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Verhandlungen
zoologisch-botanischen Gesellschaft
in Wien.
Herausgegeben von der Gesellschaft,
Redigirt von Dr. R. v. Wettstein.
Jahrgang 1887.
XXXVIL Band.
Mit 8 Tafeln, 4 Zinkographien und 5 Holzschnitten.
Ausgegeben Ende December 1887.
Wien, 1887,
Im Inlande besorgt durch A. Hölder, k. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler.
Für das Ausland in Commission bei F. A. Brockhaus in Leipzig.
Drack von Adolf Holzhausen,
2 k Mof- und Unlvereitäis-Buchärucker in Wien.
Inhalt.
Boite
Stand der Gesellschaft am Ende des Jahres 1887 . . . . . . . vo
Lehranstalten und Bibliotheken, welche die Gesellschaftsschriften
beziehen ... . . . . . . . . . . . . XXXX
Wissenschaftliche Anstalten und | Vereine, mit welchen Schriffentausch
stattfindet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XLI
Periodische Schriften, welche von der Gesellschaft angekauft werden XLVII
Sitzungsberichte.
Monatsversammlung am 5. Jänner 1887 Sitsb. 1
» » 9. Februar 1887 . . Sitab. 7
» 2. Märs 1887 , . . . . . . . Sitsb. 12
Jahresversammlung am 6. April 1887 . . . . . . . . . . Sitsb. 17
Monatsversammlung am 4. Mai 1887 . . . . . . . . . . Bitsb. 29
» » Le Jani 1887 . . . . . . . . . .. Sitsb. 39
» » 6. Juli 1887. . . . . . . Sitzb. 47
Pl » 5. October 1887 . . . Sitzb. 51
» » 2. November 1887 . . . . . . . . Sitsb. 60
. » 7. December 1887 Sitzb. 67
Botanischer Discussionsabend am 7. Jänner . Sitzb. 8
” » » 14. Jänner. .. Sitsb. 8
» » » 11. Februar . . . . . . . . Sitsb. 13
» » » 18. März . Sitsb. 30
u » » 15. April . Sitsb. 31
» . » 21. October . . . . . . Sitsb. 65
u » » 18. November. . . . . . . . Sitzb. 73
Anhang: Geschenke für die Bibliothek im Jahre 1887 . . . . . Sitsb. 79
IV Inhalt.
Wissenschaftliche Abhandlungen und Mittheilungen.
Zoologischen Inhaltes:
Brauer Dr, Friodr.:
Dewoletzky R.
Ueber die Verwandlung der Meloïden . . . Abh.
Grobben Dr. C.: Ueber die Wasseraufnahme bei Mollusken . Sitzb.
— Ueber eine Missbildung von Taenia saginata Goese. aus ner
Zinkographie) . . . . . . Abh.
Hagen H. A.: Ueber Plethus eursitans. ait Tafel vor). . . Abh.
— Ueber Neurobasis und Vestalis . . . +. + - Abh.
Keyserling Eugen Graf: Neue Spinnen aus "Amerike. vo. Mit
Tafel VI). . 2 2 . . . . . . . . . - . Abh.
Kieffer J. J.: Aulax Aypochoeridis 2. sp. (Mit 2 Holsachn.) | + „Abb.
Krauss Dr. H.: Die Dermapteren und Orthopteren Siciliens . . . Abh.
Löw Dr. Fr.: Neue Beiträge zur Kenntniss der Phytoptocecidien . Abb.
Lorenz Dr. L. v.: Bericht über eine ornithologische Studienreise . Sitzb.
— Ueber das Auftreten der Alca torda L. in der Adria. . . . Sitzb.
Mayr Dr. Gustav: Südamerikanische Formiciden . . . . . . . Abh.
Mik J.: Ueber Dipteren. (Mit Tafel IV.) . - Abh.
Pokorny Em: (UL) Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. (Mit Tafel VIL) Abh.
Rogenhofer Al.: Ueber Baumann?’s Lepidopteren-Ausbeute. . . Sitab.
— Ueber Gumppenberg’s Systema Geometrerum . . . . . Sitzb.
— Ueber Polia senez Geyer . . . 2... Abh.
— Ueber das Auftreten von Heliothis armiger Hb. in n Europa . Sitzb.
Botanischen Inhaltes:
Arnold Dr. F.: Lichenologische Ausflüge in Tirol. XXI. . . . Abh.
Beck Dr. G. v.: Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Nieder-
Österreichs . . . 2. . Abb.
— Die in den Torfmooren Niederösterreichs vorkommenden Föhren Sitzb.
