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Full text of "Urkundenbuch zur Geschichte des Mansfeldischen Saigerhandels im 16. Jahrhundert"

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T 


Geschichtsquellen 

der 

PROVINZ  SACHSEN 

und 

angrenzender  Gebiete. 

Herausgegeben  I 

von  der 

Historischen  Kommission  für  die  Provinz  Sachsen 
und  das  Herzogtum  Anhalt. 

Siebenundvierzigster  Band. 

Urkundenbuch  zur 
Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels 

im  16.  Jahrhundert 

von 

Dr.  Walter  Möllenberg. 


Halle  a.  d.  S. 

Druck  und  Verlag  von   Otto  Hendel. 
1915. 


Tir 


Urkundenbucli 

zur  Geschichte  des 

Mansfeldischen  Saigerhandels 


im  16.  Jalirliuudcrt 


Bearbeitet 


Dr.  Walter  Möllenberg, 

Archivar  am  Königl.  Staatsardiiv  zu  Magdeburg. 


Herausgegeben 

Yon  der 

[istorischen  Kommission  der  Provinz  Sachsen 

und  des  Herzogtums  Anhalt. 


4%p^ 


Halle  a.  d.  S. 

Pruck  und  Verlag  von  Otto  Hendel. 
1915 


^33  M2^' 


9854^3 


5- 


Vorwort  und  Einleitung. 


Die  Anfänge  des  Mansfelder  Bergbaus^)  reichen  nach  einer  alten 
Tradition  bis  in  das  Jahr  1200  zurück.  Einen  eigentlichen  Aufschwung 
nahm  er  jedoch  erst  im  letzten  Drittel  des  15.  Jahrhunderts,  als  sich 
hier,  wie  in  Ungarn  und  Tirol,  der  unternehmende  Geist  des  Bürger- 
tums, besonders  der  oberdeutschen  Städte,  dem  Kupferhandel  zuwandte. 

Den  Bergbauunternehmern,  den  Grafen  von  Mansfeld  und  den 
Hüttenmeistern,  die  entweder  eigene  Schmelzöfen  (Erbfeuer)  betrieben 
oder  Schmelzöfen  der  Grafen  (Herrenfeuer)  in  Pacht  hatten,  trat  durch 
ein  immer  mehr  ausgebildetes  Verlagssystem  das  auswärtige  Kapital 
zur  Seite,  gewann  allmählich  einen  bestimmenden  Einfluss  auf  die 
Kupferproduktion  und  bemächtigte  sich  zugleich  des  Vertriebes  der 
Kupfer.  Verleger  war  der  Kaufmann,  der  den  Hüttenmeistern  das  für 
den  Bergbau  erforderliche  Betriebskapital  darlieh  und  die  in  den 
Schmelzöfen  der  Hüttenmeister  aus  den  Minem  geschmolzenen  Roh- 
kupfer auf  die  Saigerhütten  führte,  wo  durch  den  Saigerprozess  das 
im  Kupfer  enthaltene  Silber  abgeschieden  und  Garkupfer  hergestellt 
wurde. 

Die  Gewinnung  von  Silber  und  Kupfer  auf  den  Saigerhütten,  die 
Beschaffung  von  Blei,  das  zum  Entsilbern  der  Rohkupfer  verwendet 
wurde,  und  sodann  der  Handel  mit  den  auf  den  Saigerhütten  gewon- 
nenen Produkten  bildeten  den  Inhalt  des  „Saigerhandels". 

Die  älteste  der  zur  Ausnutzung  der  mansfeldischen  Kupfer  in  Be- 
trieb genommenen  Saigerhütten  ist  die  Hütte  bei  der  Stadt  Gräfenthal 
i.Th.,  die  von  den  Buchnern  im  Jahre  1462  errichtet  wurde-)    An  sie 


^  üeber  den  Mansfelder  Bergbau  und  seine  Geschichte  vgl.  mein  Buch:  Das 
Mansfelder  Bergrecht  und  seine  Geschichte  (Forschungen  zur  Geschieht«  des 
Harzgebietes,  Band  3),  Wernigerode  1914.  Daneben:  W.  Mück,  Der  Mansfelder 
Kupferachieferbergbau  in  seiner  rechtsgeschichtlichen  Entwicklung.  2  Bde.  Eis- 
leben 1910. 

-)  ÜB.  Nr.  1. 


VI  Vorwort  und  Einleitung. 


reihten  sich  bald  die  Saigerhtitten  zu  Steinach  (1464)  i),  Schwarza  und 
Mansfeld  (1472)2),  Eisfeld  (1479)  ^'O,  Arnstadt  4)  und  Luderstadt  (Ludwig- 
stadt in  Pranken)^). 

Die  Begründung  dieser  thüringischen  Saigerhüttenindustrie ,  die 
Ausbildung  eigenartiger  kapitalistischer  Organisationsformen  des  Handeis 
in  den  Saigerhandelsgesellschaften :  der  Gesellschaft  der  Hütten  Mans- 
feld und  Schwarza,  der  Gesellschaft  der  Hütte  Arnstadt,  der  Gesellschaft 
der  Hütte  Leutenberg  (zeitweilig  der  Hütten  Leutenberg  und  Eisfeld) 
und  der  beiden  Gesellschaften  der  Hütten  Luderstadt  und  Steinach 
habe  ich  bereits  früher  zum  Gegenstande  einer  besonderen  Studie  ge- 
macht^). Die  damals  von  mir  gegebene  Darstellung  der  aufblühenden 
Saigerhüttenindustrie,  der  Handelswege  und  Absatzgebiete  des  mans- 
feldischen  Garkupfers  und  des  Kupferhandels  in  Nürnberg,  auf  den 
Frankfurter  Messen  und  in  Antwerpen  findet  nun  hier  eine  eingehende 
urkundhche  Begründung.  Der  Aufstieg  der  einzelnen  Handelsgesell- 
schaften, vornehmlich  der  unter  der  Leitung  Christoph  Fürers  von 
Nürnberg  stehenden  Gesellschaft  der  Hütte  Arnstadt  und  der  von  Graf 
Albrecht  von  Mansfeld  in  Gemeinschaft  mit  Jakob  Welser  von  Nürn- 
berg ins  Leben  gerufenen  Gesellschaft  der  Hütte  Leutenberg,  die  von 
Christoph  Fürer  gegen  Jakob  Welser  zum  Siege  geführten  Kartell- 
bestrebungen und  die  Erfolge  des  im  Jahre  1534  zustande  gekommenen 
Kupfersyndikats  der  sämtlichen  manfeldischen  Saigerhandelsgesellschaften 
werden  an  der  Hand  der  im  folgenden  mitgeteilten  Urkunden  genauer 
verfolgt  werden  können. 

Mit  der  sogen,  mansfeldischen  Feuerteilung  vom  Jahre  1536,  der 
Teilung  der  mansfeldischen  Erb-  und  Herrenfeuer  unter  die  fünf  Linien 
des  gräflichen  Hauses  Mansfeld  in  fünf  Fünfteile,  wurde  dem  Saiger- 
handel  eine  neue  Grundlage  geschaffen  und  eine  aktivere  Beteiligung 
der  Grafen  an  den  Saigerhandelsunternehmungen  eingeleitet.  Hierüber, 
vor  allem  über  die  Neubegründung  der  Luderstädter  Gesellschaft  unter 
hauptsächlicher  Mitwirkung  des  Leipziger  Bürgers  Heinz  Scherl  und  der 
Steinacher  Gesellschaft  durch  den  Hüttenmeister  Hans  Reinicke  von 
Mansfeld  und  den  stolbergischen  Rentmeister  und  Rat  Wilhelm  ReifTen- 


1)  ÜB.  Nr.  2.  0  Uß.  Nr.  3.  ^)  ÜB.  Nr.  4.  *)  u.  ")  Gründungs- 

jahr unbekannt. 

^)  Die  Eroberung  des  Weltmarktes  durch  das  raansfeldische  Kupfer.  Studien 
zur  Geschichte  des  Thüringer  Saigerhüttenhandels  im  sechzehnten  Jahrhundert. 
Gotha  1911. 


V'orwort  und  Einleitung.  VII 


< 


stein,  über  den  schliesslichen  Rückgang  des  Saigerhandels  infolge  der 
politischen  Ereignisse,  des  Schmalkaldischen  und  des  markgräflichen 
Krieges,  über  die  Zurückziehung  des  Nürnberger  Kapitals  aus  dem 
Saigerhandel  und  die  Auflösung  der  meisten  Saigerhandelsgesellschaften 
um  das  Jahr  1553  wird  das  Urkundenbiich  auf  seine  Art  ebenfalls 
neuen  Aufschluss  zu  geben  vermögen. 

Ist  somit  für  diese  erste  Hälfte  ein  Leitfaden  gegeben,  der  das 
Verständnis  der  den  Urkunden  zugrunde  liegenden  Dinge  und  Ereig- 
nisse erschliesst,  so  rauss  es  für  die  andere  Hälfte  bei  einer  kurzen 
Zusammenfassung  des  Wesentlichsten,  das  die  Urkunden  verknüpft, 
sein  Bewenden  haben.  Eine  ei-schöpfendere  Darstellung,  die  von  mir 
aus  äusseren  Gründen  noch  nicht  veröffentlicht  werden  konnte^),  ge- 
denke ich  demnächst  an  anderer  Stelle  vorzulegen. 

Im  Vordergrunde  steht  seit  dem  Jahre  1553  die  Steinacher  Gesell- 
schaft, die  bald  die  Erbschaft  der  übrigen  sich  nacheinander  auflösen- 
den Gesellschaften  antrat,  nachdem  sie  zuvor  durch  den  Eintritt  der 
Frankfurter  Gesellschafter  ihr  Kapital  in  ansehnlicher  Weise  vergrössert 
hatte  und  mit  den  Grafen  des  Mansfelder  Vorderorts  Hans  Georg  und 
Hans  Albrecht  eine  neue  Gemeinschaft  eingegangen  war.  Die  Grafen 
übertrugen  ihr  daraufhin  die  gesamten  Kupfer  ihrer  drei  vorderortischen 
Fünfteile.  Die  dem  Anschein  nach  florierende  Gesellschaft  arbeitete 
jedoch  tatsächlich  mit  grossen  Verlusten;  allerlei  Unstimmigkeiten 
kamen  hinzu  und  veranlassten  die  Frankfurter,  ihren  Anteil  am  Handel 
im  September  des  Jahres  1556  plötzlich  aufzukündigen,  wodurch  die 
ganze  Handelsgesellschaft  auseinandergesprengt  und  die  Grafen  ge- 
zwungen wurden,  die  Saigerung  der  Kupfer  auf  den  Hütten  Eisfeld 
nd  Steinach  selbst  in  die  Hand  zu  nehmen. 

Die  Versuche  der  Grafen,  für  das  gesaigerte  Kupfer  neue  Kapita- 
stenkreise  zu  interessieren,  führten  zu  Anfang  des  Jahres  1557  zu 
einem  Kupferkaufvertrag  mit  den  Manlich  in  Augsburg,  die  sich 
bereit  fanden,  das  Steinacher  Gesellschaftskapital  abzulösen,  und  zwar 
sowohl  den  Anteil  der  Frankfurter,  als  auch  den  der  alten  Steinacher 
Gesellschafter  mit  je  150000  fl.  Für  diese  Summe  von  300000  fl  ver- 
schrieben die  Grafen  den  Manlich  auf  30  Jahre  die  Kupfer  von  zwei 
Fünfteilen,  jährlich  ca.  10000  Zentner  Garkupfer,  und   stellten    ihnen 


t 


Sie  war  als  Einleitung  zu  diesem  Urkundenbuch  gedacht.    Die  Bestim- 
ungen    der   Historischen   Kommission    schh'essen   jedoch    die    Veröffentlichung 
derartiger  Darstellungen  aus. 


VIII  Vorwort  und  Einleitung. 


für  später  auch  die  vorläufig  noch  den  Buchnerschen  Gesellschaftern 
der  Hütte  Gräfenthal  übertragenen  Kupfer  des  dritten  vorderortischen 
Fünfteils  in  Aussicht. 

Der  weitere  Verlauf  ist  eine  Geschichte  der  Irrungen  und  Wir- 
rungen: bei  der  Auseinandersetzung  gerieten  die  alten  Steinacher  Ge- 
sellschafter mit  den  Frankfurtern  und  ein  Teil  der  Gesellschafter  unter- 
einander in  Zwistigkeiten ,  dazu  gerieten  dann  noch  die  Grafen  mit  den 
Manlich  in  Streit,  weil  sie  sich  beim  Kupferkaufvertrag  nachträglich 
stark  übervorteilt  fühlten.  Eine  endgültige  Einigung  aller  war  selbst 
durch  das  Eingreifen  des  Kurfürsten  von  Sachsen  und  des  Kaisers 
und  auf  zahlreichen  Tagungen  der  Parteien  nicht  zu  erzielen.  Es  ist 
ein  Teil  der  Vorgeschichte  des  Riesenkonkurses,  der  über  die  Graf- 
schaft Mansfeld  hereinbricht,  alle  Beteiligten  im  Mitleidenschaft  zieht 
und  dem  Wirtschaftsleben  Mittel-  und  Süddeutschlands  tiefe  Wunden 
schlägt. 

Die  neuen  Händler,  die  sich  inzwischen  dem  mansfeldischen  Saiger- 
handel  zugewendet  und  an  der  Verwaltung  des  mansfeldischen  Berg- 
baus und  Hüttenbetriebs  Anteil  gewonnen  hatten,  konnten  den  allge- 
meinen Niedergang  des  Kupferhandels  nicht  aufhalten. 

In  diesem  Sinne  bildet  also  die  im  Jahre  1570  erfolgende  Seques- 
tration (d.  h.  Zwangsverwaltung)  des  mansfeldischen  Vorderorts  durch 
Kursachsen,  Magdeburg  und  Halberstadt  einen  gewissen  Abschluss, 
woraus  sich  die  Abgrenzung  des  Urkundenbuches  von  selber  ergab.  — 

Die  mitgeteilten  Handelsurkunden  umfassen  im  wesentlichen  die 
folgenden  Kategorien  (bei  den  mit  Stern  *  versehenen  handelt  es  sich 
nur  um  Auszüge): 

1.  Gesellsehaftsverträge  der  Saigerhandelsgesellschaften,  und  zwar 
der  Hütten  Mansfeld  und  Schvvarza  Nr.  3  (1472);  Arnstadt  Nr.  10 
(1501),  11(1502),  102*  (1532);  Leutenberg  Nr.  22  (1524),  54(1526); 
Luderstadt  Nr.  107  (1535),  109  (1536),  110  (1536),  126  (1540); 
Steinach  (auch  Steinach  und  Eisfeld)  117  (1537),  126  (1540),  214 
(1553),  215  (1553),  228  (1554),  238  (1555),  241*  (1556).  Dazu 
kommt  der  nur  lose  in  diesen  Rahmen  passende  Gesellschafts- 
vertrag des  Könnernschen  Bergwerks  und  Schmelzhandels 
Nr.  125  (1540). 

Einzureihen  ist  hier  noch  der  Syndikatsvertrag  der  sämt- 
lichen Saigerhandelsgesellschaften  Nr.  116  (1536).  Die  Urkunde 
stellt  nur  einen  Erneuerungsvertrag  dar;   die  ihr  voraufgehende 


Vorwort  und  £linleitaDg.  IX 


Gründungsurkunde  des  Kupferhandelssyndikats  ist  nicht  tiber- 
liefert. 

Lehnsurkunden  über  die  verschiedenen  Saigerhütten : 

Gräfenthal  Nr.  1  (1462),  6*  (1489),  8*  (1491),  14*  (1519),  118* 
(1537);  Steinach  Nr.  2*  (1464);  Eisfeld  Nr.  4*  (1479),  5*  (1485), 
87*  (1529),  166*  (1548;  1551),  217*  (1553),  392  (1559);  Luder- 
stadt Nr.  226  (1554). 

Einnahme-  und  Ausgaberechnungen  der  Saigerhütten: 
Leutenbei-  Nr.  48  (1524  5);  Eisfeld  Nr.  302  (1558). 

Generalrechnungen  der  Saigerhandelsgesellschalten : 
Ueberliefert  ist  nur  die  der  Leutenberger  und  Eisfelder  Gesell- 
schaft Nr.  105  (1531/2),  eins  der  wichtigsten  Stücke  des 
ganzen  Urkundenbuchs. 

Jahresrechnungen  der  auswärtigen  Faktoreien  des  Handels: 

Des  Nürnberger  Faktors  des  Steinacher  Handels  Nr.  267  a  u.  b 
(1556/7);  des  Frankfurter  Faktors  des  Steinacher  und  Eisfelder 
Handels  Nr.  468  u.  469  (1560  1). 

Einnahme-  und  Ausgaberechnungen  der  Handelsvertreter  auf 
den  Messen  und  Märkten: 

Leutenberger  Gesellschaft  Nr.  49  (1526;  auf  der  Frankfurter  Messe) ; 
Abgesandter  der  Grafen  von  Mansfeld  Nr.  386  (1559;  Leipziger 
Michaelsmarkt). 

Hierher  gehört  auch   Wolf  Roths  Handelsjournal   Nr,  497 
(1561,  Leipziger  Messe). 

Handelskorrespondenzen : 
üeber  diesen  an  Zahl  und  Umfang  grössten  Bestandteil  des  Ur- 
kundenbuchs  siehe   am  Schluss   des  Registers   das  nach  Brief- 
schreibern und  Briefempfängern  geordnete  Verzeichnis. 

Instruktionen : 
Der  vorigen  Kategorie  nahe  verwandt,  seien  sie  doch  hier  be- 
sonders aufgeführt:  Nr.  100  (1532),  103  (1532),  242  (1556),  249* 
(1556),  365  (1559),  372  (1559\  374  (1559),  482  (1561),  527  (1563). 
Herausgehoben  zu  werden  verdienen:  Nr.  467*  (1561;  für  Albr, 
Gugl  zur  Frankfurter  Messe)  u.  518  (1562;  für  Martin  Obenrot 
zum  Leipziger  Ostermarkt). 

Hierzu  kommen   dann    die  mannigfaltigen  Denkschriften,   Gutachten^ 
Berichte,   Aufzeichnungen  und  Protokolle,  Schuldverschreibungen  und 


h 


Vorwort  und  Einleitung, 


Reverse,  Quittungen,  Abrechnungen,  Ueberweisungszettel,  Geleitsbriefe, 
ßeiserechnungen,  Lieferungsverträge  der  Grafen  und  der  mansfeldischen 
Hüttenmeister  mit  den  Gesellschaften  über  Rohkupfer  und  Lieferungs- 
verträge über  Garkupfer  und  Silber.  Inventare  von  Saigerhütten  finden 
sich  unter  Nr.  105  (1532;  Hütte  Leutenberg  und  Hütte  Eisfeld)  und 
164  (1548;  Hütte  Luderstadt). 

üeber  die  vorkommenden  Münzbezeichnungen  kann  hier  wieder- 
holt Averden,  was  im  Vorwort  der  „Studien  zur  Geschichte  des  Saiger- 
handels"  ausgeführt  worden  ist:  Die  gebräuchlichste  Rechnungsmünze, 
der  rheinische  Gulden  (fl)  „in  Münz"  gilt  21  Groschen  (gr),  der  Groschen 
12  Pfennig  (A).  Daneben  wird  der  fl  auch  nach  Schillingen  (ß)  und 
Hellern  (h)  berechnet:  1  fl  =  20  ß,  1  ß  =  12  h.  Oder  ebenso  nach 
Batzen:  1  fl  =  15  Batzen  =  60  Kreuzern.  Infolge  der  Verschiebungen 
des  Wertverhältnisses  zwischen  Gold  und  Silber  ist  auf  das  Kurantgeld 
ein  Agio  zu  rechnen,  wenn  einer  Berechnung  die  Münze  „in  Gold^' 
zugrunde  gelegt  wird  und  diese  in  Rechnungsmünze  umgeschrieben 
werden  soll.  So  werden  im  Jahre  1526  auf  der  Frankfurter  Messe  für 
1  fl  „an  Goldes  statt"  16  Batzen  1  Kreuzer  gegeben  (Nr.  50).  Im 
Jahre  1527  werden  für  1  fl  „in  Gold"  22 V2  g^i  also  IV'2  gr  Aufgeld, 
gezahlt  (Nr.  67).  Das  Agio  unterliegt  gewissen  Schwankungen;  für 
gewöhnlich  beträgt  es  jedoch  1  gr;  demgemäss  ist  im  allgemeinen  1  fl 
„in  Gold"  =  22  gr  „in  Münz". 

Einen  Kurswert  hat  auch  der  sächsiche  Guldengroschen  oder  Taler, 
der  beispielsweise  in  Frankfurt  1526  auf  16  Batzen  (Nr.  50),  und  später, 
so  1557  in  Nürnberg  und  1561  in  Frankfurt,  auf  24  gr  und  auf  68—69 
Kreuzer  kommt  (Nr.  267  u.  497).  Das  Gleiche  gilt  von  den  Engels- 
groschen oder  Schreckenbergern ;  im  allgemeinen  sind  6 — 7  Engels- 
groschen und  Schreckenberger  =  1  rhein.  fl. 

Auch  die  niederländische  Münze  begegnet  uns  hier  und  da  (vgl, 
z.  B.  S.  184),  das  flämische  Pfund  (h):  1  h  =  20  ß,  1  ß  =  12  groot, 
1  groot  =  4  A ;  1  rhein.  fl  =  V30  h.  — 

Als  das  gebräuchliche  Gewicht  für  Kupfer  und  Blei  dient  der 
Zentner  (c°)  zu  100  Pfund  (h),  doch  wird  sowohl  nach  dem  Eisleber 
als  auch  nach  dem  Antwerpener,  Nürnberger  und  Frankfurter  Zentner 
gerechnet.  Als  Normalgewicht  kann  der  Frankfurter  Zentner  gelten : 
auf  1  Frankfurter  Zentner  gehen  104  Pfund  Eisleber,  108  Pfund  Nürn- 
berger und  116  Pfund  Antwerpener  Gewichts.  Gezählt  wird  Kupfer 
und  Blei  nach  Schock  (ß)  und  Stück. 


Vorwort  und  Einleitung  XI 


Silber  (auch  als  „Weiss"  bezeichnet)  wird  nach  Schrot  (Gewicht) 
und  Korn  (Feingehalt)  bestimmt.  Das  Silbergewicht  ist  die  Mark  (Ji) 
zu  16  Lot  und  zu  64  Quentin  oder  Quentchen ;  das  Quentchen  zerfällt 
in  4  Pfennig  (A).  Da  es  sich  nicht  um  ganz  reines  Silber  handelt,  bei  dem 
die  Mark  fein  16  Lot  unvermischt  enthalten  müsste,  so  pflegt  bei  jedem 
Stück  neben  dem  Gewicht  der  Gehalt  nach  Mark,  Lot  und  Quentchen 
angegeben  zu  werden.  Dies  geschieht  mitunter  in  ähnlicher  Weise 
beim  ungesaigerten  Kupfer  (1  Zentner  hält  15  Lot  Silber  und  mehr), 
bei  den  Kupferzeinen ,  den  Schmelzscheiben  und  Dornleinscheiben, 
Bleischlackenscheiben  und  den  übrigen  Rückständen  der  Saigeröfen, 
desgleichen  beim  Blei.  — 

Die  Hauptmasse  der  Urkunden  entstammt  dem  Archiv  der  Mans- 
feld'schen  kupferschieferbauenden  Gewerkschaft  in  Eisleben.  Es  ist  das 
l'erdienst  des  früheren  Ober-Berg-  und  Hüttendirektors  Herrn  Berg- 
rats Schrader,  eine  sachgemässe  Sichtung  der  im  Besitz  der  Gewerk- 
schaft befindlichen  Archivalien  veranlasst  und  gefördert  zu  haben.  Ihm 
meinen  Dank  für  die  Unterstützung  meiner  Arbeiten  auch  heute  ab- 
statten zu  können,  ist  mir  eine  grosse  Genugtuung.  Mein  Dank  gilt 
sodann  der  jetzigen  Ober-Berg-  und  Hüttendirektion  in  Eisleben  und 
ihrem  juristischen  Abteilungsdirektor  Herrn  Landesrat  Thewes  für 
die  wiederholte  freundliche  Ueberlassung  der  Archivalien. 

Ein  sehr  wichtiges  Stück,  den  Leutenberger  Gesellschafts  vertrag 
von  1524  (Nr.  22) ,  verdanke  ich  Sr.  Exzellenz  dem  Herrn  Regierungs- 
präsidenten Dr.  phil.  h.  c.  Ludwig  Freiherrn  v.  Wels  er;  die  Aus- 
fertigung beruht  im  Welserschen  Farailienarchiv  zu  Neunhof  bei  Lauf. 

Die  sonst  noch  zu  Rate  gezogenen  Archive  haben  nur  gering- 
fügige Ergänzungen  liefern  können,  von  deren  Aufnahme  in  das  ür- 
kundenbuch  ich  ausserdem  zumeist  habe  absehen  müssen,  da  bei  der 
Fülle  des  Materials  und  bei  dem  besonderen  Charakter  dieses  Urkunden- 
buches  es  sich  von  selber  verbot,  Vollständigkeit  zu  erstreben,  vielmehr 
nur  das  Wesentliche  zum  Abdruck  geeignet  erscheinen  konnte. 

Es  gehören  an: 
dem  Familienarchiv  der  v.  Fürer  zu  Haimendorf  Nr.  7.  9.  10, 
dem  Ratsarchiv  zu  Leipzig  Nr.  1.  6.  8.  14.  118, 
dem  Staatsarchiv  zu  Weimar  Nr.  2.  4.  5.  87.  143.  166.  217.  543, 
dem  Germanischen  Nationalmuseum  zu  Nürnberg  Nr.  11.  95.  96.  101. 

106.  230.  344.  347.  396, 
dem  Stadtarchiv  zu  Nürnberg  Nr.  20, 


XII  Vorwort  und.  Einleitung. 


dem  Kreisarchiv  zu  Nürnberg  Nr.  102.  159.  431.  543, 

dem  Staatsarchiv  zu  Königsberg  i.  Pr.  Nr.  182.  450a  u.  b.  — 

Mit  dem  Druck  des  ürkundenbuchs  ist  bereits  Ende  1913  begonnen 
worden.  Der  Ausbruch  des  Weltkrieges  brachte  eine  erhebliche  Ver- 
zögerung, doch  ist  es  möglich  gewesen,  den  Druck  und  danach  die 
Herstellung  des  Kegisters  glücklich  zu  Ende  zu  führen. 

Magdeburg,  den  I.Juni  1915. 

Walter  MöUenberg. 


1.  1462  Mai  3. 

Conrad  von  Pappenheim  belehnt  Heinrich  Bucher  [Büchner]  mit  dein 
Hammer  unterhalb  der  Stadt  Gräfenthal  und  gestattet  ihm  die  Errichtung 
einer  Schmelxhütte  mit  den  dazu  gehörigen  Baulichkeiten. 

Ich  Conrad  zu  Pappenheim  des  heiligen  römischen  reichs  erbmar- 
schall,  die  zeit  ambtmann  zu  Coburg,  bekenne  und  tue  kund  mit  diesem 
offin  brief  für  mich,  alle  mein  erben,  erbnehmen,  vor  allermänniglichen, 
daß  ich  zu  rechten  erbrecht  und  erblichen  leben  geliehen,  gelaßen  und 
vererbet  habe,  leihe,  laße  und  vererbe,  so  ich  aller  rechtlichs  kan  und 
mag  mit  macht  dis  briefs  dem  erhaftigen  Heinrichen  Buchern,  allen 
seinen  erben  und  erbnehmen  den  bammer  untwendig  der  Stadt  Gräven- 
thal  unter  der  mühle  gelegen  mit  sampt  dem  acker,  den  etwan  der 
Stadt  Schultheiß  geliehen  hat  und  Hansen  Bocken  gewest,  dafür  ich  der 
Stadt  andere  leben  gegeben  und  abgewechselt  habe,  nemlichen  ein  stuck 
ackers  Heinzen  Predels,  das  vor  gezeiten  Heydepachers  gewest, 
und  ein  stuck  ackers,  das  Jörgen  Schinzayls  gewest  ist,  bede  ober 
dem  sichhaus  an  dem  hohenschuße  gelegen,  die  dann  der  genant 
Schultheiß  als  ander  guter,  die  in  der  Stadt  geschoß  gehören,  zu  leihen 
hat,  on  gefehrde  und  nue  aller  siehe  die  Stadt  antreffen  gefryet  habe. 
Auf  solchem  obgenanten  hammer  und  acker,  als  weiten  das  mit  zäunen 
und  hegen  hie  der  selten  waßers  und  jenseit  waßers  begriffen,  verzäunt 
und  gehegt  ist,  sollen  und  mögen  der  genant  Heinrich  Pucher  und  sein 
erben  schmelzhütte,  kolhutte,  häuser  und  ander  baue  für  sich  und  sein 
gesinde  nach  aller  ir  notdurft  bauen ,  sich  der  mitsamt  dem  waßer- 
fluß  zu  ir  handtierung,  als  sich  gebühret  und  ihn  zustehet,  gebrauchen, 
als  erbes  recht  ist  besitzen,  innehaben,  nutzen,  nüßen,  nach  ihrem 
besten  nutz  ohn  alle  hemmung,  irrung,  betrangk  und  eintrag  mein, 
meiner  erben,  unser  bürger  zu  Gräventhale  und  allermänniglichs  ohn 
gefehrde.  Darum  sollen  sie  mir  und  mein  erben  zu  rechtem  erbzins 
reichen  und  geben  alle  jähr  jährlichen  und  iedes  jahrs  besundern  und 
ewiglichen  ie  zehen  gülden  zu  sant  "Walpurgtag  und  zehen  gülden  zu 
sant  Michelstag.  Und  so  wir  solchs  zins  zwenzig  gülden  zu  den 
zweyen  fristen  obgenant  jährlichen  ausgereicht  werden,  sollen  wir  sie 

Geschichtsq.d.Pr.8.  Hd.XXXXVIl.  1 


ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


noch  iemand  unsertwegen  nicht  mehr  beschweren,  sondern  wir  sollen 
und  wollen  sie  und  ander,  die  mit  ihn  in  gesellschaft  sind,  so  sie  uns 
benennen  werden,  mitsamt  ihr  habe  und  gut,  alledieweil  sie  solch 
schmelzhutte  innehaben,  getreulichen  schützen,  schirmen,  schauern  (!), 
handhaben,  verteidingen  und  versprechen  als  ander  unser  arme  leut, 
also  daß  wir  ihr  zu  recht  zu  aller  billigkeit  zu  geben  und  zu 
nehmen,  zu  nehmen  und  geben  auch  mächtig  seyn.  Auch  sollen 
und  wollen  wir  in  unserm  gericht  und  gebiete  des  handeis  keinen 
andern  mehr  aufnehmen,  noch  vergönnen  zu  bauen,  ohn  gefehrde.  Und 
ob  es  war,  daß  sie  solches  handeis  und  erbeit  auf  der  genanten  hutten 
nicht  länger  treiben  könten  oder  wollten,  wie  das  queme,  so  sollen 
sie,  alledieweil  die  hutten  des  handeis  ledig  stehet,  der  obgenanten 
zwenzig  gülden  zins  ledig  und  zu  geben  nicht  pflichtig  seyn.  Darzu 
haben  sie  gut  macht,  die  hutten  zu  verkaufen  oder  für  die  zins  liegen 
laßen  ungehindert  von  uns  und  männiglich  von  unsern  wegen,  ohn 
gefehrde.  Und  so  solch  handel  und  erbeit  auf  der  hutten  abgieng,  so 
haben  wir  gut  macht  und  vollen  gewalt,  den  neuen  weg,  so  durch  den 
acker  neben  der  hutten  gemacht  ist  worden,  abzutreiben  und  den  weg 
wieder  unten  durch  das  waßer  weisen,  als  das  vor  alter  herkommen  ist, 
ohn  gefehrde.  Auch  ist  beredt  worden,  daß  wir  ihn  zu  solchen  ihren 
bauen  bauholz  zu  ihr  notdurft  geben  sollen,  doch  an  den  enden,  da 
sie  unser  geschworener  förster  beweisen  wird,  alle  gefehrde  hierinne 
hindangesetzt  und  ausgeschloßen.  Zu  Urkunde  habe  ich  genant  Conrad 
zu  Pappenheim  etc.  mein  eigen  insiegel  für  mich  und  alle  mein  erben 
an  diesen  offin  brief  tun  henken,  der  geben  ist  nach  Christi  unsers 
herrn  geburt  tausend  vierhundert  und  darnach  im  zweyundsechzigsten 
jähre  am  montag  nach  sant  Walpurgistag  virginis. 

Abschrift  des  17.  Jahrhmiderts  im  Batsarchiv  zu  Leipzig  XX  33. 
Qedr.  MücTc  II,  S.360f. 


2.  1464  April  13  (Freitag  nach  Quasimodogeniti)  Weimar. 

Herzog  Wilhelm  zu  SacJisen  etc.  verleiht  dem  Heinrich  Steinmetz, 
Herman  Preutgam  und  Herman  Hildprant,  Bürgern  zu  Nürnberg,  und 
deren  Erben  den  wüsten  Hammer  unter  dem  Judenbach  an  der  Steinach 
der  uns  vor  zelten  jehrlich  acht  gülden  gezinst  hat,  um  darauf  eine 
Schmelzhutte  zu  erbauen,  also  daz  sie  die  hofreit,  davor  der  hamer 
gelegen  ist,  nach  mase  einer  smelzhutten  zu  richten,  die  erwyttern, 
für  sich  und  dieihenen,  der  sie  zu  fertigunge  und  arbeit  des  handeis  pei 


No.  2^3.    1464-1472. 


sich  zu  haben  bedorfFen,  nottorftige  wonhusere  und  gepeue  fertigen 
und  die  mit  wassergreben  und  zeunen  oder  plancken,  darinne  sie  ir 
jeib  und  gut  schedlichs  uberlaufens  truwen  zu  verwarn,  ziemlich 
bevestent  machen  mugen.  Auch  Hohgerechtigkeit  loird  ihnen  verlieJien, 
doch  sollen  sie  hauen  und  kohlen  nur  nach  Anueisung  des  Schossers  xu 
Coburg  oder  des  Försters.  In  ihrem  zur  Befestigung  angelegten  Wassergraben 
dürfen  sie  Karpfen  u.  a.  Fische  halten.  Wann  sich  auch  ire  notturft 
begibt,  das  wasser  uff  die  sraelzhutten  dienende  abzuslahen,  das  sollen 
sie,  wie  oft  des  not  geschieht,  unserm  vischer,  über  die  Steynach  gesatzt, 
verkundigen.  Es  wird  ihnen  gestattet,  andere  Teilhaber  aufzunehmen.  Bei 
Streitigkeiten  zwischen  dem  Herzog  und  seinen  Dienern  und  den  Gesell- 
schaftern unll  er  es  pei  recht  vor  unsern  gerichten  zu  Sonnenberg  oder 
Coburg  pleiben  lassen.  —  Wir  sollen  und  wollen  auch  die  genante 
smelzhutten  unten,  oben  und  neben  mit  andern  smelzhutten,  der 
zu  schaden,  nicht  uberpauen  lassen,  ongeverde.  —  Zu  Zins  sollen 
sie  jährlich  SO  fl  entrichten  [ins  Amt  Coburg]  einschliesslich  für  die  ver- 
liehene Bolzgerechtsame,  von  sonstiger  Auflage  jedoch  verschont  bleiben, 
ausgenommen  bei  einer  gemeinen  Landsteuer.  —  Verkaufen  sie  die  Hütte,  so 
bleiben  die  30  fl  Zins  daran  haften;  ujvrd  aus  der  Hütte  wieder  ein  Hammer, 
so  soll  der  Zins  une  in  alter  Zeit  8  fl  betragen. 

Ausf.  a.  Perg.  u.  gleichzeit.  Kopie  im  St.  A.  Weimar  Reg.  T.  f.  464  A  A  1. 
Gedr.  Mück  Bd.  U  S.  361  ff. 


3.  1472  Juli  4. 

Oesellschaftsvertrag  zunschen  den  Grafen  Friedrieh,  Günter  und  Volrad 
von  Henneberg  und  MansfeUI,  dem  Händler  Gosse  Koman,  Heinrich  Hagelken, 
Gerhard  Hagk  und  dessen  Frau  Styne  Über  den  mit  gleichen  Einlagen  zu 
begründenden  gemeinscJiaftlichen  Betrieb  der  Witten  Schwarxa  und  Mansfeld. 

Von  gottes  gnaden  wir  Friedrich,  Günther  und  Volrate  [graven  und] 
herren  zu  Hennberg  und  Mansfelt  und  wir  diese  hemachgeschribenen 
mit  namen  Gossen  Koman  und  Heinrich  Hagelken,  Gerhart  Hagk  und 
Styne  meyne  elich  hausfrau  bekennen  mit  diesem  offin  brive  und  tun 
kunt  gein  allermeniglich  [für  uns  und]  unsere  erben,  das  wir  semptlich 
uns  mit  vor  wohlbetachtem  mute,  guttem  vorrate,  umb  unsers  nutzs 
und  furderung  willen,  freuntlich  und  gutlich  vereynt,  vertragen  und  funf- 
tausent  guldin,  nemlich  wir  grave  fridrich  tau[sent,  wir  g]rave  Günther 
tausend  und  wir  Gossen  und  Heinrich  zweytausent,  der  wir  bede  einer 
des  andem  gelts  gleich  raechtig  ist  und  sein  sol,  und  wir  Gerhart  und 

1* 


4  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Styne  auch  tausent  guldin,  alles  reinischer  werung,  zusammen  gele[get 
haben,  un]d  wir  grave  Yolrate  wollen  unsere  tausent  guldin  hernach, 
so  schrist  wir  mögen,  legen  in  einen  gemeyne  kästen  zu  Mansfelt, 
dartzu  drey  schlussel,  der  wir  grave  Günther  einen,  der  Schreiber  den 
andern  und  Gerhart  den  dritten  hab[en  sollen],  und  wie  ofFt  des 
not  ist,  sollen  die,  dy  dieselben  schlussel  haben,  solich  schlussel 
darleihen  und  auch  mitgehen  oder  schicken.  So  in  gebrauch  des 
handeis  der  Schreiber,  den  wir  also  darüber  setzen  und  ordenen  gein 
Mansfelt,  ge[ld  da]raus  zu  nemen  notturftig  were,  das  anzulegen,  solte 
uff  eigentlich  Verzeichnis  gescheen  und  umb  swartzkupfer  oder  steyn 
und  pley  gegeben,  auch  was  zu  dem  notdurftig  ist,  damit  es  gesmeltzt, 
es  sey  holtz,  koUen  oder  anders,  gekauft  und  bestalt  werden,  uff  koste, 
gewyne  und  verlust  unser  aller,  on  geverde.  Und  zu  dem  smeltzen  in 
den  hutten  zu  Mansfelt  und  Swartza  wir  Gerhart  und  Styn  obgenant 
ein  getreulich  gut  aufsehens  haben,  die  mit  unser  kunste  regiren  sollen 
die  nehsten  zehen  jare  schirstnacheinander  volgende,  des  wir  uns  herin 
ungewegert  zu  tun  nach  unserm  pesten  verstentnis  verpflichten  uns 
allen  zugute,  darfur  uns  jerlich  von  der  gewynste  volgen  und  werden 
soll  zuvorens  ein  teyle,  gleich  uns  von  unsern  tausent  guldin  eingelegt 
geburen  wirdet,  ongeverde.  Und  soUchs  alles,  was  also  gesmeltzt  und 
abgetriben  wirdet,  es  sey  silber  oder  kupfer,  soll  und  will  ich  ob- 
getachter  Gossen  Koman  uns  allen  in  der  gesellschaft  zugute  verkeufen 
und  vertreiben,  auch  pley  in  die  hutten  herwider  schicken,  doch  uff 
unser  aller  kostung  und  des,  wie  oft  das  geschiet,  den  Schreibern 
Verzeichnis  geben  und  berechnung  tun  und  das  geld  darfur  ine  zu  iren 
henden  in  die  kästen  antworten:  des  alles  dieselben  Schreiber  uns  allen 
jerlich  furter  berechnung  thun,  die  zu  Erfurt  gescheen  sollen,  die  erste 
uff  sant  Felicius  tag  schirst  nach  sant  Erharts  tag  volgende  und  dornach 
die  andern  eins  ighchen  jars  uff  denselben  tag,  dartzu  wir  alle  komen 
oder  aber,  so  unser  einer  oder  mere  ehaft  halben  nit  komen  konte, 
sollen  der  oder  dieselben  ymant  der  iren  mit  macht  dartzu  schicken, 
sohch  rechnung  zu  hören  und  nach  der  verhorung  receszqwitancien  und 
anders  dartzu  notturftig  geben  und  nemen.  Und  was  zu  gewyne  eins 
iglichen  jars,  ubir  alles  gestehen  und  kostnung,  erobert  wurde,  soll 
unser  iglichem  soviel  geburet  auch  volgen,  alles  ongeverde.  Doch  sollen 
wir  grave  Volrat  von  dem  gewynne,  alle  die  weile  unser  gelt  ungelegt 
ist,  nichts  haben  oder  nemen.  So  wir  aber  unser  gelt  eingeben,  auch 
den  kostung  der  bewe  beder  hutten  und  was  darein  zu  der  arbeit  not- 
turftig gekauft  were,  unsern  teile  abgelegt  betten,  solt  darnach  uns 
unser  teile  gewynnes  als  den  andern  werden,  ongeverde.    Und  hirin  ist 


No.3.    1472. 


nemlich  abgeredt,  das  das  erste  jare  solich  gelt,  von  uns  allen  also  ein- 
gelegt,  mitsampt  dem  gewynne  allem  davon  erobert,  bey  dem  handel 
pleiben  soll.     So  aber  wir  alle  in  der  rechniing  ye  zutzeiten  semptlich 
eynigk  und  rats  wurden,  ichts  davon  zutund,  sol  dasselb  gleich  geteilt 
und  iglicher  parth,  die  eingelegt  betten,  einteile  gegeben  werden,  doch 
das    zuvoran    alle   kostung,   auch    des   genanten   Gerharts   und    seiner 
frawen  teile,  für  ire  kunste  abgetzogen  werden,  ongeverde.  Und  nachdem 
wir  obgemelten  parthey  itzt  unser  gelt  eingelegt,  auch  igüch  hundert 
guldin  zu  bawgelt   der  hutten  geben  haben,  sollen    des    durch  bede 
Schreiber  der  hutten   rechnung  uns   allen   itzt  getacht    gescheen  und 
sollen  auch  furter  bede  hutten  von  der  geselschaft,  wie  wir  rats  werden 
miteinander,  in  wesentlichen   bewen   halten   und   uns  der  gebrauchen 
nach  unserm  pesten  ongeverde.  Und  sunderhch  so  erst  die  zu  Swartza 
gemacht  were,  sol  der  handel  von  stund  an  gleicher  weise  zu  Mansfelt 
gehen,  uns  allen  zu  nutz  und  zu  gute  daruff  getriben  und  volntzogen 
werden   und  des  jerhch  auch  ein  berechnung  gescheen  in  mitleidung 
aller  koste  und  zugebrauch  des   gewynnes,  wievor  in  dem  artickel  der 
hutten   zu  Mansfelt  begriffen  ist,  ongeverde.    Und  sohcher  handel  soll 
unter  uns  bestehen,  weren,  gehalten  und  unverruckt  nach  dem  pesten 
getriben    werden   die    nechsten    zehen    jare    nach    datum   disz    brives 
schirste  nacheinander  volgende  und  darein  nymants  gnomen  werden,  es 
geschee  dann  mit  unser  aller  wissen  und  willen,  ongeverde.    Und  so 
wir  nach   ausgange   der  zehen  jare,   oder  so  wir  des   eher  semptlich 
rats  wurden,   und   von    solicher   geselschaft   und    vereynigung    lassen 
weiten,  selten  uns  obgenanten  Gossen  Koman,  Heinrich  Hagelken  und 
Gerharten  oder  unsern  erben  unser  gelt,  soviel  wir  zu  bawen  der  hutten 
gelegt  hotten,  von  den  herren,  nemlich  von  uns  graven  Friderichen  von 
der  hutten   zu  Swartza,  von  uns   grave  Günthern  von   der  hutten  zu 
Mansfelt,  widder  gegeben  werden,  es  were  dann,  das  ergerung  oder 
schade  daran  gescheen  were,  den  selten  und  weiten  wir  und  unsere 
erben    mittragen,    alles  ongeverde.     Und   so  wir   itztgenanten  Gossen, 
Heinrich  und  Gerhart   nach  ausgange  des  handeis   gemeltermasz   ab- 
ziehen wolten,  soll  uns  unverhindert  gestatt  werden,  doch  das  wir  zu- 
voran ein  gewiszhch  habende  beweysung  tun  und  machen  der  habe 
und  guts,  so  die  andern  bey  uns  in  dem  handel  hetten,  ongeverde.  Und 
sunderhch  sind  wir  alle  semptlich  eynigk  und  rats  worden,  ob  es  sich 
begebe,  das  unser  einer  oder  mere  vor  ablassung  des  handeis  und  gesel- 
schaft  abginge    und  stürbe,   des   gott   der   almechtige   uns   gnedighch 
fristen  wolle,  und  des  oder  derselben  erben  zum  handel  nit  nutz  weren, 
)lte  man  sie   mit  iren  tausent  guldin,  mitsampt  dem  gewynst,  davon 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


erobert  ine  geburen  wurde,  abweysen  und  ine  die  in  einer  jarsfrist, 
nachdem  die  verschieden  weren,  aus  der  geselschaft  betzalen  und  wider- 
geben, ongeverde.  Und  die  knecht,  die  also  zu  gebrauch  des  handeis  auf- 
gnomraen  wurden,  sollen  alle  unser  obgenanten  grave  einem,  dem  sie 
gesessen  weren,  globen  und  sweren,  in  dem  handel  unser  aller  schaden 
zu  bewaren,  frommen  und  pestes  zu  werben,  getrewe  und  gewertig 
zu  sein,  zu  furderung  des  handeis  nach  dem  aller  pesten  helfen  raten, 
und  ob  sie  ichts  davon  lernen  oder  erfaren  mochten,  nymants  das 
offenbaren;  und  ob  derselben  einer  oder  mere  also  in  geschicknis  des. 
handeis  niderlege  und  schaden  nemo,  den  oder  dieselben  sollen  wir  in 
gemeyn  losen  oder  iren  schaden  widerkeren  zymlich  und  ongeverde. 
Mere  ist  beredt,  ob,  in  der  zeyt  solicher  unser  vertragk  weret,  zwuscben 
uns  partheyen  obgemelt  irrung,  spenne  oder  zwitracht  wurden,  das 
wolle  gott  nach  dem  lengsten  aufhalten,  sollen  von  den  partheyen,  die 
zwispeltig  weren,  nemlich  von  uns  graven  unsere  rete  und  von  uns 
den  andern  abgenant  unsere  frunde  dartzu  gegeben  werden,  nemlich 
igliche  parthey  zwen  irer  rete  oder  frunde,  als  obgemelt  ist,  dieselben 
sollen  macht  haben  nach  verhorung  der  dinge,  uns  partheyen,  die  irrig 
weren,  gutlich  mit  wissen  zu  entscheiden.  So  sie  aber  des  also  zwuschen 
uns  nit  finden  mochten,  so  sollen  die  parfeiey  schulde  und  antwort 
nach  notturft  verschreiben  lassen  und  die  gein  Meydeburg  schicken, 
mit  begerung,  die  sach  daruff  zu  entscheiden;  wie  es  dann  daselbst 
entscheiden  und  ausgesprochen  wirdet,  dabey  soll  es  pleiben,  ongeverde. 
Und  wir  obgenanten  alle  und  unser  iglicher  besunder  gereden  bey 
unsern  guten  waren  trewen  für  uns  und  unsere  erben,  disen  brive 
mit  allem  seinem  Inhalt  stete,  veste  und  unversprochenKch  zu  halten, 
dem  on  wegerung  getrewlich  nachzukomen  und  zu  furderung  des 
handeis  iglicher  nach  seinem  pesten  verstentnis  uns  allen  zu  nutz 
und  zu  gute  getrewen  vleisz  furzuwenten  und  zu  tun,  wie  uns 
beduncket  am  nutzlichsten  zu  sein,  des  wir  uns  gegeneinander  gantz 
verpflichten,  hirin  geverde  und  argelist  gantz  ausgeschlossen.  Des 
zu  Urkunde  hat  unser  iglicher  sein  insigel  hiran  thun  hencken;  so 
bekennen  wir  Albrecht  grave  und  herre  zu  Mansfelt,  des  obgetachten 
graven  Günthers  sone,  das  solich  verschreibung,  geselschaft  und  eynung 
mit  unserm  guten  willen  und  wissen  gescheen  ist,  dar urab. wollen  wir 
disen  brive  mit  allem  seinem  Inhalt,  sovil  uns  geburen  wirdt,  stete 
halten  on  wegerung  und  haben  des  zu  Urkunde  unser  insiegel  für 
uns  und  unsern  bruder  graven  Ernste  auch  daran  thun  hencken. 
Der  geben  ist  nach  Crists  geburt  tawsent  virhundert  und  im  zweyund- 
sibenzigisten  jaren  uff  sant  ülrichstag. 


No.S— 7.    1472—1491. 


Atis/ertigmtg  auf  Pergament  mit  den  (abgefallenen)  Siegeln  der  Kontrahenten 

und  Graf  JJbrechts  (teüioeise  beschädigt). 

In  dorso :  (Anfang  des  16.  Jahrhunderts)  Schwartza,  den  kupflfer  und  seigerhandel 
betreflFend  mit  graff  Fridrich  von  Henneberg  und  graff  Günther  von  Mansfeld 
anno  1472. 


4,  1479  Juli  29  (Donnerstag  Marthe  virginis).  Weimar. 

Herzog  Wilhelm  xu  Sachsen  verleiht  den  Bürgern  xu  Nürnberg  Hans 
Starck  und  Matthies  Landauer  die  von  ihnen  erkaufte  Mühle  im  Felde  vor 
Eisfeld  xur  Erbauung  einer  Schmelxhütte  gegen  einen  jährlichen  Zins 
von  30  rJiein.  fl. 

Ausf.  a.  Perg.  (Siegel  fehlt)  im  St.  A.  Weimar  Beg.  T.  fol.  469,  BB  Nr.  1  (1958). 

Gedr.  Mück  Bd.  2  S.  365  ff. 

Die  Verleihung  tcird  bestätigt  durch  Kurfürst  Ernst  und  Herzog  Albrecht  1482 
Okt.  11  (Freitag  nach  Dionysii)  und  durch  Kurfürst  Friedrich  und  Herzog  Hans 
1488  Aug.  1  (St.  A.  Weimar  Beg.  T.  folg.  469,  BB  Nr.  2  und  3). 


.  1485. 

Kurfürst  Ernst  xu  Sachsen  verleiht  den  Nibtiberger  Bürgern  Georg 
Holxschiüier  und  Ulrich  Erckel  die  Messinghütte  xu  Neubrunn  im  Gericht 
Eisfeld. 

Abschr.  im  St.  A.  Weimar  Beg.  T.  fol.  480  TT. 


li 


1489  Januar  12  (Montag  nach  Trium  regum). 


Sebastian  von  Pappenheim  bestätigt  dem  Heinrich  Bucher  den  Lehnbrief 
(vom  3.  Mai  1462)  über  den  Hammer  unterluüb  der  Stadt  Qräfenthal. 

Begest  im  Ratsarchiv  zu  Leipzig  XX  33  f.  145. 


t.  1491  Mai  12.  (Pfintztag  an  sant  Pangrazientag). 

Sigmund  Fürer  d.  Ä.  u.  Hans  Gärtner  d.  Ä.  xu  Nürnberg  bevoü- 
mächtigen  Sigmund  Fürer  den  Jungen,  von  Eberhard  Tirmaier  xu  Nürn- 
berg eine  Schuld  von  1021  fl  Rh.  für  geschlagenes  Kupfer  einxuxiehen. 

Abschrift  im  Geheimbuch  des  Geschlechts  von  Fürer  au  Haimendorf  f.  304. 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


8.  1491  Dezember  8  (Donnerstag  nach  Nicolai). 

Sebastian  von  Pappenheim  belehnt  Moritz  Bucher  mit  der  Hütte  zu 
Gräfenthal, 
Hegest  im  Batsarchiv  zu  Leipzig  XX  33  f.  145. 


9.  1497  September  2. 

Sigmund  Fürer  d.  A.  zu  Nürnberg  legt  zugunsten  seines  Sohnes 
Sigmund  d.  J.  8000  fl  in,  den  Saigerhandel  %u  Oräfenthal  ein  und  trifft 
darüber  Bestimmungen  für  seinen  Todesfall. 

Ich  Sigmund  Fürer  der  elter  bürger  zu  Nurmberg  bekenne  für 
mich,  mein  erben,  nachdem  und  ich  zu  meinem  sone  Sigmund  Fürer 
dem  jungen  achttausent  Keinische  gülden  an  parem  gelde,  die  mich 
allein  antreffen,  in  die  geselschaft  des  scheidhandels  pey  Grefföntal  zu 
gewine  und  verlust  gelegt  hab,  mit  solchem  gedinge,  das  mein  sone 
Sigmund  von  mir  noch  meinen  erben  solicher  8000  fl  halben  auf 
weiter  rechnung,  den  er  mit  seinen  geselschafter  Moritz  Bucher  besleust, 
nit  gedrungen  soll  werden,  sonder  er  soll  mir  auf  getrauen  und  gelauben 
jerlich  den  gewine,  ob  sich  der  funde,  auf  Michaelis  heraus  geben  etc. 
Ich  will  auch  Verlustes  gewertig  sein  estc.  Ob  sich  aber  begebe,  das 
ich  todes  halben  abging,  so  soll  mein  sone  Sigmund  unverpunden  mit 
sein  geschwistrigten  sein,  weiter  zu  handeln,  sunder  macht  haben,  inen 
das  ir  zu  geben,  als  er  sich  des  gegen  mir  verschriben  hat  Hinwider 
haben  sie  das  ire  zu  fodern  zu  der  recbnung,  so  soll  er  sie  ent- 
richten des  haubtguts  mitsambt  dem  gewinne  auf  Michaelis  und 
Weihnachten,  wie  des  Moritzen  Buchers  geselschaftsbrief  ausweist.  Des 
zu  urkund  gibe  ich  im  disen  brief  mit  mein  selbs  hant  geschrieben  unter 
meinem  insigel,  geben  am  samstag  nach  Egidi  im  1497  jar. 

Abschrift  im  Geheimbuch   des  Geschlechts   von  Fürer  zu  Haimendorf  f.  304  v. 


10.  1501  Mai  1. 

Christoffen  Fürers  verschreibung  gegen 

seiner  gesellschaft  zu  Arnstatt 

1501. 

Ich  ChristofF  Fürer  zu  Nurmberg  bekenn   für  mich   und  all  mein 

erben  und  nachkomen,  das  ich  mich  mit  den  gesellschaftern  des  schmelz- 


No.8-11.    1491—1502. 


hüttenhandels  der  schmelzhütten  zu  Arnstetten  in  Dürringen,  nemlich 
herrn  Johann  Letscher  doctor,  Hansen  Gärtner  dem  eitern  und  Sig- 
mund Fürer  meinem  lieben  vatter,  Wilhelm  Schlüßelfelder  von  wegen 
weiland  Anthoni  Schluß  elf  eiders  erben  und  Sebalden  Wolkenstain  für 
sich  und  sein  mitverwanden,  ihr  erben  und  nachkomen  verainigt,  ver- 
pflicht  und  vertragen  hab,  nemblich  also,  das  ich  ihnen  ihren  schmelz- 
hüttenhandel  soll  und  will  ausrichten  drey  jar  die  nähern  nach  dato 
dieser  schritt  hie  zu  Nurmberg,  Meyßen  und  Frankfurt  mit  kaufen, 
verkaufen  und  schuld  einzupringen  getreulich  und  wie  mir  von  ihnen 
zu  thun  wird  bevohlen.  Und  neben  dieser  meiner  factorei  soll  und 
will  ich  keinen  andern  handel  treiben,  auch  andern  außerhalb  diß 
handels  one  ihr  wißen  und  willen  nichts  kaufen  und  verkaufen  und 
gar  kein  ander  gewerb  treiben,  das  den  vorbemelten  gesellschaftern  an 
irem  handel  zu  nachteil,  schaden  ader  schmellerung  ihr  gesellschaft 
möcht  dienen.  Und  solchs  alles  außerhalb  der  statt  Nurmberg  soll 
beschehen  auf  der  gesellschaft  zerung  und  costen,  aber  in  der  statt  auf 
mein  zerung.  Und  für  mein  belohnung  sollen  sie  mir  alle  jar  geben 
hundert  gülden  reinisch.  Und  ob  ich  in  ausrichtung  des  handeis  oder 
gesellschaft  wurd  gefangen,  das  gott  gnediglich  woll  verhüetten,  sollen 
die  gesellschafter  nit  schuldig  sein,  mich  höher  zu  ledigen,  dann  mit 
zwayhundert  gülden.  Und  ist  diese  abred  beschehen  mit  wissen  und 
willen  Sigmunden  Fürers  des  eitern,  meines  Heben  vatters,  der  auch 
gegen  den  obvermelten  gesellschaftern  für  mich  ist  fürstand  und  selbs- 
schuldner  worden.  Und  alles  das,  so  ich  dieser  factorei  halb  ver- 
schrieben oder  pflichtig  bin,  des  ich  Sigmund  Fürer  der  elter,  also  von 
mir  beschehen  sey,  bekenne.  Darumb  hab  ich  mein  sigel  zu  end  dieser 
Schrift  und  ich  Christoff  Fürer  mein  petschaft  getruckt.  Beschehen 
auf  St.  Walburgen  tag  nach  Christi  unsers  herrn  geburt  tausent  fünf- 
hundert und  ein  jar. 

Äbschr.  im  Geschlechterbuch  der  Fürer  zu  Haimendorf  f.  565^ 


11.  1502  Mai  27. 

Gesellschaftsvertrag  der  Teilhaber  der  Schmelxhütte  bei  Arnstadt. 

Wir  die  hernachgeschriben ,  Johanns  Letscher  doctor  zu  Nurmberg 
und  ich  Philips  Trackstet  doctor  zu  Eyßleben  und  ich  Heinrich  Gärtner 
doctor,  Hanns  Gärtner  sein  vater,  Sigmund  und  Cristoff  die  Furer 
gebruder,  Wilhelm  Schlusselfelder  von  wegen  seines  bruders  kindt  und 


k 


10  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Sebolt  Wolcken stein  von  sein  und  seiner  geschwistret  wegen  alle  burger 
und  burgerin  zu  Nurmberg,  bekennen  eintrechtiglich  für  uns  und  alle 
unsere  erben  und  nachkomen  und  thun  kund  allermeniglich,  daß  wir 
uns  eins  gewerbs  und  handeis,  den  zu  üben  in  unser  schmelczhütten 
bey  Arnstat  in  Doringen  gelegen  und  die  wir  in  lehenschaft  haben 
von  unserm  gnedigen  hern  hern  Günther  dem  jungen  grave  zu 
Schwarczpurg  hern  zu  Arnstat  und  Sunderhusen  etc.,  darinnen  kupfer 
zu  schmelzen  und  scheyden,  das  silber  daraus  seygern,  auch  ander 
arbeyt  und  hantirung,  so  sich  mit  unser  aller  oder  der  merer  teil 
wissen  und  willen,  wie  wir  den  deß  furan  eins  werden  aus  dem- 
selben handel  oder  ausserhalb,  wie  das  sich  begeben  mag,  geselschaft 
weyß  vereint  und  vertragen  haben,  in  massen  hernach  geschriben  und 
berurt  ist:  Item  von  ersten,  so  ist  dieselb  schmelczhütten  mit  dem 
wergktzeug  und  aller  ein  und  zugehorung  des  paus  und  grunts  unser 
obgenanten.  Item  furpas  ist  bereth  worden,  daß  wir  in  solichem 
unserm  huttenhandel  und  gewerbe  in  dieser  unser  geselschaft  ein  und 
dreissig  tausent  -fünfhundert  gülden  Keinisch  landswerung  haben;  der- 
selben wir  Johans  Letscher  funftausent,  Phihps  Trackstet  sechstausent, 
Heinrich  Gärtner  zweytausent,  Hanns  Gärtner  zweytausent,  Sigmund 
und  Cristoff  die- Fürer  sibentausent,  "Wilhelm  Schlusselfelder  von 
wegen  seines  bruders  kind  funftausent  und  Sebolt  Wolckenstein  von 
sein  und  seiner  geschwistret  wegen  viertausent  fünfhundert  gülden 
oberurter  landswerung  gelegt  haben.  Und  ob  sich  begebe,  daß  wir 
noch  mere  gelts  zu  diesem  unserm  handel  notturftig  wurden,  das  sol 
furgenomen  werden  nach  der  geselschafter  und  der  merer  teil  erkentnus 
und  gutduncken,  domit  dieser  unser  handel  nach  dem  pesten  ausgericht 
werd  durch  die  knecht,  so  wir  darzu  verordnen.  Denselben  wir  auch 
aus  gemeiner  geselschafter  gelt  umb  ir  muhe  und  arbeit  nach  pilliger 
erkentnus  der  merer  teil  der  geselschafter  thun  sollen.  Auch  sollen 
die  knecht,  die  das  kupfer  und  pley  kaufen  und  verkaufen,  auch  die, 
so  auf  der  hutten  dasselbig  seygern,  koln,  holcz  und  alle  notturft,  zu 
solichem  unserm  handel  gehörende,  bestellen  und  den  vertrauen  und 
gewalt  von  uns  haben.  Dieselben  knecht  sollen  uns  allen  globen, 
unsern  handel  getreulich  zu  hanttirn  und  zu  treyben,  eynem  als 
dem  andern  getreu  und  gewar  zu  sein  uud  von  solichem  handel 
alle  jar  jerlichen  zu  Pfingsten  achtag  vor  aber  nach  unge verlieh  dar- 
nach zu  Nurmberg  uns  allen  deßselben  handeis  und  was  wir  sunst  von 
kaufen,  verkaufen,  eynnemen  und  ausgeben  diesen  handel  beruiende  zu 
thun  betten  oder  gewynnen  mitsampt  allem  unserm  darlegen  des 
haubtgucz   eyn    gancze    entliche  rechnung   thun   und    damit  zu  den. 


No.  11.     1502. 


künftigen  Pfingsten  anheben  sollen;  und  ob  uns  dan  gewin  zustund, 
des  wir  hoffen,  derselbig  gewin  sol  uns  vorgemelten  und  unsern 
erben  zusteen  und  den  jerüch,  so  man  rechnung  thut,  uns  allen,  yedeni 
nach  seinem  antzal  des  haubtguts,  derselbig  gewin  aus  dieser  unser 
geselschaft  gegeben  werden,  es  were  den,  das  wir  den  mit  willen  nach 
unser  notturft  lenger  ligen  wolten  lassen.  Hetten  wir  den  verlust,  den 
solten  wir  auch  alle  yeder  nach  anzal  seines  darlegens  des  haubtguts 
tragen  und  dulden.  Item  ob  sich  begebe,  daß  unser  einer  oder  mere 
nit  lenger  in  dem  handel  bleyben  und  seinen  teil  verkaufen  wolte,  so 
sol  er  den  nyemant  anders  den  seinen  mitgesellen  verkaufen.  Dieselben 
sollen  den  auch  annemen  nach  gleichen  pilligen  dingen,  wie  es  der 
merer  teyl  der  geselschafter  erkent  und  auch  also,  daß  er  soliche  auf- 
sagung  thun  sol  zu  sand  Michelstag  vor  der  rechnung;  und  waß  im 
dan  geparn  wurd,  das  sol  im  von  der  rechnung  im  nachvolgen  halben 
jar  zu  danck  ausgericht  und  bezalt  werden.  Es  sollen  auch  die 
oberurten  geselschafter  in  selbst  oder  durch  ir  diner  yemant  anders 
kein  geld  aus  der  geselschaft  leyhen  oder  sich  des  gebrauchen,  bey  den 
pflichten,  so  wir  gegeneinander  gethan  haben  und  dobey  uns  vereinigt, 
was  der  merer  teyl  der  geselschafter  für  nucz  und  für  das  peste  dem 
handel  zu  gut  erkennen  oder  furnemen,  dobey  sol  es  pleyben,  unan- 
gesehen des  myndern  teyls.  Es  mocht  sich  auch  einer  so  krudlich 
oder  so  in-ig  halten  wollen,  so  hette  der  merer  teyl  ime  den  handel 
aufzusagen  gutte  macht  und  alsden  in  bezaln  als  ob  er  selbs  aufgesagt 
heth,  des  sich  derselbig  also  benugen  soll  lassen  an  verner  Widerrede  und 
den  andern  an  schaden,  on  geverde.  Ob  aber  einiche  irrung  oder  zwi- 
tracht  zwischen  unser  allen  oder  eczlichen  aus  uns  gegen  den  andern 
dieser  vorgeschriben  artickel  halb  oder  von  ander  Sachen  wegen  diese 
unsere  geselschaft  betreffend  oder  so  daraus  wern  erwachsen,  sollen 
wir  zu  forderst  vleis  haben,  dieselben  hinzulegen;  woe  aber  dasselbig 
nit  wolt  fruchpar  sein,  sollen  und  woUen  wir,  die  den  Sachen  streyten 
und  zwitracht  sein  verwant,  furderlich  vleis  thun,  bey  einem  erbern 
rath  dieser  stat  Nurmberg  sich  der  Sachen  zu  rechtlichem  austrag  zu 
beladen  und  dieselben  irrung  oder  zwitracht  desselben  endes  recht- 
licher weiß  furtragen  und  zu  end  stellen,  gleicher  weiß  als  ob  sie  der 
Sachen  ordelich  richter  wern.  Und  was  alsden  von  einem  erbern  rath 
zu  recht  wurd  erkant,  daß  sollen  und  wollen  wir  an  alle  wegerung  an- 
nemen, entlich  dobey  bleiben  und  dawider  nit  thun,  als  wir  alle  diese 
obgeschriben  artickel  einander  zu  halten  unter  unsern  insigeln  gegen 
einander  verpflicht  haben,  da  wider  nit  zu  thun  oder  zu  thun  schaffen 
oder  gestatten,  getreulich  und  ungeverlich.    Des  zu  urkund  haben  wir 


12  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Salgerhandels, 

unser  yeder  sein  eygen  insigel  an  diesen  brief  gehangen,  der  geben  ist 
auf  donerstag  nach  Urbani  und  Cristi  unsers  lieben  herrn  gepurt 
funftzehenhundert  und  im  andern  jare. 

Ausfertigimg  auf  Pergament  mit  folgenden  Siegeln:  1.  Johann  Letscher 
(2  Laschen),  2.  Philipp  Dragstedt  (Drache),  3.  Heinrich  Gärtner  (Gartenzaun 
überragt  von  Baum),  4.  Hans  Gärtner  (desgl.),  5.  Chr.  und  Sigmund  Fürer  (geteilt: 
halbe  Lilie,  halbes  Rad),  6.  Wilhelm  Schlüsselfelder  (drei  strahlenförmig  geordnete 
Schlüssel),  7.  Sebolt  Wolkenstein  (undeutlich). 

Im  Germanischen  Museum  zu  Nürnberg. 


12.   1514  Februar  9. 

Graf  Hoyer  von  Mansfeld  verkauft  sein  Zehntkupfer  des  Jahres  1514 
an  Wolfgang  Schönberger  und  dessen  Gesellschafter  zu  Schwarza. 

"Wir  Hoyer  graffe  und  here  zu  Mansfeld  bekennen  und  thun  kund, 
daß  wir  alle  und  iczliche  unser  zehentkupfer,  so  uns  in  die  wag  zu 
Ysleben  von  unsern  zinsfeurn  zu  unserm  geburlichen  theile  diß  jar, 
als  des  iczigen  virzehenden  jars,  das  sich  auf  nuwejar  im  funfzehenden 
jar  der  minderzal  enden  wirt,  gefallen  und  geantwurt  werden,  dem 
ersamen  Wolf  gang  Schonperger  und  seinen  geselschafter  zu  Schwarza 
verkauft,  verkaufen  im  auch  die  in  und  mit  kraft  dises  unsers  offen 
briefs  und  haben  im  einen  zentner  Yslebisch  und  Mansfeldisch  kupfer 
one  probe,  wenigk  oder  vil  halten,  vor  zwelfthalben  Keynische  gülden, 
die  helft  in  guten  wichtigen  golde,  die  ander  helft  an  mincz,  die  helft 
derselbigen  furstenmincz  und  die  ander  helft  an  Mercker  groschen,  ye 
einundzwanzigk  groschen  vor  einen  gülden  gerechnet.  Und  genanter 
Wolfgang  Schonperg  und  seine  geselschafter  sollen  uns  iczt  auf  künf- 
tigen sant  Jürgen  tag  sibenhundert  gülden  in  golde  in  der  stat  Aus- 
purg ,  fünfhundert  auf  Petter  Pauli ,  sechshundert  gülden  auf  Michelis 
und  sechshundert  aufs  nuwejar  allernechst  nacheinander  folgen  in  der 
stete  aine  Isleben,  Leipzig,  Nürnberg  oder  Auspurgk  entrichten  und 
bezalen;  und  was  die  berurten  zehentkupfer  nach  dem  nuwenjare  im 
abrechen  meher  an  gelde  tragen  und  machen  werden,  soliche  ubermas 
und  ubertracht  sollen  sie  uns  die  zeit  auch  zalen  und  vergnügen. 
Wurde  auch  benante  unser  zehentkupfer  weniger  dan  vierundzwanzigk 
hundert  gülden  machen,  das  sollen  wir  bemeltem  Wolfgang  Schonperger 
und  seine  geselschaftern  die  zeyt  des  abrechens  entrichten  und  zalen. 
Des  zu  urkund  und  merem  glauben  hab  ich,  Wolfgang  Schonperger, 
mein     und    meiner    geselschaft     geprauchlich    petschir     hie    unden 


Nr.  12— 15.    1514—1519.  13 


aufgedruckt.    Geben  donerstags  am  tag  Appolonie  im  funfzenhunderten 
und  vierzenden  jar. 

Ausfertigung   auf  Papier   mit   abgefallenem   Papiersiegel  der   Gesellschaft  im 
Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  1,  I. 


13.  1518  Juni  2. 

Oraf  Albrecht  von  Mansfeld  verkauft  der  Gesellschaft  der  Hütte  Arn- 
stadt sein  Zehntkupfer  des  Jahres  1518. 

Auf  mitwoch  nach  Trinitatis  hat  der  wolgeporn  her  Albrecht  graf 
und  her  zu  Mansfelt  pfleger  zu  Koburg  etc.  mein  genediger  her  die 
zehentkupfer,  so  angindt  dis  1518  jar  und  dasselb  jar  hinaus  pis  widter 
zum  neuen  jar  seinen  gnadten  geantwort  werdin,  der  geselschaft  der 
hutten  zu  Arnstat  verkauft,  den  zentner  für  zwelf  gülden  und  ein  halb 
ort.  Die  zallung  derselben  sol  geschehen  den  tritten  teU  mit  guttem 
golt,  die  andern  zwen  drittel  mit  f urstenmuntz ,  21  gr  für  ein  fl,  zu 
einkauf  zwölf  hackenpuxen  und  fünf  mark  silber.  Die  zallung  sol  ge- 
schehen alle  mark  tausent  gülden  ungeverlich. 

Zettel  (von  Chr.  liirers  Hand)  mit  Verschickungsschnitten  im  Gewerk.  Archiv 
zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  2,  I. 


14.  1519  Oktober  17  (Montag  nach  S.  Galli). 

Sebastian  von  Pappenheim  belehnt  Moritx  und  Wolf  gang  Büchner  mit 
der  Hütte  Gräfenthal. 

liegest  im  Eatsarchiv  zu  Leipzig  XX  33  f.  145. 


15.  1519  November  8.  Leutenberg. 

Graf  Albrecht  von  Mansfeld  verkauft  der  Gesellschaft  der  Hütte  Arn- 
stadt sein  Zehntkupfer  des  Jahres  1520. 

Auf  sonabent  nach  allerheyligen  tag  hat  der  wolgebom  her  Albrecht 
grave  und  her  zu  Mansfelt  mein  gnediger  her  die  zehentkupfer,  so 
angent  des  1520  jares  und  dasselb  jare  hinaus  wider  zum  neuenjare 
seinen  g.  geantwort  werden,  der  geselschaft  der  hutten  zu  Arnstat,  der 
käst   den    centner    für    zwölf    gülden    und   ein    halb   ort;    die   zalung 


1^ 


14  Ürkundenbuch  zur  ^Geschiöhte  des  Mansfeldischen  Öaigerhandels. 


derselben  sol  geschenhen  der  drite  teyl  mit  gutem  golde  und  die  andern 
zwen  driten  teyl  mit  furstenmuntz,  ye  21  gr  für  ainen  fl;  der  fl  gold 
soll  seinen  g.  über  den  tryten  teyl  der  bezalung  nemen  werden  nit 
änderst  gerechent  werden,  dann  was  er  zu  Leybzig  in  mergten  giltet. 
Zu  einkaff  zwölf  hackenpuxen  und  zwenzig  marg  silbers.  Die  bezalung 
soll  geschenhen  alle  mergt  tausent  fl,  und  yczt  zu  Frankfurt  soll  ich 
seinen  g.  auch  1000  fl  aufbringen  uf  50  fl  schadengelt.  Die  Hetsteter 
zehenkupfer  solln  im  alten  kaf  sten. 

Zettel  (von  Alb-recht  Letschers  Hand)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
handel,  Paket  2,  I. 

Auf  der  Rückseite  (von  anderer  Hand) :  Actum  Leutenburgk  dinstagk  nach 
omnium  sanctorum. 


16.  1520  September  14. 

Aufzeichnung   über    den  Kauf  der    Zehntkupf&r   (jh-af  Alhrechts   von 
Mansfeld  für   das  Jahr  1521  durch  die  Gesellschaft  der  Hütte  Arnstadt. 

Am  tag  Crucis  des  1520  jars  hab  ich  mit  dem  wolgebornen  hern 
Albrechten  graven  und  hern  zu  Mansfelt  meinen  g.  hern  seiner  g.  zehent- 
kupfer,  so  seinen  gnadin  in  dem  XXL  jare  zu  zehent  werden  gevallen, 
von  wegen  der  geselschaft  zu  Arnstat  gekaft,  nemlich  den  centner  für 
zwölf  fl.  Die  zalung  soll  sein  ein  dritl  golt  und  zweydritl  muncz, 
seinen  gnadin  zu  einkaff  zwölf  hackenpuxsen  und  zwenzig  marg  silbers. 
Und  was  seinen  g.  über  die  gepurenden  anzal  goldes  werden  bezalt, 
soll  seinen  g.  nit  hoher,  dann  was  das  in  den  mergten  giltet,  abgerechent 
werden.    Des  mein  hantschrift. 

Die  Hetsteter  kupfer  zu  8  fl,  wie  vormalen. 

Albrecht  Letscher. 

Zettel  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  2,  1. 


17.  1522  April  18. 

Aufzeichnung   über   den   Kauf  der    Zehntkupfer    Graf  Albrechts   von 
Mansfeld  für  das  Jahr  1522  durch  die  Gesellschaft  der  Hütte  Arnstadt. 

Auf  heut  freitag  in  der  palmwochen  im  funfzehenhuntert  und 
zweiundzweinzigsten  jar  hat  der  wolgeborn  graf  Albrecht  graf  und  her 
zu  MansMt  etc.  mein  genediger  her  mir  Cristoff  Furer  und  meinei' 
geselschaft  der  seigerhutten  zu  Arnstat  seiner  g.  zehentkupfer,  so  iczt 
anfahent  und  dis  jar  hinaus  pis  zum  neuen  jar  anfang  des  1523.  jar 


No.  16-18.     1520—1522.  IS 


gemacht  werden,  verkauft  auf  die  prob,  den  centner  die  mark  haltent  für 

eilf  und  einhalben  gülden,  und  die  mer  oder  minner  lot  ob  oder  undter 
der  mark  sollen  mit  halben  gülden  ein  jedes  mer  oder  minder  bezalt 
werden.  Die  zallung  sol  sein  ein  dritteil  golt,  zwei  tritteil  muncz,  ein- 
undzwenzig  gr  für  ein  gülden  gerechet.  Die  zallung  ieden  mark  tausent 
gülden  und  den  rest  zu  end  des  jars,  inmassen  es  vor  ander  jar  auch 
geschehen  ist.  Zu  einkauf  zweinzig  mark  ungemacht  silber  und  sechs 
hackenpuxen.  Und  wo  irttum  der  prob  halb  entstund,  sol  Jörg  Kaller 
neben  dem  provirer  zu  Eisleben  für  sein;  und  wie  es  gefunden  wurt, 
dapei  sol  es  ungeweigert  bleiben.  Zu  urkund  ist  dis  mein  Cristoff 
Furers  hantgeschrift. 

Die  Hetstetter  kupfer  den  zentner  für  acht  gülden,  inmaßen  des 
vorgangen  jares. 

Zettel  im  Getceric.  Ärdim  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  2,  I. 


18.  1522  Juni  30. 

Konrad  Drahtzieher  und  seine  Frau  Helena  (geb.  LetscherJ  beketmen, 
durch  Albrecht  Letscher  von  ihren  in  den  Amsiadter  UüttenJiandel  ein- 
gelegten 2000  fl.  500  fl.  zurückgezahlt  erhalten  zu  haben,  die  sie  jeder- 
zeit wieder  in  den  Handel  legen  können. 

Conrat  Tratzieher  und  Helena  sein  eeliche  hausfrau  bekennen 
samentlich,  sonderlich  und  unverschaidenlich,  nachdem  Albrecht  Letscher, 
ir  der  gemelten  Helena  bruder,  als  ein  geselschafter  des  huttenhandels 
zu  Arnstat  in  Doringen  und  silberkaufs  von  den  zwaytausend  gülden, 
die  er  der  Dratzieher  in  demselben  huttenhandel  und  silberkauf  Zu- 
gewinn und  Verlust  ligend  and  gedachte  sein  ewirtin  der  achtzehen- 
hundert  gülden  irer  beder  heyratguter  auf  solchen  zwaytausent  gülden 
verwisen  habe,  in  namen  und  von  wegen  derselben  geselschaft  inen 
fünfhundert  gülden  aus  dem  silberkauf  auf  ir  ansuchen  und  beger 
geben  und  zugestelt  hab,  das  sy  bedeeeleut  sich  dagegen  freywilligklich 
und  unbezwungenlich  bewilligt  und  unwiderrufflich  verpflicht  haben 
wollen,  das  sy  hinfuro  die  uberigen  funfzehenhundert  gülden  in  ge- 
meltem  handel  irnhalb  und  allermenigklichs  von  iren  wegen  unver- 
ruckt,  unverendert  und  allerding  unverpfendt,  unverkauft  und  un- 
beschwert ligen  lassen  und  allein  die  abnutzung  die  je  zu  zeiten  davon 
gefalle,  empfahen  und  sich  daran  settigen  lassen  wollen.  Doch  wo  sy 
bede  oder  ains  aus  ine  mit  der  zeit,  wann  das  über  kurz  oder  lang 
beschehe,   widerumb  fünfhundert  gülden  von  irem  aigen  gut  erlegten 


k 


16  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

und  glaubwirdigklich  war  machten  und  bewysen,  das  dieselben  ir  aigen 
gelt  und  gut  und  sonst  nymands  anders  gar  noch  zum  tail  zustendig 
wem,  alsdann  selten  solche  funff hundert  gülden  widerumb  in  den 
handel  angenomen  werden  und  dise  bekantnus  tod  und  ab,  auch  inen 
beden  eeleuten  furter  unschedlich  sein  und  die  ganz  hauptsuma  der 
zwaytausent  gülden  mit  allermaß  und  beschwerd  laut  der  beweißbriefe 
im  handel  ligen,  wie  sy  bißher  darin  gewest  seyen;  und  wider  solchs 
alles  und  yedes  wollten  sy  bede  samentlich  noch  sonderlich  ainich 
auszug,  widerred  noch  behelf  durch  sich  selbs  noch  yemand  anders 
von  im  wegen  nit  suchen  noch  furnemen  in  kein  weiß,  wie  die  mocht 
bedacht  werden.  Sy  die  obgenannt  Helena  Tratzieherin  wolt  sich  auch, 
sovil  dise  sach  belangt,  keiner  freyheit  weiblichen  geschlecht  in  den 
keyserlichen  oder  andern  rechten  gegeben  nymermer  geprauchen,  sonder 
der  aller  und  yeder,  welche  ir  auch  namhaft  gemacht  sind,  dises  falls 
entlich  verzigen  und  begeben  haben.  Alsdann  Conrat  Tratzieher  solchs 
alles  und  yedes  also  zu  halten  den  zeugen  dieser  bekantnus  bey  guten 
treuen  und  glauben  zugesagt  und  sein  eewirten  auch  zu  halten  einen 
leiblichen  gelerten  aide  zu  got  und  den  heyligen  mit  erhoben  fingern 
geschworn  hat.  Testes  Anthoni  Tetzel  und  Conrat  Haller  der  junger. 
Actum  feria  post  Petri  et  Pauli  apostolorum  prima  Julij  1522. 

Abschrift  im  Stadtarchiv  Nürnberg,  Conserv.SS.  fol.llS^f. 


19.  1523  Januar  7.  Leipzig. 


Dietrich  Pockler  zu  Eislehen  verkauft  an  Sigmund  Pfinxing  und  Gesell- 
schafter sein  von  Mitt fasten  des  Jahres  1523  bis  Mittfasten  1524  mit 
zwei  Feuern  auf  der  Hütte  im  Teufelstal  %u  produzierendes  Kupfer,  den 
Zentner  von  16  Lot  Feinsilbergehalt  für  11  Gulden  und  1  Ort  [den  fl  zu 
21  gr  gerechnet];  geringerer  oder  größerer  Feingehalt  wird  entsprechend  in  An- 
rechnung gebracht.  Sollich  kupfer  sollen  auch  rein  und  sauber  und  vor 
gut  kaufmannsgut  gemacht  werden  und  sein. . . .  Uff  solchen  kauf  sali 
Symund  Pfynzyng  und  gesellschafter  dem  gedachten  Ditterich  Pockler 
zu  guter  furderung  und  Vorlegung  der  kupfer  auf  obgemelt  zwei  feur 
hyrauslygen  fierzehen  hundert  gülden  an  muntz,  nemlich  ein  drittenteyl 
herzogische  gr  und  ein  drittenteyl  Jochymsteller,  dieselbygen  vor  zwey- 
undzwenzig  'gr  gerechent,  und  ein  drittenteyl  an  pfennigen,  nemlich 
fünfhundert  fl  uff  Lichmesse,  fünfhundert  fl  uff  die  marterwochen,  vier- 
hundert  fl   uff  den  [ ].      Von  jedem  gelieferten  Zentner  werden  3  fl 


No.l9— 20.     1528.  IT 


abgen-echnet ;  die  ganxe  Summe  muß  von  Petri  Pauli  an  abbezahlt  werden. 
Pockler  rerschreibt  dem  Pfinxing  dafür  Haus  und  Hof  und  alle  bewegliche 
und  unbewegliche  Habe.  Und  in  solchem  kauf  sol  Pfintzing  gedachtem 
Pockler  in  die  zwey  feiir  schenken  zwenzig  gülden  an  münze,  und 
Pockler  soll  in  meher  Sicherheit  Pfinzyngen  und  seiner  geselschaft  des 
kaufs  von  gemeiner  herschaft  Mansfeld  ein  bewilligung  usrichten  uncl 
und  dieselbige  vor  der  ersten  leyhung  brengen.  . 

Konzept  eines   Kerbzettels  (stark   beseJuidigt)  im    Gewerk.  Archiv  zu  Müdfen, 
Saigerhandd,  Pak^  13,  L 


20.  1523  [nach  September  29]. 

Zwölf  Artikel  Jakob   Welsers  über  eine  zu  begründende  Saigerhandels- 
gesellschaft  und  die  darauf  erteilten  Antworten  Graf  Älbrechis  von  Mansfeld. 

Anno  23  uff  29.  Septem  bris  hat  Jakob  Welser  12  artickl,  wie  es 
damit  gehalten  werden  solt,  zu  wissen  begert  und  uffgezeichent,  ufi 
williche  12  artickel  der  wolgeborne  herre  herre  Albrecht  graff  und  herre 
zu  Mansfelt  etc.  disse  Unterricht  und  anzeige  thut,  wie  folget: 

Der  erst:  Wer  die  geselschafter  alle  seyn  sollen: 
S.  g.   antwort,   das  s.  g.    sampt   hern  Frydrich  von  Thun   als  fyl  gelts 
und  stymmen   im    handel  als  Welser  mit  synem  part  zu  legen  und 
haben  begem  und  stellet  solliche  auf  gleiche  wege,  so  man  zusammen- 
kompt  zu  beschlissen. 

Der  ander:  Das  nymand  zenckysch  in  handel  gebracht  werde, 
wellichs  dem  handel  am  meysten  nachteylig  seyn  mochte: 
Sollichs  wirt  bey  s.  g.  auch  vor  not  angesehen ;  s.  g.  vorhofft  auch ,  das 
selbige  in  s.  g.  part  zu  vorhuten ;  ob  aber  mit  der  zeyt  imant  ungeschigkt 
wolt  seyn,  kon  die  geselschaft  dorauf  beschlossen  werden,  wie  derselbige 
einer  oder  mher  sol  abgeleget  werden ,  solt  s.  g.  auff  gleichraessiges 
beschlissen. 

Der  dritte:  Worauf  die  hawbtguther  gestellet  werden  solten : 
Dasselbige  stellet  s.  g.  dahin,  nachdem  man  vil  kupfer  zu  saygern 
beschlewst  als  dan  s.  g.  itzt  anfanges  des  25.  jars  ob  acht  bis  in 
neuntausend  zentener  kupfers  bei  den  gewisen  huttemeistern  zu 
bekommen  wissen  und  haben  mugen;  wue  man  dan  bis  in  8  aber 
9000  centner  gedechte  zu  arbeiten  und  die  haubtguter  bis  in  80000  fl 
legen  wolt  oder  wie  es  vor  das  beste  angesehen  und  beschlossen  wirt, 
gefeilet  es  s.  g.  auch  mit. 

Gesohichtsq.  d.  Pr.  S.  Bd.  XXXXVIi.  2 


IS  Urkundenbucb  zur  Geschichte  des  Mansfeldiscbeu  Saigerhandels. 


Der  vierde:  Mit  was  anzal  ein  ider  hanbtguts  eingelassen  werden 
solt: 
Sollichs,  achten  s.  g.,  sey  itzt  nit  weyter  miigelichen  oder  not,  anzu- 
zeigen, man  beschliß  dan  vor  die  summa  der  kiipfer,  so  man  jherlichen 
zu  arbeiten  gedenke;  stellets  derhalben,  wie  raans  vor  gleichmessig 
beschleust,  sols  s.  g.  auch  gefallen;  doch  wers  s.  g.  lieber  vil,  dan 
wenigk  kupfer  zu  arbeiten. 

Der  funtt:  Das  mans  bei  eyngelegter  summa  gelts  ungewachsen 
bleyben  laß,  und   wue  es  des   handeis  gelegenheyt    erfordert, 
gelt  uff  zins  aufzubringen  : 
Das  stellet  s.  g.  auch  dahin;  was  vor  das  beste  angesehen  und  beschlossen, 
lassen  ime  s.  g.  auch  gefallen. 

Der  sechste:  Das  alle  8  oder  10  jar  ein  gemeyner  radt  gehalten 
werde  und  mit  dem  meren  zu  bessern  des  handeis  nottorft: 
Solliche  ader  eher,  es  sey  über  ein,  zwei,  drei,  vier  jar,  und  so  oft  das 
des  handeis  nottorft  befordern  wurde,  das  lassen  im  s.  g.,  in  massen  es 
vor  gut  beschlossen  mag  werden,  auch  wol  gefallen. 

Der  sybendt:   Mit  was  freyhayt,  gleyt  und  anderm  geding  die 
hutten    mit  aller  nottorft  und  gerechtikeyt  befryhet  und   vor- 
sorget, aucJh  das  man  der  in  vheden  als  wol  als  in  frydlicher 
zeyt  gerucklich  zu  gebrauchen  haben  mochte: 
Stellen   es   s.  g.  dahin,  wie  andere  hutten  zu  irer  notturft  mit  allem 
befreyhet,  zu  disser  hutten  auch  oder  besser  zu  erlangen. 

Der  achte:  Ob  sich  unter  den  herren  ader  dienern  disses  handeis 

ader  sunst  disses  handeis  halber  irthurab  erhübe  etc.,  vor  wem 

soUichs  synen  entlichen  austrag  haben  solt  sundre  einige  andere 

rechtfertigunge  etc.: 

Stellet  sollichs  s.  g.  auch  dahin;  wie  mans  aufs  gleichmessygest  machen 

kan,  das  lassen  im  s.  g.  auch  gefallen. 

Der  neundt:  Das  einem  idem  syn  abnutzunge  nach  ider  getanen 
rechnung  uff  zwue  Frankforter  messen    die    nhesten  zu  ider 
der  halbteyl  gegeben  werden  solt  etc.: 
Sollichs  lassen  im  s.  g.  auch  wol  gefallen. 

Der  zehende:    So   einem   ader  mher  geliben    wurde,   aus   dem 

handel  zu  kommen,  mit  was  mas  irer  heubtguter,  iren  anteil 

der  hutten  und  aller  dinge  halber  sye  abkommen  selten: 

Öoch  auf  der  andern  vorbessern ;  achten  s.  g.,  so  imants  von  im  gewest, 

der  aus  wolt,   das  er  nach   anzal   synes  heubtguts    synen  anteyl  an 

allem  vorrad,  an  allen  gut  und  beesen  schulden  so  balde  nemen  mochte, 


No.20— 21.    1523-1521  .  19 


und  das  die  hiitten  sampt  irer  zugehorunge  an  ein  gelt  geslagen 
wurde;  was  im  dan  nach  anzal  an  der  hatten  und  parem  gelde  geburen 
wurde,  das  man  im  sollich  gelt  auf  zeyt  als  über  ein  jar  hernach, 
ader  wie  man  dan  des  beschleust,  zallen  lies,  auf  das  der  handel  in 
dem  und  anderm  zu  gutem  bestand  versorget  werde.  Und  willichem 
man  aber  nach  billichem  erkentnis,  als  durch  ein  merers  der  gesel- 
schafter  ader  anderer  bester  gestalt.  nit  lenger  im  handel  haben  wolt, 
den  ader  dieselbigen  mochte  man  nach  gelegenheyt  des  handeis  mit 
seynera  anteil  ader  schulden  und  barem  gelt  ablegen  und  denselbigen 
ehe  übergeben,  dan  das  die  selbest  heraus  wolten:  stellet  s.  g.  auch  in 
bedenken  und  beschluß. 

Der  elfte:  Wie  es  solle  gehalden  werden,  so  ein  entliche  zur- 
teylung  geschee  etc. 
Achten  s.  g.,  das  es  billichen  einem  als  dem  andern,  idem  nach  anzal 
seyns  haubguts,  seyn  anteyl  an  der  hutten  mit  al  irer  zugehorunge, 
auch  in  allem  zugehorenden  vorradt,  in  allen  schulden  und  aller  bar- 
schaft,  wie  man  das  alles  aufs  gleichest  teylen  und  anslagen  mag, 
folgen  sol,  und  stellet  es  auch,  wie  es  vor  gut  beschlossen  mag  werden, 
solt  es  s.  g.  gefallen. 

Der  zwolft  und  letzt:  Ob  die  bestetigunge  vom  lantsfursten 
not  seyn  solt  etc. 
Achten  s.  g.,  wue  die  hutten  untrem  fursten  wurde  ligen.  so  bedorfift 
es  des  nit,  lyget  sye  aber  unter  einem  andern  herren,  so  were  es  gnug, 
das  der  lantzfurst  die  huttenfreyheyt,  so  der  herre  gegeben,  bestettet; 
wie  dem,  so  lassen  s.  g.  ime  auch  gefallen,  was  beschlossen  wirt. 


Also  von  wort  zu  wort  mit  meyner  haut  gein  Nürnberg  geschryben, 
eyngeschlagen  neben  m.  g.  h.  und  her  Fryderichs  ratslage  und  gut- 
bedunken. 

Eigenhändige  Aufzeichmmg  Oraf  Attrechts  tm  Gewtrk.  Arehiv  zu  Eisleben, 
Saiyerhandel,  Palcft  4.  I. 


21,  [1524  vor  Fastnacht] 

Christoph  Fürers  Artikel  betreffend   die  Zusammensetzung  des  iSaiger- 
luxruiels  der  Hütten  Arnstadt  und  Leutenberg. 

1.  Item   so   ein   zusamensetzen   (der)  zweier  seigerhütten ,    als  die 
neu  pei  Saltelt  und  die  zu  Amstat,  geschehen  solt,  dieweil  dan  die  zu 

2* 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mausfeldiechen  Saigerbandels. 


Arnstat  nit  einlein  parschaft,  sunder  schuld  und  kaufmanswahre  hat 
und  die  neu  hutten  iczt  einlein  parschaft  hat,  damit  aber  kein  teil  den 
andern  zu  nachteil  uberseczt  und  fordteln  mocht,  kunt  nachfolgender 
weg  furzunemen  sein: 

2.  Erstlich  solt  die  hut  zu  Salfelt  durch  die  neuen  geselschafter 
sambt  haus,  hausradt,  kolnheusser  und  andre  notturft  auf  irn  selbst 
eigen  kosten  gepauen  und  bezalt  werden.  Und  ob  die  dismals  nit 
gar  gepaut  wurt,  sol  es  hernach  auch  gleichermassen  auf  im  kosten 
beschehen.  Und  wie  hoch  dieselbig  hut  in  handel  angeschlagen  wurt, 
so  hoch  sol  die  hut  Ainstat  auch  angenumen  werden.  Ob  auch  einicher 
schadt  feurs  halb  geschech,  welch  die  es  wer,  so  solten  dieselbigen 
geselschafter  der  beschedigten  hutten  die  auf  irn  selbst  einlein  kosten 
widterura  pauen  und  in  den  alten  stand,  wie  idie  vor  gewest  wer, 
stellen. 

3.  Item  di«se  zwu  hutten  solten  zu  gleich  zusammen  seczen  mit 
gleichen  haubtgutern  und  stimen,  also  das  ein  iedte  hutt  sechs  stim  het 
und  mein  genediger  her  graff  Albrecht  von  Mansfelt  die  ubereinzig  als 
die  dreizehent  stim  haben  solte.  Doch  dieweil  gedachter  m.  g.  her  grafl' 
Albrecht  gelt  im  handl  zu  Arnstat  haben  wurt,  das  alsdan  einer  vom 
adel  von  wegen  desselbigen  geltz  auch  ein  stim  undter  solchen  sechs 
stimen  in  bemelter  geselschaft  Arnstadt  auch  haben  solte.  Und  was 
also  durch  das  merer  beschlossen  wurt,  dem  sol  dermassen  nachkumen 
werden. 

4.  Item  zu  fasnacht  oder  mitfasten  negstkunftig  sol  zu  Arnstat  auf 
das  geneust  und  seuberst  alles  kretz,  schlacken,  dornlein,  dornlein- 
scheiben,  kinstock  und  was  allenthalben  in  der  hutten  als  glethert  und 
anders  aufgearbeit  und  zu  plei  und  kupfer  gemacht  werden,  und  was 
dieselbige  fastmes  das  plei  und  kupfer  pargelt  gelten  wurt,  also  solt 
das  kupfer  mit  abzug  des  furlons  und  das  plei  mit  zutun  des  furlons 
gerechet  und  angeschlagen  werden. 

5.  Ob  auch  einich  ungeseigert  kupfer  auf  der  hutten  oder  Eisleben 
verbanden  pliben,  die  soln  zu  Eisleben  der  centner  für  12  fl  und  auf  der 
hutten  der  centner  für  12  fl.  1  ort  angeschlagen  und  gerechet  werden. 

6.  Item  koln,  stein,  laimen,  aschen  und  ander  vorradt  der  sol  an- 
geschlagen werden  nit  hoher  dan  wie  und  was  es  gekost  hat,  sunderlich 
die  koln  nit  hohej  dan  wie  sy  in  heusern  vorhin  zun  rechnungen  an- 
geschlagen worden ;  doch  wo  man  die  lieber  scheczen  oder  messen  wolt, 
solt  nit  mangel  haben;  Jörg  Pfaller  weis  der  halben  gutten  bescheidt. 

7.  Holz  wurt  abgemessen,  so  kan  man  ander  klein  ding  leichtlich 
überschlagen,  dan  es  nit  gros  am  wert  ist. 


No.21..   1524.  21 


8.  Das  geples  sol  zu  Arnstat  angeschlagen  werden,  was  das  wert  ist, 
und  was  es  auf  der  neuen  hutten  wurt  kosten,  das  so]  durch  dieselbigen 
;mch  für  ein  verhandten  dargegeben  werden. 

9.  Alle  schert  und  pfannen  zu  Arnstat,  so  schadhaft  sind,  sollen 
zuvor  und  eher  man  den  vorradt  anschlecht,  auf  derselbigen  kostuDg 
von  neuen  gegossen  und  gemacht  werden;  und  so  si  gemacht,  soln  si 
nit  hoher  dan  wie  das  jarkupfer  angeschlagen  werden. 

10.  Es  sol  auch  die  hutt  zu  Arnstat  der  neuen  hutten  zu  Salfelt 
zusten  lassen  jarkupfer  in  gleichem  kauf,  was  sy  deren  zum  gezeug 
als  schert  und  pfannen  sambt  andern  beturfen  werden,  und  so  es  von 
notten,  solt  in  solcher  zeug  zu  Arnstat  im  hamer  zu  jedem  gattung 
gegossen  und  gemacht  werden.  Doch  das  dieselbig  kostung  sambt  ab- 
gang,  auch  furlon  pis  auf  die  neu  hutten  von  denselbigen  hendlern 
sunderlich  bezalt  oder  aber  auf  das  gepeu  der  hutten  geschlagen  und 
gerechet  wert. 

11.  Item  der  hutthandl  zu  Arnstat  sol  alle  seine  alte  schuld,  so 
zu  Eisleben,  Mansfelt  und  Hetstet  sind,  mit  denen  iczt  kein  handeln 
geschieht,  ausgeseczt,  für  sich  einlein  behalten  und  in  dissem  handl  nit 
angenumen,  noch  geschlagen  werden.  Was  aber  huttenmeister  sind, 
mit  denen  man  iczt  in  handlung  stet,  mit  denselbigen  sol  es,  wie  zu 
hinterst  aufgezeichet  gehalten  werden. 

12.  Weiter  solt  zu  Nürnberg,  Frankfurt,  Anttorf  und  anderer  ort 
rner  kein  schuld  in  handel  geschlagen  werden,  sy  wer  dan  gewis  und 
gut;  also  wo  diselbig  schuld  in  einem  viertl  oder  halben  jar  nit  bezalt 
wurt,  so  selten  dieselbigen  zu  Arnstat  solch  hinderstellig  unbezalt  suma 
aus  irm  selbst  einlein  handl  sunder  nachteil  der  andern  geselschafter 
bezallen  und  die  schuld  widerum  zu  irn  banden  nemeu;  und  sol  in 
dissem  fal  nicht  anders  dan  alle  pilligkeit  gehandelt  und  wie  kaufmans- 
ueprauch  sunder  alle  gefert  furgenumen  werden. 

13.  Auf  der  hutten  Arnstat  sol  kein  alte  koller,  noch  ander  vorgeben 
schuld  in  handl  geschlagen  werden,  sundern  einlein  schuld,  so  auf 
neus  den  kollern,  furleuten,  huttenknechten  und  andern,  so  teglich  mit 
uns  handeln,  gelihen  wurt;  dieselbig,  so  sie  für  gut  geacht,  sollen  sy 
dermassen  angenumen  werden. 

14.  Ob  aber  aus  solchen  obangezeigten  schulden  einiche  unbezalt 
belib  oder  aber  hernach,  auf  welcher  hutten  das  wer,  einich  schuld, 
wie  das  kumen  mocht,  gemacht  wurt,  dieselbigen  schulden  solt  ein 
iede  hut  für  sich  selbst  einmanen  und  behalten,  sunder  nachteil  der 
andern,  damit  sich  ein  ieder,  auf  das  er  nit  poess  schuld  mach;  doch 
sol    kupfer,  und   silber.   auch  plei  hierin  ausgeschlossen  sein.     Dapei 


Urkundenbach  zur  Geschichte  des  Mansleldischen  Saigerhandels. 


auch,  ob  einiche  hutten  irer  herschaft  etwas  gelihen  oder  noch  leihen 
wurtten,  das  sei  dem  andern  teil  unnachteilig  sein,  siinder  dem,  der 
solch  ausleihen  getou,  einlein  heimgen. 

15.  Weiter  dieweil  die  hutt  zu  Arnstat  in  irn  schulden  an  vi! 
orten  der  meiste  teil  derselbigen  rauntz  ist  21  gr  für  1  11,  demnach  sei 
von  innen  dieselbig  auf  gelt  gemacht  und  der  auf  wexl,  was  der  gülden 
ungever  gilt,  gerechet  und  den  neuen  hendlern  vorgenugt  werden,  dan 
une  des  geschech  denselbigen  zu  kurcz. 

16.  Was  nun  die  suma  ieder  haubtgutter  sein  solt,  des  must  man 
sich  einigen,  und  wes  nun  an  dem  Arnstetter  liandl,  wie  vormelt,  mit 
guttern  und  schulden  nit  genugsam  angezeigt  kuut  werden,  was  daran 
mangeln  wurt,  das  solt  man  mit  parem  gelt  erstatten. 

17.  Dergleichen  selten  die  neuen  hendler  solche  suma  haubtgutz 
auf  zeit,  wie  man  des  zufrieden  und  eins  wurt,  auch  erlegen. 

18.  Solcher  handl  solt  auf  dissen  zweien  hutten  auf  das  statligst 
zu  gleichem  gewin  und  verlust  verlegt,  versehen  und  gehandelt  werden, 
also  das  man  jerlich  peder  hutten  ein  Schlussrechnung,  als  ungever  mit- 
fasten, eher  oder  lenger,  an  eim  ort,  wie  man  sich  (des)  vergleichen 
kunt,  gehalten  solt  werden.  Und  so  das  geschech,  selten  etlich  schlus- 
rechnung  als  vier  au(s)gezogen  und  jeder  hutten  zwen  gegeben  werden. 

19.  Zudem  solt  disse  geselschaft  auf  ein  anzal  jar  gestelt  werden, 
wie  man  redtig  wurt,  doch  mit  dem  geding,  das  dieselbigen  pede  hutten 
hendler  auf  die  letzten  ein  oder  lenger  jar  vor  ausgang  bestimbter  zeit 
durch  sich  selbst  oder  ire  volmechtige  anwalt  an  ein  gelegen  ort  sich 
zusamen  zu  kumen  beschriben  und  alda  rettig  werden,  ob  sy  dissen 
handel  dermassen  lenger  oder  nit  lenger  peisamen  treiben  weiten,  da- 
mit ein  ieder  teil  zu  genügsamer  vorwissenter  zeit  sicii  darnach  hett 
zu  richten. 

20.  Weiter  ist  gros  von  notten,  das  man  sich  eines  schleunigen 
austrags  vereinig,  also  wo  zwischen  unser  peder  geselschaftern  einich 
widerWertigkeit,  misverstand  oder  unwiln  entstund,  dieweil  nun  disser 
handl  der  verleg  halber  zu  Eisleben  auf  dem  perg  stilstand  nit  erleitten 
kan,  das  man  redtig  und  iczt  schlislich  eins  wurt,  wer  uns  im  selben 
fal  gutlich  entscheiden  solt.  und  ob  solche  gut  und  handlung  nit 
stat  haben  wolt  oder  das  man  sich  ausgang  der  zeit  lenger  pei  ein- 
ander zu  sein  gutlich  nit  einigen  kunt,  darmit  dan  ein  gewisser 
schleuniger  weg  und  austrag  furgenumen  wurt,  mocht  es  nachfolgenter 
maß  geschehen: 

21.  Das  ein  jede  hutten,  so  es  zu  dissem  zertrennen  kiuneii.  solt 
schuldig  sein,  allen  und  jeden  vorrat,  wie  der  gewogen,  angeschlagen 


No.  21.     1524. 


und  gewirtet  wurt,  so  pei  und  auf  derselbigen  hutten  leg;  im  selbigen 
wert  anzunemen  schuldig  sein  solt,  daizu  auch  alle  schuld,  su  in  zeit 
werender  geselschaft  auf  solcher  seigeriiutten  gemacht,  auch  annemen, 
und  wes  ein  hut  mer  verhandens  dan  die  ander  het,  das  solt  er  die 
helft  der  ubermaß  dem  andern,  so  zu  wenig  het,  mit  parem  gelt  ver- 
uugen.  Dan  es  je  unbequem  wer,  was  auf  einer  hutten  an  schulden 
gemacht,  das  es  die  ander  eiumaneu  solte.  Und  was  ausserhalb  der 
hutten,  als  zu  Eisleben,  Mansfelt,  Hetstet.  Meidtsvurg,  JSurnberg,  Frank- 
furt, Ach,  Köln,  Anttorf  und  ander  mer  end,  wie  si  namen  gehaben 
können,  an  schuld  und  kaufmanswahi-  vorhanden  wern.  dieselbigen 
alle,  klein  oder  gios,  solten  disse  peide  huttenhendl  zu  gleich  teiln 
einem  als  vil  als  dem  andern;  damit  dörft  nit  lang  um  das  teiln 
gehadert  werden.  Doch  solt  solche  teilung  zu  keiner  andern  zeit,  dan 
so  man  gewonlich  Rechnung  halten  solt.  furgeuumen  werden. 

22.  Ob  auch  ein  geselschaft  unter  inen  ein  geselschafter  betten, 
der  sich  uurugklich  hielt  ader  villeicht  den  andern  nit  gelegen  sein 
wolt,  denselbigen  lenger  pei  inen  nit  zu  behalten,  so  sollen  die  merern 
derselbigen  geselschaft  macht  haben,  denselbigen  aus  der  geselschaft 
zu  tun  unersucht  der  andern  huttengeselschaft.  Dan  ein  jede  geselschaft 
sol  macht  haben,  die  haubtgutter  irer  geselschaft  auszuteiln  irs  gefallens, 
so  nur  keine  mer  im  handl  haubtgutz  wan  die  ander  legte;  welchs 
dan  unter  inen  selbst  ein  jede  mit  iin  gesellschaft  priefen  sunderlich  zu 
erklera  macht  haben  solte.  Doch  solt  kein  geselschaft  keinen  frembten 
macht  haben,  zu  sich  in  selbigen  handl  zu  nemen  sunder  wiln  und 
wissen  der  andern  merern  peider  geselschaften.  Wo  es  aber  geschech, 
solt  es  nit  kraft  haben. 

Dieweil  der  aitikl  hievoru  abschneidt,  wie  es  mit  den  hutteu- 
meistern,  so  die  hutten  Amstat  iczt  hat.  sol  gehalten  werden,  solt  es 
nachfolgendermaß  geschehen : 

23.  Dieweil  die  Mackenrodt  über  den  Vorrat  4000  fl  ungever  schuldig 
wern  sein ,  haben  si  doch  mit  hutten  und  pergkwergk,  auch  über  das 
mit  erbgutern  ob  14000  gülden  wert  zu  bezaln ;  derhalben  solchs  kein 
poese  schuldt:  sunder  zu  wellicher  zeit  mau  der  schuldt  wU  bezallung 
haben,  wurt  die  hilf  und  einweisung  nicht  geweigert.  Zudem  tregt  es 
jerlich  am  kauf  etwas  zu;  dan  von  wegen  solcher  hindtersteUigen 
schuld  wegen  tun  si  die  Mackenrodt  im  verkaufen  jerlich  ein  nach- 
lassen am  kauf,  welchs  dan  auf  6  feur  etwas  zutregt. 

24.  Die  3  feur  der  Rissen  und  Danckenrotten  selten  sambt  irem 
pergkwergk  dem  handl  sambt  dem  voiTat  zugewirtert  und  so  hoch  und 
nit  anders  in  handl  genumen  werden. 


■ 


34  Urkundenbach  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


25.  Kegl  und  Mesler  sind  auf  ire  zwei  feur  nichts  schuldig,  sunder 
si  sind  purg  für  Hausen  Schultheis  und  Henczen  Nux  für  die  helfte 
derselben  leihung,  welche  dan  pei  3  in  400  fl  mochten  hinderstellig 
schuldig  pleiben;  sind  alles  zusaraen  4  feur. 

26.  Auf  die  zehentkupfer  m.  g.  hern  graffen  Hoir  und  grafeii 
Albrechten  ist  kein  schuld  zu  rechen;  dan  ob  ein  oder  zweitausent 
gülden  aussen  beliben,  zu  welcher  zeit  man  die  haben  wil,  werden  die 
vergnügt.  Dergleichen  must  man  auf  so  vil  kupfer  mer  leihung  tun, 
so  man  die  von  huttenmeistern  het 

27.  Der  halbe  teil  tockter  Trackstetten  feur  ist  4,  ist  kein  schuld  dan 
8000  fl  leihung,  wu  dan  Sigmund  Furer  mit  m.  g.  hern  den  kauf 
gemacht,  dergleichen  die  neuen  hendler  auch  die  helft  in  dermassen 
verleg  in  peisein  Sigmund  Furers  angenumen  haben. 

28.  Tockter  Johan  Rul  1  feur  ist  dis  jars  gekauft;  ist  kein  schuld 
auf  zu  rechen;  ist  gewis. 

29.  180  centner  kupfer  laufen  ungever  die  offen  kupfer;  ist  kein  schuld 
pei  zu  machen.    Disses  wie  hie  vorstet,  solt  also  in  handei  werden. 

Aufzeichnung  von  der  Hand  Christoph  Fürers  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislebeti, 
Saigerhandel,  Paket  24, 1. 

22.  1524  März  18. 

Leutenberger  Oesellsehaßsvertrag. 

Wir  Albrecht  grave  und  her  zu  Mansfeld  bekennen  und  tun  kund 
meniglich  mit  disem  brief  für  uns  und  alle  unsere  erben,  das  wir  mit 
zeitigem  gutem  rate,  sonderlicher  vorbetrachtung  hierüber  gehabt  von 
unsers  und  unser  graffschaft,  auch  nach  angezaigter  unser  und  unser 
gesellschaft  in  diesem  neuen  seygerhuttenhandel  nutz  und  fronien 
wegen,  auch  zu  aufnemens  unserer  underthanen  uns  mit  den  gestrengen 
und  erntvesten  ersamen  und  weisen  er  Friderichen  von  Thun  ritter, 
Veiten  von  Trachsdorff,  auch  Jacoben  Welser,  Hainrieben  Scherl,  Ewalten 
Knaus,  zu  Nurmberg  und  Leipzig  bürgere,  und  Jörgen  Pfaller  zu  Eys- 
leben  ainer  gesellschaft  aines  seygerhuttenhandels  au  dem  hamer  in  der 
Hokurne  (!)  unter  Leutteburgk  an  der  Lochwitz  gelegen  von  dem  wol- 
geboren  herren  Hans  Heinriche  graven  zu  Schwartzburg  etc.  zu  zins 
und  lehen  tragend  gelegen,  die  wir  doselbst  mit  keinem  ubertlus,  sonder 
allein  zu  plosser  notturft  diß  handeis  zu  pauen  und  aufzurichten  fur- 
haben,  zu  gewin  und  verlust  vereint  und  denselben  mit  inen  hernach 
berurten  maß  aufzurichten  und  zu  underhalten  beschlossen  haben,  und 
wir  die  yetz  benanten  Fridrich  von  Thun,  Veit   von  Trachstorf,  Jacob 


No.  21-22.     1524..  2S 


Welser,  Hainrich  Scherl,  Ewalt  Knaus  und  Jörg  Pfaler  bekennen  hie- 
mit  für  uns  und  all  uns  erben,  das  wir  mit  gutem  vorbedacht  und 
tierhalb  sonderlichem  gepflegnem  rate  uns  mit  dem  obgenannten  unserm 
guedigen  herren  graf  Albrechten  von  Mansfelt  vorberurter  gesellschaft 
des  seigerhutten handeis  zu  gewin  und  verlust  gleichermaß  vereint  und 
helfen  aufzurichten  und  zu  volfuren  entlich  beschlossen  haben,  wie  das 
alles  nach  der  leng  hernacher  beschrieben  ist 

Erstlich,  das  wir  in  der  vorgedachten  saygerhutten  kupfer  schmeltzen, 
das  Silber  daraus  saygern,  auch  andere  arbeit  und  hanttierung  zu  der- 
gleich  handel  gehörig  treiben  und  üben  wollen  lassen,  solch  silber  und 
kupfer  furter  zu  Nurmberg  und  Frankfurt  oder  zu  Haimburg  oder  in 
andern  steten  und  enden  zu  vortreiben,  wie  wir  das  zu  yeglicher  zeit 
dem  handel  und  diser  unser  gesellschaft  zum  nutzlichsten  beschliessen, 
furnemen  und  zu  rat  werden. 

Zum  andern,  dieweil  wir  bey  uns  ungeverlich  überschlagen  haben, 
das  wir  zu  dem  gepeu  und  erkaufung  der  hutten,  auch  zugehorung 
derselbigen  notturft,  damit  siben  bis  in  achttausend  zentner  kupfers 
statlich  gesaigert,  gearbait  und  verhantirt  werden  mögen,  bis  in 
sibentzigtausent  gülden  rechts  haubtguts  notturftig  sein  mochten,  so  haben 
wir  unter  uns  ausgetailt,  das  wir  graf  Albrecht  etc.  für  unsern  teil  zu 
legen  schuldig  sein  sollen  zwaintzig  tausend,  ich  Friderich  von  Thun 
sibentausend  fünfhundert,  ich  Yeit  von  Drachdoif  sibentausent  fünf- 
hundert, ich  Jacob  Welser  dreyzehentausent,  Hainrich  Scherel  zehen- 
tausent,  Ewalt  Knaus  sechstausent  und  ich  Jörg  Pfaler  sechstausent 
uulden.  damit  also  die  summa  des  gantzen  haubtguts  sibentzigtausend 
uulden  erreicht  wie  obstet.  Dieweil  wir  aber  befunden  on  not  sein,  die 
gautz  summa  im  anfang  und  alspald  zu  legen,  sind  wir  einhelliglich 
beretig  worden,  yeder  den  achten  tail  seiner  gantzen  anzal,  als  nemlich 
wir  graf  Albrecht  zweytausent  fünfhundert,  ich  Friederich  von  Thun 
neunhundert  siben unddreyssig  ain  halben  gülden,  ich  Veit  von  Drachs- 
(lorff  neuuhundertsibenunddreißig  ain  halben,  ich  Jakob  Welser  ain- 
tausend  sechshundert  funfundzweintzig,  ich  Hainrich  Scherel  aintausend 
xweyhuudertfuuftzig  gülden,  ich  Ewald  Knaus  sibenhuudertfunfzigk,  ich 
Jörg  Pfaler  sibenhundertfunftzig  gülden,  welichs  also  zu  yedes  achten 
teils  in  einer  summa  tregt  achttausentsibenhundertfunfzig  gülden,  zu 
legen,  als  nemlich  yeglicher  einen  dritteil  yetzangezaigter  summa  auf 
den  yetzigen  ostermarkt  und  die  andern  zweydritteil  auf  nachstvolgenden 
Peter  und  Pauli.  Weiter  ist  beredt,  das  in  nachstkunftigem  Leipzgischem 
niichelsmarkt  von  neuem  soll  erlegt  werden  drey  achtel  der  gantzen 
^umma,  darvon  uns  graf  Albrechten  zu  unserm  teil  zu  erlegen  geburt 


Urkvindenbuch  zur  Geschichte  des  Mansf eidischen  Saigerhandels. 


siben  tausent  funfhuDdert  gülden,  mir  Friderich  von  Thun  zweytausent- 
achthundert  zwolfainhalbeu  gülden,  mir  Veit  von  Drachsdorf  zwey- 
tausent  achthundertzwolfainlialben,  mir  Jacob  Welser  viertausent  acht- 
hundertfunfundsibenzig  gülden,  mir  Hainrich  Scherl  dreytausentsiben- 
hundertfunfzig,  mir  Ewalt  Knaus  zweytausent  zweyhundertfuufzig  und 
mir  Jörgen  Pfaler  zweitausentzweyhundertfunfzig  gülden,  thun  also  in 
suma  dise  drey  achteil  von  der  gantzen  suma  der  sibentzig  tausent 
gülden  hauptguts  sechsundzweintzigtausent  zweyhundertfunfzigk  gülden. 
Noch  finden  wir  von  noten  sein,  das  auf  den  ostermarkt  des  funfzehen- 
hundert  und  funfundzweinzigsten  jars  wieder  ein  viertl  der  gantzen 
suma  der  sibentzigtausent  gülden  erlegt  werde,  darvon  uns  graf 
Albrecht  zu  unserm  teil  zu  legen  geburt  funftausent  gülden,  mir 
Friderich  von  Thun  aintausentachthundert  funfundsibentzig,  mir  Veit 
von  Drachsdorff  aintausensentachthundert  funfundsibentzig,  mir  Jacoben 
Welser  dreytausentzweyhundert  fünfzig,  mir  Heinrichen  Scherl  zwey- 
tausentfunfhundert,  mir  Ewalteu  Knaus  aintausentfunfhundert  und  mir 
Jörgen  Pfaler  aintausentfunfhundert;  und  betrifft  dises  viertl  der  suma 
der  sibentzigtausent  gülden  haubtguts  sibenzehentausentfunfhundert 
gülden,  also  das  bis  zu  diser  anläge  an  den  drey  vierteiln  der  ganzen 
summa  der  sibentzigtausend  gülden  haubtguts  in  einer  suma  erlegt  ist 
worden  zweyundfunfzigtausentfunfhundert  gülden,  welche  also  von 
yeglichem  an  paren  landleuftigen  Reinischen  goldgulden  oder  derselbigen 
volligen  wert  an  guter  ganghaftiger  muntz  auf  yede  bemelte  frist  be}' 
mir  Hainrichen  Scherel  zu  Leiptzigk  gegen  geburlicher  quittantz,  die 
ich  dann  furter  Jörgen  Pfaler  zu  noturft  des  handeis  auch  gegen 
geburlicher  quittung  überantworten  will,  sollen  erlegt  werden.  Und 
mit  solcher  suma  soll  möglicher  vleis  gebraucht  werden,  das  erste  jar 
unsers  handeis  ein  auskörnen  zu  haben.  Ob  aber  solch  gelt  ye  nicht 
raichen  wolt,  alsdann  sollen  Jacob  Welser  und  Heinrich  Scherel  solchs 
Jörgen  Pfaler  anzaigen,  auch  ir  gutbedunken,  in  was  gestalt  ein  weiter 
anläge  zu  machen,  bey  uns  graf  Albrechten  beratschlagen  und  forderlich 
wider  verkünden,  wie  geratschlagt  sey,  damit  der  handel  nicht  gesaumbt 
Averde.  Und  so  uns  got  gnade  und  gesundt  vergönnet  bis  zu  erst 
gesatzter  generalrechnung ,  so  mag  alsdann  noturft  des  handeis  mit 
grundt  erkundet  und,  was  zum  pesten  desselben  furzunemen,  weiter 
beratschlagt  werden. 

Zum  dritten  ist  abgeredet  und  beschlossen,  das  keiner  aus  uns 
von  yemaud,  wer  der  oder  die  wern,  ainich  gelt,  wenig  noch  vil 
nemen  oder  empfahen  und  under  sein  bestimbt  hauptgut  mischen  soll, 
also  das  der,  von  dem  er  also  gelt  genomen  hett,  davon  in  disem  handel 


No.22.    1524.  27 


nutz  oder  schaden  solt  oder  mocht  gewarten,  sonder  ein  yeder  seibs 
iiyemand  frembds  mit  inie  disem  handel  nit  verwant  soll  nutz  und 
schaden  solcher  unser  gesellschaft  haben  und  gewarten. 

Zum  vierten  ist  von  uns  den  andern  gesellschatteu  obgenantem 
Ewalt  Knausen  und  Jörgen  Pfaler  zugelassen  und  bewilligt,  so  diser 
unser  gesellschaft  handel  angefangen  und  in  f urgang  bracht  wird,  das 
yeder  zu  seinen  obbestimten  sechstausent  gülden  alsdann  noch  zwey- 
tausent  gülden  obberm-ter  werung  mag  erlegen,  von  denselben  zu 
ge warten,  wie  sich  mit  den  eisten  sechstausent  gülden  geburt  und 
(lermassen  zu  seinem  fug  sein  haubtgut  auf  achttausend  gülden  bringen. 

Zum  fünften  so  soll  diser  unser  aller  der  gesellschafter  handel  und 
saygerhutten  Jacob  Welsers,  Hainrich  Schereis  und  iier  gesellschaft 
gehaissen  und  genennet  werden,  sy  desselben  also  namentrager  sein 
und  diß  zaichen  zu  einem  gesellschaftzaichen  in  sendbriefen,  Schuldbriefen 
und  allen  andern  verschreibungen  und  stucken  im  handel  noturftig 
gebrauchen:  (Zeichen j  und  das  oberst  gesellschaftpuch  durch  Jacoben 
Weiser  gehalten  werden  und  sambt  allem  dem,  das  in  schritten  oder 
tettlich  diser  gesellschaft  halb  in  Nurmberg  gehandelt  wurd,  in  seinem 
haus  zu  Verwaltung  sein.  So  sollen  Hainrich  Scherl  zu  Leipzig,  Ewalt 
Knaus  zu  Nurmberg  und  Jörg  Pfaler  auf  der  hutten  und  zu  Eysleben 
aller  der  gesellschaft  noturft  handeln,  beschreiben  und,  was  einem  yeden 
aus  denselben  vieren  zu  banden  kumbt  und  er  empfeht,  domit  soll  er 
mit  dem  pesten  vleis  mit  kaufen,  verkaufen,  Übersendung  der  gutter, 
Wechsel  zu  nemen  und  zu  geben,  schuld  zu  erfordern  und  in  allen 
andern  der  gesellschaft  zu  nutz  und  gutem  handeln  und  von  den  allen, 
so  oft  der  merer  tail  aus  uns  den  gesellschaftern  allen  von  ime  begert 
redlich,  aufrecht  und  versteudig  rechnung,  über  das  solches  alle  jai- 
gescheen  soll,  thun.  Auch  das,  so  sich  erfindt,  das  er  yedes  mal 
in  seiner  rechnung  dem  handel  schuldig  wurd  sein,  alspald  aullegen 
und  anzaigen.  Und  sollen  Ewalt  Knaus  und  Jörg  Pfaler  den  handel 
aller  noturftiger  ende  bereyten,  underricht  thun  und  empfahen,  anrichten 
und  verordnen,  was  sich  yedesmals  eraischet  und  geburt  und  soviel, 
ai.s  dem  handel  not  ist,  auch  zum  pesten  inen  angezaigt  wurdet,  on  alle 
\viderrede  und  Verhinderung,  allein  redlich  nothaftige  eehaft,  die  sy 
darin  pillich  entschuldigen  mochten,  ausgeschlossen,  allweg  auf  der 
ganzen  gesellschaft  des  handeis  cost  und  zerunge. 

Zum  sechsten  so  soll  ain  yeder  aus  uns  den  gesellschafteu  mit 
allem  dem,  das  er  empfeht  oder  im  in  ainich  weis  oder  wege,  wie  die 
zu  erdenken  weren,  zu  banden  kumbt,  dem  gemeinen  unserm  ob- 
berurten   gesellschaft  iiandel  zugehörig,  ploslich  und  gantz  leutterlich 


38  Urkundenbuch  zur  Geschichte  de&Mansfeldischen  Saigerhandels. 


nichts  handlen  in  seinem  aigen  gesonderten  nutz,  auch  davon  nichts 
hinleyhen,  dann  was  dem  handel  zu  nutz ,  fug  und  eren  raichen  mag 
und  sonderlich  gegen  nyemand,  wer  der  were,  auf  solch  unsern 
gemeinen  handel  oder  desselben  hab  und  guter  samenlich  oder  sunder- 
lich  purg  noch  selb  schuld  werden,  bey  peeu  der  verprechung 
der  Verpflichtung,  damit  unser  yeder  sich,  wie  hernach  in  diser  ver- 
schreibung  volgen  wird,  zu  halten  aller  obgeschriben  und  hernach 
steenden  artickel  verpunden  hat. 

Zum  sibenden  ist  zwischen  uns  abgeredt  und  beschlossen,  das  ein 
yeder  aus  uns  allen  obgedachten  gesellschaftern  in  allem  und  yeden, 
das  diser  unser  gesellschaft  und  handeis  noturft  hinfuro  zu  yeder  zeit 
wurd  erfordern,  ain  gleichgeltende  stym  haben  und  keins  stym  mer 
soll  sein,  dann  des  andern.  Und  was  also  yeglichs  nials  in  der 
gesellschaft  Sachen  durch  das  merer  aus  uns  für  gut  angesehen  und 
beschlossen  wurd,  darin  dann  ain  yeder  bey  seinem  gewissen  und  her- 
nach berurter  pflicht  mit  seiner  stym  seins  pesten  Verstands  des  gemeinen 
diß  unsers  handeis  nutz  und  aufnemen  getreulich  raten  und  helfen, 
dabey  soll  es  entlich  on  alle  Widerrede  bleiben. 

Zum  achten,  dieweil  wir  verhoffen,  das  durch  gots  verleyhung  diser 
unser  saigerhandel  auf  die  heihgen  osteru  im  funfzehenhundert  und 
funfundzweintzigsten  jare  oder  kurzlich  darvor  oder  darnach  angeeii 
und  im  furgeenden  wesen  sein  soll,  so  jst  demnach  durch  uns 
beschlossen,  wo  das  also  geschieht,  das  dann  wir  die  ersten  unser 
hauptrechnung  alles  der  gesellschaft  handeis  auf  montag  nach  dem 
suntag  Invocavit  in  der  vasten  einzukomen,  und  so  der  die  zeit  aus 
furfallenden  Ursachen  nicht  furgang  haben  kond,  sollen  alsdann  Jacob 
Welser  und  Heinrich  Scherel  ainen  andern  gelegen  tag  zu  benennen 
macht  haben  auf  obgenanter  unser  saigerhutten  halten  wollen,  auf 
welchen  haubtrechnungtag  allweg  und  yedesmals  ain  yeglicher  aus 
uns  allen  mergemelten  gesellschaftern  in  aigner  person  erscheinen  oder, 
ob  er  ursach  halb  selbs  nit  kommen  kont,  ainen  andern  redlichen  man 
an  sein  stat  mit  volmechtigem  schriftlichen  gewalt  schicken,  welche  der 
jtusbleybende  anwalt  und  gesanten  in  allem  dem,  das  zu  der  rechnung, 
(labey  sy  sein  werden,  gehandelt  und  beschlossen  wirt,  stym  haben 
sollen.  Doch  das  ain  yeder  einen,  so  im  pflicht  oder  fruntschaft  halb 
verwannt  und  den  er  vertrauet  weist  und  sovil  möglich  nicht 
allwegen  einen  andern,  dadurch  diser  unser  handel  ungeofi"enbart 
beleihe,  schicken  soll.  Und  zu  yedem  solcher  hauptrechnung  tag 
soll  ain  yeglicher  aus  uns  von  allem  dem,  das  er  von  der  gesellschaft 
wegen  gehandelt  hat,  nichts  davon  ausgenomen,  sein  verstendig  lauter 


No.  22.     1524.  29 


rechnung  zwifach  mitbringen,  und  die  aus  eehaft,  wie  vorstet,  selbs  nit 
komen  konten  und  was  zu  verrechen  betten,  solche  rechnung  mit  irem 
gesanten  anwalt  schicken,  die  dann  alle  besichtigt  und  daraus  die 
haubtrechnung  gemacht  und  beschlossen  und  von  allem  gewin,  der  im 
handel  vor  äugen  sein  ward,  ainem  yeden  aus  uns  sein  tail  nach  an- 
zal  seins  erlegten  hauptguts  auf  den  ostermarkt,  als  uns  graf  Albrecht, 
Friderich  von  Thun,  Veit  von  Drachsdorf,  Heinrich  Scherel  und  Jörgen 
Pfaler  zu  Leipzig  und  uns  Jacob  Welser  und  Ewalt  Knaus  zu  Nurm- 
berg  gegeben  und  geraicht  werden  soll.  Ob  sich  aber  in  der  rechnung 
ainicher  schad,  vil  oder  wenig,  erfinden  wurde,  den  soll  ain  yeder  von 
uns  auch  nach  anzal  seins  erlegten  hauptguts  mit  helfen  tragen  und  also 
alle  der  saigerhutten  und  diser  unser  gesellschaft  handlung  uns  allen 
zu  gewin  und  verlust  steen  nach  markzal  ains  yeden  hauptguts.  Und 
was  einem  yeden  in  den  generalrechnungen  gewins  oder  Schadens  auf 
sein  haubtgut  gegeben  und  angezaigt  wurd,  des  soll  er  sich  entlich 
settigen  lassen,  dawider  kain  ainred  haben,  noch  die  gesellschaften  des- 
halb darüber  weder  mit  oder  one  gericht  weiter  anlangen. 

Zum  neunten  sollen  und  wollen  wir  zu  einer  yeden  general-  und 
hauptrechnung  diser  unser  gesellschaft  verschreibung  für  uns  nemen, 
verlesen  und  mit  vleis  bewegen,  ob  aincher  darin  gesatzter  artickel 
durch  verendrung  der  zeit  und  leuft  besweriich  und  mit  nutz  zu 
endern  sein  wolt,  alsdann  in  dergleichen  hendlen  im  anfange  vil  fur- 
nemens  ersprieslich  sein  mag,  das  sich  doch  über  etlich  zeit  dermas  nit 
mer  will  erleiden.  Was  dann  also  mit  endrung,  pesserung  oder  gar 
abthuung  ains  oder  mer  artickel  oder  stuck,  desgleichen  ob  unser  dar- 
gelegte hauptguter  gemindert,  eins  teils  von  uns  wider  herausgenomen 
oder  zu  noturftiger  erhaltung  oder  andrer  gelegenhait  des  handeis 
gemert  werden  soll  oder  nit  und  es  einem  yeden  möglich  und  gelegen, 
durch  das  merer  beschlossen  und  für  gut  angesehen  wurd,  dabey  soll 
es  entlich  und  on  alle  waigerung  beruen  und  dem  stracks  nachgangen 
werden.  Sunst  und  on  solchen  beschlus  des  merern  aus  uns  soll 
keiner  macht,  fug,  noch  recht  haben,  aislang  die  hernachbenanten  jar 
diser  unser  gesellschaft  weren,  sein  erlegt  hauptgut  gar  noch  zum  teil 
vyl  oder  wenig  zu  erfordern  noch  herauszunemen,  sonder  die  gesatzten 
zeit  für  und  für  darin  wie  ander  gesellschafter  hgen  und  bleyben  lassen. 

Zum  zehenden,  ob  unsers  handeis  gelegenhait  mit  der  zeit  erfordern 
wurd,  ainen  oder  mer  diener  aufzunemen,  wo  dann  nit  verzug  wolt 
haben  bis  zur  zeit  der  generalrechnung,  so  soll  Jacob  Welser  und 
Ewalt  Knaus,  ob  mann  ains  dieners  zu  Nurmberg  wurd  bedürfen, 
und  Hainrich  Scherel   und  Jörg  Pfaler,  ob  eins  dieners  zu  Leipzigk, 


11. 


30  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

auf  der  hiitten,  oder  zu  Eysleben  not  sein  wurde,  macht  haben,  solcli 
(h'ener,  die  sie  uns  und  unserm  hande]  nutz  sein  achten  werden,  bis  zu 
der  generalrechnung  zu  bestellen  und  zimlichen  solt  von  gemeiner 
gesellschaft  wegen  zu  versprechen. 

Zum  aylften,  ob  sich  zwischen  ainem  oder  mer  aus  uns  den  gesell- 
schaftera  gegen  dem  andern  in  Sachen  disen  unsern  gesellschaft  hande! 
oder  in  ichte  demselben  handel  anhengig  berurend  irrnng  und  unainig- 
keit  begeben  wurden,  so  solle  beede  partheien  zwen,  nemlich  yeder 
einen  aus  den  gesellschaftern,  erwelen,  welche  die  gebrechen  zwischen 
inen  notturftiglich  verhören  und  vleis  furwenden  sollen,  sy  miteinander 
in  der  gute  zu  entscheiden,  ob  sy  aber  die  gut  nit  finden  konten,  sollen 
sy  die  zwen  underhandler  ainen  obman  auch  aus  den  gesellschaftern 
erwelen ,  und  der  von  ine  erkiest  wurde ,  soll  auf  verkünden  desselben 
pflichtig  sein,  solche  obmanschaft  anzunemen ,  und  welchen  handler  er 
auf  vorgeenden  ir  beder  bericht,  was  von  yedem  der  irrigen  parthei  für 
sie  bracht  und  was  ir  yeglicher  in  der  sach  auszusprechen  entschlossen 
sey,  zufallen  wurd,  der  soll  ein  merers  haben  und  derselb  spruch  und 
entscheid,  wie  der  eröffnet  wird,  von  beden  teiln  entlich  und  ungewaigert 
on  alles  appellirn,  supplicirn,  reducirn  und  alles  anders,  das  da- 
wider furgenommen  werden  mocht,  bleiben  und  getreulich  gehalten 
werden. 

Zum  zwölften,  ob  einicher  aus  uns  in  zeit  diser  unser  werenden 
gesellschaft  gegen  den  andern  gesellschaftern  in  gemein  oder  sunders 
oder  gegen  uns  im  handel  sich  so  unschicklich,  irrig,  widerwillig  oder 
in  ander  ungeburlich  weise  dermass  wurd  halten,  das  dem  andern 
durch  das  merer  nit  fuglich  were,  den  lenger  bey  inen  in  disem  handel 
zu  haben,  so  sollen  sy  die  gesellschaft  recht  und  gute  macht  haben, 
ainem  yeden  solchen  zu  zeit  der  generalrechnung  dise  gesellschaft  und 
sein  haubtgut  muntlich,  oder  ob  er  zur  selben  rechung  nit  personlich  ent- 
gegen were,  schriftlich  aufzusagen  und  abzukunden  und  sollen  alsdann 
im  sein  hauptgut,  so  vi!  er  des  zu  solcher  zeit  in  dem  handel  hett,  in 
dem  nachvolgenden  Leipzger  markt  nach  gehaltner  rechnung  und 
unserer  aufkundigung  an  Reinischen  goldgulden  gemeiner  landswerung 
gegen  zimlich  quittantz  zu  Leipzig  verschafft  und  entricht  werden,  im 
auch  die  gewynnung,  die  er  auf  zeit  solch  abkundens  in  der  gesellschaft 
hett,  bezalen  auf  zeit  und  an  dem  ende  wir  dannoch  bleybenden  gesell- 
schaftern ii-  gewynnung  geraicht  wurde,  und  der,  dem  also  abgekundt 
oder  aufgesagt  wirt,  soll  sich  also,  wie  vorstet,  gutlich  abweisen  lassen, 
dawider  gegen  den  andern  oder  dem  handel  derhalb  weder  in  oder 
ausserrecht  durch  sich  selbst  noch  yemand  anders  in  ainich  weise,  wie 


No.  22.     1524.  31 


die  erdacht  werden  mochten,  zuwider  oder  beswerlichs  nichts  unpilligs 
furnemen  noch  handeln,  sonder  seins  vorgefallen  gewins,  ob  der  vor 
äugen  were.  und  seins  hauptguts  auf  obberurte  fristen  angewartung. 
von  zeit  des  aufsagens  anzefahen,  ainichs  weitern  gewins  und  Schadens 
von  der  gesellschaft  sich  on  alle  Widerrede  und  ferrer  anfechtung  settigen 
lassen. 

Zum  dreyzehenden,  ob  sich  kriegsleuft,  vehde,  veintschaft,  sterbende 
leuft  oder  andre  beschwerden  und  Ursachen  begeben  und  furfallen 
wurden,  dadurch  unser  noturft  wolt  erfordern,  disen  unsern  handel  ain 
Zeitlang  m  ru  zu  stellen,  so  sollen  sich  alle  gesellschafter  zum  förder- 
lichsten auf  glaublichen  bericht  derjenen,  die  von  solchen  zufeilen 
am  ersten  wissen  haben  wurden ,  auf  die  hutten  oder  in  die  stat 
[jeipzig  oder  an  ain  andre  gelegne  maistat  zusamenfugen  und  mitein- 
ander ratschlagen,  welcher  gestalt  und  beschaidenhait  mit  wenigsten 
Schadens,  wagknus  und  fare  dasselb  furzunemen  sey,  und  was  dann  durch 
das  merer  für  gut  angesehen,  erkant  und  beschlossen  wirt.  dem  soll  on 
alles  widersprechen  volg  gescheen. 

Zum  vierzehenden  solle  ein  jeder  aus  uns  den  gesellschaftern  alle 
und  yede  diser  unser  gesellschaft  und  handeis  gehaim  sein  leben  lang 
schuldig  sein  zu  verschweigen  und  die  ainchen  menschen,  diser  gesell- 
schaft nit  verwant,  affters  denen,  so,  wie  vorgemelt,  darzu  geschickt 
und  nachgelassen  werden,  keinswegs  oflFenbaren,  dardurch  der  gesell- 
schaft oder  unserm  handel  nachtayl  oder  schaden  mocht  erwachsen, 
getreulich  und  ongeverlich. 

Zum  funfzehenden,  ob  sich  begebe,  das  ainer  oder  mer  aus  uns  vor 
ausgang  der  zeit  die  unser  gesellschaft  wem  soll,  mit  tod  abgeen  wurd,  so 
sollen  des  oder  derselben  erben  an  sein  oder  ir.  der  abgestorben,  stat  in 
alle  der  abgestorben  gerechtigkeit,  die  sy  auf  iren  todlichen  abgang  in  diser 
unser  gesellschaft  und  handel  gehabt  und  verlassen  hetten,  treten  und 
der  vehig  sein,  wo  aber  fursehung  des  handeis  belanget,  sofern  als  der 
dazu  geschickt  und  für  tuglich  angesehen;  doch  alspald  sich  ain  solcher 
val  begeben  wurd,  so  sollen  von  des  abgestorben  wissentlich  unstreitiger 
erben,  ob  der  mer  dann  ainer  were,  der  eltest.  so  er  zu  seinen  vogt- 
baren jarn  komen  ist  oder,  ob  der  keinei-  bey  solchen  jarn  were,  ainer 
aus  iren  Vormunden  oder  ain  ander  redlicher  man  im  fall,  so  sy  eehaft 
halben  nit  komen  konten,  und  wo  der  erbainig  und  vogtbar  were.  er 
selbst  oder,  so  er  redlicher  verhindrung  halb  nit  personlich  komen 
könnt,  auch  durch  ainen  andern  redlichen  man  zu  der  nächsten  als- 
dann volgenden  generalrechnung  erscheinen,  erstlich  die  verschreibung 
diser    unser   gesellschaft  hörn  lesen  und  sich  verpflichten,  die  alles  in- 


II 


32  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


halts  zu  halten.  Und  welcher  ain  gesanter  were,  der  verschreibung 
copi  nachgeender  rechnung  mit  sich  nemen  und  seinen  principaln  fur- 
zaigen,  damit  die  ain  wissen  mögen  empfahen,  wie  sie  als  erben 
des  abgestorben  gegen  und  in  diser  unser  gesellschaft  und  handel  ver- 
punden  sein  und  also  für  und  für  die  hernachgemelten  jare,  die  wir 
uns  zusamen  verschrieben  haben,  mitkommen  oder  schicken  zu  der 
rechnung  und  allem  andern  zu  handeln,  wie  ander  gesellschaftei' 
pflichtig  sind.  Und  wo  also  ains  abgestorben  sunder  vogtbarer  jaro 
were  oder  des  verstorben  Mnder  vormund  ainer  zu  rechnung  kumbt, 
soll  derselb  wie  ain  ander  gesellschafter  ain  stym  haben.  Dergleichen 
auch  der,  so  durch  die  Vormunden  geschickt,  doch  das  dieselbigen,  wie 
vorberurt,  ainen  vertrauten  oder  verwanten  also  vyl  möglich  nicht 
allwege  ainen  andern  schicken. 

Zum  sechzehenden ,  ob  sich  begebe,  das  ainicher  aus  uns  den 
gesellschaften  in  der  nachbestimten  zeit  unser  gesellschaft  in  derselben 
gesellschaft  und  handeis  dinsten,  notturft  und  gescheften  über  land 
raiset  und  auf  derselben  rays  gefangen  und  zu  Schätzung  gedrungen 
wurde,  so  sollen  alle  andre  gesellschafter  von  des  gemeinen  unsers 
handels  guttern  ine  aufs  höchst,  wo  es  mit  wengerm  nit  kund  erhebt 
werden,  mit  sibenhundert  gülden  zu  losen  schuldig  sein.  Wurd  aber 
ainer  umb  mer  oder  hoher  dann  sibenhundert  gülden  geschätzt,  die- 
selben ubermas  über  die  sibenhundert  gülden  solt  ain  yeder  von  dem 
seinen  dargeben  und  die  gesellschaft  im  derhalb  wenig  oder  vyl  an 
derselben  ubermaß  darzugeben  nit  schuldig  sein. 

Und  diser  unser  gesellschaft  des  obgemelten  saygerhuttenhandels 
soll  iren  anfang  haben  und  wurklich  mit  der  that  angeen  auf  die 
heiligen  ostern  nechst  nach  dato  diß  briefs  künftig  und  von  dannen  an 
weren  und  bleiben  zehen  jar  lang  die  schirsten  nach  einander  volgende. 
So  aber  derselben  zehen  jar  achte,  auch  die  nechsten  von  den  schirst- 
komenden  ostern  nacheinander  volgend,  verschinen  sind,  so  sollen  und 
wollen  wir  die  gesellschafter  alle  zu  der  generalrechnung  nach  dem 
nechsten  montag  nach  dem  sontag  Invocavit  desselbigen  jars  auf  unser 
liutten  zusamenkomen,  uns  mit  einander  bereden  und  ratschlagen,  ob 
wir  lenger  in  gesellschaft  bey  einander  bleiben  wolten  oder  nit. 

Wurden  wir  uns  dann  entschliessen,  lenger  bey  einander  zu  steen, 
so  sollen  wir  alspald  uns  verainen,  in  was  gestalt  und  mit  was  mittein 
dasselbig  soll  bescheen,  auch  wie  lang  dieselb  gesellschaft  von  dannen 
anzufahen  weren  soll  und  alsdann  die  uberstendigen  zwey  jar  an  den 
jetz  bestimten  zehen  jarn  genzlich  gefallen  und  absein.  Aber  welcher 
aus  uns  zur  selben  zeit  in  dieser  unser  gesellschaft  nit  lenger  bleiben 


No.22.    1524.  33 


wolt,  der  soll  dasselbig  alsdann  den  andern  gesellschaften  verstentüch 
aufsagen  und  alspald  nach  solchem  aufsagen  soll  er  ausserhalb  der 
nutzung,  gewins  oder  Schadens,  der  im,  auf  dieselben  haubtrechnung 
geburn,  angezaigtund  zugeschickt  wurd,  fiirtan  keinen  gewin  oder  schaden 
in  dem  handel  von  seinem  hauptgut  gewarten,  sonder  die  gesellschaft 
pflichtig  sein,  im  dasselb  sein  hauptgut  von  dannen  der  zeit  des  auf- 
sagens  in  den  vier  nechsten  darnach  volgenden  Leipzger  markten, 
nemlich  zu  yedem  ain  viertail,  in  der  stat  Leipzigk  allweg  gegen  not- 
turftigen  quittunge  zu  entrichten  und  zu  bezalen.  Begeh  sich  aber, 
das  wir  uns  all  in  gemain  nach  verscheinung  der  acht  jar  entschlussen, 
disen  unsern  handel  nit  lenger  zu  treiben,  sonder  gar  davon  zu  lassen, 
alsdann  sollen  wir  retig  werden,  durch  was  weg  und  mittel  wir  solche 
zertrennung  mit  dem  wenigsten  schaden  thun  mögen.  Und  was  in 
solchem  durch  das  merer  aus  uns  erkant  wurd,  dem  soll  stracks  on  alle 
Verhinderung  nachgangen  und  gelebt  werden. 

Dem  allem  nach  gereden  und  versprechen  wir  obgenanter  graf 
Albrecht  von  Mansfelt,  Friderich  von  Thun,  Veit  von  Drachsdorf, 
Jacob  Welser,  Hainrich  Scherl,  Ewalt  Knaus  und  Jörg  Pfaler  bey 
unsern  waren  treuen  und  guten  glauben  für  uns  und  unser  yeglichs 
erben,  erbnehmer  und  nachkommen  alles,  das  in  disem  brief  von  uns 
durchaus  geschriben  stat  und  uns  angeburt,  getreulich,  vest  und  unver- 
rucklich  zu  halten,  dawider  keinswegs  zu  handeln  noch  schaffen  gethan 
zu  werden,  auch  darin  keinen  geverlichen  verstand  noch  auslegung  zu 
suchen,  sonder  bey  dem  rechten  vernunftigen  verstand  aller  der  in- 
gesatzten  artikel.  punct  und  wort  zu  bleiben,  auch  ein  yeder  dem  an- 
dern und  disen  unsern  gemeinen  gesellschaft  handel  getreulich  zu 
mainen  und  zu  furdern,  nach  allem  unserm  pesten  verstand  und  ver- 
mögen in  allen  diß  unsers  handeis  und  unser  mitgesellschaft  zufallenden 
anligen  und  beswerniß,  so  ofts  uns  zu  schulden  kumbt,  getreue 
hilf,  furderung  und  vleis  zu  abwendung  solcher  beschwemuß  zu  thun, 
alles  und  yedes  hierin  beschribens  getreulich  on  all  arglist  und 
geverde. 

Und  diß  alles  zu  warem  und  vestem  urkund  hat  unser  yeglicher 
in  sonderhait  sein  ang[eborn  insigelj  an  zwen  diser  brief,  welche  libels- 
weis  gleichs  Inhalts  gestelt,  der  ains  wir  graf  Albrecht,  Friederich 
V.  Thun  und  Veit  von  Drachsdorf,  und  das  ander  ich  Jacob  Welser, 
Hainrich  Scherl,  Ewalt  Knaus  und  Jörg  Pfaler  zu  banden  genomen 
haben,  pehangen  und  alle  unsere  erben,  erbnemen  und  nachkomen, 
auch  ein  yeder  den  andern  aller  obgeschriben  sachen  damit  zu  über- 
zeugen.   Gescheen   und  geben  zu  Salfelt  am  freitag  nach  dem  suntag 

Geschichtsq.d.Pr.S.  ßd.XXXXVIl.  3 


I 


34  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Judica   den   achzehenden  tag  des  monats  Marcy  im  funfzehenhundert 
und  vierundzweinzigsten  jaren. 

Besiegelte  Ausfertignng  im  Welse^'sclien  Familienarchiv  zu  Neunhof  hei  Lauf 
in  Bayern. 


23.  1524  April  14. 

Die  Grafen  Günter,  Ernst^  Hoyer,  Gebhard  und  Älhrecht  von  Mansfeld 
verkaufen  der  Gesellschaft  des  Saigerhüttenhandels  zu  Arnstadt  die  Hälfte 
aller  Kupfefr  von  den  acht  Erh feuern  Dr.  Dragstedts  des  Jahres  1525 
[p-o  Zentner  llfl3  ort]  gegen  Darleihung  von  8000  fl  [ev.  mehr]  und 
Uehernahme  eines  Teils  der  Schulden  Dragstedts  bei  Straub. 

Auf  den  vierzehenden  tage  Aprilis  im  funfzehenhunderten  und 
vierundzweinzigk  jare  haben  wir,  Gunter,  Ernst,  Hoyer,  Gebhart  und 
Albrecht  gebruder  und  vettern  graven  und  herren  zu  Mansfelt  und 
edler  herre  zu  Heldrungen,  Christoff  Euerer  als  von  wegen  seiner 
geselschafter  des  seigerhuthandels  zu  Arnsteth,  die  helft  aller  kupfer, 
so  mit  den  acht  erbfeuren,  so  doctor  Drachstedt  habend  ist,  welich  wir 
aus  beweglichen  Ursachen  zu  bestellen  unterbanden  genohmen 
dieses  volgenden  funfundzweinzigsten  jars  gemacht  werden,  vorkauft, 
nemblich  wie  volgt  und  also:  das  er  und  sein  mitgesellschafter 
yden  zentner  kupfers  die  margk  im  silber  haltend,  so  oft  sohgs  in 
die  wage  geantwurt  wirdet,  umb  eylf  gülden  drey  ort,  halb  golt  und 
halb  muntz  ader  zwenundzweinzigk  gr  vor  ein  fl,  bezalen.  Was  aber 
der  centner  kupfers  über  die  margk  silbers  mer  ader  mynder  halten  ist, 
soll  das  lot  mit  eynem  halben  gülden  in  berurter  were  zu  ader  ab- 
gerechent  werden.  Der  probe  halben  soll  es  uff  die  geschwornen 
probierer  stehen,  so  aber  nicht  zwene  probierer  in  Eisleuben  verordent 
und  einicher  raangel  der  probe  halben  entstünde,  wollen  wir  alsdan  die 
irrigen  zeyne  an  unvordechtigk  ort  zu  probieren  schicken:  und  was 
alsdan  befunden,  demnach  soll  die  bezalung  gescheen.  Und  wes  die 
probe  ertragen  wirdet,  soll  bis  zu  abrechnunge,  so  der  handel  des 
geraten  möge,  stehen  bleiben.  Dergleichen  ist  abgeredt,  das  die 
leyhunge  achttausend  gülden  sein  soll.  So  aber  des  handeis  notturft 
ader  wir  zu  den  bedranglichen  schulden  von  doctor  Drachstet  uf  uns 
genohmen  die  notturft  erfordert,  dardurch  mit  solcher  leihung  der 
handel  und  obligende  schulde  nicht  usgericht  konnten  werden,  damit 
wir  sie  doch  höchsten  Vermögens  verschoenen  wollen,  sollen  sie  uf  unser 
ansuchen    uns   darzu    zweitausent  gülden,   das  tausent  des  jars  mit 


No.  22-23.    1524.  35 


funfzigk  gülden  zu  vorzinsen,  ufibringen,  welich  uf  tagezeit  nechst  nach- 
einander, wie  Voigt:  als  dreytausent  gülden  uf  negstkomenden  michels- 
markt,  tausent  gülden  uf  Martini,  tausent  gülden  uff  Thome,  funfzehen- 
hundert  uf  Lichtmes  und  funfzehenhundert  gülden  uf  Invocavit,  sollen 
gereicht  werden.  Und  bezalung  solcher  leihung  soll  mit  den  kupfern,  so 
nach  Michaelis  im  23  jhare  der  weniger  zall  geantwurt  sambt  dem, 
das  die  probe  ertregt,  abgezogen  werden  und  vorgnugung  bescheen. 
Wie  aber  die  probe  und  die  kupfer,  so  nach  Michaelis  geantwurt,  nicht 
erreichen  und  vorgnugen  mochten  und  mit  berurten  hendelem  uns  des 
kupferkaufs  uf  volgenden  jhare  verner  nicht  voreinigen,  soll  die  hinter- 
stelligk  schuld  ausgangs  des  funfundzweinzigsten  jhares  mit  barem  gelde 
bezalt  werden.  Zu  eynkauf  sollen  hundert  und  funfzigk  gülden  in 
golde,  wehch  uf  das  anhengen  und  Petri  und  Pauli  sollen  gereicht 
werden.  Dweyl  auch  der  doctor  dem  Strauben  nach  etliche  suma 
gelds,  wehch  sich  ungeferlich  in  viertausent  gülden  erstrecken  mocht, 
vorpflicht  bleiben  wirdet,  welich  dan  in  sechs  jaren  erst  bezalt  werden 
sollen,  ist  abgeredt,  das  der  Fhuerer  anstat  seiner  gesellschafter  dem 
Strauben,  so  vil  an  solcher  suma  zum  zwelften  teyl  dieses  jhars 
gebueren  wolt,  uf  den  neuenjarsmargkt  im  anfang  des  26.  jars  zu  ent- 
richten und  dem  Strauben,  damit  er  gesettigt,  anheyschig  werden  soll 
und  bezalen;  desselbten  sollen  der  Fuerer  und  sein  geselschafter  der 
letzten  kupfer  auch  so  vil  innen  behalten,  damit  sie  vorgnugt  und 
bezalt  werden.  "Were  es  aber,  das  etwas  an  leihung  ader  an  dem,  so 
dem  Strauben  hinausgegeben  sol  werden,  vorbliebe  und  mit  kupfern  und 
prob  nicht  genzlich  vorgnugt  konnten  werden,  vor  sohche  hintersteUige 
schuld  wollen  wir  selbstschuldig  stehen,  das  der  Fuerer  und  sein  geselschafter 
dasselbige,  so  hintersteilig,  uf  das  neujar  im  anfang  des  26.  jars  bezalt 
und  vorgnugt  werden  sollen.  Welichs  ich,  Philips  Drachstet,  doctor, 
also  bescheen  bekenne.  Das  zu  glauphcher  urkund  haben  wir  diesen 
vortrage  gedriffacht,  dem  doctor  einen,  dem  Fuerer  den  andern  zuge- 
stellt und  wir  den  drittteu  behalten,  an  welchen  unser  yeder,  der- 
gleichen der  doctor,  auch  der  Fuerer  anstat  seiner  geselschafter  sein 
betschaft  hieran  haben  tun  drucken.    Gescheen  tags  und  jars  wie  oben. 

Abschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben.    SaigerhandeJ,  Paket  2,  IV. 


Ürkundenbucli  zui*  Creschichte  des  Mansfeldischen  Saigerbandels. 


24.  [1524  Mai  22.  Weimar.] 

Antwort  auf  Nr.  21. 

Unser  graf  Albrechts  von  Mansfeld  bedenken  auf  die  artikl,  so 
Cristoffel  Fuerer  iibergeben,  belangende  die  zusamenschlaung  des 
seygerhandels. 

Der  erst  artickel,  wellicher  zu  einem  eingang  des  handeis  gestelt, 
hat  unsers  ermessens  keine  anfechtung. 

Auf  den  andern  achten  wir,  ob  in  dem  ein  bedenken,  das  unser 
hutt,  so  zu  bauen  angefangen,  ein  merers,  dann  der  Arnstater  hutten 
gestanden,  kosten  werde,  das  nicht  gleichmessig,  wann  die  Arnstatter 
als  hoch  solt  angeschlagen  werden,  auch  ob  brands  halb  ein  schade 
geschehe,  von  derselbigen  geselschafter  der  beschedigen  hutten  allein 
solt  erbauet  werden,  das  in  underrede  dem  wol  und  aus  mangel  oder 
beschwerd  masse  zu  finden  sey. 

Im  dritten  bis  auf  den  ailften  artickel  achten  wir  das  auch  nicht 
mangl,  sonder  gleichmessig  gespirt  werden. 

Auf  den  ailften  artickel,  in  wellichem  under  anderra  verleibet,  das 
alle  alte  schuld,  mit  denen  yetzo  nicht  gehandelt,  solt  ausgesetzt  werden, 
was  aber  von  huttemaistern  weren,  mit  wellichen  yetzo  gehandelt,  das 
es  darmit  nach  vermöge,  wie  zu  hinderest  angezaigt,  gehalten,  hat  es 
in  dem,  das  die  schuld  ausgesetzt,  keinen  mangel,  aber  das  es,  wie  zu- 
letzt verzaichnet,  solt  gehalten  werden,  wirdet  in  anzaige,  wes  auf 
solchen  artickel  unser  gemuet,  befunden. 

Auf  den  zwelften.  Solcher  solt  auch  nicht  sondere  beswerde  haben, 
es  were  dann,  das  die  zeit  auf  ein  halb  jar  zu  lank  und  das  es  allein 
auf  ein  viertel  jars  gestellt;  dann  wir  in  unserm  handel  sonder  zweifei 
die  kupfer  auch  werden  über  borgen  muessen. 

Im  dreizehenden  bis  auf  den  zwenzigisten  wirdet  unsers  achtens 
kaine  besondere  beschwerde  sein,  sonder  es  wirdet  sich  der  gleich- 
messig wol  entschlossen  und  vergleicht  können  werden. 

Auf  den  zwenzigisten,  das  ein  schleuniger  austrag,  ob  irrung  ein- 
fielen, aufgericht,  halten  wir,  das  der  wie  in  unserm  vertrage,  genugsam; 
kont  aber  der  nach  fugsamer  und  endlicher  gestelt  werden,  solt  dienstlieh 
und  nicht  anzufechten  sein. 

Auf  den  einundzwainzigisten ,  so  eine  zutrennung  furfiele,  wie  es 
mit  einsetzung  der  guter  gehalten,  dergleichen  ob  einer  untuglich  wer, 
stellen  wir  auch  dahin;  so  der  fugsamer  dann  in  unserm  vertrag  ge- 
stelt mag  werden,  achten  wir,  das  niemands  solch  anfechten  werde. 


No.  24—25.     1524  37 


Auf  den  dreiundzwanzigisten,  die  Mackenrode  belangende,  ist 
gewis,  das  sy  mer  dann  4000  fl  an  berckwerk  und  erbgutern  habend. 
Ob  er  aber  in  14000  fl  erreichet,  ist  uns  aus  dem,  das  wir  darnach 
nicht  befragung  getan,  unwissend.  Aber  zu  welcher  zeit  solchs  von 
notten,  kann  dasselbig  gi-undlich  erkundet  werden.  Aber  entlich  ist 
das  also,  das  umb  einen  oder  ein  halben  gülden  vast  ieder  centner  neher 
gegeben,  welliches  dann  auf  6  feur,  nachdem  die  1400  centner,  auch  mer 
machen  können,  ein  merglichs  zutregt  und  dermas,  das  schwerlich  mit 
einer  solchen  suma  im  handel  so  vil  gewunnen  mocht  werden.  Der- 
halb,  die  weil  es  kaine  bese  schuld,  solchs  aus  volgenden  Ursachen  auch 
nicht  sunders  zu  weigern  sein,  wie  dann  unser  bedenken  im  beschlus 
weiter  angezeigt. 

Auf  den  vierundzwainzigisten  die  drei  feur  der  Riesen ,  das  die, 
wie  gewirdert,  in  handel  genommen,  darvon  were  sich  zu  underreden, 
dann  solchs  entlich  neher,  dann  es  wirdig,  gewirdert. 

Auf  den  funfundzwainzigisten,  das  Kegel  und  Meßler  nichts  schuldig, 
allein  auf  3  oder  in  400  fl  für  Hansen  Schulthes  und  Henzen  Nux 
gelobet,  dem  funde  man  in  zusamensetzung  liederlich  wege. 

Auf  den  sechsundzwainzigisten,  die  zehendkupfer  belangende,  hat 
es  bei  uns  kaine  beschwerde,  dann  darauf  kain  schuld ;  über  das  kommen, 
wie  graf  Albrecht  von  innen  [ ] 

Der  sibenundzweinzigist  artickl  helt  sich  also;  der  achtundzwein- 
zigiste  artickel  doctor  Johann  belangend  hat  auch  kein  schuld. 

Dem  neunundzweinzigisten  ist  ein  liederlicher  kauf  und  darzu 
keiner  schuld  noch  nachteils  zu  gewarten ;  es  behielten  die  Fuerer  oder 
disser  handl,  trüge  es  inen  gewin. 

Reinschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Bähet  24,  I. 
Die  Datierting  ergibt  sich  aus  dem  diesem  Bedenken  folgenden  Exkurs:  Actum 
Weymar  sontags  trinitatis  anno  1524.    S.  Nr.  25. 


25.  1524  Mai  22.  Weimar. 

Gutachten  Graf  Albrechts  von  Mansfeld: 

Aus  wellichen  Ursachen,  das  der  handel  geenget  und  zusammen- 
geschlagen wurde,  bequem  und  nutzlich  sein  solt,  ist  aus  volgenden 
Ursachen  unser  bedenken  zu  vernemen: 

Erstlich  were  dadurch  furkumen,  das  kein  kaufman  den  andern 
steigert  und  also  das  nicht  so  vil  bese  schulde  under  den   hutten- 


n 


38  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

meistern,  als  yetz,  gemacht.  Dann  wellicher  huttemeister  sich  nit  recht 
zum  nutz  anlassen  wolt,  der  were  alsdann  ane  Widerrede  mit  ver- 
sechern(!)  zu  versechen;  were  also  dardurch,  so  vil  menschlich  fur- 
zudenken,  der  grossen  schuld,  dafür  sich  der  kaufmann  zu  befaren,  in 
dem  stuck  furkumen. 

Für  das  ander:  an  wellichen  enden  und  orthern  die  kupfer  am 
hochgeltigisten  verkauft  mögen  werden,  ist  abzunemen,  umb  suchung 
des  nutzes,  der  end  von  allen  hendlern  die  kupfer  zu  vertreiben  ge- 
suecht  etc.  Daraass  ervolget  der  uberfluss  und  also,  das  man  der  kupfer 
solcher  end,  es  were  dann,  das  mer  furlons  darauf  gewendt,  nicht  los 
werden  noch  verhandlen  kan,  es  gescheche  dann  mit  nachhengung  gots 
des  allmechtigen.  So  der  handel  eintrechtig  zu  gleichem  gewin  und  nutz 
gienge,  wurden  die  kupfer  an  keinem  end,  da  die  nicht  wichtig,  uber- 
furt;  in  wellichem  dann  nicht  ein  geringer,  sunder  merglicher  nutz 
sein  wurde. 

Für  das  dritt  wurde  es  denn  nutz  zutragen,  das  der  hutten  yetzo 
6  sind,  auf  wellichen  jetziger  zeit  nichts  anders  dann  Mansfeldisch 
kupfer  geseyhert  wirdet,  als  kont  solchs  auf  vier  hutten  als  wol  als 
auf  6  gescheen  und  giengen  also  zwue  hutten  abe;  dieweil  dann  eine 
hutten  under  tausent  gülden  schwerlich  mocht  zu  erhalden  sein,  were 
doch  solcher  nutz  und  gewin  nicht  auszuschlaen. 

Für  das  vierde  seint  nach  dem  willen  gottes  jetziger  zeit  nicht 
kupfer  also  geneme  und  des  werts,  als  die  Eislebischen  gehalten  werden. 
So  nu  die  in  eine  band  bracht,  kont  der  kaufman  solche  umb  einen 
oder  zum  wienigsten  ein  halben  gülden  hocher  dann  yetz  geben;  ur- 
sach,  das  oftmals  ein  kaufman  undervveilen  zu  erhaldung  seines  glaubens 
aus  notturft,  was  die  kupfer  gelten  wollen,  zu  verkeufen  gedrungen, 
welichem  dann  die  andern  kaufleut,  wie  der  kauf  gemacht,  sonderlich 
die ,  so  des  nicht  rad  haben  mögen ,  volgen  muessen ;  weliches  also, 
dieweil  der  ganz  handel  etwas  für  ime  hett,  furkumen  were.  Nota:  in 
dissem  artickel  ist  nit  der  wienigist  nutz  zu  suchen. 

Zum  fünften  ervolgt,  dieweil  der  handel  also  zutregt,  das  ieder 
kaufman  seinen  nutz  aus  besorg,  der  ander  kome  im  für,  suchet, 
welliches  dann  dem  huttemeister  aus  dem,  das  der  neu  kaufman  eins 
statlicher  verlege  thue,  doch  dem  allem  zuweilen  in  schulden  verhaft 
bleibet,  zu  verdirb  gereichet.  Dadurch  wurden  solche  listige  und,  als 
es  wol  zu  nennen,  nicht  bruederlich  sonderhendel,  welliche  doch  im 
grund  zu  grossem  schaden  und  kleinem  nutz  gedeihen,  abgeschnitten. 

So  wurde  es  auch  am  pleikauf  ein  mergklichs  zutragen, 


No.25.    1524. 


Zum  sechsten  wurde  es,  wie  vorberurt,  in  dem  auch  merglich  zu- 
tragen, das  die  kupfer  auf  den  hutten,  nach  Frankfurt  und  Lübeck  ge- 
legen, dergleichen  die  auf  den  hutten  nach  Nürnberg  verhandelt  wurden, 
durch  welliches  also  die  beschwerten  zolle  auf  dem  Mein  abgeschnitten. 

Zum  sibenden,  durch  solch  zusamensetzen  des  seigerhandels 
kind  es  dahin  raichen,  das  ein  gemeine  gewerkschaft  und  Zusammen- 
setzung des  berges  wurde,  dardurch  alle  teil  und  feur  zu  besser  Ord- 
nung dann  yetzt  zu  nutz  und  nit  zu  schaden  zu  handien;  und  were 
also  der  kaufman  keiner  schuld,  sondern  seins  gewins  gewertig. 

Zum  achten  ist  sonder  zweifei,  wann  es  in  gank  mit  den  hutte- 
meistern  bracht,  das  keiner  den  andern  auf  leihung  kolen,  schifern, 
hauerlon,  empfi-embdung  derselben  nicht  mer  beschwerd,  dergleichen, 
das  kainer  zu  unnotturftigem  bau  auf  dem  berge  gezwungen,  wurde  es 
an  verlege,  die  der  kaufman  nicht  als  hoch  als  yetz  ton  darf,  merglich 
zutragen  etc. 

Zum  neunden  wurde  es  auch  am  Wechsel  nemen  nicht  geringe, 
sondern  merglich  zutragen,  dann  alsdann  dieselbigen  zudringen,  das 
vast  der  handel  zum  meren  teil  mit  frembdem  gelt  verlegt  wurde. 

Zum  zechenden  und  beschlus  solten  disse  artickel,  dardurch  ein 
gemein  zusamensetzung  der  seygerhendel,  volgend  der  huttenmeister 
daraus  ein  furgank  haben  mocht  geschehen,  nicht  anzufechten,  noch  vil 
wieniger  zu  hindern  sein;  über  das  es  dem  kaufman  aus  erzelten 
Ursachen  zutragen  wurde;  so  were  doch  für  das  grost  und  höchst  zu 
achten,  das  schuld  oder  verterbnis  so  vil  durch  Verleihung  des  all- 
mechtigen  furzutragen  möglich  dardurch  furkomen  — 

Zum  eylften,  ob  wir  gleich  als  der,  so  des  in  erfarung  ist  komen, 
den  nutz,  so  daraus  den  kaufleuten,  auch  den  huttenmeistem  entsten 
mocht,  hindan  setzen  wollen,  so  betten  wir  doch  bedenken,  derursach: 
in  aufrichtung  des  handeis  zu  Hockenrod  haben  wir  uns  in  beysein 
aller  mitgeselschafter  furbehalten,  ob  wir  uns  auch  in  andere  seyger- 
hendel darneben  begeben  wurden,  solchs  fug,  macht  und  furbehalten 
haben  wollen,  der  zeit  und  ursach  dann  das  wort  „unpillich'^  in  den 
vertrag  zu  bringen  von  uns  mit  beschlus  erhalten.  Solten  wir  uns 
dan  mit  dem  Furer  und  andern  auch  in  gesunderte  handlung  begeben, 
habt  ir  zu  achten,  das  wir  Verdachts  schwerlich  auf  allen  selten  ent- 
ledigt sein  mochten.  Dann  was  durch  uns  gehandelt,  wolt  doch  yede 
geselschaft  achten,  der  andern  gewegener  zu  sein. 

Zum  zwelften,  solchen  merglichen  nutz  in  betrachtung,  das  aus 
Zusammensetzung  wienigers  Schadens  zu  gewarten,  sold  der  ursach 
die  schuld  bei  den  Mackeroden,  den  Riesen  und  3  bis  in  400  fl  bei 


40  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansf  eidischen  Saigerhandels. 


Hansen  Schultes  und  Hentzen  Nux,  für  welliche  schuld  dann  Laniprecht 
Kegel  und  Metzler  bürgen  seint  etc.  aus  vorangezeigten  Ursachen,  die- 
weil  mit  berkwerken  und  andern  liegenden  gründen  solche  schuld  be- 
zalt  kan  werden,  nicht  hindern.  Auch  mocht  solch  gelt  im  handel 
villeicht  nit  so  vil,  als  am  kupferkauf  nachgelassen,  ertragen;  wann 
auch  solche  schuld  auf  vier  hutten  geschlagen,  wurde  es  iedem  wenig 
tragen;  so  wurden  auch  die  wege  gesucht,  das  neben  nach  endung 
des  kiipferkaufs  und  gewinst,  so  daraus  entste,  die  schuld  bezalt. 

Es  mangelt  uns  auch  an  knechten  und  dienern,  so  wir  zu  solchem 
handel  bedürfen;  wann  es  die  wege  erreicht,  heften  wir  der  uberflussigk. 

Wir  dirfen  nicht  gewertig  sein,  das  sy  uns  mit  fellung  der  silber, 
kupfer  und  stei[ger]ung  des  bleikaufs,  auch  mit  einpflanzung  unfreunt- 
lichs  willens  zwischen  der  geselschaft  und  hendler  zu  schaden  oder 
nachteil  etwas  des  vornemen. 

Wann  wir  unserm  nutz  weiten  nachgeen,  wüsten  wir  uns  für 
unsere  person  mer  Vorteils  in  einsetzung,  dann  in  ziisamensetzung  des 
handeis  oder  gemeiner  gesellschaft,  kaufman  und  huttemeister.  Ob  wir 
uns  gleich  den  andern  weg  konten  nutzer  machen,  sei  gott  unser  zeug, 
das  wir  es  doch  nit  begern. 

Ob  gleich  mangel  in  etlichen  artickeln,  solt  doch  ungeachtet  des 
das  zusamenkomen  geschehen,  der  ursach,  das  sich  derselbig  artickel 
leichtlich  nach  gotlicher  verleihe  zu  vergleichen  sein  mocht. 

Item  solch  zusamenkomen  kont  an  keinem  ort  bequemer,  dann  zu 
Salveid  und  ungeferlich  kurz  nach  Petri  Pauli  gescheen. 

Actum  Weymar,  sontags  Trinitatis  anno  1524. 

Abschrift  nach  einer  anseheinend  eigenhändigen  Niederschrift  Graf  Albrechts 
(voller  Mißverständnisse)  im  Gewerk,  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerlmndel,  PaJcet  24,  I. 


26.  [1524  nach  Mai  22.] 


Caspar   Müllers  Bericht  über  seine   Unterhandlungen  mit    Welser  im 
Auftrage  Graf  Albrechts  von  Mansfeld. 

Auf  gesehene  Werbung  und  ubirgebene  m.  g.  h,,  auch  des  Fuerers 

artikel,    dy  zusamensetzung   der  seigerhendel  belangend,    had   der 

Weißer  zu  antwurt  gegeben: 

Wiewol  er  bei  ime  befunde,  das  solch  furnemen  durch  m.  g.  h.  dem 

handel  und  inen  allen  zum  pesten  notturftigk  und  ganz  wol  bewogen 

auch  bei  ime  selbst  picht  anders  vermerken  kont,  das   solhs,  wo  es 


No.  25-26.    1524.  41 


dermas  furgenomen  und  in  furgang  reihet,  nicht  geringen,  sondern 
merglichen  nutz,  wo  es,  wy  volgende,  nicht  verhindert,  zutragen  wurd, 
so  het  er  doch  des  unter  anderm,  das  soihs  fumemen  und  sich  im  an- 
fang  darein  zu  begeben,  disses  bedenken: 

Erstlich,  diweil  yzo  im  anfang  dv  zwu  hutten  Hockenrot  und  Arn- 
stad  zusameugesetzt  und  volgend  noch  zwu  hutten,  darmit  derselben 
also  vier  weren,  zu  gleichem  gewyn  und  verlast  darzu  bracht  werden 
solten,  wurde  daraus  ervolgen,  das  der  stymmen  uf  allen  hutten  bis  in 
25  sein  wurden.  Diweil  dan  solhs  mit  der  zeit  eine  uberweitleuftige 
und  ganz  irrige  handelung  werden,  wurde  solhs  dem  handel,  wy  ein 
ieder  zu  ermessen,  nicht  wenig  nachteil  wirken.  Dan  aus  erfarung 
het  er  wissens,  was  irrung,  nachteil,  unlust  und  widerwülens  dy  viel 
stymmen,  dy  ime  in  anfang  disses  handeis  alzeit  und  noch  entgegen 
gewesen,  in  hendeln  gewirket  und  zugetragen  (?)  haben.  Wellichs  dan 
hy  unzweiflich  auch  gescheen  wurd. 

Für  das  ander,  wiewol  nicht  an,  das,  so  solhe  zusamensezung  ge- 
sehen und  dy  hendel  in  ein  bracht  wurden,  wol  zu  tun  sein  wurde, 
das  dy  kupfer  umb  einen  halben  ader  ganzen  fl  im  kauf  gesteigert 
und  erheet,  so  trüge  er  doch  nicht  zweifei,  das  sich  in  der  tad  und 
fumemen.  ob  man  schon  derhalb  allen  vleis  fiirwenden  wurd,  vil  mehr 
Widerstands,  dan  yzo  villeicht  zu  vormuten,  erfinden  und  begeben 
wurd,  der  ursach,  dan  über  das  dy  Swedischen  bergwerk  ytzo  eine 
lange  zeit,  aus  Ursachen  der  sweren  krigsleufte  halb,  nicht  gearbeit,  so 
wurd  doch,  diweil  man  sich  yzt  eines  fi-idens  vermuth,  das  eigentlich 
gesehen,  das  man  dy  widerumb  stadlich  bauen  und  derselben  kupfer 
eine  mergliche  anzaj,  dy  dan  in  vil  hende  komen,  machen  wurd.  über 
solhs  weren  auch  der  üngerischen  und  Swatzischen  kupfer  eine  merg- 
liche anzal  fiir  auen,  aus  wellichem  dan  ervolgen  mocht,  das  durch 
dyselben  vil  ehe  dan  durch  ire  kupfer  ein  auf-  ader  abschlag  gemacht 
wurd.  Solten  dan  nu  dy  Man sf eidischen  kupfer,  der  k^en  den  be- 
melten  kupfern  eine  geringe  anzal  sein  wurden ,  im  kauf,  wy  bemelt, 
erheet  und  gesteigert  und  mit  den  andern  kupfern  ein  abschlag  ge- 
macht werden,  so  wurden  dy  kupfer  nicht  können  vei-trieben  werden, 
sondern  musten  zu  schaden  liegen  bleiben.  Was  aus  dem  ervolgen 
wurd,  ist  wol  apzunemen.  Dan  eigentlich  were  war,  das  der  Focker 
etwan  bis  in  XXY"»  centner  kupfer  vast  3  jar,  allein  der  ursach,  das  er 
dy  im  kauf  nicht  beer  dan  um  3  ß  erheet,  het  müssen  zu  Antorf  legen 
lassen. 

Und  im  val  nu,  ob  gleich  solhe  Verhinderung  mit  den  üngerischen, 
Swedischen  und  Swatzischen  kupfern  nicht  zu  besorgen,    so  were  doch 


L 


A2  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Öaigerhandels. 

hirin  das  boße  geschrei,  der  gemeine  fluch,  der  groß  neid,  haß  und 
Widerwille,  so  sich  daraus  begeben  wurd,  und  sonderlich,  das  es  für  ein 
monopolium  wolt  geacht  werden,  zu  bedenken.  Und  diweil  iderman 
wissend,  mit  was  Ungunst  und  beswerde  der  adel,  auch  gemeine  man, 
kegen  dem  kaufman  bewegt;  derhalb,  wo  er  solhs  handeis  namen- 
trager  oder  sonst  demselben  mit  gescheften  und  befel  verwand  sein 
sold,  wolt  er  far  seine  person  ime  ein  guts  geschrei  und  erlich  gerucht 
vil  lieber,  dan  den  nutz  und  gewyn,  so  ime  solhs  tragen  mocht,  sein 
lassen. 

Aus  den  und  andern  mehr  Ursachen,  dadurch  besser  eins  für  dem 
andern  zu  erwelen  und  furzunemen,  were  ime  noch  zur  zeit,  sich  in 
solhe  weitleuftige  handelung,  in  ansehung  anderer  seiner  merglichen 
obliegenden  hendel  halb,  zu  begeben  besweilich  und  unmöglich.  Und 
diweil  über  ytzt  angezeigte  Ursachen,  solhs,  wo  eine  hutt  zu  gewyn 
und  dy  andere  zu  verlust  gehandeld  ader  sonst  beße  schulde,  so  dy 
andere  mittragen  must,  gemacht,  einen  grossen  verdriß  und  Wider- 
willen, über  das  auch  hirin  der  untreu,  so  villeicht  aus  verdriß  wol 
kont  gebraucht  werden,  zu  besorgen,  wirken  wurde,  derhalb  achtet  er 
für  seine  person  für  gut,  das  in  kaufen  und  verlege  der  kupfer  ein- 
sehens  gehapt  und  dardurch  nicht  geacht,  als  ob  er  seinen  sondern 
fortel  suchet,  das  solhe  kupfer  in  dy  hiitten,  so  vil  der  solten  ganghaftig 
sein  und  gebraucht  werden  solten,  iglicher  eine  ungeferliche  anzal  der 
hoch-,  mittel-  und  nydersthaltenden  kupfern  ausgeteilt,  auch  ein  orde- 
nung,  was  uf  ein  iglichs  feur  geliehen  werden  sold,  ausgeteilt  wurde. 
So  solhs  geschege,  trüge  er  nicht  zweifei,  ein  ide  seigerhut  wurde  mit 
solchen  leuten  vorsehen  werden,  dadurch  ider  teil  trachten  wurd,  seine 
kupfer  und  silber  mit  geringsten  uncosten  zu  seigern  und  ufs  erhebst 
und  nutzlichst  zu  vertreiben,  und  bliebe  also  ein  ide  hutt  in  irem 
selbst  tun  und  rechnung  und  were  des  gewyns  ader  Schadens,  wes 
durch  got  zugefugt,  gewertig. 

Es  were  auch  dadurch  m.  g.  h.  nichts  destweniger  furbehalten,  sich 
nach  s.  g.  wolgefallen  in  ider  hutten  mit  einer  anzal  geldes,  wy  es  s.  g. 
geUebet,  wellchs  auch  nymants  anfechten  wurd  oder  kont,  einzulassen; 
dadurch  weren  also  dy  vil  stymmen,  dys  boß  geschrei  und  andere  be- 
meite  besorg  und  Verhinderung  genzlich  apgesnitten. 

Aber  wy  demselben,  wold  er  sich  doch  mit  Cristoff  Euerer  darvon 
weyter  underreden,  daraus  dan  weyter  bericht  und  nachdenken  ervolgen 
mocht,  und  alsdan,  wes  uf  iden  artikel  ferner  sein  bedenken,  zum 
lengsten  in  nestkunftigem  markt  kegen  der  Neumburk  schriftlich  zu 
verfertigen. 


No.  26-27.     1524.  43 


Und  sich  endlich  des  vernehmen  lassen,  so  es  ye  nutz  und  gut 
sein  sold,  ehr  alsdan  das  ader  anders,  so  ni.  g.  h.  und  disses  handeis 
verwanten  durch  sein  furnemen  zu  ere,  nutz  und  gedeihen  rechen 
mocht,  verhindert  werden  sold,  wolt  er  sich  villieber  des  namentragers 
disses  huttenhandels ,  auch  aller  derselben  anhengenden  gescheft  ent- 
schlahen  und  frei  widerunib  aus  solheni  handel  zu  kumen.  Wo  aber 
s.  g.  und  dy  andern  inen  darüber  mit  eynem  geld  bei  inen  wissen 
weiten,  so  sold  es  an  trau  und  gutem  glauben  bei  ime  nicht  mangel 
haben.  Und  wes  ime  zu  ider  rechnung  redlich  angesagt  wurd,  es  were 
gewyn  ader  verlust,  wolt  er  sich  gutlich  setigen  lassen.  Aber  gleich- 
wol  wolt  er  mit  seinem  und  der  seinen  verwanten  leib  und  gut  darüber 
unverpflicht  sein.  Wo  es  aber  bei  erstem  vertrag  bleiben  wurd,  be- 
kennet er  sich  schuldig  sein,  dem  treulich  und  ungeferlich  nach- 
zukomen.  Bittet,  dasselbige  bis  uf  weyter  bereden  gnediklich  zu  be- 
denken etc. 

Item  das  er  sich  der  muhe  besorget 

Aufzeichnung  von  mansfeUischer  Kanzleihand  im  Getcerk.  Archiv  2u  Eislehen, 
Saigerhandel,  Paket  24,  1. 


i 


7.   1524  Mai  31.   Nürnberg.   Jakob  Welser  der  Aeltere 
an  [Graf  Albrecht  von  Mansfeld]. 

Spricht  sein  Bedenken  gegen  die  Zusammensetzung  des  Saigerhandels  aus. 


Edler  und  wolgeborner  genediger  herr,  mein  undertenige  wyllige 
dienst  sein  euer  gnaden  altzeit  bevor.  Euer  gnaden  brief,  datum  sun- 
abends  Trynnyttatis,  ist  mir  durch  den  erbarn  namhaften  Kaspar  Muller, 
euer  g.  secryttari,  am  samstag  nach  Corporis  Cristy  wol  worden, 
wolUcher  mir  auch  Cristoffen  Furrers  furschlag  und  darneben  auch 
euer  g.  gutbedechtlichayt  darüber  schryftlich  f urgehalten.  Daraus  ich 
zum  tayl  vernomen  hab,  des  gedachten  Furrers  gemutte  sten,  das 
bede  hutten  zu  Arnstatt  und  die  jetz  von  uns  neu  angefangen,  jede  in 
irem  thon  beleyben,  die  kupfer  und  bley  gleichmessig  zu  sich  bringen, 
doch  die  forter  jeder  tayl  soUichs  nach  guttgedunklichayt  jeder  hutten 
verwanten  zu  saigern  und  zu  verhanttiern  iennen  und  ausserhalb  lands, 
wie  sollichs  fürs  nutzest  von  jedem  tail  für  sich  bedacht  wurd.  Und 
solte  doch  die  jerlich  rechnung  in  eyn  gezogen  werden  und  gleich  jedem 
tayl  die  nutzung  ausgetaylt.  Und  send  doch  darneben  sondere  beding, 
wie  es  mit  den  bossen  schulden  gehalten  solt  werden  in  nausleihen 
dem  huttenraayster,  auch  fort  im  vertreyben  der  kupfer  und   sylber. 


44  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Und  solten  zusamenziechen  der  rechnung  von  baiden  hutten  drey- 
zehen  stymen  werden  und  noch  mit  der  zeit  zwu  hutten  aufgericht 
und  auch  zwölf  stymen  gemacht  werden,  damit  zu  foller  handlung 
funfundzwainzig  stymen  sein  und  gemacht  wurden,  das  mich  für  mein 
perschon  ain  über  weytleffige  irige  handlung  mit  der  zeit  zu  werden 
ansechen  und  mich  darein  zu  begeben  mir  nit  wienig  beschwerlich  jetz 
zu  zeyt  vor  äugen  sein  wyl.  Dan  mich  eur  g.  in  anfang  des  handeis 
und  altzeyt  vermerkt  haben,  das  mir  vyl  stymen  in  den  vor  unserm 
abgeretten  handel  fast  wider  gewest  und  noch  send,  und  das  nit  aus 
aygem  wylligen  virnemen,  sonder  aus  wissen  und  erfarnhayt,  was 
sollichs  im  handel  irigs  und  ubels  wirkt.  Und  mocht  für  mein  perschon 
fürs  best  achten,  das  euer  g.  in  das  kaufen  der  kupfer  und  furiechen 
den  huttenmaister  gesehen ;  und  auf  das  nicht  geacht  werd,  ich  sondern 
forttayl  such,  solliche  fuir  in  die  hutten,  so  euer  g.  kunftigkliche  zu 
dissem  thon  zu  gebrauchen  vermaynen,  ungefarlich  ausgetaylt  heften, 
als  jedem  ain  ungefarlichen  anzal  der  hoch,  myttel  und  nyderst  halten 
kupfer  nach  vermug  der  gebrauch  der  hutten  zuzestellen  und  auch  ain 
Ordnung  zu  machen,  was  dem  mynsten  oder  dem  maysten  huttenherren 
auf  ain  fuir  nit  mee  zu  leichen.  Und  ob  Unordnung  under  demselben 
were  in  furbestellung  der  kollen  oder  anderem,  mochten  euer  g.  im 
selben  auch  ain  einsechen  haben,  domit  die  huttenmayster  auch  gleich- 
messig  zu  kollen  und  anderer  notturft  kumen  mochten.  So  zweyflet 
mir  nit,  ain  jede  saigerhutt,  so  zu  dissem  euer  g.  furnemen  gebraucht 
wurd,  mit  sollichen  statthaften  leyten  versehen,  das  jedweder  tayl 
trachten  werd,  ire  kupfer  und  sylber  mit  mynsten  Unkosten  zu  saigern 
und  aufzuberaytten  und  die  nachfolgend  aufs  erlichest  und  nutzlichest 
ZU  vertreyben.  Und  beleyb  also  ein  jede  hutten  in  irem  selbs  thon 
und  rechnung  und  truege  dasjenig,  das  ir  'gott  auflegt,  zu  nutz  oder 
nachtayl.  Und  nicht  dest  mynder  hetten  euer  g.  den  weg,  auf  euer  g. 
wolgefallen  in  jeder  hutten  sich  einzulassen  mit  einer  anzal  geltz,  wies 
euer  g.  gelieben  wurde;  und  belyben  also  die  stymen,  auch  jeder  hutten 
nutz  und  schaden  für  sich  selbs;  und  wurd  furkumen  ein  ubergrosser 
Unlust  nach  red  und  geschray,  das  in  zamensetzuug  der  hutten  sich 
one  fei  mit  anhang  vyl  neidz  und  unwyllens  erheben  wurd.  Dan 
wissenlichen  vor  äugen  ist,  mit  was  Ungunst  und  ungnad  der  kaufmann 
anne  das  disser  zeit  von  vyl  des  adel  und  der  gemein  bedacht  und 
gemaint  wird.  Derhalb,  wa  ich  namentrager  oder  sunst  in  eynige 
geschefften  darin  verwant  sein  solt,  wurde  mir  aygentlich  ein  ehrlich 
geschray  lieber  clan  etwan  ein  gelt,  so  mir  in  aym  sollichem  geschray 
zugut  stcn  mocht.    Das  bitt  ich  undertenigklich  euer  g.  so  gutlich  zu 


No.27.    1524.  45 


versten,  als  sollichs  von  mir  gemaint  wird.  Ich  trag  auch  nit  klaine 
zweyfel,  ob  man  schon  allen  fleis  furwenden  wurde,  die  kupfer  umb 
ain  halben  bis  in  ain  gülden  zu  staygern,  wie  dan  bey  euer  g.  die  ver- 
rauttung  ist,  leichtlich  geschechen  mocht,  das  eben  im  selben  sich  vyl 
mee  und  und  weyter  Widerstands  in  der  datt  erfinden  wurd,  dan  jetz 
die  vermuttung  sein  mocht.  Dan  wiewol  die  kupfer  in  Schweden  jetz 
sam  ruen,  aus  ursach  der  schweren  kriegsleff  sich  ain  lange  zeit  gehalten 
haben;  dan  one  zweifei  dieselben  berkwerk  zu  guten  tayl  disser  zeit 
unerpaut  ligen;  und  man  aber  jetz  gutz  frids  hoffen  ist,  daraus  erfolgen 
wirt,  das  man  wider  Verleger  haben  und  dermassen  bauen  wirt,  das 
sich  derselben  kupfer  mit  guter  anzal  wider  finden  und  in  fyl  henden 
kumen  werden.  Nun  send  der  Ungerischen  und  Schwatzischen  kupfer 
auch  ain  merkliche  anzal  vor  äugen,  aus  dem  erfolgt,  das  durch  die- 
selbigen  ehe  dan  durch  euer  g.  klain  anzal  kupfer  ain  auf-  oder  ab- 
schlag  gemacht  werde,  welichen  man  mit  euer  g.  kupfer  ee  folgen,  dan 
dieselben  euer  g.  kupfer.  Derhalb  aygentlich  kain  andere  rechnung 
darauf  zu  machen  ist,  dan  das  gluck  und  der  weit  lauf  aus  der  gnaden 
göttes  geben  wyl.  Und  wiewol,  g.  herr,  noch  vyl  mee  artickel  einzu- 
furren,  aas  was  grond  in  dissem  handel  ains  für  das  ander  zu  erwollen 
werr,  so  bytt  ich  doch,  euer  g.  wollen  obstendem  nachgedenken ;  mittler- 
zeit  gedenk  ich  mit  meinem  gutten  fraind  Cristofi^en  Furrer  auch  vom 
handel  zu  reden,  daraus  one  zweifei  merlay  nachgedenkens  erfolgen 
wirt,  welliches  euer  g.  ungefarlich  in  dem  jetz  Nuyburgischen  markt 
auch  zugebraucht  und  auf  alles  bedenken  das  wogst  virgenomen  werden 
mag.  Dan  ee  ich  wolt,  das  euer  g.  und  der  andern  meiner  herren  und 
guten  fraind  in  dissem  thon  verwantten  durch  mer  furnemen  ichtz 
erlichs  und  nutzlichs  solte  verhindert  werden,  ee  wolt  ich  mich  wylligk- 
lich  begeben  des  namentragen  disses  huttenhandel,  auch  aller  selben 
anhangenden  geschefft  zu  entschlagen  und  gar  frey  ledig  rauszukumen. 
Und  wa  mich  aber  euer  g.  darüber  und  die  andern  meine  herren  und 
gutte  fraind  in  dissem  verwant  je  gerren  mit  etwas  gelt  bey  in  wissen 
weiten,  so  hat  es  an  trau  und  guten  glauben  kaynen  mangl.  Sonder 
wa  man  mein  jetz  aufgelegt  gelt  oder  ains  tayls  darvon  zu  gewin  und 
Verlust  ligen  lassen,  wolt  ich  sollichs  bey  sollicher  erlicher  geselschaft 
gerren  stehen.  Und  was  mir  redlich  angesagt  wurd,  ein  jeder  rechnung, 
es  werre  gewyn  oder  verlust,  wolt  ich  mich  guttlich  settigen  lassen; 
aber  gleichwol  wolt  ich  mit  meym  und  der  meynen  verwanten  leyb 
und  gutt  darüber  unverpflicht  seyn.  Beleybt  es  aber  bey  erstem  ver- 
trag, so  beken  ich  mich  demselbigen  treulich  und  ungeferlich  nachzu- 
kumen   schuldig  sein.    Aber  mich  in  die  jetz  furgenomeu  weytleffige 


h 


46  tÜrkundenbucli  zur  Creschiöhte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

handluug  zu  begeben,  wer  mir  meiner  anderer  merkliche  obligenden 
hendl,  als  ichs  jetz  gedenk,  unmuglich,  darein  zu  begeben.  Das  bytt 
ich  in  undertenigkait,  euer  g.  wolle  sollichs  disser  zeit  bedenken  bis 
auf  aber  weiter  bereden  und  underschreiben,  wie  vor  anzaigt  ist  und 
mein  g.  herr  sein  und  bleyben.  Ich  hab  gleichwol  mit  euer  g.  secrettari 
auch  vom  handel  converssiert,  der  es  euer  g.  anzuzeigen  nit  unter- 
lassen wirt.  Bitt  ich  gnedigklich  von  mir  zu  vermerken.  Domit  wollen 
wir  uns  in  die  gnaden  gottz  befelchen.  Geben  zu  Nurmberg,  am 
afftermontag  nach  Corperis  Cristy  im  fimfzehenhundert  und  fierund- 
zwanzigisten  jarre. 

e.  g.  u.  w. 

Jacob  Welser  der  ölttere  zu 
Nürnberg, 

Ausfertigung  mit   eigenhändiger   Unterschrift   (die  Adresse  fehlt)  im   Geiverk. 
Archiv  zu  Eislehen.     Suigei-handel,  Paket  24,  I. 


28,  [1524.] 

Aufxekhnung  über   die  Aufnahme  Graf  Botos  von  Stolberg  und  Graf 
Albrechts  von  Mansfeld  in  die  Gesellschaft  der  Hütte  Arnstadt. 

Item  dieweil  in  dem  geselschaft  prief  der  hutten  Arnstat  geseczt 
wurt,  das  die  wolgepornen  Pot  graf  zu  Stolwurg,  Albrecht  graf  zu 
Mansfelt  16CXX)  fl  für  sich  erlegt  haben  und  aber  iczt  die  4  grafen  von 
Mansfelt  m.  g.  h.  etc.  ein  bekantnus  der  7  oder  8000  fl  geben  sollen 
werden,  dieweil  dann  pede  suma  doch  nur  einst  mit  den  16000  fl  sollen 
bezalt  werden,  ist  von  notten,  künftig  misverstand  zu  verhütten,  das  in 
peden  als  geselschaft  prief,  auch  der  verschreibung  von  uns  den  grafen 
zugestelt,  angezeigt  werd,  das  dis  alles  erlegen  in  die  16000  fl  kumen 
sei,  und  mocht  die  sach,  wie  nachfolgt,  gestelt  werden: 

Item  im  Arnstetter  geselschaftpriff  im  andern  artickl  also  anfehent: 
das  wir  graf  Pot  für  uns  6000  fl,  wir  graf  Albrecht .. .  disse  pesserung: 
„sambt  unsern  vettern  und  brudere  10000  fl".  Wie  dann  innen  den  von 
Mansfelt  ein  sunder  peipriff  von  uns  gemeinen  gesellschaftern  gegeben 
ist  worden.  „Wir  Sigmund  und  Kristoff  die  Fuerer,  Albrecht  Letscher 
etc."    Und  furtan,  wie  die  verschreibung  vermug. 

Weiter  wurt  von  notten  sein,  das  die  Arn  stettischen,  als  die  wol- 
gepornen Pot  graf  zu  Stolwurg,  Albrecht  graf  zu  Mansfelt  etc.,  Sigmund 
und  KristofF  die  Purer,  Albrecht  Letscher,  Wilhelm  Schlusselfelter  und 
Veit  Wolkenstein,  unter  irn  sigeln  den  vier  grafen  von  Mansfelt  etc. 


No.  27-29.    1524.  47 


ein  bekentnus  solcher  7  oder  8000  fl  geben  und  zustellen  sollen, 
welche,  pidt  Kristoff  Fiirer,  mein  g.  h.  graf  Albrecht  wolle  die  copei 
derselbigen  hieherschicken,  alsdan  auf  besichtigung  sollen  disse  itzige, 
auch  vorige  verschreibung  oder  geselschaftpriff  geferdigt  werden. 

Item  in  itziger  ubersendter  verschreibung,  darin  m.  g.  herrn  die  4 
grafen  von  Mansfelt  benent,  wer  auch  von  notten,  dieweil  si  sich  ver- 
pflichten, alle  punkt  und  artikl,  den  unser  Arnstetter  geselschaftprifP  in 
sich  helt  (des  wir  inen  ein  Vidimus  versiegelt  wollen  zuschicken)  zu 
halten.  Dieweil  aber  der  Arnstetter  handl  zu  dem  Leutenwurger  handl 
in  ein  geschlagen  und  aber  disse  verschreibung  ainich  raelten  davon 
nit  tut,  so  es  dan  wislich,  wer  not,  das  si  darin  auch  bewilligten ;  macht 
mit  kurzen  werten,  wie  darfur  verzeichet  aufgekleibt  ist,  darein 
zu  pringen  sein,  damit,  da  got  für  sei,  einicher  schad  geschech,  das  nit 
gesagt  kunt  werden,  man  hette  in  dis  zusamenseczen  peider  hendl  nit 
gewilligt.  Es  wer  auch  die  copei  derselbigen  peider  geselschaftprifl 
den  grafen  zu  haben  unnot,  dieweil  m.  g.  h,  graf  Albrecht  als  disser 
vierer  einer  dieselbigen  pei  seinem  handl  hat. 


1000  fl  golt  hie  vom  Jacob  Welser  entpfangen 

1000  fl  zu  22  gr  entfing  Niklas  Straub 

1000  fl  zu  21  gr  entfing  Niklas  Straub 

1000  fl  golt  gr  ist   von   wegen   m.  g.  h.   graf  Albrechten  unsern 

halb  Jörg  von  Holbach;  ist  Petter  und  Pauli  bezalt. 
7000  fl  zu   22  gr  zalt  Heinz  Scherl   nach  Petter  und  Pauli  von 

wegen  der  4  grafen  von  Mansfelt  etc. 

So.  fl  11000  gr"  disser  sollen   nit   mer   dan  10000  fl  sein,    also 
laufen  über,  ist  zu  vil  bezalt  1000  fl  muntz. 

Aufzeichnungen  von  der  Hand  Cliristoph  Fürers  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben 
Saigerhandel,  Paket  24, 1. 


I 


29.    1524    Juni    12.    Saalfeld.     Georg  Pfaler   an   Graf 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Dei-  Einspruch  der  Stadt  Saalfeld  gegen  den  Bau  der  neuen  Hütten 
[unter  Leutenher g] ;  Verhandlungen  mit  Graf  Hans  Heinrich  von  Schwarx- 
hurg  und  Friedrich  von  Thun  über  die  den  sächsischen  Fürsten  zu  er- 
teilende Antwoii. 


h 


48  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandela. 


Edler  wolgeborner  graff,  mein  unterdenig  gehorsame  dinst  seind 
euern  gnaden  allezeit  demuetigklichn  zuvorn  beraid.  Gnediger  herr, 
e.  g.  schreiben,  so  an  den  erbarn  vesten  Georgen  von  Holbach  und 
mich  geschechen,  hab  ich  gestern  sunabents  spat  umb  7  schlege  von 
dißn  e.  g.  boten  in  abwessens  Jörgen  von  Holbachs  empfangn,  und  wie 
die  stat  Salfelt  bey  dem  hochgebornen  fursten  herzog  Haussen  zu 
Sachsen  sich  unterstanden,  dise.naue  hutten  zu  vorhyndern,  und  was 
daruff  beschlossn  sein  soll,  mit  m.  g.  h.  graffen  Hanssn  Heinrichn  ab- 
zuschaffen, zu  handeln  solt  furgenomen  werden,  auch  wie  e.  g.  anzaigen, 
das  es  m.  g.  h.  von  Schwarzborgk  unleidlichn  sein  will,  daruff  e.  g. 
begern,  das  wir  baide  oder  einer  zu  irn  genaden  zugn  und  irn  g.  e.  g. 
bewegene  ursachn  anzaygn,  ob  es  von  den  fursten  an  ir  gnade  gelangen 
würde,  das  sy  aus  angezaigkten  und  andern  gegrundten  ursachn 
solichs  abzuschlagn  oder  in  ein  bedenkn  zu  nemen  hetten,  biß  sich 
m.  g.  |h.  graff  Hans  Hainrich  mit  e.  g.  derhalber  unterredt  hetten',  dan 
di  sachn  bey  herzog  Haussen  wol  abzetragen  sein  solt  —  hab  ich 
unterdenigklichn  vorstanden.  Und  wie  e.  g.  vormelt  haben,  ist  es  auch 
also  in  gehaim  an  graffen  Hans  Heinrichen  gelangkt,  dan  mirs  s.  g.  an 
negstvorgangenem  donerstage  auch  heut  diß  tags  also  angezaigkt  hat. 
Aber  byß  anher  ist  von  den  fursten  nichts  bey  s.  g.  gesunnen  worden. 
Und  wiewol  mir  e.  g.  briff  nechten  spat  zukam,  schryb  ich  m.  g.  h. 
graffen  Hans  Heinrichen  und  zaigkt  im  an  e.  g.  erfarung  und  auch  be- 
denken, darmit  sich  s.  g.  uffs  erste  zu  e.  g.  fuegen  möchte.  Daruff 
s.  g.  dißs  tags  bei  mir  allhie  gewest  und  mir  angezaigkt,  s.  g.  hern 
Vaters  und  sein  bedenken  zu  antwort  zu  geben.  Dieweil  ich  dan  s.  g. 
auch  e.  g.  antwort  und  bedenken,  so  es  zum  fal  solt  kumen,  vornomen, 
habe  ich  s.  g.  uff  e.  g.  und  sein  vorbessern  auch  dißen  furschlag  geton : 

Wa  alles  ander  erpieten  nit  anseghen  haben  solt,  auch  das  kein 
ansegen,  die  hutten,  so  die  fursten  unter  innen  irm  furstentum  zu  gut 
und  nutz  leiden  mügen,  als  Eßfeld  und  Stainach,  desgleichen  ghunen 
die  zu  Arnstat,  zu  Hoghenkyrchn ,  zu  Greffentall,  zu  Luderstat  und 
Schwartza,  was  sie  dan  sein  gnade  des  orts  es  des  heilligen  reichs 
leghn  sey,  zeigen  weiten  und  obs  an  dißem  allen  zu  wenig,  darmit 
man  offen tlichn  seghn  muge,  das  es  der  van  Salfelt  und  anderer  zu- 
geschobener ungunstiger  wyll  und  nit  ir  nottorft,  so  sei  er  urbuttig, 
das  die  von  Salfelt  ime  al  sein  gehölz  des  werts,  wie  ers  dan  von  der 
hutten  ierlichen  zu  geniessen,  desgleichen  so  fill  gelaits  und  zolls,  so 
s.  g.  darvon  begegenen  kan,  sampt  der  nutzung,  so  allen  seinen  armen 
leuten  daraus  entstien  mag,  jerlichen  geraicht  und  widerfarn  muge,  so 
wolle  er  dareinwilligen.     Sunst  hofft  er,  niemants  muge  für  byllichen 


No.29.     1524.  49 


oder  nottorftig  ansigen.  Wollichen  furschlag  ime  s.  g.  ufF  e.  g.  vorbessem 
unter  anderm  zu  antwort  auch  nit  ubell  gefallen  lassen,  dan  ich  acht, 
nachdem  sunst  niemant  s.  g.  weide  gebraucht,  das  weder  Salfelt,  das 
ganzland,  die  fürs ten,  noch  adel,  weder  den  sechsten  noch  zeghnten  ^, 
wie  die  hutte  tun  wird,  geben  worden.  Daruffs.  g.  von  mir  geschaiden, 
diß  tags  so  bald  den  weghe  zu  e.  g.  gen  Eisleben  zu  reiten.  Alda 
e.  baider  gnaden  gut  rat  finden  werden. 

So  hat  mir  der  gestreng  erntvest  her  Fridrich  Thun  rytter  auch 
dermassen,  wie  es  an  die  fursten  gelangkt,  gesagkt,  ich  kunt  aber  nach 
gelegnheit  der  Sachen  bei  im  nit  sporn,  das  er  sorge  trüge  einiger 
stopfung.  Sundern  er  zeigt  mir  vertrauter  weiß  an,  daß  Erford,  Gota 
und  das  ganz  land  daselbst  umb,  das  sy  geklagt  und  suplicirt  haben 
über  die  hutten  Hoghnkyrchen,  und  mich  dunkt  auch  über  Amstat,  an 
die  fursten.  und  nachdem  die  hutten  Hoghnkirchen  alleine  kupfer 
arbaiten,  so  aussers  lands  gewonnen,  wolt  er  sich  entlichen  verßigen, 
das  dieselbige  hutten  Hoghnkirchen  abgetan  wurde.  Aber  die  kupfer, 
so  im  land  gewonnen,  hab  es  byllichen  ein  anders  gestalt  mit. 

Genediger  herr,  nachdem  meines  einfaldigen  Vorstands  das  mit 
keinem  fug  mag  furgenommen  werden,  dan  es  nit  alleine  m.  g.  h.  von 
Schwarzburg,  auch  e.  g.  unleydlichen ,  darzu  aller  disser  laut  untreg- 
lichen,  e.  g.  bergwerk  dermassen  zu  stopfen,  so  erscheint  vor  meinen 
äugen  öffentlichen,  das  diser  handel  nit  mag  zurucke  getryben  werden. 
Und  ich  trage  des  gar  kein  sorge,  es  gewynne  anfechtung  oder  nit,  e.  g. 
bringen  es  liderlichn  dahin,  das  die  fursten  dy  hutten  in  gnad  und 
schütz  nemen,  wie  es  dan  woll  von  notten  sein  wirt.  Die  von 
Salfelt  dürfen  ufi  ir  bergwerk  nit  ser  buchen,  gemaine  stat  wolt 
auch  nit,  das  es  uffkeme,  zudem  ist  noch  keiner  darvon  gedyghen, 
sundern  der  mer,  so  da  gebaut,  verdorben  und  entlaufen.  Es  muest 
ein  armer  grafi  sein,  der  sein  und  der  seinigen  trost  uff  das  pergwerk 
setzen  solt. 

Gnediger  herr,  nachdem  e.  g.  begern,  das  ich  uffs  furderlichst  bei 
0.  g.  sein  solt,  das  ich  dan  ganz  unterdenig  und  willig  ton  wolt,  aber 
nachdem  Jörg  von  Halbach  jetzt  bei  e.  g.  und  der  zeit  fast  am  bau 
gelegen  und  niemant,  daruff  es  rut,  vorhanden,  muß  ich  hie,  so  lang 
Holbach  wider  anheims  kumpt,  bleiben.  Ich  hoff  auch,  e.  g.,  so  ferre 
es  e.  g.  geschicken  künden,  werden  jetzt  mit  grafi  Hans  Heinrichen  hie- 
her  reisen,  wöllichs  ich,  so  Holbach  kumpt,  zu  vornemen  hoff  und  dar- 
nach sunder  verziegen  richte. 

Eur  gnaden  wollen  in  dißen  meinem  schreiben  keinen  ungenedigen 
lilwen  tragen.    Eurn  gnaden  als   meinem    gnedigen  herm  unterdenig- 

Gfschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVIl.  4 


50  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Maiisfeldisclien  Saigerhandels. 


liehen  zu  dienen,  erkenne  ich  mich  schuldig.    Datum  Salfelt  suntags 
spat  nach  Bonifacii  anno  24 

e.  g. 

unterdeniger 

Jörg  Pfaler. 

Außenadresse:    Dem  edeln   wolgebonen  herrn  herrn  Albrechten   grafen   und 
herrn  zu  Mansfeld  meinen  gnedigen  herrn. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  4,  HI. 


30.  1524.   [Graf  Balthasar  von  Schwarzburg]  an  Georg 
Pfaler. 

Widerlegung  der  von  Sachsen  gegen  die  Leutenberger  Hütte  eriwhenen 
Einwände. 

Lieber  Georg  Pfaller,  der  wolgeborn  unser  lieber  sun  und  herre 
vater  graff  Albrecht  hat  in  der  verzeichnus  mehr  dan  aynen  recht- 
messigen  gutten  grund,  des  er  sich  gegen  unserm  gnedigen  hern  vor- 
nemen  lassen,  den  wir  nit  zu  vorbessern  wissen. 

Darzu  ist  kein  vertrag  gegen  unserm  gnedigsten  und  gnedigen 
hern  oder  sunst,  der  weren  oder  fuglich  vorhindern  noch  abwenden 
mug,  das  wir  besserung  der  herschaft  Leutenbergk,  es  betreff  seyger- 
hutten  oder  anders,  nemen,  gebrauchen  oder  furwenden  mugen,  es  sey 
mit  weiden  oder  andern,  man  woll  uns  dan  mit  gewalt  unrecht  tun. 

Nota.  Das  gar  unbillich  die  Verhinderung  darauf  gestelt  wurd, 
sam  solt  man  den  huttenbau  des  bergkwerks  zu  Salvelt  halb  unter- 
lassen, als  ob  er  dem  zu  nach  leg;  dann  Salvelt  und  Leutenbergk 
haben  ein  richtige  grenitz,  welche  grenitz  bey  dreyen  virtel  wegs  von 
dem  huttenbau  gelegen. 

Und  die  herschaft  nit  schuldig  oder  vorpflicht,  ob  gleich  ain  pergk- 
werk  zu  Salvelt  aufkem,  demselben  holz,  kolien  oder  dergleichen  zusten 
zu  lassen. 

Es  ligt  auch  der  huttenbau  an  mittel,  sunder  alle  anstos,  daraus 
man  Verhinderung  tun  mocht,  auf  das  heihgn  reichs  lehen  und  yn 
der  herschaft  Leutenbergk  und  beruret  der  bau  die  grenitz  zu  Salvelt 
mit  nichte. 

Mit  welchem  recht  oder  fugen  heften  dann  unser  gnedigst  und 
gnedigen  hern  die  graven  oder  geselschafter  des  huttenbaus  zu  vor- 
hvndern  ? 


No.  29-31.    1524.  51 


So  ist  auch  offenbar,  das  graff  Baltazar  und  graff  Hans  Heinrich 
sich  negst  gotlicher  bylf  mit  höchster  hoffnung  meinen  gnedigsten  und 
gnedigen  hern  darumb  unterdeniglich  zugewendet,  inen  zu  yren  besserung 
gnedigMch  gnad,  hylf  und  forderung  zu  beweisen  und  sich  kein  sach 
vorsehen,  das  aynige  Verhinderung  ires  frumens  und  besserung  solt 
furgewendt  werden. 

Es  stet  auch  zu  bedenken  und  anzusehen,  das  graff  Günther  zu 
Amstet  dem  abt  zu  Gorgenthal  zu  Hochkirchen  und  dem  von  Pappen- 
heim zu  Greventhal  an  bauung  derselben  hutten  keyn  Verhinderung 
geschehen  ist,  wiewol  die  in  fursthchem  lehen  und  obrigkeit  gelegen. 

Es  stet  auch  zu  bedenken,  wiewol  der  Lauenstein  als  marggraffisch 
lehen  hie  ienhalb  Doringer  waldes  gelegen,  das  doch  derselben  seyger- 
hutten  mit  recht,  fug  oder  biUigkeit  kein  Verhinderung  hat  mugen  er- 
zeigt werden,  vil  billicher  auf  des  reichs  lehen  in  der  herschaft  Leuten- 
bergk  die  seygerhut  zu  vorhindern  unterlassen  bleibet. 

Dises,  wie  hievor  verzeichent,  ist  nit  für  etwas  bequemlichs  an- 
gesehen, allein  darumb  gestellet,  ob  unser  sun  und  herr  vater  zu  der 
Verantwortung,  so  das  fürstlich  schreyben  kem,  etwas  daraus  uemen 
wolt,  dan  sobald  derselb  fürstlich  brief  kumbt,  sol  mit  gotlicher  hilf 
seiner  lieb  bey  tag  und  nacht  uberschickt  werden,  uff  das  mit  sein 
und  der  andern  rat  gehandelt  werd. 

Nicht  unter zeichmtes  Schreiben  (aber,  wie  die  Schrift  zeigt,  atis  der  gräfl. 
Schwarzburgischen  Kanzlei;  auch  Siegelspuren;  offenbar  in  einem  besonderen  Um- 
schlag überschickt)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Faket  4,  III. 


81.  1524  Juni  21.  Nürnberg.  Jacob  Welser  d.  Ä.  an  Graf 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Hält  auch  tiach  Unterhandlungen  mit  Christoph  Fürer  seine  Bedenken 
gegen  die  Zusammensetzung  des  Saigerhandels  aufrecht,  besonders  noch 
ivegen  der  unruhigen  Zeiten. 

Edler  wolgeborner  genediger  herr,  euern  genaden  seyen  mein  under- 
taenige  willige  dienst  allzeit  bevor.  Gnediger  herr,  als  ich  mich  in 
j  ingstem  meynem  schreyben,  e.  g.  bey  Caspar  Mulner,  e.  g.  secretarj-,  zu- 
gesant,  hab  vermerken  lassen,  mich  über  euer  g.  zugesantte  schriftliche 
gutbedunkhchkeit,  die  bede  hutten,  so  euer  genad  myt  uns  den  andern 
gewerken   jetz  in  iebung  steen  zu  pauen  und  die  hutt  zu  Arnstatt  zu- 

4* 


52  Urkundenbuch  zur  Oeschichtc  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


sameuzuschlagen  belangent  etc.  mit  meinem  lieben  Schwager  Cristoffen 
Furrer  ferner  zu  reden  und  ine  auch  weiter  vernemen,  das  hab  ich 
getan  aber  sundern  fernem  underricht,  über  das  die  Schriften  mit  sych 
bracht  haben ,  nicht  bey  ime  gefunden.  Derhalb  ich  noch  virs  beste 
und  nutzhchest  acht,  das  yetzige  virgenomne  seygerhutt  mit  meystem 
fleys  aufgebaut  und  also  in  das  werk  bracht,  aufs  wienigest  ain  jar  oder 
zway  versucht  und  erlernet  werd,  wie  uns  der  handel  zusteen  und  zulegen 
well.  Find  man  dann  mitler  zeit  mit  fug  und  grond  noch  nutzers  und 
fuglichers  anzurichten,  so  geschech  aber  das,  so  alsdann  virs  wegst  er- 
kandt  werd.  Dan  den  lantleffen  und  geschray,  so  yecz  under  dem 
pauers-,  auch  dem  handtwerksman  an  mer  orten,  ist  virwar  nit  gut 
staigerung  noch  aufsetz  virzunemen.  Das  will  ich  aber  im  besten  mit 
allen  treuen  anzaigt  und  mich  wie  im  jüngsten ,  als  der  nit  weit,  das 
seinthalben  ichtz  gutz  {verhindert  wurd,  erbotten  haben,  underdienstlich 
bittend,  e.  g.  wolle  disse  mein  schrift  genedig  und  gutter  meynung  ver- 
steen  und  aufnemen,  als. die  auch  nit  änderst  geschieht,  noch  gemaint 
wirt.  Hiemit  thue  ich  mich  e.  g.  in  underthenigem  willen  befelchen. 
Datum  Nürnberg  am  Erchtag  nach  sant  Veitstag  im  XV«  und  vier- 
undzwainzigisten  jar. 

e.  g. 

undertheniger 

Jacob  "Welser  der  Eltter. 

Außenadresse:    Dem   edlen   und  wolgebornen   herrn  herrn  Albrechten  graffe 
zu  Mansfeld  etc.  meinem  gnedigen  herren. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  24,  I. 


32.  1524  Juni  24. 

Oraf  Albrechts  von  Mansfeld  mündliche  Verhandlung  mit  Herzog  Hans 
von  Sachsen  über  den  von  diesem  beanstandeten  Bau  der  neuen  Saiger- 
hütte  (unter  Leutenberg). 

Am  tage  sant  Johannis  des  teufers  anno  24.  jares  ist  durch  graf 
Albrechten  von  Mansfeld  an  m.  g.  h.  herzog  Hansen  getragen  wurden: 
Nachdem  für  korzen  tagen  auf  dem  hynwege  nach  Salfeld  an  s.  f.  g. 
durch  graf  Albrechten  gelanget,  wie  s.  g.  sampt  andern  einen  seiger- 
handel  under  graf  Baitassarn  von  Swarzpurk  und  seinem  son  graf 
Hans  Heinriche  underfangen,  und  wiewol  er  solhen  an  gelegener  stell 
nach  Frankfurt,  Hamburk  und  andere  stete  an  der  sehe  gelegen,  da  er 
des  nicht  wenigk  vorthels  geiiapt,   hett   thun  mögen,  aber  aus  betracht, 


No.  31—32.     1524  53 


das  an  zollen  und  geleyt  seinen  f.  g.  und  derselbigen  bruder,  dergleichen 
auch  derselbigen  undirthan  in  dem,  so  dy  Strassen  nicht  stadlich  gebauet, 
abgangk  gehapt,  hette  er  seihen  handel  aus  sonder  underthenikeit  und 
betracht,  das  vormals  dy  kupfer  durch  s.  f.  g.  und  derselbigen  bruder, 
meins  g.  hern  des  churfursten,  furstentum  gegangen,  solhen  nutz  iren  cf. 
und  f.  g.,  unangesehen  seinen  vorthel  uud  nutz,  so  ime,  wan  an  andere 
orte  der  handel  geleget,  daraus  entstanden,  nicht  entwenden  wollen 
und  darauf  underthenik  gebeten,  wie  dan  s.  f.  g.  solhs  am  nesten  nach 
der  lenge  auch  angezeigt,  s.  f.  g.  wolten  denselbigen  handel  in  der- 
selbigen furstentum  in  gnedigen  schütz  und  schirm,  wy  andere,  nemen, 
darkegen,  was  dy  hutte  zu  Arnstad  s.  f.  g.  tete,  solhs  wolten  s.  g.  sampt 
seinen  zugewanten  s.  f.  g.  auch  davon  pflegen,  des  sich  dan  grat 
Albrecht  zu  s.  f.  g.  auch  dem  gnedigen  abscheid  nach,  am  nesten 
gegeben,  underthenik  vertröstet. 

Es  haben  s.  f.  g.  zu  solhem  handel  nymands  dan  den  canzler 
gezogen;  deweil  der  vormals  des  ansuchens  grafen  Albrechts  nicht 
mocht  bericht  sein  gewesen,  der  Ursachen  ist  vorigs  antragen  repetirt. 

Darauf  haben  s.  f.  g.  nach  erzelung  des  antragens  auch  vil  gnedigs 
willens,  darmit  s.  f.  g.  graf  Albrechte  geneigt,  antwurt  geben  lassen,  das 
seine  f.  g.  und  derselbigen  bruder  angezeigt  wurden,  wy  das  berkwerk 
zu  Salfeld  sich  vast  wol  anlassen  solt,  darzu  dan  der  weide  nicht  zu 
geraten.  So  den  dy  hutten  ufigericht,  sold  dy  dem  berkwerk  nachteil 
bringen  etc.  und  gnediklich  begert,  das  graf  Albrechte  darmit  nicht  wil- 
fart,  nicht  anders,  dan  zu  irer  f.  g.  und  derselbigen  bruders  notturft 
ermessen.  Dan  s.  f.  g.  weren  graf  Albrechte  mit  den  gnaden  geneigt, 
dadurch  das  s.  f.  g.  ime  in  dem,  das  mit  ichte  sein  kont,  zu  gnediger 
wilfarung  gern  erscheinen  wolten.  Es  wolten  sich  aber  s.  f.  g.  der 
Sachen,  was  in  dem  s.  f.  g.  und  derselbigen  bruder  einzureumen  were, 
erkunden  und  alsdan  graf  Albrechte  solhs  anzeihen  lassen. 

Der  gnedigen  erbietung  had  sich  graf  Albrecht  bedankt  und  forder 
angezeigt,  das  er  aus  sonder  underthenikeit  aus  betracht,  das  iren  f.  g. 
und  derselbigen  bruder  der  nutz,  dergleichen  irer  cf.  und  f.  g.  undir- 
thanen  der  zugangk  nicht  entwend,  den  handel,  über  das  der  anderer 
ort  mit  grosserm  zugank  und  nutz  hett  mögen  erhalten  werden,  unan- 
gesehen des,  der  end  gewend  und  geleget,  und  dieweil  es  s.  f.  g.  und 
derselbigen  bruder  nutz  zutruege,  iren  cf.  und  f.  g.  zu  gefallen  darin 
gelebt  haben. 

Es  wurde  auch  solhe  hutten  iren  cf.  und  f.  g.  an  derselbigen  bergk- 
v^erken  nicht  abtragen,  der  ursach,  das  sonst  der  end  holz  gnugsam  zu 
bekomen.    So  werden  auch  darkegen  widerumb  zwu  hutten  abgheen. 


54  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

welliche  dan  mher  holz  dan  disse  gepraiicht.  Aber  wy  dem,  so  wäre 
solhe  hutt  auf  grund  und  boden  grafen  Baitassars  und  Hanssen 
Heinrichs  von  Swarzburk  und  auf  des  reichs  lehn  auf  ire  bewilligte 
nachlassung  zu  bauen  underfangen.  Das  er  auch  pflichtig  sein  sold, 
sein  geholz  auf  ein  künftig  bergkwerk  stehen  zu  lassen,  und  so  solhs 
gleich  gangkhaftigk,  wellichs  im  willen  gotts  stunde,  alsdan  dasselbige 
nicht  beer  dan  yzt  zu  nutz  anwenden  mocht  und  also  ein  gewissen 
nutz  für  ein  ungewissen  zu  nemen,  achtet  graf  Albrecht,  er  werde  des 
nicht  unpillich  besw^erde  haben.  Wan  aber  s.  f.  g.  und  derselbigen 
bruder  graf  Albrechte  sampt  verwanten  des  handeis  den  schaden,  so 
auf  den  bau  gewand,  nachdem  sy  bis  in  LXXX™  fl  kupfer  gekauft,  da- 
durch dy  in  keinen  Unglauben  gefurt,  auch  graf  Baitassarn  das, 
so  ime  dy  hutte  nutz  getragen,  erstaten,  wurde  graf  Albrecht  sampt 
den  andern  darvon  gern  abstehn,  dergleichen  dy  grafen  von  Swarzpurk 
sonder  zweifei  dy  holtzer  kegen  widerstatung  des  nutzes  auf  irer  g. 
berkwerk  gerne  bestehn  lassen.  Aber  so  das  nicht  geschege ,  wurde 
graf  Albrecht  sampt  mitverwanten  des  handeis  sich  Schadens  an  graf 
Baitassarn  und  seinem  son  erholen.  Was  weytherung  solhs  bringen 
wurd,  auch  ob  s.  f.  g.  und  derselbigen  bruder  aufs  reichs  lehn  solhs 
zu  thun  fugk,  ist  in  s.  f.  g.  bedenken  gestelt. 

Mit  dem  vorschlage,  obgleich  s.  f.  g.  grafe  Albrechte  antwurt  geben, 
wurde  doch  der  s.  f.  g.  nicht  grundlich  und  nach  notturft  der  grafen 
zu  Swarzpurk  keine  anzeyhe  tun  können;  so  aber  durch  s.  f.  g.  graf 
Baitassarn  und  Hanse  Heinriche  darumb  geschriben,  werden  sy  s.  f  g. 
weytern  bericht  nach  notturft  der  sach  anzuzeihen  haben,  mit  an- 
gehangener undertheniger  bit,  dem  underthenigen  vertrauen  auch 
nest  gnediger  gegebener  Vertröstung  nach  keine  Verhinderung  zu  tun 
gestaten. 

Sein  f.  g.  haben  darauf,  wie  vormals  gesehen,  nach  gnedigem  er- 
pieten  graf  Albrechten  nicht  gern  in  dem,  das  den  mit  ichte  nachlesslich 
zu  hindern,  sondern  zu  fordern,  auf  dem  beruhet,  das  s.  f.  g.  das  bergk- 
werk besehen  und  der  Sachen  erkundigung  wollen  haben,  auch  zum 
förderlichsten  grafen  Baltassarn  derhalb  zu  schreiben,  mit  sonderm  an- 
gehefftem  gnedigen  erbieten  etc. 

Wiewol  sonst  hin-  und  Widerrede  gescheen,  ist  es  doch  auf  dem 
beruhet  etc. 

Gleichz,  Aufzeichnung  im  GeicerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  4,  III. 


No.  32—33.    1524.  55 


33.   1524  Jani  24.  Nürnberg.   Christoph  Fürer  an  Graf 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Welsers  ahlehnende  Haltung  zur  Frage  der  Zusammmsetxung  des  Saiger- 
handels.  Die  Schulden  des  Hochmeisters  Albrecht  von  Preussen  hei  Für  er. 
Münxsachen. 

Edler  und  wolgeborner  her,  mein  untertenig  und  ganz  willigen 
dinst  sind  eurn  gnaden  mit  fleis  alzeit  zuvor  bereit.  Genediger  her, 
wes  e.  g.  kanzler  Casper  Muller  vergangener  tag  pei  Jacob  Welser  alhie 
handlung  gehabt  und  was  demselben  zu  antwurt  begegent,  hat  sunder 
zweifl  e.  g.  von  im  verstanden.  Und  wiewol  gedachter  Welser  sich 
hat  lassen  hörn,  er  wol  mit  mir  femer  von  solcher  Sachen  reden  und 
e.  g.  alsdan  schlislich  antwurt  geben;  nun  ist  er  Welser  kurz  ver- 
gangner tag  zu  mir  kumen  und  angezeigt,  das  im  schwer  sein  wol,  sich 
in  ein  solch  weltleuftig  thun  und  handl  zu  geben.  Nemlich  so  vier 
geselschaft  selten  zusamen  kumen,  das  wer  mit  den  stimen  der  person 
ein  weitleuftig  ding.  Für  das  ander  und  grost  wurt  solch  zusamen- 
setzen  ein  gros  gerucht  und  geschrei  unter  dem  volk  allenthalben 
machen ;  dan  dieweil  nu  das  vor  äugen,  das  man  die  grossen  geselschaft 
und  monopoH  sol  abthun,  wurt  solch  geschrei  hieraus  folgen,  als  wolt 
man  die  erst  aufrichten.  Derhalben  er  für  sich  nit  darzu  geneigt  sei. 
Damit  aber  gutz,  so  gemeiner  herschaft  und  dem  kaufmann  daraus 
entsten  mocht,  nicht  umgestossen  wert,  mug  er  leiden,  das  er  solchs 
thuns  für  sich  ledig  gezelt  und  ein  ander  an  sein  stat  genumen  wert. 
Er  mug  aber  das  leiden,  das  seiner  geselschaft  ein  suraa  kupfer  nit 
einlein  von  den  pesten,  sunder  auch  von  geringen  und  raittelraessigen 
hutten meistern  zugestelt  wert,  inmassen  dan  andern  geselschaften  auch 
geschehen  sol;  doch  das  ein  jeder  seines  gevallens  zu  handeln  hab  mit 
seiner  geselschaft.  Mit  weitern  und  mer  werten,  doch  vorangezeigter 
meinung  ungever  geraes.  Und  wiewol  ich  im  des  geruchtz  halb  der 
monapoli  geantwurt  und  angezeigt,  wie  ich  gleichermaß  mit  e.  g.  davon 
gehandelt,  aber  e.  g.  heften  mir  mit  antwurt  begegnet,  ob  nit  e.  g. 
macht  het,  die  kupfer,  so  in  e.  g.  herschaft  gefiln,  eim  oder  mer  per- 
sonen  und  geselschaften  zu  verkaufen,  unangesehen  des  keisers  oder 
des  reichs  deshalben  gemein  furhaben  und  handlung?  Welchs  ich 
dan  für  mich  auch  nit  für  unpillich  hielte,  dan  eben  der  erzherzog  von 
Osteri'eich  macht  het,  gleichermassen  seine  kupfer  einer  oder  mer 
geselschaft    zu    verkaufen.     Aber    er  Welser  hat   auf   voriger   seiner 


56  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels, 

antwurt  verhart.  Dieweil  ich  dan  vermerkt,  das  er  Welser  zu  dissem  fur- 
schlag  nit  geneigt,  hab  ich  verner  auch  gros  handlung  derhalb  mit  ime 
nit  wollen  haben,  damit  er  nit  meinte,  meiner  geselschaft  wer  so  gros 
daran  gelegen  und  gedechten,  irn  nutz  mit  seinem  schaden  zu  suchen, 
und  derhalben  also  weiter  handlung  mit  Welser  nachgelassen.  Nun 
zweifelt  mir  nit,  e.  g.  haben  von  im  Welser  ausserhalb  Casper  Mullers 
anzeig  geleichen  bescheid  entpfangen.  Was  nun  e.  g.  gelegenheit  sein 
wil,  das  werden  e.  g.  wissen  zu  bedenken;  dan  welchen  weg  es  ge, 
laß  ich  mir  den  gefallen.  Aber  wie  dem,  so  wil  in  mich  im  thun  und 
lassen  e.  g.  untergeben  haben,  der  Zuversicht,  so  geleich  aus  dis- 
sem thun  und  furschlag  nichtz  wurt,  e.  g.  werden  meiner  gesellschaft 
handl  mit  guten  huttenmeistern  auch  versehen;  darzu  sol  auch  von 
e.  g.  ein  zimlich  suma  geltz,  darnach  wir  dan  kupfer  haben  und  es  e.  g. 
gelegenheit  sein  wolt,  in  unsern  handl  zu  gewin  und  verlust  genumen 
werden.  Wes  nun  e.  g.  allenthalben  gemuet  ist,  kunnen  e.  g.  das- 
selbig  meinem  schwager  Albrecht  Letscher  muntlich  oder  mir  schrift- 
lichen zu  erkennen  geben. 

Genediger  her,  ich  hab  die  tausend  gülden,  so  ich  dem  hoch- 
wirdigsten  etc.  margraf  Albrecht  hochmeister  von  e.  g.  wegen  [geliehen], 
statlich  erfordert,  aber  mir  sind  pisher  die  nit  bezalt  worden; 
wiewol  man  trost,  es  sol  in  kurtz  gelt  kumen,  so  sorg  ich  doch,  es  mocht 
eher  fein,  dan  treffen.  Derhalben  wissen  sich  e.  g.  wol  imselben  zu 
halten.  Wil  dester  weniger  nit  noch  fleis  ankern,  die  aufs  statlichst  zu 
mannen,  damit  si  bezalt  mochten  werden. 

Genediger  her,  Casper  Muller  hat  mir  befelch  gethon,  eurn  gnaden 
ein  anzeigen  zu  thun,  was  man  an  der  silbern  muntz,  wedter  wie  man 
die  iczt  pflegt  zu  machen ,  ersparn  kunt.  Nun  find  ich  hie  pei  dem 
muntzmeister,  das  auf  ein  fein  mark  silber  gancze  groschen  zu  muntzen 
pei  6  in  7  Schneperger  unkost  aufget.  Solchs  kan  gewislich  die  helft 
erspart  werden ;  dan  einmal  halbe  mue  sambt  dem  kupfer  erspart  wurt, 
so  get  auch  am  siedten,  so  es  silbern  münz  ist,  dem  silber  nit  ab, 
als  so  es  mit  kupfer  vermischt  ist.  Schreckenperger  und  Sechssergr 
in  einander  selten  auch  obangezeigter  mas  kosten,  also  das  auf 
iede  mark  ob  3  gr  erspart  wurt;  das  lief  auf  tausend  mark  Silbers 
pei  150  fl,  das  wer  auf  huntert  tausend  mark  15  tausent  gülden. 
Thu  mich  hiemit  eurn  gnaden  in  untertenigkeit  befelhen.  Datum 
Nürnberg  am  24  tag  Junii  im  24  jar. 

e.  g.  u.  w. 

Kristoff  Furer. 


No.  33-34.     1524.  57 


Außenadresse:    Dem  wolgebornen   herren    hem  Albrecht  graf  und  her  zu 

Mansfeld  etc.  meinem  genedigen  hem  zu  eigen  handen. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben.    Saigerhandel,  Paket  24,  I. 


34.  1524  Juli  5.  Eisleben.     Albrecht  Letscher  an  Graf 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Macht    einen    neuen    Vorschlag   betreffend    die    Zusammensetzung   des 
Saigerliandels.    Der  Münxmeister. 

Edler  und  wolgeborner  grave,  eurn  gnaden  seyn  mein  underthenig 
willig  dienst  zuvor.  Gnediger  her,  der  Sachen  zu  gut  des  zusaraen- 
seczens  beder  gesellschaft  hab  ich  bedacht,  das  die  merung  der  stymen, 
so  in  solcher  Sachen  solten  gepraucht,  vi!  irrung  und  weitleuftigkeit 
wurden  machen.  Und  als  ich  vemum,  solte  solchr  artickl  wol  ein 
Verhinderung  solchs  zusamen setzen s  pringen.  Darmit  aber  e.  g.  vil 
gehapte  mue  in  diesem  handl  one  fnicht  nit  beleihe  und  e.  g.  under- 
than  und  verwanten  ir  fumemen  auch  stat  habe,  darmit  kein  zer- 
trennung  zwischen  e.  g.  und  inen  geschehe  und  die  kupfer  in  wirden 
beleiben  und  die  sachen  ye  nit  änderst  dann  getreulich  gehandelt 
wurden  und  die  sachen  zu  ende  mochten  kumen,  hab  ich  getreuer 
meinung  diesen  furschlag  e.  g.  hierinnen  verschlossen  begriffen,  under- 
theniglich  bitende,  denselben  verlesen  und  nachgedenken.  Wo  nun 
derselbe  e.  g.  uf  e.  g.  verpesserung  gevellig  oder  aber  e.  g.  von  dem 
andern  e.  g.  furschlag  mit  mir  weiter  wolten  handeln,  mir  einen  tag 
e.  g.  gevellig  ernennen  lassen,  will  ich  der  und  andr  sachen  zu  gut 
kumen  und  handelen.  Gnediger  her,  den  vertrag,  so  e.  g.  zwischen 
Hansen  Fyncken,  dem  munzmeister,  und  uns  gemacht,  ist  von  dem 
Fyncken  nit  gebalten  worden.  Ob  ine  nun  e.  g.  wollen  darzu  halten, 
das  wir  mochten  bezalt  werden  oder  aber  ob  ich  ine  vor  dem  wol- 
gebornen meinen  gnedigen  herrn  graven  Ernsten  soll  verclagen,  welchs 
e.  g.  gevellig,  bitt  ich  e.  g.  undertheniglich ,  mich  des  verstendigen. 
Solchs  alles  will  ich  in  aller  underthenigkeit  gegen  e.  g.  als  meinem 
gnedigen  herrn  zu  verdienen  willig  erfunden  werden.  Datum  Eisleben 
dinstags  post  Visitacionis  Marie  virginis  anno  domini  XXITTT. 
e.  g. 

undertheniger  Albrecht  Letscher. 

Außenadresse:   Dem  edlen  und  wolgebornen  herrn  herrn  Albrechten  graven 
tmd  herrn  zu  Mansfelt  meinem  gnedigen  herrn  zu  seiner  gnaden  eigen  hanten. 


58  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerbandels. 


Beilage:  Dhweil  man  sich,  wo  vil  stymen  in  handlangen  sollen 
gehört  werden,  gar  schwerlich  einigt  und  die  Sachen  sich  solcher 
Uneinigkeit  halber  in  langen  verzug  geben,  welchs  doch  oft  die  kaf- 
manshendl  nit  mögen  erleiden,  darmit  solchs  vorkumen  und  die  kupfer 
in  wirden  belyben,  auch  dieser  handl  gar  kein  manopolium  mocht  ge- 
scholten werden,  auch  aller  verdacht  bei  den  geselschaftern,  das  keiner 
dem  andern  zu  entgegen  neid  oder  nachteil  mocht  handeln,  zu  ver- 
hüten, sunder  allein  pruderlich,  freuntlich  und  wie  einr  wolt,  das  ime 
geschehe,  must  er,  er  wolt  oder  wolt  nit,  dem  andern  auch  tun,  solchs 
alles  were  aus  volgenden  artikln  zu  versten: 

Erstlich  sollten  2  geselschaft  aufgericht  werden  und  ein  yede  für 
sich  selbs  handeln  uf  iren  nutz  oder  nachteil.  Und  solche  2  geselschaft 
solt  eine  als  vil  als  die  ander  kupfer  arbaiten,  auch  eine  als  vil  als  die 
ander  haptgeldes  legen.  Und  man  mocht  sich  einigen,  das  yede  der 
geselschaft  eine  oder  2  hutten  geprauchten,  darnach  man  vil  kupfer  wolt 
arbeiten. 

Item  die  neuen  hendler  selten  den  kupferkaf  zu  Ey sieben  machen 
oder  stellen,  und  wie  ine  die  stehen,  also  solten  die  geselschafter  von 
Arnstadt  mit  kupferkafen  inen  nachvolgen. 

Damit  aber  keiner  fortl  an  den  hutemeistern  hett,  wo  einiche 
pose  schuld  bei  einem  hutenmeister  gemacht  wurd,  bei  welcher 
geselschaft  das  were,  solte  die  ander  geselschaft  gleichen  schaden  mit 
tragen. 

Item  es  solten  20  tausent  fl  von  der  hutten  von  Salfelt  gen  Arnstat 
gelegt,  dergleichen  solten  so  vil  von  Arnstat  gen  Salfelt  gelegt  werden, 
alles  zu  gewin  und  verlast. 

Item  es  solt  kein  factor  von  den  2  hutten,  es  were  zu  Frankfurt 
oder  Nürnberg,  mit  kupfer  oder  silber  vallen  one  bewust  der  andern 
geselschaft  factor  und  solten  sich  beder  geselschaft  factor  umb  den 
preis  und  kaf  der  kupfer  allzeit  enschlossen  und  geeinigt  haben. 

Item  es  solte  auch  dergleichen  kein  Steigerung  der  plei  von  keinem 
factor  one  bewust  des  andern  gemacht  werden. 

Item  wo  aber  der  geselschaft  eine  der  stack  eins  ubergieng,  soJte 
dieselbig  der  andern  1000  fl  zu  einer  straff  verfallen  sein.     • 

Darmit  man  solchs  alle  jar  mocht  erfarn,  ob  solchs  gehalten  oder 
nit  wurd,  so  solten  jerlich  die  factor  beder  geselschaft  ir  rechnung  aller 
gethon  handlang  mit  kafen  oder  verkafen,  auflegen;  damit  het  keine 
die  andern  in  verdacht;  und  darneben  solten  sie  bede  geselschaft 
verpflicht  sein,  eine  der  andern  zu  helfen  und  raten,  was  in  einer 
vermögen  stund. 


No.  34-35.     1524.  59 


Man  mochte  auch  die  artikl,   so  mein  g.  h.  sich  mit  Cristof  Furer 
beredt,  hierein  dienstlich  auch  darzii  pringen. 

Ausfertigung  im  Qewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  24,  I. 


35.    1524  Juli  12.   Nürnberg.     Jakob  Welser  d.  Ä.  an 
Graf  Albrecht  von  Mansfeld. 

Will  den  betreffs  dei'  Zusam?nensetzung   des  Saigerhandels  angesetxten 
Tag  XU  Jena  besuchen  oder  durch  seinen  Sohn  beschicken. 

Edler  und  wolgeborner  genediger  herr,  euem  genaden  seien  meine 
underthenige  willige  dienst  allzeit  bevor.  Genediger  herr,  mir  ist  e.  g. 
brief,  des  datto  donerstags  nach  Petri  und  Paully,  am  sonaubent  jungst 
wol  worden  und  hab  darin  vermerkt,  wie  e.  g.  sambt  den  andern  ge- 
sellschaftern  nochmals  im  zusamensetzen  der  seigerhendel  weiter  unter- 
rede zu  haben  vir  bequam  und  gut  angesechen  und  sich  derhalb  aines 
tags  auf  donerstag  den  aubend  Marie  Magdalene  zuJhene  einzukumen, 
unangesechen  mein  vor  angezaigte  derhalb  beschwerden,  den  folgenden 
tag  uns  weiter  zu  unterreden  und  notturftiglich  zu  bewägen,  verainiget 
betten  und  derhalb  e.  g.  gutlich  gesinnen ,  mich  nit  zu  beschweren, 
sollichen  tag  auch  zu  besuchen  oder  doch  meinen  sun  zu  senden.  Die- 
weil  ich  dann  ye  ganz  gutter  mainung  bin,  e.  g.  gefeUige  dienstperkait 
zu  beweisen,  hab  ich  mich  im  namen  gottes,  unangesechen  mir  sollich 
von  hyn  abwesen  in  mer  feil  nicht  wienig  beschwerlich  sein  wirt,  ich 
auch  leibs  und  anderer  Sachen  halb  zu  raysen  nicht  allzu  geschickt 
bin,  will  geschweigen,  mit  was  sorgen  sollichs  geschechen  mus, 
mir  auch  unmuglich  sein  wirt,  mich  mit  ychten  weiter  zu  belestigen 
lassen,  so  will  ich  mich  doch  befleissen,  e.  g.  und  gemainer  erlicher 
gesellschaft  zu  gefallen  mit  der  hulf  gottes  auf  angesetzten  tag  zu  be- 
finden oder  meinen  sun  an  mein  statt  zu  senden,  auf  das  doch  an  mir 
nicht  erwinde  das,  so  e.  g.  und  einer  erlichen  gesellschaft  zu  eren  und 
nutz  raichen  möchte.  Mich  hiemit  e.  g.  als  meinem  genedigen  herrn 
befelchend.  Dattum  Nürnberg  am  abent  Margrette  den  zwelften  tag 
July  anno  etc.  XXIIII. 

e.  g. 

undertheniger  Jacob  "Welser  der  öltter. 

Außenadresse:  Dem  edlen  und  wolgebornen  herrn  herrn  Albrechten  graffe 
zu  Mansfeld  meinem  gnedigen  herreu. 

Atisfertigung  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eisleben.    JSaigerJuindel,  Paket  24, 1. 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


36.  1524  August  18.  Nürnberg.    Jakob  Welser  d.  Ä.  an 
Graf  Albrecht  von  Mansfeld. 

Ist  verhindert,  den  Tag  %u  Saalfeld  (wegen  der  Zusammensetzung  des 
Saigerhandels)  zu  besuchen.  Die  Stellung  des  Herzogs  Hans  von  Sachsen 
zum  Bau  der  neuen  Hütte.  Dringt  darauf,  daß  alle  Abreden  über  die 
neu£  Hütte  verbrieft  werden. 

Edeller  und  wolgeborner  genediger  her,  euern  genaden  sein  mein 
undertenige  wyllige  dienst  altzeit_  bevor.  Genediger  her,  euer  gnaden 
schreiben,  des  datto  donerstag  nach  Larentti  jungst  verruckt,  ist  mir 
gestern  mittwuch  nach  Asumcyonis  Marie  durch  e.  g.  hotten  wol  ge- 
antwurt,  darinnen  auch  vernomen,  wie  e.  g.  Cristoffen  Furrer  und 
Ewalden  Knaussen  den  tag  der  zusamensatzung  der  zwayer  saiger- 
hendel  auf  montag  nach  Natyvyttattis  Marie  nechst  auf  myttage  zu 
Salfeld  einzukumen  gesatzt,  auch  die  andern  herren  und  gutte  fraind 
disser  handlung  verwant  dergleichen  beruffen  und  mich  auf  sollichem 
tag  auch  gern  gehapt  betten.  Nun  bin  ich  der  Zuversicht,  CristofF 
Furrer  und  Ebald  Knauß  sollen  zu  rechter  zeyt  mit  der  hülfe  gottes 
erscheinen;  aber  meinthalben  wyl  sich  mein  abwessen  hie  anderer 
meiner  obligender  gescheft,  auch  merlay  ursach  halber  disser  zeyt  nit 
leyden ,  sonder  werden  sich  e.  g,  sampt  den  andern  mein  gunstigem 
hern,  auch  guten  freunden  in  dissem  handel  wol  wyssen  zu  schicken 
und  unser  hutten  ehaft  und  nottorft  bedenken  und  dasselbige  nach 
zimlicher  nottorft  versechen,  darzu  ich  meinen  wyllen  auch  guttlich 
geben  und  in  nichten  guttem  Verhinderung  thon,  sonder  sollichs,  und 
was  dem  thon  so  nutz  und  fug  dienen  mag,  meins  seichtens  Verstands  und 
armen  vermugens  gern  furdern.  Und  wyll  mich  also  disser  zeyt  meins 
ausbeleybens  halber  gegen  e.  g.,  auch  den  andern  meinen  gunstigen 
herren  und  guten  frainden  verantwurt  und  hofPnung  haben,  mich 
dieselben  e.  g.,  ernfestigkait  und  erbarkayt  vir  entschuldiget  haben 
sollen  etc. 

Aber  noch  ains  bytt  ich  euer  g.  underdienstlich  von  mir  zu  ver- 
merken, das  mich  angelaoget,  wie  mein  gnedigister  her  hertzog  Hansse 
von  Sachsen  sein  fürstlich  genade  etwas  ungenad  oder  un wyllen  tragen 
sollen  ab  dem  gepeu ,  so  wir  under  unsers  genedigen  herren  graff 
Haussen  Hainrich  von  Schwartzenburg  gepiete  zu  thon  in  iebung 
standen  und  das  sein  fürstlich  genade  herren  Haussen  Hainrich  graffe 
zu  Schwartzenburg  etc.  derhalb  solle  geschryben  und  sollich  gepeu  ab- 
zuschaffen befolchen  haben.     Und  wiewol  ich  gantz   one   sorg,   e.  g. 


No.  36-3'?.     1524.  61 


werden  in  sollichem  wol  wege  finden,  damit  mein  genediger  her  hertzog 

Hansse  ab  dissem  seiner  fürstlichen  g.  virnemen  gewyssen  werd,  wyl 
mich  doch  von  grossen  notten  sein  guttbedunken,  das  nicht  lenger  styl 
gestanden,  sonder  des,  so  mit  meinem  g.  herren  graff  Hans  Hainrichen 
abgerett  und  erkauft,  auch  beschlossen  ist,  das  im  selben  die  vermar- 
kung  gescheche,  auch  die  briefPe  und  sigel  darüber  one  lengem  verzug 
aufgericht  werden,  desgleichen,  das  mit  den  edelleuten  so  auch  an- 
stassende  gutter  an  unser  huttegerechtigkayt  haben,  wie  e.  g.  wissen, 
irer  spruch  halber  nberkumen  werden.  Dan  je  lenger  in  sollichem 
verzogen  wirt,  je  mit  grosserer  beschwernus,  als  ich  sorg,  soUichs  zu 
erlangen  sein  wirt  Das  bytt  ich  underdienstlich  euere  g.  in  gutter 
maynung  von  mir  aufzunemen,  dan  mir  gleichwol  nitt  zweyfflet,  e.  g. 
haben  disse  und  andere  zu  unser  hutten  nottorftige  hendel  one  das 
selbs  in  gutter  gedechtnus;  so  du  ich  doch  als  der  sorgfeltig,  der  es 
auch  gutt  maint,  darvir  es  e.  g.  und  nicht  änderst  aufnemen  sollen, 
mich  derselben  und  uns  alle  in  die  genaden  gottes  hiemit  befelchende. 
Dattum  Nurmberg  am  donnerstag  nach  Assumcyonis  Marie  im  funff- 
zehenhundert  und  vier  und  zwanzigsten  jare  etc. 
e.  g.  underteniger 

Jacob  Welser  der  Eltter. 

Außenadresse:    Dem   edeln    und   wolgebornen    hern   hern    Älbrechten   graffe 
und  here  zu  Mansfeld  meinem  genedigen  herren. 

Ausfertigung  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  24,  I. 


37.  1524  August  18.  Nürnberg.    Ewald  Knaus  an  Graf 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Besuch  des  auf  den  14.  September  angesetzten  Tages  zu  Saalfeld.    Zoll- 
erleichterungen von  Mainz  und  Würzburg. 

Jhesus  Marya  sand  Anna. 
Edler  wolgeporner  genedycher  her,  meyn  ganz  underthenichen 
wyllychen  dynst.  Geneydycher  her,  eur  genoden  schreyben  ist  myr 
woll  zukumen ,  hab  ich  guder  meynung  verlessen,  wye  daß  e.  g.  eyn 
tag  angestald  hoed,  als  auf  mytbuch  noch  Marya  gepurt,  das  ist  am 
tag  krucyß  erhebung,  daß  wyr  zu  Salfeld  umb  den  myten  tag  sollen 
eynkumen.  Demselben  noch  thun  ich  e.  g.  wyssen,  daß  her  Krystoö" 
Furer  und  ich   den  tag  ersuchen  weren,  aber  her  Jacob  Weisser  bürd 


62  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


seyn  gewald  dem  Scherll  ader  myer  geben,  daß  er  auf  diß  moll  selber 
nyd  kumen  kan.  Es  ist  auch  nyd  groß  von  noden,  daß  er  sych  aber- 
mols  nayn  sold  wogen.  Auch  g.  h.  ist  meyn  pyd,  e.  g.  woll  in  der 
Sachen  nyd  feyern ,  der  czoU  halben  an  pyschuff  von  Meyncz  zu 
schreyben ,  ob  e.  g.  je  nyd  mer  erlangen  kund,  dan  das  zehend  kupfer 
zollfrey  durchzulossen ,  daß  wer  als  vyll  als  3  schyfF,  und  e.  g.  eyn 
schyff  myd  pley  auch  dorczu  erlangen  kund,  und  daß  sych  e.  g.  yn 
schryften  erpud ,  weß  e.  g.  weyter  mer  kupfer  und  pley  ließ  nab  oder 
raufgeen ,  sold  vor  voll  verzold  werden ,  gleychmessych  wyr  annern 
kupferherren.  Ich  hab  deß  keynen  zweyfel,  weß  e.  g.  peym  pyschuff 
von  Meyncz  erlangen  burd,  das  burd  e.  g.  pey  allen  graffen  gewerd 
seyn.  So  hab  ich  keyn  zweyöel,  der  pyschuff  von  Wyrczperck  und 
das  kapydell  burd  auch  hynnoch.  Dorumb  wers  nyd  gued,  daß  man 
in  der  Sachen  feyerd,  den  an  zweyffell  burd  es  nyd  verlauffen,  es  burd 
was  zu  erlangen  seyn.  Dormyd  will  ich  mych  euren  genoden  alß 
m.  g.  h.  pefolhen  haben.  Datum  Nürnberg  am  donerstag  noch  Marya 
hymelfart  im  24  jor. 

e.  g.  w.  d. 

Ewolt  Knauß. 

Außenadresse:  Dem  edlen  und  wollgepornen  graff  Alhrecht  her  zu  Mans- 
feld  meynem  geneydychen  herren. 

Ausfertigung  im  Geweric.  Archiv  za  Eislehen,  Suigerhandel,  Paket  24,  I. 

38.  1524  September  1.  Saalfeld.    Georg  Pfaler  an  Graf 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Die  Unterhandlungen  mit  Saclisen  wegen  der  Bedenken  gegen  die  neue 
Hütte  (unter  Leutenberg).  Der  Hüttenbau.  Die  Zusammensetzung  des 
Saigerhandels. 

Wolgeborner  graffe,  mein  unterdenig  gehorsame  dinst  seind  eurii 
gnaden  allezeit  in  demut  zuvorn  berait.  Gnediger  herr,  e.  g.  gnediges 
schreiben  bei  dißem  boten  an  mich  geton  hab  ich  unterdeniglichn 
enpfangen  und  seins  Inhalts  vorleßen.  Und  fuege  e.  g.  unterdeniglichen 
wissen,  das  die  wolgebornen  meine  gnedige  herrn  graff  Baltazar  und 
graff  Hans  Heinrich  mich  vor  2  tagen  ken  Leuten bergk  gefordert  und 
die  antwort,  so  m.  g.  h.  graf  Baltazar  begriffen  und  dem  fursten  zuzu- 
schicken vormaint,  mir  geleßn  und  anzaigt,  das  s.  g.  dieselben  begriffene 
antwort  sobalde  mit  einem   boten  an  e.  g.  schicken  wolt,  die   zu  be- 


No.  37-38.     15-24. 


sichtigen,  obs  e.  g.  also  gefallen  wolt  oder  einige  besserung  darin  fur- 
zewenden  wüsten,  wollichs  ich  mir  dan  als  ein  imferstendiger  auch  an 
eur  g.  zugelangen  wol  gefalen  ließ,  und  hoff,  dieselbige  notteln  kume 
dises  tags  e.  g.  zu  banden.  Und  ob  etwas  darinen  sein  mag  ze  endern 
oder  bessern,  werden  es  e.  g.  m.  g.  h.  graffen  Baltazarn  anzaign  nach  e.  g. 
gefallen.  Und  hofi  zu  got,  dise  antwort  oder  sach  sol  sich  zu  keinem 
nachtail  dises  handeis  ziegen  etc. 

Gnediger  herr,  ich  hab  aus  schuldiger  pflicht  by Hieben  sorgkfeldig- 
keit  getragen,  nachdem  di  beste  zeit  dis  jars  zu  bauen  vorgangen,  darzu 
das  tegliche  schreyben,  so  mir  aus  Nurnbergk  und  Leipzigk  von  meinen 
gunstigen  hern  und  freunden  als  Welsern,  Knaus  und  Scherllen  ge- 
schechen,  mit  allerlai  irm  bedenken  und  anzaigen,  als  deren,  die  es  mit 
sorgen  und  treuen  gutmaynen,  so  hoff  ich  doch,  die  nottigest  arbait, 
derselbigen  zeit  zu  ton,  sey  auch  maistails  geschechen.  Dan  wir  haben 
nit  vill  ob  4  manetten  gehauen  und  noch  byß  uff  ostern,  ehe  dann  die 
kupfer  zu  saigern  angeen  werden,  ob  7  manetten  for  uns.  Und  hoff, 
es  sol  mit  hulf  gots  alles  notturftigklichen  gehauen,  alle  ding  darein 
bestelt  und  zu  gutem  gang  gefertiget  werden,  darmit  nachtail  zum 
saigern  vorhutt  und  die  mysgoner  diß  handeis,  so  jetzt  vyl  uberig  rede 
haben,  selbst  am  schympf  stien  soUn.  Das  ich  e.  g.  im  besten,  sich  mit 
dem  huttwergk  zu  Eylfelt  darnach  zu  richten,  unterdenigklichen  an- 
gezaigkt  haben  wyll. 

So  hoff  ich ,  so  e.  g.  sampt  derselbigen  handelsgeselschafter  her- 
kumen,  die  baiden  handel  werden  zusammengeschlagen,  dergestalt  es 
baiderseits  sampt  e.  g.  gantzen  herschaft,  als  hüttenmeistern  und  andern 
Unterdanen,  tröstlichen  sein  soll.  Das  hat  niemant  änderst  von  mir 
gehört,  dan  ichs  in  warheit  nit  änderst  vorstanden  habe  und  noch. 
Eur  gnaden  wollen  disser  meiner  antwerdt  und  berichts  keinen  un- 
genedigen  willen  tragen.  Das  bin  ich  umb  dieselbigen  eur  gnade  als 
meinen  gnedigen  lieben  herrn  in  aller  unterdenigkait  zu  vordinen  in 
demutigem  fleis  allzeit  beraidt.  Datum  Salfelt,  donnerstags  am  tage 
Egidij  anno  1524. 

0.  g. 

underdeniger 

Jörg  Pfaler. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  herrn  herin  Albrechten  grafen  und  herrn 
zu  Mansfelt  meinem  gnedigen  henn. 

Ausfertigtmg  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  4,  III. 


r 


64  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

39.   1524  Oktober  12.   Leipzig.    Heinz  Scherll  an  Graf 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Oraf  Albrechts  Einlagen  im  Leutenberger  Saigerhandel. 

Edler  wolgeborner  gendiger  her,  meyn  unterthenich  und  gancz 
wylliche  dynst  zu  allen  zeyten  zuvor.  Gendiger  her,  ich  schygcke  euer 
genoden  hyr  uff  vorzeychent,  das  ich  von  euern  genoden  uff  dyssen 
Leipzsischen  michellismargkt  uff  dye  eynlag  entpfangen  hab,  und  wes 
ich  mit  der  zeyt  wydter  entpfange,  das  schreybe  ich  e.  g.  auch.  E.  g. 
mit  untertenigem  fleys  zu  dynen  pynn  ich  ganczs  wyllich.  Geben  zu 
Leipczs  uff  mitbochen  noch  Dyonissy  im  vyrundzbeynzigkisten  jor 

e.  g. 

untertheniger  und  ganczs  wylliger 
Heinczs  Scherll. 

Außenadresse:  Dem  edellen  und  wollgeborea  hern  hern  Albrecht  graffen  und 
hern  zu  Mansfelt  etc.  m.  g.  h.  in  seyner  genoden  seihest  hant. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  4,  II.  Mit 
der  Beilage: 

Item  m.  g.  h.  groff  Albrecht  von  Mansfelt  etc.  ist 
uff  dyssen   michellismargkt   schuldich    eynzulegen   in 

s.  g.  seygerliandel  an  gold fl  7500  —   — 

Item  mer  wyll  s.  g.  dy  eynlag  auch  zustellen  von 
wegen  des  gestrengen  und  vesten  hern  Fryderich  von 

Thunau  rytter  etc.,  nemlich  an  gold fl  2812   10  — 

Item  mer  wyll  mir  s.  g.  auch  zustellen  von  wegen 
Jörgen  Pfallers  seyn  eynlag  uff  Michels  24  an  gold     .    fl  2250  —  — 
Suma  zbellftausendfunfhundert  drytthalben  und 
sechzigk  gülden  R.  an  gold. 

Doruff  bezalt,  mich  an  Hans  Stall  gebeyst  myt  zbey- 
tausent  goltgulden  R fl  2000   —    - 

Doruff  bezalt  durch  her  Johan  Rytthessel  an  R.  gold 
vyertausend  gülden  R.  an  gold fl  4000  —  — 

Doruff  bezalt  durch  Wylhem  Reyffensteyn  an  R.  golt 
und  munczs  zu  zbeyundzbeynzigk  gr  eyntausentfunf- 
hundert  gülden fl  1500   —    - 

Doruff'  bezalt  durch  Wendiges  Hoch  im  Michellys- 
margkt  an  gülden  gr  drytthalben  und  sechzigk    .    .    .    fl      62   10  — 
Rest  seyn  genod  noch  von  wegen  seyner  genoden 
eynlag  und  hern  Fryderichs  von  Thunau  rytter  eynlag 


No.  39— 41.     1524. 


und  von  Jorig  Pfallers  Tvegen  eynzulegen  fünftausend 
R.  goltgulden.  üfT  mitbochen  noch  Dyonissy  im 
vvr  und  zwbeynzigksten  jor. 

Heynczs  Scherll. 


40.  1524  Oktober  81. 

Kupferhanfrertrnii  rfahrs  hikI  sfnier   HeseU^rlinft  mit  Hans  Stahl  attf 
4  Jahre. 

Auf  heut,  niontag  den  31.  tagOctobris,  anno  1524  hab  ich,  George 
Pfaler,  von  wegen  Jacob  Welsers,  Heinrich  Sciierels  und  anderer  meiner 
mitgeselschafter  mich  mit  Hanse  Stalh  eines  kaufs  umb  dy  kupfer,  so 
er  mit  den  2  feurn  für  der  stad  dy  nestvolgenden  4  jar  nach  dato  nest 
nacheinander  volgende,  als  das  25.,  26.,  27.  und  28.  jar,  machen  wyrdet, 
entschlossen  und  vereiniget,  als  nemlich,  das  bemelte  geselschafter  inne 
für  iden  centner  kupfers  dy  fein  mark  im  silber  haltende,  so  oft  dy  in  dy 
Mage  geantwurt,  12  tl  in  muntz  und  unter  solher  zalung  jerlich  an  dei 
ganzen  suma  3000  fl  gold  bezalen  sollen,  100  fl  in  gokle  zu  einkauf 
jerlich.  Was  aber  der  centner  kupfers  über  dy  mark  silbers  mer  ader 
mynder  haltend  ist,  sal  das  lot  mit  V,  ^  berurter  werung  zu  ader 
apgerechent  werden.  Der  probe  halb  sal  es  stehn  uff  dem  geswornen 
probirer  zu  Eisleben.  Ob  aber  der  probe  halb  mangel  einfiele,  sal  es 
lauts  der  reformation  darmit  gehalten  werden.  Dy  leyhung  sal  sein 
3000  fl,  nemlich  1000  Michaels  vergangen,  1500  fl  Martini,  KJOO  Thome 
und  500  fl  uf  Ldchtmes.  So  man  sich  von  wegen  berurter  geselschaft 
lenger  kaufs  nicht  vortragen  kont  ader  Avurde,  sal  auf  Bartholomej  an- 
gefangen werden,  dy  leyhung  abzuschlaen  und  kein  geld  mer  ausgeben 
v:erden,  es  seint  dan  dy  3000  fl  leyhung  bezald  und  vergnüget,  dar- 
durch  mit  den  lezern  kupfern  bezald  worden.  Disse  abrede  haben  bede 
teil  also  zuvorvolgen  zugesagt  und  in  m.  g.  h.  handelbucii  verzeihen 
lassen.    Gesehen  tags  und  jars  wy  obenberurt. 

(rleich-eitige  Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  :u  Fishben,  Saigerlmndel,  Paket  4,11: 


41.  1524  Oktober  31. 

I        Qeoi-g  Pfaler,    -.ugleich    im    Sanipu  con  Jakob   Welser,   Heinrich   Scherl 

ind  seiner  andefren  MifgesellscJiafter.  kauft  von    Wilhelm  Rinck  uad  Martin 

Knobel   die   von    diesen   mit  den    drei  Feae)-n  vorm  Baten    in  den  nUc) 

Geschichtsq  d.Pr.  S    Bd  XXXXVIl.  5 


k 


Urkundenbucb  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerliandels. 


drei  Jahren  (1525,  1526  und  1527)  %u  'produzierenden  Kwpf er ;  der  Zentner 
Kupfer  vom  Gehalt  einer  feinen  Mark  Silber  wird  mit  12  fl  (zur  Hälfte 
FürstenmünzeJ  berechnet  (und  zwar  sollen  an  der  gesamten  Kaufsumme 
2000  fl  in  Oold,  d.  h.  1  fl  zu  22  gr,  bezahlt  werden).  Der  größere  oder 
geringere  Gehalt  an  Silber  wird  pro  Lot  mit  ^/g  fl  zu-  oder  abgerechnet. 
Maßgebend  für  die  Probe  ist  der  geschworene  Probierer  zu  Eisleben.  Ob 
aber  der  probe  halben  mangel  einfiele,  sali  es  lauts  der  reformacion 
darinne  gehalten  werden.  Zu  Einkauf  sind  jährlieh  100  fl  zu  geben; 
die  Leihsumme  beträgt  3000  fl  (1000  fl  Katharine,  1000  Tiiome,  1000  Fast- 
nacht). Wird  der  Vertrag  nicht  verlängert,  so  soll  von  Bartholomei  an  ab- 
gerecJinet  und,  bis  die  8000  fl  Leihsumme  erreicht  sind,  kein  Geld  gegeben 
werden. 

Auf  heut  montag  den  31.  tag  Octobris  anno  1524. 

Abschrift  im  Geiverk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerhuwJel,  Paket  4,  II. 


42.  1524  November  17. 

Georg  Pfaler,  zugleich  im  Namen  von  Jakob  Welser  und  Heinz  Schert 
und  seiner  anderen  Mitgesellschafter,  kauft  von  Jakob  Luder  und  Hans 
Stellwagen  die  von  diesen  mit  den  drei  Feuern  uf  der  wiesen  im  nächsten 
(1525.)  Jahre  zu  produzierenden  Kupfer;  der  Zentner  vom  Gehalt  einer 
feinen  Mark  Silber,  wird  mit  12  fl  gangbarer  Münze  berechnet.  Der  größere 
oder  geringere  Feingehalt  an  Silber  soll  pro  Lot  mit  ^/g  fl  zu-  oder  ab- 
gerechnet werden.  Maßgebend  für  die  Probe  ist  der  geschwollene  Probierer 
zu  Eisleben.  So  aber  eynicher  mangel  der  probe  halb  entstünde,  soll 
es  laut  m.  g.  h.  von  Mansfeld  reformacion  darmit  gehalten  werden.  Die 
Leihsnmme  beträgt  8000  fl,  davon  sind  500  fl  auf  Katharine,  1000  fl 
nach  dem  nächsten  Neujahrsmarkt,  1000  fl  auf  Fastnacht,  500  fl  auf 
Mittfasten  fällig.  Zur  Verwaltung  dieses  Geldes  ausschließlich  im  Hütten- 
handel und  zu  erhaltung  des  bergs  soll  ein  Schreiber  gehalten  und  je  zur 
Hälfte  von  beiden  Parteien  besoldet  werden.  Wird  der  Vertrag  nicht  ver- 
längert, so  soll  von  Bartholomei  an  abgerechnet  und,  hi^  die  3000  fl  er- 
reicht sind,  kein  Geld  bezahlt  werden;  auch  sind  sodann  die  von  den 
Gesellschaftern  an  den  Schütz  zu  Glienmitz  für  die  Hüttenmeister  ent- 
richteten 200  fl  abzurechnen ;  vor  Abtraffimg  der  ganzen  Schuld  dürfen  die 
Hüttenmeister  an  niemand  anders  verkaufen. 

Auf  heut  donnerstage  den  17.  tage  Novembris. 

Abschrift  im  Gewei'k.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  4,  II. 


No.  41-43.    1524  67 


4S.  [1524  Dezember  4.] 


Unterhandlung  des  Abgesandten  Kurfürst  Friedriclis  und  Herzog  JoJianns 
von  Sachsen  Hans  von  Gräfendorf  mit  Chraf  Balthasar  von  Sehuxtrxburg 
toegen  der  Errichlnng  der  neuen  Saigerhütte  (die  die  Sachsen  verhmdem 
möchten)  und  Enttvurf  einer  Anttvoit  Graf  Balthasars. 

Werbung  und  abschid  Hansen  von  Grefendorf 
als  curt.  und  f.  geschickten. 

Aufenglich  ist  Hans  von  Greffendorf  am  abent  sanct  Barbara  zu 
I^eutenberg  erschynen  und  an  mir  Baltbasar  graven  zu  Schwarzburg 
meiner  gnedigsten  und  gnedigen  fursten  herzog  Friderichs  und  herzog 
Johansen  etc.  wegen  ein  credenz  geantwort,  darnach  gnedigs  erpitten 
vermeldt. 

Volgend  das  anbrengen ,  so  gedachter  von  Greffendorf  etwa  iimb 
negstvergangenen  nativitatis  Marie  virginis  auch  der  seigerhutten  halb 
an  mich  Balthasarn  getan,  beruret  und  darauf  die  schriftlich  antwort,  so 
ich  meinen  gnedigsten  und  gnedigen  churfursten  und  fursten  geben, 
vermeldet. 

ÜÖ  dieselben  narratjen  erzelet,  das  so  vil  daraus  zu  versten,  das 
ir  churfurstlich  und  fürstlich  gnad  derselben  meiner  gegeben  antwort 
kein  gefallen  tragen,  nachdem  der  pau  und  abgang  des  geholz,  so  gein 
Leutenberg  gehöret,  iren  fui-stlichen  gnaden  perkwerk  zu  Salvelt,  auch 
flen  Unterdanen  nit  zu  kleinem  schaden  raichet. 

Item  er  hat  mich  auch  erindert,  das  ich  irer  churfurstliehen  und 
fürstlichen  gnaden  landseß  sey. 

Item  er  hat  mich  auch  erindert,  das  ich  mit  iren  churfurstliehen 
und  fürstlichen  gnaden  in  verschreibung  und  vertregen  sey. 

Item  er  hat  mich  auch  erindert,  das  ich  die  zeit,  als  ich  ein  wesen- 
liclier  hoffrat  gewesen,  widerraten  hab,  das  mein  gnedigste  und  gnedige 
fursten  kein  seigerhutten  mehr  sollen  pauen  lassen  aus  Ursachen,  das 
iier  gnaden  weld  nit  also  verwust  wurden. 

Item  er  hat  auch  angezeigt,  ich  solt  disen  pau  pillich  mit  meiner 
gnedigsten  und  gnedigen  herrn  wissen   und  verwilligung  getan   haben. 

Und  zu  beschlus,  wo  der  pau  iren  churfurstliehen  und  fürstlichen 
gnaden  oder  den  unterdanen  zu  nachteil  raichen  wurd,  s«t  betten  sie 
oler  ire  nachkuramen  ursach,  mißfallen  darob  zu  haben. 

Ich  Balthasar  hab  uff  Unterredung  mit  meinem  sun  dem  Gi-efFen- 
dorfF  hinwider  geantwoit  und  mich  im  anfang  des  genedigen  zuentpitten 
bedankt. 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Maasfeldiechen  Haigerbandels. 


Darnach  vermeldet,  ich  het  mich  des  ungnedigen  grausamen 
schweren  unerhörten  anzugs,  desgleichen  vor  nit  erfaren  worden,  gar 
nit  versehen  und  mocht  negst  gottlicher  hilf  keinen  grossen  trost  haben 
dan  das  ich  meine  gnedigste  und  gnedigen  fursten  so  hoch  loblich 
wost,  das  sie  mir  und  meinem  son  nit  unrecht  tun  wurden. 

Aber  der  von  Grefföndorf  sehe  und  wost,  das  ich  ein  alter  kranker 
uuverstendiger  man  darauf  die  grossen  schweren  ding  guttes  rattes 
notturftig  were. 

Darumb  ich  in  gebetten,  mein  gnedigste  und  gnedige  fursten  unter- 
däniglich  zu  pitten  ,  nit  ungnediglich  zu  vermerken ,  das  ich  itzo  nit 
antwort  geb.  Dann  aus  erforderung  meiner  notturft  must  ich  imter- 
stehen,  guttes  ratz  zu  gebrauchen.  Darnach  wolle  ich  meinen  gnedigsten 
und  gnedigen  fursten  antwort  nit  verhalden.  Actum  anno  domini  etc. 
XXIITT". 

Was  mein  Balthasars  bedenken,  das  auf  dises  anbringen  zu  antworten 
sein  solt,  volget  hernach,  doch  ufp  verpesserung. 

üö'  den  ersten  artikel,  das  mein  vorgegebne  antwort  meinen 
gnedigsten  und  gnedigen  fursten  zu  mysfallen  geraicht,  sei  mir  treulich 
leid,  dann  ich  hab  es  ye  ganz  unterdaniger  guter  gestalt  vermainet. 
Das  aber  abgang  des  geholz  und  pauung  der  seigerhutten  irer  chur- 
furstlichen  und  fürstlichen  gnaden  perkwerk  zu  Salvelt  und  unterdanen 
zu  schaden  raichen  solle,  hab  ich  mich  pillich  nit  versehen,  nachdem 
nichtes,  das  der  herschaft  Leutenberg  zustendig,  einigem  perkwerk  zu 
Salvelt  oder  andern  anhengig  oder  verpflicht  sei.  Das  ich  aber  den 
paii  on  wissen  und  willen  meiner  gnedigsten  und  gnedigen  fursten 
nit  solt  gestat  haben,  hab  ich  aus  mehr  dan  ayner  redlichen  ursach 
nit  für  notturft  geachtet.  Dann  ob  Leutenberg,  des  reichs  lehen,  von 
iren  churfurstlichen  und  fürstlichen  gnaden  zu  lehen  ruret,  als  doch 
nit  ist,  so  were  doch  nie  erfaren,  das  ir  gnad  einigen  unterdanen  an 
pesserung  des  seinen  verhinterten ,  nachdem  Arnstat  von  iren  chur- 
furstlichen und  fürstlichen  gnaden  zu  lehen  und  gleichwol  ein  .seiger- 
hutten dohin  zu  pauen  unerweret  pliben.  Desgleichen  were  Greffental 
auch  fursthch  lehen  und  zwu  seigerhutten  dohin  und  aine  gein  Hoch- 
kirchen zu  pauen  vergünstigt.  Vilmynder  mocht  man  die  pauung  zu 
Leutenberg  uff  das  freilehen  des  heiligen  reichs  mit  fugen  verhindern. 
Dann  wie  es  sich  mit  der  landschaft  heldet,  las  ich  itz  in  seinem  werd, 
doch  ob  not,  geren  unverweisliche  antwort  und  Unterricht  darzu  geben  will 

Das  ich  aber  als  ein  wesenlicher  hoftrat  meinen  gnedigsten  und 
gnedigen  fursten   solle  geraten  haben,  das  sie  kein  seygerhutten  mehr 


No.  43.    1524. 


sollen  pauen  lassen,  dorait  die  fürstlichen  weld  nit  also  verwust  werden, 
laß  ich  itzo  iif  im  selbst  stehen.  Dann  was  ich  als  ein  fürstlicher  rat 
geton  hab,  dovon  zymet  mir  nit  zu  melden.  Wurd  mir  es  aber  ver- 
günstigt, ich  wolt  mich  erberlich  und  unverweißlich  darin  vernemen 
lassen.  Aber  got  dem  almechtigen  dank  ich,  das  mein  sun  mit  ver- 
brauchung seiner  weld  nymand  keinen  schaden  tut. 

Dann  das  ich  mit  meinen  gnedigsten  und  gnedigen  fursten  in  rer- 
schreibung  und  vertregen  sey,  were  ich  pillich  verhoben,  mich  so 
unverschult  zu  erindern  und  domit  meiner  eren  zu  verletzen  unter- 
stehen. Got  der  almechtig  ways,  das  ich  es  umb  ir  churfurstlich  und 
fürstlich  gnaden  nie  verschuldet,  sunder  alweg  treulich  und  freundlich 
gedinet,  das  mag  ich  mich  mit  warheit  rumen.  Und  gott  getrau  ich, 
es  mug  kein  unparteyisch  mensch  uff  der  weit  dafür  achten,  das  mir 
oder  meinem  sun  die  verschreibung  verpit,  die  herrschaft  Leutenberg 
zu  pessern. 

Ich  hab  auch  dem  Greffendorffer  gesagt,  meine  guedigste  und 
gnedige  fiusteu  halt  ichs  unterdeniglich  zu  gut.  Wann  ich  aber  von 
ainem  andern  also  beruret  wurd,  dem,  ob  ich  noch  so  alt  und  krank 
were,  wolt  ich  antwort  geben,  das  er  gelb  auf  der  nasen  must  werden. 

Das  aber  mein  gnedigst  und  gnedig  fursten  und  irer  gnaden 
nachkumen,  wo  der  pau  zu  schaden  raichen.  misfallen  darob  haben 
wurden,  des  stehen  ich  in  keinem  besorgen.  Dan  es  ist  augenschein- 
lich, das  dise  seigerhutten  uf  kein  andre  Zulassung  erpauet,  dann  welchs 
in  die  herschaft  Leutenberg  des  heiligen  reichs  leben  gehörig. 

Nu  stehen  ich  als  ein  derschrockner  alter  kranker  man  in  sorgen, 
ich  werd  dohin  gedrungen,  das  ich  mus  vermelden,  es  sei  mein  Zuver- 
sicht, mein  gnedigst  und  gnedig  fui-sten  werden  mich  unerlangt  des 
rechten  der  seigerhutten  halb  nit  beschweren  oder  verhindern.  Und 
werd  mein  notturft  erfordern,  das  ich  mich  zu  recht  für  das  kaiserlich 
regement  oder  den  hochloblichen  grosmechtigen  pund  erpitten  muß, 
wiewol  ich  mit  solchem  erpitten  gern  lenger  still  hilt,  wo  ich  mich  nit 
gewaltiger  furnehmung  versehen  must,  so  acht  ich  doch  für  notturft^ 
dadurch  zufurkumen,  das  ich  unerlangtes  rechten  unvergeweldigt  pleyb. 

Aber  dises  miß  alles  bei  den  gesellschaftern  stehen,  dann  ich  wais 
solchs  als  einer,  der  gar  nichtz  hat  oder  vermag,  an  ir  hilf  oder  dar- 
zuthun  garnichtes  auszurichten. 

Wo  aber  solch  erpitten  zuvorkumen  oder  unterlassen  pleiben  mocht, 
tet  ich  für  pesser  und  bequemer  ansehen,  in  ermessung,  das  Hans  von 
Greö'endorö'  im  beschlus  stimmet,  wo  pauung  oder  Zulassung  der  hutten 
meinen   gnedigsten  und  gnedigen  fursten  oder  den  iren  zu    schaden 


70  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


kome,  wurden  ir  kurfursflich  und  fürstlich  gnad  auch  irer  gnaden 
nachkumen  ungnad  und  misfallen  darab  entpfahen,  so  solt  mit  Verhin- 
derung des  paues  gar  kein  not  haben. 

Und  ist  darauf  mein  und  meines  suns  freundhch  bitten,  die  gesel- 
schafter  wollen  dises  alles  notturftiglich  bewegen;  was  sie  dann  für 
bequem  und  gut  achten,  dorin  soll  es  durch  gottliche  hilf  kein  erwin- 
dung  haben.  Aber  an  iren  rat  und  beschlus  will  und  ways  ich  mich 
nichtz  zu  unterfahen. 

Aufzeichnungen  von  Graf  Balthasar  von  Sehwarzburg,  an  Graf  Albrecht  roi/ 
Mansfeld  überschickt  mit  Begleitschreiben  vom  d.  Dec.  1524,  im  Gewerk.  Archiv  zu 
Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  4,  III. 


44.    1525   April   [vor  dem  20.]    Nürnberg.      Christopli 
Fürer  an  Graf  Albrecht  von  Mansfeld. 

Abfertigung  des  Predigers  Oraf  Albrechts  [FolimiderJ .  Fürers  Ansicht 
über  die  Aufnahme  der  Hütte  Oräfenthal  in  den  zusammengesetzteu 
Saigerhandel.     Bauernkrieg. 

Wolgeporner  und  edler,  mein  untertenig  willig  dinst  sind  e.  gnaden 
mit  fleis  alzeit  zuvoran  bereit.  Genediger  her,  den  tag  vor  datto  hab 
ich  e.  g.  prediger  alhie  e.  g.  befelch  nach  mit  50  fl  zerung  abgef erdigt, 
der  hoffnung,  sei  nunmals  pei  e.  g.  So  hab  ich  auf  datto  sein  pucher 
und  anders,  so  er  eingeschlagen,  einem  furman  gein  Erfurt  aufgeladen ; 
sol  das  gein  Arnstat  füren,  an  welch  ort  ich  geschriben,  wo  nit  zu- 
fellige  für  verbanden,  daß  man  solchs  pei  eigner  für  nach  Mansfelt  sol 
bestellen,  also  daß  er  der  prediger  ungesaumbt  damit  sein  sol. 

Und  wie  e.  g.  mir  befolhen,  daß  ich  e.  g.  Avolt  mein  gutbedunken 
mit  dem  zusammenschlagen  der  seigerhutten  zu  erkennen  geben,  dem- 
selben ich  in  eil  also  nachgedacht:  dieweil  e.  g.  negst  alhie  zu  Nürn- 
berg mit  meinem  bruder  neben  anderm  dermassen  geredt,  wo  sich  die 
Pucher  e.  g.  willens  beflissen,  wern  e.  g.  si  zu  furdern  vor  andern 
geneigt;  wo  nun  e.  g.  dieselbigen  sambt  meinem  brudern  mit  irer 
hutten  Greöental  leiden  mochten  und  dieweil  si  dan  auch  gutte  hutten- 
meister  haben ,  mocht  das  iczig  jar  oder  alspalt  mit  ine  gehandelt 
werden,  daß  si  von  iczt  über  ein  jar,  als  zum  Ostern  im  26  jar,  ir 
hutten  Greffental  auch  in  solch  unser  gemeinschaft  mit  zimlicher  maß 
nach  gelegenheit  schlugen :  Also  daß  si  ein  funftausent  zentner  kupfer 
arbeiten,    als  ungever  zwei  tritte  teil  unserer  zu  Arnstat  suma,  daß  si 


No.  43-44.     1525.  71 


auch  in  irn  haubtgattern  nur  zwei  tritte  teil  geltz  gegen  unser  hutten 
hetten  ,  doch  mit  uns  allen  und  wir  mit  innen  zu  geleichem  gewin 
und  Verlust  nach  anzal  der  haubtgutter  handelten.  Und  darnach  im 
selbigen  jar  kunte  mau  aber  nach  noch  einer  seigerhutten  gedenken, 
mit  der  man  zu  Ostern  im  27  jar  anfing  zu  arbeiten,  welchs  dan, 
nachdem  die  keuf  der  kupfer  in  e.  g.  herschaft  sich  einzig  enden,  recht 
schicken  wurtte.  Man  kunte  auch  die  Greffentaler  hutten  iczt  anfangs 
zu  Arnstat  schlagen ,  also  daß  zu  Eisleben,  auch  hie  zu  Nürnberg  die- 
selbigen  zwu  hutten  mit  einer  Verwaltung  und  kostung  kunt  ausgericht 
werden.  Dergleichen  solt  das  ander,  als  das  27  jar,  dieselb  angefangen 
hutten  durch  e.  g.  huttenverwalter  zu  Leuttenwerg,  als  zu  Nürnberg 
und  Eisleben  auch  durch  einige  diener  und  zum  beschlus  jerlicher 
rechnung  derraassen  gehandelt  und  vorrechet  werden.  Und  wiewol 
auf  solchen  4  hutten  alle  e.  g.  kupfer  kunten  gearbeit  und  geseigert 
werden,  wolt  ich  doch  raten,  daß  man  ein  fünfte  hutten  an  ein  gelegen 
ort,  wie  man  des  rettig  wurt,  paute.  Und  welche  unter  dissen  5  hutten 
d\e  ungelegenst  wer,  daß  man  die  auf  ein  fursorg  mit  irra  zimlichen 
i;ezeug  ligen  lisse,  zu  warten,  wen  man  der  zur  not  mocht  bedürfen. 
\Vn  nun  disser  furschlag  e.  g.  wolt  gefallen,  mocht  e.  g.  meinen  bruder, 
SM  /AI  Arnstat  oder  Greffental  ist,  zu  sich  bescheiden  und  mit  ime 
daraus  handeln.  Ich  hab  zum  teil  solche  meinung  im  auch  hie  mit 
dissem  potten  angezeigt  und  weste  auch  disse  meinung  und  furschlag 
disser  zeit  zu  peider  teils,  als  vil  ichs  verste,  nit  zu  verpessern.  Dan 
ich  sorg ,  solt  man  iczt  beschlissen ,  alspalt  ein  neue  hutten  zu  paueu, 
es  mocht  pei  manchem  aus  Ursachen ,  so  ich  e.  g.  muntlich  angezeigt, 
fiir  beschwerlich  geacht  werden.  Dan  so  einer  sein  erpaute  hutten  sol 
ligen  lassen  und  ein  neue  hutten  pauen,  mag  pei  dissen  geschwinden 
aufrurischen  leuften  hoch  bedacht  werden.  Derhalben  mugen  e.  g. 
solchem  furschlag  nachdenken.  Ich  hab  mit  Jacob  Welsern  derhalb 
1  ichtz  gehandelt.  Wes  e.  g.  gemuet  ist,  wissen  sich  e.  g.  wol  in  zu  halten. 

Ich  weiß  e.  g.  nicht  neus  zu  schreiben,  dan  das  die  paurn  sich 
an  vil  orten  enporen  ;  nit  weiß  ich,  \vas  von  punttischen  im  end  ge- 
handelt wurt.  Thu  mich  e.  g.  unterteniglich  mit  meinen  diensten  be- 
leihen.    Dattum  Nürnberg  am tag  April  im  25.  jar. 

c.  g.  u.  w. 

Kristoft  Furer. 

Aiißenadresse    (mit   der   Besiegelung   teilweise  abgefallen) : wolgepornen 

Leren Albrecht  graflf  und  —  —  Mansfelt  meinem enedigen  herren  zu 

eigen  banden. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  E/isleben,  Saigerfuxndel,  Paket  M,  I. 


L 


72  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


46.  1525  April  20.  Nürnberg.    Christoph  Fürer  an  Graf 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Seine   Verhandlungen  mit  Jakob  Welser  über  das  Bergwerk  -aai  Sanger- 
hausen.    Welsers  Verhältnis  %u  seinen    Vettern.     Bauernkrieg. 

Wolgeborner  und  edler,  mein  untertenig  und  ganz  willig  dinst 
sind  eurn  gnaden  zuvor  bereit.  Genediger  her,  ich  hab  eurn  g.  vor- 
lauffener  tag  in  Schriften  angezeigt,  wasser  gestalt  ich  vermeinte,  daß 
der  seigerhandl  mocht  zusamengepracht  werden,  welchs  ich  hoff, 
sei  e.  g.  zukumen.  Und  wie  e.  g.  mir  befelch  gethon,  daß  ich  mit 
Jacob  Welsern  solt  reden,  dieweil  es  e.  g.  vergesen,  selbst  derhalb  mit 
im  nit  geredt  betten  ,  dieweil  das  pergkwerg  zu  Sangerhausen  e.  g., 
auch  dem  seigerhandl  schaden  tet,  daß  er  mit  seinen  vettern  wolt 
handeln  ,  damit  si  solchs  muessig  gingen ,  sich  auch  vor  schaden  ver- 
hütten, dieweil  si  gewislich  vil  jar  mit  schaden  und  keinem  nutz  alda 
wurten  arbeiten,  solchs  hab  ich  nach  leng  mit  ime  gehandelt.  Wiewol 
er  sich  in  allem,  das  e.  g.  und  gemeinem  handl  zu  guttem  kern,  dinstlich 
erpeut,  so  besorgt  er  doch,  er  sei  pei  seinen  vettern  nit  also  angesehen, 
das  er  si  von  einem  solchen  mocht  weisen,  sunder  wurt  die  sach  erst 
mer  furdern,  das  si  seine  vettern  achten  mochten,  er  Jacob  Welser 
(dieweil  er  selbst  iezt  in  dissen  kupferhandl  kumen)  tette  im  selbst 
solchs  zu  gut;  er  wolle  aber  nit  unterlassen,  er  wol  zu  seiner  gelegen- 
heit  mit  seiner  vettern  diner  alhie  zu  Nürnberg  disse  meinung  handeln 
und  mit  allem  Üeis  darab  sein,  dieselbigen  von  dissem  furnemen  ab- 
zuweisen. Solchs  hab  ich  e.  g.  zu  vernemen  nit  wollen  pergen.  Ich 
befind  gleichwol  pei  andern,  daß  im  Jacob  Welser  solch  und  ander 
seiner  vettern  furnemen  nit  gefeit.  Si  mugen  auch  unter  einander  so 
gancz  wol  einig  nit  sein;  laß  ich  auf  im  selbst  beruen. 

Genediger  her,  wie  es  im  oberlant  mit  den  paurn  gehandelt,  schick 
ich  e.  g.  hiemit,  was  aus  dem  feltleger  wurt  geschriben.  Und  wie  im 
leczten  schreiben  gemelt,  daß  er  her  Jörg  Trugsess  sich  vor  innen  nider- 
geschlagen  und  gelegert,  ist  er  doch  alspalt  nach  mitternacht  auf  gehabte 
Warnung,  daß  in  die  pauern  haben  überfallen  wollen,  auf  in  rustung 
gewest.  Als  aber  der  tag  hoegeprochen,  sind  die  paurn  alle  abgezogen 
gewest  und  so  stil,  das  weder  sein  häuf,  noch  sein  gesfart  des  nit  gewahr 
worden.  Dennen  er  pis  unver  nit  weit  von  Ravelspurg  nachgezogen, 
seien  die  paurn  in  eim  weinperg  in  der  Ordnung  gestanden.  Indes 
haben  sich  die  stat  ßavelspurg  erhebt,  zu  innen  ihre  gesantten  ins 
leger  gesant  und   zu  peiderseitz  so  vil  gehandelt,  daß  die  sach  gutlich 


No.  45-46.     1525. 


II 


hingelegt  ist  worden,  daß  die  paum  den  fridt  laut  des  puntz  fiir- 
geschlagenen  mittelu  haben  angenumen,  geschworn  und  verpurgt  zu 
halten,  ire  fenlein  dem  punt  uberantwurt  und  sich  in  gnad  und  un- 
c:nad  des  puntz  begeben.  Darauf  die  puntischeu  willens,  ins  Hegau 
au  Schwarzwalt  und  Wurdtenberg  und  furdtan  int  Pfalz  und  Franken, 
die  ungehorsamen  zu  straffen,  zu  zihen.  Got  verlei,  daß  disse  aufrur 
mit  gutem  und  nit  mit  plutvergissen  gestillt  wert. 

Genediger  her,  dapei  hat  sich  ein  erschrockliche  tat  zugetragen. 
Die  stat  Hailprun  schreibt,  daß  am  negstvergangen  ostertage  die  paurn 
das  schloß  und  stetlein  Weinsperg  mit  gewalt  erobert  haben.  Im 
selben  stetlein  XL  gereissig  zu  sacz  gelegen,  welcher  haubtman  graö 
Ludtwig  von  Helffestein,  graffen  Ulrichs  bruder,  gewest;  denselben 
graffen  sambt  14  vom  adel  haben  die  paurn  durch  die  spiß  lassen  lauöen 
und  also  ellentklich  umgebracht,  die  andern  erstochen  und  einen, 
Diettrich  von  Willern,  so  in  einen  türm  geflohen,  über  den  türm  herab- 
geworffen,  welchs  ie  ein  kleglich  und  unparmherzige  tat  ist.  Wie  es 
innen  nun  darob  gein  wurt,  stet  pei  got.  In  suma,  die  leuft  tragen 
sich  an  vil  enden  schwerlich  zu,  also  daß  groß  von  notten  ist,  daß 
m.  g.  und  genedige  hern  von  Sagsen  wol  zusehen,  den  walt  beseczen 
und  aufsehen  haben,  damit  solch  entporung  in  irn  landen  nit  auch 
erwags.  Dan  disse  leut  seiut  mit  wordten  gut,  heissen  einander  prüder 
und  handeln  doch,  wie  gehört.  Derhalb  mengklich  wol  gegen  got  um 
gnad  und  parmherzigkeit  zu  pidten  hat  etc.  Was  nun  zu  Pamperg 
gehandelt,  zweifelt  mir  nit,  her  Jörg  von  Schaumburg  hab  e.  g.  das 
wissenhaft  gemacht.  Thu  mich  hiemit  e.  g.  befelhen.  Dattum  Nürn- 
berg am  20  tag  April  im  25  jar 

e.  g.  u.  w. 

Kristoff  Purer. 


Avßenadresse :     Dem  edlen  uud  wolgeborueu  hern  heru  Albrecht  graffen  und 
hern  zu  Mansfelt  meinem  genedigeu  herren. 

Ausfertigang  im    Gewerk   Archic  zu  Eisleben,     Saigerkandel,  l'aket  24,  I. 


46.  1525  Mai  3.     Jacob   Weiser    der  Aeltere   au  Graf 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Bauernkrieg ;  Anschläge   der  Aufständischen  auf  die  Saigerhüüen  und 
befürchtete  Schädigung  des  Handels. 
Edeller  wolgeborner   und  genediger  her,  ewern  gnaden  sein  mein 
undertenige    wyllige  dienst   altzeyt   befor.     Genediger  herr,  e.  g.  brief 


74  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mans feldischen  Saigerhandels. 

des  datto  Eyßleben  am  mittwiich  nach  dem  suntag  Quassymodogenitti, 
ist  mir  durch  Heinrichen  Scherel,  meinen  in  sundern  gutten  herren  und 
freund,  gestern  sampt  einer  nebenverzaichnusoder  instrutzion,  von  e.  g. 
ausgangen,  zugesant  und  worden.  Hab  die  fort  beden  meinen  lieben 
schwegern  Sigmunden  und  Cristoti'  Furreren  angezaigt  und  e.  g.  wol- 
maynung  neben  innen  vernomen,  bin  auch  sonder  zweyfels,  wa  unser 
hutten  im  werk,  auch  der  handel  dyssen  schwern,  geschwynden  leuffen 
lialber  mugen  erhalten  werden ,  das  e.  g.  und  e.  g.  bruder  und  fettern, 
mein  genedigen  herren,  bey  beden  huttenverwanten,  insunder  dieweyl 
es  euer  g.  für  nutz  und  gut  und  zu  furdernng  des  handeis  ansehen 
.solte,  wylfart  werden.  Doch  sol  es,  wie  byllich,  auch  vor  fort  an  die 
andern  meine  genedige  und  ernfesten  gestrengen  und  gunstige  herren 
gelangen ,  derselben  wolmaynung  auch  gehört  und  vernomen  und 
also  gestelt  werden,  das  sollichs  in  unsern  aiifgerichten  vertregen 
auch  nit  irtung  einfur,  noch  schmellerung  bringe,  wie  dan  demselben 
auch  ratt  und  weg  mag  gefunden  werden.  Aber,  genediger  herr,  sicli 
tregt  zu,  daz  mir  gleich  in  der  stund,  als  mir  e.  g.  brief  ward,  auch 
ain  brief  bei  aignem  hotten  von  Jörgen  Pfaller,  datto  auf  dem  schloß 
zu  Leuttenberg,  zukam,  innen  halten,  wie  die  baurschaft  in  beder 
herren,  graff  Günther  und  graff  Hans  Hainrich,  auch  an  mer  andern 
orten ,  entper  und  des  wylleus  warn,  die  saigerhutten  zu  Hochkyrchen» 
Arnstatt  und  unser  nuy  erpaute  hutten  zu  plündern  und  in  grund 
zerreyssen.  Sy  betten  auch  allred  zu  Salfeld  und  an  andern  orten  vyl 
unschicklichs  zu  handien  angefangen  und  das  schloß  Weyssenburg 
an  der  Sal  belagert,  wie  sollichs  e.  g.  durch  Jörgen  Pfaller  nach  longs 
seins  anzaigens  auch  gen  Leiptzg  an  Hainrichen  Scherel  anzaigt  ist, 
daraus  e.  g.  abzunemen  haben,  wa  sollichs  virnemen  der  pauerschaft 
iren  virgang  gewynen  solt,  wie  unmuglich  uns  werre,  den  handel  zu 
erhalten,  und  wie  es  die  nott  so  groslich  erfordern  wurd,  das  e.  g.  mit 
c.  g.  und  fettern  auch  ein  nachdenken  betten ,  wie  die  handlung  bey 
c.  g.  zu  stellen ,  damit  ein  zeyt  bis  auf  wider  besserung  der  lotf  styl- 
i^estanden  wurd,  als  wol  im  bergwerk,  als  auf  den  hutten.  Dan  bey 
virgang  des  ungestemen  virnemens,  daz  sich  nitt  mynder  im  Wirtz- 
burgyschen,  Aichstettischen,Mentzischen,  Wirttenbergischen,  am  Schwartz- 
waldt  und  Nidern  Algee  bis  gegen  Myndelhaym  und  mer  andern  orten, 
als  im  Schvvartzenburgischen  erzaigt,  wurden  alle  hendel  ernyderligen. 
AViewol  ich  nochmallen  besserung  durch  die  genade  gottes  verhoffen 
wyl,  hab  ich  doch  euern  gnaden,  als  der  derselben,  auch  derselben 
bruder  und  fettern  allen  meyn  genedigen  herren  mit  truywen  genaygt 
ist,  gutter  maynung  anzaigen  wollen,  unangesehen,  das  ich  gnugklich 


No.  46-47.    1525.  75 


wyssen  trag,  das  e.  g.  in  sollichera  und  anderm  der  nottort't  /uvir- 
trachten  wyssen  und  im  selben  als  ein  getruywer  her  und  vorstehher 
nit  feyrren.  Es  sollen  die  Wirttenbergyschen  paurn  auch  Fretta,  ein 
stettUn,  meinem  gnedigeu  herren  pfaltzgraf  Ludwigen  kurfursteu  zuge- 
hörig, belegert  haben  umb  des  wyllen,  das  ob  den  dreyssig  wegen  guts, 
die  aus  der  meß  herauf  gangen,  darinnen  send,  die  sy  für  piinttysche 
gutter  innen  herauszugeben  haben  wollen.  Dan  der  loblieh  punt  noch 
mit  einem  zimlichem  gutten  her,  das  gegen  den  Oberlendischen  Algey- 
schen  pauren  gehandelt  und  ietz  irren  zugh  gegen  Wirttenberg  ge- 
nomen  haben,  also  wider  die  paurschaft  entpor  und  warlich  an  vyl 
ortten  nun  groß  sorg,  mue  und  arbayt  ist.  Wie  dem  allem,  vertröste 
ich  mich  hohlich  ungezweytlet,  dieweyl  sich  e.  g.,  vylleicht  auch  mein 
genediger  her  graff  Both  zu  Stolberg  etc.  sampt  andern  mer  meiner 
herren  dissen  beder  huttenhandels  verwanteu  zu  Leiptzg  in  dissem  markt 
erscheinen,  one  zweyfel  disse  schwere  leff  vir  äugen  nemen  und,  wie 
aufs  geschicklichest  sich  dargegen  zu  halten,  betrachten  werden.  Bin 
ich  auch  altzeyt  getruys  gemietz  gantz  wylhg,  neben  den  Sachen,  als 
vyl  an  mir  ist,  das  beste  zu  tun,  mich  hiemit  euern  gnaden  als  meinem 
genedigen  herren  altzeyt  befelhend  etc.  Dattum  Nurmberg,  am  haylligen 
creutztag,  den  drytten  tag  im  Mayen  des  funfzehen hundert  und  fünf 
und  zwaintzigisten  jars  etc. 

e.  g.  underteniger 

Jacob  Welser  der  Eitter. 

Äußenudrcsse :    Dem  edleu  und  wolgebornen  hern  heni   Albrechten  graf  und 
ber  zu  Mansfeldt  meinem  genedigen  hern. 

Atisfertigumj  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,     Saigerlumdel,  Faket  4,  IV. 
Gedr.  MöUenbenj,    Die  Erobertimj  des  Weltmarkts  etc.     6'.  135 ff. 


47,  1525  September  29.     Jakob  Weiser  der^Veltere  an 
[Graf  Albrecht  von  MansfeldJ. 

UHbrauchbarkeit  Jörg  Pauers  im   Hüttenhandel   und  Empfehlung   des 

Schreibens  Matthes  Baller.     Gutachten  über  Graf  Albrechts  Plan,  den  ge~ 

■<amten    mansfeldischen    Kupferfiandel    zu    vereinigen.      Die    durch    den 

Bauernkrieg    verursachte    Stockung   im  Kupferhandel.      Die   Konkurren  x, 

des  schwedisclien  und  ungarischen  Kupfers. 

Edler  wolgeborner   und  genediger  her,   mein  undertenige  wyllige 

dienst  sein  euern  gnaden   altzeyt  bevor.    Genediger  her,  euer  gnaden 

brief,  des  datto  sontags  nach  des  hayligen  creutz  erhebung,  ist  mir  am 


76  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhaadels. 


erichtag  vor  sant  Michelstag  wol  geantwurt.  Und  als  e.  g.  vermelden, 
das  die  wissen  entpfangen  haben ,  daz  es  sich  mit  dem  erbarn  gesellen 
Jörgen  Pauer  nicht  zutragen  wol ,  als  iinsers  handeis  nottort't  wo) 
erfordert,  und  ob  er  otwan  selbs  gern  daz  beste  det,  hab  er  doch  nit 
klaine  Verhinderung  ab  sua  consorte,  hör  ich  furwar  nit  gern  und  weite 
nicht  liebers,  dan  daz  alles  ton  nun  wol  und  recht  bestelt  were,  darzu 
ich  aber  nit  groß  furdern  kan,  aus  ursach  daz  ich  als  noch  nit  groß 
contschaft  mit  dem  geselle,  die  in  dissem  ton  geyebt.  Hab  mich  der- 
halb  bisher  und  noch  auf  meine  gunstige  fraind  Hainrich  Scherl  und 
Jörgen  Pfaller  verlassen  als  diejenygen,  so  bey  sollichen  gesellen  mer 
contschaft  dan  ich  haben;  bin  auch  noch  der  Zuversicht,  die  gesellen 
sollen  mit  euern  genaden  muglichen  fleis  brauchen,  geprechenlichs  zu 
bessern  und,  warinnen  dem  handel  noch  mangl  erschin,  rat  schaffen. 
Ich  hab  ein  erbarn  gesellen  bey  mir  gehapt,  Matthes  Baller  genant, 
ein  zimlich  guter  schreyber,  kan  auch  zimlich  rechnen,  ist  vertraut, 
erbarer  leut  und  darzu  zimlich  pfantraessig.  Den  hab  ich  gutter  may- 
nung  auf  die  hutten  gesant,  wiewol  ich  den  in  andern  meinen  hendlen 
wol  hett  wissen  zu  geprauchen.  Wa  sich  derselb  gefellig  und  wol  hielt 
sech  ich  gern;  bin  auch  sunders  zweyfels,  was  im  befolchen,  wirdet  er 
getruyhch  mit  fleis  nach  seinem  besten  vermugen  versorgen.  Aber  er 
kan  nit  brobiern;  sonst  solt  er  gen  Eysleben,  so  er  ein  klain  under- 
richt  wurd,  wie  die  rechnung  zu  halten,  nit  übel  neben  aim  andern 
dienen.  Domit  sechen  euer  gnaden,  daz  ich  je  auch  gern  zum  besten 
furdern  und  raten  wolt  etc. 

Mir  haben  Cristoft'  Furrer,  mein  lieber  schwager,  und  Albrecht 
Letzscher  auf  euer  gnaden  befelch  entteckt ,  wellicher  gestalt  der 
3Iansfeldisch  bergk  zaraengesetzt ,  auch  wie  e.  g.  vir  gut  ansechon, 
in  zeyt  denselben  kupfern  nachzustellen  etc.  Belind  ich  nit  änderst, 
dan  daz  e.  g.  als  ein  getruywer  furderer  des  bergkwergks  und  unser 
dem  ton  mit  fleis  nachtrachten,  darinen  ich  für  mein  perschon  auch 
gern  furdern  und  daz  getruywest  und  beste  zu  handien  verheilen  wolt. 
Uieweyl  wir  aber  die  kupfer  in  ebem  hochem  gelt  haben  und  sich 
die  im  verschleis  so  heftig  sperren,  dan  ich  euern  gnaden  nit  ver- 
lialten  wyl,  sunder  gleuplich  zuschreyben  mag,  daz  sich  der  handel 
liio  bey  den  lottschmiden  und  andern,  so  die  kupfer  mayst  prauchen, 
von  anbegun  der  paurenaufrurr  bis  auf  disse  stund  dermassen  ge- 
schmellert  hat,  daz  ich  acht,  man  kaum  den  halbtayl  oder  zwaydrit- 
tayl  der  kupfer  wie  vor  derselben  zeygt  geprauch,  also  daz  die  bey 
uns  und  andern  harter  zu  vertreyben  stecken ,  dan  uns  lieb  ist.  E.  g. 
haben   auch  die  ursach  zum  tayl  zu  bedenken,  als  nemlich,   daz  im 


X...  47.     1525.  77 

iimbkrays  disser  gegend  vvl  levdt  entleipt,  verderpt  und  verbert  worden 
und  die  pleybenden  dermassen  geprantschatzt  und  gestraft  send,  daz 
die  gantze  lantschaft  dardurch  in  armut  kumen  ist,  dermassen,  da  einer 
bey  fridlicber  guter  zeyt  ain  beck  oder  leuchter  oder  dergleichen 
(v)erkauft  hett,  zwyngt  in  die  not,  waz  erdergleichen  hat,  zu  verkaufen 
um  sein  brantschatzung  zu  bezallen  und  ander  zugefugt  scheden  aus- 
/ubussen.  Wie  hart  dan  die  kupfer  zu  Frankfurt  gesteckt,  haben  e.  g. 
\on  meinem  gutten  fraind  Ewalden  Knaussen,  der,  selbs  ein  iiendlei-, 
ulda  von  unsertwegen  gewest  ist,  zu  vernemeu,  in  sollicher  gestalt,  daz 
wir  auch  nit  ain  pfund  betten  verkaufen  mugen,  wir  betten  dan  im 
kauf  fallen  wollen,  daz  uns  zu  ton  auch  vir  schwerlich  angesechen  hat. 
Damit  beleyben  uns  aber  die  kupfer  in  der  gewolt  und  werden  der 
teglichs  mer  gemacht,  aines  mit  dem  andern  gehäuft,  dermassen,  daz 
alles  gelegt  hauptgut  zu  der  verleg  des  handeJs  nit  klecken  wyl.  Daz 
i^vh  ich  e.  g.,  wie  sollichem  auch  rat  zu  schaffen,  zu  bedenken:  und 
ti>aoli,  daz  die  kupfer  zu  Frankfurt  dermassen  gestockt  haben,  ist  meins 
achtens,  daz  es  zu  Ach,  da  man  der  nur  ein  achtperre  summa  verarbayt, 
heftig  stript  (!).  Virs  ander  sollen  nemlich  der  Schwedischen  kupfer  ein 
gutte  summa  im  Niderland  ankumen  sein.  Yirs  dritt,  so  wirf  geacht, 
(las  die  üngerischen  kupfer  den  Fuggern  von  iren  banden  genomen 
und  in  ander  hende,  die  sy  aygentlichen  in  den  wirden,  wie  die  Fugger 
geton,  nit  halten,  gesteh  werden.  Solten  wir  nun  bey  sollichem  vor- 
neraen  und  bey  sollichen  leffen  also  ferner  auf  die  kupfer  jagen,  diewevl 
}neins  vernemens  lutzel  huttenherren  send,  die  freye  kupfer,  sunder  die 
noch  auf  V^  in  2i,2  j<'ii'  zu  liebern  versprochen  haben,  daz  gedeicht  mich 
etwaz  hitzig  genug  gehandelt  sein,  bitt  ich  mir  von  e.  g  in  guttem  zu 
vermerken.  Und  wiewol  e.  g.  solliche  ir  g.  gutt  maynung  auch  aus 
gutter  ursach,  als  daz  uns  etwan  ander  nit  virkemen,  bedacht  haben, 
wyl  mich  doch  nit  andten,  daz  ander  so  wienig  als  wir  dermassen  da- 
rauf eyllen  solten,  dan  es  je  noch  wo!  zeyt  hat  Ob  aber  je  aus  einer 
iiitzigen  ungeschicklichayt  sich  etlich  alsbald  zu  irem  schaden  als  fromen 
>u  zeytiich  zu  handien  begeben  weiten,  so  acht  ich  doch,  daz  e.  g.,  e.  g. 
tettern  und  bruder,  mein  g.  h.,  wol  dahin  reden  rangen,  ob  jemand  iet/c 
verkaufen  wolt,  ime  sollichs  nit  gestatten,  sonder  Ordnung  machen,  daz 
deiner  zwy sehen  hir  und  Pfingsten  aynich  seiner  kupfer  weyter  ver- 
sprechen solt,  dan  wavS  hie  vor  versprochen  wer,  dan  die  herschaft  vor- 
liett,  in  myttler  zeit  vylleicht  selbs  mit  innen  zu  handien,  sich  mocht 
auch  keiner  des  beschwern,  in  ansechen,  daz  sy  alle  noch  ein  lange  zeyt 
vor,  ehe  sy  wider  freye  kupfer  zu  machen  betten.  In  der  zeyt  wurde 
unser  jarrechmmg  erzukumen  und ,  ob  gott  wyl ,  beschlossen  und  dar- 


II 


78 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


durch  mit  grund  erkundiget,  wie  unser  handel  zutrieg  oder  nit,  und 
mocht  auch  mittler  zeyt  erkundigt  werden,  wie  sich  die  lefF  weyter  zu- 
tragen w^olten  und  mocht  also  zu  der  zeit  der  rechnung  von  allem  ton 
stattlich  gehandelt  und  betracht  werden ,  wie  mit  der  hulf  gottes  alles 
ton  virzunemen,  daz  solliches  der  loblichen  herschaft,  gemeinem  bergk- 
wergk  und  auch  den  huttenmaistern  zu  maistem  nutz  und  fug  kumen 
und  daz  wir  zu  unserm  tayl  auch  darbey  beleyben  mochten.  Daz  hab 
ich  e.  g.  als  der,  so  icht  verstendig,  aber  doch  gutmeinend  im  besten 
anzaigen  wollen,  doch  nit  der  mavnung,  daz  ich  dardurch,  daz  gut  sein 
mocht,  verhindern  wolte,  sonder  daz  auch  nit  vorplyb  anzuzeigen,  daz 
uns  zu  schwerm  last  und  nachtayl  gedeyen  mocht.  Und  wyl  hierüber 
sollich  ton  in  e.  g.  und  der  andern  meiner  g.,  auch  strengen  und  festen 
ersamen  und  weysen  herren  und  guten  frainden  beder  geselschafteii 
gutbedunklichayt,  als  die  disses  tons  merern  dan  ich  verstand  tragen, 
gesteh  und  mich  hiemit  e.  g.  als  meinem  genedigen  herren  altzeit  befolchen 
haben.  Dattum  Nurmberg,  am  freytag  sant  Michelstag  in  XXV  jar  etc. 
e.  g.  underteniger 

Jacob  Welser  senioi-. 
Ausfe/i'tigung    (die  Aussenadresse   fehlt)   im    Gewerl-.  Archiv  ,??(  Eislebev,  Saiger- 
handel,  Paket  4,  IV.     Gedruckt  MöUenl>erg  a.  a.  O.  S.  137  H 


48.  1525. 

Georg  Pfalers  Rechmwfj  der  Hütte  Levlenhenj. 

Meyn  Jörg  Pfalers  rechnung  uf  der  hutten  unter  Leutenbergk  des 
ir>24  und  1525  jars  e^c. 


No.  47—48.     1525.  79 


^^  Laus  deo. 

Il^pi  K  y  II  n  a  ni  o. 

Von  lier  Hainrich  Scherle  in   baiden  jaren,   als 
24.  und  25.  jars,  in  summa  empfangen      .     .     .   fl  17398      6     Vi 
Von  Jlieronimus  Lottern  dises  25.  jars  empfangen 

in  summa i\    2645      U    4 

Von  lier  Jacob  Welseren  empfangen  fl  1037 
gr  12  A  4.  Dargegen  hab  ich  ime  zalt  fl  90  gr  10 
A  ^/o.  Alße  setz  ich  den  rest  von  im  empfangen, 
ist  rauntz fl      947       1    31/ 

An  den  1000  fl,  so  der  junger  her  von  Ghera  hie 
/alt  und  sie  von  her  Welseren  entricht,  wie  hie  oben 
stet,  setz  ich  daran  uftgelt  empfangen,  tut  in  summa  fl        59     11     — 

Summa  von  Leiptzk,  Eisleben,  Nürnberg  und 
ufgelt  empfangen  fl  21049  gr  18  A  9. 

Weiter  empfangen,  das  der  handel  schuldig: 

Unser  gnediger  her  graf  Hans  Heinrich  hat  hie 
eingelegt  muntz f]      ßo^j    _    _ 

So    hat   mein    gnediger   her  graf  Günther  von 

Schwartzburck  hie  eingelegt  summa fl      500    —    

So  bin  ich  Heinrichn  Scherlen,  so  ich  von  seinet- 
wegen   von    grafen   Hans    Heinrichen    und    sunst 
(Empfangen,  welchs  in  obern  summa  nit  gesetzt  ist,  tut  fl       150      7    9 
Weiter  volgt,  was  der  handel  noch  schuldig: 
So   bin    ich    dem   gestrengen    ernvesten    herien 
]<>iderichn  von  Thun,  ritter,  so  er  hie  erlegt  hat,  pro 

rest  in  summa fl      4^2      0    9 

Der  radt  Salvelt  hat  eingelegt fl        52    —    _ 

Ewalt  Knausen  bin  ich fl        32      2    10 

Maister  Claussen  bin  ich fl        26    —    — 

Casper  Zigleren  bin  ich    . fl  8    —    — 

Summa  das  der  handel  schuldig  ist,  1550  fl 
H  gr  4  A. 

Summarum  alles  meines  empfahens  tut  fl  22600 
gT  9  A  1. 


80  Urkundeobuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Laus  deo. 

Hirnach  volget  mein  Jörg  Pfallers  ausgeben,  so 
ich  dise  zwey  jar,  des  24.  und  25,  jars,  geton : 

Jörgen  Bauern  uff  den  bau  zalt  laut  seiner  rech- 
nung,  so  er  bekent,  summa fl  10241       1     4 

Jörgen  Bauern  uff  den  huttenhandel  laut  seiner 
rechnung,  so  er  bekennt     . fl  11756     19    i^j.. 

Mein  versprochene  belonung  das  erst  und  vier- 
undzwaintzigisten  jare  ist 11      250    —    — 

Mein  belonung  das  ander  und  25.  jare  ist  30011; 
und  wiewol  ich  diß  jare  alhie  die  kost  gehabt,  so  hab 
ich  dargegen  zu  Salvelt  von  wegen  des  handeis  be- 
stellung  widerumb  vil  uncost  erliden,  auch  stets 
2  jungen  dise  2  jar  und  alhie  die  kochin  mit  klai- 
dern,  lone  etc.  selbst  erhalden,  für  das  alles  nichts 
gesetzt,  doch  stel  ichs  uff  m.  g.  h.  sampt  der  andei-n 
meiner  hern  gefallen  gelt fl      300    —    — 

So  ist  mein  parschaft  im  kästen fl        52      9    4V2 

Summarum    aller  ausgab:    fl  22600  gr.  9  A  1. 

So  ist  der  handel  schuldig,  wie  hie  vorsteht  in 
8  posten,  tut  summa  fl  1550  gr.  1 1  A  4.  Mit  mein 
Jörgen  Pfalers  haut  unterschryben. 

Im  GeioerTc.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  4,  V. 


49.    1526  März  I  April.     Frankfurt. 

Einnahmerechnung    von    der    Frankfurter    Fastenmesse,     c/e führt    von 
Fiodld  Knauß  (als  Vertreter  der  Leutenberger  Gesellschaft). 

Jesus,  Maria,  sant  Anna, 
Dye  einnam  in  der  vastenmeß  zu  Frankfurt  im  26  jar. 


No.  49.    1526.  81 


Die   einnam   in   der   vastenmeß   im   26.  jar. 

Adj  24  Marcius  hab  ich  von  her  Johan  von  Milien, 
von  unsern  faktor,  entpfangen  die  9  wagen  raid  gar- 
kupfer,  die  im  vor  und  in  der  herbstmeß  nest  vergangen 
sein  uberantburt  worden ;  der  ist  gewest  59  ß  (=  Schock) 
54 stuck;  zwey  stuck  sein  dorvon  verloren  worden  von 
den  furleuden.  Solch  kupfer  hoed  auf  der  hutten 
gewegen c    436    h    0 

Adj  24.  ditto  hab  ich  mer  von  unsern  faktor  her 
Johan  von  Milien  entpfangen  183  ß  4  stuck  garkupfer; 
ist  zu  Pamperg  erstlich  pei  einem  furman  abgangen 
20  stuck,  so  sein  zu  Frankfurt  pein  schiffman  Hans 
Fogel  3  stuck;  solch  kupfer  hoed  auf  der  hutten  ge- 
wegen 1375  centner c  1375    h    0 

Adj  25.  ditto  hoed  mier  Hans  Fogel,  der  schiffman 
von  Pamperg,  uberantburt  46  ß  28  stuck  garkupfer; 
hoed  auf  der  hutten  gewegen  330  centner,  und  es  hoed 
zu  Frankfurt  gewegen  333  centner  15  h c    333    h  15 

Adj  1.  Marcius  schick  mier  Jörg  Pfaller  gen  Nurm- 
berg  peis  Preyels  knechten  ein  eisernes  vesle  von  der 
hutten,  dorin  warn  3  stuck  weiß,  die  schick  ich  gen 
Frankfurt ;  wegen  und  halten  auf  der  hutten  wie  folgt : 

No.  86  wigt  117  M  3  lot  2  q,   helt  15  lot  3  q  0  A 

87  wigt  121  M  10  lot  2  q,   helt  15  lot  3  q  0  A 

88  wigt  117  M  5  lot  0  q,  helt  15  lot  3  q  V2  A 

Doe  hernach  voligt,  was  ich  vor  garkupfer  verkauft  und 
verporgt  hab  in  der  Frankfurter  vastenmeß  im  26  jar. 

Adj.  14.  Februarius  uberantburt  unser  faktor,  her  Johan  von 
Milien,  dem  "Wigen  Wolff,  des  Johan  Luppold  von  Manstricht  faktor, 
54  ß  9  stuck  Eisleber  garkupfer,  wugen  400  centner,  die  im  der  jung 
Hans  Weisser  zuvor  im  Niderland  verkauft  hoed,  1  centner  vor  6  fl  9  ß. 
Faciunt  2580  fl  gold ;  soll  er  zallen  auf  die  nest  kunftich  herbstmeß  im 
26.  jar  Frankfurt  noch  laud  seines  schuldbrieff".  — 

(Eier  folgt  in  der  Rechnung  der  Wortlaut  des  Vertrages  xtoisclien 
Ewald  Knauß  als  Vertretei-  der  Leutenbergischen  Gesellschaft  und  Arnold 
Braun  als  Vertreter  des  Erasmus  Schetz  von  Antuerpen  und  dessen 
Gesellschaft  über  die  wechselseitige  Lieferung  von  Kupfer  und  Blei  auf 
3  Jahre  d.  d.  Frankfurt  1526  Marx  29.  s.  u.  No.  5t) 

Geschichtsq.d.Pr.ö.  Bd.XXXXVIL  6 


82  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Doe  hernoch  foligt,  wie  ich  das  weis  verkauft  und  was 

ich   vor   pargeld    entpfangen   und   eingenomen    hab,    sampt 

dem,   das  ich  vom  jungen  Hans  Weisser  an  gold  und  patzen 

entlehent  hab: 

Adj  27.  Marcius  verkauft  ich  dem  muntzmeister 
von  Köln  2  stuck  weiß,  wegen  und  halden  wie  folgt: 

No.86  wigtM  116  lot  15,  holt  A  11  gr  19  fein  M  114 
X  10  gr  18. 

No.  88  wigt  M  117  lot  4,  holt  A  11  gr  19  fein 
M  115  A  2  gr  11;  faciunt  die  fein  der  peider  stuck 
M  230  A  1  gr  5,    die  M  pro  8  fl  7  ß     .     .    .    .    fac.  fl  1921  ß  7  h  6 

Adj  27.  Marcius  verkauft  ich  des  Partolme  Welssers 
diener  von  Auschpurg  ein  stuck  weiß,  wigt  und  holt 
wie  folgt: 

No.  87  wigt  M  121  lot  8,  helt  A  11  gr.  18 V2  fein 
M  119  A  2  gr  4,  die  M  pro  8  fl  7  ß fac.  fl    995  ß  3  h  0 

Adj  29.  ditto  zald  mier  der  Rudorff  von  Webling, 
des  landgrafen  von  Hessen  kemerer,  670  fl  an  gold  auf 
die  200  centner  Eisleber  garkupfer,  so  Jörg  Pfaller  8  tag 
noch  dem  neuen  joer  von  unser  hutten  gen  Kassell  an 
landgrafen  von  Hessen  geschick  hoed  im  26.  jar;  die 
hinderstellichen  600  fl  gold  sol  der  kemerer  des  land- 
graffen  von  Hessen  nest  im  ostermark  zu  Leiptz  zallen  fl    670  ß  0  li  0 

Adj  30.  ditto  hoed  mier  der  jung  Hans  Weisser 
geliehen  800  fl  an  gold •    .    .  fl.    800  ß  0  h  0 

Adj  30.  ditto  hoed  mier  mer  der  jung  Hans  Weisser 
geliehen  596  fl  an  patzen.  15  vor  1  fl  gezelt     .    .    .    .  fl   596  ß  0  h  0 

Suma  aller  einam  faciunt  4982  fl  10  ß  6  h,  nera- 
lich  4386  fl  10  ß  6  h  in  golt  und  596  fl  an  patzen,  15 
pro  1  fl  gezelt. 

Ewolt  Knauß. 

Doe  hernach  foligt,  was  ich  vor  kupfer  dem  her  Johan 
von  Milien,  unserm  faktor,  wider  uberantburt  hab: 

Adj  3.  Aprilis  hab  ich  im  wider  uberantburt 
5  schock  45  stuck  kupfer,  sollen  wegen  36  centner,  die  von 
den  9  wegen  kupfer  sein  uberpliben  über  die  400  centner, 
so  dem  Johan  Luppold  von  Mastricht  verkauft  sein 
worden c      36    h    0 


No.49— 50.    1526. 


Adj  3.  ditto  hab  ich  mer  unserm  faktor  her  Johan  von 

Milien  uberantburt  183  ß  4  stuck  garkupfer;  haben  auf 
der  hutten  gewegen  1375  centner.  Es  sein  zu  Pamperg 
erstlich  pei  eim  f urman  abgangen  20  stuck ;  so  sein  hie 
zu  Frankfurt  pein  schifiman  3  stuck  abgangen,  faciunt      c  1375    h    0 

Adj.  4.  Aprilis  hab  ich  dem  her  Johan  von  Milien 
mer  uberantburt  46  ß  28  stuck  garkupfer;  wegen  auf 
der  hutten  330  centner,  wegen  zu  Frankfurt  333  centner 
15  h,  die  der  Hans  Fogell,  der  schifimann,  von  Pam- 
perg gen  Frankfurt  procht  hoed c    333    h  15 

Im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisltben,     Saigerhandel,  Paket  4,   V. 


50.  1526. 

Ausgaberechnung  des  Ewald  Knauß  von  der  Frankfurter  Fastenmesse. 

Jesus,  Maria,  sant  Anna. 
Die  ausgab  in  der  vastenmeß  zu  Frankfurt  im  26.  jar. 

Doe  hernach  foligt  die  ausgab  in  der  vastenmeß  im  26.  jar. 

Adj  25.  Marcius  im  26.  jar  zald  ich  dem  Jacob 
Hassen  von  Kall  973  fl  4^/2  ß  vor  49  stuck  kölnisch 
pley,  wugen  442  centner  41  h,  cost  1  centner  2  fl  4  ß  gold, 
die  ich  von  im  kauft  hab  in  der  nest  vergangen  herbst- 
meß, auf  die  vastenmeß  zu  pezallen fl    973  ß  4  h  6 

Adj  26.  Marcius  kauft  ich  von  Jacob  Hassen  von 
Kall  73  stuck  kölnisch  pley,  wegen  in  suma  656  centner 
13  h,  cost  1  centner  2fl  gold,  faciunt  1312  fl  4V2ß,  zalt 
ich  im  par,  wie  foligt,  1042  fl  gold fl  1042  ß  0 

Mer  zalt  ich  im  an  guldegr  200  an  goldstat,  die  hed 
ich  zu  16  patzen  gewexeld;  mer  zalt  ich  im  70  fl  an 
patzen,  16  patzen  1  kreutzer  vor  1  fl  an  goltz  stat;  so 
hab  ich  die  patzen  von  jungen  Hans  Weisser  entlehent 
und  15  patzen  vor  1  fl  genommen,  tut,  an  patzen  15 
vor  1  fl  gerechent,  289  fl  8  ß  faciunt fl289ß8h0 

(Hier  und  im  folgenden  ist  die  Aufzählung  der  einzelnen  Stücke  fort- 
gelassen.) 

Adj  26  Marcius  kauft  ich  von  Kirstyn  von  Kall 

20  stuck  kölnisch  pley,  wugen  172  centner  101  h,  cost 


84  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

1  centner  2  fl  gold,  faciunt  345  fl  17  ß  6  h,  zald  ich  im 

par,  wugen  die  stuck  [wie  hernach  foligt] fl  345  ß  17  h  6 

Adj  26.  Marcius  kauft  ich  von  Johan  Nesch  von  Köln 
41  stuck  pley,  bugen  389  centner  0  h  [wie  stuckweiß 
hernoch  verzeichent  stet],  cost  1  centner  2  fl  gold, 
faciunt  778  fl  0  ß,  zalt  ich  in  par fl  778  ß    0 

Adj  26.  Marcius  kauft  ich  von  Peter  Element  von 
Köln  207  centner  kölnisch  pley  [wegen,  wie  hernach 
foligt],  1  centner  vor  2  fl  gold,  faciunt  414  fl,  zalt  ich  im 
par,  faciunt fl  414  ß   0 

Adj  26.  Marcius  kauft  ich  von  Gobel  Element  von 
Eoln  300  centner  pley,  1  centner  vor  2  fl  gold,  faciunt 
600  fl,  zald  ich  im  par,  soll  er  in  dreyen  buchen  her  ant- 
burten  durch  sein  faktor  Petter  Haraan  unsern  faktor, 
dem  her  Johan  von  Milien,  sein  stuck,  [was  ein  iedes 
stuck  wigt,  burd  hernach  folgen] fl  600  ß    0 

Adj.  4.  Apprilis  kauft  ich  von  Hans  Hartmued  25  kleine 
stucklech  pley,  bugen  7  centner  10  h,  cost  1  centner 

2  fl  gold,  faciunt  14  fl  3^/^  ß,  held  2  lot  3  q  weyß  .    .    fl    14  ß    3  h  5 

Adj  27.  Marcius  kauft  ich  von  Jacob  Hassen  von 
Kall  800  centner  kölnisch  pley,  1  centner  vor  2  fl  gold, 
faciunt  1600  fl  gold,  soll  er  herliffern  600  centner  auf 
Johanes  nest  und  200  centner  in  der  herbstmeß  nest 
im  26.  jor;  die  soll  ich  im  pezallen  auf  die  nestkunftich 
herbstmeß  noch  inhald  zweier  ausgeschniden  zettel, 
der  iede  pard  ein  hoed fl 

Adj  4.  Aprilis  gab  ich  20  fl  an  gold  dem  Hans 
Hausperck  von  Antorf  zu  underkaufgeld  zu  lan,  das  er 
den  kupfer-  und  pleykauf  hilft  machen  mid  dem  Arnolt 
Praun,  mid  v?issen  des  jungen  Hans  Welssers     .    .    .    fl    20  ß   0 

Adj  2.  Aprilis  gab  ich  dem  Sigmund  Preudgum 
von  Leiptz  15  fl  an  gold,  dorvor  soll  er  uns  zu  Erfurt 
ein  vaß  Reynisch  weingß  kaufen  und  auf  unser  hutten 
schicken,  das  er  8  tag  noch  ostern  auf  unser  hutten  ist    fl    15  ß    0 

Adj  4.  ditto  gab  ich  dem  Hans  Fogell,  schiffman 
von  Pamperg,  36  fl  an  patzen,  15  vor  1  fl  gezeld,  auf  die 
330  centner  kupfer,  so  er  von  Pamperg  in  disse  fasten- 
meß her  gen  Frankfurt  procht  hoed,  und  er  hoed  von  her 
Jacob  Weisser  zu  Nurmberg  in  der  ersten  vastbuchen 
entrichten  30  fl,  alsod  ist  er  auf  dismoell  gantz  entricht   fl    36  ß   0 


No.  50.    1526.  85 


Adj  4.  ditto  gab  ich  dem  schiffmau  von  Pamperg 
100  fl  an  patzen,  15  vor  1  fl  gezeld,  auf  die  134  stuck 
pley,  so  itzund  zu  Frankfurt  gewest,  und  auf  507  centner 
pley ,  die  noch  in  dreyen  buchen  sollen  geliferd  werden ; 
und  itzund  soll  er  einladen  pey  800  centner  und  die  andern 
reyß  soll  er  das  aner  pley  gar  einladen,  was  er  itzund 
ligen  lest;  burd  als  pey  1700  centner fl  100  ß   0 

mer  lud  ich  dem  Hans  Fogell  ein  ein  korp  mid 
pley,  dorin  25  stuck,  wugen  7  centner  10  h 

Adj  5.  Aprilis  gab  ich  dem  her  Johan  von  Milien 
K)0  fl  an  patzen,  15  vor  1  fl,  soll  er  dem  Hans  Fogell, 
dem  schiffman  von  Pamperg  geben,  wen  er  umb 
Pfingsten  gen  Frankfurt  kumpt  und  alle  pley  einled, 
die  noch  zu  Frankfurt  ligen fl  100  ß    0 

Adj  5.  ditto  gab  ich  dem  her  Johan  von  Milien 
20  fl  an  patzen  zu  lan,  daß  er  daß  vergangen  jar  unser 
faktor  gewest  ist  und  vor  den  zins  vom  stadel,  dorin 
unsere  kupfer  ligen fl    20  ß    0 

Adj  5.  ditto  schick  ich  186  fl  an  gold  gen  Nurm- 
berg  an  her  Jacob  Weisser  pey  seinem  diener  Godterd 
Kunick,  sein  mir  zu  Frankfurt  uberpliben    .        .     .     .    fl  186  ß    0 

Adj  5.  ditto  gab  ich  in  die  wog  von  1225  centner 
pley  zu  wegen,  so  ich  disse  meß  entpfangen  hab,  von 
1  centner  3  A,  faciunt  17  fl  13  ß  6  h fl    17  ß  13  h  6 

Adj  ditto  gab  ich  von  den  1225  centner  pley  auf  die 
wog  zu  schaffen  den  wogknechten  von  1  centner  1  A, 
faciunt  5fll6ß3h .fl      5ßl6h3 

Doe  hernoch  foligt  die  klein  einzled  ausgab: 

mer  8  ß  7  h  dem  Max  von  93  stuck  pley  zu  zeichen 

mer  dem  Max  13  ß  4  h  von  9  wegen  kupfers  im  stadel  auf  ein 
häufen  zu  schlichten,  von  eim  wagen  2  weiß  A 

mer  1  fl  10  ß  dem  Max  von  den  1375  c  kupfer  in  stadel  auf  ein 
häufen  zu  schiigten,  das  zweymol  erstlich  in  schiff  herkamen 

mer  dem  Max  3  fl  16  ß  8  h  von  den  400  c  kupfer  in  die  wog 
uad  auf  die  wog  zu  schaffen,  von  1  c  2  A,  das  man  den  Johan 
Luppold  verkauft  hoed 

mer  2  fl  17  ß  8  h  in  die  wog  von  den  400  c  kupfer  zu  wegen, 
von  2  c  3  A 


86  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerbandels. 

mer  4  fl  hab  ich  zu  Frankfurt  pein  Hans  und  Sepastian  Weisser 
verzerd  18  tag 

mer  2  fl  hoed  mein  pferd  18  tag  hie  verzerd 

mer  2  fl  zu  zins  aus  stuben  und  kamern 

mer  1  fl  dem  gesind  zu  dranckgeld 

mer  3  fl  11  ß  8  h  hab  ich  von  Nurmberg  gen  Frankfurt  verzert 

mer  8  ß  dem  schifi"raan  zu  lau  von  mier  und  mein  pferd  von 
Mildenperck  gen  Frankfurt  auf  dem  schiff  zu  füren 

mer  2  ß  vor  ^2  oao^  gepranden  wein  verzeneid  ich  mid  meinem 
pferd 

mer  9  A  vor  ein  streipuxen 

mer  4  ß  vor  ein  goldwog 

mer  ö  ß  2  h  zu  furlan  von  eisenstempfeln,  hamer  und  das  zeichen, 
das  zum  pley  gehört  und  ein  rock,  bug  33  h 

mer  7  A  vor  ein  scherlein,  Schreibzeug 

mer  11  X  vor  ein  h  liecht 

mer  1  ß  5  h  vor  ein  küsse  in  die  stuben 

mer  5  ß  4  h  von  den  zweien  verschreibung  über  den  kupfer-  und 
pleykauf  den  Arnolt  Fraun  pedreffen 

mer  2  fl  1  ß  4  h  hab  ich  verzerd  und  das  ich  dem  knecht  zu 
dranckgelt  hab  geben,  der  von  Frankfurt  pis  gen  Eisnach  mid  uns  ritt. 

Drifft  die  klein  klein  ausgab  2ö  fl  7  ß  3  h. 

Suraa  aller  ausgab  faciunt  4982  fl  10  ß  6  h,  nemlich  4386  fl  10  ß 
6  h  in  gold  und  596  fl  an  patzen,  15  vor  1  fl  getzeld. 

Ewolt  Knauß. 
Im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  4,  V. 


5L  1526  März  29.  Frankfurt  a.  M. 

Vertrag  zwischen  Ewald  Knauß  als  Vertreter  der  Leutenbergischen 
Gesellschaft  und  Arnold  Braun  als  Vertreter  des  Erasmus  Schetx  von 
Antwerpen  und  dessen  Gesellschaft  über  die  wechselseitige  Lieferung  von 
Kupfer  und  Blei  auf  3  Jahre. 

Zu  wissen  sey  menicklich,  wie  mier,  Ewolt  Knauß,  von  wegen  her 
Jacob  Welser  und  Heinrich  Scherls  mid  irer  geselschaft  der  neuen 
hutten  under  Leudenperk  zu  einer  und  wier,  Arnold  Praun,  von  wegen 
Erassimus  Schetz  und  geselschafter  von  Antorf  an  der  andern  selten 
auf  dato  29  Martzo   im  26.  jar  der  mindern  zal  ein  kupfer-  und  pley- 


No.  50-51.     1526.  87 


kauf  gegeneinander  beschlossen  auf  3  jar  lang  die  nesten  noch  ein- 
ander folgent,  als  nemlich  dar  hernach  anzeigt  wirt:  Itz  Johany  sollen 
wier,  die  geselschafter  von  der  hutten  under  Leudenberg,  libern 
500  centner  Eisleber  garkupfer  alhie  zu  Frankfurt,  den  centner  zu  6  fl 
8  ß  gold,  sy  Erassimus  Schetz  und  geselschaft  uns  die  im  neueujars- 
mark  zu  Leipzig  bezallen,  alwegen  22  gr  vor  den  11,  wie  sich  ander 
huttenherren  petzallen  lossen.  Wier  von  der  hutten  sollen  weiter  in 
der  herbstmeß  nochvolgend  libern  lOCO  centner  kiipfer  im  f^uoR.  wio 
oben  sted ;  dorumb  sollen  uns  die  Schetzischen  in  der  vasteniueu  lu. 
27.  jar  dornach  libern  1000  centner  pley,  1  centner  vor  40  ß  gold,  und 
dorzu  24U0  fl  bargold,  den  rest  2000  fl  im  ostermark  zu  Leiptz,  ie 
22  gr  pro  I  fl,  tut  alles  folle  bezallung  6400  fl  gold  und  den  wert. 
Weyter  sollen  wir  von  der  hutten  inen  auf  Weinachten  libern  500  centner 
garkupfer  in  obstenden  breß,  alles  gen  Frankfurt,  die  wier  uns,  Schetz 
mit  seiner  geselschaft,  verpflichten  zu  bezallen  auf  Petry  und  Pauly 
zu  22  gr  zu  der  Neuperg  oder  den  halben  deyl  im  ostermark  dorvor 
uud  den  rest  im  michelsmark  nest  dornoch,  oder  bue  dasselb  nid  ge- 
scheg,  alhie  zu  Frankfurt  in  der  herbstmeß  ie  16  patzen  pro  1  fl.  Noch- 
volgent  wier  von  der  hutten  inne  zu  ausgang  des  ersten  jors  in  der 
vastenmeß  im  2V.  jor  libern  1000  centner  garkupfer  in  obgemelden  breß 
der  6  fl  8  ß  gold,  die  uns  Schetz  mid  geselschaft  bezallen  sollen  in 
die  herbstmeß  alsbald  darnach  im  27.  jar,  lOOO  centner  pleis  im  breß 
der  40  ß  gold,  darzu  2400  fl  bargold,  den  rest  2000  fl,  ie  22  gr  pro 
1  fl,  auf  Michahelis  zu  Leipzig,  dut  volle  bezallung  in  summa  640<J  fl 
in  gestald,  wie  obstend  jar  anzeigt  wirt.  Und  vermag  sollen  wier  in 
und  sy  uns  die  nesten  folgenden  2  joer  nest  dornach  auch  allermaß 
libern  und  bezallen,  als  zu  iederzeit,  bis  zu  ausgang  unser  kauf  und 
vertrag  die  3  jar  laug  nocheinander  negst  geendet  und  volpracht  wirt 
auf  beyder  seyten  one  alle  Widerrede.  Doch  hierinen  behalden  wier, 
Schez  und  geselschaft,  uns  die  ersten  2  jar  bevor,  ob  wier  ein  iede 
Frankfurter  meß  die  1000  centner  pley  bestimpt  libern  oder  nit  wollen, 
also  zu  versten,  so  wier  nit  libern  wolden,  sollen  wirs  iede  liberung 
die  nest  meß  darvor  ein  halb  joer  zu  wissen  in  der  Leittenberger  ge- 
selschaft, ob  wier  liebern  wollen,  zubue  ind  absagen,  domid  sy  sich 
nach  haben  zu  richten,  ob  wier  inen  die  pley  oder  2000  fl  bargold  dar- 
vor liebern  und  bezallen  sollen,  aber  doruber  verbunden  sein,  das  dridt 
jar  inen  die  pley  zu  liebern  und  sy  die  entpfahen  beyed  meß  iede 
1030  centner  pley  zu  40  ß  onne  alle  widerredt  liebern  und  zu  ent- 
pfahen keiner  daß  ab-  oder  zusagen  kein  macht  haben,  doch  also,  bue 
in  zeidt  diß  brief  durch  krieg  oder  huttengewalt  die  Strossen  oder  der 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Reinstrom  beschlossen  burd,  kupfer  von  der  hutten  hieher  nid  kunten 
oder  die  sy  nid  hinab  den  Eeinstrum  bringen  mochten,  sollen  peide 
teil,  die  Zeitlang  es  gen  burd,  ungefart  sein,  als  weil  zu  liebern,  als  zu 
entpfahen.  Und  so  die  Strassen  wider  offen,  soll  der  kauf  sein  furgang 
haben,  bis  peide  parteyen  woll  libern  und  zald  werden.  Zu  worer 
urkund  hat  iede  partey  der  gleichen  lautend  schrift  von  mier,  Arnold 
Praun,  von  einer,  als  der  Schetzen  selten,  und  von  mir,  Ewolt  Knaus, 
der  andern,  als  der  Leittenberger  geselschaft  selten,  ieder  mid  seiner 
band  underschreiben  und  verbedtschaft,  ich,  Arnold  Praun,  mid  meinem 
eigen  peschzier  und  ich,  Ebolt  Knaus,  mid  der  Leudenperger  gesel- 
schafter  peschzier.  Geschehen  in  peiwessen  Albrecht  Letzscher  von 
Nurmberg  als  midverwanter  der  Leuchtenpergerischen  hutten  und  Hans 
Haußner  als  underkaufer  am  29  tag  Marci  im  1526  jar  zu  Frankfurter 
fastenmeß  am  Mayn. 

Abschrift   in  der  Rechnung  der  Einnahme  in  der  Fastenmesse  zu  Frankfurt 
im  26.  Jahr  (No.  50)  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  4,  V. 


52.  1526  April  12. 

Sigmund  Fürers  Gutachten  betr.  die  Zusammensetzung  des  SaigerMndels. 

Jhs  1526  jar  auff  12  abrill  mein  furschlag  und  gutbedunken 
in  Sachen  der  zusamenseczung. 

Item  erstlichen  soll  gemainer  und  nicht  aigner  nucz  bedacht  wern. 
Demnach  sech  mich  für  guth  an,  daß  sich  die  neu  hutt  und  Arnstadt 
endschlossen,  wievill  ein  jede  hutten  arbeiten  wold  und  sie  gekauft 
hat,  nemlich  [Lücke]  feur,  und  dassen  sie  die  uberigen  feur  mer  dan 
auf  ein  hutten  anstarlden ,  damit  mer  hutten  gankhaft  pliben ,  ob  sich 
begeh,  daß  der  obern  hutten  eine  durch  prandt  oder  in  andere  weg 
must  feirn,  daß  demnoch  das  pergwerk  im  Mansfeldischen  land  mit 
verleg  kund  underhalden  wern. 

Item  es  kund  gut  sein,  daß  ein  kauf  mit  arm  und  reich  im  Mans- 
feldischen land  beschlossen  wer;  ob  aber  einem  mer  dan  der  benent 
kauf  zu  Verlag  geliehen  wurde,  kund  man  auch  ein  tax  der  scheden 
machen,  es  wer  mit  nachlassung  am  kauf  oder  an  geld.  Es  sold  auch 
ein  iede  hutt  ire  scheden  der  bebauung  und  zerung  selber  tragen ;  ob 
er  auch  etwas  ubersech  in  der  arbait  scheden  der  hutten,  sold  im 
haim  gien. 

Man  sold  aber  verordnen  2  man,  die  alle  kupfer  verkauften  zu 
Nurenberg   oder   Frankfurt;     und   was   daraus  gelost  und   enpfangen 


No.  51-53.    1526.  89 


wiird,  sold  zu  ieder  zeid  einem  ieden  nach  anzall  der  feur  und  kupier 
gegeben  wern.  Obs  sich  auch  in  verkaufung  der  kupfer  oder  kaufung 
der  kupfer  zu  Eisleben  etwas  pos  erfund,  das  nach  ausgang  dies  Ver- 
trags gesche,  sold  auch  einem  ieden  nach  anzall  abgezogen  wern. 

Sigmund  Fuerer. 

Eigenhändige  Aufzeichnung  S.  Fürers  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
handel,  Faket  24,  I. 


53.  [1526.] 

Älbrecht  Letschers  Gutachten  über  die  Zmammensetxung  des  Saiger- 
handels. 

Etlich  ersparung  der  uncosten,  auch  das  die  kupfer  mit  bessrm 
nutz  gekaft  und  verkaft  sampt  den  pleien,  auch  zu  verhüten  etlicher 
far  den  jenen,  so  über  lant  von  des  handeis  wegen  reysn. 

So  zu  Eysleben  bede  seygrhendl  in  einem  haus  mochten  verwaltet 
werden,  wurde  erstlich,  das  man  kein  haus  mer  bedorft  kaffen,  welchs 
doch  unter  1000  fl  nit  wol  erkaft  mag  werden,  were  50  fl  erspart.  So 
einr  dann  zu  Strauben  in  die  cost  gieng,  were  auch  ob  100  fl  erspart; 
dann  keinr  unter  150  fl  mag  haushalten ;  so  neme  Straub  für  sein  cost 
50  fl.  Solchs  were  also  zu  tun,  so  ein  lediger  gesell  den  handl  solt 
verwalten,  mochte  man  ime  gar  mit  einem  geringen  costen  ein  Schreib- 
stuben und  kamer  daran  in  unser  hinterhaus  pauen;  het  er  licht  in 
den  hofe  und  in  die  gassen.  Wo  aber  einer  mit  weib  und  kindern  solt 
den  Leutenburger  handl  verwalten,  wer  das  haus  zu  klein. 

Item  zur  Nurmberg  wern  beyde  seygrhendl  auch  durch  einen 
allein  gar  leichtlich  zu  bestellen.  So  es  aber  ye  einem  allein  zu  vil, 
den  handl  auszurichten,  wolte  sein,  mochte  derselb  einen  schreibr 
neben  ime  halten,  welchr  auch,  so  es  die  notorft  erfordert,  einem  zu 
Frankfort  mochte  behulflich  sein.  Were  eins  factors  zu  Nurmberg 
belonung  erspart,  welche  lauft  uf  fl  — 

Dhweil  dann  mit  vil  pesserm  nutz  durch  einen  allein,  dann  durch 
zwen,  die  kupfer  zu  Frankfurt  werden  verkauft,  auch  die  plei  mit  mer 
iiucz  durch  einen  allein  werden  gekauft,  auch  eines  zerung,  welche 
it  zwo  mes  im  jare  ubr  50  fl  lauft,  mag  erspart  werden,  angesechen 
die  ferligkeit  des  wegs,  so  ist  gar  nit  von  noten ,  von  yeder  hutten 
einen  hinab  zu  senden.  Darmit  aber  drjenig,  so  den  handl  zu  Frank- 
•'urt  soll  ausrichten,  in  keinen  verdacht  kume,  einr  geselschaft  pasdann 


90  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels, 

dr  andrn  den  handl  auszurichten,  so  las  man  ine  die  kupfer  zugleich 
verkafen,  also,  wann  er  ein  suma  verkaft,  das  er  von  yedr  hutten  die 
helfte  neme. 

Item  es  ist  auch  gar  nit  von  noten,  das  aus  yeder  geselschaft  einr 
die  mergte  zu  Leibzig  besuche.  Dann  was  in  mergten  zu  handln  ist, 
können  die  factor  aus  Eysleben  wol  ausrichten.  So  inen  dann  was 
mangelt,  habn  sie  Heinrich  Scherin  an  der  haut,  welchr  vor  andrn 
inen  weys  behulüich  und  retlich  zu  sein.  So  man  dann  kupfr  zu  Eys- 
leben soll  kaufen  oder  vertreg  aufrichten ,  kan  solchs  gleych  so  wol 
durch  einen  allein  als  durch  zwen  für  bede  hendl  ausgericht  werden. 
Ist  auch  pesser,  die  kupfer  zu  Eysleben  durch  einen  dann  durch  zwen 
zu  kaffen ;  wurt  dennocht  eins  zerung  ob  100  fl  erspart,  man  mag  auch 
setzen,  was  eines  belonung  ist,  lauf  auf  —  fl  und  ist  abermals  die 
far  und  wagnus  des  reytens  zu  bewegen. 

Aufzeichnung  (von  der  Hand  Albrecht  Letschers)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerhandel,  Paket  24,  1. 


54.  1526  April  14. 


Die  Gesellschafter  der  Hütte  Leutenherg  erhöhen  das  Stammkapital 
der  am  18.  April  1524  gegi'ündeten  Gesellschaft  von  70000  auf  91000  fl 
und  quittieren  über  die  pro  rata  erfolgte  Einzahlung 


Wir,  Albrecht  graf  und  herr  zu  Mansfeld,  Friedrich  von  Thun, 
ritter,  Veit  von  Draxdorf,  amptman  zu  Quedelburg,  Jacob  Welser  der 
elter,  Heinrich  Scherel,  Ewald  Knaus,  zu  Nürnberg  und  Leipzig  bürgere, 
und  George  Pfaller,  für  uns,  unsere  erben  und  nachkomen  bekennen 
und  tun  kund :  Auf  das  und  nachdem  wir  uns  in  ein  gesellschaft  und 
seygerhandel  auf  der  hutten  unter  Leuttenberg,  an  der  Loquitz  gelegen, 
auf  gewin  und  verlust,  lauts  und  Inhalts  des  gesellschafter  briefs,  so 
darüber  volzogen  und  aufgericht,  des  dattum  nach  Cristi  unsers  herrn 
gepurt  im  funfzehenhundert  und  vierundzwenzigsten  jare  am  freytage 
nach  dem  sontag  Judica,  den  achtzehenden  tag  des  monats  Marcij 
haltend  ist,  eingelassen  und  vereinigt  haben,  und  wiewol  wir  ehe  der 
zeit  dafür  gehalten,  als  solt  derselbig  angefangen  unser  seigerhandel 
mit  sibenzigtausent  gülden,  so  ein  ieder  nach  vermöge  desselben  unsers 
geselschafter  briefs  an  solcher  summa  einzulegen  sich  vorpflichtet,  het 
mögen  gefertiget  sein  worden,  so  haben  wir  doch,  aus  furgefallen  leuften, 
auch  notturft  des  handeis,  befunden,  das  mit  obberurter  summa  der 
handel   nicht  hat  mögen  ausgericht  werden.     Derhalb  haben  wir  uns 


No.  53-54.     1526.  91 


zweyer  einlage ,  nemlich  auf  Petri  Pauli  im  funfundzweinzigsten  jare 
der  wienigern  zall  und  hienacher  auf  Andree  auch  in  demselben  jare 
einzulegen  entschlossen,  welliche  dann  uns,  vorbenente  gesellschafter, 
zu  vorerlegter  summa,  wie  volget,  betreffen:  Nemlich  uns,  graf 
Albrechten,  sechstausent,  mich,  Fridrichen  von  Thun,  zweytausent  zwey- 
hundertfunfzig,  mich,  Yeiten  von  Draxdorf,  zweytausent  zweyhundert- 
funfzig,  mich,  Jacob  Welsern,  drey tausend  neunhundert,  mich,  Heinrich 
Scherel,  dreytausent,  mich,  Ewalden  Knaus,  tausent  achthundert  und 
mich,  Gorgen  Pfaller,  tausend  achthundert  gülden,  dadurch  also  die 
hauptguter  in  einundzweinzigtausend  gülden  gemehret  seind  worden. 
Demnach  dann  also  die  erlegung  des  geldes,  von  uns  allen  in  handel 
gewent,  in  der  ganzen  summa  auf  heutigen  tag  einundneunzigtausent 
gülden  in  gold  erreichet  und  von  uns  allen  in  gold  erleget,  welliches 
dann  Heinrich  Scherel  eingenomen  und  in  den  handel  ganz  und  gar 
gewendet  und  ausgeben,  auch  deshalb  volstendige  zu  dank  und  gnug- 
liche rechnung  gethan  hadt,  den  wir  dann  solcher  empfangen  und  in 
handel  gewenten  summa  hiemit  quitirt  haben  wollen.  Und  zu  weyterm 
clerlicherra  verstand  ist  an  solcher  summa,  so  wir  also  zu  ge[win  und 
Verlust]  in  den  handel  erleget,  uns  graf  Albrechte  von  Mansfeld  sechsund- 
zweinzig  [tausend  gülden  zustendig ;]  dieweil  wir  mit  vergunst  der  gesell- 
schafter an  solchem  unserm  haupt[gut  der  sechs] undzweinzig  tausent 
gülden  Jacob  Welsern  zu  sondern  genaden  und  gefallen  mit  dreytausent 
gülden,  sein  hauptgut  damit  zu  erhöen,  entwichen,  ist  uns  numals  bis 
auf  heut  dattum  nicht  mer  zu  unserm  erlegten  hauptgut  dreyund- 
zwenzig  tausent,  mir,  Fridriche  von  Thun  neuntausend  sibenhundert 
fünfzig,  mir,  Veite  von  Draxdorf,  neuntausent  sibenhundert  fünfzig,  mir, 
Jacob  Welser,  mit  den  dreytausent  gülden,  so  mein  genediger  herr 
graf  Albrecht  mir,  wie  letzt  bemelt,  aus  gnaden,  mein  hauptgut  zu 
meren,  entwichen,  neunzehentausent  neunhundert,  mir,  Heinriche 
Scherel,  dreyzehentausent,  mir,  Ewalde  Knaus,  sibentausentachthundert 
und  mir,  Gorgen  Pfaller,  auch  sibentausent  und  achthundert  gold- 
gulden  zustendig;  solche  summa  wir  von  allen  teylen,  so  vil  eynem 
ieden  aufgeleget,  wie  dann  hie  in  vermeldet  wirdet,  vergnueget  und 
bezalt  und  ieder  den  andern,  das  er  dieselbe  seine  gepurende  summa 
dermas,  wie  berurt,  erleget,  hiemit  quitiert  wollen  haben.  Und  derhalb 
zu  bekentnis  des  erlegten  hauptguts  seind  disser  gleichlautender  quittung 
siben  gestellet,  welliche  wir  unter  unsern  petschaften  mit  eigner  band 
unterschriben  und  unser  jedem  eine  zugestelt.  Geschechen  nach  Cristi 
unsers  lieben  herm  gepurt  tausentfunfhundert  und  im  sechsundzwein- 
zigsten  jare  den  vierzehenden  tag  des  Monats  Apprilis. 


92  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Stellenweise  beschädigte  Ausfertigung  auf  Papier  mit  aufgedrückten  Papier- 
siegeln und  den  eigcnJmndigen  Unterschriften  der  Kontrahenten  im  Gewerk.  Archiv 
zu  Eisleben,  Saigerhandcl ,  Paket  4,  VI.  lür  Veit  v.  Draxdorf  siegelt  und  unter- 
schreibt Graf  Albrecht. 


55.   1526  Juni  5.    Nürnberg.   Jakob  Welser  der  Aeltere 
an  Graf  Albrecht  von  Mansfeld. 

Auszahlung  von  499  fl  an  Qraf  Albrechts  Boten.  Klagen  über  die 
Stockung  im  Handel.  Die  Konkurrenz,  besonders  des  Schwedischen 
Kupfers,  in  den  Niederlanden. 

Genediger  her,  mein  undertenig  ganz  wyllig  dienst  sein  euern 
gnaden  altzeit  zuvor.  G.  h.,  an  sant  Urbanstag  antwurt  mir  Colman 
PJattners  son  von  Augspurg  etir  g.  brief,  des  datto  freytags  nach 
Exaudi;  und  wiewol  ich  an  gelt  übel  geschickt  waz,  fand  ich  doch  so 
vyl  bey  gutten  freunden,  daz  ich  inne  auf  e.  g.  schreyben  und  befelch 
noch  denselben  abend  der  vierhundert  und  neunundneunzig  gülden 
rheinisch  an  eytl  gutten  taller  g°  bezalt.  Er  hett  gern  golt  gehapt,  ich 
waz  aber  darmit  nit  geschickt;  ich  hetz  auch  fast  theuer,  als  umb 
zwienundzwainzig  sylberg«^  und  syben  in  acht  pfenyng,  in  der  eyl  auf- 
wexlen  miessen.  Daz  zaig  ich  e.  g.  allain  derhalben  an,  auf  daz  die- 
selben wissen,  wie  unfugklich  es  uns  hie  ist,  wan  wir  mit  unversechnen 
wexlen  ubernumen  werden.  Dan  wir  selten  gelt  im  Vorrat  haben, 
sonder  stetz  mer  zu  ton  seien,  dan  wir  aus  den  Schuldnern  einbringen 
mugen.  Es  geet  auch  daz  kupfer  nit  ab,  verligt  uns  nit  mit  clainem 
nachtayl  vyl  geltz  dorin;  daz  mugen  e.  g.  als  unser  gnediger  her 
genedigklich  behertzigen  und  dester  stattlicher  darob  halten,  auf  daz 
die  kupfer  nit  zu  hart  überhäuft  und  der  ubergwonlichen  geprauch  nit 
zu  vyl  gemacht  werden.  Dan  sich  bey  des  Franz  von  Sickingen  selligen 
schloß  eben  seuberlich  kupfer  finden  wollen.  So  hab  ich  wissen,  daz 
der  Schwedischen  kupfer,  ob  zwaytausent  zentner,  neulich  im  Nider- 
land  ankumen  send,  daz  dannocht  ainzing  hylft  füllen.  Hainrich  Scherl 
schreipt  mir  aus  Leipzig,  wie  daz  er  ob  funfzehentausent  gülden  gen 
Frankfurt  künftige  herbstmes  zu  bezallen  genomen  und  dannocht  bey 
sorg  hab,  es  muge  darbey  nit  beleyben,  sunder  man  werde  noch  mer 
goltz  auf  wexel  nemen  miessen.  Virwar,  da  ist  noch  klainer  verrat 
zu  Frankfurt,  daraus  man  sollich  gelt  bezallen  mug,  es  weiten  dan 
die  kupfer  guttayls  umb  bargelt  abgeen,  daz  fast  myßlich  ist,  man  weite 
dan  fast  wolfayl  geben  und  ein  bossen  schlag  machen,  darzu  ich  auch 


No.  54—56.     1526.  93 


nit  zu  ratten  waiß.  Sunder  ich  wird  vom  Scherl  angehalten,  fleis  virzu- 
wenden,  ob  ich  an  sechs  in  achttausent  gülden  auf  zins,  fünf  vom 
hundert,  aufbringen  mocht,  daz  aber  auch  nicht  also  teglichs  zu  be- 
kumen  ist.  Muß  etwan  der  zeit  erwart  werden.  Wan  etwaz  dergestalt 
virfal,  so  wolt  ich  sollich  hendl  auch  gern  mit  e.  g.  und  anderer  meiner 
herren  wissen  und  wyllen  handien,  e.  g.  bittend,  mich  mit  erstem  e.  g. 
gemiiet  hierinnen  gnedigklich  zu  berichten.  Ich  trag  gleichwol  bev 
sorg,  man  werde  nit  vorbey  mugen,  dieweyl  die  kupfer  also  stocken, 
mag  der  handl  mit  der  erlegten  hauptgut  nit  erhalten  werden.  Gott 
fuge  schier  besserung,  daz  wir  unsere  kupfer  auch  mit  fug  under- 
bringen.  Furwar,  ander  geben  stetz  wegh,  aber  wolfayl,  also  daz  mer 
schad  dan  nutz  meins  verstants  darbey  ist.  Man  muß  aber  ein  ieden 
handien  lassen.  Furwar,  ich  laß  an  freundlichem  anbieten  nichtz 
erwinden,  aber  es  wyl  mit  der  summa  bey  uns  nit  gien.  Nun,  wir 
hofiPen  teglicher  besserung,  die  wolle  gott  der  her  schier  mit  gnaden 
fugen.  Hab  dannocht  e.  g.  sollichs  untertheniger  maynung  nicht  wollen 
verhalten,  mich  derselben  als  meinem  g.  hern  befelchend.  Dattum 
Nurmberg  am  erichtag  nach  Corpus  Christi  den  fünften  tag  des  raonatz 
Junij  anno  etc.  im  XXVI  jar. 

Gnediger  her,  unsere  dreyhundert  zentner  kupfer,  die  uns  zu  gut 
von  Arnstadt  gen  Hamburg  gesant  worden,  send  auf  ainundzwainzig 
Mayo  noch  nit  in  Sellandt  ankumen,  aber  sobald  innen  die  zukomen, 
weiten  sy  guten  fleis  virwenden,  die  aufs  höchst  und  beste  sy  mochten 
underzubringen ;  wiewol  innen  die  Schwedischen  kupfer  eintragen 
darinne  tun  werden ,  so  miessen  wirs  doch  nemen ,  wie  es  gott  fuget. 
Dattum  ut  in  literis. 

e.  g.  undertheniger 

Jacob  Welser  senior. 

Außenadresse:  Dem  edeln  und  wolgebornen  hern  hern  Albrecht  graf  un«l 
her  zu  Mansfeld  meinem  genedigen  hern. 

Ausfertigung  im  Geweric.  Archiv  zu  Eislebe»,  Saifierhmulel  Paket  4,  VII.  Gedr. 
Möllenherg  a.  a.  0.  S.  140  ff. 


56.  1526  Juli  27.  Mansfeld. 

Graf  Rayer  von  Mansfeld  verkauft  der  GesellscJiaft  des  Saigerhandels 
XU  Arnstadt  sein  Zehntkupfer  des  Jahres  1527 ,  wofür  ihm  diese  seine 
Schulden  [2000  fl]  bis  xur  Abrechming  stundet,  ihm  iveitere  2000  // 
vorstreckt  und  sich  verpflichtet,  ihm  nötigenfalls  bis  zu  500  fl  vor  jedem 
Markt  vorzustrecken. 


94  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandela. 


Wir  Hoyer  graf  und  her  zu  Mansfeld  vor  uns,  unser  erben  und 
erbnehmen  öffentlich  bekennen,  das  wir  dem  erbarn  Cristoff  Fuhrer 
lind  seinen  geselschaftern  des  seygerhandels  zu  Arnstet  unser  zehent- 
kupfer,  inmaßen  berurte  geselschaft  vormals  gehabt ,  veiderumd  ein  jar 
lang  im  XXYII**°  jare  anzufahen  und  einen  jedem  centner  wenig  oder 
vill  am  Silber  haltende  ane  probe  vorkauft  und  vor  I2V2  gülden,  halb 
gold,  die  ander  helfte  in  muntz,  je  XXI  zinsgr  vor  iedern  gülden,  geben 
haben  und  wie  folget:  1""  fl  uff  den  ostermarkt,  !>"  fl  uff  Petri  und 
Pauli,  1«°  fl  uff  den  michelsmarkt,  1™  fl  ufls  neuejar  und  die  ubermaß 
in  der  abrechnung,  alles  halb  gold  und  die  ander  helfte  in  münze,  uff 
ein  jedem  termyn  ane  verzog  uff  mitfasten  zu  entrichten  und  bezalen, 
darzu  X  mark  silbers  zu  einkauf,  1  "^  fl.  zu  leihunge,  die  sollen  uff  an- 
gezeigte vier  termin  abgezogen  werden.  Die  II  "^  fl,  so  wir  ynen  den 
keufern  schuldig,  uff  vorzinsung  bis  zur  abrechnung  stehen  bleiben 
und  die  mit  kupfer  ader  bahrem  gelde  die  zeit  bezalt  werden.  Der 
Cristoff  Führer  und  seine  geselschafter  haben  auch  gewilliget,  uns 
11""  fl  in  gold  XIIII  tage  oder  ETI  wochen  vor  ostern  schirstkunftig  vor- 
zustrecken, die  wir  yn  gewislich  widerumb  uff  den  folgenden  markt  zu 
Leipzigk  gutlich  bezalen  sollen  und  wollen  inen  dis  angezeigten  kupfer- 
kaufs  bestimpten  jars  ein  rechte  und  gute  gewehre  sein.  Sie  wollen 
auch,  ob  wirs  bey  yn  suchen,  drei,  vier,  bis  in  fünfhundert  gülden 
von  einem  jedem  markte  ader  termin  vorstrecken.  Und  wes  sie  uns 
des  vorstrecken,  sollen  sie  uff  einen  iedern  termin  widerumb  an  der 
betagten  summa  abziehen  und  innen  behalden,  getreulich  und  un- 
geferlich.  Zu  Urkunde  haben  wir  unser  angeborn  insigel  hiran  wissent- 
lich drucken  lassen.  Gescheen  und  geben  zu  Mansfeld,  freitags  nach 
Jacobi  apostoli  im  XV  «^  und  XXVI '«"  jare. 

Abschrift  im  Geweric.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  2,  V. 


57.  1527  Januar  20. 

Die  Mackenrod  setzen  der  Oesellschaft  des  Saigerhandels  zu  Arnstadt 
ihre  Hütten,  Bergwerke  und  anderen  Güter  zum  Pfände  für  den  Fall, 
daß  sie  bei  Aufkündigung  des  Handels  den  Oesellschaftern  Geld  schuldig 
bleiben  und  treffen  mit  ihnen  eine  Vereinbarung  über  die  Lieferung  von 
Kupfer  für  das  Jahr  1527. 

