dan ir gnaden also schuldig,
76? ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen feaigerhandels.
willigklich abkorzen zu lassen. Solte aber solchs ir g''«" bedenklich
und nicht annemlich sein, so ist an e. a. und herlickeit mein höchstes
vleiß bitten , sie wollen angesehen eins theils eures lieben vatters,
bruders und e. a. gunst. H''" alte hergebrachte erkantnus, dorinnen je
und allezeit ein herzlich wolmeinig tragent gemut gewest und hof, noch
sey, und hirinne meine eingefurte noth der schulden, dorinne ich itzo
sticke, wie auch dann zeiger briefs Johan Bruefe, der gewesene Schicht-
meister, so die gebeude allenthalben in seiner vorwaltunge gehabt, deren
zustandes gueten bericht geben, auch die register zu überantworten,
befehlich hat, herzlich bedenken und mich kegen wolgedachtem graven
meinem gnedigen hern, mit mir ein einig jar gnedigklich gedult zu
tragen, damit ich armer widerumb zu mir selbst komen mocht, hoch-
gunstig und unterthenig vorbitten, doch mit dieser condition, do mir
gott der almechtig hilft und zum schmelzen statlich greifen mocht, will
ich in gnaden auch jederzeit mit pley zu bezalen willigklich und
gutlich bedenken, höchster zuvorsicht, ir werdet euch meiner not
herzlich annemen und hirinen gunstiges willens erzeigen. Das bin ich
höchst alle meines vormugens umb e. a. h. gunsten sambt derselben
kinder vor mich und meine arme kinder jederzeit ungesparts vleiß zu
vordienen willig erfunden werden. Des alles hirauf eur schriftlich
und trostlich antwort bittende. Datum freitag nach Judica a" im
e. a. gunsten
allezeit dinstwilliger
Johann Braun,
derzeit bergmeister in Westvahln
zu Meschkede manu propria.
Außenadresse fehlt.
Ausfertigung im Geiceii'lc. Archiv zu Eislehen. Saigerhandel, Paket 26, X VI.
Mit folgender Beilage:
Anschlagk einer seigerhutten in Westvalen
von Johann Fraun uberschickt etc.
Es konte meiner einvalt der seigerhandel benantes orts in
Westvhalen bey der stath Rueden nuer wol angericht werden.
wie volget:
Erstlich so ist des ortes ein stet und notturftig wasser auf die
hutten gefurt, weliche hutte im gemeur fünfzig eilen langk und fünf-
undzwanzig elln in die weite mit einem steinen stock, so hoch es von
No.515. 1562.
noten, aufgefurt, dieselbe mit ratstueben, Wassergraben, abzuchten,
gelegten Öfen, thurn, fenstern im gemeur, volgende mit dem gespaerr,
lattenwergk und einsteils mit dem ziegeldache versehen.
Zum andern, so ist der notturft holzes genugklichen zu bekomen
und seint gemeine leute ausserhalb der hern weide, die sich zu solchem
handel jerlich tausent fuder kollen zu liefern erbotten. und ob dem-
nach wolte gesagt werden, daß bedenklich, den seigerhandel mit harten
kollen zu vorfertigen etc.. hirauf wirt gesaget, daß die buchen, weliche
dan der ende das groste und meiste geholz ist, zum frischmachen,
doerln- und schlackenschmelzen, auch zum garmachen, wie dan alle
die kupfer, so dieser land gar gemacht, mit hartem kolwergk geschieht,
guete kollen giebt. Zu deme so giebt es ein sehr guet treib-, daer-
und roestholz. So acht ich auch, wan die gröbsten kollen, wie man
auch aae das vom weichem kolwergk tun muß, ausgelesen, daß die
seigeroefen lauter gehen und nicht mit den kleinen kollen erstreckt,
also daß die friesch- und doerln Scheiben ein gleichsetzens und nider-
gang haben; kont ich nicht bedenken, daß es einigen mangel daran
haben solt. Sonderlich und dieweil ane daß die seigeroefen mit
Stettiger hitz wollen gedeckt sein und biß zum setzen warm gehalten.
Und wirt kein kienstock nimermehr, wan er kalt geseigert, rein sich
setzen und abgehen. Und im val der not, so hat man sich der ende
an erlieholz zum seigern unter die buchenkollen, es wer halb oder
zwei theile oder gar alleine, welchs dan meiner einvalt wohl am pesten
sein solt, notturftigklich zu erholen.
Vor das dritte hette man die pley als von solchen gebeuden eins
teils zum vortel, die andern, so viel man zum handel bedürftig, seint
über zwo meil weges darzu nicht zu bringen; welche also erstlich
mit einem paren einkauf zusambt ersparten furlohn gaer weit mit
einem mindern uncosten, dan in Frankfurt einkauft werden konten,
rauesten erzeuget werden.
Zum virden im val zu setzen, do e. g. zu derselben geburenden
anteil ungeverlich in funftausent centner kupfers gefielen, konten
(Irittehalbtausent centner anstat der garen kupfer, so doch sonst herein
gesant werden müssen, gefurt werden. Dorinnen acht ich, wie ichs
dan in meinen ubergebenen rechnungen bescheinet, in jedem centner
ein margk silbers sein solt, koenten also beide, silber und kupfer, bey
cder mit erwentem furlon zu vorseigern und zu vormunzen herein-
komen. Und domit dieser seigerhandel nicht allein umb der oder
solcher kupfer und silber willen angefangen oder aufgericht, besonder
caß er dester statlicher getrieben werden kont, zu vornemen, so ist
Geachicht8q.d.Pr.S. Bd.XXXXVIL 49
770 Ürkundenbucii zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
drey meil wegs und von dieser erwenten hutten auch in diesem chur-
furstentum Westvalen ein sehr guet schiefer- und erzkupferbergkwerg
verhanden, von welchem schiferkupfer zum geringsten zu achtzehen
bis in 20 und weit darüber und vom sanderz zu 12 lot silberheldig
können gemacht werden. So kernen die armen kupfer, so itzo uf der
bleywesche und andern orten, so dan ire geschmeidigkeit auch haben,
in eine gleiche schwem der seigerung zu hülfe. Auf solch bergkwergk
albereit tapfere richtschechte gesunken , stoelJn angesessen und zimlich
weit ins feit getrieben. Ist imer schade, daß solch bergwergk ein
einige stunde liegen soll. Darumb der fürstliche Sechsische munz-
meister Gregor Einkorn und Wolf Weirach gut wissens haben, die
entlich und gewiß iren anteil mitbaueten und vorlegten, und konten
des jars, wan die gebeue widern mb zurecht gebracht, etzliche hundert
centener kupfers gemacht werden. Und im val zu setzen, daß, wie etwa
darvon gesaget, daß sich solche erze alleine nicht arbeiten lassen wollen,
daß auch also die armen und einzeln gewergken, wie ich bericht, vor
Zeiten auflessig gemacht, darzu wer gueter rath, daß es disfals keinen
mangel hette.
Wan demnach nun also beide kupfer und silber zusambt deme,
waß von den pley erzen getrieben, zusamen gebracht, selten gar nahe,
wo nicht ein mehrers, in 400U margk seigersilber gemacht und alspalt
in die stat Rueden, dohin eine muntz leichtlich gericht werden kont,
dem land zum pesten zu vormunzen, sonder alle gefahr und erspartem
furlohn, geantwort werden. Darvon eine theilhaftige gemeine kleine
münz gemacht, kem die margk silbers desto hocher in schlegschatz
und wer auch dem laut darmit geholfen.
Zum fünften, wan demnach nun also solcher handl angericht, kont
man mit gueter aviso und parer bezalunge so vil pleies, damit der
ander halbe theil der drittehalbtausent centener kupfer, so noch drausen
im lande plieben, alhie einkeufen, damit also die widerladunge hin-
ausgericht und dieselben kupfer auch mit minderem uncosten abge-
seigert wurden, und wurde daraus volgen, daß die von Acha und
andere, wan sie solche gare kupfer alhir wüsten, dieselben zu holen
fro sein. Glaub auch, daß sie uff dieselben von lieferunge zu lieferunge
eine guete suma geldes mochten herausgeben, also daß sich der handel
selbst mit der zeit verlegete. Das alles hab e. g. ich als meiner einvalt
getreuer wolmeinung unangezeigt nicht lassen wollen, und will solchs
alles zu derselben gnedigerm mehrerm und besserem erwegen unter-
tenigklich gestelt haben. Und bitt ganz untertenigklich, dieweil ich
nun eine lange zeit vom seigerhandel gewest und alle dinge nicht,
No.515— 517. 1561 *i'il
wie es wol sein solte, zu vorstand gebracht, mir dasselbige zu gnediger
vorbesserunge keren, in gnaden vermergken und mein gnediger her
sein und pleyben. Dohin ich dan diesen furschlagk wil gestellet
haben etc.
Bergmeister Johan Braun
manu propria ss*.
(Eigenhändige) Aufzeichnung Brauns, Beilage zum Schreiben an die Verord'
neten des Saigerhandds zu Eisld>en vom 30. Mär 2 1562, im Getcerk. Archiv zu
Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XVI.
516. 1562 März 29. Ostermarkt. [Leipzig.]
Oiristoph Stammer und Merten Obenrot verpflichten sich, dem Hieronynius
Bausche)- bis xum Peter-Paidsmarkt eine, Schcuilosverschreibung der Grafen
Hans Georg und Peter Ernst ton Mansfeld zu verschaffen wegen der 4000 fl
Hauptsumme, die Panscher von wegen der Steinacher geselschaft under
die zalung des termins itzigen ostermarkt . . . ein- und angenommen.
Die 4000 fl sind eine Schuldsumme der Gesellsehafter loyn Abt von
Walkenried.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XV.
517. 1562 Aprü 6. Frankfurt a. M. Thomas Lem-
berger an Merten Obenrot.
Kupferlieferungen an die Fercken und Tabulae. Bleiversandt auf die
Hütte. Bernhard Leutenbachs Bleilieferungen. Die Fuhrleute.
Mein gantz undertenig und willig dienst siend euch iderzeit bevor,
erbarer und weiser gonstiger gebietender herr Abentrot. Wenn ir woll
zu haus komen weret, höret ich gem. Und ist dieß mein schreiben
sonderiichs nit, denn daß ich euch zu wiessen tue, daß die abschiede
aller Sachen halben, so ir mir befollen, allem nachgesatzt werden. So
ist den Ferken und Tabule ire kupfer geliefert von den kupfern, so der
Bamberger bracht hat Ist aber nit mer gewest 151 centner, daran ist
a3gangen 11 h. So hat er die bost, so zu Gemunen gelegen, welche
Veit Doli abgelegt, auch mitbracht; ist daran abgangen 2 st und
IS h, also daß ich den Fercken 100 centner davon geben habe und
dijn Tabule 70 centner. Der rest bleibt li^en, biß daß mer darzu
^72 Ürknndenbucii zur Geschichte des Mansfeldisclien Saigerhandels.
kompt. Yerhoffe, die andern werden mit der zeit auch volgen; darft
derhalben vor die lieferung nicht sorgen, so nur die kupfer ankommen.
Ferner thue ich euch nit verhalten, daß ich dem Bamberger schiefman
hab ingeladen den rest von Adrian von Hielß bleyen; siend 29 stuck,
wegen uff die fuhr 1221/2 centner; wie ich denn dem factor ein klaren
auszuck derselben schicken werde.
Ich tue euch auch hiemit berichten, daß ich mit den Tabule noch
100 centner kupfer versprochen, wie ir mir denn in euern memorial
verzeichnet, als nemlich ujff Pfingsten zu liefern den centner umb 16 fl
zu 16 batzen und die bezalung in Anndtorff zu tun mit dalern, den
daler zu 69 kreutzer. Habe ime solches festiglich zugesagt. Derhalben
so wollet die wege daruff richten, damit ime eingehalten werde, denn
er gleichfals sich mit dem gelt wierdt gefast machen. Meines erachtens
wiert er selber auch zu Leyptzig sein werden; konndt derhalb, so ir
gern wolt, selbst mit ime reden.
Bernhart Leuttenbach hat mir 200 centner bley geliefiert; die
andern wurt er in acht tagen lieffern.
Cuntz Keuschel hat bracht 100 centner kupfer; siend den Fercken
gar uberantwort; und hat diesse reys kein bley geladen, denn er
bericht, daß ir ime erlaubt habt, ein reiß auszusetzen. Hat derhalben
wein gen der Naumburgk geladen , wiewol der factor schreibt, daß er
der bley heftig von notten. So die Gorming kommen, werde ich sie
mit voller ladungk bley versehen. Ir hapt mir im memorial uff-
gezeichnet, daß man den Cuntz nur halbe ladungk bley geben soll, die-
weil aber die bley uff der hutten von notten, muß diesser punct ge-
ändert werden.
Was sonst weiter alhie vorfeit, schreibe ich euch ider zeit her-
nacher. Itz mer nit, denn euch zu dienen bin ich willig. Tue euch
dem allmechtigen gott befeilen. Datum Frankfort, den 6. Apprill a« 62.
e. wiUiger diener
Thomas Lemberger.
Außenadresse: Dem erbarn und namhaften Merten Abentrodt Mansfeldischer
befelclihaber meinem gonstigen herrn zu banden. Zu Leyptzig in Georg Scherles
haus in abwesen dero befelhaber zu erbrechen.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, XII.
No. 517-518. 1562. 773
518. 1562 Aprü 22. Eisleben.
Instruktion für Martin Obenrot xum Leipziger Ostermarkt.
Instruction, was Martin Obenrodt von wegen des Eisfeltischen
seigerhandels im itzigem ostermarkt zu Leipzig ausrichten soll:
Ei-stlich. Nachdem Jheronimus Rauscher umb bezalung itziges
termins, auch Verzinsung der Frankfurter suma, dergleichen umb den
ersten termin des verglichen Vorrats emsig angehalten, sol Obenrot im
anzeigen, das den wolgebornen meinen g. herrn etc. bis daher gleich-
wol bedenklich gewesen, dem Rauscher das gelt allein uff sein quittantz
volgen zu lassen, aus ursach, das di andern mitgeselschafter derwegen
keinen austrucklichen schein oder volmacht von sich gegeben, sondern
sich wol ir ettlich des widerspils vernemen lassen ; über das ir g. noch
umb so vil mehr ursach haben mechten, mit der zalung an sich zu
halten, weil uff so vilfeltig anregen, so derwegen geschehen, die gesel-
schafter noch dahin nit zu vermugen, das sy sich disfals durch ein
offen bekentnus unter iren pettschaften und handschriften gegen wol-
gedachte m. g. h. erklerten, zudem auch, das uff die Wienisch ver-
gleichung der reversal nit herraus noch volzogen werden will. Aber
wie dem allem, so hab er befelch, ime dem Rauscher und Philip Lem-
perger den termin uff den alten vorradt bei den Fercken volgen zu
lassen. Was aber den termin laut der Drestischen abrede und dann
die zins uö der Frankfurter summa belangete, solt er sich mit ihm dem
Rauscher und Lemperger unterreden, weil mein gnedige herrn ihnen
von wegen gemeiner geselschaft in ansehung irer furstehender not gern
zu hulf komen wollten, wie und uff was maß man zu ettlich tausent
gülden komen mocht, in welchem er es meiner g. hern halben an
nichte, so treglich, solt erwinden lassen.
In solcher underrede mag er furschlagen, das sy bis in ö*" fl bis
in di herbstmeß uff interesse mechten aufnehmen, dergestalt sy solten
von wegen des handeis nach wechseis brauch zalt werden. Wolt man
aber di zalung mit kupfer haben, solt dieselbe Verordnung auch ge-
schehen, doch in dem kauf, was di kupfer in nechster herbstraeß in
dem furnembsten keufen gelten werden ; wolt man aber ie ein gewissen
kauf haben, solt er ufi 16 fl zu 16 patzen zu schliessen haben.
Was er nu darüber uff den Ludersteter vorrat bei den Fuerern
erlangen kan, es sey drei, vier bis in 5 "• fl, sol ers an seinem fleiß, uff
das Steinacher geselschaft damit geholfen, nit manglen lassen.
774 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Doch nachdem der apt von Walkenried von ettlichen jaren her zu
vilmalen bei m. g. herrn seiner schuld halben, darüber er von der
geselschaft verschreibung hett, emsig angehalten, der geselschaft nichts
volgen zu lassen, er were dan nach billikeit zufriden gestelt und
m. g. herrn ihm mit gutem fugen den arrest nit hetten weigern können,
so hetten sich ire g. letzlich, damit der apt gestillet, erboten, di summa
uff sich zu nehmen und uff verglichen zeit zu bezalen, auch bereitan
darauf ettliche hundert gülden Interesse entrichten lassen, alles uff die
condition, sovern der apt di schuld bei der gesellschaft wurd bekent-
lich machen. Dieweil dan ire g. glaublich bericht, das di Reiffenstein
selbst neben andern von der gesellschaft sich hetten hören lassen, das
di gesellschaft von dem apt 4"" fl empfangen, darauf bis zur zeit, da
m. g. hern di summa uff sich genomen, eintausent fl pro Interesse
aufgelaufen, als wolten ire g. begert haben, diso 5"* fl (im val da di
geselschaft dawider keine redliche erhebliche ursach hette) an der schuld
des itzigen termins uff gut rechnung abkurzen zu lassen ; dagegen were
Obenrodt erbottig, der gesellschaft verschreibung gegen geburlicher
quittanz zu überantworten.
Daneben aber sol sich Obenrodt öffentlich erkleren, da die gesampte
Steinacher gesellschaft zwischen itzt und dem kommenden michelsmarkt
unter iren pettschaften und handschriften keinen schein oder bekentnus
von sich geben wolten, weme di termin solten bezalt werden, dergleichen
auch die abgerette Versicherung, di Frankfurter zalung belangent, nit
verfertigen wurden, das herwider und so lang, bis solchs, wie billich,
geschehe, dem Rauscher keine zalung mehr geschehen soll, darnach er
sich gewiß und entlich mecht richten.
Zum andern soll er sich mit den Fuerern der verschreibung und
abrede nach disen markt uff di empfangenen kupfer entlich berechnen
und vergleichen, und nachdem solcher contract des kupferkaufs halben
uff ein condition gericht, mag er di abrechnung bis zu m. g. herrn
entlichen bewiüigung dahin richten, das di 2084 centner ettlich h,
darauf in verschinem michelsmarkt die 4 ü bezalt, ieder uff 19 fl, und
was hernach bis zu itzigem beschlus gelibert, umb 20 fl abgerechnet
werde.
Zum dritten sol er sich uff die zugestelte verzeichnus mit Peter
Percken, Peter Grettvisch und iren mitverwandten dar berechen, was
sy uff ir halb funfteil an kupfer bekomen und was sy dagegen bezalt.
Was nu den seigerunkost uff di kupfer des berurten halben funften-
teils tut belangen, mag er sich mit Fercken und Grettvisch (damit des-
halben in den rechnungen alle einred und disputation aufgehaben) eines
No.5l8. 1562. 775
benanten gelts uff ieden centner vergleichen. Und wiewol dis jar der
kosten des eiDgefallenen tiefen wegs, auch der teurung halben der
futterung hoch lauft, also das uff den centner mit 4 ff nicht zu gekomen,
mag er es doch umb mer einigkeit und richtigkeit willen dahin be-
handlen, das ihnen gegen einem ieden Eisleber centner rauh- oder
Schwarzkupfer ein Nurmberger centner jarkupfer nach Frankfort und
die Silber, so vil sy deren nach der Eislebischen prob bezalt, gehn Eis-
Jeben oder uff der hutten gelibert, doch das dagegen uff ieden centner
kupfer vor den seigerkosten, als furlohn, blei, kollen, holz, knechtlon,
und was allenthalben uff der hutten aufgehet, 4 fl bezalt, und das sy
ferner des zuewachs halben, und was sonsten allenthalben in der arbeit
bleibt (weil sy das ire rau heraus bekomen und m. g. herrn das Ire
erst in kretz und kericht, als uff ein ungewisses suchen müssen), keinen
teil haben.
Was aber di kupfer vom alten verrat anlangt, haben iren bescheid,
das den Fercken gegen 4 fl seiger kost alweg vor ein Eisleber centner
ein Nurmberger centner garkupfer und ein mark Silbers Erfurter
gewicht gelibert, und wirt ieder centner, er hat wenig oder viel ge-
halten, umb 18 fl, ausser der gemelten 4 fl seigerkost, gerechnet
Nota: In dieser abrechnung, so mit Fercken zu halten, der 400
ettlich fl eindenk zu sein, die sy von Ilsen burger gesellschaft empfangen.
Zum vierten soH er mit dem munzmeister von Braunschweig uff
der munzherrn uberschickte zettl abrechen und sich mit ihm entlich
vergleichen, welches der rent muss zugeschriben werden.
Zum fünften sol er sich mit Wolfen Weirach der kupfer halben,
so er a° 58 und 59 empfangen und bis daher unverglichen ansteen
bliben, uff beiliegende verzeichnus entlich berechen und dieselbe sach
lichtig machen, damit der einmal abgeholfen.
Zum sechsten sol Obenrodt Yaltin Leysen und den Strauben an-
zeigen, wiewol ire gnaden zu mermaln an sy geschryben und an-
gezeigt, das sich Steinacher geselschaft zum höchsten beklagt, wie ihnen
noch an den 30"° fl vom alten vorrat ein rest ausstendig, derwegen
gesonnen und begert, sy zu befridigen ; so were doch dasselbe nicht
allein nit geschehen, sondern meine gnedigen herrn weren auch un-
beantwort blyben. über das hett man auch ires teil niemandes über
al geschehen anhalten zur abrechnung können vermugen, dessen sich
ii-e gnaden zu inen nit versehen. Wie aber dem, begerten ire gnaden
nochmals, sy wolten sich in die sach dermassen schicken, damit die
gesellschaft befridiget und ire gnaden mit fernerm anlaufen verschonet;
sy wollten auch forderlich nach dem markt iemands zur abrechnung
776 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandele.
anher verordnen, auch gesehener abrede nach die kollen verschaffen;
dagegen solt ihnen der kupferrest, was sich in guter rechnung wurde
finden, unseumlich und zu irer billichen guten genüge gelibert werden.
Zum siebenden: Wo sich die Ilseburger gesellschaft mit ihm in
ein kupferkauf wolten einlassen, mocht er mit ihnen nach gelegenheit
des handeis zwischen itzt und der herbstmeß äff sechs, sieben bis in
800 centner schliessen, als alle mouat 200 centner gehn Eisleben zu
libern, ungeverlich uffViti anzufahen. "Wo sy nu di zalung bar umb
bar wolten tun, must solchs im kauf bedacht werden, also das ihnen
der centuer zum wenigsten unter 16 fl zu 16 patzen nit gelassen. Was
er ihnen aber von den alten kupfern uffs erste zu liefern kont ver-
sagen, mussten sy itzt bar zalen.
Zum achten sol er di abrechnung, so Eauschern uberschickt, von
ihm fordern, und da es muglich, sich deren mit ihm vergleichen; sol
sich auch gegen ihm erkleren, da di gesellschaft sich der hintersteiligen
gewinnung halben mit ra. g. hern in kurz nit vergleichen wurden, das
ire g. sich lenger nit kunten auffhalten lassen , sondern gedrungen
wurden, inhalt des Dressischen Vertrags, die rechtfertigung an die hant
zu nehmen, dessen doch ire gnaden umb verhuetung allerlei willen, so
der gesellschaft zu unglimpf uff di bau must komen, inen zu genaden
gern verhuet sehen wolten.
Ferner sol Abenrodt im itzigem markt die 119 11 6 gr, so Nickel
Muller und Geisler der Steinacher geselschaft seint schultig bliben und
bei itzigem handl ihnen nicht haben wollen abkurzen lassen, wiederumb
under die zalung und abrechnung bringen.
Actum Eisleben unter m. g. herrn graf Hans Georgen pettschatt
adj 22. Aprilis a« 62.
Der alten Steinacher geselschaft sol er anzeigen, das sich ra.g. hern
nicht lenger kunen aufhalten lassen, auf Steinacher hutten aufzuheben,
mit begern, das sie irem factor darin wollen befelch geben. Actum ut
supra.
Nachsatz: Zu gedenken, mit den Euerem und Fercken zu handeln,
damit von iren freyen silbern den herzogen zu Sachsen geliebert; was
ihnen dan an kaufgeld abgeht, solln sie alle merkt wiederumb ab-
rechnen.
Ausfertigung mit Siegel im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerluindel, Paket 8,
XXI.
No. 518-520. 1562. 777
519. 1562 Ostermarkt. Leipzig.
Wolf Roth und Merten Obenrot bekennen, wegen des Eisfeldischen
seigerhandels von Hieronymus Eauscher 5000 fl erhalten xu haben (die
Philipp Lemberger, der Steinacher geselschaft factor, eingenommen hatj
und versprechen, die Summe mit Garkupfer (xum geltenden PreiseJ von
Viti bis zur Herbstmesse zurückzuzahlen. Und so Interesse darauf lief,
sol der handl zu tragen auch schultig sein.
Konzept itn Gewerh. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 26, XV.
Ebenda von gleichem Datum:
1. ein Bekenntnis Obenrots für Karl Fürer über 7000 fl, die in
dessen Namen Merten Pfintxing gezahlt hat, und zwar 5100 fl bar
und 1900 fl als fällige Äbschlagssumme an Sigmund Pßntzing
und die alte Eisfeldische Gesellschaft,
2. ein Bekenntnis Merten Obenrots, 1562 April 27, für Christoff
Sesto (?) in Leipzig über 875 Taler, die Pfingsten in Antwerpen
durch die Herren Tabulae zurückgezahlt werden sollen,
3. ein Bekenntnis Wolf Roths und Merten Obenrots für Wolf Hertten
zu Eisleben über 600 Taler, die auf dem Peter-Paulsmarkt zurück-
gezahlt iverden sollen.
520. 1562 Aprü 25. Leipzig.
Lieferungsvertrag Wolf Roths und Martin Obenrots (als Vertreter des
Eisfeldischen Saigerhandels) mit Jakob Gericke und dessen Mitgesell-
schaftern der Ilsenburger Messing- und Drahthütte über 700 Zentner
Garkupfer zum Preise von 16 fl 16 Batzen pro Zentner.
Wegen des Eisfeldischen seigerhandels bekennen wir Wolf Eoth
und Martin Obenrodt craft diser bekentnus, das wir dem erbarn Jacob
Gericken sampt seinen mitgeselschaftern der Eseburger messing- und
drathutten siebenhundert centner Eisleber garkupfer Frankfurter gewicht
itzigen Leipzigischen ostermarkt recht und redhchen verkauft haben,
nemlich und also, das wir gedachtem Jacob Grericken und seinen mit-
geselschaftern zwischen dato und itzt kommenden Pfingesten einhundert
centner und zwischen Pfingsten und Petri Pauli einhundert centner
von Wochen zu wochen und hernacher von Petri Pauli alle wochen
778 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
fünfzig centner garkupfer, bissolange die siebenhundert centner vor
vohl vorgnugt, jegen Eisleben in die wage liefern sollea und wollen.