Breidler J.: Bryum Reyeri n. sp. . . 2. Abh.
Burgerstoin Dr. A.: Materialien za einer Monographie betreffend
die Erscheinungen der Transpiration der Pflanzen. . . . . Abh.
HackelE.: Ueber das Vorkommen von Leersia hexandra Sw. in Spanien Sitzb.
Haläcay Dr. E. v.: Cirsium Vindobonense nov. hybr. . . . . . Sitzb.
Haring J.: Floristische Funde aus der Umgebung von Stockerau in
Niederösterreich . . - . . . . . . . . . . . . . . Abh.
Haszlinski F. A.: Einige neue à oder wenig bekannte Dissomposten.
(Mit Tafel LIL) . . . . . . . . . . . . + + «+ Abh.
Höfer Fr.: Ueber niederdsterreichische Herbarien . . . . . . .Sitzb.
— Niederösterreichische Pflanzennamen . . . . . . . . . Sitsb.
eber das Seitenorgan der Nemertinen . . . . Sitzb.
Inhalt.
Höfer Fr.: Beitrag zur Kryptogamenflora von Niederösterreich . . Abh.
Kerner Dr. A. B. v.: Ueber explodirende Blüthen. . . . . . . Sitzb.
Kornhuber Dr. A: Ueber das in der Wiener Flora eingebfirgerte
Carum Bulbocastanum (L.) Koch . . . . . . . . . . Abh.
Krasser Dr. F.: Zerklüftetes Xylem bei Clematis Vitalba L. (Mit
8 Zinkographien) . . . . . . . . . . . . . . . . Abh.
— Zur Kenntniss der Heterophyllie. . . . . . . . . . . Bitzb.
Kronfeld Dr. M.: Zwei neue Typha . . e + + Sitzb.
— Ueber die Beziehungen der Nebenblätter zu à ihrem Hanpiiee
(Mit Tafel IL) . . - . Abh.
— Ueber die Verbreitung der Typha Shutileworthii K. & 8. - Sitsb.
— Zur Biologie von Orchis Morio L. . . . . . “0. . Sitsb.
— Hat Goethe das Ergrünen der Kerne im Dunklen
entdeckt? . . . . . . . . . . + . . . . . . . Abh.
— Ueber das Doppelblatt . . . . . . . . . + + + . Bitzb.
— Ueber Wurzelanomalien bei cultivirten Umbelliforen. “+ . Bitzb.
Kuntze O.: Nachträge zur Clematis-Monographie . . . . . . Abh.
Molisch Dr. H.: Ein neues Holsstoffreagens . . . . . . . . Sitzb.
— Knollenmasern bei Ewcalyptus . . . . . . . 220. . Bitzb.
— Kieselsellen bei Calathea Seemannis . . . . . . . . . Sitzb.
— Ueber Wurzelausscheidungen . . . . . . Sitzb.
Ostermeyer Dr. Fr.: Beitrag sur Flora der jonischen Inseln Corfn,
Sta. Maura, Zante, Cerigo . - 4 + « + Abh.
Palacky Dr. J.: Die präglaciale Flora Mittel-Enropas . . . . . Sitab.
Procopianu-Procopovici A.: Beitrag zur Kenntnise der Gefäse-
kryptogamen der Bukowina. . . . Abh.
Bassmann M: Die Flora der Türkenschanze während der Ietsten
fünf Jahre. . . . eee Bitzb.
Réthay E.: Ueber die Geschlechtsverhältnisse der Beben and ihre
Bedeutung für den Weinbau . . . . . . . . . . . . Sitzb.
Richter Dr. C.: Notizen zur Flora Niederösterreiche. (Mit 3 Holzschn.) Abh.
— Die Gestalt der Pfanze und ihre Bedontung für die ke Sitzb.
Sennholz G.: Amorphophallus Rivieri . . un. Sitrb.
— Ueber zwei neue Carduus- Hybriden und einigen neue Standorte
von solchen und einer Cirsium-Hybride . . . . 2. . Bitzb.
Schulzer von Müggenburg St: Bemerkungen zu dem "Aufsatze
Haszlinski’s: „Einige neue oder wenig bekannte ah Abh.
Stapf Dr. O.: Persische Culturbäume . . . . . . Sitzb.
— Die Stachelpflanzen der iranischen Steppen . . . . . . . Bitzb.
— Drei neue Bis-Arten . . . . . . . . . - . . . . . Abh.
— Ueber die Schleuderfrächte der Alstroemeria. peittacina . . Siteb.