Zu  wissen,  das,  nachdem  dann  die  Magkenroder  und  ire  mitvor- 
wanten  dem  Albrecht  Letscher  und  seinen  geselschaftern  der  seyger- 
hutten  vor   Arnstedt  von   und   aus  getaner  vorlegunge    ires   hutten- 


No.  56-57.    1526-1527.  95 


handeis,  hutwerg  und  bergkwergs  eine  mergliche  summa  geldes  schuldig 
worden  sein  und  benente  geselschaftere  derwegen  mit  ynen  nicht  weiter 
haben  wollen  handelen,  noch  yre  kupfere  kaufen,  dweil  aber  dennest 
der  wolgebornen  aller  graven  zu  Mansfelt  ordenunge  und  reformacion 
vormagk,  das  in  dem  fall,  wann  der  kaufmanu  mit  dem  hutmeyster, 
der  ym  schuldig,  nicht  will  weiter  handelen,  das  er  schuldig  sey,  dem 
hutmeister  noch  ein  jar  zu  vorlegen;  und  nach  vormugen  derselben 
aller  iren  gnaden  reformacio  so  hat  bemelter  Albrecht  Letscher  vor  sich 
und  von  wegen  bemelter  seiner  geselschafter  bewilliget  und  zugesagt, 
sie,  die  vorbenenten  Mackenrode  und  ire  mitvorwanten,  dis  siebenund- 
zwanzigisten  jars  aus  zu  vorlegen,  doch  also  und  mit  dem  vorbehält 
und  gedinge,  das  der  Mackenrode  und  irer  mitvorwanten  alle  und 
itzliche  ire  hutten,  bergwerg  und  andere  ire  gutere,  keins  aus- 
gescheiden,  dem  Albrecht  Letscher  und  seinen  geselschaftern  zu  einem 
willigen  underpfande  vor  berurte  geltschult,  so  sie  in  schuldig  und 
inen  zukonftig  schuldig  werden,  vorheft  und  vorpfendet  sein.  Und  wo 
in  mitler  zeit  des  itzigen  siebenundzwanzigsten  jars  der  Albrecht 
Letscher  und  seine  geselschaftere  mit  den  Magkeroden  und  iren  mit- 
vorwanten umb  den  kupferkauf  nicht  weiter  vortragen  werden,  alsdann 
sollen  sie  vorpflicht  sein,  im  anfange  des  achtun dzwanzigisten  jars  den 
Albrecht  Letscher  und  seine  geselschaftere  mit  kupfer  ader  bahrem 
gelde  zu  bezalen ;  und  wo  das  nicht  geschieht,  so  sollen  vorberurte  yre 
vorhefte  eingesetzte  hutten,  bergwergk  und  andere  gutere  gewirdert  und 
von  Letscher  und  seynen  geselschaftern  nach  vormugen  gemeiner  her- 
schaft reformacion  vorkauft  und  vorlassen  werden,  yr  geld  daran  zu 
bekohmen.  Und  benenter  Albrecht  Letscher  hat  sich  mit  vorbenentem 
Andreas  und  Hansen  Mackenroden  und  Cristof  Spis  von  wegen  irer 
und  der  andern  Mackenrod,  so  dissem  irem  handel  vorwant,  also  umb 
ire  kupfere,  so  sie  diß  siebenundzwanzigsten  jars  mit  allen  iren  feuren 
machen  werden,  voreinigt  und  vortragen,  das  in,  den  Mackenroden,  vor 
ieden  zentner  reinkupfer  die  fein  margk  silber  in  sich  halten,  so  sie  in 
die  wage  zu  Eisleben  werden  antworten,  sollen  bezalen  vor  eilf  gülden 
drei  ort  muntz,  yhe  einundzwanzig  groschen  vor  einen  gülden  gerechent. 
Die  lot  über  ader  under  der  fein  margk  halten  sollen  zu  halben  gülden 
bezalt  werden.  Der  prob  halben  solle  es  auf  den  geschwornen  probierer 
zu  Eisleben  stehen.  Und  wo  sie  sich  der  miteinander  nicht  voreinigen, 
so  sali  es  nach  vermögen  gemeiner  herschaft  Mausfeit  ordenunge  ge- 
halten werden.  Zu  einkauf  sali  im  zu  ausgange  disses  jars  hundert 
gülden  gegeben  werden.  Es  sali  auch  der  Letscher  und  seine  gesel- 
schaftere   dis    siebenundzwanzigk  jar    aus  der   benenten  Mackenroden 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  MansfeldiBchen  Saigerhandels. 


hutwerg  statlich  vorlegen.  Und  Andreas  Mackenrod  und  Cristoff  Spies 
sollen  dis  jar  solch  yr  hutwerg  neben  einem  Schreiber,  so  yn  sali  zu- 
gegeben werden,  mit  jrem  höchstem  vleis  vorwalten,  kein  geld  aus 
dem  handel  wenden,  und  eher,  Spis,  sali  neben  dem  schreyber  rech- 
nunge  halten  und  sie  peyde  yder  einen  schlussel  zu  dem  kästen  haben 
und  keyner  ane  bewust  des  andern  kein  gelt  empfahen  ader  ausgeben. 
Der  Schreiber  soll  die  helfte  von  den  geselschaftern  und  die  ander 
helfte  vom  handel  belohnet  werden,  aber  Andreas  Mackenrode  und  Spis 
yrem  yeden  alle  wochen  ein  gulde  vor  yre  muhe  vom  handel  gereicht 
und  gegeben  werden.  Solchs  alles,  wie  berurt,  haben  Albrecht  Letscher 
vor  sich  und  seine  geselschafter,  Andreas,  Hanns  die  Mackenrode  und 
Cristof  Spis  vor  sich  und  von  wegen  yrer,  der  andern  Mackenrode, 
freuntschaft  und  geselschafter  mit  handgebenden  treuen  zu  halten  zu- 
gesagt und  bewilUget,  yn  gemeyner  herschait  Mansfelt  gemein  handel- 
buch einzuschreiben.  Gescheen  am  zwanzigsten  tage  des  monats 
Januarii  im  siebenundzwanzigisten  jare. 

Abschrift  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigei-handel,  Paket  2,  VI. 


58.    1527    Februar  23.    Nürnberg.    Jakob  Welser  der 
Aeltere  an  Graf  Albrecht  von  Mansfeld. 

Bezahlung  der  von  Graf  Albrecht  an  die  Gesellschaft  der  Hütte  Leuten- 
berg verkauften  Zehntkupfer  in  Raten.  Die  von  den  Ulmern  Bartholomäus 
und  Konrad  Grecken  für  Graf  Albrecht  geleisteten  Zahlungen  an  Heinrich 
Treusch.     Generalrechnungstag  zu  Arnstadt. 

Edler  wolgeporner  und  genediger  herre,  mein  unterdenig  willig 
dienst  sein  euern  gnaden  altzeyt  zuvor.  Genediger  herr,  die  vergangen 
tage  hat  mir  Albrecht  Letscher  ein  brief  von  e.  g.  geantwort,  welichen 
ich  verlesen  und  euer  g.  begern  vernumen  habe.  Darauf  ich  e.  g.  zu- 
bericht,  wie  die  sach,  hie  vormals  von  Scherll  und  Pfaller  an  mich 
gelanget,  hat  anzaige,  nemlich  wie  e.  g.  ire  zechentkupfer  dieser  erlichen 
geselschaft  dis  künftig  jar  ain  im  vorigen  kauf  gelassen  und  die  un- 
geferlich  auf  achttausent  gülden,  die  sie  laufen  selten,  gesvirdiget  haben 
und  soliche  achttausent  gülden  zu  bezallen  gestelt  sein,  als  nemhch 
tausent  gülden  aufs  neu  jar  jungst  verruckt,  noch  1000  fl  in  yetz 
künftige  Frankfurter  fastenmess,  2000  fl  in  ostermarkt,  2000  fl  Petri 
und  Pauli,  1000  fl  auf  Michahely  und  tausent  fl  aufs  neu  jar  im  acht- 
undzwainzigisten,  darvon  ich  aber  nicht  ferrer  wissen  trage,  dan  so  vill 


No.57— 58.    1527.  97 


ich  durch  obantzaigte  Schriften  bericht  bin.  Und  sollen  die  1000  fl  in 
der  Frankfurter  vastenmess  an  gold  rast  alles  zu  22  zins-  oder  silbreu 
groschen  pro  fl  bezalt  werden.  Nun  vermerk  ich  durch  e.  gnade 
Schriften,  das  dieselb  vor  ir  haben,  das  wir  e.  gnade  auf  den  osterraarkt 
nechst  viertausent  fl  zu  entrichten  schuldig  sein  solten  und  begern 
e.  gnade  2000  fl  an  golde  auf  die  künftige  osterfeiertage  und  die  andern 
2000  fl  im  markt  zu  entrichten.  Nun  wirt  es  meines  achtens  schwerlich 
muegen  erhalten  werden,  das  wir  e.  gnade  mit  allen  4000  fl  auf  begerte 
zeyt  werden  wilfam  muegen,  dan  es  der  handel  schwerlich  erheben 
mag,  welichem  noch  2400  fl  in  golde  bey  unserm  genedigen  herrn 
herzog  Heinrichen  zu  Braunschwigk  furwaer  mit  des  handeis  unfueg 
aussen  liegen,  die  welichen  euer  gnade  on  zweyfel  fleissig  einzumanen 
nit  in  vergessen  stellen.  So  wird  ich  doch  durch  mundliche  Unterricht 
von  meynem  gunstigen  frund  Albrechten  Letscherr  verstendiget,  das 
euer  gnade  an  solichem  gelegen  seye  und  ye  gern  bey  einer  erlichen 
geselschaft  dermassen  gefudert  sein  weiten.  Habe  ich  euer  gnade  brief 
auf  die  hutten  an  Pfallern  gesandt,  mit  befelch,  den  fort  an  Scherll  zu 
senden  mit  anzaigung,  das  ich  ganz  guets  willens  und  gemuets  were, 
euer  gnade  zu  unterdenigem  gefallen,  sovil  dem  handel  imer  leydlich 
sein  wolle,  zu  fudern  und  insunder  vleyss  furzuwenden.  auf  das  euer 
gnade  mit  den  2000  fl  Rh  an  golde  auf  die  osterfeiertagen  gedient 
werde  und,  vermugs  der  handel  one  sondern  achtparn  unfug,  mit  den 
andern  2°*  fl,  so  erst  auf  Petry  und  Pauli  gefallen  solten,  auch  das 
peste  zu  ton.  Aber  wie  sie  wüsten,  were  kain  rechnung  auf  her  zu 
machen,  dan  ich  zuvor  vom  handel  dermassen  mit  wexeln  hocher  uber- 
nuraen  und  belegt  were,  dan  ich  zu  bezallen  wüste,  sonder  wurde  ich 
dem  handel  zu  gut  sonder  furantzen  suchen,  wie  dieselben  vollend  one 
des  handeis  sondern  nachtail  zu  bezallen,  bis  das  mer  gelds  aus  den 
kupfern  gefiel.  Derhalb,  wa  euer  gnade  nach  derselben  begern  solte 
wilfart,  muste  soliches  durch  sie,  Pfallern  und  Scherll,  geschechen  und 
aus  der  erlichen  geselschaft  silbern  oder  aus  wexeln,  der  man  derhalb 
dester  mer  aufnemen  mueste,  ausgepracht  werden.  Und  was  inen  der- 
halb muglich  on  achtparn  des  handeis  nachtail  zu  ton  were,  sollen  sie 
e.  gnad  berichten,  sich  dieselbig  ferner  darnach  haben  zu  halten.  Ich  ver- 
n  uete  mich  auch,  was  mit  gold  bezalt  wurd,  das  auf  22  g°  für  den  gülden 
bedingt  were,  wurden  sich  euer  g.  nit  beschweren,  der  erlichen  gesel- 
S(;haft  guet  zu  ton,  was  sie  die  goldgulden  hocher  dan  zu  22  g"  kaufen 
niuesten.  Darinnen  wissen  sich  euer  g.  genedigklich  und  woll  zu  halten. 
Ferner  geliebe  e.  gnaden  zu  vernemen,  wie  das  ich  schritten  aus 
lim  von  Bartholme  und  Conrad  den  Grecken  entpfangen,   wie  das  sie 

Gescliichtsq.d.Pr.S.  Bd.  XXXXVIl.  7 


98  TTrkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


von  euer  gnaden  wegen  dem  Hainrich  Treuschen  von  wegen  seins 
bruedern  Wolf  Treuschen  die  200  fl  münz,  dergleichen  auch  gemeltem 
Hainiich  Treuschen  anstat  und  von  wegen  Schenk  Veitin  freyherr  zu 
Erbach  2W  fl  an  gold  entricht,  darumb  sie  quittung  von  obgeraelteni 
Hainrich  Treusch  empfangen  haben,  mit  nemlicher  zusagung,  das  er 
inen  aufs  erste  auch  ein  quittung  von  gemeltem  herrn  Schenk  Veitin 
zustellen  wolle,  die  weliche  gleichwoll  bis  hieher  nit  gefallen ;  aber  die 
andern  quittungen  seind  bey  meinen  banden,  der  Zuversicht,  es  seye 
dermassen  euern  gnaden  zu  gefallen  gehandelt. 

Mir  ist  auch  mein  sandbrieflein  an  euer  gnade  lautend  die 
Wechsel  zum  taii  belangend  durch  Letschern  wol  behendigt.  Bedank 
mich  e.  g.  derhalb  genediges  bedenken.  —  Ferner  bericht  mich  Albrecht 
Letscher,  das  euer  gnade  zu  gelegenhait  keme,  das  huyrige  unser  general- 
rechnong  zu  Arnstatt  gehalten  und  auf  den  ersten  sontag  nach  Ostern 
daselbst  einkumen  wurd.  Nun  ward  meins  enthalts  in  unser  jungst 
gehaltner  jenerallrechnung  auf  der  hutten  unter  Leutenbergk  verlassen, 
soliche  huyrige  rechnung  zu  Arnstat  zu  halten  und  auf  den  dinstag 
nach  dem  sontag  Vocem  jocunditatis  einzukumen,  weliches  uns  one 
e.  g.  sonder  besch werden  noch  das  gelegenest  sein  wurde,  angesehen, 
das  mir  beschwerlich  sein  wille,  den  hailtumbsmarkt  hie  zu  verlassen 
und  gleich  dem  Scherl  so  schwerlich,  den  ostermarkt  zu  Leybzig  zu 
verlassen.  Derhalb,  wa  es  one  euer  g.  grossen  unfug  sein  mechte,  wer 
unser  guetig  pitt,  es  bey  dem  ersternanten  tage  zu  beleyben  lassen,  der 
welch  uns  heuer  und  hernach  unsern  gescheften  nach  altzeyt  am  ge- 
legenesten  were.  Das  habe  ich  euern  gnaden,  bey  welcher  ich  mich 
alles  gueten  vertröste,  unterthenigs  willens  nicht  wollen  verhalten, 
mich  iiiemit  derselbigen  als  meynem  g.  herren  befelchend.  Datum 
Nürnberg  am  sambstag  sant  Matheys  abend  den  XXIIl  tage  Februarii 
im  XV  <=  und  XXVn  jarr. 

Euer  gnaden  unterdeniger 

Jacob  Welser  der  elter. 

Außenadresse:  Dem  edeln  und  wolgebornen  herren  Albrechten  graf  und  herr 
zu  Mansfeld  meynem  genedigen  herren. 

Ausfertigung  im  GeiverTc.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigefrJmndel,  Paket  4,   VIII. 
Gedr.  Möllenberg  a.  a.  O.  S.  142  ff. 


i 


No.  58-59.    1527.  99 


59.  1527  April  13.  Nürnberg.  Jacob  Welser  der  Aeltere 
an  Graf  Albrecht  von  Mansfeld. 

Kreditbrief  auf  750  Kronen  für  die  Gesandten  Oraf  ÄUrrechts  an  den 
kaiserlichen  Hof  in  Spanien  Georg  von  Mmkwitx,  Balthasar  Rabenstainer 
und  Philipp  von  Hütten.     Generalrechnungstag  zu  Aiiistadt. 

Edler  und  wolgeporner  genediger  herr,  euer  gnaden  seyen  mein 
underthenig  willig  dienst  allzeit  zuvor.  Euer  genad  schreyben,  des 
datto  auf  fünf  Apprill,  als  mich  der  pott  bericht,  zu  Allstat,  ist  mir  erst 
auf  freytag  aubends  den  12  Apprillis  durch  gedachten  e.  g.  botten  be- 
hendiget, derhalb  ich  mich  bey  e.  g.  entschuldigt  haben  will,  das  ich 
dissen  potten  nicht  abfertigen  hab,  das  er  am  gedachten  freytag  nach 
Judica  wider  bey  e.  g.  zu  Salveld  hett  erscheinen  mugen.  Aber  be- 
langend die  handlung  des  Wechsel,  hab  ich  mich  sey der  meins  jüngsten 
schreiben  hie  auch  zu  Augspurg  bey  dien  gesellschaftern,  so  ire  hendl 
in  Tspanignia  haben,  bemuet  umb  ein  sollichen  Wechsel  zu  erlangen, 
aber  in  warhait  dien  nit  bekumen  mugen.  Hett  mich  doch  gemechtiget 
vir  hundert  ducaten  hundert  und  funfundvierzig  gülden  an  guttem  gold 
zu  bezallen,  aber  find  nit  nemer,  die  soUichs  anemen  oder  ducaten  am 
kayserlichen  hof  zu  bezallen  verkaufen  wollen.  Und  ist  mir  in  warhait 
selbs  pang,  das  ich  e.  g.  nit  ganz  zu  gefallen  dienen  soll.  Dieweyl 
aber  sollichs  ie  nit  sein  mag,  hab  ich  dem  mitel  nachgedacht  und  sende 
e.  g.  hiemit  ein  brief  an  meine  verwanten  und  diener  zu  Lion  und  zu 
Anttwerff  lautend  mit  fleyssigem  befelch,  so  die  genannter  e.  g.  gesanten 
an  dem  aynen  oder  anderm  ort  zu  innen  kumen  und  an  sy  begeren 
wurden,  innen  auf  sollich  mein  brieflein  einmal  von  wegen  euer  ge- 
naden  sibenhundert  und  fünfzig  sunenkronen  an  guttem  gold  zu  ent- 
richten, und  ob  sys  begern  wurden,  getruywen  fleis  virzuwenden, 
sollich  750  sunenkronen  mit  mynstem  nachtail  an  dien  kayserlichen 
hof  in  Tspanignia  zu  machen,  das  die  gesanten  von  euern  genaden  sy 
all  drey  oder  ir  zwien  oder  einer  aus  innen  sollichen  werd  am  hof 
empfachen  mechten ;  und  ob  man  ye  nit  mit  fug  zu  wexel  kumen,  das 
s}  doch  die  paren  krönen  mit  innen  hinein  nemen  und  fieren  und  also 
ungesaumpt  sein  mochten.  Dann  ich  ander  weg  noch  mittel  disser  zeit 
nit  weis,  und  ob  die  sach  schon  mein  selbs  und  mir  vil  daran  gelegen 
wor.  Ich  versiehe  mich  auch,  e.  g.  werden  mir  vir  sollich  gelt  der 
TcO  krönen  tausent  gülden  au  guttem  gold  verschaffen,  die  sy  werd 
seind,  und  also  mit  mir  zu  gut  nemen;  dann  ichs  ie  nit  zu  verbessern 
Wiiis,  auch  nit,  weliichen  weg  die  gesandten  nemen  werden,  auf  lion 


100  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


oder  Anttorff.  Wa  ich  dasselb  gewist,  hett  ich  innen  dien  briet'  lauter 
auf  dasselb  ort  gestelt,  aber  also  mag  es  innen  auch  nit  feilen,  dann 
sy  meins  achtens  auf  der  ort  eynera  zuziehen  raiessen;  und  hoff  genz- 
lich,  sy  am  selben  ort  meiner  hilf  und  furdrung  finden  sollen.  Hierait 
auch  copia,  wie  ich  den  meinen  derhalben  schreib,  gutter  Zuversicht, 
e.  g.  sollen  des  g.  wolgefallen  tragen.  —  Verrückter  tag  hat  mich  mein 
gunstiger  freind  Heynrich  Scherel  bericht,  wie  er  Schriften  von  e.  g. 
hab,  das  e.  g.  den  tag  unser  jenneralrechnung  auf  den  suntag  Trinitatis 
zu  Arnstat  einzukumen  angesaczt  haben;  das  las  ich  mir  vir  mein 
persclion  auch  gefallen.  Mich  hiemit  e.  g.  als  meinem  genedigen  herm 
befelchende.  Dattum  Nürnberg  am  Palmabend,  den  XIU.  tag  Apprylis 
im  XXVII.  jar 

e.  g.  undertheniger 

Jacob  Welser  der  olter. 

Außenadresse:  Dem  edlen  und  wolgepornen  Herrn  herm  Albrechten  graf  und 
herr  zu  Mansfeld  meinem  genedigen  herrn. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  4,  VIII. 
Mit  folgender  Beilage  (Abschrift): 

Jakoh  Welser  und   Sohn  an  seine  Verwandten  und  Diener  zu   Lyo)i 
und  Antwerpen. 

Jhesus  Christus  1527  adj  13.  Aprill 

Erber  lieb  und  gut  freind,  auf  begeren  meines  genedigen  herrn 
graf  Albrechten  herren  zu  Mansfeld  fug  ich  euch  zu  vernemen,  das 
sein  genad  disse  gegenwertige  herren,  Jörg  von  Mynckwitz,  ritter, 
Baltassar  Rabenstainer  und  Philipssen  von  Hütten,  botschaftweis  an 
Romischen  kay.  m*  hoff  in  Yspanignia  abzufertigen  vorhat,  derhalb  an 
mich  begerd,  ime  ein  Wechsel  umb  tausent  gülden  Rheinisch  an  golde, 
davir  die  genannten  den  werd  an  gutten  ducaten  am  kay.  m'  hofi 
finden  m echten,  auszuspringen.  Dieweil  ich  aber  keinen  Wechsel  disser 
zeit,  weder  bey  Fuggern,  Bartholme  Welsern,  noch  andern  vir  das  ort 
hab  bekumen  mugen,  bin  ich  berettig,  unserm  g.  h.  graf  Albrechten 
disses  brieflin  an  euch  gen  Lion  oder  an  die  unsern  gen  Antterft 
lautend,  dieweyl  ich  nit  wais,  wolhchen  weg  die  gemelten  gesandten 
nemen  werden,  zuzestellen.  Und  ist  mein  beger,  so  die  gedachten  drey 
gesandten  zu  euch  kumen  und  euch  mit  dissem  meinem  sandbrieflin 
ermanen,  es  sey  zu  Lion  oder  Anttorff,  das  ir  innen  allen  dreyen 
samentlich  oder  zwayen  oder  einem  aus  innen  auf  antwurtung  disses 
brieflins  und  auf  ein  zimliche  bekandnus  ainmal  zustellen  und  uber- 
antwurten   wollet   sibenhundert  und  fünfzig  sunenkronen  gerecht  am 


No.  59-60.    1527,  IW 


güld  und  gewicht,  derselben  werd  ich  mich  gutter  bezallung  bey  ge- 
dachtem meinem  geuedigen  herren  graf  Albrechten  herrn  zu  Mansfeld 
versechen  will.  Und  ob  euch  gedachte  herrn  die  gesandten  anlangen 
und  ersuchen  wurden,  innen  furderlich  zu  sein,  ob  gedachte  750  sunen- 
kronen  wexelsweis  an  Romischer  kay.  m*  hoff  in  Yspanignia  zu  machen, 
darinnen  wellet  innen  auch  furderlich  und  hilflich  sein  mit  allen  treuen, 
sollichs  mit  irem  maysten  fortail  zu  tun,  so  ir  imer  erlangen  mugen. 
als  ob  mich  die  sach  selbs  betreff,  innen  auch  sonst  euers  vermugens 
hilf  lieh  und  furderlich  sein;  dann  ich  ie  meinem  g.  herrn,  auch  den 
gesanndten  geren  zu  gefallen  dienen  wolt.  Darnach  hapt  euch  zu 
richten,  und  hiemit  wolle  uns  alle  gott  in  sein  milten  genaden  vor 
übel  bewaren.    Amen. 

Jacob  Welser  und  sune  zu  Nürnberg. 


Geä/r.  Möllenberg  a.a.O.  S.  145  ff. 


60.  1527  Mai  8.    Nürnberg.  Jakob  Welser  [derAeltereJ 
an  Graf  Albrecht  von  Mansfeld. 

Bezahlung  von  1000  Goldgulden  für  einen  Graf  Älbrecht  übersandten 
Kreditbrief.  Herzog  Heinrich  van  Braunschweig  ist  mit  2400  Gold- 
gulden im  Rilckstayid  geblieben.  Unmöglichkeit,  dem  Grafen  Boto  xu 
Stolbei'g  Geld  vorzustrecken.  Beschwerde  gegen  den  Erlaß  der  Grafen 
von  Mansfeld,  alles  aus  mansfeld ischen  Kupfern  gesaigerte  Silber  in  die 
Eisleber  Münze  zu  liefern.     Ti/rkenhilfe. 

Edler  wolgeporner  und  genediger  herr,  mein  underthenige  willige 
dienst  seyen  euern  genaden  allzeit  bevor.  Genediger  herr,  auf  den 
dreyzehenden  tag  Apprillis  schrib  ich  e.  g.  bey  e.  g.  gesanten  botten 
hott  ain  Leipzger  buxen,  zaigt  an,  wie  das  ich  kaynen  wexel  an  Spanig- 
nischen  hofi  weder  hie,  noch  zu  Augspurg  erlangen  hett  mugen.    Aber 

zu   furdrung  e.  g.  furnemen   sant  ich  e.  g.  mit  ain  beschlossen 

biieflin  an  meine  verwanten  und  diener  gen  Lion  in  Fi-ankreich  und 
Anttoif  in  Brabant  lautend:  Tue  innen  imselben  befelch,  ob  euer 
genaden  gesanten  pro  Yspanignia,  als  her  Jörg  von  Minkwitz,  rittet, 
Balthassar  von  Rabenstein  und  Philips  von  Hütten,  zu  innen  komen, 
S}'  mit  gedachtem  brieflin  ermanen  wurden,  inen  mit  virstreckung  bis 
in  die  sibenhundert  und  fünfzig  goldkronen  von  der  sunen  behilflich 
zu  sein,  ob  sy  auch  die  weyter  verwexeln  wolten,  innen  darinnen,  auch 
iit  anderm,  furderlich  und  hilflich  sein,  als  ob  es  mein  aigen  sach  wer. 
^'ie  e.  g,  dann  ein  copia   desselben  brietiins  auch  mitgesandt  ward; 


102  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischeii  fcfaigerhandels. 

gutter  Zuversicht,  sollichs  alles  seye  e.  g.  wol  behendiget.  Nun  wa 
e.  g.  sollich  mein  sandbrieflin  bey  e.  g.  gesanten  fortgesant  und  sollichs 
zu  geprauchen  befolchen  betten ,  bitt  ich  e.  g.  als  m.  g.  herrn,  meinem 
gutten  freind  Heinrichen  Scherel  dargegen  tausend  gülden  Rheinisch 
an  gold  oder  folHge  werung  dissen  ostermarkt  gutzumachen,  der  in. 
befelch  hat,  was  ferner  mir  zu  gut  mit  zu  handien.  Ob  aber  e.  g. 
solliches  brieflin  nit  gepraucht  oder  gesant  betten,  bit  ich  mich  sollichs 
zu  verstendigen  und  mir  das  brieflin  wider  zu  senden.  Soll  es  aber 
meinthalben  schlecht  sein,  e.  g.  wollen  auch  nit  in  ungenaden  auf- 
nemen,  das  ich  den  wexel  an  Spayugnischen  hoff  nit  nach  e.  g.  begeren 
gemacht;  dann  ichs  ye  nit  hab  erlangen  mugen.  Derhalb  wollet  mich 
vir  entschuldiget  halten  etc. 

Genediger  herr,  e.  g.  ist  nunmer  unverborgen,  das  m.  g.  h.  herzog 
Heinrich  von  Praunschweigk  in  jetz  verrückter  Franckfurter  fastenmess 
mit  entrichtung  der  vierundzweinzig  hundert  gülden  an  gold  abermals 
nit  zugehalten  hat,  wöliches  uns  warlich  zu  nachtayl  und  unfug  kumet, 
dann  vil  wexel  von  Frankfurt  her  auf  mich  gelaufen  send,  die  hie  mit 
gold  miessen  entricht  und  das  gold  aus  unsern  silbern,  die  ich  derhalb 
herfordere,  gelöst  werden.  Derhalb  mein  underdienstlich  bitt,  e.  g. 
wollen ,  als  der  in  sollchem  am  basten  furdern  und  helfen  mag,  darob 
sein,  auf  das  gut  weg  und  mitel  gefunden,  das  wir  bezalt  werden. 
E.  g.  haben  auch  zu  bedenken,  das  in  unserm  vermugen  nit  ist,  die- 
weyl  wir  onne  das  aller  ort  mit  gelt  benottiget  seyen,  unserm  g.  henii 
graf  Bott  von  Stolberg  auf  den  Nuyburgischen  markt  nechstkunftig 
ichtz  zu  leichen,  dann  unserm  handl  notter  wer,  das  demselben  virgeseczt 

wurd;  wüst  ich  nur  wien  anzulaufen.    Das  hab  ich  dannocht  e.  g. 

sollichs  m.   g.   herrn  graf  Bott   von  Stolberg  forter  zu  berichten,  nicht 
wollen  bergen. 

Dann  solt  uns  meines  g.  herrn  von  Braunschweigk  Verzug,  über 
das  er  uns  one  das  unfug  und  nachtail  bringet,  auch  erst  ungnad  bey 
e.  g.  oder  unserm  genedigen  herrn  von  Stolberg  erwecken,  das  were 
unserm  handl  und  mir,  als  desselben  getreuen  diener,  zu  schwer,  gutter 
Zuversicht,  e.  g.i  werden  in  sollichem  unsern  handel  und  mich  vir  ent- 
schuldiget halten  und  uns  derraassen  gegen  u.  g.  herren  von  Stolbeig 
auch  genedigkiich  verantwurten. 

Item  belangend  meiner  genedigen  herren  der  graten  von  Mansfeld, 
auch  e.  g.  begeren,  die  silber,  so  aus  e.  g.  oder  derselben  huttenmaister 
kupfer  forter  durch  unser  und  ander  hutten  geseygert  und  gemacht 
werden,  dieselbige  uns  zu  verpflichten  wider  gen  Eysleben  in  euer  aller 
gnaden  mincz,  und  nyendert  änderst  wohin,  zu  uberlibern  umb  einkauf 


No.  60.     1527.  lOS 


und  werd,  wie  man  sich  des  heren  lassen  wurd  etc.,  haben  wir  dem 
handel  verwanten ,  so  vil  unser  hie  send ,  vil  reden  von  gehalten  und 
befinden  sollich  virnemen  dem  handl  so  schwer,  das  wir  ohne  vor- 
wissende verderpnus  dien  nit  bewilligen  mugen,  wie  ich  dann  her 
Heinrichen  Scherel  und  Jörgen  Pfaller  derhalb  mein  maynung  zum 
tail  auch  anzaigt  hab.  Derhalb  mein  ganz  underdieustlich  bitten,  e.  g. 
wollen  das  künftig  so  wol  als  das  gegenwertig  bedenken  und  muglichen 
fleis  virwenden,  das  wir  gemaine  hendler  sollicher  untreglicher  purde 
entladen  werden.  Dann  solten  wir  uns  mit  den  silbern  derraassen  ver- 
pfenden  lassen,  wist  ich  an  dissem  handel  nichts  dann  schand,  spodt 
und  verderbung  zu  erhoUen,  des  ich  mich  doch  bey  e.  g.,  das  sy  mir 
soUichs  gunen  solten,  gar  nit  vermuet,  dann  ich  in  allem  gutten  ver- 
trauen mein  armut  ja  auch  mit  hilf  meiner  besten  freind,  so  mir  das 
ir  vertrauen,  hinder  dissen  handl  gelassen  hab,  darinnen  ich  doch  bisher 
nit  vil  liephchs,  sonder  teglich  mangl  und  zadel  an  allen  orten  an  geld 
spir,  und  so  also  mangl  erscheint,  wirtz  auf  mich  herr  und  gen  Frank- 
furt genomen.  Solten  mir  nun  die  silber  dargegen  gespert  werden,  so 
wiste  ich  nicht,  das  mir  folgen  mecht,  dann  schand,  spott  und  ver- 
derben. Es  will  glaub  beym  kaufman  gehalten  oder  geacht  werden, 
das  sein   sach   in  gutem   nit  lang  bestand  haben    mug.    Derhalb  g.  h. 

helft  und    ratt,   das dem  gedanken  sollichs  virgehaltnen  un- 

muglichen umen  mug.     Das  will  ich  in  aller  undertheniger  treu 

und  lieb  zu  verdienen  willig  gefunden  werden.  Und  wollet  mein  gene- 
diger  herr  sein  und  beleyben,  wie  ich  mich  des  allzeit  vertrost  hab  und 
noch  vertrost.  Damit  befilche  ich  e.  g.  und  alle  allzeit  in  die  bewaiiing 
gottes,  Geben  zu  Nürnberg  den  achten  tag  im  Mayen  im  XV^  und 
XXVII  jare. 

Grenediger  her,  auf  Jörgen  Feyrlins  anzaigen  hab  ich  die  10«  11 
dirgkengelt  entricht  und  dem  Jörgen  Feyrly  die  quittanz  derhalb  zu- 
gesant,  wie  er  e.  g.  on  zweyfei  zu  wissen  gemacht  und  an  den  zehent- 
kupfern  zugeschriben  hat.  —  Nicht  neus  ist  vorhanden,  davon  mit 
grund  zu  schreiben  wer,  wolt  sunst  sollichs  e.  g.  nit  verhalten.  Tue 
mich  damit  derselben  befelchen. 

e.  g.  undertheniger 

Jacob  Welser. 

Äußemidresse :  Dem  edlen  wolgeboruen  herrn  herrn  Albrecbten  graf  und  herr 
zu  Mansfeld  meinem  gnedigen  herrn. 

Ausfertigung  (etwas  beschädigt)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Etsleben,  Sciigcrfutiulel, 
Paket  4,  VIII.     Gedr.  Möllenberg  a.  a.  0.  S.  148  ff. 


104  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

61.  1527  Juli  11.  Eisleben.     Albrecht  Letscher  an  Graf 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Graf  Albrechts  Kupferkontrakt  mit  Meinharls  Erben;  Letscher   bittet^ 
seiner  Gesellschaft  die  Hälfte  von  diesen  Kupfern  zu  überlassen. 

Edlr  und  wolgeborner,  eurn  gnaden  seyn  mein  undertenig  gancz 
willig  dienst  zuvor.  Gnediger  her,  e.  g.  schreiben  sampt  Übersendung^- 
der  abrede  Meinharts  seligen  erben  kupfrkafs  belangend  zwischen  e.  g. 
und  inen  getan  hab  ich  verlesen.  Befynde  darinnen  nit  mangel,  hab 
inen  die  alspald  wollen  lassn  zu  lesen  ubrsenden;  synt  sie  alle,  die 
Vormund,  auch  jung  Meinhart,  als  sie  gestrn  zu  Alstet  bey  e.  g.  gewesen, 
noch  nit  anheymisch  kumen.  Dweyl  ich  dann  besorgt,  das  sich  ir  an- 
heymyskunft  gegen  e.  g.  zu  lang  mochte  verzyhen,  sende  ich  e.  g.  der- 
selben abrede  widerum  zu.  Gnediger  her,  dweyl  e.  g.  dis  vergangen 
jar  ob  1200  centner  kupfer  mer  dann  wir  uf  e.  g.  hüten  haben  geseygert 
und  uns  das  yzig  jare  auch  noch  mer  kupfr,  als  die  von  der  Semlr 
feur  von  Leympeck  zwey,  auch  von  dem  hutwerg  Faulensee  zwey  cüit- 
geen,  dargen  wir  Wolf  Wydman  mit  zweyen  feurn  dargegen  haben, 
also  das  e.  g.  das  yzige  jare  zwey  feur  mer  dann  wir  über  die  1200  c, 
so  e.  g.  mer  dann  wir  seygrn,  haben,  welche  summa  uff  2000  c  rey- 
lich  lauft,  die  e.  g.  mer  dann  wir  haben,  tryft  reylich  den  fünften  teyl 
mer  kupfer,  dann  wir  haben.  Dweyl  wir  dann  unsr  notorft  nit  haben 
und  nachteyl  daraus  volget,  so  uf  einr  hüten  nit  volkomentlich  wurde 
gearbeit,  ist  an  e.  g.  von  wegen  dr  andrn  meinr  hern  und  geselschafter 
underthenig  bitt,  uns  e.  g.  lassen  gnediglich  bevolhen  sein  und  die 
helfte  Meinharts  kupfrs  gnediglich  (dweyl  es  doch  auch  dieser  begriff 
vermag)  lassen  volgen.  Ob  nun  die  andern  e.  g.  geselschaftr  beschwert, 
so  vil  haptgeldes  uf  2  feur  zu  sich  zu  nemen,  wolln  wirs  die  helfte  in 
unser  haptgelt  nemen.  Darmit  wurde  es  uf  bedn  teyln  gleychmessig 
gehalten.  Bitt  derhalben  undertheniglich  e.  g.  gnedige  antwort,  mich 
darnach  habn  zu  richten,  und  erkenne  mich  hiermit  zu  e.  g.  diensten 
schuldig.    Datum  eylents  Eyslebn  am  11  tag  July  im  27  jar 

e.  g. 

undertheniger 

Albrecht  Letscher. 

Außenadresse:    Dem  wolgebornen  und  edlen   herrn  herrn  Albi*echteu  giaveii 
und  herrn   zu  Mansfelt  etc.  meinem  genedigen  herrn, 

Ausfertigung  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerhandeJ,  Paket  2,    VI. 


No.  61-62.     1527.  105 


62.    1527   August  3.     Jakob  Welser    [der  Aeltere]  an 
Graf  Albrecht  von  Mansfeld  und  Friedrich  v.  Thüna. 

Ausfertigimg  der  7  Quittungen  über  die  Hauptgüte)-  der  Gesellschaft 
der  Hütte  Leiitenherg.  Entlastung  der  Erben  des  verstorbeneyi  Ewald 
Knauß.  Besoldung  Georg  Pfallers.  Kupferkaufverträge  mit  Andreas 
Knohel,  den  Blankenburg  und  Sebastian  Mulner.  Widerrät  die  Aufnahme 
Andreas  Tuchers,  begutachtet  den  Verlag  der  vier  Feuer  Christoph  Mein- 
hards  und  die  etwaige  Aufnahme  seiner  Erben  in  die  Gesellschaft. 
WiUielm  Rinks  5^ ,  Feuer.  Besorgnis  eines  Krieges  zwischen  den  Nieder- 
landen und  Frankreich  und  England.  Beginnendes  Sinken  der  Kupfer- 
jrreise.  Feuermeister  Thomas  Beckmann.  Graf  Albrecht  und  Friedrich 
V.  Thüna  auf  dem  vom  Kurfürsten  von  Sachsen  angesetzten  Tage  zu 
Altenburg  (1.  Aug.)  und  Scherls  Reise  dorthin.  Fürers  Veransehlagu7ig 
der  Mackenrod.     Versehen  bei  der  Schlußrechnung. 

Edler  wolgeborner  und  genediger  gestrenger  und  ernvester  ge- 
pietende  hern,  euern  gnaden  und  ernvesten  sein  meine  underthenige 
wyllige  dienst  altzeyt  zuvor  berait  E.  g.  und  emvest  briefe,  des  datto 
Salfeld  den  27.  Juli,  ist  mir  den  ersten  tag  Augusti  mitsampt  den 
angezaigten  beyligenden  Schriften  wolgeantwuit.  Und  gyb  e.  g.  und 
ernvest  erstlich  zu  vememen,  daz  ich  der  quittung  unserer  hauptguter 
nach  vermug  der  entpfangen  nottl  syben  gleichlauts  schreyben  lassen 
und  die  für  mein  tayl  fertigen  und  also  forter  zu  fertigen  versenden 
uyl,  wie  mir  ungefarlich  e.  g.  und  ernvest  solichs  zu  tun  anzaigen; 
darneben  auch  die  quittantzen  mich  betreffend  verschiner  handlung 
halben  bis  auf  den  suntag  Quassymodigenitti  des  26.  jars  mitsenden, 
vertrauter  Zuversicht,  e.  g.  und  ernvest  sampt  den  andern  meinen 
gunstigen  hern  und  frainden  sollen  mir  dieselben  auch  verfertigen  und 
also  verfertigt  zusenden,  wie  sich  gepurt,  unangeschehen,  daz  dieselbigen 
gegen  die  uberantwurten  nottl  etwas  geendert  ist.  Dan  ich  damals 
ausserhalb  Nurmberg  von  des  handeis  wegen  sunder  ausgab  noch  einam 
nit  gehapt.  Und  gyb  derhalb  e.  g.  und  emvest  darneben  zu  vememen, 
das  Ebolt  Knauß  seiliger  merlay  ausgeben  zu  dem  huttenpau,  auch  die 
handlung  der  Frankfortter  herbstmes  des  25.  und  Fi-ankfortter  fasten- 
mes  des  26.  jars  mit  einam  und  ausgab  verwaltet,  auch,  wie  ich  nicht 
änderst  wais,  redlich  und  getreulich  verraitt  hat.  Ob  nun  e.  g.  und 
emvest  sampt  den  andern  meinen  gunstigen  herrn  und  mitgeselschafter 
umb  solchs  seinen  verlassen  erben  auch  ein  quittantz  zu  geben  genaigt 
sein  wollen,  stel  ich  zu  e.  g.  ernvesten  und  erbarbayt;  vir  mein  perschon 


106  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Man sf eidischen  Saigerhandels. 


hett  ichs  nit  beschwert,  dergleichen  Jörgen  Pfaller  auch  gepurlich 
quittantz  bestetten  etc.  — 

Wie  dan  die  hie  aufgezaichenden  artickei  auf  der  andern  gesei- 
schafter  gefallen  durch  e.  g.  und  e.  v.  Jörgen  Pfaller  und  Jeronyiuus 
Lotter  furgehalten  worden,  die  woliiche  innen  die  haben  gefallen  lassen; 
aliaine  in  bedacht,  daz  Jörg  Pfaller  künftiges  nicht  wieniger,  sunder 
mer  mue,  dan  daz  vergangen  jar  zu  haben  geacht  wurdet,  daz  ime 
auch  byllich  wie  vorher  belonung  folgen  solle,  wollichs  mir  auch  nicht 
entgegen  sunder  wolgefellig  ist  etc.  — 

Item  so  hetten  e.  g.  mit  Endres  Knobel,  den  Planckenburg,  auch 
Sebastian  Mulner  auf  künftig  2  jar  gekauft,  aber  die  kaufzettl  mit  innen 
noch  nicht  aufgericht,  sunder  w^olten  e.  g.  vorfugen,  daz  selbig  aufs 
furderlichst  zu  gescheen,  aus  wollichen  ich  alsdan  vernemen  mag,  wie 
die  keuf  gestelt  send  etc.  — 

Was  gestalt  sich  aber  der  Eichenhausser  auf  erfarung,  daz  seinen 
hern  und  ime  des  Sebastian  Mullners  feuer  entgeen  solten,  gegen  e.  g. 
zu  Alstatt  beclagt  und  mit  fleissiger  anhaltung ,  solche  feuer  seinen 
hern  lenger  zu  lassen  angesucht  und  gebeten,  auch  in  was  gestalt  e.  g. 
ime  solch  sein  ansuchen  gelaint  und  einen  furschlag  geton  haben,  ob 
seine  hern  und  er  mit  einem  erheben  hauptgut  zu  unsern  mitgesel- 
schaftern  sampt  iren  feyren  eingepracht  werden  mochten,  des  solte  er 
erkundigung  bey  seinen  hern  tun  und  des  e.  g.  berichten,  wolten  e.  g. 
auf  ir  ansuchen  gern  daz  best  bey  denselben  e,  g.  geselschafter  etc. 
furwenden,  darneben  auch  verstanden,  daz  durch  solliches  merlay  gezengks 
under  der  herschaft  zu  Mansfeld  verhütten  mocht  und  e.  g.  mich  hie 
vormals  auch  vermerkt  haben,  daz  ich  nicht  naygung  hab,  wider  her 
Endres  Tucher  und  desselben  gewantten  mer  zu  haudien,  dan  ich  aus 
pflichten  der  erlichen  geselschaft  zu  tun  schuldig  seie,  alles  nach  inhalt 
e.  g.  und  e.  v.  schreiben  vernomen.  Nun  ist  gott  bekant,  das  ich  dem 
erbarn  hern  Endres  Tucher,  auch  seinen  gewanten,  genaigt  veere,  fur- 
derung  zu  allen  ern  und  guten  zu  tun,  so  find  ich  doch  nicht  wieniu 
beschwerlich,  unser  geselschaft  dermassen  teglich  zu  erweytern,  nicht 
dester  mynder,  wa  solliches  mit  einem  erbarn  und  aufnemlichen  mittl, 
das  ich  e.  g.  und  e.  v.  und  erbarkait  zu  betrachten  gyb,  geschechen 
mocht  und  solchs  durch  ein  erliche  geselschaft,  als  die  es  ferner,  dan 
ich,  zu  betrachten  wissen,  auch  für  nutz  und  gut  angesehen  wurd, 
derselben  gutmainende  virnemen  von  mir  nit  leichtlich  wider- 
sprochen etc.  — 

So  vyl  dan  e.  g.  mit  Allexio  Menhart  und  den  verlassen  des  erbarn 
Cristoffen  Menharts  seiligen  unmündiger  kinder  formund  der  iier  feuer 


No.  62.     1527.  107 


halber,  so  Cristoff  Menhart  sellif^er  gehapt  und  seinen  erben  verlassen 
hat,  gehandlet  haben,  doch  alles  auf  ferner  einer  erlichen  geselschaft 
gelegenhait,  vernomen,  und  were  des  ersten  und  andern  artiekels  halben 
uns  wol  ein  gelegne  sach;  dieweyl  aber  gedachte  feuer  von  uns  auch 
zur  nottorft  verlegt  sollen  wern,  befinde  ich,  daz  unser  geselschaft  nicht 
ein  klainer  unfug  sein  wurde,  über  solchs  gedachten  Menharten  für 
einen  geselschafter  mitsampt  sybentausent  gülden  hauptguts,  daz  ich 
zu  foUem  gewin  und  verlust  verstee,  anzunemen  und  darneben  auch 
erst  wegh  zu  suchen,  wollicher  gestalt  sy  ires  Schadens  in  dem,  daz  sy 
ires  geldes  ein  zeit,  bis  ein  solchs  von  irer  jetzigen  geselschaft  geraicht 
wurd,  nit  geniessen  mochten,  zum  tayl  zu  ergetzen.  Dan  so  ich  den 
fortayl  ires  kaufs  Überschlag,  befinde  ich,  daz  mit  den  fier  feuren  in 
die  zwolfhundert  zentner  kupfers  des  jars  raugen  gemacht  werden. 
Und  so  man  die  wol  reylich  einkauft  rechnet,  so  wer  der  zentner  zu 
zwölf  gülden  halb  golt  oder  zwinundzwaintzig  groschen  pro  il  und  halb 
inintz  zu  ainundzwaintzig  groschen  gerait  mitsampt  den  zwayhundert 
gülden  einkauf  des  jars,  dieweyl  wir  sy  auch  nach  notturft  verlegen 
sollen ,  bezalt.  Wa  wir  innen  dan  die  sybentausent  gülden  dagegen 
vertretten  und  die  nutzung  folgen  lassen  miesten,  die  ich  auf  des  kauf- 
mans  sorg,  mue  und  arbayt  nicht  änderst  anzuschlagen  wais.  dan  auf 
acht  in  zwölf  aufs  hundert  des  jars ,  daz  ich  durcheinander  auf  zehen 
aufs  hundert  mit  hylf  der  gnaden  gottes  raiten  wyl,  so  miesten  wir 
innen  mit  unser  virarbayt  sybenhundert  gülden  des  jars  nutzung 
raichen.  Dieweyl  man  dan  durch  gemeinen  zins  daz  gelt  zu  fünf  vom 
hundert  bekumen  mag,  wurden  sy  unser  mue  und  arbait  des  jars  in 
die  dreyhundert  und  fünfzig  gülden  geniessen.  Dagegen  mochte  uns 
in  dem  angezaigten  kauf  der  fortayl,  daz  man  nun  ain  dryttayl  golt 
oder  zwynundzwaintzig  groschen  für  ein  gülden  zu  geben  schuldig 
wurd,  daz  uns  zwyn  groschen  auf  den  zentner  zutrug,  daz  auf  die 
zwolfhundeit  zentnef  ungefarhch  in  die  hundert  und  funfzehen  gülden 
laufen  wurd ,  also  daz  die  Menhart  nach  meinem  verstand  in  dissem 
ain  gutten  fortayl  haben  wurden.  Solten  wir  innen  dan  noch  mer 
liebung  oder  erung  von  wegen  styDigen  irs  gelts,  wolliches  uns  doch 
nit  zu  gut  kom,  ton,  wurde  ir  fortayl  so  vyl  dester  grosser  und  wurde 
wir  noch  mit  einem  geselschafter  überlegt,  dem  wir  dannocht  auch  red 
und  antwort,  wie  byllich,  geben  miesten.  Das  hab  ich  e.  g.  und  e.  v. 
auf  derselben  begern,  mein  gerauet  darinnen  zu  eroffnen,  aus  schuldiger 
pflicht  nit  wollen  bergen,  dan  meins  Verstands  uns  treglicher  sein  wyl, 
unsere  hauptgutter  durch  unser  selbs  darlegen  nach  gepurlicher  anzal 
zu  strecken,  dan  durch  die  mittl  gelt  aufzubringen.     Doch  solle  solchs 


108  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

nicht  änderst  von  mir  verstanden  werden,  dan  was  der  erlichen  gesel- 
schaft  zu  niaisten  ern  und  nutz  raichen  mocht.  Solte  auch  mein 
höchst  gefallen  sein,  dieweyl  ich  mich  in  warhait,  wie  die  kupfer 
von  huttenmaistern  mit  bestem  unserm  fug  zu  kaufen  und  erlangen, 
zu  wienig  erkeen,  als  der  solcher  sach  gar  kain  iebung  hat.  Derhalb 
ichs  entlich  e.  g.  und  e.  v.,  auch  den  andern  unsern  erbarn  mitgesel- 
schaftern  in  ir  wolbedenken  zu  ton  und  aber  zu  lassen  gesteh  wyl 
haben  etc.  — 

Item  daz^uns  aber  Wylhem  Rinck  mit  seinen  teuren  sol  entzogen 
werden,  daz  hör  ich  in  warhait  nit  gern  und  vermerk  doch  darneben, 
was  getreuen  tleis  e.  g.  zu  Alstatt  mit  gedachtem  Wylhem  Rincken 
furgewent  haben  und  nochmallen  furzuwenden  nit  ablassen  woldet,  als 
vyl  sich  imer  geleiden  mocht,  und  befinde,  daz  e.  g.  als  unser  g.  h. 
allenthalben  gnedigs  wyllens  sein,  die  er  und  nutz  unsers  handeis  zu 
furdern,des  ich  mich  zu  undertheniger  dankparkait  zu  verdienen  schuldig 
beken,  auch  mit  allem  fleis  gern  ton  wyl.  Aber  ob  uns  die  fierthalb 
des  Wylhem  Rincken  feuer  je  entgeen  selten  und  sich  mit  den 
Menhartten  auch  nicht  vertragen  werden  mocht,  so  hetten  wir  doch 
des  Sebastian  Mulners  zway  feyer  dargegen  und  raugen  noch  mittl 
durch  e.  g.  gefunden  werden,  auf  daz  wir  zu  den  dreyssig  feiren  mit 
der  zeit  kumen  mochten.  Ob  nun  mittler  zeit  nit  vyl  mer  auf  unser, 
dan  auf  der  Arnstattschen  hutten  gesaigert  wurd,  mieste  aber  nach 
gelegenhait  der  sach  darein  gescheen  und  dannocht  daz  wegst  fur- 
gewandt  werden.  Dan  ich  e.  g.  und  e.  v.  nit  bergen  wyl,  das  in  Frank- 
reich verbotten  ist,  körn,  saltz  und  dergleichen  in  die  Niderland  zu 
furn,  dergleichen  send  die  Englischen  kaufleut  mit  iren  warren,  die 
formals  in  die  merkt  im  Niderland  kumen  send,  herdishalb  in  ain  statt, 
Kallis  genant  und  dem  Englischen  kunig  zustendig,  einkumen  und 
haben  sich  mit  iren  warn  in  Brabandt  nit  wagen  wollen.  Besorg  nit 
wienig,  es  trage  einen  künftigen  kriegs  zwischen  «den  Niderlanden  ains 
und  kunig  von  Frankreich  und  Engeland  anders  tayls  auf  im,  das  dem 
kupferhandel  im  Niderland  ein  merklichen  abbruch  bringen  wurd,  als 
sich  dan  zum  tayl  schon  angefengt  hat.  Dan  dissen  vergangen  pfingst- 
markt  die  kupfer  serr  gesteckt  und  von  30  schylling  gros  auf  28  kumen 
send,  darumb  es  die  Sachsen,  nemlich  Eyslebisch  kupfer,  geben  haben.  — 
Dieweyl  dan  Thomas  Beckman  ein  richtiger  feuermaister,  ist  meins 
achtens  wol  gehandlet,  daz  e.  g.  denselben  bestett  haben,  so  er  nun 
im  achtundzwainzigisten  jare  mit  seinen  zwayen  feyren  ledig  werd,  die 
nicht  zu  verkaufen,  er  habe  sich  dan  vor  bey  e.  g.  anzaigen,  un- 
gezweiflet,  man  finde  alsdan  wegh,  sich  mit  im  zu  vertragen  etc.  — 


No.62.    1527.  109 


So  werden  sich  e.  g.  der  offen  kupfer  halben  auch  vvol  wissen  nach 
teghcher  gelegenhait  zu  schicken,  auf  daz  uns  die  nit  leichtlich  entgeen  etc. 

Dieweyl  dan  e.  g.  und  e.  v.  aus  befelch  unsers  gnedigsten  hern 
des  kurfursten  zu  Sachsen  auf  den  ersten  tag  Augusti  zu  Aldenburg 
hapt  sollen  erscheinen,  dahin  e.  g.  und  e.  v.  Hainrichen  Scherl,  meinen 
erbarn  gutten  fraind,  auch  gefordert  hetten,  euch  mit  demselben  aller 
Sachen  nach  zu  beratschlagen,  insunder  auch,  wie  die  furgenomen  ein- 
lag aufs  bequemest  zu  schicken,  dergleichen ,  wes  sich  e.  g.  und  e.  v. 
sampt  den  andern  artickeln,  so  hie  aufgezaichnet  wurden,  entlich  ent- 
schlossen haben,  darinnen  wolle  gott  sein  gnad  verleichen,  daz  nutzest 
und  beste  erkort  werde;  und  waz  also  der  abschid  sein  wurdet,  daz 
verhoff  ich  mit  bequemer  zeit  underricht  zu  entpfahen  etc.  — 

Ferner  g.  h.  hab   ich  auf  e.  g.  schriftlichen  befelch  Cristoff  Eurer, 

meinen  lieben  schwager,  angeredt,  mich  zu  berichten,  waz  gestalt  und 

vir  wievyl  er  die   Mackenrode  in   dem   anschlag  gegen   der   Leyten- 

bergischen  geselschaft  anzuschlagen  für  hab;    darauf  er  mir  geantwnrt, 

er  wolt  vor  gebung  entlicher  antwurt  seines  mitgeselschafters  Albrecht 

Letzschers   gern   erwarten    und    vom    selben  bericht   nemen,   wie   alle 

Sachen  stienden ;  und  hat  mir  darneben  dissen  beybewarten  zettl  geant- 

wurt,  denselben  e.  g.  zu  senden.    Waz  aber  sein  entliche  antwurt  sein 

wirt,  so  die  gefeit,  sol  es  e.  g.  alsbald  zu  kunt  tun  werden.     Tu  mich 

hiemit  e.  g.  als  m.  g.  h.,   auch  euer  strengkait  und   e.  v.  als  meinen 

gunstigen    hern    underthenigklich    und   guttlich   beleihend,    mit   fleis 

bittend,  ab  disser  meiner  langen  schritt  nit  beschwert  zu  nemen.     Dan 

ob  die   schon  aus  seichtem  verstand  geschieht,  sy   doch  gantz  getreu 

maynend.     Dattum  Nurmberg,  am  samstag  vor  Oswaldi,  den   dritten 

tag  Augusti  anno  etc.  XXVII.  jare. 

E.  g.  und  e.  v. 

undertheniger  und  wylliger 

Jacob  Welser  zu  Nurmberg. 
Nachschrift: 

Ferner  gelieb  e.  g.  und  e.  v.  zu  vernemen,  wie  daz  in  unsern  ver- 

üandenpuchlin  ein  ubersechen  gescheen,  derhalb  dazselbig  umb  tausent 

guldin  reicher  gestelt  ist,  dan  es  an  im  selber  sein  sol;  und  daz  kompt 

aus  dem,  das  mit  Johan  Randerott  ein  wexel  auf  Frankfort  beschlossen 

ist  umb  zehend  tausent  gülden,  die  man  in  ietziger  herbstmes  alda  dem 

Erassimus  Schetzen  und  seiner  geselschaft  zallen  und  gedachter  Randerott 

auf  mer  fristen  zu  Leipzig  bezallen  sol.     Und  ist  nit  änderst  vermaint 

worden,   dan    das    disser   wexel   allererst   auf  künftige   des   Feyrlins 

:echnung  verrait  werden  sol.     So  aber  Jörgen  Feyrlins  rechnung  wol 


1 10  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


besichtiget  wirt,  befindet  sich,  daz  er  in  seinem  einemen  tausent  gülden 
verrait,  die  er  von  gedachtem  Johan  ßanderott  auf  geraelten  wexel  ent- 
pfangen  und  zu  des  handeis  fug  vor  beschluß  seiner  gegeben  rechnung 
gepraucht  hat,  derhalb  solch  tausent  gülden  in  die  alten  rechnung 
kumen  und  gepraucht  send  und  wir  die  noch  schuldig  zu  bezallen 
seyen.  Und  ist  doch  solche  schult  under  dem,  das  wir  nach  vermug 
des  verhandenpuchlin  schuldig  send,  für  kain  schult  angegeben  worden, 
derhalb  wir  umb  tausent  gülden  in  unser  nutzung  mynder  haben 
werden,  weder  daz  erst  verhandenpuchlin  vermag.  Und  ich  bitt  der- 
halb, e.  g.  und  e.  v.  wollen  mir  mein  unfleis,  so  vyl  mich  das  betrifi"t, 
genedig  und  gunstlich  verzeichen.  Dieweyl  aber  sollicher  fei  in  zeit 
gefunden  ist,  der  sich  doch  in  die  har  auch  nit  hett  bergen  mugen, 
hab  ich  nit  wyssen  besser  zu  betrachten,  dan  neue  gerechte  verhanden- 
puchlin zu  schreyben  lassen,  auf  daz  die  ietz  vorausgangne  abgeton 
und  disse  neue  als  für  gerecht  an  der  statt  gepraucht  werden  mochten, 
wie  ich  dan  derhalb  Hainrichen  Scherl,  meinem  gunstigen  hern  und 
fraind,  nach  lengs  geschrieben,  inne  gepetten,  mit  e,  g.  und  e.  v.  daraus 
zu  handien,  ime  auch  der  neuen  gerechten  verhandenpuchlin  ains  zu- 
gesant  hab,  mit  gutlichem  begern,  wa  e.  g.  und  e.  vest  disses  virnemen 
auch  für  gut  achten  wollen,  daz  alsdan  e.  g.  ietz  gemachtes  verhanden- 
puchlin sampt  dem  austaylzettl  uberantwurt  und  das  alt  verhanden- 
puchlin und  austaylzettl  dargegen  ubernumen,  vorsert  und  mir  zu 
banden  gesteh  wurd.  Dan  ich  je  für  das  best  acht,  dieweyl  der  fei 
zeitlich  gefunden  ist,  seie  nutzer,  dasselbig  jetz,  dan  erst  über  ein  jar 
zu  erleutern.  Doch  setz  ich  solliches  alles  zu  e.  g.  und  e.  v.,  auch  den 
andern  erbarn  mitgeselschaftern  fernerm  wolbedenken.  Die  auspeut 
wurde  nach  anzal  eines  ieden  hauptguts,  wie  e.  g.  und  e.  v.  in  den 
taylzetteln  zu  ersehen  haben,  umb  eines  ieden  anzal  gemyndert;  und 
dieweyl  im  grund  also,  ist  nicht  nutzers  dan  die  sach  in  dermassen 
gesteit,  wie  die  von  rechts  wegen  sein  sol.  Tu  mich  hiemit  e.  g.  und 
e.  V.  als  meinem  g.  auch  gepietenden  gunstigen  hern  befelhend.  Dattum 
ut  in  litteris  etc.  — 

Zaiger  hab  ich  hie,  umb  er  sich  beclagt  hat,  er  wienig  zerung  hab, 
aus  der  herberg  gelost  und  schaidt  noch  am  freytag  spat  von  hin  den 
andern  tag  Augusti  etc. 

Außenadresse:  Dem  edlen  und  wolgebornen  auch  gestrengen  und  ernvesten 
hern  hern  AJbrechten  graf  und  her  zu  Mansfeld  und  er  Friderich  von  Thun 
ritter  etc.  meinem  gnedigen  und  gunstigen  hern  zu  banden. 

Allsfertigung  im  Geiverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saige^-handel,  Paket  4,  VIII. 

Qedr.  Möllmberg  a.  a.  0.  S.  151  ff. 


No.62— 63.    1527.  111 


63.  1527  August  20.  Leipzig.  Heinrich  Scherl  au  Graf 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Besiegelung  der  sieben  Qtfittungen  über  die  Hauptgütei-  der  Gesellschaft. 
Friedrich  von  Thun  und  Georg  Pfaller  halten  die  Quittungen  für  über- 
flüssig, da  bald  neue  Einlagen  eifolgen  ivei-den. 

Wolgeborner  edler  graf,  eiirn  gnaden  sind  mein  gehörsam  gefliessen 
gantzs  willig  dinst  almain  mit  vleis  zuvorn  bereyt.  Gnediger  here, 
gestern  vor  dato  sind  mir  die  siben  qiiitantzen,  die  Jacob  Welser  von 
Normbergk  an  Jörg  Pfaller  uff  die  hatten  geschickt  hat,  bey  eynem 
aygen  potten  von  Pfallern  zukumen.  Dieweyl  dan  von  eur  g.  und 
andern  hern  vor  gut  angesehen  ist,  das  der  priefF  sieben  sollen  gefertigk 
und  voltzogen  werden,  wie  dan  durch  Welsern  beschehen,  dan  ehr 
demselben  abschiede  noch  bereyt  gesigelt  und  sich  unterschriben  hat, 
darauf  hab  ich  für  mich  und  in  volmacht  Ewoldt  Knaus  erben  auch 
gesigelt  und  mich  unterschriben.  Schick  solche  prief  mit  meyner  diner 
eynem  hiebeygebunden  an  Jörg  Feurlein,  der  sie  eur  g.  furder  mit  ge- 
wisser potschaft  zufertigen  woll.  Pfaller  zeigt  mir  unter  anderm  an, 
das  her  Friderich  und  ehr  nit  haben  sigeln  wollen,  in  bedrachtung,  die- 
weyl doch  kunftigk  ein  werter  einlage  beschicht,  das  die  prief  alle  ge- 
ändert werden  müssen,  derhalben  es  unterlassen  sey.  Ich  aber  kan 
nochmals  bey  mir  nit  änderst,  dan  gut  achten,  so  die  prief  gefertigk 
und  zum  tail  bereit  gesigelt  sind,  das  die  voUent  ir  entschaft  erlangen, 
daraus  man  die  verenderung  unser  haubtgutter  sich  zu  erkunden  hat; 
das  geschech  nun  gleich  auf  künftige  rechnung  noch  einmoU,  dornoch 
werde  zu  nottorft  des  handeis  die  haubguter  fast  iren  beschied  haben; 
idoch  meiner  perschon  halber  het  es  gar  kein  irung.  Was  eur  g.  auch 
weyter  vor  gut  ansehen,  das  die,  so  rechnung  getan  haben,  quittirt 
werden,  loß  ich  mir  auch  gefallen.  Jacob  Welser  hot  ein  copia  gestelt, 
welcher  gestalt  er  wil  quittirt  sein,  die  schick  ich  eurn  g.  hiemit  auch 
zu,  daraus  man  Ewolt  Knaussen  erben  und  Jörgen  Pfaller,  auch  einem 
ytzlichen  eine  fertigen  mocht.  So  wil  ich  meinerhalb  von  wegen  meins 
vettern  Jeronimus  Lotters  auch  dermassen  gepetten  haben.  Geschieht 
allenthalben  pillich.  Sunst  diesser  zeit  nit  sunders.  Allein  eurn  g.  pin 
ich  mit  meinen  geringen  dinsten  altzeit  zu  dinen  bereyt  und  willig. 
Uatmn  Leipzigk  auf  20.  des  monats  Augusti  im  XY*=  und  XXVII  jar 

e.  g.  gantzwilliger 

Heinrich  ScherlL 


112  Urkunden  buch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Außenadresse:    Dem   edlen  wolgebornen  grafen  und  hern  Albrecht  graf  und 
her  zu  Mansfeld  etc.  meinem  gnedigen  herm. 

Ausfertigung  im  OewerJc.  Archiv  zu  Eisigen,  Saigerhandel,  Paket  4,  IX. 


64.    1 527   September  8.    Nürnberg.     Jakob  Welser  der 
Aeltere  an  Graf  Albrecht  von  Mansfeld. 

Kupferkauf  verfrag  mit  Christoph  Meinhards  Erben  und  die  von  diesen 
aufzunehmenden  7000  fl.  Verhandlungen  mit  Jobst  Peuder  über  die  Auf- 
nahme der  Starken  und  ihrer  Gesellschafter  des  Eisfelder  Saigerliandels 
in  die  Leutenbergische  Gesellschaft.  Sehreiben  der  Stadt  Nürnberg  an 
Graf  Albrecht  wegen  eines  Gefangenen.  HandeUaussichten,  Zeitung  ans 
Genua  und  Ofen. 

Jhesus  Christus. 

Edler  und  wolgeborner  genediger  her,  euer  g.  seyn  meyn  under- 
thenig  willige  dienst  altzeyt  zuvor.  Vorruckter  tag  send  myr  zway 
schreiben,  der  bede  datt  den  XI.  tag  Augusti,  von  euern  g.  behendigt, 
in  dem  aynen  die  abrede ,  so  euer  gnad  neben  Haynrichen  Scherel, 
meynem  gunstygen  freund,  myt  Cristoffen  Menhart  selligen  erben,  als 
nemlich  myt  dem  eltesten  sune  AUexio  Menhart,  und  mit  dien  ersamen 
und  virsichtygen  Thomasse  Peckmann  und  Hansse  Tragkstedt  als  des 
Menartz  seiliger  erben  nechstvorwanten  und  vortrauten  befelhabern 
irer  kupfer  halben  kaufsweys,  dan  auch  der  7000  gülden  halben,  wyr 
von  innen  einnemen  sollen,  gehandelt  und  beschlieslich  abgerett  haben, 
gantz  gutlich  vernomen.  Myr  hat  auch  er  Haynrich  Scherel  derhalb 
auch  anzaigen  gethain.  Dieweyl  dan  sollichs  alles  wolbedechtlich  ayner 
erlichen  geselschaft  zu  furdrung  und  guttem  gehandelt  ist,  las  ich  myrs 
vir  meyn  perschon  auch  gefallen.  Gott  vsrolle  zu  allen  thaylen  vil  gluck 
und  genad  verleyhen.    Amen. 

In  dem  andern  briefe  hab  ich  befunden  ain  verzaichnus,  was  euer 
gnad  neben  mergedachtem  meynem  gunstygen  freunde  Haynrichen 
Scherel  myt  Jopsten  Peuder,  der  Sterkyschen  verwanten  im  seygerhandel 
zu  Eynsfeld,  als  das  sy  auch  zu  uns  setzen  selten,  gehandelt  und  vir 
daz  nutzste  bedacht  haben,  gantz  wol  vernomen  und  darbey  euer  g. 
gnedig  und  fleyssig  gemuet,  unsern  handl  myt  truywen  zu  furdern, 
vermerkt,  darzu  meyn  lieber  Schwager  Cristoff  Furer  und  ich  geren 
unsers  Verstands  auf  fleyssigest  weiten  gefurdert  haben.  Die  weyl  uns 
aber  die  Sterkischen  myt  nichten  haben  ansprechen,  noch  derhalb  in 


Ko.63-64.    1527.  118 


handlung  einlassen  wollen,  haben  wir  auch  nicht  weyters  wyssen  zu 
handien,  und  mecht  doch  vir  raeyn  perschon  nochraallen  wol  gedulden, 
das  myt  dysen  erbarn  leuten  nochmals  ayn  verstand  und  aynigem  myt 
zyralichem  unserm  fug  mecht  troffen  werden,  hab  auch  Cristoffen  Furer, 
meynen  schweger,  kayner  andern  mayuung  vermerkt,  als  er  dan  euer 
g.  selbs  derhalb  zeytlich  geschriben  und  ich  hie  vormals  er  Haynrichen 
Scherel  auch  anzaigt  hab.  Und  ist  gedachter  Jopst  Peuder  von  hyn 
abgeschiden,  daz  ich  myt  ime  nyt  zu  reden  kumen  byn.  Was  aber  ir 
anschlag  und  virnemen  seyn,  mag  euer  g.  am  basten  erfarn.  Gott  wolle 
in  dysem  und  anderm  nochmallen  schicken,  was  uns  zu  sellickeyt  leybs 
und  der  seile  nutz  und  gut  sey. 

Gnediger  her,  ich  vermut  mich,  zaiger  dyß  werde  e.  g.  auch  ainen 
brief  von  aynem  erbarn  rat  dysser  statt  antworten,  darinnen  e,  g.  zu 
vornemen  haben  werden,  so  vil  der  gefangen  halber  und  wes  sich  ver- 
mutt  wyrdert  zu  ayner  gutygen  uuderdeding  und  bericht  zu  furdern 
ersprieslich  seyn  mecht.  Dieweyl  ich  dan  als  ayn  werbender  oder 
hantiernder  man,  der  seyne  leypliche  sun  stetz  hin  und  wyder  senden 
und  selbs  auch  etwan  raysen  mus,  fryde-  und  aynigkayt  am  liebsten 
seche,  auch  bey  fryd  und  ainigkayt  land  und  leut  aygendlich  bas,  dan 
bey  zwytracht  und  unfryde  gedeyen,  bytt  ich  euer  g.  als  meyn  g.  herren, 
in  Sachen  zum  besten  helfen  furdem;  wie  sich  dan  euer  g.  als  ain 
loblicher  graff  und  herre  in  sollichem  wol  wyssen  zu  halten.  Daz  hab 
ich  danocht  vir  mich  selbs  e.  g.  als  meynem  g.  herren  und  als  ain 
handelsmau  zu  gutter  ermanung  nyt  wollen  bergen. 

So  werden  e.  g.  sonder  zweyfel  gutten  bericht  haben,  wie  die  wasser 
bey  unser  hutten  zu  schaden  gearbayt  haben.  Gott  wolle  uns  des 
Schadens  in  aynem  andern  gnedigklich  ergetzen.  One  das  hett  ich 
hoffnung,  unser  handel  stiende  nit  unrecht,  allain  besorg  ich,  wir 
werden  die  pley  hoch  kaufen  miessen.  Gott  welle,  wyr  die  kupfer  da- 
gegen auch  im  kauf  erhochen  mugen,  darinnen  gepurlicher  fleys  nit 
mangeln  soll,  als  vil  sich  leyden  mag.  Den  uns  die  huttenmayster  ire 
kupfer  vyrwar  auch  hoch  spannen.  Auch  wyll  stetz  mangel  und  zadel 
a:i  gelt  bey  uns  erscheynen.  Hab  ain  Überschlag  gemacht,  daß  uns 
dyse  mes  zu  Frankfurt  ob  4°"  gülden  ablaufen  wyrt,  über  alles,  daz 
ich  gerechnen  kan,  uns  alda  gefallen  mug;  so  seyen  wir  zu  Eysleben 
und  hie  und  auch  stetz  plos,  derhalb  ich  der  zuvorsicht  byn,  e.  g. 
\\  erden  sich  myt  den  gestrengen  ernfesten  und  erbern  herren  unsern 
mytgesellschaftern  ayner  achtparn  einlag  zu  ton  vergleycht  haben,  aut 
daz  wir  zu  aynem  reylichen  auskumen  raychen  und  etwan  schaden- 
"wexel  und  nachtayl,  der  etwan  aus  mangl  der  verleg  folget  und  geen 

Geschichtaq.d.Pr.S.  ßd.XXXXVII.  8 


114  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


mugen,  daz  soll  ayner  erlichen  geselschaft  nyt  zu  nachtayl,  sonder 
nutz  gedeyen.  Dan  wa  der  handl  schon  zu  etwas  Vorlaufs  kern,  solt 
derselbige  auch  nyt  tod  bleyben  ligen,  sonder  zu  nutz  des  handeis 
truylich  gepraucht  werden.  Dieweyl  wir  aber  zu  dien  30  fuiren  kumen, 
werden  wir  virwar  ob  die  eynlag  schon  auf  200  gülden  auf  yedes 
tausent  gülden  auf  unser  jetz  habend  hauptgut  zu  legen,  schon  über 
die  7U00  gülden,  so  Meniiartz  selligen  erben  legen  sollen,  bestympt  und 
angeleget.  Wyrdet  man  sollichs  alles  zur  nottorft  bedürfen,  doch  alles 
auch  e.  g.  und  der  andern  meyner  gebietenden  und  gunstygen  herren 
ferner  wolbedenken  gesetzt,  und  byn  also  teglich  entliches  beschlus  zu 
vernemen  gewertig,  auf  daz  ich  mych  myt  meyner  anzal  auf  jetz  künftig 
Michaely  auch  darnach  zu  richten  hab.  Thu  mich  hiemyt  euern  gnaden 
als  meynem  g.  herren  befelchen.  Datum  Nürnberg,  den  VIII.  tag 
Septembrys  im  XV"=  und  XXVII.  jar. 

e.  g.  u. 

Jacob  Welser  der  öltter. 

Nachschrift:  Nuywer  zeytung  soll  Jenua  von  des  k.  von  Frank- 
reich folgk  eingenomen  und  kais.  m*  abtrungen  seyn.  K.  wyrd  von 
Beciiem  hat  Offen,  und  was  am  Donastrom  bayderseytz  bys  gen  Ofen 
ligt,  innen.  Was  gott  am  selben  ort  auch  weyter  fugen  wyll,  gypt  zeyt 
zu  vernemen. 

Außenadresse:  Dem  edeln  und  wolgeporii  herren  her  Albrechten  graff  und 
her  zu  Mansfeld  meynem  genedigen  herren. 

(Eüfenhändyj  Ausfert.  im  Gewerk.  Archii- su  Eisleben,  Saigerhandel,  Poltet  4,  IX. 
Gedr.  Mollenberg  a.  a.  0.  S.  158  ff\ 


66.  1527  September  16.    Mansfeld.     Qrd  Albreclit  von 
Mansfeld  an  Jacob  Welser. 

Antwort  auf  das  Schreiben  vom  8.  September. 

ünsern  gunstigen  wyllen  und  grüß  zuvorn ,  erbar  besonder  gun- 
stiger lieber.  Eur  schreyben,  datuni  am  achten  tagk  Septempris,  haben 
wyr  entpfangen,  alles  Inhalts  vorlesen,  zu  erhollen  von  unnothen.  Und 
das  ir  euch  dy  handelung  (sc.  mit  Meinhards  Erben),  durch  den  erbaru 
Hencze  Schelle  (!)  und  uns  vorgenommen,  gefallen  last,  haben  wyr. 
das  euch  solchs  nicht  mysfelligk,  gern  vernommen.  Wollen  zu  dem 
almechtigen  verhoffen,  es  soll  der  erbahren  geselschaft  zu  keynem  nach- 
teyl,  sonder  zu  fordernng  und  besten  gereychen. 


No.  64-65.    1527.  115 


Auf  den  andern  artickeln,  belangent  dej  Stargkessen  geselschaft, 
als  ist  solchs  nicht  aus  wenigk  bedenken  vorgenommen.  Byn  auch 
etlicher  maß  von  Josten  Beudel(!)  bericht  worthen,  wy  sychs  in  solcher 
bandelungk  gehalden,  mocht  nach  wol  leyden,  das  dy  Sachen  zum  besten 
bewegen  und,  was  das  bequemest,  solchs  vorgenommen  etc. 

Der  bryff  von  eym  erbern  ratt  der  Stadt  Nurnburg,  belangent  den 
gefangen  W.  von  Gych,  yst  myr  beneben  eurem  schreyben  zu  banden 
^estelt  worthen  und  ist  uns  dy  Sachen  nicht  wol  zu  gemut,  so  feyl  es 
Hansen  Thoman  von  Abspurgk  belangen  ist,  dan  er  den  frommen  grafen 
anversicht,  der  uns  dan  myt  fruntschaft  etwas  zugethon  und  vorwant 
gewesen  ist,  erbermlich  hat  ermorden  lassen.  Und  wywol  wyr  der 
»achen  in  alweg  gern  mussig  gestanden,  haben  wyr  doch  nicht  under- 
assen  können,  auf  bytt  des  gefangen  Geychers  (!)  fruntschaft  solche 
schryft  an  euch  und  dy  Furer,  wy  dan  gescheen,  auszugehen  lassen 
md  achten  auch  noch,  obgleych  der  arm  mensche  gerechtfertiget  wyrdet, 
larmyt  dy  fede  nicht  iren  entlichen  entscheyd  erlanget.  Demnach 
vollen  wyr  auf  solches  der  erbern  ratt  antwort  als  vor  uns  myt  son- 
lerm  fleys  der  fruntschaft  des  Geychers  anzeyhen  lassen,  und  wo  sych 
ilsdan  der  Absperger  in  bericht  nicht  w^urthe  begeben  wollen,  worthe 
)T  nach  mehr  seyner  fruntschaft  kegen  im  in  unwyllen  bewegen.  Und 
vas  zur  bylligkeyt  in  dem  durch  uns  der  fruntschaft  der  Geychers 
noge  angezeyhet  werthen,  sal  nicht  underlassen  bleyben  und  folgent 
mren  hern,  eym  erbarn  rott,  wy  wyr  dy  Sachen  erfynden,  unverhalden 
)leyben. 

Den  schaden,  so  uns  gott  auf  der  hutten  zugefuget,  byn  ich  vor- 
itendiget.  Es  ist  aber  Heynrich  Scherle  hynaufgezogen ;  wyl  zu  gott 
lofi'en,  nachdem  der  Scherle  etlich  gut  zymmerleut  myt  sych  haben 
lol,  sy  werthen  dye  Sachen  dermassen  vortrachtungk  tun,  dardurch  hynfurt, 
io  feyl  möglich,  solchem  schade  vorkommen.  Es  ist  auch  zu  hoffen,  der 
draechtigt  wyrd  wyderumb  gnade  und  ergeczlicheyt  solichs  schaden 
,'erlyhen. 

Der  eynlage  halbern  wyssen  wyr  nicht  anders,  dan  das  soliche  auf 
^lichaelis  gefallen  wyrt;  er  Frydrich  Thun,  auch  wyr,  werthen  unsern 
mtlieyl  vorschaffen,  das  der  iczigen  margk  gefallen  wyrdet. 

Dy  anzeyhe  der  neuer  czeytungk  tun  wyr  uns  bedancken.  So 
/peyders  was  vorfeit,  solchs  wollet  uns  auch  vormelden.  Und  seynd 
such  myt  günstigem  wjllen  und  gutem  geneyhet  Datum  Mansfelt, 
im  16.  tag  Septempris  anno  im  27. 

Eigenhändiges  Konzept  im  Getoerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Faket  4,  IX. 


M  6  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


66.  1527  Oktober  14.    Leipzig. 


Quittung  Wilhelm  Reiffensteins  namens  des  Grafen  Boto  xu  Stolberg 
über  dessen  Anteil  an  der  Dividende  der  Qesellschaft  der  Hütte  unter 
Leutenberg  für  das  Jahr  1526. 

Ich  Wilhelm  Reifenstein  zu  Stolberg  bekenne  mit  disser  meiner 
hantscrift  öffentlich,  daß  mir  heut  dato  von  wegen  des  wolgeborn  hern 
Albrechts  grafPen  und  hern  zu  Mansfeld  etc.  meins  g.  h.  durch  Benedictus 
Hoe,  seiner  gnaden  diener,  zweihundert  sechzig  und  vier  gülden,  ye 
dritthalben  und  zwenzig  silbern  groschen  vor  ein  gülden  gezelt,  so 
dem  vrolgeborn  hern  Boeten  graffön  zu  Stolberg  und  Wernigerode  us 
der  geselschaft  und  handelung  der  hutten  zu  Luttenbergk  von  der 
rechnung  des  sechsundzwenzigsten  jars  betagt  sein,  gutlich  und  dengk- 
lich  bezalt  hat,  sag  und  zele  obgemelten  meinen  gnedigen  hern  grafl 
Albrechten  adder  weme  disse  quitanz  zu  staden  kompt,  der  bezalung 
vorgemelter  sommen  von  wegen  obgemelts  meins  g.  h.  von  Stolbergk 
quid,  ledig  und  los  in  craft  disser  quitantien,  an  die  ich  zu  merer 
Sicherheit  beraelts  meins  g.  h.  von  Stolberg  secret  wissentlich  hab  tun 
drugken.  Gescheen  zu  Leipzig,  montag  nach  Dionisy  anno  domini  funf- 
zehenhundert  und  in  dem  siebenundzwenzigsten. 

Ausfert.  Siegel  ab.     Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhanäel,  Paket  4,  II. 
Eine  gleiche    Quittung    des    Wolf  von   Scliönhurg    Herrn    zu    Glaucha     und 
Waidenburg  über  500  fl  Michaelis  1527,  Nickel  TecJmitz   über  100  fl  Okt.  12  1527. 


67.  1527  Oktober. 

Ausbeuterechnung  der  Gesellschaft  der  Hütte  unter  Leutenberg. 

Was  eym  iden  zu  seyner  auspeut  wyll  geporen,   11  ufFs  hundert 

und  22 V2  gr  für  1  fl,  gerechet  zu  21  gr,  uff  dem  michellismarkt 

ym  27.  jor: 

2710  fl  15  gr  rn.  g.  h.  graf  Albrecht  von  Mansfelt  etc.  ufp  23000  fl 

uffs  hundert  11  pro  c"  nutzsung;    22 \A,  gr  pro  1  fl, 

tut  2530  fl  R. 

1149  fl    2  gr  3  A  zu  21  gr  her  Fryderich  von  Thun,  rytter,  uff  9750  fl 

tut  zu  22  V2  gr  pro  1  fl  1072  fl  11  gr  3  A. 

1149  fl    2  gr  3  A  zu  21  gr  her  Veyt  von  Drachstorfs  erben  uflf  9750  fl 

11  pro  C  nutzsung,  zu  22  V2  gr  1072  fl  11  gr  3  A 

2345  fl    7  gr  6  A  zu  21  gr  Jacob  Weisser  uff  19900  fl,  11  pro  c"  nutzsung 

zu  221/2  gr  2189  fl. 


No.  66-68.    1527.  117 


15o2fl    3gr  zu   21  gr   Heinczs  Scherll    uff   13000  fl,    11  pro   c» 

nutzsung;  zu  22^2  ?r  tut  1430  fl. 
942  fl    8  gr  zu  21  gr  Ebolt  Knaussen  erben  uff  800<)  fl   haubt- 

summa,  11  pro  c°,  zu  22^;'z  gr  tut  880  fl. 
978  fl    4  gr  6  A  zu   21  gr    Jorigen  Pfaller    uff    83(J0  fl   haubtsuma, 
11  pro  c°,  zu  22  V  2  gr  tut  913  fl. 

Summa  aller  nutzsung  zu  22^2  gi'  10087 fl,  tut  zu 
21  gr  gerechet  10807  fl  10  gr  6  A. 


Einlag  zu  22  gr. 

4000  fl     m.  g.  h.  graf  Albrecht  uff  2000(J  fl  haubetsumma 

1950  fl    her  Fryderich  von  Thun  uff  9750  fl  haubetsumma 

1950  fl    her  Veydt  von  Drachstorffs  erben  uff  9750  fl  haubetsumma 

3980  Ü    Jacob  Welser  uff  19900  fl  haubetsumma 

32(X)fl    Heinzs  Scheill  uff  16 (XX)  fl  haubetsumma 

16U0  fl    Ebolt  Knaussen  erben  uff  8ü00  fl  haubetsumma 

1660  fl    Jorigen  Pfallern  uff  83C0  fl  haubetsumma. 

Summa   uff  dy  91700  fl   haubetgut   zu  22  gr  18340  fl,  tut 
zu  21  gr  19213  fl  7  gr. 

Aufzeichnmig  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  4,  II. 


68.  1527  November  19.   Herzog  Albrecht  von  Mecklen- 
burg an  Graf  Albrecht  von  Mansfeld. 

Betriß   eitlen  Kupferkauf  und  die  Bürgschaft   Ludtvig  Alemanns  zu 
Magdeburg. 

Von  gots  gnaden  Albrecht  herzog  zu  Megkelnburgk  etc. 

ünsern  gunstigen  grus  zuvor,  wolgeborner  lieber  oheim.  Wir 
haben  eur  schreiben  Silbers  halben  etc.  alles  seins  Inhalts  lesend  ver- 
nomen.  Dweil  ir  aber  aus  etzlichen  Ursachen  euch  besweren,  uns  hin- 
fu:  mehr  sUbers  zu  verreichen,  woflen  wir  (wiewole  ir  uns  hievor  zu- 
entpotten,  silber  zukomen  zu  lassen)  dismals  eur  entschuldigung  gesetigt 
sen.  Nachdem  ir  nun,  uns  mit  weiter  silber  zu  versehen,  nicht  zu 
vertrösten  wissen,  so  ist  unser  gar  gutlichs  und  bitlichs  gesinnen,  ir 
wollet  uns  verstendigen,  ob  ir  uns  forter  kupfer,  den  zentner  für  sechs 
gnlden,  wie  itz  zu  Eisleuben  derhalben  der  kauf  ist,  auch  wievil  zentener 


118  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


ir  uns  von  einer  Frankforter  mess  auf  die  ander  mitlerweil  zwischen 
beiden  messen  liefförn  wollen  binnen  Meidburgk,  mit  anzeiguug,  in  wes 
behausung  wir  es  daselbst  empfahen  sollen,  domit  wir  auf  die  letzte 
mess  zu  Meideburgk  oder  Eisleuben  geschickt  sein,  euch  die  bezalung 
zu  thun.  Wollen  wir  solhs  also,  wann  wir  solhs  also,  wann  wir  von 
euch  bericht,  wes  euch  in  dem  allem  gelegen  und  thunlich,  ferner  unser 
gemuet  und  meinung  derhalben  entdecken  und  euch  hierin  gutwillig 
erzeigen.  Dann  was  wir  diser  landart  oder  in  unserm  furstenthumb 
haben,  des  ir  bedürftig,  wollen  wir  uns  herwiderumb  derwegen  auch 
gegen  euch  ganz  gunstiglich  beweisen  und  in  besonderer  freuntschaft 
und  allem  guten  beschulden.  Datum  sonabents  nach  Martini  anno  etc. 
XXVII». 

Nachschrift:  Wo  ir  auch  gedechtet,  derwegen  ein  furstand  zu  haben, 
wollen  wir  uns  nicht  besweren,  Ludwigen  Alleman  und  andere  bürgere, 
euch  zu  Meidburg  gefeilig,  gern  zu  einem  verstand  setzen,  das  die 
bezalung  auf  der  letzter  Frankforter  meß  gewislich  bescheen  soll. 
Datum  uts. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  unserm  lieben  oheimen  hern  Albrechten 
graffen  und  hern  zu  Mansfelt. 

Äusfertigtmg  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  iSaiger/uindel,  Faket  23,  /. 


69.  1527  Dezember  17.    Die  Arnstädtische  Gesellschaft 
an  den  Kurfürsten  von  Sachsen. 

Bitten,  das  Kupfergeleitgeld  %u  Erfurt  xu  ermäßig&n. 

Durchleuchtigster  hochgeborner  churfurst,  eurn  churfurstlichen  ge- 
naden  seint  unser  untertenig  getliessen  und  ganz  willige  dienste  zuvorn. 
Genedigster  herre,  e.  eh.  f.  g.  werden  aus  trostlicher  Zuversicht  in 
genedigem  erinnern  sein,  wie  zum  oftern  mal  von  der  gesellschaft  des 
seigerhandels  zu  Arnstatt  eur  churfurstlich  genad  zum  untertenigsten 
angesucht  und  gebetten  seind  wurden,  genedigklichen  einsehen  zu  haben, 
dardurch  die  kupfer  an  e.  eh.  f.  g.  geleit  zu  Erffurt  nicht  hoher,  dann 
gebrauchlich  gewesen,  mochten  benomen  werden  und  aus  dem,  das  aut 
solchs  untertenigs  ansuchen  die  gesellschaft  des  berurten  handeis  der- 
halben e.  ch,  f.  g.  zu  erinnern  unterteniger  neygung  aufgezogen,  unsers 
vorsehens  die  antwort  bis  anher  vorblieben,  dweil  dan  solhs  der  gesell- 
schaft  zu   beschwer    gereicht,    demselbigen    aus   sonder  untertenigen 


No.  68-70.    1527.  119 


zuvorsicht  bitten  wir  e,  eh.  f.  g.  unterteniglich,  dieselbigen  eur  chur- 
furstlich  genod  wollen  uns  zu  genaden  auf  solhs  unser  bitten  dermassen 
den  zoll,  von  eini  wagen  geladen  kupfer  sechs  groschen,  wie  dann  der 
zoll  hiebevorn  und  albege  genomen,  nochmals  zu  nemen  genedigklichen 
verfugen  ader  aber  doch  ein  zimblichs  auf  yden  beladen  wagen  setzen 
und  sich  auf  solhs  unser  ansuchen  mit  genaden  erzeigen.  Dan  wir  in 
dem  nicht  anders,  dan  was  aus  genaden  bei  denselbigen  erhalten  mochte 
werden,  gesucht  wollten  haben,  und  wollen  auch  das,  so  uns  von 
e.  eh.  f.  g.  aus  genaden  widerfaren  magk,  umb  e.  eh.  f.  g.  untertenig- 
Uchen  zu  vordienen  in  albege  gefliessen  befunden  werden ,  derselbigen 
genedige  antwurt  bittend.  Datum  am  17.  Decembris  anno  etc.  XXVII. 
Pot  graff  zu  Stolwurg,  Albrecht  graff  zu  Mansfelt.  Sigmund  und  Kristoff 
die  Furer,  Albrecht  Letscher,  Veit  Wolkenstein  von  wegen  des  seiger- 
handels  zu  Arnstat. 

Zettel  (mit  Verschickungsschnitten;  wohl  Beilage  zu  einem  Schreiben  Fürers  an 
einen  Gesellschafter ;  die  Unterschriften  sifid  von  seiner  Hand)  im  Gewerk.  Archiv 
-i    Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  2,  VII. 


70.  Ohne  Datum  [Ende  1527]. 

Die  vom  Rat  xu  Leipzig  auf  Veranlassung  des  Herzogs  Georg  von 
Sachsen  mit  den  Leipziger  Saigerhändlern  geführten  Verhandlungen  wegen 
des  Verbots  der  Grafen  Gebhard  nnd  Albreeht  von  Mansfeld,  Kupfer 
nach  Sachsen  zu  vertreiben. 

Der  rath  zu  Leipzigk  hat  alle  seigerhendeler,  so  daselbst  wonen 
und  in  die  grafschaft  Mansfelt  handeln,  erfordern  lassen  und  denselbigen 
augezeigt : 

Wie  von  m.  g.  h.  herzog  Georgen  zu  Sachsen  inen  bevelh  zu- 
komen,  in  welchem  vorraeldet,  das  s.  f.  g.  furkomen  were,  als  sollten 
graf  Gebhart  und  Albrecht  von  Mansfelt  in  nhestvorgangenem  miehels- 
markt  mit  inen,  auch  andern  gehandelt,  den  Sachsen  keine  kupfer  zu- 
zukomen  lassen,  welchs  dann  zu  abbruch  des  markts  zu  Leiptzigk, 
auch  geringerung  derselben  zoll  und  gleite  sollt  vorgenomen  sein 
worden,  welchs  s.  f.  g.  unleidenlich;  derhalben  ernstlich  begern  lassen, 
den  Sachsen  kupfer  etc. 

Auf  solhs  sich  etlich  von  den  kaufleuten  haben  vorneraen  lassen, 
das  nicht  an,  in  nhestvorschienem  margkt  were  mit  inen,  wie  dan 
hiebevor  auch  gescheen,  nach  dem  land  zu  Sachsen  kein  kupfer  zu  vor- 
k.iufen ,   gehandelt   worden.     Das   aber  solhs   dem  margkt  zu  Leiptzig 


II 


120  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldlschen  Saigerhandels. 

einichen  n achteil  geperen  ader  bringen  solt,  das  ist  Ursachen  von  inen 
dargethan,  dardiirch  es  zu  keinem  nachteil  gereichen  ader  komen 
möchte,  und  darbeneben  Ursachen  vorgewendt,  das  solhs  vornemen  zu 
erhaltung  des  bergs  aus  notturft  gescheen  muste. 

So  sind  doch  der  rath  zu  Leiptzig  an  solher  antwurt  nicht  gesettigt 
gewesen,  sondern  in  einen  kaufman  heftig  gedrungen,  denselbigen  auch 
alein   vor  etliche   wenige   des   raths  erfordert   und   daselbst    ime  für-   j 
gehalten,  zu  gedenken,   davon  abzustehen,   das  er  den  Sachsen  kein   j 
kupfer  lassen  wolte,  dann  m.  g.  h.  herzog  Georg  were  bedacht,  ine  an   ] 
seinem  leib  und  gut,  so  er  davon  nicht  abstehen  wurde,  zu  straffen.        , 

übwol  darauf  von  dem  kaufman  Verwendung  gescheen,  das  er  ; 
solhs  zugesagt  und  ime  nicht  anders,  dann  dasselbige  zu  halten,  ge-  I 
buren  wolt,  auch  beschwerlich,  das  er  gedrungen  solt  werden,  die  | 
kupfer  der  ende,  da  es  ein  falh  macht  und  an  seinem  handel  und  j 
nahrung  nachteilig,  zu  vorkeufen,  ist  doch  der  burgermeister,  nemblich  ; 
Wolf  Wideman,  kurz  auf  dem,  wie  bemelt,  gestanden  und  also  darauf  ' 
dem  kaufman  bedenken  gegeben. 

über  solchs  angenomen  bedenken  vermeint  der  kaufman  in  solhs, 
wie  ime  vorgehalten,  nicht  zu  willigen,  sondern  sich  seiner  zusage,  und 
so  dem  handel  zum  besten  gereichen  magk,  halten.  Wolt  auch  eher 
sich  des  handeis  namens  zu  haben  enteussern  und  seinen  andern  gesel- 
schafter  zustellen. 

Dweil  dann  hiebevorn  davon  geredt,  das  zu  vormeydung  des  falls 
den  Sachsen  kein  kupfer  solle  gelassen  werden,  so  haben  auch  m.  g.  h. 
graf  Gebhart  und  Albrecht  von  Mansfelt  die  kaufleut  in  itzigem  markt 
erfordern  und  den  als  vor  sich  und  nicht  in  namen  der  andern  m,  g.  h. 
von  Mansfelt  anzeigen  lassen  den  mergklichen  schaden  und  nachteil, 
so  daraus  entstünde,  so  die  kupfer  nach  dem  lande  zu  Sachsen  vor- 
handelt. Demnach,  wie  zuvorn  begert  und  von  dem  merern  teil  be- 
willigt, ist  in  namen  grafen  Gebharts  und  Albrechts  gesonnen,  dem 
handel  und  der  herrschaft  zum  besten  sich  solchs  zu  enthalten. 

Es  haben  vast  alle  geselschafter,  ane  alein  der  Strauben  geselschaft, 
solhs  gefallen  lassen  und  schliessen  müssen,  das  es  einen  mergklichen 
nutz  zutruege,  auch  schaden  und  vall  am  kupfer  verhüttet  wurde. 
Dann  so  selbem  also,  das  die  kupfer  nicht  in  das  land  zu  Sachsen  vor- 
kauft, maß  funden,  wirf  eher  dann  in  einem  jhar  yder  zentner  kupfer 
zum  wenigsten  umb  einen  halben  gülden  fallen,  welcher  nachteil  über 
den  hutten meistern  volgend  zu  grossem  vorterb  der  herrschaft  ge- 
reichete. 


No.  70-71.    1527.  121 


Es  ist  auch  billich  zu  vorwundern,  welcher,  ursach  bei  herzog 
Georgen  alles,  so  angesucht,  welchs  der  grafschaft  Mansfelt  zu  vorterbe 
gereicht,  forderung  erlangt. 

Demselbigen  vorzukomen,  will  die  notturft  erheischen,  forderlich 
auf  wege  zu  gedenken  und  solhs  vorzunemen  und  in  dem  m.  g.  h. 
grafen  Ernßen  bedenken  bitten. 

Aufzeichnung  (Reinschrift  von  Schreiberhand)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerhandd,  Packet  24,  IV. 

über  die  Datierung  vgl.  Möllenberg,  Die  Eroberung  des  Wdtnuirkts  etc.  S.  52, 
Anm.  2.  

71.   [Ende  1527.]     [Christoph    Ftirer  an  Graf  Albrecht 
von  Mansfeld.] 

Verlag  auf  2  Feuer  Dr.  Draystedts.  Vorschlag,  alle  Kupfer  einer 
einzigen  Gesellschaft  zu  verschreiben  und  auf  diese  Weise  die  Straub  u.  a. 
auszuschalten. 

Wolgeborner  und  edler  graff,  eurn  gnaden  sind  mein  untertenig 
und  ganz  willig  diust  alzeit  zuvor  bereit.  Genediger  her,  als  eur 
genad  mit  mir  von  1  ™  gülden  verleg  auf  zwei  feur,  so  e.  g.,  auch  g. 
vettern  und  bruder  tockter  Trackstetten  zu  gut  aufgericht,  gehandelt 
haben,  welche  1000  fl  ich  dem  erbern  und  vesten  Caspar  von  Waczdorf 
mit  halb  golt  und  halb  muncz,  je  21  gr  pro  1  fl,  bezalt  hab,  so  dan 
die  verschreibung  von  e.  g.  darum  gegeben  auf  muncz  gestelt  ist,  pidt 
ich  e.  g.  untertenigklich,  dieweil  es  noch  in  frischer  gedechtnus  ist, 
dieselbigen  lassen  endern  und  die  Jörgen  Pfaller  zu  banden  stellen 
lassen.  Und  dieweil  der  kauf  um  solche  kupfer  noch  nit  beschlossen, 
ich  auch  auf  dismals  aus  obligen  meiner  geschefft  gein  Nürnberg  muß 
reiten,  pidt  ich  e.  g.,  ob  kupfer  mit  solchen  zweien  feurn  vor  Petter 
und  Pauli  gemacht  wurten,  dieselbigen  Jörgen  Pfaller  lassen  zusten, 
darauf  er  dan  auf  iden  centner  12  Ü  auf  gutte  rechnung  bezaln  sol. 
Und  ob  mein  schwager  Albrecht  Letscher  sich  auf  negst  Petter  und 
Pauli  mit  e.  g.  um  solchen  kauf  nit  einigen  mocht,  so  soln  dieselbigen 
widerum  der  zeit  mit  so  vil  anderer  kupfer  vergleicht  und  so  vil  geltz 
widerum  von  e.  g.  entpfangen  werden. 

Genediger  her,  als  ich  die  handlung  tockter  Trackstetz  erbfeur  be- 
treffent  in  ein  bedenken  hab  genumen,  hab  im  selben  nit  mögen  finden, 
daß  es  unsers  handeis  vermugen  sein  wil,  gelt  auf  zins  auszugeben. 
So  ist  auch  meinem  handl  schwer,  gelt  pei  fi-embten  leuten  aufzupringen 
und  in  solch  des  tockters  thun  zu  stecken,  in  welchem  einer  die  zeit 


122  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Baigerhandels. 


der  widerbezallung  nit  gewis  kau  gewissen.  So  woln  diejhennen,  so 
gelt  auf  zins  thun,  kein  lange  zeit  verpflicht  sein.  Derhalb  ich  dissen 
kauf  gegen  e.  g.  redten  hab  abgeschlagen,  mit  unterteniger  pedt,  e.  g. 
wollen  des  kein  misfalu  tragen.  Dieweil  ich  aber  von  e.  g.  hab  in  ge- 
heim vernumen,  daß  e.  g.,  auch  ander  meine  gnedige  hern  nit  gern  mit 
Strauben  und  villeicht  andern,  so  zu  Sangerhaussen  pauen,  zu  thun 
haben,  hab  ich  pei  mir  selbst  vergebenlich  auf  dissen  weg,  den  ich  e.  g. 
hiemit  auch  vertrauter  weis  wil  anzeigen,  gedacht:  Nemlich  wo  meinen 
genedigen  hern  von  Mansfelt  etc.  wolt  gelegen  sein,  alle  kupfer,  so  in 
eur  gnaden  herschaft  in  zehen  jarn  den  negsten  gemacht  wurtten, 
etlichen  seigerhendeln  weiten  verkaufen  dergestalt,  daß  iczt  auf  zwei 
oder  drei  jar  lang  ein  bestimbter  kauf  duchaus,  dem  reichen  als  dem 
armen  huttenmeister  zugleich,  beschlossen  wurt  und  ausgang  solcher 
zeit  soit  ein  halb  jar  zuvorn  widerum  ein  neuer  kauf  auf  so  lange  jar, 
wie  iczt,  gemacht  werden,,  nemlich  dergestalt,  was  die  jarkupfer  zu 
Nürnberg  oder  Frankfurt  1  zentner  mer  dan  iczt  wurt  gelten,  solt  so 
vil  am  Zentner  zu  Eisleben  zugelegt,  und  was  si  die  zeit  der  end 
minder  dan  iczt  würfen  gelten,  das  solt  am  zentner  abgezogen  und  so 
vil  minder  der  centner  gekauft  werden.  Disse  geselschaft  solten  sich 
auch  verschreiben,  kein  ander  kupfer,  dan  das  in  e.  g.  herschaft  ge- 
macht wurt,  zu  arbeiten.  Und  dieweil  der  huttenmeister  thun  eins 
anders  dan  des  andern  gestalt  ist,  mocht  man  die  weg  der  verleg  dahin 
richten  und  den  kauf  auf  500  fl  leihung  stellen,  der  gestalt,  welcher 
1000  fl  must  haben,  das  im  demselben  der  centner  kupfer  ein  halb  ort 
eins  gülden  minder,  dan  die  bestimbt  summen  wer,  solten  bezalt 
werden;  welcher  aber  seine  kupfer  unverleg  par  um  par  geben  wolt, 
dem  solt  ^/g  ort  zugelegt  und  gegeben  werden.  Und  ob  meine  g.  h.  von 
Mansfelt  etc.  an  den  kaufleuten  nit  genczlich  die  zeit  aus  benugen  irer 
zusag  heften,  acht  ich,  es  solt  nit  mangel  gewinen,  ein  radt  zu  Nürn- 
berg als  von  wegen  gemeiner  stat  solt  sich  für  solch  thun  verschreiben. 
Dieweil  dan  e.  g.,  auch  der  andern  meiner  genedigen  hern  gemuet  stet, 
tockter  Trackstetten  aus  seinen  schulden  zu  helfen,  und  nun  wissentlich 
ist,  daß  er  vor  allen  andern  huttenmoistern  das  pest  perkwerg  hat,  da- 
mit auf  dem  Eisleber  perg  die  tail  allenthalb  zu  häufen  in  gemeine 
gepeu  gesteh  und  geseczt  wurten,  mocht  man  auf  dieselben  Eisleber 
huttenmeister  etlich  tausent  gülden  schlagen,  die  dan  die  gemeinen 
hendler  alspalt  paruber  zu  ablossung  des  tockters  eins  teils  schulden 
bezalen  solten  und  mit  der  zeit  den  huttenmeistern  innen  behalten. 
Acht,  durch  dissen  weg  solt  im  dem  tockter  am  ersten  geholfen  werden. 
Wiewol   nun  disser  furschlag  pei  e.  g.  und   den  andern  meinen  g.  h. 


No.  71.    1527.  123 


für  beschwerlich  in  etlich  weg  mocht  bedacht  werden,  so  wer  er  doch 
e.  g.  dargegen  in  vil  weg  zutreglich:  Zum  ersten,  man  tet  ein  kauf, 
der  nit  zu  hoch  und  nidter  wer,  wie  den  der  die  jar  her  nach  gestalt 
und  gelegenheit  der  leuft  sunst  undeß  gewest  ist.  Zum  andern  hetten 
mein  g.  h.  ein  gewissen  kauf  und  verleg  irer  kupfer;  es  kern  für  un- 
gefel,  was  der  wern,  allenthalb  in  die  land,  so  must  vom  kaufman,  es 
wer  mit  gewinst  oder  verlust,  gehalten  werden.  Es  kern  auch  die  un- 
verpuntenheit  und  freiheit  meinen  g.  h.  nit  so  gros  zu  tragen,  es  kan 
dem  kaufman  pei  disser  verpundung  so  vil  beschwerlich  und  abtreglich 
sein,  welchs  allenthalb  peim  geluck  wurt  sten.  Zum  tritten,  so  würden 
m.  g.  h.  gewis  sein,  das  so  leichtlich  kein  neu  kupferperkwergk  entsten 
wurt.  Dan  so  es  durch  die  hendler  nit  verlegt,  so  kan  es  nit  gefurdert 
und  so  leichtlich  ganghaftig  werden.  So  erhebt  sich  auch  kein  neue 
seigerhutten  von  keins  neuen  pergkwergs  willen,  wo  es  nit  überflüssig 
verdinst  auf  im  tregt.  Derhalb  vil  thuns  zu  Sangerhausen  und  andern 
enden  verpleiben  wurt,  das  undeß  also  einzig  mit  der  zeit  gemeiner 
e.  g.  herschaft  zu  merklichem  nachteil  mag  gedeien.  Zum  vierten,  so 
kund  vil  gutter  Ordnung  auf  dem  Eisleber  perg  mit  ersparung  vil  kostens 
und  anderm  der  und  mer  orten  gemacht  werden,  welchs  e.  g.  am 
pesten  zu  bedenken  wissen.  Solchs  alles,  wie  vorstet,  hab  ich  nit 
mögen  lassen,  sunder  e.  g.  als  meinem  genedigen  hern  zu  bedenken 
wollen  anzeigen.  Und  wis  got,  das  ich  meins  einfeltigen  verstantz  nit 
kan  ermessen,  ob  solche  handlung  meinen  g.  h.  von  Mansfelt  oder  ge- 
meinen hendlern  mer  ab-  oder  zutreglich  sein  mocht.  Einlein  das  be- 
wegt mich,  das  e.  g.,  eur  gnaden  nachkumen  und  Untertan  mit  meiner 
freuntschaft,  irn  nachkumen  und  andern  Nurn bergischen  so  vil  dester 
lenger  zeit  und  jare  mochten  zusamen  handlung  pflegen.  Dan  ich  mein 
narung  in  e.  g.  herschaft  lieber  dan  an  eim  andern  ort  suchen  wolte. 
Wo  nun  e.  g.  pei  sich  zu  solchem  thun  trost  funde,  mocht  e.g.  mir  das- 
selbig,  auch  wes  e.  g.  hierinnen  beschwertte  bettet,  anzeigen  lassen ;  wolt 
ich  e.g.  darauf  mein  gutbeduniken,  wes  ich  verstund,  wiederumb  ver- 
stendigen,  auch  alsdan  mit  andern  hendlern  derhalb  auch  red  haben, 
welchs  ich  sunst,  wo  ich  pei  e.  g.  entlichen  abschlag  find,  zu  handeln 
unterlaß.  Pidt,  eur  g.  wollen  mich  disses  meinen  langen  vertrishchen 
schreiben  nit  verdenken  und  ungenediger  meinung  erkennen,  mich  auch 
in  solcher  handlung  unbenent  lassen  und  mir,  wo  esgesein  kan,  ein  klein 
antwurt  auf  Amstat  oder  Nürnberg  auf  mein  pottenlon  verstendigen.  Das 
pin  ich  widerum    (hier  hört  die  Seite  auf;  das  Folgende  nicht  überliefert). 

Ausfertigung    ton  der  Hatui  iürers    im  Geicerk.  Archiv   zu  Eisleben,    Saiger- 
liandel,  Paket  24, 1.    Bie  Datierung  ergibt  sich  aus  den  folgenden  Briefen  No.  72- T6. 


124  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

72.  1528  Januar  9.  Nürnberg.  Sigmund  Pfintzing  und 
Gebrüder  an  die  Grafen  Ernst,  Hoyer  und  Gebhard 
von  Mansfeld. 

Rechtfertigen  sich  gegen  den  Verdacht,  daß  sie  alle  Kupfer  in  eine  Hand 
bringen  wollen. 

Wolgeborn  und  edlen  graven  genedig  herrn,  unser  untertenig 
dienst  seyen  e.  g.  zuvor.  Uns  ist  e.  g.  schreiben  uberantwort,  darin 
uns  eur  genaden  beschuldigen,  als  selten  wir  uns  in  e.  g.  herrschaft 
unterwinden,  alle  kupferkauf  in  ein  band  zu  bringen,  mit  mererm  Inhalt. 
Darauf  geben  wir  e.  g.  in  aller  unterthenigkeit  disen  bericht,  das  solhes 
dermassen  von  uns  nye  bedacht,  geschweigen  unterstanden  werden 
solt.  Und  were  auch  nichts  liebers,  dan  das  alle  handlungen  stuenden, 
wie  es  von  alter  herkonien  were;  dan  wir  befleisen  uns,  das  wir  anders 
nichts  handeln,  dan  was  e.  g.  und  derselben  herrschaft  und  menigklich 
on  nachteil  raiche,  wie  Avir,  on  rum,  von  uns  und  den  unsern  verhoffen 
beschehen  sey.  Bitten  darauf,  e.  g.  wollen  solhe  unser  entschuldigung 
anders  nicht,  dan  genediger  maynung,  versteen  und  daneben  unser 
gnedig  herrn  sein,  denen  wir  uns  in  aller  unterthenigkeit  thun  bevelhen. 
Datum  Nurmberg,  dornstag  nach  der  heiligen  drei  konigtag  anno  etc. 
1528. 

e.  g.  unterthenig 

Sigmund  Pfintzing  und  gebrudere. 

Außenadresse:  Den  wolgeborn  graven  und  herrn  her  Ernstn,  Hoyer  und 
Gebhart  gebruedern  und  vetern  graven  zu  Mansfeld  und  edler  her  zu  Heldrungen 
unsern  genedigen  herrn. 

Ausfertigung  im   Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,     Saige^'handel,  Paket  2i,  II. 


73.    1528  Januar  9.  Nürnberg.     Sigmund  Fürer  an  die 
Grafen  Ernst,  Hoyer  und  Gebhard  von  Mansfeld. 

Rechtfertigt  sich  gegen  den  Verdacht,  daß  er  alle  Kupfer  in  eine  Hand 
bringen  trolle. 

Wolgeporne  und  edle  hern,  eurn  gnaden  sein  mein  undertenige 
gancz  willige  dinst  allezeit  zuvor.  G.  hern,  e.  g.  schreyben,  als  sold 
ich  mich  undeisten,  die  kupfer  in  e.  g.  herschaft  in  ein  band  zu  pringen, 
daß  auch  e.  g.  gemüt  nicht  sei,  die  hendler,  so  sich  ein  lange  zeyt  in 


No.  72-74.    1528.  125 


e.  g.  herschaft  redlichen  gehalten,  auszutreiben  lassen  etc.,  solches  hab 
icii  in  aller  undertenigkeit  verlessen  und  gib  e.  g.  für  mein  perschon 
disse  antwurd,  daß  ich  mich  solcher  beschuldigung  unschuldig  weiß. 
Und  ist  mir  gancz  nicht  engegen,  dassen  e.  g.  neben  dem  wolgepornen 
meinem  g.  hern  graffen  Albrecht  etc.  e.  g.  vetter  und  bruder  handlung 
und  ordnug  mit  den  kupfern  und  anderm  furnempt,  domit  gemainer 
lierschaft,  euer  g.  underthon  und  der  hendler,  so  sich  lang  in  e.  g. 
herrschaft  erhalden,  nucz  und  frumen  gefurdert  werd.  Dan  wo  man 
den  gemainen  nucz  furdert.  do  gibt  gott  gnad  und  ein  langwirig  rega- 
mendt.  Das  woll  der  allmechtig  gott  gemainer  herschaft  Mansfeld  auch 
geben.  Will  mich  damit  e.  g.  in  aller  undertenigkeid  und  zu  e.  g. 
dinsten  M'illig  erpotten  haben.  Dattum  Nurmberg,  donnerstag  nach  sandt 
Erharten  tag  den  9.  Januari  im  1528.  jar 

e.  g.  underteniger  williger 

Sigmund  Furer. 

Außenadresse:  Den  edeln  und  wolgepornen  hern  hern  Ernsten,  Hoyer  und 
Gabariten  (!)  geprudern  und  vettern  graffen  und  hern  zu  Mansfeld  etc.  meinen 
genedigen  hern. 

Eigenh.  Ausfertigung  im  Geweik.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerTuindel,  Paket 24,  IL 


7-4.   1528  Januar  9.  Nürnberg.     Christoph  Fürer  an  die 
Grafen  Ernst,  Hoyer  und  Gebhard  von  Mansfeld. 

Rechtfertigt  sich  gegen  den  Verdacht,  daß  er  alle  Knpfer  in  eine  Hand 
bringen  ivolle. 

Edlen  und  wolgepornen,  eurn  gnaden  seien  mein  untertenig  und 
gancz  willig  dinst  zuvor  bereit.  Genedige  hern ,  eur  gnaden  haben 
mir  pei  dissem  potten  schreiben  lassen,  wie  e.  g.  gelaublichen  fur- 
kumet,  auch  zum  teil  im  werk  befindet,  daß  ich  darauf  solt  handeln, 
alle  e.  g.  kupfer  in  eine  band  zu  pringen,  mit  beger,  meinem  furnemen 
abzusten  etc.  Solchs  alles  hab  ich  untertenigklich  vernumen ;  und  sollen 
e.  g.  genczlichen  glauben,  daß  ich  so  kupfergirig  nit  pin,  darauf  zu 
trachten  oder  jagen,  die  kupfer  in  mein  oder  der  meinen  band  einlein 
zu  pringen.  Y  erhoff  auch,  ich  habe  mich  darnach  nit  gestelt,  dan  es  in 
meinem  noch  der  meinen  vermugen  nit  wer.  Es  solle  sich  auch  im 
werk  befinden,  daß  ich  und  mein  geselschaft  der  seigerhutten  zu 
Arnstat  vor  fünf,  sechs  und  siben  jaren  als  vil  kupfers,  als  dis  iczigs 
oder   kunftigs  jars  wir  gearbeit  und  arbeiten  werden,   geseigert  haben. 


126  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Haben  uns  zu  aller  zeit  und  noch  des  freien  kaufs  (gegen  menigklich 
unbetrangt)  gehalten.  Und  im  fal  als  ob  solchs  von  mir  oder  meiner 
geselschaft  het  geschehen  wollen,  so  het  es  doch  außerhalben  e.  g.  be- 
willigung  und  zulassen,  als  die  es  alzeit  hetten  rangen  vorkumen,  nit 
geschehen  rangen.  Derhalben  an  e.  g.  mein  untertenig  pedt  ist,  si 
wollen  in  dem  fal  kein  ungenad  noch  vordacht  auf  mich  tragen,  sunder 
meine  genedige  hern  sein.  Das  pin  ich  ura  e.  g.  in  untertenigkeit 
widterura  zu  verdinen  willig.  Dattum  Nürnberg,  donerstag  nach  dem 
obersttag  im  2b.  jar 

e.  g.  u.  w. 

KristofF  Furer. 

Außenadresse:    Den    wolgebornen    herren ,    hern    Ernst,    Hoir    und   Gebhart 
gebruder  und  vettern  graffen  zu  Mansfelt  meinen  genedigen  hern. 

Eigenh.  Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJiandel,  Paket  24,  IL 


75.  1528  Januar  10.  Nürnberg.  Jakob  Welser  der 
Aeltere  an  die  Grafen  Ernst,  Hoier  und  Gebhard 
von  Mansfeld. 

Erbittet  eine  Frist  zur  Beantwortung  ihres  Schreibens  betr.  den  Saiger- 
handel. 

Wolgebornen  genedig  herren,  raein  underthenig  und  geflissen  dinst 
zuvor.  Euer  genaden  schreiben,  des  datura  stet  zu  Mansfelt  am  letzten 
tag  des  monats  Decembris,  den  saigerhandel  belangent,  habe  ich 
enpfangen  und  undertheniglich  verlesen.  Und  dieweil  euer  genaden 
ane  zweifl.  gut  wissen  haben,  das  dy  handlung  der  hutten  unter  Leutten- 
berg  mein  person  allein  nit  belangt,  so  will  mir  ausserhalb  desselben 
handeis  verwantten  auf  ain  solch  wichtig  anlangen  antwurt  zu  geben 
nit  woU  geburn,  derwegen  aufs  underthenigst  bittende,  eur  genaden 
wollen  sich  nit  beschwern,  mir  ainen  zimlichen  verzug  zu  geben,  dy 
sach  an  dyselben  verwanten  langen  zu  lassen,  auf  das  eur  genaden 
ain  stattlich  antwort  gegeben  möge  werden.  Dan  ich  wolte  jhe  nit 
libers,  dan  das  ich  geraeiner  herschaft  Mansfeld  als  meinen  genedigen 
herren  undertheniges  und  angeneras  gefallen  beweyssen  und  raich  irrer 
aller  genaden  willens  befleissen  solt,  der  underthenigen  Zuversicht,  eur 
genaden  werden  in  betrachtung  der  aygenschaft  disser  sach  mir  solchs 
nit  verdenken,  sonder  genediglich  zulassen  und  mich  in  allem  dem, 
des  ich  fueg  und  recht  habe,  in  genedigem  befeUich  haben.    Das  erkenne 


No.74— 75.    1528.  127 


ich  mich  schuldig,  in  aller  undertheDigkait  zu  verdienen.  Dattum 
Nurmbergk,  den  zehenteu  tag  Januan^  anno  im  funfzeheh ändert  acht 
und  zwanzigisten. 

e.  genaden  undertheniger 

Jacob  Weisser  der  Eltter. 
Außencfdresse:    Den    wollgebornen    herren  Ernsten,    Hoyern  und  Gebhartten 
gebrudern  und  vettern  graven  und  herren  zu  Mansfelden   etc.   meinen   genedigen 
herreu. 
Ausfertigung  im  Gewerk.  Archic  zu  Eisleben,  Saigerlunndel,  Paket  24,  U. 


76.  1528  Februar  10.    Nürnberg.     Hans  Straub  an  die 
Grafen  Ernst,  Hoier  und  Gebliard  von  Mansfeld. 

Rechtfertigt  sich  gegen  den  Verdacht,  daß  er  alle  Kupfer  in  seine 
Hand  bringen  wolle  und  beklagt  sich  dagegen,  daß  man  ihn  aus  dem 
Knpferhandel  zu  verdrängen  suche. 

Wolgeborne  und  edele  herren ,  euern  gnaden  seint  meine  under- 
tlienige  und  willige  dinste  allezeit  zuvorn.  (jnedige  herren,  euer 
gnaden  schreiben  an  mich  und  mein  bruder  getiian,  hab  ich  vorlesen 
und  finde  in  demselbigen,  als  solte  ich  der  sein,  der  in  e.  g.  herschaft 
dye  kupfer  in  eine  hand  solt  prengen  wollen  etc.  Hyrauf  gebe  ich 
e.  g.  als  m.  g.  herren  undertheniger  meynuug  zu  erkennen,  das  ich, 
mein  bruder  ader  gesellschaft  des  gemutz  ader  furnehmens  nyhe  ge- 
west,  solche  ader  dergleichen  unbilliche  hendell  furzunehmen  ader  zu 
landein  in  e.  g.  herschaft  ader  anderswohe,  sonder  ich,  mein  bruder 
und  geselschaft,  auch  meine  voreitern  allewege  des  gemutz  gewest, 
andere  hendeler  nebin  uns,  wy  billich,  handeln  zu  lassen  und  uns  an 
zimlicher  handelung  begnüget,  das  wir  auch  noch  gerne  thun  weiten. 
Ich  befinde  aber,  das  leute  vorhanden,  dye  mich  und  dye  meinen  gern 
aus  e.  g.  herschaft  mit  meinem  handel  drengen  wolten.  Das  aber  deme 
also  sey,  so  künden  sich  des  e.  g.  woll  erkundigen,  und  wivill  ich 
kupfer  itzo  habe,  des  nicht  der  halbe  teyl  so  vil,  als  vor  dreyen  jarn 
gewest;  und  das  mit  grossem  schaden,  uncost,  muhe  und  arbeyt  gleich 
als  woll  erhalden,  als  wen  ich  ganze  arbeyt  hette;  das  mir  und  den 
meyneu  gantz  beschwerlich  und  schedHch  ist.  Dann  mir  meine  fur- 
nehmsten  huttemeister  ane  ursach  entzogen  sein,  welche  gern  mit  mir 
tnd  meyner  geselschaft  lenger  gehandelt  hetten  etc.  Wywoll  ichs 
allewege  und  noch  dovor  gehalden  habe,  das  solchs  e.  g.  meynung 
i  nd  Wille  nyhe  gewest,  wy  ich  dan  das  in  e.  g.  Schriften  vornohmen, 


128  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldisclien  Saigerhandels. 


und  dyweil  meine  voreldern,  ich,  mein  bruder  und  geselschaft  anders 
nicht  dann  aufrichtig  und  redlich  gehandelt,  auch  zu  der  yder  zeyt 
bergkwerk  und  huttenwergk  noch  notdurft  und  überflüssig,  wye  dann 
dye  tadt  ausweist,  mit  gelde  vorlegt  haben  und  e.  g.  anzeigen,  dye  alten 
hendeler,  so  uffrichtig  gehandelt,  nicht  ausdrengen  lassen,  das  dann  e.  g. 
woU  bedacht  haben.  Und  bedanke  mich  des  kegin  e.  g.  mit  aller  under- 
thenigkeyt  als  gnedigen  willens  und  bitte  hyrauf,  e.  g.  wollen  einsehen 
haben ,  domit  gleichraessig  gehandelt ,  mir  und  meiner  geselschaft  zu 
mehir  kupfer  helfen.  Das  will  ich  sampt  meinem  bruder  und  gesel- 
schaft semptlich  und  sonderlich  umb  e.  g.  mit  aller  underthenigkeit 
vordynen.  Datum  Nurmberg  adj  10.  Febrer  1528 
e.  g.  untertheniger  und  williger 

Hans  Straub  zu  Nurmbergk. 

Außenadresse:  Den  wolgebornen  herren  hern  Ernsten,  hern  Hoyer  und  hern 
Gebhardten  gebruder  und  vettern  grafen  und  herren  zu  Mansfeld  und  edeler 
herre  zu  Heldrung  meynen  gnedigen  herren. 

Ausfertigung  im  Geiverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  24,  II. 


77.  1528  März  7.  Nürnberg.  Jakob  Welser  [der  Aeltere] 
an  Heinrich  Scherl. 

Drohender  Krieg  zwischen  Frankreich  und  dem  Kaiser  und  die  daraiis 
entstehenden  Schädigungen  des  Handels  in  den  Niederlanden,  besonders 
des  Bleikaufs  von  England.     Beschaffung  von  Holz. 

Laus  deo  anno  1528  adj  7  Martzo  in  Nürnberg. 

Mein  fruntlich  grus  und  ganz  willig  dienst  sampt  allem  gutten 
bevor,  erbarer  besunder  gunstiger  lieber  her  Scherll  und  frund.  Mein 
jungst  schreiben  an  euch,  was  auf  25.  Febr.  auf  die  hutten  zu  pei' 
Thomas  Leiptzger  botten  sant  mit  eim  zettl  der  beschwert,  so  Cristoff 
Furer  in  unserm  vorhanden  buchlein  hat,  mer  an  brief  an  die  gesel- 
schafter  des  seygerhandels  unter  Leutenbergk  an  euch,  lieber  her  Scherll, 
gestelt,  sampt  aim  vorsecrytten  brief  an  die  3  loblich  grafen  Ernst, 
Hoyr  und  Gebhart  zu  Mansfelt,  sampt  copia  desselben  ;  solliche  Schriften 
soll  Pfaller  überlesen  und  alsdan  furderlich  gen  Leiptzig  bestellen ; 
solHche  Schriften,  mer  an  briffen  an  m.  g.  h.  graf  Albrechts  kanzler 
Cristof  Wielant,  dorin  ein  bekentnus,  das  m.  g.  h.  graf  Albrechts  von 
Mansfeld  brief  in  Ispanigen  wol  send  ankumen,  mer  an  brief  an  Moritz 
Bucher;   hoff  solliches  alles  sey  euch  wol  zukomen  und  ein  jedes  an 


Ko.  76-7?.    1528.  129 


sein  begert  ort  bestelt,  das  zeit  zu  verneinen  gipt.  Ist  mir  sider 
ein  brief  von  euch  de  28  Februari  adj  4  ditto  per  Facius  Pfender 
Leiptzger  boten  wol  zukomen  sampt  anzaigten,  des  Inhalt  vernomen; 
folget  dorauf  antwort  und  sunst,  was  für  nutz  und  gut  geacht  wirt: 

Erstlieh  belanget  die  Englischen  pley,  die  weren  meins  achten  wol 
zu  recht  bestellet,  wan  gott  der  her  aus  seinem  gottlichen  willen  nit  ein 
sonderlich  vorhinderung  darein  schicket.  Aber  ir  sollt  wissen,  das  ich 
brief  aus  England  hab,  darinne  mir  anzeygt  wirt,  wie  das  zu  Parys, 
auch  zu  Lion  (?)  offner  krieg  wider  röm.  kays.  m'  und  die  Nyder- 
land  ausgerufen  sey,  auch  darauf  gegen  den  andern  landern  arrestament 
irer  schiff  und  guter  gescheclien.  Dargegen  melt  man  mir  aus  dem 
Niderland,  wie  das  man  auf  solche  vornemen  im  Niderland  auch  auf 
die  Frantzhosen  arestirt  hab.  So  schlecht .  sich  der  konnig  von  England 
auch  in  die  sache,  arestirt  die  Niderlant  ire  schiff  und  guter,  dargegen 
man  die  Englender  in  Niderland  auch  arestiret.  Und  der  see  sol  schon 
foller  reuter  sein,  also  das  man  sich  eins  hefltigen  bösen  krieges  vor- 
sehet, wo  anders  gott  der  herr  nit  ein  sunder  gut  mittel  darein  send^ 
davon  man  als  noch  lutzel  vornimpt.  Und  ist  die  see  under  Engeland 
und  gegen  Normandia  und  Bretangnia  allred  unsicher  und  sein  halb 
beschlossen,  also  das  mir  schwer  zu  bedenken  ist,  wie  unser  kaufte 
pley,  der  bey  1800  Frankfurter  centner  sein  werden,  in  Seiland  zu 
bringen,  die  doch  dermasse  einkauft,  sonder  das  sy  uns  über  1  fl 
17  ^  2  ß  iß  gold  der  Frankfurter  centner  nit,  gen  der  fer  in  Seliand  ge- 
legt, meins  ungeferHchen  Überschlags  costen  werden,  also  das  die  be- 
stellung  genug  recht  angeschickt  wirt,  die  schwer  irrung  nit  engefallen 
wer.  Es  ist  aus  dem  Niderland  mit  fleys  in  Engeland  unserm  factor 
Francisco  Bardi  ain  wolhabender  geschickt  Florentiner  sich  zu  Lundia 
gesch[rieb]en,  daz  er  mugelichen  fleys  virwende,  auf  das  unser  pley 
under  seynem  namen  beschützt  und  beschurmet  werde.  Wiewol  ich 
gentzlich  acht,  das  der  bey  5<J  fodern  schon  geladen;  ob  aber  die  schiff 
abgefarn  sein,  des  tragen  wir  noch  nit  wissen,  sonder  warten  also 
ferner  guts  bescheids  aus  England,  auch  aus  dem  Nyderland.  Gott 
vorley,  das  solchis  lieptlich  und  uns  zu  gefallen  folge;  dan  wa  uffener 
krieg  werden  solt,  wurde  sollichs  nit  allein  zu  vorhinderung  zum  über- 
bringen der  pley,  sondern  unsern  hutten  auch  andern  feilen  kumen. 
Dan  wie  ir  jungst  vernomen  habt,  das  vergangen  [Naum]borger  kalte- 
markt  so  gar  sprott  gewest  ist,  das  uns  die  spröde  handelunge  nit  allein 
verschleis  der  kupfer,  sonder  auch  in  einbringung  der  schuld  nun  tapfer 
vorhindert  hat,  wie  wirts  nun  geen,  so  der  see,  die  land  und  der  handel 
dardurch  sam  gar  beschlossen  werden.     Dan  wo  man  dise  pfendwert, 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVIl.  9 


läö  Ürkundenbuch  zur  Öeschichte  des  Mansfeldischen  Öaigeriiandels. 

SO  aus  dem  kupfer  gemacht,  mit  muhen  über  see  verfurt,  werden  die 
hantwerk  gar  erligen  und  die  kupfer  dermassen  stocken,  das  wir  unser 
not  an  dem  uberflus  der  kupfer  sehen  werden.  Und  ob  man  rechtung 
der  Frankfurter  vil  underzubringen  machen  woln,  so  ist  dasselbig 
auch  fol;  dan  sy  dasgen  auch  namen,  so  Nyms  und  Ehen  (2  Namen? 
Firma?)  an  dieselben  ort,  dahin  Avir  in  JSiiderland  unsere  kupfer  ver- 
kaufen, auch  verkaufen  und  eben  den  muhen  (?)  wie  wir  haben  werden. 
Nun  vormeint  ich  aus  eueren  schreiben,  das  ir  schrift  von  Jorge  Feur- 
lein  hettet,  wie  das  er  vermeinet,  dises  jars  an  10 ""  centner  kupfers  von 
unsern  huttenmeistern  in  als  gar  fallen  sollten.  So  hat  er  auch  Hoe 
anzeigt,  das  die  huttenmeister  verhofften,  das  man  balde  wider  anzu- 
henken  bewilligen  solte ;  also  das  ich  befinde,  man  seigeret,  ist  vil 
kupfer  zu  machen.  Wie  sich  aber  sollichs  gegen  den  schweren  un- 
handelbarn  leuften,  so  vor  äugen  send,  schicken  mucht,  das  gibe  ich 
euch,  als  der  sollichem  wol  zu  gedenken  wais,  zu  betrachten,  und  ob 
auch  gut  sein,  das  sollichs  unsern  g.  und  g.  hern  graf  Albrechten  und 
Friderichen  von  Thun  mucht  vorgehalten  und  durch  ir  fleissig  zuthun 
vorhindert  werden,  das  die  loblichen  grafen  zu  Mansfeld  durchaus 
rettig  wurden,  bei  costung  der  handel  nit  so  hart  auf  vil  kupfers 
zu  machen  zu  Eisleben,  dan  uns  allein  das  noch  zuvil  zu  banden 
kumpt.  Ich  bin  der  leufte  hart  erschrocken;  dan  eb  nue  zeitunge 
kumen,  das  in  ander  weis  dem  handel  an  schaden  und  an  3  in  4"" 
gülden  zugestanden  wer.  Erst  um  und  nach  der  fastmes  künftiges  jar 
wirt  uns  die  not  recht  und  gelt  vorhart  änderst  die  krieg  dringen  (!!! !). 
Doch  bei  dem  allem  so  kan  und  weis  gott  der  her  nach  seym  muten 
gnaden  wol  ein  leidenlich  recht  mittel  zu  senden.  Ich  acht  vor  mein 
person,  das  es  zwischen  Hamburg  und  Seeland  auf  derselben  see  mit 
fug  nit  wol  komen  muge.  Ich  acht  auch,  das  wieder  die  Engelischen, 
noch  Franzosen  sich  unterstehen  werden,  die  Hamburger  schiff  anzu- 
dasten,  derhalb  ich  raten  wil,  Avas  nunmer  gegen  der  see  ausgesant  sei, 
das  man  dasselbige  im  namen  und  schyrmen  gottes  forter  lassen  geen. 
Doch  mag  nutz  und  gut  sein,  das  ir,  lieber  her  Scherl,  ein  hotten  gen 
Hamburg  senden  und  bei  Paulus  Arnold,  auch  bei  her  Ditterich 
Hohaussen  euch  schriftlich  erkundiget,  was  dieselben  auf  diese  zeitunge 
mit  versenden  der  guter  von  Hamburg  gen  Anttorf  raten  und  vir 
das  nutzste  halten,  dan  wa  bei  inen  di«  sache  vir  sunder  geferlich  ge- 
acht  wurde,  sich  aber  darnach  zu  halten  und  dester  minder  auf  die 
see  zu  legen  begeben  sein  (?).  Aber  genzlich  wil  mein  rat  sein ,  w 
alsnach  von  der  hutten  nit  versant  sei,  das  zu  Schwarz  gehört,  das 
man  alsdan  damit  verziehe,  bis  auf  ferner  fernemen,  wie  sich  die  leuft 


No.77.    1528.  131 


im  Niderland  anlassen  wollen.  Dan  so  1000  centner  hinabbracht 
worden,  wirt  man  wol  ein  Zeitlang  bei  diesen  krigesleuften  daran  zu 
verschleißen  haben.  So  tragt  ir  sonder  zweifei  auch  wissen,  das  ich 
von  wegen  der  zingeselschaft  durch  Moritz  Buchers  furderung  auch 
etwan  vil  zinfas  gen  Hamburg  forder  überzusenden  bestelt  hab,  der- 
halb  man  ganz  gutig  bitt,  ob  ir  zeitung  aus  Hamburg  erlanget,  das  es 
auch  den  Hamburgern  ins  Niderlant  zu  schiffen  geferlich  sein  wolt, 
das  ir  im  selben  dem  Moritz  Bucher  auch  warnung  tun  wolt,  das  er 
sich  mit  ferner  Schriften  und  befelch  gegen  Paulus  Arnold  derhalben 
auch  zu  richten  wüste.  Dan  ich  thu  im  derhalb  auch  schreiben.  Item 
gen  Anttorft  hab  ich  gestern  geschrieben,  ob  es  der  krieg  halben  itzt 
dermassen  gestelt  sein  wolt,  das  wir  unsere  plei  nit  überbringen  mochten 
und  aber  der  englischen  plei  noch  mer  in  Seeland  zu  vorkaufen  weren, 
das  sy  vleis  haben,  derselben  noch  an  2  in  400  waggewicht  anzunemen 
so  er  sy  die  zu  12^,2  ^^  1^  ß  Flemus  (!)  die  wag  erlange  möge;  dan 
die  hutten  wil  mit  pleien  nit  vorlassen  sei[n],  es  gehe  doch  sunst,  wie 
gott  wil.    An  waggewicht  soll  geben  143  h  Frankfurter  gewicht. 

Item  was  practica  ir,  lieber  her  Scherl,  in  vorrucktem  nuenjars- 
markte  gemacht  habt,  wie  man  der  hutten  zu  furderung  einer  ethliche 
holzer,  die  hinder  ra.  g.  herren  von  Gera  ligen,  kumen  mucht,  auch 
das  euch  darauf  entpoten  ist,  handelung  in  sollen  zu  gestatten,  inhalt 
euers  Schreibens  vernomen  und  gern  gehört,  das  ir  dermassen  unsern 
handel  zu  gute  den  Sachen  nachzugedenken  mit  truen  gemeint  seit. 
Nun  mir  wil  nit  zweifei,  alsbald  die  weide  zu  reiten  sein  werden,  das 
UQser  gunstiger  frund  Jorge  Pfaller  in  solchen  auch  wachen  und  die 
Sache  zu  fordern  sich  befleissen  werde.  Dan  wie  ir  selbs  meldet,  wird 
von  noten,  dieweil  man  den  Schwarzburgischen  weiden  ollreid  eben 
wol  zugesatzt  hat,  das  man  daneben  sich  befleisset,  andere  ort  auch  zu 
p  rauchen.  Dan  in  einer  solchen  grossen  arbeit  ein  kleines  nit  er- 
s<jhissen  (?)  wil.  Aber  das  mein  g.  h.  graf  Hans  Heinrich  von  S[chwarz- 
bürg]  mit  der  Rotenguntz  (!)  über  den  obgerechten  hinderstelligen  rest 
zu  geben,  auch  die  holzer  und  koler  anzuweisen  wol  bedenken.  Man 
ist  nit  gar  leiptlich  (!),  dan  als  weit  ichs  vorstee,  wirt  sein  g.  je  in 
allem  dem,  das  in  billickeit  begert  wirt,  mit  fleis  gedint.  Mit  Pfaller 
•weis  sich  sein  g.  wol  zu  halten. 

Jacob  Welser  der  elter 
zu  Normburg. 

Sehr  schlechte  und  stellenweise  ganz  sinnlose  Abschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu 
lAsleben,  Saigerhandel,  Paket  4,  X.  Sie  scheint  von  Scherl  nach  Eisleben  über- 
Si'Mckt  zu  sein. 

9* 


iSä  Ürkundenbuch  zur  Gesctichte  des  Mans^eldiscten  Saigerhandels. 

Auf  der  Eüekseite:   Copia   eins   sentpriefs  von  Jacob  Welser  zu  Normburg 
an  Heinrich  Scherll  gen  Leiptzigk  ausgangen. 

Gedr.  Möllenberg  a.  a.  0.  S.  161  ff. 


*78.  1528  April  1.  Nürnberg.  Jakob  Welser  [der  Aeltere] 
an  Graf  Albrecht  von  Mansfeld. 

Besorgung  und  Aufbewahrung  von  Pulver  in  Nürnberg  für  Graf 
Albrecht.  Krieg  in  den  Niederlanden:  Unmöglichkeit,  das  in  England 
gekaufte  Blei  über  den  Kanal  zu  schaffen.  Stockung  im  Kupferhandel 
und  Vorschlag,  die  Produktion  einzuschränken.  Forderung  Philipp  Adlers 
zu  Augsburg  an  Graf  Albrecht. 

Wolgeborner  grauf  edler  und  genediger  her,  euern  genaden  send 
mein  underthenige  willige  dienst  allzeit  zuvor.  Auf  euer  g.  verlassnen 
befelch  hab  ich  dem  Heinzen  bulfermacher  die  zweyhundert  gülden 
entricht  und  bey  meinen  heren  aim  erbern  rat  angesucht  umb  ain  ort, 
dahin  man  ain  40  oder  50  zentner  bulfer  stellen  und  bewaren  mocht, 
dergleichen,  das  ir  erbarkait  verordnen  wollen,  das  bulfer  besieht  und 
brobiert  werden  mug.  Haben  sy  mir  gleichwoll  das  bulfer  in  die  statt 
oder  Zwinger  zu  nemen  gelaint,  mit  anzaigung,  das  Heinz  woU  ram 
hab,  ain  solliche  suma  für  ettliche  tag  zu  bewaren;  aber  das  bulfer 
zu  besichtigen,  wollen  sy  e.  g.  zu  gefallen  darzu  verordnen,  das  solliches 
mit  vleis  beschehen  soll.  WeUiches  ich  dermassen  meinem  guten  freund 
Albrecht  Letzer  angezaigt  und  hoffnung  hab,  er  werde  darauf  alle 
Sachen  nach  e.  g.  befelch  recht  schicken  etc. 

Genediger  her,  sich  wollen  die  kriegsleuf  im  Niderland  je  mehr 
einreissen,  dan  mir  lieb  und  gut  ist,  dermassen,  das  ich  die  kauften 
bley  in  Engeland  nit  überzubringen  wais,  und  miessen  derhalb  mit 
unstatten  jetz  zu  Frankfurt  andere  pley  kaufen  lassen,  und  ich  besorg, 
die  kupfer  der  krieg  halben  auch  hart  stecken  und  etwan  dardurch 
von  unser  barschaft  gedrangt  werden;  derhalb  meins  achtens  uns  heywr 
nutzer,  wienig  dan  vil  kupfer  zu  verarbaiten,  sein  solt.  Das  hab  ich 
e.  g.  zu  ferrerem  nachgedengken  getreuer  mainung  nit  unanzaigt  wollen 
lassen  etc. 

Genediger  her,  hieneben  ain  brief,  wellicher  mir  von  meinem 
schwecher  Philipen  Adler  von  Augspurg  forter  an  e.  g.  zu  senden  und 
dabey  befolchen  ist,  von  e.  g.  zwaytausent  gülden  an  gold  zu  entpfachen 
und  ime  die  forter  zuzewenden.     Was  mir  dan  e.  g.  derhalb  vir  ain 


No.  78-79.    1528.  133 


beschaid  geben,  du  ich  gemeltem  meinem  schwecher  forter  zu  wissen; 
dan  ich  e.  g.  und  ime  in  sollichem  und  mererem  gern  zu  gefallen 
dienen  wolt  etc.  Damit  du  ich  mich  e.  g.  als  meinem  genedigen  heren 
befelchen.  Datum  Nurmberg,  den  ersten  tag  Aprillis  im  XV  und  acht- 
undzwinczigisten  jare  etc. 

e.  g.  undertheniger 

Jacob  Welser. 

Atißenadresse :    Dem   wolgebornen   grafen  und  edeln   herren  Albrechten  graff 
und  herr  zu  Mar.sfeld  etc.  meinem  genedigen  herren. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJiandd,  Paket  4,  X. 
Gedr.  MöVenberg  a.  a.  0.  S.  165f. 


79.  Ohne  Datum  [1528  April?].  Ein  Arnstädtischer 
Gesellschafter  [Chr.  Fürer]  an  [Graf  Albrecht  von 
Mansfeld]. 

Vorschlag,  den  auf  Pfingsten  angesetzten  Bechnungstag  zu  Arnstadt 
(in  Gemeinschaft  mit  der  Leutefiberger  Gesellschaft)  wegen  der  Unsicher- 
heit des  Beisens  in  Nür^iberg  abzuhalten. 

Genediger  herr,  die  ursach  meins  Schreibens  ist,  unser  konftigen 
rechnung  halb  haben  (dweil  sich  die  leufte  so  schwer  anlassen)  Welser 
und  ich  uns  beredt,  auch  bewogen,  das  dieser  zeit  viileicht  aus  fur- 
fallenden  kriegshendeln  unsicher  über  land  zu  reisen  wirt  sein,  das  auch 
Welser  viileicht  ane  das  mit  seiner  person  dismals  nit  hinein  auf  die 
hutten  zu  reiten.  Zudem  besorg  ich,  das  e.  g.  dieselbigen  zeit  mit  so 
vil  gescheften  werden  beladen  sein,  das  e.  g.  die  rechnung  zu  besuchen 
nit  wern  stat  haben.  Sollt  nun  das  gescheen,  so  wer  mein  und  der 
mein  hineinreiten  nit  gross  von  noeten.  So  weissen  e.  g.,  das  dis  unser 
tun  ruchtbar  und  kundig  ist,  derhalben,  ob  wir  gleichwol  hineinreiten 
auf  die  hutten,  so  müssen  wir  doch  am  wider  herausreiten  (welchs  wissend 
ist)  ein  so  grosse  fhare  steen.  Demnach,  woe  e.  g.  in  zweifei  stunden, 
die  zeit  als  pfingsten  nit  mugen  auf  die  hutten  zu  koraen,  betten  wir 
vor  gut  angesehen,  das  die  rechnung  zu  allen  teilen  hieher  gen  Nurm- 
bergk  wern  gesandt  worden,  wie  dan  solchs  von  uns  Arn  stettischen 
ano  das  gescheen  wirt  So  könnt  man  hie  dieselbigen  rechnung  über- 
sehen, auszuge  und  beschluß  auszeichen  und  dieselbigen  e.  g,  und 
andern  zu  besichtigen  und  zu  ermessigen  zuschicken.  Wollt  dem  nit 
ubareingezogen  werden,  so  konnte  man  zu  einer  andern  zeit  zusamen- 


134  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


komen,  dan  solchs  den  rechnungen  keinen  vorhindern  bringt.  Was  nun 
e.  g.  bedenken  und  wolgefallens  ist,  das  bitt  ich  e.  g.  mich  des  in  zeit 
zu  vorstendigen.  Dann  sollt  e.  g.  auf  bestimpte  zeit  auf  die  hatten 
mugen  komen  und  sonst  nit  sonderlich  durch  die  stieft  zu  reiten  fer- 
lichen  sein ,  raocht  es  als  gut  auf  der  hutten  als  anderer  ort  gehandelt 
sein.  Wil  derhalben  solchs  alles,  mein  person  belangend,  in  e.  g.  ge- 
fallen und  bevelh  gestellt  haben. 

Äbschriß  im  Oeiverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  2,  IX. 
Vergl.  Nr.  81. 


80.  [1528.] 

Graf  Albrechts  von  Mansfeld  Gewinn  des  27.  Jahres  vom  Arnstädtischen 
Handel  und  die  damit  beglichenen  Posten: 

990  fl   soll  man  m.  g.  h.  graf  Albrecht   auf  9000  fl   des  27.  jars 
gebinnung  in  Arstatschen  handel 
70  fl  15  gr  auf  obgemelte  990  fl,  auf  iden  gülden  1  gr  6  A  auf- 
gelt aufs  gelt 

tut  fl  1060  gr  15  A  — 
Mit  sollicher  obgemelten  summen  zalt  mir  s.  g.,  wie  volgt: 
257  fl  5  gr  an  der  alten  schuld,  doran  s.  g.  alle  mergk  sol  zaln. 
500  fl  —  gr  dem   Ulrich  Rauscher,   ist  Jobst  Keller    von   wechen 

s.  g.  bezalt  zu  Frankfurt 
300  fl  —  gr  habe  ich  Casper  von  Watzdorf  von  wechen  s.  g.  gelihen 
3  fl  10  gr  zalt  ich  dem  Wenedigk  Hoen  par  aus  der  hant 

tut  fl  1060  gr  15  A  —  I 

Niclaus  Straub.  1 


Niclaus  Straub. 
AusfzeicJinung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  2,   VIII 


i 


81.  1528  April  20.  Nürnberg.    Jakob  Welser  der  Aeltere 
an  [Graf  Albrecht  von  Mansfeld].  j 

Vorschlag,  der  Kriegsläufte  wegen  den  Generalrechnungstag  der  Leuten- 
bergischen  Gesellschaft  in  Nürnberg,  statt  in  Arnstadt,  abzuhalten. 
Definitive  Entscheidung  über  das  Verhältnis  der  Leutenbergischen  zur, 
Arnstädtischen  Gesellschaft.  Zeitung  von  der  Verständigung  zwischen 
dem  Kaiser  und  dem  König  von  England. 


No.  79-81.    1528.  135 


Wolgeborner  graff  edler  und  genediger  her,  mein  undertenige  wyllige 
dienst  sein  e.  g.  altzeit  zuvor.  Genediger  her,  nachdem  daz  furnemen 
der  loblichen  geselschaft  ist,  ungefarlich  auf  Pfingsten  negst  rechnung 
zu  halten  und  einen  tag,  gen  Arnstatt  einzukumen,  derhalb  zu  ernennen, 
wie  ich  acht,  sollichs  nunmer  im  werk  sey,  den  geselschaftern  zu  ver- 
künden, so  hab  ich  doch  verrückter  tag  auf  die  hutten,  auch  gen 
Leiptzig  angezaigt,  wie  ich  sollichen  tag  zu  besuchen  ander  meiner 
ehaft  halben  nit  wol  fug  haben  werd,  sunder  derhalb  mein  volmech- 
tigen  senden  mieß,  Diewevl  aber  sich  die  lantleff  mitler  zeit  noch 
schwerer  erzaigen  dermassen,  daz  zu  besorgen  ist,  es  mochte  ein  krieg 
einfallen,  derhalb  zumal  schwerlich  und  geferlich,  über  land  zu  rayssen 
sein  wurd,  wie  mich  auch  Cristoff  Furer,  mein  lieber  schwager,  bericht, 
daz  ime,  auch  Albrecht  Letzschern,  je  lenger  je  schwerer  sein  wol,  bey 
dissen  leffen  sich  über  land  zu  raissen  zu  begeben,  haben  wir  bey  uns 
bedacht,  ob  zu  ton  sein  mocht,  daz  unsere  leut,  als  Straub  und  Feyrlin 
von  Eysleben,  auch  der  Furrer  factor  auf  der  hutten  Casper  Mulner, 
von  e.  g.  wegen  dan  auch  Jörg  Pfaller,  und,  wa  es  zu  erheben  were, 
Hainrich  Scherl  aus  Leiptzig  mit  iren  rechnungen  her  verfugten;  so 
weiten  wir  uns  befleissen,  von  bayden  tayllen  unsere  rechnung  zusamen- 
ziehen  und  daz  verbanden  lauter  zu  machen  und  beyleftig  überschlagen, 
ob  uns  gott  dis  jar  so  vyl  verliehen  hett,  daraus  mit  grünt  ein  aus- 
peut  zu  schöpfen  were.  Wie  wir  dan  dazselbig  bey  uns  befunden,  daz 
mocht  fort  e.  g.  und  den  andern  unsern  gunstigen  herrn  und  mit- 
gewanten  des  adels  zugesant  und  nachfolgent  entlich  darauf  beschlossen 
^Verden.  Oder  ob  furtreglicher  sein  mocht,  dieweyl  wir  von  bayden 
hendlen  nochmallen  nie  entlich  vergleicht  seien,  was  von  der  Amstatti- 
schen  gesellschaft  entlich  vir  gutt  oder  nit  für  gutt  angenomen  sol  werden, 
daz  die  sach  aller  ding  bis  auf  Bartelmey  oder  Michaelis  verschoben 
und  nicht  dest  mynder  von  jedem  sein  rechnung  ietz  beschlossen  wurd, 
aus  wollichen  man  alsdan  die  verhandenpuchlin  zu  ziehen  und  ent- 
lich jenneralrechnung  beschlissen  und  sich  mit  der  Arnstattischen 
geselschaft  eintweders  entlich  vertragen  oder  sich  wider  von  einander 
sundern  mocht.  Darinnen  wollen  e.  g.  ein  nachgedenken  haben,  waz 
jiach  gelegenhait  jetz  schwebender  lefF  daz  beste  sein  mocht  und  auf 
dazselbige  mit  meinen  gunstigen  und  gepiettenden  hern  den  gesel- 
schaftern vom  adel,  auch  bey  her  Hainrich  Scherl  und  Pfallern  sollichs 
"on  berattschlagen  und  darauf  beschlisHch  verordnen,  warbey  es  beleyben 
iol  und  mir  dazselbige  alsdan  auch  zu  wissen  fugen ,  so  wyl  ich  für 
Jiein  perschon  gern  und  wylligküch  auch  helfen  fordern,  als  vyl  mir 
tmer  muglich  zu  ton  sein  wirdet.     Dan  ich  mich  gentzhch  vertrost, 


1?6  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

ob  sich  schon  die  suchen  zu  einem  krieg,  daz  gott  verhut,  schicken 
weiten,  daz  derselbig  nit  lang  taurn  werd  mugen,  sunder  mit  der  hylf 
gottes  vor  Michaelis  wider  gestylt  sol  werden.  Daz  hab  ich  e.  g.  aus 
underthenigem  guttmaynendera  gemiet  zu  fererm  nachgedenken  nicht 
wollen  verhalten,  mich  derselben  als  m.  g.  h.  befellend.  Dattum  Nurm- 
berg,  den  20.  tag  Aprylis  anno  etc.  28. 

e.  g.  undertheniger 

Jacob  Welser  senior. 

Nachschrift:  Genediger  her,  neuer  zeitung  wais  ich  e.  g.  nichts 
gruntlichs  anzuzaigen,  dan  allain,  daz  ich  wissen  aus  den  Niderlonden 
hab,  daz  man  daselbst  die  Englischen,  so  mit  leyb  und  gutt  arestiert 
send  worden,  widerumb  entschlagen  und  ledig  gelassen  hat.  Dergleichen 
haben  die  Englischen  in  England  die  Kayserischen  und  Niderlender 
auch  entschlagen  und  ledig  gelassen,  derhalb  man  sich  versieht,  daz 
zwischen  R.  k''  m'  und  dem  k°  von  Engeland  frid  beleyben  und  zu 
disser  zeit  zu  kainem  krieg  kumen  sol.  etc. 

Ausfertigung  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  4,  X.     Gedruckt 
Möllenberg  a.  a.  0.  S.  166  ff . 


82.    1528  Mai  4.     Jakob  Welser   der  Aeltere   an   Graf 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Welser  hat  für  Graf  Albrecht  an  den  Pulvermacher  200  fl  bezahlt. 
Gespanntes  Verhältnis  zwischen  England  und  den  Niederlanden.  Blei- 
lieferung aus  England.  Kupferverschleiß  und  Handelsaussichten.  Kupfer- 
kauf von  Jobst  Peuder  und  den  Starken.  Bezahlung  von  1000  fl  an 
Dietrich  Spädt  für  Graf  Albrecht.     Zeitungen. 

Wolgeborner  graff  edler  und  genediger  herr,  mein  untertänige  willige 
dinst  sein  e.  g.  allezeit  zuvor  berait.  Genediger  herre,  e.  g.  briffe,  des 
dato  21  Aprill  negstverruckt,  ist  mir  durch  Joachim  Sack,  e.  g.  diener, 
gestern  woll  behendet,  hab  darinne  vernommen,  so  vil  e.  g.  des  pulvers 
halber  anzaigung  tun;  dieweil  ich  aber  wissen  habe,  das  dyselbigen 
handlung  durch  curfurstliche  genaden  befellich  an  schosser  zu  Koburgk 
und  von  demselbigen  an  Jörgen  Ketzler  zu  berichten  betolhen  ist  und 
ich  bishiher  kein  klag  vernym,  dy  sy  in  der  kaufsumraa  in  irrung 
stehen,  laß  ichs  auch  darbei  beruhen.  Wo  aber  nachmals  etwas  dero- 
halb  furfilhe,  wolt  ich  mich,  e.  g.  bevellich  gemeß,  woll  wissen  zu 
halten.  Dy  zweihundert  gülden  mir  e.  g.  bevolhen  haben,  dem  pulver- 
macher  auf  dy  arbeit  zu  geben,  hab  ich  alspalt  bezalt,  die  weliche  e.  g. 


No.  82.    1528.  137 


zu  Leipzigk  itzt  wider  zu  erlegen  verschaffen  wissen.  Das  e.  g.  neulich 
zu  Köln  und  unterhalb  gewesen  sind,  und  daselbs  vernommen  haben, 
das  dy  Engelender  irren  kunig  nicht  zugeben  wolten,  vhede  wider  dy 
Niderlender  anzunemen ,  wirt  mir  dermassen  aus  den  Niderland  und 
Engelaud  auch  anzaigt.  Und  will  doch  noch  nit  klar  sein,  das  man 
von  ainem  land  zum  andern  frey  schiffen  mocht.  Aber  mein  factor  zu 
Luudra  wolt  guten  vleis  furwenden,  ob  er  erlaubnis  erlangen  mochte, 
die  pley  zu  schiffen.  Was  verfolgt,  gibt  zeit  zu  vornemen.  Aber 
aigentlich  wirt  der  schieis  im  kupfer  heuer  ain  grossen  stoß  neraen ; 
dan  so  dy  Niderlendisch  arbait  nit  verfuhrt  werden,  mag  man  mit  vill 
minder  kupfer,  dan  zu  gemainer  zeit,  ain  auskörnen  haben.  Und  wie- 
woU  im  selbs  ist,  das  gutt  were,  redlich  und  gutte  huttenmaister  zu  uns 
zu  zihen  und  zu  erhalten,  wie  ich  dan  vernim,  das  Jobst  Peuder  mit 
seinen  herren,  den  Stareken,  umb  allen  vorrat  der  hutten  aynich  worden 
und  dahin  kommen  ist,  das  er  disser  erlichen  geselschaft  seine  kupfer 
vor  andere  zu  lassen  anbotten  und  darauf  e.  g.  meinen  gunstigen  freunt 
Caspar  Mulner  an  Heinrichen  Scherlein  abfertigen  wolten,  ferner  in 
Sachen  zu  handien,  darauf  ich  zu  vernemen  gewertig  bin,  was  sich  dero- 
halb  entlich  zutragen  habe.  Aber  furwar  stehst  (!)  mir  dy  sach  der- 
massen unter  äugen,  das  ich  nit  wenig  sorge  trag,  dy  kupfer  mochten 
sich  ein  Zeitlang  stecken;  alsdan  wurde  uns  schwer,  wie  den  handl  mit 
gelt  zu  erhalten.  Dan  ich  allrait  schir  an  allen  orten  unsers  handeis 
mangel  an  gelt  sen  will,  und  ser  gut  were,  das  des  handeis  gelt  an 
allen  orten  fleissig  zusamengehalten  wurde,  dasselbig  zum  handl  zu 
gut  zu  gebrauchen  haben,  dergleichen  auch  als  vill  möglich,  das  man 
dy  ubergrose  verleg  zu  Ey sieben  auch  in  ain  minders  wenden  mochte, 
dergleichen  meynung  ich  auf  dy  hutten  und  gen  Leipzig  auch  anzaigt 
habe.  Nu,  gott  der  herre  wirts  alles  noch  seinen  gottlichen  genaden 
zum  besten  schicken,  und  e.  g.  werden  auch  mit  helfen,  das  beste  zu 
bedenken  und  handien.  Dan  bei  disen  spitzigen  leuffen  woll  fleissig 
aufsehens  von  noten  sein  will  etc. 

In  der  Dittrich  Spetten  handlung  habe  ich  nit  ferner  zu  handien, 
can  wie  zuvor  e.  g.  anzaigt  ist.  Aber  den  briff  an  sein  strenge  lautend 
solle  sein  ernvesten  zugesant  werden.  So  sint  auch  seiner  strenge 
diener  zu  Frankfurt  in  itzt  verrukter  meß  nach  e.  g.  befeüich  dy 
tausent  gülden  R.  an  golde  von  des  huttenhandels  gelt  entricht,  die 
welche  auf  e.  g.  zehentkupfer  geschriben  werden  etc. 

Genediger  herre,  neuer  zeitung  wais  ich  e.  g.  nit  zu  pergen ,  das 
Schrift  aus  Offen  und  Wien  verbanden  sind,  das  für  etlichen  wochen 
ain  türkischer  haubtman  mit  30000  Türken   zu  Krichischen  Weyssen- 


138  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

burgk  und  Petterwardein  einkommen  ist  und  hat  am  Symmich  hin  und 
wider  gestraift,  10  dorfer  verprent,  dy  landschaft  verwuest,  das  folk 
hinwegk  gefurt.  Gott  erbarms.  So  schreibt  man  von  neuem,  das  wider 
ain  haubtraan  mit  ainer  tapfern  suma  Türken  hernach  komme,  derhal- 
ben  man  in  grossen  sorgen  sey,  das  dy  Tarken  ain  tapfern  straif  und 
merklichen  schaden  in  Ungern  üben  werden.  Gott  der  herre  wols  vor- 
kommen. Der  reichstag  zu  Regenspurg  ist  abgestelt,  wie  des  e.  g.  vor 
wissen  tragen.  Königliche  maiestat  zu  Ungern  und  Behem  ist  noch  zu 
Prag.  Ain  häuf  raissiger  und  lantzknecht  zihen  von  Trent  aus  gegen 
Bern  wider  die  Venediger  von  wegen  k.  maiestat.  Eonig  von  Frank- 
reich mitsampt  demselben  pund  sind  mit  grosser  macht  im  konigreich 
zu  Naples,  daselbst  kaiserlich  maiestat  funfzehe  in  sechzehe  tausent 
ausgelesen  gut  krigsfolk  hat.  Was  an  baiden  orten,  wirt  zeit  zu  ver- 
nemen  werden.  Zu  Mailant  und  umb  Mailant  stet  es  auch  krigs  halben 
in  stetter  aufrurrischer  unainigkait.  Der  almechtig  gott  wolle  es  alles 
schicken  nach  dem  lob  seins  wolgefallens.  Haben  e.  g.  so  vill  anzu- 
zaigen  guter  meynung  nit  unterlassen  wollen  und  tue  mich  derselben 
hiniit  als  meinem  g.  hern  befelhen.  Geben  zu  Nurmbergk,  am  montag 
nach  Jubilate,  den  vierten  tag  May  tausent  fünfhundert  [acht]  und 
zwanzigisten  jar^) 

e.  g.  untertheniger 

Jacob  Weisser  der  elter, 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  graflfen  und  edlen  herren  Albrechten  graffen 
und  hern  zu  Mansfelt  meinem  g.  herren, 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  2,  IL 
Gedr.  Möllenherg  a.  a.  0.  S.  168  ff. 


83.  1528  August  14. 

Die  Grafen  Ernst,  Hoyer ,  Gebhard  und  Albrecht  von  Mansfeld  ver- 
kaufen der  Saigerhandelsgesellschaft  der  Hütte  Arnstadt  die  Hälfte  aller 
Kupfer  von  den  8  Erb  feuern  Dr.  Dragstedts  der  Jahre  1529  und  30, 
den  Zentner  für  12  fl,  gegen  Darleihung  einer  Summe  von  13  000  fl, 
wovon  Dr.  Dragstedt  5000  mit  5^io  %u  verzinsen  hat;  die  Gesellschaft 
schießt  ferner  350  fl  zur  Bezahlung  einer  Schuld  Dragstedts  bei  Hans 
und  Philipp  von  Eber  stein  vor;  für  Dragstedt  verbürgen  sich  den  Gesell- 
schaftern die  Grafen. 


*)  Da  der  Montag  nach  Jubilate  nicht  1520,  sondern  1528  =  Mai  4  ist,  so 
kann  nur  dies  Jahr  gemeint  sein. 


No.  82-83.     1528.  139 


Auf  freitag  nach  Laurenti  am  vierzehnden  tage  Augusti  anno  1528 
haben  wir  Ernst,  Hoyer,  Gebhart  und  Albrecht  gebruder  und  vettern 
graven  und  hern  zu  Mansfelt  edler  herre  zu  Heldrungen  deme  erbaren 
Albrechtn  Letzschern  von  wegen  sein  und  seiner  geselschaftern  des 
seygerhuttenhandels  zu  Arnstet  dye  helfte  allir  kupfer,  so  mit  den  acht 
erbfeuern,  deme  hochgelerten  unserm  rate  und  lieben  getreuen  doctor 
Philipsen  Dragstetten  zustendig,  welche  wir  aus  beweglichen  Ursachen 
durch  uns  zu  bestellen  und  zu  versorgen  under  handen  genommen, 
ditz  schirst  neunundzwenzigisten  jars  und  volgend  des  dreißigisten  jars 
gemacht  und  alhir  zu  Eisleben  in  die  wage  geantwurt  werden,  wye 
volget,  verkauft,  nemlich  und  also,  das  bemelter  Letzscher  und  seine 
mitgeselschafter  sullen  und  wollen  solche  kupfer,  so  vil  der  zu  yder 
zeit  in  dye  wage  geliefert,  den  zentner  die  mark  feinsilber  in  sich 
haltende  durchaus  für  zwelf  guldn  ganghaftige  und  geneme  muntz, 
einundzwenzig  groschen  für  einen  gülden  gerechent,  annehmen  und 
bezalen.  Wurde  abir  der  zentner  kupfers  mehir  ader  weniger  die 
mark  feinsilber  halten,  sal  ydes  lot  für  eynen  halben  gülden  zu  ader 
abegerechent  werden.  Mit  der  probe  sal  es  auf  unser  allir  probirer 
stehin.  Wo  abir  des  geschwornen  probirers  halben ,  so  wir  verordent, 
irrunge  furfielen.  wollen  wir  alsdan  die  irrigen  zeine  an  unvordechtige 
orter  zu  probiren  verschicken;  und  wes  dan  befunden,  dernach  sal  dye 
bezalunge  gescheen ;  und  wes  dye  probe  ertragen  wirdet,  sal  bis  zu  der 
abrechnunge,  soferne  es  der  huttenhandel  abwarten  magk,  stehn  pleiben. 
Desgleichen  ist  abgeret,  das  die  leihunge  berurter  zweier  jar,  die  sich 
im  eynunddreissigsten  jare  aufs  neue  jar  endigen  werden,  auf  berurte 
vier  feur,  ydes  iars  besondern,  dreizebintausent  gülden  sein  sal. 
Darunter  sal  der  doctor  ader  ausm  handel  funftausent  gülden  und  ye 
das  hundert  mit  fünf  gülden  ierlichn  verzinsen.  Solche  leihunge  sal 
mit  den  kupfern,  so  im  dreissigstn  iare  der  wenigem  zal  nach  Michaelis 
gemacht  und  geantwurt,  sampt  deme,  das  dye  probe  ertreget,  apgezogen 
und  vergnüge  gescheen.  Wo  abir  die  probe  und  das  kupfer,  so  nach 
Michaehs  des  letzten  jars  ubirliffert,  vorbenente  summa  der  leihunge, 
als  dreizehntausent  guldn,  nicht  erreichen  muchte  und  wir  uns  mit 
bemelten  hendelern  des  kupferkaufs  auf  furder  jar  nicht  voreinigeten, 
sal  alle  hinderstellige  schult  sampt  der  leihunge,  wes  sich  im  abrechen 
befunden  wirdet,  des  dreissigisten  jars  mit  kupfer  ader  parem  gelde 
bezalt  und  zu  einkauf  eines  yden  iars  zweihundert  gülden  auf  Petri 
und  Pauli  gereicht  und  gegeben  werden.  Furder  hat  Albrecht  Letzscher 
bewilliget,  Hansen  und  Philipsen  von  Eberstein  von  wegen  des  doctors 
.über  die  leihunge  dreihundertfunfzig  gülden   zu  bezalen;  dogegin  sal 


140  Urkunden  buch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

doctor  Dragstet  allewege,  so  ofte  er  kupfer  liefern  wirdet,  von  ydem 
Zentner  einen  gülden ,  bissolange  solche  dreihundertfunfzig  gülden 
bezalt,  deme  kaufmanne  innelassen.  Und  ap  der  kaufman  ausgangs 
der  zweier  jar  mit  kupfer  ader  parem  gelde  nicht  kont  ader  mucht 
bezalt  werden,  vor  solche  schult,  was  der  hinderstellig,  wollen  wir  als 
selbschuldige  dafür  stehin  und  Letzschern  ader  seiner  geselschaftern 
derselbien  vor  uns  vorgnugen  und  entrichten.  Welchs  ich  Philips 
Dragstett  doctor  also  gescheen  bekenne.  Des  zu  glaubwirdiger  urkund 
haben  wir  diesen  Vortrag  gedriefacht,  einen  dem  doctor,  den  andern 
Albrecht  Letzschern  zugestelt  und  wir  den  dritten  behalten,  an  welchen 
dan  unser  ein  yder,  desgleichen  der  doktor,  auch  Letzscher  von  wegen 
sein  und  seiner  gesellschafter  sein  pitschaft  hirunten  auf  tun  drucken. 
Gescheen  im  jare  und  tage  wie  obin  berurt. 

Ausfertigung  mit   fünf  aufgedrückten  Siegeln  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerhandel,  Paket  2,  X. 


84.  1528  August  14. 

Die  Grafen  Ernst,  Hoyer,  Gebhard  und  Albrecht  von  Mansfeld  ver- 
kaufen der  Leutenberger  Gesellschaft  die  Hälfte  aller  Kupfer  der  Jahre 
1529  und  1530  von  den  acht  Erbfeuern  Dr.  Dragstedt,  die  sie  in  die 
Hand  genommen,  gegen  Darleihung  von  13000  fl  an  Dr.  Dragstedt. 
Auf  freitag  nach  Laurenti  am  vierzehnden  tage  Augusti  anno  1528 
haben  wir,  Ernst,  Hoyer,  Gebhard  und  Albrecht  geprudere  und  vettern 
grafen  und  hern  zu  Mansteld  edler  herre  zu  Heldrungen  den  erbaren 
Jacob  Weißern  und  Heintz  Scherlin  und  yrer  geselschaftern  des  seiger- 
huttenhandels  under  Leutenbergk  dye  helfte  allir  kupfer,  so  mit  den 
acht  erbfeuern ,  deme  hochgelerten  unserm  rate  und  lieben  getreuen 
doctor  Philipsen  Dragstetten  zustendigk,  welche  wir  aus  beweglichen 
Ursachen  durch  uns  zu  bestellen  und  zu  versorgen  underhanden  genom- 
men, ditz  schirst  neunundzwenzigistn  iars  und  folgende  des  dreißigistn 
iars  gemacht  und  alhier  zu  Eysleben  in  dye  wage  geantwurt  werdn, 
wie  volget,  verkauft:  Neralich  und  also,  das  bemelter  Jacob  Welser 
und  ander  seine  mitgeselschafter  sullen  und  wollen  solche  kupfer,  so 
viel  der  zu  yder  zeit  in  dye  wage  geliefert,  den  zentner,  dye  mark 
feinsilber  haltende,  durchaus  für  zwelf  gülden  ganghaftiger  und  genemer 
muntze,  eynundzwentzig  groschn  für  einen  gülden  gerechent,  annemen 
und  bezalen.  Wurde  abir  der  zentner  kupfers  mehir  ader  weniger  dye 
mark  feinsilber  halten,  sal  ydes  lott  für  einen  halben  gülden  zu  ader 
abe  gerechent  werden.    Mit  der  probe  sal  es  auf  unser  aller  probirer 


No.84.    152S.  141 


stehin.  Wo  abir  des  geschwornen  probirers  halben,  so  wir  verordent, 
irrunge  furfielen,  wollen  wir  alsdan  dye  irrigen  zeyne  an  unverdechtige 
orter  zu  probiren  vorschicken,  und  wes  dan  befunden,  darnach  sal  dye 
bezalunge  gescheen,  und  wes  dve  probe  ertragen  wirdet,  sal  bis  zu  der 
abrechnunge ,  so  ferne  es  der  huttenhandel  abwarten  magk,  stehin 
pleiben.  Desgleichen  ist  abgerett,  das  dye  leihunge  berurter  zweyer 
iar ,  dye  sich  im  dreißigisten  iare  aufs  neue  iar  endigen  werden ,  auf 
berurte  vier  feur  ydes  jars  besondern  dreyzehintausent  gülden  sein 
sali;  dorunter  sali  der  docter  ader  ausm  handel  funftausent  gülden 
und  ye  das  hundert  mit  fünf  gülden  ierlichen  verzinsen.  Solche 
leihunge  sali  mit  den  kupfern,  so  im  dreißigisten  jare  der  wenigem 
zall  nach  Michaehs  gemacht  und  geantwurt,  sampt  deme,  das  dye  probe 
ertregt,  abgezogen  und  vergnüge  gescheen.  Wo  abir  dye  probe  und 
das  kupfer,  so  nach  Michaelis  der  letzten  iars  ubirliefert  und  vorbenennte 
summa  der  leyhunge,  als  dreyzehintausent  gülden,  nicht  erreichen 
niuchte  und  wir  uns  mit  bemelten  hendelern  des  kupferkaufs  auf 
furder  zeit  nicht  vereinigeten ,  sali  alle  hinderstellige  schult  sampt  der 
leihunge,  wes  sich  im  abrechen  befinden  wirdet,  des  dreissigisten  iars 
mit  kupfer  ader  barem  gelde  bezalt  und  zu  einkauf  eins  yden  iars 
zweihundert  gülden  auf  Petri  und  Pauli  gereicht  und  gegeben  werden. 
Furder  ist  durch  berurte  geselschafter  bewilliget,  Hansen  und  Philipsen 
von  Eberstein  von  wegen  des  doctors  über  dye  leihunge  dreyhundert- 
funfzig  gülden  zu  bezalen.  Dogegin  sal  doctor  Dragstett  allewege,  so 
ofte  er  kupfer  liefern  wirdet,  von  ydem  zentner  einen  gülden,  bissolange 
solche  dreihundert  50  gulten  bezalt,  deme  kaufmanne  inne  lassen- 
Und  ap  der  kaufman  ausgangs  der  zweyer  jare  mit  kupfer  ader  barem 
gelde  nicht  kund  ader  mucht  bezalt  werden,  vor  solche  schuld,  was 
der  hinderstellig,  wollen  wir  als  selbstschuldige  dafür  stehin  und  Welsern 
und  seinen  mitgeselschaftern  derselbien  vor  uns  vergnügen  und  entrichten. 
Welchs  ich,  Philips  Dragstett,  doctor,  also  gescheen,  bekenne.  Des  zu 
glaubwirdiger  Urkunde  haben  wir  diesen  vortragk  gedriefacht,  einen 
deme  doctor,  den  andern  Welsern  und  Heintz  Scherlin  von  wegen  irer 
geselschaft  zugestelt  und  wir  den  dritten  behalten,  an  welchen  dann 
unser  ein  yder,  desgleichen  der  doctor,  [an  welchn  dann  unser  ein 
yder,  desgleichen  der  doctor]  auch  von  wegen  der  geselschafter  sein  pitz- 
schaft  hie  unten  auf  tun  drucken.  Gescheen  im  jare  und  tage  wye 
obin  berurt. 

Ausfertigung  auf  Papier  mit  aufgedrückten  Papiersiegeln  der  vier  Grafen, 
Br.  Dragstedts  und  der  Gesellschaft  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerliandel, 
Paket  4,  XL 


142  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


85.  Ohne  Datum  [1528  Oktober].  Mansfeld.  Graf  Albrecht 
von  Mansfeld  an  Heine  Aleman,  Bürgermeister  der 
Altenstadt  Magdeburg. 

Betreffend  den  Silberkauf  Herzog  Albrechts  von  Mecklenburg, 

Unsern  gonstigen  grus  zuvor,  erbar  besonder  gonstiger  lieber. 
Nachdem  uns  am  sonabent  den  ly.  Oktobris  durch  euren  brueder  ein 
Schrift  von  dem  durchleuchten  hocbgebornen  fursten  und  herrn  herrn 
Albrechten  hertzogen  zu  Meckelburgk  unserm  genedigen  herrn  geant- 
wort  ist  worden,  auf  welche  dan  bemelter  eur  bruder  mit  uns  umb 
etliche  silber  handelung  vorgewendt  und  datzumalen  von  uns  Vormel- 
dung gescheen,  das  wir  der  silber  alein  nicht  mechtigk,  dergleichen  so 
were  ein  tag  von  die  durchleuchtigsten  und  hochgebornen  fursten  und 
herrn  hern  Johan  des  heiligen  Romischen  reichs  erzmarschalck  und 
churfursten  und  herrn  Georgen  gevettern  hertzogen  zu  Sachsen  angesatzt, 
dergestalt,  das  sich  der  muntz  halben  sollt  vorgleicht  werden,  demnach 
schwer,  auch  untuenlich  fallen  wollt,  einiche  antwort  vor  demselbigen 
tage  zu  geben.  Doch  nach  endung  solhs  tags  wollen  wir  euch  antwurt 
vormelden.  Demselbigen  abschiede  nach  wollen  wir  euch  gonstiger 
meynung  nicht  vorhalten ,  obgleich  entlich  auf  gehaltenen  tag  nichts 
beschlossen,  das  dennoch  die  Sachen  dermassen  stehen,  dardurch  zu 
vormuten,  ein  groß  enderung  in  der  muntz  gemacht  werde.  Demnach 
wil  itziger  zeit  uf  den  verschlag,  durch  euern  bruedern  gescheen,  wiewol 
wir  ganz  geneigt,  mit  eurem  bruedern  und  euch  zu  handeln  stehen. 
Welten  wir  euch  als  dem  wir  mit  sondern  gonstigen  willen  geneigt 
zu  antwurt  nicht  bergen.    Datum  — 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23, 1. 


86.  1528  Dezember  26.    Dresden.    Herzog  Georg  von 
Sachsen  an  die  Grafen  Ernst  und  Hoier  von  Mansfeld. 

Ersucht  wiederholt,    Wolf  Wiedemann  und  dessen  Gesellschaft  Kupfer 
zukommen  zu  lassen. 

Georg  von  gots  gnaden  herzog  zu  Sachsen 
landgraf  in  Duringen  und  marggraf  zu  Meissen. 
Unsern  gruss  zuvor,  wolgepornen  edlen  rethe  und  lieben  getreuen. 
Als    wir  euch   hiebevorn   geschriben   und    gnedigkhch    begert    haben, 


No.85-Ö8.    1528.  143 


unsern  burger  zu  Leipzigk  und  auch  lieben  getreuen  Wolfen  Wideman 
und  seiner  raitgeselsehaft  zu  etzlicben  kupern  behulflich  zu  sein,  damit 
sy  iren  seigerhandel,  wie  sie  den  vor  alters  in  euerer  berschaft  getrieben, 
erbalten  mocbten,  werden  wir  docb  von  gedachtem  Wideman  bericht, 
wiewol  ir  in  an  etlicb  huttenmeister  zu  kaufen  geweist,  das  es  doch 
von  inen  zu  tun  in  verzug  gestelt  und  an  euer  weiter  hilf  und  zuthun 
darzu  nicht  komen  mögen.  Begeren  hirumb  gütlichen,  ir  wolt  obge- 
melten  Wideman  sambt  seinen  mitverwanten  in  gunstigem  und  gutem 
befelh  haben  und  inen  forderlich  sein,  das  sy  zu  notturft  ires  handeis, 
wie  vormals  geschehen,  kupper  bekomen  mögen,  inmaßen  wir  uns 
versehen,  uns  zu  gefallen;  und  das  die  unsern  aus  euer  herschaft 
gedrungen,  seinen  Vorgang  nicht  zusehen  wirdet.  Das  kumbt  uns  zu 
sonderm  guten  gefallen  in  gnaden  zu  bedenken.  Datum  Dresden 
sonnabents  sant  Steffanstag  anno  etc.  XX^IIII  (!) 

Jörg  herzog  zcu  Sachsen  etc. 

Außenadresse:  Den  wolgepornen  und  edlen  unsern  reihen  und  lieben  getreuen 
herren  Ernsten  und  herren  Hoyern  graven  und  herren  zu  Mansfeld  und  edlen 
herren  zu  Heldrungen  etc. 

Ausfertigung  (mit  eigenh.  Unterschrift)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
liandel  Paket  24,  IV. 


87.  1529  Mai  15. 

Ulrich  Starck,  Mathes  Haller,  Georg  und  Wolf  Haller  mit  Rat  und  Be- 
willigung ihrer  Kuratoren  Dr.  Christoph  Gugel  und  Johst  Haller  und  Hans 
Haller  durch  seinen  Anwalt  Wilhelm  Schlüsselfelder,  sämtlich  zu  Nürn- 
berg, verkaufen  Jakob  Welser,  Heinrich  Schert  und  ihren  Mitgesellschaftern 
der  Saigerhütte  und  des  Saigerhandels  an  der  Lokwitz  unter  Leutenberg 
die  Saigerhütte  im  Felde  bei  Eisfeld  für  3000  rhein.  fl. 
Ausfert.  a.  Perg.  mit  4  Siegeln  im  St.  -  A.  Weimar  lieg.  T  fol.  470  BB 
\r.  4b.     Gedr.  Mück  Bd.  2  S.  376 ff. 

Bestätigung   durch  Kurfürst  Johann   von   Sachsen  1529  Mai  16  (Pfingsten) 
ibenda  Beg.  T  fol  469  BB  Nr.  4.     Gedr.  Mück  Bd.  2  S.  379  ff. 


88.   1529. 

Anno  1529. 

Bedenken  Cristoffel  Fuerers 

den  kupferkauf  belangende. 

Allen   seigerhendlern   ist  sonder  zweyvel  gut  wissend,  das  nit  wol 

möglich  sey,  bey  disen  hohen  keufen  zu  Isleben  und  wolfeil  verkaufen 

der  jarkupfer  zu  Frankfurt  und  Nurmberg  etwas  am  seigern  mug  ge- 


l44  Ürkundenbuch  zuröeschichtedesMansfeldischen  Öaigerhandels. 


wunnen  werden ;  und  ist  sich  aus  volgenden  Ursachen  nit  wol  in  kurz 
pesserung  zu  versehen ,  es  geschech  dann  mit  eynigung  unser  kupfer- 
hendler,  wie  im  end  davon  geredt  wurt. 

Dises  Isleber  kupfer  wurt  den  meisten  und  vast  allenteil  zu  trat 
und  messing  verarbeit,  und  wurt  solliche  arbeit  den  meistenteil  in 
Frankreich,  Hispania  und  Italien  vertriben.  Und  wiewol  soliche  war 
mermals  in  abfal  gekumen  und  doch  on  Ordnung  der  hendler  wider- 
umb  in  stigen  und  wirdigung  gekumen,  so  hat  es  doch  derzeit  vil 
einen  andern  weg  wann  yeczt  gehabt:  als  nemlich  bey  zeyt  Maximilian 
Romischer  key:  mt:,  als  der  ye  pisweylen  mit  Frankreich  und  Italia 
krieg  fürte,  dardurch  die  stoppung  der  wahr  kam.  So  werte  doch 
sollichs  nit  lang,  wann  gewonlich  er  der  keyser  die  krieg  wider  sie  die 
frömbden  und  nit  die  frembden  hern  wider  ine  furnamen;  derhalben 
seiner  unvermügenheit  kunten  dieselbigen  krieg  nit  lang  wem.  Sobald 
dann  dieselben  krieg  gericht,  wurden  die  Strassen  der  land  widerumb 
geöffnet,  und  was  sich  vorhin  verzogen,  das  ward  hernach  vil  dester 
stattlicher  vertriben.  Dann  soliche  krieg  selten  über  ein  jar  werdten. 
Aber  yeczt  bey  disem  keyser  Karrol  etc.,  welcher,  wie  wissenlich  und 
die  Vernunft  begriffen  kan,  den  krieg  nit  selber  anfocht,  sunder  alle 
seine  nachpaurn,  als  Frankreich,  Engeland,  Venedig,  Florenz,  babst 
und  ander  welsch  herren,  welche  er  nie  beschädigt,  haben  ob  dises 
keysers  macht,  so  im  der  gottlich  erbfall  gegeben,  ein  sollich  entsitzen, 
das  sie,  wie  auch  wol  zu  glauben,  für  unzweyvelich  halten,  sie  werden 
ime  die  leng  underthan  werden,  wa  sie  es  bey  zeyt  seiner  jugent  und 
uneynigkeit  seiner  underthanen  nit  furkomen.  Derhalb  der  krieg  von 
denselben  herrschaften  und  nit  vom  keyser  angefangen  wurt;  wie  sie 
sich  dann  aufs  hertigst  miteinander  verpunden  wider  den  keyser  zu 
kriegen  haben.  Man  sieht  es  auch  in  der  that,  obwol  Frankreich  seine 
sone  verlorn,  das  auch  er,  sambt  andern  welschen  herrschaften  vil  verlust 
und  merklichen  schaden  gelitten,  also  das  kein  namhaft  kriegshaupt  in 
Frankreich  schier  mer  lebt.  So  sieht  doch  der  konig  das  alles  nit  an, 
kompt  stettigs  herwider;  dann  er  weist,  was  er  ime  im  end  gilt.  Der- 
halben gewislich  zu  glauben,  das  kein  bestendiger  bleiplicher  fridt 
gemacht  wurt,  es  hab  dann  der  keyser  seine  widerwertigen  vertriben 
oder  die  widerwertigen  den  keyser ;  zu  sollichem,  ehe  es  gescheen  wurt, 
muß  noch  vil  zeit  zugehorn. 

Dieweil  dann  Italia,  darein  aus  Lion  vil  Stecknadel  und  ander 
arbeit  vertriben  wurt,  verhört  und  erarmt  ist,  muß  man  besorgen,  es 
werd  sobald  in  sein  wesen  nit  mugen  gebracht  werden. 


h 


No.  88.    1628—1529.  U5 


Dieweil  dann  diser  seigerhandel  dermassen  geschaffen,  das  er  keinen 
stillstand  leyden  mag,  sunder  man  verkauff  oder  verkauff  nit,  teur  oder 
wolfeil,  so  wil  er  zu  Isleben  sein  unverzugig  verlege  haben.  Daraus 
dan  folkt,  das  ein  yeder  kaut'man  sorget,  er  sey  der  langsamst,  feit 
einer  über  den  andern  im  verkaufen  und  vertriben  dann  einander,  das 
sie  mit  schaden  und  einbiessen  irer  hauptgutter  handeln  müssen. 

Sol  man  dann  sich  solchs  Schadens  zu  Isleben  mit  dem  wolfeil 
kaufen  erholen,  so  ist  der  berg  ins  tief  gekumen,  die  holtzer  geodigt 
worden ,  das,  so  sie  die  kupfer  soln  wolfeil  geben,  einpussen  und  dem 
kaufman  schuldig  an  der  verleg  pleiben  müssen.  Derhalb  der  schad 
:lem  kaufmann,  als  ob  er  gleich  teur  gekauft  het,  zu  schaden  und  ver- 
Jerben  kumet. 

Demnach  must  man  nach  wege  gedenken,  wie  die  kupfer  in  hohem 
wert  mochten  erhalten  werden. 

Dieweil  dann  wißlich  ist,  so  man  gibt  die  kupfer  zu  Frankfurt  oder 
N^urmbergk  um  6^2  A,  das  nit  eins  pfundz  weniger,  dann  so  man  die 
iimb  6  fl  verkauft,  vertriben  wurt,  so  ist  es  ja  allein  unser  der  hendler 
selbst  schuld;  und  obgleich  die  kupfer  nit  alle  verkauft  und  verschlissen 
wurden,  so  wern  sie  ja  pesser  mit  muntz  und  wert,  dann  mit  schaden 
und  unwert  behalten. 

Derhalben  kau  man  die  sampt  dem  handel  in  kein  andern  weg 
Jann  mit  eynigung  unser  aller  erhalten. 

Solt  man  nun  ein  eynigung  mit  verbietung  einer  geltstrafF  oder 
ien  ern,  kein  kupfer  teurer,  dann  wie  der  kauf  gesatzt  wurt,  zu  ver- 
kaufen, machen  und  einem  yedten  frey  lassen,  seiner  kupfer  vil  oder 
svenig  zu  verkaufen  oder  zugelossen,  will  ich  bekennen  und  glauben, 
[las  ungeacht  sollicher  vorbestympter  peen  dises  nit  gehalten  wuir. 
Demnach  must  nach  einem  andern  weg  getracht  werden. 

Und  nemlich  also,  das  alle  seigerhendler,  der  bei  5  oder  6  sein 
rausten,  sich  bei  ern  und  trauen,  ouch  bei  lOUOfl  straffgelt,  verpindten, 
das  keiner  von  inen,  noch  keiner  irer  halb  kein  pfund  kupfers  zu 
Nurmberg,  Frankfurt  oder  Antoif  nit  verkaufen  weiten,  auch  kein  pfund 
kupfers  aus  irer  gewalt  zu  gelassen,  sunder  der  end  solten  die  kupfer 
durch  einen  man  verkauft  werden  wie  folgt: 

Erstlich  solt  ein  yeder  ansagen,  wie  fil  feur  er  in  der  herrschaft 
Maisfelt  hett,  das  man  dann  sust  auch  weißt,  und  ein  teil  zehend  für 
l  feur  gerechent.  Dem  kann  ein  rechnung  gemacht  werden,  was  yedem, 
30  man  lOX)  oder  mer  centner  verkauft,  zu  libern  gepurt,  ungever  ein 
Zentner  zween  mynder  oder  mer  pis  zu  end  des  jars,  so  man  es  genz- 
licLen  vergleichen  solt. 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  10 


146  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Zu  Niirmberg  must  ein  man  die  kupfer  verkaufen  oder  versprecher 
und  }  jar  verborgen,  der  weste,  an  v^^em  die  liberung  wer.  Und  so  ei 
kupfer  verkaufte,  schickte  er  ein  zettelin  dem  seigerkaufman ,  wie  vi 
centner  ungever  er  dem  messingschlaher  solt  libern;  dieselbig  pos' 
scbrib  der  kaufman  ein  und  demselbigen  messingschlaher  zu.  So  aucl 
die  zeit  verlief,  solt  ein  yeder  kaufman  sein  kupfer  von  dem ,  so  es 
empfangen  hett,  bezalt  nemen.  Und  dieweil  zu  sorgen,  man  mochi 
einem  seigerkaufman  pesser  und  gewisser  messingschlaher  oder  andei 
kaufleut  dann  dem  andern  zuweysen ,  so  must  gemacht  sein ,  bej 
welchem  seigerkaufman  ein  böse  schuld  gemacht  wurd,  die  solt  in  dei 
gemein  nach  anzal  eins  yeden  feurs  getragen,  gelegt  und  bezalt  werden 
damit  der,  dem  der  ungewiß  kaufman  zukomen  wer,  nach  anzal  ni 
mer  dann  ein  ander  an  solichem  schaden  litte.  Damit  wer  man  allei 
gefar  uberig.  Und  hielt  ein  yeder  seigerhendler  über  seine  kupfei 
rechnung  mit  libern  und  entpfangen  also,  das  der  geordnet  verkoifei 
kein  rechenschaft  hielt,  dann  das  er  den  messingschlaher  mit  einen: 
zettelin  zum  seigerkaufman  wyse,  was  man  im  ungever  libern  solt,  wi( 
dann  dasselbig  nach  der  Ordnung  herumb  von  einem  zum  andern  geei 
must,  wie  dann  das  leichtlich  und  sonder  müe  gefunden,  ouch  gehandel 
mocht  werden. 

In  Frankfurt  must  durch  einen  factor  oder  burger,  so  alda  übe: 
das  jar  wer,  sollicher  handel  getriben  werden  in  allermassen  wie  zi 
Nürnberg.  Und  was  in  den  messen  geschech,  dabey  wer  der  seiger 
hendler  selbst,  schrib,  wem  er  liberte,  auch  wer  ime  solchs  zu  nechstei 
meß  bezaln  solt.  Es  solt.  auch  alda  wie  zu  Nurmberg  mit  den  bosei 
schulden  gehandelt  werden,  das  die,  ob  deren  gemacht,  nit  einer  allein 
sonder  alle  seigerhendler  den  schaden  tragen  musten. 

An  gemeltem  ort  zu  Frankfurt  must  ein  kauf,  ein  bezalung,  eii 
tagzeit  von  einer  meß  in  die  andern  einem  wie  dem  andern  nit  hohe 
noch  nydriger  gegeben  werden ,  welches  alles  nit  mangel  wurd  gewyn 
nen,  auch  den  keufern  nit  beswerlichen  sein  wurt,  sonder  sie  bette: 
des  ein  froid,  so  einer  gewiß  weste,  das  sein  nachpaur  nit  neher  dani 
er  gekauft  hette;  derhalben  von  inen  kein  unwill  wurd  werden,  zum? 
von  den  armen. 

Alle  seigerhendler  solten  dem  verordneten  zu  Frankfurt  alle  ir 
kaufkunden  anzeigen,  auch  ime  demselbigen  einen  gemessen  bevelc 
geben,  keinen  frombdeu,  sonder  allein  den  alten  kunten  one  burgscha 
oder  Versicherung  zu  verkaufen ,  damit  nit  lose  frombde  unbekannt 
puben  uns  fursetzlich  betriegen  möchten. 


No.88.    1529.  147 


Z wuschen  den  messen  mnst  diser  geordnet,  ob  der  ein  bekannten 
auf  sein  schreiben  etwas  ließ  zusteen,  die  liberung  der  kupfer  an  den 
factor  des  seigerhandlers,  an  wem  die  Hberung  wer,  weysen ,  welcher 
factor  dasselbig,  Avie  yeczt  geschieht,  gein  Xurmberg  seinem  seigerkauf- 
man  verrechnen ;  und  was  also  hernach  der  meß  gelibert  wurt,  das 
must  auf  die  nechst  meß  in  maß,  als  ob  es  die  meß  zuvor  entpfangen 
wer  worden,  bezalt  werden.  "Welches  alles,  dieweil  man  der  Isleber  kupfer 
nit  geraten  kan  und  andere  kupfer  inen  nit  schaden  tun,  un  eynich 
nachteil,  sover  wir  eynig  sind,  gescheen  mag. 

Zu  Antorff,  dieweil  die  kupfer  der  end  von  andern  hutten  nit 
als  gelegen  als  von  Leutteuberg  und  Arnstadt,  als  den,  so  iennerhalb 
waltz  ligen ,  möchten  mit  vorteil  gesant  werden,  kunt  diser  weg  gefun- 
den werden,  das  allein  dise  zwu  hutten  kupfer  nach  Hamburg  und 
Antorfl  schickten,  und  was  yede  der  end  verkauft,  das  bey  im  eni 
und  trauen  zu  erkennen  geben  und  so  vil  kupfers  zu  Xurmberg  und 
Frankfurt  dester  mynder  zu  verkaufen,  auf  ir  anzal  das  tette.  Weste 
aber  einer  einen  pessern,  richtigem  und  pillichern  weg,  den  mochte  er 
anzeigen. 

Ausserhalb  diser  dreyer  ort,  als  Nurmberg,  Frankfurt  und  Antorf, 
solt  keiner  kein  kupfer  auf  seiner  hutten  noch  andern  orten  durch 
sich,  noch  ander,  pey  angesatzter  pus,  une  wissen  und  zulassen  der 
andern  ein,  noch  kein  summa  als  über  20  centner  nit  zu  verkaufen 
verpflicht  sein.  Doch  mocht  einem  reden  auf  seiner  hutten  den  land- 
leuten,  kupferschmidten  und  andern  solliche  kupfer  einziger  weyß,  so 
sie  unverarbeit  nit  aus  dem  land  gefurt  wurden,  zu  verkaufen  für  sich 
selbst,  unangezeigt  und  dargeben  der  andern,  gut  macht  haben,  damit 
allenthalben  dieselbigen  hammerschmitt  ungehyndert  mochten  erhalten 
werden,  dieweil  doch  sollichs  nit  vil  laufen,  noch  austragen  wurt. 

So  sollicher  weg  furgenomen  wurt,  kan  ich  pey  mir  eynichen 
mangel,  fei  oder  irthumb,  den  es  gewynnen  mocht,  nit  fynden.  Ich 
will  mich  aber  des  gern  berichten  lassen. 

und  kan  auch  sollichs  uns  mit  gutem  grund  niemand  verwyssen 
mugen,  dann  gewißlich  allem  Teutschland  nit  nutzers,  dann  das  die 
wihr,  so  im  selbigen  Teutschland  gewunnen  und  daraus  gefurt  wurt, 
teur  gekauft  und  widerumb  teur  verkauft,  dann  das  die  wolfeil  gekauft 
und  widerumb  wolfeil  verkauft  wurt,  sein  mocht.  Dann  wissentlich  ist, 
df.s  metall  ein  aufenthalt  Teutschslands  ist;  und  ye  mer  es  würdig  und 
giltig  ist?  je  mer  geltz  ins  teutsch  land  komet.  Und  ist  der  wahr,  so 
man    zu   verkaufen   ins  Teutschland  fürt   und   teur  ausgebracht  wurt, 

10* 


l48  Ürkundenbuch  zur  Gescliichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

nit  zu  vergleichen;  dann  wie  jenes  dem  Teutschland  nutz  also  dis  dem 
Teutschland  schaden  und  nachteil  zufuegt. 

Dise  Isleber  kupfer  werden  im  verkaufen  an  dreien  orten  und 
wagen  weggewegen,  neralich  zu  Nurmberg,,  Frankfurt  und  Antort,  in 
welchen  3  wagen  jedem  wagmeister  des  jars  10  in  20  tl  geschankt  solt 
werden,  alle  Isleber  jarkupfer,  so  die  gewegen  wurden,  alle  und  ein 
yede  post  aufzuzeichnen ,  nemlich  wievil  centner,  von  wem  und  wer 
die  entpfangen;  darin  kunt  ein  yeder  sich  erlernen,  ob  ime  gleich  oder 
ungleich  das  jar  mit  verkaufen  gesciieen  wer. 

Dem  Xolnisclien  pley  kunt  euch  ein  kauf  gesatzt  werden  und 
durch  disen  unsern  geordneten  zu  Frankfurt  gescheen  mugen,  welchs 
sunder  zweivei  uns  des  jars  ein  dapfers  zutragen  solt. 

Durch  dises  mittel  kunt  disem  und  dem  ganzen  kupferhandei 
auf  den  seigerhutten  und  zu  Isleben  geholfen  werden  ,  dann  es  sunst 
durch  keinen  andern  weg  mit  mynderm  nachteil  gescheen  kan,  es  wolt 
dann  der  allmechtig  gott  einen  bestendigen  frid  in  die  land  schicken, 
welches  aber  nach  gestalt  der  leuft  und  vorangezeigter  ursach  so  bald 
swerlich  gescheen  wil.  Darurab  je  ehr  sollich  furnemen  ins  werk  kern, 
je  besser  das  wer,  dann  so  es  yetzt  nit  geschieht,  wurt  es  gewislichen 
pis  jar  mit  mererm  schaden  gescheen  müssen. 

Solt  aber  durch  die  leng  des  unfrids  oder  villeicht  durch  niachung 
der  menig  kupfer  zu  Isleben  so  vil  feyrent  kupfer  uns  in  der  gewalt 
pleiben  wurden  aus  not,  das  villeicht  ein  jeder  seigerer  sich  zu  Isleben 
kaufens  enthilt,  m.  g.  hern  von  Mansfelt  ein  Ordnung  und  maß  mir 
mynder  machen  der  kupfer  aufrichten  müssen  und  nit  verzilien  ,  pis 
das  der  handel  mit  dem  gewalt  an  der  seyten  ligt. 

Abschrift  im  Gewei'k.  Archiv  zu  Eislehen,     Saigerhandel,  Faket  24,  Jlf. 


89.  1529  [nach  Jimi  2].    Nürnberg. 

Jakoh    Welsers   gutachtliche    Aeußerung   zu    dem    Vorschlag    CUrisfo/ih 
Fürers,  die  Kupfer  durch  eine  Hand  zu  rerkau/'en. 

Am  mitwoch  den  andern  tag  des  monats  Juni  im  1529  jar  iiaben 
Sigmund  und  CristofF  die  Furer,  Sigmund  PJinzing  und  Hans  Straub 
mich  Jacoben  Welser  zu  inen  aufs  rathaus  beruffen  und  den  rathschlag, 
der  durch  Cristoffen  Furer  in  ietz  jungst  gehaldner  rechnung  zu  Leuten- 
perg  begryffen  ist,  wie  man  die  kupfer  peu  pessern  wirden  behalten 
mocht,  gelesin,  pegert  und  statlicli  angehalten  haben,  das  wir  uns  zusara 
verpflichten   solten,   ja  oder   neyn    sagen,   demselbigen   nachzukomeu. 


No.  88—89.     1529.  149 


Darauf  ich  geantword,  dieweyl  ich  als  noch  peu  mir  nit  finden  kund, 
)b  solcher  rathschlag  dergestalt  zu  nutz  der  loblichen  herschaft  zu 
Uansfeid,  m.  g.  h.  und  irer  gnaden  underthan,  auch  den  gemainen 
;aygerhendlern  oder  nit  dinen  wurd,  auch  nm-  auüerhalb  m.  g.  ern- 
.'esten  und  ginstigen  hern  und  freunden  der  mitgeselschafter  der  sayger- 
mtten  under  I.,eutenperg  etc.  nit  gepurn  wolle,  ja  oder  nein  in  disem 
hun  zu  sagen,  mir  auch  der  abschyd  geben  sey,  das  ich  über  solch 
irtikel  mein  gutbedunken  Hainrichen  Scherl  zuschreyben,  wellicher 
lein  wolpedenken  dameben  im  Na ni bergischen  markt  Petry  Pauly  den 
indem  m.  g.  und  gunstigen  hern  obgedachter  mitgeselschafter  furtragen 
ol.  Seye  mein  pegern,  mir  copia  der  artikl  zu  geben,  so  wolle  ich  die 
lufs  erst  Hainrichen  Scherl  neben  der  peuschrift  meines  gutpedunkens 
;usenden  und  irer  antword  erwarten.  Und  wiewol  sich  allerla  reden 
larzwischen  verloöen  haben,  so  ist  es  doch  beu  gedachtem  abschied 
lisraal  belieben  etc. 

Und  wiewol  peu  obanzaygter  handlung  niemand  von  wegen  der 
iVydmenischen  geselschaft  irer  saygerhandlung  gewest  ist,  haben  sich 
loch  die  andern  obgemelden  saygerhern  hören  lassen,  das  die  obge- 
lachten  Wydmenischen  geselschaft  wol  zufriden  wem,  das  solcher 
urschlag  in  sein  furgang  kem  etc. 

Dieweyl  ich  nun  nit  änderst  befind,  dan  das  mein  lieber  schwager 
>istoff  Eurer  seinen  furschlag  mit  gutem  vleys  bedacht  und  on  zweyfel 
?ut  maynent  zu  furdrung  und  erhaldung  dises  erlichen  saygerhandels 
md  zufurderst  der  loblichen  herschaft  Mansfeld,  m.  g.  h.  und  irer 
rnaden  underthon  dermossen  bedacht  hat,  und  aber  am  thon  und  lossen 
lit  weinig  gelegen  ist,  wird  ich  aus  gueter  maynung  pewegt,  die  zufel 
Deiner  beschwernus  in  diser  handlung  auch  gutmaynent  anzuzaygen. 

So  ich  nun  den  effekt  dises  rathschlags  pewieg,  so  find  ich,  als 
«reyd  ichs  veiste.  das  der  auf  2  stucken  gegrundt  ist,  nemlich  das 
lin,  wie  man  die  kupfer  peu  erbern  wirden,  das  ander,  das  man  aym 
'den  saygerhendler  dise  kupfer  peu  dem  geruelichem  gemut  behalten 
no(ht,  das  kainer  nach  anzal  seiner  feuer  mer  kupfer  verschliß  oder 
'erkauft,  dan  der  ander.  Aber  daneben  wil  auch  von  neten  sein,  zu 
)ed»?nken,  das  ich  für  das  drytt  und  für  ain  hauptstuck  acht,  die 
aclen  dermossen  furzunemen,  das  auch  der  verschleus  der  kupfer  nit 
:u  liart  gesteckt  und  wir  hendler  nit  hinder  ain  solchen  grossen  rest 
^etrungen,  das  wir  über  unser  vermugen  damith  zu  unfueg  benottiget 
Verden. 

Nun  wird  durch  vermueg-  des  rathschlags  vermaind,  das  solchs 
lur<Jh  das  mittel  sold  gefunden  werden,  das  kaiu  saygerhendler  macht 


1 50  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


sold  haben,  weder  zu  Nürnberg,  Frankfurt  oder  Antorf,  wenig  noch  vil' 
kupfer  zu  verkaufen,  sunder  solt  an  yden  getachten  ort  ain  sunderer 
factor  bestelt  werden,  welcher  uns  hendlern  kainem  verband,  sunder  ain 
sunderliclie  darzu  verortnete  perschon  sein  solde,  welcher  von  aller 
hendler  wegen  verkaufen  und  eynem  yden  hendler  nach  Ordnung  an- 
weysen,  was  er  an  solchen  liebern  sold. 

So  find  ich  doch  peu  mir,  als  weyd  ichs  verste,  nit  minder,  sunder 
mehr  not  sein,  wech  zu  suchen,  wie  dem  verschleus  der  kupfer  zu 
helfen,  als  die  peu  disen  geschwinden  landleufen  peu  hochen  wirden 
zu  erhalten. 

Daraus  mit  grund  erfolgt,  das  aygentlich  pesser  und  furtreglicher 
ist,  das  man  dem  selbsthendler  sein  band  frey  mit  redlikayt  zu  handeln 
offen  loß,  dan  daß  man  im  die  spern  und  das  verkaufen  in  ains  band 
stellen  sold,  den  die  sach  nit  betreffen  ist.  Dan  ain  yder  leuchtlicli  zu 
pedenken  hat,  das  der,  dem  es  gilt  und  der  umb  sein  bezallung,  aucli 
umb  wolfart  oder  verterben  sunderlich  sorg  tragen  muß,  ime  die  sach 
haysser  und  vleyssicher  anligen  lest,  dan  der  nit  mehr  zu  hoffen  hat 
dan  sein  bestimpten  Ion. 

So  dan  die  schleunich  arbait  zu  Eysleben  die  kupfer  für  und  fui- 
häuft,  hat  man  geruicklich  zu  ermessen,  das  nit  allain  durch  dieselbig 
schleunig  arbait,  sunder  auch  durch  diß  furnemen,  wo  nit  suiuler 
vleyssig  die  im  pillichem  werd  peu  disen  geschwinden  leuften  zu 
schyben  gesucht,  merung  desselben  rests  und  furdrung  des  versclileus 
fremder  kupfer  tapfer  verursachen  und  im  end  dohin  komen  wird,  das 
man  doch  denselben  rest  umb  underhalt  der  verleg  zu  gelt  zu  machen 
mit  mer  nochtayls  wird  verschuben  müssen.  Dan  ob  man  diser  zeyt 
peu  dem  netten  diser  geschwinden  landleuft  im  preß  der  kupfer  ain 
klains  fallen  sold,  oder  wo  man  yeden  rest  peu  solchen  wirden  zu  er- 
lialten  gedenken,  wurd  man  dasselb  mit  solchem  unfueg  nachtayllicher 
wegsei  oder  schadenkelf  thun  müssen,  dardurcii  vilmehr  Schadens  und 
einpussen  der  hauptgueter  erfolgte,  dan  aus  einem  klainen  fal  im  pres 
der  kupfer. 

Nun  sol  mein  obgedachter  furtrag  nit  dohin  verstanden  werden, 
das  mein  rat  oder  maynung  sey,  die  kupfer  in  abfal  zu  pringen,  noch 
der  loblichen  herschaft  zu  Mansfeld  oder  irer  gnaden  underthonen 
ainichen  unpillichen  beschwerden,  noch  den  heudlern  nochtayl  zuzu- 
fügen, sunder  aus  zwayen  beschwerlichen  und  uochtayllichen ,  wo  ye 
daß  ain  angenumen  werden  must,  das  minder  beschwerlich  oder  sched- 
lich  anznnemen:   das  were,   wo  man  neben   fremden  kupfern  durch 


No.  89.     1529.  151 


}inen  klainen  fal  dem  verschleus  treffentlich  helfen  mocht.  Dan  man 
Ao\  wech  hat,  merlay  andere  kupfer  zu  messingwergk  zu  geprauchen 
in  der  Eysleber  kupfer  stat,  ^llain  meret  sich  das  Eyslebisch  kupfer 
lurch  den  zusatz  der  galmey  mer  und  hocher  dan  die  gemelten  andere 
vupfer.  Wo  aber  dieselbigen  andere  kupfer  im  kauf  so  wolfayl  geben 
.vurden,  das  die  messingschlager  desselben  kaufs  mer  genissen  mochten, 
ian  des  zunemens  der  Eysleber  kupfer  durch  die  galmay,  wurden  sie 
irs  nutz  halben  der  fremden  kupfer  vil  mer  geprauchen,  dan  sie  itzun- 
der  thun  und  der  Eysleber  kupfer  sovil  dest  minder;  wiewol  ich  hoff, 
lieselbigen  hendler  Iren  nutz  betrachten  und  so  gar  ser  nit  fallen 
werden,  also  das  die  erhaldung  der  Eysleber  kupfer  in  zimlichem  preß 
lit  allain  in  dem  verkaufen  der  ains  hand  stet,  sunder  in  vil  mehr 
andern  feilen. 

So  ist  wissentlich  und  mit  grund  vor  äugen,  das  peu  andern  mehr 
oartheyen  kupferhendlern  ausserhalb  der,  so  die  Eislebischen  kupfer 
saygern,  auch  ein  merkliche  und  tapfere  suma  kupfer  im  forat  vor- 
handen ist,  neben  welchen  uns  Ey siebischen  hendlern  dester  mehr  not, 
vil  wech  und  mittel  zu  suchen,  ain  yder  seine  kupfer  zu  verschleyssen. 
Derhalb  die  offen  hand  ains  yden  furtreglicher,  dan  die  kupfer  ainem 
fremden  zu  verkaufen  bevelhen,  dan  aygentlich  der  selbsthendler  mer 
wech  zum  verschleus,  und  wie  er  seine  kupfer  aufs  höchst  und  pest 
durch  villerlay  anschleg  auch  in  andern  hievor  unbenenden  landen, 
la  und  anderer  ort  man  Eisleber  kupfer  auch  allain  zu  schlechter 
kupfer-  und  nit  messingarbayt  gebraucht,  durch  sunderlich  contrekt 
stich  und  anderer  weyß  mit  höchstem  seim  nutz,  so  er  imer  erheben 
und  erlangen  mag  und  dohyn  sunder  zweyfel  die  factor  nimmermer 
gedenken ,  suchen  und  den  verschleus  der  kupfer  durch  das  mittel 
meren,  das  durch  den  andern  wech  nit  geschehen  wurd. 

und  ob  ainer  oder  mehr  sagen  wolden,  so  man  das  verkaufen  in 
ain  hand  stellet,  so  kund  man  nichtz  dest  minder  teglich  zusamen- 
komen  und  ratschlagen,  wie  man  vil  kupfer  schleussen  oder  vertreyben 
mocht,  so  wayß  ich  doch  und  habs  in  erfarung,  wie  es  get,  wan  man 
dermossen  hendel  zusammenschlecht,  das  sich  kainer  der  Sachen  herz- 
lich underwind,  sunder  sich  ainer  auf  den  andern  verlest,  und  peu  vil 
hüten  übel  gehuett  wird,  das  aygentlich  in  disem  furneraen  auch  ge- 
schehen und  die  verwanten  gar  selten  und  schwerlich  zamenzu- 
priagen  sein.  Und  so  sie  nit  peu  einander  wem,  wurde  sich  ainer 
oder  mehr  on  peusein  des  andern  nit  gern  tettlichs  zu  handien  oder 
zu  handien  bevelhen  underwinden  und  also  stets  zu  furdrung  des 
handeis  mangel  erscheynen. 


1S2  Urkunden  buch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Als  vil  ich  aber  pisher  erfaren,  hab  ich  als  noch  nit  vernumen,. 
das  vil  garkupfer  in  ainer  zeyther  under  6  i\  muntz  hie  um  pargelt 
^eben  sey  oder  zu  6  fl  4  in  5  ß  auf  (>  in  8  monat  zeyt,  darbeu 
und  an  andern  orten  nach  zinilicher  anzal  ungeferlich  pillich  und  wo! 
sold  erhalten  werden,  wo  inen  änderst  die  hendler  selbst  nit  schaden  und 
unfueg  zufügen  wolten.  Dan  ich  gleichwol  find,  daß  man  die  garkupfer 
one  nochtayl,  dieweyl  wir  die  Eyslebischen  kupfer  in  hochem  gelt  kauft 
haben,  nit  wol  nehener  geben  kan,  es  were  dan,  das  etlich  andere  kupfer 
under  den  Eyslebischen  verarbetteten,  die  sie  in  geringerm  gelt  zu  sich 
pracht  heften,  des  ain  fortel  aber  gleichwol  erfind  sich  ergeben,  das 
man  underschyd  ioch  in  der  saygerhendlern  kupfer  macht  und  etwan, 
die  auf  ainer  hütten  gemacht,  lieber  hat,  dan  die  auf  der  andern  ge- 
macht werden.  In  solchem  val  het  ainer  one  sundern  nochtayl  paß 
faller  dan  der  ander  zu  geben.  Wo  aber  über  solchs  ainer  oder  mehr 
beredich  wurden,  wo  die  zusamensatzung  der  ainshand  zu  verkeufen 
nit  gesche,  das  der  oder  dieselben  die  guten  Eyslebischen  garkupfer  ye 
wolfayl  und  mit  seinem  nochtayl  verkaufen  wold,  wer  künde  darfurl 
Sunder  wer  zu  achten,  ebenderselbig  am  ersten  enpfinden  wurd,  was 
er  gethan  und  was  nutz  er  im  selbs  geschaöt  het;  sold  derselb  oder 
dieselben  mit  erzaygung  ungeschickter  handlung  verdinen.  Daß  ain 
anderer,  dem  die  ainshand  nit  gelegen  wer,  wie  er  wold,  handien  must, 
gedeuht  mich  wider  alle  pillikayt  und  der  herschaft  zu  Mansfeld  m.  g,  h. 
und  irer  gnaden  unterthon,  auch  gemainer  handlung  nit  zu  guten  ge- 
handlet sein.  Das  pit  ich  aufs  guttigist  nit  änderst  zu  vermergken, 
dan  aus  der  pillikayt  unsers  handeis  notturft  und  gar  nit,  daß  ich 
yemand  solihs  zuwider  oder  nochtayl  melde.  Dan  ich  mich  genzlich 
vertrost ,  ain  yder  werde  wissen ,  mit  solcher  geschicklikayt  zu 
handien,  das  es  ime  nutzlich  und  einer  loblichen  herschaft  zu 
Mansfeld  m.  g.  h.  und  irer  gnaden  underthonen  des  pergkwergs 
halben  geferlicher  weyß  nit  abtregich  sey,  deß  wii-  uns  in  unserm 
handel,  dieweyl  wir  die  maysten  kupfer  haben,  zu  thun  auch  pillich 
befleissen. 

Den  fortel,  so  man  durch  die  ainshand  im  einkaufen  der  pley  zu 
Frankfurt  haben  mocht,  loß  ich  in  seim  werd  beruen.  Dan  wo  der 
furschlag  mit  verkaufen  der  kupfer  durch  die  ainshand,  wie  ich  acht, 
nit  furgang  gewin,  ist  unnot,  vom  anschlag  des  einkaufens  der  plei  vil 
zu  schreiben.  Aber  zu  aim  nachgedenken  wil  ich  ermant  haben,  die- 
weyl mau  an  vil  orten  diser  zeyt  ploy  macht,  das  es  ein  halb  ding 
sein  wurd,  wo  man  die  Rheinischen  play^  allain  in  ain  liaiul  einzukauien 
stellen  wold. 


No.  89.     1529.  153 


Und  wo  m.  g.  h.  die  herschatt  zu  Mansfeld  ye  genaygt  sein 
wulten.  inen  selbst  und  gemainem  handel  peu  disen  geschwinden  und 
sciiweren  leffen  zu  helfen  und  sich  ain  zeytlang  minderung  irer  gnaden 
zehent  nit  beschwern  lossen  wolten,  so  wer  kain  furtreglicher  wech, 
damit  dem  handel  paß  geholfen  werden  mocht,  dan  das  man  die  mergk- 
liche  suma  kupfer,  so  ytzuud  in  irer  gnaden  gepyten  gemacht  werden, 
auf  ain  geringere  anzal,  wie  ich  vernim  etwan  von  alter  her  gewest 
sey,  auf  ein  '22  in  25  M  centner  und  darüber  nit  zu  machen  gestelt 
wurde.  Die  selten,  unaugesehen  der  schweren  leff,  danuocht  mit  fueg 
underbracht  werden.  Und  wo  sich  die  left  mit  der  zeyt  pesserlen, 
mocht  man  die  arbait  in  irer  gnaden  gepyten  auch  pequemer  wevs 
wider  meren.  Das  wil  ich  änderst  nit  dan  zu  ayner  ermanung  und 
ferner  nachgedenken  anzaygt  und  darmit  gar  nit  pegert,  noch  geraten 
haben,  das  iren  gnaden  als  m.  g.  h.  entgegen  sein  sold. 

Dieweyl  ich  dan  beschlisslich  daifur  hab.  das  der  löblichen  herschaft 
'ZU  Mansfeld  m.  g.  h.  und  irer  gnaden  underthon,  auch  gemainem 
liandel  furtreglicher  und  nutzer  sey,  das  aim  yden  sein  oßne  band 
mit  dem  seinen  erlich  und  wol  zu  handien  freygelossen  werd,  dan 
das  mau  im  oder  inen  die  beschlissen  sold,  wil  von  unnoten  sein,  von 
den  andern  artickln.  die  sich  auf  die  Ordnung  ziehen ,  wie  es  gehalden 
werde,  wo  man  das  verkaufte  in  die  ainshand  stellen  sold,  zu  schreiben. 
Dan  wo  m,  g.  ernveste  und  ginstige  hern  die  geselschafter  der  Leuchten- 
])ergischen  saygerhutte  aus  vorerzelten  Ursachen  und  irer  g.  ernvest 
und  erberkayt  selbst  wolpedenken  dasselbig  auch  für  das  pest  halten 
wurden,  als  ich  mich  des  genzlich  vertrost,  so  were  das  ander  auch 
gefallen. 

Wo  aber  m.  g.  ernveste  und  erbare  hern  mitgeselschafter  ye  peu 
inen  beschlisslich  finden  wurden ,  nutzer  und  furtreglicher  sein ,  das 
verkaufen  in  ain  band  zu  stellen,  deß  ich  mich  doch  nit  verseilen  wil, 
so  find  ich  doch  ein  solche  weydlefftikayt ,  wie  solchs  furnemen  in  ain 
gleychmessikayt  gestelt  mocht  werden,  daß  mir  groß  vor  äugen  wer, 
solchs  alles  zu  pedenken.  Dan  in  der  gleychmessikayt  der  gute  in 
den  kupfern,  dergleichen  in  anweysuug  gueter  oder  verzuegiger  be- 
iHJzaller  oder  ob  umb  par  verkauft,  wem  dasselb  einzuneraen  gepurn 
wurd,  in  gleichstellung  der  werd  des  geltz  an  den  orten,  do  sich  der 
wert  flux  endert,  der  lieberung  und  anderm  noch  so  vil  zu  pedenken, 
das  es  mir  zu  weyd  vor  äugen  ist.  Ich  befind  auch  in  ainem  sundern 
jirtikl,  das  allen  kupferhern  kupfer  zu  verkaufen  verpoten  sein  sold, 
iiusgenumen  den,  die  in  der  nebe  hamerschmid  oder  ander  arbeiter,  die 
liupfer  geprauchen,  umb  sich  betten,  den  sold  frey  sein,  derselben  yden 


154  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


kupfer  zu  verkaufen,  doch  über  10  oder  20  centner  nit  auf  einmol, 
das  ye  ein  weydleft  ding  und  uns  zu  sunderui  nochtayl  wer.  Dan  ich 
ways  wol  gelegene  gegenden,  do  vil  kessel  gemacht,  auch  ytzund  neu 
messinghutten  aufgericht  werden,  gegen  denen  man  des  jars  ain  raerk- 
hche  suma  kupfer  underpringen  mocht,  ob  man  inen  alle  oder  über 
zwen  oder  dreu  tag  schon  nit  mer  dan  10  oder  20  centner  auf  einmol 
Heberte.  Das  zayg  ich  derhalben  an,  ob  es  ye  dazu  komen,  das  man 
uns  mit  dem  unsern  frey  zu  handien  die  hend  spern  wold,  das  in 
gueter  acht  gehalten  wer,  daß  in  solchem  und  anderm  wolbedechtlich 
fursehung  geschech  und  auch  die  wech  such,  der  befelch  haben  werd, 
die  kupfer  zu  verkaufen,  das  demselben  auch  unsere  andere  hendel, 
als  Silber  zu  verkaufen  und  wegsei  zu  bezallen,  befolhen  werde.  Dan 
mir  nit  fugen  wird,  das  uns  die  hend,  mit  dem  unsern  redlich  zu 
handien  beschlossen  und  die  wegsei  auf  mich  genumen  werden  selten, 
wie  pisher  geschehen  ist.  Dan  der  das  ain  besorgen  wird,  besorgt 
auch  pillich  das  ander.  Dan  ich  ye  nit  gern  raten  wold,  mit  unserm 
glauben  gescherzt  wurde,  dan  wir  peu  unserm  vorgethon  zusamen- 
satzungen  noch  lutzel  ersprieslichs,  sunder  wol  nachtayligs  auf  unser 
seyten  gefunden  und  enpfunden  haben.  Und  hoff  zu  gott,  es  solle  noch 
so  pald  auf  mein  als  auf  den  andern  tayl  schlagen.  Dan  gott  ways, 
daß  ichs  getreulich  main. 

So  hab  ich  noch  stets  schwermutikayt ,  wie  zuvor  auch  zu  tayl 
anzaygt,  das  peu  der  ainshand  im  verkaufen  sich  der  rest  der  kupfer 
ungezweyfelt  tapfer  und  groß  machen,  des  zum  tayl  Furer  der  leuft 
halben  auch  besorgt,  wie  sein  furschlag  vermag.  Derhalb  uns  allen 
Mansfeldischen  saygerhendlern  und  uns  besunder,  dieweyl  wir  die 
maysten  kupfer  haben,  solcher  rest  fast  und  hart  umb  gelt,  wie  ich 
hoch  besorg,  betrangen,  daß  alsdan  zuschissens  gelten  wirdt. 

Aber  euch,  m.  g.  ernvesten  und  ginstigen  hern,  waiß  ich  nit  zu 
verhalten,  daß,  wo  das  furnemen  im  verkaufen  der  ainshand  furgang 
gewinen  und  peu  derselben  e.  g.  ernvesten  und  gunst  für  gut  geacht 
wurd,  mir  aufzulegen,  daß  ich  von  wegen  derselben  neben  den  andern 
meinen  gunstigen  hern  und  freunden  den  saygerhendlern  die  artikl 
darzu  gehorich  aufzurichten  verhelfen  sold,  daß  ich  mich  zu  solchem 
ganz  ungenuegsam  erken,  insunder,  dieweyl  e.  g.  und  gunst  durch 
vorangezaygte  mein  gutmaynen  abzunemen  haben,  daß  sich  dieselbig 
mit  der  andern  saygerhendler  maynung  nit  vergleicht.  Und  aygentlicli 
wurde  dis  furnemen  weyd  mer  yrsal  und  weydlefftikayt  mit  sich  bringen, 
weder  die  zusamensatzung  der  zwayer  hutten  Arnstat  und  Leutenberg 
gethon ,   welche  wir  doch  nie  zu  vergleichung  haben  pringen  kunten. 


No.89— 90.    1529.     '  155 


Und  ist  nochmallen  mein  guttig  pit  und  pegern,  solch  mein  pedenken 
nit  änderst  dan  giitmaynent  zu  vermerken,  wie  es  auch  nit  änderst 
dan  getreuer  gueter  raaynung  geschieht,  und  thu  mich  hiemit  e.  g. 
ernvesten  und  gunst  treulich  bevelhen  etc. 

Jacob  Welser  der  eltter. 

Niederschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben ,  Saigerhandel,  Paket  ^4,  HI. 


90.  1529  Juni  19. 

Graf  Hot/er  roti  Maus  fehl  verkauft  durch  Hans  von  Trotha  dem  Albrecht 
Letscher  und  dessen  Gesellschaft  der  Hütte  Arnstadt  sein  Zehntkupfer 
der  Jahre  1530  u.  31,  den  Zentner  für  12^  ^  fl>  3^9^^  Darleihung  von 
4000  fl   durch  die  Gesellschaft. 

Auf  den  neunzehenden  tag  des  monats  Junii  im  funfzelienhundefsten 
und  neunundzweinzigsten  jare  ist  ein  abred  und  kupferkauf  gescheen 
durch  den  ernvesten  Hansen  von  Trot  anstatt  und  von  wegen  des 
edlen  und  wolgebornen  hern  Hoiern  graven  und  hern  zu  Mansfelt  etc. 
unserm  guedigen  herrn  umb  irer  gnaden  zehendknpfer,  so  iren  gnaden 
des  dreissigst  und  einundreissigst  jare  sollen  gefallen,  mit  Albrechten 
Letschern  als  von  wegen  seiner  geselschaft  des  seigerhuttenhandels 
zu  Arnstatt.  ouch  sein  wie  hernach  folgt  (!):  Erstlichen  sollen  die 
geselschaft  gemeltem  unserm  guedigen  hern  leihen  viertausend  gülden, 
welche  dise  zwei  vorgenante  jare  soUeu  ire  gnade  innehaben;  und  ir 
gnad  soll  solhches  geldes  zweitausent  gülden  mit  hundert  gülden  ver- 
zinsen ierlichen.  Zu  yedem  in  diesen  zweyen  jarn  Leiptzger  oder 
Neuburger  margkte  sollen  iren  gnaden  zu  bezaluug  der  kupfer  tausent 
gülden  bezalt  werden:  und  die  erste  zalung  soll  sich  anfahen  in  dem 
ostermarkt  des  dreissigsten  jai-s.  Ob  auch  ire  gnad  vier  oder  fünfhun- 
dert gülden  vor  einem  markt  wurd  bedorfen ,  sollen  dieselben  (doch 
auf  abzug  uechster  darnachkunftigen  fristen  wider  abgekürzt)  unver- 
sagt  sein.  Wir  die  hendeler  wollen  auch  unserm  guedigen  hern  zwei- 
tausent guldin  in  golde  die  zwei  jar  und  ein  yedes  jar  insonderheit 
uff  mitfasten  vorstrecken,  die  sein  gnad  auf  nechstfolgenden  Leipzischen 
ostermarkt  gewislich  widerumb  und  unverzüglich  der  geselschaft  in 
gelde  entrichten  und  bezalen.  Der  kauf  ist  für  jeden  centner  rein- 
kupfer  Ißlebisch  oder  Mansfeldisch  dreizehenthalbeu  guldin  one  die  prob. 
Die  zalung  soll  sein  halb  zu  zweenundzvveinzig  und  die  ander  helft 
zu  einundzweinzig  ganz  zinsgroschen   für  ein  guldin.     Wo  aber  ire 


156  UrkUndenbuch  zur  Geschichte  des  Mausfeldischeii  Saigerbandels 


gnad  goldes  notdurftig  wurd  sein,  was  man  dann  sollich  gold  über 
zwenundzweinzig  groschen  wurd  müssen  nemen  oder  wexseln,  sol 
bemelter  unser  gnediger  lier  der  geselschaft  wider  erstatten.  Die  Hett- 
stetter  kupfer  sollen  zu  acht  gülden  abgerechent  in  vorgenannter  zalung 
werden.  Und  was  die  kupfer  zu  dem  neuenjare  über  das  bezalte  gelt 
sich  wurden  erstrecken,  soll  unseim  gnedigen  hern  zu  dank  zu  der 
abrechnuhg  bezahlt  werden.  Keinen  einkauf  sollen  die  geselschafter 
dise  zwei  jare  zalen.  Und  wo  unser  gnediger  her  mit  uns  oder  wir 
mit  sein  gnaden  weiters  kaufs  nit  einigten,  sollen  vorbemelte  vier- 
tausent  guldin  sampt  verfalnen  zinsen  sampt  einichem  rest,  wo  der 
unbezalt  belibe,  von  wolgedachtem  unserm  gnedigen  hern  zu  end  des 
einunddreissigsten  jars  den  geselschaftern  zu  dank  wider  entricht  and 
bezalt  werden.  Sollichs  steet  und  vest  zu  halten,  sind  zween  gleich- 
lautende briete,  der  eine  mit  wolbemelts  unsers  gnedigen  hern  pitzschir 
bekrefftigt,  Albrecht  Letschern  gegeben,  der  ander  mit  Albrecht  Letschers 
pitschir  besigelt  und  wolbedachtem  unserm  gnedigen  iiern  gegeben. 
Gescheen  alles  im  tag  und  jare  wie  obberurt. 

Ausfertigung    mit   dem   Siegel  Letschers   (2  Luschen)  im   Gewerk.  Archiv   zu 
Eisleben,    Saigerhandel,  Paket  3,  XI. 


91.    1580  Aug.  23.  Augsburg. 

Uebernahnie  der  Pfandschaftssetximg  Dr.  Johann  Rühls  für  die 
Schulden  von  dessen  Schwager  Jakob  Heidelberg  bei  der  Leutenhergischen 
Gesellscliaß  durch  Graf  Albrecht  von  Mansfeld,  nachdem  die  Oesellschaft 
die  Erledigung  Rühls  durcli  den  Kardinal  und  Erzbis-chof  Albrecht  von 
Mainz  abgelehnt  Itat. 

Nachdem  doctor  Johann  Rubel  nach  vermugen  eines  Vertrages, 
so  im  michelsmarkt  zu  Ijeipzick  des  negstverschinnen  neunundzwain- 
zigsten  jars  einer  ehrlichen  geselschaft  des  seygerhutten handeis  unter 
Leutenberg  verschrieben  ist,  im  falh,wa  Jacob  Heydelberg,  sein  schwager, 
mit  hutten  und  bergwerg,  haus,  hoft',  hab  und  guter  zu  bezalung  der 
schulden,  so  er  obgedachter  geselschaft  verpflicht,  nit  raichen  mocht, 
das  er  alsdann  mit  seinem  wonhaus,  so  er  zu  Eisleben  hat,  wolt  nach- 
volgen ,  welchs  er  dergestalt  zu  einem  underpfand  eingesetzt,  wiewol 
es  den  faih  noch  nit  erraicht,  wie  dem  allen,  so  hat  er  bey  dem  hoch- 
wirdigsten  durchlauchtigsten  hochgepornen  fiirsten  und  hern  herrn 
Albrechten  cardinal  und  erzbischof  zu  Maidburg  und  Meinz  churfurst  etc. 


Ko.  90-91.    15S0.  15? 


so.  viel  erlanget,  das  sein  chnrfurstlichen  gnad  zu  erledigung  obberurter 
behausung  sich  gegen  egedachten  gesellschaftern  iimb  zweitausent 
gülden  alle  Leipziger  merkte  auf  ein  yeden  zweyhundert  gülden  zu 
Leipzigk  zu  bezalen  erpoten  und  auf  den  raichelsmarkt  nach  dato 
negstkunftig  anzufahen,  welchs  sich  die  geselschaft  aus  beweglichii 
ursaehn  beschwerd  befunden.  Domit  aber  seinen  churfurstlichen 
gnaden  hirinnen  zu  unterdenigen  gefalln  hat  mugen  gelebt  werden, 
haben  wir  Albrecht  graf  und  her  zu  Mansfelt  etc.  unsern  mitgesel- 
schaftern  unser  behausung  zu  Eisleben,  so  etwan  Wolfen  Luttichs 
seliger  gewesen  und  wir  umb  zweytausent  gülden  gekauft  und  bezalt, 
zu  einem  willigen  Unterpfand  eingesezt,  tun  inen  auch  soliche  frey, 
unbeschwerd  liirrait  in  craft  ditz  briefes  einsetzen,  dergestalt,  wue  sich 
begeh,  das  eine  ader  mer  tagzeit  uit  gehalten  wurden,  so  sol  der  gesel- 
schaft dieselbe  behausung  von  uns  in  lehen  und  gewer  volgen.  Der- 
nach  sollen  sie  fug,  macht  und  recht  habn,  dieselbe  ires  gefallens  zu 
verkeufen  ,  zu  versetzen  und  zu  verpfenden  als  yr  eigenthumb.  und 
ob  etwas  zuvor  auf  die  schuld  empfangen,  dasselb  sal  uns  die  gesel- 
schaft wiederumb  eraus  geben  und  die  behausung  für  solche  schuld 
disser  2000  fl  behalten.  Soliche  zweytausent  gülden  sollen  Jacob 
Heidelberg  an  seiner  schuld  letzt  bald  abtzogen  werden,  unangesehen, 
(las  doctor  Johan  solichs  noch  zur  zeit  zu  tun  nit  schuldig.  Domit 
aber  seine  behausung  frey  gemacht,  so  hat  er  darum b  gepeten  und  das 
bewilliget,  künftig  keinen  ein.spruch  noch  anforderung  derwegen  fur- 
zuwenden,  des  zu  merer  urkuud  sich  mit  eigner  band  hie  unterschrieben. 
Alles  treulich  und  ungeferlich.  Auch  zu  steter  vester  haltung  haben 
wir  obgedachter  graf  Abrecht  unser  hantpetzschir  zuruk  diesses  briefs 
wissentlich  tun  drucken.  Gescheen  zu  Augspurg  nach  Christi  unsers 
rterren  gepurt  der  wenigem  zall  im  dreyssigsten  jar  am  23  tage  des 
monats  Augusti. 

Das  ich  doctor  Johann  Rhul  ein  ehrlich  geselschaft  mit  obberurter 
20uOfl  zu  erledigunge  meines  hauß  an  hochgedachten  meinen  gnedigsten 
liern  geweist  und  mich  aller  ansprach  an  solcher  suni  verziehen  habe, 
bekenne  ich  mit  dieser  meiner  eigen  hantschrift,  sal  und  wil  auch 
ynen  ferner  in  nichts  verpflicht  sein. 

Konzept  nn<1  korriffiertes  (ursprünglich  ausgefertigtes,  dann  aber  wegen  einiger 
Korrekturen  und  Zusätze  tcierler  ehtsiegeltesj  Mundum  im  Gewerk.  Archir  su, 
Eisleben,  SaifieihaudeJ,  Pnket  4,  XII. 


15S  Ürtunclenbuch  zur  Geschichte  des  Man sf eidischen  Saigerhandels. 


92.    1530   Oktober  5.     Graf  Gebhard  von  Mansfeld   an 
die  Grafen  Hoyer  und  Albreclit. 

Aufkündigung  der  Verlage  für  Dr.  Dragstedts  Feuer  durch  die  Gesell- 
schafter der  Hütte  Arnstadt  und  Aufforderung  an  die  Gesellschaft,  da.s 
Hauptgeld  Dragstedts  und  seinen  jährlichen  Gewinnanteil  herausxuzahlen. 

ünsern  freiintlichen  dinst  zuvor,  wolgeborne  und  edle  freuntliche 
liebe  vettern  und  bruder.  E.  1.  haben  uns  ein  schrift,  von  Cristoft 
Furer  und  Letzschern  an  beiderseit  e.  1.  ausgangen,  zugeschickt,  darinnen 
auf  die  handlung.  so  e.  1.  des  kupferkaufs  halb  mit  denen  zu  Arnstat 
vorgewendt,  sie  die  kupfer  lenger  zu  behalten  ganz  abschreiben.  Die- 
weil  wir  aber  in  keinen  zweifl  stellen,  e.  1.  haben  in  derselbigen  gehaltn 
handlunge  aller  der  Sachen  dinstlich,  auch  das,  wie  e.  1.  graf  Hoyer 
wissen,  Albrecht  Tjctscher  zu  Mansfelt  vortrost,  wu  innen  des  doctors 
gelt  lenger  im  handl  gelassen,  wolt  er  und  sein  geselschaft  solche 
kupfer  lenger  behalten,  mit  angezogen  haben,  und  ist  auf  gefallen  und 
vorbessern  e.  1.  durch  uns,  auch  e.  1.  rete  vor  gut  angesehen,  den  ge- 
selschaftern  vermuge  heiligender  copien  zu  schreiben;  allein  bedenken 
wir,  das  auf  gefallen  e.  1.  im  eyngang  die  vertrostunge  Albrecht 
Letschers,  wue  im  des  doctors  gelt  lenger  im  handel  gelassen,  wolten 
sie  die  feur  lenger  vorlegen,  mit  angezeigt  werde,  ab  dardurch  sie  zu 
vormugen,  die  feur  lenger  zu  behalten,  und  über' das  alles  sehen  wir 
vor  unser  hie  (?)  notturft  an ,  das  zuvor  und  eher  die  schrift  an  die 
geselschafter  geschee,  die  vorschreibung,  so  sie  dem  doctor  über  sein 
gelt  geben,  zu  e.  1.  und  unsern  henden  bracht  werde.  Wue  e.  1.  dan 
derhalb  bei  dem  doctor,  der,  wie  wir  bericht,  itzt  zu  Augspurgk  sein 
sol,  zu  suchen  (?)  haben ;  doch  so  wollen  wir  dis  alles  in  e.  1.  vorbesern 
und  gefallen  gestellet  haben,  und  was  e.  1.  also  hirinne  vor  gut  an- 
sehen, das  sollichs  durch  sie  den  gesellschaftern  in  unser  aller  namen 
zugeschrieben  werde.  Und  haben  e.  1.  dis,  denen  wir  freuntlich  zu 
dinen    willig,    nit    bergen   wollen.      Datum    Mitwochs   nach    Francisei 

anno  etc.  XXX". 

Gebhart  GrafP  etc. 
an  Graf  Hoyern  und  Albrechten. 

Copia  der  begriffenen  notel,  so  mit  eingeschlossen  worden : 
Omnes. 

Unsern  gonstigen  willen  zuvorn,  erbarn  besondere  lieben.  Nacli- 
dem  ir  uns,  grafen  Hoyern  und  grafen  Albrechten,  den  kupferkaut 
doctor  Drackstets  aus  befel  euer  aller  geselschafter  abgeschrieben,  nnd 


Ko.  92-93.    153Ö.  159 


:is  er  in  diser  zeit  nicht  anzunemen  sey  und  sodan  benanter  doctor 
)i  achstet  sein  hauptgelt,  das  er  bei  euch  allen  geselschaftern  in  euerni 
gewerbe  und  savgerhandel  der  hutten  für  Arnstet  liegen  hat,  ienger 
dan  für  4  monaten  schriftlich  aufgekündigt  und  ime  das  sampt  seynen 
gepurenden  anteyl  des  jerlichen  ausgesatzten  geldes  berurts  handeis 
von  euch  allen  gefordert,  ist  derhalben  unser  gnediges  gesynnen,  ir 
weidet  uns  angezaygt  aufgekundiget  houptgelt  zuesampt  den  gepur- 
lichen  anteyl  des  jerlichen  ausgesatzten  geldes,  so  zue  yder  von  euch 
gehaltener  jarrechnung,  dieweyl  doctor  Drachstet  sein  houptgelt  bey 
euch  im  handel  liegen  gehapt  und  ime  nach  anzal  desselben  seines 
houptguts  doran  zustendig,  forderlich  entrichten  und  zalen,  dargegen 
wir  euch  gnugsanie  quittirung  und  vorwarung  mit  uberrichtunge  euer 
vorsclireibung  und  geselschafter  brif.  den  ir  etwan  doctor  ürachstet 
zugestellet,  tun  AvoUen,  der  Zuversicht,  ir  werdet  euch  widerumb  der 
billikayt  kegen  uns  erzaygen.  Das  seint  wir  in  besondern  gnaden 
kegen  euch  alle  zu  erkennen  und  zu  beschulden  genaygt.     Datum  etc. 

An  Cristoff  Furer  und  Albrecht  Letzscher  zue  Nurnbergk. 

Konzept  im  Geiverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiget-liandel,  Paket  2,  Xlf, 


93.  [1530.] 

Auseinandersetxung  der  Leutenberg iscJien  Gesellscliaft  mit  Johst  Peuder 
und  die  von  den  Grafen  Hoyer  und  Albrecht  vorgeschlagene  Form  der 
Lösung  des  Vertragsrerhältnisses  bis  Ende  1531. 

Nachdem  und  als  die  geselschafter  des  seygerhandels  under  Leuten- 
burg Jobsten  Peuder  lenger  zu  verkeufen  beschwerunge  furgewendt, 
haben  wyr  Hoyer  und  Albrecht  gevettern  grafen  und  hern  zu  Mans- 
felt,  doch  auf  bewylligung  der  geselschaft  und  genügsame  volstreckung 
Jobsten  Peuders  vorsicherunge,  volgende  abrede  gemacht: 

Xemlich,  das  Jobst  Peuder,  wie  er  sich  erpoten,  der  obgedachten 
geselschaft  an  vorradt  und  ligenden  gründen  10000  fl  wyrdig,  welche 
unversetzet  und  unbeschwerd  seyn  sollen,  einsetzen  solte;  wan  solchs 
gescheen,  alsdan  solte  die  geselschaft  ynen  das  nestkunftig  31.jar  mit 
6000  fl  leyhung  verlegen,  seine  kupfer,  wie  itzt  der  kauf  gewesen, 
zalen  und  zu  einkauf  50  fl  geben. 

Und  darmit  das  gelt  nyndert  andershin,  dan  in  den  handel  ge- 
praucht  und  demselben  zu  notturft  der  herschaft  wol  vorgestanden,  solt 
ein  factor,  der  mit  eynnemen  und  ausgeben  zu  schaffen  hett,  verordent 
werden. 


160  Urkundenbuch  zur  Geschickte  des  Mansfeldischen  Öaigerhanclels. 


Nach  endiing  aber  beineltes  31.  jars  solt  der  Peuder  yrae  eynen 
anderen  kaufman  schaffen  und  solt  von  Bartolomey  die  geselschaft  der- 
maß  abschlahen,  darmit  sie  der  leyhuug  der  öUOU  fl  zalt  wurden. 

Wurde  aber  eynicherley  raangel  an  dem  ausgeliehenen  gelt  seyn, 
so  solte  erstatung  genommen  werden  an  dem  eingesatzten  underpfandi 
welchs  dan,  wie  vor  angezeiget,  unversatzt  sein  sali. 

Wurde  aber  Peuder  darüber  die  versicherunge,  wie  angezeiget  und 
er  sich  beruhmet,  nicht  tun  können,  sol  es  itzt  mit  dem  abschlahen 
der  abrede  nach  gehalten  werden. 

Abschrift  im  Getverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhcmäel,  Paket  4,  XIII. 


94.  1531  März  17. 

Die  Grafen  Ernst,  Hoy&r,  Gehhart  und  Albrecht  von  Mansfeld  ver- 
kaufen Christoph  Fürcr  und  dessen  Gesellschaftern  des  Saigerhiütenhandels 
vor  Arnstadt  die  Hälfte  aller  Kupfer  von  den  acht  Erbfeuern  Di:  Philipp 
Dragstedts  des  Jahres  1531  (den  Zentner  zu  12  fl),  ivogegen  diese  auf  die 
Feuer  13  000  fl  darleihen  (darunter  sol  der  doctor  ader  ausm  handel 
fnnftausent  gülden,  und  ye  das  hundert  mit  fünf  gülden,  vorzinsen). 
Bei  Xichterneuerung  des  Kupferkaufs  sollen  die  nach  Michaelis  produzierten 
Kupfer  zur  Abrechnung  der  Schuldsumme  dienen  tmd  der  etiva  verbleiben  dp 
Rest  der  Summe  zwischen  Neujahr  und  dem  Ostermarlä  bezahlt  rverden. 
Für  diese  Schuldsumme  verbürgen  sich  die  Grafen.  Und  sollen  auch  ge- 
dachte hendler  dis  jar  zweihundert  gülden  zu  einkauf  auf  Petri  und 
Pauli  reichen  und  geben. 

Konzept  mit  Korrekturen  von  der  Hand  Christoph  Fürers  im  Gewerk.  Archir 
zu  Eisleben,  Saigei-handel,  Paket  3,  XIll. 


95.  1531   April  18.  Mansfeld.    Graf  Hoyer  von  Maiisfeld 
an  Christoph  Fürer  zu  Nürnberg. 

Unterhandlungen   mit  Graf  Heinrich  von  Nassau   beireffend  die  Pacht 
der  von  den  Schetz  bisher  besessenen  Galmeibergwerke. 

Hoyer  grave  und  herre  zu  Mansfelt. 

Unsern  gunstigen  grus  zuvorn  erbar  besonder  lieber.  Wes  uns 
unser  diener  und  lieber  getrauer  Wolf  von  der  Hayde  des  galmi  halboii 
von  unserm  freuntlichen  lieben  schwager  graf  Heinrichen  von  Nassau  etc. 


No.  94-96.    1531.  161 


un 


r  antwurt  seynes  wieder  ankomens  pracht  und  behendet,  hapt  ir  aus 
ngeschlossener  copey  zu  verlesen.  Nachdem  wir  dan  aus  gedachts 
sers  dieners  habenden  rauntlichen  berieht  vermerken,  wo  dreyhundert 
gülden  über  das,  so  Erasmus  Schetz  und  Arten  von  Prun  jherlich 
geben  sollen,  solchs  were  die  ersten  vier  jar  jherlich  sechzehenhundert 
uiul  die  andern  achte  des  jhar  siebenzehenhundert  gülden,  nit  an- 
gesehen ,  das  es  desfals  auf  weyter  fiirderunge  unsers  Schwagers  bey 
kay.  mt.  unserm  allergenedigisten  hern  nit  mangel  haben  solt,  wie  sich 
auch  sein  lieb  solchs  zu  thune  gegen  unserm  diener  hoch  erpotten. 
Dieweil  dann  nhu  in  solcher  Sachen  nit  geseumet  sein  will,  sunder  die 
noth  zum  ehesten  darzu  zu  thun  erfordert,  derhalben  ist  unser  genediges 
begeren  und  ansynnen  an  euch,  ir  wollet  uns  zum  furderlichsten  zu 
erkennen  geben  und  schrieftlich  anzeigen,  was  euer  bedenken  hirinnen 
ist  oder  was  vorzunehmen  sein  sol;  dan  in  angezeigter  sach,  wie  ge- 
nielt.  nit  zu  verharren,  noch  auch  lengerunge  vorzuwenden.  Solchs 
luiben  wir  euch,  domit  yr  bericht  disses  handeis  haben  muget,  nit 
wellen  verhalten  und  seint  euch  mit  gunstigem  willen  und  allem  guten 
geneigt.  Datum  Mansfelt,  dinstages  nach  quasimodo  geneti  anno  etc. 
im  XXXL 

Außenadresse:  Dem  erbarn  unserm  tesondern  lieben  Cristof  Furern  zu 
Xurubergk  zu  aygen  banden. 

Besiegelte  Ausfertigung  im  Genn.  Nat.  ^^useum  zu  Nürnberg,  Schewrl-Archiv, 

a  XVI  5, 


\}{).  1531  April  30.  Mansfeld.  Graf  Hoyer  von  Mans- 
feld  an  den  Herzog  Antonius  von  Lothringen 
und  Bari. 

Einforderung  einer  Schuldsumme  für  geliefertes  Kupfrr   ron  2vikolaus 
Ferioii  xu  Niclas  Pforiteti. 

Durchleuchtiger  hochgeborner  fürst,  euern  fürstlichen  gnaden  sein 
mein  ganz  willige  und  unvordrossene  dinste  mit  allem  fleis  zuvorn. 
Gnediger  fürst  und  herre,  meine  vorwanthen  Cristofi  Fuhrer  und  Albrecht 
Le;zscher,  die  gar  lange  zeit  in  der  grafFschaft  Mansfeld  erbarlich  mit 
dem  kupferkauf  gehandelt  und  noch,  haben  mir  geschrieben  und  an- 
ge>;eigt,  wie  einer  e.  f.  g  uuderthauer  zu  Niclas  Pfortten,  Niclaus 
Feion  genant,  für  etliche  kupfer,  die  sie  yme  vorkauft,  sechshundert 
un  1  achtundfunfzigk  gülden  an  gold  ineu  schuldig  sey,  wie  dan  e.  f.  g. 
1".  halben  weitern  irengrundund  bericht  aus  ingelegter  irer  supplication 

GeschichUq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVIl.  U 


162  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels.  | 

gnediglich  haben  zu  vornehmeu  etc.  Nachdem  sie  mich  dan  umb  vor 
Schrift  an  e.  f.  g.  ynen  mitzuteilen  gebeten,  hab  ich  die  aus  dem,  das 
sie  meins  wissens  alwege  nicht  anders  dan  aufrichtig  und  redlich  ge 
handelt  und  noch,  nicht  mögen  versagen,  gantz  dinstlichs  fleis  bittende 
e.  f.  g.  wollen  iren  underthanen  Niclaus  Ferion  ernstlich  v^reyßen  unc 
anhalten,  auch  bemelten  clegern,  meynen  verveanten,  mit  gnediger  hui 
erscheinen,  das  sie  von  dem  beclagten  Niclaus  Ferion  gutlich  und  am 
ferner  muhe  und  unkost  bezalt  werden  und  sie  sich  meyner  vorschrif 
bey  e.  f.  g.  genossen  mugen  rhumen  und  freuen.  Das  umb  e.  f.  gnad( 
meins  Vermögens  zu  verdienen,  will  ich  allezeit  widerumb  unverdrosser 
und  willig  befunden  werden.  Bitt  e.  f.  g.  gnedigs  schriftlich  antwurt 
Geben  zu  Mansfeld,  am  dreissigsten  tag  Aprilis  anno  domini  XV<=  XXXI 
e.  f.  g.  williger  diner 

Hoyer  graff  etc.  manupropria 

Dem  durchleuchtigen  hochgebornen  fursten  und  hern  hern  Anthonio  her 
zogen  zu  Lottringen  und  Bari  etc.  meynem  gnedigen  hern  zu  seiner  f.  gnadei 
banden. 

Abschrift  von  einer  Hand  der  Mansfeld.  Kanzlei  (wahrscheinlich  Beilage  zi 
einem  Brief  Graf  Hoyers  an  Chr.  Fürer)  im  Germ.  Nat.  Museum  zu  Nürnberg 
Scheurl- Archiv,  Akten  XVI,  5. 

Büchaufschrift  (von  Chr.  Fürers  Hand):  Copey  graffen  Hoiern  unsern  hall 
furschrift  an  herzogen  von  Loteringen,  den  Johan  Ferion  belangent. 


97.  [1531.] 

CristofF  Furers  bedenken 
des  kupferkaufs  halben. 

Demnach  die  Schwatzer  kupfer  so  wol  in  Nurmberg  als  im  Nider 
land  dem  Eyslebischen  zu  nachteil  einreissen  und  on  vertreibunge 
grossen  nachteil  tun,  wer  ein  anschlag  dem  Eyslebischen  zu  gut  für- 
zunemen  in  gestalt,  wie  hernach  volget: 

Also  anfenklichen  zu  achten  ist,  das  in  alles  jerlichs  bis  in  vier 
undzweinzigtausent  zentner  Eisleber  kupfer  gemacht  werden;  sin( 
davon  dann  X«"  zentner  in  Nurmberg  und  di  XIIII"  zentner  in  Frank 
fort  ins  Niderland,  in  gemeinen  messingarbeit  zu  vergiessen,  achtlicl 
zu  verschleissen  und  zu  vertreiben. 

Gemelter  schleuß  und  Vertreibung  derselben  kupfer  mag  man  sicl 
versichern,  dweil  man  der  galmey  zu  der  messingarbeit  nit  geratei 
mag,  nemlich  erst  für  die  X""  centner  uff  Nurmberg,  schleislich  raii 


No.96— 97.    1531.  163 


dem  galmeykauf  mit  Schätzen  und  Prennen,  die  dann  kay.  m*  galmey 
in  iren  handen  haben,  umb  so  vil  man  jerlich  zu  der  messingarbeit  in 
Normberg  bedorf,  in  eim  zimlichen  und  gleichen  preis  zu  erlangen. 

Und  der  andern  XIIII"  centner  gen  Frankfort  und  in  di  Nider- 
land  herab  vertreibens  Versicherung  halben  wer  mit  Schetzen  und 
Prennen  auch  ein  furschlag  zu  machen,  nemlich  dweil  sy  Schetzen  und 
Prenn  die  galmey  im  Niderland  auch  zu  verkeufen  und  uszugeben  in 
ihren  handen  haben,  das  man  sich  mit  inen  dessgeleich  auch  vertrüge, 
inen  ein  summa  kupfers,  als  nemlich  IUI™  centner  jerlichs,  als  für  ir 
eigene  traterbeit  notig,  in  einem  zimlichen  preis  volgen  Hesse  und 
verkeufte. 

Mit  den  andern  X""  centner  macht  man  mit  Schetzen  und  Prennen 
ein  geselschaft  ufFrichten,  nemlich  das  sy  den  halben  teil  derselben,  als 
V"  centner,  in  einen  zimlichen  preis  zu  bezalen  auch  annemen  und 
also  umb  die  X^  zentner,  halb  uff  Hamberg  herab  ins  Niderland  und 
halb  uff  Frankfort  verordnet,  umb  vertrieben  zu  verorden  mitsampt 
den  Eyslebischen  huttenherrn  in  ein  geselschaft  zu  treten  und  angiengen, 
darnach  Schetzen  und  Prenn  durch  der  galmey  notigung  gemelt  Eis- 
lebische für  alle  andere  sorten  kupfers  umb  vertriben  anzusetzen  und 
zu  vergwisen  vermugen  gemelter  X"*  centner  kupfer  handlung;  sollen 
alle  messen  zu  Frankfort  des  verkaufen  und  einbringens  rechnung 
dalten  und  des  den  halben  teil  den  Schetzen  und  Prenn  ausreichen 
and  gut  tun. 

Nu  ist  wol  abzunemen,  wie  durch  gemelt  galmey  handlung  xyiTTT" 
lentner  Eysleber  kupfer  Vertreibung  jerlich  zu  vergwissen  sey,  so  feiet 
jretzt  nichts  anders  dann  ein  zimlicher  vertrage  des  preis,  wie  man  den 
^emelten  Schetzen  und  Prenn  nemlich  die  im'"  centner  vor  sich  besonder 
5u  ir  trot-  und  messingarbeit  zu  nemen,  damit  auch  die  V"  centner 
in  die  X""  centner  geselschaft  zuvorn  angeschlagen  solten  werden;  solt 
man  sich  dann  in  demselben  preis  sich  zimlichen  und  pillich  wollen 
lialten,  machten  Schatz  und  Prenn  sich  darnach  im  galmeykauf  auch 
juetlich  erzeigen  und  finden  mugen  lassen. 

Wie  vorgemelt,  haben  sich  die  Schwatzer  kupfer  nemlich  vast  vil 
ioben  zu  Nurmberg,  auch  hie  nieden  im  land  in  gebrauch  zu  bringen 
mgehaben,  und  ist  sich  zu  versehen,  dannoch  sy  erfunden  werden, 
t^lichs  in  merern  gebrauch  gebracht  werden  sollen,  besonder  so  der 
preis  sich  also  nidert  und  umb  die  XXV  ß  flamsch  das  hundert  in  Ach 
^elibert  gegeben  wurde,  auch  in  der  arbait  vor  den  Eyslebischen  über 
»n  schillig  das  hundert  nit  underscheididigk.  Tut  darumb  not,  mit 
Jwi  grafen  von  Mansfeld  so  vil  zu  handien,  wollen  sy  anders  ir  kupfer 


1 64  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


vor  allem  anderm  kupfer  in  Werbung  und  vertrieb  erhalten,  das  ei' 
so  wolfeil  zu  verschaffen,  damit  man  mit  zimlichem  nutz  die  kupfe 
machen  und  umb  die  sechs  gülden  den  centner  in  Frankfort  geliber 
verkaufen  und  geben  möge. 

Abschrift  von  Schreiberhand  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Paket  23,  V. 


98.   1531  Juni  21.     Mansfeld. 

Graf  Hoyer  von  Mansfeld  verkauft  an  Albrecht  Letscher  und  dessen 
GesellscJiaft  des  SaigerJmndels  zu  Arnstadt  seine  Zehntkupfer  der  Jahr 
1532  und  1533  (den  Zentner  für  12^/2  fl),  wofür  ihm  die  Oeseltsclinj 
4000  fl  vorstreckt  (von  denen  2000  jährlich  mit  100  fl  zu  verzinse] 
sind)  und  sich  verpflichtet,  nötigenfalls  mehr  Geld  vorzuschießen. 

Keinen  einkauf  ist  man  s.  g.  zu  geben  schuldigk. 

Protokoll    und    Entwurf    im    Oewerk.    Archiv    zu    Eisleben,    Saigei'hand^ 
Paket  2,  XIV.  , 


99.  1531  Dezember  1.  Nürnberg.  Die  Gesellschafte] 
der  Saigerhütten  Gräfenthal,  Arnstadt,  Steinacl 
und  Schwarza  an  die  Grafen  Hoyer,  Gebhard 
Albrecht  und  Philipp  von  Mansfeld. 

Haben  sich  xusammengetan ,  um  ihre  im  Preis  gefallenen  Kupfer  ii 
Nürnberg  und  Frankfurt  durch  eine  Person  zu  verkaufen;  bitten,  Welsei 
zu  bewegen,  mit  seiner  Gesellschaft  diesem  Abkmnmen  beizutreten. 

"Wollgeborne  und  edle ,  eurn  gnaden  seind  unser  unterthenig  un( 
ganz  willig  dienst  zuvor.  Gnedige  herrn,  e.  g.  ist  sunder  zweifei  unver 
porgen  der  abfall  und  unwert  der  geseigerten  Eysleber  kupfer.  Da 
kumet  zum  meisten  aus  dem,  dieweil  derselbigen  villeicht  mer,  wai 
man  der  mit  fug  verkaufen  mag,  gemacht  werden.  Und  wir  seiger 
hendler  ein  yeder  besunder  besorgt,  die  kupfer  mochten  im  in  seine i 
gewalt  mit  häufen  ligend  bleiben,  daraus  dann  einem  gelds,  die  anderi 
kupfer,  so  in  e.  g.  herrschaft  teglich  gemacht,  zu  verlegen,  zerrinnei 
mocht.  Sicht  derhalben  einer  ein  kleihs  nit  an,  gibt  hin,  gelt  zu  loeser 
Das  thut  nun  nit  einer  allein,  sunder  wir  alle  zugleich;  daraus  enl; 
springt  ein  grosser  abfall  derselbigen  kupfer,  wie  dann  das  allenthalbei^ 
wissend  und  vor  äugen  ist,  ungeacht,  das  der  nit  ein  pfund  mer  dam 


No.  97-100.    1531-1632.  165 


Lin>t  verkauft  hat.  Dieweil  wir  dann  dasselbig  vermerkt,  das  solcher 
il  zum  meisten  theil  von  uns  hendlern  geschieht,  haben  wir  unten 
enuute  uns  bewilligt,  unser  kupfer  alhie  zu  Nurmberg  und  Frankfurt 
ugleich  nach  anzal  eins  yeden  feur  durch  ein  person  zu  verkaufen. 
)ieweil  aber,  ausser  unser,  die  Welser  zu  Nurmberg  nit  darein  be- 
lli igt,  ungeacht  das  wir  im  Jacoben  Welser  solch  unser  Vereinigung 
ngezaigt  haben,  auch  in  mit  seinem  kupfer  gleich  uns  einkumen 
aben  wollen  lassen,  aber  solchs  hat  von  im  nit  angenomen  wollen 
erden.  Dieweil  aber  unser  furhaben  ausserhalb  gemelts  Welsers  und 
er  seinigen  bewilligen  schwerlichen  zu  sunderer  besserung  mag  ge- 
{eiciien,  so  haben  wir  hiebenante  huttengeselschaft  e.  g.  als  denen,  so 
■olclier  schad  im  end  am  beschwerligsten  heimgedeien  mocht,  unter- 
leniglich  dem  handl  zu  gut  wollen  anzeigen,  damit,  ob  o.g.,  so  ferr 
s  (lenselbigen  gefeilig,  mit  gedachtem  Welser  oder  seinen  geselschaftern 
.ülten  handeln  lassen  und  sie  villeicht  vermögen,  sich  neben  uns  in 
olehe  eintrechtigkeit  zu  geben,  das  wir  ye  in  disem  furnemen  nit 
Hein  uns,  sunder  e.  g.  und  allen  kupf erhandlern,  wie  gut  abzunemen 
St.  bedenken.  Bitten  darauf  e.  g.  mit  diesem  unserm  eigen  botten 
nedigen  rat,  gutbedunken  und  antwort.  Dann  e.  g.  als  unsern  gnedigen 
erjen  untertheniglich  zu  dienen,  erkennen  wir  uns  schuldig  und 
ig.  Datum  Nurmberg,  den  ersten  tag  Decembris  in  den  XXXI ten 
e.  g. 

unterthenige  die  geselschafter  der  seygerhutten 
Grevental,  Arnstat,  Steinach  und  Swartzach. 

Äußenadresse:  Den  wolgebornen  und  edlen  herrn  hern  Hoyern,  Gebharten, 
Ibrechten,  Philipsen  graven  und  herrn  zu  Mansfeld  und  edelr  herr  zu  Heldrungen 
insem  gnedigen  herrn  Iren  g.  aamptlich  und  aunderlich. 

Ausfertigung  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisltben,  Saigerhandcl,  Paket  24,  III,  mit 
V^scMußsiegeln  (1.  Sigmund  Fürer,  2.  Hans  Strato,  3.  Albrecht  Letscher). 


.00.  O.D.  [Anfang  1532.] 

Listruction,  was  von  wegen  aller  meiner  g.  h.  von  Mansfeld  an  die 
seigerhendler  zu  Nurnbergk  durch  N.  getragen  werden  sali: 

Nach  uberantwurtung  der  credencz  und  ansagung  gunstigs  und 
^neigts  willens  zu   vormelden,  das   ire  gnaden  glaublich  angelanget, 

itzo  eine  zeitlangk  her  eine  grosse  menige  kupfers  ausserhalb  der 
Bislebischen  kupfer  kegen   Nürnberg  gefurt  und   noch  teglich  dohin 


166  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Maasfeldischen  Saigerhandels. 

bracht,  welliche  dann  durch  die  handwerker  daselbst  nicht  allein  in  die 
^robe,  sundern  auch  in  die  deine  arbeit,  als  drat,  messing,  blech  und 
anders  verarbeitet  wurden,  das  also,  dieweil  dieselben  kupfer  etwas  zu 
grob  und  zu  solcher  arbeit  nicht  geschmeidig  gnugk,  muste  durch  sie 
Eislebische  kupfer,  ane  das  es  sonst  nicht  sein  kont,  darzu  gebraucht 
und  darunder  gemischt  werden. 

Dieweil  dann  die  Eislebischen  kupfer,  wie  sie  abzunehmen  betten, 
dadurch  in  einen  val  komen  mochten,  derhalb  were  irer  g.  guts  ge- 
synnen,  sie  weiten  sich  dem  handel  zu  gut  allesampt  underlangk  ein- 
trechtigklich  voreinigen  und  entschliessen,  das  alle  die  handwerger  und 
andere,  so  inen  in  Nurnbergk  und  anderswo  ire  Eislebische  kupfer  ab- 
keufen  werden,  zuvor  und  ehe  sie  inen  die  kupfer  volgen  lassen,  bei 
iren  trauen  und  guten  glauben  zusagen,  dieselbigen  unvormischt  und 
ane  zusatz  der  andern  frembden  kupfer  alleine  zu  verarbeiten.  Und 
was  sie  die  hendeler  ausserhalb  des  sonst  für  mittel  und  wege  für- 
zunemen  wüsten,  dadurch  die  Eislebischen  kupfer  in  Steigerung  brachl 
ader  zum  wenigsten  in  itzigem  wert  erhalten,  das  sie  solchs  inen  selbsi 
zum  pesten  und  zu  erhaltung  des  handeis  mit  vleis  auch  suchen  und 
furnemen  weiten.  Wie  dann  ire  gnaden  keinen  zweifei  truegen,  sie 
wurden  solchs  mit  hoichstem  vleis  furzuwenden  nicht  unterlassen. 

Zum  andern  das  sie  bei  einem  erbarn  rad,  wo  es  die  notturft  er- 
heischet und  es  ane  das  nicht  furzunehmen,  die  sach  dahin  richten 
wolten,  das  die  arbeit,  so  aus  den  Eislebischen  kupfern  gemacht,  sie 
sei  dein  oder  gros,  mit  einem  sunderlichen  zeichen  vormerkt  und  ge- 
zeichent  werden  mocht.  Was  nun  von  wegen  irer  gnaden  beneben 
inen  bei  einem  erbarn  rad  ader  sunst  fordern  kan,  das  sal  er  irem  be- 
denken und  rat  nach,  darmit  es  dermas  verordent,  treulich  und  mil 
vleis  thun. 

Außerdem  soll  er  mit  den  Hämllern  betreffs  der  10000  fl  verhandeln,  die  deti 
Grafen  von  Beinstein  durch  die  Hüttenmeister  für  den  Kohlenkauf  bezahlt  tverderi 
müssen  (diese  erhalten  dafür  10  Jahre  lang  200  Scliock  Fuder  Kohlen). 

Entwurf  und  Abschrift  (der  Eeinsteinische  Kohlenkauf  nur  in  letzterer)  im 
Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  24,  III.     Vergl.  No.  103. 

Der  Entwurf  ist  offenbar  von  Caspar  Müller  geschrieben. 


No.  100-102.    1532.  167 

101.  1532  März  14.  Nürnberg.  Christoph  Fürer  an 
einen  Mansfeldischen  Diener  auf  der  Fastenmesse 
zu  Frankfurt. 

Entschuldigt   sein  Ausbleiben;   statt   seiner   hat  Lienhard  Stocklieimer 
Vollmachten. 

Main  ganz  willigen  dinst  zuvor  edler  und  vester  gunstiger  her  und 
urdrer.  Ich  hab  mich  genzlich  versehen  gehabt,  ich  wolte  selbst  disse 
nesse  zu  Frankfurt  gewest;  ich  hab  es  aber  aus  Ursachen,  wie  euch 
mein  schwager  Linhart  Stockheimer  berichten  wirt,  unterlassen  und  an 
mein  stat  gemelten  Stöckheiraer  mit  befelch  und  gewalt  abgeferdigt, 
iinstlichs  fleis  pittent,  ir  wollet  ob  meinem  aussenpleiben  nit  beschwerten 
tragen,  sunder  euch  mit  gemeltem  Stockheimer  im  pesten  vorgleichen, 
ach  die  Sachen  gegen  dem  Schezischen  also  halten,  damit  ich  pei  innen 
ungemelt  und  unvormerkt  plib,  pis  so  lang  die  sach  ir  entschaft  er- 
angt.  Das  pin  ich  um  euch  zu  vordinen  ganz  willig.  Datum  Num- 
»erg  donerstag  nach  Letare  im  32  jar 

e.  e.  w. 

Kristoff  Furer. 

Außemulresse :  Dem  edlen  und  vesten  meiner  g.  h.  von  Manafelt  gesanter  im 
eugen  faatmes  zu  aigen  banden. 

Besiegelte  Ausfertigung  im  Germ.  Nat.-Mi*seum  su  Nürnberg,   Scfienrl- Archiv, 
Akten  XVI,  5.  

102.  1532  Montag  in  Osterfeiertagen. 

Sigmund  und  Christoph  Fürer,  Gebrüder,  Albrecht  Letscher  für  sich 
und  seine  beiden  Brüder,  Wilhelm  Schlüsselfelder  und  Veit  Wolkenstein, 
Bürger  zu  Nürnberg,  tun  sich  auf  4  Jahre,  von  Ostern  1532  an  gerechnet 
bis  Ostern  1536,  zusamnun  zu  einem  Gewerbe  oder  Handel  der  Schmelx- 
und  Saigerhütte  Arnstadt  in  Thüringen,  die  sie  von  Graf  Heinrich  zu 
Schwarzburg  Herrn  zu  Arnstadt  und  Sondershausen  zu  Lehen  tragen, 
darin  kupfer  zu  schmelzen  und  silber  daraus  zu  seigern,  auch  andere 
arbeit  und  hanthirung  auf  der  hutten  und  derselben  flecken  zu  treiben. 
Ostern  34  soll  die  eventuelle  Verlängerung  des  Vertrags  beraten  werden. 
Die  Hütte  samt  ihren  Gebäuden  und  dem  Werkzeug  soll  diese  vier  Jahre 
micht  höher  als  1500  fl  im  Hauptgut  angeschlagen  werden.  Jährliche 
'Rechnungslegung  Ostern.  Weiter  ist  abgeredt,  was  wir  obgemelte  in 
diesem  unserm  handel  schliesüch  für  gut  ansehen,  das  sollen  inen  die 


168  Urkundenbuch  zur  Geschiclite  des  Mansfeldißchen  Saigerhandels. 


andern  geselschafter,  so  in  diesem  brive  nit  benent,  inen  lassen  gefallen 
und  gar  kein  widerredt  dargegen  haben.  Die  fremden  Gesellschafter 
sollen  keinen  Teil  an  den  alten  Schulden  haben.  Bei  Streitigkeiten  soll  der 
liat  XU  Nürnberg  entscheiden. 

Ausfertigung  auf  Pergament   mit  5  Siegeln  im  Kgl.  Kreisarchiv   zu  Nürnberg, 
D  No.  1615. 


103.  o.D.  [1532.] 

Instrucion, 
was  von  wegen  aller  meiner  gnedigen  hern  von  Mansfeld  durch  N. 
an  Jacob  Welsern  den  eitern  zu  Nurnbergk  soll  getragen  werden: 

Nach  uberantwortung  der  credentz  und  ansagung  gunstiges  willens 
zu  vormelden,  das  iren  g.  von  den  andern  saigerhen delern  durch  schrift 
anzeihe  gescheen,  aus  was  Ursachen  die  Eislebischen  geseigerten  kupfer 
dermassen,  wie  für  äugen,  in  abfal  und  unwert  komen  wereu  und  noch 
teglich  quemen,  mit  vermeldung,  das  sie  nicht  verneinen  konten,  das 
solcher  abfall  und  unwert  derselben  zum  meisten  aus  irem  selbst  ver- 
ursachen und  sonderlich  aus  dem,  das  ein  ider  in  losschlaang  seiner 
kupfer,  darmit  irae  zu  Verlegung  der  andern  kupfer  in  irer  g.  herschaft 
geldes  nicht  zurynne,  ein  geringes  nicht  ansehe,  sondern  mit  denselben 
losschluege,  entsprung  und  dartlosse.  Derhalb  sie  dan  dem  ganzen 
handel  zu  gut,  und  dweil  disser  zeit  kein  anderer  wegk,  der  sachen  zu 
helfen,  ires  achtens  zu  finden  were,  hetten  sie  sich  underlang  ent- 
schlossen und  vereinigt,  alle  ire  geseigerte  kupfer  zu  Nurnberk  und 
Frankfurd  zugleich  nach  anzal  eines  iden  feur  durch  eine  person  zu 
verkeufen,  mit  weiterm  bericht,  wiewol  sie  ime  dem  Welser  solhe  Ver- 
einigung sampt  allen  Ursachen  und  umbstenden,  wodurch  es  gut  und 
die  hoe  notturft  sein  wold,  angezeigt  und  inen  dermas  mit  seinen  und 
seiner  geselschaft  kupfern  in  dieselbe  Vereinigung  auch  hetten  kommen 
lassen  wollen,  hett  er  doch  solhs  nicht  annemen,  sondern  mit  seinen 
kupfern  frei  stehen  wollen.  Derhalb  sie  dan  verursacht  weren ,  solhs 
für  sich  selbst  furzunemen,  darumb  sie  dan  auch  den  kupfern  einen 
preis,  wie  dieselben  hinfurt  verkauft  werden  solten,  gesetzt;  und  haltens 
genzlich  dafür,  durch  denselben  weg  die  kupfer  in  Steigerung  zu  bringen 
ader  doch  zum  wenigsten  in  yzigeni  wert  zu  erhalten.  Wie  dan  irei 
g.  achtens  ime  dasselb  durch  obberurte  die  andern  seigerhendeler  mii 
weiterm  grund,  dan  es  alhir  umb  kurz  willen  angezeigt,  vermeldei 
sein  wirdet. 


No.  102-103.    1532.  169 


Als  betten  ire  gnaden  demselben  bandel  notturftigklich  und  mit 
vleis  nachgedacht  und  konten  bei  inen  wol  ermessen,  wo  demselben 
val  der  kupfer  durch  den  ader  andere  wege  in  der  zeit  nicht  fiir- 
getracht  und  also,  das  die  entweder  in  Steigerung  bracht,  ader  aber 
zum  wenigsten  in  yzigera  wert  erhalten,  das  solhs  nicht  allein  allen 
seigerhendelern  zu  schaden,  sondern  auch  furnemlich  im  end  iren 
gnaden  und  dem  ganzen  berkwerk  zum  höchsten  und  beswerlichsten 
heiragedeihen  wurde.  Und  aber  ire  gnaden  über  notturftige  berad- 
schlagung  dismals,  dieweil  die  leufte  sich  so  selzam  und  unfridlich 
craigen,  bei  inen  selbst  keinen  nuzern  und  bequemern  weg,  dadurch 
der  sach  mit  dem  geringsten  nachteil  gehulfen  werden  möge,  erdenken 
können  und  doch  das  auch  darneben  bewegen,  das  solhe  Vereinigung 
vilbemelter  hendeler,  so  er  der  Jacob  Welser  und  seine  geselschafter 
in  derselbigen  einung  nicht  seint,  nichts  sonders  fiirtreglich  sein  mochte. 

Demnach  were  irer  gnaden  gnediges  gesinnen,  das  er  in  dem  ge- 
legenheit  und  wolfart  des  ganzen  handeis,  auch  seiner  geselschaft  selbst 
und  furnemlich  der  herschaft,  sonderlich  in  was  abfal  und  unwert 
dennest  die  kupfer  in  kurz  komen,  bedenken  wolt.  Und  dieweil  er 
Ton  wegen  seiner  geselschaft,  so  er  sich  darein  begeben  wurd,  un- 
zweifhch  gleich  so  vil  kupfer  als  sonst,  wan  er  frei  steht,  wird  ver- 
keufen,  die  auch  als  teuer,  wo  nicht  teurer  dan  sonst  ausbringen  können, 
also  das  es  ane  allen  zweifei  ime  und  seiner  geselschaft  zu  keinem 
nachteil,  sondern,  wie  bemelt,  vil  ehe  zu  besserung  reichen  werde;  er 
wolle  sich  in  solchen  vertragk  zu  begeben  nicht  abschlaen.  Dan  ap 
er  wol  die  seinen  kupfer  villeicht  etwas  basfeiler  dan  in  angesetztem 
vereinigten  preis  geben  und  der  also  mer  dan  die  andern,  der  ursach 
das  er  die  nheer  geoeu  wurd,  verkeufeu  mocht,  so  wurd  es  ime  doch, 
über  das  es  den  andern  heudelern,  auch  dem  ganzen  kupferhandel 
nicht  einen  geringen  nahteil  wirkete,  nicht  vil  zutragen.  Ire  g.  wolten 
sich  aber  genzlich  versehen,  er  werde  solhs  zu  verhuetung  obberurts 
nachteils,  dem  handel,  auch  ime  selbst  zu  gut,  nicht  weigern. 

Und  sold  sich  j!^.  erbieten,  ap  er  villeicht  in  dem,  wie  es  ime  von 
den  andern  angezeigt,  beswerung  ader  bedenken  hett,  wolt  er  sich  von 
wegen  irer  gnaden  zwuschen  inen  gerne  gutlicher  handelung  under- 
lahen  und  sie  mit  irer  allerseits  rad  und  zuthun  in  demselben  ver- 
gleichen und  also,  dieweil  dennest  am  tage,  wie  beswerlich  der  handel 
Kteht,  und  sonderiich,  das  bei  dem  wolfeil  geben  der  geseigerten  kupfer 
der  handel  aus  m-sachen,  wie  er  und  alle  hendeler  selbst  wüsten,  in 
<lie  harre  nicht  erhalten  werden  kont,  das  das,  so  ihr  aller  und  des 
j^zen  handeis  wolfart  furgenomen  wurd. 


170  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Endlich  zu  vermelden,  das  ire  gnaden  angelanget  were,  wan  die 
zeit  der  jar,  welliche  er  sich  mit  seinen  geselschaftern  vereinigt,  umb 
und  verschienen,  das  er  lenger  in  die  herschaft  zu  handeln  nicht  be- 
dacht were.  Wiewol  nu  ire  gnaden  aus  dem,  das  er  sich  die  zeit  her 
allewege  in  seiner  handelung  kegen  ire  g.,  auch  die  huttemeister  erbar 
und  ufrichtig  gehalten,  beneben  andern  in  irer  g.  herschaft  für  einen 
hendeler,  so  fern  es  sein  gelegenheit  gewesen  were,  wol  lenger  betten 
leiden  mögen,  wolten  doch  ire  gnaden  inen  an  seiner  gelegenheit  und 
pesten  nicht  hindern.  Nachdem  aber  ire  g.  achteten,  das  ime  in  der 
herschaft  auch  nichts  unerbars  und  das,  so  man  zu  thun  schuldig  ge- 
west,  bejegent,  er  auch  ane  zweifei  ane  sonderlichen  nachteil  von  dem 
handel,  so  es  den  weg  erreichet,  komen  werde,  so  wollen  ire  gnaden 
gnediglich  an  ine  begert  haben,  das  er  sich  des  handeis  halb  in  irer 
g.  herschaft,  wiewol  ire  g.  sich  des  und  merers  aus  erbarkeit  zu  ime 
vermuten,  auch  derwegen  seiner  person  halb  nichts  an  ire  gnaden  ge- 
langet, wie  dan  auch  nicht  ursach  dazu  gegeben,  dermas  vernemen 
lassen,  solhs  auch  seinen  soenen,  tochterraennern  und  andern  den 
seinen  also  befeien  wolle,  dadurch  in  betracht  der  pillikeit  yemands 
nicht  anders,  dan  das  von  den  gnaden  des  almechtigen  der  handel  recht 
und  wol  stehe,  auch  forderlich  in  eine  mergliche  besserung  durch  gottes 
hulf  zu  bringen  gehofft  wirdet,  etwas  zu  abscheu  eingebildet  werde. 
Solhs  wolten  ire  g.  gnediger  meinung  an  inen  gelanget  und  begert 
haben,  das  nicht  anders  dann  gnediger  meinung  zu  vormerken,  und 
woltens  kegen  ime  gnediglich  zu  beschulden  geneigt  sein. 

Entwurf  und  Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhanäel, 
PaJcet  24,  III.     Vergl  No.  100. 

Der  Entwurf  anscheinend  von  der  Hand  Caspar  Müllers. 


104.  1532  April  5.  Nürnberg.  Bürgermeister  und  Eat  zu 
Nürnberg  an  die  Grafen  Hoyer,  Gebhard,  Albrecht 
und  Philipp  von  Mansfeld. 

Lehnen  es  ab,  den  Messingschlägern  und  Drahtziehern  vorxiischreiben, 
ihre  aus  Eisleber  Kupfer  verfertigten   Waren  besonders  xu  zeichnen. 

Wolgebornen  herrn,  unser  willige  dienst  seien  eurn  gnaden  mit 
vleis  voran  berait.  Gnedigen  herrn,  eur  gnaden  haben  verschiner  tag 
durch  iren  gesandten  Vollraten  von  Watzdorf  bei  uns  anbringen  und 


No.  103-104.    1532.  171 


gesinnen  lassen,  darob  zu  sein  und  zu  verfugen,  das  aller  messing  und 
drott,  der  in  unser  stat  Nurmberg  aus  lauter  Eisleber  kupfer  gemacht 
wurdet,  mit  einem  sondern  kuntlichen  zeichen  sollte  gezeichent  werden. 
Das  haben  wir  an  unsere  bürgere  des  messingschlaher-  und  trotzieher- 
liandwergks.  als  die  soliche  sachen  am  höchsten  betrifit,  gelangen  lassen. 
Die  zeigen  an,  das  inen  irer  handwergk,  gewerb  und  narung  halb  in 
viel  wege  ganz  beschwerlich  were,  solich  zeichnen  zu  gedulden,  mit 
meld ung  allerlei  ansehlicher  Ursachen,  so  sie  derhalben  darthun  mochten ; 
unter  anderm  aber  darumb,  das  sie  zu  irer  arbait  des  messings  und 
trots  gar  seilten  oder  nymer  lauter  Eisleber  kupfer  geprauchen,  sonder 
demselben  kupfer,  sollen  sie  änderst  gute  bestendige  arbait  machen, 
ander  kupfer  ausserhalb  Eislebers  zusetzen  müssen.  Wie  sich  dann 
zu  etlichen  maln  zugetragen,  das  das  Eisleber  kupfer  gar  nit  in  unser 
stat  Nurmberg  gefurt  worden  und  dannoch  die  arbaiter  diser  baider 
handwergk  iren  handel  durch  andere  frembde  kupfer  getriben,  auch 
guten  messing  und  trot  daraus  gemacht  haben.  Zudem  das  auch 
soliche  Eisleber  kupfer  nit  zu  einer  yeden  arbait  und  gattung  irer 
handwergk  dienlich  seien  und  ein  yeder  maister  diser  handwergk  on 
das  mit  einem  sondern  zeichen,  so  sie  zum  teil  von  ihren  eitern  ererbt, 
zum  teil  sonst  herbracht  und  gepraucht,  versehen  sein,  damit  sie  ir 
gemachte  arbait  pflegen  zu  zeichnen,  und  sich  yezo  sonst  andere  mer 
mengel  und  geprechen,  dann  hievor  beschehen,  bei  den  Eisleber  kupfern 
aus  der  kupferherrn  oder  saigerhandler  Verursachung  erfinden  etc. 
Wiewol  wir  nun  für  uns  selbs  ganz  genaigt  wern,  eur  gnaden  beschehem 
ansuchen  stat  zu  thun,  können  doch  eur  gnade  als  verstendige  graven 
selbs  bewegen,  das  es  nit  zu  geringer  beschwerung  diser  beder  als 
zwaier  tapferer  stathafter  handwergk  unser  stat  wurde  gedeien,  wo  wir 
sie  über  ir  waigerung  und  angezeigte  wichtige  beweguugen  mit  einem 
andern  zeichen,  gemes  eur  gnaden  gesynnen,  belestigen  solteö;  wir 
wollen  des  nachteils  und  ringerung,  so  gemeinem  handel,  wandel  und 
gewerb  bei  uns,  welcher  nit  den  cleinsten  teil  an  diesen  zweien  hand- 
Avergken  hangt,  daraus  gewislichen  ervolgen  wurde,  geschweigen. 
Bitten  darauf  eur  gnade  ganz  dienstlichs  vleis,  die  wollen  dise  unser 
^vaige^ung  zu  keinen  Ungnaden,  sonder  aus  den  gemelten  Ursachen 
imd  notturften  vermerken.  Dann  wir  sind  genaigt,  eurn  gnaden 
ia  anderm  allen  dienstlichen  willen  und  gefallen  zu  erzeigen.  Datum 
freitags  den   fünften  Apriliis   anno   etc.   XXXII. 

burgermeistere  und  rate 
zu  Nurmberg. 


172  Urkuudenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfcldischen  Saigerhandels. 


Außenadresse:  Den  wolgebornen  heim  herrn  Hoyer,  herrn  Gebharten,  herrn 
Albrochten  und  herrn  Philipsen  gebrudern  und  gevettern  graven  und  herrn  zu 
Mansfeld  und  edeln  herrn  zu  Heldrungen  samentlich  und  sonderlichen  uusern 
goedigen  herren. 

Ausfertigung  auf  Pergament  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel, 
Paket  24,  III.  

105.  1532  Mai  16. 

Generalrechnung  der  Gesellschafter  der  Saigerhütten  unter  Leutenberg 
und  Eisfeld  für  das  letzte  Rechnungsjahr  seit  dem  12.  Juni  1531. 

Im  namen  des  almechtigen  gottes  am  tag  16  Mayo  im  1532  jar 
haben  wir,  die  geselscbafter  des  saigerhandels,  unter  Leyttenberg  und 
Aysfeld  gelegen,  waz  seider  unser  jungst  gehalten  jenneralrechnung 
auf  12  Juny  des  31  jars  zu  Eysleben  gehalten  und  beschlossen  worden 
ist,  rechnung  allenthalben  mit  einnemen  und  ausgeben  angehört.  Dem- 
nach ist  vorhanden  befunden,  wie  folgt: 

Erstlich  folgt  hernach,  was  in  Jacob  Liparts  rechnung  zu 
Eysleben  an  schulden  bey  den  huttenmaistern  und  anderm 
vorhanden  pleipt,  die  beschlossen  ist  auf  4  Apryl  des  1532  jars : 

fl    gr  A 
Item  u.  g.  h.  graf  Albrecht  von  Mansfelt  etc.  ist  in  der 

abrechnung  des  31  jars  hinterstellig  schuldig  plyben  an 

s.  g.  zehend  kupfer  an  mintz 4967    4    6 

Item  1400  fl  mintz  rest  uns  der  bischof  von  Maid- 
burg etc.,  darfur  stet  u.  g.  h.  graf  Albrecht  etc.  behausung, 
so  etwa  Wolf  Luttigs  gewest,  in  Verpfandung  von  wegen 
doctor  Johan  Ruel,  an  wollicher  zallung  uns  gefallen  ist 
nemlich  im  vergangen  Michels  markt  anno  31  fl  200,  im 
neuenjarsmarkt  darnach  fl  200,  im  ostermarkt  negst  fl  200 
und  fort  alle  Leiptzger  merkt  fl  200,  bis  zu  foliger  be- 
zallung,  tut  mintz 1400 

Item  Endres  Knebel  ist  bey  der  abrechnung  des  31  jars 
schuldig  plyben  zu  21  groschen  mintz 1800 

Summa  platt  fl  8167  gr  4  A  6  mintz. 

Item  Jobst  Beuder  ist  uns  laut  seines  Vertrags  pro 
rest  schuldig  21  gr  pro  fl  2401  gr  —  A  5;  die  sol  er  in 
3  jarsfristen  bezallen;  darurab  sten  uns  seine  hab  und 
guter  bis  zu  folliger  bezallung  zu  einem  unterpfant.  Tut 
mintz 2401 


No.  104— 105.    1532.  173 


fl    gr  A 

Item  Bartolmeus  Plankenburg  ist  bey  der  abrechnung 
des  Sljars  schuldig  plyben  zu  21  gr  mintz 10877  19  11 

Item  Allexius  und  Cristoff  Meinhart  seien  bey  der 
abrechnung  des  31  jars  schuldig  plyben  mintz  fl  8467 
gr  14  A  3,  mer  1000  fl  auf  zins  zu  4  procento  tut  .    .    .    9467  14    3 

Item  Hans  Stachel  ist  bey  der  abrechnung  des  31  jars 
schuldig  plyben  zu  21  gr  mintz 5352    7    4 

Item  Sebastian  Muller  und  Hans  Polner  send  bey  der 
abrechnung  des  31  jars  schuldig  plyben  mintz      ....    4519  15  11 

Item  Jacob  Luder  und  Hans  Stelwagen  send  bey  der 
abrechnung  des  31  jars  schuldig  plyben  mintz      ....    7449    9    7 

Item  Jacob  Haidelbergk  ist  bey  der  abrechnung  des 
31  jars  schuldig  plyben  mintz  fl  6164  gr  20  A  8,  mer 
500  fl  auf  zins  zu  4  pro  cento,  summa  mintz 6664  20    8 

Item  doctor  Phylips  Drackstatt  ist  bey  der  abrechnung 
des  31  jars  schuldig  plyben  zu  21  gr  mintz  fl  5322  gr  6 
A  2,  mer  5000  fl  auf  zins  zu  5  procento,  tut 10322    6    2 

Summa  platt  fl  57055  gr  9  A  10  mintz. 

Item  gemeine  herschaft  und  gwerkschaft  Mansfelt  etc. 
offen  kupfer  send  bey  der  abrechnung  des  31  jars  schuldig 
plyben  mintz 1426 

Item  Sebastian  Muller  ist  zu  einer  behausung  geliehen 
an  mintz  tut 300 

Item  disser  erlichen  geselschaft  behausung  zu  Eys- 
leben  mintz 1072    4    5 

Item  Gebhart  graf  und  her  zu  Mansfelt  etc.  pleipt  pro 
rest  schuldig  mintz 190    8    6 

Item  Erassimus  Schetz  et  comp,  sollen  auf  Peter  Paul 
negst  an  mintz 3231  19  — 

Item  Steffen  Haller  von  Preslau  ist  im  auf  pley  bezalt 
an  mintz 763 

Item  Y  altin  Stockhaim  von  Halberstatt  ist  pro  rest 
schuldig  plyben  an  mintz  tut 192  18    9 

Item  Jörg  Feirlin  ist  schuldig  zu  21  gr  mintz,  sol  er 
zu  fristen  bezalleu  laut  seines  schultbriefs  mintz  ....      700 

Item  Arnolt  Paulus,  unser  factor  zu  Hamburgk,  sol,  ist 
im  auf  fertigung  der  kupfer  zalt  mintz 88  14  10 


174  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

fl    gr  A 
Item  Casper  Kiain,   Jacob  Haidelbergs  factor,  ist  im 

auf  sein  besoldung  zalt  an  mintz 57  18  — 

Summa  platt  fl  8022  gr  20  A  6  mintz. 

Item  Hans  Staimacker  sol,  ist  im  geliehen  an  mintz    .      100 

Item  Bernhart  von  Obernitz  sol,  ist  im  vorlangst  ge- 
liehen mintz 15 

Item  Hans  Rott,  unser  factor  zu  Lüneburg,  ist  im  auf 
fertigung  der  kupfer  geliehen  an  mintz 11  13  10 

Item  Friderich  von  Thun  der  jung  sol  umb  daz  im 
vor  langst  zu  Nurmberg  für  merlay  blunder  verlegt  ist 
mintz 18    7    7 

Item  Hans  Furnschylt  und  Jörg  Feirlin,  Verwalter 
Jacob  Haidelbergs  2  erbfeuer,  sollen  an  mintz     ....    2861 

Item  so  hat  Jacob  Lipartt  bey  beschluß  seiner  rech- 
nung  an  barm  gelt  im  kästen  gehapt  an  mintz     ....    4335    2    5 

Item  folgt  forter,  waz  zu  Nürnberg,  Frankfort  und 
Anttorf  ausgeben  ist,  daz  Jacob  Lipartt  künftig  sol  einemen 
und  verraiten: 

Item  Frantz  Rauber  sol,  ist  im  zu  Nürnberg  geliehen, 
sol  er  zu  Hamburg  Arnolt  Paulus  guttun  und  mit  Eysleben 
verraiten,  tut  mintz 3  —  — 

Item  Sebastian  Muller  sol,  ist  zu  Frankfurt  Jeronimus 
Lotter  von  seintwegen  bezalt,  daz  er  im  für  merlay  blunder 
verlegt  hat,  sol  Jacob  einnemen  und  verraiten  mintz    .    .        12    1  — 

Item  Wolf  Albrecht  von  Salfelt  sol,  umb  daz  zu  Frank- 
furt disse  fasten  mess  Jacob  Welser  et  fioly  von  seintwegen 
bezalt  ist  an  mintz,  sol  er  zu  Eysleben  guttun  mintz  .     .        8G  10  — 

Suma  platt  fl  7442  gr  13  A  10  mintz. 

Item  Ott  Spigel  von  Leiptzig  hat  zu  Eysleben  und 
Leiptzig  für  Steffen  Hubner  bezalt,  daz  im  zu  Nürnberg 
an  seiner  schult  abgeschrieben  und  in  der  Eysleber  rech- 
nung  nit  in  einemen  gesetzt  ist,  ein  vorhanden  sol  noch 
verrait  werden,  tut  mintz 184  13  — 

Item  Anthonny  Lotter  sol,  umb  daz  im  zu  Anttorf 
geliehen  ist,  56  gr  pro  fl  60,  sol  er  zu  Leiptzig  23  gr  pro 
fl  wider  guttun  mintz 65  15  — 

Item  Sigmund  und  Wolf  Preitigum  sollen ,  umb  daz 
irem  diener  zu  Anttorf  geliehen  56  gr  pro  fl  200,  die  haben 


No.105.    15S2.  175 


SV 


fl    gr  A 
dissen    ostermarkt   zu   Leiptzig,  23  gr  pro    fl,   sollen 

guttun  mintz 219     1  — 

Suma  platt  fl  469  gr  8  A  —  mintz. 

Suma  Sumarum  alles  vorhanden  zu  Eysleben  fl  81157 

gr  14  A  8  mintz. 

Laus  deo  anno  1532.   Folgt  hernach,  was  auf  der  saigerhutten  unter 
Leittenberg  nach  Inhalt  des  anschlaghbuchlins  vorhanden  ist: 

fl    ß    h 

Item  vorhanden  an  sylberproben  3  M  —  lott  2  q, 
Wirt  geacht  auf  2  M  15  lot  —  q  fein  zu  8  fl  golt    ...        23  10  — 

Item  vorhanden  an  komern  vom  herd  18  lot,  wirf 
geacht  auf  12  lot  fein  zu  8  fl  golt 6 

Item  vorhanden  an  ungesaigerten  kupfern,  wie  folgt: 

C  1  h  7,  helt  lot  15  zu  11  fl  10  ß  tut  golt 12    4  — 

c°  4OV2  h2,  helt  lot  16  zu  12  fl  golt 486    4  — 

c°  141.,  h  10,  helt  lot  16  zu  12  fl  golt 175    1  — 

Item  vorhanden  an  kupferzeen  2^2  c*"  38  h,  helt  der 
c°  lot  17,  schlagen  wir  an  zu  12  fl  5ß  golt 35    5  — 

Item  vorhanden  an  garkupfer  Eysleber  gewicht  c°  57^2 
li  28,  die  thun  zu  4  pro  cento  Zugangs  Nürnberger  h  6009 
zu  4  fl  17  ß  6  golt 292  18  — 

Item  vorhanden  an  garkretzkupfer  Eysleber  gewicht 
c"  5  h  4,  die  tun  zu  4  pro  cento  Zugangs  Nürnberger 
h  524  zu  4  fl  14  ß  golt,  tut 24  12  — 

Item  vorhanden  10  ^  2  c°  9  h  Nürnberger  gewicht  an 
einer  grossen  form,  darein  man  saigerschert  geust,  an- 
geschlagen für  4  fl  17  ß  6  h  golt 51  12  — 

Suma  platt  fl  1107  ß  6  h  -  golt. 

Item  vorhanden  in  5  posten  an  59  scherten,  wie  folgt: 

auf  10  saigerofen  19  schert c»  74^2  b  — 

jiuf  knipstains  garhert  2  schert c"  6V2  h  29 

von  baiden  derofen  32  schert c"  87  h  — 

vor  baiden  der  ofen  6  schert c<*  20  h  — 

Suma  Nürnberger  C"  196  h  4  zu  4  fl  17  ß  G  h  golt      955  13  — 

Item  vorhanden  an  10  gießpfannen  alt  und  neu 
e»  821  _^  1j  40  Nürnberger  zu  4  fl  17  ß  6  h  golt  ....      404    2  ^ 


176  Urkundenbucb  zur  Geschichte  des  Mausfeldischen  Saigerhandels. 


fl     ß    h 
Item   vorhanden   an    122    saigerpfendlin   Nürnberger 
c"  11  h  31,  mer  an  3  wagschaln  h  71,   suma  c°  12  h  2 

zu  4  fl  17  ß  6  h  golt 58  11  — 

Item  vorhanden  an  24  schmelz-  und  garform  alt  und 
neu  Nürnberger  h  610,  mer  an  ain  kupfern  sattl  unter 
dem  stampf  h  400,  snma  h  1010  zu  4  fl  17  ß  6  h  golt  tut        49    4  — 

Item  vorhanden  an  allerlay  geschmelzten  scheuben 
Nürnberger  h  502,  helt  der  c°  Jot  7  q  — 

mer  an  55  reichen  dornlin  scheuben  c«>  136  V2  h  — ,  helt 
lot  3  q  — 

an  29  pley  schlacken  scheuben  c°  90  h  15,  helt  lot  1  q  3 

Suma  fein  M  41  lot  4  q  3  zu  8  fl  golt  tut    ...    .      330    7  — 

mer  Vs  kupfer     .    .    .    c°  84  h  69  zu  4  fl  10  ß  golt      381    2  - 

mer  2/,  pley C  169  h  40  zu  ß  27  golt      228  13  — 

Suma  platt  fl  2407  ß  12  h  —  golt 
Item   vorhanden  in  baiden  derofen  am  zeuch  Nürn- 
berger c°  12,  helt  der  c«  lot  10,  tut  M  7   lot  8,  zu  8  fl 

golt 60 

mer  2/3  kupfer  tut  c»  8  h  —  zu  4  fl  10  ß  golt ...        36 


5    8 


Item  vorhanden  am  zeuch  in  10  saigerofen  10  c«*,  helt 

der  c°  lot  5  q  — 

an  zeuch  in  8  schmeltzofen  8  c°  helt  lot  2 

an  zeuch  im  stampfhaus  im  gwesch  c°  6,  helt  der  c" 

lot  2 

Suma  fein  M  4  lot  14  q  —  zu  8  fl  golt 39  — 

mer  V3  kupfer  .  .  .  c°  6  h  —  zu  4  fl  10  ß  golt  27  — 
mer  2/3  pley  .  .  .  .  c»  12  h  —  zu  ß  27  golt  .  .  16  4 
Item  vorhanden  an  36  ungederten  gar  schlacken  scheuben 

Nürnberger  c°  28'*/2  h  —  zu  4  fl  10  ß  golt 128    5 

Item  vorhanden  an  allerlay  haltenden  pleien,  wie  folgt: 


c»  25 

h  40 

helt  lot  4 

q  2- 

c«  23 

h49 

helt  lot  4 

q3- 

c«    8 

h  44 

helt  lot  4 

q  1- 

c  39 

h    8 

helt  lot  3 

q  1- 

c»  22 

h    8 

helt  lot  3 

q  2- 

c«  23 

h  36 

helt  lot  3 

q3- 

CO  21 

h  31 

helt  lot  4 

q 

c»  13 

h  31 

helt  lot  2 

q3- 

No.105.    1532.  177 


c»    61  h  30  helt  lot    2  q 

c°    26  h  50  helt  lot    2  q  1  — 

c°  254  h  —  helt  lot    1  q  3  — 

c»  126  h  31  helt  lot    1  q  1  - 

c°  108  h  50  helt  lot    1  q 

c<>  265  h  25  helt  lot    1  q  2  — 

c°      2  h  15  helt  lot  19  q 

fl     ß    h 

Suma  15  post  fein  M  125  lot  6  q  3  A  3  zu  8  fl  .    .    1003    9  — 

pley  c°  1020  h  48  zu  37  ß  golt 1887  17  — 

Suma  platt  fl  3203  ß  3  h  —  golt. 

Item  vorhanden  auf  dem  hutthof  an  29  st.  polnisch 
ey  c"  375  h  41  Nürnberger  gewicht  haltend,  in  suma 
in  M  55  lot  7  q  2  A  2  zu  8  fl  golt 443  16  — 

das  pley  angeschlagen  zu  37  ß  golt 694  10  — 

Item    vorhanden   an   zerlaßuem  R.   pley   Nürnberger 

20  h  8  — ,  mer  1  c^  31  h  aufm  prenhauß,   mer  5  c 

l  h  an  5  C  gewichten  und  3  eichen,  mer  an  106  st.  auf 

em  hutthof,   wegen  Frankfurter  c"  910  h  6,   die  tun   zu 

pro   cento   Zugangs   Nürnberger  h  98286.      Suma    tut 

Jes  Nürnberger  c«  1009  h  96  zu  37  ß  golt 1868    8  — 

Item  vorhanden  lauter  pley  Nürnberger  c"  105  an 
U6  c°  glet,  schlagen  wir  an  zu  27  ß  golt 141  15  — 

Item  vorhanden  37  ß**  wer  fuder  koln,  darunter  22 1/2  ßß" 
aich  koln,  kosten  sampt  der  waltmuett  zu  61  ßß"  gelts 
nd  14  V 2  ßß°  harter  koln  zu  89  ßß"  suma  alles  mintz     .    2536    4  — 

Item  vorhanden  an  1400  tunen  geschlempter,  geprant 
nd  ungeprant  aschen  alles  durcheinander  zu  3^2  g°,  tut 
»intz 233    7  — 

Item  vorhanden  an  240  klafter  dreybholtz,  kost  die 
lafter  sampt  der  waltmiet  8  g^,  tut  mintz 91     9  — 

Item  vorhanden  21  klafter  dreybholtz,  kost  zu  hauen, 
raltmiet  und  schiessen  10  g°  4  A,  tut  mintz 10    7  — 

Suma  plat  fl3148  ß  9  h  —  golt;  mer  .  .  .  fl  2871  ß  7 
—  mintz. 

Item  vorhanden  310  klafter  deerholtz  im  berg,  kost  ein 
lafter  zu  hauen  und  waltmiet  4^2  g°  mintz 66    9  — 

Item  vorhanden  11  klafter  derrholtz,  kost  die  klafter 
tt  liauen,  schiessen  und  waltmiet  5  g''  8  A,  tut  mintz      .         2  19  — 

iehtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  12 


178  Urkundenbuch  zur  Grcschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels 

fl     ß 
Item  vorhanden  auf  dem  hutthof,  wie  folgt: 

An  25  klafter  dreybholtz  zu  45  g" 53  12 

An  16  klafter  derrholtz  zu  25  g« 19    9 

An  60  ßß°  reißholtz  auf  7  häufen  zu  2  g°     .    .    .    .  5  15 

Item  A^orhanden  an  16  par  palgh  zu  12  fl,  tut  mintz  .  192  — 

An  10  palg  leder  zu  30  g° 14    6 

Item  vorhanden  1 V2  c«*  schmer  für 7  10 

Item  vorhanden  18  liderin  aimer  für 6  — 

Item  vorhanden  an  7  wag  in  der  hutten  und  ein  sylber- 

wag,  angeschlagen  für  mintz .  47  — 

Item  vorhanden  an  allem  messengewicht  mintz .    .    .  101  — 
Item  vorhanden  an  4  probier  und  2  wagen  zum  pley, 

mintz 12  — 

Item  vorhanden  an  allerlay  eisenwerk,  wie  folgt: 

An  20  wag  in  4  treybherden  zu  10  g",  tut   ...    .  9  11 

Am  22  c"  eisenzigeln 22  — 

An  saiger-  und  schmelzlofFeln 2  — 

An  thuln  für 7  — 

An  alten  schinringen  und  anderm  alten  eisen    ...  6  — 

An  3  wag  eysens  für 19 

An  3  C  vergerten  huttplechen  für 10  — 

Suma  platt  fl  586  ß  —  h  —  mintz. 

Item  vorhanden  an  3  c"  sturtzplechen  für  mintz    .    .  10  — 

An  schmidtzeuch 15  — 

An  eisendrot 1  10- 

An  5  messen  spritzen 4  — 

An  4  hacken-  und  4  hantbuxen  und  einen  kolben  mit 

3  Schüssen,  tut  mintz 15  — 

An  6  helleparten,  6  spiessen 4  — 

Item  vorhanden  in  der  hern  keller  26  aimer  5  maß 

wein  in  6  fassen,  für  mintz 30  — 

An  9  aimer  piers  in  2  fassen  zu  9  g" 3  18 

An  113  Scheffel  habern  zu  14  g° 75    7 

An  aim  scheffel  waitz  für 1  17 

An  12^/4  scheffel  rocken  zu  35  g" 21    5 

An  2  fuder  heu  für 2  — 

An  6  schock  stro  für 3  — 

Item  vorhanden  an  zigel,  sant  und  allerlay  stain    .    .  130  — 

An  leymen , l  — , 


No.  105.    1532.  179 


fl    ß    h 

An  310  grossen  kupferfaß  zu  15  c  pro  6V2  g"     •    •  95  19  — 

An  26  klaine  kupferfaß  zu  10  c°  pro  4V2  g°  •  •  •  5  17  — 
An  fulfaß,  pessen,  digeln,  muffeln,  roren,  multern  und 

syben,  angeschlagen  für 3 

An  4  eisen  bodensyben  zum  waschen 3 

An  holz  im  gezeuchhauß  und  oxenstal,  angeschlagen 

für  mintz 20 

Suma  platt  fl  445  ß  13  h  —  mintz. 

Item  vorhanden  an  profant,  wie  folgt: 

An  3  Scheffel  mel  zum  packen  zu  1  fl,  tut  mintz  .    .         3 

An  durem  flaisch  von  3  ochsschen,  angeschlagen  .    .        24 

An  '';^  schweinenbachen  fleisch  tut 7 

An  5  stain  9  h  unschlitts  zu  18  g° 4  13  — 

An  2  stain  licht  zu  36  g° 1  15  — 

An  65  kandel  puttern  zu  16  A 4    2  — 

An  kessen —    5  — 

An  zugemueß —  10  — 

An  karpfen  und  grün  fischen 3 

An  halbfischen 1  10  — 

An  kleyen 2 

Item  vorhanden  an   12  guten  wagenrossen  mit  allem 

geschir  und  3  guten  wagen,  schlagen  wir  alles  an  für 

mintz  tut 115 

Item  vorhanden  an  2  vorgulten  hoffbechem  mit  deckel, 

angeschlagen  für  mintz 50 

Item  vorhanden  an  2  klain,  ain  grossen  eisen  kästen 

und  4  eisen  kastenfeßlin,  schlagen  wir  an  für  mintz     .    .        50 

Item  vorhanden  an  allerlay  schulden  bey  kolern,  holz- 

hauern,  huttenknechten  und  andern,  in  suma  mintz      .    .    2450  13  — 
Item   vorhanden    an    allerlay    barschaft   und  gelt   im 

karten,  in  suma  mintz 1343    4  — 

Suma  platt  fl  3360  M2  h  —  mintz. 

Suma  Sumarum  alles  vorhanden  auf  der  hutten  unter 

Leittenbergk 

fl  9866  ß  10  h  -  golt 
fl  7263  ß  12  h  -  mintz. 

12  • 


180  Urkundenbuch  zur  Greschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Laus  deo  anno  1532,  folgt  hernach,  was  auf  der  saigerhutten  zu 
Aysfelt  nach  Inhalt  des  anschlagbuchUns  vorhanden  ist: 

fl     ß    1 
Item  vorhanden  1  st.  geprant  sylber,  wigt  M  88  lot  15 
q  2,  helt  fein  lot  15  q  3  A  — ,  tut  fein  M  87  lot  9  q  1  AI 

zu  8  fl  10  ß  golt 744    8  - 

Item  vorhanden  10  lot  fein  sylber  an  prockeln  zu  8  fl 

golt,  tut 5 

Item  vorhanden  an  kupferzeen  62  h  zu  12  fl  5  ß  Eyßleber 

c«  golt 7  11  - 

Item   vorhanden   an  garkupfer  Eyßleber  c"  67 V2  die 
tun  zu  4  pro  cento  Zugangs  Nürnberger  c"  70  h20,  schlagen 

wir  an  zu  4  fl  17  ß  6  h  golt 342    4  - 

Item    vorhanden  an    garkretzkupfer  Eisleber  c"  3V21 
die  tun  zu  4  pro  cento  Zugangs  Nürnberger  h  364  zu  4  fl 

14  ß  golt 17    2  - 

Item  vorhanden  an  einer  form,  darein  man  saigerschert 

geist  Nürnberger  C  Vj.,  h  30  zu  4  fl  17  ß  6  h  golt     .    .        38 

Item  vorhanden  an  allerlay  scherten,  wie  folgt: 

An  8  scherten  gut  und  boß  Nürnberger  c"  34  V2  h  — 

An  2  scherten  vor  den  garherden  .    ,    .    c"  7V2  ^  4 

An  16  derrscherten c»  18  h  26 

An  2  scherten  vorm  derrofen     .    .    .    .       c°  4  h  11 
Suma  28  schert,  wegen  c"  64  h  41  zu  4  fl  17  ß  6  h 

Eyßleber  c°  golt 314 

Suma  platt  fl  1468  ß  5  h  —  golt. 

Item  vorhanden  an  6  gießpfannen  Nürnberger  ^46  h  6 

An  39  saigerpfenlin c°  4  h  42 

An  23  gar-  und  schmeltzform c°  6  h  37 

An  aim  sattl  unter  dem  stampf    .    .    ,    c"  4^/2  h  40 
Sumac«  61  h  77  zu  4  fl  17  ß  6  h  golt     .     .\    .    .      301     2 - 
Item  vorhanden   c"  19  h  —  Nürnberger  an  24  gar- 
schlacken scheuben,   mer  4V2  c°  —  h  an  allerlay  kupfer- 
grumpen,  suma  c°  23V2  h  —  zu  4  fl  10  ß  golt    ....      105  15  - 
Item   vorhanden   an   ungederten   frischen   kinstocken 

7IV2  h  Nürnberger  zu  4  fl  7  ß  6  h  golt 312  16  - 

Item  vorhanden  c"  12  h  II  an  4  dornlinscheuben,  helt 
der  c"  lot  2  — 

mer  c°  29 V2  h  22  an  11  kretzgeweschscheuben ,  helt 
lot  1  q  3  — 


No.  105.     1532.  181 


fl     ß    h 
C»  10  h  —  an  3  doralinscheuben,  helt  lot  3  q  2  — 

Siima  fein  M  6  lot  15  q  —  zu  8  fl  golt 55  10  — 

mer  ^  3  kupfer  .  .  C  17  h  27  zu  4  fl  10  ß  golt  .  77  14  — 
mer  -/g  pley  .  .  c°  34  h  56  zu  ß  27  golt  ....  46  13  — 
Item  vorhanden  c°  15  h  —  Nürnberger  im  deroff'en, 

helt  lot  10,  tut  fein  M  9  lot  6  q  —  zu  8  fl  golt  ....        75 

l.^  kupfer    .    .    c°  10  h  —  zu  4  fl  10  ß  golt    ...        45 

Va  pley    .    .    c°  5  h  —  zu  27  ß  golt 6  15  — 

Item  vorhanden  c "  3  h  —  in  4  schmeltzofen,  helt  lot  2 
c"  4  h  — ,    derzeuch  in  4  saigerofen  helt  lot  5 
c"  1  h  — ,   derzeuch  im  gewesch  helt  lot  2  — 

Suma  fein  M  1  lot  12  q  —  zu  8  fl  golt 14 

1/3  kupfer    .    .    c"  2  h  66  zu  4  fl  10  ß  golt     ...        11  19  — 

2/3  pley    .    .    c"  5  h  34  zu  27  ß  golt 7    4  — 

Suma  platt  fl  1059  ß  8  h  -  golt. 
Item  vorhanden  an  allerlay  haltenden  pleyen,  wie  folgt : 
c"  34      h  —  helt  lot  3  q  1  — 

c°  391/2  h  25  helt  lot  4  q 

c°  44   '  h  —  helt  lot  2  q  2  — 
c'^  21      h  —  helt  lot  3  q  2  — 

c"  13  »/2  h    8  helt  lot  2  q 

c"    91/2  h  23  helt  lot  3  q  3  — 
c"    8      h  —  helt  lot  1  q  2  — 

Suma  fein  M  33  lot  —  q  1  zu  8  fl  golt 264    2  — 

mer  pley  170  c"  6  h  zu  37  ß  golt 314  12  — 

Item  vorhanden  an  zerlassem  frischen  pley  Nürnberger 

c«  I34V2  h  —  zu  37  ß  golt 248  16  — 

Item  vorhanden  779^  2  c"  25  h  Frankfui;ter  gewicht  an 
88  St.  R.  pley,  die  tun  zu  8  pro  c°  Zugangs  Nürnberger 

c*»  842  h  11  zu  3V  ß  Eyßleber  c°  golt 1557  18  — 

Item  vorhanden  9OV2  h  27  Nürnberger  lauter  pley  an 

118  c°  glett  zu  27  ß  golt 122  10  — 

Item  vorhanden  an  9  ßß"  fuder  koln,  schlagen  wir  an 

zu  37  fl  mintz,  tut 333 

Item  vorhanden  an  1200  tunen  aschen,  ^  3  gepranter  zu 
18  A,  -3  geschlempter  zu  40  A,  tut  durchainander  zu 

32  A  pro  tunen  mintz 150 

Item  vorhanden  an  holz  aufm  hof  50  ß°  treybholz  zu 
3  3°  pro  1  fl  mintz 16  14  - 


182  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

fl     ß    h 

28  klafter  derrholz  3  ß"  pro  1  fl  tut 9    7- 

62  klafter  prennhoJz  4  ß°  pro  fl 16  10  - 

Suma  platt  fl  2507  ß  18  h  —  golt 
mer  fl    525  ß  11  h  —  mintz. 

Item  vorhanden  an  2  c"*  schmer  für. 10 

An  4  probierwag,  angeschlagen  mintz 10 

An  eysenwerk,  gießlofi'el,  saiger,  zigel,  drot,  sturzplech, 

alles  angeschlagen  für  mintz 12 

Item  vorhanden  127  siimer  an  körn  und  waitz,  5V2 

fiertayl  pro  fl  mintz 92    9  - 

Item  vorhanden  an  habern  175  sumer,  3  pro  fl  mintz        58    7  - 

Item  vorhanden  an  15  aimer  w^eins,  tut  mintz   ...        15 

Item  vorhanden  an  allerlay  zigelstain,  mintz      ...        12 

Item  vorhanden  an  santstain  auf  dem  hofi  liegen,  mintz        20 

Item  vorhanden  an  laymen 1 

Item  vorhanden  an  4  eysen  bodensyben  für  ...    .         3 

Item    vorhanden    an   profand    an  durem  oxenflaisch 

für  mintz 4 

Item  an  2  Schweinen  pachen  fleisch 5 

Item  vorhanden  an  puttern,  keß  und  unschlitt  mintz .         2 

Item  vorhanden  an  allerlay  schulden  bey  kolern,  holz- 

hauern,  huttenknechten  und  andern,  in  suma  mintz    .    .     1108  18  - 
Item   vorhanden    an   allerlay  barschaft  und  gelt  im 

kästen  in  suma  mintz 171  18  - 

Suma  platt  fl  1525  ß  12  h  —  mintz. 

Suma  Sumarum  alles  vorhanden  auf  der  hutten  zu 

Aysfelt  ji  5035  ß  n  j^  _  goit 

fl  2051  ß    3  h  —  mintz. 

Laus  deo  anno  1532,  hernach  folgt,  was  sich  in  her  Jacob  Welsers 
Nurmberger  rechnung  an  schulden  und  anderm  befunden  hat: 

fl      ß  1 
Item  vorhanden  an  barm  gelt  im  kästen,  nemlich  an 
R.  golt  fl  18,  mer  an  allerlay  gelt  mintz  gewert  fl  775  ß  5 

h  9,  suma  tut ... 793    5  - 

Item  vorhanden  an  13  debitores,  der  namen  hernach 
folgen : 

Sebolt  Schirstab  et  comp.*  sol  mintz 349    5  - 

Jeronymus  Behem  mintz 106  11  - 


No.  105.    1532.  183 


fl     ß     h 

Hans  Lochinger  mintz 150 

Hainrich  Dotzer  seliger  mintz 221  11  — 

Linhart  Paiier  mintz 223    2  — 

Endres  Roßner  mintz 649  14  — 

Sebolt  Behem  junyor  mintz 881    4  — 

Peter  ßoßners  erben  mintz 187    8  — 

Kuntz  Roßners  erben  mintz 926    1  — 

Sigmund  Roßner  mintz 1803  15  — 

Steffen  Hubner  mintz 4694    6  — 

Wylhem  Schmittmair  mintz 48 

Sebolt  Behem  senior  mintz 2512    1  — 

Suma  Sumarum  alles  vorhanden  zu  Nurmbergk  fl  13546 
3  h  —  mintz. 

Laus  deo  anno  1532,  folgt  hernach,  was  in  Frankforter  rechnung 

an  kupfersehulden  und  anderm  vorhanden  ist. 

fl    ß    h 
Item  vorhanden  an  garkupfer,  send  in  vorganger  fasten- 
les  unverkauft  ligen  plyben  in  suma  Frankfurter  c°  947^2 

23,  schlagen  wir  an  zu  6  fl  golt 5686    5  — 

Item  vorhanden  135  st.  R.  pley  de  n°  100  in  234, 
end  auf  disser  fastenmes  gen  Bamberg  gesant,  wegen  in 
uma  Frankfurter  C  1021  h  18,  schlagen  zu  Bamberg  an 

u  36  ß  golt 1838    2  — 

Item  vorhanden  an  5  debitores,  der  namen  hernach 
olgen: 

Kloß  Rullens  von  Ach  zu  16  patzen 2500 

Anthonny  Schleicher  zu  16  patzen 1875 

Jan  Lewpolt  von  Mastricht  zu  16  patzen 1250 

Mein  g.  h.  von  Hanna  sol  mintz 41  11  — 

Origier  von  Mylhelm  unser  factor  auf  Unkosten  mintz      262    8  — 
Suma  alles  vorhanden  zu  Frankfort 

fl  13149  ß    7  h  —  golt 
fl      303  ß  19  h  —  mintz. 

Laus  deo  anno  1532,  folgt  hernach,  was  in  der  Antwerfier  rechnung 
an  kupferschulden  und  anderm  befunden  wirt  etc.: 

Item  vorhanden  an  garkupfer,  so  innen  bey  beschluß 
ler  rechnung  de  6  Aprilis   unverkauft  in  henden  blyben 


184  Urkuudenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

fl      ß    ] 
ist,  nemlich  Antwerfer  gewicht  c"  1676   h  80,   schlagen 
wir  an  zu  5  fl  10  ß  golt 9222    8  - 

Item  verbanden  an  garkupfer,  so  von  Frankfurt  auf 
Köln  gesant  ist,  Frankfurter  c°  240  V2  h  6,  die  tun  zu  16 
pro  c"  Zugangs  Antw.  c°  279  h  4,  schlagen  wir  an  zu 
5  fl  10  ß  golt 1534  14  - 

Item  vorhanden  an  garkupfer,  nemlich  4  faß,  so 
zwischen  Hamburg  und  Anttorf  ligen,  nemlich  1  faß  von  J 

der  alten   n"  50,   dorin    118  st,   n'^  110,   st.  90,   n«*  113  I 

st.  101,  n«  114  St.  96,   in  jedem  15,  tut  60  c"  Eysleber  1 

gewicht,  die  tun  zu  12  pro  c"  Zugangs  Antwerfer  c"  67  1 

b  20,  schlagen  wir  an  zu  5  fl  10  ß  golt 369  12  - 

Item  vorhanden,  umb  das  disse  fastenmes  zu  Frankfurt 
Anthonny  Schleicher  an  seiner  schult  ist  ausgeschriben, 
die  er  zu  Anttorf  bezallen  sol,  56  g°  pro  fl  1300,  die  sollen 
künftig  für  einemen  verrait  werden,  tut 1300 

Item  vorhanden,  umb  das  disse  fastenmes  zu  Frankfurt 
Kloß  Rullens  an  seiner  schult  ist  abgeschriben ,  die  er  zu 
Anttorf  bezallen  sol,  56  g°  pro  fl  568,  die  sollen  künftig 
für  einemen  verrait  werden 568  —  - 

Suma  platt  ti  12994  ß  14  h  -  golt. 

Item  vorhanden  an  24  debitores,  so  bey  beschluß  send  schuldig 
blyben,  wie  die  hernach  folgen: 

Flemisch  h    ß   g" 

Wylhelm  Schawyn  sol 52  19    6 

Gerhart  Wauttier 46  14    1 

Jann  Mays 55  — 

Fetter  Pulli 38  13  — 

Gerhart  Pauttier  und  Hauprecht  K.    .    .        15 

Hans  und  Jörg  die  Herbart 142  16    3 

Jacob  Puli 778 

Endres  Sallome 178    2    4 

Remundus  und  Anton  die  Fucker      .    .     1400 

Gyllys  Merschier 6085 

Hauprecht  Carnelius —    13 

Jan  Puli 60    6  11 

CoUeni  Pottenier 14 

Jan  vom  Hagh 5637 


No.  105.     1532.  .  185 


Flemisch  h     ß  g°       fl      ß  h 

Marcus  Carnellius 105    3  10 

Jacob  Malufe 165    7    8 

Carnelius  de  Packer 371  12  — 

Jacob  Welser  und  sune 151    9    2 

Herman  Marttin 98    5  10 

Jan  Gryman 70    1     1 

Jan  Ludaw 4494 

Jan  Mottonn 192  10    9 

Jan  Sallome 13 

Cassa  mit  dem  bam  gelt 9  19    5 

Suma  24  debitores  pleyben  schuldig  Flemisch  h  3299 

ß  17  A*)  1,  die  tun  zu  56  g°  pro  fl  golt 14142    4  — 

Suma    sumarum    alles    vorhanden    zu    Anttwerffen 

fl  27  136  ß  18  h  —  golt. 

Item  mer  haben  wir  im  vorhanden  unser  neu  gepautc 
saigerhutlen  unter  Leittenberg  sampt  grund  und  boden 
darzugehorigk,  auch  ein  guten  hausrat,  als  zingefeß  und 
bettgewant  und  dergleichen,  wolliches  in  unser  vergangen 
jenneralrechnung  auf  5000  fl  angeschlagen,  die  schlagen 
wir  disse  rechnung  an  für  golt 3200 

Item  mer  haben  wir  im  vorhanden  die  saigerhutten 
zu  Aysfelt  sampt  grund  und  boden,  auch  ein  zimlichen 
hausrat,  wolliches  in  unser  vergangen  jenneralrechnung 
auf  3000  fl  angeschlagen,  die  schlagen  wir  disse  rechnung 
an  für  golt 2000 

Item  vorhanden  an  4  eysenkisten,  nemlich  eine  zu 
Frankfurt,  eine  zu  Eysleben,  eine  zu  Leipzig,  eine  zu 
Nürnberg,  schlagen  wir  an  für  mintz 50 

Suma  platt  fl  5200  ß  —  h  —  golt 
mer  fl  50  ß  —  h  —  mintz. 

Suma  sumarum  alles  vorhanden,  wie  hie  vor  stet, 
nemlich  an  golt  fl  60388  ß  6, 

mer  an  mintz  fl  104372  ß  11  h  8, 

wolliche  mintz  zu  golt  tut  22  g"  pro  fl  99628  ß  8, 

Suma  tut  alles  zusamen  an  golt  oder  22  g "  fl  160016  ß  14. 


*)  ^®  sind  genieint. 


186  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigeihandels. 

Laus  deo  anno  1532,  hernach  folgt,  was  gemeiner  handl  widerumb 
dargegen  zu  bezallen  schuldig  ist  laut  allerort  rechnung: 

fl      ß    h 
Erstlich   sollen   wir  laut   Eysleber  rechnung  Luchas 

Krauß  von  Maydbiirg  zu  21  g"  mintz 864  14  — 

Item  wir  sollen  laut  Nürnberger  rechnung,  wie  folgt: 

Hans  Schlosser  von  Schleussing  sollen  wir  mintz  .    .      150 

Jeronymus  Jacob  sollen  wir  mintz     .......     1581  15  — 

Hans  Fogel  schiffraan  an  seiner  veracht  mintz  .    .    •      496    9  — 
Item  wir  sollen,  das  zu  Anttwerff  sol  bezalt  werden, 
wie  hernach  folgt: 

Item  wir  sollen,  umb  das  von  Pfaller  für  ein  wapen- 
brief  ist  eingenommen  und  zu  Anttorf  verlegt,   doch  in 

derselben  rechnung  nit  verrait,  tut  golt 21  12  — 

Item  wir  sollen  zu  Antwerff  Sigmund  und  Wolf 
Preittigum  für  ein  wexel  von  Frankfurt  56  g"  pro  fl  15(X), 

haben  sy  mir  zu  16  patzen  erlegt,  tut 1500 

Item  wir  sollen  zu  Antwerff  Sebastian  Ligsaltz  et 
comp.*   für  ein  wexel  von  Frankfurt  57  g"  pro  fl  1000, 

haben  sy  zu  65  +  er  pro  fl  erlegt 1000 

Item  wir  sollen  Erassimus  Schetz  et  comp.  *,  das  man 
innen  zu  Anttwerff  bey  beschlus  irer  rechnung  ist  schuldig 
plyben  und  bezallen  muß,  Flemisch  h  531  ß  1,  die  tun  zu 

56  g°  pro  fl  K.  golt 2275  18  — 

Suma  platt  fl  4797  ß  10  h  —  golt 
mer  fl  3092  ß  18  h  —  mintz. 

Item  wir  sollen  dem  ausgesetzten  gelt  fl  6704  ß  —  h  10, 
so  man  bis  auf  Jungst  getoner  rechnung  hat  ausgesetzt, 
auf  boß  schulden  und  anderm,  das  sich  mocht  zutragen, 
das  gott  gnedigklich  verhütten  wolle,  tut  an  golt      .    .     .    6704 

Item  ich  sol  zu  21  g°  pro  fl  370  ß  18,  ist  für  den 
Interesse  aufs  zinsgelt,  nemlich  auf  7788  fl,  das  man  mit 
gutem  R.  golt  bezallen  muß  und  mit  22  g"  pro  fl,  tut 
noch  1  pro  fl 370  18  — 

Laus  deo  anno  1532,  folgt  hernach,  was  wir  schuldig  seien  und 
jerlich  zu  verzinsen  auf  uns  genomen  haben  etc.: 

fl     ß    h 
Kuntz  Oberndorfier  und  Gabriel  Flaischer  auf  zins 
zu  8  pro  c"  auf  p.°  Juli  negst  golt 600 


No.  105.     1532.  187 


fl     ß    h 

darauf  ein  jar  zins  golt 48  —  — 

Lewpolt  Mintzer  von  Bamberg  auf  zins  a.  5.  pro  c" 

auf  p/  Sept  negst  golt 2000 

darauf  ein  jar  zins  golt 100 

Frau  Klara  Henssin   von  Thyl   auf  zins  a.  5.  pro  c" 

auf  p."  Sept.  golt 400 

darauf  ein  jar  zins 20 

Jörg  Pair  auf  zins  a.  5.  pro  c"  auf  Michaelis  negst  golt    2000 

darauf  ein  jar  zins  golt 100 

Frau   Klara   Endres   Stromerin  auf  zins  a.  5.   pro  c" 

auf  p.°  Octobris  negst  golt 400 

darauf  ein  jar  zins  golt 20 

Frau   Klara  Hans   Nutzlin   auf   zins  a.  5.  pro  c"  auf 

p."  Octobris  negst  raintz 1500 

darauf  ein  jar  zins  mintz 75 

Frau  JuUiana  Jörg  Spenglerin  auf  zins  a.  5.  pro  c" 

auf  p."  Jenner  negst  golt 2000 

darauf  ein  jar  zins  golt 100 

Suma  platt  fl  7788  ß  —  h  —  golt 

mer  fl  1575  ß  —  h  —  mintz. 

Weiter  sollen  wir  den  hauptgutern,   so  in  dissem  handl  zu  gewin 
und  Verlust  ligen,  wie  hernach  folgt: 

fl     ß    h 

Item  Albrecht  graff  und  her  zu  Mansfelt  etc.  hauptgut  golt  29000 

Item  her  Friderich  von  Thun  ritter  etc.  hauptgut  .     .    6750 

Item  Veit  von  Drackstorffs  erben  hauptgut    .    .    .    .11700 

Item  her  Jacob  Welsers  hauptgut 23880 

Item  her  Hainrich  Scherls  hauptgut 19200 

Item  Ebolt  Knaussen  erben  hauptgut 9600 

Item  Jörg  Pfallers  hauptgut 12480 

Item  Cristoff  Meinharts  erben  hauptgut 7000 

Item  Gotthart  Kunig  als  einem  diener 1100 

Suma  fl  120710  ß  —  h  —  golt. 

Suma  Sumarum  alles,  das  wir  bey  disser  rechnüng 
aihuldig  pleyben,  das  auf  künftige  rechnüng  wider  bezalt 
muß  werden,  golt  und  mintz, 

nemlich  golt    fl  139999  ß  10 

mer  an  mintz  fl      5038  ß  16,  woUiche  mintz  zu  golt 


188  Urkundeubuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

fl        ß    h 
tut  22  g°  pro  fl  4809  ß  16,  tut  alles  zusamen,  golt  oder 
22  g"  pro  fl  gerait,  tut 144809    G  — 

Item  so  man  die  schulden,  so  der  handel  schuldig  ist, 
an  allem  vorhanden,  wie  lauter  hievor  anzaigt,  abzeucht, 
so  pleipt  lauter  nutzung,  22  g "  pro  fl  an  goldes  statt,  tut  .  15207    8  — 

Item,  so  haben  wir  uns  geselschafter  der  saigerhutten 
unter  Leittenberg  und  Aysfelt  samptlich  vergleicht  und 
verainichet,  das  man  sol  einem  jeden  pro  raitto  austayllen 
und  raichen  auf  jedes  hundert  aylf  gulde,  22  g''  pro  fl  an 
goldes  statt,  im  künftigen  michelsmarkt  zu  Leipzig,  gepurt 
sich  auf  120710  fl  hauptguts  auszutayllen,  22  g*'  pro  tl  an 
golts  statt,  tut 13278    2  — 

Item,  so  rest  noch  an  der  nutzung  uberschus  fl  1929 
ß6,  die  setzen  wir  bey  disser  rechnung  auf  bosse  schulden 
und  noch  mer  abkurtzung  beder  hutten  und  andern  zu- 
kunftigen scheden,  die  gott  gnedigklich  verhütten  wolle,  aus 
22  g»  pro  fl  golt 1929    6  — 

Im  namen  des  almechtigen  gottes  haben  wir  hernach  benante  ge- 
selschafter der  saigerhutten  unter  Leittenberg  und  Aysfelt  den  16  tag 
Mayo  anno  32  disses  vorhanden  einhelligklich  beschlossen,  nemlich 
Albrecht  graf  und  her  zu  Mansfelt  etc.,  Friderich  von  Thun,  ritter  etc., 
Albrecht  graf  und  her  zu  Mansfelt  etc.  anstatt  und  von  wegen  Veit 
von  Drackstorff's  seligen  erben,  Jacob  Welser  der  elter,  Hainrich  Scherl, 
Casper  Gansser  anstatt  und  von  wegen  Ebolt  Knaussen  erben,  Jörg 
Pfaller.  Gott  der  almechtig  verleich  solliches  alles  zu  ern,  nutz  und 
allem  guten.    Amen  etc. 

Aufzeichnung  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerlmndel,  Paket  4,  XI V. 


106.  1533  März  29.  Mansfeld.  Graf  Hoyer  von  Mans- 
feld  an  Christoph  Fürer  und  die  anderen  Gesell- 
schafter der  Hütte  Arnstadt. 

Betriß  den   Verlag  der  vier  Feuer  Dr.  Dragstedts. 
Hoyer  grave  und  herre  zu  Mansfeld  etc. 

ünsern  gunstigen  grus  zuvorn,  erbarn  lieben  besondern.  Nach- 
dem wir  bey  euch  gnedigklichen  angesucht,  die  vier  feur  doctor  Dragk- 
stets  uff  dis  dreyunddreyssigste  jar  furder  zu  vorlegen,  als  habt  yr 


Ko.  105-106.    1532-1531  189 

uns  eynen  furschlag  dorauf  in  Schriften  zugeschickt,  welicher  raas  ir 
dieselben  vier  feur  bedacht  zu  vorlegen,  dieweil  aber  unter  anderm 
dorinnen  vormeldet,  das  euch  die  sechstausend  gülden  heuptgeldes 
an  der  schuld  von  wegen  des  doctors  abgekürzt,  und  wol  uff  die  ab- 
rechnunge  dorauf  gewynnunge  befunden  wurde,  die  solt  gedachtem 
doctor  zum  halben  teil  bezahlt  werden;  und  weil  berurt  heuptsumma 
so  oft  bey  euch  vorbothen,  das  wir  euch  derhalb  schadlosbrief  geben 
wolten,  gegen  menigklichen  des  zu  vortreten;  nun  wollen  wir  uns 
gänzlichen  vorsehen,  das  euer  gemut  und  meynunge  nit  sey,  das  ir 
dorinnen  des  doctors  schaden  und  euern  überflüssigen  nutz  begeren 
werdet,  sondern  werdet  ime  dieselbe  gewynunge,  was  sie  ertragen 
wurdt,  vor  voll  folgen  lassen,  in  ansehunge  seiner  gelegenheit  und  wie 
sein  Sachen  itzunder  stehen.  Wir  wollen  aber  euerm  ansuchen  nach 
euch  zu  gnedigem  willen  nit  erwinden  lassen  und  euch  den  schuldbrief 
über  die  hauptsumma  zu  euren  banden  stellen,  auch  eurm  bitten  nach 
verschaffen,  das  euch  der  doctor  quittirn  soll,  und  halten  dorfur,  das  es 
weiter  schadlosbrief  zu  geben  gar  nit  bedorffe,  als  auch  die  heuptsumma 
der  sechstausent  gülden  erstlichen  vom  doctor  in  golde  in  handel  er- 
leget, ob  nun  gleich  in  kurzen  jharen  von  etlichen  geselschaftern  das 
gold  zu  zweyundzwanzigk  groschen  münz  gemacht.  Dhweil  solichs 
dem  doctor  billich  nicht  vorteil  oder  schaden  tregt,  so  vorsehen  wir 
uns,  das  ir  solichs  dem  doctor  zu  keynem  nachteil  anziehen  werdet, 
sondern  ir  werdet  dieselb,  inmassen  irs  in  golt  eyngenohmen,  widerumb 
auch  also  annemen,  das  aber  dem  doctor  nit  raer  dann  halber  gewynne 
von  euch  woldt  gegeben  werden,  über  das  wir  vor  solches  gutlich  ge- 
synnen,  so  vorsehen  wir  uns,  ir  werdet  one  allen  abzugk  dem  doctor 
in  ansehung  seiner  gelegenheit  den  gewynn,  so  im  von  billigkeit  wegen 
geburt,  volgen  lassen;  dann  wir  in  deme  etwas  nachzelassen  nicht 
gewilhget  wollen  haben.  Wollen  euch  derwegen  den  handel  sonst 
allenthalben,  wie  er  uns  schriftlich  übergeben,  hiermit  zugeschrieben 
haben.  Und  nachdem  wir  der  hoffnung  seyn,  das  der  handel,  dieweil 
er  nuhn  hinfurt  mehr  geleichtert,  zu  guter  gewynunge  mit  vorleyhunge 
des  almechtigen  und  zu  keynem  nachteil  laufen  werde,  das  ir  also  da- 
durch zu  bezalunge  euer  nachstendigen  schult  woU  khomen  moget,  ist 
au  euch  von  wegen  unser  und  der  andern  unser  vettern  unser  gnediges 
gesynnen,  ir  wollet  darauf  des  doctors  söhne  Barthel  Dragstedt  die  vor- 
lege reichen  und  volgen  lassen,  domit  also  das  huttwergk  gefertiget 
und  der  handel  one  weiter  vorziehen  seynen  furgangk  erreiche.  Solichs 
haben  wir  euch  nit  wollen  vorhalten  und  sein  euch  mit  gunstigen  willen 
goneigt.     Datum  Mansfeld,  sonnabent  nach  Letare  anno  etc.  XXXm. 


löO  Ürkundenbuch  zur  Crescfaichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Außenadresse:   Dem  erbarn   unsern   lieben   besondern  Christoff  Fhurern  und 
andern  gesellschaftern  der  hutten  zu  Arnstadt. 

Besiegelte  Ausfertigung  im  Germ.  Nat.-Museum  zu  Nürnberg,  Scheurl- Archiv, 
AUen  X'VI,  5. 

107.   1535  November  22.    Leipzig. 

Abrede  über  die  Begründung  der  Gesellschaft  der  Hütte  Luderstadt. 

Abrede  zwuschen  uns  Hoyern  und  Philip  gefettern  graven  und 
Herrn  zu  Mansfelt  etc.  vor  uns  und  von  wegen  unser  jungen  und 
unmündigen  vettern  und  bruedere  an  eynem  und  Heynrich  Scherll, 
bürgere  zu  Leiptzk,  und  seynen  raitvorwanten  anders  teyls  eyner 
nauen  geselschaft  und  seygerhandels,  beschlossen,  abgeredt  und  zii- 
gesaget  zu  Leiptzk  den  zweyundzwentzigisten  Novembris  anno  im 
funfzehenhunderten  und  funfunddreyssigisten. 

Erst  hat  sich  Heynrich  Scherll  erboten,  der  loblichen  herschaft 
Mansfeld,  derselben  underthan,  ime  und  gemeyner  geselschaft  zu  nutz 
und  forderunge  in  unser  herschaft  widder  zu  handeln  und  uns  in  ob- 
gemelten  seygerhandel  zehntausent  gülden  heubtsumma  uff  unsere 
vorschreybunge  und  bestalt  ufFzubringen  und  in  handel  zu  legen. 
Dorvon  sollen  und  wollen  wir  ierlichen  von  itzlichem  hundert  fünf 
gülden  zu  zins  geben,  und  was  sye  doruber  im  handel  tragen,  ge- 
wynnen  und  werben,  sollen  sye  uns  mit  gutem  bericht  uff  trauen  und 
glauben  za  gewonlicher  und  vorschribener  zeyt  herausreychen  und 
geben,  one  argelist  und  geferde. 

Dorgegen  sollen  und  wollen  wir  dem  handel  mit  eynes  herrn 
zehenden,  so  in  unser  herschaft  Mansfeld  gemacht  wird,  zwölfe,  sech- 
zehen  in  zwentzigk  feur,  so  vil  man  der  in  der  erste  mit  fuge  zu  wege 
bringen  möge,  vorschreyben,  volgen  und  ungeverlich  keufen  und  zu 
wege  bringen  lassen,  genedigk  fordern. 

Wir  sollen  und  wollen  auch  zum  anfangk  des  handeis  den  ge- 
selschaftern  zu  gute  dye  hutten  zu  Luderstadt  an  uns  brengen  und 
keufen,  derselben  sye  nach  des  handeis  besten  nutz,  notdorft  und  ge- 
fallen, so  lange  es  ime  gelegen,  gebrauchen  mögen. 

Wir  sollen  und  wollen  eygener  person  mit  Hans  Eeynigken  als 
unser  diner  vorwanten  und  underthan  reden  und  handeln,  sich  neben 
und  mit  uns  und  Heynrich  Scherlle  in  geselschaft  und  handelung  zu 
lassen,  und  ab  auch  seyn  gelegenheyt,  auch  den  namen  der  geselschaft 
mit  ime  zu  haben  und  zu  tragen. . 


No.  106-107.    1533-15^5.  191 


Wir  wollen  auch  der  geselschaft,  alle  ire  mitvorwante  und  zu- 
getanen des  handeis,  auch  ire  gesynde  und  dynere  in  unsern  schütz, 
schirm  und  vorteydingk  nemen,  sye  vor  ungerechter  gewalt  handhaben, 
gleych  und  recht  vor  sye  bieten  und  in  aller  maß  wye  unsere  eygene 
undertane  haben  und  halten.  Und  ob  sye  des  handeis  halben  mit 
iraands  zu  tune  gewonnen,  so  wollen  wir  sye  vorschreyben,  vorbietten 
und  neben  inen  zu  tagen  schigken  und  alles  das  tun,  wye  eyn  herr 
seynen  undertan  zu  tun  schuldigk  ist. 

Nachdem  aber  der  handel  villeycht  alsobalde  nicht  zu  voller  arbeyt 
komen  mocht  und  wir  wissen,  das  hendelern  uberigk  heuptgeld  feyren 
zu  lassen  ungelegen,  haben  wir  bewilliget  und  nachgelassen,  das  sye 
uns  in  anfangk  des  handeis  nit  mehr  dan  fünf  biß  in  sechstausent 
gülden  nach  gelegenheyt  in  den  handel  legen  sollen.  Wan  aber  der 
handel  zu  voller  arbeyt  und  bis  in  sibenzehen  oder  achzehen  in 
zwenzigk  feur  der  kupfer,  wye  obgemelt,  komet,  sollen  sye  uns  den 
rest  auch  furzulegen  schuldigk  seyn.  Dach  das  wir  alles  den  zins  zu 
gepurlicher  zeyt,  wye  berurt,  dovon  zalen  und  geben. 

Wir  wollen  und  sollen  uns  bevleyssigen,  inen  ufs  förderlichste 
erliche  huttemeyster  und  feur  dem  handel  zuzuweysen  und  keufen  lassen. 

Ab  auch  dye  teylunge  der  feur,  so  itzt  vorhanden,  furgangk  ge- 
wönne, solt  in  doch  also  mit  weniger  feur,  als  oben  angezeyget,  so  in 
der  herschaft  gemacht  und  uns  zustendigk,  folgen.  Ob  solichs  aber 
keynen  furtgangk  gewynnen  wurde,  so  wollen  wir  den  geselschaftern 
doch  gleych  sere  zu  den  obvorschribenen  kupfern  und  feurn  innerhalb 
zweyen  jarn  oder  ehr  mit  allem  vleys  zu  vorhelfen,  domit  der  handel 
angehen  und  stadtlich  getrieben  werden  möge. 

Es  sol  dye  zeyt  der  geselschaft,  alsbalde  so  man  zu  seygern  und 
zu  schmelzen  angehet,  zwenzigk  jar  stehen  und  weren.  Und  wan  dye 
zwenzigk  jar  vorlaufen,  alsdan  sollen  wir  mit  unser  Verpflichtung 
freyhe  stehen  und  inen  den  geselschaftern  weyter  nit  schuldigk  seyn. 
Dergleychen,  so  sye  sich  mit  uns  ader  wir  mit  inen  furder  nicht  vor- 
gleychen,  sollen  sye  mit  den  zehentausent  gülden  auch  freyhe  stehen, 
dyeselben  zu  fordern  haben  und  wir  ime  dye  lauts  der  vorschreybunge 
doruber  uffgericht  uff  eynmahel  zu  bezalen  schuldigk  seyn. 

Ab  etwas  weyters  zufiele,  welichs  itzt  nit  bedacht  und  doch  zu 
forderunge  des  handeis  notdorftigk  seyn  kont,  sol  hernach  mit  beder 
teyle  wissen  articulirt  und  gefast,  auch  in  dye  heubtvorschreybung 
inserirt  und  eyngeleybet  werden. 

Des  zu  Urkunde  und  warem  bekentnus  seyn  dyser  abrede  zwo 
{jleychslauts  abgeredt  und  aufgericht,  der  wii-  eynen,  vor  uns,  unsere 


1 9Ö  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldlschen  Saigerhandele 


erben  und  nachkoraen  mit  unser  graven  Hoyers  band  underscbrieben 
und  mit  unserm  gewonlichem  secret  und  handringe  vorpetzscbirt, 
Heynrieb  Scherll  und  mitvorwante  übergeben,  dye  ander  aber  mit 
Heynrich  Scherll  hant  underscbrieben  und  für  sich,  seyne  erben  und 
raitvorwanten ,  mit  seynem  petschir  undergedrught,  zu  uns  genomen 
haben.  Gescheen  zu  Leiptzk  in  beywesen  unsers  rats  und  lieben  ge- 
trauen des  gestrengen  vesten  Ewolt  von  ßoumbachs  im  jare  und  tage, 
wye  obenberurt.  ^^^^  jj^y^^3  g^^^^^lj^ 

eygene  handtschryfft. 

Ausfertigung  mit   aufgedrücktem  Papiersiegel  und  eigenhändiger  Unterschrift 
Heinrich  Scherls  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  9, 1. 


108.   1536  Januar  4.    Seeburg. 

Graf  Gebhard  von  Mansfeld  verkauft  der  Gesellscliaft  des  Saigerhütten- 
handels  zu  Gräfenthal  die  Hälfte  seiner  Zehntkupfer  auf  drei  Jahre  und 
nimmt  von  ihr  5000  ß  auf 

Auf  heute  dinstag  den  vierden  monatstag  Januarii  des  tausent 
fünfhundert  im  sechsunddreissigsten  jhare  zu  Seburg  haben  wir  Geb- 
hard graf  und  herre  zu  Mansfeld  vor  uns,  unser  erben  und  erbnehmen 
uns  mit  Moritzen  und  Wolfen  den  Buchnern  gebruedere  zu  Leipzig 
und  Eysleben  burger  anstad  und  von  wegen  Sigemund  Furers  burgers 
zu  Nurenburg  und  der  andern  aller  yhrer  mitgeselschaftern  des  seiger- 
huttenhandels  zu  Greffentael  umb  die  helfte  aller  unser  zehendkupfer, 
so  uns  zustendig  und  in  unserer  grafPeschaft  Mansfeld  gemacht  und 
in  die  wage  geantwort,  nach  endunge  des  hie  zuvor  voreinigten  kaufs, 
so  vill  uns  der  dysse  drei  volgende  jhar,  als  ufF  das  neue  jhar  der 
weniger  zall  im  sybenunddreissigsten  anzufahen  und  sich  ufFs  neue 
jhar  des  vierzigsten  jhars  wydder  ende[n]  solle;  und  ist  alzo  ein  be- 
stendiger  aufgerichter  kauf  abgeredt  und  beschlossen  worden,  wie  volgt: 
Sigemund  Furer,  die  Buchner  beide  bruder  und  alle  yhre  geselschaftere 
sollen  und  wollen  uns  grafen  Gebharten  zu  unserer  besserunge  fünf- 
tausend gülden  in  muntz  zu  eynundzwenzig  groschen  vor  ein  gülden 
uff  bemelten  kauf  und  abrede  hirausleihen  und  vorstrecken,  die  wir 
auch  von  yhnen  entpfangen  und  eingenomen  haben.  Wir  und  unser 
erben  sollen  und  wollen  auch  derwegen  obbemelte  summa  der  funf- 
tausent  gülden  vorstreckunge,  die  zeit  weil  sie  bei  uns  stehen  und 
dysser  kauf  wyrig,  jerlichen  fünf  vom  hundert,  das  macht  dritthalb- 
Jiundert  gülden ,   verzinsen ,  wylche  vorzinsunge  auf  nestkunftig  ostern 


No.  107-108.     1555—1536.  193 


-  sechsunddreissigsten  jhars  sich  aüfahen  und  die  ersten  zinszeit 
des  sybenunddreyssigsten  jhars  der  geselschaft  von  uns  bar  be- 
uler  an  den  geburenden  fünfhundert  gülden  desselbigen  oster- 
:s  felHg  sollen  innebehalden  und  abegezogen  werden.  Die  andern 
jhar  uehstvolgende  dysses  nauen  voreinigten  kaufs  sollen  alle 
.  zu  der  abrechnunge  der  zohentkupfer,  die  zinse  der  vorlege  inne- 
i-halten  und  abgezogen  werden.  Der  kauf  Mansfeldischer  und  Eis- 
bischer  zehendkupfer  sali  ein  centner  auf  die  probe  eine  feine  mark 
Ibers  halten  umb  dreizehen  gülden  zehen  groschen  sechs  pfenuige 
untz  zu  einundzwenzig  grosclten  an  harter  grober  muntz  gerechent, 
)s  lot  mynder  ader  mehr  haltende  zu  halben  gülden  muntz  bezalt 
nd  abgerechent  werden.  Die  Hettste tischen  zehentkupfer  aber  soll  ein 
miner  umb  acht  gülden  muntz  ane  die  probe  vor  sich  bezalt  werden. 
er  einkauf  dysser  dreier  jhar  soll  jerlich  vier  marg  sylber  sein.  Es 
)]len  uns  auch  dysse  geselschaftere  ierlich,  wan  disser  kauf  angehen 
urdet,  die  vier  merkte,  der  dreier  zu  I^eipzig  und  einer  zur  Naum- 
urg.  yder  markt  fünfhundert  gülden  an  grober  muntz  entrichten  und 
ezalen;  was  sich  alsdan  eines  idern  jhars  in  der  abrechnunge  ubermaß 
etindet,  das  die  zehentkupfer  mehr  getragen,  dasselbige  sali  uns  zu 
anden  gestellet,  aber  der  geselschaft  zu  abekurzunge  der  funftausent 
ulden  leihunge  von  uns  zu  unser  kuer  und  gelegenheid  innegelassen 
erden.  Und  was  also  eines  idern  jhars  an  der  vorlege  abgekurzet 
iirde,  sali  derhalben  uns  ein  geburliche  quitantz  zugestellet  und  dar- 
ael  die  vorzinsunge  nachbleibender  vorlege  auch  gewenigert  und  be- 
dt  werden.  Wue  wir  aber  uns  mit  gedachten  geselschaftern  vor  ans- 
änge dysser  obbestimpten  dreier  jhar  des  kaufs  nicht  ferner  vor- 
leichen  konten,  was  alsdann  an  der  vorgestreckten  leihunge  der  ge- 
elscliaft  unbezalt  ausstendig,  solchs  soll  von  uns  ader  unsern  erben 
en  geselschaftern  volkomlich  ane  allen  verzog  zu  der  letzsten  ab- 
echnunge  der  zehentkupfer  an  guter  grober  muntze  zu  foller  gnuge 
ntricht  und  bezalt  werden,  ganz  treulich  und  ungeverlich.  Des  zu 
ar 'r  haltunge  haben  wir  Gebhard  grat  und  herre  zu  Mansfeld  und 
■  ir  Moritz  und  Wolf  gebruedere  die  Buchner  obgemelt  von  wegen 
user  und  unserer  mitgesel schaftern  des  seigerhandels  Greventals  unsere 
ng*l>orne  und  gewonliche  handpitschir  zu  ende  dysser  schrift  wissent- 
cli  gedruckt  und  geschehen  im  jhare  und  tage,  wie  obenberurt. 

Ausfertigung  mit  drei  aufgedrückten  Papiersiegeln  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eis- 
Saigei'handel,  Paket  6,  I. 


leschichteq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII. 


194  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


109.  1536  Februar  27.     Mansfeld. 

Die  Orafen  Hoyer  und  Philipp  von  Mansfeld  schließen  mit  Heinr 
Scherl   zu   Leipzig ,   Hieronymus  Lotter  zu  Leipzig,  Hans   Reinicke 
Mansfeld   und    Wilhelm   Reiffenstein  zu    Stolberg  auf   20  Jahre   ein 
Oesellschaftsvertrag  zum   Zweck  der  Betreibung  eines   Saigerhandels  < 
Hütte  Luderstadt  auf  1/5  allßr  Kupfer  und  1  Zehnten. 

Wyr  Hoyer  und  Philips  gevettern  grafen  und  herrn  zu  Mansfi 
vor  uns,  auch  in  Vormundschaft  der  wolgebornen  unser  jungen  unrau 
digen  bruder  und  unser  aller  erben  und  nachkomen  öffentlich  bekenne 
das  wir  uns  mit  dem  erbarn  unsern  lieben  besundern  und  getrau 
Heinrich  Scherll  vor  sich  und  Jeronimus  Lotter,  bürg 
zu  Leipzigk,  und  Hansen  Reynicken  zu  Mansfeld  vor  sii 
und  Wylhelm  Reiffenstein  zu  Stolbergk  als  yhrer  beyd 
mitvorwanten  und  dysses  handeis  gesellschafter  ui 
yhrer  aller  erben  und  nachkomen^)  eyner  nauen  geselschaft u 
seigerhandels  auf  eyn  fünften  teyl  aller  kupfer,  so  in  unser  herrsch 
Mansfeld  gemacht  werden,  sampt  eynem  zehenden  voreyniget,  ei 
schlössen,  beredt  und  vorgleicht  haben,  denselbigen  handel  mit  ej 
ander  ufl  gleichen  teyl  getreulich  und  aufrichtig  zu  treyben,  wie  c 
von  andern  hendelern  von  alders  vorhandelt,  getrieben  und  herkom 
ist  und  darunder  redelich  und  erlich  zu  handeln  beide  zu  gewinst  u 
Verlust,  wie  getrauer  geselschafter  herkomen,  gebrauch,  recht  und  { 
wohnheit  ist,  ane  arg  und  alles  geverde. 

Und  vor  das  erste  sollen  obgenante  vier  unser  hendeler  und  ges 
schafter  in  kaufen  und  vorkaufen  und  allem,  was  darunter  zu  hand( 
ist,  die  vorwaltunge^)  haben,  den  handel  getreulich  treyben,  forde 
tragen  und  Vorsorgen,  alle  und  itzliche  huttenschreyber,  buchhald 
factor,  diener,  huttengesinde  und  ander  gesinde  zu  Nurmbergk,  Frar 
fort,  Antorf,  Brunschweig-'')  und  andern  ortern,  auch  uff  der  hutt 
zu  yder  zeit  nach  yhrem  gutbedunken  anzunehmen,  zu  dingen, 
bestellen,  zu  erlauben,  zu  setzen  und  zu  entsetzen  haben,  so  oft  u 
dicke  solchs  des  handeis  notturft  erfordert  und  sie  das  nutz  und  ^ 
bedunkt.  Und  was  sie  also  zum  besten  handeln,  tun  und  lassen  werdi 
darinnen  sollen  sie  ungestraft  sein  und  pleyben,  ane  argk  und  al 
geverde. 

Zum  andern  so  ist  die  geselschaft  auf  zwenzig  jare,  wylch  i 
auf  mittfasten  anfahen  sollen  und  auf  syben  und  sybe 
zigk  bis  in  die  achtzigtausent  gülden  heuptgeld^)  an  gui 


No.l09.    1536.  195 


rober  furstenmimze ,  ye  eynundzwenzigk  sylberngroschen  vor  ein 
a^ulden  gerechnet,  beschlossen,  darunter  wyr  obgemelten  grafen  vor 
uns  und  unser  erben  vierzehentausend  gülden  haben  sollen  und  wollen. 
Und  die  gemelten  unser  vier  hendeler  sollen  die  ubermas  nach  ge- 
egenheyt  yhres  vormugens  unter  sich  selbst  austeylen  und  erlegen. 
Und  sie  haben  an  obberurter  summa  uns  lauts  erster  abrede  zehen- 
tausent  gülden  uff  yhren  glauben  aufbracht  und  in  den  handel  zuvorn 

elegt.  Dieselbigen  zehentausent  gülden  sollen  und  wollen  wyr  yhnen, 
yhren  erben  und  nachkomen,  von  dato  anzufahen,  obgemelte  zwenzig 
jare  itzlichs  jars  mit  fünfhundert  gülden,  als  nemlich  fünf 
gülden  uffs  hundert^),  vorzinsen.  Und  die  übrigen  viertausent 
gülden  sollen  und  wollen  wyr  auf  den  ostermarkt  nechtskunf- 
tig'')  auch  an  guter  grober  furstenmuntz,  ye  eynundzwenzig  sylberngr 
vor  ein  gülden,  einlegen,  und  was  dan  also  die  gemelte  summa  der 
vierzehentausent  gülden  jerlich  in  dem  handel  werben  und  tragen,  sali 
man  uns  und  unsern  erben  ierlich  nach  der  generallrechenunge  auf 
den  Leiptzischen  michaelismarkt  hirausreichen  und  geben.  Hette  auch 
der  handel  schaden  erlieden  und  zu  verlust  gelaufen,  do  gott  vor  sey, 
sali  man  uns  und  mitvorschrieben  alsobalde  nach  der  rechnunge  an- 
zeigen, so  sollen  und  wollen  wyr  den  abgang,  vorlust  und  schaden 
auch  uf  Michaelis  zu  erlegen  und  zu  ersetzen  schuldig  seyn ,  ane  ark 
und  geverde.  Es  sali  alle  und  itzliche  jare  eine  bestendige  aufrichtige 
rechnunge  umb  mittfasten')  ader  darbey  nach  gelegenheit  des  handeis 

u  Leipzig  ader  uff  der  hutten*^)  gehalden  werden,  darvon  die  ob- 
gemelten unser  hendeler  uns  in  trauen  und  glauben  guten  bericht  tun 
und  auf  unser  erfordern  eyn  auszug  der  rechenung  zustellen  sollen 
und  wollen  und  ims  darnach  den  gewynne  auf  zeyt,  wie  obvormelt  ist, 
hirausreichen  und  geben.  Doch  so  sali  die  handelunge  und  gewynne 
bey  uns  auch  vortraulich  und  in  geheim  gehalten  werden.  Ab  aber 
wyr  ymants  von  unserntwegen,  bey  der  rechenunge  zu  sein,  wurden 
vorordenen,  das  mochten  wyr  tun,  doch  soll  derselbige  vorpflicht  seyn, 
solche  rechenunge  und  alle  geheymnis  der  rechenunge  und  handeis 
nymand  dan  uns  anzuzeigen  und  zu  sagen,  aller  argeliste  und  geverde 
ausgeschlossen. 

Ab    sich   zutrüge,    das    der   handel    aus  yrgent  eyner  hynderunge 
auf  der  hutten,  die  obgemelte  hendeler  itzt  zu  Luderstadt 

rkauft  haben^),  nicht  stattlich  mit  gutem  nutz  und  rat  ader  sunst 

ach  notturft^'')  mocht  getrieben  werden,  ader  ab  sie  und  die  mit- 
voischrieben  sunst  yrgent  eyne  huttenstede,  die  gelegen  und  nutzlicher 
seiu  mochte,    ausrichten  konten   und   eyne  naue  hutten  bauen  wolten, 

13* 


196  Urkundenbucli  zur  Geschichte  des  Mansfeldisclien  Saigerhandek  | 

das  solten  sie  zu  tun  macht  haben ;  und  wyr  wollen  sie  darzu  gnedigk 
lieh,  als  vyl  uns  mogelich  ist,  fordern  und  hanthaben ^i).  Es  soll  bemelte 
unser  hendeler  keiner  seine  teyl  eynem  frombden  vorsetzen,  vorpfendei 
ader  vorkaufen,  der  nicht  hendeler  ader  geselschaft[erj  und  in  den  hande 
mit  begriffen  sey,  sonder  ab  eyner  nicht  mehr  handeln  ader  lenger  ii 
der  geselschaft  pleyben  wolte,  sali  er  seinen  teyl  den  andern  hendelen 
und  geselschaftern  anbieten  und  vor  andern  adir  frombden  zu  seynen 
teyl  komen  lassen. 

Wir  haben  auch  allen  obgemelten  unsern  hendelern  und  gesel 
schaftern  bevohlen  und  wollens  die  zeyt  disser  handelung  ernstlicl 
gehapt  und  gehalten  haben,  das  wydder  sie  nach  ire  dyner  ymand 
nicht  wenig  adir  vyl  aus  dem  handeil  leylien,  darauf  vorschreyben  ade 
bürge  werden  sollen.  Wo  es  ader  ymands  aus  yhne  ader  denen,  di 
von  yhnen  zu  factorn  und  vorwaltunge  des  handeis  haben  und  bestel 
seyn,  teten  adir  tun  wurden,  die  sollen  yhre  eigene  Wagnisse  bestehen 
und  ab  es  zu  schaden  lief  adir  laufen  wurde,  denselben  sollen  die  über 
treter  alleyn  tragen  und  erlegen  und  sal  geraeynem  handel  ane  schadei 
und  nachteyi  seyn  und  pleyben. 

Ab  sich  zwischen  uns  und  unsern  erben  und  den  obgnantei 
unsern  hendelern  und  geselschaftern  und  yhren  mitvorschrieben  irrung( 
begeben  und  zutragen  wurden,  so  sollen  und  wollen  wyr  eynen  unse 
vortraueten  rete  und  die  hendeler  auch  eynen  ehrlichen  vorstendigei 
man  darzu  geben;  und  ab  sich  die  zwene  der  irrunge  nicht  vortraget 
konten,  sollen  sie  eynen  unvordechtigen  obman  erwelen;  was  derselbi} 
spricht  ader  wylchem  teyl  der  beyfal  gibt,  darbey  sali  es  ane  mytte 
und  wyddersprechen  pleyben. 

Ab  eyner  aus  den  benenten  hehdelern  und  geselschaftern  todei 
halbir  abgehen  wurde,  so  sollen  doch  desselbigen  erben  beym  hande 
bleyben.  Und  ab  dieselbigen  unmündig  weren,  sali  eyn  ehrliche: 
fromer  man  des  geschlechts  adir  freuntschaft  obbeschrieben  zeyt  zun 
handel  gelassen  werden.  Doch  soll  derselbige  vor  allen  dingen  an 
geloben  und  an  eydes  stad  zusagen,  die  heymlickeyt  und  daran  den 
handel  gelegen,  in  ratweys  bey  sich  zu  enthalden  und  in  ewigkey 
darvon  nicht  zu  vormelden. 

Es  sollen  obgemelte  hendeler  und  geselschafter  unser  hutten 
meyster  nicht  zu  hart  halden,  sondern  ein  zimlichen  kauf  als  vy 
andere  den  huttenmeystern  vor  die  kupfer  bezalen,  darinne  sie  aud 
mit  andern  geselschaftern  kein  gedinge  adir  pact  machen  sollen,  wi( 
teur  und  nicht  hoher  die  kupfer  sollen  gekauft  werden.  Und  ab  siel 
die  geselschafter  und  huttenmeyster  des  kaufs  nicht  vorgleichen  konten 


No.  109.    1536.  197 


on  wyr  zu  yder  zeyt  eynsehens  haben,   damit,  so  vyl  mogelich, 

heyt  gehalden  werde. 

Ab  der  handel  mer  gelt,   dan  obvormelt  ist,   bedürfen    wurde,   so 

n  wyr  und  obgemelt  unser  hendeler  und  geselschafter  itzlichei 
la.h  anzal  seyner  hauptguter,  steigen.  Wylcher  aber  seyn  teyl  nicht 
'!  logen  wolt,  so  mögen  die  andern  solchen  teyl,  eyn  yeder  nach  anzal. 

':zen,  alles  treulich  und  ungeverlich. 

Ab  eyner  vorgenenter  unser  hendeler  und  geselschafter  in  gescheften, 
j^ev.  erben  und  reysen,  den  handel  belangend,  nydergelegt  und  gefangen 
wurde  (da  gott  vor  sey),  so  sollen  und  wollen  wyr  uns  desselbigen  an- 
nelimen  und  mit  höchstem  vormogen  und  vleyß  darnach  trachten, 
•     ^elbigen  ane  entgelt  ledig  zu  machen.    Ab  es  uns  aber  entstünde, 

;ill  man  denselbigen  aus  gemeynem  handel  mit  fünfhundert  gülden 
1-  er  anders  so  hoch  geschätzt  wurde)  losen.  Schetzt  er  sich  aber 
hixher,  so  sali  er  die  ubermas  selber  gelten  und  tragen,  und  sali  der 
handel  yhme  weyter  zu  tun  nicht  schuldig  seyn,  traulich  und  ane 
ge^•erde. 

Wan  auch  achtzehen  jare  vorschinnen  und  dieselbe  rechenunge 
gehalden  ist,  sollen  und  wollen  wyr  sampt  benenten  unsern  hendelern 
und  geselschaftern  zusampne  komen  und  uns  mit  yhnen  eyner  nauen 
ge.-elschaft  underreden.  Wylcher  aber  beym  handel  lenger  nicht 
pleyben  wolt,  der  sali  es  die  zeyt  anzeigen,  so  sali  demselben  sein 
ha  iptgelt  und  was  yhme  geburt  von  den  andern  pleybenden  hendelern 
na:h  ausgang  des  zwenzigisten  jars  in  iar  und  tage  uff  zwue  tagfrist 
en:richt  und  bezalt  werden.  Konten  wyr  uns  auch  mit  yhne  den 
he  adelern,  die  pleyben  wurden,  nicht  weyter  vorgleichen  und  vor- 
tragen ,  so  sollen  und  wollen  wyr  dach  sie  und  yhre  mitvorschriebene 
<k'<  handeis  nicht  entsetzen,  auch  die  kupfer  nicht  entwenden  lassen, 
suiider  sie  sollen  die  kupfer  so  lange  behalden  und  auch  so  lange 
bevm  handel  bleyben,  bys  wyr  yhn  zuvor  die  obgemelten  zehentausent 
gülden  in  der  werschaft  und  wyrderunge,  wie  die  vor  uns  eingelegt 
urd  oben  vormelt  ist,  mit  sampt  allen  und  itzlichen  zinsen,  so  darauf 
Vi  rschrieben  und  betagt  sein,  genzlich  und  gutKch  erleget,  ausgericht 
lud  bezalt  haben,  alles  treulich  und  ane  geverde^-). 