Hiermit jegen haben obgedachte Geriete und mitvorwanten zugesagt,
solche kupfer, iden centner Frankfurter gewicht vor sechtzehn gülden
zu sechtzehen patzen zu bezalen, also uff die zweihundert centner, so
vor Pfingsten und Petri Pauli sollen geliefert werden, im itzigen oster-
markt funfzehen hundert gülden, die ich Martin Obenrodt bar ent-
pfangen, den rest der ersten zweihundert centner kupfer Jacob Gericke
und seine mitverwanten neben zweihundert centner ufF die neue liefe-
rung im künftigen Petri Paulimarkt zur Naumburg, volgens ufp Laurenti
in Eisleben zweihundert centner und die letzten hundert centner in
dem künftigen michaelismarkt zu Leipzig mit fürstlich Sechsischer
werung, als den thaler zu vierundzwanzig groschen und den gülden
zu einundzwanzig groschen, bezalen sollen und wollen. Und sol ides-
mal, was das furlohn von Eisfeit bis gen Eisleben weniger als von
Eisfeit bis gehn Prankfurt gestehen wirt, an der zalung abgekürzt
werden. Do aber wir zu obgemelter zeit an lieferung der kupfer nicht
haltend wurden, sollen und wollen wir Jacob Geriken und mitverwanten
allen erweislichen schaden zalen und gelten und sie an niemants der-
wegen anders weisen. Desgleichen, wo Gericke und mitbenante am
zalungtermin seumig wurden, auch tuen sollen und wollen. Des zu
warer und treulicher haltung seint dise abrede gezwifacht und aus-
einander geschnitten, ides teils eine zu sich genomen Und ich Jacob
Gericke an stadt und von wegen meiner mitgeselschaften hab zu be-
creftigung des contracts beneben obbemelten Wolf Enten und Martin
Obenrodt mein pettschaft aufgedruckt. Geschehen zu Leipzig, den funf-
undzwanzigisten Aprihs anno im zweiundsechtzigisten.
1. Konzept.
2. Salbausgefertigtes Mundum mit den Siegeln Obenrots und Jakob Gerigkes
des Jüngern im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 8, XXI.
521. 1562 Mai 11. Eisleben.
Graf Hans Georgs von Mansfeld Vorschläge^ wie der mit den Fürern
abgeschlossene Vertrag über die Darleihung von 170000 fl xu Gunsten
der Fürer abgeändert werden solle.
Der wolgeborn mein genediger herr graf Gans Georg zu Mans-
feld etc. hat das antragen, so von wegen des erbern vesten Carl
No. 520— 521. 1562. 779
Furers etc. an s. g. geschehen, angehört und erwogen und sich darauf
mit volgender genediger antwort vernemen lassen:
Wiewol s. g. sich gar nit versehen, das in der abgereten und ver-
glichnen handlung einiche Veränderung solte begert sein worden, auch
s. g. und derselben brudern zum allerhöchsten bedenklich und be-
schwerlich fallen wolte, an der vergUchnen zuegesagten furstreckung
etwas schwinden zu lassen, furnemlich auch aus dem, das ire g. albereit
darauf in Sachen, daran der herrschaft merklich gelegen, gewise Ver-
ordnung getan und sich uf die foUe fursetzung entlich verlassen, auch
numehr nit zurück geen konten, und da dem einicher mangl erscheinen
solte, das iren g. und dero herschaft nit allein merklicher grosser schad,
sondern ein solcher schimpf entsteen wurd, der zu noch grosserm
unrat ursach geben mocht,
So haben doch auch hinwider s. g. des Furers angezogene Ursachen
und beschwerungen zu gemuet gefurt und weiten nit gern die nachred
haben, das sy jemandes zu verderben selten fursetzlich ursach geben.
Darumb s. g. uf volgenden furscblag gedacht, den s. g. bey den
wolgebornen irer g. bruedem verhofften zu erheben:
Nemlich das die zugesagten ITO"* fl furstreckung aus allerlei be-
denklichen Ursachen uf verglichen zeit follent erlegt und das den
Furern durch ein sonderliche verschreibung nachgelassen, zu ergetzung
ires besorgten Schadens alle jar, so lang diser handl weret, ein leidlich
Interesse, wie man sich dessen mocht vergleichen, uf dreissigtausent
gülden an dem, was sy der herrschaft über die 14 fl verleg in den
merkten zu zalen verpflicht, abkurzen und innen zu behalten.
Doch das dagegen von den Furern gewilliget, wann m. g. h. vor
verschribner zeit zu kaufleuten komen mochten, so die Furer ablegen
weiten, das zu derselben ablegung fünf oder sechs jar termins frist
gegeben und albeg das bleibend hundert mit funfen verzinst wurd, uf
das ire g. so vil desto bequemer ander leut vermugen konten.
Dergleichen das auch die Furer mit iren mitverwondten alten
gesellschaftern des Arn steter handls die sach dahin richten weiten,
damit die termin der hintersteiligen 70500 fl halbirt und jeder termin
über die Verzinsung uf 2500 fl heuptsuma gericht wurde, damit wol-
gedachte grafen eins neben dem andern erschwingen mochten.
Disen furschlag verhefPt welgedachter m. g. h. graf Hans Georg
bey s."" g. bruedem zu erheben und achtet ihn den Furern annemlich
sein. Darauf sich der Furer mit seinem brueder und mitverwondten
mag vergleichen, und, was in dem ir gemuet, s. g. ufs förderlichst
780 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
zueschreiben. Ausser des aber besorgen s. g., dero bruder werden aus
verglichner handlung zu schreiten nit zu vermugen sein. Actum Eis-
leben, am 11. May a° etc. 62.
Aufzeichnung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 33, V.
522. 1562 Juli 14. Eisleben.
Die Grafen Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans Hoyer und
Hans Ernst räumen 1/5 des Bergwerks samt Hütten und 19 Feuern auf
8 Jahre Wolf v. Lindenau d. Äe. und Martin Hertens in Leipzig ein.
Gedr. Mück II, S. 419.
Vgl. Mück II, S. 416 (Lindenau und Hertens haben seit dem 23. Juni 1561
auch Vr, Bergwerk usw. der Grafen Volrad, Hans und Karl von Mansfeld).
523. 1562 Juli 21. Die verordneten Räte zu Eis-
leben an Peter Grätfisch und Peter Fercke zu
Leipzig.
Uebertragung des auf der Hütte Eisfeld gesaigerten einen Fünfteils an
Wolf von lAndenau und Marthi Hertens; Aufgabe der Hütte Eisfeld
durch die Grafen und Auseinandersetzung deswegen mit Grätfisch und
Ferke.
Unser freuntlich dinst zuvorn, erbern wolgeachten besonder gute
freund. Ir habt sunder zweifl numehr erfarn, das der eine fünfte teil,
so die wolgebornen unser genedige herrn graf Hans Georg und graf
Peter Ernst zu Mansfelt etc. für sich und irer g. brueder zu Esfelt
geseigert, den gestrengen vesten und erbern Wolfen von Lindenau und
Martin Mortons sambt iren mitverwandten gesellschaftern uf ettlich jar
ist eingereumbt worden. Als haben abwesens wolgedachter grafen die
andern auch wolgeborne irer g. brueder unser genedige herrn auferlegt,
daran zu sein, damit der handl allenthalben richtig gemacht und aller
vergebener kosten wider abgeschafft werde. Nachdem ir nu einen
halben fünften teil ein zeit her auch uf Esfelder hutten geseigert, und
numehr wolgemelten grafen ungelegen sein will, dieselbe hutte lenger
zu behalten, so werdet ir selbst darauf bedacht sein, wie irs eurs teils
forder halten wollet. Und da ir entschlossen, noch ein lengere zeit uff
Esfelt zu bleiben, wolt unsers erachtens einer unterrede und ver-
No. 521— 525. 1562-1563. 781
gleichung hie oder uff der hatten von noten sein, in dem man sich
uf eur widerschreiben gutwillig erzeigen soll. Doch must solchs uffs
förderlichste geschehen, dann sonstn die schert, pfannen, form und
anders eingelassen und gar must gemacht werden, damit versetzter
glauben erhalten. Welchs alles wir euch im besten und der unver-
meidlichen notturft nach nit haben verhalten sollen. Und sind euch zu
freuntlichen dinsten willig. Datum Eisleben, am 21.Julii a" etc. 62.
Wolgedachter unser genedigen herrn verordnte rete
zu Eisleben.
Adresse: Den erhern wolgeachfen Petern Kreitfisch und Peter Ferke zu
Leipzig unsern sonder guten freunden.
Seinkomept im Getcerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandd, Paket 8, XXTTT.
624. 1562 Oktober 19. Eisleben.
Vollmacht der Grafen Hans Georg und Peter Ernst von Mansfeld für
ihren Rat Melchior Nickel xu dem vom Kaiser auf den 26. Oktober xu
Frankfurt angesetzten Vorbescheidstage in der Angelegenheit der Manlich
und des Rats xu Frankfurt sowie der Grafen und der Steinacher Gesell-
schaft.
Besiegelte und von Graf Hans Georg unterschriebene Ausfertigung im Gewerk.
Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, X.
525. 1563 Juni 15. Leipzig. Hieronymus Rauscher
an die Grafen Hans Georg und Peter Ernst von
Mansfeld.
Die Bezahlung von 2000 fl an Gerhart Buchholz durch Alexander
Rosenthal. Rauschers Vorschläge deswegen. Bittet, ihm 5000 fl zurück-
xuerstatten. Die Manlichen. Obenrot.
Wolgeborne und edle graffen, e. g. seind meine underthenige ganz
willige dinst bevom. Genedige herren, es hat mir Alexander Rosenthal
e. g. schreiben, 2000 fl halber, welche Gerhart ßuchholt von ime haben
soll, doran e. g. lUOO fl jezund alsbald in Eisleben uud die hinder-
stelligen 1000 fl zu Antroff erlegen wollen, geantwortet. Darauf e. g.
ich in underthenikeit nicht soll vorhalten, das ermelter Gerhard Buch-
782' Ürkundenbuch zur Geschickte des Mansfeldischen Saigerhandels.
holt sider vergangenem ostermarkt alhie gelegen und mit grosser be-
schwernis uff obberurte bezalung, darauf er von Alexandern Rosenthal
gewislich vortrostet, gewartet. Ist auch erst für zweien tagen von
hinnen uff die berkstett, dieselben, weil ime geferten der ort fur-
gestanden, zu besichtigen vorreiset und zeigern des, meinem diener
David Schmidt, bevelch geben, do erwenter Rosenthal mitlerweil alhie
ankommen wurde, das er die 2000 fl sampt darauf gelauffenen Unkosten
von ime endpfaen solte. Weil er aber, wie gemelt, dismals nicht alhie
zur stelle, hat merberurter Rosenthal an mich begert, das ich meinen
diener mit ime zu e. g. kegen Eisleben wolte vorreiten lassen, domit
er 1000 fl alsobalt von e. g. endpfing und mit den andern 1000 fl, wan
und von wem er die zu Antrofi endpfaen solte, angewiesen wurde. Ob
mir nun wol bedenklichen, von Buchholts wegen mich uff diese mittel
einzulassen, so wolte ich doch e. g. zu underthenigem gefallen gerne
die wege helfen suchen, das e. g. an mich gesunnenem begeren folge
geschee. Nun ist es aber an dem, das Gerhart Buchholt alhie, wie mir
wol bewust, 1200 fl haben muß. Do nun Rosenthaler bei e. g. oder in
andere wege solche 1200 fl von wegen Buchholts, das die mein diener
in Eisleben endpfaen rauge, richtig kann machen und die uberigen 800 fl
ar <00 talern in monatsfrist nach dato dermassen vorsichert werden,
aas sie meinem factor Linhart Duppengissern gewis erlegt werden, will
ich mich befleissen, dieselben dem Buchholt alhie auszurichten, und
wird sich Buchholts hernach mit dem Rosenthaler der Interesse und
Unkosten halber selbst zu vorgleichen wissen. Doch kann von wegen
Buchholts ich ferner nix mich mechtigen, dann wofern solchs alles
richtig gemacht wird, doran Buchholt ime seine zuspruche kegen dem
Rosenthaler wird vorbehalten haben.
Sovil nun, genedige herren, die 5000 fl belanget, die von e. g. ich
haben soll, bitte ich underthenig, e. g. wollen mich Abentrots Vor-
richtung forderlich wissen lassen, dann mir an dieser handlung vil ge-
legen, und werde e. g. halber in grossen schimpf und spott gesezt.
Darumb bitte ich nochmals, e. g. wollen ja mich forderlich berichten,
was Abentrot bei den Furern erhalten. Und im fall es des orts nix
bitte ich, uff die wege bedacht zu sein, das ich in andere wege muge
befridiget werden.
Was die Mhanlich an die geselschafter geschriben und ich die wider
beantwortet, haben e. g. aus inligenden Schriften zu ersehen.
Der andern Sachen belangent, davon e. g. mir jungst geschriben,
will ich, sobald ich vormerk, das Abentrott widerkumpt, mich zu e. g.
begeben und e. g. darauf mundlichen bericht thun, darob e. g. ein
iJo. 525-527. 1563. "783
genediges gefallen tragen sollen. CFnd bin ich e. g. in underthenikeit
zu dienen ganz willig. Datum Leipzig, den 15^*" Junii im 1563**"
^' ^- undertheniger
williger
Hieronymus Eauscher ss*.
Außenadresse (von Schreiberhand) : Den wohlgeboraen und edlen graven und
herrn herrn Hans Georgen und herrn Peter Ernsten gebrudern graven und
herrn zu Mansfelt edlen herrn zue Heldrungen meinen gnedigen herrn.
Eigenhändige Ausfertigung (jedoch nicht besiegelt) im Gewerk. Archiv zu Eis-
lehen, Saigerhandel, Paket 14, XXXII.
526. 1563 August 2. Eisleben.
Die Grafen Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans Hoyer,
Hans Ernst und Bruno von Mansfeld:
1. den vhesten hochgelarten und erbern unsem günstigen lieben
besondern den Fuerern, Schlusselfeldern, Letschern, Wolcken-
stein und andern geselschaftern des gewesen Arnstettischen
seigerhandels.
2. An die Manlich i lej^hergestalt geschriben.
3. An die Fuerer / ^ ^ ^
Kredemschreiben für den Oberfaktor zu Eisleben Simon Bauer.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, XII.
527. 1563 August 4.
Instruktion der Grafen Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans
Hoyer, Hans Ernst und Bruno von Mansfeld für den Oberfaktor des
Eislebischen Berges Simon Baur an Matthias Manlichs Erben und
Christo2)h Manlich.
Erstlich sol er ihnen unsern credenzbrief überantworten und da-
neben unsern grus und geneigten willen anzeigen. Und wan sie ihm
audienz geben, alsdan ferner vermelden: weil wir aus irem schreiben
rermerkt, das "Wolf Kirsten auf den bestimpten tagk zu Cranach er-
scheinen, unser gemuet anhören und ihnen dasselbige furder vermelden
solte, so betten wir zu Vermeidung ferner muhe und kostens gedachten
Wolf Kirsten bitlich vermocht, das er seinen weg zu uns, so vil unser
784 Ürkundenbuch zur Oescbichte des Mansfeldischeu Saigerhandels.
in der herschaft anzutreffen, zue genomen. Was nii mit demselben
allenthalben gereth und gehandelt, das wurden sie von ihm, Wolf
Kirsten, ferner notturftig vermerken.
Nachdem wir aber inen, Simon Bauern, ane das irer landart ver-
schickt, so betten wir ihm befohlen, dasjenige, so an Wolf Kirsten
gebracht, auch zu vormelden. Und hett darumb disse gestalt:
Weichermassen durch die Ko". key. m^ unsern allergnedigisten hern
zwischen uns und ihnen der sumen halben, domit wir ihnen noch zum
teil verhafFt, einen vertragk zu Wien betten aufrichten lassen, were ane
not zu erholen oder zu erzelen. Es wer uns auch nichts annemlichers
und liebers dan das wir denselben volkomlich erstrecken konten. Wir
wolten ihnen aber vertraulicher meynung nicht bergen, das uns ane
zweiffei aus heimlicher anstiftung etlicher unser abgunstigen so vil
drangsals und unvorsener aufkundung und ausgaben zugeschoben
wurd, daraus wir leichtlich abnemen kunten, das man uns gern in Un-
glauben, fahr und beschwerung setzen wolte. Aus welchem unser un-
vermeidliche höchste notturft erfordert, uf alle mugliche tregliche wege
bedacht zu sein, wie wir uns solcher heimlichen zunottigung schützen
und aufhalten und doch gleichwol daneben auf die Avege trachten
mochten, dadurch sy und ander unser gleubiger geburlich befridigt.
Nachdem uns aber nu aus kurz erzelten Ursachen, auch aus dem, das
der kupferfahl uns in unser rent einkomen, etwas abbricht, gar un-
treglich und fast unmuglich fallen wolte, one unsern merklichen
schaden ihnen iren volligen termin hinfurder erlegen zu lassen, und
wir zu ihnen das vertrauen betten, das sy je nit gern zu unser be-
schwerung wurden ursach geben, wie sie dan hiebevorn und sonder-
lich zu Frankfurt sich erbotten, alles, was ihnen muglich und unser
herschaft zu guttem gereichen mocht, beforderlichen zu sein. So were
demnach unser gnedigs bitlichs suchen und begern, sy wolten uns zu
gefallen, weil die vorerzelten bedrengten Ursachen uns so Verstössen,
die termin, so vil die heuptsummen belangt, nur ein jar langk uff die
ganze Verzinsung einstellen und alsdan hinfurder die termin halbiren,
damit jerlich an der heuptsumma nur funftausent gülden sampt ge-
burlichem Interesse abzalt wurd. Dargegen weren wir des erbietens,
das wir ihnen solche erstreckte termin bei unsern itzigen und künftigen
kaufleuten bestendigklich und dermassen versichern und vergewissen
wolten, damit sie ane einiche ferner verhinderunge oder aufschueb
solten habhaftigk gemacht und bezalt werden, darauf sie sich durch
Wechsel oder ander Verweisung gar gewiß zu vorlassen haben. Wir
wolten auch solche verruckunge und vergewissung dermassen anstellen,
Xo.527. 1563. 785
las es nicht allein hochstgedachter key. m*. uffgerichten vertrag mit
dichte zuwider, sondern mit derselben, auch des lehenfursten gnedigister
junst solt angestelt werden. Das sie sich hirin unserm sonderlichen
i-ertrauen und unzweiflicher Zuversicht nach gutwillig erzeigen, das
ivolten wir umb sie ider zeit in allem guten zu beschulden geneigt
erfunden werden.
Wan es nun in der underredung darzu kumbt, auf was maß
jolche vorgewissung und vorsicherung solte gericht werden, so hett er
Furzuschlagen , wie gemelt, das solchs durch die kaufleut und sonder-
lich durch die Fuerer, mit welchen sie unsers Versehens gar wol
wurden zufrieden sein , gescheen kont CFnd im fahl ob gleich die
Fuerer nach verschriebener zeit, welche noch acht jar lang stund, vom
liandel abstehen wurden, des wir uns doch aus allerlei bedenklichen
iiisachen weniger dan gar nicht vermuten, so solte es doch mit ferner
^unst des lehensfursten dohin gericht werden, es bekeme derselben
tiandel, wer da wolle, das er in alweg an sie die Manlich dermassen
solte verwisen werden, uff das sie vor allen andern irer termin bis
zu entlicher abzalung vorgewiset etc.
Nachdem auch sonsten Wolfen Kirsten ferner furschlege gescheen,
da sie die Manlich zu eim seigerhandel lust hetten und die verge-
wissung der abzalung in ir selbst band nemeu wolten, so solt sich
unser gesanter auf ir begern deshalben in ferner underrede und er-
cleninge einlassen und sich mit ihnen den Manlichen eins entlichen
abschids, ufF welchen wegk sie geneigt, vergleichen uud denselben
herwider au uns bringen oder, do sich sein andere reiß zu lang ver-
weilen wolt, solchs durch Schriften, wo es durch Wolf Kirsten nicht
gescheen kont, an uns gelangen lassen.
Geben unter unsern secreten den vierden tagk des monats Augusti
arino etc. drey und sechtzigk.
Konzept im Geicerk. Archit zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22. Xll.
Darunter die Bemerkung: Nota des; tages zu Stutgarten den 1. Septembris
KU beschicken.
Geschichtsq.d.Pr.S. Bd.XXXXVIl. 50
786 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
628. 1563 August 7. Leipzig. Hieronymus Rauscher
an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Bittet um eine Unterredung.
Wolgeborner und edler graff, e. g. seind meine imderthenige ganz
willige dinst bevorn, Genediger her, demnach mit e. g. ich mich etlicher
Sachen halber, doran e. g. und mir gelegen, zu underreden, und aber
e. g. ich nicht gerne zu ungelegener zeit vordrislich sein und ansprechen
wolte, als bitte ich undertheniglichen , e. g. wollen mich bei diesem
meinem diener genediglichen berichten lassen, wann e. g. ich zu Eis-
leben antreffen und e. g. meiner gewarten kunnen, will ich mich zu
e. g. begeben und dieselbe nicht lang uffhalten. Das bin umb e. g. ich
in underthenikeit zu vordienen ganz willig. Datum Leipzigk, den
7ten Augusti im 1563*""^
e. g.
undertheniger
dinstwilliger
Jheronymus Rauscher ss*.
Außenadresse: Dem wolgebornen uud edlen grafFen nnd herren hern Hans
Gergen graffen und herren zu Mansfeld edlen herren zu Heldrungen meinem
genedigen herren.
Eigenhändige Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saige^-handel,
Paket 14, XXXll
Darauf die Notiz: Ist uf den 29. Augusti herbescheiden.
629. 1563 August 25. Augsburg.
Matthias Manlichs Erben und Christoph Manlich
den achtbarn und tumemen N. und N. der herren grafen zu
Mansfeld und der Stainacher gesellschafter gesandten zu
dem tag gen Stutgart unsern gueten frainden sammet und
sonders zu erbrechen,
Stutgardt :
Sie hätten auf die Tagsatzung des Herzogs von Württemberg schon in
Bereitschaft gestanden, den Stuttgarter Tag xu beschicken, doch sei ihnen
vom Fürsten ein Schreiben zugegangen, daß der Tag auf schriftliche
Eekusation der Frankfurter verschoben werden müsse. Sie bitten daher
No. 528-531. 1563. 78?
wegen ihres Nichterscheinens um Entschuldigung und bitten femer, sowohl
die Grafen als die Steinacher möchten sie auch auf den künftigen Rechts-
tagen den Verträgen gemäß unterstützen.
Was dann die Frankforder vor wenig tagen abermalen bei ainem
e. rath allhie gegen uns gesuecht, und was sie für ain beschaid erlangt,
deßen wollen wir ire g. und die Stainacher durch sondere schreiben
berichten.
Ausfertigung irn Gewerk. Archiv zu Eisld)en, Saigerhandel. Paket 22, XII.
530. 1563 Oktober 18. Dresden. Kiirftirst Augustus
an die Grafen Hans Georg, Peter Ernst, Hans
Albrecht, Hans Hoyer, Hans Ernst und Bruno von
Mansfeld.
Gemäß Rauschers Schreiben seien sie den Steinacher Gesellschaftern
noch ca. 200 000 ß schuldig.
Trotzdem Graf Hans Georg versucht habe, diese dinge, so ohne mittel
zu uns gehören, an andere orth zue ziehen, wolle er sich weiter um die
Sache bemühen. Lädt sie auf den 1. Dezember nach Dresden vor.
Abschrift im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 16, XXX TU 2.
531. 1563 Dezember 14. Leipzig. Wolf Kirsten, Bürger
zu Leipzig, an den Erzbischof Sigismund von
Magdeburg
Ersucht ihn im Auftrage seiner Herren, der Manlich, die schuldige
Hilfe und Exekution gegen die Grafen von Mansfeld zu leisten, gemäß dem
Wiener Vertrage und seinem zu dem alten Vertrage erteilten Konsens, weil
nun der andere termin Lucio schon auch verfloßen. Anderenfalls werde
?r sich an andere geburliche orter zu icenden wissen.
Graf Hans Georg habe unterm 24. November an den Kurfürsten von
Sachsen betreffs der 2000 fl und ubermaß, die der Erxbischof schriftlich
und mündlich zu bezahlen übernommen, geschrieben:
Was aber den übrigen rest, so nicht in den Wienischen vertrag
2:ehorigk, betrift, domit haben wir gedachten Kirsten an den erzbischoff
zu Magdeburg unsern gnedigsten herren verwiesen; es solle dahin
50'
?88 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
gewirkt werden, daß er desselbigen rests auch soll claglos gemacht
werden etc. Demgemäß möge der Erzbischof diese Summe nunmehr
bezahlen.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, XIV.
532. 1563 Dezember 14. Augsburg. Matthias Manlichs
Erben und Christoph Manlich d. Ae. an Graf Hans
Georg von Mansfeld und seine Brüder.
Mahnen wegen der ausgebliebenen Zahlungen (durch Grätfisch und
FerckeJ der letzten beiden Termine. Klage der Frankfurter gegen die
Manlich beim Augsburger Stadtgericht eingereicht; die Manlich bitten,
ihnen beizustehen.
Wolgeborner graff, gnediger herr, e. g. sein unser underthenig
dienst bevor. Derselben schreiben auß Ettingen ist uns auf 13. Decembris
uberantwurt und haben mit befrembden vernomen, das e. g. von uns
zu wissen und bericht begern, ob wir der auf Pettry und Pauly, auch
jetzigen Lucio verfallner fristen vom Grettfisch und Ferckhen entricht
seyen. Da doch dyeselben auf unsers dieners beschehen suppliciern
dem durchleuchtigysten hochgebornen fursten und herrn herrn Augusto
herzogen zu Sachsen und churfursten unserm gnedigisten herrn etc.
selbst bericht der sachen gethan und daher leichtlich gedenken kinden,
das wir noch nit zufriden gestellt seyen; welches uns ab e. g. und
iren bruedern und vettern desto mer beschwerdt, dieweil wir uns auf
den keiserlichen vertrag solchs Verzugs vil weniger versehen sollen;
wollen das hohen Schadens und nachtails geschweigen, in den wir der
mit e. g. auf underthenig guet vertrauen gepflegnen handlung halben
gefiert worden; derwegen e. g. uns jetz billich dester ordenlicher ein-
halten und uns die notwendig hilf zu suechen nit ursach geben sollten.
Sover nun e. g. derselben beschwerdung ir, iren bruedern und vettern
selbst abhelfen wollen, so werden sy uns dem vertrag genieß umb das
verfallen und künftig wissen zu contentieren und unclagbar ze halden.
Dann so lang dasselbig nit würklich beschicht, so lang muessen wir
unsern verschreibungen den kaiserlichen vertrag und unsern obligenden
notturft nachsetzen; kinden uns auch aus dem kaiserlichen vertrag nit
dringen noch fieren lassen.