Stohl Dr. L.: Ueber das Auftreten des : Tepiäium majus Darr. in
Oesterreich. . . . + + + Sitsb.
Y
Seite
879
28
VI Inhalt.
Boite
Voss W.: Materialien zur Pilskunde Krains. V. (Mit Tafel V.) . . Abh. 207
Wettstein Dr. R. v.: Ueber die Bedentung der Pilscystiden. . . Sitzb. 6
— Ueber zwei wenig bekannte Ascomyceten. . . . . . . - Abh. 169
— Uebfr zwei für Niederösterreich neue Pflanzen. . . . . .Sitzb. 48
— Ueber eine Stengelfasciation von Lilium candidum . . . . Sitzb. 49
— Pinus Cembra L. in Niederösterreich . . . . Sitab. 52
— Ueber die syetematische Verwerthung der Anatomie der "Coni-
feren. . . Sitzb. 66
Wilhelm Dr. ©: Teber die Hängefichte, Picea® excelsa Ir var.
viminalis Casp. > 2 +. +... + + Sitb. 8
Zukal H.: Uebet einige neue Ascomyceten. (Mit Tafel L) . . ! Abh. 39
— Ueber die Ascenfrächte von Penicillium orustaceum Lk. . . Sitzb. 66
Verschiedenen Inhaltes:
Brunner Dr. C. v.: Jahresbericht pro 1886 . . . . . . . . .Sitzb. 17
Burgerstein Dr. A.: Dr. Alois Pokorny. Nachruf. . . . . . . Abh. 673
Kaufmann J.: Jahresbericht pro 1886 . . . nn. Siteb. 25
Lorens Dr. L. Jahresbericht pro 1886 v0 + Bitzb. 28
Rebel Dr. H.: Biographie J. v. Hornig’s 2. . Siteb. 42
Rogenhofer A.: Nachruf an Grafen A.F.M: Schall. ee . Sitzb. 62
Stapf Dr. O.: Bericht über den Ausflug der Gesellschaft nach dem
Litorale und dem Quarnero. . . . . . . . . . Abh. 491
Wettstein Dr. R. v.: Jahresbericht pro 1886 ven. Siteb. 22
— Bericht über die Anlegang von Schulherbarien . . . . . Sitzb. 62
Verzeichniss der Tafeln.
— Brklörung
siehe Seite
Tafel I. Zukal H.: Ueber einige neue Ascomyceten. . . 289
" II. Kronfeld Dr. M.: Ueber die Beziehungen der Nebenblätter
za ihrem Hanptblatte . . . . 69
» IM. BHaszlinski F.A.: Einige neue oder wenig bekannte Dis-
comyceten . . . 151
» IV. MikJ.: Ueber Dipteren . . 22.2.1
» V. Voss W.: Materialien zur Pilskande Krains r.. . 207
F VL Keyse rling Eugen Graf: Neue Spinnen aus Amerika, vo. 421
n VII Pokorny Em: Beitrag zur Dipterenfauns Tirols . . . . 381
» VII. Hagen H.A.: Ueber Plethus cursitans . . . . . . . . 643
Stand der Gesellschaft
am Ende des
Jahres 1887.
Protector:
Seine k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog
Rainer.
Leitung der Gesellschaft
im Jahre 1888.
Präsident: (Gewählt bis Ende 1888.)
Seine Durchlaucht Fürst Josef Colloredo-Mannsfeld.
Vicepräsidenten: (Gewählt bis Ende 1888.)
P. T. Herr Hauer Dr. Franz R. v.
„ Löw Dr. Franz.
Pelikan Anton Freih. v.
Pelzeln August v.
Rogenhofer Alois.
Wiesner Dr. Julius.
sous
Secretäre:
P. T. Herr Lorens Dr. Ludwig R. v. (Gewählt bis Ende 1891.)
» » Wettstein Dr. Richard R. v. (Gewählt bis Ende 1889.)
Bechnungsführer: (Gewählt bis Ende 1888.)
P. T. Herr Kaufmann Josef.
Ausschussräthe:
P. T. Herr Aberle Dr. Carl. (Gewählt bis Ende 1890.)
Böhm Dr. Josef.
Braun Heinrich.
Brauer Dr. Friedrich.
Brunner v. Wattenwyl Dr. Carl.
Burgerstein Dr. Alfred.
Claus Dr. Carl.
Csokor Dr. Johann.
Handlirsch Anton. *
Hauer Dr. Franz Ritter v.