Wir  nehmen  auch  alle  obgemelt  unser  hendeler,  yhre  erben,  habe 
urd  guter,  auch  yhre  und  des  handeis  dyner,  gesinde  und  wäre  in 
ursern  schütz,  schyrm  und  vorteydigunge;  und  vryr  sollen  und  wollen 
gl?ich  und  recht  vor  sie  byten,  uns  yhrer  annehmen,  sie  vorschrieben, 
zu  tagen  und  handelunge  neben  sie  schicken  und  mit  unrecht  nicht 
beschweren,    vorgeweldigen    ader   zu   beschweren   und   vorgeweldigen 


198  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

zulassen,  sonder  gleich  und  recht  von  yhne  anzunehmen,  sie  darbey  zu 
schützen  und  zu  hanthaben  und  in  allermassen  halden  und  haben, 
wie  wir  unser  eigen  erbe,  undertan,  dyner  und  undertane  halten,  alle 
geverde  und  argelist  ausgeschlossen.  Und  obgemelte  unsere  hendeler 
und  geselschafter  sollen  und  mugen  nun  hinfurder  und  so  lang  in 
dysser  handel  vorschrieben  und  die  geselschaft  weren  wyrt,  den  handel 
annehmen,  denselbigen  treyben,  fordern  und  vorhandeln,  wie  der  von 
andern  kaufleuten  und  hendelern  von  altersher  getrieben,  gefurt  und 
vorhandelt  ist,  von  uns  und  mennigklichen  ungehindert.  Und  sie  haben 
uns  itzo  die  geselschaft  mit  hande  und  munde,  auch  in  der  ganzen 
handelunge  trau  und  glaube  zugesagt.  Szo  haben  wyr  yhnen  wydder 
yhn  trauen  und  glauben  vorsprechen  und  vorschrieben  und  tun  das 
gegenwertig  in  und  mit  craft  diß  brives  vor  uns,  unser  erben  und 
nachkomen,  sie  bey  dysser  handelunge  und  geselschaft,  wie  die  von 
artickeln  zu  artickeln,  von  werten  zu  werten,  vom  anfang  biß  zum 
ende  in  allem  und  ydern  Inhalts,  stucken,  puncten  und  artikeln  sempt- 
lich  und  sonderlich  begriffen,  gefast  und  gestalt  ist,  in  yhrem  ein- 
feldigen  und  erbarn  vorstand,  nicht  auf  juristisch  zu  deuten  und  zu 
pleyben  lassen  und  sie  darbey  zu  schützen,  handhaben  und  zu  vor- 
teydigen  und  darinne  gar  keine  anderunge  adir  etwas,  das  dysser  vor- 
schreybunge  wydderwertigk,  zu  suchen,  furzuwenden  ader  furzunehmen, 
wydder  in  ader  ausserhalb  rechts  in  keine  weyß,  sonder  sollen  und 
wollen  dysse  vorschreybunge,  handelunge  und  geselschaft  treulich,  stet 
und  un vorletzt  halten,  des  wyr  uns  alles  semptlich  und  in  sonderheyt 
hyrmit  vor  uns,  unser  erben  und  mitbenante  vorschrieben  und  vor- 
pflichten, alle  argelist  und  geverde  ausgeschlossen.  Des  zu  Urkunde 
und  warem  bekentnis  haben  wyr  dysse  vorschreybunge 
zwue  gleichslauts  aufgericht,  der  wyr  eyne  mit  unsern 
angebornen  siegeln  wyssentlich  besigelt  und  mit  unsern 
namen  underschrieben  den  obgemelten  geselschaftern 
zugestelt  und  gegeben  haben,  die  andere  aber  haben  die 
genanten  geselschafter  mit  Heinrichs  Scherls  und  Hansen 
Reynicken  signeten  und  hantringen  neben  unsern  siegeln 
angehengt  und  darnach  mit  yhrer  aller  vier  eigen  hant- 
schrift  unterschrieben  uns  uberantwort  und  übergeben. 
Gescheen  und  geben  zu  Mansfeld,  sontags  am  tage  Esto 
mihi,  der  do  was  der  sybenundzwenzigste  tagk  des 
mondes  Februarii  nach  Cristi  unsers  lieben  hern  und 
seligmachers  geburt  im  funfzehenhunderten  und  sechs- 
unddrey ssigsten  jaren^^), 


No.  109-110.     1536.  199 

chzeitige  Abschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu  EislAen,  Saigerhatidel,  Paket  9,  I. 

gesperrten  Stellen  und  Anmerkungen  verweisen  auf  die  Abweichungen  des 
r  Gesellschaftsvertrages  vont  6.  Fdiruar  1537.    S.  u.  iS'o.  117. 


ILO.   1536  Februar  27. 

Heinrich  Scherl  und  Hieronymus  Loiier  xu  Leipxig  und  Hans  Reinicke 

'[ansfeld  und  Wilhelm  Fei  ff enstein  xu  Siolberg  schließen  auf  20  Jahre 

Gesellschaftsvertrag  xwecks  Saigerung  und  gemeinschaftlichen  Ver- 

>  der  ihnen  für  diese  Zeit  von  den  Grafen  Hoyer  und  Philipp  von 

<feld  verschriebenen  Kupfer  eines  Fiinfteils  der  Herrschaß  Mansfeld. 

In  dem  namen  des  herren.  Amen.  Kunt  und  offenbar  sey  aller- 
r?nii:klich  dieses  brives  ansiehtigen,  das  wir  hernachgeschriebene 
liniieh  Scherll,  Hieronymus  Lotter,  burger  zu  Leipzigk,  eins  und 
ms  Reynicke  zu  Mansfeld,  Wilhelm  Reyffenstein  zu  Stolburgk  anders- 
Is  uns  alle  semptlich  und  sonderlich  wolbedachts  freyes  willens  und 
itiger  vorbetrachtunge  vor  uns,  unsere  erben  und  nachkommen  einer 
luen  geselschaft  eins  seygerwergks  und  kupperhandels  auf  einen 
nfteutail  aller  kupper,  so  in  der  herschaft  Mansfeld  gemacht  werden 
id  Heinrich  Scherll  und  uns  aus  besondern  gnaden  durch  die  wol- 
bornen  heru  Hoyern  und  herren  Philipsen  gevettern  graven  und 
irn  zu  Mansfelt  unser  gnedige  hern  auf  zwanzigk  jar  langk  zugesaget 
id  vorschrieben  sein,  freuntlich  und  gutlich  underredet,  vorglichen, 
»rtragen  und  yn  trauen  und  glauben  zu  einander  vorpflicht,  vorbunden 
id  vorbruedert  haben,  deuselbigen  handel  benente  zait,  und  so  lang 
uns  darnach  got  gone,  vor  uns  und  unsere  erben  und  nachkommen 
iteinander  treulich  und  aufrieb tigk  zu  treyben,  auch  einer  dem  andern 
dlioh  vorzustehen  unde  erlich  zu  handeln  allerseits  zue  gewynne  und 
)rlust,  wie  bey  getrauer  geselschaften  gebrauch,  herkommen,  recht 
id  gewonheit  ist,  treulichen  und  an  alle  geverde. 

Erst  so  ist  die  zait  der  geselschaft,  wie  berurt,  auf  zwanzig  jare 
ad  dye  heuptsumma  der  ganzen  geselschatt  auf  achtzigtausent  gülden 
iter  grober  fursteumunzs,  ie  einundzwanzigk  silberne  groschen  vor 
(Tien  gülden  ader  ein  thaler  vor  dreyundzwanzig  groschen  zu  rechen, 
igeschlagen  und  beschlossen.  Dieweil  aber  vormuge  der  vortrege,  so 
it  wolgedachten  unsern  gnedigen  hern  von  Mansfelt  aufgericht,  yren 
laden  als  des  handeis  gnedigen  handhabern,  schutzs-  und  vorteydings- 
em  vierzehentauseut  gülden  zulassen,  der  ich,  Heinrich  Scherll,  yren 
nac.eii  zehentausent  gülden  beraitan  yn  den  handel  geleget  und  iglicb 


200  Urkundeubuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Öaigerbandels. 

hundert  obbestimpte  zcait  mit  fünf  gülden  ierlich  in  handel  sollen  ver- 
zinst nehmen,  wie  dann  das  die  vortrege  mitbrengen  und  auch  yn 
nachvolgenden  artickeln  weiter  erclert  wirt  und  yre  gnade  die  andern 
viertausent  gülden  vor  sich  selbest  auf  schirstkommenden  ostermargkt 
einlegen  und  also  die  summen  der  vierzehentausent  gülden  erfüllen 
sollen,  so  haben  wir  obgemelte  geselschafter  die  uberige  summen,  als 
sechsundsechtzigtausent  gülden,  zuegleich  under  uns  geteilt  und  sollen 
Heinrich  Scherll  und  Hieronymus  Lotter  daran  dreyunddreyssigtausent 
gülden  und  Hans  Keynicken  und  Wilhelm  Reyffenstein  auch  dreyund- 
dreyssigtausent gülden  daran  erlegen,  haben  und  behalten  vor  sich, 
yre  erben,  erbnehraen  und  nachkommen.  Und  ap  darüber  von  yemands 
mer  geldes  umb  forderunge  willen  des  handeis  ader  sunst  anderer 
Ursachen  halben  eingenomen  werden  solte,  das  sali,  so  ferne  es  der 
handel  ertragen  magk,  ausserhalb  dieser  summa  gescheen  und  under 
bemelt  heuptgelt  nicht  gerechnet  nach  angelegt  werden,  alles  treulich 
und  on  geverde. 

Dieweil  aber  Heinrich  Scherl  die  zehentausent  gülden,  davon  ob- 
bemelt,  welche  unser  gnedige  herschaft  auf  vorzinsunge  yn  handel  ge- 
leget sein,  vor  sich  selbest  und  allein  auf  sein  glauben  und  vorschreyb- 
nus  aufbracht  hat,  domit  er  des  yn  künftiger  zait  ane  nachtail  und 
schaden  sey,  so  ist  bewilliget  und  zugesaget,  das  wir  alle  semptlich, 
zugleich  ynsonderheit  nach  vermugen  seines  heuptgeldes  gleiche  wagk- 
nus  und  gefare  darumb  bestehen,  und  ap  es  zu  schaden  liefe,  gleich 
schaden  und  bürden  gewarten  und  tragen  sollen,  alle  geverde  und 
argelist  ausgeschlossen. 

Es  sali  Heinrich  Scherl  und  Hans  Reynicke  den  namen  der  gesel- 
schaft  zuegleich  tragen,  und  der  ganze  handel  sali  Heinrich  Scherls 
und  Hans  Reynicken  handel  und  geselschaft  genant  werden  und  also 
namentreger  sein  und  dis  zeichen  zu  einem  geselschaftzeichen  yn  sende- 
briven,  schultbrieven  und  allen  andern  vorschreybungen  und  stucken, 
ym  handel  notturftig,  gebrauchen: 


\A 

Und  Heinrich  Scherl  sali  die  vorwaltunge,  das  oberste  geselschaft- 
buch  und  die  heuptrechnunge  des  ganzen  handeis,  darnach  sie  alle  und 
igliche  unsere  diener,  factor,  huttenschreiber  und  alle  andere  rechnunge 
richten,  referirn  und  ziehen  müssen,  obbestimpte  zait  zu  Leipzigk  bey 


I 


No.  110.     1536.  201 


sich  in  seyner  behausunge  mit  ausrichtuDge  der  Frankfurter  messen, 
und  Hieron ynuis  Lotter  soll  in  dem  sein  beistand  sein  und  alle  handelung 
daselbest  nach  seinem  bevell  und  gemeins  handeis  und  der  ganzen  ge- 
selschaft  nutz  und  besten  ausrichten,  haben  und  halten;  und  für  ire 
rauhe  und  erbeit  sali  yn  jerlich  und  yedes  jare  hundert  goltgulden 
aus  gemeinem  handel  gereicht  und  gegeben  werden,  doch  so  sali  die- 
selbige  (sc.  Rechnung)  allewege  den  andern  mitgeselschaftern  zu  besehen 
und  zu  durchlesen  frey,  unvorbotten  und  unvorspert  sein  und  sollen 
darzu  ein  iglicher,  so  oft  es  die  not  erfordert,  einen  freien  zutrit  haben. 

Aber  dieweil  wir  geselschafter  alle  gleiche  stymme  und  gerechtig- 
keit  haben,  so  sali  die  bestellung  dieses  handeis  zu  iderzait  mit  rate, 
willen  und  wissen  aller  vier  geselschafter  obbenent  in  gleicher  stymme 
beratschlaget,  abgeret.  beschlossen  und  darnach  durch  Heinrich  Scherl 
yn  seinem  und  Hans  Eeynicken  namen  ausgeschrieben  und  bevolen 
werden.  Und  sollen  alle  und  ighche  huttenschreyber,  buchhalter, 
factor,  diener,  hutten-  und  ander  gesinde  zu  Nurmbergk,  Antorf, 
Braunschwig,  Eysleuben  und  auf  der  hutten  annehmen,  bestellen  und 
verordenen.  Und  was  also  mit  gemeyuem  beschlies  zum  besten  vor- 
genomen  ader  angefangen  wurdet,  sal  keiner  ane  wissent  der  andern 
vor  andern,  auch  dem  handel  kein  gesinde  oder  diener  abziehen,  damit 
OS  allenthalben  treulich,  geselliglich  und  bruderlich  gehalten  werd,  ane 
urgk  und  geverde. 

Es  sal  auch  der  vertrag  und  verschreybunge,  so  zwischen  den 
wolgebornen  unsern  gnedigen  hern  von  Mansfelt  der  geselschaft  halben 
aufgericht,  auch  durch  Heinrich  Scherl  zu  Leypzigk  dem  handel  zue 
gutte  vorwart  und  behalten  werden,  doch  das  dieselbige  auch  allen 
geselschaftern  semptlich  und  eynem  ydern  insonderhait  zue  yrer 
gerechtigkait  gemein  sein,  auch  ein  iglichen,  so  offte  es  not,  glaubhaftig 
oopien  gegeben  werden. 

Dieweil  auch  Hans  Reynicke  und  Wilhelm  Reyffenstein  in  dem 
huttenhandel  zur  Stain[ach]  nahe  verwant  sein,  so  ist  zwischen  uns 
deshalben  abgerett,  auch  zugesaget,  das  ein  handel  deme  andern  in 
keufen  und  verkeufen  ader  sunst  yn  andern  Sachen,  wie  sich  die  be- 
geben, nicht  hinderlich  oder  schedlich  sein  sali,  sondern  einer  den 
andern  fordern  und  zum  besten  helfen  raten  und  es  allenthalben  also 
halten,  damit  gleicheit  und  freuntlicher  gutter  wille  und  eynigkeit  er- 
halten werde,  alles  treulich. 

Nachdem  aber  diese  geselschaft  unvorsehens  und  fast  auf  ein  eyle 
angefangen,  also  das  wir  uns  nach  notturft  umb  hutten  und  hutten- 
stette  nicht  haben  versehen  mögen  und  deshalb  die  hutten  zue  Luder- 


202  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


stat  im  anfange  des  handeis  erkauft  haben,  so  haben  wir  eintrechtigk 
uns  nach  einer  huttenstadt,  die  dem  handel  gelegen  sey,  umbzusehen 
und  mit  guter  müsse  eine  naue  hutten  zu  bauen  entschlossen  und  die 
Luderstettische  hutte  zur  not  zu  behalten.  Und  an  solchen  beyden 
hutten,  dergleich  an  dem  erkauften  wanhause  zu  notturft  des  handeis 
zu  Eysleuben,  sollen  wir  alle  gleiche  stymme,  tail,  gewynn  und  erb- 
gerechtigkait  zu  yder  zeit  haben  und  behalten,  und  sal  kein  tail  den 
andern  an  dem  eygentume  und  allem,  was  darinnen  und  zugehört, 
nicht  uberlenngen,  wie  getrauer  geselschafter  herkommen  und  gewon- 
heit  ist. 

Es  sal  alle  und  itzliche  iare  eine  bestendige  aufrichtige  rechnunge 
umb  pfingstzait  oder  darbey  nach  gelegenheit  der  leufte  und  des 
handeis  zue  Leipzigk  ader  auf  der  hutten,  darauf  man  zu  yder  zait 
sey  gern  und  schmelzen  wirt,  gehalten  werden ;  und  sal  dieselbige  rech- 
nunge gezwyfacht  und  iderm  tail  eine  gegeben,  und  so  gott  ge- 
wynn unge  verleyhen  wurde,  sali  dieselbige  nach  gescheener  rechnunge 
auf  den  nesten  michaelismargt  zue  Leypzig  ausgetailt  werden.  Und 
ap  durch  verenderunge  der  zeit  und  leufte  nach  gelegenheit  des  handeis 
die  notturft  erfordert,  unser  dargelegte  heuptguter  zu  myndern,  ader 
ap  der  handel  mer  gelts  bedürfen  wurd,  sali  ein  yeder  sein  tail  nach 
anzal  seynes  heuptgeldes  erlegen;  und  sali  kein  tail  vor  das  andere 
yn  der  heuptsummen  im  einlegen  oder  ausnehmen  steigen  nach  fallen. 
Welchs  tail  aber  sein  anzale  nit  einlegen  ader  auch  nicht  steigen  wolte, 
sollen  die  andern  dasselbig  zu  erlegen  macht  haben  als  nach  laut  des 
artikels,  so  hirvon  in  der  verschreybunge,  mit  unsern  gnedigen  herren 
aufgericht,  begrieffen  ist. 

Es  sali  keiner  aus  uns  vier  geselschattern  seinen  tail  ymandes 
frembdes  und  sonderlich  keinen  hohes  Standes  und  geburt,  auch  keinem 
vom  adel  ader  geistlikait  zu  vorkeufen  ader  zu  vorpfenden  macht 
haben,  sunder  die  verschriebene  zait  sein  erleget  heuptgut  gar  nach 
zum  tail  vil  ader  wenig  zu  erfordern,  nach  herrauszunehmen  macht 
haben,  sondern  die  gesatzte  zait  für  und  für  darinne,  wie  andere  gesel- 
schafter, liegen  und  bleyben  lassen.  Wurde  aber  aus  ehehaft  ader 
redlichen  Ursachen  sich  zutragen,  das  einer  sein  heuptgelt  und  handel 
zum  tail  ader  gar  ein  zeitlangk  ader  die  vorschriebene  iarzall  vor- 
keufen oder  versetzen  wolt,  so  sali  er  dasselbig  erst  seinen  vorwanten 
anbieten  und  sich  mit  im  darum  zu  vertragen  macht  haben,  wue  sie 
sich  aber  des  under  yne  beyden  nicht  vorgleichen  mochten,  alsdan 
den  andern  mitgeselschaftern  anbieten  und  umb  dasjenige,  so  gleich 
und  zimlich,  an  sie  kommen  lassen. 


No.  110.    1536. 


Ap  eyner  aus  uns  vier  geselschaftern  in  gewerben  und  gescheften 
des  handeis  nydergeworfen  und  gefangen  wurd  und  ane  entgelt  nicht 
ledig  gemacht  werden  mochte,  so  sollen  inen  die  andern  aus  gemeynem 
handel  mit  fünfhundert  gülden,  wo  er  änderst  so  hoch  geschetzt  wurde, 
wvder  losen.  Und  ap  er  sich  hocher  schetzen  wurde,  sal  er  selbst 
tragen  und  dem  handel  ane  schaden  sein.  Doch  so  sali  den  andern 
geselschaftern  frey  stehen,  was  ein  yeder  vor  sich  selbst  aus  vor- 
wantnus  und  freuntschaft  bey  denselbigen  tun  wolte. 

So  sich  yrrunge  zwischen  uns  benenten  vier  geselschaftern  zutrugen 
(das  gott  verhütte)  sollen  wir  uns  alle  aufs  höchste  bevleyssigen,  sonder- 
lich ap  unser  etliche  nicht  darunter  begriffen,  dieselbigen  und  uns  selbest 
freuntlich  hinzulegen  und  zu  vertragen,  damit  sie  uns  allen  und  dem 
handel  zu  nachtail  an  frembde  leute  nicht  wachsen  dorften;  konte  aber 
ye  darynne  nicht  maß  getroffen  werden,  so  sal  iglicher  tail  ein  erlichen 
frommen  vorstendigen  handeler  zue  dieser  Sachen  geben.  Und  ap  sich 
dieselbigen  zwene  auch  nicht  vorgleichen  mochten,  sal  yn  ein  vor- 
stendiger  ehrlicher  man  zue  einem  obman  zugeordent  werden;  und  welchem 
tail  derselbige  bey  fall  tut,  darbey  sol  es  ane  wydersprechen  bleyben. 

Dieweil  aber  wir  alle  obgemelte  geselschafter  yn  guten  trauen  und 
glauben,  doch  unvorsehener  dinge  und  nicht  on  sonderliche  gnad  und 
Schickung  des  almechtigen  gottes  zusamenkomen  sein,  haben  wir  uns 
mit  gueter  vorbetrachtunge  und  zaitigem  rate  beret,  voreyniget,  be- 
williget und  einander  mit  hande  und  munde  zugesagt,  ap  sich  nach 
gottlichem  willen  zutrüge,  das  unser  einer  ader  mere  mit  tode  abeginge 
ader  sunst  mit  krankhait  also  bevihle,  das  er  dem  handel  nicht  nutzs 
sein  mochte,  so  sollen  die  andern  alle  semptlich  und  sonderlich 
mit  dem  oder  denselbigen  ein  freuntlich  gedult  und  mitleyden  haben 
und  tragen  und  yn  sein  lebenlangk  und  nach  seinem  tode  seine 
erben  die  vorschriebene  zait  bey  der  Verwaltung  und  dem  handel, 
eynem  idern  yn  seinem  stand  und  wesen  lauts  dieser  vorschrei- 
bimge,  bleyben  lassen  und  ime  ader  seinen  erben  getraulich  und 
wie  eyn  yder  wolte,  das  yme  selbest  ader  seinen  kindern  gleichs 
falles  gescheen  solte,  furstehen  und  zum  besten  yn  allen  Sachen  helfen 
handeln,  fordern,  underweysen  und  anrichten.  Weren  aber  die  erben 
unmündig,  so  sali  an  des  ader  der  kranken  und  verstorben  Stadt  ein 
erlicher  fromer  man  des  geschlechts  oder  freuntschaft  ziie  dem  handel 
und  rechnunge  gelassen  werden,  doch  das  derselbige  vor  allen  dingen 
zusage  und  an  eydes  stat  gelobe,  die  heimlickait  des  handeis  und  alle 
Sachen,  daran  gelegen,  bey  sich  zu  behalten  und  yn  ewigkait  nyemandes 
^äurvon  nicht  zu  vormelden. 


204  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldiöchen  Saigerhandels. 

So  nun  die  zait  der  geselschaft  bies  auf  zwey  ader  drey  jare  ver- 
laufen were,  so  sollen  und  wollen  wir  oder  unsere  erben  uns,  eher 
wir  uns  mit  den  vorgemelten  unsern  gnedigen  liern  den  graven  von 
Mansfelt  in  weyter  handelunge  lassen,  zAisamenfugen  und  under  uns 
aller  notturft  underreden,  ap  sich  auch  yrrunge  zwischen  uns  begeben 
hetten,  dieselbigen  vor  allen  dingen  hinlegen,  beytun  und  vortragen 
lassen  und  uns  darnach  widerumb  zuesamen  tun  und  yn  ein  neue 
geselschaft  vorpflichten  und  vorbinden,  also  das  wir  alle  zugleich,  so 
es  mit  der  herschaft  Mansfelt  zue  weiter  handelunge  kommet,  vur 
einen  man  stehen  und  stynimen  sollen,  damit  uns  allensampt  ador 
einem  tail  ader  iglichem  insonderheit  yn  der  handelunge  mit  der 
herschaft  keine  nachtail,  unrat  ader  beschwerunge  begegen  und  keiner 
dem  andern  hinderlich  sein,  sunder,  so  vil  muglich,  lenger  in  freunt- 
schaft,  eynigkeit  und  handelunge  beyeinander  bleyben  mugen.  Wolt 
aber  ye  darüber  einer  ader  meher  beim  handel  nicht  bleiben,  der  sal 
es  die  zait  muntlich  anzaigen,  darnach  sich  die  andern  zue  richten 
haben.  Und  welcher  sich  also  aus  dem  handel  tun  und  lenger  nicht 
bleyben  will,  dem  sollen  dye  ander  sein  heuptgelt  mit  gewynn  oder 
Verlust,  wie  sich  das  zugetragen  hette,  auf  zwue  frist  in  jare  und  tage, 
nemlich  halb  auf  Michaelis  und  halb  auf  den  volgenden  ostermargt, 
zue  Leipzigk  an  gutter  grober  furstenmuntz  entrichten  und  bezalen. 
Dergleich  sal  man  yme  auch  ein  erliche  bezalunge  vor  seinen  tail  an 
der  hutten,  huttengezeuge,  kretz,  gewesche  und  vor  das  tail  am  haus 
zue  Eysleuben,  doch  nicht  wie  solchs  alles  erzeugt,  sondern  in  einer 
ungeverlichen  summen  und  dannoch  umb  den  dritten  pfennig  weniger, 
dan  es  einkauft,  ablegen  und  bezalen.  Wurde  aber  eyn  ganze  zui- 
trennunge  des  ganzen  handeis,  also  das  beyde  part  von  einander  setzen 
und  ein  teil  den  andern  mit  barem  gelt  nicht  ablegen  konten  oder 
weiten,  so  sali  man  das  letzt  jar  allen  und  itzlichen  verrat,  so  vil  vor- 
handen, aufarbeiten  und  umb  bargelt  vorkeufen  und  eynem  ydern  sein 
anzal  davon  bezalen.  Was  aber  nicht  mocht  aufgearbeit  und  vorkauft 
werden,  sal  gleichmessig  angeschlagen  und  eynem  itzlichen  sein  tail 
gegeben  werden.  Damit  aber  des  eigentumes  halben  der  hutten  und 
hauses  zu  Eysleuben  kein  irrunge  erwachse,  ist  berett,  so  die  gesel- 
schafter  von  einander  setzen  wollen,  sali  der  tail,  der  nicht  bleiben  wil, 
die  hutten  mit  allen  huttengezeuge,  was  in  der  rechnunge  nach  nicht 
angeschlagen  were,  an  ein  gelt  schlahen  und  dasselbig  setzen;  so  sali 
der  ander  tail  macht  haben,  es  yn  deme  gelde  zu  behalten  oder  dem 
teil,  der  es  gesetzet  hat,  davor  zu  lassen.  Wurden  aber  beyde  tail  der 
trennunge  yrrig  und  itzlichs  dem  andern  dieselbig  auflegen  wolle,   so 


No.  110.    1536.  205 


sollen  sie  von  beyden  tailen  die  hatten  feylbieten  und  in  jare  und 
tage  ynen  allen  zue  gute  zu  vorkaufen  bevleyssigen,  auch  im  selbigen 
jare  das  plaster  ader  boden  des  huttenhoves  und  hutten  an  allen  orten, 
do  man  sich  zeigs  vormut,  aufheben,  durchlassen,  schmelzen  und 
arbaiten,  und  was  daraus  wirt  sampt  dem  gelt,  das  man  aus  der  hutten 
losen  konte,  under  sich  gutlich  austeilen,  und  ap  sie  nicht  kaufleute 
haben  mochten,  sollen  sie  losen,  und  welchem  das  loß  gefeld,  der  sal 
die  hutten  setzen,  und  sali  darnach  mit  der  wale  gehalten  werden,  wie 
itzt  berurt  ist,  alles  treulich  und  one  geverde. 

Es  sal  auch  keiner  aus  dem  handel  fursten,  bischoven,  gravcn, 
prelaten  ader  hern,  auch  mit  welchem  man  susten  nicht  zue  handeln 
pfleget,  wenig  oder  vil  vorleyhen  ader  von  des  handeis  wegen  vor 
imandes  bürge  werden,  es  geschehe  denn  mit  gemeinem  rate  und  vor- 
willigunge.  LFnd  sali  dieser  artickel  insonderheit  allen  dienern,  buch- 
haltern,  schreybern  und  fiictorn  in  ir  pflicht  gebunden  werden,  mit 
anzeigung,  ab  es  von  yemands  übergangen  wurde,  der  ader  dieselbigen 
sollen  ir  eigen  wagnus  darumb  bestehen  und  gewarten,  und  ap  es  zue 
schaden  liefe,  denselbigen  schaden  allein  bey  sich  seihest  gelten  und 
tragen,  und  sal  dem  handel  ane  schaden  sein.  Es  sal  keiner  in  diesem 
handel  mit  wechslen  und  geltaufnehmen,  auch  in  keufen  oder  ver- 
keufen  seinen  eigennutz  oder  vorteil  suchen,  sonder  was  er  dem 
handel  zu  gute  und  mit  vortail  aufnymmet,  sal  auch  dem  handel  zu 
gut  und  gewynne  laufen.  Und  sollen  alle  vorwaltere,  factor,  diener, 
s«3hreiber  und  buchalter  alle  Wechsel  zu  Frankfurt,  Xurmberg,  Antorf, 
Leipzig,  Eysleuben  und  anderen  ortern  dem  handel  getreulich  berechen 
und  keiner  darmit  nicht  vor  sich  seihest  handeln  ader  werben,  dazu  sie 
alle  pflicht  tun  sollen,  wie  das  gewonlich  ist,  treulich  und  one  geverde. 

Ap  auch  etwas  dieser  zait,  wie  das  unser  aller  notturft  erfordert, 
nicht  beratschlaget  und  bedacht  were,  haben  wir  uns  vereiniget,  ein 
gemeyn  register  und  buch  zu  halden,  darinne  alle  jare,  so  oft  und 
dicke  wir  zu  der  rechnunge  ader  sunst  aus  notturft  des  handeis  zue- 
samen  kommen,  alles,  was  beschlossen,  verwilliget  und  abgeret  wirt, 
vorzeichent  werden  solle;  und  sollen  dieselbigen  beschlus,  ordenunge 
und  hendele  mit  unser  der  geselschafter  henden  underschrieben  werden 
und  alsdann  alle  craft,  wyrde  und  macht  haben,  ap  es  yn  diese 
artikel  und  verschreibunge  gefast  und  von  worten  zue  worten  ein- 
geleybet  were. 

Des  alles  zue  Urkunde,  warer,  stetter  und  unvorletzter  haldunge 
laben  wir  obgemelten  Heinrich  Scherl,  Hans  Reynicke,  Wilhelm 
Ileyffenstein  und  Hieronymus  Lotter  diese  vorschreibung,  geselschaft 


2Ö6  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


und  vereinigunge  eyn  iglicher  dem  andern  mit  hande  und  munde' 
in  guten  trauen  und  glauben  an  eydes  stat  zugesagt  und  uns  vor- 
pflicht,  alle  und  itzlich  stuck,  punct  und  artikel  dieses  brieves,  und 
was  darinnen  geleybet  ist  sampt  und  besondern,  nichts  ausgeschlossen, 
stete,  vest  und  un vorletzt  zu  halten,  wie  getrauer  geselschafter  her- 
kommen, recht  und  gewonheit  ist.  Und  seind  dieser  vorschreibunge 
zwue  gleichs  lauts,  auf  eylfhalb  pergaraentblat  und  vierzehen  zeylen 
geschrieben,  zwischen  uns  aufgericht,  welche  beyde  wir  alle  viere  mit 
unsern  angehengkten  sigiln  und  pezschirn  und  mit  unsers  iglichem 
eygen  handschrieft  vor  uns,  unser  erben  und  nachkomen  besigelt  und 
underschrieben  haben  und  Heinrich  Scherl  und  Jeronymus  Lotter  eyne 
und  Hansen  Key  nicken  und  Wilhelm  Keyffenstein  die  ander  übergeben 
haben,  Gescheen  auf  den  sontag  Esto  michi,  der  gewest  ist  auf  den 
27  tag  des  monats  Februari  nach  Christi  unsers  hern  geburt  1533. 

Gleichzeitige  Abschrift  im  Geiverk.  Archiv  2u  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  9, 1. 


111.  1536  März  9.  1 

Heinrich  Scherl  und  Gesellschafter  des  Hüttenhandels  %u  Luderstadt 
schließen  auf  drei  Jahre  mit  Hans  Brückner  einen  Kauf  ah  über  die  von 
diesem  mit  seinen  zwei  Feuern  zu  produzierenden  Kupfer.  Das  Kupfer 
soll  in  die  Wage  geliefert,  der  Zentner  vom  Gehalt  einer  feinen  Mark 
Silbers  mit  13  fl  (^j^  grobe  Münze,  ^/g  Pfennige,  21  gr  für  1  fl)  berechnet 
und  geringerer  oder  größerer  Gehalt  pro  Lot  mit  ^j^  fl  angeschlagen 
werden.  Zu  Einkauf  gibt  die  Gesellschaft  jährlich  auf  jedes  Feuer 
100  Goldgulden  (22  gr  pro  fl).  Der  prob  halben  soll  es  stehen  ufi" 
den  geschwornen  probirer  zu  Eysleben  nach  vermöge  u.  g.  herrn 
reformation.  Zu  Vorfertigung  solicher  zwei  feur  leiht  die  Gesellschaft 
dem  Hans  Brückner  auf  ein  Feuer  1500  fl.  Wird  der  Vertrag  nicht 
verlängert,  so  soll  Brückner  vom  letzten  Bartholomeustage  an  mit  den 
Kupfern  abzahlen  und  die  Gesellschaft  bis  Ende  des  Jahres  1539  be- 
friedigen. Zu  Urkunde  seyn  dyser  zetteln  zwo  gleychs  lauts  gemacht, 
eyne  under  Heintz  Scherls  petzschaft  Hans  Brugkner,  dye  andere  unter 
Hans  Brugkners  petzschaft  den  geselschaftern  zugestelt 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  9,  II. 


No.  110— 112.    1536.  207 


112.    1536  Mai  3.    Friedrich  von  Thiin  an  Graf  Hoyer 
von  Mansfeld. 

Betrifft  die  Belehnung  Wolf  Wiedemanns  und  Heinrich  Seherls  samt 
dessen  Mitverwandten  mit  der  Hütte  (Luderstudt). 

Edler  und  wolgeborner  graf  und  her,  eurn  gnaden  sein  mein  under- 
thenige  und  ganz  willige  dienste  alzeit  zuvor  bereyt.  Gnediger  her, 
e.  g.  schreiben,  dorinne  dieselb  begem,  das  ich  Wolfen  Widemann 
sampt  seinen  mitverwanten  und  Heinrichen  Scherlein,  auch  andern 
seinen  mitgeselschaftem ,  uif  den  sontag  vocem  iocunditatis  zu  Salvelt 
nder  Lud[er]statt  einzukommen  beschaiden  soll  etc.,  hab  ich  entpfangen 
und  seins  Inhalts  vorlesen  und  were  e.  g.  schreiben  nach  solchs  zu  tune 
ganz  willig;  es  wissen  sich  aber  e.  g.  zu  erinnern,  das  mein  lieber  vater 
seliger  Wolfen  Widemann  sampt  seiner  geselschaft  die  berurte  hutte 
nicht  hat  leyhen  wollen  aus  dem,  das  er  etliche  Ursachen  der  weide 
halben  in  irer  verschreybunge  gehabt.  ]Sachdem  dann  Jobst  von 
Baumbach  und  Heinrich  Scherlein  mir  am  nechsten  zu  Leyptzk  haben 
zugesagt,  dieselbigen  artikel,  die  mein  vater  seliger  angefochten  hat,  in 
der  nauen  verschreybunge  aussen  zu  lassen;  wo  solchs  geschieht,  so 
sein  meiner  brudere  vormundern  und  ich  Wolfen  Widemann  sampt 
seiner  mitgeselschaft  die  hutte  zu  leyhen  und  dornach  von  inen 
widerumb  aufzunehmen  erbottig.  Wo  alsdan  Heinz  Scherlein  mitsampt 
seiner  geselschaft  meiner  brudere  vormundern  und  mich  umb  die  lehen 
der  hiitten  halb  ansuchen,  soll  inen  solche  hutte  von  uns  gelihen 
werden.  Derwegen  verhoff  ich,  e.  g.  werden  meine  brudere  und  mich 
als  unser  gnediger  lehenher  hirinnen  auch  gnediglich  bedenken.  Wil 
aber  auch  e.  g.  nicht  bergen,  das  ich  ujff  den  freitag  nach  Jubilate 
schirsten  zu  Leyptzk  im  markte  sein  werde.  Wo  nun  e.  g.  Baumbachen 
geradten  konnten,  e.  g.  wollen  denselben  uff  ernante  zeyt  auch  gen 
Leypzk  schicken;  so  werden  die  alten  huttenhern,  auch  Heinrich  Scherlein, 
verbanden  und  doselbs  anhaim  anzutreffen  sein.  Aldo  kann  man  sich 
dann  aller  notturft  mit  inen  underreden;  und  wo  nun  das  also  zu 
Leypzk  der  lehen  halben  hingelegt,  wurde  man  des  vorbeschieds  gein 
Salvelt  oder  Lud[er]stadt  nicht  notturftig  sein.  Solchs  hab  e.  g.  ich  nicht 
wissen  zu  verhalten,  dann  e.  g.  undertheniglich  zu  dienen,  erkenne  ich 
mich  über  meine  schuldige  pflicht  ganz  willig.  Datum  mittwochen 
nach  Misericordias  domini  anno  etc.  XXXYI'«"». 
e.  g.  undertheniger  diener 

Friderich  von  Thun  zur  Weyssenburgk. 


2Ö8  Ürkundenbucii  zur  Oeschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Zettel:  Auch  gnediger  her,  e.  g.  bit  ich  hirauf  umb  gnedige 
antwuit,  das  mir  dieselb  zu  Leypzk  im  markte  muge  zukommen,  dor- 
nach  ich  mich  zu  richten  hette.    Datum  uts. 

Außenadresse:  Dem  edlen  und  wolgebornen  hern  harren  Hoyern  giafen  und 
hern  zu  Mansfelt  und  Heldrungen  meynem  gnedigen  hern. 

Ausfertigung  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  9,  III. 


113.  1536  Mai  12.   Leipzig. 


Graf  Gebhard  von  Mansfeld  verschreibt  die  Hälfte  seiner  Zehntkupfer* 
der  Jahre  1537 — 40  an  Hans,  Lukas  und  Franz  Straub  zu  Nürnberg 
und  Leipxig  und  ihre  Mitgesellschafter  des  Saigerhiittenhandels  zu  Schwarxa, 
'wofür  ihm  die  Gesellschaft  5000  fl  (gegen  einen  Zins  von  S^IqJ  vor- 
schießt Versicherung  für  die  Strauben  wegen  der  von  ihnen  außerdem 
vorgestreckten  10  000  fl. 

Auf  heut  freytag  nach  Jubilate,  den  zwölften  May,  des  tausent  fünf- 
hundert sechsunddreyssigsten  jars  zu  Leipzigk  haben  wir  Gebhard 
graf  und  herre  zu  Mansfeld  etc.  vor  uns,  unsere  erben  und  erbnehmon 
uns  mit  den  erbarn  Hansen,  Lucaßen  und  Frantzen  Strauben  gebruedere, 
bürgere  zu  Nurnbergk  und  Leiptzigk,  sampt  yhren  mitgeselschaftern 
des  seigerhuttenhandels  zu  Schw^arza  umb  die  helfte  aller  unser  zehent- 
kupfer,  szo  uns  zustendig  und  in  unserer  grafschaft  Mansfeld  gemacht 
und  in  die  wage  geantwort,  szo  vyl  uns  der  dysse  drey  volgende  jai', 
als  uff  das  newe  jar  der  weniger  zall  im  sybenunddreyssigsten  anzu- 
fahen  und  sich  auffs  newe  jar  des  vierzigsten  jars  wydder  enden  solle, 
und  ist  also  ein  bestendiger  aufgerichter  kauf  abgeredt  und  beschlossen, 
wie  folget:  Hans,  Lucas  und  Franz  die  Strauben  gebrudere  und  yhre 
mitgeselschaftern  sollen  und  wollen  uns  graffen  Gebharten  zu  unserer 
besserung  funftausent  gülden  in  muntz,  eynundzwenzig  groschen  vor 
eynen  gülden,  auf  bemelten  kauf  und  abrede  hyrauß  leyhen  und  vor- 
strecken, die  wir  auch  von  yhnen  ytzigen  margkt  hir  zu  Leipzigk 
haben  eingenohmen  und  bahr  entpfangen.  Wir  und  unsere  erben 
sollen  und  wollen  auch  derwegen  obbemelte  summa  der  funftausent 
gülden  vorstreckunge  die  zeit,  weyl  sie  bey  uns  stehen  und  dysser 
kauf  wyrigk,  jerlich  fünf  vom  hundert,  das  macht  dritthalbhundert 
gülden,  Vorzinsen,  wylche  vorzinsunge  ytzige  ostern  dysses  sechsund- 
dreyssigsten jars  sich  anfahen  und  die  erste  zinszeit  ostern  des  syben- 
unddreyssigsten jars  den  mehrgedachten  Strauben  und  yhren  mitgesel- 
schaftern von  uns  bar  bezalt,  und  die  andern  volgenden  drey  jar  dysses 


No.  112-113.     1536. 


ewen  voreinigten  kaufs  sollen  alle  gebot  zu  der  abrechnunge  der 
ehentkupfer  die  zinse  der  vorlege  innebehalten  und  abegezogen  werden. 
)er  kauf  Mansfeldischer  und  Eyslebischer  zehentkupfer  soll  ein  centner, 
uf  die  probe  ein  fevne  margk  sylbers  halten,  umb  dreyzehen  gülden 
3hen  groschen  sechs  pfennige  muntz  zu  eynundzwenzigk  groschen  an 
arter  grober  muntz  gerechent  werden,  das  lot  mynder  ader  mehr 
altende  zu  halben  gülden  muntz  bezalet  und  abgerechent  werden. 
»ie  Hettstedischen  zehentkupfer  aber  soll  ein  centner  umb  acht  gülden 
lunz,  ane  die  probe,  vor  sich  bezalt  werden.  Der  einkauf  dysser 
reyer  jar  soll  jerlich  vier  margk  sylber  seyn.  Es  sollen  uns  auch 
ie  gedachten  Strauben  und  yhre  mitgeselschaftern  jerlich,  wan  dysser 
auf  angehen  wirt,  die  vier  merkte,  der  dreyer  zu  Leipzigk  und  eynen 
ur  Neumburgk,  ider  margk  sechshundert  gülden  an  grober  münz 
ntrichten  und  bezalen.  Was  sich  alsdan  eynes  yden  jars  zu  der  ab- 
3chnunge  ubermas  befindet,  das  die  zehentkupfer  mehr  getragen,  das- 
älbige  sali  uns  zu  banden  gestellet,  aber  der  gemelten  geselschaft  zu 
bekurzunge  der  funftausent  gülden  leyhunge  von  uns  zu  unserer 
oer  und  gelegenheit  innegelassen  werden;  und  was  also  eins  yden 
US  an  der  vorlege  abgekurzet  wurde,  soll  derhaiben  uns  ein  geburliche 
uitauz  zugestellet  und  darnach  die  vorzinsunge  nachbleybender  vor- 
ige auch  entricht  und  bezalt  werden.  Wue  wir  aber  uns  mit  ge- 
achten  geselschaftern  vor  ausgange  dysser  obbestimpten  dreier  jar  des 
auls  nicht  ferner  vorgleichen  konten,  was  alsdan  an  der  vorgestreckten 
niiiinge  der  geselschaft  unbezalt  ausstendig,  solchs  soll  von  uns  ader 
iisern  erben  den  geselschaftern  volkomlich  ane  allen  vorzogk  zu  der 
?tz;ten  abrechnunge  der  zehentkupfer  an  guter  grober  muntz  zu  foller 
nuge  entricht  und  bezalt  werden.  Und  nachdem  uns  die  bemelten 
trauben  und  ire  mitgeselschaftere  ausserhalb  und  über  dysses  zehen- 
lusent  gülden  in  muntz  vorgestreckt,  die  inen  jerlich,  ydes  hundert 
lit  funfen,  von  dem  uberlauf  des  eynen  drytteyls  yhnen  den  Strauben 
erkauft  alles  einhalts  und  vermöge  darüber  ufgerichter  vorschreybunge 
orzinset  soll  werden;  wue  sich  nu  der  überlauft  an  denselbigen 
iipfern,  in  wylchem  jare  das  geschee,  nicht  so  hoch  als  ihre  gebur- 
che  zinse  erstrecket,  auf  den  vall,  und  sunst  nicht,  sollen  die  Strauben 
nd  ihre  raitgeselschafter  macht  haben,  die  zinse,  was  in  der  auf  eyn 
des  jar  betagt  und  am  uberlauf  der  andern  kupfer  nicht  bekomen 
lochte,  innezubehalten,  trewlich  und  ungeverlich.  Und  des  zu  warer 
altinge  haben  wir,  Gebhard  graf  und  herre  zu  Mansfeld,  und  wir, 
Aic^s  und  Franz  Straube  vor  uns  und  unsern  bruder  Hansen  Strauben 
md  unser  mitvorwanten  des  seigerhandels  zu  Schwarza,  unser  angeborne 

(}eschichtsq.d.Pr.Ö.  Bd.XXXXVIl.  14 


210  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels, 

und   gewonliche   hantpitzschir   unden   an    dyssen    briff  wyssentlichen 
gedruckt,  und  gescheen  im  jare  und  tage,  wie  oben  berurt. 

Ausfertigung  auf  Papier  mit  den  aufgedrückten  Papiersiegeln  Oraf  Gebhards 
und  des  Lukas  und  Franz  Straub  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigei-handel, 
Paket  1,  I. 


114.    1536.    Juni  19.    Leipzig.     Lukas  Straub  an  Graf 
Hoyer  von  Mansfeld. 

Beschwerden  über  Dr.  Philipp  Dragstedt  und  Pascha  Binck. 

Wolgeborner  und  edler  grave,  euern  genaden  sint  mein  under- 
tanig  und  ganz  willige  dienst  alzeit  zuvor.  Gnediger  herr,  der  gnedigen 
antwurt,  so  e.  g.  uff  mein  jungst  schreiben  der  hindergelegten  von 
derselben  geselschaftern  bei  mir  zweitausent  guldengroschen  halben, 
weil  ich  die  widerumb  zu  mein  henden  gebracht,  das  e.  g.  numals 
zufriden  sein  und  es  bei  dem,  wie  es  mit  mir  zuvor  gewest  ist,  gnedig- 
lich  bleiben  lassen  wolt,  durch  den  gestrengen  erenvesten  Hansen  von 
Trotha  meim  diener  hat  geben  lassen,  bin  ich  hochlich  erfreut  worden. 
Was  e.  g.  auch  zur  selben  zeit  ich  zugeschrieben,  dem  wil  ich,  ob  gott 
will,  nachkomen,  der  undertanigen  Zuversicht,  e.  g.  werde  sich  irer  mir 
gethaner  zusag  der  feur  oder  kupfer  halb ,  die  ich  noch  uberkomen 
sol,  gnediglich  erinnern  und  in  dem,  das  ich  solche  erlange,  mein 
gnediger  herr  sein,  auch  die  gnedige  zusag  und  Vertröstung,  so  e.  g. 
und  der  gestreng  erenvest  Ebolt  von  Bambach  der  alten  vorret  halb, 
das  mir  die  kupfer  dovon  in  alweg  volgen  und  geantwurt  werden 
sollen,  mir  gethan,  in  kein  vergessen  gestalt  haben.  Nun  geb  e.  g.  ich 
undertenig  zu  erkennen,  das  jungst  doctor  Philips  Drachstett  gegen 
meim  diener  Barthel  Widman,  wan  er  mich  bezalt  hab,  so  gedenk  er 
mir  von  seinem  alten  verrat  keine  kupfer  mer  zu  antwurten,  sich  hat 
hören  lassen.  Dergleichen,  gnediger  herr,  hat  Pasch  Rincke  dapfern 
von  meinem  gelt  erzeugten  alten  verrat,  welchen  er  ligen  und  den 
neuen  schmelzen  lest,  das  mir  dann  nicht  wenig  beschwerlich.  Weil 
ich  nun,  gnediger  herr,  auf  e.  g.  vortrostung,  das  die  kupfer  von  alten 
Vorräten  yn  alweg  mir  volgen,  solche  auch  forderlich  aufgeschmelzt 
werden  sollen,  mich  genzlich  vorlassen  und  mein  handel  mit  holzern, 
kollern,  furleuten  und  hutteknechten  darauf  bestalt,  haben  e.  g.  selber, 
was  nachteils  und  scheden  aus  deme,  wan  die  kupfer  von  alten  vor- 
reten  mir  nicht  alle  selten  geantwurt  oder  solche  nit  selten  aufgeschmelzt 


No.  113—114.     1536.  211 


erden,  derhalb  das  die  hutteknecht  und  andere  meine  diener  bei  irera 
lllen  lohne  nicht  halb  erbeit  hetten,  mir  erwachsen  wurden,  gnediglich 
:i  bedenken.  Wil  darumb  e.  g.  undertanig  gebetten  haben,  dieselb 
olle  in  gnediger  betrachtunge  des,  wie  itzt  erzelt,  mein  gnediger  herr 
••in  und  dem  doctor  Drachstett,  weil  er  sein  einkauf  auf  dis  laufend 
•chsunddreissigste  jar  auf  seine  fier  feuer  vor  vol  von  mir  schon  ent- 
jaDgen  hat,  das  er  auch  alle  seine  kupfer  von  seinem  alten  verrat 
xgegen  mir  antwurten  wolle,  gnedigen  bevehl  tun,  dergleichen  auch 
m  Pasch  Rincken  oder  Hans  Baussen  seligen  nachgelassen  erben, 
s  derselbig  ir  Vorrat  auch  aufgeschmelzt  und  das  kupfer  davon  mir 
antwurt  werde.  Und  domit  solchs  deste  ehe  geschehen  mocht,  so 
tt  e.  g.  ich  underthenig,  dieselb  wolle  gnediglich  nachlassen  und  vor- 
liaffen,  das  zum  aufschmelzen  des  gemelten  Vorrats  vor  das  gelt,  so 
isch  Rink  von  meinem  vorlege  aufs  neu  zu  einlage  in  kollhandel  ge- 
ben oder  sunst  darine  im  Vorrat  von  meinem  vorlege,  das  dann  ein 
pfere  summa  sein  soll,  vorhanden  hat,  so  vil  kolen,  als  ich  hoff,  e.  g. 
Ichs  nit  unbillich  zu  geschehen  gnediglich  achten  werden,  dofur  ge- 
irzt  und  Rinck  oder  Baussen  seligen  erben  nicht  genzlich  an  un- 
legene  ort,  der  kolen  doselbst  sich  zu  erholen,  geweist  werden  mochten. 
ie  dann  zu  e.  g.  als  meinem  gnedigen  herren  ich  mich  solchs,  auch 
s  dem  doctor  Drachstett  und  Baussen  erben  irs  Vorrats  halb,  wie  ich 
en  gebeten,  gnediger  bevehl  getan  werde,  zu  geschehen  undertenige 
ntzlich  vorsihe.  Welchs  dan  umb  e.  g.  mit  mein  undertenigen  und 
nz  willigen  diensten  zu  vordienen  ich  allezeit  willig  wil  befunden 
jrden.      Datum  Leipzig,   montags   nach  Corporis   Christi   anno   etc. 

e.  g.  underteniger  und 
ganz  williger 

Lucas  Straube. 

Außenadresse:   Dem   wolgebornen  und  edlen   herren  herren   Hoiern   grafen 
d  herren  zu  Mausfeld  etc.  meinem  gnedigen  herren. 

Ausfertigung  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  1,  IL 

Siegel:   H^ 


14« 


212  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Man  sf eidischen  Saigerhandels. 

115.    1536  Juli  5.   Naumburg.     Lukas  Straub  an  Gra 
Hoyer  von  Mansfeld. 

Betrifft  Straubs  Verlag  für  Dr.  Dragstedt  U7id  Pascha  Rink,   auch  d'i 
ihm  von  Christoph  Fürer  versprochenen  Kupfer  und  Feuer. 

Wolgeborner  und  edler  graffe,  euern  gnaden  seind  mein  imdei 
thenig  und  ganz  willige  dienst  alzeit  zuvor.  Gnediger  herr,  die  voi 
gangne  wochen  yn  abwesen  euern  gnaden  hat  mein  diener  Barth( 
Wideman  dem  herr  Johan  Ullein  ein  brief  von  mir,  e.  g.  solchen  ufl 
förderlichst,  wan  dieselb  widerumb  gen  Mansfelt  kompt,  zu  uberani 
wurten,  gegeben,  der  Zuversicht,  e.  g.  werde  den  entpfangen,  auc 
seins  Inhalts  gnediglich  vornomen  haben,  und  wie  darinne  e.  g.  ire 
gnedigen  zusag  und  vortrostung  der  feur  oder  kupfer,  so  von  den 
selben  ich  uberkomen  soll,  auch  der  alten  doctor  Drachstetts  und  Pasc 
Rincken  vorret  halben,  das  die  kupfer,  so  daraus  gemacht,  in  alleweg 
mir  sollen  geantwurt  werden,  ich  underteniglich  erinnert,  das  auc 
solchs  von  e.  g.  yn  kein  vorgessen  gestalt  sei,  mich  genzlich  vorsehe: 
hab.  Also  vorhofi  ich  noch,  euer  gnad  werde  mein  gnediger  herr  un 
der  feur  oder  kupfer  halb,  der  ich  vom  Christoff  Furer  zu  uberkome 
vortrost  worden  bin,  gnediglich  mein  eingedechtig  sein,  auch  docto 
Drachstett  und  Pasch  Kincken  oder  Hans  Paus  seligen  erben,  wie  ic 
den  in  nechstem  meinem  schreiben  e.  g.  undertenig  gebeten,  zu  aul 
Schmelzung  yres  alten  Vorrats  und  das  vre  daraus  gemachte  kupfe 
nyemants  dann  mir  oder  den  meinen  geantwurt  werden,  gnediglic 
bevehl  tun,  in  gnediger  betrachtunge  der  scheden,  so  aus  nicht 
antwurtunge  der  kupfer  von  den  alten  vorreten,  wie  e.  g.  ich  nechs 
angezeigt,  insonder  auch  grosser  nachteil  derhalb ,  das  ich  schon  gar 
kupfer,  der  ich  mich  von  alten  vorreten  zu  uberkomen  genzlich  vor 
sehen,  auf  lieberung  vorkauft  hab,  mii-  erwachsen  wurden.  E.  g.  woU 
auch  gnediglich  bedenken,  das  doctor  Drachstett  sein  follen  einkauf  au 
dis  laufend  sechsunddreissigst  yar,  das  er  mir  dann  noch  vorschriebe! 
ist,  schon  für  foll,  auch  zu  notturft  seins  handeis  ander  noch  mer  gel 
nach  der  abrechnung  von  meim  diener,  das  er  mir  nicht  mit  kupfe 
zu  bezalen  gedenkt,  entpfangen  hat;  welche?  'iann,  wo  es  seinem  für 
haben  noch  also  ergehen  solt,  mir  gar  nicht  leidlich.  Will  aber  zu  e.  g 
daß  dieselb  genedig  und  gepurlichs  einsehen  darein  haben  und  dei 
doctor  von  seinem  vornemen  zu  deme,  das  er  mir  all  sein  kupfer  voi 
seinem  alten  verrat  antwurte,  auch  den  Pasch  Rincken  oder  Paussei 
seligen  erben  zu  aufschmelzung  ires   alten  Vorrats   und   sie  auch  ni 


No.  115— 116.    1536.  213 


enzlich  an  ungelegene  orter  der  kolen  doselbst  zu  sich  zu  erholen, 
onder  vor  ir  ausstendig  im  kolhandel  gelt  die  gewerken  in  kolen  dofur 
ukomen  zu  lassen  gnediglich  weisen  werde,  mich  undertheniglich 
uch  von  e.  g.  auf  vorigs  und  itzigs  meine  schreiben  gnedige  antwurt 
ersehen.  "Welches  dann  umb  dieselben  mit  mein  underthenigen  und 
anz  willigen  diensten  zu  vordienen  ich  allezeit  willig  wil  befunden 
erden.  Datum  zur  Naumburg,  mitwochs  nach  Yisitationis  Marie 
Inno  etc.  XXXVI '«". 

e.  g.  undertheniger  und 
gantz  williger 

Lucas  Straube. 

Äußenadresse :    Dem   wolgebomen   und  edlen   herren   herren  Hoier  graven 
id  herren  zu  Mansfelt  etc.  meinem  gnedigen  herren, 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  1,  II. 


16.   1536  Dezember  15. 

Handelssyndikat  der  Gesellschafter  des  Saigerküttenhandels  xu  Qräfen- 
thal,  Schwarxa,  Steinach,  Arnstadt,  Eisfeld,  Leutenberg  und  Luderstadt. 

Wir,  die  hernachbenanten ,  Sigmund  Furer  für  mich  und  meine 
esellschafter  des  saygerhütten handeis  zu  Grefenthal  und  Hans  Straub 
on  wegen  mein  und  meiner  gesellschaft  der  saygerhütten  zu  Schwarzach 
n  einem,  Sigmund  Pfintzing  von  wegen  mein  und  meiner  geselschaft 
er  saygerhütten  zu  Staynach  am  andern,  Cristoff  Fürer  für  mich  und 
leiiie  geselschafter  der  saygerhütten  zu  Arnstatt  am  dritten,  Ulrich 
Lauscher  von  Leipzigk  für  mich  und  meine  geselschafter  des  Sayger- 
andels  zu  Esfeld  und  Leutenberg  am  vierten  und  Hainrich  Scherl, 
uch  von  Leipzigk,  für  mich  und  meine  geselschafter  des  saigerhandels 
u  Luderstat  am  fünften  tailn  bekennen  offenlich  und  tun  kunt  menig- 
ch  mit  disem  brief  für  uns  und  alle  unser  erben:  Nachdem  in  ge- 
leiten unsern  hendeln  grosse  Unordnung  vor  äugen  gewest,  dardurch 
it  iiUain  uns,  sonder  auch  denen,  so  kupfer  von  uns  kaufen,  nachtail 
ntstanden  ist,  darumb  wir  uns  verschuner  zeit  einer  mas  und  Ordnung 
u  verhuetung  weiters  Schadens  auf  ein  anzal  jare  miteinander  ver- 
leicht, welche  ir  endschaft  erraicht,  das  wir  uns  aus  erfordrung  unser 
ind  gedachter  unser  hendel  notturft  ferner  auf  drey  ganze  jar,  die  sich 
u  iiechstkomender  mitfasten  anfahen  soUen,  deshalb  weiter  miteinander 
neliich  veraint  und  vertragen  haben  und  tun  das  hiemit  wisselich  in 


214  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


craft  ditz  brifs,  wie  von  wort  zu  worten  underschidlich  hernach  volgt 

Erstlich  das  wir  alle  kupfer,  so  vil  unser  yeglicher  derselben  ii 
zeit  der  dreier  jar  haben  würd,  allweg  den  zentner  umb  ain  summi 
gelts,  wie  wir  uns  der  zu  jeder  zeit  mit  einander  verainen  werdec 
mit  einander  verkaufen  sollen  und  wollen,  nemlich  zu  Nurmberg,  Frank 
fürt  und  Antorf;  doch  soll  Ulrich  Rauscher  und  sein  geselschaft  ii 
solchem  zu  Antorf  frey  und  unverpunden  sein.  Und  mit  dem  verkaufe! 
unserer  kupfer  soll  zu  Nuremberg  angefangen  werden  nach  dem  los 
das  wir  darumb  miteinander  gemacht  haben,  nemlich  zuerst  Sigmun( 
Fürer  und  Hans  Straub  zway hundert  zentner,  zum  andern  Ulricl 
Rauscher,  zum  dritten  Hainrich  Scherl,  zum  vierten  Sigmund  Pfinzin/ 
und  zum  fünften  Cristoff  Fürer,  yeder  tail  allweg  auch  zwayhunder 
Zentner  kupfers  in  solcher  Ordnung  nacheinander  verkaufen  und  nacl 
dem  letzten  allweg  wider  an  dem  ersten  angefangen  und  also  für  un( 
für  gehalten  werden. 

Zum  andern  haben  wir  ytzt  eine  solche  unterred  mit  einander  ge 
macht,  das  unser  yeder  ain  wissen  hat,  welchen  und  wievil  er  aim  jedei 
kupfers  verborgen  soll.  Und  wo  ainiche  schuld,  die  man  unser  ainen 
oder  mer  tailn  umb  kupfer,  und  sunst  nichts  änderst,  zu  tun  seil 
wird,  in  ainem  halben  jar  dem  negsten  nach  der  frist,  die  dem  schuldige 
zu  der  bezalung  gegeben  were,  über  angekerten  vleis  nit  eingebrach 
könnt  werden,  so  sollen  allweg  die  andern  demjenen,  der  also  kupfe] 
verporgt  hat,  jeder  einen  viertel  (dazu  verbessernd:  funftenteyl;  von  Gra, 
Albrechts  Hand?)  solcher  ausstendigen  schuld  mit  barem  gelt  bezalen 
also,  das  er  mit  dem  fünften  tail,  der  ine  angepürt,  derselben  schule 
gar  vergnügt  sey. 

Zum  dritten  sollen  die  wegmaister  hie  zu  Nurmberg  in  der  wa^ 
alles  unsers  kupfers,  so  man  uns  doselbst  wigt,  das  gewicht,  auch  der 
tai;  sulchs  weyens  und  die  verkaufer  und  kaufer  einschreyben  unc 
jt'dsjmals  unst-rn  dienern,  die  mit  den  kupfern  in  die  wag  geen,  des 
alles  ain  zettelein  geben,  domit  der  diener  einem  jeden  aus  uns  dasselb 
könn  haimbringen,  das  ers  wiss  einzuschreyben  und  sich  also,  allerle 
irrung  zu  verhueten,  unser  einschreyben  und  die  verzaichnus,  so  in  dei 
wag  beschicht,  miteinander  vergleiche.  Und  umb  solche  mue  soller 
alle  jar  zehen  gülden  von  unser  aller  wegen  in  die  wag  geschenk' 
werden. 

Zum  vierten  sollen  wir  vor  jeder  Frankfurter  mess  zusamen  kojuer 
und  beratschlagen,  mit  wem  zu  Frankfurt  zu  handeln  sey,  auch  aii 
jeder  zu  Frankfurt  in  der  mess  anzaigen,  wievil  er  kupfers  aldo  hab 
wievil  er  pley  bedörf  und  desselben  vorhin  für  sich  bestellt  hab;   unc 


No.116.    1536.  215 


ley  der  summa  plejs,  die  yeder  tail  also  ansagen  würd,  soll  es  entlich 
»leiben.  Wo  aber  ainer  über  solche  angesetzte  anzal  mer  pleys  kauft 
der  bestellet,  so  soll  er  eim  jeden  der  andern  vier  tail,  welcher  das 
»egert,  von  derselben  ubermas  sein  anzal  pro  rata  umb  die  summa, 
larumb  ers  erkauft  oder  bestellt  hat,  on  all  auszüg  und  widerred  zu- 
teilen und  volgen  lassen. 

Zum  fünften  soll  alle  mess  von  unser  aller  wegen  zweien  aus  uns 
en  hendlern  bevelh  gescheen,  unser  kupfer  zu  verkaufen  und  pley  zu 
:aufen  sambt  anderm,  so  von  noten  sein  mecht  und  sy  ausrichten 
:önnen,  und  sollen  allweg  auf  ain  iede  mess  ander  zwen  darzu  ver- 
rdent  und  dardurch  die  vorigen  geendert  werden.  Wir  wollen  uns 
uch  allzeit  veraynen,  wievil  kupfer  ain  jeder  alle  mess  dohin  senden 
oll.  Aber  zwischen  den  messen  soll  unser  handel  durch  unsere  factor 
uf  unser  aller  uncosten  ausgericht  werden.  Und  was  wir  kupfers  gen 
Lntorf  schicken,  domit  soll  durch  unsere  factor  allermas  wie  zu  Nurm- 
»erg  gehandelt  werden,  auch  in  der  wag  alle  kupfer,  die  verkauft,  auf- 
jeschriben  und  iedem  factor  ain  zettelein  davon  bracht  werden,  und 
och  Ulrich  Rauscher  und  sein  geselschaft  am  selben  ort  unver- 
randen  sein. 

Zum  sechsten,  wo  ainicher  tail  in  den  obgemelten  dreyen  stetten 
^uremberg,  Frankfurt  und  Antorff  ausserhalb  vorwissens  und  ver- 
älligung  der  andern  über  die  anzal,  die  im  zugelassen  wer,  mer 
upfer  verkaufföt  und  dardurch  böse  schulden  machet,  soll  er  dieselben 
Ilain  tragen  und  die  andern  ime  nichts  daran  zu  erstatten  oder  zu 
jeben  verpunden  sein. 

Zum  sybenden  soll  kain  tail  ainiche  kupfer  jemand,  wer  der  oder 
iie  wern,  verkaufen,  vorstechen  oder  in  ainich  ander  weis,  wie  die  be- 
lent  möcht  werden,  zustellen  noch  geben,  der  dieselben  kupfer  furter 
luf  der  see  ins  Nyderland  bringen  lesst,  unser  aller  schaden,  der  in 
;olchem  mit  dem  abfal  im  verkaufen  doselbst  im  Niderland  beschicht, 
iar durch  zufürkommen. 

Zum  achten  soll  ein  iede  geseUschaft  ire  kupfer  mit  irem  zaichen 
assen  zaichnen  und  auf  irer  hutten  bestellen,  das  die  kupfer  auf  das 
raiiist  gemacht  werden,  damit  kain  pilliche  clag  über  unsere  kupfer  be- 
achten könne;  insonderheit  soll  yeder  tail  bey  seiner  pflicht  kain  frembd 
upfer  unter  die  Eysleber  kupfer  mengen  oder  zaichnen  lassen,  die 
ien selben  Eysleber  kupfern  nit  gemes  sein. 

Zum  neunten  und  letzten :  ob  sich  in  zeit  diser  unser  veraynigung 
dniche  irrung  oder  Unverstand  unter  uns  allen  oder  ainstails,  doch 
»Uain  disen  unsern  handel  belangend,   zutrüge,   sollen  wir  mügüchen 


216  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saiger handeis. 


fleis  fürwenden,  solchs  in  der  guet  zu  vertragen.  Wo  aber  die  guet 
nit  verfahen  würd,  sollen  zwen  aus  uns,  die  solche  irrung  nit  betrifft, 
gepetten  werden,  dieselben  irs  vermügens  guetlich  hinzulegen.  Und 
wo  sy  die  guet  nit  finden  könten,  soll  ain  obman  darzu  genomen 
werden,  welcher  mechtiglich  doryn  guetlich  zu  sprechen  haben,  Bey 
desselben  auspruch  soll  es  auch  entlich  und  ungewegert  bleiben. 

Und  alle  obberürte  artickel  versprechen  wir  obgedachte  fünf  tail 
für  uns  und  unsere  gesellschafter  bey  unsern  waren  treuen,  glauben 
und  eern  stet  und  unverprochenlich  zu  halten,  darwider  ainichen  aus- 
zug  oder  behelf  nimraermer  zu  suchen  noch  zu  gebrauchen,  alles  ge- 
treulich und  ungeferlich.  Zu  urkund  haben  wir  solcher  brief  fünf  in 
gleichem  inhalt  schreiben  lassen,  yeder  dieselben  mit  seinem  aigen  in- 
sigl  besigelt,  und  unser  ygklicher  ainen  von  sein  und  seiner  gesel- 
schafter  wegen  zu  sich  genommen,  Gescheen  am  funfzehenden  tag  des 
monats  Decembris  nach  Christi  unsers  lieben  herren  geburt  1536  jar. 

Abschrift  im  Oewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  4,  XVI. 
Auf  der  Bückseite:  hirauf  soll  den  geselschaftern  antwort  gegeben  werden. 


117.   1537  Februar  6. 

Die  Grafen  Hoyer  und  Philipp  von  Mansfeld  vereinigen  sich  mit  Harn 
Reinicke  %u  Mansfeld  und  Wilhelm  Reiffenstein  zu  Stolberg  zu  einet 
neuen  Saigerhandelsgesellscliaft  der  Hütte  Steinach  auf  1/5  cii^^i"  Kupfef 
in  der  Herrschaft  Mansfeld  und  1  Zehnten. 

Stimmt  überein  mit  dem  Luderstädtisehen  Gesellschaftsvertrage  vom  27.  Februai 
1536  (0.  No.  109)  bis  auf  die  in  demselben  gesperrt  gedruckten  Stellen ;  die  Ab- 
weichungen werden  hier  wörtlich  angeführt: 

1.  .  .  .  Hansen  Reynicken  zu  Mansfelt  und  Wilhelm  ReyfensteiD 
zu  Stalbergk  vor  sich,  ire  erben  und  nachkomen,  auch  ire  mitvorwanten 
die  sye  zu  der  zeit  zu  sich  nehmen  werden  .  .  . 

2.  .  .  ,  den  namen  und  die  vorwaltung  .  .  . 

3.  .  .  .  Brunschweig,  Eisleben  .  .  . 

4.  .  .  .  uf  mitfasten  des  achtundreissigsten  jars  der  weniger  za] 
anfahen  sollen  und  uf  funfundneunzig  bis  in  hunderttausent  gülden 
hauptgeldes  .  .  . 

5.  .  .  .  mit  fünf  gülden  .  .  . 

6.  .  .  .  uf  den  ostermargkt  des  achtunddreissigsten  jars  .  .  . 

7.  .  .  .  umb  Pfingsten  .  .  . 


No.  116-117.    1536—1537.  217 

8.  .  .  .  uf  der  hutten  oder  der  herschaft  Mansfelt  .  .  . 

9.  .  .  .  uf  der  hutten  zur  Steynach  .  .  . 

10.  .  .  .  ader  sonst  an  eynem  andern  ort  schicklicher  und  mit 
mehrm  forteil  mocht  getriben  und  vorhandelt  werden  .  .  . 

11.  (fehlt  dort)  .  .  .  aber  die  Hütte  zur  Steinach,  dieweil  und  so 
lang  darselbst  gearbeit  wurde,  solle  unib  zweytausent  gülden  angeschlagen 
werden,  darauf  und  us  sye  jerlich  us  dem  gewynne  des  handeis  andert- 
halbhundert gülden  nemen  und  haben  soUen.  So  aber  ein  naue  hutten 
gebaut  wurde,  sal  us  gemeinem  handel  geschehen  und  daran  ein  ider 
nach  anzal  seins  heuptgeldes  teil,  gewyn  und  gerechtigkeit  haben  . . . 

12.  (fehlt  dort)  .  .  .  konten  wir  uns  aach  mit  yne  nit  vorgleichen 
und  wir  von  einander  setzen  wurden,  so  sollen  sye  die  zehentausent 
gülden,  welche  sye  uns  zuvorgelegt  (so  ferne  wir  die  mitler  zeit  nicht 
abgelegt,  welches  wir  uns  zu  tun  vorbehalten  haben)  von  des  ganzen 
handeis  heuptgelt  zu  voraus  abziehen  und  sich  damit  bezalen ;  so  sollen 
und  wollen  wir  ine  auch  dye  versessen  und  betagt  zins,  darmit  und 
neben  an  einleben  abbruch  usrichten  ader  auch  von  unserm  gewynne 
ader  heuptgelt  abgehen  und  inen  lassen  und  sy  daran  gar  kein  abgang 
ader  mangel  haben  sollen. 

Wolt  aber  eyner  bemelter  unser  hendeler  vor  ader  innerhalb  ob- 
geschribener  zeit  us  dem  handel  trachten  und  darinne  nicht  bleiben, 
so  sal  er  das  den  andern  bleibenden  geselschaftern  sein  heuptgelt  mit 
geburlichem  gewynne  usgesetzten  gelde  und  was  ime  sonst  nach  anzal 
uff  die  letzte  rechnung  nach  der  ufkundigung  gehefern  wurde,  darnach 
uf  die  Frankfurter  meß,  nemlich  zwo  herbstmeß  und  eyne  fastemeß 
die  negsten  nach  der  rechnung,  doch  ane  einig  derselbigen  laufender 
zeit  gewynung,  geben  und  bezalen,  das  er  sich  also  auch  gesettiget 
halten  sali,  alles  treulich  und  ane  geferde. 

Nachdem  aber  der  handel  itzt  nicht  neu  angefangen,  sondern  zu- 
vorn  lange  getrieben  und  doch  uf  obberurt  zeit  ein  anderung  mit  vor- 
benenten  unsern  hendelern  und  iren  itzigen  geselschaftern  gewynnen 
Wirt,  darus  auch  inen  bueße  und  gut  schult  zustehen  mochten,  derhalb 
ist  abgeret,  das  benent  unser  hendeler  uns  in  ader  under  irem  heupt- 
gelt des  nauen  künftigen  handeis  kein  schult  nicht  angeben,  zuschlagen 
und  berechen  sollen,  welche  nicht  in  eynem  jare  nach  der  rechnung 
zu  gut  gemacht,  ermant  ader  bezalt  werden  mocht,  sonder  sye  sollen 
dieselbigen  usstellen  und  usserhalb  ires  hauptgeldes  vor  sich  selbst 
I  mrnen  und  inbringen  und  davor  bargelt  zu  der  ander  rechnung  in  den 
ihaadel  erlegen,  alles  treulich  und  ane  geferde. 


218  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


13.  Des  zu  urkund  und  warem  bekentnis  haben  wir  diser  vor- 
schreibung  zwo  gleichslauts  ufgericht,  die  wir  eyne  mit  unsern  an- 
gebornen  sigillen  wyssentlich  besigelt  und  mit  unsern  namen  unter- 
schriben  den  obgenielten  geselschaftern  zugestelt  und  geben  haben. 
Die  ander  aber  haben  die  genanten  geselschafter  mit  Hansen  Reynicken 
und  Wilhelm  Reyfensteins  signetten  und  hantringen  neben  unsern 
sigillen  angehengt  und  darnach  mit  yre  beyder  eygen  hantschrift  unter- 
schriben  uns  uberantwort  und  übergeben.  Geschehen  Dinstags  tags 
Dorothee  im  7  und  dreissigsten  jare. 

Abschrift  im  Getverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  III. 


118.    1537  Juni  6.    [Mittwoch  nach  Bonifacii.] 

Vitus  und  Achatius  von  Pappenheim   belehnen  Moritz,   Wolfgang  und 
Marx  Buchner  mit  der  Hütte  Gräfenthal. 

Hegest  im  Ratsarchiv  zu  Leipzig  XX  33  f.  145. 


119.  1538  April  20.  Frankfurt.  Die  Verwandten  des 
Kupferhandels  zu  Aachen  an  [die  gemeinen  Saiger- 
händler  der   Grafschaft  Mansfeld]. 

Bitten  um  Vermittlung  in  dem  Streit  zwischen  der  Stadt  Aachen  und 
dem  Herzog  von  Cleve,  durch  den  der  Kupferhandel  nach  Aachen  gehemmt 
werde. 

Ersamen  f ursichtigen  weisen  herren,  unsere  dienst  zuvor.  AV'ir 
geben  euir  lieb  dinstlicher  und  guter  meinung  zu  vernemen,  welcher 
gestalt  sich  zwuschen  dem  durchleuchtigen  hochgebornen  fursten  und 
hern  herzogen  zu  Cleve,  Geulch,  Berge  grafen  von  der  Mark  etc.  und 
einem  erbarn  rathe  der  statt  Ache  forderung  und  irrungen  erregt,  also 
das  nach  hochgedachts  fursten  und  herrn  vermeinter  ansprach  und 
unpillichen  beschwerden  berurte  statt  Ache  an  keiserlichem  cammer- 
gericht  und  f.  g.  cammerrichter  derselbigen  sich  beclagt,  auch  durch 
erkente  und  ausprachte  citation  nachmaln  anhengig  gemacht.  Aber 
unangesehen  solcher  insinuirten  ladung  cum  executione  beschehen,  ist 
durch  ire  f.  g.  solchem  allem  nit  gelebt;  und  wiewol  derhalb  iren  f.  g. 
zwei  penalmandatta  bei  der  acht  zukomen,  auch  exequirt,  dermassen 
das  hochgedachter  fürst  durch  rechtlichs  erkennen  wider  die  von  Ache 
stillsteen  solle,  aber  solchen   kein   volg  beschehen  wollen,   und  über 


No.  117—119.  1537—1538.  219 


solchs  durch  itzt  berurte  irer  f.  g.  landschaften  und  herschaften  gmein- 
lich  iren  amptleuten  befelch  thun  lassen,  das  sie  uf  solchen  entpfangnen 
befelch  alle  guttere,  so  denen  von  Ache  zugefurt  oder  inen  sunst  zu- 
pracht  werden,  selten  hemmen,  kommern,  arrestireu  und  niderlegen 
sollen  und  mögen.  Welchem  sie  also  bis  anher  und  noch  geleben  und 
volgen;  und  der  von  Ache  guttere  also  noch  nit  passiren  mögen  und 
ufgehalten  werden.  Dieweil  dan  der  von  Ache  erlangte  penalmandata 
umb  stilstand  wider  sie  und  umb  rechts  verhelfung  unfruchtbar,  so 
haben  wir  diese  schwebende  und  geferliche  handlung  bedacht  und  uns 
für  gut  angesehen,  e.  1.  des  handeis  obaugezogen  bericht  zu  geben  und 
unser  notturft  und  ewire  hoch  wolfart  und  lantschaften  nutzen  hierin 
zu  bedenken  nit  pergen  wollen.  Dan  wo  uns  das  kupfer  gen  Ach, 
des  orts  itzo  der  handel  und  kupferhandels  niderlage  ist,  nit  geantwort 
werden,  noch  passiren  mochten,  also  das  wir  die  kupfer  bei  herbrachtem 
kupferkauf  zu  Ache  nit  legen  (länger?)  behalten  und  furohin  bringen 
tonten,  was  euch,  gmeinlichen  des  kupfers  hendlern,  und  obgedachter 
herschaft  Mansfelt  daraus  erfolgen  mag  und  uns  allein  der  schade  nit 
treffen,  darum  unser  dinstliche  bit  und  freuntlichs  begern,  e.  1.  wollen 
gemeiner  handlung  zu  gut  durch  ire  fleiß  und  zeitige  mittel  insehens 
verschaffen  und  beschehen  lassen  und  in  bedenken  gelegenheit  der 
Sachen  vilgedachter  herschaft  Mansfelt  uffs  furderlichst  furtragen  lassen, 
damit  wir  mit  furdernus  Schriften  an  hochgedachten  fursten  von  Cleve, 
solchs  kupfer  ane  sorge  und  beschwerden  gen  Ach  in  unsere  gwarsame 
bringen  und  gnedigklichen  gefurdert  werden  mochten,  mit  sonderlicher 
anzeige  der  künftigen  mergklichen  scheden,  so  hieraus  erfolgen  werden. 
Seind  wir  ungezweifelt,  wo  hierin  fleiß  beschehen,  es  werden  ire  f.  g. 
sich  herwider  gnedigklichen  finden  lassen  und  gnedigs  insehen  schaffen 
und  mit  fürstlicher  milde  uf  ausbrachte  furdernus  wilfarung  gedachter 
unserer  herren  der  herschaften  Mansfelt,  auch  der  stette  Ache  beschwer- 
nussen,  zum  teil  euir  1.  berurend,  gnediglichen  abschaffen  und  wenden, 
als  wir  uns  euirs  fleiß  hierin  genzlich  und  dienstwilliglichen  getrosten 
und  im  besten  vorstendigt  haben  wollen.  Das  wir  semptlich  in  mererm 
gegen  euch  zu  verdienen  und  beschulden  alwege  uns  willigklichen 
hiemit  erpieten,  mit  wunschung  gluckseliger  wolfart  und  regiments. 
Dattum  den  20  tag  Aprilis  anno  etc.  im  achtun ddreissigisten  jar  us 
Prankfurt 

e.  1.  dinstwillige 

gemeinlich  die  verwandte 
des  kupferhandels  zu  Ache. 

Abschrift  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  24,   V. 


220  Urkunden  buch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


120.    1538  Mai  5.    Leipzig.     Graf  Albrecht  von  Mans- 
feld  aa  den  Kurfürsten  von  Sachsen. 

Berichtet  ihm,  daß  der  Herzog  Johann  von  Cleve  etc.,  der  mit  der  Stadt 
Aachen  in  Streit  geraten  sei,  die  nach  Aachen  gehenden  Güter  aufhalte, 
auch  Mansfeldisches  Kupfer,  und  hütet  um  seine   Vermittlung. 

Bein-Konzept  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Faket  24,  V. 


121.    1538  Mai  11.   Mansfeld.    Graf  Albrecht  von  Mans- 
feld  an  [den  Herzog  von  Cleve], 

....  Nachdem  wir  durch  verlei  des  almechtigen  dohin  komen, 
auch  mit  schwerheit  die  Sachen  uff  die  weg  gebracht  haben,  dodurch 
wir  unsere  kupfer,  so  der  almechtig  uff  den  Mansfeldischen  berkwerken 
zu  unserm  teil  vorlihen,  selbst  seigern  lassen,  wie  dan  ein  ider  von 
seinem  eigen  acker  und  wisen  den  nutz  nicht  gern  einen  andern  ver- 
günstigt etc.,   das   wir   itzt    von    den    hendlern,    welche   noch   unsers 

vettern  und  brudern  ungeseigerte  kupfer  im  vorkauf  haben 

überschickt  ihm  eine  Fürschrift  des  Kurfürsten  von  Sachsen  wegen  der  auf- 
gehaltenen Aachener  Kupfer. 

Abschrift  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  24,  V. 

Abschrift  der  Fürschrift,    datiert  Montags  nach  Misericordias   domini    anno 
etc.  XXXVIII 0,  ebenda. 


122.   1538  Mai  24.   Leipzig.  Sigmund  Pfintzing  und  Ge- 
brüder an  Graf  Hoyer  von  Mansfeld. 

Bitten,  unter  Berufung  auf  alte  Handelsbeziehungen,  sie  wieder  in  alter 
Weise  am  Kupferhandel  teilnehmen  zu  lassen,  besonders  auch,  da  Wil- 
helm Reiffenstein  gestorben  sei. 

Wolgeborner  graf  genediger  herr,  mein  undertenig  und  wiUig  dienst 
sein  e.  g.  zuvoran  bereit.  Genediger  herr,  e.  g.  wissen,  welcher  massen 
ich  und  mein  gebruder  ain  ebene  zeit  in  eur  g.  herschaft  Mansfeld  mit 
unsern  geselschaftern  gehandelt.  Und  solcher  handel  ist  durch  meine 
bruder  und  mich  angericht,  das  woll  sonst  verpliben  wer,  die  hueten 
erkauft,  damals  die  kupfer  nit  grosse  frag  hatten  und  zu  kaufen  woll 


No.  120-122.     1538.  221 


zu  bekomen  waren,  haben  wir  solche  handlung  mit  willen  und  wissen 
e.  g.  und  derselben  gebrudern  und  vettern  anfengkUch  angefangen, 
UDsers  Versehens,  dieweil  wir  des  handeis  Verwaltung  in  unsern  banden 
bisher  gehabt,  mit  yederman  in  der  herschaft  also  gehalten,  bezallung 
der  huetenmeister  und  anderm  ausgeben  versehen,  das  wir  vor  andern 
gueter  bezallung  halben  mit  yederman  zufriden  stunden.  So  weiss 
sich  e.  g.  woll  zu  erindern,  do  niemand  etliche  huettenmeister  verlegen 
wolte  aus  ursach,  das  die  garkupfer  hart  steckten  und  wir  der  ob  funf- 
tausent  centner  ligen  betten,  die  nicht  von  statten  sich  verschleissen 
weiten  lassen  und  nichts  dest  minder  den  handel  in  eur  g.  herschaft 
nach  notturft  versehen  wurden,  darzu  wir  ain  ebene  suma  gelts  auf- 
prachten  und  sonst  auch  zu  furdrung  des  gemain  handeis  allen  mug- 
licben  vleis  furgewant  und  sonderlichen  ain  grosse  suma  gelts  von 
unsern  hern  von  Nurmberg  entlehent  und  aufpracht,  dasselbich  gelt 
in  die  herschaft  Mansfelt  gepraucht,  wie  solchs  Hans  Rainick  und 
Thomas  Peckman,  die  noch  in  leben  sein,  guet  wissen  tragen.  Und 
wiewoll  ain  grosse  enderung  mit  den  taillen  in  e.  g.  herschaften  be- 
schehen,  das  wir  woll  gewist  und  darumb  wir  auch  unsern  lieben 
freunden  und  getreuen  geselschaftern  mer  dann  ainmall  geschriben  und 
gepetten,  das  sy  getreuen  vleis  furwenden  wolten,  damit  wir  neben 
inen  in  gleichem  fall  im  handel  mochten  pleiben  und  inen  daneben 
anzeigt,  wo  sy  für  guet  und  nutz  ansehen,  das  unser  einer  herein  sollt 
reiten  und  e.  g.  selbst  pitten ,  soll  solchs  an  uns  auch  nit  gemangelt 
haben.  Und  darauf  wir  uns  genzlich  verlassen  und  unser  vertrauen 
auf  sy  gesetzt  als  zu  getreuen  geselschaftern,  wie  wir  dann  an  alle 
mitl  mit  inen  getreulich  gehandelt  und  noch  gern  tun  betten  wollen. 
Haben  auch  nie  anders  gewist,  sy  haben  uns  dann  getreulich  bedacht, 
bis  auf  die  negst  bescheheue  rechnung.  Als  aber  dieselbig  beschlossen, 
haben  sy  uns  anzeigt,  welcher  massen  wir  in  dem  handel  furter  pleiben 
sollten  mit  den  haubtguetern,  des  wir  uns  vill  anders  zu  inen  ver- 
sehen, welchs  uns  auch  warlich  ganz  und  hochbeschwerlich  und  Ver- 
kleinerung unser  eeren  und  zum  forderist  aller  guet  tat,  weliche 
menigklich  wissen  tragen,  die  wir  bey  unser  geselschaften  und  zu 
anrichtung  des  handeis  getan,  also  ellendigklich  und  wider  alle  bruder- 
liche treu  und  guets  Versehens  sollen  abgesnidert  sein,  welchs  doch 
nie  in  kainem  handel  widerfaren  ist  bey  menschengedenken,  allain  von 
aigBnnutz  wegen.  Dieweil  wir  doch  hoffen,  das  niemand  mit  der  war- 
hat  muge  sagen,  das  wir  in  der  ganzen  herschaft  Mansfelt  ainichen 
mc'nschen  betrübt  haben,  sonder  uns  gegen  menigklich  und  zum 
foideristen  gegen   e.  g.  gehalten,  das  wir  verhoffen,  e.  alle  g.  werden 


222  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

anders  nit  wissen.  Und  damit  ich  e.  g.  erinder,  so  hat  sich  vor 
etlichen  verruckten  kurzen  jarn  zugetragen,  das  etliche  hiettenmeister 
nicht  haben  kaufleut  bekoraen,  dy  sy  verlegt  hetten;  haben  e.  g.,  des- 
gleichen unser  g.  h.  graf  Gebhart  durch  pitt  und  peger  und  anlaufens 
derselben  huetenmeister  genedigklich  pegert,  das  wir  dieselbigen  hutten- 
meister  mit  verleg  sollten  annemen ;  haben  wir  e.  g.  beger  underteniglich 
bedacht  und  darumb  angenomen,  angesehen,  das  uns  e.  g.  zusaget,  wo 
es  zu  schulden  kem,  das  wir  eur  g.  hilf  bedorften,  wollten  eur  g.  des 
ingedenk  sein  und  uns  vor  andern  bedenken.  Und  dieweil  wir  unsers 
Versehens  und  unpillich  als  die  eltesten  ditz  handeis  anrichter  sein  aus 
obangezaigten  Ursachen  aus  dem  handel  gestossen  und  mit  so  ainem 
geringen  haubtguet  pleiben  sollen  und  sich  doch  aus  gottes  verhenknus 
der  fall  mit  Wilhalm  Reiffenstain  zutragen,  dem  got  genedig  und  barm- 
herzig sein  welle,  ist  nachmals  an  e.  g.  unser  undertenig  und  vleissig 
pitten,  e.  g.  wellen  uns  nochmals,  wie  e.  g.  wol  tun  kann,  mit  ainem 
merern  haubtguet  in  solche  villbemelte  unsere  alte  handlung  helfen 
einbringen  und  genediglich  bedenken,  ob  sy  dan  zutrüge,  das  die  hand- 
lung wider  in  abnehmen  oder  durch  krieg,  widerwertigkait  oder  ander 
zufell  sperren  wurde,  das  wir  alsdann,  wie  vormals  beschehen,  das  pest 
bey  dem  handl  thun  wollten,  unser  leib  und  guet  bey  der  herschaft  zu 
setzen.  Wie  ich  mit  herrn  von  Pampach  auch  geredt  und  gepetten 
hab.  Will  mich  also  genediger  antwurt  zu  e.  g.  versehen  bey  disem 
meinem  poten,  mich  habe  darnach  zu  richten.  Datum  Leibzig,  freitag 
nach  Cantate  im  1538  jar. 

e.  g. 
underthenlger  diener 

Sigmund  Pfintzing 
und  gebruder. 

Außenadresse:   Dem  wolgebornen  und  edlen  herrn  herrn  Hoyher  grafen  und 
herren  zu  Mansfeld  etc.  meinem  genedigen  herren  zu  antwurt. 

Ausfertigung  im.  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  IV. 


123.  1539  August  21. 


Die  Grafen  Hoyer,  Philipp  und  Hans  Georg  von  Mansfeld  sichern 
Heinrich  Scherl  und  dessen  Gesellschaftern,  denen  ein  Fünfteil  der  Kupfer 
verschrieben  ist,  volle  Entschädigung  zu  für  den  Fall,  daß  das  Kupfer 
aus  irgendeinem  Grunde  nicht  geliefert  wird  oder  die  Gesellschafter  frei- , 
willig  oder  aus  anderen  Ursachen  vom  Handel  xurücktreten. 


No.  122-123.    1538—1539.  223 


Wir  Hoyer,  Philips  und  Hans  George  gevettern  und  brudere  graven 
md  herrn  zu  Mansfeld  edle  herrn  zu  Heldrungen  etc.  vor  uns  und  in 
ormundsehaft  unser  jungen  vettern  und  bruder  mit  disem  unsern  offen 
rive  vor  uns,  unser  erben  und  nachkomen  bekennen,  das  wir  den  er- 
amen   unsern   lieben    besondern   und   getrewen   Heinrich   Scherl  und 
heronimus  Lotter  zu  Leipzk,  Hans  Reinigke  und  Wilhelm  Reifensteins 
rben  und  erbnehmen  aus  sonderlichen  Ursachen,  bedenken  und  gene- 
igem  willen   dise  gnad  und  gunst  getan   haben,   tun,    geben  und  ver- 
jyhen  inen  samptlich  und  einem  jeden  insonderheit  in  und  mit  craft 
itzs  briefs,  nachdem  sie  einen  fünften  teil  unser  kupfer  in  iren  seiger- 
andel   etzlich  jar  lang  nach  vermöge   unser  derhalb  aufgerichte  ver- 
ihreibunge  von  unsern  hutemeistern,  so  unser  herrn  und  etzliche  erb- 
)UT  ietzt  und  in  zukunftigen  zelten  von  uns  und  sunst  innehaben,  zu 
mpfahen  und  zu  seigern  haben,  wie  inen  dann  derselb  eine  fünfte  teil 
erschrieben  ist,  darbey  sie  auch  die  verschrieben  zeit  von  menigclich, 
i  sey  dann  ir  guter  will,  unabgelegt  sein  und  pleyben  sollen.   Wo  sich 
an  zutrüge,  da  gott  für  sei,   das  dieselben  unser  feuer,  die  inen  ver- 
ihrieben,  aus  geprechen  der  kolen,  aus  wassers  mangel  oder  schaden 
on  vhede  oder  ander  Sachen  wegen,   wie  das  geschee,   alle  oder  eins 
ils   nit  zu   gebrauchen   und   feyern   stilligen  musten,  oder  das  sich 
emands  mit  unser  gunst  mit  inen  aus  gutem  willen  umb  iren  handel 
ttd  dieselben  kupfer  zu  seigern  in   der  gute  vereynigen  wurden  ader 
mst   daselb    zu  willigen    der   kupferfeur  oder  handeis  abzusteen  ge- 
lingen wurden,   wie  und  in  welch  weg  dasselb  geschee,   nichts  aus- 
Bschlossen,  was  inen  alsdann  an  irem  verlege  uff  dieselben  unser  feur 
5y  den  huttenmeistem,  es  sey  wenig  oder  vil,  hinderstellig  und  mit 
Qpfer  nit  bezalt,   dann  sollen  wir  oder  nyemands  zu   den  feum  ader 
apfern  derselben  feuer  unsers  einen  fünften  teils,  den  sie  gehabt,  zu 
hmelzen,  zu  geniessen,  zu  verlegen  oder  zu  gebrauchen  zugelassen 
erden,   auch  kein  nauer  vorrath,  auch  der  alt  vorrath,  der  mit  irem 
jlt  ganz  oder  zum  teil  verlegt ,  uff  dem  hutthof  ader  uff  dem  berge, 
ue  das  were,  gar  nit  geschmelzt  oder  in  nutz  zu  pringen  furgenommen 
erden,  in  kein  weis,  es  sei  dann  das  obbemelten  unsern  hendlern  und 
en  erben  und  mitbeschriebnen  alle  ir  ausstehend  gelt,   domit  sie  die 
attemeister  verlegt   haben,   mit  allem  Interesse  und  schaden  genzlich 
od  gar,  das  ine  wol  genüget,  zuvorn  mit  kupfer  oder  barem  gelt  gar 
)be2alt,    abgelegt  und   vergnügt.     Wo  aber  von   iemands  wider  dise 
3rs(!hreybang,  es  sey  under  welchem  scheyn  das  geschee,   gehandelt, 
mn    sollen  unser  obgemelten  kaufleut  fugk,  recht,  macht  und  volle 
wslt   haben,  die  wir  inen  hiemit  geben   und  verleyhen,  dieselben 


224  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

kupfer,  so  wider  dise  unser  verschreybung  gemacht  wurden,  in  der 
wage  zu  Eisleben  one  alles  notrecht  für  ir  aigen  gut  und  hab  ein- 
zunemen,  zu  haben  und  domit  ires  aigen  willens  zu  gebaren;  doran 
sollen  und  wollen  wir,  unser  erben  oder  nachkommen,  auch  der,  so 
dieselben  kupfer  gemacht  hett,  auch  sunst  nyemand  unser  underthanen 
oder  ander  mit  kumer,  mit  recht,  mit  selbstgewalt  und  gebot  oder 
verbot  nicht  hindern,  uf halten  oder  sie  beschweren  lassen  in  keinen 
wegk,  also  lang,  bis  daß  sie  alles  ires  hinderstelligen  gelts  gnugsam 
bezalt  und  vergnügt  sein.  Und  was  die  gemelten  hendler  ader  ire  mit- 
beschrieben von  kupfer  innemen  und  bekommen  wurden,  soll  zu  ieder 
zeit  inen  an  irem  ansteenden  gelde  abgekürzt  werden.  Und  wir  sollen 
und  wollen  sie  darbey  schützen,  schirmen,  verteidingen  und  handhaben 
getreulich  und  on  alles  ge verde.  Zu  urkund  und  warem  bekantnus, 
auch  stetter  und  vester  haltunge,  haben  wir  Hoyer  und  Philips  ge- 
vettern  grafen  und  herrn  zu  Mansfeld  unser  angeborn  insiegel  wissentlich 
an  disen  brief  hangen  lassen  und  den  mit  aignen  banden  underschrieben, 
dess  wir  uns,  graf  Hans  Jörg,  in  manglung  eigenes  sigils  hiemit  auch 
gebrauchen,  und  haben  zu  mehrer  Sicherheit  denselbigen  auch  mit 
aigner  band  underschrieben,  der  gegeben  ist  nach  Christi  unsers  lieben 
herrn  und  seligmachers  geburt  im  funfzehenhunderten  und  neunund- 
dreissigsten  jaren  donnerstags  nach  Assumptionis  Marie  virginis. 

Zwei  gleichzeitige  Abschriften  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,    Saigei-handel, 
Paket  9,  IV. 


124.    1540  Februar  27.    Mansfeld. 

Die  Gesellschafter  des  lAiderstädtischen  Saigerhandels  kaufen  von  den 
Grafen  Philipp  und  Hans  Georg  von  Mansfeld  die  auf  den  Anteil  des 
verstorbenen  Grafen  Günter  entfallenden  Zehntkupfer  des  Jahres  1540 
und  verpflichten  sich,  den  Grafen  5000  fl  ein  Jahr  zinsfrei  vorzustrecken 
und  300  Guldengroschen  zu  Einkauf  zu  geben. 

Auf  bevelch  und  bewilligung  der  wolgebornen  und  edlen  hern 
hern  Philips  und  hern  Hans  Georgen  gebrueder  grafen  und  hern  zu 
Mansfelt  edle  hern  zu  Heldrungen  unserer  gnedigen  hern  ist  durch 
die  gestrengen  vhesten  hochgelarten  erbarn  und  namhaften  ern  Reinhart 
von  Lubschwitz,  der  rechten  doctor,  Caspar  Roder,  die  zeit  zu  Burgk- 
orner,  ern  Johann  Ullein,  die  zeit  rentmeister  und  Philips  Gluenspies, 
von  wegen  wolgedachter  grafen  unserer  gnedigen  hern,  Heinrich  Scher) 


No.  123-124.    1539—1540.  225 


eroniraus  Lotter,  burger  zu  Leiptzk,  von  wegen  irer  und  der- 
bigen geselschafter  des  seigerhandels  zu  Luderstadt,  umb  wolgedachter 
fen  zehentkupfer,  so  zu  grafen  Günthers  seligen  anteil  gefallen,  auf 
jar  langk,  das  ist  von  neuen  jar  des  vierzigisten  anzufahen  bis 
neu  jar  des  41.  jars,  dieser  kauf  ufFgericht,  von  beiden  teilen  ge- 
ligt und  also:  Die  geselsehaft  sol  und  wil  ein  iden  centner  Eisleuber 
d  Mansfeldiseher  zehentkupfer,  auf  die  prob  haltende,  die  feine  mark 
funfzehen  gülden,  halb  zu  21  und  halb  zu  22  gr  gerechent, 
:alen  das  halbe  teil  des  kaufgeldes  mit  guldengroschen  zu  23  gr  und 
ander  halb  teil  mit  zinsgroschen,  alles  in  muntz  zu  21  gr  gerechent, 
d  ein  iden  zentner  Hettstettisch  kupfer  one  die  prob  vor  vier  gülden 
Keinischem  gokle  und  vor  vier  guldengroschen  zu  bezalen.  Item 
ides  lot  in  Eislebischen  und  Mansfeldischen  kupfer,  was  des  über 
mark  mehr  oder  weniger  befunden,  solle  mit  einem  halben  gulden- 
isclien  bezalt  und  abgekürzt  werden.  Die  geselschaft(er)  soll  und 
l  funftausent  gülden  leihunge  in  Reinischem  golde  oder  in  muntz, 
21  gr,  nach  unser  gnedigen  hern  gefallen  one  zins  dis  jar  iren 
iden  vorstrecken  und  ein  jar  freystehen  lassen.  Sie  sollen  und 
llen  auch  iren  gnaden  dieses  jar  dreyhundert  guldengroschen  zu 
kauf  geben.  Desgleichen  sol  die  geselsehaft  dreitausent  gülden  in 
inischem  golde  im  kupferkaufgelt,  auf  die  vier  merkte  geteilt,  unsern 
3digen  hern  entrichten,  doch  das  ein  ider  goltgulden  von  dem  teil 
'  zinsgroschen  oder  guldengroschen  nach  gefallen  unser  gnedigen 
m,  wie  hoch  der  goltgulden  uff  der  geselsehaft  glauben  ides  markts 
tauft  wurd,  bezalt  und  abgerechnet  werden.  Auch  sol  und  wil  die 
äelschaft  drey-  oder  viertausent  gülden  dis  jar,  so  es  unser  gnedige 
m  bedorfen  und  in  einem  monat  zuvorn  angezeigt  wirt,  vor  einem 
pzker  oder  Naumburger  markt  auf  unser  gnedigen  hern  unkost, 
s  gleichst  es  muglich  ist,  aufzubringen  vorpflicht  sein,  doch  das 
che  aufgebrachte  gülden  hernach,  uff  nechstvolgenden  markt  unge- 
lich,  der  geselsehaft  sampt  ertragenem  schaden,  so  darauf  gangen, 
iderumb  von  u.  g.  h.  erlegt  werden.  Die  bezalung  des  zehent- 
pfers,  was  dye  ganze  summa  ertragen  wurd,  sol  uff  die  vier  merkte 
rchä  jar  an  wert,  wie  obgemelt  ist,  erlegt  werden.  Im  fahl  wo  wol- 
lacQte  u.  g.  h.  und  die  geselschafter  nach  ausgange  des  itzigen 
iferden  vierzigisten  jars  sich  eins  weitern  kaufs  umb  die  kupfer 
5ht  vergleichen  mochten,  so  sol  den  hendlern  die  bestimpte  leihunge, 
ch  ob  etwas  sonst  pro  rest  nach  ausgang  des  40.  jars  bei  u.  g.  h. 
heil  pleiben  wurde,  nach  gehaltener  entlicher  abrechnunge  von  u. 
h.  one  der  hendeler  kosten  und  schaden  mit  barem  gelde  obberurter 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  15 


226  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

werunge  entricht  und  genzlich  bezalt  werden,  treulich  und  one  al 
geferde.  Zu  bekentnis  seint  dieser  kaufzettel  eins  lauts  zwo  gest 
die  eine  durch  Philips  Gluenspis  geschrieben  und  mit  wolgedach 
beider  grafen  petzschafte  verdruckt  den  hendelern  zugestelt  und  i 
andere  durch  Jheronimus  Lotter  geschrieben,  auch  mit  der  geselsch 
Signet  verdruckt  und  unsern  gnedigen  hern  zugestelt.  Gescheen 
Mansfelt,  den  freitagk  nach  dem  sontage  Reminiscere  im  funfzehi 
hunderten  und  vierzigisten  jare.  j 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  9,  V.  1 


125.    1540  April  26. 

Dr.  Johann  Homburg  räumt  Lukas,  Franz  und  Hans  Straub  ^/g  seü 
Berg-  und  Hüttenwerkes  %u  Könnern  ein  und  begründet  mit  ihnen  e 
Gewerkschaft  des  Könnernschen  Bergwerks  und  einen  gemeinschaftlic) 
Schmelxhandel ;  er  verschreibt  Urnen  zugleich,  gegen  Darleihung  von  300 
seine  ^j^  von  dem  zu  produzierenden  Kupfer  des  Jahres  1540. 

Wir  Johan  Hornaburgk,  der  rechten  doctor,  und  Lucas  und  Fra 
die  Strauben,  gebruder,  anstadt  und  von  wegen  unsers  bruders  Ha 
Strauben  und  unser,  burger  zu  Nurnbergk  und  Leipzk,  bekenn 
öffentlich  mit  diesem  brieve  für  uns,  unsere  testamentarien  erben  u 
erbnehmen  gegen  idermenniglich,  das  zwischen  uns  ein  vertrag  ai 
gericht  worden,  das  Konnerische  schieferbergkwergk  belangende,  welc 
von  Worte  zu  worte  hernach  volget  und  also  lautet:  ErstUch  hat  si 
der  achtbar  und  hochgelarte  her  Johan  Hornburgk,  der  rechten  doct 
und  seine  mitverwanten  mit  den  erbarn  und  weysen  Lucas  und  Fra 
Strauben,  gebrudern,  anstadt  und  von  wegen  ires  bruders  Hans  Straub 
und  irer,  burger  zu  Nurmbergk  und  Leyptzk,  dermas  und  also  v( 
eynigt  und  vortragen,  das  gemelter  her  doctor  inen,  den  genant 
Strauben  gebrudern,  iren  erben  und  erbnehmen,  aynen  dritten  t( 
an  aller  gerechtigkeit  und  freyheit,  so  sein  a.  w.  von  dem  cardii 
und  erzbischof  zu  Meynz  etc.  über  alles  das  bergkwergk  und  hut 
wergk  zu  Kunnern  erlangt  hat  oder  künftig  von  hochgedachter  chi 
urstlichr  gnade  erlangen  und  ausbringen  mocht,  aufrecht,  redU 
mit  handgebender  treue  zugeschlagen,  inen  auch,  den  Strauben,  , 
und  mit  kraft  dis  Vortrages  alles,  so  volgende  darin ne  vorleybet  w: 
vor  sich,  seine  mitvorwanten,  derselbigen  und  seiner  erben  und  e; 
nehmen    hirmit   stedt,    vest   und   unvorbruchlich   zu   halten    zuges^ 


No.  124-125.    1540.  227 

n  -wil,  dofur  gemelte  Strauben  genantem  her  doctor  vor  das,  so 
a.  w.  bisher  an   die  gebende  des  bergk-  und  huttewergs  des  ob- 

rten  orts  gewant,  nach  vorgelegter  desselbigen  bestondiger  und 
,  sehener  rechuung,  was  die  ausweysen  und  das  summa  summarum 
nit  sich  bringen  wirt,  eynen  dritten  teyl  des  ausgegebenen  geldes 
vid  rumb  erstatten  und  bezalen  sollen  und  wollen.  Dagegen  sollen 
ie.  die  Strauben,  an  den  gebauten  hutten,  desgleichen  auch  an  den 
■rhauet  und  unerbauet  und  ungeweldigten  alten  oder  neuen  auf  allen 
leiii  hern  doctor  Hornburgk  belehenten  gebirgen,  schiefer-  oder  andern 
ciHchten,  auch  an  den  gewunnen  und  von  seiner  a.  w.  bezalten 
eliitfern  eynen  drittenteyl  eigenturablich  erbliche  gerechtigkeit  haben. 
„'ml  dieweyl  dis  alles  zur  brobe  vorgenohmen,  wo  die  nun  nutzlich 
Ulli  fruchtbar  befunden,  sollen  und  wollen  sich  die  Strauben  gegen 
lern  hern  doctor  und  seine  erben  danimb  erbarlich  erkennen  und 
iii'lon  lassen,  und  mit  bestellung  des  neuen  schmelzhandels  und  der 
t/tuemelten  neuen  des  Kunnerischen  bergkwergs  gewerckschaft  sol  es 
lin  Virt  und  alweg  also  gehalten  werden,  das  die  factor  und  diener,  der 
11  :m  sich  dem  handel  und  der  gewerkschaft  getreulich  vorzustehen 
» t!  iiiut  und  vorsihet,  in  allwege  mit  irer,  der  gewerken,  aller  vonvissen 
iml  vorwilligung  sollen  gedinget  und  angenehmen,  auch  von  gemeiner 
■in läge  des  handeis  besoldet,  desgleichen  sal  auch  darvon  die  zerung, 
v.  '.'he  die  diener,   die  in  besichtigung  und  gescheften  des  itztgemelten 

t'ls,  doch  zimlichr  weyse,  vorzehren,  inen   widerumb  zait  und  er- 

•jt  werden.  Es  sol  auch  keiner  der  obgenanten  gewerken  alleine, 
111*  der  andern  aller  vorwissen,  einichen  factor  oder  diener  zu  ent- 
uil  uiben,  das  aber  denjenigen  dienern,  der  die  geltrechnung  helt,  umb 
beseheyd,  wie  der  handel  uberal  stehe  eta,  zu  fragen,  vorzeichnus  seins 
eiiinehmens  und  ausgebens  von  ime  zu  fodern,  auch  inen,  den  diener, 
unib  die  scheden  des  handeis  zu  straffen,  darumb  und  dovon  seins 
lux  listen  Vorstands  mit  ime  zu  reden  macht  haben,  solchs  vorpflicht  und 
im  '  selbst  mit  zum  besten  zu  thun  schuldig  seyn  etc.  Die  einlagen, 
was  man  zu  vorlege  des  bergk-,  huttewergs  und  des  ganzen  handeis 
bei  orftig  seyn  wirt,  sol  auch  kein  gewerk  ane  den  andern,  sondern 
sio  alle  semptlich  vorwilligen  und  anlegen;  an  welchr  einlage  dan  der 
hei  doctor  Hornburgk  sampt  seinen  mitvorwanten  zwene  und  die 
Strauben  eynen  teyl  erlegen  und  dem  factor,  dem  solchs  zu  vorrechnen 
bei  ollen  wirt,  an  den  ort,  do  er  den  handel  zu  vorwalten  sein  wonung 
hat.  gewislich  und  unverzüglich  überantworten  sollen  und  wollen. 

Welchr  gewerk  sich  aber  mit  angelegter  seyner  einlage  zu  entrichten 
unverzüglich  halten,  solche  in  eynem  vierteljars  nach  dem  tag,  als  sie 

15* 


■228  Urkundenbucii  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels, 

bewilligt  und  angelegt  ist,  nicht  erlegen  und  geben  wurde,  derselbig« 
gewerk  sol  alsdan  seiner  erbaut  und  unerbauten  bergkteyle,  auch  dei 
bezalt  und  noch  unbezalten  gewunnen  schiefern,  bezalten  kolen,  auch 
des  kupfersteyns,  so  in  den  rosten  vorhanden  seyn  wirt,  derer  und  allei 
ander  gerechtigkeit  an  hutten  und  bergkwergk  vorlustig  seyn,  und  dU 
andern  gewerken,  so  ire  eiolage  bezalt  und  entricht,  sollen  sich  darzu 
als  zu  dem  iren  zu  halten  gut  fug,  recht  und  macht  haben.  Desgleicher 
sol  auch  auf  dem  berg  oder  vor  der  hutten  oder  gleich  anderstwo  kein 
schwere  gebende  vorgenoraen,  sonder  dasselbige  mit  aller  der  gewerker 
rat  und  semptlicher  vorwilligung  angestelt,  alles  treulich  one  gefahi 
und  argelist,  das  eyner  dem  andern  in  Sachen,  die  dem  handel  forder- 
lich und  zutreglich,  folgen  sal,  gemeint  werden.  Was  nun  durch  vor- 
leyhung  des  almechtigen  von  kupfern  gemacht  wirt,  dieselbigen  sollen 
mit  dem  Eysleubischen  zentner  bergkgewicht,  der  hundertundvierzeher 
pfunt  wigt,  gewogen  und  durch  den  geschwornen  probirer  zu  Eysleuber 
geprobirt,  dem  hern  doctor  Hornburgk  zwen  und  den  Strauben  eir 
Zentner  kupfers  zugeteylt  werden ;  und  was  also  gemeltem  her  doctoi 
vor  kupfer  zugeteylt,  dieselbigen,  sovil  als  von  dato  an  dis  Vortrags  dii 
laufende  jar  aus  seyn  a.  w.  zu  irem  anteyle  bekommen  wirt,  sol  unc 
wil  dieselbige  vilgemelten  Strauben  zukomen  und  antworten  lassen  als( 
und  dergestalt,  das  die  Strauben  vilgemeltem  her  doctor  vor  eyn  ider 
Zentner  kupfers,  der  hundertundvierzehen  pfunt  wigt,  die  feine  marl 
Silbers  in  sich  haltend  und  zu  Eysleuben  von  dem  geschwornen  bro 
birer  versucht  ist,  dreyzehen  gülden  muntz,  ainundzwanzigk  groschei 
vor  ein  fl,  was  auch  der  zentner  kupfers  mehr  oder  weniger  dan  di( 
feine  mark  Silbers  in  sich  halten  wirt,  vor  ides  lot  silbers  ein  halbe: 
gülden  zu-  oder  abgerechent,  geben  und  bezalen  sollen  und  wollen  etc, 
auch  vilberurtem  her  doctor  zu  bestetigung  solchs  kaufs  dreyhunder 
fl  münz,  ainundzAvanzig  groschen  vor  ein  fl,  leyhen  und  vorstrecken 
welche  dan  doctor  Hornaburgk,  wo  sich  die  Strauben  ausgangs  dii 
laufenden  vorschriebnen  jars  weyter  kaufs  mit  seiner  a.  w.  umb  der 
selbigen  zwey  drittenteyl  kupfers  nicht  voreynigen  oder  vortragei 
mochten,  ane  alle  einrede  oder  behelf  unverzüglich  in  dem  wert,  darinnt 
sein  a.  w.  solche  dreyhundert  fl  entpfangen,  widerumb  zu  danke  barube 
zalen  und  entrichten  sol  und  wil.  Es  hat  auch  doctor  Hornaburgk  voi 
sein  a.  w.  und  derselben  vorwanten  sich  vorwilligt  und  den  Straubei 
zugesagt,  wo  sie  ime  ausgangs  dis  laufenden  verschriebenen  jars  ural 
sein  geburende  zwey  dritte  teyl  kupfers,  was  billich  ist,  und  das  seil 
a.  w.  von  andern  leuten  dorumb  gehaben  magk,  dasselbig  sie  aucl 
dorumb  thun  und  geben  wollen,  das  sein  a.  w.  den  Strauben  vor  allei 


No.  125—126.     1540.  229 


indem  den  vorkauf  daran  gestatten  und  zukommen  lassen  wolle.  Und 
las  wir  obgenannten  beyde  teyle  vor  uns  und  unser  erben  und  nach- 
omen,  wie  obstehet,  den  obvorraelten  vortragk  alles  seines  inhalts  be- 
lebt, bewilligt  und  also  angenommen,  bewilligen  und  annehmen  den 
uch,  geloben  und  zusagen  himit  in  kraft  diz  briefs  vor  uns,  unsere 
estamentarien  erben  und  erbnehmen  bey  unsern  waren  worten,  treuen 
ind  guten  glauben,  das  wir  denselbigen  vortragk  in  allen  seinen 
mncten  und  artikeln,  wie  die  oben  vormeldet  und  ausgedruckt .  seint, 
»tete,  veste  und  ganz  unvorbruchlich  halten,  dene  also  nachkomen, 
!;eleben  und  volge  tun  wollen,  sonder  argelist,  behelf  und  geferde.  Des 
5U  urkunt  und  vester  haltung  haben  wir  beyderseyts  unsere  gewonliche 
)etschaft  hirniden  und  zu  ende  dis  Vertragsbriefs  gedruckt,  denselbigen 
uch  mit  unsern  eigen  banden  underschrieben  und  gezwifachtet  lassen, 
jiner,  der  bey  doctor  Hornaburgk  und  der  ander  bey  den  hern  Strauben 
)bgemelt  behalten  wirt,  und  geben  ist  nach  der  geburt  Christi  unsers 
lerren  funfzehenhundert  und  darnach  im  vierzigsten  jare  des  montags 
lach  dem  sontag  Cantate  etc. 

Gleichzeitige  Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  1,  III. 


126.    1540  November  13.  Mansfeld   [auch  1544]. 

Scheidung  der  beiden  SaigerJiandelsgesellschaflen  Scherls  und  Lotters 
und  Beinickes  und  Eeiffensteins  in  die  Gesellschaßen  der  Hütten  Steinach 
vnd  Luderstadt  für  je  einen  Fünfteil  der  Kupfer  der  Grafen  Philipp 
und  Hans  Georg  von  Mansfeld;  Aufnahme  Ulrich  Rauschers  in  die 
Steinacher  Gesellschaft  Beinickes  und  Eeiffensteins  und  neue  Handels- 
verträge der  Grafen  mit  den  Gesellschaften. 

"VVyr  Philips  und  Hans  George  gebrudere  grafen  und  herren  zu 
Mansfelt  etc.  vor  uns  und  in  Vormundschaft  unser  jungen  und  un- 
nrandigen  brudere  bekennen  und  tun  kund:  nachdem  weyland  der 
wolgeborn  herr  Hoyer  graf  und  herr  zu  Mansfelt  etc.  unser  freunt- 
licher  und  lieber  vetter  seliger  und  loblicher  gedechtnus  und  wir  in 
vorschinen  jaren  den  erbarn  Heinrich  Schorle  und  Jheronimus  Lottern 
zu  Leipzigk,  Hansen  ßeynicken  zu  Mansfeld,  Wilhelm  Reififenstein  zu 
Stolbergk,  iren  erben  und  erbnehmen  zwey  funfteteyl  aller  unser  kupfer 
juni  Silber,  so  in  unser  herschaft  und  feuern  zu  Ey sieben  und  Mansfelt 
^  'gemacht  werden,  ufl  zwene  gesonderte  seygerhendel,  eyn  ufi  der  hutten 
'  Luderstedt  und  den  andern,  als  Reynicken  und  Keiffensteins,  uf  der 


230  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  MansfeldiscLen  Saigerhandels. 

hatten  zu  Steynach  etzlich  jhar  lang  nach  ausweysung  der  vorschreybung 
darüber  aufgericbt,  vorschrieben  und  an  sie  haben  kommen  lassen,  a' 
haben  wir  aus  vilen  beweglichen  Ursachen  bedacht,  das  eyne  gese 
Schaft  zugleich  zwene  seygerhendel  haben  solt,  nit  fugklich,  derwege 
wir  mit  bewilligunge  berurter  hendler  vorordent  und  wollen  in  un 
mit  craft  disses  briefs,  das  hinfurder  Hans  Reynicke  und  Reifensteir 
erben  einen  funftenteil  unser  kupfer  und  silber  auf  der  hatten  z 
Steynach  oder  anderswo  allein  vor  sich  haben,  seygern,  treyben  un 
nutzen  sollen  und  Ulrichen  Rauscher  als  vor  iren  mitgeselschafter  in 
gefallens  zu  ihnen  nehmen;  doch  sollen  sie  alle  ire  andere  mitgese 
schafter  zu  Nurnbergk  und  anderswo,  so  sie  bisher  bey  inen  gehap 
ablegen,  darzu  wir  ihnen,  als  viel  uns  möglich  und  tunlich  sein  wi 
geburliche  furderunge  tun  wollen,  also  das  der  ganze  handel  ufi  eine 
fünften  teil  aller  unser  kupfer  und  silber  ßeynicken  und  Reiffensteir 
erben  handel  heissen  soll.  Und  wollen,  das  sie,  Rauscher  und  ii 
erben  denselben  handel  redlich  und  aufrichtigk  treyben,  vorwalten  un 
ires  besten  vormugens,  von  mennigklichen  ungehindert,  furdern  un 
ausrichten,  diener  und  gesinde  ires  gefallens  annehmen  und  haltei 
Dergleichen  sollen  Heinrich  Scherle  und  Jheronimus  Lotter  den  ander 
unsern  fünften  teil  unser  kupfer  und  silber  auf  der  hutten  Ludersta( 
vor  sich  und  ire  erben  allein  haben,  treyben  und  behalten  und  solle 
ir  vorgemelte  mitgeselschafter  Hans  Reynicken  und  Wilhelm  Reiffei 
Steins  erben  und  erbnehmen  alles  ires  hauptguts,  als  sie  in  demselbe 
handel  liegen  haben,  wie  das  eingelegt,  darzu  aller  aussenstehende 
wynnunge  itzunder  und  der,  so  aus  gottes  gnaden  ufi  die  negs 
kommende  rechenunge  befunden,  ufi  schirstkommenden  michelsmarl 
zu  Leipzigk  an  guter  grober  furstenmuntz  mit  bahrem  gelde  ablegei 
zu  dank  und  zu  guter  gnuge  zu  bezalen.  Auch  sollen  vor  der  recl 
nunge  aller  und  ider  vorradt  an  silber,  kupfer,  kretz,  bley,  gledt,  un 
was  haltende  ist,  treulich  aufgeschmelzt  werden,  gewegen,  gerechei 
und  inen  ire  gebarender  halbteil  von  allem  und  idem,  zu  der  hutte 
und  dem  handel  gehorigk,  nichts  ausgeschlossen,  wie  sichs  unter  rec 
liehen  leuten  gebaret,  redlich  und  aufrichtig  gehebert  werden,  und  wa 
angezeigter  meynung  zu  gelt  gemacht  und  vorkauft,  auch  was  sonst  i 
seinen  redlichen  werden  itzt  angeschlagen,  es  sey  an  hausgerat  odt 
anderm,  redlichen  bezalt  und  gereicht  werden.  Und  dieweil  die  hend( 
ufi  das  itzt  zukunftig  eynundvierzigist  jhar  geteylt  und  gesonde 
werden  sollen,  so  haben  wir  Heinz  Scherle  und  Jheronimus  Lotten 
iren  erben  und  erbnehmen  einen  fünften  teil,  und  Hans  Reynicke 
und  Wilhelm  Reifiensteins  erben  und  erbnehmen   mit  Rauschern  auc 


No.126.    1540.  231 

1  fünften  teil,  und  einem  idern  einen  unser  zehentkupfer  zu  seygern 
1(1  zu  vorhandlen   und  ires  besten  mit  den  silbern  zu  geniessen  hir- 
ir  zugesagt  und  vorschrieben,  die  sie  in  der  wag,  wie  itzund,  zu  Eys- 
von  unsern  huttenmeistern  doselbst  und  zu  Mansfeld  haben  und 
;  ,  ihen  sollen.    Wo  aber  sie  sich  selber  des  mit  eynander  nit  ver- 
ei ilien  konten,   wollen  wir  geburliche  einsehunge  tun,  domit  sie  der 
lligkeit  nach  vorgleicht  und  wir  unsers  Interesse  von  wegen  der  haupt- 
imma,  so  wir  in  berurter  geselschaft(er)  gehapt,  des  wir  uns  also  vor- 
»halten,  auch  vorgnuget  werden.    Dargegen  haben  wir  Hansen  Eey- 
^cken  und  Wilhelm  Reiffensteins  seliger  erben  und  erbnehmen  mit  den 
en  in  und  mit  craft  disses  brives  den  handel  uff  fünf  jhar,  von  ostern 
i  des  einundvierzigisten  biß  wider  uö  ostern,  allewege  vor  ein  jhai 
jrechent,  die  negsten  nacheynander,  wie  obgemelt,   vorschrieben  und 
so,  das  sie  uns  sollen  von  iedem  zentner,  so  ihnen  von  unsern  hutten- 
eistern  uberantwort  werden,   anderthalben  gülden  muntz,  ye  einund- 
wanzig  groschen   vor  ein   gülden   gerechent,    an  guter   ganghaftiger 
rober  münz,  in  dem  wert,  schrot  und  körn,  so  wir  in  unser  herschaft 
a  ieder  zeit  schlahen  und  münzen  werden,  sollen  reichen   und  geben 
nd  sollen   uns  die  allewege   uö  zwen  termin,   als  nemblich  die  helft 
ff  negstkunftigen  Petri   und  Pauli  des   einundvierzigisten  jhars,   und 
ie  ander  helft  uff  die  abrechnunge  volgendes  neuen  jhars  des  zwey- 
ndvierzigisten  und  also  binfurder  die  andern  vorschriebene  jhar  zu 
jeipzigk,  Eysleben  oder  Naumburg,  nach  unser  gelegenheit,  des  wir  sie 
geburlicher  zeit  zuvorn  vorstendigen  wollen,   so  vill  sie  uff  einen 
nftenteil  zentner  kupfer  empfangen  und  inen  uberliebert  worden  sein, 
ezalen  und  entrichten.    Und  sollen  sich  die  bemelten  erben  und  erb- 
ehmen  mit  den  iren  in  den  fünf  jharen  keiner  steygerung  zu  befahren 
aben,  sondern  es  soll  ein  bestendiger,  gewisser  und  einhelliger  kupfer- 
auf  mit  unsern  huttenmeistern  die  vorschriebene  zeit  gehalten  werden 
nd  inen  der  zentner  kupfers,  die  feyue  mark  haltende,  vor  dreizehen 
bilden,  je  einunzwanzigk  groschen  vor   einen  gülden  gerechent,  von 
ien  huttenmeistern  gegeben  und  die  uberigen  loth  silbers  ein  iedes  vor 
^in  halben  gülden  und  uff  iedes  feuer  einhundert  tailer  einkauf,  die  do 
jfi  oder  ab  pro  rato  der  dreyhundert  zentner  kupfers,  so  uff  iedes  feuer 
gemacht  werden  sollen,  obbestimpter  wehrung  gedachten  unsern  hutten- 
meistern geben ,    bezalen    und  vorgnugen.     Und  sollen  unsere  hutten- 
nieister  inen  reine  und  nit  eysenschussige  kupfer  überantworten.    Wo 
aber   einer  unsern   huttenmeistern   uberfundigk  angezeigt,   wollen  wir 
unser  straf  gegen  demselben  vorbehalten.    Dagegen  sollen  die  hendler 
sie  mit  notturftigem  vorleg  im  bergk-  und  kolenhandel  vorlegen.    So 


232  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansf eidischen  Saigerhandels. 

auch  irrungen  zwuschen  den  hendlern  und  huttenmeistern  der  prc 
halben  furfallen  wurden  und  die  durch  unsere  verordente  probirer  n 
hingelegt  werden  konten,  wollen  wir  die  kupferzeyne,  darumb  sich  d 
irsal  zutragen,  an  unvordechttge  orter  schicken  und  sie  des  entscheyde 
lassen.  Es  sollen  auch  unser  hendler  mit  den  silbern  und  kupfei 
freystehen,  doch  das  sie  die  helfte  aller  silber  unserm  munzmeister,  d 
mark  fein  umb  zehen  gülden,  mit  gleicher  bezalung  wie  vor,  die  tali 
zu  vierundzwanzigk  groschen,  in  die  münz  gegen  Eysleben  zu  e 
haltung  unser  herligkait  und  regalien  verkaufen  und  uberliebern,  Doi 
sollen  die  hendler  des  schlegeschatz,  den  sie  vormals  uns  von  d( 
silbern  gegeben ,  erlassen  und  gefreyhet  sein.  Die  zehentkupfer  ab 
sollen  in  den  fünf  j hären  in  dem  kauf,  wie  der  itzt  mit  obgedachte 
Heinz  Scherle  albereit  lauts  der  kaufzettel  stehet,  also  in  dem  wert  ui 
kauf  stehen  und  beschlossen  pleyben;  doch  sollen  die  hendler  uff  d 
zehentkupfer  die  anderthalb  gülden ,  die  sie  uns  sonst  uff  einen  iedi 
Zentner,  den  sie  von  unsern  huttenmeistern  bekommen,  zu  geben  vc 
pflicht,  zu  entrichten  erlassen  werden.  Wir  wollen  auch  hinfurder  n 
dem  handel  ausserhalb  unser  obrigkeit  schütz  und  vorwandnus,  de 
gleichen  mit  den  hauptgutern  und  rechnungen  gar  nicht  weiter  : 
schaffen  haben,  und  sollen  die  hendler  uns  zu  keiner  rechnung  mel 
ausgeschlossen  die  negstkunftige,  darzu  wir  die  unsern  verordnen  wolle 
vorpflicht  sein.  Wo  wir  aber  von  den  berurten  hendlern  nach  ausgai 
der  fünf  jhar  setzen  wurden  und  uns  weiter  mit  ihnen  nit  vorgleich 
konten,  oder  ob  sie,  die  hendler,  bey  solchem  handel  lenger  nit  pleyh 
weiten,  alsdan  sollen  und  wollen  wir  oder  die  hendler  uns  solchs  e 
jhar  zuvorn,  einer  dem  andern,  ufischreyben.  Und  wen  denn  die  b 
rurten  unser  hendler  von  solchem  handel  kommen  selten,  so  sollen  ui 
wollen  wir  oder  dieselbigen,  die  solchen  handel  zu  sich  nehmen  werde 
berurte  unser  alte  hendler  ires  ausstehenden  gelts,  damit  sie  solchi 
fünften  teil  vorlegt  und  uff  unsern  huttenmeistern  an  gewisser  ui 
bekenter  schuld  stehen  haben,  mit  barem  gelt  alsbald  ablegen,  oder  \ 
wir  oder  dieselben  uff  die  zeit  mit  der  ganzen  aussenstehenden  vorl 
nicht  gefast  und  ihnen  schuldigk  pleyben  wurden,  so  soll  inen  d 
hindersteUige  rest  das  hundert  mit  fünf  verzinset  und  in  jar  und  t 
darnach  bar  mit  obgemelten  zinsen  entricht  und  bezalt  werden.  W 
haben  uns  auch  vorbehalten,  von  einem  ieden  fünften  teil  zvvey  herre 
teuer  zu  uns  zu  nehmen,  die  wir  hinfurder  selber  vorlegen  und  n 
den  kupfern  unsers  gefallens  handien  und  gebaren  wollen ;  doch  j 
den  hendlern  ir  ausgelegt  gelt,  damit  sie  die  zwey  feuer  vorleg 
gleichsfals,  wie  itzt  oben   gemelt,   dardurch  sie  ires  aussenstehendi 


No.  126.    1540.  233 


vorlegs  vergenugt,  vorgewist  und  bezalt  werden.  Ob  wir  auch  den 
handel  nach  den  fünf  jaren  weiter  austun  weiten  und  sich  die  hendler 
gegen  uns  und  die  unsern  geburlichen  in  der  vorschriebenen  zeit  ver- 
halten und  das,  was  andere  darumb  tun  wollen,  zu  geben  geneigt  und 
erbotig  weren,  so  sollen  sie  vor  andere  bey  solchem  handel  pleyben, 
des  wir  uns  dan  ausgang  des  vierden  jhars  vorgleichen  wollen.  Es 
haben  auch  unsere  hendler  bewilliget  und  zugesaget,  mit  andern  gesel- 
schaftern  oder  kaufleuten  mitlerweil  und  zu  ider  zeit  keine  heymlich 
pact,  verbuntnus  oder  vorhinderunge,  der  herschaft,  berkwergk  und  dem 
handel  zu  nachteil,  zu  schliessen  oder  sich  mit  den  andern  zn  voreynigen. 
Und  so  Ungleichheit,  das  doch  nit  sein  soll,  in  dem  vorleg  gehalten 
wurde,  wollen  wir  darob  sein  und  halten,  das  in  dem  fall  unser  Ord- 
nung und  reformation  entlichen  nachgegangen  und  gelebt  werde.  Und 
wollen  obgemelte  unser  hendler,  guttere,  diener  und  ire  vorwanten  in 
unsern  schütz  und  schirm  hiemit  genommen  haben,  ire  genedige  herren 
sein,  sie  in  yrem  obliegen  vorschreyben,  gleich  und  recht  vor  sie  pieten, 
auch  gleich  wie  andere  unsere  undertan  schützen,  treulich  und  un- 
geferlich.  Und  das  disse  vorschreybunge  also  mit  unser  allerseits  be- 
willigunge  beschlossen  und  derselben  ires  Inhalts  nachgegangen,  steet 
und  vhest  von  uns  gehalten  werden  soll,  haben  wir,  obgenante  graven, 
dergleichen  wir  liendler  vor  uns,  unsere  erben  solche  getzwifacht  und 
ieder  teyl  gleichslauts  eyne  behalten  und  zu  mehrer  urkund  unser  in- 
gesigel,  und  ich,  Jheronimns  (!)  ßeynicke,  vor  mich,  meine  iunge 
bruder,  erben  und  erbnehmen,  und  ich,  Wilhelm  Reifenstein,  auch  vor 
ndch,  meyne  brueder,  erben  und  erbnehmen  unser  petschaft  unden  an 
dissen  brief  wissentlich  angehangen.  Gehandelt  und  geschehen  zu 
Mansfelt  uff  sonnabent  nach  Martini  nach  Christi  unsers  lieben  herren 
geburt  im  funfzehenhunderten  und  vierzigisten  jhare. 

GJeichz.  Abschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  9,  VI. 

Auf  der  Rückseite  folgender  sjmtere  Vermerk: 

ürsach,  warum b  der  Scherll  die  kupfer  lenger  zu  haben 
abgeschlagen,  Bartolomei  44: 

1.  Die  1  \'2  fl  selten  halb  den  hutmeistern  zu  gut  gehen,  also  das 
es  jerlich  am  vorlege  der  hendeler  zalt  wurde. 

2.  Das  in  der  newn  vorschreibunge  vor  das  wort  „gewisse  schult" 
solt  gesatzt  werden  „bekentliche  schult",  nach  vermöge  der  hutmeister 
gBltzetteln, 


234  Urkunden  buch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


3.  Das  vor  1  centner  zhentkupfer  15  fl  raunze  zu  21  gr  an  grober 
raunze  durchaus  solt  gesatzt  werden.  J 

4.  Der  vorlege  solt  sich  geringern  und  nit  hoher  steigen.  1 
Diese  4  artikel  solten  ra.  g.  h.  sich  vorbinden. 


127.    1541    Februar  5    [Sonnabend   nach  purificationis 
Mariae]. 

Die  Orafen  Albrecht,  Philip  und  Hans  Georg  von  Mansfeld  erJcaufen 
von  Ernst,  Grafen  xu  Hohnstein,  Herrn  zu  Lora  und  Klettenberg ,  die 
Mühle  zu  Salza  hart  bei  Nordliausen,  die  zu  einer  Schmelzhütte  ein- 
gerichtet werden  soll,  für  1500  flgr. 

Abschrift  im  OewerTc.  Archiv  zu  Eislehen.     Gedr.  Mück  Bd.  2,  S.  399  ff. 


128.  1541  Februar  22.  Heldrungen.  Die  Grafen  Philipp 
und  Hans  Geor^  von  Mansfeld  an  die  Gesellschaft 
des  Steinacher  Saigerhandels. 

Fordern  sie  auf,  den  Hüttenmeistern  des  Mansfeldischen  Berges  einige 
Tausend  fl  für  einen  mit  dem  von  Reinstein  auf  20  Jahre  geschlossenen 
Kohlenkaufvertrag  vorzustrecken  und  stellen  sie  sicher  für  den  Fall,  daß 
sie  nach  Ablauf  ihres  Handelsvertrages  denselben  nicht  erneuern. 

Philips  und  Hans  Georg  gebrueder  grafen  und  herrn  J 

zu  Mansfelt  etc.  1 

Unsern  grus  zuvor,  erbarn  gunstige  liebe  besondern.  Nachdera  wir 
jungst  verschinen  neuenjarsraarkt  mit  euch  und  den  andern  unsern 
hendlern  durch  die  unsern  haben  handien  lassen,  unsern  huttenmeistern 
des  Mansfeldischen  berges  etlich  tausent  gülden  zu  verlege  des  kolen- 
handels,  darein  wir  uns  mit  unserra  Schwager,  dera  von  Eeinstein,  ein- 
gelassen, herauszuleyhen,  domit  sie  uff  negsten  osterraarkt  sein  lieb  zu 
bezalen,  wie  ir  des  gnugsam  hiervor  bericht  seiet;  als  wir  aber  des- 
halben von  euch  keine  endlich  antwort  erlangt,  besondern  werden  be- 
richt, das  ir  etwas  hart  uff  der  Verzinsung  solchs  gelts,  was  jerlichen 
mit  kolen  nit  abgekürzt,  verharren  sollet,  des  wir  uns  doch  zu  euch 
nit  versehen  wollen,  in  betracht,  das  durch  dise  somma  gelds  uff 
zweinzig  jar  ein  bestendiger  kolenkauf  aufgericht  wurdet,  der  die  zeit 
über  nit  gesteygert  mag  werden,  so  wurd  man  auch  eine  solche  zeit 


No.  126—129.    1540-1541.  235 


ZU  bezalung  des  furgestrackten  geldes  nit  bedorfen,  besondern  können 
in  nehern  jaren  mit  kolen  abzalt  werden,  so  erhielte  man  gleichwol  die 
volgende  jar  disen  gewisen  kauf  in  denselben  holzern.  Dorumb  ist 
nochmals  unserm  vorigen  ansuchen  nach  abermals  unser  gnedigs  ge- 
syunen,  ir  wollet  gedachten  unsern  huttenmeistern  die  angezeigt  somma 
erlegen.  Sein  wir  des  erpietens,  nachdem  es  zu  nutz  und  Verfertigung 
des  handls,  ob  gott  will,  kommen  und  gereichen  soll  und  ir  villeicht 
die  sorge  traget,  dweil  euch  der  handl  uff  kurze  jar  verschrieben,  das 
es  euch  zu  beschwerung  gereichte,  das  wir  euch  ungeachtet  des  alles, 
als  vor  uns  sonderlich,  Versicherung  tun  wollen,  wo  ir  bei  dem  handl 
zu  ausgang  der  verschriebnen  jar  nit  pleiben  wurdet,  das  euch  alsdann 
eur  ausgelegt  gelt,  was  des  unbezalt  verpleibet,  von  denen,  so  von 
neues  in  handl  kommen,  unverzüglichen  one  eurn  schaden  erlegt  soll 
werden,  des  Versehens,  ir  werdet  euch  in  betracht  und  gelegenheit  dises 
unsern  erbietens  uns  zu  gefallen  darinnen  unbeschwerd  erzaigen  und  das 
nit  abschlahen,  damit  wir  dester  mehr  ursach  haben,  euch  vor  andern 
leuger  bei  dem  handl  zu  lassen  und  dabei  gnediglich  zu  schützen  und 
zu  handhaben.  Das  wir  also  zu  tun  geneigt  sein,  und  ir  tut  uns  do- 
ran  zu  gefallen  geneigt  gunstiglichen  zu  beschulden.  Datum  Heldrungen, 
dinstags  den  tag  Cathedra  Petri  anno  etc.  XLI. 
Begehrn  des  eur  zuverlessig  antwort 

Außenadresse:  Den  erbarn  unsern  gunstigen  lieben  besondem  der  gesellschaft 
des  Steynacher  seygerhandels. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  VII. 


129.    1541  März  14.    Leutenberg. 

Bedingungen,  unter  welchen    Graf  Albrecht  den  Pfintxing  den  halben 
Teil  des  Leidenbergischen  Handels  übertragen  will. 

Nachvolgender  maß  wolt  graf  Albrecht  von  Mansfelt  die  Pfintzing 

zum   halben   teil   des   Leutenbergischen   handls,    sovil   es   graven 

Gebharts  fünften  teil  kupfer  anlangend  ist,  komen  lassen: 

Nemlich  sy  sollen  die  heuptguter,  welcher  105225  fl  und  darüber 
die  hutten  umb  4000  fl  angeschlagen  ist,  den  halben  teil  erlegen. 

Dargegen  solt  ihnen  derselbige  handl  zum  halben  teil  zustendig 
S'Bin,  welcher  mit  des  grafen  und  irem  wissen  solt  bestelt  werden. 

Was  dann  die  andern  hendeler  den  andern  graven,  als  von  iedem 
centner  zum  wenigsten  anderthalben  gülden,  geben,  dasselbe  sollen  sy 


236  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  8aigerhandels. 

graven  Albrechten  auch  entrichten,  doch  wollen  s.  g.  nit  weniger  dann 
IV2  fl  von  iedem  centner  haben. 

Die  zehendkupfer  sollen  sy  den  centner  ausserhalb  der  prob  umb 
17  fl  mit  talern  zu  24  gr  zalen. 

Dhweil  auch  der  handl  umb  25727  fl  1  ort  von  grafen  Albrechten 
(vor  welche  der  von  graf  Gebharten  versatzt  gewesen)  eingelost,  solche 
suma  soll  im  handl,  so  lang  s.  g.  bey  inen  bleiben,  als  vor  heuptgut 
gerechent  werden;  aber  da  sy  sich  widerumb  entsetzen,  so  will  der 
graf  dieselbe  suma  unter  s.  g.  heuptguter  behalten. 

Aber  der  Schetzischen  geselschaft  halben,  welcher  vom  graven 
etliche  kupfer  verkauft,  also  das  N.  centner  aussteend  sein,  dieselbigen 
sollen  ein  dritten  teil  von  der  itzigen  geselschaft  geliebert  werden. 

Ob  aber  der  taller  uff  25  gr,  dadurch  er  so  hoch  ausgegeben,  er- 
halten mocht  werden,  was  in  dem  val  di  andern  grafen  nachlassen, 
soll  disem  handl  auch  zu  gutem  komen. 

Können  auch  s.  g.  erhalten,  das  di  huttenmeister  den  centner  kupfers 
umb  12  fl  6  gr  (welche  man  dem  alten  gebrauch  nach  halb  gold,  halb 
muntz  nennet)  geben,  das  wollen  s.  g.  dem  handl  und  ihnen  selbst  zum 
pesten,  so  vil  möglich,  suchen.  Aber  da  s.  g.  das  huttwerk  selbst  an 
sich  brechten,  so  sollen  s.  g,  desvals  halben  nichts  verpflicht  sein. 

Dhweil  dann  die  hutten  also  gelegen,  dadurch  kein  zweifl  zu  haben, 
das  die  nit  allein  uff  12,  sonder  mer  jar  mit  holz  und  kollen  könne 
versehen  werden,  so  ist  one  not,  der  zwelf  jar  halben  etwas  in  den 
vertrag  zu  setzen. 

Dise  un verbin tliche  abrede,  welche  Cristoff  Pfintzing  an  seinen 
vatter  will  gelangen  lassen,  ist  geschehen  ufi  der  hutten  Leutenberg  am 
14.  Marcii  anno  etc.  41. 

Aufzeichnung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJuxndel,  Paket  5,  X  VII. 


130.  o.J.T.n.0.   [1541  März  14.]  1 

Christopf  Pfintzings  Anfragen  und  Vorschläge  auf  das  den  Pßntxing 
von  Graf  Albrecht  von  Mansfeld  gemachte  Angebot,  den  halben  Teil  des 
Leutenbergischen  Handels  zu  übernehmen  und  Graf  Albrechts  Antwort 
darauf. 

WoUgeborner  edler  graf  gnediger  her,   dy  abredt,  so  ich  mit  e.  g. 
getan  hab,  erstreckt  sich,  wy  nachvolget,  meines  behaltens: 


No.  129-130.    1541.  287 


Erstlich  des  artikls  der  XXV™  Y"  gülden  belanget,  so  teyrent  im 
iiandl  ligen,  ist  mein  furschlag  gewest,  ob  e.  g.  wolten  dem  handl  zu 
irut  ydes  jar  einen  trytayl  erstaten,  damit  solche  feyrende  suma  dem 
haiidl  in  3  jarn  widerumb  vurgnugt  wurent: 

Auf  solchen  artikl  haben  mir  e.  g.  gnedige  antwort  geben,  daß  e.  g. 
•,üKhen  mein  furschlag  nicht  wiß  zu  wylligen ;  e.  g.  wollen  aber  dem 
handl  in  ander  weg  furderlich  sein,  und  kaufen  e.  g.  von  den  hutten- 
meistern  kainen  centner  rauchkupfer  hohir  dan  zu  Xn  gülden  Ylgroschen, 
halb  golt,  halb  muntz  und  den  goltgulden  für  XXII  groschen  gerechnet. 
\\\<  dann  s.  g.  dasselbige  in  solchem  kauf  erhalten  können,  so  solt 
es  dem  handl  zum  pesten,  sovil  es  di  huttenmeister  betrifft,  geen. 

Den  andern  artikl,  der  Schetzn  anzal  kupfer  zu  lieburn,  wer  mein 
bedenken,  daß  von  dem  Leutnburgischn  handl  den  Schetzn  600  centner 
2jelieburt  wurde: 

Hyrauf  haben  e.  g.   gnedigklich    Vertröstung   getan,   vorgedachten 

tzn  1000  centner  kupfers  in  2  jarn  von  dem  Leutnburgischn  handl 
zu  liebern. 

Den  drytn  Artyckl,  den  groschen  betrefFent,  so  der  tallergulden 
üii'schn  umb  25  groschn  ausgebn  wurde,  das  dem  Leutnburgischen 
handl  wy  andern  hendlern  zu  nutz  und  gut  gedeyen  und  wider- 
farii  mug: 

Auf  soUchs  haben  mir  e.  g.  zu  antwort  geben,  wy  es  derhalben 
mit  andern  hendlern  gehaltn  wurde,  solt  es  dem  Leutnburgyschn 
handl  auch  widerfarn. 

Vemer  haben  mir  e.  g.  angezaygt,  daß  dy  huttn  under  Leutnburg 
1 2  jar  lang  mit  holtz  und  koln  gnugsam  zu  aller  notturft  versehen  soll 
unil  mag  werden. 

Und  dy  haubtsuma  haben  e.  g.  auf  negstkumentn  ostermarkt  zu 
erl(}gen  begert. 

Auf  solche  meine  undertenig  ansuchen  und  pit  haben  mir  e.  g. 
gnt}digklich  Vertröstung  getan,  solche  e.  g.  vorn  angezaygte  artikl  in 
schryftn  zu  stelin,  daß  ich  dy  muge  meinem  vater  anzaygen;  alsdan 
soll  mein  vater  neben  meinen  vetern  e.  g.  in  monatsfristen  ir  gemut 
iinlerthenig  zu  erkenen  geben. 

Aufzeichntmg  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  5,  XVII. 


208  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandela. 


131.    1541  Juli  26.    Arnstein.     Graf  Hans   Georg  vor 
Mansfeld  an  Christoph  Moshauer  zu  Eisleben. 

Teilt  ihm  mit,  daß  Graf  Philipp  und  er  den  für  die  Steinacher  Saiger- 
rechnung  auf  den  2.  August  festgesetzten  Termin  nicht  würden  beschicken 
können;  sie  würden  jedoch  bald  einen  anderen  Tag  bestimmen. 

Ausfertigung  im  Gewei'k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  IX. 


132.  1543  Februar  22.  Leipzig.  Die  Gesellschafter  der 
Saigerhütte  unter  Luderstadt  an  die  Grafen  Philipp 
und  Hans  Georg  von  Manfeld. 

Hecht  fertigen  sich,  daß  sie  auf  dem  letzten  Michaelismarkt  in  Leipzig, 
entgegen  dem  bisher  geübten  Gebrauch,  den  Einkauf  des  Bleies  und  Ver- 
kauf des  Kupfers  selbständig  und  ohne  Rücksicht  auf  die  anderen  Gesell- 
Schäften  liätten  vornehmen  müssen. 

Wolgeborne  edele  grafen,  ewirn  gnaden  seint  unser  untertenig  und 
ganz  willig  dienst  altzeit  unsers  vermugens  zuvorn  bereit.  Genedige 
hern,  euir  gnaden  schreyben,  des  dattum  donnerstags  nach  Invocavit 
mit  diesem  Inhalt:  wie  wir  in  jungst  verschinen  michelsmargkt  alhie 
zu  Leupzigk  unser  unvereinigten  handlung,  das  wir  uns  in  keufen  der 
pley  und  verkeufen  der  kupfer  über  pißher  ein  lange  zeit  geübte  hand- 
ling,  daraus  uns  und  gemeinem  handel  nutzs  entstanden,  gesundert 
und  etzliche  von  uns  ane  vorwissen  der  andern  unsere  kupfer  ver- 
kauft, dieweil  euir  gnaden  dan  unser  antwurt,  und  weß  wir  uns  der- 
halb  entschuldiget,  erwogen,  als  wollen  sie  dieselbige  uf  irem  wert  und 
unwert  dismals  bleyben  lassen.  Nachdem  euir  gnaden  dann  sollich 
furnemen  weiter  von  uns  semptlich  und  besundern  nit  gern  weiten 
erfarn,  sollichs  auch,  ader  was  sunst  zu  nutzs  bedacht,  ausserhalb  ein- 
mutiges beschlos  zu  andern,  unter  iren  hendlern  nit  zu  leiden;  dem- 
nach so  sey  euir  gnaden  ernster  befehl  und  sie  wollen,  das  wir  uns 
in  keufen  und  vorkeufen  der  pley  und  kupfer,  wie  pisher  etzliche  jar 
gepreuchlich  gewest,  ane  allen  unterschleif  eintrechtich  halten,  sonder- 
lich des,  so  par  verkauft  werde.  Dan  wo  wir  uns  änderst  darinnen 
wurden  halten  und  das  an  sie  gelanget,  weiten  sie  sich  dermassen 
erzeigen,  das  wir  derselben  verdrieß  zu  befinden.  Do  auch  einicher 
schad  ader  falh  der  herschaft  ader  sunst  daraus  erfolgen  wurde,  wüsten 


No.  131-182.    1541—1543. 


sie  sich  desselbigen  pey  niemants  anders  dan  pey  den  überschreitenden 
teil  zu  erholen  etc.  —  Haben  wir  empfangen.  "Wir  hetten  fürwahr 
uns  aber  gar  nit  versehen,  das  euir  gnade  in  diesser  handlunge  so 
schwind  beschwerlich  und  ernst  an  uns,  als  wehm  wir  die,  so  an  alle 
Ursachen  ein  gute  Ordnung  zureissen  und  umbstossen  wolten,  hetten 
schrevben  sollen,  so  doch  wir  in  nechstem  michelsmargkt  unser  war- 
haftige  und  notwendige  entschuldigung  nit  allein  muntlich,  sundern 
auch  schriftlich,  wie  angezeigt,  geton  haben.  Wie  dan  dazumal  euir 
gnaden  an  derselbigen  unser  antwurt  und  getonen  warhaftigen  bericht 
kein  ungenediges  gefallen  gedragen,  sunder  begnugig  und  darmit  woll 
zufriden  gewest,  uns  auch  in  peysein  derselbigen  euir  genaden  rethe 
derwegen  in  genedigen  schütz  und  vordeyding  zu  nemen  sich  genedich 
erpotten,  und,  wan  euir  g.  dieselbe  unsere  warhaftige  verantwurtung, 
daß  pis  doher  villeicht  in  vergessen  gestalt,  aus  was  Ursachen  doch 
wir  die  nechste  meß  zu  der  par-  und  nachlieferung  in  gesampt  nit 
haben  verkaufen  wollen,  widerumb  zu  genedigem  gemut  furn  werden, 
so  werden  sie  uns  in  dem  nit  verdengken,  auch  nochmals  darmit  zu- 
friden sein.  Dan  wir  wissen  euir  gnaden  unterteniger  getreuer  guter 
wolmeinung  nit  zu  vorhalten,  do  es  sich  auch  nochmals  also  begebe, 
wie  dan  zum  teil  in  der  nechsten  meß  geschehen,  das  einer  ader  mehr 
euir  gnaden  seigerhendler  keine  pare  liberung  der  garkupfer  gen 
Frankfurt  nit  pringen  wurde,  seine  kupfer  an  andere  ort  verkaufen 
und  seine  handlunge,  ungeacht  das  er  nichts  pares  zu  libern  hette, 
dohin  richten  wolt,  mit  uns  andern  in  gesampt,  allein  umb  der  nach- 
lieberung  willen,  die  ein  zeit  her  gehalten,  zu  vorkeufen,  das  wehr 
furwar  nach  gantzs  ungelegen.  Dan  wir  haben  in  der  nechsten  vasten- 
meß  vorgangen  noch  in  gesampt  verkauft;  do  auch  eins  teils  hendler 
mit  der  pareu  Uberung  dermassen,  wie  sich  woll  gezimpt  hette,  auch 
nit  gefast  gewesen.  Und  wir  haben  dazumal  also  verkauft,  das  der 
halbe  teil  par  und  der  ander  halb  teil  in  einem  virteljaers  darnach 
gelibert  solte  werden.  Und  der  halbe  teil  war  par  gleichwoll  nit  aller 
vorhanden,  namen  die  pare  petzalung  zuvor  dafür  ein,  der  nur  wenig 
par  und  vill  nachgeUbert,  wie  sich  ein  jeder  zu  erindem  weiß;  der 
hat  deß  sovill  dest  mehr  Vorteils.  Und  musten  also  unsere  keufer  der 
Bachlieferung,  wolten  sie  änderst  die  parlieferung  haben,  dormit  zu- 
friden sein,  und  wir  alle,  die  inne  in  gesampt  verkauft  hetten,  haben 
zugesagt,  in  obstender  zeit  die  nachlibrung  zu  thuen.  Als  wir  aber 
von  denselben  unsern  abkeufern  in  nechster  herbstmeß  bericht  sein 
worden,  das  inen  zum  teil  noch  nit  gar  gelibert,  wie  etwan  vormals 
auch  geschehen,  ir  beschwerung  hoch  angezogen  und  sich  ane  scheu 


240  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


öffentlich  hören  lassen,  ehe  und  sie  in  sollicher  gestalt  mehr  auf  die 
nachlieberung  kaufen  und  die  pare  bezalung  darfur  tan  wolten,  ehe 
wolten  sie  sich  aller  Eisleubischen  kupfer  zu  kaufen  verzeichen,  der- 
wegen  so  haben  wir  uns,  wie  droben  angezeigt,  sollicher  gestalt  durch 
eine  band  zu  vorkeufen  beschwert  und  nicht  tun  wollen,  das  wir  auch 
noch,  wo  es  mehr  also  korae,  tun  wurden.  Dan  es  hat  itzund  mit  dem 
verschleiß  der  kupfer  aus  Verhinderung  der  krigsleuft  ein  solliche  ge- 
legenheit,  das  die  nachlieberung  sollicher  gestalt  sich  nit  mehr  wirt 
also  eindringen  lassen.  Und  ob  es  sich  tun  ließ,  so  will  doch  einem 
teil,  sich  für  den  andern  der  lieberung  halber  zu  vorpflichten,  unge- 
legen sein.  Wir  haben  vorhin  in  diesem  handel  mer  purden  und  last 
auf  uns  ligen,  dan  wir  wol  ertragen  mugen.  Was  aber  das  verkaufen 
und  kaufen  der  paren  lieberung  des  kupfers  und  pleies  anlangt,  das 
haben  wir  uns  altzeit  gefallen  lassen  und  noch,  das  sollichs  durch  eine 
band  geschee,  wie  dan  kegen  euir  gnaden  wir  uns  in  nechstem 
michelsmarkt,  das  wir  zu  unserm  teil  das  gerne  tun  wolten,  erpotten. 
Wir  haben  auch  nit  unterlassen,  demselben  unserm  erpieten  nach  in 
nechstem  neuenjarsmargkt  mit  der  Arnstatti sehen  und  Stainacher 
geselschaft  uns  des  vertragen  und  vereiniget,  das  wir  in  künftiger  meß 
durch  eine  band  par  zu  liebern  verkaufen  und  gleichheit  halten  wolden, 
wie  sie  im  val  der  noturft  werden  bekennen  müssen.  Derhalben 
werden  wir  unpillich  für  die  angesehen,  als  selten  wir  eine  gute  Ord- 
nung zerdrennen  und  der  herschaft  und  unsern  selbsteigenen  schaden 
handien.  Und  wo  diß  unser  schreyben  gehört  und  zu  gemut  gefurt, 
so  zweifelt  uns  gar  nit,  es  wurde  daraus  so  vill  gespurt  und  vermergkt 
werden,  das  wir  nit  unser  eigenen,  sunder  der  herschaft  und  des  ganzen 
handeis  nutzs  und  gedeien  suchen  und  gesucht  betten,  darvon  im  val 
der  notturft  woll  weiter  bericht  zu  duen  wehre,  das  umb  kurtzs  willen 
uff  dißmal  vorpleibet,  untertenigs  fleiß  pittend,  euir  genaden  wolten 
diesem  handel  doch  ein  genedigs  nachdengken  geben  und  über  unser 
gleichmessich  erpieten  uns  zu  beschwerung  und  gemeines  handeis 
schaden  nicht  gepieten,  dringen  ader  nottigen.  Dan  wir  seind  sollichs 
zu  duen  nicht  schuldich,  und  wir  begern  allein,  das  unter  uns  hendlern 
gleichheit  gehalten  werde.  Von  wellichem  teil  aber  dasselbige  über- 
gangen ader  übertreten  wirdet,  bey  denselben  wollen  euir  genaden  sich 
deß  Schadens,  so  der  herschaft  ader  sunst  daraus  erfolgen  mocht,  er- 
hellen und  nicht  pey  uns,  den  der  verzug  der  nachlieberung  ent- 
kegen,  daraus  die  verenderunge  furgefallen  und  als  die,  so  pillich  zu 
clagen  ursach  betten  und  beclagt  werden,  aus  obangezeigtem  bericht 
genedich   entschuldiget   wissen.      Das    wollen    wir   unsers   Vermögens 


No.  132-133.    1543-1544.  ^241 


Qtertenich  willich  und  gern    vordienen.     Datum  in    Leuptzigk,   auf 
)nerstag  nach  Reminiscere  anno  etc.  XUn'^" 

e.  g.  untertenige  und  gantzs  willige 

Heinrich  Scherl  und  geselschafter  des  seiger- 
handels  der  seigerhutten  unter  Luderstat. 

Außenadresse :  Den  wolgebornen  und  edelen  grafen  und  hern  hern  Phillips 
id  hern  Hans  Jeorgen  gebruder  grafen  und  hern  zu  Mansfeld  edle  hern  zu 
eldrungen  etc.  unsern  genedigen  herren. 

Atisfei-tigun(j  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  9,  IX. 


83.  1544  Januar  1. 

Graf  Albrecht  von  Mansfeld  leiht  von  dem  Nürnberger  Bürger  Franz 
Schleicher  für  den  Hüttenhandel  11000  fl  auf  ein  Jahr  und  setzt  die 
Saigerhütte  unter  Leutenberg  zum  Pfände,  auch  treten  für  ihn  sein 
Faktor  und  Diener  Hans  Bauer  zu  Nm-nberg  und  Merten  Amt  zu  Eis- 
leben als  selbstschuldige  Bürgen  ein. 

Wir  Albrecht  graf  und  herr  zu  Mansfclt  für  uns,  unsere  erben  und 
■bnemen  hirmit  öffentlich  bekennen  und  tun  kunt,  das  wir  uff  unserm 
sigerhuttenhandl  rechter,  redlicher  und  wissentlicher  schult  schuldig 
an  und  gutlich  gelten  sollen  und  wollen  dem  erbarn  unserm  lieben 
^sondern  Franzen  Schleicher,  burger  zu  Nurmberg,  seinen  erben,  oder 
disen  unsern  brief  mit  seinem  guten  wissen  und  willen  inhaben 
iidet,  eilftausent  Reinisch  gülden  an  guter  genger  grober  muntz,  als 

patzen,  je  15  derselbigen  für  einen  gülden  gerechent,  die  er  uns  uff 
nser  gutUch  ansuchen  gutwillig  gelihen  und  baruber  zugezalt,  also 
wir  die  zu  unsern  sichern  banden  wirklich  empfangen  und  forder 

unsern  seigerhandl  zu  unserm  kuntlichen  nutz  und  fromen  gekert 
od  gewent  haben;  sagen  derhalben  bemelten  Franzen  Schleicher  und 
pino  erben  solcher  zugezalten  und  empfangen  eilftausend  gülden  münz 
Iban gezeigter  were  hirmit  und  in  craft  diß  briefs  quit,  ledig  und  loß, 
Breden,  geloben  und  versprechen  hirauf  für  uns,  unsere  erben  und 
■bnemen    bey  unsern  waren   werten,  trauen  und  gutem  glauben,  be- 

Itom  Schleicher,  seinen  erben  oder  getreuen  wissentlichen  dises  briefs 
haoern  und  derselbigen  erben  solche  eilftausent  gülden  münz  auf  das 
■ui  jar,  so  man  nach  Christi  unsers  lieben  herrn  geburd  der  wenigem 
1  im  funfundvirtzigisten  schreiben  wirdet,  widerumb  in  der  stat 
urmberg  an  guter  grober  landgenger  muntz,  nemlich  an  guten  patzen, 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  l§ 


lei 


L 


242  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels.         | 

je  derselben  fünfzehn  für  ein  gülden  gerechent,  unverzugklich  und  o 
allen  schaden  und  nachteil  zu  bezalen  und  zu  entrichten.  Und  dar 
benenter  Schleicher,  seine  erben  oder  wissentliche  dises  briefs  Inhal 
und  derselben  erben  itzberurter  bezalung  desto  raer  versichert  seyt 
so  haben  wir  inen  dafür  zu  rechtem  underpfand  eingesatzt  unser  seigi 
hutten  nnter  Leutenberg  gelegen,  underpfenden,  versetzen  und  v( 
schreiben  inen  dieselbe  mitsambt  aller  zugehorung,  auch  allem  von 
es  sey  silber,  kupfer  oder  anders,  so  iederzeit  darauf  befunden  wi: 
nichtes  ausgenomen,  hirmit  wissentlich  und  in  craft  dises  briefs  d( 
gestalt  und  also :  wo  wir,  unser  erben  oder  erbnemen  an  bezalung  c 
bestimbter  eilftausent  gülden  uff  erneute  zeit,  welches  doch  keineswe 
sein  soll,  seumig  wurden,  so  soll  bemelter  Schleicher,  seine  erben  od 
treue  wissentliche  briefsinhaber  guten  fug,  recht  und  macht  habt 
obengedachte  unser  seigerhutten  unter  Leutenberg  one  unser  u: 
iedermenigelichs  verhindern  als  ir  verschriben  underpfand  on  eini 
weiter  suchen  oder  rechtlich  erkentnus  zu  iren  banden  zu  nemen  ui 
und  an  alles  das  zu  halten,  so  zu  derselben  zeit  auf  der  hutten  ; 
Silber,  kupfer,  bley  oder  andern  Vorrat  antroffen,  alles  so  lang  und  \ 
bis  sy  der  eilftausent  gülden  sambt  allen  möglichen  scheden,  wes  d 
darauf  mochten  gangen  sein,  darinnen  dann  iren  schlechten  worten  o 
eydes  beteurung  soll  gegleubet  werden,  genzlich  und  gar  und  also,  d 
inen  billich  genüget,  bezalt  und  zufriden  gestalt  sein. 

Ob  sy  aber  durch  einleben  widerstand  oder  Verhinderung,  welch 
doch  nit  geschehen  soll,  zu  irer  billichen  volkomen  bezalung  uff  d 
hutten  nit  komen  mocht,  alsdann  so  sollen  sy  abermals  gut  fug,  rec 
und  macht  haben,  sich  des  ausstands  an  allen  unsern  erb-  und  eig( 
feurn  zu  Eisleben,  auch  an  silbern  und  allen  geseigerten  und  u 
geseigerten  kupfern  und  sonsten  in  gemein  an  allem,  so  dem  handl  a 
hengig  ist,  nichts  ausgenomen,  welches  alles  wir  inen  uff  diesen  m 
hirmit  auch  zu  rechtem  underpfand  wollen  gesatzt  und  verschrib( 
haben,  zu  erholen,  dieselben  anzunemen,  zu  arrestirn,  uffzuhalten  ui 
davon  nit  zu  lassen,  biß  sy  irer  ausstendigen  heuptsuma  sambt  mo 
liehen  scheden,  wie  obstet,  zu  billicher  genüge  erstattet  und  zufrid( 
gestalt  sein.  Hirwider  sollen  und  wollen  wir,  unser  erben  oder  er 
nemen  uns  mit  keinerley  auszugen  oder  woltaten  der  rechte,  dan 
weltliche  hern  und  schuldiger  im  rechten  mochten  begnadet  sein  od 
versehen  werden,  desgleichen  mit  keinerley  keiserlichen  oder  königliche 
mandaten,  reichsabschiden,  reformation  oder  gemeiniglich  aller  andei 
neuer  funde  und  auszuge,  so  unsern  gleubigern  zu  nachteil  und  ui 
SU  fromen  reichen  mochten,  gar  nicht  behelfen  noch  schützen  und  ui 


No.  133.    1544.  243 


n  solchem  nichts  irren  noch  verhindern  lassen,  auch  keinerley  ver- 
efften,  verbieten  geistlicher  oder  weltlicher  landrecht  und  gericht, 
esgleichen  keinerlei  acht,  krieg  und  bann,  noch  ander  Irrung,  einfalle 
der  gebrechen,  wie  dieselbigen  itzund  oder  zukunftig  mochten  erdacht 
rerden,  so  bemeltem  Schleicher  und  seinen  mitbeschribnen  zu  nachteil, 
ßhaden  oder  verzug  komen  solten  oder  mochten,  alle  arglist  hiudan- 
esetzt,  treulich  und  one  geverde.  Und  uff  das  bemelter  Franz 
chleicher,  seine  erben  oder  getreue  innhaber  dises  briefs  solcher  suma 
eldes  uff  ernante  zeit  gewislich  bezalt  zu  werden  noch  dester  mer 
ersichert  sein  mögen,  so  haben  wir  inen  die  erbarn  unsere  factor, 
iner  und  liebe  getreuen  Hansen  Bauer  zu  Nurmberg  und  Merten  Amt 
u  Eisleben  zu  selbschuldener  und  bürgen  gesatzt,  setzen  und  ordnen 
arzu  dieselben,  auch  gegenwertiglich  in  und  mit  craft  dises  brifs  vor 
ns,  unser  erben  und  erbnemen.  Und  wir,  itzbenante  Hans  Bauer 
lud  Merten  Amt,  bekennen  und  tun  kunt  vor  uns  und  unsere  erben 
raft  dises  briefs,  das  wir  ufF  begern  wolgedachts  unsers  genedigen  hern 
raven  Albrechts  zu  Mansfelt  kegen  bemeltem  Franzen  Schleicher  und 
einen  mitbeschribnen  wolbedechtig  und  mit  guetem  wissen  und  willen 
iir  obberurte  suma  geldes  semptlich  und  sonderlich  selbschuldige  und 
nverschiedliche  bürgen  worden  sein,  werden  auch  solchs  hirmit  gegen- 
wertiglich und  in  craft  dises  briefs,  gereden  es  auch  bey  unsern  waren 
»■orten,  trauen  und  gutem  glauben,  dergestalt,  ob  wolgedachter  unser 
:enediger  her  graf  Albrecht  von  Mansfelt,  seiner  genaden  erben  öder 
rbnemen  an  zalung  der  obberurten  eilftausent  gülden  muntz  in  massen 
ind  uff"  zeit,  wie  obstet,  welches  doch  nit  sein  soll,  seumig  wurden, 
las  wir  alsdann  uff  unser  gleubiger  ansuchen  solche  zalung  vermog 
ises  Schuldbriefs  selbst  tun  sollen  und  wollen.  Ob  wir  aber  auch, 
welches  got  verhuete,  an  solcher  zalung  seumig  befunden,  so  soll  be- 
nelter  Schleicher  und  seine  mitbeschribene,  ob  sy  berurte  bezalung 
lieber  bey  uns,  dann  wolgedachtem  unserm  genedigen  herren  erlangen 
Imd  einbringen  weiten,  gut  fug,  recht  und  macht  haben,  unser,  als  der 
Mbschuldigen  bürgen,  leib,  hab  und  gueter,  wo  die  anzutreffen,  anzu- 
keifen und  zu  arrestim,  bis  solang  sy  der  berurten  heuptsuma  sambt  allen 
uoilichen  scheden,  wes  der  darauf  mochten  gangen  sein,  darinne  dann 
ren  schlechten  werten  one  eydes  beteurung  soll  gegleubet  werden, 
reiv.lich  und  gar  und  also,  das  inen  billich  genüget,  bezalt  und  zufriden 
i^estalt  sein.  Wir  verzeihen  uns  auch  hirmit  wissentlich  vor  uns, 
nser  erben  aller  Privilegien,  treiheiten  und  woltaten  der  rechte,  aJtÖr 
)der  neuer  funde,  so  itzund  erdacht  seind  oder  zukunftig  mochten  er- 
acat  werden,  welche  unsern  gleubigem  zu  nachteil  und  uns  zu  fromeh 

1§* 


244  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Baigerhandels. 

wider  inhalt  dises  briefs  gereichen  mochten,  uns  damit  nit  zu  schutzei 
noch  zu  behelfen,  sonder  es  soll  dise  unser  Verpflichtung  stet,  vest  un 
unverbrüchlich  gehalten  werden.  Zu  warem  urkund  haben  wir,  Albrecl 
graf  und  herr  zu  Mansfeld,  als  sachwaldiger  unser  angeborn  insi| 
hiran  gehangen  und  uns  mit  eigner  hand  unt«rschriben.  So  habe 
wir,  Volrad,  auch  graf  und  herr  zu  Mansfelt,  als  der  söhn  zu  noc 
merer  becreftigung  diser  verschreibung  unser  handpetschir  auch  hira 
gehangen  und  uns  mit  eigner  hand  underschriben.  Welches  wir,  Hai 
Bauer  und  Merten  Arnt,  als  die  selbschuldigen  bürgen  gleicher  gesta 
auch  getan  haben.  Geben  am  ersten  tag  des  monats  Januarii  nac 
Christi  unsers  lieben  herrn  geburd  XV "  und  im  vierundvirtzigisten  jari 

Konzept  im  G&ioerTc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,   Paket  5,  XVIII,   m 
dem  Begistraturvermerk:  Ist  eincopirt. 


134.  1544  Juni  18.  Leipzig.  Heinrich  Scherl  der  A elter 
und  die  Gesellschafter  des  Luderstädtischen  Saigei 
handeis  an  die  Grafen  Philipp  und  Hans  Georg  vo 
Mansfeld. 

Zeigen   an,   unter  welchen   Bedingungen   sie   zur    Weiterführung   d( 
Handels  bereit  sind. 

Wolgeborne  und  edele  grafen  und  hern,  euirn  gnaden  seint  unse: 
gantzs  willige  unverdrossene  dienste  alzeit  zuvorn  bereyt.  Genedi^ 
hern ,  euir  gnaden  jungst  gnedich  schreyben,  darinnen  euir  gnade  bi 
gern,  dieselben  zu  vorstendigen,  was  wir  uns  auf  jungst  gehabte  unte: 
redt  alhier  zu  Leipzigk  euir  gnaden  fünften  deyls  kupfer  halben  z 
duen  oder  zu  lassen  seinther  vorglichen,  mit  ferner  genediger  anzeigung 
was  euir  gnaden  auf  bede  feile,  do  wir  pey  euir  gnaden  als  hendh 
bleiben  wolten  oder  des  zu  duen  bedengken  heften,  genediclichen  g< 
sinnet,  haben  wir  in  aller  dienstparkeyt  empfangen  und  seines  inhal 
vernomen  und  wollen  hierauf  euirn  gnaden  dienstlicher  maynun^ 
nicht  pergen,  das  wir  es  auch  darfur  halten,  das  diessem  handel  ein; 
mals,  domit  wir  uns  pederseitz  darnach  zu  richten,  abgeholfen  werde 
muß.  Und  werden  sich  auch  euir  gnaden  genediclichen  zu  erindei 
wissen,  das  in  bedrachtunge  desselben,  und  weil  auch  die  zeyt  der  loJ 
kundigunge  vorbauten  gewesen,  in  kegenwertigkeyt  euir  gnaden,  g 
nediger  her  graf  Hans  Jeorg,  ich  Heinrich  Scherll  der  elter  in  nechs 


No.  138— 184.    1544.  245 

ii'ixangenem  ostermargkt  alhie  die  beschwerungen,  so  auf  dem  handel, 
ie  der  itzunt  gelegen,  vilveltiglichen  stehen,  nach  der  lenge  angezeigt, 
»mit  durch  abhelfunge  und  geringerung  derselben  wir  in  euir  gnaden 
3rsehaften  lenger  pey  diesem  handel  bleiben  mochten.  Und  weil  wir 
xhmals  der  dienstlichen  zuvorsicht  seint,  das  euir  gnaden  nach  genug- 
mer  erkundigunge  sollicher  beschwerlichen  mengel  dermassen  ein 
}n  eiliges  einsehen  haben  werden,  das  dieselben  geendert  und  der  hand- 
nge  auf  beqweme  leidliche  mittel  gericht  werde,  so  haben  wir  unserer 
jtturft  nach  nicht  unterlassen  können,  euirn  g.  solliche  beschwerungen 
jchmals  mit  der  kurzs  zu  gemut  zu  füren  und  pitten  gantz  dienst- 
?hen,  euir  g.  wollen  sollichs  genediclichen  von  uns  zu  vornemen  un- 
'scliwert  sein.  Und  ahnfengklichen ,  so  ist  für  äugen,  das  die  grosse 
3ermessige  schult,  so  in  euir  g.  herschaften  pey  den  huttenmeistem 
:eht.  nicht  geringer  wirt,  sunder  deglichen  noch  hoer  steiget,  und 
»nnen  auch  in  unserer  einfalt  nicht  finden,  wie  die  bey  itzigen  ge- 
fielen und  andern  furnemen  woll  geringer  werden  mocht.  So  seint 
ach  die  alten  vordagten  reterdata  über  vilveltige  genedige  vordrostunge, 
IS  die  selten  und  musten  gefallen,  pis  anher  nicht  erlegt;  sunder  es 
Heil  deglichen  neue  ausgaben  für,  also  das  einer  einlag  über  die 
idere  von  nothen;  daraus  erfolget,  das  des  heuptguts,  auch  auf- 
^brachtes  zinsgelts  und  mit  schaden  aufgenomener  Wechsel  sampt 
iderm,  so  wir  zu  erhaltunge  des  handeis  die  verschribene  zeit  haben 
ifbringen  mögen,  fast  alles  zu  wenig,  dergestalt,  das  uns  nicht  woll 
ug  ich,  gegen  den  furfallenten  ausgaben  eine  bestendige  rechnunge 
i  r.iachen,  domit  wir  den  handel  bestellen  konten.  So  lest  es  sich 
ich  mit  der  widerfuer,  welliche  mit  grossem  Unkosten  angericht,  der- 
assen  ansehen,  das  die  dem  handel  zu  ungedeien  gehet,  so  haben  wir 
ich  pisher  an  den  neuen  dributten,  feuerzinsen  und  andern,  so  von 
lir  gnaden  wegen  auf  das  pergkwergk  gesetzt,  keine  minderunge  oder 
)falü  vernemen  oder  spuren  können.  Zudem  wirt  mit  antwurtunge 
?r  kupfer  und  der  sehulden  pey  den  huttenmeistem  grosse  und  vil- 
pltige  ungleichet  gehalten,  über  das  ist  nach  gelegenheit  dieser  zeit 
nd  leuft  der  handel  anderer  ding  halben,  der  man  sich  ausserhalb 
lir  g.  herschaften  erhellen  muß,  ganz  beschwerhch.  Dan  wo  wir  vor 
rn  auf  der  hutten  einen  ort  holz  zu  koln  umb  einhundert  und 
infzigk  gülden  kauft,  den  können  wir  itzt  zur  zeit  unter  dreyhundert 
ild.m  nicht  bekomen.  Weyl  dan  oberzelte  und  andere  mehr  be- 
•hA\erungen  auf  dem  handel  itzt  zur  zeit  ligen,  so  seint  wir  der  dienst- 
ichea  zuvorsicht,  euir  g.  werden  genediclichen  solliche  mittel  suchen 
jnd  finden,  das  demselben  durch  leidliche  wege  geraten  und  abgeholfen 


246  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


werden  möge.  Und  seint  hierauf  willich  und  bereyt,  uns,  nach  eui 
g.  gelegenheit,  zu  euirn  g.  zu  vorfugen  und  alsdan  verner  darauf  vei 
nemen  zu  lassen,  und  wollen  uns,  ob  got  will,  also  erzeigen,  das  eui 
g.  spurn  und  befinden  sollen,  das  wir  vor  andern  in  euir  g.  hei 
Schäften  gern  hendler  sein  und  bleiben  weiten ;  sent  auch  ungezweufel 
euir  g.  werden  uns  vor  andern  euir  g.  genediger  vordrostunge  und  zi 
schreiben  nach  genediclichen  und  woU  leiden  können.  Das  haben  wi 
euir  g.  auf  deren  genediges  begern  dienstlicher  maynunge  und  unsere 
notturft  nach  zu  vormelten  nicht  unterlassen  können,  und  seint  euir 
gnaden  unsers  Vermögens  zu  dienen  allezeit  sunderlich  willich.  Datuj 
Leiptzigk,  auf  18  Juni  im  1544**'»  jar 

e.  gnaden  ganzs  willige 

Heinrich  Scherll  der  elter  und  geselschafter 

des  Luderstattischen  saigerhandels. 

Außenadresse:  Den  wolgebornen  und  «delen  grafen  und  hern  hern  Philipse 
und  iern .  Hans  Jeorgen  gebruder  grafen  und  hern  zu  Mansfeld  edele  heri 
zu  Heldrungen  etc.  unsern  genedigen  hern. 

Ausfertigung  Im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  PaJcet  9,  IX. 


135.    1544  Juli  5.    Arnstadt.   Graf  Günter  zu  Schwar2 

bürg,   Herr  zu  Arnstadt  und  Sondershausen,  un 

Antonius    der    Aeltere    von    Bisenberg,    Graf   z 

Büdingen,  an  die  Grafen  Philipp  und  Hans  Geor 

'    von  Mansfeld. 

Betrifft  Dr.  Benedikt  Reinhards  Schuld  im  Betrage  von  6028  fl  bei  dt 
'  Strauben  und  der  den  Strauben  dafür  übertragene  Vorrat. 

Unser  freundlich  dienst  mit  vermugen  alles  guten  zuvor,  wc 
geborne  freundliche  liebe  ohmen  und  schwegere.  Wes  der  hochgeler 
unser  canzler.  rat  und  lieber  getreuer  und  besonder  er  Benedictus  Rei 
hart,  der  rechten  doctor,  an  uns  etzlichs  Überschuß  halber  gelanget  uii 
sich  an  e.  1,  zu  vorschreiben  bitten  tut,  solchs  haben  e.  1.  aus  eij 
liegendem  seinen  schreiben  alles  Inhalts  zu  vornehmen.  Wiewol  ■w; 
DU  nicht  gezweifelt,  e.  1.  wurden  sich  an  diese  unsere  Vorschrift  kegj 
bemeltena  unserm  canzler  und  .  lieben   besondern  mit;  erlegung  ;s^ \ 


No.  134-136.    1544.  247 

iteils  an  solchem  uberschus  gnediglich  erzeigt  haben,  so  haben  wir 
)ch  ime  diese  unsere  Vorschrift  aus  allerlei  Ursachen  nicht  weigern 
Minen.  Dieweil  dann,  als  e.  1.  wissen,  dem  glaubiger  nicht  hoher  über 
?s  schuJdigers  gueter,  dann  sich  die  schult,  damit  er  dem  glaubiger 
3rhaft,  erstreckt,  verhelfen  werden  sei  und  bemelter  unser  canzler 
cd  lieber  besunder  und  seine  schwegere  nicht  mehr  dann  sechstausent 
nd  achtundzwenzig  gülden  dem  Strauben  schuldig  gewesen  und  doch 
Vorrat  auf  siebentausent  siebenhundert  und  einundzwenzig  gülden 
ud  neun  groschen  gewirdert  und  verhelfen  ist  worden,  so  bitten  wir 
1.  ganz  freundlichen,  dieweil  e.  1.  sich  desselbigen  Vorrats  underzogen 
nd  zu  gut  gemacht  und  den  Strauben  davon  seine  schult  bezalt  haben 
ollen,  e.  1.  wollen  ime  seins  anteils  an  denselbigen  uberschus  one 
'eitern  verzug  zur  billigkeit  gnediglichen  erlegen  lassen  und  ime  eine 
:>rderliche  zeit  zu  empfahung  desselbigen  bei  diesem  unserm  boten 
enennen  und  sich  dermassen  hierinnen  ei zeigen,  domit  er  dieser  unser 
orschrift  genossen  empfinde.  Dasselbige  wollen  wir  umb  e.  1.  in  einem 
ndern  und  grossem  freundlichen  und  vermoglichen  vordienen.  Und 
itten  des  e.  liebden  schrieftliche  und  zuvorlessige  antwort  Datum 
Lin  Stadt,  sonnabents  nach  Visitationis  Marie  anno  XLini. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  EisUben,  Saigerhandel,  Paket  1,  IV. 

Darauf  die  Kanzkinotix :  Sind  beantwort,  das  der  vorrat  allererst 
iffgeschmelzt,  die  rechnung  aber  noch  ungeschlossen  und  ungefertigt. 
Yann  nun  dieselbig  gehöret  und  D.  ßeinhart  weiter  anregen  wurd, 
vollen  sich  m.  g.  h.  mit  geburlicher  antwort  vernehmen  lassen. 

Actum  12.  Julii  a<>  44. 


[36.   1544  September  30  (Dienstag  nach  Michaelis). 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  [Ham  Albrecht,  Philipp  fj  verkaufen  der 
Steinacher  Gesellschaft  ein  Fünfteil  aller  Kupfer  und  S%lber  mitsamt  dem 
Zehnten. 

Dies  ergibt  sich  aus  der  späteren  Versehreibung  ailer  5  Fünfteü  vom 
3 O.August  1555  (s.u.),  worin  die  Verschreibung  des  einen  Fimfteüs,  als 
X'ir  angegebenen  Zeit  vorher  geschehen,  encähnt  ivird. 


24S :         tlrkundenbuch  zur  Gesfchichte  des  Mansfeldischen  Saiger handeis. 


137.  1544  Oktober  24.  Nürnberg.  Die  Gesellschaft 
des  Arnstadtischen  Saigerhandels  an  die  Graf 
Philipp  und  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Mahnen  wegen  Rückzahlung  des  halben  Verlags  der  Hüttenmeister. 

Wolgeborne  und  edle  grafen  gnedige  herrn,  eurn  genaden  s( 
unser  untertenig  willig  dienst  zuvor.  Genedige  herrn,  uns  wird  dui 
unsern  Jeronimus  Wolkenstein  angezaigt,  wie  e.  g.  an  in  begeren  h 
lassen,  von  wegen  der  halben  verleg  der  huttenmaister  uns  zu  schreibi 
das  wir  die  bezalung  dasselbigen  gelts  e.  g.  noch  ein  jar  auf  zins  woll 
ansteen  lassen.  Nun  wereri  wir  nit  allein  in  dissem,  sundern 
grosserm  e.  g.  zu  untertenigem  gefalen  za  wilfarn  willig,  aber  e. 
wissen  sich  sunders  zweifeis  zu  erinnern,  wes  e.  g.  sich  gegen  u 
verschriben,  auch  sich  zu  merern  mallen  gegen  den  unsern  mit  sta 
lichem  zuesagen  vernemen  lassen,  darauf  wir  uns  verlassen  und  so] 
gelt  an  andere  ort  zu  unser  gelegenhait  stattlich  haben  versprochen  u 
zugesagt,  also  das  wir  e,  g.  in  diesem  keineswegs  kunen  wilfarn,  sunc 
wollen  uns  der  bezalung  pares  gelds  laut  e.  g.  verschreibung  und  z 
sagung  entlich  vertrösten.  [Dann]  wir  solchs  keinswegs  weiter  ei 
peren  künden.  Solchs  wir  e.  g.  zu  unterteniger  antwurt  nit  hab 
wollen  verhalten,  dann  e.  g.  in  aller  gepurlicher  untertenigkeit  zu  diene 
weren  wir  willig,  denen  wir  uns  als  unsern  genedigen  herren  tun  \ 
velhen.  Datum  Nurmberg,  freitag  nach  Ursula,  den  24'®"  raonatst 
Octobris  a^  44**". 

e.  g.  untertenige 
die  gesellschafter  des  Arnstettischen  seigerhandek. 

Außenadresse:  Den  wolgebornen  grafen  und  hem  hern  Philipsen  und  ht 
Hans  Georgen  grafen  und  hern  zu  Mansfeld  edle  herren  zu  Heldrungen  uns« 
genedigen  herren  etc. 

Ausfertigung  im  GewerTc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  3,  XVIII. 


138.  1545  November  5.   Die  Grafen  Philipp  und  Hai 

Georg  von  Mansfeld   an   Heinrich  Scherl,  Mich 

Meyenburg,  Hieronymus  Wolkenstein.  Lukas  Strai 

zu  Leipzig. 

Uns   fallen  sachen  vor,    daran   uns,    unser  herschaft,    euch   ui 
dem  handel   vhil  gelegen,  dovon  man   sich  zu  underreden,  die  nc 


No.  137-140.     1544—1545. 


Mdorft    erfordert.      Laden   sie   dalier   auf  Donnerstag   nach   Martini   nach 

,  Eisleben. 

1         Beinkonzept  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XIX. 


!l39.  1545  November  8.   Graf  Gebharcl  von  Mansfeld  an 
Graf  Philipp  und  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Betrifft  das  von  Graf  Älhrecht  von  Eisleben  auf  seine  Hütte  gescliaffte 
Kupfer,  das  nach  Arnstadt  bestimmt  geivesen  und  Maßnahmen  gegen 
denselben. 


das  die  kupfer von  Eisleben  nach 

Axnstet  —  —   hutten  abgefurt  von  graf seiut  umbgetrieben 

und  auf  sein  hutten  gefurt  worden,   haben  wir  vorstanden  und  achten 

es  darfur,  das  solchs  ungeseumet  dem  von  Anhalt,  Stolbergk  und  andern 

grafen,  so  diessem  handel  vorwant,  auch  zugeschrieben  werde,  domit 

der  abrede  zu  Eisleben,  den   dinstag  nach  Mathei,  folge  mocht  geben 

werden.    Dan  solt  hirzu  nichts  getan  sein,  hetten  e.  1.  wol  zu  erachten, 

wes  absehen  es  den   andern   kaufleuten  bringen  kont     und  do  e.  1. 

morgen  montags  nach  zu  Eisleben  anzutreffen,  wollen  wir  unbeschwert 

sein,  frue  umb  acht  uhr  bei  e.  1.  zu  ferner  underrede  erscheinen  und 

zu  Eisleben  ankommen  etc. 

Gebhard  graf  und  herre  zu  Mansfeld. 

Ausfertigung   (stark   zerstört)   im    G^werk.  Archiv   zu    Eisltben,   Saigerhandel, 
Baket  3,  XIX.  

140.    1545  November  13.     Graf  Albrecht  von  Mansfeld 
an  die  [Arnstadtischen]  Saigerhändler. 

Droht  Urnen  wegen  des  Verstichs,  die  mit  Arrest  belegten  Kupfer  heimlich 

Pmft»uschaffen. 
Älbrecht  graf  und  herr  zu  Mansfeld  etc. 
Liebe  besoodern,  nachdem  wir  in  erfarung  komen,  als  soltet  ir 
I  itziger  zeit  bynnen  Eisleben  sein,  so  haben  wir  euch  nachvolgende 
i  EDzeig  unvormeldet  nit  lassen  wollen:  Nemlich  so  wist  ir  euch  wol  zu 
j  er.nnern ,  wes  wir  euch  durch  unsern  rat  und  lieben  getrauen  Gorgen 
I  von  Totleben  und  unsern  rentmeister  im  vorgangenen  ostermargkt,  (damit 
ir  euch  sambt  euren  mitgeselschaftern  und  herren  der  kupfer,  uff  graven 


k 


250  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Gebharts  funftenteil  gemacht,  nit  underwinden  woltet)  haben  anzeigen 
lassen.  Dieweil  ir  euch  dan  doselbst  auf  alles  billichen  und  geburlichen 
erbietens  habt  vornehmen  lassen,  auch  ungerne  sehen,  sondern  nit  vor 
billich  erachten  wurdet,  so  sich  iemants  der  feur,  so  euch  noch  zeit  der 
verleg  halben  vorhafft,  mit  allem  unrecht  an  sich  zu  ziehen  understehen 
wolte,  so  selten  vsrir  auch  nit  allein  solchs  unzeitigen  vornehmens  über  ge- 
schehen erbieten,  sondern  auch  zu  entgegen  aller  erbarkeit  (mit  welchem 
wir  doch  keine  andern,  dann  allein  die,  so  der  Sachen  teilhaftig  seint, 
wollen  gemeint  haben)  billich  uberig  gewesen  sein.  Dieweil  aber  nun 
über  angewanten  kommer  unentricht  zu  geburlicher  zeit  des  geleits 
die  kupfer  aus  der  wag  heimlich  wegzuladen  und  also  wider  abrede, 
angelegten  kommer  und  alle  billigkeit  zu  handln  ist  underfangen  worden 
und  doch  unser  gott  die  Sachen  also  dahin  geschickt,  das  durch  sein 
gotlichen  willen  wir  solche  kupfer,  so  aus  aller  billigkeit  niemands  dan 
uns  gehören,  bekoraen  haben,  so  begern  wir  hiemit  ernstlich  an  denen 
von  der  geselschaft,  so  dieser  Sachen  teilhaftig  sein,  geburlichen  und 
billichen  abtrag.  Wurde  uns  aber  solcher,  ungeacht  geschehener  Ver- 
handlung, das  die  kupfer  über  selbst  bewilligung,  geschehen  kommer, 
un vergleitet,  heimlich  zu  entfuren  understanden ,  [neit?]  widerfaren,  so 
wollen  wir  uns  gegen  denjenigen,  so  dieser  Sachen  teilhaft,  mit  solcher 
straf,  das  sie  auch  unsern  ungnedigen  willen  spuren  sollen,  erzaigen. 
Aber  in  allewege  wollen  wir  diejenigen ,  so  dieser  Sachen  unverwandt, 
nit  gemeinet  haben ,  sondern  denselbigen  wollen  wir  mit  allen  gnaden . 
und  guetem  zum  besten  geneigt  befunden  werden.  Datum  den  13.  No- 
vembris  a"  etc.  XLV. 

Adresse:   Den   erbarn    und   vorsichtigen   unsern   gunstigen  lieben  besondern 
den  geaeischaftern  des  seigerhandls,  so  itzo  zu  Eisleben. 

Gleichzeit.  Absehriß  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  3,  XIX. 


141.  1545  Dezember  18.  Eisleben.  Die  Grafen  Philipp 
und  Hans  Georg  von  Mansfeld  an  die  Luder- 
städtischen  Saigerhändler. 

Zeigen  an,  daß  Michel  Glitscher  und  Burkhart  Beckmann  zu  Faktoren 
der  Mansfeldischen  Hüttenfeuer  bestellt  seien  und  et  suchen,  diesen  auf 
Verlangen  Verläge  xu  gewahren. 

Unsern  grus  zuvor,. erbarn  namhaftigen  besonder  lieben.   Nachdem 
wir  uns  des  verschinen  vierundvierzigsten  jars  mit  euch  von  wegen  der 


No.  140-142.     1545—1546.  251 


hipfer  und  silber,  so  in  unserer  herrschaft  uff  einen  fünften  teil  ge- 
macht werden,  von  neues  in  eine  verschreibung  uff  etzliche  jar,  wie 
Buch  des  eine  Versicherung  zugestellt,  eingelassen,  und  aber  unsere 
Hüttenmeister  des  Mansfeldischen  berges  uns  zu  etzlich  maln  die  ein- 
»ethonen  feur   uffgekundigt,   diselben  in  ander  wege  zu  bestellen  zum 

nderthenigsten  gebeten,  derwegen  wir  zu  erhaltung  desjhenigen,  so 
wir  euch  verschrieben,  auch  in  sonderlicher  betrachtung,  das  uns, 
ansere  von  gott  verlihene  bergkwergke  dermassen  in  abfal  und  under- 
gang  kommen  zu  lassen,  keinswegs  zu  raten,  vil  weniger  leidlich,  be- 
rurte  Mansfeldische  feur  widerumb  zu  unsern  banden  zu  nehmen 
geursacht,  welche  wir  durch  zwene  factor,  als  Michel  Glitzschern  und 
Burgkhart  Begkman,  uns  und  euch  zum  besten  bestellen  lassen.    Welche 

nderung  (darzu  wir  zum  höchsten  geursacht)  wir  euch,  darnach  zu 
richten  und  das  wir  unsern  brief  und  sigeln  mit  liferung  der  kupfer 
und  anderm ,  wes  verschrieben ,  treulichen  nachzusetzen  gneigt,  nicht 
haben  unangezeigt  lassen  wollen,  mit  gnedigem  begehrn,  do  bemelte 
unsere  factor  zu  verleg  solches  bergk-,  koln-  und  huttenhandels  geldes 
bedorfen  und  solchs  bei  eurra  diener  alhie  zu  Eisleben  oder  euch 
fordern  wurden,  ir  wollet  (in  betrachtung,  das  es  der  heuptverschreibung 
in  allwege  unschedlich  sein  soll)  verordnen,  das  gedachte  unsere  factor 
ider  zeit  zu  fertigung  des  handls,  wie  ir  denn,  vermog  angezogner  ver- 
schreibung, zu  thun  schuldig,  notturftigüch  verlegt  und  mit  denselben 
eine  neue  geldzettel  gemacht  werde.  In  dem  tut  ir  uns  über  die 
Irilligkeit  zu  gefallen.  Und  seint  euch  mit  gnaden  geneigt.  Datum 
Eisleben,  freitags  nach  Lucie  a*>  45.  v   » 

Adresse:  An  die  Luderstetischen  Seigerhendler. 

Bemliomept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben.  Saigerhanddy  Paket  9,  IX. 


142.  1546  März  17.  Bornstedt  Die  Grafen  Philipp 
und  Hans  Georg  von  Mansfeld  an  die  Gesellschafter 
des  Steinacher  Saigerhandels. 

Laden  sie  zur  Besprechung  nichtiger  Hahdelsangelegenheiten  auf  den 
f      29.  Marx  nach  Eislehen  vor. 

Philips  und  Hans  Grorge  gebrudere 
grafen  und  hern  zu  Mansfeld  etc. 
Unsern  grus  zuvom,  erbare  namhaftige  gunstige  liebe  besundere. 
^k.  wollen. euch  gnediger  öjeinunge.  nicht  vorhalten,  das.  Sachen  vor, 


252  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


daran  nicht  allein  uns,  sunder  dem  ganzen  handel  und  euch  mergk- 
lichen  und  viel  gelegen.  Und  dieweyl  sich  dieselbigen  gar  keynes 
wegs  nicht  schreiben  lassen,  auch  keinen  lengern  vorzogk  leiden  können 
noch  wollen,  sundern  einer  guten  vortraueten  muntlichen  under- 
redunge  bedürfen ,  gelangt  an  euch  unser  gnediges  begern,  yhr  wollet 
uf  nechsten  montag  nach  Oculi  gegen  abent  zu  Eisleben  ein- 
kommen,  volgends  tags  solche  Sachen  anhören  und  ohne  ehehaft, 
gleichs  wir  auch  vormittelst  gotlicher  hulf  tun  wollen,  nicht  aussen- 
bleiben.  Daran  tut  yhr  uns,  one  das  es  euch  mit  zum  besten  gereichen 
wird,  zu  sundern  gefallen,  in  gnaden  und  gutem  zu  bedenken.  Datum 
Bornstedt,  den  17.  Marcii  anno  XLVI. 

Außenadresse:   Den  erbarn  namhaftigen    unsern  gunstigen   lieben  besundern 
den  geselschaftern  des  seygerhandels  zur  Steynach. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Faket  13,  X. 


143.   1546  März  19.    Hütte  Leutenberg'. 

Graf  Albrecht  von  Mansfeld  bekennt,  dem  Sigmund  Pfintxing  dem 
Aelteren,  Amtmann  zum  Marolfstein,  die  Hütte  Eisfeld  (die  er  von 
Herzog  Johann  Ernst  auf  8  Jahre,  von  denen  einige  bereits  vergangen 
sind,  erhalten  hat)  auf  3  Jahre,  vom  1.  Januar  1546  an,  überlassen  zu 
haben.  Er  soll  die  hutten  zu  den  kupfern,  so  er  in  unser  herschaft 
Mansfeld  keufen  wirt,  zu  gebrauchen  haben,  etc.  Pßntzing  übernimmt 
dafür  die  Bezahlung  von  150  fl  Hüttenzins  und  100  fl  Waldzins  aus 
dem  Jahre  1545. 
Gleichzeitige  Abschrift  im  St.  A.  Weimar  Heg.  T.  fol.  471  B.  B.  2  No.  2. 

Dabei  Konzept  Schreibens  des  Kurfürsten  Johann  Friedrich  an  Herzog 
Joh.  Ernst  d.  d.  1546  Sonnabend  nach  Viti,  worin  er  erklärt,  daß  die 
Hütte  den  Pßntzing  vorläufig  nur  auf  1  Jahr  belassen  werden  solle.  Die 
Herzöge  wollen  sie  event.  für  ihr  Saalfelder  Kupfer  gebrauchen. 


144    1546  März  30.    Eisleben. 

Verhandlungen  über  eine  Preissteigerung  der  Kupfer. 

Was  den  kaufleuten  zu  Eysleben  durch  meine  g.  h.  g.  Philips 
und  graf  Hans  Georgen  furgehalten,  dinstags  nach  Oculi  1546: 
Den  kaufleuten  ist  angezeiget,  das  m.  g.  h.  ir  erscheynen  zu  gefallen 
und  dank  annemen.    Und  wer  dys  eyn  sach,  darumb  sye  beschrieben, 


No.  142-144.    1546.  Ö53 


dye  rads  und  guts  bedenkens  bedorfte.  Es  wolten  auch  ire  gnade 
inen  solichs  getreulieher  mernunge,  in  geheym  bey  sich  zu  behalten, 
angezevgt  haben : 

Nachdem  sye  wüsten,  in  was  beschwerunge  itzunder  der  bergk 
stunde,  das  er  in  tifferunge  kerne  und  mit  grossem  unkost  der  gebende, 
mit  futterunge  der  pferde  und  andere  beschwerunge  must  erhalten 
werden,  so  weren  auch  dye  huttenmeyster  inen  mit  grossen  schulden 
vorheftet.  Demselben  allenthalben  irgent  uö  zimlich  mittel  zu  helfen, 
weren  m.  g.  h.  gedacht  auf  dye  wege,  das  dye  kupper  uff  itzige  Frank- 
furter meß  eynhellig  und  aus  eyner  band  vorkauft,  als  hoch  das  zu 
erhalten.  Was  nuhn  dasselbe  wurde  ertragen,  soll  eyn  teyl  der  her- 
schaft, das  ander  dem  huttemeyster,  das  dritt  dem  kaufman  zu  gute 
gereychen.  Und  das  sie  sich  solicher  steygerunge  des  kaufs  mit  den 
andern  kaufleuten  vorgleichen  wolten,  wurde  inen  und  dem  ganzen 
handel  zu  bestem  gereychen.  Es  wolten  auch  ire  g.  mit  dei  zeyt  uff 
andere  und  mehr  mittel  denken,  wye  dyser  beschwerunge  zu  helfen. 

Dorauf  dye  Steynacher  geselschafter  furgewandt,  das 

der  steygerunge  der  kupper  eyn  bedenken.  Dan  wue  doruff  ge- 
schlossen, hett  es  dye  versorge,  das  dadurch  dye  kupper  mochten 
liegen  bleyben;  wurde  der  geselschaft  in  vil  tausent  fl  zu  schaden  ge- 
reichen. Es  wurden  sich  auch  dye  kupper  dadurch  heufen,  dan  dye 
kupper  in  der  herbestmeß  seyn  noch  nit  alle  abgefurt. 

Aber  das  man  vor  eynen  man  im  kupperkauf  stehen  sollt,  des 
were  man  eynig,  als  vil  dye  barkupper  belangende.  Aber  uff  dye 
kupper,  so  uff  dye  nachlieferunge  vorkauft,  kont  man  dergestalt  vor 
eynen  man  als  eynen  vor  den  andern  nit  stehen. 

Wye  das  alles  mit  guter  vorsichtigkeyt  furzunemen,  wolt  eyn  gut 
bedenken  haben.  Und  ist  dorfur  geacht,  woe  eyn  steygerung  solt  ge- 
scheen,  das  es  erstlich  zu  Nurnbergk  angefangen  must  und  zu  Frank- 
furt in  dem  volgen. 

So  wurden  auch  itzt  in  dye  3000  centner  neu  kupper  gemacht  von 
eynem  zu  Nurnbergk,  so  selten  auch  dye  Schwatzer  und  üngerisch 
kupper  etwas  stadlich  widder  gefurt  werden,  dodurch  der  kaut  an  den 
kuppem  in  abfall  komen  mochte,  nachdem  dye  albereyt  in  nehrem 
kauf  den  dye  Mansfeldischen  kupper  zu  erlangen. 

Nachdem  sye  aber  in  dysem  furschlage  anders  nit  dan  ir  und  des 
handeis  nutz  gesucht  vormerken,  wolten  sye  mit  dyser  antwort  nichts 
abgeschlagen  haben,  sondern  sich  darin  aller  gebur  halten. 

Protokoll  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisigen,  Saigerhandel,  Paket  13,  XI. 


254  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Älansfeldischen  Saigerhandels. 


145.  1546  April  26.  Heldmngen.    Christoph  Weissenfeis 
an  Graf  Philipp  von  Mansfeld. 

Ueherschickt  ein  „  Verzeichnis"'    der   in  F>-ankfurt   abgehaltenen  Unter- 
handlungen über  den  Ktipfei'verlcauf. 

Stark  beschädigte  Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel, 
Paket  25,  XI.    Der  (in  der  oberen  Hälfte  von  Moder  zerstörte)  Bericht  liegt  bei: 

(Es  fehlen  auf  jeder  Seite  einige   Zeilen:) — 

Als  haben  sye  dozu  —  — handelung  einlassen  wollen, 

besondern  doruff  angezeyget graf  Albrecht  darzu  scbigken  wurde. 

Müst  ich  darauf  warten,  das  derselb  ankern e.  Woe  sichs  aber  verzihen 
wurde,  weiten  sye  sich  mit  mir  der  sach  halb  weyter  underreden,  wye 
dye  Steigerung  der  kupper  zum  beqwemesten  mocht  furgenomen  werden. 
So  hat  sich  doch  dasselb  etlich  tage  vorzogen  bis  ufi  den  mitwoch 
und  donerstag,  ist  Bastian,  graf  Albrechts  Schreiber,  ankörnen.  Habe 
ich  bey  den  factorn  weiter  anregung  getan,  nachdem  ich  vormargt,  das 
die  kaufleute,  so  die  kupper  zu  vorlassen,  derhalben  bei  einander  gewest, 
doruff  volgende  bedenken  von  inen  angehört: 

Do    die    Steigerung    mit   den    kuppern    solt  furgenomen  werden, 

stunde  es  — —  — .  —  —  — 

kupperkauf —  das  sich  die  kupper — tzlich 

liegen  bleiben,  das  den  hendelern  zu  schaden  gereichte.  Es  konten 
auch  die  kaufleute  zu  irer  bezalunge,  darauf  sie  sich  vorlassen,  nit 
komen  und  musten  derhalben  Wechsel  mit  schaden  uff  Nurnperg, 
Leipzig  und  andere  ende,  wie  die  zu  erlangen,  ufPnemen. 

So  auch  die  Nürnberger  der  Steigerung  inne  werden,  wurden  sie 
sich  uä"  die  Schwatzer  und  Ungerisch  kupper  legen,  die  in  einem  nahen 
kauf  zu  erlangen,  und  weiter  nit  Eislebisch  kupper  annemen  dan  also 
vil,  domit  sie  der  andern  kupper  zu  arbeiten  gut  machen  konten. 
Doruber  wurde  auch  bei  Nürnberg  und  ander  mehr  enden  vil  kupper 
gemacht,  die  alle  uö  Nürnberg  zugefurt  werden  und  do  in  zimlichem 
kauf  zu  bekomen,   das  also  die  kupper  sich  von  tage  zu  tage  mehren. 

Solt  man  nun  itziger  zeit  uff  der  Steigerung  beharren 

aus  dem,  das  der  zeitliche  frost  des  winters  solchs  gehindert,  das  die- 
selben noch  nit  Vorarbeit;  so  hat  auch  ein  ider  seine  wäre  nit  alle 
vorhandeln  oder  abfuren  mögen,  dieweil  krigk  mit  Engeland  und 
Frankreich  solchs  gehindert.  Und  ist  doruber  eine  grosse  anzal  an 
gemachtem  drote  noch  vorhanden,  das  wol  vermutlich,  das  ein  ider  mit 
der  gemäcliten  arbeit  uberladien  und  uff  ditz  rhahel  so  vil  kupper,  wie 


No.  145.    1546.  255 


andere  meß  gescheen,  nit  annemen  wurden,  so  die  Steigerung  fur- 
genomen. 

Es  wurden  auch  die  Acher  sich  bevleissigen,  wiewol  sie  andere 
kupper  nit  dan  Eislebisch  bisher  Vorarbeit,  Schwatzer  und  andere 
kupper,  gleichwie  die  zu  Nürnberg,  vor  die  hand  zu  nemen  und  zum 
teil  von  den  Eislebischen  kuppern  ablassen. 

Solten  nun  uff  die  fünf  funfteil  zum  wenigsten  25000  centner 
kupper — 

—  dan  mit  den centner  hinaus  wurden  [ligen]  pleiben  und 

also  die  kupper  in  abfall  komen.  Und  ob  wolt  gesaget  werden,  die 
Steigerunge  solt  beqwemer  zu  Nürnberg  furzunemen  sein  dan  itzt  in 
der  meß,  solichs  hat  nichts  auf  ime,  wie  Hans  Paur  bericht.  Dan 
Nürnberg  müsse  sich  dyses  falls  mit  dem  kupperkauf  nach  Frankfurt 
richten  und  Frankfurt  nit  nach  Nürnberg. 

Wyewol  die  Schetzischen  und  andere  mehr  gerne  die  Steigerung 
sehen,  dan  sie  wurden  die  Schwatzer  kupper  gleiebergestalt  auch  im 
kauf  etwas  steigern,  dodurch  also  der  arme  gemeine  handwerksman 
die  kupper  uff  ein  solich  geld  nit  wurdet  vorarbeiten  oder  vorhandeln 
mögen  und  musten  also  endlich  dovon  ablassen  und  sich  uff  andere 
hantirung  geben.  Wan  also  der  arme  von  solichem  kupperkauf  ge- 
drungen, ist  zu  achten 

—  —  —  —  durch  yr  factor  und  andere  vor  gut  angesehen,  das 
man  erstlich  hören  wolt,  umb  wievil  centner  kupper  itzt  wurde  an- 
gesucht und  begert;  doruff  hett  man  sich  weiter  zu  underreden. 

Wiewol  von  keiner  tax  der  steigerunge  geredt,  so  hat  sich  doch 
graflen  Albiechts  factor  vornemen  lassen,  das  seines  g.  hern  meinuuge 
were,  die  Steigerung  mit  einem  ort  allein  uff  idern  centner  nit  fur- 
zunemen, besondern,  woe  es  nit  uff  2  oder  zum  wenigsten  1  ^'2  fl  konte 
gericht  werden,  solt  es  besser  sein,  das  es  nachbliebe. 

Dff  Sonnabend  ist  erstlich  die  austeilunge  der  kupper  gemacht  und 
sein  der  nit  sonderlichs  vil  begert  aus  dem,  das  die  kupper,  so  uff 
nachlieberung    in    der   vergangen    meß    vorkauft,   langsam    geantwort 

und vortrieben dorumb  ist  — 

wenig  kupper  angesucht,  dan  was  itzt  gekauft,  ist  alleine  umb  der 
arbeiter  willen,  domit  dieselbigen  underhalten,  gescheen. 

und  haben  Hans  Fauer,  Mertin  Arnt  und  andere  so  vil  befunden, 
das  die  steigerunge  in  itziger  meß  nit  mag  furgenomen  werden.  Und 
haben  die  Acher  einen  ort  in  kauf  zu  fallen  hart  angehalten.  Der- 
wegen  ist  im  besten  bewogen,  das  es  bei  dem  alden  kauf  aus  angezeigten 
bedenken  gelassen. 


256  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Es  wollen  auch  die  kupper  uff  nachlieberunge  nit  gekauft  ader 
angenomen  werden,  es  werd  in  dan  durch  die  kaufleute  ein  gewisse 
und  namhaftige  zeit  dorzu  angezeiget  und  begern  des  ein  bekentnus 
und  wollen  des  gewiß  und  vorsichert  sein. 

Dorbei  ist  bewogen,  das  es  nit  beese  sein  solt,  das  man  den  kauf- 

leuten —  —  — — 

— besondern  musten  der  unkost  halb  uff  zukoraende  meß  ge- 
steigert werden.  So  hett  man  mitler  weile  acht  uff  ire  wäre  zu  geben, 
wie  sie  sich  mit  steigerunge  derselben  halten  wurden.  Dornach  hett 
man  sich  mit  verkeufung  der  kupper  auch  zu  halten. 

Waß  itzige  fastenmeß  an  kuppern  bar  verkauft  und  uff  die  nach- 
lieberunge und  einem  iden  handel  ausgeteilt,  was  auch  allenthalben  die 
bedenken,  das  itziger  zeit  die  steigerunge  nit  furzunemen,  bat  Merten 
Arnt  schriftlich  stellen  wollen,  doruff  ich  auch  den  sontag  Palmarum 
vorzogen  bis  uff  den  montag;  es  hat  aber  nit  können  gefertiget  werden. 
So  habe  ich  weiter  doruff  nit  warten  wollen,  bin   also  abgeritten  und 

mein  abschid — 

—  und  weiter weiten  schriftlich rde,   das 

es  graffen  Albrecht  zugeschicket,  den  andern  m.  g.  h.  auch  wol  zukomen. 

In  meinem  abzihen  hat  mich  Moshauer  bericht,  das  im  seiner  leut 
einer  von  Ach  5C0  centner  kupper  uffgesaget  und  hat  die  in  dem  alden 
kauf,  dieweil  man  damit  nit  hat  fallen  wollen,  nit  annemen  wollen. 


146.   1546  Juni  25. 

Christoph  von  Thun   verkauft   der  Saigerhandelsgesellschaft  der  Hütte 
Luder  Stadt  verschiedenes  Gehölz. 

üö  heute  freitag  nach  Johannis  baptista  im  jhar  der  wenigem  zal 
des  sechsundvierzigisten  jhars  hat  der  edle  gestrenge  und  ehrnveste 
herr  Christoff  von  Thun  uff  der  herschaft  Lauenstein  gesessen  der  erbarn 
geselschaft  des  Seierhandels  der  seigerhutten  unter  Luderstadt  zwen 
orter  holz  zu  vorkaufen  angeweist,  nemlichen  und  also:  Es  hat  der 
gedachte  herr  Christoff  von  Thun  selbst  eigener  person  und  durch 
seiner  g.  jeger  Bastian  Muchterlein  dem  erbarn  Gregor  Ulrich,  Heinrich 
Scherl  dem  jungern  und  Sebolt  Scherl  von  wegen  der  geselschaft  den 
einen  teil  holzes  angeweist,  der  sich  ahnfecht  am  Kiselstein  bei  dem 
alten  wildgarten  und  erstrecket  für  und  für  an  der  von  Bappenheim 
grenze  bis  an  Heiderhansen  wisen  an  einem  furberg,  welcher  garth  von 


No.  145-146.    1546.  257 


Handerhansen  (!)  wisen  auf  "Wagners  gereins  zu  an  der  gemeine  aus 
der  Theta  gufuld  herumb  bis  wiederurab  an  den  Kesselstein  etc.  Diesen 
ort  holz  hab  ich  der  von  Thun  einer  geselschaft  alles  liegents  und 
stehents,  wie  das  uff  meinem  grund  und  boden  stehend  und  gelegen, 
ufiF  sechs  jhar  lank  stockraum  recht  aufgericht  und  redlich  vorkauft. 
Doch  soll  dieser  sumer,  dieweil  man  dieses  jhars  darinnen  nicht  er- 
beiten  mag,  in  die  sechs  jhar  stockraum  nicht  benempt  noch  gerechnet 
werden,  sonder  es  soll  die  geselschaft  auserhalb  dieses  sumers  sechs 
jar  lank  stockraum  darzu  haben,  solches  gehulz  zu  hauen,  zu  kollen 
und  nach  irem  besten  nutz  und  fromen  zu  gebrauchen  haben,  wie  und 
in  wasserlei  werk  sie  das  genissen  und  gebrauchen  mögen;  darzu  ich 
der  geselschaft  raumb  zu  meilerstetten,  wasser  und  holz  zu  füren,  weg 
und  Stege,  so  sie  zu  solchem  gehulz  haben  müssen,  sampt  andern,  so 
in  zu  solcher  holzung,  das  zu  nutz  zu  machen,  benotiget;  und  sonder- 
lich dieweil  die  kollen  durch  der  von  Boppenheim  gericht  und  guter 
müssen  gefurt  werden,  wil  ich  Christoff  von  Thun  die  geselschaft  gegen 
denen  von  Boppenheim  und  andern  vortreten,  das  sie  holz  und  ander 
beschwerungen  halber  frei  unvorhindert  faren  mugen,  desgleichen,  wo 
es  von  notten,  das  man  mit  dem  holz-  und  kollen  füren  ecker  und 
wisen  ader  anders  berurten  must,  so  in  meinen  gerichten  gelegen  und 
das  man  das  notes  halben  nicht  umbgehen  mocht,  sie  die  geselschaft 
gegen  demselbigen,  so  es  berurt,  auch  vortreten  und  sie  claglos  machen. 
Doch  das  man  ausserhalb  der  not  mutwilliglich  nicht  neue  wege  machte 
und  den  leuten  schaden  tue.  Es  soll  die  geselschaft  auch  mir  uff 
solichem  gehultzes  etzliche  zimliche  same  bäumen  stehen  lassen,  damit 
sich  der  wald  widerrumb  zu  besamen  hat,  und  das  den  holzheuern 
und  kollern  in  ir  geding  einbinden,  etzliche  beume  der  billigkeit  nach 
stehen  zu  lassen,  indem  ich  der  geselschaft  kein  maß  setzen  kan,  sondern 
gleichmessig,  wie  man  im  Heßlich  gekolt,  gehalten  werden  und  sonder- 
lich gegen  den  eckern  an  demselbigen  orten,  auch  an  den  wisen,  des- 
gleichen kegen  der  Straßen.  Den  andern  ort  holz  hab  ich  neben  meinem 
jeger  Bastian  Muchterlein  der  geselschaft  angeweist  aufm  Wolfsbuhel; 
alda  bin  ich  von  Kuntz  Schreckengasts  schneidmuhl  einen  furweg  mit 
inen  hinausgezogen,  und  was  aldo  zur  linken  band  der  wind  umb- 
geworfen,  bis  so  weit  solches  vorbletzt  und  unten  an  die  wiesen  gehet, 
vorkauf  ich  der  geselschaft  alles  ligends  und  umbgefallens.  Dasjenige, 
so  noch  stehet,  soll  die  geselschaft  nicht  beruren,  sondern  stehen  lassen. 
Darzu  gebe  ich  Christoff  von  Thun  ausserhalb  dieses  sumers  zwei  jhar 
lang  stockraun:,  solich  umbgeworfen  holz  ihres  gefallens  gleicher  gestalt 
wie  das  ander  zu  geniessen   und  zu  gebrauchen.     Do  auch  einicherlei 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  17 


258  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

schade,  welches  gott  genediglichen  vorhutte,  mit  feuer  des  von  Thun 
weiden  ader  gehnltzes  durch  die  koler  widerfaren  wurde,  soll  die  ge- 
sellschaft  dem  von  Thun  billichen  abtrag  zu  erlegen  schuldig  sein.  Für 
solche  zwene  ort  holzes  hat  mir  Christoff  von  Thun  die  geselschaft 
sechshundert  gülden  münz  an  guldengroschen  zu  vierundzwenzig 
groschen  baruber  entricht  und  bezalt,  die  ich  also  von  der  geselschaft 
zu  foller  genüge  empfangenen  bezalung  quidt,  ledig  und  los,  und  wil 
inen  vor  mich  und  meine  erben  die  zeit  des  stockraums  ire  stette  ge- 
wehr  sein,  sie  für  allen  ansprachen  vordretten  als  für  mein  eigentum 
vorkauft  gehulz,  ane  ark  und  geferde.  Solichs  alles  ist  also  von  beiden 
teilen  stet,  fest  und  unvorbruchlichen  zu  halten  also  abgehandelt,  zu- 
gesagt, abgeredt,  vorwilliget  und  angenommen.  Und  zu  bekreftigung  ist 
diese  handlung  in  zwo  schrift  vorfast,  welcher  die  eine  unter  mein 
Christoff  von  Thuns  bitschaft  und  mit  meiner  handschrift  underschrieben 
ich  der  geselschaft  übergeben  und  die  geselschaft  under  ihrem  handels- 
geraerk  mit  Heinrich  Scherls  des  eitern  und  Greger  Ulrichs  handschrift 
underschrieben  mir  übergeben,    Gescheen  im  jhar  und  tag  wie  oben. 

Mein  Christoff  von  Thun 

meine  handschrift  zum  Lauenstein 

bekenne,  wie  oben  stet. 

(Schlechte)  Abschrift  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eisleben,   Saigerhandel,    Paket  11, 
XXVIII. 

Ueberschrift :    Den    kaufbrief    über   das   holz    im  Thirgarten   bei  der  Tettau 


147.  1546  Juli  21.  Leipzig.  Heinrich  Scherl,  Bürger 
zu  Leipzig,  an  die  Grafen  Philipp  und  Hans  Georg 
von  Mansfeld. 

Zeigt  an,  daß  Jeorge  von  Steinpach  und  Jop  von  Dobeneck  sein 
Schwager  ein  stugk  holzes,  mit  welichera  die  von  Thuna  in  ge- 
sampten  lehen,  weliches  der  hutten  unter  Luderstat  vast  nahent 
gelegen  und  ich  von  wegen  meiner  mitgesel schafter  zuvorn  oft  umb 
sollichen  ort  holzes  in  vorderunge  der  geselschaft  im  kauf  gestanden, 
welichs  doch  die  von  Thuna  von  wegen  der  lehen  nien  haben  zu 
vorkauten  gestatten  wollen,  so  werde  ich  nuhn  bericht  durch  der 
geselschaft  diner  von  der  hutten,  wie  sollichen  ort  holzes  der  von 
Steimpach    und    Dobennegk     haben     niderhauen    lassen    und     soliche 


No.  146-148.    1546.  259 


kollen  m.  g.  h.  grafen  Albrechten  etc.  auf  die  neue  hutten  zukommen, 
wellichs  mir  und  raevnen  mitgeselschaftern  an  der  hutten  zu  grossem 
nachtevl  gereicht.  Bittet  die  Grafen,  sie  sollten  als  Oherlehnslierren 
dafür  Sorge  tragen,  daß  das  Holz  der  Hütte  Luder stadt  verkauft  werde. 

Ausfertigung  im  GewerJc.  Archiv  zu  EislAen,  Saigerhandel,  Takei  9,  VIII. 

Antwort  Graf  Philipps  vom  23.  Juli  1546  ebenda:  Die  von  Thüna 
liegen  mit  Steinbach  und  Dobeneck  des  Holzes  halben  in  Streit;  sobald 
derselbe  entschieden  ist,  werde  er  zugunsten  der  Hütte  Luderstadt  vArken. 

Ebendort  auch  Zitation  des  Jobst  von  Dobeneck  durch  Graf  Hans 
Georg  auf  den  26.  Januar  1548  nach  Mansfeld  und  Entschuldigung 
Dobenecks. 


148.    1546  September  30. 


Die  Gesellschafter  des  Saigerhandels  der  Hütte  Steinach  nehmen  von 
Andreas  Wiedemann  zu  Erfurt  lOOOß  und  700  JoachimstaXerguMen  zum 
Zinsfuß  von  6^1;^  auf. 

Wir  geselschafter  des  seigerhandels  auf  der  seigerhutten  zur  Steinach 
sempthch  und  besondern  mit  diesem  unserm  offen  briff  bekennen  und 
thuu  kund,  das  wir  von  dem  erbarn  Andres  Wiedeman  zu  Erffurd  aus 
besundern  freundlichem  willen  entpfangen  haben  eintausent  gülden  in 
volwichtigem  Eeinischen  golde  und  siebenhundert  Joachimstaler  gulden- 
groschen  und  befurder  in  berurten  unsern  handel  gewandt.  Sagen 
ihn  denselbigen  hiermit  quitt,  ledig  und  loß,  gereden  und  versprechen 
bei  unsern  trauen,  guten  glauben  und  wahren  Worten  gedachtem 
Wiedeman,  seinen  erben  oder  Inhabern  dis  unsers  brififes  ein  jedes 
hundert  mit  sechs  gülden  obgemelter  wehrunge  jerlich  und  so  lang 
solch  geld  bei  uns  unabgelost  bleibet,  alwege  zu  ausgang  des  michaelis- 
markts  zu  verzinsen  und  ihme  solche  zinse  auf  unsern  costen  und 
wagnus  zu  Leipzig  im  markt  oder  zu  Erfurd  in  seiner  behausung  zu 
entrichten.  Und  sol  dieser  zins  auf  den  michaelismarkt,  wen  man 
schreiben  wird  1547,  angehen.  Mit  solcher  gunst  und  willkohr:  in 
welchem  jhar  gedachter  Widman  oder  wir  wollen,  so  magk  ein  teil 
dem  andern  diese  zinse  und  heuptgut  aufkundigen.  Und  wann  das 
geschehen,  dan  sollen  und  wollen  wir  das  berurt  hauptgeld  mitsampt 
den  betagten  zinsen  innerhalb  einem  halben  oder  viertel  jhares  nach 
der  autkundigung  in  der  stadt  Erfurd,  oder  wohin  wir  damit  geweist 
werden,    in  obgemelter  wehrunge,   als  eintausent  gülden  in  wichtigem 

17* 


260  Urkundenbuch  zur  Geschiclite  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

guten  iin vorschlagen em  ßeinischem  golde  und  siebenhundert  thaler  oder 
guldengroschen ,  mitsampt  dem  zinse  guttlich,  ehrlich,  treuHch,  das 
unserm  glaubiger  wol  gnugen  soll,  erlegen  und  zu  dank  bezahlen. 
Und  wollen  ihme  deß  zu  rechtem  Unterpfand  unser  heuptguter  in  be- 
rurtem  seigerhandel  hiemit  vorptendet  haben,  also,  ob  wir  an  bezahl  unge 
heuptguts  und  zinses  seumig  wurden,  sich  desselben  daran  an  einiges 
notrecht  zu  erholen,  treulich  und  ungeverlich.  Zu  urkund  haben  wir 
unsers  handeis  pitzschaft  hierauf  thun  drucken.  Dornstags  nach 
Michaelis  anno  domini  1546. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  19,  XXXVIII. 


149.  1546  Oktober  19.  Eisleben.  Die  Grafen  Hans 
Georg  und  Hans  Älbrecht  von  Mansfeld  an  den 
Studtschreiber  zu  Nordhausen  Michel  Meyenburg. 

Betrifft  Fristverlängerung  für  die  Rückzahlung  einer  Summe  Geldes  an 
Hieronymus  Wiedemann. 

Hans  George  und  Hans  Albrecht  gebrudere 
graven  und  hern  zu  Mansfeld  etc. 
Unsern  gunstigen  grus  und  geneigten  willen  zuvorn,  erbar  und 
namhafter  gunstiger  besonder  lieber.  Demnach  wir  verschiner  zeit 
euch,  desgleichen  Jheronimo  Widnian  seiner  heuptsumma  halber,  die 
auf  schirstkonftig  ostern  betagt  wirt,  umb  lengern  stilstant  haben 
schreiben  lassen,  darauf  wir  dan  von  euch,  das  ir  derhalb  mit  ime 
fleissig  handeln,  desgleichn  von  ime,  dem  Wideman,  das  er  mit  gots 
hulf  sunst  gelt  aufbringen,  und  wo  es  bey  denselben  lenger  dan  ein 
jar  zu  erhalten,  das  er  sein  heuptsumma  lieber  bey  uns,  dann  sunst 
bey  keinem  wissen  wolt  etc.,  beantwurt.  Dieweil  sich  aber  ostern  nahet 
und  uns  das,  ob  gemelter  bezalt  sein  oder  uns  zu  gefallen  sein  gelt 
uff  ein  jar  drei  oder  viere  ungefordert  lenger  stehin  lassen  will,  zu 
wissen  von  noten,  so  gesinnen  wir  den  vorgetanen  unsern  schreiben 
nach  an  euch  nachmals  gnedigklich,  das  ir  hirinne  abermals  uns  zu 
gut  handeln,  auch  fleis  derhalben  vorwenden  und  uns  mit  richtiger 
und  zuverlessiger  derwegen  schrift  zum  förderlichsten  beantworten,  in 
deme  auch,  wie  wir  uns  vorsehen,  gutwillig  und  unbeschwert  euch 
erzeigen    wollet.       Das    seint    wir    in    gnaden    und    allem   guten    zu 


So.  148-150.  1546—1547.  261 

bedenken  geneigt.   Datum  Eisleben,  dinstags  nach  Galli,  den  19.  Octobris 
anno  etc.  46. 

Außeyxadresse :  Dem  erbarn  und  namhaften  unserm  gunstigen  besonder  lieben 
Michel  Meyenburgk,  Stadtschreiber  zu  Northausen. 

Barauf  Notiz  von  Meyeiiburgs  Hand:  Die  5000  fl  bie  den  hern  zu  Mansfelt 
sollen  ufl  Ostern  im  48  jare  abgelost  werden  bi  Widman. 

Ausfertigung  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XII. 


150.    1547  Januar  2.   Koburg. 

Geleitsbrief  der  Bäte  xu  Koburg  für  die  Kupfer  der  StainacJier  Ge- 
sellschaft. 

Des  durchleuchtigen  hochgebornen  fursten  und  herrn  hern  Johans 
Ernsten  herzogen  zu  Sachsen  landgrafen  in  Doringen  und  marggraven 
zu  Meissen  uusers  gnedigen  herrn  wir  seiner  fürstlich  genaden  die  zeit 
verordente  rete  zu  Coburg  entbieten  allen  haupt-  und  amptleuten, 
gleyzmanneu ,  zolnern,  burgermeistern  und  reten  der  stedte,  auch 
andren  gerichtsheldren ,  so  mit  diesem  offen  brief  ersucht  werden, 
unsern  freuntlich  dienst  zuvor  und  geben  euch  hiemit  zu  erkennen, 
das  gemeine  geschelschafter  und  Inhaber  der  saigerhutten  unter  dem 
Judenbach  an  der  Steynach,  welche  hochgedachten  unserm  gnedigen 
herrn  zustendig,  etlich  kupfer  in  der  graveschaft  Mansfeld  zu  Eysleben 
ligend  haben,  deihalben  sie  durch  ire  Verwalter  die  bestelhing  getan, 
lasselbig  der  ende  aus  und  ein  über  walde  zu  furhn  und  der  berurten 
hutten  zu  ubung  solch  ires  seigerhandels  zuzubringen.  Weil  dann 
gemelte  geselschafter  von  wegen  derselben  hutten  hochgedachtem  unserm 
gnedigen  herrn  und  dem  haus  zu  Sachsen  verwandt  und  die  unter 
desselben  schütz  und  schirm  gelegen,  begern  in  abwesen  und  anstatt 
seiner  fursthchen  gnaden  wir,  für  uns  freuntlich  bitten,  woe  ire 
furheleute  mit  kupfern  in  eur  ides  bevolhen  arapte  und  gepiete  geladen 
ankomen  und  betreten  werden,  ir  wollet  die  damit  im  hin-  und  wider- 
wege  unaufgehalten  und  unbeschwert  freihe  durchkomen  und  furhn 
lassen.  Daran  thut  ir  s.  f.  g.  gefellige  meynung.  Geben  mit  unsern 
zu  end  aufgedruckten  petschaften  zu  Coburg  am  sontag  nach  Circum- 
cisionis  domini  anno  eiusdem  etc.  im  XLYII. 

Abschrift  im  GewerJ:.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Fdket  13,  XT7T, 


262  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerbandels. 

161.    1547    Januar  30.    Die   Gesellschafter   der   Hütte 
Steinach  an  Graf  Albrecht  von  Mansfeld. 

Dank  für  Graf  Albrechts  gnädige  Behandlung  der  Gesellschaft  (nach 
der  Einnahme  Eislehens);  Bitte,  ihnen  auch  die  Zehntkupfer  des  einen 
Fünfteils,  für  die  sie  Verlag  geleistet,  zu  belassen. 

An  graf  Albrechten  zu  Mansfelt. 

Wolgeporner  und  edler  grave,  genediger  her,  e.  g.  sey  unser  unter- 
tenig  und  ganz  wilhg  dinst  mit  allem  vleis  zuvorn.  Genediger  her, 
nochdem  sich  e.  g.  in  dysen  grossen  Veränderungen  kegen  uns  in  allen 
Sachen  genedig  und  aller  pillickeit  erzeigt,  wie  auch  zu  e.  g.  wir  kein 
ander  vertrauen  gehabt,  auch  uff  unsers  diners  Cristoff  Moshauers 
untertenig  ansuchen  und  bitten  ine  nit  alleine  mid  allen  genaden  ge- 
höret, sundern  auch  uff  sein  bitt  zu  iderzeit  genediglich  haben  finden 
lassen,  des  alles  sein  e.  g.  wir  untertenig  dankbar  und  des  zu  verdinen 
ganz  willig.  Nachdem  nun  itzt  an  uns  gelangt,  das  e.  g.  sich  zu  den 
zentkopfern  in  der  wage  tun  halten,  so  wollen  e.  g.  wir  mid  unterteni- 
keit  unangezeigt  nit  lassen,  das  wir  uff  den  fünften  teil  unser  verlegten 
kopfer,  auch  die  zentkopfer  nit  weniger,  wo  nit  hoher  als  die  andern 
kopfer  verlegt  und  zu  ider  zeit  unsern  anteil  getreulich  und  vleissig 
zu  furderung  des  bergwergs,  auch  zu  mermaln  mid  den  ersten  in  die 
ge wergschaft  verlegt  und  gereicht  haben,  also  das  dieselbe  zentkopfer, 
so  vil  der  uff  unsern  einen  fünften  teil  geburen,  von  uns  und  unserm  gud 
verlegt  sein.  Und  sein  der  untertenigen  hoffnutjg,  wo  e.  g.  des  wissens 
gehabt,  e.  g.  wurden  uns  in  dem  genediglich  bedacht  haben.  So  wir 
den  derselbn  hofi"nug  und  Zuversicht  noch  sein  und  die  kopfer,  so  vil 
uff  unsern  anteil  geburet,  von  uns  stadlich  und  hoch  verlegt  sein,  so 
ist  unser  untertenig  bitten,  e.  g.  wollen  uns  hirin  mid  gnaden  bedenken; 
dan  wie  gar  bswerlich  uns  dasselb  susten  sein  wolt,  wann  es  uns  auch 
an  dem  gemeinen  des  bergwergs  verleg  hindern  wurde,  das  wissen 
e.  g.  selbst  am  besten  und  mit  genaden  zu  erwegen.  E.  g.  wollen  sich 
hirin  genedig  erzeigen,  wie  wir  des  ganz  ungezweifelt  sein;  das  wolln 
wir  mid  untertenikeit,  auch  sust  mid  möglicher  forderung  des  berg- 
wergs, wie  wir  alwege  treulich  getan,  verdinen.  Und  bitten  des  e.  g. 
genedig  antwort.  Gebn  sontags  nach  Conversionis  sancti  Pauli  anno 
domini  1547. 

e.g.  untertenigen 

Hans  Reinicken  seliger- 
erben  und  geseltzschafter  zur  Steynach. 


No.  151-152.    1547.  263 


Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisldyen,  SaigerhandeJ,  Paket  13,  XIV. 

Auf  demselben  Blatt  ein  Konzept  vom  gleichen  Datum  an  Graf  Hans  von 
Mamfeld:  Bitte,  in  Sachen  der  Zehntkupfer  bei  seinem  Vater  für  die  Gesell- 
schafter lürbitte  einzulegen. 


152.    1547   Februar  16.     Die  Gesellschafter  der  Hütte 
Steinach  an  Graf  Albrecht  von  Mansfeld. 

Wollen  auf  ausdrücklichen  Wunsch  des  Grafen  ihr  Silber,  statt  nach 
Nürnberg,  in  die  Münze  zu  Eisleben  liefern. 

Wolgeporner  und  edler  grave,  euern  genaden  sey  unser  untertenig 
gancz  willig  dinst  mid  allem  vleis  zuvorn.  Genediger  her,  e.  g.  haben 
uns  itzunder  us  genedigem  bedenken  anzeigen  lassen,  das  wir  unser 
Silber  in  die  moncz  kegen  Eisleben,  da  uns  die  marc  fiir  zehn  gülden 
bezalt  werden,  libern  solten,  auch  derselben  silber  hiufurter  kegen 
Nuremberg  keine  zu  verschicken.  Diser  ungeferlichen  meynung  e.  g. 
begeren  haben  wir  untertenig  vernohmen;  und  e.  g.  zu  untertenigeni 
gefallen  wollen  wir  uns  desselbn  halten,  wie  wir  dan  bis  anher,  so  vil 
uns  muglich  gewest,  auch  gehalten  habn,  doch  das  wir  zu  furderung 
des  handeis  mit  guter  bezalung,  us  der  moncz,  als  wir  keinen  zweifei 
haben,  nit  gehindert.  Wir  sein  auch  der  untertenigen  holfnung  zu 
e.  g.,  das  solichs  unsern  verschreibungen  ane  nachteil.  und  wiewol 
es  uns,  wo  die  kopfer  zu  Nuremberg  iren  abgang,  wie  unser  und  des 
handeis  notturft  erfordert,  zu  zeiten  mid  nutz  nit  heften,  gancz  un- 
gelegen, das  gelt  hinaus  zu  schicken,  sundern  merer  nutzes  mid  silbern 
zu  bezalen.  Ab  uns  nuhn  ein  solich  oder  dergleichn  ursachn  furfallen 
wurden,  als  wir  doch  nit  hoffen,  dan  wollen  an  e.  g.  vorwissen  wir  in 
disem  fahl,  es  wurden  den  diß  e.  g.  bedenken  geändert,  nichts  fur- 
nemen.  Dan  uns  alzeit  über,  die  silber  in  die  moncz,  dan  kegen 
Nuremberg  zu  verkeufen.  "Wie  wir  uns  auch  für  andern  desselbn 
allewege  gevlissen  haben.  Und  e.  g.  haben  wir,  so  vil  wir  des  begeren s 
beriebt  und  habn  behalten  können,  dise  unser  untertenige  antwurt  nit 
wissen  zu  verhalten.  Dan  e.  g.  untertenig  zu  dinen,  sein  wir  gancz 
wilUg.    Geben  den  16.  tag  Februarii  a°  47 

ke.  g.  untertenige 
geselschaft  zur  Steinach. 
fesse:   Dem  wolgeporn   und   edlen  hem  Albrechten   graven  und   hern  zu 
t,  in  seiner  genaden  abwesen  dem  wolgepom  und  edlen   hem  Hansen, 


264         Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

auch  graven  und   hern  zu  Mansfelt,   seiner  genaden  söhne,   beiden   unsern   ge- 
nedigen  hern. 

Konzept  im  GewerTc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XIV. 


153.  1547  Februar  24.  Chemnitz.  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfelt  an  die  Gesellschafter  des  Stein  acher 
Saigerhandels. 

Warnt  sie,  das  von  Graf  Älbrecht  von  Mansfeld  den  Gesellschaftern 
der  Saigerhütten  Luder stadt ,  Gräfenthal  und  Schwarza  abgenommene 
Kupfer  XU  erwerben. 

Hans  Gorg  graf  und  her  zu  Mansfelt  etc. 
Unsern  grüß  und  genedigen  willen  zuvor,  erbarn  und  namhaftigen 
besondern  gunstigen  und  lieben.  "Wir  werden  durch  die  gesellschafter 
der  seigerhendel  zu  Luderstat,  Grefental  und  Schwarzach  berichtet,  das 
graf  Albrecht  zu  Mansfelt  inen  ire  kupfer  aus  der  wage  zu  Eisleben 
zur  unbilligkeit  entwent,  auch  hutten  und  verrat  mit  gewalt  eingenomen 
und  die  kupfer  andern  geselschaftern  verkauft  und  ausgeteilet  haben 
soll.  Weil  nun  solchs  nicht  alleyne  inen,  besundern  auch  unsern 
bruedern  und  uns,  auch  dem  wolgeborn  herren  Gebharten  grafen  und 
hern  zu  Mansfelt  unserm  lieben  vettern  und  seiner  lieb  gleubigern 
zum  höchsten  nachteiligk  und  entgegen,  so  wollen  wir  euch  hiemit 
vorwarnet,  auch  genediglich  gesonnen  und  begert  haben,  ir  wollet  euch 
berurter  kupfer,  die  obgemelte  drey  gesellschafter  vorlegt  und  inen  ye 
billich  gehören  und  verfolgen  selten,  genzlich  eussern  und  derwegen 
mit  grafen  Albrechten  in  gar  keynen  kauf  und  handlung  einlassen, 
besondern  darin,  wie  ir  wollet,  euch  getan  werden  solt,  bezeigen.  Dann 
do  ir  euch  berurter  kupfer  teilhaftigk  machen,  als  wir  uns  doch  nicht 
vorsehen  wollen,  wurden  wir  unsern  schaden,  darein  wir  hiedurch 
gefurt,  bey  euch  zu  suchen  geursacht.  "Welchs  wir  euch  genediger 
meinung,  darnach  zu  richten  und  vor  nachteil  zu  bewaren,  nicht  wolten 
vorhalten.    Datum  Kemnitz,  den  24.  Februarii  anno  etc.  47. 

Außenadresse:    Den    erbarn   und   namhaftigen   unsern    besondem   gunstigen 
und  lieben  den  geselschaftern  des  Steinachischen  seygerhandels. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XIV. 


No.  152— 154.     1547.  265 


154.    1547  März  4.     Die  Steinacher  Gesellschafter   an 
Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Erklären,  daß  sie  keine  Kupfer  anderer  Gesellschaften  angenommen 
haben;  bitten,  betreffs  des  Verlags  der  Zehntkupfer  nichts  verlautbaren  zu 
lassen. 

An  graf  Hans  Jörgen. 
Wolgeborner  und  edler  grave,  euern  genaden  sei  unser  untertenig 
ganz  willig  dinst  mid  allem  vleis  zuvorn.  Genediger  herr,  uff  itziges 
e.  g.  schreiben,  die  kopfer  der  drier  geselsehaft  Luderstadt,  Arnsted 
und  Swarzach  und  anders  betreffend,  das  wir  uns  derselbn  eussern 
und  darumb  in  keine  handlung  inlassen  wolten,  habn  wir  untertenig 
vernohmen.  Und  e.  g.  bitten  wir  daruff  mid  untertenickeit  zu  ver- 
nehmen, das  wir  usserhalb  aller  warnug  uns  keiner  andern  kopfer,  dan 
die  wir  verlegt  und  mid  e.  g.  genedigem  wissen  und  willen  innehabn, 
in  disen  sweren  anderungen  gar  nit  habn  annehmen  oder  in  einige 
vertrege  inlassen  wollen.  Wissen  auch,  das  uns  solichs  nit  geburt  und 
in  dem  nit  anders,  dan  wir  selbst  wolten  getan,  nehmen  und  sust,  das 
wir  keinen  zweifei,  e.  g.  genedigs  gefallen  erzeigt.  Und  dweil  zu  e.  g. 
wir  mid  montlicher  Unterredung  nit  komen  können  und  dan  auch  mid 
grosser  gefar  zu  schreiben,  so  bitten  wir,  e.  g.  wollen  ernachmals,  das 
wir  e.  g.  itzt  im  besten  handeln  und  tun,  auch  zu  genedigem  willen 
vermerken,  und  was  den  verleg  der  zentkopfer  anlangt,  ufi  gut  ver- 
trauen den  rentmeister  nimant  vermelden  lassen,  sundern,  ob  er  befragt, 
zu  berichten,  das  wir  dieselben  verleg  am  besten  wüsten,  wie  dan  e.  g. 
erlicher  bericht  gesehen  sal.  Es  begert  auch  der  wolgeporn  u.  g.  h.  g. 
A[lbrecht],  uns  mid  s.  g.  umb  den  zenten  zu  vergleichen  und  denselbn 
zu  verlegen,  darin  wir  bedenken,  das  es  nit  wol  ganz  abzuslahen.  Doch 
wo  e.  g.  unser  gemut  wüsten,  so  wer  es  e.  g.  nit  zukegen.  Dweil  wir 
auch  befinden,  das  aufs  künftig  wenig  kohlen  bestellet,  weren  wir  wol 
bedacht,  wo  es  e.  g.  gefellig,  dasselb  e.  g.  zum  besten  uff  gut  ver- 
trauen an  einem  ort,  das  es  besser  versehen,  anzuhalten  etc.  und 
bitten,  e.  g.  wollen  uns  ungeferlich  e.  g.  meynung  verstendigen.  Dan 
e.  g.  untertenig  zu  dinen,  bin  ich  allezeit  willig.  Gebn  den  freitag  nach 
Invocavit  a"  1547. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XIV. 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerbandels. 


155.    1547  März  10.    Freiberg.     Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  die  Steinacher  Gesellschafter. 

Warnt  sie,  die  Silber,  dem  Gebot  Graf  Älbrechts  zufolge,  auf  das 
Schloß  Mansfeld  %u  liefern. 

Hans  Georg  graf  und  herr 
zu  Mansfeld  etc. 

ünsern  grus  zuvor,  erbarn  und  namhaftigen  besondern  lieben.  Wir 
werden  glaubwirdig  berichtet,  das  graf  Albrecht  zu  Mansfeld  an  euch 
und  eure  raitgeselschafter ,  irae  alle  euere  silber  gegen  Mansfelt  ufEs 
schloß  zu  liefern,  begert  haben  sol.  Wiewol  wir  nun  nicht  zweyfeln, 
ir  alle  gelegenheit  ergangner  handlung  und  wie  unpillich  sich  graf 
Albrecht  in  unser  bruder  und  unser  herschaft  und  bergwergke  ein- 
getrungen  und  aigentumlich  anmasset,  bedenken  und  euch  darin  un- 
verweislich  verhalten  werdet,  so  wollen  wyr  doch  gnediglich  gesonnen 
und  begert  haben,  ir  wollet  euch  der  lieferung  der  silber  nicht  bereden 
lassen  und  graf  Albrechten  zu  unser  bruder  und  unserem  verderb 
hirin  nicht  Vorschub  oder  furderung  tun.  Sollt  es  aber,  als  wyr  uns 
doch  nicht  versehen  wollen,  erfolgen,  müssen  wir  bis  zu  seiner  zeit  ge- 
schehen lassen  und  got  dem  almechtigen,  der  es  nach  seinem  gotlichen 
willen  schicken  wurd,  bevelhn  und  heimstellen.  Das  ir  aber  euer 
Silber  anderer  oit  verhandelt,  ist  uns  nicht  entgegen.  Welches  wyr 
euch,  denen  wyr  sunsten  mit  gnaden  geneigt,  nicht  wollen  pergen. 
Datum  Freibergk,  den  zehenden  Marcii  anno  etc.  XLYII. 

Gleichz.  Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XIV. 


156.  1547  Juni  22.  Mansfeld.  Die  Grafen  Gebhard, 
Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  an 
die  Saigerhändler  der  Gesellschaften  zu  Arnstadt, 
Steinach  und  Eisfeld. 

Fördern  2000  fl  zur  Bestellung  des  Handels,  da  sich  die  Händler 
mit  Graf  Albrecht  von  Mansfeld  eingelassen  und  den  Handel  geschädigt 
hätten. 


No.  155-157.    1547. 


Gebhart,  Hans  Gorge  und  Hans  Albrecht  gefetter  und  bruder 
grafen  und  hern  zu  Mansfelth  etc. 

Unsern  grüß  zuvor,  erbarn  und  namhaftigen  lieben  getreuen  und 
besundern.  Nachdem  ihr  euch  ane  unser  vorwissen  mit  grafen  Albrechte 
von  Mansfelt  in  handehnigen,  unsern  ufgerichten  vortregen  zuwieder, 
des  wir  uns  keinsweges  zu  euch  vorsehen,  eingelassen,  durch  welch 
eur  furnehmen  die  andere  hendeler  des  handeis  zu  groser  beschwerunge 
entsetzt,  daraus  dan  nit  ein  geringer  schade  erfolget,  damit  nun  unser 
berckwergk  wiederumb  gefurdert  und  weiter  Schadens  nit  zu  gewarten, 
begern  wir  ernstlich,  ir  wollet  euch  forderlichen  und  ane  vorziehen 
mit  zweytausent  gülden  zu  anfange  und  vorfertigunge  des  handeis  ge- 
schickt machen  und  uf  ansuchen  der  factor,  als  Michel  Glitzscher,  Jo- 
hannes Weidenhofer,  Lorenz  Pohel  und  Cuntz  Plentingern,  und  was 
furder  zu  notturftiger  bestellunge  des  handeis  ergehen  wirt,  einlegen 
und  darinnen  nit  seumen  oder  zu  weiter  schaden  ursach  geben.  Dan 
do  es  nit  geschee,  worden  wir  dahin  bewegt,  uf  andere  wege  zu  denken. 
Und  wollen  euch  dasselbe  also  bey  vorlust  eures  handeis,  und  was  ir  in 
der  herschaft  hapt,  ernstlichen  geboten  haben;  dohin  irs  nit  wollet  ge- 
reichen lassen.  Geschieht  unser  ernstliche  meinunge,  und  habens  euch, 
darnach  zu  richten,  nit  wollen  bergen.  Datum  Mansfelt,  mitwochen 
nach  Viti  etc.  47. 

Außenadresse:  Den  erbarn  und  namhaftigen  unsern  lieben  getrauen  und  be- 
sundern den  seygerhandelern  der  geselschaft  zu  Arnstet,  Steinacli  und  Eysfelt, 
abwesens  Iren  factorn  zu  Eysleben  zu  brechen,  eemptlichen  und  sunderlichen. 

K      Ausfertigung  im  Geicei-k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XV. 


I 


157.  1547  Juni  27.  Die  Gesellschafter  der  Hütte  Stei- 
nach  [auch  die  der  Hütten  Arnstadt  und  Eisfeld.'] 
an  die  Grafen  Gebhard,  Hans  Georg  und  Hans 
Albrecht  von  Mansfeld. 

Verteidigen  sich  gegen  die  Anschuldigung,  sich  mit  Graf  Albrecht  von 
Mansfeld  eingelassen  zu  liaben. 

"Wolgepornen  und  edlen  graven  genedigen  hern,  e.  g.  sey  unser 
untertenig  gehorsam  und  dinst  mid  vleis  zuvorn.  Genedigen  hern, 
e.  g.  schreiben,  als  selten  wir  uns  mit  graf  Albrechten  von  Mansfelt  in 
handelung  ingelassen,  durch   welch  die  anderen  hendeler  ires  handeis 


268  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

zu  grosser  beswerung  entsetzt  etc.,  haben  wir  neben  anderm  untertenig 
vernomen.  E.  g.  bitten  wir  untertenig  wissen,  das  e.  g.  unsernthalb  in 
dem  zu  milde  bericht,  dan  es  sich,  ob  god  wil,  nimermer  sol  anders  erfinden, 
dan  das  wir  kein  andere  kopfer  entpfangen,  auch  keine  andere  haben 
wollen,  auch  umb  keine  andere  in  einigen  handel  begeben  ader  inlassen 
wollen,  dan  alleine  die  kopfer,  als  von  e.  g.  wir  mid  wissen  von  denen 
feuern,  die  wir  verlegt,  entpfangen  habn  und  der  andern  erbarn  ge- 
selschaft  kopfer  unsers  wissens  nit  ein  pfund  gekauft  ader  mid  imants 
auf  erden  darumb  inlassen  ader  handeln  weiten.  Wir  haben  uns  auch 
der  hendel,  so  derhalb  an  uns  gelangt,  geeussert,  dieselbn  abgeslagen 
und  mit  nichten  damid  wollen  zu  tun  haben.  Und  wird  nit  anders 
usfindig  können  gemacht  werden.  Darumb  habn  wir  uns  e.  g.  bevehl 
und  hirin  gancz  unschultig  gehalten,  das  sich  auch  nimant  unsernthalb 
einigs  Schadens  zu  beclagen.  Und  mögen  mid  warheit  anzeigen,  das 
wir  nit  können  wissen,  wie  wir  uns  in  disen  sweren  sachen  unvor- 
dechtiger  und  unverweglicher  (?)  betten  halten  können  ader  sollen. 
Nachdem  auch  e.  g.  von  uns  begeret,  das  wir  zu  erhaltung  des  berg- 
werks,  unangesehen  ob  g.  nit  wurd  verlegen,  nits  weniger  verlegen 
weiten  und  uff  ine  nit  wegern,  des  habn  wir  us  demselbn  e.  g.  bevehl 
und  der  herschaft  und  ganczn  handel  zu  gutem,  unangesehen  mid  was 
grossem  unstaten,  auch  gethan,  wie  den  e.  g.  dasselb  auch  ernachmals 
von  unser  zu  Leibzig  einsteils  genedig  begeret.  Wir  habn  auch  drie 
stuck  Silbers  us  grosser  und  obgemelter  notturft  verkeufen  müssen, 
das  wir  dennest  an  eczlich  e.  g.  erbarn  rethe  vorwissen,  ander  grosser 
beswerung  zu  verhüten,  nit  getan,  und  haben  uns  also  in  keine  hendel 
ingelassen.  Wollen  uns  derwegen  vertrösten,  e.  g.  werden  unverschulter 
sachn  kein  ungenaden  uff  uns  habn.  Und  ab  e.  g.  uff  uns  einen  andern 
verdacht  betten,  daruff  wolln  wir  uns,  wan  uns  des  angezeigt,  mit 
gutem  bericht  auch  untertenig  halten.  Aber  nichts  weniger  zu  furderung 
des  bergwergs  wolln  wir  verlegn,  in  unterteniger  hoffnung,  e.  g.  werden 
uns  unser  Unschulden  genissen  lassen;  so  soUn  e.  g.  uns  auch  aller 
untertenikeit  und  willig  befinden.  E.  g.  habn  wir  das  unterteniger 
meynung  zu  unser  Unschulden  nit  wollen  verhalten.  Und  sein  e.  g. 
untertenig  zu  dienen  willig.    Gebn  montag  nach  Johannis  1547. 

An   graf  Gebhart,    graf  Hans  Jörgen,  graf  Hans  Albrechten   vettern   und 
gebruder  u.  g.  h. 

Konzept   von   der  Hand   M.   Meyenburgs  im    Geweric.   Archiv   zu   Eisleben, 
Saigerhandel,  Packet  13,  XV. 


No.  157-160.    1547. 


158.  1547  Juli  9.  Mansfeld.  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  den  Bürgermeister  zu  Nordhausen 
Michel  Mejenburg. 

Ersucht   ihn,    seitiem    Rat    Sigmund  Wurtn    auf  Verlangen   leihweise 
Geld  XU  verabfolgen. 

Ausfertigung  im  GeicerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XVI. 


159.   1547  August  18. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  beurkunden, 
dass  sie  mit  Wilhelm  Schlüsselfelder,  Veit  Wolckenstein,  Christoph  Fürer 
und  Paul  Letzscher,   sämtlich  aus  Nürnberg,    Gesellschaftern  des  Saiger- 

■  handeis  xu  Arnstadt,  auf  4  Jahre,  von  Ostern  1548  an,  einen  Kupferkauf 
auf  1/2  Fünfteil  (wie  zuvor)  abgeschlossen  Juxben.  Die  Abrechnung  darüber 
soll  jedesmal  auf  Petri-Pauli  und  Neujahr  xu  Leipxig,  Eisleben  oder 
Naumburg  erfolgen.  Für  jeden  Zentner  haben  sie  i^/,  fl  Abgabe  xu  etit- 
richten,  nicht  aber  für  die  Zehntkupfer,  die  sie  xur  Hälfte  übernehtnen. 
Der  Zentner  Kupfer  soll  bei  den  Zehntkupfem  xu  15  fl  (halb  xu  21  und 
halb  xu  22  gr)  berechnet  werden,  mit  entsprechendem  Zuschlag  oder  Ab- 
zug je  nach  dem  Feingehalt  fl  feine  Mark  pro  Zentner).  Die  Gesell- 
schafter leihen  auf  die  Zehntkupfer  2500  fl  als  Verlag  dar  und  ver- 
pflichten sich,  ev.  noch  3 — 4000  fl  vorzustrecken.  Die  übrigeti  Kupfer 
werden  mit  13  fl  berechnet.  Die  Händler  geben  auf  jedes  Feuer  100  fl  gr 
xu  Einkauf  und,  sofern  es  notwendig,  auf  jedes  Feuer  6000  fl  Verlag. 
Die  Hälfte  der  Silber  ist  dem  gräflichen  Münzmeister  xu  Eisleben, 
die  feine  Mark  für  10  fl,  abzuliefern.  Die  Aufkündigung  des  Vertrags 
muss  1  Jahr  vor  Ablauf  der  Zeit  erfolgen. 

Ausfertigung  auf  Pergament   mit  den   eigenhändigen    Unterschriften   und   den 
Siegeln  (1—4  in  Holzkapsel)  der  6  Kontrahenten  im  Kreisarchiv  Nürnberg  D  Nr.  1616. 


160.  1547  Septembers.  Mansfeld.  Graf  Hans  Albrecht 
von  Mansfeld  an  die  Gesellschafter  der  Saigerhütte 
Steinach. 

Ihm  seien  abwesens  des  wolgebornen  und  edlen  harren  Hans  Gor/,'en 
grafen  und  harren  zu  Mansfeld  unsers  freundlichen  lieben  bruders  etc. 
unvorsehenliche  ausgaben  und  in  uns  dringende  zufelle  zugestoßen.   Er 


270  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

ersucht  daher,  an  seinen  Rentmeister  Bartel  Wiedemann  auf  dem  Michaelis- 
markt  4 — 5000  fl  zu  zahlen,  die  ihnen  mitsampt  geburlichem  doruf 
interesse  etc.  am  nächsten  Neujahrsmarkt  zurückerstattet  werden  sollen. 

Ausfertigung  im  Gewer  Je.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  X  VI. 


161.  1547  November  25.  Mansfeld.  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  die  Gesellschafter  der  Saigerhütte 
Steinach. 

Da  etliche,  zu  denen  wir  uns  ains  anderen  versehen,  in  uns  mit 
beschwerlichen  anmutungen,  wie  dan  des  jungst  verschinen  markts  ge- 
scheen  und  sonder  zweifei  euch  wislich  ist,  gerne  dringen  und  dieweil 
ein  anderer  unsere  herschaft  ein  Zeitlang  inne  gehapt  und  unsern  ge- 
brudern und  uns  grosse  scheden  zugefugt  hat,  so  kann  er  die  ihm  und 
seinem  Bruder  Hans  Albrecht  dargelieJiene  Summe  erst  auf  dem  nächsten 
Ostermarkt  zurückzahlen. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandzl,  Paket  13,  X  VI. 


162.    1547  Dezember  19.    Mansfeld. 

Die  Grafen  Oebhard,  Hans  Qeorg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld 
verkaufen  Sigmund  Pfintzing  und  Mitgesellschaftern  des  Saigerhandels  vor 
Eisfeld  auf  6  Jahre  die  Kupfer  und  Silber  von  11  Feuern. 

Wir  Gebhart  als  vor  uns  und  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht 
gefettern  und  brudere  graven  und  hern  zu  Mansfelt  edle  hern  zu  Hel- 
drungen, auch  vor  uns  und  von  wegen  unserer  mundigen  und  un- 
mündigen vettern  und  brudere,  auch  vor  alle  unsere  erben  und 
erbnemen  hirmit  öffentlich  bekennen  und  tun  kunt,  das  wir  mit  dem 
erbarn  und  vesten  Sigmunt  Pfinzing,  burger  zu  Normberg,  und  seinen 
verwanten  des  seigerhandels  vor  Eisfeit  auf  heut  dato  mit  irem  guten 
willen  eins  bestendigen  neuen  kupferkaufs  auf  sechs  jar  von  dem  neuen 
jar  anno  48  bis  widder  uffs  neue  jar  anno  49,  alwegen  vor  ein  jar  ge- 
rechent,  und  so  hinfurder  die  andern  nechstvolgende  aufgericht,  be- 
schlossen und  verglichen  haben,  nemlich  also,  das  wir  gemeltem  Sigmunt 
Pfinzing  und  seinen  verwanten  alle  kupfer  und  silber,  so  mit  eilf  feurn, 


No.  160-162.    1547.  271 


als  nemlich  3  feur  zu  Mansfeld  vor  der  wiesen  under  Orner,  4  feur 
zu  Mittelfaulensehe  vor  Eisleben  nnd  4  feur  zu  Hergestorff,  auch  ufi 
dem  Eislebischen  berge,  gemacht  werden,  zu  seigern,  zu  treiben  und  zu 
nutzen,  Inhalts  dieser  unserer  gezwifachten  verschreibunge  zugesagt. 
Und  was  sich  in  rechnunge  alsobalde  nach  der  vergleichunge  zu  aus- 
gange  dieses  47.  jares  befindet,  das  an  retardaten  uff  solchen  feurn 
stehen  pleiben,  damit  sei  Sigmunt  Pfinzing  und  seine  verwanten  nichts 
zu  tun  haben  oder  beschwert  werden.  Desgleichen  sollen  die  alten 
Vorrat  uff  den  feurn  vor  denselben  hutten,  so  dem  Pfintzing  un,d  seinen 
mitgedachten  eingeantwort ,  auch  ausgezogen  sein  und  sol  also  von 
neues  in  diesen  handel  treten.  Doch  was  sich  an  verrat,  an  futter  uff 
den  kunsten,  bergschult  und  kolerschult  und  was  das  alles  weiter 
namen  haben  mag  und  anstadt  bares  geides  im  handel  bleibt  (aus- 
geschlossen die  alten  schulden,  als  bei  kolern,  bergleuten,  fuerleuten 
und  andern,  die  itzige  zeit  nit  in  die  gewerkschaft  handein,  soll  nit  an 
bares  geides  Stadt  gezogen  werden)  soll  ufi  bemelte  feur  beder  bergwerk 
angeschlagen  und  in  des  Pfintzing  und  seiner  mitverwanten  verleg  ge- 
nomen  werden  und  den  handel  uff  dieselbige  feur  hinfurder  von  neues, 
gleich  wie  andere  kaufleute,  von  einer  lohnzeit  zur  andern,  wie  hernach 
gemelt  wird,  verlegen.  Darkegen  er  der  Pfintzing  und  seine  verwanten 
uns  ufi  iden  zentner  kupfers,  so  viel  inen  derselben  von  den  eilf  feurn 
von  unsern  factorn  uff  der  wage  uberantwort  werden,  anderthalben 
gülden  münze,  einundzwanzig  groschen  vor  ein  gülden  gerechent, 
an  guldengroschen  zu  vierundzwanzig  groschen,  wie  die  in  unserer 
gnedigisten  und  gnedigen  hern  der  chur-  und  fursten  zu  Sachsen  etc. 
furstentumbe  genge  und  gebe  seint  oder  in  dem  schrot,  kurn  und  wert, 
so  wir  in  unser  herschaft  zu  ider  zeit  schlaen  und  münzen  werden, 
sollen  reichen  und  geben  dieselbigen  alwegen  von  merkten  zu  merkten, 
der  drei  zu  Leipzk  und  einer  zur  Naumburgk  ist,  und  also  hinfurder 
die  andern  verschriebene  jare  zu  Leipzk,  Eisleben  oder  Naumburg  nach 
irer  gnaden  gelegenheit,  des  sie  ire  gnade  in  geburlichen  Zeiten  zuvorn 
verstendigen  sollen,  so  viel  sie  uff  die  eilf  feur,  wie  obstehet,  kupfer 
entpfangen  und  inen  uberliffert  worden  seint,  desgleichen  der  zehent, 
so  von  den  eilf  feurn  gefeit,  welcher  dan  der  anderthalben  gülden  zu 
geben  befreihet  sein  sollen,  vor  iden  zentner  die  feine  mark  silbers 
haltende  vor  funfzehen  gülden  zu  21  gr  bezalen,  entrichten  und  ver- 
gnügen. Und  soll  gemelte  bezalung  mit  grober  münz,  als  halb  an 
taler  zu  23  gr  und  die  ander  helfte  zinsgroschen  oder  flgr  zu  24  gr 
gerechent,  gescheen.  Was  auch  obgedachte  kupfer  an  zehent,  der 
Zentner  über  oder  under  der  feinen  mark  silbers,  halten  wurde,  soll  vor 


272  Urkundenbucb  zur  Geschichte  des  Man sf eidischen  Saigerhandels. 

ides  lot  ein  halber  guldengroschen  zu-  oder  abgerechent,  auch  173flgr 
und  16  gr  5  A  zu  einkauf  gegeben  werden. 

Nachdem  uns  auch  die  andern  unsere  hendeler  auf  den  zehent 
V5  teihöOOOfl  zur  leihunge  vorstrecken  und  bei  uns  unvorzinset  stehen 
lassen,  so  soll  Sigmunt  Pfintzing  und  seine  mitverwanten,  wo  sie  solche 
leihunge  zu  tun  beschwert  weren,  uns  denselbigen  anteil,  als  2894  fl 
15  gr  solche  summa,  das  100  mit  5  fl  verzinsen  und  an  guter  grober 
münz  ierlichen  herausgeben. 

Und  so  viel  den  kupferkauf  der  obgemelten  eilf  feur,  so  unsere 
factor  antworten  werden,  tut  belangen,  die  sollen  und  wollen  gedachte 
geselschafter  vor  iden  zentner  gut,  rein  und  nicht  eisenschüssig  kupfer, 
die  feine  mark  silbers  haltende,  vor  dreizehen  gülden  muntz,  je  21  gr 
vor  1  fl  gerechent,  auch  die  uberigen  lot  silbers,  so  der  zentner  kupfer 
weniger  oder  mehr  dan  die  feine  mark  halten  wurde,  ein  ides  lot  vor 
ein  halben  fl  muntz  auf-  oder  abegerechent,  dergleichen  hundert  flgr  auf 
ides  feur  zu  24  gr  zu  einkauf,  die  do  pro  rato  der  300  centner  kupfers 
so  uff  ein  feur  sollen  gemacht  und  gerechent  werden,  vergnügen,  ent- 
richten und  bezalen. 

Was  auch  also  der  zentner  über  die  mark  halten  wirt,  sollen  die 
übrigen  lot  sampt  dem  einkauf  in  unsere  renterei,  so  wir  darüber  ver- 
ordent,  geantwort  und  entricht  werden. 

Nachdem  aber  Sigmunt  Pfinzing  und  seine  vorwanten  bei  grafien 
Albrecht  von  Mansfeld  inhalts  einer  vorschreibunge,  darvon  uns  itzt 
gedachter  Pfintzing  von  einem  erbarn  rat  zn  Normberg  ufs  allerfurder- 
lichste  ein  versigelt  warhaftig  vidimus  ausbringen  und  zustellen  soll, 
2000  fl  schult  haben,  an  welcher  summa  ime  und  seinen  verwanten 
6478  fl  und  4  gr  mit  671  centner  garkupfern  lauts  einer  rechenzettel, 
die  dan  von  genantem  Sigmunt  Pfinzigk  mit  eigener  band  geschriben, 
zalt  worden,  das  inen  also  noch  an  berurter  schult  13521  fl  und  17  gr 
aussenstehen,  ist  bewilligt,  domit  sie  zur  bezalunge  von  jharn  zu  jharn 
kommen  mögen,  das  inen  jerlich  uff  iden  zentner  kupfer,  so  sie  von 
diesen  angenommenen  eilf  feurn  bekommen  werden,  ausserhalb  des 
zehenden,  ein  gulde  von  den  anderthalben  fl,  die  uf  ein  iden  zentner, 
wie  obstehet,  gefallen,  bis  solch  rest  bezalt,  abgezogen  und  innen  ge- 
lassen werden  soll.  Wan  aber  das  alles  abgerechent,  so  soll  solcher 
gülden  widderumb  in  die  renterei  volgen. 

Es  haben  auch  gemelte  geselschafter  sich  verpflicht  und  uns  zu- 
gesagt, unsere  factor  und  diese  eilf  feur  nun  hinfort  gleich  andern 
unsern   hendlern,  inhalts   unser  der  grafen    zu  Mansfelt  reformation, 


No.  162.    1547.  273 


nemlich  mit  grober  und  gemeiner  muntz,  wie  die  in  unser  herschaft 
Mansfeld  zu  ider  zeit  genge  und  gebe  sein  wirt,  nach  notturft  zu  vor- 
legen. 

So  auch  irrung  zwischen  uns  unserer  zehent  ader  der  andern 
kupfer,  so  mit  den  eilf  obbemelten  feurn  gemacht,  und  den  hendelern 
der  proben  halben  vorfallen  wurden  und  dieselbigen  durch  unsere  ver- 
ordente  probirer  nicht  hingelegt  werden  konten,  so  wollen  wir  die 
kupferzeine,  darumb  sich  die  irsable  zutragen,  an  unvordechtige  orter 
schicken,  des  uns  und  sie  entscheiden  zu  lassen. 

Gemelte  hendeler  sollen  auch  mit  den  kupfern  zu  vorkeufen  frei- 
stehen und  die  helfte  aller  silber  unserm  munzmeister  die  feine  mark 
umb  zehen  gülden  der  weriinge,  wie  vor,  die  taler  zu  24  gr,  in  die 
münz  zu  Eisleben  zu  erhaltunge  unserer  herligkeit  und  regahen  vor- 
keufen und  uberliffern  und  sich  mit  dem  andern  halben  teil  der  silber 
gleich  wie  andere  unsere  kaufleute  und  hendeler  verhalten. 

und  wo  nun  wir  obgenante  grafen  von  obberurten  unsern  hendelern 
nach  ausgange  obbestimpter  sechs  jar  setzen  wurden  und  uns  mit  inen 
weiter  nicht  vergleichen  konten,  oder  do  sie  unsere  hendeler  bei  solchem 
handel  lenger  nicht  pleiben  weiten,  alsdann  so  sollen  und  wollen  wir 
oder  die  gedachten  hendeler  uns,  also  ein  ide  part  der  andern,  ane  alle 
ausflucht,  verlengerunge  oder  verzihen  ein  jar  zuvor  aufschreiben,  und 
wan  die  berurten  hendeler  von  solchem  handel  kommen  selten,  so  sollen 
und  wollen  wir  oder  diejenigen,  so  gemelte  eilf  feur  zu  vorlegen  zu 
sich  nemen  wurden,  obgenante  alte  hendeler  ires  ausstehenden  gelts, 
domit  sie  solche  eilf  feur  verlegt  und  ufp  irer  gnaden  factor  an  bekent- 
licher  schult  stehent  betten,  mit  barem  gelt  alsbalt  ablegen.  Wo  aber 
wir  oder  uff  die  zeit  unsere  neue  hendeler  mit  der  ganzen  aussen- 
stehenden  verlege  nicht  gefasset  und  den  obgedachten  alten  hendelern 
schuldig  bleiben  wurden,  so  soll  inen  der  hinderstellige  rest,  das  hundert 
mit  fünf  gülden,  verzinset  und  vorgewisset,  auch  in  jar  und  tag  dar- 
nach mit  obgemeltem  zinse  eutricht  und  bezalt  werden. 

Ob  wir  auch  zu  ausgange  der  sechs  jar  diessen  unsern  handel 
weiter  austun  weiten  und  sich  die  hendeler  gegen  uns  und  den  unsern 
in  der  verschriebenen  zeit  geburlichen  verhalten  und  das,  was  andere 
darumb  tun  wollen,  zu  geben  geneigt  und  erbotig  weren,  so  sollen  sie 
vor  andern  bei  solchem  handel  bleiben,  des  wir  und  sie  mit  uns  aus- 
gangs des  53.  jars  mit  genanten  geselschaftern  vergleichen  sollen  und 
wollen. 

Es  haben  auch  die  hendeler  bewilügt  und  zugesagt,  mit  andern  ge- 
selschaftern ader  kaufleuten  mitlerweile  keine  heimliche  pact,  verbuntnis 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVIl.  18 


274  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


oder  verhinderunge  der  herschaft  bergwergk  und  dem  handel  zu 
nachteil  zu  schlissen  oder  sich  mit  andern  zu  voreinigen;  darauf  wir 
obgenante  grafen  gemelte  hendeler,  ire  habe,  guter,  diener  und  ver- 
wanten  in  unsern  schütz  und  schirm  annemen,  ire  gnedige  hern  sein, 
sie  in  irem  obliegen  verschreiben,  auch  gleich  und  recht  vor  sie  bieten 
und  wie  andere  unsere  undertan  schützen  und  hanthaben,  auch  sie,  so 
viel  diese  eilf  feur  anlangt,  aller  ansprach  gegen  menniglich  vertretten 
und  der  entnemen  sollen  und  wollen,  getreulich  und  ane  alles  geferde. 
Und  domit  dieser  bestendige  kauf  und  abrede,  so  mit  unser  aller- 
seits bevvilligunge  und  zusage  beschlossen,  stet  und  veste  gehalten,  der- 
selben auch  nachgegangen  werde,  haben  wir  Gebhart,  Hans  George  und 
Hans  Albrecht  gefettern  und  brudere  grafen  und  hern  zu  Mansfelt  etc., 
desgleichen  ich  obgenanter  Sigmunt  Pfinzing  vor  mich  und  meine  mit- 
verwanten  dieses  handeis  unser  itzlicher  sein  angeporn  insigel  wissent- 
lich hieran  hengen  lassen  und  uns  mit  eigenen  banden  underschrieben, 
auch  diesen  vertrag  einslauts  gezwifacht,  do  wir  obgenante  grafen  ein 
vor  uns  behalten,  den  andern  gemelten  Pfinzinge  und  seinen  mitgesel- 
schaftern  zugestelt  haben.  Welchs  also  gescheen  und  verhandelt  ist 
zu  Mansfelt,  den  neunzehenden  Decembris  im  funfzehenhunderten  und 
siebenundvirzigisten  jhare. 

Konzept  und  besiegelte  Ausfertigimg  auf  Pergament   im    Gewerk.  Archiv  zu 
Eisigen,  Saigerhandel,  Paket  7,  VI. 


168.  1548  Januar  24.  Die  Gesellschafter  der  Saigerhütte 
zu  Steinach  an  [Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld]. 

Schlagen  vor,  den  alten  Vorrat  der  Schiefern  aufzuschmelzen,  damit 
ihnen  die  Hüttenvieister  die  hohen  Verläge  mit  Kupfern  zurückerstatten 
können  und  hüten,  sie  bei  zukünftigen  Verlägen  anderen  Gesellschaftern 
gegenüber  nicht  zu  benachteiligen. 

Wolgeborner  und  edler  grave,  genediger  her,  euern  genaden  sey  mid 
vleis  zuvorn  unser  untertenig  ganz  willig  dinst.  G.  h.,  e.  g.  habn  sich 
mid  genaden  zu  erinnern,  das  wir  nun  vil  jare  mid  beswerung  geclagt, 
das  uns  die  huttemeister  mit  einer  grossen  sumen  unsers  bar  usgelegten 
gelts  verhaft  sein,  des  wir  auch  in  ezlichen  jaren  gar  nichts  habn  ge- 
nissen  können  und  nichts  weniger  neben  denselben  grossen  schulden 
den  handel  und  bergwerg  uff  unsern  anteil  nach  guter  notturft  vorlegt 
haben.     Nachdem  nun  an  solichem  furrad,  den  huttenmeistern  zustendig, 


No.  162-163.    1547-1548.  275 

welchen  wir  verlegt,  e.  g.  selbst  ein  merklicher  grosser  nutz  und  unsers 
achtens  in  zwenzigtusent  gülden  uff  unserm  teil  zukomen  mocht, 
welichs  neben  dem  unsern  also  im  staub  und  ungebraucht  ligt.  Ab 
dan  wol  e.  g.  desselbn  e.  g.  geburenden  anteils  us  gottes  genaden  ane 
nachteil  vileicht  entraten  mögen,  so  ist  es  doch  uns  andern,  in  an- 
sehung  der  grossen  teglichen  uslagen,  die  lenge  fast  beswerlich  und 
bitten  derwegen  mid  aller  untertenickeit,  e.  g.  wollen  e.  g.  selbst  nucz 
und  unsern  schaden  bedenken  und  den  handel  und  huttemeister  mid 
einer  ubermaß  der  kohlen  also  versehen,  das  über  gemeine  teglich 
smelzen  dere  Schiffern,  so  von  tag  zu  tage  gelangt  werden,  auch  die 
Schiffern,  so  in  unserm  retardat  und  furrad  der  huttemeister  ligen, 
ungehindert  der  bestellung  des  gemeinen  handeis,  mid  der  zeit  raechten 
gesmelzt  und  zu  kopfer  gemacht  werden,  darus  e.  g.  den  ersten  nucz, 
die  huttemeister  ire  schulden  erleichtern  und  wir  zu  bezalung  komen 
und  den  handel  und  verleg  dester  besser  befurdern  mochten,  welichs 
unsers  achtens  in  keinen  andern  fuglichern  weg  gesehen  kan,  dan,  wie 
angezeigt,  mid  einer  stadlichn  Übermasse  des  kolnwergs. 

Zudem  wissen  e.  g.  das  wir  das  ferlig  krigisch  jare  mid  unserm 
grossen  nachteil,  uff.  e.  g.  genedigs  begeren,  treulich  verlegt  haben  und 
darkegen  1800  centner  kopfers  entpfangen.  Und  habn  die  andern  drie 
geseltschaften  zu  demselbn  der  zeit  gar  nichts  verlegt.  Aber,  g,  her,  dis 
itzt  verschinen  jare  haben  wir  neben  den  andern  gleich  auch  verlegen 
müssen  und  dennest  kein  kopfer  entpfangen,  bis  solange,  das  eine  ider 
der  andern  nach  seinem  teil  auch  1800  centner  gelibert,  daran  uns  uff 
einen  teil  pillicher  900  centner  selten  entricht  sein,  üs  obgemelten 
waren  Ursachen,  das  wir  dieselbn  kopfer  habn  helfen  verlegen  und  zu- 
vorn  nimant  zu  seinem  schaden  ursach  geben  haben  und  doch  auf  unser 
zuvorn  entpfangen  1800  centner  gar  keinen  verleg  von  den  andern,  die 
itzt  verghchn,  in  derselbn  zeit  zu  hulf  gehabt,  und  derwegen  bitten  wir 
untertenig,  damid  wir  der  900  centner  mochten  erstad  werden  und 
nachdem  wir  von  der  zeit  des  nehsten  uffsmeltzens  bis  uff  disen  heutigen 
tag  nit  1700  centner  kopfers  entpfangen  und  doch  (durchgestr. :  mer  den 
30000  fl  ingelegt)  ein  grosses  verleg  habn,  so  können  e.  g.  us  hoch- 
begabtem verstand  ermessen,  mid  was  nucz  oder  schaden  wir  disen 
grossen  sweren  handel  füren.  Und  weil  wir  nun  neben  den  andern 
erbarn  kaufleuten  gleiche  hendeler,  so  wolt  auch  zuvorus  die  notturft 
sein,  das  wir  im  verleg  vor  allen  dingen  verglichen  werden  mochten, 
und  wer  am  meisten  verlegt  hatt,  das  ime  sein  ubermaß  mid  köpf  er 
erstadt,  ader  das  die  andern  iren  verleg  mit  gel[t]  sterketen,  bis  wir 
jleich  weren   und   dann  einem  idern  so  vil  als  dem  andern  teil  und 

18* 


276  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


keinem  für  dem  andern  sein  anteii  kopfers  gelibert  und  dann  hin- 
furter  die  verlege  zugleich  gesehen  und  kein  teil  für  dem  andern 
mid  dem  verleg  verschonet.  Darus  wollen  wir  hoffen,  das  kein  retardat 
auf  die  hendel  oder  uffs  bergwerg  komen  sollen. 

Und  wiewol  wir  gud  wissen  habn,  das  e.  g.  disen  Sachen  allen 
genedighch  und  wol  wissen  zu  helfen,  die  ungleicheit  abzuschaffen  und 
die  hendel  dermassen  zu  befurdern,  das  sich  nimant  zu  besweren,  so 
habn  wir  doch  dis  unser  untertenig  bitten  us  vorgemelter  grosser  be- 
swerung  nit  umbgehen  können  und  bitten  e.  g.  untertenig,  diweil  es 
zuverus  e.  g.  zu  nucz  gereicht  und  sust  unser  grosse  notturft  ist,  e.  g. 
wolln  uns  hirin  genedig  bedenken  und  unser  bitt  zu  keinen  ungenaden 
vermerken,  darin  genedig  erzeigen.  Das  wolln  wir  untertenig  verdinen. 
Groben  den  24.  Januarii  a°  1548. 

e.  g.  untertenige 

die  geseltschafter  zur  Steynach. 

Konzei^t  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Packet  13,  X  VI. 


164.    1548  Februar  17. 

Die  Gesellschafter  des  Saigerhandels  der  Hütte  Luderstadt  quittieren 
über  den  Empfang  des  ihnen  aus  dem  Vorrat  der  Hütte  unter  Leutenberg 
(als  Entschädigung  für  den  durch  Graf  Albrechts  von  Mansfeld  Beschlag- 
nahmung ihrer  Hütte  erlittenen  Verlust)  ausgelieferten  Anteils  und  ver- 
spi'echen,  Graf  Hans  Heinrich  den  Aelteren  von  Schwarzburg  und  seine 
Beauftragten  gegen  Graf  Albrecht  schadlos  zu  halten. 


zu  Leipzigk  und  Jeorg  Scherll  für  uns  auch  in geselschaft  des 

Luderstattischen  saigerhandels  und  unser  aller  erben:  Nachdem  der 
wolgeborn  her  Albrecht  graf  und  her  zu  Mansfelt  etc.  unser  genediger 
her  vergangenes  jars  am  11.  Februari  unser  saigerhutten  Luderstat  durch 
Wolfen  von  Paumbach,  die  zeit  zur  Zell  amptmaun,  Johan  Praun, 
Petter  Kneutel  und  Johan  Ponholzer  einnemen,  den  verrat  aufwogen 
und  uff  ir  gnaden  hutten  unter  Leutenburgk  aus  furgewenten  Ursachen, 
doch  kainer  geferlichen  maynunge  abfuren,  auch  eins  dails  auf  bemelter 
unser  hutten  vorbrauchen  und  zu  gut  machen  lassen,  wie  solliches 
alles  in  ein  ordenlich  verzaichnus  unterschiedlich  bracht  und  an- 
geschlagen worden,  welcher  anschlagk  sich  in  sechstausent  neunund- 
sibenzig  gülden  neunzehen  groschen  und  ein  halben  pfennig  muntzs, 
den  gülden  für  einundzwenzigk  groschen  gerechnt,  erstregk,  und  sich 


No.  163-164.     1548.  277 


aber  zugedragen,  das  hernach  auf  bevelh  des  auch  wolgebornen  herrn 
Hans  Jeorgen  grafen  und  herrn  zu  Mansfelt  etc.  unsers  genedigen 
herrn  uns  geselschaftern  bemelte  unsere  hutten,  als  des  orts  lehenherrn, 
durch  her  Christofi  von  Thun  den  suntag  Exaudi  widerumb  eingeant- 
wurt  und  zugestelt,  auch  der  vorrat,  so  wolgedachter  unser  g.  h.  graf 
Albrecht  hinter  sich  vorlassen,  aufs  neue  aufgewegen  und  gewirdert 
worden,  welcher  tax  zw^aytausent  sibenhundert  funfundneunzigk  gülden 
zwelf  groschen  obberurter  wehrung  bedrifft,  das  also  noch  draytausent 
zwayhundert  vierundachtzigk  gülden  siben  groschen  ein  halber  pfennig 
dem  handel  ausstendig  gewesen,  als  haben  die  wolgebornen  hern  Gebhart 

und   her  Hans  Jeorg  gevetteru 

— kayserlich  vorschaffung  neben   uns  geselschaftern  durch  ein 

untertheniges,  embsiges  und  vleissigs  ansuchen  pey  dem  durchleuch- 
tigisten  hochgebornen  fursten  und  herrn  hern  Moritzen  herzogen  zu 
Sachsen  des  heiligen  Rom.  reichs  erzmarschalh  und  charfarsten  etc. 
unserm  genedigsten  herrn  so  vil  erhalten,  das  sein  churf.  gnade  uns 
gegen  dem  wolgebornen  hern  Hans  Heinrichen  eltsten  grafen  und  hern 
zu  Schwarzspurgk  unserm  genedigen  herrn  genedigist  vorschrieben, 
nachdem  jetziger  zeit  di  saigerhutte  unter  Leutenburgk  in  seiner  g. 
banden  als  ir  lehen  gestanden,  domit  uns  der  hinterstant,  benentlich 
dreitausent  zwayhundert  vierundachzigk  gülden  sieben  groschen  und 
ein  halben  pfennig  an  dem  vorrat  darauf  mocht  vorglichen  und  ab- 
getragen werden,  wie  sollichs  irer  churf.  gnaden  schreiben  ferner  mit 
sich  bringt.  Bekennen  hierauf  und  duen  kunt  gegen  allermenigilich  in 
und  mit  craft  dieß  briefs,  das  wir  heut  dato  an  dem  vorrat  bemelter 
hutten  zu  vergleichunge  des  hinterstants  empfangen,  als  sollichs  ein 
gedrifachte  ordenliche  unterschriebene  vorzaichnus,  der  eine  wolge- 
dachtem  unserm  g.  h.  grafen  Hans  Heinrichen  von  Schwarzpurgk,  die 
ander  Franzisco  Mulmann,  so  von  wegen  der  auch  wolgedachten  unser 
g.  h.  der  grafen  von  Mansfelt  bey  dieser  vorgleichung  gewest,  zugestelt 
und  wir  die  drit  behalten,  darinnen  auch  alles,  wie  man  es  selbst  geben 
und  nemen  wolt,  auf  guten  glauben  angeschlagen  und  gemessiget 
worden,  mit  sich  bringt,  vorpflichten  uns  auch  hierneben  für  uns  und 
anstat  der  andern   unser  mitgeselschafter  für   uns   und  unsere  erben 

bey  gutem  dräuen 

Mansfelt  oder  seiner  g.  erben  zu  einer —  der  empfangenen  ding 

halben  erbarn  guten  bericht  und  beschaid  zu  geben,  auch  unsern 
genedigen  herrn  graf  Hans  Hainrichen  zu  Schwarzpurgk,  irer  gnaden 
erben,  dergleichen  Heinrichen  von  Heldorf,  Cristoff  von  Enzenbergk 
und  Yolkumer  Obsfelder,  welche  aus  bevel  jetzt  wolgedachts  ires  herrn 


278  Urkundeubuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

uns  die  vorzaichneten  stugk  ziigewegen  und  eingeantwurt,  gegen  grafen 
Albrechten  von  Mansfelt  und  seiner  g.  erben,  auch  sunst  mennigilich 
zu  vordreten  und  in  allewege  schadlos  zu  halten,  treulich  und  ohne 
alles  geferde.  Des  zu  urkunt  und  dreuer  vesterhaltung  haben  wir 
jeder  sein  aigen  petschier  zu  ent  dieser  schrift  wissentlich  gedrugkt 
und  sich  mit  aigener  hant  unterschrieben.  Geben  und  gescheen  frei- 
tags nach  Estomihi  den  sibenzehenten  dag  Februari  anno  domini  funf- 
zehenhundert  und  achtundvierzigk. 

Durch  Moder  stark  beschädigte  gleichzeitige  Abschrift  im  Gew.  Archiv  zu  Eis- 
leben, Saigerhandel  Paket  9,  XL     Mit  folgender  Beilage: 

1547.  Adj.  11  Februari  soll  mein  genediger  herr  graf  Albrecht  von 
Mansfelt  etc.  uns,  den  geselschaftern  des  Luderstattischen  saigerhandels,  für 
das,  so  seiner  g.  diener  uns  von  der  hutten  unter  Luderstat  hinwegk- 
furn  und  sein  g.  uff  der  hutten  unter  Leutenburgk  zu  gut  haben 
machen  lassen,  wie  volget:  «  « 

Item  die  korner  vom  letzten  dreyben  wegen  1  margk, 
helt  die  M  10  lot,  dut  vein  10  lot,  die  M  pro  9  fl    .    .         5  13    IV2 

Item  ein  halb  veßlein  an  ungeschmelztem  dest  gibt 
reichlich  4  margk  feinsilber,  die  M  pro  9  fl      ....        36 

Item  3  centner  29  h  kupferzain  hat  man  wegkgefurt, 
helt  der  centner  reichlich  17  lot  Silbers,  den  centner  pro 
151/2  fl  gerechnet 50  20  10 

Item  12  stugk  garkupfer  aus  der  kupferkammern 
genomen,  wegen  2^/2  centner  17  h,  den  centner  pro  91/2  fl 
macht  muntzs 25    7    6 

Item  4  schmeltzs-  und  garfurm  auf  die  neue  hutte 
gefurt,  wegen  1  centner  78  h,  kost  1  h  3  gr     ....        25    9  — 

Item  13  dornlein  scheuben  haben  gewogen  30  centner 
66  h,  helt  der  centner  3  lot  2  q  Silbers,  ist  ^/.^  kupfer  und 
2/3  pley,  dut  vein  6  M  11  lot  1  q,  die  margk  pro  9fl  dut 
muntzs 604  — 

10  centner  2OV2  ^  kupfer,  den  centner  pro  9  fl  dut       91  17    9 

20  centner  41  h  pley,  den  centner  pro  3  fl  dut      .        61    4    9 

Suma  blat  fl      356  13  11V> 
Weiter  soll  mein  g.  h.  graf  Albrecht  von  Mansfelt  etc. 
der  Luderstattischen  geselschaft: 

Item  mehr  ein  schlagkenscheuben  vorhanden  gewest, 
wigt  298  h,  helt  der  centner  1  lot  1  q;  ist  ^,'^  kupfers 
und  2/3  pleys;  dut  veinsilber  3  lot  2  q  3  A,  die  M  pro  9  fl         2    1    6 


No.  164.    1548.  279 


fl    gr  A 

99  h  kupfer,  den  centner  pro  9  fl  dut 8  19    1 

199  h  pley,  den  centner  pro  3  fl,  dut 5  20    4 

Item  mehr  an  176  kretzsscheuben ,  wegen  94  centner 

84  h,  den  centner  pro  S^'o  fl,  macht     . 806    5  10 

Item  ]  3  centner  45  h  geschmelzten  zeug  aus  dem  ther- 

ofen,  helt  der  centner  12  lot,  tut  vein  10  M   1  lot  VI2  q, 

die  M  pro  9  fl,  dut 90  16    4 

Mer  2/3  kupfer  dut  8  centner  93  h,  den  centner  pro 

9  fl,  dut      * 80    7  10 

Mer  V3  pley  dut  4  centner  47  h,  den  centner  pro  3  fl,  dut  13  8  6 
Item   in  pleyschlagken  ist  reichlich  vorhanden  gewest 

7  centner  gezeug,  ist  ^/g  kupfer  und  -/g  pley,  helt  der  centner 

1  lot  Silbers,  dut  vein  7  lot,  die  M  pro    9  fl 3  15    9 

233  h  kupfer,  den  centner  pro  9  fl,  dut 20  20  — 

467  h  pleys,  den  centner  pro  3  fl,  dut 14 

Item    48   centner  an    ungederten   kienstogken ,    den 

centner  pro  9  fl,  dut 432 

Item  35  centner  8  h  an  gederten  kienstogken,  den 

centner  pro  9  fl  tut 315  15    1 

Suma  blat  fl    1794    4  3. 

Weiter  soll  m.  g.  h.  graf  Albrecht  von  Mansfelt  etc. 
der  Luderstattischen  geselschaft: 
Item  es  ist  an  ungeschmelztem  gezeug  aus  dem  therofen 
vorbauten  gewest  6  centner,  wirt  angeschlagen :  das  lautters 
zeugs  darinnen  reichlich  gewest  sey  2^/2  centner;  ist  2/3 
kupfer  und  1,3  pley  und  helt  1  centner  12  lot  Silbers ;  dut 

vein  1  M  14  lot,  die  M  pro  9  fl  dut 16  18    4 

167  h  kupfer,  den  centner  pro  3  fl  dut 15  —    7 

831,2  h  pley,  den  centner  pro  3  fl  dut 2  10    7 

Yolgen  die  haltetten  pley  postweiß: 

(Hier  nicht  einzeln  aufgeführt;  centner,  h,  Gehalt, 

zirka  1—4  lot  Gehalt  pro  Zentner.) 

Suma  dut  veinsilbers  31  M  6  lot  3  q  3  A,  die  margk 

pro  9  fl,  dut 282  19  — 

Mer  176  centuer56\2  h  pley,  den  centner  pro  3fl,  dut  529  14  7 
Item  148  centner    19  h   frisch  pley  zurlossen  in   der 

kammern  gelegen,  den  centner  pro  3  fl,  dut 444  11  11 

Suma  blad  fl  1291  12  — 


280  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


fl  gr  A 
Item  auf  dem  huttenhof  saint  par  vorhanten  gewest 

45  stuck  englisch  pley,  die  betten  No,  und  Erangkfurter 

gewicht,  wie  volgt: 

(Hier  nicht  einzeln  aufgeführt) 

Suma  45  stugk  englisch  pley,  die  haben  in  sUma 
Erangkfurter  gewicht  gewegen 

421  centner  —  h,  den  centner  pro   3  fl,  dut  muntzs     1263 

Weiter  sol  mein  g.  h.  graf  Albrecbt  von  Mansfelt  etc. 
der  Luderstattischen  gesellschaft : 

Item  aus  der  pleykammern  von  der  hutten  hat  man 
wegkgefuert  205  V2  centner  —  b  gledt,  werden  130  b  für 
1  centner  lauter  pley  gerechent,  dut  lauter  pley  158  centner 
10  h,  den  centner  pro  3  fl  dut 474    6  — 

Item  mehr  aus  der  pleykammern  genomen  48  centner 
—  h  herdt,  werden  140  h  für  1  centner  lauter  pley  ge- 
rechent, dut  34  centner  40  h  pley,  den  centner  für  3  fl,  dut      103    4  — 

Item  2  centner  —  b  pley  am  letzten  konig  im  pleybert, 
den  centner  pro  3  fl  dut 6 

Item  unsers  verlassenen  rostes,  so  m.g.  h.  graf  Älbrecbts 
diener  zu  gut  gemacht,  ist  über  drey  mall  so  vill  gewest 
als  deß,  so  graf  Albrechts  diener  auf  der  hutten  vorlassen. 
So  ist  in  dem  befunden,  nachdem  er  aufgeschmelzt  ist, 
17  centner,  wie  der  im  selben  aufwegen  angeben  ist.  So 
wehr  deß  unsern  51  centner  —  b ;  ist  ^/g  kupfer  und  Vs 
bley  und  helt  1  centner  3  lot  Silbers,  dut  vein  9  M  9  lot, 
die  M  pro  9  fl  dut 86    1    3 

34  centner  —  h  kupfer,  den  centner  pro  9  fl,  dut      .      306 

17  centner  —  h  pley,  den  centner  pro  3  fl,  dut     .    .        51 

Suma  blat  fl    1026  11    3 

Weiter  sol  mein  g.  b.  graf  Albrecht  von  Mansfelt  etc. 

der  Luderstattischen  geselschaft: 

Item  mer  saint  an  pley    dornlein  vorhanten  gewest 

reichlich   8  centner,   ist   V3  kupfer  und  -/g  pley   und  helt 

1  centner  3  lot  silbers,   dut  vein   1  M  8  lot,  die  M  pro 

9  fl,  dut 13  10    6 

Mer  2  centner  66  h  kupfer,  den  centner  pro  9  fl,  dut       23  19    8 
Mer  5  centner  34  h  pley,  den  centner  pro  3  fl,  dut   .        16—5 


No.  164.    1548.  281 


fl    gr   A 

Item  an  garschlagken  vorhanten  gewest,  die  sain  auf 
7  centner  9  h  angeschlagen,   den  centner  pro  8^2  Ai  dut        60    5    6 

Item  m.  g.  h.  graf  Albrechts  diener  haben  die  zeit  auf 
der  hutten  mit  seinen  kupfern  und  denjenigen,  so  uns  zu- 
stendig,  in  2  schogk  fuder  koln  vorarbet,  cost  jedes  schogk 
fuder  piß  auf  die  hutten  70  fl,  macht  muntzs 140 

Item  mehr  haben  seiner  g.  diener  die  zeit  14  dreyben 
getan,  gehört  in  jedem  dreiben  4  dunna  aschns,  macht 
56  dunna,  costen  je  6  dunna  1  fl,   dut 9    7  — 

Item  mehr  hat  man  zu  jedem  dreuben  45  scheit  ge- 
braucht, dut  uf  die  14  dreyben  10 V2  schogk  scheit,  cost 

1  schogk  biß  auf  die  hutten  9  gr,  dut 4  10    6 

Suma  blat  fl      267  11     7 

Weiter  sol  mein  g.  h.  graf  Albrecht  von  Mansfelt  etc. 
der  Luderstatischen  geselschaft: 

Item  es  saind  4  tharn  gescheen,  ist  in  ieder  2^2  claftern 
loerscheit  gebraucht  worden,  dut  10  claftern,  cost  l  clafter 
9  gr,  dut 3  17  - 

Item  noch  hat  m.  g.  h.  graf  Albrechts  gesint  an  prenn- 
und  kuchenholzs  vorprennt,  ist  angeschlagen  uf   .    .     .     .  6 

Item  aus  dem  keller  haben  sie  drungken  ein  feßlein 
reinisch  wein,  helt  3  aimer,  cost  jeder  aimer  3  fl,  dut  .    .  9 • 

Item  mehr  haben  sie  im  keller  gefunden  4  faß  pier,  haben 
auf  die  eich  gehalten  24  aimer,  den  aimer  pro  1/9  fl,  dut        12 

Item  aufm  wohnhaus  saint  vorhanten  gewest  1 7  scheffel 
körn;  daran  ist  widerumb  befunden  12  scheffel;  ist  der 
abgang  5  scheffel,  den  scheffel  pro  30  gr  dut 7    3  _ 

Item  mehr  saint  10  scheffel  habern  vorhanden  gewest, 
daran  hat  man  2  scheffel  wider  gefunden,  ist  der  abgangk 

18  scheffel,  den  scheffel  pro  12  gr  dut 4  12  — 
Item  mehr  haben  sie  heu  und  stro  aufgefuttert,   das 
ist  gewird  igt  worden  auf       2 

Suma  blat  fl        44  11  — 


II.. 


Weiter  sol  mein  g.  h.  graf  Albrecht  von  Mansfelt  etc. 
der  Luderstattischen  geselschaft: 
Item  der  heuptman  von  der  Zeih  hat  uns  siben  hassen- 
garn  hinwegkgenomen,  die  costen 10 


282  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


fl  gr  A 

Item  mehr  saint  hinwegkkomen  4  hantroer,  darvon 
hat  er,  der  heuptman  von  der  Zeih,  etzliche  vorschengkt, 
die  costen  fl 6  —  — 

Item  mehr  hat  man  hinwegk  genomen  2  feßlein  mit 
pulfer,  cost  jedes  1  fl,  dut 2 

Item  mehr  hat  man  hinwegkgenomen  drey  schwein- 
spieß, die  costen 1 

Item  ein  ganzer  ochs  ist  in  die  kuchen  geschlagen 
und  gereuchert  worden,  cost  8  fl,  mer  2  seh  wein  ein- 
gesalzen, die  costen  6  fl,  und  30  moß  putttern,  cost 
jede  moß  2  gr,  dut  2  fl  18  gr;  solchs  alles  macht  zu- 
sammen          16  18  — 

Suma  blat        35  18  — 

Suma  sumarum  alles,  so  graf  Albrecht  von  Mansfelt  etc. 
der  Luderstattischen  geselschaft  durch  seiner  g.  diener  von 
der  hutten  hat  abfuren  und  darauf  hat  ime  zu  gut  hat 
machen  lassen,  ist  in  muntzs  zu  21  gr  pro  1  fl  6079  fl 
19  gr  —  A  1  h. 

Adj  5  Mey  hat  CristoS"  von  Thun  auf  der  herschaft  Lauenstain 
auf  befehl  und  schrift  unsers  genedigen  herrn  Hans  Jeorgen  grafen 
und  hern  zu  Mansfeld  etc.  die  hutten  Luderstat  widerumb  eingenomen 
und  dorauf  alles  arrestiert  und  darnoch  auf  den  suntag  Exaudi  auf 
vernern  befelh  unsers  genedigen  herrn  graf  Hans  Jeorgen  der  gesel- 
schaft dienern,  als  Valten  Yollart,  Sebolt  Scherll  und  andern,  einge- 
raumbt  und  auf  den  27  dag  Juli  hat  mein  g.  h.  graf  Hans  Jeorg  dem 
von  Thun  abermals  vernern  befehl  getan  und  geschriben,  alles  dasjenige, 
so  graf  Albrecht  darauf  vorlassen,  der  gesellschaft  volgen  zu  lossen. 
Also  haben  wir  auf  den  29  Juli  angefangen  und  dasjenige  aufgewogen, 
so  auf  der  hutten  vorhanten  gewest  und  graf  Albrecht  darauf  vor- 
lassen hat;  und  haben  Greger  Ulerich  und  Sebolt  Scherl  in  Salfelt  den 
Merten  Arnt  gesucht  und  darzu  vordem  wollen,  er  ist  aber  nit  dohaim 
gewest.  Da  haben  sie  es  seinem  schweher  Johan  Rainolt,  schosser, 
angezaigt,  desgleichen  seinem  schwoger  Hans  Pomer  und  sie  umb 
zeugknus  gepetten ;  deßgleichen  haben  sie  graf  Albrechts  diener 
Johan  Braun  auch  angeredt  und  gepeten,  das  er  pey  solchem  auf- 
wogen sain  wolt;  der  hat  es  aber  ausserhalb  seines  g.  hern  befehl  nit 
duen  wollen. 


No.  164.    1548.  283 


Hiernach  volget  alles  vorhanden,  fl   gr  S 

so  graf  Albrecht  von  Mansfelt  etc.  auf  der  Ludei  stattischen 
gesellschafter  saigerhutten  vorlassen  hadt: 
Item  es  Saint  vorhanten  befunden  9  kupferzain, 
darauf  vorzaichnet  steht,  das  graf  Albrecht  die  zeit  über 
auf  dieser  hatten  hat  vorarbeten  lassen  2^05  centner  —  h 
kupfer.    Diese  zain  wegen  3  h,  helt  der  centner  17  lot,  wirt 

der  centner  auf  15V  o  A  gerechnt;  macht  fl —     8    6 

Item  mer  saint  vorhanten  gewest  3  schogk  13  stugk 
garkupfer;    die  wegen   Eisleber  gewicht  29  centner  —  h, 

den  centner  pro  91/2  fl,  macht 275  10     6 

Item  mer  sain  vorhanten  gewest  5  dornlein  scheuben, 
die  wegen  12  centner  58  h,  ist  1/3  kupfer  und  -i^  pley 
und  helt  1  centner  2  lot  Silbers,  dut  vein  1  M  8  lot  —  q 

2  A,  die  M  pro  9  fl,  dut 13  12  — 

Mer  1/3  kupfer  dut  4  centner  19  h,  den  centner  pro  9  fl,  dut        37  14  10 
Mer  '3  pley  dut  8  centner  38  h,  den  centner  pro  3  fl,  dut        25    2  11 
Item  mer  saint  vorhanten  gewest  5  schlaken  scheuben, 
die  wegen  14  c°  12  h,  ist  ^  3  kupfer  und  2,3  pley  und  helt 
1  centner  1  lot  Silbers,  dut  vein  14  lot  —  q  2  A,  die  M 

pro  9  fl,  dut 7  19    9 

_g.  Mer  Vs  kupfer,  dut  4  centner  70  h,  den  centner  pro  9  fl,  dut  42  6  3 
Hp  Mer  2/3  pleis,  dut  9  centner  42  h,  den  centner  pro  3  fl,  dut  28  5  5 
^B  Suma  blat  fl      430  17    2 

^■^^  "Weiter  hat  graf  Albrecht  von  Mansfelt  auf  der 
I^^Hp  hutten  Luderstat  vorlassen: 

^^^^tem  mehr  ist  vorhanten  gewest  an  gederten  kretzs- 
scheuben  27  centner  40  h  und  an  ungederten  kretzscheuben 
17  centner  —  h,  ist  zusamen  44  centner  40  h,  den  centner 

angeschlagen  pro  8^2  Ai  dut 377     8    4 

Item  es  hat  graf  Albrecht  etc.  auf  der  hutten  vier 
tharn  duen  lassen,  nochdem  derselb  gezeug  unter  den 
unsern  komen,  wirt  jede  thar  uf  1  centner  gezeugs  an- 
geschlagen, helt  der  centner  12  lot  silbers,  dut  vein  3  M 

—  lot,  die  M  p  9  fl  dut       27 

Mer  23  kupfer,  dut  2  centner  66  h,  den  centuer  p  9  fl,  dut        23  19    P 
Mer  V3  pleis,  dut  1  centner  33  h,  den  centner  p  3  fl,  dut  3  20    9 

Item  mehr  sain  vorhanten  etzlich  pleyschlagken,  die 
hat  man  aufarbeten  wollen,  so  haben  sie  nit  fliessen  wollen. 


284  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


fl  gr  A 
doch  werden  sie  angeschlagen  auf  3  centner  gezeugs,  helt 
der  centner  1  lot  Silbers,  dut  vein  3  lot,  die  M  p  9fl,  dut  1  14    5 

Mer  1/.^  kupfer,  dut  1  centner  —  h,  den  centner  p  9  fl,  dut  9 

Mer  2/3  pleis,  dut  2  centner  —  h,  den  centner  p  3  fl,  dut  6 

Item  raer  ist  vorhanten  gewest  10  centner  11  h  an 
ungederten  und  16  centner  49  h  an  gederten  kienstogken, 
ist  zusammen  26   centner  60  h;  ist  der  centner  pro  9  fl 

angeschlagen,  dut 239    8    4 

Suma  blat  dut  fl      688    8    7 

Weiter  hat  graf  Albrecht  von  Mansfelt  etc.  auf  der 

hutten  Luderstadt  vorlassen: 
Item  an  haltetn  pleien  hatgraf  Albrecht  von  Mansfelt  etc. 
uff  der  hutten  vorlassen,  nemblich  an  6  posten,  wie  volget: 
(Hier  nicht  einzeln  aufgeführt) 
Suma   in   diesen    6  posten  halteten  pleien   ist  in  als 
veinsilber  10  M  14  lot  1  q  —  A,  die  M  p  9  fl,  dut   ...        98—4 
Mer  98  centner  94  h  pley,  den  centner  p  3  fl,  dut .     .      296  17    2 
Item  mehr  ist  in  der  kammern  vorhanten  gewest  33 
centner  83  h  an  zerlossenen  frisch  pley,  den  centner  pro 

3  fl  gerechnt,  dut 101  10    3 

Item  noch  ist  in  der  kammern  vorhanten  gewest  114 
centner  40  h  gelet,  werden  jo  130  h  für  1  centner  lauter 
pley  gerechnt,   macht  lauter  pley  88  centner,  den  centner 

p  3  fl  dut 264 

Item  in  der  pley  kammern  befunden  30  centner  —  h 
hert,  werden  jo  140  h  für  1  centner  pley  gerechnt,  pleibt 
lauters  pleis  21  centner  53  h,  den  centner  p  3fl  .    .    .    .        64  11  — 

Suma  bladt  fl      824  17    9 

Item    aufm    huttenhof   saint   vorhanten   gewest  28  st 
englisch  pley,  mit  diesen  zeichen,  die  haben  No,  und  ge- 
wicht wie  Voigt: 
(Hier  nicht  einzeln  aufgeführt;  das  Zeichen  untenstehend:) 


\ 


\ 


No.l64.    1548.  285 


I 


fl   gr  A 


i 


Ist  in  suma  20993  h  Nurmberger  gewicht,   je  108  h 
Frangkfurter  Zentner  gerechnt,  diit  192  centner  41  h, 
den  centner  p  3  fl  macht 577    4    8 

Weiter  hat  graf  Albrecht  von  Mansfelt  etc.  auf  der 
hutten  Liiderstatt  vorlassen : 

Item  vorhanten  den  letzt  konig  aus  dem  pley  hert,  hat 
gewegen  36  h,  den  centner  p  3  fl,  macht  munzs  ....  118 

Item  mehr  ist  rost  vorhanten  gewest,  den  hat  man 
aufgeschmelzt,  do  ist  daraus  worden  17  centner  —  h  ge- 
zeug,  helt  1  centner  3  lot  silbers,  dut  vein  3  M  3  lot,  die 
^I  p  9  fl  dut 28  14    5 

Mer  2  3  kupfer,  dut  11  centner  33  h,  den  centner  p 
9  fl  dut 101  20    4 

Mer  1 3  pleys,  dut  5  centner  66  h,  den  centner  p  3fl  dut        16  20    6 

Item  mehr  befunden  5  centner  pley  dornlein,  helt 
1  centner  3  lot  silber,  dut  vein  15  lot  die  M  p  9  fl,  dut  8    9    2 

Mer  1 3  kupfer,  dut  1  centner  66  h,  zu  9fl  1  centner  dut        14  19    8 

Mer  "3  pley,  dut  3  centner  34  h,  1  centner  pro  3fl  dut        10—5 

Item  so  Saint  graf  Albrechts  garschlagken  aufgeschmelzt, 
ist  daraus  worden  7  centner  9  h,  den  centner  p  S^,,  Ai  dut        60    5    6 

Item  so  wirt  der  zeug  im  stampf-  und  weschhaus  an- 
geschlagen, nachdem  graf  Albrecht  auf  der  hutten  2u5  centner 
seiner  kupfer  vorarbet,  das  aufs  reichhchst  sey  4  centner, 
helt  1  centner  1  lot  silbers,  dut  vein  4  lot,  die  M  pro  9fl  dut         253 

Mer  ^  •;  kupfer,  dut  1  centner  33  h,  den  centner  pro 
9  fl  dut 11  20    4 

Mer    -3   pley,   dut   2  centner  67  h,    den   centner  pro 

fl  dut 8—2 

Suma  blat  dut      264  12    5 


Weiter  hat  graf  Albrecht  von  Mansfelt  etc.  auf  der 
t  hutten  Luderstat  gelassen: 

p  Item  nachdem  graf  Albrecht  etc.  die  zeit  auf  der  hutten 
205  centner  seiner  kupfer  vorarbet  hat  und  der  zeug  dar- 
von  unter  der  gesellschaft  zeug  in  saiger-  und  schmelzsofen 
komen,  so  wirt  derselbig  gezeug  aus  dem  schmelz-  und 
äaigerofen  uff  ein   centner    gezeugs    zusammen   reichlich 


Ö86  tlrkundenbuch  zur  Oeschiclite  des  Mansfeldischen  Saigerbandeli. 


fl   gr  A 
angeschlagen  und  hat  die  geselschaft  daran  noch  ein  abgangk, 

held   der  centner    3  lot  Silbers,  dut  vein   3  lot,   die  M   p 

9  fl,  dut 1  14    5 

Noch  wirt  für  pley  und  kupfer  gerechent,  dut   ...  8 

Suma  blat  dut  9  14    5 

Suma  sumarum  alles  vorhantens,  so  auf  ad j  29  Juli  auf 
der  hutten  Luderstat  befunden,  so  graf  Albrecht  von  Mans- 
felt  etc.  alda  vorlassen  hat,  das  macht  in  muntz  zu  21  gr 
pro  1  fl  gerechent  zweytausent  sibenhundert  und  funfund- 
neunzigk  gülden  und  zwelf  groschen. 

Also  stehet  von  graf  Albrechten  von  Mansfeld  etc. 
einer  geselschaft  noch  aussen,  das  nit  so  vil  verhauten  und 
befunden,  als  man  darauf  vorlassen  hat  müssen,  das  einer 
geselschaft  vor  got  geburt,  dut  muntz: 

dreytausent  zwaihundert  vierundachtzigk  gülden 
siben  groschen  und  1  heller. 


166.  0.  D.  [1548  März  6]. 


Widerlegung    der   Beschwerdeartikel   der  Luderstädtischen 
über  die  Verläge,  das  Fehlen  der  Berichte  aus  der  OewerJcschaft  und  aus 
der-  Wage  und  die  neu  angelegten  Oeldzettel  durch  Johann  Albrecht. 

Johann .  Albrechts  antwurt  uff  der  Luderstetischen  geselschaft 
ubergebene  artigkel: 

Erstlich  des  verlegs  halben,  das  darinne  ungleicheit  solt  gehalten 
werden,  bericht  Johann  Albrecht,  das  er  bei  den  vier  saigerhendlern 
nichts  mer  dan  die  angelegten  einlagen  im  bergk-  und  kolhandel  tue 
fordern,  auch  bei  keinem  kaufmann  mer  noch  auch  weniger,  dan  bei 
dem  andern  an  gelde  aufhebe  und  in  die  gewerkschaft  antwurte,  wie 
dan  solchs  der  kaufleute  geltzedeln  klerlich  werden  ausweisen.  Der- 
halben  die  Luderstetische  geselschaft  hirob  zu  clagen  kein  ursach  gehabt. 

Zum  andern,  das  geclagt  wirt,  wie  das  die  geselschaft  weder  aus 
der  gewerkschaft  noch  auch  aus  der  wage  etc.  einigen  bericht  haben 
kunne  etc.,  sagt  Johan  Albrecht,  das  ihme  von  den  wolgebornen  m.  g. 
hern  etc.  bis  anher  kein  bevelch  geschehen,  den  kaufleuten,  wie  es  in 
der  gewerkschaft  ader  in  der  wage  gelegen,  zu  ider  zeit,  wan  es  ihnen 


No.  164-166.    154Ö.  28? 


gefellig,  einigen  bericht  zu  tun.  Do  ihme  aber  solchs  zu  tun  von  iren 
g.  bevolen  wirt,  wil  er  sich  desselben  in  aller  underthenigkeit  ver- 
halten. Und  nachdem  die  Luderstetische  geselschaft  in  entpfahunge  der 
kupfer  seint  weinachten  allewege  der  höchste  gewest,  so  wirt  geacht, 
daS  die  geselschaft  hierob  zu  clagen  wenig  Ursache  gehabt. 

Zum  dritten,  was  die  neue  geltzedel  belanget,  sagt  Johann  Albrecht, 
e§  sei  ihme  von  wolgedachten  ra.  g.  herren  bevelh  geschehen,  die  zwo 
jharrechnunge  des  46.  und  47.  jhars  zu  verfertigen  und  zu  schliessen, 
dieweil  dan  im  bergk-  und  kolhandel  gleicher  gestalt  geschlossen  und 
nu  uffs  48.  jhare  neue  einlagen  angelegt  worden,  welche  einlagen,  so  sie 
zu  den  alten  einlagen  solten  geschrieben  werden,  dem  handel  grose 
Unrichtigkeit  bringen  wurden.  Darmit  nu  das  neue  in  das  alte  nicht 
vermengt  werde,  hat  Johan  Albrecht  mit  vorwissen  m.  g.  hern  etc.  rethe 
bei  den  kaufleuten  gesucht,  die  neuen  angelegten  einlagen  des  48.  jhars 
sunderlich  in  ein  geltzedel  einzuschreiben,  welchs  die  kaufleuthe,  ausser- 
halb der  Luderstettischen  geselschaft,  wol  zufrieden. 

Was  Ursache  nu  dieselbig  geselschaft  zu  clagen,  werden  ir  g.  leicbtlich 
zu  erachten  haben. 

Gleichzeitige  Aufzeichnung  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerluxndel, 
Bxiet  9,  XII. 


I 


166.   1548  Ostern.    Coburg. 

Herzog  Johann  Ernst  von  Sachseti  verleiht  dem  Sigmund  Pfintxing 
dem  Aelteren  zu  Nürnberg  und  seinen  Mitgesellsdiaftei-n  die  Schmelzhütte 
hei  Eisfeld  auf  4  Jahre  gegen  einen  jährlichen  Zins  von  150  fl  und 
eine  Waldmiete  von  100  fl. 

Abschrift  im  St.  A.  Weimar,  Reg.  T.  f.  471,  BB  2,  Nr.  3. 

Die  Pfintxing  habeii  dem  Kurfürsten  Johann  Friedrich  und  dem,  Herzog 
Johann  Ernst  3000  fl  auf  die  Hütte  geliehen. 

1550  wird  den  Pfintzing  die  Erstreckung  des  Vertrags  auf  2  weitere 
Jahre  abgeschlagen;  jedoch 

1551  April  zu  Augsburg  mit  Sigmund  Pfintzing  ein  Vertrag  auf  ein 
weiteres  Jahr  bis  Ostern  1552  abgeschlossen.  Pfintzing  verpflichtet  sich  zur 
Lieferung  von  3000  Mark  Silber  innerhalb  von  2  Jahren  und  von  50  Mark 
Silber  als  „Verehrung". 


288  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

167.  1548  Juli  26.  Mansfeld.  Die  Grafen  Hans  Georg 
und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  an  die  Gesell- 
schafter zu  Arnstadt. 

Betr.  Rückzahlung  von  20  000  fl  an  die  Gesellschaft. 

ünsern  gunstigen  grus  und  geneigten  willen  zuvor,  erbare  nam- 
hafte gunstige  liebe  besundere.  Nachdem  wir  uff  vil  und  heftiges  an- 
suchen und  anhalten  eurs  mitgeselschafters  Jheronimus  Wulkensteins, 
ihme  etliche  mitel  der  20COO  fl  halb,  wie  wir  die  zu  bezalen  gemeint 
und  gesinnet,  vorgeschlagen,  auch  dorneben  vormeldet,  das  wir  itziger 
zeit  aus  vielen,  ansehenlichen  und  wichtigen  Ursachen  in  ander  wege 
nicht  konten  oder  mochten  zue  anderer  noch  schleuniger  ablegunge 
kommen:  und  ob  wir  uns  wol  vorsehen,  es  wurden  dieselbigen  mittel 
bei  euch  stadtgefunden  und  uns  zu  sundern  und  unvorgeßlichem  ge- 
fallen durch  euch  angenommen  und  beliebet  wurden  sein,  so  befinden 
wir  doch  aus  des  Wulkensteins  bericht  abermals  als  vill,  das  es  uns 
abgeschlagen.  Als  haben  wir  ihm  nochmals  unser  endlich  gemut,  und 
was  wir  tun  kunnen  und  weyter  nicht,  angezeigt,  welchs  er  an  euch 
zu  gelangen  lassen  uff  sich  genomen.  Und  dieweil  wir  ihm  dan  alle 
umbstende  und  ursach  und  unser  gelegenheit  notturftiglichen  berichtet, 
sein  wir  der  gnedigen  Zuversicht,  ihr  wurdet  ob  unsern  schimpf  oder 
das  uns  etwas  beschwerlichs  begegnen  und  understehen  solt,  wenig  ge- 
fallens  tragen,  sundern  das  vilmer,  wie  bisher  durch  euch  geschehen, 
helfen  vorkommen  und  in  diese  unser  f urgeschlagene  mittel,  die  wir 
auch  nicht  endern  können,  willigen,  zuvorsichtig,  ihr  uns  dis  unser 
suchen,  in  ansehung  das  es  nicht  kan  geändert  werden,  uns  nicht  ab- 
schlahen.  Das  wollen  wir  umb  euch  semptlich  und  sunderlich  in  allen 
gnaden  und  guten  wider  beschulden.  Datum  Mansfeld,  dornstag  nach 
Jacobi  anno  etc.  48. 

An  die  geselschafter  zu  Arnstedt  etc. 

Konzept  im  Oewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  3,  XXII. 


168.   1548  Oktober  12.     Torgau. 

Die  von  Dr.  Ludwig  Fachs  aufgerichtete  Abrede  über  die  Bezahlung 
aller  aussiehenden  ScJmlden  der  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht 
von   Mansfeld  bei    den   Luder  städtischen   Saigerhändlern  in    Verfolg  der 


No.  167— 168.    1548.  289 


am   verflossenen   Ostermarki  erfolgten  Äußündigung   des  Handels  durch 
die  Oeselhchafter. 

Zu  wissen,  nachdem  Heinrich  Scherll  der  eider  seliger  bey  seinem 
leben  neben  seinen  mitgeselschaftern  des  Luderstatischen  saygerhandels 
den  nechst  verschinen  ostermargkt  des  48ten  jars  den  saigerhandel  auf 
den  fünften  tayl  der  herschaft  Mansfeld  aus  etzlichen  beweglichen  Ur- 
sachen den  wohlgebornen  und  edlen  hern  Hans  Jörgen  und  hern  Hans 
Albrechten  gebruedern  grafen  und  hern  zu  Mansfeld  edlen  hern  zu 
Heldringen  etc.  vor  sich  und  iren  genaden  verwanten  dinstlich  auf- 
gekündigt und  der  bezalung  aller  austehenden  schuld  Inhalts  wol- 
gedachter  grafen  verschreibung  gewertig  zu  sein  angezaigt,  welches  auch 
wolgedachte  grafen  der  verschreybung  nach  zufriden  und  gleychwoU 
kurz  forschiner  zeyt,  als  den  letzten  tag  Augusti  negst  vergangen,  in 
einem  schreyben  an  gedachtem  Heinrich  Scherls  seUgen  gnediglich  begert, 
auf  disen  Leypzischen  Michaelimargkt  handlung  zu  gewarten  etc.,  und 
sich  aber  mitler  weyl  nach  dem  willen  des  allmechtigen  zugetragen, 
das  gedachter  Heinrich  Scherll  in  gott  seliglichen  verschieden  und  woll- 
gedachte grafen  zu  der  begerten  handlung  etzliche  ire  genaden  reth, 
die  gestrengen  erenvesten  und  hochgelarten  herren  Keinhart  von 
Loschwitz,  doctor,  Sigmund  Wurm  und  Cristof  Weyssenfels,  gegen 
Leypzig  verordnet,  dergleichen  auch  Heinrich  Scherlls  seligen  erben, 
desgleichen  Martin  Pfintzing  der  junger  in  namen  und  von  wegen 
seines  vattern  Martin  Pfintzings  des  eidern  uud  Caspar  Gansser,  bede 
burger  zu  Nurmberg,  für  sich  selbst  solicher  handlung  abgewartet  und 
sich  doch  entlichen  nicht  haben  vergleychen  kunen,  sonder  obbemelte 
reth  diese  sach  an  wolgedachte  grafen  haben  gelangen  lassen  und  die 
erben  und  hendler  iren  genaden  alhie  in  Torgau  derhalben  auch  per- 
sonlich ersucht,  das  demnach  auf  besehene  Unterhandlung  des  hoch- 
gelarten und  erbarn  herrn  Ludwich  l'axen,  der  rechten  doctorn,  ortina- 
rien  und  burgermaister  zu  Leypzigk,  die  sich  auf  volgente  mitel 
gerichtet  und  verglichen  worden:  und  anfengklich,  dieweyl  die  erben 
und  hendler  aus  hie  oben  angezaigten  Ursachen  und  sonderlich,  weyl 
sich  der  fall  an  gemeltem  Heinrich  Scherll  zugetragen,  bey  der  ge- 
schehnen  autkundung  des  handeis  zu  beruen  bedacht,  und  auf  den 
fall  die  aufgerichte  verschreybung  wojgedachter  grafen  ausdrugklich 
besagt,  wo  Heinrich  Scherll  oder  seine  erben  von  dem  Luderstatischen 
saigerhandel  abstehen  und  komen  wurden,  so  selten  und  wolten  wol- 
gedachte grafen  inen  den  saigerhendlern  ir  austehent  geld,  damit  si 
solchen  fünften  tayl  verlegt,  und  das  man  inen  lauter  geltzetel  schuldig, 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVIl.  19 


290  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

mit  barem  geld  an  grober  münz  alsbalt  ablegen  oder,  da  ir  genaden 
auf  dieselb  zeyt  mit  der  ganzen  austehenten  verleg  oder  hauptsoma 
nicht  verfast  und  inen  schuldig  bleyben  wurden,  so  solt  inen  der 
hinterstelich  rest,  der  doch  über  ein  dritail  nicht  sein  solte,  das  hundert 
mit  fünf  verzinst  und  in  jar  und  tag  hernach  bar  mit  der  zinsung 
entricht  und  bezalt  werden,  laut  solcher  haubtverschreibung  etc.,  so 
wollen  doch  gedachte  erben  und  hendler  wolgedachten  grafen  zu  dinst- 
lichem  gefalen,  und  damit  si  sich  so  viel  dester  mer  furderung  und 
genedigs  guets  willens  bey  iren  genaden  und  in  derselben  graf-  und 
herschaften  hinfurder  zu  versehen,  auf  die  dagzeiten,  so  wollgedachter 
grafen  rete  zu  Leypzig  selbst  furgeschlagen,  folgenter  gestald  zufrieden 
sein:  Nemlich  das  wolgedachte  grafen  inen  auf  den  künftigen  oster- 
markt  des  49ten  jars  den  dritten  tayl  der  schuld,  so  sich  nach  ab  rechung 
aller  ding  befinden  wurd,  an  grober  münz  laud  der  verschreybung,  und 
den  andern  dritten  tayl  auch  obgedachter  werung  auf  den  ostermarkt 
des  öOten  jars  mit  folkumener  Verzinsung  auf  bayde  zway  drittayl 
desselben  jar,  ie  von  dem  hundert  fünf  gülden,  und  aber  auf  den  oster- 
markt des  ölten  jars  den  letzten  dritteyl  mit  der  Verzinsung,  vom 
hundert  fünf  gülden,  baruber  zu  Leipzig  bezalen  und  entrichten  sollen, 
doch  beschaidenlich  und  also,  weyl  unter  gedachter  Hainrich  Scherlls 
erben  vil  unmuntiger,  unerzogener  kinder  saind,  auch  numeer,  weyl 
die  hendler  von  dem  handl  abstehen,  die  getane  und  austobende  verleg, 
darfur  sich  wolgedachte  grafen  verschriben,  eine  gruntliche,  gewisse 
und  namhafte  schuld  worden  und  itzund  ist,  das  sich  auch  wollgedachte 
grafen  solche  anstehende  schult,  was  sich  der  nach  gehaltner  abrechung 
befunden  und  nach  erlegung  des  einen  dritten  tayl,  so  auf  den  oster- 
margkt  nechstkunftig  gefallen  soll,  hinderstelich  bleyben  wurd,  zwisschen 
hier  und  ostern  nechtskunftig  durch  irer  genaden  offen  sigel  und  hand- 
zaigen  dergestalt  verpflichten  und  verschreyben  sollen,  das  sie  solche 
schuld  auf  die  termin  und  stell,  wi  oben  bemeldt,  an  ainigen  behelf, 
Verzug  oder  ausflucht  ainicher  ursach  oder  unfals  halben,  wi  die  auch 
namen  haben  mochten ,  selbst  bezallen  und  die  erben  und  hendler 
darüber  under  kainem  schain  aufhalten  oder  an  andere  leut,  es  seyen 
hutenmeyster,  factor  oder  sonst  iemant,  weysen  sollen,  auch  zu  steter, 
vester  haltung  desselben  aller  iren  genaden  herrschaft,  berkwerg,  lehen 
und  andere  gueter,  nichts  ausgenomen,  den  erben  und  hendlern  für 
obbemelte  suma  einsetzen  und  verpfenden,  also,  wu  von  iren  genaden 
die  bezalung  auf  obbenante  termin  eine  oder  mer  nicht  geschehe,  das 
alsdann  die  erben  und  hendler  guten  fueg,  gewalt  und  macht  haben 
solen,  iren  genaden  lehen  oder  andere  gueter,  die  inen  gefeiig,  für  sich 


No.  168.    1548.  291 


selbst  an-  und  einzunemen  und  zu  gebrauchen,  desgleichen  die  kupfer, 
so  in  irer  genaden  herschaft  gemacht,  auch  irer  genaden  Untertanen, 
rentmayster ,  diener  und  verwanten,  niemants  ausgeschlossen,  in  oder 
auserhalb  der  Leypzischen,  Naumburgischen  oder  andern  jarmarkt  auf- 
zuhalten, zu  hemmen  und  zu  kiimern,  bis  so  lang  sie  die  erben  und 
hendler  irer  anstehender  schuld  genzlich  und  gar  bezalt,  vergnügt 
werden.  Was  sie  auch  dergestalt  zu  erlangung  irer  bezalung  furnemen, 
damit  solen  sie  in  unguetem  nicht  verdacht,  noch  sich  einicher  ungenad 
bey  wolgedachten  grafen  zu  befareu  haben.  Darauf  auch  ire  genaden 
sich  aller  und  ieder  woldaten  oder  behelf  der  recht,  es  sey  excussion, 
division  oder  anders,  wie  des  immer  erfunden  werden  mocht,  vorzeyhen 
und  dem,  wie  obbemelt,  allem  treulich  und  erlich  nachsetzen  zugesagt. 
Im  fall  auch,  das  wolgedachte  grafen  in  einem  termin,  wie  die  obbe- 
nent,  saumig  mit  der  bezalung  wurden,  alsdan  sollen  die  erben  und 
hendler  guet  fueg  und  macht  haben,  die  ganze  tolkumene  bezalung 
auf  einmal  zu  manen  und  zu  fordern.  Und  sol  solche  wollgedachter 
grafen  verschreybung  zwischen  hier  und  dem  ostermargkt  des  negst- 
kunftigen  49ten  jars  allenthalben  volzogen  und  verfertigt  werden,  des- 
gleichen auch  von  iren  genaden  darüber  von  dem  kurfursten  zu  Saxen, 
unserm  gnedigsten  hern  etc.,  eine  gunst  und  bewiligung  der  oberzelten 
verpfendung,  aufhaltung  und  verschreybung  halben  inerhalb  der  zeyt 
erlangt  und  ausbracht  werden.  Da  auch  wolgedachte  grafen  mitlerzeyt 
zu  dem  fünften  tayl,  welchen  di  erben  und  hendler  ietzund  aufgesagt, 
andere  hendler  bekomen  wurden,  so  sollen  und  wollen  ire  genaden 
dieselben  hendler  den  erben  und  iezigen  hendlern  namhaftig  machen, 
und  sofer  die  iezigen  erben  und  hendler  mit  inen  zufrieden,  sie  dahin 
zu  vermugen  ,  das  solche  neue  hendler  den  erben  und  alten  hendlern 
die  bezalung  auf  obbestimbte  termin  zu  tun  anhaysig  werden.  Es 
wollen  auch  die  erben  und  hendler,  er  und  zuvor  solche  Versicherung 
under  wolgedachter  grafen  sigel  und  handzaichen  geschieht  und  vol- 
zogen, auch  die  gunst  von  hochgedachtem  kurfursten,  desgleichen  di 
zusag  der  nauen  hendler,  wo  die  vorhanden,  ausbracht  wurd,  aus  der 
hiebevor  aufgerichten  verschreybung  nit  geschritten,  sunder  derselben 
der  termin  halben,  wi  di  benant,  nachzukomen,  forbehalten  haben.  Es 
haben  auch  wolgedachte  grafen  gnedigUch  bewilliget,  das  ire  genaden 
den  erben  und  hendlern  zu  den  schulden,  die  sie  sonst  und  auser- 
halben  obgemelter  verleg  in  der  herschaft  Mansfeld  bey  iren  genaden 
Untertanen  haben,  gnediglichen  wollen  der  biligkayt  nach  befurdern 
und  hilflich  sein.  So  soll  auch  zwischen  hier  und  ostern  nechtskunftig, 
und  also  für  endschaft  der  fier  jar  der  aufgerichten  verschreybung  der 


292  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

wolgedachten  grafen  und  den  bemelten  geselschaftern  treulich  nach- 
gesetzt und  insonderhayt  mit  uberantwortung  der  kupfer  und  der  ver- 
leg sampt  andern  gleychhayd  verbanden  und  darin  kein  geferd  gesucht 
werden.  Des  zu  urkund  ist  dise  abret  und  handlung  gezwifacht  und 
mit  wollgedachter  bayder  grafen  für  sich  und  iren  genaden  brudere 
an  ainem  und  Hainrich  Scherls  für  sich  und  seinen  geschwisteret  und 
Caspar  Ganser  der  andern  geselschaft  halber  anderstayl  und  doctor 
Ludwich  Fax  als  des  unterhendlers  handschrift  unterschrieben.  Geschehen 
zu  Torgau,  den  XII.  tag  Octobris  anno  XLVIII  jars. 

(Schlechte)  Abschrift  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Pahet  9,  XII. 


169.  1548  November  27.  Torgau.  Ludwig  Fachs,  Doctor, 
Ordinarius  etc.  zu  Leipzig  an  den  Grafen  Hans 
Georg  von  Mansfeld. 

Ueberschickt  die  Notel  des  Vertrags  mit  den  (Luder städtischen)  Saiger- 
händlern  und  spricht  die  Hoffnung  aus,  daß  auch  diese  einverstanden  sein 
werden,  dienstlich  bittend,  euer  gnade  wolten  dise  notel  sampt  dem 
andern  meinen  genedigen  hern  inen  gefallen  und  volnziehen  lassen. 

Ausfei-tigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  9,  XII. 


170.    1549  März  7.   Leipzig.   Dr.  Ludwig  Fachs  an  Graf 
Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Gemäß  der  durch  die  Mansfeldischen  Räte  auf  dem  letzten  Weihnachts- 
markt mit  den  Luderstädtischen  Saigerhändlern  getroffenen  Abrede  sollte 
den  Händlern  das  rückständige  Geld  durch  die  Kaufleute,  die  den  fünften 
Teil  verlegen  würden,  bezahlt  werden.  Doch  sei  die  Abrede  unter  der 
Voraussetzung  getroffen,  daß  die  Notel  der  Versicherung  vollzogen  werden 
würde.     Dieser  Vollzug  müsse  daher  geschehen. 

Von  den  Gesellschaftern  sei  der  Feuerzins  von  drei  Jahren  mit  einer 
harten  schritt  eingefordert  worden.  Nachdeme  aber  e.  g.  wissen,  wie 
es  im  sechs-  und  siebenundvierzigsten  jare  umb  den  handel  und  die 
feuer  gelegen,  darumb  man  dan  an  zweifei  diese  und  andere  gesel- 
schafter  bishero  nicht  gemant,  sich  auch  e.  g.  zu  erinnern  wissen,  wes 
dinstlichs  wissens  sich  diese  hendeler  mit  den  viertausent  gülden,  so 


No.  168-171.    1548—1549.  293 

uf  die  zehntkupfer  dargelyhen,  die  im  negsten  neuenjarsmargkte  betten 
gefallen  sollen,  kegen  e.  g.  und  ire  bruedere,  meine  auch  geuedige 
herrn  erzeigt  und  gehalten,  so  bitte  er,  mit  dieser  forderunge  der  drey- 
iherigen  feuerzinse  also  geschwinde  nicht  anhalten  xu  lassen. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  9,  XII. 


171.    1549.  März  13.     Eisleben.     Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  Dr.  Lndmg  Fachs. 

Betrifft  die  AufTcündigung  des  Luderstädtischen  Saigerhandels. 

(Auf  dessen  Sekreiben  vom  7.  3.:)  Habe  die  Versicherung  für  über- 
flüssig gehalten,  da  die  neuen  Händler  den  rückstätidigen  Rest  zu  be- 
zahlen auf  sich  genommen,  wye  es  auch  aus  dem,  das  der  wolgeborne 
herr  Hans  Albrecht  graf  und  herr  zu  Mansfeld  etc.  unser  freuntlicher 
lieber  brueder  eyn  lange  zeyt  nit  innerhalb  landes  gewesen,  bis  anher 
vorblieben.  Und  betten  uns  des  mistrauens  zu  den  geselschaftern, 
solcher  geschwinder  und  ubermessiger  vorsicherunge  über  nechst  ge- 
pflogene handelunge  bey  uns  zu  suchen,  nachdem  es  vormals  bey  inen 
und  andern  hendelern,  mit  denen  wir  uf  guten  trauen  und  glauben 
umbgangen,  nit  gebreuchlich,  keynesweges  vorsehen,  besondern  geachtet, 
was  wolfart,  ane  rühm  zu  schreyben,  inen  von  uns  begegenet,  besser 
zu  bedengken.  Derhalben  wirs  auch  dohin  stellen  müssen.  Uff  das 
ir  aber  gleichwol,  wie  billich,  euer  schuld  zur  notdorft  vorsichert,  haben 
wir  dysen  handel  dohin  bedacht,  der  geselschaftern  dye  vorsichening 
uff  dye  wege  zu  tun  erstlichen  uff  eynen  ganzen  fünftenteyl,  den  sye 
dye  vorgangene  jar  innegehapt  oder  aber  zum  andern  uff  aller  unser 
grafschaft  und  herrschaften  ligenden  und  farenden  gutern,  wye  wir  euch 
des  hirbey  zwo  gestehen  notel  uberschigken  und  gesynnen  genedigk- 
hchen,  dye  zu  übersehen;  welicher  der  eyner  den  geselschaftern  an- 
nemlich,  dye  wollet  uns  uberschigken;  soll  uff  euer  gesehenes  suchen 

von  uns  volzogen  werden Do  uns  auch  uff  dy  abrechnunge  der 

kupper  dye  gute  und  bleybende  schuld  namhaftigk  gemacht  und  an- 
gezeigt wird,  wollen  wir  uns  alsdan  demjenigen,  so  durch  dye  unsern 
der  vorsicherunge  halber  durch  dye  dreyen  geselschaftern  mit  euch  ab- 
gehandelt, nachzusetzen,  aller  gebur  zu  erzeygen  wissen. 

Als  vil  anlangende  den  hinderstelligen  feurzins,  haben  wir  der 
geselschaft    nechsten    geschreyben   und    unser    meynunge    angezeygt 


294  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Darbey  lassen  wirs  auch  beruhen.  Und  haben  sich  dye  andern  unser 
hendeler  in  dem  dermassen  und  anderm,  was  wir  bey  inen  gesucht,  er- 
zeyget,  doran  wir  guten  gefallen  getragen.  Wir  befinden  aber  aus 
unser  rendrechnunge,  das  sich  dyeß  geselschafte  in  dem,  und  das  sy  zu 
thun  schuldigk  gewest  und  vorpflicht,  ganz  widdersetzigk  erzeyget, 
dorumb  wissen  wir  dovon  nit  abzulassen  und  gesinnen  nochmals 
genedigklichen ,  dye  geselschaft  wollen  sich  forderlich  mit  benenten 
feuerzins  dermassen  gefast  machen,  das  er  unserm  vorigen  schreyben 
nach  erleget.  So  hat  unser  rendmeyster  den  also  eynzubringen  befehls. 
.  .  .  .  Datum  Eysleben,  mitwoch  den  13.  Martii  anno  1549. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Falcet  9,  XII. 


172.   0.  D.  [zum  Schreiben  vom  13.  März  1549]. 

Versicherung  (Ä)  der  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld 
für  die  Erben  Heinrich  Scherls  und  Martin  Pfmtzing  und  Caspar  Ganser 
nach  Aufkündigung  des  Luder  städtischen  Saigerhandels ,  wegen  der  aus 
dem  Handel  herrührenden  Schulden  der  Grafen. 

Wir  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  gebruder  graven  und  herren 
zu  Mansfeld  edle  herren  zu  Heldrungen  vor  uns  und  die  andern  unsere 
bruder  und  junge  vettern,  graf  Phillips  zu  Mansfelt  seligen  söhne,  alle 
unsere  erben  und  nachkomen  offenlich  bekennen  und  tun  kunt  in  und 
mit  kraft  ditz  unsers  briefs:  Nachdem  Hainrich  Scherl  seliger  der  elter 
bey  zeit  seines  lebens  neben  seinen  mitgeselschaftern  des  Luderstattischen 
saigerhandels  innehält  irer  vorschreibung  den  seigerhandel  auf  einen 
fünften  teil  in  der  herschaft  Mansfelt  vorschienen  ostermargks  anno  etc. 

1548  aufgekundiget  und  der  bezalunge  aller  irer  ausstehenden  schulde 
vermuge  derselben  vorschreibunge  auf  den  volgenden  ostermarg  anno  etc. 

1549  gewertig  sein  wolten,  das  wir  derhalben  mit  den  erbarn  hoch- 
gelarten  und  namhaftigen  Heinrich  Scherll  seligen  nachgelasseneu  erben, 
desgleichen  Merten  Pfintzinge  dem  jungern  in  namen  und  von  wegen 
seines  vattern  Merten  Pfintzings  des  eitern  und  Caspar  Gansern,  beide 
burger  zu  Nurmberg,  vor  sich  selbst  auf  besehene  underhandlunge  des 
erbarn  hochgelarten  hern  Ludwigen  Fachs,  der  rechte  doctor,  Ordinarien, 
burgermeister  zu  Leipzigk,  uns  berurter  schult  halben  auf  volgende 
mittel  entlichen  vorglichen  und  vertragen  haben: 

Wiewol  wir  den  gedachten  seigerhendlern  ir  aussen  stehend  gelt, 
damit  sie  solchen  fünften  teil  vorlegt,  was  innen  laut  der  abrechnunge 


No.  171—172.    1549.  295 


an  schulden  hinderstellig  bleybet,  itzo  alsobalt  nach  abtretunge  des 
haudels  zwey  drittenteil  mit  baren  gelt  und  das  nachstendige  dritte  teil 
der  schulde  sampt  darauf  gebuerenden  interesse  über  ein  jar,  als  vol- 
genden  ostermargkt  auch  mit  barem  gelde,  nach  meidung  der  heupt- 
vorschreibuug,  zu  erlegen  vorschrieben,  das  doch  ungeachtet  desselben 
aus  allerlay  bedenken,  wie  in  der  handelunge  angezaigt  wurden,  uns  die 
erben  und  hendler  zu  dienstlichem  gefallen  und  uff  derwegen  geschehenen 
ansuchen  und  handelung,  die  bezallunge  volgender  gestalt  anzunehmen 
bewilliget  haben :  Nemlich  das  wir  ihnen  auf  den  künftigen  ostermarg  des 
neunundvierzigisten  jhares  den  dritten  teil  der  schulde,  so  sich  in  guter, 
clarer,  bestendiger  abrechnung  bey  den  huttenmeistern  und  factorn  be- 
finden wirt,  an  grober  muntz,  als  an  guldengroschen  zu  vierundzwanzig 
groschen  der  churfurstlichen  Sechsischen  muntz,  und  den  andern  dritten 
theil  gedachter  wehrung  auf  ostermargkt  des  fünfzigsten  jars  mit  vol- 
komner  Verzinsung  auf  baide  zway  nechstendige  drittentheil  desselben 
jars,  je  von  dem  hundert  fünf  gülden,  und  aber  auf  ostermargkt  des 
einundfunfzigsten  jars  den  letzten  dritten  teil  mit  der  vorziusung,  als 
fünf  aufs  hundert,  baruber  zu  Leipzig  bezalen  und  entrichten  sollen 
und  wollen,  das  wir  also  zu  dank  und  gefallen  angenommen  und  be- 
williget haben.  Und  damit  die  obgedachten  erben  und  handeler  solcher 
schult  auf  termin  und  stelle,  wie  oben  gemelt,  ane  ainigen  behelf,  Vorzug 
oder  ausflucht  genugsam  vorsichert  und  ane  alle  vorhindernus  zu  ge- 
warten, haben  wir  inen  vor  ire  schult  und  summa  gelts  zu  willigen 
underpfande  eingesatzt  und  vorpfend,  wie  wir  auch  also  hiemit  vor  uns 
und  alle  unsere  erben  einsetzen  und  vorpfenden  alle  unsere  habe  und 
guter,  es  sey  an  lehen  ader  erb,  wie  das  nahmen  haben  magk,  und  in 
sunderheit  die  nutzung  unserer  bergwerg  auf  einen  fünften  teil  sampt 
allen  kuppern,  so  daraus  gemacht,  und  dem  zehenden  und  anderm,  dem 
anhengig,  nichts  ausgeschlossen,  welchen  ein  funfteil  sye  ein  Zeitlang 
inne  gehapt  und  noch  inne  haben,  also,  wohe  wir  ader  unsere  erben 
die  bezalunge  auf  obgenante  termin  einen  ader  mehr  nit  tetten  und 
darmit  seumig  wurden ,  das  doch  keinswegs  sein  oder  geschehen  sol, 
das  alsdan  die  erben  und  hendler  guten  fug,  gewalt  und  macht  haben 
sollen,  obgemelte  unsere  hab  und  gutere,  auch  nach  irem  gefallen  unsere 
underthan  und  vorwanten,  die  uns  zugeton,  dergleichen  die  kupper,  so 
in  unser  herschaft  auf  einen  ganzen  fünften  teil  jerlich  gemacht,  an 
allen  orten,  do  sie  antrofien  werden,  in-  und  ausserhalb  der  Leipzischen 
und  IS'aumburgischen  jarmarkt  zu  kumern,  zu  hemmen  und  auf- 
zuhalten, bis  so  lange  sie  irer  aussenstehenden  schulde  sampt  auf- 
gewanten   scheden   genzlich    und  gar  vorgnuget  und  bezalet  werden. 


II 


296  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Und  dawider  sol  uns  gar  nichts  entheben,  schützen  ader  helfen  kayser- 
liche  privilegia,  gebot  oder  verbot,  die  wir  itzo  haben  ader  zukunftig 
erlangen  mochten,  cur-  und  fürstliche  satzunge  und  ordenung,  wie  das 
alles  mocht  furgewant  werden.  Und  was  sie  auch  dergestalt  zu  er- 
langunge  irer  bezalung  fuernehmen,  darinnen  sollen  sie  in  ungut  nicht 
vordacht,  nach  sich  ainiger  ungenad  bey  uns  zu  befahren  haben,  darauf 
wir  uns  auch  aller  und  iden  woltaten  ader  behelf  der  rechten,  es  sey 
der  excussion,  division  ader  wie  die  sunst  die  namen  haben,  von  uns 
erfunden  oder  furgewent  werden  und  uns  zu  vorteil  und  unsern 
gleubigern  zu  nachteil  geraichen  und  kommen  mochten,  in  craft  dieses 
brives  vor  uns  und  unsere  erben  hiemit  genzlichen  vorziehen  und  ab- 
gesagt haben  wollen,  dargegen  und  wieder  in  keine  wege  zu  gebrauchen 
ader  furzunehmen,  sondern  gereden  und  geloben  bey  unsern  greflichen 
treuen,  waren  werten  und  guten  glauben  vor  uns,  unsere  bruder,  junge 
vettern  und  alle  unsere  erben,  das  wir  dem  allen,  wie  obengemelt  ist, 
treulich  und  ehrlich  nachsetzen  und  volstreckung  tuen  wollen,  ahne 
alle  geferde.  Haben  des  zu  glaublicher  Urkunde  und  Sicherheit,  weil 
die  abrechnung  itzt  entlichen  nicht  beschlossen  und  also  die  suma  der 
schulden  nicht  hat  können  namhaftig  gemacht  werden,  die  doch  für 
negstkunftige  ostern  gescheen  soll,  uns  auf  dismal  mit  aignen  henden 
underschrieben  und  unser  secret  aufgedruckt.  Wan  aber  die  abrech- 
nunge  gescheen,  wollen  wir  derhalben  eine  sundere  Verpflichtung,  uf 
die  mas,  wie  oben  berurt,  von  uns  geben,  die  schulden  namhaftig  machen 
und  mit  unserni  anhangenden  sigel  bekreftigen  lassen.    Datum  etc. 

Entwurf  im  Gewerk.  Areliiv  zw  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  9,  XII. 


173.   o.D.  [zum  Schreiben  vom  13.  März  1549]. 

Versicherung  (B)  der  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Älbrecht  von  Mansfeld 
für  die  Erben  Heinrich  Scherls  und  Martin  Pfintzing  und  Caspar  Ganser 
nach  Aufkündigung  des  Luder  städtischen  Saigerhandels  wegen  der  aus 
dem  Handel  herrührenden  Schulden  der  Grafen. 

Stimmt  wörtlich  über  ein,  mit  A,  mi/r  betreffs  des  Unterpfandes  heißt  es: 

Wye  wir  auch  also  hirmit  vor  uns  und  alle  unsere  erben  einsetzen 
und  vorpfenden  dye  nutzunge  unserer  bergwergk  ufi  eynen  fünften  teyl 
sambt  allem  kupper,  so  daraus  gemacht  und  dem  andern  dem  anhengigk, 
nichts  ausgeschlossen,  welchen  ^/g  teil  sye  eyn  zeytlangk  innegehapt 
und  noch  innehaben,   also,  woe  wir  oder  unsere  erben  dye  bezalunge 


No.  172-174.    1549.  297 


uff  obbenante  termin  eyne  oder  mehr  nit  theten  und  dormit  seumigk 
wurden,  das  doch  keynesweges  seyn  oder  gescheen  soll,  das  alsdan 
die  erben  und  hendeler  guten  fugk,  gewalt  und  macht  haben  sollen,  alle 
unsere  habe  und  gutere,  undertan  und  verwanten,  dye  uns  zugetan,  der- 
gleychen  dye  kupper,  so  in  unser  herschaft  uff  dem  eynen  ganzen  fünften 
teyl  ierlich  gemacht,  an  allen  orten,  do  sy  antroffen  werden,  zu  komern, 
zu  hemmen  und  aufzuhalten,  dye  vor  sich  ires  gefaliens  zu  gebrauchen, 
bis  so  lange  sye  irer  aussenstehenden  schulde  sambt  uffgewenten  scheden 
dorvon  gentzlich  und  gar  bezalt  und  vorgnuget  werden. 

Enttmirf  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  9,  XII. 


I 


174.    1549  März  19.   Leipzig.    Dr.  Ludwig  Fachs  an  Graf 
Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Betr.  die  Aufkündigung  des  Luderstädtischen  Saigerhandels. 

Edeler  und  wolgeborner  grafe,  euern  gnaden  seint  meine  ganz 
willige  dinste  mit  fleiß  zuvorn.  Gnediger  herre,  euer  genaden  antwort, 
die  sie  mir  uf  mein  negstes  bittliches  schreiben  der  geselschaft  halben 
des  Luderstetischen  seigerhandels  itzo  gegeben,  habe  ich  sampt  der 
gezweyfachten  nottel  der  versicherunge  gelesen  und  habe  die  nottel  den 
geselschaftern ,  so  viel  derer  alhier,  vorgehalten.  Dieselbigen  und  ich 
finden  dorynne  etliche  vorenderung  der  nottel,  derer  euer  genade  uf 
negsten  alhir  zue  Leipzigk  gehaltenem  landtage  mit  mir  zufriden  ge- 
wesen, welche  vorenderunge  wir  an  die  mithendeler,  so  nicht  alhier, 
sondern  zu  Normbergk  sein,  muessen  gelangen  lassen,  zuforderst,  die- 
weile  auch  solche  vorenderunge  zum  teil  deme  inhalte  der  heupt- 
vorschreibunge  ungemeß.  Dieweil  aber  nuhe  die  zeit  bis  uf  ostern,  da 
man  die  abrechnunge  tun  soll,  kortz,  und  der  edele  und  wolgeborne 
her  Hans  Albrecht,  grafe  und  herre  zue  Mansfeld  edler  herre  zu  Hel- 
drungen, euerer  genaden  brueder,  mein  genediger  herre,  itzo  nicht  im 
lande  und  es  auch  die  meinunge  nicht  hat,  das  zue  euern  genaden 
diese  hendeler  ader  auch  ich  einigen  miß  vortrauen  hetten,  derwegen 
haben  die  geselschafter ,  so  viel  derer  alhier,  und  ich  uns  gemechtigt, 
mit  der  versicherunge  zwischen  hier  und  Ostern  ader  ostermarg  in 
ruhe  zu  stehen.  Und  seint  der  gewissen  und  trostlichen  Zuversicht 
zue  euer  genaden  und  wolgedachtem  euerm  bruder,  die  werden  der 
versicherunge  halben  durch  die  drey  geselschafte  der  schulde,  die  sich 
in  gueter  bestendiger  abrechnunge  bey  den  huttenmeisteru  und  factorn 


II 


298  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

befinden  wirdet,  kainen  mangel  sein  lassen,  der  abrede  nach,  wie  im  neuen- 
jahrsmarkte  negst  alhier  bescheen  ist.  Dann  do  solche  vorsicherunge  durch 
die  drey  geselschafte  nicht  bescheen  wurde,  haben  diese  geselschafter  in 
derselben  handelunge  vorbehalten,  in  deme  falle  von  der  vorsicherunge 
lauts  der  nottel,  derer  euer  genade,  wie  gemelt,  ufm  land[tage]  alhir  ge- 
nediglich  mit  mir  aynig  gewest,  nicht  abezustehen,  wie  sich  des  on  zweifei 
die  zween  euer  genaden  rete,  die  im  neuenjarsmarkte  alhyr  mit  uns  ge- 
handelt, zu  erinnern  werden  wissen.  Und  ist  meyne  gantz  dinstliche  bitte, 
es  wollen  euer  genade  die  hendeler  und  mich  des  nicht  vordenken,  das 
wir  umb  eine  so  stadtliche  somma  nottorftige  vorsicherunge  suchen, 
wie  doch  auch  dem  in  gleichen  feilen  nicht  unpreu[ch]lich  ist,  da  mir 
und  andern  unsere  nahrunge  und  vermögen  zum  grossem  teil  darane 
gelegen.  So  viel  den  feuerzins  betrift,  vormerke  ich,  das  euer  genade 
durch  dieser  leute  abgonstige  beschwerliche  bericht,  do  dach  on  zweyfel 
euer  genade  sich  genediglich  erinneren  werden,  das  (ane  rhuem)  Heinrich 
Scherle  seiger  und  seine  mitvorwante  sich  nit  weniger  (wue  nicht 
mehr)  dan  andere  mit  aller  dinstlicher  willigkait  kegen  euer  genaden 
und  der  herschaft  gehalten,  auch  an  nottorftiger  vorlege  nicht  hat 
mangel  sein  lassen.  Ab  sie  aber  underweilen  steygerunge  und  un- 
gleichait  halben  umb  genedig  einsehen  gebeten,  das  haben  sie  nach 
laute  irer  heuptvorschreibunge  tuen  mögen.  Und  weil  die  dinge  können 
one  euer  genade  verursachen  vorfallen,  achte  ich,  das  euer  genaden 
kein  ungefallen  gescheen,  das  sie  des  nachteils  bericht  werden.  Dieweil 
dan  euer  genaden  selbst  wissen,  wie  es  die  zweye  jhare  ein  gelegenheit 
umb  die  hendel  gehapt,  habe  ich  aus  der  und  andern  Ursachen,  lauts 
meiner  negsten  schrifte,  dinstlich  gebeten,  euer  genade  weiten  mit  ge- 
naden in  die  sache  sehen,  als  ich  auch  nachmals  gantz  dinstlich  bitte. 
Und  weil  die  geselschafte  negst  die  viertausent  gülden,  so  Michaelis  uf 
die  zehnderkupfer  dargelihn  und  weihnachtsmargs  gefallen  betten  sollen, 
stehen  lassen,  weite  ich  mit  der  geselschaft  handelen,  das  sie  die  vor- 
zinsunge  solcher  viertausent  gülden  selten  fallen  lassen  und  das  euer 
genade  dieselbige  viertausent  gülden  anstadt  der  feuerzinse  weiten  an- 
nehmen, so  solten  sie  noch  2000  fl  ufs  förderlichste  darzue  erlegen, 
gantz  dinstlich  bittend,  euer  genade  wolten  sich  hirynne  genediglich 
erzaigen.  Das  werden  die  kaufleute,  und  ich  wils,  umb  euer  genaden 
zu  vordienen  geflissen  und  gantz  willig  sein.  Datum  Leipzigk,  den 
XIX.  Martii  anno  etc.  XLIX. 

euer  genaden  williger 

Ludwig  Fachs  D.  Ordinarius 
und  burgemeister  zue  Leipzigk. 


No.  174-175.    1549.  299 


Außenadresse:  Dem  edelen  und  wolgebornen  grafen  herren  Hans  Georgen 
graven  und  herrn  zue  Mansfeld  edlen  herrn  zu  Heldrungen  meinem  genedigen 
herren. 

Ätisfertig^mg  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  9,  XII. 


175.    1549  Aprü  11. 

Christoph  Moshauer  und  MicJiel  Meyenburg  nehmen  von  Nikiaus  Bromme 
zu  Frankfurt  für  ihren  Steinacher  Handel  2000  fl  xu  7  oder  8%  auf 
für  3  Jahre. 

Wir  Cristoff  Moshauer  und  Michel  M[eienburgJ  für  uns  und  unser 
erben  mid  disem  uffen  briff  bekennen  und  tun  kund,  das  wir  us 
bsunderm  freuntlichen  willen,  als  wir  zu  dem  erbarn  Niclaus  Bromme 
zu  Frankfurd,  unserm  libn  swager,  tragen,  von  ime  zweitusent  gülden 
in  moncz,  einundzwanzig  groschen  oder  funfzen  baczn  an  grober  moncz, 
als  talern  zu  virundzwenzig  groschen,  in  unsern  handel  zur  Steynach 
zu  unserm  teil  genohmen  und  von  ime  entpfangen  habn,  gereden  und 
gelobn  hirmid,  ime  dieselbn  dise  künftige  drie  jare,  iders  hundert  mit 
sibn  ader  acht  gülden,  wo  es  us  gottes  genaden  die  wynug  so  hoch 
ertragt,  uff  ider  fastenmes  ader  ostermarc  (?)  zu  Leibzig  zu  verzinsen 
und  usgangs  der  drier  jare  sein  heubtgelt  mid  dem  zins  zu  erlegen 
und  treulich,  wie  obgemelt,  widerzugeben,  es  wer  dan,  das  wir  uns 
mid  ime  und  er  mid  uns  sich  eines  andern  und  weiter  zeit  vertragen 
wurden,  alle  argelist  und  geferde  usgeslossen.  Zu  urkund  habn  wir 
unser  ider  sein  iczig  pitschir  unter  dise  mein  Meyenbergs  handschrift 
gedruckt.    Donnerstags  nach  Judica  anno  domiui  1549. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XVII. 

Auf  der  Rückseite: 

Dise  verschreibung  2000  fl  betriflt  mich  und  Moshauern  alleine. 
Xiclaus  Brom.  1549.  drie  jare. 

Ferner  : 

1558  jar. 

Copeien  ettlicher  vorschreibunge  gemein  geselschaft  und  handel 
belangend. 

Claus  Brommen  belangend  über  2  M  fl. 

CFnter  disen  werden  ettliche  im  originali  befunden  werden. 


300  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

176.    1549  April  24.     Eisleben. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Älbrecht  übertragen  der  Steinacher 
Gesellschaft  auf  drei  Jahre  1/3  von  dem  1/5  aller  Kupfer  und  Silber  und 
der  Zehntkupfer ,  die  bis  dahin  die  Luderstädtische  Gesellschaft  gehabt, 
wogegen  sich  die  Gesellschafter  zur  Uebernahme  eines  Drittels  der  an  die 
Luderstädter  zu  zahlenden  Schuldsumme  verpflichten. 

Wir  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  gebrueder  grafen  zu  Mansfelt 
edle  hern  zu  Heldrungen  für  uns,  unsere  mundige,  unmündige  ge- 
bruedern  und  junge  vettern  grafen  Philips  seligen  söhne,  auch  für  alle 
unser  erben  und  erbnehmen  hiermit  öffentlich  bekennen  und  tun  kunt, 
das  wir  uns  mit  den  erbaren  und  namhaftigen  Michel  Meyenburg, 
bnrgermeister  zu  Northausen,  und  Cristoff  Moshauer,  unserem  statvoigt 
zu  Eisleben,  vor  sich  und  von  wegen  Hansen  Reinicken  und  Wilhelm 
Keiffensteins  seligem  erben,  erbnehmen  und  geselschaftern  des  seiger- 
handels  auf  der  hutten  zu  Steinach  unsern  lieben  getreuen,  ire  erben 
und  erbnehmen,  und  wir,  obgedacht  geselschaft,  wiederumb  mit  wol- 
gedachten  unsern  genedigen  hern  umb  einen  dritten  teil  von  einem 
ganzen  fünften  teil  aller  kupfer  und  silber  mit  sampt  einem  dritten  teil 
unserer  zehndkupfer  von  einem  ganzen  fünften  teile,  den  hiebevorn  die 
Luderstettische  geselschaft  gehapt,  so  in  unserer  herschaft  Mansfelt  jer- 
lich  gemacht  werden,  volgendermassen  wolbedechtig  voreinigt,  vorglichen 
und  vertragen  haben  und  tun  solichs  hiermit  und  in  craft  dies  briefs, 
also  das  sie  die  obgenanten  geselschafter  unser  itzgemelte  kupfer  und 
Silber  drey  jar,  als  auf  ostern  anno  49  anfahen  bis  wiederumb  auf 
Ostern  anno  50,  alwegen  für  ein  jar  gerechnet,  und  also  die  negsten 
drei  jar  nacheinander  volgende  ires  gefallens  zu  seigern,  zu  vorhandeln 
und  zu  geniessen  haben  sollen,  wie  inen  das  am  allernutzesten  sein 
kan  ader  magk,  ahne  unser  oder  menniglichs  verhindern,  doch  ane 
nachteil  unserer  herschaft,  welche  kupfer  inen  von  unsern  hutten- 
meistern  oder  factorn  in  der  wag  zu  Eisleben  sollen  zugeteilt,  gewogen 
und  uberantwort  werden. 

und  so  vil  den  kupferkauf  unserer  factor  und  der  huttenmeister 
tut  belangen,  da  sollen  und  wollen  die  gemelten  geselschafter  für  ein 
iden  centner  gut,  rein  und  nit  eisenschüssig  Mansfeldisch  und  Eislebisch 
kupfer,  die  feine  mark  silbers  haltende,  dreizehn  gülden  muntz,  je 
21  gr  für  ein  fl  gerechnet,  auch  für  die  übrigen  lot  silbers,  so  der 
centner  kupfers  mehr  oder  weniger  dan  die  feine  mark  halten  wurde, 
ein  iedes  lot  vor  einen  halben  gülden  auf  ader  abgerechnet,  desgleichen 


No.  176.     1549.  301 


einhundert  gülden groschen  auf  alwegen  270  centner  kupfer  pro  rato 
zu  rechnen,  geben,  entrichten  und  bezalen. 

Auch  sollen  sie,  die  geselschafter  und  ire  erben,  unsere  factor  und 
huttenmeister  die  vorschriebene  und  obbestimpte  zeit  aus  mit  notturf- 
tigem  verleg,  inmassen  die  ander  geselschafter  zugleich  und  keiner 
vor  dem  andern  und  lauts  unserer  rcformation  im  bergk-  und  kolen- 
handel  mit  grober  und  gemeyner  muntze,  wie  zuvorn  gescheen  und 
die  in  unserer  herschaft  Mansfelt  zu  ider  zeit  genge  und  gebe  sein 
wirt  etc.,  vorsehen. 

Zu  welcher  zeit  wir  auch  bis  in  1666  fl  14  gr  notturftig  und 
solichs  von  uns  ader  den  unsern  ein  monat  zuvom  gemelten  unseren 
hendelern  angezeigt  wird,  sollen  sie  uns  auf  unser  uncost,  aufs  gleichst 
es  immer  muglich  ist,  aufzubringen  vorpflicht  sein,  doch  also,  das  wir 
solche  aufgebrachte  gülden  des  hernachvolgenden  Leipzischen  oder 
Naumburgischen  markts  ungefehrlich  den  obgenanten  geselschaftern 
mitsamt  zimlichem  und  geburlichem  Interesse  und  erlittenen  scheden, 
so  derselbigen  darauf  gangen  wehren,  wiederumb  erlegen  und  bezalen. 

Auch  sallen  sie,  die  obberurten  geselschafter,  von  einem  ieden 
centner  kupfers,  so  vil  inen  derselbigen  centner  kupfer  von  unsern 
factorn  auf  der  wage  zugeteilt  und  auf  einen  dritten  teil  eins  ganczen 
fünften  teils  uberantw;ort  werden,  anderthalben  gülden  muntz,  21  gr 
für  ein  fl  gerechnet,  an  guldengr  zu  24  gr,  wie  die  in  unserer  gnedig- 
sten  und  gnedigen  hern  der  cur-  und  fursten  zu  Sachsen  etc.  fiirsten- 
tumb  geng  und  gebe  seind,  ader  in  dem  schrot  und  körn  und  wert, 
so  wir  in  unserer  herschaft  zu  ieder  zeit  schlahen  und  münzen  lassen 
werden ,  uns  reichen  und  geben  dieselbigen  alwegen  auf  zwen  termin, 
als  nemlich  die  helft  auf  negstkommenden  Petri  Pauli  des  49  jars  und 
die  ander  helfte  auf  die  abrechnung  des  volgenden  neuen  jars  des  50. 
und  also  hinfurder  die  andern  vorschrieben en  jar  zu  Leipzig,  Eisleben 
oder  Naumburgk  nach  irer  gnaden  gelegenheit,  des  sie  ire  g.  in  gebur- 
lichen  Zeiten  zuvorn  vorstendigen  sollen,  so  vill  sie  auf  ein  dritten  teil 
eins  ganzen  fünften  teils,  wie  obstehet,  kupfer  entpfangen  und  inen  uber- 
lifert  worden  seind. 

Desgleichen  auch  einen  dritten  teil  eins  ganzen  funftenteils  unserer 
zehndkupfer,  welche  dan  der  anderthalben  gülden  zu  geben  befreyet  sein 
sollen,  für  ieden  centner,  die  feine  mark  silbers  haltende,  für  funfzen 
gülden  muntz,  halb  zu  21  gr  und  halb  zu  22  gr,  bezalen,  entrichten 
und  vergnügen.  Und  sali  gemelte  bezalung  der  halbe  teil  des  kauf- 
geldes  mit  guldengr  des  werts,  schrot  und  korns,  wie  obstehet,  und 
soliche  guldengr   zu  23  gr  und  die  ander  helft  mit  zinsgr  oder  talern 


302  Urkunden  buch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

zu  24  gr,  alles  in  mimtz  zu  21  gr  gerechnet,  auch  für  ein  iedes  lot 
Silbers,  was  über  oder  under  der  feinen  mark  im  centner  zehndkupfers 
mehr  oder  weniger  befunden,  mit  eim  V2  guldengr  zu-  oder  abgekürzt, 
bezalt,  entricht  und  vergnügt  und  zu  einkauf  ein  jar  lang  ein  hundert 
guldengr  auf  einen  dritten  teil  gegeben,  auch  under  dem  ganzen  kupfer- 
kaufgelde  des  zehnden  1000  goltfl  an  Reinisphem  volwichtigen  golde, 
wie  solchs  zu  ieder  zeit  zu  bekumen,  auf  die  vier  merkt  eingeteilt 
werden. 

Uns  sollen  auch  die  obgemelten  geselschafter  auf  berurte  zelmd- 
kupfer  1666  fl  14  gr  zum  verlege  in  münz,  so  lang  diser  unser  kauf 
stehet,  ahne  Verzinsung  frey  stehen  lassen,  vorstrecken  und  leyen. 

Wir  obgemelten  grafen  sollen  und  wollen  auch  die  gemelten  gesel- 
schafter und  ire  erben  dieses  kaufs  und  handeis  halber,  damit  inen 
derwegen  nichts  beschwerlichs  entstehe,  zugemessen  oder  aufgelegt 
werden  mochte,  gegen  unsern  huttenmeistern  oder  sunst  iedermennig- 
lichen  vortreten,  sie  schadlos  halten  und  ine  gewehr  seyn. 

Da  auch  irrungen  zwischen  uns,  unserer  zehend  oder  unserer 
factor  kupfern  den  gedachten  hendelern  der  proben  halben,  furfallen 
wurden  und  dieselbigen  durch  unsere  vorordente  probirer  nicht  hin- 
gelegt werden  kunten,  so  wollen  wir  die  kupferzeine,  darumb  sich  die 
irsall  zutragen,  an  unvordechtige  orter  schicken,  des  uns  und  sie  ent- 
scheiden zu  lassen. 

Die  obgemelten  hendler  sollen  auch  mit  den  silbern  und  kupfern 
zu  vorkeufen  frey  stehen  und  sich  in  obberurten  dreyen  jaren  und, 
bis  sie  von  diesem  drittenteil  abgeloset  werden,  keiner  Steigerung  oder 
nawikeit  von  uns  zu  befahren  haben,  sonder  es  soll  ein  bestendiger 
und  einhelliger  kauf  mit  den  13  fl,  wie  obstehet,  und  dem  zehnten 
die  vorschribene  zeit  ausgehalten  werden.  Doch  das  sie  uns  die  helfte 
aller  silber  unserm  munzmeister,  die  feine  mark  umb  10  fl  muntz  der 
wehrung,  wie  obstehet,  die  guldengroschen  zu  24  gr  gerechnet,  in  die 
münz  zu  Eisleben  zu  erhaltunge  unserer  herlikeit  und  regalien  vor- 
kaufen und  überliefern.  Aisdan  sollen  sie,  die  hendler,  des  schlegschatz, 
den  sie  vormahls  uns  von  den  silbern  gegeben,  erlassen  und  be- 
freyet  sein. 