Daneben wissen e. g. sich weiter zu erinnern, welcher massen die
Jfrankforter uns vor dem stattgericht zu Augspurg mit recht beclagt
No. 531-533. 1563. 789
und furgenomen, darauf wir nun ettlich mal e. g. und den Stainachern
umb vertrettung zugeschriben. Heften uns dem kaiserlichen vertrag
gemeß derselben billich sollen getrosten. Aber wie die bezalung, also
erfolgt uns auch angeregte vertrettung, und raichet solchs nit allain
uns zu nachtail, sonder e. g. und den Stainachern selbst zu schimpf
und zuvorderst der kay. m* ires hochverpeenten Vertrags halben zu
Verachtung. Nun wolln e. g. wir hiemit in craft desselben wider under-
theniglich ersuecht haben, uns neben den Stainachern gegen bemelten
Franckfortern, wie sich geburt, zu vertretten, auch solche Verordnung
ze thun, das e. g. und ire volmechtige anweld selbst im rechten neben
uns erscheinen. Im fahl aber dasselbig nit bald geschieht, so werden
wir von neuem getrungen, an allen orten, da sichs geburt, umb hilf
und handhabung anzelangen; welches e. g. zu ehrn und uns zu guettem
wir vil lieber wolten underlassen. Darnach werden sich e. g. wissen
der gebur und notturft zu verhalden. Sonst send wir denselben under-
(lienstlich zu dienen genaigt
Dattum Augspurg, den 14. Decembris a" 63.
e. g. underthienstliche
Mathias Manlichs
seligen erben
Cristoff Manlich
den eilten.
Außetutdresse : Den wolgebornen herm herrn Hans Jergen und seiner g.
gebrueder grafen und herrn zu Mansfeld und edle herm zu Höldringen unsern
gnedigen herren.
Äusfertiguyig im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhamlel, Paket 22, XIV.
Barauf der Vermerk: Ankommen in Eisleben am neuenjarstage a° 64 bei
einem beibotten, der keiner antwort wollen warten.
538. 1563 Dezember 19. Wolmirstedt. Erzbischof Sigis-
mund von Magdeburg, Primas in Germanien, Ad-
ministrator des Stifts Halberstadt, Markgraf zu
Brandenburg, an seinen Statthalter und Rat Graf
Hans Georg von Mansfeld.
Teilt ihm mit, daß heutiges tages alhier an uns ein sehr hartes
und beschwerlichs schreiben ubir euch und eure gebrudere von Wolffen
790 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Kirsten burgern zu Leipzigk, der Mennlichen zu Augspurg diener, an-
gekommen sei, das sich auf den erteilten kurfürstlichen Konsens stütze.
Fordert ihn auf die Manlichen zu befriedigen, da er sonst die Hilfe gegen
ihn leisten müsse.
Ausfertigung mit eigenhändige^' Unterschrift im Geiverlc. Archiv zu Eisleben,
Saigerhandel, Paket 20, III.
534. 1564 Januar 18. Leipzig. Wolf Kirsten, Bürger
zu Leipzig, an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Mahnt erneut wegen der rückständigen Zahlungen.
Wolgeborner und edler grave, euern gnaden sein mein ganz-
willige und hochbeflissene dinste stettes zuvorn. Gnediger grave und
herre, uff e. g. schreiben am 9. Januari datirt, darin vermeldet, das von
den churf. zu Sachsen etc. mein gnedigisten herr e. g. ein ernstlichs
schreiben von wegen des nachstandes, so doch mehrerteils uberflussigk
Interesse, auch derjenigen qwyttancz, so solches geld empfangen haben
sollen (?) nicht furbracht uff mein ansuchen zukomen etc., sol e. g. ich
ganz dienstlicher meinung nicht vorhalten, das von e. g. mich nit allein
hochlichen vorwundert, sondern auch über das mir ganz beschwer-
lichen furfellet, meine herrn und mich über alle so langwirige gehabte
geduld und erzeigten dinstlichen willen des ungebürlichen intresse und
auch der qwittanz halben derraassen und also unverschuldet zu be-
zichtigen, so doch e. g. seher wol wyßlichen, das es mit e. g. selbst
und mir schon vorlengst gancz klar und eigentlichen abgerechent, e. g.
mir auch dessen zu bekandnus ihre aigene handschryft, die ich furzu-
legen zugestellet und derenthalben meine herrn und mich dermassen
und als were e. g. dise schneid gar übel und beschwerlichen angerechent
zu beladen, gar kein bestendige Ursachen haben, kan auch nimands
mit warheit darthuen das einiche ungebürlich Interesse, sonder allein
was uberal der gemeine wyl gebrauch davon angerechent oder jemals
gefordert, welchs auch mehresteils wol vorbliben, da die erste berechente
sura von e. g. beschehenen ihrer zusage zu gebürlicher zeit erleget und
ich darüber so lange nicht wehre domit aufgehalten und vorzogen
worden, und ob nun woll in solcher zeit etwas weiter darauf gangen
und noch teglich angewendet wyrdet, so yst es doch nicht aus meinem,
als der e. g. zu ehren und dinstlichen gefallen das geld in vorschinen
ostermarkt bey andern gueten ehrlichen leuten aus wolmeinender guet-
No. 583-535. 1563-1564. 791
Willigkeit aufbracht, sondern e. g. selbst vorursachen der so gancz vor-
zuglichen widerbezallung halben hergeflossen. Aber wie deme, so yst
an e. g. mein ganz dinstlichs und fleissigs bitten, e. g. wollen doch
nochmals vorigem vylfeldigen und auch itzigen zusagen nach darane
sein und beschaffen, das solcher nachstand mit allem, was darauf gangen
und in entlicher rechnung sich wol befinden wirdet, uffs allererste es
imer muglichen, wüderumb erleget und ich derenthalben mit weitern
nochteiligen scheden und beschwerlichen schryften und unverschueldet
bezichtigungen möge vorschonet werden. Dan innedes und im falle
noch ferners Vorzuges kan und mag ich über vorigen so langwirigen
stillestand erhaltung meiner ehren und guetten glaubens lenger nicht
umgehen, solches an die vorigen und geburlichen orter, weil ich icziger
zeit selbst auszureisen unvorrauglich, in schrjften widerumb zu gelangen,
dinstlicher Zuversicht, e. g. werden mich dessen gar nicht vordenken,
sonder aus erforderung meiner höchsten und eussersten notturft in
gnaden entschuldigt haben. Das geburet umb e. g. mir in aller schuel-
digen dinstbarkeit ider zeit mit allem Geisse widerumb zu vordinen.
Dattum Leipzigk, den 18. Jenner a° 64
e. g.
dinstwilliger
Wolff Kirsten
~^^ burger zu Leipzigk.
Außenadresse: Dem wolgebornen und edlen herren heru Hanß Georgen
graven und hern zu Manßfeld und edlen herrn zu Heldrungen meinem gnedigen
graven und herrn.
Eigenhändige Äusfertigtmg im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel,
FaJcet 22, XIV.
535. 1564 Januar 25. Leipzig. Wolf Kirsten, Man-
lichscher Diener und Bürger zu Leipzig, an den
Erzbischof Sigismund von Magdeburg.
Beklagt sich abermals über die Grafen von Mansfeld, die auch den
Keujdhrsmarkt haben verstreichen lassen, ohne Zahlung zu leisten und
b.'ttet um gebührende Hilfe und Exekution.
Mahnt erneut wegen der 20CX) fl und ubermass, die der Erzbischof
im vorschinen ostermarkt zu erlegen in Schriften und folgendes hart
792 ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels,
vor dem michelsmarkte auch durch mundliche antworten, mir zu be-
zalen, an sich genomen.
Eigenhändige Ausfei-tigimg im GewerTc. Archiv zu Eislehen, Saig&rhandel
Paket 22, XIV.
536. 1564 Januar 26. Mansfeld. Graf Hans Georg
und Hans Albrecht von Mansfeld an den Erz-
bischof von Magdeburg.
Auf Wolf Kirstens im Namen der Manlich zu Augsburg eingebrachte
Klage erklären sie, das wir etzhcher vertagter summa halben die Fercken
zu Leipzig und ire mitgeselschafter an gemelten Wolf Kirsten verweist,
die er auch also angenomen. Wir finden aber, das er die zalunge bei
den Ferken selbst gehindert; welches uns numer billich nichts zu
schaffen gibt. ... Ob wir wol in nu mermals zu uns bescheiden, uns
mit ime nach billickeit zu vergleichen, so haben wir in doch seius Über-
muts halben zu uns nicht vermögen können. Befinden sein stolz allein
dahin gericht, uns bei e. f. g., auch dem churf. zu Sachsen u. g«*«"^ herrn
wider billickeit zu verunglimpfen.
Bitten, eine Tagsatzung zu benennen.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, XIV.
537. 1564 Januar 31 (Donnerstag nach conversionis
Pauli). Halle.
Vorbescheidszettel der Erzbischöflich Magdeburgischen und Halber-
städtischen Kanzlei:
Die Grafen Hans Georg und Hans Albrecht von Mansfeld oder deren
Bevollmächtigte sollen am 14. März zu Halle vor den Hofräten erscheinen,
gefast mit Wolf Kersten burgern zu Leipzigk wegen der schulde,
damit ihro gnaden den Manlichen zu Augspurgk verhafftet sein sollen,
rechnung, verhör, handlung und piiliches abschieds gewertick zu sein.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, XIV.
No. 535-539. 1564. 793
538. 1564 Februar 28. Graf Hans Georg von Mans-
feld an seinen Rat und Kanzler Melchior Nickel,
„itzo zu Dresden."
Die Manlich wollen dem Kurfürsten von Sachsen ihre Forderungen
abtreten.
.... Diese stunde ist uns gewisse zeitunge zukomen, das die
Manlich mit unserem gn*'*=i heni dem chuifursten zu Sachsen practi-
ciren und in handelunge sein sollen, s. churf. g. ihre nachstindige
summa gülden ufzutragen und zuzuschlagen, welchs gar gewiß und
wir euch anzeigen, damit ihr euch darnach zu achten und uf der rethe
vorschlege desto besser zu gedenken. Ob auch der Manlich itzigen
betagten ausstands wegen erwenung vorfiel, so habt euch vor eur person
zu erbieten, das wir sie desselben itzo mit gelde oder kupfern gewiß
vorsehen und zufriden stellen wollen; darauf sie sich auch verlassen
sollen.
Ausfertigung mit eigenMndiger Unterschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben,
Saigerhandel, Paket 22, XIV.
539. 1564 März 4. Dresden.
3. Abrede zu Dresden:
Kurfürst Äugustus richtet zwischen dem Mütis feldischen Abgesandten
Kanzler Melchior Nickel und Hieronymus Rauscher und dessen Mit-
cerivandten folgenden Abschied auf:
Es handelt sich um die Schulden aus dem Saigerhandel, nämlich
1. Die im Vertrage vom 27. Juli 1558 festgesetzte Summe;
2. die 150000 fl, die von den Manlich herrühren und die nach einer
besonderen Vergleichung auf uuterschidliche tagzeit abgelegt werden
sollen, was aber volkomlich nicht gescheen.
Betreffs der Restsumme unter 1 soll zwischen dem Faktor des Handels
und dem Renimeister der Grafen eine Abrechnung aufgestellt wei'den, der
Rest der noch fälligen Terminsummen soll samt Zinsen an Rauscher
kommenden Ostermarkt xu Leipzig bezahlt werden.
lieber die 150 000 fl haben sich beide Parteien folgendermaßen geeinigt :
Falls etwa die Frankfurter Gesellschafter mit den ihnen üherunesenen
15000 fl und den inzwischen von den Manlich erhaltenen Interessen ivieder
794 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
zur Gesellschaft treten sollten, so soll die Summe zu dem Rest ad 1 ge-
schlagen und mit dieser mit jährlich 12000 fl in zwei Terminen (Ostern
und Michaelis) abbezahlt und mit 5°/o verzinst werden.
Die in der 1. Dresdener Abrede sub No. 1 genannten 20 000 fl. sollen
zu der anderen Abzahlung und Verzinsung geschlagen werden.
Wegen der von den Frankfurtern herrührenden 150000 fl wird Rauscher
mit 40000 fl an Peter Fercke verwiesen ; es sollen also zuvorderst die ersten
150000 fl und dann die übrigen 110000 fl abbezahlt werden.
Setzen die Frankfurter durch, daß ihnen die 150 000 fl allein zu-
ständig bleiben, so soll sich Rauscher mit den Frankfurtern oder Man liehen
darüber abfinden und sich mit der übrigen Summe begnügen. Und zwar
soll Rauscher bis zum Ostermarkt einen genügsamen vorstandt . . . auf-
richten; vorher sind die Grafen nicht verpflichtet, die 40 000 fl von der
Summe abkürzen zu lassen.
Kassierte Ausfertigung im Getverlc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Faltet IG,
XXXIII, 2.
540. 1564 März 16. Leimbach. Graf Hans Georg
von Mansfeld an Sigmund und Karl Fürer Ge-
brüder zu Nürnberg.
Ersucht sie., an noch naher zu Bezeichnende auf der jetzigen Frank-
furter Messe 700 Zentner Garkupfer zu liefern, die zur Hälfte auf nächstem
Ostermarkt und zur anderen Hälfte auf dem Peter - Paulsmarkt bezahlt
werden sollen, mit 14 fl pro Zentner, aber auch zu einem etwaigen höheren
Marktpreise.
Konzept im Geioei'k. Archiv zu Eislehen, Saige^-handel, Paket 23, V.
541. 1564 Juni 2 (praesentatum Juni 4). Bartel Heiden-
reich, Schosser zu Sangerhausen, an die Grafen
Hans Georg, Peter Ernst, Hans Albrecht, Hans
Hoyer, Hans Ernst und Hugo von Mansfeld.
Bittet, die Manlich bis zum Tage Johannis baptiste zu befriedigen, da
er anderenfalls ihnen nicht allein zu iren ausstehenden schuelden, sondern
auch der peen, in dem keyserlicben Wienschen vortrage vorleybt, in
No. 589 -542. 1564. 795
e. g. ambt Arnstein verhelfen müsse, gemäß dem heim Kurfürsten August
von Sachsen durch die Manlich und Wolf Kirsten ausgewirkten Befehl.
Ausfertiguyig im Getoerk. Archiv gu Eisleben, Saigerftandd, Paket 22, XIV.
542. 1564 Juli 6. Mansfeld. Graf Hans Albrecht von
Mansfeld an Graf Hans Georg von Mansfeld.
Betrifft Beschickung des vom Erzhischof von Magdeburg angesetzten
Tages in Sachen des Thomas Matthias und der Meyenhurg.
Unser freuntlich dienst zuvor wolgeborner freuntlicher lieber bruder
und gefatter. E. 1. mögen wir freuntlichen nicht pergen, das wir heut
donnerstags zu Vorrichtung gemeiner herschaft Sachen unsere rethe
alhier bey uns gehabt und unter anderem von ihnen berichtet worden,
welcher gestalt der erzbischoff u. gster h. einen tagk gegen Halle in
Thomas Mattias und der Meyenburger sachen, als nemlich den 13.
dieses monats und also gleich die zeit, wan der kreistagk zu Jutter-
boch sein soll, angestelt. Nun vormerken wir gleichwol, das der canzler
Melchior Nickel, so uf den kreistagk gegen Gutterbach verordnet,
iederer zeit in solchen gemeiner geselschaft sachen gebraucht worden
und dieselben innenhat und also uinb unsers gelimpfs willen unsere
notturft am fiiglichsten vorbringen konte, sonderlich dieweil sich doctor
Melchior Klinge nicht wil wider sie gebrauchen lassen, wir auch noch
ungewiß, ob wir doctor Modestini mechtigk sein können. Derwegen
were unser freuntlich und wolmeinend bedenken, da es e. 1. auch für
gut ansehen, das e. 1. bey hochgedachtem erzbischoff die sachen dahin
hatten richten helfen, damit solcher tagk zu Halle bis nach dem Gutter-
bachischen kreistage erstreckt und alsdan durch genügsame vorbringung
unserer notturft unser gelimpf so viel mehr erhalten werden mochte,
dieweil gleichwol von dem churfursten zu Brandenburgk und sonsten
so heftigk hirin in uns gedrungen werden will. Sonderlichen sehen
wir auch für gut, doch uf e. 1. vorbesserung, e. 1. betten die sachen
dahin richten helfen, das die churfurstlichen Braudenburgische rethe
selbst bey solcher handlung sein und nach notturft anhören und ein-
nemen mochten; zweifeln wii* nicht, solches uns allerseits auch zu
Städten kommen solle.
Wir bitten auch freuntlichen, e. 1. wolten der hülfe über Schrapla
freuntlichen eingedenk sein und die sach dahin richten helfen, das die
'julfe und einweisuug bevholen und alsdan uf dem tage zu Halle auch
796 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
geschehen und erfolgen möge. Wolten wir e. 1, im besten freuntlichen
nicht pergen. Seind derselben freuntlichen zu dienen ganz willig.
Datum Mansfeld, den 6. Juli a° 64.
Hans Albrecht graf und her
zu Mansfeld.
Außenadresse: Dem wolgebornen herren Hans Georgen graven und herren
zu Mansfeld edlen herren zu Heldrungen erzbischoflichem Magdeburgischen und
HaU)er8tatischen stadthaltern unserm freuntlich lieben bruder und gefatter.
Ausfertigung im Geweric. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 14, XXXII.
543. 1564 Juli 19. Grimmenstein.
Johann Friedrich der Mittlere, Herzog von Sachsen, für sich und Johann
Wilhelm und Johann Friedrich den Jüngeren, Herzöge von Sachsen, ver-
leiht den Brüdern Sigmund und Karl den Fürern und ihren Mitgesell-
schaftern die Schmelzhütte hei Eisfeld auf 6 Jahre.
Geben uffm Grimmenstein, Mitwoch nach Margarethe.
Ausfertigung auf Pergament mit anhängendem Siegel in Holzkapsel im Kreis-
archiv Nürnberg, D.-Urk.
Abschrift im St. A. Weimar, Beg. 1 f. 422, B B 2 Nr. 4, ibid. Abschrift einer
Verschreibung für Dr. Georg Kandier und Sigmund und Karl Fürer mid Mit-
gesellschafter vom 17. Februar 1570.
544. 1564 August 15. Dresden.
4. Abrede zu Dresden.
Kurfürst Augustus richtet zwischen den Grafen von Mansfeld (ver-
treten durch den Kanzler Melchior Nickel) und der Steinacher Gesellschaft
(vertreten durch Rauscher) folgenden Abschied auf:
Da Rauscher sich beklagt hat, daß die Grafen verschiedene Termine
mit ihren Zahlungen rückständig geblieben und Nickel dagegen eingewandt,
daß die Zahlungen nur sistiert seien, iveil die Gesellschafter untereinander
uneinig und für sich hülfe wider die graven gesuecht heften, so wird
bestimmt, daß die Grafen künftigen Michaelismarkt die fällige Summe,
ca. 63000 fl, heim Rat der Stadt Leipzig hinterlegen. Geschieht dies nicht,
so soll die schleunige Hilfe erfolgen.
Kassierte Ausfertigung im Getverk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 16,
XXXIII, 2.
No. 542-545. 1564. 797
545. 1564 September 18. Merseburg.
Merseburger Vertrag.
Nachdem die Grafen von Mansfeld den Dresdener Abschied vom
15. August 1564 angefochten, da in der dort benannten Summe von
63000 fl etwa 40 000 fl der Frankfurter angemaste schulden stecken
und Rauscher es auf sich genommen, sich mit den Frankfurtern wegen der
150000 fl besonders xu vergleichen, so wird zwischen den persönlich er-
schienenen Grafen und Rauscher als dem Vertreter der Steinacher Gesellschaft
von Kurfürst Äugustus ein neuer Vertrag abgeredet:
1. Die Grafen dejwnieren die 63000 fl beim Rat zu Leipzig, ohne
Rücksicht auf die Frankfurter Angelegenheit. Ausgeschlossen sind
jedoch die streitigen Wechsel und Interessen : 5316 fl.
Außer dieser Summe sollen die Grafen auf dem Michaelismarkt
10 000 fl erlegen (für den Handel), 4700 fl Mattes v. Walrodt,
1090 fl Flicken Erben, zusammen also 15790 fl.
Sodann 5000 fl Weihnacht 1564, 5000 fl Ostermarkt 1565.
2. Betreffs der 14 000 fl, die diese Märkte gleichfalls hätten erlegt
werden müssen, soll eine kurfürstl. Kommission eingesetzt werden
und festsetzen, in welcher Weisß sie deponiert werden sollen.
3. Die dann noch restierenden 23210 fl sollen in die 1558 fest-
gesetzten Termine und in die Frankfurtischen Schulden geschlagen
und mit 5'^o verzinst werden.
4. Die Kommission soll auch über die von den Grafen sonst noch
bezahlten Schulden entscheiden, die die Grafen vo7i den 23 210 fl
abi'echnen wollen, und von denen Rauscher behauptet, daß es Privat-
schulden seien: 13075 fl an Chr. Moskauer, 4000 fl den Reiffen-
stein, 1500 fl Johann Olber, 1142 fl 12 gr Niclas Thiel und Mit-
verwandten, 1140 fl Merten Fetierle zu Erfurt.
5. über die oben (1) genannten 5316 fl Wechselgeld, die Rauschet'
sogar noch höher anschlägt, soll die Kommission gleichfalls ent-
scheideti.
6. Fortan sollen jährlich von Ostern 1565 an 14000 fl zur Ablegung
der Hauptsummen bezahlt und das Geld ebenfalls beim Leipziger
Rat deponiert werden.
7. Die mitzubezahlenden Zinsen sollen gestundet und nach Ablegung
der ganzen Summe auf einmal in 2 Jahren bezahlt iverden.
798 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
8. Der Kurfürst verspricht, bei den Frankfurtern, falls sie auf so-
fortige Zahlung dringen, dahin zu wirken, daß diese sich an die
abgeredeten Termine halten.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 16, XXXIII, 2.
546. 0. D. [nach dem Merseburger Abschied 1564
September]. Wilhelm Eeiffensteins Erben an die
kurfürstlichen Kommissarien.
Sie hätten erfahren, daß auf Rauschers Ansuchen namens der gemeinen
Steinacher Gesellschaft (darunter dan nach anzall jedes hauptgut die
gedachte Reiffenstein die vornemsten sein und auch gemelter Rauscher
zu seinem anteil — 6000 fl — der geringste) die wirkliche Hilfe in die
Herrschaft Heldrungen beim Kurfürsten ausgebracht worden sei.
Rauscher habe sich unterstanden, von den Ausständen der Gesellschaft
{Verlage und die vom alten Vorrat herrührenden Gelder) über 100000 fl
einzukassieren, ohne darüber Rechnung abzulegen, so daß sie seine an-
gemaste factorey, dessen er von ihnen kein befelich, vielmals gefochten
haben. Sie bitten, da sie von Rauscher bisher über den Merseburgischen
Abschied, inen zurück gegeben, nicht unterrichtet worden seien und bis
zur erfolgten Auseinandersetzung mit Rauscher die angestellte Hilfe ein-
zustellen. Geschähe dies nicht, so wollen sie dagegen vor Notar und Zeugen
protestiert haben.
Abschrift (von Wilh. Curio Eeiffensteins Hand ?) im Gewerk. Archiv zu Eis-
leben, Saigei-handel Paket 17, XXXIV.
547. 1564 Oktober 17. Albrecht Gugl an den Mans-
feldischen Rat Martin Obenrot.
Fordert im Namen seiner Herren, der Fürer, dringend, die vertrags-
mäßigen Kupfer eines halben Fünfteils zu liefern.
Ehrnhafter und namhafter gunstiger herr Obentrot, ich hat euch
vor muntlich zu gemuet gefurt und gebetten, mir die kupfer von
wegen des halben funfteils in craft der auweisung und meiner g. herrn
brive und sigl, ja, das auch meinen herrn den Fuerern die wenigst
aufkundung heutigs tags noch nit gescheen ist, sondern sy die kupfer
versprochen, sich mit koln stattlich belagt und gefast gemacht und das
No. 545-548. 1564—1565. 799
noch meher innen an das allerlay außen stat, deß disen markt jetzt hat
bezalt werden soln, vervolgen lassen und also m. g. herrn briefe und
sigl etwas würdiger und hoher zu halten, dann anne vervolg derselben
mit der tat ganz unversehner ding in ein huy (?!) darein zuplatzen
und furzugreifen, durch welches warlich i. g., wie ich treulich sorg,
bey vilen leuten in raerern schimpf und geschrey fallen wurden. Wil
der clag und arest geschweigen, dazu man meine herrn auch trang.
Dieweil dann der ehrlich mann Wolf Roth so wol als ir unzweifl, da ir
an meiner statt nit änderst handln kennten oder solten, euch auch
ubl wurdt ausgelegt werden, das ir mich wider das beschweren woltent,
welches ir doch am meisten des ostermarkts^ der Mannlich einweisung
zu verhütten, getriben uffrichten und machen helfen, so bitt ich noch-
maln, mich mit aufhaltung der kupfer und uncosten der furleut zu
zerrittung aller arbeit daußen (!) weiter nit zu belestigen, sondern, was
briff und sigl ausdingen und sagen, mich dabei unvergweltigt bleiben
ze lassen imer so lang, biß m. g. herrn oder ir von meinen herrn den
Euerem ein anders erlangen und mir dasselbig furweisen. Des wil ich
mich nochmaln, dieweil euch mein vetter munzmeister nit finden kann,
von ehrn der notturft und billichait wegen getrosten. Und bit hier-
über, wie am heuten (!) gescheen, abermaln eur wilferig antwort
zuvor, weil Wolf Koth an diser Verhinderung, Schwächung und ver-
wirkung der loblichen graven brief und sigel unschuldig ist. Daneben
was euch lieb. Datum den 17. Octobris anno 64
e. williger
Albrecht Gugel.
Außenadresse: Dem ehrnhaften und namhaften herrn Martin Obentrot Mans-
feldischen rath meinem gunstigen herrn und guten freund zu handen.
Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu Eisleben, Saigerliatidel, Paket 25, X.
548. 1565 Januar 1.
Die Grafen von Mansfeld haben von den Manlicheyi nochmals einen
Aufschiib erlangt und zu deren vorläufigen Befriedigung folgende Summen
aufgenommen: 5000 fl hei Christoph und Albrecht v. Hoym (denen dafür
Dorf und Voriverk Endorf im Amt Amstein verschrieben), 28000 fl bei
Heinrich Kramer auf das halbe Fünfteil Ferckes ujid GrätfiscJis (für diese
Summe verbürgen sich die mansfeldischen Räte Hans v. d. Tluinne zu
Staßfurt und Christoph Stammer: dem v. d. Thanne wird dafür das Dorf
Arnstedi verschrieben).
800 Urkuodenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Die Bürgschaft Hennigs v. Bortfeld für die 11000 fl Hauptsumme,
und 660 fl. Zins hei Joachim v. d. Schulenburg wird verlängert (dafür
erteilen die Grafen, Ludolf v. Bortfeld zu Walbeck und den Städten Eis-
leben, Mansfeld und Hettstedt und Qraf Hans Älbrecht einen Schadlosbrief).
Die Grafen versprechen, den Grafen Hans Älbrecht von Mansfeld wegen
aller hier verpfändeten Städte schadlos zu halten.
Abschrift im Geweric. Archiv zu Eislehen, Saigei-handel, Paket 22, XIX.
549. 1565 Januar 12. Leipzig.
Christoph Stammer namens der Grafen von Mansfeld und Wolf Kirsten
im Namen der Manlich einigen sich darüber, daß die Grafen den Man-
lich statt der im Neujahrsmarkt fälligen Zahlung Gold- und Silber-
kleinodien verpfänden.