2. B. Ges. B. XEXVIL b
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Vu uns
sunrerueous
wu veus
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Leitung der Gesellschaft.
P. T. Herr Heimerl Anton.
ss ass este see sus su ss us
sr tas es sens us sus us vu us
Kerner Dr. Anton Ritter v.
Kornhuber Dr. Andreas v.
Latzel Dr. Robert.
Löw Dr. Franz.
Low Paul.
Rogenhofer Alois Friedrich.
Vogl Dr. August.
Wiesner Dr. Julius.
Zukal H.
Bergenstamm Julius v.
Haldcsy Dr. Eugen +.
Kremer Hermann Ritter v.
Mayr Dr. Gustav.
Mik Josef.
Ostermeyer Dr. Franz.
Pelzeln August v.
Richter Dr. Karl.
Bartsch Franz.
Beck Dr. Günther R. v.
Fuchs Theodor.
Grobben Dr. Karl.
Kolazy Josef.
Müllner M. Ferdinand.
(Gewählt bis Ende 1890.)
» ”
» »
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” „
» „
» ”
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» ”
” ”
(Gewählt bis Ende
»
”
»
”
”
»
”
(Gewählt bis End
Pelikan v. Plauenwald Anton Freiherr.
Stapf Dr. Otto.
tusuuss Buuuuunn
ä
Mitglieder, welche die Sammlungen der Gesellschaft ordnen:
Die zoologischen Sammlungen ordnen die Herren: Handlirsch Adam, Hand-
lirsch Anton, Kaufmann Josef, Kolazy Josef.
Die Pflanzensammlung ordnen die Herren: Braun Heinrich, Breidler J., Oster-
meyer Dr. Frans, Preyer Leopold.
“Die Betheilung von Lehranstalten mit Naturalien besorgen die Herren Ad. Hand-
Die Bibliothek ordnet Herr Franz Bartsch.
Das Archiv hält Herr Paul Löw im Stande.
Gesellschaftslocale:
lirsch, Ant. Handlirsch, Heinr. Braun, Dr. Fr. Ostermeyer.
Wien, I., Herrengasse 18 (Landhaus). — Täglich geöffnet von 3—7 Uhr Nachm.
Kanzlist der Gesellschaft:
Herr Frank Cornelius, VII, Buchfeldgasse 15.
XI
Die Druckschriften der Gesellschaft werden überreicht:
Im Inlande.
Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät dem Kaiser Franz Joseph.
Seiner k. u. k. Hoheit dem durcbl. Kronprinzen und Erzherzoge Rudolf.
Seiner k.
Beiner k.
Seiner k.
Seiner k.
Seiner k.
Seiner k.
u
u
u
Seiner k. u.
u
u
u
. k. Hoheit dem durchl.
. k. Hoheit dem durchl.
. k. Hoheit dem durchl.
. k. Hoheit dem durchl.
Herrn Erzherzoge Karl Ludwig.
Herrn Erzherzoge Ludwig Viotor.
. k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Albrecht.
k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Josef Karl.
. k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Wilhelm.
. Herrn Erzherzoge Rainer.
. Herrn Erzherzoge Heinrich.
Seiner k. u. k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Ludwig Salvator.
Im Au
slande.
Seiner Majestät dem Kaiser von Deutschland. 10 Exemplare.
Seiner Majestät dem Könige von Baiern. 4 Exemplare.
Subventionen für 1887.
Von dem hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht.
Von dem hohen niederösterreichischen Landtage.
Von dem löbl. Gemeinderathe der Stadt Wien.
b*
10
Mitglieder im Auslande.
Mitglieder im Auslande.
Die P. T. Mitglieder, deren Name mit fetter Schrift gedruckt ist, haben
den Betrag für Lebenszeit eingezahlt und erhalten die periodischen Schriften
ohne ferner zu erlegenden Jahresbeitrag.
vwuusuuuuse
„u
P. T. Herr Adams Arthur . . . London.
Adams Henri, Hann. Villas, Notting Hil w). London.
Agassis Dr. Alexander, Director d. Museums N. A. Cambridge.
Albini Dr. Josef, Caval., Universitätsprofessor . Neapel.
Allman Dr. George James, Prof., 21 Manor Pl. Edinburgh.
Alvares Dr. Louis, Prof. u. Director d. Mus. . Bahia.
Andre Ed, Ingen., 21 Boul. Bretonie, ( Côte d'or Beaume.
Angas Georg Fr. . London.
Angelrodt Ernst v., Missouri . St. Lonis.