Wan  auch  wir  obgenanten  grafen  ausgangs  obbestimpter  3  jar 
von  den  obgemelten  unsern  hendelern  oder  ihren  erben  setzen  wurden, 
oder  welich  zeit  sie  bey  solichem  handel  lenger  nit  pleiben  wolten, 
alsdan  so  wollen  und  sollen  wir  oder  die  genanten  geselschafter  uns 
als  ein  iedere  part  der  andern  ohne  alle  ausflucht,  verlengerung  oder 
verzihen  ein  jar  zuvorn  aufschreiben.     Und  wann  dan  die  angezeigten 


No.  176.    1549. 


hendler  bey  diesem  handel  dises  dritten  teils  nit  lenger  bleiben,  oder 
wir  sie  nit  lenger  dorbey  lassen  wolten  und  von  soliehem  handel 
kommen  solten,  darauf  gereden  und  versprechen  wir  bey  unser n  waren 
Worten  und  gutem  glauben,  das  wir  oder  diejenigen,  so  gedachten  unsern 
dritten  teil  von  einem  ganzen  fünften  teil  zu  sich  nehmen  wurden,  ob- 
genanten  unsern  itzigen  hendlern  die  summa,  darmit  iczunder  Scherleins 
erben  und  geselschaft  aus  unserem  bevel  abgelegt,  auch  was  yhnen 
sunst  ires  ausstehenden  gelds,  damit  sie  solichen  dritten  teil  furder,  wie 
obstehet,  verlegt,  bey  uns  obgemelten  grafen,  huttenmeistern  und  factorn 
in  guter  clarer  abrechnunge  an  bekentlichen  schulden  stehen  und  be- 
finden wurden,  mit  barem  gelt  alsbalt  auf  volgenden  ostermargt  ablegen, 
bezalen  und  zur  genüge  entrichten  sollen  und  wollen.  Wo  aber  wir 
oder  auf  die  zeit  unsere  neue  hendler  mit  dem  ganzen  aussenstehenden 
verleg  nicht  gefasset  und  den  oftgedachten  alten  hendlern  schuldig 
pleiben  wurden,  soll  inen  alsdan  der  hindersteUig  rest  ein  dritten  teil 
auf  die  zeit,  wan  sie  von  dem  handel  abstehen,  so  halt  auf  nechtsvol- 
genden  ostermarkt  und  auf  nachvolgenden  ostermarkt  über  ein  jar  den 
andern  dritten  teil  sampt  der  Verzinsung  5  pro  cento  und  den  letzten 
dritten  teil  über  2  jar  auf  volgenden  ostermarkt  zu  Leipzig  sampt  der 
Verzinsung ,  das  also  in  2  jaren ,  wie  sie  den  handel  an  sich  bracht, 
wieder  davon  sollen  abgelegt  werden,  und  sollen  inen  vordem,  das 
sie  von  diesem  dritten  teil  abstehen,  zuvorn  vor  ihre  austende  bezahlung 
gnugsame  Versicherung,  inmassen  Scherleins  erben  und  geselschaftern 
itzt  von  yhe  gesehen,  das  inen  wol  genügt,  gemacht  werden,  ire  be- 
zalung  auch  an  heuptgeld  und  zinsen  an  guter  grober  münz ,  21  gr 
vor  1  fl  mit  tallern  zu  24  gr,  die  yhm  chur-  und  furstentumb  Sachsen 
genge  und  genem  seind,  ehrlich,  treulich  und  ufFrichtig,  unbekommerts 
und  unbesprochens  dings,  geistlichs  oder  weltlichs  gerichts  genzlich 
ane  einer  ieden  persone  einrede  geben  werden,  ahne  alles  arg,  bey  gutem 
trauen  und  glauben. 

Und  nachdem  in  abrechnung  mid  der  Luderstetischen  geselschaft 
Heinz  Scherlens  erben  befunden,  das  sie  berurten  unsern  einen  fünften 
teil  bergwergs  mit  134587  fl  20  gr  IV2  A  verlegt  haben,  das  inen  in 
ieziger  rechnung  usstendig  befunden,  als  ist  verhandelt,  das  obgemelte 
Steynacher  geselschafter  von  der  berurten  schulde  einen  dritten  teil, 
nemlich  44862  fl  12  gr  uff  drie  frist,  oder  wie  nachvolget,  bezalen 
sollen :  Nemlich  so  habn  sie  zu  abkurzung  obberurter  schuld  eines 
dritten  teils  den  gedachten  alten  geselschaftern  mit  barem  gelt  14954  fl 
4  gr  7  A  vergnügt,  welichs  wir  obgemelten  graven  von  inen  entphahen 
und  furter  Scherlens  erben  damit  haben  bezalen  lassen,  welcher  sumen 


304  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

wir  auch  die  Steyn acher  geseltschafter  für  sich  und  ire  erben  queid, 
ledig  und  los  sagen;  die  hinterstelligen  29 908  fl  8  gr  sollen  und  wollen 
sie  halb,  das  sein  14954  fl  4  gr  auf  den  ostermarkt  im  50*®°  jare  mid- 
sampt  dem  zinse  auf  die  ganze  zu  vorn  unbezalten  sumen,  auf  ides 
hundert  gülden  mit  fünf  gülden,  bezalen  und  verzinsen  und  dan  die 
hinterstelHgen  14954  fl  4  gr  auf  den  ostermarkt  im  51  mid  demselben 
zinse  den  gedachten  erbn  auch  entrichten  und  bezalen,  wie  sie  sich 
desselben  in  sunderheit  kegen  Scherlens  erbn  habn  verschreibn  müssen. 
Doch  soll  hirmid  den  Steynacher  geselschafteru  freystehen,  ab  sie  wollen, 
das  sie  mögen  die  ganczen  hinderstelligen  summen  der  29908  fl  9  gr 
uff  den  ostermarkt  im  50'®°  jare  mid  demselben  zinse  Scherlens  erben 
erlegen  und  abtragen. 

Und  sollen  die  Steynacher  geseltschafter  uff  dem  dritten  teil  dises 
vilgemelten  seigerhandels  die  gedachten  44862  fl  13  gr  neben  andern, 
das  sie  wissentlich  verlegen  werden,  bis  sie  desselben  mid  gelt  nach 
der  abrechnung  ader  sust,  wan  sie  von  disem  handel  seczen  wnrden, 
bekentlich  haben  und,  wes  sie  nit  bezalt  weren,  zu  dank  bezalt  werden 
uff  maß  und  weis,  wie  obgemelt  ist. 

Und  nachdem  dise  verschreibung  midbringt,  das  die  geseltschafter 
1666  fl  14  gr  uff  den  zenten  dises  dritten  teils  ane  Verzinsung  lien  sollen 
und  aber  dieselbn  summa  solcher  leyhunge  bereidan  von  Scherlen  etc. 
usgelegt  ist  und  in  die  obgemelten  ersten  summen  eines  ganzen  dritten- 
teils  der  44862  fl  13  gr  8V2  A  gezogen,  so  sollen  dise  geseltschafter 
denselben  hinfurter  nit  mehr  zu  verlegen  verpflicht  sein. 

Es  haben  auch  die  hendler  bewilligt  und  zugesagt,  mit  anderen 
geselschafteru  oder  kaufleuten  mitlerweil  kein  heimliche  pact,  ver- 
buntniß  ader  Verhinderung  der  herschaft  bergwerk  und  dem  handel 
zu  nachteil  zuschlißen  ader  sich  mit  andern  zu  voreinigen  etc. 

Darauf  wir  obgenante  grafen  gemelte  seigerhendeler,  ire  hab  und 
guter,  diener  und  verwanten  in  unsern  schütz  und  schirm  annehmen, 
ir  gnedige  hern  sein,  sie  in  irem  obliegen  vorschreiben,  auch  gleich 
und  recht  vor  sie  bieten  und  gleich  wie  andere  unsere  underthan 
schützen  und  hanthaben  sollen  und  wollen,  getreulich  und  ane  alles 
gefehrde. 

Und  demnach  der  wolgeborn  und  edel  her  Philips  weiland  graf 
und  her  zu  Mansfelt  etc.  seliger  und  loblicher  gedechtnus  unser  freunt- 
licher  lieber  brueder  und  wir  graf  Hans  George  etc.  den  obbemelten 
geselschafteru  ein  verschreibung  über  einen  ganzen  funftenteil  hiebevorn 
gegeben,  so  soll  derselbige  hiermit  nit  gemeint,  sonder  der  unnachteilig 
und   unvorfenglich,    hierdurch    auch   nit    gechwecht,   auch   hiermit  nit 


No.  176-178.    1549.  305 


geendert  sein,  sundern  dieselb  soll  in  allen  iren  artikeln  und  verstand 
kreftig  sein  und  bleiben. 

Und  damit  dieser  itzbestendige  kauf  und  abrede,  so  mit  unser 
allerseits  bewilligung  und  zusag  beschlossen,  stedt,  vest  und  unvor- 
bruchlich  gehalten,  derselbigen  nachgangen  werde,  so  haben  zu  mehrer 
vergewissung  und  Sicherung  wir  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  ge- 
brueder  grafen  und  hern  zu  Mansfelt  etc.  für  uns  und  unser  mit- 
beschriben,  desgleichen  wir  obgenanten  Michel  Meyenburg  und  Cristoff 
Moshauer  vor  uns  und  unsere  erben,  auch  von  wegen  Hans  Reinigken 
und  "Wilhelm  ReifFensteins  seligen  erben  und  erbnehmen  und  alle  ander 
unser  mitgesel schafter  unser  itzlich  sein  angeborn  insigel,  in  mangelung 
aber  desselbigen  sein  angeborn  petschaft,  wissentlich  hiran  hengen  lassen 
und  uns  mit  eigenen  banden  underschrieben,  auch  diesen  vertrag  eins 
lauts  gezwifacht,  do  wir,  obgemelte  grafen,  einen  für  uns  behalten, 
den  andern  den  oftgedachten  geselschaftern  zugestelt  haben.  Welchs 
also  gescheen  und  vorhandelt  ist  zu  Eisleben,  mitwochen  nach  Ostern 
anno  domini  1549. 

Entwurf  und  besiegelte  Ausfertigung  auf  Pergament  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eis- 
leben, Saigerhandel,  Paket  13,  XVII. 


177.   1549  April  24. 


Die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  übertragen  der  Gesellschaft 
des  Saigerhandels  zu  Arnstadt  1/3  von  dem  bisher  der  Gesellschaft  des 
Saigerhandels  zu  Luderstadt  verschriebenen  1/5  der  Kupfer,  Silber  und 
der  Zehntkupfer  auf  drei  Jahre. 

Urkunde  auf  Pergament  im  Oewerk.  Archiv  zu  Eisleben. 


178.    1549  Mai  20.    Leipzig. 

Die  Gesellschaften  der  Saigerhütten  Arnstadt,  Gräfentlial  und  Steinach 
verpflichten  sich,  für  die  Grafen  von  Mansfeld  den  Gesellschaftern  der 
Saigerhütte  zu  Luderstadt  2'^  der  Schuldsumme  xu  bezaJäen  (^j^  ist  be- 
reits entrichtet). 

Wyr  Wilhelm  Schlusselfelder  der  elter  und  Veit  Wolckenstein  der 
elter,  burger  zu  Nurmbergk,  vor  uns,  unsere  erben  und  geselschafter 
der  seyerhutten  zu  Arnstadt  und  wir  Wolf  Buchner,  stadtvoigt  zu 
Eisleben  und  Sigmund  Fuhrer  zu  Nurmbergk,  wir  alle  vor  uns,  unsere 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  20 


306  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Man  sf eidischen  Saigerhandels, 

erben  und  geselschafter  der  seyerhiitten  Grefenthal,  auch  wir,  Michel 
Meyenburgk  zu  Northausen,  Christof  Moshauer  zu  Eisleben,  vor  uns, 
unsere  erben  und  geselschafter  der  seyerhutten  zur  Steinnach ,  thun 
kunt  vor  idermenniglich  und  bekennen :  Nachdem  der  erbar  Heinrich 
Scherl  der  elter  seliger  zu  Leipzigk  und  andere  seine  raitgeselschafter 
zu  Nurmbergk  und  Leipzigk  des  Luderstadtischen  seyerhandels  nach 
ausgange  irer  vorschriebnen  jähre  vom  seyerhandel  und  vorlege  des 
fünften  teils  der  Eislebischen  und  Man  sf  eidischen  bergkwergk  abge- 
standen und  sich  mit  vorwissen  der  edelen  wolgebornen  der  grafen  zu 
Mansfeld  etc.  unserer  gnedigen  hern  mit  rentmeister,  huttemeister  und 
factorn  nechst  vorschiener  wochen  nach  dem  sontag  Misericordias  domini 
berechent  und  durch  wolgedachter  grafen  zngeordente  rete  solcher 
rechnung  und  aller  vorlege  und  schulden  berechnet  und  endlich  vor- 
glichen, aus  welcher  rechnung  und  vorgleichunge  befunden,  das  rent- 
meister, huttemeister  und  factor  desselbigen  funftenteils  den  obgenanten 
Scherls  erben  und  gesel schaftern  der  Luderstadtischen  seyerhutten  ein- 
hundert vierunddreissigk  tausent  fünfhundert  siebenundachtzigk  gülden 
zwenzigk  groschen  und  anderthalben  pfenn^g  in  muntz,  den  gülden  zu 
einundzwentzigk  groschen  berechenter  bekendlicher  und  liquitirter 
schuld  hinderstellig  schuldig  plieben,  an  welchen  schulden  inen  itzo 
der  dritte  teil,  nemlich  vierundvierzigk  tausent  achthundert  zwenund- 
sechszigk  gülden  dreizehen  groschen  und  neundhalber  pfennig  baruber 
entricht  worden,  also  das  inen  zwei  dritteil,  nemlich  neunundachtzigk 
tausent  siebenhundert  funfundzwenzigk  gülden  sechs  groschen  und  fünf 
pfennig  hinderstellig  blieben,  damit  wolgedachte  unsere  gnedige  hern 
von  Mansfeld  etc.  obberurte  Heinrich  Scherls  erben  und  geselschafter 
der  Luderstadtischen  seyerhutten  an  uns  vorweist,  die  bezalunge  solcher 
irer  hinderstelligen  schuld  von  uns,  als  die  nuhemehr  in  die  vorlege 
solchs  funftenteils  treten  und  die  kupfer  zu  unsern  banden  nehmen,  zu 
bekohmen,  das  demnach  wir  die  obgenanten  drey  geselschafter  der 
dreyer  seyerhutten  zu  Arnstadt,  Grefenthal  und  Steinach,  idere  gesel- 
schaft  vor  sich,  ire  erben  und  geselschafter,  genanten  Heinrich  Scherls 
erben  und  geselschaftern  der  Luderstadtischen  seyerhutten,  iren  erben 
und  erbnehmen  rechter  wahrhaftiger  wolberechenter  schulde  anheissigk 
und  schuldigk  worden  seind,  nemlich  wir,  Wilhelm  Schlusselfelder  der 
alte  und  Veit  Woickenstein  der  alte  und  unsere  erben  und  geselschafter 
der  seyerhutten  zu  Arnstadt,  neunundzwenzigk  tausent  neunhundert 
und  acht  gülden  neun  groschen  und  anderthalben  pfennig,  wir,  Wolf 
Buchner  und  Sigmund  Fuhrer  und  unserer  aller  erben  und  geselschafter 
der  seyerhutten  zu  Grefenthal,   neunundzwenzigk  tausent  neunhundert 


1 


No.178.    1549.  307 


und  acht   gülden  neun  groschen   und  anderthalben  pfennig  und   wir, 
Michel  Meyenburgk  und  Christof  Moshauer,   unsere  erben  und  gesel- 
schafter  der  seyerhutten   zur  Steinach,  neunundzwenzigktausent  neun- 
hundert und  acht  gülden  neun  groschen  und  anderthalben  pfennig,  und 
also  in  einer  summa  neunundachtzigktausent   siebenhundert  funfund- 
zwenzigk  gülden  sechs    groschen   und   fünf  pfennigk,    anheischen  und 
nehmen  auf  uns  solche  schuld ,  setzen  uns  auch   dorein  ein  idere  der 
dreyer  geselschaft  für  iren   anteil ,   wie  oben  die  summa  ausgedruckt, 
und  machen  uns  zu  rechten  selbschuldenern  und  debitorn  in  und  mit 
craft  dieses  unsers  offen  brifs,  gereden   und   vorsprechen  bei  unserm 
guten  glauben,  treuen  und  wahren  werten,   das  wir  und  unsere  erben 
und  geselschafter  vihlgenanten  Heinrich  Scherls  erben  und  geselschaftern 
der  seyerhutten  zu  Luderstadt  ader  iren  erben,   als  nehmlichen  Paulus 
Vetzer,   der  artzney  doctor,  Anthoni  Lotter  als  bestettigte  Vormunden 
Heinrich  Scherls   nachgelassene   erben,   auch   Heinrich  Scherl,   Merten 
Pfintzing  dem  jungern  und  Gregor  Ulrichen  solche  summa  auf  tagzeit 
und   fristen,   wie  hernach  geschrieben   stehet,    sambt   den  zinsen  ides 
Jahres,   von   idem   hundert  fünf  gülden,   gutlich   und  zu  dank  in  der 
Stadt  alhie  zu  Leipzigk  ader  Nurrabergk  entrichten  und  bezalen  wollen 
an  guter  grober  münz  an  guldengroschen,  wie  die  im  cur-  und  fursten- 
tumb  zu  Sachsen  ader  in  der  grafschaft  Mansfeld  genge  und  genehm 
sein  werden,  nemlich  den  guldengroschen  zu  vierundzwenzigk  groschen, 
die  Wochen  nach  ausgange  des  ostermarkts  itzo  über  ein  jähr,  so  man 
der  wenigem  zal  funfzigk  schreiben  wurd,   den  halben  teil  der  ganzen 
summa,  das  macht  vierundvierzigk  tausent  achthundert  zwen  und  sechs- 
zigk  gülden  dreizehen  groschen  und  neundhalben  pfennig,   darzu  auch 
die   zins   auf  die   ganze   summa    der   neunundachtzigktausent   sieben- 
hundert funfundzwenzigk    gülden    sechs    groschen    und   fünf  pfennig, 
vom  hundert  fünf  gülden ,  und  die  wochen   nach   ausgange  des  oster- 
markts itzo  über  zwey  jähr,  so  man  der  wenigem  zal  einundfunfzigk 
schreiben  wurd,    den  andern   halben  teil  sambt  den   zinsen,   wie  oben 
gemelt,   und  wollen  also  wir  idere  der  dreyer  obgenanten  geselschafter 
den   halben   teil    der   summa,    die  wir  itzlich  teil   auf  uns  genehmen, 
sambt   den  zinsen  auf  die  zwen   termin  erlegen  und  bezalen,    dormit 
Scherls  erben  und  geselschaft   solcher  neunundachtzigk  tausent  sieben- 
hundertfunfundzwenzigk  gülden  sechs  groschen  und  fünf  pfennige  von 
dato  in  zweyen  jahrn  ganz  und  gahr  entricht  und  bezalt  werden.    Doch 
so  sol  hirmit  uns  allen  dreyen  ader  einer  iden  geselschaft  freystehen, 
ob  wir  wollen,  das  wir  die  ganzen  zwen  itzt  unbezalte  dritten  teil  auf 
den    ostermarkt    im    fünfzigsten    jähre    mit    denselbigen    zinse,    wie 

20* 


308  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

obstehet,  erlegen  und  bezalen  mugen.  Und  do  wir  alle  drei  gesel- 
schafter  ader  aber  unser  zwene  ader  eine  an  bezalung  solcher  heubt- 
suma  und  zins  auf  einen  oder  mehr  termin  seumigk  und  nicht  zuhalten 
wurden,  welchs  doch  keinsweges  sein  sol,  obs  aber  geschehe,  alsdan 
sol  dieselbige  geselschaft,  die  an  irem  anteil  seumig,  alle  scheden, 
welche  umb  irer  nichthaltunge  willen  die  Luderstadtische  geselschaft 
leiden  mocht,  derselbigen  geselschaft  erstatten  und  gut  machen,  es  sei 
an  botenlohn,  zerunge,  interesse  ader  was  es  wolle,  dorinne  die  seum- 
liche  und  nichthaltende  geselschaft  der  Luderstattischen  geselschaft, 
nehmlich  Scherls  seligen  erben  und  geselschaft,  schlechten  wortten,  wie 
sie  die  scheden  bei  gutem  glauben  angeben  werden,  so  fern  die  muglich 
und  beweislichen  sein,  stadt  und  glauben  geben  sollen.  Und  es  sollen 
auch  die  Luderstattischen  macht  und  gewalt  haben,  im  fahl  einer  oder 
mehr  geselschaft  nithaltunge,  derselbigen  nichthaltenden  geselschaft 
kupfer,  die  sie  auf  iren  teil  vorlegt,  in  der  wage  zu  Eisleben  ader 
sunst  an  andern  enden,  wue  sie  die  antreffen,  dergleichen  auch  andere 
derselbigen  nichthaltenden  geselschafter  gutere,  beweglich  und  un- 
beweglich, aufzuhalten  und  zu  understehen,  dieselbigen  zu  vorkeufen 
und  zu  gelt  zu  machen  und  sich  darmit  irer  heubtsumma,  zins  und 
scheden  selbst  zu  bezalen,  gleich  als  betten  sie  die  mit  gericht  und 
rechte  erlangt.  Welche  aber  unter  uns  den  dreyen  vorgenanten  gesel- 
schaftern  Arnstadt,  Grefental  und  Steinach  iren  termin  und  bezalunge 
heldet,  die  sol  nicht  entgelden,  ob  die  andere  geselschaft  nicht  zuhilte, 
nachdem  ein  geselschaft  für  die  andere  hierin  nit  haftet  noch  gut  sagt; 
aber  die  geselschafter,  die  in  einer  der  obgenanten  dreyer  geselschaft 
seind,  sollen  einer  für  den  andern  haften.  Und  wir  obgenanten  drei 
geselschafter  vorzeihen  uns  aller  woltadt  der  rechte,  die  uns  zu  gutem 
und  unsern  gläubigem  zu  nachteil  komen  mochten,  insonderheit  der 
woltadt,  die  den  bürgen  und  sembtlich  verschriebenen  gegeben,  und 
wollen  disse  unsere  vorschreibunge  in  allen  iren  puncten  und  artikeln 
vestiglich  nachgehen,  treulich  und  ohne  gefehrde.  Des  zu  Urkunde 
haben  wir,  der  alte  Wilhelm  Schlusselfelder  und  der  alt  Veit  Wolcken- 
stein,  vor  uns,  unsere  erben  und  geselschafter  der  seyerhutten  zu  Arn- 
stadt, wir,  Wolf  Buchner  und  Sigmund  Fuhrer,  wir  alle  für  uns,  unsere 
erben  und  geselschafter  der  seyerhutten  zu  Grefenthal,  und  wir,  Michel 
Meyenburgk  und  Christof  Moshauer,  vor  uns,  unsere  erben  und  geselschafter 
der  seyerhutten  zur  Steinach,  unsere  petschaft  an  dissen  brief  wissentlich 
gedruckt,  der  gegeben  ist  zu  Leipzig,  montags  nach  dem  sontage  Cantate, 
welchs  ist  der  zwenzigste  tag  des  monats  May  nach  Christi  unsers  lieben 
hern  geburt  im  tausentfunfhundertneunundvierzigsten  jähre. 


No.  178— 179.     1549. 


Ausfertigung  auf  Papier  mit  Spuren  von  6  Siegeln  im  Geweric.  Archiv  zu  Eis- 
leben, Saigerhandel,  Paket  9,  XIII. 

Die  Urkunde  ist  durch  Zerschneiden  kassiert,  zum  Zeichen,  daß  die  Schuld 
bezahlt  ist. 

Zu  Beschluß  der  Urkunde  findet  sich  folgemler  Quittungsvermerk  über  die 
Bezahlung  der  1.  Bäte: 

Auf  heut  dato,  den  sechsten  tag  May  im  Leipzisehen  ostermarkt 
des  fünfzigsten  Jahres,  haben  die  geselschafter  der  seygerhendler  Arn- 
stadt. Grefental  und  Steynach  zufolge  obgeschriebener  vorschreybunge 
uns,  denen  darinnen  benanten  Heintz  Scherlings  seligen  erben  Vor- 
munden und  geselschaftern,  unserer  ihnen  hiruber  siinderlicher  gegebne 
quittantz  entricht  vierundvirzigk  tausent  achthundert  und  zweyund- 
sechtzigk  gülden  dreyzehen  groschen  und  neun  pfennig  heubtsumma 
und  viertausent  vierhundert  und  sechsundachtzigk  gülden  vier  groschen 
zins..  gelten  mark 


179.    1549  Juni  12.    Mansfeld. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Älbrecht  von  Mansfeld  verkaufen 
Sigmund  Pfintxing  und  dessen  Mitgesellschaftem  des  Eisfelder  Saiger- 
handels  auf  3  Jahre  alle  Kupfer  und  Silber  eines  halben  Fünfteils. 

Wir  Hans  George  und  Hans  Albrecht  gebrudere  grafen  und  hern 
zu  Mansfeld  edele  hern  zu  Heldrungen  für  uns,  unsere  mundige,  un- 
mündige gebrudere  und  junge  vettern  grafen  Philipsen  seligen  söhne, 
auch  für  alle  unsere  erben  und  erbnehmen  hirmit  öffentlich  bekennen 
und  tun  kunt,  das  wir  uns  mit  den  erbarn  vesten  und  namhaftigen 
Sigmund  Pfinzing  dem  eitern  auf  Marolfstein,  Nickel  Strauben,  Caspar 
Ramspergern  und  Nickel  Eslingern  für  sich  und  von  wegen  der  andern 
iren  vorwandten  und  mitgesel schaftern  des  seyerbandels  auf  der  hutten 
zu  Eisfelde  und  wir  obgedachten  Sigmund  Pfinzing,  Nickel  Straube, 
Caspar  Eamsperger  und  Nickel  EsUnger  für  uns,  unsere  mitgeselschafter 
und  alle  unsere  erben  und  erbnehmen  widerumb  mit  wolgedachten  unsern 
gnedigen  hern  in  beisein  irer  gnaden  vorordente  rete,  als  Reinhart 
von  Lobschwitz,  der  rechte  doctor,  Sigmund  Wuhrm  und  Wolfen  Buchner, 
eines  bestendigen  aufrichtigen  kupferkaufs  umb  alle  die  kupfer  und 
silberj  so  mit  einem  halben  fünften  teil,  als  nehmlich  drei  feuer  aufm 
Mansfeldischen  und  siebendehalb  feuer  uffm  Eislebischen  berge  in  unserer 
herschaft  gelegen,  geschmelzet  und  gemacht  werden  mögen,   folgender 


11. 


310  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


gestalt  wolbedechtig  voreiniget,  vorglichen  und  endlich  beschlossen  haben 
und  tun  dasselbige  hirmit  und  in  craft  dieses  briffs  dermassen  und 
also,  das  gedachte  Sigmund  Pfinzing,  Nickel  Straub,  Caspar  Rams- 
perger und  Nickel  Eslinger  für  sich  und  ire  mitgeselschafter  unsere 
itztgemelte  kupfer  und  silber  drei  jähr,  als  auf  ostern  anno  im  fünfzigsten 
der  minner  jähr  anfahen  bis  auf  ostern  im  dreiundfunfzigsten  jähre  und 
also  solche  drei  jähr  nacheinander  volgende  ires  gefallens  zu  seyern, 
zu  verhandeln  und  zu  genissen  haben  sollen,  welche  kupfer  inen  den 
Eisfeldischen  geselschaftern  von  unsern  huttemeistern  ader  factorn  in 
der  wage  zu  Eisleben  zugeteilt,  gewogen  und  uberantwort  werden  sollen. 

Und  sovil  den  kupferkauf  unserer  factor  und  der  huttenmeister 
tut  belangen,  do  sollen  und  wollen  die  gemelten  geselschaftere  für  einen 
iden  centner  gut  rein  und  nicht  eisenschüssig  Mansfeldisch  und  Eis- 
lebische kupfer  die  feine  mark  Silbers  haltende  dreizehen  gülden  münz, 
je  einundzwenzig  groschen  für  einen  gülden  gerechent,  auch  für  die 
uberigen  lot  silbers,  so  der  centner  kupfers  mehr  oder  weniger  dan 
die  feine  mark  halten  wurde,  ein  ides  lot  für  einen  halben  gülden  auf- 
oder  abegerechnet ,  dergleichen  einhundert  guldengroschen  auf  alwege 
zweihundertundsiebenzig  centner  kupfers,  auf  ides  feuer  zu  einkauf 
pro  rato  zu  rechen,  geben,  entrichten  und  bezalen. 

Auch  sollen  sie  die  obbemelte  geselschaftere  von  einem  iden  centener 
kupfers,  so  vil  inen  derselbigen  centner  kupfers  von  unsern  factorn  auf 
der  wage  zugeteilt  und  auf  solchen  halb  fünften  teil  uberantwort  werden, 
allewege  anderthalben  gülden  gereichet  und  an  guldengroschen  zu  vier- 
undzwenzig  groschen,  wie  die  in  unserer  gnedigsten  und  gnedigen 
hern  der  cur-  und  fursten  zu  Sachsen  furstentumb  genge  und  gebe 
seind  ader  in  dem  schrot,  körn  und  wert,  so  wir  in  unserer  herschaft 
zu  ider  zeit  schlahen  und  münzen  werden  lassen,  uns  reichen  und 
geben,  dieselbigen  alwege  auf  die  vier  merkte,  der  drei  zu  Leipzig  und 
einer  zur  Naumburgk,  ader  nach  ausgange  der  merkte  zu  Eisleben, 
nach  unserer  gelegenheit  entrichten,  so  vil  sie  auf  ein  halb  fünften  teil, 
wie  obstehet,  kupfer  entpfangen  und  inen  uberlifert  worden  seind. 

Dergleichen  sollen  obberurten  Eisfeldischen  geselschaftern  die  zehend- 
kupfer,  so  mit  obgedachten  feuern  und  also  mit  dem  halben  fünften  teil 
gemacht  und  der  anderthalben  gülden  darvon  zu  geben  befreyet  sein, 
geliffert  und  geantw ort  werden.  Dargegen  obbemelte  geselschaftere  vor- 
püicht  sein  sollen,  für  einen  iden  centner  zehentkupfer  die  feine  mark 
Silber  haltende  funfzehen  gülden  in  münz,  halb  zu  einundzwenzig 
groschen  und  die  andere  helfte  zu  zweiundzwenzig  groschen  bezalen, 
entrichten   und   vorgnugen.    Und   sol   bemelte   bezalunge   obgedachter 


No.  179.     1549.  311 


zehentkupfer  der  halbe  teil  des  kaufgeldes  mit  guldengroschen  des 
Werts,  schrot  und  korns,  wie  obstehet,  halb  zu  dreiundzwenzig  groschen 
und  die  andere  helfte  an  guldengroschen  zu  vierundzwenzig  groschen, 
alles  in  münz  zu  einundzwenzig  groschen  gerechent,  auch  für  ein  ides 
lot  Silbers,  was  über  oder  under  der  feinen  mark  im  zentener  zehent- 
kupfers  mehr  ader  weniger  befunden,  mit  einem  halben  guldengroschen 
zu-  oder  abgekürzt,  alles  in  obbemelten  merkten  und  stedten  bezalt, 
entrichtet  und  vergnüget  werden,  auch  auf  solchen  halben  fünften  teil 
hundert  fünfzig  guldengroschen  jehrlich  zu  einkauf  uns  gegeben  und 
gereicht  werden. 

Und  sollen  die  mehrgedachte  geselschafter  auf  obberurte  zehent- 
kupfer zweitausentfimfhundert  gülden  zum  vorlege  in  münz,  den  thaler 
zu  vierundzwenzig  groschen,  so  lange  disser  unser  kauf  stehet,  ohne 
verzinsunge  stehen  pleiben  lassen. 

Und  nachdem  der  handel  ohne  geburliche  vorlege  nicht  kan  er- 
halten werden,  derwegen  sollen  und  wollen  obbenielte  geselschaftere 
und  ire  erben  unsere  factor  und  huttenmeistere  die  vorschriebene  und 
obbestimbte  zeit  aus  mit  notturftigem  vorlege,  lauts  unserer  reformation 
in  berk-  und  kohlhandel,  auch  zu  gemeiner  ausgäbe  alsbalt  nach  ostern 
im  fünfzigsten  Jahre  anzufahen,  wie  andere  unsere  hendelere,  mit  grober 
und  gemeiner  münz,  in  unserer  herschaft  Mansfeld  und  zu  ider  zeit 
geuge  und  gebe  sein  wurd,  unseumlich  vorsehen  und  tun  lassen. 

Und  was  sich  auch  auf  solchen  halben  fünften  teil  an  schulden 
und  vorlege  auf  zukunftige  ostern  des  fünfzigsten  jahrs  in  abrechnunge 
stehende  befunden  wirdet,  solchs  sol  die  gedachte  Eisfeldische  gesel- 
schaft  auf  sich  nehmen  und  den  itzigen  unsern  hendelern,  die  auf  die 
zeit  von  solchen  feuern  und  kupferkauf  kommen,  billiche  und  uotturftige 
vorsicherunge  machen  und  also  über  ein  jhar,  als  den  ostermarkt  zu 
Leipzig  anno  einundfunfzig,  dieselbige  abgerechente  schulde  und  heubt- 
summa  sambt  der  vorzinsunge,  als  fünf  pro  cento,  denselbigen  ab- 
getretenen hendelern  gutlich  und  unverzüglich  an  guter  grober  fursten- 
munz  ader  guldengroschen,  zu  vierundzwenzig  groschen  zu  rechen, 
erlegen  und  bezalen. 

Und  zu  welcher  zeit  wir  auch  zwischen  den  merkten  drittehalb 
tausent  gülden  notturftig  und  solchs  von  uns  ader  den  unsern  einen 
monat  zuvor  mehrgedachten  Sigmund  Pfinzing,  Nickel  Strauben,  Caspar 
Ramspergern,  Nickel  Eslingern  ader  iren  mitvorwandten  geselschaftern 
angezeigt  wnrd,  so  sollen  sie  uns  solche  summa  der  drittehalbtausent 
gülden  auf  unser  uncost  aufs  gleichest,  so  ferne  es  inen  mugelich  ist, 
aulbringen,  doch  also,  das  wir  solche  aufgebrachte  gülden  des  hernach- 


312  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

vollenden  Leipzischen  ader  Naumburgischen  markts  ungeferlich  den 
obgenanten  gesel schaftern  mitsambt  zimlichem  und  geburlichem  Interesse 
und  erlittenen  schaden,  so  derselbigen  daraufgegangen  wehren,  widerumb 
erlegen  und  bezalen. 

über  das  und  zu  bekreftigunge  obberurtes  entschlossenen  kupfer- 
kaufs  und  halben  fünften  teils  haben  sich  gedachte  Sigmund  Pfinzing, 
Nickel  Straub ,  Caspar  Kamsperger  und  Nickel  Eslinger  für  sich  und 
ire  mitvorwandten  geselschaftere  bewilliget  und  vorpflicht,  uns  auf  dissen 
nechstkomenden  ostermarkt  im  fünfzigsten  jähre  zu  Leipzig  zwenzig- 
tausent  gülden  in  münz,  den  thaler  zu  vierundzwenzig  groschen,  zu 
erlegen  und  furzustrecken,  welche  zwenzigtausent  gülden  wir  inen  den 
gedachten  geselschaftern  und  iren  mitvorwandten  das  hundert  mit  fünf 
gülden  obberurter  wehrunge  jehrlich  vorzinsen  und  solche  vorzinsunge 
auf  den  ostermarkt  im  einundfunfzigsten  jähre  sambt  einem  dritten 
teil  an  solchen  zwenzigtausent  gülden  heubtsumma  und  auf  ostern  im 
zweiundfunfzigsten  das  ander  dritte  teil  und  ostern  im  dreiundfunfzigsten 
jähre  das  letzte  diittenteil  sambt  der  vorzinsunge  der  bleibenden  summa 
ablegen  und  entrichten,  das  also  solche  zwenzigtausent  gülden  und 
darauf  nach  verlaufener  zeit  geburliche  vorzinsunge  in  den  dreyen  jahrn 
und  termin  allenthalben  erlegt  und  bezalt  werden  sollen. 

Do  auch  irrunge  zwischen  uns  unserer  zehend  ader  unserer  factor 
kupfern  und  den  gedachten  hendelern  der  proben  halber  furfallen 
wurden  und  dieselbige  durch  unsere  vorordente  probirer  nicht  hingelegt 
werden  konten,  so  wollen  wir  die  kupferzeine,  darumb  sich  die  irsai 
zutragen,  an  unvordechtige  orter  schicken,  des  uns  und  sie  entscheiden 
zu  lassen. 

Die  obbemelte  hendeler  sollen  auch  uns  die  helfte  aller  silber,  so 
auf  dissem  halben  fünften  teil  gemacht,  uuserm  munzmeister,  die  feine 
mark  umb  zehen  gülden  münz  der  wehrunge,  wie  obstehet,  die  gulden- 
groschen  zu  vierundzwenzig  groschen  gerechent,  in  die  münz  zu  Eis- 
leben zu  erhaltunge  unserer  herlickeit  und  regalien  vorkeufen  und 
uberliffern  und  sich  mit  lifFerung  der  silber  zu  ider  zeit  andern  unsern 
hendelern  in  der  herschaft  gleichmessig  verhalten. 

Wan  auch  die  obgenante  drei  jähr  disses  kupferkaufs  verflossen 
und  wir  vorbemelten  grafen  ader  genante  geselschafter  und  ire  erben 
uns  eines  weitern  kaufs  umb  solchen  halben  fünften  teil  ein  jähr  zuvor 
für  ausgange  solcher  dreier  jähr  nicht  vorgleichen  konten,  wir  inen 
solchen  handel  nicht  lenger  lassen,  ader  sie  darbei  nicht  pleiben  weiten, 
alsdan  sollen  und  wollen  gedachte  geselschafter  und  ire  erben  auf  ostern, 
wan  man  der  weniger  zal  dreiundfunfzig  schreiben  wurd,  von  solchem 


No.  179-180.    1549.  313 


halben  fünften  teil  und  kupferkauf  abtreten  und  sich  und  ire  erben  in 
allermassen,  wie  sie  die  itzigen  hendelere  ablegen,  bezalen  und  vor- 
sichern, nach  vorscheinunge  solcher  dreier  jähr  gleichsfalles  auch  ab- 
legen und  bezalen  lassen  und  also  vom  handel  gutwillig  abstehen. 

Es  haben  auch  die  hendeler  bewilliget  und  zugesagt,  mit  den  andern 
geselschaftern  oder  kaufleuten  mitlerweile  keine  heimliche  pact,  vor- 
bundnus  ader  vorhinderunge,  der  herschaft  bergwerg  und  dem  handel 
zu  n achteil ,  zu  schlissen  ader  sich  mit  andern  zu  voreinigen,  darauf 
wir  obgenante  grafen  gemelte  hendelere,  ire  habe  und  gutere,  diener 
und  vorwandten  in  unsern  schütz  und  schirm  annehmen ,  ire  gnedige 
hern  sein,  sie  in  irem  obligen  vorschreiben,  auch  gleich  und  recht  für 
sie  bieten  und  gleich  wie  andere  unsere  undertanen  schützen  und  hand- 
haben sollen  und  wollen,  getreulich  und  ahne  alles  gefehrde.  Und 
darmit  disser  itziger  bestendiger  kauf  und  abrede,  so  mit  unser  aller- 
seits bewilhgung  und  zusage  beschlossen,  stedt,  vest  und  unverbrüchlich 
gehalten,  derselbigen  nachgegangen  werde,  so  haben  zu  mehrer  vor- 
gewissunge  und  Sicherheit  wir  Hans  George  und  Hans  Albrecht  ge- 
brudere grafen  und  hern  zu  Mansfeld  für  uns  und  unsere  mit- 
beschriebenen, desgleichen  wir  obgenante  Sigmund  Pfinzing  der  elter, 
Nickel  Straub,  Caspar  Ramsperger  nnd  Nickel  Eslinger  für  uns,  unser 
erben,  erbnehmen  und  von  wegen  unserer  mitgeselschaftern  des  Eis- 
feldischen seyerhandels  semptlich  und  sunderlich  unser  itzlicher  sein 
angeborn  ingesigel,  in  mangelunge  aber  desselbigen  sein  angeborn  pet- 
schaft  wissentlich  hiran  hengen  lassen  und  uns  mit  eigenen  banden 
underschrieben,  auch  dissen  vertrag  eines  lauts  gezwifacht,  do  wir  ob- 
bemelte  grafen  einen  für  uns  behalten,  den  andern  obgedachten  gesel- 
schaftern zugestelt  haben.  Welchs  also  geschehen  und  vorhandelt  ist  zu 
Mansfeld,  mitwoch  in  Pfingsten,  den  12.  Junii  im  funfzehenhunderten  und 
neun  und  vierzigsten  jähre. 

Ausfertigung  auf  Papier  mit  aufgedrückten  Siegeln  und  ünterschrißen  der 
folgenden:  Graf  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht,  Sigmund  Pßntzing,  Niclaus 
Straub,  Caspar  Bamsperger,  Niclaus  Eslitiger  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisld>en, 
Saigerhandel,  Paket  7,    VI. 


180.  1549. 

HieronimiLS  Wiedemaym  und  sein  Sohn  Andreas  leihen  der  Gesellschaft 
der  Hütte  Steinach  4500  fl. 

Das   ergibt   sich   aus    der  darauf  bezüglichen    Verhandlung    vom    Ostermarkt 
1566  s.  u. 


314  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


181.  1550  Februar  27.  Die  Steinacher  Gesellschafter 
an  die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht 
von  Mansfeld. 

Bitten,  die  für  die  Grafen  hei  Golman  Äschenhafner  ausgelegten  3000  fl 
nicht  hei  ihnen  gegen  Zinszahlung  stehen  zu  lassen,  sondern  der  früheren 
Abrede  gemäß  zurückzuzahlen. 

Wolgebornen  und  edlen  graven  genedigen  hern,  e.  g.  sey  unser 
untertenig  dinst  mid  vleis  zuvorn.  Gr.  hern,  e.  g.  haben  verschinen 
jars  von  uns  genediglich  begert,  das  wir  auf  itzt  künftige  fastenmeß 
einem  burger  zu  Antorff,  Colman  Aschenhamer,  3000  fl  entrichten  und 
uns  bis  zu  derselben  bezalungszeit  darfur  verpflichten  weiten,  welichs 
wir  gewilligt  und  mit  gottes  hulf  also  leisten  und  bezalen  wollen. 
Darkegen  haben  e.  g.  uns  genediglich  zugesagt  und  verschreibung  geben, 
uns  dasselb  uff  itzigen  ostermart  (!)  zu  Leibzig  wider  zu  erlegen  ader 
abrechen  lassen  etc.,  uff  welichs  wir  uns  genczlich  verlassen.  Nun  ist 
iczunder  an  uns  gelangt,  als  selten  e.  g.  begeren,  das  wir  dieselbn 
3000  fl  solten  stehn  lassen  und  verzinst  nehmen.  Daruff  bitten  e.  g. 
wir  untertenig,  zu  wissen,  das  e.  g.  unverborgen,  mid  was  grossen 
usgaben  wir  diesen  ostermart  zu  Leibzig  kegen  Scherlens  erbn  verhaft 
sein,  darzu  über  unser  bedenken  nicht  alleine  mid  den  notturftigen  in- 
lagen,  sundern  mid  anderm  mer  grossem  gelt  von  den  factorn  angelangt 
werden,  darus  wir  des  handeis  vermögen  dermassen  befinden,  das  uns 
nit  möglich  ist,  desselben  gelts  dermassen  zu  entraten.  Und  sein  un- 
gezweifelt,  das  e.  g.  uns  nie  änderst  befunden,  dan  das  wir  zu  ider 
zeit,  was  in  unserm  vermögen  ist,  getan  habn.  Es  ist  aber  god  bewust 
und  mid  Wahrheit  anzuzeigen,  das  wirs  diser  zeit  nit  vermögen,  so- 
fern das  wir  den  ordentlichen  verlag  des  handeis,  auch  unsern  glauben 
erhalten  sollen.  Und  wissen  unser  beswerung  e.  g.  unangezeigt  us 
untertenickeit  nit  zu  verhalten,  mid  unterteniger  bitt,  e.  g.  wollen  uns 
mit  genoden  bedenken,  bei  verleg  des  handeis  erhalten,  und  das  wir 
diser  zeit  ane  nachteil  nit  umbgehn  können,  keinen  ungenedigen  mis- 
fallen  haben,  darin  genedig  erzeigen,  unser  genedige  hern  sein.  Das 
wolln  wir  untertenig  verdinen.  Gebn  donnerstag  nach  Invocavit  anno 
domini  1550  e.  g.  u. 

geselschafter  zu  Steynach. 

Adresse:  Den  wolgeborn  und  edlen  hern  Hans  Jürgen  und  hern  Hans 
Albrechten  gebrudern  graven  und  hern  zu  Mansfelt  und  edle  hern  zu  Heldrungen 
unsern  g.  hern. 


J 


No.  181—183.    1550—1551.  3l5 


Konzept  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerhandeJ,  Paket  13,  XVIII. 

Darunter  die  Notiz:   Ist  bewilligt,  das  gelt  nit  zu  verzinsen,  sundem  wider- 
zugeben. 


182.    1551  Februar  7.     Königsberg.     Hans  Straub  an 
Johann  Funk. 

Erkundigt  sich  für  Benedikt  Hermenstall  wegen  dessen  Verwendung  in 
Preußen;  reist  weiter  nach  Danxig. 

Hh  Laus  deo  ady  7.  Februarii  in  Kiinsperg  1551  + 

Erber  gunstiger  herr  gefatter,  mein  freundlich  bitt  ist  an  euch, 
wolt  mitlerzeit  bei  fürstlicher  durchleuchtiger  genaden  erfarung  haben, 
wy  es  mag  ein  gestalt  haben  von  wegen  Benedick  Hermenstall  von 
Melbing  geporn,  welcher  ist  in  bestallung  bei  fürstlicher  durchleuchtig- 
keit  genaden  etc.  und  was  sich  geraelter  Hermenstall  vorthan(er)  halten 
soll.  Dann  ich  von  dem  Hermenstall  selb  erfaren  hab,  doch  er  mir 
vertrauter  weys  hat  anzaigt,  er  habe  oftmals  herein  ins  land  geschrieben 
aber  keine  antwort  bekomen ;  darumb  ich  bitt  umb  freuntliche  antwort, 
damit  ich  dem  eerhchen  gesellen  gerne  auch  dinen  wolt.  A  Ilain  ich 
bitt,  wolt  solche  handlung  bei  euch  in  geheim  lassen  bleiben  etc. 
Wormit  ich  euch,  den  eurn  dinstlich  kan  sein,  bin  ich  ganz  willig,  ia 
auch  schuldig  zu  tun  etc. 

So  ir  mir  wolt  etwas  schreiben,  ich  bleibe  noch  von  dato  an  im 
land,  bei  14  tagen  zur  herberg  in  Dantzke  bei  Jörgen  Kuffuers  stifisun 
Jörgen  Schultz. 

Hiemit  befelhe  ich  euch,  die  euern,  sampt  allen  cristen  in  gottes 
genade.  amen. 

E.  w.  gefatter 

Hanns  Straub. 

Atif  der  Außenseite:    Memorial  an  herr  Johann  Funck   von  Hansen  Straub. 

Ausfertigung  im  Staatsarchiv  zu  Königsberg.  Herz.  Brief  -  Archiv  J^ 
(A.  Z.  3.  35.  205). 


I 


316  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

183.  1551  Februar  20.     Die   Steinacher  Gesellschafter 
an  ihre  Hüttenmeister. 

Lehnen  es  ah,   die  ihnen  angebotenen  Kupfer   (des  alten  Vorrats)  %u 
kaufen,  bevor  die  Verläge  zurückgezahlt  sind. 

Unser  freuntlich  dinst  zuvor,  erbarn  vorsichtigen  bsunder  freunt- 
lichn  libn  sweger  und  guten  freunde.  Euer  schreiben,  als  solt  ire  euer 
kopfer  nit  verkauft  und  nach  der  feuerteilung  doch  an  uns  und  wir  an 
euch,  umb  die  kopfer  zu  keufen,  geweist,  roit  anbitung  derselbn,  habn 
wir  vernohmen,  und  ist  euch  unverborgen  nit,  das  die  wolgeborn  und 
edlen  graven,  weiland  grave  Hoyer  und  grave  Philips  seliger  und  lob- 
licher gedechtnis,  und  die  andern  s.  g.  bruder  unser  g.  hern  zu  Mans- 
felt  uns  einen  fünften  teil  aller  kopfer  und  silber,  so  in  irer  g.  herschaft 
gemacht,  den  zentner  für  13  fl,  ein  werende  zeit  und  so  lange,  bis  wir 
aller  unsers  verlegs,  darunter  ihre  von  wegen  euer  feuer  nit  die  wenig- 
sten, genzlich  bezalt,  verschribn,  welich  kopfer  auch  sust  nimant  anders 
sollen  verkauft  ader  in  ander  wege  verwent  werden,  wie  unser  ver- 
schreibung  dasselb  und  anders  genugsam  bescheinen.  Daruff  wir  euch 
auch  unser  bezalung  ein  gute  zeit  getan  und  mit  grossen  ubermessigem 
verleg,  welicher  uns  ane  allen  nutz  nun  lange  iare  zu  merghchem 
schaden  furenthalten,  an  uns  nichts  mangeln  lassen.  Konten  nit  be- 
denken ,  mid  was  schein  über  unser  clare  briff  und  sigel  unser  ver- 
legten kopfer,  ehe  wir  mid  kopfer  desselben  bezalt,  selten  weiter  ver- 
kauft werden.  Und  so  vil  wir  uns  in  unsern  stadlichn  briffen,  die 
wir  von  wolgemelten  u.  g.  hern  habn,  ersehen,  wissen  wir  uns  darus 
und  US  gemelten  und  andern  Ursachen  nit  zu  begeben.  Wo  ir  aber 
derhalb  beswert  zu  sein  vermeint  und  solichs  an  u.  g.  hern  wurdet 
gelangen  lassen,  sein  wir  ungeweifelt,  i.  g.  werden  ane  unser  zutun 
ader  schaden  euch  der  pillickeit  zufriden  stellen.  Dan  wir  unsers  ver- 
legten guts  für  andern,  und  was  uns  verschribn,  pillich  gewertig  sein. 
Und  wollen  dis  euer  schreiben,  auch  was  daruff  unser  antwort,  sofern 
euch  es  nit  zukegen,  den  Sachen  von  allen  teilen  zum  besten  an  wol- 
gemelt  u.  g.  h.  umb  rad  gelangen  lassen.  Und  sein  euch  freuntlich 
zu  dinen  willig.    Gebn  Freitag  nach  Invocavit  anno  domini  1551. 

Konzept  im  Geweric.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  13,  XIX.  Mit 
der  Notiz:  schreiben  an  unser  huttenmeister  a°.  51  alten  Vorrat  belangende. 


No.  183-184.    1551.  317 


184.    1551  April  23. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  leihen  von 
Niclaus  Bromme  xu  Frankfurt  auf  2  Jahre  10  000  fl  und  verschreiben 
ihm  dafür  während  dieser  Zeit  jährlich  800  fl  aus  dem  Steinacher 
Saigerhandel. 

"Wir  Hans  Jurge  und  Hans  Albrecht  gebruder  graven  und  hern 
zu  Mansfelt  etc.  für  uns,  unser  erbn  und  in  volmacht  der  andern 
unser  freuntlichen  üben  bruder  für  yedermeniglichen  bekennen  und 
tun  kund  in  und  mid  disem  unserm  uffen  briff,  das  wir  mid  zeitigem 
rad  und  gutem  wissen  in  unser  herschaft  Mansfelt  und  unser  aller 
anligen  und  beswerungen  für  zehntusent  gülden  an  grober  moncz, 
nemlich  an  Jochemstalern  guldengroschn ,  die  uns  alle  und  wol  zu 
dank  bar  zugezalt,  wir  auch  entpfangen  und  an  gemelter  unser  her- 
schaft scheinbarn  grossen  und  merglichen  nutz  gelegt  habn,  an  unsern 
zehnten  aller  kopfer,  so  uns  von  einem  fünften  teil  aller  der  kopfer,  so 
in  obgemelter  unser  herschaft  jerlich  gemacht  werden  und  an  derselbn 
werden,  wie  uns  die  bezalet  werden  und  iczunder  die  geseltschaft  der 
seigerhutten  zur  Steynach,  nemlich  Hans  Keinicken  und  Wilhelm 
Reiffensteins  seliger  erbn  von  uns  inne  habn  und  jerlich  nach  vermöge 
irer  habenden  verschreibung  uns  bezalen  an  allem  dem  gelt,  das  sie 
uns  jerlich  und  zu  ider  zeit  uff  ein  gancz  jar  und  iders  jars  bsundern 
von  dem  zenten  und  anderm  von  des  handeis  wegen  geben,  so  lange 
diser  kauf  stehet,  recht  und  redlich  verkauft  haben  uff  einen  widerkauf 
in  und  mid  craft  dises  unsers  uffen  briffs,  recht  und  redlich  verkaufen 
800  gülden  jerliches  zinses  an  Jachemstalern  guldengroschen,  wie  im 
fiirstentume  zu  Sachsen  und  desselbn  werdes  in  unser  herschaft  genge 
und  geneme  sein,  einen  idern  zu  17  baczn,  halb,  das  sein  400  gülden, 
uff  die  herbstmess  zu  Frankfurd  und  die  andern  helft,  das  sein  auch 
400  gülden,  uff  die  fastenmeß  darnach,  und  also  dweil  diser  kauf  steht, 
durch  unser  kauf  leut  und  geseltschafter,  so  die  seigerhendel  von  unsernt- 
wegen  innehaben,  alwege  in  obgemelten  zween  messen  erlich,  treulich, 
gewis  und  ane  einige  inreden  bie  unsern  ehrn,  trauen  und  glaubn 
wollen  bezalen  und  zu  dank  entrichten  lassen  dem  erbarn  und  weisen 
Niclaus  Brommen  des  rats  und  burger  zu  Frankfurt,  seinen  erbn,  erb- 
nemen  ader  trauen  Inhabern  dises  brifs  und  bevehlen  hirmid  und  in 
craft  diss  unsers  briös  den  gemelten  geseltschaftern  und  Inhabern  unser 
eines  fünften  teils  aller  der  kopfer,  so  in  unser  herschaft  uff  unser  an- 
teil  gemacht,  hirmid  ernstlich  und  wollen,  das  sie  zu  ider  Frankfurter 


318  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  öaigerhandels. 


meß  dem  gedachten  Inhabern  diß  briffs  die  benamten  zinse  von  dem  gelt, 
das  sie  uns  jerlich  für  unser  zentkupfer  und  von  ires  handeis  wegen 
schullig  werden,  entrichten  sollen.  Wir  wollen  und  bevehlen  auch 
hirmid,  das  sie  sich  in  bezalung  der  zentkupfer  und  sust  der  andern 
pflichten  allezeit  also  halten  sollen,  das  sie  in  iren  banden  also  vil  von 
derselbn  gebure  behalten  sollen,  das  sie  die  zins  und  uff  die  zeit  der 
ablosung  das  heubtgelt  von  unserntwegen  vergenugen  können.  Wir 
bevehlen ,  heissen  und  verbitten  auch  unserm  iczigen  und  künftigen 
rentmeister  und  sust  meniglich,  das  sie  dasselb  gelt,  das  zu  entrichtung 
der  zins  und  volgenden  des  heubtguts,  von  den  geseltschaftern  nit 
fordern,  in  nehmen  ader  abrechen  soUn,  bie  iren  eiden,  die  sie  uns  ge- 
tan, sundern  zu  ider  zeit  von  dem  zenten,  uns  zustendig,  und  anderm 
also  vil  innenlassen ,  das  sie  nach  gelegenheit  die  zins  und  zu  seiner 
zeit  die  heuptsumen  von  unserntwegen  ablegen  können.  Und  wiewol 
unser  gleubiger  uns  die  widerlosung  zu  unser  gelegenheit  heimgestelt, 
so  habn  wir  uns  doch  derselbn  wilkorlich  selbst  und  mid  gutem  willen 
hirmid  begeben,  welichs  auch  unsern  gleubigern  zu  keiner  beswerung 
gereichen  sal,  sie  auch  damid  wider  des  reichs  Ordnung  nits  gehandelt 
habn  solln.  und  gereden  und  geloben  daruff  für  uns  und  unser  erben, 
das  wir  solich  zehntusent  gülden  heubtgelt  midsampt  dem  zins,  so  uff 
die  ablosungszeit  betaget  ader  sust  hinterstellig  wer,  auf  die  fastenmeß 
schirst,  wan  man  schreibn  wird  nach  Cristus  unsers  libn  hern  geburt 
1553,  das  ist  über  zwei  jare,  in  der  Stadt  Frankfurd  unserm  gleubiger 
Niclaus  Brommen  ader  innehabern  diß  briffs  an  einer  ganczn  unzur- 
teilten  sumen  uff  einmahl  an  obgemelter  werung  genediglich,  erlich 
und  treulich,  das  ime  wolgenugen  sal,  wollen  entrichten  lassen,  mid 
disera  furbehalt:  welich  zeit  wir  vor  usgang  der  zweier  iar  wolln,  so 
solln  und  mögen  wir  die  ganczn  ader  halbn  sumen  unserm  gleubiger 
uffkundigen  und  in  einem  virteil  jars  darnach  widergeben.  Und  be- 
vehlen hirmid  unsern  kaufleuten  und  geseltschaftern,  Inhabern  unser 
seigerhendel  obgemelt,  die  weren  dan  geheissen,  wie  sie  wollen,  das  sie 
von  unsern  zentkopfern  vor  der  zins-  ader  ablosungszeit  so  vil  unter 
inen  haben  und  inbehalten  sollen,  damid  sie  dise  heubtsumen  und  zins 
zu  dank  genczlich  ablegen  und  von  unserntwegen  bezalen  mögen,  und 
wollen,  das  sie  uns,  unserm  rentmeister,  auch  sust  nimant  von  solichm 
unserm  zenten  nichts  gebn  solln,  welichs  wir  auch  von  inen,  auch  sust 
nimant  begeren  sal,  bis  solange  das  unser  gleubiger  des  heubtgelts, 
Zinses  und  Schadens,  ob  eczwas  daruff  gehn  wurde,  zu  ider  zeit  zu 
dank  und  erlich  bezalt  sein.  Und  sol  an  der  heubtsumen  der  zins,  den 
wir  daruff  gewilligt,  nit  abgerechent  werden,  auch  inen,  als  ob  es  wider 


No.  184-185.    1551.  319 


die  ordenug  des  reichs,  zu  keinem  nachteil  gereichen,  des  wir  sie  bie 
unsern  waren  worten  vertreten  und  entnemen  wolln.  Und  ab  der 
zenten  ein  jar  so  vil  nit  ertrags,  wollen  wir  den  mangel  erstaten,  bis 
an  dem  gelt,  des  uns  über  den  zenten  us  dem  handel  verschriben.  Wo 
aber  die  widerlosung  uff  gemelte  zeit  nit  gesche,  das  doch  nit  sein  sal, 
ader  zu  einiger  zeit  der  zinse  nit  entricht  und  wir  daran  seumig  be- 
funden, dan  solin  unser  gleubiger  und  Inhaber  dis  brifis  macht  und 
gewalt  habn,  mid  recht  zu  komern  und  ufPzuhalten,  auch  aller  gebreuch- 
lichn  und  rechtUchn  wege  unverdacht  zu  gebrauchn,  wie  gewonheit, 
bis  sie  zu  dank  des  heubtguts,  zinses  und  Schadens  bezalet  und  wol  zu- 
fridengestelt  sein,  und  sol  dise  verschreibang  die  obgemelten  unser 
hendeler  der  seigerhutten  zur  Steynach  für  ire  person,  als  die  solich 
schulden  nit  gemacht,  nit  binden,  sundern  uns,  unser  herschaft  und 
derselbn  verwanten  verhaften,  es  wer  dan,  das  die  geseltschafter  die 
bezalung  inbehalten  betten  und  von  unserntwegen  ane  unser  Verhin- 
derung nit  entricht  betten.  Und  wir  sollen  und  wollen  auch  zu  us- 
gang  der  zweier  jare  kein  weiter  Stundung  suchen,  sundern  bie  unsern 
trauen,  glaubn  und  waren  worten  die  ablosung  uörichtig  tun  und  be- 
zalen.  Und  verzihen  uns  hirin  alles  behelfs  in  gemein,  als  weren  die 
in  sunderheit  usgedruckt,  des  reichs  ordenung,  rechtens,  gebrauchs  ader 
einiges  forteils,  der  uns  zu  gutem  und  dem  gleubiger  zu  schaden 
komen  macht,  des  bie  unsern  trauen  und  glaubn  nit  zu  gebrauchen, 
alle  geferde  und  argelist  hirin  usgeslossen.  Des  alles  zu  urkund  habn 
wir  unser  ingesigel  für  uns  und  unser  erbn  gebruder  und  Untertanen 
an  disen  brifp  wissentlich  tun  hengen  und  mid  unsern  banden  unter- 
schriben.    Donnerstags  etc.  1551  5  post  Jubilate. 

Konzept  van  Michel  Meyenburgs  Hatid  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
hantlel,  Paket  13,  XX. 

Auf  der  Bückseite :  Dise  copia  ist  also  Niclaus  Brommen  geschickt  sontag  den 
19.Julii  1551. 


185.    1551  April  29.     Leipzig. 


Paulus  Fetzer,  der  Arznei  Doktor,  und  Antonius  Letter,  als  Vormünder 
der  Erben  Heinrich  Scherls ,  femer  Gregor  Ulrich,  Heinrich  Scherl  und 
Herten  Pfintxing  quittieren  über  den  ordnungsmäßigen  ratenweisen 
Empfang  von  44862  fl  13  gr  9  \  und  des  Zinses  zweier  Jahre  als 
Anteil  der  Steinacher  Gesellschaft  an  der  Ablösungssumme  der  ehemaligen 
Gesellschaft  des  Luderstädtischen  Handels. 


320  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Ausfertigung  mii  5  aufgedrückten  Papiersiegeln  im  Gewei'k.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerliandel  Paket  13,  XVII. 

Darauf  die  Notiz:    Letzt  quitancz  Scherlens  erbn  über  den  letzten  und  alle 
vorschinen  termin  anno  domini  1551  uff  Walpurgis. 


186.  1551  August  24.  Maosfeld.  Die  Grafen  Gebhard, 
Hans  Georg  und  Hans  Albreclit  von  Mansfeld  an 
die  Arnstadtischen,  Gräfenthalischen,  Eisfeldischen 
und  Steinachischen  Gesellschafter. 

Wir  mugen  euch  nicht  unangezeigt  lassen,  das  uns  glaublichen 
furkumbl,  als  sollen  sich  ettlich  (durchgestrichen:  die  wolgebornen  unsere 
freuntlichen  lieben  oheim,  schweger  und  gefattern  die  grafen  von 
Stolbergk)  understanden  haben,  einen  fahl  in  die  gahrkupferzu 
machen.  Dagegen  würden  sie  unserer  habenden  gerechtikeit  nach  Maß- 
nahmen treffen.  Ersuchen  die  Gesellschafter,  gegen  die  Preisverschlechterung 
zu  wirken  und  durch  eine  hant,  nach  altem  gebrauch,  %u  verkaufen. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XIX. 


187.  1551  September  1.  Mansfeld.  Die  Grafen  Hans 
Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  an  die 
Gräfenthalischen,  Steinachischen,  Arnstadtischen  und 
Eisfeldischen  Gesellschafter  zu  Eisleben. 

Ersuchen  nochmals   (wie  schon  am  29.  August),   ihnen   5000  Oold- 
golden  xu  verschaffen. 

Eeinkonzept   im  Gewerk.   Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Packet  26,  XIX. 


188.  1551  Oktober  5.  Die  Gesellschafter  der  Saiger- 
hütte  zu  Steinach  an  die  Grafen  Hans  Georg  und 
Hans  Albrecht  von  Mansfeld. 

Bitten,  das  Aufschmelzen  des  alten  Vorrats  zu  veranlassen  und  ihnen 
drei  entzogene  Feuer  wiederzugeben.  Das  Herabsetzen  der  Kupferpreise 
durch  andere  Gesellschaften  und  die  den  Steinachern  daraus  erwachsene 
Schädigung.  ^ 


No.  185-188.    1551.  321 


Wolgebornen  und  edlen  graven ,  euren  genaden  sey  mit  vleys  zu- 
irorn  unser  untertenig  ganz  willig  dinst.  Genedige  herren,  nachdem 
3.  g.  genedigst  gut  wissen  haben,  wie  oftmals  wir  us  dringender  not 
t)ey  e.  g.  untertenig  angesucht  und  gebeten,  uns  genediglich  behulflich 
!u  sein,  domit  wir  unsern  alten  Vorrat  uffschmelzen  mochten,  das  auch 
pon  e.  g.  uns  genedig  zugesagt.  Dieweil  aber  dasselbig  verzogen  und 
tvir  für  den  andern  zuruckgesatzt  und  nichts  weniger  desselben  jherlich 
Liber  funftusent  gi-lden  Schadens  haben,  so  bitten  wir  untertenig,  e.  g. 
geruhen  uns  lenger  nicht  uffzuhalten  und  genedig  befurdern,  damit 
wir  dasselb  unser  gut,  das  wir  bezalt  und  verlegt,  auch  teglich  so 
grossen  nachteil  darvon  haben,  uffschmelzen  mugen ,  darin  genedig 
ärzeigen ;  das  wollen  wir  untertenig  vordienen.  Auch  genedigen  herren, 
5.  g.  haben  wir  verschiener  zeit  auch  clagend  bericht,  das  uns  von 
iinserm  einen  fünften  teil  und  einem  dritten  teil  in  drey  feuer  abgezogen, 
vvelichs  uns  nit  wenig  beschwerlich,  auch  unsern  vorschreibungen  ganz 
zuwider  und  schedlich.  Ist  derwegen  unser  untertenig  bitt,  e.  g.  wollen 
das  genedig  pillich  einsehen  haben,  das  wir  des  nachteils,  so  wir  der- 
lialb  ahne  unser  verursachen  und  mit  keiner  pilligkeit  erlitten,  mögen 
erstadt  werden  und  hinfurder  der  feuer  wieder  restituirt  und  also  der 
verschriben  feuer  ergenzt  werden  ,  darin  genedig  auch  erzeigen ;  das 
wollen  wir  untertenig  vordinen.  Zudem,  genedigen  herren,  wissen  e.  g. 
sich  genedig  zu  berichten,  das  e.  g.  mit  sunderlichem  grossen  ernst 
vor  der  jungstvorschinen  fastenmes,  auch  itzt  vor  der  herbstmesse  den 
gesellschaftern  geboten  und  ufferlegt,  das  wir  alle  mit  einem  gleichen 
kauf  alle  kupfer  us  einer  haut  und  keiner  hoher  oder  weniger  dan 
der  ander  seine  kupfer  verkeufen  solt  und  keiner  vor  dem  andern, 
auch  keiner  unwissend  heimlich  hinter  den  andern  keinen  fall  machen 
sollt,  alles  zu  verhüten  des  Schadens,  so  dei  herschaft,  auch  den  kauf- 
leuten  daraus  erfolgen  wurden ,  das  wir  uns  auch  mit  den  andern  und 
alle  gesellschafter  zu  halten  vorpflicht  und  einer  dem  andern  mit  trauen 
und  glauben  und  mit  hantgeben  zugesagt;  uff  sollich  zusage  haben 
wir  gar  keinen  zweifei ,  das  es  gehalten ,  gehabt  und  daruff  im  alten 
kauff  unserer  kupfer  ein  teil  verkauft.  Es  haben  inen  aber  unsere 
kaufleute  furbehalten  ,  das  sie  in  erfarung  kommen ,  das  etzlich  mit 
iren  kupfern  um  ein  stattlichs  gefallen  und  vil  neher  dan  zuvorn  ver- 
kauft heften.  Derwegen ,  wo  sie  dasselbig  wurden  beweisen ,  wollten 
sie  uns  die  kupfer  im  alten  kauf  nicht,  sundern  denen  gleich,  die  mit 
dem  kauf  umb  ein  mergklichs  gefallen  weren,  bezalen.  Und  so  wir 
uas  dann ,  in  ansehung  e.  g.  ernstem  verbot ,  auch  selbst  vorpflichter 
zusage,   keines  fahls  versehen ,  haben    wir   die   andern  anwesend  der 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  21 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


zusage  erinnert,  und,  was  dem  handel,  wo  es  nit  sollt  gehalten  werden, 
erfolgen  und  sust  einem  idern  zu  schaden  ghen  wurd,  bericht,  und  sie 
alle  uff  irer  zusage  plieben.  So  sein  wir  doch  von  den  ehrlichen  kauf- 
leuten,  denen  wir  in  der  fastenmes  unser  kupfer  im  alten  kauf  verkauft, 
darbei  sie  auch  wol  zufrieden,  so  fern  es  die  andern  auch  tun  wurden, 
in  itziger  herbstmes  umb  ein  stattlich  summen  geldes  eruszugeben 
ernstlich  angelangt,  mit  bericht,  das  sie  mit  briffen  und  sigeln  und 
warer  urkund  des  rats  zu  Acha  beweisen  konten,  das  etzlich  ander  ire 
kupfer  in  der  fastenmeß  umb  ein  mergklichs  viel  neher  geben  hetten 
und  also  mit  dem  kauf  gefallen  und  neher  geben,  dan  zuvor  der  ge- 
brauch gewesen.  Derhalben  sollten  wir  ihnen  das  erstatten,  das  wir 
dem  alten  kauf  gemeß  verkauft  und  wie  die  andern  nicht  gefallen 
hetten;  und  im  fahl  das  wir  uns  des  wurden  wegern,  musten  sie  uns 
mit  recht  in  der  meß  (Wort  ausgelassen?)  und  von  ihren  herrn  recht- 
messigk  kundschaft  inlegen,  das  sichs  irem  clagn  gemeß  halt.  Nach- 
dem wir  nun  us  e.  g.  verbot,  das  wir  gehalten  haben,  auch  den  andern 
hendelern  zum  besten,  uns  der  zusage  gehalten  und  darus  in  merk- 
lichen schaden  kommen,  auch  der  fall  im  kupfer  so  viel  beschwerlicher 
ervolgt,  so  ist  unser  untertenig  bitt,  e.  g.  wollen  das  genedig  einsehen 
haben,  das  uns  unser  schaden  gegulten  und  erlegt  werd.  So  seind  die 
kaufleute  zu  Acha  erpottich,  die  [kunjtschaft,  die  ihnen  mit  recht  magk 
uffgelegt  werden,  darzutun.  Und  ist  unser  unterdenig  bitt,  e.  g.  wollen 
uns  in  diesem  und  vorigen  artikeln  mit  genediger  hulf  erscheinen. 
Das  wollen  wir  unterdenig  und  gern  vordinen.  Bitten  auch  darufi 
genedig  antwort.   Gegeben  zu  Eysloben,  montag  nach  Michelis  anno  1551 

e.  g.  u. 
die  gesellschaft  der  seigerhutten  zu  Steinach. 

Außenadresse :  Den  wolgeborn  und  edlen  hern  Hans  Georgn  und  hern  Haus 
Albrechten  gebrudern  grafen  zu  Mansfelt  und  edle  hern  zu  Heldrungen  unsern 
genedigen  lierren  etc. 

(Niehtausgefertigte)  Reinschrift  im  Geicerh.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel, 
PaJcet  13,  XXIII. 

Darauf  die  Notiz :    Schult  zu  Hetstede. 


189.    1551  Oktober  11. 

Die  Gesellschafter  der  Hütte  Steinach  nehmen  von  Jürge  Hoffmann  zu 
Nürnberg  für  vorläufig  3  Jahre  2000  fl  in  ihren  Handel  auf  und  ver- 
sprechen, diese  Summe  mit  10^ /q  %u  verzinsen. 


No.  188-190.    1551. 


Wir  Hans  Reinicken  und  Wilhelm  ReifFensteins  seliger  erben  und 
wir  andern  gesellschafter  des  seigerhandels  uö  der  seigerhutten  zur 
Steynach  bekennen  und  tun  kunt  mid  disera  unsem  uffn  briff  für  uns, 
unser  erbn  und  nachkomen,  das  wir  dem  erbarn  und  namhaftigen 
Jürgen  HofFman  zu  Nuremberg  unserm  besunder  gunstigen  und  guten 
freunde  zwevtusent  gülden  in  moncz,  ye  funfzen  baczen  für  ein  gülden, 
schultig  worden  sein,  welich  summa  er  zu  und  bie  uns  an  obgemelter 
werung  gelegt,  die  wir  furd  in  obgemelten  unsern  seigerhandel  der 
hutten  Steynach  unterbracht  und  ingenomen  habn,  darin  sie  von  dato 
an  drie  jare  ligen  und  werben  sollen.  Und  damid  aller  verdacht  und 
argwon  abgesnitten ,  sollen  und  wollen  wir  ime  us  demselbn  handel 
hinfurder  uff  iglich  hundert  zehen  gülden  zu  gewynn  gebn  und  dieselbn 
nach  gewonheit  des  handeis  nach  gesehener  rechnung  uff  Michaelis  ader 
uff  das  nau  jare,  wie  andern,  reichen  und  gebn.  Und  wan  obberurte 
drie  jare  verschinen,  und  so  wir  uns  dan  mid  ime  und  er  sich  mid 
uns  weiter  nicht  vertragen,  soll  ein  teil  dem  andern  das  ein  virteil 
jars  vor  dem  Michelsmarct  zu  Leibzig  desselbn  jars  uffkundigen;  so 
sal  ime  obgemelt  heubtgelt  mid  dem  gewin  obgemelter  werung  zu  us- 
gang  des  nechsten  Michaelis-  ader  Neuenjarsmarct  durch  uns,  unser 
erben  und  nachkomen  erlegt,  widergebn  und  bezalt  werden,  alles  treu- 
lich und  ungeferde.  Zu  urkund  habn  wir  ime  dise  verschreibung  geben 
mid  unser  iders  pitschaft  versigelt  und  eigener  band  unterschribn.  Son- 
tags,  den  11.  Octobris  anno  domini  1551. 

Konzept  im  Geicerk.  Archiv  zu  EisMmi,  Saigerhandel,  Paket  13,  XXIV. 


190.  1551  Oktober  [Michaelismarkt].    Leipzig. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  quittieren 
über  13333  fl,  die  sie  von  Franz  Straub  und  dessen  Mitgesellscliaftern 
empfangen  haben  und  versprechen,  statt  des  im  Kupferkaufvertrage  vom 
13.  Juni  1551  festgesetzten  Zinsfußes  von  ö^q,  7°  <,  Zinsen  zu  zahlen 
und  die  Summe  Michaelis  1553  zurückzuerstatten. 

Wyr  Hans  George  und  Hans  Albrecht  gebrudere  graven  und 
hem  zu  Mansfeld  und  edle  hern  zu  Heldrungen  vor  uns  und  von 
wegen  unserer  mundige  und  unmündige  gebruder,  auch  für  alle  unsere 
erben  und  erbnehmen  vor  jdermennigklich  bekennen  und  thun  kunt: 
cemnach  die  erbarn  und  namhaftigen  Franz  Straub  und  seine  mitver- 
wanten,  zu  Normbergk  und  Leyptzk  burger,  von  wegen  eines  umb  ein 
c ritten  teil  eins  ganzen  fünften  teils,  so  Heinrich  Scherl  selllger  gehapt, 

21* 


324  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

mit  uns  beschlossen  kupferkaufs  Inhalts  getzwifachter  darüber  ver- 
Schreibung, des  datum  Artern,  sonnabents  nach  Onoffry  den  dreizehenden 
tagk  des  monats  Junij  dis  gehinden  einundfunfzigisten  jars,  uns  drey- 
zehentausent  dreyhundert  dreyunddreissigk  gülden  und  sieben  groschen 
von  Michaelis  anno  einundfunfzigk  bis  uff  Michaelis  anno  dreyund- 
funfzigk  furstrecken  und  darleihen  sollen  und  wollen,  als  haben  wir 
itztgemelte  summa  an  eilftausent  sechshundertsechsundsechtzigk  gulden- 
gröschen,  solche  zu  vierundzwanzigk  groschen  gerechent  und  secht- 
zehen  groschen  der  chur-  und  fursten  zu  Sachsen  etc.  itzigs  schrott 
und  korns,  durch  unsern  rentmeister  und  lieben  getreuen  Bartel  Wide- 
raan  von  obgenanten  geselschaftern  baruber  heut  dato  dis  briefes  zu- 
gezalt  eynnemen  und  entpfahen  lassen.  Sagen  derhalben  genanten 
Strauben  und  seine  mitverwanten  der  angezeigten  summa  hirmit  quidt, 
frey,  ledigk  und  loß.  Gereden  und  geloben  darauf  bey  unsern  waren 
Worten,  trawen  und  gutem  glauben,  itztgemelte  summa  der  dreyzehen- 
tausent  dreyhundert  dreyunddreissigk  gülden  und  sieben  groschen,  ob- 
wol  in  angezeigter  kupferhandels  verschreibunge  die  zu  fünf  pro  cento 
zu  verzinsen  verleibt,  solche  doch  mit  sieben  ufs  hundert,  das  ist  mit 
neunhundert  dreyunddreissigk  gülden  und  siben  groschen  munzs  ob- 
gemelter  werunge  Michelis  des  zweyundfunfzigisten  und  dergleichen 
Michaelis  des  dreyundfunfzigisten  jars  verzinsen ,  auch  die  obgemelten 
heuptsumma  itztgedachts  des  dreyundfunfzigisten  jarsmarkts  zu  Leyptzk 
ane  lengern  verzugk,  ausflucht.  oder  widderrede  zu  guttem  danke  wid- 
derumb  zalen  und  entrichten  zu  lassen,  getreulich  und  ane  alles  ge- 
ferde.  Des  zu  gleublicher  urkunt,  stetter  und  vester  haltunge  haben 
wir,  obgenante  graven,  unsere  angeborne  secret  auf  dissen  brief  wissent- 
lich drucken  lassen  und  uns  mit  eigenen  banden  underschrieben. 
Welchs  gescheen  und  geben  ist  nach  Christi  unsers  lieben  hern  und 
seligmachers  geburt  im  funfzehenhunderten  und  einundfunfzigisten  jare 
im  Leyptzkischen  Michelsmarkt. 

BeinscJirift  mit  Korrekturen  (ursprünglich  zur  Ausfertigung  bestimmt  gewesen, 
wie  die  zwei  wiederabgenommenen  Papiersiegel,  deren  Spuren  zu  sehen  sind,  be- 
weisen) im  Geiverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  1,  V. 

Auj  der  Bückseite  Begistraturvermei'k :  Copei  der  13  333  fl  7  gr  und  daruff 
verzinsuDgk  halber  von  baiden  grafen  m.  g.  h.  dem  Frantz  Strauben  und  seinen 
mitverwanten  geben  adj  Michelsmargt  a°  51*®"  jars.    Nicl.  Magd(eburg]. 


No.  190-192.    1551.  325 


191.   1551  0.  D.     Die  Steinacher  Gesellschafter  [an  die 
Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld]. 

Kündigen  den  von  der  LuderstädiiseJien  GeselUcliaft  übernommenen 
dritten  Teil  eims  Fünfteils  auf.  (Die  Kündigung  wird  jedoch  nicht 
übergeben.) 

Wolgebornen  und  edlen  graven  genedigen  hern,  e.  g.  sey  unser 
untertenig  ganez  willig  dinst  mid  allem  vleis  zuvorn.  G.  hern,  nachdem 
wir  nun  in  das  dritte  jar  einen  dritten  teil  von  einem  fünften  teil  Hencz 
Scherlens  seliger  seigerhandels  gehabt,  denselb  mid  grossen  schulden 
angenomen  und  zwey  ganczer  jare  getriben  und  wol  bedacht,  denselbn 
dritten  teil  mid  gotes  hulf  und  e.  g.  genediger  Vergünstigung  lenger  zu 
gebrauchn;  wir  hetten  uns  auch  verhofft,  es  solt  in  ansehung  der  treg- 
lichen  jare  mid  der  last  des  handeis  gelindert  worden  sein,  szo  be- 
finden wir  doch  im  gründe,  das  der  last  teglich  dermassen,  ye  lenger 
ye  beswerlicher,  sich  häuflet,  das  es  swerlich  in  unserm  vermögen  sein 
mocht,  wo  nit  durch  gottes  hulf  und  e.  g.  genedig  insehen  ein  anderung 
und  besserung  bedacht,  den  handel  nach  usgang  der  drier  jare  genug- 
sam, und  wie  es  die  notturft  erfordert,  zu  verlegen.  Und  damid  wir 
uns  des  in  der  zeit  ercleren,  der  verschreibung  genug  tuen  und  dem 
andern  dester  besser  fursein  mögen,  szo  ist  an  e.  g.  unser  untertenig 
bitt,  e.  g.  wolln  das  von  uns  genedig  vermerken. 

Konzept  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eislehen,  SaigerJiandel,  Paket  13,  XVII. 

Darauf  die  Notiz :   Uffkuadigüng  des  drittenteils.     Ist  nit  ubergebn.    51. 


192.  1551  O.D. 

Rückstände  der  Hüttenmeister  Jakob  Heidelberg,  Bartel  Drachstedt  und 
Alerande)-  Drachstedts  Erben  bei  der  Steinacher  Gesellschaft  aus  den 
Jahren  1540—1551. 

Jacob  Heydelbergk,  Barthel  Dragstedt  und  AUexsander  Dragstedts 

erben  sein  schuldig  gewest  und  geworden  von  anno  40  jar  bis  ufl 

anno  1551  jar: 

Erstlich  anno  40  jar : 

12393  11    15  gr      1  A    Jacob  Heidelbergk 
12932  fl      1  gr    —  A    Barthel  Dragstedt 
8629  fl      2  gr      5  A    Sander  Dragstedts  erben. 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Anno  1541  jar: 

13873  fl    —  gr    —  A    J.  Heidelbergk 
12393  fl      5  gr      3  A    B.  Dragstedt 
10776  fl    —  gr      8  A    S.  Dragstedts  erben. 

Anno  1542: 

15590  fl      9  gr      3  A    J.  Heidelbergk 
14860  fl      4  gr      6  A    B.  Dragstedt 
12645  fl      8  gr      6  A    S.  Dragstedts  erben. 

Anno  1543  jar: 

16331  fl      3  gr      2      A    J.  Heidelberg 
16387  fl    —  gr    10      AB.  Dragstedt 
13769  fl    19  gr      6V2  A    S.  Dragstedts  erben. 

Anno  1544  jar: 

16602  fl  —  gr  11  A  J.  Heidelberg 
17250  fl  12  gr  91/2  A  B.  Dragstedt 
14904  fl      5  gr      5V2  A    Alexander  Dragstedts  erben. 

Anno  1545  jar: 

18506  fl      8  gr      5  A    J.  Heidelbergk 

17377  fl    10  gr      4  A    B.  Dragstedt 

15194  fl      3  gr      5  A    Alexander  Dragstetts  erben. 

Anno  1546  jar: 

17523  fl    19  gr    10  A    J.  Heidelbergk 

16646  fl    13  gr      4  A    B.  Dragstedt 

13243  fl      5  gr      6  A    Alexander  Dragstedts  erben. 

Bis  ufi  28  jenner  in  di  geltzedel  eingeschriben,  so  di  kupper 
alle  abgezogen  werden, 

35572  fl  Johann  Albrecht  ufi"  Vs 
7200  fl  Michel  Güzscher  Vs 


42772  fl 


Aufzeichnung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XTX. 
Aufschrift:  Hüttenmeister  Steinach. 


No.  192-193.    1551—1552.  327 


193.    1552  Januar  4.   Mansfeld. 

Der  Mansfeldische  Kanzler  Melchior  Nickel  verschreibt  der  Mutter  und 
den  Geschivistern  von  Moritz  und  Benedikt  Wiedemann  für  eine  auf 
2  Jahre  vorgestreckte  Summe  von  1500  fl  seine  Habe  und  darunter 
3200  fl,  die  er  im  Gräfentalischen  Handel  liegen  hat. 

Ich  Melcher  Nickel,  Mansfeldischer  canzler,  vor  mich,  meine  erben 
ind  erbnehmen  bekenne  und  tue  kunt  mit  dissem  meinem  offenem 
)rief  vor  idermenniglich,  das  mir  die  erberen  Moritz  und  Benedict 
^Viedeman  meine  freuntliche  liebe  schwegere  im  namen  irer  mutter 
md  geschwester  auf  mein  bitlichs  ansuchen  fünf zehen hundert  gülden, 
e  einundzwanzig  groschen  vor  einen  gülden  gerechent,  heut  dato  gut- 
villig  geliehen  und  vorgestrackt ,  die  ich  auch  durch  meinen  brudern 
Balthasar  Nickel  empfahen  lassen.  Sage  sie  derhalber  solcher  mir  vor- 
gestreckten funfzehenhundert  gülden  quidt,  ledig  und  los,  gerede  und 
gelobe  hierauf  vor  mich,  meine  erben  und  erbnehmen  bei  meinen 
rauen  und  waren  werten,  gemelter  irer  mutter  und  inen  solche  funf- 
:ehenhundert  gülden  von  dato  in  zweien  jharen,  wan  man  der  wenigem 
;ahl  vierundfunfzig  schreiben  wirdet,  zu  irem  dank  und  ane  allen  iren 
[Osten  und  schaden  widderumb  erbarlich  zu  entrichten,  ihnen  auch 
lolche  summa  jherlich  mit  acht  gülden  das  hundert  verzinsen.  Und 
lomit  sie  des  allenthalben  so  viel  dester  baß  versichert,  so  tue  ich 
hnen  semptlich  hirmit  mein  haus  und  hof,  auch  meinen  garten  und 
lunst  alle  meine  bewegliche  und  unbewegliche  guter,  sunderlich  aber 
lie  dreitau sent  und  zweihundert  gülden,  so  ich  in  der  Greffentalischen 
jeselschaft  hauptguts  ligen  habe,  d'er  bestendigisten  weis,  maß  und  form, 
ds  solches  zu  rechte  gescheen  konte  ader  mochte,  zum  willigen  under- 
)fand  verpfenden  und  einsetzen,  dergestalt  und  also,  da  ich  ausganges 
1er  zweier  jhar  mit  erlegung  der  heuptsumma  und  zinse  seumig  wurde, 
las  sie  alsdan  gut  fug,  macht  und  recht  haben  sollen,  ihnen  sobald  zu 
)bbeschriebenen  meinen  haben  und  gutern,  welche  ihnen  am  gelegensten 
iein  werden,  schleunig  verhelfen  zu  lassen  in  aller  massen,  als  betten 
de  solches  mit  allem  dinglichem  rechten  erstanden  und  erlangt.  Ver- 
seihe mich  auch  hierauf  alle  freiheit  und  woltat  der  recht,  die  mir  dis- 
"als  zu  hülfe  komen  und  gemelter  meiner  freuntlichen  lieben  schwegerin 
ind  iren  kindern  zu  nachteil  gereichen  mocht;  der  keins  sol  noch  wil 
eil  mich  hirwidder  gebrauchen,  sundern  solches  alles  stet,  vest  und  un- 
verbrüchlich halten.  Des  zu  urkunt  hab  ich  diesse  verpflichtunge  mit 
eigener  band  geschrieben   und   mein   gewonlich  petzschaft  hierunden 


328  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

ufgedruckt.      Gescheen    zu    Mansfeld,    den    4.   des    monats   Januari 
anno  etc.  52. 

Abschrift  im  GeiverJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandcl,  Paket  6,  VIII. 

Darunter:  Ich  Balthasar  Nickel,  burger  zu  Nurmberg,  bekenne  mi 
disser  meiner  handschrift  für  mich,  meine  erben,  das  ich  heut  dato  voi 
den  erbaren  und  weisen  Moritzen  und  Benedict  Wideman  bede  ge 
bruder  dreizehenhundert  zwölf  ein  halben  thaller  von  wegen  meine 
bruderen  Melcher  Nickels  Mansfeldischen  canzlers  empfangen  habe,  sagi 
derhalben  meine  gunstige  hern  und  schwegere  solcher  1312  V2  daler  quil 
ledig  und  los.   Geben  und  gescheen  in  Leiptzigk,  den  10.  Jenner  a°  52 

Darunter:  Diese  zwei  originall  habe  ich  WolfF  Fischer  adj  11.  Sep 
tembris  empfangen  im  54  jar. 


194.  1552  Januar  18.  Mansfeld.  Die  Grafen  Han! 
Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  an  dei 
Stadtvogt  zu  Eisleben  Christoph  Moschauer. 

Beschweren  sich  darüber,  daß  die  Steinacher  Gesellschaft  hei  dei 
Zahlungen  in  Leipzig  Zinsen  von  Graf  Peter  Ernst  und  den  Feuerxin 
in  Abzug  gebracht  hätten. 

Hans  Jerge  und  Hans  Albrecht 
gebruder  graven  und  herrn  zu  Mansfelt. 

Erbar  liber  getreuer,  wir  werden  von  dem  erbarn  unserm  rent 
meister  rad  und  libn  getreuen  Bartel  Wideman  bericht,  das  ire  imi 
eczlich  gelt,  welichs  wir  verschiner  zeit  umb  geburlich  pension  voi 
wegen  unsers  libn  bruders  grave  Peter  Ernstes  etc.  von  den  hende 
lern  uff  uns  genehmen,  in  icziger  bezalung  zu  Leibzig,  auch  eczlichi 
feuerzins  abgekürzt  und  innebehalten  habn  sollet.  Wan  wir  den  bi 
anher  wider  von  den  hendelern,  nach  euch  solichs  geldes  halber  uf 
dise  zeit  belangt  worden,  auch  die  pension  und  Verzinsung  zu  gebur 
lieh  frist  ider  zeit  ervolgt  und  einsteils  heubtsumen  albereit  abgeleg 
sein,  gibt  uns  dis  euer  vor  den  andern  unzeitigs  furoehmen  nit  weni^ 
nachdenken,  können  es  auch  anders,   dan  ein  vorsetzlich  zunotigung 

nit  vermerken.    Zudem  heften  wir  uns  nicht  versehen,  das  ire 

den  feuerzins,  in  ansehung  des,  das  wir  jungst  mid  Micheln  Meyen 
bürg  darus  gered  und  verabschidet ,  das  uns  derselbig  volgen  soh 
darinnen  auch  sust  sich  kein  bendeler  sich  sperrig  erzeigt,  innebehaltei 


No.  193-195.    1552. 


und  also  dadurch  unsern  nachteil  verursacht  habn  solt.  Wir  begereu 
aber,  ire  wolt  gemelten  feuerzins  sampt  dem  andern  gelt  un verhinder- 
lich und  ane  wegerung  vorgenantem  unserm  rentmeister  Wideman 
zustelln  und  volgen  lassen,  dan  in  verbleibung  des  konten  wir  anders 
nit  verstehn,  dan  das  ire  alleine  derienig,  so  uns  und  unser  bruder 
gern  in  nachteil  und  beswerung  füren  und  sich  also  zu  uns  notigen, 
auch  zu  anderm,  das  wir  susten  über  uberig  ursach  geben  wolln. 
Mochten  wir  euch,  darnach  zu  richten,  nit  verhalten.  Datum  Mans- 
felt,  den  18.  Januarii  anno  domini  1552. 

Hans  Jurge  Hans  Albrecht 

graf  zu  Mansfelt  etc.  graf  zu  Mansfelt  etc. 

propria  subscripsit  propria  subscripsit. 

Adresse :    Dem   erbarn   unserm   libn   getreuen   Cristoff  Moshauer   stadt  void 
zu  Eisleben. 

Abschriß  (von  M.  Meyenburgs  Hand)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
hanäel,  Paket  13,  XXIII. 


195.  1552  Januar  20:27.  Die  Gesellschafter  des 
Steinacher  Saigerhandels  an  die  Grafen  Hans  Georg 
und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld. 

Verantworten  sich  auf  ein  (unterm  18. 1.)  von  den  Grafen  an  Moschauer 
gerichtetes  Schreiben:  Dweil  aber  e.  g.  das  gros  gedrengnis  unsers 
handeis  in  diser  unfridsamen  zeit,  da  alle,  sunderlich  auch  dis  gewerb, 
darnider  ligen,  vor  äugen  sehen  und  fast  alle  unser  kopfer,  so  wir  in 
einem  ganczn  jar  gemacht,  zu  uuserm  grossen  schaden  unverkauft 
ligen  pUbn,  alle  unser  vermögen  in  grosse  schulden  des  alten  und 
nit  weniger  des  neuen  vorrads  gewachsen  und  wir  uns  dan  mit  einem 
geborgten  gelt  habn  besweren  müssen,  welichs  uns  auch  verschinen 
Ostern  widerzugebn  verschribn  ist,  sein  wir  gedrungen,  dasselb  unsern 
gleubigern  zu  entrichten  und  dem  rentmeister  zugeschribn,  das  es  in 
unserm  vermögen  nit  sey,  dasselb  lenger  stehen  zu  lassen;  (nämlich 
Graf  Peter  Ernsts  Geld),  sundern  wir  müssen  us  not  dar  uff  bezalen, 
welichs  auch  unsers  erachtens  den  verschreibungen  nit  ungemeß. 

Zudeme  das  wir  kein  feuer  umb  zins  nit  habn,  auch  nie  keinen 
unsers  wissens  verheischn  und  e.  g.  iungst  untertenigen  bestendigen 
bericht  getan,  denen  e.  g.  von  uns  genedig  vermerkt,  auch  desselbn 
daruff  mid  genaden  erlassen,  des  wir  uns  untertänig  bedankt    Ab  4an 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


wol  leczn  erwenet,  das  wir  denselbn  dismahl  noch  gebn  wolten,  wiewol 
wir  dasselb  für  keinen  ernst  verstanden,  so  habn  wir  doch  mid  unter- 
[t]enikeit  darfur  gebeten  und  ist  auch  genedig  darbie  gelassen,  als  wirs 
nit  anders  wissen.  Nachdem  wir  nun  in  disen  Zeiten  so  hard  gedrungen, 
wollen  wir  uns  nit  verhoflen,  das  e.  g.  wir  mid  diesem  zu  einiger  un- 
genaden  verursacht  oder  wider  unser  verschreibung  gehandelt  und 
wollen  hirmit  bi  der  Wahrheit  zeugen,  das  wir  wider  dis,  nach  auch 
ander  ubermessige  anlagen,  auch  die  Kein  steinischen  furstreckung  dis- 
mahl dergestalt  nit  erswinden  können  und  den  handel  dermassen  nit 
können  erhalten,  es  sey  dan,  das  e.  g.  ander  genedig  insehen  haben 
weiden,  wie  wir  dasselb  jungst  mid  aller  untertenickeit  auch  vermeldet. 
Bitten  daher  nochmals,  es  darauf  beruhen  zu  lassen,  auch  den  Stadt- 
vogt, der  des  handeis  und  unser  diner  und  nit  mer,  dan  er  hat,  usgeben 
kan,  nichts  entgelten  zu  lassen. 

Gebn  den  20.  Januarii  anno  domini  1552. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  PaJcet  13,  XXIII. 

Darauf  die  Notiz:    Diser  briff  ist  nit  übergeben. 

Jedoch  ebenda  ein  fast  wörtlich  gleichlautendes  Konzept,  datiert  den  26.  Januar 
1552,  mit  der  Notiz:  Ist  übergeben  zu  Mansfeld  an  g.  Hans  Albrechten  den 
27.  Januarii  anno  1552. 

Ebenda  ferner  Ausfertigung  eines  Schreibens  des  Grafen  Hans  Albrecht  von 
Mansfeld  an  die  Steinacher  Saigerhändler,  d.  d.  Mansfeld,  den  27.  Januarii  anno 
etc.  52:  Er  habe  ihr  schreyben,  den  feurzins  und  ausgelyen  geld  belangende, 
entpfangen.  Sie  hätten  jedoch  den  Feuerzins  sambt  den  andern  nicht  abgeschrieben 
und  seien  deshalb  verpflichtet,  beides  nunmehr  zu  erstatten.  Als  seind  wir  des 
erbietens,  was  wir  euch  widerumb  zu  geben  verpflicht  sein  sollen,  das  wir  uns 
unverweislich  darauf  erzeygen  wollen. 


196.  1552    Februar  1. 

Die  Steinacher  Gesellschaft  verkauft  an  Bonaventura  Furtenbach  zu 
Nürnberg  1200  M  in  4  Raten  zu  lieferndes  Feinsilber  Nürnberger 
Gewichts  für  11100  fl. 

Wir  nachbenanten ,  Michel  Mayenburgk,  burger  zu  Northausen, 
und  Cristoff  Moshauer  zu  Eisleben,  bekennen  öffentlich  mit  disem 
brief  für  uns,  unser  mitverwanten  und  geselschaftern  des  huttwerks 
und  seygerhandels  zu  Steinach,  unser  und  derselben  erbn,  das  wir 
dem  erbarn  und  vesten  Bonaventura  Furtenbach  und  seinen  erben  eins 
aufrechten  kaufs  verkauft  und  zu  kaufen  geben  haben  zweihundert 


No.  195-198.     1552.  331 


mark  feinsilber  Nurmberger  gewicht  zu  nachgemelten  fristen  zu  libern, 
darumb  er  uns  also  bar  furgezalt  und  bezalt  hat  eylftausent  einhundert 
gülden  an  muntz,  daran  wir  ihne  hirmit  quitt  lossagen.  Demnach 
gereden  und  versprechen  wir  für  uns,  unser  mitverwandten  und  gesel- 
schaftern  des  seiger-  und  huttenhandels  zu  Steinach,  unsern  und  der- 
selben erben,  gedachten  Bonaventura  Furtnbach  odder  seinen  erbn 
solch  zweihundert  mark  feinsilbers  ;Nurmberger  gewichts  gutlichen 
zu  libern  und  zu  bezalen,  wie  hirnach  volgt:  Nemlichen  auf  den  ersten 
tag  Augusti  nechstdran  dreihundert  mark  und  auf  den  ersten  monatstag 
Novembris  nechstdaruach  volgend  widder  dreyhundert  mark.  Item  auf 
den  ersten  Februarii  im  dreyundfunfzigsten  jare  der  minderzall  auch 
dreyhundert  mark  und  dan  den  rest  dreyhundert  mark  auf  den  ersten 
tag  Mail  nechstkunftig  funfzehenhundertdreyundfunfzigsten  jars  gut- 
lichen zu  libern  und  auf  idesmal  zu  ider  zeit  Verfallenfrist  gen  Nurm- 
berg  zu  ihrem  sichern  handen  zu  antwurten,  an  allen  verzugk,  ein- 
und  widderedt,  auch  genzlich  one  allen  ihren  kosten  und  schaden, 
und  des  zu  warer  urkund  so  haben  wir  beide  uns  mit  eigen  handen 
underschrieben  und  unser  gewonlichs  huttenhandelspitschier  zu  und 
gedruckt  darunter.    Datum  primo  Februarii. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XXIV. 


197.  1552  März  3.  Mansfeld.  Die  Grafen  Hans  Georg 
und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  an  die  Gräfen- 
thalischen,  Steinachischen,  Arnstädtischem,  Eisfel- 
dischen und  Schwarzachischen  Gesellschafter  zu 
Eisleben. 

Ersuchen,  ihnen  zu  ablegung  etzlicher  unserer  beschwerung  zu 
Ostern  20  000  Goldgulden  zu  verschaffen  und  dem  Rmtmeister  Bartel 
Wiedemann  auszuhändigen. 

Ausfertigrmg  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XIX. 

198.  1552  März  29.  Die  Steinacher  Gesellschafter  an 
Graf  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld. 

Haben  sich  vergeblich  bemüht,  das  von  den  Grafen  geforderte  Geld  auf- 
zubringen.   Auseinandersetzling  der  Gesellschafter  mit  den  Hüttenmeistern. 


332  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Wolgebornen  und  edlen  graven,  genedige  hern,  e.  g.  sey  mid  vleis 
ziivorn  unser  untertenig  gancz  willig  dinst  und  bitten  e,  g.  uff  jungst 
derselbn  schreiben,  eczlich  tusent  gülden  in  golt  auf  ostern  zu  erlegen 
betreffend,  untertenig  wissen,  dweil  e.  g.  wir  darin  gern  dinen  weiten 
und  aber  diser  landart  das  golt  nicht  zu  bekomen,  habn  wir  uns  durch 
unser  vleissig  botschaft  zu  Frankfurd,  Nuremberg  und  Erfurd  und 
durch  unser  einsteils  selbst  zu  Leibzig  darumb  beviissen.  Wir  können 
aber  an  keinem  der  ort  nichts  gewisses  erlangen,  das  wir  mid  warheit 
gern  anders  gesehen;  die  geferlichn  krige  aber  machn  iderman  zu 
handeln  scheuch.  Szo  befinden  wir  auch,  das  disen  hendeln  so  swind 
zugeseczt,  das  nimant  kopfer  keufen  ader  frage  darnach  diser  zeit  habn 
wil.  Auch  weme  sie  zu  haus  gleich  angeboten ^  die  clagen,  das  ire 
gewerb  erlegen,  die  arweiter  in  krig  verlaufen  und  keine  wäre  zu  ver- 
treibn  und  also  diser  zeit  im  unwerden  gehalten.  Darus  e.  g.  genedig 
zu  bedenken,  wie  e.  g.  wir  das  vor  disem  zu  zweien  mahlen  angezeigt, 
das  wir  den  handi  dermassen,  wie  bschen,  es  werden  dan  besser  frid, 
nit  verlegen  können ;  und  bitten  untertenig,  e.  g.  wolln  mid  uns  diser 
zeit  gedult  habn  in  dem,  das  uns  nit  möglich  ist.  —  E.  g.  schreibn,  die 
huttenmeister  betreffend,  habn  wir  auch  verlesen ;  wollen  uns  verhoöen, 
e.  g.  werden  sich  in  denselbn  Sachen  kegen  uns  wie  kegen  die  andern 
erlichn  kaufleut  Hencz  Scherlen  und  andere  genedig  verhalten  und  nun 
in  genaden  verfugen,  damid  unser  alter  furrad  auch  uffgeschmelczt. 
Was  dan  unsern  verschrei bungen  unverleczt  gehandelt  und  wir  des 
mid  einem  reversal,  wie  uns  zugesagt,  versichert,  wolln  wir  uns  aller 
pillickeit  halten.  Dan  wir  uns  gar  nit  versehen,  das  sich  die  hutten- 
meister über  unsern  trauen  vleis  so  weitleuftig  solten  gemacht  habn; 
doch  sein  sie  erbotig,  was  sich  an  vorrad  nit  erfind,  uns  zu  bezalen, 
wollen  sie  mid  andern  iren  gutern  volgen;  das  wir  nit  weiter,  dan 
andere  erlich  hendeler,  und  sofern  das  ane  nachteil  unser  verschreib ung 
gesehen  kan,  nachlassen.  E.  g.  untertenig  zu  dinen,  sein  wir  alzeit 
willig.  Gebn  den  29.  Marcii  anno  domini  1552. 
e.  g.  untertenig 
:'I  '.  ,  ;  ■,  geselschafter  zur  Steynach. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Etslä)en,  Saigerhandel,  Paket  13,  XX  TU. 

Darauf  die  Notiz:   Antwort   uflf  der  herrn  brif,   darin    sie  2000  fl  golt  ufif- 
zubringen  begeren. 


No.  198-199.    1552. 


199.  1552  März  31.  Die  Eisfelder  Saigerhandelsgesell- 
schafter  an  die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans 
Albreclit  von.  Mansfeld. 

Kündigen  den  im  Jahre  1549  abgeschlossenen  Kaufvertrag  auf  1/2  fünften 
Teil  der  Feuer  auf. 

Wolgeborne  gnedige  hern,  eurn  gnaden  seind  unser  iindertenig 
^villig  dienst  mit  fleiß  zuvor  berait.  Gnedig  herrn,  uns  ist  one  allen 
Zweifel,  eurn  gnaden  sei  in  guter  gnediger  gedechtnus,  welchermassen 
sich  eur  g.  für  sich  und  ire  gebrueder  und  junge  vettern  graf  Philipsen 
von  Mansfeld  seligen  sone  unsere  gnedige  herrn  und  wir  für  uns  und 
unsere  mitverwandten  umb  den  kauf  aller  kupfer  und  silber  von  wegen 
eines  halben  fünften  teils,  als  nemlich  drei  feur  auf  demMansfeldischen 
und  sibendhalb  feur  auf  dem  Eislebischen  perge  in  e.  g.  grafschaft  und 
herschaft  gelegen,  uff  drei  jar  lang  verainigt  haben,  alles  nach  vermög 
und  Inhalt  einer  verschreibung,  so  derhalben  unter  e.  g.,  auch  unsern 
furgedruckten  petschirn  am  datum  mitwoch  in  Pfingsten  des  verschinen 
funfzehnhundertneunundvierzigsten  jars  ausgangen  ist,  welcher  kauf 
und  verschreibung  auf  ostern  des  funfzehenhundert  fimfzigsten  jars  an- 
gangen und  uff  ostern  des  funfzehenhundert  und  dreiundfunfzigsten  jars 
sein  endschaft  erraichen  wurdet;  und  dann  in  solcher  verschreibung 
verleibt  ist,  das  e.  g.  uns  oder  wir  eurn  g.  hinwider,  do  einem  tail 
ferner  damit  zu  handien  nit  fuegsam  sein  wolte,  solchen  kauf  und 
handel  ein  jar  lang  vor  ausgang  der  verschribnen  dreier  jar  ab-  und 
aufschreiben  mugen  und  sollen.  Demnach  und  aus  allerlai  uns  darzu 
bewegenden  Ursachen  und  geschwinder  sorglicher  leuft  und  anders 
halben  haben  wir  uns  mit  unsern  mitverwandten  entschlossen,  uns 
solcher  Sachen  weniger  zu  machen :  und  darumb  tun  e.  g.  wir  in  under- 
tenigkeit  zu  wissen,  das  wir  angezogens  kaufs  und  handeis  euier  g. 
halben  fünften  teils,  nemlich  der  dreier  feur  uöm  Mansfeldischen  und 
der  sibendhalben  feur  auf  dem  Eislebischen  perge,  die  wir  e.  g.  hiemit 
underteniglich  aufgeschriben,  uff  ostern  des  funfzehenhundert  und  drei- 
undfunfzigsten jars,  zu  der  zeit  sich  dann  die  verschreibung  endet,  ab- 
steen  und  solche  e.  g.  widerumb  anlassen  wollen,  mit  denselben  nach 
e.  g.  gnedigem  willen  und  gefallen  auf  erscheinung  vorbestimbter  zeit 
furder  haben  zu  handeln.  Und  ist  unser  undertenig  bitten,  e.  g.  wollen 
solchs  denselben  von  uns  zuwider  geschehen  nit  vermerken.  Seind 
auch  des  unzweifenlichen  undertenigen  verhoffens,  uns  soll  und  werde 
das,   so  die  verschreibung  etlicher  Widerlegung,  auch  rechnung  halber 


334  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

mit  sich  bringt,  zu  geburlicher  verschribner  zeit  gnediglich  gelaistet 
werden  und  uns  das,  so  uns  zustendig  ist,  uff  die  zeit  unserer  ab- 
dretung  nachvolgen.  Das  haben  e.  g.  wir  in  undertenigkeit  unangezaigt 
nit  lassen  wollen.  Und  seind  yeder  zeit  zu  e.  g.  gnädigen  und  gefelligen 
gehorsamen  diensten  genaigt  und  willig.  Datum  undter  mein  Sigmunden 
Pfintzings  gewonlichem  petschir  verschlossen,  darzu  wir  die  andern 
unten  benannte  und  andere  unsere  mitgeselschafter  ine  erpeten  haben, 
am  donerstag  nach  Letare,  den  XXXI  tag  des  monats  Martii  anno  LH 

e.  g.  untertenige 

Sigmund  Pfintzing,  Niclas  Straub,  Caspar  Kambsperger  und 

Niclas  Eßlinger  sambt  all  unsern  mitverwandten. 

Außenadresse:  Den  wolgebornen  herrn  herrn  Hans  Georgen  und  herrn 
Hans  Albrechten  grafen  zu  Mansfeld  edlen  herrn  zu  Heldrungen  etc.  unsern 
gnedigen  herrn. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJuindel,  Paket  7,  X. 


200.  1552  April  22.  Die  Steinacher  Gesellschafter  an 
die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von 
Mansfeld. 

Kündigen    den   von    der  Luderstädtischen   Gesellschaft   ühernommeyien 
dritten  Teil  eines  Fünfteils  auf. 

Wolgebornen  und  edlen  graven  genedigen  hern,  e.  g.  sey  mid  vleis 
zuvorn  unser  untertenig  ganczwillig  dinst.  G,  hern,  das  e.  g.  uns  us 
genedigem  willen  den  dritten  teil  Heincz  Scherlens  seliger  handeis  die 
jare  vergünstigt  und  verschribn,  tun  wir  uns  untertenig  bedancken. 
Und  wiewol  wir  uns  das  verschinen  51  jare  versehn,  e.  g.  wurden  den- 
selbn  teil  wider  von  uns  genedig  gefordert  habn,  so  habns  doch  e.  g. 
genedig  pleibn  lassen,  das  wir  us  untertenickeit  auch  beruhen  lassen. 
Nachdem  wir  aber  den  verleg  der  hendel  so  hoch  und  swind  bfunden, 
das  es  in  unserm  vermögen  diser  zeit  nicht  ist,  dermassen  zu  volgen, 
damid  aber  dennest  der  verleg  künftig  unsernthalb  nicht  gehindert, 
szo  wollen  wir  denselbn  einen  dritten  teil  hirmid  untertenig  uffgeschribn 
habn,  mit  untertenickeit  bitten,  e.  g.  wollen  uns  desselbn  genediglich 
ablegen  lassen.  Und  tun  uns  e.  g.  genedigen  willens,  damit  erzeigt, 
untertenig  bedancken.   Wir  wollens  auch  mid  unserm  armen  vermögen 


No.  199-201.    1552.  S35 


zu  yederzeit  iintertenig  verdinen,    dan    e.  g.  untertenige   dinst  zu  er- 
zeigen, sein  wir  allezeit  willig.    Gebn  am  22.  Aprilis  anno  domini  1552 
e.  g.  untertenige 

die  geseltschafter  zur  Steynach. 

Konzept  im  GeicerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJuindel,  Paket  13,  XVII. 


201.  1552  Mai  30.  Eisleben.  Die  Grafen  Hans  Georg 
und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  an  die  Gesell- 
schafter der  Hütte  Steinach. 

Bätere  Vorwürfe  Über  das  Ausbleiben  der  Zahlungen. 

Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  gebruder 
grafen  und  hern  zu  Mansfeld  etc. 

Unsern  grus  zuvor,  erbare  namhaften  liebn  getreuen  und  besondern. 
Demnach  ihr  wisset,  das  euch  zum  oftermahl,  was  die  anderthalben 
gülden  und  zehentkupfer  von  einem  Leipzigkischen  ader  Naumburgischen 
markte  zum  andern  ertragen,  das  ihr  soliche  in  den  itztgemelten  vier 
merkten  ader  halt  ausgangs  derselbtigen  unserm  rentmeister  und  lieben 
getreuen  Bartel  Wydeman  unseumlich  zustellen  und  geben  sollet  etc., 
angezeigt  und  befohlen  wurden  ist,  so  befinden  wir  doch  in  anhorung 
des  itztgenanten  in  seinen  rechnungen,  das  er  in  den  jungstvorschienen, 
als  des  neuenjahrs-  und  osterraarkts  ader  auch  ausgangs  derselbigen 
bis  uf  diese  stunde  keinen  pfenningk,  auch  nicht  avnichen  goltgulden, 
darumb  wir  dann  euch  beneben  den  andern  hendlern,  etzliche  summa 
uns  zu  gefallen  aufzubringen,  vor  den  angezeigten  beiden  merkten 
zeitlich  genugk,  und,  das  wir  alsbalt  zugk  umb  zugk  annehmen  und 
von  stund  an  zahlen  wolten,  haben  schreiben  lassen,  von  euch  end- 
pfangen  hette.  Was  nun  zu  solicher  ungehorsamen  nichtzalung  und 
nichthaltungk  euch  vor  den  andern  kaufleuten,  die  weder  des  wol- 
gebornen  grafen  Peter  Ernsts  etc.  unsers  freuntlichen  lieben  bruders 
aufgebrachten  gelts,  das  doch  von  Frankfurter  messen  zu  messen  euch 
verzinset  und  jedem  der  vier  geselschaftern  ihr  heuptsumma  abgelegt 
wirt,  oder  des  feurzins  halber,  solchen  zu  geben,  sich  geweygert,  sondern 
nur  ihr  derhalb  euch  widdersetzigk  gemacht,  euch  alleine  vorursacht, 
des  können  wir  uns  nicht  genugsam,  dieweil  ihr  vor  andern  kaufleuten 
nicht  kleinen,   sondern   den  grosten  fortteil  habt,  verwundern.     Was 


386  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

uns  nun  euren thalben  vor  scheden  und  nachteil  aus  deme,  das  wir 
uns  uf  eur  gelt  und  golde  die  obgemelten  raerkie  vorlassen,  unsere 
anschlege  darauf  gemacht  und  gleubiger  darauf  vertröstet,  erfolgt  haben, 
das  sol  mit  der  zeit  in  kein  vergessen  gestalt  werden.  Dan  wir  eure 
vor  andern  unsern  hendlern  ungehorsame  nichthaltungk  änderst  nicht, 
dan  das  ihr  die  vielleicht  dahin,  das  wir  unsern  gleubigern  mit  be- 
zahlung  nit  zu  halten,  also  umb  unsere  treu,  ehr,  glauben  und  alsdan 
auch  letzlich  derwegen  von  land  und  leuten  kommen  und  vertriben 
werden  selten ,  gericht  vermerken  und  gedenken  müssen.  Deme  ist 
aber,  dem  almechtigen  sey  lob  und  dangk,  durch  gotlicher  gnad  Ver- 
leihung und  durch  unserer  getreuen  und  vleissigen  diener  sorgen  und 
vorsichtikeit  bishero  vorkommen  wurden.  Verhoffen  auch,  unser  her- 
gott  werde  hinfurt  derhalb  sein  gnedigen  willen,  vor  solichen  anschlegen 
uns  und  die  unsern  zu  beschützen,  sein  gnad  also  erzeigen,  das  wir 
eurer  hülfe  und  forderung,  unser  treue,  ehre,  glauben,  land  und  leute 
zu  erhalten,  nicht  bedürfen  sollen,  Dan  wir  itzt  auch  des,  do  ihr  uns 
schon  vor  Petri  Pauli  schiristkunf tigk ,  wie  ihr  euch  dann  zum  teil 
habt  hören  und  vernehmen  lassen,  kein  gelt  geben  wollet,  dismals 
doch  mit  ungediilt  und  bis  zu  anderer  unserer  besserer  gelegenheit, 
zufrieden  sein  müssen.  Das  weiten  wir  euch,  darnach  zu  richten, 
nicht  unangezeigt  lassen.  Und  seind  euch  in  andere  wege  mit  gnaden 
geneigt.    Datum  Eisleben,  montags  nach  Exaudi,  den  30.  Mail  anno  etc.  52. 

Außenadresse :  Den  erbarn  namhaftigen  unsern  lieben  getreuen  und  besondern 
den  Steinachischeu  geselschaftern  und  ihren  factorn  zu  Eisleben  sampt  und 
sonderlich. 

Ausfertigung  im  Oewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerlmndel,  Paket  13,  XXIII. 
Darauf  die  Notiz:  Ein  sehr  ungenedig  schrift. 


202.  1552  Juni  15.  Die  Gesellschafter  der  Saiger- 
hütte  zu  Steinacli  an  die  Grafen  Hans  Georg  und 
Hans  Albrecht  von  Mansfeld. 

Rechtfertigen    sich  gegen  die   Vorwürfe   der  Grafen  wegen  der   nicht 
geleisteten  Zahlungen. 

Wolgeborne  und  edlen  graven  genedigen  hern ,  e.  g.  sey  unser 
untertenig  ganz  willig  dinst  mit  vleys  zuvorn.  Genedige  herren,  uff 
e.  g.  an  uns  bescheen  schreyben,  das  in  der  summa  dahin  schleust, 
als   selten  e.  g.  von   uns  die  IV2  A,  auch  bezalung  der  zehentkupfer, 


No.  201— 202.    1552. 


zins  und  änderst  fursetzlich  für  den  andern  kaufleuten  furgehalten 
werden,  in  den  weg  mit  unserm  nichthalten  auf  die  anschlege  zu  ge- 
denken, e.  g.  umb  ehr,  treu,  glauben,  land  und  leute,  und  das  e.  g. 
darvon  vertrieben  werden  solten,  zu  bringen  etc.,  das  alles  haben  wir 
semptlich  und  mit  betrübtem  gemute  aus  der  schritt  vorstanden.  Und 
dieweil  unser  ehr  nottorft  erfordert,  uns  desselben  mit  warheit,  und 
das  e,  g.  unrecht  bericht  sein,  zu  entschuldigen,  so  ist  unser  untertenig 
bitt,  e.  g.  wollen  diesen  nachvolgenden  bericht  genedig  anhören: 

Nachdem  unser  vorfahren  seliger  und  wir  nach  ihnen  nun  lange 
jliare  mit  gottes  hülfe  in  e.  g.  herschaft,  ane  rume,  uffrichtig  ane  jeman- 
des schaden  gehandelt  und,  was  wir  e.  g.  und  sunst  einem  ledern  zu 
tun  schuldig,  nach  vormugen  unser  briff  und  sigel  treulich  bezalt  und 
denselben  unsern  handel  über  gewonlich  raas  fast  mit  zweimalhundert- 
tausend  gülden  und  darüber  beweislich  bis  auf  diesen  tagk  redlich  vor- 
leget und  e.  g.  unsers  verhoffens  ahn  der  anderthalben  gülden  uff  jdern 
centner  kupfers,  auch  ahn  den  zehentkupfern  nicht  über  2444  fl  9  gr. 
3  A  aus  unsern  briffen  und  sigeln  schuldig  blieben,  können  wir  nicht 
bedenken,  das  wir  mit  geringen  schuld,  als  wir  schuldig,  und  kegen 
der  grossen  summen,  die  man  uns  schuldigk,  das  schwind  und  betrau- 
lich schreiben  solten  vordint  ader  veruhrsacht  haben,  viel  weniger  wollten 
wir,  das  e.  g.  umb  solliches  geringen  usstandes  willen  umb  treu,  ehre, 
glauben ,  land  und  leut  kommen  sollten.  Dann  ab  wir  jhe  so  viel  us 
ciaft  unser  vorschreibung  schuldig  weren,  so  haben  wir  doch  darüber 
unser  leiung  uff  iders  teil  nichts  weniger  zu  dem  vorlag  auch  getan. 

Nun  haben  wir  e.  g.  wol  vor  einem  halben  jhare  und  lenger  mit 
scihriften  und  muntlich  bericht,  woe  die  krigisch  unruhe  lenger  weren 
und  die  hendel  also  erligen  sollten ,  das  wir  dan  nicht  wüsten,  unser 
hendel  dermassen  wie  bisher  zu  vorlegen  und  des  bestendig,  doch 
leider  böse  Ursachen  angezeigkt.  des  uff  unser  schreiben  und  bericht 
antwort  gescheen  gezogen. 

Und  dieweil  e.  g.  gut  wissen,  das  wir  e.  g.  bergkwergk  in  hundert- 
tausent  barer  gülden  bei  den  alten  huttenmeistern  verlegt,  desselben 
Vorrats  in  viel  jharen  nit  einen  pfennig  genossen  und  doch  also  jherlich 
das  heuptgeld  hoher  dan  in  6000  fl  verzinsen  und  jherlich  haben  schaden 
leiden  müssen  und  noch  teglich,  des  wir  uns  doch  lenger  dan  vor 
ll't  jharen  an  e.  g.  und  derselben  christlichen  hochloblicher  vorfaren 
mit  schmerzen  beclaget,  aber  doch  alles  in  keinen  weg  bringen  mugen. 

Zudem  haben  wir  nach  der  bestellung  der  alten  huttenmeister 
weiter  vorleget,  und  ist  dieselbige  summa  auch  nicht  viel  weniger  dan 
die  erst,  dem  meren  teil  feirens  geldes,  in  verleg  gestigen. 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  23 


338  Urkupdenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Und  ob  wir  woll  unser  ordentlich  handel  und  heuptgeld  verschafft, 
so  ist  doch  kein  jhar  vorschienen,  wir  seint  mit  dem  verlegk  in  viel 
tausent  gülden  jherlich  gestigen  und  jherlich  etlich  tausent  gülden  mehr 
vorlegt,  dann  wir  haben  an  kupfer  entpfangen  mögen. 

Zudem  ist  aus  den  krigen  der  handel  dermassen  gefallen,  das  wir 
nun  in  zweyen  jähren  mit  nutz  nicht  allein  nichtes  haben  verkeufen 
können ,  sondern  auch  das  niemandes  gewisses  dasselb  hat  auf  borg 
annehmen  wollen.  Und  ligt  uns  also  unser  dryfaltig  heuptgut  und  ein 
grosmechtig  anzal  an  garkupfern  in  grossem  wagknus  und  gefare  ahne 
einigen  nutz  vor  unserm  äugen.  Nichtes  weniger  ist  mit  den  einlegen, 
geerbet  inlagen  und  unser  gleubiger  uff  ihre  bezahlung  auf  uns  fast 
schwind  gevolget. 

So  wir  dann  in  diesem  grossen  last  stecken,  können  wir  wenig 
forteils  für  den  andern  spuren.  Dann  wir  für  allen  andern  gesell- 
schaftern,  wangleich  derselben  hendel  etzlich  zusammengeschlagen,  den 
grosten  uns  dieser  zeit  unnutzen  feirenden  verrat,  auch  jherlich  den 
grossen  ubermessigisten  schaden  auf  viel  tausend  gülden  erleiden  müssen. 

Nun  können  wir  unsern  schaden  niemants,  dan  e.  g.  alleine  als 
unser  g.  h.,  unter  denen  wir  handeln,  clagen  umb  billich  hulf  und 
einsehens,  ehre  wir  alle  in  verterben  kommen,  clagen;  zudem  das  wir 
uffs  neu  hoch  und  schwind  verlegt  und  dennest  bis  uff  diesen  tagk 
nicht  über  116  centner  kupfers  entpfangen  \md  doch  vil  tausent  gülden 
einlagen  geben  haben.  Ab  wir  nun  e.  g.  und  den  handel  mit  vorleg 
furdern  kunnen,  da  mehr  dan  viel  hunderttausend  gülden  in  der  asehen 
ligen  und  feiren,  das  werden  e.  g.  genedig  bedenken. 

Ab  wir  dan  auch  das  bescheen  schreyben  unter  diser  last  vor- 
dienet, wollen  wir  got  und  e.  g.  nun  richten  lassen.  Das  gelt  uffzu- 
bringen,  haben  wir  am  29.  Martii  entschuldiget  und  2731  tl  15  gr 
3A  in  golt  erlegt  und  sunst  anweisung  getan  und  für  das  ander,  das 
wir  nicht  schuldig  und  nit  vormugen,  untertenig  gebeten.  Und  bitten 
untertenig,  e.  g.  wollen  uns  mit  dem  unerfintlichen  angeben  derer, 
die  unsern  ungelimpf  so  schwind  suchen,  nicht  beschweren  lassen, 
unsere  genedige  herren  sein  und  die  ungenad,  die  wir  jhe  nicht  vor- 
schuldet, fallen  lassen.  Dan  wir  wissen  jhe  nicht,  das  wir  bis  uff  dato 
mehr  schuldigk  sein  sollten  dann  2444  fl.  Und  so  uns  unser  grosse 
not  zu  diesem  bericht  und  clage  tut  dringen,  bitten  wir  underthenig, 
e.  g.  wollen  das,  so  e.  g.  als  wol  und  furnemlich  als  uns  anlanget, 
genedigk  bedenken,  in  ungenad  nicht  vormerken.  Das  wollen  wir  under- 
thenig vordienen.  Gegeben  an  15.  Junii  anno  1552.  I 
Mundum  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XXIII. 


No.  202-203.    1552. 


203.  1552  Juli  1.  Eisleben.  Die  Grafen  Hans  Georg 
und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  an  die  Steinadler 
Gesellschafter. 

Ersuchen   sie   um  eine   Summe   Geldes   zur  Auslösung   des  von   Jost 
Hacke  gefangen  genommenen  Grafen  Hugo  von  Mansfeld. 

Hans  George  und  Hans  Albrecht  gebrudere 
grafen  und  herren  zu  Mansfelt  etc. 

Unsern  grus  zavorn,  erbare  vorsichtige  liebe  getreue.  Nachdeme 
wir  befunden,  das  ungeachtet  alle  unser  gleich  rechtmessig,  jha  über- 
flüssig erbitten,  so  wir  gegen  chur-  und  fursten,  auch  dem  vorsamleten 
krigsvolke  der  Magdeburgischen  belegerunge  unsers  mutwilligen  feindes 
Jost  Hackens  halber  getan  und  darinne  die  sache  nit  allein  uff  ir  chur- 
und  f.  g.  zu  recht,  darzu  wir  Jobst  Hacken  selbst  vorlegen  wollen, 
sondern  zu  gutlicher  billicher  vorgleichunge,  entlicher  hinlegunge  und 
letzlich  zu  mechtigem  erkentnus  gestalt  bishero  nicht  hat  wollen  be- 
wogen ,  wir  dabey  gehandhabt,  noch  von  Hacken  angenommen  werden, 
sondern  das  er  in  trost  erlangtes  schütz,  hulf  und  furderunge  jhe 
lenger  jhe  heftiger  nach  uns,  unsern  underthanen,  eigenen  leib,  hab 
und  gutern  und  entlich  der  ganzen  herschaft  höchsten  schaden  und 
nachteil  trachtet.  Wie  wir  dann  über  das  auch  sunderlich  vormerken, 
da  gedachter  unser  freuntlicher  lieber  vetter  graf  Hugo  zwischen  hir 
und  den  22.  Julii  seines  gefenknus  nicht  gelost  wurde,  das  Jobst  Hacke 
s.  l.  nicht  allein  in  fahr  aller  seiner  herschaft,  sondern  auch  umb  leib 
und  leben  und  also  zu  unwiderbringlicher  erledigung  fuhren  mochte, 
so  haben  wir  nach  gestalt  und  gelegenheit  itziger  leufte,  und  damit 
simderlich  das  unschuldige  blut  nicht  umb  geldes  willen  vorlassen  und 
auf  die  fleischbank  geopfert,  uns  mit  Hacken,  wiewol  mit  höchster  be- 
schwerunge,  in  vortragshandlunge  einlassen  müssen.  Wann  uns  aber 
die  summa  des  bewilligten  Vortrags,  welche  sich  gleich wol  etwas  hoch 
und  in  die  sechzehentausent  gülden  erstreckt,  alsobald  zu  erlegen  un- 
niugüch,  seint  wir  geursacht,  euch  hierinne  zu  ersuchen,  mit  gnedigem 
bogeren,  ir  wollet  uns  zu  hülfe  gemelts  gefangenen  grafen,  was  ir  vor- 
nioget,  gutwilügk  vorstrecken  oder  sunst  bej  andern,  wie  wir  nicht 
Z'A/eifeln,  ir  wol  tun  könt,  uff  unser  uncosten  gnugsame  vorsicherunge 
U'id  geburlichem  Interesse  uff  ein  jhar  oder  zwey,  wie  man  das  erhalten 
kann,  uff  bringen  und  uns  soichs,  wo  nicht  bey  kegenwertigem ,  doch 
bi3y   furderlichei   eigener  botschaft,   wes   wir  uns   zu  vorlassen,   vor- 


340  Urkunden  buch  zur  Geschichte  des  Manafeldischen  Saigerhandels. 


stendigen.  Wollet  euch  in  deme  gutwillig  erzeigen.  Das  seint  wir  in 
gnaden  und  allem  guten  zu  erkennen  geneigt.  Datum  Eisleben,  den 
1 .  Julii  anno  etc.  52. 

Außenadresse:  Den  erbarn  vorsichtigen  unsern  gunstigen  lieben  getreuen  der 
Steinachischen  gesellschaft  semptlichen  und  sonderlichen. 

Ausfertigung  im  Geiverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XXIIl. 


204.  0.  D.  [1552  Juli].    Rochius  Huffner  an  Christoph 
Moshauer. 

Mahnt  wegen  der  rückständigen  Zahlungen  der  Steinacher  QesellscJmfter. 
Spricht  den  Verdacht  aus,  daß  die  Gesellschafter  dem  Grafen  Albrecht 
von  Mansfeld  Geld  geliehen  haben. 

Die  wolgebornen  und  edlen  m.  g.  h.  graf  Hans  Georg  und  graf  Hans 
Albrecbt  etc.  haben  mir  befohlen,  gegenwertige  abrechnung  e.  w.  zu 
uberantwurten  und  darneben  anzuzeigen,  nachdem  ire  g.  der  Stey- 
nachischen  geselschaftern  zum  jüngsten  geschrieben,  Sachen  halb,  der  sie 
sich  zu  berichten  wüsten,  und  aber  denselbigen  bishero  keine  folge  be- 
schehen,  das  es  ire  g.  bey  demselbigen  schreiben  nachmals  berueheii 
und  derwegen  zum  uberfluß  die  erinnerung  tun  ließen,  das  die  gesel- 
schafter  darauf  wolten  bedacht  sein,  damit  der  übrige  rest,  als  der  in 
der  ubergebinnen  rechnung  dar  zu  befinden,  nemblich  7249  fi  2  gr 
10  \  (welche  dan  e.  w.  jungst  verschienen  Petri  Pauli  zuerlegen  zu- 
gesagt 1)  zwuschen  hier  und  Michaelis  irer  g.  rentmeister  Bartel  Wyde- 
man  gewisHch  und  one  weitern  behelf  und  ausfluchte  vor  foll  abzalt 
und  ihm  mitler  w^eile,  ob  er  von  solichem  rest  etwas  zur  notturft  be- 
huefen  wurde,  gefolgt  werde,  in  ansehung,  das  dannochst  die  andern 
geselschafter,  als  Buchner,  Straub  und  Wolkenstein,  sich  niemals  in 
bezalung  der  zehentkupfer  und  anderthalben  gülden  sperrig  gemacht, 
sundern  die  zu  ider  zeit  in  iren  g,  furstehenden  noten  unweigerlicii 
bezalt  und  geliefert  heften.  Derwegen  ire  g.  zum  höchsten  befrembdete, 
das  sich  allein  dise  geselschafter  2)  (wiewol  ire  g.  schier  niemants  dan 
e.  w.  in  vordacht  dieses  gesuchten  Verzugs  faßen  musten)  widderig  er- 
zeigte, wie  auch  ire  g.  vermerkt,  das  sie  in  ihren  vorfallenden  sachen 


^)  Meyenhurgs  BandhemerTcimg :   Moshauer   sol   zugesagt   habn,   ist  nit  ge- 
stendig. 

*)  Meyenbwrgs  jRandbemerktmg :   ist  nit  also. 


No.  203-205.    1552.  341 


ie  und  alwegen  durch  den  burgerraeister  Michel  Meyenburgk  mehr 
gefordert  dan  gehindert  und  sich  nachmals  zu  ihm  vorsehen  wolten, 
das  er  solichs  vor  sein  person  zu  tun  geneigt  were. 

Und  als  ire  g.  innerhalb  acht  tagen  zu  erledigung  ires  vettern 
grat  Hugen  5000  thaler  erlegen,  die  dan  uf  Michaelis  widder  gefallen, 
musten,  und  aber  nichtzalung  halber  obberurts  rests  iren  g.  schaden 
und  nachteil  erwachsen  wolte,  were  zu  bedenken,  das  iren  g.  ungelegen 
sein  wolt,  denen  uf  sich  ruehen  zu  lassen.  So  sey  auch  iren  g.  zu- 
dem un vorborgen,  das  sich  etzlich  dieser  geselschafter  mit  vorstreckung 
geldes  gegen  grafen  Albrechten  eingelassen,  do  doch  dagegen  iren  g. 
dasjenige,  das  ire  g.  zu  foddern  wol  befugt,  ufgehalten.  Und  sey  da- 
rauf irer  g.  entlichen  wille,  uf  dieser  meynung  zu  beharren.  Welchs 
ich  also  e.  w.  uf  empfangenen  befehlich  wolgedachter  m.  g.  h.  nit  solt 
unvormeldet  lassen  etc. 

Abschrift    mit  Glossen  Meyenburgs  im    Gewerk.  Archiv   zu   Eisleben,    Saiger- 
liamlel,  Paket  13,  XXIIl. 


205,    1552  Juli  28.     Michel  Meyenburg  an  Graf  Hans 
Georg  von  Mansfeld. 

Verantwortet  sich  für  seine  Person  und  auch  nawrns  der  Steinacher 
Gesellschafter  wegen  der  angeblich  rückständigen  Zahhotgen. 

Wolgeborner  und  edler  grave  genediger  her,  euern  g.  sey  mein 
untertenig  gancz  willig  dinst  mid  allem  vleis  zuvorn.  Genediger  her, 
e.  g.  schreibn  und  des  rentmeisters  rechnung  had  mir  Moshauer  iczunder 
zugeschickt,  welichs  ich  kegen  den  andern  rechnungen  so  eilend  nicht 
hab  ersehen  können.  Als  ich  aber  jungst  zu  Eisleben  gewest,  bin  ich 
vom  stadvoid  bericht  und  hab  es  selbst  in  buchern  gesehen  und  ge- 
rechent,  das  dismahls  der  handel  nit  mer  dan  2444  fl  9  gr  3  A  des 
gelts,  das  wir  zu  geben  vorschribn  und  schultig  waren,  verpflichtet. 
Und  weis  nicht  anders,  es  sey  dasmal,  ehr  ich  us  Eisleben  geritten, 
aber  doch  nun  erlegt  worden.  Nun  sein  die  zeit  und  hendel  bees  und 
dos  übrigen  usgeben  \-il,  das  ich  keinen  andern  bericht  hab,  dan  das 
diser  handel  dermassen  nit  volgen  ader  ertragen  kan.  Und  kan  wol 
abnehmen,  das  e.  g.  denken  mochten ,  als  ab  ichs  hindert  und  e.  g.  nit 
gern  dinen  woit  mid  dem,  so  vom  handel  gefurdert  wurden.  Das  ist 
vorwar  mein  meinug  gar  nicht,  wan  es  nicht  vorhanden  were,  sundern 
\^o  es  in  den  vorigen  wegen  stund,  so  wolt  ich  mid  gotes  hulf  alles 


II 


342  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

gelt,  so  zu  erledigung  des  jungen  m.  g.  hern  von  noten,  den  meiern 
teile  alleine  uffbracht,  auch  die  andern  furstreckung  wol  erseczt  habn. 
Nun  aber  befinde  ich  am  besten,  was  diese  Sachen  für  ein  ende  nehmen 
müssen  und  wil  umb  gelts  willen,  das  man  nicht  had,  keine  ungenade 
ufi"  mich  nehmen.  Der  stadvoid  bericht  mich,  so  befinde  ichs  vor 
äugen  in  den  rechnungen,  das  es  der  handel  nicht  had  ader  vermag; 
es  steckt  alles  in  schulden  und  wurden  dis  handeis  geselschaftern  sich 
vor  vi!  swererm  nachteil  zu  erreten.  Und  ehr  ich  in  verdacht  sein  wolt, 
dafür  muß  ich  tun,  wie  ich  kan,  und  so  vil  mir  möglich  von  ine  trachten, 
und  wil  sie  halt  nach  der  erne  kegen  Eisleben  bschreibn,  alle  rechnug 
bsichtigen,  und  so  man  in  disen  ferien  der  huttenmeister  halb  nichts 
had  tun  können,  so  sal  dan  des  handeis  halb  und  desselben  notturft 
weiter  antwort  gesehen.  Und  vor  war,  genediger  her,  es  had  nicht  die 
meynug,  das  e.  g.  eczwas  eyniger  andern  ursach  dan  Unvermögens  ufF- 
geczogen;  doch  was  wir  verschribn  sein,  das  habn  wir  erlich  bezalt. 
Und  bitt  e.  g.  mid  untertenickeit,  e.  g.  wollen  disen  siechten  einfeltigen 
bericht  von  mir  genedig  annehmen,  mein  g.  her  sein.  Das  wil  ich 
untertenig  verdinen.    Gebn  dornstags  nach  Jacobi  anno  domini  1552 

e.  g.  u. 

Michel  Meyenburg. 

Außenadresse:    Dem  wolgeborn   und   edlen  hern  Hans  Jürgen  graven  und 
hern  zu  Mansfelt  edlen  hern  zu  Heldrungen  meinem  genedigen  hern. 

(Nicht  ausgefertigtes)  Mtmdum  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  SaigeHuitidel, 
Paket  13,  XXIII. 


206.  1552  August  21.  Die  Steinacher  Gesellschafter 
an  die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albreclit 
von  Mansfeld. 

Die  für  Graf  Peter  Ernsts  Schuld  und  wegen  des  Feusrxinses  von 
ihnen  abgezogenen  Summen  zu  fordern,  seien  die  Grafen  nicht  berechtigt. 
Beständen  diese  darauf,  so  würde  es  der  Handel  schwerlich  tragen  können. 

Wolgebornen  und  edlen  graven  genedigen  hern,  unser  untertenig 
gancz  willig  dinst  sey  e.  g.  mid  vleis  zuvorn.  G.  h.,  e.  g.  habn  uns 
furhalten  lassen,  uns  vernehmen  zu  lassen,  ab  wir  den  angeforderten 
feuerzins  und  das  gelt  zu  des  wolgeporn  u.  g.  hern  graf  Peter  Ernsts  etc. 
notturft  wider  erlegen  wolten  ader  nit,  daruff  zeigen  wir  mid  unter- 
tenickeit an,  das  wir  uns  mid  allem,  das  e.  g.  wir  zu  gebn  us  unser 


No.  205-207.    1552.  348 


Verpflichtung  schultig,  niemals  verzoglich  gemacht  und  vii  ehre  vor 
den  andern  dan  ernacher,  wie  uns  Rochius  unpillich  zugeschribn,  gebn 
habn.  Nachdem  wir  uns  aber  zu  dem  andern  von  des  handeis  wegen 
nit  verpflicht,  auch  zum  handel  nicht  gehöret,  wie  wir  nit  anders  wissen, 
und  das  wirs  diser  zeit  nit  vermögen,  vilmals  bericht.  Wo  aber  e.  g. 
uff  der  Forderung  ye  beruhen  und  wir  es  dan  uff  Michaelis  us  dem 
handel  habn  und  entraten  vermögen,  sal  es  unsernthalb  e.g.  zu  unter- 
tenickeit  nit  mangeln.  Weil  wir  aber  so  gar  wenig  kopfers  entpfahen, 
das  wir  nit  wissen  können,  wie  es  umer  zugeht,  wo  sichs  in  midier 
zeit  Stadiich  nit  bessert,  so  wurden  wir  nit  alleine  an  dem,  sundern 
auch  an  den  inlagen  gehindert.  Dan  wir  wussen  in  disen  leuften  nit 
1  centner  zu  verkeufen.  Darus  e.g.  us  hohem  verstand  unser  und  des 
handeis  vermögen,  und  was  uns  unmöglich,  leichtlich  und  mid  gnaden 
«ist  und  wolt  bedenken.  E.  g.  untertenig  zu  dinen,  sein  wir  willig. 
Gebn  21.  Augusti  anno  52. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Packet  13,  XXIII. 


207.   1552  Oktober  9.    Leipzig. 

Die  Stemaeher  Gesellsehaft  leiht  von  Gotthard  König  und  Müverwandten 

bis  zur  nächsten  Frankfurter  Fastenmesse  19  085  fl  12  ß. 

Wir,  Hans  Reynigken  und  Wilhelm  Reyfensteins  seliger  erben,  und 
wir,  Michel  Meyenburgk  zu  Xorthausen  und  Cristoff  Moshauer  zu  Eis- 
leben und  geselschafter  des  seigerhandels  zur  Steinach,  für  uns  und 
alle  unsere  erben  bekennen  und  tun  kunt,  das  wir  dem  erbarn  und 
furnehmen  Gothart  Kunigk  und  mitvorwante  rechter  redlicher  schuld 
schuldig  sein  neunzehentausentfunfundachtzig  gülden  zwelf  Schilling, 
den  gülden  zu  funfzehen  patzen,  die  wir  par  zugezalt  empfangen  haben 
und  furter  in  unser  handel  wissentlich  gebraucht,  gereden  und  geloben 
bei  unsern  ehrn,  trauen  und  guten  glauben,  berurte  suma,  als  19085  fl 
12  ß  zu  15  patzen,  auf  schirstkunftig  Frankfurter  fastenraeß  zu  Frank- 
furt, das  im  wol  genügen  sol,  mit  gottes  hülfe  zu  bezaUen.  Wo  wir 
aber  seumig,  das  doch  nit  sein  sol,  was  dann  gedachter  Gothart  Kunig 
möglichen  schaden  derhalb  leiden  mocht  oder  wurd,  den  wollen  wir 
ime  mitsampt  dem  heuptgeld  genzlich  erlegen  und  mit  bezallen.  Und 
sol  ime  des  zu  rechtem  underpfande  unser  ganzer  seigerhandel  hirmit 
vorpfendet  und  eingesetzt  sein.  Alles  treulich  und  uugeverlich.  Zu 
Urkunde  haben  wir,  Michel  Meyenburg  und  Chiistoff  Moshauer,  unser 
ider  sein  pitzschir  neben  des  handeis  signet  tun  drugken  und  mit  eygen 


I 


344  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mausfeldischen  Saigerhandels. 


banden   iinderschrieben.     Geschehen  zu  Leipzk  im  Michelimargkt,   den 
neunten  tag  Octobris  im  tausentfunfhundert  zweyundfunfzigsten  jar. 

Ausfertigung  (von  Moskauers  Hand)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
handel,  Paket  13,  XXIV. 

1.  Siegel  und  Unterschrift  Meyenhurgs.  Siegel:  (römische  Gemme?)  Münner- 
kopf  im  Profd  mit  Vollbart  und  langem  Haupthaar,  nach  links  geioendet. 

2.  Handelssignet:    \j^ 

3.  Siegel  und  Unterschrift  Moskauers. 

(Kassierte)  Ausfertigung  im  Getverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerkandcl,  Paket  13, 
XXIV. 

Darauf  die  Notiz:  Gotthart  Kunigen  und  Jacob  Grieben  belangend.  Und 
von  31.  Meyenhurgs  Hand:  19000  fl  Godhard  Konig  1553  gelost. 


208.  1552  Oktober  17.  Mansfeld.  Die  Grafen  Geb- 
hard,  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld 
an  ihre  Räte,  Rentmeister  und  lieben  Getreuen 
Wolf  Buchner,  Stadtvogt,  Christoph  Moshauer, 
Jheronymus  Wolkenstein,  Bartel  Wiedemann  und 
Johann  Meyenburg  zu  Eisleben. 

Ein  jeder  solle  seinen  rest  von  den  angelegten  einlagen  zu  Mans- 
feld bis  folgenden  Donnerstag  bezahlen,  damit  der  kohlhandel  im  brauch 
und  ubunge  mochte  erhalten  werden,  denn  die  kolen  in  den  heihen 
zu  nachteil  unser  aller  verbrennen,  auch  die  fhuerleute  aus  mangelung 
der  zalung  nicht  fharen  wollen. 
Ausfertigung  im  Gewerk.  Arckiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XXIII. 


209.  1552  Oktober  21.  Heldrungen.  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  die  Gesellschafter  der  Hütte 
Steinach. 

Fordert  Einlagen  zum  Verlag  des  Berg-  und  Kohlenhandels. 

Hans  George  grave  und  herre  zu  Mansfeld  etc. 
Unsern  grus  zuvorn,  erbarn  lieben  getreuen  und  besondern.    Wir 
stellen  in  keinen  zweifei,  ihr  werdet  in  kurtz  verschienen  tagen  von 
unsern   reten  bericht  empfangen  haben,  wie  es  in  den   bergk-  und 


No.  207-209.    1552.  845 


kohlhandeln  auf  beiden  beiden  zu  Mansfeld  und  Eisleben  itzt  gelegen 
und  geschaffen,  nemblich  das  wir  neben  den  wolgebornen  unseren 
freuntlichen  lieben  vettern  und  brueder  allen  unsern  hendelern  zu 
gnaden  und  guetem  etzliche  gebeude  beider  berge  ein  zeit  lang,  bis 
sich  die  beschwerliche  leufte  zu  anderung  und  besserunge  schicken 
mochten,  auch  mit  unserm  schaden  und  nachteil  stilstehen  zu  lassen, 
verordnunge  getan ,  auch  gemeint  und  uns  genzlich  versehen ,  ihr 
wurdet  sollichs,  und  was  euch  selbst  hieran  gelegen,  bedacht  und  die 
verlege,  wes  ihr  vor  negstverschienen  Leipziger  markt  an  einlagen 
schuldig  gewesen  und  seintdem  zu  notturft  des  bergk-  und  kohlhandels 
angelegt  worden,  damit  die  andern  unabgeschafften  gebeude  auf  beiden 
bergen,  welche  ahne  Untergang  des  bergwergs  nicht  stehen  bleiben 
können,  sondern  erhalten  werden  müssen,  beschafft  und  entricht  haben. 
Wir  befinden  aber  aus  bericht  unserer  diener  und  factorn  zu  Mansfeld 
und  Eisleben,  das  die  alten  einlagen  von  allen  nicht  gefallen  und  die 
neuen  einlagen  von  euch  noch  unbezalt,  und  das  auch  derwegen 
mangel  zu  einkeufung  der  futterunge  auf  dem  berge  und  kunsten 
vorfalle,  also  das  in  wenig  tagen,  wo  darein  nicht  vorsehunge  geschehe, 
gar  kein  futter  zu  erhaltunge  der  kunst  pferde  verbanden  sein  werde. 
Solte  nun  das  getreidich,  weil  das  itziger  zeit  am  besten  zu  bekommen 
und  in  zimlichem  kauf  ist  und  hernachmals  teuerer  dan  itzt  eingekauft 
werden  muste,  darzu  die  pferde  auf  den  kunsten  aus  mangelung  des 
futters  schaden  nemen,  das  wasser  in  den  kunstschechten  aufgehen 
und  die  schifferschechte  ertrinken,  bettet  ihr  zu  erachten,  was  mergk- 
licher  unwiederbringlicher  schaden  und  nachteil  hieraus  alleine  erfolgen 
wolt,  über  das,  das  etzliche  schifferhauer,  weil  ein  lange  zeit  hero  kein 
lonzeit  gehalten,  ihr  arbeit  vor  unserem  bergkvoigt  und  in  der  ge- 
wergkschaft  ungeveherlich  vor  dreien  tagen  aufgesagt,  mit  der  anzeigung, 
das  ihnen  ihre  hespeler  von  dem  berge  und  schechten,  weil  sie  das 
brot  zu  keufen  nicht  betten,  entlaufen  und  darüber  nicht  bleiben  konten. 
Darneben  wer  nicht  der  geringste  mangel  in  den  kolhendeln,  alles  der- 
wegen, das  die  verlege  nicht  geschehe  und  geld  mangelte,  derhalben 
nicht  allein  etzliche  holzhern  ihr  stamgeld  aussenstunde,  sondern  auch 
die  furleute  mit  ihrem  furlohn  zu  enthaltunge  ihrer  geschir  und  pferde, 
die  nuemher  versehet  und  zu  fahren  stadtlich  angefangen,  nicht  bezalt 
oder  verlegt  werden  konten  und  derwegen  gegen  dem  winter  aus- 
spannen und  zu  fahren  underlassen  wurden.  Was  nun  euch  selbst, 
wan  es  hieran  mangeln  und  die  kolen  von  wegen  des  fuerlohns  nach- 
bleiben selten,  uns  und  euch  derhalben  vor  nachteil  erwachsen  und 
volgen  wolle,  habt  ihr,  als  die,  die  dieser  handel  gelegenheit  wissen, 


346  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

bei  euch  leichtlich  zu  schliessen.  Begeren  derwegen  genediglichen, 
ihr  wollet  uns,  wes  ihr  alter  und  neuer  einlagen  schuldig,  sonder 
weitern  verzugk  oder  einichen  behelf  forderlichen  tun  lassen,  auch 
forder  beide  berge,  was  die  notturft  derselbigen  erfordern  wirt  und 
nicht  umbgangen  werden  kan  (in  dem  wir  dan  zu  ieder  zeit  vleissig 
und  billich  ansehen  tun  lassen  wollen,  das  ihr  über  das,  so  nicht  ver- 
mieden werden  mag,  nicht  beschwert  werden  solt)  verlegen;  in  deme 
ihr  unser  herschaft  und  euer  selbst  wolfart  und  gedeien  bedenken 
werdet  und,  wes  ihr  verschrieben,  nachsetzen.  Solt  es  aber  hierueber 
und  alle  genedige  erinnerunge  und  wolmeinunge  nicht  geschehen,  uns, 
unsern  vettern  und  bruedem  und  sonderlich  den  bergkwergk  schaden 
entstehen,  hettet  ihr  zu  erachten,  das  wir  sollichen  schaden  nicht  tragen, 
sondern  bei  denen,  aus  derer  verlassung  und  ursachunge  der  herge- 
flossen, suchen  wurden.  Welchs  wir  euch,  denen  wir  mit  gnaden  und 
guetem  geneigt,  nicht  verhalten  wollen.  Datum  Heldrungen,  den 
21.  Octobris  anno  etc.  52. 

Außenadresse:    Den    erbarn    unseren    lieben   getreuen    und   besondern   den 
geselschaftern  der  hutten  zu  Steinach. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJmndel,  Paket  13,  XXIII. 


210.  1552  November  4.  Mansfeld.  Der  Kentmeister 
Bartel  Wiedemann  an  den  Stadtvogt  zu  Eisleben 
Christoph  Moshauer. 

Neue  Mahnung,  die  aus  dem  Jahre  1551  rücJcständige  Summe  (9500  fl) 
und  den  Feuerxins  xu  xahlen. 

Mein  freuntlich  und  gantz  willige  dinst  allezeit  zuvor,  erbar  nam- 
hafter und  weiser  herr  stadtvoigt,  freuntlicher  lieber  gefatter.  Demnach 
ir  wist,  das  ir  den  wolgebornen  und  edlen  hern  hern  Hans  Georgen 
und  Hans  Albrecht  gebrudern  graven  und  hern  zu  Mansfeld  etc.  meinen 
gnedigen  hern  über  zehendehalbtausent  gülden  mitsampt  dem  feurzins 
des  einundfunfzigsten  jhars  schuldigk,  nun  wil  ich  euch  nicht  bergen, 
das  die  personen,  welcher  vorpflichtunge  ich  euch  zu  Leypzigk  ge- 
weiset, schon,  wie  ich  besorgt  und  euch  angezeigt,  wolgedachten  graven 
meinen  gnedigen  hern  zu  grossem  nachteil,  hon  und  spott  in  leistunge, 
wie  ich  euch  dan,  wils  gott,  in  unserm  zusammenkommen  weisen  will, 
eingemanet  worden  seind.  über  das  werden  ire  gnaden  von  andern 
derselbigen  gleubiger  auch  hart  bedrangt,  do  zu  besorgen,  das  ein- 


No.  209-212.    1552—1553.  347 

mammge  der  bürgen   auch   volgen  werde;   so  hapt  ihr  zu  bedenken, 

was  in  itzigen  krigsleuften  m.  g.  hern  täglich  vor  tapfere  grosse  unkost 
aufgehet,  darzuo  man  dan  eueres  restes  bedurftigk.  Darumb  so  wil 
ich  vor  mein  person  euch  hirmit  abermals  freuntlich  erinnert  und  ge- 
beten haben,  das  ir  mit  obgemeltem  gelde  zum  allerfurderlichsten  und 
unseumlich  euch  gefasset  machen,  solchs  mir  geben  und  wolgedachte 
graven  m.  g.  h.  und  euch  selbs  nicht  in  weiteren  Unglauben  bringen 
und  in  scheden  einfuhren  wolt.  Daran  werdt  ir  sonder  zweifei  iren 
gnaden  gutten  gefallen  erzeigen.  So  bin  ichs  vor  mein  person  freunt- 
lich zu  vordienen  ganz  willigk.  Datum  Mansfelt,  freitags  nach  Omnium 
sanctorum,  den  4.  Novembris  anno  etc.  52. 

Barthel  Wideman. 

Außenadresse:  Dem  erbarn  namhaflen  und  weben  Christoff  Moshauern  stadt- 

voygt  zu  Eislebeu  meinem  freuntlichen  lieben  gefattern. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  13,  XX  TU. 


211.  1552  Dezember  22.  Mansfeld.  Die  Grafen  Hans 
Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  an  die 
Gesellschafter  der  Saigerhütte  Steinach. 

Hätten  sich  lULch  so  viel  Schreiben  und  Unierhandlungen  nichts  anders 
vorsehen  kunnen,  dan  das  ir  mit  euerem  nachstendigen  vorlege  und 
den  itzigen  neuen  einlagen  euch  soltet  vor  den  heiligen  tagen  also 
gefast  gemacht,  darmit  euernthalben  ....  nicht  vorterb  und  sched- 
licher  nachteil  ervolget  wehre  . . .  Und  do  ir  uns  und  die  herschaft  über 
solche  aufgerichte  vorschreibungen  und  vortrege  in  nachteil  fuhren 
wurdet,  hettet  ihr  zu  erachten,  was  und  wie  weit  dieselbigen  vorschrei- 
bungen, dieweil  die  von  euch  selbst  überschritten,  uns  binden  mochten  . . . 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandsl,  Paket  13,  XXIII. 


212.  1553  März  7.  Die  Gesellschafter  der  Hütte  Steinach 
an  die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von 
Mansfeld. 

Schlagen  es  ab,  den  Grafen  4000  Gulden  zu  leihen. 

Wolgebornen  und  edlen  graven,  euern  genaden  sey  mid  vleis  zu- 
vorn  unser  untertenig  und  wUlig  dinst.     G.  hern,  von  e.  g.  habn  wir 


348  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


iczunder  ein  schreiben  entpfangen,  darin  e.  g.  begeren,  das  e.  g.  wir 
uff  den  ostermarct  viertausent  gülden  uffbringen  und  furstrecken 
wolten  etc.  E.  g,  bitten  wir  daruff  untertenig  zu  vernemen,  das  wir 
zu  allem,  das  uns  möglich  und  e.  g.  zu  gutem  gereichn  mag,  gancz 
willig  sein.  Nachdem  wir  aber  in  den  iczigen  und  verschinen  krigs- 
entporungen  in  unserm  handel  geldes  halber  grosse  not  erliden,  wie 
e.  g.  des  alles  us  manchfaltiger  unser  clage  und  bericht  vernomen 
habn  und  noch  in  'grosten  engsten  zu  bezalung  der  inlagen  unser  uff- 
genomen  Wechsel,  ia  versaczten  trauen  und  glaubn  verhaft  sein  und 
nichts  libers,  dan  zu  erledigung  unser  zusage  und  bezalung  unser 
schulden  gern  ein  stadlich  summa  geldes  uff  Verzinsung  uffnemen 
wolten,  des  wir  uns  auch  bie  allen  unsern  freunden  und  bekanten  zum 
höchsten  bevlissen,  so  habn  wir  doch  mid  so  grosser  muhe  nichts  be- 
komen  ader  uffbringen  können,  unangesehen,  ab  uns  daran  unser  ehr, 
leib  und  gut  gelegen  were.  Zudem  das  wir  in  langer  zeit  wenig 
kopfers  entpfangen  habn  (durchgestrichen:  in  lenger  dan  drien  monaten 
nit  über  ein  hundert  zentner  kopfers  entpfangen).  So  habn  e.  g.  auch 
gud  wissen,  das  wir  us  gedrengter  not  den  einen  dritten  teil  unsers 
handeis  wider  unsern  willen  habn  verlassen  und  uffsagen  müssen,  das 
sust  in  keinen  weg  gesehen  wer,  wo  wir  betten  zu  gelt  komen  konen. 
Us  disen  Ursachen,  und  das  die  swinden  leuft  und  entporung  nach 
kein  uffhoren  habn,  wissen  wir  garnicht  zu  vertrösten,  das  uns  möglich 
sein"  wurde,  wider  in  unsern  selbst  eigen,  nach  in  e.  g.  Sachen  vil  ader 
wenig  uffzubringen  und  können  e.  g.  daruff  zu  garnichts  vertrösten.  Es 
ist  uns  auch  nicht  möglich.  Derwegen  können  sich  e.  g.,  solich  gelt  zu 
erborgen,  uff  uns  nicht  verlassen.  Dan  wir  habn  mid  unserm  grossen 
schaden  so  vil  befunden,  das  es  uns  unmöglich  ist,  und  sein  der  hoff- 
nung,  das  e.  g.  uns  des,  das  in  unserm  vermögen  nit  ist,  nit  verdenken. 
Was  uns  aber  zu  erlangen  und  uffzubringen  möglich,  des  habn  wir 
uns  nie  besweret  und  haben  e.  g.  uff  derselbn  bschen  schreibn  das  nit 
wissen  zu  verhalten,  sein  e.  g.  unsers  Vermögens  zu  dinen  willig.  Gebn 
den  7.  Marcii  anno  domini  1553. 

e.  g.  u. 

geseltschafter  zur  Steinach. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  13,  XXIII. 


No.  212—214.     1553.  349 


213.  1553  März  21.  Mansfeld.  Die  Grafen  Hans  Georg 
und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  an  den  Stadtvogt 
zu  Eisleben  Christoph  Moshauer. 

Fordert  ihn  auf,  Verlag  zu  leisteti. 

Hans  George  und  Hans  Albrecht  gebruder 
grafen  und  iiern  zu  Mansfelt  etc. 
ünsern  grus  zuvorn,  erbar  lieber  getreuer.  Wir  zweifeln  nicht,  ir 
wisset  euch  zu  erinnern,  das  vorschiner  weil  wir  vorordenung  getan, 
das  die  Lorischen  geholz  und  kolwerk  zu  aufschmelzung  der  hutte- 
meister  alten  Vorrats  sollen  gebraucht  werden,  sunderlich  auch,  das  wir 
den  fünften  teil,  davon  ir  einen  dritten  teil  itzt  habt,  zu  genoden  be- 
fülen,  das  diselben  hutteraeister,  in  solchen  fünften  teil  gehorigk,  erstlich 
aufschmelzen,  ihre  kupfer  antworten  und  euch  des  ausstehenden  vorlegs, 
den  euer  geselschaft  etwas  lang  zu  nachteil  entberen,  bezalt  mochten 
werden.  Uns  werden  aber  bericht  das  ihr  euch  mit  euerm  anteil  des 
vorlegs,  der  doch  allein  zu  kohlen,  knechtlon  und  flos  gebraucht,  schwer 
machen  sollet.  Dieweil  aber  die  zeit  itzt  vorhanden,  das  die  kohlen  in 
hegen  anstehen,  die  furleut  vorlegt  und  bestalt  müssen  werden,  auch 
albereit  Basca  Ringken  solchen  seinen  vorradt,  daran  ihr  neben  andern 
einen  merglichen  vorlegk  aussenstehen  habt,  itzt  zu  schmelzen  auferlegt 
und  bevohlen  worden,  so  begehren  wir  gnedigklich,  ihr  wollet  Nicla 
Thylen,  der  hirinne  bevehlich  hat,  auf  sein  ansuchen  den  vorlegk,  damit 
die  kohlenmeister  und  furleut  dadurch  gehindert,  ane  verzugk  tun  und 
in  mangel,  das  uns  und  euch  kein  nachteil  einfuhren,  in  ansehunge, 
das  euch  in  allewege  mehr  kupfers,  dan  der  vorleg  laufen  kau,  geant- 
wortet, auch  dardurch  euere  schulden,  damit  euch  die  huttemeister 
vorhaft,  geringert  und  bezalt  werden  .... 

Ausseyiadresse :  Dem  erbarn  unserem  lieben  getreuen  Cliristof  Moshauer  stad- 
Vüigt  zu  Eisleben.     In  abwesen  Jobst  Peuder  zu  erbrechen. 

Ausfertigung  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJuimlel,  Paket  13,  XXIII. 

Darauf  die  Notiz  (von  Mosliauers  Hand):  hiruff  ist  zalt  laut  meinen  rech- 
nung  und  wir  kein  k. 

214.  1553  März  27.    Frankfurt  a.  M. 

Die  Gesellschafter  des  Steinadler  Saigerhandels  nehmen  Claus  Bromm 
aus  Frankfurt  mit  einer  Einlage  von  'HO  000  fl  in  ihren  Handel  auf 
und  schliessen  mit  ihm  auf  6  Jahre  einen  Gesellschaftsvertrag  ah. 


SSO  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Wir,  Hansen  Keinicken  zu  Mansfeld  und  Wilhelm  Reiifensteyns 
zu  Stolberg,  beyder  seliger  gedechtnus,  erben,  geselschafter  des  seyger- 
handels  uff  der  seygerhutten  zur  Steynach,  und  wir  andern  mitgesel- 
schafter  desselbigen  handeis  bekennen  und  tun  kund  mit  disem  unserm 
offnen  briff  vor  uns  und  unsere  erben,  das  wir  aus  verwandniß  und 
besunderm  freuntlichen  willen  den  erbarn  und  weisen  Claus  Bromen 
des  rats  zu  Franckfurt  am  Meyn,  unsern  freuntlichen  lieben  schwager, 
zu  uns  in  gemelten  unsern  seigerhandel  zu  einem  mitgeselschafter  uff- 
und  angenommen,  und  hat  er,  Claus  Brom,  daruff  alsbald  uff  heut  dato 
in  der  Frankfurter  fastenmeß  anno  1553  an  parem  gelt  erlegt  dreissig- 
tausent  gülden  an  grober  muntz,  funfzehen  patzen  oder  sechtzig  kreuzer 
vor  ein  gülden  gerechent,  die  wir  bar  zugezelt  durch  den  erbarn  und 
weysen  Cristoff  Moshauer,  stadtvogkt  zu  Eisleben,  unserm  freuntlichen 
lieben  schwager,  entpfangen,  inen  auch  derselben  hiemit  quidt,  ledig 
und  loß  sagen  und  zu  uns  in  denselbigen  handel  gelegt,  dieselbigen 
neben  allen  unsern  hauptguttern  als  ein  recht  bestendig  handelshauptgut, 
wie  des  handeis  gebrauch  und  herkummen  ist,  zu  gewinst  und  vorlust 
redlich  und  ehrlich  zu  gebrauchen.  Und  wo  in  künftigen  zeiten  be- 
funden wurdt,  das  des  hauptgelts  im  handel  zu  viel  sein  wurd,  das 
man  dasselbig  alles  nit  brauchen  kund,  und  man  rettig  wurdt,  eins  tejls 
aus  dem  handel  zu  nemen,  so  sol  dasselbig  von  allen  geselschaftern  zu- 
gleich noch  anzal  eines  idern  hauptguts  eintrechtig  geschehen.  Wurdt 
man  auch  zu  einer  idern  jarrechnung  befinden,  das  der  handel  des  jar 
zu  schaden  (do  gott  vor  sey)  gangen  wer,  so  sol  ein  ider  pro  rato  seins 
hauptguts  sein  anteyl  erlegen  und  noch  der  rechnung  in  zweyen  monatten 
erfüllen.  Und  sol  also  alles  hauptgelt  und  alles  ander  gelt  ein  gleicli 
unzerteilt  hauptgut  sein,  zu  rechtem  und  gleichem  gewinn  und  verlust, 
wie  es  gott  schickt,  sein  und  stehn,  was  einen  in  disem  handel  anlangt, 
so  auch  den  andern  betrefien  und  als  gleich  geselschafter  einer  vor  den 
andern  stehn,  einem  iden  zu  seiner  hauptsummen.  Wan  man  auch 
noch  gebrauch  des  handeis  jerlich  rechnung  halten  wil,  das  sollen  wir 
im,  Claus  Bromen,  darbey  zu  sein,  etlich  monat  darvor  anzeygen,  doch 
das  alles  vermittelst  eydespflichten  verschwigen  gehalten  werd.  Und 
was  der  almechtige  gott  ierlich  Überschuß  und  winnung  verleyhen 
wurd,  das  sol  noch  gebrauch  des  handeis  uff  die  hauptgutter  gleich 
ausgeteylt  und  im  zu  Franckfurt  in  der  herbstmeß  anno  1554  zum 
erstenmal  und  forter  alle  jar  gereicht  werden,  domit  sich  Brom  grosser 
gefahr  halben  über  land  nitt  alwegen  wagen  dörff.  Wan  auch  sechs 
]ar  verschinen,  sol  ein  ider  geselschafter  macht  haben,  sein  hauptgut 
in  der  sechsten  rechnung  uffeukundigen ,  das  im  vor  sein  teyl  in  der 


No.  214^215.    1553.  851 


fastenmeß  a°  1559  zu  Franckfurt  an  parem  gelt  wider  sol  geben  werden, 
wie  im  handel  gebreuchlich  und  recht  ist.  Und  sol  Claus  Brom  alles 
des  teylhaftig  seyn,  in  auch  mitbegreifen,  was  die  gemein  geselschaft 
verschreybung,  die  wir  von  unsern  genedigon  herren  zu  Mansfeld  etc. 
haben,  inhelt  in  worten  und  verstand,  inmassen  es  dorin  mit  worten 
ausgedruckt  wer,  alles  treulich  und  ungeferlich.  Zu  urkund  hab  ich, 
Cristofi  Moshauer,  disen  brijff  mit  eignen  banden  geschriben,  auch 
anstatt  und  von  wegen  obgemelter  Hansen  Reinicken  und  Wilhelm 
Reiffensteyns  seliger  erben  und  mitgeselschafter  des  seygerhandels  zur 
Steynach  meiner  freuntlichen  lieben  schweger  mein  eigen  petzschir 
neben  des  handeis  petzschir  wissentlich  uff  disen  brieff  aufgedruckt.  Ge- 
schehen zu  Frankfurt  am  Meyn  auf  montag  noch  Palmarum  anno  1553. 

Abschriß  (von  der  Hand  Claus  Bromms)  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
handel,  Paket  13,  XXI V. 


216.   1553  März  27.   Frankfurt  a.  M. 

Die  Gesellschaft  der  Hütte  Steinach  einigt  sich  mit  dem  neu  eintretenden 
Claus  Bromm  über  die  von  diesem  in  den  Handel  einzuzahlende  Einlage 
von  30000  fl;  lOOOOfl  sollen  durch  eine  ausstehende  Forderung  Bromms 
an  die  Grafen  von  Stolberg  gedeckt  und  für  iveitere  10000  fl,  die  Bromm 
sich  Juxt  leilien  müssen,  sollen  ihm  jährlich  500  ß  zur  Verzinsung  bei- 
gesteuert werden.    Die  dritten  10  000  fl  werden,  glatt  eingezahlt. 

Ich  Cristoff  Moshauer,  stadtvogkt  zu  Eisleben,  anstatt  und  von  wegen 
Hansen  Reynicken  und  Wilhelm  Reiffensteins  seliger  erben  und  gesel- 
schafter  des  seygerhandels  der  hutten  Steynach  meiner  freuntlichen 
lieben  schweger  bekenne  und  tu  kund  mit  dieser  meiner  eignen  hand- 
schrift,  das  ich  mich  von  wegen  der  geselschafter  mit  dem  erbarn  Claus 
Bromen  des  rats  zu  Franckfurt  am  Meyn  meinem  freuntlichen  lieben 
Schwager,  den  wir  aus  verwandtnus  und  besunderm  freuntlichen  willen 
mit  dreissigtausent  gülden,  die  er  alsbald  par  erlegt  hat,  laut  der  ver- 
schreybung, zu  uns  in  unsern  seygerhandel  zu  einem  mitgeselschafter 
angenummen  haben,  uff  heut  dato  uff  nachvolgende  puncten,  one  welche 
er  sich  nitt  einlassen  wollen,  vorglichen  und  vereynigt  hab: 

Erstlich,  nachdem  im  und  Ulrichen  Rauschern  die  wolgeborne  grafen 
und  hern  zu  Stolberg  etc.  uff  künftigen  ostermargkt  zu  Leipzigk  an 
hauptgut  und  Zinsen  von  dreyen  jaren  ungeferlich  vierzehentausent 
gülden  zu  erlegen  schuldig  werden  sein,  so  hat  er  mit  dem  hern  hern 
Wolffen  Haller  etc.  so  vil  gehandelt,   das  er  mir  hie  in  Frankfurt  par 


852  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


zalt  hat  gemelte  fl  14000,  die  sol  ich  im  iczt  zu  Leipzig  widerzaleri. 
An  solcher  summa  sol  ich  von  ßromen  wegen  im  handei  behalten 
jiehentausent  gülden  und  der  uberigen  4000  gülden  halben  mit  Ulrich 
Rauschern  zufriden  werden.  Die  grafen  von  Stolberg  erlegen  nun  das 
gelt  oder  erlegens  nit,  so  sol  Brom  oder  Rauscher  derwegen  kein 
weiter  sorg  oder  Unkosten  tragen,  sunder  her  Michel  Meyenburgk,  mein 
Schwager,  als  dem  die  grafen  mit  sundern  gnaden  wol  geneigt,  sol 
neben  mir  die  Sachen  dohin  helfen  befurdern,  domit  treu  und  glauben 
erhalten  und  sie  weiters  einmanens  oder  nachraysens  geuberigt  seyen, 
wie  ich  inen  das  hiemit  versprochen  wil  haben.  Befindt  sich  in.  der 
rechnung,  das  das  hauptgut  und  winnung  im  Stolbergischen  handei 
mehr  getragen  hat,  sol  es  inen  zum  besten  kummen.  Hat  es  weniger 
getragen,  so  sollen  sie  die  fl  14000  erfüllen. 

Zum  andern ,  dieweyl  Brom  uff  beschwerliche  zins  zehentausent 
gülden  uff  unsern  bepfelh  ufigenummen,  davor  er  sich  hart  verschreyben 
müssen  und  ierlich  das  hundert  mit  zehen  gülden  fünf  jar  uacheyn- 
ander  verzinsen  muß,  so  sol  und  wil  ich  im  alle  und  ide  Franckfurter 
herbst-  und  fastenmeß  besundern  fünfhundert  gülden  erlegen,  darvon 
er  die  zins  verrichten  mog,  nemlich  fl  500  uö  Nativitatis  Mariae  in 
neghstkunftiger  herbstmeß  und  fl  500  ih  volgender  fastenmeß  uff  Pal- 
marum anno  1554,  und  die  fünf  jar  also  fortan,  doch  mit  dem  besundern 
geneigten  willen,  nochdem  er  die  zehentausent  gülden  auch  zu  uns  in 
handei  gelegt,  wo  sie  mehr  tragen  wurden,  so  sol  der  Überschuß  im 
zum  besten  kummen;  trugen  sie  weniger,  so  sollen  doch  nichts  desto 
weniger  alle  meß  die  fl  500  die  fünf  jar  zalt  und  entricht  werden.  Und 
mag  er,  Brom,  mitler  zeit  sich  noch  seiner  gelegenheit  umbtun,  ob 
er  diese  fl  10000  uff  geringere  zins  mögt  uffbringen.  Wo  er  das  nit 
tun  kund,  so  sollen  wir  im  noch  ausgang  der  fünf  jar  in  der  fasten- 
mest  1558  von  seinem  hauptgut  aus  dem  handei,  wo  ers  begern  ward, 
zu  erhaltung  seines  glaubens  zehentausent  gülden  on  alle  Verhinderung 
und  wegerung  herauszugeben  hiemit  verpflicht  und  verbunden  seyn. 

Zum  dritten  so  sol  er,  Brom,  ierlichs  zu  der  iarrechnung  zu  rechter 
zeit  beschriben  werden  und  sollen  im  sein  nutzung  aus  dem  handei 
zu  Franckfurt  entricht  werden,  nemlich  zum  ersten  mal  in  der  herbst- 
meß anno  1554  und  also  fortan,  domit  er  sich  unsicherheyt  halben  nit 
über  land  wagen  dorf. 

Und  letzlich,  nochdem  er,  Brom,  dise  fastenmeß  mir  auch  an  parem 
gelt  erlegt  hat  zehentausent  gülden,  das  also  die  fl  30000  par  zalt  sein, 
so  sol  uff  heut  dato  sein  gelt  an  hauptgut  in  handei  gelegt  und  an- 
genummen  seyn.   Zu  mehrer  Versicherung  und  urkund  hab  ich,  Cristoft 


No.2lS-äl6.    1&5S.  S58 


Moshauer,  mein  eigen  pitschir  neben  der  geselschaft  pitschir  uff  disen 
briff  wissentlich  aufgedruckt,  uff  montag  noch  Falmarum  a"^  1553  in 
Frankfurt. 

Abschrift  (von  der  Hand  Claus  Bromms)  im  Gewerl:  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
handel,  Paket  13,  XXIV.  

216.  1553  März  28.  Hütte  Steinach.  Merten  Tunthdorf 
an  den  Bürgermeister  der  Stadt  Nordhausen  Michael 
Meyenburg. 

Meldet  ihm,  daß  er  3059  Ztr.  Kupfer  nach  Frankfurt  gesandt  habe. 
ScJiatzung  der  Hütte  Eisfeld  durch  den  Bürgermeister  und  Kastner  zu 
Koburg.  Auch  die  Hütte  Steinach  soll  geschätzt  icerden.  Die  Diener  auf 
der  Hütte.     Streifereien  des  Markgrafen  von  (Kulmhach). 

Mein  willigk  dinst  zuvoran,  erbahr  weiser  und  namhaftiger  gunstiger 
lieber  herre.  Ir  wolt  bericht  sein,  das  ich,  got  hab  lob,  alle  die  jahr- 
kupfer,  so  alhier  vorhanden  gewest,  uf  der  echs  und  auch  uff  Bambergk 
hinwegk  nach  Frankfurt  vorordent  hab  und  auf  dem  wasser  durch  2 
schiffmenner  allein  nach  Frankfurt  gesandt  und  in  3059  centner.  Und 
ich  hab  nicht  1  centner  an  gahrkupfer  alhier  behalten.  Und  ich  bin 
zu  Bambergk  gewest,  darmit  ich  die  schiöleute  hinwegk  mit  dem  kupfer 
pracht  habe.  Dann  vill  krigsrustunge  dohe  ligt  und  noch  teglich  imer 
melir  zuzeucht.  Weiter  wolt  ir  auch  bericht  sein,  das  der  alt  churfurst 
sein  rethe  zum  teil  sampt  dem  castner  und  burgermeister  zu  Coburgk 
uf  die  hüten  Eisfeld  gesandt,  also  doselbst  allen  voradt  zu  schätzen 
und  anzuschlahen ,  welchs  nun  gescheen ,  des  ich  alles  ein  abschrift  in 
geheim  und  mir  heimlich  vortrauet  bekomen  habe,  wie  ir  hierein- 
gesohlossen  befinden  werdt.  Und  hernach  ist  der  castner  und  burger- 
meister zu  Coburgk  auch  alher  uf  die  hutten  gesandt  worden  und  mir 
muQdiich  angezeigt,  das  sie  des  bevelch  haben,  auch  allen  voradt  alhier 
anzuschlahen  und  verschätzt  werden  von  silber,  rauch-  und  jahrkupfer, 
die  hutten,  was  sie  cost,  und  wieviU  hauptgut  im  handel.  Darauf  hab 
ich  im  anzeigt,  das  uf  dismall  ich  nicht  1  lot  silber,  noch  rauch-  oder 
jahikupfer  kein  centuer  alhier  hett,  das  auch  also  wahr  gewest  und 
ich  in  sulchs  selber  allenthalben  habe  selber  sehen  lassen  und  ich  in 
anzeigt  habe,  das  ich  in  die  hüten  und  anders  schätzen  sold,  wehr  mir 
und  sulchem  und  andern  unbewust.  Ich  wolt  aber  sulchs  mein  hern 
der  geselschafter  anzeigen,  und  was  ich  alsdann  vor  beschidt  erlanget, 
wolt  ich    in   mit    dem    ersten    wider    anzeigen.     Und    was   nun    euer 

CJeschichtsq.d.Pr.S.  Bd  XXXXVII.  23 


S54  Ürkundenbuch  zur  öeschichte  des  Mansfeldlschen  Saigerhandels. 

gelegenheit,  wolt  ir  mich  mit  dem  ersten  berichten,  dann  sie  sulcl 
palt  wissen  wollen.  Und  der  abschrift,  wie  hiereingeschlossen,  hab  i( 
dem  Moßhauer  auch  zu  nach  Frankfurt  gesandt.  Und  ich  vorhoff,  d 
kupfer  von  Pambergk  in  4  tagen  alle  zu  Frankfurt  sein  werden,  ür 
was  ich  vor  gesellen  und  Schreiber  alhier  hab,  so  hab  ich  Yalten  Schiffe 
decker  und  ein  jungen  von  Salveld,  sunst  keinen.  Dictus  uf  (!)  diem 
ist  sieder  Weihnachten  zu  Coburgk  krangkt  gelegen  und  noch,  i 
gahr  lam,  kan  nichs  zugreifen.  Darmit  sampt  die  euern  in  gotes  gnac 
des  almechtigen  bevohlen.  Der  marggraff  streufft  nach  imer  und 
mehr  uf  Cranach,  Lichtenfeltz  und  alles,  was  Pambergisch  ist,  wiewoh 
sulche  alle  besetzt.  Doch  will  er  erst  mit  gewalt  daran  an.  Cranac 
ligt  2  meill  von  hinen.    Datum  hüten  Steinach,  28. Marci  im  53'**''  js 

Merten  Tunthdorff. 

Außenadresse:    Dem  erbern  weisen  und  namhaftigen  herrn  Michael  Meye 
burgii  burgermeistern  der  Stadt  Mordhausen  meinem  lieben  hern. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Faket  14,  XXV 


217.    1553  April  23.     [Sonntag  Jubilate.]    Weimar. 

Herzog  Johann  Friedrich  der  Aeliere  zu  Sachsen  verleiht  den  Graft 
Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  und  deren  Mitgesellscha 
tern  die  Schmelzhütte  bei  Eisfeld  auf  sechs  Jahr  gegen  einen  jäh 
liehen  Hüttenzins  von  200  rhein.  fl  und  200  fl  Waldmiete  und  die  Ve 
pflichtung,  die  Hälfte  aller  Silber  (jede  kölnische  oder  erfurtische  Mai 
für  10  fl)  abzuliefern.  Die  Gesellschaft  ist  von  aller  Beschwerung  befrei 
der  Landsteuer. 


Abschrift  im  St.-A.  Weimar  Beg.  T.  föl.  472  BB  2  Nr.  4. 

Dieselbe  V er  Schreibung  scheint  auch  über  die  Hütte  Steinach  erteilt  zu  sei 


218.    1553  September  16.     Frankfurt  a.  M. 

Die  Steinacher  Gesellschaft  verkauft  an  Linhard  und  Edmund  Düppel 
gießer  in  Antwerpen  u.  Aachen  9000  Ztr.  ratenweise  zu  lieferndes  Kupfe 
pro  Zentner  für  8  fl  3  ort  (zu  16  Batzen). 

Zu  wissen  sey  allermeniglich,  das  uff  dato  diß  briffs  zwischen  de 
ernhaften  achtparn  und  weisen  Cristoff  Moshauern ,  stadtvoigt  zu  Eii 
Jeben,  und  Clausen  Bromen,  burgern  zu  Franckfurt,  als  vor  sich  selbi 


Ko^l6-2l8.    1&5S.  S6S 

und  von  wegen  irer  mitverwanten  des  seigerhandels  uff  der  hutten 
an  der  Steynach  eins,  Linhartten  und  Eraunden  Duppengissern  von 
Anttorö  und  Ach,  auch  derselbigen  mitverwandten  andersteils  ein  rechter 
redlicher  aufrichtiger  verkauf  und  kauf  abgeredt,  bewilligt  und  ange- 
nummen  ist,  also  das  gedachte  Cristoff  Moshauer  und  Claus  Brom  vor 
sich  und  von  wegen  ihrer  mitverwandten  verkauft  und  zu  kaufen  geben 
gemelten  Lenharten  und  Emunden  Duppengissern  sampt  derselbigen 
mitverwandten  neuntausend  centner  kupfers,  iden  centner  umb  acht 
gülden  und  drei  ort  zu  sechtzehen  patzen,  hie  in  Frankfurt  zu 
liffern  und  dargegen  die  bezalung  zu  entpfangen,  inraassen  wie  her- 
nach volgt:  Nemlich  sollen  und  wollen  gedachte  Moshauer  und  Brom 
in  namen,  wie  itzt  gehört,  benantem  Linharten  und  Emunden  sampt 
iren  mitverwandten  dise  herbstmeß  par  liffern  tausent  centuer  und  dan 
hie  zwischen  und  des  heiligen  apostels  sanct  Andreas  tag  fünfhundert 
centner  kupfers.  Dargegen  sol  und  wil  vorgedacher  Lenhart  Duppen- 
gisser  auch  itzt  also  par  auf  iztbenante  bayde  summa  der  1500  centner 
kupfers  zehentausend  gülden,  zu  15  patzen,  und  zu  nechstkunftiger  Frank- 
furter fastenmeß  des  54.  jars  der  minder  zal  den  rest  an  solchen  bayden 
summen  kupfers,  nemlich  viertausend  gülden,  auch  zu  15  patzen,  bezalen 
und  entrichten.  Ferner  sollen  und  wollen  Cristoff  Moschauer  und  Claus 
Brom  in  namen,  wie  anfangs  vermeldt  wurd,  uff  die  itztgedachte  nechst- 
kunftige  fastenmeß  abermals  par  liffern  tausent  centner  und  uöJoannis 
nechst  darnach  fünfhundert  centner ;  daran  sol  und  wil  Lenhart  Duppen- 
gisser  auch  in  namen,  wie  vorsteht,  zu  itztgemelter  nechster  fasten  meß 
fünfhundert  centner  alsbald  par,  den  gülden  zu  16  patzen,  und  die 
uberigen  tausent  centner  uff  nechst  daruff  volgende  herbstmeß  dessel- 
bigen  54  °  jars,  auch  zu  16  patzen,  bezalen  und  entrichten.  Desgleichen 
sollen  und  wollen  Moshauer  und  Brom  in  namen,  wie  vorsteht, 
Lenharten  und  seinen  mitverwandten  in  derselbigen  herbstmeß  des  54  "^ 
jars  abermals  par  liffern  tausent  centner  und  uff  Andreae  nechst  darnoch 
fünfhundert  centner  kupfer;  des  sol  und  wil  er,  Duppengisser,  in  namen 
vorgeschriben  uff  berurte  herbstmeß  alsbald  fünfhundert  centuer  par 
und  die  uberigen  tausent  centner  uff  die  fastenmeß  nechst  darnach  im 
fjö  °  jar,  den  gülden  zu  16  patzen,  bezalen.  Mehr  sollen  und  wollen 
vilgemelte  Moshauer  und  Brom  in  derselbigen  fastenmeß  abermals 
par  liffern  tausent  centner  und  uff  Joannis  nechstvolgend  fünfhundert 
centner  und  dargegen  Lenhart  alsbald  in  derselbigen  fastenmeß  500 
centner  par  bezalen  und  in  der  nechstvolgenden  herbstmeß  des  55  "" 
;ars  die  übrigen  tausent  centner,  auch  zu  16  patzen.  Noch  sollen  und 
;  wollen  Moshauer  und  Brom  in  itztgemelter  herbstmeß  tausent  centner 


S56  tJrkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

par  und  uff  Andreae  darnach  500  centner  lifFern;  doran  sol  Duppen- 
gisser  in  derselbigen  herbstmeß  500  centner  par  und  die  uberigen 
1000  centner  in  der  fastenmeß  des  56  "  jars,  den  gülden  zu  16  patzen^ 
bezalen.  Letzlich  sollen  und  wollen  Cristoff  Moshauer  und  Claus  Brom 
in  der  fastenmeß  des  56  "  jars  tausent  centner  par  und  uff  Joannis 
nechstvolgend  500  centner  kupfers  liffern;  doran  sol  Lenhart  Duppen- 
gisser  in  derselbigen  fastenmeß  500  centner  par  und  die  uberigen  1000 
centner  in  der  herbstmeß  des  56  "^  jars  bezalen ,  alles  in  wert  und  der 
werung  zu  16  patzen,  wie  vermeldet  ist,  also  das  in  siben  Frankfurter 
herbst-  und  fastenmessen  von  diser  itzigen  herbstmeß  an  zu  rechnen 
noch  einander  die  900  centner  kupfers  von  den  verkaufern  volkommen- 
lich  geliffert  und  von  dem  keufer  und  mitverwandten  bezalt  werden 
sollen.  Sunderlich  ist  auch  dabey  an  aydtsstadt  bewilligt  und  von 
bayden  taylen  zugesagt  worden,  solchen  kaut  und  verkauf  heimlich 
und  verborgen  zu  halten,  auch  niemands  zu  eröffnen,  dan  denjenigen, 
denen  solches  zu  wissen  von  notten,  alles  bei  gutem  glauben  und 
treuen  redlich,  uffrichtig  und  on  alle  argelist  und  gefärdt.  Des  zu 
urkund  haben  wir  bayde,  Cristoff  Moshauer  und  Lenhart  Duppengiesser, 
diser  briff  zwen  gleichlautent  mit  unsern  eignen  banden  underschriben, 
auch  mit  unsern  gewonlichen  pettschaften  bekreftiget,  derer  idem  einer 
zugestelt  ist.  Geschehen  zu  Frankfurt  am  Meyn  in  der  herbstmeß  ufi 
den  16.  Septembris  anno  1553. 

Lenhart  Doppenghießer  meyn  eygen  handschrift 
vor  mich  und  von  wegen  meiner  mitverwandten. 

Abschriften  (von  Claus  Bromms  Hand)  im  Oewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
handel,  Paket  13,  XXIV. 


219,  1553  Dezember  30.  Graf  Hans  Georg  von  Mans- 
feld  an  den  Stadtvogt  zu  Eisleben  Christoph  Mos- 
hauer. 

Verschiebung  des  Saigerhandelstages  %u  Eislehen.   Die  Zusammensetxung. 

Hans  George  grave  und  herre  zue  Mansfeldt  etc. 

Unsern  grus  und  geneigten  willen  zuvorn,  erbar  lieber  getreuer. 

Woran  sichs  gestossen,  das  die  seigerhandelung  itzt  zu  Eisleben  nicht 

zu  entlicher  abrede  geloffen  und  derhalben  dieselbe  ufl  künftigen  margkt 

vorschoben ,   das  haben  wir  von  unserm  canzler ,   auch  aus  des  hern 

.  burgermeisters  zu  Northausen  und  Greger  Ulrichs  zu  Leipzig  schreiben, 


No.  218-220.    1553-1554.  35? 

sanderlich  auch,  was  die  summa,  so  wir  euch  zu  tun,  betrifft,  not- 
turftiglich  vornohmen  und  wollen,  wils  got,  der  handelunge  des  seiger- 
handels  warten  und  uns  zu  euch  und  euren  mitvorwanten  vorsehen, 
dieselben,  euch  selbst  mit  zum  besten,  ane  unsern  nachteil  treulich 
befordern  und  die  zu  ende  fuhren  helfen  werdet.  Sovil  aber  die  schulden 
anlangt,  haben  wir  euch  durch  gemelten  unseren  canzlern  anzeigen 
lassen,  was  muhe  und  vleis  wir  hierinne  angewant.  Und  wiewohl 
wir  uns  nochmals  vorsehen,  durch  unsere  jungst  abgefertigte  potschaft, 
so  heut  abents  wider  ankohmen,  etwas  gewiß  zu  erlangen,  so  befinden 
wir  doch,  das  es  jhar  nicht  sein  können.  Derhalben  nochmals  unser 
gnedigs  begehren,  uns  zu  gnedigem  gefallen  und  euch  selbst  zum  besten 
die  wege  uff  unsern  Unkosten  zu  suchen,  domit  dasjenige,  so  kunftigs 
margkts  erlegt  werden  sol,  ausgerichtet  und  wir  mit  euch  derselben 
zeit  ungeengstiget  bleiben  mochten.  Was  darauf  gehet,  wollen  wir 
tragen  und  euch  sampt  eueren  vorwauten  disfals  schadlos  halten.  Do 
auch  die  zusameusetzunge  beider  hendel  ihren  vortgangk  nicht  erreichen 
solt,  als  wir  doch  nicht  hoffen,  euch  auch  sampt  euren  vorwanten  lieber 
dan  andere  bei  uns  haben  weiten,  so  stehen  uns  andere  wege  für,  dar- 
durch  wir  vorhoffen,  kunftigk  ostern,  wes  euch  die  zeit  betagt,  ane 
weitern  uffzugk  solt  zufriden  gesteh  werden.  Seint  euch  mit  gnaden 
geneigt.    Datum  den  30.  Decembris  anno  53. 

Außenadresse:    Dem    erbarn    unserm  lieben   getreuen   Christoflf  Moshauem 
stadtvoigt  zu  Eisleben. 

Ausfertigung  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XXIII. 


220.  1554  Januar  1.  Mansfeld.  Die  Grafea  Hans 
Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  an  den 
Rat  zu  Nürnberg. 

Intervention  der  Grafen  für  die  Steinacher  Gesellschaft  wegen  der  Be- 
schlagnahmung von  175  Zentner  Kupfer  durch  den  Rat  zu  Nürnberg 
infolge  der  Flucht  des  ehemaligen  Steinacher  Faktors  daselbst  Hans  Keller. 

Unsern  grus  und  geneigten  willen  zuvorn,  erbare  und  weise 
günstige  lieben.  Wir  seint  von  dem  erbarn  unserm  stadtvoigt  zu  Eis- 
leben und  lieben  getreuen  sampt  seiner  geselschaft  des  Steinacher 
hutteuhandels  undertheniglich  bericht,  das  ihr  175  centner  kupfers,  so 
8  6  in  eurer  wage  liegen  gehabt,  vielleicht  deshalb,  das  Hans  Keller, 
S)  etwan  ihr  factor  gewest,    grosse  schulden   gemacht   und   darüber 


S58  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldipchen  Saigerhandels. 


fluchtigk  worden,  in  eure  besundere  vorwahrunge  nehmen  lassen,  und 
vormergken  es  von  euch  nicht  änderst,  dan  das  es  inen  zum  besten 
geschehen.  Derhalben  sie  auch  bei  uns  underthenigklichen  angesucht, 
sie  an  euch  zu  vorschreiben,  damit  ihnen  dieselben  un vorhinderlichen 
mochten  volgen.  Wan  wir  dan  solche  ihre  suchunge  nicht  vor  un- 
zimlich  erachtet,  virnemblich  daß  mit  gemelts  Kellers  schulden  nichts 
zu  tun,  ime  auch  in  nichte  vorhafft  seint,  so  gelangt  an  euch  unser 
gnedigs  begehren,  mit  bith,  ihnen  berurte  kupfer  uff  ihr  ansuchen 
volgen  zu  lassen,  damit  sie  disfals  nicht  in  schaden  gefurt.  Solchs 
wollen  wir  umb  euch,  zu  deme  es  an  ihme  selbst  billich  beschicht,  in 
gnaden  und  allem  guten  vorschulden.  Datum  Mansfeld,  den  1.  Ja- 
nuarii  a"  54. 

An  rath  zu  Nurmbergk. 

Abschrift  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XXIII. 


221.   1554  Januar. 

Zahlungen  der  Grafen  von  Stolberg  (Betardata  Graf  Älbrechts). 

Hirnacher  volget,  was  grafen  Albrechts  etc.  sechs  feuer  zu  Mans- 
feld   und    13  feuer  zu   Eisleben    vom   46   und   47**"  jähr   an    alten 
retardaten    in    berck-    und    kohlhendel    zu    Mansfeld   und   Eisleben 
schuldig  gewest,    welche  summa  hernachmals  die  grafen  von  Stol- 
berg etc.  durch  irer  gnaden  factor  haben  bezalen  lassen : 
35271  fl  4  gr  4^'2  A   seind  grafen   Albrechts   13  feuere  zu  Eisleben 
vom  46  und  47'«"  jähre  in  berk-  und  kohlhandel 
schuldig  blieben. 
12227  fl  8  gr  2      A   seind    grafen   Albrechts    6  feuere  zu   Mansfeld 
vom  46  und  47  '*"  jähre  in  berk-  und  kohlhandel 
schuldig  blieben. 
Summa  der  Eislebischen  und  Mansf eidischen  alten  retardata,   so 
grafen  Albrechs  19  feuere  in  berk-  und  kohlhandel  schuldig  gewest, 
welche  hernachmals  die  grafen   von  Stolberg  haben  erlegen  lassen, 
seind 47498  fl  12  gr  6^/3  A. 

Aus  Ciliax  Kaufmans  rechnung  wirt  befunden,  das  die  grafen  von 
Stolberg  etc.  durch  Hansen  Meyenburg  der  Grefintalischen  geselschaft 
den  rest,  welchen  die  drei  grafen  Albrechts  wiesenfeuer  zu  Mansfeld 
von  der  abrechnung  der  kupfer  des  48**"  jahrs  schuldig  blieben,  bezalt 
hiiben,  tut fl  3583  gr  8  A  3. 


No.  220— 222.    1554.  350 


Mehr  wirt  aus  Merten  Hartmans  rechnung  befunden,  das  die  fünf 
grafen  Älbrechts  Eislebische  feuer  der  Grefintalisehen  geselschaft  in 
abrechnung  der  kupfer  vom  48**°  jähr  seind  schuldig  blieben,  welchen 
rest  dan   die  grafen   von  Stolberg  durch  Hans  Meyenburg  auch  haben 

bezalen  lassen,  tut fl  6566  gr  —  A  9. 

Summa  was  der  Grefintalisehen  geselschaft  ist  zalt  worden,  tut 
10149  fl  9  gr  —  A. 

Aus  Ciliax  Kaufraans  rechnung  wirt  befunden,  das  die  grafen  von 
Stolberg  durch  Hansen  Meyenburg  der  Eisfeldischen  geselschaft  den 
rest,  welchen  die  drei  grafen  Albrechts  wiesenfeuer  zu  Mansfeld  nach 
abrechnung  der  kupfer  vom  49*«'°  jähr  seind  schuldig  blieben,  bezalt 
haben,  tut fl  4913  gr  7  A  4. 

Aus  Merten  Hartmans  rechnung  wirt  mehr  befunden,  das  die 
8  grafen  Albrechts  Eislebische  feuere  der  Eisfeldischen  geselschaft  in 
abrechnung  der  kupfer  vom  49**°  jähr  seint  schuldig  blieben,  welchen 
rest  auch  die  grafen    von   Stolberg  durch   Hansen  Meyenburg   haben 

zaien  lassen,  tut fl  17470  gr  9  A  1. 

Summa,  was  der  Eisfeldischen  geselschaft  ist  zalt  worden,  tut 
22383  fl  16  gr  5  A. 

Aufzeichnutig  im  GeicerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerkandel,  Paket  10,  XIX,  mit 
der  Notiz:  1554  Januarij. 


222.    1554  März  25  [Ostern]. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  verkaufen 
an  Hieronymns  und  Christoph  Reinicke,  Hans  Reinickes  Erben,  Wilhelm, 
Albrecht  und  Hans  Beiffenstein  und  die  Erben  des  verstorbenen  alten 
Wilhebn  Beiffenstein,  Hans  Meyenburg,  Christoph  Moshauer,  Hieronymus 
Rauscher  und  Claus  Bromm  auf  fünf  Jahre  alle  ihre  Kupfer,  die  sie  vor- 
dem der   Gesellschaft  zu  Luderstadt  (und  SchwarzaJ  übertragen   hatten 

(Stark    vermoderte)    Altsfertigung    auf  Pergament   mit   eigenhändigen    Dnter- 
adiriften  (die  Besiegelung  fehlt)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben. 

Diese  y  er  Schreibung  wird  herangezogen,   als  die  Grafen  den  Steinacher  Gesell- 
adMftern  am  30.  August  1555  alle  '5  verschreiben ;  s.  u. 


S60  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

223.  1554  Juni  4.  Nürnberg.  Die  Gesellschafter  des 
Arnstädtischen  Saigerhandels  an  die  Grafen  Hans 
Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld. 

Mahnen  wegen  Bezahlung  von  10000  fl  samt  aufgelaufenen  Zinsen. 

Wolgfeborne  und  edle  graten,  eiiern  gnaden  sind  unser  untertenig 
willig  dienst  zuvor.  Gnedige  herrn,  e.  g.  haben  sich  gnedig  zu  be- 
richten, welcher  gestalt  e.  g.  uns  auf  ietz  nechstverschinen  ostermargkt 
10""  fl  sarapt  verfallen  Verzinsungen  sind  schuldig  beliben.  Und  wie- 
wol  wir  uns  entlich  und  genzlich  daraut  vertröstet  und  keines  fernem 
aufzugs  gar  nicht  versehen,  so  haben  wir  doch  auf  e.  g.  schreiben  und 
gnedigs  ersuchen  pishero  gutwillige  gedult  gehapt.  Dieweil  uns  aber 
ietz  kurzlich  nacheinander  und  noch  teglich  dermassen  so  hochwichtige 
und  grosse  beschwerung  furfallen,  also  das  uns  an  den  maisten  orten, 
do  wir  zinsgelt  aufgepracht,  die  hauptsuma  aufgekündigt  und  wir  die- 
selben teglich  zu  bezalen  verfallen  und  dasselbig  von  denjenigen  auch 
nicht  one  bedengklich  Ursachen  beschicht,  derhalb  unser  untertenig 
pitt,  e.  g.  wollen  die  gnedig  Verschaffung  tun,  das  uns  obgemelte  10""  fl 
hauptsuma  sampt  aufgelaufnem  Interesse  uff  ietz  nechstkommenden 
Petri  Pauli  markt  zu  der  Naumburg  unvorzuglichen  bezalt  werden, 
dan  wir  solcher  keineswegs  lenger  wissen  zu  entraten.  Und  wo  solchs 
nicht  solt  gescheen,  des  wir  uns  doch  nicht  wollen  versehen,  wurde 
uns  solcher  verzug  nicht  allein  zu  schaden,  sonder  auch  zu  nachteil 
unsers  trauen  und  glaubens  geraichen.  Wollen  darauf  zu  e.  g,  uns 
ganz  untertenig  vertrösten  und  entlich  verlassen ,  e.  g.  werden  in  be- 
trachtung  der  hohen  notorft  und  allerlei  beschwerungen ,  welche  sich 
in  Schriften  nicht  wol  wollen  vermelden  lassen,  uns  gnediglich  bedenken 
und  uff  ernante  zeit  die  bezalung  verschaffen.  Das  wollen  wir  umb 
e.  g.  hinwiderumb  zu  vordienen  ieder  zeit  geflissen  sein.  Und  tun 
uns  e.  g.  als  unsern  g.  h.  untertenig  befelhen.  Datum  Nurmberg,  den 
4.  Juni  anno  LIIII*«" 

e.  g.  untertenige 

die  geselschafter  des 

Arnstetischen  saigerhandels. 

Avßenadresse :  Den  woJgebornen  und  edlen  herrn  herrn  Hans  Georg  und 
Hans  Albrechten  gebruder  grafen  und  herrn  zu  Mansfeld  edele  herrn  zu 
Holdriingen  unsern  gnedigen  herrn. 

Aiisfertnjxipg  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  3,  XXXII. 


No.  223-224.    1554.  361 


Mit  den  Siegeln  G.  lürera  und  ScMüssdfelders. 

Auf  dem  Schreiben  die  Notiz:    Die  Arnstedtischen   gesellschafter   schreiben 
adj  4.  Juni  in  Normpergk  a*'  54  jara  der  10""  fl  iialber  sampt  interesse. 


224.  1554  Juni  13.  Eisleben.  Die  Grafen  Hans  Georg 
und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  an  die  Arn- 
städtischen  Gesellschafter. 

Bitten  um  Aufschub  wegen  ihrer  Schulden. 

ünsern  grues  und  geneigten  willen  zuvorn,  erbare  und  namhaften 
besonder  lieben  und  getreuen.  Wir  haben  euer  schreiben,  belangend 
die  zehentausect  gülden  sampt  die  vorfallene  vorzinsunge,  so  wir  euch 
des  jungst  vorschienen  ostermargts  zu  bezalen  seind  schuldig  geblieben, 
das  wir  diese  gnedige  verschafFunge  tun  und  gemelte  heuptsumma  sampt 
den  aufgeloffenem  interesse  des  negstkommenden  Petri  Paulimargkts 
zur  Naumburg  unvorzuglich  bezalen  wollen,  alles  ferners  Inhalts  vor- 
lesende angehört.  AYollen  darauf  gnediger  meinunge  euch  nicht  pergen, 
das  uns  euer  gutwilligs  bishero  gedulttragen  zu  danknemlichem  gutem 
und  gnedigem  gefallen  gereicht,  mit  erbiettunge,  solchs  in  gnaden  und 
allem  gueten  wiederumb  zu  beschulden.  Dann  uns  ihe  das  zum  aller- 
höchsten zuwieder,  uns  auch  nicht  ein  wenig  zu  gemuet  gangen,  das 
euch  des  Vorgängen en  Leiptzigischen  markts,  wie  wir  dan  gott  lob  und 
ahne  rühm  stolz  und  allewege  vor  den  eingefallenen  geschwinden  und 
beschwerlichen  leuften  euch  und  mennigklich  getan,  nicht  hat  sollen 
eingehalten  werden ;  wehren  auch  uff  ietztkunftigen  Petri  Paulsmargkt 
nicht  weniger,  dann  uff  vorgangenen  Leipzigischen  ostermarkt  hett  ge- 
schehen sollen,  genaigt,  euer  bitt  nach  die  hauptsumma  sampt  den 
Zinsen  zu  erlegen.  Dieweil  es  aber  von  wegen  der  gewesenen  und 
noch  letzt  vorstehenden  geschwinden  leuften  und  andern  teglich  un- 
vorsehenlich  vorfallenden  beschwerungen,  wie  euch  selbst  wisslich,  zu 
tun  unmöglich  und  nicht  allein  uns,  sonder  wol  chur-  und  fui-sten,  auch 
andern  graven  und  hendlern,  das  ihr  Sachen,  dordurch  allenthalben  einem 
idern,  was  billich,  wiederfahren  mocht,  gestopft,  so  wissen  und  können  wir 
dismals  obgemelt  eur  geld  auf  obbestimpte  zeit  nicht  erlegen.  Darumb 
gesinnen  wir  gantz  gnedigklich,  mit  bitt,  das  ihr  diejenigen,  so  euch 
ihre  heuptsumma  aufgekondiget,  an  uns  weisen  oder  mit  inen  umb 
fernem  stillstand  zu  handeln  oder  bei  andern  umb  geld  euern  vleis 
vorwenden  und  in  deme,  wie  wir  nicht  zweifeln,  uns  zu  willfahren 
euch  forderlich  gutwillig  und  zu  bemuehen   unbeschwerlich    erzeigen 


362  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigei handeis. 

wolt,  in  ansehunge,  das  wir  euch  alle  dasjhenige  genugsam  vorsichern 
und,  wie  es  aufbracht,  verzinsen  wollen,  der  gnedigen  zuvorsicht,  ihr 
werdet  euch  als  diejenigen,  so  stets  sich  unser  herrschaft  zum  besten 
erzeigt  und  verhalten,  nochmals  gutwilligk  und  unbeschwert  erzeigen. 
Das  wollen  wir  wieder  in  gnaden  und  allem  gueten  beschulden  und 
erkennen,  Datum  Eisleben,  den  dreizehenten  monatstag  Junii  a"  54. 
Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  3,  XXXII. 


225.    1554  Juli  24.     Lauenstein. 

Christoph  von  Thun   beleiht  Kilian  Keßler   und    Wilhelm  Reiffenstein 
mit  der  Hütte  Ludwigstadt. 

Ich  Christoff  von  Thun,  auf  der  herschaft  Lauenstein  und  Weissen- 
burg  gesessen,  vor  mich  bekenne  und  tu  kund  öffentlich  mit  diesem 
briefe  gegen  allermeniglich  vor  mich,  alle  meine  erben,  erbnehmen, 
nachkomen  und  innehaber  der  herschaft  Lauenstein,  das  ich  recht  und 
redlich  verlihen  habe  und  vorleihe  hirmit  wissentlich  in  kraft  dieses 
briefs  den  erbern  und  vesten  Killian  Kessler,  burgermeister  zu  Stolberg, 
Wilhelm  Reiffenstein  zu  Wernigerode,  ihren  erben,  erbnehmen  und 
nachkomen  die  saigerhutten  unter  Ludwigstadt  an  der  Loquitz  gelegen 
mit  allen  und  itzlichen  ihren  nutzen,  wirden,  gerechtigkeiten,  freiheiten, 
ein-  und  zugehorung,  nichts  ausgeschlossen,  in  allermassen  sie  die  von 
Heinrichen  Scherls  erben  zu  Leipzig,  seinem  geselschaft  und  mitbelen- 
ten  eines  rechten  bestendigen  und  aufrichtigen  kaufs  erkauft  haben 
und  die  verkaufer  dieselbige  bisher,  wie  volgt,  innengehabt,  genutzt, 
gebraucht,  herbracht  und  besessen  haben.  Ich  vorleihe  ijinen  auch 
sunderlich,  das  sie  das  wasser  an  bemelter  Loquitz  zu  irer  und  der 
seierhutten  redlicher  notturft  leiten ,  zum  besten  gebrauchen ,  auch 
darinnen  von  des  pfarhers  wasser  herab  bis  uff  die  hamerhutten,  wan, 
so  oft  und  viel  sie  das  gelust,  vischen  mugen,  das  sie  (ich?)  inen  zu 
solcher  hutten  notturft  gegeben  und  geignet  habe.  Sie  sollen  aber 
darunter  ader  darüber  kein  fach  ader  wehr  zu  schlagen  befugt  sein, 
dardurch  mir  oder  meinen  erben  und  erbnehmen  an  unsern  gehegten 
fischereien  kein  nachteil  geschehen  mag.  Item  die  gemelten  Killian 
Kesler  und  Wilhelm  Reiffenstein ,  sie,  ire  erben  und  nachkomen  sollen 
von  dem  allen  mir  und  meinen  erben  und  nachkomen  jerlichen  zu 
rechtem  erbzins  reichen  und  geben  zwenzig  gute  Reinische  gülden 
gemeiner  landswerung,  halb  uff  sankt  Walpurgen  und  die  ander  helft 
uff  sankt  Michelstag  und  von  dem  hof  zu  Ludwigstadt  einen  Schilling 


No.  224— 225.     1554.  363 


geldes,  der  tut  itziger  münz  zwelf  alte  pfennig.  Und  do  mir,  meinen 
erben  und  nachkomen  gelegen  sein  wolt,  holz  zu  kollen  zu  vorkaufen, 
so  soll  ich  und  meine  erben  schuldig  sein,  erstlichen  ihren  factoren 
oder  befelichhabern  der  hutten,  so  änderst  einer  darauf  geordent,  durch 
unsern  diener  ihm  solches  anbieten  zu  lassen,  das  mau  uns  des  kaufs 
vorgleichen  oder  innen  an  dem  ende  gelegen  sein  will,  so  sollen  sie 
den  vorkauf  vor  andern  haben.  Do  man  sich  des  kaufs  nicht  vor- 
gleichen kondet  ader,  wie  oben  gemelt,  ungelegen  sein  wolt,  so  sollen 
ermelte  geselschaft  und  ihre  bevelchhaber  auch,  wo  es  inen  gelegen, 
kolin  und  holz  zu  kaufen  von  mir  und  meinen  erben  unvorhindert, 
auch  frei  sein.  In  und  auf  solcher  hutten  sollen  sie  freiheit  haben; 
und  ob  ir  gesind  oder  die  bei  inen  zu-  ader  abwandern  ichts  unfridlichs 
ader  ubelthat  treiben  wurden,  das  sie  die  angreifen  und  zu  gefenknus 
nemen  mugen,  des  ich  inen  ein  gefenknus  zu  machen  vergunst  habe. 
Und  ob  sie  sich  dan  mit  dem  ader  denen  gutlich  voreinigten,  das  sie 
auch  macht  haben.  Doch  sollen  sie  mit  willen  und  wissen  mein  ader 
meines  amptsmans  zum  Lauenstein  an  andere  straft  und  notturftige 
unfride  nach  gestalt  der  sachen  und  personen  las  0)  geben.  Was  sie  aber 
nach  recht  beinlich  oder  burglichen  mit  inen  geparthen  wolten,  so  sollen 
sie  den  gefangenen  mir  ader  meinem  amptman  in  das  gericht  stellen 
und  alsdan  rechtlichen  verfaren ;  sol  ihnen  rechts  gestadt  werden.  Ob 
aber  iemands  zu  inen  zusprechen  und  sie  anlangen  wolt,  der  soll  mich 
ader  meinem  amptman  darumb  ansuchen;  alsdan  sol  ich  ader  mein 
amptman  in  solches  bei  einer  erbar  botschaft  ader  schriftlichen  ver- 
kundigen lassen.  Wo  ich  sie  gutlich  nicht  entschaden  kan  ader  mag, 
so  soll  ich  inen  ein  gericht  bestellen  und  rechtlichen  scheid  verfugen, 
das  sie  dann  also  gewarten  und  gestendig  sein  sollen  nach  gerichts 
ordenung.  Sie  sollen  auch  mit  allen  meinen  krigen,  reisen,  botenfronen 
und  steuern  von  mir  ganz  unangezogen  sein  und  bleiben,  sondern 
allein  es  wert  den  reichshulf  und  anelage,  so  viel  des  in  meiner  her- 
schaft vorhanden,  üb  auch  in  dem  gericht  zu  folgen  not  wurde,  die 
sollen  sie  getreulich  helfen  mit  tun.  Sie  und  ire  gesinde  sollen  uö 
meinen  helzern  und  gericht  mit  kloben,  wenden,  leimstangen,  vogel  zu 
fahen  zu  bequemer  zeit  nachgelassen  sein;  doch  so  viel  sie  der  uff  die 
hutten  antworten,  verbrauchen  und  nicht  sunst  verkaufen,  auch  hasen 
zwischen  der  Locquitz,  Wetzel  und  Dauchwitz  bis  an  den  wald,  doch 
das  solch  weidewerk  nach  bequemer  zeit,  als  anfangen  nach  Bartolomei 
und  enden  soll  uff  Lichtmes.  Item  sie  sollen  und  mugen  auch  uff  irer 
hutten  wein,  hier,  gedredich  und  anders  dergleichen  zu  irer  und  des 
gesindes  notturft  zu  pringen  und  zu  gebrauchen  haben ,  doch  sich  des, 


364  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

do  es  in  der  herschaft  zu  bekomen  ist,  nirgend  änderst  zu  erholen  ahn 
allen  entgelt  ader  beschwerung  und  irem  gesinde  ahn  litlon  darvon  zu 
geben,  doch  nicht  schenken  ader  maßzech  halten,  das  es  denen  von 
Ludwigstadt  ahn  ihrem  geschenk  unschedlichen,  als  on  geverd.  Und 
was  sie  in  meiner  herschaft  Lauenstein  auf  die  hutten  zu  ihr  und  der 
ihren  notturft  also  hinzufuren,  treiben  ader  tragen  lassen,  es  sei  an 
kaufmanschatz  oder  an  allen  andern,  das  ihnen  zu  irem  handel  und 
gebrauch  nutzHch  und  dinstlich  ist,  wie  das  namen  haben  mag  oder 
gewinnen,  dovon  sollen  sie  allewege  zollfrei  sein  und  gelassen  werden. 
Was  man  aber  von  der  meiberurten  hutten  aus  der  herschaft  laden 
und  fuhren  lies,  darvon  soll  man  in  der  herschaft  Lauenstein  gleich 
andern  gutern  verzollen.  Ich,  obberurter  Christoff  von  Thun,  soll  und 
will  in  meiner  herschaft  Lauenstein  keine  seigerhutten  mehr  zu  pauen 
vorgonnen  oder  gestatten,  dieweil  sie  den  huttenhandel  an  dem  ende 
üben.  Ob  aber  in  der  herschaft  Lauenstein  berkwerk  anginge,  darzu 
man  schmelzhutten  und  anders  bauen  wurde,  will  ich  für  mich,  meine 
erben  alle  befreihung  und  gerechtigkeiten  vorbehalten  und  unbegeben 
haben.  Und  nachdem  sie  zu  irer  notturft,  wie  vor  auch  gesagt,  in 
ander  herschaft  ader  enden  sich  fremdes  gehulz  erholen  musten,  soll 
es  von  mir  und  meinen  erben  zollfrei  ungehindert  zu  gebrauchen  nach- 
gelassen sein  ,  alles  ungeferlich.  Wurde  aber  die  mehrgenande  gesel- 
schaft  in  künftigen  zeiten  den  handel  mit  dem  seigern  ader  sunsten 
auf  solchen  genies  nicht  mehr  arbeiten  ader  treiben  können  und  die 
hutten  mit  diesem  irem  gedinge  keinen  andern  vorkaufen  mochten,  wie 
das  keme,  das  gott  vorhutte,  so  sollen  sie, -nachdem  sie  den  handel 
-vorlassen,  fort  von  der  obbemelten  hutten  gutern,  als  wieswax,  wasser, 
eckern,  zu-  und  eingehorung  zu  rechten  erbzins  geben  ierlichen  sechs 
gülden,  drei  uff  Walburgis  und  drei  uff  MichaeUs.  Und  ob  sie  die 
dan  zu  einer  hamerschmitten  gebrauchen  wolten,  das  doch  zu  ihren 
willen  stet,  soll  es  mit  den  kollen  und  holz,  wie  ihe  im  eingange  mit 
der  hutten,  gehalten  werden.  Bei  solchen  gedinge  und  irem  handel 
soll  und  will  ich  und  meine  erben,  erbnehmen  und  nachkomen  sie,  ire 
erben  und  nachkomen  getreulich  handhaben,  schirmen,  schützen  und 
vorteidigen  vor  allen  denen,  der  ich  zu  gleich  und  recht  mechtig  bin. 
Und  ob  ihr  einer  dem  andern  unfrides  halben  ader  sunst  seinen  teil 
an  obbestimbter  handelhutten  vorkaufen,  vorpfenden,  vorsetzen  Avurden, 
demselbigen  oder  denselbigen  soll  und  will  ich  dem  oder  den,  der  oder 
die  gekauft  haben,  doch  die  nicht  hohers  Standes  den  ich  und  sunst 
hendler  sein,  leihen  und  auch  hiermit  gelihen  haben,  in  aller  gestalt 
wie  sie  seine  vorkeufer  innegehabt  oder  besessen  haben ;   solches  alles 


Ko.225.    1554.  365 


wie  angezeigt,  ich  vor  mich,  meine  erben  und  nachkomen  reiche  und 
leihe,  so  viel  ich  von  rechtswegen  zu  vorleihen  habe.  Do  aber  der 
verkauf  gegen  einem  fremden  geschehe,  erblich  und  ewiglich  sein  wurde, 
soll  der  keufer  dem  lehenrecht  volge  tun,  wie  sich  das  nach  solcher 
guter  lehensrecht  geburt.  So  aber  ich  oder  mein  lehenherr  mit  dem- 
selbigen  kaufer  oder  seiner  herschaft  eine  ofientliche  fede  hette,  dem 
oder  denen  will  ich  solche  lehen  zu  tun  unvorbunden  sein.  Ich,  ob- 
genandter  Christoff  von  Thun,  gerede,  gelobe  und  vorspreche  auch  für 
mich,  meine  erben,  erbnehmen  und  nachkomen  bei  meinem  vesten 
guten  glauben,  das  die  gedachten  Killian  Kesseler  und  Wilhelm  Reiffen- 
stein,  alle  ire  erben  und  nachkomen  forder  mit  keinem  aufsatz,  neuig- 
keit  oder  vorenderung  der  vorschreibung,  den  alleine  wie  diese  auf- 
gerichte  vorschreibung  innehelt,  sollen  beschwert  werden,  sondern  ich, 
meine  erben  und  nachkomen  sollen  sie  dobey  vestiglich  handhaben, 
schützen  und  schirmen.  Und  ob  ich,  meine  erben  und  mitbeschriebene 
das  schlos  und  herschaft  Lauenstein  vorkaufen  wurden,  oder  in  waserlei 
weis  das  von  mir  oder  meinen  erben  verändert  oder  komen  wurde,  so 
sol  und  wil  ich,  meine  erben  und  nachkomen  in  allewege  vorschaffen, 
das  obgedachte  geselschafter ,  iren  erben  und  nachkomen  solche  vor- 
schreibung nach  Inhalt  aller  punct  und  artikel  von  dem  keufer,  oder 
der  solche  herschaft  an  sich  bringt,  zuvor  und  ehr  ihm  solche  her- 
schaft uberautwordt,  aufgericht  und  genuglich  volnzogen  und  uberant- 
wordt  werden  soll,  in  und  mit  kraft  ditz  briefs.  Und  nachdem  ich,  be- 
stimter  Christoff  von  Thun,  den  berurten  geselschaftern  ein  vorschrei- 
bung und  lehenbrief  über  die  hutten  zu  Ludwigstadt  in  der  herschaft 
Lauenstein  aufgericht,  darinnen  under  andern  ein  artikel  begriffen ,  das 
sie  zur  notturft  an  hier,  brot,  körn,  getreidich,  fleisch  und  andern,  wo 
ihr  gesind  zu  erhaltung  derselbigen  hutt  nirgend  anders,  dan  bei  den 
leuten  und  mennern  derselbigen  herschaft  sich  erholen  sollen,  bekenne 
öffentlich,  das  der  artikel  also  soll  vorstanden  werden  und  geteutet, 
auch  vornumen  werden:  so  ferne  sie  solches  umb  ein  zimlich  geld,  wie 
umbleuftig,  bei  denselbigen  leuten  gehaben  und  bekomen  mögen,  un- 
geferlich.  Des  alles  zu  mehrer  urkund  und  bekendnus  hab  ich  Christoff 
von  Thun  mein  angeborn  insigel  vor  mich,  meine  erben,  erbnehmen 
und  nachkomen  an  diesen  brief  gehangen.  Geschehen  und  geben  aufm 
Lauenstein,  dinstag,  der  da  ist  der  vierundzwanzigste  tag  des  monats 
•July  im  iar  der  weniger  zal  vierundfunfzig. 

(Schlechte)  Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben  Saigerhandel ,  Paket  11, 
XXV III. 


Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Öaigerhandel«. 


226.   1554  Juli  24.     Lauenstein. 

Christoph  von   Thun   beleiht  Kilian  Keßler  und   Wilhelm  Reiffenstein 
mit  der  Hammerschmiede  bei  Ludwig stadt. 

Ich  Christoff  von  Thun  uff  der  herschaft  Lauenstein  und  Weissen- 
burg  bekenne  öffentlich  mit  diesem  brief  für  allermenniglich  für  mich, 
alle  meine  erben  und  erbnehmen  und  nachkomen  und  Inhaber  der 
herschaft  Lauenstein,  das  ich  recht  und  redlich  vorlihen  habe  und  vor- 
leihe craft  dieses  briefs  dem  erbarn  und  vesten  Killian  Kessler  und 
Wilhelm  Reifenstein  und  allen  ihren  erben  nemlichen  die  hamer- 
schmitten  und  hofstadt  under  und  über  der  steinen  brücken  gelegen 
mit  aller  ein-  und  zugehorung,  wie  sie  die  von  Heintz  Scherlings 
seligen  erben  und  iren  vorwanden  geselschaftern  und  mitbelehenden 
mitsampt  der  seierhutten  gekauft  haben,  darinnen  sie  mögen  lassen 
schmiden  kupfer,  messing,  eisen  und  auch  messing  brennen,  throdt 
zihen,  erz  schmelzen,  allerlei  mithall  zu  giessen  gebrauchen  nach  irem 
besten,  nichts  ausgenomen ;  darzu  ich  ihnen  das  wasser  zu  leiten  vor- 
gune,  zu  schützen  gebrauchen  nach  aller  notturft,  besonder  das  teich- 
lein mit  der  vischweide  von  der  Tauchitz  mit  wasser  zu  schützen  und 
aufzufahen,  so  oft  sie  das  bedürfen  zu  irer  erbeit  notturft.  Ich  wil 
auch  niemands  gestatten,  ihnen  zum  nahent  zu  bauen,  der  solcher 
schmiden  an  gebrauchung  des  wassers  darunder  oder  darüber  schedlich 
hindern.  Auch  mit  der  fischerei  in  derLoquitz  von  dem  hamer  kegen 
berckan  bis  an  Fassolis  fischerei;  darzu  auch  den  Mossenberck  mit 
dem  gehultz  und  den  Schwartzberg,  so  viel  in  das  von  alters  her  zu- 
stendig  und  wie  solches  vorreint  und  vorsteint  ist  worden;  auch  bau- 
und  brenholz  uff  meinen  weiden  nach  vorgleichung  biUicher  bezalung 
zur  notturft  nach  anweisung  meines  forsters  zu  gebrauchen.  Und  geb 
inen  hirmit  zu  und  auf  solcher  schmidten  inen  und  iren  gesindt  und 
erbeiten  gleich  die  freiheit  nach  allem  Inhalt,  wie  sie  des  auf  irer 
hutten  von  mir  haben,  nach  inhalt  desselbigen  briefs;  doch  sollen  sie 
nicht  gefenknus  bauen,  auch  sollen  sie  sich  der  billichen  reichssteuer 
von  eckern,  wismat,  gehultzen  und  andern  gleichförmig  vorhalten;  des- 
gleichen soll  es  mit  dem  holz  und  kollenkauf  gleichförmig  den  artikeln 
in  der  seierhutten  nach  vorhalten  werden;  und  auch  soll  es  dermassen 
mit  dem  holz  gehalten  werden,  was  sie  uff  die  hamerschmitten  füren, 
treiben,  tragen,  alles  was  ihnen  zu  solchen  ihren  handel  nutz  und  gut 
ist,  nichts  ausgeschlossen,  zollfrei  sein  sollen,  und  was  von  der  hamer- 
schmitten weggeladen  wird,  soll  in  meiner  herschaft  zum  Lauenstein 


No.  226— 221    1554  367 


nicht  mehr  dan  einmal  vorzoldt  werden,  als  ander  dergleichen  guter 
an  meinem  zoll,  ahn  alles  geferde;  auch  die  wiesen  under  der  hamer- 
schmitten  am  Schwartzberge  und  ein  acker  dargegenuber  mit  seiner 
gelenge  neben  der  vihedrifft  gen  berkwartz  sich  bestrecken.  Und  von 
solchei  schmidten,  holtzen  und  wissen,  eckern,  fischerei,  obengemeldt 
zu-  und  eingehorung  sollen  sie  und  ire  erben  mir  und  meinen  erben 
ierhchen  zu  rechtem  erbzins  geben  neunthalben  Reinischen  gülden ; 
mugen  darauf  mit  irem  gesinde  die  Schmitten  gebrauchen  oder  mit 
einem  nach  iren  gefallen  bestellen  und  ihnen  an  die  geding  weisen, 
vermitteu,  verlassen,  zustunden.  Auch  ob  ir  einer  ader  ein  ider  den 
andern  seinen  teil  an  der  hamerschmitten  verkauft,  soll  und  wil  ich 
ihnen  auch  hirmit  belihen  haben,  gleich  dermassen,  wie  in  der  vor- 
schreibung  der  seierhutten  angezeigt  ist;  wo  sie  die  aber  sembüich 
verkaufen  wolten,  sol  und  wil  ich  die  einem  andern,  wie  solcher  guter 
recht  ist,  leihen,  darmit  sie  die  Schmitten  mit  aller  gerechtigkeit  also 
haben  und  gebrauchen  mögen,  wie  diese  obgemelte  Killian  Kesseler 
und  Wilhelm  Reiffenstein.  Ich,  obgemelter  Christofi"  von  Thun,  gerede 
und  gelobe  auch  für  mich,  alle  meine  erben,  solche  Inhaber  der  schmidten 
alle  getreulich  bei  der  vorschreibung  zu  handhaben,  zu  schützen  und 
zu  schirmen  als  ander  die  meinen.  Das  alles  zu  mehrer  urkund  und 
bekendnus  hab  ich  Christoff  von  Thun  mein  angeborn  insigel  für  mich, 
meine  erben  an  diesen  brief  gehangen.  Geschehen  und  geben  uffni 
Lauenstein,  dinstags,  den  vierundzwanzigsten  tag  des  monats  Juli  in  der 
weniger  zal  vierundfunfzig. 

(Schlechte)  Abschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,    Saigerhandd,  Paket  11, 
XXV lU. 


22r4.    1554  September  4. 

Vollmacht  der  Steinacher  Gesellschaft  für  ihre  Vertreter  auf  der  Frank- 
furter Herbstmesse  Christoph  Moshauer,  obersten  Handelsfaktor,  und 
Nikiaus  Bromm  zu  Frankfurt. 

Wir,  Michel  Meyenburg,  Wilhelm  und  Hans  Reiffenstein,  midgeselt- 
schafter  der  ganczen  geseltschaft  des  seigerhandels  zur  Steynach,  für 
uns  und  für  die  andern  unser  midgeltschafter  samptlich  und  bsundern 
in  und  mid  craft  dises  brifs  bekennen  und  tun  kund,  nachdem  wir 
alle  von  wegen  des  gedachten  unsers  seigerhandels  in  icziger  Frank- 
furter meß  zu  Frankfurd  zu  furderung  und  usrichtung  des  handeis  vil 
zu    schaffen   habn,  als   habn   wir   in   der  besten    weis  die   usrichtung 


Üfkundeobuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


desselbn  handeis  iczt  dise  herbstmess  bevohlen  den  erbarn  und  weisen 
Cristoff  Moshauern,  unsers  handeis  obersten  factor  und  Verwaltern,  und 
Niclaus  Brommen  zu  Frankfurd  saraptlich  also,  ab  inen  eczwas  notiger 
anligender  trefflicher  sachn  furstehn  wurden,  daran  dem  handel  raerg- 
lich  gelegen,  was  sie  dan  samptlich  raid  einmütigem  willen  zugleich 
tun  und  wilhgen  bis  an  uns  andern,  das  wollen  wir  geneme,  stete  und 
vest  halten.  Was  aber  unsers  handeis  Verwalter  und  factor  in  andern 
gemeinen  sachn  uszurichten  und  zu  tun  gehurt,  das  sal  er  seinem  be- 
volenem  ambt  nach  zu  verrichten  macht  und  bevehl  haben.  In  anderm 
anligenden  solin  sie  samptlich  handeln  und  uns  berichten.  Alles  treu- 
lich und  ungeferlich.  Zu  urkunt  habn  wir  unser  pitschaft  hiruff  tun 
drucken  dinstags  nach  Egidii  und  habn  der  andern  unser  midgesel- 
schafter  keinen  zu  uns  dismals  brengen  können.    Anno  1554. 

Konzept  im  GeiverJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Faket  13,  XXIV. 
Darauf  die  Notiz:  ist  nit  die  recht  volmacht,  aber  doch  uberschickt. 


228.    1554  zirka  September  5. 

Claus  Stalherg,  Johann  von  Glauberg,  Claus  Bromm  und  Hans  Geddern 
aus  Frankfurt  verschreiben  sich  den  Prinzipalgesellschaf  lern  des  Steinacher 
Handels  zu  Gewinn  und  Verlust  nach  Maßgabe  ihrer  Einlagen  im 
Handel. 

Wir,  Claus  Stalbergk,  Johan  von  Glauberg,  Claus  Brom  und  Hans 
Geddern,  burger  und  des  erbarn  rats  der  stad  Frankfurd  am  Meine, 
mid  disem  unserm  uffen  briff  für  uns  und  unser  erbn  hirmid  bekennen 
und  tun  kund,  das  die  erbarn  und  weisen  alle  Hans  Reinicken  und 
Wilhelm  Reiffensteins  seliger  erben  und  erbnemen,  auch  CristofF  Mos- 
hauer,  Michel  Meyenburg  und  Thomas  Begman  mid  iren  midverwanten 
als  principalgeseltschafter  des  seigerhandels  uff  der  seigerhuten  zur 
Steinach  us  freunthchem  willen  uns  zu  inen  zu  irem  bestelten  seiger- 
handel  genomen  habn,  wie  sie  das  als  die  principal  zu  tun  habn,  und 
wir  unser  heubtguter  zu  inen  zu  irem  heubt-  und  handelgut,  auch  zu 
allem  des  handeis  zinsgelt,  Wechsel  und  furrad  gelegt,  und  also  ein 
gancz  heubtgud  auf  den  ganczen  handel  von  dem  iren  und  von  dem 
unsern  zins-  und  Wechselgeld  gemacht  ist,  das  wir  neben  inen  und  sie 
nebn  uns  für  alle  geborgt  heubtsumme,  zins-  ader  wechselgelt  zugleich 
ungesundert  stehn.  Demnach  verpflichten  wir  uns,  benanten,  hirmid, 
das  wir  uns  neben  inen  aller  des  handeis  nucz,  fromen,  gedien,  gewins 


No.  227-229.    1554. 


und  uffkomens  gemeinem  handel  zum  besten  treulich  annehmen  und 
nit  uns  zu  nutz,  sundern  dem  gemeinen  ganczn  handel  und  allen  ge- 
seltschaftern  samptlich  und  bsundern  zu  gutem  annehmen  und  treulich 
befurdern  wolten.  Ab  auch  der  handel  us  f urfallenden  ungedien  zu 
schaden  laufen  wurde,  das  god  der  her  verhüten  woll,  wie  wir  dan  des 
nuczes  gewertig  sein,  also  wolln  auch  wir  und  unser  erbn  des  Schadens 
und  nachteils,  das  god  der  her  verhütten  woll,  nach  anzal  unser  heubt- 
guter  ungesundert  gewertig  sein,  gud  und  böses  midgenissen  und  ent- 
gelten ungesundert,  uns  auch  der  briff  und  sigel  zu  bestetigung  des 
handeis  und  ufFrichtung  desselbn  ires  Inhalts  treulich  halten.  Und  ab 
dem  handel  schaden  furstunde,  denen  wir  wenden  konten,  wolln  wir 
uns  darzu  verbinden,  wie  auch  ein  ider  für  sich  seinem  besten  ver- 
mögen und  verstand  nach  schuldig  ist  mid  seinen  leiblichen  eiden  hir- 
mid,  und,  das  einer  den  andern  treulich  meinen  und  suchen  sol,  sampt- 
hch  verpflichten;  und  sol  keiner  seinen  eigennutz,  sundern  des  handeis 
gemeinen  nucz  ufFrichtig  suchn.  Nachdem  auch  das  eigentume  der 
seigerhutten  mid  irer  zugehorung  Reinicken  und  Reifensteins  erben 
zustendig,  sollen  dieselbn  auch  jerlich  dafür,  das  wir  die  hutten  mid 
inen  brauchn,  nach  anzal  ires  heubtgelts  ein  zimlich  Interesse,  als  von 
unser  jerlichn  wynnung  jerlich  500  fl  habn,  des  wir  uns  mid  inen 
treulich  vergleichn  wolln.  Und  ab  die  hut  zu  schaden  keme  mid 
berant  ader  sust,  da  god  für  sey,  die  sal  von  allen  heubtgutern  wider 
erbaut  werden  und  inen  ire  schad  erstattet.  Es  soUn  auch  dieselbn 
principalgeseltschafter  das  dominium,  wie  allewege  im  handel,  behalten. 
Konzept  »«»  Gewerk.  Archiv  zu  EisUben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XXIV. 

Darauf  die  Notiz:  Volmacht  und  revera  von  den  Frankfortern,  schaden  und 
gewinst  zu  leiden. 

Hirin  ist  die  geseltschaftverechreibung,  revera  und  volmacht.  5.  Septembris 
kegen  Eisenach  geschickt  mid  Hans  Weissen  1554. 


229.  1554  September  8.  Nürnberg.  Die  Gräfen- 
thalischen  Gesellschafter  an  die  Grafen  Gebhard 
und  Christoph  von  Mansfeld. 

Kündigen  den  Handel  auf. 

"Wolgeborne  edle  graven  genedige  herren,  e.  g,  seind  unser  schul- 
dige underthonige  willige  dienst  zuvor.  Genedige  herrn,  e.  g.  wissen 
wir  diensthcher  underthoniger  wolmainung  nit  zu  verhalten,  nachdem 
geschwinde  ferliche  zeit  hin  und  wider,  wie  scheinbarlich  vor  äugen, 

'3eschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVU.  24 


370  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

auch  allerlei  geverlichkait  und  untregliche  beschwerung  unserm  handel 
furfallen,  das  alles  dasselbig  die  geselschaft  von  disem  handel  abzusteen 
verursacht,  demnach  aber  des  kupferkaufs  verschreibung ,  zwischen 
e.  g.  und  unser  geselschaft  aufgericht,  dar  vermage,  das  sich  e.  g. 
gegen  uns  den  gesellschaftern  oder  aber  wir  die  geselschafter  sich  gegen 
e.  g.,  was  yeder  tail  weiter  schheslichen  bedacht,  itzt  Michaeli  endlichen 
ercleren  soll,  und  dise  vorsteende  geverlichkaiten  und  undreglichen 
beschwernussen  uns  von  solchem  kupferkauf  letzlichen  abzulassen 
getrungen,  demnach  und  hierauf  wollen  wir  e.  g.  den  kupferkauf  ver- 
möge angezogener  darueber  aufgerichter  verschreibung  aufgekündigt 
haben.  Dann  in  disen  sorglichen  gezeiten ,  auch  in  erwegung  der 
untreglichen  lest,  damit  der  handel  beschwert,  denselben  lenger  zu  er- 
halten uns  unmuglichen;  underthonig  dienstlich  bittende,  e.  g.  wollen 
sich  auf  verschriebene  zeit  besage  hierüber  aufgerichter  verschreibung, 
als  ostern  des  tausentfunfhundertfunfundfunfzigisten  jars,  in  Leipzig 
mit  der  bezallung  genediglich  gefast  machen  und  dits  unser  schreiben 
änderst  nicht,  dann  aus  unvermeidlicher  notturft  geschehen,  genediglichen 
vermerken  und  darob  keinen  ungenedigen  gefallen  tragen.  Haben  wir 
e.  g.,  sich  darnach  zu  richten,  underthöniger  diensthcher  gueter  wol- 
mainung  nit  wollen  verhalten.  E.  g.  in  andere  wege  in  aller  under- 
thonigkait  zu  dienen  und  wilfarn,  erkennen  wir  uns  schuldig.  Datum 
Nurmberg,  am  tage  Maria  geburt,  den  achten  monatstag  Septembris 
anno  etc.  Lllllt"" 

e.  g.  underthonige  willige 

der  Greventhalischen  gesellschaft  verwanten. 

Außenadresse:  Den  wolgebornen  edlen  herrn  herrn  Gebhart  und  herrn  Chri- 
stoflfen  vater  und   sun  graven   und  herren  zu  Mansfeld  unsern  genedigen  herren. 

Ausfertigung  mit  4  Verschlußsiegeln  (Buchstaben  HW,  MB,  SF,  WB)  im 
Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJmnhel,  Paket  6,  X. 


230.  1554  Oktober  12.    Eisleben. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  erkennen 
die  Forderung  der  ehemaligen  Gesellschafter  des  Eisfeldischen  Saiger- 
Imndels  nach  Aufkündigung  dieses  Handels  im  Betrage  von  77121  /ij 
4  gr  5  \  an  und  setzen  für  die  pünktliche  Abzahlung  ^/^  Fünfteil  dei\ 
Bergwerks  und  die  Herrschaft  Römhild  zum  Pfand.  ; 

Wir  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  gebruedere  graven  und  hern  ■ 
zu  Mansfelt  edle  herrn  zu  Heldrungen  für  uns,  unsere  gebrueder,  aucl 
junge  vettern  weilend  grave  Philips  seliger  gedechtnus  nachgelassnei 


No.  229— 230.    1554.  371 


sone  und  unser  aller  erben  und  erbnemen  bekennen  und  thun  kunt 
mit  diesem  unserm  offen  brief:  nachdem  weylend  der  erber  und  vest 
unser  besonder  lieber  Sigmund  Pfintzing  uff  Marolfstain  sambt  andern 
seinen  mitverwandten  gesellschaftern  des  Evsfeldischen  seigerhandls 
uns  vermug  unsrer  ihnen  hievor  gegeben  verschreibung  denselben  iren 
seigerhandl  zu  rechter  zeit  aufgekundet  und  auf  ostern  des  dreyund- 
funfzigisten  jars  nechstverschinen  abgetretten  und  sich  darauf  in  ab- 
rechnung  bis  uff  nechstverschinen  ostern  befunden,  das  wir  itzgemelten 
gesellschaftern  auf  den  halben  fünften  teil  unsers  berkwerks,  den  sy 
innengehabt,  verlegt  und  gebraucht,  an  hinderstelliger  verlege,  auch 
für  den  vorrat  und  das  verbanden  auf  der  hutten  Eysfeld,  des  wir 
alles  zu  gutem  benugen  angenomen  (über  neunzehentausent  und  fünf- 
hundert gülden,  dern  wir  etliche  gesellschafter  in  ander  wege  vergnügt), 
alles  anders  zusamen  in  ein  summa  gerechnet  sambt  dem  interesse  von 
einem  jar,  fünf  vom  hundert  gelegt,  benantlich  sibenundsibenzigtausent 
ainhundert  einundachtzig  guldin  vir  groschen  fünf  pfennig,  alweg  ein- 
undzweinzig  groschen  für  ein  guldin  und  ein  taler  zu  virundzweinzig 
groschen  zu  rechnen,  schuldig  worden  sind,  das  wir  uns  derwegen  mit 
gedachts  Pfintzings  seligen  erben  und  diser  sach  mitverwandten  ver- 
ordnetem volmechtigem  gewalthaber,  dem  erbern  unserm  besonder 
lieben  Wilhelm  Porschen,  der  widerzalung  halben  nachvolgender  zeit 
und  termin  verglichen  haben:  Nemlich  nachdem  wir  alberaid  funf- 
tausent  guldin  und  dann  von  der  ganzen  heuptsuma  einen  halben  jar- 
zins,  von  ostern  bis  auf  Michaelis  vergangen,  als  tausent  neunhundert 
neunundzweinzig  gülden  ailf  groschen  siben  pfennig,  dergleichen  das 
übrig  ungerad  gering  geld,  ainhundert  ainundachtzig  guldin  vir  groschen 
fünf  pfennig,  in  itzigischem  Leipzigischen  michaelismarkt  gegen  orden- 
licher quittung  sein  Wilhelm  Porschen  verordnetem  einnemer  genedig- 
lich  bezalen  lassen  und  darüber  noch  in  einer  heuptsuma  hinderstellig 
beleiben  zweiundsibenzigtausent  gülden  vermelter  guter  grober  Sech- 
sischer werung,  das  wir  an  itzberurter  heuptsuma  auf  ostern  des  nechst- 
Tolgenden  funfundfunfzigisten  jars  abermaln  funftausent  gülden  am 
hauptgut  und  durchaus  von  hundert  fünf  gülden  ains  jeden  jars  zu 
zins  zu  rechnen,  tut  bemelt  halb  jar  tausent  achthundert  guldin  vor- 
gedachter werung  an  gueter  grober  münz,  wie  die  im  churfurstentumb 
Sachsen  geng  und  geh,  und  volgents  alle  Leypzigische  michaelis  und 
ostern  auf  ein  yeden  markt  funftausent  guldin  an  der  heuptsuma  und 
.alweg  ain  halben  jarzins  von  aller  hinderstelligen  suma  yederzeit  gegen 
goburlicher  quittung,  on  allen  lengern  verzug  und  ausflucht,  auch  on 
Vü.   der    sach    verwanten    oder    irer   volmechtigen    und    bevelchhaber 

2-1  • 


872  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

schaden,  alweg  in  Leipzig  zu  dank  und  billicher  genug  entrichten  und 
bezaln  lassen  sollen  und  wollen,  ymer  so  lang,  bis  sy  allerdings  er- 
berlich  und  gutHch  entricht  werden.  Dessen  wir  inen  dann  zu  genüg- 
samer vergwissung  die  nutzung  unserer  berkwerk  des  ainen  halben 
fünften  tails  sambt  den  kupfern,  so  daraus  gemacht,  desgleichen  unser 
herrschaft  Romhild  mit  aller  irer  herrlikeit,  oberkeit,  reuten,  zinsen, 
gulten,  ein-  und  zugehorung,  nichts  davon  ausgeschlossen,  zu  einem 
rechten  underpfandt  hirmit  rechter  wissen  in  craft  diß  biiefs  wollen 
eingesetzt  und  verschriben  haben,  dergestalt,  da  wir  oder  unsere  erben 
an  bezalung  der  heuptsuma  oder  Interesse  ains  oder  mer  obgeschribner 
termin  seuraig  wurden,  weiches  doch  nit  sein  soll,  das  sy  sich  alsdann 
desselben  ausstands  an  bezalung  der  heuptsuma  oder  Interesse  und 
gerechtigkaiten  uns  und  unserer  erben  halb  und  sunst  menighchs  un- 
verhindert inner  und  ausser  rechtens  erhellen  mögen,  mit  dem  weitern 
versprechen,  inmassen  wir  uns  alwegen  erbotten,  so  wir  hendler  oder 
kaufleut  zu  den  zehenthalb  feurn  oder  verrat  der  Pfintzingischen  be- 
köstigten gut  bekomen  wurden,  die  auf  dieselben  feur  oder  verrat,  in- 
massen sy  gegen  Strauben  in  Nurmberg  gethan,  geld  erlegen  wurden, 
das  wir  dasselbig  erlegt  gelt  ihnen  zu  abkurtzung  der  heuptsuma  und 
Interesse  vermöge  obberurter  zil  und  fristen  vervolgen  lassen  sollen 
und  wollen.  Gereden  und  versprechen  darauf  bey  unsern  waren  werten 
und  gutem  glauben  für  uns  und  unsere  mitbeschribene,  da  wir  mit 
der  bezalung  ains  oder  mer  termins  seumig  wurden,  das  wir  ihnen 
auf  ir  erste  forderung  bemelte  unser  herrschaft  unwaigerlich  einant- 
worten w^oUen  und  sy  derselben  gerubiglich  geniessen  und  gebrauchen 
lassen,  so  lang  bis  sy  sich  des  aussteenden  termins,  heuptsuma,  zins, 
auch  möglicher  scheden,  da  sy  dern  ainich  erliten  hetten,  auf  der 
nutzung  erhellet  oder  wir  ihnen  sonsten  billiche  Vergnügung  gethan 
hetten,  doch  die  bemelte  unsere  herrschaft  oder  dern  unterthanen  von 
den  gesellschaftern  sambtlich  oder  sonderlich  schaden  erlitten,  das  sy 
denselben  tragen  und  wider  zu  erstatten,  sovil  recht  ist,  schuldig  sein 
sollen,  alles  getreulich  und  ungeverd.  Des  zu  warm  urkund  haben 
wir  für  uns,  unser  gebrueder,  junge  vettern  und  unser  aller  erben  und 
erbnemen  unsere  aigen  insigl  gehangen  an  disen  brief,  den  auch  mit 
eigen  banden  underschriben.  Geben  und  geschehen  zu  Eisleben,  am 
zwelften  tag  des  monats  Octobris  nach  Christi  unsers  lieben  herrn  und 
seligmachers  geburt  funfzehenhundert  im  virundfunfzigistn  jare. 

Ausfertigung  auf  Pergament  im  German.  Museum  zu  Nürnberg  mit  wolil- 
erhaltenen  Siegeln  der  beiden  Grafen  an  Pergamentstreifen  in  Holzkapseln  ßedoch 
ist  sie  beim  ztveiten  verloren  gegangen)  und  eigenhändiger  Unterschrift. 


No.  230-231.    1554.  373 


231.  1554  Oktober  17. 

Die  Gesellschafter  des  Steinadler  Saigerhandels  Übernehmen  die  Schuld 
der  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  hei  Franz 
Straub  zu  Nürnberg  im  Betrage  von  55  338  fl  7  gr  1  \,  verpflichten 
sich  demselben  zu  ratenweiser  Abzahlung  und  setzen  dafür  ihre  Handels- 
güter zum  Pfände. 

Wir  Jeronimus  und  CristofiF  Eeinicken  gebruder,  Wilhelm  und  Hans 
Reüfenstein  gebruder  für  uns  und  alle  unser  Hans  Reinicken  und  Wil- 
helm Reiffensteins  seliger  erbn  und  erbnemen,  Michel  Meyenburg, 
Cristoff  Moshauer,  Jeronimus  Rauscher,  Niclaus  Brom  zu  Frankfurd 
und  die  andern  mein  midgeseltschafter,  Hans  von  Glauberg  und  Hans 
Gittern  für  uns  und  alle  unser  midverwanten  und  geseltschafter  des 
seigerhandels  zur  Steynach  samptlich  und  bsundern  bekennen  und  tun 
kunt  mit  diesem  unsern  offenen  briefe:  Nachdem  sich  die  wolgebornen 
und  edlen  herren,  herr  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  gebrudere 
grafen  und  herren  zu  Mansfelt  und  edlen  herren  zu  Heldrungen  u.  g.  h. 
mit  dem  erbarn  namhaften  Frantzeu  Strauben  von  Nürnberg,  seinen 
vettern  und  mitgeselschaftern  zu  Leipzig  haben  berechnen  lassen  und 
befunden ,  das  ire  gnad  gedachten  Strauben  und  mitvorwanten  zu  ab- 
legiing  eines  dritten  teils  ires  seigerhandels  und  sunsten  gelihnes  geldes 
itzt  vorschines  michelsmargkts  bekendlicher  schuld  schuldig  worden  sein 
55338  fl  7  gr  1  A  an  guter  sechsyscher  muntz  des  itzigen  schrots  und 
korns,  21  gr  vor  1  fl  und  die  guldengr.  zu  24  gr  gerechent,  damit  dan 
ire  gnaden  genanten  Frantz  Strauben,  seine  vettern  und  geselschafter 
an  uns  gewissen,  als  haben  wir^  obgemelte  geselschafter,  ufl  gnediges 
begern  wolgedachter  grafen  u,  g.  h.  solche  schuld  selbschuldig  ufF  uns 
genomen  und  zu  bezallen  zugesagt,  wie  volget:  Gereden  und  geloben 
hiermit  bey  unsern  ehren ,  trauen  und  glauben ,  gemelten  unsern 
glei bigern  an  solcher  suma  der  55338  fl  7  gr  1  A  uff  negstkumenden 
Leipzigischen  weihnachtenmargkt  nach  dato  5338  fl  7  gr  1  A,  und 
dar  uff  negstvolgeuden  ostermargkt  A:^  .y^^  und  uff  den  michelsmargkt, 
alles  im  55*«''  jare,  abermals  4500  fl,  und  also  volgende  alle  und  ide 
negstdarnach  volgende  ostern-  und  michelsmargkt,  einen  iden,  4500  fl, 
bis  so  lange  die  vilbemeite  gantze  suma  zur  gnuge  abgelegt  wurde,  in 
der  Stadt  Leipzigk.  an  obbestimpter  werung  entrichten  und  bezallen 
sollen  und  wollen.  Zudem  ist  abgeredt  und  von  uns  craft  dieses 
brilles  gewiUiget  und  zugesagt,  das  wir  michahelis  itzt  vorschinen  an 
so  rechen  ein  ides  hundert,  so  vill  an  der  hauptsuma  nicht  abgelegt, 


374  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

ufi  iden  termin  mit  fünf  giüden  ufFs  jar  zu  rechen,  vorzinsen  sollen 
und  wollen.  Es  soll  auch  eine  ide  suma,  so  ufE  iden  termin  an  der 
hauptsuma  und  Zinsen  abgelegt,  geburlich  quittiert  werden.  Alles 
treulich  und  ungeferlich.  Und  damit  dem  allem  also  treulich  gelebet 
und  nachkomen  werde,  wollen  wir  unsern  gläubigem  zu  underpfande 
so  vil,  als  diese  heuptsuma  zusampt  den  Zinsen  austregt,  alle  unsere 
und  unsers  handeis  hab  und  guter,  wie  die  namen  haben  mochten, 
nichts  ausgeschlossen,  in  craft  ditz  briffs  hiermit  vorschrieben  und  ein- 
gesetzt haben,  also,  ob  wir  an  bezalung  des  hauptgeldes,  der  tagzeit  ader 
vortagt  zinse  seumig  wurden,  das  doch  nicht  sein  soll,  dan  sollen  und 
mögen  unsere  gleubiger  obbemelte  alle  unsere  und  unsers  handeis 
gutere  ane  ader  mit  recht  hemmen,  komern  und  ufihalten,  wo  die  an- 
getroffen, die  auch  nicht  volgen  lassen,  sye  sein  dan  zuvor  zu  guter 
gnuge  irer  ausenstehenden  hauptsuma,  zinse  und  erlidenen  scheden  vol- 
komlich  vorgnugt  und  bezalt.  Darkegen  vorzeihen  wir  uns  hiermit 
aller  freyheit,  inrede  und  behelf,  wie  die  in-  ader  ausserhalb  rechtens 
erdacht  und  genant  werden  kan,  so  uns  zu  forteil  und  unsern  gleubigern 
zu  nachteil  gereichen  mochten,  freiwillig,  derer  wir  keineswegs  sollen 
noch  wollen  gebrauchen  bey  eren,  trauen  und  guten  glauben.  Des  zu 
urkund  und  warem  zeugnis  habn  wir,  obgemelten  beide  Reinicken, 
beiden  Reiffenstein,  Michel  Meyenburg,  Cristoff  Moshauer,  Jeronymus 
Rauscher,  Mclaus  Brom,  für  mich  und  meine  obgemelten  midgeselt- 
schafter  zu  Frankfurd,  unser  ider  sein  pitschir  ufF  disen  brifi  wissentlich 
tun  drucken  und  uns  mid  eigen  banden  hiruff  unterschribn.  Gebn 
mitwochn  nach  Galli  1554. 

Mundum  mit  Korrekturen  (letztere  von  Meyenburgs  Hand)  im  Gewerk.  Archiv 
zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XXIV. 


232.  1555  Januar  30.  Die  Steinacher  Gesellschafter 
an  die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von 
Mansfeld. 

Feuerzins  und  vorgestrecktes  Geld  betr. 

Wolgebornen  und  edlen  graven,  e.  g.  sey  mid  vleis  zuvorn  unsei; 
untertenig  und  willig  dinst.  Genedige  hern,  e.  g.  haben  wir  mid  unter-; 
tenickeit  unser  Unvermögen  diser  zeit,  dweil  es  mit  dem  handel  dei 
garkupfer  so  swinden  erlegen,  angezeigt,  dem  rentmeister  auch  zeitlicl 
zugeschriben,  das  wir  das  geborgt  gelt  müssen  widerbezalen,  und  dwei 


No.  231-233.    1554-1555.  375 

wir  keine  feuer  umb  zins  habn,  nicht  anders  verstanden,  dan  das  wir 
desselben  us  doctor  Luswicz  worten  erlassen  etc.  Und  so  es  dan  in 
unserm  vermögen  diser  zeit  nicht  ist,  die  grossen  inlagen  und  anders 
alles  zu  gebn  und  nichts  weniger,  wes  wir  vermögen,  au  zimlichen  in- 
lagen tun,  so  bitten  wir  wie  zu  vorn,  e.  g.  wollen  uns  in  diser  nodsachen 

genedig  bedenken  und  bie  u unser  bitt  und  erbiten  beruhen 

las,  darin  genedig  erzeigen.  Das  umb  e.  g.  wolln  wir  untertenig  ver- 
dinen.    Gebn  den  30.  Janiiarii  55. 

Auch  g.  hern,  e.  g.  habn  uns  jungst  bevohlen ,  in  Schriften  zu  be- 
richten, wie  sichs  umb  die  1500  fl  tu  halten.  Und  hat  die  gestalt,  das 
e.  g.  wir  im  46.  jare  uffgeborgt  und  gelihen  habn,  ein  jar  zu  verzinsen, 
welichs  uns  dan  mid  dem  zins  solt  bezalt  werden,  1500  fl.  Und  habn 
bis  uff  dise  zeit,  nun  sechs  jare,  ein  iders  jar  90  fl,  zu  zins  gebn 
müssen,  des  wir  auch  nicht  bezalt.  Und  bitten,  e.  g.  wolln  des  genedig 
insehen  habn,  das  wir  des  heubtsgelts  und  des  zinses  mochten  bezalt 
werden.    Das  wolln  wir  auch  untertenig  gern  verdinen. 

KQnzei)t  im  GeiverJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  13,  XXIII. 


233.  1555  Februar  26.  Michel  Meyenburg  an  die 
Grafen  Gebhard.  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht 
von  Manfeld. 

Beschicert  sich  über  den  Stadtvogt  Wolf  Bucher. 

Wolgebornen  und  edlen  grafen  gnedigen  herrn,  euer  gnaden  sey 
mit  vleis  zuvorn  mein  underthenig  ganz  willig  dinst.  Und  bitt  e.  g. 
underthenig,  zu  vornehmen:  wiewol  ich  mein  lebenlang  wyder  Wolf 
Buchern  ader  die  seinen  mit  worten  ader  werken,  heimlich  ader  ofientlich 
nichts  mishandelt  und  die  zeit,  das  in  e.  g.  herschaft  ich  zu  schaffen 
gehapt,  mit  besunderm  vleis  vor  ime  gehut,  nichts  wollen  mit  ime  zu 
tim  haben,  des  ich  vor  zwenzig  jharen,  mich  für  ime  zu  hüten,  auch 
von  fromen  leuten  gewarnet  bin,  auch  stolz  und  hohmut  feind  bin. 
Cnd  hab  mich  des  gevlissen,  damit  ich  ime  ader  den  seinen  ehrlich 
dinst  hett  erzeigen  können,  als  ich  doch  unvormoglich ;  so  hett  ich  ime 
mit  freuden  gerne  gedinet,  wie  ich  das  gegen  auch  darinne  redlich  be- 
"weiset,  als  Valtin  Blanckenburg  von  ime  uf  den  tod  erbermlich  ver- 
wund, hette  ich  sie  gerne  vortragen.   Er  ist  auch  jungst  zu  Northausen 


876  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


unter  meiner  oberkeit  gewest,  do  er  sich  nicht  alleine  nichts  hat  arger 
merken  lassen,  sundern  mit  öffentlichem  freuntlichem  handgeben  ge- 
berden und  grüßen  gegen  mir  dermassen  erzeiget,  das  ich  mich  unter 
diessem  scheffen  (!)  herzen  gar  keins  feindes  versehen;  wie  er  auch  gar 
keine  Ursachen,  dan  villeicht  grossen  ubermut,  neid  und  haß,  wie  ich  be- 
finde, zu  mir  haben  kan.  Und  hat  mich  also  für  meiner  uberkeit  umb 
einicherlei  zu  becklagen  ader  mir  öffentliche  feindschaft  zu  erzeigen,  als 
in  diessem  ein  weiser  man,  in  sein  herz  geschemet.  So  hab  ich  mich  so 
wenig  arges  zu  ime  versehen,  das  ich  mit  warheit  und  gewissen  schreiben 
mag,  ich  hett  im  vall  der  not  mein  leben  bei  ime  gelassen.  Als  er  aber 
von  gott  verbotenem  unsinnigem  übrigem  trunk  seinen  lusten  und  ge- 
brauch nach  beschwert  und  mehr  einem  unvernünftigen  rinde,  da  kein 
Vernunft  innen  ist,  gleich  worden,  ist  er  mit  seinen  schmeworten  und  mord- 
drauen  in  der  herberge  zu  Walhausen  für  allen  do  wesenden  erlichen 
leuten  uff  mich  geraten,  mjr  zu  leib  und  leben  gedrauet,  auch  ander  leute 
gement  (!),  die  ich  doch  vil  zu  redlich  und  vorwar  weiß,  das  sie  diesem 
uncristlichem  tückischem  rat  nit  volgen,  mich  unschuldigen  man  aus 
seinen  unerweislichen  lugen  zu  beschedigen.  Und  dweil  er  aus  seinem 
trunken  unsinnichen  schmachgeist,  do  kein  verstand  ader  witz  inne  ist, 
ein  falschen  wan  fast,  als  schreibe  e.  g.  ich  in  e.  g.  eigen  und  der  her- 
schaft anligenden  Sachen  keinen  brief  dan  von  ime.  So  tun  ich  mich 
hiemit  uff  alle  e.  g.  underthenig  beruffen,  ab  ich  mein  leben  lang  in 
einichem  brief  diß  stadvoits  mit  einigem  wort  in  bosen  ader  guten 
gedacht  hett,  dan  wie  itzt.  Und  habe  inen  beschickt  in  hoffnunge,  er 
wurde  es  abgesagt  haben.  Er  hat  mir  aber  sagen  lassen,  er  wolt  von 
mir  nits  halten,  ich  beclagt  inen  dan.  So  ich  dan  in  e.g.  herschaft  mit 
grossen  Sachen  neben  meinen  lieben  freunden  beladen  bin  und  hoffe, 
in  allem  mit  allen  den  andern  e.  g.  und  der  herschaft  zu  ehren,  nutz 
und  keinem  menschen  uf  erden  mit  fursatz  zu  schaden  zu  handeln 
und  dan  am  tage,  wie  ander  unschuldig  durch  solche  weise  schwer 
umb  leib  und  gut  unschuldig  komen,  so  ist  an  e.  g.  mein  underthenigs 
bitt,  e.  g.  wollen  mit  gnaden  eindenk  sein,  das  ich  mit  allen  den  meinen 
und  der  handel  verwanten  in  e.  g.  schütz,  geleite  und  Sicherheit  vor- 
schrieben und  genomen,  e.g.  unser  aller  und  ider  zu  ehren  gleich  und 
recht,  auch  mechtig  sein,  die  wollen  uns  auch  alle  vor  gewalt  und 
schaden  schützen,  auch  inen  vorstand  und  burgeschaft  machen  und  tun 
lassen,  damit  ich  mich  mit  den  andern  nits  arges  zu  besorgen.  Selten 
aber  e.  g.  des  mans  darauf  nicht  mechtig  sein,  so  bitt  ich  bericht  und 
notturftige  furderunge  und  wil  einem  idern  vor  e.  g.  und,  wo  mir 
geburt,  zu  rechte  stehen.  E.  g.  hab  ich  das  aus  des  stadvoits  gedrengnus 


No.  233-234.    1555.  877 


nicht    können    verhalten.     Bitt   e.  g.    gnedige   antwort.      Geben    den 
26.  Februarii  anno  1555 

e.  g.  undertheniger 

Michel  Meienburg. 

Miindum  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Faket  14,  XXVIII. 


234.  1555  März  21.  Eisleben.  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  den  Bürgermeister  zu  Nordbausen 
M.  Meyenburg. 

Beschluß  der  Grafen,  die  Mansfeldischen  Pfennige  aufzuweehseln,  auf 
der  Hütte  Eisfeld  xu  saigern  und  dann  neu  zu  münzen;  Heranziehung 
der  Steinacher  Gesellschaft. 

Hans  Georg  graf  und  herr  zu  Mansfeldt 
edler  herr  zu  Heldrungen  etc. 

ünsern  günstigen  grus  zuvorn,  erber  weiser  besonder  lieber.  Nach- 
dem die  wolgebornen  unser  freuntliche  liebe  vetter  und  bruder  unserer 
herrschaft  und  unterthanen,  und  also  gemeinem  nutz  zu  gut,  bedacht 
seind,  der  muncz  halben  Veränderung  zu  tun  etc.,  als  haben  wir  heut 
dato  mit  dem  auch  erbem  unserm  statvogt  hie  und  heben  getreuen 
Cristoff  Moshauer  hievon  und  wie  die  pfennig  aufzuwechsln  und  das 
Silber  davon  zu  seigern,  uuderrede  gehalten  und  endlich  dise  meinung 
furg?schlagen  :  wir  wolten  durch  den  rat  hie  bestellen,  die  Mansfeldischen 
A  (weil  sy  nu  lange  jar  gangen  und  ser  vernutzt  und  zerbrochen), 
je  28  groschen  vor  ein  taler,  aufzuwechsln.  Zu  solcher  aufwechslung 
solte  ein  funfteil  so  vil  als  das  ander  gegen  den  pfennigen  taler  erlegen. 
So  wolten  wir  umb  verhuetung  willen  allerlei  nachdeukens  die  auf- 
gewechselten A  uff  di  hutten  Esfelt  verschaffen ,  daselbstn  besonders 
korrnen  und  abtreiben,  auch  fleissige  rechnung  darüber  halten  lassen, 
dergestalt  das  die  silber  hieher  in  die  muntz  geschickt  und  wider  in 
fünf  teil  solten  ausgeteilt  werden.  Also  was  in  clarer  rechnung  gefun- 
den, das  über  den  Unkosten  verlorn  oder  gewonnen,  das  iedes  funfteil 
daran  seinen  teil  tragen  oder  nemen  solt.  Wir  vermerken  aber,  das 
gedachter  Moshauer  hirinnen  bedenkens  hat,  hinder  euch  zu  schliessen. 
Weil  dann  kein  vortl,  sondern  die  gleichheit  gesucht  und  wir  wissen, 
las  ir,  auch  Moshauer  dis  werk  und  gemeinen  nutz  zu  furdern  geneigt, 
so  begern  wir  genedig,  ir  wollet  die  sach  dahin  richten,  damit  berurtem 


378  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

furschlag  gefolget,  oder,  da  ir  uff  ein  andern  wege  bedacht,  ir  uns  das- 
selbe wider  vermelden,  darinne  unserm  vertrauen  nach  gutwillig  erzeigen. 
Seind  wir  in  allem  gutem  gunstlich  zu  beschulden  geneigt,  Datum 
Eisleben,  den  21.  Marcii  a**  etc.  55. 

Hans  Jörg  graf  zu  Mansfelt  etc. 
propria  subscripsit. 

Außetiad/resse:  Dem  erbern  weisen  unserm  besonder  lieben  Michaeln  Mayen - 
bürg  burgermeister  zu  Northausen. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Faket  13,  XXIII. 


235.     1555.     Coburg. 


Herzog  Johann  Ernst  von  Sachsen  bekennt,  von  Michel  Meycnhurg  %u 
Nordliausen  und  Hieronymus  Beinicke  zu  Halle,  anstatt  und  von  wegen 
deren  Mitgesellschafier  der  Saigerhütte  Steinach,  laut  Bestands  vom 
Dienstag  nach  dem  Sonntag  vocem  jucunditatis  1551  200  fl  bis  auf 
Michaelis  1556  zinslos  erhalten  zu  haben  durch  den  Faktor  Merlin 
Thundorf  und  verspricht,  sie  aus  seiner  Kammer  pünktlich  zurück- 
zuzahlen. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Faket  14,  XXIX. 


236.     1555  April  8.     (Montag  nach  Palmarum.) 

Die  Grafen  Oebhard  und  Christoph  von  Mansfeld  (Vater  und  Sohn) 
schließen  mit  Michel  Meyenburg,  Bürgermeister  zu  Nordliausen,  Christoph 
Moshauer,  Stadtvogt  zu  Eisleben,  Hans  Beinicke  und  Reiffensteins  Erben 
und  deren  Mitgesellschaftern  der  Saigerhütte  Steinach  folgenden  Kupfer- 
kauf über  die  8  Erb f euer  zu  Eisleben: 

Von  Ostern  1555  an  bis  1558  vericaufen  die  Grafen  den  Gesell- 
scliaftern  die  Kupfer  von  diesen  8  Erb  feuern  pro  Zentner  für  13  fl; 
enthält  der  Zentner  mehr  oder  iveniger  als  1  feine  Mark  Silber,  so  wird 
das  Lot  mit  1/2  //  berechnet.- 

Für  je  200  Zentner  gelieferter  Kupfer  (ausgenommen  Zehntkupfer) 
zahlt  die  Gesellschaft  zu  Einkauf  100  Taler. 

Die  Zehntkupfer  werden  mit  15  ß  Münze  bezahlt,  halb  zu  21  und 
halb  zu  22  gr;  das  Lot  Silber  mehr  oder  weniger  mit  1/2  Takfr  oder 
12  gr  Münze. 

Da  auf  einen  ganzen  Fünfteil  300  Taler  auf  den  Zehnt  zu  Einkauf 
gegeben  werden,  so  sollen  die  8  Erb f euer  daran  nur  nach  ihrem  Anteil 
partizipieren. 


No.  234— 237.    1555.  379 


Für  jeden  Zentner  (ausgenommeti  die  Zehntkupfer)  sind  außerdem 
die  üblichen  l^j^  fl,  u^ie  üblich  von  Markt  zu  Markt,  zu  Leipzig  und 
Kaumburg  zu  erlegen. 

Die  Gesellschafter  übernehmen  den  Verlag  im  Berg-  und  Kohlenhandel 
und  für  die  Hüttenkost. 

Auf  den  Erbfeuern  lasten  15000  fl  Retardate;  diese  übernehmen  die 
Gesellschafter  in  6  Leipziger  Oster-  und  Michaelismärkten  zu  bezahlen. 
Xach  Ablauf  des  Kupferkaufvertrages  wird  diese  Summe  mit  abgerechnet. 

Wie  Gebrauch  ist,  verpflichten  sich  die  Gesellschafter,  auf  einen  Fünften- 
teil 5000  fl  vorzustrecken. 

Die  Pfintzing,  die  diese  8  Erbfeuer  vorher  verlegt,  haben  auf 
dem  alten  von  ihnen  beköstigten  Vorrat  noch  eine  stattliche  Summe  stehen. 
Die  Gesellschaft  wird  den  Vorrat  verlegen  und  dagegen  die  Kupfer  an- 
nehmen, auch  die  Verzinsung  der  Summe  (mit  5'^;;^)  übernehmen.  Auch 
dies  soll  später  bei  der  Äbrechung  in  Anrechnung  gebracht  werden. 

Die  Hälfte  der  gesaigerten  Silber  ist  in' die  Münze  zu  liefern  zu  einem 
Preise  von  10  fl  für  die  feine  Mark. 

Die  etwaige  Aufkündigung  hat  ordnungsmässig  zu  erfolgen.  Bis  zur 
definitiven  Abrechnung  behalten  die  Gesellsclmfter  die  Erbfeuer  inne. 

Enttcurf  mit  Verbesserungen  im   Gewerk.  Archiv  zu   Eisldien,    Saigerhandd, 
Paket  14,  XXVII.  • 


237.     1555  Juni  2.    Michel  Meyenburg  an  Graf  Hans 
Georg  von  Mansfeld. 

Bittet,   ihm  dem  Kanzler  für  eine  Unterredung  zuzuschicken.     Seine 
Krankheit.    Bucher. 

Edler  wolgeborner  graf  genediger  her,  e.  g.  gebe  ich  zu  erkennen, 
das  ich  sehr  schwach  bin.  Nun  wolt  ich  gerne  mit  e.  g.  reden,  dweils 
aber  nit  sein  kan  und  nicht  weis,  wie  es  gott  schicken  wirt,  so  bitt 
kh,  wo  es  muglich  were,  e.  g.  wollen  den  canzler  ein  stund  lassen  zu 
mir  komen  in  zweien ,  dreien  ader  vieren  tagen ,  wo  es  so  lang  weret. 
Dem  will  ich  etzlich  sachn  anzeigen,  die  mir  e.  g.  zum  besten  itz  zu 
Weimar  hart  eingebunden  und  e.  g.  darauf  verwarnt  sein.  Auch,  e.  g., 
es  setzet  mir  die  krankheit  hart  zu,  das  ich  keinen  adem  habe,  keine 
stunde  rüge  hab.  Ich  will  stets  ersticken,  und  bitt,  e.  g.  wollen  e.  g. 
frau  mutter  m.  g.  f.  bitten,  ab  sie  etzwas  wüste,  das  ich  mich  kont 
erretten,  mir  das  mitzuteiln.  WiewoU  alle  meine  gelidmaß,  sprach  und 
mund,  hend  und  fuß  nach  rügen  und  gebrauchen  kan,  hab  ich  dach  am 


380  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Schenkel  groß  lemickeit  und  am  rechten  arm  groß  Schwachheit  und  tut 
mir  nichts  so  wehe,  das  ich  mein  sache  mit  dem  vorlogen  man  Pucher 
mit  recht  zu  geburlichem  austrag  aus  Schwachheit  nicht  volenden  kan. 
Ich  befinde  auch,  das  man  mit  e.  g.  un  treulich  mit  dem  bau  holz,  vor 
Elrich  und  Northausen  ligt,  umbgehet  und  will  e.  g.  daramb  betrigen. 
Darumb  wollen  e.  g.  recht  eilen,  mir  soll  e.  g.  einer  zugeschickt  werden, 
der  e.  g.  berichten  sali.  Wo  sich  mein  sache  in  acht  tagen  bessern 
und  andern,  sollen  e.  g.  weiter  bericht  werden,  das  itzt  nicht  sein  kan. 
Unser  hergot  behut  e.  g.  und  byn  derselben  zu  dinen  willig.  Datum 
am  pfingstage  a"  1555 

Außenadresse :    Dem  wolgebornen  und  edlen  hern  hern  Hans  Jeorgen  grafen 
und  herrn  zu  Mansfeld  etc.  meinem  gnedigen  herrn. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zuFAsleben,  Saigerhandel,  Paket  14,  XXVIII. 


238.  1555  August  30.     Eisleben. 

Gesellschaftsvertrag  der  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Älbrecht  von 
Mansfeld  mit  den  Steinadler  Gesellschaftern  nach  der  Zusammensetzung 
des  Saigmhandels  der  Hütten  Steinach,  Eisfeld,  Arnstadt. 

Wir  Hans  George  und  Hans  Albrecht  gebrudere  graven  und  herrn 
zu  Mansfeld  edle  herrn  zu  Heldrungen  für  uns  selbst  und  unser  erben, 
desgleichen  wir  Jheronimus  und  Christoff  Reinicke  für  uns  und  unsere 
miterben  Aveiland  Hansen  Eeinicken  zu  Mansfeld  unsers  lieben  vattern 
seligen  gelaßenen  kinder,  Wilhelm,  Albrecht  und  Hans  Reiffenstein  für 
uns  und  unsere  miterben  weilant  Wilhelm  Reiffensteins  des  eitern  zu 
Stolbergk  unsers  lieben  vaters  seligen  gelaßene  kinder,  Christoff  Mos- 
hauer  zu  Eisleben,  Michel  Meienburg  zu  Northausen,  Hans  Meinburg 
und  Jeronimus  Rauscher  zu  Leiptzigk,  auch  Claus  Brom  zu  Frankford 
am  Meyen  als  bevelhaber  der  Frankforder  geselschaft  für  uns,  unsere 
mitgeselschafter  des  Steinachischen  seigerhandels  und  unser  aller  erben, 
wie  die  genent,  wo  die  geseßen  oder  in  unsern  vorigen  geselschaft- 
briven  und  in  besondern  verschreibungen  begriefen  oder  die  wir  noch 
hinforder,  wo  von  notten,  zu  uns  nehmen  mochten,  hirmit  öffentlich 
bekennen  und  thun  kund:  Nachdem  wir  obgemelte graven  itztgedachten 
Steinacher  gesel schaftern  nuemehr  alle  ungeseigerte  kupfer,  so  mit 
unsern,  unserer  brueder  und  jungen  vettern  dreien  funftenteil,  nemlicli 
siebenundfunfzig  feuern  zu  Mansfeld  und  Eisleben,  gemacht  sampt  den 
darzu  gehörenden  zehenden  umb  ein  bestimbten  kauf  auf  maß   und 


No.  237— 238.    1555. 


zeit,  vermöge  und  Inhalt  dreier  iinderschiedlichen  inen  darüber  ge- 
gebenen verschrei bungen  in  der  wagen  zu  Eisleben  liefern  zu  lassen 
versprochen  und  zugesagt  haben  uud  aber  gleichwol  auf  dato  dieser 
handlung  den  abgetretenen  gesellschaftern  des  alten  Esfeldischen  und 
Arnstettischen  seigerhandels  eine  statliche  summa  geldes  berechenter 
vorläge  uff  etlich  verglichen  jar  und  termin  zu  erlegen  schuldig  sein, 
das  demnach  wir  obgemelte  graven  für  uns  selbst  und  unser  erben 
uns  mit  obgedachten  Steinadler  gesellschaftern  und  herwider  wir  die 
itztgemelte  gesellschatter  für  uns  und  unsere  mitbeschriebene  mit  wol- 
gedachten  unsern  gnedigen  herren  und  also  beide  theil  im  naraen  des 
allmechtigen  uns  ferner  mit  einander  mit  wolbedachtem  mut,  zeitigem 
rat  und  guter  vorbetrachtung,  wir  die  grafen  umb  mehrer  befurderung 
und  erbauung  willen  unsers  von  got  verliehenen  bergkwerks,  nutz  und 
aufnemen  unser  herrschaft  und  underthan  und  wir  die  anderen  umb 
unsers  gedeien  und  besten  willen  eine  zusamensetzung  und  gesell- 
schaft  auf  weis  und  maß,  wie  hernach  folgen  wirt,  uff  heut  dato  den 
dreissigisten  Augusti  des  funfzehenhundert  und  funfundfunfzigisten 
jars  vereinigt  und  verglichen  haben. 

Erstlich.  Nachdem  wir  beide  graven  Sygmund  Pfintzing  und  des- 
selben mitverwanten ,  wie  derer  namen  in  irem  gesellschaftbriefe  ver- 
zeichent,  auf  heut  dato  von  wegen  des  abgetreten  Esfeldischen  handeis 
eins  halben  funfteils  noch  siebenundsechzigtausent  gülden,  zu  einund- 
zwainzig  groschen  den  gülden  gerechent,  nemlich  alle  Leipzkische 
ostern  und  michaelismerkte,  ieden  besondern ,  fünftausend  gülden  zu 
zalen  und  allewege  das  hundert  hinderstelliger  schuld  mit  funfe  zu 
Vorzinsen  schuldig  seint,  vermöge  unserer  darüber  gegebenen  Ver- 
sicherung, so  haben  wir  obgedachte  Steinacher  gesellschafter  gewilliget, 
berurte  siebenundsechzig  tausent  gülden  auf  uns  zu  nemen,  unser  heupt- 
,^ut  darmit  zu  erhohen,  dieselbige  uff  die  verglichen  termin  abzuzalen  oder 
uns  nach  unserer  gelegenheit  in  ander  wege  mit  inen  zu  vergleichen. 
Doch  wollen  wir,  die  graven,  solcher  zalung  halben,  bis  dieselbe  völlig 
geschieht,  gegen  die  Pfintzingischen  in  unserer  Verpflichtung  bleiben. 

Zum  andern  sollen  und  wollen  wir,  die  beide  graven  gebrudere 
.md  unser  erben,  Christoff  Fuhrer  und  Jheronimus  Wolckenstein  und 
Ire  mitverwanten  gesellschafter  von  wegen  des  uffgeschrieben  und  ab- 
getreten Arnstettischen  seigerhandels  eins  halben  funfteils  und  eins 
(Iritteils,  vermöge  unserer  inen  gegebnen  Versicherung,  vor  uns  zu- 
frieden stellen  und  abzalen,  also  das  derwegen  diese  unsere  gesell- 
schafter keiner  mahnung,  fahr  oder  nachteils  sollen  gewertig  sein, 
sondern  sie  derwegen  genzlich  entnemen  und  schadlos  halten. 


382  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels, 


Zum  dritten,  damit  ein  jeder  teil  dar  wissen  möge,  was  wir  sempt- 
Jichen  an  hauptguetern  zusamensetzen  und  bringen,  so  wollen  wir  von 
beiden  teilen  zu  beschluß  dieses  funfundfunfzigisten  jars,  so  furderlich 
es  geschehen  kan,  nemlich  wir,  die  graven,  des  Esfeldischen  und  wir, 
die  genanten  gesellschafter ,  des  Steinachischen  handeis  rechnung 
schliessen  und  auf  beiden  hutten  dermassen  aufwogen  und  aufarbeiten 
lassen,  damit  clare  verbanden  können  gezogen  und  bestendig  dargethan 
werden.  Was  dann  also  ein  jedere  teil  an  schulden,  barschaft  und 
andern!  verbanden,  zum  handel  gehörig,  bestendiglich  darthun  wird, 
dasselb  soll  eim  jeden  teil  für  sein  heuptgut  eingeschrieben  und  da- 
rüber nottorftige  urkund  gegeben  werden.  Doch  sollen  vom  Esfel- 
dischen verbanden  die  obgemelten  siebenundsechtzigtausent  gülden,  so 
wir,  die  Steinacher  gesellschaft,  wie  obengemelt,  auf  uns  genomen,  uns 
zu-  und  beiden  graven  abgeschrieben  werden. 

Und  sollen  alsdann  berurte  hendel  in  eine  band  auf  gleichen  ge- 
win und  Verlust,  wie  es  der  allmechtige  got  geben  wird,  die  nechsten 
sechs  jar  auf  ostern  des  künftigen  sechsundfunfzigisten  jars  der 
mynderzal  an  zu  rechnen,  zusamengesetzt  und  geschlagen  und,  wie  ge* 
treuer  gesellschafter  gebrauch,  ubung,  gewonheit  und  herkomen  ist, 
redlich  und  aufrichtig  getrieben  und  verfertigt  werden. 

Und  sollen  sich  die  gesellschafter  oder  ire  erben  auf  die  rechnung 
des  fünften  jars  underreden,  vereinigen  und  verabschieden,  den  handel 
zu  vorneuen.  Welcher  dann  furder  über  die  bestimbte  zeit  der  sechs 
jar  nicht  bleiben  wil  (wie  es  dann  einem  in  Sonderheit  frei  ist)  sol 
derhalb  in  der  fünften  rechnung,  wie  gemelt,  das  anzeigen,  darnach 
sich  die  andern  haben  zu  richten.  Welche  aber  noch  ausgang  ob- 
bestimbter  zeit  lenger  bei  diesem  handel  und  gesellschaft  bleiben  weiten, 
die  sollen  darvon  one  beweghche  Ursachen  nicht  abgesondert  oder  aus- 
geschlossen werden. 

Zum  vierten  ist  abgeret,  das  von  stund  an,  nach  beschluß  des 
funfundfunfzigisten  jars  rechnung,  die  neuen  kupfer  von  allen  ob- 
gemelten dreien  funfteilen  mit  irem  geburenden  zehenden,  gar  nichts 
darvon  ausgeschlossen,  dem  gemelten  zusamengesetzten  seigerhandel 
sollen  geliefert  und  geantwort  werden. 

Und  sollen  nun  hinfurder,  so  lang  diese  zusamensetzung  wehret, 
alle  berurte  kupfer  von  den  dreien  funfteil,  und  was  wir,  die  gesell- 
schafter, sonst  an  uns  bracht  oder  noch  weiter  an  uns  bringen  mochten, 
auf  der  hutten  Steinach  sollen  geseigert  und  gar  gemacht  werden.  Im 
val  aber  das  alle  kupfer  und  silber  auf  dieser  hutten  nicht  mochten 
geschmelzt  und  geseigert  werden,  soll  es  nach  des  handeis  nutz  und 


No.  238.    1555. 


gelegenheit  weiter  beratschlaget  und  unvorzuglicli  vorgenomen  und 
gefordert  werden. 

Zum  fünften.  So  wollen  wir  obbemelte  beide  graven  oder  unser 
erben  für  unsere  person  mit  ainicher  Verwaltung  des  handeis  gar  nicht 
zu  thun  haben,  sondern  denselben  durch  die  personen,  so  die  gemein 
geselischafter  darzu  tuglich  achten  und  jeder  zeit  darzu  verordnen 
werden,  verwalten  und  treiben  lassen  auf  ire  bestendige  und  clare 
rechnung,  wie  solchs  der  ganzen  gesellschaft  zum  besten  vor  ratsam, 
nutz  und  gut  zu  jeder  zeit  kan  bedacht  und  vorgenomen  werden. 

Zum  sechsten  haben  wir  gedachte  beide  graven  gewilliget,  das 
man  uns,  unsern  brudern  und  jungen  vedtern  ein  jedes  jar  ferner  noch 
mehr,  dann  was  unsere  zehendkupfer,  die  anderthalb  gülden  und  ein- 
kauf  betriftt,  aus  dem  handel  nichts  geben  soll.  Wo  es  auch  schon 
ein  diener  thet ,  so  soll  es  in  nechst  darauf  gehaltener  rechnung  nicht 
angenomen  werden ,  sonder  derselb  sein  ebenteuer  bestehen.  Wir 
wollen  auch  den  handel  mit  anderm  darstrecken  (one  was  die  ver- 
schreibung  mit  sich  bringen)  gnedig  verschonen.  Desgleichen  wollen 
wir  auch  auf  die  gewinnung  unsers  hauptguts  nichts  aus  dem  handel 
fordern,  noch  nehmen,  sondern  denselben,  da  der  allmechtig  got  etwas 
mit  gnaden  verleihet,  der  bezalung,  was  wir  der  Arnstetter  gesellschaft 
schuldig,  zu  gut  gehen  lassen  und  sonst  in  ander  wege  mit  der  Über- 
maß nachfolgen  und  derwegen  unsere  mitgesellschafter,  wie  hievor 
gemelt,  genzlich  entnemen  und  schadlos  halten. 

Wurde  aber  jemand  zu  aussteuer  seiner  kinder  oder  sonst  zu  seiner 
gelegenheit  von  seiner  heuptsumma  etwas  nottorftig  sein  und  begeren, 
sollen  ime  über  zweitausend  gülden  aus  dem  handel  in  einem  jar  nicht 
geliefert,  und  was  er  also  daraus  nimpt,  das  soll  ime  das  jar  keinen 
gewin  tragen.  Wolt  er  aber  darüber  von  seinem  heuptgut  aus  dem 
handel  mehr  haben,  soll  es  mit  aller  gesellschaft  wissen  und  willen 
geschehen,  one  argelist  und  geferde. 

Zum  siebenden  ist  abgeret,  das  man  alle  jar  uf  den  sonntag 
Trinitatis  auf  der  hutten  Steinach  einkomen  und  die  generalrechnung 
halten,  darauf  schliessen  und  dann  unvorzuglich  verfertigen  soll,  es 
were  dann  sach,  das  man  sich  aus  beweglichen  Ursachen,  die  rechnung 
etwan  an  eim  andern  gelegen  ort,  das  doch  nicht  leichtlich  sein  soll, 
zu  halten,  entschliessen  wird.  Daselbst  soll  ein  jeder  geselischafter  in 
aigner  person  nach  seiner  gelegenheit  erscheinen  oder  einen  andern 
redlichen  und  verschwiegenen  man  mit  volmechtigen  gewalt  schicken, 
der  bei  seinem  eid  alles  in  höchster  geheim  behalten  soll.  Wie  wir 
dann   one  das  semptlich  einander  auf  guten  trauen  zugesagt  haben, 


384  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

woran  dem  handel  gelegen  ,  bei  uns  in  geheim  bleiben  zu  lassen. 
Wann  dann  die  rechnung  genzlich  gehört  und  verglichen,  auch  daraus 
die  hauptrechnung  gezogen  und  beschlossen,  was  man  durch  goüiche 
verleihe  zu  gewin  austeilen  wil,  so  soll  derselb  nach  anzal  der  heupt- 
gueter  und  des  handeis  gelegenheit  einem  jedem  auf  den  michelsraarkt 
zu  Leipzk  und  den  Frankforter  gesellschaftern  in  der  herbstmeß  zu 
Frankfort  gereicht  und  gegeben  werden.  Ob  sich  aber  in  der  rechnung 
ainicher  schade,  viel  oder  wenig,  erfinden  wird,  den  soll  ein  jeder  nach 
anzal  seines  erlegten  heuptguts  mit  helfen  tragen,  also  das  der  ganze 
handel,  wie  vorgemelt,  uns  allen  nach  anzal  eines  jeden  heuptguts  zu 
gewin  und  verlust  gehen  und  sich  hierin  keiner  widersetzig  maclien 
soll.  Es  soll  auch  zu  einer  jeden  generalrechnung  dise  gesellschaft- 
verschreibung  gelesen  und  mit  vleis  erwogen  werden,  ob  ainicher 
artikel,  so  durch  verenderung  der  zeit  und  leuft  beschwerlich,  zu  endern 
von  notten,  desgleichen  ob  unsere  zusamengelegte  hauptgueter  ides  jar 
nach  gelegenheit  und  eins  jeden  anzal  zu  sterken  oder  eins  teils  eraus- 
gegeben sollen  werden;  alsdann  soll  ein  jeder  sein  anteil  geben. 

Zum  achten.  Nachdem  die  seigerhutten  zur  Steinach  Hansen 
Reinicken  und  Wilhelm  Reiffensteins,  beider  gotseliger  gedechtnus, 
erben  mit  derselben  freiheit  und  gerechtigkeit  erblich  und  vor  eigen 
zustendig  ist,  daran  sie  zu  irem  teil  auch  der  Pfinzing  teil  erkauft 
haben  und  vor  dieser  zeit  in  alles  auf  sechstausend  gülden  angeschlagen 
ist,  so  sollen  sich  die  gemeinen  gesellschafter  freundlich  und  der  gebur 
nach  mit  inen  vergleichen,  die  aus  gemeinem  kästen  in  bau  und 
besserung  erhalten,  wie  bisher  gebruchlich  und  herkommen.  Sonderlich 
ob  durch  feuer  (welchs  got  gnediglich  abwenden  wolle),  wasser  oder 
sonst  die  hutten  zur  Steinach  schaden  neme,  sol  derselb  one  Widerrede 
aus  gemeinem  handel  widerumb  zur  nottorf,  wie  sie  vor  gewesen, 
erbauet  und  angericht  werden. 

Was  auch  nunmehr,  dieweil  alle  silber  und  kupfer  auf  dieser  hutten 
wo  möglich  allein  geseigert  und  geschmelzt  sollen  werden,  weiter  zur 
nottorft  zu  machen  und  zuzurichten  von  notten,  das  soll  aus  dem  ge- 
raeinen handel  en triebt  und  bezalt  werden. 

Zum  neunten.  So  soll  dieser  handel  ungeachtet  geschehner  zu- 
samensetzung  seinen  alten  namen  „Steinacher  geselschaft"  behalten, 
auch  das  vorig  zeichen  ein  weg  wie  den  andern  in  allen  des  handeis 
Sachen  gebraucht  werden. 

Zum  zehenden  sollen  die  diener,  so  zum  handel  gebraucht  werden, 
sich  zuvor  gnugsam  verschreiben ,  das  ein  jeder  vor  sich  selbst  gar 
nichts  aus  dem  handel  in  sein  eigen  nutz  wenden,  auch  sich  in  keine 


No.  238.     1555.  385 


burgschaft,  daraus  dem  handel  nachteil  entstehen  mocht,  einlassen,  gar 
nichts  verleihen  oder  von  jemands  wegen  abzalen  wol  noch  soll. 

Zu  Frankfort  soll  derjenige,  so  in  den  messen  dahin  verordent 
wird,  mit  hulf  und  rat  Claus  Bromen  die  kupfer  und  silber,  was  deren 
dahin  geschickt,  treulich  verkaufen,  die  blei  dargegen  einkaufen  und 
sonst  alles  anders,  was  dem  handel  zu  befurderung  mit  wechselauf- 
nemen  oder  zu  geben  nutzlich  und  von  uotten,  ausrichten,  one  sein  vor- 
wissen nichts  schliessen  oder  handeln,  und  sollen  alle  Wechsel  frei  stehen 
und  unvorbunden  sein,  zum  besten  nutzen  aufgenomen  und  ausgeben 
werden,  bei  ehren,  trauen  und  gutem  glauben  der  nutz  und  schaden 
der  Wechsel,  es  sei  zu  Nurmberg,  Frankfort,  Leipzk  oder  andern  enden, 
insonderheit  gerechnet  werden. 

Zum  eilften  ist  abgeret,  ob  sichs  begebe  (da  got  vor  sei),  das  einer 
von  der  gesellschaft  in  des  handeis  nottorft  und  gescheften  über  land 
reiset  und  uff  derselben  reise  gefangen  und  zur  Schätzung  gedrungen 
wurde,  das  derselb  von  unser  aller  wegen  aus  gemeinem  handel  aufs 
höchst  (wo  er  mit  wenigerm  nit  kont  erhebt  werden)  mit  eintausend 
gülden  sol  gelost  werden.  Wurde  er  aber  hoher  geschätzt,  dieselbig 
Übermaß  soll  er  von  den  seinen  erlegen  und  über  die  obgemelte  ein- 
tausend gülden  ferner  zu  der  gesellschaft  mit  noch  one  recht  nichts 
zu  sprechen  haben.  Doch  soll  diese  verwiliigung  an  eidesstadt  in 
höchster  geheim  gehalten  werden. 

Zum  zwelften,  ob  sich  unter  den  gesellschaftern  in  des  handeis 
Sachen  irrungen  und  spen  begeben,  sollen  sie  sich  anfenglich  selbst 
undereinander  vertragen;  wo  es  aber  entstünde,  soll  jeder  teil  zwene 
redliche  man  darzu  kiesen,  die  sie  vertragen;  und  wo  sich  die  viere 
nicht  vergleichen  konten,  so  soll  ihnen  ein  unvordechtiger  opman  darzu 
gegeben  werden ;  und  was  also  durch  denselben  gesprochen  wirt,  darbei 
soll  es  bleiben. 

Zum  letzten.  So  haben  wir  die  graven  unsern  mitgesellschaftern 
die  zusag  und  Vertröstung  gethan,  das  wir  auf  das  allerfurderlichste 
alle  mittel  und  wege  vor  die  Land  nemen,  damit  der  alte  verrat  au- 
gogriefen  und  einmal  aufgeschmelzt  werden  mocht,  auf  das  der  handel 
mit  den  grossen  hauptgutern ,  die  nun  langezeit  one  nutz  dahegen, 
nicht  zum  eussersten  verterben  gerate.  Und  wir  gesellschafter  haben 
dju-auf  alle  miteinander  mit  banden  und  munden  an  eidesstadt  zugesagt, 
das  ein  jeder  dem  handel  und  alle  gewerb  treulich  meinen  und  befur- 
dern  soll  und  wolle,  was  auch  furder  netto rftig  beschlossen  und  bedacht 
wird,  das  in  allermaßen,  als  ob  es  besonder  in  diese  verschreibung 
bi-acht,  zu  halten. 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  25 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Des  zu  urkund  und  stetter  unvorbruchlicher  haltung  aller  und 
jeder  stuck,  puncten  und  artikeln  haben  wir  graf  Hans  George  und 
graf  Hans  Albrecht  für  uns,  unsere  brueder  und  junge  vettern,  auch 
unser  aller  erben  unsere  sigill  an  dieser  brief  drei  eins  lauts  hengen 
lassen  und  uns  mit  aigen  banden  unterschrieben.  So  haben  wir, 
Jheronimus  und  Christof  Reinicke,  "Wilhelm  und  Hans  Reiffenstein, 
Cristof  Moshauer,  Michel  Meinburg,  Hans  Meinburg,  Jheronimus 
Rauscher  und  Claus  Brom  als  befelhaber  der  Frankforter  gesellschaft, 
für  uns  und  unsere  mitbeschriebne  unsere  angeborne  handpetzschir 
an  solche  drei  gleichlautende  brief  (derer  einen  wolgedachte  graven 
und  wir,  die  Steinadler  alte  gesellschafter,  die  andern  zwen  behalten) 
gehangen  und  uns  mit  aigenen  banden  underschrieben.  Geschehen  zu 
Eisleben,  auf  den  dreissigisten  tag  Augusti,  als  man  zalt  nach  Christi 
unsers  seligmachers  geburt  im  funfzehenhundertundfunfundfunfzigsten 
jare. 

Abschriften  im  Gewe^-k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigen-liandel,  Paket  14,  XXX. 


239.   1555  August  30.    Eisleben. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  verkaufen 
Hieronymus  und  Christoph  Reinicke,  Hans  Reinickes  Erben,  Wilhelm, 
Albrecht,  Hans  Reiffenstein,  Wilhelm  Reiffensteins  des  Aelteren  E)-ben, 
Christoph  MosMuer,  Michel  Meyenburg,  Hans  Meyenburg,  Hieronymus 
Rauscher  und  Claus  Bromon  als  Befehlshaber  der  Frankfurter  Gesell- 
schaften neben  den  ihnen  bereits  (1344  Dienstag  nach  Michaelis)  ver- 
schriebenen 1/5  tmd  den  2/3  eines  1/5  (13Ö4  in  der  Osterwocke),  auf  sechs 
Jahre  1/5  und  1/3  eines  1/5  aller  Kupf&r  und  Silber  samt  dem  Zehnten 
(zusammen  ^/^). 

Wir  Hans  George  und  Hans  Albrecht  gebrueder  graven  und  herren 
zu  Mansfeld  edle  herrn  zu  Heldrungen  etc.  für  uns,  unsere  brueder 
und  unmündige  vettern  grafen  Philips  seligen  söhne,  auch  für  alle 
unsere  erben  und  erbnemen  samptlich  und  besondern  mit  diesem 
unserm  offenen  briefe  bekennen  und  thun  kund,  das  wir  uns  mit  zeit- 
lichem guten  rat  und  selbst  wolbedachtem  mute  nachvolgendermassen 
mit  den  erbarn  Jheronimo  und  Christof  Reinicken  sampt  allen  Hansen 
Reinicken  seligen  erben  und  erbnemen,  Wilhelmen,  Albrechten  und 
Hansen  Reiffen steinen  und  allen  Wilhelm  Reyffensteins  des  eitern  seligen 
erben,  Christoffen  Moshauern,  Micheln  Meinburg,  Hansen  Meinburg  und 


No.  238-239.    1555.  387 


Jheronimo  Rauschern,  auch  Clausen  Bromen  des  raths  zu  Frankfort 
am  Meyen  als  befelhaber  der  Frankfurter  gesellschaft ,  irer  aller  erben 
und  erbnehmen,  auch  allen  andern  derselben  mitgesellschaftern ,  wie 
die  genant,  wo  die  gesessen,  in  iren  gesellschaftbriefen  und  besondern 
verschreibungen  begriffen  oder  die  sie  noch  mehr  zu  sich  nemen 
wurden,  aus  sonderlichen  gnaden  umb  einen  fünften  teil  und  einen 
dritten  teil  eins  fünften  teils  mitsampt  dem  darzu  gehörenden  zehenden, 
welche  die  Pfintzing  und  Fuhrer  von  Nurmbergk  sampt  iren  mitgesell- 
jchaftern  etlich  jar  inne  gehabt,  alle  kupfer  und  silber,  so  in  der  her- 
ichaft  Mansfeld  von  uns,  unsern  huttenmeistern ,  derselben  erbfeuem 
md  denen  feuern  und  huttenmeistern  oder  factorn,  die  unser  herren- 
euer  haben ,  die  nechsten  jar  nacheinander  volgende  gemacht  werden, 
Ijnediglichen  vertragen  haben,  dergestalt  das  sie  dieselbe  kaufweise 
laben,  seigern  und  gebrauchen,  bis  auf  nochvermelte  aufkundigung 
rerkeufen,  einreumen  und  zustellen  inen  dieselben  samptUch  und  jedes 
eil  besonder  in  der  bestendigisten  weise  und  form,  als  das  von  rechts- 
vegen  sein  soll,  craft  dieses  briefs: 

Erstlich.  Nachdem  sie  vorhin  von  uns  einen  funftenteil  aller  unser 
[upfer  und  silber  mitsampt  einem  zehenden,  so  aus  unserm  bergkwergk 
u  Mansfeld,  Eisleben  und  sonst  in  unser  herrschaft  gemacht,  von  uns 
aben,  wie  wir  inen  darüber  unser  brief  und  sigill  geben  haben  undter 
em  dato  des  funfzehenhundert  und  vierundvierzigisten  jars  dienstags 
ach  Michaelis  und  nach  ausgang  unser  zuvor  gegebnen  verschreibungen 
ich  anfahen  sollen ,  dieselbige  verschreibung  soll  in  allen  iren  aus- 
edruckten  artikeln  unvorruckt  stehen  bleiben,  treulich  und  vest  von 
ns.  unsern  nachkomen  verstanden  und  gehalten  werden,  und  nach 
usgang  derselben  verschienen  zwelf  jar  solle  dieselbe  verschreibung 
ierrait  verneuert  und  noch  zwelf  ganzer  jar  erstreckt  und  proregirt 
ein,  alles  ires  Inhalts  und  Verstands,  wie  dann  solches  in  der  ver- 
ßhreibung  über  die  zwei  drittel  auch  vermeldt.  Und  sollen  sich  die 
esellschafter  eins  jeden  artickels  darin,  auch  iu  dieser  itzigen  ver- 
^hroibung  zu  halten  und  zu  gebrauchen  haben,  als  weren  sie  von  wort 
u  vierten  auch  hierin  verleibet;  denen  wir  auch  zu  geleben  und  alles 
jstiglichen  zu  halten  uns  one  ainichen  behelf  oder  einrede  bei  unsern 
hreii,  trauen  und  glauben  hirmit  verpflichten. 

Zudem  haben  wir  inen  verkauft  und  zugestelt  zwen  drittenteil  eins 
anzön  fünften  teils  mit  dem  zehenten,  laut  brief  und  sigill,  dardurch 
ir  inen  in  der  osterwochen  im  jar  funfzehenhundert  und  vierund- 
mfeigk  solche  verkauft  und  eingereumbt  haben,  und  thun  dieselbigen 
irmit  in  diesem  brief  zum  uberfluß,  wie  nechstgemelt,  becreftigen. 

25* 


388  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Zu  dem  allem  verkeiifen  und  einreumen  wir  inen  noch  weiter,  wii 
anfangs  gemelt,  einen  ganzen  fünften  teil  und  einen  dritten  teil  ein 
fünften  teils  mit  dem  zehenten,  auch  aller  kupfer  und  silber,  wie  dam 
solche  die  obgedachte  Pfintzing  und  Fuhrer  von  Nurmbergk  sampt  irei 
gesellschaftern  von  uns  etlich  jar  innen  gehabt,  welchs  alles  in  rechte 
rechnung  in  summa  thut  drei  ganzer  fünften  teil  und  an  feuern  (wi( 
die  gewesenen  huttenmeistern  in  feuer  ausgeteilt  und  von  uns  innen 
gehabt  haben)  siebenundfunfzigk  feuer  an  herrn-  und  erbfeuern.  Un( 
sollen  darauf  gemelte  feuer  und  was  darzu  gehört,  an  kupfer  und  silber 
die  in  sechs  werenden  jaren  gemacht  werden,  rechts,  bestendigs  un( 
unwiderriiflichs  kaufs  vilgemelten  gesellschaftern,  iren  erben,  auch  allei 
itzigen  und  zukunftigen  mitgesellschaftern  samptlich  und  besonderi 
hiermit  verkauft  sein  und  bleiben,  bis  solang  das  wir  inen  auf  ein  jeden 
teil  ir  ausgelegt  gelt  nach  ausgang  der  bestimbten  jar  wider  geben 
auch  sie  zu  dank  mit  kupfer,  silber  und  barem  geld  und  sonst  mi 
nichts  anders  gnedig  bezalt  haben.  Und  sollen  inen  alle  und  jed( 
kupfer  mit  den  silbern  darinnen  treulich,  ufrichtig,  one  alle  practiken 
vorteil  oder  argelist  durch  die  huttenmeister,  factor,  diener,  die  wii 
über  die  feuer  und  bergwerg  zu  jeder  zeit  ordenen,  bei  iren  geschworner 
eiden  und  pflichten,  damit  sie  uns  verwandt  (deren  sie,  so  ofte  es  vor 
notten  und  von  der  gesellschaft  begert  wird,  in  irer  eins  oder  mehi 
beisein  durch  uns  sollen  vermahnet  oder  erinnert  werden)  one  ainicher 
Verzug,  sobald  es  moghch,  in  die  wage  zu  Eisleben  geantwort  und  als 
ir  aigen  gut  zugewogen  werden,  welchs  kupfer  mit  den  silbern,  so  di( 
gesellschafter  daselbst  in  der  wagen  zugewogen,  entphahen,  ires  gefallens 
hinweg  auf  die  hutten  fuhren  und  verschaffen  mögen.  Und  soll  niC' 
mands  gewalt  haben  oder  gestattet  werden,  dasselbige  in  der  wage  ode] 
in  unser  herrschaft  und  stedten  zu  bekommern  und  zu  arrestiren 
sondern  die  gesellschafter  sollen  mit  kaufen  und  verkaufen  iren  bester 
nutz  zu  schaffen,  unser  und  meniglichs  unverhindert  mit  den  kupferr 
und  silbern  macht  und  gewalt  haben.  Wer  sie  auch  umb  ainiche 
Sachen  dieser  handlung  halben  zu  besprechen,  der  soll  es  ordentliche! 
weise  vor  uns  thun ,  da  wir  einem  jedem  aufs  förderlichste  und  uh 
lengst  in  jars  frist,  sovern  wir  der  parten  zu  recht  mechtig,  verhelfen 
wollen. 

Und  sollen  uns  bemelte  gesellschafter  für  ein  jeden  zentner  rauch-, 
doch  rein  und  nicht  eisenschüssig,  kupfer,  der  die  feine  mark  helt 
dreizehen  gülden  muntz,  einundzwainzig  groschen  für  ein  gülden  ge- 
rechent,  geben ,  zalen  und  an  der  vorlege  abrechnen.  Was  aber  dej 
Zentner  kupfers  mehr  oder  weniger  dann  die  feine  mark  halten  wird 


No.  239.    1555. 


sol  ein  jedes  lot  für  ein  halben  gülden  uff-  oder  abgerechent  werden, 
desgleichen  allewege  uff  zweihundert  siebenzig  zentner  kupfers  hundert 
guldengroschen  an  grober  luuntz,  wie  die  jederzeit  im  chur-  und 
furstenthumb  zu  Sachsen  geng  und  geb,  zu  einkauf  gegeben  und  neben 
den  zehendkupfern  und  anderthalben  gülden,  wie  volgen  wird,  auf  die 
merkte  en triebt  werden. 

Soviel  aber  die  zehendkupfer  belangt,  sollen  uns  berurte  gesell- 
scliafter  für  ein  jeden  zentner  rein  rauchkupfer,  der  die  feine  mark 
helt,  auch  dreizehen  gülden,  das  lot  mehr  oder  weniger  dann  die  feine 
mark  haltende,  für  ein  halben  gülden  auf-  oder  abzurechnen,  und  darzu 
auf  diesen  itzigen  fünften  teil  und  dritten  teil  der  zehendkupfer  vier- 
hundert guldengroschen  zu  einkauf,  alles  uff  die  Leipzkischen  und 
Naumburgischen  merkte,  nach  unserer  gelegenheit,  dessen  wir  sie  alwege 
in  geburlichen  zeiten  verstendigen  lassen  wollen,  doch  nach  anzal  der 
gelieberten  kupfer,  in  vorberurter  Sechsischer  werung  vergnügen  und 
zalen.  Desgleichen  sollen  uns  die  gesellschafter  über  obgemelten  kauf 
auf  ein  jeden  zentner  kupfers,  soviel  inen  der  in  der  wage  von  unsern 
huttenmeistern  oder  factorn,  auch  an  zehend,  zugewogen  und  uber- 
antwort,  anderthalben  gülden  in  münz  in  obbestimbter  wer  und  uff 
gemelte  merkte  entrichten  und  zalen,  one  geferde.  Uns  sollen  auch  die 
obgenanten  gesellschafter  ufi  berurte  zehendkupfer  des  ganzen  fünften 
teils  und  dritten  teils  sechstausend  sechshundert  Sechsundsechzig  gülden 
vierzehen  groschen  zum  vorlege,  so  lang  dieser  unser  kauf  stehet,  one 
Verzinsung  freistehen  lassen,  vorstrecken  und  leihen. 

Auch  sollen  und  wollen  uns  bemelte  gesellschafter  den  halben  teil 
aller  silber,  so  sie  in  unsern  kupfern  bekomen,  in  unser  muntz  gegen 
Eisleben  zu  erhaltung  unser  herrligkeit  und  regalien,  die  feine  mark 
für  Zehen  gülden  münz  der  wehrung,  wie  obstehet,  antworten  und 
sollen  ferner  ainichen  schlegeschatz  zu  geben  nit  schuldig  sein,  sondern, 
■wie  obstehet,  mit  dem  andern  halben  teil  der  silber  gar  freistehen  und 
ires  gefallens  handeln. 

Wir  wollen  sie  auch  mit  uberschwenklichen  und  unnötigen  ein- 
laden keinswegs  beschweren,  sondern  mit  rath  und  furderung  gemelter 
ge.sellschaft  auf  alle  mittel  und  wege  trachten,  damit  der  alte  vorrat  zum 
förderlichsten  aufgeschmelzt  und  die  darauf  stehende  schuld  geringert 
werde.  Doch  sollen  sie  unser  factor  und  huttenmeister  mit  billicher 
und  nottorftiger  verleg,  inmassen  andere  gesellschafter  thun,  zugleich 
und  keiner  vor  den  andern,  laut  unser  reformation,  im  berg-  und  kohl- 
bajdel  und  zu  gemeiner  nottorft  mit  grober  und  kleiner  münz  wie  die  in 
-unser  herrschaft  Man sfeld  zu  jeder  zeit  geng  und  geb  sein  wird,  vorsehen. 


890  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Hierüber  sollen  und  wollen  wir  auf  diesen  handel  und  ganze  dre 
fünften  teil  auch  unser  gesellschafter  kein  aufsatz,  Steuer  oder  contri 
bution,  wie  das  immer  genent  mag  werden,  setzen,  auch  sonst  dei 
kupfer-  oder  silberkauf  oder  ainicherlei  ufF  den  handel  nit  steigern 
aufsetzen  noch  beschweren.  Und  ob  es  schon  (das  doch  nit  sein  soll 
geschehe,  sollen  sie  dasselbe  zu  geben  nit  schuldig  sein,  in  keine  weiß 

Wir  wollen  sie  auch  über  ire  gewonliche  einlage  mit  anderm  vor 
strecken  und  leihen  keinswegs  nicht  beschweren;  doch  zu  welcher  zei 
wir  ungeferlich  in  die  siebentausend  gülden  nottorftig  und  solchs  vor 
uns  oder  den  unsern  zwen  monat  zuvorn  gemelten  unsern  hendeleri 
angezaigt  wird,  sollen  sie  uns,  da  es  inen  mit  ichte  möglich,  solch( 
summa  auf  unsern  Unkosten,  aufs  gleichst  sie  es  erhalten  können,  auf 
zubringen  understehen,  doch  also,  das  wir  sohche  aufgebrachte  summj 
auf  verglichen  zeit  mitsampt  dem  Interesse,  wie  es  inen  uffzubringer 
möglich  gewest,  den  gesellschaftern  widerumb  erlegen  und  bezalen  un( 
sie  derwegen  aller  ding  genzlich  schadlos  halten  sollen  und  wollen. 

Wir  obgemelte  graven  sollen  und  wollen  auch  die  vilgemelte  ge 
seilschafter  und  ire  erben  dieses  kaufs  und  handeis  halben,  damit  iner 
derwegen  nichts  beschwerlichs  entstehen,  zugemessen  oder  uffgeleg 
werden  möge,  gegen  unser  huttenmeister  und  sonst  jedermenighch  ver 
treten,  sie  schadlos  halten  und  ire  gewhere  sein,  wie  wir  uns  de: 
zuvorn  auch  verschrieben  haben.  Da  auch  irrungen  der  proben  halber 
furfallen  wurde,  die  durch  unsere  verordente  probierer  nicht  hingeleg 
werden  konten,  so  wollen  wir  die  kupferzain,  darumb  sich  die  irrsa 
zugetragen,  an  unvordechtige  ort  schicken,  dessen  uns  und  die  gesell 
schafter  entscheiden  lassen. 

Und  ob  sichs  zutruege  (da  der  allmechtig  genedig  vor  sei),  das  be 
melten  gesellschaftern  von  wegen  untreglicher  verlege  der  schwerer 
gebende  des  bergwergs  oder  anderer  bürden,  darob  sie  wissentlich  zu 
schaden  gedeien  musten,  unrad  zustünde,  sollen  sie  dieselben  zu  jederzeii 
an  uns  mundUch,  in  Schriften  oder  sonst  gelangen  lassen.  Alsdanr 
sollen  und  wollen  wir  mit  irem  rath  und  vorwissen  auf  alle  mögliche 
wege  trachten,  wie  denselben  gebrechen  möge  abgeholfen  werden. 

Der  ablosung  halben  ist  abgereth,  das  es  des  einen  fünften  teils 
dergleichen  der  zweier  dritten  teil  halben  allermassen  soll  gehalter 
werden,  wie  unsere  vorige  verschreibungen,  so  wir  berurter  gesellschafl 
darüber  gegeben,  ausweisen. 

So  viel  aber  den  itzt  verschriebnen  ganzen  funfteil  und  dritten  teil 
belanget,  ist  abgereth  und  bewilliget,  wann  wir  obgenante  graven  aus- 
gangs obgemelter  sechs  jar  von  gedachten   unsern  hendlern  oder  iren 


No.239.    1555.  391 

erben  setzen  wurden,  oder  da  sie  bei  dem  handel  dieses  fünften  teils 
und  dritten  teils  lenger  nit  bleiben  wolten,  das  alsdann  ein  jede  part 
der  andern  solches  auf  den  ostermarkt  anno  etc.  im  einundzechzigisten 
one  lengern  Verzug  oder  ausflucht  aufschreiben  und  verkundigen  soll. 
Wann  nun  solch  aufschreiben  geschieht,  so  gereden  und  versprechen 
wir  die  graven  für  uns  und  unsere  mitbeschriebne  bei  unsern  waren 
Worten  und  gutem  glauben,  wir,  wir  betten  alsdann  andere  kaufleut 
oder  nicht,  oder  aber  diejenigen,  so  solchen  ganzen  fünften  teil  und 
dritteil  eins  fünften  teils  zu  sich  nemen  wurden,  obgenanten  unsern 
itzigen  hendelern  die  summa,  darmit  solcher  aufgekündigte  teil  verlegt 
und  mit  kupfer  nit  vergnügt  oder  bezalt  were  und  bei  uns  obgemelten 
graven  oder  unsern  huttenmeistern  und  factorn  in  guter  clarer  rechnung 
an  bekentlichen  schulden  steen  und  befinden  wurde,  mit  barem  gelde 
alsbalt  uff  den  ostermarkt  des  zweiundsechzigisten  jars  ablegen,  bezalen 
und  zur  gnuge  entrichten  sollen  und  wollen.  Wo  aber  wir  oder  auf 
die  zeit  unsere  neue  hendeler  mit  der  ganzen  ausstehenden  verlege  nit 
gefasst  und  den  oftgedachten  alten  hendelern  schuldig  bleiben  wurden, 
soll  inen  alsdann  ein  dritter  teil  der  ganzen  summa  auf  die  zeit,  wann 
sie  von  diesem  teil  des  handeis  absteen,  als  ostern  anno  etc.  im  zwei- 
undsechzigisten, unvorzinst,  der  ander  dritte  teil  auf  ostern  anno  etc. 
im  dreiundsechzigisten  sampt  der  Verzinsung  fünf  pro  cento  und  der 
letzte  dritte  teil  auch  mit  der  Verzinsung  fünf  pro  cento  auf  ostern 
anno  etc.  im  vierundsechzigisten  alleweg  auf  den  ostermarkt  zu  Leipzk 
an  guter  grober  münz,  einunzwainzig  groschen  für  ein  gülden,  mit 
talern  zu  vierundzwainzig  groschen,  die  im  chur-  und  furstenthumb 
Sachsen  oder  in  unser  herrschaft  Mansfeld  geng  und  genem  sein, 
erlich,  treuhch  und  aufrichtig,  unbekomerts  und  unbesprochens  dings, 
geistlichs  oder  weltlichs  gerichts,  genzlich,  one  eins  jedem  person  ein- 
rede gereicht  und  gegeben  werden.  Wir  wollen  auch  hierinnen  keinen 
behelf  oder  weiter  tagezeit,  Verzinsung,  pfandschaft,  burgschaft  oder  wie 
das  erdacht  werden  mochte,  gebrauchen,  sondern,  wie  obsteht,  zu  zalen 
schuldig  sein.  Das  verpflichten  wir  uns  hirmit  bei  unsern  trauen  und 
glauben  wider  diese  und  die  vorigen  unsere  verschreibungen  mit- 
zuhandeln.  Was  aber  den  halben  funfteil  belangt,  den  gemelte  ge- 
sellschafter  auf  unser  nachlassen  von  der  alten  abgetretenen  Eis- 
feldischen gesellschaft  an  sich  gelost,  ist  abgeret,  die  loskundigung 
geschehe,  von  welchem  teil  es  wolle,  das  die  widerzalung  allermassen 
geschehen  soll,  wie  wir  uns  gegen  gemelte  Esf eidische  gesellschaft 
verschrieben  und  diese  unser  gesellschaft  in  dieselben  termin  haben 
treten  lassen. 


392  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Wir  obgemelte  graven  verpflichten  uns  auch  für  uns  und  unsere 
mitbeschriebne,  wo  wir,  wie  vorgemelt,  die  hendel  aufschreiben  und 
den  andern  kaufleuten  weiten  zukoraen  lassen  und  die  itzigen  unser 
hendeler  weiten  das  thun  und  pflegen,  wie  andere,  dessen  wir  sie  dann 
zuvor  und  ehe  wir  uns  mit  andern  in  ainichen  beschluß  einlassen, 
grundlich  berichten  sollen,  alsdann  sollen  und  wollen  wir  sie  vor  andern 
auf  weiter  vergleichung  darbei  bleiben  lassen  und  von  den  hendeln 
nicht  stossen,  alles  treulich  und  one  geferde. 

Des  alles  zu  wahrer  urkund,  stetter  und  vester  haltung  haben  wir 
graf  Hans  Georg  und  graf  Hans  Albrecht  für  uns,  unsere  brueder  und 
junge  vettern,  auch  unser  aller  erben  unsere  sigill  an  dieser  brief  drei 
einslauts  hengen  lassen  und  uns  mit  aigenen  banden  underschrieben. 
So  bekennen  wir  obgemelte  gesellschafter  für  uns  und  unsere  mit- 
beschriebene, das  wir  uns  aller  obgeschrieben  massen  mit  wolgedachten 
unsern  gnedigen  herrn  zu  Mansfeld  eingelassen  und  verglichen  haben, 
gereden  und  versprechen  darauf  bei  unsern  wahren  Worten  und  gutem 
glauben,  alle  dem,  so  uns  diese  verschreibung  aufleget,  ehrlich  und 
treulich  nachzukomen,  one  geferde.  Des  zu  wahrer  urkund  haben  wir, 
Jheronimus  und  Christof  Keinicke,  Wilhelm  und  Hans  Keiflenstein, 
Michell  Meinburg,  Christoff  Moshauer,  Hans  Meinburgk,  Jheronimus 
Rauscher,  Claus  Brom  als  befelchhaber  der  Frankforter  gesellschaft 
für  uns  und  unsere  mitbeschriebene  unser  angeborne  handpetzschir  an 
drei  dieser  gleichlautende  brief  (derer  ein  wolgedachte  graven  und  wir 
die  andern  zwene  behalten)  gehangen  und  uns  mit  aigenen  banden 
underschrieben.  Geschehen  zu  Eisleben,  auf  den  dreissigisten  tag  Augusti, 
als  man  zalt  nach  Chritti  unsers  sehgmachers  geburd  im  funfzehen 
hundert  und  funfundfunfzigisten  jare. 

Abschrift  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  14,  XXX. 


240.   [1555  Dezember  28.] 


Denkschrift  Herten  Amts,  des  Rentmeisters  Graf  Albrechts  von  Mans- 
feld, über  die  geplante  eigene  Führung  des  Saigerhandels  durch  die  Grafen 
von  Mansfeld. 

In  höchster  untertenigkeit  bin  ich  erfreut  der  einigkeit  zwuschen 
meinen  g.  h.  den  graven  zu  Mansfeld ;  habe  aus  solchem  gern  ver- 
nomen,  das  sich  ire  g.  des  seigerhandels,  inen  selbsten  und  der  ganzen 
herrschaft  zum  trost,  unterwinden  und   annemen  wollen.    Will  auch 


No.  239-240.    1555.  393 


uff  mein  gethane  pflicht  solchs  bei  mir  in  geheim  bis  in  mein  gruben 
dermassen,  das  es  niemands  von  mir  eroffent  soll  werden,  bebalten, 
allein  was  ich  aus  ir  g.  nachlassung  und  mit  denen,  so  die  notturft 
erfordert,  handln  soll,  thun  muß. 

Dhweil  aber  ir  g.  mich  gnediglichen  zu  bedenken  Vertröstung  getan 
haben,  so  trag  ich  keinen  zvveifl,  ir  g.  werden,  dhweil  ein  arweiter  seines 
lohns  wirdig,  auch  dermassen  versehen  und  versorgen,  dadurch  ich  und 
die  meinen  uns  des  zu  freuen  und  irn  g.  des  zu  danken  haben. 

und  ob  ich  als  ein  unwirdiger  lange  zeit  beym  seigerhandl  her- 
komen  und  in  meiner  jugent  kein  anders,  dann  was  den  handl  betrifft, 
gelernt  und  itzt  in  die  renterei  meins  g.  h.  grafen  Albrechts  als  der 
rentmeister  angenomen,  so  wolt  ich  als  derjenige,  so  in  der  herrschaft 
erzogen,  je  nichts  geliebters,  dann  dasjenige,  so  irn  g.  und  der  ganzen 
herrschaft  zu  wolfart  gereichen  mocht,  vorgewendt  wissen.  Was  mir 
auch  in  demselben  zu  thun  muglich,  erkenne  ich  mich  schuldig;  ireg. 
sollen  auch  darzu  einen  untertenigen  und  getreuen  diner  an  mir  spurn 
und  befinden. 

Und  ist  furwar  der  rechte  und  einige  weg,  soll  der  herrschaft  aus 
iren  beschwerden  geholfen  werden,  das  solchs  durch  keinen  andern 
weg,  dann  durch  denen,  so  ir  g.  in  furhabens  seind,  geschehen  mag. 
Dann  da  gleich  ich  und  andere  unterthane  mit  steur  und  anderm  be- 
laden, über  das  man  die  armut  in  der  herrschaft  wol  wais,  so  wirt 
doch  solchs  der  Sachen  nit  helfen  können,  sondern  durch  den  vor- 
habenden einigen  wegk  wirt  der  Sachen  geholfen  werden. 

Nu  steht,  wie  ich  bey  mir  erachten  kan,  den  andern  m.  g.  h.  den 
graven  die  schuld,  so  die  kaufleut  in  verlege  des  berkwerks  dargestreckt, 
im  wege;  meinen  g.  h.  graf  Albrechten  verhindert  nichts  dann  die 
Stolbergische  sach. 

Meins  erachtens  so  können  s.  g.  der  Stolbergischen  Sachen  leicht- 
lich  und  wol  rat  finden;  so  haben  die  andern  m.  g.  h.  aus  nach- 
volgenden  bedenken  auch  bald  rat  zu  schaffen: 

Die  kaufleut  haben  sich  keiner  weiteren  gerechtigkeit,  dann  das  m.g.  h. 
die  graven  zu  Mansfelt  sy  ires  ausgelegten  gelts  zalen,  anzuziehen. 

Ob  dann  wol  billich,  das  ein  jeder  dasjenige,  so  er  verpflicht  und 
schuldig,  zalt,  so  hat  es  doch  unter  den  schulden  aus  dem,  das  man 
achten  muß,  wie  die  darkomen,  einen  grossen  unterscheid. 

Der  kaufleut  schuld  die  kumbt  uff  der  andern  m.  g.  jungen  h.  teil, 
auch  uff  graven  Gebharts  teil,  von  langen  jarn  dermassn  dar,  das  die 
erb-  und  andere  huttenmeister  solche  schuld  für  sich  selbst  schuldig 
geind  worden.    Und  ist  der  vorrat,   so   mit  solcher   verlege  gemacht, 


394  Urkundenbucb  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerbandels. 


noch  für  den  hutten  ungeschmeltzt  und  ungut  gemacht  verhanden,  aus 
welchem  die  kaufleut,  bis  das  der  vorrat,  mit  irem  geld  gewonnen,  zu 
gut  gemacht,  je  bilhch  verziehen  und  warten  müssen. 

Dhweil  dann  nu  meine  g.  h.  sich  des  iren  unterwinden  und  die 
kaufleut  zufriden  stellen  und  zalen  wollen,  auch  das  zalen  wollen, 
welches  die  kaufleut  noch  lenger  jar  entrat  haben  müssen,  so  werden 
sy  sich,  in  ansehung  der  billikeit  und  wies  in  der  herrschaft  biß  anhero 
gebraucht  und  herkommen,  daraus  nit  entsetzen  können. 

Und  mag  bei  meinen  pflichten  anzeigen,  das  sich  die  kaufleut  der- 
halben  wider  m.  g.  h.  mit  fuegen  nicht  zu  setzen  haben. 

Und  ob  irn  g.  wolt  furgegeben  werden,  als  musste  man  zum  ver- 
lege des  handeis  eine  merkliche  suma  gelts,  in  Sonderheit  und  dhweil 
die  alten  kaufleut  mit  barem  gelt  sollen  abzalt  werden,  haben  müssen, 
so  acht  ich  doch  dafür,  die  suma  die  könne  über  das,  so  verhanden  und 
mit  der  zeit  zu  gut  gemacht  kan  werden,  so  gar  uberwichtig  nicht  sein. 

Aber  ich  halts  dafür,  das  die  kaufleut  one  sonderliche  grosse  suma 
gelts,  allein  mit  dem  gewin,  so  der  allmechtige  got  im  seigerhandl  ver- 
leihet, in  kurzen  jarn  abgelost  konten  werden. 

So  man  dann  gleich  einhundert  tausent  gülden  aufbringen  musste, 
10  oder  15  pro  c°  geben,  das  were  gegen  dem  nutz,  so  der  handl  allen 
graven  truege,  wann  er  in  eine  hand  keme,  ein  gerings  und  ganz 
nichts  zu  achten. 

Sondern  ire  g.  macheten  inen  mit  dem  gewin,  so  die  kaufleut 
sonsten  vergeblich  behielten,  eigen  geld  und  nutz;  alsdann  dürft  man 
nicht  für  verlege  sorgen,  sondern  was  notturftig,  wurde  alsdann  one 
einiche  anfechtunge  oder  Weigerung  dermassen,  das  der  zehend  und 
alle  andere  nutzung  irn  g.  zum  statlichsten  einkemen,  getriben  können 
werden. 

Solcher  grosser  nutz  und  wolfart  solt  je  ir  g.  bewegen,  dis  werk 
one  allen  verzug  vortzusetzen. 

Und  ist  wol  zu  gemut  zu  furn,  nachdem  der  liebe  got  einen  solchen 
nutz  also  klar  für  äugen  stelt  und  mit  gottes  sogen  mit  eren  der  ganzen 
weld  kan  erlangt  werden,  warumb  will  man  dann  denen  frembden,  so 
der  nicht  gehört,  gönnen,  von  welchen  nicht  allein  der  nutz  der  herr- 
schaft genomen,  sondern  sy  vilmehr  die  herrschaft  mit  iren  schulden 
beschwern?  So  wirt  auch  kein  frenibder,  wie  der  nutz  des  seigerhandls 
genieret,  weil  er  sorg  tragen  muß,  er  desto  ehr  davon  geloset,  nicht 
suechen  noch  nachtrachten. 

Und  so  man  die  Sachen  ins  werk  bringt  und  die  Acher  umb  ein 
50"  fl  angesprochen   und  wurde  verhandlen   lassen,  so  trage   ich   gut 


No.240.    1555.  395 


hofihung,  solche  suma  solte  on  alle  mittl  bei  ihnen  zu  erlangen  sein. 
Also  man  wolte  ihnen  jerlichen  5000  centner  kupfer  liefern,  als  von  der 
fastenmeß  bis  zu  der  herbstmeß  2500  centner  und  von  der  herbstmeß 
bis  wider  zu  der  fastenmeß  2500  centner.  Der  kauf  der  were,  was  der 
centner  jede  meß  gelten  wurde.  Zu  abzalung  der  50™  fl  solteu  an 
jedem  centner  2  fl  innebehalten  werden ,  als  das  die  suma  in  fünf  jarn 
bezalt  wurde.  Das  hundert  solt  inen  mit  5  fl  verzinst  werden.  Was 
dann  abzalt  wurde,  als  vil  schwinden  die  zins  auch. 

Nachdem  dann  zu  Wirzburg  und  ander  enden  von  den  munz- 
meistern  grosse  suma  Silbers  verkauft  werden,  so  mocht  man  der  und 
ander  enden  ein  5  oder  mer  tausent  mark  Silbers  ufi"  etlich  tausent 
gülden  herauszuleihen  versprechen. 

So  solt  auch  der  munzmeister  alhir  zu  Eisleben,  sintemal  er  zu 
Nurmberg  bekannt,  auch  wol  ein  grosse  suma  gelts,  damit  ihm  die 
Silber  bliben,  ufFbringen  mugen. 

Aber  die  silber  dem  munzmeister  aUe  zu  lassen,  wolt  nicht  zu 
raten  sein,  der  ursach,  das  die  silber  steigen,  zudem  das  man  wechsl 
auf  gute  zeit,  ufi  Nurmberg  mit  silber  zu  bezalen,  nemen  kan. 

So  wurde  man  zu  Augspurg,  Colin  und  ander  enden  mher  der- 
halben  auch  wol  tregliche  hendl  finden. 

Wollen  mich  dann  m.  g.  h.  nach  Augspurg  oder  ander  enden  auch 
gebrauchen,  nachdem  Jacob  Herbrodt  hiebevor  m.  g.  h.  graf  Albrechten 
40"°  fl  angeboten,  will  ich  mich  daselbst  zue,  mit  dem  oder  andern  zu 
handien,  gut  williglichen  gebrauchen  lassen. 

Und  dhweil  nichts  nutzbarlichers  dann  das  m.  g.  h.  das  geld  bey 
iren  herrn  und  freunden  und  andern,  ob  sy  gleich  7,  8,  10  oder  15  fl 
vom  hundert  geben  mussten,  ufbrechten,  uf  das  die  kupfer  und  silber 
freistunden,  das  wolte  iren  g.  ruhmlicher,  auch  vortreglicher  sein,  dann 
das  ire  g.  uff  silber  und  kupfer  geld  aufnemen.  Dann  man  wirt  den 
handl  vil  geneher  dann  uff  ^  5  mit  40000  fl  treiben  mugen. 

Und  dhweil  die  wechsl  itziger  zeit  dahin  gericht,  das  man  keinen 
andern  wechsl  bekomen  kan,  dann  mit  merklichem  grossen  schaden,  so 
will  in  allwege  dahin  getracht  sein,  so  änderst  das  berkwerk  bestendig 
erhalten  soll  werden,  das  die  wechsl  mit  nutz  und  nit  mit  schaden  uff 
Frankfurt  müssen  genomen  werden. 

Und  wirt  die  zusamensetzung  alle  nutzung,  so  itzt  anzuzeigen  one 
not,  auch  anzuzeigen  unmuglich,  selbst  mit  sich  bringen. 

Und  so  die  kaufleut  sich  nicht  weiten  uff  bequeme  wege  richten 
lassen,  so  trachte  man  dahin,  das  man  alle  kollen,  es  sey  mit  flössen 
der  holzer  außin  land   zu  Dhöringen  vom  walde  oder  aber   von   der 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Milden  oder  an  welchen  enden  solche  zu  bekomen  sein  wolten,  dann  je 
ehe  der  vorrat  aufgeschmeltzt,  je  ehe  wurden  die  kauf  leut  bezalt.  Solten 
aber  ire  g.  den  kaufleuten  den  vorrat  schuldig  bleiben  und  verzinsen, 
so  hetten  ir  g.  einen  zwifachen  schaden :  Fürs  erst  mussten  e.  g.  das- 
jlienige,  so  sy  nicht  genossen,  verzinsen,  für  das  ander  an  desselben 
Vorrats  stat,  so  sy  verzinset,  ander  gelt  mit  schwerem  Unkosten  uff- 
bringen  und  verzinsen.  Demnach  e.  g.  nicht  anders  zu  raten  sei,  sy 
wenden  uff  die  kollen,  was  sy  wollen,  damit  sy  der  schulden  erlediget 
werden  und  die  zins  nicht  hoher,  dann  der  vorrat  wirdig,  steigen. 

Aufzeichnung  im  Geweric.  Archiv  zu  Eislehen,  Suigerlixindel,  Paket  25,  X. 

Auf  der  BücJcseite:  Herten  Amts  bedenken  etc. 

Von  der  Hand  Graf  Hans  Georgs  von  Mansfeld :  Graf  Hans  Jörgen  durch 
sein  graf  Albrechtes  schreiben  Draxsted  zu  Eißleben  uberantword  den  28.  tag 
Decembris  anno  55. 


241.    1556  Januar  6. 

Vertrag  der  Gesellschaft  des  ■  SaigerJiandels  der  Hütte  Steinach  mit 
Johann  Rudolf,  säclisischem  Rat  xu  Weimar,  über  die  Aufnahme  Rudolfs 
in  die  Gesellschaft  (er  legt  2000  //  ein). 

Besiegelte  Ausfertigung  auf  rergament  im  Geioerk.  Archiv  zu  Eislehen. 


242.     1556  Januar  12. 

Abfertigwtg  Mag.  Antonius  Rückers,  Peter  Stoltzers  und  Martin  Weitichs 
nach  Antwerpen  zur  Anknüpfung  von  Kupferkaufunterhandlungen  mit 
spanischen  Händlern  durch  Vermittlung  Andres  Fenlxels. 

Instruction 
was  von  wegen  unsers,  Albrechts,  Hans  Georgen  und  Hans  Albrechts 
gevettern  und  gebrudere  graven  und  herrn  zu  Mansfeld  etc.,  durch 
die  erbarn  und  wolgelerten  magister  Anthoni  Rucker,  Peter  Stoltzern 
und  Martin  Wettich,  so  viel  als  es  den  kupferkauf  der  grafschaft  va\ 
Mansfeld  betreffend  ist,  an  unsers,  grafen  Albrechts,  factor  bynnen 
Anttorf,  Andres  Fentzel  genant,  und  folgend  nach  seinem  rat  beneben 
imc  mit  den  Hispanischen  hendelern  bringen  sollen. 

Nach   uberantwortuug  des  credentz  und  auzaige  unsers  genedigen 
willens  und  grusses  sollen  sye  dem  Fentzel  vermelden: 


I 


No.  240— 242     1555-1556.  397 

Wie  das  wir  von  unserm  söhn  und  vettern  grafen  Karlen  von 
Ikfansfeld  eines  wolmeinenden  Vorschlags,  belangend  einen  kiipferkauf 
mit  Spanischen  kaufleuten,  so  sich  Andres  Fentzel  gegen  s''  1°  hette 
vernenien  lassen,  bericht  weren  worden.  Solche  treue  wolmeynung 
hetten  wir  von  ermeltem  Andres  Fentzel  zu  sonder  genedigeai  gefallen 
vermerkt  und  angenomen.  Wir  weiten  es  auch,  wann  was  friicht- 
barlichs  unser  herrschaft  zum  besten  ausgericht,  in  allem  gutem,  das 
er  uns  zu  danken  haben  solt,  zu  vergleichen  unvergessen  sein. 

Und  sollen  im  die  unsern  genediger  wolmaynung  ferner  vermelden : 
Nachdem  sich  unser  umbligende  nachbam  und  andere  understunden, 
die  gehultz  und  alles  anders,  so  man  zu  Unterhaltung  und  nottorft  der 
bergkwerge  gebrauchen  muß,  zu  steigern,  aus  welchem  furnemlich 
ervolget,  das  man  itzt  etlich  jar  her  weit  einen  meren  Unkosten  dann 
etwo  zuvor  auf  die  bergkwerge  hette  wenden  müssen  und  hierinne 
keine  leichterung  zu  vorhoifen ,  das  derwegen  unserer  bergkwerge 
höchste  unvermeidliche  nottorft  erfordern  wolte,  auf  alle  mittel  und 
wege  zu  trachten ,  dadurch  die  kupfer  in  einen  hohem  wert  und  breiß 
mochten  gebracht  werden.  Wie  dann  durch  genedige  Schickung  des 
almechtigen  die  kupfer  nit  allein  in  steygerung  komen,  sondern  auch 
denselben  fleissig  und  heftigk  nachgefraget ,  also  das  derwegen  allerlei 
suchung  bey  uns  geschehen,  die  wir  doch  sein,  des  Fentzels,  furschlag 
halben  aufgezogen.  Dieweil  wir  dann  denselben  seinen  vorschlagk 
dahin  vermerkt,  das  etzliche  Hispanische  hendeler  sein  selten,  welche 
sich  in  einen  kauf  uff  etlich  tausend  zentner  geschlagen  kupfer  gern 
einlassen  weiten,  so  hetten  wir  sye,  die  unsern,  abgefertigt,  das  sye  sich 
ufF  seinen  gethanen  furschlagk  nach  seinem  rat  und  bedenken  und 
neben  ime  mit  den  Hispanischen  hendlern  derwegen  in  eine  unterrede 
einlassen  solten. 

Dergestalt:  da  wir  vermerkten,  das  sye  die  kupfer  in  einem  stat- 
lichen  kauf  annemen  und  darzu  zu  vorlege  der  bergkwerge  ein  statliche 
summa,  doch  nicht  hoher  dann  5  pro  c°  zu  verzinsen,  heraus  leihen 
weiten,  das  wir  alsdann  nit  ungeneigt,  uff  wege  zu  trachten,  damit 
inen  uff  etliche  jar  und  jedes  besonder  ein  anzal  kupfer  uff  form  und 
weise,  wie  sye  die  geschlagen  und  zubereit  haben  wolten,  mochten 
zukomen. 

Wann  nue  diese  sach  mit  den  Hispanischen  hendlern  in  unterrede 
Iv'ompt,  sollen  die  unsern  inen  schlieslich  vermelden,  wann  ihnen  hirumb 
was  gelegen,  so  mochten  sye  sich  ires  entlichen  gemuets,  in  was  form 
und  weyse  die  kupfer  solten  geschlagen  werden ,  item  was  anzal ,  item 
was  sye  vor   jeden  Antorffer  zentner  geben,   item  wahin   die  kupfer 


398  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

solten  geliebert  werden,  item  wie  lang  der  kauf  steen  solte  und  was 
sye  zur  verlege  herausleihen  und  furstrecken  weiten,  gegen  den  unsern 
ercleren.  Das  hetten  sye  befelch,  uns  forder  anzutragen.  Uff  welchs 
wir  uns  alsdann  zum  förderlichsten  mit  schlieslicher  antwort  unsers 
gemuets,  was  hirinnen  zu  thun  oder  nicht,  wolten  vernemen  lassen. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saif/erhandel,  Paket  26,  XIII. 

Auf  der  Rückseite  (eigenhändig  von  Graf  Hans  Georg  v.  M.):  Instruction  in 
das  Niderland  magister  Rucker  und  Petter  Stoltzner  den  12  tag  Januarii 
anno  56. 


248.  1556  Februar  16.  Antwerpen.  Peter  Stoltzer  und 
Antonius  Eucker  an  die  Grafen  Albrecht,  Hans 
Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld. 

Unterhandlungen  mit  spanischen  Händlern  in  Antwerpen  über  einen 
Kupferhmf.  Anerbieten  einiger  (vorläufig  ungenannter)  Kaufleute,  den 
Orafen  zinslos  200  000  Taler  vorzustrecken,  wenn  ihnen  dafür  auf 
5 — 6'  Jahre  alle  Kupfer  xu  einem  gleichmäßigen  Preise  verschrieben  werden. 

Wolgeborne  und  edle  graten,  e.  g.  seind  unsere  underthenige  schul- 
dige und  ganz  willige  dinste  zuvoran.  Genedige  herren,  e.  g.  sollen 
wir  in  underthenigkeit  nicht  verhalten,  das  von  e.  g.  uns  bevolene 
Sachen  wir  nach  unserm  besten  treuen  vleis  und  vermöge  der  zu- 
gestalten  Instruction  bei  dem  Andres  Fentzel  anbracht  und  geregt 
haben.  Und  befinden  aus  vorgewandter  underhandelunge  so  viel,  das 
wol  Hispanische  hendeler,  welche  ein  sonder  verlangen  nach  den 
Mansfeldischen  kupfern  haben,  verbanden  und  sich  ungezweifelt  in 
einen  bequemen  und  nutzbarn  kauf  mit  e.  g.  einlassen  mochten.  Es 
ist  aber,  genedige  herren,  an  deme,  daß  sie  etzlicher  stuck  kupfer  ins 
gevierde  und  etzliche  ins  runde  geschlagen,  welche  sie  in  Hispanien 
ihren  verwandten  zu  prüfen,  ob  sie  zu  ihren  hendeln  dienlich,  schicken 
mochten,  begerend  sind.  Da  soUichs  geschee,  weren  sie  bedacht,  mit 
e.  g.  umb  ein  5000  centner  oder  villeicht  mer  jerlicher  lieferunge  kauf 
zu  treffen.  Ob  sich  dan  woll  allerlei  mit  vleis  understanden  worden, 
das  man  sie  in  einen  kauf  vermögen  können  und  ihnen  die  eigen- 
schaft  der  kupfer,  so  viel  muglich,  angezeigt,  so  haben  sie  doch  alwegen 
vorgewandt,  man  sagte  ihnen,  was  man  wolte,  so  musten  sie  erst  die 
prob  haben.  Sonsten  und  ahne  das  wüsten  sie  sich  in  nichts  ein- 
zulassen.    Derwegen   so   werden  e.  g.  ihrer  gelegenheit  nach  hierauf 


1 


No.  242— 243.    1556. 


genediglichen  bedacht  sein  und  mit  ehister  herabfertigunge   der  prob- 
kupfer  die  Sachen  zu  fordern  wissen. 

A^ors  ander  sollen  e.  g.  wir  auch  unangezeigt  nicht  lassen,  daß 
sich  etzliche  andere  kaufleute  durch  ein  mittelperson,  welche  man  einen 
meckeler  alhier  zu  lande  nennet,  bei  dem  Anders  Fentzel  diese  tage, 
als  wir  hier  gewesen,  doch  un vermeldet  ihrer  namen,  angeben  lassen, 
da  e.  g.  ihnen  ufif  ein  fünf  oder  sechs  jar  langk  alle  ihre  kupfer  zu- 
sagen und  in  einem  gleichmessigen  preis  zukommen  lassen  wolten, 
weren  sie  erbotig,  e.  g.  ein  zweimalhunderttausent  thaler  sonder  einige 
pension  oder  Interesse  vorzuschiessen  und  die  kupfer,  so  e.  g.  ihnen 
jerlichen  liefern  Hessen,  alwegen  bar  zu  bezalen.  und  obberurte  vor- 
gestrakte  summa  solten  e,  g.  nit  eher  dan  im  letzten  jare  uff  genügsame 
Versicherung  widderumb  ablegen  und  entrichten.  Ob  wir  dan  wol 
etzliche  tage,  doch  alles  vertraulichen  und  in  geheim  (wie  sie  es  dan 
auch  heimlichen  wollen  gehalten  haben),  uff"  allerlei  wege  handeln 
lassen,  so  befinden  wir  doch  im  werk  soviel  (dan  sie  sich  dessen  auch 
zum  teil  erclert),  das  sie  keine  handlunge  schliessen  noch  volziehen 
wollen,  es  sei  dan  der  friedestand  zwischen  der  kay.  mat.  und  dem 
konige  zu  Frankreich  genzlich  confirmirt  und  bestetigt.  Wan  wir  uns 
dan  bei  den  kaiserlichen  redten  hin  und  wieder  erkundigt,  das  sollicher 
anstand  gewislichen  uf  fünf  jar  von  beiden  teilen  gewilhgt  und  ratificirt 
sein  sol,  wiewol  er  dieser  lande  noch  nit,  aber  doch  in  Frankreich 
pubUcirt  worden,  so  wollen  wir  zu  dem  almechtigen  nicht  zweifei  tragen, 
obberurte  hendeler,  do  sich  anders  e.  g.  mit  ihnen  des  kaufs  vergleichen 
können,  werden  sich  ihrem  erbieten  nach  in  entliche  handelunge  ein- 
lassen. Derhalben  werden  e.  g.  die  Sachen  zum  besten  erwegen  und 
bedenken  und,  wes  ihnen  hierinnen  am  treglichsten  und  zu  tun  sein 
wil,  vorzuwenden  wissen.  Welchs  e.  g.  wir  also  in  underthenigkeit  un- 
vermeldet  nicht  haben  lassen  sollen.  Dan  e.  g.  zu  underthenigen  dinsten 
erkennen  wir  uns  schuldig,  seind  es  auch  zu  thun  willig.  Datum 
Alltorf,  den  16.  Februarii  a°  56. 

e.  g.  underthenige  diener 

Peter  Stoltzer  und  Antonius  Rugker. 

An  graf  Albrecbten,  graf  Hans  Georgen  und  graf  Hans  Albrechten. 
Abschrift  im  Getverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  26,  XIII. 


400  Ürkundenbuch  zur  Greschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

244.   1556  Februar  22  (am  Tag  Cathedra  Petri). 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  nehmen, 
nachdem  sie  sich  mit  den  Gesellscliaftern  der  Steinacher  Saigerhütte  über 
die  Zusammensetzung  der  drei  Fünfteil  aller  Feuer  geeinigt,  von  Christoph 
von  Thun  auf  dem  Lauenstein  6000  fl  unter  ihr  Hauptgut  im  Stainacher 
Handel  auf,  zu  gleichem  Gewinn  und  Verlust,  und  quittieren  über  den  Empfang 
der  Summe  (5250  thlr  oder  guldengroschen,  je  ainen  für  24  gr  und  21  gr 
für  einen  gülden  gerechent).  Die  Aufkündigung  muß  beiderseits  schrift- 
lich 1/2  Jahr  vor  Cathedra  Petri  des  betreffenden  Jahres  erfolgen;  die  Aus- 
zahlung erfolgt  sodann  auf  Cathedra  Petri  in  Saalfeld  oder  Hüttensteinach. 
Und  damit  raergenanter  CristofP  von  Thun  und  seine  mitbeschriebne 
solcher  haubtsumma  und  gewinnung  uff  maß,  wie  vorsteet,  desto  ge- 
wieser und  besser  versichert,  so  haben  wir  gedachte  unser  gesellschaft 
des  Stainacher  handeis  vermocht,  das  sy  sich  dafür  in  selbschuldige 
burgschaft  einlassen  haben,  welchs  wir  Cristoff  Moßhauer,  statvogt  zu 
Eisleben,  Wilhelm  Reiffenstein  zu  Wernigerod,  Hans  Maynburg  zu  Eis- 
leben und  Cristoff  Reinicke  zu  Mansfeld  für  uns  und  unser  mitver- 
wandte gesellschafter  des  Stainacher  saigerhuttenhandels  hiemit  be- 
kennen etc. 

Des  zu  warem  urkunt  haben  wir  obgenante  graf  Hans  Geoig  und 
graf  Hans  Albrecht  gebruder  für  uns  und  unsere  erben  unser  aigene 
sigel,  dergleichen  wir  vorgemelte  Cristoff  Moßhauer,  Wilhelm  Reiffen- 
stein, Hans  Meinburg  und  Cristoff  Reinicke  für  uns  und  unser  mit- 
verwandte gesellschafter  des  Stainacher  huettenhandels  und  unser  aller 
erben  unser  gewanliche  petschier  an  diesen  brief  gehangen  und  uns 
mit  aignen  henden  underschrieben.    Gescheen  etc. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  14,  XXX. 
Ursprünglich  war  nur  die  Summe  von  4000  fl  angesetzt. 


245.    1556  Juni  29. 

Christoph  Moshauer,  Hieronymus  und  Christoph  Reinicke,  Hans  Meyen- 
burg  und  Wilhelm  C.  Reiffenstein  nehmen  eine  Summe  Zinsgeld  (34600  fl) 
aus  dem  Steinacher  Handel. 

Wir  mit  namen  hernach  vorzeichnete,  als  nemlich  Cristoff  Moshauer 
zu  Eisleben  stattvogt,  Jheronimus  und  Cristoff  Reinicken  gebrudere, 
Hans  Meienburg  anstadt   und  von  wegen  sein,  seiner   mutter,  bruder 


I 


No.  244-245.    1556.  401 


Schwestern  und  Wilhelm  C.  Reiffenstein  von  w^en  seiner  bruder  und 
Schwestern  etc.  himit  öffentlich  bekennen  vor  uns,  unsere  erben  und 
erbnehmen,  das  wir  heut  datto  am  tage  Petri  und  Pauli  der  heiligen 
aposteln  uns  eintrechtigklich  verpflicht  haben,  thun  das  auch  gegen- 
wertig mit  kraft  dieses  briefs:  Nachdem,  unsere  vetter  seligen  einen 
erlichen  seigerhandel  in  der  herschaft  Mansfeld  bei  iren  zeiten  gefuret  und 
nach  irem  absterben  uff  uns  gebracht  und  erledigt  haben  etc.,  das  wir 
Jenen  mit  gottes  verlei  und  gnad,  so  lang  wir  unabgelost  bleiben, 
jinfurter  auch  füren  und  treiben  wollen.  Dieweil  aber  gemelter  handel 
iurch  die  unruige  und  beschwerliche  zeit  und  fast  bei  drei  jaren  her 
u  mer  schaden  dann  frommen  gelaufen,  haben  wir  umb  unser  aller 
lutz  und  frommen  willen  uns  sembtlich  verglichen  und  vertragen,  das 
.vir  ein  ansehnliche  summa  zinsgeldes,  so  der  handel  bishero  vorzinset 
lat,  uff  uns  nehmen  und  unter  uns  nachvolgender  weise  austeilen 
vollen,  also  und  dergestalt,  das  von  datto  an  ein  ider  seine  zugeschribene 
uma  aus  seinen  guttern  verzinsen  soll  und  woll,  so  lang  bis  er  mit 
»einem  guten  nutz  und  gelegenheit  seine  aufgenohmene  haubtsumma 
uch  erlegen  und  abzalen  kann,  hirin  alle  argelist,  behelf  und  ausflucht 
fanz  und  gar  abgeschnitten. 

Und  nachdem  der  handel  gleichwol  in  allermassen,  wie  bis  anher 
jeschehen,  vor  eins  idern  haubtsum  gegen  unsern  gläubigem  stehen 
vurd,  haben  wir  diese  schadlosverschreibung,  den  handel  ehrlich 
n  Zinsen  und  heubtsum  laut  des  Vertrags  zu  benehmen,  zu  entlicher 
in^tiderrufl icher  haltung  ein  ider  denen  mit  eigen  banden  unterschriben 
md  mit  seinem  angebomen  pettschaft  unterdruckt.  Geschehen  am  tag, 
vie  obgemelt,  im  jar  1556. 

Cristoff  Moshauer,  Jeronimus  Reinke,  Cristoff  Reinicke, 
Hans  Meieuburgk,  Wilhelm  Reiffenstein. 

Ich  Cristoff  Moshauer  bekenn,  das  ich  uff  mich  genehmen  hab 
\  tausend  gülden  apt  zu  Walkenrode,  virtausendfunfhundert  gülden 
'on  Ursula  Reinicken  seliger,  sechstausendfunf hundert  gülden  Peck- 
aEs  erben. 

Ich  Jeronimus  Reinicke  mit  dieser  meiner  hantschrift  bekenn,  das 
eh  zweitausend  gülden  uff  mich  genehmen  hab  von  der  tocter  Morchin. 

Ich  Cristoff  Reinicke  mit  dieser  meiner  hantschrift  bekenne,  das  ich 
Ireitausend  gülden  uff  mich  genehmen  hab  von  Paul  Schenken. 

Ich  Hans  Meienberk  bekenn  von  wegen  meiner  mutter  bruder, 
«di^TOstern  und  mein,  das  ich  von  Jeronimus  Dehenhard  zu  Magdeburg 
m  bezalen  uf^enohmen  habe  8  tausend  gülden  a°  1556. 

(J«8chichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  26 


402  Urkundeobuc  h  zur  (loschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Ich  Wilhelm  C.  Reiffenstein  bekenn,  das  ich  von  der  Morchin  zu 
bezalen  uff  mich  genohmen  hab  2  tausend  sechshundert  gülden  a"  155G. 

Abschrift  im  Oewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJmndel,  Paket  14,  XXX. 

Auf  der  Rückseite  von  Hierotiymus  Bauschers  Hand:  Copei  der  vorschrei- 
bung,  welche  Reincken,  Reiffenstein,  Meienburgk  und  Moshauer  a°  56  uflfgericht, 
als  sie  34600  fl  one  vorwisaen  der  andern  gesel  Ischaf  ter  aus  dem 
handel  genomen  und  unter  sich  ausgeteilet  haben. 


246.  1556  September  17.  Frankfurt  a.  M.  Die  Gesell- 
schafter auf  der  Saigerhütte  an  der  Steinach  an 
die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von 
Mansfeld. 

Betrifft  die  Versuche  der  Grafen,  Geld  aufzunehmen.  Die  Gesell- 
schafter Jcönnen  sie  hierbei  künftig  nicht  unterstützen,  ihnen  auch  selber 
nichts  vorstrecken. 

Wolgeporne  und  edle  grafen,  e.  g.  seind  unser  underthenig  gantz 
willig  dienst  bevoran,  Genedige  herrn,  als  jungst  zu  Heldrungen  mit 
e.  g.  wir  verlassen,  das  e.  g,  wir  aus  itziger  Frankfurter  herbstmeß  zu- 
schreiben weiten,  ob  wir  eine  summa  gelts  e.  g.  zu  gut  kunten  auf- 
bringen, mögen  e.  g.  wir  nit  verhalten,  das  itziger  zeit  ganz  wenig 
gelts  hie  vorhanden,  wie  e.  g.  von  irer  gnaden  diener  wol  vernemen 
werden,  also  das  wir  auch  mit  muhe  und  treölichem  grossem  uner- 
hörten Interesse  zu  bezalung  unserer  Wechsel  schwerhch  rat  funden. 
Da  aber  e.  g.  ain  summa  von  zehen  biß  in  funfzehentausen[t]  gülden 
uf bringen  werden,  seind  wir  urbuttig,  uns  in  gemainer  geselschaft 
namen  darfur  zu  verschreiben.  Der  Zusammensetzung  halben,  wie  die 
nunmehr  Inhalts  baider  ufgerichter  und  versigelten  handeis-  und  gesel- 
schaftverschreibungen  vorzunemen  und  zum  end  zu  bringen  sei,  haben 
wir  etliche  aus  unsern  mitgeselschaftern  vermögt  und  bevelh  geben, 
das  sie  sich  zum  furderlichsten  zu  e.  g.  uf  ein  bestimpte  zeit  verfugen 
sollen  und  alles  abhandlen ;  bitten  derwegen  underthenig,  e.  g.  wollen 
denselbigen  ain  gelegne  zeit  ernennen.  Wir  haben  auch  von  e.  g.  fünf 
schreiben,  darinnen  e.  g.  etliche  posten,  welche  sich  über  die  sieben- 
tausent  gülden  zusammen  ertragen,  von  uns  bezalt  zu  werden  gnedig- 
lich  begert,  entpfangen;    und  wiewol  wir  mit  muhe  und  unleidlichem 


No.  245 -247.     1556.  403 


Interesse,  wie  oben  geraelt,  zu  bezalung  unserer  Wechsel,  dieweil  uns 
die  Echer  mit  den  kupfern  stecken  lassen  und  nichts  abkauft  haben, 
rat  finden  können,  so  haben  wir  doch  e.  g.  uf  dismal  nit  lassen  wollen, 
unangesehen  das  es  schir  unmuglich  gewesen,  domit  wir  ja  an  unserm 
guten  willen  nichts  erwinden  Hessen,  und  e.  g.  neben  dem  unserm  uf 
beschwerliche  Interesse  gelt  aufbracht,  wie  e.  g.  Cbristoff  Moshauer  be- 
richten wird,  der  trostlichen  Zuversicht,  es  werden  e.  g.  uns  hinfurter 
mit  dergleichen  beschwerungen  gnediglich  verschonen.  Weiß  Moshauer 
für  sein  person  in  dergleichen  ausgaben  e.  g.  zu  wilfaren,  wird  ers  nit 
underlassen.  Aber  vons  handeis  wegen  solche  summa  auszugeben, 
wissen  wir  nit  zu  willigen.  Wie  wir  dann  e.  g.  zu  Heldrungen  under- 
theniglich  gebeten,  e.  g.  uns  auch  zugesagt,  uns  mit  disen  und  der- 
gleichen unversehenen  ausgaben  zu  verschonen,  wie  wir  dann  nach- 
mals underthenig  und  dienstlich  darfur  wollen  gebeten  haben.  Solches 
haben  e.  g.  wir  in  underthenigkait  nit  wissen  zu  verhalten.  Und  seint 
e.  g.  zu  dienen  willig  und  genaigt.  Datum  Frankenfurt  am  Main,  den 
xvn*«»  Septembris  anno  LVI. 

e,  g.  underthenige 

die  geselschafter  uf  der  segerhuten 
an  der  Stainach. 

Außenadresse :  Den  wolgebornen  und  edlen  graven  herrn  Hansen  Jörgen 
und  herrn  Hansen  Albrechten  gebrudern  graven  zu  Mansfeld  und  edlen  herrn 
zu  Heldrungen  unsern  gnedigen  herrn. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  14,  XXX  TT. 


247.  1556  September  18.  Frankfurt  a.  M.  Die  Frank- 
furter Gesellschafter  [der  Saigerhütte  Steinach]  an 
die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von 
Mansfeld. 

Beschweren  sich  über  die  wiederholten  Anleiheversuclie  der  Qrafen  und 
stellen  die  Aufkündigung  eines  Fünfteils  und  von  zicei  Dritteilen  zum 
Ostermarkt  anlieim. 

Wolgeporne  und  edle  graven,  e.  g.  sind  unser  undertenige  dienst 
mit  vleis  zuvor.  Gnedige  herren,  es  haben  uns  unsere  mitgeselschafter 
dise  herbstmeß   alhie   zu  Franknfurt  bericht,   was  beschwerhcher  und 

26* 


404  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


untreglicher  einlagen  von  e.  g.  ain  zeit  her  angelegt  sind  worden  und 
daß  e.  g.  über  dasjhenig,  was  e.  g.  vor  diesem  aus  dem  handel  fur- 
gestreckt  ist,  täglich  mit  neuen  leihungen  an  unsern  factor  zu  Eisleben 
ganz  heftig  setzen,  wie  wir-dan  ungeachtet,  das  jungst  in  der  handlung 
zu  Heldrungen  darfur  gepetten,  fünf  schreiben,  so  e.  g.  samptlich  und 
sonderlich  dise  meß  umb  furstreckung  grosser  sumen  anher  getan, 
gesehen.  So  vermerken  wir  auch,  daß  e.  g.  mit  dem  allem  nit  gesettigt, 
sonder  an  gedachte  unsere  geselschafter  ferner  begert,  daß  sich  die 
verwanten  des  handeis  für  grosser  suraa,  so  e.  g.  ufpringen  mochten, 
verschreiben  weiten.  Ob  nun  wol  e.  g.  sich  erpotten,  durch  die  zehend- 
kupfer  und  anderthalben  gülden  derselben  burgschaft  halben  genüg- 
same Versicherung  zu  tun,  so  sind  doch  e.  g.  on  das,  wie  wir  itzund 
in  nechstgehaltner  rechnung  mit  grossem  schaden  befunden,  dem  handel 
in  die  44000  fl  schuldig,  welche  nun  zum  tail  lang  unverzinset  ange- 
standen, darvon  wir  gros  Interesse  geben  müssen  und  billich  von  den 
zehendkupfern  und  anderthalben  gülden  vor  lengst  bezalt  worden  sein. 
Zudem  so  haben  uns  die  Echer  von  wegen  der  langsamen  lifferung, 
die  inen  on  unsere  schuld  beschehen,  dise  messe  kain  pfunt  kupfer 
abkauft,  also  das  wir  das  aufgenomen  wexelgelt  in  andere  ganz  be- 
schwerliche wege  mit  onerhorten  Interessen  ufbringen  und  verrichten 
müssen;  welchs  alles  laider  daher  kombt,  dweil  e.  g.  irer  vilfaltigen 
getanen  zusagungen  nach  laut  aller  ufgerichter  hauptvorschreibuug  den 
alten  verrat  nit  ainmal  zu  tail  angreifen  und  ufschmelzen  lassen,  dar- 
durch  wir  zu  kupfer  komen,  die  versprochen  und  bar  bezalte  kupfer 
liffern,  auch  den  handel  füren  konnten.  Dweil  wir  dann  unsers  tails 
die  überschwengliche  einlagen  nit  für  pillich  erachten  können  und  uns 
ganz  ongelegen,  ausserhalb  der  bewilligten  leihung  jeder  zeit  e.  g.  gelt 
furzustrecken  und  damit  unsern  handel  wider  aller  händler  gebrauch 
zu  schwechen,  auch  uns  ganz  bedenklichen  furfelt,  für  e.  g.  uns  in 
burgschaft  einzulassen,  und  abere.  g.  sich  austrucklich  vernemen  lassen, 
da  wir  uns  dessen  beschwerten,  daß  e.  g.  andere  leut  wüsten,  die  e.  g. 
hierin  wilfaren  weiten,  wer  uns  gar  nit  entgegen,  daß  e.  g.  ire  besserung 
suchten,  nach  denselbigen  leuten  trachteten  und  uns  mit  barem  gelt 
den  ainen  fünften  tail  und  zwen  drittail,  so  wir  neulicher  weil  bekomen 
und  unser  bargelt  darein  gewendet  haben,  uf  künftigen  Leipziger  oster- 
margt  ablegeten.  Wolfen  alsdan  EeifFensteins  und  ßeineckes  seligen 
erben  lenger  in  der  beschwemus  stecken  und  iren  fünften  tail  und 
ainen  dritten  tail  behalten,  das  können  wir  wol  leiden.  Solchs  haben 
e.  g.  wir  unser  unvermeidlichen  notturft  nach  nit  wissen  zu  verhalten 
und  bitten  bei  disem  unserm  aignen  potten  umb  e.  g.  schriftlich  ant- 


No.  247— 248.    1556.  405 


wurt,   uns  ferner  darnach  haben  zu   verrichten.    Datum  Frankenfurt, 
den  18.  Septembris  anno  etc.  LVP. 
e.  g.  undertenige 

Die  Francken  furter  geselschafter  sambtlich 
und  sonderlich. 

Außenadresse:  Den  wolgepornen  edlen  hern  Hans  Georgen  und  hern  Hans 
Albrechten  graven  zu  Mansfeld  und  edlen  hern  zu  Heldrungen  unsern  gnedigen 
herren  zu  handen. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  EisM)en,  Saigerhandel,  Paket  14,  XXX TT. 


248.  1556  Oktober  5.   Eisleben. 

Unterhandlungen  mü  der  Gesellschaft  der  Hütte  Gräfenthal  wegen  der 
Uebemahme  von  2/3  eines  Fünfteils. 

Artickel,  so  die  wolgeborne  und  edle  grafen  meine  gnedige 
herrn  graf  Hans  Jörg  und  graf  Hans  Albrecht  gebruder  grafen 
und  hern  zu  Mansfeld  und  edle  hern  zu  Heldrungen  mit  dem 
erbarn  Peter n  Bucher  ufi  hinder  sich  bringen  heut,  den  5.  Octobris 
anno  etc.  56  zu  Eisleben  abgeredt: 

Erstlich  wollen  i.  g.  den  neuen  Puchnerischen  geselschaftern  uff 
der  hutten  Grefienthal  zwei  dritteil  eins  fünften  teils,  so  die  Arnstettische 
geselschaft  gehapt,  uff  fünf  jar  von  ostern  anno  etc.  57  anzufahen  und 
wider  ostern  anno  etc.  63,  jerlichen  und  gewislichen  drittehalb  tausent 
centner  kupfer  dorvon  zu  liefern,  vorschreiben. 

Dargegen  wollen  die  geselschafter  i.  g.  vor  idem  centner  kupfer 
die  feine  marg  haltende  umb  16  ^o  fl  und  das  uberige  lot  ab  und  zu 
vor  ein  halben  gülden  durchaus  zehent  und  andere  kupfer  bar  umb 
bar  alwege  bezalen. 

Und  wollen  allwege  uff  den  Leipziger  neuenjarsmarg  ufi  1000  fl 
and  ufi  mitfasten  nachfolgende  1000  und  uff  ostern  1000  fl,  domit  die 
vorlege,  bis  die  neuen  kupfer  angehen,  erhalden,  zuvor  herausleihen. 
Doch  sollen  ihnen  dieselbigen,  wan  die  kupfer  geliefert,  alwege  anstadt 
der  baren  bezalung  der  halbe  teil,  bis  sie  der  3000  fl  vorgestragter 
leihung  vorgenugt,  abgekürzt  und  darnach  die  andern  kupfer  bar  umb 
bar,  wie  oben  gemelt,  bezalt  werden. 

Desgleichen  wollen  sie  uns  20000  fl  mit  5  pro  cento  zu  verzinsen, 
als  lang  der  handel  stehet,  leihen,  welche  20000  fl  ihnen  im  letzten 
ar,  da  wir  uns  mit  ihnen  eines  weitem  kaufs  nicht  vorgleichen  können, 


406  Urkunden  buch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

gleicher  gestalt  an  der  helfte  der  baren  bezalung  sollen  abgekürzt 
werden,  also  das  sie  der  ganzen  summa,  ehr  und  zuvor  sie  vom  handel 
abstehen,  zu  gutem  dank  mit  kupfer  zufridengestalt.  Do  sie  aber  das, 
was  andere  hendeler  umb  die  kupfer  tun,  wollen,  sollen  sie  auch  vor 
allen  andern  darbei  bleiben. 

So  sollen  sie  auch  alle  silber  die  helft  umb  10  fl  in  unser  münz 
zu  erhaltung  unser  regalien  zu  liefern  vorpflicht  sein.  Do  aber  die 
münz  in  unser  hirschaft  fallen  wurde,  so  sollen  die  geselschafter  den 
halben  teil  an  der  ganghaftigen  münz  und  den  andern  halben  teil  an 
Itzigen  talern  schrot  und  körn,  den  taler  zu  24  gr  gerechnet,  bezalen. 
Do  aber  die  münz  in  dem  stände  und  wert,  wie  itzt,  bleiben  wird,  so 
sollen  und  wollen  sie  die  kupfer  auch  mit  der  werung  bezalen. 

Wir  wollen  sie  auch  mit  weiterer  furstregkung  und  leihung  ganz 
und  gar,  als  lang  der  handel  stehet,  vorschonen. 

Und  nachdem  die  hutten  zu  Greffenthal  stillgestanden,  domit  die 
uff  künftig  Ostern  möge  angericht  werden,  wollen  wir  ihnen  uff  das 
neue  jar  mit  200  centner  kupfer,  die  iden  centner  umb  16  V2  A  zu  be- 
zalen, behulflich  sein. 

Und  wollen  sie  gleich  ander  unsern  undertan  in  schütz  und  schirm 
nemen,  gleich  und  recht  vor  sie  bieten  etc. 

Entwurf  im  Getcei'k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  6,  XI.  (Durch- 
gestrichen.) 