Nachdem die wolgeboriie und edle herrn herr Hans Georg sampt
s. g. gebruedere und jungen vettern alle grafen und herrn zu Mans-
felt edle herrn zu Heldrungen vermöge jungst zu Eisleben zwischen
ihren gnaden und Wolf Kersten wegen seiner herrn der Manlich zu
Augspurg genomenen abschid itzgedachter Manlichen dieses itzigen
neuenjahrsmargt N. tausent gülden vertagter hauptsumma und zinse
erlegen sollen und aber i. g. wieder zuvorsicht mererteils derselben
summa bei denen, die es i. g. zu erlegen gewißlich versprochen, ent-
standen, dannoch und damit zu befinden, das wolgedachte graven
anstadt bares geldes mit silber, golt und kleinotten zu bezalen ge-
denken, als haben i. g. gedachtem Wolffen Kirsten anstadt seiner herrn
der Manlich heut dato N. tausent gülden an bahrem gelt entrichtet
und vor die hinderstellige summa N. mark vorgult silbers, dergleichen
N. ketten an guttem gold, N. kleinodien, alles über N. tausent fl
haltend, dermassen zum unterpfandt übergeben und zugestelt, wo
wolgedachte graven obberurte silberketten und kleinott zwischen hir
und schirstkunftigen ostermargk nicht widerumb zu sich lösen oder
endlich die zalung mit barem geld ausgangs ostermargkts in gewon-
licher zalungefrist nicht tun wurden, das alsdann gedachter Wolf
Kirsten und seine hern fugk, macht und recht haben sollen, obberurte
Silber, ketten und kleinot nach billigem wert zu verkaufen und sich
solcher itz betagter summa und zinsen daran gentzlich zu erholen-
üff das auch mehrgedachte hern Manlich des Verzugs, so berurte ein-
gesetzter pfandung halben bies uf ostern endstanden, keinen nachteil
oder schaden tragen dorffen, als haben die graven gewilligt und zuge-
No.548-5o0. 1565. 801
gt, so viel obberurte silberketten und kleinott, als den hinderstand,
Mnlich N. tausent gülden, betreffen tut, dieselbe summa nichts weniger
ich zwuschen hir und dem ostermarkt geburlichem wexel nach zu
)rzinsen. Es soll aber hirdurch den Manlichen an ihren rechten und
srechtigkeiten , so ihnen durch die graven vorschrieben, auch der
ly: m*: hiruber ufgerichten vertrage, churfurstlichen und erzbischoff-
;hen hiruber ervolgter rad mit geteilter gunst gar nichts benohmen
)ch geschwecht, sondern alle solche ire vorschriebene gerechtigkeiten
)rvundter (?) pfandung und anders vorbehalten sein und in creften
eiben.
Des zu urkund hab ich Christoff Stammer an stadt wolgedachter
. g. h. und ich Wolf Kirsten von wegen meiner hern der Manlich
esen abschiebt gezwifacht vorsiegelt und uns mit eigenen banden
iderschriben. Geschehen zu Leipzig den 12. Januarii anno 65.
Komejjt im Getcerk. Archiv zu Eisld)en, Saigerhanäd, Baket 22, XVI.
Ebendort: Konzept eines Schadlosbriefes der Grafen Hans Georg, Peter Ernst,
ans Albrecht, Hans Hoyer und Hans Ernst von Mansfeld für ihre Räte
iristoph Stammer und Joachim von Wirthen wegen des von diesen mtt Wolf
irsten als Vertreter der Manlich abgeschlossenen Verpfändungsvertrages über die
tten, ringe, halsbender, Silbergeschirr und becher, unsern gemahlen luid
julein zustendigk. o. D.
50. i565 Januar 12.
Revers über die Erlegung von 11000 fl und 400 Mark Silbergeschirr
durch die Grafen Hans Gecrrg und B)-uno von Mansfeld beim Rat xu
Leipzig samt dem Wechselgeld von 10000 fl (vom Michaelismarkt) für
die Steinacher Gesellschaft als Abzahlung si-ate.
Demnach die wolgebornen und edlen hern herr Hans George
irapt seiner gnaden herrn brueder und vettern graven Bruno alle
:a^en und herrn zu Mansfeld und edle herrn zu Heldrungen uf die
)rgleichung den neunundzwanzigsten vergangenen monats Decembris
1 Heldrungen ufgericht den Steinacher gesellschaftern diesen neuen-
larsmargkt funfzehentausend gülden sampt dem wexelgelt von den
jhentausend gülden von dem michaelismargkt bis uf neujars dieses
inf.indsechtzigsten jhars betten bey einem erbarn rat alhir erlegen
ad bezalen sollen, das wolgedachte graven Jheronimo Rauschern im
imen und von wegen der Steinacher gesellschaft darauf eilftausend
ee8chichts(i.d.Pr.S. Bd.XXXXVU. 51
80Ö ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Salgerliandels.
gülden an parem geld sarapt obbemeltem Interesse und darzu vier-
hundert margk silberne geschir bezalt und zugestalt haben mit dem
austrucklichen bescheid, das wolgedaehte graven Rauschern und seinen
gesellschaftern für ausleutung des künftigen ostermargkts die vier-
tausend gülden, darfur er itzund das silbergeschir zum underpfand
angenommen, an solche leute vorweisen, mit denen er zufrieden, und
solches geldes in gemeiner bezalunge erwents ostermargkts bey ihnen
habhaft werden moege. Do aber wolgedaehte graven die anweisung
oder bahre zalung selbst in solcher zalzeit nicht thun wurden, als soll
ihme Rauschern frey stehen, er auch gut fugk und macht haben, ober-
melte vierhundert marg silber zu granaliren und die granalia in dem
wert, wie von wegen des churfarsten zu Sachsen und burgkgraven zu
Magdeburg der geschworne wardin alhir lieffert, zu vorkeufen oder
seines gefallens nach billichem wert anzuwerden, darzu dann wolermelte
graven den wexel von den viertausend gülden, so itznnd anstehen
bleiben, nemlich uf iden thaler einen groschen, auch entrichten und
bezalen wollen und sollen. Und weil hirdurch die hinderlegung der
funfzehentausend gülden diesen margkt vorbleibet, so soll doch Rauscher
uf dem ostermargkt, wann die zwolftausend gülden, so domals felligk,
erlegt werden, für einen erbarn rat die itzigen funfzehen tausend gülden
sampt erwenten zwolftausend gülden vermöge churfurstlicher vortrege
vorvorstanden und vorsichern oder aber derselben 12'° fl beim' radt
liegen bleiben und niemand ohne eines erbarn rats revers über ob-
benielte beyde summen gevolgt werden. Und haben dessen zu urkund
von wegen wolermelter graven ich Christof Stammer und Jheronimus
Rauscher [Lücke] craft wissentlich h [Lücke] mit eigenen banden
[Lücke]. Geschehen und [Lücke] olften monats [Lücke] jharzall Christi
fünf [Lücke].
Konzept (z. 1. vermodert) im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel,
Paket 14, XXXIL
Auf der Rückseite: Copia Rauschers revers, so er wegen der 15000 fl geben-
den 12. Januarij a" 65.
Soll durch Christoff Stammers und Jeronimus Kauschers petzschaft besiegelt
und underschrieben sein.
I
^fo. 550-553. 1565.
551. 1565 März 9. Margret von Hintsperg (l) „doctor
Valtens von Sundhausen selgen nachgelassene
witwe zu Werningerot" an Graf Hans Albrecht
von Mansfeld.
Sie habe in Erfahrung gebracht, daß er und seine Brüder den Man-
lichen zu Augsburg das Hans und Amt Amstein, Schloß Eisleben und
die Dörfer Heißa und Helbra verpfändet habe und daß die Manlichen hei
den Lehensfürsten die Hilfe encirkt hätten. Da nun sein Vater diese
Lehenstücke ihrem seligen Gatten bereits verpfändet, so habe sie jetzt beim
Kurfürsten von Sachsen die Hilfe ins Amt und Haus Amstein erwirkt,
tvie aus beiliegenden Schreiben des Schossers zu Sangerhansen Bartel
Heidenreich als verordneten Kommissars zu ersehen. Solle die Hilfe ein-
gestellt werden, so müsse er ihr andere unverpfändete Güter vorweisen und
zwar bis zum 16. März, an welchem Tage die Vormünder der Kinder
ihres verstorbenen Sohnes Albrecht von Sunthausen in Wernigerode ver-
sammelt sein würden.
Ausfertigung im Geicerk. Archiv zu EisUben, Saigerhandd, Paket 22, XVII.
553. 1565 Mai 12. Speyer.
Kaiser Maximilian (oder in dessen Namen das Kaiserliche Kammer-
gf>richt) lädt die Manlich peremptorisch auf den 3. September vor das
Kammergericht zur Verhandlung über die von den Grafen von Mansfeld
gegen die Manlich eingelegte Appellation und befiehlt dem Kurfürsten, dem
Schosser Heidenreich die Auflieferung sämtlicher in diesen Sachen geführten
Akten aufzugeben.
Abschrift im Getcerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, XVJII.
553. 1565 Mai 14. Eisleben. Graf Hans Georg von
Mansfeld an Hieronymus Rauscher.
Bezahlung einer Schuldrate in Bamberg.
Hans George graflf und herr zu Mansfeld.
ünsern gruß zuvorn, erbar namhafter besonder gunstiger lieber.
"VN'ir haben euer antwortschrieft entpfangen und darbeneben vernommen,
was ihr uns durch Philip Lembergern habet vermelden und anzeichen
8Ö4 Ürkundenbucii zur Geschicbte des Mansfeldisclien Saigerhandels.
lassen. Das ihr nun der bezahlunge zu Frankfurt nicht gewertig, sondern
bis uf den letzten May in ruhen stehen und mit uns dahin geduld
tragen wollet, das thun wir uns in gnaden bedanken, nemens auch zu
gnedigem gefallen ahn und wollen es gegen euch in gnaden und allem
gutem beschulden lassen, es auch also bei deme abschiede, so uns duich
Lembergern vormeldet, beruhen. Dann wir euch solche summa geldes
zu Nurmbergk von ferne des weges, auch besorglicher gefahr halben
nicht wol erlegen können. Weil aber das geld gewiß vorhanden, wir
auch die unsern heuttiges tages darnach abgefertigt, so seint wir er-
bottig, euch solche summa zu Bambergk erlegen zu lassen, gnediglichen
gesinnende, uns, ob ir des orts der Zahlung gewarten wollet, hinwieder
alsobald zu vorstendigen, damit wir uns darnach zu richten. Uf den
vhall werdet ihr auch darab sein, das wir vom rath zu Leipzigk hier-
über ein vorsiegelt bekendtnus bekommen mögen. Haben wir euch
zur antwort nicht bergen wollen. Und seint euch mit gnaden genaigt.
Datum Eisleben, den XIIII. May anno etc. LXV.
Hans Jörg graf zu
Mansfeld propria ss*.
An Hieronimussen Bauschern.
Abschrift im Gewerh Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 14, XXXII.
554. 1565. Die Grafen Hans .Georg, Hans Albrecht,
Hans Hoyer, Hans Ernst und Bruno von Mansfeld
an Simon Baur.
Sie hätten kürzlich zu Halle den Kaufleuten zugestanden, allen Ver-
handlungen in beiden Gewerkschaften Eislehen und Mansfeld beizuwohnen,
damit diesen wegen Verwendung der Verläge kein Verdacht käme und sie
selber sähen, ivie alles zuginge. Da nun aber sein Eid verbiete, daß jemand,
der nicht den -Eid geschworen, den Verhandlungen beiwohne, so solle die
Verwaltung anders geordnet werden. Deswegen sei er seines Dienstes ent-
hoben. Er solle jedoch vorher noch Rechnung ablegen, wozu er auf den
21. Januar auf Schloß Mansfeld erfordert werde.
Konzept im Gewerk. Archiv zu Eisleben., Saigerhandel, Paket 25, X.
Ursprünglich auch an Merten Hartmann ge)'ichtet, dieser Name jedoch durch'
gestrichen.
No. 553 - 557. 1565 - 156ß. 805
555* 1565 Juni 2. Eisleben.
Vertrag der Grafen Hans Georg, Peter Ertist, Hans Älbreeht, Hans
Hoijer, Hayis Ernst und Bruno v. Mansfeld mit den Händlern ihrer '^ 5 Berg-
werke Wolf V. Lindenau, Sigmund und Karl Fürer, Theobald Praun,
Martin Mertens Erben und Heinrich Kramer über die Einlagen und die
Aendei-ung der Verwaltung.
Gedr. Mück, II, S. 420 if.
556. 1565 Oktober 9. Leipzig. Kanzler Melchior
Nickel aa die Grafen Hans Georg, Hans Albrecht,
Hans Hoyer, Hans Ernst und Bruno von Mansfeld.
Die Kaufleute hätten öffentlich erklärt, kein Geld zum Verlag auf-
bringen XU ivollen. Mit großer MüIie habe man von ihnen 3000 fl auf
^5 Verlag erlangt, doch solle dafür dem Lindenauschen Faktor neben den
anderen Einfluß auf die Verwaltung des Berggerichts eingeräumt worden.
Auch wollten sie sich für 30 000 fl verschreiben, falls die Grafen
dieselben für sich aufbrächten.
Nächsten Sonntag würden sie in Merseburg sein, um von den Grafen
Bescheid xu erhalten. Wo dan domals der Sachen nicht maß funden, sie
alsobald semptlich den churfursten als des bergwergs lehenherren umb
rat und hulf anlangen wollen.
So ferlich hab ich den handel bei den kaufleuten noch nicht vor-
niarkt als itzo.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 25, X.
557. 1566 März 3. Leipzig. Hieronymus Rauscher
an Graf Hans Georg von Mansfeld und dessen
Brüder.
Würde beim Kurfürsten von Sachsen schon um schleunige Hilfe nach-
gesucht haben, wenn ihn nicht Geschäfte zu Haus festhielten. Schickt
Phiiipp Lemberger, um die neue Versicherung des Grafen xu prüfen.
Bittet , Obenrot xu veranlassen, die ihm vorgestreckten 200 fl xurück-
xiixahlen.
806 Urkunden buch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels,
Wolgeborne und edle grafFen, e. g. seint meine iinderthenige dingt
bevorn. Gnedige herrn, ob ich wol entlich entschlossen gewesen, weil
von e. g. uf die vilfaltigen stadlichen Vertröstungen, zusagungen und
zuentbitten, so mir e. g., derselben stadliche rethe und diener in vil
wege gethan, die vorsicherung niemals erfolgt, e. g. ferner geschehenen
begern und suchen nicht Stadt zu geben, wie ichs dann Christoff und
Eckart Stammern geuzlichen abgeschlagen, sondern mich zu dem chur-
fursten zu Sachsen meinem gnedigsten herrn zu begeben, s' churf. g.
hirvon bericht zu thun und underthenigst umb schleunige hulf anzu-
suchen, so ist mir doch von s"" churf. gnaden erst diese tage befelch
zukommen, anderer Sachen itziger zeit alhie abzuwarten, dardurch ich
abgehalten und vorhindert, zu s. churf, g. zu kommen, wie mich dan
auch e. g., das zu derselben ich dißmals nicht abkommen kan, genedig
werden entschuldigt nehmen. Und wan ichs, ungeacht das ich wenig
gnediger dankparkeit bißhero vormarkt, je gerne also machen wolt, das
e. g. meinen underthenigen willen spuren mochten, hab ich zum
Überfluß zeigern, Philips Lembergern, zu e. g. kegen Hall abgefertiget,
die zugesagte vorsicherung von e. g. anzuhören und, wofern ich daran
wol begnugig, dieselbe anzunehmen, mit bit, e. g. wollen in mit der
anweisung nicht ufhalten. Solte aber dieselbe zu meinem guten genügen
dißmals nicht volzogen werden, so dorifen e. g. ferner derwegen nicht
ansuchen, will ich mich alsdann nach erheischung meiner notturft und
der billigkeit hirin zu erzeigen wissen. Demnach ich auch den
26*«" Octobris vorgangen e. g. rath und diener Merten Ibentroth uf
sein vleisigs bitt 200 goltgulden ohne einigen geniß furgestrackt und
gelihen, die ich über seine schriftliche und muntliche zusagen von
ihme bißanher nicht hab erlangen können, er aber mir den 26*^° Fe-
bruarii gewiß zugeschrieben, das dieselben neben e. g. rest itzund utt"
den tagk zu Hall sollen vorsichert werden, als ist an e. g. mein under-
thenig bitt, e. g. wollen darob sein, das denselben folge geschehe oder
mir Obrigkeit halber in ander wege datzu helfen. In vorbleibung dessen
werde ich verursacht, mich dessen ferner zu beklagen. Und bin e. g.
in undertheuigkeit zu dienen willigk. Datum Leipzigk, den 3. Martti
a° LXVt'^»
e. g.
undertheniger
Jheronymus Käuscher s*.
Außenadresse: Dem wolgebornen und edlen graffen und herrn herrn Hans
Georgen und seiner gnaden hern brudern graffen und herrn zu Mansfeld edlen
herrn zu Heldrungen meinen gnedigen herrn semptlich und sonderlichen.
No. 557-560. 1566-1567. 807
Ausfertigung mit eigenhändiger Unterschrift im Oetcerk. Archiv zu Eisld)en,
Saigerhandel, Paket 14, XXXII.
Barauf (eigenhändig von Graf Hans Georg): Ankommen 4. Marcii 66.
558. 1566 April 14. Ostermarkt. Leipzig.
Hieronymus Rauscher zu Leipzig und Claus Bramm zu Frankfurt ver-
sprechen den Erben des verstorbenen Hieronymus Wiedemann, die den gemeinen
Steinadler Gesellschaftern von Hieronymus Wiedemann und dessen Sohn
Andres im Jahre 1549 vorgestreckten 4500 fl, wegen deren sie bereits im
Jahre 1560 ( Neujahr smarkt) Prolongation bis 1566 erlangt, Ostermarkt
1566 zurückzuzahlen, da sie jetzt ivegen ihres Streites mit den Grafen von
Mansfeld dazu nicht imstande seien.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 19, XXX VIII.
559. 1566 Dezember 10.
Johann Krassers Notariatsinstrument über die von den vier Verordneten
les ^'-^ Bergwerks der Herrschaft Mansfeld gegen die Kaufleute ivegen Nicht-
lezahlung der laut dem Dresdener Vertrage fälligen 70 000 fl eingereichte
Uage.
Notariatsinstrument auf Perg. Gew. Archiv Eisigen.
ißO. 1567 Januar 19. Arnstein. Graf Hans Albrecht
von Mansfeld an den Rat Christoph Weifsenfels
zu Eisleben.
Ersucht ihn um Auflieferung der versiegelten Erbteilung , die er mit
lach Dresden nehmen müsse, wohin er auf den 24. d. M. mit dem Diener
ler Manlich Wolf Kersten wegen der ergangenen Hilfe vorbeschieden sei.
Ausfertigung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, XIX,
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
561. 1567 Januar 28. Im Lager zu Wangenheim.
Der Mersehurger Vertrag (vom 18. September 1564) wird von Kurfürst
Augustus dahin interpretiert, daß die Grafen insgesamt noch 87000 fl an
die Steinacher zu entrichten haben.
63000 fl, davon
25000 fl bezahlt
5000 fl „
5000 fl unliquid. Interesse abzuziehen, bleiben
33000 fl Best; dazu noch laut dem amio 58 aufgerichteten Vertrag
68000 fl rückständig
101000 fl, davon in 2 Jahren
14000 fl erlegt, so daß also
87000 fl bleiben. Da7'auf beruht die schleunige Hilfe ins Amt
Heldrungen.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Suigerhandel, Faket 16, XXXIII, :-i.
562. 1567 April 11. Salza.
Oraf Hans Ernst von Mansfeld vergleicht sich mit dem Leipziger Bürger-
meister Hieronymus Rauscher, dem er 21 000 fl, schuldet, wegen deren dieser
beim Kurfürsten zu Sachsen die wirkliche Hilfe ins Amt Heldrungen erwirkt
hat, dahin, daß dieser die Hilfe znrückzieht ; er verpflichtet sich, an Rauscher
Petri Pauli 10000 fl und Micliaelis die übrigen 11000 fl zu bezahlen.
Abschrift im Gewerk. Archiv zu Eislehen, Saigerhandel, Paket 16, XXXIII, 2.
Im Pfaffendorfsellen Vertrage vom 14. Oktober 1567 erhält Graf Hans Ernst
noch weiteren Ausstand.
563. 1567 Dezember 26. Eisleben. Die Grafen Hans
Georg, Hans Albrecht, Hans Hoyer und Hans Ernst
von Mansfeld an den Kurfürsten von Sachsen.
Betrifft die Tilgung ihrer Schulden bei den Arnstädtischen Gesellschaftern
(die 140509 fl 1 gr 11 X sind bereits bis auf 20500 fl bezahlt).
Durchlauchtigster hochgeborner churfurst, euern churfurstliehen
gnaden seind unser undertenige dienste allzeit mit vleis zuvorn.
Gnedigster herr, nachdeme e. churf. g. sich im verflossenen funfund-
funfzigsten jare ufl' unser nndertenigs bitten uns zu gnaden gegen die
No. 561—563. 1567. 809
Arnstedtische gesellschaft vor einhundert vierzigktansent fünfhundert
neun gülden 1 gr 11 A in burgschaft eingelassen, des gegen e. churf. g.
wir uns zum undertenigsten bedanken, als haben wir nicht unterlassen
und solche hochwichtige summa neben dem zu ieder zeit betagten
6 pro C zins bishero, wie schwer uns auch solchs furgefallen, doch
für alle andern unsern gleubigern, damit e. churf. g. in deme gebur-
lichen schadlos gehalten, bis ufp zwainzigtausent 500 gülden bezalt, uff
welchen rest uns negstverschienens michaelismargts ufF doctor Christof
Amts und Wolkensteins anhalten von e. churf. g. hierzu verordenten
commissarien auferlegt, 5000 fl hauptsumma sampt 615 fl zins ietzigs
neuen jarsmargts beim rat zu Leipzig zu deponirn und zu hinderlegen.
Dieweil uns aber solchs (: inmassen dan e. curf. g. numer unser ob-
ligende Schuldenlast und beschwerung gnedigst und wol bewust, daraus
auch mit gottlicher verleyh und e. churf. g. gnedigster und vätterlicher
hulf mit darsetzung unserer herrschaft nutzung zu kommen verhoffen :)
bestimpts vorstehenden margts zu erlegen unmuglich, sonderlichn aber
auch darumb, das wir unserer herrschaft einkommen numer und also,
bis zu e. churf. g. mit unsern gleubigern gnedigst furhabende hand-
lung, einstellen und also anstehen lassen wollen, domit dieselben von
jaren zu jaren unsern gemeinen gleubigern zu ablauf irer haupt-
summa, wie e. churf. g. solchs uns und unserer jungen herschaft zu
gnaden und gutem gnedigst verordnen werden, zugestellt werden mögen.
So bitten e. churf. g. wir ganz undertenig, dieselben weiten uf gemelt
doctor Amts und Wolkensteins ansuchen sie gnedigst dahin behandeln
lassen, das sie in betracht der albereit empfangenen stadtlichen summen
nicht alleine mit dem jetzt betagten termin, sondern auch dem andern
rest bis zu e. chuif. g. gnedigster handlung in ruhe stehen und ge-
dulden und sich gleich andern unsern gleubigern bezalen lassen wollen.
E. churf. g. geruhen sich hierinnen gegen uns unserm sondern under-
tenigsten vertrauen nach gnedigst vätterlichen erzeigen. Das seind umb
dieselbe wir hinwieder ungespart leibs und guts undertenigst zu ver-
dienen schuldig und gevliessen. Datum Eisleben, den "26. Decembris a° 67
e. churf. g.
undertenige
Hans George, Hans Albrecht,
Hans Hoyer und Hans Ernst
gebruder graven und herrn
zu Mansfeld.
Konzept im GetcerJc. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Palet S, XXXIV.
810 Urkundenbuch zur Geschichte des Manafeldischen Baigerbandels.
564. 1568 April 23. Schreiben Graf Hans Albrechts
an die Grafen Hans Georg, Hans Hoyer und Hans
Ernst von Mansfeld.
Die Exekution gegen die Grafen. Tag zu Dresdeti. Veranschlagung
der verpfändeten Güter. Drängen der Pfandgläubiger Graf Hans Albrechts.
Dieser fordert von seinen Brüdern die versprochene Schadloshaltnng und
überschickt eine Abschrift der Verschreibung von 1565 Januar 1.
Aufzeichnung im Gewerk. Archiv zu Eisleben, Saigerhandel, Paket 22, XIX.
565. 1568 Juli 28.
Die Grafen Hans Georg, Hans Albrecht, Hans Hoyer, Hans Ernst und
Bruno von Mansfeld einigen sich mit den Fürern über die Erstreckung des
am 10. Mai 1561 abgeschlossenen Kupferkaufvertrags auf 20 Jahre von
1568 ab.
Gedr. Mück II, S. 427 fr.
Register
der Personen- und Ortsnamen.
(Nach den Seitenzahlen.
Aachen — Ach, Stadt, Rat der Stadt,
Kaufleute zu, Verwandte des Kup^er-
handels zu, auch: die Aacher, Echer
23. 77. 163. 218. 219. 220. 255. 256.
322. 355. 403. 404. 467. 558 561. 623.
624. 767.
Absburg. Hans Thoma v. 115.
Adler, Philipp (in Augsburg) 132.
Albrecht 568.
Albrecht. Johann (mansfeldischer Rat)
286. 553 f. 562. 566 ff. 571. 573. 588.
594. 595. 606 ff. 612 f. 682 f. 688. 689.
691 ff.
Albrecht, Wolf (von Saalfeld] 174.
Albrecht, Erzbischof von Magdeburg
etc., Kardinal u. Kurfürst 156. 157.
Alemann — Alleman, Hans (in Magde-
burg) 500.
— , Heine (in Magdeburg) 142.
— , Ludwig (in Magdeburg) 118,
Allgäu, Nieder 74.
Allstedt 99. 104. 106. 108.
Altenburg 109.
Amiens (zu Aachen) 623.
Anhalt, der von 249.
Antwerpen — Anttwerff — Antorf —
Anttorf 21. 23. 41. 81. 84. 86 ff. 99.
100. 101. 130. 131. 145. 147. 148. 150.
174. 183. 184. 185. 186. 194 201. 205.
214. 215. 314. 355. 396 f. 398 f. 433.
606. 625. 661. 676. 707. 708. 711. 721.
751. 763. 772. 777. 782.
Arnim 726.
Arnold, Paulus (Faktor der Leutenberger
Gesellschaft in Hamburg), s. auch unter
Paulus 130. 131. 173. 174.
Arnsberg 510. 545. 547. 607.
•Arnstadt (Ort) 70. 98. 100. 123. 133
. 135. 622. 633. 779.
Arnstadt, Herrschaft 6S.
Arnstadt, Herr zu s. Schwarzburg.
Arnstadt, Saigerhötte u. Gesellschaft des
Saigerhandels der Hütte zu 8 ff. 13.
14. 15 f. 19 ff. 34 f. 36 f. 41. 43 ff. 46 f.
48. 51. 57. 58. 70 f. 74. 88. 89 f. 93.
94 ff. 108. 118 f. 125. 133 134. 135.
138 ff 147. 154. 155. 159. 160, 164 f.
167 f. 188 ff. 213 ff. 240. 248. 249 f.
265. 266. 26? f. 269. 288. 305 ff. 320.
331. 360. 361 f. 380. 381. 405.422.