Ardissone Fr., Prof. d. Bot. d. höh. Agrie.- „Behule Mailand.
Arnold Dr. Ferd,, k. fer Laien een,
Sonnenstrasse 7 . . . . . B München.
Artzt A, k. Vermess.-Ingenieur, Voigtland « . Plauen.
Ascherson Dr. Paul, Prof. d. Bot. a. d. Univ. Berlin.
Aurivillius Ch. P. O,, de Intend. d. k.
30ol. Museums. . . . Stockholm.
Baden Dr. Ferdinand, Zahnarzt eo. Altona.
Bail Dr. Th., Prof. u. Director der Roalschule Danzig.
Baillon Ernst, Prof. an d. k. Forst-Akademie . St. Peteraburg.
Bein Dr. Mac, Marine-Arzt B . . Edinburgh.
Ball Valentin, Geolog, Trinity College Dublin.
Ballion H., Prof. d. Naturg. a. d. med. Fac. . Paris.
Bamberger Georg, Apotheker, Schweiz . . Zug.
Barbey William, Canton Vaud, Schweiz . . . Vallegres.
Barbosa J. Rodriguez . Bio-Janeiro.
Barboza du Bocage Jos., Direct. d. naturh. Mus. Lissabon.
Barker Dr. John, Mus. Coll. of Surgeon . Dublin.
Bary Dr. A. de, Prof. d. Bot. a. d. Universität Strassburg.
Bates H. W., Esq., 11, Carleton-Road (N) . London.
Beling Theodor, Forstmeister am Harz . . . Seesen.
Bellardi Dr. Luigi, Professor Turin.
Beneden Eduard v., Univ.-Prof., Rue tn 2 26 Lüttich.
Bennet Dr. G., Esq. . Sidney.
Berchon Dr. Ernest, Director (Gironde) . Pouillac.
Berdau Felix, Prof. am Polytech. G. Lüblin B ! Palawy.
sun users
terres rss seu us
Mitglieder im Auslande.
P. T. Herr Berg Dr. Carl, Univ.-Prof. der Botan. und Zool.
Ka Be Ze Bu Bu ur Bee RE er ee ee VE EP ee EEE ee re u ur Er Eee Er Br RER
”
De Bus a ee er ee er ee nn ue nn ms num su nu su us
Berg Dr. E., Hofrath ..
Berggren Sven, Professor an der Universität |
Bergh Dr. Rudolf, Prof., ons she 19
Bergroth Dr. Evald . . .
Betta Edoardo, Nobile dé .
Beuthin Dr. Hein., Steindamm 29, se Georg .
Bignone Felix, Apotheker . . . . . . . .
Bigot Jacques, Rue Cambon 27. . .
Blanchard Dr. Emil, Professor, Mus.- “Director
Blanchet Ch. . .
Blasius Dr. Rad, Stal sara aD, Petzithor-Pr. 25
Blasius Dr. Wilh., Director am herz. zool. Mus.
Boek Christ., Prof. an der Universität . .
Bolivar Don Urratia Ignazio, C. de Atochs 2
Bommer Dr. J. E., Prof. d. Bot. u. Custos
Bonizzi Dr. Paul, "Prof. an der Univers.
Bonorden Dr. H. F., Rgts.-Arzt, R.-B. Minden
Boschniak Nik., Vicar d. serb. Klosters in .
Bowring John j, Esq. . . .
Brandt Dr. Eduard, Prof. d. m a
Brandza Dr. D, Prof. d. Botanik dUniversität
Brendegani Vinc., Rect. d. Kirche St. Rochus
Bretschneider Dr. Ed., Arzt d. k. russ. Ges.
Brot Dr. A., Professor, Malagnon 6. . .
Bruce Dr. Samuel, 43, Konsington Gard. Sg.
Bruhin P. Th., Rev., Schweiz .
Bruayn Arie Johannes de, Regimentsthierarzt
Buchenau Dr. Fr., Director u. Prof. d. Realsch.
Bachinger Dr. F., Director des Waisenhauses
Burmeister Heinrich, Einsbättel, Eichenstr. 22
Burmeister Dr. Herm., Dir. d. naturh. Mus.
Buse L. H., bei Arnheim, Niederlande. .
CabanisDr. Joh. Lud., ersterCustos am k. Museum
Canestrini Dr. Johann, Prof. an d. Universität
CarpenterDr. Will, 8, Queens-Rd,, Primrose hill.
Carte Dr. Alex, Dir. of the Mus. B, Society
Caruel Theodor, Professor der Botanik . . .