249.    1556  Dezember  11.     Frankfurt  a.  M. 

Mündliche  Entschuldigung  der  Frankfurter  Oesellschafter  durch  Claus 
Bromm  wegen  ihres  Schreibens  an  die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans 
Albrecht  vom  18.  September. 

Instruction  und  bevelch, 
was  bei  den  wolgepornen  herren  hern  Hansen  Georgn  und  hern 
Hansen  Albrechten  graven  zu  Mansfelt  und  edelen  herrn  zu 
Heldrungen  und  den  andern  irer  gnaden  herrn  brudern  unsern 
gnedigen  herrn  sambtlich  und  sonderlich  von  unser  der  Frank- 
furter gesellschafter  wegen  der  erbar  vest  das  Brura  under- 
teniglich  werben,  ansuchen  und  pitten  soll. 

Erstlich  soll  gedachter  unser  lieber  mitgesellschafter  nach  uber- 
antwurtung  unsers  credentzbriefs  iren  g.  unser  undertenige  willige 
dienst  ansagen  und  daruff  underteniglich  anzaigen  und  vormelden: 


No.  248-249.     1556.  407 


Es  folgen  mm  mit  fast  demselben  Woitlaut  die  Ausführungen  des 
Schreibens  vom  18.  Sept&niber  des  gleichen  Jahres  (s.  o.  No.  247). 

Welches  unser  damals  an  ire  g.  uberschickt  schreiben  im  grund 
anders  nit  durch  uns  gemeint  noch  beschehen  were  dan  uf  solchen 
fall,  dadurch  ire  g.  wir  femers  mit  beschwerlichen  und  unti'äglichen 
einlagen,  auch  mit  unbewilligten  leihungen,  furstreckung  und  burgschaft 
(alles  habenden  verschreibungen  zuwidder)  beladen  und  beschwerd 
werden  solten,  das  uns  alsdan  nit  entgegen  were,  das  ire  g.  ire  besserung 
suchten. 

Dan  so  den  verschreibungen,  welche  ire  g.  den  gesellschaftern  in 
gemein  und  hinwidrumb  die  gesellschafter  iren  g.  mit  iedes  teils  in- 
siegeln  etc.  nachgelebt  werde,  so  sei  kein  Grund  zur  Klage  vorhanden  oder 
ainichem  teil  wenig  oder  viel  aufzukunden. 

Da  auf  ihr  Schreiben  keine  Antwort  erfolgt  sei,  so  glauben  sie,  es  sei 
anders  als  gewollt  aufgelegt  worden. 

Die  Gesandtschaft,  xu  der  Claus  Bromm  noch  einen  Gesellschafter  hätte 
mitnehmen  wollen,  sei  durch  dieses  Gesellschafters  Krankheit  verzögert 
tüorden. 

Es  werden  nun  die  einzelnen  Punkte  der  Verschreibungen  von  1555 
herangezogen:  Keine  Beschwerung  mit  überschwänglichen  und  unnötigen 
Einlagen,  sondern  den  alten  Vorrat  aufzuschmelzen  und  die  darauf  stehenden 
Schulden  xu  tilgen. 

Die  Gesellschaft  ersuche  daher  die  Grafen,  dafür  zu  sorgen,  daß  die 
alten  Betardaie  bezahlt  unirden. 

Das  Schreiben  vom  18.  September  sei  aus  ganz  dringender  not  und 
gar  nit  aus  einigem  stolz,  hochmut  oder  trutz  gesehen.  Wie  wir  dann 
auch  gleichfals  bei  unsern  gewissen,  und  so  hoch  es  uns  ufgelegt 
werden  kont,  beteuren  und  behalten  wolten,  wo  der  verrat  angegriflen, 
die  retardata  bezalt  und  wir  mit  oberzelten  beschwerungen  nit  bedrangt, 
sondern  bei  den  verschreibungen  gelassen  und  also  uns  nichts  weiter 
beschwerlichs  (dann  so  vil  die  verschreibungen  in  gemein  mit  sich 
bringen  und  Inhalten)  uferlegt,  daß  wir  niemals  sinne  noch  mut  gehapt 
hetten,  noch  auf  diese  stund  des  willens  nicht  weren,  iren  g.  etwas 
aufzukunden,  noch  von  denselben  uns  in  ainichen  wege  abzusondern. 
Dann  nachdem  (wie  ire  g.  gnediglich  wissen)  wir  nit  lange  zeit  in 
solcher  gesellschaft  und  handel  mit  andern  gesellschaftern  gewesen  etc. 

Und  wolten  ire  g.  sich  hierin  der  billichkeit  und  unser  der  gesell- 
schafter gaeten  undertenigen  vertrauen  nach  gnedig  erzaigen.  Das 
wird  iren  g.  und  derselben  graveschaften  und  herrschaften  nit  allein 
nutzlich  sein,  sonder  auch  von  meniglich  woU  nachgeredt  und  hochlich 


Ik 


408  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

gepriesen  werden.  So  begerten  nmb  ire  g.  wir  die  Frankfurter  gesell- 
schafter  in  gemein  und  ieder  in  Sonderheit,  solchs  alles  mit  besonderm 
vleis  allezeit  undertheniglichen  zu  verdienen.  Datum  Franckenturt, 
freitags,  den  ailften  tag  des  monats  Decembris  im  funfzehenhundert 
sechsundfunfzigsten  jare. 

Abschrift   (anscheinend   Schreiberhand    der  Gesellschafter)   im   Gewerk.  Archiv 
zu  Eisleben,  Saigerlmndel,  Paket  14,  XXXIl. 


250.  [1557.] 

Die  Grafen  Hans  Oeorg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld,  zugleich 
im  Namen  ihrer  unmündigen  Vettern,  Graf  Philipps  Söhne,  schließen  mit 
N.  und  N.  und  Gesellschaftern  einen  Vertrag  auf  22  Mansfeldische  und 
Eislebische  Feuer  ab  auf  N.  Jahr,  von  Ostern  1557  an  gerechnet:  den 
Gesellschaftern  werden  jährlich  4000  Zentner  gesaigerte  (Eislebische  und 
Mansfeldische)  Kupfer  durch  den  Faktor  der  Grafen  zu  Frankfurt  a.  M. 
geliefert  (oder  mehr,  wenn  die  22  Feuer  mehr  leisten).  Der  Zentner  wird 
mit  9^/2  fl  (21  gr  per  1  flj  mit  kurfürstlich  sächsischen  Talern  bezahlt, 
und  zwar  zur  Hälfte  auf  dem  Leipziger  Michaelismarkt  und  zur  Hälfte 
auf  dem  Leipziger  Ostermarkt.  Zur  Befreiung  der  22  Feuer  leihen  die 
Gesellschafter  den  Grafen  150  000  fl,  und  zwar  80000  fl  (zu  20  gr)  auf 
dem  Ostermarkt  zu  Leipzig  anno  1557  (den  Taler  zu  24.  grj  und  70000 
auf  dem  folgenden  Ostermarkt  ebenda,  zinslos.  Zur  Amortisation  dieser 
Schuldsumme  werden,  bis  zur  völligen  Rückzahlung ,  von  jedem  Zentner 
3  fl  durch  die  GesellscJmfter  einbelmlten.  Als  Unterpfand  dienen  den  Ge- 
sellschaftern die  22  Feuer  mit  allem  Vorrat  an  Kupfer  und  Silber,  die  da- 
mit gemacht  werden.  Für  die  Dauer  des  Vertrags  gewähren  sie  den  Grafen 
jedesmal  auf  Petri  Pauli  und  Weihnachten  3 — 4000  fl  zu  Verlag,  die  auf 
jeder  Frankfurter  Messe  an  der  Bezahlung  der  Kupfer  abgerechnet  werden 
sollen.  Die  Grafen  gewähren  ferner  den  Händlern  und  deren  Dienern 
ihren  Schutz;  sie  versprechen  weiter,  denselben  in  N.  Jahren  alle  3  Fünft- 
teil, wie  wir  uns  der  termin  der  vorstregkung  weyter  mit  einander 
treulich  und  aufrichtig  ane  geferde  vorgleichen  werden,  zu  übertragen. 
Actum  etc. 

Entwurf  von  der  Hand  Lobschwitz'  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
handel,  Paket  20,  I. 

Auf  der  Bückseite:  Loczßch  vorschreybungk. 


No.  249-251.     1556—1557.  409 

251.     1557    Januar  5.     Hans  Loytz  an   Dr.  Reinhard 
Lobschwitz,  Mansfeldischen  Kanzler. 

lieber   seine    Unterhandlungen   mit  Mattkies   Manlich   und  die   seinen 
Brüdern  übersandten  Vorschläge.     Kwnliandel.     Bittet   um  einen  Hengst. 

Edler  gestrenger  und  ernvester  her  doctor,  gonstiger  her  und  freund, 
nach  erbietung  meyner  gevlissenen  und  willigen  dienste  kan  ich  e.  g. 
freuntlichen  nicht  vorhalten,  so  viel  unseren  genomnen  abscheidt  be- 
langt von  wegen  der  handlung  mit  m.  g.  graffen  und  hern,  die  tage 
her  in  Unterredung  gehalten  und  daruff  die  gethanen  vorschlege  an  her 
Matthes  Manlichen  gelanget;  wollen  wyr  derselbigen  antwort  gewertigk 
sein.  Will  auch  dieselbige  vorschlege,  so  itz  uffs  neu  gescheen,  meynen 
bruderen  einbringen  und  verhoff,  so  viel  ahne  schaden  oder  nachteil 
gescheen  kann ,  werden  sie  sich  kegen  meine  gnedige  herren  mit  aller 
underdienstlicher  antwort  vornheraen  lassen.  Den  ich  für  mein  person 
meiner  geringen  einfalt  nach  die  sachen,  wie  sie  vorgeschlagen,  nicht 
sonderlich  zu  disputieren  oder  zu  wiederlegen  hette.  Do  sie  nun  inen 
auch  dermassen  gefielen,  wehr  dem  handel  bald  sein  mas  zu  geben; 
derhalben  müssen  wir  ires  bescheids  gewarten.  Ich  habe  dennoch 
nach  meinem  abscheide  vor  notwendig  geachtet,  e.  g.  zu  berichten. 
Do  nun  von  her  Matthes  Manlich  oder  Steffane  in  diesen  sachen  noch 
etwon  bedenken  oder  in  ferner  handlung  einer  Zusammenkunft  solte 
vorstrecket  oder  uffgehalten  werden ;  wurde  alsdenn  die  sache  zu  ent- 
licher vergleichung  geslossen,  so  hette  es  seine  maß.  Selten  sie  aber 
keynen  vortgang  haben,  und  man  wolt  darnach  vorgeben,  daß  ich  mit 
diesen  gethanen  schreiben  an  her  Matthes  Manlich  auch  sonst  den 
handel  weyter  an  meynen  bruder  zu  bringen  also  uffgehalten,  darmit 
m.  g.  h.  andere  hendel,  so  für  der  band  gewesen,  ausgeslagen  hette, 
dardurch  ire  g.  in  schaden  und  nachteil  kommen  mit  anderen  beschwe- 
rungen,  die  etwen  angezogen  konnten  werden,  wie  icii  doch  nicht  hoffen 
will,  darmit  ich  mich  aber  hirin  der  sachen  notturft  nach  vorsehen 
will,  so  will  ich  mich  dieses  puncts  genzlich  vorbehalten  haben.  Do 
das  nochvolgig  dergestalt  solt  verlauffen,  so  wurden  ire  g.  derselbigen 
schaden  und  nachteil  itz  vorzukommen  wissen.  Den  ich  bin  nur  einer 
der  geringsten  zu  dieser  sachen  gehörend;  so  kann  ich  mich  ohne  der 
anderen  mitbewilligung  nichts  vorbindtliges  einlassen,  wie  auch  des 
zu  Eisleben  kegen  e.  g.  etzlich  mal  gedacht,  mein  schreiben  an  her 
Matthes  Manlich  auch  nicht  anders  ausgegangen  alse  uff  die  condition, 
wie  vorgemeldet.    Derhalben  bytt  ich,  itz  in  dem  merkt  m.  g.  h.  under- 


410  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels, 


dienstlich  zu  berichten  und  zu  bitten,  das  ire  g.  dieses  nicht  anders, 
alse  meyner  Sachen  notturft  nach  angezeigt  sein,  gnediglich  wolten  vor- 
merken und  bytt  hiruff  auch  e.  g.  antwort,  welche  mich  mein  diener 
uff  Wittenberg  oder  uff  Berlin  soll  hernach  bringen.  Ich  hoff  auch, 
e.  g.  werden  dies  in  keynem  ungueten  von  mich  vormerken. 

So  viel  das  churfurstlige  geleit,  meinem  bruder  Steffen  auszubringen, 
belangt,  hielt  ich,  man  ließ  dasselbige  noch  ein  Zeitlang  anstehen, 
deweil  es  nicht  für  dieser  zusamenkunft  ist  ausgebracht,  den  es  kont 
sich  zutragen,  daß  ich  in  kurzem  zu  Dresen  kerne,  so  wolt  ich  es  kegen 
dem  hern  doctor  Mordteissen  wol  gedenken. 

Was  die  slackenhandlung  belangt,  pitt  ich,  e.  g.  wolten  derselbigen 
bedenken  von  wegen  der  kolen  aufsetzen  und  meinem  diener  zustellen, 
domit  ich  es  an  meinem  bruder  zu  fernerem  nachdenken  zu  ge- 
langen habe. 

Das  körn  belangend,  habe  ich  dem  vorslage  nach,  so  mein  g.  h. 
mir  gethan,  dem  handel  etwen  nachgefragt  und  befind  in  warheit,  das 
der  kauf  durchaus  umb  1  ff  zu  theuer  ist.  Und  weil  m.  g.  h.  entlich 
nicht  meher  zu  geben  geslossen,  so  will  ich  mich  des  handeis  begeben. 
Do  aber  s.  g.  keine  andere  hendel  vorstoßen  wurde  und  ire  g.  zwischen 
hier  und  fastnacht  eines  linderen  und  neheren  kaufs  zu  geben  bedacht 
wurden,  alsden  wolt  ich  mit  s.  g.  für  anderen  handelen.  Habe  dennoch 
meinem  factor  zu  Magdeburg  geschriben  und  gebeten,  nebenst  meinem 
diener  mit  e.  g.  ferner  zu  reden.  Do  etwen  die  maße  uff  andere  wege, 
auch  die  lieberung  an  gelegene  orte  geschehen  kont,  so  stunde  mit 
s.  g.  zu  handien.  Wo  auch  vom  erzbischoff  antwort  gefallen  von  wegen 
des  korns,  so  bytt  ich,  e.  g.  wolten  mich  solchs  auch  vorstendigen. 
Welchs  ich  e.  g.  als  meinem  gonstigen  hern  und  gueten  freunde,  dem 
ich  nach  vormugen  freuntlich  zu  dienen  ganz  willig,  nicht  habe  wollen 
vorhalten.  Und  thue  dieselbige  in  schütz  des  almechtigen  bevehlen. 
Datum  am  abend  trium  regum  anno  1557**" 

e.  g.  williger 

Hans  Loytz  ss*. 

Nachschrift:  Auch  gonstiger  her  doctor,  weil  ich  e.  g.  mit  vielen 
hendelen  beladen  und  des  dienstlichen  Vertrauens  bin,  e.  g.  dieselben 
untzweifflich  woll  im  besten  vorrichten  werden,  also  hab  ich  noch  eins 
an  e.  g.  zu  gelangen:  Weil  m.  g.  h.  graff  Hans  Jurge  negst  über  tiscii 
under  anderen  eins  Wallachen  gedacht,  den  ich  s.  g.  etwen  verehret 
mit  gnediger  Vertröstung,  s.  g.  mir  wiederumb  ein  guten  hingst  vor- 
ehren wolten,  damit  ich  nach  notturft  vorsehen  werde ;  obwohl  mir  nun 


1 


No.  251—252.     1557.  411 


die  zeit  nicht  geboren  wolt,  darumb  weiter  anzuhalten,  also  pitt  ich 
doch,  weil  ich  itzo  eins  guten  pferdts  fast  benötigt,  e.  g.  wolten  s.  g.  dieses 
im  besten  erinnern,  und  dos.  g.  noch  der  gnedigeu  meinung,  daß  zeiger, 
mein  diener,  das  pferdt  aldar,  oder  do  es  nit  zur  stelle,  solt  er  mit  nach 
Eisleben  reyten,  entfangen  und  bekommen  mocht,  der  underdienstlichen 
Zuversicht,  sein  g.  werden  der  gnedig  bescheenen  zusag  nach  mit  gnaden 
bezeigen.  Do  ire  g.  wiederumb  etwen  umb  ein  guden  rischen  (?) 
Wallachen  an  mich  begeren,  sollen  sie  desselben  jederzeit  von  mir  ge- 
wertigk  sein.  Das  bitt  ich  e.  g.  antwort  und  thue  wiederumb,  was 
derselben  dienst  und  lieb  ist.    Datum  ut  in  literis. 

H.  L. 

Außenadresse:  Dem  edlen  hochgelarten  und  ernvesten  hern  Reynard 
Lobschwitz  baider  rechte  doctori  meiner  g.  h.  von  Mansfeld  rat  und  canzler 
meinem  besonder  gönstigen  hern  und  freunde. 

Alisfertigung  im  GewerTc.  Archiv  zu  Eisld)en,  Saigerhandel,  Paket  20,  I. 


252.    1557  Januar  8.     Leipzig. 

Der  alten  geselschafter  schreiben  an  die  grafen, 
welches  sie  für  eine  ufkundigung  angenommen. 

....  Nachdem  wir  Hans  Reinicken  und  Wilhelm  Reifensteins 
seligen  erben  einen  ganzen  funftenteil  und  drittenteil  eines  funftenteils 
eines  seigerhandels  eine  Zeitlang  für  uns  selbst  allein  und  folgents 
auch  e.  g.  genediger  Zulassung  mehr  hendel  sambt  den  Frankfordern 
an  uns  bracht,  dieselbigen  gefurt  und  bis  anhero  vorsehen  haben  und 
nunmehr  befunden ,  dieweil  e.  g.  unser  üben  mitgesellschafter  der 
Frankforder  schreiben  dahin  deuten  wollen,  als  selten  sie  den  handel 
aufgekundiget  haben,  wir  aber  dermassen  untereinander  vorschrieben 
sein ,  das  wir  ohne  Verletzung  unser  ehren  uns  keinesweges  von  ein- 
ander sondern  können  oder  mögen,  haben  wir  aus  unvermeidlicher 
not  und  aus  gar  keinen  bösen  willen  e.  g.  denselben  seigerhandel  auf- 
tragen und  aufsagen  müssen,  darbei  wir  doch  viel  lieber  (wo  es  mit 
ichten  hett  sein  können,  weil  die  hendel  von  unsern  eitern  uf  uns 
kommen)  weren  bliben,  derwegen  so  haben  wir  solche  ufkundigung 
muntlich  thun  müssen,  wie  wir  dan  dieselbe  auch  hiemit  schriftlich 
uf  e.  g.  begeren  gethan  haben  wollen.  Und  bitten  ganz  untertheniglich, 
e.  g.  wollen  sich  widerumb  genediglich  in  Schriften  ercleren,  uf  wem 
wir  die  gemeine  geselschafter  sembtlich  und   sonderlich  unsere  bare 


kl 


412  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Zahlung  aller  hendel  sehen  und  von  wem  wir  die  empfahen  und  ge- 
wertig  sein  sollen.  Dan  wir  des  untertenigen  vortrauen  zu  e.  g,  tragen, 
e.  g.  werden  dise  unsere  ufkundigung  in  genaden  vormerken  und 
genediglich  beschaffen,  das  wir  auch  widerumb  vormug  unser  brief 
und  Siegel,  a°  44  und  nachmals  ufgericht  und  geben  seind,  mit  silber, 
kupfer  oder  barem  gelde  mugen  abgeleget  und  zufriden  gestellt  werden, 
wie  dan  auch  der  Frankfurder  schreiben,  indem  e.  g.  dasselb  in  einem 
teil  für  eine  aufkandigung  vorstehen  wollen,  auch  in  dem  andern  teil, 
das  die  ablegung  uff  schirst  kommenden  ostermarkt  mit  bahrem  gelde 
geschehen  soll ,  von  e.  g.  nicht  anders  vorstanden  kan  werden.  Und 
nachdem  e.  g.  uns  ausserhalb  unsers  vorlags  mit  einer  statlichen  summa 
vorhaft,  als  bitten  wir  untertheniglich,  das  gemelte  summa  uf  itzkunf- 
tigen  ostermarkt  ohne  weitern  vortzüg  genediglich  erlegt  und  bezalt 
werden  mugen.  Wie  hoch  sich  aber  angezogene  schulden  thun  er- 
strecken, kan  man  sich  zu  iderzeit  aus  unsers  handeis  buchern  erkunden. 
E.  g.  weiten  sich  hirin  genediglich  erzeigen;  das  seind  gegen  e.  g. 
wir  mit  unserm  armen  vormugen  zu  vordinen  ganz  erbötigk  und  willig. 
Datum  Leiptzigk,  den  8.  Januarii  a°  57 

e.  g.  unterthenige  und  dienstwiUige 
Hans  ßeinicken  und  Wilhelm  ßeifensteins  seligen  erben. 

Abschrift  im  GewerJc.   Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel ,  Packet  22,  IX. 


253.    1557  Januar  9.    Leipzig.     Claus  Bromm  an  den 
Grafen  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Bittet,  falls  es  bei  der  Aufkündigung  bleiben  soll,  für  Anweisung  des 
Geldes  Sorge  zu  tragen. 

Wolgeborner  und  edler  graf,  e.  g.  seint  meine  underthenige  dinst 
mit  fleiß  zuvorn.  Genediger  her,  ich  hett  mich  gentzlich  versehen  ge- 
habt, e.  g.  selten  sich  nach  langwiriger  gepflogener  handlung,  so  sich 
zwischen  e.  g.  und  mir  des  gethanen  Schreibens  halben,  welches  die 
Frankfurter  geselschafter  (doch  mit  vorwissen  der  gemeinen  geselschafter 
des  Steinacher  seigerhandels)  de  dato  den  18.  Septembris  des  verschinen 
sechsundfunfzigsten  jars  der  minderzal  an  e.  g.  aus  Frankfurt  gethan, 
gegen  mir  einer  genedigen  antwort  haben  vernemen  lassen,  in  ansehung, 
das  dasselbig  anderer  gestalt  von  uns  nit  ausgangen,  dan  ufi'  maß,  wie 
solchs  der  buchstab  mit  sich  bringt  und  von  unparteiischen  leuten 
änderst  nit  kan  noch  mag  gedeutet  oder  verstanden  werden.    Dieweil 


No.  252-254.    1557.  41^ 


ich  nun  sehe,  das  noch  allen  von  mir  furgenummenen  raitteln  e  g. 
straks  uff  der  antwurt,  die  e.  g.  meinen  mitgeselschaftern  und  mir 
erstlich  in  Schriften  und  alhie  zum  oftermal  muntlich  geben  lassen, 
ungeacht  der  uffgerichten  verschreib ungen ,  beruhen,  muß  ichs  dismal 
unserem  hergott  bepfelen.  Demnach  aber  e.  g.  sich  noch  nit  erklert, 
uff  wem  wir  vilgemelte  Frankfurter  geselschafter  unser  par  eingelegt 
gelt,  welches  sich  über  die  hundert  und  sibenzig  tausent  gülden  erstreckt, 
sehen  und  der  bezalung  versichert  werden  sollen  und  mir  und  meinen 
mitgeselschaftern  samptlichen  zum  höchsten  zu  wissen  von  notten,  bei 
wem  wir  unsere  bezalung  suchen,  auch  das  es  solche  leut  sein  muchten, 
uff  welchen  solche  sumen  zu  sehen,  so  langt  an  e.  g.  mein  underthenig 
und  hochfleissig  bit,  e.  g.  wollen  uns  dieselbigen  hendler  namhaft 
machen  und  genungsame  Versicherung  thun  lassen,  das  sie  uns  uff  den 
künftigen  ostermargkt  unser  par  eingelegt  gelt  laut  unsers  gethanen 
Schreibens  gewislich  erlegen  wollen.  Dan  wollen  e.  g.  vilgedacht 
schreiben  in  einem  vor  ein  aufkundigung,  so  mussens  e.  g.  im  andern 
auch,  wie  es  der  buchstab  mit  sich  bringt,  gleichfals  für  ein  ablegung 
verstehn.  Bith  nachmals,  e.  g.  wollen  sich  der  billigkeit  noch  genedig 
erzeigen,  domit  wir  nit  aus  dringender  not  verursacht  werden,  andere 
billiche  weg  mit  rat  unserer  gutten  freund  vor  die  hand  zu  nemen,  und 
mich  uffs  furderlichst  schriftlichen  beantwurten,  domit  ich  meine  mit- 
geselschafter  solches  zu  berichten.  Dan  meine  gelegenheit  nit  sein  wil, 
von  wegen  anderer  obligenden  gescheft,  lenger  von  haus  zu  sein.  Das 
umb  e.  g.  in  underthenigkeit  zu  verdinen,  bin  ich  noch  meinem  geringen 
vermugen  allezeit  willig.  Datum  Leipzig,  den  9.  Januaril  1557. 
e.  g.  untertheniger 
Claus  Brom  als  befelhaber  der  Frankfurter  geselschafter. 

Außenadresse:  Dem  wolgebomen  und  edlen  hern  hem  Hansen  Georgen 
grafen  zu  Mansfeld  und  edlen  hern  zu  Heldrungen  etc.  meinem  genedigen  hern. 

Eigenhätidige  Atisfertigung  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisldien,  Saigerhandel, 
Paket  U,  XXXII. 

254.    1557  Januar  11.     Leipzig.      Graf   Hans    Georg 
von  Mansfeld  an  Claus  Brom. 

Antwort  auf  das  Schreiben  vom  9.  Januar. 

.  .  .  Und  wiewoU  uns  nicht  geburt,  abwesens  der  andern  unserer 
freundlichen  lieben  brudern  in  antwort  einzulassen,  so  zweifelt  uns 
doch  gar  nicht,  ihr  werdet  aus  unserer  itzigen  stat  unserer  und  unserer 


414  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


bruder  antwort,  die  wir  euch  auf  eur  aufkundigungsscJirift  von  Frank- 
furt aus  gegeben,  verstanden  und  furnoraen  haben,  das  wir  laut  eur 
brief  und  Siegel,  die  ihr  über  die  zwei  dritte  teil,  dorinnen  wir  euch 
als  hendeler  wissen ,  uff  nechskomenden  ostermarg  anzufahen  und  die 
folgende  termin  also  fort  entrichten  und  zu  guter  genüge  bezalen  lassen 
wollen.  Wan  auch  die  zeit  der  bezalung  des  ersten  termins  vorhanden, 
so  solt  ir  an  diejenigen,  die  dieselbige  thun  sollen,  gewiesen  werden. 
Welchs  wir  euch  gnediger  meinung  in  antwort  nicht  haben  vorhalten 
wollen.    Datum  Leipzig,  mein  handschrift,  den  11.  Januarii  anno  57. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJiandel,  Paket  14,  XXXII. 


265.    1557  Februar  18.    Schwabmünchen. 

Abrede  zwischen  Doktor  Reinhard  von  Lohschwitx,  dem  Abgesandten 
der  Grafen  Hans  Oeorg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld,  und  Matthias 
Manlich  %u  Augsburg  betreffend  die  Uebernahme  der  Kupfer  von  22  Feuern 
durch  Manlich  gegen  Darleihung  einer  Summe,  sowie  über  die  eventuelle 
Uebernahme  eines  zweiten  Fünfteils  und  die  spätere  Uebertragung  auch 
des  dritten  Fünf  teils  an  Manlich. 

Nachdem  die  wolgebornen  herrn  herr  Hans  Georg  und  herr  Hans 
Albrecht  grafen  zu  Mansfeld  und  edle  herrn  zu  Heldringen  etc.  meine 
gnedige  herrn  für  sich  und  irer  gnaden  brueder  und  brueders  sone 
durch  iren  rath  und  gesandten  den  edlen  und  hochgelerten  herrn  Rein- 
harten von  Lobschwitz  der  rechten  doctor  etc.  dem  ernvesten  Mathiaßen 
Mannlich,  Rom.  kon.  m*  rath,  wonhaft  zu  Augspurg,  meinem  gunstigen 
herrn,  und  denen,  so  er  zu  inen  in  gesellschaft  nemen  wurd,  gnedig- 
lichen  antragen  lassen, 

Nemlichen  ire  gnaden  weiten  ime,  Mannlich,  und  seinen  ver- 
wandten von  22  feurn  irer  Mansfeldischen  berkwerk  alle  jar  und  jedes 
besonder  viertausent  centner  gesaigerts  kupfer  Frankfurter  gewicht  gut 
kaufmansgut,  wie  es  bisher  andern  in  Frankfurt  abgewogen  worden,  zu 
Frankfurt  in  der  stat  auf  irer  gnaden  selbs  costen  und  wagknus  lifern, 
also  das  soliche  summa  zu  beeden  Frankfurter  messen  jedes  jars  ge- 
wislich  gelifert  seyen;  und  diser  kauf  solte  dreissig  jar  bestand  haben. 

Ob  dann  über  die  viertausent  centner  von  solichen  22  feurn  jerlich 
ain  merere  summa  kupfer  gemacht  wurd,  weiten  sy  die  grafen  die- 
selben niemand  andern  verkaufen,  sondern  soliche  kupfer  dem  Manlich 


No.  254-255.    1557.  415 


und  seinen  raitverwandten  in  dem  preß  wie  das  ander  auch  lifern  und 
zustellen,  und  nämlich  soliche  kupfer  den  centner  umb  zehendhalben 
gülden  Eeinisch  in  münz,  je  funfzehen  baczen  oder  ainundzwainzig 
Silbergroschen  für  ain  guldin  gerechnet. 

Entgegen  solte  er,  Manlich,  und  seine  mitverwandten  den  grafen 
auf  die  handlung  zu  erledigung  obermelter  22  feur  erlegen  und  bezalen 
als  im  nechtskunftigen  ostermarkt  zu  Leipzig  sechzigtausent  guldin, 
item  auf  sant  Peter-  und  Paulsmarkt  darnach  zur  Naumburg  zwainzig- 
tausent  guldin  und  auf  den  ostermarkt  im  öS'***  jar  sibenzigtausent 
guldin,  thut  zusamen  hundertundfunfzigtausent  guldin  in  mincz,  all- 
wegen  ainundzwainzig  silbergroschen  für  ain  guldin  gerechnet.  Solche 
150®  guldin  wolten  die  grafen  widerumb  dergestalt  bezalen: 

An  den  viertausent  centner  kupfer,  so  die  grafen  jerlich,  wie  obsteet, 
zu  lifern  versprochen  oder  was  von  den  22  feurn  weiters  an  kupfer 
gemacht  wurd,  solte  auf  jeden  centner  allwegen  drey  guldin  in  mincz 
aufgehaben  und  innbehalten  und  nit  mer  für  den  centner  dann  sechs- 
ainhalben  guldin  in  mincz  hinausgeben  und  bezalt  werden  so  lang,  bis 
ermelte  150™  guldin  erstatet  wurden.  Nicht  desterweniger,  wa  soliche 
summa  ermeltes  furleihens,  wie  obsteet,  schon  bezalt  wer,  solt  dan- 
nocht  der  kauf  die  obgeschriben  30  jar  sein  bestand  haben. 

So  dann  die  kupfer  jedes  jars,  wie  obgemelt,  gelifert,  solte  zu  des 
Mannlichs  und  seiner  verwandten  gelegenhait  gestelt  sein,  die  bezalung 
der  kupfer  in  Frankfurter  messen  oder  Leipziger  markten  zu  thon; 
allain  wer  ir,  der  grafen,  beger,  weil  die  bezalung  von  ainer  Frankfurter 
meß  zu  der  andern  etwas  lang  und  sy  zu  der  verlag  des  berkwerks 
under  solicher  zeit  gelt  bedorften,  das  dann  Mannlich  und  seine  ver- 
wandten auf  solichen  falh  allwegen  im  jar,  als  auf  den  neuenjarstag 
im  Leipziger  markt  oder  Peter  und  Pauli  markt  zur  Naumburg  zu  der 
Verlag  allwegen  mit  vier  oder  funftausent  guldin  beholfen  seyen.  Dasselb 
wolten  ire  gnaden  jeder  zeit  in  der  nechsten  meß  oder  markt  hernach 
an  der  bezalung  der  kupfer  ime  Manlich  abgeen  und  gut  thon  lassen. 

Und  zu  Versicherung  und  volstreckung  diß  contracts  oder  kaufs 
wolten  sy,  die  grafen,  den  Mannlich  und  seine  verwandten  versichern 
auf  irer  gnaden  schmelzwerk,  hutwerk,  vorrath  etc.,  desgleichen  auch 
zu  ainem  underpfand  vorschreiben  irer  gnaden  ambt  und  herrschaft 
Fridenburg,  und  über  soliche  Versicherung  die  lehenherrn,  wie  sich 
gepurt,  schriftliche  confirmation  und  bewilligung  thon  lassen. 

Als  nun  dis  der  grafen  antragen  nach  lengs  gehört  worden,  hat 
der  Manlich  irer  gnaden  gesandten  anzaigt,  das  ime  bey  jetzigen 
leufen    und    grossen    teurin   des  gelts   ganz   beschwerlich,    dise  grosse 


416  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

summa  gelts,  als  die  150 ""  guldin,  in  solcher  kurzen  zeit,  wie  begert, 
zu  erlegen,  hingegen  ir,  der  grafen,  gesandter  herr  doctor  Lobschwitz 
seiner  gnedigen  herrn  obligen  auch  entdeckt  und  sonderlich,  wie  iren 
gnaden  im  ostermarkt  nechst  noch  ain  funftail  irer  berkwerk,  als  19  feur, 
haimfallen  wurd,  welcher  funftail  etlichen  partheyen  ungevarlich  umb 
130""  guldin  auch  verpfendt,  die  ire  gnaden  hinweg  losen  mueste; 
darzu  gemelte  summa  gelts  gehöret. 

Dieweil  dann  wolernenten  grafen  und  dem  ganzen  handel  an  dem, 
das  solicher  ander  funftail  irer  berkwerk  zu  den  22  feurn  gebracht  werd, 
treffentlich  vil  gelegen,  damit  sy  ir  schmelz-  und  saigerwerk  diser 
zwayer  funftail  dest  statlicher  fueren  mögen,  doch  solichs  nit  geschehen 
kan,  sy  seyen  dann  von  den  partheyen,  welche  ir  gelt  auf  bemelten 
zwayen  funftailen  haben,  gelediget,  zu  welchem  gemelter  Mannlich  wol- 
gedachten  grafen,  so  vil  möglich,  gern  verhelfen  wolt  und  derhalben  ir, 
der  grafen,  gesandter  und  er.  Mannlich,  sich  also  mit  ainander  ver- 
glichen : 

Er,  Mannlich,  will  mit  allererstem  ainen  der  seinen  zu  den  gesell- 
schaftern  zu  Frankfurt,  welche  auf  disen  zwayen  funftailen  ir  gelt 
haben,  abvertigen,  mit  inen  also  handien  lassen,  ob  sy  und  ire  ver- 
wandten solich  ir  gelt  etliche  jar  lang  bey  ime,  Mannlich,  auf  seinen 
glauben  umb  gepurlich  Interesse  steen  lassen  weiten.  Da  er  nun  bey 
Beliehen  haundlern  erlangt,  das  sy  bewilligen  ain  summa,  darumb  un- 
gevarlich der  ain  funftail  verpfendt  oder  ain  merers,  so  soll  er.  Mannlich, 
dasselb  auf  sich  nemen,  die  grafen  ledig  machen  und  entgegen  die 
grafen  ime.  Mannlich,  jerlich  dergestalt,  wie  obsteet,  von  den  22  feurn 
gemeldet  werden,  alle  kupfer,  so  von  disen  zwayen  funftail,  als  den  22 
und  19  feurn,  gemacht  werden,  welches  jedes  jar  zum  wenigsten  8™ 
centner  sein  soll,  an  gewicht  auch  auf  zeit  und  ort,  wie  obgeschriben 
steet,  nämlich  jeden  centner  umb  zehendhalben  guldin  in  muntz,  lifern 
und  antwurten  und  er.  Mannlich,  an  jedem  centner  drey  guldin  in 
mintz  abziehen  und  innbehalten  so  lang,  biß  die  summa  gehs,  darumb 
beede  funftail  verpfendt  und  ledig  gemacht  werden,  bezalt  ist.  Und 
nicht  dest  weniger  nach  bezalung  desselben  solle  der  kauf  umb  ob- 
gemelte  summa  kupfer  den  centner  umb  9V2  A  in  mintz  die  30  jar 
gehalten  und  volzogen  werden. 

Und  da  diser  weg  also  sein  furgang  hat,  sollen  die  grafen  zu  dem 
vorigen  angepotnen  underpfand  dem  Mannlich,  in  ansehung  das  die 
summa  gelts  vil  großer  auf  den  zwayen  dann  dem  ainen  funftail  ist, 
noch  ein  ambt  oder  herrschaft  verpfenden,  wie  sich  dann  irer  gnaden 
gesandter  erpoten  hat. 


No.255.    1557.  417 


Im  falh  aber,  das  Mannlich  bey  denen,  so  ir  gelt,  wie  obsteet,  auf 
disen  zwayen  funftailn  ligen  haben,  nichts  ausrichten  kondt,  haben  sich 
der  grafen  gesandter  und  er  Mannlich  sich  aines  andern  weges  ent- 
schlossen und  vorglichen: 

Nämlich  das  meine  gnedige  herrn  die  grafen  von  den  obgenanten 
iren  22  feurn  dem  Mannlich  die  summa  kupfer,  wie  im  anfang  diser 
abred  nach  lengs  anzaigt  worden,  lifem  sollen,  will  er  Mannlich  (un- 
angesehen seiner  ungelegenhait,  das  er  diser  zeit  beschwerlich  zu  dem 
gelt  komen  kan)  wolermelten  grafen  darauf  hinausgeben  und  bezalen, 
nämlich  im  ostermarkt  zu  Leipzig  nechst  vierzigtausent  guldin,  item 
auf  Peter-  und  Paulimarkt  darnach  zur  Naumburg  zehentausent  guldin, 
item  auf  sant  Michels  markt  zu  Leipzig  dreissigtausent  guldin,  item 
und  auf  den  ostermarkt  zu  Leipzig  im  58'*"  jar  vierzigtausent  guldin, 
thut  zusamen  hundert  und  zwainzigtausent  guldin,  alles  in  mintz,  je 
ainundzwainzig  silbergroschen  für  ain  guldin  gerechnet.  Dagegen  will 
er,  Mannlich,  wie  obsteet,  alle  jar  in  Frankfurt  von  inen  den  grafen 
empfahen  viertausent  centner  gesaigerte  kupfer  Frankfurter  kupferge- 
wicht  und  kaufmansgut,  desgleichen  auch,  was  von  den  22  feurn  da- 
rüber gemacht  wurd,  und  an  jedem  centner  drei  guldin  in  mintz  in- 
behalten und  für  ain  centner  nit  mer  als  sechsainhalben  guldin  hinaus- 
geben, so  lang  bis  die  obermelten  120"'  guldin  bezalt  worden  sein. 
Doch  das  nach  erstattung  desselben  diser  contract  nicht  destweniger 
die  30  jar  lang  sein  furgang  haben  und  ime  Mannlich  und  seinen 
nachkomen  die  kupfer  umb  die  neunainhalben  guldin  gegeben  werden 
sollen. 

Also  soll  dise  handlung  auf  die  heuer  angezaigten  zwen  weg  frey 
abgeredt  und  beschlossen  sein,  dergestalt  das  kein  tail  davon  zu  weichen 
macht  oder  gewalt  haben  soll.  Und  was  der  Mannlich  bey  den  gesell- 
S(!haftern  zu  Frankfurt  erlangt,  gehandelt  oder  ausgericht,  desgleichen 
auch  die  grafen  bey  denselben  oder  andern,  welche  gelt  auf  disen 
zwayen  funftailn  haben,  soll  jeder  thail  dem  andern  mit  allerfurder- 
liohesten  zu  wissen  thon.  Im  falh  nun  das  sich  die  sach  dermassen 
zutrueg,  das  dem  Mannlich  und  seinen  verwandten  beede  funftaU  in 
der  gestalt,  wie  oben  angezaigt,  zusteen  mochten,  sollen  sy  zu  beeder- 
seits  furderlich  wider  zusamenkomen  und  sich  der  summa  gelts,  so 
die  partheyen  nit  bey  dem  Mannlich  ansteen  lassen  weiten,  mit  ein- 
ander vergleichen,  auf  was  frist  dieselben  erlegt  werden  solte.  Konden 
dann  die  mitel  nit  erlangt  werden,  dardurch  die  zwey  funftail  jetziger 
zeit  in  ain  band  komen,  so  hat  der  ander  weg  mit  den  22  feurn  sein 
fcrgang  und  werden   sich   die  graffen,  desgleichen  der  Mannlich  mit 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  27 


418  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


aufrichtung  der  verschreibungen  wol  zu  verainen  wissen.  Es  habe 
auch  der  ain  oder  ander  weg,  wie  vorsteet,  sein  furgang,  sollen  sich 
die  grafen  im  Leipziger  ostermarkt  nechst  der  40  "*  gülden  gewislich 
getrosten,  auch  alles  des,  so  iren  gnaden  von  dem  Mannlich  ver- 
sprochen; entgegen  will  sich  der  Mannlich  bei  iren  gnaden  under- 
thenigklich  vorsehen. 

Es  hat  wolgedachter  grafen  gesandter  anstat  seiner  gnedigen  herrn 
dem  Mannlich  zugesagt,  wann  die  zeit,  darin  der  uberig  irer  gnaden 
drit  funftail  verpfendt,  ir  endschaft  hat  und  er  Mannlich  denselben  auch 
zu  sich  losen  wolt,  so  wollen  ime  die  grafen  alle  gesaigerte  kupfer,  so 
bey  demselben  gemacht  werden,  wie  das  ander,  in  dem  gelt,  als  den 
centner  umb  neunainhalben  guldln  in  mintz,  geben  und  zustellen. 

Des  alles  und  jedes  zu  gutem  urkund  ist  dis  alles  bis  zu  auf- 
richtung der  contract  und  vertrag  in  zwo  gleichlautende  verzaichnus 
gebracht,  abredsweis  gesteh  und  durch  obernante  herrn  Reinharten  von 
Lobschwitz  anstat  seiner  gnedigen  herrn  und  dann  Mathias  Mannlichen 
für  sich  und  seine  vorwandten  vorpitschiert  und  underschriben  worden, 
davon  ieder  tail  aine  zu  seinen  banden  genoraen  hat.  Geben  und  ge- 
schehen zu  Schwabmonchingen,  den  achtzehenden  tag  des  monats 
Februarii  anno  etc.  im  sibenundfunfzigisten. 

(L.  S.)  (L.  S.) 

Reinhart  von  Lubschwitz  Mathias  Manlichen  etc. 

doctor  mein  hand  beken  was  oben  stat. 

Atisfertigung  mit  eigenhändigen  Unterschriften  (von  den  aufgedrücTcten  Papier- 
siegeln nur  noch  Wachsspuren)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel, 
Paket  20,  I. 


256.    1557  März  6.    Frankfurt  a.  M.    Claus  Bromm  an 
Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Die  Unterhandlungen  Christoph  Manlichs  mit  den  Gesellschaftern  über 
die  Ablösung  des  Handels  und  die  auf  der  nächsten  Fastenmesse  wegen 
dieser  Ablösung  gemeinschaftlich  zu  führenden  Verhandlungen,  Bromms 
künftige  Beteiligung  am  Handel.     Bleikauf  in  Frankfurt. 

Wolgeborner  und  edler  graf,  e.  g.  seint  mein  underthenig  und  ganz  | 
willig  dinst  iderzeit  mit  fleiß  zuvor.  Genediger  her,  e.  g.  kan  ich  aus  ' 
sunderer  wolmeinung  unangezeigt  nit  lassen,  wie  das  her  Cristoft  ' 
Manlich  von  Augspurg  die  tag  bei  etlichen  meinen  geselschaftern  und 


No.  255-256.    1557.  419 


mir  erschiüen  uod  sich  etlicher  Sachen  halben,  den  Steinacher  seiger- 
handel  belangen,  freuntlich  mit  uns  zu  underreden  angepotten.  Wie- 
wol  wir  nun  erstlich  allerlei  bedenken  gehabt,  mit  im  von  des  handeis 
gelegenheit  zu  reden,  so  haben  wir  doch,  dieweil  er  sich  dermassen 
erklert,  doraus  wir  spuren  mögen,  das  er  der  Sachen  ein  gruntlichen 
und  guten  bericht  und  derjenig  gewest,  der  sich  mit  e.  g.  albereit  in 
handlung  eingelassen,  von  im  allerlei  vorschleg,  sunderlich  aber,  uff 
was  maß  die  Frankfurter  ire  bezalung  bekummen  mogten ,  angehört 
und  im  dargegen  vertreulichen  nit  allein  die  summa,  was  wir,  die 
Franckfurter  und  Leipziger,  in  den  dreien  fünften  teiln  an  hauptgutern 
hetten,  angezeigt,  sunder  auch,  was  sunst  der  handel  den  andern  an 
hauptgutern,  zinsen  und  wexelgelt  schuldig  und  was  man  dem  handel 
herwiderumb  schuldig,  wie  dan  e.  g.  den  auszugk,  der  ungefehrlich  in 
der  eil  ausgezogen,  neben  mir  etlich  mal  haben  übersehen.  Aber  noch 
vilem  hin-  und  widerbedenken  so  befind  ich  in  der  warheit  vor  mein 
person,  das  dem  handel  nichts  nutzlichers  werd  sein,  auch  im  ufT  andere 
richtigere  weg  nit  mog  abgeholfen  und  uffs  neu  bestelt  werden ,  e.  g. 
kummen  dan  (wie  sie  jungst  solchs  mit  mir  verlassen  haben)  uff  künf- 
tige fastenmeß  in  eigner  person  beer  gen  Franckfurt,  dohin  Cristoff 
Manlich  und  Jeronimus  Rauscher  auch  kummen  werden;  so  seind  wir 
alhie,  wils  gott,  zum  teil  auch  vorhanden.  "Wo  es  dan  e.  g.  vor  rath- 
sara  ansehen,  so  kundt  man  Moshauern,  dem  stadtvogt,  sagen,  das  er 
auch  einen  von  den  Reiöenstein  und  Reinicken,  die  von  der  andern 
wegen  vollen  gewalt  hetten,  mit  sich  brecht.  Was  nun  e.  g.  wol- 
meinung  hierin  seint  wurd,  das  werden  sich  e.  g.  dem  ganzen  handel 
zu  guttem  wol  wissen  zu  verhalten.  Warlich,  genediger  her,  so  vil  icli 
mich  des  handeis  verstehe,  so  befind  ich,  je  lenger  und  mehr  ich  im 
nachdenck ,  das  diser  handel  mit  grossem  nutz  mag  gefuhrt  werden, 
wan  er  nur  allenthalben  dermassen  bestelt  wurd,  wie  e.  g.  mit  mir 
darvon  geredt  haben.  Was  ich  noch  meinem  geringen  vermugen  dar- 
bei  thun  kan,  wil  ich,  ob  gott  wil,  an  mir  nichts  erwinden  lassen.  So 
hab  ich  mit  dem  hern  Manlich,  als  ich  vermerkt,  das  er  vom  hern 
doctor  Reinharten  von  Luschwitz,  e.  g.  rath,  vernummen  hett,  das  zu 
c.  g.  ich  ein  summa  gelts  legen  wurd,  der  wexel  halben,  wie  solche 
eise  meß  mogten  bezalt  werden,  auch  noch  notturft  geredt;  verhofT, 
cieweil  dem  handel  am  selbigen  itz  am  meinsten  zu  erhaltung  treu 
ehr  und  glaubens  gelegen,  es  sol  von  e.  g.,  dem  hern  Manlich  und  uns 
andern  darzu  auch  radt  funden  werden,  wollen  auch  treulich  zusammen 
thun.  Weiter,  als  e.  g.  in  irem  jüngsten  schreiben  begern,  ich  wolte 
1  lieh  noch  pleien  umbthun,  darauf  wollen  e.  g.  bericht  sein,  das  solches 

27* 


I 


420  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldiscben  Saigerhandels. 


albereit  beschehen  und  derer  alhie  schon  etliche  vorhanden  seint;  bin 
teglich  mehr  gewertig.  Was  sunst  andere  Sachen  anlangt,  wollen  wir 
uns,  wils  gott,  uff  die  meß  notturftiglich  underreden,  allein  ich  bith 
nachmals,  e.  g.  wollen  ja  keinswegs  aussenpleiben ,  damit  alles  in  ein 
richtigkeit  zu  allen  teiln  mögt  bracht  werden.  Das  hab  e.  g.  ich  aus 
gutter  meinung  nit  wollen  verhalten  und  thu  dieselbige  hiemit  gott  dem 
alraechtig  bepfelen.    Datum  Frankfurt  am  Mein,  den  6.  Martii  1557. 

e.  g.  undertheniger 

und  williger  Claus  Brom. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  grafen  und  hern  hern  Hansen  Georgen 
grafen  zu  Mansfeld  und  edlen  hern  zu  Heldrungen  etc.  meinem  genedigen  hern 
zu  8.  g.  banden. 

Eigenhändige  Ausfertigimg  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel, 
Paket  14,  XXXII. 


257.    1557  März  8.  - 

Was  auf  heut,  den  8.  Marci  anno  1557,   vor  schulden  auf  meiner 
genedigen   hern  drei  fünfte  teil  zu  Eisleben  bei  einem  idem  kauf- 
man  ader  hendeler  stehen,  volget: 
Steinacher  geselschaft  uff  ein   fünften   teile: 
16646  fl  13  gr    4       A   Barthel  Dragkstedt  uf  2  feuer 
13243  fl    5  gr    6V2  A   Alexander  Dragkstedts  erben  uf  2  feuer 
17523  fl  19  gr  10       A   Jacob  Heidelbergk  uff  2  feuer 
16583  fl    5  gr    7       A   Mathes  und  Valten  Blanckenbergk  uf  3  feuer 
3998  fl    1  gr    8       A   Alexius  Meinhardt  seliger  uf  1  feuer 
16559  fl    3  gr  —       A   Barthel  und  Andres  Blanckenbergk  uf  3  feuer 
84554  fl    6  gr  IIV2  "^    summa  der  huttemeister  schulden 
71055  fl    6  gr     IV2  A   ist   der   itzige   handel   der  Steinacher  gesel- 
schaft   auf  diesen    fünften  teile  im  beschluß 
des  55*^"  jhars  schuldigk  blieben. 

Christof  Moshauer  hat  mir  ditz  jhar  bis 
auf  den  8.  Marci  anno  57  auf  alle  drei  fünfte 
teile  an  einlagen  und  zu  des  handeis  not- 
turft  zalt:  49844  fl  5  gr  6  A- 

Dargegen  habe  ich  ihme  vermuge  eins  Ver- 
zeichnis bis  auf  den  8.  Marci  an  kupfer  ge- 
antwurt  2873  V2  centner  24  h,  die  tut  39  794  fl 
2gr  11  V2  A 


No.  256— 257.     1557.  421 


Und  bleibt  also  der  handl  der  Steinacher 
geselschaft  bis  auf  den  8.  Marci  pro  rest 
schuldigk  10050  fl  2  gr  6V2  A,  tut  auf  ein 
funftenteil  3350  fl  —  gr  10  A;  geburt  diesem 
fünften  teil  V( 
zuzuschreiben 


158959  fl  13  gr  11       A    summa  aller  schulden  dieses  fünften  teils. 

Die   Steinacher  geselschaft  hat  zwene  dritte  teile, 
darein  gehören  nachvolgende  schulden : 
8759  fl  20  gr    4      A   Wolf  Buchner  uf  2/3 
6087  fl    5  gr    5       A   Christof  Moshauer  uf  23 
3844  fl    3  gr    5       A   Pascha  Rincke  uf  2  3 
4360  fl    4  gr    6       A   Michel  Glitzscher  uf  2  g 
4060  fl  II  gr    6       A   Alexius  Meinhard  uf  23 
7370  fl  19  gr    2      A   Hansen  Brückners  erben  uf  2/3. 
34483  fl    1  gr    4       A    summa 

42506  fl    3  gr    3^2  A    ist    der    itzige    handel   in    abrechnunge   des 
55**"  jhars    uf  diese   zwene   dritte   teile  der 
Steinacher  geselschaft  schuldigk  blieben 
2233  fl    7  gr    6      A   geburt  disen  zweien  drittenteilen  von  den  obe- 

melten  10050  fl  2  gr  6V2  A  zuzuschreiben 

79222  fl  12  gr     1  ^/g  A   summa  aller  schulden  dieser  zweier  dritteteile. 

Die  Eisfeldische  geselschaft  hat  einen  ganzen  funftenteil 
und   einen   drittenteil    von    einem   funftenteil;    darauf  stehn 
schulden,  wie  volget: 
A   Wolf  Buchner  uf  1 3 
A   Christof  Moshauer  uf  ^  3 
A    Pascha  Rincke  uf  ^/g 
A   Michel  Glitzscher  uf  V3 
A    Alexius  Meinhard  uf  Vg 
A    Hansen  Brückners  erben  uf  '3 
A   Sigmund  Purer  uf  6  feuer 
A  Jobst  Bender  seliger  uf  5  feuer 
A    Alexius  Meinhards  erben  uf  2  feuer 


4347  fl  20  gr 

8 

3043  fl  13  gr 

2'/2 

1922  fl    1  gr 

8V2 

2180  fl    2  gr 

3 

2030  fl    5  gr 

9 

3685  fl    9  gr 

7 

42234  fl    2  gr 

31/2 

18498  fl     1  gr 

V2 

13367  fl    6  gr 

lOV, 

91309  fl  —  gr    4^/0  A  summa  der  huttenmeistere  schulden. 

35459  fl    8  gr       ^'2  A   ist  der  itzige  handel  der  Arnstater  geselsch 
uf  ein  halben  fünften  teil  schuldig  blieben 


422  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


19563  fl  18  gr       ^'3  -^  ist  der  itzige  handel  der  Arnstater  geselschaft 
uf  ein  drittenteil  schuldig  blieben 

33866  fl  3  gr  1  A  ist  der  itzige  handel  der  Eisfeldischen  gesel- 
schaft uf  ein  halben  fünften  teil  schuldigk 
blieben 
1476  fl  6  gr  IV2  A  ist  der  itzige  handel  im  ende  des  55*^°  jhars 
über  die  geantwurten  kupfer  Wolf  Rothen 
schuldig  blieben 
4466  fl  15  gr  1  A  gehört  diesem  fünften  teil  und  drittenteil  ver- 
muge  des  Verzeichnis  der  geantwurten  kupfere 
zuzuschreiben. 


186141  fl    8  gr    8V2  ■^   summa  aller  schulden  dieses  fünften  teils  und 
drittenteils 


424323  fl  13  gr    9       A    summa  summarum  aller  schulden  uf  alle  drei 
fünfte  teil 

Nach  vermuge  des  ubergebenen  Verzeichnis,  so  am  8.  Marci  a°  57 
übergeben ,  ist  der  Eislebische  huttenhandel  uf  den  neuen  und  alten 
Vorrat  uf  der  wolgebornen  m.  g.  hern  drei  fünfte  teile  durchaus  schuldigk 
blieben 

424323  fl  13  gr  9  A 

Von  dieser  bemelter  summa  wirt  gezogen  das  haubtgut,  so  wol- 
gedachte  m.  g.  hern  von  dem  Eisfeldischen  und  Arnstatischen   seiger- 
handel  zu  bezalen  angenommen,  nemlich 
73505  fl  19  gr    3      A   von   wegen    des    Eisfeldischen    handeis    one 

die  zins 
140509  fl    1  gr  11       A   von  wegen  des  Arnstater  handeis  one  die  zins 
214015  fl  —  gr    2      A   summa, 
diese  summa  von  den  obgedachten  424  323  fl  13  gr  9A  abgezogen, 
bleibt  210308  fl  13  gr  7  A 

Aufzeichnung  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJiandel,  Paket  14,  XXXI. 


258.    1557  April  11. 

Die  Grafen  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer, 
Hans  Ernst  und  Haug  von  Mansfeld  verschreiben  den  beiden  Augsburger 
Bürgern  Matthias  und  Christoph  Manlich,  gegen  Darleihung  von  300000  fl, 
auf  30  Jahre  von  ihren  41  Mansfeldischen  und  Eislebischen  Fetcern 
jährlich  10000  Zentner  gesaigerter  Kupfer,  den  Zentner  für  9^/^  fl;  bei 


No.  257-258.    1557.  423 


der  Bezahlung  werden  pro  Zentner  3  Gulden  xur  Amortisation  abgerechnet. 

Den  Manlich   werden  auch  die   Kupfer   von  den  lö^l^  Feuern,  die  den 

Buchnern    in  Leipzig  noch   auf  5  Jahre  verpfändet   sind,   in   Äussiclü 

gestellt. 

Wir  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoier,  Hans 
Krnst  und  Haiigk  graven  und  hern  zu  Mansfeld  edle  hern  zu  Heldrungen 
brueder  und  gefettern  für  uns  selbs,  auch  anstadt,  in  namen  und  von 
wegen  unsers  vettern  und  bruders  graven  PhiUps  seiligen  unmündigen 
Söhne,  auch  vor  alle  unsere  erben  und  erbnehmen  bekennen  hiemit 
öffentlich  und  thun  kund  allermennigklich  mit  dissem  offen  brief:  als 
uns  die  erbarn  unsere  liebe  besondern  Mathias  und  Christoff  die 
Manlich  gevetter,  burger  zu  Augspurgk,  für  sich  und  ire  verwanten 
itzo  auf  unser  gnedigs  ansynnen  und  vergleichung  des  hernachgemelten 
kupferkaufs  und  contracts  dreihunderttausent  gülden  Reinischer  in 
Mumtz,  je  funfzehen  patzen  oder  sechtzigk  creutzer  für  ein  gülden  ge- 
rechent,  an  heut  dato  ditz  briefs  in  barem  gutem  geld,  welchs  wir 
zu  hoher  unser  obliegenden  notturft  bedurftigk  gewest,  damit  einund- 
vierzigk  unsere  Mansfeldische  und  Eislebische  feuer,  so  gegen  andern 
verpfent  gewest,  geledigt,  unsern  grossen  schaden  furkommeu,  den 
handel  unsers  bergkwergks  aufgericht,  gefurdert  und  guten  nutz  da- 
durch geschafft,  zu  unsern  sichern  banden  und  gewalt  gestelt  und 
uberantwort  haben,  welchs  entpfangenen  bargetzelten  gelts  der  drei- 
hunderttausent gülden  in  muntz  wir  für  uns,  unsere  erben  und  nach- 
kommen, die  mehrgedachte  Mathias  und  Christoff  die  Manlich  gevetter 
und  verwanten,  ire  erben,  und  wer  deshalben  quitirens  notturftigk  ist, 
in  bester  und  bestendigister  form  rechtens  quidt,  frev,  ledigk  und  loß 
sagen  und  zelen,  das  wir  demnach  und  darauf  zu  gnediger  und  pillicher 
widderbezalunge  obbestimpter  heuptsunima,  auch  ergetzligkeit  dissen 
underthenigen  furstreckens  mit  zeitigem  gutem  rat,  wolbedachtem  syn 
und  muth  von  unser,  unsers  lieben  vetters  und  bruders  bessers  nutz 
und  frommen  wegen  uns  mit  den  obgedachten  Madthiassen  und  Christoffen 
den  Manlichen  gefettern,  ir  aller  erben  und  erbuehmen  und  allen  andern 
derselben  mitgesellschaftern ,  wie  die  genant  und  wa  die  gesessen  und 
in  ihren  geselschaftbriefen  und  verschreibungen  begriffen  oder  sie 
noch  mehr  zu  sich  nehmen  wurden  und  sie,  die  erstgenante  gesel- 
schafter,  vor  sich,  ire  mitverwante,  ihre  erben  und  erbnehmen  hinwid- 
derumb  mit  uns  auf  alle  unsere  und  unsers  vettern  und  bruders  ob- 
gedachter  graven  zu  Mansfelt  Mansfeldische  und  Eislebische  feuer,  so 
zu  unsern  drey  funfteil  bergkwergk  gehören,  aines  bestendigen,  auf- 
richtigen  und  unwidderruflichen  kupferkaufs,  bedings   und  pacts   auf 


II 


424  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

dreissigk  jar  lang  die  nechsten  nach  dato  volgent,  so  sich  auf  ostern 
anno  etc.  siebenundfunfzigk  anfahen  und  widderumb  uf  ostern  der 
mindern  jarzal  Christi  im  siebenundachtzigisten  enden  werden,  volgen- 
der  maß  wolbedechtigklich  vereinigt,  verglichen  und  vertragen  haben 
und  thun  auch  solchs  bey  unsern  graffelichen  wurden,  waren  werten, 
trauen  und  glauben  für  uns,  unsern  vettern  und  brader  graf  Philips 
seiligen  unmündigen  söhne,  unser  aller  erben,  erbnehmen  und  nach- 
kommen hiemit  und  in  craft  ditzs  briefes  in  der  allerhöchsten  und 
besten  form ,  wie  es  nach  ordenung  und  ausweisung  beider  recht  zu 
thun  geburt  und  zum  höchsten  für  allermennigklichs  widerthailn  und 
absprechen  volkommen  gut  macht  hat,  haben  soll  und  magk,  nemblich 
dergestalt,  das  wir,  unser  erben  und  erbnemen  den  mehrgemelten 
Mathias  und  Christoff  Manlich  und  mitgeselschattern ,  allen  iren  erben, 
nachkommen,  oder  so  dissen  brief  mit  irem  wissen  und  willen  inn- 
haben  werden,  die  obgeschrieben  dreissig  jar  lang  von  obgemelten 
unsern  Mansfeldischen  und  Eislebischen  feuern  und  den  kupfern,  so 
wir  schmelzen  und  machen,  nun  hinfur  alle  jhar  und  ides  jahrs  allein 
und  besonder  zehentausent  zentner  Eislebische  und  Mansfeldische  ge- 
seigerte  kupfer  Frankfurter  kupf ergewichts  i)  gerechts  kaufmansgut, 
benantlich  ainen  iden  solchen  zentner  kupfer  umb  neun  und  ein 
halben  gülden  in  muntz  zu  sechtzigk  creuzer  oder  einundzwanzig 
Silbergroschen  für  ein  gülden  gerait  in  der  Stadt  Frankfurt  am  Mein, 
nemlichen  ide  Frankfurter  meß  halben  taile,  das  ist  fanftausent  centner, 
alwegen  in  beisein  des  geschwornen  wegers  daselbst  auf  unsern  selbst 
aigen  costen  und  wagnus,  wie  obstehet,  recht  kaufmansgut  Frankfurter 
kupfergewicht  und  die  stuck  alle  mit  unser  und  ir,  der  Manlichen  und 
irer  verwanten,  zaichen  bemerkt,  liffern  und  antworten,  auch  mit  der 
ersten  lifferung  und  antwortunge  in  nechstkunftige  Frankfurter  herbst- 
meß dis  funfzehenhundertsibenundfunfzigsten  jhars  anfahen  sollen  und 
wollen.  Und  da  sich  auch  aus  verleihunge  gotlicher  gnaden  zutragen, 
das  in  zeit  der  gemelten  dreissigk  jhar  sich  berurte  unsere  bergkwergk 
in  unser  grafschaft  Mansfelt  so  reichlich  erzeigten,  das  jerlich  ein 
mehrere  summa,  als  obstehet,  gemacht  wurd,  so  sollen  und  wollen  wir 
ihnen  dieselbigen  uberigen  kupfer,  in  was  schrot  die  sein,  auch  gen 
Frankfurt  in  obgemeltem  kaufgelt  auf  unser  selbst  eigen  kosten  und 
wagnus  liffern  und  antworten   lassen.    Wir,  unsere  erben,  erbnehmen 


^)  Bemerkung :  dolus,  quod  dis  gewicht  acht  pfund  schwerer  dann  Nürn- 
berger oddr  Eisleber  und  die  muentz  mit  den  creutzern  und  silbergroschen 
geringer  dann  mit  patzen. 


No.258.    1557.  425 


und  nachkommen  sollen  und  wollen  auch  sonderlich  in  zeit  disser 
dreissig  jähre  niemandes  andern  keine  kupfer  verkaufen  noch  vorkaufen 
lassen,  weder  wenig,  noch  viel,  sonder  sy  und  ire  erben  sollen  und 
mögen  solche  kupfer  alle  ainigk  und  allein  an  allen  orten  und  in  allen 
landen  ires  gefallens  und  zu  irem  besten  nutz  und  vorteil  verschleissen 
und  vertreiben  one  unser,  unser  erben  und  erbnehmen,  auch  sonst 
allermenigklichs  von  unsern  wegen  eintragk  und  verhinderunge.  Und 
was  wir  also  gemeltem  Mathias  und  Christoff  den  Manlichen,  iren  mit- 
geselschaftern  oder  verwanten  und  iren  erben  ides  der  obbestimpten 
dreissigk  jare  und  in  ider  Frankfurter  meß  für  kupfer  (welches  alle 
jar  under  obgeschriebener  summa  der  zehentausent  centner  nit  sein 
soll)  gen  Frankfurt  antworten  und  liffern  lassen,  das  sollen  sie  uns 
umb  ein  iden  derselben  zentner,  wie  obstehet,  neun  und  ein  halben 
gülden  in  muntz,  je  sechtzigk  creutzer  oder  einundzwanzigk  silber- 
groschen  für  ein  gülden  gerechent,  geben  und  bezalen,  doch  auf  iden 
centner  drey  gülden  in  abschlagk  und  zu  widerbezalunge  obbestimpter 
durch  uns  itzt  entpfangener  dreihunderttausend  gülden  in  muntz  ab- 
ziehen und  inbehalten,  so  lang  bis  die  obgeschriebene  summa  wider- 
erstattet worden  ist  und  also  uns  für  den  centner  kupfer  (so  lange  die 
dreihunderttausent  gülden  nit  bezalt  sein)  ides  mals  nit  mehr  als 
sechs  und  ein  halben  gülden  zu  hernachbestimpten  ortern  und  Zeiten 
herauszugeben  schuldigk  sein,  aber  nach  abzalunge  der  dreihundert- 
tausent gülden  volgendes  für  iden  centner  die  neunundeinhalben  gülden 
in  muntz  volkommenlich  bezalen  und  also  die  dreissig  jhar  langk  be- 
stendigk  bleiben.  Als  oft  wir  auch  ihnen,  den  Manlich,  und  iren  rait- 
geselschaftern  und  iren  erben  ain  anzal  kupfer  durch  unsere  diener  zu 
Frankfurt  gelibert,  soll  dieselb  alsbalt  von  unserm  diner  in  ein  buch, 
so  sie,  die  Manlich,  bey  banden  haben,  mit  ganzen  werten  geschrieben 
und  gemeldet  werden :  auf  IS^.  tagk  hab  er  so  vil  kupfer  in  beisein  des 
geschwomen  wegers  den  Manlichen  und  iren  verwanten  abgewegen 
und  uberliffeil  Entkegen  sollen  die  Manlich  und  ihre  mitgeselschafter 
oder  ihre  diner  in  Frankfurt  auch  in  ein  buch,  so  unser  diner  haben 
wirdet,  gleichsfals  schreiben,  das  sie  auf  N.  tagk  so  vil  kupfer  von  unserm 
diner  in  beisein  des  geschwomen  wegers  empfangen  haben.  Und  zu 
was  zeit  sie  also  für  kupfer  von  uns  entpfahen,  ob  es  schon  zum  teil 
vor  den  messen  beschech,  mugen  sie  es  ires  gefallens  von  stunt  an, 
wie  oben  gemeldet,  verhandeln  und  verkaufen,  entkegen  uns^)  die 
bezalunge  zu  ieden  Leipziger  markten,  als  die  helft  auf  den  Leipziger 


*)  Bemerkung:  dolus. 


426  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

michaelismarkt  und  die  ander  helfte  auf  den  Leipziger  ostermarkt  zu 
Leipzig  in  der  stadt,  ie  einundzwanzigk  silbergroschen  vor  einen  gülden 
an  thalern  der  chur-  und  fursten  zu  Sachsen  schrot  und  körn,  derselbigen 
wert  oder,  wie  wir  die  ieder  zeit  in  unser  graf-  und  herschatt  schlaen 
und  münzen  werden,  erlegen  und  thon.  Dieweil  sichs  auch  zutragen 
mocht,  das  wir  zu  zelten  zu  der  vorlagk  des  handeis  zwischen  ostern 
und  Michaelis  und  volgent  zwischen  Michaehs  und  wider  auf  ostern 
etlich  geld  zum  handel  bedürfen  wurden,  so  haben  uns  obgemelte  ge- 
selschaftere  gewilligt,  als  lang  disser  handel  in  iren  banden  stehet, 
alwegen  und  ides  jhars ,  als  auf  itztkunftigk  Weinachten  des  achtund- 
funfzigisten  jhars  anzufahen,  fünf-  oder  sechstausend  gülden  in  rauntz, 
desgleichen  uff  Petri  und  Pauli  auch  so  vil  vor  den  fristen  heraus  zu 
leihen,  wie  es  des  handeis  notturft  erfordern  wirdet,  an  kein  ander 
ort  auch  gebraucht  werden  sol.  Doch  sollen  dieselben  fünf  oder  sechs- 
tausend gülden  alwegen  in  der  nechsten  Frankfurter  meß  hernach  an- 
stadt  der  baren  bezalung  an  den  gelifferten  kupfern  abgekürzt  werden, 
und  sollen  sich  auch  obgemelte  Manlich  und  ire  verwanten  in  zeit  der 
obgeschrieben  dreissigk  jharen  keiner  steigerunge  ader  neuerunge  zu 
befaren  haben,  dan  es  soll  ihnen  obgemelter  kauf,  pact  und  beding 
getreulich  gehalten  und  volzogen  werden.  Wir  wollen  auch  sie,  die 
geselschafter ,  ire  gueter,  diener  und  verwanten  gleich  andere  unsere 
underthanen  in  unsern  schütz  und  schirm  annemen,  sie  in  irem  ob- 
ligen  verschreiben,  gleich  und  recht  vor  sie  bieten  und  ire  gnedige 
hern  sein.  Und  nachdem  sie  uns  itzt  mit  darstreckung  obgeschriebener 
summa  geldes  ganz  underthenigklichen  und  nutzlichen  gedint,  so  haben 
wir  uns  vorpflicht  und  ihnen  zugesagt,  mit  allererstem,  so  es  sein  kan, 
unsere  achtzehendehalb  Mansfeldische  und  Eislebische  feuer,  so  den 
Bucherischen  und  iren  verwanten  von  Leiptzk  noch  uff  fünf  jhar  vor- 
pfent,  auch  zu  ledigen,  zu  losen  und  an  uns  zu  bringen,  nachmals 
ihnen  die  kupfer,  so  die  Bucherischen  jetzt  davon  machen,  auch  in  dem 
pröß,  wie  die  andern  obgeschriebene  kupfer  verfolgen  lassen. 

Begebe  sich  aber  (welchs  doch  gott  gnedigklich  verhütten  wolle), 
das  in  zeit  der  obgeschriben  dreissig  jar  unsere  bergkwergk  in  abfahl 
kommen,  durch  krieg  oder  in  andere  weg  eingenomen  oder  verterbt 
wurden,  dardurch  wir  aus  unsern  Mansfeldischen  und  Eislebischen 
gegenwertigen  und  künftigen  bergkwergken,  verrat  und  hutwergk  weiter 
keine  kupfer  machen  und  den  obgemelten  Manlichen  und  iren  ver- 
wanten oder  iren  erben  die  obbestimpte  verkaufte  und  versprochene 
summa,  als  jherlichen  zehentausent  zentner,  nit  genzlich  und  vollen- 
komlich  liffern  konten,  so  sollen  wir,  unser  erben  und  erbnehmen  als- 


No.258.    1557.  427 


dan  uf  ir  erstes  erfordern  die  obgemelte  dreihunderttausent  giilden,  so 
wir,  als  obstehet,  von  den  gedachten  Manlichen  und  iren  verwanten 
entpfangen,  oder  was  wir  ihnen  daran  noch  ausstendigk  weren,  wid- 
derumb  zu  Leiptzk  in  der  stadt  mitsampt  der  abnutzung  und  ergetzung 
des  gewins,  so  sie  an  den  kupfer  der  nachsteenden  rest  erobern  und 
bekommen  betten  mögen,  in  guttem  geld  erlegen  und  bezalen,  on  allen 
verzugk  und  genzlicb  an  allen  iren  costen  und  schaden.  Aber  ausser- 
halb disses  ungefels,  da  die  bergkwergk  aufrecht  unvorderbt  bleiben 
und  wir  oder  unser  erben  solche  zu  bauen  nit  understehen  wolten 
(das  aber  keinswegs  sein  soll),  so  sollen  sie,  die  Manlich  und  mitgesel- 
schafter,  ire  erben  und  nachkommen,  ir  gelt  für  das  kupfer  zu  nehmen 
nit  schuldigk,  sondern  wir,  unser  vetter  und  bruder  graf  Philips  selligen 
unmündigen  söhne,  unser  aller  erben  und  nachkommen  ihnen  dissen 
hirin  vorschriebenen  kupferkauf  stracks  nach  inhalt  dis  briefes  zu 
halten  und  zu  volziehen  obligiret  und  vorbunden  sein  und  bleiben 
Und  domit  aber  mehrgemelte  Matthis  und  Christoff  die  Manlich  gevetter 
und  mitgeselschafter,  ir  erben  und  nachkommen  oder  wer  disse  ver- 
schreybunge  mit  irem  gutten  wissen  und  willen  innehaben  wirdet, 
umb  obbestimpten  kupferkauf  und  der  gedachten  uns  furgelihenen 
dreihunderttausent  gülden  in  muntz,  und  was  disse  verschreibunge  mit 
sich  bringt,  von  uns,  unsern  erben,  erbnehmen  und  nachkommen  vor- 
sichert und  vorsehen  sein,  so  haben  wir  ihnen  deshalben  samentlich 
und  sonderlich  zu  iren  wissenhaften  aufrechten  und  redelichen  fur- 
und  underpfant  gesetzt,  verschrieben  und  verpfent,  thun  es  auch  hiemit 
wissentlich  in  craft  ditzs  briefes,  nemlich  unsere  ampt  Eisleben  und 
Artern,  in  unser  graf-  und  herschaft  Mansfelt  gelegen,  mit  allen  und 
iden  derselben  zugehörigen  schlossern,  forwergken,  heusern,  flecken, 
markten,  dorfern,  wisen,  ackern,  holtz,  holtzmarken,  wegern,  vischentzen, 
leuten,  renten,  zinsen  und  gutern  und  sonst  allem  andern,  so  zu  dissen 
beeden  schlossern  und  amptern  gehöret  und  von  pillicheit  und  rechts- 
wegen  gehören  soll,  es  sev  hirinnen  benamet  oder  nit,  gantz  und  gar, 
nichtzit  davon  ausgenomen,  noch  hindangesatzt,  auch  als  recht  frei 
eigen,  gegen  niemant  versetzt,  verschrieben,  noch  verpfendt,  dan  allein, 
das  sie  von  dem  hochwirdigisten  in  gott  durchleuchten  hochgebornen 
fursten  und  hern  hern  Sigismundo  postulirten  und  bestettigten  erz- 
bischoffen  zu  Magdeburg,  primaten  in  Germanien,  administratorn  zu 
Halberstadt,  marggraven  zu  Brandenburgk,  zu  Stettin,  Pommern,  der 
Cassuben  und  Wenden,  auch  in  Schlesien,  zu  Crossen  herzogen,  burg- 
grafen  zu  Nurmbergk  und  fursten  zu  Eugen  etc.  unserm  gnedigisten 
hern  zu  gemeinem  lehen  gehen,  des  fürstliche  g.  darein  auch  gnedigklich 


428  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


bewilligt  und  uns  darüber  gnedigiste  bewilligungebrief  verfertigt,  die 
wir  auch  neben  diesser  verschreibungen  obgemelten  geselschaftern  zu- 
gestelt  haben,  alles  mit  der  bescheidenheit,  zu  welchem  jare  oder  frist 
wir  denn  genanten  Mathias  und  Christoff  den  Man  liehen  und  iren  ver- 
wanten  oder  iren  erben  jherlich  die  zehentausent  zentner  kupfer,  als 
obstehet,  nit  lifferten  oder  anders  laut  dis  briefes  nit  hielten  und  ge- 
burhche  volzihunge  teten,  so  haben  alsdan  die  vorgenanten  Manlich, 
ire  mitverwanten,  ir  aller  erben  und  helfer  oder  wissentliche  innehabere 
disses  briefs  darnach,  wan  sie  wollen,  vollen  gewalt  und  gut  recht  on 
gericht  und  anclag,  oder  ob  sie  wollen,  mit  gericht,  geistlichen  ader 
weltlichen  und  mit  clag,  die  obgeschrieben  ampter  mit  allen  desselben 
leuten  und  guttern  anzugreifen,  einzuziehen,  zu  besetzen,  zu  nutzen, 
zu  niessen,  gegen  andern  zu  vorpfenden,  zu  vorkaufen,  wie  wir  dan 
von  stunt  an  davon  abtretten  und  unsern  vogten,  pflegern  und  Ver- 
wesern bevelch  geben  wollen,  davon  zu  weichen  und  den  underthanen 
gleichsvals  bevelen,  ihnen,  den  geselschaftern,  iren  erben  oder  welchen 
sie  es  verpfenden,  verkeufen  oder  übergeben  werden,  geburende  hul- 
digunge  und  pflicht  zu  thun  und,  wa  mangel  darin  erscheinen  und  sie 
des  iren,  wie  obstehet,  nit  vernueget  wurden,  volgents  uns,  unser  erben, 
erbnehmen  und  nachkommen  alle  samentlich  oder  unser  einen,  zwen 
oder  mehr,  wie  es  ihnen  gehebet,  schriftlich  oder  muntlich  in  leistunge 
zu  mahnen.  Und  so  wir  also  gemanet  werden,  so  sollen  wir  alsdan 
von  stunt  an,  namblich  iedweder  besonder  mit  sein  selbst  leibe,  vier 
reissigen  knechten  und  fünf  leistparn  pferden  an  die  ort  und  stadt,  die 
sie  uns  benennen,  in  eines  erbern  und  ofnen  gastgeben  Wirtshaus, 
darein  wir  gemant  werden,  in  leistunge  einreiten  und  da  zeren  und 
laisten,  recht  unvordingt  geselschaft  halten  nach  leistens  recht  und  also 
weder  wir,  knecht  noch  pferd  ausser  solcher  leistunge  nit  kommen, 
noch  dovon  ledigk  werden,  die  gedachten  Manlich  und  mitverwanten, 
ire  erben  und  nachkommen  sein  dan  zuvorn  laut  disser  verschreibunge 
umb  kupfer  und  gelt,  auch  alle  redelichen  erlitten  costen  und  schaden 
halben  vollenkommenlich  ausgericht  und  vernueget  worden.  Und  wir 
werden  also  in  leistunge  gemant,  wir  leisten  auch  oder  nit,  sy  haben 
auch  die  obbestimpten  ire  vorschriebene  underpfant  angegriffen  oder 
nit,  alledieweil  dann  den  vielernanten  Mathias  und  Christoff  den  Man- 
lichen,  iren  erben  und  mitverwanten  das  alles,  so  obgeschrieben,  nit 
volstreckt  ist,  so  haben  sie,  ire  erben,  nachkommen  und  helfer  aber- 
malen volkommen  gut  erlangt  recht,  macht  und  gewalt,  uns,  unser 
erben,  erbnehmen  und  nachkommen  gemeinlich  oder  sonderlich,  welchen 
oder  welche  sie   wollen  und   desselben  erben  an  allen  unsern  ebbe- 


No.  258.    1557.  429 


stimpten  Mansfeldischen  gegenwertigen  und  künftigen  bergwergken, 
derselben  Torrat,  hutwergk,  schmelzwergk,  silbern,  kupfer  und  allen  zu- 
gehoruugen,  desgleichen  an  unserer  grafschaft  und  herschaft  Mansfeld, 
die  wir  ihnen  auch  mit  allen  ein-  und  zugehorungen  zu  specificirten 
und  benantlichen  für-  und  underpfanden  hiemit  in  specie  (idoch  der 
lehen  halben  auf  gnedigiste  bewilligunge,  ratification  und  becreftigimge 
der  Romischen  konigklichen  maiestat,  im  heiligen  reich  stathalter  des 
Romischen  keisers,  welche  bewilligunge  wir  dan  auch,  als  sich  geburt, 
durch  uns  selbst,  auch  uff  unsern  eigen  costen  ausbringen  sollen  und 
wollen,  hipothicirn,  vorsetzen  und  vorpfenden  und  dan  auch  sonst  an 
allen  andern  unsern  und  unserer  erben  gegenwertigen  und  künftigen 
landen,  leuten  und  guttern,  ligenden  und  farenden,  aigen  und  lehen 
als  iren  gemeinen  underpfanden  anzugreifen,  zu  notten  und  zu  pfenden, 
anlait  darauf  zu  nehmen,  die  arrestiren,  verheften,  verbieten,  nider- 
legen, proceß  darüber  erlangen,  in  stetten,  markten,  dorfern,  auf  wasser 
und  land,  wie  und  wa  sj  die  bekommen  mögen  und  ihnen  am  basten 
fuget,  an  keiner  stadt  darfur  gefreyhet,  damit  sy  auch  wider  uns,  unser 
erben,  erbnehmen  und  nachkommen  die  konigklich  reformation,  die 
gülden  bull,  des  heiligen  reichs  Jandfrieden,  Ordnung  und  abschidt,  ge- 
meine recht,  noch  wider  kein  Satzung  oder  Statut  gar  nichts  freveln, 
verschulden,  noch  vorwirken,  sonder  ires  furnemens  gut  fugk,  recht 
und  glimpf  haben  sollen,  auch  also,  das  weder  uns,  noch  unsere  erben, 
erbnehmen  und  nachkommen,  auch  kein  unser  landleut,  hab  noch  gut 
ganz  nichtzit  freihen,  friden,  schützen  noch  schirmen  sol  kain  babstlich, 
keyserlich,  konigklich  noch  ander  itzt  gegeben  oder  kunftigk  erlangte 
gnad  noch  freiheit,  auch  kein  freibrief,  freihunge,  appellation,  abfor- 
derunge  noch  weisunge  der  stette-,  hoff-  noch  landgericht,  noch  sonst 
nichtzit,  das  jemant  hiewider  zu  uncreftigung  dis  briefes  erdenken,  das 
uns  zu  nutz  kommen,  fruchtbar  sein,  schirmen  oder  bedecken  mocht. 
Dan  wir  uns  für  uns,  unsern  unmündigen  vetter  und  bruder,  unser 
und  sein  erben,  erbnehmen  und  nachkommen  hirinnen  dern  und  aller 
andern  gnaden  und  freiheiten,  geschriebener  und  ungeschriebener  recht, 
behelf  und  exception  zuvor  der  beneficien  aller  freien  und  des  heilligen 
reichs  Satzungen  und  fursehungen,  welchermassen  die  graven,  hern  und 
vom  adel  gerechtfertigt  werden  und  das  mennigklich  bey  ordentlichen 
rechten  gelassen  werden  soll,  und  also  auch  der  beneficien  der  epistel 
des  kaisers  Adriani,  auch  furstehent  alle  quinquinales,  supplicirens, 
restituirens,  appellirens,  und  das  ein  freier  umb  schult  nit  verhatt 
werden  mag,  auch  der  einred  und  exception  des  betrugs,  gefars,  forcht, 
auch  als  obgemelte  summa  der  dreihunderttausent  gülden  uns  nit  bezalt 


430  Ürtundenbuch  zur  Geschichte  des  Man sf eidischen  Öaigerhandels. 

oder  in  unsern  nutz  nit  gewent  oder  das  änderst  gehandelt,  dan  hierin 
geschrieben  oder  das  gemelte  Manlieh,  ire  mitgeselschafter,  ire  erben 
oder  briefsinn ehaber  banniti,  schismatici,  heretici,  excoramunicati  weren 
oder  ander  Verhinderung  betten,  dardurch  wir  achten  oder  uns  aus- 
reden weiten,  als  ob  wir  obgedachtermaßen  bezalung  zu  thon  nit 
schuldig  weren  und  in  der  gemein  aller  andern  behelf,  aus-  und  ein- 
reden, wie  die  wider  disse  verschreibunge  im  rechten  naraen  haben  und 
erdacht,  erlangt  oder  eigener  bewegknus  gegeben  werden  mochten,  be- 
vorab  der  einreden,  ob  gemeine  verzeihunge  nit  bindig,  es  gieng  oder 
volgete  dan  ain  sonder  vor-  oder  nach,  genzlichen  und  gar  vorzihen 
und  begeben  und  derselben  allen  und  iden  wissentlich  renunctirt  haben 
wollen  und  thon  das  hirmit  abermals  itzt  alsdan  und  dan  als  itzt  bester 
form  rechtens  und  bey  unsern  graffelichen  werten,  trauen  und  glauben, 
vorsprechent,  was  in  dissem  brief  geschriben  stehet  und  uns,  unsern 
vettern  und  bruder,  alle  unser  erben,  erboehmen  und  nachkommen  be- 
trifft oder  betreffen  mocht,  vestigklich  zu  halten,  dem  nachzukommen, 
darwider  nichtzit  zu  handeln,  noch  gehandelt  zu  werden  zugestatten, 
alles  getreulich  und  erberlich.  Und  des  alles  zu  warem  und  vhestem 
urkunt,  und  das  disser  handel  mit  unser  und  von  wegen  unsers  un- 
mündigen vettern  und  bruders  guttem  wissen  und  bewilligunge  be- 
schlossen, derselb  auch  von  uns  allen  stet,  vest  und  unvorbruchhch 
sol  gehalten  werden,  haben  wir,  Hans  George,  Peter  Ernst,  Hans 
Albrecht,  Hans  Hoier,  Hans  Ernst  und  Haugk  graven  und  hern  zu 
Mansfelt  und  edle  hern  zu  Heldrungen  bruder  und  gefettern  vor  uns 
und  anstadt  und  von  wegen  unsers  lieben  vettern  und  bruders  graf 
Philips  selligen  unmündigen  söhn,  für  den  wir  hirmit  vertrösten  und 
vorsprechen,  aller  unser  erben,  erbnehmen  und  nachkomen  unsere  in- 
sigil  (darunder  wir  uns  auch  alle  verbinden)  hieran  thun  hangen  und 
uns  mit  wolbedachtem  mut  mit  aignen  banden  underschrieben ,  des- 
gleichen wir,  villgedachte  Mathis  und  Christoff  die  Manlichen,  gevetter, 
haben  auch  zu  steter  und  vester  haltunge  unsere  insigele  oder  petz- 
schafte  vor  uns  und  unsere  mitbeschriebene  hieran  gehangen  und  uns 
mit  aigenen  banden  underschrieben.  Auch  ist  disser  vertragk  eins  lauts 
gezwifacht,  do  wir,  obgemelte  graven  einen  für  uns  behalten,  den 
andern  oftbenanlen  Manlichen  zugestelt  haben.  Geben  und  beschlossen 
den  eilften  tag  des  monats  Aprilis  nach  Christi  unsers  lieben  hern  und 
seligmachers  geburt  im  funfzehenhundert  und  siebenundfunfzigisten  jhar. 

Unterschriften. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigei'lutndel,  Paket  20,  I. 


No.  258-259.    1557.  4SI 


259.    1557  April  11. 

Matthias  und  Christoph  Manlich  versprechen  gemäß  dem  mit  den  Grafen 
Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  geschlossenen  Kupferkontraht,  nachdem 
sie  bereits  150000  fl  an  die  Frankfurter  Gesellschafter  ausgexalilt  haben, 
tveitere  150  000  fl  in  bestimmten  Raten  bis  Michaelis  1558  in  Leipzig 
zu  erlegen. 

Wir,  mit  namen  Mathias  und  Christoö  die  Manlich  gevetter,  won- 
haft zu  Augspurgk,  für  uns  und  unsere  mitv^erwanten  bekennen  oifentlich 
und  thun  kunt  allermenniglich:  Nachdem  wir  auf  dato  mit  den  wol- 
gebornen  hern  hern  Hans  Georgen  und  Hans  Albrechten  gebruedern 
graven  und  hern  zu  Mansfeld  und  edlen  hern  zu  Heldrungen  unsem 
gnedigen  hern  als  für  sich  und  dan  Stadt  irer  gnaden  brueder  und  un- 
mündigen vetter  grave  Philips  seiligen  söne  ainen  kauf,  contract,  paet 
und  beding  auf  dreissig  jar  lang  umb  ain  summa  irer  gnaden  Eis- 
lebischen und  Mansfeldischen  kupfer  aufgericht,  gemacht  und  beschlossen, 
Inhalt  der  verschreibunge,  der  datum  den  ailften  Aprilis  anno  sieben- 
undfunfzigk,  so  ire  gnaden  uns  derhalben  zugestelt  haben ;  dieweil  dan 
in  solchem  contract  lauter  begriffen,  das  wir  ihnen  darauf  dreihundert- 
tausent  gülden  in  muntz  als  bargelt  hinausgeben  und  bezalt,  so  haben 
uns  wolermelte  graven  auferlegt  und  überweisen,  namblich  nachdem  ire 
gnaden  den  Frankfurtern  und  iren  zugewanten  geselschaftern  auf  iren 
berkwerken  schuldig  sein  ainhundert  und  funfzigktausent  gülden  in 
rauntz,  das  wir  dieselben  anstadt  irer  gnaden  ihnen  den  gemelten  gesel- 
schaftern erstatten  und  gut  thun  selten,  wie  dann  von  uns  bescheen 
und  deshalben  irer  gnaden  Schuldverschreibung  umb  diesse  summa  ge- 
lediget,  auch  iren  gnaden  zugestelt  haben,  also  das  wir  iren  gnaden  an 
den  dreihunderttausent  gülden  noch  schuldigk  bleiben  hundert  und 
funfzigktausent  gülden  in  muntz.  Demnach  geloben  wir  für  uns,  unser 
erben,  nachkommen  und  raitverwanten,  wolgedachten  graven,  iren  erben, 
erbnehmen  und  nachkommen  und  mitverwanten  wolgedachter  graven, 
iren  erben,  erbnehmen  und  nachkommen  oder  wissentlichen  innehabern 
dis  briefes  die  ermelte  hundertundfunfzigk  tausent  gülden  in  muntz,  je 
funfzehen  patzen  oder  sechtzigk  creutzer  für  ein  gülden  gerechent,  so 
vil  ainem  jeden  pro  rato  gepurt,  zu  Leiptzk  in  der  stadt  zu  entrichten 
und  zu  bezalen,  nämlichen  im  ostermarkt  dis  sibenundfunfzigisten  jars 
nechst  funfzigktausent  gülden,  item  auf  Petri  und  Pauli  zehentausent 
guldin,  item  auf  Michaeli  dreissigktausent  guldin,  item  auf  ostern  im 
acht   und   funfzigisten    jar    dreissigktausent    gülden,    item    auf    Petri 


432  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


und  Pauli  zehentausent  gülden  und  auf  Michaelis  desselbigen  jars 
zwanzigktausent  gülden,  tut  zusammen  ainhundert  und  funfzigktausent 
gülden  in  rauntz  und  ides  mals  on  allen  verzugk,  auch  wol- 
gedachter  graven  costen  und  schaden,  bey  Verbindung  unserer  hab 
und  gutter,  ligender  und  farender  und  des  gewonlichen  landleuftigen 
schadenbunts ,  darunder  unser  jedes  haab  und  gueter  gelegen,  als  ob 
der  von  wort  zu  vrort  hirin  begriffen  und  geschrieben  stunt,  also  wa 
wir  all  oder  zum  teil,  welche  die  weren,  oder  unsere  erben,  wolgedachten 
unsern  gnedigen  hern  graf  Hans  Georgen  und  graf  Hans  Albrechten, 
iren  bruedern  und  bruderssöhnen,  ir  aller  erben  und  nachkommen  oder 
Inhabern  dis  briefes  berurte  hundert  und  funfzigktausent  gülden  zu 
den  obgeschrieben  fristen,  doch  zu  vorstehen:  so  vil  unser  idem  pro 
rata  geburt,  gar  oder  zum  teil  unbezalt  verblieben  und  über  iren  gutten 
willen  mit  der  bezalung  aufziehen  wurden  (das  doch  kainswegs  sein, 
noch  gescheen  soll)  und  deshalben  ainichen  schaden  nemen,  wie  der 
genant  werden  raocht,  so  sollen  ire  gnaden  denselben  schaden  allen 
sampt  dem  heuptgut  von  bemelten  unsern  haab  und  guetern,  so  wir 
jetz  haben  oder  kunftigklich  uberkomen,  bis  zu  irem  benugen  widderumb 
habhaft  und  zufrieden  gestelt  werden  oder  ire  gnaden  den  aufgerichten 
contract  des  kupferkaufs  zu  halten  nit  vorpflicht  sein,  dawidder  uns 
einicherley  freiheit,  begnadigung  noch  behelf  nit  zustatten  komen,  wir 
uns  auch  derselben  genzlich  nit  gebrauchen  sollen  in  keynerley  weyß, 
alles  getreulich  und  ungevarlich.  Des  zu  warem  urkunt  haben  wir 
beede  obgemelte  Manlich  für  uns  und  unsere  handelsverwanten  unsere 
aigne  insigel  hieran  gehangen,  darunder  wir  uns  verbinden,  allen  hie 
obgeschribnen  Inhalt  war,  stedt,  vest  und  unverprochen  zu  halten, 
haben  uns  auch  mit  unsern  aigen  banden  underschrieben.  Geben  den 
ailften  tagk  des  monats  Aprilis  nach  Christi  unsers  lieben  hern,  ainigen 
erlosers  und  seligkmachers  geburt  funfzehenhundert  und  in  dem  sieben 
und  funfzigisten  jhare. 

Abschrift  im  Gewer  Je.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  20,  I. 


260.    1557  Ostern.    April  18. 


Die  Grafen  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer  und 
Hans  Ernst  verkaufen  Peter  und  Hieronymus  Buchner  und  deren  Mit- 
gesellschaftern des  Saigerhandels  xu  Gräfental  auf  fünf  Jahr  jährlich 
2500  Zentner  Rauhe  Kupfer  pro  Zentner  für  IG^/ofl  (zu22gr),  wofür 
diese  den  Grafen  20  000  fl  %u  5^/q  vorstrecken. 


No.  259— 261.    1557.  433 


Das  ergibt  sich  aus  der  den  Fiirem  unterm  12.  Mai  1560  erteilten 
Ver Schreibung,  laut  welcJier  die  Fürer  es  übernehmen,  die  Schuldsumme 
abzulösen. 

Im  Oetoerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  23,  F. 


261.    1557   Mai  1.     Frankfurt  a.  M.     Die   Frankfurter 
Gesellschafter  an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Haben  Hieronymus  Rauscher  bevollmächtigt,  mit  dem  Grafen  wegen  der 
Bezahlung  des  Wechsel-  und  Zinsgeldes  %u  verliandeln. 

Wolgeborner  und  edler  grave,  euern  gnaden  seien  unser  under- 
thenige  willige  dienst  mit  vleis  bevor.  Gnediger  herr,  es  werden 
zweifelson  e.  g.  sich  noch  gnediglich  zu  erinnern  wissen,  wes  zwischen 
euem  g.,  derselben  brudern  und  jungen  vettern  an  aineni  und  uns 
und  unsern  mitverwandten  als  Franckfurtischen  gesellschaftem  anders- 
tails  verschiener  zeit  v^orgelaufen,  sonderlich  aber,  welchermassen  in 
jungst  verschiener  vastenmess  e.  g.  uns  unser  haubtguter  halben  uf  die 
herren  Manlichen  vorwiesen.  Mit  welchen  Manlichen  wir  uns  auch 
(damit  je  unsers  thails  nichts  gehindert,  noch  ainicher  mangel  erschiene) 
vor  endung  obgemelter  messen  wolten  verglichen  haben,  wo  der  zeit 
der  grossen  ufgenomenen  summen  Wechsel-  und  zinsgelts  halben  one 
unser  ferner  zuthun  hett  rat  gefunden  werden  mögen.  Dieweil  aber 
solches  nit  beschehen,  sonder  noch  darüber  wir  uns  neben  den  alten 
gesellschaftem  und  handelsverwandten  (unangesehen  das  wir  und  unsere 
mitverwandten  von  den  hendeln  haben  abtreten  sollen)  für  ain  solche 
hohe  und  statliche  summa  Wechsel-  und  zinsgelt,  uf  das  treue,  ehr  und 
glauben  alles  gemainen  hendeln  zum  besten  erhalten  wurd,  haben  ver- 
schreiben müssen,  welches  Wechsel-  und  zinsgelt  dann  uf  itzt  künftigen 
Leipsiger  markt  zum  tail,  auch  halt  hernach  zu  Nurmberg,  Antorf  und 
alhie  in  Frankfurt  bezalt  werden  muß.  Und  dann  kainer  aus  uns, 
anoh  unsern  mitverwandten  disser  zeit  aus  ehaften  Ursachen  und  Ver- 
hinderungen aigner  person  uf  itzt  vorsteenden  markt  zu  Leipzig  er- 
scheinen kan,  bei  e.  g.  in  underthenigkait  anzusuchen,  damit  wir  ob- 
gemelts  wechseis-  und  zinsgelts  wider  enthaben  und  erledigt  werden 
möchten.  So  haben  wir  doch  unser  tringenden  hohen  notdurft  nach 
nit  underlassen  konden,  dem  ernhaften  und  achtbarn  Hieronimussen 
Raischern,  burgern  und  des  rats  zu  Leipzig,  ain  schriftlichen  gewalt 
uml  bevelh  zuzeschicken,  bei  e.  g.  von  unser  und  unser  mitverwandten 

Qeachichtaq.  d.  Pr.  S.  Bd.  XXXX VII.  28 


484  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

der  Frankfurter  gesellschaft  wegen  undertheniglichen  und  höchstes  vleis 
zu  handien  und  zu  bitten,  damit  obgemelt  Wechsel-  und  zinsgelt  ul 
bestimbte  zeit  und  ort  entricht  und  also  dardurch  treu,  ehr  und  glauben 
erhalten,  oder  doch  zum  wenigsten  uns  solche  leut  namhaft  gemacht, 
gewiesen  und  dargestellt  werden,  bei  welchen  die  gesellschafter  in 
gemain  und  wir  insonders,  so  von  den  hendeln  abtreten,  bezalung 
halben  solchs  Wechsel-  und  zinsgelts,  das  dieselben  uns  hinfuro  nit 
weiters  belangen,  noch  zu  schaden  oder  nachtail  geraichen  sollten, 
möchten  versichert  sein;  wie  dann  one  das  alle  drei  verschreibungen, 
so  von  e.  g.  und  derselben  brudern  wir  neben  den  andern  alten  mit- 
gesellschaftern  disser  hendel  halben  entpfangen  und  bei  banden  haben, 
solches  austrucklich  mit  sich  pringen  und  ausweisen. 

Zudem  es  in  solchen  und  dergleichen  hendeln  je  und  allwegen 
gepreuchlich  gewesen,  das  diejenigen,  so  die  hendel  zu  sich  ziehen,  vor 
allen  dingen  zins-  und  wechselgelt  neben  andern  beschwernussen  ab- 
legen oder  aber  mit  den  gesellschaftern  in  andere  billiche  wege  sich 
zu  vergleichen  schuldig  sein,  wie  dann  one  das  auch  e.  g.  etliche  aus 
uns  in  jungst  verschiener  vastenmeß  alhie  gnediglich  vertröstet,  nemlich 
was  in  künftiger  rechnung  erfunden  gemaine  gesellschafter  uff  den 
hendeln  hetten,  e.  g.  dieselben  zu  dank  bezalen  weiten. 

Dem  allem  nach  so  langt  an  e.  g.  unser  underthenig  hochvleissig 
bitten,  e.  g.  wollen  sich  in  dissen  hendeln,  bevorab  das  Wechsel-  und 
zinsgelt  belangend,  gegen  uns  und  unsern  mitverwandten,  auch  Hiero- 
nimussen  Kauschern,  unserm  itzigen  bevelhaber,  uf  sein  von  unsert- 
wegen underthenig  ansuchen  also  gnedig  und  genaigt  erzaigen,  uf  das 
wir  und  unsere  mitverwandten  der  Franckfurter  gesellschaft  one  fernere 
Verhinderung  gepurliche  schultbrief  und  verschreibungen  mit  den  herrn 
Manlichen  obgemelt  unser  haubtguter  halben  zum  furderlichsten  ufrichten 
und  verfertigen,  auch  desto  unbeschwerter  von  e.  g.  und  derselben 
brudern  habende  verschreibungen  wider  herausgeben  und  unsers  thails 
obgemelter  hendel  halben  quittirn  und  also  alle  Sachen  richtig  machen 
mögen.  Das  wollen  umb  e.  g.  wir  und  unsere  mitverwandten  under- 
theniglich  unsers  besten  vleis  und  Vermögens  verdienen.  Datum  Frank- 
furt, sambstag  den  ersten  tag  Mali  anno  etc.  LVII. 
e.  g.  underthenige  willige 

die  Franckfurter  gesellschafter  sambtlich  und  sonderlich. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  herrn  herrn  Hansen  Georgen  graven  zu 
Mansfeld  und  edeln  herrn  zu  Heldrungen  unserm  genedigen  herrn. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhanhel,  Paket  14,  XXXII. 


No.  261-264.    1557.  435 


262.    1557  Mai  3.    Wolmirstädt. 

Erxbischof  Sigismund  von  Magdeburg  bestätigt  als  Lehnsherr  der  Häuser 
Eisleben  und  Ärtem  die  von  den  Grafen  von  Mansfeld  den  Bürgern  von 
Augsburg  Matthias  und  Christoph  Manlich  in  dem  am  IL  April  des- 
selben Jahres  auf  30  Jahre  abgeschlossenen  Kupferkontrakt  erteilte  Ver- 
schreibung  der  Aemter  Eisleben  und  Artern. 

Konzept  von  der  Hand  des  Kanzlers  Dr.  v.  Lobschicitz  im  Getoerk.  Archiv  zu 
Eisleben,  Saigerhandzl,  Fäket  30,  L 


263.  1557  Mai  20  (DoDnerstags  nach  Kantate).  Leipzig. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  quittieren  über  50000  fl, 
die  ihnen  die  Manlich  durch  ihren  Faktor  Conrad  Reyser  gemäß  dem 
Kupferkontrakt  ausbezahlt  haben. 

Konzept  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  20,  L 

Auf  der  Rückseite:   Copey  der  quitantz   über  50000  fl,   den  Manlichen   ge- 
geben ostermarkts  anno  57;  haben  erlegt 

26000  fl  fastenmeß  a°  57  Frankfurt 
24000  fl  ostermarkt  a°  57  Leipzk 
50000  fl  summa  datum  20  Maj  a°  57. 


264.    1557  Mai  26.    Eisleben. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  versprecJien 
den  Gevetteni  Matthias  und  Christoph  Manlich  zu  Augsburg,  den  laut 
Vertrag  vom  IL  April  erforderlichen  Konsens  des  römiscJien  Königs,  die- 
weil  es  jetzraaln  bey  hochsternanter  Rom.  kon,  M'  kurze  der  zeit 
und  anderer  ursach  halben  nit  beschehen  mögen,  auf  ausdrückliches 
Ersuchen  der  Manlich  jederzeit  nachträglich  einzuholen  bey  peen  in 
gemeltem  unserm  mit  inen  den  Mannlichen  getrofiben  contract  be- 
griffen. 

Konzept  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  20,  L 


i\ 


436  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


265.    1557  Mai  28.   Eisleben. 

Die  Grafen  Hans  Oeorg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  willigen  darein, 
daß  die  Manlichen  hei  allen  Kupfern,  die  sie  gemäß  dem  geschlossenen 
Kupferkauf  von  den  Hütten  abführen  lassen,  jedesmal  die  Transjjortkosten 
von  der  Saigerhütte  bis  Frankfurt  a.  M.  in  Abzug  bringen. 

Wir  Hans  George  und  Peter  Ernst  gebruder  graven  und  hern  zu 
Mansfeld  edle  hern  zu  Heldrungen  vor  uns,  unsere  mundige  und  un- 
mündige gebrudere  und  vettern,  unsers  bruders  graven  Philipsen 
selligen  nachgelassen  söhne,  auch  alle  unser  erben  und  nachkommen 
hirmit  tun  ofientlich  bekennen:  Nachdem  wir  uns  mit  den  erbarn  und 
namhaftigen  unsern  gunstigen  lieben  besondern  Mathias  und  Christoff 
den  Manlichen  gefettern  zu  Augsburg  und  iren  mitverwanten  eines 
kupferkaufs  halben  lauts  derwegen  ufgerichter  gezwifachter  ver- 
schreibunge  verglichen  und  vertragen  haben,  das  wir  ihnen  alle  kupfer, 
so  wir  ihnen  verschrieben,  zu  Frankfurt  am  Men  liebern  zu  lassen 
verpflicht ;  wan  sichs  nun  zutragen  mochte,  das  die  gedachten  Manliche 
und  ire  mitbenanten  etzliche  kupfer  von  den  seigerhutten  irer  gelegen- 
heit  nach  füren  Hessen,  so  gereden  und  vorsprechen  wir  vor  uns  und 
die  wolgedachten  unsere  freuntliche  liebe  bruder  und  vettern,  auch  alle 
unser  erben  und  erbnehmen  bey  unsern  waren  werten,  trauen  und 
gutem  glauben,  so  oft  und  viel  die  gedachten  Manliche,  ire  verwandten, 
erben  und  nachkomen  von  der  verschribnen  summa  kupfer  in  der  zeit 
laut  aufgerichts  Vertrags  gar  oder  zum  tail,  wie  es  ir  gelegenhait  ist 
oder  jederzeit  sein  wirdet,  begern,  annemen  und  hinwegschicken  wurden 
lassen,  das  wir  ihnen  das  furlon  von  solcher  anzal,  was  man  von  jeder 
seigerhutten,  da  sy  die  kupfer  annemen,  an  welchem  ort  die  immer 
gelegen  wern,  bis  gen  Frankfurt  am  Men  zu  ider  zeit  zu  furlohn  zu 
geben  pflegt,  an  dem  gelt,  so  sy  uns  hernach  für  die  kupfer  zu  geben 
verpflicht,  bey  iren  banden  und  uns  abziehen  lassen  sollen  und  wollen 
one  unser,  unser  lieben  brueder,  bruederssone,  unser  aller  erben,  erb- 
nemen  und  nachkomen  und  menigclichs  von  unsern  wegen  widerred 
oder  aufhalten  und  nit  weniger,  dann  were  solichs  in  dem  aufgerichten 
contract  lauter  geschriben  und  begriflen.  Treulich  und  ane  geferde, 
haben  des  zu  urkund  unsere  angeborne  insigelle  an  dissen  brief  lassen 
drucken.    Gescheen  zu  Eisleben,  den  28.  May  anno  57. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  20,  I. 


No.  265-266.    1557.  437 


266.    1557  Juni  30.   Naumburg. 

Hieronymus  Rauscher,  Christoph  Moskauer  und  Nikiaus  Brorrtm  bekennen, 
dem  Bonaventura  Mirtenbach  21000  Taler  schuldig  zu  sein  und  ver- 
sprechen, die  Summe  in  bestimmten  Baten  bis  zur  Frankfurter  Herbst- 
messe 1560  zurückzuerstatten. 

Wir  hernachbenanten  mit  nahmen  Hieronimus  Rauscher,  des  raths 
zu  Leipzig,  Cristoff  Moshauer,  stadtvogt  zu  Eisleben,  Niclas  Brom, 
burger  und  des  rats  zu  Frankfort  am  Mayn,  bekennen  öffentlich  serapt- 
lich  und  sonderlich,  auch  unvorscheidenlich  für  uns,  unsere  erben,  erb- 
nehmen und  nachkommen,  daß  wir  dem  erbarn  und  vesten  Bonaventura 
Forttenbach  zu  Reichelschwangk  und  allen  seinen  erben  recht  und 
redehch  schuldig  worden  sein  und  gelten  sollen,  nemlich  21"*  taler  des 
kom  und  schrots,  wie  sie  itzo  in  Frankfort  gib  und  geb  sein  oder  für 
ieden  thaler  17  patzen,  die  er  uns  auf  heut  dato  zu  unserm  danknehmen 
beniegen  entricht  bezalt  hat,  hiemit  bekennen  und  ihne  derhalben  quitt 
ledig  sagen.  Demnach  gereden  und  versprechen  wir  für  uns,  unsere 
erben  und  nachkommen  semptlich,  sonderlich  und  unvorscheidenlich 
und  ein  ieder  insolidum,  gedachten  Bonaventura  Forttenbach  oder  sein 
erben,  oder  der  diesen  briff  mit  ihrem  guetten  wissen  und  willen  inne- 
haben wurd,  die  obgedachten  21°  taler  obgemelter  werung  in  sechs 
nachbenannten  Frankforter  messen  zu  entrichten  und  bezalen,  nemlichen 
in  der  fastenmeß  a°  58  thaler  4200  und  dann  in  der  herbstmeß  gemelts 
58*«»  jars  3600  taler,  volgents  in  der  fastenmeß  a°  59*^°  3480  taler  und 
in  der  herbstmeß  auch  a"  5y  3360  taler,  item  in  der  fastenmeß  a°  60 
3240  taler  und  in  der  herbstmeß  gemelts  1560 '^"^  jars  den  rest  und 
laste  frist  3120  taler,  jedesmals  zu  jeder  vorfallenden  frist  zu  ihren 
oder  ihres  bevelchhabers  sichern  banden  und  gewalt  zu  Frankfort  am 
Mayn  antworten  ohn  allen  vorzugk,  ein-  und  Widerrede,  auch  für  alles 
•\orheften,  verbieten,  erniderlegen  und  entweren,  aller  gaistlicher  und 
weltHcher  leut,  richter  und  gericht,  auch  für  alle  acht,  krieg  und  bann, 
gebot,  verbot,  reichsordnung  oder  abschied,  und  wie  solchs  alles  nahmen 
haben  mag,  welchs  alles  uns  nit  schützen,  noch  furtragen  soll  in  kaine 
V7eiß  noch  weg,  alles  bei  vorpfendung  unser  aller  semptlichen  sonder- 
lich und  unvorschaidenlich  haab  und  gueter,  beweglicher  und  unbeweg- 
licher, gegenwertiger  und  künftiger,  an  allen  orten,  wo  sie  die  bekommen 
und  betretten  mugen,  an  kainem  ort  darfur  gefreihet,  die  ihnen  alle 
darumb  enhaft  und  vorpfendt  sein  sollen,  immer  so  lang  und  vil,  biß 
sie  obgedachter  summa  gelts  sampt  allen  darunter  aufgelaufenen  Zinsen 


438  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

und  schaden,  wo  ainiger  durch  unsere  versaumbniß  (daß  doch  nit  be- 
schehen  oder  sein  soll)  darüber  gehen  wurde,  ihren  schlechten  werten 
darunib  zu  glauben,  voUiglich  ausgericht  und  bezalt  wurde,  ohne  alles 
gelerde.  Zu  urkund  haben  wir  alle  drei  und  ein  ider  insonder  sein 
aigen  pitzschir  zu  ende  gedruckt  und  mit  aigen  banden  unterschriben. 
Der  geben  ist  zur  Nauniburgk,  mittwochs  nach  Petri  und  Pauli,  den 
letzten  Juni  im  57*^°  jare. 

(Flüchtige)    Abschrift  im    Oewerk.  Archiv  zu   Eisleben,    Saigerhandel,    Paket 
14,  XXX. 

Auf  der  Bückseite  von  der  Hand  Hieront/mus  Eauschers :  Rauschers,  Brummen 
und  Moshauers  vorpiiichtung  kegen  Fortenbach  umb  21  ™  taler. 


267a.    1557  Mi  10. 

Einnahmerechnung  des  Nürnberger  Faktors  der  Steinacher  Gesellschaft 
Christoph  Fanwiller.     1556 1?. 

Empfahen  der  gesellschaft  des  saygerhandels 

der  hutten  an  der  Stainach  etc. 
wie  hernoch  von  post  zu  posten  stan  wurt 


W 


Laus  deo  semper  adj.  7  Juni  1556  jar  in  Nornberg. 
Empfangen  aller  gutter  und  barschaft,  die  mir,  Crystoff  Fanwiller, 
von  den  ernvesten  herrn  Hansen  Raynyck,  Wilhelm  ReyfFenstains 
seiligen  erben  und  geselschaft  der  hutten  an  der  Stainach  nach 
jungst  gegebner  rechnung  sein  zukomen,  wie  hernach  von  post  zu 
post  stan  wurt: 
Adj  ü     ß    h 

—  ditto  setz  ich  für  einnemen,  für  das  ich  an  jungst 
gebner  rechnung  bin  schuldig  pliben  den  gemelten 
hern  fl  926  ß  14  h  1 ;  so  gat  die  profision  darvon  des- 
selben 56.  jars  fl  100,  bleib  ich  noch  pro  resto  suma      826  14    1 

—  ditto  setz  ich  für  einnemen  auf  ein  neye  rechnung, 
schickt  mir  Valtin  Schifferdecker  per  Hans  Schwartzen, 
enpfing  ich  adj  28  May  6  posten,  halten  an  taller, 
engl  gr  und  Reynisch  gold,  alles  in  mintz  zu  21  gr 

pro  fl 5000 


No.  266- 267      1557.  4S8 


Adj  fl    ß    h 

20  Jullio  bar  enpfangen,  schickt  mir  Valtin  Schj-fFerdecker 
für  ettliche  centner  eysenplech  und  ander  eysenzeyg, 
des  ich  zuvor  hab  verrechnet  in  jungst  gegebner 
rechnung  etc.,  darumb  setze  ichs  wider  für  enpfangen        41  14  — 

14  September  bar  enpfangen,  schickt  mir  Valtin  Schiffer- 
decker per  Erhart  Hamerschmidt  1750  taller  zu  24  gr 

in  2  posten,  tut 2000 

15  October  bar  enpfangen,  schickt  mir  herr  Nyclas  Prom 
aus  Frankfurt  durch  L.  Schell  an  taller  in  24  gr 

fl  302  ß  19, 
an  Niderlendisch  schaff  gr     .    .    .    .    .    fl  200  ß  — 

in  suma      502  19  — 
Suma  foüo    8371    7    l 

Laus  deo  semper  1556  jar. 

7  November  bar  enpfangen,  schickt  mir  Valtin  Schifler- 
decker  per  Claus  Weber  furman  1  post,  helt  in  1000 

taller,  rechen  ich  zu  68  k 1133    6    8 

20  ditto  bar  enpfangen  ein  rest  von  Jeronimus  Fuette- 
rischen,  zalten  sie  mir  auf  die  6  st  w.,  die  inen  zu 
Frankfurt  send  verkauft  und  ich  inen  hie  in  Nürn- 
berg hab  geliffert,  tut  fl 99  17    8 

4  December  bar  empfangen,  schickt  mir  Valtin  Schiffer- 
decker durch  Erhart  Hamerschmidt  437  ^,  taUer  zu 

24  gr fl    500:  — 

an  Engelgr,  6  per  1  fl,  fl  1500:  — 

in  suma    2000 

16  ditto  bar  enpfangen,  schickt  mir  Valtin  Schifferdecker 
durch  Erhart  Hamerschmids  son  1750  taller  zu  24  gr, 

tut  fl 2000 

■  6  Jenner  im  57  jar  bar  enpfangen,  schickt  mir  Valtin 
Schifferdecker  per  Claus  Bechtold,  kerner,  995  ^^  taller 
zu  24  gr,  tut  fl  1138,   an  Englgr,   6  per  1  fl,  fl  862, 

in  suma 2000 

19  ditto  bar  enpfangen,  schickt  mir  Valtin  Schifferdecker 
per  Erhart  Hamerschmider,  kerner,  685  taller  und  217 
an  Engelgroschen,  tut  alles  in  suma  zu  21  gr  per  1  fl    1000 


440  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Man sf eidischen  Saigerhandel». 

Adj  fl     ß     h 

2  Febrer  bar  enpfangen,  schickt  mir  Valtin  Schifferdecker 
per  Hans  Schwartzen,  kerner,  an  Englgr  1000  fl,  mer 

an  taller  zu  24  gr  fl  1000,  tut  alles  in  raintz    .    .    .    2000 

Suma  follio  10233    4    4 
(Die  folgenden  Posten  einfach  aufgexählt:) 
Laus  deo  semper  1557  jar  in  Nornberg. 

3  Febrer      561  13    4 

13  ditto 2000 

15  ditto 2000 

16  Martz 3700 

23  Martzo 2500 

4  Aprill .  3000 

Suma  folio  13761  13    4 

13  May 1000 

29  ditto 3000 

30  ditto 1000 

19  Juny 1000 

10  Jully  empfing  ich  ain  wixel  briefle  vom  hern  Mos- 

hauer,  helt  in  6000  fl  zu  16(?)  patzn,   die  soll  mir 

Bonoventhura  Furthinbach  alhie  erlegen  adj  15  Jully    6000 

—  ditto  enpfing  ich  ein  schreiben  vom  hern  Kristoff  Mos- 

hauer,  hot  er  zu  der  Neumburg  eingeschlagen  per  j 

Hans  Schelln,  diner,  sol  ich  noch  hie  enpfangen  in 

mintz .    1200 

in  suma  13200 

Item  so  hab  ich  zusamengezogen  summa  summarum, 

alles  par  gelt 45566    4    9 

Laus  deo  semper  1556  jar  in  Normberg. 
Ittem   zum   andern  volgt  hernach,  w^as  ich  für  silber  hab  enpfangen 

auf  ain  neye  rechnung: 
Adj  mark  lot  q  A 

20  Jullio  enpfangen  per  Erhart  Hamerschmidt,  schickt 
mir  Valtin  Schifferdecker 

2  st.  w.  No.  11  u.  12  wegen  Nornberger  mark: 
100  M   15  lott  2  q,  helt  15  lott  3  q  0  A 
102    „   15    „    1   „     „     15    „    2  „  3   „ 

feinsilber  mark    199    7    2    1 


No.267.    1557.  441 


Adj                                                                                        mark  lot  q  A 

29  ditto  (von  jetzt  an  nur  summarisch)  2  st 198    1  0  1 

9  Augusto  3  st 301  10  0  1 

18  Allgusto  3  st 298  12  2  2 

28  ditto  1  st 96    3  0  1 

14  Septtembris  1  st.    . 100    2  0  1 

12  st.  1194    4  1  3 

14  October  1  st 97    3  1  1 

22  October  2  st 195  15  1  0 

7  November  3  st 306    6  1  1 

14  ditto  3  st 303    9  1  2 

30  ditto  2  st 201    9  0  3 

15  December  2  st 199  14  2  0 

13  st.  feinsilber  mark  1304    9  3  3 

6  Jenner  3  st 295  15  2  l 

19  ditto  3  st 304    3  2  3 

2  Febrer  1  st 95  15  2  2 

13  ditto  1  st 99  10  3  3 

15  Martzo  1  st 98    3  2  1 

23  ditto  1  st 101  10  1  2 

4  Aprill  1  st 101  11  2  2 

11  St.  feinsilber  mark  1097    7  1  2 

30  ApriU  4  st 404  13  2  3 

29  May  1  st 105  15  0  1 

14  Juny  3  st 304    8  1  2 

20  ditto  1  st 45    4  0  0 

Suma  follio  9  st    860    9  0  2 
Ittem  so  hab  ich  zusamengezogen  alle  weyß  in 
suma  sumarum  47  st,  wegen  in  Nomberg 

alle  feinsilber  4456  14  3  2 

Laus  deo  semper  1556  jar  in  Nornberg. 
Ittem  zum  drytten  volgt  hernocb,  was  ich  für  garkupfer  von  der 
hutten  Steinach  empfangen  hab  auf  ein  neye  rechniing: 

Adj                                                                                             centner  h 
29  Jully  empfangen  per  Erhart  Hamerschmider,  schickt  mir 
Yaltin  Schiffördecker  597   h  garkupfer  an  Nürnberger 

gewicht  an  56  platten 597 


442  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Adj  centner  h 

9  Augusto  {von  jetzt  an  nur  summarisch)  122  platten     .    .  1203 

18  ditto  18  platten 300 

28  ditto  32  platten 496 

14  September  87  platten .  892 

14  October  71  platten 596 

22  ditto  51  platten 595 

Suma  folio  437  platten  46      79 

7  November  151  platten 1491 

14  ditto  55  platten 543 

30  ditto  50  platten 600 

4  December  41  platten 500 

15  ditto  48  platten 500 

6  Jenner  im  57  jar  219  platten 2186 

19  ditto  43  platten 400 

2  Febrer  30  platten 300 

Suma  folio  637  st.  65      20 

13  Febrer  39  platten 500 

17  ditto  41  platten 400 

4  Aprill  20  platten 294 

30  ditto  43  platten 400 

13  May  65  platten 700 

14  Juny  46  platten 500 

19  ditto  80  platten ■    ■  800 

Suma  folio  334  platten  35      94 

Ittem  so  hab  ich  zusamengezogen  alle  roch  garkupfer 

summa  summarum  1408  platten,  wegen  Nürnberger  gwicht  147      93 

Laus  deo  semper  1556  jar  in  Normberg. 

Yolgt  hernach,  was  ich  verkauft  hab  aus  dem  silber, 

das  setz  ich  für  einnemen: 

Adj  fl      ß    h 

20  Jullio  verkauft  dem  Sebastyan  Welser  umb  bar  2  st.  w. 
No.  11/12  wegen  Normberger  mark 

100  M  15  lot  2  q,  helt  15  lot  3  q  0  A 

102    „    1   „   1  „     „     15    „    3  „  0  A 
199  M  7  lot  2  q  1  A  feinsilber,   die  M  zu  9  fl  8  ß 
per  66  k  tryfft  mintz 2062  10  10 


No.267.    1557.  443 


Adj  fl      ß    h 

30  ditto  verkauft  dem  Sygmund  Tetzel  urab  bar 

(von  hier  an  nur  swnmarisch  aufgefühH:) 
99  M  4  lott  1  q  1  A  feinsilber,  die  M  pro  9  fl  7  ß  zu  66  k    1020  19    4 
5  Allgusto  verkauft  dem  Gallus  Schlumpf  um  bar  98  M 

121ot  3  q  feinsilber,  die  M  zu  9  fl  7^  2  ß  per  66  k     .     1018  16    4 
18  ditto  verkauft  dem  Gallus  Schlumpf  umb  bar  203  M 

15  lot  0  q  0  A  feinsilber,  die  M  zu  9  fl  7  ß  per  66  k  .    2C97    8    3 

27  ditto  verkauft  dem  Jheronimus  Fuetterer  um  bar  97  M 

11  lot  0  q  1  A  feinsilber,  die  M  per  9  fl  6ß  zu  66  k      999    6    7 
7  st.  wegen  feinsilber  Normberger  mark 699M21ott 2  q3A    7199    1    4 

28  Augusto  verkauft  dem  Hans  Österreicher  und  Caspar 
Kung  umb  bar  99  M  3  lot  0  q  2  A  feinsilber,  die  M 

per  9  fl  6  ß  per  66  k 1014  14    3 

18  September  verkauft  dem  Jheronimus  Fuetter  295  M 

12  lott  2  q  1  A,  die  M  zu  9  fl  61/,  ß  zu  66  k  .    .    .    3033  19  11 
26  ditto  verkauft  Sebastyan  Weiser,  zalt  mirs  bar,  100  M 

2  lott  0  q  1 A  feinsilber,  die  M  per  9  fl  6^2  ß  zu  66  k    1027 

15  October  verkauft  denn  Jochum  Weyermon  hie  97  M 

3  lott  1  q  1 A  feinsilber,  die  M  per  9  fl  6^  2  ß  zu  66  k      997    1  — 
7  November  lyffert  ich  dem  Jeronimus  Fuetterer,  hott 

Crystofi"  Moshauer   in    Frankfurt   darauf   enpfangen: 
602  M  12  lott  2  q  0  A  feinsilber,  die  M  zu  9  fl  4  ß 
zu  66  k,  tryffit  muntz  fl  6099/17/8. 
12   st.  w;  wegen  feinsilber  Nomberger  M    1195  M 

1  lott  2qlA 6072  15    1 

Laus  deo  semper  1556  jar 
18  November  verkauft  dem  Veyt  Holtzschuer  hie  102  M 

0  lot  3  q  3  A  feinsilber,  die  M  per  9  fl  7  ß  zu  66  k     1049  12  1 1 
20  ditto  verkauft  dem  Jeronimus  Futterer  von  hinen  101  M 

1  lot  2  q  0  A  feinsUber,  die  M  zu  9  fl  6  ß  6  h  zu  66  k    1036  17  11 
2  December  verkauft  ich  dem  Jheronimus  Fuetterer  201  M 

9  lot  0  q  3  A,  die  M  per  9  fl  6  ß  6  h  zu  66  k     .    .    2067  11     7 

16  ditto  verkauft  dem  Matthias  Fetzer,  zalt  mir  bar,  199  M 

14  lot  2  q  0  A,  die  M  per  9  fl  7  ß  zu  66  k     .    .    .    2056  —    5 
9  Jenner  verkauft  dem  Mathias  Fetzer,  zalts  bar,  lOOM 

14  lot  1  q  2  A  feinsilber,  per  9  fl  7  ß  zu  66  k     .    .    1037  14  — 
7  st.  w.  wegen  feinsilber  Nürnberger  M  705  M  8  lot 

2  q  0  A 7247  16  10 


Ik 


444  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Adj  fl       ß     h 

9  Jenner  verkauft  dem  Jochum  Weyermanyschen,  haben 
mir  bar  zalt,  96  M  10  lot  0  q  3  A,  die  M  zu  9  fl  7  ß, 
66  k  per  1  fl 993  17  - 

—  ditto  verkauft  ich  dem  Jacob  Aygen ,  zalts  bar,  98  M 

7  lot  0  q  0  A,  die  M  per  9  fl  7  ß  zu  66  k  .    .    .    .    1012    7    9 
20  ditto  lyffert  ich  dem  Jeronimus  Fuetterer  200  M  13  lot 

3  q  3  A,  die  M  zu  5V2  ß  9  fl,  den  fl  zu  66  k     .    .    2049    7    7 

—  ditto  verkauft  dem  Sebastyan  Weiserischen  hie  103  M 

5  lot  3  q  0  A,  die  M  zu  9  fl  7  ß  per  66  k  .    .    .    .    1063  —    2 
8  Febrer  verkauft  ich  dem  Sebastyan  Weiserischen  95  M 
15  lot  2  q  2  A,  die  M  zu  9  fl  7  ß  per  66  k     .    .    .      987    1    7 

6  st.  w.  wegen  feinsilber  Normberger  M  595  M  4  lot 
2qOA 6105  14    1 

16  Febrer     verkauft     dem    Jeronimus     und    Sebastyan 
Fuetterer  99  M  10  lot  3  q  3  A,  die  M  zu  9  fl  7  ß  per 

66  k  p.  1  fl 1025    4  10 

17  Martzo  verkauft  dem  Sigmund  Detzel,  zalts  bar,  98  M 

3  lot  2  q  1  A,  die  M  zu  9  fl  7  ß  per  66  k      .    .    .    1010    3    7 
24  ditto  verkauft   ich  dem  Sigmund  Detzel,  zalt  er  bar 

101  M  10  lot  1  q  2  A,  die  M  per  9  fl  7  ß  zu  66  k  .    1045    8    3 
6  Aprill   verkauft  ich   dem  Jeronimus  und  Sebastyan 
Fuetterer,  zalten  sie  bar,  101  M  11  lot  2  q  2  A,  die 

fein  M  zu  9  fl  71/2  ß  per  66  k 1044  16    8 

3  May  verkauft  ich  dem  Jeronimus  und  Sebastyan 
Fuetterer  umb  bargelt  199  M  11  lot  0  q  0  A,  die  M 

zu  9  fl  7  ß  8  h  zu  66  k .    2059    5    4 

6   st.   w.   wegen   feinsilber   Nornberger   M   600  M 
15  lott  2  q  0  A  6184  18    8 

5  May  verkauft  dem  Veyt  Holtzschuer,  zalts  bar,  102  M 

7  lot  3  q  3A,  die  M  zu  9  fl  71/2  ß  zu  66  k     .    .    .    1056  18    0 
8  ditto  verkauft  dem  Crystofi"  von  Stetten  zu  Augspurg 
durch  sein  diener  Fillip  Kung,  zalts  bar,  102  M  10  lot 

3  q  OA,  die  M  zu  9  fl  71/2  ß  per  66  k 1058  14  11 

31  ditto  verkauft  ich  dem  Jochum  Weyermanysch  durch 
Franz  Deschler,  zalt  rairs  bar,  105  M  15  lot  0  q  1 A, 

die  M  per  9  fl  7  V2  ß  zu  66  k 1092  10  — 

14  Juny  verkauft  ich  dem  Davyt  Mair  und  geselschaft, 


No.267.    1557.  445 


Adj  fl     ß    h 

zalten  mir  bar,  304  M  8  lot  1  q  2  A,  die  M  zu  9  fl 

7  ß  6  h  per  66  k .    3140    6    1 

6  st  w.  die  wegen  feinsilber  Normberger  615  M 
10  lott  Oq2A 6348    9  — 

22  Juny  verkauft  ich  dem  Davyt  Mair  und  verwanten 
umb  par  45  M  4  lot  2  q  0  A,  die  M  zu  9  fl  71/2  ß 
per  66  k  . 466  18    2 

Ittem  so  hab  ich  zusamengezogen  in  suma  sumanim 
alle  Silber,  so  ich  verkauft  hab,  39  stuck,  die  wegen 
feinsilber  Nürnberger  gewicht  und  halt  3854  M  2  lot 
1  q  2  A,  tut  zu  gelt 39625  13    2 

Laus  deo  semper  1556  jar  in  Normberg. 

Item  hernach  stat,  was  ich  verkauft  hab  aus  den  garkupfer, 

das  setz  ich  für  einnemen,  als  volgt: 

Adj  fl     ß    h 

29  Jully  verkauft  ich  dem  Hans  Trumer,  zalts  bar,  597  h 

an  56  kupferplatten  Nor.  gewicht,  den  centner  zu  11  fl, 

tut  zu  15  patzen 65  13    4 

27  Augusto  dem  Hans  Thrumer  1503  h  an  140  kupfer- 
platten        165    6    6 

14  October  dem  Cristoff  Rosner  1488  h  an  158  kupfer- 
platten        163  13    7 

26  ditto  dem  Endrys  Behum  595  h  an  51  kupferplatten        65    9  — 
7  November  dem  Endrys  Behum  1491  h  an  151  kupfer- 
platten   

16  ditto  dem  Conrat  Zeunle  543  h  an  55  kupferplatten  . 

22  December  dem  Conrat  Zeynle  hie  1600  h  an  139  kupfer- 
platten   

23  Jenner  dem  Hans  Pauren  1779  h  an  173  kupferplatten 
23  Jenner  dem  Crystoff  Rosner  407  h  an  46  kupferplatten 
—  ditto  dem  Endrys  Pehum      400,,    „    43 

15  Febrer  dem  Hans  Sorgen  1200,,  „  110  „ 
6  Aprill  dem  Conrat  Zeynle  294,,  „  20  „ 
3  May  dem  Hans  Sorgen          400,,    „    43         „ 

16  May  dem  Chrystoff"  Rosner    700  „    „    65  „ 

27  Augusto  im  56  jar  dem  Hans  Thrumer,  hab  ich  oben 
übersehen  gehabt  ....    496  h  an  32  kupferplatten 


164  - 

— 

59  14 

7 

176  — 

_ 

195  13 

9 

44  15 

4 

44  — 
100 

— 

32  6 



44  - 

— 

77  - 

— 

54  11 



446  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Adj 
15  Juny  dem  Hans  Pauren 
20  ditto  dem  Conrad  Zeynle 

Ittem  so  hab  ich  zusamen  gezogen  alle  kupfer,  so 
bab  ich  verkauft  in  suma  sumarum  1408  platten, 
wegen  Normberger  gewicht  147  centner  93  h,  tut 
zu  geld 1627    3 


fl    ß    h 

500  h  an  46  kupferplatten 

55 

800,,    „    80 

88 

267  b.   1557  Juli  10. 

Äusgaberechnung  des  Nürnberger  Faktors  Christoph  Fanwiller.   1556 jT. 

Ausgeben  der  gesellschaft  des  saygerhandels  der  hutten 
an  der  Stainach  etc.,  als  hernach  stan  wurt  von  post  zu  posten. 

Laus  deo  semper  1556  jar  in  Normbergk 

Hernach  stehent  beschriben  alles  ausgeben,  das  ich  Christofi  Fanwiller 
nach  jungst  getaner  rechnung  hab  ausgeben  von  wegen  der  erbarn 
und  ernvesten   hern  Hansen  Rainigk,   Wilhelm  Reyffenstains  selligen 

erben  und  gesellschaft  der  hutten  an  der  Stainach  etc ,  als  nemlicb 
Adj  fl     ß    h 

10  Juny  bezalt  ich  einen  wixel  dem  Petter  Rauscher  von 
Leiptzk  zu  15  patzen  nach  Inhalt  des  hern  Moshauers 
schreiben,  suma 1430    5    7 

—  ditto  bezalt  ich  einen  wexel  dem  Caspar  Kung  von 
Leiptzk  zu  15  patzen  nach  Inhalt  des  hern  Moshauers 
schreiben,  suma 800 

30  ditto  bezalt  ich  einen  wexel  dem  hern  Jörgen  Fuckher 
von   Augspurg   zu    15  patzen   nach   Inhalt  des   hern 

Moshauers  schreiben 8400 

7  Jully  bezalt  ich  mer  dem  Petter  Rauscher  nach  Inhalt 
des  hern  Moshauers  schreiben  zu  15  patzen  ....        15    1    8 

10  ditto  zalt  ich  einen  wexel  dem  Wolf  Hasloch  von 
Leipzk  nach  Inhalt  Crystoff  Moshauers  schreiben  zu 
15  patzen,  in  suma 6000 

—  ditto  zalt  ich  dem  Wolf  Hasloch  oder  Petter  Engl,  soll 
er  alsbald  in  Eisleben  widerumb  gutt  tun,  je  15  patzen 

pro  1  fl,  suma 105  12  — 

29  ditto  setz  ich  für  ausgeben,  schickt  ich  auf  die  hutten 
an    der    Stainach    dem   Yaltin    Schifierdecker   durch 


No.267.    1557.  447 


Adj  fl  ß    h 

Erhart  Hameischmid  ein  postlin,  darin  50  fl  Reinisch 

gold,  send  zu  ring  gwest,  hat  man  mir  gesandt  zu  ^/^  fl        62  10  — 

Suma  fl  16813  9    3 

Laus  deo  semper  1556  jar  in  Normbei^. 

10  Augusto  bezalt  ich  einen  wexel  dem  Jörgen  Koch  von 
Ey sieben  nach  inhalt  des  hern  Moshauers  schreiben 
zu  15  patzen,  in  suma 4000 

28  ditto  bezalt  ich  einen  wexel  dem  Caspar  Kung  von 
Leiptzk  noch  inhalt  hern  Kr\^stoff  Moshauers  schreiben 
zu  15  patzen,  suma 1000 

14  September  bezalt  ich  einen  wixel  dem  Wolf  Hasloch 
von  Leiptzk  zu  15  patzen  noch  inhalt  des  hern  Mos- 
hauers schreiben,  in  suma 925    6  — 

25  ditto  bezalt  ich  einen  wixel  dem  Nickel  Kueffner  von 
Leiptzk  zu  15  patzen  noch  inhalt  des  hern  Moshauers 

schreiben 1000 

3  October  bezalt  ich  einen  wexel  dem  Fetter  Rauscher 
von  Leiptzk  zu  15  patzen  noch  inhalt  des  hern  Mos- 
hauers schreiben,  in  suma 1043 

6  ditto  zalt  ich  aus  bevelch  Chrystofi  Moshauers  der 
Elena  Michel  Weinzugerin  Suntagyn  genant  zu  15  patzen 

in  suma 100 

7  November  bezalt  ich  ein  wexel  dem  Jörgen  Koch  von 
Eysloben  noch  inhalt  des  hern  Moshauers  schreiben, 

1000  taller,  rechna  ich  zu  68  k 1133    6    8 

20  ditto  zalt  ich  einen  wexel  dem  Wolf  Hasloch  von 
Leiptzk  zu  15  patzen  pro  1  fl  nach  inhalt  hern  Christoff' 
Moshauers  schreiben,  suma 1370  16  — 

3  December  zalt  ich  ain  wexel  dem  Wolf  Hasloch  von 
Leiptzk  zu  15  patzen  noch  inhalt  des  hern  Moshauers 
schreiben,  in  suma 852 

Suma  fl  11424    8    8 

Laus  deo  semper  adj  1556  jar  in  Nornberg. 

4  December  bezalt  ich   einen  wexel  einem  erbarn  ratt 

zu  Nurmberg  zu  15  patzen  pro  1  fl 150 

6  ditto  bezalt   ich  ein  wexel   dem   Wolf  Diettenhammer 


448         Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Adj                                                                                                   fl     ß    h 
von  Leiptzk  zu  15  patzen  nach  inhalt  Christoff  Mos- 
hauers  schreiben,  in  summa 1556 

—  ditto  mer  zalt  ich  ain  wexel  dem  "Wolff  Hasloch  von 
Leiptzk  noch  inhalt  herrn  Christoff  Moshauers  schreiben 

zu  15  patzen  pro  1  fl,  suma      1000 

9  ditto  bezalt  ich  ain  wexel  dem  Fetter  Rauscher  von 
Leiptzk  noch  inhalt  des  hern  Christoff  Moshauers 
schreiben  zu  15  patzen  pro  1  fl 1450 

15  ditto  soll  mein  herrn,  zalt  ich  ain  wexel  dem  Hansen 
Mainburgk,  210  taller,  den  taller  zu  68  k,  tut  zu  15 

patzen  pro  1  fl 238 

und  schickt  es  dem  Mathias  Schröder  in  das  welsche 
land  durch  Bernhart  Bußie  in  Normberg. 

16  ditto  bezalt  ich  ein  wexel  dem  hern  Jheronimus 
Rauscher  noch  inhalt  des  hern  Moshauers  schreiben 

zu  15  patzen  pro  1  fl,  suma 2526 

17  ditto  bezalt  ich  ain  wexel  dem  Hans  Partt  von  Leiptzk 
nach  inhalt  Christoff  Moshauers  schreiben  zu  15  patzen 

pro  1  fl 500 

24  ditto  mer  zalt  ich  ain  wexel  dem  Jörgen  Koch  von 
Ey  sieben  noch  inhalt  hern  Christoff  Moshauers  schreiben 
zu  15  patzen 2063  10  — 

—  ditto  mer  zalt  ich  ain  wexel  dem  Wolf  Hertten  auch 
zu  Eisloben  auf  des  hern  Moshauers  schreiben,  jee 

15  patzen  für  1  fl  in  suma  muntz .    3100  —  — 

Suma  fl  12583  10  — 

Laus  deo  semper  1557  jar  in  Nornberg. 

10  Jenner  bezalt  ich  ein  wexel  dem  hern  Merthin  Pfintzing 
auf  Christoff  Moshauers  schreiben  zu  15  patzen  für 
ain  gülden,  tut  die  suma 3000 

22  ditto  mer  zalt  ich  ain  wexel  dem  Fetter  Engel  von 
Leiptzk  nach  inhalt  herrn  Christoff  Moshauers  schreiben 
zu  15  patzen  pro  1  fl,  suma 3366 

28  ditto  bezalt  ich  ain  wexel  dem  Caspar  Neymair  von 
Nurmberg    nach     inhalt    hern     Christoff    Moshauers 

schreiben  zu  15  patzen  pro  1  fl 1000 

3  Febrer  bezalt  ich  an  wexel  in  Normbergk  dem  Caspar 


No.267.    1557.  449 


Adj  fl     ß    h 

Kung  von   Leiptzk  noch  Inhalt  ChristofF  Moshauers 

schreiben  zu  15  patzen  pro  1  fl 400 

8  ditto  zalt  ich  an  -wexel  in  Normbergk  dem  hern 
Mei-thin  Pfintzing  noch  inhalt  des  Christoff  Moshauers 
schreiben  zu  15  patzen  pro  1  fl 1966 

17  ditto  zalt  ich  ain  wexel  dem  Caspar  Neymair  zu 
Normbergk  noch  des  hern  Moshauers  schreiben,  jee 
15  patzen  für  1  fl,  tut  die  suma 3000 

—  ditto  mer  zalt  ich  ain  wexel  hie  in  Nornbergk  dem 
Wolf  Hertten  von  Eysleben  noch  inhalt  des  herrn 
Moshauers  schreiben  zu  15  patzn  pro  1  fl 2000  —  — 

17  Martzy  bezalt  ich  an  wexel  hie  in  Normbergk  dem 
Caspar  Kung  von  Leiptzk  nach  inhalt  des  herren 
Moshauers  schreiben  zu  15  patzen  pro  1  fl     .    .    .    .      800 

25  ditto  bezalt  ich  ain  wexel  in  Normberg  dem  "Wolf 
Hertten  von  Eisleben  noch  inhalt  des  hern  Moshauers 
schreiben  zu  15  patzen  —  in  summa 1000 

Summa  follio  16532 

Laus  deo  semper  1557  jar  in  Nürnberg. 

2  Aprill  bezalt  ich  ein  wexel  in  Normberg  dem  Jörgen 
Koch  von  Eysleben  nach  inhalt  hern  Moshauers 
schreiben,  auch  zu  15  patzen  pro  1  fl 1133    6    8 

6  ditto  zalt  ich  ain  wexel  in  Nurmberg  dem  Petter 
ßauscher  von  Leiptzk  nach  inhalt  hern  Chrystoff" 
Moshauefs  schreiben  zu  15  patzen  pro  1  fl    .    .    .    .    1000 

26  ditto  zalt  ich  ain  wixel  hie  in  Normbergk,  hat  Chrystoff 
Moshauer  in   Frankfurt  enpfangen  von  Adam  Kauer 

zu  15  patzen  pro  1  fl 806    3  — 

10  May  bezalt  ich  ein  wexel  in  Normbergk  dem  Niclas 
Kueffner    von    Leipzg   nach   inhalt   herrn    Moshauers 

schreiben  zu  15  patzen  pro  jeden  fl 2400 

12  ditto  zalt  ich  an  wexel  zu  Nurmberg  dem  hern  Merthin 
Pfintzinge  nach  inhalt  hern  Christoff  Moshauers  schrei- 
ben zu  15  patzen  pro  1  fl 3550 

30  ditto  zalt  ich  an  wexel  in  Normbergk  dem  Jeorgen 
und  Jheronimus  Hopffern  zu  15  patzn  noch  inhalt 
hern  Niclas  Brom  und  Cristoff  Moshauers  schreiben, 
in  suma 4000 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVU.  29 


450  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Adj  fl     ß    h 

10  Junij  bezalt  ich  an  wexel  in  Nürnberg  dem  Jörgen 
Fürst  von  wegen  des  bischoffä  zu  Bamberg  pro  15 
patzen  noch  Inhalt  hern  Crystoff  Moshauers  und  Claus 

Promen  schreiben,  in  suma 7000 

19  ditto  zalt  ich  ain  wexel  in  Norraberg  dem  Fetter 
Rauscher  zu  Leipzg  pro    15  patzen  noch  Inhalt  hern 

Christoff  Moshauers  schreiben,  suma 236    7  — 

Suma  dis  platts  20125  16    8 

15  Jully  sol  ich  an  wexel  bezallen  hern  Sigmund  Ffyntzing 
und  verwanten  nach  Inhalt  des  hern  Moshauers  schreiben 
aus  der  Neumburg,  wie  ob  stat,  zu  15  patzen    .     .    .    4217    7    6 

—  Mer  soll  ich  an  wexel  bezallen  dem  Caspar  Kung  von 
Leipzg  auf  Lorentij  zu  15  patzen  noch  Inhalt  des  hern 

Christoff  Moshauers  schreiben  100  taller    .    .    .    .^ 113    6    8 

in  suma    4330  14    2 

Item  so  hab  ich  zusamengezogen  alle  wexel,  so  ich 
in  Normberg  hab   en  triebt  und    bezalt,    als   hie  vor  stat 
von  post  zu  post,  suma 81809  18    9 

Laus  deo  semper  1556  jar  in  Nürnberg. 

Ittem  hernach  stat,  was  ich  dem  hern  Albrechten  Reyffenstain 

von  Ingoldstadt  hab  bezalt  und  antriebt  in  disera  jar,  alls  von  post  zu 

post  volgt: 

(Die  einzelnen  Posten:  1.  Juli,  30.  Juli,  2.  Oktober,  24.  Dezember, 

6.  Februar,  19.  März,  nicht  aufgeführt). 
Summa     sumarum     bezalt      ich     hern     Albrechten        ü     (Ü     h 
Reyffenstain 350  17    4 

Laus  deo  semper  1557  jar. 

12  Martzo  soll  Chrystoff  Moshauer,  hab  ich  im  hie  in 
Nurmberg  zu  gut  kauft  und  geschickt  per  Hans 
Honyg,  furman,  tut  in  suma  muntzo 70    5 

Laus  deo  semper  adj  1557  jar  in  Nornberg. 
Hernoch  volgt,   was  ich  für  Verlust  auf  die  münz 
hab  gehabt,  auch  was  ich   für  interesen    dis  jar  in 
Nornberg  ausgeben  hab,  nemlichen: 


No.267.    1557.  451 


Adj  fl    ß    h 

7  Juny  ist  verlust  gegangen  an  5000  fl,  so  mir  von  der 
Lutten  gesandt  ward,  adj  28  May,  taller  und  gold  in 
münz  und  ich  die  zu  15  patzen  pro  1  fl  hab  ausgeben, 

tut  Verlust 41  14  — 

28  Jullio  zalt  ich  intressen  dem  Sebastjan  Welser  von 

fl  2000,6  Wochen  von  c"  9  fl  pro  cento 20 

18  Augusto  zalt  ich  intrese  dem  Bonaventhur  Furthbach 

von  3000  fl manett  von  c°  9  fl  pro  cento     .    .        51 

14  Septtember  ist  verlust  gangen  an  2000  fl,  warden  mir 
von  der  hutten  geschickt  taller  zu  24  gr,  die  gab  ich 

aus  zu  68  k,  tut 16  14  — 

25  ditto  zalt  ich  intresen   dem  Banaventhur  Furthenbach 

von  3400  fl  1  manat  von  c°  9  fl  pro  cento   ....        25  10  — 

15  October  ist  verlust  gangen  auf  502  fl,  enpfing  ich  von 
Frankfurt  an  mintz,  tut  verlust 6 

4  November  zalt  ich  intresen    dem  Lenhartt  Strolantz 

von  1200  fl  4  manatt  von  c.  9  fl  pro  cento    ....        36 

7  ditto  ist  Verlust  gangen  auf  1000  taller,  schickt   mir 

Yaltin  SchifFerdecker  zu  24  gr 8    7  — 

4  Deceraber  ist  verlust  gangen  an  2000  fl  Schrecken,  vom 

Michel  Nebelthau,  aufs  100  fl  1  fl  tut 20 

14  ditto  ist   Verlust  gangen   auf  2000  fl  taller  zu  24  gr, 

schickt  mir  Yaltin  von  der  hutten 16  14  — 

6  Jenner  im  57  jar  ist  verlust  gangen  auf  2000  fl 
Schreckaberger,  auf  jedes  c°  fl  1,  tut  verlust      .  20 

Suma      261  19  — 

Laus  deo  semper  1557  jar  in  Nornberg. 

7  Jenner  zalt  ich  intrese  dem  Thama  Roch  von  3500  fl 

6  manatt  von  jedem  c°  9  fl  pro  cento,  tut     ....      155  17    8 

19  ditto  Verlust  gangen  an  1000  taller  zu  24  gr,   die  gab 

ich  aus  zu  17patzn,  schickt  mir  Yaltin  Schiff[erdecker]  8    7  — 

2  Febrer  ist  verlust  gangen  auf  1000  fl  Engelgr.,  aufs 
c»  1  fl  und  auf  1000  fl  den  thaller  zu  24  gr,  tut  alles 

18  fl  7  ß,  enpfing  ich  von  der  hutten 18    7  — 

13  ditto  ist  Verlust  gangen  auf  500fl  Englgr,  aufs  c°  1  fl, 
tut  5  fl,  mer  auf  1500  fl  an  taller  zu  24  gr  tut  12  fl 
11  ß,  suma 17  11  — 

29* 


452         Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Adj  fl    ß 

16  ditto  ist  Verlust  gangen  auf  900  fl  Englgr  9  fl,  raer 

auf  962  V2  taller  zu  24  gr,  tut  fl  9  ß  7,  als  in  suma        18    7 

16  Martzo  ist  verlust  gangen  auf  500  fl  Englgr.  und 
Reinisch  gold  .  .  .  fl  5,  mer  auf  2900  taller  zu  68  k 
tut  27  fl,  in  suma  alles 32  — 

23  ditto  Verlust  gehabt  auf  2187  V2  taller,  enpfing  ich  von 
der  hutten  zu  24  gr,  die  gab  ich  aus  zu  17  patzen, 
tut  suma 30  — 

25  ditto  zalt  ich  intresen  dem  Albrecht  Scheurle  von  4000  fl 
aufs  Vi  jar  mit  8  fl  pro  cento,  tut  in  suma  mintz  zu 

15  patzen 90  — 

2  Aprill  zalt  ich  intressen  dem  Thama  Roch  von  3500  fl 
3  monatt  von  c "  9  fl  pro  cento,  tut  darvon  dis  V4  jar 

in  suma 78  15 

4  ditto  ist  Verlust  gangen  auf  2625  taller,  schickt  man 
mir  zu  24  gr,  die  gab  ich  aus  zu  17  patzen,  tut  Ver- 
lust in  suma  muntz 25  — 


Suma      474    4 


Laus  deo  semper  1557  jar  in  Nornberg. 

10  Apriliis  zalt  ich  intresen   der  frauen   Lomayrin  von 

1000  fl  zwen  monatt  von  c°  8  fl  pro  cento    ....        13    6 

13  May  ist  verlust  gangen  auf  1000  fl  mintz,  schickt  mir 

Yaitin  von  der  hutten,  auf  100  fl  1  fl,  tut      ....        10  — 

29  ditto  ist  Verlust  gangen  auf  2625  taller,  warden  mir 
geschickt  zu  24  gr,  und  gab  ich  die  aus  zu  17  patzen, 
tut  verlust ,    •        25  — 

31  ditto  ist  Verlust  gangen  auf  875  taller,  die  Michel 
Nebelthau  hott  gesandt,  zu  24  gr,  gab  ich  aus  zu 
17  patzen,  tut  suma 8    7 

18  Juni]  ist  verlust  gangen  auf  875  taller,  die  mir  Valtin 
Schifferdecker  gesandt  hat  pro  24  gr;  gab  ich  aus  zu 

17  patzen,  tut  verlust 8.7 

9  Jully  zalt  ich  intrese  dem  Furthenbach  von  2000  fl 
ain  manett  von  c°  9  fl  pro  cento 15  — 

10  ditto  zalt  ich  intresen  dem  Franz  Tucher  von  2000  fl 

an  monett  von  c°  8  pro  cento .        13    6 

Suma       93    7 


No.  267.    1657.  453 


Adj  fl    ß    h 

Item  so  hab  ich  zusamengezogen,  was  ich  dis  ver- 
gangen jar  in  Normberg  hab  für  interese  und  verlast 
auf  die  muntz  gehabt,  in  suma  summarum   ....      829  11    0 

Laus  deo  semper  1557  jar  in  Nürnberg. 

Hernoch  volgt,  was  ich  von  wegen  der  gesellschaft 
der  hutten   an    der  Stainach  für  uncosten   ausgeben 
hab  dis  jar  von  allerlay  kleinen  Unkosten: 
Adj  '  fl   gr  A 

18  Juny  im  56.  jar  von    3000  taller  vom    Furthenbach 

haimzutragen  geben —    20 

23  ditto  von  1  brief  gen  der  Neumburg —     1    0 

28  ditto  mer  1  brief  gen  der  Naumburg —    1  — 

1  Jully  von  3000  taller  vom  Thama  Roch  zu  tragen     .        —    2  — 

7  ditto  1  brief  von  Frankfurt  und  widerumb  dahin  1  brief 

per  Frankfurter  potten —     16 

8  ditto  ein  forthal  geben  auf  die  hutten  Stainach  ainem 

potten  von  etlich  briefen —    5  — 

11  ditto  1  brief  von  Eisleben  enpfangen —    1  — 

14  ditto  von  etlich  briefen  von  der  hutten  Stainach  von 

Ey sieben  per  ain  Nürnberger  potten —    2  — 

24  ditto  1  brief  von  Eysleben  per  Ingelstatter  bott      .    .        —     1  — 

2  Augusto  1  brief  enpfangen  von  Frankfurt      ....        —     1  — 

4  ditto  sandt  ich  1  brief  gen  Eysleben  per  Mans.  bot    .        —    16 
7  September  1  brief  von  Frankfurt  enpfangen  ....        —    14 

10  ditto  für  ain  eychis  stockfesly  zu  1  eysenstock  ...        —    74 

15  ditto  von  aim  zentner  gewicht  stain  aus   der  wagen 

zu  eichen  zalt,  gehört  auf  die  hutten —    6  — 

5  October  zalt  ich  ain  potten  auf  die  hutten  zu  einem 

fortel  mit  priefen —  10  — 

7  ditto  zalt  ich  von  1  brief  gen  Eysleben —    1  — 

14  ditto  zalt  ich  von  1  post  gelts  furlon  von  Frankfurt  .  —  10  — 

16  ditto  von  1  brief  aus  Frankfurt  zalt —    1  — 

. .  ditto  von  etlich  briefen  zalt  von  Moshauer  aus  Leiptzk 

enpfangen —  2  — 

2iJ  ditto  zalt  ich  mer  für  ain  neyß  aichens  feslin  zu  ain 

eysenstock,  cost     .., —  8  — 

11  November  zalt  ich  von  1  brief  von  der  hutten  ...  —  1  — 
,. .  ditto  zalt  für  150  fasnagl  zu  2  feslin —  1    4 


454  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels, 

Adj  fl  gr  A 
—  ditto  gab  ich  von  2000  fl  Reinisch  zu  schauen  und 

zu  wegen  aus  der  schau  zu  Nürnberg  von  100/5  A  —  8    4 

17  ditto  zalt  ich  von  1  brief  auf  die  hutten —  1  — 

25  ditto  zalt  ich  von  1  brief,  von  der  hutten  enpfangen  —  1  — 

17  Decembris  enpfangen  von  Eysleben  1  brief  und  wider 

dahin  1  brief,  zalt  darvon —  3  — 

in  suma  3  18    4 

Laus  deo  semper  1557  jar  in  Nürnberg. 
29  December   zalt  ich   aim   undelkauffel,  pracht  er  mir 

4000  fl  auf  intresen  zu  wegen,  darvon 6 

...  ditto  von  2  posten  gelts  zu  tragen  in  m.  haus    ...  —  1    4 

2  Jener  im  57  jar  1  brief  von  Leipzg  enpfangen   ...  —  1  — 
7  ditto  zalt  ich  von  einem  eysenstock  zu  offnen  und  an 

neyen  schlusel  und  zu  besern —  17  — 

9  ditto  1  brief  von  Leipzg  und  dahin  1  brief    ....  —  1  — 

12  ditto  zalt  ich  von  1  brief  auf  die  hutten _  4  _ 

14  ditto  enpfing   ich   von  Leiptzk  1  brief  und  von  der 

hutten  1  brief,  darvon —  2  — 

2  Martzo  enpfing  ich  von  der  hutten  1  brief  und  widerumb 

dahin  1  brief,  darvon  zalt —  18 

10  ditto  zalt  ich  von  1  brief  auf  die  hutten —  1  — 

20  ditto  zall  ich  von  1  brief  von  Eisleben —  1  — 

24  ditto  bezalt  ich  von  1  brief  von  Ingelstatt      ....  —  1  — 

28  ditto  zalt  ich  ain  potten  auf  die  hutten  Stainach    .    .  —  1  — 

29  ditto  von  1  brief  gen  Frankfurt  geben —  14 

4  Aprill  zalt  ich  dem  Hans  Schwartz  von  der  hutten, 

kerner,  zur  zerung 1  —  — 

7  ditto  von  1  brief  von  Frankfurt  per  Gabriel  ....  —  1  — 
12  ditto  zalt  ich  von  2  proben,  die  ich  an  andern  auch 

probiren  ließ,  zu  dem  andern  mall    .......  —  10    6 

18  ditto  gab  ich  ain  verfall  auf  die  hutten  und  pro  Eys- 

loben  dem  Caspar  Karer  pott —  5  — 

27  Aprill  schickt  ich  auf  die  hutten  an  aygen  potten  auf 

des  hern  Niclas  Promen  begeren 2 

4  May  schickt  ich  auf  die  hutten  1  brief —  1  — 

7  ditto  von  l  brief  gen  Frankfurt  per  Frankfurter    ,    .  —  1  — 
16  ditto  enpfing  prief  von  Frankfurt,  gehören  per  Eys- 

loben  und  auf  die  hutten,  darvon —  2  — 


No.  267.    1557.  455 


Adj  fl  gr  A 

18  clitto  1  brief  auf  die  hiitten  per  Leipz.  potten     ...  —    16 

24  ditto  mer  1  brief  an  Valtin  Schifierdecker —     1  — 

30  ditto  zalt  ich  von  148  centner  kupfer  in  die  wag  zu 

füren  von  jedem  centner  2  A,  tut 13    8 

—  ditto  zalt  ich  von  148  centner  kupfer  in  der  wag  zu 

wegen,  von  jedem  centner  2  A,  tut 13    8 

—  ditto  zalt  ich  in  die  wag  zoll  von  148  centner  kupfer, 

von  jedem  centner  1  A,  tut  mintz .  —  12    4 

Suma  14  13  — 

Laus  deo  semper  1557  jar. 

30  May  zalt  ich  von  45  st.  w.  in  die  schau  zu  tragen  von  allen  12  — 

—  ditto  zalt  ich  von  45  st.  w.  in  der  schau  zu  probiren, 

von  jedem  st.  5  ß 11    5    3 

—  ditto  mer  zalt  in  der  schau  von  45  st.  w.  zu  wegen, 

von  jedem  st.  4  ß,  tut 9 

31  ditto  von  ain  stock  feslin  zu  binden  von  neyem,  daran 

14  rayf,  tut  darvon —  4  — 

. . .  ditto  ausgeben  von  1  brief  uff  die  hutten —  1  — 

5  Juny  1  brief  von  Eysleben  per  Mansfelder  pott     .     .  —  14 
lU  ditto  2  brief  von  Eysloben   und   wider   dahin  2  brief 

an  hern  Moshauer  und  Mainburg —  3.  — 

16  ditto   schrib  ich  auf  die   hutten   Stainach,   Luderstatt 

und  Eysloben  per  ain  Nürnberger  potten —  14 

...  ditto  ain   brief  von   Frankfurt   und   widerumb   dahin 

ain  brief  per  Gabryel,  Frankfurter  potten —  14 

18  ditto  schrib  ich  per  Eysloben  per  Augspurger  pott     .  —  1  — 
. . .  ditto  zalt  ich  ain  underkauffel  alhie,  pracht  er  mir  auf 

intrese  fl  4000  auf  1  manett _26 

8  Jully  sand  ich  brief  auf  die  hutten —  1  — 

Suma  follio  mintz  24—9 

10  ditto  schreib  ich  für  ausgeben,  zalt  ich  dem  Christoff 
Fanwiller  profision  dis  jar  fiir  sein  belonug  in  suma 
an  mintz 100 

fl     ß    h 
Item  so  hab  ich  zusamengezogen  allen  klainen  un- 
costen,  so  ich  hab  dis  vergangen  jar  alhie  ausgeben, 
wie  hie  vor  von  post  zu  post  statt  sampt  profision     .      142  10    7 


456  Uikundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

fl       ß    h 
Suma  siiraarum  alles  mein  ausgeben,  als  hievor  stat 
von  post  zu  post  in  muntz 83203    2    8 

Laus  deo  semper  adj  10  Juliy  im  1557  jar 
beschlußt  sich  dise  rechnung. 

Suma  sumarum   alles  mein   einnemen,  als   hievor 
von  post  zu  post  stat  in  raunz 86819    l    0 

Suma  sumarum   alles   mein  ausgeben,  als   hievor 
stat  von  post  zu  post  in  münz .  83203    2    8 

Suma  von  suma  gezogen,  befind  sich  raer  einnemen 
dan  ausgeben,  das  ich  den  obgemelten  hern  und  ge- 

selschaftern  pro  rest  pleib 3615  18    4 

Chrystoff  Fanwiller  in  Normberg  burger  gegen  den  erbarn 
und  ernvesten  hern  der  Stainachischen  gesellschaft. 
Im  Getverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  14,  XXXI. 


268.  1557  September  2.  Eisleben.  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  Andreas  Hesse  auf  der  Stainacher 
und  Caspar  Ruswurm  auf  der  Eisfelder  Hütte. 

Lieferung  von  2000  Zentnern  Kupfer  nach  Frankfurt. 

Erbar  lieber  getreuer.  Demnach  wir  unserm  kaufman  zugesagt 
haben,  ihme  uff  die  itzige  Frankfurter  mes  gewislichen  zweitausent 
centner  kupfer  zu  liffern,  so  vermerken  wir  doch  aus  der  factorn  zu 
Frankfurt  schreiben,  so  sie  itzo  an  uns  heftiglichen  getan  und  noch- 
mals umb  erlegung  derselbigen  pitten  tun,  so  viel,  das  demjenigen  von 
euch  bis  anhero  nicht  nachgesetzt  worden  ist.  Wan  uns  dan  in  deme 
unser  eher,  treu  und  glauben  gelegen,  als  wollen  wir  nochmals  hier- 
mit ernstlichen  begert  haben,  ihr  wollet  euch  nichts  vorhindern  lassen 
und  bei  tag  und  nacht  die  vorschafFunge  tun,  aldieweil  unser  rad 
doctor  Lubschwitz  albereit  zu  Frankfurt  ist,  darinnen  die  bemelten 
2000  centner  kupfer  noch  in  itziger  meß  gewishchen  mögen  geliffert 
werden  und  uns  doraus  keine  beschwerunge  ervolgen  möge.  In  deme 
geschieht  unsere  ernstlicher  bevel  und  meinunge.  Datum  Eisleben, 
den  2.Septembris  a*'  57*®°. 

Bein-Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  7,  XIII, 


No.  267-270.    1557.  457 


269.   1557  September  12.    Frankfurt  a.  M. 

Claus  Stalhurg,  Joliann  von  Glauhurg  und  Hans  Geddern,  zugleich 
im  Namen  ihrer  Mitverwandten,  der  Frankfurter  Gesellschaft,  bekennen,  die 
den  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Älbrecht  von  Mansfeld  xu  ihrem  Berg- 
icerk  und  dem  Steinadler  Saigerhüttenliandel  auf  Gewinn  und  Verlust  vor- 
gestreckten 151  000  fl  durch  Matthias  Manlich  und  dessen  Vetter  Cliristoph 
von  Augsburg  zurückerhalten  xu  haben,  wir  auch  derhalben  wolermelten 
grafen  unsere  verschreibungen,  so  uns  i.  g.  hievor  gegeben,  alsbalt 
uberantwort  und  zugestelt. 

Des  zu  urkund,  stetter  und  vester  haltung  haben  wir  obgenante 
Claus  Stalburg,  Johann  von  Giauburgk,  Hans  Gedern  für  uns  und 
unsere  mitvorwanten  der  Frankfurtischen  geselschafter  alle  uns^  petz- 
schir  furgedruckt  und  mit  eigenen  banden  underschrieben.  Geben  zu 
Frankfort,  den  12  tag  des  monats  Septembris,  als  man  zahlt  nach  Cristi 
geburt  im  1557'*". 

Abschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben ,  Saigerhandel,  Paket  22,  IX. 


270.   1557  September  20.     Augsburg. 

Matthias  und  Christoph  Manlich  versprechen,  Claus  Stalburg,  Hans 
von  Glauburg,  Claus  Bromm  und  Hans  Geddern  die  aus  dem  Steinadler 
Handel  herrührende  Forderung  an  die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans 
Albrecht  von  Mansfeld  im  Betrage  von  150000  fl  4  Jahre  lang  mit  8% 
xu  verxinsen  und  von  der  Herbstmesse  des  Jahres  1562  an  mit  jährlich 
lg  an  Kapital  und  den  Zinsen  abzuzahlen. 

Wir  uachbenannte  Mathias  Mannlich  Rom.  kun.  M*  rat  als  in 
disem  handl  umb  Vs  Gesellschafter  und  verwanter  und  Christof  Mannlich 
als  umb  den  übrigen  1,3  gesellschafter,  baide  gevetem  und  burger  zu 
Augspurg,  bekennen  offenlich  für  uns,  unser  aller  erben  und  nachkomen 
und  thun  kund  allermeniglich  mit  disem  brief:  nachdem  die  wol- 
gebomen  herren  herr  Hans  Georg  und  herr  Hans  Albrecht  gebrueder 
grafen  zue  Mansfeld  und  edle  herren  zue  Heldrungen  unsere  g.  herrn, 
auch  irer  gnaden  brueder  und  brueders  söhn  von  dem  saigerhandl  der 
hüten  an  den  Stainach  den  ernvesten  und  furnemen,  nemlich  Claus 
Stalburgern,  Hansen  von  Glauburg,  Claus  Brom  und  Hans  Geddern 
von  wegen  irer  und  der  andern  irer  mitverwanten  benantlichen  150"'fl 
in  muntz,  je  funfzehen  batzen   oder  60  k  für  ain  gülden   gerechnet, 


458  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


rechter  aufrichtiger  schuld  schuldig  worden,  das  wir,  die  Mannlich  ob- 
gemelte,  in  namen,  wie  gehört,  jetz  benante  summa  der  150°*  fl  anstat 
mehrgedachter  grafen  als  unser  aigne  schulden  wissentlich  und  mit 
wolbedachtem  muet  an  und  auf  uns  genomen  und  darauf  gedachten 
Claus  Stalburger,  Johann  von  Glauburg,  Claus  Brom  und  Hans 
Geddern,  auch  irn  mitverwanten,  erben  und  nachkommen  bey  unserm 
gueten  glauben  und  höchsten  treuen  an  aines  geschwornen  aids  stat 
zuegesagt  und  versprochen  haben,  thun  das  auch  hiemit  wissentlich 
und  in  craft  diß  briefs  also  und  dergestalt,  das  wir  und  unsere  erben 
inen  den  gemelten  Frankfurtischen  gesellschaftern,  dem  mitverwanten, 
erben  und  nachkommen  in  der  stat  Frankfort  in  den  negsten  volgenden 
10  jarn  zue  jeder  Frankfurter  herbstmeß,  als  nemlich  auf  20.  oder 
21.  September  ungeferlich,  obgeschribne  suma  der  150°*  fl  in  gueter 
grober  jederzeit  gangbarer  werung,  so  vil  unser  jeden,  wie  obsteet, 
daran  pro  rata  gepurt,  entrichten  und  bezalen  wollen  dermassen  und 
dergestalt:  nemlich  wir  sollen  und  wollen  inen  die  ersten  4  jar  von  der 
ganzen  haubtsuma  von  jedem  hundert  8  fl  nutzung,  thuet  die  nutzung 
alle  jar  und  jedes  jar  besonder  fl  12000  obberierter  werung,  raichen 
und  geben.  Und  soll  die  erste  zalung  der  nuzung  geschehen  in  Frank- 
forter  herbstmeß  des  58**°  jars  und  wollen  also  die  4  jar  inclusive  er- 
strecken, allain  die  nutzung  und  nichts  am  haubtguet  bezalen,  volgents 
aber  nach  verscheinung  diser  4  jar,  das  ist  in  der  herbstmeß  der 
wenigem  zal  Christi  im  62  anfahent,  an  dem  haubtguet  der  vilgenanten 
150°*  fl  sollen  und  wollen  wir  den  sechsten  thail,  das  ist  25°*  fl,  und 
also  die  negsten  nacheinander  volgende  6  jar  und  jedes  besonder  alweg 
in  der  Frankforter  herbstmeß  in  der  stat  Frankfort  fl  25°*  an  dem 
haubtguet  sampt  der  järlichen  nutzung,  von  100  fl  8  fl,  was  sich  von 
dem  sechsten  thail  jedwedem  für  sein  gebur,  so  jede  herbstmeß  an  der 
haubtsuma  abbezalt  wurt  und  dann  allem  anderm  stilligendem  gelt 
jedes  jars  und  zeit  erlauft  und  jedwederm,  wie  obsteet,  zue  seiner 
gepur  pint  (?)  und  beruert,  entrichten,  erlegen  und  erstatten,  so  lang 
und  vil,  bis  sy  irer  obbestimbten  suma  an  hauptguet,  Interesse  und 
nutzung  volkomenlich  bezalt  und  vergniegt  werden,  bey  verpfendung 
aller  und  jeder  unser  und  unser  erben  haab  und  guetern,  bevs^eglicher 
und  unbeweglicher,  gegenwurtiger  und  kuuftiger,  nichts  hievon  aus- 
genomen  noch  ausgeschlossen,  also  das  sy,  die  gedachten  Claus  Stal- 
burger, Johan  von  Glauburg,  Claus  Brom  und  Hans  Geddern,  ire  erben 
und  nachkommen,  dieselben  an  allen  orten,  wie  sy  die  bekommen  oder 
betreten  mögen,  im  fahl  obgeschribner  massen  die  bezalung  haubt- 
guets,  Interesse,  nutzung  und  auch  uncostens,  so  ainiger  dariber  gangen 


No.270.    1557.  459 


oder  gethon,  darumb  irn  schlechten  worten  glaubt  soll  werden,  nit  be- 
schehe,  jeden  für  sein  alsdann  anzuegreifen,  mit  oder  one  recht,  sonder 
aigens  fiirnemens  einzuziehen  und  zue  irn  aigen  banden  und  gewalt 
zu  nemen  und  dormit  als  mit  irm  aignen  guet  ires  gefallens  zue  thun, 
zue  handien  und  zue  lassen  und  sich  alles  bezalt  zu  machen,  guetn 
fueg,  recht  und  macht  haben  sollen  one  widerred  unser  raithandls- 
verwanten,  erben,  nachkommen  und  sonst  menigclichs,  auch  on  aller 
oberkait  Verhinderung  fiu*  alles  verheften,  verpieten,  erniderlegen  und 
entworn  aller  gaistlicher  und  weltlicher  leut,  richter  und  gericht,  auch 
für  acht,  krieg,  pan,  gebot,  verpot,  reichsordnung,  abschied  und  wie 
solches  alles  namen  haben  mag,  welches  alles  uns  nicht  schützen  noch 
furtragen  soll,  in  kainen  weiß  noch  weg.  Dann  wir  uns  aller  und 
jeder  solcher  und  anderer  auszug,  benefitien  und  behelf,  wie  die  namen 
haben  mochten,  dern  wir  uns  über  kurz  oder  lang  von  rechts  oder 
gewonheit  wegen  hierinnen  ymmer  zue  gebrauchen  haben  kunten,  als 
ob  dieselben  in  specie  hierinnen  ausgetruckt  wern,  hiemit  pester 
und  bestendigster  form  für  uns,  unsere  mitgesellschafter,  auch  unser 
aller  erben  und  nachkomen  und  in  craft  dis  briefs  wissentlich  und 
genzlich  begeben  und  verzihen.  Und  versprechen  demnach  in  namen, 
wie  Torgemelt,  bev  unseren  eern,  trauen  und  glauben  an  aines  leip- 
lichen  geschwornen  aids  stat,  dise  verschreibung  in  allen  irn 
puncten  und  clausulen  steet,  vöst  und  unverpruchlich  zue  halten, 
derselben  zuwider  nimmer  handien  noch  schaffen  gethon  werde  durch 
uns  selbst  oder  durch  andere  haimlich  oder  oöentlich  mit  oder  one 
recht  in  kain  v/eiß,  wie  das  furgenomen  werden  und  mentschen 
synn  erdenken  mocht,  noch  uns  hiegegen  etwas,  es  gee  durch  die 
obrigkait  aigner  bewegnus  aus  oder  werde  durch  uns  oder  die  unsern 
ausbracht,  zue  ewigen  Zeiten  zue  gebrauchen,  alles  getreulich  und 
sonder  geverde.  Des  zu  wahrer  urkund  haben  wir  uns  obgenante 
Mathias  Mannlich  und  Christof  Mannlich  ge vetern  für  uns,  unsere 
erben  und  nachkomen  mit  aignen  banden  underschriben  und  unser 
aigen  insigil  öffentlich  hiefur  getruckt.  Beschehen  zue  Augspurg,  den 
XX  tag  Semptembris  a°  LYn'«°. 

Abschritt  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel ,  Paket  20,  1. 


460  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigeihandels. 

271.     1557  November  1.     Eisleben.     Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  Herten  Obenrot. 

Silberverkauf  und  Bezahlung  von  Schulden  betr. 

Hans  Jörg  graf  zu  Mansfelt  etc. 

Lit)ber  rendmeister  und  getreuer,  ich  hoff,  ir  werd  euer  sache  aus- 
richte[n]  als  vil  muglich  zum  besten.  Und  hab  nit  können  underlassen, 
dich  mit  diesser  schrift  zu  ersuchen. 

Es  ist  zu  Nürnberg  Faneweiller  unser  factor,  der  ist  zuvorn  bei 
Moshauer  gewest,  hat  können  zuweilen  6,  7,  8  bis  in  9000  fl  nach  Eis- 
leben scheicken  und  ist  darnach  mit  silbern  ader  zu  Leipzig  wider  be- 
zalt  worden.  Wher  gutt,  das  genander  Weiller  bescheiden  werd  ader 
ym  geschreiben,  ob  man  zuweillen  ettwas  dorft,  wie  den  Sachen  zu 
thun.  So  kund  man  itzunder  in  zeiden  daruf  denken,  das  dem  Pfintzing 
die  6000  fl  uf  weinachten  konden  wider  vormacht  werden,  damit  er 
bezald.  üf  Martini  hat  der  doctor  zu  Nürnberg  zugesaget,  3  stuck  silber 
dohin  zu  scheicken ;  gehören  einem,  heist  ülsted ;  hat  gelt  zu  Prankf urd 
daruff  geligen.    Solch  gelt  ist  Claus  Bremen  uf  die  pley  worden. 

So  wil  der  Rauscher  4  stuck  weiß  uf  die  zeid  uf  die  cleynett  auch 
haben.  Schreib  dir  dieß  umb  berichtes  willen,  dor  man  die  anschleg 
kone  machen  des  vorleges  und  der  silber  halben. 

Du  wollest  Fetter  potten  mit  dem  jungen  Ruxleben  sampt  zerung 
mit  den"  kupferwegen  nach  Frankfurd  abferdigen.  Da  sie  weg  komen, 
so  sol  Fetter  von  Frankfurd  mit  dem  jungen  uf  die  schoff  nach  Mentz 
und  Straspurg  faren. 

Welches  alles  ich  dir  nit  hab  konen  vorhalden.  Und  du  werstes 
den  Sachen,  als  vil  möglich,  nachdenken.  Und  bin  dir  mit  gnaden 
geneid.  Datum  Eisleben,  mein  handschrift,  den  1.  tag  Novembris 
anno  [57]. 

Außenadresse:    Unserm  lieben  getreuen  Merten  Abenrod  zu  eigen  banden. 

Eigenhändige  Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel, 
Paket  25,  X. 

Darauf  die  Notiz:  Adj  4.  Novembris  a "  57  durch  den  Salvelder  hotten  uflF 
die  hutten  Eisfeld  geantwort. 


No.  271-272.    15S7.  461 


272.     1557  November  5.    Hütte  Eisfeld.     Wolf  Rot  und 
Martin  Obenrot  an  Christoph  Fan  willer  zu  Nürnberg. 

Da  Fanivilkr  von  Graf  Hans  Georg  zum  Faktor  in  Nürnberg  bestellt 
sei,  so  ersuchen  sie  ihn,  6000  fl  für  Pfintxing  aufzubringen,  die  auf 
dem  Leipziger  Neujafirsmarkt  fällig  sind.  Für  das  Geld  soll  er  Silber 
erhalten. 

Unsere  ganz  -willige  dienst  zuvorn,  erbarer  wolgeachter  gunstiger 
herr  und  freund.  Dis  unser  schreyben  an  euch  belanget  allein  das, 
nachdem  der  wolgeborn  unser  gnediger  herr  graf  Hans  Georg  zu 
Mansfelt  etc.  gestern  vor  dato  uns  geschryben  und  vormelt,  dieweil 
s.  g.  dem  Pfinkzingen  uff  nechstkommeude  neujarsmarkt  zu  Leipzick 
lOOO  fl  zalen  sei,  das  wir  vor  der  zeit  darauf  bedacht  sein  weiten, 
hiermit  daran  kein  mangel  erscheynen  mocht,  Wan  wir  dan  vernomen, 
das  wolgedachter  unser  gnediger  [herr]  euch  zum  factorn  in  Nurmberk 
hat  bestellen  lassen  und  obrurte  summa  geld  aus  Leipzick  uff  Nurm- 
berk geordent  muß  werden,  als  wollen  wir  anstatt  und  von  wegen  u.  g. 
hern  gesucht  und  vor  unser  person  dienstlich  gebetten  haben,  euch  in 
Nurmberk  zu  bewerben,  ob  eyn  6™  fl  uff  erneuten  termin,  als  dem 
neuenjars  Leipzikern  markt,  mocht  aufgebracht  werden.  Darkegen 
weiten  wir  die  vorordenung  tun,  das  die  helfte  solcher  summa  gelds 
vorm  markt  und  im  monatsfrist  nach  dem  markt  die  ander  helft  mit 
Silber  erstat  und  bezalt  werden  sol,  doch  dieser  gestalt,  was  die  silber 
uff  die  zeit  in  Nurmberk  gelten  mochten  etc.  Wie  wir  dan  daran  jhar 
keynen  zweifei  tragen,  ihr  u.  g.  h  zum  pesten  solche  silber  uffs  höhest 
wert  auszupringen  wissen,  und  was  ihr  derwegen  kont  oder  mocht  aus- 
richten, uns  solches  mit  diesem  potten  oder  ernacher  mit  eygner  pott- 
schaft uff  die  hutten  Eisfeit  zuschreyben,  darnach  wir  uns  ferner  zu 
richten  betten.  Der  lieferung  halber  aber  mit  dem  w.  solt  ihr  kein 
zweifei  tragen ,  sondern  was  wir  euch  uff  euer  antwort  zuschreyben, 
soll,  ob  gott  wil,  nochgesatzt  werden,  euch  also  dieser  muhe  zu  fort- 
setzung  des  handeis  nicht  beschweren.  Gereicht  u.  g.  h.  zu  sonderm 
gefallen,  und  wir  wollens  vor  unser  person  freuntlich  vordienen. 
Datum  hutten  Eisfeit,  den  5.  November  anno  etc.  57. 

e.  w. 

Wolf  Eot  und  Martin  Obenrodt. 
Außenadresse:    Dem   erbarn    und   wolgeachten  Christof  van  Wilner  burger 
zu  Nurmberk  unserm  gunstigen  hern  und  freund. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJtandel,  Paket  26,  XIV, 


462  ürkundenbucli  zur  Geschichte  cles  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

273.  1557  November  19.  Augsburg.  Conrad  Reiser, 
[der  Manlich  Diener,]  an  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld. 

Unterhandlungen  mit  den  Ulstöt  für  Graf  Hans  Oeorg  wegen  eines 
Silberkaufs.  Bezahlung  von  400  Talern  an  den  Taxator  in  Wien  für 
ein  Bekenntnis;  deren  Zurückerstattung  an  den  Faktor  Matthias  Manlichs 
in  Nürnberg  Michel  Hitzler.  Besm-gung  von  Wein,  sowie  eines  Kompasses. 
Christoph  Empl  werde  nächstes  Jahr  mit  zwei  Schmelzern  kommen.  Die 
vertragsmäßige  Lieferung  von  Kupfer  an  die  Manlich. 

Wolgeborner  gnediger  herr,  euern  gnaden  seyen  mein  underthenig 
gutwillig  dienst  jederzeit  zuvor.  Gnediger  herr,  e.  g.  schreiben,  mir  den 
andern  dis  monats  Novembris  gethan,  hab  ich  in  underthenigkait 
empfangen  und  zu  e.  g.  begern  nach  lengs  vernomen. 

Was  belangt  die  handlung  von  wegen  e.  g.  silber  mit  den  herrn 
Ulstoten  alhie,  hat  mein  herr  Mathias  Mannlich  (dem  ich  e.  g.  mainiing 
dis  orts  angezaigt)  e.  g.  zu  gutem  selbs  mit  gemelten  Ulstoten  als  seinen 
verfreundten  geredt  und  vermaint,  nach  e.  g.  beger  sy  zu  ainer  hand- 
lung zu  bewegen.  So  zaigen  sy  an,  weren  wol  zu  solichem  gewogen, 
aber  in  lig  jetz  zuweiln  Sachen  an  der  band,  das  sy  sich  iries  gemuets 
nit  ercleren  konden,  wissen  auch  solichs  nit  zu  thon  vor  der  nechst- 
komenden  Frankfurter  vastenmeß.  Wann  sy  in  ermelte  meß  komen 
und  e.  g.  noch  gesinnet  sein  wirt,  mit  inen  zu  handien,  wollen  sy  sich 
daselbst  ires  gemuets  vernemen  lassen.  Da  e.  g.  dann  der  verzug  be- 
schwerlich, stellen  sy  zu  e.  g.  gelegenheit,  sich  mitlerweil  mit  andern 
einzulassen.  Sy  wissen  e.  g.  je  nichts  gewisses  zu  vertrösten,  derhalben 
mögen  sich  e.  g.  irer  gelegenheit  nach  hierinnen  halten. 

Es  hat  mein  herr  alberait  seinem  diener  nach  Wien  geschriben 
und  bevolhen,  von  e.  g.  wegen  dem  konigklichen  taxator  daselbst  vier- 
hundert taler  zu  erlegen  und  ain  bekantnus  dagegen  zu  nemen,  das 
solichs  bezalt  sey.  Schick  ich  e.  g.  hernach  zu,  werden  e.  g.  Verordnung 
zu  thon  wissen,  meins  herrn  factor,  dem  Michel  Hitzler  zu  Nurmberg, 
widerumb  bezalen  zu  lassen. 

Ich  hab  e.  g.  begern  nach  für  dieselben  2  lagel  Wipacher,  2  lagl 
Rainfal  und  2  lagl  Malfasir  zum  besten  bestellt,  desgleichen  ainen 
schonen  compas;  so  mir  solichs  zukompt  und  ververtigt  wirt,  schick 
ich  den  wein  an  e.  g.  factor  zu  Nurmberg  und  den  compas  hernacher 
auf  Leipzig.    Hoff,  soll  alles  zu  e.  g.  gefallen  verriebt  sein. 


NV  273-274.    1557. 


Es  hat  mein  herr  mit  seinem  diener  Christoff  Empl,  so  jungstlich 
mit  mir  bey  e.  g.  gewest,  so  weit  gehandelt,  das  ich  acht,  er  werd 
sampt  zwaven  guten  Schmelzern  aufs  künftig  jar  wider  hinein  zu  e.  g. 
laisen,  dann  er  vermaint  je,  e.  g.  grossen  nutzen  zu  schaffen,  darzu 
auch  mein  herr  ain  gute  hoffnung  tregt.  Gemelter  mein  herr  wolte 
je  e.  g.  wolfart  so  gern  furdern  als  sein  aigne  sach.  Versihe  mich, 
e.  g.  werde  befurdern ,  damit  die  versprochen  suma  kupfer  bis  in  die 
nechstkommend  Frankfurter  vastenmes,  als  für  das  erst  jar,  volkomenlicb 
gelifert  werd;  das  kompt  e.  g.  selbs  zu  gutem.  Thon  mich  e.  g.  hiemit 
ganz  underthenigklich  bevelhen  und  hab  e.  g.  dis  alles  auf  ir  schreiben 
undertheniger  mainung  für  antwurt  nit  pergen  sollen;  dann  derselben 
in  allem,  so  mir  möglich,  underthenig  und  mit  willen  zu  dienen,  bin 
ich  ganz  genaigt.    Datum  Augspurg,  den  19.Novembris  anno  etc.  57. 

e.  g. 

undertheniger  diener 

Conrat  Reiser  ss*. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  herrn  herrn  Hans  Georgen  grafen  und 
herrn  zu  Mansfeld  und  edlen  herrn  zu  Heldringen  etc.  meinem  besonders 
gnedigen  herrn. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerlutndel,  Paket  20,  I. 


274.    1557  Dezember  9.     Die  alten  Gesellschafter  der 
Hütte  Steinacli  an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Bitten  um  Ansetxung  eines  Verlmndlungstages. 

Wollgeborner  und  edler  grafe,  eurn  gnaden  seint  unsere  under- 
thenige  und  willige  dienste  mit  vleiß  zuvorn,  Gnediger  herr,  nachdem 
wir  einsteils  zu  Torgau  von  e.  g.  selbst  anher  gen  Eisleben  bescheiden, 
seint  doch  wir  andern  mitgesellschafter  uf  denselben  Vorbescheid  alhier 
auch  erschienen  und  bei  vierzehen  tagen  e  g.  abgewartet.  Weil  wir 
dann  nicht  eigenlicli  haben  vorsichert  werden  mögen,  wan  e.  g.  gewiß 
alhier  ankumen  mochten,  seint  wir  wieder  von  einander  vorruckt. 
Bitten  e.  g.  aber  gantz  underthenig,  e.  g.  wollen  in  acht  tagen  uns 
genediglich  wiedrumb  bescheiden  und  denen  Sachen,  so  bei  und  mit 
e.g.  wir  haben  auszurichten,  ein  billichen  anfang  und  gruntlichen  schluß 
machen  und  geben.  Den  so  es  die  lenge  unverglichen  pleiben  solt, 
wurden  aus  dem  vorzugk  zu  den  vorigen  allerlei  mehr  beschwerliche 
scheden,  deren  wir  uns  keinswegs  begeben  können,  druff  laufen.   Seint 


464  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


derwegen  der  trostlichen  zuvorsicht,  e.  g.  werden  unsere  dringende  not 
gnediglichen    erwogen,    entlichen   davon  entledigen   und  der  gentzlich 
benehmen.     Das  gegen  e.  g.  wieder  zu  vordienen,  seind  wir  zu  jeder- 
zeit gevlissen  und  willig.    Datum  den  9.  Decembris  a°  1557 
e.  g.  underthenige 

die  alte  gesellschaft  der  hutten  Steinach. 

Außenadresse:  Dem  woUgebornen  und  edlen  herrn  herrn  Hans  Jörgen  graven 
zu  Mansfelt  und  edlen  herrn  zu  Heldrungen  etc.  unserm  guedigen  herren. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  14,  XXXII. 


276.  1557  Dezember  9.  Eisleben.  Claus  Bromm  an  Graf 
Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Habe  nun  schon  10  Wochen  auf  eine  Audienz  gewartet,  sei  vergeblich 
von  Torgau  nach  Eisleben  gereist,  in  der  Hoffnung  auf  Verhandlungen. 
Setzt  nun  seinerseits  eine  Frist  von  acht  Tagen  unter  Androhung  von 
Maßregeln  zur  Erlangung  der  ausstehenden  Schulden. 

Wolgeborner  und  edler  graf,  e.  g.  seint  mein  underthenig  gantz 
willig  dinst  mit  fleiß  zuvorn.  Genediger  her,  e.  g.  tragen  gut  wissens, 
wie  uff  e.  g.  selbst  gegebnen  bescheid  und  des  hern  doctor  Lubschwitzen 
verlassen  ich  vorlengest  in  diesen  landen  ankummen  bin  und  bei  e.  g. 
nun  in  die  zehen  wochen  so  muntlich  so  schriftlich  umb  genedige 
audientz  angehalten,  darzu  auch  das  e.  g.  mich  jungst,  als  ich  dieselb 
zu  Torgaw  antroffen,  durch  den  churfurstlichen  secretarien  Valeriuni 
uff  den  25  Novembris  vergangen  alhie  in  Eisleben  einzukummen  und 
neben  andern  geselschaftern  handlung  zu  gewarten,  bescheiden,  dem 
ich  dan  nochgesetzt  und  nun  14  tag  neben  andern  alhie  verharret  und 
doch  e.  g,  nit  erwarten  können.  Ich  spür  aber,  das  e.  g.  und  derselben 
rath,  der  her  doctor  Lübschwitz,  der  sich  bis  anheer  der  Verwaltung 
diser  hendel  angenummen,  nit  allein  mich  uff  mein  velfeltig  anregen 
und  bitten  nit  vor  sich  hat  kummen  lassen  wollen,  sunder  auch  dessen, 
was  von  e.  g.  wegen  er  sich  verschriben,  doran  uns  treu,  ehr  und 
glauben  gelegen,  schier  ausfeilig  sein  wil  und  wir  doch  dessen  als  e.  g. 
bepfelhabers  zusagen  nit  begeben  können.  Doraus  ich  nit  änderst  er- 
achten kan,  dan  das  gemeinen  geselschaftern  zu  Verkleinerung  und 
nachteil  mir  kein  gehör  hat  wollen  gegeben  werden,  welches  ich  unserm 
herngott  muß  bepfelen,  das  mir  doch  gantz  beschwerlich.  Und  dorait 
ich  nit  die  gantze  zehen   wochen   über  vergebens  gewartet  und  e.  g. 


No.  274-276.    1557.  465 


nochgeraiset,  wil  gegen  e.  g.  ziim  uberfluß  ich  mich  hiemit  dinstlich 
erboten  haben,  noch  ein  acht  tag  zu  Leiptzig  zu  verharren.  Do  mich 
nun  e.  g.  neben  andern  geselschaftern  zur  handlung  erfordern  und 
innerhalb  gemelter  zeit  dieselbe  anstellen  werden,  wil  ich  ungeacht 
aller  meiner  ungelegenheit  mich  zu  e.  g.  begeben.  Solte  aber  solches 
nit  gescheen,  werden  e.  g.  meine  mitgeselschafter  und  mich  nit  ver- 
dencken,  dieser  Sachen  halber  umb  geburlich  einsehen  an  enden,  do  es 
fug  hat,  ansuchung  zu  thun;  welchs  ich  meins  teils  vil  über  uberig 
sein  wolt.  Dan  das  wir  die  verschreibunge,  so  wir  von  e.  g.  und  der- 
selben hem  brudem  haben,  wie  dan  die  hern  Manlich  dieselbe  begeren 
und  uffs  heftigest  dorauf  dringen,  aus  unsern  banden  geben  selten,  ehe 
dan  mit  e.  g.  wir  alle  verglichen  und  der  ausstehenden  schulden 
genungsam  versichert,  das  wurd  uns  niemands  raten,  sunder  wir 
werden,  do  es  zu  keiner  entlichen  vergleichung  kummen  solt,  höch- 
lichen  gedrungen,  uns  denselben  verschreibungen  noch  zu  halten  und 
daoiber  vermug  derselben  ergehn  zu  lassen,  was  ordentliche  oberkeit 
und  rechtmessige  belernung  dorinnen  erkennen  wurd.  Und  hab  e.  g., 
deren  ich  noch  meinem  vermögen  in  underthenigkeit  zu  dienen  willig, 
unvermeidlicher  aller  mitgeselschafter  und  meiner  not  halben,  so  uns 
von  wegen  des  unmenschlichen  grossen  wexel-  und  zinsgelts  ufi"  dem 
hals  ligt,  solchs  nit  verhalten  können.  Datum  Eißleben,  donnerstags 
den  9.  Decembris  1557 

e.  g.  undertheniger  und  wilhger 

Claus  Brom. 

Außenadresse:  Dem  wolgeboruen  und  edlen  hern  hern  Hansen  Georgen 
grafen  zu  Mansfeld  und  edlen  hern  zu  Heldrungen  etc.  meinem  genedigen  hern 
zu  eignen  banden. 

EigeuMndige  Ausfertigung  im  Getcerh.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel, 
Paket  14,  XXXU. 


275.    [1557?]    Ein  Diener  der  Gesellschaft  Bromms  und 
Rauschers  an  [Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld.] 

GeldangelegenJieiten. 

Wollgeborner  und  edler  graffe,  gnediger  her.  Uf  jüngstes  meines 
herrn  vettern  Claus  Bremen  abreisens  von  hinnen  hat  er  mir  beveleh 
gethan,  e.  g.  nachvolgender  puncten  halben  seintwegen  zu  erinnern, 
dameben  underthenig  bittend,  e.  g.  woUens  sich  kegen  ime  ufs  furder- 
GeschichUq.d.Pr.S.  ßd.XXXXVII.  -30 


466  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Öaigerhandels. 


liehst  in  gnediger  antwort  ercleren,  ob  e.  g.  auch  Dachvolgende  puncten 
gnedig  gedechten  einzugehen,  als  nemlich: 

Demnach  e.  g.  rath  doctor  Luschwitz  in  vergangener  herbstmes  in 
Frankfurt  für  20°'  fl,  die  meine  herrn  die  gesellschafter  zu  bezalung 
des  wexselgelts  daselbst  uf  bevelch  bemeltes  herrn  doctors  uf  künftig 
fastenmes  aufbracht  und  er  sich  als  selbs  schuldiger  uf  berurte  meß 
von  seiner  gnedigen  herrn  wegen,  die  vv^iedrumb  zu  bezalen,  obligirt 
hat,  ist  an  e.  g.  der  gesellschaft,  meiner  herrn,  underthenige  bitte,  e.  g. 
wollen  inen  solches  auch  zusagen  und  über  diesse  20™  fl  guugsame 
Versicherung  thun,  damit  sie  derer  uf  kommende  Franckfurter  meß 
gewiß  seien. 

Ferner  hat  sich  bemelter  herr  doctor  neben  Conrad  Reiser,  der 
herrn  Manlich  diener,  in  verschienem  michelimarkt  für  4505  fl  ver- 
schrieben, welche  summa  der  herr  doctor  meinen  herrn  als  einen  rest, 
vermöge  ubergebnem  verzeichnus  in  bemelten  markt,  von  seiner  gne- 
digen herrn  wegen  schuldig  war  plieben,  aber  in  mangelung  der  zalung 
solche  ferner  uf  obangezeigte  künftige  meß  in  Frankfurt  meinen  herrn 
zu  erlegen  zugesagt;  ist  an  e.  g.  meiner  herrn  dinstlichs  begern,  e.  g. 
wollen  solches  auch  gnedig  volnziehen  und  unterschreiben,  wie  es 
dann  obbemelte  beide  herrn  auch  unterschrieben  haben. 

So  werden  e.  g.  der  gesellschaft  ferner,  vermuge  der  übergeben 
pleirechnung,  noch  schuldig  sein  J3067  fl;  und  wiewol  solcher  rest 
lengst  hett  bar  wieder  zalt  sollen  werden,  ist  an  e.  g.  der  gesellschaft 
underthenigs  begern,  e.  g.  wollen  sich  gnedig  kegen  inen  ercleren,  wenn 
sie  solches  rest  gewis  gewertig  sein  sollen,  sich  entlichen  darnach 
haben  zu  richten.  Doch  werden  sie  keinen  lengern  verzugk  darin  leiden 
können,  dann  uf  konftige  fastenmes,  do  sie  es  denn  zu  erhaltung  treu, 
ehr  und  glaubens  zum  höchsten  benotigt  sein.  Desgleichen  wollen  e.  g. 
sich  gnedig  ercleren,  wen  e.  g.  ire  eigen  schulden  der  6371  fl  sambt 
dem  ufgeloffenem  Interesse  zalen  wollen. 

Ferner  so  haben  meinen  herrn  der  gesellschaft  uf  zusagung  und 
verschreibung  des  herrn  doctor  Luschwitz  in  vergangenem  michelimarkt 
uf  Martini  in  Nurmberg  400  Mark  silber  uf  die  5000  taler  anstadt  der 
cleinetter  haben  erlegt  sollen  werden,  darauf  denn  meine  herrn  in  be- 
meltem  Michelimarkt  wexselgelt  (uf  Martini  in  Nurmberg  silber  da- 
gegen zu  bekomen)  aufgenomen  haben,  Martini  und  Weienachten  aber 
nun  fast  verflossen,  und  nicht  eines  A  werts  noch  an  der  400  Mark 
geliefert,  daraus  denn  meinen  hern  Claus  Bromen  und  Jeronimus 
Eauschern  merklicher  schaden  und  nachteil  entstanden  und  fast  dar- 
Uurch  zu  lugnern  worden,  welches  in  nicht  wenig  beschwerlich.    Bitten 


No.Ö75.    1557.  467 


derwegen  e.  g.  gantz  underthenig,  e.  g.  wollen  die  versehung  thun, 
damit  solche  400  Mark  silber  ufs  erst  noch  hienausgeschaft  mochten 
werden.  Wo  aber  solches  noch  lengern  verzugk  haben  solt,  wurd  der 
groß  intresse,  so  darauf  leuft,  bei  e.  g.  gesucht  werden. 

Dieweil  e.  g.  denn  auch  von  meinen  herrn  den  gesellschaftern  an 
kupfern  Nurmberger  gewicht  410  centner,  wie  in  der  pleirechnung 
clerlich  angezeigt,  sind  zukommen,  welche  e.  g.  schon  zu  gut  bracht 
und  meinen  herrn  die  lengst  wieder  mit  garkupfer  (wie  e.  g.  inen  im 
Augusto  zugesagt,  uff  Michelis  darfur  lieferung  zu  thun)  hetten  zalt 
sollen  werden,  darauf  wir  dann  unsere  leute,  die  Echer,  (denen  wir  noch 
über  7G0  centner  schuldig)  in  vergangner  herbstmes  Vertröstung  gethan 
und  zugesagt  haben,  uf  Michaelis  ire  lieferung  zu  thun,  aber  uns,  des- 
gleichen inen,  bis  uf  dato  nicht  1  h  noch  darvon  geliefert  worden,  der- 
halben  sie  auch  vor  wenigen  tagen  ein  eignen  potten  hinnen  gehapt 
und  des  langen  aufzugs  sich  zum  heftigsten  beclagt,  das  woll  einen 
erbarmen  mocht.  Ist  derwegen  nochmals  an  e.  g.  meiner  herrn  under- 
thenigs  suchen,  e.  g.  wollen  uf  die  hutten  bevelch  thun  lassen,  damit 
solche  410  centner  kupfer  Nurmberger  gewicht  mit  erstem  hienaus- 
gesandt  werden  mochten,  oder  meinem  vettern  Claus  Bromen  gnedig 
vergönnen,  das  er  solche  410  centner  kupfer  zu  Frankfurt  an  den  dahin 
gesandten  kupfern  beider  hutten  Steinach  und  Eisfeld  mochte  abwegen 
lassen,  damit  doch  die  gueten  leut,  die  wir  jar  und  tag  mit  der  lieferung 
aufgehalten,  einmal  zu  dem  iren  wider  kommen  mochten. 

Desgleichen  haben  meine  herrn  noch  uf  der  hutten  Steinach  ver- 
handen  an  zuschlegeplei  221  centner,  darin  in  50  Mark  silber  und  an 
kupferkienstocken  133  centner;  do  nun  e.  g.  solches  auch  vermeinten 
anzunemen  und  silber,  kupfer  und  blei,  ein  jedes  seinem  wert  nach 
f;erechnet,  alles  wieder  mit  garkupfer  alsbalt  zalen  weiten,  wollen  e.  g. 
solches  meine  herrn  auch  ufs  furderlichst  volgen  lassen.  Do  e.  g. 
dessen  aber  nicht  bedürftig, .  wissen  sie  es  an  andere  ort  gleichsfals  zu 
verhandeln. 

Nachdem  auch  die  herrn  Manlich  der  gesellschaft,  meinen  herrn, 
alle  halbe  jar  800  centner  garkupfer  zu  Hebern  verschrieben,  welche 
lieferung  von  e.  g.  den  geschehen  soll,  ist  an  e.  g.  meiner  herrn  under- 
tlienig  bitte,  e.  g.  wollen  uf  den  hutten  auch  bevelch  thun  lassen,  damit 
solche  lieferung  alle  wochen  schleunig  (wie  angefangen)  vortgehen  und 
meine  herrn  nicht  in  fernem  schaden  (wie  beschehen)  derhalben  gefurt 
^^e^den  mochten. 

Letzlichen  solt  e.  g.  ich  ferner  nicht  verhalten,  die  furnembste  Ur- 
sache das  eine  were,  das  mit  e.  g.  sie  gern  verglichen  sein  wolten  und 

30* 


468  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


SO  hart  drauf  drungen,  das  die  herrn  Männlich  von  inen  quittirt  sein 
wollen,  zudeme  alle  hauptvorschreibungen  von  inen  zu  haben  begerten, 
welches  inen  hoch  beschwerlich  von  sich  zu  geben  were,  one  einige 
vergleichung  und  Versicherung  mit  e.  g.  des  ausstands  geschlossen  zu 
haben.  Fürs  ander,  dieweil  sie  noch  in  grossen  wichtigen  schulden  des 
zins-  und  wexselgelt  stecken,  die  sie  vom  bemeltem  ausstand  zalen 
musten,  derhalben  sie  gern  wissen  weiten,  wie  derselbig  ausstand  von 
e.  g.  inen  zalt  sollt  werden,  damit  sie  ire  creditores  (welche  inen  war- 
lich nicht  wenig  zusetzen)  auch  ferner  zu  berichten  hetten.  Bitten 
derwegen  underthenig,  e.  g.  wollen  inen,  als  Broramen  und  Rauschern, 
gnediglich  einen  tag  ufs  furderlichst  ernennen,  wie  an  e.  g.  sie  und 
andere  gesellschafter  den  geschrieben  hetten,  damit  doch  den  Sachen 
einmal  abgeholfen  mocht  werden. 

Originalschreiben  (wie  die  Hand  ausweist)  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
Jutndel,  Paket  14,  XXXIL  

276.  [1557  gegen  Ende?]  Wilhelm  Reiffensteins,  Michel 
Meyenburgs  Erben  und  andere  „etwan"  der  Stei- 
nachischen Gesellschaft  Verwandte  an  Kurfürst 
August  von  Sachsen. 

Vor  4  Jahren  hätten  sie  sich  mit  den  Grafen  von  Mansfeld  in  einen 
Saigerliandel  eingelassen,  aus  dem  sie  vor  der  Zeit  entsetzt  seien.  Seit 
mehr  als  einem  Jahr  drängten  sie  nun  bereits  die  Grafen,  mit  ihnen  abzu- 
rechnen. Dann  es  ist  vielen  leuten,  zuvorderst  auch  wolgedachten 
graven,  wislich,  das  wir  von  wegen  der  seigerhendel,  die  wir  gefurt, 
trefliche  grosse  summen  Wechsel-  und  zinsgeld  schuldig  und  dasselb 
mit  grossem  unrat  und  schwerem  Interesse  erhalten  müssen,  welchs 
uns  zu  bezalen  unmueglich,  da  wir  von  wolgedachten  grafen  als  nu- 
mehr  innehabern  der  hendel  nicht  selten  abgelegt  werden.  Bitten,  die 
Grafen  zu  veranlassen,  mindestens  auf  der  nächsten  Frankfurter  Fasten- 
messe 50  000  fl  XU  erlegen  und  ihnen  für  den  liest  eine  genügende  Ver- 
sicherung %u  geben. 

Mundum  wnd  Abschrift  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerliandel,  Paket  18, 
XXX  VJ. 

277.  [Anfang  1558.]  * 

Liste  der  von  den  Grafen  von  Mansfeld  auf  der  Hütte  Steinach   an- 
gestellten Diener. 


No.  275-278.  1557-1558.  469 

Bestellung  der  huttendiner  uf  Steynach. 

Andreas  Heß  ist  angenommen  wurden  zum  factor  uf  4  jhar 
lang,  und  ist  mit  ihm  geschlossen,  alle  jhar  zu  sein  besoldung  vor 
alles  100  fl,  und  so  er  vleis  in  der  rechnung  vorwendet,  eine  gute 
Verehrung. 

Hans  N.  ist  angenommen  wurden  zum  anrichter  uf  2  jhar  lang, 
und  ist  das  erste  jhar  sein  besoldung  40  fl,  das  ander  45  fl. 

Paulus  Moshauer  ist  angenommen  uf  2  jhar,  und  ist  sein  be- 
soldung das  erste  jhar  35  fl  und  das  ander  jhar  40  fl. 

Leouhard  N.  ist  angenommen  wurden  uff  4  jhar  lang,  und  ist 
sein  besoldung  das  erste  jhar  25  fl,  das  ander  30  fl,  das  dritt  35  fl 
das  vierde  40  fl. 

und  mit  dem  vorbehält,  das  jhe  eyner  in  den  jharen  krank  oder 
mit  Schwachheit  beladen  wurde  und  uf  den  hutten  nicht  sein  konte, 
daß  sie  ungezwungen  sein  sollen. 

Aufzeichnung  im  Gevcerk.  Archiv  zu  Eisldten,  Saigerhandd,  Paket  7,  XIII. 
Auf  detnselben  Blatt  vorher  die  Huttetidiener  auf  Eisfeld. 


278.     [Anfang  1558.] 


Liste  der   vo7i  den   Grafen  von  Mansfeld  auf  der  Hütte  Eisfeld  an- 
gestellten Diener. 

Bestellung  der  huttendiner  uf  Eisfeit. 

1.  Caspar  Kußwurra  ist  angenommen  wurden  uf  2  jhar  lang,  und 
ist  sein  besoldung  ides  jhar  100  fl,  und  wann  er  uf  den  general 
aUen  vleiß  vorwendt,   sol  ihm  30  fl  zu  vorehrung  gegeben  werden. 

2.  Thomas  Gundermann  ist  angenommen  wurden  uf  vier  jhar 
lang,  und  ist  sein  besoldung  vor  alles,  nemlich  die  ersten  zwei  jhar 
ein  ides  jhar  40  fl  und  10  fl  vorehrung  und  die  letzten  zwei  jhar 
ides  besondern  50  fl  und  20  fl  vorehrung. 

3.  Hans  Schuttelwurffel  ist  angenommen  wurden  uf  4  jhar  lang, 
und  ist  sein  besoldung  das  erste  jhar  35  fl,  das  ander  40  fl,  das 
dritte  45  fl,  das  vierde  50  fl  und  die  ersten  zwei  jhar  ides  5fl  und 
die  letzten  2  jhar  ides  10  fl. 

4.  Jacof  Muntzer  ist  angenommen  worden  uf  2  jhar,  und  ist  sein 
besoldunge  das  erste  jhar  20  fl  und  das  ander  25  fl  und  ides  jhar 
5  fl  vorehrung. 


470  Urkundenbuch  zur  Geächichte  des  Manafeldischen  Saigerhandels. 


5.  Bonaventura  Triller  ist  angenommen  uf  5  jhar,  und  ist  sein 
besoldung  das  erst  jhar  15  fl,  das  ander  auch  15  fl  und  3  fl  vor- 
ehrung,  das  dritte  und  vierde  ides  20  fl  und  das  5.  jhar  25  fl  und 
ides  Jahr  der  3  jähre  5  fl  vorehrunge. 

Aufzeichnung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,    Saigei'handel ,  Paket  7 ,  XIII. 
Auf  demselben  Blatt  die  Hüttendiene)'  auf  Steinach. 

Bußivurm  stirbt  Anfang  d.  J.   1558.     Sein  letztes  Schreiben  (Paket  7,  XIII) 
vom  4.  März,  darin  spricht  er  bereits  von  der  Schwachheit  seines  Leibes. 


279.     1558  Januar  11.    Leipzig.    Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  [Matthias  Manlich.] 

Es  fehlt  an  Blei.    Fordert  6000  fl. 

Hans  Jörg  graf  und  her  zu  Mansteld  edler  her  etc. 

Unsern  grus  und  geneigten  willen  zuvor,  ernvester  gunstiger  lieber 
besunder.  Wir  zweyfel  nicht,  unser  eygener  botte  werde  mit  unserm 
brief  bey  euch  ankommen  sein,  dorinnen  wir  euch  zu  vorstehen  und 
zu  erkennen  gegeben,  wie  das  es  uns  an  bleien  zwischen  hier  und  der 
fastenmeß  mangeln  wurde,  auch  das  noch  etliche  von  den  vorsprochnen 
bleyen  nicht  zu  Frankfurt  geliefert,  also  das  wir  gar  keyne  widerladung 
mit  bleyen  aldo  haben;  derwegen  sich  auch  die  furleut  beschwert  be- 
funden und  ungerne  faren  wollen;  alles  vermöge  desselbigen  unsers 
schreybens.  Derhalben  wollen  wir  ganz  gnediglich  und  gutlich  uns 
zu  euch  vorsehen,  ihr  wurdet  den  handel  uns  allerseitz  zum  besten 
helfen  befordern,  das  zum  förderlichsten  die  bley,  so  noch  daniden  liegen, 
mochten  herauf  verschafft,  auch  andere  weyter  bestelt.  Dan  gotlob  iczt 
in  der  herschaft  wöchentlich  stadtlich  kupfer  geliefert  werden.  Und 
vorlassen  uns  uff  eur  Vertröstung  und  zusage  gar  gewiß,  ihr  werdet 
eurem  erbieten  nach  uff  die  wege  gedenken,  wie  ir  gotlob  zu  thun  woll 
wisset,  das  wir  notturftiglich  mit  bleien  vorsehen,  auch  das  wir  sie  in 
einem  leyderlichen  kauf  bekommen. 

Zum  andern,  lieber  her,  wisset  ir  euch  gutlich  zu  erinnern,  das 
unsere  aufgerichte  vorschreybung  vormag,  das  uns  zum  vorleg  und 
erhaltung  des  handeis  alwege  uff  das  neue  jar  und  dornach  uff  Petri 
und  Pauli  ein  GOOO  fl  sollen  furgestragt  und  volgend  in  der  abrechnung 
wieder  abgekürzt  werden.  Nun  weyß  Conrad  Reyßer,  wie  beschwerlich 
wir  iczt  den  vorlag  erhalten ;  derwegen  heften  wir  uns  vorsehen ,  es 
wurde  jemands  iczt  vergangenen  Leipzigen  marg  hinnen  gewesen  sein 


No.  278— 280.    1558.  471 

oder  uffs  wenigst  bevelich  herein  kommen,  domit  uns  die  6000  fl  zu 
unser  hohen  und  dringenden  notturft  weren  erlegt  wurden.  Wir  haben 
aber  bey  Adrian  von  Helst  keinen  bescheid  erlangen  mögen,  also  das 
wir  ganz  beschwerlich  stecken  und  zu  besorgen,  das  das  bergvolg 
ganz  unwillig  werden  wird.  Dan  wir  zugesagt,  alsbald  wir  aus  dem 
margt  quemen,  das  wir  lonzeyt,  wie  der  gebrauch,  halten  und  sie  ab- 
zalen  wolten,  dem  wir  auch  in  alwege,  do  anders  das  bergvolg  an  der 
arbevt  bleyben  sol,  nachseczen  müssen,  dorzu  doch  wir  ane  die  6000  fl 
nicht  komen  können.  Derhalben  wir  verursacht,  diesen  unsern  eigenen 
eylenden  boten  zu  euch  abzufertigen;  und  gelanget  demnach  an  euch 
unser  ganz  gnedigs  begeren,  mit  bitt,  ihr  wollet  uns  nicht  lassen  und 
bey  diesem  unserm  boten  die  Verfügung  und  Verschaffung  thun,  domit 
das  geld  gefallen  magk.  Dan  wir,  so  vill  möglich,  die  ablonung  auf- 
halten wollen,  auch  uns  der  bley  halben  mit  guter  antwort  vorsehen. 
Dargegen  wollen  wir  uns  vermöge  unser  vorschreybung  mit  liefferung 
der  kupfer  alzo  vorhalten,  das  ir  eine  gute  genüge  und  gefallen  tragen 
und  haben  sollet.  Ihr  wollet  euch  unserm  zu  euch  habenden  vor- 
trauen nach  gutwillig  erzeigen  und  es  darfur  halten,  do  uns  der  vorlag 
so  hart  nicht  obligend  wer,  das  wir  in  euch  nicht  dringen  wolten.  Das 
wollen  wir  umb  euch  und  die  euem  mit  wunschung  eines  glucksehgen 
neuen  jars  in  gnaden  und  allem  guten  beschulden.  Datum  in  eyl, 
Leipzig,  den  11.  Januarii  anno  etc.  58. 

Konzept  von  der  Hatvd  des  Kanzlers  v.  Lobschwitz  im  Gewerk.  Archiv  zu 
Eisleben,  SaigerJiandel,  Paket  20,  I. 


280.  1558  Januar  30.  Dresden.  Die  Gesellschafter  auf 
der  Hütte  an  der  Steinach  an  den  Kurfürsten  von 
Sachsen. 

Erimiern  an  ihre  unlängst  eingebrachte  Klage  gegen  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld,  der  sie  des  Saigerhandels  entsetzt  hätte,  ohne  ihnen  das 
Hauptgut  und  ihre  übrigen  Forderungen  aus  dem  Handel  zurückzuzahlen 
und  der  alle  Rechnungen  nun  fast  jhar  und  tagk  vorsetzlich  aufgezogen. 
Des  vom  Kurfürsten  an  den  Grafen  gerichtete  Schreiben,  mit  der  Auf- 
foiderung,  die  Gesellschafter  zufrieden  zu  stellen,  hätten  sie  dem  Grafen 
ühivrantwortet.  So  hat  uns  doch  ire  gnadt  ungefehr  zwuo  stund  nach 
entpfahung  euer  churf.  gnaden  bevelhs  ein  schreiben  in  unsers  factors 
haiis  geschickt,  darinnen  wir  uff  den  16*«°  tag  dieses  monats  zu  rech- 


472  Urkundcnbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


nung  obberurts  seigerhandels  halber  Vorbescheiden  werden.  Als  sie 
nun  erschienen,  ihre  Register  und  klare  auszuge  vorgelegt,  uns  auch 
daneben  klaren  mundlichen  bericht  zu  tunen  erbotten,  sei  ihnen  eine 
j)ersönliche  Audienz  abgeschlagen  worden,  und  ebensowenig  hätten  sie  sich 
mit  den  Räten  vergleichen  können.  Der  Oraf  habe  sich  nur  schriftlich  mit 
ihnen  einlassen  wollen,  was  nur  dazu  dienen  solle,  die  Sache  aufzuschieben. 
Ferner  habe  bei  Uebergabe  der  Rechnungen  der  Graf  alle  scheden,  so  auf 
wexel-  und  zinsgeld  die  zeit  über,  weil  der  handel  bei  seinen  gnaden 
gewesen,  gelaufen,  irer  gnaden  selbst  mundlichen  zusage  zu  entgegen 
genzlich  von  sich  schieben  und  nit  passieren  lassen  wollen. 

Bitten  nun  um  offene  ernste  patente  oder  verschlossene  bevehl  des 
Kurfürsten,  die  Kupfer  und  Silber,  die  durch  Graf  Hans  Georgs  Feuer 
2)roduxiert  würden,  im  Kurfürstentum  Sachsen  mit  Arrest  belegen  zu  dürfen, 
bis  ihre  Forderungen  beglichen  seien. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  FaJcet  15,  XXX,  1 
Offenbar  von  Kursachsen  an  den  Grafen  überschickt. 


281.    1558  Februar  2.  Dresden.    Kurfürst  Augustus  von 
Sachsen  an  Graf  Hans  Gleorg  von  Mansfeld. 

Ueberschickt  ihm  die  Supplikation  der  Steinacher  Gesellschafter  und 
erinnert  an  sein  bereits  vom  Tage  innocentum  ergangenes  Schreiben  in 
dieser  Angelegenheit.  Eine  stattliche  Summe  der  Steinacher  Forderung 
sei  unstreitig  richtig;  um  des  streitigen  Teiles  willen  dürfe  das  andere 
nicht  vorentJialten  werden.  Fordert  ihn  auf,  die  Kläger  bis  spätestens 
Mittfasten  solcher  unleukbarn  schulden  wegen  genzlich  zufriden  zu 
stellen  und  claglos  zu  machen. 

Betreffs  der  nicht  gestendigen  expens,  Wechselgelds  und  anders 
habe  er  eine  Kommission  verordnet,  vor  der  der  Graf  auf  Frfordern  zu 
erscheinen  habe. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  15,  XXXIII,  I. 

Da  der  Kurfürst  (zur  Kaiserwahl)  nach  Frankfurt  reist,  wohin  auch 
Graf  Hans  Georg  von  ihm  beschrieben  ist,  so  will  dieser  schriftlich  und 
mündlich  Antwort  geben. 

Am  a.  0.  befindet  sich  ein  besiegeltes  (anscheinend  nicht  ausgegangenes) 
Mundum  Graf  Hans  Georgs  an  den  Kurfürsien  vom  12.  Februar  1558 
(EislebenJ,  das  folgenden  Gedankengang  enthält: 
1.   Die  Aufkündigung  sei  von  den  Gesellschaftern  ausgegangen;  von  „Ent- 
setzen" daher  keine  Rede,    über  das  seind  wir  domals  in  glaubliche 


No.  280—282.     1558.  47S 


erfarunge  kommen,  das  ir  erster  handel  etlich  jar  zuvorn  dermassen 
getrieben,  das  immer  ein  schade  in  den  andern  geloffen,  und  das 
sie  uns  allein  auf  die  hoönunge,  mit  unsern  zu  ihnen  gesetzten 
teilen  und  hauptguttern  iren  verdorbnen  handel  wieder  zu  flicken, 
zu  inen  bracht  haben.  Da  sie  seinerzeit  nichts  davon  gesagt,  so  hätten 
sie  unehrlich  gehandelt.  Nach  dem  Buchstaben  der  Zusammensetzung 
seien  die  Grafen  nicht  verpflichtet,  den  früheren  Schaden  mitzutrageti.  Die 
Aufkündigung  sei  ihnen  aus  diesetn  Grunde  durchaus  recht  gewesen.  In 
der  Frankfurter  Fastenmesse  des  Jahres  1557  Mtte  man  sich  über  die 
Abtretung  gütlich  geeinigt  wid  die  Gesellschafter  hätten  damals  sofort 
eine  stattliche  Summe  erhalten. 

2.  Wegen  der  Hauptgüter  sei  ihre  Beschwerde  gleichfalls  zurückzuweisen, 
zumal  sie  bereits  etwas  darauf  erhalten.  Das  Ansinnen,  Eechnung  zu 
legen,  sei  zurückzuweisen,  denn  der  Handel  sei  nicht  von  den  Grafen, 
sondern  den  Gesellschaftern  betrieben  worden.  Die  vo?i  diesen  1556 
überantwortete  Rechnung  sei  ungültig,  da  alles  darein  gemengt,  was  sie 
an  Schaden  bis  dahin  erlitten. 

3.  Mit  den  Gesellschaftern  zu  verMndeln,  sei  den  Grafen  nicht  tunlich 
erschienen,  weil  diese  untereinander  uneinig  gewesen. 

4.  An  dem  Wechsel-  und  Zinsgeld  hätten  die  Grafen  keinen  Anteil,  da  sie 
mit  den  Hauptgütern'  nichts  zu  sclmffen  haben.  Sie  brauchten  nur  die 
Schulden,  so  der  verlege  halben  unsers  bergkwergks  uff  den  feuern 
stehen  blieben  und  die  Bezahlung  des  Vorrats  auf  der  Saigerhütte  zu 
übernehmen.  Die  Gesellschafter  haben  im  Jahre  1556  mit  dem  Kupfer 
z.  T.  alte  Forderungen  beglichen,  so  daß  der  Handel  mehr  Kupfer 
empfangen  habe,  als  Geld  dafür  eingenommen  sei  nach  der  Zusammen- 
setzung. Erst  müsse  dies  durch  eine  richtige  Abrechnung  klargestellt  tcerden. 

Hofft,  der  Kurfürst  werde  den  Arrest  nicht  bewilligen.  Mit  der  Kom- 
mission ist  er  einverstanden.  Es  möge  ein  Tag  in  der  Herrschaft  Mans- 
feld  angesetzt  werden. 

Künftig  möge  ihn  der  Kurfürst  mit  so  geschwindem  befelch  gnedigk- 
lich  verschonen. 

Einige  scharfe  Ausdrücke  sind  gestrichen. 

282.     1558  Februar  23.     Erfurt. 

Wilhelm  Curio  und  Hans  Wilhelm  Reiffenstein  und  Kilian  Keßler 
versprechen,  die  dem  Wilhelm  Reiffenstein  und  Hans  Rein  icke  i.J.  1536 
von  Hieronymus  Wiedemann  geliehene  und  für  2  weitere  Jahre  gestundete 
Schuldsumme  von  3500  fl  Ostermarkt  1560  zurückzuzahlen  utid  ihm 
außerdem  Ostermarkt  1559  und  1560  je  245  fl  zu  verrechnen. 


474  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Wir  Wilheln^i  Curio  und  Hans  Wilhelm  gebruder  die  ßeiffenstein 
und  ich  Kilian  Keßler  anstadt  und  von  wegen  den  andern  und  ganzer 
gemeiner  erbschaft  der  Eeiffen stein  für  uns  alle  semptlich  und  sunder- 
lich,  unser  erben  und  nachkommen  mit  dieser  schrift  öffentlich  bekennen : 
nachdem  der  erbar  Jheronimus  Widman  der  elter  unsern  vetter  und 
Schwager  Wilhelm  Reiffenstein  zu  Stollbergk  und  Hansen  Reinicken 
zu  Mansfeld,  beiden  gottseligen,  eine  hauptsumma,  als  nehmlich  drei- 
tausend fünfhundert  gülden  muntz,  je  einundzwanzig  groschen  vor  ein 
gülden  gerechnet,  an  3195  thalern  und  15  groschen,  jeden  thaler  nit 
hoher  dan  vor  dreiundzwanzig  groschen  gerechnet,  auf  Verzinsung  vor- 
gestrackt  und  dargeliehen  hat  laut  eines  Schuldbriefs  unsers  lieben 
vatters  seligen  handschrift,  des  dato  freitags  nach  dem  sontag  Letare 
anno  domini  tausent  fünfhundert  und  im  sechsunddreißigsten,  welche 
summa  also  bei  uns  Wilhelm  Reiffensteins  seligen  erben  und  nach- 
kommen allein  biß  daher  unabgeloßet  stehn  blieben  und  wir  ihme  dem 
Wiedeman  die  zinß  jerlich  (vermug  eines  sonderlichen  auszugs,  uns 
von  ime  darvon  übergeben,)  gereicht,  das  demnach  er  uns  solche  summa 
auf  den  Leipziger  ostermark  dieses  58.  jhars  abzulegen  aufgekundiget, 
wir  uns  doch  mit  ihme  ferner  freundlicher  und  dieser  gestalt  ver- 
glichen, also  das  er  uns  solche  summa  auf  unser  vleisig  suchen  von 
nechstkunftigen  Leipziger  ostermark  dises  laufenden  Jahres  noch  zwey 
jähr  lang  in  unsern  gebrauch  zu  behalten  zugesagt  und  gunstlich  ge- 
williget. Gereden  demnach  für  uns  und  von  wegen  ganzer  gemeiner 
erbschaft ,  alle  unser  erben  und  nachkommen ,  gedachten  Jheronimo 
Wiedeman  unsern  freundlichen  lieben  schwager,  seinen  erben  und 
nachkommen  solche  seine  summa  der  dreitausent  fünfhundert  gülden 
ausgangs  der  zweier  jhar,  das  ist  auf  den  Leipziger  ostermark,  wan 
man  der  weniger  zahl  sechtzig  schreiben  wird,  in  Erfford  oder  Leipzig, 
welches  ihm  am  fugsamsten  und  gelegensten  sein  wird,  mit  talern  zu 
dreiundzwentzig  groschen,  wie  die  unsern  lieben  vatter  gottseligen  zu- 
gezelt  worden,  eigentlich  und  gewiß  ohn  eynige  widerredt  oder  lengern 
uffschub,  auch  ahn  allen  sein  Unkosten  und  scheden,  auf  unsern  wag- 
nuß  und  ebenteur,  das  ihme  wol  genügen  soll,  mit  gotts  hulf  zu  ent- 
richten und  zu  bezahlen.  Damit  er  aber  gegen  solchen  seinen  gut- 
willigkeit  unser  dankbarkeit  hinwider  zu  vermerken,  als  versprechen 
wir  ihm  hirmit  auf  nechstkunftigen  ostermark  des  neunundfanfzigsten 
jhars  mit  zweihundert  fimfundvierzig  gülden  zu  verehren,  gleichergestalt, 
do  wir  ihm  den  ostermark  des  sechtzigest  die  vielgenandte  summa 
ablegen  werden,  abermals  mit  zweihundertfunfundvierzig  gülden  zu 
verehren.      Welches    wir    also    von    uns    selbst    freiwillig    auf    uns 


No.  282-283.    1558.  475 


genomen  und  ihme  in  craft  dieses  briefs  bei  unsern  wahren  wort, 
trauen  und  glauben  stet  und  vest  zu  halten,  als  ehrlibend  aufrichtigen 
leuten  und  treuen  freinden  geburt,  ohn  einigen  talsch  oder  behelf  inner- 
oder  außerhalben  rechtens,  welches  wir  uns  gantzlichen  verzeihen  und 
renunciim,  hiermit  zusagen,  geloben  und  versprechen.  Das  zu  wahrer 
urkund  und  steter  vester  haltung  haben  wir,  obgenante  Wilhelm  Curio 
und  Hans  Wilhelm  die  Eeiffensteine,  und  ich,  Kilian  Keßler,  für  uns 
und  von  wegen  ganzer  gemeiner  erbschaft  der  Reiflenstein,  jeder  be- 
sunder,  sich  mit  eigener  band  underschrieben  und  sein  pietzschaft 
hinfurgedrucket.  Gescheen  zu  Erffordt,  mittwochs  nach  Estomihi  a** 
domini  dausent  fünf  hundert  und  achtundfunfzig. 

Unterschriften  und  Siegel. 

Abschrift  im  Oewerk.  Archiv  zu  Eisldten,  Saigerhandel,  Paket  19,  XXX  VIII. 


283.    1558  März  19.    Frankfurt  a.  M. 

Kurfürst  Äiigustus  von  Sachsen  vermittelt  ztvischen  Graf  Hatis  Georg 
von  Mansfeld,  dessen  Brüdern  und  den  Söhnen  Graf  Philipps,  sowie  den 
Gesellschaften  des  Saigerhandels  auf  der  Steinacher  Hütte,  die  sich  von 
den  graven  entsetzt  zu  sein  beclagen,  auch  yres  ausstehenden  haubt- 
guts  und  darauf  gelaufenem  Interesse  und  Wechselgeldes,  item  etlich 
bar  vorhandens  und  insonderheit  etlicher  posten  halben  am  barem  gelde 
und  sylbers,  so  ihnen  den  geselschaftern  aus  doctor  Reinhard  von 
Luschwitz  gegebenen  dreien  underschiedlichen  bekentnussen  auf  diese 
gegenwertige  fastenmeß  alhier  in  Frankfurt  bezalt  sölden  werden,  da- 
gegen aber  gedachter  graf  under  anderm  furgewendet,  das  die  gesel- 
schafter  den  handel  selbst  aufgeschrieben,  das  er  auch  ihnen  darauf 
bereit  mehr  bezalet  und  hienausgegeben ,  dan  ehr  ihnen  vormöge  ihrer 
handlungsvorschreibung  noch  zur  zeit  zu  bezalen  schuldig  gewest: 

1.  Graf  Hans  Georg  läßt  den  Gesellschaftern  auf  der  gegenwärtigen 
Fastenmesse  xu  Frankfurt  durch  der  Manlich  Diener  10000  fl  (ohne 
die  4005  fl,  mit  denen  er  sie  bereits  vorher  an  Matthis  Manlich  ver- 
unesenj  ausbezahlen. 

2.  Auf  Montag  nach  Quasimodogeniti  soll  vor  den  kurfürstlichen  Kom- 
missarien XU  Eisleben  ein  Rechnungstag  abgehalten  werden,  an  welchem 
Graf  Hatis  Georg  die  vordem  von  den  Gesellschaftern  eingereichte 
Hauptrechnung  produzieren  unll. 

3.  Wird  hier  festgestellt,  daß  die  Gesellschafter  die  obigen  lOOOOfl  schon 
früher  auf  irgend  eine  Weise  erlialten  haben,  so  sollen  sie  die  10  000  ß 
samt  Interesse  am  nächsten  Ostermarkt  uneder  herausxahlen. 


476  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

4.  Stellt  sich  dagegen  heraus,  daß  Graf  Hans  Georg  den  Gesellschaftern 
noch  mehr  als  die  bereits  bezahlten  10  000  fl  schuldig  ist,  es  sey  an 
gelde,  Silber  oder  kupfer,  so  soll  er  diese  Summe  samt  aufgelaufenen 
Interessen  auf  dem  nächsten  Leipziger  Ostermarkt  erstatten. 

5.  Die  Kommissarien  sollen  ferner  untersuchen,  ob  das  den  Grafen  vom 
Faktor  der  Gesellschafter  Christoph  Moshauer  geliehene  Geld  aus  dem 
Handel  stammt  oder  nicht  {wie  Graf  Hans  Georg  behauptet  und  die 
Gesellschafter  bestreiten).  Kann  eine  Einigung  nicht  erzielt  werden, 
so  sollen  die  Kommissarien  darüber  an  den  Kurfürsten  berichten,  der 
dann  entscheiden  will. 

Welchs  alles  und  ydes,  wie  obstehet,  obgedachter  graf  vor  sich, 
seine  bruder  und  vettern  und  dan  Johan  von  Glauburg  und  Claus 
Brom  vor  sich  und  ihre  mitgeselschafter  also  unweigerlich  zu  halten 
angenommen  und  bewilliget  haben. 

Zu  urkund  mit  unserm  secret  besigelt  und  gegeben  zu  Frankfurt 
am  Mayn  den  neunzehenden  Martii  anno  etc.  achtundfunfzig. 

Ausfertigung  mit  (abgelöstem)  Sekretsiegel  im  Getocrk.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerhandel,  Paket  15,  XXXIII,  1. 


284.    1558  März  20.    Augsburg.     Matthias  Manlich  an 
Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Wird  die  geforderten  26—27000  fl  für  die  Frankfurter  Gesellschafter 
aufbringen.  Beschaffung  von  Blei.  Sein  Diener  Christoph  Empel  soll 
mit  zwei  Schmelzern  Ostern  abgefertigt  werden. 

Wolgeborner  gnediger  herr,  eur  gnaden  seyen  mein  underthenig 
willig  dienst  altzeit  zuvor.  Eur  g.  schreiben,  des  dattum  den  11*"" 
Marcii  aus  Eysleben,  hab  ich  den  19  ^«'i  empfangen,  darin  eur  g.  begeren 
sechs  in  sibenundzwainzigtausent  guldin,  die  ich  yetzo  in  Frankfurt 
der  Frankfurterischen  gesellschaft  von  eur  g.  wegen  erlegen  soll,  ver- 
nomen.  Darauf  fueg  eur  g.  ich  ganz  underthenig  zu  vernemen,  das 
ich  mein  rechnung  gmacht,  eur  g.  die  bezallung  im  negstkonftigen 
ostermarkt  zu  Leipzig  zu  thun.  Dieweil  aber  eur  g.  yetzo  in  Frank- 
fort solch  gelt  bedürftig,  solte  eur  g.  mir  solchs  eher  anzaigt  haben. 
Dann  mein  dochterman  Felix  Eem  war  von  hie  schon  hinab  verritteii. 
Aber  wie  dem  allem,  so  will  ich  dermassen  hinabschreiben  und  Ord- 
nung thuen,  das  eur  g.  gesanten  aldo,  damit  solch  gelt  zu  wexel  gen 
Leipzig  oder  sonst  aufgebracht,  alle  forderliche  hilf  soll  bewissen  werden- 


No.  083-285.    155S.  477 


Wie  dann  eur  g.  melden  des  abgangs  am  pley,  ist  mir  nit  lieb 
und  haben  eur  g,  recht  thon,  mir  solchs  anzaigt.  Ich  will  es  auch 
per  Frank  fort  schreiben,  damit  es  hinfur  furkomen  und  in  so  wolflem 
kauf,  so  es  gesein  kann,  einkauft  werd.  Ich  bin  der  hoffnung,  es  solt 
hiufuro  wolfler  zu  bekomen  sein. 

Eur  g.  will  ich  nit  verhalten,  das  ich  meinen  diener  Cristoffen 
Empel  durch  furbit  gegen  meinen  mitverwanten,  so  zuvor  ainmall  bey 
eur  g.  gewesen,  yetzo  nach  negstkonftigen  ostern  mit  zwayen 
Schmelzern  zue  eur  g.  schicken  will.  Der  soll  ain  zeit  bey  eur  g. 
bleiben  und,  ab  gott  will,  eur  g.  mit  seinem  erpieten  oder  vorhaben 
groß  wollfart  schaffen.  Verhofft,  eur  g.  werden  ine,  so  das  beschicht, 
derselben  erpieten  gemeß  halten.  Das  hab  eur  g.  ich,  dem  ich  zu 
dienen  genaigt,  zu  antwort  anzaigen  wollen  und  thue  mich  zu  gnaden 
bevelchen.  Dattum  Augspurg,  den  20'*"  Marci  anno  etc.  1558. 
e,  g.  undertheniger  williger 

Mathias  Manlich, 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  herren  herren  Hans  Georgen  graven  und 
herren  zu  Mansfeld  und  edlen  herren  zu  Heldrungen  meinem  gnedigen  herrn. 

Ausferiigung  mit  eigenhändiger  Unterschrift  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eisldyen, 
Saigei-Iiandcl,  Paket  20,  I. 

285.  1558  April  15. 

Anstellung  Hans  Schutteivurfs  als  Silberbrenner  und  Probierer  auf  der 
Bütte  Eisfeld  für  4  Jahre. 

Wir  Hans  Georg  etc.  hirmit  bekennen,  das  wir  den  erbern  unsem 
lieben  getreuen  Hansen  Schuttewurffen  zu  unserm  diner  und  sonder- 
lich vor  ein  silberprenner  und  probirer  unsers  seigerhandels  ujff  Esfelder 
hutten  uff  vir  jar  lang  von  dato  die  nechsten  nacheinander  volgend 
angenomen  haben,  dergestalt,  er  soll  furnemlich  des  silberprennens  und 
probirens  mit  allem  treuem  fleis  warten,  daneben  auch  in  der  hutten 
mithelfen  zusehen,  und  da  es  die  not  erfordert,  alle  zueschlege,  wie  die 
itzt  ufl  berurter  hutten  gebreuchlich ,  verordnen  und  bei  aller  arbeit, 
das  die  dem  handl  zu  nutz  und  gut  getriben,  seinen  besten  fleis  tun, 
auch  unserm  verordnten  factor  in  allen  billichen  Sachen,  so  den  handl 
belangen  und  demselben  zu  gutem  geraichen,  gehorsam  sein,  unsern 
schaden  warnen  und  fromen  fordern  und  soll  sich  sonsten  allenthalben, 
wie  einem  getreuen  diner  gezimbt  und  wol  ansteht,  auch  freffeliches 
spilens  und  unerbarlichens  fluchens  enthalten,  sondern  ein  zuchtigen 


4(?8         ürkundenbucli  zur  Öeschicbte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

erber  wesen  füren,  welches  er  uns  an  eidesstat  gelobt  und  zugesagt. 
Dagegen  wir  ihm  die  berurten  vier  jar  vor  alles,  nemlich  das  erste 
35  fl,  das  ander  40  fl,  das  dritte  45 fl  und  das  vierde  50fl  zu  besoldung 
und  darüber,  wo  sein  fleis  gespurt,  die  ersten  zwei  jar  jedes  5  fl  und 
die  letzten  zwei  jar  jedes  10  fl  zu  Verehrung  zu  reichen  und  zugeben 
lassen  genediglichen  versprochen  haben.  Des  zu  urkund  haben  wir 
unser  secret  hie  unden  angetruckt.  Geben  freitags  nach  ostern  der 
wenigem  zal  im  achtundfunfzigisten  jar. 

Konzept  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  7,  XIII. 


286.   1558  April  18.     Eisleben. 


Verhandlungen  zwischen  den  Steinacher  und  Frankfurter  Gesellschaftern 
über  ein  gemeinschaftliches  Vorgehen  in  der  Frage  der  Handelsschulden 
(wie  weit  sich  die  Grafen  von  Mansfeld  dafür  verpflichten). 

JHS. 

Anno  1558  die  18  Aprilis  sind  Wilhelm  Reiffenstein,  Christoff, 
Hans,  Caspar  und  Michel  die  Meyenburge  mitsambt  Moßhauern  und 
Hansen  Reiffenstein  zu  Eisleben  in  Eßlingers  haus  ufi  der  Frankforter 
geselschat'ter  erfordern  erschienen  und  hat  von  wegen  der  Frankforter 
Jeronimus  Rauscher  erstlich  angezeigt: 

Nachdem  communi  consensu  sociorum  ein  churfurstliche  commission 
(in  irrigen  Sachen  den  seigerhandel  belangend  zwischen  den  grafen  von 
Mansfeld  und  den  Steinachischen  geselschaftern)  ausbracht,  das  zufolge 
derselbigen  handlungen  von  noten,  an  den  grafen  zu  erfaren,  was  ire 
gnaden  an  den  schulden,  so  uff  dem  handel  stehn,  annehmen  oder  sich 
darfur  verpflichten  und  versichern  weiten,  und  das  solches  semptlich 
von  den  Steinachischen  und  Frankfortern  zugleich  bei  den  grafen  für 
den  commissariis  gesucht  wurde.  Hierauf  haben  die  Steinachischen 
geselschafter  geantwort,  sie  weren  solcher  gesambter  anforderung  und 
action  wol  zufriden,  doch  dergestalt,  nachdem  die  Frankforter  sich  irer 
heuptsumraen  und  schulden  halb  haben  vergewissen  und  anweisen 
lassen,  auch  dieselbige  in  irem  verzeichniß  liquidirt  (?)  haben  weiten, 
das  unser  der  Steinacher  schulden  eben  so  wol  vergewißet  und  angeben 
sollten  werden  als  ire. 

Darauf  hat  Rauscher  geantwort,  ire  der  Frankforter  meinung  were  j 
nicht,  das  sie  umb  ein  heller  weiten  verkurzen  oder  gefehren,  sondern 
man  sollt  itzund  alleine  de  solutione  debitorum  handeln  zu   Stillung 


No.  285-087.    155Ö.  479 


der  beschwerlichen  zinß  und  Wechsel,  so  dem  handel  aufgewachsen 
und  zu  erhaltung  treu,  ehr  und  glauben.  Was  darnach  deductis 
oneribus  in  residuo  blieb,  das  sollt  gemeiner  geselschaft,  den  Stei- 
nachischen eben  so  wol  als  den  Frankfortem ,  zum  besten  kommen. 
Sollt  auch  hierinne  keinem  nichtz  preiudicirt  werden,  sondern  einem 
iedern  teil  sein  recht  und  anforderung  frei  und  ledig  stehn.  Es  wollten 
auch  die  Frankforter  sich  keins  wegs  anders  den  rechtlich,  erlich  und 
freuntlich  mit  uns  zu  handeln  sich  hiermit  erbotten  haben. 

Do  wir  auch  angehalten  und  angezeigt,  das  es  beschwerlich,  weil 
unser  heuptgut  in  ubergebenem  verzeichniß  der  schulden  nit  eben  so 
wol  gesetzt  als  ir  der  Frankforter  und  derwegen  besorgten,  es  mochte 
uns  in  ferner  handlung  solches  preiudicirn,  haben  sie  geantwort,  es 
sollte  uns  hierinne  nichtz  preiudicirn,  auch  nichtz  damit  benoraen  sein, 
soferr  wir  unser  heuptgut  wisten  darzuthun  und  zu  .  .  .  (?) 

Aufzeichnung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  18,  XXXVI. 


287.   1558  April  21.     Eisleben. 


Tagxettel  der  verordneten  kurfürstlichen  Kommissarien  auf  dem   Eis- 
leber Tage. 

Nachdem  aus  damals  f urstehenden  Ursachen  die  irrungen  zwischen 
den  wolgebornen  und  edlen  graven  hern  Johans  Georgen  graf  zu  Mans- 
feld  und  edlen  hern  zu  Heldrungen  vor  sich  und  von  wegen  seiner 
gnaden  brudere  und  vettern  an  einem  und  den  erbarn  geselschaftern 
der  hutten  an  der  Steinach  anderstails  zu  Eisleben  zu  keiner  entlichen 
vergleichung  gebracht  werden  mugen,  als  ist  durch  die  churfurstl. 
Sächsischen  in  dieser  Sachen  verordenten  comissarien  dieser  handel  bis 
auf  den  freitag  nach  Jubilate^)  schirst  gegen  Leipzigk  mit  baidertail 
verwilligung  verschoben,  auf  welchen  tag  wolgedachts  graven  rethe  mit 
entlicher  resolution  auf  die  irrigen  puncten  zu  fruer  tagzeit  vor  ge- 
melten  commissarien  widerumb  erscheinen  und  femer  handlung  zur 
vergleichung  dinstlichen  zu  gewarden,  inmassen  der  geselschaft  solche 
tagsatzung,  sich  darnach  zu  richten,  auch  vermeldet  Actum  Eisleben, 
den  21.  tag  Aprilis  im  58**'. 

Aufzeichnunq  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerliandel,  Paket  15, 
XXXUI,  1. 

*)  Mai  6. 


430  ürkundenbuch  zur  Cleschicbte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Ebendort  Schreiben   des  Kurfürsten  Äugustus  an   den    Grafen  Hans 
Oeorg  vom  27.  April  1558  (pr.  April  30): 

. . .  ir  wollet  euch  uff  die  vorstehende  handlung  der  billigkeit  gemeß 
und  dermaßen  in  die  sache .  schicken ,  domit  uff  unserer  commissarien 
erbar  und  billich  erkendtnus  diesem  handel  ohne  einiche  weitleuftig- 
keit  oder  ungeburliche  behelf  und  ausfluchte  genzlichen  abgeholfen 
und  euch  nicht  muege  zuegemessen  werden,  als  ob  ir  diese  Sachen 
vorsetziglich  in  vorfängliche  unnotturftige  Weiterung  zue  richten  euch 
bevleissigen  thettet. 

288.   1558  Mai  9  [oder  11].   Leipzig.   Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  den  Kurfürsten  von  Sachsen. 

Rekapituliert  seine  Unterhandlungen  mit  den  Steinadlern:  Es  Jiandle 
sich  um  2  Verschreibungen  ;  1.  für  Chr.  Moshauer,  Eeiffenstein  und  Eeinickes 
Erben  (alte  Gesellschaft)  über  1/5  und  2.  für  Hieronymus  Rauscher^  Claus 
Bromm  und  Verwandten  über  2/3.  Er  habe  sich  erboten,  den  rest  ihrer  getanen 
vorlege  und  vorstreckunge  der  rent  ...  die  doch  auch  allerding  noch 
nicht  vortagt,  folgendermaßen  zurückzuerstatten: 

1.  von  Michaelis  an  jährlich  20000  fl  in  2  Raten,  Ostern  und  Michaelis, 
ohne  Verzinsung. 

2.  20000  fl  in  2  Jahren  und  4  Terminen  ä  5000  fl,  dazu  für  den 
Rest  5^Iq  Zinsen  und  Versicherung  mit  Gütern  in  der  Grafschaft. 

3.  Die  Gesellschafter  sollten  ihre  Gläubiger  an  die  Grafen  weisen. 

4.  Da  die  Grafen  nun  auch  von  anderen  SaigerMndlern  im  Stich  ge- 
lassen seien  und  kein  bar  Geld  aufbringen  könnten,  so  wollten  sie 
den  Gesellschaftern  sofoii  einige  Güter  einräumen. 

Alles  haben  sie  abgelehnt  und  stracks  mit  ihrem  stolz  und  homut 
dohin  getrungen,  inen  alle  angegebene  summen  zusambt  irem  darauf 
geschlagenen  unchristlichen  wucher,  der  sich  nit  allein  in  10,  sondern 
12  und  mehr  fl  erstreckt,  alsobald  bar  zu  erlegen. 

Nun  ereigne  es  sich  aber,  daß  die  alten  Gesellschafter,  dorunder 
mererteils  unsere  arme  underthane  sein,  bei  den  Grafen  nachgesucht,  den 
neuen  Gesellschaftern  nichts  auszufolgen,  da  diese  wider  ire  allersei tz 
under  einander  uffgerichte  vorschreibunge  ihre  Hauptgüter  aus  dem 
Handel  genommen  und  von  den  Grafen  bereits  über  200  000  fl  mit  barem 
Geld  und  beschehener  anweisunge  erhalten  und  außerdem  den  hinder- 
stelligen  rest  beider  henden  von  den  Grafen  nehmen  und  die  alten  Gesel 
schafter  mit  lediger  band  vom  handel  und  allen  iren  heubtgutern 
weisen  willens. 


No.  287— 289.    1558.  481 


Die  Grafen  seien  der  neuen  Gesellschaß  nur  mit  ^^  ihrer  Feuer 
verschrieben,  worauf  diese  100970  fl  20  gr  8  X  Verläge  getan.  Außer 
diesen  Verlägen  seien  die  Grafen  beiden  Gesellschaften  nur  68000  fl 
schuldig. 

Die  neue  Gesellschaft  habe  jedoch  229849  fl  bereits  empfangen,  müsse 
also  60  000  fl  vneder  xurückxahleti. 

Bittet  den  Kurfürsten,  die  Gesellschaft  xu  veranlassen,  diese  Summe 
unverzüglich  zurückzuzahlen. 

Konzept  tmd  Abschrifl  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Biket  15, 
XXXIII,  1.  

289.   1558  Mai  11  und  Juli  29.    Leipzig  und  Dresden. 

Die  alten  und  neuen  Gesellschafter  der  Hütte  Steinach  tun  sich  zu 
einmütigem  Vorgehen  gegen  den  Grafen  Hans  Georg  von  Mansfeld  zu- 
sammen. 

Nachdem  sich  einige  abgesondert  haben,  bekräftigen  die  übrigen  den 
Vertrag  aufs  neue. 

Wir  Conradt  Humbracht  doctor,  Christoff  Kollner  und  Claus  Brum 
von  wegen  der  Frankfurter  geselschaft  und  bevelchhaber  derselbigen, 
Jheronimus  Rauscher,  Wilhelm  und  Hans  Eeiffenstein,  Christoff  und 
Michel  Meienburgk  gebrueder  als  geselschafter  der  hutten  an  der  Steinach 
bekennen  hiermit  öffentlich  vor  allen  und  jeden ,  so  diese  schrift  selbst 
sehen  und  hören  lesen:  Nachdem  wir  als  die  alten  und  neuen  gesel- 
S(3hafter  des  Steinachischen  seigerhandels  gegen  dem  wolgebornen  herrn 
Hans  Jörgen  grafen  zu  Mansfeld  und  edlen  herrn  zu  Heldrungen  etc. 
eizlicher  schulden  halben,  so  ire  gnaden  uns  zu  thun,  in  irrung  und 
zwispalt  erwachsen,  dazu  aber  und  zu  hinlegung  gemelter  irrung  der 
durchleuchtigst  hochgeboren  fiirst  und  lierr  herr  Augustus  heilzogk  zu 
Sachsen  und  churfurst  etc.  unser  genedigster  herr  uff  unser  unter- 
ttienigst  ansuchen  etzliche  aus  iren  churfurstlichen  gnaden  räthen 
za  commissarien  und  verhör  verordent,  wolgemelten  grafen  und 
uns  in  der  guete  zu  verhören  und  zu  vergleichen;  dieweil  aber  wol- 
gedachte  herrn  commissarien  gleichwoU  an  irem  muglichen  fleiß,  mühe 
und  arbeit  nichts  haben  erwinden  lassen,  darmit  beruerter  zwispalt  uff 
billiche  mittel  hett  mögen  verglichen  und  hingelegt  werden,  davon 
dann  sy  die  herrn  commissarien  hochgedachtem  churfursten  volkom- 
liohen  gnugsamen  bericht,  an  welchem  teil  der  fehl  gewesen,  zu  thun 
werden  wissen,  so  ist  demnach  unser  grosse  notturft,  mogens  auch 
k'inswegs  und  mit  nichten  umbgehn,  solche  unsere  beschwerungen  an 

Geschichtsq.d.Pr.S.  ßd.XXXXVU.  31 


482  Urkunden  buch  zur  Geschichte  des  Mansfeldlschen  Saigerhandels. 


hochgemelten  churfursten  unsern  genedigsten  herrn  gelangen  zu  lassen 
und  der  unbilligkeit,  so  uns  in  diser  guetlichen  verhör  begegnet,  zu 
beclagen,  wie  wir  dann  auch  dasselbig  mit  dem  furderlichsten  zu  thun 
gemeint  und  uns  dessen  einmuetig  verglichen,  damit  dann  niemand 
sagen  oder  es  dafür  halten  möcht,  das  wir  uns  von  einander  abgesondert 
und  die  alten  geselschafter  von  den  neuen  geselschaftern  abgestanden 
und  sich  von  einander  geteilt  solten  haben  (wie  dann  albereit  mer- 
genannter  graf  und  herr  Hans  Jörg  sich  einer  solchen  der  geselschafter 
zertrennung  berühmet  und  vernehmen  hat  lassen),  so  protestieren, 
bezeugen  und  bedingen  wir  uns  hiermit  öffentlich  in  craft  diser  schritt, 
wie  das  zum  allerbesten  in  rechten  craft  haben  soll  und  mag,  das  wir 
alle  solche  handlung  einhellig,  eintrechtig  und  einmuetig  angenomen, 
annehmen  und  und  gefallen  lassen,  seind  auch  einiger  absonderung, 
dem  ganzen  handel  gewin  und  verlust  belangend,  laut  der  geselschaft 
Verschreibunge  und  dise  schulden ,  davon  in  mergeruerter  guetlichen 
verhör  gehandelt,  mit  nichten  gestendig,  sonder  wollen,  wie  von  anfang, 
also  auch  noch  und  so  lang  gedachte  schulden  von  v^^olgedachtem 
grafen  Hans  Jörgen  einbracht  worden,  alles  vermöge  unserer  uff- 
gerichten  verschreibung  allesampt  vor  einen  man  stehn  und  pleiben, 
das  wir  uns  abermals  hiermit  zum  zierlichsten  protestirt  und  bedingt 
wollen  haben.  Zu  urkund  haben  wir  obgemelte  alle  uns  mit  eigen 
banden  unterschriben  und  solche  zwo  gleichlautende  abreden  ufFgericht 
und  jeder  geselschaft,  der  alten  und  neuen,  eine  übergeben.  Ge- 
schehen zu  Ijeipzigk,  den  11.  May  a"  58. 

Unterschriften. 

Weil  ettliche  der  furbenanten  sich  von  uns  hernachbenanten 
gesondert  und  den  angestelten  tag  zu  Dresden  uff  churfurstlicher 
durchleuchtigkeit  erfordern  nicht  besucht,  so  haben  doch  wir  uns  un- 
geacht  irer  nichthaltung  ferner  vereinigt,  der  obangezeigten  Leipzischen 
vorgleichung  in  allen  iren  artikeln  und  puncten  unverbrüchlich  nach- 
zusetzen, und  des  zu  urkund  uns  mit  eigen  banden  abermals  unter- 
schriben.   Actum  Dresden,  den  29.  JuHi  a°  58*«". 

Cunradt  Hum bracht  D.  Johann  von  Glauburgk  D. 

Claus  Brum  Jeronimus  Rauscher 

Wilhelm  Reiffenstein  Hans  Wilhelm  Reiffenstein. 


Abschrift  im  Geweric.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Taket  18,  XXXVI. ^ 


1 


No.  289—291.    1558.  483 


290.    1558  Mai  19.    Die  Gesellschaft  der  Hütte  Steinach 
an  den  Kurfürsten  August  von  Sachsen. 

Bedanken  sich,  daß  der  Kurfürst  in  ihrem  Streit  mit  dem  Grafen  Hans 
Georg  von  Mansfeld  icegen  der  rückständigen  Summe  die  edlen  ge- 
strengen ehrntvesten  hochgelarte  erbare  und  weise  herrn  Erasmum  von 
Könritz  auf  Ix)bschitz,  ober-hofrichter,  Dr.  Sebastian  Hillinger,  Valentin 
Leysse  und  Gregor  Ulrich  verschiner  zeit  xu  Frankfurt  x,u  Commissarien 
rero7-dnet.  Graf  Hans  Georg  habe  in  Frankfurt  gar  nichts  gestendig  sein 
Avollen  und  sei  schließlich  dabei  geblieben,  nur  löOOO  fl  schuldig  xu  sein. 
Jedoch  habe  sich  herausgestellt,  daß  der  Graf  den  letxten  Ostermarkt  über 
100  000  fl  vertaget  und  übers  Jahr  noch  über  80  000  fl  bezahlen  müsse. 

Und  obwohl  wir  uns  genzlich  versehen,  dieweille  ire  gnad  nicht 
alleine  in  der  obberuerten  Frankfiirdischen ,  jüngsten  Eislebischen  und 
jetzigen  für  e.  churf.  g.  rethen  und  commissarien  handlunge  alhier, 
sondern  auch  in  Schriften  gegen  e.  churf.  g.  selbst  zu  mehrerm  mahl 
sich  öffentlich  vernemen  lassen  und  erbotten,  ire  gnad  wolten  bey  der- 
selben greflichen  ehren  denen  zwischen  uns  aufgerichten  Convention, 
Obligation  und  verschreibungen  grefelichen  nachsetzen,  häUen  die  Grafen 
jedoch  diesen  Markt  weder  einen  Pfeyinig  erlegt,  noch  ivollten  sie  Vorschläge 
annehmen  oder  sich  dem  Erkenntnis  der  Kommissarien  unterwerfen;  sie 
suehteyi  die  Sache  hinzuxiefien,  indem  sie  sich  zu  recht  erböten. 

Bitten  den  Kurfürsten  als  Obeiiehnsheim  der  Bergwerke,  die  Grafen 
xum  sofortigen  Bexahleyi  der  Schuld  anzulialten.  Würden  sich  die  Grafen 
auch  dann  noch  weigern,  so  müßten  sie  ihnen  den  Handel  gemäß  der  Ver- 
sokreibung  wieder  einräumen,  oder  aber  die  Gesellscliaft  sei  berechtigt,  alles 
Kupfer  zu  airestieren. 

Nicht  besiegeltes  Jfundiim  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben ,  Saigerhandel, 
Faket  18,  XXXVI. 


291.    1558  Mai  25.     Dresden.    Kurfürst  Augustus  von 
Sachsen  an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Nach  dem  Bei'icht  der  Kommissarien  und  einer  neuen  Klageschrift 
dyr  Gesellschafter  seien  die  Grafen  letzteren  ca.  180000  fl  schuldig,  wo- 
von sie  jedoch  nur  ca.  2200  fl  vermeinet  liaben.  Ostermarkt  hätten  sie 
überlmupt  nichts  bezahlt.  Die  iin  Schreiben  vom  9.  Mai  erwähnten  Vor- 
schläge seien  für  die  Gesellschafte}-  ganz  iind  gar  nicJä  geeignet  gewesen. 
L'ie   Angabe  von    der   Uneinigkeit  der   Gesellscliafter  sei  von  diesen  durch 

31« 


484  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


eine  Originalurkunde  widerlegt  worden;  aus  diesem  Grunde  könne  gegen 
die  neuen  Gesellschafter  nicht  eingeschritten  werden.  Was  es  mit  ihrer 
Gegenforderung  für  ein  Ansehen  habe,  erhelle  aus  ihrer  Frankfurter  Be- 
willigung. Nicht  Lehengüter  seien  ferner  den  Gesellschaftern  zum  Pfand 
gesetzt,  sondern  bares  Geld,  Silber  und  Kupfer.  Klar  sei,  daß  die  Grafen 
den  Gesellschaftern  über  100  000  fl  albereit  vertagter  schulden  zu  be- 
zahlen schuldig.  Befiehlt,  die  Gesellsclmfter  bis  Petri  Pauli  klaglos  zu 
stellen,  anderenfalls  aber  auf  den  Tag  Jacobi  mit  Registern,  Rechnungen, 
Verschreibungen,  Urkunden  usw.  in  Dresden  zu  erscheinen. 

Atisfertigimg  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  15,  XXXIII,  1. 


292.  1558  Juni  2.  Eisleben.  Die  alten  Gesellschafter 
der  Hütte  Steinach  (Jeronimus  und  Christoph 
Reinicke,  Christoph  Moshauer,  Christoph  Rühls 
Erben  und  Hans  Meyenburg)  an  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld. 

Erklären,  daß  sie  mit  den  neuen  (Frankfurter)  Gesellschaftern  nichts 
gemein  haben. 

Wolgeborner  und  edler  graff,  gnediger  herr,  e.  g.  seind  unsere 
underthenige  dinste  mit  höchstem  vleiß  zuvor.  Gnediger  herr,  des 
durchlauchtigisten  hochgebornen  fursten  und  herrn  herrn  Augusten 
herzogen  zu  Sachsen  des  heiligen  reichs  erzmarschalck  churfursten  und 
burggrafen  zu  Magdeburg  u.  g'^""  h,  schreiben,  so  jüngsten  uff  ferner 
ansuchung  etlicher  unser  raitgeseischafter  der  hutten  an  der  Steinach 
und  also  in  gemeinen  namen  derselben  an  e.  g.  ausbracht  und  uns 
von  e.  g.  uff  vorige  unser  bei  e.  g.  bescheene  ansuchung  darauf  weitere 
erclerunge  zu  tun  gnediglichen  uberschickt,  deß  wir  uns  underthenig- 
lichen  bedanken,  haben  wir  empfangen,  vorlesen  und  unter  anderm 
daraus  so  vill  befunden,  daß  gedachte  etliche  unsere  mitgeselschafter 
hochgedachten  churfursten  u.  g**«"  h.  glaubwirdige  schriftliche  Urkunden 
in  originali  heften  furlegen  lassen,  daraus  zu  ersehen  sein  solle,  daß 
wir  sie  bescheene  forderung'  und  zusprach  wegen  einmuttig  und  un- 
gesondert und  vor  einen  mann  stehen. 

Nun  können  e.  g.  wir  mit  warheit  berichten,  daß  unser  keiner  bei 
solcher  itzt  zu  Dresden  furgenommene  handlungen  gewesen,  wiessenl 


No.  291—292.    1558.  485 


uns  auch  nicht  zu  erinnern,  daß  wir  uns  mit  den  neuen  geselschaftern 
diesser  forderung  halber  wieder  e.  g.  für  einen  mann  zu  stehen  ein- 
gelassen hetten,  vorhofften  auch,  unsere  namen  und  petschaften  in 
solcher  kundschaft  nicht,  sondern  das  wiederspill  aus  nachvolgender 
ursach  mehrer  zu  befinden  sein  werde.  Dann  e.  g.  wiessen,  das  wir 
derselben  albereit  undertheniglich  clagende  zu  erkennen  gegeben,  wie 
gefehrlich  durch  die  naue  geselschaftere  mit  uns  alten  geselschaftern 
zuwieder  unserer  geselliglichen  vorschreibunge  umbgangen  und  sonder- 
lichen in  deme,  daß  sie  nicht  allein  mehrers  teils  ihre  hauptguter,  ja 
mehrer,  dann  ihnen  ausm  handel  geburt,  von  e.  g.  bekommen,  iren 
nutz  und  frommen  damit  geschaft,  uns  aber  davon  nicht  den  wenigsten 
heller  noch  pfennig  gegeben,  sondern  sich  noch  ferner  vleissigen,  alle 
unsere  hauptgutter  und  vetterlich  erbe,  damit  wir  e.  g.  und  derselben 
bruder  u.  g.  h.  bergkwergk,  ehr  die  neuen  gesellschafter  zu  uns 
getretten,  vorlegt,  darfur  wir  auch  e.  g.  besondere  vorschreibung 
innen  haben,  unter  sich  zu  bringen  sich  zum  teil  ihres  selbst 
untereinander  vorgestreckten  und  sonsten  unchristlichen  angegebenen 
Wechselgeldes  davon  zu  erhoUen  und  uns  die  lehre  faust  zu  lassen, 
welchs  uns  dann  nicht  gelegen.  Und  derhalben  e.  g.  und  mennig- 
lichen leichtlichen  und  vornunftigUchen  zu  ermessen  haben,  wenn 
wir  gleich  uns  mit  ihnen  in  einige  vorbundnis,  wie  doch  nicht 
gescheen,  eingelassen  oder  auch  die  volmacht,  so  wir  etwa  samptlich 
ihrem  diener,  gemeine  schulden  einzusamm[l]en ,  gegeben,  angezogen 
Avolt  werden,  welche  sich  doch  nicht  auf  e.  g.  erstreckt,  das  wir 
doch  von  wegen  berurter  kegeu  uns  albereit  beweister  ungleicheit 
nicht  unbillich  befugt,  uns  von  ihnen  zu  sondern  und  das  unser  bei 
e.  g.  kraft  derselben  brief  und  siegel  selbst  zu  fordern.  Wie  wir 
dann  auch  solchs  bei  niemands  anders  dann  bei  e.  g.  wissen  wollen, 
auch  derhalben  keine  scheu  ti-agen,  solchs  an  hochgemelten  chur- 
fursten  gelangen  zu  lassen,  der  jungst  uns  in  rucken  und  unbewuster 
vorgenommener  handlunge  zu  vormelden  und  unsere  volmacht  expresse 
zu  revociren. 

Bitten  derwegen  ganz  undertheniglichen ,  e.  g.  wollen  uns  ver- 
dachter collusion  gnediglichen  entschuldiget  nemen,  uns  bei  unserm 
Aetterhchen  erbe  und  gerechtigkeit  gnedighchen  schützen  und  hand- 
haben und  davon  den  neuen  geselschaftern  ohne  unser  wissen 
nichts  volgen  lassen.  Do  uns  alsdann  die  neuen  geselschaftere 
hierüber  rechtlicher  ansprach  nicht  erlassen  wollen,  seind  wir  er- 
bottig,  deßelben  vor  e.  g.,  auch  derselben  rethe,  stadt-  und  bergk- 
g,-erichte  fußzuhalten  und  wollen  solchs  umb  e.  g.  in  aller  underthenig- 


486  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhaudels, 


keit  vordienen.    Datum  Eisleben,  donrstag  nach  dem  heiligen  pfingstag 

anno  im  LYllI. 

e.  g.  underthenige  und  gehorsame 

Jeronimus  Reynicke 

Cristoff  Reinycke 

Gristoff  Moshauer 

Cristofi  Rhulen  seligen  erben 

Hans  Meynburgk. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  und  edlen  herrn  herrn  Hans  Georgen 
graflfen  und  herrn  zu  Mansfelt  edlen  herrn  zu  Heldrungen  unserm  gnedigen 
herren. 

Ausfertigung  im  GewerTc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  17,  XXXIV 
(4  Siegel).  

293.  1558  Juni  3.   Gr.-Osterhaasen.   Dr.  Franz  Schusler 
an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld.  J 

Bietet  dem  Grafen  die  Hütte  Luderstadt  an. 

Wolgeborner  grave,  e.  g.  seint  mein  willige  und  gevlissene  dinste 
zuvorn.    Gnediger  her,  nachdem  e.  g.  furm  jähre  der  hutten  Luderstadt   : 
halben  mid  mir  geredt,  das  e.  g.  des  orts  gerne  seigern,  auch  dy  hutten    ] 
an  sich  bringen  möchten,  do  nun  e.  g.  dessen  noch  gesint,  so  möchten    I 
e.  g.  imands  zu  mir  anher  abfertigen,  der  sich  mid  mir  derwegen  unter-    ; 
rede ;  will  ich  demselbigen  allen  bericht  tun,  auch  e.  g.  gerne  dy  wege   j 
anzeigen  lassen,  das  e.  g.  solche  hutten  sampt  dem  vorradt  one  sonder- 
liche ausgäbe  wohl  bekommen  sollen.    So  ist  dy  hutten  also  geschaffen    '- 
und  vorsehen,  das  man  teglich  kan  anfahen,  des  orts  zu  arbeiten,  dan    : 
diener  und  alle  notturft  noch  vorhanden.    Zu  e.  g.  wolt  ich  gerne  selbst 
kommen;  so  kan  ich  doch  von  dieser  handlung  alhy,   dweil  dy  rech- 
nung  von  Sittichenbach  geschehen  muß,  nit  wohl  abkommen.     Wolt 
e.  g.  ich  in  undertenikeit  nit  vorhalten  und   bitt  e,  g.  gnedige  antwort 
und  bin  e.  g.  zu   dienen  schuldig  und  gevlissen.     Datum  zu  Grossen 
Osterhausen  bei  Sittichenbach,  freitags  in  Pfingsten  a°  58 
e.  g.  williger 

Franciscus  Schusler  doctor. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  hern  hern  Hans  Georgen  graven  zu  Mans- 
felt und  edlen  hern  zu  Heldrungen  meinem  gnedigen  hern. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,   Paket  11,  XXVI, 


No.  292-295.     1558.  487 


294.  1558  Juni  11.  Eisleben.  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  Martin  Obenrot  und  Wolf  Koth, 
„itzo  uff  der  hutten  Steynach". 

Der  Stadtvogt  Buchner  Jiabe  ihm  angezeigt,  das  iiff  den  hutten  ganz 
uanachlessig  mit  der  arbeit  urabgangen  wirt  und  die  kupfer  gar  un- 
rein abgearbeitet  werden  aus  denen  Ursachen,  das  sie  zu  Nurnbergk 
und  Frankfurt  nachprobirt  seint.  Trägt  ihnen  auf,  sich  insgeheim  da- 
nach %u  erkundigen. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  25,  X. 


295.  1558  Juni  15.  Eisleben.  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  den  Schultheiss  im  Dorf  Hoche  „un- 
geferlich  ein  meil  wegs  under  Wirzburgk  am  Meyen 
gelegen". 

Requisition  von  Kupfer,  das  der  Fuhrmann  Hans  Bücking  nicht  nach 

Frankfurt  abgeliefert,  durch  den  Faktor  Thomas  Lemberger. 

ünsern  grus  zuvorn  lieber  besonder.  Wir  mögen  dir  nit  bergen, 
als  unser  mitgeseischafter  unser  Mansfeldischen  bergwergs  des  Es- 
feldischen  seigerhandels  ire  55^«  jarrechnung  im  56**°  jare  beschlossen, 
hat  sich  befunden,  das  ein  furman,  so  etwa  zu  Hilperhausen  gewont, 
Hans  Bucking  genant,  zu  2  mallen  die  garkupfer  nit  völlig  gegen 
Frankfurt  geliebert,  also  das  berurtem  handel  bis  uf  dise  stunde  noch 
10  centner  64  h  an  123  st  aussenstehen  und  mangeln,  welche  mit  dem 
zaichen  gemerkt  sein,  wie  du  aus  einverwartem  blei  zu  vernemen. 
Weil  wir  dann  in  glaubliche  erfarung  komen,  das  Hans  Bucking  etlich 
derselben  verfurten  kupfer  bei  einem  wirt  in  deinem  befolhnen  dorf, 
in  die  80  st,  zu  verwahren  nidergelegt,  so  ist  an  dich  unser  gnedigs 
begeren,  du  wollest  amptshalben  die  verschafiung  tun,  wann  unser  und 
des  handeis  factor  za  Frankfurt  Thomas  Lemberger  derwegen  mit  disem 
UQserm  brief  bei  dir  wirt  ansuchung  tun  lassen,  das  ime  berurte  unsere 
kapfer,  so  vil  der  bei  dem  wirt  hinderlegt,  ane  lengern  aufhalt  gefolget 
werden,  dich  hirinnen  der  billigkeit  erzeigen.  Das  reicht  uns  zu  ge- 
fallen und  seints  in  gnaden  zu  erkennen  geneigt.  Datum  Eisleben,  am 
15.  Juni  a°  58. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  EisUben,  SaigerJuindsl,  Paket  7,  XII. 


488  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


296.  1558  Juli  7.  Dresden,  pr.  Juli  12.  Die  kurfürst- 
lichen Räte  an  den  Grafen  Hans  Georg  von 
Mansfeld. 

Die  Gesellschafter  hätten  angezeigt,  daß  ihnen  bisher  iveder  die  liqui- 
dierten Schulden  bezahlt  wcrrden  seien,  noch  mit  ihnen  Unterhandlung  vor- 
genommen  sei.  Graf  Hans  Georg  sei  datier  gemäß  dem  kurfürstlichen 
Schreiben  vom  25.  Mai  gehalten,  am  Tage  Jacobi  in  Dresden  zu  erscheinen. 
Er  solle  Christoph  Moshauer  und  dessen  Konsorten,  die  sich  von  den 
Gesellschaftern  absondern  wollten,  mitbringen. 

Ausfertigung  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  15,  XXXIII,  1. 


297.  1558  Juli  17.  Eisleben.  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  Herten  Pfintzing  und  Christoph  Fürer 
zu  Nürnberg. 

Ersucht  sie  um  ihre  Mitwirkung  bei  den  Verliandlungen  (mit  Sebastian 
Welser)  über  eine  Anleihe  und  einen  Silberkaufvertrag. 

Hans  Georg  etc. 

ünsern  grus  und  geneigten  willen  zuvorn,  erbern  vhesten  gonstige 
liebe  besondern.  Wir  sind  von  dem  erbern  unserm  rentmeister  und 
lieben  getreuen  Merthen  Obenrodt  berichtet  worden,  wes  guts  willens 
ir  unserthalben  ihm  beweiset,  und  das  ir  euch  zu  unserm  besten  gut- 
willig erboten;  dessen  thun  wir  uns  bedanken,  wollen  uns  desselben 
unzweiflich  versehen  und  uns  herwider  zu  eurm  besten  mit  genaden 
und  gutem  befinden  lassen.  So  vil  aber  die  gesuchte  furstreckung  uff 
ein  silberkauf  etc.  tut  belangen,  haben  wir  dem  auch  erbern  vhesten 
Sebastian  Welser  unser  gemuet  zuegeschriben,  wie  ir  aus  ein  verwarter 
copei  zu  vernemen.  Und  ist  an  euch  unserm  vertrauen  nach  unser 
gnedigs  suechen  und  begern  (weil  wir  gar  ein  gleichmessigen  weg  fur- 
schlagen  und  keine  weitleuftigkeit  suechen),  ir  wollet  uff  dise  wege 
helfen  schliessen  und  die  sach  befordern,  uff  das  man  zu  allen  teilen 
hinforder  ursach  neme,  denen  dingen  (zu  befurderung  gemeines  nutzes 
und  erhaltung  der  handwerker  bei  euch)  nachzudenken,  euch  hirin 
gutwillig  erzeigen,  sind  wir  gunstig  zu  beschulden  geneigt.  Datum 
Eisleben,  am  17.  Julii  a«  58, 


No.2%-298.    1558.  489 


Adresse:   Den  erbern   vhesten   nnsem   gonstigrai  liebm   beaondem   Merten 
Pfintzing  und  Cristoff  Furer  buiger  und  des  rata  zu  Narmbexg. 

Konzejtt  m  Geioerk.  Ardtiv  s»  EfäUban,  Saigerhandd,  Biiet  23,  IV. 


298.   1558  Juli  18.     Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld 
an  Merten  Pfintzing. 

VerspridU  ihm   einen  weißen   ZftÜer.     Die  von  ihm  gqplante  Jnleihe 
beim  Bat  xu  Nürnberg  (10000  fl). 


Hans  Geoig. 

ünsern  gras  und  geneigten  willen  zuTor,  emvhester  weiser  gunstiger 
besonder  lieber.  Welcher  gestalt  ihr  euch  kegen  nnserm  diener  Martin 
Abendrot  eines  guten  pferdes  halber  hapt  ^vomemen  lassen,  hat  er  uns 
bericht.  Wan  wir  dan  euch  wegen  euer  gutwilhckeit  mit  eim  solhen 
und  merem  nicht  wissen  zu  lassen,  als  wollen  wir  euch  unsem  wdssen 
zeltner,  welchen  wir  vor  unsem  eigen  leyb  gepraucht,  hiermit  zugesagt 
haben.  Und  domit  er  euch  ohn  schaden  mak  zukommen,  wollen  wir 
die  beschaffung  thun,  das  der  mit  gemach  uff  die  hutten  Esfelt  und 
dann  fort  euch  k^en  Nürnberg  sol  geantwort  und  pracht  werden.  Wie 
wir  dan  nicht  zweiffei,  er  vor  euem  leyb  dienen  sol  etc.  Und  was  wir 
euch  sonsten  mer  guts  und  gnedigen  willen  erzaigen  können,  wollen 
wir  uns  hiermit  eipotten  haben. 

So  viel  aber  die  andern  Sachen  mit  eim  erbam  radt  der  10"  fl 
halber  anlangen t,  begem  wir  gnediglichen  mit  bitt,  in  dem  allen  fleiS 
anzuwenden.  Gleichergestalt  thut  noch  fleiß  mit  Eorttenbach,  ob  er 
die  termin  auch  erstrecken  mach.  Wir  wollen  ihme  uff  konftige  meß 
beneben  bui^n  thun,  damit  er  wol  zufriden  sein  soL 

Was  sich  auch  unser  diener  jüngsten  mit  euch  des  termins  halber 
ufl  MichaeU  euem  vettern  belangent  vorglichen,  deme  wollen  wir  mit 
guter  bestellung  nachsetzen,  wie  dan  das  uff  den  markt  neben  dem 
andern  Vorschlag  klar  abgehandelt  vorschriben  sol  werden.  Das  wii- 
euch  gnediger  meinung  nicht  haben  pergen  wollen,  mit  erpittung  unsers 
gnedigen  willens.    Datum  18.  Juli  a"  58. 

An  Merten  Pfinzink  zu  Numbeig. 

Konzept  tw  Geweri.  Archiv  su  Et^eben,  Saigerhandd,  Tiak^  23,  IV. 


490  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhaudels. 

299.    1558  Juli  18.     Eisleben.     Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  Sebastian  Welser. 

Der  Bat  xu  Nürnberg  habe  einen  Silberkaufvertrag  abgelehnt.      Vor- 
schläge über  einen  Silberkaufvertrag  mit  S.  Welser. 

Hans  Georg  etc. 
IJnsern  grus  und  geneigten  willen  zuvorn ,  erber  und  vester  be- 
sonder günstiger  lieber.  Nachdem  wir  kurz  verrückter  zeit  den  erbern 
unsern  rentmeister  und  lieben  getreuen  Mertin  Obenrodt  unter  anderm 
darumb  nach  Nurmberg  abgefertiget,  sich  von  unser  und  unser  brueder 
wegen  umb  verlege  und  befurderung  willen  unser  von  got  verlihenen 
berkwerk  mit  einem  erbern  rath  daselbst  umb  eine  darlegung  uff  ein 
silberkauf  einzulassen,  als  seind  wir  zu  seiner  widerkunft  berichtet, 
weil  einem  erbern  rat  bedenklich,  sich  mit  hendeln  oder  kaufschlegen 
zu  beladen,  das  ir  für  eur  person  euch  erboten  und  vernemen  lassen, 
uns  auf  unsern  und  unser  brueder  trauen  und  glauben  künftigen 
Leiptzigischen  michaelismarkts  zehentausent  gülden  volgendermaß  fur- 
zustrecken,  also  das  wir  euch  zwuschen  der  zeit  und  komend  ostern 
solche  suma  mit  500  centner  garkupfer  Nurmberger  gewicht,  den 
centner  per  10  fl  und  dl  ubermaß  mit  silber  die  Nurmberger  mark  per 
9^/^11  münz,  soften  bezalen  lassen.  Nu  nemen  wir  erstlich  zu  gefallen 
und  dank  an,  das  ir  eur  vertrauen  uff  unsere  bruder  und  uns  thut 
stellen.  Und  wann  diser  oder  volgend  ander  hendel  in  vergleichung 
kernen,  soitet  ir  im  werk  (wie  one  das  billich)  trau  und  glauben  be- 
stendig finden.  Weil  aber  gleichwol  nach  itziger  gelegenheit  die  zalung 
oder  abrechnung  der  silber  und  kupfer  von  euch  etwas  zu  gering  fur- 
geschlagen,  haben  wir  im  besten  nit  unterlassen  wollen,  in  geheim  und 
vertrauen  uns  unsers  entlichen  gemuets  gehn  euch  zu  erkleren.  Nem- 
lich  wo  die  Sachen  dahin  gericht,  das  uns  uff  nechstkommenden  Leip- 
zigischen michaelismarkt  von  euch  X""  fl  furgestreckt,  das  uff  den  vhal 
unsere  brueder  und  wir  uns  verpflichten  wolten,  solche  suma  zwuschen 
derselben  zeit  und  dem  nechstvolgenden  ostermarkt  mit  500  Nurm- 
berger mark  fein  silber,  die  mark  per  10  fl  münz,  und  den  andern  halben 
teil  mit  garkupfer,  den  Nurmberger  centner  per  eilf  gülden  münz,  zu 
bezalen,  wie  wir  dann  derwegen  den  auch  erbern  vhesten  unsern  be- 
sonder lieben  Herten  Pfintzing  und  Cristoöen  Eurer  geschriben  haben, 
die  sich  hiraus  unsers  Versehens  mit  euch  bereden  werden.  Was  euch 
nu  in  dem  gelegen,  bitten  wir  uns  in  vertrauen  und  geheim  zu  ver- 
melden, damit  wir   uns   nit   allein  dißraal  darnach  haben  zu  achten. 


No.  299— 300.     1558.  491 


sondern  hinforder  uff  ander  wege  zu  ferner  handlung  und  vergleichung 
bedacht  sein  mugen.  Und  habens  euch  genomenem  abschid  nach, 
deme  wir  mit  gunstigem  willen  geneigt,  nit  mugen  verhalten.  Datum 
Eisleben,  am  18.  Julii  a«  58. 

An  Sebastian  Welser. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  su  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  1 V. 


300.    1558  Juli  27.     Dresden. 

Auseinandersetzung    xivischen    der    Steinacher    Gesellschaft    und    den 
Grafen  von  Mansfeld. 

Abrechnung 
mit  den  Steinachischen  gesellschaftern  mitwochs  nach  Jacobi 
a"  58  zu  Dresden.  Ist  dergleichen  den  churfurstlichen  sech- 
sischen genants  orts  rathen,  desgleichen  gemelten  gesellschaftern 
ider  part  ein  abschrift,  die  Wolf  Roth  und  ich ,  B,  Wideman, 
underschriben,  gegeben  worden. 

Yolgende  posten  werden  gestanden: 
252427  fl    9  gr    8     A    vorlege  und  der  huttenmeister  schulden 
66748  „  19  „     7       „     ausserhalb  der  vorlege 
4264  „     2   „     6^/2  1^     gewilligt  intresse 
323440  fl  10  gr    9^2  A    summa  huius. 

Yolgende  posten  steen   uf  weiter   erkundigung, 
werden  gleichwoll  fiir  foUe  gesetzt  mit  dem  furbehalt,  was  nit  liquidum 
gemacht,  das  solchs  wieder  abgezogen  soll  werden: 
der  Hoffmennin  zalt 
intresse  darauf 
Mathes  Blanckenbergk 
bei  Wilhelm  Rincken  erben 
Frankfurter  probir  gelt 
graf  Albrechts  plei 
5510  fl  11  gr    IV2A    summa  huius. 

Yolgende  der  grafen   unterschiedliche   schulden 

werden  vor  liquidum  gesetzt: 
6371  fl  10  gr  10     A    graf  Hans  Jörg 

1138  „     4   „     5^  2  11     intresse  darauf  bis  ostermarkt  a"  58*™ 
377  „     3  „  —       „     graf  Peter  Ernst  an  330  talern 


2150  fl  -  gr  - 

A 

215  „  -   „  - 

11 

1 142  „  18  „  - 

1391  „  -  „     8^ 

l     51 

47  „  15  „     9 

11 

563  „  18  „     8 

11 

492  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

18  fl  17  gr  10     A  Interesse 

5187  „  12  „  11       „  graf  Hans  Albrecht 

627  „  —  „     5V2  r  Interesse  5% 

1500  „  —  „  —       „  graf  Philips  seliger  und  graf  Hans  Jörg 
laut  einer  verschreibung  de  anno  46**" 

862  „  10  „     6       „  interesse  ö^/o 

901  „  18   „  —       „  graf  Hans  Hoir 

216  „    3  „     2       „  intresse  5O/0 

1574  „    7  ,,  —      „  graf  Hans  Ernst 

177  „  19  ,,     8       „  intresse 

18953  fl    2  gr  10     A  summa  huius 

347904  fl    3  gr    9     A    sumarum  aller  schulden. 

Volgende  summa  wirt  von  wegen  des  Vorrats  uff  Steinacher 

hutten  gestanden;  was  aber  die  gesellschaft  darin  vor  mengel,  ist  uff 

erkenntnus  Valten  Leissen  und  Gregor  Ulrichs  gestelt: 

19817  fl    6  gr    2V2A    werden  am  hutten  verbanden  gestanden 

per  se. 

367721  fl    9  gr  IIV2  A    suma  sumarum  der  gantzen  schuld  mit- 
sambt  dem  hutten  vorhanden 

Hernach  volgt,  was  uff  alle   vorgemelte  schulden  bezalt  ist 
worden : 

207072  fl  —  gr    5     A    sind  bezalt  und  entnommen,   dessen   die 


15000  „  —  „  —       „     sind  ufs  hutten  verbanden  bar  zalt 
222072  fl  —  gr    5     A    sumarum  alles  deß,  was  uf  vorgemelte 
schuld  abzalt  ist 

Wann  nun  eine  suma   von   der  andern 
abgezogen,    so    resten    diesem    über- 
schlagen nach  m.  g.  h.  die  graven  der 
gesellschaft  noch: 
145649  fl    9  gr    6V2  A 

In  abkurzung  dieser  suma  sollen  die 
grafen  der  gesellschaft  von  wegen  des 
hutten  verhandens  uff  der  hutten 
Steinaoh    liebern   376^2  centner  gar- 


No.  300-301.    1558.  493 


kupfer,  den  centner  pro  10  fl  gerechnet, 
tut  3765  fl 
diese  summa  von  der  obera  gezogen  rest 


141884  fl    9  gr    6SA 

Conrad  Humbracht  doctor 

loan  von  Glauburg  D. 

Claus  Brom  s^ 

Jheronimus  Rauscher  ss* 

W.  C.Reiffenstein  ss' 

Hans  Wilhelm  ReifFenstein  ss' 

Ausfertigung  mit  eigenhändigen    Unterschriften  im    Getcerlc.  Archiv   zu  Eis- 
ld)en,  Saigerlmnäel,  Paket  17,  XXXV. 


301.   1558  Juli  27.   Dresden. 

1.  Abrede  zu  Dresden^): 

Dresdner  Vertrag,  von  Kurfürst  Augustus  aufgerichtet ,  xwisclien  der 
Steinadler  Gesellschaft  (Dr.  C(»irad  Humbracht,  Johann  von  Glauburg,  Claus 
Broinm,  Hieronymus  Eausclier,  [Wilhelm]  und  Hans  Reiffenstein)  einerseits 
und  den  Bäten  der  nicht  persönlich  erschienenen  Mansfelder  Grafen, 
Dr.  Melchior  Kling,  Kanzler  Mekhior  Nickel,  Bentmeister  Bartliel  Wide- 
nian  und  Wolf  Roth,  andrerseits: 

Die  Räte  versprechen  zu  Eingang,  die  Grafen  zur  Erfüllung  aller 
abgeredeten  Mittel  zu  veranlassen,  die  Gesellschafter  dagegen,  alle  Ver- 
schreibungen  der  alten  Gesellschaft,  so  sie  von  den  grafen  haben  mochten, 
zu  losen  und  zu  sich  zu  bringen. 

Festgestellt  wird,  daß  die  Grafen  den  Händlern  141 884  fl  9 gr  6 ^^  A 
und  376^  2  Zentner  Garkupfer  Nüi-nberger  Gewicht  schulden,  von  welcher 
Summe  nur  5  510  ß  11  gr  ii,  -^  strittig  sind. 

Die  Schuldsumme  soll  folgendennaßen  zurückgezahlt  werden: 

1.  Frankfurter  Herbstmesse  20  000  fl;  für  den  Fall,  daß  s%e  dann  nicht 
bezahlt  werden,  sind  sie  mit  7%  4  Jahre  lang  zu  verzinsen  und 
darauf  auf  einem  Brett  zu  bezahlen. 

2.  Jährlich  12000  fl  in  2  Terminen  (Osler-  und  Micliaelismarkt)  von 
Ostern  1559  a7i. 

3.  Der  Rest  ist  mit  5  ^/q  zu  verzinsen,  und  zwar  gilt  die  Verzinsung  vom 
verflossenen  Ostermarkt  an;  demgemäß  ist  schon  künftigen  Michaelis 
die  halbe  Summe  des  Zinses  fällig. 


*)    Die  zweite  roni  9.  April  1559,   die  dritte  vom  4.  März  15G4,  die  rierte  vom 
15.  Atu^ist  1564. 


494  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


4.  Als  Pfand  setzen  die  Grafen  ihre  Herrschaften  Heldrungen,  Morungen 
und  Leinungen;  falls  diese  Güter  nicht  genügen,  soll  den  Gläubigern 
noch  zu  anderen  Lehen  verholfen  werden. 

5.  Die  Händler  halten  ihre  Ansprüche  wegen  des  strittigen  Wechsel-  und 
Zinsgetdes  in  Höhe  von  17777  fl  aufrecht.  Darüber  soll  noch  ein 
„vorstand'^  vor  dem  Kurfürsten  aufgerichtet  werden. 

6.  Die  Grafen  sollen  den  Vertrag  binnen  vier  Wochen  bestätigen  oder 
ablehnen;  auch  die  Händler  können  währenddem  noch  zurücktreten. 

7.  Wird  der  Vertrag  angenommen,  so  soll  darüber  eine  sonderliche  Haupt- 
verschreibung aufgerichtet  und  die  alten  Verschreibungen  den  Grafen 
zurückgegeben  werden. 

(Beschädigte)  Abschrift  im  Gewefrk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  Iß, 
XXXIII,  1.     Ibid.  besiegelte  Ausfei'tigungen. 


302.    1558.  [Ende  Juli.] 

TJiomas  Gundermanns  Vierteljahrsrechnung  der  Hütte  Eisfeld. 

Laus  deo  anno  1558. 

Im  nahmen  des  almechtigen  gottes  fahe  ich,  Thomas  Gunderman, 

die  rechnung  nach  ßusworms   seligen  tode  uff  bevehl  m.  g.  h.  graf 

Hans  Georgen  zu  Mansfeld  etc.  an  zu  halten   und    zu  beschreiben, 

wie  hernach  volget: 

Hernach  volget,  was  ich  nach  Rusworms  seligen  tode  vom  zehender 

zue  Salveld  empfangen  und  eingenomen  habe  an  barem  gelde 

fdie  Einzelposten  hier  nicht  aufgeführtj. 

Suma  Sumarum  aller  einname  von  Michel  Nebeltau  zehender  zu 
Salveld  tut  muntz: 

2545  fl  15  gr  —  X 

von  Wolf  Rott 15  „    9   „     5   „ 

biergeld  von  hüttenknechten      16  „    4  ^     7   „ 


Summa  2577  fl    8  gr  —  A 
Hernach  volgen  die  weiß,  so  nach  Rusworms  tode  dem  zehendner 

gen  Salveld  sein  geliefert  worden :  (11  Stück). 

Volgen    die    weis,    so    ich    nach   Rusworms    seligen    tode   Bartel 

Wiedeman  gen  Eisleben  gesant  habe  etc.  1558:  (3  Stück). 

Hernach  volget,  was  nach  absterben  des  Rusworms  selingen  den 

hüttenknechten  zu  wochenlohn  geben  und  bezahlt  worden* 


/ 


NV301- 

302 

.    1558. 

495 

Adj  23.  Aprilis  (32  Personen)  fl  20 

gr 

12 

A  4 

Adj  30.      „ 

(33 

)    .27 

. 

3 

.  3 

Adj    7.  Mai 

(40        , 

)   „31 

11 

— 

„  — 

Adj  14.    „ 

(35        , 

)   .25 

11 

7 

.    6 

Adj  21.    „ 

(37 

)   .31 

. 

8 

.  8 

Adj  28.    „ 

(35 

)  .22 

. 

15 

.  4 

Adj    4.  Juni 

(38 

)  .23 

. 

3 

V   9 

Adj  11.    „ 

(35 

)   .22 

. 

18 

.  3 

Adj  18.    „ 

(37 

)   .22 

. 

10 

.   6 

Adj  25.    „ 

(35 

)  .  19 

. 

12 

.   6 

Adj     1.  Juli 

(35 

)  .  n 

. 

2 

.  3 

Adj    9.    „ 

(36 

>>   .  20 

. 

6 

.  6 

Sunia  Sumarum  zur  rechnung  No.  5  hab  ich  Thomas  Gunderman 
nach  RusAvorms  seligen  tode  den  huttenknechten  in  12  wochen  zu 
lohn  bezalt  und  geben  tut  fl  283  gr  17  A  — 

(pro  Mann  und  Tag  etwa  2  gr). 


Suma  Sumarum  für  allerlei  eisenwergk,  huttengeredt,  khinstock 
zu  picken,  ofen  zuzumachen  zalt,  wie  hievor  (nicht  einzeln  hier  auf- 
geführt) stehet,  tut  muntz  fl  37  gr  14  A  11. 

Suma  Sumarum  aller  gemeinen  ausgäbe  nach  Ruswurms  tode  tut 
muntz  38  fl  11  gr  —  A. 

Suma  Sumarum  aller  (Privat-)  ausgäbe  für  m.  g.  h.  graf  Hans 
Georgen  tut  münz  961  fl  7  gr  —  A. 

Suma  Sumarum  aller  ausgäbe  uf  baue  kostung  nach  Ruswurms 
tode  tut  muntz  13  fl  3  gr  9  A. 

Suma  Sumarum  aller  gelassenen  schulde  Ruswurms  tut  muntz 
245  fl  9  gr  —  A. 

Suma  Sumarum  aller  ausgäbe  in  die  kuchen  {18.  4.  hi^  22.  7.) 
48  fl  14  gr  51 2  A. 

Suma  Sumarum  aller  ausgäbe  im  keller  tut  muntz  102  fl  7gr  6V2  A. 

Doran  habe  ich  von  huttenknechten  bar  empfangen  tut  16  fl  4  gi- 
7  A,  rest  noch  86  fl  2  gr  11 1/2  A. 

Suma  aller  schuld,  so  ich  (für  Rusworm)  im  keller  bezalt,  tut 
muntz  51  fl  15  gr  7  A. 


•i96  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Suma  suraarum  aller  ungesaigerten  kupfer,  so  nach  Rusworms 
tode  uff  Esfelder  hutten  sein  gesandt  worden  (22.  April  bis  24.  Mai)  tun 
969 '/2  centner  30  h  Eislebisch  gewicht. 

Davon  zalt  ich  von  idem  centner  9  gr  furlon,  tut  muntz  fl  414 
gr  —  A  — . 

Suma  Sumarum  aller  garkupfer,  so  ich  nach  absterben  Rusworms 
gen  Franckfurt  gesant  hab  (19.  April  bis  21.  Juni),  tun  Franckfurter 
gewicht  1305  centner  an  15684  stuck. 

Davon  habe  ich  von  iden  centner  12  gr  fuhrlohn  zalt,  tut  muntz 
fl  745  gr  15  A  - 

mehr  habe  ich  uf  bevehlich  Martin  Abenrotten  auch  1  centner 
Ff.  gewicht  garkupfer  gen  Eisleben  an  Bartel  Wiedeman  gesantt, 

mehr  hab  ich  von  27.  Juni  an  bis  uf  12.  Julii  Philipus 
Ijemperger  gen  Eisleben  gesantt  230  centner,  2715  st.,  garkupfer 
auch  Frankf.  gewicht,  das  fuhrlohn  davon  hat  er  entricht. 

Hernacher  volgen  die  blei,  so  mir  nach  Rusworms  tode  von  Franck- 
furt zuegeschickt  worden  sein  und,  was  ich  den  furleuten  davon  zalt 
habe  (pro  centner  V'2  A) • 

Suma  sumarum  alles  resten,  so  ich  uff  pleifuhr  nach  Rusworms 
tode  bezalt  habe,  tut  fl  100  gr.  7  Jv.  — . 

Suma  sumarum  aller  rest,  so  ich  den  huttenknechten  an  ihren 
liebnus,  so  inen  Rusworm  zu  geben  schuldig  gewesen,  zalt  habe 
25  fl  5  gr  3  A. 

Suma  sumarum  alles  restens  der  Schreiber  und  gesinde  lohn  tut 
51  fl  9  gr  71/2  A. 

Was  für  treib-  und  derholz  ist  zalt  worden,  so  in  die  57i  jar- 
rechnung  gehörig:  Summa  summarum  tut  fl  46  gr  7  A4. 

Summa  summarum  aller  einnähme  nach  Rusworms  selingen  tode 
tut  münz  fl  2577  gr  8  A  — . 

Summa  summarum  aller  ausgäbe  tut,  wie  hievor  steht,  fl  3149 
gr  13  A  10 1/2- 

Summa  von  Summa  gezogen,  übertrifft  ausgäbe  die  einnähme,  tut 
fl  572  gr  5  A  10 1/2- 

Solchen  rest  setze  ich  meiner  58.  jarrechnung  in  ausgeben. 

Im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerlmndel,  Paket  7,  XIII.  Gundermann 
siegelt  mit  folgendem  Zeichen:   IVE 


No.803.    1658.  497 


303.   1558  August  1.    Nürnberg.     Christoph  Fürer  au 
Martin  Oben  rot,  Mansfeldischen  Rentmeister. 

Geldangelegenheiten.     Seine  Unterhandlungen   mit  Weiser.    Die  Feuer- 
Imndlung. 

Mein  ganz  willigen  dinst  seint  euch  zuvor,  liber  Obenrot,  besunder 
gunstiger  freund.  Von  dem  wolgebornen  und  edJen  grafen  und  hern 
liern  Hans  Jörgen  etc.  m.  g.  h.  hab  ich  ein  schrayben,  auch  eynes  von 
euch  bekumen.  und  so  vill  belangt  die  4*°  fl  pay  W.  von  Thuna,  acht 
ich  m.  g.  h.  zu  sunder  untertanigem  gefalln.  Werd  es  pay  mein  ge- 
schelschaft  noch  di  maynung  sain  unser  jungstr  abrede  noch,  da  der 
zehentner  und  Pfaller  sich  des  unterwinden,  in  ^Z,  j^r  zu  zalln,  das  es 
dapay  playb.  Mit  dem  indresse  find  man  auch  wege,  als  ir  davon 
meidung  gethun. 

So  vill  dan  belangt  das  schrayben,  so  wollgedachter  m.  g.  herr  an 
M.  Pfintzing  und  mich  tun,  di  handlang  mit  Welsern  belangent  etc., 
uff  solchs  haben  Pfintzing  und  ich  mit  pestem  flayß  das  gehandelt  und 
an  uns,  was  m.  g.  h.  zum  pesten  gedayen  mocht,  nichtes  erwindten 
lassen.  Doch  das  ferner  nit  pringen  können,  dan  als  gedachter  Welser 
hiermit  m.  g.  h.  selbst  ziischraybt  Hat  uff  dis  mall  wayter  nit  können 
gehandelt  werden,  wi  euch  Pfintzing  auch  schrayben  wurt  Wolt  auch 
s.  g.  nit  raten,  ferner  zu  begem,  sunder  zu  schhessen.  Mocht  in  anderm 
zu  ander  handlang  uff  künftig  wayter  geschritten  werden.  Dan  er 
bedenken  gehapt,  dißmall  waytr  za  tun. 

So  vill  di  feuerhandlung  betrifft  mein  bruder  Sigmund,  das  ir  mit 
m.  g.  h.  gehandelt  etc.,  bedank  ich  mich  gegen  s.  g.  unterthenig  und 
euch  dinstlich. 

Pitt  auch,  wollet  m.  g.  h.  mein  unterthenig  dinst  anzaygen,  auch 
mich  gegen  s.  g.  entschaldigen,  das  ich  s.  g.  nit  selbst  dismall  schrayb. 
J'in  warlich  eyl  halb  nit  vorfast  darzu  gewest.  Damit,  was  euch  auch 
lieb  ist,  pin  ich  willig.  Di  genad  gottes  say  mit  uns  alln.  Amen. 
Datum  Nurmberg,  primo  Augusti  im  1558  jar. 

e.  w. 

C.  Euerer. 

Neu  zaytung  send  ich  euch  hiemit,  so  gut  ich  di  hab. 

Außenadresse:  Dem  erbarn  und  achtparn  Märten  Obenrot  Mansfeklischeni 
r^ntniaystr  meinem  gunstigen  freund  zu  banden. 

Aiisfertigung  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eisltben,  Saigerhandd,  Paket  23,  V. 


Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII. 


4Ö8  Ürkundenbuch  zur  Geschiebte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


304.    1558  August  1.    Sebastian  Welser  an  Graf  Hans 
Georg  von  Mansfeld. 

Macht  Gegenvorschläge  betreffs  des  Silberkaufvertrages. 

Wolgeborner  herr,  e.  g.  seien  mein  underthenig  willig  dinst  mit 
vleiß  voran  berait.  Gnediger  herr,  e.  g.  gnedigs  schreiben  von  wegen 
beschehener  handlung  und  abred,  so  e.  g.  rentmaister,  der  ernvest 
Martin  Obenrodt,  in  namen  e.  g.  und  derselben  geliebten  herren  bruder 
umb  500  centner  garkupfers  und  etlich  mark  sylbers  mit  mir  gepflogen, 
hab  ich  empfangen  und  dasselbig  mit  e.  g.  ferrern  gethanem  gnedigem 
furschlag  vernomen.  Nemlich  weil  itziger  gelegenheit  nach  die  zalung 
oder  abrechnung  der  silber  und  kupfer  von  mir  etwas  zu  gering  fur- 
geschlagen,  wo  die  Sachen  dohin  gericht  werden  mochten,  das  e.  g.  von 
mir  u£P  negstkomenden  Leibzigischen  michaelismarkt  10"^  gülden  f ur- 
gestreckt, das  uff  denselben  fall  e.  g.  und  derselben  brueder  sich  ver- 
pflichten wollten,  solche  suma  zwischen  derselben  zeit  und  dem  negst- 
volgenden  ostermarkt  mit  500  Nurmberger  mark  feinsilbers,  die  mark 
per  10  gülden  muntz  und  den  andern  halben  thail  mit  garkupfer,  den 
Nurmberger  centner  per  11  gülden  muntz,  zu  bezalen,  mit  dem  gnedigen 
schliesslichem  begern,  e.  g.  in  vertrauen  und  geheim  zu  vermelden, 
was  mir  in  dem  gelegen  und  thunlich  sein  wolt,  damit  sich  e.  g.  nit 
allein  dismals  darnach  betten  zu  richten,  sundern  hinfurter  uff  andere 
wege  zu  ferner  handlung  und  vergleichung  bedacht  sein  möchten  etc. 
Nun  wais  ich  mich  noch  zu  erinnern  und  zu  berichten,  was  vor  der 
zeit  e.  g.  rentmaister  in  namen  e.  g.  und  derselben  brueder  berurter 
Silber  und  kupfer  halben  mit  mir  gehandelt,  und  wes  ich  mich  datzu- 
malen  erpoten,  und  warauf  die  Sachen  entlich  und  schlisslich  beruhet 
und  gestanden,  und  hett  mich  gleichwoll  verseen  gehapt,  es  wurde  der 
abgeredte  kauf  e.  g.  meinem  gethanem  furschlag  nach  gegen  lifferung 
und  bezalung  der  10""  gülden  woll  annemlich  gewesen  sein.  Aber  wie 
dem  allem,  weil  e.  g.  ye  darfur  achten,  das  die  zalung  oder  abrechnung 
der  silber  und  kupfer  von  mir  etwan  zu  gering  angeschlagen  und 
derwegen  ein  hoherung  oder  Steigerung  begeren  und  ein  andern  fur- 
schlag thun,  das  ich  berurt  silber  und  kupfer  gegen  lieferung  berurter 
10 "^  gülden,  ye  die  mark  feinsilber  umb  10  und  den  centner  kupfers 
umb  11  gülden,  annemen  solte  etc.,  will  mir  gleichwoll  dasselbe  etwas 
bedenklich  und  beschwerlich  fallen,  in  ansehung  und  erwegung  dessen, 
das  ich  berurt  anlehen  ein  gute  zeit  vor  lifferung  der  silber  und  kupfer 
thun   muß,   do  ich  doch   deß  gelts   sunst   mitler  weil  in   ander  wege 


Ko.  304-305.    1558.  499 


-rruiessen  mocht  und  es  dannocht  hernach  ein  gute  lange  zeit  zalt 
wurdet,  ehe  ich  die  silber  und  kupfer  widerumb  zu  geld  macht.  Tedoch 
und  damit  e.  g.  sehen  mögen,  das  ich  dannocht  noch  etwas  über 
meinem  jüngsten  furschlag  thun  will,  so  bin  ich  bedacht,  ein  yede 
!Nurmberger  mark  feinsilbers  umb  9  gülden  3  ort  und  die  garkupfer 
den  centner  umb  fl  10  und  3  ort  von  e.  g.  anzunemen  und  derselben 
dargegen  die  lO""  gülden  an  tallern,  den  talern  zu  24  gr  und  den 
gülden  zu  21  gr  gerechnet,  ufiF  künftigen  Leibzigker  michelsmarkt  fur- 
zestrecken  und  darzeleihen.  Doch  das  mir  solche  10™  gülden  in  dem 
negsten  halben  jar  darnach  mit  500  Nurmberger  mark  feinsilbers  und 
der  ander  halbteil  mit  garkupfer  wiederumb  vergnigt  und  bezalt  und 
mir  auf  e.  g.  selbst  costen  und  wagnus  gen  Nurmberg  desselben 
gewichts,  nemlich  der  halb  theil  in  dreien  monaten  nach  berurtem 
Leipziger  michelsmarkt  und  der  ander  halb  theil  aber  in  dreven  monaten 
darnach  ungefarlich  und  also  in  einem  halben  jare  volkomenlich  ge- 
libert  werde.  Do  nun  dieser  furschlag  e.  g.  also  anemlich  sein  wolt, 
magen  e.  g.  darauf  ein  verschreibung  stellen  lassen  und  mir  copia 
davon  zuschicken,  nach  meiner  gelegenheit  und  notturft  nach  darinnen 
zu  ersehen.  Do  wir  dann  derselben  richtig  und  zufriden  sein,  so  soll 
alsdann  gegen  Verfertigung  und  einantwurtung  derselben  verschreibung 
die  angeregt  suma  gelts  zu  berurter  zeit  e.  g.  oder  derselben  ver- 
ordente  bevelhabern  auch  geliffert  werden.  Das  hab  e.  g.  ich  hiemit 
uf  berurt  ir  schreiben  und  dinstUcher  guter  wolmeinung  in  antwurt 
ni:  verhalten  sollen,  und  tbue  mich  darneben  e.  g.  yederzeit  ganz 
dinstlichen  bevelhen.    Datum  montags,  den  1.  Äugusti  1558 

e.  g. 

under  dinstwiUiger 

Sebastian  Welser  etc. 

Außenadresse:    Dem  wolgebornen   herrn  herm  Hans  Georgen   grafen   und 
heiTn  zu  Mansfeld  und  edlen  herm  zu  Heldrungen  meinem  gnedigen  herrn. 

Ausfertigung  im  Getcerk.  Archiv  zu  EisJd)en,  Saigerhandd,  Paket  23,  IV. 


3t)5.    1558  August  1.    Eisleben. 


Die  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  beurkunden, 
Jap  sie  nach  Aufhebung  des  Kupferkaufvertrags  mit  den  alten  Gesell- 
'•haftern  der  Hütte  Steinadh  das  Hauptgut  der  Erben  Michael  Meyenburgs 
iti  Handel,  27  880  f,  \tt  bezahlen  auf  sieh  genommen  haben  und  rer- 
■jyrechen,  die  Suh"  Baten  (1558  Bartliolomei  500  fl,  MicJuielis- 

32' 


500  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Manafeldischen  Saigerhandels. 


markt  2000  fl,  Neujahrsmarkt  1559  380  flj  abzuzahlen,  die  ülyrigen 
25  000  fl  mit  5'^/q  zu  verzinsen  und  mit  jährlieh  2000  fl  fOstermarkt 
und  Michaelismarkt)  abzutragen.  Als  Unterpfand  setzen  sie  ihnen  Amt 
und  Kloster  Helfta. 

Abschrift  im  Gewer  Je.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  17,  XXXIV. 

Sie  enthält  folgenden  (gleichfalls  abschriftlichen)  Zusatz: 
Das  dieser  gegenwertigen  copei  gleichlautend  und  original}  mit 
zweien  unterschiedlichen  anhangenden  ingesiegeln  und  von  woll- 
gedachten graffen  Hans  Georgen  zu  Mansfeid,  darfur  ichs  halte,  mit 
s.  g.  hand  zweimal,  eins  über  s.  g.,  das  ander  über  s.  g.  bruders  graff 
Peter  Ernstes  siegeln  unterschrieben  von  Christoffer  Freyen  uff  einen 
abschied,  so  vor  wenigen  tagen  zwischen  ihm  und  Christoffern  Meien- 
burg  durch  die  erbarn  wollweisen  herrn  Hansen  Alraan  und  Christoffern 
Rüden  burgermeistern  und  mich  abgeredt  bei  mir  hinterlegt  und 
deponiret  sei,  bekenne  ich  Frantz  Pfeil!  der  rechten  doctor  und  syn- 
dicus  mit  dieser  meiner  handschrift  neben  uffgedrucktem  meinem  ge- 
breuchlichen  pitzschaft.  Actum  sonnabents  Oßwaldi,  7.  Augusti 
anno  etc.  59. 


306.    1558  August  1.    Eisleben. 


N.  und  N.  in  tragender  Vormundschaft  der  Frau  Anna,  weiland  des 
Bürgermeisters  zu  Nordhausen  Michael  Meyenburg  Witwe,  und  von  dessen 
Tochter  Jungfrau  Ursula,  sowie  Christoph,  Kaspar  und  Michel  Meyenburg, 
Gebrüder,  versprechen  den  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mans- 
feid, die  ihnen  laut  Verschreibung  vom  gleichen  Datum  ihr  Hauptgut  im 
Stainacher  Saigerhandel  (27880  fl)  terminweise  nebst  Zinsen  zurück- 
zuzahlen in  Aussicht  gestellt,  für  den  Fall,  daß  das  Hauptgut  von  den 
Mitgesellschaftern  angefochten  wird,  es  gegen  jede  Einrede  zu  vertreten  und 
dergestalt  zu  gewehren,  das  alle  dasjenige,  was  i.  g.  uns  ides  termins 
an  heubtsumma  un(f  zins  entrichten  wurden,  i.  g.  alsbalt  widerumb 
an  den  ersten  termin,  so  ir.  g.  den  andern  unsern  mitgeselschaftern 
iderzeit  reichen  möchten  oder  solten  zu  gutkommen,  abgekürzt  und 
innen  gelassen  werden  soll.  Anderenfalls,  so  geloben  sie,  wollen  sie  als- 
bald und  ohne  Verzug  die  etwa  bereits  hinausgegebene  teimin  neben  der 
Verzinsung,  ides  jhars  5  vom  hundert  und  nach  verlaufener  zeit  ge- 
rechnet, auf  einmal  wieder  zurückerstatten.  Was  auch  i.  g.  von  wegen  | 
der  gewinnung  des  verschienen  56.  jars  uf  die  kupper,  so  i.  g.  von; 
einem   ganzen   fünften   teil   und  dritten   teil  in  der  Steinacher  handol' 


No.  305-307.    1558.  501 


haben  volgen  laßen,  zu  gemelten  handel  zu  sprechen,  darumb  wollen 
wir  i.  g.  unsers  teils  geburliche  ausrichtunge  thun  oder  derwegen  vor 
dem  berggericht  zu  Eisleben  zu  recht  stehen.  Als  Unterpfand  setzen 
sie  ihre  2  Häuser  in  Nordhausen,  Aecker,  Wiesen,  Gärten  und  Weinberg 
bei  Nordhausen  und  in  der  Aue  und  alle  erblichen  Kornzinse. 

Zu  mehrer  urkund,  stetter,  vester,  unvorbruchlicher  haltung  haben 
wir  diesen  revers  mit  eigenen  banden  unterschrieben  und  unser  an- 
geborn  petschaft  hierunter  zu  ende  aufgedruckt.  Geschehen  und  geben 
zu  Eisleben,  den  1.  Augusti  anno  etc.  LVm. 

Abschrift  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerhanJiel,  Paket  22,  IX.  (Vor- 
akten zu  Wiener  Tag  Nov.  1560.) 


307.    1558  August  2.    Nürnberg.     Martin  Pfintzing  an 
den  Mansfeldischen  Rentmeister  Martin  Obenrot. 

Verhandlungen  mit  Sebastian  Welser  über  einen  Kupfer-  und  Silber- 
kauf, mit  Bonaventura  Furtenbach  über  die  Fristung  einer  Schuldsumme, 
mit  Sigmund  Pfintzing  über  einen  Zahlungstermin  (MicMelis).  Der  dem 
Martin  Pfintzing  von  Graf  Hans  Georg  versprochene  Zelter.  Zeitungen 
au^  Brüssel. 

Mein  freuntlich  ganz  willig  dinst  seint  euch  iede  zeit  bevor,  guns- 
tiger lieber  her  und  freind.  Mir  ist  vor  kurzen  tagen  .durch  Cristofi 
Fabiller  ein  schreiben  von  euch,  desgleichen  zwei  schreiben  von  dem 
wolgebornen  meinem  gnedigen  hern  hern  Hansen  Jörgen  grafen  und 
hern  zu  Mansfeld  etc.,  das  ein  an  Cristof  Euerer  und  mich,  das  ander 
an  mich  allein  gestanden,  geantwort  worden  und  verlesen.  Und 
erstlich,  so  vil  den  silber-  und  kupferkauf  mit  hern  Sewastian 
Wellser  anlangt,  hab  ich  aus  der  eingeschlossen  kopi,  welche  ir 
gnaden  dem  Welser  zugeschriben,  so  vil  vornomen,  das  ir  g.  auf  des 
Welsers  begern  oder  bewiligung,  so  er  auch  alhi  gethan,  als  nemlich 
das  er  di  silber  zu  9^/4  fl  und  di  kupfer  zu  10  fl  wolte  anemen  und 
ci  bezalung  der  zehentausent  gülden  auf  Michaeli  thun,  dagegen  di 
lieberung  vor  den  ostern  von  irn  gnaden,  nemlich  500  mark  feinsilber 
i;nd  500  centner  garkupf er,  alles  Nurm berger  gewicht,  geschehen  solt  etc., 
ime  ir  genaden  ein  gegengepott  gethan,  als  nemlich,  das  die  silber  zu 
10  fl  und  di  kupfer  zu  11  fl  solten  gerechent  werden,  sonst  mit  der 
lezalung  der  zehentausent  gülden  auf  Micheli  nechstkomend,  und  dan 
mit  der  lieberung  der  silber  und  kupfer  solte  es,  wi  oben  gemelt,  ge- 
l.alten  werden,  mit  gnedigem  gesinnen,  Cristof  Euerer  und  ich  wolten 


502  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

mit  gedachtem  hern  Welser  so  vil  handlen,  damit  er  solches  einginge 
und  bewiligte ,  in  an  sehung ,  wi  ietziger  zeit  di  knpfer  und  silbei 
gelten  etc.  Darauf  will  ich  euch  freuntlicher  mainung  nit  verhalten 
das  ich  mich,  alsbald  ich  solche  schreiben  von  meinem  g.  hern  emp- 
fangen, uns  zu  dem  herrn  Welser  verfuegt  haben  und  diser  Sachen 
halber  von  wegen  meins  gnedigen  hern  nach  lengst  mit  im  daraui: 
gehandelt  und  gereth.  und  erstlich  di  silber  belangent  (dieweil  er  nit 
gern  mit  dem  silberkauf,  wi  ir  wist,  zu  thun  gehabt,  sondern  allein, 
was  er  thut,  geschieht  der  kupfer  halber  und  zu  forderst,  das  er  verhoft, 
dermaß  mit  irn  g.  in  kundschaft  zu  komen,  das  forthin  ir  g.  und  er  in 
merer  handlung  mit  einander  zu  handlen  komen  mochten),  hab  ichs  nii 
hoher  kunnen  bey  im  erhalten,  noch  handlen  mögen,  als  di  Nurmbergei 
mark  feinsilber  umb  9^Ufi.  zu  b'ewiligen  und  anzunemen.  So  vil  aber  di 
kupfer  betrefent,  haben  wir  nach  vielen  und  langem  handln  merei 
nit  mögen  erhalten,  dan  das  er  bewihget,  den  centner  garkupfers  umb 
10^,4  fl  anzunemen,  unangesehen,  das  ich  im  vil  Widerrede  gehalten 
mit  anzaigen,  was  di  silber  jetzt  gelten  alhi,  als  9  fl  6  ß  zu  6Q  kreuzern 
und  die  kupfer  12  fl,  und  das  er  in  einem  halben  jar  wider  bezalt 
werd,  sambt  dergleichen  meer,  in  hofnung,  was  merers  heraußer  zu 
bringen.  Darauf  er  mich  aber  dermassen  wider  beantwort,  das  ich 
auch  zufriden  sein  müssen,  als  wi,  das  er  mit  den  messingschlagern 
alhi  ein  kupferkauf  getroffen  weit  neher  als  umb  J2  fl,  und  wi  di 
Schwaben  di  kupfer  geben.  Demnach  wann  er  di  kupfer  macht  het  zu 
verkaufen,  wi  er  wolt,  so  solten  sich  ire  genaden  des  zu  im  versehen; 
er  wolt  ein  solchs  kleins  bey  irn  genaden  nit  ansehen.  Zudem  ver- 
meldt er,  das  er  gedachten  messingschlagern  vier  monat,  auch  lenger, 
frist  zu  der  bezalung  geben  mues,  das  er  also  kaumet  in  einem  jar  zu 
der  widerZahlung  komen  kan,  das  schlechter  gewin  an  den  kupfern  sey, 
das,  was  an  den  kupfern  nicht  ist,  dargegen  an  den  silbern  sein  mus, 
sonst  kunt  ers  nicht  zukomen.  Haben  also  bey  gedachtem  herrn  Welser 
weyters  nichts  kunen  erhalten,  dan  wi  oben  gemeldt,  das  er  di  silber 
zu  9^/4  fl  und  di  kupfer  zu  10^/4  fl  wiell  annemen,  das  also  ir  g.  und 
er  umb  dritthalb  hundert  gülden  von  einander  seint.  Sofern  nun  ir 
genaden  damit  zufriden,  so  mögen  sie  ieme  des  zuschreiben  und  ein 
copi,  wie  ir  g.  und  dern  gebruder  sich  zu  verschreiben  im  willens,  mit- 
schiken.  So  si  dan  diselbig  einig,  wirt  irn  genaden  di  Zahlung  disen 
michaelimarkt  one  verzug  geschehen.  Und  kan  ich  irn  g.  und  dern 
gebrudern  in  solchem  und  mehrerm  dinnen,  solten  si  mich  iederzeil 
willig  finden.  Habs  warhch  nicht  änderst  kunnen  handln  oder  weiten 
pringen,  wie  ich  gern  gesehen  und  gewoldt  het,  für  eins. 


No.  307.     1558.  503 


Zum  andern  hab  ich  auch  mit  Bonaventura  Fortebach  gehandlt 
und  geredt,  auch  gebeten  von  wegen  wolgedacht  meins  gnedigen  hern, 
ob  er  doch  di  fristen  und  schulden,  so  im  Jeronimus  Rauscher,  Prüm 
und  Moshauer  zu  thun  seint,  zu  lengerern  fristen  neben  guter  Ver- 
sicherung und  vergleichung  des  Verzugs,  wolte  di  bezalung  anemen. 
Darauf  nach  vilem  handien  hat  er  mich  beantwortet  und  gebeten,  irn 
g.  oder  euch  widerzuschreiben,  das  er  aus  diser  seiner  letzt  habenten 
verschreibung  von  dem  Rauscher,  Prumen  und  Moshauer  keineswegs 
nit  gedenk  zu  schreiten.  Aber  wi  dem,  und  sofer  m.  g.  mit  genüg- 
samer Versicherung  gefast  und  weiter  mit  im  handien  wollen,  so  moegen 
ir  g.  iemand  zu  rechter  zeyt  in  dise  negst  zukunftige  Frankfurter  herbst- 
meß verordnen  mit  genügsamen  bevelh,  alda  er  der  Fortenpach  seiner 
soen  einen  wird  haben,  dem  er  bevelh  geben  sol.  Kun  nun  ir  ge- 
santer  ime  gute  anemliche  Versicherung  thun  und  sich  unib  den  Ver- 
zug mit  im  vergleichen,  woll  er  nit  allein  aus  seiner  itzt  habenten  ver- 
schreibung drethen  und  die  termin  verlengern,  sondern  auch  irn  ge- 
naden,  sofer  sis  begern,  noch  ein  merers  darzu  leyhen.  Demnach 
mögen  ir  g.  irer  gelegenheit  nach  iemand  gen  Frankfurt  derohalben  ab- 
fertigen und  bevelh  geben.  Weyters  hab  ich  bei  disem  Fortenpach 
nicht  mögen  ausrichten. 

Zum  dritten,  so  vil  mein  vetern  Sigmund  Pfintzing  und  seine  mit- 
geselschafter  des  abgereten  thermins  der  michaelisbezalung  halber  an- 
trift,  hab  ich  meinen  vetern  anzaigt,  das  ir  genaden  mit  derselben  ab- 
redung zufriden  und  auf  zukunftig  michaeUmarkt  volziehen  und  mit 
gueter  bestallung  nachzusetzen  gedenk  etc.,  damit  mein  vetter  und  seine 
geselschaft  auch  irn  genaden  zu  eeren  und  dinstlichem  gefallen  zu- 
frieden seint  etc.  Beruet  also  dieser  punct  auf  im  selbst  bis  auf  den 
michaehmarkt ,  alda  allerding  der  abgehandelt  und  verschriben  soll 
werden. 

Und  zum  letzten  schreiben  mir  ire  genaden,  wi  si  mich  mit  einem 
guten  zeltner  wollen  versehen  und  denselben  gemach  auf  di  hüten  Es- 
feld  lassen  gehen  und  von  dannen  hieher  gen  Nurmberg  mir  uberant- 
vorten  woll  lassen,  des  ich  mich  zum  höchsten  bedank.  "Will  auch 
len  von  wegen  irn  genaden  anemen  und  behalten  und,  waurin  ich 
kan,  mit  allem  willen  nach  vermögen  verdinen.  Dan  wie  ir  wist,  ich 
von  schwern  leibs  halber  zum  höchsten  ein  gut  ros  notturftig  bin, 
welchen  ich  umb  kein  geld  zuwegen  bringen  kan,  mit  bit,  ein  guter 
furterer  zu  sein,  ob  ich  den  halt  mocht  bekomen,  das  ich  in  disen 
Leiptzischen  michaelimarkt  gen  Leiptzig  kund  reyten.  Das  bin  ich 
umb  euch  freuntlich  zu  verdinen  willig,  mit  pit,  mich  gegen  meinem 


504  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

gnedigen  hern  dinstlichen  zu  befeilen  nnd  daneben  zu  entschuldigen, 
das  ich  im  genaden  nit  selbst  schreib.  Dan  diweil  es  durch  euch  zu- 
vorn  alles  gehandelt  ist  worden  und  ich,  wi  ir  seht,  ein  boeser  cantzelist 
bin,  auch  nit  gern  Schreibern  über  solche  Sachen  vertrau,  hab  ichs  gleich 
an  euch  geschriben  an  zweifei,  ir  werdet  m.  g.  herrn  von  allem  guten 
bericht  wissen  zu  tun.  Und  bin  irn  genaden  zu  dienen  iederzeit  ganz 
willig.    Datum  Nurmberg,  den  andern  Augusti  anno  1558. 

Martin  Pfintzing. 
Nachschrift:  So  hab  ich  nit  unterlassen  woUn,  euch,  was  ich  von 
meinem  bruder  Paulus  Pfintzing  von  Prusel  für  zeitung  hab,  zu  schiken, 
mit  di  m.  g.  h,  zu  überantworten.  Seider  ist  nichs  komen,  dan  das  di 
kong:  m*  aus  Engelandt  der  20**''  JuU  zu  Prusel  ist  verickt  und  gen 
Pergen  in  Henegau  gezogen ,  alda  sich  sein  gantz  kriegsfolk  samlet, 
im  willens,  dem  feind  unter  die  äugen  zu  zihen.  Got  woll  im  gluek 
darzu  verleyhen.     Seint  zu  baiden  thailen  stark. 

Aussenadresse :     Dem   erbarn   und   namhaften    Martin  Abentrodt   mansfeldi- 
schem  rentmeister  etc.  meinem  in  sonder  gueten  freind  zu  aygen  banden. 
Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben.     Saigei-handel,  Paket  23,  IV. 


308.  1558  August  3.  Leipzig.  Hieronymus  Kauschcr 
an  Dr.  Melchior  Klinge,  Wolf  Roth  und  Bartel 
Wiedemann. 

Hat   versprochen,    die    Originale    der    Verschreihungen   in    bestimmter 
Frist  in  die  kurfürstliche  Kanzlei  zu  Dresden  einzuliefern.  J 

Mein  freundlich  willig  dinst  bevorn,  hochgelarter,  erbare  und  nam- 
hafte gunstige  herren  und  freund.  Euer  schreiben  an  meine  mitvor- 
wanten  und  mich  haltende  hab  ich  heut  dato  in  ireni  abwesen,  dem- 
nach sie  alle  vorritten,  endpfangen  und  erbrochen,  daraus  vormerkt, 
das  ir  zu  wissen  begert,  in  was  zeit  wir  die  vorschreib ungen  zu  unsern 
banden  zu  pringen  vormeinen.  Mag  euch  hierauf  nicht  vorhalten,  das 
wir  den  churfurstlichen  rethen  zugesaget,  in  drei  wochen  nach  dato 
des  abschieds  die  vorschrei bungen  kegen  Dresen  in  die  churfurstliche 
canzlei  zu  antworten.  Dem  soll  unsers  vorhoffens  auch  für  ermelter 
zeit  folge  gescheen.  Welchs  ich  euch,  denen  ich  zu  dienen  willig, 
nicht  hab  unangezeigt  lassen  wollen.'  Datum  Leipzigk,  den  3**°  Augusti 
im  1558*«". 

Jberonimus  Rauscher  ss'. 


No.  307-309.    1558.  505 


Aiißeiiadresse :  Dem  hochgelarten  und  achtparn  erbarn  und  namhaften 
Melchern  Kling  der  recht  doctor,  Wolffen  Rott  und  Baitel  Wideman,  meinen 
gunstigen  herren  und  freunden. 

Eigenh.  Ausfertigung  im  GeiverJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  14, 
XXXII. 


309.    1558  August  4.    EislebeD.     Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeki  an  Matthias  Manlich. 

Bleimangel.  Aufnahme  von  Wechselgeld,  Manliclis  Warnung  ror 
Claus  Bromm.  Herzog  Heinrichs  von  Braunschweig  und  Graf  Hans 
Georgs  Bedarf  an  Kupfer. 

Hans  Georg  etc. 

ünsern  günstigen  grus  und  geneigten  willen  zuvorn,  edler  und  eren- 
vester  besonder  günstiger  lieber.  Wir  zweiflen  nicht,  ir  werdet  von 
eurm  diner  Hansen  König  hievor  vernomen  haben,  wes  wir  aus  mangl 
an  bleyen  ufi  beiden  hutten  an  der  arbeit  verhindert.  Und  ob  wir 
wol  gehofft,  es  wurde  in  dem  fursehung  geschehen  sein,  so  befinden 
wir  doch  aus  unsers  Esfeldischen  factors  bericht,  das  noch  uö  15.  Julii 
keine  blei  zu  Frankfort  ankörnen,  also  das  die  furleut  etlichmal  ver- 
gebens one  widerladung  abgefarn  und  dem  handl  nit  allein  derwegen 
nachteil  begegent,  sondern  euch  die  garkupfer  und  uns  der  verlege 
halben  die  silber  aufgezogen  werden,  also  das  wir  dadurch  gedrungen, 
der  verlege  halben  in  6000  fl  wechsigelt  uff  nechste  herbstmeß  auf- 
zunemen,  welchs  wir  sonst  gern  weiten  überhoben  sein.  Derwegen 
bittlich  gesynnen,  do  es  von  nöten  ist,  das  euer  diener  vor  solchs  gelt 
pis  uff  Michaelis  gut  sein  wolte,  auch  in  alwege  daran  sein,  damit 
beide  hutten  mit  bleyen  versorget  und  lenger  euch  selbst  und  uns  zu 
beschwer  und  nachteil  nit  aufgehalten  werden.  Demnach  wir  auch  so 
vill  bericht  befinden,  das  die  zehentausent  centner  garkupfer  numer 
gelibert,  so  solten  doch,  wo  der  blei  halben  der  mangl  nit  furgefallen, 
etlich  hundert  centner  (weil  bereitan  uff  den  hutten  in  600  centner 
feirn,  one  was  sich  wöchentlich  samelt)  mer  gefallen  sein.  "Wollens 
aber,  wann  nur  bley  ankörnen,  an  fleissiger  besteUung,  dadurch  die 
kupfer  nach  Frankfurt  gefertigt,  nicht  lassen  manglen. 

Euers  wolmeinenden  Schreibens  und  wamung,  Claus  Brumen  be- 
langend, thun  wir  uns  bedanken  und  müssen  ihm  und  andern  ir  ver- 
geben stoltziren  und  unwarhaftig  für  wenden  bis  zu  seiner  zeit  passiren 


506  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischeu  öaigerhandels. 


lassen.    Ir  wert  aber  mit  der  zeit,    wils  got,  iren  ungrund  und  das 
widerspil  befinden,  davon  dißmal  weiter  zu  schreiben  von  unnoten. 

Wir  mugen  euch  auch  nit  bergen,  das  wir  von  unserra  g.  h.  herzog 
Heinrichen  von  Braunschweig  umb  100  centner  garkupfer  seind  an- 
gelangt worden,  und  das  wir  sonsten  zu  unserer  notturft  zwuschen  hir 
und  Ostern  500  centner  bedürfen  werden.  Zweifls  ohn,  ir  werdet  in 
dem  gegen  geburlicher  zalung  und  abrechnung  keinen  mangl  haben 
und  euch  in  dem  allen  unserm  sonderlichen  vertrauen  nach  erzeigen. 
Das  wollen  wir  in  allem  gutem  wider  beschulden.  Datum  Eisleben, 
am  4.  Augusti  a"  etc.  58. 

An  ern  Mathias  Manlich. 

Konzept  im  Geweric.  Archiv  zu  Eislchen,  Saigerhandel,  Paket  20,  I. 


310.    1558  August  12.  Dresden.     Die  Räte  zu  Dresden 
an  Hieronjmus  Rauscher  zu  Leipzig. 

Bestätigen  den  Empfang  seines  Schreibens  d.  d.  Leipzig  August  9  und 
der  drei  durch  Hans  WilJielm  Eeiffenstein  überbrachten  Originalverschrei- 
bungen, nämlich  d.  d.  Eisleben  in  der  Ostei-woche  1554  mit  6  Siegeln 
(darunter  2  Siegel  der  Grafen  von  Jüans feld)  und  xivei  d.  d.  Eisleben  1555 
August  30  mit  9  Siegeln.  Die  Urkunden  seien  dem  thüringischen  Kreis- 
sekretarius  Oswald  Schmid ,  in  welchen  kreis  die  sache  und  darzu 
berurte  originalia  gehören,  zugestellt,  der  sie  ohne  besonderen  Befehl  des 
Kurfürsten  niemandem  ausliefern  werde. 

Abschrift  der  sächs.  Kanzlei  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJuindel, 
Paket  18,  XXXV I. 


311.  1558  August  19.  Eisleben.  Hieronymus  und 
Christoph  Reinicke,  Christoph  Moshauer,  Michel 
Meyenburgs  Erben  und  die  Yormünder  der  Erben 
Christoph  Rühls  an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Beklagen   sich   über    Wilhelm   und   Hans   Eeiffenstein,    die    die    Ver- 
Schreibungen  entwendet  hätten. 

Wolgeborner  und  edler  graf,  e.  g.  seind  unsere  underthenige  und 
gehorsame  dinste  yder  zeit  zuvorn.    Gnediger  herr,  welcher  gestalt  wir 


No.  309-311.    1558.  507 


uns  mit  e.  g.  vormuge  gegebener  brief  und  Siegel  erbarlichen  und  auf- 
richtig vorglichen  und  eingelassen,  das  werden  e.  g.  sich  beneben  deme, 
wie  die  andere  unsere  mitgeselschaftere  sich  bis  anhero  zur  unbilligkeit 
uns  umb  unser  anererbt  vetterlich  gut  zu  bringen  sich  understanden, 
gnedig  zu  berichten  wissen.  Nun  können  e.  g.  wir  unser  unvormeid- 
lichen  hohen  ehren  notturft  nach  ferner  underthenig  nicht  vorhalten, 
das  Wilhelm  und  Hans  die  Reiffenstein  gebrudere  kurz  verrückter  zeit 
wieder  aller  erber-  und  billigkeit  uns  unser  brief  und  Siegel,  so  unser 
eitern  und  wir  wegen  Vorlegung  e.  g.  bergkwergk  mit  e.  g.  aufgerichtet, 
ohne  unsern  wissen  und  willen  heimlicher  weise  zu  entwenden,  auch 
dieselbigen  von  abhenden  gebiacht  sich  understanden,  des  Vorhabens, 
beneben  andern  ihren  anstiftern,  uns  nicht  allein  umb  unsere  narung, 
sondern  auch  umb  ehr  und  glumpf  zu  bringen.  Wann  uns  dann  nicht 
anders,  dann  das  wir  solchen  betrug  geburlichen  und  rechtlichen  aus- 
zufuhren zustehen  will,  e.  g.  auch  uns,  das  wir  solchs  betrugs  mit  teil- 
haftig in  dem  vordacht  nicht  haben  mochten,  derwegen  bitten  e.  g.  wir 
underthenigk ,  dieselbige  wolte  unser  gnediger  herre  sein  und  bleiben 
und  uns  aus  erzelten  Ursachen,  das  wir  umb  solchen  betrug  nichts  ge- 
vvust,  gnedig  entschuldigt  nemen.  Darbeneben  auch  bitten  wir  under- 
thenig, weil  e.  g.  uns  und  keinen  andern  vorschriben,  in  solcher  vor- 
schreibung  auch  kein  ander  name  denn  unser  befunden,  e.  g.  auch  hie- 
bevorn  gnugsam  vormarkt,  wie  ganz  unerbarHch  und  untreulich  sie 
uns  umb  das  unser  zu  bringen  umbgangen,  e.  g.  wolte  uns  als  dersel- 
bigen  arme  underthanen  gnediglichen  bedenken,  uns  also  jeminerlichen 
nicht  vorderben  und  von  dem  hinderstelligen  rest  keinem  menschen 
ohne  unser  vorwissen  einigen  heller  oder  pfennigk  volgen ,  sich  auch 
mit  niemands  anders  derwegen  in  einige  handlunge  einlassen,  in  sonder- 
licher erwegung,  das  sie  nicht  allein  mehrers  teils  ihre  heuptguttere, 
ja,  mer  dann  ihnen  aus  dem  handel  von  e.  g.  bekommen  und,  weß  mit 
e.  g.  wir  uns  eingelaßen,  gnedig  eingedenk  sein,  wie  wir  dann  auch 
Inhalts  e.  g.  gegebene  brief  und  Siegel  an  niemands  anders  dan  bei  e. 
g.  und  derselben  gebruderen  solchs  zu  suchen  wissen.  Das  aber  jhe 
darüber  über  unser  zuvorsicht,  das  wir  uns  auch  zu  e.  g.  nicht  vor- 
sehen, etwas  vorgenommen  werden  solte,  wüsten  wir  solchs  keines  weges 
einzureumen,  wollen  auch  hiemit  uff  den  fahl  darwieder,  wie  sichs  ge- 
bühret, protestiert  haben  und  sollen  e.  g.  befinden,  das  wir  die  untreu 
und  betrugk,  so  die  Reiffenstein  getan,  also  nicht  wollen  bleiben  lassen,, 
sondern  dasselbige  forderlichen  geburlichen  zu  rechtfertigen  wissen. 
E.  g.  wolte  sich  damit  e.  g.  gepflogenen  handlungen  nach  kegen  uns 
birinne    gnedig    erzeigen.      Das   wollen    umb   e.   g.   wir   underthenig 


508  Urkundenbuch  zui^  Geschichte  des  Mansfeldischen  Öaigerhandels. 

a  .  _ 

unsers  vormugens  zu  vordienen  schuldig  und  willig  befunden  werden. 
Datum  Eisleben,  den  19.  Augusti  anno  etc.  58. 

e.  g. 

underthenige  und  gantz  willige 

Jheronimus  1  -r,  .  .  , 
Christoff      P'""S''' 
Christofl  Moßhauer 
Michel  Meyenburg  seligen 

nachgelaßene  erben 

Christoff  Kuhlen  seligen 

nachgelaßene  erben  und 

derselben  Vormunden. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  und  edlen  herrn  herrn  Hans  Georgen 
grafFen  und  herrn  zu  Mansfeld  edlen  herrn  zu  Heldrungen  der  beider  stift 
Magdeburg  und  Halberstadt  stadhalter  unserm  gnedigen  herrn. 

Ausfertigung  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  17,  XXXIV. 


312.   1558.  August  20.  Eisleben.    Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  Sebastian  Welser  zu  Nürnberg. 

Betrifft  einen  Kupfer-  und  SüberJcauf. 

Hans  George  graf  und  herre  zu  Mansfeld  etc. 
Unsern  gunstigen  grus  und  geneigten  willen  zuvor,  erbar  und 
vester  besonder  gunstiger  lieber.  Euer  schriftlich  antwort  auf  den 
furgeschlagenen  silber-  und  kupferkauf  haben  wir  entpfangen  und  alles 
Inhalts  verlesen.  Nachdem  wir  dan  unsern  furschlagk  furnemlich  da- 
runib,  das  wir  mit  euch  gern  in  kuntschaft  kommen  wolten,  dahin 
gericht,  das  wir  wol  wissen,  wan  gleich  die  zehentausent  gülden  aus- 
gang  des  halben  jars  mit  silber  und  kupfer  unserm  furschlag  nach  erst 
auf  einmal  solte  zalt  werden,  das  ir  gleichwol  dessen  gar  keinen  scha- 
den haben  wurdet,  wollen  geschweigen,  das  euch  von  stund  an  nach 
erlegung  des  gelts  monatlich  an  der  summa  etwas  abgezalt  wirt;  ob 
wir  nun  wol  an  dem,  das  ir  ider  mark  und  iden  zentner  silber  und 
kupfer  umb  ein  ort  geringer  anschlagt,  weil  es  ein  gerin[g]schetzigs 
antrifft,  nit  sonders  beschwerung  hetten,  so  wolte  es  uns  doch,  schimpfs 
halben,  etwas  bedenklich  sein,  derhalb  wir  solchs  wollen  gebeten  haben. 
Und  weil  wir  es  für   ein   beschlossen  handel   achten,    aus   welchem 


No.  311-314.    1558.  509 


hinfurder  mehr  vergleichung  erfolgen  mocht,  so  iibersenden  wir  euch 
einvorwarie  nottel  solcher  abrede,  des  Versehens,  ir  werdet  daran  keinen 
mangel  haben.  Und  so  es  euch  also  gefelligk,  so  wollet  sie  wider 
hereinschicken;  wollen  wir  sie  volziehen  und  in  markt  bringen  lassen, 
auch  uff  den  fahl  auf  beiden  unsern  hiitten  die  Verschaffung  thun,  das 
ir  an  der  lieberunge  keinen  mangel  spuren  oder  befinden  solt.  Welchs 
wir  euch  hinwider  zur  antwort,  dem  wir  mit  gnaden  und  gunstigem 
willen  geneigt  sein,  nicht  wolten  verhalten.  Datum  Eisleben,  den 
20.  Augusti  anno  58. 

Dem    erbarn    und    vesten    unseim    besondern    gunstigen    lieben    Sebastian 
Welser,  des  raths  und  burger  zu  Normbergk. 

Konzept  im  Geicerk.  Archü  zu  Eisleben,  Saigerliandel,  Paket  23,  IV. 


313.    1558.  August  26.    Dresden. 

Eevers  der  kurfürstlichen  Hof -Räte  über  die  Deponierung  zweien-  Ver- 
schreibimgeii  auf  Pergament  durch  Wilhelm  Curia  Reiffenstein ,  nämlich 
d.  d.  Bornstedt,  1544  Dienstag  nach  Micliaelis  mit  2  gräflichen  Siegeln 
und  vier  Petschaften 

und  d.  d.  Eisleben,  1549  Mittwoch  nach  Ostern  mit  3  gräflichen  Siegeln 
und  2  Petscliaften, 

gemäß  dem  zwischen  der  Steinacher  Gesellschaft  und  den  Gesandten  der 
Grafen  von  Mansfeld  aufgerichteten  Vertrage. 

Besiegelte  und  vom  thüring.  Kreissekretarius  Oswald  Schmidt  unterschriebene 
Ausfertigtitig  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  18,  XXXV  1. 


314.    [1558.  Juli  [August] 


Gesandtsclmft  des  lAc.  Christoph  Reinhard  und  Wolf  Rotlis  an  den 
Kurfürsten  Johann  Gebhard  von  Cöln,  um  im  Auftrage  Graf  Hans 
Georgs  von  Mansfeld  wegen  eines  Bleikaufs  xu  unterhandeln. 

Instruktion, 
was  an  den  hochwirdigisten  fursten  und  herrn  herrn  Johans  Geb- 
harten ertzbischoffen  des  hohen  stifts  Coln  des  heilhgen  Römischen 
reichs  ertzcanzlern  durch  Italien  herzogen  in  Westphaln  und 
Engern  etc.  unsern  genedigisten  hern  von  wegen  unser  Hans 
Georgen  graven   und  hern  zu  Mansfeld  durch  den  achtbarn  hoch- 


510  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Baigerhandels. 

gelarten  unsern  rat  ern  ChristofFen  Reinhart  der  rechte  licenciaten 
und  unsern  diner  Wolfen  Roth  soll  geworben  und  getragen  werden: 

Nach  uberantwortung  der  credenz  seinen  churfurstlichen  g.  unsere 
gantz  willige  und  geflissene  dinst  anzuzeigen  und  ferner  zu  vormelden : 

Sein  churf.  g.  wurden  sich  one  zweiffei  gnedig  zu  erinnern  wissen, 
wes  wir  unlängst,  als  wir  bei  denselben  zum  Arnsbergk  gewesen,  des 
bleikaufs  halben  mit  s.  chf.  g.  geredt,  und  was  wir  damals  von  s.  cht.  g. 
vor  ein  gnedigen  abschid  bekomen,  also  das  sie  uns  zum  vorkauf  vor 
andern  gnedige  befurderunge  tun  wolten,  dessen  wir  uns  nochmals 
ghen  s.  chf.  g.  zum  höchsten  und  dinstlichsten  tetten  bedangken. 

und  hetten  darauf  sie  die  unsern  abgefertigt,  s.  chf.  g.  weiter  von 
unser  und  der  wolgebornen  unser  lieben  brueder  und  jungen  vetters 
wegen  ganz  dinstlich  zu  ersuchen  und  zu  bitten,  weil  man  zu  dem 
seigern  der  Mansfeldischen  kupfer,  wie  s.  chf.  g.  selbst  wüsten,  der  blei 
nit  entraten  konte  und  doch  dem  bergkwergk  die  ubermessige  steige- 
runge  derselben  aus  erheblichen  Ursachen  zum  höchsten  nachteiligk, 
das  s,  chf.  g.  irem  gnedigen  erbieten  nach  uns  zu  berurtem  vorkauf 
alle  blei,  so  in  s.  chf.  g.  furstentumben  gewonnen  und  gemacht,  des- 
gleichen auch  zu  einem  gleichmessigen  kauf  des  zehenden  mit  ver- 
willigung  und  consens  eins  hochwirdigen  thumbcapitels  gnedigklichen 
wolten  kommen  lassen.  Und  das  s.  chf.  g.  (uff  den  vahl,  da  das  stift 
bedacht,  den  vorkauf  erblich  zu  vorlassen)  uns,  unsere  bruder  und 
jungen  vetter  vor  andern  hirzu  gnedigist  befurdern  und  sich  in  dem 
allen  unserm  dinstlichen  vertrauen  nach  gehn  uns  und  die  unsern 
gnedig  erzeigen.  Das  wolten  wir  unsers  besten  vermugens  umb  s.  chf.  g. 
dero  loblich  capitl  und  stift  zu  vordienen  jederzeit  willigk  und  geflissen 
erfunden  werden. 

Wan  sich  dan  s.  chf.  g.,  wie  wir  uns  unzweiffelich  versehen,  hir- 
auf  mit  gnediger  antwort  wurden  vernemen  lassen  oder  disse  ding  be- 
reitan  bei  dero  capitl  abgehandelt  hetten  und  daneben  vermelden 
wurden,  das  wir  zum  vorkauf  änderst  nit  kommen  konten  dan  durch 
die  vorlege  der  bergkwergk,  alsdann  sollen  unsere  gesanten  weiter 
suechen  und  bitten,  sy  aller  gelegenheit  gnedigklich  berichten  zu  lassen, 
sonderlich,  was  jerlich  uff  jedem  bergkwergk  gemacht,  was  gestalt  die 
vorlege  gescheen  muß,  uff  welche  zeit  dieselbe  solt  angeen,  in  was 
kauf  die  blei  uff  der  stette  zu  bekommen,  durch  was  wege  sy  zum 
bequembsten  nach  Franckfurt  zu  bringen,  item  wie  schwer  der  bergk- 
centner  ist,  item  wie  die  silber,  was  die  blei  ubefr  ein  lott  halten,  solten 
bezalt  werden,    item,    nachdem   die  getribene   blei   zum   seigern   nit 


No.Sl4-315.    155S.  511 


tiiglich,  ob  sie  in  andere  wege  an  zu  werden  oder  wie  man  denn  centner 

achten  weite. 

Und  wan  sich  nun  die  unsern  aller  gelegenheit  erkundet  und  einen 
entlichen  gewissen  vorschlagk  bekomen,  sollen  sy  mit  vorgehender  ge- 
burlicher  dangsagung  bei  hochgedachtem  erzbischofFen  und  churfursten 
unserm  gnedigisten  hern  iren  abschid  underthenigklichen  suchen,  alle 
disse  ding  an  uns  zu  bringen  und  von  unsertwegen  dinstlich  bitten, 
das  s.  chf.  g.  den  Sachen  ein  kurzen  gnedigen  anstand  wolten  geben, 
raitler  zeit  wir  uns  durch  schritt  oder  ferner  Schickung,  was  uns  hierin 
anzunemen  oder  nit,  endlich  wolten  orderen. 

Da  auch  unsere  gesanten  vermerken  wurden,  das  uns  die  vorleg 
annemlich  und  wir  disfals  ein  ehrlichen  vertraueten  man  zum  factor 
haben  musten,  selten  sie  derwegen  bei  hochgedachtem  unserm  gne- 
digisten hern  weiter  dinstlich  suchen,  uns  in  deme  beraten  und  hulf- 
lich  zu  sein. 

Hans  Jörg  graf  zu  Mansfelt  etc. 
propria  ss^ 

Äitsfertigung  mit  eigenhändiger  Unterschrift  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisleben, 
Suigerhandel,  Paket  26,  XVI. 

Auf  der  Rückseite:  1558.  Instruction  an  den  erzbischof  und  churf.  zu  Colin, 
blei  belangend. 

Ebendort  das  Konzept  eines  von  Christofferus  Reinhart,  der  rechten  licenciat, 
und  Wolf  Roth  verfassten  Schriftsatzes  an  den  Kurfürsten,  icorin  sie  auf  dessen 
WunscJi  ihr  Anliegen  schriftlich  übergeben. 

Undatiert. 


315.   1558  September  12.    Sebastian  Welser    an    Graf 
Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Betrifft  Silber-  und  Kupferkauf. 

Wolgeborner  herr,  eurn  gnaden  seien  mein  gantz  undertlienig 
willig  dienst  mit  vleis  voran  berait.  Gnediger  herr,  eur  gnaden  wider- 
beantwurtlichs  gnedigs  schreiben  Eisleben,  den  20'^"  Augusti  negst  ver- 
schiuen  dattri  (I),  hab  ich  sambt  inverwarter  und  eingeschlossner  con- 
tractsnottel ,  den  sylber-  und  kupferkauf  belangende,  erst  auf  den  10*«" 
Settembris  empfangen  und  dasselbig  alles  seines  inhalts  und  so  vill 
daraus  vernomen ,  daß  e.  g.  nochmalen  uff  irem  hievorigen  schreiben 
aus  bedenklichen  Ursachen  verharren.  Wiewoll  mir  nun  etwas  be- 
schwerlich fallen  will,  das  angezogen  silber  und  kupfer  in  so  hochem 


512  Ürkundenbuch  zur  Oeschlchte  des  Man sf eidischen  Saigerhandels. 


anschlag  und  preis,  als  die  mark  feinsilbers  umb  zehen  guldin  und 
den  centner  garkiipfers  umb  aylf  gülden,  anzunemen,  weil  ich  meines 
gelts,  so  ich  e.  g.  yetzt  alspald  hinausgeben  muß,  in  ander  wege  vill 
pesser  zu  geniessen  und  anzulegen  wisst,  zudem  das  auch  ganz  un- 
gewiß, daß  die  kupfer  allwegen  in  so  hochem  preis  und  kauf  mögen 
hingepracht  und  vertriben  werden ;  und  da  dieselben  fallen  selten, 
raieße  ich  schaden  und  nachtail  daran  leiden.  Aber  wie  dem  allem, 
dieweil  diser  handel  so  weit  kumen,  so  will  ich  eurn  gnaden  hierin 
underdienstliche  willfaiung  thun  und  dem  angeregten  kauf  der  uber- 
schickten  contractsnottel  genieß  also  annemen  und  damit  zu  disem  mal 
zufriden  sein.  Allein  hab  ich  in  angeregter  nottel  ein  klaine  pesserung 
mit  hineinsetzung  der  kupfer  (welliches  meins  erachtens  ungevarlich 
übersehen  worden)  darzugethan,  des  Versehens,  es  sollen  e.  g.  solichs 
in  kainen  Ungnaden,  sondern  der  notturft  nach  vermerken.  Wolliche 
nottel  ich  auch  e.  g.  hiemit  widerumb  zusende,  dieselben  aller  ding, 
wie  sich  gepurt,  verfertigen  ze  lassen.  So  bin  ich  erputtig  und  willig 
e.  g.  oder  derselben  verordenten  gewalt-  und  bevelchhabern  die  zehen- 
taussent  guldin  auf  jetzt  künftigen  Leibtzigker  michelsmarkt  gegen 
einantwurtung  derselben  verschreibung  durch  Wien  zu  erlegen  und 
bezallen  zu  lassen,  mit  erstem  e.  g.  zu  vermelden  und  mich  hernach 
der  lifferung  der  silber  und  kupfer  zu  bestimpten  und  ernannten  zeiten 
gewislich  und  entlich  versehen.  Und  hab  e.  g.  hiemit  sollichs  uff 
berurt  ir  schreiben  underdienstlicher  wollmeinung  in  antwurt  nit 
sollen  verhalten,  dan  e.  g.  allen  underdienstlichen  willen  zu  beweisen, 
bin  ich  berait  und  willig.    Dattum  montags,  den  12**"  Settember  1558 

e.  g. 

underdienstwilliger 

Sebastian  "Welser  etc. 

Außenadresse:  Dem  wolgeboruen  herrn  herrn  Hans  Georgen  grafen  und 
herrn  zu  Mansfeldt  und  edlen  herrn  zu  Heldrungen  meinem  genedigeu  herrn. 

Darauf  die  Kanzleinotiz  (übenrot) :  Adi  16.  Sept.  uff  die  hutten  Esfelt  ge- 
antwortt  a^  58  und  adi  18.  dito  dem  Herten  Pfinzing  durch  mich  zugeschryben, 
das  die  vorschreybung  sol  gefertigt. 

Ausfertigung  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  FaJcet  23,  IV. 
Außer  dem  Verschlußsiegel  Welsers  ein  eingepreßtes  Siegel  Obenrots. 


Ko.  315-316.    1558.  513 


316.  1558  September  12.  Wernigerode,  (pr.  Sept.  15.) 
Dr.  Franz  Schusler  an  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld. 

Fragt  an,  ob  der  Graf  die  Hütte  Luderstadt  übernehmen  will;  bittet, 
ihn  nicht  daran  zu  hindern,  1000  Zentner  Kupfer  auf  der  Hütten 
XU  saigern. 

Wolgeborner  grave,  e.  g.  seint  mein  willige  und  gevlissene  dinste 
zuvorn.  Gnediger  her,  e.  g.  wissen  sich  gnediglichen  zu  entsinnen, 
was  mid  e.  g.  ich  der  hutten  Luderstadt  halber  vorabschiedet.  Und 
wiewohl  e.  g.  ich  dy  gleubiger,  mit  denen  e.  g.  handeln  lassen  solten, 
vorzeichnet  übergeben,  so  ist  doch  mir  derwegen  kein  ander  schreiben 
zukommen,  dan  das  e.  g.  geschrieben,  das  e.  g.  nit  gestatten  kunten, 
das  ander  leute  solche  hutten  keufen  solten;  darauf  es  auch  bis  anher 
also  beruhet.  Und  wiwohl  etzliche  umb  solche  hutten  angesucht,  so 
ist  doch  dieselbige  bis  anher  von  niemands  noch  kauft  worden.  Damit 
aber  di  hutten  nit  gar  ledig  stehen  möchte  und  gleichwohl  auch  der 
zins  davon  nit  vorgeblich  geben,  hab  ich  von  dem  wolgebornen  hern 
hern  CristofFeln  graven  zu  Mansfeld  meinem  gnedigen  hern  ich  1000 
centner  kupfers  kauft,  dieselbigen  ich  des  orts  zu  Luderstadt  zu  seigern 
bedacht,  inmassen  ich  dan  gedachte  hutten  ein  Zeitlang  in  meinem 
gebrauch  gehabt.  Wiewohl  mir  nun  nit  bewust,  das  e.  g.  mid  der 
hutten  lehentregeru  oder  mid  mir  in  Ungnaden  zu  tun,  auch  e.  g.  sich 
mid  dem  wolgebornen  hern  Ludwig  graven  zu  Stolberg  meinem  gne- 
digen hern  sich  jungst  zu  "Walhausen  aller  Sachen,  sonderlich  auch  der 
burgschaft  halber  freuntlich  unterredt  und  vorglichen,  so  sollen  doch 
e.  g.  m.  g.  h.  von  Stolberg  halber  auf  gedachte  hutten  Luderstadt  und 
derselbigen  vorhanden  einen  arrest  und  kommer  haben  legen  lassen. 
"Wan  dan  m.  g.  h.  grave  Albrecht  George  e.  g.  sowohl  als  ich  solche 
hutten  gunet,  soferne  e.  g.  nohr  gleubiger,  so  s.  g.  gelegen,  auf  sich 
nemen  wollen,  und  dan  auch  mein  gemuete  nit  ist,  den  verrat  der 
hutten  zu  geringern,  sondern  vilmehr  bedacht  bin,  denselbigen  durch 
dy  arbeit  der  1000  centner,  so  für  Martini  und  ehr  aufgearbeitet  sein 
sollen,  zu  Sterken,  so  gelanget  an  e.  g.  mein  undertenige  bitte,  e.  g. 
weiten  sich  gnediglich  ercleren,  ob  e.  g.  solche  hutten  behalten  wollen, 
auch  was  e.  g.  für  glaubiger  auf  sich  zu  nemen  bedacht,  und  do  e.  g. 
TL]  g.'  h.  von  Stolberg  der  4500  goldü  bei  Levin  von  Halle  und  5000  th 
boi  den  Reinicken  zu  Mansfelt  entnemen  (do  e.  g.  je  mid  den  vorigen 
e.  g.  angezeigten  gleubigern  nit  handeln  wollen),  so  soll  e.  g.  für  andern 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  33 


514  ürkundenbuch  zur  (^eschiclite  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


solche  hutten  und  derselbigen  vorhanden  an  gehölz  und  anderm  gegunt 
werden.  Doch  bitt  ich  underteniglichen,  e.  g.  wollen  mich  an  seigerung 
der  erkauften  kupfer  mid  dem  kommer  nit  hindern,  sondern  den- 
selbigen  gnediglich  abschaffen  odder  ie  zum  wenigsten  dohin  richten, 
daß  ich  der  arbeit  solcher  kupfer  nit  gehindert.  So  hat  der  factor 
albereit  zugesagt,  will  solichs  auch  hiemit  e.  g.  zugeschrieben  haben, 
daß  der  verrat  der  hutten,  so  für  anfangs  der  arbeit  vorhanden  gewesen, 
ehr  gemehret  dan  geringert,  auch  der  hutten  stehend  gehölz  nit  ange- 
griffen werden  solle,  und  e.  g.  weiten  gnediglich  bedenken,  do  ich 
an  der  arbeit  vorhindert,  was  Schadens  daraus  ervolgen  und  meine 
letzlich  derselbige  zugerechent  werden  muste.  Derwegen  zu  e.  g.  ich 
der  undertenigen  Zuversicht  bin,  e.  g.  werden  gedachten  kommer,  wc 
nit  genzlich  abschaffen,  doch  dergestalt  öffnen,  das  solche  meine  ge- 
kaufte kupfer  zwuschen  hier  und  Martini  aufgearbeitet  werden  möge; 
so  werden  e.  g.  sich  auch  des  huttenkaufs  halber,  und  was  e.  g.  fui 
gleubiger  auf  sich  zu  nemen  bedacht,  gegen  mich  gnedighchen  ercleren. 
Gereicht  e.  g.  selbst  mid  zum  besten.  Und  bin  e.  g.  undertenig  zu 
dinen  ganz  willig.    Datum  Wernigerode,  den  12.  Septembris  a''  58 

e.  g.  dinstwilliger 

Franciscus  Schusler  doctor. 
Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJmndel,  Paket  11,  XXVI 


317.  1558  September  14.  Die  Yormünder  der  hinter- 
lassenen  Kinder  Veit  Trillers  zu  Saalfeld  an  Martin 
Obenrot  und  Wolf  Koth. 

Bitten,  ihnen  von  wegen  unser  pflegkinder  uff  Michaelis  schirst- 
kunftig  eintausent  gülden  von  der  hauptsumma  im  saigerhande] 
stehende  auszuzahlen. 

Kanzleinotiz:  Ist  bei  Mich.  Nebltau  bestelt,  inen  600  fl  zu  entrichten, 
Darauf  eine  neue  Eingabe  unterm  26.  Februar  1559. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  19,  XXXX. 


318.    1558  September  19.    Eisfeld.     Martin  Obenrot  ar 
Martin  Pfintzing.  j 

Ueberschickt  ihm  ein  Pferd  und  ein  Rezept.  Dankt  für  die  Förderum 
der  Vertragsverhandlungen  mit  Welser.  Qraf  Hans  Oeorg  will  sich  nu\ 
im  Outen  mit  den  Manlich  cmseinandersetxen. 


No.  316-318.    1558.  515 


Laus  deo  semper  1558  adj  19.  Septembris 
hutten  Eisfeld. 

Meinen  gantz  gevlissen  und  willigen  dinst  zuvor,  erber  und  ehm- 
vester  grosgunstiger  Juncker.  Dis  mein  schreiben  an  eur  ehrenvest 
belanget  allein  das,  demnach  durch  viel  Verhinderung  ich  doch  letz- 
lichen  bey  m.  g.  hern  angehalten,  e.  ehrenvest  den  zugesagten  ritling 
zu  übersenden,  als  hab  ich  hirmit  mein  diner  abgefertiget,  bin  guter 
hofnung  zu  gott,  soll  euch  gemelt  roß  ohne  schaden  und  woll  ant- 
worten. Und  nachdeme  jungst  unvorsehen  m.  g.  h,  Junker  eyner  den 
gaul  ubern  graben  gesprengt,  derwegen  ich  befarte,  daß  ihme  schaden 
mochte,  so  hat  doch  das  pferd  got  lob  von  Eisleben  aus  bis  uf  die 
hutten  sich  woll  gehalten.  Unser  hergot  gebe  e.  ehmvest  gluk  und 
heil  darzue.    Amen. 

Nachdeme  aber  m.  g.  h.  gantz  unwilligk  gewesen  und  sich  auch 
eynes  Schadens  am  pferd  befarete,  so  hat  s.  g.  doch  sich  kegen  mir 
vornemen  lassen,  wo  eynichen  mangel  ihr  am  pferde  spuret,  wollen  s.  g.  e. 
ehrenvest  die  wal  under  andern  allen  s.  g.  pferd en  zu  nemen  vor- 
statten. Welchs  ich  gerne  vornommen,  und  bin  gewiß,  daß  m.  g.  herr 
e.  ehrenvest  mit  sondern  gnaden  bewogen  ist. 

Zum  andern  hab  ich  mit  groser  muhe  von  m.  g.  frauen  der  alt- 
grefin  das  recept  zum  weisen  aquavitte  zu  wegen  bracht,  welche  ich 
auch  e.  ehrenvest  hirmit  thue  übersenden.  Und  hab  nicht  underlassen, 
m.  g.  h.  distillirer  solchs  übersehen  lassen,  obs  recht  sey.  Hat  ehr 
mich  bericht,  das  es  recht  sey,  allein  am  allerletzten  under  den  4  stucken, 
darunder  der  ambra  gebraucht  wirt,  gehört  noch  ein  stuck  zue; 
aber  es  ist  gar  neulich  darzu  geordnet.  Domit  es  nun  daran  auch 
nicht  mangeln  soll,  wil  ich  uf  wieder  anheimkunft  m.  g.  h.  aus  West- 
pfalen  vom  erzbischof  und  churfursten  zu  Collen  von  s.  g.  nicht  lassen, 
bis  ich  solch  stuck  auch  erfare  und  euch  vormelde;  darzu  solt  e. 
hrenvest  mir  vortrauen. 

Letzlichen  wil  e.  ehrenvest  ich  nicht  bergen,  daß  der  herr  Welser 
ra,  g.  h.  geschrieben  und  bestediget  die  jüngste  abhandlung,  darin 
ileichwoll  wir  vleiß  und '  forderung  auch  gespurt.  Solchs  hab  ich  ab- 
esens  m.  g.  h.  erbrochen,  und  soll  die  vorsicherung  nach  laut  der 
jttel  vorfertiget  und  nehesten  mark  zu  Leipzig  kegen  empfahung  der 
imma  geldes  uberantwort  werden  und  forder  der  Verpflichtung  nach 
osatzt  werden,  kein  vorhinderung  haben. 

Weil  ich  auch  jüngsten  mit  gantzera  vortrauen  mit  e.  ehrenvest 
(■eredt,    daß  in   der  Manlich  handel   gleichwoll  mit  unvorsichtikait  der 


516  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


underhendler  m.  g.  h.  verkurtzt,  hab  ich  uf  e.  ehrenvest  dazumall  vor- 
geschlagen mittel  emsigk  bey  m.  g.  h.  angehalten  und  stost  sich  allein 
an  deme,  daß  m.  g.  h.  so  erbar  ist  und  keyns  weges  änderst  sich  ein- 
lassen, denn  was  mit  willen  bey  den  Manlichen  zu  erhalten,  gesinnet. 
Wann  es  aber  je  dahin  solt  geratten,  daß  die  Manlich  keinesweges  von 
ihrem  grossen  nutz  abstehen  weiten  und  allein  dohin  vormeinen,  m. 
g.  h.  zur  ablegung  zu  dringen,  bitt  e.  ehrenvest  ich  dinstlich,  (zwuschen 
hier  und  michelsmarkt)  wollen  uf  verschlag  und  mittel  denken,  ob 
noch  den  Sachen  zu  raten  were,  uf  das  herr  und  knecht  (vorstehet 
mich)  bey  einander  bleiben  konten.  Dann  ohne  rhum  zu  schreiben, 
ist  warlich  der  gut  grafi"  und  herr  getreu  und  from  und  hat  erbarkeit 
lieb.  Und  wann  der  federn  ferner  zu  vortrauen,  wolt  ich  e.  ehrenvest 
forder  gelegenheit  vormelden.  Uf  dißmal  aber  nicht  mer,  den  die  gnade 
gottes  sey  mit  euch  und  den  euren  allezeit.  Datum  ut  supra 
e.  ehrenvest 

wilhger  diner 

Martin  Obenrod. 

Außenadresse:  Dem  erbaren  und  ehrenvesten  Martin  Pfinzing  uf  Henniffeld  (?) 
und  des  rats  zue  Nurmberck  meynem  großgunstigen  Junkern  zu  eigen  banden. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisigen,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV. 


319.    1558  September  21.  Nürnberg.    Sebastian  Welser 
an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Hat  Jakob  Grieb  %u  Leipzig  angewiesen,  die  verabredete  Summe  von 
10000  fl  gegen  Aushändigung  der  Verschreibung  über  das  Kupfer  und 
Silber  auszuzahlen. 

Wolgeborner  herr,  euer  gnaden  seyn  mein  gantz  untertenig  wiellieg 
dienst  miet  fleyß  bevoran  berait.  Genediger  her,  den  12'«"  dieses 
laffenden  monetz  Setembriß  schrieb  ich  e.  g.  den  kauf  umb  die  fünf- 
hundert mark  sielber  und  fünfhundert  centner  kuepfer  nach  derselben 
begern  zu  mit  unterdinstlicher  verwenung,  e.  g.  hernach  zu  berichten, 
wo  und  bey  wem  derselben  befelchhaber  die  versprochnen  zehen- 
tausent  gülden  in  diesem  Leyptzger  michelsmarkt  finden  und  einemen 
solt.  Demselben  nach  thue  ich  e.  g.  unterdiensthch  berichten,  das  der 
erbar  Jacob  Grieb  mein  gueter  freund  zu  Leyptzig  solche  lO""  gülden 
von  meinetwegen  jegen  uberantwortung  der  verglichnen  vorschreibung 
e.  g.  bevelchhabern  zuestellen  und  darumb  vorgenuogen  wirt;   das  ich 


No.  318-321.    1558—1559.  517 

e.  g.,  dieselben  darauf  abzufertigen,  nit  unangezaigt  lassen  soll,  der 
Zuversicht,  e.  g.  werde  dajegen  g.  verfuegen,  daß  mir  zu  gepuerlicher 
zeyt  und  der  verschreib ung  gemeß  solliche  silber  und  kuepfer  geliebert 
werden.  Dann  e.  g.  unterdienstlichen  willen  zu  beweisen,  bin  ich 
berait  und  willig.    Nurmberg,  den  XXI  Setember  ano  58 

e.  g.  unterdienstwilliger 

Sewastian  Weisser  etc. 