592. 593. 611. 650. 712. 783. 809.
Amstedt (Dorf im Mansf. Gebirgskreis)
799.
Arnstein, Amt 706. 735. 795. 799. 803.
Arnt. Dr. Christoph 809.
Amt, Merten (Diener und Rentmeister
Graf Albrechts v. Mansfeld) 243. 244.
255. 256. 282. 392 ff. 606.
Artem 324. 427. 435.
Arterischer Vertrag 714.
Artois 711.
Arzt, Georg 659.
Aschenhamer, Colman (zu Antwerpen)
314.
Augsburg 12. 82. 92. 99. 101. 132. 157.
158. 287. 395. 418. 423. 435. 436. 444.
446. 455. 457. 459. 463. 477. 537. 548.
556. 557. 5.58. 562. 563. 565. 576. 615.
617. 622. 630. 631 637. 643. 651. 652,
653. 660. 664. 665. 666 680. 690. 711.
729. 760. 786. 789. 790. 792. 800.
Averdungk — Aberdung, Lic. Johann
(kurfürstl. kölnischer Rat) 549 ff. 578.
579. 607.
Ayg, Jacob (Nürnberg) 444.
B vgl. P.
Baiersdorf (bei Erlangen) 669. 671.
Baibier — Palbir, Melcher 595.
Baller, Matthes (Diener Jakob Welsers
u. d. Leutenberger Gesellschaft) 76.
812 Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Bamberg 73. 81. 83. 84. 183. 353. 354.
670. 698. 699. 763. 771. 772. 804.
Bamberg, Bischof von 450.
Bardi. Franciscus (aus Florenz, Faktor
der Leutenbergischen Gesellschaft in
London) 129.
Bari und Lothringen, Herzog Antonius
von 161 f.
Bastian (Schreiber Graf Älbrechts von
Mansfeld) 76.
Bauer — Baur — Bauer — Paur, Jörg
(Diener der Leutenberger Gesellschaft)
76. 80.
— , Hans (Faktor Graf Albrechts von
Mansfeld in Nürnberg) 243. 244. 255.
445. 446. 644. 648.
— , Linhard (Nürnberg) 183.
— , Simon (zuletzt Oberfaktor des Eis-
lebischen Berges) 559. 568. 572 f. 575.
594. 685. 686. 688. 711. 712. 741.
783 ff. 804.
Baumbach — Bambach — Boumbach -
Pambach — Pampach, Herr von 222.
— , Ebolt von 192. 210.
— , Jobst von 207.
— , Wolf von 276.
BauFs — Pauss — Paus, Hans u. Erben
(mansf. Hüttenmeister) 211. 212.
— , Heinrich 594.
Bayern, Herzog von 672.
Bechtold, Claus (ein Kärrner) 439.
Beckmann — Begmann — Begkmann —
Peckmann u. Erben (mansf. Hütten-
meisterfamilie) 401. 589. 590.
— , Burkard 251.
— , Thomas 108. 112. 221. 368.
Behaim — Behavm — Behem — Behum,
Endres (Nürnberg) 445. 648.
— , Hieronymus (Nürnberg) 182.
— , Sebold senior u. junior (Nürnberg)
183.
— , Simon (Jude) 669.
Berckiche, Andreas (zu Magdeburg) 635.
Berg, Herzog zu Cleve, Jülicli, Graf von
der Mark 218 f.
Berge — Berga — Perga (Stadt i. Westf.)
766.
Bergen — Pergen (im Hennegau) 504.
Berklau, David (zu Köln) 743. 746.
Berlin 410.
Blankenburg — Blanckenburg— Blanken-
berg — Planckenburg (mansfeldische
Hüttenmeisterfamilie) 106. 528 f. 685.
701. 711.
— , Andreas 420.
— , Rartolomaeus, Bartel 173. 420. 594.
— , Mathes 491.
-, Valien, Valtin 375. 637 ff.
Bock, Abraham von 760.
-, Hans (Gräfenibal) l.
Böhmen (auch König von) 114. 138.
732.
Bornstedt (bei Eisleben) 252. 509.
Bortfeld, Hennig von 800.
— , Ludolf von 800.
Brabant 101. 108. 706. 707.
Brandenburg, Kurfürst von 667. 668.
716. 795.
— , kurfürstliche Eäte 795.
— , Markgraf Albrecht (Alcibiades) von
669 ff. 673.
— , Markgraf Georg von 670.
— , Markgraf Georg Friedrich von 670.
671. 672. 673.
— , Markgraf Hans von 672.
Braun — Praun, Arnold (Vertreter der
Antwerpener Firma Erasmus Schetz)
81. 84. 86 ff
— , Christoph (Antwerpen) 706. 708.
— , Diepold (Rentmeister der Stadt Ant-
werpen) 708.
— , Johann (kurfürstl. kölnischer Land-
bergmeister) 276. 282. 545 f. 548. 568.
577. 579 f. 580 f. 597. 598 f. 607. 620.
764 ff.
— , Matthias 742. 746.
— , Theobald 805.
Braunschweig 194. 201. 216. 622. 775.
— , Herzog Heinrich von 97. 102. 506.
— . Herzog Wolf von 596
Bräutigam — Breutigam — Preudgum —
Preitigum — Preittigum , Hermann
(Nürnberg) 2.
— , Sigmund 84. 174. 186.
— , Wolf 174. 186.
Breiter — Breiter — Pretter — Prettner,
Johann 574. 576. 595. 596. 624.
Breslau 173. 657. 659.
Bretagne 129.
Bretten — Pretta 75.
Brilon 618. 620.
Brink 553.
Brom — Bromm — Bromme — Brum —
Brumm — Prom, Hans (Frankfurt)
627.
— , Nicolaus, Claus (Frankfurter Ge-
sellschafter des Steinacher Saiger-
handels) 299. 317 ff. 349 ff. 351 ff. 354.
355. 356. 359. 367. 368 f. 373 f 380.
385. 386. 387. 392. 406 ff. 412. 413 f.
418 ff 437 f. 439. 449. 450. 454. 457 ff.
460. 464. 465. 466. 467. 468. 476.
480. 481 f. 503. 505. 519. 523. 572. 576.
589. 593. 594. 600. 612. 618.619. 621.
627. 638. 674. 692. 693. 694. 695. 696.
741. 745. 757. 762. 807.
Register der Personen- uni Ortsnamen.
8ia
Brückner, Hans und Erben (mansfeld.
Hüttenmeister) 206. 421.
Bruefe, Johann (Schichtmeister in West-
falen) 768.
Brühl (bei Köln) 549. 566. 574. 575.
Brüssel 504 707.
Buchholz, Gerbard 781 f.
Buch n er — Bücher — Pucher, die 340.
405. 426. 541 f 606. 632. 654 ff. 701.
728.
— . Heinrich 1. 7.
— ', Hieronymus 432. 551. 649 ff. 741.
742. 748 744.
— , Marx 218.
— , Moritz 8 13. 128. 131. 192 f. 218.
— , Peter 405. 432. 551 649 ff. 741. 742.
743. 744.
-, Wolf, Wolfgang 13. 192 f. 218. 305.
306 308. 309. 344. 375 ff. 379 f. 421.
487. 528 f.
Bücking, Hans (ein Fuhrmann) 487.
Büdingen. Graf Antonius d. Ae. von 246 f.
Burgörner (bei Mansfeld) 224. 714.
Bußie, Bernhard (Nürnberg) 448.
Bußo — Buso — Posta, Portasius, Pro-
tasius de (Mailand) 081. 742. 746.
C vgl. K.
Calais — Kallis — Kall 83. 108.
Carnelius — Carnellius, Hauprecht 181
— , Marcus 185.
Caspar der Zwarg 745.
Cassel — Kassel 82.
Castenas — Casteno ^von Mailand) 634.
Chemnitz 66. 264.
Civita vecchia 709.
Claus, Meister 79.
Cleve, Herzog zu 218. 219. 220.
(Üoburg — Koburg ^Ort, Amt, Gericht,
Pfleger, Amtmann, Schosser, Bürger-
meister u. Kastner zu) 1. 3. 13. 136.
353. 354. 378. 600.
— , verordnete Räte zu 261.
— , Hans von 594.
Colleta, die 709.
Cöln s. Köln.
Gönnern s. Könnern.
Cranach 854. 783.
D vgl. T.
Damm — Tham, Franz von 682.
Danckenrott, die 23.
Danzig — Dantzke 315.
Dauchwitz, die ^Flüsschen) 363. 366.
Denhard — Dehenhard — Thenhart, Hie-
ronvmus u. Erben (zu Magdeburg) 401.
584'f.
— , Joachim (Magdeburg) 584 f.
— , Simon (Diener der Gebr. Geyger in
Nürnberg) 644
Derer, Bakus 615.
Deschler, Franz (Nürnberg) 444. 644.
647. 653.
Deutschland — Teutschland 147. 148. 710.
Dictus 354.
Diel — Thiel, Hans (bienerauf der Hütte
Steinach) 553. 571 f. 643. 644. 683.
— , Nicolaus 594.
Dietenhammer. Wolf (zu Leipzig) 447.
Dillenburg — Tillenberg 613.
Dinkel. Merten (Faktor auf der Hütte
Luderstadt) 538 f. 540. 5t i f. 606.
Dobeneck, Hiob, Jop, Jobst von 258.
259
Doli, Veit 771.
Douaustrum 114.
Dolzer, Heinrich (Nürnberg) 183.
Drachsdort' — Draxdorf — Trachsdorff,
Veit von (Amtmann zu Quedlinburg)
24 ff yOff. 116. 117. 187. 188.
Drachstedt — Tragkstedt — Trackstedt
(mansf. Hüttenmeisterfamilie) 396.
— , Alexander (und Erben) 325. 420.
— , Bartel 189. 325 f. 420. 743. 746.
— , Hans 112. 743.
— , Dr. Philipp 9 ff. 24. 34 f. 121. 122.
138 f. 140. 141. 158. 159. 160. 17;i.
188 ff. 210. 211. 212.
Drahtzieher — Tratzieher, Conrad (Nürn-
berg^ 15. 16.
~, Helena (Conrads Frau) 15. 16.
Dresden 142. 410. 472. 482. 484. 488.
491. 493. 504. 509. 520. 524. 543. 544.
545. 585. 588. 5y0. 614. 628. 729. 737.
758. 773. 776. 787. 793. 796. 797. 807.
810.
Duppengießer, Edmund (Aachen) 354 ff.
— , Linhard (Antwerpen) 354 ff. 676. 741.
742. 743. 746. 782.
Eberstein, Hans von 138 f. 141.
— , Philipp von 138 f. 141.
Eduard, König von England 711
Eger 628 f. 630.
Ehen 130.
Eib — Eyb, Hans (Leipzig) 692. 693.
694. 696. 698.
Eichenhäuser (Hüttenmeister zu Eisleben)
106. 655.
\ii ürkundenbuch zur Gescnichtedes Mansfelcliöcheii Öaigerhaudels.
Eichstätt — Aichstedt 74.
Einkorn, Georgi, Gregor (Münzmeister
in «aalfeld) 766. 770.
Eisenach 86. 369. 613. 633.
Eisenberg, Antonius der Ae. von, Graf
zu Büdingen 246 f.
Eisfeld, Amt, Gericht, Stadt 7. 602. 603.
— , Mühle im Felde vor 7.
— , Saigerhülte, Schmelzhütte. Hüttwerk
zu 7. 48. 63. 143. 252 287. 353. 354.
377. 456. 460. 461. 467, 4691 477.
489. 494 ff. 503. 505. 512. 515. 531 ff.
537. 541. 552. 559. 572. 579. 601 ff
610. 613. 620. 664. 683. 715 f. 722.
723. 731 733. 736. 744. 745. 752.
778. 780. 796.
— (zeitweise auch: und Leutenberg),
Saigerhandel und Gesellschaft der
Saigerhütte zu 112. 172ff. 213ff 266.
267 f. 270 ff. 309 ff. 320. 331. 333 f.
359. 370 ff. 380. 381. 382. 391. 421 f.
487. 688. 693 ff. 697 f. 699 f. 712.
736. 777.
Eisleben 9. 12. 15. 16. 20. 21. 22. 23.
24. 27. 30. 34. 49. 58. 65, 66. 71. 74.
76. 79. 81. 82. 87. 88. 89. 90. 95. 102.
104. 108 113. 117. 118. 122. 123. 130.
137, 139. 140. 144, 145. 148. 150. 151.
152. 155. 156. 157. 162. 163. 164. 165.
166. 168. 171. 172. 173. 174. 180. 184.
185. 186. 192. 193. 201. 202. 204. 205.
209. 215. 216. 224.225. 228. 229. 231.
232. 240. 242. 249. 251. 252. 254. 255.
261. 262 263. 267. 269. 271. 273. 283.
300. 301. 302. 305. 306. 309. 310. 312.
322. 329. 330. 331. 333. 336. 340. 341.
342. 344. 345. 346. 349. 450 351. 354.
356. 357. 358, 359. 362. 370. 372. 377.
378. 380. 381. 386. 387. 388. 392. 395.
396. 400. 404, 4')5. 409. 411. 42iJ. 422.
427. 435. 436. 437. 446. 447. 448. 453.
454. 465. 456. 460. 463. 465. 472. 475.
476. 478. 479. 483, 487. 488. 490. 494.
501. 506. 508. 509. 511. 515. 520. 523.
526. 531. 534. 539. 547. 548. 551. 559,
560. 570. 571. 577. 583. 188. 596. 597.
598. 611. 613. 615.618. 620. 621. 625,
629. 630. 633. 635. 636. 642. 650. 651.
654. 655. 660. 668. 675. 677, 683. 684.
686. 688. 692. 699, 700. 701. 702. 703.
706. 708. 712. 713. 721. 724. 726. 727.
630. 731. 733. 734. 735. 736. 739. 741.
742. 743. 745. 748 749. 750. 752. 753.
759. 760, 764. 767, 776. 777. 778. 780,
781. 782. 783. 786. 789. 800. 803. 804,
809,
Elbe, die 709.
Elbing — Melbing 315.
Elfeld (Alsfeld?) 613 727.
Empel — Empl, Christoph (Diener des
Matthias Manlich) 463. 476, 477.
Ems, Bad 549. 567.
Endorff, der (Bergwerk in Westfalen)
607,
Endorf (Dorf und Vorwerk im Amt
Arnstein) 799,
Engel, Peter (von Leipzig) 446. 448.
Engelbrecht (zu Aachen) 623.
England (auch König von England, eng-
lisches Blei) 108. 129. ISOT 132. 136.
137. 144. 254. 280. 284. 504. 576.
711.
Enzenberg, Christoph von 277.
Erbach, Schenk Veitin Freiherr zu 98.
Erbenstein, der (Bergwerk in Westfalen)
607. 618.
Erckel, Ulrich (Nürnberg; Teilhaber der
Messinghütte Neubrunn) 7.
Erfurt 4. 49. 70. 84. 118 259. 332. 474.
4V5. 602. 614. 615. 633,701.703.726.
752. 757.
Erlangen 669. 671.
Erman, Peter (Niederländer zu Eisleben)
741. 742. 746.
Eslinger, Niclas, Nickel 309. 310. 311.
312. 313. 334. 478.
Ettingen 788.
Eychler Hof zu Frankfurt a. M. (Aachener
Hof?) 746.
P vgl. V.
Fachs — Fax, Dr. L-idwig (Ordinarius
zu Leipzig) 288 ff. 292 f. 294. 297 f.
Fanwiller — Fabiller — Fonwiller —
Fawyller — van Wilner — van Weiler,
Christoph (Faktor in Nürnberg) 438 ff.
446 ff. 460. 461. 501. 535. 537 f,
54!J. 552. 553. 565. 615. 622. 641 f.
643 ff. 647 f. 652 ff. 678. 679. 681.684.
690. 740.
Fassoli 366.
Faulensee (bei Eisleben) 104. 655. 701.
— , Mittel 271.
— , Nieder 685.
— , Unter 711 f.
Fentzel, Andreas (Antwerpen) 396 ff.
398
Fercke 753. 761. 762. 763. 771. 772.
775. 776. 792.
— , Christoph 567. 568. 574. 575. 582.
622. 625.
— , Franz 685 ff. 7111
Peter 685ff. 691.692.711, 727.728. 735.
742. 744. 749. 751. 752 f, 774. 780 f.
788. 794. 799.
ttegister der Personen- und ÖrtsuameU.
Mg
Ferdinand, Erzherzog 632,
Ferion, Niclaus (zu Niclas Pforten) 161.
162.
Fetzer — Vetzer. Matthias 443.
— , Paulus (der Arzenei doctor) 307. 319 f.
Feuerlein — Feuerle — Feirliu — Feyr-
lin 135.
— , Jörg (Diener der Leuten berger Ge-
sellschaft) 103. 109.111.130.173.174.
— . Merten (Erfurt) 594. 797.
Fischer, Wolf 328.
FJaischer, Gabriel 186.
Flandern (auch Westflandern) 707.711.
Flicken Erben 582. 797.
Florenz 129. 144. 634.
Franken (Land) 73.
— , Forstmeister zu 602. 603. 604.
— , btände zu 670.
Frankfurt 8. M. 9. 14. 18. 21. 23. 25. 39.
52. 58. 77. tO ff. 83 ff. 86 f. 88. 89. 92
96. 97. 10^. 103. 105. 109. Ii3. 118.
122. 129. 130. 131. 132. 134.137. 143.
145. 146. 147. 148. 150. 152. 162. 163.
165. 167. 168. 174 177. 181. 184. 185.
186.194.201.205.214.215.217.219.239.
253. 255. 2S0. 299. 317. 318. 332. 3o 5.
343. ;'.49i 351. 352. 353. 354. 355. 356.
367. :'.68 373. 374. 880. 384. 385. 387.
395. 402. 403. 405. 408. 412. 414. 415.
417. 41V'.420. 424.425. 426. 433. 434.
435. 436. 437. 439. 443. 451. 453. 454.
455. 456. 457. 458. 460. 462. 466. 467.
468. 470. 472. 473. 475. 476. 477. 483.
484. 4^7. 491. 496. 503.505. 510.520.
539. 540. 541. 543. 547 f. 555. 458. 559.
560. 561 566. 56 i. 572 f. 574. 577. 579.
583. 589. 594. 608.618. 620. 621.622.
624. 627. 628. 629. 633 ff. 638. 639. 640.
642. 644. 661. 666. 668. 674. 675. 676.
677. 678. 6b0. 6ft3. 686. 687. 690. 691 f.
693 f. 697 f. 699. 702. 715. 720. 730.
739 ff. 744. 745. 746 ff. 756. 757. 758.
760.761. 763. 765. 769. 772. 777. 778.
781. 784. 794. 804. 807.
— , Schultheiss und Schöffen des Ge-
richts der Stadt 639.
— er Gesellschafter d. Steinacher Saiger-
haiidels 380. 384.386.387. 392. 403 ff.
40bff. 411. 412.416. 4l8ff. 431. 433f.
457 ff. 476. 478 f. 481 f. 544. 666 676.
680. 717. 728. 729. 733. 734. 737. 738.
748. 753. 754 ff. 760. 764. 773. 774.
781. 786. 787. 788. 789. 793 f. 794.
497. 798.
Frankreich (auch die Franzosen, König
von Frankreich) 101. 108. 114. 129.
130. 138. 144. 254. 399. 709.
Freiberg 266.
Freund. Thomas 573. 576. 591. 595.
Frey, Christoph 500.
Friedberg — Friedeburg (i. H.) 633.
Friedeburg 519 520. 524. 527.
Fugger — Fucker 41. 77. 100. 707.
— , Anton 184.
— , Georg 446.
— , Raimundus 184.
Funk, Johann 315.
Fürer (Nürnberger Familie) 39. 115.135.
387. 388. 433. 533. 536. 537. 573. 592.
623. 629. 674. 67 ö. ti9Ü. H91. 694. 698.
721. 723 724 7-^5. 727. 731. 735.773.
776. 779. 78^. 783 785. 798. 799. 810.
— , Christoph (1.) 8ff. 13. 14f. 19Ö. 34f.
36 f. 40. 42. 43. 45. 46 f. 55 f. 59. 60. 61.
70 f. 72 f. 74. 76. 94. 109. 112. 113.
119. 121ff. 125 f. 128. 133 135. 143 ff.
148 ff. Iü8. 159. 160. 161. 162 ff. 167 f.
lS8ff. 212. 213. 214.
— . Christoph (II.) 269. 361. 381. 488.
490. 497. 501. 530. 533 f. 536. 539.
540. 542. 547. 562. 565. 581. 583f. 587f.
608 f. 610 ff. 615. 622. 648 tf. 654 ff .
657 ff. 66^ f. 684f. 686. 696.
— , Kari 5^81. 533. 538 539. 540. 542.
547. 553. 583 f. 608 f. 610 ff. 648 ff.
654 ff. 686. 700 ff. 777. 778f 794. 796.
805.
— , Sigmund (IL) 7. 8. 9.
— , Sigmund (111.) 8. 9, 24. 46. 74. 88 f.
119. 124f. 148. 167f 192. 213. 214.
-, Sigmund {IV,) 305, 306. 308. 421.
497. 528. 696. 700 ff, 735. 794. 796. 805.
Furn«chylt, Hans 174.
Fürst, Jörg 450.
Fuitenbach — Furttenbach — Fortten-
bach, Bonaventura (auch der alte) zu
Reichelschwang 330 f. 437. 440. 451.
452. 453. 489. 503. 543. 553. 572. 575,
576, 591. 592. 593. 600. 612. 62s, 645.
647, 667. 668 ff. 673. 675. 676 692.
— , der Junge 572.
— , Christoph 669.
— , Paulus 600.
Fuss, Abraham 523.
Fütterer, Hieronymus (Nürnberg) 439.
443. 444.
— , Sebastian (Nürnberg) 444.
Fyncke, Hans, Münzmeister 57.
G.
Gabriel 454. 455.
Gansser — Ganser, Caspar (Nürnberg)
188. 289. 292. 294 ff 296 f.
Gärtner — Gärtner, Hans d. Ae. (Nürn-
berg) 7. 9fl^
öl^
Ürkunaenbucii zur Geschichte des Mansfelciischen Saigerliandeiß.
Gärtner — Gärtner, Heinrich (Nürn-
berg) 9.
Gauger, Hans (Augsburg) 537. 615.
Geddern — Gittern, Hana (Frankfurter
Gesellschafter des Steinacher Saiger-
handels) 368 f. 873. 457 flF. 728. 734.
■ 757. 758.
Geieler 776.
— , Bernhard 657. 658.
Gemunen (Gemünden am Main?) 771.
Georgentbai, Abt zu 51.
Gera 523.
-, Herr von 79. 131.
Gerbstedt 553.
Gericke, Jacob (Vertreter derllsenburger
Messinghütte) 736. 777 f.
Geyger, Hans (^Nürnberg) 644. 647.
— , ötephan (Nürnberg) 644. 647.
Geyl — Geil. Fbilipp (Köln) 695. 696.
697.
Glauburg — Glauberg, Dr. Johann von
(Frankfurt a.M.) 36S. 373. 457 ff. 476.
493. 728 f. 734. 757. 758.
Giitzscher — Glitzer, Michel (mansfeld.
Hüttenmeister) 251. 267. 421. 594.
Gluenspieß, Philipp (mansfeld. Hütten-
meister 224. 226. 570.
Gotha 49. 532. 606. 638.
Gorming 772.
Gräfendorf — Grelendorf , Hans von 67 ff.
Gräfenthal 1. 68.
— , Hammer unterhalb der Stadt 1. 7.
— , Hütte zu u. Gesellschaft des Saiger-
hüttenhandels zu 1. 8. 13. 48. 51. 68.
70 f. 164 f. 192. ly3. 213 ff. 218. 264.
305 ff. 3i;0. 327. 331. 358. 359. 369 f.
4051. 432. 541 f. 649.
Gramehl — Gramal, Valten (mansfeld,
Diener) 574. 577. 578. 579. 580. 597.
598. 599. 60öff. 618. 619 f. 622. 675.
692. 694. 7ö5.
Gramey, Jacob, ßentmeister der Stände
von ßrabant 706.
Grätfisch, Peter (Leipzig) 727. 735. 774.
780 f. 788. 799.
Grecke, Bartholomaeus (Ulm) 97.
~, Conrad (Ulm) 97.
Grieb — Grib — Griff'Jacob (Leipzig)
344. 516. 591. 592. 593. 595. 739.
742. 743.
Grimmenstein 533. 796.
Gromberg s. Grünberg i. H.
Grundherr und Grundherrin 537. 591. 593,
Grunenburg — Gromberg (Grünberg i. H.)
613. 633,
Grupen pecher, Georg, Buchdrucker in
Tübingen 748.
Gryman, Jan 185.
Gugl — Gugel, Albrecht (mansf. Diener)
552. 566. 5711 573. 577 ff. 580f. 581.
589. 590. 591. 593. 595. 596. 599. 600 f.
622. 644. 673 ff. 676. 679. 684 f. 690.
691 ff. 695. 696. 698. 798 f.
— , Dr. Christoph, auch M. C. (Nürn-
berg) 143. 531. 537. 562. 565. 600 f.
615.
Gundermann, Thomas (Diener auf der
Hütte Eisfeld) 469. 494 ff. 552. 571 f.
622. 659. 716.
Gych, W. von 115.
Hacke, Jost 339.
Hadrian, Kaiser 429,
Hagelke, lleinricli (Gesellschafter der
Hütte Mansfeld und Schwarza) 3 ff.
Hagh, Jan vom 184.
Hagk, Gerhard (Gesellschafter der Hütte
Mangfeld und Bchwarza) 3 ff.
— , Styne (Frau Gerhards) 3 ff.
Hain — Hayn — Hahn — Han, Caspar
(mansf. Diener) 5b9. 596. 689,
Halberstadt 173.
Halle (a. S.) 378. 524. 544. 664. 717. 743.
747. 749. 792. 795. 804. 806.
— (i. Westfalen) 767.
— , Leviii von 513. 726.
Haller, Conrad d. J. (Nürnberg) 16,
— , Hans (Nürnberg) 143.
— , Jobst (Nürnberg) 143.
— , Matthes (Nürnberg) 143.
— , Steffen (Breslau) 173.
-, Wolf (Nürnberg) 143, 351.
Haman, Gobel (Faktor des Gobel Kle-
ment von Köln) 84.
Hamburg — Haimburg — Hamberg
25. 52. 93. 130. 131. 147. 163. 173.
174, 184, 635,
Hammerschmidt, Erhard (Kärrner) 439.
440, 441. 4i7.
Hanau — Hanna, Herr von 183.
Hanss, Lange 633.
Harburg (i. Eies) 090.
Hartmann, Martin (mansfeld. Diener)
359. 662, 689 f. 801,
Hartmued, Hans 84.
Harz, der 719.
Hasloch, Wolf (Leipzig) 446, 447, 448.
Hasse, Jacob (von Kall) 83.
Hausperck, Hans (Antwerpen^ 84.
Hausmann, Blasius 554.
Haußner, Hans (Unterkäufer in Frank-
furt a. M.) 88.
Hayde, Wolf v. d. 160.
Hegau, das 73. ...
Register der Personen- und Ortsnamen.
817
Heidelberg — Haidelbergh, Jakob und
Erben 156. 157. 173. 174. 325f. 420.
528 f.
Heidenreich, Bartel (Schosser zu Sanger-
hausen) 794f. 803.