Carus Dr. Victor v., Professor a. d. Universität
Castracane degli Antelminelli, Frang. Conte .
Chiari Gerhard Ritter v., k. u. k. General-Consul
Cogniaux Dr. A. Prof. b. Brüssel . B
Cohn Dr. Ferdinand, Prof. d. Bot. a d. Univ. .
Coldham James G., Dir. of Christch. school.
an
Buenos-Ayres.
St. Petersburg.
Upsala,
Kopenhagen.
Forssa.
Verona.
Hamburg.
Genua.
Paris.
Paris.
"Lausanne.
Braunschweig.
Braunschweig.
Christiania.
Madrid.
Brüssel.
Modena.
Herford.
Grabovacz.
. London.
St. Petersburg.
Bukarest.
Verona.
Peking.
Genf.
. London.
. Thun.
Zütphen.
Bremen.
Strassburg.
Hamburg.
. Buenos-Ayres.
. Renkom.
Berlin.
Padua.
London.
+ Dublin.
Florenz.
PL
Camnpore.
80
100
110
120
XIV
P. T. Herr Collet Robert, Dr. phil, bei Christiania . . Homansby.
» » Colosanti Dr. Josef, Assist. d. Pathologie . . Rom.
» » Conrad Paul, Schiffscapitän a D. . . . . . Bremen.
» n ConwentzDr.H. Dir. d. westpreuss. Prov.-Mus. Danzig.
» » Cox C. James, Dir. d. naturhist. Museums Sidney.
» » Crépin François, Director des botan. Gartens . Brüssel.
» n Crosse H, Rue Tronchet 25 . . Paris.
7? Cunhe da Dr. Gerson, Director of asiat, soc. „ Bombay.
» » Dana James, Connecticut, N.-Am. . New-Haven.
» » Davidson Dr. George, W., 18 Union-Place . . Edinburgh.
» » Davidson Thomas London.
7? De Candolle Alphons, e. Professor der Botanik Genf.
» n Degenkolb Herm., Rittergutsbesitzer bei Pima Rottwegendorf.
» » Deshayes Dr. G. Paul, Prof, Place royale 18 Paris.
» » Desnoyers Johann, Bibliothécaire du Musée . Paris.
» » Deyl Johann, Apotheker, Bosnien . . . . . Travnik.
> » Dingler Dr. Herm., Custos à k. Herbars . . München.
» » Doderlein Dr. Pietro, Prof. an der Universität Palermo.
» » Doenitz Dr. Wilh., Assist. am naturhist. Mus. Berlin.
» » Dohrn Dr. Anton, Prof, Vorstand d. zool. Station Neapel.
» » Dohrn Dr. Carl A, Präs. des entom. Vereines Stettin.
» » Dohrn Dr. Heinrich, Stadtrath Stettin.
» » Douglas J. W., Esq,, 8 Beaufort gard, Lewisham London (SE)
» » Douillé August, Marine-Wundarzt, Martinique St. Pierre.
» » Drude Dr. Oscar, Prof. u. Director d. bot. Gartens Dresden.
» » Du Rieu W. N., Conserv. an d. Bibliothek . . Leyden.
» » EdenF. W.van . . . . . . . . . .. Harlem.
7? Edwards Harıy Win, West-Virginien . . Coalburgh.
"5 BidemDr. Eduard, Assist. à. pflanz.-phys. Inst. „ Breslan.
» » Eliot Karl W., Prof. . . . . . . . . Boston.
» » Ellenrieder Dr.C. v., Off. d. Gezondheit, Jara Buitenzorg.
» »n Ellis J. B., Esq,, New Jersey, U.-St. . … Nowfeld.
3 » Emery Med. Dr. Carl, Univ.-Professor Bologna.
» » Engler Dr. Adolf, Prof. der Bot. an der Univ. . Breslau.
» _» Erschoff Nikol., Wassili Ostroff 12. Lin. 15. Haus St. Petersburg.
* 2 Eulenstein Dr. Theodor AR Dresden.
» » Fahrer Dr. Johann, k. Stabsart . . . . . München.
» » Fairmaire Léon, Directeur de l'hopital St. Louis Paris.
5» » Falk Dr. Alfred, Professor an der Universität . Lund.
»
»
»
»»
»»
Mitglieder im Auslande.
Famintzin Dr. A., Professor
Fanzago Filipp, Prof. d. ZooL a. d. Universität
Farie James, Secr. geol. Soc. Andersonian Univ.
Fatio Dr. Victor, Rue Massot 4 (N.)