Außenadresse:  Dem  wolgebomen  herren  Hans  .rorgen  graffen  und  herren  zu 
Mansfeld  und  edlen  herren  zu  Heldrungen  meinem  g.  herren. 

Ausfertigung  im  GexcerTc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV. 


320.  1558  Oktober  12.  1  ^  .    . 

321.  1559  April  24.      \  ^'"P^'^". 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  verschreiben 
Sebastian  Welser  zu  Nürnberg  für  eine  dargeliehene  Summe  von  10000  fl 
500  M  Silber  und  500  Zentner  Garkupfer  (die  Mark  für  10  fl  und 
den  Zentner  für  11  fl). 

Wir  Hans  George  und  Peter  Ernst  gebrueder  graven  und  hem 
zu  Mansfeld  edle  hem  zu  Heldrungen  vor  uns,  unsere  bruder  und 
jungen  vetter  und  unser  aller  erben  hirmit  öffentlich  bekennen,  das 
wir  uns  mit  dem  erbarn  und  vesten  unserm  besondern  gunstigen  lieben 
Sebastian  Welser  des  rats  zu  Normbergk  eines  silber-  und  kupferkaufs 
nachvolgendermaß  vereinigt  und  verglichen  haben:  nemlich  gedachter 
Sebastian  Welser  hat  uns  in  itzigem  Leyptzigischen  michels-  (oster-) 
mark  zehentausent  gülden  muntz,  einundzwantzigk  groschen  vor  ein 
gülden,  an  tallern  zu  vierundzwantzigk  groschen  gerechent,  baruber  in 
unser  sicher  gewarsam  antworten  lassen,  der  wir  ihn,  und  weme  es 
sonst  von  noten,  quidt,  ledigk  und  loß  sagen.  Darauf  haben  wir  ime 
zugesagt  und  versprochen,  zusagen  und  versprechen  auch  hirmit  in 
craft  dis  briefes  bey  unsern  grefielichen  waren  werten  und  gutem 
glauben,  das  wir  gedachtem  Sebastian  Welser,  seinen  erben  oder  ge- 
treuen innehabern  dis  briefes  von  ausgang  dis  markts  an  in  den 
nechsten  dreien 'monaten  dritthalb  hundert  Normberger  mark  feinsilber, 
dergleichen  dritthalbhundert  Normberger  zentner  rein  garkupfer  und 
volgend  nach  ausgang  der  ersten  drey  monat  widderumb  in  den  nechst 
darnach  kommenden  dreien  monaten  abermals  dritthalbhundert  fein 
mark  und  dritthalbhundert  zentner  garkupfer,   ide  feine  Normberger 


518  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

mark  silber  zu  zehen  gülden  muntz  und  iden  Normberger  zentner 
garkupfer  umb  eilf  gülden,  alles  auf  unser  wagnus  und  uncosten  in 
abschlagk  vorgemelter  zehentausent  gülden  in  die  Stadt  Norrabergk  ane 
allen  lengern  verzugk  wollen  antworten  und  liebern  lassen,  also  das 
solche  lieberunge  beides  der  silber  und  kupfer  vor  ausgang  des  künf- 
tigen Leypzigischen  oster-  (michels-)  maikts  des  (dis)  neunund- 
funfzigisten  jars  gewislich  gescheen  sein  soll.  Was  sich  alsdan  im 
selben  markt  in  entlicher  abrechnunge  befinden  wirt,  das  wir  an  silber 
und  kupfer  über  die  zehentausent  gülden  geliebert,  denselben  rest  soll 
uns  Sebastian  Welser  widder  herauszugeben  schuldigk  sein.  Im  fahl 
aber  do  wir  oder  unsere  mitbeschriebene,  welchs  doch  nicht  sein  noch 
gescheen  soll,  an  obbestimpter  lieberung  einer  oder  mehr  zeit  seumigk 
sein  wurden,  so  geben  wir  dem  Welser,  seinen  erben  oder  treuen  inne- 
habern  dis  briefes  hirmit  gewalt  und  macht,  unsere  silber  und  kupfer, 
wo  und  weichenden  sie  die  antreffen  mögen,  zu  kommern,  aufzuhalten, 
zu  sich  zu  nemen,  zu  vorkaufen  und  ires  gefallens  darmit  zu  gebaren, 
bissolange  sie  ires  ausstants  sampt  billichem  kosten  und  scheden  genz- 
lich  und  gar  zu  billiger  gnuge  habhaft  und  bezalt  worden  seint,  in 
welchem  fahl  sie  widder  recht  noch  einige  obrigkeit,  auch  widder  uns 
nit  sollen  gehandelt  haben.  Wie  wir  uns  dan  disfals  des  rechtens  und 
alles  andern  behelfs;  den  wir  hirwider  mit  ichte  anziehen  mochten,  für 
uns  und  unsere  mitbeschriebene  genzlich  und  gar  wollen  vorziehen 
und  begeben  haben.  Treulich  und  alle  geferde  ausgeschlossen.  Zu 
urkunt  haben  wir  unsere  insigelle  wissentlich  an  dissen  brief  hengen 
lassen,  den  wir,  graf  Hans  George,  für  uns  und  in  volmacht  wolgedachts 
unsers  brudern  graf  Peter  Ernsts  mit  eigener  band  underschrieben 
haben.  Gescheen  zu  Leipzk,  den  12.  tag  Octobris  (montags  nach  Can- 
tate  den  24-  Aprilis)  nach  Christi  unsers  hern  und  heillants  geburt  im 
tausent  fünfhundert  und  acht-  (neun-)  und  funfzigisten  jhare.  i 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV.  | 

In  dorso:  ^ 

Nottel  der  verschrybung  Sebastian  Welsern  über  500  mark  silber 

und  500  centner  garkupfer  von  Michaelis  anno  58  bis  ostern  anno  59. 
Item  gleicher  gestalt  widderumb  von  Ostern  anno  59  bis  widder- 

umb  uff  Michaelis  desselbigen  jars  verneuert. 


No.  320-322.    1558.  519 


322.  1558  Oktober  17.  Leipzig.  Hieronymus  Rauscher 
und  Claus  Bromm  an  die  Mansfeldischen  Räte 
Bartel  Wiedemann,  Wolf  Roth  und  Merten  Obenrot. 

Zeigen  an,  daß  sie  auf  Schloß  Friedeburg  erscheinen  werden. 

unser  freundlich  ganz  willig  dinst  bevorn,  erbare  wolgeachte  be- 
sondere gunstige  herren  und  freund.  Das  ir  die  anderrede,  so  ir  jungst 
alhie  mit  uns  gehabt,  an  den  wolgebornen  und  edlen  grafen  und  herren 
hern  Hans  Gorgen  grafen  zu  Mansfelt  etc.  unseren  genedigen  herren 
gelangen  habt  lassen  und  s.  g.  nicht  allein  gewilliget,  sondern  auch 
euch  auferleget,  mitfei  und  wege  anzuhören,  wie  s.  g.  mit  uns  zu  vor- 
gleichung  kommen  muchten,  auch  s.  g.  bevelch  gethan,  den  hern  canzler 
Melcher  Nickeln  zu  solcher  handlung  zu  zihen,  das  thun  kegen  wol- 
gedachtem  grafen  wir  uns  in  underthenikeit  und  kegen  euch  freundlich 
bedanken.  Und  weil  uns  nix  liebers,  dann  das  diesem  handel  one 
fernere  weitleuftikeit,  darzu  es  in  warheit  wider  unseren  willen  und 
hoffnung  geraten,  der  billikeit  nach  in  der  gute  abgeholfen,  als  wollen 
uff  euer  ietzig  erfordern  ich  Jheronymus  Rauscher,  demnach  ich  Claus 
Brum  meiner  hohen  notturft  nach  in  Sachen,  doran  mir  merklichen  vil 
gelegen,  morgen  frue  vorreiten  mus,  uff  schirstkommenden  mittwoch 
kegen  abent  uff  wolgedachtes  grafen  schlos  Fridburgk  mit  gottes  hulf 
bei  euch  erscheinen,  der  hoffnung,  der  liebe  gott  werde  gnad  und  mittel 
verleihen,  das  wir  zu  guttlicher  vorgleichung  kommen.  Und  haben 
euch,  denen  wir  zu  dienen  gantz  willig,  uff  euer  schreiben  solchs  nicht 
vorhalten  kunnen.    Datum  Leipzig,  den  17 *^''  Octobris  im  1558*®°. 

Jheronymus  Rauscher 
Claus  Brom  s'. 

Äussenadresse :  Dem  erbarn  und  wolgeachten  Bartel  Widemann,  Wolf  Roten 
and  Merten  Abend rott,  Mansfeldischen  reten  und  rentmeister  unseren  gunstigen 
herren  und  freunden. 

Ausfertigung  (von  der  Hand  Eauschers,  Bromms  Unterschrift  eigenhändig)  im 
Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel ,  Paket  14,  XXXII. 


520  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels, 

323.  1558  November  14.  Leipzig.  Der  Fürstl.  Bay- 
rische Rat  Albrecht  Reiffenstein  und  sein  Bruder 
Wilhelm  Reiffenstein  an  die  Grafen  Hans  Georg 
und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld. 

Bitten  erneut,  ihnen  wegen  der  Hütte  Steinach,  von  der  ihnen  der  halbe 
Teil  zuständig  und  die  ohne  ihr  Wissen  und  Willen  dem  Christoph  Mos- 
hauer  eingeräumt  worden  sei,  eine  Versicherung  zu  erteilen. 

Ausfertigung  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  17,  XXXIV. 


324.    1558  November  18.    Leipzig.     Die  Steinacher  Ge- 
sellschafter an  den  Kurfürsten  August  von  Sachsen. 

Die  Grafen  von  Mansfeld  hätten  auf  dem  Tage  von  Friedeburg  (19.  Okt.) 
erklärt,  sie  könnten  den  Abschied  von  Dresden  nicht  erfüllen,  da  die  Gesell- 
schafter untereinander  uneins  seien.  Bauscher  habe  darauf  erwiedert,  daß 
es  ihnen  bekannt  sei,  daß  die  Grafen  einige  der  alten  Gesellschafter  (ihre 
Untertanen)  auf  ihre  Seite  gebracht,  um  die  Auseinandersetzung  zu  ver- 
zögern. Um  dies  zu  widerlegen,  schlugen  die  gräflichen  Bäte  einen  Tag 
zu  Eisleben  zur  gütlichen  Handlung  vor.  Bauscher  erklärte  darauf,  sie 
seien  damit  einverstanden,  wenn  sich  die  Grafen  mit  den  alten  Gesell- 
schaftern besonders  verglichen,  doch  müßten  diese  den  Schaden,  den 
der  Handel  (u.  zwar  eben  durch  die  alten  Gesellschafter)  erlitten,  pro  rata 
ihres  Hauptguts  (durch  die  Grafen)  erlegen,  doch  nichts  deste  minder  die 
Verzinsung  uf  die  ganze  haubtsumma,  so  der  graf  wieder  alten  noch 
neuen  geselschaftern ,  sondern  dem  handel  schuldig,  des  handeis  factor 
zu  ablegung  der  schulden,  so  uff  den  handel  stunden,  erleget  werden. 
Die  Bäte  erachteten  jedoch  dies  Anerbieten  mer  dan  für  überflüssig. 

Wenige  Tage  nach  der  Friedeburger  Verhandlung  verglich  sich  der  Graf 
mit  den  Meyenburg  dennoch  und  stellten  ihnen  8  Bürgen.^  wie  ebenso  die 
Meyenburg  den  Grafen  8  Bürgen  zu  stellen  hatten  für  den  Fall,  daß  die 
Grafen  wegen  des  Vertrages  bedrängt  würden.  Jedoch  konnten  die  Meyen- 
burg die  Bürgen  nicht  auftreiben  und  also  die  Urkunde  nicht  vollziehen. 

Aus  diesem  Verhalten  ergab  sich  für  die  Gesellschafter  die  Ablehnung 
der  anderen  von  den  Grafen  geforderten  Artikel: 

1.  Wegen  der  20  000  fl,  die  letzte  Herbstmesse  in  Frankfurt  fällig 
waren  und  von  den   Gesellschaftern    aufgebracht  und  ihnen  mit  7  %  zu 


No.  323-326.    1558.  521 


verzinsen  waren.  Sie  sollen  in  4  Jahren  abgelegt  werden,  im  Fall  der 
säumigen  Zinszahlung  jedoch  sofort  rückzahlbar  sein. 

Dieser  Artikel  könne  nicht  gemildert  werden. 

2.  Die  Grafen  verlangten  für  das  Jahr,  in  dem  sie  als  Mitgesellschafter 
beteiligt  gewesen,  17777  fl  Dividende. 

Das  alles  seien,  wie  die  Meyenburgsche  Sache  erweise,  nur  Ausflüchte. 
Sie  bitten  daher  den  Kurfürsten,  ihnen  schleunige  Hilfe  widerfahren 
zu  lassen. 

Mundum  im  Gewerk.  Archiv  zu  EifHeben,  Saigerhandd,  Faket  18,  XXXVI. 


325.    1558  Dezember  4.    Hans  Rudolf,  Secretarius,  an 
den  Mansfeldischen  Rentmeister  Martin  Obenrot. 

Die  Landsteuer  sei  im  Weimarischen  und  in  den  anderen  Kreisen  noch 
nicht  eingegangen;  deshalb  möge  Obenrot  erst  am  12.  Dezember  zu  em- 
phahung  der  sechstausent  gülden  alhier  ansuchen.  Ir  wollet  auch 
dorab  sein ,  das  der  abrede  gemes  meiner  gnedigen  herren  der  grafen 
verschreibung  uff  di  sechzehentausent  gülden  uberschikt  werden,  wan 
er  di  erste  oder  andere  empfahung  hilt. 

In  gleichmas  auch  nicht  vergesseu,  weil  aus  einer  eil  vor  einem 
jar  an  einem  sack  ein  unrechter  zeddel  gebunden,  als  des  Inhalts  l  V2  C 
gülden,  das  doch  in  demselbig  sack  nach  lauts  des  munzverzeichnus 
zweihundert  zwene  gülden  gewesen  und  also  zwene  und  fünfzig  gülden 
ubermas  befunden,  welches  doctor  Luschwitz  und  licenciat  Reinhards 
heftigs  eilen  geursacht,  das  ich  solche  ubermas  in  den  itzigen  sechs- 
tausent gülden  Widder  abziehen  muge. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  8,  XVIII. 


326.    1558  Dezember  24.    Eisleben. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  versprechen, 
dem  Herzog  Johann  Friedrich  d.  M.  von  Sachsen  für  eine  dargeliehene 
Summe  von  16000  fl  Silber  zu  liefern. 

Wir  Hans  George  und  Peter  Ernst  gebrudere  graven  und  hern 
zu  Mansfeld  etc.  bekennen  vor  uns  und  unsere  liebe  brudere  und 
jungen  vettern,  irer  lieben  und  unser  erben  und  tun  kunt  gegen 
mennigUch :  Nachdem  der  durchlauchtige  hochgeborne  fürst  und  her 
her  Johans  Friedrich  der  mitler  herzog  zu  Sachsen  etc.  unser  gnediger 


522  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Manafeldischen  Saigerhandels. 

her  uff  unser  underthenigs  und  bitlichs  ansuchen  aus  besonderm  gne- 
digem  willen  zu  erhaltunge  unsers  bergwergs  und  seigerhandels  secht- 
zehentausent  gülden  münz,  ainundzwanzig  groschen  vor  ein  gülden 
gerechent,  der  chur-  und  fursten  zu  Sachsen  landswerunge,  furgesetzt, 
die  wir  auch  von  seinen  fürstlichen  gnaden  wegen  durch  die  unsern 
baruber  gezelet  haben  entpfahen  lassen  und  sein  f.  g.  solcher  Zustellung 
hierait  queit,  ledig  und  los  sagen,  als  haben  wir  dagegen  hochgedachtem 
unserm  gnedigen  fursten  und  hern  underteniglich  zugesagt,  solchs  auch 
gelobt  und  versprochen,  sagen  zu,  geloben  und  vorsprechen  vor  uns  und 
obgedachte  unsere  liebe  bruedere,  jungen  vettern,  irer  liebden  und  unsere 
erben  in  craft  ditz  briefes  bei  unsern  greffehchen  trauen,  waren  werten, 
das  wir  obgesatzte  summa  der  sechtzehentausent  gülden  zum  halben  teil 
mit  den  silbern,  die  wir  seinen  f.  g.  one  das  inhalts  der  ufgerichten 
hutten Verschreibunge  kaufsweise  zukommen  zu  lassen  schuldig  und 
darüber  noch  achthundert  mark  Silbers,  ide  mark  zu  zehen  gülden  und 
einen  halben  groschen,  sein  f.  g.  inwendig  vier  monateu  die  nechsten 
nach  dato  zu  undertenigem  dank  one  einigen  verzug,  vorhinderunge 
und  ausflucht  gewislich  erlegen  und  mit  der  ersten  bezalunge  ausgang 
des  ersten  monats,  so  uf  den  24.  dises  monats  Decembris  angehen  und 
uf  den  24.  Januarii  enden  soll,  an  erlegung  der  silber  in  den  nechst- 
volgenden  dreien  monaten  und  iden  raonat  besonder  fünfhundert  drei- 
unddreissig  mark  und  etzliche  quinten  zu  erlegen  anfahen,  also  und 
dergestalt,  das  unser  gnediger  fürst  und  her  berurter  fursetzunge  der 
sechtzehentausent  gülden  in  solchen  dreien  monaten  mit  silber  gewis- 
liche  und  ungeseumbte  bezalunge  im  zehenden  zu  Salfeld  nach  gebrauch 
voriger  lifferung  erlangen  und  bekommen  soll  und  uns  daran  kein 
gebot,  verbot  oder  anders,  wie  das  namen  haben  muge,  nichts  aus- 
geschlossen, des  alles  wir  uns  dan  gegen  s.  f.  g.  hiemit  vorzihen  haben, 
abhalten  lassen  sollen  noch  wollen. 

Und  nachdem  wir  one  das  gegen  hochgenanten  unserm  gnedigen 
fursten  und  herren  und  derselbigen  lieben  bruder  unsern  auch  gnedigen 
fursten  hern  inhalts  obgemeltes  hutten  Vertrags  schuldig,  s.  f.  g.  uff  ein 
benante  anzahl  jars  und  jerlichen  viertausent  mark  Silbers  zu  liffern, 
so  soll  solche  fursetzunge  der  sechtzehentausent  gülden  und  unser  mit 
silber  bewilligte  bezalunge  demselbigen  vertrag  unschedelich,  auch  da- 
durch demselbigen  nichts  benehmen,  sondern  wir  sollen  pflichtig  sein, 
denselbigen  mit  uberantwortunge  der  verschriebenen  anzal  tausent 
mark  silbers  gegen  s.  f.  g.  one  einiche  weiter  fursetzunge  einer  summen 
geldes  ausgang  der  dreier  monat  unweigerlich  volge  tzu  tun  und  hir- 
innen  kein  gefehr  oder  ausflucht  zu  suchen. 


No.  326— 327.    1658.  623 


So  haben  wir  auch  hierüber  gegen  unsern  gnedigen  fursten  und 
hern  uns  underteniglich  bewilliget  und  tun  das  hiemit  in  craft  ditz 
briefes  dergestalt,  do  wir  über  die  vorschriebene  viertausent  achthundert 
mark  Silbers  s.  f.  g.  mehr  silber  in  den  zehenden  zu  Salfelt  antworten 
wurden,  das  s.  f.  g.  dieselbige  uberantwortunge  an  der  vorschriebenen 
summa  nicht  abgerechent,  sondern  durch  den  zehentner  zu  Salfelt  in 
obberurtem  werde  sonderlich  bezalt  werden. 

Were  es  aber  sach,  das  wir  an  bezalung  der  silber  vor  die  ob- 
gesatzten  sechszehentausent  gülden  gegen  sein  f.  g.  oder  derselbigen 
zehentner  zu  Salfelt  seumig  sein  wurden,  als  doch,  ob  gott  will,  mit 
nichten  sein  solle,  so  haben  wir  zu  des  mehrer  und  gewissem  vor- 
sicherunge  vor  uns  und  obgedachte  unsere  liebe  bruedere  und  vettern 
uns  underteniglich  vorwilliget,  das  sich  uff  den  vahl  unser  nichtbezalunge 
hochgenanter  unser  gnediger  fürst  und  herr  vor  sich  und  derselbigen 
geliebten  bruder  des  rests,  was  wir  an  obgemelter  summa  noch  mit 
silber  zu  entrichten  vorpflicht,  an  und  uff  unserm  ambt  Oldischleben 
als  ihrer  f.  g.  lehenschaft  one  unser  einrede  und  furwenden  zu  erholen 
fug,  recht  und  macht  haben,  wie  wir  dan  iren  f.  g.  berurt  unser  ampt 
Oldisleben  für  solche  heuptsumma  zu  einem  rechten  underpfand  be- 
willigen, versichern  und  verschreiben,  alles  treulich  und  one  alle  arge- 
list  und  geferde. 

Zu  urkund  mit  unsern  hieraufgedruckten  secreten  wissentlich  ge- 
sigelt,  under  unsern  aigen  banden  underschrieben.  Gescheen  und  geben 
zu  Eisleben,  den  24.  tagk  Decembris  a°  1558. 

Zicä  Abschriften  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Palcet  8,  XVIII. 


327.    1558  Dezember  24. 

Abraham  Fuß  als  machtman  seiner  principaln  Niclas  Bromm  von 
Frankfurt,  Hieronymus  Rauscher  zu  Leipzig,  Rats  freund,  Hans  Wilhelm 
und  Alhrecht  Rdffenstein ,  Gebrüder,  bringt  bei  dem  Grafen  Hans  Georg 
van  Mansfeld  folgende  Klage  gegen  Christoph  Moskauer  zu  Eisleben  ein: 

1.  Moskauer  hat  dem  Steinaeher  Handel  etliche  Jahre  als  Faktor  vor- 
gestanden. Laut  letzter  Abrechnung  ist  er  dem  Handd  8000  fl  15  gr  7  \ 
schuldig  geblieben.    Diese  Summe  soll  er  samt  Interesse  bezahlen. 

2.  Soll  er  pro  rata  seinen  Anteil  an  dem  aufgebrachten  Wechsel-  und 
Zinsgeld,  171  000  fl,  erlegen,  samt  Interesse,  Unkosten  und  Schaden. 

3.  Soll  er  für  die  von  Wolf  v.  Lindeiiau,  Hauptmann  xu  Gera,  auf- 
genommenen 10000  fl,   für  die  er   sich  neben  Bromm  und  Rauscher  ver- 


524  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

schrieben,  die  der  jetzige  Faktor  Philipp  Lemberger  ausgegeben  und  die 
Ostermarkt  59  erlegt  werden  müssen,  Bromm  und  Bauscher  für  deren 
Anteil  schadlos  halten. 

4.  Er  soll  eine  endliche  und  richtige   Rechnung  des  ganzen  Handels 
atis  den  Hauptbüchern  ablegen. 

5.  Soll  er  die  1000  fl.   an  Hans  Beiffenstein  und  die  600  Taler  an 
Albrecht  Beiffenstein  zurückzahlen,  die  er  von  ihnen  empfangen. 

Einbracht  den  24.  Dezembris  anno  1558. 

Im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  18,  XXXVI. 


328.    1558  Dezember  28.    Dresden.    Kurfürst  Augustus 
von  Sachsen  an   Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Aus  dem  Schreiben  der  Steinacher  Gesellschafter  habe  er  ersehen,  das 
ihr  der  liquidation  und  der  schulden  an  ihnen  selbst  mit  den  Steinacher 
gesellschaftern  nicht  mehr  streitig  seit,  auch  dieselbige,  wie  sie  in 
unserm  abschied  berechnet,  nicht  verneinet,  allein  das  ihr  1.  der  alten 
gesellschafter  vorschreibunge  und  2.  der  ersten  zwantzigtausent  gülden, 
wann  dieselben  widerumb  abgelegt  werden  sollen  und  dann  3.  der  sieben- 
zehentausent  siebenhundert  sieben  und  siebenzig  gülden  gewins  halben 
noch  etwas  mit  ihnen  irrig  gewesen. 

Wegen  dieser  drei  Punkte  hätten  die  Gesellschafter  bereits  in  der  Friede- 
burger Verhandlung  Angebote  getan,  die  damals  von  den  Bäten  der  Grafen 
angenommen  worden  sein;  damals  habe  es  nur  an  volziehunge  der  baupt- 
vorschreibunge  gemangelt. 

Deshalb  liege  kein  Grund  vor,  die  liquidierten  Schulden  nicht  zu  be- 
gleichen. 

Fordert,  er  solle  sich  bis  zum  4.  Februar  mit  den  Gesellschaftern  ver- 
gleichen oder  an  diesem  Tage  vor  den  kurfürstlichen  Bäten  in  Dresden 
erscheinen. 

Datum  Dresden  in  die  innocentum  anno  etc.  LIX. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehm,  Saigerhandel,  Paket  16,  XXXIII,  2. 


329.    1559  Januar  7.    Leipzig  (pr.  HaUe  1558  Jan.  8). 
M.  Obenrot  an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Abrechnung  mit  Conrad  Beiser  (der  Manlich  Diener). 
Wolgeborner   und    edeler  graf,   euern  gnaden  seint  meine  under- 
thenige  gehorsam  und  pflichtschuldige  dienst  zuvor  ahn  bereit.   Gnediger 


No.  32?-  S29.    1558— 155Ö. 


herr,  gern  wolt  e.  g.  ich  ehr  geschryben  haben,  so  hab  ich  vor  heut 
von  Conrat  Reiser  kein  entlichen  bescheit  erlangen  können.  Und  ver- 
helt  sich  die  abrechnung  also,  das  wie  e.  g.  hiernachvolget  Ternemen : 

Erstlichen   rechent  Cunrat  Reiser  e.  g.   in  diese  abrechnung  alle 
zalung,  so  von  ostern  a°  58  bis  uff  diesen  markt,  abe,  summa  folget : 
45500  fl  ostern  a°  58  pro  7000  centner  kupfer 
6500  fl  ostern  a°  58  pro  1000  centner  k,,  darufi 
329  fl  aufi"  wexsel 
13000  fl  Petri  Pauli  pro  2000  centner  k.  zalt 
8170  fl  herbstmeß  Petter  Stoltzern  zalt 
13000  fl  Michelsmarkt  a°  58  B.  Wideman  zalt 

uff  oberurte  8170  fl  und  13000  fl  zins  i  ^  jar  bis  uff  neue 
jar,  tut 
300  fl 
9200  fl  vor  alle  pley,  so  der  Manlich  zalt  mit  den,  so  itzo  in  der 

herbstmeß  einkauft  seint 
1940  fl  vor  die  jungen  herren  bezalt  zu  Straßburk  und  uff  Fenedich 
288  fl  wegen  der  rent,  als  dem  Schulenburg  und  Melcher  Nickel 

zu  Wien 
294  fl  so  B.  Wideman  und  "Wolf  Rott  uff  wexsel  uffgenomen 
29  fl  vor  ein  pfer(d?)  Ulrich  dem  Schwaben 

s*  98550  fl;  darkegen  vor  M«»  centner  k.  tut 
91000  fl,  also  rest  m.  g.  h. 

7550  fl. 
Weiter  hat  gedachter  Cunrat  Reiser  mir  zugerechent,  so  uff  Ostern 
a°  58   ufl  wexsel    ist   aufgenomen    und    hett    sollen    Michaelis    bezalt 
werden,  tut 

12000  fl;   uff  solche  summa  wexsel   biß  uffs  neujar  5  pro  cento 
600  fl.    Bise  summa  des  zins  hab  ich  noch  nicht  willigen  wollen 

wegen  der  6000  fl  vorstreckung  uff  Petri  PauU. 

Summa  der  rest  zurück  von  den  k.  und  diese  12600  fl 
20150         tut  20150  fl. 

20000  Barkegen  seint  abzurechen  die  20"*  fl,  so  wegen  der 

letzten  frist  e.  g.  geburen ;  were  also  uff  dato  abgerechent 

alles  und  plib  e.  g.  schuldig 

150  fl. 
Nachvolgent   hab    ich  begert  die   60tO  fl,   so   itzo    uff  das  neujar 
bedagt,  darzu  noch  6000  fl  uff  wexsel;  aber  ich  hab  nicht  mer  erhalten 
dan  uberal  10000  fl,  des  soi  ich  itzo  4000  fl  empfahen  und  in  8  oder 


Ürkundenbuch  zur  öeacliicllite  des  Mansfeldiscten  Saigerhandels. 


10  tagen  die  ander  6000  fl  kegen  Eisleben.  Hiervon  wil  ich,  was  not- 
wendig ist,  alhier  ausgeben,  aber  das  ander  wil  ich  e.  g.,  wils  gott, 
antworten. 

Weiter  kan  e.  g.  ich  in  underthenikeit  nicht  verhalten,  das  mich 
der  hauptman  Christoff  Staramer  bericht,  das  er  die  4000  fl  bei  her 
Wolf  von  Schonburk  durch  sein  heuptman  biß  uff  ostern  erhalten. 
Desgleichen  hab  ich  euer  gnaden  jungen  sonne  gelt  auch  uff  Frft.  uff- 
pracht.    Hiernach  kommen  e.  g.  biß  in  60C0  fl  diesen  markt  in  stilstant. 

Weil  ich  aber  hoff,  das  Cunrat  Reiser  sol  zu  e.  g.  kommen,  zweiffei 
ich  nicht,  e.  g.  können  ufi  die  fastenacht  zu  der  verleg  5  bis  in  6000  fl 
bei  ihm  erhalten. 

Uff  Nurmberk  aber  hat  er  gar  nix  nemen  wollen  zu  bezalen,  sonst 
hett  ich  Schotten  gelt,  wie  e.  g.  geschriben,  dahin  vermacht. 

Domit  nun  Cunrat  Reiser  nicht  gedechte,  ich  wolt  sonsten  etwas 
herter  anhalten,  dann  e.  g.  bevelch,  hat  er  umb  die  quitantzen  von 
e.  g.  abzuholen  zu  lassen  an  mir  begert.  Weil  ich  aber  die  pressen 
hab  und  die  quitanz  gefertigt,  bitt  e.  g.  ich  underthenigk,  e.  g.  wollen 
ein  schriftlein  an  gemelten  Reiser  machen,  das  er  zu  e.  g.  kom  und 
noch  2000  fl  zu  obbemelten  4000  fl  tharleyhen,  auch  sich  sonsten 
referieren,  das  e.  g.  mir  weiter  mit  ihm  zu  reden  bevolen.  Aisdan  wil 
ich  der  Sachen  wol  recht  zu  tun  wissen. 

Gnediger  [herr],  ich  bitt  underthenik,  e.  g.  wollen  an  B.  Wideman 
schreiben  und  uffs  eilents,  damit  die  silber,  wan  die  ankörnen  weren, 
eruber  gesant  werden,  damit  glauben  erhalten. 

Solchs  alles  hab  e.  g.  ich  in  undertenigkeit  nicht  verhalten  sollen; 
erken  mich  gehorsam  und  schullig.    Eilent  Leipzik,  7  Jenner  a°59 

e.  g.  undertheniger  diener 

M.  Obenrodt. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  und  edelen  herren  herren  Hans  Jeorgen 
grafen  und  hern  zu  Mansfeld  edeler  zu  Heiderungen  meinem  gnedigen  herren 

zu  8.  g.  eigen  banden. 

Eigenh.  Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket 26,  XV. 


330.    1559  Januar  16.    Leipzig.    Hieronymus  Rauscher 
an  Herten  Obenrot. 

Lehnt  die  von  Graf  Hans  Oeorg  von  Mansfeld  vorgeschlagene  Ver- 
mittelung  zwischen  Rauschers  Qesellschaft  und  den  abtrünnigen  Oesellr 
schaftern  ah. 


i 


No.S29-380.    1559. 


Mein  alzeit  willig  dinst  mit  besonderem  fleis  bevorn,  erbar  und 
wolgeachter  besonder  gunstiger  und  lieber  her  rentmeister.  Aus  euerem 
itzt  an  mich  gethanem  schreiben,  und  zwarten  auch  aus  denen  reden, 
so  ich  zu  Fridburgk  mit  euch  sonderlichen  gehatt,  vormerk  ich,  das  ir 
gerne  euch  befleissen  weitet,  die  Sachen  dohin  zu  richten,  domit  one 
fernere  weitleuftikeit  die  irrungen,  so  sich  noch  zwuschen  dem  wol- 
gebornen  und  edlen  graffen  und  herren  hern  Hans  Gorgen  graffen  zu 
Mansfeldt  etc.  meinem  genedigen  herren  und  uns  erhalten,  in  der  gute 
und  one  fernere  weitleuftikeit  muchten  beigelegt  werden,  des  ich  mich 
für  meine  person  zum  freundlichsten  und  fleissigsten  kegen  euch  thue 
bedanken,  mit  dem  erbieten,  solche  euere  treue  wolmeinung  in  allem 
guten  zu  beschulden.  Und  muget  mir  in  warheit  gleuben,  das  ich 
ganz  un gerne  gesehen  hab,  das  dieser  handel  widerumb  an  den  chur- 
fursten  gelanget  hat  müssen  werden.  "Wolte  auch  nix  liebers  wünschen, 
dann  das  wir  mit  genaden  mit  wolgedachtem  grafen  hetten  mugen 
endscheiden  werden;  wie  ich  mich  dann  gerne  befleissen  wolte,  das  ich 
bei  wolgedachtem  m.  g.  h.  widerumb  zu  gnaden  kommen  muchte. 
Kunte  ich  dann,  wan  mir  unser  her  gott  aus  dieser  beschwernis  hilft, 
seinen  genaden  dienen,  wolt  ichs  nicht  underlassen.  Das  aber  dises 
ein  weg  und  mittel,  das  man  zu  vorgleichung  kommen  muchte,  sein 
solt,  wan  beide,  wir  und  die  abtrünnigen  geselschafter,  für  m.  g.  h.  er- 
schienen und  s.  g.  zwuschen"  uns  handien  lissen,  darzu  sich  dann  wol- 
gedachter  graf  m.  g.  h.  genediglichen  thut  erbieten,  welchs  ich  mich 
kegen  s.  g.  in  aller  underthenikeit  thue  bedanken,  kan  ich  bei  mir  nicht 
finden,  das  etwas  fruchtbars  durch  solche  handlung  kunte  oder  muchte 
ausgericht  werden.  Erstlichen  darumb,  das  ich  weis,  was  unsere  ab- 
trünnige geselschafter  für  leichtfertige,  unbestendige  leut  sein,  zum 
andern,  weil  sich  Cristoff  Meienburgk  albereit  in  Schriften  kegen  Albrecht 
Reiffenstein,  wie  ir  hierbei  aus  seinem  schreiben  ersehen  muget,  erklert, 
das  er  mit  wolgedachtem  m.  g.  h.  vorgHchen  und  keine  gutliche  hand- 
lung mer  leiden  kunne  noch  wolle.  Weil  dann  solche  handelungen 
lauter  vergebens,  wolte  ich  wolgedachten  m.  g.  h.  ungerne  damit  be- 
muhen. Solte  ich  euch,  meineni  besondern  gunstigen  herren  und 
freund,  dem  ich  zu  dienen  ganz  willig,  nicht  vorhalten.  Datum  Leip- 
zigk,  den  16'®"  Januarii  im  1559'*" 

e.  w. 

Jheronymus  Rauscher  ss*. 

Nachschrift:  Es  hat  mich  auch  jungst  Philip  Lemberger  bericht, 
das  Michel  Meienburgk  sein   schreiben,   darinnen  er  sich  kegen  mir 


626         ürkundenbucli  zur  öeschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

erklert,  das  er  sich  nicht  von  uns  gesondert,  gerne  vorleukenen  wolt. 
Damit  ir  aber  sehet,  was  es  für  leichtfertige  leute  seind,  uberschick 
ich  euch  hiermit  sein  schreiben,  so  er  der  wegen  an  mich  gethan,  mit 
bitt,  ir  wollet  der  beiden  Meienburk  schreiben  unserem  diener  Philip 
Lembergern  wider  zustellen,  damit  sie  mir  wider  mugen  geantwortet 
werden. 

Außenadresse:  Dem  erbarn  und  wolgeachten  Herten  Abentrott Mansfeldiscbem 
radt  und  rentmeister  meinem  besonder  günstigen  herren  und  guten  freund. 

Eigenh.  Ausfertigung  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  14, 
XXXII. 


331.    1559  Februar  5. 

Die  Grafen  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer  und 
Hans  Ernst  von  Mansfeld  übertragen  Karl  Fürer  zu  Nürnberg  für  drei 
Jahre  den  Verkauf  von  jährlich  15  00  Zentnern  Kupfer  und  den  daraus 
gewonnenen  Silbern,  die  sie  von  dem  von  Sigmund  Für  er,  Wolf  Buchner, 
den  Blankenburg  und  Heidelbergs  Erben  erkauften  Hüttenwerk  und  alten 
Vorrat  auf  der  Hütte  Luderstadt  saigern  werden.  Fürer  streckt  zur 
Kohlenbestellung  4000  fl  vor. 

Wir  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer  und 
Hans  Ernst  gebrudere  grafen  und  hern  zu  Mansfeld  edle  hern  zu 
Heldrungen  vor  uns,  unsere  erben,  auch  von  wegen  unsers  jungen 
vettern  grafen  Brauns,  unsers  lieben  brudern  grafen  Phihps  seiligen 
söhne,  bekennen  und  tun  kund  himit  in  craft  dises  brifs  gegen  mennig- 
lich: Nachdem  und  dieweil  ungeferlich  in  einem  jar  wir  uns  mit  den 
erbarn  unsern  lieben  besondern  und  getrauen  Sigmund  Fuerer,  "Wolf 
Buchner,  den  Planken  burgern,  Heidelbergers  erben  und  anderen  umb 
ire  huttwergk,  feuer  und  vorrat  der  Schiffern  sambt  anderen  vorglichen 
und  jerlichen  von  termin  zu  termin  diselben  zu  bezallen  zugesagt,  und 
aber  uns  ohne  weitere  vorleg,  domit  wir  gemelte  Schiffern  zu  gut 
machen,  solche  zallung  schwer  fürfelt,  als  haben  wir  uns  mit  dem 
erbarn  und  vesten  unsern  lieben  besondern  Karin  Fuerer  zu  Nurm- 
berg  ufi  drey  jar  lang,  ides  jars  umb  funfzehenhundert  centner,  oder 
was  es  darüber  sein  mocht,  doch  darunter  nit  sein  soll,  so  nach  laut 
einer  besondern  bestallung  von  dem  alten  vorrat,  so  wir  erkauft  haben, 
gemacht  und  besonders  uff  der  hutten  Ludersdorf  geseigert  werden 
solin,  heut  dato  vorglichen,  also  das  sich  bemelter  Karl  Fuerer  erbotten, 
zu  Versetzung  der  kolbestellung  zu  den   berurten  kupfern   zwischen 


I 


No.  330-331.    1559.  529 


hier  und  dem  ostermargkt  viertausent  gülden  uff  gnugsame  von  uns 
vorsichening  bis  uff  Petri  et  Pauli  auf  unsern  costen  aufzubringen. 
Als  und  dagegen  vorpflichten  wir  uns  hirait  bey  unsern  greffenlichen 
ehren,  trauen  und  guetem  glauben,  gemelte  funfzehenhundert  centner 
und  was  darüber  sambt  den  silbern,  so  daraus  gemacht  werden,  an 
keinen  andern  ort  vorwenden  oder  zu  vorkeufen,  dan  allein  bemeltem 
Euerer  gegen  Nurmberg  zu  liebern  und  zu  übersenden,  wollen  auch 
unserm  factor  uff  bemelter  haetten  gestatten,  das  er  gedachtem  Karl 
Fuerer  pflichtbar  sev,  bede,  kupfer  und  silber,  änderst  niemand  zu 
liebern,  zu  übersenden,  auch  dessen  uff  der  huetten  wider  wenig  noch 
vihl  zu  verkaufen,  noch  dasselb  zu  tun  befehlen  oder  zu  lassen,  dan 
an  gedachten  Fuerer,  oder  da  er  es  hien  bevelen  und  ordnen  wurde. 
Dagegen  er  sich  vorpflicht  und  erbotten,  dieselben  uns  zum  besten  und 
teuersten  zu  vorkaufen  (als  were  es  sein  eigen  gut)  himit  vertrauen  und 
heiragestelt  haben  wolln.  und  sol  solche  lieferung  itzo  uff  konftigen 
ostermargkt  sich  anfahen,  und  von  solchen  kupfern  und  silbern  sol 
vornemlich,  was  weiter  uff  die  koln,  uncost  des  schmelzens  in  der  her- 
schaft, auch  zu  notturft  des  saigerns  gehen  mocht,  davon  vorgestreckt 
und  vorlegt  werden.  Doch  das  zu  solchem  keine  holz-  noch  kollnkauf 
weiter  im  vorrat,  dan  zu  gemeiner  notturft  gekauft  noch  bestelt  werden 
sollu.  Darnach  die  zuruckgemelte  viertausent  gülden  hien  widerumb, 
sambt  was  darüber  gangen,  zu  entrichten.  Was  dan  der  uberschus 
sein  wurde,  das  sol  niergent  anders  dan  zu  abzalung  des,  so  er,  Fuerer, 
von  uns  sunder  bevelch  und  wissen  hat,  gebraucht  und  abzalt  werden. 
Wurde  sichs  aber  zutragen,  das  nach  beschlus  aller  halben  jarrechnung 
etwas  uberig  befunden,  sol  uns  solchs  zu  gebrauchen  mechtig  und  be- 
vorstehen. Doch  solin  wir  gedachten  Karl  Fuerer  mit  wechseln  noch 
ausgeben,  das  er  vor  uns  bezallen  oder  sich  für  uns  forschreiben  solt, 
mit  nichten  darüber  nit  beschweren.  Treulich  sonder  geverde.  Des  zu 
warer  und  merer  beglaubung,  auch  stetter  und  vester  haltung  haben 
wir  sambtlich  und  sonderlich  unsere  angeborne  pettschaft  an  dissen 
brief  hengen  lassen  und  mit  eigen  banden  underschrieben.  Geben  am 
tag  Esto  michi  der  weniger  zal  nach  Christi  unsers  erlosers  geburt  im 
nounundfunfzigisten  jhare. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJtandel,  Paket  23,   V. 


Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVH,  34 


SSO  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels, 


332.  1559  Februar  17.  Nürnberg.  Christoph  Fürer 
an  den  Fürstlichen  Zehntner  zu  Saalfeld  Michael 
Nebelthau. 

Betr.  die   Rückzahlung   einer  Schuldsumme   des   Grafen   Hans    Georg 
von  Mansfeld  hei  Fürer  durch  Nebelthau. 

Meine  willige  dinst  sind  euch  zuvor,  erbar  und  besunder  gueter 
freund.  Ir  habt  euch  sunder  zweifl  gueter  mainung  zu  erinnern,  was 
gestalt  ir  wegen  des  wolgebornen  und  edlen  hern  Hans  Georgen  grafen 
und  hern  zu  Mansfeld  gegen  mir  und  meinen  mitverwandten,  4""  fl 
halb  künftigen  ostermarkt  mitsambt  dazu  vertagtem  halben  jarzins  zu 
entrichten,  vorschrieben  seit  und  aber  solche  4™  fl  dem  edlen  und 
vesten  Wolf  von  Thun  uff  gedachte  zeit  von  mir  zu  erlegen  und  zu 
bezallen  geburn,  derwegen  er  mir  auch  vergangnen  neuenjarsmarkt 
geschrieben,  mit  sunderer  bitt,  ime  solche  4™  fl  sambt  dem  zins  zu 
Salfeld  zu  erlegen  verschaffen,  Diewail  ich  dan  eracht,  auch  des  kein 
zweifl,  ihr  werdt  euch  mit  iren  g.,  mir  solche  suma  zu  entrichten,  vor- 
glichen haben,  so  ist  demnach  an  euch  mein  sunder  bitt,  mich  schrift- 
lich durch  euer  antwort  zu  berichten,  wo  es  euch  mit  bezalung  solcher 
summa  wolt  gelegen  seyn,  uff  das  ich  dem  von  Thun,  der  solchs  von 
mir  begert  zu  wissen,  sich  hab  darnach  zu  richten,  das  zuschreiben 
kund.  Wiewol  ich  darfur  acht,  es  were  euch  zu  Salfelt  am  gelegsten, 
dorft  ihr  die  gefar,  das  uff  Leipzig  zu  verschaffen,  nit  tragen  etc.  Der 
guten  Zuversicht,  ir  werdt  mir  dis  mein  schreiben  nit  verargen  und 
mich  des  mit  estem  schriftlichen  berichten.  Das  wil  ich  umb  euch  in 
andere  weg  ungespart  zu  vordienen  geflissen  sein.  Und  thu,  was  euch 
lieb  und  dienst  ist.    Datum  Nurmberg,  den  17.  Febrer  a«  59.  jar 

Cristofl*  Fuerer. 

Außenadresse:  Dem  erbarn  und  uamhaften  Michael  Neblthau  fürstlichem 
zehentner  zu  Salfelt  meinem  gunstigen  und  sunder  guetem  freund. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  7,  XIII. 
Beilage  zu  einem  Schreiben  Thomas  Gundermanns  an  Martin  Obenrot. 


333.    1559  Februar  19.    Eisleben.     Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  Sebastian  Welser. 

Der  Rentmeister  Herten    Obenrot    habe   bei   seiner  Rückkehr  berichtet, 
daß  er  mit  Welser  ein  neues  Abkommen  über  einen  Silber-  und  Kiipferkauf 


No.  332-335.    1559.  531 


allermassen  wie  vor  vom  körnenden  Leipziger  ostermarkt  an  bis  hin 
uff  den  michelsmarkt  getroffem,  und  daß  Welser  dafür  nächsten  Markt 
10  000  ff  erlegen  wolle.  Ersucht  ihn,  die  Summe  auf  lö^  fl  xu  erhöhen, 
wofür  er  ihm  1000  M  Feinsilber  xu  10  fl  und  500  Zentner  Garkupfer  xu 
10^  i  fl  in  Monatsraten  liefern  will. 

Datum  Eisleben,  den  19.  Februarii  a°  etc.  59. 

Beinkonzept  im  Gewer k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV. 


334.    1559  Februar  19.    Eisleben.     Graf  Hans   Georg 
von  Mansfeld  an  Dr.  Gugl. 

Bittet  ihn,  bei  Sebastian   Welser  dahin  xu  wirken,  daß  dieser  die  vor- 
zustreckende Summe  auf  15^  fl  erhöht. 

Reinkonzept  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV. 


335.  1559  Februar  21.    Grimmenstein. 

Schriftliche  Antwort  Herzog  Jotiami  Friedrichs  des  Mittleren  xu  Sachsen 
auf  Obenrots  Werbung  wegen  Verlängerung  der  Verschreibung  über  die 
Hütte  Eisfeld. 

Ton  gottes  gnaden  Johans  Fridrich  der  mitler 

herzog    zu    Sachsen    landgrave    zu   Duringen 

und  marggrave  zu  Meissen. 

Antwort  uf  des  wolgebornen  unsers  lieben  getreuen  Hans  Georgen 
graven  und  hern  zu  Mansfelds  Werbung,  so  er  durch  seinen  rentmeister 
Alerten  Abenrod  uns  schriftUch  übergeben  lassen. 

Erstlich  betreffende  die  hatten  Esfeldt,  seind  wir  gnediglich  geneigt, 
dem  grafen  dieselbige  ausgang  der  vorschriebenen  jhar  noch  uf  ein 
longere  anzahl  jhar  umb  den  itzigen  hutten-  und  waldzins  zukommen 
za  lassen. 

So  sol  auch  der  graf  und  seine  bruder  zu  irem  seigern  an  holz 
und  kolen,  inmassen  bis  daher  gescheen,  kein  mangel  haben. 

Aber  den  silberkauf  uf  solcher  hutten  wissen  wir  nicht  fallen  zu 
bissen  oder  auch  hoher,   dan  dieselben  bis  daher  geliefert  worden,  an- 

34- 


532  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

zunehmen.  Wollen  uns  auch  zu  dem  grafen  nicht  versehen,  das  er 
derwegen  zur  pilligkeit  einiche  beschwerunge  nach  gelegenheit  aller- 
hands  urabstende  haben  werde. 

Belangende  die  besserunge  der  hutten  Esfeld,  wollen  wir  uns  mit 
dem  grafen,  wan  man  sich  der  huttenvorschreibung  und  silberkaufs 
entlich  vorglichen,  derwegen  auch  gnediglich  zu  voreinigen  wissen, 
auch  an  derselbigen  besserung,  so  der  notturft  nach  nicht  umbgangen 
werden  mag,  uf  vorgehende  besichtigung  und  zuordenung  unsers  pau- 
meisters  kein  mangel  sein  lassen. 

Belangende  die  anderweit  fursetzung  der  deinen  münz,  wollen 
wir  dem  grafen  ausgang  der  wochen  Misericordias  domini  funftausent 
gülden  uff  silber,  iede  mark  zu  zehen  gülden  und  ein  halben  groschen, 
hinaus  zu  geben  bewilligen,  dergestalt,  das  solche  summa  inwendig 
fünf  Wochen  die  nechstvolgenden  darnach  bezalt;  doch  sollen  solche 
Silber  in  die  verschriebene  ordinarianzahl  silber  nicht  gerechent,  noch 
daran  abgezogen,  sondern  dieselbigen  neben  diesen  extraordinari  silbern 
wöchentlich  in  unsern  zehenden  zu  Salfeld  geliefert  werden. 

Betrefiende  die  zweihundert  zentner  jharkupfers,  stellen  wir  in 
keinen  zweivel,  der  grafiFe  werde  von  den  jungst  gewesenen  geselschaftern 
berichtet  sein,  das  sie  uns  vorpflichtet,  do  wir  einhundert  zentner 
kupfer  begern,  das  man  uns  und  unsern  lieben  brudern  einen  iedeu 
Zentner  uff  der  hutten  eines  gülden  allewegen  nehener  zu  geben 
schuldig,  dan  er  sonst  guldig  ist.  Darumb  wollen  wir  uns  zu  graf 
Hans  Georgen  gnediglich  vorsehen,  er  werde  das,  was  man  uns  vor- 
schrieben, gegen  dem  Menlichen  woU  zu  vorantworten  haben,  sintemal 
solcher  pact  uns  und  unsern  lieben  brudern  an  den  verschriebenen 
hundert  Zentnern  unvorgreiflich  und,  weil  uns  auch  graf  Albrecht  den 
Nurmberger  zentner  umb  zwelftehalben  gülden  zukommen  lassen,  uns 
den  kauf  an  den  andern  hundert  Zentnern  kupfer  auch  nicht  hoher 
setzen. 

Do  nun  graf  Hans  George  von  Mansfeld  sich  solches  kupferkaufs 
halben  gegen  uns  wirdet  erkleren,  so  wollen  wir  ime  die  zweitausent 
gülden  innerhalb  vierzehen  tagen  oder  eher  durch  unsern  zehendner 
zu  Salfeld  erlegen  lassen,  und  was  nach  besehener  Überlieferung  der 
kupfer,  die  dan  wir  innerhalb  vier  wochen  nach  dato  gegen  Gotha 
durch  den  grafen  uf  seinen  kosten  geliffert  haben  müssen,  wir  über 
solche  zweitausent  gülden  dem  grafen  noch  ferrer  herauszugeben 
schuldig,  dieselbige  ubermas  auch  erlegen  lassen. 


No.  335-336.    1559.  533 


Das  haben  wir  dem  rentmeister  uf  sein  schriftliches  anbringen 
nicht  unangezeigt  lassen  wollen  und  geschieht  daran  unsere  meinunge. 
Actum  Grimmenstein,  dinstags  nach  Rerainiscere  anno  1559. 

Johann  Kudolf  s. 

Ausfertigung,  geschrieben  und  unterschrieben  vom  Sekretär  Johann  Rudolf,  im 
Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Paket  8,  XVIII. 


336.    1559  Februar  22.    Eislebeii.     Graf  Hans   Georg 
von  Mansfeld  an  Christoph  Fürer  zu  Nürnberg. 

Dankt  ihm  für  die  Bereitwilligkeit  zur  Uebemahtne  des  alten  Vorrats. 
Obenrot  hat  Vollmachten. 

Hans  Georg  graf  und  herr  zu  Mansfelt  etc. 

Unsern  grüß  und  gnedigen  willen  zuvor,  erbar  vester  lieber 
besonder.  Wir  haben  die  nottel,  wie  ungeferlich  wir  uns  und  die 
wolgeborne  unsere  freuntliche  liebe  bruder  kegen  euern  bruder  Carl 
Euerer  des  alten  forrats  halben  verschreyben  sollen,  empfangen  und 
verlesen.  Wan  wir  dan  kein  bedenken,  aus  Ursachen,  das  darin  allein 
unser  wolfart  gesucht  wirt,  haben,  so  wollen  wir  dieselbige  nottel  im 
namen  gottes  volzihen  und  euch  des  hiermit,  deme  allen  nachzusetzen, 
zugeschrieben  haben.  Das  ihr  aber  euch  über  das  so  guttwillick  mit 
den  4000  fl  zu  bestellung  des  handeis  erpotten,  müssen  wir  in  warheit 
sagen,  das  ihr  der  alten  woltat  noch  eingedenk  und  unser  und  der 
herschaft  gedeien  gern  befurdert  sehen  wolt,  welches  wir  in  keinen 
vorgessen  stellen  wollen.  Solt  auch  (was  in  deme  ihr  uns  zu  gutem 
aufpringt  und  euch  derwegen  verpflicht)  mit  gottlicher  hilf  sonder 
schaden  benomen  und  gelost  werden. 

Und  haben  zu  fortsetzung  dieses  handeis  hierauf  unsern  diener 
M.  Obenrot  entheben  und  volstendigen  bevel  getan;  was  er  mit  euch 
schleust  und  handelt  sol  stedt  und  vest  gehalten  werden,  gleich  als 
were  es  von  uns  selbst  geschlossen.  Deme  begern  wir  gnediglichen 
mit  bitt,  statt  und  glauben  zu  geben. 

Und  haben  ihme  hierneben  bevolen,  euch,  wie  es  mit  der  seier- 
hutten  zu  Luderstadt,  desgleichen  mit  der  kolbestellung  alhier  und 
aoderm   tun  gelegen,  zu  vorstendigen.    Darnach  ihr   euch   wisset  zu 


534  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

achten.    Solches  alles   haben  wir  euch,  deme  wir  mit  sondern  gnaden 
geneigt,  nicht  verhalten  wollen.    Datum  Eisleben,  den  22.  Febr.  a°  59. 

An  Christoff  Fuerer  zu  Nurmberg  burger. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Vaket  23,   V. 


337.    1559   Februar  23.      Merten    Obenrot   an    Franz 
Straub. 

Geheime   Verhandlungen  über  einen  Kupferkaufvertrag  mit  F.  Straub 
betreffend. 

Laus  deo  semper  1559  adj  23  Februarii. 

Meinen  ganz  willigen  dienst  zuvor,  erber  vester  gunstiger  lieber 
Junker  Franz  Strauve.  "Was  ir  jungst  mit  mir  in  eurem  haus  gerett, 
etlicher  cupfer  halben,  sovern  die  euch  und  den  euren  mitvorwanten 
aus  der  herschaft  zu  lassen  weren  sampt  weiterm  umbstande  etc.,  habt 
ir  euch  zu  entsinnen.  Darauf  hab  ich  nicht  underlassen  und  solchs 
mit  Wolf  Kotten  in  vortrauen  geredt,  die  Sachen  also  bewogen,  das 
unsers  bedunkens  handlung  zu  treffen  sein  mochte.  Allein  weil  m.  g.  h. 
noch  von  den  Manlichen  nicht  ist,  muste  die  vorschlege  dahin  gericht 
werden,  das  die  garkupfer  ein  jar  zwei  oder  drei  den  Manlichen  bis  zu 
entlicher  zaiunge  gelifert  wurden;  wiewol  ich  hoff,  es  solt  palt  ein 
anderung  gewinnen;  kan  aber  nicht  grundlich  darvon  reden,  weil  sich 
solche  Sachen  nicht  wollen  eilen  lassen.  Damit  wir  nun  fuglichen  ein 
bestendigen  verschlag  u.  g.  h.  vortragen,  ist  Wolf  Rodt  und  mein  be- 
dunken,  das  ir  uns  in  geheim  eur  gemut  entdecket;  alsdan  künden 
wir  desto  besser  mit  m.  g.  herrn  doraus  reden.  Was  euch  nun  der- 
wegen  gelegen,  werdt  ir  mich  vorstendigen.  Solchs  hab  ich  euch  uff 
jungst  begern  nicht  vorhalten  wollen,  bin  euch  zu  dienen  willig.  Datum 
wie  oben. 

e.  w.  diener 

Mertten  übenrodt. 

Uff  eurn  an  schlag  kont  ferner  zu  Leipzig  unvormerk  doraus  geredt 
werden;  und  mus  also  die  vorschlege  sein,  damit  m.  g.  h.  nicht  ein 
eigenen  handel  mache. 

Beinschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  1,  VII. 


No.  336-339.     1559.  535 


338.     1559  März  1.     Sebastian  Weiser  der  Aeltere  an 
Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Lehnt  es  ab,  den  mit  Obenrot  verabredeten  Süber-  und  Kupfervertrag 
auf  1000  M  Feinsilber  zu  10  fl  und  500  Ztr.  Garkupfer  zu  lO^U  ß 
zu  erhöhen. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV. 


339.    1559  März  2.    Nürnberg,    (pr.  März  10).     Franz 
Straub  an  Merten  Obenrot. 

Ueber  eine  in  Aussieht  genommene  neue  Saigerhandelsgesellschaft. 

Laus  1559  deo  ad]  2.  Marzo  in  Nurmbergk 
per  Fonwiller  zu  bestellen. 
Mein  freundlich  und  ganz  willige  dienst  zuvorn,  erbarer  und 
namhaftiger  günstiger  her  rentmayster.  Euer  schreiben  an  mich,  des 
datura  23.  Febrer,  ist  mir  adj  ultimo  ditto  zukomen  und  geantwort,  hab 
ich  seines  Inhalts  vernommen  und  wais  mich  wol  zu  erinnern,  was 
ich  mit  euch  in  meinem  haus  etlicher  rauhen  barkupfer  halben  anzu- 
nemen  geredet  hab  und  ir  mir  itzont  darauf  schreibet,  das  ir  solicher 
Sachen  ingedenk  gewest  und  euch  derhalben  mit  dem  Wolf  Rothen 
beredet  habt  und  hierauf  für  gut  ansehet,  das  ich  euch  hierin  mein 
gemut  in  vertrauen  entdecket,  wes  ich  gesinnet,  ir  solichs  m.  g.  h.  etc. 
hettet  anzuzeigen,  daraus  dan  zu  Leibzig  weiter  dovon  geret  und  ge- 
handelt werden  mocht  etc.  Darauf  las  ich  euch  dinstlicher  meinung 
zur  antwort  wissen,  das  warlich  diese  Sachen  noch  so  weitleuftig  seint, 
das  es  noch  kein  gelegenheit  haben  wil,  über  land  dovon  zu  handien 
oder  der  federn  zu  vertrauen.  So  man  aber  mit  der  zeit,  als  konftigen 
ostermark,  zu  Leibzig  zusammenkommen  würt,  so  kont  auf  die  wege 
gehandlet  werden,  das  mir  etlich  tausent  centner  rauhe  barkupfer  umb 
bargelt  gelassen,  das  ich  dieselbigen  mochte  sajgern ;  und  was  für  gar- 
kupfer  dovon  gemacht,  die  könten  den  Manhschen  zukomen  und  ge- 
libert  werden  in  dem  preis  oder  kauf,  wie  sich  des  m.  g.  h.  mit  mir 
und  meinen  mitverwanten  mochten  vergleichen.  Und  so  soliche  hand- 
lung  also  umb  alle  kupfer,  so  mit  den  ^  5  gemacht,  geraten  möcht,  so 
verbofFe  ich,  gute  erhebe  leut  zu  mir  zu  bekomen,  die  mit  mir  an- 
stehen und  zu  mir  setzen  mochten,  die  der  herschaft  Mansfelt  nicht 
übel  wurden  anstehen  etc.  Und  solichs  hab  ich  euch  zum  anfang  der 
handlung,  sovil   über   land  der  federn  zu  vertrauen,   in  gehaim   und 


536  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


vortrauen  wollen  anzeigen,  pis  uns  gott  zusamenhielft.    Domit  sey  die 
gnad  gottes  mit  uns  allen.    Datum  ut  supra 

e.  w.  alzeit 

Frantz  Straub. 

Außenadresse:    Dem    erbarn   und    vesten   Merthen  Abenrodt  mansfeldischem 
rentmaister  zu  Eisleben  nieinem  gunstigem  hern  und  forderer  zu  aigen  banden. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  1,   VII. 


340.  1559  März  2.  Nürnberg.  Günter  Höhen,  Füre- 
rischer  Diener,  an  den  Mansfeldischen  Eentmeister 
Martin  Obenrot. 

Fürers  Bereitwilligkeit  %u  Unterhandlungen. 

Erbar  und  achtbarer,  euch  sind  mein  willig  dinst  ider  zeit  zuvor. 
Gunstiger  her  rentmaister,  ich  aus  bevelch  meines  herrn  Cristoff 
Fuerers,  euch  zu  schreiben,  ist  dies:  Nachdem  er  dato  den  28.  Febrer 
euer  und  m.  g.  hern  schreiben,  dero  datum  den  22.  und  23.  Februari, 
entpfangen  und  in  dem  m.  g.  hern  und  euer  mainung  vernomen  und 
befind,  das  ihr  allen  volkumlichen  gewalt  von  iren  g.,  ferner  mit  ime 
handien  und  zu  schliessen,  habt  etc.,  daraus  sich  dan  vorstehet,  das  ir 
kurzlich  alhie  sein  werdet,  derwegen  unvonnotten,  uff  dis  euer  und 
meines  g.  hern  schreiben  zu  antworten.  Dan  do  ihr  alhieher  gelanget, 
giebt  es  sich  selbst,  was  ferner  in  der  handlung  von  notten  zu  tun  wil 
sein,  das  ihr  euch  des  gnugsam  nach  notturft  mit  einander  underredet. 
Wie  ich  dan  kain  zweifl,  do  ihr  alhieher  komet,  ir  werdet  euch  mit 
einander  wol  zu  vorgleichen  wissen  etc.  Es  het  euch  mein  her  selbst 
gerne  geschrieben,  so  hat  er  aus  gescheft  der  landpfleg  nit  zeit  gehabt. 
Bit  aber,  ime  solchs  nit  zu  verargen.  Das  hab  ich  euch  bey  zeigern 
disem  boten,  nach  solchem  habt  zu  richten,  aus  bevelch  meines  hern  im 
besten  nit  verhalten  solln.  Damit  was  euch  als  meinem  gunstiegen 
hern  iderzeit  lieb  und  dinst  ist. 

Datum  Normbergk,  den  2.  Marti  a°  1559  etc. 
e.  g.  dinstwilliger 

Günther  Hoehen 
Fuererischer  diner. 

Außenadresse:  Dem  erbarn  und  achtbarn  hern  Martin  Abentrot  mans- 
feldischem rat  und  rentmaister  etc.  meinem  gunstigen  hern. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  F. 


No.  339-341.     1559.  537 


341.    1559  März  3.    Nürnberg.     Christoph  Fanwiller  an 
den  Mansfeldischen  Eat  Martin  Obenrot. 

Hat  2000  fl  von  dem  Diener  der  Manlich  empfangen  und  bittet  um 
die  Verschreibung  über  6000  fl.  Die  Fürefr  mahnen  um  500  fl,  auch 
Rabenstainer  mahnt.  Obenrots  Brief  an  den  Ratschreiber.  Die  Türken- 
steuer. Briefe  von  Dr.  Gugl,  Welser,  Pfintzing,  der  Grundherrin,  Straub, 
Fürer  und  von  Gauger  aus  Augsburg.  Besorgung  von  Leinwand,  Mal- 
vasier  etc.  für  Obenrot.  Famvülers  Forderung  an  JoJmnn  Meyenburgs 
Nachlaß. 

Ernvester  gönstiger  herr  Abenrodt,  euch  sein  gehorsame  willige 
dinst  zuvor  an.  Euch  zu  berichten,  das  ich  den  18.  Febrer  gelucklich 
widerumb  zu  haus  bin  komen,  gott  hab  lob  und  eer.  Das  ich  aber 
vornime,  das  yr  hie  zu  Normberg  gewest,  sorg  ich  derwegen,  werdt 
übel  bewurt  gewessen  sein.  So  send  mir  zway  briefly,  ir  meiner  haus- 
frau  geschriben,  pey  ainem  furman  von  Esfeld  woll  geantwurt  worden, 
deren  Inhalt  vernomen.  Erstlich,  so  hab  auch  ich  adj  27.  Febrer  die 
2'"fl  von  der  herrn  Mannlich  diener  empfangen  und  ich  entgegen  inen 
an  handschryft  geben  miesen;  sie  habens  one  das  nit  wollen  volgen 
lassen.  Derwegen  werdt  ir  nun  wyssen,  die  bekantnus  umb  die  6°*  11 
zu  senden.  Do  es  aber  dem  Adrian  von  Hulß  für  dissem  ist  zu- 
geschickt worden,  aber  der  Männlich  diener  hie  des  noch  nit  wyssen 
hat,  behelt  er  derhalben  meine  handtschryft.  Die  Fuerer  haben  mich 
heftig  umb  ir  50011  angeredt,  gleich  als  hett  ir  mirs  geschickt  und  ich 
wolt  es  inen  furhalten,  desselbengleichen  auch  der  Kabenstainer. 

Wie  ich  dem  herrn  Welser  sein  brief  geantwurtt,  fragt  er  mich 
alsbald,  ob  nit  wider  silber  und  kupfer  geschickt  wer  worden,  des  ime 
gehoryg.  Gab  ich  im  die  antwurt,  ich  hett  beschayd,  das  in  gar  wennig 
tagen  kupfer  und  silber  geschickt  wurde.  Vermeld  ich  gegen  euch 
darumb,  dieweil  m.  g.  h.  durch  euch  wider  aufs  ney  in  handlung 
gegen  ime  ist,  ir  euch  in  dissem  wert  wyssen  zu  halten.  Aber  der 
brief,  dem  hern  rattschreiber  gehörig,  ist  mir  nit  worden,  sonder  der 
pott  hat  denselb  geantwurt  und  gesagt,  er  hab  bevelch,  den  und  andere 
brief  selb  zu  antwurten.  Darauf  hiemit  der  radtschreiber  euch  widerumb 
antwurt;  und  hab  fueglich  noch  nit  mit  im  reden  kunen.  So  vill  ir 
der  Durckensteur  belanget,  wellichs  ich  euch  hernach  vermeldung  tun 
will.  So  habt  ir  auch  hiemit  brief  oder  antwurten  vom  doctor  Gugel, 
herrn  Welser,  Pfintzingen,  Gruntherrin,  Strauben  und  Fuerer,  noch 
2  hrieflin,  send  mir  vom  Gauger  aus  Augspurg  worden. 


538  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels, 

So  vil  euer  begeren  der  leynwatt,  auch  raiual  und  malfasier,  das 
wil  ich  mit  dem  wagen  schicken.  Sonst  was  ich  euch  dismal  sonders 
nichts  zu  schreiben,  dann  euch  imer  zu  dinen,  habt  ir  mich  zu  euerm 
pesten.  Und  seyt  gott  dem  herrn  in  seinen  schütz  bevolhen,  Dattum 
Nurmberg,  den  3*''''  manatstag  Martzo  im  59  jar. 

Ittem  was  mir  Johan  Mainburg  seUiger  noch  zu  tun  ist,  will  ich 
euch  hernoch  an  Maren  auszügen  von  allem  senden  sampt  der  ver- 
schreib ungen 

e.  dinstwilliger 

Chrystofi  Fan  willer. 

Außenadresse:  Dem  erbarn  und  ernvesten  Martin  Abenrodt  mansf eidischem 
radt  meinem  gönstigen  herrn  in  Eysleben. 

Eigenh.  Ausfertigung  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26, 
XIV. 

Darauf  die  Notiz  Obenrots:  Uff  dieses  briffs  bericht  zu  geben  und  ver- 
ordenen,  das  Welser  bezalt  und  entricht  wurt. 

Item  Fuerer  auch. 


342.  1559  März  9.  Eisleben.  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  die  Grafen  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer 
und  Hans  Ernst. 

Ueberschickt  zwei  Verschreibungen  für  Karl  Fürer  zu  Nürnberg,  welcher 
gestalt  wir  uns  der  alten  vorrete  halben,  dieselben  aufzuschmelzen 
und  davon  die  schulden,  so  darauf  steen,  so  vil  muglich,  abzuzalen 
lassen  und  bittet,  sie  zu  besiegeln,  zu  unterschreiben  und  ihm  wieder 
zuzustellen. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  V. 


343.    1559  März  9.    Eisleben.     Graf  Hans   Georg  von 
Mansfelt  an  Andres  Hesse. 

Soll  auf  der   neu   erworbenen   Hütte  Lniderstadt  Inventur   aufnehmen 

und   mit   dem   Faktor  Dinkel  für  die   Einrichtung  des  Betrieben    Sorge 

tragen.  .        .^ 

Hans  Georg  etc.  | 

Unsern  grus  zuvorn,    erber  lieber  getreuer.      Nachdem   wir  die 

hutten  Luderstet  an  uns  erkauft,    so  ist  unser    genedigs  begern,   du 

wollest    dich    unverzüglich    dahin    begeben     und    dem   factor  Merten 


No.  341-344.    1559. 


Dinckeln  beiverwarte  beide  brief  überantworten,  neben  ihm  von  unsert- 
wegen alles  verbanden  aufwegen  und  sarabt  dem  hausgeret,  so  vil  zur 
hutten  gehörig  inventirn  und  uns  solchs  alles  forderlich  zuschicken. 
Wollest  dich  auch  mit  ihme  des  anschlags  halben,  wie  uns  das  ver- 
banden ufFs  nechste  anzunemen,  unterreden  und  uns  eur  beider  be- 
denken zueschreiben,  damit  wir  desto  schleuniger  zu  entlicher  vor- 
gleichung  mugen  komen.  Und  dweil  wir  bedacht,  uff  Luderstet  di 
kupfer  vom  alten  vorrat  seigem  zu  lassen,  davon  wir  dann  dem  Dinckl 
allen  bericht  geschriben,  so  wollest  dich  befragen,  was  noch  ufi  der 
hutten  mocht  mangeln  und  daran  helfen  sein,  damit  dasselbe  bestelt. 
Sonderlich  seint  wir  bericht,  das  es  an  derrscherten  mangel;  dessen 
wollest  dich  mit  dem  factor  vergleichen,  ob  sy  zu  Steinach  sollen  ge- 
gossen werden  oder  ob  du  das  kupfer  darzu  hinüber  solst  schicken. 
Dann  wir  zu  eisern  scherten  keinen  lust  haben.  —  Was  dann  di  blei 
belangt,  di  werden  itzt  zu  Frankfort  vor  Luderstat  auch  einkauft.  Weil 
aber  di  garkupfer  von  Luderstat  nit  nach  Frankfort,  sondern  nach 
Nurraberg  sollen  versendet  werden,  muß  man  im  anfang  di  blei  bei 
denen  furleuten  mit  hereinbringen,  bis  in  dem  andere  fursehung  ge- 
schehen kan.  Derwegen  wirst  du  deine  furleut  dermassen  abzufertigen 
wissen,  das  sy  volle  ladung  nemen  und  etlich  wagen  uff  Luderstat 
geen.  In  dem  allen  besten  fleis  furwenden;  das  raicht  uns  von  dir 
zu  gefallen.  Und  sind  dir  mit  genaden  geneigt.  Datum  Eisleben,  am 
9.  Marcii  a°  59. 

Konzept  im  Gewer k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  11,  XX  VII. 


344.  1559  März  14.  Eisleben.  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  Christoph  und  Karl  Fürer  zu  Nürn- 
berg. 

Ueberschickt  ihnen  Schuldbrief  und  Verschreibung  über  4000  fl.  Hat 
die  Hütte  Luderstadt  envorberi  und  icird  den  Betrieb  eröffnen.  Der  alte 
Faktor  zu  Luderstadt  Merten  Dinckel  soll  übernommen  werden. 

Hans  George  graff  und  herre  zu  Mansfeld  etc. 
Unsern  gunstigen  grus  zuvorn,  erbern  vhesten  gonstige  liebe  be- 
sondern. Uff  die  verglichene  abrede,  so  jungst  durch  unsern  diner 
Merten  Obenrodt  mit  euch  gescheen,  uberschicken  wir  euch  hirmit 
unsere  verschreibunge  sampt  dem  schuldbrief  über  die  viertausent 
gülden,  Zweifelsohn,  ir  werdet  damit  allenthalben  wol  zufrieden  sein. 


540  Urkundeubuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldiächen  Saigerbandels. 

und  mugen  euch  daneben  nit  bergen,  das  wir  die  hutten  Luderstadt 
bereitan  an  uns  gebracht  und  die  bestellunge  gethan,  das  itzt  daselbsten 
allenthalben  soll  zugericht  werden.  So  wollen  wir  alhir  auch  daran 
sein,  das  uffs  erste  soll  angehangen  und  die  kupfer  hinausgefertigt 
werden.  Haben  auch  unserm  factor  zu  Steynach  befelch  geben,  was 
ir  itzt  zu  Franckfurt  an  bleylast  einkaufen,  das  ehr  dieselben  durch 
volle  ladung  bey  etlichen  seinen  wagen  nach  Luderstadt  schaffen  soll. 
Und  vorsehen  uns,  den  alten  factor  zu  Luderstedt  Merten  Dinckel  zu 
behalten,  welcher  alsdan,  wan  es  euch  gelegen,  Inhalt  der  verschreibung 
an  euch  soll  gewisen  werden.  Das  alles  wir  euch,  denen  wir  mit 
gunstigem  willen  geneigt,  nicht  mochten  verhalten.  Datum  Eisleben, 
am  14.  Marcii  anno  etc.  59. 

Hans  Jörg  graf  zu  Mansfelt  etc.  ppr.  sst. 

Außenadresse:    Den    erbern   vhesten    unsern    gunstigen    lieben    beaondern 
Christoff  und  Karin  Fuerer  gebrudern  zu  Nurmbergk. 

Darauf  der    Vermerk   (von   Chr.   Fürers   Hand)    geantwurt    durch   Cristoff 
Fawayler  21  Marci  im  1559  jar. 

Das  Konzept  dieses  Schreibens  im  GewerTc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel, 
Paket  23,  V. 

Besiegelte  Ausfertigung  im  Germ.  Nat.  Museum  zu  Nürvü)erg,   Scheurl- Archiv, 
Akten  XVI.  5. 


345.    1559  März  22   (Mittwoch  nach  Palmarum). 

Die  Grafen  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer 
und  Hans  Ernst  von  Mansfeld  quittieren  über  den  Empfang  der  ihnen 
von  Karl  Fürer  zu  Nürnberg  zu  Verlag  laut  Kontrakt  vom  Sonntag 
Esto  mihi  des  gleichen  Jahres  vorgestreckten  4000/1  und  setzen,  für  den 
Fall,  daß  sie  Karl  Fürer  mit  Silber  und  Kupfer  oder  mit  barem  Gelde 
die  Summe  nicht  zurückerstatten,  allen  Vorrat  auf  der  Hütte  Luderstadt 
und  ihr  sonstiges  Kupfer  und  Silber  und  Hab  und  Gut  zum  Unterpfand. 

Konzept  und  (kassierte)  Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
handel, Paket  23,  V. 


No.  344-346.    155Ö.  541 


346.    1559   März  24.    Luderstadt.     Merteii   Dinkel   an 
Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Betriebsangelegenheiten  der  Hütte  Luderstadt. 

Wolgeborner  edeler  graf  gnediger  herr,  mein  gaoz  williger  dinst 
sein  e.  g.  iderzeit  mit  vleis  zuvorn.  Gnediger  herr,  e.  g.  schreiben 
sampt  doctor  Franzen  Schuslers  ist  mir  durch  e.  g.  factor  Andres 
Hessen  wol  geantwort  und  haben  demselbigen  volg  getan,  und  was  in 
der  hatten  sampt  dem  hof  und  wonhaus  vorhanden  gewesen,  ufigewogen, 
gezelt  und  gemessen  und  angeschlagen  laut  des  inventarium,.  den  e.  g. 
hiemit  haben  zu  entpfahen,  daraus  genügsamer  bericht  zu  vornemen. 
Wiewol  doctor  Franzen  plei,  silber  und  kupfer  noch  darunter,  so  kan 
es  doch  izunder  gruntlich  nicht  bezalt  werden,  dan  es  will  sich  des 
zuschlackpleis  halben  nicht  schicken.  Denk,  e.  g.  sollens  im  abkeufen. 
Wo  aber  nicht,  so  muß  er  gedult  haben,  pis  mir  plei  von  Frankfort 
kumpt;  soll  er  zu  dank  bezalt  werden.  —  Was  mich  belangt,  das  ich 
e.  g.  dinen  wolle,  pin  ich  dessen  wol  gesinet,  e.  g.  alhir  uff  der  hutten 
Luderstadt  diener  zu  sein;  denke,  ich  wolle  mich  mit  e.  g.  des  Ions 
und  der  zeit  vorgleichen.  Was  die  diener  anlangt,  do  hab  ich  noch 
einen  hie  bei  mir,  aber  keinen  anrichtr;  ich  will  aber  nach  einem 
schreiben.  Wo  ich  in  aber  nicht  bekomen  kan,  must  man  den  Benedit 
uff  der  hutten  Eisfeit  ein  weil  geprauchen,  pis  man  einen  bekompt  (!) 
macht.  —  Was  die  furleut  anlangt,  do  will  ich  furleut  genug  bekomen, 
wan  sie  gleich  nicht  gedingt  sein,  das  es  daran  nicht  mangeln  soll.  — 
Was  belangt  zum  anfang  des  handeis,  uff  das  man  widerumb  zu  vorrat 
kumen  kan,  wer  mein  meinug,  das  man  von  stund  an  umb  holz  hett 
gehandelt  uff  6  schock  fuder  kollen ;  so  hab  ich  albereit  laut  des  in- 
ventario  zu  3  schock  fuder  kolen  gehauens  holz  im  wald  ligen,  des- 
gleichen an  terholz,  das  must  man  auch  mit  dem  ersten  bestellen  zu 
hauen,  dan  es  ist  die  zeit  nun  vorhanden,  das  solches  muß  geschaßt 
werden  und  will  keinen  vorzug  leiden.  Darumb  wollen  e.  g.  gelt  hieher 
vorschafien,  das  solches  alles,  was  von  noten  zum  handel,  dienstlichen 
möge  geschafft  werden.  Was  das  plei  anlangt,  das  mus  hieher  auch 
geordnet  werden,  dan  man  kan  sunst  nicht  arbeiten  lassen,  es  sey  dan 
plei  vor  der  band. 

Was  die  terschert  anlangt,  do  wollen  e.  g.  bericht  sein,  das  ich 
der  gegossen  gehabt  und  in  den  teroffen  gerecht  gemacht  und  hab  die 
prauchen  wollen.  Dieweil  aber  grafen  Christophs  handel  nicht  fortging, 
hab   ich  die    mitsampt    anderer  war    den    Fuchern    gehn   Greffenthal 


542  ürkundenbuch  zur  Gescliiclite  des  Mansleläischen  Öaigerhandels. 

geschickt  und  sein  noch  nicht  gepraucht,  liegen  in  der  hutt  Greffenthal 
vorhanden.  Do  wer  mein  rat,  das  e.  g.  mit  dem  Pucher  hett  handeln 
lassen,  das  mir  die  zukomen  machten ;  dorkegen  solt  man  in  garkupfer 
uff  der  Steinach  oder  hie  zallen.  Dan  die  schert  gehören  hieher;  so 
haben  eur  g.  den  Fächern  mit  asche  dinen  lassen;  hetten  sunst  auch 
nicht  arbeiten  konden ;  piilich  dinen  sie  e.  g.  wider.  —  Was  mein  und 
meiner  mitgesellen  besoldung  anlangt,  wollen  e.  g.  bericht  sein,  das  sich 
die  suma  in  500  fl  erstreckt;  und  wir  pitten,  e.  g.  wollen  uns  armen 
gesellen  bedenken,  das  solche  suma  in  beschkis  des  kaufs  nicht  mocht 
vergessen,  ufi  das  wir  unsers  Ions  machten,  wie  dan  mir  m.  g.  herrn 
zu  Stolberg  geschriben,  so  die  hutten  vorkauft,  von  dem  kupfer,  so 
vorhanden  uff  der  hutten,  bezalt  werden.  Das  alles  hab  ich  e.  g.  nicht 
unangezeigt  lassen  sollen  und  e.  g.  dem  lieben  got  treulichen  bevolen 
und  e.  g.  zum  höchsten  zu  dinen,  pin  ich  willig.  Datum  hutten  Luder- 
stat, adj  24  Marzo  im  1559  jar 

e.  g.  williger  diner 

Mertte  Dinckel. 

Ausfertigung  im  GeioerTc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  11,  XXVII. 


347.    1559  März  29.    Eisleben.     Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  Christoph  Fürer  zu  Nürnberg. 

Gemäß  der  mit  ihm  und  seinen  Mitverwandten  durch  Martin  Obenrot 
getroffenen  Abrede  habe  er  ihm  künftigen  Ostermarkt  6000  Gulden  xu 
zahlen;  da  er  diesen  Markt  von  Sebastian  Welser  eine  Summe  Geldes 
zu  erwarten  liabe,  so  solle  dieser  davon  dem  Christoph  Fürer  die  6000  Gulden 
entrichten. 

Besiegelte  Ausfertigung  mit  eigenhändiger  Unterschrift  im  Germ.  Nat.  Museum 
■zu  Nürnberg,  Scheurl- Archiv,  AktenXVLö. 

Barauf  der  Vermerk  (von  Karl  Fürers  Hand):  Adj  3  Aprillis  im  1559  jar 
von  m.  g.  grafF  Hans  Jörg  zu  Mansfelt  etc. 


348.    0.  D.  [1559]  Fastenmesse. 


H.  Bauscher  bekennt,  dem  Bonaventura  Furtenbach  7759  Taler  54  Kreuzer 
schuldig  zu  sein  und  verspricht,  die  Summe  in  der  Frankf.  Fastenmesse 
1560  zurückzuzahlen. 


No.S46— 35Ö.    1559.  54S 


Ich  Hieronimus  Kauscher  des  rats  zu  Lieipzigk  bekenn  mit  diesem 
brief  und  tue  kund  menniglichs  für  mich,  alle  meine  erben  und  nach- 
komen,  daß  ich  dem  erbarn  und  vesten  Bonaventura  Forttenbach  zu 
Xurnberg  und  alle  seinen  erben  recht  und  redlich  schuldig  worden 
und  gelten  soll,  nemlich  7759  taler  54xer,  der  ich  von  ihm  vergnuegt 
himit  bekenn  und  ihn  derhalben  quitt,  ledig  sage.  Demnach  gered  und 
versprich  ich  für  mich,  mein  erben  und  nachkomen  gedachtem  Bona- 
ventura Forttenbach,  sein  erben  oder  getreuem  Inhabern  ditz  briffs  die 
obgedachten  7759  thaler  54xer  von  dato  über  ein  jar  in  der  Frank- 
forter  fastenmeß  des  nechstkunftigen  1560*^"  jahrs  zu  derselben  oder 
ihres  bevelchhabers  sichern  banden  und  gewalt  daselbst  zu  Frankfort 
am  Mayn  zu  gewonlicher  zalungszeit  an  thalern,  als  die  ganghaft  sind, 
ohne  allen  lengern  vorzugk,  ein-  und  Widerrede,  auch  für  alles  ver- 
hoffen und  vorbieten,  erniderlegen  und  entweren  sampt  allen  darunter 
auflaufenden  zinsen  und  scheden,  wo  einiger  durch  unsere  vorsaumptnus 
(das  doch  nit  beschehen  noch  sein  sol)  darüber  gehn  wurd,  ihren 
schlechten  werten  darumben  zu  glauben  [Lücke]  ausgericht  und  bezalt 
sind.  One  arglist  und  geverde,  Deß  zu  urkund  hab  ich  mein 
gewonlichs  pitschier  zu  ende  furgetruckt  und  mich  mit  aigner  hand 
und  nahmen  unterschriben.     Geben  zu  Frankfort  am  Mayn  etc. 

Abschrift  im  Geweric.  Archiv  zu  Eislebm,  Saigerhandel,  Faket  19,  XXXVIII. 
Auf  der  Bückseite   von   Bauschers    Hand:    Rauschers    vorpflichtung    kegeo 
Fortenbach  über  7759  Taler  54  +. 


349.  1559  April  6.  Christoph  von  Thun  zum  Lauen- 
stein  an  Kilian  Kessler,  Bürgermeister  zu  Stolberg, 
und  Wilhelm  Eeifenstein  zu  Wernigerode. 

Er  habe  erfahren,  daß  sie  die  Hütte  Luderstadt  dem  Grafen  Hans 
Georg  von  Mansfeld  verkauft  hätten.  Da  dies  der  Belehnung  zuwider  sei 
(die  Hütte  dürfe  niemandem  überlassen  werden,  der  höheren  Standes  sei 
als  er),  so  lade  er  sie  auf  den  24.  April  nach  Lauenstein  vor. 

Ausfertigimg  im  Gewerk.  Archiv  zu  IMeben,  Saigerhandel,  Paket  11,  XXVIII. 


350.    1559  Aprü  9.    Dresden. 

2.  Abrede  zu  Dresden: 

Nach   dem   am  27.  Juli  1558   zu  Dresden   zwischen   den   Räten   der 
Grafen  von  Mansfeld  und  etzlichen  hendlern   der  Steinacher  geselschaft 


^44  Ürkundenbuch  zur  drescliiclite  des  Mansteldischen  Saigerhandels. 


aufgerichteten  Vertrage,  dem  die  Qrafen  mehrertheils  beigetreten,  haben 
die  Grafen  angezeigt,  daß  die  Händler,  zuwider  der  Abrede,  alle  Ver- 
schreibungen  der  alten  Steinacher  Gesellschaft  nicht  eingelöst  hätten  und 
also  demgemäß  auch  die  Grafen  zur  Einhaltung  des  Vertrages  nicht  ver- 
pflichtet seien.  Ferner  haben  sich  die  Erben  des  verstorbenen  Bürgermeisters 
zu  Nordhausen  Michael  Meyenburg  über  Beeinträchtigung  durch  den  Vertrag 
beklagt. 

Der  Kurfürst  hat  nunmehr  die  Grafen  und  die  Händler  erneut  vor- 
geladen, daneben  auch  die  Meyenburg  besonders  (es  sind  erschienen  Michaels 
nachgelassene  Söhne  Christoph,  Caspar  und  Michael)  und  folgende  Abrede 
aufgerichtet  : 

Der  erste  Dresdener  Abschied  bleibt  in  Kraft;  einige  darin  zu  viel  an- 
gesetzte Posten  sollen  jedoch  von  der  festgesetzten  Summe  abgezogen  werden. 

Mit  der  Meyenburgschen  Angelegenheit  hat  es  folgende  Bewandtnis: 
Das  gesamte  Steinacher  Hauptgut  beträgt  300  000  fl;  davon  haben  die 
Manlich  für  die  Frankfurter  151000  fl  angewiesen;  die  Frankfurter  haben 
ferner  12000  fl  Gewinn  zu  viel  genommen;  und  da  die  anderen  Händler 
mit  den  Meyenburg  über  deren  Anteil  am  Hauptgut  in  Streit  geraten,  so 
haben  diese  mit  den  Grafen  eine  sonderliclie  handlung  also  getroffen, 
daß  ihnen  32  000  fl  (als  ihr  Hauptgut)  in  bestimmten  Terminen  zurück- 
bezahlt werden  sollen  (wovon  sie  bereits  2000  fl  empfangen  und  weitere 
2000  fl  auf  jetzigem  Ostermarkt  erhalten  sollen). 

Dagegen  wenden  Rauscher  und  Wilhelm  und  Hans  Reiffenstein  ein: 
wenn  das  Hauptgut  der  Meyenburg  32  000  fl  betragen  habe,  so  seien  doch 
die  Verluste  des  Handels  in  Anrechnung  zu  bringen;  außerdem  seien  sie 
mit  den  151000  fl  noch  längst  nicht  befriedigt;  und  das  Meyenburgsche 
Geld  falle  nun  einmal  unter  die  Dresdener  Summe. 

Der  Kurfürst  setzt  nunmehr  fest,  daß  von  den  auf  dem  Ostermarkt 
fälligen  13000  fl  der  Grafen  11000  an  die  Gesellschafter  und  2000  an 
die  Meyenburg  kommen  sollen. 

Die  Händler  erklären,  falls  die  Grafen  die  11000  fl  jetzt  nicht  auf- 
bringen können,  die  Summe  selber  aufzubringen,  wofür  die  Grafen  bis  zur 
Bezahlung  auf  der  Herbstmesse  3^/q  Zinsen  zu  zahlen  versprechen.  Den 
Händlern  haften  für  die  Summe  die  bereits  verhypothezierten  Güter. 

Zur  endgültigen  Entscheidung  der  Meyenburgschen  Sache  sollen  die 
Parteien  Montag  nach  Exaudi  in  Halle  erscheinen;  die  Grafen  sollen  zu 
dem  Termin  auch  Moshauer  und  Reinicken  Ei'ben  herbeischaffen;  Mos- 
hauer  als  früherer  Handels faktor  soll  alle  Register,  Verschreibungen, 
Bücher,  Zettel  etc.  mitbringen.  Dann  soll  alles  genau  abgerechnet  werden. 
Auch  soll  die  Angelegenheit  der  151000  fl  und  der  12000  fl  Gewinn  ent- 
schieden werden,   ebenso  sollen   die  bei  Graf  Christoph  stehenden  fl  70000 


No.  350—351.    1559.  545 


die  Abrechnung  einbexogm  werden.  Als  kurfürstliche  Kommissarien 
werden  dabei  fungieren:  der  Hofrichter  Asmus  von  Könneritz,  Dr.  Bastian 
nUliger,  Gregor  Ulrich  und  Valien  Leise. 

Nach  erfolgter  Abrechnung  sollen,  gemäß  dem  ersten  Dresdener  Abschied, 
den  Grafen  die  alten  Verschreibungen  ausgeantwortet  iverden,  auch  sollen 
dann  die  Meyenburg  den  Grafen  die  neulich  erteilte  Verschreibung  über  die 
32000  fl  wieder  zustellen  gegen  Empfang  ihres  Reverses. 

Alsdami  sollen  von  den  Grafen  sonderliche  neue  heuptvorschreibimgen 
aufgericht,  vorfertigt  und  obbenanten  hendlern  der  alten  und  neuen 
geselschaft  zwischen  hir  und  künftig  Bartholomei  zugestalt  werden. 

Abschrift  im  Geiverk.  Archiv  zu  Etsleben,  Saigerhandel,  Püket  16,  XXXIII,  2. 


361.  1559  April  13.  [Meschede.]  Der  kurfürstl.  Köl- 
nische Landbergmeister  Johann  Braun  an  den  Mans- 
feldischen  Rentmeister  Merten  Obenrot. 

Kann  dringender  Geschäfte  halber  nicht  nach  Arnsberg  kommen  und 
fordert  daher  Obenrot  auf,  mit  ihm  in  Meschede  über  die  Bleilieferung 
zu  verJuindeln.  '^ 

Mein  gevlissen  und  ganz  willig  dienst  zuvor,  achtbar  und  erbar 
gunstiger  herr  und  guder  freund.  Eur  schreyben,  das  dato  mitwoch 
post  misericordia  domini,  mich  zu  euch  zu  verfugen,  ist  mir  nechten 
spat  wolgeantwort  und  des  Inhalts  vorlesen.  Und  ob  ich  wol  auf 
schreyben  der  bevelhaber  in  Arnspurg  mich  heut  dato  zu  derselben 
liebden  gewislich  und  gern  verfugen  wolt,  so  ist  mirs  doch  aus  vor- 
beschied  vieler  leut,  die  anher  beschieden,  und  aus  vorgefallenen 
irrungen  und  menich  derselben  gesteriges  tages  nicht  haben  kunen 
entschieden  werden,  die  also  mit  schweren  Unkosten  alda  liegen  und 
zeren  müssen ;  und  hab  heut  diesen  ganzen  tagk  genug  damit  zu 
schaffen.  So  viel  aber  den  haubthandel  belanget,  bley  an  geburliche 
ende  zu  verschaffen,  ist  lang  genugsam  und  wolbestelt,  und  hat  nicht 
an  mir,  besonder  am  verlag  gefeilt.  "Wie  ich  dan  albereit,  damit  ich 
den  kauf  erhalten,  gelt  aufbringen  und  borgen  müssen  und  dasselbe 
dc-n  leuten  auf  die  band  geben.  Und  da  die  Widdererstattung  und 
gewisser  verlag  vor  der  band,  wird  es  am  kauf  und  versenden  gar 
keinen  mangel  haben.  Derwegen  und  dieweil  ich  also  aus  bevelh  churf, 
gnaden  gescheften  so  ganz  und  gar  nicht  abkommen,  so  bit  ich  ganz 
dienstlich,  dieweil  die  reiß  eurer  heimfart  nichts  umb  und  alhie  am 
Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVIl.  35 


546  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  ÄTansfeldischen  Saigerhandels. 


wege  ist,  so  wollen  sich  e.  acht,  nicht  verhindern  lassen  und  euch  zu 
mir  anher  begeben.  Wil  ich  eur  liebden  allen  gueten  bericht  geben 
und  ferer  notturft  unterreden.  Allein  darauf  wolt  sehen,  daß  ich  der 
bezalung  der  bley  und  verlags  gewiß  und  mechtig  bin.  Dan  ich  jeder- 
zeit deßelben  mechtig  und  habhaft  sein  muß.  Zudem  seind  etliche 
vorschleg  vorhanden,  indem  ich  al bereit  einen  eigenen  hotten  zu  euch 
in  die  herschaft  Mansfeld  geschiciit,  vorhanden,  darin  wir  uns  notwendig 
zu  unterreden.  Das  hab  ich  e.  achtb.  liebden  zur  antwort  nicht  ver- 
halten wollen,  dan  derselben  gevlissene  dienste  zu  erzeigen,  bin  ich 
willig.    Datum  13.  Apprilis  a**  im  59.  etc. 

Churfurstlicher  Colinischer  verordneter  landbergkmeister 
Johan  Braun  zu  Meschkada. 

Außenadresse:  Dem  achtbarn  und  erbarn  Herten  Abendroth  Mansf eidischem 
rat  und  rentmeister  izund  zu  Arnsbergk  meinem  gunstigen  herren. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XVI. 


352.  1559  April  18.  Eisleben.  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  den  Fürstlich  Sächsischen  Rat  und 
secretarius  Johann  Rudolf,  „seins  abwesens  dem  zu 
erbrechen,  so  neben  ihm  der  camer  befelch  hat." 

Silberlieferungen  betr. 

Hans  Georg  etc. 

Unsern  gunstigen  grus  zuvorn,  erber  namhafter  gonstiger  lieber 
besonder.  Als  wir  gestern  spat  wider  anher  komen,  seind  wir  durch 
di  unsern  berichtet  worden,  das  man  ungeverlich  vor  dreien  wochen 
dem  zehentner  zu  Salfelt  an  der  versprochnen  liberung  noch  in  eilf 
stuck  Silber  hinderstellig  gewesen.  Versehen  uns  aber,  es  sey  in  den 
verschinen  drei  wochen  etwas  statlichs  daran  abzalt;  wie  dann  bede 
factor  desselben  befelch  und  allein  inner  14  tagen  mer  kupfers  bekomen 
haben,  weder  sy  hirzu  betorft.  Weil  sich  aber  di  arbeit  aus  dem,  di 
furleut  mit  den  bleien  verzuglich  gewesen,  etwas  gestossen,  daraus 
auch  di  liberung  etwas  verweillet,  ist  an  euch  unser  genedigs  gesinnen, 
da  es  di  not  erfordert,  uns  derwegen  zu  entschuldigen.  Dann  es  soll 
forder  damit  nit  geseumbt  werden. 

So  wisst  ir  euch  zu  berichten,  wes  unser  diner  Merten  Obenrod 
hievor  mit  euch  verabschidet,  disen  markt  noch  5000  fl  ufi  silber  heraus 
zu  strecken,  begern  wir  auch  genediglichen,  in  dem  in  den  markt  gewise  I 


No.  351-354.    155Ö.  547 


bestellung  zu  thun;  so  wollen  wir  der  abred  nach  di  liberung  ver- 
schaffen. In  dem  allen  unbeschwert  erzeigen,  seind  wir  gunstig  zu 
beschulden  geneigt    Datum  Eisleben,  am  18.  Aprilis  a°  59. 

Konzept  im  GetcerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  8,  X  VIII. 


353.    1559  April  26.     Eisleben. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  quittieren  über 
den  Empfang  einer  ihnen  von  Christoph  und  Karl  Fürer  gebrudere,  des 
raths  und  bürgere  zu  Nurmberg,  xur  Förderung  des  Saigerhandels  vor- 
gestreckten Summe  von  2000  fl.  Und  nachdeme  wir  mit  den  itztgenanten 
Christoff  und  Carl  den  Furern  umb  eine  merere  summa  geldes  uns 
vorzustrecken  in  handellunge  stehen,  do  nun  solche  vorhabende  handel- 
lunge  iren  vortgang  nicht  erreichen  solt,  als  gereden  und  versprechen 
wir  bei  unsern  greflichen  ehren,  waren  worten,  trauen  und  guten 
glauben,  solche  vorgestragkte  zweitausent  gülden  sambt  hundert  und 
zwenzig  gülden  darauf  laufende  zinse  den  obgenanten  Christoff  und 
Carl  den  Furern,  iren  erben  ader  getreuen  inhabern  dieser  unser  ver- 
schreibunge  im  ostermargkt  zu  Leipzigk,  wan  man  der  weniger  zale 
sechzigk  schreiben  wirt,  one  allen  verzugk  und  hindernis,  auch  one 
iren  costen  und  schaden  widerumbe  zu  erlegen  und  zu  entrichten. 

(Kassierte)  Ausfertigung  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJiandel,  Paket  23,  V. 


354.  1559  Mai  8.  Eisleben.  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  den  Landdrost  in  Westfalen  Hennicke 
Schnudel. 


I 


Bittet  ihn,  zum  Verlag  des  Bleikaufs  auf  wenige  Tage  500  fl  voi'- 
xustrecken  und  an  den  Bergmeister  Johann  Braun  zu  überliefern.  Aquavit 
und  Nießpulver. 

E  Hans  Georg  etc. 

ünsern  gunstigen  grus  zuvorn,  gestrenger  und  vhester  besonder 
günstiger  lieber.  Wir  sind  von  unserm  diner  und  lieben  getreuen 
Herten  Obenrod  berichtet  worden,  wes  er  uff  schreiben  des  erzbischofen 
zu  Colin  churfursten  etc.  unsers  g*'*''  herrn  der  verlege  halben  der  blei 
rait  euch  gehandelt,  daraus  wir  vermerkt,  das  es  dem  ampt  Arnsberg 
rit  wol  tunlich,  der  widerzalung  der  verleg  erst  von  einer  Frankfurter 

35* 


548  Drkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

meß  zur  andern  zu  gewarten ;  derwegen  wir  es  dahin  zu  richten  be- 
dacht, das  die  Mannlich  von  Augspurg  solche  zalung  alle  quartal  in 
Colin  verschaffen  sollen.  Weil  es  aber  unserm  seigerhandl  nachteilig, 
da  [uns]  der  bleikauf  im  anfang  der  verlege  halber  solte  gestopft  werden 
und  von  hir  aus  das  gelt  mit  bequemhkeit  uffs  berkwerk  nit  zu 
bringen,  so  ist  an  euch  unser  bitthchs  gesynnen,  ir  wollet  uns  zu 
gefallen  auf  wenig  tag  fünfhundert  gülden  aufbringen  und  dieselben 
dem  berkmeister  Johan  Braun  zuestellen  lassen.  Und  nachdem  wir 
bedacht  sein,  vermitist  gotlicher  verleihe  in  14  tagen  hie  aufzusein 
und  hochgedachten  unsern  g«^"  herrn  zu  besuechen  und  also  unsern 
weg  auf  den  Arnsberg  zuzenemen,  wollen  wir  euch  berurte  500  fl 
sambt  dem,  da  ir  mittlerzeit  was  darauf  müsset  geben,  alsbald  wider 
zuestellen  lassen,  euch  hie  in  unserm  sonderlichen  vertrauen  nach  gut- 
willig und  unbeschwert  erzeigen.  Das  wollen  wir  umb  euch  in  allem 
guten  gunstiglichen  zu  beschulden  geneigt  sein.  Datum  Eisleben,  am 
8.  tage  Mail  a°  etc.  59. 

Dem  gestrengen  und  vhesten 

unserm  besonder  gonstigen  lieben  Hennigke  Schnudell 

Colinischem  churfurstlichen  landttrost  in  Westphalen. 

Nachschrift:    Wir   uberschicken   euch uff  anregen 

gedachts  unsers  diners  Merten  Obenrodts  des  weissen  aquavits  und 
nießpulfers,  wie  er  euch  daneben,  wie  es  zu  gebrauchen,  schreiben  wirf. 

Konzept  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Taket  26,  X  VI. 


355.    1559  Mai  14|15.   Brühl.    Lic.  Johann  Averdungk 
an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Bleiverlag  in    Westfalen.     Aufbringung   von  6000  Goldgiilden.     Oraf 
Hans  Georgs  Tochter.     Quartier  für  den  Grafen  in  Ems.     Zeitungen. 

Wolgeborner  grave  gnediger  her,  eur  gnaden  seind  mein  gantz 
willig  geflissen  und  underthanige  dienst  jederzeit  befor.  Gnediger  her, 
e.  g.  hab  ich  vor  dem  verlaufnen  hoichtzeit  oistern  uf  alle  und  jede 
puncta,  dwilche  e.  g,  mir  zu  verrichten  befolhen,  eigentliche  resolution 
und  antwurt  meins  gnedigisten  churfursten  und  hern,  so  fill  ich  dern 
bekommen  mugen,  zugeschrieben.  Und  obwol  ich  vermaint,  es  solte 
main  gnedigster  her  darauf  e.  g.  meinungh  widder  zukommen  sein,  so 
hat  man  doch  von  dem  abgefertigten  potten  noch  nichtz  vernommen, 
derhalb  mein  gnedigster  her  nit  in  geringe  bekummerniß  geraten. 


No.  354 -355.    1559.  549 


So  fill  nun  der  verlegh  der  blei  in  Westphalen,  hab  ich  ein  schreiben 
von  e.  g.  rentmaistern  Martein  Oberraidt  empfangen,  daraus  ich  ver- 
mark,  daß  auf  das  irst  raeins  gnedigsten  hern  schreiben  an  landtrosten 
in  Westphalen  gethan  nichts  gefolgt,  derhalb  ich  meinen  gnedigsten 
heren  angesprochen,  also  daß  nochmals  geschrieben  wurden.  Was  aber 
daruf  erfolgt,  ist  mir  unbewust,  dweill  ich  etzlich  tag  in  gescheiten 
meins  gnedigsten  hern  von  hove  verschickt  worden. 

Was  ufbringung  des  gelts  der  6000  goltgulden  betreffen,  bin  ich 
in  fleisiger  arbeit  gewesen.  Es  ist  auch  das  gelt  wol  bei  etzlichen  vor- 
handen, aber  sie  willen  mit  der  vorgeslagener  Versicherung  und  Obli- 
gation nit  zufridden  sein,  auch  daruf  kein  gelt  geben,  es  sei  dan,  das 
mein  hern  des  thumbcapittels  mit  versieglen.  Moiß  darumb  also  be- 
rauwen  und  pleiben  laissen  biß  zu  e.  g.  ankunft  ins  badt  ader  sunst 
disser  orther. 

Belangen  e.  g.  dochtere  in  den  bewusten  Sachen,  stehen  dieselbige 
goth  lob  wol,  dann  ich  meinen  gnedigsten  hern,  als  fil  mir  zu  gelegenen 
Zeiten  muglich  gewest,  daran  geraanet,  wie  e.  g.  aus  meins  gnedigsten 
hern  schreiben  zu  vernemen;  ohn  noit,  hievon  etwas  weiter  anzuzeigen. 
Ich  schicken  e.  g.  auch  den  groenen  hoedt,  wie  e.  g.  befolhen  und  begert; 
wolt,  derselb  e.  g.  gefiele. 

Ich  hab  auch  e.  g.  ein  losement  und  behausung  zu  Emes  im  bade 
für  e.  g.  und  derselben  gemahel  und  dochtere  bestalt,  dem  wirde  darauf 
gelt  geben.  Es  hat  aber  derselb  angetzeigt,  wan  e.  g.  acht  tage  vor 
ader  nach  Pfingsten  nit  anqwemen,  konte  ehr  das  haus  lenger  nit  ledig 
pliben  laissen.  und  thue  mich  als  der  undertheniger  und  williger  zu 
e.  g.  als  meinem  gnedigen  heren  erbieten.  Datum  ilentz  Bruell,  am 
xnn^""'  Mail  anno  etc.  LIX. 

e.  gnade 

undertheniger  und  williger 

Johan  Averdun  gk 
licenciat. 

Äußenadresse:  Dem  wollgebornen  herrn  Hans  Georgen  graven  zu  Mansfelt 
und  edelhern  zu  Heldrungen  meinem  gnedigen  herrn. 

Ausfertigung  mit  eigenhändiger  Unterschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerhandel,  Paket  26,  XVI. 

Dazu  gehört  folgende  Nachschrift: 

Nach  Verfertigung  und  Versieglung  disser  brief  sein  e.  g.  schrifft 
und  antwurt  meinem  gnedigsten  churfursten  und  hern,  auch  mir  zu- 
Ifommen,  die  ich  meiner  persoin  underthaniglich  empfangen  und  gelesen. 


550  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Und  als  fill  die  Wechsel  ader  Obligation brief  uff  die  zehentausent 
gülden  betreffen,  bin  ich  in  fleisiger  underredung  und  befurderung,  die 
zu  bewilligen,  mit  meinem  gnedigisten  churfursten  und  hern  gewesen. 
Jdoch  hat  sein  churf.  g.  daruf  geantwurt,  daß  sye  ein  sulch  sum  von 
zehentausent  nit  gewilligt,  dann  von  sechstausent  gmelt.  Und  derhalb 
die  Sachen  daher  gericht,  daß  sein  churf.  g.  zuvor  mit  e.  g.  davon 
reden  wolte.  Dweil  aber  ich  aus  erfarhenheit  mich  zu  erinnern,  daß 
mit  dem  aufzehen  allerlei  Verhinderung  vorfallen  mocht,  hab  ich  e.  g. 
beger  und  vertrösten  nach  nit  underlaissen,  sonder  abermals  uff  die 
Obligation  anzuhalten,  dwilche  dann  sein  churf  g.  zulest  disser  gestalt, 
wie  e.  g.  inliggent  zu  sehen  und  hiebei  finden  werden,  verwilligt.  Und 
obwoll  dieselb  vermagh,  daß  sein  churf.  g.  neben  und  mit  seinen  ge- 
brudern die  zalung  thun  laissen  woll,  so  sol  es  doch  an  dem  nit 
manglen,  auch  e.  g.  kein  verdenkens  machen.  Dann  es  hat  disse  zeit 
andere  Ursachen,  wie  e.  g.  ich  lieber  muntlich,  dann  schriftlich  anzeigen 
woll.  Wan  auch  die  zeit  der  messen  herankumpt,  versehen  ich  mich, 
daß  an  bezalung  derselben  kein  mangel  erschinen  wirf,  da  wir  änderst 
alle  das  leben  nach  gotlicher  versehung  und  willen  erhalten.  Und  ver- 
hoffen, es  solle  diß  mein  einfeltig  bedenken  und  befurderen  e.  g.  nit 
mißfallen.  Da  aber  e.  g.  die  recognition  ader  Wechselbrief  uff  ein  ander 
form  und  meinung  gestelt  haben  wollen,  und  ich  des  verstendigt,  sol 
in  dem  auch  an  meinem  guitwilligen  getreuwen  und  muglichem  fleiß 
nichtz  erwunden  pleiben. 

Belangen  den  verkauf  der  plei,  kan  ich  mich  nit  gnugsam  Ver- 
wendern, wie  es  ein  gestalt,  daß  meins  gnedigsten  hern  schreiben  nit 
nachgesetzt  wirdt.  Wie  aber  dem,  hat  mein  gnedigster  her  mir  itz 
befolhen,  mich  in  wenig  tagen  nach  Westphalen  zu  verfuegen  und  aller 
Sachen  und  gelegenheit  erkundigung  zu  thun  und  suichs  meinem 
gnedigsten  hern  widder  anzubringen,  wie  ich  gneigt  und  willig. 

Von  dem  arrestirten  plei  hat  mein  gnedigster  her  von  Paderborn 
kein  antwurt  biß  auf  heutige  stunde,  dann  die  antwort  e.  g.  sol  be- 
handigt werden.  Wie  es  nun  damit  geschaffen,  werden  e.  g.  baß  als 
mein  gnedigster  her  ader  ich  wissen. 

Wilcher  gestalt  die  fridshandlung  zwischen  beiden  kunigen  ge- 
troffen, davon  schicken  e.  g.  ich  warhafte  verzaichnus.  Weiß  sunst  e.  g. 
nichtz  neuwes  zu  schriben,  dann  mein  gnedigster  herr  e.  g.  ankunft 
erwartet  mit  verlangen.  Sein  churf.  g.  werden  noch  nit  hinuf  zehen, 
sonder  alhie  ein  zeitlank  noch  anzutreffen  sein.  Thue  mich  sunst 
abermals  e.  g.  als  der  underthaniger  willig  erbieten.  Datum  post  literas, 
den  XV*«°  Mail  anno  59. 


No.  355—356.    1559.  551 


(Eige7iMndig  :J  Was  die  Eoy*=  kay^  mat*  des  zutrinkens  halb  für 
eine  proceß  gehalten,  wirt  e.  g.  derselb  rath  C.  Reinhart  licenciat,  dem 
ich  in  die  lenge  geschriben,  wol  berichten.  Thue  zu  e.  g.  als  meinem 
g.  hern  mich  in  underthenichkeit  erbieten. 


356.    1559  Juni  1. 

Graf  Christoph  von  Mansfeld  verschreibt  Peter  und  Hieronymus  Buchner 
für  eine  dargeliehene  Summe  Geldes  Kupfer  in  ivöchentlichen  Lieferimgen. 

Wir  Christoff  grafe  und  herre  zu  Mansfelt  mit  disem  unserm  brief 
bekennen,  das  wir  uns  mit  den  erbarn  und  namhaftigen  unsern  lieben 
getreuen  Peter  und  Jeronimus  Buchnern  gefettern  eines  fernem  kupfer- 
kaufs  vorglichen  haben  volgender  gestalt:  Das  genante  Büchner  uns  zu 
gnedigem  gefallen  auf  negstkunftig  Petri  und  Pauli  im  Naumburgischen 
mark  funftausent  600  fl,  ye  21  gr  pro  1  fl  gerechent,  herausleihen  und 
furstrecken  wollen ;  darkegen  gereden  und  versprechen  wir  hirmit  craft 
dises  unsers  briefs  bei  unsern  waren  irauen  und  glauben,  inen  alle  woche, 
anzufahen  alsbalde  nach  Petri  Pauli  dises  59.  jars,  14  centner  gut  rein 
Mansfeldisch  oder  Eislebisch  kupfer  unseumlich  in  der  wage  zu  Eisleben 
durch  iren  darzu  vorordenten  factorn,  bis  solang  sie  damit  der  ob- 
bemelten  5600  fl  zu  guter  gnuge  bezalt  werden,  wollen  antworten  lassen. 
Und  sollen  und  wollen  uns  genante  Buchner  vor  iden  centner  die  feine 
mark  silber  in  sich  haltende  16  fl  zu  21  gr  den  gülden,  auch  ides  lot 
Silber  auf  und  abe  vor  ^ ,  A  gerechent,  zalen.  Wir  sagen  auch  in  und 
mit  craft  dises  briefs  inen  zu,  das  wir  sie  diser  kupfer  halben  gegen 
meniglichen,  nimand  ausgeschlossen,  so  daran  Zuspruch  vermeinten  zu 
haben,  zu  vertreten  und  an  allen  orten  schadlos  zu  halten.  Doch  sollen 
dy  1250  centner  kupfer,  die  wir  inen  hiebevor  zu  antworten  vor- 
schrieben und  10000  fl  dorauf  albereit  von  inen  enpfangen,  laut  und 
verrauge  einer  sunderlichen  vorschreibung,  der  datum  am  24  tag  Februarii 
dises  59.  jars  mit  inen  aufgericht,  hirmit  mit  nichten  gemeint  sein  und 
in  disen  kupferkauf  gezogen  werden.  Treulich  und  ahne  alle  argelist. 
Des  zu  mehrer  Versicherung  und  aufrichtiger  haltung  haben  wir  Christoft 
graf  und  herr  zu  Mansfeld  unser  angeborn  betschaft  hir unter  angedruckt 
und  uns  mit  eigenen  banden  underschriben.  Geschehen  und  geben  den 
1.  Junii  im  59.  jar. 

Konzept  im  Geicerk  Archiv  2u  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  6,  XI. 


552  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldlschen  Saigerhaudels. 

357.    1559  Juni  3.    NürDberg.     Christoph  Fanwiller  an 
Martin  Obenrot. 

Wird  die  Rechnung  schicken,  Jcann  aber  nicht  selber  auf  die  Hütte 
kommen,  da  seine  Frau  in  Erbschaftsangelegenheiten  nach  München  ver- 
reist. Abrechnung  mit  Sebastian  Welser  über  gelieferte  Kupfer  und 
Silber.  Aufbringung  der  Türkensteuer.  Kostenrechnung  über  den  Auf- 
enthalt von  Obenrots  Schwager  Hans  Kau  in  Nürnberg. 

Laus  deo  semper  1559  jar  adj  3.  Jany  in  Nurmberg. 

Erbarer  ernvester  gönstiger  herr  Abenrott,  euch  seyen  mein  ge- 
horsame willige  dinst  zuvor  an.  Ernvester  herr,  eur  schreiben  dattum 
23.  May  hab  ich  adj  28.  ditto  empfangen,  seiner  inhalt  vernomen,  das 
ir  sampt  dem  herrn  Wolf  Rodt  disser  zeyt  auf  den  beden  huetten  sein 
werdt  und  ir  mein  mit  der  rechnung  zu  euch  begert.  Nun  aber,  so 
vill  die  rechnung  belanget,  will  ich  euch  in  wennig  tagen  hinnach 
schicken.  Das  ich  aber  nit  selb  zu  euch  komen  kain,  wolt  ir  mein 
entschuldigung  im  pesten  annemen,  dann  die  ursach,  das  mein  haus- 
frau  auf  4.  ditto  hie  verrayst  auf  Minchen  zu  irer  gescheft,  von  wegen 
irer  muetter  selHgen  das  erbtail  zu  ersuechen,  wolliches  unverzug  sein 
mueß,  und  das  wir  also  nit  bede  von  haus  sein  kunen.  Fars  ander 
verhoff  ich,  ir  werdt  für  dissem  berycht  haben  vom  herrn  Sebastyan 
Welser  der  geliebert  silber  und  garkupfer  betreffen,  das  er,  der  herr 
Welser,  mit  mir  hat  abgeraitt;  und  er  mir  nit  mer  im  rest  gegeben 
hat  dann  fl  79  ß  19  A  0.  Do  er  aber  ungefar  in  fl  500  erlegt  hette, 
wolt  ich  zu  dem  fl  300  geholfen  haben,  damit  an  der  Turkensteur 
fl  800  erlegt  weren  worden.  So  hab  auch  ich  von  der  huetten  Esfeld 
vom  Gunderman  beschaid  empfangen,  das  ich  umb  205  taller  wirt  er- 
suecht  werden,  die  er  empfangen  hat.  Zudem  will  ich  rat  schaffen, 
das  die  entrycht  sollen  werden. 

Euer  Schwager  Hanns  Kau  hat  begert  von  hinen  zu  euch.  Schick 
euch  hiemit  an  verzachnus,  was  ich  in  Nurmberg  für  in  zalt  und  aus- 
geben hab,  wie  ir  von  im  selber  auch  vernemen  werdt.  Sonst  hab  ich 
euch  auf  dißmal  sunders  nichts  zu  schreiben,  dann  was  euch  dinstlich 
lieb  ist.  Damit  bevilch  ich  euch  in  gottes  gnedige  schütz.  Amen. 
Actum  utt  suppra  ditto. 

e.  dinstwilliger 

Christoff  Fanwiller, 


No.  367-359.    1559.  553 


Außenadresse:  Dem  erbarn  und  emvesten  Merthin  Abenrodt  mansfeldischem 
rat  meinem  günstigen  herrn. 

Eigenhändige   Ausfertigung   im    Geicerk.  Archiv    zu    Eisld)en,    Saigerhandel, 
Paket  26,  XIV. 


358.    1559   Juni  25.     Albrecht  Gugel  an  den  obersten 
Handels  Verwalter  Merten  Obenrot. 

Er  habe  zu  Abzahlung  der  Schuld  bei  Koch  1090  Taler  aufgebracht, 
die  laut  Wechselbrief  dem  Merten  Mertens  im  jetzigen  Peter  ■  Paulsmarkt 
von  Chr.  Fanwiller  zurückerstattet  werden  müßten. 

Wird  nächstens  kommen,  um  mit  Obenrot  wegen  des  Bleis  zu  ver- 
handeln. Hans  Diel  erkläre,  daß  er  demnächst  wegen  Bleimangel  feiern 
werde. 

Furtenbach  ivill  event.  noch  3  Jahre  Aufschub  gewähren,  do  geburliche 
Versicherung  gethan.  Sigmund  Pfintzing  ivird  sich  erst  mit  seinen  Freunden 
»nterreden  und  dann  Antwort  geben. 

Die  1000  fl  Forderung  des  Grafen  an  die  Pfintzing  [von  wegen 
Brinken  (?)]  betreffe  nicht  Merten,  sondern  dessen  Vetter  Sigm.  Pfintzing. 

Sebastian  Welser  sei  ?nit  der  Lieferung  einverstanden;  nach  der 
Lieferung  wolle  er  sich  in  allem  hilflich  zu  erzeigen  wissen. 

Wegen  der  Fürer  ivird  Carl  Fürer ^  der  jetzt  in  Naumburg  ist,  mit 
Vollmacht  seiner  Brüder  unterhandeln.  Gugl  unll  erst  nach  seiner  Heim- 
kehr darüber  reden,  dan  die  feder  itz  nit  leiden  wil. 

Gugls  Vate)'  glaubt  nicht,  daß  es  möglich  sein  wird,  die  2000  fl,  so 
den  armen  leuten  gen  Gerbstett  gehorich,  aufzubringen. 

Wilhelm  Borsch  ist  in  der  handlung  beflißen,  so  vil  ime  muglich 
ist,  hat  aber  biß  anhero  noch  kein  schreiben,  so  m,  g.  h.  betreffen, 
nach  Nurmberg  ubersanL 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislä)€n,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


359.  1559  Juli  10.  Eisleben.  Barthel  Widemann,  Johann 
Albrecht,  Merten  Obenrot  und  Wolf  Roth  an  die 
Grafen  Hans  Georg,  Hans  Albrecht  und  Hans 
Ernst  von  Mansfeld. 

Betr.  die  Erledigung  der  Manlichschen  Angelegenheit. 

Wolgeborne  und  edle  graven,  e.  g.  sind  unser  untertenig  pflichtig 
md  ganz  willige  dinst  mit  fleis  zuvorn.    Genedige  herrn,  heut  dato  ist 


554  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Man s feldischen  öaigerhandels. 


von  Wilhelm  Parschen  schreiben  anher  komen,  welchs  wir  im  besten 
erbrochen  und  verlesen.  Und  vermerken  aus  der  Manlich  antwort,  das 
sy  umb  nichts  weichen,  sondern  uö  e.  g.  ihnen  gegeben  verschreibung 
verharren  wollen,  doch  mit  dem  beschlieslichen  anhang,  letzlich  ir  gelt 
widerzunemen,  wo  ihnen  ires  begerten  genieß  halben  abtrag  und  er- 
stattung  geschehe.  Welches  (wie  Wilhelm  Parsch  vermeint)  durch 
unsern  g^^^  herrn  zu  Colin  abzuhandlen  sein  solt.  Weil  dan  an  dieser 
sach  e.  g.  sambtlich  hoch  gelegen,  were  gut,  das  e.  g.  berurte  Schriften 
selbst  anhörten  und  dise  ding  in  beratschlagung  nemen,  ob  es  auch 
guet,  das  e.  g.  hievon  mit  dem  churf.  zu  Sachsen  unserm  g^*«"  herrn 
auch  reden  und  die  sach  unterbauen  Hessen.  Nach  ihrer  Ansicht  könne 
die  Sache  durch  Köln  oder  im  Fall  der  Not  durch  kaiserliche  Kommissarien 
abgehandelt  werden,  nachdem  man  andere  Kaufleute  gefunden  und  mit  ihnen 
einen  besseren  Weg,  den  Manlichen  ihr  Geld  zurückzuerstatten. 

Aber  des  Diefsteters  handlung  will  zu  disen  wegen  wenig  furde- 
rung  thun. 

Äusfertigunfi  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  20,  III. 


360.  1559  Juli  20.  Eisleben.  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  den  Kurfürsten  Johann  Gebhard  von 
Köln. 

Ueberschickt  ihm  den  Blasius  Hausmann,  einen  erfahrenen  Bergmann, 
welchen  e.  chf.  g.  an  irem  hof  unterhalten  und  zu  derselben  berkwerk 
gelegenheit  gebrauchen  mochten,  und  ist  uns  dise  persohn  durch 
Jheronimusen  Lother,  bugermeister  zu  Leipzig,  und  andere  dermassen 
für  einen  alten  erfarnen  berk-  und  redlichen  warhaften  man,  als  er 
uß  der  perkstedt  einen  sein  mack,  berumbt  und  angegeben  — 

Konzept  im  Gewe^-k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XVI. 


361.    [1559  Juli  20.]     [Wolf  Weierach  an   Graf  Hans 
Georg  von  Mansfeld.] 

Gutachten  betreffend  den  Kupferkontrakt  mit  den  Manlich  xu  Augsburg. 

Wolgeborner  graf  und  edler  herr,  vo  vill  die  handlung  e.  g.  gegen 
dem  Mann  liehen  belangen  tut,  pinne  ich  durch  den  wolgebornen  und 
edlen  herrn  hern  Vollraden  grafen  und  herrn  zu  Mansfelt  etc.  m.  g.  h. 


No.  359-361.     1559.  555 


gnedig  bericht,  daß  e.  g.  verordenter  rat  und  gesanter  mit  dem  Manlich 
aines  kupferkaufs  halben  zu  handeln  und  schlissen  mit  3000  fl  geschenck 
habe  ver  (?)  ,  .  und  einnemen  lassen.  So  deme  also ,  ist  ganz  vermut- 
lichen, daß  der  contrakt  mer  zu  Manlichs  besserung  und  nutz  gerichtet 
dan  zu  e.  g.  und  die  kupfer  in  geringem  gelt  hingelassen,  gen  Frank- 
furt uff  e.  g.  costen  zu  lybem  Frankfurter  gewicht,  dadurch  e.  g.  an 
ydem  centner  8  h  abgehn  und  den  Mannlichen  zugen.  Kann  vermut- 
lich sein,  daß  e.  g.  gesanter  von  der  schwern  liöerung  Frankfurter 
gewicht  nit  wissen  gehabt  und  unwissent  e.  g.  der  beschwerung  halben 
zu  solchem  contrakt  beredet  und  den  handel  selbs  nicht  verstanden 
und  in  solchem  kauf  die  schwere  hfferung  des  gewichts  und  uncosten 
e.  g.  schaden  und  nachteyl  nit  bedacht  worden.  Dan  disser  handel  e.  g.  zu 
mererm  schaden  dan  zu  fr  amen  geraicht  und  aber  dem  Manlichen  zu 
grossem  ubermessigen  vorteil;  derwegen  vermutlichen,  das  die  Manlich 
solche  3000  fl  innen  zum  pesten  verschenket ,  damit  e.  g.  zu  solchem 
contrakt  mochten  beredet  und  hindergangen  werden,  wihe  villeicht  be- 
schehen.  Do  nun  dem  also,  so  ist  es  ein  betruglicher  handel  und  können 
die  Manlich  oder  i.  g.  gesanter  damit  nicht  besten,  und  wirf  gewißlich 
in  allem  recht  solchem  hindergangen  vortheillichen  contrakt  wider- 
sprochen, sint  auch  e.  g.  denen  zu  halten  und  volzihen  nit  schuldig. 

E.  g.  werden  auch  sunder  zweifei  an  die  jhar  hero  befunden 
haben,  waß  solcher  contrakt  am  kupferverkaufen  e.  g.  tut  abtragen. 
Und  so  vill  ich  saigerhandels  verstehe ,  weyl  man  ein  centner 
schwartzkupfer  mit  der  mark  silber  um  17  fl  verkaufen  mag,  und  e.  g. 
den  Manlichen  die  kupfer  das  schwer  gewicht  mit  dem  uncost  also 
geben  sollen ,  daß  e.  g.  über  30  tausent  gülden  1  jar  gegen  den  Man- 
lichen verlim. 

Wihe  nun  e.  g.  solcher  beschwerlicher  verfordeilung  nunmer  kunnen 
vernern  schaden  verhütten  uud  den  contrakt  sunder  e.  g.  ungeUmpf 
hinderzihen  mochten,  ist  kurtzlichen  mein  bedenken: 

Erstlichen,  do  die  finantzerey  beweißlichen,  so  ist  meines  erachtens 
der  contrakt  zu  recht  unrechtfertig,  derwegen  auch  der  unzimlich 
vorteil,  so  Manlich  pißhero  von  e.  g.  gehabt,  Manlich  e.  g.  zu  erstatten 
widerumb  schuldig  und  e.  g.  die  kupfer  nach  e.  g.  gelegenheit  in  andere 
wege  zu  verkaufen  freigelassen  aus  erheblichen  Ursachen,  derer  sich 
e.  g.  pey  rechtverstendigen  zu  erkundigen.  So  e.  g.  die  kupfer  in 
andere  wege  verkaufen,  so  tregt  e.  g.  in  3  jarn  die  ubermaß  solch  gelt, 
so  e.  g.  Manlichen  schuldig,  zu. 

Weytleuftig  langwirig  rechtfertigung  zu  vermeydeu ,  ist  meiner 
ein f alt  ratsam,  daß  e.  g.  in  gehaim  fuglich  dahin  richten,  dieweil  e.  g. 


556  Urkunden  buch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


freuntliche  lybe  prüder  und  herrn  m.  gnedister  chdrfurst  und  herr  der 
erzbischoff  zu  Köln  und  m.  g.  h.  graf  Peter  Ernst  auserhalb  landes 
und  villeicht  pey  disem  handel  nicht  gewesen,  oder  wie  es  gehandelt, 
und  von  der  untreu  der  Manlichen  vinantzerey  nit  wissen  haben,  daß 
hochgedachtster  m.  g.  churfurst  und  herr  neben  m.  g.  h.  graf  Fetter 
Ernst  ane  e.  g.  furderlichst  ernstlich  schreyben  tette,  daß  ir  eh.  f.  g. 
und  g.  anne  der  handlung  und  contrakt,  so  e.  g.  rath  und  gesanter  mit 
dem  Manlichen  zu  Augspurg  aufgericht,  betruglichen  und  zu  grosser 
beschwerung  irer  g.  und  der  ganzen  herschaft  befunden,  weichermaßen 
solcher  betruglicher  handel  aufgericht,  sihe  erst  in  erfarung  kumen; 
derwegen  ir  eh.  f.  g.  und  g.  solcher  beschwerung  nicht  dulden  noch 
leiden  konten.  Darumb  ir  eh.  f.  g.  und  g.  semptlichen  weiten  pey  e.  g. 
freuntlichen  gesucht  haben ,  denselben  betruglichen  vorfordeillichen 
handel  und  beschwerung  neben  eriegung  unzimlichs  entfangenen  Vor- 
teils Manlichs  sunder  weitleuftigkeit  wider  zu  erstaten  und  abzuschaffen. 
Im  falh  es  aber  nit  geschehe,  wurden  ir  eh.  f.  g.  und  g.  verursacht, 
solches  clagent  an  einen  erbern  rat  zu  Augspurg,  als  Manlichs  oberig- 
keit,  die  unpilliche  betrugliche  fordelhaftige  handlung  gelangen  zu  lassen 
und  zu  berichten  oder  aber  an  die  Ro.  kay.  m^  selbsten. 

Wan  nun  ain  solch  schreyben,  wihe  ir  eh.  f.  g.  solches  gnedigst 
können  thun  lasen ,  an  e.  g.  ergangen ,  so  haben  e.  g.  dasselbige  copia 
oder  originall  e.  g.  verordenten  der  handlung  gesanten  zu  uberschicken 
und  furzuhalten  mit  vermeldung,  daß  er  ime  selbst  sampt  seiner  freunt- 
schaft  und  Manlichen  z-u  ehrn  und  pesten  die  ding  irer  eh.  f.  g.  sampt 
derselben  freuntlichen  lyben  prudern  begern  nach  dahin  richten  und 
befordern  wolte,  daß  solchs  ubermessige  vorteilliche  beschwerung  der 
herschaft,  den  sihe  zu  ir  eh.  f.  g.  und  derselben  freuntlichen  lyben 
prudern  teyl  nicht  dulden,  vill  weniger  leyden  können,  in  andere  leyd- 
liche  wege  wolte  richten  und  sich  uß  solchem  verdacht  enipfangenem 
vinantzgelt  sampt  dem  Manlich,  in  paiden  zu  ehrn,  wirken  weiten. 
Do  es  aber  nicht  beschehen  solte,  weiten  e.  g.  inen  sampt  Manlichen, 
was  innen  derwegen  in  ausfurung  des  handls  gegen  der  Ro.  kay.  m*, 
auch  sein  und  Manlichs  oberigkeit  begegen  und  zu  unehr  geraichen 
wurde,  verwarnet  haben. 

Do  nun  in  Manlich  und  e.  g.  gesannten  ainiger  verstaut  bedrach- 
tung  der  ehrn,  werden  sihe  sich  selbs  des  betruglichen  handeis  er- 
innern und  des  lichtes  eine  scheue  tragen  und  zu  guttigem  handel 
schreyten. 

Do  es  dann  in  der  gutte  dahin  konte  gerichtet  werden,  daß  e.  g.  ain 
jar  lang  aine  anzall  kupfer  lyberten  nach  itziger  wirdigung  der  kupfer  und 


No.361.    155Ö.  55? 


ain  suma  gelt  daran  abgekurzet,  daß  die  suma  in  5  jarn  mocht  zalt  werden 
und  e.  g.  darneben  den  handel  mit  rat  treyben  lassen,  wihe  der  Weisser 
zu  Nurmberg  lest  m.  g.  h.  graf  Alberten  jerlich  an  der  verschriben 
lyfferung  1000  centner  kupfer  s.  g.  zum  pesten  nach,  ^^un  will  ich 
dafür  achten,  so  gemelt  schreiben  an  e.  g.  erginge  und  Manlich  und 
gesanter  sehen  wurden,  daß  sich  m.  gnedigister  her  der  churfurst  sampt 
meinem  g.  h.  graf  Fetter  Ernst  des  handls  wolten  annemen  und  an  die 
hohe  oberigkeit  den  betruglichen  handel  gelangen  zu  lassen,  sihe  wurden 
sich  zu  paiden  teylen  also  in  handel  schicken ,  daß  e.  g.  mochte  leyd- 
lichen  sein  und  der  beschwerung  entlediget. 

Do  aber  solches  pey  Manlichen  kein  ansehen  haben  wolte,  daß  als- 
dan  e.  g.  freuntliche  lybe  prüder  ain  schreyben  an  einen  erbern  rat  zu 
Augspurg  ergen  lissen  mit  vermeldung  des  betruglichen  handeis  und 
gnedigstem  begern,  solchen  abzuschaffen;  wuhe  aber  nicht,  daß  ir  eh. 
f.  g.  und  freuntlicher  lyber  prüder  geursacht,  im  hayligen  reich  und 
ausserhalb  desselben  ire  gutter  anzuhalten  und  zu  arrestirn  so  lang, 
piß  sihe  des  unzimlichen  betruglichen  vorthayls  ergetzet  und  erstatet 
wurden.  Und  ir  eh.  f.  g.  sampt  graf  Peter  Ernst  verner  lyfferung  der 
kupfer  nicht  gestatten  wolten.  Die  troung  des  arest  können  die  Augs- 
purger nit  leyden;  werden  den  Manlich  woU  fort  treyben. 

Es  können  auch  ir  eh.  f.  g.  und  g.  sich  des  handeis  gegen  der 
kay.  m'  beclagen  und  aine  inguiwitziam  (!)  ansprengen,  daß  e.  g.  mit 
lifierung  der  kupfer  still  sten,  pis  zu  austrag;  welches  auch  mit  e.  g.  wer. 
.  Wolgeborner  g.  h.,  diß  mein  bedenken  ist  alles  dahin  gericht,  so- 
vern  die  gesante  in  disem  handel  gemelt  geschenk  bekumen  haben; 
deß  e.  g.  gnedig  wissen  tragen  werden.  Haben  sihe  es  bekumen,  so 
haben  e.  g.  also  gutte  weg,  vom  Manlich  zu  kumen. 

Im  falh,  do  es  die  meinung  nicht  mit  dem  geschenke  und  e.  g. 
doch  mit  dem  kauf  und  lyferung  der  kupfer  des  gewichts  ubereylet,  so 
achte  ich  für  ratsam,  das  doch  e.  g.  mit  lifferung  der  kupfer  an  sich 
hüten  und  so  vill  nit  lyberten,  als  e.  g.  verschriben;  die  Manlich 
clagent  machen.  So  wirtte  es  sich  zu  ablegung  und  vergleichung  woll 
schicken,  daß  doch  nichts  desto  minter  ein  schreyben  von  e.  g.  freunt- 
lichem  lyben  prüder  erginge  und  sich  des  vorteillichen  handeis  zum 
höchsten  beschwerten  mit  vermeldung,  wuhe  es  nicht  wurde  abgeschafft, 
die  beschwerung  der  herschaft  an  die  kay.  m'  und  jungen  printzen 
gelangen  zu  lassen.  Do  die  Manlich  das  marken,  daß  e.  g.  freuntliche 
lybe  prüder  solchen  mißfallen  des  handeis  haben,  mit  iren  g.  willen 
nit  sein,  werden  sihe  sich  selbs  zu  ainem  leydlichen  guten  vertrag 
änden. 


&S8  ürkundenbuch  zur  öeschictte  des  Mansf eidischen  Saigerhandels. 


Daß  aber  e,  g.  vermelden,  die  Manlich  dringen  ufF  bezalung  des 
gelts,  das  ist  gewiß,  sihe  sich  waß  befaren  und  schuldig  wissen.  So 
können  e.  g,  durch  ermelte  mitl  leydhch  dazu  kumen.  Doch  willt  ich 
nicht  unterlassen,  mit  dissem  mann  Hansen  Keßler  zu  Nurmberg  zu 
handeln,  durch  welchen  ich  die  handlung  m.  g.  h.  graf  Alberts  zu 
wegen  gebracht,  do  es  muglich,  der  hoffnung,  was  auszurichten.  Dan 
er  grossens  glaubens  pey  dem  rat  und  grosten  zu  Nurmberg  ist;  tut 
auch  meinetwegen,  was  ime  muglichen  ane  schaden  sein  möge. 

Allein  e.  g.  wollen  mich  gnedig  berichten,  was  die  lehung  sein 
solle  und  wihe  die  widerzallung  beschehen  solle,  in  was  zeit  und  ydes 
jar  und  wihe  teur  die  kupfer,  auch  wivil  e.  g.  ein  jar  lybern  wollen, 
darauf  ich  mit  ime  handeln  kan.  Dan  ich  sein  in  8  tagen  gewiß 
gewertig,  zu  mir  gen  Ilmena  zu  kumen. 

Zudeme,  so  die  kunst  mit  dem  neuen  offen  des  schmelzen  fortget, 
so  können  e.  g.  ane  alle  beschwerung  15  oder  16  tausent  zentner 
kupfer  das  jar  machen  lassen.  Will  den  falh  setzen,  do  e.  g.  den 
Manlichen  die  helfte  lyberten,  do  ich  in  e.  g.  rat  doch  nit  tun  wolte, 
die  ander  helft  heften  e.  g.  gefrey,  damit  e.  g.  vill  guten  leuten  mit 
grossem  nutz  willfarn  konten  und  gut  erlich  leut  an  e.  g.  mit  fur- 
streckung  prengen.  Dan  do  e.  g.  das  thun  werden,  kan  man  zu  Köln, 
Ach,  Frankfurt  und  Nurmberg,  auch  Augspurg  leut  finden,  kupfer  uff 
lifferung  zu  versprechen  und  das  gelt  darauf  bekumen,  den  Manlich 
abzulegen  und  darneben  mit  gutem  rat  das  berkwerk  e.  g.  teyl  fort- 
treyben.  Dürfen  sich  e.  g.  nit  also  dringen  lassen;  do  ichs  zu  thun, 
wolte  Manlich  anders  begegnen.  E.  g.  wollen  dise  mein  einfalt  zu 
gnaden  annemen  und  unvermelt  gnedig  lassen;  ich  kriget  sunsten  nit 
1  h  kupfer  mer  von  inen.  Doch  hoffe  ich,  daß  die  kupfer  nit  lang  in 
im  banden  sein  sollen,  dazu  ich  gern  dinen  wolte.  E.  g.  wollen  m.  g, 
her  sein  und  pleyben. 

Damit  e.  g.  meinen  unterteenigen  guten  willen  spuren,  habe  ich 
nicht  unterlassen,  ainen  woll  recht  verstendigen  für  mich,  unvermeldet 
e.  g.  und  der  herschaft,  sunder  im  namen  der  grafen  und  hern  des 
perkwerks  Markirchen,  consultirt  und  dahin  gezogen;  welches  sein  be- 
denken ich  e.  g,  himit  zustelle;  e.  g.  auch  darinnen  zu  ersehen.  Stimpt 
fast  mit  mir  Werden  sich  e.  g.  nun  gnedig  darnach  zu  richten  und 
pesser  nutz  wissen,  und  haben  mich  e.  g.  als  derselben  gehorsamen 
dinner  alzeit  ganz  willig.  — 

Zettel:  Wolgeborner  graf  edler  herr,  mein  ganz  untertenige  pit, 
e.  g.  wollen  Merten  Abenroth  gnedig  bevelhen,  das  gelt,  so  ich  Michaeli 
e.  g.  habe  unterthenig  zugestelt  sampt  2  faß  dalk,  gegen  den  kupfern, 


No.  361-362.    1550.  55& 


so  ich  entpfangen,  abrechen  zu  lassen,  unterteniger  Zuversicht,  e.  g. 
werden  mir  solche  gnedig  im  kauf,  wihe  ichs  von  m.  g.  h.  graf  Alberten 
und  graf  Yolraten  und  andern  habe,  den  zentner  umb  11  fl,  zukumen 
lassen  Nurmberger  gewicht  und  mir  der  rest  möge  gelybert  werden, 
mich  der  factor  uff  der  hüten  nit  aufzihe,  wihe  er  pißhero  gethan,  mich 
für  vergebens  schicken  lassen  und  mir  auch  die  kupfer,  so  ich  Manlich 
bezalt,  nicht  gelybert,  die  furleut  ledig  faren  lassen. 

Zum  andern  hette  ich  100  centner  dalk  kaufen  und  gen  Eisleben 
füren  lassen,  wolte  Simon  Pauer  nit  annemen;  habe  also  das  furlohn 
gen  Leipzigk  daran  fast  verliern  müssen;  hoffe,  e.  g.  werden  meinen 
schaden  nit  begern. 

Zum  ditten  wollen  e.  g.  das  gehauen  holz,  2  schock,  so  uff  meinem 
huthoff  leyt,  mit  den  kupferwagen,  so  nach  Eisfeit  farn,  abfurn  lassen, 
mir  auch  gnedig  die  schrift  mitgeben  lassen,  damit  ich  von  forstem 
befridigt.  "Was  darauf  gangen,  will  ich  Merte  Abentroth  zuschreyben, 
zalt  man  mir  mit  kupfer.  Mit  unterteniger  pit,  e.  g.  wollen  dem  factor 
gnedig  schreyben  lassen,  mir  unverzogenliche  lyfferung  zu  thun. 

e.  g. 
unterteniger  gehorsamer  diner  alzeit 

"Wolf  Weyerach. 

Ausfertigung  (ohne  Adresse  und  Datum)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
handel,  Faket  20,  IL 

Dazu  gehört  ein  kurzgefaßtes  Gutachten,  das  ungefähr  denselben  Gedankengang 
auftceist. 

Auf  dessen  Rückseite  die  Bemerkung:  Überantwort  adj  20  Juli  59  jhar. 


362.   [1559.] 

Gutachten  Wolf  Botlis  über  die  Vorteile  der   Uebemahme  des   Saigei'- 
handels  durch  die  Graferi  von  Mansfeld. 

Bedenken  Wolf  Rotts  uff  ein  neuen  kupferkauf 
uff  8000  centner. 

Man  kan  mit  niemandes  einleben  kupferkauf  schliessen,  es  sey  dan, 
das  man  zuvorn  mit  fuegen  von  den  Manlichen  komme. 

Solt  man  nu  die  Manlich  dahin  behandeln,  welchs  doch  schwerlich 
gescheen  wirt,  das  sie  den  Frankfurter  zentner  garkupfer  daselbsten 
umb  11  fl  zu  16  patzen  bezalen,  so  wolt  ich  alsdan  gleich  so  mehr  den 
nutz,  so  ein  ander  im  seigern  sucht,  weil  ich  bereitan  wol  angerichte 
seigerhutten  hette,  selbst  behalten. 


56Ö  Ürkundenbuch  zur  Grescliichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Und  volgt  darauf  ein  anschlagk: 
8000  centner  zu  17  loten,  jeder  centner  prol7V2fl,  tut  fl  140000 
uff  jeden  centner  alles  uncosts   zu  seigern   und  zu- 
verfuren  31/2  fl,  tut fl     28000 

S.  16800U 
Dagegen  widder  einzunemen: 

7400  centner    Frankfurter    gewicht    garkupfer    zu    1 1  fl 

11  patzen,  tut  münz fl  86826 

8500  Mark  fein  zu  10  fl  4  ß,  tut    . fl  86700 

Zugang  uff    1000  centner    ungeverlich    70  M,    tut 

560  M  zu  10  fl  4  ß,  tut fl  5712 

An  Wechsel  von  Frankfurt  herauf  zum  wenigsten    fl  1000 

S.   180238 
Dissem  überschlagen  nach  were  noch 

Überschuß  oder  gewin:    12238  fl. 

Das  einer  18  fl  umb  den  centner  mit  der  mark  solt  geben,  wirt 
nit  zu  erheben  sein,  sonderlich  weil  ehr  verstrickt  must  sein,  die  gar- 
kupfer umb  ein  genantes  zu  geben,  dan  solche  leut  machen  ire  anschleg 
uff  gewin  und  keinen  schaden. 

Wolt  man  aber  umb  der  furstreckung  willen  was  tun,  must  man 
hörn,  wie  hoch  dieselbe,  auch  die  verzinsunge  und  die  zeit  f urgeschlagen, 
daraus  alsdan  zu  schliessen,  ob  man  so  vil  rat  damit  mocht  schaffen, 
dadurch  des  vorgemelten  gewins  zu  vergessen. 

Das  man  mit  den  Eislebischen  feuern  uff  3  teil  jerlich  8000  centner 
solt  machen,  mocht  des  itzigen  Vorrats  halben  uff  2  jar,  wo  man  koln 
hett,  angehn.  Aber  darnach  ist  es  nit  wol  muglich,  wie  man  sich  noch 
zur  zeit  zur  verlege  und  dem  bauen  schickt. 

Das  überschlagen  der  verlege  können  die  factor  am  besten  machen ; 
die  wissen,  was  die  schiffer  und  koln  kosten. 

Aufzeichnung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV. 


363.   [1559.] 

Gutachten  Obenrots  über  den  Manlichschen  Kupferkontrakt  und  dessen 
Abänderung. 

Obenrods 
Bericht  was  der  Manlich  vor  nutz  an  dem  beschlossen 

kupferkauf,  wan  die  lifferung  fahet,  zu  gewarten. 

Darkegen  was  ihme  furder  vorzuschlagen  sein  mocht, 

hiermit  der  herschaft  nutz  gesucht  kont  werden. 


No.  362-364.    1559  561 


Anfenklich  setz  ich,  das  der  Manlich  in  10  jharen  gewint,  so  im 

die  foUe  liffening  erfahet,  alle  jhar  uff  iden  centner  2^;^  fl,  tut  uff 
lOO*"  centner,  so  geliffert  werden  in  10  jharen,  ides  jhar  10™  centner, 
225000  fl,  kompt  durchaus  uffs  hundert  75  fl. 

Yorzeichnus,  wie  dem  Manlich  die  300™  fl  bezalt  werden: 
Jährlieh  10  000  Zentner  Kupfer  Frankfurter  Geicicht,  pro  Ztr.  P^/g  /^  i^u 

21  grj;  daran  soll  pro  Ztr.  3  fJ  amortisiert  werden  =  pro  Jahr  30000  f. 

Danach  würden  die  300000  //  in  10  Jahren  bezahlt  sein. 

Vor  dem   Kauf  hat   der   Zentner  zu  Frankfurt  11  fl  (zu  16  Batzen) 

gegolten.    Da  er  jetzt  für  9 1/2  f  verkauft  wird,  so  beträgt  der  Verhcst  2 1/4  fl, 

also  auf  10000  Ztr.  (=  1  Jahr)  22  500  fl. 

Mein  einfelts  bedenken  were,  das  dem  Manlich  j herlichen  über  S"*  fl 
nicht  versprochen  wurt  umb  richtikeit  der  abrechnung  in  der  herschaft. 

Wolt  ManJich  sein  gelt  wider  haben  und  hierein  nicht  willigen, 
acht  ich  vor  gewiß,  die  Frankfurter  lassen  die  150™  fl  bei  e.  g.  stehen 
und  nemen  die  kupfer  umb  ein  hohers  an,  oder  durch  eine  vorsicherung 
lassen  sie  das  gelt  e.  g.  auch  8  pro  cento. 

Man  kan  sich  auch  bewerben,  das  die  stat  Nornberg  das  halbe  gelt 
zale  und  neme  ein  kauf  mit  e.  g.  an.  So  haben  e.  g.  ein  guten  weck 
mit  den  Achern  ader  Colnern  itziger  zeit  bei  diesem  churfursten  zum 
andern  halben  teil. 

Aufzeichnung  (hiei-  stark  gekürzt)  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJuindel, 
Paket  20,  II. 


364.    1559  Juli  26. 

Abrede  betr.  die  Abtretung  der  Hütte  Luderstadt  an  Graf  Hans  Geoi-g 
')on  Mansfeld  durch  Dr.  Franz  Schusler. 

Auf  heut  mitwochen,  den  26.  Juli  anno  etc.  59,  ist  zwuschen  dem 
wolgebornen  unserm  gnedigen  herrn  grafen  Hans  Georgen  zu  Mansfeld 
etc.  und  dem  achtbarn  und  hochgelarten  hern  doctor  Franz  Schuslern  etc. 
der  hutten  Luderstet  halben  volgender  abschied  gemacht:  nemblich  das 
wolgedachter  unser  g.  h.  sich  erboten,  die  hutten  Luderstet  mit  ihrer 
zugehorung  sambt  dem  vorhanden  uff  ein  erbarn  und  gleichmessigen 
anschlag,  wie  uff  andern  hutten  gebräuchlich,  ins  vorhanden  zu  setzen, 
anzunehmen  und  sich  derwegen  mit  gedachtem  hern  doctor  zwuschen 
dato  und  Michaelis  endlich   zu  vorgleichen;   doch   das   die  hutten  nit 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  36 


562  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


hoher,  dan  wie  sie  erkauft,  angeschlagen.  Dargegen  wollen  sein  g.  an 
der  grafen  zu  Stolberg  schulden  bei  Georgen  von  Schonberg  (sc.  3000  fl), 
bei  dem  von  Schleinitz  (sc.  3000  fl)  und  Levin  von  Holl  (sc.  4000  fl). 
wes  wolgedachte  grafen  inen  gestendig,  da  sich  s.  g.  raitler  zeit  mit 
inen  vorgleichen  können,  so  viel  auf  sich  nemen,  als  sich  die  hutten 
und  Vorrat  nach  schlislicher  vorgleichung  und  gewere  erstrecken  wirt, 
Uff  solchs  soll  alsdann  die  lehen  von  Reiffenstein  und  seinen  mitvor- 
wanten  ane  vorzug  aufgelassen,  und  die  erbarn  Johan  Albrecht  und 
Johan  Marholt  rentmeister  anstad  und  von  wegen  u.  g.  hern  die  lehen 
herwider  auf-  und  annehmen. 

Entwurf  und  Abschrift  im  Gewnk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  11 
XXIX. 

(NB.    Die  Zahlen  stehen  nur  im  Entwurf). 


365.    1559  Juli  31.     Eisleben. 

Sendung  Merten  Obenrots  nach  Nürnberg  zum  Abschluß  eines  Kupfer- 
vertrages über  die  jährliehe  Lieferung  von  8000  Ztrn.  zu  11  fl  mit  dem 
Bat  %u  Nürnberg  oder  mit  Sebastian  Welser  gegen  Uebernahme  det 
Schuldsumme  bei  den  Manlich  im  Betrage  von  300000  fl. 

Instruction, 
was  von  wegen  unser  Hans  Georgen  grafen  und  hern  zu 
Mansfeld  etc.,  auch  in  namen  der  wolgebornen  unser  frunt- 
lichen  lieben  brueder  durch  den  erbern  unsern  diner  und 
lieben  getreuen  Merten  Obenrod  in  Nurmberg  soll  ausgericht 
werden. 

Erstlich  soll  er  hern  Cristoffen  Gugel,  der  rechte  doctorn,  aucl 
Merten  Pfinzing  und  Cristoffen  Furer  unsere  Schriften  uberantworter 
und  sy  bitten,  das  sy  an  ein  gelegen  ort  zusamen  zu  komen  unbe 
Schwert  sein  weiten.  Alsdann  soll  er  ihnen  unsern  grus  und  geneigter 
willen  anzeigen  und  ferner  vermelden:  Nachdem  wir  ein  sonderlicl 
vertrauen  zu  ihnen  truegen  und  sy  vilmals  gehn  uns  geneigts  willens 
gespurt,  so  heften  wir  ihm  befolhen,  ihnen  die  sach,  umb  welche] 
willen  wir  ihne  nach  Nurmberg  abgefertiget ,  anzuzeigen:  Nemücl 
nachdem  wir  vermerkten ,  das  die  Manlich  zu  Augspurg  uff  unse: 
weiter  anhalten  ir  uns  furgestreckte  gelt  wider  wurden  nehmen  un( 
vom  kupferkauf  absteen,  als  heften  wir  ihm  ein  credenz  an  einen  erben 
rat  der  stadt  Nurmberg  gegeben,  mit  Instruction  und  befelch,  demselbei 
etliche  kupfer  jerlich  zu  libern  anzubieten  und  sich  darauf  in  unterredi 


No.  364— 865.    1559.  563 


und  handlung  einzulassen.  "Were  derhalben  an  sy  unser  gnedigs  ge- 
synnen,  sy  wolten  bei  einem  erbern  rat  die  gunstige  befurderung  tun, 
damit  sy  als  diejenigen  diser  ding  verstendig  oder  je  eins  teils  aus 
ihnen  beneben  Sebastian  Welser  zu  anhorung  seins  tragenden  befelchs 
mochten  verordent  werden.  Wie  \rir  dann  nit  zweifelten,  sy  wurden 
es  auch  sonst,  was  zu  diesem  handl  dinstlich,  an  irer  gunstigen  be- 
furderung nit  erwinden  lassen.  Solches  wolten  wir  umb  sy  sambtlich 
und  sonderlich  in  allem  gutem  zu  beschulden  geneigt  erfunden  werden. 

Wann  sy  sich  nun  (wie  wir  uns  unzweiflich  versehen)  hirzu  gut- 
willig erbieten  und  auch  solch  anbieten  für  gut  ansehen,  so  soll  er 
alsdann  die  credenz  dem  regirenden  burgermeister  überantworten ,  und 
wann  ihm  zeit  und  ort  bestimbt,  soll  er  bei  den  verordnten  erscheinen, 
erstlich  einem  erbern  rat  unsern  gunstigen  und  geneigten  willen  an- 
zeigen und  ferner  vermelden:  Sy  hetten  one  zweifl  aus  gemeinem 
geruchte  erfarn,  das  wir  uns  vor  zweien  jarn  mit  den  Manhchen  zu 
Augspurg  in  einen  kupferkauf  eingelassen.  Nachdem  wir  aber  die 
zeither  im  werk  so  vil  gespurt,  wo  dieser  kupferkauf  die  verglichnen 
Jar  hinaus  seinen  fortgang  haben  solte,  das  es  uns  und  unsern  bruedern 
zu  untreglichem  schaden,  auch  zu  schmellerung  und  verderbe  des  berk- 
werks  entlich  geraichen  wolte :  derwegen  wir  für  unser  unvermeidliche 
notturft  geachtet,  disem  schaden  beizeit  furzutrachten.  und  hetten  der- 
halben mit  weilend  herrn  Mathias  Manlichen  und  verwohnten  eigner 
persohn  gereth,  auch  hernach  mit  seinen  erben  und  Cristoff  Manlichen 
allerlei  handlung  pflegen  lassen,  und  die  sach  entlich  und  schlieslich 
dahin  vermerkt,  das  sy,  die  Manlich,  ii"  furgestreckt  gelt,  als  300™  fl, 
wider  nemen  und  vom  kupferkauf  absteen  wurden. 

Dhweil  dann  die  einwohner  der  stat  Nurmberg  über  menschen 
gedenken  des  berkwerks  halben  in  unser  herrschaft  gehandlt  und  des 
orts  ein  stattliche  anzal  kupfers  konte  verarbeitet  werden,  so  weren  wir 
noch  geneigt  und  erbotig,  sy  für  andern  hirzue  zu  befurdern  und  wolten 
ihnen  derhalben  dise  anbietung  tun,  wo  sy  bedacht  weren,  die  Manlich 
gar  oder  zum  teil  abzulegen,  das  alsdann  er  unser  gesanter  weiter 
befelch  hette,  sich  mit  ihnen  in  unterrede  und  fiirschlege,  doch  noch 
zur  zeit  unverbintlich,  einzulassen,  mit  bitt,  das  sy  dise  anbietung  aus 
sonderlichem  geneigten  willen  gemeint  vermerken  wolten.  Dann  warin 
wir  einem  erbern  rat  und  gemeiner  stat  gunst  und  guten  willen  er- 
zeigen konten,  wolten  wir  geneigt  erfunden  werden. 

Wann  nu  uff  solch  antragen  ein  erber  rat  unsern  furschlag  an- 
hören wolt,  so  soll  unser  gesanter  denselben  uf  volgende  maß  tun 
and,  wo  es  begert,  schriftlich  übergeben: 

3Q» 


564  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Nemlich,  da  ein  erber  rat  den  Manlichen  die  ganze  suma  ablegen, 
so  wolten  wir  ihnen  dieselbe  genugsam  versichern  und  jerlich  das 
hundert  mit  funfen  verzinsen. 

Zum  andern  wolten  wir  ihnen  jerlich  8000  centner  rain  garkupfer 
Nurmberger  gewicht  uff  unsern  kosten  in  die  wag  gen  Nurmberg  ver- 
schaffen, jeden  centner  umb  Hfl  muntz,  je  15  patzen  grobgeld  vor 
ein  gülden  gerechent,  also  das  unserm  factor  in  Nurmberg  jederzeit 
gegen  liberung  der  kupfer  alsbald  die  zalung  daselbst  geschehe. 

Zum  dritten  wolten  wir  an  dem  gelt,  so  sy  den  Manlichen  zalt, 
ufi  jeden  centner  2  fl  innen  lassen.  Doch  das  alle  halbe  jar  entlich 
abgerechent,  und,  was  also  von  einem  halben  jar  zum  andern  an  der 
furstreckung  abgekürzt,  das  solches  hinforder  nit  turft  verzinst  werden. 

Zum  virten,  was  sich  bei  einer  jeden  halben  jarsrechnung  befinden 
wurde,  das  wir  uff  das  furgestreckte  gelt  an  Zinsen  schuldig,  derselbig 
zins  soll  mit  den  nechst  darnach  volgenden  kupfern,  also  das  der  halbe 
teil  des  kaufgelts  darauf  innen  gelassen,  bezalt  und  abgerechent 
werden. 

Und  solt  also  diser  kauf  bestendiglich  weren,  bis  die  obgemelten 
300  OüO  fl.  mit  dem  Interesse  folliglich  bezalt  wurden. 

Wo  nu  die  verordnten  den  kauf  geringer  oder  die  Verzinsung 
hoher  wolten  anstellen,  so  soll  unser  gesantter  anzeigen:  wir  betten 
dise  ding  in  fleissige  beratschlagung  genomen  und  den  furschlag  aufs 
geneuste  angestelt,  damit  sy  als  die  keufer  dabei  bleiben,  wir  unser 
geburliche  nutzung  vom  berkwerk  haben  und  dasselbe  mit  genauer 
not  in  bau  und  wesen  erhalten  mochten,  mit  bitt,  sy  wolten  dis,  auch 
was  gemeiner  stat  und  handwerkern,  weil  durch  disen  handl  weiter 
Steigerung  abgestelt,  hiran  gelegen,  bei  sich  selbst  auch  erwegen  und 
bedenken  und  in  ferner  geringerung  in  uns  nit  tringen.  Doch  soll 
unser  gesantter  umb  desswillen  den  handel  nit  abschlagen,  auch  one 
das  nichts  schlieslichs  willigen,  sondern,  wie  er  di  handlung  geschaffen 
befindet,  uff  ein  zue-  oder  abschreiben  an  uns  zu  bringen  verab- 
schieden. 

Wurde  dann  auch  davon  wollen  gereth  werden,  wie  man  die  Ver- 
sicherung tun  solt  etc.,  mag  er  ir  bedenken  und  furschleg  begern 
und  anhorn  und  mag  für  sein  persohn  in  der  unterrede  furschlagen, 
er  hielte  es  dafür,  wann  der  churfurst  zu  Sachsen  etc.  unser  g«*«"" 
herr  als  des  berkwerks  lehenherr  zu  diser  handlung  consens  gebe, 
und  das  die  factor  uff  den  seigerhutten  der  stat  Nurmberg  der  Ver- 
sendung halben  der  kupfer  gleich  so  wol  als  uns  vereydet,  das  sy  hirmit 
überflüssig  versichert  etc. 


No.  365— S66.    1559.  565 


üff  den  vhal  aber,  da  doctor  Gugl,  PfinziDg  und  Furer  unserm 
gesantten  widerraten  wurden,  dise  ding  an  einen  erbern  rat  zu  bringen 
villeicht  der  ursach,  als  ob  sich  der  rat  in  solche  oder  dergleichen 
kaufhendl  mit  nichte  eiuliessen,  so  soll  er  alsdan  dise  sach  mit  irem 
rat  und  bedenken  nach  uberantworter  credenz  allermassen,  wie  hievor 
gemeldet,  an  Sebastian  Welser  gelangen  lassen,  doch  nichts  entlichs 
schliessen,  sondern  sich  mit  ihm,  wo  er  sich  in  die  handlung  lassen 
wolt,  einer  schriftlichen  abrede  uff  unser  zue-  oder  abschreiben  ver- 
einigen und  vergleichen. 

Was  anlangt,  wo  die  zalung  vor  di  kupfer  geschehen  solt,  soll  sich 
unser  gesantter  bei  Fanwiller  und  andern  erkunden,  welcher  weg  am 
nutzlichsten,  die  zalung  jederzeit  in  Nurmberg  oder  uff  die  Leiptzigische 
und  Naumburgische  merkte  zu  nemen. 

Actum  Eisleben,  am  31.  Juli  a"  etc.  59. 

Hans  Jörg  grat" 
zu  Mansfelt  propria  ss*. 

Ausfertigung  mit  aufgedrücktem  Siegel  utid  eigenMndiger  Unterschrift  im 
Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV. 


366.    [pr.  1559  August  14.] 

Doctor  Jörg  Sigmund  Sölden  durch  den  Colnischen  canzler  (und 
mich;  wer?)  in  gegenwart  des  Presidenten  und  landvogts  in  Schwaben: 

Supplication  an  die  Ro«  kay«  may^ 

herrn  Hans  Georiger  graven  und  herrn  zu  Mansfeld 
und  seiner  gnaden  vier  gebrudere 

umb  commission  an  churfursten  zu  Sachsen  als  den  Mansfeldischen 
berkwerken  gelegen  und  verstendig  von  wegen  unerschwingklichen 
besch werden,  welche  sich  die  Manlich  zu  Augspurg  ains  vermainten 
contracts  irer  gnaden  kupfer  halben  zu  gebrauchen  understeen. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  20,  JDL 


566  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

367,  1559  August  21.  Augsburg.  Steffan  Loytz  an 
Herten  Obenrot,  „m.  g.  h.  der  graven  von  Mans- 
felde  diener,  itzo  zu  Nürnberg,  meinem  guten 
freunde". 

In  der  „bewußten  Sache''  (Gewinnung  neuer  Kapitalisten)  hätte  er 
Leute  gefunden,  mit  denen  man  hätte  unterhandeln  können.  Dieweil  aber 
dennoch  die  gemeinen  berchrethe  eine  supplication  und  clageschrift 
wider  die  Manlichen  der  Ro :  keys :  mtt.  alhir  übergeben  lassen,  welches 
warlich  dennoch  vast  unter  den  gemeinen  man  erschollen  und  wol- 
gedachtem  meinen  g.  h.  weinig  gute  nachsage  gibt,  ist  itzo  niemands 
hir  verbanden,  darmit  man  handien  kann.  Da  Graf  Hans  Georg  persön- 
lich auf  der  Frankfurter  Messe  erscheinen  werde,  wolle  er  ihm  noch  münd- 
lich Bericht  erstatten. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  20,  III. 


368.    1559  August  22.     Köln.     Wolf  Eoth  an  Bartel 
Widemann,  Johann  Albrecht  und  Merten  Obenrot. 

Schwierigkeiten,  Bleiverlag  von  den  Manlichen  (und  ihrem  Faktor  Amt 
Pastor) .  zu  erlangen.  Aufnahme  von  Geld  hei  Christoph  Ferke  gegen 
Lieferung  von  Kupfer  fzu  11^ j^  fl).  Badeaufenthalt  des  Grafen  Hans 
Georg  von  M.  in  Ems.  Bezahlung  einer  Schuldsumme  von  10  000  fl  an 
Merten  Pfintzing.  Unterhandlungen  mit  dem  Zöllner  zu  Linz  wegen 
Hergabe  dieser  Summe.  Drohender  Arrest  durch  Ferkes  Einspringen 
verhindert. 

Laus  deo  a°  1559  adj  22.  Augusti  in  Colin  am  ßeyn. 

Mein  fruntwillige  dinst  zuvorn,  erbern  wolgeachte  gunstige  liebe 
herrn  schweger  und  gevattern.  Nachdem  es  an  der  verlege  der  blei 
in  Westphaln  mangelt  und  Albrecht  Gugl  bei  Arnt  Pastor  von  wegen 
der  Manlich  nichts  erhalten  konneu,  bin  ich  auf  meins  g.  h.  etc.  befelch 
zu  meinem  g^'«"  herrn  dem  erzbischofen  zu  Colin  churf.  etc.  nachm 
Bruel  göfarn  und  bei  s.  chf.  g.  ein  schritt  an  Johan  Pastor  ausbracht, 
darin  gemeldet,  als  ob  s.  chf.  g.  uff  der  Manlich  zueschreiben  1500  fl 
uff  die  blei  verlegt,  mit  begern,  mir  dieselben  zuzestellen.  Als  ich  nu 
solchen  brief  dem  Pastor  gelibert,  hat  er  mir  die  antwort  geben,  er 
hette  von  wegen  der  Manlich  kein  gelt,   vil  weniger  eiuicheu  befelch. 


No.  367-368.    1659.  567 

irenthalben  für  m.  g.  h.  etwas  auszugeben.  Und  nachdem  er  sich  hie- 
bevorn  hett  bereden  lassen,  1000  taler  auf  die  Westphelischen  blei  zu 
leihen,  wolt  er  sich  versehen,  solche  1000  taler  wurden  in  itziger  meß 
den  Manlichen  zalt  werden. 

Aus  dem  ich  nu  diß  orts  kein  hulf  vermerkt,  hab  ich  mich  mit 
Cri Stoff  Fercken  in  handlung  gelassen  und  ihm  im  namen  gottes  forder- 
lich nach  itziger  meß  hundert  centner  garkupfer  Frankforter  gewicht, 
daselbst  zu  Frankfort  zu  libern,  versprochen.  Zalt  den  umb  IP/4  fl 
zu  16  patzen;  davon  sollen  1000  fl  ufis  berkwerk  verordent  werden. 
Weil  ich  nu  disen  weg  uff  ein  sonderlich  vertrauen  mit  dem  Ferken 
getroffen,  auch  dessen  von  m.  g.  h.  befelch  gehabt,  so  ist  an  euch  mein 
gar  freuntlichs  bitten,  ir  wollet  die  ernste  und  fleissige  bestellung  thun, 
damit  solche  100  centner  von  einer  oder  beiden  hutten,  so  forderlich 
es  muglich,  nach  Frankfort  geschafft,  und  das  dem  factor  daselbst  dabei 
geschriben  wurd,  dieselben  Cristoffen  Ferkens  befelch  oder  verlaß  nach, 
so  er  ihm  thun  wirt,  forder  weckzuhbern. 

Kont  man  nu  diese  100  centner  von  Luderstet  hinab  ordnen,  were 
desto  bequemer,  oder  ob  man  das  Ludersteter  zaichen  uö  den  andern 
hutten  darauf  solt  schlagen,  stelle  ich  in  eur  bedenken.  Wollet  je 
hirinnen  fleis  thun,  damit  forder  guter  glaub  (welcher  furwar,  wie  ir, 
wills  got,  ferner  von  mir  solt  hören,  gar  verloschen)  mocht  gepflanzet 
werden. 

80  vil  der  Manlich  handlung  anlangt,  sind  die  kupfer  Cristoö 
Fercken  angeboten  und  ein  furschlag  übergeben.  Für  sein  person  hat 
er  grosse  neigung  darzu,  aber  seine  mitverwandten  haben  groß  miß- 
vertrauen, dann  der  glaub  ist  bei  uns  verloschen  gar  etc.  Doch  wirt 
er  wider  zurück  sich  mit  den  seinen  bereden  und,  wann  m.  g.  h.  hie 
ankumbt,  wider  bei  s.  g.  erscheinen,  entlich  antwort  einbringen.  Got 
gebe  sein  genad  allenthalben,  damit  das  edle  berkwerk  wider  in  schwank 
gebracht  und  vil  menschen  davon  erhalten  werden. 

M.  g.  h.  ligt  noch  zu  Embs  im  bad;  es  lest  aber  mein  genedigister 
heiT  ein  schif  hinaufgehn,  darauf  s.  g.  mit  den  iren  herab  sollen  komen. 
Kan  noch  nit  wissen,  wann  wir  wider  zuruckkomen.  Hab  groß  ver- 
langen heim.    Got  geh  mit  genaden. 

Ich  hab  m.  g.  h.  in  unserm  abraisen  zu  Embs  erinnert,  ob  der 
heiT  canzler  und  ich  bei  u.  g'*^°  h.  dem  churfursten  umb  die  X"*  fl,  so 
dem  Merten  Pfintzing  in  itziger  meß  sollen  zalt  werden  etc.,  anhalten 
solten-,  solchs  haben  s.  g.  keinswegs  haben  wollen,  sondern  angezeigt, 
diso  zalüng  sei  schon  bestelt  und  ganz  gewiß. 


568  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mausfeldischen  Saigerhandels. 


Ich  hab  aber  nit  unterlassen  und  am  herabfarn  den  tzoUner  zu 
Lintz  deshalben  angesprochen,  als  ob  ir,  mein  lieber  gevatter  Obenrod. 
mir  befolhen,  ihne  hiran  zu  erinnern  etc.  Als  hat  er  mir  weitleuftig 
antwort  geben,  sonderlich  es  were  von  wegen  seins  g^*''"  herrn  dise 
meß  vil  auszugeben;  besorgte,  man  wurd  die  X"*  fl  forder  uff  wechsl 
nemen  müssen.  "Wann  ers  nu  von  wegen  des  churfursten  aufnemen 
kont,  so  hett  es  seinen  weg.  Will  derwegen  zu  meins  g.  h.  ankunft 
mit  s.  g.  weiter  daraus  reden  und  anhalten,  damit  dise  ding  richtig 
gemacht.  Es  wurde  sonst  gar  nit  recht  thun.  Der  liebe  got  helf  uns 
von  allen  bösen  Sachen.  Amen.  Und  helf  uns  wider  frolich  und 
gesund  zusamen.    Amen. 

Mir  ist  zeit  und  weil  lang,  das  ich  schir  darüber  krank  werd.  Es 
ist  darauf  gestanden,  das  m.  g.  h.  und  ich  alhir  der  bewusten  burg- 
schaft halben  haben  sollen  arrestirt  werden.  Cristofif  Ferck  aber  hats 
gehindert  und  nit  wollen  willigen.  Was  aber  derwegen  die  raeü 
bringen  wirt,  grauet  mir. 

Itzt  nit  mer,  dann  thue  euch  und  die  uusern  alle  in  den  genedigen 
schütz  des  allmechtigen  befelhen. 

Datum  uts. 

e.  w. 

W.  R 

Außenadresse:  Den  erbern  und  wolgeachten  Barthin  Wideman,  Johaii 
Albrechten  und  Herten  Obenrod  etc.  meinen  gunstigen  herrn  schwegern  und 
gevattern. 

Ausfertigung  im  Oewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


369.  1559  August  23.  Meschede.  Johann  Braun  zu 
Meschede,  kurfürstl.  Kölnischer  Bergmeister  in 
Westfalen,  an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Mahnt  wegen  des  Bleiverlags. 

Wolgeborner  edeler  graf,  e.  g.  seint  mein  underthenig  schuldig  und 
gantz  willig  dienst  sambt  besondern  vleiß  zuvor.  Gnediger  her,  trost- 
licher und  ungezweifelter e.  g.  werden  erstlich  durch  derselben 

und  lieben  getreuen,  als  Peter —  — ,  Simon  Baur. 

volgende  durch  Albrecht ,  dene  dan  e.  g.  zu  mir   allen 

ber handeis  zu  empfahn   gesant,  wie 

den  bestalten   vorlag  gelegenheit —  und   wilcher  ende  der 


No.  368-369.    1559.  56Ä 


iderzeit  zu underthenig  bericht  worden  sein 

ich,  es  worde  soUicher  bestellongk chtbarleiche  volgung  geschehn 

sein,  in  hoffnung  gestanden.  Ich  befinde  aber  gleichergestalt  der  ersten 
bestallung,  das  von  Amt  Pastor  ader  vom  sigler  zu  Werdl  dem  verlaiß 
und  abseheidt  nacli  nichts  zbekommen.  "Werden  also  die  posten  e.  g. 
und  meine  diener  mit  aufwendenden  Unkosten  und  zerung  vorgeblich 
hin  und  widergesprengt,  wie  dan  hierinnen  zu  mehrmalen  geschehn. 
Xhu  will  ich  e.  g.  underthieniglich  nicht  vorhalten,  und  obwoll,  wie  mir 
nicht  zweifelt,  e.  g.  des  schriftÜchen  bericht  empfangen  haben,  biß  in 
vierzehnhundert  thaler  auf  verlag  hin  und  wider  gegeben,  dogegen 
itziger  zeit  in  500  centner  bleyes  und  darüber  in  vorhanden,  so  hat 
es  doch  diesse  gestalt,  das  die  bergkleute,  so  itziger  zeit  mit  iren  bleyen 
fertig,  über  ir  anzall  ires  empfahns  etwas  mehr  an  bleyen  gemacht,  die 
da  wollen  bezalt  sein,  auch  alsbald  aufs  neue  widerumb  verlag  hinaus 
haben.  Und  ist  nhumehr  itzo  vorthan  im  herbst  die  beste  zeit  ires 
schmeltzens,  dergleichen  im  winter  und  frueling,  deren  zeit  sie  die 
meisten  winde  haben.  Dan  das  meiste  bley  wird  in  rosten  durch  die 
winde  und  das  weinigste  durch  die  ofen  geschmeltz  und  gemacht  Wan 
es  nhu  mit  dem  vorlag  ein  sollichs  steckens  haben  solte,  kemen  die 
armen  leute  das  ihre  also  liegen  zu  laissen  gantz  ubell  darzu;  wurde 
dem  bergkwerke  daraus  nicht  weinig  steckens  ervolgen.  Demnach, 
gnediger  her,  do  e.  g.  solchen  bleykauf  gerne  gefordert  sehn  und  be- 
halten wollen,  so  bit  ich  gantz  underthienigleich,  sie  wollen  bessere 
und  gewissere  Vorsehung,  dan  bisher  geschehn,  gnedigkleich  verschaffen 
thun  lassen.     Dan   do   man   solliche   vorgebliche   unkostung  jederzeit 

darauf  wend,  wolt  e.  g.  das  bley  hoch  gnug  ankommen.    Wirt 

innen  rat  geschafft,  so  darffe vur  die  bezalung  nicht  sorgen 

hab  ich  e.  g.  als  meinem  gne lieben  hern  zu  Ver- 
hüttung un  —  meiner  schuldigen  pflicht  nach derthienigkleich 

nicht  vorhalten Wie  dann  e.  g.  diener  zeiger etc. 

Den  23.  Augusti  anno  im  59. 

e.  g.  underthienig  dienstwillig 

Churf.  Cholnischer  bergkmeister 

in  Westvhalen 

Joban  Braun  zu  Meschede. 

Außenadresse :  Dem  wolgebomen  und  edlen  hern  hern  Hans  Georgen  grafifen 
und  hern  zu  Mansfelt  edlen  hern  zu  Heldrungen  meinem  gnedigen  hern. 

(Beschädigte)    Ausfertigung    im   Getcerk.    Archiv  zu   Eisleben,    Saigerhandet, 
Paket  26,  XYI. 


570         Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


370.    1559  August  31.     Eisleben. 

Der  Stadtvogt  Christoph  Moshaiier  xu  Eisleben  verkauft  dem  Grafen 
Hans  Georg  von  Mansfeld  alle  seine  Anteile  an  der  Hütte  Steinach  für 
1100  Goldfl. 

Ich  Cristoff  Moßhauer  stadtvogt  zu  Eisleben  bekenn  hirmit  öffentlich 
vor  mich,  auch  in  eelicher  Vormundschaft  Margreten  meiner  lieben 
hausfrauen  und  vor  all  unser  erben  und  erbnemen,  das  ich  dem 
wolgebornen  und  edlen  herrn  herrn  Hans  Georgen  graven  und  herrn 
zu  Mansfeld  edlen  herrn  zu  Heldrungen  etc.  meinem  gnedigen  herrn 
alle  meine  erb  und  gerechtigkeit ,  die  mir  und  gedachter  meiner  lieben 
hausfrauen  und  unsern  erben  an  der  seigerhutten  vorm  Dhoringer 
wald  an  der  Steinach  gelegen  sambt  irer  ein-  und  zugehorung  erb-  und 
kaufsweiß  geburt,  nemlich  am  halben  teil  der  hutten  einen  achten  teil, 
der  meinem  weib  von  irem  vatter,  meinem  lieben  schweher  Hansen 
Keincken ,  burger  im  Thal  Mansfelt  seligen ,  erblich  angefallen ,  mer 
einen  achten  teil,  den  ich  anno  funfundfunfzig  nechst  verschinen 
von  meinem  schwager  Philips  Gluespiß  (der  ihm  von  wegen  seines 
weibs,  meiner  hausfrauen  Schwester  seligen,  geburt)  laut  darüber  ge- 
geben bekentnus  erblich  erkauft,  mer  einen  sibenten  teil  vom  halben 
teil  berurter  hutten,  so  nach  absterben  Albrecht  Reincken  seligen  an 
mein  weib  erblich  gefallen,  eines  rechten  redlichen  bestendigen  und  uf- 
richtigen  erbkaufs  verkauft  hab,  verkaufe,  eigene  und  gibe  wolgedachtem 
meinem  gnedigen  herrn,  seiner  genaden  brudern,  jungen  vetter  und  all 
irer  g.  erben  und  nachkomen  all  oben  angezeigte  teil  an  berurter  hutten 
Steinach  mit  aller  irer  freiheit,  gerechtigkeit,  zue-  und  eingehorung, 
nichts  davon  ausgeschlossen,  wie  die  Reiffenstein  dieselbe  zu  irem  halben 
teil  und  den  andern  halben  teil  gedachts  meines  liben  schwehers  Hansen 
Reincken  seligen  gelassen  erben  neben  mir  als  meine  mitgesellschafter 
innengehabt,  genutzt,  gebraucht  oder  betten  innen  haben,  nutzen  und 
gebrauchen  mugen  sambt  allem  dem,  was  mir,  meinem  weib  und  unsern 
erben  in  der  hutten,  vor  der  hutten  und  ausserhalb  der  hutten  im  auf- 
heben, auf  waschen  und  schmelzen  uf  obenangezeigte  verkaufte  teil  von 
rechts  und  billikeit  geburt,  hirmit  und  in  craft  diß  briefs  in  der  besten 
und  bestendigsten  form,  maß  und  weiß,  wie  solchs  zu  recht  am  cref- 
tigisten  sein  soll,  kan  oder  mag,  für  und  umb  eilthundert  Reinische 
goldgulden,  die  s.  g.  von  meinentwegen  Michaeln  Neblthau  fürstlichem 
sechsischen  zehenter  zu  Salfeld  und  Georgen  Pfaler  daselbst  von  wegen 
Johan  Reinholds  seligen  nachn^elassen  witwen  beneben  vertagten  Zinsen 


No.  370-371.     1559.  571 


baruber  haben  zalen,  mein  verschreibung  [gelost  und  mir  gegen  disem 
brief  haben  überantworten  lassen.  Sag  derwegen  für  mich  und  meine 
mitbeschribene  wolgedaehten  meinen  genedigen  hern,  und  weme  quit- 
tirens  von  notten,  solcher  bezalten  kaufsuma  hirmit  ledig  und  loß.  Ich, 
meine  hausfrau  und  erben  setzen  auch  hirmit  craft  diß  briefs  ire  genaden 
aller  diser  verkauften  teil  und  gerechtigkeit  in  ein  wirkliche  possession 
und  gewer,  wollen  auch  des  allen  irer  g.  rechte  gewer  sein  gegen  jeder- 
meniglich,  wie  geweres  recht  und  herkomen  ist,  dieselben  als  irer  g. 
erbgut  und  eigenthumb  innzuhabeu,  zu  gebrauchen,  zu  geniessen  und 
damit  ires  gefallens  zu  tun  und  zu  lassen,  one  mein,  meines  weibs, 
unser  erben  und  meniglichs  einred  oder  Verhinderung;  wie  ich  dan 
iren  g.  hirmit  und  in  craft  dieses  brives  die  lehen,  wie  geburlichen,  über- 
geben, aufgelassen  und  wiederumb  aufgetragen  haben  will,  alles  treulich 
one  geverde.  Des  allen  zu  warem  urkund  hab  ich,  Cristoff  Moßhauer, 
beneben  den  erbarn  und  wolgeachten  Johan  Albrechten  und  Cristoff 
Stalen  meinen  freuntlichen  liben  schwegern  als  mehrberurter  meiner 
lieben  hausfrauen  Margarethen  bestettigten  krigische  Vormunden  mein 
gewonlich  petschaft  hie  unden  angetruckt  und  mich  mit  eigner  band 
unterschriben.  Welchs  wir  itzgemelte  Johan  Albrecht  und  Cristoff  Stal  in 
tragender  krigischer  Vormundschaft  gedachts  stadtvogt  hausfrauen  also 
gesehen  hirmit  bekennen,  doch  uns  und  unsern  erben  on  schaden. 
Geschehen  zu  Eisleben  am  letzten  Augusti  nach  Christi  unsers  selig- 
machers  geburt  1559. 

Konzej)t  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  17,  XXXIV. 

Als  Vormünder  der  irau  Margarete  Moskauer  sind   ursprünglich   genannt: 
Kiclas  Esslinger  und  Caspar  Hayn. 


371.    1559  September  6.     Die  Verordneten  des  Saiger- 
handels  zu  Eisleben  an  Thomas  Gundermann. 

Bestellung  Albrecht  Gugels  xum  Venvalter  der  Hütte  Steinach  und 
Anweisung  für  ihn,  auch  an  der  Verwaltung  der  Hütte  Eisfeld  teil- 
zunehmen.    Tadel  an  Gundermann  wegen  ungleichmäßigen  Saigerns. 

Unser  freuntlich  dinste  zuvor,  erbar  besunder  guter  freund.  Nach- 
dem sich  Andres  Hesse  von  der  hutten  Stein  ach  begeben  und  Hansen 
Diel  zuviel  sein  wil,  nicht  alleine  den  handel  neben  dem  buchhalten 
zu  verwalten,  sundern  auch  die  haushaltunge  zu  bestellen,  als  haben 
wir  unsern  gute»  freund  Albrecht  Gugeln  vermocht  und  ihme  auferlegt, 


572  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

sich  gegen  Steinach  zu  begeben  und  aldar  den  handel  neben  Hansen 
Diel  aufs  beste  zu  bestellen  und  zu  verwalten.  Wir  haben  ihme  auch 
bevolen,  das  er  gleicher  gestalt  bisweilen  auf  die  hutten  Eisfeit  ver- 
reisen und  alda  neben  euch  alle  notturft  des  handeis  ufs  beste  ver- 
richten und  bestellen  sol.  Bevelen  euch  derwegen  anstadt  und  von 
wegen  der  wolgebornen  u.  g.  hern,  das  ir  den  dienern  auf  der  hutten 
bevelen  wolt,  was  Albrecht  Gugel  neben  euch  inen  bevelen  wirf,  das 
sie  euch  und  ihn  völlig  k.  und  gehorsam  leisten  wolten;  wie  dan  unser 
vertrauen  zu  euch  steht,  das  ir  alle  notturft  des  handeis  dermassen 
bestellen  und  verrichten  werdet,  auf  das  wolgedachter  unserer  gnedigen 
hern  bestes  gefurdert  und  darneben  irer  g.  schade  und  nachteil  verhut 
werde.  —  Nachdem  wir  auch  euere  zugeschickte  garkupferzeine  alhir 
probiren  lassen  und  befanden,  das  ezliche  zeine  ein  lot  gar  reich,  ezliche 
anderthalb  lot  und  einer  fast  zwei  lot  reich  gehalten,  welchs  wir  dan 
ungerne  vernommen ,  als  tun  wir  euch  anstadt  und  von  wegen  wol- 
gedachter u.  g.  h.  mit  ernst  bevelen,  das  ir  die  arbeit  mit  dem  seigern 
dermassen  anstellen  und  verrichten  wolt,  auf  das  hinfurder  solcher 
schade  verhüttet  und  verbleiben  magk.  Solchs  gereicht  u.  g.  h.  zu  ge- 
fallen. So  haben  wir  es  auch,  deme  wir  zu  dinen  willig,  nicht  verhalten 
wollen.    Geben  den  6.  Septembris  1559. 

Verordente  des  saigerhandels 
zu  Eisleben. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  7,  XIIL 


372.   1559.    Herbstmesse. 

Sendung    Simon   Bauers    in   Handelsangelegenheiten    nach   Frankfurt 
und  Köln. 

Was  der  erbare  Simon  Pauer  Mansfeldischer  factor  itzige 
reiß  nach  Frankfurt  und  fort  uff  Collen  ausrichten  soll,  folget: 
Erstlichen  sol  er  bey  den  erbarn  und  vhesten  Jheronimo  Rauscher 
und  Niclaus  Brum  sich  angeben  und  nach  uberantwortung  des 
schreybens  und  consens  unserwegen  den  herren  unser  willigen  dinst 
vermelden  und  darneben  anzeigen:  was  wegen  Fortenbachs  handelung 
(halber)  bey  ihnen  durch  unser  gnedigen  herren  vorruckter  weil  ist 
gesucht  worden,  haben  sich  die  herren  zu  erinnern.  Wan  dan  ge- 
dachter Fortenbach  sich  änderst  nicht  hat  wollen  einlassen,  dan  das 
der  jung  Fortenbach  sich  zuvor  mit  den  herren  itzige  meß  underreden 
wollen,  auch  weil  sonder  zweifei  bey  dem  hern  Fortenbach  kein  mangej 


No.  371-373.    155Ö.  578 


sein  mocht,  sol  gedachter  Simon  Paur  wegen  n.  g.  h.  fleissig  pitten,  die 
abgerete  handelung  durch  den  Albrecht  Gugeln  und  nach  laut  der 
consens,  darauf  dieselben  gericht,  follent  ins  werk  zu  pringen. 

Zum  andern,  so  vil  den  handel  anlangt,  sol  er,  wie  ihm  bewost, 
zum  treulichsten  und  in  geheim  mit  den  herren  reden,  auch  im  fal  der 
nott  unser  g.  hern  nachreiten  und  solchen  handel  vormelden,  darneben 
auch  i.  g.  des  Wilhelm  Forsch  schreyben  antworten.  Jdoch,  sovern 
es  muglich,  das  nix  mocht  geschlossen  werden,  biß  i.  g.  mit  gotlicher 
und  glucklicher  hilf  mocht  in  die  herrschaft  kommen. 

Zum  dritten  sol  er  auch  sich  von  fernen  erkundigen,  was  die 
Manlich  f orgeben,  wie  die  sich  mit  ferner  vorsprechen  der  kupfer  itzige 
meß  halten. 

Zum  vierden  sol  er  den  Thoma  Lemperger  fragen,  wie  es  mit  den 
pleyen  geschaffen,  so  noch  von  Collen  erauf  kommen  sollen  und  die 
bestellung  thun,  hiermit  sye  eilens  uff  die  hutten  kommen;  und  ob 
etwas,  den  handel  belangent,  forliele,  mit  ersten  erein  senden. 

Zum  fünften,  so  er  nach  Collen  ritt,  sol  er  bey  m.  g.  h.  der  S^fl, 
so  uff  den  churfursten  zu  Collen  im  ostermarkt  aufgenommen  und  itzige 
meß  dem  Pfinzing  zalt  sol  werden,  erinnern. 

Zum  sechsten  sol  er  des  Fuerers  diener  Gunter  (?)  vormelden,  auch 
im  fal  der  nott  dem  Wolf  Rotten,  das  die  1«°  thaler  dem  Thomas 
Freunt  (?)  nicht  sollen  erlegt  werden.  Do  mans  aber  zu  den  pleyen 
bedarf,  das  dan  der  Fuerer  diener  lOCO  thaler  oder  fl  nach  Collen 
inahen  (!)  wolt.    Wie  dan  ich  dem  Wolf  Rott  zuvor  auch  geschrieben. 

Letzlichen  wolt  er  mit  fleyß  erforschen,  wie  es  umb  die  west- 
felischen  pley  gelegen  und  das  unser  huttenfuerleut  ein  reiß  oder  zwo 
nach  solchen  pleien  thun. 

Konzept  von  Ohmrots  Hand  im  Oeicerk.  Archiv  zti  Eisleben,  Saigerhandel, 
Paket  26,  XVI. 

Auf  der  Bückseite:  Simon  Baurs  instruction  nach  Frankfurt  und  Coln, 
lierbstmeß  a°  59. 


373.  1559  Sept  12.  Frankfurt  a.  M.  Wolf  Roth  an 
Barthel  Wideman,  Johann  Albrecht  und  Merten 
Obenrot. 

Lieferung  von  Kupfer  an  Christoph  Ferke.  Bleiverlag.  Supplikation 
der  Manlich  an  den  Kaiser.  Paul  Scfierl  mahnt  wegen  der  Bezahlung 
von  8000  fl  Wechselgeld  an  M.  Pfintxing.   Rauschers  und  Bromms  Verhand- 


5'?4  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


lungen  mit  dem  jungen  Furtenhdch.  Die  1000  Taler  hei  Thoma  Freundt. 
Weirachs  Vorschlag  in  der  Manlichschen  Angelegenheit  Das  durch  Jacob 
Herhrodt  in  derselben  Sache  überreichte  Schreiben  der  Loytz.  Beklagt 
die  Steinacher  Angelegenheit.  Furtenbachs  Beschwerde  über  Obenrot.  Das 
englische  Blei  in  Mainz;  Unterbrechung  der  Schiffahrt.  Valien  Oramehls 
Versprechen  wegen  des  Kölnischen  und  Westfälischen  Bleis. 


Laus  deo  a"  1559  adj  12.  Septembris  in  Frankfort. 

Mein  fruntwillige  dinst  zuvor,  erbern  wolgeachten  gunstige  liebe 
herrn  schweger  und  gevattern.  Ich  hab  verschiner  zeit  von  Colin  aus 
belügenden  brief  an  euch  geschriben  und  denselben  meinem  gunstigen 
herrn  Cristoff  Ferken  zugestelt,  das  er  den  (weil  er  ihn  zum  teil  selbst 
belangt)  durch  seinen  söhn,  so  er  one  das  sein  und  Dirich  Hueten 
burgschaft  halben  an  m.  g.  h.  graf  Albrechten  hinein  in  die  herrschaft 
abgefertigt,  euch  solt  behenden  lassen.  Er  hat  aber  dises  briefs  ver- 
gessen und  mir  denselben,  als  ich  von  Bruel  von  meinem  g,  h,  graf 
Hans  Georgen  etc.  abgeschieden,  wider  zuegestelt.  Daraus  ir  wert 
vernemen,  aus  was  Ursachen  ich  ihm  aus  wolgedachts  meins  g.  h. 
befelch  hundert  centner  garkupfer  Frankforter  gewichts,  hie  zu  lifern, 
versprochen. 

über  das,  weil  es  meinem  g.  h.  an  zerung  gemangelt,  hab  ich  ihm 
noch  50  centner  versprechen  müssen,  uff  welchen  kauf  Johan  Breter 
100  fl  gold  und  200  taler  und  Yalten  Gramel  200  taler  zur  verlag  der 
blei  empfangen.  Die  ubermaß  wirt  der  Ferk,  was  man  hie  entraten 
kan,  nach  Colin  verschaffen,  welchen  rest  derGramehl  bey  Arnt  Pastor 
fordern  und  zur  verleg  gebrauchen  wirt.  In  suma,  will  man  des  orts 
blei  haben,  so  mueß  man  mit  gelt  volgen,  oder  es  geht  alles  wider 
zurück,  dann  wir  haben  zehenmal  mer  Verhinderung  dann  furderung. 
So  steigen  die  blei  gar  geschwind,  also  daß  man  itzt  alhie  den  centner 
uff  52  patzen  helt.  Wirt  auch  unter  50  patzen  nit  zu  erlangen  sein. 
Darumb,  wo  man  mit  den  Colinischen  bleyen  rat  schaffen  will,  muß 
man  uff  die  verleg  trachten  und  damit  nit  seumen,  sonst  wurd  es  alles 
verwirrt.  Dann,  wie  ir  leichtlich  zu  erachten,  werden  wir  diß  orts  die 
berkleut  nicht,  wie  bei  uns  (got  erbarms)  zwingen.  Wir  werden  der- 
wegen,  auch  ander  nichthaltung  halben,  überall  veracht  und  schir  an- 
gespeit.  Der  liebe  got  erbarm  sich  über  uns  und  verleihe  sein  genad, 
das  wir  unser  grosse  Undankbarkeit  erkennen,  uns  bessern  und  die 
ding  uff  wege  richten,  damit  das  edle  berkwerk  (welches  der  allmechtig 
got  nit  uns  allein,  sondern  darumb  gegeben,  das  sich  vil  leut  davon 


Ko.  373.    1559.  575 


emeren  sollen)  besser,  dann  ein  zeither  geschehen,  gefordert  und  er- 
baut werde. 

Ich  hab  dem  Fercken  zuegesagt,  zwuschen  itzt  und  Martini 
100  centner  und  die  50  centner  vor  dem  neuen  jar  zu  libern  lassen. 
Darumb  bitt  ich  uffs  höchste,  ir  wollet  ja  mit  fleis  bestellen  und  ver- 
schaffen, das  solchs  gehalten  werde.  "Wer  es  muglich,  so  wer  gut,  das 
die  ganze  suma,  als  150  centner,  vor  Martini  gelibert  wurden,  aus 
Ursachen,  wie  ich  euch,  wils  got,  selbst  will  berichten.  Das  die  kupfer 
mit  Ludersteter  zaichen  gemerkt,  wert  ir  wol  rat  zu  schaffen  wissen. 
Mussten  auch  in  naraen  Merten  Dinckls  anhergeschafft  werden. 

Am  vergangen  mittwoch,  den  6.  diß  monats  bin  ich  neben  Christoff 
Fercken  und  Dirich  Hueten  vom  Bruel  von  m.  g.  h.  abgeschieden  und 
zu  wagen  nach  Lynß  gefaren,  forder  neben  dem  zollner  den  Rein 
heraufgezogen  und  gestern  spat,  got  lob,  gesund  anher  komen. 

Heut  dato  ist  Simon  Baur  auch  anher  komen,  von  dem  ich  von 
euch  beiden  meinen  lieben  gevattern  schreiben  bekomen  mit  bericht, 
was  die  Manlich  an  key.  m*  suppliciret.  Nu  wil  in  diser  sach  allein 
darauf  zu  trachten  sein,  das  den  Manlichen  ir  gelt  wider  verschafft 
werde,  wie  dann,  got  lob,  wol  geschehen  kont,  auch  bereitan  die 
wege  verbanden,  sovern  man  die  Versicherung  mit  bewilligung  etc. 
thun,  band  von  herzen  schlagen  und  die  Verwaltung  des  berkwerks  uns 
zum  besten  in  treue  band  stellen  will,  welches  dißmal  gruntlich  zu 
schreiben,  der  federn  nit  zu  vertrauen.  Hoff,  es  soll  noch  hie  zu  einer 
richtigen  abred  komen.  Got  verleihe  forder  sein  genad,  das  wir  uns 
nit  selbst  im  licht  steen.  Sumarum,  es  were  besser  (wie  ich  gern  ge- 
sehen) man  hette  vor  diser  zeit  zu  den  Sachen  gethan,  ehe  sichs  alles 
zusamen  gehäuft;  es  hat  aber  nit  sein  wollen.  Der  liebe  got  verleihe 
noch  sein  genad;  dann  wie  ich  im  ersten  briet  gemeldet,  ist  bei  uns 
der  glaub  bey  allen  leuten  schir  verloschen  gar,  derwegen  die  höchste 
not,  in  ein  bessere  band  zu  kriechen. 

Ich  hab  auch  heut  dato  per  G.  Koch  von  euch  meinem  lieben  ge- 
vatter  Obenrod  ein  schreiben  bekomen.  So  vil  nu  erstlich  die  8000  11 
wechsigelt  anlangt,  darumb  lest  Merten  Pfintzing  durch  Paul  Scherl 
emsig  anhalten.  Aber  der  zollner  zu  Linz  macht  sich  schwach.  Wie 
ich  euch  des  alles  zu  meiner  heimkunft,  wils  got,  berichten  will.  Doch 
hoff  ich,  es  soll  rat  funden  werden. 

Furttenbach  betreffent  bericht  mich  Rauscher,  das  er  dem  jungen 
Furttenbach  eur  schreiben  vermeldet.  Er  hett  aber,  das  sein  vatter 
etwas  schlieslichs  gewilliget,  nicht  gesteen  wollen,  sondern  stracks  uff 
die  zalung  des    itzigen   termins   mit   ungestüme  getrungen,    also   das 


^^6  Urkuudenbuch  zur  Geschiclite  des  Mansfeldisciien  Saigerhandels. 

Rauscher  und  Brum  entschlossen,  iren  trauen  zu  lösen.  Haben  ihm 
die  zalung  angeboten,  hat  disen  tag  allein  daran  gemanglt,  das  Furten- 
bach sich  anstat  der  taler  mit  gankhafter  werung  nit  hat  wollen  zalen 
lassen,  da  doch  itzt  vor  ein  taler  69^/4  kreuzer  geben  wirt.  Ich  halt, 
es  sei  kein  teufl  mer  in  der  hell,  ein  solch  wueten  ist  unter  den  leuten, 
und  hilft  nicht,  das  wir  teglich  sehen,  wie  greulich  einer  nach  dem 
andern  hingeht.  Ich  hofi,  der  liebe  got  soll  dem  allen  bald  ein  end 
machen;  der  gebe  es  uns  mit  genaden,    Amen. 

Der  1000  taler  halben,  so  bei  Thoma  Freundt  aufgenomen,  will  icli 
hie  bei  Guntter  nichts  anhalten.    Ist  was  im  faß,  darf  man  daheim  wol. 

Weirachs  furschlag  in  der  Man[lich]  sach  wirt  nit  gehn;  hoff  in 
ander  weg  besserung.  So  hat  mir  Jacob  Herbrodt  ein  brief  an  m.  g.  h. 
von  den  Lotschen  zuestellen  lassen.  Will  ich  verpetschirt  bei  mir 
verwaren. 

Mit  den  Manlichen  zu  handien,  hab  ich  keinen  befelch,  wüst  auch 
nichts  fruchtbars  auszurichten,  und  ist  sich  uff  sy  weiter  nichts  zu  ver- 
lassen.   Gott  helf  in  ander  weg. 

Was  itzt  in  Steinacher  sach  furfelt,  haben  wir  uns  zeitlich  besorgt. 
Hat  man  doch  uns  nit  folgen  wollen,  das  man  sich  von  stund  an  er- 
klert  hette.  Es  soll  aber  der  armen  diner  gutdunken  und  wolmeinung 
nichts  gelten.  Ich  mein,  man  wurd  zu  Augspurg  ein  schonen  kirch- 
meßbrei  gekocht  haben.  Es  hat  m.  g.  h.  mit  mir  verlassen,  dem  herrn 
canzler  der  Steinacher  und  anderer  Sachen  halben  neben  mir  mit 
Brumen  zu  handien  befelch  zu  thun.  Nu  ist  mir  itzt,  wie  ich  bei 
licht  an  diesem  brief  geschriben,  von  Johan  Breiter  schreiben  neben 
einer  credenz  an  Brumen  zuekomen.  Ich  weiß  aber  nit,  ob  der  canzler 
am  heraufzug  ist  oder  nit,  dann  ich  ihne  zu  Colin  gelassen  etwas  noch 
schwach,  also  das  ich  nit  kan  wissen,  ob  er  sich  ufis  wasser  wirt  wagen 
oder  nit.  Bin  sein,  auch  doctor  Lauers  und  magister  Morgensterns 
alle  tag  gewertig.  Wie  bald  aber  m.  g.  h.  hernach  kombt,  kan  ich  nit 
wissen,  muß  s.  g.  hie  abwarten. 

Furttenbach  hat  über  euch,  gefatter  Obenrod,  dem  Rauscher  in 
Schriften  geklagt,  wie  ir  von  ihm  vernemen  wert;  darauf  ich  geantwort, 
ir  wurdet  ihn  villeicht  ein  j[uden]  geheissen  haben.  Mugt  uff  Verant- 
wortung gedenken. 

Der  rest  der  englischen  blei  ist  nach  Meinz  gefertigt,  aber  es  seint 
die  wasser  so  gar  klein,  daß  kein  colinisch  schif  den  Mayn  herauf  hat 
komen  mugen.  Steen  alle  uffm  Rein  vor  Meinz  der  ganzen  stat  lang 
und  hie  eitel  kleine  schif  und  nachen.  Wo  kein  flut  ankombt,  werden 
die  furleut  die  blei  zu  Meinz  müssen  holen. 


No.  373-374.    1559.  577 


Aber  Valten  Gramehl  hat  mir  zugesagt,  die  Colinischen  oder  West- 
phelischen  blei  uff  etlich  hundert  centner  uffs  allerforderlichst  nach  den 
hutten  zu  schicken.  Es  muß  des  orts  ein  endung  geschehen,  davon 
wir,  wils  got,  miteinander  wollen  reden. 

Ich  hab  brief  genug  bekomen,  die  mich  wenig  erfreut,  noch  gut 
geblued  gemacht.  Aber  wie  es  meiner  lieben  hausfrauen  geht,  hat  mich 
niemandes  bericht.  Hett  gehofft,  ir  wurdt  sy  doch  haben  wissen  lassen, 
das  ir  botschaft  zu  mir  gehabt.  Hoff  aber,  es  hat  sich  ir  Schwachheit 
gebessert 

Itzt  nit  mer,  dann  seit  alle  mit  den  unsern  in  den  genedigen 
schütz  des  allmechtigen  befolhen. 

Datum  in  eil  und  schwermuet  Frankfurt  uts. 

e.  w. 

W.  R 

Außenadresse :  Den  erbern  und  wolgeachten  Barthin  Wideman,  Johan 
Albrechten  und  Merten  Obenrod  meinen  gunstigen  herrn  schwegern  und  gevattern 
sambtlich  und  sonderlich,  doch  sonst  niemands. 

Ausfertigung  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Faket  25,  X. 
Darauf  die  Notiz:   Datum    12.  Septembris    a°  59,   adj  18  ditto  in  Eisleben. 
W.  Roth  aus  Frankfurt. 


374.    1559  [September]. 

Sendung  Albrechts  Giigls  nach   Westfalen  %ur  Beschaffung  von  Blei. 

Instruction, 

was  Albrecht  Gugl  in  Westphalen 

ausrichten  soll. 

Yaltin  Gramhel  ist  von  hir  abgefertigt  uff  die  Colinischen  bleiberk- 
werk,  sich  allerlei  zu  erkunden  laut  etlicher  artikl,  so  hievor  mit  A. 
gezeichent.  Was  er  sich  nu  erkundet,  mit  demselben  bericht  soll  er 
zu  Albrecht  Gugl  gen  Meschkeda  komen. 

Was  dan  weiter  allenthalben  zu  erkunden  von  notten ,  wird 
Albrecht  Gugl  zu  erforschen  wissen. 

Dem  berkmeister  Johan  Braun  soll  er  unsers  g.  herrn  graf  Hans 
Georgen  schrift  überantworten,  ihm  s'  g»  genedigen  willen  anzeigen 
und  ferner  vermelden,  das  s.  g.  ihne,  den  Gugl,  hinabgefertigt  betten, 
weil  es  uff  beiden  hutten  an  blei  mangelt,  das  er  sich  aller  gelegenheit, 
wie  es  umb  die  Colinischen  blei  gelegen,  erkunden,  sich  daraus  mit 

Qeschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  37 


578  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Öaigerhandels. 


ihm,  dem  berkmeister,  unterreden,  und,  was  zu  befurderung  dises  handls 
dinstlich,  damit  di  blei  ufl  di  hutten  geschafft,  vergleichen  soll,  für  eins. 

Zum  andern,  so  konte  u.  g.  h.  wol  erachten,  das  er,  der  berkmeister, 
seines  ampts  halben  vil  zu  thun  und  s""  g,  blei  halben,  dieselben  jeder- 
zeit herauf  zu  schaffen,  nit  alweg  weile  hette,  derwegen  s.  g.  im  besten 
bedacht,  ihm  ein  persohn  zuzeordnen.  Und  hetten  demnach  Yalten 
Gramhel  vermocht,  das  er  sich  ufP  ein  versuchen  zwuschen  hie  und 
Michaelis  hinab  uff  die  berkwerk  begeben  wolte.  Wer  derhalben  s«"  g. 
genedigs  begern,  das  er  ihm  gemelten  Gramhel  wolte  befolhen  sein 
lassen,  ihm  allen  bericht  der  verlege,  und  von  wheme  die  blei  ange- 
nomen,  zu  thun.  So  hette  er  befelch,  neben  ihm,  dem  berkmeister,  und 
uff  sein  anweisen,  die  blei  gewogen  zu  nemen  und  die  furleut  zu  be- 
laden und  allenthalben  mithelfen  zuezusehen,  das  er,  der  berkmeister, 
sich  in  dem  unbeschwert,  auch  sonst  zu  unserer  g.  h.  bestem  mit  be- 
furderung der  blei  gutwillig  erzeigen  wolte.  Das  wurd  ihm  bey  iren 
g.  zu  allem  gutem  geraichen. 

Wann  nu  also  Albrecht  Gugl  das  antragen  getan  und  mit  dem 
berkmeister  zu  unterrede  kombt,  soll  er  sich  aller  umbstende,  wie  die 
verlege  geschieht,  und  wie  es  allenthalben  um  die  berkwerk  gelegen, 
eigentlich  erkunden. 

Dem  Yalten  Gramhel  soll  er  mit  fleis  einbinden,  das  er  uff  die  ver- 
lege gute  achtung  geben  wolte,  damit  nit  böse  schulden  gemacht.  Und 
da  er  befende,  das  der  berkmeister  in  dem  lessig  oder  die  verlege  nach 
gunst  thun  wolte,  soll  er  dafür  bitten.  Wolt  es  aber  nit  helfen,  soll 
er  solches  forderlich  herauf  schreiben. 

So  vil  nu  die  verlege  belangt,  haben  die  Manlich  gewilligt,  was 
von  einem  quartal  zum  andern  daraufgeht,  dasselbe  jederzeit  zu  er- 
statten. Da  nu  in  dem  mangel  einfiele,  soll  Albrecht  Gugl  seinen  weg 
uff  Colin  nemen,  der  Manlich  factor  Arnt  Pastor  unser  g.  h.  brief  ant- 
worten und  sich  an  ihm  erkunden,  wes  er  desshalben  von  seinen  herrn 
befelch  hett  oder  was  er  zu  thun  bedacht,  damit  die  verlege  der  blei 
gefurdert. 

Im  vhal  aber,  da  er  bei  Arnt  Pastor  befinden  wurd,  das  er  von 
seinen  heren  den  Manlichen  nit  befelch  hette,  mit  der  verlege  zu  ver- 
faren,  und  also  bei  ihme  nichts  erhalten  konte,  soll  er  sich  forder  an 
den  ort,  da  der  erzbischof  zu  Colin  churfurst  unser  gsf  herr  anzutreffen, 
verfuegen,  dem  herrn  licentiaten  Johann  Abertunck  heiligenden  brief  über- 
antworten und  ihm  vermelden,  wie  es  umb  dise  ding  gelegen,  mit  bitt, 
solchs  an  hochgedachten  churfursten  zu  bringen,  unzweiflicher  hoffnung, 
s.  chf.  g.  wurden  darinne  das  genedigst  einsehen  haben,  damit  die  ver- 


No.  S74.    1559.  579 


lege,  dero  vatterland  zu  gut  uud  dem  stift  one  nachteil,  sonder  zum 

besten,  bestelt  werden  mocht. 

Im  vhal  aber,  da  der  herr  licenciat  Aberthungk  nicht  am  hof,  soll 
er  die  zugestellte  credenz  hoehgedachtem  churfursten  uberantwurten 
lassen,  umb  audienz  untertenig  bitten  und  s.  chf.  g.,  waran  er  den 
raangel  findet,  selbst  berichten,  umb  rat  und  genedigste  furderung 
bitten  etc. 

Dem  berkmeister  ist  hievor  geschrieben,  ein  geeichten  berkcentner 
von  blei  ufF  die  hutten  zu  verschaffen.  Wo  solchs  noch  nit  geschehen, 
soll  Albrecht  Gugl  daran  sein ,  das  solcher  centner  noch  forderhch 
heraufgeschickt.  Er  soll  sich  auch  erkunden,  ob  die  blei  uff  einem 
jeden  berkwerk  gewogen  oder  ob  sy  an  einen  sonderlichen  ort  und  uff 
eine  wag  zusamenbracht,  auch  uff  wag  und  gewichte  acht  haben. 

Nachdem  man  den  furleuten  vom  berkcentner  blei  bis  uff  Eisfelder 
hutten  18  gr  und  vom  centner  garkupfer  bis  gehn  Frankfort  12  gr  vor- 
sprechen, soll  man  ferner  keine  Steigerung  machen.  Im  ^'hal  aber  da 
die  furleut  umb  solchen  lohn  ferner  nit  faren  weiten,  soll  er  sich  der 
Ursachen,  warumb  sy  darauf  nit  zuekomen  konten,  und  was  sy  entlich 
nemen  wolten,  eillend  heraufschreiben,  darauf  dem  berkmeister  oder 
Gramhel  bescheid  soll  geschriben  werden. 

Weren  auch  fhurleut  verbanden ,  die  blei  den  centner  umb  18  gr 
herauf  wolten  fhuren  und  keine  widerladung  begerten,  sonder  villeicht 
umb  ander  gueter  hereinfuren,  die  soll  man  in  albeg  mit  blei  beladen. 

Es  ist  auch  für  notwendig  bedacht,  sobald  von  unser  g.  h.  wegen 
blei  einkauft  werden,  das  man  des  handls  handls  zeichen,  als  -^y^^" 
auch  darauf  laß  schlagen,  damit  sy  nicht  verwechslt  können  werden. 

Dem  Gramhel  soll  er  auch  befelhen ,  uff  die  blei  fleissig  acht  zu 
geben;  und  da  er  betende,  das  der  berkmeister  andern  leuten  auch 
blei  verkaufte,  soll  er  solches,  und  wem  sy  verkauft,  herauf  vermelden. 

Gramehl  soU  sich  mit  fleis  erkunden,  mit  was  kosten  die  blei  von 
jedem  ort  am  nechsten  gehn  Colin  oder  mit  was  costen  sy  nach  Frank- 
fort zu  bringen.  Und  wann  er  solches  erfert,  soll  ers  auch  herauf- 
s;chreiben, 

Gleichergestalt  soll  sich  Albrecht  Gugl  bei  Amt  Pastor  zu  Colin 
€Tkunden,  wann  man  die  blei  zum  teil  nach  Colin  schaffen  kont,  was 
sisdann  uff  den  centner  vor  fracht  oder  uncost  in  Colin  und  von  dannen 
-uff  dem  wasser  bis  gen  Frankfurt  geen  wurde. 

Bei  dem  berkmeister  soll  er  ein  verzeichnus  nemen,  was  er  bißher 
iur  verlege   und  von  wheme  empfangen,  ihm  auch  befelhen,  das  er 

37* 


580  Ürkundenbuch  zur  Oeschichte  des  Mansfeldischen  Öaigerhandels. 


jederzeit,  was  er  forder  empfehet,  heraufschreibe  und  die  briet  tnit  den 
bleien  (was  nit  eillend  ist)  uff  die  hutten  schick,  damit  man  hie  auch 
alweg  könne  wissen,  was  man  zur  verlege  geborgt,  und  die  widerzalung 
bestellen  könne. 

Nachdem  in  Whestphalen  vil  eisen  und  stahl  gemacht,  soll  Albrecht 
Gugl  uff  ihre  Schmelzofen ,  wie  die  allenthalben  in  weit  und  hohe  for- 
nieret,  und  was  sy  für  gebleß  haben,  fleissig  acht  haben  und  sich  aller 
gelegenheit  erkunden,  auch  erforschen,  wie  der  schifer,  so  uff  dem  Coli- 
nischen berkwerk  gewonnen ,  geschmeltzt  wirt  [Zusatz:]  und  den  mit 
des  Schiffers  prob  pring. 

Nota:  der  haltenden  bley  halben  gegen  dem  bergkmeister  zu  ge- 
dencken. 

(Stark  beschädigtes)  Konzept  im  Gewei'k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerlmndel, 
Paket  26,  XVI. 

Auf  der  Bückseite:  Instruktion  Albrecht  Gugels,  was  er  in  Westphalen  der 
bley  halben  ausrichten  soll. 

anno  1559. 


375.  1559  September  18.  Kurfürstlich  Kölnischer  Land- 
bergmeister in  Westfalen  Johann  Braun  an  einen 
Mansfeldischen  Rat  (Albrecht  Gugl?). 

Verdächtigt  Valien  Gramehl,   der  sich   für  einen  Diener   des   Gt'afen 
Hans  Georg  von  Mansfeld  ausgebe. 

Meinen  freuntlich  und  gantz  wiUige  dinst  zuvor,  erbar  besonder 
gueder  freund.  Euer  schreiben,  des  dato  den  29.  Augusti,  das  Yalten 
Granvhel,  welcher  mein  diner  sein  soll,  bevehlich  oder  Vertröstung, 
etUche  wagen  zur  bleiladung  anher  zu  verornen,  getan,  will  ich  euch 
nicht  bergen,  das  genandter  Granvhel  mein  diner  nicht  ist;  weiß  auch 
von  seiner  bestellung  nichts,  besonder  hat  sich  doch  ahne  schrittlichen 
schein  vor  meines  genedigen  herrn  graf  Hans  Georgen  diener  aus- 
geben; understehet  sichs  des  gantzen  handeis  mit  einkaufen  und  Ver- 
sendung, davon  mir  doch  wolgedachter  graf,  derselben  rentmeister  oder 
diener,  was  ehr  doch  bevelh  haben  solt,  nicht  den  geringsten  buch- 
staben  geschrieben.  Wie  ich  dann  solches  ihr  genaden  dato  allent- 
halben schriftlichen  übersendet,  ferrer  bescheits  zu  gewarten  und  ge- 
beten. Bit  derwegen  gantz  freundlich,  ihr  wolt  mihr  eine  vorzeichnus 
underschiedlich,  von  weme  iden  post  gesandt,  zuschicken,  damit  nicht 


No.  374—376.     1559.  581 


irthumb  erwachs,  euch  auch,  wes  ihr  seines  befehls  halben  zu  gewarten, 
woU  erkunden.  Per  aviso  hab  ich  euch  freundlicher  und  gueder  wol- 
meinung  nicht  vorhalden  wollen  und  iderzeit  zue  dinen  willig.  Die 
bley,  so  itzund  geschickt,  hab  ich  auch  kein  wissen  von.  Damit  gott 
bevohlen.    Datum  den  18.  Septembris  anno  LTX. 

Churfurstlicher  Colnischer  verortneter 

landtbergkmeister  in  Westvhalen 

Johann  Braun  zu  Meschkada, 

der  das  pley  vorkauft. 

Adresse   fehlt.     Ausfertiguiuj   im    Gewerk.  Archiv   2U   Eisleben,   Saigerhandel , 
Paket  26,  XVI. 


376.    1559  September  27.  Nürnberg.     Martin  Pfintzing 
an  den  Mansfeldischen  Rentmeister  Martin  Obenrot. 

Seitie  und  GugU  ergebnislosen  Verhandlung eyi  mit  dem,  Nürnberger 
Bat  und  Sebastian  Welser.  Pfintxing  und  Chr.  Fürer  erbieten  sich,  einem 
Kupferkauf  über  60  000  fl  näherzutreten,  wenn  sich  der  Kurfürst  von 
Sachsen  verbürgt.  Mahnt  Obenrot,  Wolf  Both  und  Michel  Nebelthau 
wegen  einer  bereits  verfallenen  Summe  von  833 3  ^/^  fl- 

Mein  willig  dinst  seint  euch  bevor,  lieber  {i*eund  Abentrot.  Euer 
schreiben  de  10.  Septembris  ist  mir  mit  meinem  schwager  Albrecht 
Jugel  woll  zukomen.  So  vil  nun  baide  Sachen  anlangt  mit  mein  hern 
einem  erbarn  rat  und  Sewastian  Welser,  werdt  ir  von  Jugl  von  allem 
guten  bericht  vernemen.  Das  di  erst  handlung,  wi  zuvor,  ist  plat  ab- 
geschlagen  worden,   macht   graf  Albrecht  nicht   wenig   Verhinderung. 

Aber  di  15™  fl  bei  hern  Sewastian  Welser  acht  ich  für  richtig 

mein  gnedigster   her  den  halben   gülden   nit  werden  anschlagen, 

wird  ir  gnaden,  wan  si  halten,  zu  merern  hirinnen  (?)  ursach  geben. 
So  hat  sich  her  C.  Furer  neben  mir  erpoten,  hie  zwischen  dem  ueuen- 
^^ar  auf  weg  zu  denken,  so  ferr  ir  g.  bei  dem  kurfursten  kunnen  zu 
wegen  bringen,  das  sie  für  ire  genaden  selbst  obligirnten,  das  innen 
(30"°  fl  auf  ein  kupferkauf,  wi  wir  des  einig  wurdte,  gelihen.  Demnach 
mögen  ir  genaden  di  kurfurstiiche  consens,  wie  oben  gemelt,  mitlerweil 
•AU  wegen  bringen.  Doch  soll  in  solchem  vom  Furer  und  mir  nichs 
hingesagt  sein,  dan  das  wir  unsern  vleis  wollen  furwenden,  ob  ir  g.  was 
mocht  zu  wegen  gebracht  werden.  Dan  gewislich,  was  Furer  und  ich 
ijn  gnaden  kunten  dinstüchen  willen  beweisen,  sol  an  uns  nichts 
orwindOD. 


582^  Urkuudenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Zum  andern  ist  euch  woll  bewust,  das  ir,  Wolf  Roth  und  Michel 
Nebelthau  mir  verschriben  seit  umb  8333  ^/g  fl  diese  verjangene  herbstmes 
zu  bezallen.  Nun  aber  werdt  ir  an  zweifei  guten  bericht  haben,  wi  es 
Jörgen  Kailhau,  meins  vetern  diner,  ist  erjangen,  das  Wolf  Roth  ime 

erstlichen  übel  ged er  kun  ime  kein  zallunge  thun,  (unangesehen, 

das uns  —  —   furschriben  ist).     Solche  anmutungen 

geben  nit  grose  furterung,  zutrauen  und  glauben;  het  mich  des  zu  im 
nit  versehen.  Doch  zuletzt  an  den  Ferken  gewissen ;  darauf  man  sich 
dan  verlassen  und  Jörg  solche  gelt  auf  wexel  veredt  und  versprochen. 
Da  hat  der  Ferken  nit  wollen  ader  kunnen  zallen.  Nichsdesterminder 
hat  der  Jörg  zallen  müssen  und  mit  mue  zu  schweren  wexeln  komen, 
das  er  mein  trauen  und  glauben  erhalten,  daran  mir  dan  nit  wenig 
gelegen.  Kan  nit  wissen,  ob  di  schuld  meins  g.  hern  graf  Hans  Jörgen 
oder  des  Ferken  ist.    Aber  es  sei  nu,  wi  im  wol,  so  bin  ich  übel  zalt. 

Demnach  und  sofer  ich  dermassen billich  aufgezogen 

wurden,  das  ich  dan  nit  verhoff,  so  hab  ich  himit  Linhart  Schaum- 
berger  und  meins  vetern  dinner  Jörgen  Kailhau  bevelh  gethan,  wes  er 
sich  meinthalben  verhalten  sol  gegen  euch  und  euern  mitburgen,  mit 
bit,  ir  wolt  es  darzu  nit  lassen  komen  und  gewarnt  sein,  das  ich  must 
handien,  das  mir  nit  lieb  ist.  Sonder  ich  verse  mich  eines  andern  zu 
euch  und  eurn  mitburgen;  den  ir  wist,  wi  ich  zu  der  sachen  kam. 
Das  wolt  eurn  mitburgen  vermelten.  Und  bin  euch  sonst  zu  dinnen 
willig.    Datum  Nürnberg,  den  27'*°  Septembris  anno  1559. 

e.  williger 

Martin  Pfinzing. 

Äußenadresse:  Dem  erbarn  und  namhaften  Martin  Abentrodt  Mansfeldischem 
rentmeister  meinem  insonder  gueten  freind. 

(Beschädigte)  Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel , 
Paket  23,  IV. 


377.    1559  Oktober  8.    Leipzig.     Philipp  Lemberger  an 
Wilhelm  Curio  Reififenstein. 

Aufkündigung  von  1000  fl  durch  die  Vormünder  der  FlicJcschen  Erben. 
Lobschwitz'  ausweichende  Haltung.    Johann  Olber. 

Mein  freuntlich  und  ganz  willig  dienst  zuvor,  erbar  vester  gunstiger 
lieber  herr  seh  wager.  Eur  schreiben  bei  briefszaigern  hab  ich  emp- 
fangen und  verlesen,   das  Flicken  erben  formunden  die  1000  fl.aufzu- 


No.  376-378.    1559.  588 


kundigen  bedacht;  verhofifö  aber  doch,  ir  werdt  solche  noch  lenger  er- 
halten können.  Die  zins  wolt  mit  erstem  alhie  holen  lasen  und  die 
quittung  mitschicken ;  sende  euch  den  aufkundigungsbrief  hiemit 
wieder, 

Luschwitzen  hab  ich  den  brief  in  gemeiner  gesellschaft  namen 
überantwortet;  und  wiewoU  er  sich  anfangs  erbotten,  allen  markt  100 fl 
und  den  ersten,  als  diesen,  200  fl  zu  geben  one  Verzinsung,  ist  es  doch 
hernach,  als  ich  mit  ime  hab  handien  wollen  und  ein  verschreibung 
mit  ime  aufrichten,  verplieben.  Hat  andere  gescheft  allwege  vorgewandt, 
bis  er  mir  nach  Ronneburg  entwuscht,  da  er  dann  plieben,  bis  ich 
nach  Frankfurt  geritten.  So  bin  ich  sieder  nicht  zu  Eisleben  gewesen; 
sobald  ich  wieder  hienuberkomme,  will  ich  wieder  uffs  glimpflichst  bei 
ime  anhalten;  hab  aber  sorg,  es  werd  schwerlich  eine  verschreibung 
von  ime  zu  bringen  sein,  do  mans  gleich  seinem  begern  nach  williget. 

Eures  Schwagers  Johann  Olbers  sach  wolt  ich  gern  helfen  be- 
fordern; so  weiß  ich  umb  sein  ausstehende  besoldung  gar  nichts;  mus 
geschehen  sein,  ehr  ich  bin  zum  handel  komen.  Und  wird  sich  meius 
erachten s  des  bei  Moshauers,  der  rechnung  gehalten  und  wissen  muß, 
ob  er  es  in  die  rechnung  gesetzt  oder  nit,  erkunden  müssen.  Do  ich 
gleich  gern  darnach  sehe,  hab  ich  die  rechnung  nit  bei  mir.  Mag  sich 
solches  bei  Caspar  Meienburg  befragen,  der  die  rechnung  hat,  das  er 
darnach  sehe,  obs  Moshauers  dasselbig  jar,  so  ihme  aussteht,  dem 
handel  verrechnet  hat.  Do  ers  verrechnet,  hett  es  der  handel  zalt  und 
must  er  es  bei  Moshauern,  der  es  ime  nit  zugestelt,  fordern.  Mehr  ist 
mir  darurab  nit  bewust  Welches  ich  euch  in  grosser  eil  zur  antwort 
nit  hab  verhalten  wollen.  Bin  euch  iederzeit  zu  dienen  ganz  willig. 
Damit  got  bevolhen.  Datum  eillents  Leiptzik,  den  8.  Octobris  a"  59. 
e.  e. 

dienstwilliger  schwager 

Phielips  Leimberger  ss'. 

Außenadresse:  Dem  erbarn  und  vesten  Wilhelm  Curio  Eeiffenstein  meinem 
günstigen  lieben  herrn  ßchwagern  zu  banden. 

Ausfertigutig  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben.    Saigerhandd,  Paket  19,  XXX  VIU. 


878.    1559  Oktober  12.  Leipzig. 


Die  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  bekennen,  zu 
den  ihnen  von  Christoph  und  Karl  Fürer  xu  Nürnberg  laut  Verschreibimg 
vom  26,  Jfirü  1559  bereits  vorgestreckten  2000  fl  abermals  2000  fl,  also 


584  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

zusammen  4000  fl,  empfangen  zu  haben.  Und  demnach  wir  aber  mit 
itztgemelten  Christof  und  Karin  den  Fuerern  umb  noch  merere  summa, 
uns  vorzustrecken,  in  handlung  stehen  und  aber  solche  vorhabende 
handelung  iren  vortgang  nit  erreichen  solt,  als  gereden  und  vorsprechen 
wir  hiemit  bey  unsern  grelfelichen  ehren,  waren  vvorten,  trauen  und 
gutem  glauben,  solche  vorgestrackte  viertausent  gülden  mitsampt  vor- 
tagten und  noch  darauf  laufenden  zinsen,  als  sechs  gülden  ufs  hundert, 
den  mehrgenanteri  Fuerern,  iren  erben  oder  getreuen  Inhabern 
disser  und  voriger  unser  vorschreibung  im  ostermarkt  zu  Leiptzk,  wan 
man  der  weniger  zal  sechtzigk  schreiben  wirt,  ohne  allen  verzugk  und 
hindernis,  auch  ohne  iren  costen  und  schaden  widerumb  mit  guter 
gangkhaftiger  muntz  zu  erlegen  und  zu  bezalen. 

(Kassierte)  Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel, 
Paket  23,   F. 

Unterschrift:  Hans  Jörg  graf  zu  Mansfelt  anstad  und  von  wegen  meines 
brudern  graf  Petter  Ernsten,  welicher  itziger  zeit  ym  Niderland  ist. 


379.  1559  Oktober  12.  Magdeburg.  Joachim  üenhard 
und  die  Yormünder  der  Erben  des  Hieronymus 
Denhard   an  den  Kurfürsten  August  von  Sachsen. 

Betr.  die  Aufkündigung  eines  hei  der  Steinacher  Gesellschaft  stehenden 
Kapitals  von  8000  fl. 

Durchlauchtigster  hochgeborner  fürst,  e.  churf.  g.  seint  unsere 
schuldige  und  ganz  willige  dienste  in  stettem  vleyß  zuvor.  Genedigster 
churfurst  und  herr,  was  an  e.  churf.  g.  wir  aus  unvormeitlichen  not- 
turft  von  wegen  achttausend  gnlden  hauptsummen,  so  lange  zeit  her  bei 
der  geselschaft  der  hutten  an  der  Steinach  in  der  herschaft  Mansfelt 
stehen  gehapt  und  noch  haben  und  dieselbige  aus  allerlei  beweglichen 
Ursachen  aufgekündigt,  hiebevor  underthenigst  gelanget,  das  werden 
e.  churfurst.  g.  ungezvveifelt  sich  gnedigst  zu  erinnern  wissen.  Ob  nun 
wohl  e.  c.  f.  g.  hierauf  durch  derselbigen  lobliche  regirunge  der 
Steinacher  geselschaft  befohlen  und  ufferlegen  lassen,  uns  zu  befridigen, 
so  ist  doch  von  gedachter  geselschaft  hierauf  und  über  unser  vielfeltige 
anregung,  auch  unsere  habende  Siegel  und  brieve  die  bezahlung  nicht 
geschehen  noch  erfolget,  sondern  als  wir  am  nechst  vorschienen 
michaelismarkt  darumb  anhalten  lassen,  haben  ihr  ettliche  allerlei 
nichtige  behelf  und  ausfluchte  gesucht,  in  meinung,  sich  nunmehr  aus 


I 


No.  378-380.     1559.  685 


der  geselschaft  zu  ziehen  und  sich  der  bezahlung  genzlichen  zu  eussern, 
welchs  wir  ihnen  keinesweges  einreuhmen  wollen  und  können.  Dan 
unser  lieber  vater  und  schwager  sehliger  hat  der  ganzen  Steinacher 
geselschaft  vermöge  und  nach  besage  ihrer  gegebenen  Siegel  und  briefe 
solche  obberurte  summa  geldes  geliehen  und  vorgestrackt,  derohalben 
e.  churt".  g.  gnedigst  zu  bewegen  und  zu  bedenken,  mit  was  billicheit 
und  bestände  wir  von  der  Steinacher  geselschaft  mit  ablegung  der 
liauptsuma,  zinse  und  ufgewanten  Unkosten  bis  anher  sein  ufgehalten 
worden  und  noch  bis  auf  diese  stunde  ufgehalten  werden.  Bitten, 
uvischen  ihnen  und  den  Gesellscliaßern  xu  vermitteln  und  einen  Vorhescheids- 
fag  zu  bestimmen,  zu  dem  auch  Hieron.  Rauscher  und  dessen  Gesellschaß 
geladeii  werden. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  19,  XXXVIII. 

Ebendort  das  zugehöiige  Schreiben  des  Kurfürsten  August  von  Sachsen  an  die 
SteinachiscJien  Gesellschaften  d.  d.  Dresden  1559  Oktober  23: 

Fordert  sie  auf,  am  18.  Januar  1560  in  dieser  Angelegenheit  in  Dresden  zu 
^-scheinen. 


380.    1559  Oktober  16. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Pete)-  Ernst  von  MansfeJd  nr])i,ir)t  l,pi 
Sebastian  Welser  zu  Nürnberg  15  000  fl  auf  und  verschreiben  iJun  dafn- 
750  Mark  Silber  und  750  Zentner  Garkupfer  (pro  Mark  zu  10  fl  und 
pro  Zenttier  zu  10^/2  flj,  lieferbar  in  vier  Raten  von  Michaelismarkt  1559 
bis  Michaelismarkt  1560. 

Wir  Hans  George  und  Peter  Ernst  gebrudere  graven  und  herru 
zu  Mansfeld  edle  herren  zu  Heldrungen  bekennen  für  uns,  unsere 
bruder  und  junge  vettern  und  unser  aller  erben  hiemit  ofientlich,  das 
wir  uns  mit  dem  erbern  und  vesten  unserm  besondern  lieben  Sebastian 
Welser  des  rats  zu  Nurmberg  ains  silber-  und  kupferkaufs  nachvolgender 
maß  verainigt  und  verglichen  haben:  Nemlich  gedachter  Sebastian 
Welser  hat  uns  in  yetzigem  Leipzigischem  michlsmarkt  funfzehen 
tausend  gülden  in  münz,  ainundzwainzig  groschen  für  ainen  gülden, 
an  talern  zu  vierundzwainzig  groschen  gerechnet,  par  über  in  unser 
sicher  gewarsam  antworten  lassen,  dem  wir  ine  und  seine  erben,  und 
wem  es  sonst  von  noten,  quit,  ledig  und  lossagen.  Darauf  haben  wir 
ime  zugesagt  und  versprochen,  zusagen  und  versprechen  hiemit  in  craft 
dises  briefs  bey  unsern  greflichen  waren  werten  und  gutem  glauben, 
das    wir    gedachtem  Sebastian  Welser,    seinen    erben    oder    getreuen 


586  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Inhabern  dises  briefs  von  ausgang  dises  michlmarkts  des  59*®''  jars  an  in 
den  nechsten  dreyen  monaten  187^/2  Nurmberger  feinei  mark  silber 
und  187V2  centner  rain  garkupfer  und  volgend  nach  ausgang  der  ersten 
dreyen  raonat  widerumb  in  den  nechstvolgenden  dreyen  monaten  aber- 
maln  IST^/g  feine  mark  silber  und  187V2  centner  garkupfer  und  nach 
ausgang  der  andern  dreyer  monaten  widerumb  in  den  nechsten  dar- 
nach kommenden  3  monaten  abermaln  187V2  ^^^^  mark  und  187V2  centner 
garkupfer  und  letzlich  nach  ausgang  der  dritten  frist  der  dreyer  monat 
abermaln  in  den  nechstvolgenden  dreyen  monaten  darnach  187V2  fein 
mark  und  187V2  centner  garkupfer,  also  das  von  ausgang  dises  jetzigen 
michlmarkts  ditz  laufenden  59'^°  jars  bis  zu  ausgang  des  necbst- 
kunftigen  michlmarkts  anno  tausend  fünfhundert  und  sechtzig  in  ob- 
berurten  vier  fristen  die  siebenhundert  und  funfzigk  fein  mark  silber 
und  sibenhundertundfunfzig  centner  garkupfer,  jede  feine  mark  silber 
zu  zehen  gülden  und  jeden  centner  garkupfer  zu  10 V2  gülden,  alles  auf 
unser  wagknus  und  uncosten,  in  abschlag  vor  gemelter  funfzehentausend 
gülden  in  die  statt  Nurmberg  an  allen  verzug  sollen  und  wollen  ant- 
worten und  libern  lassen,  also  das  solche  liberung  der  silber  und  kupfer 
vor  ausgang  des  künftigen  Leipzigischen  michlmarkts  des  sechtzigisten 
jars,  wie  vermelt,  volkommenlich  und  gewislich  geschehen  soll.  Was 
sich  alsdann  im  selben  markt  in  entlicher  abrechnung  befinden  wirdet, 
das  wir  an  silber  und  kupfer  über  die  15000  gülden  gelibert,  denselben 
rest  soll  uns  Sebastian  Welser  widerumb  herauszugeben  schuldig  sein. 
Im  fall  aber  do  wir  oder  unsere  mitbeschribne,  welchs  doch  nicht  sein, 
noch  geschehen  soll,  an  obbestimpter  liberung  ainer  oder  mer  seumig 
sein  wurden,  so  geben  wir  dem  Welser,  seinen  erben  oder  getreuen 
Inhabern  dises  briefs  hiemit  gewalt  und  macht,  unsere  silber  und 
kupfer,  wo  und  an  welchen  enden  sy  die  antreffen  mögen,  zu  kumern, 
ufizuhalten,  zu  sich  zu  nehmen,  zu  verkaufen  und  ires  gefallens  damit 
zu  handeln  und  zu  gebarn,  bis  so  lang  sy  ires  ausstands  sampt  billichen 
costen  und  scheden  genzlich  und  gar  zu  billicher  gnuge  habhaft  und 
bezahlt  worden  sind;  in  welchem  fall  sy  wider  recht  noch  ainiche 
oberkeit,  auch  wider  uns  nit  sollen  gehandelt  haben.  Wie  wir  uns 
dann  disfals  des  rechtens  und  aller  anderer  behelf,  so  wir  für  uns  und 
unsere  mitbeschribne  genzlich  und  gar  wollen  verzigen  und  begeben 
haben.  Treulich  und  on  alle  geverde.  Des  zu  urkund  haben  wir  unsere 
insigel  wissentlich  an  disen  brief  hengen  lassen,  den  wir  graf  Hans 
George  für  uns  und  wolgedachten  unsern  bruder  graf  Peter  Ernsten  etc. 
mit  eigen  banden  unterschriben.  Geben  am  16.  Octobris  nach  Christi 
unsers  seligmachers  geburt  1559. 


No.  380—381.    1559.  587 


Abschrift  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhanhel,  Paket  22,  IV. 
Auf  der   Rückseite  ausführliche  Inhaltsangabe  mit  der    Notiz:  üf  m.  g.  h. 
insigel  allein  volzogen. 


381.    1559    Oktober  17.     Eisleben.     Graf  Hans   Georg 
von  Mansfeld  an  Christoph  Fürer. 

Ueber  Vorschläge,  einige  bisher  bar  verkaufte  Eohkupfer  für  den  Luder- 
städter Handel  zu  gewinnen.  Bittet  ihn,  mit  M.  Pfintzitig  und  andern 
wegen  Aufbringung  des  erforderlichen  Kapitals  zu  verhandeln. 

Hans  Georg  etc. 

Unsern  grus  und  geneigten  willen  zuvorn,  erber  vester  gonstiger 
lieber  besonder.  Nachdem  in  etlichen  verlaufnen  geschwinden  jaren 
bis  daher  uf  unsern  von  got  verlihenen  berkwerken  der  nichtverlege 
halben,  wie  ir  selbst  wol  wist,  allerlei  beschwerd  vergebuer  unkost 
und  nachteil  eingerissen,  welcher  den  wolgebornen  unsern  frunthchen 
lieben  bruedern  und  uns  (die  wir  mit  grossen  unstatten  und  merklichem 
darlegen,  wo  wir  änderst  den  unwiderbringlichen  Untergang  des  berk- 
werks  furkomen  wollen,  bis  daher,  das  unser  furgesetzt)  lenger  also 
zuzesehen  untunlich  sein  will,  so  haben  wir  mit  eurm  diner  Günther 
Hohen  unterrede  gehabt  und  ihne  vermocht,  das  er  ufi  sich  genomen, 
unsere  furschleg,  wie  hinforder  disen  beschwerungen  (die  nit  allein  der 
ganzen  herrschaft  Mansfeld,  sondern  vilen  landen  und  leuten  und  also 
gemeinem  nutz  zu  nachteil  gereichen)  zum  teil  mocht  geholfen  werden, 
an  euch  zu  bringen.  Furnemlich,  weil  bisweilen  etliche  rohe  kupfer 
umb  bar  verkauft,  ob  es  dahin  zu  richten,  das  uff  zimlich  Interesse 
ein  suma  gülden  anher  verordent,  dadurch  dieselben  kupfer,  der  centner 
mit  der  feinen  mark  zu  17  fl,  dem  Ludersteter  handl  zu  gut  mochten 
erhalten,  auch  uff  wege  gedacht  werden,  damit  mer  alter  verrat  und 
durch  geburliche  verlag  neugewonner  schifer  zu  disem  handl  konte 
gebracht  werden,  wie  ir  weiter  von  gemeltem  eurm  diner  vernemen 
^7e^det.  Ist  darauf  an  euch  unser  bitüichs  gesynnen,  ir  wollet  un- 
beschwert sein,  von  eurm  diner  unsere  furschleg  anzuhorn,  darauf  bedacht 
zu  sein,  auch  davon  euch  mit  unserm  besonder  lieben  Merten  Pfintzing, 
D.nd  wene  ir  hirzu  dinstlich  acht,  vertraulich  zu  unterreden  und  uns 
eur  gutdunken  forderüch  wider  zu  vermelden,  euch  hirin  unserm 
sonderlichen  vertrauen  nach  gutwillig  und  unbeschwert  erzeigen.    Das 


588  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

wollen    wir    in  allem  gutem   gunstlich   zu    beschulden   geneigt  sein. 
Datum  Eisleben,  am  17.  Octobris  a°  etc.  59. 

An  Christoff  Furer. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  2«  Eisleben,  Saige/rhandel,  Faket  23,   V. 


382.    1559     Oktober  22.    Leipzig.     Witwe   Elisabeth 
Morchin  an  den  Kurfürsten  von  Sachsen. 

Vor  einem  halben  Jahr  habe  sie  die  Steinacher  Gesellschafter  wegen 
4600  ß  Hauptgeld  und  rückständiger  Zinsen  verklagt.  Als  die  Gesellschafter 
auch  nach  dem  durch  den  Kurfürsten  aufgerichteten  Abschied  nicht  bezahlten, 
habe  der  Kurfürst  sie  abermals  zum  Bezahlen  angehalten.  Trotzdem  seien 
jetzt  auf  dem  Michaelismarkt  lediglich  die  Zinsen  entrichtet  worden.  Bittet 
den  Kurfürsten,  gegen  die  Gesellschafter  einzuschreiten. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  19,  XXXVIU. 
Ebendort 

1.  Schreiben  des  Kurfürsten,  1559  Oktober  31.   Dresden,  an  die  Steinachischen 
Gesellschafter:  Fordert  sie  auf,  die  Klägerin  klaglos  zu  stellen. 

2.  Schreiben  der  Morchin  an  den  Kurfürsten  d.  d,  Leipzig  1559  Dezember  1 : 
Von  den  Gesellschaftern  sei  bisher  nicht  das  geringste  erfolgt. 

3.  Schreiben   des   Kurfürsten    an    die    Steinacher   ä.  d.  1559  Dezember  14. 
Dresden:  Fordert  sie  auf,  sich  am  18.  Jantiar  1560  zu  verantworten. 


383.    1559  Oktober  23. 

Geschäftsordnung  für  die  Verordneten  des  Saigerhandels  zu  Eisleben. 

Bevelch  m.  g.  hern  graf  Hans  Georgen  etc.,  wes  sich  die 
verordneten  des  saigerhandels  verhalten  sollen. 
Actum  23.  Octobris  anno  1559. 

Zu  gedenken: 

1.  Die  margtrechnunge  sollen  vor  allen  dingen  recht  gezogen  und 
gemacht  werden. 

2.  Der  anschlagk  der  verleg  halben  sol  auch  gezogen  werden. 

3.  "Wolf  Roth  sol  dis  jhar  des  handeis  rechnung  und  buchhalten, 
darmit  Barthel  Wiedeman  die  rente  und  des  saigerhandels 
rechnung  desto  eher  verfertigen  mocht. 

4.  Johan  Albrecht  sol  die  wag  und  das  ausladen  halten,  desgleichen 
Niclas  Magdeburgk  die  cassa  halten. 


JJo.  381-384.    1559.  589 


5.  Mertin  Obentrodt  sol  die  hendele,  als  zu  Frankfurt,  Nurnbergk 
und  Leipzigk,  auch  sunsten  mit  verschigkung  des  handeis  etc. 
verrichten. 

6.  Albrecht  Gugel  sol  auf  bede  hutten  und  sunsten  zu  notturft 
des  handeis  verschigkt  und  geordent  werden. 

7.  Paul  Moshauer  sol  zum  copisten  in  der  Schreibstuben  gebraucht 
werden. 

Aufzeichnung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


384.    1559  Oktober  26.  Leipzig.    HieroDymus  Rauscher 
an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Abrechnung  Graf  Hans  Georgs  mit  der  Steinacher  Gesellseliaft.  Rauschers 
Protest,  daß  der  Graf  Beckmanns  4000  fl  samt  1500  fl  Zins  von  der 
Schuldsumme  abziehen  unll. 

Wolgeborner  und  edler  graff,  e.  g.  seind  mein  underthenig  ganz 
willig  dinst  mit  fleis  bevorn.  Genediger  her,  es  bericht  mich  Philips 
Lemberger,  das  e.  g.  ettUcher  artikel  halber,  die  noch  zwuschen  e.  g. 
und  den  Steinacher  geselschaftern  streitig  gewesen,  rechnung  und  hand- 
lung  mit  ime  haben  furnehmen  lassen,  dessen  kegen  e.  g.  ich  mich  in 
underthenikeit  bedanke.  Ich  hab  auch  Lembergern  für  diesem  bevelch 
geben,  das  er  nix  unbilliches  suche,  domit  bei  e.  g.  den  geselschaftern 
daraus  kein  ungnad  oder  Widerwillen  erfolge,  dem  er  sonder  zweifei 
wird  nachkommen.  Er  schreibt  mir  aber  iczund,  das  e.  g.  rethe  und 
diener,  welche  e.  g.  zu  ermelter  abrechnung  vorordent,  die  4000  fl,  so 
Peckmans  erben  im  handel  haben  sampt  1500  fl.  zins  an  der  summen, 
die  e.  g.  den  geselschaftern  schuldig,  abkurzen  wollen.  Weil  aber 
solchs  der  handlung,  die  e.  g.  disen  Michelsmarkt  mit  uns  gepflogen, 
dann  auch  den  artikeln,  so  den  churfurstlichen  chammerrethen  über- 
geben und  sonderlichen  dem  lezten  abschied,  so  von  e.  g.  Brum  und 
ich  alhie  genomen,  nicht  gemes,  kann  ich  nicht  abnemen,  das  solchs 
e.  g.  bevelch  und  meinung.  Will  derwegen  ganz  undertheniglichen 
gebeten  haben,  e.  g.  wolten  diejenigen,  so  diese  ding  sonder  zweifei  ufl" 
Caspar  Hans  anregen  furnehmen,  darvon  gnediglichen  abweisen  und 
weder  Caspar  Han  oder  imand  anders  sich  nicht  bewegen  lassen,  die 
jungst  gepflogene  handlung  zurück  zu  seczen  und  dardurch  ursach  geben, 
das  wir  uns  der  churfurstlichen  ufigerichten  vortrege  halten  musten. 
Es  sollen  sich  ja  auch  billich  e.  g.  rethe  zu  berichten  wissen,  das  dieser 


^90  Ürkundenbucii  zur  Geschiclite  des  Mansfeldisclien  Saigerhandels. 


Sachen  in  beiden  handlungen  zu  Dresen  nicht  allein  gedacht,  sondern 
von  e.  g.  rethen  heftig  darauf  gedrungen,  das  Pekmans  heubtgutt  von 
e.  g.  muchte  innenbehalten  und  uns  abgekürzt  werden.  Es  ist  aber 
von  der  churfurstlichen  regierung  allemal  für  unbillich  erkandt  worden. 
Und  will  underthenig  und  ganz  dinstlich  gebeten  haben,  e.  g.  wollens 
zu  keiner  weitleuftikeit  kommen  lassen,  sondern  ob  uns  genediglich 
halten.  Solchs  umb  e.  g.  in  underthenikeit  zu  vordienen,  bin  ich  ider 
zeit   erbuttig   und   ganz    willig.    Dattum  Leipzigk,   den  26**°  Octobris 

im  1559. 

e.  g. 

undertheniger 

williger 
Jheronymus  Rauscher. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  und  edlen  graffen  und  henn  hern  Hans 
Gorgen  grafen  zu  Mansfeld  und  edlen  herren  zu  Heldrungen  etc.  meinem 
genedigen  herren. 

Eigenh.  Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Faket  14, 
XXXII. 


385.    1559  Michaelismarkt.    M.  Obenrot  an  einen  Mans- 
feldischen  Diener. 

Neuer  Silber-  und  Kupferkauf  Welsers. 

Erbar  wolgeachter  freuntlicher  her  gevatter,  dise  stund  schreibt 
mir  Albrecht  Gugel  von  Nurmberk,  das  der  Welser  15^^  fl  wil  uff  ein 
jar  lank  halb  mit  w.  zu  10  fl  und  halb  mit  kupfer  zu  10  V2  A  ni.  g.  h. 
weiter  vorstrecken.  Bitt  daruff  eilende  antwort.  Wen  diese  nacht  ein 
pott  laufen  sol,  bitt  ich  euern  ratt,  ob  man  ihm  zu  schlissen  schreyben 
sol,  damit  nix  verseumet  werde.  Damit  got  bevolen  und  seint  mir 
gott  wil,  kom  zu  haus  etc. 

e.  w, 

gevatter 

M.  Abenrodt. 

Ich  wolt  mit  einig  sein,  wan  es  sonst  der  k.  halber  zu  verantworten 
were,  dan  man  bedarf  des  geldes. 

Zettel  im  Oewerk.  Archiv  zu  Msleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV. 
Auf  der  Bückseite:  Welsers  15"*  f.  belangent  michlsmarkt  a"  59. 


No.  384— 386.    155Ö.  59l 


386.    1559.     Leipziger  Michaelismarkt. 

Leipziger  Michaelismarkt- Rechnung. 

—  1559  jarr  — 

Marktbuechlein  Michaelis. 

Einnahm   michelsmarkt   anno  59. 

Von  Welser  uff  den  neuen  contract, 
zalt  Jacob  Griff 

Adj  7.  October  per  Albrecht  Gugell  5000  thaler  fl     gr  A 

Adj  dito  Thomas  Freundt  hat  entpfangen,  so  uff  Wechsel 
der  handl  schuldig  gewesen 1000  thaler 

Adj  9.  October  Jörg  Hopffner  wegen  der  rent  ange- 
wysen 2000  ü 

Adj  8.  October  idem  angewisen  mit 1000  fl 

Adj  9.  October  Phylips  Lemperger  angewisen  wegen 
Forttenbachs  zalung 3000  fl 

Adj  11.  October  der  Hoffmanin  seine  tausent  gülden  an- 
gewisen        1000  fl 

Adj  11.  October  den  canzler  Melcher  Nickel  angewiesen 
1000  thl. 

Summa  tut 15000 

Adj  5.  October  hat  Albrecht  Gugel  m.  g.  h.  p.  1  st.  w. 
925  thl.  geantwort,  solchs  geld  m.  g.  h.  mir  zu  Leipzig 
geben  1057  fl  3  gr 1057    3  10 

Item  ich  setze  hierein  vor  entpfangen,  so  ich  Jörg  Keilhaw, 
Pfintzigs   diener,    an   itzigen    termin    abgezogen    die 

1000  fl,  so  m.  g.  h.  dem  Johann  Ponick  zalt    1000  fl     1000 

Summa  lateris  17057    3  10 

+  1559  + 

Einnahm  geld  ufl  silber  und  uff  Wechsel  den  michelsmarkt: 

fl     gr  A 
Von  wegen   der   zalung  Pfintzigs  termin   sampt  den 

Zinsen   und  Grundhern  750  fl  hat  der  zehentner  uff  sich 

genomen,  in  2  monat  kegen  Normberg  zu  zalen,  tut  summa    2925 

Weiter  sol  der  zehentner  den  michelstermin  Keltzen 
erben  zalen,  tut 1000 

Mehr  sol  dem  zehentner  mit  silber  zalt  werden,  so  er 
vor  m.  g.  h.  zalt  hat  250  fl  Mullichs  und  Anthony  Pesteis 


8Ö2  Ürkundenbucii  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

fl    gr  A 
erben  zins  Michaelis  betagt  und  dan  160  fl  Johann  Rudulf 
sein  zins,  tut 410  —  — 

Diese  bemeide  4335  fl  soll  zu  den  8*"  fl,  welche  itzo 
von  Weymar  m.  g.  h.  ferner  vorgestrackt,  neben  dem  alten 
rest  zwischen  hier  und  neuenjharsmarkt  mit  silber  uff" 
die  alte  lieff'erung,  als  alle  wochen  100  M,  von  der  hutten 
Steinach  bezalt  werden. 

Item  weil  Rauscher  itzige  herbstmeß  den  Fortenbach 
sein  3400  thalr  hat  zalen  mußen,  als  hat  er  die  thalr  zu 
69  V2  Kreutzer  aufnemen  mußen,  und  dan  solch  gelt  wider 
in  wechsl  biß  in  Leipzig  gangen,  weil  ich  aber  nicht  ihn 
jar  kont  wiederzalen,  hat  mir  Claus  Prüm  uff  Nurmberg 

1000  fl  aufpracht,  zal  ich  uf  Martini,  tut .    1000 

Summa  lateris    5335 

+  1559  + 
Einnahm  in  michaelismarkt. 
Item  der  Fuerer  zalt  mir  uff  den  Luderstedischen  handel 
zu  bezalung  der  Arnstedtischen  geselschaft .    .    .    6000  fl 
Mehr  zalt  Gunter  noch  zu  obbemelder  zalung,  so  die 
Fuerer  m.  g.  h.  stehen  laßen  oder  vorstrecken,    .    2000  fl 


Summa    8000  — 
Summa  per  se. 

Summa  summarum  aller  eynnahme  tut  dreißigktausent 
dreyhundert  zweiundneunzigk  gülden  drei  groschen  10  A 
30392  fl  3  gr  10  A. 

+  1559  + 
Ausgab  den  michaelismarkt 
vor  die  rent  zalt: 
Adj  9.  Octobris  durch  Griffen  zalt,  entpfing  Hopffner    .    .    2000  — 

Adj  8.  Octobris  per  Jacob  Griffen  zalt 1000  — 

Adj  10.  Octobris  zalt  ich  Jörg  Hopffner  in  Jörg  Scherleins 

haus  par,  tut 1421  — 

Adj  10.  Octobris  uff  bevhel  Stammers  dem  Antony  Wynß 
sein   zins    biß  uff  ostern    a°   60   uff  2"»   thaler,   tut 

100  thaler 114    6 

(m.  g.  h.) 


I 


No.386.    155d.  J)9S 


fl    gr  A 

Adj  ditto  zalt  ich  wegen  des  herrn  ChristofiF  Weißenfelß 
dem  Wolff  Hertten  vor  etzlich  war  iiff  bevhelich  des 
herrn  Weißeufels 26  12  — 

Adj  10.  Octobris  zalt  ich  wegen  graf  Hans  Hoiers,  bevhal 
mir  m.  g.  h.  graff  Hans  Georg,  dem  Achim  Pentzen 
zinß  uff  neue  jhar  wider  zu  entrichten  100  goltfl  .     .      125 

Adj  dito  zalt  ich  noch  wegen  graf  Hans  Ernsten  uffm.  g.  h. 
graf  Hans  Georg  bevhelich  dem  Achim  Pentzen 
150  thaler,  so  gedachter  Pentz  graf  Hans  Ernst  geligen, 

Mher  meister  Anthoni  Suneerel  (?)  uö  graff"  Hans  Ernsten 

schult  70  fl,  tut  alles .      24L    9  — 

Summa  lateris    4928    6  — 


+  1559  + 

Ausgab  den  michelsmarkt. 

wegen  des  band  eis: 

Den  termin  michaeli  a"'  59  etc.  zalt  ich  des  Pfintzings  diener 
durch  den  zehentner  2500  fl  hauptsumma  und  675  fl 
halber  jharzins  uff  27"'  fl,  tut 3175 

Mher  der  Grundtherrn  uff  die  1500  fl  itzo  das  halbe  teil,  tut      750 

Item  zalt  durch  den  zehentner  Keltzen  erben  termin 
michaeli  1000  fl  hauptsumma  und  ich  par  dartzu 
287  1/2  fl  Zins,  tut  alles 1287  10    6 

Item  der  Arnstedtische  geselschaft  ist  zalt  worden  ihren 
termin  itzige  michaehmarkt  laut  forn  der  einnähme 
8°»  fl  und  15  fl  ich  dem  Schlißelfelder 8015 

Adj   im  michelsmarkt   zalt   ich  der  Hoömanin   man    sein 

rest  der  l"»  fl  sampt  50  fl  zins,  tut  als 1050 

Adj  im  michelsmarkt  zalt  ich  Philip  Lemperger  wegen 
seiner  herrn  die  suma,  so  sie  aufgebracht,  Forttenbach 
belanget,  laut  beiliegender  zettel 4116  16  — 

Adj  11.  Octobris  a°  59  zalt  ich  Melcher  Nickel  canzlern 
uff  sein  heuptsuma,  wurt  durch  Albrecht  Gugeln  bey 
Griffen  angewiesen,  kunt  aber  kein  bekentnuß  von 
ihm  pringen,  1"  thaler,  tut  suma .     1142  18  — 

Mher  lig  ich  Melcher  Nickel  zum  futter 13  — 

Summa  lateris  19538    5    6 

Qeschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  38 


594  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


fl    gr  A 
Ausgab  den  michelsmarkt  a»  59 

von  wegen  des  handeis: 

Adj  13.  Octobris  zalt  ich  Guntern  1000  thl,  sol  er  zu 
Nurmburk  erlegen  wegen  des  Luderstedischen  handeis, 
so  ich  uff  Wechsel  genomen  und  Johan  Albrecht 
14  Septembris  zugeschriben  Lorenz  Poln,  Glitzern 
und  Niclaus  Dieln  ist  geben  wurden;  werden  daran 
abgekurtz  berurte  1"^  thaler 1142  18  — 

Adj  11.  Octobris  zalt  ich  Nebeltau  und  Pfaler  zins  uff  die 
1100  goldfl,  so  m.  g.  h.  von  Christoff  Moshauern  wegen 
der  Steinacher  hutten  uff  sich  genomen,  tut  ...    .        68  15    9, 

Adj  dito  zalt  ich  gemeltera  zehentner  wegen  Johann  Rudulffs 

ein  betagten  zins  michaeli  ufi2'°fl 160  — 

Mehr   idem   zalt   noch   Pfalers    und   sein    zins   itzo   fellig 

wurden 100  — 

Mehr  Wolff  Mullich  und  Anthoni  Pesteis  erben  durch  den  . 

zehntner  ihren  zins  zalt,  tut 250 

Weyter  zalt  ich  wegen  Barthel  Plankenburgs  uff  itzigen 
termin  seines  forats  dem  Merte  Feurle  30  thaler  und 
Hans  von  Coburgk  30  thaler,  tut  alles  ....  68  12 

Suma  lateris    1790    3    9 


+  1559  + 

Ausgab  den  michelsmarkt 
wegen  des  handeis: 

Adj  im  michelsmarkt  zalt  Claus  Brum  sein  rest,  so  er  zu 
Frankfurt  vorn  handel  hat  ausgeben,  wie  er  factor 
gewesen,  laut  seiner  rechnung,  idoch  stedt  es  auf 
weitern  bericht,  tut 307    7 

Adj  dito  zalt  ich  dem  zehendner  uff  Veit  Trillers   seiligen 

heuptgut,  tut  uff  gut  rechnung 300  — 

Adj  dito  zalt  ich  Wolf  Hertten  wegen  Heinrich  Pausen  uff 
sein  heuptsuma  sampt   dem    wechselgelt  uff  300  th, 

darvor  ich  mich  vorschriben,  tut 357    3 

Mehr  21  wochen  zins,  tut  von  Esto  mihi  bis  pp    .    .        12    4 

Adj  dito  zalt  ich  Siemon  Paur  wegen  der  gewerkschaft  in 

Leipzigk,  tut 300  — 


No.386.    1550.  895 


fl     gr  A 
Adj  10.  Octobris  zalt  ich  durch  Jacob  Griben  dem  Thomas 

Freund  1»"  thl  wechselgelt,   so  Petter  Stoltzer  Johann 

Albrecht  erlegt,   sarapt   ufP  die  thl    1  gr,   tut  41  thl 

20gr,  tut 1190  14  — 

Adj  dito  zalt  ich  dem  Christoff  Loßaw  wegen  graf  Hans 
Hoiers,  sol  er  in  monatsfrist  dem  handel  wieder  zalen 
an  60  thl,  tut 68  12  — 

Item  zalt  ich  Jörg  Scherlein  vorzeruug  und  stubenzins 
vor  m.  g.  h.  graf  Hans  Georgen  und  derselben  ratt 
und  diener  itzigen  markt  laut  der  zettel  sampt  7  ^/^  thl 

trankgelt 98  18  — 

Suma  lateris    2634  16  — 

+  1559  + 
Ausgab  den  michelsmarkt 
Adj  12.  Octobris  zalt  ich  Johann  Albrecht  wegen  Achim 

Pentzen  vor  wein,  tut 7    9  — 

Adj  12.  Octobris  zalt  ich  meister  Melcher  dem  kurschner 

wegen  m.  g.  h.  graf  Hans  Ernsten  noch  20  thl .    .    .        22  18  — 

Mehr  vor  seck,  papier  und  wachs —    15    6 

Item  ich  zalt  zu  zerung  zu  Merschpurgk  in  der  widerreise 

sampt  den  1 2  thal.  in  zwey  spittel 5    3  — 

Item  m.  g.  h.  graf  Hans   Georg  hat  meister  Pultes   son 

zugesagt  wegen  des  handeis  30  fl  zum  studio,  darauf 

zalt  ich,  tut 15 

Mehr  vor  dinten,  pulfer  und  wachs,  tut 13  — 

Mehr  vor  die  feslein  zum  gelt,  tut —      7  — 

und  dan  hat  Albrecht  Gugel  in  einer  post  gelt  vorsehen 

ein  abgang  an  eim  thl,  tut 13  — 

53  10    6 
Mehr  setze  ich  den  rest,  zalt  ich  wegen  des  Luderstedtischen 

handeis,  tut 24    6    3 

Summa  lateris        78    1    9 

+  1559  + 
Ausgab  vor  m.  g.  h.  graf  Hans  Georgen  allein : 
Item   ich  setze  hierein,    so  Johan  Prettner  und  Melcher 
Palbir  von  den  925  thaler  10  A  wegen  sein  gnaden 
ausgeben,  tut 60  12  10 

38* 


596  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldiscben  Saigerhandels. 

fl    gr  A 
Weiter  zalt  ich  Caspar  Hayn,  so  er  m.  g.  h.  in  des  von 

Schonburgs  herberge  gesant,  tut 6  18  — 

Adj  11  Octobris    sant    m.  g.  h.   per   Johan   Pretter,    hat 

doctor  Laur.  bekommen,  tut 57    3  — 

Adj  10.  Octobris  Jörg  Tholn  zalt  50  thl  mer,  so  m.  g.  h. 
den  Syngern  gab  2  thal.  und  dan  noch  par  gelt  Jörg 
Thalem  500  fl,  tut 559    9  — 

Adj  dito  zalt  ich  Achim  Pentz  ^^arzins  uff  l'"goltfl,  tut        50 

Adj  dito  zalt  ich  Christoff  Stammer  über  die  forichen 
100  thal.,  so  ich  im  vorm  markt  zu  Eisleben  geben, 
noch  100  thaler  costgelt 114    6  — 

Adj  9.  October  zalt  ich  uff  m.  g.  h.  bevel  herzog  Wolf 
von  Braunschweigk ,  sol  solchs  auf  ostern  wider 
zalen,  tut 228  12  — 

Adj  12.  October  zalt  ich  Albrecht  Gugel  dem  Caspar  Hayn 

uff  sein  besoltung,  tut 34    6  — 

Adj  dito  dem  Petter  Niderlender  wegen  Jörg  Tholen  durch 

Scherlein  zalt,  tut 57    3  — 

Mehr  dem  Petter  Niderlender  zalt  wegen  Georg  Tholen, 
hat  darkegen  112  st.  mansfeltisch  goltfl,  tat  112  fl 
zu  5  ort .      140 

1308    6  10 

Laus  deo  a°  1559 

Summa  summarum  aller  ausgab  tut 

30392  fl  3  gr  10  A 

dreissigktausent  dreihundert  zweiundneunzigk  gülden 

drei  groschen  etc. 

Trifft  also  die  ausgab  mit  der  einnhame  uberein. 

Laus  deo. 

Im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  X  V. 


387.    1559  Oktober  25.    Eisleben.     Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  Sebastian  Welser. 

Betrifft  Welsers  Silber-  und  Kupferkauf. 

Hans  George  graff"  und  herre  zu  Mansfeld. 

Unsern  gunstigen  grus  und  geneigten  willen  zuvorn,  erbar  vester 

besonder  lieber.    Wir  haben  die  funfzehentausent  gülden  fursetzunge 


No.  386-388.    1559.  597 

Uli  Silber  und  kupfer  vergangnen  michaelismarkt  zu  Leiptzk  entpfahen 
und  darkegen  unsere  verschreibunge  überantworten  lassen.  Ob  uns 
i!an  wol  schwer  feit,  V2  A  an  idem  centner  kupfer  schwinden  zu  lassen, 
so  haben  wirs  doch  umb  merer  furderung  willen  also  lassen  hingehen 
und  seint  der  Zuversicht,  ir  werdet  es  nach  getaner  lifferunge  auch 
hinfurder  mit  guter  forderunge,  was  unserm  bergkwerk  zu  gut  kommen 
mochte,  widderumb  hereinbringen.  Weiten  wir  euch  gnediger  meinunge 
nit  verhalten.  Und  seint  euch  mit  allem  guten  geneigt.  Datum  Eis- 
leben, den  25.  Octobris  anno  etc.  59. 

Dem  erbarn  vesten  unserm   besondern   lieben  Sebastian  Welser  des  rats  zu 
Nurmbergk. 

Konzept  im  Gewer k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV. 


388.     1559  Oktober  29.    Eisleben.     Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  den  Bergmeister  Johann  Braun. 

Beschwert  sich  darüber,  daß  Braun  den  Fuhrleuten  kein,  Eid  hat  liefern 
wollen,  auch  das  Zehnthlei  an  andere  verkaufe  und  auf  Preissteigerung 
bedacht  sei.    Verweist  ihn  an  den  Jüans  feldischen  Diener  Valtin  Gramehl. 

Hans  Georg  etc. 

Unsern  gros  zuvor,  erber  lieber  getreuer.  Nachdem  die  hutten- 
factor  uff  empfangenen  befelch  etlich  gedingte  kupferwagen  nach  blei 
in  Westphaln  abgefertigt,  haben  sj  unsern  verordnten  herein  ge- 
schriben,  das  sich  die  fhurleut  zum  höchsten  über  dich  beklagt,  wie 
du  inen  der  ladung  halben  allerlei  Verhinderung  zuegezogen  und  vil 
verdrieslicher  unnutzer  wort  gegeben,  also  wo  nit  eben  unser  diner 
Valten  Gramel  zu  massen  komen,  das  sy  deinethalben  fast  ledig  zurück 
hotten  faren  müssen,  wie  dann  dieselben  furleut  sich  dessen  alhir  auch 
beklagt  und  beschwerung  haben,  sich  weiter  hinein  zu  vermugen  lassen, 
Haben  auch  daneben  bericht,  das  sy  wol  gespurt,  das  du  die  blei  gern 
andern  leuten  bettest  zugewendet,  davon  sy  dann  uff  den  berkwerkeu 
und  unterwege  allerlei  rede  gehört,  über  das  kombt  uns  für,  das  du 
di  zehentblei  (welche  uns  auch  umb  2  taler  zugesagt)  ander  ende  teur 
verkaufest,  sonder  zweifl  allein  der  ursach  (weil  du  der  Ordnung  zu- 
wider selbst  ein  gewerk  bist),  das  du  gern  eine  Steigerung  in  die  blei 
biingen  und  unter  den  gewerken  wider  die  Ordnung  und  freiheit  Un- 
willen anrichten  woltest 


598  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Zu  was  gefallen  uns  solchs  von  dir  gereicht,  hastu  leichtlich  zu 
erachten.  Und  sind  daraus  verursacht  worden,  uns  dessen  an  den 
erzbischofen  zu  Colin  churfurstn  etc.  unsern  gnedigsten  herrn  zu  be- 
klagen, zvveitls  ohn,  s.  chf.  g,  werden  hirinne  genedigs  einsehens  haben, 
in  gnediger  erwegung,  das  wir  nichts  mer  suechen  noch  begern,  dann 
uns  zuegesagt  worden  und  wider  die  ausgegangen  Ordnung  und  frei- 
heit  nicht  ist.  So  ist  es  auch  deiner  uns  gethanen  zusag  und  vilfaltigen 
Vertröstung  ganz  ungemeß ;  können  uns  derwegen  solcher  unschicklikeit,  in 
dem  du  dich  deiner  pflicht  halben,  weil  wir,  wie  gemelt,  nichts unbillichs 
begern,  nichts  zu  entschuldigen  hast,  nit  genugsam  verwundern.  Und  ob 
es  gleich  ein  kurtze  zeit  an  gelt  gemangelt,  were  gleichwol  eins  solchen 
geschreis  von  unnoten  gewesen,  über  das  wir  dannoch  gegen  so  wenig 
empfangenen  bleien  ein  stattlichs  verleget  und  es  daran  noch  nit  wollen 
manglen  lassen.  Das  wir  aber  dir  zu  deinen  gebeuden  gelts  genug 
verschaffen  solten,  woll  uns  noch  zur  zeit  ungelegen  sein. 

Aber  wie  dem  allen,  so  haben  wir  unserm  diner  Valten  Gramein 
befelch  geben,  die  blei  geburlicher  weiß  zu  verlegen,  zu  bezalen,  auch 
zu  empfahen  und  zu  versenden.  Ist  derwegen  unser  begern,  du  wollest 
ihm  bericht  thun,  was  du  unserthalben  empfangen  und  wohin  es  ge- 
wendet, damit  ers  in  eine  rechnung  könne  bringen. 

Wirst  du  dann  hinforder  gedachtem  unserm  diner,  deinem  ampt 
und  pflichten  unschedlich,  allein  in  dem,  so  uns  zugesagt  und  du  uns 
selbst  vertröstet  hast,  furderung  und  guten  willen  erzeigen,  daraus  wir 
dein  gemuet  gegen  uns  änderst,  dann  itzt  geschehen,  vermerken  können, 
so  wirst  uns  uff  den  vhal  hinwider  genedigers  willens  und  zu  deinem 
besten  befinden,  über  das  wir  nit  zweifln,  du  wirdest  daran  hoch- 
gedachtem unserm  gnedigsten  herrn  zu  untertenigem  gefallen  thun. 
Welchs  wir  dir  unser  notturft  nach  nit  haben  unangezeigt  wollen  lassen. 
Datum  Eisleben,  am  29.  October  a°  etc.  59. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XVI. 

Auf  der  Bückseite:  An  den  berkmeister  Johann  Braun  in  Westphalen  etc. 


389,   Ohne  Datum  [1559  Oktober  29].     M.  Obenrot  an 
den  Bergmeister  zu  Meschede  [Johann  Braun]. 

Ermahnt  ihn,  für  ordnungsmäßige  Bleilieferung  %u  sorgen. 

Meynen  gantz  willigen  dienst  zuvor,  erbar  gunstiger  er  berkmeister, 
besonder  guter  freund.     Was  der  wolgeborn  und  edele  m.  g.  h.  graf 


No.  388—390.    1559.  599 


Hans  Georg  zu  Mansfeld  an  euch  geschriben,  hapt  ihr  zu  vornehmen. 
Wan  ich  dan  zum  theil  die  clage  selbst  uff  der  hutten  gehört  und  das- 
selb  nicht  gern  vernomen;  aber  doch  hab  ich  euch  zum  gelirapf  bey 
m.  g.  h.  entschuldigt.  Weil  ihr  euch  dan  zu  entsinnen  hapt,  waß  vor- 
mals ich  euch  geschriben  und  gebetten,  als  hab  ich  aus  alter  kunt- 
schaft  nochmals  zu  schreiben  nicht  underlassen  können  und  bitt  zum 
freuntlichsten,  ihr  wollet  die  woltat,  so  euch  von.m.  g.  h.  mit  befurde- 
rung  und  anderm  besehen,  nicht  so  leichtlichen  hindan  setzen,  sondern 
s.  g.  mit  den  pleyen,  wie  dan  s.  g.  solchs  mit  der  churf.  durchleuchti- 
keit  anfenklichen  abgehandelt,  was  m.  g.  h.  vor  ein  centner  zehentpley 
zalen  sol,  nemlich  umb  2  thaler,  befurdern  und,  wie  ihr  euch  selbst 
wist  zu  erinnern,  das  ihr  m.  g.  h.  die  vorschlege  gethan,  do  man  die 
vorleg  ein  wenik  thun  wurde,  wolt  man  die  pley  zu  P/i  thaler  er- 
halten, welches  sich  zu  deme,  das  ihr  die  pley  umb  2^'2  th.  antwert, 
gar  nix  reimet.  Derwegen  meyn  radt,  ihr  bettet  euch  mit  solcher 
Steigerung  enthalten,  do  es  auch,  wie  ich  nicht  zweifei,  von  euch  vor- 
pleyben  wurde,  und  hinfurder  m.  g.  h.  mit  pleyen  befurderung  thun 
(doch  weiter  nicht,  dan  was  s.  g.  befug  ist)  und  ohne  euern  nochteil; 
hab  ich  von  m.  g.  h.  so  vil  vernomen,  das  s.  g.  sich  kegen  euch  auch 
mit  gnaden  erzeigen  wollen.  Sonderheit  bitt  ich,  ihr  wollet  denValten 
Gramel  euch  lassen  auch  bevolen  sein  und  euch  kegen  ihn  gutwillig 
erzeigen;  so  ist  ihm  auch  darkegen  vormelt,  das  er  sich  auch  kegen 
euch  der  gepur,  domit  einikeit  erhalten,  verhalten  sol.  Das  ich  euch 
als  meioi  gunstigen  und  alten  freunt  nicht  hab  verhalten  wollen.  Bin 
euch  iderzeit  zu  dienen  willik.    Datum  wie  zurück, 

M.  Abenrodt 
e.  w. 

Adresse:  An  den  berkmeister  zu  Mesketa  in  Westvalen. 

Konzept  im  Getcerh.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  26,  XVI. 


390.  1559  November  13.  Hütte  Steinach.  Albrecht  Gugl 
an  die  Yerordneten  des  Saigerhandels  Wolf  Roth 
und  Martin  Obenrot. 

Die  ubergebne  bevelch,  so  uff  beiden  seigerhutten  auszurichten  ist, 
habe  ich,  so  vil  die  zeit  noch  geben  hatt  wollen,  für  die  band  ge- 
nomen.  2kim  Inventarisiern  hat  sich  zuerst  wegen  der  gerichtsbarkeit 
niemand  gebrauchen  lassen  wollen.     Das  Inventar  ist  atn  9-  November  im 


600         Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Beisein  des  Bürgermeisters  von  Neustadt  und  seiner  mitverwanten  ab- 
geschlossen: Das  Hausgerät  abgenutzt,  zerrissen  und  zerh'ochen,  z.  T.  aus 
Mutwillen.  Damit  aber  ir  euch  zu  ersehen  habt,  was  in  wesen  sein 
darinnen  geboßert  und  widerumb  abgangen  und  im  verbanden  noch 
laut  des  alten  inventari  nicht  befint,  so  hab  ich  die  besonders  aus- 
gezeichnet; die  weit  neben  dem  neuen  inventari  empfangen.  Die 
zinnernen ;  kupfernen  find  Messinggeschirre  stimmen  nicht.  Die  Magd  ist 
mitsamt  Andres  Hessen  Schwester  entlassen.  Andres  Heß'  Gerät  ist  in 
einer  Kammer  unter  Siegel  aufbewahrt. 

Er  habe  soeben  ein  Schreiben  vom  Grafen  Hans  Georg  empfangen, 
daß  er  an  Balthasar  v.  Ostheims  Erben  nächsten  Montag  in  Koburg  1000  fl 
zahlen  solle;  dies  werde  kaum  ausführbar  sein. 

Ausfertigung  im  Gewei-k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


391.     1559  November  17.     M.  C.  G[ugl]   an  Albrecht 
Gugl. 

Verhandlungen  mit  Furtenbach  über  die  Fristung  einer  Schuldsumme. 

Gleich  dise  stund  ist  signor  Paulus  Furtenbach  bei  mir  in  unser 
behausung  gewest  und  uff  mein  stattlich  anpringen  mir  von  seins 
vatters  wegen  anzaigt,  das  er  der  alt  Furtenbach  sich  kainswegs  wisse 
einzulassen  in  vernere  handlung,  dweil  ime  von  den  bürgen,  als 
Rauscher  und  Brum  derwegen  ainicher  buchstab  oder  wort  nit  ge- 
schriben  werde,  die  ine  doch  entlich  und  zum  statlichsten  vertrost,  in 
kain  zweifei  zu  setzen,  irem  verschreiben  brief  und  sigil  entlich  nach- 
zukommen und  rechte  fristen  zu  laisten.  Derwegen  ime  zu  bedenken, 
wo  er  uff  ir  verwilligung  im  wenigsten  daraus  schreiten  wurde,  zu 
was  nachteil  solch  alles  ime  raichen  mochte.  So  vern  aber  von  be- 
melten  oberzelten  purgen  ainich  ansuchen  geschehen  were,  auch  ime 
ainichen  weg  (wie  Abentrod  zu  vormaln  sich  erpotten  haben  soll,  als 
wolt  man  neben  disen  purgen  zum  uberflus  ine  Augspurger,  als  Man- 
lich,  Bimmel  und  andere,  die  ich  in  der  eil  nit  nennen  kan,  auch 
allhie  Weiser  oder  sonst  stathafte  burger  zu  bürgen  setzen)  furgeschlagen 
worden,  weßt  er  sich  aller  gepur  zu  erzaigen.  Yerseh  sich  aber,  es 
wurde  ime  verrer  Verzug  von  obgemelten  purgen  nit  begegnen,  sondern 
entlich  irer  verschreib ung  nachkommen  oder  aber  dermassen  uö  verner 
unverzogenliche   weg  handien,   damit  man   baiderseits    wissen   konn, 


No.  390-392.    1559.  601 


das  es  kainen  tail  zu  nachtail  raichen  mog.     Solchs  hab  ich  dir  in  eil 
nit  verhalten  können.     Datum  eil  den  17.  Novembris  a°  etc.  LVmi. 

M.  C.  G[ugl?] 

Außenadresse:    Dem    erbern    Albrechten    Gugel   Mansfeldischem    diener   zu 
banden. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  EisUben,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


392.    1559  November  23.    Weimar. 

Het-xog  Johann  Friedrich  d.  Mittlefre  von  Sachsen  verschreibt  den  Gn-afen 
Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  (nach  Ahlauf  einer  sechs- 
jährigen Verschreibung)  auf  weitere  fünf  Jahre  die  Saigerhütte  Eisfeld 
gegen  einen  jährlichen  Hüttenxins  von  200  Rh.  Goldgulden  und  eine 
jährliche  Waldmiete  von  200  Rh.  Goldgulden  und  die  Verpflichiung, 
jährlich  2000  M  Feinsilber  (zum  Preise  von  10  fl  1,2  9^  W^  Mark 
Erfurtisch)  xu  liefern. 

Von  gottes  gnaden  wir  Johans  Fridrich  der  mittler  hertzog  zu 
Sachsen  Jandgraf  in  Duringen  und  marggraf  zu  Meissen  bekennen  vor 
uns  und  di  hochgeborne  fursten  und  herrn  Johans  Wilhelmen  und 
herm  Johans  Friderichen  dem  jungern  auch  hertzogen  zu  Sachsen  etc. 
unser  freundliche  liebe  brudere  und  tun  kund  gegen  menniglichen: 
Nachdeme  hievom  weiland  der  hochgeborne  fürst  her  Johans  Fridrich 
der  eider  herzog  zu  Sachsen  des  heiligen  Romischen  reichs  ertzmarschal 
churfurst  und  burggraf  zu  Magdeburg  unser  gnediger  liber  herre  und 
vater  christlicher  und  hochloblicher  gedechtnus  seiner  gnaden,  unser 
und  erraelter  unser  freundhchen  üben  bruder  seygerhutten  zu  Esfelt 
ufF  sechs  jhar  lang  den  wolgebornen  unsern  üben  getreuen  Hans  Jörgen 
und  Peter  Ernsten  und  iren  bruedern  grafen  und  herrn  zu  Mansfeld 
edlen  herm  zu  Heldrungen  zu  irem  seigerhandl  umb  einen  jherlichen 
beschidt  und  namhaften  silberkauf  zukommen  haben  lassen,  und  aber 
solche  vorschribene  und  bewilligte  anzahl  jhar  Petri  und  Pauli  dises 
itzigen  neunundfunfzigen  jhars  verflossen  gewesen, 

Das  wir  gemelten  grafen  uff  ir  underteniges  ansuchen  und  bitten 
noch  fünf  jhar  lang,  von  Petri  und  Pauli  verschinen  an  zu  rechnen, 
bestender  und  mittweis  eingetan  und  verlassen  haben  und  ihem  das 
hiemit  gegenwertighch  in  craft  ditz  briefs  uf  mas  und  gestalt,  der  wir 
uns  vor  uns  selbst  und  unsere  freundliche  übe  brudere  mit  inen  ver- 
glichen und  unterschidlich  hienach  volget: 


602  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  8aigerhandel8. 

Erstlich  sollen  und  wollen  gemelte  grafen  von  Mansfelt  dise  funf 
jhar  über  und  ein  ides  in  Sonderheit  uns  und  unsern  liben  bruder 
jherlich  zu  huttenzins  zweihundert  Rheinische  unverschlagene  golt- 
gulden  und  darzu  waltmithe  zweihundert  Reinische  goltgulden  geben 
und  doruber  di  5  jhar  über  und  ein  ides  besonder  von  aller  silber,  die 
sie  uff  der  hatten  Esfeld  seygern  und  machen,  zweitausent  mark  fein- 
silber  Erfurdisch  mark,  ide  zu  zehen  gülden  und  einen  halben  groschen, 
zwei  teil  mit  ganzen  und  halben  gülden,  auch  an  groschen,  und  der 
dritte  teil  mit  engelgroschen  und  anderer  ganghafter  furstenmunz,  wie  die 
itzo  oder  künftig  in  den  chur-  und  furstentumben  Sachsen  genge  und 
gebe  sein  wirdet,  zu  bezalen  zukomen  lassen.  Und  sol  mit  entrichtung 
obgesatztes  huttenzins  und  waldmithe  ausgang  eines  iden  jhars  und 
uff  Walburgs  des  sechtzigisten  jhars  angefangen  und  alle  funf  wochen 
oder  sechs  zweihundert  mark  Silbers  gegen  barer  bezalung  aus  berurter 
hutten  unserra  itzigen  und  künftigen  zehendner  zu  Salfeld  geliffert 
werden. 

Were  es  aber  sach,  das  gedachte  grafen  uns,  außerhalb  obgesatzter 
zweitausent  mark,  so  sie  uns  von  berurter  hutten  Esfeld,  und  dan  noch 
zweitausent  mark  silber  umb  gleicher  bezalung  von  der  hutten  Steynach 
Inhalts  der  darüber  lautenden  vorschreibung  zu  libern  schultigk,  noch 
mehr  silber  zukomen  lassen  weiten  oder  wurden,  so  wollen  wir  uns 
iderzeit  mit  ihnen  der  bezalung  und  kauts  gnediglich  zu  verglichen 
wissen. 

Dargegen  wollen  wir  von  unser  und  unser  freuntlichen  liben 
bruder  wegen  zu  solchem  irem  seigern  uff  berurte  hutten  aus  unsers 
ambts  Esfelds  gehultzen  holtz  zu.  koln,  treib  und  derren  an  den  orten, 
da  sie  es  mit  der  für  erreichen  können,  doch  uff  anweisung  unsers 
forstmeisters  zu  Franken  und  ordentliche  gehauzeit,  umb  solche  be- 
zalung, wie  es  bishero  sie  und  andere  unser  undertanen  des  orts  zu 
bezalen  pflegen,  die  funf  jhar  über  und  ein  ides  in  Sonderheit  zu  hauen 
anweisen  und  volgen  lassen,  welche  bezalunge  gedachter  grafen  factorn 
von  einem  halben  jhar  zum  andern  obgedachtem  unserm  forstmeister 
unweigerlich  und  ungesaumbt  tun  soln.  Doch  sollen  di  grafen  und 
ire  factorn  in  alwege  die  Windbruche  und  ander  geholtz,  auch  die 
afterzegel,  was  unverfaulet  und  zum  verkeilen  tuglich  ist,  ider  zeit  uö- 
reumen  und  wie  das  andere  stehende  holtz  bezalen  lassen,  aber  der 
jüngsten  schlage  bunbeum  und  andern  uffgeschossen  jungen  holtzes 
genzlich  verschonen. 

Wurden  aber  ja  künftig  die  grafen  zu  berurtem  irem  seigern  in 
den  funf  j hären  an  weitere  und  irer  hutten  entlegenere  ort,  dan  sie 


No.392.    1559. 


bishero  gekolet,  unsers  waldes  notturft  nach  angeleget  und  gewisen 
werden,  so  wollen  wir  uns  alsdan  einer  gnedigen  milterung  halben 
gegen  den  grafen  zu  erzeigen  und  zu  vernemen  lassen  wissen. 

Es  sol  aber  bei  uns  und  an  unser  Stadt  unserm  forstmeister  zu 
Franken  stehen,  unser  gelegenheit  nach  an  den  orten,  do  di  grafen  zu 
irem  kolntreiben  und  dere  hultz  angewisen,  kollen  und  hauen  lassen, 
schusseler,  theler  und  schindelmacher,  auch  buttener  und  dergleichen 
handwerger  anzulegen,  welche  abgang  und  affterschleg  der  grafen  koler 
umb  obgedachte  bezalunge  uffzureumen  und  zu  verkollen  in  gleichnus 
sollen  schultig  sein. 

So  wollen  wir  auch  obgedachte  grafen  mit  belegung  der  steuren, 
fron  und  ander  beschwerung  uff  dieser  unser  seigerhutten  gnediglich 
Terschonen,  doch  unobbruchlich  der  reichssteuren,  die  sie  an  geburende 
orter,  darunter  sie  gesessen  und  mit  solcher  steur  gehörig  sein,  ver- 
muge  der  reichsabschiede  zu  antworten  pflichtig. 

Ob  sich  auch  ie  zu  zeiten  unter  den  huttendienern  unwille  oder 
Scheltwort  zutragen  wurde,  doraus  ain  reufien  oder  trockener  maulstreich 
erfolgen  tet,  so  soll  gedachter  grafen  factor  solche  gemeine  strafbare 
feile  von  der  grafen  wegen  zu  verrichten  haben. 

Wurde  auch  dem  grafen  ufl  solcher  hutten  an  irem  huttengezeuge 
durch  unversehenliche  wasserflutte  jehn  (!)  etwas  entfurt  werden,  so 
sollen  die  grafen  und  derselbigen  factor  macht  und  fug  haben,  unver- 
hindert unsers  ambts  Esfeld,  demselbigen  irem  schaden  nachzuvolgen 
und  zu  sich  zu  bringen,  doch  ausgeschlossen  des  weschwergk,  welches 
uns  und  unserem  freundlichen  Üben  brudern  zustehen  und  bleiben  solle. 

So  sollen  auch  bei  der  hutten  Esfeld  di  pletz,  so  dem  rat  daselbst 
vor  dieser  zeit  zustendig  gewesen,  bleiben,  und  ob  sich  der  rat,  die- 
selbige  gegen  die  grafen  anzusprechen,  anmassen  wurden,  durch  uns 
mit  dem  rat  derwegen  handelung  gepflogen  werden,  das  sie  darvon 
abstehen. 

Wurde  sich  auch  zutragen,  das  di  arbeiter  uff  der  hutten  zu  irer 
labung  einer  kandel  birs  notturftig,  so  soll  desselbige  dem  factor  ver- 
stattet werden,  sintemal  di  huttenfactor  das  hier  one  das  in  der  stadt 
Esfeld  erkaufen;  idoch  solle  den  arbeitern  sonderliche  gastereien  in  der 
bitten  von  des  factors  getrenke  zu  halten  hiedurch  nicht  gestadtet 
werden,  sonder  der  Stadt  Esfeld  halben  genzlich  verbotten  sein. 

Truge  sich  auch  zu,  das  bynnen  den  fünf  jharen  etwa  in  einem 
jhar  von  holtz  und  koln  ein  solcher  vorrat  angeschafft  wurde,  daran 
die  hutten  ein  jhar,  zwei,  drei  oder  mehr  jhar  genugsam  vorrat  zum 
8€igem  hette,   darwegen  nicht  von  notten,   unser  weide  ferrer  zu  ge- 


604  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


brauchen  und  mehr  holz  schlagen  zu  lassen,  so  sollen  die  grafen  nichts 
desteweniger  obgesatzten  huttenzins  und  waldraithe,  auch  die  bewilligten 
zweitausent  mark  Silbers  in  dem  gesatzten  kauf,  ob  wir  gleich  den 
grafen  uff  mer  silber  fursetzung  teten,  unabbruchlich  und  unvermindert 
zu  liffern  schultig  sein. 

Wehre  es  auch  sach,  das  die  grafen  uff  der  hutten  Esfeld  aus 
sonderlicher  verhinderlichen  ehaften  Ursachen  nicht  seigern,  sundern 
ein  halbes  oder  ganzes  jhar  oder  lenger  mit  dem  seigern  feiren  musten, 
uff  den  val  sollen  sie  uns,  so  lange  sie  nicht  seigern  und  arbeiten,  an 
den  vorschriebenen  silbern  nichtes  zu  geben  schultig  sein.  Doch  das 
sie  die  kupfer  nicht  uff  andere  hutten  seigern. 

Do  auch  die  grafen  etzliches  bauholzes  zu  erbauung  und  erhaltung 
der  hutten  notturftig  sein  wurden,  wollen  wir  inen  auf  ir  ansuchen 
dasselbie  aus  gnaden  one  bezalung  volgen  und  durch  unsern  forst- 
meister  zu  Franken  anweisen  lassen. 

Sie  aber  sollen  schultig  sein,  berurte  hutten  in  iren  gebeuden  und 
befridunge,  so  lange  sie  die  innen  haben  und  gebrauchen,  in  beulichem 
wesen  zu  halten.  Und  do  sich  die  zeit  der  bewilligten  fünf  jhar  enden 
und  uns  und  unsern  freundlichen  lieben  bruedern  nicht  gelegen  sein 
wurde,  beruerte  unsere  hutte  dergestalt  lenger  zu  verlassen,  so  haben 
wir  gewilliget,  uns  zu  aufbereitung  des  Vorrats,  do  einicher  verbanden, 
inen  den  grafen  di  hutten  drei  monat  lang  ungeverlich  zugelassen 
und  vergünstiget  werden  solle.  Und  auf  den  fal  sollen  die  grafen  aus- 
gang  der  fünf  jhare  und  drei  monat  (doch  das  sie  uns  und  unseren 
üben  brudern  di  zeit  über  die  silber,  was  der  gemacht,  zum  halben  teil 
umb  obgenanter  bezalunge  auch  volgen  lassen)  die  hutten  zu  reumen 
und  dasjenige  darinnen  widderumb  zu  lassen  schuldig  sein,  was  ver- 
muge  des  inventariums,  so  weiland  unser  freundlicher  über  vetter 
herzog  Johans  Ernst  zu  Sachsen  etc.  seliger  und  loblicher  gedechtnus 
zwiffacht  uffrichten  lassen,  mit  sich  bringet  und  was  sonst  erd-,  nagel- 
und  nidefest  ist.  Was  sie  aber  darüber  von  piasbeigen  und  anderm 
zum  seigerhandel  gehörig  erzeuget,  das  sollen  sie  im  abziehen  mit  sich 
zu  nemen  macht  haben. 

Welchem  allen  obgedachte  grafen  underteniglich  zu  geleben  und 
nachzukomen  zugesagt,  uns  auch  darüber  iren  reversbriff  zugestellt 
haben.  Ane  alle  argelist  und  geferde.  Zu  urkund  mit  unserm  hieran 
gehangenen  insiegel  wissentlich  besigelt  und  geben  zu  Weimar  dorns- 
tags  nach  Elizebet  1559. 

Abschrift  (von  Paul  Moshamrs  Hand)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Msleben,  Saiger- 
handel,  Paket  8,  XVIII. 


No.  392— 393.    1559.  605 


393.    1559  November  23.  Weimar. 

Herzog  Johann  Friedrich  der  Mittlere  von  Sachsen  streckt  dem  Grafen 
Hans  Georg  von  Mansfeld  und  dessen  Brüdern  12  000  fl  (die  Land-  und 
Tranksteuer J  vor,  wogegen  diese  sich  verpflichten,  ihm  wöchentlich  100  M 
Feinsilber  (zum  Preise  von  10  fl  ^i^gr  pro  M)  xu  liefern  und  zwar  das 
Jahr  1560  außer  den  bereits  verschriebenen  Hüttensilbern  500  M. 

Zu  wissen,  das  uf  heute  dato  der  durchlauchtige  hochgeborne  fürst 
und  her  her  Johans  Fridrich  der  mitler  hertzog  zu  Sachsen  landgraf 
in  Duringen  und  marggraf  zu  Meissen  unser  gnediger  fürst  und  her  für 
sich  selbst  und  derselbigen  freuntlichen  lieben  brudere  ut  ansuchen  und 
underteniges  bitten  des  edlen  und  wolgebornen  hern  Hans  Georg  graven 
und  hern  zu  Mansfeld  und  edlen  hern  zu  Heldrungen  gnediglich  ge- 
williget, sein  gnaden  und  derselbigen  brudem  uff  einen  silberkauf 
zwölf  tausent  gülden  schirst,  die  gewilligte  land-  und  tranksteuer  uf 
die  itzt  kommende  frist  Andree  und  Lucie  allenthalben  einkommet,  an 
kleiner  münz  fiirzusetzen,  dergestalt,  das  sein  gnaden  schuldig  und 
verpflicht  sein  sollen,  nach  itzt  kommendem  neuenjarsmarkt  anzufahen, 
alle  Wochen  ein  stuck  Silbers  von  hundert  marken,  iede  mark  fein  silber 
zu  zehen  gülden  und  ein  halben  groschen  gerechent,  in  s,  f.  g.  zehenden 
zu  Salfeld  zu  antworten.  Jedoch  so  soll  und  will  obgedachter  graf  und 
desselbigen  brudere  von  wegen  obgesatzter  zwölf  tausend  gülden  über 
die  ordinari  vorschriebene  jherliche  huttensilber  noch  fünfhundert  mark 
dieses  künftigen  LX'«"  jars  überantworten.  So  hat  sich  auch  wol- 
gemelter  graf  gegen  hochgedachtem  herzog  Johans  Fridrichen  dem 
mitlern  zu  Sachsen  underteniglich  erbotten,  das  der  hinderstelhge  rest 
der  unbezalten  silber  von  wegen  voriger  fursetzunge  zwischen  hier  und 
Weinachten  seiner  gnaden  hievorigen  Obligation  nach  mit  silber  in 
gleichnus  sol  bezalet  werden. 

Dessen  zu  urkund,  auch  stetter  und  unverbrüchlicher  haltung 
haben  hocbgedachter  herzog  Johans  Friedrich  der  mittler  zu  Sachsen  etc. 
und  wolgemelter  graf  sich  mit  eigen  banden  underschrieben.  Gescheen 
zu  Weimar,  dornstags  nach  Elisabet  anno  domini  1559. 

Reinschrift  der  sächsischen  Kamlei  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger- 
handel,  Paket  8,  XVIII. 


606  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

394.    1559  November  26.    Luderstadt.    Martin  Obenrot 
und  Johann  Albrecht  an  Wolf  Koth  zu  Eisleben. 

Ihnen  sei  hei  der  Abreise  von  Weimar  der  Zehntner  begegnet  und  habe 
auf  Obenrots  Bericht,  was  der  wolgeborn  u.  g.  h.  graf  Hans  Georg  ferner 
umb  12""  fl  geschlossen,  angegeben,  das  von  Steinach  ihme  in  11""  fl 
hinderstellig  stehen.  Darauf  habe  Johann  Rudolf  erklärt,  ehe  die  Summe 
nicht  bis  auf  3 — 4*"  //  abbezahlt  sei,  könne  nichts  vorgestreckt  werden. 

Die  für  Steinach  gedingten  Wagen  könnten  nur  70—80  Zentner  laden; 
deswegen  sei  ein  Bote  nach  Erfurt  geschickt,  um  neue  Fuhren  zu  suchen. 
Die  Buchner  müßten  etwa  14  Tage  aussetzen.  Es  sollen  in  der  nächsten 
Zeit  auf  300  Zentner  Fuhrleute  hereinkommen,  damit  die  furstischen  ein 
wenig  mochten  wider  lustigk  werden. 

Zum  dritten  so  gehen  alhier  die  fluck  rede,  das  u.  g.  h.  graf 
Albrecht  mit  Nurraberg  ein  wek  troffen  haben  sol,  damit  s.  g.  die 
jharkupfer  frey  zu  vorkaufen.  Und  sol  mit  den  Antorffern  in  neuer 
handelung  stehen.  Wie  dann  Merten  Amt  am  sonnabent  von  Rudel- 
stad  (wie  wir  bericht)  uff  Gota  vieleicht  fort  nach  dem  Niderlant  ge- 
faren.  Besorg,  was  u,  g.  h.  vorhaben,  wird  graf  Albrecht  auch  thun. 
Jdoch  wers  gluck  hat,  der  fuert  die  praut  heim.  Ist  dem  also,  so 
schlissen  wir  nix  anders,  dan  das  wir  leut  haben,  die  unsere  hendel 
vorschwatzen. 

Merten  Dinkel  sei  krank.  Bitten  vom  Grafen  weißen  Aquavit,  Stärkung 
für  den  Magen  und  Giftpulver  für  ihn. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Faket  25,  X. 


395.  1559  November  27.  Meschede.  Yaltin  Gramehl 
an  Martin  Obenrot,  Wolf  Roth  und  Johann  Albrecht, 
verordnete  Bergräte  Graf  Hans  Georgs  von  Mansfeld. 

Gramehls  Verhandlungen  mit  dem  Kurfürsten  von  Köln  wegen  der 
Bleilieferung.  Der  deswegen  vorgeladene  Bergmeister  schlägt  Rudlof  Lunschei 
von  Attendorn  als  Verläger  vor.  Unkosten  der  Kupferfuhren  von  den  Hütten 
nach  F-ankfurt  und  Köln. 

Laus  deo  adj  den  27.  Novembris  anno  59.  Meschkada. 
Achtbare  und  erbare  insonder  grosgonstige  hern,  euer  a.  seint  meine 
stedt  willige  dienste  mit  höchstem  vleis  zuvoran  bereit.    Grosgonstige 
hern,  das  schreiben,  so  an  churf.  g.  zu  Cöln  von  euer  a.  mir  ist  zu- 


J 


No.394-3Ö5.    1559.  607 


gestellet  worden,  hab  ich  den  13.  Novembris  churf.  g.  zu  Arnsburg  in 
Westphalen  in  eigner  person,  nachderae  Aberdunt  damals  nicht  am 
hofe  gewesen,  presentirt  und  überantwortet.  Darauf  dan  churf.  g.  be- 
neben meinem  underthenigst  antragen  und  bericht  den  bergkmeister 
Vorbescheiden;  hierauf  der  bergkmeister  sein  hofliche  beschönung  und 
verandtwortung  vorgewendet,  und  weiter,  damit  man  sein  treulichs 
und  gut  wolmeinends  bedenken,  aut  das  m.  g.  h.  etwan  nicht  ungewisse 
schulden  erwuchsen,  spuren  kan,  als  hat  er  einen  mit  namen  Rudlof 
Lunschet  zu  Attendorn  wonhaft  vorgeschlagen ,  das  derselbe  aufm 
Erbenstein,  Endorff  und  Silbig  vorlegen  solte.  Aber  doch,  damit  er 
dem  vorlag  so  vil  deste  stadtlicher  nachsetzen  konte,  solte  ich  ihme 
yedes  quartal  eintausent  thaler  von  m.  g.  h.  gelde  vorstrecken;  darahne 
solte  mir  gemelter  Rudlof  Lunschet  an  der  summa  yeden  centner  bley 
per  2  thaler  und  ein  ort  liefern  und  zu  banden  stellen.  Dieweil  ich 
dan  Widder  von  m.  g.  h.,  noch  von  eur  a.  hierin  zu  thun  und  zu  lassen 
keinen  befehl  empfangen,  hab  ich  solchs  in  bedenken  genomen  und 
solch  mein  bedenken  churf,  g.  vorgetragen,  das  ich  ohne  m.  g,  h.  vor- 
wissen und  vorwilligung  mich  nichsten  zu  mechtigen  habe.  Auch  sey 
ich  obgemeltem  RudlofF  von  m.  g.  h.  gelde  yedes  quartal  1000  thaler, 
auch  auf  yeden  centner  bley  ein  ort  aufgeld  und  vordienst  hinaus- 
zugeben gar  nicht  bedacht,  sondern  dieweil  ich  m.  g.  h.  schaden  zu 
vorwaren,  nutz  und  frohmeu  zu  fordern  pflichtig  und  schuldig  bin,  so 
wolle  ich  die  500  thaler  m.  g.  h.  zum  besten  erhalten  und  s.  g.  nutz 
und  fromen  damit  schaffen  und,  so  vill  mir  immer  muglichen,  mich 
vor  ungewisser  bezalung  hüten  und  cavirn.  Weil  auch  m.  g.  h.  in 
kurz  in  die  lande  komen  werden,  sol  es  ihrer  g.  vorgetragen  werden, 
und  was  alsdan  ihre  g.  hierin  vorwilligen  und  nachgeben,  müsse  ich 
zufrieden  sein.  Darauf  churf.  g.  zur  antwort  geben,  ihre  churf.  g. 
wollen  niemants  besonder  ihrer  churf.  g.  bruder,  als  wolgedachtem  m. 
g.  h.  graf  Hans  Jörgen,  die  bley  mit  vorlag  oder  in  parer  bezalung  an 
sich  zu  bringen  gestatten  und  nachgeben,  mir  auch  darneben  befohlen, 
mit  solchen  4000  thaler  m.  g.  h.  zum  besten  werben  und  handien  und 
darneben  dem  bergkmeister  uf  mein  underthenigst  ansuchen  ernst- 
lichen auferlegt  worden,  auf  allen  bergksteten,  und  da  bley  gemacht 
Wirt,  mandirn  und  befehlen,  auch  ernstlich  darob  halten,  das  hinfort 
niemands,  besonder  anstadt  und  von  wegen  m.  g.  h.  mir  alle  die  bley, 
so  gemacht  und  über  kurz  oder  langk  noch  gemacht  werden,  im  vorlag 
oder  parer  bezalung  sollen  unverhindert  geliefert  und  gefolgt  werden, 
auch  ferrer  niemants  biß  auf  m.  h.  zukunft  einigen  vorlag  gestatten 
oder  nachgeben. 


608  Urkundenbuch  zur  (reschiclite  des  Mansfeldisclien  Saigerhandels. 

Nachdeme  auch  biß  anhero  die  alten  Verleger  die  bley  zu  sich 
gebracht  und  nach  ihrem  gefallen  vorhandelt  und  vorkauft,  auch  noch 
eine  tzimliche  summa  bey  den  gewergken  stehent  haben,  wollen  sie 
ihre  blei,  dieweil  sie  mir  dieselbtigen  müssen  folgen  lassen,  nicht  anders 
dan  in  par,  den  centner  per  2  thaler  ein  orth,  folgen  lassen. 

Was  auch  von  wegen  der  kupfer,  so  nach  Coln  sollen  geschickt 
werden,  belangt,  ist  mit  den  Westphelischen  fuhrleuten  das  nechste 
geding  vom  centner  kupfer  von  der  hutten  biß  gegen  Frankfort  ^/a  thaler 
und  von  der  hutten  biß  gegen  Cöln  ein  thaler.  Was  nun  euer  a.  hierin 
vormeinen  zu  thun,  dasselbtige  den  seigerhuttenfactorn  zu  schreyben, 
damit  die  fahrleute,  so  ich  in  kurtz  mit  bley  werde  hinausschicken, 
mit  gewisser  widderfuhr  entweder  nach  Cöln  oder  nach  Frankfort 
mögen  versehen  werden.  Solchs  hab  ich  eur  a.,  denen  ich  zu  dienen 
willig,  nicht  sollen  verhalten  und  bit,  wes  ich  mich  hierin  und  im 
anderem  mehr  verhalten  soll,  bey  gegenwertigem  briefszeiger  schriftlichen 
zustellen  lassen  etc.    Datum  eilen  t  ut  supra 

euer  a.  e. 

dienstwilliger 

Valtin  Gramehl. 

Außenadresse:  Den  achtbarn  und  erbarn  m.  g.  h.  graf  Hans  Jörgen  zu 
Mansfeld  etc.  verordenten  bergkretben  Martin  Abenroth,  Wolf  Eothen  und  Jobau 
Albrecbten  sembtlichen  zu  handien. 


ft 


Ausfertigung  im  Gewer  Je.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  26,  XVI. 
Darauf  die  Notiz:   Valtin  Gramel  der  bley  halben  27  9 bris  a°  59.    Uber- 
antwordt  den  1.  Decembris  59. 


396.  1559  November  28.  Die  Grafen  Hans  Hoyer  und 
Hans  Ernst  von  Mansfeld  an  Christoph  und  Karl 
Fürer  zu  Nürnberg. 

Bitten,   an  Martin  Obenrot  1000  Taler  zu  zahlen,   die  sie  diesem  als 
Onadengeld  zugesagt  haben. 

ünsern  grus  und  geneigten  willen  zuvorn,  erbare  und  weise  be- 
sonder gonstige  lieben.    Euch  wollen  wir  nicht  vorhalten,  das  unsere 


i^o.395— 397.    1559.  ßÖÖ 


bruedere  und  wir  unserm  diner  und  lieben  getreuen  Martin  Abentrod 
von  wegen  seiner  getreuen  dinste,  so  er  uns  und  unser  herschaft 
gethan,  auch  zukunftig  tun  magh,  tausent  thaler  gnadengelt  zugesagt. 
Dieweil  er  dann  bedacht,  solch  gelt  zue  einem  erbkauf  in  unser  graf- 
schaft  anzulegen  und,  wie  wir  von  ime  bericht  werden,  er  mit  euch 
gehandelt,  das  ir  ime  solche  tausent  thaler  itzigen  michaelismarkt  aus 
gunstigem  willen  vorstrecken  wollet,  dergestalt  das  sie  euch  von  uns 
und  unsern  bruedern  in  zweien  jharen  mit  kupfern  aus  unser  herschaft 
soUen  bezalt  werden,  uns  daruff  underthenig  gebeten,  dieweil  der  wol- 
geborne  unser  freuntlicher  lieber  brueder  graf  Hans  George  etc.  itzo 
ausserhalb  landes,  ihnen  an  euch  zu  vorschreiben,  darmit  ehr  solcher 
tausent  thaler  diesen  markt  zu  seinem  nutzs  mocht  habhaftig  werden, 
welchs  wir  ime  nicht  weygern  können.  Ist  demnach  unser  gnediges 
begehr  mit  bith,  ir  wollet  ufftgemelten  unserm  diner  mit  sollichem 
gelde  uff  dismahl  beholfen  sein.  Darauf  wollen  wir  seibschuldig  gut 
und  bürge  sein,  das  euch  von  wegen  der  zallang  mit  kupfer  eine 
sunderliche  verschreibung  von  uns  und  unsern  bruedern  semptlich 
zwischen  dem  newenjharsmark  zu  banden  gestellt  soll  werden.  Und 
wie  ihr  zwischen  der  zeit  ferner  vorsichert  sein  wolt,  daruff  haben  wir 
gemeltem  unserm  diner  ein  besigelt  und  underschrieben  pappir  zu- 
gestalt,  euch  eurs  gefallens  femer  zu  vorsichern,  des  wir  euch  gnediger 
mejnung  nicht  verhalten  wollen.  Seind  euch  mit  allem  gueten  geneigt. 
Datum  den  28.  Septembris  anno  etc.  59. 

Außenadresse:  Dem  erbarn  und  weysen  Christx>ff  und  Carl  Führern  burgern 
zu  Nurmbergk  unsern  besondern  gunstigen  lieben. 

Besiegelte  Ausfertigung  im  Germ.  Nat.  Museum  zu  Nürtiberg,  Scheurl-Archiv, 
AJrten  XVI,  5. 

Darauf  die  Notiz:  A"  1559  etc.  in  Laipzig  durch  iren  rentmaistern  Andreas 
Heußen  (?)  geantwort. 


397.  1559  November  28.  Weimar.  Herzog  Johann 
Friedrich  der  Mittlere  von  Sachsen  an  [Graf  Hans 
Georg  von  Mansfeld]. 

Betrifft  Abänderung  der  alten  Verschreibung  über  die  Hütte  Eisfeld. 

Yon  gottes  gnaden  Johans  Fridrieh 
der  mitier  herzogk  zu  Sachsen  etc. 
Unsern  grus  zuvor,  wolgeborner  lieber  getreuer.    "Wir  wissen  euch 
nicjht  zu  bergen,  das  wir  auf  euer  hievoriges  ansuchen  und  bitten,  so 

Ge8chicht8q.d.Pr.S.  Bd.XXXXVn.  39 


6l0  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Öaigerhandels. 

ihr  durch  derselbigen  diener  Merten  Obenrodt  von  wegen  erstreckung 
der  hutten  Esfeld  bei  uns  tun,  das  concept  derselbigen  anderweit  vor- 
schreibunge  mit  vorenderung  und  vorleibung  der  puncten,  so  gedachter 
Obenrod  vor  dem  jüngsten  vorloffenen  michelsmarkt  an  euer  Stadt  ge- 
beten, stellen  und,  wie  ihr  jungst  alhier  gewesen,  euch  behendigen 
lassen.  Darauf  aber  Obenrodt  etzliche  additiones  gesucht  und  vor- 
zeichent  übergeben,  die  der  ersten  huttenvorschreibunge  und  itzt  gestelten 
concept  ganz  ungemes.  Weil  aber  dieselbigen  puncten  zu  der  zeit  nicht 
erwehnet  oder  gestritten  worden  und,  was  durch  Obenrodt  des  holtz 
und  dan  des  silberkaufs  halben  zu  vorendern  gebeten,  euch  darinnen 
gnediglich  wilfahret  worden,  nemlich  das  die  anzahl  der  silber,  welche 
uns  von  der  hutten  Esfeld  jherlich  sollen  geliefert  werden,  ufF  zwei- 
tausent  mark  bestimbt,  und  do  ihr  künftig  mit  dem  holz  an  entlegenere 
ort  dan  itzo  angewiesen  soltet  werden,  von  uns  die  gnedige  vortrostung 
gethan,  das  wir  uns  mit  einer  gnedigen  milterunge  gegen  euch  wolten 
erzeigen.  Als  wissen  wir  darüber  in  der  neuen  vorschreibunge,  die 
sonsten  in  allen  artikeln  der  alten  vorschreibung  gemes  gesteh,  kein 
ferrer  voranderunge  machen  zu  lassen.  Thun  euch  demnach  hirmit 
berurt  concept  übersenden;  die  werdet  ihr  zu  lesen  und  uns  wider 
zuzuschicken  wissen ;  wollen  wir  sie  ingrossiren  lassen  und  euch  die- 
selbige  furder  wider  übersenden.  Wolten  wir  euch,  dem  wir  mit 
gnaden  und  gutem  geneigt,  gnediger  meinunge  nicht  bergen.  Datum 
Weimar,  dinstags  nach  Catharine  anno  1559. 

Jo.  Frid.  der  mitler 

manu  propria  subscripsit. 

Ausfertigung  (die  Adresse  abhanden  gekommen)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerhandel,  Paket  8,  XVIII. 


398.    1559  Dezember  6. 

Oraf  Hans  Georg  von  Mansfeld  und  seine  Brüder  verpflichten  sich  den 
Fürern,  nach  erfolgter  Aufschmelzung  des  alten  Vorrats,  auf  zwei  Jahre 
für  weitere  Lieferung  von  jährlich  1500  Zentnern  Rohkupfer  auf  die  Hütte 
Luderstadt  %u  sorgen,  wogegen  die  Fürer  den  Verlag  der  Schiefern  und  die 
Saigerkosten  auf  sich  nehmen.  Die  Für  er  setzen  ferner  8 — 10  000  fl  aus, 
mit  denen  von  Lohnzeit  zu  Lohnzeit  noch  außerdem  Kupfer  für  den 
Luderstädtischen  Handel  gekauft  werden  sollen.  Die  Verwaltung  der  Hütte 
bleibt  in  Händen  der  Fürer,  die  jährlich  vom  Ueberschuß  des  Handels 
den  dritten  Pfennig  oder  800  Taler  erhalten. 


i^o.  S9'?-898.    1559.  6ll 


Artikel, 
was  anstadt  und  von  wegen  des  wolgebornen  und  edlen 
hem  hern  Hans  Georgen  graven  und  hern  zu  Mansfeld  und 
s.  g.  brudere  Martin  Obenrot  und  Johan  Albrecht  mit  den 
erbarn  und  wol weisen  Christoff  und  Carl  den  Furern  ge- 
brudere auf  heut  mitwoch,  den  6.  Decembris  anno  etc.  1559 
abgeredt  haben. 

Nachdem  wolgedachter  unser  gnediger  her  graf  Hans  George  zu 
Mansfeld  etc.  hiebevorn  sich  gegen  gedachte  Furer  verschrieben,  ihnen 
von  ihrem  alten  schiffervorrate  drey  jar  nacheinander  auf  die  seiger- 
hutten  Luderstedt,  jedes  jars  besundern,  funfzehenhundert  zentner 
rauchkupfere  volgen  zu  lassen,  dergestalt,  das  die  Furer  die  uncost  der 
koln  und  schmelzens  zu  Eisleben,  auch  den  uncosten  des  seigerns  (wie 
sie  dan  zu  tun  gewilligt),  verschaffen  sollen,  darkegen  die  silbere  und 
garkupfere  m.  g.  h.  zum  besten  verkaufen,  die  ausgelegte  uncost,  und 
was  an  Interesse  hierauf  laufen  wurde,  abziehen  und  die  ubermaß  zu 
abzalunge  der  Arnstattischen  geselschaft  schulden  wenden,  alles  ver- 
muge  einer  derwegen  aufgerichten  und  besiegelten  verschreibunge,  und 
aber  solcher  der  Furer  alter  vorrate  auf  das  zukunftige  jare  aufgebrandt 
werden  mocht,  als  haben  sich  s.  g.  mit  den  Furern  ferner  eingelassen 
und  zugesagt,  nach  aufschmelzunge  ires  Vorrats  forder  disse  verorde- 
nunge  zu  tun  und  zu  den  itzigen  sechs  Eislebischen  feuern  sovil 
Schiffervorrats  zu  verschaffen,  das  die  nechste  zwey  volgende  jar,  ides 
jar  besundern,  funfzehenhundert  zentner  rauchkupfere  gegen  Luderstedt 
sollen  verschafft  werden,  zu  welchen  kupfern  die  Furer  den  verleg  der 
koln  und  schmelzens  zu  Eisleben  und  den  seigerkosten,  inmassen  mit 
irem  alten  schief  ervorrate  gescheen,  zu  tun  sich  hin  wider  erboten. 

Dieweil  sichs  auch  zu  mehrmaln  zutregt,  das  aus  unvermeidlicher 
notturft  zu  verlege  des  bergs  und  kolhandels  etzliche  ungeseigerte 
kupfere  müssen  verkauft  werden,  und  aber  die  Luderstettische  hutte  mit 
so  einer  geringen  anzal  kupfere,  als  funfzehenhundert  zentner,  wie  ge- 
meldet, nicht  genugsam  versehen,  als  haben  Christoff  und  Carl  Euerer 
gebrudere  unsern  gnedigen  hern  zu  dinstlichem  gefallen,  auch  zu  merer 
befurderunge  des  Luderstettischen  handeis,  gewilligt,  iren  gnaden  acht 
oder  zehentausent  gülden  uff  geburlich  Interesse  aufzubringen  und 
gegen  Leipzigk  zu  verordenen,  von  welcher  summa  von  lonzeit  zu 
lonzeiten,  auch  ausserhalb  der  lonzeiten,  wan  es  die  notturft  erfordert, 
die  barkupfere  sollen  angenomen,  bezalt  und  gegen  Luderstet  geschickt 
T»^]-den.    Und  wan  die  geseigert,  sollen  sich  die  Euerer  ires  ausgelegten 


6 12  tJrkundenbuch  zur  Cleschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

geldes,  Interesse  und,  wes  sie  hierauf  gewant,  an  den  silbern  und  gar- 
kupfern erholen.  Des  dan  wolgedachte  u.  g.  hern  sie  die  Fuerer  aller 
disser  handlung  one  mennigklichs  ansprach  zu  geweren,  zu  vortretten 
und  schadlos  zu  halten,  auch  ihnen  uff  den  nehestkommenden  neuen- 
jarsmarkt  zu  Leipzk  hierüber  genügsame  verschreybunge  zuzustellen, 
hin  wider  gewilligt  und  zugesagt. 

Nachdem  auch  Christofi  und  Carl  Fuerer  gebruder  bis  anhere 
den  Luderstetischen  saigerhandel  u.  g.  h.  zum  besten  verwaltet,  auch 
hinfurder  zu  bestellen  und  zu  verwalten  sich  gutwillig  erbotten,  dar- 
gegen  sie  hinwider  das  vertrauen  zu  wolgedachten  u.  g.  hern  gestelt, 
das  ir  g.  der  Furer  vorgewanten  vleis  und  muhe,  so  sie  bis  anhero 
gehabt  und  hinfurder  zu  tun  sich  erboten,  mit  gnaden  bedenken  und 
ihnen  jerlich  vom  nutze  und  uberschus  des  Luderstettischen  saiger- 
handels  entweder  den  dritten  pfennige  werden  zukommen  lassen,  ader 
aber  sie  jerlich  mit  achthundert  tallern  zu  versehen.  Welchs  Merten 
Obenrodt  und  Johan  Albrecht  an  ir  g.  zu  bringen  und  zu  befurdern 
auf  sich  genomen. 

Aufzeichnung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  V. 

Ebenda  zwei  undatierte  Abschriften,  in  denen  die  hier  abgeredeten  Punkte  in 
die  Form  einer  Verschreibung  gebracht  sind.  j 


399.    1559  Dezember  9.  Eisleben.   Wolf  Roth  an  Johann 
Albrecht  und  Merten  Obenrot. 

Rauschers  und  Bromms  Bürgschaft  bei  Furtenbach.  Furtenbach  und  die 
Markgräfische  Schuld.  Verhandlungen  mit  Johann  Rudolf  in  Weimar 
wegen  eines  Verlags.  Wagenladungeu  von  Steinach,  Eisfeld  und  Luder- 
stadt.   Reiseroute  Graf  Hans  Georgs  von  Mansfeld. 

Mein  fruntwillige  dinst  zuvorn  erbern  namhaften  fruntliche  liebe 
gevattern.  Euer  schreiben  hab  ich  empfangen,  aber  m.g.  h.  war  bereitan 
hinweg.  Doch  hab  ich  auf  ein  fursorg  ein  schrift  an  s.  g.  gemacht,  bei 
nechster  botschaft  hinnach  zu  schicken. 

Und  kan  euch  nit  bergen,  das  Jheronimus  Rauscher  gewilligt  hat, 
neben  Brumen  gegen  dem  Furtenbach  uff  die  verglichen  termin  in  der 
burgschaft  zu  bleiben,  wie  ir  aus  einverwarten  copien  zu  ersehen. 
Thue  euch  darneben  des  Rauschers  schrift  an  den  Furtenbach  über- 
senden, damit  ir  durch  Albrecht  Gugls  bruder  mit  ihm  zu  ferner  hand- 
lung mocht  komen.    Ich  sorg  nur,  er  werdts  nit  willigen,  sondern 


No.  398-400.    1559.  613 


weiter  Versicherung  haben,  die  im  doch  warlich  von  unnoten.    Will  er 
je  nit,  so  mag  er  des  marggrafen  schuld  wider  zu  sich  nemen. 

Es  were  gut,  das  ir  am  hereinziehen  eurn  weg  uff  Weimar  nemet 
und  mit  Johan  Eudolfen  handlet,  damit  ir  zur  verlag  etwas  kündet 
mitbringan ;  sonst  wurd  es  muhe  gewinnen. 

Es  sind  dise  tag  5  wagen  uff  Steinach,  3  uff  Esfeld  und  3  uff 
Luderstet  beladen;  versieh  mich,  sollen  bald  widerkomen. 

Was  mir  V alten  Leiß  schreibt,  habt  ir  einverwart  auch  zu  ersehen. 

Mein  g.  h.  nimbt  den  weg  auf  Eisennach,  Hirschfeld,  Elfeid, 
Grunenburg  und  uff  Lych  zu  graf  Reinharten,  forder  uf  Tillenberg, 
Sigen  und  Obenrod;  versehe  mich,  s,  g.  werden  denselben  weg  zurück 
auch  nemen.    Darnach  ir  euch  mit  eurm  boten  habt  zu  richten. 

Itz  in  eil  nit  mer,  dann  der  liebe  gott  helf  euch  bald  herheim.  Es 
stet  furwar  ubl.  So  bin  ich  itzt  one  das,  wie  ir  wol  zu  erachten,  nit 
bei  halben  synnen. 

Wisset  mich  den  eurn.  Datum  in  eil.  Eisleben,  am  9.  tag  Decembris 
anno  etc.  59. 

e.  w. 

W.  R. 

Außenadresse:  Den  erbern  und  namhaften  Johan  Albrechten  und  Merten 
Obenrod  meinen  fruntlichen  lieben  gevattern  zu  banden. 

Ausfertigung  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisld)en,  SaigerMndel,  Paket  25,  X. 


400.    1559  Dezember  14.  Eisleben.    Philipp  Lemberger 
an  Wilhelm  Curio  Eeiffenstein  zu  Wernigerode. 

Die  Morchin.     Vorgehen   der  Meyenburg   beim   Kurfürsten,   besonders 
gegen  Bauscher. 

Mein  freuntlich  und  ganz  willige  dienste  zuvorn,  erbar  vester 
gunstiger  lieber  herr  schwager.  Ich  hab  euren  bruder  Haussen  seines 
abwesens  etlich  mal  gesucht,  aber  inen  nit  funden.  Dieweil  ich  dann 
vernomen,  das  ir  eurer  leistung  frist  habet  biß  uff  den  markt,  welches 
i(!h  gern  gehört,  hab  ich  unterlassen  wollen,  euch  dasselbig  zu  vermel- 
den; werdt  solches  eurn  bruder  uff  seine  zukunft  auch  woU  berichten, 
t'nd  habt  hiemit  des  churfürsten  schreiben  der  Morchin  halben,  auch 
V  as  die  Morchin  an  s.  eh.  g.  supplicirt  hat.  Und  ist  Rauschers  freuntlich 
begern,  ir  wollet  doch  die  Morchin  befriedigen,  sonst  wolt  es  euch  zu 
nachteil  gegen  den  churfürsten  gereichen. 


614  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Es  haben  die  Meienburg  ein  schwinde  schreiben  an  die  churfurst- 
liche  regirung  getan,  darin  sie  sich  beclagen,  das  die  gesellschafter  dem 
Dresenischen  abschied  nit  nachkomen,  sonderlich  Kauscher  durch  meu- 
terei,  practiken  und  argelist  sich  unterstunde,  die  schulden  deß  handeis 
in  seine  hende  zu  bringen  und  sich  bezalt  zu  machen.  Sagen,  die 
liquidirung  der  hauptgueter  seie  nie  furgenomen ;  so  seind  auch  die 
scheden,  so  man  uff  den  handel  dringen  will,  noch  nie  erwiessen. 
Wollen  die  sachen  andern  ufftragen,  die  raechtiger  sein  sollen,  als 
Rauscher  und  andere,  und  alle  ir  vermugen  und,  was  sie  mit  ufi  die 
weit  bracht  haben,  darsetzen.  Wie  nun  solch  schreiben  den  reten  ge- 
fallen,  was  sie  auch  darauf  an  sie  geschrieben,  habt  ir  hiemit  copiam. 
Und  hette  Rauscher  euren  bruder  gern  bei  sich  gehabt.  Er  hatt  solch 
schreiben  gen  hoff  dermassen  verantwort,  das  ich  hoffte,  sie  sollen  zu 
diessem  noch  bessere  seue  bekomen.  Er  hat  mit  eurem  bruder  gern 
reden  wollen,  ich  halt  aber,  dieweil  ir  ein  Zeitlang  wieder  ledig  und 
eur  gelegenheit,  were  es  gleich  so  vil,  ir  kempt  zu  ime.  Hette[t]  ir 
ein  bedenken,  öffentlich  der  Morchin  halben  in  der  stadt  zu  sein,  solt 
ir  in  Rauschers  garten  einreiten  und  kegen  abend  in  sein  haus  gehen, 
da  ir  im  obern  stuble  woU  pleiben  konte[t].  Werdt  deme  eurer  ge- 
legenheit nach  woll  nachzukomen  wissen. 

Mit  graf  Cristoffen  ist  es  noch  nit  abgerechnet.  Waruff  es  beruet 
und  was  das  letzte  churfurstlich  schreiben  mitbringt,  habt  ir  sampt  der 
commission  hiemit  copiam.  Und  versehe  mich,  die  comissarien  werden 
ime  forderlich  wieder  einen  tag  ernennen.  Doch  wird  solches  schwer- 
lich vorm  markt  geschehen  können,  den  das  hoffgericht  zu  Leiptzick 
ist,  das  der  hoffrichter  nicht  dabei  sein  kann  .... 

Ausfertigungim  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  19,  XXXVIII. 


401.    1559  Dezember   16.    Erfurt.    Andres  Wiedmann 
an  den  Rat  zu  Erfurt. 

Er  habe  im  Jahre  1546  der  Steinacher  Gesellschaft  1000  fl  und  700 
Joachimslaler  Zinsgeld  gegeben,  von  denen  er  regelmäßig  Zinsen  erhalten. 
Seit  dem  Jahre  1557  sei  die  Zinszahlung  ausgeblieben ,  auch  habe  man 
die  Hauptsumme  angezweifelt.  Deshalb  habe  er  das  Geld  am  12.  Juni 
1Ö5H  aufgekündigt,  jedoch  iveder  Hauptgeld  noch  Zinsen  herausbekommen. 
Bittet  um  Fürsprache  beim  Kurfürsten  zu  Sachsen. 


No.  400-403.    1559.  615 


Abschrifl  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerluindel,  Paket  19,  XXXVII. 

Dazu  gehört  ein  Schreiben  des  Erfurter  Rats  an  den  Kurfürsten  zu,  Sachsen 
in  Abschrift  und  die  Abschrift  der  Verschreibung  vom  Jahre  1546. 


402.  1559  Dezember  18.  Nürnberg.  Christoph  Fan  willer 
an  Martin  Obenrot. 

Berichtet,  daß  Wolf  Weyrach,  der  200  Taler  xu  Nürnberg  zu  erlegen 
hat,  nicht  komme,  auch  keine  Botschaft  sende.  Er  hat  hie  ainen  mann, 
dem  er  sein  stuck  messing  zuschickt  und  hie  verkauft,  derselb  will 
sich  nichts  annemen,  noch  bezallen,  sagt  er  hab  kein  bevelh  von 
Weyrach,  gelt  zu  erlegen. 

So  vil  aber  die  300  krönen  belangen,  die  der  herr  Christoff  Fuerer 
soll  in  Badua  ausrichten  lassen,  das  ist  schon  richtig  gmacht  und 
hinein  geordnent  worden  durch  den  herrn  Baltus  Derer,  der  wirts  zu 
Badua  oder  in  Venedig  ausrichten.  Nachmals  will  der  herr  Cristoff 
Furer  dissen  neyenjarsmarkt  in  Leiptzig  gemelte  suma  lassen  wide- 
rumb  empfangen. 

Hans  Gauger  habe  2  Marmentle  überschickt,  die  nach  Eisleben  6e- 
fördert  werden  sollten,  wann  warm  weiter  anvelt. 

Eigenh.  Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XIV. 


403.  1559  Dezember  28.  Nürnberg.   Christoph  Fan  willer 
an  Martin  Obenrot. 

Er  habe  Wolf  Weyrachs  Sohn  wegen  der  200  Taler  angeredet,  er  aber 
die  antwort  gibt,  Peter  Metzler  soll  seinem  vatter  garkupfer  geliebert 
haben;  dieweil  es  bisher  nit  geschehen  ist,  derwegen  sein  vatter  die 
gemelte  200  taller  nit  beger  zu  entrychten.  Wyst  derhalben  jetzund 
euch  in  Leipz  von  im  bezalt  zu  machen. 

Habe  am  21.  Dezember  auf  die  Hütte  ein  Faß  lein  gesandt  mit  Lands- 
biirger  Schreibpapier,  13  Ries,  das  Ries  zu  15  ß,  ferner  ein  Fäßlein,  ifi 
dem  ein  geschnitztes  Holzwerk,  dxis  Hans  Gauger  von  Augsburg  geschickt 
hibe.  Bei  der  Sendung  befinde  sich  ain  rapir.  Die  murmentle  seien 
n<och  nicht  abgeschickt. 

Anbei  erfolge  ein  Brief  von  Cliristoph  [Fürer]  und  von  Dr.  Gugl. 

EigenJuindige   Ausfertigung   im    Gewerk.  Archiv    zu    Eisleben,    Saigerliandei, 
Paket  26,  XIV. 


616  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


404.  [1559.] 

Christoph  Manlich  und  Felix  Bern  protestieren  öffentlich  gegen  den 
Verkauf  von  Kupfern  von  den  ihnen  verschriebenen  ^/g  der  Eislebischen 
und  Mansfeldischen  Feuer  an  die  Strauben. 

Vor  euch  herrn  notarie  und  beiden  herzu  erforderten  gezeugen  er- 
scheinen wir  die  hernachbenanten  Christoff  Manlich  und  Felix  Rem  [vor] 
uns  selbst  und  unser  mitvorwante  geselschafter  und  zeigen  euch  unser 
unvormeidlichen  nottorft  wegen  mit  kurzem  an,  wie  das  wir  mit  dem 
wolgebornen  herrn  herrn  Hans  Georgen  grafen  zu  Mansfeld  und  edlen 
herrn  zu  Heldrungen  und  irer  gnaden  gebrudem  und  jungen  vettern 
im  siebenundfunfzigsten  jar  vorschienen  ein  aufrechten  redlichen  con- 
tract  und  kupferkauf  getroffen,  iren  gnaden  in  craft  und  zu  volziehung 
desselbigen  eine  grosse  anseheliche  summa  geldes  vergnügt  und  bezalt, 
dargegen  ihre  gnaden  uns  auf  ein  anzahl  jar,  so  noch  bei  weitem  nit 
verflossen,  von  ihren  drei  funfteilen  feuren,  auch  allen  ihren  Eyslebischen 
und  Mansfeldischen  kupfern,  die  sy  inner  angeregter  zeit  schmelzen 
und  machen  werden,  jerlich  und  eines  ieden  jars  alleine  und  besonder 
zehentausent  zentner,  auch  ob  sy  darüber  noch  mer  schmelzen  und 
machen  wurden,  solche  kupfer  auch  vorschrieben  und  vorkauft,  auch 
dieselbigen  sampt  irer  gnaden  berg-  und  schmelzhutten  und  seyger- 
werk,  desgleichen  allen  verrat  und  andern  stadlichen  sondern  und  ge- 
meinen unterpfanden  bei  greflichen  eren,  werten  und  wirden  ausdruck- 
lich vorpfendet  haben  laut  der  brifp  und  sigill,  so  darüber  in  bester  form 
aufgericht  und  gemacht  worden,  so  im  fahl  der  not  deßhalben  vorgelegt 
werden  mögen.  Nun  haben  bemelte  herrn  graven  ein  zeithero  sich 
unbefugter  vermeinter  weis  unterstanden,  solchem  contract  und  red-j 
liehen  kupferkauf  zuwidder  unsere  vorschriebene  vorobligirte  und  vor- 
kaufte kupfer  andern  zu  vorkeufen,  auch  unsern  verschriebenen  verrat 
anzugreifen  und  durch  andere  aufschmelzen  zu  lassen  und  kommen 
darüber  in  glaubwirdige  erfarung,  das  Franciscus  Straube  und  gesel- 
schaftere  von  unsern  vorschrieben  drei  funfteilen  acht  feur  zu  banden 
genomen  und  den  verrat  eines  guten  teils  aufzuschmelzen  angefanger 
haben  solten,  welchs  dann,  (citra  iniuriam)  allein  der  nottorft  halben  zu 
melden,  nit  allein  der  herrn  graven  halben  widder  ire  aigen  briff  unc 
sigill  ausdrucklichen  gehandelt,  sondern  es  reicht  auch  uns  und  unserr 
vorwanten  zu  unleidlichem  schaden  und  nachteil.  Und  konten  dem^ 
nsch  zu  unvermeidlicher  Verhütung  unsers  fernem  Schadens  nit  unter 


No.404.    1559.  617 


lassen,  solche  beschwerliche  vorhaben  und  hochnachteilige  neuerung 
allenthalben  und  gegen  menniglich,  do  es  unser  nottorft  erfordert,  mit 
und  ane  recht  zu  anten  und  anzufechten.  Hiruber  so  protestiren  wir 
vor  euch  herrn  notario  und  gegenwertig  gezeugen  vor  uns  selbst,  auch 
anstadt  und  von  wegen  unserer  mitvorwanten  gesellschafte  hirmit  bester 
form  ausdrucklich,  zierlich  und  öffentlich,  das  wir  in  solche  unsern 
habenden  brief  und  sigel,  auch  vorschriebenen  vorpfenten  und  erkauften 
rechten  und  gerechtigkeiten ,  widerwärtigen  und  nachteiligen  Sachen 
stilschweigend  mit  nichte  bewilligt,  noch  dieselben  tacite  approbirt  oder 
darin  geholen  (!),  sonder  hirmit  zierlich,  wissentlich  und  wolbedechtig 
widersprochen,  auch  uns  kegen  dem  herrn  graven  und  allen  denjenigen 
die  sich  uns  und  angeregten  unsern  briff  und  sigel  zu  nachteil  und 
schmelerung  unser  vorschriebenen  und  erkauften  feur,  Vorrats,  kupfer, 
berg-,  schmelz-  und  huttwergs  mit  inen  vormeintlich  einlassen,  alle 
unser  recht  und  gerechtigkeit  bedinglich  vorgesetzt  und  vorbehalten 
haben  wollen,  requirirn  und  ersuchen  daruff  euch  herr  notari,  von  ampts- 
wegen  solcher  unserer  protestation  sampt  beiden  gegenwertigen  gezeugen 
ingedenk  zu  sein  und  uns  darüber  ein  oder  mer  offen  urkund  und 
instrument  aufzurichten  und  mitzuteilen,  uns  derselben  inner  und 
ausser  rechtens  allenthalben  haben  zu  gebrauchen ,  auch  insonderheit 
solche  protestation  und  unser  habende  vorbrifte  recht  und  gerechtig- 
keiten ime  dem  Strauben  und  geselschaftern  ordentlicher  weise  unter 
äugen  verkünden,  insinuiren  und  denuncirn,  sich  solcher  unbefugten 
und  uns  nachteiligen  handlungen  wissen  zu  endschlagen  und  sich  vor 
schaden  zu  verhüten.  Dan  do  er  oder  seine  vorwanten  nach  ordent- 
licher instruction  und  denunciation  mit  vorberurter  handlung  uns  zu 
nachteil  fortfaren  und  uns  unsere  verschriebene  feur,  verrat  und  kupfer 
zu  entziehen  beharren  und  continuiren  selten  oder  wurden,  dessen  wir 
uns  doch  kegen  inen  angezogenen  Ursachen  halben  weiter  nicht  vor- 
sehen wollen,  alsdan  wollen  und  müssen  wir  kegen  iren  leiben,  hab 
und  gutern  dasjenige  vorzunehmen,  dessen  wir  gegen  solchen,  die  sich 
unserer  erkauften  und  vorschriebenen  kupfern,  feur  und  Vorrats,  als 
eines  frembden  guts,  uns  zu  schaden  und  nachteil  wissentlich  unter- 
zihen,  befugt  seind,  der  Zuversicht,  sie  werden  sich  selbst  wissen  vor 
schaden  zu  verhüten.  Von  dem  allen  dan  wir  hirmit  nochmalen  zir- 
lich  protestirt  und  darüber  offne  instrumenta  und  Urkunden  uns  mit- 
zuteilen requirirn  und  gebeten  haben  wollen. 

Dise  copey  ist  durch  mich  Johannes  Spreng  burger  zu  Augspurg 
und  einen  kay.°  offenen  notarien  von  dem  rechten  original  abgeschrieben, 
gegen  demselbigen   auscultirt,  collationirt  und  in  allem  gleichlautend 


618  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldlschen  Saigerhandele. 

befunden,  das  bezeuge  ich  mit  meinem  gewenlichen  notariatzeichen  und 
eigener  band  unterschreibung. 

Abschrift  (nach  vorgenannter  Kopie)  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,   Saiger- 
handel,  Paket  1,    VII. 


405.   1560  Januar  16.    Brilon.    Yaltin  Gramehl  an  den 
Mansfeldischen  Eat  Wolf  Roth. 

Erinnert  daran,  daß  er  bei  seiner  letzten  Anwesenheit  in  Eisleben  umb 
vortragende  mängel  und  gebrechen,  so  in  Westphalen  zugetragen,  um 
eine  Instruktion  gebeten  liabe.  Stellt  anheim^  jemand  zum  Bleikauf  heraus- 
zusenden, da  eine  Preissteiget-ung  erfolgt  sei.  Mutwillen  des  Verwalters  auf 
dem  Erbenstein  und  Königstein;  schlägt  vor,  die  Sache  an  den  Kurfürsten 
zu  bringen.  Da  ein  kurfürstliches  Mandat  ergangen  sei,  daß  alles  Blei  dem 
Grafen  von  Mansfeld  geliefert  werden  solle,  müsse  das  geld  bey  die  band 
geschafft  werden,  damit  dem  vorlag  folge  beschehe  und  es  m.  g.  h.  zu 
keinem  schimpfe  gerathe.    Dan  vil  unutzer  wort  vorlaufen. 

Die  Kupfer fuhrleute  wollten  bis  Köln  1  Taler  nehmen,  ihm  scheine 
jedoch  1  fl  genug. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisldien,  Saigerhandel,  Paket  26,  XVI. 


406.  1560  Januar  21.  Frankfurt  a.  M.  Thomas 
Lemberger  an  den  Mansfeldischen  ßentmeister 
Merten  Obenrot. 

Lieferung  von  Kupfer  an  Claus  Bromm;  Widerstand  des  Faktors  der 
Manlichen  dagegen.  Bleikauf.  Bezahlung  einer  Schuld  bei  dem  Grafen 
zu  Solms.    Fuhrlohn.     Wasserstand  des  Rheins. 

Laus  deo  a"  1560  adj  21.  Jener  zu  Frankfort 
Mein  gantz  willig  dienst  zuvor,  erbarer  namhafter  gonstiger  herr 
rentmeister.  Euer  schreiben,  des  datum  7.  ditto  in  Leiptzig,  ist  mir 
gestern  behendigt,  belangt  die  300  centner  kupfer,  so  man  Bremen  und 
Rauschern  liefern  soll.  Daruff  wollet  bericht  sein,  daß  ich  ein  schreiben 
von  dem  wolgebornen  u.  g.  h.  von  Collen  aus  empfangen,  darinen 
s.  g,  vermelden,  daß  ich  Claus  Bromen  300  centner  kupfer  lieffern  soll. 
Solchem  i.  g.  befelch  habe  ich  nachkommen  wollen,  so  hat  mir  der 
Mannlich  factor  solches  nit  gestatten  wollen,  also  daß  die  kupfer  siend 


No.  404-407.    1559-1560.  619 

blieben  liegen  biß  uff  20  Jener;  hat  er  sich  bedacht  und  mir  50  centner 
kupfer  volgen  lassen.  Solche  50  centner  habe  ich  Brommen  diener 
uberantwort  und  ime,  der  Manlich  factor,  die  andern  kupfer  auch  volgen 
lassen,  also  daß  ich  num  unter  der  band  etwas  liefern  will.  Derbalben 
wollet  mir  eygentlich  schreiben,  wie  es  solle  gehalten  werden.  So 
haben  mir  auch  des  handeis  Verwalter  negst  geschrieben,  mich  umb 
500  centner  bley  zu  bewerben;  thue  euch  derhalben  nit  verhalten,  daß 

keine  bley  zu  verkaufen  alhie  vorhanden  sind.    Und  gelten ffel 

bley  3^2  A  15  zu  batzen.    Besorge,  sie  werden —  teuer  uf  negste 

meß  werden.    Derhalben mir  ja  schreiben ,  ob  ich 

sied —  —  —  —  — llen  solle.    Es  hat  auch  u,  g. 

kauft,  welche  dem  grafen  zu  Solms  für  wein  zu  bezalen  schultig 
und  er  täglich  bey  mir  mahnen  lest.  Ist  mein  bitt,  ir  wollet  die  ver- 
sehung tun,  damit  solch  gelt  heraus  gemacht  werden  mocht,  damit 
glauben  gehalten  werde.  Es  will  auch  von  notten  sein,  damit  gelt 
zum  furlohn  herauser  gemacht  werde,  dann  die  furleut  klagen  heftig. 
So  vil  hab  ich  euch  uff  dißmal  nit  verhalten  wollen.  Bin  euch  iederzeit 
zu  dienen  willig.    Damit  gott  bef ollen.    Datum  ut  supra. 

Die  wein  siend  alhie  noch  nit  ankomen.    Der  Kein  ist  sehr  groß, 
daß  die  schiefleut  nit  faren  kunnen. 

e.  w.  diener  Thomas  Lemberger. 

Außenadresse:    Dem   erbam  und  weisen  Merten   Abentrodt  Mansfeltischer 
rendtmeister  etc.  meinem  gonstigen  herrn.     Eysleben. 

(BeschMigte)    Eigenhändige    Ausfertigung    im    Geicerk.  Archiv    zu   Eisleben 
&itgerhandel,  Paket  25,  XII. 


407.     1560  Januar  31.     Eisleben.     Graf   Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  Valtin  Gramehl  in  Brilon. 

Ermahnt  ihn,  pünktlicher  Blei  zu  liefern  und  im  Einverständnis  mit 
dem  Bergmeister  (Johann  Braun)  zu  Jiandeln. 

Hans  George  grave  und 
her  zu  Mansfeld  etc. 
ünsern  grus  zuvor,  ersamer  lieber  getreuer.  Du  weist  dich  zu  er- 
innern, Weichergestalt  wir  dich  auf  die  churfürstlichen  Colnischen  bley- 
bergkwergk  zum  einkauf  der  blei  verordent  und  abgefertiget,  zu  welchem 
eiakaufen  wir  dir  durch  unsere  verordente  bis  anher  nicht  ein  geringen 
verlagk  verschaffen  und  ordenen  lassen.  Wir  haben  aber  gleichwol  im 
wijrgk  vo  vil  befunden,  das  du  bis  anher  wenigk  plei  dargegen  heraufer 


620  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

verschafft  und  füren  lassen ;  daraas  dan  auf  unsern  saigerhutten  er- 
volget,  das  man  der  orther  aus  mangelung  der  plei  etzliche  zeit  hat 
feiern  müssen.  Zu  was  schaden  und  nachteil  uns  solches  thut  ge- 
reichen, das  hast  du  selbst  zu  bedenken.  Vermerken  aber  so  vil,  das 
du  den  verlegk  hinaus  thust,  aber  wenigk  plei  dargegen  bekommest; 
dadurch  viel  ungewisser  schulden  müssen  gemacht  werden;  welchs 
uns,  woe  deme  also  ist,  zu  wenigk  gefallens  thut  gereichen.  Zudem 
weil  du  vielleicht  mit  dem  bergkmeister  in  Uneinigkeit  geraten,  befinden 
wir,  das  hieraus  uns  zu  nachteil  allerlei  Unrichtigkeit  wil  ervolgen. 
Begeren  derwegen  genediglichen  mit  bevelch,  du  wollest  dich  in  deinem 
bevolenen  dinste  mit  einkeufen  der  plei,  auch  mit  sendunge  derselben 
auf  unsere  saigerhutten  vleissiger,  dan  wir  bis  anher  befunden,  erzeigen, 
den  bergkmaister  mit  einkaufen  der  plei  zu  rathe  nhemen  und  dich  von 
ihme  in  deme  (du  vermerkst  dan  unsern  nachteil  und  schaden)  nicht 
sundern  und  vleis  haben,  wan  plei  eingekauft  und  verbanden,  das  die 
zum  furderlichsten  auf  unsere  saigerhutten  verschafft  werden.  Daran 
thustdu  unsere  gefeilige  meinunge.  In  gnaden  zu  bedenken.  Datum 
Eisleben,  den  21.  Januarij  anno  1560. 

Dem  ersamen  unserm  factor  und  lieben  getreuen 
Valten  Gramel  itzo  zu  Brilon. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleiben,  Saigerhandel,  Paket  26.  XVI. 

Ebenda  ein  ähnlich  lautendes  Konzept  Schreibens  der  Befehlshaber  des  Saiger- 
handels  an  Oramehl  vom  gleichen  Datum. 

Ebenda  Konzept  Sehreibens  des  Grafen  Hans  Georg  von  Mansfeld  an  den 
kurf.  Kölnischen  Bergmeister  zu  Meschede  Johann  Braun  vom  gleichen  Datum: 
Teilt  ihm  mit,  daß  «•  Gramehl  vor  ungewissen  Verlägen  verwarnt  und  denselben 
an  ihn  gewiesen  Jiabe. 

Ebenda  Konzept  Schreibens  der  Verordneten  des  Saigerhandels  an  Gramehl 
vom  19.  August  1560: 

Seit  3  Monaten  sei  kein  Schreiben  von  Gramehl  gekommen.  Da  nun- 
mehr die  Hütte  Eisfeld  wieder  in  Betrieb  genommen  sei,  so  soll  er  bis  Weih- 
nachten ca.  1500  Zentner  Blei  zu  liefern  versuchen.  Wenn  das  nicht  mög- 
lich ist,  so  müsse  das  Fehlende  auf  der  Messe  in  Frankfurt  gekauft 
werden.  Vermahnen  ihn  ernstlich  wegen  seiner  Lässigkeit.  Er  solle  sich 
mit  Thomas  Lemberger  in  Frankfurt  in  Verbindung  setzen. 

Wollet  uns  auch  berichten,  wie  es  umb  den  arest  der  kupfer  zu 
Collen  gewant,  dergleichen  der  100  centner  k.,  so  ihr  zurück  gehalten. 


No.407-4Ö8.    iSeö.  6äl 


408.  1560  Februar  4.  Augsburg.  Matthias  Manlichs 
Erben  und  Christoph  Manlich  an  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld. 

Wollen  auf  dem  Egerer  Tage  erscheinen. 

"Wolgeborner  gnediger  herr,  e.  g.  sein  unser  underthenig  dienst 
zuvor.  Gnediger  herr,  auf  den  25  tag  des  monats  Jenner  schriben  wir 
e.  g.,  daraus  sy  on  zweifei  vermerkt,  was  beschwerlich  uns  des  langens 
Verzugs  der  Zusammenkunft,  so  von  e.  g.  begert,  uns  fallen  will,  in 
ansechung,  das  die  liferung  der  kupfer  uns  vermig  des  contracts  nit, 
sonder  wider  denselben  andern  die  kupfer  verkauft  werden,  wie  dan 
solliches  bey  ettlichen  und  sunderlich  auf  ein  neuys  durch  e.  g.  schreiben 
an  derselben  factor  zu  Frankfurt,  dem  Niclaus  Bruuer  (!)  alle  kupfer 
von  e.  g.  wegen  zu  lifern,  ausweist.  Wellches  wir  nun  nit  lenger  zu 
gedulden,  sonder  mit  rath  auf  weg  gedacht  zu  handien,  des  uns  e.  g. 
brief  und  sigel  selbs  weisen  und  derwegen  zu  e.  g.  geliebten  herrn 
und  bruedern  den  hochwirdigisten  fursten  und  herrn  dem  herrn  ertz- 
bischofF  zu  Cölen  unserm  gnedigisten  herrn  unfern  gesanten  abgefertiget, 
ire  churfurstlich  g.  gelegenhait  der  Sachen  und  e.  g.  irer  herrn  brueder 
und  Vetter  beschwerlichs  nit  hallten  (sampt  unserm  erbieten  gegen  e.  g., 
on  rohm  zu  melden,  erzaigter  erbarkhait)  klagsweiß  underthenigest  zu 
berichten,  wie  dan  e.  g.  in  nechst  gethonem  schreiben  copias  desselben 
mitgesandt  vernomen  haben.  Da  es  unser  eer  und  notturft,  zu  ver- 
hietten  unsern  verderbtlichen  schaden,  nit  erforderte,  wolte  mir  soliches 
klagen  lieber  iberhept  sein.  Und  dieweil  wir  dan  e.  g.  schreiben,  des 
datums  22  Jenner  aus  Eisleben  auf  2.  diß  monats  February  empfangen 
und  darin  so  vil  vermerkt,  was  ursach  e.  g.  die  begerte  dagsatzung  nit 
haben  benennen  kinden,  aber  demnach  e.  g.  widerumb  anhambs  kumen, 
so  benennen  dieselben  dagsatzung  auf  den  sontag  Invocavit  gen  Eger, 
alda  e.  g.  einkomen  wellen,  auch  dieselben  begeret,  wir  auch  dahin  er- 
scheinen sollen  etc.  Dieweil  wir  dan  jeder  zeit  e.  g.  zu  willfarung 
genaigt  gewesen  und  noch  seien,  so  nemen  wir  dieselbig  dagsatzung  hie- 
mit  an  und  wellen  mit  hilf  deß  allmechtigen  auf  denselbigen  dag  per- 
sonlich erscheinen,  der  drostlichen  Zuversicht,  e.  g.  werden  von  der- 
selbigen  herrn  bruedern  volmacht  zu  handien,  wie  sich  gebürt,  mit 
sich  bringen  und  sich  dermassen  erzaigen,  das  sollicher  dag  on  frucht 
nit  abgee.  Seyen  wir  auch  des  erbietens,  uns  aller  eer,  erbar-  und 
billicheit  zu  erzaigen.  Des  haben  e.  g.  wir  auf  derselben  schreiben 
nit  verhalten  solle  und  sind  also,  den  angesetzten  tag  zu  ersuechen, 


ürkunclenbucii  zur  Öescticiite  des  Mansfeldisclien  Öaigerhandels. 


entlich  gewilligt  und  Vorhabens.   Damit  e.  g.  underdienstlich  bevelchend. 
Datum  Augspurg,  den  4*^°  Febr.  anno  60 
e.  g. 

underthienstliehen 

Mathias  Manlichs 
seligen  erben 

Cristoff  Manlich 
manu  propria. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  Herrn  herrn  Hans  Georgen  graff  und  herrn 
zu  Mansfeld  und  edlen  herrn  zu  Heldrungen  unserm  gnedigen  herrn. 

Ausfertigung  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerliandel,  Paket  20,  IV. 


409.    1560  Februar  8.   Hütte  Steinach.    Albrecht  Gugl 
an  Merten  Obenrot. 

Zur  Bezahlung  der  in  Naumburg  fälligen  1000  fl  an  C.  Fürer  habe 
er  zuerst  versucht,  durch  den  Münxmeister  in  Arnstadt  Silber  vermünzen 
xu  lassen,  da  dies  aber  sich  zur  festgesetzten  Zeit  nicht  ermöglichen  ließ, 
so  habe  er  das  Silber  selber  nach  N.  gesandt. 

Valien  Gramehl  habe  wenig  Blei  geliefert;  das  Frankfurter  Blei  sei 
abgeholt ;  es  mangle  daher  auf  beiden  Hütten  Blei. 

Von  dem  Kupfer  werde  augenscheinlich  unterwegs  verschiedenes  ver- 
untreut. 

l)er  Zehnter  solle  noch  diese  Woche  abgefunden  und  dann  solle  Ab- 
rechnung gehalten  werden.  Bittet  um  Nachricht,  was  an  den  Fürsten  xu 
Sachsen  zu  liefern  sei. 

Wie  Fanwiller  schreibt,  wartet  Bastian  Welser  auf  Kupfer  und  Silber. 
Da  nun  auch  nach  Braunschweig  Silber  xu  liefern  sei,  so  bittet  Gugl  um 
Anweisungen. 

An  C.  Ferke  hat  noch  kein  Kupfer  gesandt  werden  können,  es  liegen 
aber  bereits  100  Zentner  bereit. 

Bittet,  ihn  bei  Graf  Hans  Georg  xu  entschuldigen ,  daß  er  in  der 
Ostheimschen  Sache  nicht  geschrieben.  Gundermann  habe  das  Geld  ohne 
sein  Wissen  xur  Bexahlung  anderer  Schulden  verwendet. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


No.  408-411.    156Ö. 


410.  1560  Februar  12.  Mansfeld.  Die  Grafen  Hans  Georg 
und  Christoph  von  Mansfeld  an  Herzog  Johann 
Friedrich  den  Mittleren  von  Sachsen. 

Antwort  auf  das  Schreiben  des  Herzogs,  so  uff  des  wolgebomen 
unsers  freundlichen  lieben  vetters  grafen  Volrads  unterteniges  ansuchen 
an  uns  der  kupfer  halben,  das  wir  mit  vorkaufunge  derselben  so  lange 
innehalten  solten ,  bis  die  geprechen ,  so  zwischen  i.  1.  und  ihrem  hern 
vattern  schweben  und  itzt  durch  e.  f.  g.,  als  sie  genediglichen  hoffen, 
vortragen  werden  solten,  getan.  Dieser  Aufschub  sei  unmöglich,  dan  die 
armen  bergleute,  welchen  unsere  vettern  ihres  sauren  vordienten  lohns 

eine  stattliche   summa schuldig,    nun    lenger   dan   acht  jhar 

mit  grosser  muehe  und  arbeit  bis  daher  uffgehalten  worden. 

.  •  stellen  auch  in  keinen  zweifei,  e.  f.  g.  werden  nunmehr  zwischen 
vatter  und  söhnen  die  genedige  mittel  getroffen  haben,  das  zu  solchem 
keine  weitere  Ursache  gegeben,  sondern  die  geseigerten  kupfer,  so  itzo 
uff  der  hutten,  sarapt  dem  silber,  die  e.  f.  g.  vorkauft,  zu  gelde  gemacht 
und  dasselbe  sampt  deme,  so  graf  Albrecht  darvon  uflgenommen,  in  die 
gewergschaft  vorderlichen  uberantwort  werde. 

(Nicht  alisgegangene '0  Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisigen,  Saiger- 
Imndel,  Paket  8,  XVUI. 


411.  1560  Februar  14.  Antwerpen.  Peter  Stoltzer  an 
die  Mansfeldischen  Räte  Wolf  ßoth  und  Merten 
Obenrot 

Unterhatidlungen  zu  Antwerpen  mit  den  Aachern  über  einen  Kupfer- 
kauf    Wechselsachen. 

Mein  willig  dinst  zuvor,  erbare  achtbare  gunstige  hern  schwegere. 
Nachdem  ich  mich  wol  vorsehen,  eher  und  mehr,  dan  geschehen,  etwas 
fruchtbarlichs  in  bewuster  sachen  auszurichten,  so  befind  ich  doch,  das 
uns  zu  allen  selten,  von  wem  werdet  ir  wol  vorstehen,  riegel  vorge- 
scihossen.  Also  uf  gut  deutzsch,  das  man  uns  weder  traut  noch 
glaubt,  lind  ist  als  vorgeblich  gehandelt  Ich  befind  aber  von  etlichen 
statlichen  Aychern,  als  die  Rulande,  Amiens,  Engelbrecht  und  andern, 
SC'  nit  an  den  Manlichen,  der  nun  nit  vil  seind,  hangen,  das  sie  gerne 
wolten   und  gewiß   das   best  dobei  teten,  wo   m.  g.  h.  die  Eurer   zu 


624  ürkundenbucli  zur  öesciiiclite  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Nurmberg  und  die  Strauben ,  deren  sie  gute  und  grosse  kundschaft  von 
wegen  langer  handlung,  sie  solten  sich  mit  eyner  statlichen  summa 
(wie  sie  mir  dan  vortraulich,  das  sie  solchs  tun  wolten)  gefast  machen 
und  zu  deren  obgemelten  hendler  eynen  oder  beiden  zusammen- 
schiessen  und  alles,  was  muglich,  tun  wolten,  dadurch  die  Manlich 
draus  zu  heben.  Ob  nun  denen  dingen,  wie  gemeldet,  rat  und  uf 
solliche  weise  künde  getroffen  werden,  denen  gieb  ich  solchs,  als  deren 
dinge  vorstendign,  heim.  Dan  sie  kurzumb  mit  hendlern  und  nit  mit 
grafen  zu  tun  haben  woln,  mit  und  bei  obgedachten  hendlern  furnem- 
lich,  bei  welchen  sie  trauen  und  glauben  fanden,  sie  ir  höchst  ver- 
mögen darstrecken  und  das  tun  wollen,  das  zu  befinden,  das  es  yhnen 
ernst,  ohne  dieselben  oder  dergleichn  sie  sich  in  nichfe  einlassen  woln. 
Wan  nun  die  tagesatzung  nit  beraembt,  were  am  bequemsten,  man 
hette  die  bis  in  die  Frankfurter  meß  aufgezogen.  Indes  künde  man 
noch  allerlai  handlung  furnehmen,  deme  ir  ferner  nachzudenken.  Ohn 
das  siehe  ich  alhier,  uf  was  weis  man  es  furgnohmen,  keinen  rat,  es 
were  dan,  wie  ich  zuvorn  geschrieben,  das  m.  g.  h.  bei  denen  von 
Schonburg  und  andern  umb  5  oder  6  pro  cento  uf  und  den  handel 
selbst  an  sich  bringen  konten;  were  wol  gut  und  am  nutzlichsten.  Do 
dasselbe  gespurt  und  der  handel  frei  in  meiner  gnedigen  hern  band 
stunde,  hielt  ich  noch  dovor,  do  von  Wolf  Roten  und  andern  deren 
leut  von  Aech  bekanten  mittel  und  wege  f urgeschlagen,  sie  solten  auch 
noch  besser  ain  summa  geldes  heraus  zu  tun  zu  behandlen  sein  und 
sollich  handlung  nit  in  der  grafen,  sundern  derselben  namen  geschehen 
must.  Wie  ich  dan  auch  mit  etlichen  ferner  underrede  und  doch  un- 
vorbintlichn  abschied  machen  und  im  namen  gottes  montags  post  dato 
auf  sein  wil.  Die  ursach  ich  so  lange  alhier,  ist  das  ich  von  graf  Peter 
Ernsten  gerne  die  4000  fl,  so  zu  Frankfurt,  wie  ir  nuemehr  bericht, 
hat  erlegt  soln  werden,  haben  wolt.  Siehe  aber  noch  nit,  wo  sie  sein. 
Uf  das  solliche  an  dem  Pfinzigischem  gelde  nit  uf  künftige  meß  innen 
behalten  und  m.  g.  h.  ferner  schad  und  Unglaube  erfolge.  Ich  setze  in 
keinen  zweifei,  ir  habt  von  den  Herbrotischen  den  wexsel  brief  an  iren 
factor  Bastian  Grieben  über  dreitausent  dreihundert  drei  und  dreisig 
taler,  auch  nuemer  das  gelt  empfangen  haben.  Dan  ich  denselben 
Wechselbrief  bej  Hans  Kecken,  aynem  macheler  alhier,  denen  Hans 
Preiter  sehr  wol  kent,  henausgesunden  (!) ;  und  solen  dieselbigen  3333  taler 
itzig  fastnacht  gefallen.  Wo  es  nit  geschehen,  das  sollich  brief  uber- 
antwurt,  wie  ich  nit  hofien  wil,  das  man  von  stund  gegen  Leipzig  zu 
Yalten  Leysen,  uf  den  ich  den  Wechselbrief  hab  stellen  lassen,  geschickt 
hett,  das  er  solch  gelt  fordere.    Dan  ich  zu  den  Herbrotischn  gesagt, 


Ko.  411-412.     1560.  teS 


das  m.  gnedigster  her  der  curfurst  zu  Coln  dem  Yalten  Leis  sollich 
gelt  zu  tun  und  anderer  orte  s.  churf.  g.  zu  behuef  auszugeben  vor- 
ordnet sei,  aus  ursach,  ich  euch  negst  zugeschrieben.  Hof  aber,  sei 
schon  verricht.  Ich  bitt  auch  vleisig,  dem  Christoff  Ferken  vor  die 
fuufzehenhundert  taler  etlich  kupfer  gemach  antwurten  lassen,  sinteraal 
er  gleichwol  in  allen  dingen  wilhg  und  gewiß  groß  arbeit  in  derselben 
Sachen  getan  und  wol  ayn  fünfzig  krönen  oder  mehr  vertan  hat,  uff 
das  man  yhnen  zu  andern  noten  auch  willig  haben  mocht 

Dem  boeten,  so  diese  brief  gegin  Evsleben  bracht,  sol  die  ufii 
fastnacht  sontag  zu  Evsleben  liebern,  dogegen  ihme  ein  gülden  sol 
geben  werden.  Wo  aber  nit  denselben  sontag  sunder  lenger,  sol  ehr 
nichts  haben.  Werdet  wol  sehen,  das  er  zufrieden;  und  obs  um  einen 
tag  feilete,  nit  so  genau  gesucht  wurde. 

Itzt  nit  mehr:  In  gottes  gnade  uns  allen  bevohlen  und  bin  euch 
zu  freuntlichen  dinsten  ganz  willig.  Hoff,  mit  hulf  des  almechtigen 
daheim  zu  sein  in  der  ersten  fastwoche.  Wirt  nit  wol  ehr  sein  kunnen. 
Got  gebe  gluck  dazu.  Amen.  Trost  mein  alte  wol.  Solt  wol  am  besten 
sein,  das  dieser  brief  zerrissen  wurd  umb  allerlei  ursach. 

Datum  Antorff,  den  14.  Februarii  a°  etc.  60. 

e.  altzeit  williger 

P.  Stoltzer. 

Außenadresse  (zum  Teil  mit  dem  Verschlußsiegel  verloren  gegangen): 
. . .  n  erbarn  und  achtbam  Wolfen 
. .  ten  und  Martin  Obenroth 
. . .  Idisclien  rethen  meinen 
ern  schwegem  zu  aigen  banden. 

Ausfertigung  im  Getoerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  13. 


412.    1560  Februar  29.    Hütte  Luderstadt.    Dr.  Franz 
Schusler  an  Christoph  von  Thun. 

Betriffl  die  Veräußerung  der  Hütte  Luderstadt  und  das  von  Thun  der 

Hütte  vorenthaltene  Gehölz  an  der  Tettau. 