Heiderhans — Handerhans 256. 257.
Heilbronn — Hailprun 73.
Heinz, Pulveniiacher in Nürnberg 132.
Helbra 803.
Helldorf, Heinrich von 277.
Heldrungen (Ort und Herrtchaft) 235.
346. 4U2.403. 404. 494. 715. 798. 801.
808.
Helfenstein, Graf Ludwig von 73.
— , Graf Ulrich von 73.
Helfta (Ort, Amt und Kloster) 500. 803.
Hempel, Bastian (mansfeld. Rentmeister)
713.
Henneberg, Graf Friedrich von 3 ff.
Hennegau 504. 711.
Herbart, Hans 184.
- , Jörg 184.
Herbrot — Herbrodt, die 624.
— , Jakob 395. 576.
Hergisdorf 271.
Hermenstall, Benedikt (Elbing) 315.
Herold, Sebald 657 ff.
Hertten, Wolf 448. 449. 593. 594. 674.
677. 681. 691. 699. 739. 742. 743. 745.
746. 777.
Hertung, Wulf 634.
Heßlich da.s (Gehölz in Thüringen) 257.
H esse- Heß -Heuß, Andreas (mausfeld.
Rentmeister) 456. 469. 538f 541.571.
600. 609.
Hessen, Landgraf von 82.
Hettstedt 21. 23. 156. 193. 209 225. 322.
800.
Heydepacher (Gräfenthal) 1.
Hildprant, Hermann (Nürnberg; Teil-
haber der Hütte Steinach) 2.
Hillinger - Hilliger , Dr. Sebastian 483.
545. 760.
Hilpertshausen - Hilperhausen (Unter-
Franken) 487.
Hilß-Hulß-Hillis-Helst, Adrian von 471.
537. 661. 689. 692. 699. 706 744. 761.
762. 772.
Hintsberg, Margret von, Dr.Valten Sund-
hausens Witwe 803.
Hirschfeld (U.-Franken) 613. 633.
Hitzler, Michel (Faktor des Matthias
Manlich zu Nürnberg) 462.
Hoche (bei Würzburg) 487.
Hochkirchen-Hohenkirchen, Saigerhutte
zu 48. 49. 51. 68. 74.
Hockenrode, Hütte und Handel zu, vgl.
Leutenberg.
Qeschichtac^. d. Pr. S. Bd. XXXXVII.
Hoe — Hoch, Benedikt — Wendigk —
Wendiges (Diener Graf Albrechts von
Mausfeld) 64. 116. 180. 134. 541.
Hofmann, Jürge 322 f.
— , Peter 742.
Hoffmännin, die 491. 591. 593.
Höhen-Hohe, Günter (Fürerscher Diener)
536. 573. 587. 592. 594. 674.
Hohausen, Dietrich (Hamburg) 130.
Hohustein, Graf Ernst, Herr zu Lora
und Klettenberg 234.
Holbach, Jörg von 47. 48 f.
Holstein, Henigke 726.
Holzschuher, Georg (Nürnberg; Teil-
haber der M^essinghütte Neubrunn) 7.
— , Veit (Nürnberg) 443. 444.
Honyg, Hans (Fuhrmann) 450.
Hopfner . Georg (Nürnberg ; zeitweise
Gehilfe des mansf. Rentmeisters) 449.
591. 592. 718.
— , Hieronymus (Nürnberg) 4 49. 742. 746.
Homburg — Horuaburgk, Dr. Johann
(Rat des Kurfürsten und Kardinals
Albrecht von Mainz) 226 ff.
Hübner — Hubner, Steffen (Nürnberg)
174. 183.
Huflner. Rochius 340 f 343.
Humbracht, Dr. Conrad (Frankfurter
Gesellschafter des Steinacher Saiger-
handels) 481 f 493.
Huet — Hutt, Dietrich 574 575. 634.
Hütten, Philipp von 100 f. 101
Hoym, Albrecht von 799.
— , Christoph von 799.
J.
Jacob, Hieronymus 186.
Jena 59.
Ilmenau 588.
Ilsenburgische Gesellschaft 736, 775
776. 777 f.
Iltisch 657 ff.
Ingolstadt 453. 454.
Jonas, Dr. 669.
Judenbach, der 2.
Jülich-Geulch, Herzog zu 218. 219.
Jüterbogk 795.
Italien 144.
K vgl. C.
Kailhau, Jörg (Pfintzingscber Diener)
582. 591.
Kallis — Kall s. Calais.
Kandier, Dr. Georg 796.
Karer, Caspar (Bote) 454.
Katzbeck, Abraham 681.
52
8i8 Ürkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Kau, Hans 552.
Kaner, Adam 449.
Kaufmann, Ciliax 358. 359.
Keck, Hans (ein Makler in Antwerpen)
624. 706. 707 ff. 720 f.
Kegel — Kegl (mansfeld. Hüttenmeister)
24. 37.
— , Lamprecht (mansf. Hüttenmeister) 40.
Keller, Hans 357. 358.
— , Jobst 134.
Keltzen Erben 593.
Kessler, Hans (zu Nürnberg) 558.
— , Kilian (zu Stolbcrg) 362 ff. 366 f.
473. 543. 625.
Ketzler, Jörg 136.
Keuschel — Keuschl, Kunz 743. 746.
761. 762. 772.
Kirsten, Wolf (Diener der Manlich)
753. 783. 784. 785. 787 f. 789. 790.
791. 792. 795. 800 f. 807.
Kirstyn (von Kall) 83.
Kiselstein — Kesselstein, der (Berg in
Thüringen) 256. 257.
Klain, Caspar (Jakob Heidelbergs Faktor)
174.
Klement, Gobel (von Köln) 84.
— , Peter (von Köln) 84.
Kling — Klinge, Dr. Melchior (mansfeld.
Rat) 493. 504 f. 627. 630. 632. 681.
732. 737. 738. 795.
Knaus, Ewald (Ebolt) u. Erben (Nürn-
berg) 24 ff 60. Gif. 63. 77. 79. 80 ff
83 ff 86 ff. 90 ff. 105. 111. 117. 187.
188.
Kneutel, Peter 276.
Knebel — Knebel, Endres (mansfeld.
Hüttenmeister) 106. 172.
— , Martin (mansfeld. Hüttenmeister) 65.
Knopf, Conrad und Erben 669.
Koch, Georg (Eisleben) 447. 448. 449.
553. 575. 644. 645. 647. 653. 741. 744.
Köln — Cöln (auch Münzraeister von.
Kölnisches Blei, die Kölner) 23. 82.
84. 137. 148. 395. 509. 548. 558. 561.
566. 572 f. 574. 576. 577. 578. 579.
618. 619. 620. 659. 660. 666. 675.
680. 691. 692. 693. 694. 695. 743.
763. 765.
— , Erzbischof und Kurfürst von 509ff.
515. 547. 548 f 554. 556. 557.561.
566. 567. 568. 573. 578. 579. 598. 606 f.
608. 618. 621. 625. 627. 640. 675. 765.
— , Kanzler von 565.
— , Kornmarktgericht zu 659.
— , Räte zu 675.
Kollner, Christoph (Frankfurter Gesell-
schafter des Stein acher Saigerhandels)
481.
Komann, Gosse (Teilhaber der Hütten
Schwarza und Mansfeld) 3 ff.
König — Kunig — Kunigk — Kung —
Kunick, Caspar (Nürnberg) 443. 446.
448. 449. 450,
— , Gotthard (Godtert) (Diener Jakob
Welsers) 85. 187. 343 f.
— , Hans (Diener M. Manlichs) 505.
— , Philipp (Diener Christophs V. Stetten
zu Augsburg) 444.
Königsberg i. Pr. — Kunsperg 315.
Königstein, der (Bergwerk in Westfalen)
618.
Könnern — Gönnern, Schieferbergwerk
zu 226 ff.
Könneritz — Könritz, Erasmus (Asmus)
von, Oberhofrichter, auf Lobschitz
483. 545. 760.
Krafter, Christoph (Frankfurt) 634.
Kram, Franz 760.
Kramer, Heinrich 799.
Krape, Hans 691.
Krasser, Johann (Notar) 807.
Krause, Wolf (Tarnowitz) 657.
Krauß, Lucas (von Magdeburg) 186.
Kueffner, Nickel (Leipzig) 447. 449.
Kuffner, Jörgen (Danzig) 315.
Kulmbach, Markgraf von Brandenburg -
353.
Kunler, Hans 653.
— , Stephan 653.
Kurz, Lorenz 669.
Landau, Johann 743.
Landauer, Matthies (Nürnberg; Teil-
haber der Hütte Eisfeld) 7.
Landsburg 615.
Laubach 728.
Lauenstein (Ort, Herrschaft, Amtmann
zu) 51. 256. 282. 362. 363. 364. 365.
366. 400. 543.
Lauer, Dr. 576.
Laurentius, Dr. 596.
Leimbach — Leympeck 104. 794.
Leinungen, Herrschaft 494.
Leipzig 12. 14. 24. 25. 26. 27. 29. 30.
31. 33. 63. 64f. 74. 75. 79. 82. 84. 87.
90. 92. 94. 98. 101 109.111. 116. 119ff.
128. 135. 137. 143. 155. 156. 157. 174.
175. 185. 188. 190. 192. 193. 194. 195.
199. 200. 202 204. 205. 207. 208. 209.
211 213 222 223.225. 226. 229 231
238. 244. 246. 248. 254. 268. 269. 271.
276 289. 290. 291. 292. 295. 297. 298.
299. 301. 303. 306. 307. 308. 309. 310.
811. 312. 314. 328. 324. 328. 832. 335.
trister der Personen- und Ortsnamen.
819
344. 345. 346. 351. 352. 356. 361. 362.
371. 372. 373. 379. 380. 381. 384. 385.
389. 405. 408. 412. 413. 414. 415. 417.
418. 425. 426. 427. 431. 433. 435. 437.
446. 447. 448. 449. 453. 454. 455. 459.
461. 462. 465. 471. 474. 476. 479. 480.
482. 490. 498. 499. 503. 504. 512. 515.
516. 517. 518. 519. 520. 526. 527. 530.
531. 534. 535. 543. 547. 554. 559. 565.
583. 584. 585. 586. 588. 589. 590. 591. 592.
594. 609. 611. 614. 615. 618. 624. 628.
629. 631. 635. 637. 638. 641. 642.644.
646. 647. 649. 650. 654. 658. 661. 677.
679. 684. 685. 690. 691. 698. 699 f.
702. 708. 709. 711. 721. 730. 743. 751.
757. 758. 760. 761. 762. 772. 773. 777.
780. 782. 786. 787. 790. 791. 793. 796.
797. 801 805. 806. 807. 808.
Leipziger Gesellschafter des Steinacher
Saigerhandels 419. 666.
Leipziger, Thomas, Bote 128.
Leise — Leyse, Valentin (Leipzig) 483.
492. 545. 613. 624. 625. 660. 677. 750.
751. 760. 775.
Lemberger, Philipp (Faktor d. Steinacher
Gesellschaft in Frankfurt a. M.) 496.
524. 527. 528. 582 f. 589. 591. 593.
613 f. 638. 639. 719. 749. 750. 751.
773. 777. 803. 804. 806.
— , Thomas (mansfeldischer Faktor in
Frankfurt a. M.) 487. 573. 618 f. 659.
660. 666 f. 674. 675. 680. 693fr. 697 ff.
729 f. 743. 744. 746 f. 761 ff. 771 f.
Lengenbach — Lengelbach (O.-Pfalz)
633.
Leonstein, Graf von 748,
Letscher — Letzscher, die (Nürnberg)
783.
- . Albrecht 14. 15. 46. 56. 57 ff. 76.
88. 89 f. 94. 95. 96. 97. 98. 104. 109.
119. 121. 132. 135. 139 f. 155. 156.
1-58. 159. 161. 164. 167 f.
— , Dr. Johann 9 ff.
— , Paul 269.
Lautenbach — Leuttenbach, Bernhard
695. 696. 697. 761. 762. 763. 772.
Leutenberg; Ort und Herrschaft 50. 51.
62. 67. 68. 69. 74.
— (zeitweise auch: und Eisfeld; anfangs
Hockenrode) Hütte, Saigerhandel und
Saigerhandelsgesellschaft der Hütte zu
14, 19. 24 ff. 36 f 39. 41. 43 ff. 47.
48 f 50. 51. 58. 62. 64. 65. 66. 67 ff.
70 f. 74. 78 f 80 ff 86 f. 105 ff 112 f
114. 116f 126. 128 ff. 133. 134 ff 140.
143. 147. 148. 153. 154. 156 f 159 f
172 ff. 213 ff 235. 236 f. 242. 252.
27 6 ff
Lieh — Lych (i. H.) 613.
Lichtenfels 354.
Lichtenhaim 726.
Liebmann, Wolf (Gehilfe des mansfeld.
Rentmeisters) 713.
Ligsalz, Sebastian, et comp. 186.
Lindenau, Wolf von 523. 780. 805.
Linnemann, Cornelius 694.
Linz (a. Rhein ; Kr. Neuwied) 568. 575.
Lipart, Jacob (Diener der Leuten berger
Gesellschaft) 172. 174.
Lobler, Johann (Köln) 694. 696. 697.
Lochinger, Hans (Nürnberg) 183.
Lomayrin, Frau (Nürnberg) 452.
London — Lundia 129. 137.
Loquitz — Lochwitz, die (Flüßchen in
Thüringen) 24. 90. 362. 363. 366.
Loßaw, Christoph 595.
Lothringen u. Bari, Herzog Antonius
von 161 f.
Lotter, Antonius (Leipzig) 174. 307. 319 f.
— , Hieronymus (Leipzig) 79. 106. 111.
174. 194. 199. 200. 201. 205. 206. 223.
225. 226. 229. 230. 554.
Loytz — Loytsch (Stettiner Kaufmanns-
iamilie) 408.
— , Haus 409 ff.
— . Steffan 409. 410. 566.
Lübeck 39.
Lubschwitz — Lobschwitz — Luswicz,
Dr. Reinhard von (mansfeld. Rat u.
Kanzler) 224. 289. 309. 375.408 409 ff.
414 ff. 419. 435. 456. 464. 466. 471.
475. 521. 583. 754. 755.
Ludaw, Jan 185.
Luder — Luther, Jakob (mansfeldischer
Hüttenmeister) 66. 173.
Luderstadt (auch Ludersdorf) — Lud-
wigstadt 207. 362. 364.
— , Hütte und Hammer, Saigerhütten-
haudel. Gesellschaft des Saigerhandels
der Hütte zu 48. 190 ff. 194 ff. 199 ff
206. 207. 213 f 216. 222 ff 224 ff
229 ff 238. 244 ff 250 f. 256 f 258.
259. 264. 265. 276ff. 286 f 288ff 292
293. 294 ff. 296. 297 f. 300. 303 f
305. 306. 307. 308. 319 f 325. 334.
359. 362. 366. 455. 486. 513. 528 f
533. 538 f 540. 542. 543. 561 f. 567'
575. 587. 592. 595. 611. 612. 613
625 f 649. 650. 656. 683. 692. 700 ff
703. 704. 722. 723. 736. 773.
Ludwig, Meister, Goldschmied zu Köln
634.
Lüneburg 174.
Lunschet, Rudolf (Attendorn) 607.
Luppold — Lewpold, Johann (Maastricht)
81. 82. 85. 183.
52*
820
Ürkundenbuch zur Öeschichte des Mansfeldischen Öaigerhandels.
Lüttich, Wolf (Eisleben) 157. 172.
Lyon 99. 100. 101. 129. 144.
M.
Maastriebt 81. 82.
Mackenrod, die(mansfeld. Hütteumeister-
familie) 23. 37. 39. 94 ff. 109.
— , Andreas 95. 96.
— , Hans 95. 96.
Maeß - Maaß — Mays — Moeß — Mos,
Arnd 695.
— , Johann 184. 659. 660. 743. 761.
Magdeburg — Maidburg — Meidburgk —
Meydeburg — Meid würg 6. 23. 118.
142. 186. 339. 401. 410. 635. 716.
7 IS.
— , Erxbischof von 172. 427. 435. 664.
665. 687. 716. 718. 787 f. 789 f. 791.
792.
— ische Hofräte zu Halle 792.
— , Nicolaus (mansfeld. Diener) 324. 588.
713. 739. 742.
Mailand 138. 634. 681. 742. 746.
Main, der 576.
Mainz 74. 460. 576.
— , Erzbischof und Kurfürst von 62.
226. 672.
Maltitz, der von 627.
Malufe, Jacob 185.
Manlich, die 433. 462. 465. 466. 467.
468. 475. 515. 516. 524. 532. 534. 535.
537 548. 554 ff. 559 f. 561. 562. 563.
564. 565. 566. 567. 573. 575. 576. 578.
623. 624. 627. 628 ff. 630. 631. 632.
637. 639. 640. 641. 642. 643.651.652.
653. 654. 659. 660. 665. 666. 676. 680.
725. 727. 728. 729. 731. 733. 734.737.
738. 748. 754 ff. 760. 761. 762. 781.
783. 784. 787. 790. 792. 793. 794.
800 f. 803.
— . Christoph 418. 419. 422 ff. 431 ff
'435. 436. 457 ff 563. 616 ff. 630. 636 f.
639 f. 660. 680 f. 729. 730 f. 734. 748.
753. 764. 786. 788 f.
— , Matthias (und Erben) 409. 414 ff.
422 ff. 431 ff. 435. 436. 457 ff. 462.
470 f. 475. 476 f. 505 f. 563. 621 f.
636 f. 639 f. 660. 680 f. 729. 730 f.
734. 748. 753. 754. 764. 786. 788 f.
Mansfeld 21. 23. 94. 115. 126. 142. 155.
158. 161. 162. 193. 194. 198. 199. 209.
212. 216. 220. 225. 226. 229. 231. 234.
251. 253. 259. 266. 267. 269. 271. 288.
806. 309. 310. 313. 330. 333. 344. 345.
346. 350. 358. 380. 387. 400. 474. 570.
629. 650. 655. 682. 700. 701. 708. 710.
712. 73Ö. 757. 759. 796. 800. 804.
Mansfeld, gemeine Herrschaft, Grafschaft
etc. 17. 119. 121. 126. 145. 149. 150. 152.
153. 161. 173. 190. 192. 194. 199. 216.
217. 219. 220. 221. 252. 261. 273. 289.
291. 300. 301. 307. 311. 317. 387. 389.
391. 401. 4-24. 427. 473. 535. 587. 659.
665. 706. 709. 767. 807.
— , Grafen von 46 f. 95, 102. 122. 123.
130. 148. 163. 165 f. 168 ff. 306. 351.
392 ff. 435. 468. 469. 475 f. 478. 480.
481. 483. 491 f. 493 f. 506. 509 520.
521. 543 ff. 545. 559. 566 618. 628 ff.
631. 659. 661. 665. 666. 683. 728. 735.
754 ff. 759. 764. 786. 787. 793. 796.
797. 799. 800. 803. 807.
— , Graf Albrecht von 6. 13 ff. 17 ff. 20.
24 ff 34 f. 36. 37 ff. 43ff. 46. 47 ff. 50.
51. 52 ff 55 ff. 59. 60. 61. 62 f. 64 f.
70 t. 72. 73 f. 75 ff 901. 92 t. 96 ff.
99 f. 101 ff. 104. 105 ff. 111. 112 f.
114f. 116. 117f. 119. 120. 121ff 125.
128. 130. 132 f. 134 f. 136 f. 138 f.
140 f 142. 157. 158. 159. 160. 164 f.
170 f. 172. 187. 188. 214. 220. 234.
235. 236 f. 241 ff. 249. 252. 254. 255.
256. 262. 263. 264. 265. 266. 267. 272.
276 ff. 358 f. 392. 393. 395. 396 f. 398 f.
491. 532. 557. 558. 559. 574. 606. 623.
— , Graf Bruno (Braun) von 528 f. 637.
680f. 783 ff. 787. 801 f. 804. 805. 810.
— Graf ChriBtoph von 369. 378 f. 513.
541. 544. 551. 614. 621 f. 623. 638.
730. 760.
— , Graf Ernst von 6. 34 f. 121. 124.
125. 126. 127 f. 128. 138 f. 140 f. 142.
160.
— , Graf Gebhard von 34 f. 119. 120.
124. 125. 126. 127. 128. 138ff. 140f.
158 f. 160. 164. 170 f. 173. 192. 193.
208. 222. 235. 236. 249. 250. 264. 266.
267 f. 270 ff. 277. 320. 344. 369. 375 ff.
378 f. 393.
— , Graf Günter von 3 f. 34 f. 225.
— , Graf Hans von 263 f. 708.
— , Graf Hans Albrecht von 247. 260 f.
266. 2671 269. 270 ff. 288 ff. 293.
294 f. 296. 297. 300 ff. 305. 309 ff.
314 f 317 ff. 320 ff. 323 f. 325. 328.
329 f. 331 f 333. 334. 335. 336. 339.
340. 342 f. 344. 346. 347 f. 349. 354.
357 f 359. 360. 361 f. 370 ff. 373. 374.
375 ff. 380 ff. 386 ff. 396 f. 398 f. 400.
402. 403 f. 405. 406 f. 408. 414 ff.
422 ff. 431. 432 f 457 ff. 492. 520.
528 f 538. 540. 553 f. 639. 648 ff. 660.
680 f. 707 ff 712 ff. 760 f. 780. 783 ff
787. 792. 794. 795 f. 800. 801. 803.
804. 805. 807. 808 f. 810.
Register der PeraoDen- und Ortonatneo. 821
Mansfeld, Graf Hans Ernst von 422 ff. Mansfeld, Graf Karl von 397. 708.
432 f. 528 f. 538. 540. 553 f. 593. 595. -, Graf Peter Ernst von 328. 329. 335.
608 f. 630. 634 639. 648 ff. 660. 680 f. 342. 422 ff. 432 f. 4-35. 436. 491. 499.
707 ff. 712 ff. 743. 760 f. 780. 783 ff. 500 f. 517. 521 ff. 528f. 540. 547. 556.
787. 794 f. 801. 804. 805. 808 f. 810. 557. 583 f. 585 f. 601 ff. 624. 637. 639.
— , Graf Hans Georg von 222 f. 224 ff. 645 ff. 648 ff. 660. 661. 662. 664 ff.
229 ff. 234 f. 238 f. 244 f. 246. 247. 667 f. 677. 680 f. 685 ff. 691. 700 ff.
248. 249. 250. 251. 252. 258. 260 f. 706. 707 ff. 711. 712 ff. 719. 720. 729.
263. 264. 265. 266. 267. 269. 270 ff. 730. 734. 736. 741. 544. 745. 757.
274 ff 277 ff 288 ff 292. 293. 294 f. 760f. 771. 780. 781f. 783ff. 787. 794f.
296. 297 ff. 300 ff. 305. 309 ff. 314 f. 801. 805.
317 ff. 320 ff. 323 f. 325. 3281 329 f. — , Graf Philipp (auch Graf Philipps
331 f. 3;^3. 334. 335. 336 ff 339. 340. Bohne) 164 f 170f. 190 ff. 194. 199ff.
341. 342. 344 f 346. 347 f. 349. 354. 216 ff. 222f. 224ff. 229ff. 234f. 238 f.
356. 357 f. 359. S60. 361 f. 370ff. 373. 244 f. 246. 247. 248. 249. 250. 251.
374. 375 f. 377 f. 379. 380 ff. 386 ff 252. 254 ff. 258 f. 304. 309. 316. 333.
31i6f. 398 f. 400. 402. 403 f. 405. 406 f. 386. 408. 424. 427. 430. 431 ff. 436.
408. 410. 412. 413. 414ff. 418ff 422ff. 475 f 492. 528f. 650. 743. 746. 760f.
431. 432. 433 f. 435. 436. 456. 457 ff. -, Graf Volrad (III.) von 3 ff.
460 461.462. 463 464. 465 ff. 470, -, Graf Volrad (IV.) von 554. 559. 623.
471. 472 f. 475. 476. 477 f 479. 480. 708. 711.
4Slf 483. 484 f. 486. 487. 488. 489. — , Gräfin von (auch Altgräfin, Dorothea
490. 491.492.494. 495.497.498 4b9. geb. Gräfin Solms, Gemahlin Graf
500. 501. 505. 506 f. 508. 509 f. 511 f. Ernsts v.M.) 379. 515.
513f. 516. 517 f. 519. 520. 521 ff 524ff. — . die jungen Herreu von 525.
527. 528 f. 530. 531. 532. 533 f. 535. — ische Diener, Eäte u. heimgela-ssene
538. 539. 540. 541. 542. 543. 546. Räte 167. 652. 750 f.
547. 548 ff. 553. 554 ff. 561. 562 ff. 565. — cu. Schwarza), Saigerhütte u.Gesell-
566.567. 568. 570 f. 574. 577. 580. schaft des Saigerhandels d. Hütten 3. 4.
582. 583 f. 585 f. 587. 588. 589 f 593. —, gemeine Saigerhändler der Grafschaft
595. 596. 597 f. 599. 600. 601 ff. 605. 218 f.
606. 607. 609 f. 610ff. 613. 616 ff. 619. Marholt, Johann (mansfeld. Rentmeister)
620. 621. 622. 623. 627 f. 630. 636. 562. 627.
637. 639. 640. 641. 642. 643. 645 ff. Mark, Graf v. d. 218. 219.
648ff. 654ff. 660. 661. 662. 663. 664f. Markirchen (Bergwerk zu) 558.
666. 667 f. 674. 676. 677. 680. 681. Maroifstein 252. 309. 371.
682. 684. 685 ff. 689. 690. 691. 700 ff. Marttin, Herman 185.
707 ff. 711. 712 ff. 715. 716. 717. 718. Matthias — Mathi.s, Thomas 716. 717.
719. 720 f. 722. 723. 724. 725. 726 ff. 749. 795.
729. 730. 734. 736. 737 f 741. 743. Mavr, David (u. Gesellschaft) 444 f.
744. 745. 747. 748. 749 f. 751 f 753.- Max (Bleizeichner in Frankfurt) 85.
757. 760. 761. 764. 771. 776. 778 f. Mecklenburg, Herzog Älbrecht von 117 f.
780. 781 f. 783 ff. 786. 787. 788. 789. 142.
790f. 792. 793. 794. 795 f. 800 801 f. Meinhard — Menhart, Alexius (mansf.
803. 804. 805f 808f. 810. Hüttenmeister) 106 f. 112. 173.420. 421.
— , Graf Hans Hoyef von 422 ff. 432 f. — , Christoph u. Erben i mansf. Hütten-
492. 528 f. 538. 540. 593. 595. 608 f meister) 104. 106 f.ll2. 114. 173. 187.188.
639. 648 ff. 660. 680 t. 707 ff. 712 ff — , der junge 104.
760 f. 780, 783 ff. 787. 794 f. 801. 804. Meissen 9.
805. 808 f. 810. Melcher, Meister (der Kürschner) 595.
— , Graf Hoyer von 12. 24. 34 f 93 f. Merschier, Gyllys 184.
124. 125. 126. 127. 128. 138 f. 140 f Merseburg 595. 797. 798. 805. 808.
142. 155 f. 158. 159. 160. 161 f. 164f. Mertens , Merten (u. Erben) 553 696.