Fauvel Albert, Secr. Soc. frang. d'Entom.
St. Petersburg.
Sassari.
Glasgow.
Genf.
\ Casa.
14
160
Mitglieder im Auslande.
XV
P. T. Herr Ferreira Man.Lag., Vice-Präsesd.bist.-geog.Inst. Rio Janeiro.
» _» Finsch Dr. Otto, Director am naturh. Museum Bremen.
- » Fischer Dr. Karl, pr. Arzt B + Sidney.
» m» Flâgel Dr. Félix . . . . . . Leipzig.
2 7 Folin F. Marquis de, Praes.soc. d. scienc. et arts Bayonne.
= » Fontaine César, Naturalist, Prov. Hainaut . Papignies.
> » Fontaine Julius de la, Cons. du Musée belg.Univ. Gent.
2» ForelDr. August, Dir. d. Irrenanst. Burgböle b. Zürich.
> = Forst Gr, Kaufman. . . . . Halberstadt.
> =» Fournier Dr. Eug, Gen. Sec. la oc. bot. . . Paris.
=» Frass Dr. Oskar Fr., Professor, Urbanstr. 13 . Stuttgart.
- » ‘Frey Dr. Heinrich, Prof. a. d. Universität . Zürich.
» + Frey-Gessner Emil, Mus.- Cust.,RueDecandolle Genf.
= = Fries Th. M, Professor a. d. Universität . . Upsala.
» » Friestadt R. F., Adjunct an der Universität . Upsala.
2 = Frietze R, Apotheker, Reg.-Bez. Oppeln . . Rybnik.
= = Garcke Dr. Aug, Prof. a. Cust. am k. bot. Mus. Berlin.
- » Gerard W. K. Eeq., 4 Waverley Place U.-S. . New-York.
- » GernetKarl, R.v.k.r.Geheimrath, HausLissitzin St. Petersburg.
- » Gerstäcker Dr. Adolf, Universitäts-Professor . Greifswald.
=» Gobert Dr. Emil, Naturalist, Dep. Landes . . Mont-de-Marsan.
7 » Goebel Dr. Carl, Prof. u. Director d. bot. Gart.. Marburg.
- » Gonzenbach J. Guido, Professor Smyrna.
- * Graells, D. Mariano de la Paz, Dir. d. x. Mas. Madrid.
P} » Grathwohl Wilhelm Fidelis, Grosshändler . . München.
- » Gray Asa, Prof. a. Haward College, N.-Am. . Cambridge.
- » Grönland Dr. J., b. Jüterbog, landw. Akademie Dahme.
» » Grote Radcliffe A., Prof. of nat. sc, N.-Am. . Buffalo.
» » Günther Dr. Albert, Direct. am brit. Museum London.
>» Guillaud Dr. A, Prof. agrégé à la fac. de med. Montpellier.
. » Guirao D. Angel. y Navarro, Prof., C. del Prado 24 Madrid.
» » Haberhauer Josef, Naturalit . . . . . . Taschkend.
» » Haeckel Dr. Ernst, Prof. d. Zool. a. d. Univ. . Jena.
. » Hagen Dr. Hermann, Prof. am Mus. zu Boston x Cambridge.
. » Halfern Friedrich v., bei Aachen . . Burtscheid.
3 » Hance Dr. M. H. F, Esq,, Vice-Consul … Whampos.
» » Hanley 8yl, Hanloy-Ro 1. Hoarseway Rise . London.
- » Hans Wilhelm, Lausitz . . . . . . Herrenhut.
. » Hansen Carl, Professor an der k. Akademie für
Landwirthschaft und Gartenbau Kopenhagen.
=» Harz Dr. Carl, Prof. d. Contr.-Thierarzmeischnle München.
» » Haskins Dr. Alfred L., 98, Boylston Street . Boston.
» » Hasskarl Dr. J. K, Rheinpreussen . Cleve.
- » HauserF.k.Lient. i I.Fuss-Artill.-Reg. Bothmer Ingolstadt.
170
180
190
200
XVI
Mitglieder im Anslande.
P. T. Herr Haussknecht Dr. Karl, Prof. der Botanik .
WU SU ss mou nun
DNS SU ss ss nn us su su ue ss su us ss
Hedemann W. v, Nova Isaskjewzkiaja 22, Qut. 11
Hedenus Th., Apotheker bei Leipzig . . . -
Heider Dr. Karl, Docent a. d. Unir.. . .
Heldreich Dr. Theodor v., Dir. d. bot. Gartens
Heller Karl M., Museum .