Mein  wiUig  dinst  zuvorn,  emvester  besonder  gunstiger  forderer. 
Ich  kan  euch  nicht  bergen,  das  die  erbarn  vesten  und  weisen  mein 
besondere  gunstige  schweger  und  gute  freunde  Kilian  Kesseler  und 
Wilhelm  Eeiffenstein  sich  mit  etlichen  lehentregem,  so  euch  in  kurzem 
soll^  namhaftig  gemacht  werden,  eines  kaufs  der  hutten  und  hammers 
unter  Luderstadt  gelegen  sampt   derselbigen   ein-   und    zugehorendeu 

CSeachichteq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  40 


626  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


vorgleichen  und  das  ich  von  gedachter  beider  vorkeufer  wegen  abge- 
fertiget,  die  lehen  vormoge  mihr  zugestalter  schrift  zu  überlassen,  ich 
dan  auch  also  volge  zu  tun  erbotig.  Hette  mich  auch  vorsehen,  ihi 
wurdet  auf  geschehene  bitte  auf  der  hutten  zur  malzeit  erschinen  sein, 
Dieweil  ich  aber  bericht,  das  ihr  zu  vorreiten  willens,  hab  ich  nicht 
unterlassen  sollen,  euch  meinem  bevel  nach  schriftlichen  zu  ersuchen, 
Wan  dan  die  vorigen  lehentreger  die  hutten  und  hammer  sampt  der- 
selbigen  zugehorenden  den  zukunftigen  lehentreger  mit  aller  gerechtig- 
keit,  wie  sie  die  gehabt,  vorkauft,  haben  gedachter  Kesseler  und  Reiffen- 
stein  nicht  bevel  getan,  gedachte  lehentreger  auch  das  geholz  an  dei 
Tettau  mit  den  abgehandelten  und  bewilligten  drei  jar  stockraura  aucb 
anzuweisen  und  zu  übergeben;  und  ob  ihr  vorwenden  wollet,  wie  ihi 
euch  hören  lassen  sollet,  das  die  jhar  verflossen,  so  wisset  ihr  euch 
doch  zu  berichten,  das  sol  (!)  jerlich  von  euer  selbst  Verhinderung 
wegen  nicht  hat  können  gekolet  werden  aus  dem,  das  ihr  des  revers 
halben,  denen  ihr  von  wegen  etlichs  geldes,  so  ihr  euers  gefallens  in 
den  handel  legen  wollet,  über  gegebene  lehenbriefe  gesucht,  auch  das 
in  andern  euren  geholzen  daneben  hat  gekolet  werden  sollen,  das  holz 
zu  gebrauchen  nicht  gestatten  wollen,  derwegen  auch  die  jhar  den 
lehentregern  zu  schaden  nicht  haben  laufen  mögen.  So  sollet  ihr  auch 
in  solichem  geholz  einen  mergklichen  und  zuscheinlichen  schaden  getan 
haben;  über  das  habt  ihr  über  gegebene  lehenbriefe  in  des  handeis 
und  hutten  wasser  eine  sage-  und  mahlmulle  gebaut,  welches  den  lehen- 
tregern auch  nicht  zu  leiden,  sonderlich  dieweil  solches  euren  lehen- 
briefen  und  der  huttengerechtigkeit  zuwider,  auch  dem  fischwasser 
nachteilig.  Dieweil  dan  demselbigen  allen  also,  so  bitte  ich  von  wegen 
der  lehentreger  vormuge  meines  bevehlichs  ganz  dinstlichen,  ihr  wollet 
vormuge  euer  briefe,  so  sie  innehaben,  und  nach  Inhalt  euer  bewilligung 
den  zukunftigen  lehentregern  an  dem  geholz  an  der  Tetta  in  die  be- 
willigten drei  jar  zu  vorkolen  und  zu  gebrauchen  gestatten  und  sie 
daran  nicht  hindern,  auch  das  geholz,  so  ihr  daraus  gehauen,  dem 
handel  wiederumb  erstatten  und  die  sage-  und  mahlemulle  abschaffen. 
Das  will  ich  mich  von  wegen  der  lehentreger  dinstlichen  vorsehen  und 
neben  ihnen  willig  vordienen.  Datum  auf  der  hutten  unter  Luderstadt 
a°  60,  den  29.  Februarii 

e.  w. 

Franciscus  Schusler  der  rechte  doctor. 

An  Christof  von  Thun. 

Abschrift  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  11,  XXVIII. 
. 


Ko.  412- 413.    156Ö.  62*? 


413.    1560  März  5.    Leipzig.    Hieronymus  Rauscher  an 
Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Geldsachen.  Hans  Bromms  Unterredung  mit  einem  Diener  der  Manlich 
wegen  der  arresiierten  375  Zentner  Kupfer.  Rauschers  Ratschlag,  wie 
Oraf  Hans  Georg  den  Manlichen  begegnen  könne.  Befriedigung  Furten- 
bachs. 

Wolgeborner  und  edler  graf  genediger  her,  e.  g.  seind  mein  under- 
thenig  ganz  willig  dinst  bevorn.  Genediger  her,  e.  g.  rentmeistern 
Johan  Marholt  hab  ich  die  450  fl  zins,  dem  von  Maltiz  (?)  gehörende, 
uberantwort,  mit  bitt,  e.  g.  wollen  doran  sein,  das  ich  dieselben  die 
woche  Oculi,  ehe  ich  mich  kegen  Frankfort  begebe,  bekommen  und  die 
dohin  brauchen  muge. 

Ferner  kan  e.  g.  ich  in  underthenikeit  nicht  vorhalten,  das  der 
Manlich  diener  einer  kurz  vorschinener  zeit,  wie  man  mir  die  person 
beschreibt,  las  ich  mich  dünken,  es  sei  Conrad  Rauser  gewesen,  zu 
Frankfort  zu  meinem  schwager  Hans  Brummen  kommen  und  ihn  an- 
geredt,  worumb  er  sich  der  kupper  anneme,  die  man  aldo  bekümmert. 
Hat  er  im  die  antwort  geben,  e.  g.  betten  bevholen,  mir  und  Claus 
Brummen,  meinem  schwager,  375  centner  kupper  zu  livern,  als  hat  er 
billich  abwesen  seines  brudern  darumb  geredt,  das  die  Manlich  die- 
selben arestirt.  Er  kunte  aber  nicht  dawider,  muste  es  unsemi  hergott 
bevhelen,  e.  g.  wurden  es  wol  hinausfuren.  Darauf  sich  der  Manlich 
diener  gar  vordrislicher  wort  wider  e.  g.  hat  vornemen  lassen,  die  ich 
e.  g.  zu  erxelen  ein  bedenken,  auch  endlich  gesagt,  do  sie  e.  g.  bruder, 
den  churfursten  zu  KoUen,  nicht  bisher  geschont,  sie  weiten  e.  g.  lengst 
zurecht  pracht  haben  etc.,  mit  vil  andern  selzamen  reden.  Nun  wolte 
ich  mich  treölich  gerne  mit  e.  g.  uff  meinen  vorigen  bericht  und  doctor 
Klingen  gestalten  radschlag  underredet  haben,  wie  nunmer  bei  den 
Manlichen  zu  suchen,  das  sie  den  Frankfordem  hinforder  weder  an 
haubtsum  noch  zinsen  nix  erlegten.  Und  weil  mir  gar  nicht  zweifelt, 
dasselb  hab  im  rechten  kraft,  so  wolt  ich  gerne,  das  man  nun  darauf 
dechte,  wie  e.  g.  muchten  der  scheden,  darein  e.  g.  durch  die  Manlich 
gefurt,  ergezt  werden.  Darzu  achtet  ich  dis  für  ein  argument:  hetten 
e.  g.  gewust,  das  die  Manlich  e.  g.  vorschreibungen  von  den  Frank- 
fordem nicht  zu  sich  pracht,  auch  nicht  alle  Steinachische  geselschafter 
uff  der  Manlich  getrofienen  kupperkauf  notturftige  vorzieht  gethan 
hetten,  so  wurden  e.  g.  sich  mit  den  ManHchen  nicht  eingelassen  haben. 
Haben  nun  die  Manlich  e.  g.  solchs  vorhalten,  und  e.  g.  seind  gleichwol 


628  Urknndenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

durch  dise  Unwissenheit  in  den  contract  kommen  und  desselben  die 
drei  jar  über  umb  vil  tausent  gülden  schaden  gelitten,  so  seind  e.  g. 
die  Manlich  solchen  schaden  zu  erstatten  schuldig.  Dis  werden  e.  g. 
bedenken  und  beradschlagen  etc.  Zum  andern  ist  wol  abzunemen,  das 
die  Manlich  e.  g.  kupper  hemmen  und  uffhalten  werden.  Wie  dem- 
selben furzukommen,  kan  ich  bei  mir  nicht  finden.  Ich  wil  im  aber 
auch  ferner  nachdenken.  Und  was  ich  in  dem  und  anderem  e.  g.  zu 
underthenigem  gefallen  dienen  kan,  sollen  mich  e.  g.  iderzeit  willig 
finden. 

Ich  bitt  aber  auch,  darauf  bedacht  zu  sein,  wie  wir  diese  meß  die 
375  centner  kuper  bekommen  muchten;  e.  g.  haben  ja  so  vil  kupper 
von  uns  endpfangen,  also  das  sie  in  der  Manlich  contract  nicht 
gehören. 

Gleichsfals  bit  ich  auch,  darob  zu  sein,  das  Fortenbach  diese  meß 
muge  befridiget  werden.  Dan  wir  warlich  sonsten  grosse  ausgaben, 
das  ich  zu  solcher  sum  keinen  radt  wüste.  So  ist  das  ein  selzamer 
mann,  der  nicht  mit  im  handeln  lest,  wie  e.  g.  den  kennen. 

Weil  ich  zu  e.  g.  von  wegen  viler  geschaft  und  dan,  das  ich  inner- 
halb zehen  tagen  ken  Dresen  mus,  nicht  hab  kommen  kunnen,  hab  e. 
g.  ich  solchs  alles  dinstlicher  wolmeinung  nicht  verhalten  sollen,  mit 
undertheniger  bitt,  e.  g.  woUens  in  gnaden  vormerken,  dan  derselben 
nach  vormugen  zu  dienen,  erken  ich  mich  ganz  willig.  Datum  ganz 
eilend  Leipzig,  den  5**"  Marcii  im  1560. 

e.  g.  j 

undertheniger  * 

williger 

Jheronymus  Rauscher. 

Außenadresse:  Dem  wolgeboruen  und  edlen  graffen  und  herren  hern  Hans 
Gorgen  graffen  und  herren  zu  Mansfeld  edlen  herren  zu  Heldrungen  etc.  meinem 
genedigen  herren  zu  s.  g.  selbst  banden. 

Eigenhändige  Äusfei-tigung  im  Gewerh.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel, 
Paket  14,  XXXII. 


414.     1560  März. 

Tag  zu  Eger  {xwisdien  den  Grafen  von  Mansfeld  und  den  Man- 


Vor schlag    Wilhelm  Parschs:     Der  Frankfurter  Zentner  galt,  als  der 
Yertrag  mit  den  Manlich  geschlossen  wurde,  11  fl  xu  16  Batzen;  dafür  sollen 


No.  413—414.    1560. 


diese  das  Kupfer  annehmen.  Für  die  vorgestreckte  Summe  sollen  sie 
5  ^0  Zinsen  erhalten ;  die  Summe  soll  mit  2  fl  bei  jedem  Zentner  amortisiert 
werden.  Abrechnung  nicht  in  Leipzig,  sondern  in  Frankfurt.  Auf  jeder 
Frankfurter  Messe  über  die  bezahlt e7i  Kupfer  hinaus  20  000  fl  Verlag  und 
jedesmalige  Abrechnungen.  Dauer  des  Vertragsverhältnisses :  bis  zur  Rück- 
zahlung der  300  000  fl.  — 

Jährlich  10  000  Zentner  zu  liefern,  ist  unmöglich,  da  den  Buchnem  Kupfer 
verschrieben  sind,  die  Fürer  ihren  alten  Vorrat  selber  aufschmelzen  und  sich 
bezahlen  und  die  Steinadler  Gesellschaft  auf  ihren  verlegten  Vorrat  ver- 
wiesen werden.    Höchstens  also  6000  Zentner  Frankf.  Gew.  — 

21.  März  1560: 

Die  Manlichen  stellen  folgende  Rechnung  auf: 

26  Feuer  zu  Eisleben  =  3900  Fuder  Schiefem  =  4680  Ztr.  Kupfer 
12      „      „   Mansfeld  =  3000      „  „         =  4500    „        „ 

9180  aufs  ganze  Jahr 
gerechnet,  doch  wird  nur  ca.  40  Wochen  gearbeitet  =  7344  Ztr. 

davon  ab  Zehnt 734    „ 

Rest  6610  Ztr. 

Unkosten:  (pv  Ztr.  13  fl;  +  30  kr  Einkauf  oder  Hüttengeld) 

bei  7334  Ztr 99144  fl 

Zehntkupfer 9915  „ 

Saigerlohn  pro  Ztr.  4  fl 26440  „ 

Unkosten  und  Fuhrlohti  bis  Frankfurt  (14  gr)     ....      4627  „ 
250000  fl  Hauptgut  und  ca.  50000  fl  Verlag  zu  5^  q    .     15000  „ 

155126  fl 

Demgegenüber  Einnahme: 
1  M  Silber  pro  Ztr.  =  6^670  M  d  10  fl  14  kr    .    .    .     .    67422  fl 
Von  jedem  Ztr.  gehen  8  h  ab;  dann  bleiben  noch  6081  Ztr. 

20  h  Frankf  Gew.  ä  12  fl  48  kr 77839  fl  21  kr 

145261  fl  2Tkr 
Äho  Verlust 9864  fl  39  kr 

Dabei  sei  zu  bedenken,  daß  5°  o  ß^'"'  ^^^  Hauptgut  nicht  ausreicheti 
und  vielleicht  8^  ^  gezahlt  werden  müssen.  — 

Die  Grafen  stellen  eine  Gegenrechnung  auf,  in  der  sie  bei  den  9180  Ztr. 
hU'ben  und  dadurch  einen  Ueberschuß  von  18702  fl  ausrechnen. 

Die  Manlich  fordern,  ihnen  das  3/.  Bergwerk  einzuräumen,  das  sie 
verlegen  wollen;  sie  wollen  den  Frankf.  Ztr.  um  10  fl  zu  16  Batzen  in 
Frankfurt  abrechnen  und  2fl  zur  Amortisation  einbehalten.    Auch  willigen 


630         Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

sie  in  eine  Ablösung,   falls  die  Grafen  andere  Händler  finden   und  ihnen 
die  ganze  Summe  samt  allen  Interessen  zurückzahlen. 

Das  wird  abgelehnt.    Die  Unterhandelnden  gehen  wieder  auseinander. 

Anwesend  waren:  Konrad  Reiser,  Chr.  Manlich  und  D.  Melchior  Kling. 

Abschrift  im,  Gewer  Je.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  20,  IV. 


416.    1560  März  28.    Eisleben. 

Schriftliche  Antwort  der  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Ernst  von 
Mansfeld  an  die  Gesandten  der  Manlich  auf  das  Anbringen  derselben  am 
vorhergehenden  Tage: 

Die  Manlichen  hätten  zu  Ausgang  des  ersten  Jahres  zu  Augsburg  von 
Graf  Hans  Georg  persönlich  gehört,  daß  der  Kontrakt  den  Untergang  der 
Herrschaft  bedeutet  hätte;  außerdem  seien  die  notwendigen  Verläge  nicht 
gewährt,  so  daß  die  Lieferung  der  Kupfer  nicht  erfolgen  konnte.  Die 
Manlich  selber  seien  schuld,  daß  der  Kontrakt  nicht  eingehalten  worden  sei. 
Allen  Vorschlägen  gegenüber  sowohl  zu  Eger  als  hier  zu  Eisleben  hätte 
man  sich  von  seilen  der  Manlich  ablehnend  verhalten. 

Man  wolle  sich  nach  anderen  Kaufleuten  umsehen.  Die  Manlich  sollten 
ihnen  aber  keine  Hindernisse  weiter  in  den  Weg  legen  und  i.  g.  nicht  unter 
die  leute  tragen. 

Die  Befehlhaber  des  Saigerhandels  schlagen  am  30.  März  vor: 

1.  Die  Manlich  sollen  die  ^/^  verlegen. 

2.  Von  den  Kupfern  soll  der  Herrschaft  der  Zehnt  und  außerdem 
jährlich  2500  Zentner  im  voraus  gegeben,  vom  übrigen  die  ge- 
bräuchlichen 1^/2  fl  in  die  Renterei  gezahlt  werden. 

3.  Die  Kupfer  mit  der  feinen  Mark  zu  13  fl  zu  rechnen  und  auf  je 
270  Zentner  100  Taler  Einkauf,  der  in  der  Abrechnung  verrechnet 
wird. 

4.  Die  Garkupfer  auf  der  Saigerhütte  zu  10  fl  (zu  16  Batzen)  ab- 
zugeben an  die  Manlich.  Der  Handel  trägt  nur  Fuhrlohn  bis  zur 
Hütte.  Dagegen  haben  die  Manlich  vom  Steigen  der  Preise  ihren 
Vorteil. 

5.  Von  jedem  Zentner  Garkupfer  behalten  die  Manlich  2  fl  ein. 

6.  Verwaltung  des  Handels  in  Händen  der  Manlich,  alle  Diener  auf 
beide  Teile  verpflichtet. 

7.  Kann  die  Herrschaft  die  Manlich  gegen  die  Frankfurter  „entnehmen'', 
so  müssen  die  Manlich  vom  Handel  abstehen. 

Aufzeichnmigen  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  21,  VI. 


No.  414-416.    1560.  631 

416.     0.  D.  [c.  1560  März  31.]    Die  Grafen  von  Mans- 
feld  an  den  Kaiser  Ferdinand. 

Darstellung  der  Manlichschen  Sache:  1557  Unterhandlungen  mit  den 
Manlich  %u  Augsburg  durch  einen  vertrauten  Rat  und  Diener,  betr.  Darleihung 
von  300  000  fl,  die  innerlialb  von  10  Jahren  zurückzuzahlen  sind,  gegen 
Kupferlieferung.  Und  ist  derselbig  unser  rath  und  diener  von  ihnen  den 
Manlichen  also  eingenomen  worden,  das  er  keinen  unsern  rethen  für 
entlichem  beschlus  des  eontracts  davon  etwas  vormelden  solte.  Es  ist 
uns  auch  der  Inhalt  desselbigen  also  furgetragen,  das  wir  unser 
entlich  verterben,  so  daraus  volgen  wurde,  domals  nicht  haben  be- 
wegen können.  Der  Kontrakt  sei  von  den  Manlich  nicht  eingehalten 
worden ;  trotzdem  hätten  sie  fort  und  fort  Kupfer  gefordert.  Nun  habe  man 
den  Kontrakt  genauer  untersucht  und  erst  die  daraus  entstehende?i  Folgen 
übersehen  können  und  auf  dem  Reichstage  zu  Augsburg  an  den  Kaiser  eine 
Eingabe  gemacht.  Die  Manlich  erboten  sich  auf  das  kaiserl.  Erkenntnis,  ihre 
Hauptstimme  samt  Interessen  zurückzunehmen,  worauf  auch  ein  kaiserl. 
Dekret  ergangen  sei.  Nun  erfahre  man  jedoch,  daß  sie  die  Grafen  beim 
Kaiser  verunglimpft  und  ein  Mandat  erwirkt  hätten,  die  Mansfeldschen 
Kupfer  zu  kommern  ungeachtet  der  alten  Privilegien. 

Die  Manlich  haben  seinerzeit  die  Bezahlung  von  150  000  fl  an  die 
alten  Gesellschafter  übernommen.  Die  übrigen  150  000  fl  sind  folgender- 
maßen erlegt  tcorden:  50000  fl  Ostermarkt  1557,  10  000  fl  Petri  Pauli, 
30'JOOfl  Michaelis  1557,  30000  fl  Ostermarkt  1558,  lOOOOfl  Petri  Pauli 
und  20000  fl  Michaelis  1558.  Diese  Summe  loar  in  10  Jahren  zurück- 
zuzahlen und  alle  Jahr  mit  30000  fl  an  den  gelieferten  Kupfern  abzur- 
rechnen.  Nach  dem  Kontrakt  haben  die  Manlich  kein  Interesse  gefordert; 
dafür  haben  sie  sich  für  30  Jahre  die  Kupfer  für  9^i^  fl  zu  Prankfurt 
pro  Zentner  Frankfurter  Geivicht  verschreiben  lassen,  wofür  die  Bezahlung 
in  Leipzig  erfolgen  sollte.  Do  doch  der  centner  zu  Frankfurt  schwerer 
daii  zu  Leyptzik  und  die  muntze  zu  Leiptzigk  geringer  dan  zu  Frank- 
furt. Und  hat  der  centner  zur  zeit  des  vormeinten  eontracts  eilf  gülden 
gegolten,  den  gülden  zu  sechtzehen  patzen  gerechnet,  und  ist  mitler 
zeit  von  jaren  zu  jaren  gestigen  uff  dreizehen,  vierzehen  und  itzo  funf- 
zehendehalben  gülden.  So  daß  also  nach  Ablauf  von  10  Jahren  die 
Ma.ilich  jährlich  ca.  50000  fl  einfach  einstecken  würden. 

Im  1.  Jahr  sei  das  =  einer  Verzinsung  von  7  fl  18  gr  3  \  pro 
10t  fl,  im  10.  Jahr  =  78  fl  U  gr  5  X  Vom  10.— 20.  Jahr  außerdem 
ein  Geivinn  von  zusammen  446  666  fl  14  gr,  dazu  jedes  Jahr  an  Wechseln 


632  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

ca.  1276  fl  =  in  20  Jahren  25520  fl.  Zusammen  472186  fl  14  gr 
Nachdem  aber  die  Manliehe  von  stund  an  angehoben,  die  kupfer  zu 
steigern,  also  das  sie  die  im  andern  jhare  uff  12  fl  ein  ort  zu  16  patzer 
gebracht  und  nach  gelegenheit  der  berckwerge  mehr  zu  vormuten  (weil 
sie  nicht  allein  diese,  sondern  auch  die  üngrischen  und  Schwätze! 
kupfer  in  iren  banden  haben),  das  sie  dieselbigen  nicht  alle  in  solchen] 
kauf  erhalten,  sondern  ires  gefallens  nach  gelegenheit  der  leuffte  fernei 
steigern  werden;  solche  Steigerung  tregt  ihnen  über  vorangeregter 
vortheil  weiter  zu  uff  idern  centner  1  fl  fünf  patzen,  tut  uff  dreihundert- 
tausend centner,  so  man  ihnen  in  dreissig  jharen  liffern  soll,  400000  fl 

Nicht  nur  jährlich  10  000  Ztr.  Garkupfer  sei  mxm  den  Manlich  xu 
liefern  schuldig,  sondern  auch  die  Kupfer  von  den  für  die  nächsten  5  Jahn 
noch  den  Buchnern  verschriebenen  Feuern  nach  Ahlauf  dieser  Frist,  gleich- 
falls zum  Preise  von  9^J2  fl,  und  ebenso  alle  sonst  noch  produzierten 
Kupfer,  etwa  3000  Ztr.  jährlich  zusammengerechnet,  in  25  Jahren  75000  Ztr. 
davon  Nutzen  pro  Ztr.  etwa  3  fl  8V2  pcti^^^  =  267  500  fl. 

Zusammengerechnet : 
die  ersten  10  Jahre  auf  die  vorgestreckten  300000  fl 
die  anderen  20  Jahre 
durch  die  etwaige  Preissteigerung 
von  den  übrigen  300  Ztrn. 
1375780  fl. 

Mit  allerlei  Gründen  und  Rechtsallegaten  wird  sodann  ausgeführt,  daß 
der  Vertrag  von  Seiten  der  Manlich  in  betrügerischer  Absicht  eingegangen 
und  darum  null  und  nichtig  sei. 

Auf  dem  Tage  zu  Eger  sei  nichts  auszurichten  gewesen.  Sie  bitten 
nun,  beide  Parteien  an  den  kaiserlichen  Hof  zu  bescheiden  und  zu  verJwren 
und  einen  Spruch  zu  fällen  oder  den  Erzherzog  Ferdinand  mit  der 
Schlichtung  der  Angelegenheit  zu  betrauen  und  die  Manlich  zu  ersuchen, 
sich  des  Kommers  zu  enthalten. 

Abschriften  des  von  D.  Melchior  Klinge  verfaßten  Entwurfs  im  Gewerk.  Archit 
zu  Eisleben,  Saigerhatidel,  Paket  21,  V. 


236093  fl 

3  gr 

472186  „ 

u  „ 

400000  „ 

267500  „ 

No.  416-417.    1560. 


417.    1560.    Fastenmesse. 

Reiserechnung  zur  Frankfurter  Fastenmesse. 

Czerunge  uff  der  reise  nach  Frankfurt 
uff  die  fastenmeß  a°  60**''  gethan. 


Lange  Hanssen  zu  schmer  geben  zu  Eisleben  den  22.  Martii. 

idem  zu  stricken. 

dem  schmide  von  dem  wagen  zu  beschlahen. 

idem  Hanssen  uff  sein  furlon. 

zu  Grosen  Sommern  eine  nacht  vorzert  den  23.  Martii 

selb  sechste  und  4  pferde. 
idem  trankgeld  in  der  herberge  geben, 
zu  Erfurt  ein  mittag  den  24.  Martii. 
zu  Arnstad  zwoe  nacht  den  24.  und  25.  Martii. 
trankgeld  des  burgemeisters  diener. 
zu  Gota   ein   mittag  selb   siebende   und  4  pferde  den 

26.  Martii. 
zu  Eisenach  eine  nacht  selb  sibende  den  26.  Martii. 
einem  boten  von  Arnstad,  so  mit  uns  gangen, 
zu  Sehe  ein  mittagsfutter  den  27.  Martii. 
zu  Hirschfeld  ein  nacht  den  27.  Martii. 
dem  schmide  von  einem  eisen  ufzuschlahen. 
zu  Lengelbach  ein  mittagkfutter  den  28.  Martii. 
zu  Kumroda  dieselbe  nacht. 

dem  schmide  vor  2  rink  und  vor  2  fleschen  mit  wein  gefuld. 
zu  Gromberg  ein  mittag  vorzert  den  29.  Martii. 
zu  Friedeburg  ein  nacht  darnach  eodem  die. 
Furstenheusers  diener  trinkgeld  den  30.  Mai-tii. 
dem  balbirer  den  31.  Martii. 
dem  spil  zuzusehen. 

dem  Langen  Hansen  zu  schuen  1.  Aprilis. 
den  spilleuten  eodem  die. 
batzen    dem    schmide    von    2   eisen    ufzuschlahen   den 

3.  Aprilis. 

vor  1  grün  harreß,  1  braun  und  1  schwarz  vorstadt. 
vor  2  h  stepseiden. 


fl 

gr 

^ 

— 

4 

6 

— 

2 

6 

— 

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— 

1 

3 

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1 

15 

— 

1 

2 
11 

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3 

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10 

— 

16 

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1 

6 

6 

3 

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6 

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1 

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3 

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8 

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1 

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— 

6 

— 

— 

6 

— 

— 

2 
6 

1 

2 

— 

6 

— 

— 

2 

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gr 

A 

16 

6 

— 

9 

12 

— 

634  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

thlr  gr    A 

2  18    —    vor  19  V2  ein  leinwand. 
^/a        6    —    den  spileuten  den  5.  Aprilis. 

V2  —    ~    Langhuts  diener  trinkgeld. 


Einnahmegelt   zu  Frankfurt. 

fl      gr     A 

100    —    —    mit  mir  genommen. 
2285    15    —    an  2^  thalern  vom  zolner  empfangen  adj  10.  April. 


Ausgab  kegen  obengemelter  einnähme  zu  Frankfurt. 

thlr     b     A 

138^2  —    —    meister  Ludevs^igen   churf.  goldschmide    zu   Coln   vor 
3  becher,  so  m.  g.  h.  graf  Hans  Ernst  bei  ime  aus- 
nemen  lassen  lauts  des  hern  Cristof  Reinhards  Obli- 
gation den  10.  April. 
500        9    —    dem    hern    zolner    bei    Andres    Schwaben    geschickt 

eodem  die. 
180      15    —    Casteno  von  Meiland  vor  etlich  dobin  zalt  laut  eines 
auszogleins. 
2      —    —    dem  hern  licenciaten  getan  eodem  die. 
1      —    —    vor  mich  ausgeben. 
920      —    —    Lucas  Torisani  von  Florentzia  vor  etlich  seiden  wäre. 
24      —    —    vor  1  ganzen  corteck. 

9      —    —    vor  2  ^  stepseiden. 
120      12    —    Cristof  Kraftern  vor  1  braunen  cermesin  samet  zalt. 

—  10    —    vor  tucher  zu  peck. 

—  8    —    vor  tucher  zu  stred. 

171        5    —    Erasmus  Schlumpt  vor  2  reverersat  samet. 

—  7    —    von  der  pferden   zu  beschlahen  und   zu  schmere  den 

11.  Aprilis. 
100      —    —    Baltzer  Neumaen  wegen  Wulf  Hertungs  den  12.  Aprilis 

—  7    —    vor  selten. 

2571/2  —    —    Ditterich  Hütten  zalt. 

—  16    vor  ein  radebuchsen. 

1        7    —    den  spilleuten  und  zu  trankgelt, 
100      —    —    wegen  des  hern  licentiaten  Claus  Brumen. 


No.  417-419.    1560.  635 


thlr  b  A 

—  6  —  weiß  A  w€ 

78  —  —  zerunge. 

50  —  —  dem  licentiaten  wegen  der  rent. 

Im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  XI. 


418.    1560  April  12.    Magdeburg.    Andreas   Berckiche 
an  Dietrich  Schulte  zu  Quedlinburg. 

Weiß  nicht,  ob  sich  mit  Kupfer  Geschäfte  in  Hamburg  machen  lassen. 
Will  sich  erkundigen.    In  Magdeburg  findet  sich  kein  Kauflustiger. 

Laus  deo  1560  adj  am  12.  Aprilis  in  Magdeburg. 
In  gottis  nahmen  altzeit,  erbar  namhafter  gunstiger  lieber  Derigk 
Schulte.  Euer  schreyben  hab  ich  des  kuppers  halben,  das  zu  Eysleben 
sein  sal,  entpfangen.  Dieweyl  es  meyner  hendel  nicht  sein,  so  weyß 
ich  ßo  ploczlich  keyne  antwort  darauf  zu  geben  und  achte  dafür,  ßo 
etwas  daran  zu  thun,  ihr  solt  die  hendel  besser  wissen  als  ich,  denn 
ich  lange  zu  Hamburg  nicht  gewest.  Doch  hab  ich  nicht  underlassen 
und  heute  dato  nach  Hamburgk  geschriben,  den  kauf  zu  erkunden. 
Was  ich  erfare,  wil  ich  wider  ken  Eysleben  schreyben  an  Obentrodt, 
darnach  er  sich  hat  zu  richten.  Ich  vermerke  hir  auch  nicht,  das  sonst 
imant  das  kupfer  begert  in  dem  hohen  kauffe.  Das  hab  ich  euch  in 
antwort  nicht  bergen  wollen  und  byn  euch  sonst  zu  dienen  ganz 
wylligk.    Datum  eylendt  uts. 

e.  w.  a. 

Andreas  Berckiche. 

Außenadresse:    Dem    erbarn    und     namhaften    Ditterich    Schulte    meynem 
gunstigen  hern  und  guten  freundt  zu  Quedlingburgk. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislebeti,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 
Darauf   (von    Schuttes   Hand)    die    weitere   Adresse:    Dem    achbarn   Märten 
Obentrodt  zu  Eysleben  meinem  freuntlichen  leven  schwager. 


419.    1560  Ostermarkt.    Leipzig. 

Martin  Obenrot  bekennt,  van  Hieronymus  RauscJwr,  burger   und  des 
lats    der   stadt  Leiptzigk,    1000  fl  Wecliselgeld  empfangen  zu  Iiaben  und 


636  Urkundenbuch  zur  Oeschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

verspricht,   die   1000  fl  Münze   {xu  15  Batzen  oder  60  Kreutzern)   in  der 
nächsten  Herbstmesse  zurückzuzahlen. 

Ausfertigung    mit    aufgedrücktem   Siegel   und  eigenhändiger    Unterschrift   im 
Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  XI. 

Auf  der  Rückseite:    Mertten  Abendroth  herbstmesse  a°  60  fl  1041  gr  14  ^, 
herbstmeß  a°  61  gelost. 


420.  1560  April  17.  Augsburg.  Matthias  Manlichs 
Erben  und  Christoph  ManHch  an  den  Grafen  Hans 
Georg  V.  Mansfeld. 

Lehnen    alle    durch    ihren  Diener    Conrad  Reiser  übermittelten  Vor- 
schläge ab. 

Wolgeborner  graf  gnediger  herr,  e.  g.  seyen  unser  underthenig 
dienst  zuvor.  Yon  unserm  diener  Conraten  Reiser  ist  uns  zu  seiner 
haimkunft  die  schriftlich  antwurt  sambt  etlichen  furschlegen,  so  e.  g. 
ime  jungstlich  zu  Eisleben  durch  ire  räth  zustöUen  lassen,  uberantwurt 
worden;  und  hetten  uns  auf  unser  erbar  leidenliches  zu  vil  milte  und 
pilliche  f urgeschlagne  mittel  von  e.  g.  vil  aines  andern  und  der  Sachen 
gleichmesigen  beschaids  versehen.  Dieweil  wir  aber  dise  erstgemelte 
e.  g.  antwurt  und  furschleg  nit  bösser  als  die,  so  uns  hievor  durch 
derselben  räth  zu  Eger  übergeben  worden  und  also  kainer  pillichait 
gemeß,  befinden,  wissen  wir  dern  kains  one  unsern  gewissen  und  ver- 
derblichen schaden  zu  bewilligen  oder  anzunemen.  Und  so  wir  dann 
aus  aller  bisher  gepflegner  handlung  befinden,  das  e.  g.  und  derselben 
brueder  nit  bedacht,  iren  gegeben  brief  und  siglen,  welche  bey  graflichen 
eern,  trauen  und  glauben  (das  wir  nit  weniger  als  ain  geschworn  aiden 
achten)  nachzusetzen,  sonder  denselben  in  mererlay  weg  entgegen  zu 
handien  understeen,  so  wollen  wir  e.  g.  hiemit  nit  bergen,  das  wir  zu 
verhuettung  unsers  Schadens  und  nachtails  e.  g.,  wie  bisher  beschehen, 
weiter  nit  verschonen  konden,  sonder  uns  desjhenigen  behelfen  und 
gebrauchen  muessten,  dessen  wir  in  craft  e.  g.  aignen  brief,  handschrift 
und  sigel,  auch,  wie  vorgemelt,  darin  verleibten  trauen  und  glauben s 
und  sonst  aller  pillichait  nach  ze  thon  befuegt  sein,  wie  wir  uns  dann 
ze  thon  endlich  furgesetzt  und  e.  g.  soliches  lauter  angezaigt  wollen 
haben.    So  wir  doch  sonst,  da  uns  das  gelaist,  so  e.  g.  uns  aller  erber- 


No.  419-422.    1560.  ^ 


und  pillichait  nach  zu  thon  schuldig  ist,  e.  g.  vil  lieber  darfur  in  under- 
thenigkait  gedient  hetten.    Datum  Augspurg,  17'^°Aprihs  ano  etc.  60. 
e.  g.  underthienstliche 

weylandt  Matthias 
Manlichs  erben, 
Christoff  Manlich. 

Außenadresse:  Dem  wolgeborneu  herrn  herm  Hans  Georgen  graven  und  heim 
zu  Mansfeld  und  edlen  herm  zu  Heldrungen  meinem  gnädigen  hern. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  21,  VI. 


421.  1560  April  25.  Wien.  Kaiser  Ferdinand  an  die 
Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld 
und  die  Vormünder  des  Grafen  Bruno:  Georg  von 
Werter  und  Christoph  Weissenfeis. 

Hat  für  die  Manlichsche  Streitsacke  eine  Kommission  eingesetzt,  nämlich 
Herzog  Johann  Friedrich  den  Mittleren  zu  Sachsen  und  Bürgermeister 
und  Rat  der  Stadt  Nürnberg. 

Ausfertigung  mit  eigenhändiger  Unterschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerhandel,  Paket  21,  V. 

Ebendort: 

1.  Abschrift  der  Kommission  des  Herzogs  Johann  Iriedrich  d.  M.  zu  Sachsen. 

2.  Transsumpt  der  Kommission  des  Bürgermeisters  und  Bats  der  Stadt 
Nürnberg,  ausgestellt  durch  Bürgermeister  und  Bat  der  Stadt  Leipzig 
Montag  nach  Cantate  1560  mit  Siegel  und  beglaubigt  durch  Signet  des 
Notars  und  Leipziger  Batsschreibers  Mathaeus  Nicolaus, 

beide  Kommissionen  vom  25.  April  1560. 


422.  1560  April  25.  Leipzig.  Hieronymus  Rauscher 
an  Christoph  Rhode ,  Wilhelm  und  Hans  Reiffen- 
stein  und  Yalten  Blankenburg. 

Lehnt  es  ab,  ihnen  3000  fl  aus  dem  Handel  auf  ihre  Hauptgüter  vor- 
zustrecken. Habe  von  den  Straub  auf  den  alten  Vorrat  f statt  20000  fl) 
nur  10000  fl  erhalten. 


6S8  Ürkun()enbuch  zur  Creschichte  des  MansfeldiBchen  Saigerhandels. 

Mein  freundlich  willig  dinst  bevorn,  erbare  wol weise  und  furnherae 
besondere  gunstige  herrn  und  schweger.  Euer  schreiben  von  22.  dieses 
an  mich  und  meinen  schwager  Claus  Prummen  haltende  hab  ich  heut 
dato  entpfangen  und  seines  abwesens  eröffnet  und  vorlesen,  daraus 
vornomen,  dasirbegert,  euch  zu  ablegung  etthcher  dringlichen  schulden 
uff  itzt  furstehenden  ostermarkt  ein  3000  fl  aus  dem  handel  uff  euere 
heubtgueter  furzuseczen.  Ob  ich  nun  wol  für  meine  person  geneigt, 
euch  nicht  allein  in  dem  zu  wilfahren,  sondern  auch  euch  sonsten  an- 
genehme dinst  zu  bezeigen,  so  wist  ir  doch,  wie  es  leider  umb  den 
handel  gelegen,  und  das  man  schwerlich  und  mit  großer  muhe  zu  dem- 
jenigen, das  wir  albereit  schuldig  und  künftigen  markt  bezalt  sein  will 
und  mus,  radt  werd  finden  kunnen.  Und  domit  ir  sehen  muget,  in  was 
beschwernis  euch  und  gemeiner  geselschaft  zu  erhaltung  allerseits  treu 
und  glaubens  ich  mich  gestekt,  so  übersende  ich  euch  hiemit  zwei  vor- 
zeichnis ,  wie  ich  die  diese  fastenmes  zu  Frankfort  von  Philips  Lem- 
bergern  endpfangen,  daraus  ir  sehen  muget,  was  für  grosse  untregliche 
summen  wir  bede  zu  Frankfort  bedurft  und  diesen  ostermarkt  haben 
müssen.  Und  ob  es  wol  an  dem,  das  wir  zu  Frankfort  von  wegen  des 
grafen  20000  fl  uff  den  alten  vorrad  von  den  Strauben  endpfangen,  so 
haben  doch  die  Strauben  uff  ihre  schuld  10000  fl  innenbehalten  und 
uns  nicht  mer  denn  10000  herausgeben.  Was  eine  solche  geringe 
summa  kegen  so  grosser  schuld  tun  kan ,  habt  ir  als  die  verstendigen 
bei  euch  selbst  abzunehmen.  Nun  hat  der  liebe  gott  geholfen,  das  zu 
Frankfort  idermann  gestillet.  Wie  aber  die  leut  diesen  markt  zalt 
werden  und  wo  man  zu  solcher  grossen  summen  kommen  wird,  das 
weis  got.  Dann  ich  bei  meinen  ehren  sagen  mag,  das  ich  noch  zur 
zeit  zu  keinem  pfennig  rat  weis;  do  man  mir  auch  nicht  hilft,  weis  ich 
mich  worlich  nicht  lenger  uffzuhalten;  werde  die  leut  an  euch  und 
andere  geselschaftar  weisen  müssen,  dann  man  ja  gott  lob  wol  weis, 
das  ichs  für  meine  person  nicht  schuldig.  Darumb  bitt  ich,  ir  wollet 
nicht  allein  mich  entschuldiget  nehmen,  das  ich  euch  in  jezigem  euerm 
begern  nicht  willfahre,  sondern  auch  ufi  wege  helfen  denken,  wo  man 
muchte  zu  gelde  kommen,  die  schulden  des  handeis  damit  zu  zalen. 
So  bin  ich  des  erbietens,  inmassen  ich  zuvorn  auch  getan,  mich  als 
bürgen  und  selbschuldigen  darfur  zu  vorschreiben.  Wolte  ich  euch, 
denen  ich  zu  dienen  ganz  willig,  in  eil  zu  begerter  antwort  nicht  vor- 
halten.   Datum  Leipzig,  den  5.  Aprilis  im  1560, 

e.  w.  g. 

Jeronimus  Rauscher  s»'. 


No.  422-424.    156Ö.  639 


NacJischrift :  Die  vorzeichnis  der  schulden  schikt  mir  wider,  den 
ich  kein  abschrift  davon  hab.  So  ist  Lemberger  nicht  hie,  das  ichs  von 
im  anderweit  fodern  kunte.  Wird  erst  im  markt  von  Frankfort  her- 
kommen. 

Was  auch  graff  Cristoff  der  10000  fl  halber,  so  er  uns  diesen  markt 
erlegen  soll,  an  den  churfürsten  geschriben  und  ich  ferner  darauf  sup- 
plicirt,  habt  ir  hie  beivorwart  zu  vornehmen. 

in  eil. 

Außetiadresse :  Den  erbarn  und  wol weisen  Cristoff  Rhode,  Wilhelmen  und 
Hansen  Reiffenstein  und  Valten  Plankenbergk  meinen  besonder  gunstigen  hern 
und  schwegeiTi  sampt  und  besondem. 

Eigenhändige  Ausfertigung  im  Getcerk.  Archit  zu  Eislehen,  Saigerhandd, 
Paket  19,  XXXVIU. 


423.   1560  April  27. 

Schultheiß  und  Schöffen  des  Gerichts  des  heiligen  Reichs  Stadt  Frank- 
furt laden  die  Grafen  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer 
und  Hans  Ernst  auf  Anstichen  des  Anwalts  der  Manlich  Johann  Pfleger 
zu  Frankfurt  auf  den  36.  Tag  nach  Insinuation  der  Ladung  vor,  damit  der 
AnwaÜ  die  Kammer  vertrete  und  die  Klage  anhöre. 

Abschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJiandd,  Paket  21,  VII. 

Insinuirt  ist  diese  citation  durch  der  Frankfurter  geschwornen  boten  den 
4.  May  umb  7  uhr  Vormittage. 


424.  1560  April  27.  Augsburg.  Matthias  Manlich  d.  J. 
und  Christoph  Manlich  an  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld. 

Einmahnungsbrief. 

Dem  wolgebornen  und  edlen  herrn  herrn  Hans  Jörgen  grafen 
zu  Mansfeld  edlen  herrn  zu  Heideringen  etc.  entpieten  wir 
Mathias  Mannlichs  seligen  erben,  in  namen  derselben  Mathias 
Mannlich  der  jung,  und  Christoff  Mannlich  für  sich  und  seine 
brueder  als  mitgesellschafter  unser  underthenig  dienst  etc. 

Fordern  ihn  wegen  Nichthaltung  des  vor  drei  Jahren  geschlossenen  Kontrakts 
auf,  das  sy  alsbald  und  unverzogenlich  nach  verkündung  dises  unsers 


640  Ürkundenbuch  zur  Gescliichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

briefs  mit  e.  g.  selbs  leib,  vier  raisigen  knechten  und  fünf  laistbarn 
pferden  in  der  Rom.  kay.  m*  und  des  heiligen  reichsstat  Regensburg  und 
daselbst  in  Michel  Straßers  des  gastgeben  offne  herberg,  die  wir  e.  g. 
hiemit  zur  laistung  wissentlich  benennt  haben  wollen,  in  laistung  ein- 
reiten,  also  das  e.  g.  zum  lengsten  in  acht  oder  zehen  tagen  in  der 
herberg  seyn,  daselbst  zeren,  laisten  und  recht  unverdingt  geselschaft 
halten  wollen  nach  laistens  recht;  und  also  sollen  weder  e.  g.,  noch  der- 
selben knecht  oder  pferd  ausser  solicher  laistung  nit  komen  noch  davon 
ledig  werden,  wir  und  unsere  mitverwandten  seyen  dann  zuvor  laut 
obberurter  verschreibung  umb  kupfer  und  gelt,  auch  allen  redlichen 
erlitten  costen  und  schaden  volkomenlich  ausgericht  und  vernuegt 
worden.  Mit  dem  weitern  vermelden  und  anhang,  das  wir  uns  unserer 
verschribnen  underpfand,  auch  desjenigen,  dessen  wir  in  kraft  gemainer 
recht  und  unserer  habenden  Obligation,  auch  desselben  allgemeinen 
landgeprauchs  weiter  gegen  e.  g.  allenthalben  befuegt  sein,  hierdurch 
mit  nichten  begeben,  sonder  uns  das  alles  austruckenlich  vorbehalten 
und  davon  in  bester  form  zierlich  protestiert  haben  wollen. 

Ausfertigung  mit  aufgedrückten  Siegeln  und  Unterschriften  Matthias  Manlichs 
tmd  Christoph  Manlichs  (dessen  Siegel  heute  fehlt)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerhandel,  Paket  21,  VI. 


425.    1560  Aprü  29  oder  Mai  4.     Eisleben.    Graf  Hans 
Georg  und  Gebrüder  an  die  Manlich. 

Antwort  auf  das  Sehreiben  vom  17.  April  1560. 

Führen  ihnen  noch  einmal  zu  Gemüte,  daß  niemals  bei  Turcken, 
beiden,  Juden  oder  andern  unchristen  ein  solcher  beschwerlicher  con- 
tract,  darüber  ein  gantze  graffschaft  zu  boden  gehen  muste,  geschlossen 
sei;  ja,  ehrliche  leute  solten  sich  Schemen,  dieses  zu  suchen.  Die 
Manlich  selber  seien  aus  dem  Kontrakt  geschritten  und  hätten  sich  dem 
Kurfürsten  von  Köln  und  dem  Kaiser  gegenüber  damit  einverstanden 
erklärt,  ihr  Geld  zurückzunehmen.  Sie  könnten  daher  jetzt  nichts  verlangen 
als  ihr  Geld;  und  da  man  sich  hierüber  nicht  geeinigt  habe,  so  sei  eine 
kaiserliche  Kommission  zur  Schlichtung  des  Streites  beantragt  worden.  Die 
Manlich  hätten  mit  ihrem  schnarchen  und  pochen,  auch  anhaltung  der 
kupfer  die  Kaufleute  in  Frankfurt  abgeschreckt.  Für  allen  Schaden  werde 
man  sie  haftbar  machen.     Und  wo  yhr  vom  kommer  nicht  abstehet. 


No.  424-426.    156Ö.  Wl 


wollen  wir  euch   mit  gleicher  muentz  hin  und  widder  also  zu  bezalen 
wissen,  daß  ihr  nicht  großen  gewinst  treiben  sollet. 

Reinkonzept   (cersehieden   datiert)   im    Geicerk.    Archiv   zu    Eisl^ben,     Saiger- 
handel,  Palcet  21,  VI. 


1-26.  1560  April  30.  Urach.  Hans  Ungnad  Freiherr 
zu  Sunnegg  an  Christoph  Fanwiller,  Mansfeldisehen 
Faktor  zu  Nürnberg. 

Fordert  ihn  auf,  gemäß  eitier  Zusage  des  Grafen  Hans  Georg  von 
Mansfeld,  1500  //  voti  einer  Schuldsumme  desselben  an  Hans  Raspel, 
Faktor  der  ManlicJischen  Erben  xu  Xürnberg,  zu  bezahlen. 

Mein  freundlich  dienst  zuvor,  lieber  freund  Fhanwuller.  Ich  zaig 
uch  hiemit  an,  das  der  hoch-  und  wolgeborn  her  Hans  Jörg  graf  zu 
tfansfeld  mein  freundlicher  lieber  her  schwager  für  sich  und  sein  ge- 
)rueder  mir  und  meiner  freundlichen  lieben  gemahel  ein  benantliche 
uma  gelds,  so  wir  innen  vor  etlichen  jaren  zue  sonderer  freundschaft 
urgesetzt,  schuldig  und  verschrieben  sein.  Als  ich  aber  wollermelten 
raffen  forbenandte  ganze  summa  samptdem  Interesse,  mir  auf  jetzigen 
icibtziger  ostermarkt  zu  Leibtzig  oder  Nürnberg  erlegen  zu  lassen, 
ermog  aufgerichter  verschreibung,  geburlich  aufgesagt,  hat  er  sich 
essen  gleichwoll  etwas  beschwert  und  mich  gebeten,  wolte  im  zu 
reuiidschaft  ein  wenig  diesser  zeit  für  gut  nemen  und  mit  dem  andern 
och  lenger  gedult  tragen.  So  wolle  er  auf  diesen  jetzigen  Leibtzischen 
stermarkt  mir  bey  euch  als  seinen  factor  zu  Nürberg  funfzehen- 
undert  guldin  muntz  sampt  den  Zinsen  auf  guete  rechnung  erlegen 
issen,  die  ich  von  euch  werde  zu  fordern  wissen.  Dieweil  ich  dan  an 
lergemelts  herren  graffen  zusagen  kein  zweifei  habe,  sonder  mich 
enzlich  versiehe,  er  mir  in  diessem  glauben  halten  werde,  so  ist  mein 
•euudlich  bitt,  do  euch  derhalben  ainicher  befellich  zuekeme,  ir  berurte 
umma  gelds  der  funfzehenhundert  gülden  sampt  der  Verzinsung  der 
[anlichischen  erben  factor  zue  Nürnberg  Hansen  Raspell  gegen 
burlicher  quittantzen  von  meinetwegen  erlegen  und  bezallen  wollet, 
as  will  ich  umb  euch  freundlich  wider  beschulden  und  tue  euch 
iemit  den  gnaden  gottes  befellen.  Datum  Urach,  den  letsten  Aprilis 
6(). 

G'»chichtsq.cl.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  41 


642  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Öaigerhandeis. 


Es  ist  auch  mein  freundlich  bitt,  wollet  mich  mit  disem  aigei 
potten  verstendigen,  ob  euch  bisher  noch  kein  beschaid  von  obgedachten 
grafen  von  Mansfeld  zukomen. 

Hans  üngnad 
f.  h.  z.  S.  etc.  per  manum  pp. 

Außenadresse:.  Dem  erbarn  und  furnemen  Christoffen  Fhanwuller  Mans 
feldischem  factor  zu  Nürnberg  meinem  gueten  freund. 

Ausfertigung  mit  eigenhändiger  Unterschrift  im  Geweric.  Archiv  zu  Eislehe\ 
{Beilage  zu  Fanuillers  Brief  an  Obenrot  vom  10.  Mai  1560),  Paket  26,  XIV. 

Barauf  die  Notiz  von  lanwillers  Hand: 

-i-  1560  + 

adj  6.  Aprill  (!)  in  Nurmberg 

empfangen  von  herrn  Hans  Ungenad  etc. 


427.     1560   Mai  1.    Eisleben.     Graf   Hans  Geor^   vor 


ö 


Mansfeld  an  D.  Schwarzenberger. 


Trägt  ihm  die  Manlichsche  Angelegenheit   vor.     Trotzdem   die  Manlic 
selber  vom  Kontrakt  zurückgetreten  seien  und  demnach  keinen  iveiteren  Ar 
Spruch  auf  Kupfer  hätten,   hat  sich  der  rath  zu  Erankfort  understandei 
unsern    handelsverwanten    Hieronimus    Rauschern    zu    Leipzigk    un 
seinen    mitgeselschafteren   376^/2  centner   kupfer,   so   ihnen,   eher  un 
zuvor  wir  mit  den  Manlichen  einigen  contract  aufgericht,  an  stadt  ihn 
vorlege    eigentumblichen   zugestanden,    zu   Frankfurt   am    Meyen    m 
arrest   und   kummer   zu   beschlagen.    Der   Arrest   sei   nicht   aufgehobe 
wordeil,    trotzdem   der  Bat   aufgeklärt   und  auf  die  Privilegien  der  Graf 
hingewiesen  sei   (welche   bei   stadtlicher   ausgedrugkter  poen    50  ma 
lotiges  gut  vermagk,  das  unsere  und  unserer  handelsverwanten  kupft 
Silber,   blei   und   alles,   was   dem    bergkwergk   anhengigk,    widder  i 
Wasser  noch  zu  lande  nicht  gekümmert  noch  angehalten  werden  sollen* 
Schwarzenberg  solle  daher  entweder  selber  oder  durch  den  Fiskal  des  Kammer-- 
gerichts  beim  kaiserl.  Kammergericht  Zitation  und  Ladung  wider   der 
zu  Frankfurt  ausbringen. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  21,  VII. 


Xo.  426  -  430.    1560.  642 

-428.    1560    Mai  1.    Eisleben.     Graf  Hans   Georg   von 
Mansfeld  an  den  Rat  zu  Augsburg. 

Gibt  eine  Darstellung  des  Streits  mit  den  Manlich  und  ersucht  ihn.  den 
jl/anlich  die  A)Testiei'ung  des  Kupfers  xu  untersagen  und  sie  aufxufordein, 
sich  des  Schmähens  xu  enthalten. 

Konzept  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  21,   VII. 

Abschrift  Rechtferiigtoigsschretbens  der  Manlich  an  den  Rat  ebenda,  anscheinend 
vom  Rat  in  Abschrift  den  Grafen  überschickt,  denn  diese  ertieiiern  ihr  Gesuch  in 
ähnliclier  Weise  am  8.  Juni  1560. 


429.  1560  Mai  2.  Eisleben.  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  den  Sächsischen  secretarius  Johann 
Rudolf. 

Ersucht  ihn,  dafür  xu  wirken,  daß  einem  etwaigen  Arrest  von  Mans- 
feklischem  Kupfer  durch  die  Manlich  nicht  stattgegeben  icird. 

Konzept  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel.  Paket  21,   VII. 


480.  1560  Mai  3.  Nürnberg.  Christoph  Fan^viller  an 
die  Mansfeldischen  Räte  AVolf  Roth  und  ^lartin 
Obenrot. 

Habe  von  dem  ihm  übersandten  Kupfer  bereits  112  Zenttier  67  h  an 
Welser  abgegeben  und  wegen  der  übrigen  124  Zentner  bereits  mit  Hans 
Paar  unterhandelt,  so  daß  er  jetxt  nicht  gegen  bar  verkaufen  und  2000  fl 
nach  Leipzig  schicken  könne.  Paur  will  durch  Gebr.  Stephan  und 
Hans  Geyger  1000  Taler  bezahlen,  f  Sendbrief  an  ihren  Diener  in  Leipzig 
Simon  Denhard.)  Franz  Deschlers  Befriedigung  mit  loOO  fl.  Kupfer- 
preis in  Xürnberg  11 1/2  //.  Konkurrenz  des  von  den  Augsburgem  ein- 
geführten Schwazer  Kupfers.  BezaMung  von  1000  fl  an  Jörgen  Koch, 
der  außerdem  100  Taler  fordert. 

Laus  deo  semper  1560  jar  adj  3  May  in  Noraberg. 
Ernveste  fursichtig   gunstige   weyse   herren,   herr  Wolf  Rott  und 
lierr  Martin  Abenrodt,  euch  seyen  mein  ganz  guetwillige  dinst  zuvoran. 
Gunstige  weyse  herren,  adj  30  Aprill  zu  nacht  empfing  ich  vom  Hans 


644  Ürkundenbucii  zur  Geschickte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Diel  von  der  hutten  an  der  Stainach  ain  schreiben,  sampt  2  karen  mit 
garkupfer,  wegen  18  centner  Frankfurter  gewicht,  darin  er  mir  vermeldung 
tut,  die  kupfer,  so  ich  mit  dem  bevelch  empfangen  hab,  in  mein  haus 
lygen  zu  lassen,  bis  uff  Aveyter  beschaid.  Hab  ich  gleichwoll  die  zeyt 
her  sunderlichen  verlangen  gehabt,  zu  wissen,  woliin  ich  die  wenden 
oder  geben  soll,  doch  von  kainem  ort  kain  beschaid  empfangen.  Dann 
wde  mir  Albrecht  Gugl  alhie,  ee  dann  er  gen  Frankfurt  verritt,  anzaygt, 
seines  erachtens  so  wurden  die  geraelten  garkupfer  doch  zuletst  dem 
herren  Welser  geburen  uff  die  7000  taller,  darmit  er  mit  im  beschlossen 
hett.  Und  bin  also  vom  herren  Welser  so  oft  umb  kupfer  angesuecht 
worden,  das  ich  derwegen  auf  sein  vil  anhalten  und  ich  kain  beschaid 
empfangen  hab,  das  ich  darin  vermerken  hett  muegen,  die  kupfer  an 
ander  ort  zu  wenden,  das  ich  dem  herrn  Welser  den  20  Aprill  uff  drey 
wagen  112  centner  67  h  kupfer  geliebert  hab,  änderst  Versehens  gar 
nit,  es  werde  dann  ganz  woll  getan  sein  Avorden. 

Das  ich  aber  nun  in  des  Hans  Diels  schreiben  den  30.  Aprill  ver- 
nim,  das  ich  200  centner  garkupfer  verkaufen  solt  umb  par  gelt,  dar- 
mit 2™  goldgulden  oder  so  vil  taller  jetzigen  Leiptzigker  markt  dahin 
darumb  ordnen  soll,  sollicher  beschaid  ist  zu  spat  mir  angezaygt,  zudem 
ich  auch  die  kupfer  zergentzt,  wie  oben  vermelt,  dem  hern  Welser 
davon  geliebert  112  centner  67  h,  das  ich  also  noch  bey  banden  hab 
ungefarlich  124  centner.  Hab  ich  in  disser  stund  mit  Hans  Pauren, 
mesingprenner,  gehandelt,  im  dieselben  verkauft,  aber  doch  noch  nit 
abgewogen,  den  centner  zu  11 V2  A  ii^ib  pargelt;  dargegen  er  mir  zu- 
gesagt, jetzund  dissen  Leiptzker  ostermarkt  durch  Steffan  und  Hans 
Geyger  gebruder  zu  Nurmberg  1000  talier  euch  zu  erlegen  nach  Inhalt 
diß  eingeschlossen  sendbriefs  an  iren  diener  jetz  in  Leipz.  Die  wist 
von  Simon  Thenhart,  irem  diener,  zu  empfahen.  So  verhofl'  ich,  die 
kupfer  sollen  noch  mer  dann  lOOO  taller  bedreffen.  Das  ich  aber  noch 
nit  wissen  kan,  wie  vill  mer,  ist  die  ursach,  das  ich  die  kupfer  erst 
als  morgen  ditto  w^irde  abwegen  lassen,  alsdann  euch  verner  bericht 
von  schreiben,  wie  dem  allem  ist. 

Zudem  kain  ich  euch  nit  unangezaigt  lassen,  das  ich  von  dem 
Frantz  Deschler  zum  oftermal  ersucht  bin  worden  von  wegen  11  1500, 
die  er  haben  soll  von  wegen  Jörgen  Kochs.  Dieweil  ich  aber  von  euch 
bisher  derhalben  gar  kain  wyssen  oder  bevelch  hab,  so  hab  ich  doch 
bisher  den  Deschler  mit  gutten  worten  aufgehalten,  das  ich  hoffnung 
sey,  disser  1500  fl  von  euch  antwurt  zu  gewarten,  wie  im  die  bezallung 
beschehen  soll.  Wolt  derhalben  mir  bericht  tun,  Avie  er  die  bezalhing 
haben  soll. 


No.  430-431.    1560.  645 


Und  ob  es  die  gelegenhait  will  geben,  das  noch  kiipfer  geschickt 
wurde,  so  versehe  ich  mich,  die  auch  zu  verkaufen  in  dissem  preß  zu 
11  1  .  tl  pargelt. 

Anderergestalt  uff  lieferung  wist  ich  jetzund  nit  rat,  dann  die 
mösingprener  wollen  gar  nichts  zuvor  herausgeben,  dieweyl  die  Augs- 
purger abermals  so  gar  vill  Schwatzser  kupfer  hieher  gan  lassen. 

So  vill  die  tl  1000  belangen ,  die  Jörgen  Koch  auf  Palmarum  hat 
haben  sollen,  habt  ir  für  dissem  bericht  von  mir,  das  ich  im  hab  durch 
sein  factor  Conrat  Posch  die  bezalt  nach  Inhalt  euers  bevelch,  als  ich 
die  hab  empfangen  von  den  Seralerischen.  So  aber  der  Koch  an  disen 
1000  tl  nit  benyegig,  sunder  will  noch  100  taller  darzu  haben,  dem 
wert  ir  vvoU  wysen  zu  tun. 

Hab  euer  herlykayt  sunst  auf  diß  mals  nichts  mer  zu  schreiben, 
dann  was  euch  imer  lieb  und  dinst  ist  und  gott  in  gnaden  bevolhen. 
Actum  Nürnberg  utt  supra 

e.  f.  w. 

dinstwilliger 

Christoff  Fan  willer. 

Außenadresse:  Den  ernvesten  fursichtigen  und  weisen  herrn  Wolf  Rott  und 
Martin  Abenrodt  Mansfeldischen  redt  etc.  meinen  gebietenden  herrn  jetzund  in 
Leiptzigk. 

Eigenhändige  Ausfertigitng  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisld)cn ,  &iigerJutndcl, 
Pahet  26,  XIV. 


431.    1560  xAlai  10.   Leipzig. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  verschreiben 
Sebastian  Welser,  der  ihnen  auf  der  letzten  Frankfurter  Fastenmesse 
6000  fl  vorgestreckt  hat  (die  als  Abzahlung  für  Bonaventura  Furtenbach 
gedient  haben),  762  Zentner  Garkupfer  (den  Zentner  für  10  ^i^  fl). 

Wir  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  gebrudere  graven  und  hern 
zu  Mansfeld  edle  hern  zu  Heldrungeu  bekennen  vor  uns,  unsere 
brudere  und  jungen  vetter  und  unser  aller  erben  hirmit  öffentlich,  das 
wir  uns  mit  dem  erbarn  und  vesten  unserm  besondern  gunstigen  lieben 
Sebastian  Welser  des  rats  zu  Normbergk  eines  kupferkaufs  nach- 
v'olgendermaß  vereinigt  und  verglichen  haben:  Nemlich  gedachter 
Sebastian  Welser  hat  uns  in  nechst  vergangner  Frankfurter  fastenmeß 
ach:tausent  gülden  muntz,  einundzwanzigk  groschen  vor  ein  gülden, 
in  siebentausent  tallern  zu  vierundzwanzigk  groschen  gerechent.  bar- 


646  Urkundenbucli  zur  Geschichte  des  Mansfeldiscben  Saigerhandels. 


über  in  unser  sicher  gewärsam  antworten  lassen,  der  wir  ihne  und 
seine  erben,  und  wem  es  sonsten  von  notten,  quidt,  ledigk  und  loß 
sagen.  Darauf  haben  wir  ihme  zugesagt  und  versprochen,  zusagen 
und  vorsprechen  auch  hirmit  in  craft  dis  briefes  bey  unsern  greffelichen 
waren  worten  und  gutem  glauben,  das  wir  gedachtem  Sebastian  Welser, 
seinen  erben  oder  getreuen  Inhabern  dis  briefes  von  ausgange  disses 
Leiptzigischen  ostermarkts  an  in  den  nechsten  3  monaten  190^/9  centner 
rein  garkupfer  und  volgent  nach  ausgang  der  ersten  3  monat  widde- 
rumb  in  den  nechstvolgenden  3  monaten  abermals  190 V2  centner  gar- 
kupfer und  nach  ausgang  der  andern  3  monaten  widderumb  in  den 
nechsten  darnach  kommenden  3  monaten  abermaln  190  V2  centner  gar- 
kupfer und  letzlich  nach  ausgang  der  dritten  frist  der  3  monat  aber- 
maln in  den  nechstvolgenden  3  monaten  darnach  190  Vq  centner  gar- 
kupfer, als  das  von  ausgang  disses  itzigen  ostermarkts  ditz  laufenden 
60.  jhares  bis  zu  ausgange  des  künftigen  ostermarkts  des  61.  jhars  in 
obberurten  4  fristen  die  762  centner  rein  garkupfer  Normberger  gewichts, 
iden  centner  zu  10^,2  ^i  ^H^s  uf  unser  wagnus  und  uncosten  in  abschlag 
vorgemelter  8""  fl  in  di  Stadt  Normbergk  ane  allen  lengern  verzugk 
sollen  und  wollen  antworten  und  libern  lassen,  also  das  solche  liberung 
der  762  centner  kupfer  vor  ausgang  des  künftigen  Leipzigischen  oster- 
markts des  61.  jhars,  wie  vermelt.  volkommenlich  und  gewislich  ge- 
scheen  soll.  Was  sich  alsdan  im  selben  markt  in  entlicher  abrechnung 
befinden  wirdet,  das  wir  an  kupfer  über  die  8""  fl  gelibert,  denselben 
rest  sol  uns  Sebastian  Welser  widderumb  herauszugeben  schuldigk  sein. 
Im  fahl  aber,  do  wir  oder  unsere  mitbeschriebene,  welchs  doch  nicht 
sein  noch  gescheen  sol,  an  obbestimpter  liberunge  einer  oder  mehr  zeit 
seumig  sein  wurden,  so  geben  wir  dem  Welser,  seinen  erben  oder 
treuen  innehabern  disses  briefes  hirmit  gewalt  und  macht,  unsere  silber 
und  kupfer,  wo  und  welch  enden  sie  die  antreffen  mögen,  zu  kommern, 
aufzuhalten,  zu  sich  zu  nehmen,  zu  vorkaufen  und  ires  gefallens  dar- 
mit  zu  handeln  und  zu  gebaren,  bissolang  sie  ires  ausstants  sampt 
billichen  kosten  und  scheden  genzlich  und  gar  zu  billicher  gnuge  hab- 
haft und  bezalt  worden  seint;  in  welchem  fahl  sie  wider  recht  noch 
einige  obrigkeit,  auch  wider  uns  nit  sollen  gehandelt  haben.  Wie  wir 
uns  dan  disfals  des  rechtens  und  aller  anderer  behelf,  so  wir  vor  uns 
gebrauchen  und  anziehen  mochten,  für  uns  und  unsere  mitbeschriebene 
genzhch  und  gar  wollen  vorziehen  und  begeben  haben.  Treulich  und 
ane  alle  geferde.  Zu  urkunt  haben  wir  unsere  insigelle  wissentlich 
an  dissen  brief  hengen  lassen,  den  wir  graf  Hans  George  für  uns  und 
in  volmacht  wolgedachts  unsers  brudern  graf  Peter  Ernsts  mit  eigener 


No.  431-432.    1560.  647 


band  underschriben  haben.  Gescheen  zu  Leipzigk,  den  10.  tag  des 
monats  Mail  nach  Christi  un.^ers  hern  und  heillants  gebiirt  im  funf- 
zehenhundert  und  sechtzigisten  jhare. 

Abschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisigen,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV. 

Ausfertigung  auf  Pei-gament  mit  1  Siegel  in  Holzkapsel  (das   erste   ist   uhje- 
killen)  im  Kreisarchiv  zu  Nürribsrg  D -Urkunden. 

Auf  der  Bückseite  der  Abschrift:    Dis   gelt   ist   zu    abzaluuge  Bunaventura 
Forteubachs  heuptsumma  und  zins  kommen. 


182.    1560  Mai  10.    Nürnberg.     Christoph  Fanwiller  an 
Martin  Obenrot. 

Anweisung  auf  1000  Taler  hei  Hans  und  Steffan  Geijger.  Mahnbrief 
des  Freiherrn  Hans  üngnad  zu  Sunnegg.  Fanwillers  Bemühung,  1000  Ztr. 
Garkupfer  gegen  Barzahlung  zu  verkaufen.     Weisen: 

Laus  deo  semper  15G0  jar  adj  10  May  in  Nurmbergk. 

Ernvester  gunstiger  herr  Abenrodt,  euch  seyen  mein  guetwillige 
dinst  zuvor  an.  Adj  2  ditto  habt  ir  mein  jungsts  schreiben,  ich  euch 
nach  Leiptzk  gesandt,  sampt  einem  briefly,  helt  in  1000  taller,  die  ir, 
oder  wer  sunst  von  wegen  m.  g.  h.  im  markt  Leiptzigk  ist,  empfangen 
soll  durch  Hanns  und  SteflPan  die  Geyger.  Yerhoff,  soll  solliche  suma 
one  Verzug  erlegt  sein  worden.  So  hab  ich  noch  an  den  verkauften 
126  centner  garkupfer  einzunemen  fl316.  Erwart  ich  von  euch  bericht, 
wie  ir  die  fl  15C0,  so  Franz  Deschler  von  wegen  Jörgen  Kochs  haben 
oll,  hieher  verordnet.  Wer  noch  fl  1200  gegen  im  zu  tun,  zu  den 
»emelten  fl  316. 

Neben  dem  sende  ich  euch  beylygenden  brief  i),  der  mir  zugeschriben 
worden  von  dem  woigebornen  herren  herren  Hans  Ungenad  freyherr 
zu  Sunneck  etc.,  der  auch  fl  1500  begert.  Hab  ich  seinen  gnaden 
widerumb  geschriben,  ich  hab  derwegen  noch  kain  wyssen :  es  möchte 
aber  teglichen  derhalben  bericht  komen;  zaige  ich  alsdann  iren  gnaden 
an.    Werft  im  also  wysen  zu  tun. 

Fürs  ander  ist  mir  auch  von  euch  ein  schreiben  adj  8.  ditto  wol 
zukomen.  Den  Inhalt  von  wegen  1000  centner  garkupfer,  ob  ich  die 
zwischen  hie  und  Michaely  zu  lyffern   versprechen   kunte,   da    halbe 


')   Vgl.  Nr.  426. 


648  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


zallung  darfur  herausgelyhen  wurde,  handien  künde,  hab  ich  mein 
versuchen  getan,  aber  bey  kainem  nichts  gehandelt,  die  ursach,  sie' 
habens  nicht  im  vermügen,  gelt  heraus  zu  leyhen.  Sie  stecken  noch 
hinder  meinen  herrn  von  Nurmberg,  die  inen  für  langest  furgestreck 
haben.  Was  diser  zeyt  nun  bey  dem  Hans  Pauren  und  Endryß  Behum 
kupfer  umb  pargelt  zu  verkaufen,  denen  ich  doch  das  auch  verkauft 
hab.  Aber  so  vil  mit  inen  gehandelt,  ob  mer  kupfer  hieher  geschickt 
wurde,  so  nemen  sie  die  an  zu  11  fl  10  ß,  obs  gleich  2  in  300  centner 
wer,  und  die  zallung  von  stund  an  darneben  getan.  Andere  nemens 
woll  auch  gern  an,  aber  uff  zeyt  3  oder  4  raonett  nach  lyfierung  zu 
bezallen.  Was  hierin  euer  gelegenhait  will  sein,  m.  g.  h.  iren  gnaden 
zum  pesten,  dem  werdt  ir  wissen  nachzugedencken. 

Die  weil  ich  nicht  woll  mecht  getan  haben,  das  ich  dem  hern  Welser 
die  112  centner  garkupfer  gehebert  hab,  die  ich  umb  pargelt  solt  ver- 
kauft haben,  so  kain  derhalben  der  herr  Welser  mit  merer  kupfer- 
lyfferung  dester  lenger  aufgehalten  werden  und  in  der  weil  wider 
kupfer  zum  verkaufen  gesandt  werden.  Doch  wie  ir  hierin  im  woll 
werdt  wissen  zu  tun. 

Hab  euch  auf  dismal  sunders  nichts  zu  schreiben,  dan  was  euch 
jeder  zeit  dinstlich  lieb  ist  und  gott  in  gnaden  treulichen  bevolhen. 
Dattum  wie  oben  statt  etc.  — 

e.  e.  j 

dinstwilliger  ' 

Cristoff  Fanwiller. 

Außenadresse:  Dem  ernvesten  f ursichtigen  und  weisen  herrn  Martin  Abcn- 
rodt  Mansfeldiscbem  radt  etc.  meinem  gebiettunden  herrn. 

Eigenhändige  Ausfertigung  im  Geivefrk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandcl, 
Faket  26,  XIV. 


433.    1560  Mai  12  (Vergl.  Juni  7). 

Die  Grafen  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer  nnd 
Hans  Ernst  von  Mansfeld  verschreiben  Christoph  und  Karl  Fürer  jährlich 
2500  Zentner  Kupfer,  die  bis  dahin  den  Buchnern  verschrieben  gewesen, 
und  setzen  fest,  in  welcher  Weise  die  von  den  Fürern  übernommene 
Schuld  der  Grafen  hei  den  Buchnern  amortisiert  werden  soll. 

Wir  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  gubernator  des  herzogtumbs  Lutzel- 
burgk,  Hans  Albrecht,   Hans  Hoier  und  Hans  Ernst  gebruder  graven 


No.  432-433.     1560.  649 


und  hern  zu  Mansfelt  edle  hern  zu  Heldrungen  vor  uns,  auch  von 
wegen  des  wolgebornen  unsers  freuntlichen  lieben  jungen  vetteni  graven 
Bruno,  auch  aller  unser  lehenserben,  erbnehtnen  und  nachkomen  bekennen 
mit  dissem  unserm  offnen  brief  vor  idermennigklich:  Nachdem  wir  uns 
uff  Ostern  des  verschinen  57'*°  jars  mit  den  erbern  und  namhaften 
Peter  und  Jheronimusen  den  Buchnern  gevettern  sambt  iren  mit- 
verwanten  geselschaftern  des  seigerhandels  zu  Greffental  in  eynen  be- 
nanten  kauf  uff  fünf  jar  lang,  als  jerlich  zum  w^enigsten  umb 
2500  centner  rauhe  kupfer,  eingelassen,  dergestalt  das  sy  uns  vor  ein 
jeden  zentner  kupfer,  die  feine  mark  haltend,  sechtzehen  und  ein 
halben  gülden  zu  21  gr  entrichten  und  ein  jedes  lot  vor  ein  halben 
gülden  ab  oder  zu,  wie  sich  der  gehalt  durch  bestendige  prob  befinden 
wurd,  bezalen  und  darüber  zwantzigktausent  gülden  jerhch,  das 
hundert  mit  funfen  zu  verzinsen,  furstrecken  solten,  wie  dan  gescheen. 

Und  sich  aber  zugetragen,  das  sich  geraelte  Buchner  gehn  uns 
wolmeinend  erboten,  wo  wir  unser  herschaft  merer  bestes  mit  berurten 
versprochnen  kupfern  zu  suchen  wüsten  und  ihnen  ihr  furgestreckt 
gelt,  als  di  bestimpten  zwanzigktausend  gülden,  wider  erlegen,  das  sy 
unbeschwert  sein  wolten,  von  obbestimptem  kupferkauf  gutwillig  ab- 
zustehen und  uns  unsere  vorschreibunge  widderumb  zuzustellen,  wir 
auch  ane  das  mit  den  erbern  vesten  unsern  besonder  lieben  Christoöen 
und  Carl  den  Furern  gebrudern  und  des  kleinen  rats  zu  Nurmbergk 
uns  einer  handlang  umb  aufschmelzung  ethchs  Vorrats,  so  durch  ire 
Verlag  erzeugt  und  di  daraus  gemachte  kupfer  uff  Luderstetter  hutten 
uns  zum  besten  zu  seigern  lassen,  verglichen  haben,  lauts  darüber  uff- 
gerichter  verschreibung,  das  wir  dem  allen  nach  uns  mit  gedachten 
(/'hristoff  und  Carln  den  Furern  so  weit  verglichen,  das  sy  zu  mer  be- 
furderung  itzt  gemelts  Luderstettischeu  seigerhandels  uff  unser  gnedigs 
und  bithchs  ansuchen  gewilligt  haben,  uns  zu  ablegung  der  Buchner 
versprochen  kupferkaufs  die  vorbestimpten  zwanzigtausent  gülden  fur- 
zustrecken,  darauf  sie  dann  im  itzigen  Leipzigischen  ostermarkt  den 
Buchnern  zehentausent  gülden  bar  bezalt  und  sich  gegen  ihnen  obligirt 
haben,  die  andern  zehentausent  gülden  sambt  einem  jarzins,  als  1000  fl, 
uf  nechstkommenden  Leipzigischen  michelsmarkt  auch  zu  entrichten. 

Auf  welches  die  Buchner  uns  unsere  vorschreibunge  uberantwort 
und  wir  uns  mit  den  Furern  mit  wolbedachtem  mut  und  irer  wol- 
n: einenden  bewilligung,  welchermassen  sy  solcher  irer  ausgelegten 
summa  Avider  habhaft  und  bezalt  werden  solten,  uf  nachvolgende  maß 
verglichen  haben : 


650  Urkuiidenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Nemlich  nachdem  wir  den  Buchnem  verschrieben  gewesen,  ihnen 
jerlich  zum.  wenigsten  2500  centner  rauhe  kupfer  von  unsern  Mans- 
feldischen und  Eislebischen  feuern,  als  fünf  feuern  zu  Mansfelt,  eilfthalb 
und  einen  dritteil  feuer  zu  Eisleben,  so  hievor  die  Arnstetter  geselschaft 
verlegt  und  innen  gehabt,  uff  fünf  jar  lang,  jedes  besonder,  zu  libern, 
verschriben  gewesen,  daran  noch  von  dissem  markt  an  zwey  jar  hinder- 
stellig  sein, 

so  sollen  und  wollen  wir  gemelten  Christoffen  und  Carl  den 
Furern  oder  iren  erben  von  dissem  Leypzigischen  ostermarkt  an  di 
nechstvolgenden  zwey  jar,  ein  ides  besonder,  auch  zum  wenigsten 
2500  centner  rauhe  kupfer  von  obbestimpten  Mansfeldischen  und  Eis- 
lebischen feuern  dem  Luderstettischen  seigerhandel  zum  besten  in  der 
wag  zu  Eisleben  durch  jederzeit  unsere  verordnete  bsfelchhaber  libern 
und  antworten  lassen.  Und  sol  in  solchem  handl,  weil  uns  derselbe 
mit  uff  gewin  und  verlust  geht,  jeder  zentner  kupfer  mit  der  feinen 
mark  umb  17  fl  und  das  lott  minder  oder  mehr  umb  ein  halben 
gülden  auf  oder  ab,  wie  sonst  in  unser  herschaft  gebreuchlich,  ver- 
rechnet werden. 

Damit  aber  die  Eurer  der  20"*  fl,  so  sy  den  Buchnern  zalt  und 
vorgewiset,  wider  one  iren  nachteil  habhaft  Averden  mugen,  haben  wir 
gewilligt  und  tun  es  hirmit  wissentlich  in  craft  dis  briefes,  das  sy  uft' 
jeden  centner  kupfers  drey  gülden  uff  erber  gut  rechnung  innenbehalten 
und  das  interesse,  als  vom  hundert  5  fl,  in  ausgeben  verrechen  sollen, 
dawidder  wir,  noch  unsere  erben  uns  nit  setzen  wollen.  Und  da  sy 
solchergestalt  berurter  summa  sampt  geburlichem  interesse  in  den 
nechsten  zweien  jarn  aus  dem  handel  nit  genzlich  konten  bezalt  werden, 
so  sollen  sie  sich  des  ausstants  uff  nechstberurte  maß  die  darnach 
volgende  jar  erholen.  Im  val  aber,  da  sie  nach  ausgang  der  ersten 
zweier  jar  den  seigerhandel  aus  iren  henden  geben  musten,  so  sollen 
sy  doch  zuvor  und  eher  davon  abzutreten  nit  schuldig  sein,  es  sey 
ihnen  dan  nit  allein  der  hinderstellige  rest  der  20""  fl  sampt  gebur- 
lichem interesse,  sondern  auch  alle  dasjenige,  so  sy  durch  Wechsel  oder 
in  ander  wege  dem  handel  zu  gut  aufgenomen,  genzlichen  und  gar 
vergnügt  und  bezalt,  dafür  wir  ihnen  unsere  hutten  Luderstedt  mit 
allem  vorrat,  auch  die  obgemelten  zu  diesem  handel  geschlagene  feuer 
zu  Mansfeld  und  Eisleben  sampt  yrm  vorradt  hirmit  in  der  besten  form 
und  weyß,  wie  solchs  zu  recht  am  creftigisten  gescheen  soll,  kan  oder 
mag,  zu  einem  rechten  willigen  underpfand  wollen  eingesetzt  und 
hipothecirt  haben.  Dan  der  erber  und  billigkeit  nach  unser  gemut  und 
meynung  nit  ist,  weil  cli  Eurer  disen  Handel  allein  uns  zu  gut  treiben 


No.433.    1560.  651 


das  sj  desselben  einichen  schaden  tragen  sollen.  Und  ist  ferner 
zwuschen  ihnen  und  uns  abgeredt,  damit  sy  sieh  der  verleg  und  be- 
zalung  der  kupfer  halben  desto  besser  darnach  zu  richten,  das  ihnen 
wöchentlich  zum  wenigsten  50  centner  ausserhalb  deren  kupfer,  so 
sonsten  dissem  handel  vom  alten  vorrat  von  uns  vorschrieben,  in  der 
wag  zu  Eisleben  in  abkurzung  der  2500  zentner  sollen  gelibert  werden. 
Im  tahl  aber,  da  es  unser  und  des  berkwerks  notturft  erfordern  wolt, 
andere  mehr  kupfer  umb  bar  gelt  zu  vorkaufen  lassen,  so  wollen  wir 
dieselben,  oder  da  wir  sunsten  die  mer  bekumen  mugen,  disera  handl 
in  bestimbtem  kauf  auch  zukommen  und  solches  iederzeit  der  Furer 
verordenten  factor  zu  Eislebeu  vierzehen  tag  zuvorn  vermelden  lassen, 
damit  er  sich  mit  dem  geld  darnach  hab  zu  achten.  Doch  sollen  uf 
solche  kupfer  die  3  fl,  wie  von  den  2500  centnern  gemeldet,  nit  ab- 
gekürzt, sondern  der  verlege  zu  gut  für  foll  bezalt  werden. 

Was  aber  sonsten,  als  wie  gemelt,  wöchentlich  50  centner  gelibert, 
dieselben  kupfer  sol  man  nach  gelegenheit  des  handeis  und  der  verleg 
alweg  in  vier,  fiinf  oder  sechs  wochen  unsern  des  handeis  befelchhabern 
bezalen. 

Weiter  ist  durch  uns  abgeret  und  uff  beiden  teilen  gewilligt,  wo 
die  handl  ung  mit  den  Manlichen  von  Augspurg  ufi  di  wege  gericht, 
das  die  oft  erwenten  2500  centner  kupfer  uff  lengere  jar  furbehalten 
kirnten  werden,  das  uff  den  val  die  abzalung  der  20""  fl  uff  4  jhar 
solten  gericht  werden,  nemlich,  das  uff  jeden  zentner  kupfer  nur  zwen 
gülden  abgekürzt  und  das  Interesse  im  handel  solte  verrechent  werden 
mit  aller  Obligation  und  versicherunge,  wie  oben  von  den  zweien  jaren 
vermeldet. 

Was  dan  die  silber  belangt,  die  mugen  die  Furer  nach  des  handeis 
gt.'legenheit  und  bestem  verhandeln.  Doch  damit  unsere  regalien  und 
munzfreiheit  erhalten,  sollen  die  silber  der  meiste  teil  in  unser  munzs 
gen  Eisleben  gelibert  werden.  So  sollen  auch  die  Furer  die  garkupfer 
unserer  halben  unvorhindert,  wohin  sie  wollen,  uff  gut  rechnung  ver- 
ordnen und  verkaufen. 

Wir  wollen  sy  auch  sonsten  allenthalben  im  handl  unvorhindert 
lassen  und  weder  mit  burgschaft  oder  furleyhung  wider  iren  willen  mit 
ni^hte  anlangen,  noch  beschweren,  auch  derwegen  mit  kainen  Ungnaden, 
de  einiche  furstreckung  begert,  uns  kegen  ihnen  erzeigen  oder  vor- 
ne men  lassen. 

Darkegen  und  derwegen  das  die  Euerer  uns  und  unser  wolfart 
befurdern,  haben  wir  ihnen  zugesagt  und  versprochen,  zusagen  und 
versprechen  ihnen   auch  hiermit  craft  dieser  vorschreybung,  das  wir 


652  Urkuudenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhaudels. 


ihnen  den  halben  teil  von  den  2500  centner  kupfer,  so  von  den  Buchern 
abgelost,  auch  anderer  kauf  kupfer,  so  sye  die  Euerer  durch  ihre  eigene 
Verleihung  zuvvegen  pringen,  der  gewinnung,  was  uff  der  seierhutten 
durch  gottes  Verleihung  erlangt,  wollen  zu  gut  kommen  und  folgen 
lassen  nach  laut  einer  besonderen  abrede,  so  gezwifacht  und  von  peiden 
teilen  gesigelt.  Alles  getreulich  one  geverde.  Des  zu  warera  urkund 
haben  wir  unsere  secret  hieunden  uffgetruckt  und  uns  mit  eigen  banden 
underschriben.  Geschehen  am  12  tag  Mail  der  wenigem  zal  im 
sechtzigisten  jar. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  V. 


434.  1560  Mai  16.   Eisleben.     Die  Mansfeldischen  Räte 
an  die  Manlich  in  Augsburg. 

Antwort  auf  deren  Emmahnungsschreiben  vom  27.  Ajyril.  Protestieren 
dagegen,  da  die  Manlich  selber  zu  Augspurg  vor  der  key :  may :  von  dem 
wucherischen  contracte  genzlich  abgestanden  und  gewiUiget,  euer  ge- 
lihen  geld  widerzunehmen.  Es  handle  sich  also  nur  um  die  Rückzahlung 
der  Geldsumme,  über  die  man  sich  noch  nicht  habe  einigen  können,  weil  die 
Manlich  keinen  Vorschlag  angenommen.  Darumb  muß  ein  richter  sein, 
der  darüber  erkennet,  wie  die  zalung  gescheen  sol;  ordentlicher  Richter 
seien  der  Kaiser  und  dessen  Kommissare. 

Abschriften  und  Beinkonzepte  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel, 
Paket  21,  VI. 


435.    1560  Mai  17.    Nürnberg.    Christoph  Fan  willer  an 
Martin  Obenrot. 

Bezahlung  von  1500  fl  an  Herrn  Hans  Ungnad.  Eintreffen  dreier 
Ladungen  Kupfer  und  Verkauf  derselben  an  Steff'an  und  Hans  Kunler. 
Bezahlung  von  500  fl  an  Franz  Deschler.  Arrest  der  Manlich  auf  Kupfer. 
Schwatzer  Kupfer  in  Nürnberg  nicht  vorhanden,  überhaupt  jetzt  günstige 
Verkaufsgelegenheit.     Welser.     Christoph  Fürer. 

Laus  deo  semper  1560  jar  adj  17.  May  in  Nurmberg. 

Ernvester   gunstiger  und   lieber   herr  Abenrot,    euch   seyen  mein 
guetwillige  dinst  zuvor  an. 
6.  May  hab  ich  beder  Inhalt  vernomen.    Voigt  antwurt; 


^^o.433— 43o.    1560.  653 


Erstlich  der  1500  fl  belangen,  die  dem  herren  herrn  Hans  üngenad 
gehören,  die  hieher  gesandt,  ich  alsdann  ime  zuschicken,  sollichs  gelt 
bin  ich  hieher  gewertig  zu  empfahen. 

Fürs  ander  euch  zu  berichten,  das  ich  adj  14.  May  von  der  huetten 
Stainach  empfangen  hab  3  wagen  mit  garkupfer.  Haben  in  Xurmberg 
gvvegen  centner  107  h  57,  hab  ich  umb  par  verkauft  dem  Steffan  und 
Hans  Kunler  gebruder,  den  centner  zu  11  tl  12  ß  6  h,  sollen  sie  mir 
zalien  in  8  tagen. 

Darvon  entrichte  ich  und  bezali  dem  Franz  Deschler  in  namen 
Jörg  Kochs  500  fl,  wiewol  Franz  Deschler  nit  woU  zufriden  wurt  sein, 
dieweil  er  an  handschryft  hat  umb  1500  fl,  das  ich  im  nun  500  fl 
geben  soll,  dieweil  dann  euer  schreiben  jetzund  belanget  nit  mer  in 
sich  helt  dann  500  fl.  Dann  ich  hab  zuvor  von  wegen  Jörg  Kochs 
bezalt  zu  ostern  dem  Conrat  Posch  fl  1000,  die  ich  in  Xurmberg  von 
des  Öemlers  fuctor  hab  empfangen  ;  dann  dazumal  mir  schreiben  ward, 
das  ich  gemelte  1000  fl  solt  dahin  entrichten.  So  laß  ichs  darbey 
pieiben  biß  uff  verner  berycht. 

Fürs  drytt,  das  aber  die  Mannlich  m.  g.  h.  die  garkupfer  zu  arres- 
tiren  furhabens  sein,  dieweil  dann  m.  g.  h.  derhalben  hieher  an  einen 
erbarn  rat  zu  Nurmberg  und  Augspurg  schreiben,  trage  ich  bey  mir 
nit  sorg,  das  die  Mannlich  ihrem  furhabens  werden  nachkomen. 

Das  ich  die  kupfer  jetzund  umb  pargelt  verkaufen  kan,  ist  die 
ursach ,  das  der  Welser  jetzund  nit  1  h  kupfer  mer  hat.  So  sein 
jetzund  nit  Schwatzser  kupfer  alhie ,  wiewoll  man  teglich  wider 
Schwatzer  kupfer  gv;ertig  ist.  Dieweil  dan  nit  vil  Schwatzer  kupfer 
verbanden,  und  ich  dem  Welser  jetz  nit  kupfer  lieö"er,  so  kain  ich  die 
kupfer  umb  pargelt  verkaufen,  dann  der  Welser,  auch  die,  so  Schwatzer 
kupfer  haben,  geben  die  auf  zeyt  hin  gleichwoll  ain  ort  teurer. 

Nun  ligt  mir  der  herr  Welser  an  umb  kupfer,  hett  die  3  wagen 
gern  gehabt;  so  wird  ich  im  aber  kains  nit  liebern,  ich  hab  dann  von 
euch  oder  andern  derwegen  bericht.  Zudem  hab  ich  im  zuvor  113 
centner  kupfer  mer  gehebert,  dann  ich  tun  solt  haben.  Derhalben 
underlast  es  nit,  mir  jederzeit  zu  vermelden,  wann  kupfer  gesant  wirf, 
wohin  ich  des  wenden  soll. 

Ich  versehe  mich,  alle  monatt  an  2  in  3  hundert  ceutner  kupfer  zu 
verkaufen.  Jetzund  hat  es  woU  die  frag,  wie  oben  verraeldt,  das  wann 
ich  jetz  alsbald  noch  an  400  centner  kupfer  hett,  weste  ich  die  umb 
pargelt  zu  verkaufen.  Sollichs  habe  ich  auf  euer  begeren  zur  antwurt 
aiiizuzaigen  nit  underlassen  muegen. 


654  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Baigerhandels. 

Wolt  doch  ratten,  dem  herren  Welser  auch  zu  gueter  zeyt  sein 
anzall  kupfer  gelieffert  werden,  damit  man  den  Welser  jederzeit  guet- 
willig  haben  kunt.    Werd  im  wissen,  woll  zu  tun. 

Herr  Cristoff  Fuerer  sagt,  sein  bruder  sev  zu  Leiptzk;  bey  dem 
werdt  ir  allen  beschaid  haben,  derhalben  hab  er  so  lang  nit  geschriben. 

Hab  euch  auf  dißmall  sunders  nichts  mer  zu  schreiben,  dann  was 
euch  jederzeit  lieb  und  dinst  ist.  Und  gott  in  gnaden  bevolhen. 
Actum  utt  supra. 

e.  dinstwilliger 

Christoff  Fanwiller. 

Außenadresse :  Dem  ernvesten  und  fnrnemen  Martin  Abenrott  Mansfeldi- 
schem  rentmayster  meinem  gonstigen  und  gebietenden  herrn. 

Eigenhändige  Ausfertigung  im  Getverlc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel, 
Paket  26,  XIV. 


436.    1560  Juni  7.    (vgl.  Mai  12.) 

Christoph  und  Karl  Fürer  zu  Nürnberg  übernehmen  die  Begleichung 
einer  Schuldsumme  (20000  flj  der  Grafen  Hans  Georg  zu  Mansfeld 
und  Gebrüder  bei  den  Buchnern;  dafür  werden  die  den  Buchnern  bis 
dahin  von  bestimmten  Feuern  verschriebenen  2500  Zentner  Kupfer  dem 
Luderstädter  Handel  verschrieben.  Auch  verpflichten  sich  die  Fürer,  für 
de7i  Handel  weitere  Kupfer  bis  zu  2000  Zentner  zum  Preise  von  17  // 
p-o  Zentner  zu  kaufen. 

Laus  deo. 

Auf  heut  fraytag  den  7.  Juny  im  tausentfanf hundert  und  sechtziu- 
sten  jar  hat  sich  der  wollgeborn  und  edell  her  her  Hans  Jörg  graf  und 
her  zu  Mansfelt  etc.  for  sich  und  wegen  s.  g.  brüder  und  jung  vett(M  ii 
mit  den  erbarn  Cristoff  und  Carl  den  Fuerern  zu  Nurmberg  norh- 
volgender  artigkel  vorglichen : 

Erstlichen  soll  es  mit  dem  alten  vorrat,  wie  es  pis  daher  gehalten 
ist  worden,  playben  vormuge  uffgerichter  verschraybung,  also  das  jar- 
lich  funfzehenhundert  centner  kupfer  von  den  vier  feuern  vonii 
Untern  Rottenperg  ynnen  den  F\ierern  soll  in  die  wagen  zu  Eislebon 
geliffert  werden,  nemlichen  wochentHch  ungefarlich  in  drayssig  centnor. 
Dargegen  solln  sie  vorplicht  sain,  alle  quartall  fundundzwaynzig  hun- 
dert gülden  zu  vorlege  der  koln  und  huttenunkost  in  die  handelstuben 
zu  zalln  und  dan  wayter  zu  abzalln,  wie  diß  vergangen  jar  besehclicn, 


:S*o.  435— 4S6.    1560.  65i: 


vorrichten.  Und  so  noch  gehaltner  jarrechnung  im  handtel  Überschuß 
gewunen,  soll  ra.  g.  h.  zu  glitt und  playben. 

Zum   andern,   diewayl   die  Fuerer  den   Buchnern    die   zwaynzig- 

tausent wegen   der  vorschri n    fundund- 

zwaynzig  hundert ablossen,   so   hat   dar- 

gegen   m.  g.  h.  ynnen  jar gemelte   funfiindzwaynzig  hundert 

centner  knpfer,  yden  centner  mit  der  faynen  mark  laut  der  vorschray- 
bung  umb  siebenzehen  gülden  hinwiderumb  vorsprochen,  doch  der- 
gestalt, das  ynnen  wöchentlich  funftzig  centner  und  darunter  nit  von 
nochvormelten  feuern,  auch  one  einiche  Verhinderung  in  die  wagen  zu 
Eisleben  der  Fuerer  befelchhaber  geliflert  werde.  Soll  also  dray  feuer 
unterm  Faulensehe  und  dray  feuer  Eichenhaussers  hutten  zu  Eisleben, 
mer  dray  feuer  zu  Mansfelt,  die  Oberhütten.  Darzu  solln  die  vorord- 
neten factorn  den  Fuerern  verplicht  sain,  die  kupfer  anders  nymand 
dan  den  Fuerern  oder  yrn  befelchhabern  in  Eisleben  zu  lifFern.  Und 
da  der  feuer  eins  oder  mer  still  lege,  ein  andrs  an  di  statt  zu  verord- 
nen, soll  m.  g.  h.  verplicht  sain. 

Zum  dritten  ist  auch  abgeredt,  das  wegen  der  zwaynzigtausent  fl 
vorlayhunge,  so  die  Buchner  empfangen,  die  berurte  funfundzwaynzig 
hundert  centner  knpfer,  waß  der  liebe  gott  in  der  saygerung  zu  gewin 
geben  wurt,  der  halbe  tayl  den  Fuerern  noch  gehaltner  rechnung  zu 
gutt  gehen  und  playben.  Ydoch  das  darvon  die  zins  jarlichen,  so  uff 
die  zwaynzigtausent  fl  mit  fünf  pro  c.  gehen  wurt,  darvon  abzogen 
und  bezalt  werden. 

Zum  vierten  so  hat  wollgedachtr  m.  g.  h.  sich  mit  den  Fuerern 
vorglichen,  das  allewege  von  gemelten  funfundzwaynzig  hundert  centnern 
kupfers  an  ydem  centner  dray  gülden  zu  ablegung  der  berurten 
zwaynzigtausent  fl  von  den  siebenzehen  fl,  so  in  die  herschaft  vor 
die  kupfer  zalt  Avurt,  ynnen  gelassen  werde.  Wurde  es  aber  sacb,  das 
vorgedachter  m.  g.  h.  sich  mit  den  Manlichen  verglich  oder  die  hand- 
lung  dahin  rieht,  das  die  bemelten  funfundzwaynzighundert  centner 
kupfer  nymands  über  die  vorglichne  zway  jar  anzusprechen  hett,  uff 
den  fall  woUn  die  Fuerer  verplicht  sain,  die  zwaynzigtausent  fl  in 
vier  jarn,  als  alle  jar  funftausent  fl,  ydoch  das  an  den  kupfern  an 
ydem  centner  zwen  fl  abgezogen ,  bezalt  nemen.  Und  was  zuvor  mer 
dan  zw^en  fl  were  inbehalten  zu  befurderung  des  vorleges,  solchen 
Überschuß  widerumb  erausgeben. 

Zum  fünften  ist  auch  die  vorglaichung  geschehen,  da  einhundert 
oder  mer  centner  kupfer  in  der  herschaft  zu  vorkaufen  vorfille,  solln 
die  Fuerer  verplicht   sain,   for  yden   centner   kupfer   mit   der  faynen 


656  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

mark  siebenzehen  gülden  zu  zalln,  ydoch  dergestalt,  das  ynnen  solchs 
allewege  ein  vierzehen  tag  zuvor  wurt  angezaygt,  hiermit  sie  sich  mit 
dem  gelt  gefast  machen  konnten,  auch  das  es  ufiFs  jar  über  funfzehen- 
hundert  centner  bis  in  zwaytausent  centner  nicht  lauffe.  Dan  sunst 
konnte  man  die  kupfer  uff  der  sayerhutten  nicht  mit  nutz  arbeyten. 

Und  waß  dan  auch  von  dissem  kauf  kupfer  uff  der  hutten  unser 
hergott  zu  gewin  bescheret,  sollen  die  Fuerer  wegen  yrer  Versetzung 
des  gelts  und  anderer  muhe  auch  den  halben  gewin  haben  und  der 
andr  halbe  tayl  m.  g.  h.  playben. 

Damit  aber  diß  alles  wollgedachter  m.  g.  h.  gewilligt,  haben  sich 
die  Fuerer   erpotten,  noch  abzallung  der  zwaynzigtausent  fl  s.  g.  hin- 

widerumb  mit  eyner  suma genugsam 

so  sich  in  wayter forzusetzen. 

Was  aber  der  alt  fooradt  anlangt,  daraus  die  funfzehen  hundert 
centner  oder  mer  kupfer  gemacht,  soll  in  allewege  m.  g.  h.  der  gewin 
allen  playben. 

Desglaychen  was  das  vorhanden  sayn  wurt,  soll  auch  in  ein  rich- 
tige rechnung  pracht  und  for  ein  haubtgut  in  die  rechnung  gezogen 
werden,  ausserhalb  die  hutten,  darvon  soll  kain  abzuge  aus  der  ge- 
winung  gesatzt  werden ,  so  lang  die  bestimbten  jar  wern. 

Letzlichen  soll  es  mit  den  silbern,  in  die  herschaft  zu  liffern,  ge- 
halten werden  noch  laut  der  vorschraybung. 

Es  sollen  auch  die  Fuerer  den  handel  der  Luderstettischen  hutten 
mitsampt,  was  demselben  anhenig,  mit  dem  gedreulichsten  und  flaissig- 
sten  verwalten,  auch  jarlich  m.  g.  h.  ordenliche  rechnung  tun.  Und 
da  yre  g.  inzwischen  des  jars  bericht  und  wissen  des  handeis  begern 
wurten,  solln  yrn  g.  unwaygerliche  bericht  und  auszuge  erfolgen. 

Des  zu  merer  und  warer  haltung  ist  disse  abrede  gezwifacht  und 
von  beden  tayln  gesiglt  und  unterschriben.     Geschehen  wie  rugk  etc. 

Aus/ei'tigung  von  Chr.  Fürers  Hand  mit  den  Siegeln  und  Unterschriften  Graf 
Hans  Georgs,  Christoph  und  Karl  Fürers  im  Getverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigei-- 
handel,  Pal-et  23,  V. 


Ko.  436-437.    1560.  657 


437.  1560  Juni  28.  Breslau.  Sebald  Herold  an  Christoph 
Fürer. 

Bleikauf  in  Tamotvitx  und  Iltisck. 

Laus  deo  semper  1560  adj  28.  Junii  in  Preslaw  mit 
Jörg  Winkelman  potten. 

Mein  undertenig  willig  dinst  seind  e.  f.  e.  w.  jeder  zeit  zuvorn 
bereit,  fursichtiger  weiser  herr.  Auf  7.  Junii  hab  ich  e.  f.  e.  w.  jungst 
gesehrieben  mit  Hans  Xeithart  potten  alhie  der  hoffnung,  sie  habs  also 
entptangen  und  vernomen.  Damit  sand  ich  e.  f.  e.  w.  die  handschrift 
oder  kuntschaft  von  Endres  Kainischen  vom  perge  Tornawitz,  was  die 
pley  vor  meiner  ankunft  gölten  haben,  auch  was  ietzund  auf  dem 
andern  pergkwerk  llttisch  gelten,  als  nemblich  P,  taler;  das  ist  noch 
die  mainung,  und  uff  Tornawitz  kiint  maus  umb  2  taler  bekommen, 
wiewol  das  furlon  daselbs  etwo  5  in  6  groschen  rechter  ist  und  clainer 
vorteil  am  selbigen.  Darnach  tet  ich  meidung  von  wegen  des  zoUs, 
wie  das  ich  uf  weitern  beschaid  von  e.  f.  e.  w.  wolt  erwarten,  wie  ich 
dann  alle  stund  der  hoffnung  pin,  gescheen  solle. 

Auf  20.  Junii  sind  mir  zwei  schreiben  von  Tornawitz  kommen 
von  herr  Wolf  Krausen  und  Andree  Rainisch,  darinnen  sie  mir 
anzaigen,  der  plei  halben  noch  ein  kleine  gedult  zu  haben,  und 
meins  erachtens  werden  die  auf  halb  Julii  gar  bereit  und  vielleicht 
hie  auch  sein.  Dann  ich  hab  inen  ernstlich  geschrieben,  mich  lenger 
nicht  aufzuhalten,  es  werde  mir  sonst  zu  groseni  nachteil  geraichen. 
AVie  wol  Wolf  Kraus  mir  schreibt,  er  wolle  Johanni  zu  Preslau  sein. 
Er  schreibt  mir  unter  anderm,  wo  ich  noch  ein  300  centner  im  ersten 
presi  haben  wolt,  alsdann  wolt  er  mich  pald  fertigen.  Schrieb  im  hin- 
wider,  wann  er  herkomme,  wolt  ich  mit  im  handeln ;  mitler  zeit  wurde 
mir  schreiben  von  X.  kommen.  Ich  handel  weiter  nicht  bis  uf  e.  f. 
e.  w.  weiter  bevelch.  Will  im  anzaigen,  wann  er  halten  wolle,  wie  ich 
die  Iltischen  haben  mag,  und  ich  beschaid,  wie  gemelt,  habe,  so 
wi)ll  ich  mit  im  weiter  handeln.  So  vil  hab  ich  geschrieben  vier  tag 
vor  dato  dits  briefs. 

Auf  26.  Junii  ist  mir  ein  schreiben  von  e.  f.  w.  zukommen,  deren 
dato  de  19.  ditto  in  Nürmberg.  Das  hab  ich  seines  inhalts  vernomen; 
hernach  volgt  antwort  darauf,  so  vil  die  not  erfordert: 

Erstlich  e.  f.  e.  w.  gern  vernumen  Pemhart  Geisler  widerumb  an- 
haimbskommen  und  im  seines  gutten  willens  soll  belont  werden,  hat 

Gpschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVIl.  42 


65Ö  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Man sf eidischen  Saigerhandels. 

seinen  weg,  dann  er  warlich  zu  einem  alten  weisen  haupt  noch  un- 
vertrossen  und  ganz  dinstbar  ist.  Gedachter  Gaißler  ist  die  vergangnen 
tag  zu  Crocau  gewesen,  alda  durch  Tornawitz  und  auf  das  ander  berk- 
werk  lUtisch  passirn  müssen.  Er  hofft,  in  wenig  tagen  meine  plei 
sollen  gefertigt  und  hergeladen  werden,  das  mir  nun  lieb  ist.  Ich 
wirdt  auch  bericht,  das  die  Iltischen  pley  gölten  haben  l^'g  taler.  Es 
synd  etliche  gewerken,  die  als  einer  allein  1000  in  1500  taler  verpaut 
und  schaden  genomen,  das  einem  nit  1  centner  pley  worden  ist,  der- 
halben  dann  die  andern,  so  noch  pley  haben,  mit  an  sich  halten. 

Ich  hab  e.  f.  e.  w.  mainung  gnugsam  verstanden  des  zols  halben. 
Bernhart  Gaißler  ist  vast  bemühet  gewesen,  aber  in  suma  nichts  zu 
erlangen,  weder  viel  noch  wenig.  Und  hiemit  gib  ich  diesen  poten 
ein  vorteil,  der  muß  uf  6.  Julio  in  Nurmberg  sein.  Und  will  e.  f.  e.  w. 
angezeigt  haben,  von  den  erkauften  pleien  nichts  zu  verschicken,  biß 
auf  weitern  beschaid.  Es  ist  doch  umb  ein  kurtze  zeit  zu  ton,  so  kan 
ich  wider  schreiben  von  e.  f.  e.  w.  haben,  wie  ich  mich  verner  halten 
soll.  Dann  von  4  st.  1  p.  zoll  zu  geben  oder  vom  centner  1/2  taler,  ist 
gar  vil.  Bitt  derhalben,  mich  furderlich  zu  berichten,  wes  ich  mich 
weiter  halten  soll;  dem  komme  ich  mit  vleiß  nach. 

E.  f.  e.  w.  begern  gnugsam  vernomen  der  Illtischen  pley  halben. 
Hab  mit  Gaißler  rat  gehabt;  der  vermeint  nit,  mich  dahin  zu  begeben, 
dieweil  vast  alle  wochen  derselbigen  pley  hieher  gepracht  werden,  üf 
dato  sind  sie  hie  geben  worden  per  2V2  taler,  auch  per  2  taler 
8  groschen  oder  64  A  N.  Bernhart  Gaißler  verhofift,  mer  nutz  darbei 
zu  sein,  alhie  ein  40  in  50  centner  anzunemen,  wann  ich  in  den  Ill- 
tischen centner  per  2  taler  und  7  groschen  mit  furlon  und  allem  be- 
kommen kunt.  Dann  derselb  centner  ist  etwas  schwerer  als  der  Torna- 
witzer  centner,  das  hab  ich  gut  wissen. 

Ich  will  vleis  haben,  das  ich  ein  30  in  40  centner  aufs  negst  be- 
kommen mag;  dann  sölt  ich  hinauf  ziehen,  must  ich  ein  dolmetscher 
haben,  dieweil  die  ganze  stat  Illtisch  unteutsch  und  alles  polnisch. 
Wurt  viel  uncost  darüber  gan.  Es  were  dann,  das  einer  eine  gute 
suma  annemb,  so  were  es  zu  tun.  Ich  will  umb  ein  3  in  4  st.  vleis 
prauchen,  neben  andern  pleien  derselben  mit  nach  Leipzig  senden,  so 
pald  ich  schreiben  und  bevelch  von  e.  f.  e.  w.  hab,  darneben  von  paider 
sort  mit  allem  uncosten  grundlichen  bericht  ton,  und  pin  der  hoftnung, 
e.  f.  e.  w.  werden  mit  solchem  türnemen  zufriden  sein.  Darneben 
mich  e. f.  e.  w.  nicht  pitten,  sonder  gebieten,  ich  will  e.  f.  e.  w.  tan,  was 
recht  und  mir  muglich  ist;  darzu  soll  mir  gott  der  allmechtig  helfen; 
das  mag  sich  e.  f.  e.  w.  gentzlich  zu  mir  versehen. 


Xo.  437-438.    1560.  659 


Was  mir  veraer  an  gelt  ablaufen  wird  auf  furlon  und  zur  be- 
zalung,  will  ich  von  herrn  Georg  Artzt  annemen  und  e.  f.  e.  w.  alsdann 
berichten.  Sonst  wais  ich  e.  f  e.  w.  nichts  sonders  anzuzaigen,  dann 
ich  bin  fürderlich  antwort  gewarten.  Möcht  leiden,  die  herschatt 
Mansteld  betten  was  nützlichs  gegen  der  kay.  may.  des  zols  halb  aus- 
gericht.  üamit  bevylch  ich  e.  f.  e.  w.  der  gnaden  gottes  sambt  allen 
derselbigen  geliebten.  Datum  Preßlau  utsupra. 
e.  f.  e.  w. 

undertheniger 

diener 

Sebaldt  Herolt. 

Adresse:    Dem    ernvesten    fursichtigen    erbern    und    weisen    Christof    Fürer 
meinem  großgunstigen  lieben  herrn. 

Abschrift  von  der  Hand  Tlwmas  Gundermanns  im  Geirerk.  Archiv  zu  Eisleben, 
Suigerhandel,  Paket  7,  XIII. 


438.  1560. 


Antrag  der  Manlich  auf  Beschlagnahmung  der  mansfeldischen  Kupfer 
in  Köln: 

Vor  dem  Bürgermeister  und  Richter  des  hochlöbl.  Kornmarktgerichts 
binnen  Köln  erscheint  der  Anwalt  der  Manlich  und  erklärt,  daß  von  den 
Manlich  von  kurzem  ein  verbott  auf  ettliche  kupfer,  so  hinder  dem 
ereohaften  und  ersamen  Johann  Maaß,  burger  alhie  zu  Collen,  befunden 
und  angetroffen,  geschehen  und  verkundt  u7id  übergibt  gegen  Maeß  und 
jeden,  wer  sich  der  verpottener  kupfer  halben  in  recht  einlassen  wurde, 
nachvolgender  meinung  ausserhalb  einer  zirlichen  clagk  sommarischer 
weise  diese  petition:  (Folgt  Darstellung  der  Streitsache  mit  den  Grafen 
von  MansfeldJ.  Fordert  demgemäß,  daß  den  Manlich  die  Kupfer  als  ihr 
erschrieben  erkauft  eigen  gut  ohne  menniglichs  Verhinderung  oder 
jiniede  uberantwurt  und  zugestellt  werden, 

Abschrift,  überschickt  aus  Köln  d.29.  Mai  1560  durch  Johann  Maeß  an  Thomas 
Tjevibergei;  im  Geverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Suigerhandel,  Paket  21.  VI. 


42* 


66Ö  Ürkundenbuch  zur  öegchiciite  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


439.  [1560.] 

Atrestv&rkündigung  der  Manlich  auf  die  mansfeldischen  Kupfer  in  Köln: 

Anwalt  und  gewalthaber  der  edlen  und  erenvesten  weiland  herrn 
Matthiß  Manlichs  seligen  erben  und  herrn  Christoff  Manlichs  von  Augs- 
purg  und  derselbigen  mitverwanten  tut  ein  verbott  uff  alle  und  jede 
kupfer  under  diesen  beiden  zeichen  M.  U.  so  von  dem  wolgebornen 
herrn  herrn  Hans  Georgen  graven  und  herrn  zu  Mansfeld  etc.  seiner 
gnaden  gebrudern  und  vettern  grave  Philips  seligen  sone  von  Thoman 
Lembergern  alhir  ghen  Collen  an  Johan  Maeß  geschickt  worden,  dasselb 
niemanten  folgen  zu  lassen,  dan  mit  consent  des  vorschr.  gewalthabers 
ader  mit  erkantnus  des  rechten. 

Desgl. 

...  uff  all  und  jedes  kupfer,  so  von  den  wolgebornen  hern  Hans 
Georgen  graven  und  hern  zu  Mansfelt,  seiner  gnaden  gebruderen  und 
vettern  grave  Philips  seligen  soene  hieher  gen  Coln  geschickt  worden, 
dasselb  niemanden  folgen  zu  lassen,  dann  mit  consendt  des  viirschr. 
gewalthabers  oder  mit  erkentnis  des  rechten. 

Abschriften  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  21,  VII.  Van 
Johann  Maeß  aus  Köln  am  29.  Mai  überschickt  an  Thomas  Lemberger. 


440.  1560  Juni  26.  Augsburg.  Die  Manlich  an  die 
Grafen  Hans  Georg,  Peter  Krnst,  Hans  Albreclit, 
Hans  Hoyer  und  Hans  Ernst  von  Mansfeld. 

Begründen  ausführlich  ihr  Recht  zur  Einmahnung.  1 

Ausfertigung  im  Geiverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  21,  VI. 


441.  1560  Juli  1.  Naumburg.  Paul  Moshauer  an  den 
Mansfeldischen  Rat  und  Befehlhaber  des  Saiger- 
handels Martin  Obenrot. 

Aufnahme  von  Geld  hei  Valtin  Leise.     Adrian  v.  Hils  fordert  das  in 
Antwerpen  auf  Naumburg  gegebene  Wechselgeld. 

Mein  willig  dinst  zuvor,   erbar  gunstiger  herr  Obenrot.    Nacluloin 
Yaltin    Leiß    gestern   spat   alhier    ist    einkommen    und    ich    im    eurm 


No.  439-442.     1560.  661 


befellich  nach  angesprochen,  darauf  er  sich  in  allem  gutwiUig  erholten, 
docli  vermelt,  er  wer  mit  gelt  noch  nicht  gefast.  So  ers  aber  kunt 
aufbringen,  sol  der  mangel  an  ihm  nicht  sein,  sondern  in  dem  sicli 
willig  erzeygen  und  mich  zu  mittag  wider  zu  ihm  bescheiden.  Datum 
Naumburg,  den  1.  Julij  a"  etc.  60. 

e.  w.  d. 

P.  Moshauer, 

Es  hat  auch  Adrian  von  Hillis  dise  stund  Peter  Stoltzer  oder 
sonst,  wer  von  m.  g.  h.  graf  Peter  Ernst  wegen  hie  wehr,  gesucht  und 
angezeygt,  daß  er  von  dem  wechselgelt,  so  s.  g.  von  Andorf  herrein 
gemacht,  wie  s.  g.  ihm  uff  Leiptzig  geschrieben ,  noch  nichts  vernomen 
hab  und  besorg,  es  werde  disen  mark  schwerlich  einkommeu. 

Außemdresse :  Dem  erbarn  und  wolgeachten  Martin  Obeorod  Mansfeldischeiii 
rat  lind  befelchhaber  des  seygerhandels  meynem  gunstigen  herru  und  freund. 

Allsfertigung  im  Geiverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerlrnndel,  Paket  25,  X. 


HS.    156<J   Juli  7.     Speier.     Dr.  Melchior   Schwarzen- 
berger  an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Die  Frankfurter  Zitation  sei  tvideirechtlich.  Die  Crrafen  sollten  einen 
bevollmächtigten  Anwalt  in  Frankfurt  constituiren,  der  erklären  müsse, 
daß  sie  daselbst  zu  recht  zu  stehen  nicht  schuldig,  und  der  ebenso  wider 
den  Arrest  protestiere.  Würde  in  Frankfurt  ein  Urteil  gefällt  werden,  so 
müsse  alsbald  an  das  kaiserliche  Kammer gericht  appelliert  werden.  Dann 
werde  er  dafür  ivirken ,  daß  den  Grafen  das  Kupfer  wieder  zugestellt 
iverde;  jetx,t  sei  ein  raandatum  ad  relaxandum  arrestum  nicht  möglich: 
1.  propter  litis  pendentium  lu  Frankfurt,  2.  wegen  des  Privilegs  der 
Stadt  Frankfurt,  3.  e.  g.  und  deren  consorten  obligationschrift  halben 
in  actis  verbleibend.  — 

Bittet,  ihm  1  Taler  1  Ort,  die  er  für  den  Boten  ausgelegt ,  xurück- 
zuerstatten  und  ihn  selber  zu  hcmorieren. 

Ausfertigung  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Puket  21,  VII. 


Urkundeubuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhaiidels. 


443.    1Ö60   Juli  9.    Eisleben. 

Beglaubigungsurkunde  für  Martin  Hartmann  mit  der  Vollmacht,   allen 
etwaigen  Kommer  auf  Kujjfer  xu  öffnen. 

Wir  Hans  George  und  Peter  Ernst  gebrudere  graven  und  herrn 
zu  Mansfeld  edle  hern  zu  Heldrangen  entbieten  allen  und  itzlichen 
gleitzsleuten,  zolnern,  schossern  und  anderen  befelhabern,  so  mit  diesem 
unserm  offenen  brieve  ersucht  werden,  unsern  grus  zuvorn,  hiermit 
zu  wissen  fugende,  das  wir  etzliche  wagen  mit  kupfer  abgefertiget,  die- 
selbe uff  unsere  hutten  unserer  gelegenheit  und  notturft  nach  abzu- 
furen.  Da  sich  nun  iraands,  wer  der  auch  were,  understehen  wurde, 
dieselben  durch  einen  vormeinten  kommer  und  arest  anzuhalten,  als 
haben  wir  kegenwertigen  unsern  lieben  getreuen  Martin  Hardtraan 
abgefertiget,  solchen  vormeinten  kommer  zu  recht  zu  eroffenen  und 
unsere  notturft  darwider  vorzuwenden.  Gesinnen  derwegen  an  euch 
sembtlich  und  einen  idern  in  Sonderheit,  so  mit  diesem  unserm  offenen 
schreiben  ersucht  werden,  gnedigk,  wollet  euch  nach  gelegenheit  dieser 
Sachen  unserm  vortrauen  nach  gutwilligk  bezeigen.  Seind  wir  jegen 
euch  sembtlich  und  einen  iden  in  Sonderheit  in  gnaden  zu  beschulden 
geneigt.  Des  zu  urkunt  haben  wir  unsere  petzschaft  wissentlich  auf- 
gedruckt.   Gegeben  zu  Eisleben,  den  9.  July  anno  60. 

Besiegeltes  Munduin  mit  Korrektur  im  Qewerlc.  Archiv  zu  Eislcben,  Saiyer- 
handel,  Paket  25,  X. 


444.    1560   Juli  16.     Christoph  Fürer   an   den  Mans- 
feldischen Rentmeister  Martin  Obenrot. 

Unterhandlung  mit  M.  Pfintxing  über  einen  Kupferkauf. 

Mein  freuntlich  willig  dinst  sint  euch  zuvor,  gunstiger  freund.  Mein 
jungst  schrayben  hab  ich  euch  nach  der  Naunburgk  gethun;  pin  des 
Versehens,  say  euch  woll  zukumen.  So  hoff  ich,  es  stehen  sunst  alle 
Sachen  noch  recht;  so  werfte  mit  lieberung  dr  kupfr  und  anderm  auch 
nit  mangel  erschaynen. 

So  hab  ich  mit  M.  Pfintzing  alle  Sachen  notturftig  geredt  und 
anzaygt  etc.;  der  vermelt  mir  hinwidr  allerlay,  und  das  er  mit  der 
arbeit  nit  verstandt.  Ydoch  ist  yme  der  bericht  dermassen  beschehen, 
das  er  zimlich  lust  darzu.  Vermaynt  im  end,  sich  in  kurzen  tagen 
sich  entlich   zu  bedenken,   mit  anzaygung,   da  er  sich  m.  g.  h.  würfe 


No.  443-445.    1560.  663 


verglaichen,  mochtymenit  zu  entgegen  sain,  ufF  ein  jarlich  4"  centner 
kupfer  ein  40°'  fl  uff  sich  zu  nemen. 

Sech  mich  derwegen  nun  für  ratsam  an,  ob  m.  g.  h.  yme  durch 
euch  schrayben  und  di  handlung  anpieten  lissen  und  das  sich  eyner 
tagshandlung  mocht  verglaicht  werden,  wi  yr  woll  ferner  wert  zu  be- 
denken wissen. 

So  send  ich  euch  hiemit  4  geledigte  vorschraybung  von  m.  g.  h., 
di  wist  zu  empfahen.  Und  dismall  uit  mer;  dan  was  euch  alzait  lieb 
ist,  pin  ich  wiUig.    Dattum  16.  Juli  im  1560 

e.  w.  a. 

C.  Euerer. 

Außetuidresse:  Dem  erbarn  und  acbtparn  Martten  Obenrodt  Mansfeltischem 
reiitmaystr  meinen  günstigen  freund. 

Eigenhändige  Ausfertigung  im  Geicerk.  Archir  zu  Eisld)en,  Saigerhandel, 
Paket  23,   V. 


445.    1560  Juli  18.     Nürnberg.    Sebastian  Welser  an 
Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Mahnt   wegen   rückständiger  Lieferung  der  kontraktlichen  Kupfer  und 
Silber. 

Wolgeborner  herr,  eur  gnaden  seien  mein  ganz  willig  dienst  mit 
sunderm  vleis  voran  berrait.  Gnediger  herr,  eur  g.  haben  sich  sunder 
zweivel  ganz  gnediglich  zu  erineren,  wölchermassen  sie  mir  Inhalt 
z\Nayer  underschidlichen  keuf  und  getrofiner  coutract  ain  anzal  mark 
Silber  und  zentnor  kupfer  zu  libern  schuldig,  doran  mii*  dan  etliche 
Silber  und  kupfer  gelibert  worden.  Dieweil  mir  aber  an  liberung  ge- 
dachter Silber  und  kupfer  (.welche  jetzt  Petry  und  Pauly  den  nechst- 
verschinen  Naumburger  markt  am  ersten  kauf  und  contract  fellig 
gewesen)  noch  hundert  und  acht  mark  sylbers  und  hundert  und 
acht  ain  halber  Zentner  kupfer  und  dann  vermog  des  andern  contracts 
und  kaufs  hundert  und  neunzig  zentner  kupfer  ungevärlich  ausstendig, 
welches  mir  dann,  wie  e.  g.  selbst  vernunftig  und  gnedig  zu  erachten, 
nit  zu  geringer  beschwerung  raicht,  so  ist  hiemit  an  e.  g.  mein  ganz 
underdienstliche  pit,  sy  wollen  die  guedige  Verordnung  und  veifuegung 
toiL,  damit  mir  berruerter  ausstand  der  silber  und  kupfer  mit  dem 
eehesten  und  furderlichesten  und  die  künftige  folgende  termin  desselben- 
gl(!ichen  zu  jeder  bedingten  zeit  zuegehalten  und  gelibert  werden.  Das 


664  Urkuudeubucli  zur  Geschichte  des  Mausleldischeu  Saigerhandels. 

bin  ich,  zuesambt  dem,  das  es  billich  beschicht,  iimb  eur  gnaden  mit 
alem  unterdienstlicheu  gueten  willen  zu  verdienen  erpittig.    Derselben 
tun   ich   mich    hiemit   dienstlich    befehlen ,    gnedige   antwort   pittende. 
Datum  Nurmberg,  den  18*®"  JuUi  im  jar  funfzehenhundert  sechzig, 
eur  gnaden  dienstwilliger 

Sebastian  Welser. 

Änßenadresse :  Dem  wolgeboinen  herrn  Hans  Georgen  und  gebrueder  graflTen 
und  herren  zu  Mansfeld  und  edlen  herrn  zu  Heldrungeu  meinen  gnedigen  herrn. 

Ausfertigung  im  Oewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV. 

Ebenda  die  Antwort  (Konzept) : 
1560  Mi  27.    Eislehen.    Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld  an  Sebastian 
Welser. 

Hat  Welsers  Mahnung  den  verordneten  Verwaltern  des  Saigerhandels 
vorgehalten,  die  berichten,  daß  man  itzt  im  beschlus  und  aufvvegen  sei, 
und  das  die  arbeit  uff  der  hatten  Eisfeld  des  furgenoraen  notwendigen 
baus  halben  ein  zeither  und  noch  in  ruhe  stehe.  Bittet  dalier  um  etwas 
Geduld:  dann  euch  di  versprochen  liberung  vor  verscheinung  der 
letzten  termin  zu  guter  genüge  folgen  sollen. 


446.  1560  Juli  19  (Freitags  nach  Margarete)  Halle  a.  S. 
D.  Johann  Tautenbull,  Erzbischöflich  Magdeburg. 
Kanzler,  an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld,  Erz- 
bischöflich Magdeb.  und  Halber städt.  Statthalter. 

Meldet  ihm  vertraulich,  da/l  die  Manlich  zwei  Diener  von  Augsburg 
nach  Halle  abgefertigt,  um  die  Hilfe  des  Erzbischofs  gegen  den  Grafen  zu 
erwirken.  Bittet  um  vertrauliche  Aeu/ierung,  wie  man  ihnen  am  besten 
begegne.    Man  kann  ihnen  wol  uff  dißmahl  eyne  hofPandwort  geben. 

Ausfertigung  im  Geivei'k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  21,   VI. 


447.   [1560.]  Die  Befehlshaber  des  Saigerhandels  an  die 
Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld. 

Abwehr  der  Eingriffe  des  Kurfürsteti  voti  Sachsen  i)i  der  Manlichsi  h<  n 
Angelegenheit, 


No.  445-447.     1560.  665 


Das  schreiben,  so  der  churfurst  zu  Sachsen  etc.  auf  anhalten  der 
Manlich  von  Augspurg  an  die  wolgebornen  unser  geuedige  herrn  zu 
Mansfeld  etc.  getban,  haben  die  befelchbaber  des  saigerbandls  verlesen 
und  erkenten  sich  scbuldig,  dem  auferlegten  befelch  nach  ein  antwort 
oder  gegen bericht  an  hochgedachten  churfursten  zu  stellen.  Weil  aber 
die  sach  etwas  hochwichtig  und  über  iren  verstand,  haben  sy  bedenken, 
sich  dessen  zu  unterstehen  und  achtens  hoch  von  notten,  hirinnen  der 
rete  und  sonderlich  der  rechtversteudigen  rat  zu  gebrauchen.  Dann 
es  nicht  allein  unib  der  3Janlich  sach  zu  thun,  sonder  man  spurt  aus 
des  churfursten  scbreiben,  das  sich  s.  chf.  g.  fein  gemach  unterstehn, 
der  alten  loblichen  grafschaft  Mansfeld  (die  vor  vil  hundert  jaren  ein 
stand  und  grafschaft  des  heiligen  reichs  gewesen,  ehe  die  landgrafen 
zu  Doringen  churfursten  und  hertzogen  zu  Sachsen  worden)  landesfurst 
zu  werden,  welches  doch  oflentlich  wider  den  vertrag  ist,  der  zwuschen 
den  neuen  herzogen  zu  Sachsen  und  der  alten  grafschaft  Mansfelt  vor 
etlichen  jaren  aufgericht,  welcher  vertrag  zwuschen  dem  landtgrafthumb 
Dhoringen  und  der  grafschaft  Mansfeld  ein  clare  landscheidung  gibt, 
darzu  mit  den  ausgetruckten  worten,  das  die  grafen  zu  Mansfelt 
(ausserhalb  empfahung  des  affterlehens  des  berkwerks  und  des  hauses 
Morungen  etc.)  bei  allen  iren  rechten,  herrlikeiten  und  freiheiten,  wie 
sy  zuvorn  bei  dem  Romischen  reich  gewesen,  hinforder  bleiben  sollen. 
Daraus  leichtlich  abzuneraen,  weil  es  itziger  zeit  umb  die  alte  lobliche 
grafschaft  dero  obligen  halben  beschwerlich  steht,  wie  sich  nicht  allein 
der  churfurst  zu  Sachsen,  sondern  auch  der  erzbischof  zu  Magdeburg 
unterstehen,  der  grafschaft  Mansfeld  landsfursten  zu  sein  und  dieselbe 
(die  doch  vil  hundert  jar  bei  dem  Romischen  reich  als  eine  freie  graf- 
schaft. uff  deren  unterthanen  niemands  dann  sy  volg,  stuer  und  alle 
botmessigkeit  haben,  herkomen)  unter  iren  gewalt  zu  ziehen. 

Es  hat  wol  hochgedachts  churfursten  bescheid,  so  den  Maulichen 
gegeben,  ein  fein  ansehen,  als  ob  derselbe  den  grafen  zum  besten 
geschehen.  Wann  er  aber  bei  dem  liecht  besehen,  ist  leider  zu  be- 
sorgen, ob  gleich  die  Manlich  hindangesetzt,  das  dadurch  der  grafschaft 
bestes  wenig  bedacht  oder  gemeint,  welches  man  gleichwol  in  gutbe- 
denken und  beratschlagung  nemen  soll. 

Schlagen  sodann  cor.  dem  Kurfürsten  zu  antworten:  daß  bereits  eine 
kaiserliche  Kommission  (Herzog  xu  Sachsen  und  Rat  xu  Nürnberg)  ernannt 
Sl^i,  und  daß  der  Herzog  von  Sachsen  xivar  abgelehnt  Jiabe  (weil  er  Be- 
dinken  hatte,  in  einer  Kommission  mit  den  Städten  xu  sitzen),  man  jedoch 
higlich  darauf  warte,  daß  an  seiner  Statt  ein  anderer  ernannt  werde.  Die 
Grafen  seien  erbötig,  wann  es  nur  der  key.  M'  commissarien  handlung 


666  ürkuudenbuch  zur  Gedchichte  des  Mansfeldiscben  Saigerhandels. 


gelegen ,    die  Sache  vor   den  Kurfürsten   zur  gütlichen  Unterhandlung  zu 
bringen  etc. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  21,   VI. 


448.   1560  August  6.   Wien. 


Vorladung  der  Grafen  von  Mansfeld  und  der  Manlich,  sowie  der  Frank- 
furter und  Leipziger  Gesellschafter  (als  one  dem  gegenwiertigkeit  der 
sach  fueglich  nit  woll  abgeholfen  werden  kan)  auf  den  4.  Nwemher 
durch  den  Kaiser  nach  Wien. 

Die  zu  Köln  und  Frankfurt  arrestierten  Kupfer  sollen  einstweilen  in 
Arrest  bleiben,  die  Manlich  sollen  jedoch  weiter  kein  Kupfer  arrestieren, 
auch  die  Einmahnung  und  den  angefangenen  Prozeß  einstellen. 

Actum  under  irer  kay.  m*  hiefurgetrucktem  secretinsigel  etc. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  22,  IX. 


44$).    1560  August  10.    Frankfurt  a.  M.    Thomas  Lem- 
berger  an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Oeffentliche  Zitation  des  Grafen  durch  die  Manlich. 

Wolgeborner  graffe  genediger  herr,  euer  genade  siend  mein  gantz 
underthenig  schultig  und  willig  dienst  ider  zeit  mit  fleis  bevor.  Gene- 
diger herr,  diß  mein  schreiben  an  e.  g.  ist  allein  darumb,  damit  e.  g. 
underthenig  bericht  werden,  wie  daß  die  Mannliche  von  Augspurg 
wiederumb  eine  zietation  erlaugt  haben  gleichergestalt  wie  die  vorige, 
darinnen  e.  g.  uff  den  negsten  kommenden  zweyten  Septem  bris  citirt, 
alhie  zu  erscheinen,  uff  ire  clag  antwort  zu  geben.  Und  ist  solche 
citation  öffentlich  alhie  under  der  statt  sigel  an  der  gerichtsthur  ange- 
schlagen worden,  welches  mich  ja  zuvii  sein  dunck.  Derhalben  e.  g.  uff 
wege  zu  gedenken,  wie  solches  mogte  wieder  herabkommen;  denn  es  je 
schimpflich  stehn  wiert,  so  es  diesse  meß  also  da  bleyben  soll.  Habe 
der  wegen  solches  e.  g.  nit  verhalten  sollen  noch  wollen.  Und  thue  e.  g. 
mich  hiemit  underthenig  befeilen.  Datum  in  Frankfort,  den  10.  Augusti 
a"  etc.  60.  ^  ^^ 

undertheniger 

dienstwilliger 

Thomas  Lemberger. 


No.  447-450.    1560.  667 


Außenadresse:  Dem  wolgebornen  und  edlen  herrn  heim  Hans  Jeorgen  grafen 
und  herrn  zu  Mansfelt  edlen  herrn  zu  Heldrungen  meinem  genedigen  herrn  zu 
banden. 

Ausfertigwig  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  XII. 


450.  1560  August  13.  Eisleben.  Die  Grafen  Hans 
Greorg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  an  den  Rat 
zu  Nürnberg. 

Beschwerde  über  Bonaventura  Furtenbach,  der  ihnen  bei  Aufnahme 
einer  Anleihe  geringwertige  Kleinode  und  eine  nicht  einzutreibende  For- 
derung an  die  Brandenburg ische  Landschaft  in  Zahlung  gegeben. 

Hans  Georg  und  Peter  Ernst  etc. 
ünsern  gunstigen  grus  und  geneigten  willen  zuvorn,  erbern  fur- 
sichtigen  und  weisen  besonder  gonstige  lieben.  Wir  rangen  euch  nit 
bergen,  nachdem  uns  verrückter  zeit  die  verlege  unsers  berkwerks  von 
allen  kaufleuten  aufgeschoben,  das  wir  aus  tranksal  uns  unter  andern 
auch  mit  eurm  burger  Bonaventura  Furttenbach  umb  ein  suma  gülden 
in  handlung  durch  die  unsern  eingelassen,  welche  gleichwol  (weil  uns 
vor  5""  taler  etlich  kleinoter  zuegeschlagen,  die  uns  zu  nachteil  noch 
verbanden  ligen  und  gar  bei  weitem  des  werts  nit  können  verhandlt 
werden  und  nichts  minder  groß  interesse  darauf  geht)  beschwerlich 
genug.  Solchs  aber  stellen  wir  dißmals  an  seinen  ort.  Und  hat  sich 
ferner  zugetragen ,  weil  wir  der  erst  verglichnen  frist  halben  umb 
linderung  bei  gedachtem  Furttembach  haben  ansuchen  lassen,  das  er 
dieselben  anderer  gestalt  nit  eingehn  wollen,  wir  nemen  dann  3585  taler 
auf  uns,  bei  dem  churfursten  zu  Brandenburg  etc.  unserm  g***'»  herrn 
oder  s^  chf.  g,  landschaft  einzubringen.  Dessen  wir  also  zufriden 
gewesen,  und  hatten  uns  einiger  gefar  nit  vermuetet.  Als  wir  aber 
umb  di  zalung  angehalten,  haben  wir  zu  zweien  malen  von  der  land- 
sehaft  verordnten  antwort  bekomen,  wie  ir  aus  einverwarten  ab- 
schriften  und  daraus  zu  vernemen,  das  sy  der  angegeben  suma  nit 
allerding  gestendig.  Und  wiewol  wir  solchs  an  den  Furttenbach  uffs 
glimpflichst  haben  lassen  gelangen,  die  marggrefische  schuld  gewiß  zu 
machen  oder  diselbe  wider  zu  sich  zu  nemen.  haben  wir  doch  nichts 
erhalten  können,  sondern  er  ligt  schlechts  darauf,  er  hab  solche  schuld 
uns  übergeben,  wir  mugen  sy  einmahnen  oder  nicht.  Dagegen  uns 
dtrjenige,  so  die  marggrefisch  verschreibung  von  Furtenbachs  diner 
BEipfangen,  bericht,  das  er  in  beisein  etlicher  personen  öffentlich  be- 


668  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


zeuget,  er  wolte  soliche  übergab  anderer  gestalt  nicht  annemen,  dann 
sovern  dieselbe  schuld  richtig  und  keinen  streit  bette. 

Aber  uff  dise  weis,  wan  es  Furtenbachs  meinung  nach  geen  solt, 
müssen  wir  nicht  allein  den  nachteil  der  kleinoter,  darumb  uns  noch 
nie  der  halbe  teil  geboten,  wie  wir  dann  noch  erbotig,  ein  statlichs 
daran  nachzulassen,  dulden  und  dieselben  verzinsen,  sondern  noch 
darüber  die  marggrefisch  schuld  sambt  dem  eingerechenten  Interesse, 
ungeacht  das  sy  uit  liquidirt,  dem  Furtenbach  auch  bezalen.  Ob  nun 
solchs  erber  und  billich,  stellen  wir  euch  selbst  zu  urteilen  heym. 

Und  ist  dem  allen  nach  au  euch  unser  genedigs  und  bittlichs  ge- 
synnen,  ir  wollet  gedachten  euren  burger  mit  ernst  dahin  halten,  das 
er  hochgedachts  churfursteu  zu  Brandenburgs  verschreibung  wider  zu 
sich  neme  und  seine  schuld,  wie  er  die  gewilligt  und  verhandlt,  selbst 
einmane  und  am  rest,  so  wir  ihm  noch  hintersteUig,  abgehn  lasse. 
Seind  wir  erbotig,  was  sich  darüber  in  guter  rechnung  finden  wirt, 
ihm  uff  die  komend  Frankforter  tastenmeß  bar  bezalen  zu  lassen.  Und 
ob  er  (wie  zuvorn  auch  geschehen)  wolt  furwenden,  er  hette  mit  uns 
nicht  zu  schaffen,  hat  kein  stat,  dann  er  waiß,  das  er  mit  nieraands 
anders  dann  mit  uns  gehandlt.  Über  das  so  steht  die  Übergebung 
der  Brandenburgischen  schuld  uff  uns,  graf  Hans  Georgen.  Solt  nu 
Furtenbach  darüber  in  unser  versetzte  bürgen  tringen  und  schaden 
verursachen ,  den  mussten  wir  letzlich  durch  geburlich  wege  bei  ihm 
suchen. 

Euch  in  dem,  was  ir  selbst  vor  billich  erkennen  kunt,  gutwillig 
erzeigen,  das  wollen  wir  gunstiglichen  zu  beschulden  geneigt  sein. 
Datum  Eisleben,  13.  Augusti  A"  etc.  60. 

An  den  rat  zu  Normbergk.  j 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerluxndel,  Paket  23,  1 V. 

lieber  die  Brandenburgisclie  Forderung  unterrichten  die  beiden  folgenden 
Sehreiben  Bonaventura  Furtenbachs  an  Herzog  Albrecht  von  Prevßen  vom  8.  Okt. 
1559  und  vom  28.  Juni  1561  Nr.  450a  u.  450b. 


450a.  1559  Oktobers.  Nürnberg.   Bonaventura  Furten- 
bach an  Herzog  Albrecht  von  Preussen. 

Bittet,  seinen  Sohn  Christoph  in  dessen  Sache  gegen  Lorenz  Kurz  und 
Simon  BehMym,  in  Polen  zu  unterstützen  und  ihm  ^ur  Zurückerlangvnfj 


i^o.450-45Öa.     1560-1559.  669 


der  dem  Markgrafen   Albrecht    von  Brandenburg    vorgestreckten    Summe 
(20  000  flj  behilflich  zu  sein. 

Diircbleiichtiger  hochgeborner  fürst,  eurn  fürstlichen  gnaden  sind 
mein  iintertenig  gutwillige  dienst  mit  vleis  zuvor  berait.  Genediger 
herr,  ich  wirdt  von  meinem  söhn  Cristoff  Furttenpach  schrieftlich  be- 
richt,  wie  er  e.  f.  g.  von  wegen  seiner  schwebenden  rechtvertigung, 
die  er  vor  der  königlichen  mayestat  und  derselben  darzu  verordneten 
raten  in  Poln  etc.  gegen  Conrad  Knopfs  erben  Lorenz  Khurtzen  und 
Simon  Behaym  Juden  fuert  und  daneben  auch  meiner  noch  ausstendigen 
schulden .  die  ich  weiland  dem  durchleuchtigen  hochgebornen  fursten 
und  herrn  herrn  Albrechten  marggrafen  zu  Brandenburg  und  burg- 
graven  zu  Nurmberg  meinem  gnedigen  herrn  hochlöblicher  und  seliger 
gedechtnus  untertheniglich  furgestreckt,  an  geburende  ort  umb  gnedige 
befurderung  und  furschrift  unterthenig  ersucht,  darauf  sich  e.  f.  g. 
(gemelts  meins  sohns  berumen  nach,  des  ich  ungezweifelt  bei  e.  f.  g. 
zuversichtlich)  aller  gnaden  erzeigt ,  nicht  allein  in  meines  sohns 
hangenden  rechtsachen  ime  an  höchstgedachte  königliche  mayestat  in 
Polen  und  derselben  "Waywoden  von  der  Wilda  alspald  fuerschrift  ver- 
tigen  lassen,  sondern  auch  e.  f.  g.  haben  im  derselben  rat  herrn  doctor 
Jonas  in  der  rechtsachen  personlich  zu  solizidirn  genedig  zugeben 
und  verordnet,  auch  mir  in  hochermelts  marggraf  Albrechts  hinter- 
lassnen  und  noch  ausstendigen  schulden  befurderung  mitzutailn  genedig 
erpotten.  Der  genedigen  ervveisung  gegen  eurn  f.  g.  ich  mich  aller- 
unterthenig  höchlich  bedank  und  kan  nicht  unterlassen,  e.  f.  g.  unter- 
thenig zu  vermelden,  das  ich  jungst  abgeflossnen  funfzehenhundert 
und  neunundvierzigisten  jars  weiland  und  zuvor  hochgedachts  marggraf 
Albrechten  zu  Brandenburg  hochloblicher  und  seliger  gedechtnus  gnedigs 
und  embsigs  ersuchen,  und  domals  ir  f.  g.  noch  in  weilland  hochlob- 
lichster  und  seliger  gedechtnus  Komischen  kaiser  Karls  des  fünften  auch 
königlicher  und  ytzo  Römischen  kaisserlichen  maiestatt  etc.  höchsten 
gnaden  und  wider  derselben  veind  in  kriegsdiensten  was,  einund- 
zwaintzigtausent  guldin  in  Reinischem  golt  und  dieselben  ander  gestalt 
nicht,  dann  irer  f.  g.  und  anderer  fursten  zu  Brandenburg  zu  merer 
aufnamb  und  wolfart  unterthenig  und  gutwillig  also  bar  geliehen  und 
furgestreckt,  dargegen  ir  f.  g.  hochloblicher  gedechtnus  die  bezallung  in 
dreien  jarsfristen  fürstlich  zu  laisten  zugesagt  und  zu  merer  Versiche- 
rung mir  bede  irer  f.  g.  flecken  und  amdter  Bairstorf  und  Erlang  zu 
rechtem  warem  Unterpfand  dergestalt  verschrieben  und  eingesetzt,  das 
die   amptleut,  richter  und  gemain   mir  alspald  gelobt   und  geschworen, 


670  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


im  fall  das  ich  zu  den  bestimbten  zallungsfristen  nicht  vergenugt 
wurde,  mir  alsdann  gewertig  und  gehorsam  zu  sein,  alles  nach  vernerm 
inhalt  irer  f.  g.  verschreibung.  Als  aber  ir  f.  g.  mehr  nicht  dann  siben- 
tausent  guldin  gold  an  solcher  haubtsum  abgelegt,  hab  ich  nochmals 
bei  iren  f.  g.  umb  merer  zallung  oftmals  in  unterthenigkeit  angesucht, 
aber  von  wegen  irer  f,  g.  furgefallnen  kriegsleuft  wider  die  Franki- 
schen verainichten  stende  Bamberg,  Wirzburg  und  Nurmberg  (als  eur 
f.  g.  gnedig  zu  erachten)  weder  zu  der  vergenugung  des  ausstands  und 
hintersteiligen  rests ,  noch  zu  dem  geburlichen  einsatz  meiner  ver- 
schriebnen  pfand Schilling  gelangen  rangen.  Do  gemelte  verainigungs- 
stend  markgraf  Albrechts  landschaft  inhendig  gepracht,  hab  ich  nit 
unterlassen ,  bei  höchstgedachtem  kaisser  Caroli  hochloblichster  und 
seliger  gedechtnus  unterthenigst  um  hilf  angesucht  und  an  die  ver- 
ainigungsstend  mandat  und  bevelch  anspracht,  also  das  ir  m*  mein 
anfoderung  und  Zuspruch  rechtmessig  geacht  und  billichen ,  darauf 
inen  gepieten  lassen,  mich  vermug  habender  verschreibung  in  ruhige 
possess  meiner  pfandschilling  zu  setzen;  aber  des  ungeacht  mich  (von 
ires  nutz  wegen)  aufgezogen,  auch,  das  ich  dem  haus  Brandenburg  dis 
anlehen  getan,  entgelten  müssen,  bis  höchsgedachte  verstorbne  kaisser- 
llche  maiestat  den  wolgebornen  herrn  herrn  Joachim  Schlicken  grafen 
zu  Passau  marggraf  Albrechts  landschaft  übergeben  und  zum  comisari 
gesetzt  und  verordnet  und  die  verainigungsstende  des  abtreten  müssen 
an  den  wolgedachten  herrn  comisari,  ich  gleichermass  von  der  Romischen 
königlichen  und  ytzo  kaisserlichen  mayestat  bevelch  anspracht,  mir  an- 
geregte pfandschilling  einzuräumen,  des  ich  one  zweifl  gewest,  dem- 
selben wurde  wolgedachter  herr  comisari  gepurliche  volziehung  gethon 
haben.  Indem  und  mitlerweil  sich  begeben,  das  hochgedachter  marg- 
graf Albrecht  todes  abgangen,  auf  solchen  vall  ervolgt,  das  dem  auch 
durchieuchtigen  hochgebornen  fursten  und  herrn  herrn  Gorig  Fridrichen 
marggrafen  zu  Brandenburg  und  burggrafen  zu  Nurmberg  etc.  meinem 
gnedigen  herrn  des  hochgedachten  marggraf  Albrechts  verlassnen  land- 
schaft zugestellt  und  eingeraumbt  worden,  hab  ich  nicht  unterlassen, 
gleichfals  bei  irn  f.  g.  zu  mermaln  gutlich  angelangt  und  mich  alles 
unterthenigen  willens  erpotten,  zuvorsichtlicher  hofnung,  ir  f.  g.  als 
Inhaber  meiner  pfandschilling  selten  und  wurden  vermug  der  gemainen 
recht  und  sonder  auch  der  vertreg  zwischen  weilland  irer  f.  g.  herrn 
vaters  marggraf  Jorigen  zu  Brandenburg  hochlöblicher  gedechtnus  und 
hochermeltem  marggrafen  aufgerichtet  mich  aintweders  mit  barer 
zallung  oder  einraumbung  der  pfandschilhng  vergenugen  oder  sieh 
sonst  mit  mir  genediglich  vergleichen,  darinnen  ich  auch  irn  f.  g.  ainen 


No.450a.    155Ö.  671 


zimlichen  stilstand  zu  tun  unbeschwerd  «gewesen  bin.  So  haben  aber 
ir  f.  g.  mich  wie  andere  schlechte  glaubiger  jederzeit  vergeblich  ab- 
gewisn,  dadurch  ich  dann  verursacht  {wiewoU  ungern  und  wider  mein 
willen),  ir  f.  g.  iirab  nidersetzung  derselben  neun  treffenlichen  rät  nach 
inhalt  und  vermug  des  heiligen  reichs  Ordnung  angelangt.  Als  aber  ir 
f.  g.  zur  selben  zeit  nit  anhaims  gewest  und  mitlerweil  von  der  damals 
Komischen  königlichen,  yzo  kaisserlichen  mayestatt  meinem  aller- 
genedigisten  herrn  ein  mondat  anspracht,  haben  ir  f.  g.  mich  in  craft 
desselben  mondats  verniemlich  abweisen  und  andern  personlichen 
gläubigem  vergleichen  A\öllen,  welchs  ich  aber  kein swegs  hab  eingehen 
können  oder  mögen,  nicht  allein  darumb,  das  ich  durch  mein  vorgeend 
rechtlich  ersuchen  praeoccupirt  und  ins  praeventionis  erlangt  hab, 
sonder  auch  in  der  furnemblichen  betrachtung,  das  ich  der  glaubiger 
keiner  bin,  darvon  das  kaisserlich  mondat  meidung  tuet,  welche  ir  f.  g. 
wider  aufgerichte  vortreg  unzeitig  haben  tringen  und  betroen  wollen, 
sondern  ich  yederzeit  in  unterthenigkait  nichts  änderst  gesucht  und 
begert,  dan  das  ir  f.  g.  den  marggrefischen  vertregen  gnediglichen 
nachsetzen  und  nach  derselben  inhalt  mein  schuld  soll  ablegen,  welches 
ich  aber  bey  irn  f.  g.  und  bei  den  obberurten  beden  flecken  Bairstorf 
und  Erlang,  die  ich  irer  glubd  und  aid  zum  statlichisten  erinnert,  in 
der  gute  bis  daher  nicht  hab  bekomen  mugen  und  derowegen  widerumb 
ir  f.  g.  umb  das  recht  vermög  des  heiligen  reichs  Constitution  unter- 
theniglich  ersucht.  Und  wiewol  auf  ir  f.  g.  abschlegige  antwurt  ich 
gut  fug  und  recht  gehabt  hett,  in  craft  der  Ordnung  die  sach  an  dem 
kaiserlichen  cammergericht  anhengig  zu  machen  und  gegen  iren  f.  g. 
proces  auszupringeu,  so  hab  ich  yedoch  irer  f.  g.  darin  in  unterthenig- 
kait verschont  und  verhofit,  ir  f.  g.  solten  die  weg  zur  bezallung  gesucht 
und  gefunden  und  mein  unterthenigen  genaigten  willen  und  getreue 
dienst  in  gnaden  erkandt  haben.  Nachdem  aber  dasselbig  bis  anher 
über  vil veitig  mein  embsig  anlangen  nicht  ervolgen  wollen,  hab  ich 
unvermeidlicher  notturft  nach  nicht  umbgeen  mögen,  bei  der  kay:  m' 
meinem  allergenedigisten  herrn  ain  mondat  umb  hilf  rechtens  an  ir 
mayestat  und  des  heiligen  reichs  cammergericht  auszupringen,  daraus 
ungezweifelt  erscheinen  wird,  das  hochstgedachter  irer  kay :  m'  gemuet, 
v,i\\  und  raaynung  nie  gewesen  ist,  mich  und  mein  vorgengige  gerechtig- 
keit  in  irer  kay:  may^  ersten  mondat  wider  etlich  andere  glaubiger 
a  isgangen  zu  begreifen  und  einzuschliessen  oder  mich  des  ordenlichen 
r(!chtlichen  austrags  zu  entsetzen. 

Grenediger  herr.  dieweil  ich  aber  solche  scherpf  nochmals  gern  ver- 
nitten  sehen,  des  umbgeen  und  das  meinig  lieber  in  der  gute  empfaheu 


672  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


wolte,  desgleichen  nach  lengerm  stilstand,  und  do  es  begert  wurd,  noch 
merers  darzu  zr,  leihen  bewilligen,  aber  das  alles  mir  bisher  wider 
meine  habende  brief,  sigl  und  überflüssigen  specificirten  Unterpfand  in 
nichten  furtreglich  sein  wollen,  das  mir  zu  grossem  nachteil  raichte, 
dieweiile  dann  eur  f.  g.  der  billichkeit  nach  one  meniglichs  wider- 
sprechen der  nechste  miterb  hochgedachts  marggraf  Albrechten  loblicher 
gedechtnus  hinderlassnen  landschaft  sind,  eur  f.  g.  bitt  ich  in  aller 
untertheniger  dinsterzaigung,  die  wollen  aus  gnedigem  gemuet  mir 
derselben  rat,  hilf  und  furderung  gnedig  mittailn  oder,  do  e.  f.  g.  zu 
der  mitbelehnug  kemen,  das  ich  e.  t.  g.  gern  vorgünte,  darzu  ich  e.  f. 
g.  meins  unterthenigen  geringen  Vermögens  gern  behilflich  und  fuder- 
lich sein,  auch  der  unzweifenlichen  hofnung,  recht  und  billichkeit  nach 
sollen  die  belehn ung  noch  erlangen  und  bekomen.  Aber  darin  nit  zu 
feirn  ist,  dan  durch  marggraf  Hansen  practicirung  marggraf  Gorig 
Friderich  die  kay:  m'  zum  pesten  ires  tails,  das  zu  besorgen,  alle  hand- 
lung  noch  lang  werden  verhindern  und  aufziehen;  wird  auch  sonst 
bericht:  die  von  der  Ro:  kay:  m*  verordneten  comisari  über  hoch- 
gedachts marggrat  Albrechts  verlassner  schulden,  als  Maintz  und  Bayrn, 
sind  im  bedacht,  ob  sie  die  comisyon  wollen  annemen,  dann  aus 
allerlay  weitleuftiger  erfarung  merklicher  mueh  und  uncosten  nit  gern 
vergebne  nachred  und  gefar  uff  sich  zu  laden  und  villeicht  sich  des 
handeis  gar  entschlagen.  Dan  als  sich  dise  Sachen  lassen  ansehen,  das 
alles  in  die  leng  und  verzug  gespilt  und  hochgedachte  bede  marggrafen 
ires  gevallens  ain  kaiserlich  mondat  ubers  ander  anspringen,  das  den 
gläubigem  nit  zu  kleinem,  sondern  dem  merern  teil  zu  merklichem 
schaden  und  verderben  raichet,  auch  der  schulden  (als  man  furgibt)  so 
vil  nit  und  woU  one  schaden  mugen  abgelegt  werden,  wan  man  sich 
sonst  der  rechten  und  billichkait  nach  gnedig  und  gutlich  zur  Sachen 
schicken  und  das  land  was  statlichers  wert  dan  der  andern  schulden 
vill,  die  in  schwebenden  krieg  gemacht  und  von  etlichen,  raer  zu  irer 
f.  g.  schaden  und  nachtail,  gehoben  worden,  der  man  keine  zu  bezalen 
schuldig  sein  wird.  Und  do  dan  e.  f.  g.  meiner  obbemelten  schulden, 
der  sich  mit  verfallnen  zinsen  zu  fünf  pro  cento  ungeverlich  in  zwainzig- 
tausent  Reinisch  goldgulden  erstreckt,  genedig  anneme,  wolt  ich  eurn 
f.  g.  noch  so  vil  (auf  pfandschilhng  und  wie  ich  mich  mit  e.  f.  g.  der 
Versicherung  vergleichen  mocht)  darzu  leihen  auf  gepurlich  Interesse 
und  leidenliche  zallungsfrist  lenger  ansteen  lassen.  E.  f.  g.  wollen 
also  obgehörter  massen  mich  meiner  ausstendigen  schulden,  dergleichen 
mein  söhn  mit  sein  schwebenden  rechtsachen  in  genediger  furderung 
bedenken.    Das  wil  ich   umb  e.  f.  g.  yederzeit  meins   geringen   ver- 


No.450a-451.    1559-1560.  673 


mögens  in  iintertheniger  dinsterzaigung  willig  und  gehorsam  sein  zu 
verdienen;  und  e.  f.  g.  mich  unterthenig  bevelhen  thue. 
Kurxe  Zeitungen. 

Datum  Nurmburg,  den  8.  Octobris  ano  1559. 
Eurn  fürstlichen  gnaden 

untertheniger 

Bonaventura  Furtenpacli. 

Außetmdresse :  Dem  durchleuchtigen  hochgeborn  fursten  und  herrn  herm 
Albrechten  marggrafen  zu  Brandenburg,  in  Preussen  zu  Stettin,  Pommern,  der 
Cassuben  und  Wenden  hertzogen ,  burggrafen  zu  Nurmberg  und  fursten  zu 
Ruggen  meinem  gnedigen  herrn. 

Ausfertigung  im  St.  A.  König^)erg,  Herzogl.B.  A.  A4. 


450  b.  1561  Juni  28.   Nürnberg.    Bonaventura  Furten- 
bach an  Herzog  Albrecht  von  Preussen. 

Er  hohe  bis  Jetzt  noch  nichts  davon  gehört,  daß  Markgi'af  Georg 
Friedrich  daran  gedacht,  weiland  marggrafif  Albrechts  hinderlassne 
glaubiger  zu  bezaln,  sonder  dieselben  mit  beschwerlichem  uncosten  zu 
verderblichem  schaden  und  nachtail  aufgehalten  werden. 

Aber  ich  hab  mich  herausgeriessen  und  meine  ausgestandne  Schulden 
stathaften  leaten  übergeben,  und  damits  die  angenomen,  noch  ein  gutte 
sume  bars  gelts  darzu  geliehen,  die  der  hofnung,  solche  marggrefische 
schulden  vemer  von  hochgedachtem  marggraf  Gorig  Fridrichen  einzu- 
priugen  und  sie  eins  gnedigen  herrn  vertrösten  villeicht  pessers  glück 
haben,  dann  ich  bisher  erlangen  mögen. 

Aus  f.  St.  A.  Kö.    Hzgl.  B.  A.  A  4. 


451.  1560  September  3.  Eisleben.  Die  Befehlshaber 
des  Saigerhaudels  an  einen  Mansfeklischen  Diener 
[Albrecht  Gugl?]. 

Aufnahme  von  6000  fl  hei  einem  Juden  und  Bauschers  und  Bromms 
Versicherung.  Rauschers  Ansuchen  an  den  Rat  xu  Frankfurt,  die 
'irrestierten Kupfer  freizugeben:  Verhaltungsmaßregeln,  für  den  Fall,  daß 
der  Rat  die  Kupfer  nicht  freigibt.  Kupferlieferung  an  Rauscher  xur  Be- 
lahlung  von  1000  fl  Wechselgeld.  Wolf  Hertens  Forderung  im  Betrage 
Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVIL  43 


674  Ürkundenbucli  zur  Geschichte  des  Man sf eidischen  Saigerhandels. 


von  1500  fl;  Verhandlungen  mit  Günter  Hohen  und  Rauscher  des 
wegen.  Die  Fürer  sollen  für  2—300  Zentner  Kupfer  gut  sagen;  si 
ivollen  2000  Taler  aufbringen,  die  zum  Bleikauf  verwandt  werden  sollen 
Furtenbach.     Das  im  Arrest  zu  Köln  liegende  Kupfer. 

Unser  fruntliche  willige  dinst  zuvorn,  erber  vhester  besonde: 
günstiger  lieber  freund.  Wir  thiin  euch  zu  wissen,  das  .Iheronimu: 
Eauscher  hie  gewesen  und  unter  anderm  dem  wolgebornen  unsern 
g.  h.  graven  Hans  Georgen  zugesagt,  das  er  umb  die  bewustei 
6000  goldfl  neben  seinem  schwager  Claus  Brumen  genügsame  ver 
Sicherung  thun  wolle,  Derhalben  so  wollet  bey  dem  j[uden],  an  der 
euch  Lemperger  weisen  kan,  anhalten,  damit  berurte  suma  gewil 
gemacht.  Die  wollet  also  uff  gut  abrechnung  an  Eauscher  weisen  unc 
dieselbe  rechnung,  was  entlich  bleibt,  richtig  machen. 

Rauscher  wirt  wider  bei  dem  rath  zu  Frankfort  umb  eroffnung  dei 
kupfer,  so  Steinacher  gesellschaft  gehört,  anhalten  und  sich  zu  einem 
genügsamen  vorstand  erbieten.  So  vil  dann  die  übrigen  kupfer  aU' 
langt,  so  u.  g.  h.  zusteen,  darum  b  soft  ir  neben  dem  Rauscher  uml: 
erledigung  auch  ansuchen  und  zum  vorstand  erbieten.  Werden  nu  die 
kupfer  volgen,  so  hats  seinen  weg.  Wo  nit,  so  {durchgestr. :  ist  wol- 
gedachts  u.  g.  h.  befelch,  ir  wollet  ein  notarien  fordern  und  vorm  ral 
alle)  habt  ir  hirneben  von  beiden  u.  g.  h.  befelch,  wes  ir  euch  darinnen 
solt  verhalten;  denselben  befelch  mugt  ir  dem  rat  wol  überantworten. 

Rauschers  tausent  gülden  wechsigelt  belangent,  mugt  ir  euch  mit 
ihm  vergleichen,  das  er  so  vil  garkupfer  versprechen  und  die  tausent 
gülden  darauf  ueraen  raug;  die  habt  ir  ihm  zuzusagen,  vor  der  fasten- 
meß zu  libern. 

Belangend  die  1500  fi  Wolf  Hertten,  wirt  euch  der  markt  lernen, 
wie  sichs  mit  dem  kupfer  versprechen  will  anlassen;  darnach  kunt  ir 
euch  alsdann  richten.  Mocht  euch  nu  in  dem  Günther  Hohen  nit 
furdersam  sein,  so  habt  ir  Rauscher  anzusprechen;  der  hat  sich  er- 
boten, euch  furderung  und  guten  willen  zu  erzeigen.  Und  da  ir  je 
Wolf  Hertten  nit  genzlich  kündet  befriedigen,  so  zalt  im  doch  zum 
wenigsten  500  fl,  so  er  bei  einem  andern  aufgenomen.  Doch  must 
irs  ihm  bei  zeit  ansagen,  damit  er  sich  in  ander  weg  kon  gefast  machen, 
Avie  dann  ich,  Obenrod,  desshalben  mit  ihm  geret  hab. 

So  hat  u.  g.  h.  grave  Hans  Georg  dem  herrn  Purer  geschrieben 
und  gebeten,  gen  Frankfort  Günthern,  oder  wer  sonst  da  ist,  zu  be- 
felchen,  vor  zwei  bis  in  300  center  kupfer,  damit  ir  die  versprechen 
mugt,  gut  zu  sagen.  Darauf  wert  ir,  wenn  es  der  blei  halben  oder 
sonsten  not,  anzuhalten  wissen. 


No.451.    1560.  675 


Und  nachdem  die  Furer  der  Colinischen  botschaft  in  Wien  2"  taler 
werden  aufbringen  lassen,  die  sy  sich  verpflicht,  uff  die  fasten  meß  oder 
neujar  zuvoru  in  Frankfurt  oder  Colin  widei  zu  erlegen,  nachdem 
dann  ich,  Obenrod,  itzt  nach  Nurmberg  verraiß,  wils  ich  mit  den 
Furern  darauf  handien,  das  man  ufi  solche  2000  taler  ein  bleikauf 
treffen  mocht.  Derwegen  so  mugt  ir  euch  mit  den  Colinischen  blei- 
lendlern  auf  zue-  oder  abschreiben  in  ein  kauf  einlassen;  so  will  ich, 
Obenrod,  daran  sein,  das  derwegen  dem  Lemperger  von  Nurmberg  aus 
ob  ir  zu  Frankfort  nit  mer  anzutrefien)  bescheid  soll  geschriben  werden. 
Dnd  damit  ir  euch  desto  besser  hirein  zu  richten,  tun  wir  euch  ab- 
chrift  der  Colluischen  rete  Obligation  uberschicken. 

Wir  seind  gewiß  vertrost,  das  die  6™  fl  gold  gefallen  werden.  Da 
aber  je,  dess  wir  uns  nit  versehen,  manglen  solt,  so  musst  ir  bei 
eit  euch  mit  Rauscher  daraus  unterreden  und  mugt  uff  den  vhal  im 
villigen  (damit  er  nit  gar  gelassen),  das  er  uff  kupfer  so  vil  nemen 
nug,  als  sich  des  Furtenbachs  itziger  termin  erstreckt,  welche  ir  zue- 
lagen  mugt,  vor  der  meß  gewiß  zu  libern.  So  mugt  ir  zu  zalung  der 
echsl,  und  was  ir  bedurft,  auch  200  centner  versprechen.  Dergleichen 
labt  ir  in  die  108  centner  kupfer,  so  Gramal  bekomen.  zum  besten  der 
¥estphelischen  blei  zu  gebrauchen. 

Wolgedachte  unsere  genedige  herrn  schreiben  hirneben  an  den 
rzbischofen  und  churfursten  zu  Colin  etc.  u.  g*'«"*  herrn  mit  bitt  je- 
Qandts  zu  ordnen,  der  die  arrestirten  blei  ausburg.  Derhalben  so 
ollet  euch  bei  Lemperger  gewiß  erkunden,  wie  vil  kupfer  im  arrest 
u  Coln  ligen  und  wem  sy  underschiedlich  zustendig  und  derwegen 
in  zetl  in  unser  g.  h.  brief  stecken  oder  dem  churfursten  solchs  selbst 
ßhreiben ;  dann  die  schrift  darauf  lauftet. 

Es  hat  auch  Rauscher  gewilligt,  wann  die  6"°  fl  gold  gefielen  und 
auch  von  unsers  g.  h.  wegen  an  tausent  fl  manglen  ward,  das  er 
uch  nit  lassen  wolt.  Dessen  habt  ir  ihnen  im  vhal  der  not  zu 
rinuem. 

Solches  alles  haben  wir  euch  unserer  abred  nach,  darnach  habt  zu 
chten,  nicht  beigen  sollen,  und  sind  euch  fruntlich  zu  dinen  willig. 
>atum  Eisleben,  am  3.  Septembris  a"  etc.  60. 

Befelchhaber  des 

seigerhandls. 

Konzept  (ohne  Angabe  der  Adresse)   im  Geicerk.  Archiv  zu,  Eislebe»,   Saiger- 
l,  Paket  25,  X. 

43' 


676  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


453.    1 560  September  13.  Frankfurt  a.  M.  Hieronymus 
Rauscher  an  Graf  [Hans  Georg  von  Mansfeld]. 

Schmähliche  Angriffe  der  Frankfurter  und  Manlichen  gegen  Graf  Hans 
Georg.  Bauschers  Abrechnung.  Liefer^mg  von  300  Zentner  Kupfer  an 
Lienhard  Düpx>engießer  %u  Antwerpen.  Valtin  Leise.  Bezahlung  von 
1000  //  an  Wolf  Herten. 

Wolgeborner  und  edler  graff,  e.  g.  seind  mein  underthenig  willig 
dinst  bevorn.  Genediger  her,  was  von  den  Frankfordern  und  Manlichen 
an  den  churfursten  zu  Saxen  etc.  m.  gst.  h.  geschriben,  und  wie 
schraehelichen  e.  g.  darinnen  angriffen,  das  haben  e.  g.  aus  einvor- 
warten  Schriften,  welche  die  churfurstlichen  rethe  mir  hieher  ken 
Frankfort  nachgeschickt,  genediglichen  zu  vornemen  und  daraus  zu  er- 
sehen, wie  die  Frankforder  und  Manlich  für  einen  mann  stehen,  wie 
dan  auch  aus  heutigem  gehaltenen  gerichtstag,  do  e.  g.  diener  neben 
uns  umb  vorhör  der  arestirten  kupper  halber  angehalten  und  uns  die- 
selb  nicht  hat  begegnen  mugen,  zu  spuren  gewesen,  davon  e.  g.  von 
den  irigen  fernem  bericht  werden  bekommen,  welche  Schriften  e,  g.  zu 
uberschicken  ich  für  notwendig  geachtet.  Was  sie  uff  unser  der  gesel- 
schafter  gethane  supplication  vorlegungsweis  den  Manlichen  für  bericht 
gethan,  das  soll  den  stich  nicht  halten.  Und  ich  sehe  gerne,  das  ich 
ire  gründe,  darauf  sie  sich  zu  steuren  vormeinen,  habe  und  wil  mich 
mit  gelerter  radt,  dieselben  abzuleinen,  gefast  machen. 

Ferner  kan  e.  g.  ich  unangezeigt  nicht  lassen,  das  die  6000  golt- 
gulden,  davon  e.  g.  von  dem  Juden  gewisse  vortröstunge  gehat  und 
ich  mich  auch  endlich  darauf  vorlassen,  nicht  gefallen.  Weil  dann 
e.  g.  uns  diese  meß  von  wegen  des  termins,  so  Fortenbach  vor- 
schienene  fastenmes  bezalt,  noch  5040  fl,  und  dan  wegen  des  jezigen 
termins,  welchen  mir  zalen  haben  müssen,  3776  fl,  und  ferner,  so  e.  g. 
radt  und  diner  Merten  Abentrott  im  ostermarkt  zu  wexel  gegeben, 
1041  fl  14  ß,  und  also  zusammen  9857  fl  14  ß  fellig  gewesen,  darauf 
ich  nicht  mer  dan  uff  300  centner  kupper  zu  13V'2  %  zu  16  patzen 
gerechent,  welche  zu  15  patzen  4320  fl  machen,  und  ich  mit  vorwissen 
Albrecht  Gugels  dieselben  halb  zwuschen  hie  und  Martini  und  die 
ander  helft  zwuschen  Martini  und  der  künftigen  fastenmes  zu  livern 
versprochen,  demnach  an  e.  g.  mein  underthenig  bitt,  e.  g.  wollen  des 
handeis  bevelchhabern  genediglich  bevelen,  das  sie  obbemelte  kupper 
Linhart  Duppengissern  von  Antorf  uff  erneute  zeit,  damit  ich  meinem 
vorsprech  nach  glauben   halte,    zu  livern   bestellen   wollen.    Alsdann 


No.  452— 453.    1560.  677 


e.  g.  von  diser  messe  nfi  künftigen  michaelismarkt  5537  fl  14  ß,  so 
ich  von  hinnen  uff  Leipzig  genomen,  pro  resto  pleiben  und  dan  diesen 
michelsmarkt  auch  in  die  10"°  fl  uö  die  gemachten  termin  vortaget,  one 
das  auch  uns  von  dem  termin  vergangenen,  so  ostermarkt  hett  gefallen 
sollen,  von  Valten  Leisen  noch  5000  fl  aussenstehen.  Als  kan  an 
e.  g.  besondere  hulf  ufl'  mein  lezte  hinfart  ich  diesen  künftigen  markt 
meinen  glauben  nicht  erhalten.  Wan  es  dan  auch  für  e.  g.  nicht  ist, 
das  sich  die  summen  also  hauffen,  als  ist  an  e.  g.  mein  underthenig 
dinstlich  bitt,  e.  g.  wollen  genediglichen  darauf  bedacht  sein,  das  mir 
disen  markt  geholfen  werde.  Was  ich  wider  thun  kan,  das  e.  g.  zu 
underthenigem  gefallen  gereicht,  darzu  erbiete  ich  mich  willig.  Datum 
Frankfort  am  Mein,  den  13'^°  Septembris  im  1560. 
e.  g. 

undertheniger 

williger 

Jheronymus  Rauscher  ss'. 

NacJischrift :   Ich   will  auch  Wolff  Herten    1000  fl   endrichten    und 
ich  mit  Abentroten  derhalben  vergleichen. 

Eigenhändige  Ausfertiguyig  (Außenadresse  fehlt)  im  Getoerk.  Archiv  zu  Ei8ld)en, 
Saigerhandel,  Paket  14,  XXXII. 


453.    1^60  September  19.     Nürnberg. 

Welsers  Abrechnung  Über  gelieferte  und  noch  rückständige  Kupfer  und 
Silber. 

Laus  deo  1560  adj  lU.  Septempris  in  Nuemberg. 

Die  wolgeporne  meine  gnedige  herren  graf  Hans  Jörg  und  Peter 
Ernst  von  Mansfeld  haben  mir,  Sebastian  Welser,  auf  die  furgelihen 
15000  gülden  zuo  Leiptzig  den  michaelismarkt  anno  59  erlegt,  dar- 
gegen  libern  lassen  sollen  in  den  nächst  4  volgenden  markten,  die  sich 
den  nachstkunftigen  michaelismarkt  ano  60  enden,  ain  jeden  markh 
187  Vj  feinsilber,   187  Vo  centner  garkupfer,    macht  jede  sort   in  soma 

750  mark  feinsilber,  zuo  fl  10  macht fl  7500  ß—  A  — 

an  7141/3  centner  Ey sieber  garkupfer  zuo  fl  10 V2,  macht  fl  7500  ß  —  A  — 
Suma  machen  bede  posten fl  15000  ß  —  A  — 

Daran  hab  ich  empfangen: 
kupfer  centner  798  h  27  zu  fl  10  V, fl8381ß3A  — 


678  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

mehr  an  silbern  empfangen  mark  287  1  8  q  1  A  1 

zu  fl  10,  tut fl  2875  ß  3  A  — 

Suma  hab  ich  auf  den  ersten  kauf  empfangen  den 

wert  von .flll256ß6A  — 

Also  steet  mir  noch  an  den  15000  gülden  aus  fl  3743, 

die  bringen  ungefähr  aus  centner  366  kupfer;  so  mir  die  gelibert,  so 

wer  der  erst  kauf  entledigt.  — 

Der  ander  kauf  umb  die  8000  gülden,  zu  Frankfort  erlegt,  hat  sich  den 
ostermarkt  ano  60  angefangen,  und  solt  mir  auf  Petri  Pauli  gelibert 

sein  kupfer centner  190  V2 

und  jetz  michaeli „        190^/2 

Suma,  daran  ich  noch  nichts  empfangen,  centner  381. 

Und  ob  schon  jetzt  1  stuck  silber  kompt,  das  lOÜO  guldig  und 
60  centner  kupfer,  die  600  gülden  wert  send  und  also  1600  gülden  an 
den  3743  gülden  im  ersten  kauf  abgien,  so  bleiben  danocht  fl2143,  die 
lafien  centner  200  kupfer  an.  So  ich  nun  die  obstende  centner  381 
darzu  tuo,  wirt  man  mir  disen  michelismark  noch  in  600  centner 
kupfer  zuo  ton  sein.  Bitt  derhalb  meinen  gunstigen  herren  Märten 
Obenrot,  er  wolle  auf  den  hutten  gunstige  befirderung  ton,  damit  die 
kupfer  auf  das  erst  nacheinander  gelibert  werden.  Das  verdien  ich  umb 
sein  erbarkait  wilig. 

2kttel  als  Beilage  zu  dem  Schreiben  Christoph  lamvillers  an  Wolf  Both  und 
M.  Obenrot  vom  4.  Oktober  1560  s.  Nr.  454. 

Auf  der  Rückseite  des  Zettels  der  Zusatz  van  ianwillers  Hand:  Ittem  an 
dissem  rest,  wie  hievor  stat,  hab  ich  Cristoff  Fanwiller  uberliebert  dem  herrn 
Welser  adj  24  September  ano  60  jar  silber  und  garkupfer,  das  gat  auch  am 
gemelten  rest  herab,  wyst  ir  wol  zu  rechnen,  nemlicb: 

1  st.  feinprant  silber  No.  8,  wigt  Nürnberger 
M  99  lot  2  q  0  4,  sein  halt  ist 
15  lott  2  q  3  -},  tut  feinsilber 

M  97  lot  3  q  0  .,J  0 
436  platten  garkupfer,  wegen  Nürnberger  gewicht: 
centner  56  h  9. 


No.  453-454.    1560.  679 


454.  1560  Oktober  4.  Nürnberg.  Christopli  Fanwiller 
an  die  Mansfeldischen  Räte  Wolf  Roth  und  Martin 
Obenrot. 

Abrechnung  Sebastian  Welsers   über  rückständige   Kiqjfer   und  Silber. 
Silber-  und  Kupferpreise  in  Nürnberg. 

Laus  deo  1560  adj  4.  October  in  Nurmberg  per  Jörg  Rörer. 

Emveste  fursichtige  gunstige  und  weyse  herren,  euch  seyen  mein 
gehorsame  guetwillige  dinst  zuvoran.  Gunstige  liebe  herren,  diß  mein 
schreiben  ist  nit  sunder  vil],  allain  von  wegen  herrn  Sebastian  Welsers, 
der.hat  begert  euch  dissen  aiiszug^)  zu  senden,  darin  ir  werdt  vernemen, 
was  ime  noch  für  garkupfer  an  den  jüngsten  zwayen  cuntracten 
aussen stat.  Des  hab  ich  mit  dem  herren  Welser  übersehen  und  befind 
sich  alles  recht  nach  Inhalt  diß  eingelegten  zettel.  Was  ich  aber 
Jungst  mal  den  24.  September  für  garkupfer  und  silber  von  der  hietten 
Stainach  empfangen  hab  und  dem  herren  Welser  auch  gehebert,  das- 
selbig  hab  ich  zurück  der  zettel  geschrieben.  Und  befind  sich,  das 
ime  Welser  nach  auf  dato  am  ersten  kauf  aussen  stat  ungefarhch 
centner  210  kupfer.  So  ist  im  an  dem  andern  kauf  der  7000  taller 
noch  nichts  gehebert  worden;  betreffen  an  garkupfer  centner  381;  tut 
in  suma  bede  posten  centner  591  garkupfer.  Also  bericht  mich  herr 
Welser,  das  obgemelte  bede  kupferkauf  jetzund  auf  dissen  michaely- 
markt  ausgen.  Des  wurd  euer  herlekayt  wyssen.  Mir  ist  die  zeyt  nit 
änderst  bewust,  wie  mich  Albrecht  Gugel  hat  beschaydt,  als  gehe  der 
letster  kauf  erst  auf  ostern  im  61  jar  aus.  Nach  dissem  allem  werd 
ir  euch  woll  wissen  zu  richten.  Hab  euch  sunst  auf  dismal  nichts 
sunders  zu  schreiben,  dann  was  euer  herrlykait  jederzeit  dinstlich  Heb 
ist  und  gott  in  gnaden  bevolhen.    Actum  utt  supra. 

Fein  prantsilber  gelten  auf  datto  hie  ger  pargelt  die  Mark  fl  9  ß  8, 
den  fl  zu  66  k  grobe  muntz,  garkupfer  der  centner  12  fl  bargelt  Eys- 
leber  kupfer.  Schwatzer  kupfer  der  centner  121/4  fl  pargelt 
e.  f.  w.  dinstwilhger 

Cristoff  Fanwiller. 

Außeiiadresse:  Den  ernvesten  fursicbtigen  und  weken  herm  Wolf  Eott  und 
Martin  Abenrodt  Mansfeldischen  reth,  jetznnd  zu  Leipzigk,  meinen  gebietenden 
heim. 

Eigenhändige  Ausfertigung  im  Getcerk.  Archiv  m  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket 
26,  XIV. 


•)  S.  Nr.  453. 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


455.   1560  Oktober  5. 

Bestallung    Thomas    Lenibergers    zum    Anwalt   in    der   Manlichschen 
Angelegenheit. 

Wir  Hans  Jeorge  und  Peter  Ernst  graten  und  herrn  zu  Mansfeld 
edle  hern  zu  Heldrungen  etc.  hirmit  bekennen,  das  wir  in  Sachen, 
darumb  uns  die  Manlich  zu  Augspurg  zu  recht  im  gerichte  zu  Frank- 
furt furgenomen,  zu  unserm  anwalden  gesatzt  und  constituirt  haben 
Thoman  Lemmingern,  geben  irae  hirmit  alle  gewalt  etc. 

Abschrift  im  OewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  21,  VII. 


456.    1560  November  22.    Wien. 

Kaiser  Ferdinand  richtet  zwischen  den  Grafen  Hans  Georg,  Peter 
Ernst,  Hans  Älhrecht,  Hans  Hoyer  und  Hans  Ernst  und  dem  unmündigen 
Grafen  Bruno  von  Mansfeld  an  einem  und  Matthias  Manlichs  Erben  und 
Christoph  Manlich  anderenteils  wegen  des  strittigen  am  11.  April  1557  auf- 
gerichteten Kupferkaufs  folgenden  Vergleich  auf: 

1.  Alles  im  Streit  Vorgefallene  soll  compensiert  und  keinem  Teil  an 
seinen  Ehren  nachteilig  sein. 

2.  Die  Manlich  stehen  vom  Kupferkauf  der  10000  Zentner  jährlich 
zu  9^J2  fl  ah. 

3.  Wegen  Rückerstattung  der  den  Grafen  von  den  Manlich  dar- 
geliehenen 300  000  fi  und  des  sonstigen  vorgestreckten  Geldes  wird 
vereinbart: 

Die  Grafen  sowohl  als  die  Steinachischen  GesellscJiafter 
sorgen  dafür,  daß  den  Manlich  die  von  diesen  an  die  Frank- 
furter ausgestellte  Verschreibung  über  150000  fl  zurückgegeben 
wird  und  sie  ihrer  Verpflichtungen  entledigt  werden,  oder  aber 
sie  leisten  selber  die  Zahlungen  in  den  festgesetzten  Fristen. 

Der  Rest  der  Schuldsumme  wird  auf  112  433  fl  4  gr  7  \ 
berechnet;  diese  Summe  sollen  die  Grafen  jährlich  mit  5000  fl 
Petri  Pauli  zu  Naumburg  und  mit  5000  fl  Lucie  zu  Nürnberg 
(also  zusammen  10000  fl)  zurückerstatten  und  das  übrige  mit 
5^Iq  verzinsen. 

4.  Die  zu  Frankfurt  und  Köln  arrestierten  Kupfer  iv erden  freigegeben, 
und  der  Arrest  auf  die  Kupfer  der  Steinacher  Gesellschaft  in 
Frankfurt  wird  aufgehoben;  aus  dem  Arrest  soll  kein  Anspruch 
an  die  Manlich  licrzuleiten  sein. 


INo.  465-457.    1560.  681 

5.  Für  die  2>ünktliche  Rückzahlung  und  alle  sonstigen  Punkte  des 
Vergleichs  bleibt  es  bei  den  bisherigen  Versicherungen  und  Pfand- 
setxungen,  icofiir  sich  auch  die  Steinacher  Gesellschafter  ver- 
pflichten und  binnen  2  Monaten  eine  Obligation  aller  Gesellscliafter 
beiuibringen  versprechen. 
Erschienen  sind  Graf  Peter  Ernst  mit  Vollmacht  seiner  Brüder  mid 
Wolf  Roth  als  „actar"  des  Grafen  Bruno,  Hieronymus  Rauscher,  Wilhelm 
und  Albrecht  Reiffenstein  für  die  alten  Steinacher  Gesellschafter,  Abraham 
Katxbeek  für  sich  und  die  anderen  Erben  Matthias  Manlichs  und  Christoph 

*Manlich.  Da  Graf  Peter  Ernst  vor  Abschluß  des  Vergleichs  abreisen  muß, 
so  schließen  mit  seiner  Vollmacht  die  Mansfeldischen  Räte  Dr.  Melchior 
Kling,  Kanxler  Melchior  JSickel  und  Merten  Obenrot  ab. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisld)en,  Saigerhandel,  Paket  22,  IX. 


457.    1560  Dezember  16.    Nürnberg. 

Chr.  Fanwiller  verspi'icht,  dem  Portasius  Deposta  300  fl  xurückxuxahlen. 

Von  wegen    des   wolgebomen    und    edlen    herren    herren   Hans 

Georgen  grave  und  heiT  zu  Mansfeld  edln  herren  zu  Heldrungen  etc. 
m.  g.  h.  bekenn  ich  Cristoff  Fanwiller  burger  zu  Nurmberg,  daß  ich 
von  wegen  seinen  gnaden  zu  der  bezallungen  des  erbarn  Wolfen 
Herttens  alhie  in  Nurmberg  par  und  wolbenuyegig  auf  wexel  emp- 
fangen hab  von  dem  erbarn  Portasius  Deposta  von  Mailland  benantlich 
dreyhundert  gülden,  den  taller  zu  24  gr.  gerechent.  Solliche  yetz 
gemelte  fl  300  zu  21  zweifer  gerechent  verspricli  ich  Christoff"  Fan- 
willer dem  gedachten  Portasius  Deposta  durch  die  ernvesten  herrn 
und  verordente  redt  des  saigerhandels  auf  den  yetzigen  neyenjarsmarkt 
zu  Leiptzigk  dankparlichen  widerumb  entrichten  und  zu  bezallen  on 
allen  sein  des  erbarn  Portasius  Debosta  kosten  und  schaden.  Des  zu 
urkund  hab  ich  mich  mit  aigener  band  underschriben  und  mein  ange- 
boren insigl  zu  end  diser  handschrift  furgedruckt.  Geben  und  ge- 
schehen in  Nurmberg,  den  sechzehenden  monatstag  Decembris  im  funf- 
zehenhundert  und  im  sechtzigkysten  jhar. 

(LS.)  ^  Christoff  Fanwiller 

mein  band  bekenn, 
wie  oben  vermelt  ist. 

Kassierte  Ausfertigung   (das   aufgedrückte  Siegel   abgelöst)    mit   eigenhätidiger 
Unterschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XIV. 
Auf  der  Bückscitc  die  Notiz:  Adj  9.  Januari  zalt  mit  262  talern  12  gr. 


682  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandela. 

458.  1560  Dezember  17.  Mansfeld.  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  Herzog  Joliann  Friedrich  den 
Mittlern  von  Sachsen. 

Bittet  um  Vorstreckung  von  5 — 6000  fl  auf  Silber. 

Durchleuchtiger  hochgeborner  fürst,  e.  f.  g.  sein  unser  underthenig 
und  willig  dinst  zuvor.  Gnediger  her,  wir  haben  kurz  verrukter  tag 
bei  e.  f.  g.  secretarien  Johan  Rudolf  umb  Versetzung  10™  fl  uf  die 
Silber  zu  notturft  der  verleg  unsers  berkvverks  ansuchung  thun  lassen. 
Vormerken  aber,  das  villeicht  die  kleine  muntz,  von  welcher  solche 
furstreckunge  gescheen  soll,  noch  sobald  nicht  einkomen  mocht.  Nach- 
dem wir  aber  berurter  verleg  halben  noch  vor  den  weinachtfeiertagen 
ein  statlichs  haben  müssen,  so  ist  an  e.  f.  g.  unser  underthenigs  bitten, 
sie  wolten  gedachtem  secretario  gnedigk  befelch  thun,  uns  in  ander 
weg  bis  in  6""  fl  uf  die  silber  darzuleihen  und,  wan  die  kleine  münz 
einkompt,  alsdan  den  rest  zu  erstatten,  gegen  welchem  die  gebreuch- 
liche  liberunge  der  silber  erfolgen  sol.  E.  f.  g.  wollen  sich  hirinnen 
gnedig  erzeigen.  Das  wollen  wir  umb  dieselb  underthenigklich  zu 
vordienen  willig  sein.    Datum  Mansfeld,  den  17.  Decembris  a"  60. 

Hans  George  etc. 

An  den  mitlern  hertzog  zu  Sachsen. 

Konzept  im  Geioerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saiger/iandel,  Paket  25,  X. 


459.  1560  Dezember  17.  Eisleben.  [Die  Verordneten 
des  Saigerhandels]  an  Johann  Albrecht  auf  der 
Hütte  Steinach. 

Schreiben  an  Herzog  Joliann  Friedrich  von  Sachsen  wegen  Aufnahme 
von  5 — 6000  fl.  Lieferung  von  Kupfer  an  Franz  v.  Damm.  Der  Betrieb 
auf  der  Hütte  Steinach. 

Unser  freuntlichen  dienst  zuvor,  erbar  wolgeachter  freuntUcher 
lieber  gevatter.  Hiermit  thun  wir  euch  das  schreiben  an  u.  g.  f.  und 
herren  herzog  Johanns  Friderich  zu  Sachsen  etc.  wegen  der  5  oder 
6™  fl,  wie  Johan  Eudeloff  dan  vor  gut  angesehen,  uberschicken.  Solchs 
weret  ihr  zu  überantworten  und  dester  fleissiger  anzuhalten  wissen. 

Zum  andern  so  ist  Franz  von  Tham  alhier,  suchet  mit  vleiß  umb 
kupfer  an;   derwegen  so  wolt  unvorzuglich  und  mit  ersten  20  ader 


No.  468-460.    1560. 


25  ceutner  jahrkupfer  Frankfurter  gewicht  erein  an  Christoff  Steinfart 
senden,  das  die  zum  lengsten  uff  die  feiertag  alhier  seint.  Dan  weil 
gott  lob  die  ariestirten  kupfer  zu  Frankfort  geledigt,  kan  man  dester 
pesser  mit  der  lifferung  einhalten. 

Zum  dritten  so  wolt  Hans  Thiel  bevelen,  das  er  immerfort  sich 
mit  den  schlacken  und  anderm  zur  aufarbeit  schickt.  Acht,  man  wirt 
uff  fastenacht  uff  Steinach  mer  nicht  arbeiten  lassen.  Jdoch  last  solchs 
bey  euch  in  geheim  pleiben.  Hans  Diel  mugt  ihr  wol  vordrauen 
und  das  er  dester  reiner  zusammen  kere.  Woiten  wir  euch  nicht  ver- 
halten und  seint  euch  zu  freuntlichen  dinsten  willig.  Datum  Eisleben, 
am  17.  Decembris  anno  etc.  60. 

An  Johann  Albrecht. 

Konzept  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


460.   [1560  Dezember  c.  17.] 

Gutachten  über  die  sächsische  Anleihe  der  Gi'afen  von  Mansfeld. 

Artikel  an  m.  g.  h.  kegen  Weimar. 
Erstlichen  were  unser  einfeldig  bedenken,  das  u.  g.  h.  kegen  den 
fursten  weiter  nicht  willigt  dan  also: 

Weil  i.  f.  g.  von  den  4000  M  nicht  weichen  wollen,  so   mochten 
u.  g.  h.  die  uff  das  euserste  willigen. 

2000  M  von  Eisfeit  zu  10  fl  V2  ß 
2000  M  von  Luderstadt  zu  10  fl  2  ß, 

jedoch  die  800  M  mit  eingezogen. 
Darzu  woll  i.  f.  g.  von  eim  qwartal  zum  andern  uff  beide  huttin  10 «"  tl 
vorsetzung  thun.    Were  es  aber  sach,  das  die  verleyhung  den  fursten 
zu  hoch,  mochten  u.  g.  h.  uff  die  6000  fl  beruhen. 
Hierüber  wolt  u.  g.  h.  zuvor  auch  anspringen: 
Die  lehn  über  die  hutten  Steinach,  so   vil  u.  g.  h.  von  Moshauer  er- 
kauft, und  dan  das  s.  f.  g.  den  andern  geselschaftern  etwas  aufzuheben 
ader  zu  schmelzen  ahn  u.  g.  h.  forwissen  nit  gestatte. 

Item  ufi  der  Eisfelder  hutten  das  paugelt  richtick  zu  machen. 
Item  das  frey  prennholz. 
Ob  doch  i.  f.  g.  der  geselschaft  ein  fogelgestelle  und  fischerey  zu  gutt 
lissen. 

Äxif Zeichnung  im  Gcicerk.  Ardiiv  zu  Eisld>en,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


684  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


461.    1560  Dezember  21.    Eisleben.    Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  Christoph  Fan  willer. 

Fordert  die  Jahresreclmung  ein. 

Hans  Georg  etc. 
Unsern  grus  zuvorn,  erbar  namhafter  lieber  getreuer.  Nachdem 
wir  euere  rechnung  des  59.  jars,  so  sich  uf  den  1.  tag  des  monats 
Julii  enden  sol,  bedürfen,  als  begern  wir,  ir  wollet  uns  solche  rech- 
nung in  itzkommenden  Leiptzigischen  neuenjarsmarkt  an  unsere  ver- 
ordente  des  seigerhandels  senden.  Im  fahl  aber,  do  ir  dieselb  noch 
nicht  gefertigt,  alsdan  wollet  solche  ufs  fiirderlichst  machen  und  lierein- 
schicken.  Ir  wollet  uns  auch  alle  euers  einnemens  und  entphahens, 
desgleichen  die  ausgäbe  des  6ü  jars  nach  Verlesung  disses  briefes 
neben  der  rechnung  des  59.  jhars  zusenden  und  alle  kupfer  und  silber, 
wohin  die  komen,  anzeigen  und  euch  nichts  lassen  irren,  ob  ir  den 
kauf  der  kupfer  nicht  wisset  ader  aber  das  geld  darfur  in  der  rech- 
nung nicht  herauswerfet.  Daran  tut  ir  unser  gefeilige  meynunge. 
Und  seint  euch  mit  gnaden  geneigt.  Datum  Eisleben,  den  21.  De- 
zember a**  60. 

An  Christof  Fanwiler  zu  Nornbergk. 

Konzept  im  Geiverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XIV. 


463.  1561  Februar  7.  Albrecht  Gugl  an  den  Mans- 
feldischen Eat  und  Verordneten  des  Saigerhandels 
Martin  Obenrot. 

Christoph  Fürers  Tod.    Aufschub  der  Geschäfte. 

Mein  gantz  willig  dienst  zuvorn,  erbar  und  ehrnhafter  gunstiger 
her  Obentrot.  Ditts  mein  schreiben  belangt  nichts  sonders  dann  allein, 
wi  ich  euch  der  schwacheit  ha(l)ben  bei  Euerer  gestern  geschriben, 
der  hoffnung,  es  sol  euch  neben  andern  bericht  zukomen  sein.  Hab 
demnach  nit  underlaßen  sollen,  euch  wegen  des  erbarn  und  fromen 
mans  halben  zu  vermelden ,  das  er  C.  Euerer  gestrigs  tags  den  6.  Ee- 
bruari  umb  5  uhr  kegen  obent  christlich  und  seliglich  in  gott  ent- 
schlafen ist.  Und  hat  sein  ende  mit  schöner  Vernunft,  danksagung  des 
herrn  und  mit  bitt,  da  er  ihemant  erzürnet  hett,   das   ime   verzigen 


Ko.  461—463.    1560— ß6l. 


I 


werde,  geendet  und  also  wie  in  einem  sanften  schlafe  dahingefarn, 
sich  auch  aller  weltlichen  Sachen  wenig  mehr  bekomert.  Der  allmechtig, 
ebig  und  barmhertzig  got  der  wol  ime  ein  selige  uffersteung  und  uns 
ein  ende  wie  ime  cristlich  verleihen.    Amen. 

Dieweil  dann  nunmehr  itziger  zeit  wenig  mit  inen  hie  zu  handln 
sein  Wirt,  sonderlich  weil  ihederman  noch  so  betrübt  und  also  ein 
große  clage  umb  in  kegen  raeniglich  ist,  dergleichen  über  vil  leute 
nicht  gescheen,  so  muß  ich  di  Sachen,  biß  man  hören  mag,  ob  man 
sich  einzulaßen  gedenkt,  beruhen  laßen.  Jhedoch  solts  an  meim  fleiß, 
ob  sich  andere  einlaßen  wurden,  nit  erspart  werden.  Zu  solchem  sich 
ra.  her  vatter  und  bruder,  was  sie  der  herscbaft  zum  besten  ausrichten 
können,  kegen  m.  g.  h.  underthenig  erbieten.  Solches  hab  ich  euch 
aus  hohem  betriebten  hertzen  nit  verhalten  sollen,  und  bin  euch  mit 
diensten  geneigt.    Datum  in  eil  den  T.Februar  anno  61. 

e.  d. 

A.  G. 

Aitßenadresse :  Dem  ehrnhaften  Merten  Obentrott  Mansfeldischem  rath  und 
verordenten  des  seigerhandels  meinem  besondern  guten  freund  zu  banden. 

Ansferiignnfi  im  GewerV.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhniidel,  Palet  23,  V. 


463.    1561  Februar  8.    Eislebeii. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  verschreiben 
Peter  und  Franz  Fercke  zu  Leipzig  600  Fuder  Schiefern  {angeschlagen 
auf  700  Zentner  Rohlcupfer)  gegen  Darleihung  von  8000  fl. 

Wir  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  gebrudere  graven  und  herrn  zu 
Mansfeld  edle  herrn  zu  Heldrungen  etc.  hirmit  und  in  kraft  ditz  briefs 
öffentlich  für  uns,  unsern  jungen  vettern,  alle  unsern  erben  und  erb- 
nemen  fuir  allermennigklich  bekennen,  das  wir  auf  gnugsamen  bedacht, 
zeitigem  derwegen  vorgehabtem  rate  dem  erbarn  Peter  und  Frantz 
Vercken  gebruder  ze  Leiptzigk  und  mitverwandten  sechshundert  fuder 
Schiffer  im  Niderfaulensehe  fuir  der  Blankenburger  hutten  gelegen, 
wilche  auf  siebenhundert  zentner  rauhe  mit  der  mark  silberheltige 
kupfer  aengeslagen,  erb-  und  aigentumlich,  aufrichtich  und  redlich,  wie 
erbkaufs  ubung,  recht  und  gewonheit  und  in  allen  rechten  gnugsam 
vorsehen  untl  gegründet  ist,  verkauft  und  alsbald  durch  unsern  factorn 
Laurenz  Poel  und  Simon  Baur  an  gemelten  vorradt  der  sechshundert 
fuder  Schiffer  vor  obgemelter  hutten,  desgleichen  der  huttenfactoir  Cimtz 


686  Urkundeubuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerbandels. 


Plentinger  mit  der  hutten  und  dreyen  feuren  mit  erlassungk  irer  der 
factorn  uns  getanen  pfligt,  so  vii  dissen  kauf  aenlangt,  aengewisen  und 
in  die  wirkliche  geruigkliche  possession  eingesatzt  und  auch  darauf 
ernstlichen  und  bestendigen  befelh  Simon  Baur  gegeben  haben,  alsbald 
mueglich  aus  unser  gemeiner  kolnbestellunge  ohne  innge  unsere  oder 
der  unsern  vorhinderung,  gebot  oder  verbot  koln,  so  vil  sie  der  zur 
aufsmelzung  sulcher  sechshundert  fuder  schiefern  ohne  aufhören  ze 
schmelzen  von  noten,  wilches  zum  lengsten  zwischen  hier  und  licht- 
meß  sein  soll  und  geschehen  kann,  zufuhren  lassen  und  mit  allem  fleis 
fordern  soll.  Auf  solche  sechshundert  fuder  schiffer  oder  siebenhundert 
centner  mit  der  mark  silberheltige  kupfer  sollen  uns  die  gemelten 
Peter  und  Franz  Vercken  gebrueder  und  mitverwandten  itzigk  fas- 
nachten viertausent  und  folgende  Frankforder  fastenmeß  viertausent 
und  also  zosamen  achttausent  gülden  rauntz,  iden  gülden  ze  einund- 
zwantzig  groschen  oder  funfzehen  batzen  gerechent,  heraußer  lihen  und 
auch  inhalts  eines  ubergebenen  verzaichnus  die  monatliche  kolnverlege 
tun.  Und  was  also  von  sulchen  sechshundert  fueder  schieffern  an 
kupfern  gemacht,  wilche  wir  zum  wenichsten  auf  siebenhundert  zentner 
kupfer  aengeslagen  und  disse  herausleihung  und  kauf  uff  siebenhundert 
Zentner  auch  genzlich  gemeint  und  aengestelt  is*^,  auch  in  manglung 
dieselben  siebenhundert  zentner  rauch-  mit  der  mark  silberheltige  kupfer 
gut  tun  und  vor  voll  liebern,  auch  jeden  zentner  rauhe  mit  der  mark 
silberheltige  kupfer  umb  achtzehen  gülden  münz  geben  und  die  vor- 
strackten  achttausend  gülden  und  monatliche  verlege  an  der  summa 
der  gelifferten  siebenhundert  zentner  kupfer  in  der  wage  zu  Eisleben 
innenbehalten  und  den  rest  uns  zustellen,  auch  nichts  weiters  lihen 
und  vorlegen  sollen,  dan  sich  die  somma  der  siebenhundert  zentner 
rauhe  kupfers  erstrecken.  Und  was  also  von  den  Fercken  und  mit- 
verwandten jederzeit  erlegt,  davon  soln  innen  gnugsam  quitantz  zo- 
gestelt  werden.  Und  nachdem  die  Fercken  mit  keiner  eigenen  seiger- 
hutten  versehen,  so  haben  wir  innen  vergunt  und  seint  zufriden,  das 
dieselben  siebenhundert  zentner  rauhe  kupfer  auf  unser  hutten  Luder- 
stadt durch  Cristoff  und  Karl  Fhurer  von  Nornbergk  geseigert  und  für 
jeden  zentner  zu  Eisleben  ein  zentner  Nornberger  gewicht  garkupfer 
zu  Frankfurt  an  mhuen  in  die  wage  daselbst  und  die  silber  gegen 
Eisleben  in  die  muntz,  jede  mark  umb  zehen  gülden,  geliffert  und  sulch 
geld  der  Fercken  factoir  oder  verordenten  durch  den  munzmeister  zu- 
geaigent  und  sulche  siebenhundert  zentner  kupfer  und  daraus  gemacht, 
als  siebenhundert  mark  silbers,  nimantz  anders  dan  gemelten  Fercken 
mitverwanten  oder  den  iren  als  ir  albereit  eigen  und  wollerkauft  guet 


Ko.463.    1561. 


zugestelt  und  uberschickt,  auch  von  den  Fercken  gemelten  Fhurern 
von  sulcher  seigerungk,  fhourlon  und  allen  uncosten  darin  gerechent 
von  idem  zentner  vier  gülden  muntz  den  halben  tbail  nechstkommende 
Frankfurder  herbstmes  daselbst,  als  vierzehenhundert  gülden,  und  nechst- 
volgende  Frankfurder  fastenmeß  anno  zweyundsechtzigk  auch  vierzehen- 
hundert gülden  zo  funfzehen  patzen  gerechent  gegeben  werden. 

Dodurch  nun  gedachte  Peter  und  Franz  Vercken  und  mitverwandten, 
ire  erben  und  erbnemen  oder  getreue  Inhaber  diß  briefs  irer  uns  zuvor 
herausgelihenen  achttausent  gülden  und  an  der  koln  verlege  und  disses 
kaufs  der  siebenhundert  zentner  kupfer  so  vil  mer  versichert  und  in 
allen,  wie  oben  gemelt,  ungehindert,  sondern  deste  bas  vorgewisset  sein, 
als  gereden  wir  obgedachten  graven  fuir  uns,  unsem  jungen  vettern, 
alle  unser  erben  und  erbnemen  bey  unsern  greiflichen  ehren,  waren 
werten,  trauen  und  gutten  glauben,  das  alles,  was  hirinne  vorleibt,  vor- 
sprechen und  recht  einfeldich  zogesagt  und  vorschryben  ist,  stett,  vest, 
unwidderruflich,  treulich  ohne  innge  gegen-  oder  widderrede  zu  halten, 
auch  halten  sollen  und  nimmer  hirkegen  tun  wollen.  Im  fal  aber, 
wilches  doch  mitles  gottlicher  hulf  keinswegs  sein,  noch  geschehen  soll, 
von  uns  übergangen  und  den  Fercken  an  eynem  oder  mer  puncten 
oder  mitbeschrybeuen  an  sulchem  irem  erkauften  gut  hinderlich  und 
nicht,  wie  oben  beschryben,  forderlich  weren,  das  alsdann  die  Fercken 
uns  bey  und  fuir  unsern  gnedigsten  und  gnedigen  herrn  und  lihen- 
fursten  den  chur-  und  fursten  zu  Sachsen  und  erzbischoff  zo  Magde- 
burgk  solcher  unser  nichthaltungk  halber  zu  beklagen  hulf  und  schleunigs 
rechtens  über  solchs  ir  erkauft  gut  sampt  ihre  verlegte  koln  oder  foderung 
dazo  wider  und  gegen  uns  auszubringen  gut  fug,  recht  und  macht 
haben  soln  mit  Verzeihung  aller  unser  von  Romischen  keisern,  konigen, 
chur-  und  fursten  und  aller  obrigkeit  wol  hergebrachte  und  hoch- 
begnadete Privilegien,  gnaden,  gunsten,  Indulten,  neuer  aufgerichter 
Constitution,  wie  die  itzo  namen  haben,  künftig  gewinnen  oder  gemacht 
werden  mochten,  in  oder  außerhalb  rechtens,  gar  nichts  ausgeslossen 
noch  vorbehalten,  sondern  wollen  uns  der  wolbedechtig,  genzlich  und 
gar,  frey  und  guetwillich  vorzihen  und  begeben,  auch  auf  den  fal  der 
nichthaltunge  unser  hoch-  und  vorgemelte  gnedigsten  und  gnedige 
lehenfursten  undertenigist  dienstlichen  semptlich  und  sonderlich  aen- 
gelangt  und  gebetten  haben,  ufF  der  obbemelten  Fercken,  irer  mit- 
verwandten, derer  erben  oder  getreuen  Inhaber  dis  briefs  erstes  klagen, 
undertenigst  pitt  und  ansuchen  widder  uns  zo  irem  erkauftem  gut,  auch 
allen  scheden  und  uncosten,  wo  der  darauf  gewendet  oder  gangen  were, 
an    unsern    sichern    und    bereitesten   guetern    hulf  und    inweisungk 


b 


688  Ürkundeubuck  zur  öescliiciite  des  Mansfeldiscken  äaigerhandels. 


giiedigst,  ohne  alle  unsere  exception,  gegen-  oder  innrede,  auch  unsere 
rethe,  diner,  saigerhutten  und  bergkhandelsvorvvanten,  unsere  kupfer, 
habe  und  gutere,  wo  sie  die  aentrejffen  werden,  mit  arrest,  aufhaltung 
und  koraer,  wie  solchs  bev  euer  chur-  und  fürstlich  gnaden  gesucht 
und  underthenigst  gepetten,  gnedigklich  und  unweygerlich  widerfarn 
laessen.  Und  hirauf  zo  merer  waerheit  obbeschrybener  punct,  die  derae 
grefelichen  erlichen  nachgesatz,  auch  unsere  rethe,  saigerhutten-  und 
bergkhandelsverwandten,  das  sie  als  ehrliche  leute  unsers  obgemelten 
befelhs  mit  aenweysung  schiefern,  koln,  schmelz unge  und  uberlifPerunge 
der  kupfer  sich  also  und  anders  nicht  erzeigen,  sondern  getreulich 
unserm  geschehenem  befelch  nachkomen  soln,  so  bekennen  wir,  Wolf 
Roth,  Merten  Obenrod,  Johann  Albrecht,  Lorenz  Poel  und  Simon  Baur, 
bey  unsern  bürgerlichen  ehren,  trauen  und  guetem  glauben,  das  wir 
dem  allem,  was  sich  unsere  gnedige  herrn  hirmit  vorschriben  und  uns 
des  auch  do  beneben  also  und  anders  nicht  zo  thon  ernstlich  befolhen 
haben,  treulich  und  unweigerlich  geleben  und,  wie  ehrlichen  leuten 
woll  aenstehet,  deme  also  nachkommen  sollen  und  woln.  Und  dessen 
zu  warer  urkund,  stetter  und  vester  haltunge  haben  wir  obgedachten 
graven  fuir  uns  und  unsere  mitbeschribene  uns  mit  unsern  eigen 
banden  underschriben  und  aengebornen  pitschaften,  desgleichen  wir 
obgemelten  unserer  gnedigen  herrn  factor  und  diner  mit  eygen  banden 
underschriben  und  gewonlich  pittschaften  underdruckt.  Geschehen  und 
geben  zu  Eisleben  nach  Christi  unsers  ainigen  erloesers  und  selig- 
machers  geburt  im  funfzehenhundertzsten  und  einundsechtzigsten  jähre 
den  achten  Februarii. 

Abschrift  im  Getoei'Jc.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  23,  IX. 

Auf  der  Büekseite:  Copey  Peter  und  Frantz  Fercken  zu  Leiptzk  ver- 
schreibung  über  600  fuder  schiffer,  daraus  700  centner  kupfer  zu  schmelzen, 
datum  1561  den  8.  Februarii. 

No.  1. 

Ebenda  Konzept  einer  Quittung  Wolf  Roths  und  Johann  Albrechis  in  abwesen 
der  andern  unserer  mitbefelchhaber  des  Steynachyschen  und  Esfeldyschen  seiger- 
handeis  für  Peter  und  Franz  Fercke  über  4000  fl,  die  laut  obigem  Kontrakt  bßzahU 
sind,    Eisleben,  am  14  tage  des  monats  Februarii  anno  etc.  61. 


No.  463-465.    156t. 


464.   1561  Febmar  10.  Leipzig.    Hieronymus  Rauscher 
an  den  Mansfeldischen  Rat  Herten  Obenrot. 

Vermittlung   eines   Kupferverkaufs   an   Adrian  v.  Hils  (400  Zentner). 
Der  Wiener  Vertrag.     Die  Meyenburg. 

Mein  freundlich  guetwillig  dinst  bevor,  erbar  und  vester  besonder 
gunstiger  herr  und  freund.  üfF  inligend  des  wolgebornen  m.  g.  h.  graf 
Hans  Jeorgen  schreiben  hab  ich  Adrian  von  Hils,  was  er  für  kupper 
begert,  gefraget,  auch  nach  leng  m.  g.  herrn  suchen  mit  ihm  geredt 
und  endlich  von  ihme  vormerkt,  daß  ehr  400  centner  kupper  umb 
15  fl  zu  16  patzen  anzunehmen  und  dieselben  halb  ufP  die  fastenmeß 
zu  Frankfort  und  den  andern  halb  tail  uß"  den  ostermark  alhie  zu  be- 
zalen  bedacht.  Der  liverung  will  er  einzeln  und  wöchentlich  zwuschen 
der  fasten-  und  herbstmeß  gewarten.  Do  nun  ihr,  Wolf  Rott  und  Johann 
Albrecht  ihme  ein  bekentnis  der  liverung  halber,  daß  er  der  von  euch 
vorsichert,  uff  künftige  meß  zuschickt,  solt  ihr  der  bezalung,  wie  oben 
gemelt,  vorgewist  sein.  Und  wird  solchs  alles  in  wolermelts  graven 
gefallen  gesteh.  Solte  ich  euch  uff  entpfangenen  bevelch  nicht  vor- 
halten. Und  bin  euch  zue  dinen  willig.  Datum  Leipzigk,  den  10**" 
Februari  im  1561**"  jare. 

e.  w. 

Hieronimus  Rauscher. 

Xachschrift  (eigenhändig) :  Ich  hab  weder  den  Wienischen  vortragk, 
noch  auch  dasjenige,  so  mir  Caspar  Hain  der  Meienburk  halber  schicken 
solte,  bekommen,  doran  doch  m.  g.  h.  so  wol  als  uns  gelegen.  Es 
wird  aber  dis  wie  andere  Sachen  bestelt  und  gefedert.    Patientia. 

Aiißenaihesse  (eigenhändig):  Dem  erbarn  und  vhesten  Merten  Abentrot 
Mansfeldischem  radt  meinem  gunstigen  herren  nnd  freunde  uff  der  hatten  an 
der  Steiuach. 

Abwesens  dem  factor  zu  brechen  und  dem  boten  '/,  talers  zu  geben. 

Atisfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  EisJd>en,  Saigerhandel,  Paket  14,  XXXII. 


465.    1561  März  4.     Nürnberg.     Merten  Hartmanu   an 
Martin  Obenrot  (zu  Harburg). 

Die  Fiber  ivollen  über  250000  fl  nidits  herausgeben.    2500  fl  liahen 
sie  bereits  abgesandt.    Wegen  der  4000  fl  schweben  noch  Unterhandlungen. 
Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  ü 


690  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Man sf eidischen  Saigerhandels 


Fanwiller   will    Geld   von    Herrn    Hans    Ungnad   aufbringen.      Albrecht 
Gugl  wird  sich  bemühen,  1000  Taler  aufzubringen. 

Mein  gantz  willig  dinst  pestes  vleisses  zuvorn,  erbar  und  ernhaftiger 
gunstiger  lieber  gevatter.  Ich  mag  euch  ufs  kürzte  nicht  vorhalten, 
das  ich  disen  morgen  die  briff  uberantwurt.  Wolte  es  negsten  getan 
haben,  weil  ich  zeitlich  anher  komen;  so  ist  mit  dem  stechen  und  der 
geschlechter  geprenge  des  tanzens  so  vil  vorhanden  gewest,  das  ich 
nichts  damals  ausrichten  können.  Aber  wie  deme,  so  befinde  ich,  das 
der  Furer  und  seine  mitvorwanten  über  die  250'°  fl  etwas  mher  heraus- 
zugeben nachmals  bedenken  haben.  Zum  andern  so  seind  durch  den 
Furer  die  2500  fl  al bereit  hinein  vormacht.  Zum  dritten  der  4000  fl 
halber  wil  es  noch  nicht  fort,  aber  sy  wollen  nachmals  vleiß  vorwenden. 
Zum  vierden  sagt  der  Fanwyler,  das  itzo,  weil  gleich  die  Frankforter 
meß  vor  der  band ,  schwer  zu  gelde  zu  komen ,  doch  wil  er  vleiß  an- 
wenden ,  das  her  Hans  Ungnad  geld  ufbracht.  Zum  fünften  so  sagt 
auch  Albrecht  Gugel,  das  itzt  schwer  zu  geld  zu  komen.  Wil  aber 
nachmals  an  seinem  vleis  nichts  mangeln  lassen,  das  er  die  1000  thaler 
ufbringe.  Welchs  ich  euch,  deme  ich  meins  Vermögens  zu  dinen  ganz 
Avillig,  nicht  hab  vorhalten  sollen.  Datum  Nurmberg  in  eil,  den 
4.  Marcii  anno  61.  ^^^^^^^  ^^rim^r^. 

Außenadresee :    Dem  erbarn  und  ernhaftigen  Martin  Abentroth  itzt  zu  Har- 
burg meinem  gunstigen  lieben  gevattern  zu  eigenen  banden. 

Eigenh.  Ausfertigung  im  Geweric.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


466.    1561  März  4.    Nürnberg.     Albrecht  Gugl  an  Graf 
Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Auf  des  Grafen  Schreiben,  das  sich  die  handlung  mit  den  Augs- 
purgischen  etwas  verziehen  wil,  und  das  derhalben  e.  g.  mich  gnediglich 
ersucht,  mit  dem  Fuerer  zu  reden,  damit  er  es  zu  erfillung  der  300""  fl 
nicht  mangln  laßen  wol,  dann  e.  g.  ime  vor  andern  die  handlung 
gunen  und  ime  mit  billichen  mitln  under  äugen  gen  weiten,  habe  er 
mit  Fürer  unterhandelt  und  ime  gemeiner  statt,  auch  sein  und  seiner 
mitvorwanten  nutz  und  wolfart  furgehalten.  M,rer  fände  die  Summe 
sehr  hoch,  wolle  aber  nach  einiger  Bedenkzeit  dem  Grafen  schriftlich  ant- 
worten. 

Er  habe  auch  mit  Fürer  wegen  Beschaffung  der  1000  Taler,  die  Stammer 
zu  Leipzig  erhalten  solle,  unterhandelt;  so  kurz  vor  der  Frankfurter  Messe 


No.  465-467.    1561. 


sei  das  Geld  rar;  Fürer  ivolle  jedoch  sein  möglichstes  Um,  das  Geld  in 
ca.  14  Tagen  nach  Leipzig  xu  schicken. 

Ebenso  habe  er  mit  Fürer  wegen  der  4000  fl  xum  Verlag  des  Berg- 
werks unterfiandelt ,  jedoch  könne  dieser  das  Geld  nicht  beschaffen.  Um 
seinen  guten  Willen  zu  zeigen,  habe  Fürer  2500  fl  albereit  hineingemacht. 

Ausfertigimg  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


467.    1561  März  17.    Eisleben.     Wolf  Eoth  und  Johann 
Albrecht  an  Albrecht  Gugl  in  Frankfurt. 

Instruieren  ihn  für  die  Frankfurter  Messe  folgendermaßen: 
1.    Ausgaben: 
2399  fl     5  gr  an  Hans  Krapen  zu  Leipzig  zu  zahlen  für  2000  Taler, 
die  auf  dem   letzten  Michaelismarkt   von  ihm  auf  die 
Köln.  Schuld  aufgenommen,  und  2000  Grosehen  Auf- 
icechsel. 
1049  fl  14  gr,   die   von  ihm  auf  dem  Michaelismarkt  vom  Zehntner  (oder 
Wolf  Herten)  aufgenommen. 
816  fl  14  gi',  die  vom  Zehntner  Neujahr  aufgenommen  (714  Taler  10  gr.) 
024  fl    3  gr  6  ^,  die  Graf  Hans  Georg  von  Peter  Fercke  Neujahr  auf- 
genommen. 
400  fl  ungefähr,  die  Graf  H  G.  Georg  Seherl  schuldet. 

2000  fl  Diefsteter   (dafür  ist  Peter  Ferke  gut).     Obenrot  soll 

berichten,  ob  die  Summe  jetzt  aus  dem  Handel  bezahlt 
weiden  kann.  Sonst  soll  sy  Ferk  uf  Leipzig  nemen. 
Es  handelt  sich  um  eine  Schuld  des  Grafen  Peter  Ernst, 
die  dieser  schwerlich  bezahlen  kann.  Der  Handel  ist 
Gegenbürge,  muß  sich  also  „lösen''. 
2 öl III  fl  sind  von  Georg  Koch  kürzlich  aufgenommen;  sind  ohne 

Weefisel  zurückzuzahlen. 
978.9  fl  lö  gr  ß  \  Summa. 

Dagegen  beträgt  die  zu  encartende  Einnahme  (bey  Peter  Fercke)  4000  fl. 
Die   Kölnische    Schuld   ivird   eventuell    von    den    Fürern    übernommen 
iverdeyi. 

Dann  bleiben  noch  ca.  3400  fl,  die  leicht  aufzunehmen  sein  werden. 
Sie  zweifeln  nicht,,  daß  die  Kupfer  auf  der  Messe  einen  anständigen  Preis 
erreichen  werden.  Gugl  soll  sich  des  Pats  der  Fürer  bedienen  und  mit 
üiro-  Hufe  den  Verlag  aufzubringen  suchen. 


§92  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Matisfeldischen  Saigerhandels. 


■  Sie  wissen  nicht,  was  man  diese  Messe  von  wegen  eurs  gar  geliebten 
guten  freunds  und  Schwagers  Furtenbachs  an  Rauscher  zu  leisten  hat; 
darüber  werde  er  vom  Grafen  oder  Obenrot  Bescheid  erhalten,  ob  er  villeicht 
an  Adrian  von  Hilßt  soll  geweist  werden.  Hils  hat  sieh  erboten,  400  Ztr. 
Garkupfer,  den  Ztr.  zu  15  fl  (zu  16  Batzen),  lieferbar  vor  der  Herbstmesse} 
anzunehmen;  jedoch  solle  sich  Gugl  vorsehen.^  ob  er  bei  dem  Ktipferpreis 
nicht  ein  vorteilhafteres  Geschäft  ausfindig  macht. 

Da  die  neuen  Kupfer  auf  den  Hütten  bald  in  Angriff  genommen 
würden,  so  müsse  Blei  beschafft  werden.  Auf  die  Kölnischen  Blei  und  auf 
Gramehl  sei  kein  Verlaß.  Er  solle  daher  1000 — 1500  Ztr.  kaufen. 
Mittler  zeit  mag  sich  Gramehl  seiner  Verpflichtung  nach  tumblen,  da- 
mit er  vor  die  gemachte  schuld,  so  sich  in  3224  taler  erstreckt,  die  blei 
auch  einbring  und  herauf  bestelle. 

Mit  Peter  Fercke  sei  ein  Kontrakt  wegen  des  Faulenseer  Vorrats  ab- 
geschlossen. Das  Jahr  sollten  700  Ztr.  Kupfer  geliefert  werden,  pro  Ztr. 
zu  18  fl,  die  in  Luder  Stadt,  zu  4  fl  pro  Ztr.  Saigerunkost,  gesaigert  würden. 
Dafür  empfinge  er  für  den  Eisl.  Kupferzentner  100  h  oder  1  Nürnberger 
Ztr.  in  Frankfurt  und  so  viel  Silber,  als  die  Probe  ausweist,  in  die  Münze 
zu  Eisleben.  Hieraufhat  Fercke  4""  fl  gezahlt,  weitere  4"^  fl  seien  diese 
Messe  fällig.  Die  Verschreibung  sei  vollzogen,  aber  noch  nicht  ganz  aus- 
gefertigt.    Er  solle  Fercke  darüber  beruhigen. 

Falls  er  noch  2500—3500  fl  brauche,  solle  er  sich  gleichfalls  an  Fercke 
halten  und  ihm  über  die  700  Ztr.  noch  2 — 300  Ztr.  für  dies  Jahr  zu 
gleichen  Bedingungen  versprechen. 

Was  man  uns  in  Frankfort  mit  den  kupfern,  so  Hans  Eiben  halben 
sollen  gelibert  werden,  für  ein  schonen  possen  gerissen,  habt  ir  zu  Nurm- 
berg  erfaren.  Wer  nu  an  Rauschers  liberung  noch  was  auf  der  hutten 
gewesen,  weiten  wir  mit  gleichem  mas  gemessen  haben;  es  war  aber 
laider  hinweg.  Er  solle  Eib  um  Entschuldigung  bitten.  Der  Hütte  sei 
bereits  befohlen,  das  Kupfefi'  abzuschicken. 

Zm  Gugls  Information  fügen  sie  folgende  Rechnung  über  die  arrestierten 
Kupfer  bei: 
376^/2  centner  garkupfer  Nürnberger  Gewicht  ist  der  Graf  der  Steinacher 

Gesellschaft  zu  liefern  schuldig  (348  centner  66  h  Frankfurter  GewichtJ 

Gemäß  Gugls  Vergleichung  ferner    100      „ 

S.   448  centner  66  h. 

Bezahlt  sind  die  Steinacher  folgendermaßen: 
38  centner  19  h  ist  Claus  Brum  a°  57  laut  seiner  rechnung  pro  rest 
bliben,  hat  er  uf  obgemelte  kupfer  inbehalten. 


No.  467— 468.     1561. 


410  centner  47  h  hat  Thomas  Lemperger  befelch  gehabt,  als  den  rest 
Steinacher  gesellschaft  von  den  arestirten  kupfern  zu 
libern. 

Dweil  nu  der  kupfer,  so  im  arest  gelegen,  laut  Lempergers  59  jhar- 
rechnung  581  centner  37  h  gewesen,  so  muß  dem  handl  noch  daran 
geburen  170  centner  98  h. 

Wo  nu  Hans  Eiben  von  Steinacher  hutten  nit  mer  dann  52  centner 
hinab  weren  geschickt  worden,  hetten  im  geraanglt  148  centner, 
weren  dannoch  noch  dem  handl  bliben     ....      22  centner  99  h. 

Bei  der  Abrechnung  mit  Brom  und  Bauscher  solle  er  daran  denken, 
daß  auf  die  ersten  348  centner  66  h  dos  Fuhrlohn  abgerechnet  uerde 
(14  gr  pro  centner),  demi  man  sei  nur  verpflichtet  gewesen,  die  Kupfer 
auf  der  Hütte  zu  liefern. 

Konzept  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


468.    1561  Fastenmesse.     Frankfurt  a.  M. 

Thomas  Lembergers  Einnahmerechnung  des  Eisfeldisclien  und  Steinachi- 
schen Saigefi-handels  in  Frankfurt. 

1560  Jarrechnung 
Frankfort  ... 
das  erste  teil. 


^ 


Fastenmeß  anno  etc.  1561. 

Laus  deo  anno  1560  empfahung. 

centner  h 
Empfahung  der  kupfer  (vom  28.  Oktober  1560  —J9.  Februar 
1661,  einschließlich  der  Kupfer,  so  in  negster  rechnung 
im  arrest  siend  liegen  blieben,  nämlich  581  centner  37  h, 
und  der  Kupfer,  die  in  Collen  bey  Arndt  Pastor  liegen 
blieben,  nämlich  25  centner) 1132        75 

Laus  deo  anno  1560  Überlieferung. 

Überlieferung  der  kupfer: 

Claus  Brom  (vom  28.  Oktober  1560  —  19.  Februar  1561)      792  ^,    22 


Urkundeubuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


centner     h 
Hans  Eyben    fvom  18.  Nov.  1560  —  29.  März  1561;   und 
xwar  ist  ein  Teil  davon  durch  Cornelius  Linneman,  ein 

anderer  durch  Ärnd  Pastor  geliefert) 189        34 

den  Fürern  (am  18.  Januar  durch  Kaspar  Steyntnetx  und  am 

18.  Februar) 133        36 

Item  ist  abgangen  an  den  72  centner,  so  in  meiner  scheuern 

gelegen  haben —  14 

Sumarum  aller  kupfer,  so  ich  überliefert    1115        52 
Also  rest  hieran        17        23 

Laus  deo  anno  1560  Versendung  der  bley. 
Vom  18.  Juni  1560  —  15.  März  1561  auf  die  Hütte  gesandt      691         — 

Laus  deo  anno  1560  in  Frankfort. 

Empfahung  des  gelts: 

fl    batz    kr 
Adj  12.  Novembris  bar  empfangen  von  Valten  Gramell  in 

Collen  300  daler  zu  69  kr,  tut  zu  60  kr 345    —    — 

Adj  20.  Decembris  bar  empfangen  von  Fetter  StiefPen  von 
wegen  Valten  Gramell  221  daler  19  kr  zu  69  kr,  tut 

zu  60  kr  • .  254      7    — 

Summa  empfangen  599      7    — 

Laus  deo  anno  1560  in  Frankfort. 
Ausgab  des  baren  gelts: 

Adj  14.  Novembris  zalt  ich  dem  Johann  Loblern  vor 
167  centner  bleys,  den  centner  per  56  patz,  thut  zu 
15  batz  623  fl  7  batz,  uft  datto  zalt  ich  ime  300  daler 
zu  69  kr,  tut  zu  60  kr 345    —    — 

Adj  22.  Decembris  zalt  ich  ime  den  rest  an  242  dalern 

10  kr  zu  69  kr,  tut  zu  60  kr 278      7    — 

Item  zalt  ich  von  kupfer  zu  wegen  (Für  Clau^  Brom,  die 
Furer  und  Kupfer  in  der  Wage;  von  615  centner  64  h 
kupfer  von  idem  centner  2 '  '2  A) 8      7      3 

Mer   von    bleyen   zu    wegen    (von  jedem    centuer  4  A; 

74  centner  6V:i  h  1  A) 13      6      3 


»Suma  lateris  645 


No.468.    1561. 


fl    batz  kr 

Für  Botenlohn  etc. 206  3  3 

Item   hab  ich  pro  rest   zalt  ufF  bleifuhr  (ßr  die  anderen 

Fuhreu  ist  nichts  gezahlt) 3  —  - 

Summa  summarum  aller  ausgab  bis  uff  4.  April  61  854  10      1 

hieran  empfangen .  599  7  — 

Also  rest  mir  an  disser  rechnung 255  3      1 

Blei: 

Laus  deo  anno  1560  iu  Frankfort. 

centner      h 
Bernhart  Leuttenbach  soll,  so  ime  in  Tewern  ist  ab- 
kauft worden  bley,  tut 300        — 

Mer  in  der  herbstmeß  a°  60  ist  ime  abkauft  von  Albrecht  Gugl      400        — 

Suma  thut  700  — 
Bernhart  Leuttenbach  überliefert  adj  20.  Appril  von  No.  1 

bis  37,  37  stuck  bley,  wegen 298  15 

A°  61  adj  2.  Januarii  überliefert  von  No.  46  bis  52,  6  stuck 

bley,  wegen 64  — 

Suma  tut  362  15 

Also  rest  Bern  hart  Leuttenbach  337  93 

Philip  Geyll  von  Collen  soll,  so  ime  in  der  fastenmeß 

a°  60  ist  abkauft  bley,  tut 400        — 

(Dies  ist  am  4.  Mai  und  24.  März  überliefert  worden.) 
Arnndt  Moeß  von  Collen  soll,  so  ime  in  der  fasten  meß 

und  herbstmeß  ist  abkauft  bley,  tut 330       32 

(jyies  ist  in  der  Fasten-  und  Herbstmesse  a"  00  überliefert  worden.) 
Johann  Lobler  von  Collen  soll,  so  ime  ist  abkauft  von 

Yalten  Grameil  und  mir  bley,  tut 167        — 

(Dies  ist  adj  2.  Januar  a°  61  überliefert,  worden.) 

Kup  fe  r : 

Laus  deo  anno  1560  in  Frankfort 

Claus  Brom  und  Jeronimus  Eauscher  sollen  haben 
von  wegen  der  alten  Steynacher  gesellschaft  kupfer 
476^2  centner  Nürmb.  gewicht,  tut  Frankfurter  gewicht      441        22 

Mer  soUen  sie   haben,   so   innen   in  der  herbstmeß  a°  60 

verkauft,  tut .      300       — 

Summa  tut      741       22 


696  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

centner  h 
Herr  Claus  Bremen  und  Jeronimus  Rauscher  [ist]  über- 
liefert in  9  posten  garkupfer 792^/2  22 

Mer  so  er  hat  innen  behalten  an  der  57  jarrechnang  kupfer       38  19 

Summa  tut      83OV2  41 

Siegmund  und  Cristoff  Furer  von  Nurmberg  sollen 
haben,  so  innen  ist  von  der  hutten  zukommen  gar- 
kupfer, tut .      200        — 

Siegmund  und  Cristoff  Furern  [ist]  überliefert  in  2  posten 

kupfer  tut 133        36 

[Adj  6.  Appril  uberlieffert (nicht  ausgefüllt)] 

Hans  Eyben  soll  haben,  so  ime  ist  verkauft  an  gar- 
kupfern, tut 200  — 

Hans  Eyben  überliefert  in  4  posten  an  garkupfer  tut  .    .  189  34 

Also  rest  ime  noch 10  74 

Blei: 

Laus  deo  anno  1561  in  Frankfort. 

Hiernach  volgt,  was  noch  uff  datto  4  April  a°  61  in  B'rankfort  an 
bleyen  vorhanden  ist  sampt  dem  rest,  so  Bernhart  Leuttenbach  noch 
zu  liefern  schultig: 

centner      h 
Bernhart  Leuttenbach  rest  an  bleyen  disse  fastenmeß  anno 

61,  tut 337        93 

.Philipp  Geyl  überliefert  sein  rest,  so  er  an  den  400  centner 

ist  pro  resto  blieben,  2  st.  bley  No.  97.  98,  liegen  noch 

vorhanden 18       38 

Johann  Lobler  von  den  167  centn.,   so  von  Loblern  kauft, 

liegen  noch  uff  datto  im  vorhanden,  den  4.  April  a<*  61, 

3  stuck  No.  70.  71.  72,  wegen ■      23        23 

Summarum   alles,    so   noch  uff  datto   4  Aprill  a"  61   an 

bleyen  in  Frankfurt  vorhanden 379        46 

Mer  hat  Albrecht  Gugel  kauft  in  der  fastenmeß  a"  61  von 

Herten  Mortons 600        — 

Im  GeicerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJiandel,  Paket  25,  XII. 


No.  468— 469.     1561.  697 

469.    1561.     Fastenmesse.     Frankfurt  a.  M. 

Thomas  Lemhergers  Ausgaberechnung  des  EisfeldiscJien  und  Steinachi- 
schen Saigethandcls  in  Frankfurt. 

1560  Jarrechniing 
Franckfort 
das  ander  teil. 


^ 


15  +  60. 

Laus  deo  1561  in  Franckfort. 
Blei: 

Die  in  der  Fastenmesse  liegen  gebliebenen  Bleistücke  (vgl,  vorige  Rech- 
nung:) 

centner      h 

Beinhart  Leuttenbach  ist  schuldig  geblieben  ....  337        93 

Davon  geliefert  6.  April 336        64 

also  rest  Bemhart  Leuttenbach  1        29 

Philip  Geil  ist  schuldig  gehliehen 18        38 

Da^xm  geliefert  24.  März 18        38 

Johann  Lobler  ist  in  der  fastenmeß  liegeblieben    ...  22        69 

Davon  geliefert 22        69 

Merten  Mertens   soll,   so    ime  Albrecht  Gugel   in  der 
fastenmeß  a"  61   abkauft,   nemlich   600   centner,    die 

Heferung  im  monet  May 300 

den  rest  zwischen  der  herbstmeß 300 

600 

Davon  geliefert  1.  Juni 62        52 

Mer  noch,   so   in   die  neue  rechnung  gehörig  und  auch 

uff  die  hutten  gesandt 241        56 

Summa  geliefert  304        — 

also  rest  Merten  Mertens  noch  296        — 
Summa  lateris  aller  blej,  so  von  der  negsten  fastenmeß 

siend  liegen  blieben  und  darzu  kauft  worden,  tut .    .  978        29 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandelg. 


Versendung  der  blei  uff  Bambergk  und  uff  die  hutten : 

Vom  8.  April  1561  —  H.  Juni  1561 centner  432. 


Laus  deo  anno  1561  in  Pranckfort. 
Kupfer: 

Hiernach  volgt,  was  ich  vor  kupfer  sieder  negster  fastenmeß  a«"  61 
empfangen  hab  von  der  hutten  Steinach: 

centner    h    Schock  St, 
Fom  8.  April  1561  —  <s.  Juni  1561      ....    261      70        38      23 

Hiernach  volgt,  was  ich  hab  überliefert  an 
kupfer  sieder  negster  fastenmeß   a"  61,  so  in 
diesse  rechnung  gehörig: 
Adj   9.  April  Caspar  Steymetz   von    wegen  der 

herrn  Furer  kupfer,  tut 40      —         6      25 

Adj  2.  Mai  Caspar  Steimetz  von  wegen  der  herrn 

Furer  an  kupfer,  tut 26      72         4      18 

Adj  26.  Mai  Hans  Schwinnden  von  wegen  Merten 

Mertens  kupfer 100      —        13      38 

Adj  9.  Juni  Hans  Schwinden  von  wegen  herr 

Merten  Mertens  an  garkupfer 92      —        13      41 

Und  liegt  uff  datto  noch  in  der  wage     ....        2    106        —      23 

Summa  lateris    261      70       38      23 

Laus  deo  1561  in  Frankfort. 

Kupferrechnung. 

centner      h 
Den   Für  er  n   von   Nürnberg    ist   man  in  vergangener  Messe 

schuldig  geblieben 66        72 

Dies  in  2  Posten  am  9.  April  und  2.  Mai  überliefert. 

Hans  Eyben  von  Leiptzig 10        74 

Dies  am  23.  Jtili  seinem  Faktw  Cornelius  Lindeman   über- 
liefert. 
Merten  Mertens  ist  verkauft  von  Albrecht  Jugel  in  ver- 
gangner fastenmeß  des  61  jars  kupfer 500       — 

Davon  geliefert  am  26.  Mai  und  9.  Juni   centner  192  h  — 

am  23.  Juli  (gehört  in  neu  rechnung)         „         89  „    6 

Also  rest  ime  noch   ....   centner  218  h  10^ 


No.  469-471.    1561.  699 

centner      h 
Adrian  von  Hielß  ist'von  ÄJbrecht  Gtigl  in  der  vergangenen 

sc  a°  61  verkauft      , 400        — 

geliefert  30.  Juni  und  12.  Juli 
(geholt  in  neue  BechnungJ      .    .     .    centner  199  h      8 
also  rest  ime  noch  ....    centner  200  h  100 


I 


Laus  deo  a**  1561  in  Franckfort. 

Geldrechnung. 

11    batz    k 

Der  handel  ist  mir  schuldig  blieben  in  negster  fastenmeß    2ö5      3      1 
Für   das    Wiegen   der   Kupfer   (261  centner   70  h,   pro 

centner  2^,  A)  bexahlt o    —    — 

Für  Bleiwiegen  (417  centner  46  h,  pro  centner  3  A)    .        7    11      1 
Zoll  für   24  st  Blei,    so   gehn  Bamberg  gesandt,    von 

jedem  st  S  ^ —     10      1 

Für  bleizeichen  und  Nr.  zu  schlagen  pro  Stück  2  A    .      —    10    — 

Summa  tut    267      4    — 
Dargegen  soll  ich  dem  handel  vor  17  centner  23  h 
kupfer,  den  centner  umb   14^,  A  zu  16  batzen,  tut  zu 

15  batzen 266      3      1 

Also  rest  der  handel  mir    ....        1    —      3 
Im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisld>en,  Saigerhandd,  Faket  25,  XII. 


470.    1561    April  6.    Ostermarkt. 

Mertin  Obenrot,  Bürger  xu  Eisleben,  bekennt,  ton  Wotf  Hertten  500  ß 
Münze  uff  Frankforter  negste  herbstmeß  zu  wixsel  empfangen  xu  haben 
und  verspricht,  die  Summe  sampt  gebirlichem  wexsel  ufF  ernante  zeit 
xurüekxuxahlen. 

Besiegelte  Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel ,  Paket 
A.'5,  XL 

Auf  dei- llückseiie :  dise  520  fl  17  p  6  h  hat  der  handl  zait  herbstmeß  a"  61. 


471.    1561   Mai  6.    Leipzig. 

Martin    Obenrot    und   Wolf  Roth,    Verualter  des   Eisfeldischen    und 
Steinachischen  Saigerhandels ,  bekennen,  vom  fürstlich  Sächsischen  Zehntner 


700  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Michel  NeheWiau  zu  Saalfeld  auf  dem  Ostermarkt  1050  fl  tax  des  handeis 
nottorft  und  abzalung  des  von  Thüua  geliehen  erhalten  zu  haben  und 
versprechen,  die  Summa  in  Talern  (zu  24  u.  21  gr  per  fl)  im  nächsten 
Michaelismarkt  zu  Leipzig  zurückzuzahlen. 

Ausfei'tigung  mit  Siegeln  und  Unterschriften  dei'  beiden  Aussteller  im  Geiverk. 
Archiv  zu  Eislehen,  Saigen'handel,  Paket  26,  XIX. 

Auf  der  BücTcseite  Zahlungsvermerk:  Michaeli  61  bezalt. 


472.    1561  Mai  10.    Eisleben. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  verschreiben 
Sigmund  und  Karl  Fürer  auf  8  Jahre  alle  Kupfer  von  l^j^  Fünf  teil  und 
treten  ihnen  für  diese  Zeit  die  Hütte  Luderstadt  ab.  Die  gewonnenen 
Silber  sind  zur  Hälfte  in  die  Eisleber  Münze  zu  liefern.  Die  Fürer  ge- 
ivähren  den  Grafen  für  die  6  Jahre  ein  in  bestimmten  Raten  zahlbares 
Darlehen  von  150000  fl  und  zum   Verlag  20000  fl. 

Auf  heut  dato  haben  sich  die  wolgebornen  und  edlen  hern  her 
Hans  George  und  her  Peter  Ernst  gebrueder  grafen  und  herrn  zu  Mans- 
feld edle  herrn  zu  Heldrungen  etc.  meine  gnedige  herrn  für  sich,  irer 
gnaden  brudere,  jungen  vetter  und  aller  irer  gnaden  erben  mit  den 
erbarn  vesten  Sigmund  und  Karl  den  Fuerern  gebrudern  zu  Nurmberg 
wonhaft  eines  baren  kupferkaufs  aller  ungeseigerten  kupfer,  so  uff 
anderthalb  funfteil  irer  gnaden  Eislebischen  und  Man sf eidischen  bergk- 
werks  können  gemacht  werden,  von  dato  an  die  negst  uffeinander 
volgende  sechs  jar  voreiniget  und  vorglichen  haben,  alles  uf  mas  und 
wege,  wie  hernach  volgen  wierd: 

Nemlich  wolgedachte  meine  gnedige  herrn  sollen  und  woln  von 
dato  an  die  bestiembden  sechs  jähr  aus  den  gemelten  Fuerern 
sambt  iren  mitvorwanten  geselschaftern,  so  sie  zu  sich  nemen  werden, 
oder  irem  vorordentem  factor  zu  Eysleben  alle  rauhe  ungesejgerte 
kupfer  (auserhalb  dero,  so  aus  den  hiebevorn  vorsprochnen  und  nach- 
volgenden  benanten  schiefern  erzeugt  und  geschmelzt  werden),  so  uff 
irer  gnaden  anderthalb  funfteil,  als  neunzehen  und  einhalb  feuer  uff 
dem  Eislebischen  berge  und  neun  feuern  zu  Mansfeld,  jerlich  gemacht, 
im  kauf,  wie  hernach  bestimbt  wird,  liebern  und  volgen  lassen: 

Und  damit  sich  die  Euerer  solcher  lieberung  halben  keiner  gefar 
zu  besorgen,  so  solln  alle  kupfer,  die  mit  wolgedachter  meiner  gnedigen 
hern    feuern   aller  drey   funfteil   zu   Eisleben   und  Mansfeld  gemacht, 


No.  471-472.    1561.  "^Ot 


nichts  davon  ausgeschlossen,  wie  ohne  das  gebreuchlich ,  gen  Eislebn 
in  die  wage  gefurt,  daselbsten  ufs  allergleichste  nach  dem  gewicht 
und  gehalt  geteilt  und  also  der  eine  halbe  teil  der  Fuerer  factor  zuge- 
wegen  und  geliebert  werden.  Und  sollen  derwegen  meiner  gnedigen 
herrn  factorn  zu  Mansfeld  und  Eisleben  den  Fuerern  mit  handgebenden 
treuen  an  eydes  statt  angeloben,  das  sie  in  teilung  der  kupfer  und 
dergleichen  dingen  die  erbare  gleichheit  halten  und  fursetzlich  keinem 
teil  zu  nachteil  handln  wollen. 

üfF  das  auch  itzt  im  anfang  dem  handel  ein  gewisse  maß  im 
huttenverhanden  gegeben,  so  sollen  alle  schiffer,  koln,  floß,  holz,  der- 
gleichen, was  zu  den  kunsten  gehört,  so  von  der  vorlege  (welche 
uff  dis  gegenwertig  einundsechtzig  jar  einkomen)  erzeuget,  nu  hinfurt 
in  gemeinem  huttenhandl  aller  drey  funfteil  bleiben,  zu  vorgemelter 
gleicheit  gebraucht  und  davon,  dergleichen  von  allen  andern,  so  hin- 
furt erzeugt,  in  andere  wege  nichts  vorwendet  werden.  Wie  dann 
über  all  solch  verbanden  ein  dar  inventarium  hierneben  gezwifacht 
vorsieglet  und  unterschrieben  aufgericht  ist  worden.  Hierüber  haben 
wolgedachte  meine  gnedige  herrn  dem  ganzen  handl  allenthalben  zum 
besten  gewilliget,  vom  vorrat,  so  hievor  durch  irer  gnaden  vorlag  er- 
zeuget, obgemeltem  vorhanden  noch  zweytausent  fiider  schiefern, 
welche  in  obgemelten  inventario  auch  begriffen,  zuzulegen,  nemlich 
in  alles  dreytausent  dreyhundert  und  achtzig  fuder,  mit  dem  andern 
Vorrat  aber,  als  neunhundertdreyundfunfzigk  fuder  vor  der  stadt, 
eintausent  zweyhundert  sechsundsechtzigk  fader  im  Faulensehe, 
siebenhundert  sechsundvierzig  fuder  vor  Blankenbergs  hutten  im 
grund,  neunhundert  fimfzehen  fuder  ufm  teichdam,  siebenhundertein 
fuder  vorm  Oberrottenberg  und  dreyhunderteinundsiebenzig  fuder  vor 
Buchners  hutten,  wollen  ire  gnaden  inen  zu  derselben  gelegenhait  zu 
abzalung  der  Steinacher  schuld  und  sonst  ires  gefallens  zu  vorkaufen 
vorbehalten  haben.  Doch  was  hinführe  an  schiefern  mit  der  neuen 
samentlichen  vorlag  allenthalben  gewonnen  werden ,  sollen  ire  gnade, 
wie  obstet,  andere  darauf  zu  vorweisen  oder  zu  vorsprechen  nicht 
macht  haben. 

So  viel  aber  nu  den  kauf  vorgemelter  rauhen  kupfer  anlangnt,  ist 
abgeredt  und  gewilligt,  das  die  Fuerer  die  vorglichen  sechs  jar  über 
wolgedachten  meinen  gnedigen  herrn  oder  iren  gnaden  dazu  vor- 
ordenten  dinern  vor  einen  iden  Eisleber  kupfer  centner  die  feine  Er- 
furder  margk  haldent  uf  hernach  volgende  condition :  achtzehen  gülden 
muntz,  einundzweinzig  groschen  vor  ein  gülden,  an  guten  unvor- 
schlagenen  talern  zu  vierundzwanzig  groschen,   ides  lot  auf  oder  abe, 


h 


702  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

vormuge  der  Eislebischen  prob,  vor  ein  halben  taler  gerechnet,  ent- 
richten und  bezalen  sollen  und  wollen.  Da  sie  aber  bißweiln  zu  vor- 
lege kleine,  doch  ganghafte,  muntz  einbringen,  im  wert,  wie  sie  an 
talers  statt  gehen,  angenomen  werden.  Und  sol  diß  die  condition 
obgemelter  Zahlung  sein:  Nemlich  wan  der  Frankfurter  centner  gar- 
kupfer  vierzehen  gülden  zu  sechtzehen  patzen  gelden  wird,  so  sol  der 
kauf  der  ungesaigerten  kupfer  in  niassen ,  wie  negst  hievor  begriflen, 
uf  achtzehen  gülden  beruhen.  Wurden  aber  die  baren  garkupfer  in 
Frankfurt  steigen  umb  ein  halben,  ganzen  oder  mer  gülden,  so  soll 
meinen  gnedigen  herrn  durch  die  Fuerer  alweg  gegen  acht  patzen  ein 
halber  gülden  und  gegen  sechtzehen  patzen  ein  gülden  in  münz  an 
den  achtzehen  gülden  zugelegt.  Gleichsvals  sol  es  auch,  da  die  gar- 
kupfer unter  die  vierzehen  gülden  fielen  mit  dem  abzugk  gehalten; 
aber  das  steigen  oder  fallen  uff  den  centner  umb  ein  ort  soll  hieher 
nicht  gezogen  werden.  Und  sol  itzgeraelde  zalung  volgendermaß  ge- 
schehen: Nemlicheh  die  Fuerer  und  ire  mitvorwante  geselschafter  sollen 
durch  iren  Eislebischen  factor  uff  einen  iden  gelieberten  centner  rauhe 
kupfer  meiner  gnedigen  herrn  Eislebischen  obern  factorn  zu  behulfe 
der  vorlege  vierzehen  gülden  in  einen  sonderlichen  dazu  verordenten 
kästen  erlegen  und  bezalln,  zu  welchem  kästen  meiner  gnedigen  hern 
factor  einen  und  der  Fuerer  factor  den  andern  schlußel  haben ;  und  soi 
solch  geld  allein  zur  vorlege  des  bergkwerks,  kolhandel,  gemein  hutten- 
unkost,  factor-  und  dinerlohn  gebraucht  werden.  So  oft  auch  der  Eurer 
factor  aus  der  gewergkschaft  buchern  bericht  begert,  was  ider  teil  zur 
anläge  bezalt,  sol  man  ime  dasselbe  geben  und  nit  weigern.  Was 
aber  die  ubermaß  des  kupferkaufs  anlanget,  ist  abgeredt,  das  die  Fuerer 
wolermelten  meinen  gnedigen  herrn  uff  alle  Leiptzigische  und  Naum- 
burgische mergkte,  im  fahl  da  die  garkupfer  uff  vierzehen  gülden  zu 
sechtzehen  batzen  beruheten,  uff  ein  iden  centner  kupfer,  so  viel  deren 
von  den  mergkten  geliebert,  vier  gülden  mitsambt  dem,  was  die 
uberigen  lot  ertragen  werden,  uff  gute  rechnung  obgemelts  werts  be- 
zalen soUn  und  mit  solcher  erster  zalung  dis  jar  uff  Michaelis  schierist 
anfahen  wollen.  Aber  bey  beschlus  eines  iden  jars,  als  allweg  vor  dem 
ostermargt,  sollen  beider  teyl  verordente  factor  des  kaufs  halben  eine 
richtige  clare  abrechnung  halten.  Was  sich  dan  aus  derselben  befinden 
wirt,  das  die  Fuerer  und  ire  mitvorwanten  meinen  gnedigen  herrn  am 
kupferkauf  pro  resto  bleiben  werden,  derselb  soll  iren  gnaden  ver- 
ordenten in  volgendem  ostermargt  zu  Leiptzigk  erstadt  werden. 

Ferner  ist  beredt,  wan  sich  bey  beschlus  eines  iden  jars  im  wergk 
AYurd  befinden,  das  ein  notturftiger  verrat  an  schiefem,  bestelten  koUen, 


Ko.472.    1561.  703 


flos,  holtz  und  uff  den  kunsten,  auch  im  kästen  ein  raerere  summa, 
dan  man  zur  vorlege,  ehe  die  neuen  kupfer  angehen,  bedürfen  mocht, 
vorhanden,  welchs  übrig  geld  sonsten  feiern  muste,  so  sol  solche  uber- 
mas  meiner  gnedigen  hern  vorordenten  auch  uberantwordt  werden. 

Und  damit  nun  der  anderen  meiner  gnedigen  hern  anderthalb 
funfteil  halben  in  der  vorläge  gleich.iit  gehalten,  so  haben  ire  gnaden 
gewilliget,  das  ire  gnaden  mittler  zait,  ehe  man  uff  solchem  teil  zu 
kaufleuten  kombt,  denselben  aus  iren  banden  in  ettlicher  irer  gnaden 
diner  vorwaltung  stellen  und  dieselben  an  die  Fuerer  weisen  wolln, 
neben  inen  uff  itzgemelde  anderthalb  funfteil  alle  notturftige  vorlege 
und  meiner  gnedigen  hern  halben  unvorhindert  zu  tun.  Im  fal  aber 
da  solche  ire  gnaden  diner  in  der  vorlege  seumigk  sein  wurden,  so 
solln  die  Fuerer  und  ire  mitvorwanten  fug  und  macht  haben,  meiner 
gnedigen  hern  anteil  kupfer  aus  der  wage,  dahien  sie  ungeweigert 
sollen  geliebert  werden,  in  obgemeltem  kauf  zu  sich  zu  nehmen,  zu 
saigern  und  zu  vorhandeln  und  davon  die  ausstehende  vorleg  zu  tun, 
doch  weiter  nicht  greifen,  dan  sich  der  ausstand  ider  zeit  erstrecken 
mocht.  Es  wollen  auch  wolgedachte  meine  gnedige  herrn  den  Fuerern 
und  iren  mitvorwanten  irer  gnaden  eygeutumliche  seygerhuetten  vor 
Luderstadt,  dieselbe  diße  verschriebene  zeit  über  zu  irer  notturft  zu 
gebrauchen ,  innen  lassen.  Doch  das  sie  in  der  abtretung  den  inven- 
tierten  huttenzeugk,  so  gut  inen  der  zugestelt,  wider  überantworten, 
und  meinen  gnedigen  hem  jerlich  allewege  uff  den  ostermargkt  zwey- 
hundert  gülden  huttenzins  bezalen  und  dem  von  Thuen,  was  ihm  von 
der  hutten  geburt,  auch  vorgnugen.  Wurde  aber  die  hutten,  da  gott 
vor  sey,  durch  ungeburliche  vorursachen  der  geselschaft  oder  irer  diner 
schaden  nehmen,  den  sol  die  geselschaft  zu  erstadten  schuldig  sein. 

Die  Silber,  so  vil  deren  aus  den  kupfern  von  den  anderthalb  funf- 
teil erlanget,  sollen  die  Fuerer  und  mitvorwanten  zu  erhaltung  meiner 
gnedigen  hern  regalien  zum  halben  teil  in  die  münze  gen  Eisleben,  die 
feine  Erfurter  margk  umb  zehen  gülden,  liebern.  Dagegen  wollen  ihre 
gnaden  in  und  durch  derselben  herschaft  und  gebiet  der  kupfer  und 
Silber  halben  den  geselschaftern  vor  schaden  stehen,  auch  dißfals  sie 
und  die  iren,  woferne  sie  sich  geburlich  vorhalten,  gleich  andern  iren 
gnaden  Untertan  gnediglichen  schützen  und  vordedingen,  so  vihl  sie 
recht  haben. 

und  nachdem  mein  gnedige  hern  vorschiner  jare  alle  schulden,  so 
uff  irer  gnaden  anteil  des  bergkwerks  anstehen  blieben,  uff  sich  ge- 
nomen,  so  ist  vorglichen,  das  die  Fuerer  sambt  iren  mitvorwanten  iren 
gnaden  zu  etwas  ergetzung  desselben  einmalhunderundfunfzig  tausend 


?04  Ürkunclenbucii  zur  Gesciiickte  des  Mansfeldischen  Öaigertandels. 

gülden  dise  vorglichene  sechs  jar  über  ohne  Interesse  in  ganghafter 
grober  münz  obbestimbter  werung  fuersetzen  und  dieselben  uff  vol- 
gende  fristen  erlegen  und  bezalen  solln :  Nemlich  ausgang  des  itzigen 
ostermargkts  funfzehentausent  gülden.  Darüber  sollen  sie  meine  gne- 
dige  herrn  bey  Michel  Nebltau  und  Georgen  Pfaler  mit  viertausent 
gülden  und  bey  Johan  Rudolfen  mit  zweytausent  gülden  hauptgut 
von  dato  an  entnehmen,  dut  zusammen  einundzwenzigtausent  gülden. 
Ferner  uff  negstkomenden  Petri  und  Pauli  achttausent  gülden,  volgents 
sol,  zum  förderlichsten  es  möglich,  die  Luderstedische  rechnung  fur- 
genomen  und  ein  enthebe  abrechnung  beschlossen  werden.  Was  sich 
dan  wird  befinden,  das  meine  gnedige  herrn  den  Fuerern  allenthalben 
pro  resto  bleiben  werden,  sollen  sie  darauf  uff  künftigen  michaelis- 
margkt  so  vihl  erlegen,  damit  vierzigtausent  gülden  bezalt  und  ent- 
richt  werden.  Volgents  den  neuenjahrsmarkt  anno  zweyundsechtzigk 
zehentausent  gülden,  ostermarkt  zweinzigtausent  gülden,  Petri  Pauli 
achttausent  gülden,  michaelismargt  zweinzigtausent  gülden,  des  neuen- 
jarsmarkt  anno  dreyundsechtzig  zehentausent  gülden  und  ostermargts 
darauf  volgende  dreyzehentausent  gülden,  damit  also  die  berurten  ein- 
malhundertundfunfzigktausent  gülden  furleihung  follig  vorgenuget 
werden. 

Diewail  dan  wolgenande  meine  gnedige  hern  die  gantze  vorlege 
des  bergk-  und  huttenwergks  uff  sich  nemen ,  also  das  die  Fuerer  und 
ire  mitvorwanten  allein  bar  umb  bar  handln  und  keines  Schadens  zu 
gewarten  haben,  so  haben  die  Fuerer  gewilliget,  domit  meine  gnedige 
hern  in  dem  desto  besser  mögen  zukommen,  über  die  vorgemelten 
hundertundfunfzig  tausent  gülden  ire  gnaden  noch  zwainzigktausent 
gülden,  doch  änderst  nicht,  dan  in  die  vorlege  vorzusetzen,  als  sechs- 
tausent  gülden  von  dato  in  vierzehen  tagen,  dreytausent  gülden  uff  drey- 
zehenden  Juny,  siebentausent  gülden  Petri  Pauli  margt  und  viertausent 
gülden  auf  vierzehen  Augusti,  alles  schirest,  dergestalt,  das  sie  neben 
dem,  so  meine  gnedige  herren  uff  die  bestellung  dises  angehenden 
einundsechzigisten  jars  gewendet,  die  verglichenen  sechs  jar  über  auch 
unvorzinst  in  der  vorleg  bleiben  und  daraus  nit  sollen  genomen  werden. 

Uff  den  ostermargkt  anno  sechsundsechtzig  sollen  sich  beyde  teil 
gegeneinander  erkleren,  ob  sy  ausgangs  der  sechs  jar  lenger  bey- 
sammen  bleiben  wollen  oder  nicht.  Da  sie  sich  nu  uff  lengere  jar 
miteinander  nit  voreinigen  wurden,  uff  den  fahl  sollen  die  Fuerer  und 
ihre  mitvorwanten  des  darnach  kommenden  ostermargts  anno  sieben- 
undsechtzigk  wider  vom  handl  abstehen  und  denselben  wolgedachten 
meinen  gnedigen  hern  widder  einreumea. 


No.472.    1561.  "JOS 


Dargegen  solin  ire  gnaden  vorpflicht  sein,  den  Fuerem  und  iren 
nitvorwanten  die  furgesetzten  hundertundsiebenzigtausent  gulden  in 
ars  frist  uff  vier  termin,  als  Petri  Pauli,  Michaelis  anno  siebenund- 
»echzigk,  neue  jar  und  ostermargt  anno  achtundsechtzigk,  ufi  ein  iden 
oiargt  besonder  zwenundvierzig  tausent  fünfhundert  gulden  unvor- 
dnst  wider  in  bestimbter  entpfangner  werung  abzulegen  und  bar  zu 
bezalen. 

Im  val  aber,  da  ire  gnaden  uff  solche  zeit  zu  der  abzalung  nit 
kommen  mochten,  haben  ire  gnaden  inen  mit  der  Fuerer  bewilligung 
vorbehalten,  die  hundertundsiebenzigtausent  gulden  vom  ostermargkt 
anno  siebenundsechtzig  an  in  fünf  jaren,  als  uff  zehen  termin,  ides 
jars  Ostern  und  michaelismargt,  alle  termin  siebenzehentausent  gulden, 
abzuzalln  und  mit  der  ersten  zalung  im  michaelismargt  anno  sieben- 
undsechtzigk  anzufahen  und  alleweg  die  hinderstellige  summa  mit 
funfen  pro  cento  zu  verzinsen  bis  zu  entlicher  abzalung.  Da  aber 
meinen  gnedigen  hern  innerhalb  der  sechs  jaren,  welche  zeit  es  were, 
wege  forfielen,  durch  welche  ire  gnaden  zu  dero  herschaft  mehrerm 
nutz  und  uffnemen  kommen  mochten,  so  haben  die  geselschaft  vor- 
williget, der  herschaft  aufnehmen  nicht  zu  hindern,  sondern  gegen 
dem,  das  inen  das  ire  alsbald  bar  bezalt,  und  nicht  ehe,  vom  handl 
gutwillig  abzutreten. 

Es  ist  auch  schlißlich  beredt,  da  den  Fuerem  und  iren  mitvor- 
wanten  meiner  gnedigen  hein  halben  in  zeit  dises  werenden  handls 
oinicher  kommer  oder  arrest  uff  kiipfer  oder  silber  geschehe,  es  were 
uff  wasser  oder  lande,  das  ire  gnaden  eines  iden  mals  uff  dero  costen 
solche  arrest  und  beschwerung,  wie  recht  ist,  widerumb  ledigen,  ver- 
treten und  die  geselschaft  allerdings  hierinnen  schadlos  halten.  Sie, 
die  geselschafter,  sollen  auch  hiezwuschen  solcher  ledigung  den  grafen 
an  irer  gnaden  geburnus,  so  weit  sich  der  arrest  erstreckt,  etwas  heraus 
zugeben  nicht  schuldig  sein. 

Damit  nu  die  Fuerer  und  ire  mitvorwanten  aller  diser  abgeredter 
})unct  und  artikel  genugsam  versichert,  so  solln  meine  gnedige  hern 
ihnen  den  geselschaftern  diese  eingereumten  anderthalb  funfteil  zu 
einem  willigen  Unterpfand  bestendig  und  gnugsam  vorschreiben  und 
ciaruber  bey  dem  churfursten  zu  Sachsen  meinem  gnedigsten  hern 
als  dem  lehensfursten  consens  ausbringen,  also  wo  inen  in  einem  oder 
mehr  puncten  zur  billigkeit  nit  angehalten ,  das  ire  gnaden  danimb, 
lis  der  geselschaft  ein  billichs  und  völliges  gnugen  geschieht,  des 
lehensfursten  wirkliche  hulf  ins  bergwerk,  so  vihl  sein  churfurstliche 
gnaden  zu  tun  geburt,  dulden  und  leiden  wollen. 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVll.  45 


^06  Urkunden  buch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Auf  das  auch  die  geselschaft  noch  desto  mehr  vorsichert,  so  solin 
meine  gnedige  herrn  inen  das  ambt  Arnstain  mit  aller  ein-  und  zu- 
gehorung,  dergleichen  den  halben  teil  aller  geholze,  so  viel  allenthalben 
in  irer  gnaden  empter  und  herschaften  gelegen  und  uffs  bergwerg  zu 
kolwerg  gebraucht  werden,  mit  consens  eines  jeden  teil  lehensfursten 
auch  za  einem  willigen  Unterpfand  vorschreiben ,  dergestalt,  da  sie 
des  iren  am  bergwerk  (aus  was  Ursachen  solchs  furf allen  mocht)  nicht 
bezalt  werden  konten,  das  ihnen  umb  dasselbe  in  berurt  ampt  und 
gehulze  wurkliche  hülfe  geschehen  solt.  Alles  getreulich  und  alle 
gevarde  ausgeschlossen.  Zu  warem  urkund  seind  diser  beredung  und 
vorgleichung  zwo  nottel  eins  lauts  begriffen,  durch  wolgedachte  beide 
grafen  gebruder,  dergleichen  die  Fuerer  vorpitschiert  und  unterschrieben. 
Geschehen  zu  Eysleben,  am  zehenden  tag  May  der  weniger  zall  im 
einundsechtzigisten  jare. 

(Kassierte)  Ausfertigung  mit  den  Spuren  von  4  (wieder  entfernten)  Siegeln  im 
Gewer k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel ,  Paket  23,   V, 

Ebenda  ein  Konzept  derselben  Urkunde. 


473.    1561  Mai  10.     Antwerpen.     Hans  Keck  an  Graf 
Peter  Ernst  von  Mausfeld. 

Hat  mit  den  Schet%  Unterhandlungen  angeknüpft ,  die  atich  eine  Be- 
teiligung des  Rentmeisters  der  Stände  von  Brabant  Jacob  Gramey  beim 
Kupferkauf  in  Aussicht  stellen.    Der  Geldmarkt. 

Wolgeborner  und  edler  graf  gnediger  her,  eur  gnaden  seint  mein 
underthenig  dinst  zuvor  berait.  Gnediger  herr,  nachdem  ich  alhier 
komen  bin,  hab  ich  die  bergkwergk  und  seygern  belangt  für  die  hant 
genomen,  wie  wol  ich  die  herrn  Schetzen  teils  alsbald  alhie  nit  ange- 
troffen, derhalben  mit  eil  zu  schreiben  verhindert  worden.  Was  gestalt 
dieselben  under  namen  Christof  Braun  und  Adrian  von  Hilst  für  wol- 
gef allen  ob  dißer  handlung  tragen,  ja  mer,  daß  sy  den  herrn  Jacob 
Gramey,  rentmeister  der  stend  von  Brabant,  sampt  andern  auch  darzu 
vermugen,  werden  e.  g.  im  andern  schreyben  an  alle  meyne  genedige 
graffen  und  herrn  nach  lengs  vernemen.  Dan  warlich  diß  die  rechten 
leut  zu  solchem  handl  sein,  dan  sy  wissen  den  grund  von  denselben 
fürstlichen  gaben  und  berkwerk.  Es  haben  auch  ire  eitern  im  anfang 
irs  reichtumbs  aus   der  grafschaft  Mansfeld  und   vor  50  jaren    dahin 


No.  472-474.    1561.  707 


gehandlt;   dermaßen   daß  sie  diese  handlung  alsbald  mit  freiiden  an- 
gesehen; und  trag  kein  zweifl,  werde[n]s  volziehen  etc. 

Alle  andere,  so  mich  von  e.  g.  angeredt  haben,  als  Mostatt  und 
ander,  hab  ich  angezeigt,  das  e.  g.  sampt  aller  meiner  g.  herm  in 
stattlicher  handelung  weren,  umb  ein  furtrefenliche  summa  geldes  auf 
die  berkwerk  zu  handien,  derhalben  e.  g.  desselben  beschluß  erwarten 
wolten. 

Das  gelt  ist  hie  zimliß  gutt  kauf,  gilt  auf  der  stend  brief  von 
Brabant  4^  ^  pro  c",  auf  die  von  Flandern  4^  ^  pro  C,  uf  der  herm 
Yocker  und  Tuecher  brief  4  pro  c°,  als  uff  6  monat,  Sun  st  ist  borg 
gar  mislich.  Die  grossen  potentaten  zallen  gahr  nicht.  Derhalben 
kompt  dise  handlung  denen,  so  von  Hispanischer  kuniglicher  ma^  dise 
zeit  her  vil  gewonen  haben  und  ir  geld  außerhalb  ir  ma*.  land  sicher 
anlegen,  wol  zu  stetten  und  sunderlich  den,  die  die  gelegenheit  dises 
handeis  wissen  tragen. 

Die  banden  (?)  werden  teglich  hin  und  wider  gemustert,  dests- 
gleichen  sein  die  stende  zu  Brusel.  Haben  bißher  kain  neuen  be- 
willigung  gestatten  wollen.  Was  sonst  neues,  werden  e.  g.  im  andern 
vernemen.  Wil  mich  hiemit  e.  g.  als  meynen  genedigen  herrn  bevellen. 
Datum  Antorf,  den  10.  May  a°  61 
eur  gnaden 

undertheniger  diener 

Hans  Keck. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  edlen  graffen  und  hern  hern  Petter  Ernst 
graff  und  herr  zu  Mansfeld  etc.  edler  herr  zu  Heldrungen  ritter  deß  güldenen 
fließ  k"  ma"  zu  Hispanien  oberster  hauptmau  und  gubernator  des  furstentumbs 
Lutzelburgs  etc.  meynem  genedigen  herrn  zu  banden. 

Abschrift  (von  der  Hand  Paul  Moshauersj  im  Getcerk.  Archiv  zu  EisM)en, 
SaigerJiandel,  Paket  2G,  XIII. 


474.  1561  Mai  17.  Antwerpen.  Hans  Keck  an  die 
Grafen  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albreclit, 
Hans  Hoyer  und  Hans  Ernst  von  Mansfeld. 

Unterliandlungen  mit  dem  Oberfaktor  der  Schetx  Christoph  Braun  über 
einen  Kupferkaufvertrag.  Händler  für  das  Fünfteil  der  Grafen  Volrad, 
Hans  und  Karl  von  Mansfeld.  Ueber  die  Möglichkeit  der  Gewinnung 
lon   Alaun   im    Mans feldischen.      Gedanken    über   die   Anknüpfung   von 

45» 


^08  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  IVtansfeldischen  Saigerhandels. 


Handelsbeziehungen  mit  den  ihres  Glaubens  wegen  aus  Westfland&rn, 
Ärtois  und  dem  Hennegau  nach  Frankreich  Ausgewanderten.  Ver- 
änderung der  englischen  Münze.  Schlägt  vor,  Simon  Bauer  wegen  des 
geplanten  Kupferkaufvertrages  nach  Antwerpen  abzuordnen. 

Wolgeboren  und  edel  graven  genedig  herrn,  eur  gnaden  sein  mein 
imterthenig  hochgeflißen  dienst  zuvor  berait,  mit  undertheniger  bitt, 
e.  g.  wollen  dis  mein  schreiben  genedig  anhören. 

Demnach  ich  von  m.  g.  herrn  graf  Yolradt  abgefertiget  und  fort 
albier  in  Andorf  ankomen,  hab  ich  den  edlen  strengen  ernvesten  und 
erbarn  herrn  Schetzen  und  derselben  verwanten  nach  gelegenheit,  die 
kupfer  und  silber  belangent,  furgetragen.  Wiewol  die  herrn  Schetzen 
zum  teil  nit  anhayms  gewesen ,  haben  sie  mich  doch  an  ieren  obersten 
factorn,  der  diser  zeit  ire  handlung  auf  hoch  Deischland  verriebt  (des- 
gleichen der  Mansfeldischen  und  Eisleber  bergwergk,  silber-  und  kupfer- 
handl  wo!  bericht  und  erfaren),  gewißen,  genant  Christoff  Praun,  diser 
zeit  rentmeister  der  stadt  Antorf.  "Welches  ich  ime  nach  lengs  erzelt; 
darob  er  als  ein  erfarner  diser  handlung  ein  sonderlich  gefallen  getragen 
und,  dieweil  er  sein  selbst  leut  jeder  zeit  zu  Leipzigk  helt,  [wu]  diese 
handlung  zu  bestem  füren  aufgericht  wurde,  wie  er  wol  gedecht,  ain 
dapfer  summa  seins  aigen  gelts  darein  zu  handien  und  neben  dem  die 
herrn  Schetzen  sampt  ander,  die  dieser  zeit  kain  namen  haben  wollen, 
auch  darzu  vermugen.  Und  sunderlich  war  sein  meynung,  auf  e.  g.  drey 
funftail  zu  handien.  Dieweil  nun  diese  handlung  unter  drey  herr- 
schaften  und  die  summa  desselben  groß,  were  inen  mit  e.  g.  am  ge- 
legensten zu  handien,  dieweils  die  maisten  (!)  summa  ist.  Nachdem 
es  ain  stattliche  handlung  ist,  wil  er  sich  in  so  wenig  tagen  nit  eilen 
lassen;  <wiewol  sy  willig  und  lust  darzu  haben,  wollen  sy  danest  mit 
rat  und  wolbedenken  handien. 

Die  wolgebornen  m.  g.  herren  herrn  Volrad,  herrn  Hansen  und 
herrn  Carl  belangent  ir  g.  funfteil,  hab  ich  auch  hendler,  als  nemlich 
Diepoldt  Brun  sampt  seinen  vettern  von  Arnold  Braun,  welche  vor 
ettlich  jaren  in  der  herrn  Schetzen  geselschaft  gewesen  sein,  sampt  zwey 
andern.  Dieweil  jeder  teil  zuvor  seyne  aigen  schmelz-  und  seyger- 
hutten,  were  diß  der  negst  weg,  doch  dergestalt,  daß  der  wolgeborn 
m.  g.  herr  graf  Christoff  iren  funfteil  dergleichen  auch  folgen  lassen. 

Dise  wurden  gewißlich  die  kupfer  in  großem  wurden  erhalten ;  so 
haben  sy  allerley  gelegenhait  zu  den  bleyen,  auch  was  sunst  darzu 
dient.  In  wenig  tagen  sind  dise  willens,  zusamen  zu  komen  und  be- 
schliessen,   was  gestalt  und   wan   sie  die  erst  begert  summa  erlegen 


No.474.    1561.  709 


wollen,  auch  was  fiirm  sy  widerumb  versichert  und  verschrieben  sein 
wollen,  vast  gleich,  wies  e.  g.  furgelegt.  Was  unterschid  sein  mecht, 
acht  ich,  e.  g.  ohne  beschwerlich  sein  werde.  Aisdan  wollen  sy  leut 
von  hinen  oder  die  iren  von  Leiptzigk  dahin  verordnen,  unib  alle  hand- 
lung,  auch  die  gelegenhait  des  Vorrats,  holz,  colln  und  allen  costen  zu 
übersehen  und  forneraen. 

Ich  befind,  das  in  40  jaren  kain  schönere  handlung  für  reich  leut, 
wie  mans  dan  alhie  find,  nit  vorbracht  worden,  sunderlich,  dieweil  der 
borg  auf  der  finantz  so  sorglich.  Hispanische,  Frantzesische  und  Portu- 
galesische  ko.  wirde  zallen  diser  zeit  den  kaufleuten  weder  hauptsumma, 
noch  zins,  vil  weniger  woUen  auch  kain  zil  oder  zeit  der  bezalung 
ernenen. 

Aus  solchen  und  andern  Ursachen,  als  nemlich  der  mayst  teil,  die 
kein  namen  diser  zeit  in  disem  ersten  schreyben  haben  wollen,  haben 
in  disen  letzten  Tjerigen  krieg  etlich  200000,  ander  SOOOCO,  ja  100000  mer 
und  minder  gewunnen ;  haben  zum  tail  landgutter  erkauft;  dem  andern  tail 
wirf  inen  gar  gelegen,  mit  gutem  nutz  an  sichern  ort  außerhalb  kunig 
Phillips  reich,  da  sys  gewunen,  anzulegen  sein.  Zudem  hab  ich  inen 
weitleift  auch  angezeigt,  das  in  der  grafschaft  Mansfelld,  so  mans  suechen 
wolt,  allaunberkwerk  vor  der  band  sein.  Dieweil  dan  nit  allein  jetzt, 
sunder  ain  lenger  zeit  her  in  disen  Niderlanden  der  allaun  nit  allein 
teur,  sunder  auch  nit  wol  zu  bekomen ,  von  wegen  das  die  schiff  mit 
großem  gefar  vor  den  Türken  von  Civita  vecha  schwerlich  komen. 
Neben  dem  solten  die  Türken,  wie  dan  vor  der  band,  die  CoUeta  und 
Orran  erobern;  wurde  kain  ander  aUaun  als  allein  aus  Hispanja  auf 
dise  land  komen  künden. 

Das  aber  dasselb  bisher  underlassen  zu  bauen,  ist  erstlich  meins 
achtens  geschehen ,  daß  der  allaun  auf  der  see  herwertz  und  von  danen 
auf  den  straumen  mit  ringem  costen  gebracht  ist  worden,  weil  man 
denselben  sunder  aufschlag  hat  mugen  kaufen  und  verkaufen.  Diser 
zeit  aber  zalt  man  ku.  wirde  von  dem  Hispanischen,  was  mit  10  ducaten 
erkauft  werden  mag,  verzolt  dem  kunig  3  ducaten,  welchs  ein  schwer 
aufschlag  ist.  Die  ander  ursach  von  wegen,  daß  e.  g.  der  holz  ver- 
schonen und  bewaren  zu  den  silber  und  kupfer  zu  gebrauchen. 

So  sie  aber  die  gelegenheit  diser  kuniglichen  grafschaft  und  zum 
teil  personlich  mit  e.  g.,  derselben  vettern  sehen  und  verfugten,  wurde 
sunder  zweifei  mehrlei  frucht  diser  und  andern  furfallen.  Dan  ge- 
wishch  mit  ringem  costen  kunt  man  ein  brob  machen,  was  costen  auf 
das  ausla  .  .  .  und  fort  an  die  Elb  bracht  mecht  werden,  damit  man 
ein  gelegen  ort  in  Nidersaxen,  do  dann  die  colIen  zimlichs  kaufs  weren, 


710  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

gebrauchen  mecht.  Welches  e.  g.  sunder  zweifl  zu  der  prob  ain  statthich 
einsehen  in  demselben  erzaigen  werden,  also  daß  ein  frucht  aus  der 
andern  folgt.  Gewislich  ist  in  500  jarn  mer  gebrechens  von  allaun  in 
der  Christenheit  nit  gewesen ;  volgt  aus  den  zwein  vorsteenden  Ursachen, 
als  nemlich  der  Unsicherheit  des  mers  und  des  großen  aufsatzs  der 
zolin.  Durch  dise  mittel  kan  man  in  Teutzschlandt  bauen  und  durch 
diese  mittl  nit  allein  dieselbe  land  versehen,  gleichvalls  durch  die  per- 
sonen,  da  ir  rat  was  gilt,  dise  land  darzu. 

Ich  wolt  wol,  daß  e.  g.  wissen  darvon  haben  solten  wie  ich,  was 
große  siima  geschlißen  wirt.  und  ob  schon  an  25  in  30  orten  im 
Teutzschland  deßen  gemacht  wirt,  kan  kayner  dem  andern  großen 
schaden  thon,  sunderlich,  was  man  auf  die  ström  bringen  und  ver- 
schiffen mag. 

Ich  hab  zeiger  dißs  briefs  mein  jungen  ob  acht  tagen  aufgehalten, 
damit,  ob  ich  die  hendler  hette  mugen  zusamen  bringen.  Dieweil  aber 
die  handlung  also  hochwichtig  und  dise  leut  ein  sundern  lust  darzu 
haben,  so  denken  sie  der  Sachen  mit  grund  und  vleiß  nach.  Zudem 
sein  der  personen  mit  starken  vermugen  zimlich  vil,ja,  ein  je[der] 
zum  geringsten  ain  viertail  seynes  verm[ugens]  daher  verschießen  wolt. 
Derhalben  were  meynes  einfeltigen  rats  dise  handlung  der  [muhe]  und 
costen  wol  wert,  daß  e.  g.  genedig  ainen  oder  mehr,  der  diser  handlung 
wol  erfaren,  herrab  verortenten,  damit,  wan  sie  auf  etliche  stuck  des 
berkwerks  halben  fragen  oder  dergleichen  etlicher  wißenschaft  einwerfen, 
das  man  inen  dasselb  mit  grund  widerlegen  mocht.  Sie  werden  und 
begerens  auch,  da  diser  contract  sein  fortgangk  hat,  daß  e.  g.  denselben 
durch  die  Ro.  kay.  ma"  und  churfurstliche  durchleuchtigkeit  zu  Sachsen 
gnedig  reduciren  (!)  laßen. 

Christoff  Praun  hat  andere  zeit  auf  dem  Mansfeldischen  huttwergk 
von  der  herrn  Schetzen  wegen  selbst  gewont.  Dieweil  es  aber  lange 
zeit  verschienen,  ist  ime  vil  aus  gedechtnus,  zudem  die  summa  des 
geldes  groß  und  die  zeit  lang;  wollen  sye  das  mit  wolbedachtem  rat 
handien.  Vorsehen  sich  auch,  was  diß  vals  mit  e.  g.  geschlossen  und 
gehandelt  worden,  dieselbige  gleichvals  mit  gutem  rat  und  wolbedachtem 
wilen  genedig  volzihen,  vest  und  stet  zu  halten. 

Neben  dem,  so  es  die  gelegenheit  geben  wolte  und  e.  g.  alsdan 
ain  genedig  gefallen  daran  haben  wurden,  mocht  durch  diße  leut  (aus 
ursach  der  Verfolgung  des  glaubens)  ain  stattlicher  handel  m[it]  arreß- 
machen  und  dergleichen  darhin  g[eri]cht  werden,  da  dann  die  Mans- 
feldisch  und  Thur[ingisch]  schaff  wol  darzu  dinstlich  vor  der  hand  sein, 
angericht  Averden.    In  zwein  nionat  zeit  sein  ettlich  tausent  personen 


No.  474-475.    1561.  711 


von  disem  bandl  aus  Westflandern,  Artaißs   und  Hen[ga]u  mit  weib 
und  kind  in  Frankreich  gezogen. 

Das  alles  hab  ich  eur  g.  als  meinen  gnedigen  grafen  und  herrn 
ohne  anzeigt  nit  laßen  wollen,  mit  undertheniger  bitt,  e.  g.  wollen  mir 
mit  diesem  meinen  jungen  ir  genedig  gefallen  oder  gelegen heit  widerumb 
schryftlich  berichten;  dieweil  diese  handlung  so  wichtig  und  e.  g.  zu 
weiterm  nutz  zureichen,  werden  dieselben  mehr  nutz  von  disen 
hendlern  als  von  Augspurg  oder  Nurmberg  befinden.  Dan  gewislich 
sy  die  metal  suchen  werden,  hoch  zu  bringen.  In  ünggern,  des- 
gleichen in  Tirol  wirt  so  vil  nit  gemacht,  als  zuvor  der  brauch  gewest. 

In  Engeland  saigert  man  alle  münz  und  macht  dieselb  auf  XT  untz, 
welche  zuvor  in  konig  Heinrichs  zelten  auf  XI  ontz  n  A  gewesen 
und  in  zeit  kunig  Etdowardus  auf  Yin  ontz,  forter  auf  VI  ontz  und 
zum  lesten  auf  III  ontz  gemuntzt  worden.  Dise  muntz  wird  itzt  alle 
gebrochen  und  gemünzt,  wie  vor  Stadt.  Derhalben  wirt  in  der  bösen 
muntz  ob  3500  centner  kupfer  gefunden. 

"Was  sonst  neues,  werden  e.  g.  von  m.  g.  hern  graf  Volrad  ver- 
nehmen. Will  mich  derselben  gantz  underthenig  beveUen  mit  bitt, 
wollen  mein  gnedig  herrn  sein. 

Datum  Anttorf,  [den]  17.  May  a°  etc.  61. 
e.  g. 

undertheniger 

Hans  Keckh. 

Zettel:  Eur  gnaden  mugen  auf  dißmahl  über  ain  nit  heraussenden, 
dan  der  beschluß  wirt  doch  in  der  grafschaft  volzogen  werden.  Zu 
disem  werk  weer  meins  erachtens  Simon  Baur,  e.  g.  ratt  und  diener, 
der  recht  man  darzu.  Welchs  e.  g.  genedig  verornen  werden,  bis  die 
handlung  weiter  zum  beschluß  gericht  wirt  etc.    Datum  in  literis. 

An  graf  Hans  Georgen,  Petter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer,  Hans 
Ernst  gebruder  m.  g.  h.  (geschriben). 

(Beschädigte)  Abschrift  (von  der  Hand  Paul  Moskauers)  im  Gevoerh.  Archiv  zu 
Eisleben,  Saigerhandd,  PaTcet  26,  XIII. 


475.    1561  Mai  31.     Eislebeii. 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  leihen  von 
Peter  und  Franz  Fercke  zu  Leipzig  2000  fl  und  verschreiben  ihnen 
dafür  150  Fuder  Schiefern  zu  Unter faulensee  vor  Blankenbergs  Hütte, 
'/>€  auf  150  Zentner  Rohhipfer  angeschl/igefi  werden. 


712         Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

. . .  Welchs  sich  unser  verordente  saigerhandelsverwanten  und  factorn, 
als  Wolff  Koth,  Merten  Obenrodt  und  Simon  Baur,  neben  uns  hirmit 
mit  eigen  banden  underschriben  und  nach  unserm  angebornen  petz- 
schaft mit  unterdruckt  haben.  Gescheen  und  geben  zu  Eisleben,  den 
letzten  Maij  anno  etc.  einundsechtzigk. 

Abschrift  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  IX.. 

Auf  der  RüeJcseite :    Peter  und   Franz  Fercken   gebruder  zu   Leyptzigk   ver- 
schreibunge  über  150  fuder  schiffer  über  die  vorigen  600  fuder. 
Datum  ultimo  Mai  a°  61. 
No.  2. 


476.    1561  Juni  1.   Heldmngen. 

Abrede  der  Grafen  von  Mansfeld  über  die  Neu-  Ordnung  ihrer  Finanx- 
verwaltung:  Trennung  von  Benterei  und  Handel 

Wir  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoier  und 
Hans  Ernst  gebrueder  graven  und  hern  zu  Mansfeld  edle  hern  zu 
Heldrungen  vor  uns,  unsern  jungen  vetter  und  unser  aller  erben  hir- 
mit öffentlich  bekennen  und  thuu  kunt :  Nachdem  vor  ethch  verschinen 
jarn  die  hendeler,  so  unsern  anteil  des  berkwergks  verlegt,  als  die 
Esfeldische,  Arnstettisch  und  Steynachisch  geselschafter,  uns  die  verlege 
und  hendel  (aus  dem  damals  die  garkupfer  in  einem  fahl  gewesen)  auf- 
gekündigt, also  das  wir  aus  unser  aller  unvermeydhchen  notdurft  (da 
wir  änderst  den  Untergang  unsers  von  gott  verlihenen  bergkwergks 
haben  verhuetet  sehen  wollen)  dahin  gedrungen,  solche  hendel  und 
Verlage  Selbsten  durch  unsere  darzu  verordnete  diner  zu  verwalten  und 
zu  bestellen,  derwegen  wir  uns  dan  mit  bemelten  geselschaftern  umb 
ir  ausstehende  verlage  (welche  sich  gleichwol  uff  ein  wichtige  summa, 
als  ob  funfmalhunderttausent  gülden  erstreckt),  dieselbe  uff  verglichene 
termin  von  jar  zu  jarn  abzuzalen  und  das  ausstehend  zu  verzinsen, 
haben  vergleichen  müssen  und  dagegen  die  schiffervorrete,  auch  schulden 
und  ander  verbanden,  so  zum  huttewergk  zu  Eisleben  und  Mansfeld 
gehört,  angenomen,  und  wir  aber  sonsten,  außer  obgemelter  hendel, 
in  unser  gemeinen  renterey  mit  mehr  schulden  und  beschwerungen 
beladen. 

Das  wir  uns  demnach  uff  heut  dato  mit  guter  furbetrachtunge  und 
zeitlichem  rat  miteinander  entlich  und  einmuetig  verglichen  haben,  wie 
CS  hinforder  die  nechst  aneinander  volgende  sechs  jar  über  mit  allen 
obgemelten  unsern  schulden,  uff'  das  wir  vermittelst  gotlicher  verleyhc 


No.  475-476.    1561.  713 


derselben  mit  der  zeyt  entledigt  werden  mugen,  soll  gehalten,  und  wie 
allenthalben  die  regirung  und  Verwaltung  der  renterey  und  hendel  soll 
bestelt  und  angerichtet  werden,  wie  hernach  volget: 

Und  erstlich  haben  wir  die  gestrengen  vesten  und  erbern  unsere 
rethe  und  liebe  getreuen  Christoffen  Stamer,  Christoffen  Weyssenfels, 
Martin  Obenrodt  und  AVolfen  Roth  zu  aller  solcher  Verwaltung  und 
bestellung  als  die  principalen  vermocht  und  verordent,  die  uns  bei  iren 
vorigen  pflichten  zuegesagt,  das  sy  in  solchem  irem  tragendem  befehlich 
ir  höchstes  und  bestes  vermugen  mit  getreuem  fleis  furwenden,  ein- 
ander treulich  beistehen,  raten  und  helfen,  unser  bestes  werben,  schaden 
warnen  und,  so  vil  an  ihnen,  furkomen  und  alle  geheime  bei  sich  ver- 
schwigen  behalten  wollen,  wie  dan  solches  einer  dem  andern  mit  hand- 
gebenden treuen  auch  zugesagt  haben. 

Solchen  principalen  wollen  wir  ander  notturftige  unsere  diner,  als 
Bastian  Hempel  vor  einen  rentmeister,  Georgen  Hopfner  und  Wolfen 
Liebman  zu  seinen  mitgehulfen,  dergleichen  im  handel  Nickel  Magdc- 
burgk  und  Pauel  Moshauern  auch  zu  mitgehulfen,  halten  und  ver- 
ordnen. 

Und  wiewol  beides,  rent  und  handel,  in  eine,  als  der  vier  ver- 
ordenten,  Verwaltung  gesteh,  so  soll  doch  jedes  teil  in  unserra  schlos 
Eisleben  sein  gesondert  gemach  und  Verwahrung  haben,  über  die  rent 
eine  sonderliche  und  über  den  handel  auch  sonderliche  rechnungen,  wie 
es  dan  die  notturft  erfordert,  gehalten  werden. 

Aber  sonsten  sollen  die  verordenten  einer  dem  andern  nichts  ver- 
halten, sondern,  so  oft  es  not,  zusamenkomen,  sich  mit  einander  under- 
reden  und  vergleichen,  damit  vor  allen  dingen  das  bergkwergk  not- 
turftig  vorlegt  und  allem  des  handeis  und  der  rent  schad  und  nachteil, 
so  vil  ihnen  imer  muglich,  zeitlich  furgetracht  werde ;  in  dem  allen  wir 
ihnen  uff  ir  ansuchen  jeder  zeit  unser  hulf  und  rat  mitteilen  wollen. 

Und  damit  disse  veiordnung  uffs  förderlichste  ins  werk  gesetzt,  so 
wollen  wir  den  vier  verordenten  ein  klar  verzeichnus  zuestellen  lassen, 
was  unser  renterei  bis  uff  dissen  tag  allenthalben  schuldig,  nemhch  was 
bereitan  an  retardaten  betagt,  was  uff  unser  widerlosung  stet,  was  uff 
gewisse  zeit  und  dan  beider  teil  aufkunden  verschrieben,  neben  einem 
kurzen  auszugk  der  beschwerlichen  schulden. 

Gleichergestalt  sol  es  auch  mit  des  handeis  schulden  gehalten  und 
uns  alle  jar  beneben  den  rechnungen  neue  schultbucher  übergeben 
werden,  daraus  zu  ersehen,  wie  die  heuptsumen  und  zins  ab  oder  zu- 
genomen  haben,  domit  allem  nachteil  desto  besser  mog  furkomen 
werden. 


714  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


In  solche  bestellunge  und  verwaltunge  wollen  wir  alle  uberraaß, 
was  der  almechtig  von  unserm  verlihenem  anteil  der  berkwerk  über 
die  notturftige  vorlege  gnedigklich  verleihen  wirt,  nichts  davon  (dan 
was  wir  zu  underlialtung  des  predig-  und  kirchenampts,  auch  schuele, 
und  milden  almosen  laut  unser  sonderlichen  darüber  uffgerichten  ver- 
gleicbunge  in  ein  Sequestration  verordent)  ausgeschlossen,  gerugklich 
volgen  lassen  und  unserm  verordenten  in  dem  gar  keine  verhin- 
derunge  thun. 

Ferner  haben  wir  uns  auch  vereinigt,  das  wir  den  vier  verordenten 
aus  unsern  landguetern  nachvolgende  stuck  wollen  einreumen  und  an- 
weisen, nemlich  Oldisleben,  Neuen  Gattersleben,  Widerstedt,  Burgk- 
orner,  Polleben,  Walbeck  und  Kode.  Solche  stuck  sollen  sy  macht 
haben,  mit  unserm  oder,  in  mangelung,  das  wir  alle  nicht  bei  der  band, 
mit  des  regirenden  herrn,  so  in  der  herschaft  dotzumal  sein  wirt,  vor- 
wissen und  willen  zu  ledigen,  widder  zu  vorpfenden  oder  zu  sterkung 
des  jerlichen  einkommens  zum  genauesten  und  besten  zu  bestellen. 

Und  nachdem  es  noch  zur  zeit  unmugHch,  das  von  gemeltem  ver- 
ordentem  einkomen  über  die  zins  die  verglichen  termin  oder  auf- 
geschrieben heuptsumen  können  bezalt  werden,  so  sollen  die  ver- 
ordenten alweg  ir  zeitliche  überschlagen  machen,  was  sy  uff  einen  jeden 
markt  oder  darzwuschen  an  gelde  haben  müssen,  und  ires  höchsten 
vermugens  darauf  fleissig  trachten,  damit  die  ubermaß  uff  die  leid- 
lichsten wege  und  Interesse  mug  aufgebracht  werden,  auch  all  ir 
handlung  dahin  richten,  damit  der  rent  schulden  uff  ein  erbern  zins 
mugen  eingestelt  werden,  damit  vergebner  unkost  abgeschnitten  und 
man  mit  der  zeit  mit  rat  zu  ablegung  komen  mag. 

Ob  ihnen  auch  von  unser  einem  oder  mehr  (das  doch  nit  sein  soll) 
in  solcher  Verwaltung  eingriff  oder  verhinderunge  geschehe,  das  sollen 
sy  neben  aller  andern  notturft  uns  one  alle  scheue  oder  besorgung 
einicher  ungnad  furtragen  und  anzeigen,  so  wollen  wir,  da  was  unfug- 
sams  furgenohmen,  dasselbe  wider  abschaffen. 

Da  auch  den  andern  graven,  unsern  vettern,  der  nicht  verlag 
halben  vermug  der  Ordnung  und  des  Arterischen  Vertrags  die  kupfer, 
schifter  und  kollen  angehalten  musten  werden,  in  dem  und  allem 
andern,  da  sy  unsers  rats  und  hulf  bedürfen,  wollen  wir  uns  selbst 
und  unsern  nachkomen  zum  besten  mit  aller  gnedigen  befurderung 
und  schütz  gegen  ihnen  erzeigen  und  halten. 

Und  dieweil  sie  in  der  rent  und  des  handeis  Sachen  mit  auf- 
bringung  gelts  und  verburgung  überflüssig  zu  thun,  so  haben  wir 
ihnen  bey   unsern  greffelichen  waren  vvorten    zugesagt   und    thun    es 


No.  476-477.    1561.  715 


craft  ditz  brieffes,  das  wir  sy  ausser  dessen  sonsten  für  unsere  per- 
sohnen  mit  aufbringung  gelts  oder  einicher  burgeschaft  weiter  nit 
beschweren  noch  beladen,  oder,  da  es  je  von  unser  einem  oder  mehr 
begert,  irer  Weigerung  halben  keine  ungenad  uff  sy  fassen  oder  tragen. 

Dergleichen  wollen  wir  sy  und  die  iren,  wes  sy  sich  der  rent  und 
des  handeis  halben  verpflichten  werden  und  sich  von  unserra  jerlichen 
einkoraen  nit  losen  kunten,  in  ander  wege  allerding  genzlich  entnemen 
und  schadlos  halten. 

über  alle  solche  ir  handlung  und  Verwaltung  sollen  sy  die  berurten 
sechs  jar  über  uns  bey  beschlus  eines  iden  jars  erberund  uffrichtig  rech- 
nung  überantworten,  auch  ider  zeit  ufi  unser  begern  schriftlichen  oder 
muntlichen  bericht  thun,  dagegen  wir  sy  alle  jar  notturftig  quittirn 
wollen. 

Was  dan  eines  jeden  underhaltunge  und  besoidunge  sein  soll,  dessen 
haben  wir  einem  jeden  ein  sonderlich  verzeichnus,  mit  unsern  banden 
underschrieben,  zuegestelt.  Wir  wollen  auch  den  handel,  noch  die  rent 
mit  zuelegung  mer  unnutzen  diner  oder  weiterm  dinstgelt  nit  be- 
schweren. Alles  getreulich  one  geferde.  Des  zu  urkunt  haben  wir 
unser  secret  hie  unden  angedruckt  und  uns  mit  eigen  banden  under- 
schriben.     Gescheen  zu  Heldrungen,  am  ersten  tag  Junii  anno  etc.  61. 

Äusfertiffung  mit  den  Siegeln  und  Unterschriften  der  fünf  Grafen  im  Gewcrk. 
Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XIX. 


477.    1561    Juni  4.     Graf  Haus  Georg   von   Mansfeld 
an  Sebastian  Welser. 

Vertröstet  ihn  wegen  rückständiger  Kujyferlieferungen. 

Hans  Georg  etc. 
Unsern  gunstigen  grus  zuvorn,  erber  vester  besonder  lieber.  Wir 
haben  eur  schreiben,  die  hintersteiligen  kupfer  belangent,  empfangen 
und  verlesen.  Nu  stet  es  an  dem,  das  sichs  mit  den  kupfern,  bis  wider 
neue  kollen  angangen,  etwas  verweilet.  Es  wirt  aber  inner  14  tagen 
di  arbeit  uf  Esfelder  hutten  wider  angeen;  alsdann  soll  euch  eur  aus- 
stand zu  gutem  dank,  und  so  forderlich  es  imer  muglich,  uf  einander 
volgen.  Derwegen  genedig  begerent,  dis  Verzugs  aus  ermelten  Ursachen 
kein  misfallen  zu  haben.  Nachdem  wir  aber  von  den  unsern  bericht, 
das  sy  nach  uf  Frankfort  auch  etwas  zu  libern  versprochen,  so  wollen 
wir  in  eur  gefallen  stellen,  ob  ir  zu  desto  forderlicher  eur  abzalung  ein 


716  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandeli- 


stück  weiß  oder  zwei  wollet  annemen.  Was  euch  in  dem  gelegen,  das 
wollet  unserm  factor  zu  Esfelt  Thoma  Gunderman  zueschreiben,  der 
wirt  sich  von  unsertwegen  geburlich  erzeigen.  Haben  wir  euch,  dem 
wir  mit  gunstigem  willen  geneigt,  in  antwort  nit  wollen  bergen.  Datum 
am  4.  Juni  a°  61. 

An  Sebastian  Welser  zu  Nurmberk. 

Konzept  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  IV. 


478.    [1561  vor  Juui  12].     [Hicronymus  Kauscher  an 
Martin  Obenrot.] 

Gutachten  über  die  Ungültigkeit  der  von  Graf  Hans  Georg  von  Mans- 
feld  erteilten  und  zu  Magdeburg  deponierten  Verschreibung  über  27  880  fl 
für  die  Meyenburg,  die  Graf  Hans  Georg  mit  Arrest  belegt  hat  (der  vom 
Erzbisehof  von  Magdeburg  aufgelioben  worden  ist).  Bückzahlung  von 
21000fl  durch  Graf  Hans  Georg  an  Rauscher.  Nachforschungen  wegen 
eines  von  Moshauer  für  Graf  Peter  Ernst  bezahlten  Postens. 

Ich  befinde  des  churfursten  zu  Brandenburg  und  erzbischofs 
schreiben,  so  ir  chur-  und  fürstliche  g.  an  den  wolgebornen  und  edlen 
graff  Hans  Jörgen  zu  Mansfeld  etc.  mein  g.  h.  uff'  Thomas  Matthias 
suplication  gethan,  furnehmlich  dahin  gericht,  das  ihr  chur-  und  f.  g. 
sich  des  arests,  so  wolgedachter  graff  uff  die  zu  Magdeburg  deponierte 
verschreybung  über  27880  fl,  welche  i.  g.  den  Meinburgen  verschriben, 
gethon,  beschwern  und  begern,  das  der  graff  von  gedachtem  arest, 
welchen  dann  der  erzbischof  auch  unerhört  des  graffen  einrede  genzlich 
cassiert  und  uffhebet,  mit  genedigstem  begern,  das  wolgedachter  graff 
Thomas  Mathias  als  der  Meinburg  cessionario  die  verschribene  sum 
zalen  wolte,  damit  s.  g.  zu  hulf  und  anderer  Weiterung  nicht  ursach 
geben;  weil  auch  in  des  churf.  schreiben  an  wolgedachten  mein  g.  h. 
mehr  begert  wurd,  dann  Thomas  Mathias  in  seiner  suplication  gesucht, 
hat  man  wohl  abzunehmen,  wie  es  darumb  geschaffen. 

So  vil  nun  die  vorschreibung  anlangt,  hab  ich  keinen  bewust,  wie 
es  darumb  geschaffen,  aus  was  Ursachen  dieselb  gehn  Magdeburg 
deponiert  oder  aber  auch,  wie  es  umb  den  kommer  gelegen,  ungeacht 
das  Thomas  Mathias  vermeint,  es  sey  solcher  kommer  ufi'  mein  oder 
der  andern  geselschafter  anhalten  geschehen.  Ich  vormerk  aber,  das 
der  churfurst  und  erzbischoff  ire  furnemste  gründ  uff  eine  zusagung, 
welche  wolgedachter  graff  m.  g.  h.  magister  J'aullo  und  ir,  herr  Abent- 


No.  4^7-478.    1561.  717 


roth,  Thoraas  Mathias  selbst  sollen  gethon  haben,  zehen.  Nun  acht  ich 
ra.  g.  h.  des  grefilicben  ehrlichen  gemüts,  das  s.  g.  zuwider  der  ver- 
gleich ung,  so  s.  g.  mit  uns  getrofien  und  bis  anhero  ettliche  termin 
druff  bezalt,  raagister  Paulo  einige  zusag  oder  Vertröstung,  die  s.  g. 
binden  oder  uns  zu  nachteil  gereichen  mochten,  nicht  werde  gethon 
haben.  Darumb  dann  auch  s.  g.  solch  des  churfursten  und  erzbischofs 
argument,  weil  sy  sonder  zweifei  nicht  so  pure  one  condition  geschehen, 
sowohl  als  ir,  herr  Abentroth,  was  ihr  Thoraas  Mathias  zugesagt  sollt 
haben,  werden  zu  verantworten  wissen. 

So  vil  aber  die  handlung  an  ir  selbst,  so  wohlgedachter  graff 
ra.  g.  h.  mit  den  Meinburgen  getroffen,  anlangt,  hab  ich  für  disera  von 
wolgedachtem  m.  g.  h.  ein  schriftlich  verzeichnus  bekommen,  darinnen 
s.  g.  gnugsame  ursach  anzeigen,  warumb  s.  g.  den  Meinburgern  nichts 
zu  geben  schuldig;  welche  entschuldigung  nochraals  bestehet  und  den 
Meinburgen,  sonderlich  Christoffen,  der  seine  neid  und  revers  hindannen 
gesetzt,  zu  kleinem  rura  gereichen  wurd. 

Und  weil  in  dem  ersten  revers,  den  die  Meinburg  zu  geben  zu- 
gesagt, austrucklich  vorraeldet,  do  die  Meinburg  ihr  haubtgutt,  wie  sy 
es  angeben,  in  der  gutt  oder  zu  recht  nit  erhalten,  das  ire  g.  nicht 
verpflicht  sein  sollen,  uff  ihre  inhabend  verschreibung  etwas  feruers 
hinaus  zu  geben,  und  aber  die  Meinburg  solchs  noch  zur  zeit  weder  in 
der  gütte  noch  zu  recht  erwisen  noch  erhalten,  die  andern  geselschafter 
und  sonderlich  die  Frankfurter  es  ihnen  auch,  wie  sy  es  angeben,  nicht 
gestendig  und  die  kay.  mat.  allergnedigst  coramissarien  geordnet,  für 
welchen  die  liquidation  der  haubtgutter  und  rechnung  des  gewesenen 
seigerhandels  den  12.  Juny  nechstkunftig  zu  Wurzburg  soll  fur- 
genommen  werden,  so  ist  iehe  wolgedachter  graff  bis  zu  entlicher 
liquidation  der  haubtgueter  und  uff  der  andern  geselschafter  ratification 
zuforderst,  weil  der  churfurst  zu  Sachsen,  für  welchem  die  abrechnung 
mit  dem  graffen  geschehen,  wolgedachtem  graffen  verbotten,  den  Mein- 
burgen nichts  zu  zalen,  ichtes  ferner  noch  zur  zeit  zu  entrichten 
schuldig.  Und  obwohl  s.  g.  den  Meinburgen  4000  fl  albereit  bezalt,  so 
ist  doch  solchs  aus  bevhel  des  churfursten  und  mit  bewilligung  der 
andern  geselschafter  geschehen.  Do  die  Meinburg  auch  solchs  forder 
beim  churfursten  und  geselschaftern  erhalten,  wollen  s.  g.  eben  als 
mehr  den  Meinburgen  als  andern  zalen;  und  daruff  acht  ichs,  das  die 
Vertröstung,  so  m.  g.  h.  raagister  Paullo  soll  gethon  haben,  geschehen. 

über  das  alles  haben  die  Meinburgk  neben  allen  geselschaftern  an 
den  churfursten  zu  Sachsen  donnerstag  nach  trinitatis  im  59**"  jar  aus 
Hall  geschriben,  darinnen  unter  anderni  dise  wort: 


718  ürkundenbuch  zur  Geschiclite  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

„Nachdem  wir  uns  auch  unter  uns  selbst  freundlich  vereinigt  und 
verglichen  und  also  e.  churf.  g.  verordente  commissarien,  welcher  Ver- 
ordnung doch  gegen  e.  churf.  g.  wir  in  underthenigkeit  dankbar  gottlob 
dismals  nicht  gedorft  und  wir  alle  zugleich  in  dem  einig,  das  e.  churf.  g. 
aufgerichten  vertrag  wir  nachzukommen  entschlossen,  seind  auch  er- 
bottig,  wolgedachtem  grafen  gegen  uberantwortung  der  neuen  ab- 
gehandleten  und  bewilligten  Verwahrung  unser  innhabenden  vor- 
schreybung  laut  beider  e.  churf.  g.  abschid  volgen  zu  lassen  und 
zuzustellen,  derwegen  e.  churf.  g.  wir  underthonigst  bitten,  die  abgeredte 
neue  vorsicherheit,  derer  wir  uns  mit  den  graffen  sonsten  nicht  werden 
vergleichen  können,  laut  des  Vertrags,  wie  abgeredt,  in  derselben  canzley 
gnedigst  stellen  zu  lassen,  solche  auch  den  graffen  zu  verfertigen,  neben 
diser  unser  bewilligung  und  eintrechtigem  erbieten  gnedigst  zu  schicken 
und  berichten.  Das  seind  umb  e.  churf.  g.  wir  in  aller  underthenigkeit 
zu  vordienen  willigk." 

Und  wurd  hierdurch  meins  erachtens  des  grafen  verschreybung,  so 
s.  g.  den  Meinburgen  geben,  genzlich  uögehoben  und  s.  g.  dardurch 
allen  geselschaftern,  und  nicht  den  Meinburgen,  vorpflicht. 

Und  weil  die  Meinburg  solchs  neben  den  andern  geselschaftern 
dem  churfürsten  zugeschriben ,  hat  sich  wolgedachter  graf  mit  den 
geselschaftern  uff  underhandlung  des  churfürsten  zu  Sachsen,  weil 
s.  g.  aus  obberuertem  schreyben  vermerkt,  das  sy  semptlichen  einig, 
eingelassen  und  betten  sich  vorsehen,  die  Meinburg  sollten  ihrem  zu- 
schreyben  nach  s.  g.  ire  innhabende  verschreybung  zugestellt  oder  doch 
bey  dem  churfürsten,  inmasen  ander  auch  gethon,  deponiert  haben, 
demnach  s.  g.  hernachmals  vermerkt,  das  solchs  von  ihnen  verpliben 
und  die  verschreybung  zu  Magdeburg  deponiert  und  s.  g.  sich  befahren 
haben  miessen,  das  sy  von  den  Meinburgen  ferner  hetten  mögen  der- 
halben  angelangt  werden,  haben  s.  g.  nicht  unbillich  ein  arest  uff  die 
verschreibung  gethon,  darvon  s.  g.  nachmals  nicht  abstehn  können,  mit 
underthoniger  bitt  an  den  erzbischoff,  s.  furstl.  g.  wolten  one  weiter  er- 
kundigung  den  arest  nicht  relaxiern. 

So  viel  die  21"°  fl,  so  Michaelis  vortagt  gewesen,  anlangt,  vorlas 
ich  mich  uff  m.  g.  h.  graff  Hans  Gorgen  endliche  zusag,  vorsehe  mich 
auch,  s.  g.  werden  demselben  nachkomen.  Dan  ich  warlich  solch  gelt 
uff  s.  g.  begern  ufi  meinen  trauen  und  glauben  uffpracht,  und  werden 
s.  g.  mich  nicht  stecken  lassen. 

So  vil  mir  dan  muglich,  s.  g.  mit  dem  ostertermin  zu  verschonen, 
daran  will  ich  gern  das  best  thun. 


No.478-4'?9.    1561.  719 


Den  bericht,  so  m.  g.  h.  graff  Peter  Ernst  s.  g.  posten  halber 
begert,  hat  für  diesem  Lemberger  in  Moshauers  marktbiichlein  nach- 
gesucht, aber  anders  nicht  funden,  dan  das  Moshaiier  ansetzt,  er  hab 
solch  gelt  von  wolermeltes  grafien  wegen  bezalt.  Und  ist  bei  Moshauer 
erkundigung  zu  neraen,  ob  er  derhalber  auch  quitanzen  genommen.  Im 
fall  von  Moshauer  der  bericht  nicht  zu  bekomen,  so  muste  man  in 
seinen  rechnungen,  welche  alle  uff  den  tag  ken  Wirzburg  sollen  pracht 
werden,  bescheid  nhemeu  und,  wie  man  es  finden  wird,  folgents  wol- 
gedachten  m.  g.  h.  berichten. 

Niederschrift  von  SchreiberJuind  mit  Korrekturen  Ratischers,  der  letzte  Teil  (80 
vil  die  21 '"  fl  etc.)  eigenhändig  von  Bauscher  im  Geicerk.  Archiv  zu  Etshben, 
Saigerhandel,  Paket  14,  XXXII. 


479.  1561  Juni  18.  Weimar.  Herzog  Johann  Friedrich 
der  Mittlere  von  Sachsen  an  den  Grafen  Hans 
Georg  von  Manfeld. 

Mahnt  wegen  Bezahlung  der  neu  furgesetzten  zweier  tausent  gulden- 
groschen.  Es  ist  auch  —  —  am  restat  durch  euren  factor  nichts 
bezalt  noch  auch  an  den  ordinari  verschriebenen  viertausent  mark 
huttensilbern  bis  daher  ichtes  erlegt  worden.  Welches  Vorzugs  wir  uns 
nicht  vorsehen.  Gesinnen  demnach  gnediglich,  ir  wollet  die  vororde- 
nunge  und  vorschafFung  durch  euer  des  seigerhandels  diener  tun,  damit 
demjenigen,  so  ir  uns  zu  tun  bewilliget,  anweigerlich  und  one  lengern 
Vorzug  nachgegangen  werde. 

Ausfertigimg  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  8,  XVIII. 

Ebenda  die  Anttcort  Graf  Hans  Georgs.    Eisleben,  den  23.  Juni  1561: 

So  ist  es  an  deme,  das  von  wegen  des  vergangenen  harten  winters 
und  grosen  schnehes  im  Harze  die  kolnbestellunge,  wie  e.  f.  g.  selbst 
gnediglichen  zu  bedenken,  langsam  angangen.  Daraus  dan  ervolget, 
das  sichs  mit  lieberunge  der  neuen  gemachten  kupfer,  auch  auf  der 
hutten  mit  dem  saigern  wieder  unsern  willen  verzogen.  Aber  wie 
deme,  weil  nun  got  lob  auf  der  saigerhutten  mit  neuen  kupfern  zu 
arbeiten  angefangen  worden,  so  haben  wir  unsere  diener  auf  die  hutten 
abgefertiget  und  bevelch  getan,  e.  f.  g.  alle  silber  bis  zu  abzalunge  der 


72Ö  Ürkundenbuch  zur  Gescliichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

zweitausent  guldengroschen  und  hinderstelligen  restats  zu  liebern.  Wie 
wir  dan  nicht  zweiveln,  das  bereitan  ufs  neue  in  e.  f.  g.  zehent  zu 
Salfelt  eins  oder  mer  stuck  Silbers  sei  geantwurt  worden. 

Konzept. 


480.    1561  Juni  20.     Eislebon.     Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  Hans  Keck  zu  Antwerpen. 

Antwort  auf  das  Schreiben  vom  17.  Mai. 

Hans  Georg  etc. 
Unsern  genedigen  willen  zuvorn,  erber  namhafter  über  besonder. 
Wir  haben  euer  schreiben  an  den  wolgebornen  unsern  fruntlichen 
lieben  brueder  graf  Peter  Ernsten  und  uns  haltend  s.  "■  1.  abwesens 
empfangen  und  verlesen  und  daraus  eur  wolmeinend  gemuet,  das  ir 
unserer  herrschaft  ufnemen  und  besserung  gern  befurdert  sehen  weitet, 
allenthalben  genugsam  vermerkt;  tun  uns  dessen  gehn  euch  bedanken. 
Und  da  durch  genedige  Schickung  des  allmechtigen  etwas  fruchtbars 
ins  werk  gesetzt,  wollen  wirs  gehn  euch  in  genaden  zu  erkennen  un- 
vergessen sein.  Doch  mugen  wir  euch  im  besten  nit  bergen,  das  be- 
reitan unsere  brueder  und  wir  den  halben  teil  unserer  drei  funfteil  des 
berkwerks  uf  solche  wege  ausgetan,  die  uns  sehr  furtreglich,  also  ob- 
gleich bey  uns  durch  andere  hendler  umb  den  übrigen  teil  emsig  an- 
gehalten, das  wir  gleichwol  aus  allerlei  bewegungen  bedenkens  haben, 
denselben  noch  zur  zeit  aus  unserer  selbst  bestellung  zuverlassen. 
Jedoch  so  mochten  uns  solche  wege  turgeschlagen  werden,  das  wir 
uns  konten  lassen  bewegen,  nit  allein  den  halben  [teil],  so  wir  noch 
innen  haben,  sondern  auch  den  andern  in  ander  leut  hende  zu  geben. 
Dann  wir  desselben  got  lob  noch  so  mechtig  seind,  wann  uns  und 
unserer  herrschaft  ein  merere  besserung  und  wolfart  für  di  band  stiesse, 
das  diejenigen,  so  den  halben  teil  innhaben,  gegen  barer  bezalung  dess, 
so  sy  uns  furgesetzt,  wider  gutwillig  vom  handl  abzutreten  sich  ver- 
pflicht  haben.  Das  zeigen  wir  euch  darumb  an,  da  die,  davon  ir  zum 
teil  meidung  getan,  in  unser  herrschaft  uf  erber  gleichmessige  wege 
noch  zu  handien  lust  betten,  so  mugen  sy  uff  nechstkomende  Frank- 
forter  herbstmeß  sich  selbst  oder  dnrch  ire  vertraute  bey  den  unsern,  so 
wir  one  das  hinab  verordnen  werden,  angeben.  Die  sollen  darauf  von 
uns  abgefertigt  werden,  sich  mit  denselben  vertraulich  zu  unterreden. 
Und   so   sy  vermerken  wurden,    das  etwas  fruchtbars  uf  beiden  teilen 


No.  479-481.    1561.  721 

auszurichten,  ein  solche  abrede,  verstand  und  vergleichiing  zu  machen, 
damit  wir  alsdann  zu  desto  forderlichem  beschlus  komen  mochten. 

über  das  so  werden  die  unsern  befelch  haben,  sich  mittler  zeit,  ehe 
ein  handl  beschlossen,  mit  andern  uf  ein  oder  mer  tausent  zentner 
garkupfer  umb  ein  kauf  einzulassen,  eins  teils  bar,  das  übrig  bis  in 
die  ander  meß  zu  libern.  Da  nu  jemands  bedacht  were,  sich  mit  den 
unsern  solcher  gestalt  einzulassen,  soll  bei  ihnen  guten  bescheid  finden. 
Doch  wollen  wir  uns  hiemit  [in]  nichts  verbunden  haben,  [d]ann  vil 
ansuchens  geschieht.  Und  were  derwegen  [ni]t  unbequem,  das  wir  in 
d[era]  vor  Bartholomei  von  euch  bescheid  herauf  bekemen,  damit  wir 
andere  nit  vergeblich  zurücksetzen  durften. 

Was  dann  den  allaun  anlangt,  wissen  wir  in  unserer  herrschaft 
nichts  zu  vertrösten.  Da  aber  etlich  harrasmacher  geneigt,  sich  herein 
zu  begeben  und  ire  gewerb  anzurichten,  wollen  wir  ihnen  mit  wollen 
und  anderm  gern  dinstlich  sein  und  alle  genedige  befurderung  und 
schütz  beweisen.  Wann  sy  aber  (dessen  wir  uns  doch  nit  versehn) 
aufrurer,  widerteufför  oder  sacramentirer  und  also  unserer  waren 
christlichen  religion  nit  anhengig,  wolten  wir  mit  ihnen  lieber  unver- 
Avorren  sein. 

Welches  alles  wir  euch  im  besten  zu unsers  gemuets  in  ant- 

Avort  nit  wolten  verhalten.  Und  seind  euch  mit  genedigem  willen  ge- 
neigt.   Datum  Eisleben,  20.  Juni  a°  etc.  61. 

Konzept  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XIII. 

Auf  de}-  Rückseite:  Ein  gestelte  antwort  uf  verbessern  und  weitern  nach- 
denken an  Hans  Kecken  zu  Anttwerpp. 


481.  1561  [Juni].  Herzog  Johann  Friedrich  der  Mittlere 
von  Sachsen  an  den  Zehntner  zu  Saalfeld  und  den 
Münzmeister  daselbst. 

Voi-gehen  gegen  die  Fiirer  ivegeti  der  vertragsmäßigen  Silberlieferungen. 

Von  gottes  gnaden  Johaus  Friedrich  der  mitler 
hertzog  zu  Sachsen  etc. 

Lieber  getrauer,  nachdem  du  zentner  dich  weist  zu  erindern,  das 
(ich)  auf  jungst  in  dem  Leibzichischen  ostermarkt  geflogene  deine 
handelung  die  beide  Fuehrer  gebrudere  zu  Nurmburg  sich  weiter  nicht 
erboten   und  behandlen  lassen  wollen,  dan   uns  und  unserem  freund- 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVII.  4G 


^22  Ürkundenbucii  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandeis. 

licheni  lieben  brudern  zu  furderung-  unserer  Salfeldischen  inunz  jer- 
lichen  fünfhundert  mark  feinsilber,  ieder  mark  zu  zehen  fl  3  gr,  von 
der  hutten  [Lücke]  zu  liefern,   also  wissen  wir   auch  nicht  zu  bergen, 
das  wir  diesem  handel  bei   uns  nachgetacht  und  denselben  dermassen 
geschaffen   befinden,    das  wir  an  einer  solchen  geringschetzigen  summa 
nicht  können  ersettiget  sein,  viel  weniger  also  stielschweigend  diese 
Veränderung   und    vorrugkung   des   seigerns    zu    Luderstadt   eingehen. 
Dan  euch  beiden  ist  ungezweifelt  unverborgen,  welchermassen  der  wol- 
geborne  unser  lieber  getreuer  Hans  George  graf  und  her  zu  Mansfelt 
für  sich  selbst,  seine  gebrudere  und  den  geselschaftern,  als  den  Reiffen- 
steinern,   Reinicken,   Meigenberger,    Moshauer    und  andern  ihren   vor- 
wandten,  vor  fünf  halb    jähren   mit  uns   eines   silberkaufes  sich  ver- 
einiget,  vorschrieben  und  vorsprechen,  nemlich   das   sie  uns  von  den 
beiden  hutten  Esfelt  und  Steinach  ierlichen  4000  mark  feinsilber,  jede 
mark  zu    10  fl  V2  g^^  uff  zehen  jar  lang,  als  2000  mark  von  Steinach 
und   so    viel   von    der   hutten    Esfelt    reichen    und   zukommen   lassen 
weiten,  doran  auch  bis  ungeferlich  uff  ein  vierteil  jars  jungst  verloffen 
kein  mangel  entstanden,  sondern   uns  ist  von  ihnen  allenthalbent  gute 
gnuge  bescheen.    Derwegen  wir  uns  auch  gar  keinen  zweifei  gemacht, 
es  sollte  fortraehr  an  uberanwortung  solcher  vorschriebener  huttensilber 
kein    mangel   entstanden   sein.    So   vormerken  wir  doch  aus  allerhand 
glaubwirdigen  anzeigen  und  berichten,  so  uns  derwegen  furkomen  sein, 
das  sichs  mit  uberantwortung  der  zweitausent  mark  feinsilber  von  der 
hutten  Steinach  numals   seinen   (seumen?)   und  diese   Zerrüttung  fur- 
f allen  will,  weil  getachter  graf  Hans  George  von  Mansfeld   und  seine 
brudere   obgetachte   geselschaft   aus   den  hutten-  und  seigerhandel   zu 
Steinach  gesetzt  und  von  wegener  eingerissener  unvormuglicher  einlage 
in   diesem    vorloffenen    Leipsischen    ostermarkt   uff   etliche    feuer    die 
kupfer  und  silber,  welche  bishero  zu  Steinach  geschmelzet,  obgetachten 
Fuerrern    von  Nurmberg   nicht   alleine  andere  weil   vorkauft,    sondern 
auch  vor   derselben    handlung  und  beschlus  die  hutten   Luderstat  an 
sich  gebracht  und  also  die  seigerhandlung  von  Steinach  gegen  Luder- 
stadt  vorrugkt   haben,   welches    doch    dem  grafen  und  seinen  brudern 
in    betrachtung    unser    mit   ihnen    uffgerichten    zehenjerigen    hutten- 
vorschreibung  und  silberkaufs  zu  tun  keineswegs  geburden,  das  wir  do 
diesen  handlungen  zu  gescheen  für  unser  nutzs  zu  Salfelt  wenig  silber 
wurden  erlangen,   das  wir  uns  gleichwoll  zu  den  grafen  in  erwegung 
erzelter  umbstende,  und  das  man  uns  noch  an  dem  zehenjerigen  vor- 
trage noch  fünf  jhar,  und  jedes  in  Sonderheit  4000  mark,  vorschrieben, 
nicht  vorsehen,  derwegen  wir   nicht  umbgehen  können,  solhen  unsern 


Ko.481.    1561.  723 


silberkauf  und  derselbigen  silberkauf  zu  suchen  und  zu  begeren  aus 
denen  kupfern,  die  uns  gemelter  graf  und  seine  brudere  rorschrieben. 
Wann  nun  gefachte  Fuerrer  (wiewol  wir  disfals  von  wegen  ihrer  un- 
wissenschaft  gnediglich  endschuldiget  halten)  mit  gefachten  grafen  in 
vorfragk  einlassen  und  die  kupfer  Inhalts  eines  uffgerichten  Vortrags  zu 
sich  gezogen  und  an  sich  gebracht,  so  zu  Steinach  vor  demselbigen 
vortrage  geseigert  werden  und  ferner  dorinne  geseigert  hetten  werden 
mögen,  so  wirf  man  uns  und  unsere  freundliche  liebe  brudere  zur  billig- 
keit  nicht  vordeirken  können,  das  wir  nunmals  unsere  volkomhche  liefe- 
rung der  Silber  bei  denen  suchen  und  begeren,  bei  denen  sie  zu  finden 
und  daraus  sie  uns  und  unsere  liebe  bruedere  gesetzet  haben.  Und  ist  vor 
uns  und  ihre  liebten  hiermit  unser  begeren,  ihr  wollet  euch  auf  morgen 
donuerstag  zu  den  Fuehren  gegen  Luderstadt  vorfugen  und  auf  bei 
inliegenden  credenzenbrief  uff  vorgehendes  unser  gnediges  zuentbitten 
ihnen  die  umbstende,  wie  obenbemelt,  erzelen  und  nit  allein  gnediglich 
suchen  erinnern  und  vornehmen,  auch  do  es  noch  fuglich  und  gelimpf- 
lichen,  in  sie  dringen,  damit  uns  und  ermelten  unseren  freundlichen 
lieben  bruederen  aus  und  von  den  kupfern,  die  sie  von  graf  Hans 
Georgen  von  Mansfelt  und  seinen  bruedern  an  sich  bracht  und  sonsten 
auf  der  hutten  Steinnach  hetten  sollen  geschmelzt  werden,  die  fünf  vor- 
schriebene  jhar  über  die  zweitausent  mark  silber  und  iede  mark  zu 
zehen  gülden  und  ein  halben  groschen  in  unsere  Salfeldische  münz 
liefern  und  überantworten.  Dagegen  sal  ihnen  auch  alspalt  bare  liefe- 
rung und  bezalunge  auch  mit  solcher  münz  wilfaren,  inmassen  solhes 
die  hutten vorschreibung  und  utgerichter  vertrag  ausweiset  und  mit  sich 
bringet.  Dan  ob  si  sich  wol  solher  lieferung  etwas  mugen  beschweret 
befinden  und  volleicht  in  wegerung  stehen,  uns  dieselbigen  silber  in 
gemelter  anzal  zukommen  zu  lassen,  so  wissen  wir  doch  davon  nit  ab- 
zustehen, viel  wenger  uns  an  graf  Haus  Gorgen  oder  seine  bruder  vor- 
weisen zu  lassen,  sintmal  sie  die  feuer  und  kupfer  ihnen  den  Fuerern 
vorkauft  und  ein  solche  anzal  von  ihrem  der  grafen  halben  fünften  teil, 
.«^0  sie  für  die  Esfeldische  hutten  behalten,  uns  zu  antworten  unrauglich 
Avehre.  Sollen  wir  auch  solher  silber  vorkurtzung  gewertig  sein,  so 
Arissen  wir  euch  nicht  zu  bergen,  das  wir  nicht  umbgehen  konten,  uns 
imsers  Schadens  in  andere  wege,  die  wir  doch  viel  lieber  unterlassen 
weiten  und  wol  zu  erfinden  wissen,  zu  erholen,  können  auch  woll 
leiden,  das  ihr  ihnen  solhes  und,  do  graf  Hans  Gorgen  befehlhabere 
mit. zur  stette  wehren,  vormeldet,  sintemal  billich,  was  mart  sich  vor- 
sohreiben,  vorbriefen  und  vorpflichten  tut,  das  demselben  gelebt  werde. 
^7ollet  demnach  in  solher  handlung  steifhalten,  damit  uns  und  unseren 

46  • 


/24  Ürtundenbuch  zur  Geschichte  des  Manafeldischen  Saigerhandels. 


lieben  bruederen  angezeigt,  zweitausent  mark  feinsilber,  iede  mark  zu 
10  fl  und  ^'2  gr,  die  fünf  jhar  über  von  den  Fuerern  folge.  Dann  do 
sie  sich  des  beschwert  zu  sein  vormeinen,  mugen  sie  sich  ihres  inderesse 
an  den  graten  erholen.  Wurde  aber  der  graf  oder  seine  leute  auch 
genugsamliche  vorsichern,  das  wir  von  ihnen  (wiewol  es  fast  un- 
muglichen)  die  die  vier  vollen  tausent  mark  silber  unvorendert  be- 
kommen, alsdan  seint  wir  zufrieden  und  eher  nicht,  das  ihr  die 
handelung  mit  den  Fuerern  uff  eintausent  mark  silber,  ide  zu  zehen 
gülden  und  ein  halben  groschen,  schliessen  und  ihnen  zu  gemut 
fuhren :  do  uns  nicht  solte  wilfaren  werden,  das  wir  auf  ein  selben  fall 
ihnen  zu  ihrem  seigern  allerlei  Verhinderung  an  holz  und  kohlen,  dessen 
sie  sich  von  unserem  walde  zu  lesen  erholen  tun,  auch  dieselbige  holz 
wohl  in  entliche  gehege  und  vorbotten  schlagen  konten,  wie  wir  dan 
auch  auf  einen  solhen  vall,  do  solhes  nicht  betaht  werden  wolte,  zu  tun 
nicht  umbgehen  werden. 

(Schlechte)  Abschrift  der  Mansfeldischen  Kanzlei.  Das  Jahr  ergibt  sich  aus 
der  Aufschrift  auf  der  Bückseite. 

Ueberschickt  von  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld  an  Wolf  Roth  und 
Martin  Obenrot,  itzo  zue  Naumburg  mit  Schreiben  d.  d.  Eisleben,  1561 
Juni  30: 

. . .  Nun  befrembdet  uns  solche  suchung  nicht  wenig.  Dan  das  wir 
der  hutten  Steinach  itzmals  weiter  nicht  gebrauchen,  ist  aus  dem,  das  die 
Reiffenstein  und  ire  mitvorwante  uns  mit  derselben  hutten  also  gesteigert 
und  übersetzt,  das  es  uns  zu  ertragen  und  weiter  also  geschehen  zu 
lassen  bedenklich.  Vorhoffen  demnach  auch,  wir  seint  gelegenheit  der 
Sachen  keine  lifferunge  zu  tun  vorpflicht  und  in  solchem  billich  ver- 
schonet. Dieweil  ihr  nun  den  besten  und  grundlichen  bericht  der 
Sachen  habt  und  der  zehentner  itzo  zue  Naumburg  sein  wird,  begehren 
wir  gnädig,  euch  unsertwegen  mit  ime  zu  underreden  und  der  Sachen 
notturft  berichten,  auch  das  die  billigkeit,  und  was  man  zu  recht  befugt, 
gebraucht  und  weiter  niemands  beschwert  werde,  bitten,  wie  wir  uns 
auch  genzlich  vorsehen  wollen.  Solt  aber  solche  an  unser  Stadt  eueic 
vormauunge  und  bit  kein  stadt  haben  und  wir  oder  unsere  hendelei' 
darüber  beschwerdt  werden,  müssen  wir  es  geschehen  lassen  und  achten, 
do  die  billiche  wege,  der  wir  befugt,  hinwider  gesucht  und  gebraucht 
werden,  wir  auch  nicht  zu  vordenken.  .  .  . 

Nachschrift:  Ihr  moget  dem  zehentner  mit  dem  munzmeister  aucii 
berichten,  das  wir  uns  der  vorpflichtunge  so  ganz  nicht  zu  berichten. 
Aber  wir  achten  gleichwol,  do  wir  vor  unser  person,  als  briff"  und  siege! 


No.  481-482.     1561.  725 


ausweisen  werden  und  wir  doch  nicht  wissen,  etwas  vorschrieben,  das 
wir  es  billich,  obgleich  das  vor  trauen  so  geringe,  halten  und  wollen 
forderlichen  mit  briff  und  siegeln  bei  hochgemeltem  herzogen  von 
Sachsen  etc.  u.  g.  h.  haben.  .  .  . 

Wir  bitten  aber,  die  Fuhrer,  als  die  es  nicht  angehet,  mit  diesem 
zu  vorschonen ;  und  do  wir  solche  silber  liffern  müssen,  uns  gegen, 
denen  die  hutte  Steinach  zustendig,  solchs  Schadens  widerumb  vor- 
holfen  zu  sein.    Actum  ut  in  literis. 

Eigenhändige  Nachschrift:  Ich  weis  nitt,  wie  ich  den  handel  vorsten 
sul,  dieweil  Furer  personlich  allein  herkomen  und  er  weis,  das  ich  von 
euer  kein  rat  mit  hab,  der  dise  handel  under  banden  hott. 

Beides  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  8,  X  VIII. 


482.    1561  Juli  5.    Eisleben. 

Instruktion  Graf  Hans  Gewgs  van  Mansfeld  für  die  Befehlshaber  des 
Saigerhandels  über  die  Aufnahme  eine>-  Schuldsumme  (200000  flj  von 
nicht  näher  bezeichneten  Händlern  gegen  Uebertragung  von  1  ^ /g  Fünfteil 
auf  10  Jahre. 

Warauf  unsere  befelchhaber  der  anderthalb 
fuufteil  halben  entlich  beruhen  sollen: 

Erstlich  solten  die  hendler  zweymalhunderttausent  gülden  furzetzen 
üue  vorzinsunge  und  dieselben,  wie  volgt,  erlegen:  JSTeralich  solten  sy 
mit  30™  fl  an  die  Manlich  und  mit  30™  fl  an  der  renterey  schulden 
alsbald  gewisen  werden,  dieselben  uff  sich  zu  nemen,  zu  vorzinsen 
und  zu  bezalen.  Volgend  solten  sy  uö  Michaelis  anno  61  20™fl,  neu- 
jar  anno  62  15™  fl,  ostermarkts  60™  tl,  Petri  Pauli  15™  fl  und  Michaelis 
30™  fl  erlegen. 

Dagegen  solten  ihnen  zehen  jar  langk  alle  kupier  von  den  andert- 
halben  funfteiln  volgen. 

Den  centner  sollen  sy  mit  der  feinen  mark  umb  19  fl  zalen,  das 
uberig  lott  umb  ^'2  thaler  und  darüber  keine  weitere  verleg  thun. 
Doch  domit  s}'  vorgewist,  das  die  verleg  erfolge,  sollen  sy  uff  jeden 
centner  14  fl  zu  derselben  inbehalten,  und  sol  darmit  gehalten  werden 
allermassen,  wie  mit  den  Fuerern. 

üff  jeden  centner  solten  sy  1  fl  an  der  furleihung  abkurtzen. 

Was  dan  nach  verscheynung  der  zehen  jar  an  der  furleihung  noch 
hinderstellig,  das  solt  alsdan  uf  termin  wider  erlegt  und  zalt  werden, 
wie  es  itzt  geschieht. 


726  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischeu  fe^iugel•bilndels. 


Die  Silber  sollen  sy  zum  halben  teil  gen  Eisleben  in  die  muntzs 
zu  erhaltung  ra.  g.  h.  regalien  libern,  die  feine  Erfurter  mark  umb 
10  fl. 

Der  furbehaltene  verrat  solt  ihnen  auch  aufzuschmelzen  einge- 
reumbt  werden,  so  ferne  sy  uff  jedes  fuder  funfzehen  gülden  auch 
heraus  lyehen  und  die  kupfer,  so  daraus  gemacht,  wie  die  andern 
bezaleten.  Disse  fursetzung  solt  neben  der  andern  ausgangs  der  ver- 
glichenen zeit  auch  abzalt  werden. 

Wurden  sy  aber  je  uff  18 ^'2  ^^  verharren,  sollen  die  unsern,  wan 
man  sonst  aller  puncten  einigk,  darauf  zu  schliessen  haben. 

So  vil  aber  die  Versicherung  anlangt,  solt  allermassen,  wie  mit 
den  Euerem  gescheen,  furgeschlagen  werden. 

Da  aber  je  die  hendler  sich  der  termin  in  erlegung  der  fur- 
streckung  beschwern  wurden,  mochten  die  unsern  wilHgen,  das  die 
60  •"  fl  allein  uff  der  Manlich  schult  solt  gesteh  werden. 

Aber  ausser  dessen,  wo  es  zu  erhaltCAi,   solten   sy   von  der  rent 
schulden  aus  nachvolgenden  posten  30°*  fl  welen,  als 
8000  fl  Georg  von  Schonbergk 
10000  fl  Lichtenhaim 
4000  fl  Dietz  von  Wolfsdorf 
4121  fl  Arnym 
5500  fl  Heinrich  von  Wirden 
12500  fl  Henigke  Holstein,  an  10-^  fl  gold 
6250  fl  Levin  von  Halle  an  5'"  fl  gold 
20000  fl  Joachim  von  Wirden. 
Actum  Eisleben,  den  5.  Julii  anno  etc.  61. 

Hans  Jörg  graft'  zu  Mansfelt  etc. 
propria  ss^ 

Ausfertigung  mit  eigenhändiger  Unterschrift  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerhanäel,  PaJcet  23,  IX. 


483.  15B1  Juli  11.  Laubach.  Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  Christoph  Weifsenfeis,  Wolf  Roth  und 
Martin  Obenrot. 

Spricht  se'me  Ansicht  aus  über  einen  Knpferkontrakl   niil   den  Ferckcn 
und  Grat  fisch  auf  1/2  Fi  Inf  teil. 


N0.482-48S.    1561.  727 


Erbare  lieben  rett  und  getrewen,  ich  hab  euer  schreiben,  des  datum 
Eisleben,  den  6.  dieses  datird,  was  Fetter  Fercke  und  Fetter  Gredvisch 
vor  arttickel  übergeben,  auch  was  euer  guttduncken  ist,  gestern  vor- 
mittag zu  ElfFeld  enttpfang  und  vorlessen.  Und  kan  bey  mir  nitt 
darvor  halden,  das  Fercke  nitt  mher  dan  ein  halben  funfften  theil 
begern  sol.  Hald,  wie  es  mit  dem  halben  theil  geschlossen,  so  wird 
es  mit  dem  ganzen  auch  gesehenen,  und  bedunckett  mich,  das  die 
handliing  mitt  Fercken  und  seinen  mittvorwanden  zu  schleissen  sey; 
dan  vil  kauffleud  seind  den  hendel  und  herschafft  nitt  schedlich.  Der- 
halben  mogett  ir  in  dem  namen  der  heiligen  dreyfaldigkeid  schleissen; 
doch  das  die  arttickel  alle  gelinderd  worden,  als  nemlichen  das  den 
Manlichen  20000  oder  25000  fl  uf  das  höchst  uberwissen  word;  es 
Word  dan  in  den  andern  orttickel  dermassen  zugeruckett,  so  wher  uff 
30000  f  zu  willigen. 

Vor  ein  centner  kupfier  die  feine  marckett  kan  under  18^2  fl  nit 
geben  werden.  "Was  ner  sold  geben  werden,  dieweil  die  steygerung 
den  hendeller  zum  besten  komptt,  wher  schade.  Dan  sie  müssen 
darnach  mitt  den  kupfiern  steigen,  welches  uns  mit  des  Fewers  handel 
und  dem  fünften  theil,  das  wir  behalden,  zum  höchsten  zu  nutz  komett. 
Must  entfliehen  uf  18 ^3  f  bleiben,  wher  sunsten  zu  ratten,  es  worden 
in  andern  arttickeln  gewichen. 

Mitt  den  uberleyen  (?)  lotten,  das  die  zu  halben  thaler  bezaJd 
werden,  hatt  es  sein  wegk,  auch  die  widerbezalung,  ob  darin  ein 
linderung  kond  erhalden  werden,  das  in  darmit  (?)  bezald  werden. 
Wa  nitt,  wie  sie  es  erlegen,  das  wirs  zu  endung  der  jar,  wan  sie 
ader  wir  den  handel  haben  ader  sie  in  nitt  behalden  wolden,  bezald 
worden. 

Das  in  1000  centner  kupfer  nach  endung  der  jar  in  dem  kauf, 
wie  geschlossen,  sold  nach  nachgelifferd  werden,  da  ir  mit  den  artickeln 
konet  einigk  werden,  beschwerd  mich  dieser  artickel  nichtes,  dan  sie 
müssen  die  kupfer  bezallen.  So  kund  mitt  dem  kauffman,  der  zu  der 
zeid  handeln  word,  die  weg  getroffen  werden,  das  es  meines  bedunkes 
kein  beschwerung  haben  kund.  Allein  must  sich  vorgeseen  werden, 
das  in  hendel  nitt  uf  ein  zeid  zur  ablosung  oder  ufkundigung  komen, 
sunsten  worden  zu  der  zeid  uf  die  herschafft  zur  ableung  gedrungen 
werden,  dardurch  alle  nuizung  weg  kerne;  ist  ein  hocher  artickel. 

Die  helfft  der  silber  müssen  gelifferd  werden  umb  der  fursten  zu 
Sachssen  willen  der  4000  mark  halben,  wie  ir  wisset;  so  ist  es  der 
muntz  halben  zu  Eisleben  und  schlegschatz ,  das  der  nitt  wegkomet, 
auch  zu  thun. 


728  Urkundeubuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Und  scbleislichen  kau  ichs  nitt  widerraden,  dyssen  handel,  wie 
gemeld,  zu  sehleissen.  Zudem  kan  der  vorleg  deste  baß  erhalden 
werden;  und  wird  in  vil  weg  gar  nutzlich  seyn.  Dan  der  fünften 
theil  wird  vil  puller  (?)  haben,  die  sich  darumb  reissen.  Und  kan 
nitt  Avol  feilen.  Bucher,  Mertten  Merttens  und  Fetter  Fercke  werden 
die  kupfer  seygern,  und,  was  über  den  halben  gülden  geseigert  wird, 
mus  Feurer  furd  vormog  der  vorschreibung. 

Derhalben  niogett  ir  in  gottes  namen  sehleissen.  Befeile  euch 
diessen  handeln,  die  ir  alle  gelegheid  wissett;  wie  ir  meinett,  das  zum 
besten  kan  vorgenomen  oder  geschlossen  werden,  das  setzet  in  das 
werck.  Find  diesen  handel,  wie  gemeld,  das  er  mir  nitt  übel  gefeld, 
und  sey  euch  alles  vortrauet.  Fard  ford.  Befeile  euch  dem  almechtigen 
gott.  Bin  euch  mitt  gunstigen  und  gnedigem  willen  geneid.  Datum 
yn  eil,  Laubach,  mein  band,  den  11.  tag  Julii  anno  1561. 

Hans  Jörg  graff 
zu  Mansfelt  etc. 

Außenadresse  (zuvi  Teil  ubgetissen) : 

—  ,—  erbaren  uusern 

—  —  n  und  lieben 

—  —  en  Cristoffel 

fels,  Wolff  Eodt 

rttin  Obenrod 

zu  Eisleben 

ttlich  und  sunderlich 

zu  iren  eigen  banden. 

Eigenhändifje  Ausfertigung  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhanäel, 
Paket  23,  IX. 


484.  1561  Juli  [kurz  vor  dem  17..^]  Claus  Stalburg, 
Johann  von  Glauburg,  Hans  G eddern  und  Mitver- 
wandte der  Frankfurter  Gesellschafter  [an  die 
Manlich]. 

Fordern  von  ihnen  die  Bexahkmg  der  150  000  /L 

....  Dem  allem  nach  und  dieweil  wir  mit  den  graven  von  Mans- 
feld  der  150 "*  fl  halben  gar  nichts,  sonder  allain  mit  den  Manlich  zu 
thuen  haben,  so  verhoffen  wir,  wie  obgemelt,  sy  die  Manlich  werden 
sich  änderst,  dann  in  ubergebener  schriftlicher  Werbung  vermeldet  ist, 


No.  483-486.     1561.  729 


finden  lassen ,  sich  einer  pessern  und  pilliclien  meinung  entschließen 
und  auf  bestimpte  zeit  und  zlll  sich  mit  der  verschribenen  bezalung 
(wie  SV  irer  ganz  hohe  beteurten  Obligation  halben  ptlichtig  sindt  und 
auch  bis  anhero  von  ihnen  bescheen  ist)  erwißen. 

Abschrift  im  Gewei-k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigei-Juindel,  Paket  22,  XI. 


485.  1561  Juli  17.  x\ugsbiirg.  Matthias  Manlichs  Erben 
und  Christoph  Manlich  au  die  Grafen  Hans  Georg 
und  Peter  Ernst  von  Mansfeld. 

Sind  gewiß,  daß  die  Grafen  sie  und  dir  Steinaclier,  wie  bereits  durch 
die  Supplikation  an  den  Kaiser  geschehen,  gegenüber  den  Frankfurtern 
vertreten  werden.  Gestern  hätten  die  Frankfurter  jedoch  abermals  ge- 
schrieben und  mit  Kummer  und  Arrest  gedroht.  Ihr  geferbt  schreiben 
und  bevorab  ir  neu  gesuechte  gloß  und  interpretation  der  abred:  sie 
seien  nicht  schuldig,  den  Manlich  alle  ihre  und  defr  Steinacher  Verschrei- 
bungen  über  den  Saigerhandel  xu  überliefern.  Wann  aber  e.  g.  und  die 
Steinacher  uns  der  zu  Thresen  hinderlegten  alten  verschreibungen 
halber  ein  claren  bericht  geben  künden,  der  der  Sachen  furstendig 
were,  mochten  wir  denselben  wol  vernemen  und  anhören. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Etsleben,  SuigerMndel,  Paket  22,  XL 


■486.   1561  Juli  18.   Frankfurt  a.  M.    Thomas  Lemberger 
an  den  Mansfeldischen  Rat  Wolf  Roth. 

Kupfer-  und  Bleilieferungen  beireffend. 

Mein  ganz  underthenig  und  willig  dinst  siend  euch  ider  zeit  bevor, 
ehrnvester  vorsichtiger  und  weiser  gonstiger  herr  Wolf  Rott.  Wiest, 
daß  die  kupfer,  so  von  den  hutten  ankommen,  alle  recht  und  woll  ge- 
antwort  und  an  ire  gehörende  statt  überliefert  worden  siend,  wie  mir 
denn  Albrecht  Gugel  befollen  hat,  wie  ich  denn  dessen  einen  klaren 
auszugk  alles  empfangenen  und  ausstenden  uffs  erst  euch  übersenden 
will.  Ich  tue  euch  auch  nit  verhalten,  daß  Merten  Mertens  die  300 
centner  bley  geliefert  und  fast  alle  wegk  gesandt;  aber  die  andern  SCO 
centner  bley  noch  nit  alhie  ankommen.  Weis  derhalben  nit,  wo  ich 
gegenladung  nemeu   soll,   denn  es  siend  woll  bley  alhie,  aber  es  will 


730  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


kupfer  dargegen  geliefert  sein,  sonst  siend  nit  woll  bley  zu  bekommen. 
Und  weis  euch  itz  mer  nitt  zu  schreiben.  Denn  euch  iderzeit  zu 
dienen,  erkenne  ich  mich  schuldig.  Thue  euch  und  die  euren  gott 
dem  allmechtigen  in  seinen  schütz  befelhcn.  Dattum  in  Erankfort, 
den  18.  Julii  a°  etc.  61. 

e.  e.  dienstwiÜiger 

Thomas  Laymberger. 

Außenadresse:    Dem  ehrnvesten  und  fornemen  Wolf  Rott  Mansfeltischer  rat 
uieinem  großgonstigen  herrn.     Eysleben. 

Ausfe/)'tigun(j  im  Geioerk.  Archiv  zu  Eislebcn,  SaKjcrhandcl,  Vaket  25,  XII. 


487.  1561  Juli  23.  Torgan.  [pr.  Juli  25.]  Die  verord- 
neten kurfürstlichen  Räte  an  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld. 

Antwort  auf  dessen  an  den  Kurfürsten  gerichtetes  Schreiben  und  die 
von  ihm  übersandte  Entschuldigung  Moshauers: 

Halten  Moshauers  Entschuldigungsgrimde  nicht  für  ausreichend  und 
sind  überzeugt,  daß  dieser  trotz  seiner  Schwachheit  in  Leipzig  werde  er- 
scheinen können,  zumal  ohne  ih?i  die  Irrung  zwischen  de?i,  Steinachern 
und  Graf  Christoph  nicht  könne  beUjelegt  werden. 

Graf  Hans  Geoi-g  solle  dafür  sorgen,  daß  Moshauer  erscheine,  damit 
es  beim  Kurfürsten  nicht  den  Anschein  gewinne,  als  wenn  Moshauer  in 
seinem  vorsetzlichen  mutwillen  gesterkt  werde. 

Ausfertigimg  im  Geiverlc  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Faket  16,  XXXIII,  2. 


488.  1561  Juli  31.  Eisleben.  Die  heimgelassenen  Räte 
und  Befehlshaber  der  Grafen  von  Mansfeld  an 
Matthias  Manliehs  Erben  und  Christoph  Man]  ich 
zu  Augsburg. 

Teilen  ihnen  abschriftlich  mit,  was  die  Komisch  keiserliche  maiestet 
unser  allergenedigister  herr  uff  untertenigst  ansuechen  der  wolgeborneu 
unser  g.  herrn  graf  Hans  Georgen  und  graf  Peter  Ernsten  in  Sachen 
die  Frankfurter  schuld  belangen  iren  g.  mit  genedigister  antwort  be- 
gegen.    Zweifeln  nicht,  die  Frankforter  werden  der  bilUkeit   nach   zu 


No.  486-489.    1561.  731 


verhuettung   ires    Schadens   uutertenigst    gehorsamen,    sich   an   orden- 
lichen rechten  setiigen  und  euch  weiter  unangelangt  lassen. 

Konzept  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22,  XI. 


489.   [1561  Juli.] 


Gutachten   über  die  Uebertragtmg  von  1 ' ._,  Fünf  teil  an   nicht  genannte 
Händler. 

Ulf  vortraulich  hiermit  mein  bedenken  uff  die  unvorsagten 
1  \  2  fünften  teil. 

Erstlichen  werden  m.  g.  h.  von  der  vorleyhung  der  200'^  ü  nicht 
weychen. 

Zum  andern  hofft  ich  etwas  von  den  19  11,  so  vor  iden  centner 
kupfer  mit  der  mark  soll  zalt  werden,  abzuhandeln. 

Zum  dritten,  wo  von  den  200 ""  fl,  vA;ie  oben  geraelt,  solt  handels- 
schulden  in  60"°  fl  angewiesen  werden,  als  die  Manlich,  so  wirt  von 
den  19  fl  nix  abgehandelt  können  werden.  Do  aber  solche  vorleyhung 
in  jaresfrist  par  bezalt  wurde,  hofft  ich,  m.  g.  h.  sollen  18  V2  fl  nemen. 

Das  lott  auf  oder  ab  urab  f  o  taler,  gleich  den  Fuerern,  wirt  nix 
darvon  abgehandelt. 

Und  den  halben  teil  der  silber  m.  g.  h.  zu  10  fl  kegen  Eisleben 
in  die  muntz. 

Zum  vierden  die  verlege  mochten  m.  g.  herrn  den  kaufleuten 
under  die  hand  geben  dergestalt,  das  s.  g.  diener  beneben  der  kaufleut 
ihnen  zum  treulichsten  die  Verwaltung  tun  und  mehr  nicht  dan  14  fl 
in  die  vorleg  uff  iden  centner,  dan  der  Überschuß  alle  markt  der  rent 
anstadt  des  zehenden  1 V2  fl^  und  was  man  noch  an  termin  schullich. 

Zum  fünften,  was  an  forat  m.  g.  herrn  bis  daher  unvorsagt  und 
ihr  eigen  ist,  sollen  sich  die  kaufleut  mit  nl.  g.  herrn  darumb  vor- 
gleichen dergestalt,  das  ein  tax  uff  das  fuder  schiefer  gemacht ;  und 
wie  teuer  es  die  hendeler  annemen,  sollen  sie  es  in  abtretung  der 
handelung,  so  darvon  etwas  ubericli,  ra.  g.  herrn  widerumb  zukomen 
laßen  als  umb  par  gelt. 

Zum  sechsten  so  haben  m.  g.  hern  die  hutten  Esfelt  uff  5  jar  an- 
genomen,  darvon  mußen  ihre  g^«°  alle  jar  200goltfl  zu  zins  geben  und 
200  fl  golt  waltmiet. 

Darzu  vom  maller  holtz  7  oder  8  A  und  alle  jar  2000  mark  silber 
den  fursten  zu  Sachsen  zu  10  fl  ^3  ß;  darkegen  hat  man  ohne  einigen 


732  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhaudels. 


schult  die  kollen,  pren-  und  treibholtz  par  umb  par  und  ist  ganz  wo] 
diß  jar  uffs  neue  zugericht. 

Zum  7  die  widerzalung  der  200"»  fl  stehet  uff  maß,  wie  solchs  er- 
leget; also  soll  es  wyder  bezalt  werden. 

Zum  achten  die  vorsicherung  seltzem:  m.  g.  herrn  die  anderthalben 
funfteil  des  berkwergs  und  huttenwergks  wirklich  eingeraumbt,  darzu 
ein  stadtlich  ampt  und  den  halben  teil  der  gehulz,  so  m.  g.  hern  zum 
berkwerk  prauchen.  Hierüber  beyder  chur-  und  fursten  consens  und 
vorwilligung,  das  im  fal  der  nichthaltung  ihr  chur-  und  fürstlich  g.  in 
alles,  so  vorschrieben,  zu  vorhelfen,  so  vil  ihnen  gebuert. 

Aufzeichnungen  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  23,  IX. 


490.    1561  Augusts.    Eisleben.     Christoph  Weifsenfels 
und  Wolf  Roth  an  Hieronymus  Rauscher. 

Die  Briefe  aus  Wien.  Rauscher  steht  das  Original  für  die  Würz- 
burgischen Verhandlungen  zur  Verfügung.  Das  kaiserliche  Mandat  an 
die  Frankfurter.     Unziemliche  Reden  der  alten  Gesellschafter. 

An  Rauscher, 
Unser  fruntwillige  dinst  zuvorn,  erber  vhester  besonder  lieber  herr 
und  frund.  Es  hat  uns  Merten  Obenrod  ein  schreiben  von  euch  aus 
der  Naumburg  gestrigs  tags  anher  geschickt,  daraus  wir  vermerkt,  das 
euch  der  key.  m^  etc.  unsers  allergnedigsten  herrn  antwort  nit  zue- 
komen.  Darauf  haben  wir  den  boten  befragt,  der  bericht,  er  hab  zu 
Wien  nur  vir  brif  bekomen,  nemlich  einen  von  hochstgedachter  key.  m' 
an  unser  genedige  herrn,  den  andern  von  der  Behaimischen  kon.  m'etc. 
an  doctor  Melchor  Klingen,  den  dritten  von  der  secretarien  einen  an 
euch  (den  wir  euch  öinverwart  widersenden)  und  den  virten  vom 
taxator  an  unser  g.  h.  canzler  haltende.  Ob  nu  die  antwort  von  key"" 
m*  an  Steinacher  gesellschaft  aus  versehn  in  der  key"  canzlei  verbliben 
oder  ob  es  villeicht  dafür  gehalten,  weil  u.  g.  h.  und  die  gesellschaft 
disfals  für  eine  part  steen,  das  es  an  der  antwort  an  u.  g.  h.  genug 
und  also  die  gesellschaft  damit  auch  gemeint,  können  wir  nit  wissen. 
Aber  wie  dem,  wann  an  dy  gesellschaft  antwort  befolhen  und  aus 
versehen  hinterbliben,  wurd  sy  doch  allermassen  wie  die  an  u.  g.  h. 
geläutt  haben.  Derwegen  da  ir  in  der  "Wirzburgischen  handlung  des 
Originals    wurdet  bedorfen,   habt  irs   der  sach  zu  gut   alhir   albeg  zu 


No.  489-491.    1561.  ?33 


fordern.  Belangent  das  key«  maiulat  an  dy  Frankfurter,  zweifln  wir 
nit,  dy  Herren  Manlich  werden  davon  abschrift  bekomen  haben.  Wollen 
dervvegen  nit  unterlassen,  sy  umb  abschrift  zu  bitten.  Und  zweifln 
nit,  weil  sich  etlich  aus  der  alten  gesellschaft  unzimlicher  rede  ver- 
nemen  lassen,  ir  werdet  uf  die  wege  wol  zu  trachten  wissen,  damit 
hinfort  u.  g*.  h.  notturftiglichen  quittirt.  Das  alles  haben  wir  euch, 
dem  wir  zu  freuntlichen  dinsten  willig  seind.  zu  bericht  und  antwort 
nit  wollen  bergen.     Datum  Eisleben,  am  8.  Augusti  a''  61. 

.e  w. 

Cristoff  Weissenfeis 
und  W.  Roth. 

Konzept  (von  der  Hand  RotJis)  im  Geiverk.   Archic  zu  Eisleben,  Suhjethandel, 
Paket  14,  XXXII. 


491.    1561  August  10.  Die  Maiisfeldisclieu  Abgesandten 
auf  der  Hütte  Eisfeld  an  den  Herzog  von  Sachsen. 

Äi(f  die  ihnen  erteilte  Antwort  erklären  sie:  so  ist  es  doch  ahn  dem, 
das  uns  vortraulicher  alhir  ein  copei  der  Steinacher  geselschaft  vor- 
schreibung,  so  zwischen  e.  f.  g.  und  inen  aufgericht,  zukomen,  dieselben 
wir  überlesen  und  können  unsers  einfalts  daraus  nicht  befinden,  das 
wolgedachter  u.  g.  h.  sich  dorinnen  etwas  vor  s.  g.  person  obligirt  oder 
vorschrieben,  sondern  es  ist,  g.  f.  u  h.,  dieser  contract  vornemlich  und 
principaliter  mit  e.  f.  g.  und  der  Reinicken  und  Reifensteins  erben 
aufgericht,  wie  solches  im  eingang  des  contracts  der  clare  buchstab 
mit  sich  bringet.  Derhalben  wüsten  wir  nicht,  mit  was  fugen  in  wol- 
gedachten  u.  g.  h.  der  Steinacher  silber  halben  könte  gedrungen 
werden.  .  .  . 

Zudem  so  stehet  auch  ein  clarer  punct  in  gemelter  vorschreibung 
mit  diesen  worten:  were  es  aber  sach,  das  die  geselschafter  uf  der 
hutten  Steinach  nicht  seigern,  sondern  ein  halbes  oder  ganzes  jar  oder 
lenger  feiren  musten,  auf  den  fall  sollen  sie  uns,  so  lange  sie  nicht 
arbeiten  und  der  weide  gebrauchen,  nichts  zu  geben  schiüdigk  sein. 

Auch  heiße  es:  cessante  causa  cessat  effectus. 

Konzept  im  Geiverk.  Archic  zu  Eislehen,   Saigerhandel,  Paket  8,  XVIII. 


tM  Ürkundenbucli  zur  Geschickte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


492.  1561  September  3.  Eisleben.  Die  Grafen  Hans 
Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  an  die  Frank- 
furter (Claus  Stalburg,  Dr.  Johann  von  Glauburg, 
Hans  Geddern  und  deren  Mitverwandten). 

Warnen  sie,  die  Manlich,  trotz  der  Icaiserlichen  Mandate  und  trotz  der 
Kommission  des  Bischofs  von  Wiirzhurg,  zur  Bezahlung  der  150  000  // 
zu  drängen. 

Hans  George  und  Peter  Ernst  etc. 

Unsern  grus  zuvor,  hochgelarte  achtbare  und  erbare  liebe  be- 
sondere. Es  haben  uns  kurzverruckter  zeit  weilend  ern  Mattes  Man- 
lichs  seligen  gelassen  erben  und  Cristoff  Manlich  in  schritten  ver- 
meldet, welcherraassen  ir  umb  bezalung  der  150"  11  etc.  bei  ihnen 
anhalten  thut.  Nu  werdet  ir  euch  erstlich  sunder  zweifei  zu  erinnern 
wissen,  das  vermöge  der  key.  m*  commission  diese  sache  vor  dem 
bischoff  zu  Wirzburgk  u.  g.  h.  anhengig  worden  und  durch  ire  m^  den 
Manlichen  ernsthchen  mandieret,  vor  erertterung  diser  Sachen  nie- 
mandes an  hauptsuma  ader  zinsen  ichtwas  zu  erlegen,  das  auch 
i.  kay.  m*  euch  kurzverruckter  zeit  ernstlich  mandiret,  die  Manlichen 
derhalben  nicht  anzuhalden,  wie  dan  auch  i.  m*  uns  lauts  beiverwarter 
copien  solchs  zugeschrieben  und  ir  gewislich  denselben  keiserlichen 
bevelh  bekomen  habt.  Zweifteln  derhalben  nicht,  ir  werdet  euch  kegen 
i.  kay.  m'  desfals  geburlichs  gehorsams  zu  verhalten  und  die  Manlich 
zu  verschonen  wissen.  Sollt  aber  etwas  aus  unbedacht  überschritten 
und  die  Manlich,  die  wir  sampt  den  geselschaftern  schadlos  halten 
müssen,  wider  solche  mandata  beschwert  und  zu  schaden  gefurt  werden, 
so  wollet  den  Sachen  selbst  nachdenken,  wer  solchen  schaden  tragen 
und  weiter  straff  gewarten  muste.  Welches  wir  euch,  sich  selbst  vor 
nachteil  zu  verhütten,  haben  unangezeigt  nicht  lassen  können.  Und 
seint  euch  sonst  mit  gnedigem  willen  geneigt.  Datum  Eisleben,  am 
3.  Septembris  anno  etc.  61. 

Konzept  im  Geiverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  14,  XXXII. 

Auf  der  Rückseite:  Schrift  an  die  Frankfurter  uf  der  Manlich  schrift. 

Von  anderer  Hand:  Claus  Stalburg,  Johan  von  Glauburgk  doctor,  Hans 
Geddern  sampt  iren  mitverwandten. 


SV  492- 493.    1561.  ^55 


493.    1561  [September].     Die  Grafen  von  Mansfeld  an 
den  Kurfürsten  von  Sachsen. 

Bitten,  die  mit  Fercke  und  Grat  fisch  zu  Leipzig  und  den  Fürem  xu 
Nürnberg  abgeschlossenen  Kontrakte  zu  bestätigen. 

Durchlauchtigster  hochgeborner  churfurst,  euer  churf.  gnaden  seint 
unsere  unterthenige  dienst  mit  vleyß  zuvor.  Genedigster  herr,  zu  er- 
ledigunge  euer  churf.  gnaden  unserethalber  gegen  Jheronimo  Wolcken- 
stein  und  seiner  mitgesellschafter  genedigster  eingelassener  burgschaft, 
wilchen  wir  uns  untertheniglich  tun  bedanken,  haben  wir  unser  kupfer 
unserer  drey  funfteyl  des  Mansfeldischen  und  Eislebischen  bergs  zweien 
anderen  unterschidtlichen  geselschaftern,  nemlich  euer  churf.  gnaden 
unterthanen  Petter  Yercken  und  Petter  Grettfisch  zu  I^eipzigk  sampt 
ihren  mitvorwanten  ein  halb  funfteyl  unsers  bergkwergks  auf  sibenzygk- 
tausent  gülden  ausleyhung  fünf  jhar  langk,  wilche  itzo  Bartholomei  diß 
gegenwertigen  einundsechtzigsten  jhars  anfangen  und  sich  anno  sechs- 
undsechzigk  Bartholomei  enden,  dann  Sigmund  Furern  zu  Xurmbergk 
und  seinen  vorwanten  die  andern  anderthalb  funfteyl  gegen  furstreckung 
170  tausent  gülden  sechs  jhar  langk,  als  vorschienen  ostermargkts  an- 
fahende  bis  ostermargkts  des  sibenundsechtzigsten  jhars,  urab  benant- 
liche  summen  lauts  derhalben  mit  beyden  teylen  sonderlicher  auf- 
gerichter verschreybung  vorkauft.  Darkegen  wir  auf  ihr  ansuchen 
gewilliget,  ihnen  unsere  zwey  fünften  teyl  unsers  bergkwerks,  sonderlich 
aber  neben  dem  bergkwerk  den  Fhurern  und  ihren  gesell  schaftern 
unser  ampt  Arnstein  mit  euer  churf.  gnaden  consens  zur  vorsicherung 
uffgerichter  vorschreibunge  einzusetzen.  "Weyl  nun  solchs  nicht  allein 
zu  erhaltung  und  beforderung  berurts  bergkwergks  als  euer  churf. 
gnaden  leben,  sondern  auch  zu  erledigung  obgedachter  euer  churf. 
gnaden  Obligation  gereichen  tut,  so  gelangt  an  euer  churf.  gnaden  unser 
uutertenigs  bitten,  zu  solchen  mit  beider  gesellschaft  aufgerichten  con- 
tracten  ihre  genedigste  unterschiedliche  schrieftliche  bewilligunge  zu 
geben.  Das  umb  euer  churf.  gnaden  seint  wir  in  aller  untertenigkeyt 
zu  vordienen  gefliessen.    Datum  — . 

Abschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Satgerhandel,  Paket  33,  IX. 


?ä6  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandcls. 

494.    1561.     Michaelismarkt. 

Lieferungsvertrag  Martin  Obenrots  (als  Vertreter  des  Eisfelder  Saiger- 
handels)  mit  Jakob  Gericke  als  Vertreter  der  Ilsenhurger  Gesellschaft  über 
100  Ztr.  Garkupfer  zum  Preise  von  1600  fl. 

Wegen  des  Eisfeldischen  seigerhandels  bekenne  ich  Martin  Oben- 
rodt  hier  mit  dieser  meiner  handschritt,  das  mir  der  erbar  namhaft 
Jacob  Gericke  wegen  der  Eilseburgischen  gesellschaft  einhundert  Zentner 
gahrkupfer  Frankfurter  gewicht  mit  sechtzehen  hundert  gülden  zu 
sechzehen  patzen  entricht  und  bezalt  hat;  vorspreche  hierauf  wegen 
und  anstadt  der  wolgeborn  m.  g.  herrn  graf  Hans  Georgen  und  graf 
Peter  Ernst  grafen  und  hern  zu  Mansfeld  bei  gutem  trauen  und  glauben, 
berurte  100  centner  kupfer  in  die  wag  gen  Eisleben  zu  lieffern,  nem- 
lich  innerhalb  14  tagen  oder  3  wochen  25  centner  und  dan  der  rest 
als  75  centner  zwischen  hier  und  dem  neuenjarsmarkt,  idoch  alwege 
in  die  monat  eingeteilt,  treulich  sonder  geverde.  Des  zu  urkund  hab 
ich  hierunder  mein  pettschaft  getruckt.    Geben  michelsmarkt  a"  61. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  8,  XX. 


495.    1561  Oktober  22. 

Martin    Obenrots  Bedenken  über  die  mit   den  Herzögen  von    Sachsen 
aufzurichtenden  neuen  HiUtenverschreibungen  : 

1.  3000  M  von  beiden  Hütten,  Eisfeld  und  Luderstadt,  anzubieten 
auf  4  Jahre.     Würde  dies  abgeschlagen,  so 

2.  je  2000  M  von  jeder  Hütte,  doch  für  2000  M  10  fl  2  ^  pro  M 
und  für  2000  M  10  fl  i/g  ß,  und  das  darüber  kein  hutten 
weiter  mit  den  silbern  beschwert  wurden. 

Zum  andern,  das  i.  f.  g,  sich  auch  nicht  beschweren  wolten,  uff 
solche  Silber  alle  quartal  uff  ide  hutten  4  oder  5000  fl  vorzusetzen,  dar- 
kegen  sol  ihnen  alwege  das  ander  stuck  silber  geliffert  werden. 

Wolten  aber  die  fursten  des  beschAver  tragen,  so  halten  e.  g.  uff 
6000  fl  alle  quartal  ufi  e.  g.  eigen  hutten  umb  vorstreckung  an. 

Ferner  müsse  vom  Hüttenzins  das  Baugeld  abgerechnet,  auch  müßtest 
die  streitigen  Artikel  in  der  neuen  Hüttenverschreibung  ausgelassen  werden. 
Bewilligung  von  Brennholz  zum  Haushalt  wie  vor  alters. 

Konzept  im.  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  S,  XVIII. 


Ko.  494-496.    1561.  7S7 


496.    1561   Oktober  30.     Prag.     Melchior  Nickel  an 
Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Vorgehen  der  Frankfurter  gegen  die  Manlich  wegen  der  150000  fl. 
Die  in  dieser  Angelegenheit  durch  die  Grafen  und  die  alten  Steinacher 
Gesellschafter  zu  treffenden  Maßnahmen. 