170 f 188 ff. 190 ff. 194. 199 ff. 207 f. 697. 698. 728. 729. 762. 780. 805
210 f. 212 f. 216 ff. 220 f. 222 ff. 229. Meschede 546. 569. 577. 599. 606. 620. 768.
316. Metzler — Meßler — Mesler (mansfeld.
— , Graf Hugo (Haug) von 339. 340. Hüttenmeister) 24. 37. 40.
422 ff. 794 f — , Peter 615.
Drkundenbuch zur Geschichte des Mansf eidischen Saigerhandels.
Meyenburg — Meyenberg — Maiiiburg,
die (Nordhäuser Familie) 520. 521,
614. 689. 716. 717. 718. 722. 795.
— , Anna (Michels de.s Aelteren Witwe)
500.
— , Caspar 478 f. 500. 544. 583. 757.
— , Christoph 478 f. 481. 500. 527. 528.
717. 757.
— , Hans 344. 358. 359. 380. 386. 392.
400ff. 448. 478 f. 484 ff. 538.
— , Michel, Stadtschreiber und Bürger-
meister von Nordhausen (und Erben)
248 f. 260. 268. 269. 299. 300. 305.
306. 307. 308. 319. 329. 330. 340. 341 f.
343 f. 352. 353 f. 856. 367. 368. 373 f.
375 f. 377. 378. 379. 380. 386. 392.
455. 468. 499. 500. 506 ff. 544.
— , Michel (d. J.) 478f. 481. 500. 527.
528. 757.
— , Ursula 500.
Milien s. Mylhem.
Miltenberg (a. Main) 86.
Mindelheim (a. d. Mindel; Schwaben) 74.
Minkwitz, Georg von 100. 101.
Modestinus, Dr. 795.
Morchin, Wwe. Elisabeth 401. 402. 588.
618. 614.
Mordeisen, Dr. 410.
Morgenstern, Magister 576.
Morungen (Mansfeld. Geb.-Kr.) 494.
Moshauer, Christoph 238. 256. 262. 299.
300. 305. 306. 307. 808. 328. 329.
330. 340 f. 343. 344. 346 f. 349. 350.
351. 352f. 354.355. 356. 357.359.367.
368. 373f. 377. 378 f. 380. 386. 392.
400 ff. 403. 419. 420. 421. 437 f. 440.
443. 446. 447. 448. 449. 450. 453. 455.
476. 478 f. 480. 484 ff 488. 503. 506 ff
520, 523 f. 544. 570 f. 583. 594. 719.
722. 730. 756. 757. 760. 797.
— , Margarete 570.
— , Paul (mansfeld. Diener) 469. 589.
604. 660f. 707. 711. 713.
Mossenberg, der (Berg in Thüringen) 366.
Mostatt 707.
Motton, Jan 185.
Muchterlein, Bastian, Jäger Christophs
von Thun 256. 257.
Mulde — Milde, die 396.
Müller — Mulner , Caspar , Sekretär
Graf Albrechts v. Mansfeld 40 ff. 43.
51. 55. 56. 137. 166. 170.
— , Sebastian (mansfeld. Hüttenmeister)
106. 108. 173. 174.
— , Nickel 776.
Mullich — Muelich, Wolf 591. 594.
743. 747.
Mulner, Caspar (Faktor) 135.
Mulmann, Franciscus 277.
München — Minchen 552.
Müntzer — Mintzer, Lewpold 187.
— , Jacob (Diener auf der Hütte Eis-
feld) 469.
Mylhem — Milien', Johann von (Faktor
der Leutenberger Gesellschaft i. Frank-
furt a.M.) 81. 82. 83. 84. 85.
— , Origier von (Faktor der Leuten-
berger Gesellschaft in Frankfurt a.M.)
183.
N.
N. , Hauö (Anrichter auf der Hütte
Steinach) 469.
— , Leonhard (Diener auf der Hütte
Steinach) 469.
Nassau, Graf Heinrich von 160.
Naumburg — Neumburg — Nuyberg
Neuperg 42.45.87. 102. 129. 149. 155.
193. 209. 213. 225. 231. 269. 271. 291.
295. 301. 310. 312. 335. 360. 361. 379.
389. 415. 438. 440. 450. 453. 551. 553.
565. 622. 661. 662. 663. 680. 702. 724.
732. 772. 778.
Neapel 138.
Nebelthau, Michael (fürstl. sächsischer
Zehntner zu Saalfeld) 451. 452. 494.
514. 530. 546. 570. 582. 593. 594. 700.
704.
Neithart, Hans 657.
Nery — Neri, Paulus 742. 746.
Nesch, Johann (von Köln) 84.
Neubrunn, Messinghütte zu 7.
Neugattersleben 714. 738.
Neumair — Neymair — Neumeier, Caspar
(von Nürnberg) 448. 449.
Neumann, Baltzer 634.
Neustadt (bei Steinach; S.- Co. -Gotha)
• 600.
Nickel, Balthasar (Nürnberg; Bruder
des Kanzlers Melchior) 327. 328.
— , Melchior, mansfeld. Kanzler 327 f.
493. 519. 525. 591. 593. 681. 737 f.
748. 760. 781. 793. 795. 796. 805.
Niclas Pforten (St. Niclas du Port) 161.
Nicolaus, Matthaeus, Leipziger Rats-
schreiber 637.
Niederlande, die 77. 81. 92. 108. 129.
130. 131. 132. 136. 162.163.215.398.
606. 709. 741. 742.
Niederländer, Peter 596.
Niedersachsen 709.
Nordhausen 234. 300. 306. 330. 343.
353. 356. 375. 377. 378. 380. 501.
Normandie 129.
Nuber, Hans 738.
Bester der Personen- und Ortenamen.
823
Nürnberg 7. 8. 9 ff . 12. 19. 21. 23. 24.
25. 27. 29. 39. 46. 52. 56. 58. 59. 61.
62. 63. 70 f. 72. 75. 78. 79. 81. 84.
85. 86. 88. 90. 93. 98. 100. 103. 105.
109. 111. 114. 115. 121. 122. 123. 124.
125. 126. 127. 128. 131. 132. 133. 136.
138. 143. 145. 146. 147. 148. 150. 159.
161. 162. 163. 165. 166. 167. 163. 170.
171. 174. 175. 176. 177. 180. 181. 182.
183. 185. 186. 192. 194. 201. 205. 208.
214 215. 221. 226. 241. 242. 248. 253.
254. 255. 263. 269. 270. 272. 280. 287.
289. 294. 305. 306. 307. 323. 330. 331.
332. 357. 360. 369. 370. 372. 373. 385.
387. 388. 395. 433. 438 ff. 446. 447.
460. 461. 466. 467. 487. 488. 489. 490.
493. 497. 498. 499. 501. 502. 503. 504.
516. 517. 518. 526. 528. 529. 530. 532.
533. 535. 536. 537. 538. 539. 540. 542.
543. 552. 553. 558. 559. 561. 562 ff.
566. 582. 583. 585. 586. 589. 590. 591.
592. 594. 597. 6015. 609. 615. 624. 637.
641. 642. 643. 644. 645. 646. 647. 648.
649. 652. 653. 654. 657. 658. 665. 667
668. 670. 673. 675. 677. 678. 679. 680.
681. 690. 692. 696. 700. 711. 716. 735.
737. 740. 748. 753. 775. 794. 804.
—er Hof in Frankfurt 746.
Nützlin, Frau Klara Hans (Nürnberg)
187.
Nux, Hentze (mansfeld. Hüttenmeister)
24. 37. 40.
Nyms 130.
o.
Obenroth — Obenrod (Siegkreis) 613.
Obenrot — Abenrot — Abendrot, Martin,
mansfeld. Rentmeister. Rat, Befehls-
haber des Saigerhandels und oberster
Haudelsverwalter 460. 461. 487. 488.
489. 490. 496. 497. 498. 501 ff. 512.
514 ff. 519. 521. 524f. 526 f. 530. 531.
533. 534. 535. 536. 537 f. 539. 545.
546. 547. 548. 549. 552. 553. 558. 559.
560f. 562 ff. 566 ff. 573. 581. 589. 590.
598. 599. 600. 606 ff. 609. 610. 612 f.
615. 618 f. 622. 623 ff. 635 f. 642. 643 ff.
647 f. 652 ff. 660 f. 662 f 675. 676. 678.
679. 681. 684 f. 688. 689 f. 692. 699 f.
712. 713. 716ff. 724f. 726 ff. 732. 736.
739. 741. 742. 743. 745. 747. 749.
753. 761 ff. 764. 771 f. 773 ff. 776. 777 f.
782. 798 f. 806.
Oberndorffer, Kunz 186.
Obernitz, Bernard v. 174.
Obsfelder, Volkumer 277.
()esterreich, Erzherzog von 55.
Oesterreicber, Hans 443.
Ofen 114. 137.
Olber, Johann 583. 797.
Oldisleben (a. Unstrut) 523. 714.
Oran 709.
Örner (Burg-; a. Wipper; Mansf. Geb.-
Kr.) 271.
Osterhausen, Gr. (Kr. Querfurt) 486.
Ostheim 622.
- , Balthasar v., Erben 600.
P vgl. B.
Packer, Carnelius de 185.
Paderborn 550.
Padua 615.
Pair, Jörg 187.
Pappenheim — Bappenheim — Boppen-
heim, die von 51. 256. 257.
— , Achatius v. 218.
— , Conrad v. 1. 2.
— , Sebastian v. 7. 8. 13.
— , Vitus V. 218.
Papst, der 144.
Paris 129.
Partt, Hans (von Leipzig) 448.
Pastor, Arnd (Faktor der Manlich in
Kohl) 566. 569. 574. 578. 579. 693.
694. 761. 763 f.
— , Johann (Köln) 566 f.
Pauer — Paur s. Bauer.
Paulus, Magister 716. 717.
— , Arnold (in Hamburg) vgl. Arnold
130. 131. 173. 174.
Paus s. Bauss.
Pentz, Achim 593. 595. 596.
Pestel. Antony 591. 594.
Peter 568.
Peterwardein 138.
Peuder — Bender — Beudel,Jobst (Diener
der Stark) 112. 113. 115. 137. 159.
160. 172. 421.
Pfaffendorf 808.
Pfaller — Pfaler, Georg (Gesellschafter
der Hütte Leutenberg) 20. 24 ff. 47 ff.
50f. 62 f. 64. 65. 66. 74. 76. 78 f. 81.
82. 90. 96. 97. 103. 106. 111. 117.
121. 128. 131. 135. 186. 187. 188.
497. 570. 594. 704.
Pfalz, die 73.
— , Kurfürst Ludwig von der 75.
Pfeil, Dr. Franz 500.
Pfender, Facius (Leipziger Bote) 129.
Pfintzing — Pfinzing, die (Nürnberger
Familie) 235. 236 f. 287. 372. 379.
384. 387. 388. 461. 537. 553. 573.
591. 593. 624.
824
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saige'rhandels.
Pfintzing — Pfinzing, Christoph 236 f.
— , Martin (d. Aelt. u. d. J.) 289. 29iff.
296 f. 307. 319 f. 448. 449. 488. 489.
490. 497. 501 flF. 512. 5l4ff. 562. 565.
567. 575. 581 f. 587. 662. 7?7.
— , Paulus 504.
— , Sigmund (auch: u. Gebr.; u, Mit-
gesellsch.) 16 f. 124. 148. 213. 214.
220ff. 252.270ff. 287. 309. 310. 311. 312.
313. 334. 371. 381. 450. 503. 553. 777.
l'fleger, Johann (Anwalt der Manlich
zu Frankfurt a. M.) 639.
Plattner, Colman (Augsburg) 92.
Plentinger, Cunz (mansf. Hüttenmeister)
267. 685. 686.
Pockler, Dietrich (mansf. Hüttenmeister)
16 f.
Pohl — Pol — Poel, Lorenz (mansfeld.
Hüttenmeister) 267. 594. 685. 688.
Polen (auch König v. P., polnisches Blei)
177. 669.
Poliander (Prediger Graf Albrechts von
Mansfeld) 70.
Polleben (Mansf. Seekreis) 714.
Polner, Hans (mansf Hüttenmeister) 173.
Pomer, Hans 282.
Ponholzer, Johann 276.
Ponick, Johann 591.
Portugal, König von 709.
Posch, Conrad (Faktor des Georg Koch
zu Eisleben) 645. 653.
Porsch — Borsch — Parsch, Wilhelm
371. 553. 554. 573. 628.
Posta, de s. Bußo.
Pottenier, CoUeni 184.
Prag 138. 738. 748. 760. 761.
Predel, Heinz (Grafen thal) 1.
Preußen, Herzog Albrecht von 668 ff. 673.
Preutgam — Preutgum — Preittigura
s. Bräutigam.
Pretta s. Bretten.
Prettner — Pretter s. Breiter.
Preyel 81.
Pruenen — Prun — Brun', Arten von
(Antwerpen) 161. 163.
Puli, Jan 184.
-, Jakob 184.
Pulte, Meister (u. Sohn) 595.
Q.
Quedlinburg 635.
R.
Eabenstainer — ßabenstein, Balthasar v.
100. 101. 537.
Rainisch, Endres (Tamowitz) 657.
Rainolt, Johann (Schosser in Saalfeld)
282.
Ramsbcrger — Ramsperger, Caspar (Ge-
sellschafter des Eisfelder Saigerhandels)
309. 310. 311. 312. 313. 334.
Randerott, Johann 109. 110.
Raspel, Hans (Faktor der Manlich zu
Nürnberg) 641.
Rauber, Franz 174.
Rauscher, Friedrich (Leipzig) 751.
— , Hieronymus (Leipzig) 359. 373 f.
380. 386. 387. 392. 402. 419. 433.
434. 437 f. 448. 460. 465. 466. 468.
478. 480. 481 f. 493. 503. 504 f. 506.
519. 520. 523. 526 f 542 f. 544. 572.
575. 576. 585. 589 f. 592. 600. 612.
613. 614. 618. 627 f. 635 f 687 ff. 642
674. 675. 676 f. 681. 689. 692. 693.
695. 696. 716 ff. 732 f. 737. 738. 741.
749 f. 751. 752. 753. 757 ff. 771. 773.
776. 777. 781. 786. 787. 793. 794.
796. 797. 798. 801. 802. 803. 805 f.
807. 808.
— , Peter (Leipzig) 446. 447. 448. 449.
450.
-, Ulrich (Leipzig) 134. 213. 214. 215.
230. 351. 352.
Ravensburg — Ravelspurg 72.
Regensburg 138. 640.
Rhein 88. 575. 619.
Reichenschwand — Reichelschwang (M.-
Franken; r. d. Pegnitz) 437.
Reiffenstein, die (Wernigeröder Familie)
480. 562. 570. 722. 724. 733. 774. 797.
— , Albrecht (fürstl. bayr. Rat in Ingol-
stadt) 359. 380. 386. 450. 520. 523.
524. 527. 681. 757.
— , Hans Wilhelm (u. Erben) 367. 373 f.
380. 386. 392. 473 ff. 478. 481 f. 493. 506.
507. 520. 523. 524. 613. 637 ff. 757 ff.
— , Wilhelm (d. Aelt. u. Erben) 64. 116.
194. 199. 200. 205. 206. 216. 217 ff.
222. 223. 229. 230. 231. 233. 300.
305. 317. 323. 343. 350. 351. 359.
366. 368. 369. 373. 378 f. 380. 384.
386. 404. 411 f. 419. 438. 446. 468.
473 f. 798.
-, Wilhelm Curio 359. 362 ff 367. 373 f.
380. 386. 392. 400ff. 473ff. 478f. 481 f.
493. 507. 509. 543. 582 f. 613 f. 625 f.
637 ff. 681. 757. 798.
Reinhard, Lic. Christoph 509 ff. 521.
551. 634.
Reinhold, Johann (u. Witwe) 570.
Reinicke (Mansfelder Hüttenmeister-
familie) 513. 722.
-, Christoph 359. 3731. 380. 386. 392.
400 ff 434 ff 506 ff. 757.
Register der Personen- und Ortsnamen.
825
Reinicke, Hans (u Erben) 190. 194. 198.
199. 200. 201. 205.206. 216 ff. 221. 223.
229. 230. 231. 233. 262. 300. 305. 317.
323. 343. 050. 351. 359. 368. 369. 373.
378 f. 384. 404. 411 f. 419. 438. 446.
473 f. 480. 544. 570. 733.
-, Hieronymus 233. 359. 373 f. 378.
380. 386. 392. 400 ff. 484 fl. 506 ff".
— , Ursula 401.
Reiustein, Grafen von 166. 234. 330.
Rei.ser — Reyser — Rauser, Conrad (Diener
der Manlich) 435. 462 f. 466. 470. 525.
526. 627. 680. 636.
Rein, Felix 476. 616 ff.
Rhode — Rueden (Kr. Olpe, Westfalen)
768. 770
Riesen — Ris.sen, die (mansf. Hütten-
meister) 23. 37. 39.
Ririck, Pascha (raan.sfeld. Hüttenmeister)
210. 211. 212. 349. 421.
— , Wilhelm (mansfeld. Hüttenmeister)
65. 108. 491.
Rythessel (Ricthesel), Johann 64.
Roch, Thama 451. 452. 453.
Rode 714.
Rode — Rhode, Christoph 500. 637 ff.
Roder, Caspar 224.
Römhild, Herrschaft 372.
Ronneburg 583.
Rosenthal, Alexander 781. 782.
Roßner — Rosner, Christoph (Nürn-
berg) 444.
— , Endres (Nürnberg) 183.
— , Kunz (Nürnberg) 183.
— , Peter (Nürnberg) 183.
— , Sigmund (Nürnberg) 183.
Rotenberg, Unterer (mansfeld. Schmelz-
hütte vor dem) 654.
Rotenguntz ^?) 131.
Roth, Wolf (mansfeld. Rat) 422. 461.
487. 491. 504 f. 509 ff. 514. 519. 525.
534. 535. 552. 553. 559 f. 566ff 573ft'.
582. 588. 599 f. 606 ff 612 f. 618.
623 ff. 643 ff 678. 679 (j81. 688. 689.
691 ff. 699 ff. 712. 713. 724 f 726 ff.
729 f 732 f. 739 ff. 745. 747. 761 ff.
764. 777 f. 799
Rott, Hans 174.
Rücker, Mag. Antonius (mansf. Diener)
396 f. 398 f.
Rudolf, Johann (ffirstl. sächs. Rat und
secretariua zu Weimar) 396. 521. 533.
546. 592. 594. 606. 613. 643. 682. 704.
Riidolstadt 606
Rueden s. Rhode.
Rühl, Christoph u. Erben 484 f. 506 ff.
— , Dr. Johann (mansf. Hüttenmeister)
24. 37. 156 f. 172.
Ruland, die (zu Aachen) 623.
RuUens, Kloß (von Aachen) 183. 184.
Rumrode 633.
Rußwurm — Ruswurm, Caspar (Diener
auf der Hütte Eisfeld) 456. 469. 494.
495. 496.
Ruxleben, der junge 460.
s.
Saalfeld (Stadt, auch Bergwerke, Zehnt-
ner, Münzmeister zu) 19 ff. 43. 48 ff.
50. 52. 53. 58. 60. 61. 63. 67. 68 74.
79. 80. 99. 105. 174. 207. 252. 283.
354. 400. 460. 494. 514. 523. 530. 532.
546.570.602. 605.700.720. 721 ff. 766.
Sachsen, das Land zu 119. 120.
— , die (= Hansestädte) 119 ff.
— . Kur- und Fürsten resp. Kur- uüd
Fürstentum 73. 109. 220. 271. 291.
301. 307. 310. 317. 324. 389. 426. 472.
522. 622. 665. 683. 687. 731. 732. 736.
— , Kurfürst Augustus von 468. 471.
472 f. 475f. 480. 481 f. 483. 484. 493.
506. 520f 524. 564. 565. 581. 584 f. 588.
613. 614. 615. 665. 666. 676. 705. 710.
717. 718. 730. 735. 755. 787. 788. 790.
792. 793.f. 795. 796. 797. 798. 802.
803. 805. 806. 808 f.
— , Herzog Albrecht von 7.
— , Kurfürst Ernst von 7.
— , Kurfürst Friedrich von 7. 67 ff.
— , Herzog Georg von 119. 120. 121.
— , Herzog und Kurfürst Johann von
7. 48. 52ff. 60. 61 67 ff. 109. 142. 143.
— , Herzog Johann Ernst 252 261. 287,
378. 604.
— , Kurfürst und Herzog Johann Fried-
rich d. Aelt. von 220. 252. 287. 354. 601.
— , Herzog Johann Friedrich der Mitt-
lere von 521. 531. 601 ff. 605. 609 f.
623. 637. 682. 719. 721 ff 725. 733. 796.
— , Herzog Johann Friedrich d. J. von
601. 796.
— , Herzog Johann Wilhelm von 601. 796,
— , Kurfürst Moritz von 277. 291.
— , Herzog Wilhelm von 2. 7.
— , kurfürstliche Räte und Kommissarien
479. 488. 506. 509. 589. 730, 798.
Sack, Joachim (Diener Graf Albrechts
von Mansfeld) 136.
Sallome, Endres 184.
— , Jan 185.
Saiza 234.
Sangerhausen 72. 122. 123. 794 803.
Schaum berger, Linhard 582.
.'^chaumburg, Jörg von 73.
Schawyn, Wilhelm 184.
826
Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels.
Schell, Hans 440.
Schenk, Paul 401.
Öcherl — Scherll — Scherlein, Georg
(Leipzig) 276. 592. 595. 596. 691. 743.
746. 753. 772.
— , Heinrich —Heinz, auch der Aelt., u.
Erben (Leipzig) 24 ff. 47. 62. 63. 64.
65. 66. 74. 76. 79.86. 90 f. 92. 93. 96.
97. 98. 101. 102. 103. 109. 110. 111.
112. 113. 114. 115. 117. 128 ff. 135.
137. 140. 141. 143. 149. 187. 188. 190ff.
194. 198. 199. 200. 201.205. 206.207.
213. 214. 222 f. 224. 229. 230. 233. 241.
244 ff. 248 f. 258 f. 289. 294 f. 2961.
298. 303. 304. 306. 307. 308. 309. 314
319 f. 323. 325. 334. 362. 366.
— , Heinrich d. J. (Leipzig) 256. 292.
307. 319 f. 332.
— , Paul (Leipzig) 375.
— , Sebolt (Leipzig) 256. 282. 283.
Schetz — Schatz, die (Antwerpen) 163.
167. 236. 237. 255. 706. 708. 710.
— , Erasmus (& Co.) 81. 86ff. 109. 161.
173. 186.
Scheurle, Albrecht 452.
Schieferdecker, Valten 354. 438. 439. 440.
441. 446. 451. 452. 455.
Schinzayl, Jörgen 1.
Schleicher, Antony 183. 184.
— , Franz (zu Nürnberg) 241 ff.
Schleinitz, der von 562.
Schleusingen 186.
Schlick, Joachim, Graf zu Paesau 670.
Schlosser, Hans (zu Schleusingen) 186.
Schlumpf, Erasmus 634.
— , Gallus 443.
Schlüsselfelder, die (Nürnberger Familie)
361. 593. 783.
— , Antoni Erben 9.
— , Wilhelm 9 ff. 46. 143. 167 f. 269.
305. 306.
Schmid, Oswald (thür. Kreissekretarius)
506.
Schmidt, David 782.
Schmittmair, Wilhelm 183.
Schnudel, Hennicke (Landdrost in West-
falen) 547 f.
Schönberger - Schonperger, Wolf gang 12.
Schönburg — Schön berg 696. 624.
— , Georg von 562. 726.
— , Wolf von 116. 526.
Schotte 526. 743. 747.
Schraplau 795.
Schreckengast, Kunz 257.
Schröder, Matthias 448.
Schulenburg, der von 525,
— , Joachim v. d. 800.
Schulte, Dietrich (Quedlinburg) 635.
Schultheis — Schulthes, Hans 24. 37. 40.
Schultz, Georg (Danzig) 315.
Schürstab — Schirstab, Sebolt, & Co.
(Nürnberg) 182.
Schusler, Dr. Franz (Wernigerode) 486.
513 f. 541. 561 f. 625 f.
Schuttelwurffel — Schuttewurf, Hans
(Diener auf der Hütte Eisfeld) 469.
477 f.
Schütz 66.
Schwabe, Andres 634.
— , Ulrich der 525.
Schwaben, Präsident und Landvogt in
565.
Schwabmünchen (amSinkel; Schwaben)
418.
Schwarz — Schwartz, Hans 438. 440.
454.
Schwarza — Schwarzach (auch: u.Mans-
feld) , Saigerhütte u. Gesellschaft des
Saigerhandels zu 3. 4 ff. 12. 48. 130.
164 f. 208ff. 213ff. 264. 265. 331. 359.
Schwarzburg 74. 131.
— , Graf Balthasar von 50 f. 52. 54. 62.
63. 67 ff
— , Graf Günter von 10. 74. 79. 246 f.
— , Graf Hans Heinrich von 24. 48 f.
51. 52. 54. 60. 61. 62 f. 74. 79. 131.
167. 277.
Schwarzberg, der (Berg in Thüringen)
366. 367.
Schwarzenberger, Dr. Melchior (Speier)
642. 661.
Schwarzkopfl, Dr. (Frankfurt a.M.) 745.
747.
Schwarzwald 73. 74.
Schwatzer Kupfer 41. 45. 162. 163. 253.
254. 255. 632. 645. 653.
Schweden (Kupfer) 41. 45. 77. 92. 93.
Schweitzer 762.
Schwendi, Lazarus von 738.
Schwind, Hans (Frankfurt a. M.) 698.
Seeburg 192.
Seeland 93. 129. 130. 131.
Sehe 633.
Semler (mansfeld. Hüttenmeister) 104.
645. 653.
Sesto, Christoph 777.
Sickingen, Franz von 92.
Siegen 613.
Silbig, der (Bergwerk in Westfalen) 607.
Sittichenbach 488.
Sold, Dr. Georg Sigmund 565.
Solms, Graf Reinhard von 613. 619.
Sommern, Gr. 633.
Sonntagin, Elena Michel Weinzugerin
447.
Sonneberg 3.
Register der Personen- und Ortsnamen.
827
Sorge, Hans 445.
Spanien — Hispania — Yspanignia (auch
König von) 99. 100. 101. 102. 128.
144. 398. 707. 709.
Spanische Händler und Kaufleute 396.
398 f.
Spät — Spett, Dietrich 137.
Spengleriu, Frau Julliana Jörg (Nürn-
berg) 187.
Spiegel — Spigel, Ott (Leipzig) 174.
Spis, Christoph (mansf. Hüttenmeister)
95. 96.
Spreng, Johannes (Bürger und Notar
in Augsburg) 617.
Stahl — Stall — Stachel, Christoph (mans-
feld. Hültenmeister) 571.
— , Hans 64. 65. 173.
Steimacker — Steinacker, Hans 174.
Stahlburg, Dr. Claus (Frankfurter Ge-
sellschafter des Steinacher Saiger-
handels) 368 f. 457 ff. 728 f. 734. 757.
758.
Stammer - Stamer, Hauptmann Christoph
526. 592. 596. 713. 771. 799. 800. 801.
802. 806.
-, Eckart 806.
Stark — Starken — Sterckyschen, die (Ge-
sellschafter der Hütte Eisfeld) 112.
115. 137.
— , Hans (Nürnberg; Teilhaber der Hütte
Eisfeld) 7.
— , Ulrich (Nürnberg ; Teilhaber d. Hütte
Eisfeld) 143.
Staßfurt 799.
Steinach, die (Flüßchen in Thüringen) 2.
— , wüster Hammer an der 2.
— , Hütte an der 2. 3. 48. 353. 456.
457. 467. 468 f. 487. 492. 520. 539.
540. 542. 570. 571 f. 592. 594. 602.
606. 613. 622. 644. 682. 683. 689. 693.
722. 723. 725.
— , Gesellschaft des Saigerhandels der
Hütte an der, Hüttenhandel zu 2. 3.
164 f. 201. 213 ff. 216 ff. 229. 234 f.
238. 240. 247. 251. 253. 259 f. 261.
262. 263. 264. 265. 266. 267 f. 269.
270. 274 ff. 299. 300 ff. 305 ff. 313.
314 f. 316. 317 ff. 320 f. 322 f. 325.
326. 328. 829. 330. 331. 334. 335.
336. 339 f. 342. 343. 344 ff. 347 f. 349 f.
351 ff. 354 ff 357. 367. 368 f. 373.
374 f. 377. 378. 380 ff 396. 400. 402 f.
411. 420f. 438ff. 446ff. 457. 463.468.
471. 472 f. 475 f. 478 f. 481 f. 483. 484.
491 f. 493. 499. 500. 509. 520 f. 523.
524. 543 ff. 576. 584 f. 588. 589. 614.
627. 629. 674. 680. 681. 688. 692.
693 ff. 695, 697 f. 699 f. 701. 712. 729.
730. 732. 733. 739. 740. 741. 744. 748.
753. 754 ff. 757. 760. 764. 771. 773.
774. 775. 7<'6. 781. 787. 789. 796.
798. bOl.
Steinbach — Steinpach, Georg von 258.
259.
Steinfart, Christoph 683.
Steinmetz — Steynmetz, Caspar 694.
698.
— , Heinrich (Nürnberg; Teilhaber der
Hütte Steinach) 2.
Stellwagen, Hans (mansf. Hüttenmeister)
66. 173.
Stetten, Christoph von (Augsburg) 444.
Stieft; Peter 694.
Stockheimer, Linhard 167.
Stockhaim, Valtin (in Halberstadt) 173.
Stolberg — Stalbergk — Stolwurg 194.
199. 216. 217 ff. 229. 350. 352. 380.
474. 543.
— , Grafen von 249. 351. 352. 358 f.
393. 542. 562.
— , Graf Albrecht Georg von 513.
— . Graf Botho (ßott, Pot) von 46. 75.
102. 116. 119.
— , Graf Ludwig 513.
Stoltzer, Peter (mansfeld. Diener) 396 f.
398 f. 525. 595. 623 ff. 661. 742. 744.
747.
Straßburg 460. 525.
Straßer, Michel (in Regensburg) 640.
Straub 35. 89. 120. 122. 340. 372. 537.
624. 638. 750. 775.
— , Franz (und Mitgesellschafter) 208 ff.
226 ff. 323 f. 373. 534. 535 f. 616 f. 751.
-, Hans 127 f. 148. 208 ff. 213. 214.
226 ff. 315.
— , Lukas 208f. 210f. 2l2f. 226 ff. 248.
— , Nicolaus (Nickel) 47. 134. 135. 309.
310. 311. 312. 313. 334.
Strolantz, Lenhard 451.
Stromerin, Frau Clara Endres (Nürn-
berg) 187.
Stuttgart 785. 786.
Sundhausen, Albrecht v. 803.
— , Dr. Valten von 803.
Suneerel (?), Antoni 593.
Sunnegg, Hans Ungnad Freiherr von
641 f. 647. 653. 690.
Suntheim, Christoph 739. 745.
Syngern 596.
T vgl. D.
Tabulae, die 771, 772. 777.
Tarnowitz 657 ff.
TautenbuU — Trauterbuhl, Dr. Johann
(Magdeburger Kanzler) 664.
Urkundenbuch zur Geschichte des Mi^nsfeldischen Saigerhandele.
Techwitz — Dechwitz, Nickel 116.
Tettau — Theta, die (Flüsschen in
Thüringen) 257. 258. 626.
Tetzel — Detzel, Antoni 16.
— , Sigmund 443. 444.
Teufelstal, Hütte im (bei Eisleben) 16.
Tevern — Tewern (Kr. Geilenkirchen)
695.
Thanne, Hans v. d. 799.
Thiel 8. auch Diel.
— , Niclas 349. 797.
Thyl, Frau Klara lienssin von 187.
Tholen — Thalem, Jörg 596.
Thomas 128.
Thüna — Thun, v. 258. 700. 703.
— , Christoph von, zum LauenBtein256 ff.
277. 282. 362fl. 366f. 400. 543. 625f.
— , Friedrich von (zur Weissenburg) 17ff.
24ff. 49. 64. 79. 90ff. 105. 111. 115.
116. 117. 130. 187. 188. 207.
— , Friedrich von, d. J. 174.
— , "Wolf von 497. 530.
Thüringen — Dhöringen 395.
—er Wald 51. 570.
—Ische Schafe 710.
Tiefstedter — Diefstedter — Diefsteter
554. 691.
Tiergarten, der (Forst in Thüringen) 258.
Tirmaier, Eberhard (Nürnberg) 7.
Tirol 711.
Torgau 289. 292. 463. 464. 730.
Torisani, Lucas (von Florenz) 634.
Totleben, Georg von, Rat Graf Albrechts
von Mansfeld, 249.
Treuscli, Heinrich 98.
-, Wolf 98.
Trient 138.
Triller, Bonaventura 470.
-— , Veit (u. hinterl. Kinder) 514. 594.
Trotha, Hans von 155. 210.
Trugsess, Jörg 72.
Trumer — Thrumer, Hans 445.
Tübingen 743. 746.
Tucher, die (Nürnberger Familie) 707.
-, Endres 106.
— , Franz 452.
Tunthdorf — Thundorf, Merten (Diener
auf der Hütte Steiuach) 353 f. 378.
Türken, die 137. 138. 709.
ü.
Ullein, Johann (mansfeld. Rentmelster)
212. 224.
Ulm 97.
Ulrich, Gregor 256. 258. 282. 307. 319 f.
856. 483. 492. 545.
Ulrich, der Schwabe 525.
Ulstedt — Ulstodt (Augsburg) 460. 462.
Ungarn (auch König von, ung. Kupfer)
41. 45. 77. 138. 253. 254. 632. 641. 711.
V vgl. F.
Valerius (kurf. sächs. Sekretarius) 464
Venedig 138. 144. 525. 615.
Vogel — Fogel, Hans, Schiffmann zu
Bamberg 81. 83. 84. 85. 186.
— , Peter 460.
Vollard, Valten 282.
w.
Wagner 257.
Waibling — Webling, Rudolf von 82.
Walbeck (Mansf. Geb.-Kreis) 714. 800.
Wallhausen (Kr. Sangerhausen) 376.513.
Walkenried — Walkenrode, Abt von
401. 774.
Wallenrodt — Walrodt, Mattes von 797.
Waugenheim (S.-Cob.-Gotha) 808.
Watzdorf, Caspar von 121. 134.
— , Volrad von 170.
Wauttier — Pauttier, Gerhard 184.
Weber, Dr. (Vizekanzler) 737.
-, Claus 439.
Weidenhofer, Johannes (mansf. Hütteu-
meister) 267.
Weimar 7. 37. 40. 379. 521. 592. 604.
605. 606. 610. 683. 719.
Weinsberg 73.
Weinzugerin, Elena Michel, gen. Sun-
tagyn, 447.
Weirach — Weyrach — Weierach, Wolf
u. Sohn (Ilmenau) 554 ff. 615. 770. 775.
Weiß, Hans 369.
Weissenburg (a. d. Saale) 74. 207. 362. 366.
Weissenfeis, Christoph (mansfeld. Rat)
254 ff 289. 593. 637. 713. 726 ff. 732 f.
753. 807.
Welser, die 165.
Bartholomaeus 82. 100.
— , der junge Hans 81. 82. 83. 84. 86.
— , Jacob (der Aelt.), auch': et fioly, u.
Söhne, 17ff. 24ff. 4Üff. 43ff. 47. 51 f.
55. 56. 59. 60. 61. 6^. 65. 66. 71. 72.
73 f. 75 ff. 79. 84. 85. 86. 90 f. 92 f. 96ff.
99. 100. 101 ff 105 ff. 111. 112f. 114f.
116. 117. 126 f. 128ff 132. 133. 134 f.
136ff. 140. 141. 143. 148 ff 165. 168ff
174. 182. 185. 187. 188
-, Sebastian 86. 442. 443. 444. 451. 488.
489 f. 497. 498 f. 501. 502. 508 f. 511 f.
515. 516. 517 f. 530, 531. 535. 537. 538.
542. 552. 553. 557. 563. 564. 581. 585.
r der Personen- und Ortsnamen.
829
586. 590. 596 f. 622. 644. 645 ff. 653.
654. 663. 664. 677 f. 679. 715 f.
Werdl (?) 569.
Wernigerode 362. 400. 514. 543. 803.
Werter, Georg von 637.
Westfalen (auch westfälisches Blei) 515.
549. 550. 566. 577 ff. 597. 598. 607. 608.
675. 765. 767. 768. 770.
Wettich, Martin (mansfeld. Diener) 396ff.
Wetzel, die (Flüsschen in Thüringen) 36u.
Weyermon - Weyermau , Jochum 443. 444.
Wiedemannsche Gesellschaft 149.
— , Andrea.s (zu Erfurt) 259 f. 313. 614 f.
807.
— , Bartel (Diener des Lucas Straub,
dann mansfeld. Rentmeisterl 210. 212.
270. 324. 328. 329. 331. 340. 344. 346 f.
491. 493. 494. 496. 504 f. 519. 525.
526. 553 f. 566 ff. 573. 588.
-, Benedict 327 f.
— , Hieronymus 260. 313. 473f. 807 .
— , Moritz 327 f.
— . Wolf (in Leipzig) 104. 120. 143. 207.
Wiederstedt 714.
Wielant, Christoph (Kanzler Graf Al-
brechts von Mansfeld) 128.
Wien 137. 462. 512. 525. 637. 666. 689.
732 748. 755. 764. 773. 784. 787. 794.
Willern, Dietrich von 73.
Winkelmann, Jörg 657.
Wirden — Wirthen, Heinrich von 726.
— , Joachim von 726. 801.
Wittenberg 410.
Wolf, Wigen 81.
Wolfstuhel, der (Forst in Thüringen)
257.
Wolfsdorf, Dietz von 726.
Wolkenstein (Nürnberg) 340. 783. 809.
- , Hieronymus 248 f 288. 344.381. 735.
— , Sebold Off.
-, Veit 46. 119. 167. 269. 305. 306. 308.
Wolmirstedt 435. 789.
Wurm — Wuhrm, Sigmund (mansf. Rat)
269. 289. 309.
Württenberg 74. 75. 786.
Würzburg (auch Bischof von) 62. 174.
305. 487. 670. 717. 719. 732. 734. 748.
754, 755. 757.
Wynß, Antony 592.
Zell (Zella St. Blasii) 276. 281. 282.
Ziegler. Caspar 79.
Zeunle — Zevnle, Conrad 445. 446.
Register
der Briefsclireiber und BriefempfüDger.
(Nach den Nummern der Briefe.)
Bei den eingeklammerten Zahlen handelt es sich um Briefe, die von mehreren
Brief Schreibern gemeinsam geschrieben, resp. um Briefe, die an mehrere Emp-
fänger gemeinsam gerichtet sind. Ein Stern hinter der Nummer bezeichnet die
Briefausziige.
A. Briefschreiber.
Aachen , die Verwandten des Kupfer-
handels zu 119.
Albrecht, Johann (394*.) (467*.)
Arnstädtische Saigerhandelsgesellschaft
69. (99.) 137. (157.) 223.
Averdungk, Lic. Johann 355.
Berekiche, Andreas 418.
Bock, Abraham von (511*.)
Braun, Johann 351. 369. 375. 515.
Bromm, Claus 253. 256. 275. (322.)
Büdingen, Graf Antonius d. Ae, (135.)
Denhard, Joachim (379.)
— , Vormünder der Erben des Hiero-
nymus (379.)
Dinkel, Metten 346.
Eisfelder Saigerhandelsgesellschaft (157.)
199.
Fachs, Dr. Ludwig 169*. 170*. 174.
Fanwiller, Christoph 341. 357. 402*.
403*. 430. 432. 435. 454.
Ferdinand, Kaiser 421*. 512*.
FrankfurterGesellschafter, die, der Hütte
Steinach 247. 261. 484*.
Fürer, Christoph 33. 44. 45. 71. 74. 79.
167.
— , Christoph d. J. 303. 332. 444.
— , Sigmund 73.
Furtenbach, Bonaventura 450a. 450b*.
Gräfenthaler Saigerhandelsgesellschaft
(99.) 229.
Gramehl, Valtin 395. 405*.
Gugl, Albrecht 358*. 390*. 409*. 462,
466*. 547.
— , M. C. 391.
Hartmann, Merten 465.
Heidenreich, Bartel 541*.
Herold, Sebald 437.
Hillinger, Sebastian (511*,)
Höhe, Günter 340.
Huffner, Rochius 204.
Keck, Hans 473. 474.
Kirsten, Wolf 531*. 534. 535*.
Knaus, Ewald 37,
Konritz, Erasmus v. (511*.)
Kram, Franz (511*.)
Leise, Valten (511*.)
Lemberger, Philipp 377. 400.
— , Thomas 406. 449. 486. 513. 517.
Letscher, Albrecht 34. 61.
Loytz, Hans 251.
— , Steffen 367*.
Luderstädter Saigerhandelsgesellschaft
132. 134.
Magdeburg, Erzbischof Sigismund von
533*.
Manlich, Christoph (408.) (420.) (424*.)
(440*.) (485*.) (502*.) (506*.) (514*.)
(529*.) (532.)
— , Matthias 284.
-, Matthias, Erben (408.) (420.)(485*.)
(502*.) (506*.) (514*) (529*.) (532.)
— , Matthias d.J. (424*.) (440*.)
Eegister der Briefschreiber und Briefempfänger.
831
Mansfeld, die Grafen von 416. 493.
— , Graf Albrecht von 65. 85. 120*. 121*.
140.
— , Graf Bmno von (554*.)
— , Graf Christoph von (410*.)
— , Graf Gebhard von 92. 139. (156.)
(186*.) (208*.)
— , Graf Hans Albrecht von (149.) (156.)
160*. (167.) (186*.) (187*.) (194.)
(197*.) (201.) (203.) (208*.) (211*.)
(213.) 220. (224.) 542. (554*.) 560*.
(563.) (564*.)
— , Graf Hans Ernst von (396.) (554*.)
(563.)
-, Graf Hans Georg von (128.) 131*.
(138.) (141.) (142.) (149.) 153. 155.
(156.) 158*. 161*. (167.) 171*. (186*.)
( 187 *.) (194.) (197 *.) (201.) (203.) (208*.)
209.(211*.) (213.) 219.220. (224.) 234.
254. 268. 271. 279. 288*. 293*. 295.
297. 298. 299. 309. 312. 333*. 334*.
336. 342 *. 343. 344. 347 *. 352. 354.
360*. 381. 388. 407. (410*.) (425*.)
427*. 428*. 429*. (450.) 458. 461. 477.
479*. 480. 481 *. 483. 487 *. (492.) 501 *.
504. 510*. 536*. 538*.540*. 553.(554*.)
(563.)
— , Graf Hans Hoyer von (396.) (554.)
(563.)
— , Graf Hoyer von 95. 96. 106.
— , Graf Pet«r Ernst von (450.) (492.)
— , Graf Philipp von (128.) (138.) (141 )
(142.)
— ische Räte, heimgelassene Räte und
Befehlshaber, verordnete Räte zu Eis-
leben, Verordnete und Befehlshaber
des Saigerhandels 371. 434*. 447*.
451. 459. 488*. 523.
— ische Abgesandte auf der Hütte Eis-
feld 491 *.
Mecklenburg, Herzog Albrecht von 68.
Meyenburg, Michel 205. 233. 237.
Morchin, Witwe Elisabeth 382*.
Moshauer, Paul 441.
Nickel, Melchior 496. 556*.
Nürnberg, Bürgermeister u. Rat zu 104.
Obenrot, Martin (272.) 318. 329. 337.
(359.) 385*. 389. (394*)
Paßtor, Arnold 513.
Pfaler, Georg 29. 38.
Pfintzing, Martin 307. 376.
— , Sigmund (u. Gebr.) (72.) (122.)
Rauscher, Hieronymus 308. (322.) 330.
384. 413. 422. 452. 4G4. 478. 503.
525. 528. 557.
Reiffenstein, Albrecht (323*.)
-, Wilhelm (276*.) (323*.)
— , Wilhelm, Erben 546*.
Reiser, Conrad 273.
Roth, Wolf (272.) (359.) 368. 373. 399.
(467-.) (490.)
Rucker, Antonius (243.)
Rudolf, Hans 325*.
Sachsen, Herzog Georg von 86.
— , Herzog Johann Friedrich der Mitt-
lere 397. 479. 481.
— . Kurfürst von 281*. 291*. 296*.
328*. 530*. 563.
— , kurfürstliche Räte 310*. 487*.
Scherl, Heinz 39. 63. (132.) (134.) 147*.
Schusler, Dr. Franz 293. 316. 412.
Schwarza, Saigerhandelsgesellschaft der
Hütte (99.)
Schwarzburg, Graf Balthasar von 30.
— , Graf Günter von (135.)
Schwarzen berger, Dr. Melchior 442*.
Steinach, Saigerhandelsgesellschaft der
Hütte (99.) 151. 152. 153. (157.) 163.
181. 183. 188. 191. 195*. 198. 200.
202. 206. 212. 232. 246. 276*. 280*.
290*. 324*.
— , die alten Gesellschafter der Hütte
252*. 274. 292. 311.
Stoltzer, Peter (243.) 411.
Straub, Franz 339.
-, Hans 76. 182.
— , Lucas 114. 115.
Sundhausen, Dr. Valtens v., nachgel.
Witwe Margret v. Hintsperg 551*.
Sunnegg, Hans Ungnad Freiherr zu 426.
Tautenbull, Dr. Johann 446*.
Thun, Christoph von 349*.
— , Friedrich von 112.
Thuntdorf, Merten 216.
Triller, Veit, Vormünder der hinter].
Kinder des 317*.
Weierach, Wolf 361.
Weißenfels, Christoph 145. (490) 560*.
Welser, Jakob d.Ae. 27. 31. 35. 36. 46.
47. 55. 58. 59. 60. 62. 64. 75. 77. 78.
81. 82.
— , Sebastian 304 315. 319. 338*. 445.
Wiedemann, Andreas 401*.
— , Bartel 210. (359.)
Ürkundenbuch zur Öeschichte <ies Mansfeldischen Saigerhandels.
B. Briefempfänger.
Albrecht, Johann (368.) (373.) (395.)
(399.) 459.
Alemann, Heine 85.
Arnstadt, Gesellschaft des Saigerhandels
der Hütte zu (106.) 14a (15ß.) 167.
(186*.) (187*.) (197*.) 224.
Augsburg, Rat zu 428*.
Blankenburg, Valten (422.)
Braun, Johann 388. 389
Bromm, Claus 254.
Buchner, Wolf (208*.)
Cleve. Herzog zu 121*.
Einkorn, Gregor (481.)
Eisfeld, Gesellschaft des Saigerhandels
der Hütte zu (156.) (186*.) (187*)
(197*.)
Erfurt, Rat zu 401 *.
Fachs, Dr. Ludwig 171*
Fajiwiller, Christoph 272. 420. 461.
Ferke, Peter (523.)
Frankfurter Gesellschafter des Steinacher
Saigerhandels 492.
Funk, Johann 182.
Fürer, Christoph 95. (106.)
— , Christoph d. J. (297.) 336. (344.)
347*. 381. (396.) 437.
-, Karl (344.) (396) (540*.)
-, Sigmund (540*.)
Gräfenthal, Gesellschaft des Saigerhan-
dels der Hütte zu (186*.) (187*.) (197*.)
Gramehl, Valtin 407.
Grätfisch, Peter (523.)
Gugl, Albrecht 375. 391. 451. 467*.
Gugl, Dr. 334 *.
Gundermann, Thomas 371.
Hesse, Andreas (268.) 343.
Hoche, Schultheiss im Dorfe 295.
Keck, Hans 480.
Kessler, Kilian (349*.)
Kling, Dr. Melchior (308.)
Köln, Kurfürst Johann Gebhard von 360*.
Lemberger, Thomas 513.
Leonstein, Graf von 501*.
Lothringen, Herzog Antonius von 96.
Lubschwitz, Dr. Reinhard von 251.
Luderstadt, Gesellschaft d. Saigerhandels
der Hütte 141.
Magdeburg, Erzbischof Sigismund von
531*. 535*. 536*.
Manlich, die 484*. 510*.
— , Christoph (425*.) (434*.) (488.)
— , Matthias 279. 309.
— , Matthias Erben (488.)
— , Matthias d. J. (425*.) (434*.)
Mansfeld, Graf Albrecht von 27. 29. 31.
33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 44. 45. 46.
47. 55. 58. 59. 60, 61. (62.) 63. 64. 68.
71. 78. 79. 81. 82. (92.) (99.) (104.) 151.
152. (243.)
— , Graf Bruno von (530*.) (556*.)
— , Graf Bruno, Vormünder (Georg von
Werter und Chr. Weißenfels) (421*.)
- , Graf Christoph von (229.)
-, Graf Ernst von (72,) (73.) (74.) (75.)
(76.) (86.)
-, Graf Gebhard von (72.) (73.) (74.)
(75.) (76.) (99.) (104.") (157.) (229.)
(233.)
-, Graf Hans Albrecht von (157.) (181.)
(188.) (191.) (195*.) (198.) (199.) (200.)
(202.) (206.) (212.) (223.) (232.) (233.)
(243.) (246) (247.) (2.52*.) (322*.)
(342*.) (359.; (440*.) (474.) (512*.)
(5R0*) (541*) 551*. (556*.)
— , Graf Hans Ernst von (342*.) (359.)
(440*.) (474.) (512*.) (530*.) (541 *.)
(556*.) (564*.)
-, Graf Hans Georg von (134.) (135.)
(137.) (139.) (147*.) 153. (157.) 163.
169*. 170*. 174. (181.) (188.) (191.)
(195*.) (198.) (199.) (200.) (202.) 205.
(206.) (212.) (223.) (232.) (233.) 237.
(243.) (246.) (247.) (252*.) 253. 256.
261. 273. 274. 275,. 2752. 281. 284.
291*. 292. 293. 296*. 304. 311. 315.
316. 319. (322*.) 828*. 329. 338*.
346. 355. (359.) 361. 369. 384. 397.
408. 413. 420. (421*.) 424*. (440*.)
442 *. 445. 446 *. (447 *). 449. 452. 466.
(474.). 479*. (485*.) 496. 502*. 503.
506*. 511*. (512*.) 514*. (525). 528.
(530*.) (532.) 533*. 534. (541*.) 542.
(556*.) (557.) (564*.)
— , Graf Hans Hoyer von (342 *.) (440 *.)
(474.) (512*.) (530*.) (541*.) (556*.)
(564*.)
-, Graf Hoyer von (72.) (73.) (74.) (75 )
(76) (86.) (92.) (99.) (104.) 112. 114.
115. 122.
— , Graf Hugo von (541*.)
— , Graf Peter Ernst von (421*.) (440*.)
(447 *.) 473. (474.) (485*.) (512*.) (525.)
(530*.) (541*.)
-, Graf Philipp von (99.) (104) (134.)
(135.) (137.) (139.) 145. (147*.)
Zu verbessern ist:
?ll
Berichtigungen.
I
dieNi(
S. 183 Z. 8 V. u. Mylhem
S. 272 Z. 16 V. u. zu
S. 328 Z. 15 V. o. Moshaiier
S. 317 Z. 15 V. o. seinen eid.
ie Nummern 275 auf S. 464 und 465 sind zu verbessern in 275^ u. 275,.
nter den in Nr. 70 genannten „Sachsen" sind, wie J. Strieder nachweist,
iedersachsen, d. h. die Hansestädte, zu verstehen.
Begleter der Briefschreiber und Briefempfänger.
833
Mansfeld, Graf Philipps Söhne, Vor-
münder (512*.)
— ische Diener und Verordnete des
Saigerhandels 101. 385*. 515.
— ische Gesandte auf dem Tage zu
Stuttgart (529*.)
— gemeine Saigerhändler der Grafschaft
119.
— ische Hüttenmeister der Steinaciier
Gesellschaft 183.
Meyenburg, Johann (208*.)
-, Michel 149. 158*. 216. 234.
Moshauer, Christoph 131*. 194. 204.
(208*.) 209.213. 219.
Nebelthau, Michael 332. (481.)
Nickel, Melchior 538*.
Nürnberg, Rat zu 220. 450.
Obenrot, Merten 271. (294*.) 303. 307.
(317*.) (322.) 325*. 330. 339. 340.
341. 351. 357. 358*. 367*. 368. (373.)
376. (390*.) (395.) (399.) 402*. 403*.
406. 409*. (411.) (430.) 432. 435. 441.
444. (454.) 462. 464. 465. 478. (481 *.)
(483.) (513.) 517. 547.
Pfaler, Georg 30.
Pfintzing, Merten (297.) 298. 318.
Preußen, Herzog Albrecht von 450».
450»'*.
Bauscher, Hieronymus 310*. 490. 504.
553.
KeiflTenstein, Hans (422.)
— , WUhelm Curio (349*.) 377. 400.
(422.)
Rhode, Christoph (422.)
Roth, Wolf (294*.) (308.) (317*.) (322.)
(390*.) 394*. (395.) 405*. (411.) (430.)
(454.) (481*.) (483.) 486. (513.)
Rudolf, Johann 352. 429*.
Ruswurm, Caspar 268.
Sachsen, Herzog Johann Friedrich der
Mittlere 410*. 458. 491*.
— , Kurfürst von 69. 120*. 276*. 280*.
288*. 290*. 324*. 379. 382*. 493.
— , kurfürstliche Kommissarien 546*.
Scherl, Heinz 77.
Schnudel, Hennicke 354.
Schulte, Dietrich 418.
Schwarza, Gesellschaft des Saigerhandels
der Hütte (197*.)
Schwarzenberger, Dr. Melchior 427*.
Steinach, Gesellschaft des Saigerhandels
der Hütte 128. 142. 153. 155. (156.)
160*. 161*. (186*.) (187*.) (197*.)
201. 203. 209. 211*.
— , Abgesandte der Gesellschaft der Hütte,
auf dem Tage zu Stuttgart (529 *.)
Straub, Franz 337.
Thun, Christoph von 412.
— , Friedrich von (62)
Weißenfels, Christoph (483.)
Welser, Jacob 65.
— , Sebastian 299. 312. 333*. 477.
Wiedemann, Bartel (208*.) (308.) (322.)
(368.) (373.)
Wolkenstein, Hieronymus (208*.)
HD Möllenberg, Walter Max
9506 Emil (ed.)
G33M25 Urkundenbuch zur
Geschichte des Mansfeld-
i sehen Saifrerhandels im
16, Jahrhundert
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