Wolgeborner  und  edeler  grafi,  eueren  gnaden  seint  meine  under- 
tenige  dinste  mit  höchstem  vleiß  zuvorn.  Gnediger  herr,  weil  ich  itzo 
zufellige  potschaft  gehabt,  kan  e.  g.  ich  undertheniglich  nicht  verhalten, 
das  mich  der  herr  vicecanzler  doctor  Weber  bericht,  wie  die  Manlich 
von  den  Franckfurtern  vor  der  kay :  m '  zum  beschwerlichsten  verclagt, 
ufi  ir  briff  und  sigel  getrungen  und  eine  underschidliche  handelunge 
zwuschen  den  alten  und  neuen  geselschaftern  dargegeben  worden,  dor- 
durch  auch  so  vil  erhalten,  das  die  kay:  m*  den  Manlichen  mandiret, 
die  verschriebene  summa  geldes  zu  Xurmberg  uf  Verzinsung  bis  aus- 
trags  der  Sachen  zu  hinderlegen.  Weil  mir  dan  bewust,  das  e.  g.  neben 
Rauschern  und  seiner  alten  geselschaftern  den  Manlichen  vor  die 
150000  fl  vermöge  des  kayserlichen  Vertrages  Versicherung  gemacht,  hab 
ich  solche  Versicherung  statlich  angezogen,  auch  so  vil  berichtet,  das 
etzliche  des  reichs  rethe  neben  dem  canzler  befunden,  das  dem  kayser- 
lichen vertrag  zuwider  gehandelt,  sunderlich  weil  es  an  deme,  das  die 
Frankfurter  mit  Rauschern  in  einer  gemeinen  und  unverschidtlichen 
geselschaft  gestanden,  auch  letzlich  sich  kegen  einander  verschrieben, 
vor  einen  man  zu  gewinst  und  verlust  der  ganzen  Sachen  zu  stehen, 
inmassen  sie  dan  auch  die  Frankfurter  etzüche  aus  irem  mittel  neben 
Rauschern  und  anderen  damals  wider  e.  g.  an  churf.  hoff  gen  Dresden 
geschickt  und  vor  einen  man  gestanden.  Derwegen  ich  solche  ire 
societet  und  andere  ire  gegen  einander  gethane  verpflichtunge  ferner 
mit  den  rethen  gutter  massen  disputiret  und  sunderlich,  das  die  Frank- 
furter ir  hauptgutter  neben  der  gewinnung  allein  nicht  frei  haben  und 
die  anderen  in  schaden  lassen  können.  Termerke  auch  so  vil,  wo  obberurt 
mandat  nicht  ausgangen,  itzt  schwerlich  ervolgen  wurde.  Aber  wie 
deme,  weil  ich  wol  erachten  kan,  das  die  Manlich  solch  mandat  e.  g. 
forderlich  kunt  tun  werden,  so  hab  e.  g.  ich  solchs  darumb  unangezeigt 
nicht  lassen  können,  damit  e.  g.  sampt  Rauscheren  und  seiner  geselschaft 
nicht  allein  den  Manlichen,  sunderen  auch  der  kay:  m'  selbst  durch 
doctor  Melcher  hetten  eine  richtige  autwurt  stellen  lassen,  uf  das,  weil 
e.  g.  got  lob  sampt  den  geselschafteren  vor  so  vil  geldes  gnugsam  be- 
sessen, auch  albereit  den  verstand  gemacht,  darauf  die  kay:  ni*  com- 

Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVIl.  47 


7S8  Ürkundenbucii  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

missarien  verordent,  vor  welchen  diese  sache  albereit  zu  recht  anhengig 
worden,  e.  g.  auch,  wie  ich  nicht  änderst  weiß,  Eauscheren  uf  die  Frank- 
furter ader  ir  gemeiner  geselschafter  ausstehender  summa  was  stattlichs 
bezalt,  die  Manlich  und  e.  g.  ferner  unbeschwert  bleiben  und  uner- 
kanten  rechtens  über  gemachten  verstaut  und  der  kay:  m*  selbst  wider 
die  Frankfurter  disfals  ernstlich  ausgegangen  mandat  weiter  nicht  ge- 
trungen  werden.  Ich  bin  bericht,  doctor  Melcher  sei  von  den  burggraven 
zu  Meißen  anhero  wider  die  landerben  bescheiden.  Do  er  nu  ankomet, 
wollen  wir  hie  die  Schriften  stellen,  do  er  aber  noch  anheims,  können 
es  e.  g.  drinnen  fertigen  und  anhero  schicken  lassen.  Dan  dieweil  der 
herren  Reußen  Sachen  noch  nicht  vorgenohmen,  besorge  ich,  schwerlich 
in  14  tagen  von  hinnen  komen  werde.  "Was  ich  dan  vor  meine  person 
hirinne  guts  tun  kan,  sol  an  mir  nicht  mangeln.  Dan  e.  g.  bin  ich  zu 
dienen  geflissen.  Datum  Präge  in  eil,  den  30.  Octobris  anno  61. 
e.  g. 

undertheniger  und 

gehorsamer  diener 

Melchior  Nickeil. 

Nachschrift:  Nötigenfalls  müsse  Bauscher  benachrichtigt  werden.  Falls 
Dr.  Melcher  nicht  käme,  möge  man  ihn  verständigen,  wie  er  sich  zu  ver- 
halten habe.  Doch  das  mir  dorneben  zerung  geschickt  und  sich  die 
geselschafter  mit  merer  dankbarkeit,  dan  bißhero  gescheen,  gegen  mir 
auch  erzeigen. 

[Wegen  Neugattersleben  habe  er  eine  Supplilcation  gestellt;  hoffe,  daß 
Herzog  Heinrich  zum  Kommissar  ernannt  werde.  Hans  Nuber  sei  bereits 
nach  Haus  gereist;  Lazarus  v.  Schwendi  jedoch  habe  er  angetroffen.  Seine 
Geschäfte  nicht  bekannt.] 

Avßenadresse :  Dem  wolgebornen  und  edelen  herren  herren  Hans  Jörgen 
graven  und  herren  zu  Mansfeld  edelen  herren  zu  Heldrungen  meinem  gnedigen 
herren  cito. 

Ausfertigung  (present.  den  6.  Novembris  Ao  61)  im  GewerTc.  Archiv  m  Eis- 
leben, Saigerhandel,  Paket  22,  X. 


No.  496-497.    1561. 


73Ö 


497.    1561.     Herbstmesse.    Frankfurt  a.  M. 

Wolf  Roths  Handelsjournal  auf  der  Frankfurter  Herhstynesse. 

Laus  deo 
1561. 

Jornal  aller  handlung 
Frankforter  herbstraeß. 

Laus  deo  1561  Frankfurter  herbsttueß. 

fl     gr  A 
Adj  4  Septembris  soll  mir  eassa  per  Nickel  Magde- 
burg,  umb  das  er  meinem  gevatter  Obenrod  und  mir  zu 
zerung  mitgegeben  hat  87  ^  o  taler,  tun  zu  24  gr  gerechent      100 


Gemein  unkost  soll  mir  per  cassa,  umb  das  wir  mit 
sechs  persohnen  und  4  pferden  von  Eisleben  bis  gehn 
Frankfort  verzert  haben  sambt  allerlei  unkost  vom  wagen 
zu  bessern,  schmiden  und  setlern  etc.  laut  Cristoffe  zetl, 
darüber  gehalten ,  in  alles  21  taler  3  gr  9  A,  tun  münz 


24    3    9 


Der  handl  soll  mir  per  Wolf  Herdten  tausent  gülden 
münz  zu  60  kreuzern,  welche  Wolf  Herdten  im  verschinen 
ostermarkt  dem  handl  uf  wechsl  bis  in  dise  meß  gegeben 
und  daran  das  wechsigelt  abgezogen.  Solche  tausent  gülden 
werden  in  der  60**°  jarrechnung  in  empfahen  verrechent 
und  in  diser  meß  wider  in  ausgeben  gesetzt,  tut      .    .    . 

Der  handl  soll  mir  per  Jacob  Griben  1500  11,  umb  das 
er  im  verschinen  Petri  Pauli  markt  dem  handel  solch  gelt 
uf  wechsl  anher  gegeben,  hie  wider  zu  zalen,  tut      ... 

Des  handls  aufwechsl-  oder  schadenconto  soU  mir 
])er  Jacob  Griben  als  ein  aufwechsl  uf  obgemelte  1500  fl, 
je  uf  1  taler  6  A,  tut  uf  1312i,  taler 

Der  handl  soll  mir  per  Steinacher  geselschaft  5000  fl, 
Avelche  ihnen  im  verschinen  ostermarkt  heften  sollen  bezalt 
sein  worden  und  doch  bis  uf  den  Petri  Pauli  markt  ver- 
schoben worden  one  interesse.  Weil  sy  aber  in  gemeltem 
markt  auch  nit  erlegt,  hat  die  geselschaft  solche  suma  uf 
Avechsl  bis  in  dise  meß  genomen,  tut  die  heuptsuma    .    . 


1000 


1500 


31    5    3 


5000 

47* 


740  ürkundenbuch  zur  öeschichte  des  Mansfeldisciien  Saigerhandels. 


Des  handls  aufwechsl-  oder  schadenconto  soll  mir  per 
Steinadler  gesellscbaft  104  fl  3  gr  6  A  als  ein  ufwechsl  uf 
obgemelte  5000  fl,  vom  taler  6  A,  tut  uf  4375  taler  ...      104    3    6 

Der  handl  soll  mir  per  Steinacher  gesellscbaft  800  fl, 
die  der  handl  ihnen  im  verschinen  ostermarkt  als  ein  rest 
schuldig  bliben  und  zu  Nurmberg  durch  Fanwiller  haben 
sollen  erlegt  werden.  Weil  es  aber  verbliben,  hat  die  gesell- 
scbaft solche  800  fl  im  verschinen  Petri  -  Paulimarkt  wider 
uff  wechsl  in  dise  meß  genomen,  tut  die  heuptsuma    .    .      800  —  •  — 

Des  handls  aufwechsl-  oder  schadenconto  soll  mir  per 
Steinacher  gesellscbaft  16  fl  14  gr  als  ein  aufwechsl  uf  ob- 
gemelte 800  fl,  uff  jeden  taler  6  A,  tut  uf  700  taler  .    .    .        16  14  — 

Der  handl  soll  mir  per  Steinacher  gesellscbaft  875  taler, 
welche  sy  im  ostermarkt  a°  CO  dem  handl  zu  wechsl  bis 
in  die  herbstmeß  a°  60  gegeben,  tun  zu  24  gr  muntz .    .    1000  —  — 

Des  handls  aufwechsl-  oder  schadenconto  soll  mir  per 
Steinacher  gesellscbaft  erstlich  41  fl  14  gr  als  ein  auf- 
wechsl uf  obgemelte  875  taler,  uf  jeden  1  gr,  vom  oster- 
markt a°  60  an  bis  in  die  herbstmeß.  So  haben  obgemelte 
1000  fl  sambt  den  41  fl  14  gr  in  berurter  herbstmeß  bezalt 
sein  sollen,  ist  aber  nit  geschehen;  derwegen  die  gesell- 
scbaft dieselbe  wider  bis  in  micblsmarkt  a«"  60  uf  wechsl 
genomen,  mit  talern  zu  23^/2  gr  zu  bezalen,  tut  930  taler 
20  gr,  macht  der  aufwechsl  22  fl  3  gr.  Weil  aber  necbst- 
berurte  930  taler  20  gr  im  micblsmarkt  a°  60  auch  nit 
seint  bezalt  worden,  hats  die  gesellscbaft  weiter  genomen 
bis  in  die  fastenmeß  a"  61  und  uf  jeden  taler  1  gr  wechsi- 
gelt geben,  tut  aufwechsl  44  fl  6  gr.  Solche  930  taler 
20  gr  sambt  itztgemeltem  wechsigelt  tun  muntz  1108  fl 
2  gr;  die  seind  in  der  fastenmeß  a°  61  auch  nit  zalt;  sind 
forder  bis  in  ostermarkt  genomen,  mit  talern  zu  23^2  gr 
zu  bezalen,  tut  990  taler  5  gr.  Und  macht  der  aufwechsl 
23  fl  12  gr.  Solche  990  taler  5  gr  hat  die  gesellscbaft  vom 
ostermarkt  wider  bis  in  die  itzige  berbstmeß  a°  61  uf 
wechsl  genomen,  als  uf  jeden  taler  1  gr,  tut  47  fl  3  gr. 
Und  tut  also  aller  aufwechsl  von  den  1000  fl,  so  ostermarkt 
a°  60  ufgenomen,  bis  in  dise  berbstmeß,  wie  erzelt  ...      178  17  — 


No.497.    1561.  741 


fl     gr  A 
Der  handl  soll  mir  per  Peter  Erman  dem  Niderlender 
zu  Eisleben,  umb  das  er  in  Eisleben  dem  handl  erlegt  hat 
2C0  taler,  in   diser   meß  wider   zu  bezalen,   tun  zu  69  kr 
gerechent 230 

Steinacher  gesellschaft  sollen  mir  per  garkupferconto, 
umb  das  sich  mein  gefatter  Merten  Obenrodt  und  ich  uf 
nachlassen  und  befelch  der  wolgeborn  und  edlen  herm 
herm  Hans  Georgen  und  herrn  Peter  Ernsten  gebrueder 
grafen  und  herrn  zu  Mansfeld  etc.  unsere  g.  h.,  so  dise 
meß  gegenwertig  gewesen,  mit  Niclas  Bromen  und  Jheroni- 
musen  Rauscher  eines  kaufs,  neralich  umb  vierhundert 
centner  garkupter  Frankforter  gewicht,  verglichen  haben, 
also  wir  sollen  ihnen  solche  400  centner  von  diser  meß  an 
libern  uf  zeit,  wie  volgt:  100  centner  im  monat  Novembris, 
lUO  centner  im  December,  100  centner  im  Januarii  a°  62 
und  100  centner  im  Februarii,  alles  nechstkommend.  Solche 
kupfer  sollen  sy  uns  in  diser  meß  bar  zalen,  vor  jeden 
Frankfurter  centner  sechzehn  gülden  zu  sechzehen  patzen, 
tut  6400  fl,  macht  in  muntz,  funfzehen  patzen  per  fl,    .     .    6826  14  — 

Peter  und  Jheronimus  Buchner  sollen  mir  per  gar- 
kupferconto funftausent  einhundert  und  zweinzig  gülden 
zu  funfzehen  patzen,  umb  das  mein  gefatter  Merten  Obenrod 
und  ich  uns  mit  ihnen  verglichen  haben,  also  das  wir  ihnen 
zuegesagt  haben,  ihnen  in  itziger  meß  bar  hundert  und 
fünfzig  Zentner  garkupfer  Frankfurter  gewicht  und  volgent 
innerhalb  dem  nechsten  monat  noch  150  centner,  tut  drei- 
hundert centner,  hie  in  der  wag  libern  zu  lassen.  Dagegen 
sy  zugesagt,  uns  durch  Linhart  Doppengiesser  in  diser  meß 
vor  jeden  centner  sechzehen  gülden  zu  sechzehen  patzen 
zu  bezalen,  tut  muntz,  15  patzen  per  fl 5120 

Merten  Obenrod  soll  mir  per  cassa  15  taler,  die  ich 
ihm  alhir  geben  haben,  sollen  uf  sein  dinstgelt  geschriben 
werden,  tun  zu  24  gr 17    3  — 

Der  handl  soll  mir  per  Georgen  Koch  500  fl,  umb  das 
er  kurz  vor  diser  meß  in  Eisleben  Simon  Baum  zur  verleg 
solche  500  fl  bezalt  hat,  hie  one  Interesse  wider  zu  ent- 
richten, tut 500 


742  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

fl     gr  X 
Der  handl  soll  mir  per  Peter  Stoltzer  500  fl,  umb  das 
er   dieselben    auch  kurz  vor  der  meß  des  handls  cassirer 
Niki  Magdeburg  in  Eisleben  erlegt  hat,  hie  mit  5  fl  Interesse 
wider  zu  zalen,  tut 500 

Peter  Ferck  soll  mir  per  den  handl  tausent  gülden, 
die  er  gewilligt  hat,  hie  zu  erlegen  von  wegen  des  seiger- 
kostens  uf  seine  kupfer,  so  vom  vorrat  in  Faulensehe  ge- 
macht uf  gut  rechnung,  tut 1000 

Jacob  Grib  soll  mir  per  Peter  und  Jheronimus  die 
Buchner  1531  fl,  die  sy  ihm  durch  Linhart  Doppengiesser 
(als  1500  fl,  die  wir  von  ihm  zu  wechsl  im  verschinen 
P.  P.  markt  ufgenomen  und  31  fl  ufwechsl)  hie  uff  ab- 
rechnung  der  versprochnen  kupfer  haben  bezalen  lassen, 
tut 1531 

Meiner  g.  h,  gemeine  renterei  soll  mir  per  die  Buchner 
401  fl  7  ß,  umb  das  sy  uff  unser  begern  Peter  Hofmans 
diner  itzt  alhier  solch  gelt  durch  Doppengiesser  haben  zalen 
lassen  vor  4  holzogen  ketten,  wegen  192 V4  Reinisch,  von 
10  einen  zu  machen,  tut  231  taler  6  gr.  Mer  vor  ein 
keten,  wigt  74V2  krönen,  7V2  für  facon,  tut  122  taler  18  gr. 
Mer  aufwechsl,  uf  1  taler  6  A,  als  V2  gr,  tut  7  taler  4  gr 
laut  einer  zetl,  macht  zusamen  in  muntz  401  fl  21  kr,  tut      401    7    4 

Peter  Erman  der  Niderlender  zu  Eisleben  soll  mir  per 
die  Buchner,  umb  das  seinthalben  die  200  taler  wechsigelt 
durch  Dopengiesser  Protasy  de  Buso  von  Mayland  zu  69  kr 
seind  bezalt  worden,  tut  60  kr  per  fl 230 

Wolf  Herdten  soll  mir  per  die  Buchner  eintausent 
gülden,  die  ihm  der  handl  alhir  an  wechsigelt  schuldig 
worden,  mer  520  fl  17  ß  6  h  von  wegen  meins  gefattern 
Merten  Obenrodts,  die  er  Wolf  Herten  schuldig  gewesen, 
hie  zu  erlegen,  tut  zusamen  1520  fl  17  ß  6  h.  Mit  solcher 
suma  hat  er  an  mich  gewisen  Mathias  Braun  mit  567  fl 
19  ß,  mer  Paulus  Neri  mit  505  fl  2  ß  6  h  und  Jheronimus 
Hopfer  mit  447  fl  16  ß.  Solche  posten  haben  die  Buchner 
durch  Linhart  Doppengießer  verrichten  lassen,  tut     .    •    .    1520  17  10 


No.497.    1561.  743 


fl  gr  A 
Merten  Obenrot  soll  mir  per  Wolf  Herdten  520  fl 
17  ß  6  h,  iimb  das  ich  gewilligt  hab,  solche  suma  aus  dem 
handl  zu  bezalen,  wie  dann  laut  nechst  hievor  gemelter 
post  geschehen.  Ist  ein  wechsl,  den  gedachter  Obenrod 
vom  Herdten  im  verschinen  ostermarkt  vor  sein  person 
ufgenomen  laut  des  gelosten  wechslbriefs,  tut 520  17    6 

Graf  Hans  Georg  m.  g.  h.  soll  mir  per  die  Buchner 
614  fl,  die  sy  uf  mein  begern  durch  Doppengiesser  vor 
s.  g.  zalt  haben,  nemlich  414  fl.  David  Berklau  von  Colin, 
die  er  vor  s.  g.  söhn  graf  Philipsen  verlegt,  und  200  fl  dem 
Schotten  von  Hall  uf  gut  rechnung,  tut 614 

Esfelder  hutten  soll  mir  per  die  Buchner  257  fl,  umb 
das  sy  uf  mein  begern  Thomasen  Lemperger  durch  Doppen- 
giesser dise  suma  haben  zalen  lassen  vor  71  centner  42  h 
blei  zu  54  patzen,  die  Lemperger  bei  Johan  Mosen  kauft,  tut      257 

Esfelder  hutten  soll  mir  per  die  Buchner  100  fl,  die 
sy  uf  mein  begern  durch  den  Doppengiesser  Kuntzen 
Keuschl  dem  kupferfhurer  zalt,  wirf  der  factor  uf  sein 
furlohn  mit  ihm  abzurechen  wissen,  tut 100 

Graf  Hans  Ernst  zu  Mansfelt  etc.  m.  g.  h.  soll  mir 
per  die  Buchner  46  fl,  umb  das  sy  uf  mein  begern  durch 
Doppengiesser  Georgen  Scherle  haben  zalen  lassen  40  taler, 
die  er  s.  g.  uf  nechsten  des  prinzen  beilager  zu  Leipzig 
furgestreckt,  tun  zu  69  kr 46 

Hans  Drachstet  zu  Eisleben  soll  mir  per  die  Buchner, 
umb  das  ich  seinen  bruder  Bartl  60  fl  furgestreckt,  hat 
Greorg  Grupenpecher,  buechtrucker  von  Tubingen,  emp- 
fangen, tut 60 

Der  handl  soll  mir  per  die  Buchner  300  fl,  umb  das 
sy  durch  Doppengiesser  Wolfen  Muelichs  diner  solche  300  fl 
haben  zalen  lassen;  ist  ein  zins  wi  [Lücke]  fl  [Lücke]  ver- 
schinen fellig  gewesen,  tut 300 

Ich  Wolf  Roth  soll  per  cassa,  umb  das  ich  von  wegen 
neins  gefattern  Johan  Landau  vor  materiaha  ausgeben  hab 
Vi  fl ;  sollen  mii"  uf  mein  dinstgelt  geschriben  werden,  tun        1^ 


744  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Manefeldischen  Saigerhandels. 


fl  gl-  A 
Georg  Koch  soll  mir  per  Peter  Ferken  500  fl,  hat  er 
uf    mein    begern    von   Kochs    wegen   Adrian    von    Hilß 
bezait,  tut 500 

Peter  Stoltzer  soll  mir  per  Peter  Fercken  500  fl,  die 
er  ihm  uf  mein  begern  des  handls  halben  bezait,  tut    .     .      500 

Thomas  Lemperger  soll  mir  per  die  Buchner,  umb 
das  er  an  sy  gewisen,  den  rest  vor  die  kupfer  zu  ent- 
pfahen,  tut 59  16  10 

Esfelder  hutten  soll  mir  per  Steinacher  gesellschaft 
720  fl,  umb  das  sy  200  centner  blei  von  Adrian  von  Hilß, 
den  centner  per  54  patzen,  angenomen  und  dieselben  des 
handeis  factor  Thoma  Lemperger  zu  libern  versprochen, 
tut  muntz 720  —  — 

Gemein  unkost  soll  mir  per  cassa,  umb  das  ich  vor 
den  boten,  so  von  Esfelder  hutten  nach  Frankfurt  geschickt 
und  alda  etlich  tag  gelegen,  1  taler  zerung;  ist  forder  mit 
uns  bis  uf  die  hutten  gelaufen,  tut 13  — 

Der  handl  soll  mir  per  Steinacher  gesellschaft  170  fl 
13  gr  6  A,  darumb  das  sy  die  400  centner  garkupfer,  so 
ihnen  der  centner  umb  16  fl  zu  16  patzen  verkauft,  umb 
solch  wert  nit  wider  haben  verschleissen  können  aus  Ur- 
sachen, das  nichts  bares  angegeben,  sondern  erst  bis  in 
die  fastenmeß  einzel  gelibert,  und  derwegen  dem  Adrian 
von  Hilß  (dem  sy  die  kupfer  wider  verkauft)  170  fl  39  kr 
anstateins  Interesse,  als  2V2  pro  C  uf  die  6826  fl  10  patzen, 
vor  400  centner  haben  erlassen  müssen,  weiches  beide 
u.  g.  h.  graf  Hans  Georg  und  graf  Peter  Ernst,  so  dise 
meß  selbst  hie  gewesen,  uf  anlangen  gemelter  gesellschaft 
gewilliget,  tut 170  13    6 

Cassa  soll  mir  per  Peter  Fercken  100  fl,  umb  das  er 
mir  die  im  end  der  meß  per  Peter  Stoltzer  bar  hat  zalen 
lassen  an  talern  zu  69  kr,  tut 100  —  — 

Der  handl  soll  mir  per  cassa,  umb  das  Peter  Stoltzer 
an  nechstgemelten  100  fl  inbehalten  hat  5  fl,  die  ihm  der 
handl  uf  500  fl  obengemelt  pro  Interesse  schuldig  bliben,  tut         5 ^ 


No.  497-498.    1561.  745 


fl  gr  A 
Gemein  unkost  soll  mir  per  cassa,  iimb  das  ich  in 
Frankfurt  in  unser  herberg  doctorn  SchwartzkopfF  zerung 
zalt  hab,  nemlich  38  fl  13  patzen  uf  Merten  Obenrod  und  mich 
sambt  unsern  dinem  und  4  pferden  sambt  6  fl  stubenzins 
laut  der  zetl  No.  1.  Mer  9  fl  3  k  uf  Peter  Stoltzer  laut 
der  zetl  No.  2.  Mer  trankgelt  der  doctorin,  dem  alten 
haushalter  in  die  kuchen  und  knechten  2  fl  16  gr,  tut 
zusamen  in  münz  sambt  12  patzen  Caspar  dem  zwargen 
vor  ein  wullen  hemet  zum  jarmarkt  und  4  gr  10  A  vor 
3  almanach  vor  Frankfurter  und  Eisleber  Schreibstuben, 
in  alles 51  14  10 

Gemein  unkost  soll  mir  per  cassa  zerung  und  allerlei 
klein  ausgeben  von  Frankfort  bis  uff  Esfelder  hutten 
und  haim,  laut  Cristoff  Suntheims  zetl,  daniber  gehalten,        39    9    1 

Gemein  unkost  soll  mir  per  cassa,  umb  das  ich  uf 
Obenrots  und  mein  gutdunken  Niclas  Bromen,  als  seinem 
diner  Philip  Lemperger  auszuteilen,  zalt  hab  6  taler  zu  69  kr 
aus  Ursachen,  das  sich  gedachter  Brum  vernemen  lassen, 
es  weren  die  herrn  all  davonzogen,  hetten  dem  gesind 
nichts  geben  und  seint  bei  ihm  gelegen  etlich  tag  beide 
m.  g.  h.  graf  Hans  Georg  und  graf  Peter  Ernst  sambt  dem 
Schwarzburgischen  frauenzimer  und  etlichen  grafen,  tut 
muntz 6  18  10 

Merten  Obenrod  soll  mir  per  cassa,  umb  das  mir  Cristoff 
Suntheim  vor  ihn  ausgeben  berechent  1  fl  11  gr  2  A  laut 
derselbigen  rechnung 1  11    2 

Im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  XI. 


498.    1561.    Herbstmesse.     Frankfurt  a.  M. 

Ueherweisungsxettel  des  Wolf  Herten  auf  der  Frankfurter  Herbstmesse. 

Laus  deo  1561  jar  in  der  Frankforter  herpstmes. 
Die  erbar   meine   gunstige  und  freundliche  liebe   gefattern    Wolf 
Rotta  und  Martin  Abentrott  suUen  meir  wexschelgeld,  wie  folgent: 
1000  fl  —  zu  15  patzen  fl       ß       h 

.520  fl  17  ß  6  h 1520    17      6 


746  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Pitt  gantz  dinstlich,  wollet  bezallen : 

Dem  Mathias  Praun  im  Eychler  hoffe  ...  567     19    — 

Dem  Jeronimus  Hopfer  im  Nürnberger  hoff  .  447     16    — 

Dem  Paulus  Nery  im  Nürnberger  hoffe    .  505      2      6 

Summa  dut 1520    17      6 

e.  w.  gf. 

"Wolf  Hertten. 

Zettel  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  XL 
Auf  der  Bückseite:  Wolf  Hertten  uberweiß  zetl  herbstmeß  a°  61. 


499.    1561.     Herbstmesse.     Frankfurt  a.M. 

Zahlungsanweisung    für    Thomas    Lemberger    auf    der    Frankfurter 
Herbstmesse. 

Laus  deo  1561  Frankforter  herbstmeß. 

Volget,  was  Thomas  Lemperger  des  handeis  halben  in  diser  meß 
einnemen  und  ausgeben  soll: 

fl       ß      h 
3187    13    —    soll  er  von  Linhart  Doppengiesser  empfahen. 

Davon  ausgeben,  wie  volgt: 

230    —    —    Protasi  de  Buße  von  Mailand  von  wegen  Peter  Ermans 

zu  Eisleben 
567    19    —    Mathias  Braun  von  Wolf  Herten  wegen. 
505      2      6    Paulus  Neri  im  Nürnberger  hof  von  Wolf  Herten  wegen. 
447    16    —    Jheronimus  Hopöer    im  Nurmberger  hof,    auch   Wolf 

Herten  halber. 
414    —    —    Davit  Berklau  von  Colin  von  wegen  des  jungen  graf 

Philips;   dagegen   soll  er   klare   verzeichnus,  wofür 

solche  suma  herkumpt,  neben  einer  quittanz  nemen. 
257    —    —    vor  71  centner  42  h  blei  zu  54  patzen. 
100    —    —    Cuntz  Keuschl 
46    —    —    Georg  Scherle 
60    —    —    dem  jungen  Bartl  Drachstet,  so  zu  Tubingen  studirt; 

wirt  seinthalben   ein  bnechtrucker   empfahen;  muß 

dafür  quittirn, 


No.  498-500.    1561.                                             747 

fl 

ß      h 

200 

dem  Schotten  von  Hall  uf  ein  bekentnus 

300 

—    — 

Wolfen  Muelichs  diner  gegen  einer  quittantz. 

3127 

17      6 

Summa 

59 

16      6 

als  den  rest  soll  er  uns  gut  tun. 

Herten  Obenrodt 

und  Wolf  Eoth. 

Zettel  von  Roths  Hand  im  Gewerk.  Archiv  zu  EisMen,  Saigerhatidel,  Paket  25,  XL 

Auf  der  Rückseite:   Was  dem  Lemperger   einzunemen   und    auszugeben   be- 
folhen  herbstmeß  a°  61. 


500.    1561.    Frankfurter  Herbstmesse. 

Herbstmeßzehrung   Roths  und    Obenrots    in   Frankfurt  a.  M.    bei  Dr. 
Schwarzkopff. 

üfi  dinstag  post  Nativitatis  Marie  den  9.  Septembris  anno 
etc.  61  seint  her  Wolf  Rode  und  her  Martin  Abentrode 
Mansfeldische  rethe  sampt  dreien  knechten  zu  mir  ingezogen. 

Und  haben   sampt  iren  geladenen  gesten   zusamen  96  mall,   das 
mall  drei  batzen  ein  kreutzer  gerechnet,  tun  zusamen 
20  fl  IIV2  batzen. 
Item  YI  achtel  und  ein  sommern  habern,  tut 

5  fl  171/2  ß. 
Item  die  vier  pferde  zusamen  36  stalmiet,  tun 
3  fl  9  batzen 
Extraordinarie 
zu  undern  und  schlaftrunken 

2  fl  11 1/2  batzen. 
Aus  der  stuben  und  kammern 
6  fl. 
Summa  38  fl  13  batzen. 

Aehnlich  die  Eeehnung  für  den  Jlans feldischen  Rat  Peter  Stoltzer: 
Summa  9  fl  3  kreutzer. 

Im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  XI. 


748  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


501.    1561  November  10.    Eisleben.    Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  den  Grafen  von  Leonstein. 

Setxt  ihm  die  Streitsache  zwischen  den  Frankfurtern  und  den  Manlich 
auseinander,  wie  sie  ihm  der  Kanzler  Nickel  aus  Prag  berichtet.  In  diesem 
Streit  habe  der  Kaiser  den  Manlich  auferlegt,  den  Frankfurtern  bis  zu 
gutlicher  oder  rechtlicher  orterung  nichts  zu  entrichten  und  dem  Bischof 
von  Würzburg  die  Kommission  übertragen,  in  dieser  Sache  zwischen  den 
Frankfurtern  und  ihren  Steinacher  Mitgesellschaftern  erstlich  gutlich  hand- 
lung  furzunemen,  und  da  die  guete  entstünde,  schleunige  rechtliche 
ortterung  ergehn  zu  lassen ;  tvorauf  auch  beide  Teile  erschienen  seien.  Würden 
jedoch  trotzdem  die  Manlich  zur  Bezahlung  des  Geldes  gezwungen  werden, 
so  würden  den  Grafen  dadurch  Ungelegeiiheiten  entstehen.  Da  Graf  Leon- 
stein bei  allen  diesen  Verhandlungen  zugegen  gewesen,  so  möge  er,  falls 
durch  die  Frankfurter  ein  Mandat  ausgebracht  worden  sei,  dafür  sorgen, 
daß  es  zurückgenommen  werde. 

Konzept  im  Geiverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  20,  X. 

Ibid.  ein  ähnliches  Schreiben  an  den  Kaiserlichen  Taxator  vom 
gleichen  Datum,  sowie  an  Melchior  Nickel  unter  dem  8.  Januar  1562 :  man 
Jiabe  bereits  eine  Schrift  an  den  Kaiser  nach  Wien  abgehen  lassen.  Die 
Manlichen  wüßten,  wie  sie  schreiben,  noch  nichts.  Fr  solle,  falls  die 
Frankfurter  weiterhin  gegen  die  Manlichen  beim  Kaiser  vorgingen,  den 
Kaiser  an  den  Wiener  Vertrag  erinnern,  der  dann  gewiß  der  Sache  zwischen 
den  Frankfurtern  und  Steinachern  ihren  Lauf  lassen  werde.  Falls  nichts 
vorfalle,  so  solle  er  mindestens  vorbauen. 


503.  1561  November  20.  Augsburg.  Matthias  Manlichs 
Erben  und  Christoph  Manlich  an  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld,  Magdeburgischen  Statthalter. 

Antwort  auf  dessen  Schreiben  vom  9.  November  und  die  überschickte 
Kopie  des  Briefes  Melchior  Nickels  aus  Prag.  Ihnen  und  den  Frankfurtern 
sei  noch  kein  kaiserliches  Mandat  ivegen  Hinterlegung  der  150000  fl  zu 
Nürnberg  insinuiert  worden. 

Abfertigung  im  Gewerk.  ArcJiiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22,  XL 


Ko.50i-Ö03.    1561.  749 


503.  1561  November  21.  Leipzig.  Hieronymus  Eauscher 
an  Graf  [Hans  Georg  von  Mansfeld]. 

Die  Verhandlungen  mit  Peter  Fercke  wegen  eines  Vertrages  über  die 
Äufschmehung  des  alten  Vorrats.  Die  Entschädigung  der  (SteifiacherJ 
Gesellschafter  durch  Fercke  und  die  Gegenversicherung  der  Gesellschafter. 
Verdacht  gegen  die  Strauben  (und  Valentin  Leise),  daß  sie  mit  dem  Auf- 
schmelzen des  alten  Vorrats  absichtlich  innefialten.  Schreiben  Friedrich 
Rauschers  aus  Antwerpen. 

Wolgeborner  und  edler  grafi,  e.  g.  seind  meine  underthenige  gantz 
willige  dienst  bevorn.  Gnediger  herr,  uff  e.  g.  jüngst  vom  7**"  dises 
an  mich  gethones  schreiben,  darinnen  e.  g.  mir  zu  erkennen  gegeben, 
das  dieselben  des  alten  Vorrats  halber  im  schluss  stunden,  derwegen 
ich  daruff  bedacht  sein  solte,  das  ich  mit  der  gegen  Versicherung  mich 
gefast  machte,  damit  derhalben  kein  hinderung  furfiele,  bab  ich  mich 
alsbald  uffgemacht  und  zu  e.  g.  reiten  und  derselbigen  anzeigen  wollen, 
das  die  geselschafter  von  wegen  Thomas  Mathis  wirdtschaft  den  an- 
gestelten  tag,  welcher  itzt  Katarine  zu  Hall  het  sollen  gehalten  werden, 
bis  uff  Thome  vorschoben,  daselbst  ich  mich  beflissen  wolle,  die  gegeu- 
vorsicherung  bej  den  geselschaftern  zu  erhalten;  doran  es  auch  meines 
verhoffens  nicht  mangeln  werde.  Darumb  dann  e.  g.  am  schliessen 
des  vorrads  halber  sich  nicht  dürfen  hindern  lassen.  Ich  hab  aber 
underwegens  erfahren,  das  e.  g.  nicht  anheimisch,  derwegen  ich  zu 
Hall  wider  umbgekert  und  nichts  destminder  Philips  Lembergern 
follet  gegen  Eisleben,  anzuhören,  wie  es  entlich  umb  schlus  des  vor- 
rads halber  gelegen,  reiten  lassen.  Hab  auch  e.  g.  eigenen,  dann 
Merten  Abentroths  bericht  nach  nicht  änderst  gewust,  dann  das  es  mit 
Fetter  Fercken  allenthalben  richtig  gemacht  und  er  der  meinung  were, 
vilermelten  vorradt  anzunemen,  daran  uö  künftigen  ostermarkt  10000  fl, 
folgends  Michaelis  10"*  fl  und  dan  wider  oster-  und  michahelismarkt 
ieden  10"°  fl  zu  zalen  und,  was  hinderstellig  und  iederzeit  unbezalt 
bleibt,  uns  dasselb  mit  5  pro  c"  zu  verzinsen.  Wie  ich  dan  uff  Abent- 
roths guttdunken  solchs  auch  Fetter  Ferken  alhie  f urgehalten,  er  mir 
auch  gesagt,  das  ers  dergestalt  mit  e.  g.  und  derselben  leuten  einig 
worden.  Ob  uns  nuhn  wohl  schwer  furfellt,  in  solche  gereume  fristen 
und  lange  tagzeitten  zu  willigen,  so  wer  ich  doch  e.  g.  zum  besten, 
damit  der  vorradt  dest  höher  ausbracht  wurde,  damit  zufriden  gewesen. 
Es  bericht  mich  aber  Fhilips  Lemberger,  das  er  von  e.  g.  dienern  ver- 
nohmen,  das  Ferken,  ungeacht  das  er  zuvorn  mir  gesagt,  das  er  mit 


^5Ö  ürkundenbuch  zur  Oeschiclite  des  Mansfeldisciien  Saigerhandels. 

obermelten  fristen  zufriden,  gehrn  noch  lengere  tagzeitten  haben  und 
nur  5000  fl  angeben  und  also  erst  in  drey  jaren  die  40000  fl  zalen 
wolte.  Damit  wer  uns  gar  nicht  geholfen;  er  würde  auch  allemal  das 
gelt  ehr  in  henden  haben,  dann  er  uns  zalte;  und  würd  meins  er- 
achtens  gar  zu  vil  vortels  gesucht  und  mehr  durch  ine  zurück,  dan 
für  sich  gehandelt.  So  vormerk  ich  auch  von  ihme,  das  er  noch  zu 
koln  keinen  rath  weis.  Und  ist  also  mit  ime  genzlich  ein  weitleufig 
und  ungewis  ding,  das  ich  mich  vormutte,  e.  g.  werden  ander  leute 
haben  und  er  nicht  der  sein,  damit  e.  g.  im  schlus  stehn.  Will  der- 
wegen  underthonigst  gebetten  haben,  e.  g.  wollen  fortfahren  und  ia  in 
geraumere  fristen,  dan  wie  e.  g.  und  derselben  diener  mir  dieselben 
vormeldet  haben,  nicht  willigen,  ungezweiffelt,  e.  g.  werden  ihrem  vil- 
feltigen  gnedigen  erbieten,  das  sie  uns  nicht  allein  mit  disem  vorradt, 
sondern  auch  in  andere  weg  helfen  wollen,  nachkommen  und  uns 
dermassen  bedenken,  das  es  uns  zu  abhelfung  der  beschwerlichen 
schulden,  darinnen  wir  stecken,  ersprueslich  sein  mochte.  Sovern  auch 
e.  g.  vormeinen,  das  ich  beim  beschlus  sein  mus,  will  ich  mich  un- 
beschwert gegen  Eisleben  zu  volziehen  dessen  begeben.  Es  haben  sich 
auch  im  vorgangen  markt  die  Strauben  vornehmen  lassen,  das  sie  für 
dem  neuen  jar  uffschmelzen  und  sich  alsdan  mit  e.  g.  berechnen  wolten 
und  das  ihrem  vermutten  nach  e.  g.  nach  beschehener  abrechnung 
ihnen  mer  dann  sie  e.  g.  schuldig  wurden  sein.  Nun  bette  ich  Philips 
Lembergern  bevollen,  e.  g.  diener  zu  bitten,  das  sie  uns  einen  auszug 
zustellen  wolten,  wievil  die  Strauben  kupfer  aus  dem  alten  vorradt  ge- 
macht, damit  mir  (!)  wüsten,  waran  wir  wehren.  Es  haben  aber  e.  g. 
diener  darinnen  ein  bedenken  gehabt,  solchs  von  sich  zu  geben,  doch 
gleichwol  Lembergern  gesagt,  das  die  Strauben  zum  minsten  6000  fl 
nach  uffschmelzung  schuldig  pleiben  wurden.  Ich  las  mir  aber  sagen, 
das  sy  aus  mangel  der  koln  gar  abgehangen  haben,  Do  sie  es  nun 
an  bestallung  der  kolen  wollen  mangeln  lassen  oder  villeicht  mutwillig 
einen  rest  schiffer  wolten  legen  lassen,  damit  sie  sich  desjenige,  was 
sie  e.  g.  schuldig  bliben  und  uns  herausgeben  solten,  uffhalten  mochten 
und  sagen  wolten,  sie  wehren  e.  g.  nichts  mer  zu  geben  schuldig,  sie 
betten  dann  gar  ufFgeschmeltzt,  das  wer  e.  g.  und  uns  gantz  nachteilig, 
und  liefen  die  zins  mitlerweil  uff  e.  g.,  mir  aber  miesten  des  geldes 
entrathen;  und  were  so  uff  beden  theillen  schaden  darbey.  Weil  mir 
aber  nicht  zweifelt,  e.  g.  werden  wohl  mittel  finden  wissen,  dardurch 
sie  e,  g.  darzu  bringen  können ,  das  sie  uns  künftig  neuenjarsmark 
die  5000  fl,  darmit  wir  an  sie  vorwisen,  geben  miessen,  als  ist  an  e.  g. 
mein  underthönig  bitt,  e.  g.  wollen  A^'altin  Leissen  derwegen  ernstlich 


Ko.6Ö3-504.    1561.  751 


bevhelen  und  schreiben  lassen,  das  sy  uns  mit  ermelten  5000  fl  niciit 
lenger  uffhalten.  Weil  e.  g.  mit  Yaltin  Leissen  geschlossen,  acht  ich 
für  unnötig,  das  e.  g.  Frantz  Strauben  oder  jemand  anders  derwegen 
schreiben,  sondern  allein  in  Valtin  Leissen  dringen,  irae  auch  mit 
Franz  Strauben  oder  iemand  anders  sich  ufizuhalten  nicht  gestatten,  aus 
ursach,  so  Philips  Lemberger  e.  g.  in  geheim  berichten  wurdt  E.  g. 
Werdens  auch  anders,  dann  das  es  derselben  mit  zum  besten  angezeigt 
wurd,  nicht  vorstehn.  Es  soll  auch  Lemberger  e.  g.  ein  schreyben  von 
meinem  bruder  Fridrichen,  welchs  er  uff  Antorff  zugeschickt,  über- 
antworten. E.  g.  in  underthonigkeit  zu  dienen,  bin  ich  ieder  zeit  er- 
bottig  und  ganz  willig.    Datumb  Leipzigk,  den  21*^'*  November  a°  61. 

e-  g- 

underthoniger 

williger 

Hieronymus  Kauscher. 

Außenadresse  fehlt. 

Ausfertigung   (nicht  eigenhändig)    im    Geicerk.  Archiv  zu   Eisld>en ,    Saiger- 
handel,  Paket  14,  XXXII. 


504.    1561  November  23.    Eisleben.    Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  Hieronjmus  Eauscher. 

Das  Aufschmelzen  des  alten  Vorrats  durch  die  Fercken  ist  aus  Mangel 
an  Kohlen  aufgeschoben. 

Hans  Georg  graff  und  herr  zu  Mansfeld  etc. 

ünsern  grüß  und  geneigten  willen  zuvor,  erbar,  vhester  lieber  be- 
sonder. Wir  haben  euer  schreiben,  durch  derselben  diener  Philips 
Lemperger  entpfangen,  nach  der  leng  verlesen  und  wollen  euch  hin- 
widerumb  zur  antwort  nicht  verhalten,  das  es  an  deme.  Was  wir  euch 
nicht  allein  mit  dem  alten  vorrat,  sondern  mit  mhererer  ohne  unsern 
Verderb  gedienen  können,  seind  wir  euch  zu  gnaden  zu  thun  erbottich. 
Aber  das  euch  durch  Fercken  itzo  umb  mindere  zalung,  dan  alle  merkte 
mit  zehentausent  gülden,  anmutunge  wideifaren,  ist  es  die  Ursache,  das 
wir  in  anfechtung  der  kollen,  so  wir  vor  uns  itzo  bestelt  haben,  von 
unsern  vettern  angefochten  dieser  gestalt,  daß  sie  dieselben  zu  ihrem 
idem  fünften  theil  kegen  der  costung  nicht  vorlaßen,  sondern  zu  irem 
besten  nach  laut  der  berkordnung  vorbehalten  haben  wollen,  umb  deß- 
willen  das   aufschmeltzen  uff  ein  jhar  lenger  erstreckt  muste  werden. 


752  Urkuüdenbucli  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Domit  nun  Fercke  zufriden,  haben  wir  ihme  dasselb  angezeigt,  darüber 
er  etwas  stutzig  und  solchs  zu  bedenken  genomen.  Hiermit  nun  der 
Sachen  zum  beschluß  zu  kommen  sein  mechte,  seind  wir  bedacht,  euch 
neben  Fercken  zu  bescheiden,  ungezweifielt,  ihr  wert  unsere  gelegen- 
heit  beiderseitz  bedenken  und  die  Sachen  dohin  richten,  domit  wir  und 
yhr  bleiben  und  ohne  gefhar  die  khollbestallung  zuwegen  pringen. 
Nichts  aber  dester  weniger  leit  euch  der  vorrat  zum  besten;  wost  yhr 
andere  mittel  der  kollen  halben,  die  unangefochten,  gunnen  wir  euch 
deß  zum  besten.  Das  yhr  in  einem  jhar  der  vierzigktausent  gülden 
vergnügt  und  bezalt  werden  mechtet,  daran  unsers  vertrösten  bißher, 
auch  hinfort  nichts  mangel  sein  sol.  Ob  auch  wol  andere  mehr  uns 
derwegen  angerett,  befinde  wir  doch  noch  zur  zeit  kein  schlussel.  Yaltin 
Leysen  Sachen  halben  sollen  euch  unsere  diener  beantworten.  Und 
seint  euch  mit  gnaden  und  allem  guttem  geneigt.  Datum  Eisleben,  den 
23.  November  a"  etc.  61. 

Außenadresse:  Dem  erbarn  und  vhesten  unserm  lieben  besondern  Jheronimo 
Rauschern  zu  Leipzigk  etc. 

Mundum  im   Geiverk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Palcet  14,  XXXII. 


505.    1561  Dezember  15.     Eisleben. 

Unterhandlungen  mit  Peter  Fercke  wegen  der  Uehernahme  einer  SehiiJd- 
summe  von  40  000  fl. 

Uff  was   wege   Peter  Vercke    dye  40  "^  fl   m.  g.  h.   ^QgQn 
Jheronimus  Rauschern   gegen   heberung   3000   centner   un- 
geseygert  kupper  entnemen  will. 
Gehandelt  zu  Eysleben,  den  15.  Decembris  1561. 

Mit  Peter  Yercken  hat  man  sich  verglichen,  von  dem  alten  schiffer- 
vorradt  und  von  dem  neuen  vorbehaltenen  schiffer  3000  centner  schwarz- 
kupper,  als 

1200  centner  ditz  Q2.,  1200  centner  diß  63.,  600  centner  des  64.  jars 
in  der  wage  zu  Eysleben  zu  antworten. 

Des  sollen  dye  Vercken  iden  Ey siebischen  centner  ungeseygert 
kupper,  so  eyn  margk  Erforter  gewicht  feynsilber  haldend,  mit  19  fl 
bezalen. 

Do  sichs  leyden  wolte,  solich  3000  centner  uff  der  hutten  zu 
Eysfeld  zu  seygern,  welichs  bey   den  Vergken  stehen  sol,  sol  anstadt 


Jno.  504-506.    1561.  758 


eynes  iden  centner  ungeseygert  schwarzkupper  1  centner  geseygert 
garkupper  ziisarabt  1  M  Silbers  geliebert  und  bedes,  der  centner  kupper 
Nürnberger  gewicht  mit  der  mark  Silbers  hoher  nit  dan  vor  23  fl 
bezalt,  vor  das  uberig  lot  weniger  oder  mehr  haltend  1/2  thaler  gegeben 
werden. 

Dye  Silber  halb  in  dye  muntz  zu  antworten  pro  10  fl. 

An  dyser  bezalunge  wollen  sye  m.  g.  h.  gegen  Jheroniraus  Rauscher 
mit  40"»  fl  entnemen. 

Hierüber  wollen  dye  Vercken  ufi"  iden  centner  kupper  zu  bestellunge 
der  kollen  und  ander  huttenunkost  5  fl  erlegen. 

So  aber  dye  kupper  ufF  m,  g.  h.  hutten  geseygert  werden  mochten, 
wollen  sye  zu  bestellunge  der  bley  und  allerley  seygerkosten  ufF  iden 
centner  noch  4  fl  zu  geburlicher  zeyt  auch  erlegen,  domit  also  auf  den 
fall,  so  bey  m.  g.  h.  geseygert,  auf  iden  centner  23  fl  oder,  uff  den 
andern  wegk,  do  Vergke  vor  sich  selbst  seygern  wurde,  19  fl  erfüllet 
und  vergnüget  werde. 

Actum  Eysleben,  15.  Decembris  anno  domini  1561. 

Protokoll  von  der  Hand  Christoph  Weißenfels  im  Getcerk.  Archiv  ztt  Eisld)en, 
Saigerlumfhl,  Paket  23,  IX. 


506.  1561  Dezember  20.  Augsburg.  Matthias  Manlichs 
Erben  und  Christoph  Manlich  an  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld. 

Adj  5.  Jenner  a"  62  per  Wolff  Kersten  mir  Merten  Abenrodt  ihn 
Jörgen  Scherlens  huß  über  der  mitagsmalzeit  mir  geantwort. 

Haben  in  Erfahrung  gebracht,  daß  die  Frankfurter  tatsächlich  ein 
kaiserl  Mandat  wider  sie  erlangt  hätten,  die  150^  fl  bis  xum  Austrag  der 
Sache  beim  Rat  zu  Nürnberg  zu  hinterlegen.  Und  werden  darbei  noch  ferner 
dessen  bericht,  das  sie  sich  solches  mandats  uns  zu  verclainerung  und 
nachtail  hin  und  wider  an  mer  orten  beruembt,  dasselbig  auch  etwo 
hören  oder  sehen  lassen.  Auf  der  Manlich  Gegenbericht  habe  den- Kaisei- den 
Frankfurtern  jedoch  befohlen,  das  Mandat  bis  auf  weitere  kaiserl.  Eesolution 
nicht  zu  gebrauchen;  hoffen,  daß  es  noch  gänzlich  kassiert  werde.  Bitten, 
gemeinschaftlich  mit  den  Steinachern  gegen  das  Mandat  beim  Kaiser  zu 
unrken. 

Amferiigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisld)en,  Saigerhandel,  Paket  22,  XI. 


Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVIL  48 


■JSi  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


5o:. 

Vorschläge  der  Grafen  von  Mansfeld  für  den  Tag  xu  Würzburg. 

Zu  merken,   warumb  und  aus  was  beweglichen    Ursachen 

die  wolgebornen  und  edlen  fLückeJ 

gegen   der  Steinachischen  geselschaft,  auch  iren  anhengern 

der  Frankfurtern  und  letzlich  gegen  Manlichen  in  schulden 

gewachsen. 

Erstlich  haben  die  Steinachischen  geselschaft  [Lücke]  feur  von 
den  huttenmeistern  ungeverlich  vor  [Lücke]  jarn  bekommen  und  den 
handel  also  gefuert,  das  sie  nit  allein  die  geburlichen  zehenden,  sonder 
auch  die  anderthalben  gülden  aufschlag  uft  jeden  centner  kupfer  willig- 
lich geraicht. 

Gegen  disen  anderthalben  gülden  haben  die  graven  bemelten  und 
andern  hendlern  bewilliget,  was  inen  bei  den  huttenmeistern,  item  im 
berk-  und  kolhandel  ausstiend,  als  die  gewerkschaft  schiffer  und  kol- 
bestallung  belangend;  dise  beschwerden  und  schulden  weiten  ir  g.  in 
abtretung  der  feur  alle  uff  sich  nemen. 

Als  nun  darüber  die  gepeude  des  berkwerks  samt  bekostigung 
ains  überflüssigen  Vorrats  und  furleihung  an  parem  gelt  den  graven 
gestigen  und  sich  dessen  die  handler  beschwerd  befunden,  haben  sie 
den  handel  den  graven  aufgeschrieben  und  bezalung  vermog  obberurter 
der  graven  einlassung  und  unbedachten  schadloshaltung  begert. 

In  welcher  irer  vordrang  sie  haben  angeben  ungeverlich  bei  drei- 
malhunderttausent  gülden. 

Weil  aber  die  graven  nit  allein  das  gelt  nit  gehabt,  sonder  auch 
an  eingeraumptem  vorrat,  huttenwerk  und  allem  redlichen  werde  nit 
über  [Lücke]  fl  würdig  befunden  und  nun  getrungen  worden,  das 
berkwerk  zu  irer  g*"  selbs  und  gemainer  Christenheit,  furnemlich  aber 
Teutscher  nacion  wolfart  als  ein  hohe  gäbe  gotts  nit  verligen  zu  lassen, 
haben  ire  gnaden  weilend  doctor  Keinharden  von  Lobschwitz  seligen 
die  Sachen  vertrauet,  welcher  mit  Mathesen  Manlich  seligen  zu  Augs- 
purg  und  sein  mitverwanten  einen  neuen  contract  getroffen  dergestalt, 
das  sy  den  Steinachischen  (daran  sie  ire  mitgeselschafter  die  Frank- 
forter  gewisen)  hundert  und  funfzigk  tausent  gülden  bezalen,  damit 
auch  also  die  graven  und  Steinachischen  von  inen  den  Frankfortischen 
geledigt  werden  selten,  auch  mit  der  Manlichen  versprechen  und  zu- 
sagen anstadt  der  angewiesenen  anderthalb  hunderttausent  gülden  sollen 


i^o.507.    1561.  755 


sie  den  graven  ihre  verschreibiing  ledigen  und  den  graven  zu  banden 
stellen,  welchs  nicht  gesehen. 

So  nun  die  ^lanlich  gar  ain  geschwinden  uberbeschwerlichen 
handel,  den  Lobschwitz  in  dem  schwern  gewicht  und  sonst  nit  ver- 
standen, für  sich  verraaint,  haben  sy  bemelten  Frankfortern  ain  neuen 
pact  angepoten  und  sich  mit  inen  verglichen,  jerlich  und  vier  jhar  lank 
zwelftausent  gülden  Interesse  zu  geben  und  dan  volgent  alle  jar  funf- 
undzwanzigktausent  gülden  uff  Michaelis  am  heuptgut  und  je  acht 
gülden  von  der  ganzen  heuptsiimma  abzukürzen  und  zu  verzinsen. 

Dazwischen  ist  aber  furnemlich  zu  bedenken,  das  die  graven  und 
Steinachischen  vor  dem  churfursten  zu  Sachsen  wegen  des  hinderstands 
in  tagleistens  gewachsen  und  doch  verabschidt  worden,  das  sie  die 
graven  bemelter  geselschaft,  darunder  die  Frankforter  als  mitglider  auch 
gewesen,  jerlich  nit  mehr  dann  zwelftausent  gülden  und  je  fünf  aufs 
hundert  abkurzen  sollen. 

Itzt  aber  ist  zu  "Wien  zwischen  den  graven  und  Manlichen  ain  ab- 
schied ergangen  laut  gegenwertiger  copey  mit  A  bezeichent. 

Wiewol  nun  ire  gnaden  unbeschwerd  sind,  die  Manlich  zu  ent- 
nemen,  so  will  doch  iren  gnaden  beschwerlich  fallen,  das  ir  gnaden 
dem  neuen  Manlichschen  anpieten,  welches  die  Manlich  gegen  den  Frank- 
fortern  gethan,  als  in  sechs  jarn  hundert  und  funfzigktausent  gülden, 
mit  acht  gülden  uffs  hundert  zu  verzinsen  und  abzukurtzen,  auch  selten 
ain  benuegen  leisten,  weil,  wie  obenberurt,  der  Manlich  contract  gefallen, 
darzu  den  graffen  keine  verschreibung  über  die  hundert  und  funfzigk 
tausent  gülden  noch  nit  uberantwort,  auch  dieselbe  summa  mit  der 
Steinacher  summa,  wie  zuvorn,  eine  schuld,  corpus  oder  gesellschaft 
wirt,  sondern  uffs  ergst  geacht,  hoffen  ire  gnaden  nit  mehr  schuldig  zu 
sein,  dan  wie  vor  dem  churfursten  zu  Sachsen  vertragen  worden  ist. 

Zudem  heften  ire  gnaden  numer  die  gelegenheit  zu  erwarten,  biß 
der  keyserlich  deputirt  fürstlich  commissari,  der  bischof  von  Wirtzburg 
hertzog  in  Franken,  die  parteien  vermog  keyserlichen  decrets  fur- 
boschaidet,  vor  des  gnaden  und  auch  sonst  man  den  Frankfortern  den 
reyen  nach  lang  genug  machen  kont. 

Noch  dann,  dieweil  ire  gnaden  als  christliche  und  lobliche  graven, 
ungeacht  in  was  merklichen  abgang  und  schaden  ire  gnaden,  weil  sie 
die  hendel  selbst  haben  müssen  annemen,  in  vil  weg  geraten,  etlichen 
p(>rsonen,  den  Steinnachischen  zugethan,  mit  gnaden  genaigt,  denen 
auch  an  befurderung  der  Sachen  so  vil  gelegen,  wa  es  in  die  harr 
gespilt  werd,  das  sie  darob  in  beschwerlich  verderben  fallen  mochten, 
oder  sy  aber  sonst,   nemlich  die  alten  Stainachischen  und  Frankforter, 

48* 


756  Ürkundenbuch  zur  Geschickte  des  Mansfeldischen  SaigerliandelB. 


SO  itzt  getrent  seien,  widerunib  für  ainen  man  stuenden,  dadurch  meine 
gnedige  herrn  inen  abermaln  bei  vierzigktausent  gülden  verrat  vor  allen 
dingen  einräumen  muester,  den  doch  sonst  ire  gnaden  mit  pesserer 
gelegenheit  zu  nutz  bringen  konden. 

So  ist  für  ratsam  angesehen  (in  höchsten  erwegen,  daß  die  alten 
Steinachischen  iren  zwelfjarigen  Frankfurtischen  mitgeselschaftern  durch 
Moshauern  kain  rechnung  thun  können  und  also  gewis  nit  über  den 
halben  teil  ihrer  noch  aussteender  hauptgutter  bey  inen  gewinnen 
oder  finden  mögen,  wievil  jar,  mue  und  uncosten  sie  noch  darauf  legen 
muesten),  das  durch  ain  dritte  person,  so  für  sich  selbs  der  Sachen  un- 
verwant  und  unverdächtig  were,  unvermerkte  anrsgung  bey  ihnen  zu 
Frankfort  geschehe  laut  der  copey  mit  B  singnirt,  es  wurde  nun  eben 
schriftlich  oder  mundlich  also  solHcitirt,  so  were  doch  darüber  zu 
hoffen,  die  Frankfurter  wurden  in  sich  selbst  geen  und  meinen  gnedigen 
herrn  oder  dem,  so  es  anbrecht,  in  antwort  dermassen  begegnen,  daß 
es  meinen  gnedigen  herren  treglich  und  sie  inen  selbs  nit  fürs  liecht 
stunden. 

Und  nachdem  sy  wol  wissen,  das  sy  sich  gegen  der  alten  Stei- 
nachischen gesellschaft,  wie  oblaut,  gewißhch  des  halben  tails  irer 
hauptguter  verlusts  zu  bevarn  und  zudem  noch  vil  zeit,  uncosten,  mue 
und  arbait  gehört,  ee  sy  ir  irrung,  rechnung  und  dysputation  erörtern, 
als  es  auch  noch  wol  widerumb  für  der  Ro.  kay.  mayt,  den  churfurst- 
lichen  commissarien  oder  zu  rechtlicher  erorterung  under  inen  gelangen 
mag  etc.,  ist,  wie  vor  angeregt,  zu  hofifen,  sy  die  Frankforter  selten  sich 
mit  zumlichem  nachlaß  an  bemelten  iren  hauptgutern,  oder  da  sy  es 
ye  weiten  beharren,  gantz  on  alle  Verzinsung  ungevarlich  ains  jars  uff 
lO*"  oder  12000  fl  erclern. 

Oder  ee  den  halben  tail  an  hauptgut,  weil  das  stiend,  zu  verzinsen 
und  den  andern  halben  tail  un verzinst  ungevarlich  in  sechs  oder  7  jarn 
den  schiristen  abzukürzen,  dermassen  bedenken  und  einlassen,  auf  das 
sy  der  grosten  irrung  und  verlust  bei  der  alten  Stainachischen  gesell- 
schaft mochten  durch  dise  mitl  übrig  bleiben  und  vertragen  werden. 

Und  wie  man  ungevarlich  auf  dergleichen  mitel  und  wege  zur 
handlung  keme,  selten  die  Frankfortischen  von  den  graven  der  betagten 
termin  gnedig,  aufrecht  und  redlich  und  ee  mit  gewaltiger  assecuration 
ir  der  Frankfortischen  nachpauren  etc.  versorgt  und  versichert  werden, 

Entwurf  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerliandel,  Faket  14,  XXXII. 

Auf  der  Bückseite :  1561.  Uff  die  Ff.  summa  forschlack,  so  im  fall  der  nicht- 
haltung  vorzunemen.    No,  59. 


No.  507-508.    1561.  757 


508.  [1561.] 

Würzburger  Vertragsmtiourf. 

Wir  mit  namen  Claus  Brum  zu  Franckfurt,  Jheronimus  Rauscher 
zu  Leipzigk  für  uns,  Wilhelm,  Albrecht  und  Hans  die  Reiffenstein  für 
uns  und  als  gewalttreger  unser  geschwistern ,  Michel,  Christoff  und 
Caspar  die  Meyenburg  für  uns  und  als  gewalttreger  unser  mutter  und 
geschwistern,  Christoff  Moshauer  und  Christoff  Reinicke  für  uns  und 
als  gewalttreger  alle  weilend  Hansen  Reinicken  zu  Mansfelt  seligen 
gelassen  erben  bekennen  und  thun  kunt  für  uns  und  unser  aller  erben 
öffentlich  mit  dissem  brief:  nachdem  die  wolgebornen  und  edlen  hern 
her  Hans  Georg  und  her  Peter  Ernst  gebruder  graven  und  hern  zu 
Mansfeld  edle  hern  zu  Heldrungen  etc.  unser  gnedige  Herrn  des  ver- 
schinen  sieben  und  funfzigisten  jhars  den  achtbarn  hochgelarten  und 
erbern  hern  Clausen  Stalburger,  hern  Johan  Glauburg,  bede  der  rechte 
lioctorn,  auch  Hansen  Gedern  und  andern  iren  mitverwanten  allen 
burgern  zu  Frankfurt  am  Mein  als  unsern  mitgeselschaftern  des 
Steinacher  seigerhandels  in  abkurzung  der  suma,  so  wolgedachte  unser 
gnedige  hern  uns  sambtlich  in  clarer  abrechnung  schuldig  worden,  bei 
den  Manlichen  von  Augspurgk  mit  einhundertundfunfzigtausent  gülden 
beiden  geselschaften  zu  gut  angewisen,  und  aber  nechstgemelte  unsere 
mitgeselschafter  sich  hernach  berurter  summa  dermassen  angemast,  als 
ob  sie  damit  vor  iren  anteil  heuptguts  genzlich  abgelegt  sein  solten, 
welches  doch  irer  uns  gegebnen  Obligation  (indem  das  sy  bei  uns  bis 
zum  ende  uff  gewin  und  verlust  steen  und  bleiben  wolten)  gar  zu- 
wider, wir  auch  nicht  schuldig  seind,  sy  solchergestalt  von  uns  ab- 
sondern zu  lassen,  aus  welchem  erfolgt,  das  die  Romische  key serliche 
mg'  unser  allergnedigister  herre  darinnen  durch  irer  m'  hirzu  sonder- 
li(ihe  verordente  statliche  rethe  gutliche  handlung  haben  furnemen 
lassen,  damals  unter  anderm  abgeredt  und  gewilligt,  das  wolgenante 
graven  beneben  uns  die  Manlich  gegen  gedachte  unser  mitgeselschafter 
der  angewisen  einhundertundfunfzigtausent  gülden  halben  genzlich 
vortretten  und  schadlos  halten  sollen,  wie  dan  ir  key:  m'  zu  gutlicher 
ader  rechtlicher  abhelfuug.  disses  spalts  den  hochwirdigen  fursten  und 
hern  hern  Friderichen  bischofen  zu  Wurtzburgk  herzogen  zu  Franken 
unsern  gnedigen  hern  zu  commissarien  allergnedigist  erkent  und  ver- 
oident,  das  wir  dem  allem  nach  mit  zeitigem  rath  und  wolbedachtem 
muth  uns  herwider  mit  wolermelten  unsern  gnedigen  hern  graf  Hans 
Georgen  und  graf  Feter  Ernsten  zu  Mansfeld  für   sich,  ir  g.  brudern 


758  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


und  jungen  vetter  nachvolgender  puncten  bestendigklichen  vereinigt 
und  verglichen  haben  und  thun  das  hirmit  für  uns  und  craft  tragenden 
gewalts  vor  unsere  mitvervvouten  und  unser  aller  erben,  nemlich:  Wo 
wir  in  der  gute  oder  zu  recht  (wie  wir  uns  dan  unzweiffelich  versehen) 
erhalten  wurden,  das  die  vorgenanten  doctor  Stalburger,  doctor  Glau- 
burgk,  Hans  Geder,  und  wer  disfals  zu  ihnen  gehört,  mit  den  uber- 
wisenen  einhundertundfunfzigktausent  gülden,  und  was  sy  mitler  zeit 
von  den  Manlichen  an  Interesse  darauf  empfangen,  wider  zu  uns 
tretten  und  des  handeis  ir  Obligation  nach,  und  wie  in  solchen  gesel- 
schaften  breuchlich  und  billich,  zu  gewin  und  verlust  auswarten  sollen, 
das  uff  solchen  fahl  die  obberurten  einhundertundfunfzigtausent  gülden, 
so  die  Manlich  unsern  mitgeselsc haftern  zu  Frankfurt  von  der  graven 
wegen  heften  ablegen  sollen,  zu  dem  andern  rest,  so  ir  g.  uns  vermug 
gehaltner  abrechnung  schuldig  worden,  sollen  geschlagen  und  also  an 
der  ganzen  zusamengeschlagenen  summa  laut  des  Vertrags,  so  durch  den 
churfursten  zu  Sachsen  etc.  unsern  gnedigisten  hern  aufgericht,  jerlich 
12°'  fl  uff  zwen  termin,  als  alweg  des  Leiptzigischen  oster-  und  michels- 
markt  jeden  besonder  an  der  heuptsumma  sechstausent  gülden  bis  zu 
endlicher  abzalung  der  ganzen  summa  gegen  geburlichen  quitantzen 
sollen  erlegt,  bezalt  und  das  hundert,  so  vil  von  einem  termin  zum 
andern  ansteen  bleibt,  mit  funffen  verzinst  werden.  Damit  aber  der 
zwanzigtausent  gülden  halben,  so  vermug  itzt  berurts  Dresdischen 
Vertrags  uff  sonderlich  termin  und  Verzinsung  gestelt,  der  mißverstand 
aufgehoben,  so  ist  abgeredt,  das  solche  summa  auch  zu  der  andern  in 
eine  abzalung  und  Verzinsung  sol  geschlagen  werden ,  doch  sovern 
uns  ausser  erzelter  termin  die  graven  ir.  g.  bewilligung  nach  in  ab- 
kurtzung  der  gantzen  summa  durch  ein  vorrat  schifers  oder  in  ander 
annemliche  wege  virzigtausent  gülden  forderlich  vergnügen  und  be- 
zalen.  Und  ob  sich  unser  mitgeselschafter  zu  Frankfort,  da  sy  wider 
zu  uns  tretten  musten,  widder  disse  unser  vergleichung  und  bewilligung 
setzen  und  ein  schleunigere  abzalung  begern  wurden,  uff  den  fahl 
wollen  wir  bei  ihnen  nit  stehen,  sondern  wolermelte  unser  gnedige 
herrn  disfals  vor  alle  weitere  Zuspruch  gegen  sy  und  idermennigkUch 
entnemen  und  genzlich  schadlos  halten,  also  das  ire  g,,  derselben 
bruder,  junger  vetter  und  ir  g.  erben  bis  zu  völliger  abzalung  der 
ganzen  summa  jerlich,  wie  obengeraelt,  nit  mehr  dann  zwolftausent 
gülden  an  der  heuptsumma  zu  bezalen  und  des  hinderstellig  albeg  fünf 
pro  c°  zu  verzinsen  schuldig  sein  sollen. 

Im  fahl  aber  da  unser  mitgeselschafter  zu  Franckfurt  gutlich  odei 
rechtlich  erhalten   wurden,  das   ihnen   die  angezogen   einhiindertund- 


No.  508-509.    1561.  759 


funfzigktausent  gülden  allein  zustendig,  so  sollen  und  wollen  wir  als- 
dan  schuldig  und  pflichtig  sein,  uns  dessen  auch  hirmit  creftigklichen 
verbunden  haben,  uns  derwegen  mit  ihnen  geburlich  zu  vergleichen 
und  wolgedachte  graven  gegen  sy,  auch  die  Manlich  zu  entnemen  und 
schadlos  zu  halten  und  uns  an  abzalung  heuptsumma  und  zins  uff 
obberurte  termin  genuegen  zu  lassen.  Welchs  wir  bei  unsern  waren 
Worten,  trauen  und  glauben  hirmit  unwidderruflich  versprechen  und 
zuesagen  und  dawider  nichts,  wie  solchs  mocht  für-  und  ausbracht 
oder  erdacht  werden,  gebrauchen  noch  furwenden  wollen,  alle  geferde 
ausgeschlossen.    Zu  warem  urkunt  — . 

Abschrift  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  14,  XXXII. 


509.    1561. 

Berechnung  des  jährlichen  Nutzens  von  5000  Ztr.  Rohkupfer. 

4-  1561  + 

Diser  zeit  wurd  das  fuder  Schiffern  unter  Hfl  beder  ende  zu 
Mansfelt  und  Eisleben  nicht  erzeuget;  so  muß  man  zu  einem  fuder 
2V2  fuder  koln  haben,  tut  3V2  A  und  zu  gemeinem  Unkosten  aufs 
fuder  IV4  fl;  suma,  das  1  fuder  kost,  tut  15^,4  fl. 

Wann  nun  der  vorlagk  zu  ider  und  rechter  zeit  geschehe,  were 
zu  hoffen,  das  zu  Mansfelt  2000  fuder  und  zu  Eisleben  1600  fuder  zu 
erlangen  sein  solt.  Weil  dann  das  fuder  zu  Mansfelt  1 1  '2  centuer  und 
zu  Eisleben  H'^  centner  gibt,  konte  des  jars  wol  5000  centner  kupfer 
gemacht  werden. 

Dieweil  dan  m.  g^«"  herren,  wie  der  handel  itzo  geschaffen,  des 
seigerns  keinen  gewin  haben,  were  innen  nicht  bessers,  dann  das  sie 
den  1/2  ader  1/4  jar  faren  ader  anstehen  liesen  und  verkauften  die 
kupfer  ungeseigert,  geben  den  centner  mit  der  fein  M,  haltend  pro  18  fl, 
bis  das  man  widerumb  zur  macht  keme. 

Nun  wurd  befunden,  das  der  centner  kupfer  durchaus  einer  dem 
andern  zu  gut  18  lot  helt;  das  wer  der  centner  mit  den  2  übrigen 
loten  umb  19  fl.  Demnach  machen  bemelte  5000  centner  an  gelde 
95000 fl.  Den  Unkosten,  als  auf  3600  fuder  schifern  zu  15^,4  fl  darvon 
abgezogen,  blib  m.  g.  hern  jerlicher  nutzung  vom  berkwerk  tut  38300  fl. 


7  60  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Und  wurd  nit  gezweifelt,  wan  die  vorlege  also  in  schwank  gesetzt, 
es  solte  ides  fuder  iinib  2  fl  neher  dan  itzo  erzeugt  werden,  tut  7200  fl. 
Summarum  tut  45500  fl. 

Aufzeichnung  im  GewerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


510.    1562  Januar  7.    Eisleben.     Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  die  Manlich  zu  Augsburg. 

Antwort  auf  das  Schreiben  vom  20.  Dezember:  Hofft,  der  Kaiser  werde 
der  angefangenen  reehtfertigung  zwuschen  Steinacher  und  iren  mit- 
geselsohaftern  den  Frankforfern  iren  lauf  und  orterung  lassen.  Sein 
Kanzler,  der  noch  in  Pi'ag  sei,   werde  am  Hof  in  diesem  Sinne  tätig  sein. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22,  XI. 


511.  1562  Februar  4.  Leipzig.  Erasmus  von  Konritz, 
Oberhofrichter,  Abraham  von  Bock,  Franz  Kram, 
Sebastian  Hillinger,  der  Hechte  doctores,  und  Yalten 
Leise  zu  Leipzig  an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Bitten  ihn,  zu  bewirken,  daß  Christoph  Mosliauer  zu  dem  auf  den 
23.  Februar  nach  Leipzig  angesetzten  Verhörstage  in  der  Streitsache 
zwischen  Graf  Christoph  von  Mansfeld  und  der  Steinacher  Gesellschaft 
erscheine. 

Ausfeirtigung  im  Gewei-k.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  16,  XXXIII,  2. 


512.  1562  Februar  5.  Prag.  Kaiser  Ferdinand  an  die 
Grafen  Hans  Georg,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer, 
Hans  Ernst  und  Peter  Ernst  und  die  Vormünder  des 
unmündigen  Sohnes  Graf  Philipps  von  Mansfeld. 

Ladet  sie  auf  den  10.  Mai  an  den  Kaiserlichen  Hof  zur  Erörterung, 
Schlichtung  oder  Entscheidung  des  Streites  zwischen  dem  Rat  der  Stadt 
Frankfurt  und  den  Manlichen. 

Ausfertigung  mit  eigenhändiger  Unterschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerhandel,  Paket  22,  X. 


No.  509-513.    1561—1562.  ^61 


Ibid. 
1562  Äp-il  4.    Prag. 

Kaiser  Ferdinand  an  dieselben: 

Bürgermeister  und  Bat  der  Stadt  Frankfurt  Jiaben  mit  furwendung 
allerhand  Ursachen,  warumb  inen  dieselb  einzugeen  bedenklich,  die 
gütliche  Unterhandlung  zuerst  abgelehnt:  Auf  weiteres  Ersuchen  werden  sie 
jedoch  schließlich  einwilligen  zu  eischeinen;  dann  soll  Malstatt  und  Tag 
den  Grafen  mitgeteilt  werde?!. 

Attsfertigung  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22,  X. 


513.  1562  Februar  7.  Frankfurt  a.  M.  Thomas  Lem- 
berger  an  die  Mansfeldisehen  Befehlshaber  des  Eis- 
feldischen Saigerhandels  Wolf  Roth  und  Herten 
Obenrot. 

Lieferung  von  Kupfer  an  Adrian  von  Hielß.  Ausbleiben  der  Blei- 
lieferung von  Adrian  von  Hielß,  Arnt  Pastor  und  Bernhard  Leutenbach. 
Bleikauf  bei  Johann  Mosen.  Kupferlieferungen  an  M.  Hertens  und 
Fereke.  Ankauf  eines  eisernen  Ofens  für  die  Hütte.  Die  nachgelassenen 
Schulden  von  Lembergers  verstorbenem  Vater.  Versuche  Lembergers,  eine 
Anleihe  von  3500  fl  in  Frankfurt  aufzutreiben. 

Mein  gantz  underthenig  und  willig  dienst  seint  euch  iderzeit  bevor, 
ehrnveste  und  forsichtige  und  weise  gonstige  gebietende  herrn.  Euer 
schreiben,  des  dattum  4.  Jener  a*^  62  in  Leyptzig,  ist  mir  wol  behendigt 
und  demselben  Inhalt  nachgesetzt,  nemlich  daß  ich  dem  Adrian  von 
Hielß  die  100  centner  kupfer  habe  volgen  laessen,  er  aber  biß  uff  diesse 
stund  kein  pfund  bley  geliefert,  welches  denn  dem  handel  zu  grossem 
nachteil  geradten  wierd.  So  habe  ich  dem  Arnd  Pastor  auch  heftig 
derhalben  geschrieben;  und  waß  mir  sein  dieuer  daruff  zu  antwort 
giebt,  habt  ir  hiemit.  Desgleichen  habe  ich  zeitung,  daß  noch  keines 
zur  stette,  da  sie  sollen  ingeladen  werden,  kommen  ist,  also  daß  ich 
keinen  rat  weiß,  wie  man  zum  bley  kommen  mögt  Darzu  soll  Bern- 
hart Leuttenbach  den  Fercken  bley  liefern,  welches  denn  auch  nit 
geschieht.  Es  schreibt  der  factor  heftig  teglich  umb  bley;  und  hab 
derhalben  vor  gutt  angesehen,  dieweil  die  grosse  nottorft  vorfelt,  habe 
ich  bey  Johann  Mosen  kauft  erstlich  Q2^ .,  centner  24  h,  wellche  Cuntz 
Keuschel   vor   14  tagen   uff  die    hutten   gefurt.    So   schreibt   mir  der 


762  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mausfeldischen  Saigerhandels. 


factor,  wo  sie  solche  bley  nit  gehapt,  hatten  sie  müssen  kalt  liegen; 
und  derhalben  sein  rat,  daß  ich  derer  mer  kaufen  solle.  Habe  der- 
halben  den  rest,  so  noch  alhie  gelegen,  als  nemlich  82^/2  centner  50  h, 
vollent  angenomen,  den  centner  umb  55  batzen,  uff  die  meß  zu  bezalen 
mit  kupfer  oder  gelt  Solche  bley  wierdt  Kuntz  uff  negesten  sonntag 
uffladen,  ufi  die  hutten  zu  fiiren.  Und  weis  alsdenn  keine  bley  mer 
alhie  vorhanden  oder  auch  zu  kaufen.  Wo  die  bley  von  Adrian  oder 
dem  Leuttenbach  nit  ankommen,  werden  wir  übel  stehen. 

Waß  nun  die  kupfer  anlangt,  thue  ich  euch  berichten,  daß  man 
dem  Adrian  von  Hielß  noch  200  centner  zu  liefern  schul tig  ist.  So 
liegen  itz  uff  datto  163  centner  alhie  in  der  wag  und  denn,  was  Keuschel 
diesse  reiß  bringen  wierd,  also  daß  ich  beynahe  dem  Adrian  seine 
lieöerung  tun  konde,  wan  er  die  bley  vorhanden  hette.  Sein  factor 
helt  wol  stetig  bey  mir  an,  aber  ich  halt  mich  euerm  schreiben  gemeß. 
Wie  ich  mich  aber  weiter  darinnen  halten  soll,  das  wollet  mich  ver- 
stendigen.  Als  vil  aber  anlangt  Herten  Hertens  100  centner,  darfor 
Brom  gutgesagt,  hapt  ir  euch  zu  erinnern,  daß  in  vergangner  herpst- 
meß  ime  2  centner  22  h  ist  zu  vil  geliefert,  welche  er  uns  wieder  hatt 
müssen  gut  tun.  Uff  solche  kupfer  hab  ich  ime  seine  lieferung  getan, 
daß  die  100  centner  geliefert  siend.  Aber  der  Schweitzer  zaigt  an,  daß 
ime  die  Hannlich  noch  von  etzlich  bley  zu  wegen  8  fl  zu  tun  schultig 
und  uff  uns  gewiesen.  Will  derhalb  die  2  centner  22  h  kupfer  nit 
wieder  zustellen,  biß  so  lang  ime  die  8  fl  vergnügt  siend.  Ich  habe 
aber  ime  uff  die  zwen  centner  seinen  rest  abgewegen ;  wil  den  nit  an- 
nemen  und  hat  woll  4  wagen  alda  gelegen,  wie  er  denn  noch  alda 
liegt.  Weis  nit,  wie  ich  mich  darinnen  halten  soll;  habe  es  H.  Hertens 
diener  selbst  angezeigt.  Ferner  meldet  ir,  daß  sich  die  Ferken  be- 
clagen,  daß  ime  wenig  kupfer  zukommen.  Da  weiß  ich  euch  keinen 
sonderlichen  bericht  uff  zu  tun,  denn  der  factor  uff  der  hutten  die 
kupfer  alwege  teilt;  und  waß  inen  geburt,  schickt  er  irem  factor  zu 
under  irem  zeichen,  desgleichen,  waß  u.  g.  h.  zustendig,  auch  under 
demselben  zeichen  mir. 

Was  den  eysern  offen  anlangt,  tue  ich  euch  zu  wiessen,  daß  der, 
davon  ich  euch  gesagt,  dieweil  ich  zu  Leiptzig  gewest,  ist  verkauft 
worden.  So  ist  nichts  in  der  zeit  alhie  gewest  denn  alt  rostig  ding. 
Ich  hab  aber  einen  kauft;  will  denselben  bey  erster  fuhr  uff  die  hutten 
senden. 

Unsers  vatter  seligen  schuldigen  schulden  belangent  kann  ich 
weiter  kein  antwort  geben,  den  wie  ich  zuvor  auch  geton  habe.  Meine 
geschwiester  wollen  nichts   darmit  zu   tun  haben;  so  ist  mir  solches 


No.513.    1562.  763 


allein  zu  tun  unmuglich.  Waß  aber  mein  teil  anlangt,  will  ich  gern 
mit  der  zeit  abverdienen.  Wir  haben  von  unserni  vatter  nichts  geerbt 
und  seiner  gutter  keine  eingenomen. 

Ferner  meldet  ir,  ob  ich  3500  fl  ufi  Invocavit  mogte  in  Frankfurt 
bekommen,  solte  dargegen  so  vil  kupfer  bar  zuck  umb  zugk  geliefert 
werden,  den  centner  umb  16^2  fl  zu  16  batzen.  Darufi"  wollet  bericht 
sein,  daß  ich  etzlichen  solches  angebotten  und  mir  einer  daruff  geant- 
wort,  daß  der  drott  ser  abgeschlagen  und  noch  teglich  abschlegt  Wolt 
die  kupfer  nit  gern  umb  16  fl  anneinen  und  sey  ime  derhalben  nit  zu 
tun.    Was  mir  aber  die  andern  antworten  werden,  weis  ich  nit. 

Ferner,  gonstige  herrn,  als  ich  diessen  brief  habe  geschrieben,  ist 
ein  schieffman  kommen  und  angezeigt,  daß  er  100  centner  bley  innen 
habe,  welche  dem  Bernhart  Leuttenbach  zustendig.  Aber  dieselben 
werden  dem  Fercken  zukommen.  So  schreibt  mir  der  factor  von  der 
hutten,  ich  solle  fleiß  vorwenden,  daß  ich  dem  Bamberger  100  centner 
möge  inladen.  Bin  derhalben  willens,  solche  100  centner  uff  Bambergk 
gehn  zu  lasen,  wie  ich  denn  solches  dem  factor  auch  vermelden  tue. 
und  weis  e.  e.  itz  mer  nit  zu  schreiben,  denn  euch  iderzeit  dienst- 
lichen willen  zu  leysten,  erkenne  ich  mich  schuldig.  Thue  euch  under 
den  schütz  des  allmechtigen  befellen.  Dattum  Frankfort,  den  7.  Febreer 
a"'  62. 

e.  e. 

dienstwilliger 

Thomas  Lemberger. 

Äußetiadresse :  Den  ehrnvesten  forsichtigen  und  weisen  herrn  Wolf  Rotten 
und  Herten  Abentrodt  Mansf eltischen  befelchhaber  des  Eysfeltischen  seyger- 
handels  meinen  gebietenden  herrn  zu  handen. 

Äusfei-tigung  im  GetcerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  SaigerJuindel,  Paket  25,  XII. 

Mit  folgender  Beilage: 
1562  Januar  21.    Köln. 

Ärnolt  Pastors  Diener  an  Thomas  Lemberger. 

Laus  deo  anno  1562  adj  21.  Jenner  in  Collen. 
Meinen  ganz  willigen  dinst  nach  vermugen  iderzeit  zuvor,  ersamer 
gunstiger  weiser  her.  Euer  schreiben  von  15.  ditto  ist  mir  in  abwesen 
meines  herrn  wol  worden  und  hab  daselbig  von  inhaltz  woll  vernomen. 
Dorufi  soUent  bericht  sein,  daß  ich  sollichs  euer  begeren  meinem  herren 
auf  Antorff  geschrieben  haben.  Was  mir  nun  darauf  von  ime  für 
beschait  wirt,   das  will  ich  euch  mit  negster  potschaft  zu  wisen  dhiin. 


764  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  iSaigerhandels. 

Was  die  hinderung  der  pleiliffrung  sei,  wertt  ir  hernacher  woll  ver- 
nhemeD.  Und  sonsten  nichts.  Dan  bevellen  euch  hiemit  dem  almech- 
tigen.    Datum  in  eil,  wie  oben. 

e.  w. 

E.  M. 

Arnnolt  Pastors  dienner. 

Außenadresse:    Dem   ersamen  und   weisen  Thomas  Limperger  meinem  gun- 
stigen üben  herren  in  Frankfurt. 

Ausfertigung  (Beilage  zu  Lembergers  Brief  an  Roth  und  Obenrot  vom  7.  Febr. 
1562)  im  Geweric.  Archiv  zu  Eiskben,  Saigerhandel  Faltet  35,  XII. 


514.  1562  Februar  13.  Augsburg.  Matthias  Manlichs 
Erben  und  Christoph  Manlich  an  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld. 

Antwort  auf  das  Schreiben  vom  7.  Januar.  Fürchten  nach  den  vom 
kaiserlichen  Hof  erhaltenen  Nachrichten,  daß  den  Frankfurtern  doch  ge- 
stattet werde,  von  dem  Mandat  Gebrauch  zu  machen.  Alsdann  würden 
die  Manlich  laut  dem  Wiener  Vertrage  die  Grafen  und  die  Steinadler  um 
Schadloshaltung  ersuchen  müssen.  Bitten,  noch  einmal  beim  Kaiser  gegen 
das  Mandat  zu  wirken. 

Ausfertigimg  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22,  XI. 


515.  1562  März  20.  Meschede.  Bergmeister  Johann 
Braun  an  [die  Verordneten  des  Saigerhandels  zu 
Eisleben]. 

Legt  dar,  wie  er  durch  seine  Bergwerksunternehmungen  (Silber, 
Kupfer,  Blei)  in  Schulden  geraten  sei  und  macht  Vorschläge,  wie  sich  Graf 
Hans  Georg  von  Mansfeld  durch  Beteiligung  an  diesen  ins  Stocken  ge- 
kommenen Unternehmungen  für  seine  Fordernngen  entschädigen  könne. 
Bittet,  ihm  anderenfalls  seine  Schulden  zu  fristen. 

Achtbar  und  erbar,  mein  gevlissen  freundlich  und  ganz  willig  dinst 
seint  e.  achtb.  gunsten  mit  höchstem  vleiß  jeder  zeit  meines  vormogens 
zuvor  bereit.  Hochgunstige  herrn  und  vortraute  guete  freunde,  zweivels 
ane,  eur  achtbar  gunsten  werden  sonderlich  von  derselben  und  auch 
meinen  gnedigen  hern  etc.,  das  ire  gnaden  mich,  so  vil  muglich,  zu 


Ko.  513— 515.    1562.  765 


erhebuDge  chiirf.  gd.  bergwergk  alhie  in  "Westvhaln  gnedigklich  pro- 

movirt  und  gefordert  haben,  indeme  rair  auch  erstliehen  der  meiniinge, 
daß  die  pley  alhie  im  einkauf  etwas  neger  dau  in  Frankfort  oder  Colin 
sollten  zu  erlangen,  befehlicb  zum  einkauf  aufgetragen  worden.  Und 
ob  ich  wohl  vornemlich,  was  solche  factorey  belanget,  got  weiß,  allen 
vleiß  Torgewanth,  so  hab  ich  doch  dorinnen  so  vil,  daß  solchs  mehr 
zu  schaden  dan  zu  fromen  gereichen,  vermergkt  und  alspalt  treulich 
widerraten,  wiewohl  es  numehr  mit  einbringunge  der  schulden  mit 
gottes  hülfe  keinen  mangel  haben  wirf.  Was  aber  die  erhebunge  daß 
bergkwerg  (!)  belangende,  hab  ich  gleichergestalt  keinen  vleiß  an  mir 
erwinden  laßen.  Und  nachdem  ich  nach  ausgehunge  chfr.  g.  bergfrei- 
heiten  und  ordnunge  sambt  allem  andern  gnedigen  vorhaben,  limmu- 
tationen  und  nachlassunge  vieler  puncten  und  artickeln ,  so  den 
gewergken  zutreglich,  des  frombden  bauenden  gewergken  aussenbleiben 
entlich  vormergkt,  so  hab  ich  doch  mehr  churf.  gnaden  zu  hohen  ehren 
und,  ob  es  muglich,  dem  bergkwerg  einen  bruff  (!)  zu  machen,  mich 
von  wegen  meiner  armen  kinder  ane  menigklichs  begern,  vorhinderunge 
oder  einige  einredunge  in  drey  alte  verlegene  bergkgebeude,  dorinnen 
zum  theil  in  zehen,  funfen  und  drey  jaren  nicht  gearbeit  oder  belegt 
worden,  eingelegt,  dieselbigen  mit  groser  muehe  erregt,  zum  teil  pley-, 
kupfer-  und  silberheldig  fundig  gemacht,  darob  mir  dan  über  die  drey- 
tauseut  siebenhundert  gülden  aufgegangen  und  in  schulden  gevallen, 
darunder  wolerwentem  graven  ungeveilich  tausent  etliche  und  siebenzig 
thaler  bekanter  und  liquidirter  schult  schuldig  worden,  daruf  ir  gnaden 
uf  gnedig  erzeigten  gnaden  hundert  centner  pleies  in  diesem  numehr 
vergangenen  wintr  in  abschlag  der  sumen  zu  liebern  versprochen.  Und 
ob  ich  wol  so  vil  erz  im  vorrot  gehabt,  so  ist  mir  doch  aus  allerlei 
unfahl  und  die  lenge  der  zeit,  domit  die  gebende  desto  pesser  zurechte 
gebracht,  an  arbeitslohn  über  die  400  etzliche  thaler  gegangen,  die  ane 
mittel  rausten  und  weiten  bezalt  sein,  indeme  ich  meinem  gnedigen 
hern  zu  liefern  hinderdrungen.  Und  ob  ich  gleich  gerne  die  pley,  wie 
pillich,  ir.  g.  zugewant,  auch  Valtin  Gramehlen  umb  ferrer  vorstreckunge 
gebeten,  so  hat  es  doch  pey  ime  vieleicht  aus  seinem  unvormugen 
nicht  stat  finden  wolln,  besonder  hab  also  in  solch  stehender  not  die 
arbeiter  mit  pley  und  keinem  gelt  bezalen  müssen.  Gleub  entlich,  daß 
itzo  die  oder  ander  pley  ein  zimlich  anzahl  umb  zwene  thaler  ein  ort 
jeder  centner  bergkgewicht  solte  zu  bekomen  sein.  Seint  in  korzer  zeit 
in  zimlichen  abfahl  komen.     Vor  eins. 

Und  nachdem  ich  nun  als  von  wegen  meiner  armen  kinder  wol- 
gedachtem  graven  meinem  gnedigen  hern  in  schulden  gewachsen,  seint 


766         Urkundenbuch  zur  Geschickte  des  Man sf eidischen  Saigerhandels. 


ir  gnaden  in  irem  abreisen,  vielleicht  auf  etzlicher  leute  angeben,  zu 
sehen,  ob  ir  g.  auch  konten  bezalt  werden,  auf  solch  meiner  kinder 
bergk-  und  huttewergk  geritten,  welch  ein  gebende  der  hatten  fünfzig 
eilen  lang  und  fünfundzwanzig  im  gemeure  zum  geplese  und  ofen  weit 
befunden,  daran  einen  gnedigen  gevallen  gehabt  und,  solch s  zu  vor- 
haben eins  gemeinen  landnutz  zu  gebrauchen  sein  solt,  bewogen,  mit 
gnediger  vertröstunge,  daß  mit  mir  darumb  gehandelt  werden  solt, 
hinderlaßen,  mit  bevehlich,  daß  man  alle  rechnunge,  was  von  quartal 
zu  quartal  darufgegangen,  ausschreiben  und  ir  gnaden  mit  den  erzen 
von  allen  anbrachen  zuschicken  soll.  Deme  ich  willige  volge  getan. 
Es  seint  aber  bis  daher  die  register  oder  erz  nicht  gefordert  noch  mit 
mir  gehandelt  worden ;  darob  solch  vorhaben  in  verzugk  und  ich  weitr 
in  schulden  geraten.  Ob  nun  solcher  hindergang  aus  bedenken,  daß 
es  holz  und  kolin  halber  nicht  sein  konte,  hette,  daran  hat  es  gar  keinen 
mangel.  Dan  der  gelegenheit  holz  und  ein  stettig  wasser  genugk. 
Und  seint  statliche  leute,  so  sich  erbotten,  zu  solchem  handel  jerlich 
tausent  fueder  kollen  vor  ir  person  zu  verschaflen.  So  ist  das  buechen- 
holtz  ein  sehr  gut  treibholz,  giebt  zum  friesch machen,  dörln  und 
schlackenschmelzen  gut  kolwerg.  So  kont  auch  zum  seigern  das  erln- 
und  bürkenkolholz,  das  auch  wohl  zu  bekomen,  unter  dem  buechen 
wohl  gebraucht  werden,  also  daß  ich  doran  meiner  einvalt  kein  mangel 
finden  kont.  Zudeme  so  ist  ein  guet  schiefer-  und  erzkupferbergwergk 
pey  stat  Berga,  auf  dem  zimliche  schechte  gesunken,  stollen  getrieben, 
von  welchen  schiefern  und  erzkupfer  gemacht  worden,  so  zum  geringsten 
in  achtzehen  und  also  vort  an  in  das  meiste  zu  vyerunddressig  lot 
Silbers  der  centner  kupfers  gehalten.  Wie  dan  dem  muntzmeister 
Georgi  Einkorn  zu  Salfelt  sein  eigene  diener  des  orts  zu  besichtigunge 
gehabt,  die  erz  und  schiefr  probirt  und  also  befunden  und  vor  seine 
person  gerne  einen  virden  theil  mitbauen  wollen.  Es  ist  aber  bis  da- 
hero,  wie  dan  die  andern  bergwerg  auch  zum  theil,  unvorgewergket 
plieben.  Ist  immer  schade,  daß  es  ein  einige  stunde  liegen  soll,  solch 
bergwergk,  dieweil  es  dem  pleybergkwergk  über  eine  meil  wegs  nicht 
entlegen,  desgleichen  dieser  meiner  kinder  hutten-  und  bergwergk 
über  drey  meil  wegs  auch  nicht  ist,  also  daß  die  kupfer  und  pley- 
ertz  erstlich  in  einer  kleinen  hutten  pey  stat  Perga  oder  unib  die  bley- 
wesche  durcheinander  gearbeitet  unde  zu  schwarzen  kupfern  gebracht 
und  von  danen  ufl  solch  meiner  kinder  huttwergk  zur  abseigerunge 
konte  geschickt  werden,  also  daß  demnach  meiner  einvalt  eins  dem 
andern  die  hand  geben  solte.  Welchs  ich  hirmit  also  als  zu  warhaftem 
und   guetem  bericht,   sich  gnedigklich   und   sonst  darnach  zu  richten. 


ito.515.    1562.  767 


wil  angezeigt  haben.  Und  domit  daß  solch  abberuert  bergwerg  vor- 
nemlich  kupferreich,  hab  ich  mir  ein  gemein  sanderz  und  schiefer, 
welches  die  alten  nicht  geacht,  aus  einem  schacht  gewinnen  und  das 
naberg  des  schifPers  von  der  Halle  pringen  lassen  und  in  eil  aufs 
kupfer  angesotten.  Befinde,  daß  des  sanderz  2  centner  [Lücke]  €t  schwarz- 
kupfer  geben  und  des  nabergks  2  centner  [Lücke]  ii  ^  wie  ir  des  hirinnen 
im  augenschein  sehen  solt.  Habs  aber,  dieweil  ich  keinen  centner 
kupfers  probierge wicht  nicht  gehaben  können,  welches  die  gewiste  probe 
ist,  aufs  Silber  nicht  abgehen  lassen  können.  Im  erz  aber  hab  ich  ge- 
funden anderthalb  lot  und  im  naheberg  ein  lot  Silbers. 

Ob  ir  nun  solchs  mein  und  eurem  gnedigen  hern  diesen  meinen 
bericht  untertenigklichen  furtragen  und  anzeigen  wolt,  wil  ich  zu  eur 
lierligkeit  bestem  bedenken  gestelt  haben,  zuvorsichtig,  e.  acht,  gunst.  1. 
werden  meine  wolmeinunge,  besser  dan  ich  schreiben,  in  gunsten  er- 
wegen  und  den  sachen  ferrer  nachdenken  helfen. 

Dieweil  ich  dan  aus  deme  und  solchem  vorhaben  änderst  nicht,  dan 
daß  diesem  land  in  A^^estvhaln,  dieweil  der  münz  halber  ein  großer 
mangel,  nicht  wenig  geholfen  sein  mocht,  kau  erwogen,  acht  ich,  daß 
solchs  leichtlich  gescheen  solt,  wie  volgt: 

Erstlich  so  müssen  ane  das  aus  der  herschaft  Mansfelt  eine  grose 
anzal  der  garnkupfer  von  den  seigerhutten  herein  biß  nach  Acha  gefurt ; 
an  derer  stat  konten  ungeverlich  in  dreytausent  centner  silberheldig 
kupfer  hereingesant  werden;  dorinne  weren  ungeverlich  dreytausent 
marg  silber;  plieben  im  land  zu  vormunzen. 

Darzu  mochten  die  silber,  so  die  bergwerg  alhir  geben,  auch  ge- 
braucht werden;  darkegen  wurde  die  pleyfure  auf  eine  solche  anzal, 
welche  sich  gar  nahe  in  funfzehenhundert  thaler  erstreckt,  jerlich 
erspart.  Und  betten  gleichwol  die  furleute  ire  ladunge  zum  halben 
theil  widerumb  hinaus.  Und  da  ir  g.  solch  meiner  kinder  borg-  und 
huttewergk  an  sich  erkeuften,  so  musten  jemals  derselben  von  solchem 
und  andern  umbligenden  gebenden  die  pley  etwas  geringer  dan  in 
Frankfort  ankomen. 

Was  nun  aus  diesem  handel  nutzunge  ervolgen,  acht  ich,  es  solte 
fast  wolgedachtem  meinem  gnedigen  hern  von  churf.  gd.  als  derselben 
freundlichen  lieben  hern  brueder  wolgegunet  werden. 

Wo  demnach  nu  nochmals  solchs  ir  g.  gemuete,  so  sol  es  nicht 
allein  an  solch  meiner  kinder  erbauten  huttenbergkwergk  umb  gnedige 
vergleichunge  darzu  volgen  zu  lassen,  besonder  mit  untertenigem  er- 
bieten, alles  das,  so  dem  handel  furtreglich  und  mein  vorstand  mit- 
brechte,  allen  bericht  zu  tun,  und,  weß  ich  dan  ir  gnaden  also  schuldig, 


76?  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  feaigerhandels. 

willigklich  abkorzen  zu  lassen.  Solte  aber  solchs  ir  g''«"  bedenklich 
und  nicht  annemlich  sein,  so  ist  an  e.  a.  und  herlickeit  mein  höchstes 
vleiß  bitten ,  sie  wollen  angesehen  eins  theils  eures  lieben  vatters, 
bruders  und  e.  a.  gunst.  H''"  alte  hergebrachte  erkantnus,  dorinnen  je 
und  allezeit  ein  herzlich  wolmeinig  tragent  gemut  gewest  und  hof,  noch 
sey,  und  hirinne  meine  eingefurte  noth  der  schulden,  dorinne  ich  itzo 
sticke,  wie  auch  dann  zeiger  briefs  Johan  Bruefe,  der  gewesene  Schicht- 
meister, so  die  gebeude  allenthalben  in  seiner  vorwaltunge  gehabt,  deren 
zustandes  gueten  bericht  geben,  auch  die  register  zu  überantworten, 
befehlich  hat,  herzlich  bedenken  und  mich  kegen  wolgedachtem  graven 
meinem  gnedigen  hern,  mit  mir  ein  einig  jar  gnedigklich  gedult  zu 
tragen,  damit  ich  armer  widerumb  zu  mir  selbst  komen  mocht,  hoch- 
gunstig  und  unterthenig  vorbitten,  doch  mit  dieser  condition,  do  mir 
gott  der  almechtig  hilft  und  zum  schmelzen  statlich  greifen  mocht,  will 
ich  in  gnaden  auch  jederzeit  mit  pley  zu  bezalen  willigklich  und 
gutlich  bedenken,  höchster  zuvorsicht,  ir  werdet  euch  meiner  not 
herzlich  annemen  und  hirinen  gunstiges  willens  erzeigen.  Das  bin  ich 
höchst  alle  meines  vormugens  umb  e.  a.  h.  gunsten  sambt  derselben 
kinder  vor  mich  und  meine  arme  kinder  jederzeit  ungesparts  vleiß  zu 
vordienen  willig  erfunden  werden.  Des  alles  hirauf  eur  schriftlich 
und   trostlich   antwort    bittende.     Datum    freitag   nach   Judica   a"  im 

e.  a.  gunsten 

allezeit  dinstwilliger 

Johann  Braun, 
derzeit  bergmeister  in  Westvahln 
zu  Meschkede  manu  propria. 
Außenadresse  fehlt. 

Ausfertigung  im  Geiceii'lc.  Archiv  zu  Eislehen.     Saigerhandel,  Paket  26,  X  VI. 

Mit  folgender  Beilage: 

Anschlagk  einer  seigerhutten  in  Westvalen 
von  Johann  Fraun  uberschickt  etc. 

Es  konte   meiner  einvalt  der  seigerhandel  benantes  orts  in 

Westvhalen  bey  der  stath  Rueden  nuer  wol  angericht  werden. 

wie  volget: 

Erstlich  so  ist  des  ortes  ein  stet  und  notturftig  wasser  auf  die 
hutten  gefurt,  weliche  hutte  im  gemeur  fünfzig  eilen  langk  und  fünf- 
undzwanzig elln  in  die  weite  mit  einem  steinen  stock,  so  hoch  es  von 


No.515.    1562. 


noten,  aufgefurt,  dieselbe  mit  ratstueben,  Wassergraben,  abzuchten, 
gelegten  Öfen,  thurn,  fenstern  im  gemeur,  volgende  mit  dem  gespaerr, 
lattenwergk  und  einsteils  mit  dem  ziegeldache  versehen. 

Zum  andern,  so  ist  der  notturft  holzes  genugklichen  zu  bekomen 
und  seint  gemeine  leute  ausserhalb  der  hern  weide,  die  sich  zu  solchem 
handel  jerlich  tausent  fuder  kollen  zu  liefern  erbotten.  und  ob  dem- 
nach wolte  gesagt  werden,  daß  bedenklich,  den  seigerhandel  mit  harten 
kollen  zu  vorfertigen  etc..  hirauf  wirt  gesaget,  daß  die  buchen,  weliche 
dan  der  ende  das  groste  und  meiste  geholz  ist,  zum  frischmachen, 
doerln-  und  schlackenschmelzen,  auch  zum  garmachen,  wie  dan  alle 
die  kupfer,  so  dieser  land  gar  gemacht,  mit  hartem  kolwergk  geschieht, 
guete  kollen  giebt.  Zu  deme  so  giebt  es  ein  sehr  guet  treib-,  daer- 
und  roestholz.  So  acht  ich  auch,  wan  die  gröbsten  kollen,  wie  man 
auch  aae  das  vom  weichem  kolwergk  tun  muß,  ausgelesen,  daß  die 
seigeroefen  lauter  gehen  und  nicht  mit  den  kleinen  kollen  erstreckt, 
also  daß  die  friesch-  und  doerln  Scheiben  ein  gleichsetzens  und  nider- 
gang  haben;  kont  ich  nicht  bedenken,  daß  es  einigen  mangel  daran 
haben  solt.  Sonderlich  und  dieweil  ane  daß  die  seigeroefen  mit 
Stettiger  hitz  wollen  gedeckt  sein  und  biß  zum  setzen  warm  gehalten. 
Und  wirt  kein  kienstock  nimermehr,  wan  er  kalt  geseigert,  rein  sich 
setzen  und  abgehen.  Und  im  val  der  not,  so  hat  man  sich  der  ende 
an  erlieholz  zum  seigern  unter  die  buchenkollen,  es  wer  halb  oder 
zwei  theile  oder  gar  alleine,  welchs  dan  meiner  einvalt  wohl  am  pesten 
sein  solt,  notturftigklich  zu  erholen. 

Vor  das  dritte  hette  man  die  pley  als  von  solchen  gebeuden  eins 
teils  zum  vortel,  die  andern,  so  viel  man  zum  handel  bedürftig,  seint 
über  zwo  meil  weges  darzu  nicht  zu  bringen;  welche  also  erstlich 
mit  einem  paren  einkauf  zusambt  ersparten  furlohn  gaer  weit  mit 
einem  mindern  uncosten,  dan  in  Frankfurt  einkauft  werden  konten, 
rauesten  erzeuget  werden. 

Zum  virden  im  val  zu  setzen,  do  e.  g.  zu  derselben  geburenden 
anteil  ungeverlich  in  funftausent  centner  kupfers  gefielen,  konten 
(Irittehalbtausent  centner  anstat  der  garen  kupfer,  so  doch  sonst  herein 
gesant  werden  müssen,  gefurt  werden.  Dorinnen  acht  ich,  wie  ichs 
dan  in  meinen  ubergebenen  rechnungen  bescheinet,  in  jedem  centner 
ein  margk  silbers  sein  solt,  koenten  also  beide,  silber  und  kupfer,  bey 
cder  mit  erwentem  furlon  zu  vorseigern  und  zu  vormunzen  herein- 
komen.  Und  domit  dieser  seigerhandel  nicht  allein  umb  der  oder 
solcher  kupfer  und  silber  willen  angefangen  oder  aufgericht,  besonder 
caß  er  dester  statlicher  getrieben  werden  kont,  zu   vornemen,   so   ist 

Geachicht8q.d.Pr.S.  Bd.XXXXVIL  49 


770  Ürkundenbucii  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

drey  meil  wegs  und  von  dieser  erwenten  hutten  auch  in  diesem  chur- 
furstentum  Westvalen  ein  sehr  guet  schiefer-  und  erzkupferbergkwerg 
verhanden,  von  welchem  schiferkupfer  zum  geringsten  zu  achtzehen 
bis  in  20  und  weit  darüber  und  vom  sanderz  zu  12  lot  silberheldig 
können  gemacht  werden.  So  kernen  die  armen  kupfer,  so  itzo  uf  der 
bleywesche  und  andern  orten,  so  dan  ire  geschmeidigkeit  auch  haben, 
in  eine  gleiche  schwem  der  seigerung  zu  hülfe.  Auf  solch  bergkwergk 
albereit  tapfere  richtschechte  gesunken ,  stoelJn  angesessen  und  zimlich 
weit  ins  feit  getrieben.  Ist  imer  schade,  daß  solch  bergwergk  ein 
einige  stunde  liegen  soll.  Darumb  der  fürstliche  Sechsische  munz- 
meister  Gregor  Einkorn  und  Wolf  Weirach  gut  wissens  haben,  die 
entlich  und  gewiß  iren  anteil  mitbaueten  und  vorlegten,  und  konten 
des  jars,  wan  die  gebeue  widern mb  zurecht  gebracht,  etzliche  hundert 
centener  kupfers  gemacht  werden.  Und  im  val  zu  setzen,  daß,  wie  etwa 
darvon  gesaget,  daß  sich  solche  erze  alleine  nicht  arbeiten  lassen  wollen, 
daß  auch  also  die  armen  und  einzeln  gewergken,  wie  ich  bericht,  vor 
Zeiten  auflessig  gemacht,  darzu  wer  gueter  rath,  daß  es  disfals  keinen 
mangel  hette. 

Wan  demnach  nun  also  beide  kupfer  und  silber  zusambt  deme, 
waß  von  den  pley erzen  getrieben,  zusamen gebracht,  selten  gar  nahe, 
wo  nicht  ein  mehrers,  in  400U  margk  seigersilber  gemacht  und  alspalt 
in  die  stat  Rueden,  dohin  eine  muntz  leichtlich  gericht  werden  kont, 
dem  land  zum  pesten  zu  vormunzen,  sonder  alle  gefahr  und  erspartem 
furlohn,  geantwort  werden.  Darvon  eine  theilhaftige  gemeine  kleine 
münz  gemacht,  kem  die  margk  silbers  desto  hocher  in  schlegschatz 
und  wer  auch  dem  laut  darmit  geholfen. 

Zum  fünften,  wan  demnach  nun  also  solcher  handl  angericht,  kont 
man  mit  gueter  aviso  und  parer  bezalunge  so  vil  pleies,  damit  der 
ander  halbe  theil  der  drittehalbtausent  centener  kupfer,  so  noch  drausen 
im  lande  plieben,  alhie  einkeufen,  damit  also  die  widerladunge  hin- 
ausgericht  und  dieselben  kupfer  auch  mit  minderem  uncosten  abge- 
seigert  wurden,  und  wurde  daraus  volgen,  daß  die  von  Acha  und 
andere,  wan  sie  solche  gare  kupfer  alhir  wüsten,  dieselben  zu  holen 
fro  sein.  Glaub  auch,  daß  sie  uff  dieselben  von  lieferunge  zu  lieferunge 
eine  guete  suma  geldes  mochten  herausgeben,  also  daß  sich  der  handel 
selbst  mit  der  zeit  verlegete.  Das  alles  hab  e.  g.  ich  als  meiner  einvalt 
getreuer  wolmeinung  unangezeigt  nicht  lassen  wollen,  und  will  solchs 
alles  zu  derselben  gnedigerm  mehrerm  und  besserem  erwegen  unter- 
tenigklich  gestelt  haben.  Und  bitt  ganz  untertenigklich,  dieweil  ich 
nun  eine  lange  zeit  vom  seigerhandel   gewest   und  alle  dinge  nicht, 


No.515— 517.    1561  *i'il 


wie  es  wol  sein  solte,  zu  vorstand  gebracht,  mir  dasselbige  zu  gnediger 
vorbesserunge  keren,  in  gnaden  vermergken  und  mein  gnediger  her 
sein    und  pleyben.     Dohin    ich    dan   diesen   furschlagk    wil    gestellet 

haben  etc. 

Bergmeister  Johan  Braun 
manu  propria  ss*. 

(Eigenhändige)  Aufzeichnung  Brauns,  Beilage  zum  Schreiben  an  die  Verord' 
neten  des  Saigerhandds  zu  Eisld>en  vom  30.  Mär 2  1562,  im  Getcerk.  Archiv  zu 
Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XVI. 


516.    1562  März  29.     Ostermarkt.     [Leipzig.] 

Oiristoph  Stammer  und  Merten  Obenrot  verpflichten  sich,  dem  Hieronynius 
Bausche)-  bis  xum  Peter-Paidsmarkt  eine,  Schcuilosverschreibung  der  Grafen 
Hans  Georg  und  Peter  Ernst  ton  Mansfeld  zu  verschaffen  wegen  der  4000  fl 
Hauptsumme,  die  Panscher  von  wegen  der  Steinacher  geselschaft  under 
die  zalung  des  termins  itzigen  ostermarkt  .  .  .  ein-  und  angenommen. 
Die  4000  fl  sind  eine  Schuldsumme  der  Gesellsehafter  loyn  Abt  von 
Walkenried. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XV. 


517.     1562   Aprü  6.     Frankfurt  a.  M.     Thomas  Lem- 
berger  an  Merten  Obenrot. 

Kupferlieferungen   an  die  Fercken  und  Tabulae.    Bleiversandt   auf  die 
Hütte.    Bernhard  Leutenbachs  Bleilieferungen.    Die  Fuhrleute. 

Mein  gantz  undertenig  und  willig  dienst  siend  euch  iderzeit  bevor, 
erbarer  und  weiser  gonstiger  gebietender  herr  Abentrot.  Wenn  ir  woll 
zu  haus  komen  weret,  höret  ich  gem.  Und  ist  dieß  mein  schreiben 
sonderiichs  nit,  denn  daß  ich  euch  zu  wiessen  tue,  daß  die  abschiede 
aller  Sachen  halben,  so  ir  mir  befollen,  allem  nachgesatzt  werden.  So 
ist  den  Ferken  und  Tabule  ire  kupfer  geliefert  von  den  kupfern,  so  der 
Bamberger  bracht  hat  Ist  aber  nit  mer  gewest  151  centner,  daran  ist 
a3gangen  11  h.  So  hat  er  die  bost,  so  zu  Gemunen  gelegen,  welche 
Veit  Doli  abgelegt,  auch  mitbracht;  ist  daran  abgangen  2  st  und 
IS  h,  also  daß  ich  den  Fercken  100  centner  davon  geben  habe  und 
dijn  Tabule  70  centner.     Der  rest  bleibt  li^en,   biß  daß  mer   darzu 


^72  Ürknndenbucii  zur  Geschichte  des  Mansfeldisclien  Saigerhandels. 

kompt.  Yerhoffe,  die  andern  werden  mit  der  zeit  auch  volgen;  darft 
derhalben  vor  die  lieferung  nicht  sorgen,  so  nur  die  kupfer  ankommen. 
Ferner  thue  ich  euch  nit  verhalten,  daß  ich  dem  Bamberger  schiefman 
hab  ingeladen  den  rest  von  Adrian  von  Hielß  bleyen;  siend  29  stuck, 
wegen  uff  die  fuhr  1221/2  centner;  wie  ich  denn  dem  factor  ein  klaren 
auszuck  derselben  schicken  werde. 

Ich  tue  euch  auch  hiemit  berichten,  daß  ich  mit  den  Tabule  noch 
100  centner  kupfer  versprochen,  wie  ir  mir  denn  in  euern  memorial 
verzeichnet,  als  nemlich  ujff  Pfingsten  zu  liefern  den  centner  umb  16  fl 
zu  16  batzen  und  die  bezalung  in  Anndtorff  zu  tun  mit  dalern,  den 
daler  zu  69  kreutzer.  Habe  ime  solches  festiglich  zugesagt.  Derhalben 
so  wollet  die  wege  daruff  richten,  damit  ime  eingehalten  werde,  denn 
er  gleichfals  sich  mit  dem  gelt  wierdt  gefast  machen.  Meines  erachtens 
wiert  er  selber  auch  zu  Leyptzig  sein  werden;  konndt  derhalb,  so  ir 
gern  wolt,  selbst  mit  ime  reden. 

Bernhart  Leuttenbach  hat  mir  200  centner  bley  geliefiert;  die 
andern  wurt  er  in  acht  tagen  lieffern. 

Cuntz  Keuschel  hat  bracht  100  centner  kupfer;  siend  den  Fercken 
gar  uberantwort;  und  hat  diesse  reys  kein  bley  geladen,  denn  er 
bericht,  daß  ir  ime  erlaubt  habt,  ein  reiß  auszusetzen.  Hat  derhalben 
wein  gen  der  Naumburgk  geladen ,  wiewol  der  factor  schreibt,  daß  er 
der  bley  heftig  von  notten.  So  die  Gorming  kommen,  werde  ich  sie 
mit  voller  ladungk  bley  versehen.  Ir  hapt  mir  im  memorial  uff- 
gezeichnet,  daß  man  den  Cuntz  nur  halbe  ladungk  bley  geben  soll,  die- 
weil  aber  die  bley  uff  der  hutten  von  notten,  muß  diesser  punct  ge- 
ändert werden. 

Was  sonst  weiter  alhie  vorfeit,  schreibe  ich  euch  ider  zeit  her- 
nacher.  Itz  mer  nit,  denn  euch  zu  dienen  bin  ich  willig.  Tue  euch 
dem  allmechtigen  gott  befeilen.    Datum  Frankfort,  den  6.  Apprill  a«  62. 

e.  wiUiger  diener 

Thomas  Lemberger. 

Außenadresse:  Dem  erbarn  und  namhaften  Merten  Abentrodt  Mansfeldischer 
befelclihaber  meinem  gonstigen  herrn  zu  banden.  Zu  Leyptzig  in  Georg  Scherles 
haus  in  abwesen  dero  befelhaber  zu  erbrechen. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  XII. 


No.  517-518.    1562.  773 


518.    1562  Aprü  22.    Eisleben. 

Instruktion  für  Martin  Obenrot  xum  Leipziger  Ostermarkt. 

Instruction,  was  Martin  Obenrodt  von  wegen  des  Eisfeltischen 
seigerhandels  im  itzigem  ostermarkt  zu  Leipzig  ausrichten  soll: 

Ei-stlich.  Nachdem  Jheronimus  Rauscher  umb  bezalung  itziges 
termins,  auch  Verzinsung  der  Frankfurter  suma,  dergleichen  umb  den 
ersten  termin  des  verglichen  Vorrats  emsig  angehalten,  sol  Obenrot  im 
anzeigen,  das  den  wolgebornen  meinen  g.  herrn  etc.  bis  daher  gleich- 
wol  bedenklich  gewesen,  dem  Rauscher  das  gelt  allein  uff  sein  quittantz 
volgen  zu  lassen,  aus  ursach,  das  di  andern  mitgeselschafter  derwegen 
keinen  austrucklichen  schein  oder  volmacht  von  sich  gegeben,  sondern 
sich  wol  ir  ettlich  des  widerspils  vernemen  lassen ;  über  das  ir  g.  noch 
umb  so  vil  mehr  ursach  haben  mechten,  mit  der  zalung  an  sich  zu 
halten,  weil  uff  so  vilfeltig  anregen,  so  derwegen  geschehen,  die  gesel- 
schafter  noch  dahin  nit  zu  vermugen,  das  sy  sich  disfals  durch  ein 
offen  bekentnus  unter  iren  pettschaften  und  handschriften  gegen  wol- 
gedachte  m.  g.  h.  erklerten,  zudem  auch,  das  uff  die  Wienisch  ver- 
gleichung  der  reversal  nit  herraus  noch  volzogen  werden  will.  Aber 
wie  dem  allem,  so  hab  er  befelch,  ime  dem  Rauscher  und  Philip  Lem- 
perger  den  termin  uff  den  alten  vorradt  bei  den  Fercken  volgen  zu 
lassen.  Was  aber  den  termin  laut  der  Drestischen  abrede  und  dann 
die  zins  uö  der  Frankfurter  summa  belangete,  solt  er  sich  mit  ihm  dem 
Rauscher  und  Lemperger  unterreden,  weil  mein  gnedige  herrn  ihnen 
von  wegen  gemeiner  geselschaft  in  ansehung  irer  furstehender  not  gern 
zu  hulf  komen  wollten,  wie  und  uff  was  maß  man  zu  ettlich  tausent 
gülden  komen  mocht,  in  welchem  er  es  meiner  g.  hern  halben  an 
nichte,  so  treglich,  solt  erwinden  lassen. 

In  solcher  underrede  mag  er  furschlagen,  das  sy  bis  in  ö*"  fl  bis 
in  di  herbstmeß  uff  interesse  mechten  aufnehmen,  dergestalt  sy  solten 
von  wegen  des  handeis  nach  wechseis  brauch  zalt  werden.  Wolt  man 
aber  di  zalung  mit  kupfer  haben,  solt  dieselbe  Verordnung  auch  ge- 
schehen, doch  in  dem  kauf,  was  di  kupfer  in  nechster  herbstraeß  in 
dem  furnembsten  keufen  gelten  werden ;  wolt  man  aber  ie  ein  gewissen 
kauf  haben,  solt  er  ufi  16  fl  zu  16  patzen  zu  schliessen  haben. 

Was  er  nu  darüber  uff  den  Ludersteter  vorrat  bei  den  Fuerern 
erlangen  kan,  es  sey  drei,  vier  bis  in  5  "•  fl,  sol  ers  an  seinem  fleiß,  uff 
das  Steinacher  geselschaft  damit  geholfen,  nit  manglen  lassen. 


774  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Doch  nachdem  der  apt  von  Walkenried  von  ettlichen  jaren  her  zu 
vilmalen  bei  m.  g.  herrn  seiner  schuld  halben,  darüber  er  von  der 
geselschaft  verschreibung  hett,  emsig  angehalten,  der  geselschaft  nichts 
volgen  zu  lassen,  er  were  dan  nach  billikeit  zufriden  gestelt  und 
m.  g.  herrn  ihm  mit  gutem  fugen  den  arrest  nit  hetten  weigern  können, 
so  hetten  sich  ire  g.  letzlich,  damit  der  apt  gestillet,  erboten,  di  summa 
uff  sich  zu  nehmen  und  uff  verglichen  zeit  zu  bezalen,  auch  bereitan 
darauf  ettliche  hundert  gülden  Interesse  entrichten  lassen,  alles  uff  die 
condition,  sovern  der  apt  di  schuld  bei  der  gesellschaft  wurd  bekent- 
lich  machen.  Dieweil  dan  ire  g.  glaublich  bericht,  das  di  Reiffenstein 
selbst  neben  andern  von  der  gesellschaft  sich  hetten  hören  lassen,  das 
di  gesellschaft  von  dem  apt  4""  fl  empfangen,  darauf  bis  zur  zeit,  da 
m.  g.  hern  di  summa  uff  sich  genomen,  eintausent  fl  pro  Interesse 
aufgelaufen,  als  wolten  ire  g.  begert  haben,  diso  5"*  fl  (im  val  da  di 
geselschaft  dawider  keine  redliche  erhebliche  ursach  hette)  an  der  schuld 
des  itzigen  termins  uff  gut  rechnung  abkurzen  zu  lassen ;  dagegen  were 
Obenrodt  erbottig,  der  gesellschaft  verschreibung  gegen  geburlicher 
quittanz  zu  überantworten. 

Daneben  aber  sol  sich  Obenrodt  öffentlich  erkleren,  da  die  gesampte 
Steinacher  gesellschaft  zwischen  itzt  und  dem  kommenden  michelsmarkt 
unter  iren  pettschaften  und  handschriften  keinen  schein  oder  bekentnus 
von  sich  geben  wolten,  weme  di  termin  solten  bezalt  werden,  dergleichen 
auch  die  abgerette  Versicherung,  di  Frankfurter  zalung  belangent,  nit 
verfertigen  wurden,  das  herwider  und  so  lang,  bis  solchs,  wie  billich, 
geschehe,  dem  Rauscher  keine  zalung  mehr  geschehen  soll,  darnach  er 
sich  gewiß  und  entlich  mecht  richten. 

Zum  andern  soll  er  sich  mit  den  Fuerern  der  verschreibung  und 
abrede  nach  disen  markt  uff  di  empfangenen  kupfer  entlich  berechnen 
und  vergleichen,  und  nachdem  solcher  contract  des  kupferkaufs  halben 
uff  ein  condition  gericht,  mag  er  di  abrechnung  bis  zu  m.  g.  herrn 
entlichen  bewiüigung  dahin  richten,  das  di  2084  centner  ettlich  h, 
darauf  in  verschinem  michelsmarkt  die  4  ü  bezalt,  ieder  uff  19  fl,  und 
was  hernach  bis  zu  itzigem  beschlus  gelibert,  umb  20  fl  abgerechnet 
werde. 

Zum  dritten  sol  er  sich  uff  die  zugestelte  verzeichnus  mit  Peter 
Percken,  Peter  Grettvisch  und  iren  mitverwandten  dar  berechen,  was 
sy  uff  ir  halb  funfteil  an  kupfer  bekomen  und  was  sy  dagegen  bezalt. 

Was  nu  den  seigerunkost  uff  di  kupfer  des  berurten  halben  funften- 
teils  tut  belangen,  mag  er  sich  mit  Fercken  und  Grettvisch  (damit  des- 
halben in  den  rechnungen  alle  einred  und  disputation  aufgehaben)  eines 


No.5l8.    1562.  775 


benanten  gelts  uff  ieden  centner  vergleichen.  Und  wiewol  dis  jar  der 
kosten  des  eiDgefallenen  tiefen  wegs,  auch  der  teurung  halben  der 
futterung  hoch  lauft,  also  das  uff  den  centner  mit  4  ff  nicht  zu  gekomen, 
mag  er  es  doch  umb  mer  einigkeit  und  richtigkeit  willen  dahin  be- 
handlen,  das  ihnen  gegen  einem  ieden  Eisleber  centner  rauh-  oder 
Schwarzkupfer  ein  Nurmberger  centner  jarkupfer  nach  Frankfort  und 
die  Silber,  so  vil  sy  deren  nach  der  Eislebischen  prob  bezalt,  gehn  Eis- 
Jeben  oder  uff  der  hutten  gelibert,  doch  das  dagegen  uff  ieden  centner 
kupfer  vor  den  seigerkosten,  als  furlohn,  blei,  kollen,  holz,  knechtlon, 
und  was  allenthalben  uff  der  hutten  aufgehet,  4  fl  bezalt,  und  das  sy 
ferner  des  zuewachs  halben,  und  was  sonsten  allenthalben  in  der  arbeit 
bleibt  (weil  sy  das  ire  rau  heraus  bekomen  und  m.  g.  herrn  das  Ire 
erst  in  kretz  und  kericht,  als  uff  ein  ungewisses  suchen  müssen),  keinen 
teil  haben. 

Was  aber  di  kupfer  vom  alten  verrat  anlangt,  haben  iren  bescheid, 
das  den  Fercken  gegen  4  fl  seiger  kost  alweg  vor  ein  Eisleber  centner 
ein  Nurmberger  centner  garkupfer  und  ein  mark  Silbers  Erfurter 
gewicht  gelibert,  und  wirt  ieder  centner,  er  hat  wenig  oder  viel  ge- 
halten, umb  18  fl,  ausser  der  gemelten  4  fl  seigerkost,  gerechnet 

Nota:  In  dieser  abrechnung,  so  mit  Fercken  zu  halten,  der  400 
ettlich  fl  eindenk  zu  sein,  die  sy  von  Ilsen  burger  gesellschaft  empfangen. 

Zum  vierten  soH  er  mit  dem  munzmeister  von  Braunschweig  uff 
der  munzherrn  uberschickte  zettl  abrechen  und  sich  mit  ihm  entlich 
vergleichen,  welches  der  rent  muss  zugeschriben  werden. 

Zum  fünften  sol  er  sich  mit  Wolfen  Weirach  der  kupfer  halben, 
so  er  a°  58  und  59  empfangen  und  bis  daher  unverglichen  ansteen 
bliben,  uff  beiliegende  verzeichnus  entlich  berechen  und  dieselbe  sach 
lichtig  machen,  damit  der  einmal  abgeholfen. 

Zum  sechsten  sol  Obenrodt  Yaltin  Leysen  und  den  Strauben  an- 
zeigen, wiewol  ire  gnaden  zu  mermaln  an  sy  geschryben  und  an- 
gezeigt, das  sich  Steinacher  geselschaft  zum  höchsten  beklagt,  wie  ihnen 
noch  an  den  30"°  fl  vom  alten  vorrat  ein  rest  ausstendig,  derwegen 
gesonnen  und  begert,  sy  zu  befridigen ;  so  were  doch  dasselbe  nicht 
allein  nit  geschehen,  sondern  meine  gnedigen  herrn  weren  auch  un- 
beantwort  blyben.  über  das  hett  man  auch  ires  teil  niemandes  über 
al  geschehen  anhalten  zur  abrechnung  können  vermugen,  dessen  sich 
ii-e  gnaden  zu  inen  nit  versehen.  Wie  aber  dem,  begerten  ire  gnaden 
nochmals,  sy  wolten  sich  in  die  sach  dermassen  schicken,  damit  die 
gesellschaft  befridiget  und  ire  gnaden  mit  fernerm  anlaufen  verschonet; 
sy  wollten   auch  forderlich  nach  dem  markt  iemands  zur  abrechnung 


776         Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandele. 

anher  verordnen,  auch  gesehener  abrede  nach  die  kollen  verschaffen; 
dagegen  solt  ihnen  der  kupferrest,  was  sich  in  guter  rechnung  wurde 
finden,  unseumlich  und  zu  irer  billichen  guten  genüge  gelibert  werden. 

Zum  siebenden:  Wo  sich  die  Ilseburger  gesellschaft  mit  ihm  in 
ein  kupferkauf  wolten  einlassen,  mocht  er  mit  ihnen  nach  gelegenheit 
des  handeis  zwischen  itzt  und  der  herbstmeß  äff  sechs,  sieben  bis  in 
800  centner  schliessen,  als  alle  mouat  200  centner  gehn  Eisleben  zu 
libern,  ungeverlich  uffViti  anzufahen.  "Wo  sy  nu  di  zalung  bar  umb 
bar  wolten  tun,  must  solchs  im  kauf  bedacht  werden,  also  das  ihnen 
der  centuer  zum  wenigsten  unter  16  fl  zu  16  patzen  nit  gelassen.  Was 
er  ihnen  aber  von  den  alten  kupfern  uffs  erste  zu  liefern  kont  ver- 
sagen, mussten  sy  itzt  bar  zalen. 

Zum  achten  sol  er  di  abrechnung,  so  Eauschern  uberschickt,  von 
ihm  fordern,  und  da  es  muglich,  sich  deren  mit  ihm  vergleichen;  sol 
sich  auch  gegen  ihm  erkleren,  da  di  gesellschaft  sich  der  hintersteiligen 
gewinnung  halben  mit  ra.  g.  hern  in  kurz  nit  vergleichen  wurden,  das 
ire  g.  sich  lenger  nit  kunten  auffhalten  lassen ,  sondern  gedrungen 
wurden,  inhalt  des  Dressischen  Vertrags,  die  rechtfertigung  an  die  hant 
zu  nehmen,  dessen  doch  ire  gnaden  umb  verhuetung  allerlei  willen,  so 
der  gesellschaft  zu  unglimpf  uff  di  bau  must  komen,  inen  zu  genaden 
gern  verhuet  sehen  wolten. 

Ferner  sol  Abenrodt  im  itzigem  markt  die  119  11  6  gr,  so  Nickel 
Muller  und  Geisler  der  Steinacher  geselschaft  seint  schultig  bliben  und 
bei  itzigem  handl  ihnen  nicht  haben  wollen  abkurzen  lassen,  wiederumb 
under  die  zalung  und  abrechnung  bringen. 

Actum  Eisleben  unter  m.  g.  herrn  graf  Hans  Georgen  pettschatt 
adj  22.  Aprilis  a«  62. 

Der  alten  Steinacher  geselschaft  sol  er  anzeigen,  das  sich  ra.g.  hern 
nicht  lenger  kunen  aufhalten  lassen,  auf  Steinacher  hutten  aufzuheben, 
mit  begern,  das  sie  irem  factor  darin  wollen  befelch  geben.  Actum  ut 
supra. 

Nachsatz:  Zu  gedenken,  mit  den  Euerem  und  Fercken  zu  handeln, 
damit  von  iren  freyen  silbern  den  herzogen  zu  Sachsen  geliebert;  was 
ihnen  dan  an  kaufgeld  abgeht,  solln  sie  alle  merkt  wiederumb  ab- 
rechnen. 

Ausfertigung  mit  Siegel  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerluindel,  Paket  8, 
XXI. 


No.  518-520.    1562.  777 


519.    1562  Ostermarkt.     Leipzig. 

Wolf  Roth  und  Merten  Obenrot  bekennen,  wegen  des  Eisfeldischen 
seigerhandels  von  Hieronymus  Eauscher  5000  fl  erhalten  xu  haben  (die 
Philipp  Lemberger,  der  Steinacher  geselschaft  factor,  eingenommen  hatj 
und  versprechen,  die  Summe  mit  Garkupfer  (xum  geltenden  PreiseJ  von 
Viti  bis  zur  Herbstmesse  zurückzuzahlen.  Und  so  Interesse  darauf  lief, 
sol  der  handl  zu  tragen  auch  schultig  sein. 

Konzept  itn  Gewerh.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  26,  XV. 

Ebenda  von  gleichem  Datum: 

1.  ein  Bekenntnis  Obenrots  für  Karl  Fürer  über  7000  fl,  die  in 
dessen  Namen  Merten  Pfintxing  gezahlt  hat,  und  zwar  5100  fl  bar 
und  1900  fl  als  fällige  Äbschlagssumme  an  Sigmund  Pßntzing 
und  die  alte  Eisfeldische  Gesellschaft, 

2.  ein  Bekenntnis  Merten  Obenrots,  1562  April  27,  für  Christoff 
Sesto  (?)  in  Leipzig  über  875  Taler,  die  Pfingsten  in  Antwerpen 
durch  die  Herren  Tabulae  zurückgezahlt  werden  sollen, 

3.  ein  Bekenntnis  Wolf  Roths  und  Merten  Obenrots  für  Wolf  Hertten 
zu  Eisleben  über  600  Taler,  die  auf  dem  Peter-Paulsmarkt  zurück- 
gezahlt iverden  sollen. 


520.    1562  Aprü  25.    Leipzig. 

Lieferungsvertrag  Wolf  Roths  und  Martin  Obenrots  (als  Vertreter  des 
Eisfeldischen  Saigerhandels)  mit  Jakob  Gericke  und  dessen  Mitgesell- 
schaftern der  Ilsenburger  Messing-  und  Drahthütte  über  700  Zentner 
Garkupfer  zum  Preise  von  16  fl  16  Batzen  pro  Zentner. 

Wegen  des  Eisfeldischen  seigerhandels  bekennen  wir  Wolf  Eoth 
und  Martin  Obenrodt  craft  diser  bekentnus,  das  wir  dem  erbarn  Jacob 
Gericken  sampt  seinen  mitgeselschaftern  der  Eseburger  messing-  und 
drathutten  siebenhundert  centner  Eisleber  garkupfer  Frankfurter  gewicht 
itzigen  Leipzigischen  ostermarkt  recht  und  redhchen  verkauft  haben, 
nemlich  und  also,  das  wir  gedachtem  Jacob  Grericken  und  seinen  mit- 
geselschaftern zwischen  dato  und  itzt  kommenden  Pfingesten  einhundert 
centner  und  zwischen  Pfingsten  und  Petri  Pauli  einhundert  centner 
von  Wochen  zu  wochen   und   hernacher  von  Petri  Pauli  alle  wochen 


778  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

fünfzig  centner  garkupfer,  bissolange  die  siebenhundert  centner  vor 
vohl  vorgnugt,  jegen  Eisleben  in  die  wage  liefern  sollea  und  wollen. 
Hiermit  jegen  haben  obgedachte  Geriete  und  mitvorwanten  zugesagt, 
solche  kupfer,  iden  centner  Frankfurter  gewicht  vor  sechtzehn  gülden 
zu  sechtzehen  patzen  zu  bezalen,  also  uff  die  zweihundert  centner,  so 
vor  Pfingsten  und  Petri  Pauli  sollen  geliefert  werden,  im  itzigen  oster- 
markt  funfzehen  hundert  gülden,  die  ich  Martin  Obenrodt  bar  ent- 
pfangen,  den  rest  der  ersten  zweihundert  centner  kupfer  Jacob  Gericke 
und  seine  mitverwanten  neben  zweihundert  centner  ufF  die  neue  liefe- 
rung im  künftigen  Petri  Paulimarkt  zur  Naumburg,  volgens  ufp  Laurenti 
in  Eisleben  zweihundert  centner  und  die  letzten  hundert  centner  in 
dem  künftigen  michaelismarkt  zu  Leipzig  mit  fürstlich  Sechsischer 
werung,  als  den  thaler  zu  vierundzwanzig  groschen  und  den  gülden 
zu  einundzwanzig  groschen,  bezalen  sollen  und  wollen.  Und  sol  ides- 
mal,  was  das  furlohn  von  Eisfeit  bis  gen  Eisleben  weniger  als  von 
Eisfeit  bis  gehn  Prankfurt  gestehen  wirt,  an  der  zalung  abgekürzt 
werden.  Do  aber  wir  zu  obgemelter  zeit  an  lieferung  der  kupfer  nicht 
haltend  wurden,  sollen  und  wollen  wir  Jacob  Geriken  und  mitverwanten 
allen  erweislichen  schaden  zalen  und  gelten  und  sie  an  niemants  der- 
wegen  anders  weisen.  Desgleichen,  wo  Gericke  und  mitbenante  am 
zalungtermin  seumig  wurden,  auch  tuen  sollen  und  wollen.  Des  zu 
warer  und  treulicher  haltung  seint  dise  abrede  gezwifacht  und  aus- 
einander geschnitten,  ides  teils  eine  zu  sich  genomen  Und  ich  Jacob 
Gericke  an  stadt  und  von  wegen  meiner  mitgeselschaften  hab  zu  be- 
creftigung  des  contracts  beneben  obbemelten  Wolf  Enten  und  Martin 
Obenrodt  mein  pettschaft  aufgedruckt.  Geschehen  zu  Leipzig,  den  funf- 
undzwanzigisten  Aprihs  anno  im  zweiundsechtzigisten. 

1.  Konzept. 

2.  Salbausgefertigtes  Mundum  mit  den  Siegeln   Obenrots  und  Jakob  Gerigkes 
des  Jüngern  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  8,  XXI. 


521.    1562  Mai  11.    Eisleben. 

Graf  Hans  Georgs  von  Mansfeld  Vorschläge^  wie  der  mit  den  Fürern 
abgeschlossene  Vertrag  über  die  Darleihung  von  170000  fl  xu  Gunsten 
der  Fürer  abgeändert  werden  solle. 

Der  wolgeborn   mein  genediger  herr  graf  Gans  Georg  zu  Mans- 
feld  etc.   hat  das  antragen,    so   von   wegen   des   erbern   vesten   Carl 


No.  520— 521.    1562.  779 


Furers  etc.  an  s.  g.  geschehen,  angehört  und  erwogen  und  sich  darauf 
mit  volgender  genediger  antwort  vernemen  lassen: 

Wiewol  s.  g.  sich  gar  nit  versehen,  das  in  der  abgereten  und  ver- 
glichnen  handlung  einiche  Veränderung  solte  begert  sein  worden,  auch 
s.  g.  und  derselben  brudern  zum  allerhöchsten  bedenklich  und  be- 
schwerlich fallen  wolte,  an  der  vergUchnen  zuegesagten  furstreckung 
etwas  schwinden  zu  lassen,  furnemlich  auch  aus  dem,  das  ire  g.  albereit 
darauf  in  Sachen,  daran  der  herrschaft  merklich  gelegen,  gewise  Ver- 
ordnung getan  und  sich  uf  die  foUe  fursetzung  entlich  verlassen,  auch 
numehr  nit  zurück  geen  konten,  und  da  dem  einicher  mangl  erscheinen 
solte,  das  iren  g.  und  dero  herschaft  nit  allein  merklicher  grosser  schad, 
sondern  ein  solcher  schimpf  entsteen  wurd,  der  zu  noch  grosserm 
unrat  ursach  geben  mocht, 

So  haben  doch  auch  hinwider  s.  g.  des  Furers  angezogene  Ursachen 
und  beschwerungen  zu  gemuet  gefurt  und  weiten  nit  gern  die  nachred 
haben,  das  sy  jemandes  zu  verderben  selten  fursetzlich  ursach  geben. 

Darumb  s.  g.  uf  volgenden  furscblag  gedacht,  den  s.  g.  bey  den 
wolgebornen  irer  g.  bruedem  verhofften  zu  erheben: 

Nemlich  das  die  zugesagten  ITO"*  fl  furstreckung  aus  allerlei  be- 
denklichen Ursachen  uf  verglichen  zeit  follent  erlegt  und  das  den 
Furern  durch  ein  sonderliche  verschreibung  nachgelassen,  zu  ergetzung 
ires  besorgten  Schadens  alle  jar,  so  lang  diser  handl  weret,  ein  leidlich 
Interesse,  wie  man  sich  dessen  mocht  vergleichen,  uf  dreissigtausent 
gülden  an  dem,  was  sy  der  herrschaft  über  die  14  fl  verleg  in  den 
merkten  zu  zalen  verpflicht,  abkurzen  und  innen  zu  behalten. 

Doch  das  dagegen  von  den  Furern  gewilliget,  wann  m.  g.  h.  vor 
verschribner  zeit  zu  kaufleuten  komen  mochten,  so  die  Furer  ablegen 
weiten,  das  zu  derselben  ablegung  fünf  oder  sechs  jar  termins  frist 
gegeben  und  albeg  das  bleibend  hundert  mit  funfen  verzinst  wurd,  uf 
das  ire  g.  so  vil  desto  bequemer  ander  leut  vermugen  konten. 

Dergleichen  das  auch  die  Furer  mit  iren  mitverwondten  alten 
gesellschaftern  des  Arn  steter  handls  die  sach  dahin  richten  weiten, 
damit  die  termin  der  hintersteiligen  70500  fl  halbirt  und  jeder  termin 
über  die  Verzinsung  uf  2500  fl  heuptsuma  gericht  wurde,  damit  wol- 
gedachte  grafen  eins  neben  dem  andern  erschwingen  mochten. 

Disen  furschlag  verhefPt  welgedachter  m.  g.  h.  graf  Hans  Georg 
bey  s.""  g.  bruedem  zu  erheben  und  achtet  ihn  den  Furern  annemlich 
sein.  Darauf  sich  der  Furer  mit  seinem  brueder  und  mitverwondten 
mag  vergleichen,  und,  was  in  dem  ir  gemuet,   s.  g.  ufs  förderlichst 


780         Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

zueschreiben.  Ausser  des  aber  besorgen  s.  g.,  dero  bruder  werden  aus 
verglichner  handlung  zu  schreiten  nit  zu  vermugen  sein.  Actum  Eis- 
leben, am  11.  May  a°  etc.  62. 

Aufzeichnung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  33,  V. 


522.    1562  Juli  14.    Eisleben. 

Die  Grafen  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer  und 
Hans  Ernst  räumen  1/5  des  Bergwerks  samt  Hütten  und  19  Feuern  auf 
8  Jahre  Wolf  v.  Lindenau  d.  Äe.  und  Martin  Hertens  in  Leipzig  ein. 

Gedr.  Mück  II,  S.  419. 

Vgl.  Mück  II,  S.  416  (Lindenau  und  Hertens  haben  seit  dem  23.  Juni  1561 
auch  Vr,  Bergwerk  usw.  der  Grafen  Volrad,  Hans  und  Karl  von  Mansfeld). 


523.  1562  Juli  21.  Die  verordneten  Räte  zu  Eis- 
leben an  Peter  Grätfisch  und  Peter  Fercke  zu 
Leipzig. 

Uebertragung  des  auf  der  Hütte  Eisfeld  gesaigerten  einen  Fünfteils  an 

Wolf  von  lAndenau  und  Marthi  Hertens;   Aufgabe  der   Hütte  Eisfeld 

durch  die  Grafen  und  Auseinandersetzung  deswegen  mit  Grätfisch  und 
Ferke. 

Unser  freuntlich  dinst  zuvorn,  erbern  wolgeachten  besonder  gute 
freund.  Ir  habt  sunder  zweifl  numehr  erfarn,  das  der  eine  fünfte  teil, 
so  die  wolgebornen  unser  genedige  herrn  graf  Hans  Georg  und  graf 
Peter  Ernst  zu  Mansfelt  etc.  für  sich  und  irer  g.  brueder  zu  Esfelt 
geseigert,  den  gestrengen  vesten  und  erbern  Wolfen  von  Lindenau  und 
Martin  Mortons  sambt  iren  mitverwandten  gesellschaftern  uf  ettlich  jar 
ist  eingereumbt  worden.  Als  haben  abwesens  wolgedachter  grafen  die 
andern  auch  wolgeborne  irer  g.  brueder  unser  genedige  herrn  auferlegt, 
daran  zu  sein,  damit  der  handl  allenthalben  richtig  gemacht  und  aller 
vergebener  kosten  wider  abgeschafft  werde.  Nachdem  ir  nu  einen 
halben  fünften  teil  ein  zeit  her  auch  uf  Esfelder  hutten  geseigert,  und 
numehr  wolgemelten  grafen  ungelegen  sein  will,  dieselbe  hutte  lenger 
zu  behalten,  so  werdet  ir  selbst  darauf  bedacht  sein,  wie  irs  eurs  teils 
forder  halten  wollet.  Und  da  ir  entschlossen,  noch  ein  lengere  zeit  uff 
Esfelt  zu  bleiben,    wolt  unsers  erachtens  einer  unterrede  und   ver- 


No.  521— 525.    1562-1563.  781 


gleichung  hie  oder  uff  der  hatten  von  noten  sein,  in  dem  man  sich 
uf  eur  widerschreiben  gutwillig  erzeigen  soll.  Doch  must  solchs  uffs 
förderlichste  geschehen,  dann  sonstn  die  schert,  pfannen,  form  und 
anders  eingelassen  und  gar  must  gemacht  werden,  damit  versetzter 
glauben  erhalten.  Welchs  alles  wir  euch  im  besten  und  der  unver- 
meidlichen notturft  nach  nit  haben  verhalten  sollen.  Und  sind  euch  zu 
freuntlichen  dinsten  willig.  Datum  Eisleben,  am  21.Julii  a"  etc.  62. 
Wolgedachter  unser  genedigen  herrn  verordnte  rete 
zu  Eisleben. 

Adresse:    Den   erhern    wolgeachfen   Petern   Kreitfisch    und    Peter  Ferke   zu 
Leipzig  unsern  sonder  guten  freunden. 

Seinkomept  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandd,  Paket  8,  XXTTT. 


624.    1562  Oktober  19.     Eisleben. 

Vollmacht  der  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von  Mansfeld  für 
ihren  Rat  Melchior  Nickel  xu  dem  vom  Kaiser  auf  den  26.  Oktober  xu 
Frankfurt  angesetzten  Vorbescheidstage  in  der  Angelegenheit  der  Manlich 
und  des  Rats  xu  Frankfurt  sowie  der  Grafen  und  der  Steinacher  Gesell- 
schaft. 

Besiegelte  und  von  Graf  Hans  Georg  unterschriebene  Ausfertigung  im  Gewerk. 
Archiv  zu  Eisleben,   Saigerhandel,  Paket  22,  X. 


525.  1563  Juni  15.  Leipzig.  Hieronymus  Rauscher 
an  die  Grafen  Hans  Georg  und  Peter  Ernst  von 
Mansfeld. 

Die  Bezahlung  von  2000  fl  an  Gerhart  Buchholz  durch  Alexander 
Rosenthal.  Rauschers  Vorschläge  deswegen.  Bittet,  ihm  5000  fl  zurück- 
xuerstatten.    Die  Manlichen.     Obenrot. 

Wolgeborne  und  edle  graffen,  e.  g.  seind  meine  underthenige  ganz 
willige  dinst  bevom.  Genedige  herren,  es  hat  mir  Alexander  Rosenthal 
e.  g.  schreiben,  2000  fl  halber,  welche  Gerhart  ßuchholt  von  ime  haben 
soll,  doran  e.  g.  lUOO  fl  jezund  alsbald  in  Eisleben  uud  die  hinder- 
stelligen  1000  fl  zu  Antroff  erlegen  wollen,  geantwortet.  Darauf  e.  g. 
ich  in  underthenikeit  nicht  soll  vorhalten,  das  ermelter  Gerhard  Buch- 


782'  Ürkundenbuch  zur  Geschickte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

holt  sider  vergangenem  ostermarkt  alhie  gelegen  und  mit  grosser  be- 
schwernis  uff  obberurte  bezalung,  darauf  er  von  Alexandern  Rosenthal 
gewislich  vortrostet,  gewartet.  Ist  auch  erst  für  zweien  tagen  von 
hinnen  uff  die  berkstett,  dieselben,  weil  ime  geferten  der  ort  fur- 
gestanden,  zu  besichtigen  vorreiset  und  zeigern  des,  meinem  diener 
David  Schmidt,  bevelch  geben,  do  erwenter  Rosenthal  mitlerweil  alhie 
ankommen  wurde,  das  er  die  2000  fl  sampt  darauf  gelauffenen  Unkosten 
von  ime  endpfaen  solte.  Weil  er  aber,  wie  gemelt,  dismals  nicht  alhie 
zur  stelle,  hat  merberurter  Rosenthal  an  mich  begert,  das  ich  meinen 
diener  mit  ime  zu  e.  g.  kegen  Eisleben  wolte  vorreiten  lassen,  domit 
er  1000  fl  alsobalt  von  e.  g.  endpfing  und  mit  den  andern  1000  fl,  wan 
und  von  wem  er  die  zu  Antrofi  endpfaen  solte,  angewiesen  wurde.  Ob 
mir  nun  wol  bedenklichen,  von  Buchholts  wegen  mich  uff  diese  mittel 
einzulassen,  so  wolte  ich  doch  e.  g.  zu  underthenigem  gefallen  gerne 
die  wege  helfen  suchen,  das  e.  g.  an  mich  gesunnenem  begeren  folge 
geschee.  Nun  ist  es  aber  an  dem,  das  Gerhart  Buchholt  alhie,  wie  mir 
wol  bewust,  1200  fl  haben  muß.  Do  nun  Rosenthaler  bei  e.  g.  oder  in 
andere  wege  solche  1200  fl  von  wegen  Buchholts,  das  die  mein  diener 
in  Eisleben  endpfaen  rauge,  richtig  kann  machen  und  die  uberigen  800  fl 
ar  <00  talern  in  monatsfrist  nach  dato  dermassen  vorsichert  werden, 
aas  sie  meinem  factor  Linhart  Duppengissern  gewis  erlegt  werden,  will 
ich  mich  befleissen,  dieselben  dem  Buchholt  alhie  auszurichten,  und 
wird  sich  Buchholts  hernach  mit  dem  Rosenthaler  der  Interesse  und 
Unkosten  halber  selbst  zu  vorgleichen  wissen.  Doch  kann  von  wegen 
Buchholts  ich  ferner  nix  mich  mechtigen,  dann  wofern  solchs  alles 
richtig  gemacht  wird,  doran  Buchholt  ime  seine  zuspruche  kegen  dem 
Rosenthaler  wird  vorbehalten  haben. 

Sovil  nun,  genedige  herren,  die  5000  fl  belanget,  die  von  e.  g.  ich 
haben  soll,  bitte  ich  underthenig,  e.  g.  wollen  mich  Abentrots  Vor- 
richtung forderlich  wissen  lassen,  dann  mir  an  dieser  handlung  vil  ge- 
legen, und  werde  e.  g.  halber  in  grossen  schimpf  und  spott  gesezt. 
Darumb  bitte  ich  nochmals,  e.  g.  wollen  ja  mich  forderlich  berichten, 
was  Abentrot  bei  den  Furern  erhalten.  Und  im  fall  es  des  orts  nix 
bitte  ich,  uff  die  wege  bedacht  zu  sein,  das  ich  in  andere  wege  muge 
befridiget  werden. 

Was  die  Mhanlich  an  die  geselschafter  geschriben  und  ich  die  wider 
beantwortet,  haben  e.  g.  aus  inligenden  Schriften  zu  ersehen. 

Der  andern  Sachen  belangent,  davon  e.  g.  mir  jungst  geschriben, 
will  ich,  sobald  ich  vormerk,  das  Abentrott  widerkumpt,  mich  zu  e.  g. 
begeben   und    e.  g.   darauf  mundlichen  bericht  thun,  darob  e.  g.  ein 


iJo.  525-527.    1563.  "783 


genediges  gefallen  tragen  sollen.     CFnd  bin  ich  e.  g.  in  underthenikeit 
zu  dienen  ganz  willig.    Datum  Leipzig,  den  15^*"  Junii  im  1563**" 

^'  ^-  undertheniger 
williger 

Hieronymus  Eauscher  ss*. 

Außenadresse  (von  Schreiberhand) :  Den  wohlgeboraen  und  edlen  graven  und 
herrn  herrn  Hans  Georgen  und  herrn  Peter  Ernsten  gebrudern  graven  und 
herrn  zu  Mansfelt  edlen  herrn  zue  Heldrungen  meinen  gnedigen  herrn. 

Eigenhändige  Ausfertigung  (jedoch  nicht  besiegelt)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eis- 
lehen, Saigerhandel,  Paket  14,  XXXII. 


526.    1563  August  2.    Eisleben. 

Die    Grafen  Hans    Georg,    Peter  Ernst,    Hans  Albrecht,   Hans  Hoyer, 
Hans  Ernst  und  Bruno  von  Mansfeld: 

1.  den  vhesten  hochgelarten  und  erbern  unsem  günstigen  lieben 
besondern  den  Fuerern,  Schlusselfeldern,  Letschern,  Wolcken- 
stein  und  andern  geselschaftern  des  gewesen  Arnstettischen 
seigerhandels. 

2.  An  die  Manlich  i     lej^hergestalt  geschriben. 

3.  An  die  Fuerer    /  ^  ^  ^ 

Kredemschreiben  für  den  Oberfaktor  zu  Eisleben  Simon  Bauer. 
Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22,  XII. 


527.  1563  August  4. 


Instruktion  der  Grafen  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans 
Hoyer,  Hans  Ernst  und  Bruno  von  Mansfeld  für  den  Oberfaktor  des 
Eislebischen  Berges  Simon  Baur  an  Matthias  Manlichs  Erben  und 
Christo2)h  Manlich. 

Erstlich  sol  er  ihnen  unsern  credenzbrief  überantworten  und  da- 
neben unsern  grus  und  geneigten  willen  anzeigen.  Und  wan  sie  ihm 
audienz  geben,  alsdan  ferner  vermelden:  weil  wir  aus  irem  schreiben 
rermerkt,  das  "Wolf  Kirsten  auf  den  bestimpten  tagk  zu  Cranach  er- 
scheinen, unser  gemuet  anhören  und  ihnen  dasselbige  furder  vermelden 
solte,  so  betten  wir  zu  Vermeidung  ferner  muhe  und  kostens  gedachten 
Wolf  Kirsten  bitlich  vermocht,  das  er  seinen  weg  zu  uns,  so  vil  unser 


784  Ürkundenbuch  zur  Oescbichte  des  Mansfeldischeu  Saigerhandels. 

in  der  herschaft  anzutreffen,  zue  genomen.  Was  nii  mit  demselben 
allenthalben  gereth  und  gehandelt,  das  wurden  sie  von  ihm,  Wolf 
Kirsten,  ferner  notturftig  vermerken. 

Nachdem  wir  aber  inen,  Simon  Bauern,  ane  das  irer  landart  ver- 
schickt, so  betten  wir  ihm  befohlen,  dasjenige,  so  an  Wolf  Kirsten 
gebracht,  auch  zu  vormelden.    Und  hett  darumb  disse  gestalt: 

Weichermassen  durch  die  Ko".  key.  m^  unsern  allergnedigisten  hern 
zwischen  uns  und  ihnen  der  sumen  halben,  domit  wir  ihnen  noch  zum 
teil  verhafFt,  einen  vertragk  zu  Wien  betten  aufrichten  lassen,  were  ane 
not  zu  erholen  oder  zu  erzelen.  Es  wer  uns  auch  nichts  annemlichers 
und  liebers  dan  das  wir  denselben  volkomlich  erstrecken  konten.  Wir 
wolten  ihnen  aber  vertraulicher  meynung  nicht  bergen,  das  uns  ane 
zweiffei  aus  heimlicher  anstiftung  etlicher  unser  abgunstigen  so  vil 
drangsals  und  unvorsener  aufkundung  und  ausgaben  zugeschoben 
wurd,  daraus  wir  leichtlich  abnemen  kunten,  das  man  uns  gern  in  Un- 
glauben, fahr  und  beschwerung  setzen  wolte.  Aus  welchem  unser  un- 
vermeidliche höchste  notturft  erfordert,  uf  alle  mugliche  tregliche  wege 
bedacht  zu  sein,  wie  wir  uns  solcher  heimlichen  zunottigung  schützen 
und  aufhalten  und  doch  gleichwol  daneben  auf  die  Avege  trachten 
mochten,  dadurch  sy  und  ander  unser  gleubiger  geburlich  befridigt. 
Nachdem  uns  aber  nu  aus  kurz  erzelten  Ursachen,  auch  aus  dem,  das 
der  kupferfahl  uns  in  unser  rent  einkomen,  etwas  abbricht,  gar  un- 
treglich  und  fast  unmuglich  fallen  wolte,  one  unsern  merklichen 
schaden  ihnen  iren  volligen  termin  hinfurder  erlegen  zu  lassen,  und 
wir  zu  ihnen  das  vertrauen  betten,  das  sy  je  nit  gern  zu  unser  be- 
schwerung wurden  ursach  geben,  wie  sie  dan  hiebevorn  und  sonder- 
lich zu  Frankfurt  sich  erbotten,  alles,  was  ihnen  muglich  und  unser 
herschaft  zu  guttem  gereichen  mocht,  beforderlichen  zu  sein.  So  were 
demnach  unser  gnedigs  bitlichs  suchen  und  begern,  sy  wolten  uns  zu 
gefallen,  weil  die  vorerzelten  bedrengten  Ursachen  uns  so  Verstössen, 
die  termin,  so  vil  die  heuptsummen  belangt,  nur  ein  jar  langk  uff  die 
ganze  Verzinsung  einstellen  und  alsdan  hinfurder  die  termin  halbiren, 
damit  jerlich  an  der  heuptsumma  nur  funftausent  gülden  sampt  ge- 
burlichem  Interesse  abzalt  wurd.  Dargegen  weren  wir  des  erbietens, 
das  wir  ihnen  solche  erstreckte  termin  bei  unsern  itzigen  und  künftigen 
kaufleuten  bestendigklich  und  dermassen  versichern  und  vergewissen 
wolten,  damit  sie  ane  einiche  ferner  verhinderunge  oder  aufschueb 
solten  habhaftigk  gemacht  und  bezalt  werden,  darauf  sie  sich  durch 
Wechsel  oder  ander  Verweisung  gar  gewiß  zu  vorlassen  haben.  Wir 
wolten  auch  solche  verruckunge  und  vergewissung  dermassen  anstellen, 


Xo.527.    1563.  785 


las  es  nicht  allein  hochstgedachter  key.  m*.  uffgerichten  vertrag  mit 
dichte  zuwider,  sondern  mit  derselben,  auch  des  lehenfursten  gnedigister 
junst  solt  angestelt  werden.  Das  sie  sich  hirin  unserm  sonderlichen 
i-ertrauen  und  unzweiflicher  Zuversicht  nach  gutwillig  erzeigen,  das 
ivolten  wir  umb  sie  ider  zeit  in  allem  guten  zu  beschulden  geneigt 
erfunden  werden. 

Wan  es  nun  in  der  underredung  darzu  kumbt,  auf  was  maß 
jolche  vorgewissung  und  vorsicherung  solte  gericht  werden,  so  hett  er 
Furzuschlagen ,  wie  gemelt,  das  solchs  durch  die  kaufleut  und  sonder- 
lich durch  die  Fuerer,  mit  welchen  sie  unsers  Versehens  gar  wol 
wurden  zufrieden  sein ,  gescheen  kont  CFnd  im  fahl  ob  gleich  die 
Fuerer  nach  verschriebener  zeit,  welche  noch  acht  jar  lang  stund,  vom 
liandel  abstehen  wurden,  des  wir  uns  doch  aus  allerlei  bedenklichen 
iiisachen  weniger  dan  gar  nicht  vermuten,  so  solte  es  doch  mit  ferner 
^unst  des  lehensfursten  dohin  gericht  werden,  es  bekeme  derselben 
tiandel,  wer  da  wolle,  das  er  in  alweg  an  sie  die  Manlich  dermassen 
solte  verwisen  werden,  uff  das  sie  vor  allen  andern  irer  termin  bis 
zu  entlicher  abzalung  vorgewiset  etc. 

Nachdem  auch  sonsten  Wolfen  Kirsten  ferner  furschlege  gescheen, 
da  sie  die  Manlich  zu  eim  seigerhandel  lust  hetten  und  die  verge- 
wissung  der  abzalung  in  ir  selbst  band  nemeu  wolten,  so  solt  sich 
unser  gesanter  auf  ir  begern  deshalben  in  ferner  underrede  und  er- 
cleninge  einlassen  und  sich  mit  ihnen  den  Manlichen  eins  entlichen 
abschids,  ufF  welchen  wegk  sie  geneigt,  vergleichen  uud  denselben 
herwider  au  uns  bringen  oder,  do  sich  sein  andere  reiß  zu  lang  ver- 
weilen wolt,  solchs  durch  Schriften,  wo  es  durch  Wolf  Kirsten  nicht 
gescheen  kont,  an  uns  gelangen  lassen. 

Geben  unter  unsern  secreten  den  vierden  tagk  des  monats  Augusti 
arino  etc.  drey  und  sechtzigk. 

Konzept  im  Geicerk.  Archit  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22.  Xll. 

Darunter  die  Bemerkung:  Nota  des;  tages  zu  Stutgarten  den  1.  Septembris 
KU  beschicken. 


Geschichtsq.d.Pr.S.  Bd.XXXXVIl.  50 


786  Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


628.    1563  August  7.     Leipzig.     Hieronymus  Rauscher 
an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Bittet  um  eine  Unterredung. 

Wolgeborner  und  edler  graff,  e.  g.  seind  meine  imderthenige  ganz 
willige  dinst  bevorn,  Genediger  her,  demnach  mit  e.  g.  ich  mich  etlicher 
Sachen  halber,  doran  e.  g.  und  mir  gelegen,  zu  underreden,  und  aber 
e.  g.  ich  nicht  gerne  zu  ungelegener  zeit  vordrislich  sein  und  ansprechen 
wolte,  als  bitte  ich  undertheniglichen ,  e.  g.  wollen  mich  bei  diesem 
meinem  diener  genediglichen  berichten  lassen,  wann  e.  g.  ich  zu  Eis- 
leben antreffen  und  e.  g.  meiner  gewarten  kunnen,  will  ich  mich  zu 
e.  g.  begeben  und  dieselbe  nicht  lang  uffhalten.  Das  bin  umb  e.  g.  ich 
in  underthenikeit  zu  vordienen  ganz  willig.  Datum  Leipzigk,  den 
7ten  Augusti  im  1563*""^ 

e.  g. 

undertheniger 
dinstwilliger 

Jheronymus  Rauscher  ss*. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  uud  edlen  grafFen  nnd  herren  hern  Hans 
Gergen  graffen  und  herren  zu  Mansfeld  edlen  herren  zu  Heldrungen  meinem 
genedigen  herren. 

Eigenhändige  Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saige^-handel, 
Paket  14,  XXXll 

Darauf  die  Notiz:    Ist  uf  den  29.  Augusti  herbescheiden. 


629.    1563  August  25.     Augsburg. 

Matthias  Manlichs  Erben  und  Christoph  Manlich 

den  achtbarn  und  tumemen  N.  und  N.  der  herren  grafen  zu 
Mansfeld  und  der  Stainacher  gesellschafter  gesandten  zu 
dem  tag  gen  Stutgart  unsern  gueten  frainden  sammet  und 
sonders  zu  erbrechen, 

Stutgardt : 

Sie  hätten  auf  die  Tagsatzung  des  Herzogs  von  Württemberg  schon  in 
Bereitschaft  gestanden,  den  Stuttgarter  Tag  xu  beschicken,  doch  sei  ihnen 
vom  Fürsten  ein  Schreiben  zugegangen,  daß  der  Tag  auf  schriftliche 
Eekusation   der  Frankfurter   verschoben  werden   müsse.     Sie   bitten  daher 


No.  528-531.    1563.  78? 


wegen  ihres  Nichterscheinens  um  Entschuldigung  und  bitten  femer,  sowohl 
die  Grafen  als  die  Steinacher  möchten  sie  auch  auf  den  künftigen  Rechts- 
tagen  den  Verträgen  gemäß  unterstützen. 

Was  dann  die  Frankforder  vor  wenig  tagen  abermalen  bei  ainem 
e.  rath  allhie  gegen  uns  gesuecht,  und  was  sie  für  ain  beschaid  erlangt, 
deßen  wollen  wir  ire  g.  und  die  Stainacher  durch  sondere  schreiben 
berichten. 

Ausfertigung  irn  Gewerk.  Archiv  zu  Eisld)en,  Saigerhandel.  Paket  22,  XII. 


530.  1563  Oktober  18.  Dresden.  Kiirftirst  Augustus 
an  die  Grafen  Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans 
Albrecht,  Hans  Hoyer,  Hans  Ernst  und  Bruno  von 
Mansfeld. 

Gemäß  Rauschers  Schreiben  seien  sie  den  Steinacher  Gesellschaftern 
noch  ca.  200  000  ß  schuldig. 

Trotzdem  Graf  Hans  Georg  versucht  habe,  diese  dinge,  so  ohne  mittel 
zu  uns  gehören,  an  andere  orth  zue  ziehen,  wolle  er  sich  weiter  um  die 
Sache  bemühen.    Lädt  sie  auf  den  1.  Dezember  nach  Dresden  vor. 

Abschrift  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  16,  XXX TU  2. 


531.  1563  Dezember  14.  Leipzig.  Wolf  Kirsten,  Bürger 
zu  Leipzig,  an  den  Erzbischof  Sigismund  von 
Magdeburg 

Ersucht  ihn  im  Auftrage  seiner  Herren,  der  Manlich,  die  schuldige 
Hilfe  und  Exekution  gegen  die  Grafen  von  Mansfeld  zu  leisten,  gemäß  dem 
Wiener  Vertrage  und  seinem  zu  dem  alten  Vertrage  erteilten  Konsens,  weil 
nun  der  andere  termin  Lucio  schon  auch  verfloßen.  Anderenfalls  werde 
?r  sich  an  andere  geburliche  orter  zu  icenden  wissen. 

Graf  Hans  Georg  habe  unterm  24.  November  an  den  Kurfürsten  von 
Sachsen  betreffs  der  2000  fl  und  ubermaß,  die  der  Erxbischof  schriftlich 
und  mündlich  zu  bezahlen  übernommen,  geschrieben: 

Was  aber  den  übrigen  rest,  so  nicht  in  den  Wienischen  vertrag 
2:ehorigk,  betrift,  domit  haben  wir  gedachten  Kirsten  an  den  erzbischoff 
zu    Magdeburg    unsern    gnedigsten    herren   verwiesen;    es    solle  dahin 

50' 


?88  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


gewirkt  werden,  daß  er  desselbigen  rests  auch  soll  claglos  gemacht 
werden  etc.  Demgemäß  möge  der  Erzbischof  diese  Summe  nunmehr 
bezahlen. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22,  XIV. 


532.  1563  Dezember  14.  Augsburg.  Matthias  Manlichs 
Erben  und  Christoph  Manlich  d.  Ae.  an  Graf  Hans 
Georg  von  Mansfeld  und  seine  Brüder. 

Mahnen  wegen  der  ausgebliebenen  Zahlungen  (durch  Grätfisch  und 
FerckeJ  der  letzten  beiden  Termine.  Klage  der  Frankfurter  gegen  die 
Manlich  beim  Augsburger  Stadtgericht  eingereicht;  die  Manlich  bitten, 
ihnen  beizustehen. 

Wolgeborner  graff,  gnediger  herr,  e.  g.  sein  unser  underthenig 
dienst  bevor.  Derselben  schreiben  auß  Ettingen  ist  uns  auf  13.  Decembris 
uberantwurt  und  haben  mit  befrembden  vernomen,  das  e.  g.  von  uns 
zu  wissen  und  bericht  begern,  ob  wir  der  auf  Pettry  und  Pauly,  auch 
jetzigen  Lucio  verfallner  fristen  vom  Grettfisch  und  Ferckhen  entricht 
seyen.  Da  doch  dyeselben  auf  unsers  dieners  beschehen  suppliciern 
dem  durchleuchtigysten  hochgebornen  fursten  und  herrn  herrn  Augusto 
herzogen  zu  Sachsen  und  churfursten  unserm  gnedigisten  herrn  etc. 
selbst  bericht  der  sachen  gethan  und  daher  leichtlich  gedenken  kinden, 
das  wir  noch  nit  zufriden  gestellt  seyen;  welches  uns  ab  e.  g.  und 
iren  bruedern  und  vettern  desto  mer  beschwerdt,  dieweil  wir  uns  auf 
den  keiserlichen  vertrag  solchs  Verzugs  vil  weniger  versehen  sollen; 
wollen  das  hohen  Schadens  und  nachtails  geschweigen,  in  den  wir  der 
mit  e.  g.  auf  underthenig  guet  vertrauen  gepflegnen  handlung  halben 
gefiert  worden;  derwegen  e.  g.  uns  jetz  billich  dester  ordenlicher  ein- 
halten und  uns  die  notwendig  hilf  zu  suechen  nit  ursach  geben  sollten. 
Sover  nun  e.  g.  derselben  beschwerdung  ir,  iren  bruedern  und  vettern 
selbst  abhelfen  wollen,  so  werden  sy  uns  dem  vertrag  genieß  umb  das 
verfallen  und  künftig  wissen  zu  contentieren  und  unclagbar  ze  halden. 
Dann  so  lang  dasselbig  nit  würklich  beschicht,  so  lang  muessen  wir 
unsern  verschreibungen  den  kaiserlichen  vertrag  und  unsern  obligenden 
notturft  nachsetzen;  kinden  uns  auch  aus  dem  kaiserlichen  vertrag  nit 
dringen  noch  fieren  lassen. 

Daneben  wissen  e.  g.  sich  weiter  zu  erinnern,  welcher  massen  die 
Jfrankforter  uns  vor  dem  stattgericht  zu  Augspurg  mit  recht  beclagt 


No.  531-533.    1563.  789 


und  furgenomen,  darauf  wir  nun  ettlich  mal  e.  g.  und  den  Stainachern 
umb  vertrettung  zugeschriben.  Heften  uns  dem  kaiserlichen  vertrag 
gemeß  derselben  billich  sollen  getrosten.  Aber  wie  die  bezalung,  also 
erfolgt  uns  auch  angeregte  vertrettung,  und  raichet  solchs  nit  allain 
uns  zu  nachtail,  sonder  e.  g.  und  den  Stainachern  selbst  zu  schimpf 
und  zuvorderst  der  kay.  m*  ires  hochverpeenten  Vertrags  halben  zu 
Verachtung.  Nun  wolln  e.  g.  wir  hiemit  in  craft  desselben  wider  under- 
theniglich  ersuecht  haben,  uns  neben  den  Stainachern  gegen  bemelten 
Franckfortern,  wie  sich  geburt,  zu  vertretten,  auch  solche  Verordnung 
ze  thun,  das  e.  g.  und  ire  volmechtige  anweld  selbst  im  rechten  neben 
uns  erscheinen.  Im  fahl  aber  dasselbig  nit  bald  geschieht,  so  werden 
wir  von  neuem  getrungen,  an  allen  orten,  da  sichs  geburt,  umb  hilf 
und  handhabung  anzelangen;  welches  e.  g.  zu  ehrn  und  uns  zu  guettem 
wir  vil  lieber  wolten  underlassen.  Darnach  werden  sich  e.  g.  wissen 
der  gebur  und  notturft  zu  verhalden.  Sonst  send  wir  denselben  under- 
(lienstlich  zu  dienen  genaigt 

Dattum  Augspurg,  den  14.  Decembris  a"  63. 
e.  g.  underthienstliche 

Mathias  Manlichs 
seligen  erben 

Cristoff  Manlich 
den  eilten. 

Außetutdresse :  Den  wolgebornen  herm  herrn  Hans  Jergen  und  seiner  g. 
gebrueder  grafen  und  herrn  zu  Mansfeld  und  edle  herm  zu  Höldringen  unsern 
gnedigen  herren. 

Äusfertiguyig  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhamlel,  Paket  22,  XIV. 

Barauf  der  Vermerk:  Ankommen  in  Eisleben  am  neuenjarstage  a°  64  bei 
einem  beibotten,  der  keiner  antwort  wollen  warten. 


538.  1563  Dezember  19.  Wolmirstedt.  Erzbischof  Sigis- 
mund  von  Magdeburg,  Primas  in  Germanien,  Ad- 
ministrator des  Stifts  Halberstadt,  Markgraf  zu 
Brandenburg,  an  seinen  Statthalter  und  Rat  Graf 
Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Teilt  ihm  mit,   daß  heutiges   tages   alhier  an  uns   ein   sehr  hartes 
und  beschwerlichs  schreiben  ubir  euch  und  eure  gebrudere  von  Wolffen 


790  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Kirsten  burgern  zu  Leipzigk,  der  Mennlichen  zu  Augspurg  diener,  an- 
gekommen sei,  das  sich  auf  den  erteilten  kurfürstlichen  Konsens  stütze. 
Fordert  ihn  auf  die  Manlichen  zu  befriedigen,  da  er  sonst  die  Hilfe  gegen 
ihn  leisten  müsse. 

Ausfertigung  mit  eigenhändige^'  Unterschrift  im   Geiverlc.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerhandel,  Paket  20,  III. 


534.    1564  Januar  18.   Leipzig.  Wolf  Kirsten,  Bürger 
zu  Leipzig,  an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Mahnt  erneut  wegen  der  rückständigen  Zahlungen. 

Wolgeborner  und  edler  grave,  euern  gnaden  sein  mein  ganz- 
willige und  hochbeflissene  dinste  stettes  zuvorn.  Gnediger  grave  und 
herre,  uff  e.  g.  schreiben  am  9.  Januari  datirt,  darin  vermeldet,  das  von 
den  churf.  zu  Sachsen  etc.  mein  gnedigisten  herr  e.  g.  ein  ernstlichs 
schreiben  von  wegen  des  nachstandes,  so  doch  mehrerteils  uberflussigk 
Interesse,  auch  derjenigen  qwyttancz,  so  solches  geld  empfangen  haben 
sollen  (?)  nicht  furbracht  uff  mein  ansuchen  zukomen  etc.,  sol  e.  g.  ich 
ganz  dienstlicher  meinung  nicht  vorhalten,  das  von  e.  g.  mich  nit  allein 
hochlichen  vorwundert,  sondern  auch  über  das  mir  ganz  beschwer- 
lichen furfellet,  meine  herrn  und  mich  über  alle  so  langwirige  gehabte 
geduld  und  erzeigten  dinstlichen  willen  des  ungebürlichen  intresse  und 
auch  der  qwittanz  halben  derraassen  und  also  unverschuldet  zu  be- 
zichtigen, so  doch  e.  g.  seher  wol  wyßlichen,  das  es  mit  e.  g.  selbst 
und  mir  schon  vorlengst  gancz  klar  und  eigentlichen  abgerechent,  e.  g. 
mir  auch  dessen  zu  bekandnus  ihre  aigene  handschryft,  die  ich  furzu- 
legen  zugestellet  und  derenthalben  meine  herrn  und  mich  dermassen 
und  als  were  e.  g.  dise  schneid  gar  übel  und  beschwerlichen  angerechent 
zu  beladen,  gar  kein  bestendige  Ursachen  haben,  kan  auch  nimands 
mit  warheit  darthuen  das  einiche  ungebürlich  Interesse,  sonder  allein 
was  uberal  der  gemeine  wyl  gebrauch  davon  angerechent  oder  jemals 
gefordert,  welchs  auch  mehresteils  wol  vorbliben,  da  die  erste  berechente 
sura  von  e.  g.  beschehenen  ihrer  zusage  zu  gebürlicher  zeit  erleget  und 
ich  darüber  so  lange  nicht  wehre  domit  aufgehalten  und  vorzogen 
worden,  und  ob  nun  woll  in  solcher  zeit  etwas  weiter  darauf  gangen 
und  noch  teglich  angewendet  wyrdet,  so  yst  es  doch  nicht  aus  meinem, 
als  der  e.  g.  zu  ehren  und  dinstlichen  gefallen  das  geld  in  vorschinen 
ostermarkt  bey  andern  gueten  ehrlichen  leuten  aus  wolmeinender  guet- 


No.  583-535.    1563-1564.  791 

Willigkeit  aufbracht,  sondern  e.  g.  selbst  vorursachen  der  so  gancz  vor- 
zuglichen widerbezallung  halben  hergeflossen.  Aber  wie  deme,  so  yst 
an  e.  g.  mein  ganz  dinstlichs  und  fleissigs  bitten,  e.  g.  wollen  doch 
nochmals  vorigem  vylfeldigen  und  auch  itzigen  zusagen  nach  darane 
sein  und  beschaffen,  das  solcher  nachstand  mit  allem,  was  darauf  gangen 
und  in  entlicher  rechnung  sich  wol  befinden  wirdet,  uffs  allererste  es 
imer  muglichen,  wüderumb  erleget  und  ich  derenthalben  mit  weitern 
nochteiligen  scheden  und  beschwerlichen  schryften  und  unverschueldet 
bezichtigungen  möge  vorschonet  werden.  Dan  innedes  und  im  falle 
noch  ferners  Vorzuges  kan  und  mag  ich  über  vorigen  so  langwirigen 
stillestand  erhaltung  meiner  ehren  und  guetten  glaubens  lenger  nicht 
umgehen,  solches  an  die  vorigen  und  geburlichen  orter,  weil  ich  icziger 
zeit  selbst  auszureisen  unvorrauglich,  in  schrjften  widerumb  zu  gelangen, 
dinstlicher  Zuversicht,  e.  g.  werden  mich  dessen  gar  nicht  vordenken, 
sonder  aus  erforderung  meiner  höchsten  und  eussersten  notturft  in 
gnaden  entschuldigt  haben.  Das  geburet  umb  e.  g.  mir  in  aller  schuel- 
digen  dinstbarkeit  ider  zeit  mit  allem  Geisse  widerumb  zu  vordinen. 
Dattum  Leipzigk,  den  18.  Jenner  a°  64 
e.  g. 

dinstwilliger 

Wolff  Kirsten 
~^^  burger  zu  Leipzigk. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  und  edlen  herren  heru  Hanß  Georgen 
graven  und  hern  zu  Manßfeld  und  edlen  herrn  zu  Heldrungen  meinem  gnedigen 
graven  und  herrn. 

Eigenhändige  Äusfertigtmg  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel, 
FaJcet  22,  XIV. 


535.  1564  Januar  25.  Leipzig.  Wolf  Kirsten,  Man- 
lichscher  Diener  und  Bürger  zu  Leipzig,  an  den 
Erzbischof  Sigismund  von  Magdeburg. 

Beklagt  sich  abermals  über  die  Grafen  von  Mansfeld,  die  auch  den 
Keujdhrsmarkt  haben  verstreichen  lassen,  ohne  Zahlung  zu  leisten  und 
b.'ttet  um  gebührende  Hilfe  und  Exekution. 

Mahnt  erneut  wegen  der  20CX)  fl  und  ubermass,  die  der  Erzbischof 
im  vorschinen   ostermarkt  zu  erlegen  in  Schriften  und  folgendes  hart 


792  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels, 


vor  dem  michelsmarkte  auch  durch  mundliche  antworten,  mir  zu  be- 
zalen,  an  sich  genomen. 

Eigenhändige   Ausfei-tigimg  im    GewerTc.    Archiv  zu   Eislehen,     Saig&rhandel 
Paket  22,  XIV. 


536.  1564  Januar  26.  Mansfeld.  Graf  Hans  Georg 
und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  an  den  Erz- 
bischof von  Magdeburg. 

Auf  Wolf  Kirstens  im  Namen  der  Manlich  zu  Augsburg  eingebrachte 
Klage  erklären  sie,  das  wir  etzhcher  vertagter  summa  halben  die  Fercken 
zu  Leipzig  und  ire  mitgeselschafter  an  gemelten  Wolf  Kirsten  verweist, 
die  er  auch  also  angenomen.  Wir  finden  aber,  das  er  die  zalunge  bei 
den  Ferken  selbst  gehindert;  welches  uns  numer  billich  nichts  zu 
schaffen  gibt.  ...  Ob  wir  wol  in  nu  mermals  zu  uns  bescheiden,  uns 
mit  ime  nach  billickeit  zu  vergleichen,  so  haben  wir  in  doch  seius  Über- 
muts halben  zu  uns  nicht  vermögen  können.  Befinden  sein  stolz  allein 
dahin  gericht,  uns  bei  e.  f.  g.,  auch  dem  churf.  zu  Sachsen  u.  g«*«"^  herrn 
wider  billickeit  zu  verunglimpfen. 

Bitten,  eine  Tagsatzung  zu  benennen. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22,  XIV. 


537.    1564  Januar  31    (Donnerstag   nach  conversionis 
Pauli).    Halle. 

Vorbescheidszettel    der    Erzbischöflich    Magdeburgischen    und    Halber- 
städtischen Kanzlei: 

Die  Grafen  Hans  Georg  und  Hans  Albrecht  von  Mansfeld  oder  deren 
Bevollmächtigte  sollen  am  14.  März  zu  Halle  vor  den  Hofräten  erscheinen, 
gefast  mit  Wolf  Kersten  burgern  zu  Leipzigk  wegen  der  schulde, 
damit  ihro  gnaden  den  Manlichen  zu  Augspurgk  verhafftet  sein  sollen, 
rechnung,  verhör,   handlung  und  piiliches  abschieds  gewertick  zu  sein. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22,  XIV. 


No.  535-539.     1564.  793 


538.  1564  Februar  28.  Graf  Hans  Georg  von  Mans- 
feld  an  seinen  Rat  und  Kanzler  Melchior  Nickel, 
„itzo  zu  Dresden." 

Die  Manlich   wollen   dem   Kurfürsten   von  Sachsen  ihre   Forderungen 
abtreten. 

....  Diese  stunde  ist  uns  gewisse  zeitunge  zukomen,  das  die 
Manlich  mit  unserem  gn*'*=i  heni  dem  chuifursten  zu  Sachsen  practi- 
ciren  und  in  handelunge  sein  sollen,  s.  churf.  g.  ihre  nachstindige 
summa  gülden  ufzutragen  und  zuzuschlagen,  welchs  gar  gewiß  und 
wir  euch  anzeigen,  damit  ihr  euch  darnach  zu  achten  und  uf  der  rethe 
vorschlege  desto  besser  zu  gedenken.  Ob  auch  der  Manlich  itzigen 
betagten  ausstands  wegen  erwenung  vorfiel,  so  habt  euch  vor  eur  person 
zu  erbieten,  das  wir  sie  desselben  itzo  mit  gelde  oder  kupfern  gewiß 
vorsehen  und  zufriden  stellen  wollen;  darauf  sie  sich  auch  verlassen 
sollen. 

Ausfertigung  mit  eigenMndiger  Unterschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben, 
Saigerhandel,  Paket  22,  XIV. 


539.    1564  März  4.     Dresden. 

3.  Abrede  zu  Dresden: 

Kurfürst  Äugustus  richtet  zwischen  dem  Mütis feldischen  Abgesandten 
Kanzler  Melchior  Nickel  und  Hieronymus  Rauscher  und  dessen  Mit- 
cerivandten  folgenden  Abschied  auf: 

Es  handelt  sich  um  die  Schulden  aus  dem  Saigerhandel,  nämlich 

1.  Die  im  Vertrage  vom  27.  Juli  1558  festgesetzte  Summe; 

2.  die  150000  fl,  die  von  den  Manlich  herrühren  und  die  nach  einer 
besonderen  Vergleichung  auf  uuterschidliche  tagzeit  abgelegt  werden 
sollen,  was  aber  volkomlich  nicht  gescheen. 

Betreffs  der  Restsumme  unter  1  soll  zwischen  dem  Faktor  des  Handels 
und  dem  Renimeister  der  Grafen  eine  Abrechnung  aufgestellt  wei'den,  der 
Rest  der  noch  fälligen  Terminsummen  soll  samt  Zinsen  an  Rauscher 
kommenden  Ostermarkt  xu  Leipzig  bezahlt  werden. 

lieber  die  150  000  fl  haben  sich  beide  Parteien  folgendermaßen  geeinigt : 

Falls  etwa   die  Frankfurter  Gesellschafter  mit  den  ihnen  üherunesenen 

15000  fl  und  den  inzwischen  von  den  Manlich  erhaltenen  Interessen  ivieder 


794  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

zur  Gesellschaft  treten  sollten,  so  soll  die  Summe  zu  dem  Rest  ad  1  ge- 
schlagen und  mit  dieser  mit  jährlich  12000  fl  in  zwei  Terminen  (Ostern 
und  Michaelis)  abbezahlt  und  mit  5°/o  verzinst  werden. 

Die  in  der  1.  Dresdener  Abrede  sub  No.  1  genannten  20  000  fl.  sollen 
zu  der  anderen  Abzahlung  und  Verzinsung  geschlagen  werden. 

Wegen  der  von  den  Frankfurtern  herrührenden  150000  fl  wird  Rauscher 
mit  40000  fl  an  Peter  Fercke  verwiesen ;  es  sollen  also  zuvorderst  die  ersten 
150000  fl  und  dann  die  übrigen  110000  fl  abbezahlt  werden. 

Setzen  die  Frankfurter  durch,  daß  ihnen  die  150  000  fl  allein  zu- 
ständig bleiben,  so  soll  sich  Rauscher  mit  den  Frankfurtern  oder  Man  liehen 
darüber  abfinden  und  sich  mit  der  übrigen  Summe  begnügen.  Und  zwar 
soll  Rauscher  bis  zum  Ostermarkt  einen  genügsamen  vorstandt  .  .  .  auf- 
richten; vorher  sind  die  Grafen  nicht  verpflichtet,  die  40  000  fl  von  der 
Summe  abkürzen  zu  lassen. 

Kassierte  Ausfertigung  im  Getverlc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Faltet  IG, 
XXXIII,  2. 


540.  1564  März  16.  Leimbach.  Graf  Hans  Georg 
von  Mansfeld  an  Sigmund  und  Karl  Fürer  Ge- 
brüder zu  Nürnberg. 

Ersucht  sie.,  an  noch  naher  zu  Bezeichnende  auf  der  jetzigen  Frank- 
furter Messe  700  Zentner  Garkupfer  zu  liefern,  die  zur  Hälfte  auf  nächstem 
Ostermarkt  und  zur  anderen  Hälfte  auf  dem  Peter  -  Paulsmarkt  bezahlt 
werden  sollen,  mit  14  fl  pro  Zentner,  aber  auch  zu  einem  etwaigen  höheren 
Marktpreise. 

Konzept  im  Geioei'k.  Archiv  zu  Eislehen,  Saige^-handel,  Paket  23,  V. 


541.  1564  Juni  2  (praesentatum  Juni  4).  Bartel  Heiden- 
reich, Schosser  zu  Sangerhausen,  an  die  Grafen 
Hans  Georg,  Peter  Ernst,  Hans  Albrecht,  Hans 
Hoyer,  Hans  Ernst  und  Hugo  von  Mansfeld. 

Bittet,  die  Manlich  bis  zum  Tage  Johannis  baptiste  zu  befriedigen,  da 
er  anderenfalls  ihnen  nicht  allein  zu  iren  ausstehenden  schuelden,  sondern 
auch  der  peen,  in  dem  keyserlicben  Wienschen  vortrage  vorleybt,  in 


No.  589  -542.    1564.  795 


e.  g.  ambt  Arnstein  verhelfen  müsse,  gemäß  dem  heim  Kurfürsten  August 
von  Sachsen  durch  die  Manlich  und  Wolf  Kirsten  ausgewirkten  Befehl. 

Ausfertiguyig  im  Getoerk.  Archiv  gu  Eisleben,  Saigerftandd,  Paket  22,  XIV. 


542.    1564  Juli  6.    Mansfeld.    Graf  Hans  Albrecht  von 
Mansfeld  an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld. 

Betrifft  Beschickung   des  vom  Erzhischof  von  Magdeburg   angesetzten 
Tages  in  Sachen  des  Thomas  Matthias  und  der  Meyenhurg. 

Unser  freuntlich  dienst  zuvor  wolgeborner  freuntlicher  lieber  bruder 
und  gefatter.  E.  1.  mögen  wir  freuntlichen  nicht  pergen,  das  wir  heut 
donnerstags  zu  Vorrichtung  gemeiner  herschaft  Sachen  unsere  rethe 
alhier  bey  uns  gehabt  und  unter  anderem  von  ihnen  berichtet  worden, 
welcher  gestalt  der  erzbischoff  u.  gster  h.  einen  tagk  gegen  Halle  in 
Thomas  Mattias  und  der  Meyenburger  sachen,  als  nemlich  den  13. 
dieses  monats  und  also  gleich  die  zeit,  wan  der  kreistagk  zu  Jutter- 
boch  sein  soll,  angestelt.  Nun  vormerken  wir  gleichwol,  das  der  canzler 
Melchior  Nickel,  so  uf  den  kreistagk  gegen  Gutterbach  verordnet, 
iederer  zeit  in  solchen  gemeiner  geselschaft  sachen  gebraucht  worden 
und  dieselben  innenhat  und  also  uinb  unsers  gelimpfs  willen  unsere 
notturft  am  fiiglichsten  vorbringen  konte,  sonderlich  dieweil  sich  doctor 
Melchior  Klinge  nicht  wil  wider  sie  gebrauchen  lassen,  wir  auch  noch 
ungewiß,  ob  wir  doctor  Modestini  mechtigk  sein  können.  Derwegen 
were  unser  freuntlich  und  wolmeinend  bedenken,  da  es  e.  1.  auch  für 
gut  ansehen,  das  e.  1.  bey  hochgedachtem  erzbischoff  die  sachen  dahin 
hatten  richten  helfen,  damit  solcher  tagk  zu  Halle  bis  nach  dem  Gutter- 
bachischen  kreistage  erstreckt  und  alsdan  durch  genügsame  vorbringung 
unserer  notturft  unser  gelimpf  so  viel  mehr  erhalten  werden  mochte, 
dieweil  gleichwol  von  dem  churfursten  zu  Brandenburgk  und  sonsten 
so  heftigk  hirin  in  uns  gedrungen  werden  will.  Sonderlichen  sehen 
wir  auch  für  gut,  doch  uf  e.  1.  vorbesserung,  e.  1.  betten  die  sachen 
dahin  richten  helfen,  das  die  churfurstlichen  Braudenburgische  rethe 
selbst  bey  solcher  handlung  sein  und  nach  notturft  anhören  und  ein- 
nemen  mochten;  zweifeln  wii*  nicht,  solches  uns  allerseits  auch  zu 
Städten  kommen  solle. 

Wir  bitten  auch  freuntlichen,  e.  1.  wolten  der  hülfe  über  Schrapla 
freuntlichen  eingedenk  sein  und  die  sach  dahin  richten  helfen,  das  die 
'julfe  und  einweisuug  bevholen  und  alsdan  uf  dem  tage  zu  Halle  auch 


796  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


geschehen  und  erfolgen  möge.  Wolten  wir  e.  1,  im  besten  freuntlichen 
nicht  pergen.  Seind  derselben  freuntlichen  zu  dienen  ganz  willig. 
Datum  Mansfeld,  den  6.  Juli  a°  64. 

Hans  Albrecht  graf  und  her 
zu  Mansfeld. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  herren  Hans  Georgen  graven  und  herren 
zu  Mansfeld  edlen  herren  zu  Heldrungen  erzbischoflichem  Magdeburgischen  und 
HaU)er8tatischen  stadthaltern  unserm  freuntlich  lieben  bruder  und  gefatter. 

Ausfertigung  im  Geweric.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  14,  XXXII. 


543.    1564  Juli  19.     Grimmenstein. 

Johann  Friedrich  der  Mittlere,  Herzog  von  Sachsen,  für  sich  und  Johann 
Wilhelm  und  Johann  Friedrich  den  Jüngeren,  Herzöge  von  Sachsen,  ver- 
leiht den  Brüdern  Sigmund  und  Karl  den  Fürern  und  ihren  Mitgesell- 
schaftern die  Schmelzhütte  hei  Eisfeld  auf  6  Jahre. 

Geben  uffm  Grimmenstein,  Mitwoch  nach  Margarethe. 

Ausfertigung  auf  Pergament  mit  anhängendem  Siegel  in  Holzkapsel  im  Kreis- 
archiv Nürnberg,  D.-Urk. 

Abschrift  im  St.  A.  Weimar,  Beg.  1  f.  422,  B  B  2  Nr.  4,  ibid.  Abschrift  einer 
Verschreibung  für  Dr.  Georg  Kandier  und  Sigmund  und  Karl  Fürer  mid  Mit- 
gesellschafter vom  17.  Februar  1570. 


544.    1564  August  15.     Dresden. 

4.  Abrede  zu  Dresden. 

Kurfürst  Augustus  richtet  zwischen  den  Grafen  von  Mansfeld  (ver- 
treten durch  den  Kanzler  Melchior  Nickel)  und  der  Steinacher  Gesellschaft 
(vertreten  durch  Rauscher)  folgenden  Abschied  auf: 

Da  Rauscher  sich  beklagt  hat,  daß  die  Grafen  verschiedene  Termine 
mit  ihren  Zahlungen  rückständig  geblieben  und  Nickel  dagegen  eingewandt, 
daß  die  Zahlungen  nur  sistiert  seien,  iveil  die  Gesellschafter  untereinander 
uneinig  und  für  sich  hülfe  wider  die  graven  gesuecht  heften,  so  wird 
bestimmt,  daß  die  Grafen  künftigen  Michaelismarkt  die  fällige  Summe, 
ca.  63000  fl,  heim  Rat  der  Stadt  Leipzig  hinterlegen.  Geschieht  dies  nicht, 
so  soll  die  schleunige  Hilfe  erfolgen. 

Kassierte  Ausfertigung  im  Getverk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  16, 
XXXIII,  2. 


No.  542-545.    1564.  797 


545.    1564  September  18.     Merseburg. 

Merseburger  Vertrag. 

Nachdem  die  Grafen  von  Mansfeld  den  Dresdener  Abschied  vom 
15.  August  1564  angefochten,  da  in  der  dort  benannten  Summe  von 
63000  fl  etwa  40  000  fl  der  Frankfurter  angemaste  schulden  stecken 
und  Rauscher  es  auf  sich  genommen,  sich  mit  den  Frankfurtern  wegen  der 
150000  fl  besonders  xu  vergleichen,  so  wird  zwischen  den  persönlich  er- 
schienenen Grafen  und  Rauscher  als  dem  Vertreter  der  Steinacher  Gesellschaft 
von  Kurfürst  Äugustus  ein  neuer  Vertrag  abgeredet: 

1.  Die  Grafen  dejwnieren  die  63000  fl  beim  Rat  zu  Leipzig,  ohne 
Rücksicht  auf  die  Frankfurter  Angelegenheit.  Ausgeschlossen  sind 
jedoch  die  streitigen  Wechsel  und  Interessen :  5316  fl. 

Außer  dieser  Summe  sollen  die  Grafen  auf  dem  Michaelismarkt 
10  000  fl  erlegen  (für  den  Handel),  4700  fl  Mattes  v.  Walrodt, 
1090  fl  Flicken  Erben,  zusammen  also  15790  fl. 

Sodann  5000  fl  Weihnacht  1564,  5000  fl  Ostermarkt  1565. 

2.  Betreffs  der  14  000  fl,  die  diese  Märkte  gleichfalls  hätten  erlegt 
werden  müssen,  soll  eine  kurfürstl.  Kommission  eingesetzt  werden 
und  festsetzen,  in  welcher  Weisß  sie  deponiert  werden  sollen. 

3.  Die  dann  noch  restierenden  23210  fl  sollen  in  die  1558  fest- 
gesetzten Termine  und  in  die  Frankfurtischen  Schulden  geschlagen 
und  mit  5'^o  verzinst  werden. 

4.  Die  Kommission  soll  auch  über  die  von  den  Grafen  sonst  noch 
bezahlten  Schulden  entscheiden,  die  die  Grafen  vo7i  den  23  210  fl 
abi'echnen  wollen,  und  von  denen  Rauscher  behauptet,  daß  es  Privat- 
schulden seien:  13075  fl  an  Chr.  Moskauer,  4000  fl  den  Reiffen- 
stein,  1500  fl  Johann  Olber,  1142  fl  12  gr  Niclas  Thiel  und  Mit- 
verwandten, 1140  fl  Merten  Fetierle  zu  Erfurt. 

5.  über  die  oben  (1)  genannten  5316  fl  Wechselgeld,  die  Rauschet' 
sogar  noch  höher  anschlägt,  soll  die  Kommission  gleichfalls  ent- 
scheideti. 

6.  Fortan  sollen  jährlich  von  Ostern  1565  an  14000  fl  zur  Ablegung 
der  Hauptsummen  bezahlt  und  das  Geld  ebenfalls  beim  Leipziger 
Rat  deponiert  werden. 

7.  Die  mitzubezahlenden  Zinsen  sollen  gestundet  und  nach  Ablegung 
der  ganzen  Summe  auf  einmal  in  2  Jahren  bezahlt  iverden. 


798  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

8.  Der  Kurfürst  verspricht,  bei  den  Frankfurtern,  falls  sie  auf  so- 
fortige Zahlung  dringen,  dahin  zu  wirken,  daß  diese  sich  an  die 
abgeredeten  Termine  halten. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  16,  XXXIII,  2. 


546.  0.  D.  [nach  dem  Merseburger  Abschied  1564 
September].  Wilhelm  Eeiffensteins  Erben  an  die 
kurfürstlichen  Kommissarien. 

Sie  hätten  erfahren,  daß  auf  Rauschers  Ansuchen  namens  der  gemeinen 
Steinacher  Gesellschaft  (darunter  dan  nach  anzall  jedes  hauptgut  die 
gedachte  Reiffenstein  die  vornemsten  sein  und  auch  gemelter  Rauscher 
zu  seinem  anteil  —  6000  fl  —  der  geringste)  die  wirkliche  Hilfe  in  die 
Herrschaft  Heldrungen  beim  Kurfürsten  ausgebracht  worden  sei. 

Rauscher  habe  sich  unterstanden,  von  den  Ausständen  der  Gesellschaft 
{Verlage  und  die  vom  alten  Vorrat  herrührenden  Gelder)  über  100000  fl 
einzukassieren,  ohne  darüber  Rechnung  abzulegen,  so  daß  sie  seine  an- 
gemaste  factorey,  dessen  er  von  ihnen  kein  befelich,  vielmals  gefochten 
haben.  Sie  bitten,  da  sie  von  Rauscher  bisher  über  den  Merseburgischen 
Abschied,  inen  zurück  gegeben,  nicht  unterrichtet  worden  seien  und  bis 
zur  erfolgten  Auseinandersetzung  mit  Rauscher  die  angestellte  Hilfe  ein- 
zustellen. Geschähe  dies  nicht,  so  wollen  sie  dagegen  vor  Notar  und  Zeugen 
protestiert  haben. 

Abschrift  (von  Wilh.  Curio  Eeiffensteins  Hand  ?)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eis- 
leben,  Saigei-handel  Paket  17,  XXXIV. 


547.    1564  Oktober  17.     Albrecht  Gugl  an  den  Mans- 
feldischen Rat  Martin  Obenrot. 

Fordert  im  Namen  seiner  Herren,    der  Fürer,    dringend,   die  vertrags- 
mäßigen Kupfer  eines  halben  Fünfteils  zu  liefern. 

Ehrnhafter  und  namhafter  gunstiger  herr  Obentrot,  ich  hat  euch 
vor  muntlich  zu  gemuet  gefurt  und  gebetten,  mir  die  kupfer  von 
wegen  des  halben  funfteils  in  craft  der  auweisung  und  meiner  g.  herrn 
brive  und  sigl,  ja,  das  auch  meinen  herrn  den  Fuerern  die  wenigst 
aufkundung  heutigs  tags  noch  nit  gescheen  ist,  sondern  sy  die  kupfer 
versprochen,  sich  mit  koln  stattlich  belagt  und  gefast  gemacht  und  das 


No.  545-548.    1564—1565.  799 


noch  meher  innen  an  das  allerlay  außen  stat,  deß  disen  markt  jetzt  hat 
bezalt  werden  soln,  vervolgen  lassen  und  also  m.  g.  herrn  briefe  und 
sigl  etwas  würdiger  und  hoher  zu  halten,  dann  anne  vervolg  derselben 
mit  der  tat  ganz  unversehner  ding  in  ein  huy  (?!)  darein  zuplatzen 
und  furzugreifen,  durch  welches  warlich  i.  g.,  wie  ich  treulich  sorg, 
bey  vilen  leuten  in  raerern  schimpf  und  geschrey  fallen  wurden.  Wil 
der  clag  und  arest  geschweigen,  dazu  man  meine  herrn  auch  trang. 
Dieweil  dann  der  ehrlich  mann  Wolf  Roth  so  wol  als  ir  unzweifl,  da  ir 
an  meiner  statt  nit  änderst  handln  kennten  oder  solten,  euch  auch 
ubl  wurdt  ausgelegt  werden,  das  ir  mich  wider  das  beschweren  woltent, 
welches  ir  doch  am  meisten  des  ostermarkts^  der  Mannlich  einweisung 
zu  verhütten,  getriben  uffrichten  und  machen  helfen,  so  bitt  ich  noch- 
maln,  mich  mit  aufhaltung  der  kupfer  und  uncosten  der  furleut  zu 
zerrittung  aller  arbeit  daußen  (!)  weiter  nit  zu  belestigen,  sondern,  was 
briff  und  sigl  ausdingen  und  sagen,  mich  dabei  unvergweltigt  bleiben 
ze  lassen  imer  so  lang,  biß  m.  g.  herrn  oder  ir  von  meinen  herrn  den 
Euerem  ein  anders  erlangen  und  mir  dasselbig  furweisen.  Des  wil  ich 
mich  nochmaln,  dieweil  euch  mein  vetter  munzmeister  nit  finden  kann, 
von  ehrn  der  notturft  und  billichait  wegen  getrosten.  Und  bit  hier- 
über, wie  am  heuten  (!)  gescheen,  abermaln  eur  wilferig  antwort 
zuvor,  weil  Wolf  Koth  an  diser  Verhinderung,  Schwächung  und  ver- 
wirkung  der  loblichen  graven  brief  und  sigel  unschuldig  ist.  Daneben 
was  euch  lieb.    Datum  den  17.  Octobris  anno  64 

e.  williger 

Albrecht  Gugel. 

Außenadresse:  Dem  ehrnhaften  und  namhaften  herrn  Martin  Obentrot  Mans- 
feldischen  rath  meinem  gunstigen  herrn  und  guten  freund  zu  handen. 

Ausfertigung  im  Geicerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerliatidel,  Paket  25,  X. 


548.    1565  Januar  1. 

Die  Grafen  von  Mansfeld  haben  von  den  Manlicheyi  nochmals  einen 
Aufschiib  erlangt  und  zu  deren  vorläufigen  Befriedigung  folgende  Summen 
aufgenommen:  5000  fl  hei  Christoph  und  Albrecht  v.  Hoym  (denen  dafür 
Dorf  und  Voriverk  Endorf  im  Amt  Amstein  verschrieben),  28000  fl  bei 
Heinrich  Kramer  auf  das  halbe  Fünfteil  Ferckes  ujid  GrätfiscJis  (für  diese 
Summe  verbürgen  sich  die  mansfeldischen  Räte  Hans  v.  d.  Tluinne  zu 
Staßfurt  und  Christoph  Stammer:  dem  v.  d.  Thanne  wird  dafür  das  Dorf 
Arnstedi  verschrieben). 


800  Urkuodenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 

Die  Bürgschaft  Hennigs  v.  Bortfeld  für  die  11000  fl  Hauptsumme, 
und  660  fl.  Zins  hei  Joachim  v.  d.  Schulenburg  wird  verlängert  (dafür 
erteilen  die  Grafen,  Ludolf  v.  Bortfeld  zu  Walbeck  und  den  Städten  Eis- 
leben, Mansfeld  und  Hettstedt  und  Qraf  Hans  Älbrecht  einen  Schadlosbrief). 

Die  Grafen  versprechen,  den  Grafen  Hans  Älbrecht  von  Mansfeld  wegen 
aller  hier  verpfändeten  Städte  schadlos  zu  halten. 

Abschrift  im  Geweric.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigei-handel,  Paket  22,  XIX. 


549.    1565  Januar  12.    Leipzig. 

Christoph  Stammer  namens  der  Grafen  von  Mansfeld  und  Wolf  Kirsten 
im  Namen  der  Manlich  einigen  sich  darüber,  daß  die  Grafen  den  Man- 
lich  statt  der  im  Neujahrsmarkt  fälligen  Zahlung  Gold-  und  Silber- 
kleinodien verpfänden. 

Nachdem  die  wolgeboriie  und  edle  herrn  herr  Hans  Georg  sampt 
s.  g.  gebruedere  und  jungen  vettern  alle  grafen  und  herrn  zu  Mans- 
felt  edle  herrn  zu  Heldrungen  vermöge  jungst  zu  Eisleben  zwischen 
ihren  gnaden  und  Wolf  Kersten  wegen  seiner  herrn  der  Manlich  zu 
Augspurg  genomenen  abschid  itzgedachter  Manlichen  dieses  itzigen 
neuenjahrsmargt  N.  tausent  gülden  vertagter  hauptsumma  und  zinse 
erlegen  sollen  und  aber  i.  g.  wieder  zuvorsicht  mererteils  derselben 
summa  bei  denen,  die  es  i.  g.  zu  erlegen  gewißlich  versprochen,  ent- 
standen, dannoch  und  damit  zu  befinden,  das  wolgedachte  graven 
anstadt  bares  geldes  mit  silber,  golt  und  kleinotten  zu  bezalen  ge- 
denken, als  haben  i.  g.  gedachtem  Wolffen  Kirsten  anstadt  seiner  herrn 
der  Manlich  heut  dato  N.  tausent  gülden  an  bahrem  gelt  entrichtet 
und  vor  die  hinderstellige  summa  N.  mark  vorgult  silbers,  dergleichen 
N.  ketten  an  guttem  gold,  N.  kleinodien,  alles  über  N.  tausent  fl 
haltend,  dermassen  zum  unterpfandt  übergeben  und  zugestelt,  wo 
wolgedachte  graven  obberurte  silberketten  und  kleinott  zwischen  hir 
und  schirstkunftigen  ostermargk  nicht  widerumb  zu  sich  lösen  oder 
endlich  die  zalung  mit  barem  geld  ausgangs  ostermargkts  in  gewon- 
licher  zalungefrist  nicht  tun  wurden,  das  alsdann  gedachter  Wolf 
Kirsten  und  seine  hern  fugk,  macht  und  recht  haben  sollen,  obberurte 
Silber,  ketten  und  kleinot  nach  billigem  wert  zu  verkaufen  und  sich 
solcher  itz  betagter  summa  und  zinsen  daran  gentzlich  zu  erholen- 
üff  das  auch  mehrgedachte  hern  Manlich  des  Verzugs,  so  berurte  ein- 
gesetzter pfandung  halben  bies  uf  ostern  endstanden,  keinen  nachteil 
oder  schaden  tragen  dorffen,  als  haben  die  graven  gewilligt  und  zuge- 


No.548-5o0.    1565.  801 


gt,  so  viel  obberurte  silberketten  und  kleinott,  als  den  hinderstand, 
Mnlich  N.  tausent  gülden,  betreffen  tut,  dieselbe  summa  nichts  weniger 
ich  zwuschen  hir  und  dem  ostermarkt  geburlichem  wexel  nach  zu 
)rzinsen.  Es  soll  aber  hirdurch  den  Manlichen  an  ihren  rechten  und 
srechtigkeiten ,  so  ihnen  durch  die  graven  vorschrieben,  auch  der 
ly:  m*:  hiruber  ufgerichten  vertrage,  churfurstlichen  und  erzbischoff- 
;hen  hiruber  ervolgter  rad  mit  geteilter  gunst  gar  nichts  benohmen 
)ch  geschwecht,  sondern  alle  solche  ire  vorschriebene  gerechtigkeiten 
)rvundter  (?)  pfandung  und  anders  vorbehalten  sein  und  in  creften 
eiben. 

Des  zu  urkund  hab  ich  Christoff  Stammer  an  stadt  wolgedachter 
.  g.  h.  und  ich  Wolf  Kirsten  von  wegen  meiner  hern  der  Manlich 
esen  abschiebt  gezwifacht  vorsiegelt  und  uns  mit  eigenen  banden 
iderschriben.    Geschehen  zu  Leipzig  den  12.  Januarii  anno  65. 

Komejjt  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisld)en,  Saigerhanäd,  Baket  22,  XVI. 

Ebendort:  Konzept  eines  Schadlosbriefes  der  Grafen  Hans  Georg,  Peter  Ernst, 
ans  Albrecht,  Hans  Hoyer  und  Hans  Ernst  von  Mansfeld  für  ihre  Räte 
iristoph  Stammer  und  Joachim  von  Wirthen  wegen  des  von  diesen  mtt  Wolf 
irsten  als  Vertreter  der  Manlich  abgeschlossenen  Verpfändungsvertrages  über  die 
tten,  ringe,  halsbender,  Silbergeschirr  und  becher,  unsern  gemahlen  luid 
julein  zustendigk.    o.  D. 


50.    i565  Januar  12. 

Revers  über  die  Erlegung  von  11000  fl  und  400  Mark  Silbergeschirr 
durch  die  Grafen  Hans  Gecrrg  und  B)-uno  von  Mansfeld  beim  Rat  xu 
Leipzig  samt  dem  Wechselgeld  von  10000  fl  (vom  Michaelismarkt)  für 
die  Steinacher  Gesellschaft  als  Abzahlung si-ate. 

Demnach  die  wolgebornen  und  edlen  hern  herr  Hans  George 
irapt  seiner  gnaden  herrn  brueder  und  vettern  graven  Bruno  alle 
:a^en  und  herrn  zu  Mansfeld  und  edle  herrn  zu  Heldrungen  uf  die 
)rgleichung  den  neunundzwanzigsten  vergangenen  monats  Decembris 
1  Heldrungen  ufgericht  den  Steinacher  gesellschaftern  diesen  neuen- 
larsmargkt  funfzehentausend  gülden  sampt  dem  wexelgelt  von  den 
jhentausend  gülden  von  dem  michaelismargkt  bis  uf  neujars  dieses 
inf.indsechtzigsten  jhars  betten  bey  einem  erbarn  rat  alhir  erlegen 
ad  bezalen  sollen,  das  wolgedachte  graven  Jheronimo  Rauschern  im 
imen  und  von  wegen  der  Steinacher  gesellschaft  darauf  eilftausend 
ee8chichts(i.d.Pr.S.  Bd.XXXXVU.  51 


80Ö  ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Salgerliandels. 


gülden  an  parem  geld  sarapt  obbemeltem  Interesse  und  darzu  vier- 
hundert margk  silberne  geschir  bezalt  und  zugestalt  haben  mit  dem 
austrucklichen  bescheid,  das  wolgedaehte  graven  Rauschern  und  seinen 
gesellschaftern  für  ausleutung  des  künftigen  ostermargkts  die  vier- 
tausend gülden,  darfur  er  itzund  das  silbergeschir  zum  underpfand 
angenommen,  an  solche  leute  vorweisen,  mit  denen  er  zufrieden,  und 
solches  geldes  in  gemeiner  bezalunge  erwents  ostermargkts  bey  ihnen 
habhaft  werden  moege.  Do  aber  wolgedaehte  graven  die  anweisung 
oder  bahre  zalung  selbst  in  solcher  zalzeit  nicht  thun  wurden,  als  soll 
ihme  Rauschern  frey  stehen,  er  auch  gut  fugk  und  macht  haben,  ober- 
melte  vierhundert  marg  silber  zu  granaliren  und  die  granalia  in  dem 
wert,  wie  von  wegen  des  churfarsten  zu  Sachsen  und  burgkgraven  zu 
Magdeburg  der  geschworne  wardin  alhir  lieffert,  zu  vorkeufen  oder 
seines  gefallens  nach  billichem  wert  anzuwerden,  darzu  dann  wolermelte 
graven  den  wexel  von  den  viertausend  gülden,  so  itznnd  anstehen 
bleiben,  nemlich  uf  iden  thaler  einen  groschen,  auch  entrichten  und 
bezalen  wollen  und  sollen.  Und  weil  hirdurch  die  hinderlegung  der 
funfzehentausend  gülden  diesen  margkt  vorbleibet,  so  soll  doch  Rauscher 
uf  dem  ostermargkt,  wann  die  zwolftausend  gülden,  so  domals  felligk, 
erlegt  werden,  für  einen  erbarn  rat  die  itzigen  funfzehen  tausend  gülden 
sampt  erwenten  zwolftausend  gülden  vermöge  churfurstlicher  vortrege 
vorvorstanden  und  vorsichern  oder  aber  derselben  12'°  fl  beim'  radt 
liegen  bleiben  und  niemand  ohne  eines  erbarn  rats  revers  über  ob- 
benielte  beyde  summen  gevolgt  werden.  Und  haben  dessen  zu  urkund 
von  wegen  wolermelter  graven  ich  Christof  Stammer  und  Jheronimus 
Rauscher  [Lücke]  craft  wissentlich  h  [Lücke]  mit  eigenen  banden 
[Lücke].  Geschehen  und  [Lücke]  olften  monats  [Lücke]  jharzall  Christi 
fünf  [Lücke]. 

Konzept  (z.  1.  vermodert)  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel, 
Paket  14,  XXXIL 

Auf  der  Rückseite:  Copia  Rauschers  revers,  so  er  wegen  der  15000  fl  geben- 
den 12.  Januarij  a"  65. 

Soll  durch  Christoff  Stammers  und  Jeronimus  Kauschers  petzschaft  besiegelt 
und  underschrieben  sein. 


I 


^fo.  550-553.    1565. 


551.  1565  März  9.  Margret  von  Hintsperg  (l)  „doctor 
Valtens  von  Sundhausen  selgen  nachgelassene 
witwe  zu  Werningerot"  an  Graf  Hans  Albrecht 
von  Mansfeld. 

Sie  habe  in  Erfahrung  gebracht,  daß  er  und  seine  Brüder  den  Man- 
lichen  zu  Augsburg  das  Hans  und  Amt  Amstein,  Schloß  Eisleben  und 
die  Dörfer  Heißa  und  Helbra  verpfändet  habe  und  daß  die  Manlichen  hei 
den  Lehensfürsten  die  Hilfe  encirkt  hätten.  Da  nun  sein  Vater  diese 
Lehenstücke  ihrem  seligen  Gatten  bereits  verpfändet,  so  habe  sie  jetzt  beim 
Kurfürsten  von  Sachsen  die  Hilfe  ins  Amt  und  Haus  Amstein  erwirkt, 
tvie  aus  beiliegenden  Schreiben  des  Schossers  zu  Sangerhansen  Bartel 
Heidenreich  als  verordneten  Kommissars  zu  ersehen.  Solle  die  Hilfe  ein- 
gestellt werden,  so  müsse  er  ihr  andere  unverpfändete  Güter  vorweisen  und 
zwar  bis  zum  16.  März,  an  welchem  Tage  die  Vormünder  der  Kinder 
ihres  verstorbenen  Sohnes  Albrecht  von  Sunthausen  in  Wernigerode  ver- 
sammelt sein  würden. 

Ausfertigung  im  Geicerk.  Archiv  zu  EisUben,  Saigerhandd,  Paket  22,  XVII. 


553.    1565  Mai  12.     Speyer. 

Kaiser  Maximilian  (oder  in  dessen  Namen  das  Kaiserliche  Kammer- 
gf>richt)  lädt  die  Manlich  peremptorisch  auf  den  3.  September  vor  das 
Kammergericht  zur  Verhandlung  über  die  von  den  Grafen  von  Mansfeld 
gegen  die  Manlich  eingelegte  Appellation  und  befiehlt  dem  Kurfürsten,  dem 
Schosser  Heidenreich  die  Auflieferung  sämtlicher  in  diesen  Sachen  geführten 
Akten  aufzugeben. 

Abschrift  im  Getcerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22,  XVJII. 


553.    1565  Mai  14.    Eisleben.     Graf  Hans  Georg  von 
Mansfeld  an  Hieronymus  Rauscher. 

Bezahlung  einer  Schuldrate  in  Bamberg. 

Hans  George  graflf  und  herr  zu  Mansfeld. 
ünsern  gruß  zuvorn,    erbar  namhafter  besonder  gunstiger  lieber. 
"VN'ir  haben  euer  antwortschrieft  entpfangen  und  darbeneben  vernommen, 
was  ihr  uns  durch  Philip  Lembergern  habet  vermelden  und  anzeichen 


8Ö4  Ürkundenbucii  zur  Geschicbte  des  Mansfeldisclien  Saigerhandels. 

lassen.  Das  ihr  nun  der  bezahlunge  zu  Frankfurt  nicht  gewertig,  sondern 
bis  uf  den  letzten  May  in  ruhen  stehen  und  mit  uns  dahin  geduld 
tragen  wollet,  das  thun  wir  uns  in  gnaden  bedanken,  nemens  auch  zu 
gnedigem  gefallen  ahn  und  wollen  es  gegen  euch  in  gnaden  und  allem 
gutem  beschulden  lassen,  es  auch  also  bei  deme  abschiede,  so  uns  duich 
Lembergern  vormeldet,  beruhen.  Dann  wir  euch  solche  summa  geldes 
zu  Nurmbergk  von  ferne  des  weges,  auch  besorglicher  gefahr  halben 
nicht  wol  erlegen  können.  Weil  aber  das  geld  gewiß  vorhanden,  wir 
auch  die  unsern  heuttiges  tages  darnach  abgefertigt,  so  seint  wir  er- 
bottig,  euch  solche  summa  zu  Bambergk  erlegen  zu  lassen,  gnediglichen 
gesinnende,  uns,  ob  ir  des  orts  der  Zahlung  gewarten  wollet,  hinwieder 
alsobald  zu  vorstendigen,  damit  wir  uns  darnach  zu  richten.  Uf  den 
vhall  werdet  ihr  auch  darab  sein,  das  wir  vom  rath  zu  Leipzigk  hier- 
über ein  vorsiegelt  bekendtnus  bekommen  mögen.  Haben  wir  euch 
zur  antwort  nicht  bergen  wollen.  Und  seint  euch  mit  gnaden  genaigt. 
Datum  Eisleben,  den  XIIII.  May  anno  etc.  LXV. 

Hans  Jörg  graf  zu 

Mansfeld  propria  ss*. 

An  Hieronimussen  Bauschern. 

Abschrift  im  Gewerh  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  14,  XXXII. 


554.  1565.  Die  Grafen  Hans  .Georg,  Hans  Albrecht, 
Hans  Hoyer,  Hans  Ernst  und  Bruno  von  Mansfeld 
an  Simon  Baur. 

Sie  hätten  kürzlich  zu  Halle  den  Kaufleuten  zugestanden,  allen  Ver- 
handlungen in  beiden  Gewerkschaften  Eislehen  und  Mansfeld  beizuwohnen, 
damit  diesen  wegen  Verwendung  der  Verläge  kein  Verdacht  käme  und  sie 
selber  sähen,  ivie  alles  zuginge.  Da  nun  aber  sein  Eid  verbiete,  daß  jemand, 
der  nicht  den  -Eid  geschworen,  den  Verhandlungen  beiwohne,  so  solle  die 
Verwaltung  anders  geordnet  werden.  Deswegen  sei  er  seines  Dienstes  ent- 
hoben. Er  solle  jedoch  vorher  noch  Rechnung  ablegen,  wozu  er  auf  den 
21.  Januar  auf  Schloß  Mansfeld  erfordert  werde. 

Konzept  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben.,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 

Ursprünglich  auch  an  Merten  Hartmann  ge)'ichtet,  dieser  Name  jedoch  durch' 
gestrichen. 


No.  553  -  557.     1565  -  156ß.  805 


555*    1565  Juni  2.     Eisleben. 

Vertrag  der  Grafen  Hans  Georg,  Peter  Ertist,  Hans  Älbreeht,  Hans 
Hoijer,  Hayis  Ernst  und  Bruno  v.  Mansfeld  mit  den  Händlern  ihrer  '^  5  Berg- 
werke Wolf  V.  Lindenau,  Sigmund  und  Karl  Fürer,  Theobald  Praun, 
Martin  Mertens  Erben  und  Heinrich  Kramer  über  die  Einlagen  und  die 
Aendei-ung  der  Verwaltung. 

Gedr.  Mück,  II,  S.  420  if. 


556.  1565  Oktober  9.  Leipzig.  Kanzler  Melchior 
Nickel  aa  die  Grafen  Hans  Georg,  Hans  Albrecht, 
Hans  Hoyer,  Hans  Ernst  und  Bruno  von  Mansfeld. 

Die  Kaufleute  hätten  öffentlich  erklärt,  kein  Geld  zum  Verlag  auf- 
bringen XU  ivollen.  Mit  großer  MüIie  habe  man  von  ihnen  3000  fl  auf 
^5  Verlag  erlangt,  doch  solle  dafür  dem  Lindenauschen  Faktor  neben  den 
anderen  Einfluß  auf  die  Verwaltung  des  Berggerichts  eingeräumt  worden. 

Auch  wollten  sie  sich  für  30  000  fl  verschreiben,  falls  die  Grafen 
dieselben  für  sich  aufbrächten. 

Nächsten  Sonntag  würden  sie  in  Merseburg  sein,  um  von  den  Grafen 
Bescheid  xu  erhalten.  Wo  dan  domals  der  Sachen  nicht  maß  funden,  sie 
alsobald  semptlich  den  churfursten  als  des  bergwergs  lehenherren  umb 
rat  und  hulf  anlangen  wollen. 

So  ferlich  hab  ich  den  handel  bei  den  kaufleuten  noch  nicht  vor- 
niarkt  als  itzo. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  25,  X. 


557.  1566  März  3.  Leipzig.  Hieronymus  Rauscher 
an  Graf  Hans  Georg  von  Mansfeld  und  dessen 
Brüder. 

Würde  beim  Kurfürsten  von  Sachsen  schon  um  schleunige  Hilfe  nach- 
gesucht haben,  wenn  ihn  nicht  Geschäfte  zu  Haus  festhielten.  Schickt 
Phiiipp  Lemberger,  um  die  neue  Versicherung  des  Grafen  xu  prüfen. 
Bittet ,  Obenrot  xu  veranlassen,  die  ihm  vorgestreckten  200  fl  xurück- 
xiixahlen. 


806  Urkunden  buch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels, 


Wolgeborne  und  edle  grafFen,  e.  g.  seint  meine  iinderthenige  dingt 
bevorn.  Gnedige  herrn,  ob  ich  wol  entlich  entschlossen  gewesen,  weil 
von  e.  g.  uf  die  vilfaltigen  stadlichen  Vertröstungen,  zusagungen  und 
zuentbitten,  so  mir  e.  g.,  derselben  stadliche  rethe  und  diener  in  vil 
wege  gethan,  die  vorsicherung  niemals  erfolgt,  e.  g.  ferner  geschehenen 
begern  und  suchen  nicht  Stadt  zu  geben,  wie  ichs  dann  Christoff  und 
Eckart  Stammern  geuzlichen  abgeschlagen,  sondern  mich  zu  dem  chur- 
fursten  zu  Sachsen  meinem  gnedigsten  herrn  zu  begeben,  s'  churf.  g. 
hirvon  bericht  zu  thun  und  underthenigst  umb  schleunige  hulf  anzu- 
suchen, so  ist  mir  doch  von  s""  churf.  gnaden  erst  diese  tage  befelch 
zukommen,  anderer  Sachen  itziger  zeit  alhie  abzuwarten,  dardurch  ich 
abgehalten  und  vorhindert,  zu  s.  churf,  g.  zu  kommen,  wie  mich  dan 
auch  e.  g.,  das  zu  derselben  ich  dißmals  nicht  abkommen  kan,  genedig 
werden  entschuldigt  nehmen.  Und  wan  ichs,  ungeacht  das  ich  wenig 
gnediger  dankparkeit  bißhero  vormarkt,  je  gerne  also  machen  wolt,  das 
e.  g.  meinen  underthenigen  willen  spuren  mochten,  hab  ich  zum 
Überfluß  zeigern,  Philips  Lembergern,  zu  e.  g.  kegen  Hall  abgefertiget, 
die  zugesagte  vorsicherung  von  e.  g.  anzuhören  und,  wofern  ich  daran 
wol  begnugig,  dieselbe  anzunehmen,  mit  bit,  e.  g.  wollen  in  mit  der 
anweisung  nicht  ufhalten.  Solte  aber  dieselbe  zu  meinem  guten  genügen 
dißmals  nicht  volzogen  werden,  so  dorifen  e.  g.  ferner  derwegen  nicht 
ansuchen,  will  ich  mich  alsdann  nach  erheischung  meiner  notturft  und 
der  billigkeit  hirin  zu  erzeigen  wissen.  Demnach  ich  auch  den 
26*«"  Octobris  vorgangen  e.  g.  rath  und  diener  Merten  Ibentroth  uf 
sein  vleisigs  bitt  200  goltgulden  ohne  einigen  geniß  furgestrackt  und 
gelihen,  die  ich  über  seine  schriftliche  und  muntliche  zusagen  von 
ihme  bißanher  nicht  hab  erlangen  können,  er  aber  mir  den  26*^°  Fe- 
bruarii  gewiß  zugeschrieben,  das  dieselben  neben  e.  g.  rest  itzund  utt" 
den  tagk  zu  Hall  sollen  vorsichert  werden,  als  ist  an  e.  g.  mein  under- 
thenig  bitt,  e.  g.  wollen  darob  sein,  das  denselben  folge  geschehe  oder 
mir  Obrigkeit  halber  in  ander  wege  datzu  helfen.  In  vorbleibung  dessen 
werde  ich  verursacht,  mich  dessen  ferner  zu  beklagen.  Und  bin  e.  g. 
in  undertheuigkeit  zu  dienen  willigk.  Datum  Leipzigk,  den  3.  Martti 
a°  LXVt'^» 

e.  g. 

undertheniger 

Jheronymus  Käuscher  s*. 

Außenadresse:  Dem  wolgebornen  und  edlen  graffen  und  herrn  herrn  Hans 
Georgen  und  seiner  gnaden  hern  brudern  graffen  und  herrn  zu  Mansfeld  edlen 
herrn  zu  Heldrungen  meinen  gnedigen  herrn  semptlich  und  sonderlichen. 


No.  557-560.     1566-1567.  807 

Ausfertigung  mit  eigenhändiger  Unterschrift  im  Oetcerk.  Archiv  zu  Eisld)en, 
Saigerhandel,  Paket  14,  XXXII. 

Barauf  (eigenhändig  von  Graf  Hans  Georg):  Ankommen  4.  Marcii  66. 


558.    1566  April  14.     Ostermarkt.     Leipzig. 

Hieronymus  Rauscher  zu  Leipzig  und  Claus  Bramm  zu  Frankfurt  ver- 
sprechen den  Erben  des  verstorbenen  Hieronymus  Wiedemann,  die  den  gemeinen 
Steinadler  Gesellschaftern  von  Hieronymus  Wiedemann  und  dessen  Sohn 
Andres  im  Jahre  1549  vorgestreckten  4500  fl,  wegen  deren  sie  bereits  im 
Jahre  1560  ( Neujahr smarkt)  Prolongation  bis  1566  erlangt,  Ostermarkt 
1566  zurückzuzahlen,  da  sie  jetzt  ivegen  ihres  Streites  mit  den  Grafen  von 
Mansfeld  dazu  nicht  imstande  seien. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  19,  XXX  VIII. 


559.    1566  Dezember  10. 

Johann  Krassers  Notariatsinstrument  über  die  von  den  vier  Verordneten 
les  ^'-^  Bergwerks  der  Herrschaft  Mansfeld  gegen  die  Kaufleute  ivegen  Nicht- 
lezahlung  der  laut  dem  Dresdener  Vertrage  fälligen  70  000  fl  eingereichte 
Uage. 

Notariatsinstrument  auf  Perg.    Gew.  Archiv  Eisigen. 


ißO.  1567  Januar  19.  Arnstein.  Graf  Hans  Albrecht 
von  Mansfeld  an  den  Rat  Christoph  Weifsenfels 
zu  Eisleben. 

Ersucht  ihn  um  Auflieferung  der  versiegelten  Erbteilung ,  die  er  mit 
lach  Dresden  nehmen  müsse,  wohin  er  auf  den  24.  d.  M.  mit  dem  Diener 
ler  Manlich  Wolf  Kersten  wegen  der  ergangenen  Hilfe  vorbeschieden  sei. 

Ausfertigung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22,  XIX, 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


561.    1567  Januar  28.     Im  Lager  zu  Wangenheim. 

Der  Mersehurger  Vertrag  (vom  18.  September  1564)  wird  von  Kurfürst 
Augustus  dahin  interpretiert,  daß  die   Grafen  insgesamt  noch  87000  fl  an 
die  Steinacher  zu  entrichten  haben. 
63000  fl,  davon 


25000  fl  bezahlt 

5000  fl      „ 

5000  fl  unliquid.  Interesse  abzuziehen,  bleiben 
33000  fl  Best;  dazu  noch  laut  dem  amio  58  aufgerichteten  Vertrag 
68000  fl  rückständig 


101000  fl,  davon  in  2  Jahren 


14000  fl  erlegt,  so  daß  also 

87000  fl  bleiben.       Da7'auf  beruht   die    schleunige   Hilfe   ins   Amt 
Heldrungen. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Suigerhandel,  Faket  16,  XXXIII,  :-i. 


562.    1567  April  11.     Salza. 


Oraf  Hans  Ernst  von  Mansfeld  vergleicht  sich  mit  dem  Leipziger  Bürger- 
meister Hieronymus  Rauscher,  dem  er  21 000  fl,  schuldet,  wegen  deren  dieser 
beim  Kurfürsten  zu  Sachsen  die  wirkliche  Hilfe  ins  Amt  Heldrungen  erwirkt 
hat,  dahin,  daß  dieser  die  Hilfe  znrückzieht ;  er  verpflichtet  sich,  an  Rauscher 
Petri  Pauli  10000  fl  und  Micliaelis  die  übrigen  11000  fl  zu  bezahlen. 

Abschrift  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eislehen,  Saigerhandel,  Paket  16,  XXXIII,  2. 

Im  Pfaffendorfsellen  Vertrage  vom  14.  Oktober  1567   erhält  Graf  Hans  Ernst 
noch  weiteren  Ausstand. 


563.  1567  Dezember  26.  Eisleben.  Die  Grafen  Hans 
Georg,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer  und  Hans  Ernst 
von  Mansfeld  an  den  Kurfürsten  von  Sachsen. 

Betrifft  die  Tilgung  ihrer  Schulden  bei  den  Arnstädtischen  Gesellschaftern 
(die  140509  fl  1  gr  11  X  sind  bereits  bis  auf  20500  fl  bezahlt). 

Durchlauchtigster  hochgeborner  churfurst,  euern  churfurstliehen 
gnaden  seind  unser  undertenige  dienste  allzeit  mit  vleis  zuvorn. 
Gnedigster  herr,  nachdeme  e.  churf.  g.  sich  im  verflossenen  funfund- 
funfzigsten  jare  ufl'  unser  nndertenigs  bitten  uns  zu  gnaden  gegen  die 


No.  561—563.    1567.  809 


Arnstedtische  gesellschaft  vor  einhundert  vierzigktansent  fünfhundert 
neun  gülden  1  gr  11  A  in  burgschaft  eingelassen,  des  gegen  e.  churf.  g. 
wir  uns  zum  undertenigsten  bedanken,  als  haben  wir  nicht  unterlassen 
und  solche  hochwichtige  summa  neben  dem  zu  ieder  zeit  betagten 
6  pro  C  zins  bishero,  wie  schwer  uns  auch  solchs  furgefallen,  doch 
für  alle  andern  unsern  gleubigern,  damit  e.  churf.  g.  in  deme  gebur- 
lichen  schadlos  gehalten,  bis  ufp  zwainzigtausent  500  gülden  bezalt,  uff 
welchen  rest  uns  negstverschienens  michaelismargts  ufF  doctor  Christof 
Amts  und  Wolkensteins  anhalten  von  e.  churf.  g.  hierzu  verordenten 
commissarien  auferlegt,  5000  fl  hauptsumma  sampt  615  fl  zins  ietzigs 
neuen jarsmargts  beim  rat  zu  Leipzig  zu  deponirn  und  zu  hinderlegen. 
Dieweil  uns  aber  solchs  (:  inmassen  dan  e.  curf.  g.  numer  unser  ob- 
ligende  Schuldenlast  und  beschwerung  gnedigst  und  wol  bewust,  daraus 
auch  mit  gottlicher  verleyh  und  e.  churf.  g.  gnedigster  und  vätterlicher 
hulf  mit  darsetzung  unserer  herrschaft  nutzung  zu  kommen  verhoffen :) 
bestimpts  vorstehenden  margts  zu  erlegen  unmuglich,  sonderlichn  aber 
auch  darumb,  das  wir  unserer  herrschaft  einkommen  numer  und  also, 
bis  zu  e.  churf.  g.  mit  unsern  gleubigern  gnedigst  furhabende  hand- 
lung,  einstellen  und  also  anstehen  lassen  wollen,  domit  dieselben  von 
jaren  zu  jaren  unsern  gemeinen  gleubigern  zu  ablauf  irer  haupt- 
summa, wie  e.  churf.  g.  solchs  uns  und  unserer  jungen  herschaft  zu 
gnaden  und  gutem  gnedigst  verordnen  werden,  zugestellt  werden  mögen. 
So  bitten  e.  churf.  g.  wir  ganz  undertenig,  dieselben  weiten  uf  gemelt 
doctor  Amts  und  Wolkensteins  ansuchen  sie  gnedigst  dahin  behandeln 
lassen,  das  sie  in  betracht  der  albereit  empfangenen  stadtlichen  summen 
nicht  alleine  mit  dem  jetzt  betagten  termin,  sondern  auch  dem  andern 
rest  bis  zu  e.  chuif.  g.  gnedigster  handlung  in  ruhe  stehen  und  ge- 
dulden und  sich  gleich  andern  unsern  gleubigern  bezalen  lassen  wollen. 
E.  churf.  g.  geruhen  sich  hierinnen  gegen  uns  unserm  sondern  under- 
tenigsten vertrauen  nach  gnedigst  vätterlichen  erzeigen.  Das  seind  umb 
dieselbe  wir  hinwieder  ungespart  leibs  und  guts  undertenigst  zu  ver- 
dienen schuldig  und  gevliessen.  Datum  Eisleben,  den  "26.  Decembris  a°  67 
e.  churf.  g. 

undertenige 

Hans  George,  Hans  Albrecht, 
Hans  Hoyer  und  Hans  Ernst 
gebruder  graven    und  herrn 
zu  Mansfeld. 
Konzept  im  GetcerJc.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Palet  S,  XXXIV. 


810         Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Manafeldischen  Baigerbandels. 

564.  1568  April  23.  Schreiben  Graf  Hans  Albrechts 
an  die  Grafen  Hans  Georg,  Hans  Hoyer  und  Hans 
Ernst  von  Mansfeld. 

Die  Exekution  gegen  die  Grafen.  Tag  zu  Dresdeti.  Veranschlagung 
der  verpfändeten  Güter.  Drängen  der  Pfandgläubiger  Graf  Hans  Albrechts. 
Dieser  fordert  von  seinen  Brüdern  die  versprochene  Schadloshaltnng  und 
überschickt  eine  Abschrift  der  Verschreibung  von  1565  Januar  1. 

Aufzeichnung  im  Gewerk.  Archiv  zu  Eisleben,  Saigerhandel,  Paket  22,  XIX. 


565.    1568  Juli  28. 

Die  Grafen  Hans  Georg,  Hans  Albrecht,  Hans  Hoyer,  Hans  Ernst  und 
Bruno  von  Mansfeld  einigen  sich  mit  den  Fürern  über  die  Erstreckung  des 
am  10.  Mai  1561  abgeschlossenen  Kupferkaufvertrags  auf  20  Jahre  von 
1568  ab. 

Gedr.  Mück  II,  S.  427  fr. 


Register 

der  Personen-  und  Ortsnamen. 

(Nach  den  Seitenzahlen. 


Aachen  —  Ach,   Stadt,   Rat  der  Stadt, 

Kaufleute  zu,  Verwandte  des  Kup^er- 

handels  zu,  auch:  die  Aacher,  Echer 

23.   77.   163.  218.  219.  220.  255.  256. 

322.  355.  403.  404.  467.  558   561.  623. 

624.  767. 
Absburg.  Hans  Thoma  v.  115. 
Adler,  Philipp  (in  Augsburg)  132. 
Albrecht  568. 
Albrecht.   Johann    (mansfeldischer  Rat) 

286.  553  f.    562.  566  ff.  571.  573.  588. 

594.  595.  606  ff.  612  f.  682  f.  688.  689. 

691  ff. 
Albrecht,  Wolf  (von  Saalfeld]  174. 
Albrecht,    Erzbischof    von    Magdeburg 

etc.,  Kardinal  u.  Kurfürst  156.  157. 
Alemann  —  Alleman,  Hans  (in  Magde- 
burg) 500. 
— ,  Heine  (in  Magdeburg)  142. 
— ,  Ludwig  (in  Magdeburg)  118, 
Allgäu,  Nieder  74. 
Allstedt  99.  104.  106.  108. 
Altenburg  109. 
Amiens  (zu  Aachen)  623. 
Anhalt,  der  von  249. 
Antwerpen   —  Anttwerff  —  Antorf  — 

Anttorf  21.   23.  41.  81.  84.  86  ff.  99. 

100.  101.  130.  131.  145.  147.  148.  150. 

174.  183.  184.  185.  186.  194   201.  205. 

214.  215.  314.  355.   396  f.   398  f.  433. 

606.  625.  661.  676.  707.  708.  711.  721. 

751.  763.  772.  777.  782. 
Arnim  726. 
Arnold,  Paulus  (Faktor  der  Leutenberger 

Gesellschaft  in  Hamburg),  s.  auch  unter 

Paulus  130.  131.  173.  174. 
Arnsberg  510.  545.  547.  607. 
•Arnstadt   (Ort)   70.   98.    100.   123.  133 
.     135.  622.  633.  779. 
Arnstadt,  Herrschaft  6S. 


Arnstadt,  Herr  zu  s.  Schwarzburg. 
Arnstadt,  Saigerhötte  u.  Gesellschaft  des 

Saigerhandels  der  Hütte  zu   8  ff.  13. 

14.  15  f.  19  ff.  34  f.  36  f.  41.  43  ff.  46  f. 

48.  51.  57.  58.  70  f.   74.  88.  89  f.   93. 

94  ff.   108.   118  f.   125.    133    134.  135. 

138  ff   147.    154.  155.  159.  160,  164  f. 

167  f.    188  ff.    213  ff.    240.   248.  249  f. 

265.  266.  26?  f.  269.  288.   305  ff.  320. 

331.    360.    361  f.   380.   381.    405.422. 

592.  593.  611.  650.  712.  783.  809. 
Amstedt  (Dorf  im  Mansf.  Gebirgskreis) 

799. 
Arnstein,  Amt  706.  735.  795.  799.  803. 
Arnt.  Dr.  Christoph  809. 
Amt,   Merten  (Diener  und  Rentmeister 

Graf  Albrechts  v.  Mansfeld)  243.  244. 

255.  256.  282.  392  ff.  606. 
Artem  324.  427.  435. 
Arterischer  Vertrag  714. 
Artois  711. 
Arzt,  Georg  659. 
Aschenhamer,  Colman   (zu  Antwerpen) 

314. 
Augsburg  12.  82.  92.  99.  101.  132.  157. 

158.  287.  395.  418.  423.  435.  436.  444. 

446.  455.  457.  459.  463.  477.  537.  548. 

556.  557.  5.58.  562.  563.  565.  576.  615. 

617.  622.  630.  631  637.  643.  651.  652, 

653.  660.  664.  665.  666   680.  690.  711. 

729.  760.  786.  789.  790.  792.  800. 
Averdungk  —  Aberdung,   Lic.  Johann 

(kurfürstl.  kölnischer  Rat)  549  ff.  578. 

579.  607. 
Ayg,  Jacob  (Nürnberg)  444. 

B  vgl.  P. 

Baiersdorf  (bei  Erlangen)  669.  671. 
Baibier  —  Palbir,  Melcher  595. 
Baller,  Matthes   (Diener  Jakob  Welsers 
u.  d.  Leutenberger  Gesellschaft)  76. 


812  Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Bamberg   73.  81.  83.  84.  183.  353.  354. 

670.  698.  699.  763.  771.  772.  804. 
Bamberg,  Bischof  von  450. 
Bardi.  Franciscus  (aus  Florenz,  Faktor 

der  Leutenbergischen  Gesellschaft  in 

London)  129. 
Bari  und  Lothringen,  Herzog  Antonius 

von  161  f. 
Bastian    (Schreiber  Graf  Älbrechts  von 

Mansfeld)  76. 
Bauer  —  Baur  —  Bauer  —  Paur,  Jörg 

(Diener  der  Leutenberger  Gesellschaft) 

76.  80. 
— ,  Hans   (Faktor   Graf  Albrechts  von 

Mansfeld  in  Nürnberg)  243.  244.  255. 

445.  446.  644.  648. 
— ,  Linhard  (Nürnberg)  183. 
— ,  Simon  (zuletzt  Oberfaktor  des  Eis- 
lebischen Berges)  559.  568.  572  f.  575. 

594.    685.   686.    688.   711.    712.    741. 

783  ff.  804. 
Baumbach  —  Bambach  —  Boumbach    - 

Pambach  —  Pampach,  Herr  von  222. 
— ,  Ebolt  von  192.  210. 
— ,  Jobst  von  207. 
— ,  Wolf  von  276. 
BauFs  —  Pauss  —  Paus,  Hans  u.  Erben 

(mansf.  Hüttenmeister)  211.  212. 
— ,  Heinrich  594. 
Bayern,  Herzog  von  672. 
Bechtold,  Claus  (ein  Kärrner)  439. 
Beckmann  —  Begmann  —  Begkmann  — 

Peckmann  u.  Erben  (mansf.  Hütten- 
meisterfamilie) 401.  589.  590. 
— ,  Burkard  251. 
— ,  Thomas  108.  112.  221.  368. 
Behaim  —  Behavm  —  Behem  —  Behum, 

Endres  (Nürnberg)  445.  648. 
— ,  Hieronymus  (Nürnberg)  182. 
— ,  Sebold   senior  u.  junior   (Nürnberg) 

183. 
— ,  Simon  (Jude)  669. 
Berckiche,  Andreas  (zu  Magdeburg)  635. 
Berg,  Herzog  zu  Cleve,  Jülicli,  Graf  von 

der  Mark  218  f. 
Berge  —  Berga  —  Perga  (Stadt  i.  Westf.) 

766. 
Bergen  —  Pergen   (im  Hennegau)  504. 
Berklau,  David  (zu  Köln)  743.  746. 
Berlin  410. 
Blankenburg  — Blanckenburg—  Blanken- 

berg  —  Planckenburg  (mansfeldische 

Hüttenmeisterfamilie)  106.  528  f.  685. 

701.  711. 
— ,  Andreas  420. 

— ,  Rartolomaeus,  Bartel  173.  420.  594. 
— ,  Mathes  491. 
-,  Valien,  Valtin  375.  637  ff. 


Bock,  Abraham  von  760. 

-,  Hans  (Gräfenibal)  l. 

Böhmen  (auch  König  von)  114.  138. 
732. 

Bornstedt  (bei  Eisleben)  252.  509. 

Bortfeld,  Hennig  von  800. 

— ,  Ludolf  von  800. 

Brabant  101.  108.  706.  707. 

Brandenburg,  Kurfürst  von  667.  668. 
716.  795. 

— ,  kurfürstliche  Eäte  795. 

— ,  Markgraf  Albrecht  (Alcibiades)  von 
669  ff.  673. 

— ,  Markgraf  Georg  von  670. 

— ,  Markgraf  Georg  Friedrich  von  670. 
671.  672.  673. 

— ,  Markgraf  Hans  von  672. 

Braun  —  Praun,  Arnold  (Vertreter  der 
Antwerpener  Firma  Erasmus  Schetz) 
81.  84.  86  ff 

— ,  Christoph  (Antwerpen)  706.  708. 

— ,  Diepold  (Rentmeister  der  Stadt  Ant- 
werpen) 708. 

— ,  Johann  (kurfürstl.  kölnischer  Land- 
bergmeister) 276.  282.  545  f.  548.  568. 
577.  579  f.  580  f.  597.  598  f.  607.  620. 
764  ff. 

— ,  Matthias  742.  746. 

— ,  Theobald  805. 

Braunschweig  194.  201.  216.  622.  775. 

— ,  Herzog  Heinrich  von  97.  102.  506. 

— .  Herzog  Wolf  von  596 

Bräutigam  —  Breutigam  —  Preudgum  — 
Preitigum  —  Preittigum  ,  Hermann 
(Nürnberg)  2. 

— ,  Sigmund  84.  174.  186. 

— ,  Wolf  174.  186. 

Breiter  —  Breiter  —  Pretter  —  Prettner, 
Johann  574.  576.  595.  596.  624. 

Breslau  173.  657.  659. 

Bretagne  129. 

Bretten  —  Pretta  75. 

Brilon  618.  620. 

Brink  553. 

Brom  —  Bromm  —  Bromme  —  Brum  — 
Brumm  —  Prom,  Hans  (Frankfurt) 
627. 

— ,  Nicolaus,  Claus  (Frankfurter  Ge- 
sellschafter des  Steinacher  Saiger- 
handels) 299.  317  ff.  349  ff.  351  ff.  354. 
355.  356.  359.  367.  368  f.  373  f  380. 
385.  386.  387.  392.  406  ff.  412.  413  f. 
418  ff  437  f.  439.  449.  450.  454.  457  ff. 
460.  464.  465.  466.  467.  468.  476. 
480.  481  f.  503.  505.  519.  523.  572.  576. 
589.  593.  594.  600.  612.  618.619.  621. 
627.  638.  674.  692.  693.  694.  695.  696. 
741.  745.  757.  762.  807. 


Register  der  Personen-  uni  Ortsnamen. 


8ia 


Brückner,  Hans  und  Erben  (mansfeld. 
Hüttenmeister)  206.  421. 

Bruefe,  Johann  (Schichtmeister  in  West- 
falen) 768. 

Brühl  (bei  Köln)  549.  566.  574.  575. 

Brüssel  504   707. 

Buchholz,  Gerbard  781  f. 

Buch  n  er  —  Bücher  —  Pucher,  die  340. 
405.  426.  541  f  606.  632.  654  ff.  701. 
728. 

— .  Heinrich  1.  7. 

— ',  Hieronymus   432.   551.    649  ff.   741. 

742.  748   744. 
— ,  Marx  218. 

— ,  Moritz  8    13.  128.  131.  192  f.  218. 
— ,  Peter  405.  432.  551  649  ff.  741.  742. 

743.  744. 

-,  Wolf,  Wolfgang  13.  192  f.  218.  305. 

306   308.  309.  344.  375  ff.  379  f.  421. 

487.  528  f. 
Bücking,  Hans  (ein  Fuhrmann)  487. 
Büdingen.  Graf  Antonius  d.  Ae.  von  246  f. 
Burgörner  (bei  Mansfeld)  224.  714. 
Bußie,  Bernhard  (Nürnberg)  448. 
Bußo  —  Buso  —  Posta,  Portasius,  Pro- 

tasius  de  (Mailand)  081.  742.  746. 


C  vgl.  K. 

Calais  —  Kallis  —  Kall  83.  108. 

Carnelius  —  Carnellius,  Hauprecht  181 

— ,  Marcus  185. 

Caspar  der  Zwarg  745. 

Cassel  —  Kassel  82. 

Castenas  —  Casteno  ^von  Mailand)  634. 

Chemnitz  66.  264. 

Civita  vecchia  709. 

Claus,  Meister  79. 

Cleve,  Herzog  zu  218.  219.  220. 

(Üoburg  —  Koburg  ^Ort,  Amt,  Gericht, 
Pfleger,  Amtmann,  Schosser,  Bürger- 
meister u.  Kastner  zu)  1.  3.  13.  136. 
353.  354.  378.  600. 

— ,  verordnete  Räte  zu  261. 

— ,  Hans  von  594. 

Colleta,  die  709. 

Cöln  s.  Köln. 

Gönnern  s.  Könnern. 

Cranach  854.  783. 


D  vgl.  T. 

Damm  —  Tham,  Franz  von  682. 
Danckenrott,  die  23. 
Danzig  —  Dantzke  315. 
Dauchwitz,  die  ^Flüsschen)  363.  366. 


Denhard  —  Dehenhard  —  Thenhart,  Hie- 

ronvmus  u.  Erben  (zu  Magdeburg)  401. 

584'f. 
— ,  Joachim  (Magdeburg)  584  f. 
— ,  Simon  (Diener  der  Gebr.  Geyger  in 

Nürnberg)  644 
Derer,  Bakus  615. 
Deschler,    Franz   (Nürnberg)   444.  644. 

647.  653. 
Deutschland  —  Teutschland  147. 148.  710. 
Dictus  354. 
Diel  —  Thiel,  Hans  (bienerauf  der  Hütte 

Steinach)  553.  571  f.  643.  644.  683. 
— ,  Nicolaus  594. 

Dietenhammer.  Wolf  (zu  Leipzig)  447. 
Dillenburg  —  Tillenberg  613. 
Dinkel.  Merten   (Faktor  auf  der  Hütte 

Luderstadt)  538  f.  540.  5t i  f.  606. 
Dobeneck,   Hiob,  Jop,  Jobst  von  258. 

259 
Doli,  Veit  771. 
Douaustrum  114. 
Dolzer,  Heinrich  (Nürnberg)  183. 
Drachsdort'  —  Draxdorf  —  Trachsdorff, 

Veit  von  (Amtmann  zu  Quedlinburg) 

24  ff  yOff.  116.  117.  187.  188. 
Drachstedt  —  Tragkstedt  —  Trackstedt 

(mansf.  Hüttenmeisterfamilie)  396. 
— ,  Alexander  (und  Erben)  325.  420. 
— ,  Bartel  189.  325  f.  420.  743.  746. 
— ,  Hans  112.  743. 
— ,  Dr.  Philipp   9  ff.  24.  34  f.    121.  122. 

138  f.     140.    141.   158.   159.   160.  17;i. 

188  ff.  210.  211.  212. 
Drahtzieher  — Tratzieher,  Conrad  (Nürn- 
berg^ 15.  16. 
~,  Helena  (Conrads  Frau)  15.  16. 
Dresden    142.  410.   472.  482.  484.  488. 

491.  493.  504.  509.  520.  524.  543.  544. 

545.  585.  588.  5y0.  614.  628.  729.  737. 

758.  773.  776.  787.  793.  796.  797.  807. 

810. 
Duppengießer,  Edmund  (Aachen)  354  ff. 
— ,  Linhard  (Antwerpen)  354 ff.  676.  741. 

742.  743.  746.  782. 


Eberstein,  Hans  von  138  f.  141. 

— ,  Philipp  von  138  f.  141. 

Eduard,  König  von  England  711 

Eger  628  f.  630. 

Ehen  130. 

Eib  —  Eyb,   Hans  (Leipzig)  692.  693. 

694.  696.  698. 
Eichenhäuser  (Hüttenmeister  zu  Eisleben) 

106.  655. 


\ii  ürkundenbuch  zur  Gescnichtedes  Mansfelcliöcheii  Öaigerhaudels. 


Eichstätt  —  Aichstedt  74. 

Einkorn,  Georgi,  Gregor  (Münzmeister 

in  «aalfeld)  766.  770. 
Eisenach  86.  369.  613.  633. 
Eisenberg,  Antonius  der  Ae.  von,  Graf 

zu  Büdingen  246  f. 
Eisfeld,  Amt,  Gericht,  Stadt  7.  602.  603. 
— ,  Mühle  im  Felde  vor  7. 
— ,  Saigerhülte,  Schmelzhütte.  Hüttwerk 

zu  7.  48.  63.  143.  252    287.  353.  354. 

377.  456.  460.  461.  467,  4691  477. 
489.  494  ff.  503.  505.  512.  515.  531  ff. 
537.  541.  552.  559.  572.  579.  601  ff 
610.  613.  620.  664.  683.  715  f.  722. 
723.  731  733.  736.  744.  745.  752. 
778.  780.  796. 

—    (zeitweise  auch:    und    Leutenberg), 

Saigerhandel     und    Gesellschaft    der 

Saigerhütte  zu  112.  172ff.   213ff  266. 

267  f.    270  ff.   309  ff.  320.   331.    333  f. 

359.   370  ff.  380.  381.  382.  391.  421  f. 

487.    688.    693  ff.    697  f.     699  f.    712. 

736.  777. 
Eisleben   9.   12.   15.   16.  20.  21.  22.  23. 

24.  27.  30.  34.  49.  58.  65,  66.  71.  74. 

76.  79.  81.  82.  87.  88.  89.  90.  95.  102. 

104.  108    113.  117.  118.  122.  123.  130. 

137,  139.  140.  144,  145.  148.  150.  151. 

152.  155.  156.  157.  162.  163.  164.  165. 

166.  168.  171.  172.  173.  174.  180.  184. 

185.  186.  192.   193.  201.  202.  204.  205. 

209.  215.  216.  224.225.  228.  229.  231. 

232.  240.  242.  249.  251.  252.  254.  255. 

261.  262    263.  267.  269.  271.  273.  283. 

300.  301.  302.  305.  306.  309.  310.  312. 

322.  329.  330.  331.  333.  336.  340.  341. 

342.  344.  345.  346.  349.  450  351.  354. 

356.  357.  358,  359.  362.  370.  372.  377. 

378.  380.  381.  386.  387.  388.  392.  395. 
396.  400.  404,  4')5.  409.  411.  42iJ.  422. 
427.  435.  436.  437.  446.  447.  448.  453. 
454.  465.  456.  460.  463.  465.  472.  475. 
476.  478.  479.  483,  487.  488.  490.  494. 
501.  506.  508.  509.  511.  515.  520.  523. 
526.  531.  534.  539.  547.  548.  551.  559, 
560.  570.  571.  577.  583.  188.  596.  597. 
598.  611.  613.  615.618.  620.  621.  625, 

629.  630.  633.  635.  636.  642.  650.  651. 
654.  655.  660.  668.  675.  677,  683.  684. 
686.  688.  692.  699,  700.  701.  702.  703. 
706.  708.  712.  713.  721.  724.  726.  727. 

630.  731.  733.  734.  735.  736.  739.  741. 
742.  743.  745.  748  749.  750.  752.  753. 
759.  760,  764.  767,  776.  777.  778.  780, 
781.  782.  783.  786.  789.  800.  803.  804, 
809, 

Elbe,  die  709. 

Elbing  —  Melbing  315. 


Elfeld  (Alsfeld?)  613    727. 

Empel  —  Empl,  Christoph  (Diener  des 

Matthias  Manlich)  463.  476,  477. 
Ems,  Bad  549.  567. 
Endorff,   der    (Bergwerk   in  Westfalen) 

607, 
Endorf   (Dorf  und    Vorwerk    im    Amt 

Arnstein)  799, 
Engel,  Peter  (von  Leipzig)  446.  448. 
Engelbrecht  (zu  Aachen)  623. 
England  (auch  König  von  England,  eng- 
lisches Blei)    108.  129.  ISOT  132.  136. 

137.    144.    254.    280.    284.    504.    576. 

711. 
Enzenberg,  Christoph  von  277. 
Erbach,  Schenk  Veitin  Freiherr  zu  98. 
Erbenstein,  der  (Bergwerk  in  Westfalen) 

607.  618. 
Erckel,  Ulrich  (Nürnberg;  Teilhaber  der 

Messinghütte  Neubrunn)  7. 
Erfurt  4.  49.  70.  84.  118   259.  332.  474. 

4V5.  602.  614.  615.  633,701.703.726. 

752.  757. 
Erlangen  669.  671. 
Erman,  Peter  (Niederländer  zu  Eisleben) 

741.  742.  746. 

Eslinger,  Niclas,  Nickel  309.  310.  311. 

312.  313.  334.  478. 
Ettingen  788. 
Eychler  Hof  zu  Frankfurt  a.  M.  (Aachener 

Hof?)  746. 

P   vgl.  V. 

Fachs  —  Fax,  Dr.  L-idwig  (Ordinarius 
zu  Leipzig)  288  ff.  292  f.  294.  297  f. 

Fanwiller  —  Fabiller  —  Fonwiller  — 
Fawyller  —  van  Wilner  —  van  Weiler, 
Christoph  (Faktor  in  Nürnberg)  438  ff. 
446  ff.  460.  461.  501.  535.  537  f, 
54!J.  552.  553.  565.  615.  622.  641  f. 
643  ff.  647  f.  652  ff.  678.  679.  681.684. 
690.  740. 

Fassoli  366. 

Faulensee  (bei  Eisleben)    104.  655.  701. 

— ,  Mittel  271. 

— ,  Nieder  685. 

— ,  Unter  711  f. 

Fentzel,  Andreas  (Antwerpen)  396  ff. 
398 

Fercke  753.  761.  762.  763.  771.  772. 
775.  776.  792. 

— ,  Christoph  567.  568.  574.  575.  582. 
622.  625. 

— ,  Franz  685  ff.  7111 

Peter  685ff.  691.692.711,  727.728.  735. 

742.  744.   749.   751.  752  f,    774.  780  f. 
788.  794.  799. 


ttegister  der  Personen-  und  ÖrtsuameU. 


Mg 


Ferdinand,  Erzherzog  632, 

Ferion,  Niclaus  (zu  Niclas  Pforten)  161. 

162. 
Fetzer  —  Vetzer.  Matthias  443. 
— ,  Paulus  (der  Arzenei  doctor)  307.  319  f. 
Feuerlein  —  Feuerle  —  Feirliu  —  Feyr- 

lin  135. 
— ,  Jörg  (Diener  der  Leuten  berger  Ge- 
sellschaft) 103.  109.111.130.173.174. 
— .  Merten  (Erfurt)  594.  797. 
Fischer,  Wolf  328. 
FJaischer,  Gabriel  186. 
Flandern  (auch  Westflandern)  707.711. 
Flicken  Erben  582.  797. 
Florenz  129.  144.  634. 
Franken  (Land)  73. 
— ,  Forstmeister  zu  602.  603.  604. 
— ,  btände  zu  670. 
Frankfurt  8.  M.  9.  14.  18.  21.  23.  25.  39. 

52.  58.  77.  tO  ff.  83  ff.  86  f.  88.  89.  92 

96.  97.   10^.  103.   105.  109.  Ii3.  118. 

122.  129.  130.  131.  132.  134.137.  143. 

145.  146.  147.  148.  150.  152.  162.  163. 

165.  167.  168. 174    177.  181.  184. 185. 

186.194.201.205.214.215.217.219.239. 

253.  255.  2S0.  299.  317.  318.  332.  3o 5. 

343.  ;'.49i  351.  352.  353.  354.  355.  356. 

367.  :'.68   373.  374.  880.  384.  385.  387. 

395.  402.  403.  405.  408.  412.  414.  415. 

417.  41V'.420.  424.425.  426.  433.  434. 

435.  436.  437.  439.  443.  451.  453.  454. 

455.  456.  457.  458.  460.  462.  466.  467. 

468.  470.  472.  473.  475.  476.  477.  483. 

484.  4^7.  491.  496.  503.505.  510.520. 

539.  540.  541.  543.  547  f.  555.  458.  559. 

560.  561    566.  56  i.  572  f.  574.  577.  579. 

583.  589.  594.  608.618.  620.  621.622. 

624.  627.  628.  629.  633  ff.  638.  639.  640. 

642.  644.  661.  666.  668.  674.  675.  676. 

677.  678.  6b0.  6ft3.  686.  687.  690.  691  f. 

693  f.  697  f.   699.  702.   715.   720.  730. 

739 ff.  744.  745.  746 ff.  756.  757.  758. 

760.761.  763.  765.  769.  772.  777.  778. 

781.  784.  794.  804.  807. 
— ,  Schultheiss    und  Schöffen  des   Ge- 
richts der  Stadt  639. 
—  er  Gesellschafter  d.  Steinacher  Saiger- 

haiidels  380.  384.386.387.  392.  403  ff. 

40bff.  411.  412.416.  4l8ff.  431.  433f. 

457  ff.  476.  478  f.  481  f.  544.  666  676. 

680.  717.  728.  729.  733.  734.  737.  738. 

748.   753.   754  ff.  760.  764.   773.  774. 

781.  786.    787.   788.  789.  793 f.   794. 

497.  798. 
Frankreich  (auch  die  Franzosen,  König 

von  Frankreich)   101.    108.  114.   129. 

130.  138.  144.  254.  399.  709. 
Freiberg  266. 


Freund.  Thomas  573.  576.  591.  595. 

Frey,  Christoph  500. 

Friedberg  —  Friedeburg  (i.  H.)  633. 

Friedeburg  519   520.  524.  527. 

Fugger  —  Fucker  41.  77.  100.  707. 

— ,  Anton  184. 

— ,  Georg  446. 

— ,  Raimundus  184. 

Funk,  Johann  315. 

Fürer  (Nürnberger  Familie)  39.  115.135. 

387.  388.  433.  533.  536.  537.  573.  592. 

623.  629.  674.  67  ö.  ti9Ü.  H91.  694.  698. 

721.  723    724  7-^5.  727.  731.  735.773. 

776.  779.  78^.  783  785.  798.  799.  810. 
— ,  Christoph  (1.)  8ff.  13.  14f.  19Ö.  34f. 

36  f.  40.  42.  43.  45.  46  f.  55  f.  59.  60.  61. 

70  f.   72  f.  74.   76.   94.    109.    112.   113. 

119.  121ff.  125  f.  128.  133  135.  143  ff. 

148  ff.  Iü8.  159.  160.  161.  162  ff.  167  f. 

lS8ff.  212.  213.  214. 
— .  Christoph  (II.)  269.   361.   381.  488. 

490.   497.   501.    530.    533  f.    536.   539. 

540.  542.  547.  562.  565.  581.  583f.  587f. 

608  f.  610  ff.    615.   622.  648  tf.  654  ff . 

657  ff.  66^  f.  684f.  686.  696. 
— ,  Kari  5^81.  533.   538    539.  540.   542. 

547.   553.   583  f.    608  f.   610  ff.   648  ff. 

654  ff.  686.  700  ff.  777.  778f  794.  796. 

805. 
— ,  Sigmund  (IL)  7.  8.  9. 
— ,  Sigmund  (111.)  8.  9,  24.  46.  74.  88  f. 

119.   124f.  148.  167f  192.  213.  214. 
-,  Sigmund  {IV,)  305,   306.   308.  421. 

497.  528.  696.  700 ff,  735.  794.  796.  805. 
Furn«chylt,  Hans  174. 
Fürst,  Jörg  450. 
Fuitenbach  —  Furttenbach —  Fortten- 

bach,  Bonaventura  (auch  der  alte)  zu 

Reichelschwang  330  f.  437.  440.  451. 

452.  453.  489.  503.  543.  553.  572.  575, 

576,  591.  592.  593.  600.  612.  62s,  645. 

647,  667.  668  ff.  673.  675.  676  692. 
— ,  der  Junge  572. 
— ,  Christoph  669. 
— ,  Paulus  600. 
Fuss,  Abraham  523. 
Fütterer,  Hieronymus  (Nürnberg)   439. 

443.  444. 
— ,  Sebastian  (Nürnberg)  444. 
Fyncke,  Hans,  Münzmeister  57. 

G. 

Gabriel  454.  455. 

Gansser  —  Ganser,  Caspar  (Nürnberg) 
188.  289.  292.  294  ff  296  f. 

Gärtner  —  Gärtner,  Hans  d.  Ae.  (Nürn- 
berg) 7.  9fl^ 


öl^ 


Ürkunaenbucii  zur  Geschichte  des  Mansfelciischen  Saigerliandeiß. 


Gärtner  —  Gärtner,    Heinrich    (Nürn- 
berg) 9. 
Gauger,  Hans  (Augsburg)  537.  615. 
Geddern  —  Gittern,  Hana  (Frankfurter 

Gesellschafter  des  Steinacher  Saiger- 

handels)   368  f.   873.   457  flF.  728.  734. 
■  757.  758. 
Geieler  776. 
— ,  Bernhard  657.  658. 
Gemunen  (Gemünden  am  Main?)  771. 
Georgentbai,  Abt  zu  51. 
Gera  523. 

-,  Herr  von  79.  131. 
Gerbstedt  553. 
Gericke,  Jacob  (Vertreter  derllsenburger 

Messinghütte)  736.  777  f. 
Geyger,  Hans  (^Nürnberg)  644.  647. 
— ,  ötephan  (Nürnberg)  644.  647. 
Geyl  —  Geil.   Fbilipp  (Köln)  695.  696. 

697. 
Glauburg  —  Glauberg,  Dr.  Johann  von 

(Frankfurt  a.M.)  36S.  373.  457  ff.  476. 

493.  728  f.  734.  757.  758. 
Giitzscher  —  Glitzer,  Michel  (mansfeld. 

Hüttenmeister)  251.  267.  421.  594. 
Gluenspieß,  Philipp  (mansfeld.  Hütten- 
meister 224.  226.  570. 
Gotha  49.  532.  606.  638. 
Gorming  772. 

Gräfendorf  —  Grelendorf ,  Hans  von  67  ff. 
Gräfenthal  1.  68. 

— ,  Hammer  unterhalb  der  Stadt  1.  7. 
— ,  Hütte  zu  u.  Gesellschaft  des  Saiger- 

hüttenhandels  zu  1.  8.  13.  48.  51.  68. 

70  f.  164  f.  192.  ly3.  213 ff.  218.  264. 

305  ff.  3i;0.  327.  331.  358.  359.   369  f. 

4051.  432.  541  f.  649. 
Gramehl  —  Gramal,  Valten  (mansfeld, 

Diener)  574.  577.  578.  579.  580.  597. 

598.  599.  60öff.   618.  619  f.  622.  675. 

692.  694.  7ö5. 
Gramey,  Jacob,  ßentmeister  der  Stände 

von  ßrabant  706. 
Grätfisch,  Peter  (Leipzig)  727.  735.  774. 

780  f.  788.  799. 
Grecke,  Bartholomaeus  (Ulm)  97. 
~,  Conrad  (Ulm)  97. 
Grieb  —  Grib  —  Griff'Jacob  (Leipzig) 

344.    516.    591.    592.    593.    595.   739. 

742.  743. 
Grimmenstein  533.  796. 
Gromberg  s.  Grünberg  i.  H. 
Grundherr  und  Grundherrin  537. 591. 593, 
Grunenburg  —  Gromberg  (Grünberg  i.  H.) 

613.  633, 
Grupen pecher,  Georg,   Buchdrucker  in 

Tübingen  748. 
Gryman,  Jan  185. 


Gugl  —  Gugel,  Albrecht  (mansf.  Diener) 
552.  566.  5711  573.  577 ff.  580f.  581. 
589.  590.  591.  593.  595.  596.  599.  600  f. 
622.  644.  673  ff.  676.  679.  684  f.  690. 
691  ff.  695.  696.  698.  798  f. 

— ,  Dr.  Christoph,  auch  M.  C.  (Nürn- 
berg) 143.  531.  537.  562.  565.  600  f. 
615. 

Gundermann,  Thomas  (Diener  auf  der 
Hütte  Eisfeld)  469.  494  ff.  552.  571  f. 
622.  659.  716. 

Gych,  W.  von  115. 


Hacke,  Jost  339. 

Hadrian,  Kaiser  429, 

Hagelke,   lleinricli    (Gesellschafter  der 

Hütte  Mansfeld  und  Schwarza)  3  ff. 
Hagh,  Jan  vom  184. 
Hagk,  Gerhard  (Gesellschafter  der  Hütte 

Mangfeld  und  Bchwarza)  3  ff. 
— ,  Styne  (Frau  Gerhards)  3  ff. 
Hain  —  Hayn  —  Hahn  —  Han,  Caspar 

(mansf.  Diener)  5b9.  596.  689, 
Halberstadt  173. 
Halle  (a.  S.)  378.  524.  544.  664.  717.  743. 

747.  749.  792.  795.  804.  806. 
—  (i.  Westfalen)  767. 
— ,  Leviii  von  513.  726. 
Haller,  Conrad  d.  J.  (Nürnberg)  16, 
— ,  Hans  (Nürnberg)  143. 
— ,  Jobst  (Nürnberg)  143. 
— ,  Matthes  (Nürnberg)  143. 
— ,  Steffen  (Breslau)  173. 
-,  Wolf  (Nürnberg)  143,  351. 
Haman,  Gobel   (Faktor  des  Gobel  Kle- 

ment  von  Köln)  84. 
Hamburg    —   Haimburg   —    Hamberg 

25.    52.    93.  130.    131.  147.    163.  173. 

174,  184,  635, 
Hammerschmidt,  Erhard  (Kärrner)  439. 

440,  441.  4i7. 
Hanau  —  Hanna,  Herr  von  183. 
Hanss,  Lange  633. 
Harburg  (i.  Eies)  090. 
Hartmann,  Martin    (mansfeld.    Diener) 

359.  662,  689  f.  801, 
Hartmued,  Hans  84. 
Harz,  der  719. 

Hasloch,  Wolf  (Leipzig)  446,  447,   448. 
Hasse,  Jacob  (von  Kall)  83. 
Hausperck,  Hans  (Antwerpen^  84. 
Hausmann,  Blasius  554. 
Haußner,  Hans  (Unterkäufer  in  Frank- 
furt a.  M.)  88. 
Hayde,  Wolf  v.  d.  160. 
Hegau,  das  73.  ... 


Register  der  Personen-  und  Ortsnamen. 


817 


Heidelberg  —  Haidelbergh,  Jakob  und 
Erben   156.  157.  173.  174.  325f.  420. 

528  f. 

Heidenreich,  Bartel  (Schosser  zu  Sanger- 
hausen) 794f.  803. 

Heiderhans  —  Handerhans  256.  257. 

Heilbronn  —  Hailprun  73. 

Heinz,  Pulveniiacher  in  Nürnberg  132. 

Helbra  803. 

Helldorf,  Heinrich  von  277. 

Heldrungen  (Ort  und  Herrtchaft)  235. 
346.  4U2.403.  404.  494.  715.  798.  801. 
808. 

Helfenstein,  Graf  Ludwig  von  73. 

— ,  Graf  Ulrich  von  73. 

Helfta  (Ort,  Amt  und  Kloster)  500.  803. 

Hempel,  Bastian  (mansfeld.  Rentmeister) 
713. 

Henneberg,  Graf  Friedrich  von  3  ff. 

Hennegau  504.  711. 

Herbart,  Hans  184. 

-  ,  Jörg  184. 

Herbrot  —  Herbrodt,  die  624. 

— ,  Jakob  395.  576. 

Hergisdorf  271. 

Hermenstall,  Benedikt  (Elbing)  315. 

Herold,  Sebald  657  ff. 

Hertten,  Wolf  448.  449.  593.  594.  674. 
677.  681.  691.  699.  739.  742.  743.  745. 
746.  777. 

Hertung,  Wulf  634. 

Heßlich  da.s  (Gehölz  in  Thüringen)  257. 

H esse- Heß -Heuß,  Andreas  (mausfeld. 
Rentmeister)  456.  469.  538f  541.571. 
600.  609. 

Hessen,  Landgraf  von  82. 

Hettstedt  21.  23.  156.  193.  209  225.  322. 
800. 

Heydepacher  (Gräfenthal)  1. 

Hildprant,  Hermann  (Nürnberg;  Teil- 
haber der  Hütte  Steinach)  2. 

Hillinger  -  Hilliger  ,  Dr.  Sebastian  483. 
545.  760. 

Hilpertshausen  -  Hilperhausen  (Unter- 
Franken)  487. 

Hilß-Hulß-Hillis-Helst,  Adrian  von  471. 
537.  661.  689.  692.  699.  706  744.  761. 
762.  772. 

Hintsberg,  Margret  von,  Dr.Valten  Sund- 
hausens Witwe  803. 

Hirschfeld  (U.-Franken)  613.  633. 

Hitzler,  Michel  (Faktor  des  Matthias 
Manlich  zu  Nürnberg)  462. 

Hoche  (bei  Würzburg)  487. 

Hochkirchen-Hohenkirchen,  Saigerhutte 
zu  48.  49.  51.  68.  74. 

Hockenrode,  Hütte  und  Handel  zu,  vgl. 
Leutenberg. 
Qeschichtac^.  d.  Pr.  S.  Bd.  XXXXVII. 


Hoe  —  Hoch,  Benedikt  —  Wendigk  — 
Wendiges  (Diener  Graf  Albrechts  von 
Mausfeld)  64.  116.  180.  134.  541. 

Hofmann,  Jürge  322  f. 

— ,  Peter  742. 

Hoffmännin,  die  491.  591.  593. 

Höhen-Hohe,  Günter  (Fürerscher  Diener) 
536.  573.  587.  592.  594.  674. 

Hohausen,  Dietrich  (Hamburg)  130. 

Hohustein,  Graf  Ernst,  Herr  zu  Lora 
und  Klettenberg  234. 

Holbach,  Jörg  von  47.  48  f. 

Holstein,  Henigke  726. 

Holzschuher,  Georg  (Nürnberg;  Teil- 
haber der  M^essinghütte  Neubrunn)  7. 

— ,  Veit  (Nürnberg)  443.  444. 

Honyg,  Hans  (Fuhrmann)  450. 

Hopfner  .  Georg  (Nürnberg ;  zeitweise 
Gehilfe  des  mansf.  Rentmeisters)  449. 
591.  592.  718. 

— ,  Hieronymus  (Nürnberg)  4  49. 742. 746. 

Homburg  —  Horuaburgk,  Dr.  Johann 
(Rat  des  Kurfürsten  und  Kardinals 
Albrecht  von  Mainz)  226  ff. 

Hübner  —  Hubner,  Steffen  (Nürnberg) 
174.  183. 

Huflner.  Rochius  340  f  343. 

Humbracht,  Dr.  Conrad  (Frankfurter 
Gesellschafter  des  Steinacher  Saiger- 
handels)  481  f  493. 

Huet  —  Hutt,  Dietrich  574    575.  634. 

Hütten,  Philipp  von  100  f.  101 

Hoym,  Albrecht  von  799. 

— ,  Christoph  von  799. 

J. 

Jacob,  Hieronymus  186. 

Jena  59. 

Ilmenau  588. 

Ilsenburgische    Gesellschaft    736,    775 

776.  777  f. 
Iltisch  657  ff. 
Ingolstadt  453.  454. 
Jonas,  Dr.  669. 
Judenbach,  der  2. 
Jülich-Geulch,  Herzog  zu  218.  219. 
Jüterbogk  795. 
Italien  144. 

K   vgl.  C. 

Kailhau,   Jörg   (Pfintzingscber    Diener) 

582.  591. 
Kallis  —  Kall  s.  Calais. 
Kandier,  Dr.  Georg  796. 
Karer,  Caspar  (Bote)  454. 
Katzbeck,  Abraham  681. 

52 


8i8         Ürkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Kau,  Hans  552. 

Kaner,  Adam  449. 

Kaufmann,  Ciliax  358.  359. 

Keck,  Hans  (ein  Makler  in  Antwerpen) 

624.  706.  707  ff.  720  f. 
Kegel  —  Kegl  (mansfeld.  Hüttenmeister) 

24.  37. 
— ,  Lamprecht  (mansf.  Hüttenmeister)  40. 
Keller,  Hans  357.  358. 
— ,  Jobst  134. 
Keltzen  Erben  593. 
Kessler,  Hans  (zu  Nürnberg)  558. 
— ,    Kilian    (zu   Stolbcrg)    362  ff.    366  f. 

473.  543.  625. 
Ketzler,  Jörg  136. 
Keuschel  —  Keuschl,    Kunz    743.  746. 

761.  762.  772. 
Kirsten,    Wolf    (Diener    der   Manlich) 

753.  783.    784.    785.   787  f.    789.   790. 

791.  792.  795.  800  f.  807. 
Kirstyn  (von  Kall)  83. 
Kiselstein  —  Kesselstein,  der  (Berg  in 

Thüringen)  256.  257. 
Klain,  Caspar  (Jakob  Heidelbergs  Faktor) 

174. 
Klement,  Gobel  (von  Köln)  84. 
— ,  Peter  (von  Köln)  84. 
Kling  —  Klinge,  Dr.  Melchior  (mansfeld. 

Rat)   493.   504  f.   627.   630.   632.  681. 

732.  737.  738.  795. 
Knaus,  Ewald  (Ebolt)  u.  Erben  (Nürn- 
berg)  24 ff  60.  Gif.  63.  77.  79.  80 ff 

83  ff   86  ff.   90  ff.   105.   111.  117.  187. 

188. 
Kneutel,  Peter  276. 
Knebel  —  Knebel,    Endres   (mansfeld. 

Hüttenmeister)  106.  172. 
— ,  Martin  (mansfeld.  Hüttenmeister)  65. 
Knopf,  Conrad  und  Erben  669. 
Koch,   Georg  (Eisleben)  447.  448.  449. 

553.  575.  644.  645.  647.  653.  741.  744. 
Köln  —  Cöln   (auch  Münzraeister  von. 

Kölnisches  Blei,    die  Kölner)   23.  82. 

84.  137.  148.  395.  509.  548.  558.  561. 

566.    572  f.    574.    576.   577.   578.  579. 

618.    619.    620.    659.    660.    666.    675. 

680.    691.    692.    693.    694.    695.    743. 

763.  765. 
— ,  Erzbischof  und  Kurfürst  von  509ff. 

515.  547.    548  f    554.    556.   557.561. 

566.  567.  568.  573.  578.  579.  598.  606  f. 

608.  618.  621.  625.  627.  640.  675.  765. 
— ,  Kanzler  von  565. 
— ,  Kornmarktgericht  zu  659. 
— ,  Räte  zu  675. 

Kollner,  Christoph  (Frankfurter  Gesell- 
schafter des  Stein  acher  Saigerhandels) 

481. 


Komann,  Gosse  (Teilhaber  der  Hütten 

Schwarza  und  Mansfeld)  3  ff. 
König  —  Kunig  —  Kunigk  —  Kung  — 

Kunick,  Caspar  (Nürnberg)  443.  446. 

448.  449.  450, 
— ,  Gotthard    (Godtert)   (Diener  Jakob 

Welsers)  85.  187.  343  f. 
— ,  Hans  (Diener  M.  Manlichs)  505. 
— ,  Philipp  (Diener  Christophs  V.  Stetten 

zu  Augsburg)  444. 
Königsberg  i.  Pr.  —  Kunsperg  315. 
Königstein,  der  (Bergwerk  in  Westfalen) 

618. 
Könnern  —  Gönnern,  Schieferbergwerk 

zu  226  ff. 
Könneritz  —  Könritz,  Erasmus  (Asmus) 

von,    Oberhofrichter,    auf   Lobschitz 

483.  545.  760. 
Krafter,  Christoph  (Frankfurt)  634. 
Kram,  Franz  760. 
Kramer,  Heinrich  799. 
Krape,  Hans  691. 
Krasser,  Johann  (Notar)  807. 
Krause,  Wolf  (Tarnowitz)  657. 
Krauß,  Lucas  (von  Magdeburg)  186. 
Kueffner,  Nickel  (Leipzig)  447.  449. 
Kuffner,  Jörgen  (Danzig)  315. 
Kulmbach,  Markgraf  von  Brandenburg - 

353. 
Kunler,  Hans  653. 
— ,  Stephan  653. 
Kurz,  Lorenz  669. 


Landau,  Johann  743. 
Landauer,   Matthies    (Nürnberg;    Teil- 
haber der  Hütte  Eisfeld)  7. 
Landsburg  615. 
Laubach  728. 
Lauenstein  (Ort,  Herrschaft,  Amtmann 

zu)   51.   256.  282.  362.  363.  364.  365. 

366.  400.  543. 
Lauer,  Dr.  576. 
Laurentius,  Dr.  596. 
Leimbach  —  Leympeck  104.  794. 
Leinungen,  Herrschaft  494. 
Leipzig  12.   14.  24.  25.   26.   27.  29.  30. 

31.  33.  63.  64f.  74.  75.  79.  82.  84.  87. 

90.  92.  94.  98.  101  109.111.  116.  119ff. 

128.  135.  137.  143.  155.  156.  157.  174. 

175.  185.  188.  190.  192.  193.  194.  195. 

199.  200.  202  204.  205.  207.  208.  209. 

211  213  222  223.225.  226.  229  231 

238.  244.  246.  248.  254.  268.  269.  271. 

276  289.  290.  291.  292.  295.  297.  298. 

299.  301.  303.  306.  307.  308.  309.  310. 

811.  312.  314.  328.  324.  328.  832.  335. 


trister  der  Personen-  und  Ortsnamen. 


819 


344.  345.  346.  351.  352.  356.  361.  362. 

371.  372.  373.  379.  380.  381.  384.  385. 

389.  405.  408.  412.  413.  414.  415.  417. 

418.  425.  426.  427.  431.  433.  435.  437. 

446.  447.  448.  449.  453.  454.  455.  459. 

461.  462.  465.  471.  474.  476.  479.  480. 

482.  490.  498.  499.  503.  504.  512.  515. 

516.  517.  518.  519.  520.  526.  527.  530. 

531.  534.  535.  543.  547.  554.  559.  565. 

583. 584. 585. 586. 588. 589.  590. 591. 592. 

594.  609.  611.  614.  615.  618.  624.  628. 

629.  631.  635.  637.  638.  641.  642.644. 

646.  647.  649.  650.  654.  658.  661.  677. 

679.   684.    685.   690.   691.   698.   699  f. 

702.  708.  709.  711.  721.  730.  743.  751. 

757.  758.  760.  761.  762.  772.  773.  777. 

780.  782.  786.  787.  790.  791.  793.  796. 

797.  801    805.  806.  807.  808. 
Leipziger  Gesellschafter   des  Steinacher 

Saigerhandels  419.  666. 
Leipziger,  Thomas,  Bote  128. 
Leise  —  Leyse,  Valentin  (Leipzig)  483. 

492.  545.  613.  624.  625.  660.  677.  750. 

751.  760.  775. 
Lemberger,  Philipp  (Faktor  d.  Steinacher 

Gesellschaft  in  Frankfurt  a.  M.)  496. 

524.   527.    528.   582  f.  589.  591.  593. 

613  f.  638.   639.   719.  749.    750.    751. 

773.  777.  803.  804.  806. 
— ,  Thomas   (mansfeldischer  Faktor  in 

Frankfurt  a.  M.)  487.  573.  618  f.  659. 

660.  666 f.  674.  675.  680.  693fr.  697  ff. 

729  f.  743.  744.  746 f.  761  ff.  771  f. 
Lengenbach    —   Lengelbach   (O.-Pfalz) 

633. 
Leonstein,  Graf  von  748, 
Letscher  —  Letzscher,  die  (Nürnberg) 

783. 
- .  Albrecht   14.   15.   46.   56.   57  ff.  76. 

88.  89  f.  94.  95.  96.  97.  98.  104.  109. 

119.   121.    132.   135.    139  f.    155.    156. 

1-58.  159.  161.  164.  167  f. 
— ,  Dr.  Johann  9  ff. 
— ,  Paul  269. 
Lautenbach  —  Leuttenbach,   Bernhard 

695.  696.  697.  761.  762.  763.  772. 
Leutenberg;  Ort  und  Herrschaft  50.  51. 

62.  67.  68.  69.  74. 
—  (zeitweise  auch:  und  Eisfeld;  anfangs 

Hockenrode)  Hütte,  Saigerhandel  und 

Saigerhandelsgesellschaft  der  Hütte  zu 

14,    19.   24  ff.   36  f   39.   41.   43  ff.  47. 

48  f  50.  51.  58.  62.   64.  65.  66.  67  ff. 

70  f.  74.  78  f  80  ff  86  f.  105  ff  112  f 

114.  116f  126.  128  ff.  133.  134  ff  140. 

143.    147.    148.   153.    154.  156  f  159  f 

172  ff.    213  ff    235.    236  f.   242.   252. 

27  6  ff 


Lieh  —  Lych  (i.  H.)  613. 

Lichtenfels  354. 

Lichtenhaim  726. 

Liebmann,  Wolf  (Gehilfe  des  mansfeld. 
Rentmeisters)  713. 

Ligsalz,  Sebastian,  et  comp.  186. 

Lindenau,  Wolf  von  523.  780.  805. 

Linnemann,  Cornelius  694. 

Linz  (a.  Rhein ;  Kr.  Neuwied)  568.  575. 

Lipart,  Jacob  (Diener  der  Leuten  berger 
Gesellschaft)  172.  174. 

Lobler,  Johann  (Köln)  694.  696.  697. 

Lochinger,  Hans  (Nürnberg)  183. 

Lomayrin,  Frau  (Nürnberg)  452. 

London  —  Lundia  129.  137. 

Loquitz  —  Lochwitz,  die  (Flüßchen  in 
Thüringen)  24.  90.  362.  363.  366. 

Loßaw,  Christoph  595. 

Lothringen  u.  Bari,  Herzog  Antonius 
von  161  f. 

Lotter,  Antonius  (Leipzig)  174.  307.  319 f. 

— ,  Hieronymus  (Leipzig)  79.  106.  111. 
174.  194.  199.  200.  201.  205.  206.  223. 
225.  226.  229.  230.  554. 

Loytz  —  Loytsch  (Stettiner  Kaufmanns- 
iamilie)  408. 

— ,  Haus  409  ff. 

— .  Steffan  409.  410.  566. 

Lübeck  39. 

Lubschwitz  —  Lobschwitz  —  Luswicz, 
Dr.  Reinhard  von  (mansfeld.  Rat  u. 
Kanzler)  224.  289.  309.  375.408  409  ff. 
414  ff.  419.  435.  456.  464.  466.  471. 
475.  521.  583.  754.  755. 

Ludaw,  Jan  185. 

Luder  —  Luther,  Jakob  (mansfeldischer 
Hüttenmeister)  66.   173. 

Luderstadt  (auch  Ludersdorf)  —  Lud- 
wigstadt 207.  362.  364. 

— ,  Hütte  und  Hammer,  Saigerhütten- 
haudel.  Gesellschaft  des  Saigerhandels 
der  Hütte  zu  48.  190  ff.  194  ff.  199  ff 
206.  207.  213  f  216.  222  ff  224  ff 
229  ff  238.  244  ff  250  f.  256  f  258. 
259.  264.  265.  276ff.  286 f  288ff  292 
293.  294  ff.  296.  297  f.  300.  303  f 
305.  306.  307.  308.  319  f  325.  334. 
359.  362.  366.  455.  486.  513.  528  f 
533.  538  f  540.  542.  543.  561  f.  567' 
575.  587.  592.  595.  611.  612.  613 
625  f  649.  650.  656.  683.  692.  700  ff 
703.  704.  722.  723.  736.  773. 

Ludwig,  Meister,  Goldschmied  zu  Köln 
634. 

Lüneburg  174. 

Lunschet,  Rudolf  (Attendorn)  607. 

Luppold  —  Lewpold,  Johann  (Maastricht) 
81.  82.  85.  183. 

52* 


820 


Ürkundenbuch  zur  Öeschichte  des  Mansfeldischen  Öaigerhandels. 


Lüttich,  Wolf  (Eisleben)  157.  172. 
Lyon  99.  100.  101.  129.  144. 

M. 

Maastriebt  81.  82. 

Mackenrod,  die(mansfeld.  Hütteumeister- 

familie)  23.  37.  39.  94  ff.  109. 
— ,  Andreas  95.  96. 
— ,  Hans  95.  96. 
Maeß  -   Maaß  —  Mays  —  Moeß  —  Mos, 

Arnd  695. 
— ,  Johann  184.  659.  660.  743.  761. 
Magdeburg  —  Maidburg  —  Meidburgk  — 

Meydeburg  —  Meid  würg   6.   23.  118. 

142.    186.    339.    401.    410.    635.    716. 

7  IS. 
— ,  Erxbischof  von    172.   427.  435.  664. 

665.  687.  716.  718.   787  f.    789  f.   791. 

792. 
— ische  Hofräte  zu  Halle  792. 
— ,  Nicolaus  (mansfeld.  Diener)  324.  588. 

713.  739.  742. 
Mailand  138.  634.  681.  742.  746. 
Main,  der  576. 
Mainz  74.  460.  576. 
— ,   Erzbischof   und    Kurfürst    von    62. 

226.  672. 
Maltitz,  der  von  627. 
Malufe,  Jacob  185. 
Manlich,   die    433.  462.  465.   466.  467. 

468.  475.  515.  516.  524.  532.  534.  535. 

537    548.  554  ff.  559  f.   561.   562.  563. 

564.  565.  566.  567.  573.  575.  576.  578. 

623.    624.    627.   628  ff.   630.  631.  632. 

637.  639.  640.  641.  642.  643.651.652. 

653.  654.  659.  660.  665.  666.  676.  680. 

725.  727.  728.  729.  731.  733.  734.737. 

738.    748.    754  ff.   760.   761.  762.  781. 

783.    784.    787.    790.    792.    793.    794. 

800  f.  803. 
— .    Christoph    418.    419.    422  ff.    431  ff 

'435.  436.  457  ff  563.  616  ff.  630.  636  f. 

639  f.  660.  680  f.  729.  730  f.  734.  748. 

753.  764.  786.  788  f. 
— ,  Matthias    (und    Erben)    409.  414  ff. 

422  ff.    431  ff.    435.    436.    457  ff.   462. 

470  f.   475.    476  f.    505  f.     563.    621  f. 

636  f.    639  f.    660.    680  f.    729.    730  f. 

734.  748.  753.  754.  764.  786.  788  f. 
Mansfeld  21.  23.  94.  115.  126.  142.  155. 

158.  161.  162.  193.  194.  198.  199.  209. 

212.  216.  220.  225.  226.  229.  231.  234. 

251.  253.  259.  266.  267.  269.  271.  288. 

806.  309.  310.  313.  330.  333.  344.  345. 

346.  350.  358.  380.  387.  400.  474.  570. 

629.  650.  655.  682.  700.  701.  708.  710. 

712.  73Ö.  757.  759.  796.  800.  804. 


Mansfeld,  gemeine  Herrschaft, Grafschaft 

etc.  17. 119. 121.  126. 145. 149. 150. 152. 

153.  161.  173.  190.  192.  194.  199.  216. 

217.  219.  220.  221.  252.  261.  273.  289. 

291.  300.  301.  307.  311.  317.  387.  389. 

391.  401.  4-24.  427.  473.  535.  587.  659. 

665.  706.  709.  767.  807. 
— ,  Grafen  von    46  f.  95,  102.  122.  123. 

130.  148.    163.  165  f.  168  ff.  306.  351. 

392  ff.  435.  468.   469.  475  f.  478.  480. 

481.  483.  491  f.   493  f.    506.  509    520. 

521.  543  ff.  545.  559.  566    618.  628  ff. 

631.  659.  661.  665.  666.  683.  728.  735. 

754  ff.   759.   764.   786.   787.   793.  796. 

797.  799.  800.  803.  807. 
— ,  Graf  Albrecht  von  6.  13  ff.  17  ff.  20. 

24  ff  34  f.  36.  37  ff.  43ff.  46.  47  ff.  50. 

51.   52  ff   55  ff.   59.  60.  61.  62  f.  64  f. 

70  t.    72.   73  f.    75  ff    901.   92  t.  96  ff. 

99  f.    101  ff.    104.    105  ff.    111.    112  f. 

114f.  116.  117f.  119.  120.  121ff  125. 

128.    130.    132  f.    134  f.    136  f.    138  f. 

140  f   142.   157.   158.   159.  160.  164  f. 

170  f.    172.    187.    188.   214.  220.  234. 

235.   236  f.  241  ff.  249.  252.  254.  255. 

256.  262.  263.  264.  265.  266.  267.  272. 

276  ff.  358  f.  392.  393.  395.  396  f.  398  f. 

491.  532.  557.  558.  559.  574.  606.  623. 
— ,  Graf  Bruno  (Braun)  von  528  f.  637. 

680f.  783  ff.  787.  801  f.  804.  805.  810. 
—   Graf  ChriBtoph  von   369.  378  f.  513. 

541.  544.  551.  614.  621  f.  623.  638. 

730.  760. 
— ,  Graf  Ernst  von  6.  34  f.  121.  124. 

125.  126.  127  f.  128.  138  f.  140  f.  142. 

160. 
— ,  Graf  Gebhard   von    34  f.   119.    120. 

124.    125.  126.  127.    128.  138ff.  140f. 

158  f.  160.   164.    170  f.  173.  192.  193. 

208.  222.  235.  236.  249.  250.  264.  266. 

267  f.  270  ff.  277.  320.  344.  369.  375  ff. 

378  f.  393. 
— ,  Graf  Günter  von  3  f.  34  f.  225. 
— ,  Graf  Hans  von  263  f.  708. 
— ,  Graf  Hans  Albrecht  von  247.  260  f. 

266.    2671    269.    270  ff.   288  ff.    293. 

294  f.    296.    297.    300  ff.   305.    309  ff. 

314  f    317  ff.    320  ff.   323  f.   325.   328. 

329  f.  331  f  333.   334.  335.  336.  339. 

340.  342  f.  344.   346.   347  f.  349.  354. 

357  f  359.  360.  361  f.  370  ff.  373.  374. 

375  ff.  380  ff.  386  ff.  396  f.  398  f.    400. 

402.    403  f.    405.    406  f.     408.    414  ff. 

422  ff.    431.    432  f    457  ff.    492.    520. 

528  f  538.  540.  553  f.  639.  648  ff.  660. 

680  f.  707  ff  712  ff.  760  f.  780.  783  ff 

787.  792.  794.    795  f.   800.   801.    803. 

804.  805.  807.  808  f.  810. 


Register  der  PeraoDen-  und  Ortonatneo.  821 


Mansfeld,  Graf  Hans  Ernst  von   422  ff.  Mansfeld,  Graf  Karl  von  397.  708. 

432  f.  528  f.  538.  540.  553  f.  593.  595.  -,  Graf  Peter  Ernst  von  328.  329.  335. 

608  f.  630.  634    639.  648  ff.  660.  680  f.         342.  422  ff.  432  f.  4-35.  436.   491.   499. 

707  ff.   712  ff.    743.   760  f.   780.  783  ff.         500  f.  517.  521  ff.  528f.  540.  547.  556. 

787.  794  f.  801.  804.  805.  808  f.  810.  557.  583  f.  585  f.  601  ff.  624.  637.  639. 

— ,  Graf  Hans  Georg  von  222  f.  224  ff.         645  ff.    648  ff.    660.    661.    662.    664  ff. 

229  ff.    234  f.    238  f.    244  f.  246.    247.  667  f.    677.    680  f.  685  ff.    691.   700  ff. 

248.    249.   250.    251.   252.  258.  260  f.         706.  707  ff.  711.  712  ff.  719.  720.  729. 

263.   264.    265.  266.   267.   269.  270  ff.         730.    734.    736.    741.    544.    745.    757. 

274  ff    277  ff  288 ff  292.    293.    294  f.  760f.  771.  780.  781f.  783ff.  787.  794f. 

296.  297  ff.   300  ff.  305.    309  ff.    314  f.         801.  805. 

317  ff.  320  ff.  323  f.    325.   3281  329  f.  — ,  Graf  Philipp  (auch   Graf  Philipps 

331  f.  3;^3.   334.  335.  336  ff  339.  340.         Bohne)  164  f  170f.  190  ff.  194.  199ff. 

341.  342.  344  f    346.   347  f.  349.   354.         216  ff.  222f.  224ff.  229ff.  234f.  238  f. 

356.  357  f.  359.  S60.  361  f.  370ff.  373.         244  f.  246.   247.    248.    249.    250.   251. 

374.  375  f.    377  f.    379.   380  ff.    386  ff  252.  254  ff.  258  f.   304.  309.  316.  333. 

31i6f.  398  f.  400.  402.  403  f.  405.  406  f.         386.    408.   424.    427.   430.  431  ff.  436. 

408.  410.  412.  413.  414ff.  418ff  422ff.         475  f  492.  528f.  650.  743.  746.  760f. 

431.  432.  433  f.  435.  436.  456.   457  ff.  -,  Graf  Volrad  (III.)  von  3  ff. 

460   461.462.    463     464.  465  ff.    470,  -,  Graf  Volrad  (IV.)  von  554.  559.  623. 

471.  472  f.   475.  476.  477  f   479.  480.         708.  711. 

4Slf  483.  484  f.  486.  487.    488.  489.  — ,  Gräfin  von  (auch  Altgräfin,  Dorothea 

490.  491.492.494.  495.497.498  4b9.         geb.  Gräfin    Solms,   Gemahlin   Graf 

500.  501.  505.  506  f.  508.  509  f.  511  f.  Ernsts  v.M.)  379.  515. 

513f.  516.  517 f.  519.  520.  521  ff  524ff.  — .  die  jungen  Herreu  von  525. 

527.  528  f.  530.    531.    532.   533  f.  535.  — ische  Diener,  Eäte  u.  heimgela-ssene 

538.    539.    540.    541.    542.    543.    546.         Räte  167.  652.  750  f. 

547.  548  ff.  553.  554 ff.  561.  562 ff.  565.  —  cu.  Schwarza),  Saigerhütte  u.Gesell- 

566.567.  568.   570  f.    574.    577.    580.         schaft  des  Saigerhandels  d.  Hütten  3. 4. 

582.  583  f.  585  f.  587.  588.  589  f   593.  —,  gemeine  Saigerhändler  der  Grafschaft 

595.  596.  597  f.  599.    600.  601  ff.  605.         218  f. 

606.  607.  609  f.  610ff.  613.  616 ff.  619.  Marholt,  Johann  (mansfeld.  Rentmeister) 

620.  621.  622.    623.    627  f.    630.    636.         562.  627. 

637.  639.  640.   641.   642.    643.   645  ff.  Mark,  Graf  v.  d.  218.  219. 

648ff.  654ff.  660.  661.  662.  663.  664f.  Markirchen  (Bergwerk  zu)  558. 

666.  667  f.    674.    676.   677.  680.   681.  Maroifstein  252.  309.  371. 

682.  684.  685  ff.  689.  690.  691.  700  ff.  Marttin,  Herman  185. 

707  ff.  711.  712  ff.  715.  716.  717.  718.  Matthias  —  Mathi.s,  Thomas  716.  717. 

719.  720  f.  722.  723.  724.  725.  726  ff.         749.  795. 

729.   730.    734.    736.   737  f  741.  743.  Mavr,  David  (u.  Gesellschaft)  444  f. 

744.    745.   747.  748.  749  f.  751  f    753.-  Max  (Bleizeichner  in  Frankfurt)  85. 

757.   760.   761.    764.   771.  776.  778  f.  Mecklenburg,  Herzog  Älbrecht  von  117  f. 

780.   781  f.  783  ff.  786.  787.  788.  789.  142. 

790f.  792.  793.  794.  795 f.  800   801  f.  Meinhard  —  Menhart,  Alexius  (mansf. 

803.  804.  805f  808f.  810.  Hüttenmeister)  106 f.  112. 173.420.  421. 

— ,  Graf  Hans  Hoyef  von  422  ff.  432  f.  — ,  Christoph  u.  Erben  i  mansf.  Hütten- 

492.  528  f.  538.  540.   593.   595.  608  f  meister)  104. 106 f.ll2. 114. 173. 187.188. 

639.   648  ff.    660.   680  t.  707  ff.  712  ff  — ,  der  junge  104. 

760  f.  780,  783 ff.  787.  794  f.  801.  804.  Meissen  9. 

805.  808  f.  810.  Melcher,  Meister  (der  Kürschner)  595. 

— ,  Graf  Hoyer  von   12.   24.  34  f    93  f.  Merschier,  Gyllys  184. 

124.   125.    126.   127.  128.  138  f.  140  f  Merseburg  595.  797.  798.  805.  808. 

142.  155  f.  158.  159.  160.  161  f.  164f.  Mertens ,   Merten   (u.    Erben)   553  696. 

170  f  188  ff.  190  ff.  194.  199  ff.   207  f.         697.  698.  728.  729.  762.  780.  805 

210  f.   212  f.  216  ff.  220  f.  222  ff.  229.  Meschede  546.  569.  577.  599.  606. 620. 768. 

316.  Metzler  —  Meßler  —  Mesler  (mansfeld. 
— ,  Graf  Hugo   (Haug)   von    339.    340.  Hüttenmeister)  24.  37.  40. 

422  ff.  794  f  — ,  Peter  615. 


Drkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansf eidischen  Saigerhandels. 


Meyenburg  —  Meyenberg  —  Maiiiburg, 

die  (Nordhäuser   Familie)    520.    521, 

614.  689.  716.  717.  718.  722.  795. 
— ,  Anna  (Michels  de.s  Aelteren  Witwe) 

500. 
— ,  Caspar  478  f.  500.  544.  583.  757. 
— ,  Christoph  478  f.  481.  500.  527.  528. 

717.  757. 
— ,  Hans    344.  358.  359.  380.  386.  392. 

400ff.  448.  478  f.  484  ff.  538. 
— ,  Michel,  Stadtschreiber  und  Bürger- 
meister von  Nordhausen  (und  Erben) 

248  f.   260.   268.    269.    299.  300.  305. 

306.  307.  308.  319.  329.  330.  340.  341  f. 

343  f.  352.  353  f.  856.  367.  368.  373  f. 

375  f.   377.  378.   379.   380.   386.    392. 

455.  468.  499.  500.  506  ff.  544. 
— ,  Michel  (d.  J.)    478f.  481.  500.   527. 

528.  757. 
— ,  Ursula  500. 
Milien  s.  Mylhem. 
Miltenberg  (a.  Main)  86. 
Mindelheim  (a.  d.  Mindel;  Schwaben)  74. 
Minkwitz,  Georg  von  100.  101. 
Modestinus,  Dr.  795. 
Morchin,  Wwe.  Elisabeth  401.  402.  588. 

618.  614. 
Mordeisen,  Dr.  410. 
Morgenstern,  Magister  576. 
Morungen  (Mansfeld.  Geb.-Kr.)  494. 
Moshauer,  Christoph  238.  256.  262.  299. 

300.    305.    306.    307.  808.    328.    329. 

330.  340  f.  343.   344.   346  f.   349.    350. 

351.  352f.  354.355.  356.  357.359.367. 

368.  373f.   377.   378  f.  380.  386.  392. 

400  ff.  403.  419.  420.  421.  437  f.  440. 

443.  446.  447.  448.  449.  450.  453.  455. 

476.  478  f.  480.  484  ff  488.  503.  506  ff 

520,  523  f.  544.   570  f.  583.   594.    719. 

722.  730.  756.  757.  760.  797. 
— ,  Margarete  570. 
— ,  Paul   (mansfeld.    Diener)  469.  589. 

604.  660f.  707.  711.  713. 
Mossenberg,  der  (Berg  in  Thüringen)  366. 
Mostatt  707. 
Motton,  Jan  185. 
Muchterlein,  Bastian,  Jäger  Christophs 

von  Thun  256.  257. 
Mulde  —  Milde,  die  396. 
Müller    —   Mulner ,    Caspar ,    Sekretär 

Graf  Albrechts  v.  Mansfeld  40  ff.  43. 

51.  55.  56.  137.  166.  170. 
— ,  Sebastian  (mansfeld.  Hüttenmeister) 

106.  108.  173.  174. 
— ,  Nickel  776. 
Mullich   —    Muelich,  Wolf    591.   594. 

743.  747. 
Mulner,  Caspar  (Faktor)  135. 


Mulmann,  Franciscus  277. 

München  —  Minchen  552. 

Müntzer  —  Mintzer,  Lewpold  187. 

— ,  Jacob  (Diener  auf  der  Hütte  Eis- 
feld) 469. 

Mylhem  —  Milien',  Johann  von  (Faktor 
der  Leutenberger  Gesellschaft  i.  Frank- 
furt a.M.)  81.  82.  83.  84.  85. 

— ,  Origier  von  (Faktor  der  Leuten- 
berger Gesellschaft  in  Frankfurt  a.M.) 
183. 

N. 

N. ,    Hauö    (Anrichter  auf   der    Hütte 

Steinach)  469. 
— ,  Leonhard   (Diener   auf  der   Hütte 

Steinach)  469. 
Nassau,  Graf  Heinrich  von  160. 
Naumburg   —  Neumburg    —  Nuyberg 

Neuperg  42.45.87.  102.  129.  149.  155. 

193.  209.  213.  225.  231.  269.  271.  291. 

295.  301.  310.  312.  335.  360.  361.  379. 

389.  415.  438.  440.  450.  453.  551.  553. 

565.  622.  661.  662.  663.  680.  702.  724. 

732.  772.  778. 
Neapel  138. 
Nebelthau,   Michael   (fürstl.  sächsischer 

Zehntner  zu  Saalfeld)   451.  452.  494. 

514.  530.  546.  570.  582.  593.  594.  700. 

704. 
Neithart,  Hans  657. 
Nery  —  Neri,  Paulus  742.  746. 
Nesch,  Johann  (von  Köln)  84. 
Neubrunn,  Messinghütte  zu  7. 
Neugattersleben  714.  738. 
Neumair  —  Neymair  —  Neumeier,  Caspar 

(von  Nürnberg)  448.  449. 
Neumann,  Baltzer  634. 
Neustadt  (bei  Steinach;  S.- Co. -Gotha) 
•     600. 
Nickel,   Balthasar    (Nürnberg;    Bruder 

des  Kanzlers  Melchior)  327.  328. 
— ,  Melchior,   mansfeld.  Kanzler   327  f. 

493.   519.    525.   591.   593.  681.   737  f. 

748.  760.  781.  793.  795.  796.  805. 
Niclas  Pforten  (St.  Niclas  du  Port)  161. 
Nicolaus,   Matthaeus,    Leipziger   Rats- 
schreiber 637. 
Niederlande,    die    77.  81.   92.  108.  129. 

130.  131.  132.  136.  162.163.215.398. 

606.  709.  741.  742. 
Niederländer,  Peter  596. 
Niedersachsen  709. 
Nordhausen   234.    300.    306.    330.    343. 

353.  356.  375.  377.  378.  380.  501. 
Normandie  129. 
Nuber,  Hans  738. 


Bester  der  Personen-  und  Ortenamen. 


823 


Nürnberg   7.  8.  9  ff .  12.  19.  21.  23.  24. 

25.  27.  29.  39.  46.  52.  56.  58.  59.  61. 

62.   63.    70  f.  72.   75.   78.   79.  81.  84. 

85.  86.  88.  90.  93.  98.   100.  103.  105. 

109.  111.  114.  115.  121.  122.  123.  124. 

125.  126.  127.  128.  131.  132.  133.  136. 

138.  143.  145.  146.  147.  148.  150.  159. 

161.  162.  163.  165.  166.  167.  163.  170. 

171.  174.  175.  176.  177.  180. 181.  182. 

183.  185.  186.  192.  194.  201.  205.  208. 

214  215.  221.  226.  241.  242.  248.  253. 

254.  255.  263.  269.  270.  272.  280.  287. 

289.  294.  305.  306.  307.  323.  330.  331. 

332.  357.  360.  369.  370.  372.  373.  385. 

387.   388.   395.  433.  438  ff.   446.  447. 

460.  461.  466.  467.  487.  488.  489.  490. 

493.  497.  498.  499.  501.  502.  503.  504. 

516.  517.  518.  526.  528.  529.  530.  532. 

533.  535.  536.  537.  538.  539.  540.  542. 

543.   552.   553.   558.   559.   561.  562  ff. 

566.  582.  583.  585.  586.  589.  590.  591. 

592.  594.  597.  6015.  609.  615.  624.  637. 

641.  642.  643.  644.  645.  646.  647.  648. 

649.  652.  653.  654.  657.  658.  665.  667 

668.  670.  673.  675.  677.  678.  679.  680. 

681.  690.  692.  696.  700.  711.  716.  735. 

737.  740.  748.  753.  775.  794.  804. 
—er  Hof  in  Frankfurt  746. 
Nützlin,  Frau  Klara  Hans  (Nürnberg) 

187. 
Nux,  Hentze  (mansfeld.  Hüttenmeister) 

24.  37.  40. 
Nyms  130. 

o. 

Obenroth  —  Obenrod  (Siegkreis)  613. 
Obenrot  —  Abenrot  —  Abendrot,  Martin, 

mansfeld.  Rentmeister.  Rat,  Befehls- 
haber des  Saigerhandels  und  oberster 

Haudelsverwalter  460.  461.  487.  488. 

489.   490.  496.  497.   498.   501  ff.  512. 

514  ff.  519.  521.  524f.  526  f.  530.  531. 

533.    534.   535.    536.   537  f.  539.   545. 

546.  547.  548.  549.  552.  553.  558.  559. 

560f.  562  ff.  566 ff.  573.  581.  589.  590. 

598.  599.  600.  606  ff.  609.  610.  612  f. 

615.  618  f.  622.  623  ff.  635  f.  642.  643  ff. 

647  f.  652  ff.  660  f.  662  f  675.  676.  678. 

679.  681.  684  f.  688.  689  f.  692.  699  f. 

712.  713.  716ff.  724f.  726 ff.  732.  736. 

739.    741.    742.    743.    745.    747.    749. 

753.  761  ff.  764.  771  f.  773  ff.  776.  777  f. 

782.  798  f.  806. 
Oberndorffer,  Kunz  186. 
Obernitz,  Bernard  v.  174. 
Obsfelder,  Volkumer  277. 
()esterreich,  Erzherzog  von  55. 


Oesterreicber,  Hans  443. 

Ofen  114.  137. 

Olber,  Johann  583.  797. 

Oldisleben  (a.  Unstrut)  523.  714. 

Oran  709. 

Örner  (Burg-;  a.  Wipper;  Mansf.  Geb.- 

Kr.)  271. 
Osterhausen,  Gr.  (Kr.  Querfurt)  486. 
Ostheim  622. 
- ,  Balthasar  v.,  Erben  600. 


P    vgl.  B. 

Packer,  Carnelius  de  185. 

Paderborn  550. 

Padua  615. 

Pair,  Jörg  187. 

Pappenheim  —  Bappenheim  —  Boppen- 

heim,  die  von  51.  256.  257. 
— ,  Achatius  v.  218. 
— ,  Conrad  v.  1.  2. 
— ,  Sebastian  v.  7.  8.  13. 
— ,  Vitus  V.  218. 
Papst,  der  144. 
Paris  129. 

Partt,  Hans  (von  Leipzig)  448. 
Pastor,   Arnd    (Faktor  der  Manlich  in 

Kohl)    566.    569.    574.   578.  579.  693. 

694.  761.  763  f. 
— ,  Johann  (Köln)  566  f. 
Pauer  —  Paur  s.  Bauer. 
Paulus,  Magister  716.  717. 
— ,  Arnold    (in  Hamburg)    vgl.  Arnold 

130.  131.  173.  174. 
Paus  s.  Bauss. 
Pentz,  Achim  593.  595.  596. 
Pestel.  Antony  591.  594. 
Peter  568. 
Peterwardein  138. 
Peuder — Bender  —  Beudel,Jobst  (Diener 

der  Stark)    112.    113.    115.    137.    159. 

160.  172.  421. 
Pfaffendorf  808. 
Pfaller  —  Pfaler,  Georg  (Gesellschafter 

der  Hütte  Leutenberg)  20.  24  ff.  47  ff. 

50f.  62  f.  64.  65.  66.  74.  76.  78  f.  81. 

82.   90.    96.    97.    103.    106.    111.  117. 

121.    128.    131.    135.    186.    187.    188. 

497.  570.  594.  704. 
Pfalz,  die  73. 

— ,  Kurfürst  Ludwig  von  der  75. 
Pfeil,  Dr.  Franz  500. 
Pfender,  Facius  (Leipziger  Bote)  129. 
Pfintzing  —  Pfinzing,  die  (Nürnberger 

Familie)    235.    236  f.   287.    372.    379. 

384.   387.   388.    461.   537.   553.   573. 

591.  593.  624. 


824 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saige'rhandels. 


Pfintzing  —  Pfinzing,  Christoph  236  f. 
— ,  Martin  (d.  Aelt.  u.  d.  J.)  289.  29iff. 

296  f.  307.  319  f.  448.   449.   488.   489. 

490.  497.  501  flF.  512.  5l4ff.  562.  565. 

567.  575.  581  f.  587.  662.  7?7. 
— ,  Paulus  504. 
— ,    Sigmund    (auch:  u.  Gebr.;  u,  Mit- 

gesellsch.)    16  f.    124.    148.   213.  214. 

220ff.  252.270ff.  287.  309.  310.  311.  312. 

313.  334.  371.  381.  450.  503.  553.  777. 
l'fleger,   Johann    (Anwalt  der  Manlich 

zu  Frankfurt  a.  M.)  639. 
Plattner,  Colman  (Augsburg)  92. 
Plentinger,  Cunz  (mansf.  Hüttenmeister) 

267.  685.  686. 
Pockler,  Dietrich  (mansf.  Hüttenmeister) 

16  f. 
Pohl  —  Pol  —  Poel,  Lorenz  (mansfeld. 

Hüttenmeister)  267.  594.  685.  688. 
Polen  (auch  König  v.  P.,  polnisches  Blei) 

177.  669. 
Poliander  (Prediger  Graf  Albrechts  von 

Mansfeld)  70. 
Polleben  (Mansf.  Seekreis)  714. 
Polner, Hans  (mansf  Hüttenmeister)  173. 
Pomer,  Hans  282. 
Ponholzer,  Johann  276. 
Ponick,  Johann  591. 
Portugal,  König  von  709. 
Posch,  Conrad  (Faktor  des  Georg  Koch 

zu  Eisleben)  645.  653. 
Porsch  —  Borsch  —  Parsch,    Wilhelm 

371.  553.  554.  573.  628. 
Posta,  de  s.  Bußo. 
Pottenier,  CoUeni  184. 
Prag  138.  738.  748.  760.  761. 
Predel,  Heinz  (Grafen thal)  1. 
Preußen,  Herzog  Albrecht  von  668 ff.  673. 
Preutgam  —  Preutgum  —  Preittigura 

s.  Bräutigam. 
Pretta  s.  Bretten. 
Prettner  —  Pretter  s.  Breiter. 
Preyel  81. 
Pruenen  —  Prun  —  Brun',   Arten  von 

(Antwerpen)  161.  163. 
Puli,  Jan  184. 
-,  Jakob  184. 
Pulte,  Meister  (u.  Sohn)  595. 


Q. 


Quedlinburg  635. 

R. 

Eabenstainer  —  ßabenstein,  Balthasar  v. 

100.  101.  537. 
Rainisch,  Endres  (Tamowitz)  657. 


Rainolt,  Johann   (Schosser  in  Saalfeld) 

282. 
Ramsbcrger  —  Ramsperger,  Caspar  (Ge- 
sellschafter des  Eisfelder  Saigerhandels) 

309.  310.  311.  312.  313.  334. 
Randerott,  Johann  109.  110. 
Raspel,  Hans   (Faktor  der  Manlich  zu 

Nürnberg)  641. 
Rauber,  Franz  174. 
Rauscher,  Friedrich  (Leipzig)  751. 
— ,  Hieronymus     (Leipzig)    359.   373  f. 

380.    386.    387.    392.   402.   419.    433. 

434.  437  f.   448.   460.    465.   466.   468. 

478.   480.  481  f.  493.    503.   504  f.  506. 

519.   520.    523.   526  f  542  f.  544.  572. 

575.    576.    585.    589  f.  592.   600.   612. 

613.  614.  618.  627  f.  635  f  687  ff.  642 

674.   675.   676  f.  681.    689.   692.    693. 

695.   696.   716  ff.  732  f.  737.  738.  741. 

749  f.  751.  752.  753.    757  ff.  771.  773. 

776.    777.    781.    786.    787.    793.    794. 

796.    797.   798.    801.  802.   803.  805  f. 

807.  808. 
— ,  Peter  (Leipzig)  446.  447.  448.  449. 

450. 
-,  Ulrich  (Leipzig)  134.  213.  214.  215. 

230.  351.  352. 
Ravensburg  —  Ravelspurg  72. 
Regensburg  138.  640. 
Rhein  88.  575.  619. 

Reichenschwand  —  Reichelschwang  (M.- 
Franken; r.  d.  Pegnitz)  437. 
Reiffenstein,  die  (Wernigeröder  Familie) 

480.  562.  570.  722.  724.  733.  774.  797. 
— ,  Albrecht  (fürstl.  bayr.  Rat  in  Ingol- 
stadt)   359.    380.  386.   450.  520.  523. 

524.  527.  681.  757. 
— ,  Hans  Wilhelm  (u.  Erben)  367.  373  f. 

380. 386.  392.  473  ff.  478.  481  f.  493.  506. 

507.  520.  523.  524.  613.  637  ff.  757  ff. 
— ,  Wilhelm  (d.  Aelt.  u.  Erben)  64.  116. 

194.    199.    200.   205.   206.  216.  217  ff. 

222.    223.    229.    230.    231.    233.    300. 

305.    317.    323.    343.    350.    351.    359. 

366.    368.   369.    373.    378  f.  380.   384. 

386.   404.  411  f.  419.   438.    446.   468. 

473  f.  798. 
-,  Wilhelm  Curio  359.  362 ff  367.  373 f. 

380.  386.  392.  400ff.  473ff.  478f.  481  f. 

493.  507.  509.  543.  582  f.  613  f.  625  f. 

637  ff.  681.  757.  798. 
Reinhard,   Lic.    Christoph    509  ff.    521. 

551.  634. 
Reinhold,  Johann  (u.  Witwe)  570. 
Reinicke     (Mansfelder    Hüttenmeister- 
familie) 513.  722. 
-,  Christoph  359.  3731.  380.  386.  392. 

400  ff  434  ff  506  ff.  757. 


Register  der  Personen-  und  Ortsnamen. 


825 


Reinicke,  Hans  (u  Erben)  190.  194.  198. 

199.  200.  201.  205.206.  216  ff.  221.  223. 

229.  230.  231.  233.  262.  300.  305.  317. 

323.  343.  050.  351.  359.  368.  369.  373. 

378  f.  384.   404.   411  f.  419.   438.  446. 

473  f.  480.  544.  570.  733. 
-,  Hieronymus    233.    359.    373  f.    378. 

380.  386.  392.  400  ff.  484  fl.  506  ff". 
— ,  Ursula  401. 

Reiustein,  Grafen  von  166.  234.  330. 
Rei.ser  —  Reyser  —  Rauser,  Conrad  (Diener 

der  Manlich)  435.  462  f.  466.  470.  525. 

526.  627.  680.  636. 
Rein,  Felix  476.  616  ff. 
Rhode  —  Rueden  (Kr.  Olpe,  Westfalen) 

768.  770 
Riesen  —  Ris.sen,  die  (mansf.  Hütten- 
meister) 23.  37.  39. 
Ririck,  Pascha  (raan.sfeld.  Hüttenmeister) 

210.  211.  212.  349.  421. 
— ,  Wilhelm   (mansfeld.  Hüttenmeister) 

65.  108.  491. 
Rythessel  (Ricthesel),  Johann  64. 
Roch,  Thama  451.  452.  453. 
Rode  714. 

Rode  —  Rhode,  Christoph  500.  637  ff. 
Roder,  Caspar  224. 
Römhild,  Herrschaft  372. 
Ronneburg  583. 
Rosenthal,  Alexander  781.  782. 
Roßner  —  Rosner,    Christoph    (Nürn- 
berg) 444. 
— ,  Endres  (Nürnberg)  183. 
— ,  Kunz  (Nürnberg)  183. 
— ,  Peter  (Nürnberg)  183. 
— ,  Sigmund  (Nürnberg)  183. 
Rotenberg,  Unterer  (mansfeld.  Schmelz- 
hütte vor  dem)  654. 
Rotenguntz  ^?)  131. 
Roth,  Wolf    (mansfeld.  Rat)  422.    461. 

487.   491.  504  f.  509  ff.  514.   519.  525. 

534.  535.  552.  553.  559  f.  566ff  573ft'. 

582.    588.    599  f.    606  ff    612  f.    618. 

623  ff.  643  ff  678.  679   (j81.  688.  689. 

691  ff.  699  ff.   712.    713.    724  f    726  ff. 

729  f    732  f.   739  ff.   745.    747.    761  ff. 

764.  777  f.  799 
Rott,  Hans  174. 
Rücker,  Mag.  Antonius  (mansf.  Diener) 

396  f.  398  f. 
Rudolf,  Johann   (ffirstl.  sächs.  Rat  und 

secretariua  zu  Weimar)  396.  521.  533. 

546.  592.  594.  606.  613.  643.  682.  704. 
Riidolstadt  606 
Rueden  s.  Rhode. 

Rühl,  Christoph  u.  Erben  484  f.  506  ff. 
— ,  Dr.  Johann  (mansf.  Hüttenmeister) 

24.  37.  156  f.  172. 


Ruland,  die  (zu  Aachen)  623. 
RuUens,  Kloß  (von  Aachen)  183.  184. 
Rumrode  633. 
Rußwurm  —  Ruswurm,  Caspar  (Diener 

auf  der  Hütte  Eisfeld)  456.  469.  494. 

495.  496. 
Ruxleben,  der  junge  460. 

s. 

Saalfeld  (Stadt,  auch  Bergwerke,  Zehnt- 
ner, Münzmeister  zu)  19  ff.  43.  48  ff. 

50.  52.  53.  58.  60.  61.  63.  67.  68   74. 

79.   80.   99.   105.    174.   207.  252.  283. 

354.  400.  460.  494.  514.  523.  530.  532. 

546.570.602.  605.700.720.  721  ff.  766. 
Sachsen,  das  Land  zu  119.  120. 
— ,  die  (=  Hansestädte)  119  ff. 
— .  Kur-  und   Fürsten   resp.  Kur-  uüd 

Fürstentum    73.    109.   220.  271.  291. 

301.  307.  310.  317.  324.  389.  426.  472. 

522.  622.  665.  683.  687.  731.  732.  736. 
— ,  Kurfürst  Augustus   von    468.    471. 

472  f.  475f.  480.  481  f.  483.   484.  493. 

506.  520f  524.  564.  565.  581.  584  f.  588. 

613.  614.  615.  665.  666.  676.  705.  710. 

717.  718.  730.  735.  755.  787.  788.  790. 

792.  793.f.    795.  796.  797.   798.   802. 

803.  805.  806.  808  f. 
— ,  Herzog  Albrecht  von  7. 
— ,  Kurfürst  Ernst  von  7. 
— ,  Kurfürst  Friedrich  von  7.  67  ff. 
— ,  Herzog  Georg  von  119.  120.  121. 
— ,  Herzog   und   Kurfürst  Johann  von 

7.  48.  52ff.  60.  61   67  ff.  109.  142.  143. 
— ,  Herzog  Johann  Ernst  252  261.  287, 

378.  604. 
— ,  Kurfürst  und  Herzog  Johann  Fried- 
rich d.  Aelt.  von  220.  252.  287.  354.  601. 
— ,  Herzog  Johann  Friedrich  der  Mitt- 
lere von   521.   531.   601  ff.  605.    609  f. 

623.  637.  682.  719.  721  ff  725.  733.  796. 
— ,  Herzog  Johann  Friedrich  d.  J.  von 

601.  796. 
— ,  Herzog  Johann  Wilhelm  von  601.  796, 
— ,  Kurfürst  Moritz  von  277.  291. 
— ,  Herzog  Wilhelm  von  2.  7. 
— ,  kurfürstliche  Räte  und  Kommissarien 

479.  488.  506.  509.  589.  730,  798. 
Sack,  Joachim  (Diener  Graf  Albrechts 

von  Mansfeld)  136. 
Sallome,  Endres  184. 
— ,  Jan  185. 
Saiza  234. 

Sangerhausen  72.  122.  123.  794    803. 
Schaum  berger,  Linhard  582. 
.'^chaumburg,  Jörg  von  73. 
Schawyn,  Wilhelm  184. 


826 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


Schell,  Hans  440. 

Schenk,  Paul  401. 

Öcherl   —  Scherll  —  Scherlein,  Georg 

(Leipzig)  276.  592.  595.  596.  691.  743. 

746.  753.  772. 
— ,  Heinrich —Heinz,  auch  der  Aelt.,  u. 

Erben  (Leipzig)  24  ff.  47.  62.  63.  64. 

65.  66.  74.  76.  79.86.  90 f.  92.  93.  96. 

97.  98.  101.   102.  103.   109.    110.  111. 

112.   113.   114.   115.   117.   128  ff.    135. 

137.  140.  141. 143. 149.  187.  188.  190ff. 

194.  198.  199.  200.  201.205.  206.207. 

213.  214.  222  f.  224.  229.  230.  233.  241. 

244  ff.    248  f.   258 f.   289.    294  f.   2961. 

298.  303.  304.  306.  307.  308.  309.  314 

319  f.  323.  325.  334.  362.  366. 
— ,  Heinrich  d.  J.   (Leipzig)   256.   292. 

307.  319  f.  332. 
— ,  Paul  (Leipzig)  375. 
— ,  Sebolt  (Leipzig)  256.  282.  283. 
Schetz  —  Schatz,  die  (Antwerpen)  163. 

167.  236.  237.  255.  706.  708.  710. 
— ,  Erasmus  (&  Co.)  81.  86ff.  109.  161. 

173.  186. 
Scheurle,  Albrecht  452. 
Schieferdecker,  Valten  354. 438. 439.  440. 

441.  446.  451.  452.  455. 
Schinzayl,  Jörgen  1. 
Schleicher,  Antony  183.  184. 
— ,  Franz  (zu  Nürnberg)  241  ff. 
Schleinitz,  der  von  562. 
Schleusingen  186. 

Schlick,  Joachim,  Graf  zu  Paesau  670. 
Schlosser,  Hans  (zu  Schleusingen)  186. 
Schlumpf,  Erasmus  634. 
— ,  Gallus  443. 
Schlüsselfelder,  die  (Nürnberger  Familie) 

361.  593.  783. 
— ,  Antoni  Erben  9. 
— ,  Wilhelm    9  ff.    46.    143.   167  f.  269. 

305.  306. 
Schmid,  Oswald  (thür.  Kreissekretarius) 

506. 
Schmidt,  David  782. 
Schmittmair,  Wilhelm  183. 
Schnudel,  Hennicke  (Landdrost  in  West- 
falen) 547  f. 
Schönberger  -  Schonperger,  Wolf  gang  12. 
Schönburg  —  Schön  berg  696.  624. 
— ,  Georg  von  562.  726. 
— ,  Wolf  von  116.  526. 
Schotte  526.  743.  747. 
Schraplau  795. 
Schreckengast,  Kunz  257. 
Schröder,  Matthias  448. 
Schulenburg,  der  von  525, 
— ,  Joachim  v.  d.  800. 
Schulte,  Dietrich  (Quedlinburg)  635. 


Schultheis  —  Schulthes,  Hans  24.  37.  40. 
Schultz,  Georg  (Danzig)  315. 
Schürstab  —  Schirstab,  Sebolt,  &  Co. 

(Nürnberg)  182. 
Schusler,  Dr.  Franz  (Wernigerode)  486. 

513  f.  541.  561  f.  625  f. 
Schuttelwurffel   —   Schuttewurf,    Hans 

(Diener  auf  der  Hütte  Eisfeld)   469. 

477  f. 
Schütz  66. 

Schwabe,  Andres  634. 
— ,  Ulrich  der  525. 
Schwaben,  Präsident  und  Landvogt  in 

565. 
Schwabmünchen  (amSinkel;  Schwaben) 

418. 
Schwarz  —  Schwartz,  Hans   438.  440. 

454. 
Schwarza  —  Schwarzach  (auch:  u.Mans- 

feld) ,  Saigerhütte  u.  Gesellschaft  des 

Saigerhandels  zu    3.  4  ff.  12.  48.  130. 

164  f.  208ff.  213ff.  264.  265.  331.  359. 
Schwarzburg  74.  131. 
— ,  Graf  Balthasar  von  50  f.  52.  54.  62. 

63.  67  ff 
— ,  Graf  Günter  von  10.  74.  79.  246  f. 
— ,  Graf  Hans  Heinrich  von    24.    48  f. 

51.  52.  54.  60.   61.   62  f.  74.    79.  131. 

167.  277. 
Schwarzberg,  der  (Berg  in  Thüringen) 

366.  367. 
Schwarzenberger,  Dr.  Melchior  (Speier) 

642.  661. 
Schwarzkopfl,  Dr.  (Frankfurt  a.M.)  745. 

747. 
Schwarzwald  73.  74. 
Schwatzer  Kupfer  41.  45.  162.  163.  253. 

254.  255.  632.  645.  653. 
Schweden  (Kupfer)  41.  45.  77.  92.  93. 
Schweitzer  762. 
Schwendi,  Lazarus  von  738. 
Schwind,  Hans  (Frankfurt  a.  M.)  698. 
Seeburg  192. 

Seeland  93.  129.  130.  131. 
Sehe  633. 
Semler   (mansfeld.  Hüttenmeister)    104. 

645.  653. 
Sesto,  Christoph  777. 
Sickingen,  Franz  von  92. 
Siegen  613. 

Silbig,  der  (Bergwerk  in  Westfalen)  607. 
Sittichenbach  488. 
Sold,  Dr.  Georg  Sigmund  565. 
Solms,  Graf  Reinhard  von  613.  619. 
Sommern,  Gr.  633. 
Sonntagin,  Elena  Michel  Weinzugerin 

447. 
Sonneberg  3. 


Register  der  Personen-  und  Ortsnamen. 


827 


Sorge,  Hans  445. 

Spanien  —  Hispania  —  Yspanignia  (auch 

König  von)    99.    100.    101.    102.    128. 

144.  398.  707.  709. 
Spanische  Händler  und  Kaufleute    396. 

398  f. 
Spät  —  Spett,  Dietrich  137. 
Spengleriu,  Frau  Julliana  Jörg  (Nürn- 
berg) 187. 
Spiegel  —  Spigel,  Ott  (Leipzig)  174. 
Spis,  Christoph  (mansf.  Hüttenmeister) 

95.  96. 
Spreng,   Johannes    (Bürger  und  Notar 

in  Augsburg)  617. 
Stahl  —  Stall  —  Stachel,  Christoph  (mans- 

feld.  Hültenmeister)  571. 
— ,  Hans  64.  65.  173. 
Steimacker  —  Steinacker,  Hans  174. 
Stahlburg,  Dr.  Claus   (Frankfurter  Ge- 
sellschafter   des    Steinacher    Saiger- 

handels)  368  f.  457  ff.  728  f.  734.  757. 

758. 
Stammer  -  Stamer,  Hauptmann  Christoph 

526.  592.  596.  713.  771.  799.  800.  801. 

802.  806. 
-,  Eckart  806. 

Stark — Starken  —  Sterckyschen,  die  (Ge- 
sellschafter  der  Hütte  Eisfeld)    112. 

115.  137. 
— ,  Hans  (Nürnberg;  Teilhaber  der  Hütte 

Eisfeld)  7. 
— ,  Ulrich  (Nürnberg ;  Teilhaber  d.  Hütte 

Eisfeld)  143. 
Staßfurt  799. 

Steinach,  die  (Flüßchen  in  Thüringen)  2. 
— ,  wüster  Hammer  an  der  2. 
— ,  Hütte  an  der   2.    3.    48.    353.    456. 

457.  467.  468  f.   487.    492.    520.   539. 

540.   542.   570.   571  f.   592.  594.    602. 

606.  613.  622.  644.  682.  683.  689.  693. 

722.  723.  725. 
— ,  Gesellschaft  des  Saigerhandels   der 

Hütte  an  der,  Hüttenhandel  zu  2.  3. 

164  f.    201.   213  ff.    216  ff.   229.    234  f. 

238.   240.    247.    251.    253.  259  f.  261. 

262.    263.    264.    265.   266.  267  f.  269. 

270.    274  ff.   299.    300  ff.    305  ff.    313. 

314  f.    316.    317  ff.    320  f.    322  f.   325. 

326.    328.    829.    330.    331.    334.    335. 

336.  339  f.  342.  343.  344  ff.  347  f.  349  f. 

351  ff.    354  ff    357.    367.    368  f.    373. 

374  f.  377.  378.  380  ff  396.  400.  402  f. 

411.  420f.  438ff.  446ff.  457.  463.468. 

471.  472  f.  475  f.  478  f.  481  f.  483.  484. 

491  f.  493.   499.   500.   509.  520  f.  523. 

524.  543  ff.  576.  584  f.  588.   589.  614. 

627.    629.    674.    680.   681.    688.    692. 

693  ff.  695,  697  f.  699  f.  701.  712.  729. 


730.  732.  733.  739.  740.  741.  744.  748. 

753.   754  ff.  757.   760.   764.   771.   773. 

774.    775.    7<'6.    781.    787.   789.    796. 

798.  bOl. 
Steinbach  —  Steinpach,  Georg  von  258. 

259. 
Steinfart,  Christoph  683. 
Steinmetz  —  Steynmetz,    Caspar    694. 

698. 
— ,  Heinrich  (Nürnberg;  Teilhaber  der 

Hütte  Steinach)  2. 
Stellwagen,  Hans  (mansf.  Hüttenmeister) 

66.  173. 
Stetten,  Christoph  von  (Augsburg)  444. 
Stieft;  Peter  694. 
Stockheimer,  Linhard  167. 
Stockhaim,  Valtin  (in  Halberstadt)  173. 
Stolberg  —  Stalbergk  —  Stolwurg  194. 

199.   216.  217  ff.  229.    350.   352.   380. 

474.  543. 
— ,   Grafen    von   249.   351.    352.    358  f. 

393.  542.  562. 
— ,  Graf  Albrecht  Georg  von  513. 
— .  Graf  Botho  (ßott,  Pot)  von  46.  75. 

102.  116.  119. 
— ,  Graf  Ludwig  513. 
Stoltzer,  Peter  (mansfeld.  Diener)  396  f. 

398  f.  525.  595.  623  ff.  661.   742.  744. 

747. 
Straßburg  460.  525. 
Straßer,  Michel  (in  Regensburg)  640. 
Straub   35.  89.  120.  122.  340.  372.  537. 

624.  638.  750.  775. 
— ,  Franz  (und  Mitgesellschafter)  208  ff. 

226  ff.  323  f.  373.  534.  535  f.  616  f.  751. 
-,  Hans    127  f.    148.   208  ff.   213.    214. 

226  ff.  315. 
— ,  Lukas  208f.  210f.  2l2f.  226 ff.  248. 
— ,  Nicolaus  (Nickel)  47.  134.  135.  309. 

310.  311.  312.  313.  334. 
Strolantz,  Lenhard  451. 
Stromerin,   Frau  Clara  Endres   (Nürn- 
berg) 187. 
Stuttgart  785.  786. 
Sundhausen,  Albrecht  v.  803. 
— ,  Dr.  Valten  von  803. 
Suneerel  (?),  Antoni  593. 
Sunnegg,    Hans  Ungnad   Freiherr  von 

641  f.  647.  653.  690. 
Suntheim,  Christoph  739.  745. 
Syngern  596. 

T  vgl.  D. 

Tabulae,  die  771,  772.  777. 
Tarnowitz  657  ff. 

TautenbuU  —  Trauterbuhl,  Dr.  Johann 
(Magdeburger  Kanzler)  664. 


Urkundenbuch  zur  Geschichte  des  Mi^nsfeldischen  Saigerhandele. 


Techwitz  —  Dechwitz,  Nickel  116. 
Tettau    —    Theta,    die   (Flüsschen   in 

Thüringen)  257.  258.  626. 
Tetzel  —  Detzel,  Antoni  16. 
— ,  Sigmund  443.  444. 
Teufelstal,  Hütte  im  (bei  Eisleben)  16. 
Tevern  —   Tewern  (Kr.  Geilenkirchen) 

695. 
Thanne,  Hans  v.  d.  799. 
Thiel  8.  auch  Diel. 
— ,  Niclas  349.  797. 
Thyl,  Frau  Klara  lienssin  von  187. 
Tholen  —  Thalem,  Jörg  596. 
Thomas  128. 

Thüna  —  Thun,  v.  258.  700.  703. 
— ,  Christoph  von,  zum  LauenBtein256  ff. 

277.  282.  362fl.  366f.  400.  543.  625f. 
— ,  Friedrich  von  (zur  Weissenburg)  17ff. 

24ff.  49.  64.  79.  90ff.  105.   111.    115. 

116.  117.  130.  187.  188.  207. 
— ,  Friedrich  von,  d.  J.  174. 
— ,  "Wolf  von  497.  530. 
Thüringen  —  Dhöringen  395. 
—er  Wald  51.  570. 
—Ische  Schafe  710. 
Tiefstedter  —  Diefstedter   —  Diefsteter 

554.  691. 
Tiergarten,  der  (Forst  in  Thüringen)  258. 
Tirmaier,  Eberhard  (Nürnberg)  7. 
Tirol  711. 

Torgau  289.  292.  463.  464.  730. 
Torisani,  Lucas  (von  Florenz)  634. 
Totleben,  Georg  von,  Rat  Graf  Albrechts 

von  Mansfeld,  249. 
Treuscli,  Heinrich  98. 
-,  Wolf  98. 
Trient  138. 

Triller,  Bonaventura  470. 
-— ,  Veit   (u.  hinterl.  Kinder)  514.   594. 
Trotha,  Hans  von  155.  210. 
Trugsess,  Jörg  72. 
Trumer  —  Thrumer,  Hans  445. 
Tübingen  743.  746. 

Tucher,  die  (Nürnberger  Familie)  707. 
-,  Endres  106. 
— ,  Franz  452. 
Tunthdorf  —  Thundorf,  Merten  (Diener 

auf  der  Hütte  Steiuach)  353  f.  378. 
Türken,  die  137.  138.  709. 

ü. 

Ullein,  Johann   (mansfeld.  Rentmelster) 

212.  224. 
Ulm  97. 
Ulrich,  Gregor  256. 258.  282.  307.  319  f. 

856.  483.  492.  545. 
Ulrich,  der  Schwabe  525. 


Ulstedt  —  Ulstodt  (Augsburg)  460.  462. 

Ungarn  (auch  König  von,  ung.  Kupfer) 

41.  45.  77.  138.  253.  254.  632.  641.  711. 


V    vgl.  F. 

Valerius  (kurf.  sächs.  Sekretarius)  464 

Venedig  138.  144.  525.  615. 

Vogel  —  Fogel,  Hans,  Schiffmann   zu 

Bamberg  81.  83.  84.  85.  186. 
— ,  Peter  460. 
Vollard,  Valten  282. 


w. 

Wagner  257. 

Waibling  —  Webling,  Rudolf  von  82. 
Walbeck  (Mansf.  Geb.-Kreis)    714.  800. 
Wallhausen  (Kr.  Sangerhausen)  376.513. 
Walkenried   —   Walkenrode,  Abt  von 

401.  774. 
Wallenrodt  —  Walrodt,  Mattes  von  797. 
Waugenheim  (S.-Cob.-Gotha)  808. 
Watzdorf,  Caspar  von  121.  134. 
— ,  Volrad  von  170. 
Wauttier  —  Pauttier,  Gerhard  184. 
Weber,  Dr.  (Vizekanzler)  737. 
-,  Claus  439. 

Weidenhofer,  Johannes  (mansf.  Hütteu- 
meister) 267. 
Weimar  7.  37.  40.   379.  521.  592.  604. 

605.  606.  610.  683.  719. 
Weinsberg  73. 
Weinzugerin,  Elena  Michel,  gen.  Sun- 

tagyn,  447. 
Weirach  —  Weyrach  —  Weierach,  Wolf 

u.  Sohn  (Ilmenau)  554  ff.  615.  770.  775. 
Weiß,  Hans  369. 

Weissenburg  (a.  d.  Saale)  74. 207. 362. 366. 
Weissenfeis,  Christoph  (mansfeld.  Rat) 

254  ff  289.  593.  637.  713.  726 ff.  732 f. 

753.  807. 
Welser,  die  165. 
Bartholomaeus  82.  100. 
— ,  der  junge  Hans  81.  82.  83.  84.  86. 
— ,  Jacob  (der  Aelt.),  auch':  et  fioly,  u. 

Söhne,  17ff.  24ff.  4Üff.  43ff.   47.  51  f. 

55.  56.  59.  60.  61.  6^.  65.  66.  71.  72. 

73  f.  75  ff.  79.  84.  85.  86.  90  f.  92  f.  96ff. 

99.  100.  101  ff  105  ff.  111.  112f.  114f. 

116.  117.  126  f.  128ff  132.  133.  134  f. 

136ff.  140.  141.  143.  148  ff  165.  168ff 

174.  182.  185.  187.  188 
-,  Sebastian  86.  442.  443.  444.  451.  488. 

489  f.  497.  498  f.  501.  502.  508  f.  511  f. 

515.  516.  517  f.  530,  531.  535.  537.  538. 

542.  552.  553.  557.  563.  564.  581.  585. 


r  der  Personen-  und  Ortsnamen. 


829 


586.  590.  596  f.  622.  644.  645  ff.  653. 

654.  663.  664.  677  f.  679.  715  f. 
Werdl  (?)  569. 

Wernigerode  362.  400.  514.  543.  803. 
Werter,  Georg  von  637. 
Westfalen  (auch  westfälisches  Blei)  515. 

549.  550.  566.  577  ff.  597.  598.  607.  608. 

675.  765.  767.  768.  770. 
Wettich,  Martin  (mansfeld.  Diener)  396ff. 
Wetzel,  die  (Flüsschen  in  Thüringen)  36u. 
Weyermon  -  Weyermau ,  Jochum  443. 444. 
Wiedemannsche  Gesellschaft  149. 
— ,  Andrea.s  (zu  Erfurt)  259  f.  313.  614  f. 

807. 
— ,  Bartel   (Diener   des   Lucas    Straub, 

dann  mansfeld.  Rentmeisterl  210.  212. 

270.  324.  328.  329.  331.  340.  344.  346  f. 

491.   493.  494.  496.    504  f.   519.    525. 

526.  553  f.  566  ff.  573.  588. 
-,  Benedict  327  f. 

— ,  Hieronymus  260.  313.  473f.  807  . 
— ,  Moritz  327  f. 

— .  Wolf  (in  Leipzig)  104.  120.  143.  207. 
Wiederstedt  714. 

Wielant,  Christoph    (Kanzler  Graf  Al- 
brechts von  Mansfeld)  128. 
Wien  137.  462.  512.  525.  637.  666.  689. 

732   748.  755.  764.  773.  784.  787.  794. 


Willern,  Dietrich  von  73. 

Winkelmann,  Jörg  657. 

Wirden  —  Wirthen,  Heinrich  von  726. 

— ,  Joachim  von  726.  801. 

Wittenberg  410. 

Wolf,  Wigen  81. 

Wolfstuhel,   der   (Forst   in   Thüringen) 

257. 
Wolfsdorf,  Dietz  von  726. 
Wolkenstein  (Nürnberg)  340.  783.  809. 
-  ,  Hieronymus  248  f  288.  344.381.  735. 
— ,  Sebold  Off. 

-,  Veit  46.  119.  167.  269.  305.  306.  308. 
Wolmirstedt  435.  789. 
Wurm  —  Wuhrm,  Sigmund  (mansf.  Rat) 

269.  289.  309. 
Württenberg  74.  75.  786. 
Würzburg  (auch  Bischof  von)  62.   174. 

305.  487.  670.  717.  719.  732.  734.  748. 

754,  755.  757. 
Wynß,  Antony  592. 


Zell  (Zella  St.  Blasii)  276.  281.  282. 

Ziegler.  Caspar  79. 

Zeunle  —  Zevnle,  Conrad  445.  446. 


Register 

der  Briefsclireiber  und  BriefempfüDger. 

(Nach  den  Nummern  der  Briefe.) 

Bei  den  eingeklammerten  Zahlen  handelt  es  sich  um  Briefe,   die  von   mehreren 
Brief  Schreibern  gemeinsam  geschrieben,    resp.  um  Briefe,    die   an  mehrere   Emp- 
fänger gemeinsam  gerichtet  sind.     Ein  Stern    hinter  der  Nummer  bezeichnet  die 
Briefausziige. 


A.  Briefschreiber. 


Aachen ,  die  Verwandten  des  Kupfer- 
handels zu  119. 

Albrecht,  Johann  (394*.)  (467*.) 

Arnstädtische  Saigerhandelsgesellschaft 
69.  (99.)  137.  (157.)  223. 

Averdungk,  Lic.  Johann  355. 

Berekiche,  Andreas  418. 
Bock,  Abraham  von  (511*.) 
Braun,  Johann  351.  369.  375.  515. 
Bromm,  Claus  253.  256.  275.  (322.) 
Büdingen,  Graf  Antonius  d.  Ae,  (135.) 

Denhard,  Joachim  (379.) 

— ,  Vormünder   der  Erben   des   Hiero- 

nymus  (379.) 
Dinkel,  Metten  346. 

Eisfelder  Saigerhandelsgesellschaft  (157.) 
199. 

Fachs,  Dr.  Ludwig  169*.  170*.  174. 
Fanwiller,    Christoph    341.    357.   402*. 

403*.  430.  432.  435.  454. 
Ferdinand,  Kaiser  421*.  512*. 
FrankfurterGesellschafter,  die,  der  Hütte 

Steinach  247.  261.  484*. 
Fürer,  Christoph  33.  44.  45.  71.  74.  79. 

167. 
— ,  Christoph  d.  J.  303.  332.  444. 
— ,  Sigmund  73. 
Furtenbach,  Bonaventura  450a.  450b*. 

Gräfenthaler  Saigerhandelsgesellschaft 

(99.)  229. 
Gramehl,  Valtin  395.  405*. 


Gugl,  Albrecht  358*.  390*.  409*.  462, 

466*.  547. 
— ,  M.  C.  391. 

Hartmann,  Merten  465. 
Heidenreich,  Bartel  541*. 
Herold,  Sebald  437. 
Hillinger,  Sebastian  (511*,) 
Höhe,  Günter  340. 
Huffner,  Rochius  204. 

Keck,  Hans  473.  474. 
Kirsten,  Wolf  531*.  534.  535*. 
Knaus,  Ewald  37, 
Konritz,  Erasmus  v.  (511*.) 
Kram,  Franz  (511*.) 

Leise,  Valten  (511*.) 
Lemberger,  Philipp  377.  400. 
— ,  Thomas  406.  449.  486.  513.  517. 
Letscher,  Albrecht  34.  61. 
Loytz,  Hans  251. 
— ,  Steffen  367*. 

Luderstädter  Saigerhandelsgesellschaft 
132.  134. 

Magdeburg,  Erzbischof  Sigismund  von 

533*. 
Manlich,  Christoph  (408.)  (420.)  (424*.) 

(440*.)  (485*.)  (502*.)  (506*.)  (514*.) 

(529*.)  (532.) 
— ,  Matthias  284. 
-,  Matthias,  Erben  (408.)  (420.)(485*.) 

(502*.)  (506*.)  (514*)  (529*.)  (532.) 
— ,  Matthias  d.J.  (424*.)  (440*.) 


Eegister  der  Briefschreiber  und  Briefempfänger. 


831 


Mansfeld,  die  Grafen  von  416.  493. 
— ,  Graf  Albrecht  von  65.  85.  120*.  121*. 

140. 
— ,  Graf  Bmno  von  (554*.) 
— ,  Graf  Christoph  von  (410*.) 
— ,  Graf  Gebhard  von  92.    139.    (156.) 

(186*.)  (208*.) 
— ,  Graf  Hans  Albrecht  von  (149.)  (156.) 

160*.     (167.)    (186*.)     (187*.)     (194.) 

(197*.)    (201.)    (203.)   (208*.)    (211*.) 

(213.)  220.  (224.)    542.    (554*.)    560*. 

(563.)  (564*.) 
— ,  Graf  Hans  Ernst  von  (396.)  (554*.) 

(563.) 
-,  Graf  Hans  Georg  von  (128.)  131*. 

(138.)   (141.)    (142.)    (149.)    153.    155. 

(156.)  158*.  161*.  (167.)  171*.  (186*.) 

( 187  *.)  (194.)  (197  *.)  (201.)  (203.)  (208*.) 

209.(211*.)  (213.)  219.220.  (224.)  234. 

254.  268.    271.  279.  288*.  293*.  295. 

297.   298.  299.   309.  312.  333*.  334*. 

336.  342  *.  343.  344.    347  *.  352.  354. 

360*.   381.   388.  407.  (410*.)  (425*.) 

427*.  428*.  429*.  (450.)  458.  461.  477. 

479*.  480.  481  *.  483.  487  *.  (492.)  501  *. 

504.  510*.  536*.  538*.540*.  553.(554*.) 

(563.) 
— ,  Graf  Hans  Hoyer  von   (396.)  (554.) 

(563.) 
— ,  Graf  Hoyer  von  95.  96.  106. 
— ,  Graf  Pet«r  Ernst  von  (450.)  (492.) 
— ,  Graf  Philipp  von  (128.)  (138.)  (141 ) 

(142.) 

—  ische  Räte,  heimgelassene  Räte  und 
Befehlshaber,  verordnete  Räte  zu  Eis- 
leben, Verordnete  und  Befehlshaber 
des  Saigerhandels  371.  434*.  447*. 
451.  459.  488*.  523. 

—  ische  Abgesandte  auf  der  Hütte  Eis- 
feld 491  *. 

Mecklenburg,   Herzog  Albrecht  von  68. 
Meyenburg,  Michel  205.  233.  237. 
Morchin,  Witwe  Elisabeth  382*. 
Moshauer,  Paul  441. 

Nickel,  Melchior  496.  556*. 
Nürnberg,  Bürgermeister  u.  Rat  zu  104. 

Obenrot,  Martin  (272.)  318.  329.  337. 
(359.)  385*.  389.  (394*) 

Paßtor,  Arnold  513. 

Pfaler,  Georg  29.  38. 

Pfintzing,  Martin  307.  376. 

— ,  Sigmund  (u.  Gebr.)  (72.)  (122.) 


Rauscher,  Hieronymus  308.  (322.)  330. 

384.   413.    422.    452.   4G4.   478.    503. 

525.  528.  557. 
Reiffenstein,  Albrecht  (323*.) 
-,  Wilhelm  (276*.)  (323*.) 
— ,  Wilhelm,  Erben  546*. 
Reiser,  Conrad  273. 
Roth,  Wolf  (272.)  (359.)  368.  373.  399. 

(467-.)  (490.) 
Rucker,  Antonius  (243.) 
Rudolf,  Hans  325*. 

Sachsen,  Herzog  Georg  von  86. 
— ,  Herzog  Johann  Friedrich  der  Mitt- 
lere 397.  479.  481. 
— .  Kurfürst    von     281*.    291*.    296*. 

328*.  530*.  563. 
— ,  kurfürstliche  Räte  310*.  487*. 
Scherl,  Heinz  39.  63.  (132.)  (134.)  147*. 
Schusler,  Dr.  Franz  293.  316.  412. 
Schwarza,  Saigerhandelsgesellschaft  der 

Hütte  (99.) 
Schwarzburg,  Graf  Balthasar  von  30. 
— ,  Graf  Günter  von  (135.) 
Schwarzen  berger,  Dr.  Melchior  442*. 
Steinach,  Saigerhandelsgesellschaft  der 

Hütte  (99.)  151.  152.  153.  (157.)  163. 

181.    183.    188.   191.    195*.  198.  200. 

202.   206.   212.  232.  246.  276*.  280*. 

290*.  324*. 
— ,  die  alten  Gesellschafter  der  Hütte 

252*.  274.  292.  311. 
Stoltzer,  Peter  (243.)  411. 
Straub,  Franz  339. 
-,  Hans  76.  182. 
— ,  Lucas  114.  115. 
Sundhausen,    Dr.  Valtens   v.,    nachgel. 

Witwe  Margret  v.  Hintsperg  551*. 
Sunnegg,  Hans  Ungnad  Freiherr  zu  426. 

Tautenbull,  Dr.  Johann  446*. 
Thun,  Christoph  von  349*. 
— ,  Friedrich  von  112. 
Thuntdorf,  Merten  216. 
Triller,  Veit,   Vormünder   der   hinter]. 
Kinder  des  317*. 

Weierach,  Wolf  361. 

Weißenfels,  Christoph  145.  (490)  560*. 

Welser,  Jakob  d.Ae.  27.  31.  35.  36.  46. 

47.  55.  58.  59.  60.  62.  64.  75.  77.  78. 

81.  82. 
— ,  Sebastian  304   315.  319.  338*.  445. 
Wiedemann,  Andreas  401*. 
— ,  Bartel  210.  (359.) 


Ürkundenbuch  zur  Öeschichte  <ies  Mansfeldischen  Saigerhandels. 


B.  Briefempfänger. 


Albrecht,    Johann   (368.)    (373.)   (395.) 

(399.)  459. 
Alemann,  Heine  85. 
Arnstadt,  Gesellschaft  des  Saigerhandels 

der  Hütte  zu    (106.)   14a  (15ß.)   167. 

(186*.)  (187*.)  (197*.)  224. 
Augsburg,  Rat  zu  428*. 

Blankenburg,  Valten  (422.) 
Braun,  Johann  388.  389 
Bromm,  Claus  254. 
Buchner,  Wolf  (208*.) 

Cleve.  Herzog  zu  121*. 

Einkorn,  Gregor  (481.) 

Eisfeld,   Gesellschaft  des  Saigerhandels 

der  Hütte  zu    (156.)    (186*.)    (187*) 

(197*.) 
Erfurt,  Rat  zu  401  *. 

Fachs,  Dr.  Ludwig  171* 

Fajiwiller,  Christoph  272.  420.  461. 

Ferke,  Peter  (523.) 

Frankfurter  Gesellschafter  des  Steinacher 

Saigerhandels  492. 
Funk,  Johann  182. 
Fürer,  Christoph  95.  (106.) 
— ,  Christoph   d.  J.    (297.)    336.    (344.) 

347*.  381.  (396.)  437. 
-,  Karl  (344.)  (396)  (540*.) 
-,  Sigmund  (540*.) 

Gräfenthal,  Gesellschaft  des  Saigerhan- 
dels der  Hütte  zu  (186*.)  (187*.)  (197*.) 
Gramehl,  Valtin  407. 
Grätfisch,  Peter  (523.) 
Gugl,  Albrecht  375.  391.  451.  467*. 
Gugl,  Dr.  334  *. 
Gundermann,  Thomas  371. 

Hesse,  Andreas  (268.)  343. 

Hoche,  Schultheiss  im  Dorfe  295. 

Keck,  Hans  480. 

Kessler,  Kilian  (349*.) 

Kling,  Dr.  Melchior  (308.) 

Köln,  Kurfürst  Johann  Gebhard  von  360*. 

Lemberger,  Thomas  513. 
Leonstein,  Graf  von  501*. 
Lothringen,  Herzog  Antonius  von  96. 
Lubschwitz,  Dr.  Reinhard  von  251. 
Luderstadt,  Gesellschaft  d.  Saigerhandels 

der  Hütte  141. 
Magdeburg,  Erzbischof  Sigismund  von 

531*.  535*.  536*. 


Manlich,  die  484*.  510*. 

— ,  Christoph  (425*.)  (434*.)  (488.) 

— ,  Matthias  279.  309. 

— ,  Matthias  Erben  (488.) 

— ,  Matthias  d.  J.  (425*.)  (434*.) 

Mansfeld,  Graf  Albrecht  von  27.  29.  31. 

33.  34.  35.  36.  37.  38.  39.  44.  45.  46. 

47.  55.  58.  59.  60,  61.  (62.)  63.  64.  68. 

71.  78.  79.  81.  82.  (92.)  (99.)  (104.)  151. 

152.  (243.) 
— ,  Graf  Bruno  von  (530*.)  (556*.) 
— ,  Graf  Bruno,  Vormünder  (Georg  von 

Werter  und  Chr.  Weißenfels)   (421*.) 
- ,  Graf  Christoph  von  (229.) 
-,  Graf  Ernst  von  (72,)  (73.)  (74.)  (75.) 

(76.)  (86.) 
-,  Graf  Gebhard  von  (72.)   (73.)   (74.) 

(75.)    (76.)    (99.)    (104.")    (157.)   (229.) 

(233.) 
-,  Graf  Hans  Albrecht  von  (157.)  (181.) 

(188.)  (191.)  (195*.)  (198.)  (199.)  (200.) 

(202.)  (206.)  (212.)    (223.)  (232.)  (233.) 

(243.)    (246)    (247.)    (2.52*.)    (322*.) 

(342*.)    (359.;  (440*.)    (474.)   (512*.) 

(5R0*)  (541*)  551*.  (556*.) 
— ,  Graf  Hans  Ernst  von  (342*.)  (359.) 

(440*.)  (474.)  (512*.)   (530*.)  (541  *.) 

(556*.)  (564*.) 
-,  Graf  Hans  Georg  von  (134.)   (135.) 

(137.)   (139.)   (147*.)   153.   (157.)  163. 

169*.  170*.  174.    (181.)    (188.)   (191.) 

(195*.)  (198.)  (199.)  (200.)  (202.)   205. 

(206.)   (212.)  (223.)    (232.)  (233.)   237. 

(243.)    (246.)   (247.)  (252*.)  253.  256. 

261.   273.   274.  275,.   2752.  281.  284. 

291*.  292.  293.   296*.  304.  311.   315. 

316.   319.    (322*.)   828*.    329.    338*. 

346.   355.   (359.)    361.  369.    384.    397. 

408.  413.  420.   (421*.)   424*.   (440*.) 

442  *.  445.  446  *.  (447  *).  449.  452.  466. 

(474.).  479*.   (485*.)  496.   502*.  503. 

506*.   511*.  (512*.)  514*.  (525).  528. 

(530*.)  (532.)  533*.   534.  (541*.)  542. 

(556*.)  (557.)  (564*.) 
— ,  Graf  Hans  Hoyer  von  (342  *.)  (440  *.) 

(474.)  (512*.)    (530*.)   (541*.)  (556*.) 

(564*.) 
-,  Graf  Hoyer  von  (72.)  (73.)  (74.)  (75  ) 

(76)  (86.)   (92.)   (99.)  (104.)  112.  114. 

115.  122. 
— ,  Graf  Hugo  von  (541*.) 
— ,  Graf  Peter  Ernst  von  (421*.)  (440*.) 

(447  *.)  473.  (474.)  (485*.)  (512*.)  (525.) 

(530*.)  (541*.) 
-,  Graf  Philipp  von   (99.)  (104)  (134.) 

(135.)  (137.)  (139.)  145.  (147*.) 


Zu  verbessern  ist: 


?ll 


Berichtigungen. 


I 

dieNi( 


S.  183  Z.  8  V.  u.  Mylhem 

S.  272  Z.  16  V.  u.  zu 

S.  328  Z.  15  V.  o.  Moshaiier 

S.  317  Z.  15  V.  o.  seinen  eid. 
ie  Nummern  275  auf  S.  464  und  465  sind  zu  verbessern  in  275^  u.  275,. 
nter  den  in  Nr.  70  genannten  „Sachsen"  sind,   wie  J.  Strieder  nachweist, 
iedersachsen,  d.  h.  die  Hansestädte,  zu  verstehen. 


Begleter  der  Briefschreiber  und  Briefempfänger. 


833 


Mansfeld,  Graf  Philipps  Söhne,  Vor- 
münder (512*.) 

—  ische  Diener  und  Verordnete  des 
Saigerhandels  101.  385*.  515. 

—  ische  Gesandte  auf  dem  Tage  zu 
Stuttgart  (529*.) 

—  gemeine  Saigerhändler  der  Grafschaft 
119. 

—  ische  Hüttenmeister  der  Steinaciier 
Gesellschaft  183. 

Meyenburg,  Johann  (208*.) 
-,  Michel  149.  158*.  216.  234. 
Moshauer,   Christoph    131*.    194.    204. 
(208*.)  209.213.  219. 

Nebelthau,  Michael  332.  (481.) 
Nickel,  Melchior  538*. 
Nürnberg,  Rat  zu  220.  450. 

Obenrot,  Merten  271.  (294*.)  303.  307. 
(317*.)  (322.)  325*.  330.  339.  340. 
341.  351.  357.  358*.  367*.  368.  (373.) 
376.  (390*.)  (395.)  (399.)  402*.  403*. 
406.  409*.  (411.)  (430.)  432.  435.  441. 
444.  (454.)  462.  464.  465.  478.  (481  *.) 
(483.)  (513.)  517.  547. 

Pfaler,  Georg  30. 
Pfintzing,  Merten  (297.)  298.  318. 
Preußen,   Herzog   Albrecht   von    450». 
450»'*. 

Bauscher,  Hieronymus  310*.  490.  504. 

553. 
KeiflTenstein,  Hans  (422.) 
— ,  WUhelm   Curio   (349*.)    377.   400. 

(422.) 


Rhode,  Christoph  (422.) 

Roth,  Wolf  (294*.)  (308.)  (317*.)  (322.) 
(390*.)  394*.  (395.)  405*.  (411.)  (430.) 
(454.)  (481*.)  (483.)  486.  (513.) 

Rudolf,  Johann  352.  429*. 

Ruswurm,  Caspar  268. 

Sachsen,  Herzog  Johann  Friedrich  der 

Mittlere  410*.  458.  491*. 
— ,  Kurfürst  von  69.  120*.  276*.  280*. 

288*.  290*.  324*.  379.  382*.  493. 
— ,  kurfürstliche  Kommissarien  546*. 
Scherl,  Heinz  77. 
Schnudel,  Hennicke  354. 
Schulte,  Dietrich  418. 
Schwarza,  Gesellschaft  des  Saigerhandels 

der  Hütte  (197*.) 
Schwarzenberger,  Dr.  Melchior  427*. 
Steinach,  Gesellschaft  des  Saigerhandels 

der  Hütte    128.   142.    153.  155.  (156.) 

160*.    161*.   (186*.)   (187*.)   (197*.) 

201.  203.  209.  211*. 
— ,  Abgesandte  der  Gesellschaft  der  Hütte, 

auf  dem  Tage  zu  Stuttgart  (529  *.) 
Straub,  Franz  337. 

Thun,  Christoph  von  412. 
— ,  Friedrich  von  (62) 

Weißenfels,  Christoph  (483.) 
Welser,  Jacob  65. 
— ,  Sebastian  299.  312.  333*.  477. 
Wiedemann,  Bartel  (208*.)  (308.)  (322.) 

(368.)  (373.) 
Wolkenstein,  Hieronymus  (208*.) 


HD  Möllenberg,   Walter  Max 

9506  Emil  (ed.) 

G33M25  Urkundenbuch  zur 

Geschichte  des  Mansfeld- 
i  sehen  Saifrerhandels  im 
16,   Jahrhundert 


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