Heller v. Hellwald Friedr., Red. a. „Ausland“
Herder Dr. F. v., Bibliothekar a. k. bot. Garten
Heurck Henri v., Professor. . . .
Henser Dr. P., Diakonissenhaus-Arzt, Westphal,
Heyden Dr. Luc. v., Schlossstr. 54, Bockenheim b.
Heynemann F., Sachsenhausen bei . . . .
Hiendimayr Ant, Kaufm., Schwanthalerstr. 10/3
Hieronymus Georg E., Prof. der Univers. Arg.
Hildebrand Dr. F., Prof. d. Botanik .
Hille Dr. Louis, Hessen. . . .
Hoeme Alfons, Villa Elisabeth, bei Dresden
Hoffmann Dr. Hermann, Prof. d. Botanik . .
Holmgren Aug. Emil, Prof. der Forstschule
Holsner Dr. Georg, k. Prof., b. Freising .
Homeyer Ferd. Eugen v., Pommerm . .
Hopffgarten Georg Max Bar. v., b. Langensalza
Horn Georg H. M. D.. . . .
Hambert Alois v., 11 rue de l'Hôtel de Ville .
Huxley Dr. Thom. Henry, Prof, Royal Institut
Irigoya Don Simon, Director des Museums
Jablonski Max, Gutebesitser . . . . . . .
Jäckel Johann, Pfarrer, Baiern . . . . .
Janisch Karl, Hüttendirect., bei Seesen, Harz .
Janni Josef, k. u. k. Consular-Agent . . . -
Jermy Gustave, Professor, Texas . . . . .
Jessen Dr. Karl, Univ.-Prof. a. D. rer
Jonsson Joh. d. Universität . . . . .
Joseph Dr. Gustav, Docent, Neue Antouienstr. 6
Just Dr. Leopold, Prof. a. Polytechnicom .
Kahil Constantin, k. u. k. österr. Vice-Consul .
Keyserling Graf Eugen . . . . . . . -
Kinberg Joh. Gustav, Prof, . . . Pr
Kirchner Dr. Oskar, Prof., b. Stnttgart | ..
Kirsch Th., entom. Custos d. zool. Musenm
Koch Dr. Ludwig, prakt. Arzt, Cremer-Klettstr.
Koch Dr. Ludwig, Professor d. Universität .
Kock J. v., k. Major, Gelderland bei Nymwegen
Kölliker Dr. Albert v. Prof. an der Universität
Weimar.
St. Petersburg.
Neuraudnits.
Berlin.
Athen.
Braunschweig.
Stuttgart.
Petersburg.
Antwerpen.
Bielefeld.
Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M.
München.
Cordova.
Freiburg i. Br.
Marburg.
Ob.-Blasewits.
Giessen.
+ Stockholm.
Weihenstephan.
Stolp.
Mülverstedt.
Philadelphia.
Genf.
London.
Lima.
Berlin.
Windsheim.
Wilhelmsbütte.
Bombay.
San Antonio.
Karlsruhe.
Damiette.
Gross-Glogau.
Stockholm.
Hohenheim.
Dresden.
Nürnberg.
Heidelberg.
Hess.
Würzburg.
210
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246
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Mitglieder im Auslande,
Malzine F. de, Rue de Moulin 11 .
Manzoni Dr. Angelo, bei Bologna .
Marsson Dr. Th., Apoth.
Löw Dr. Ernst, Oberlehrer, Grossbeerenstr. 1
Lätken Dr. Chr. Friedr., Insp. d. 1001. Museums
Mac Lachlan Rob, Westview Clarendon K.,
Magnus Dr. Paul, Professor, Blumeshof 15 .
Manderstjerna Al. v., k. Gen, Snemensksyé 33
Marchal E., Conservator am botanischen Garten
Marcusen Dr. Prof., k. Staatsrath, Lüttichanst. 10
Marion A. F., Prof. d. Zool., Allée des Capucines 4
Martens Dr. Ed. v., Custos a. k. Mus, Professor
Martins Charles, Prof. und Dir. d. bot. Gartens
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- Berlin (SW.).
Kopenhagen.
London (SE.).
. Berlin (W)).
Brüssel.
St. Petersburg.
Lugo.
Brüssel.
Dresden.
Marseille.
Greifswalde.
Berlin,
Montpellier.
P.T. Herr Körnicke Dr. Friedr., Prof, bei Bonn. + Popelsdorf.
» » Kraatz Dr. G., Vorst. d. ent. V., Linkstr. 28 . Berlin (W.).
+ » Kraus Dr. M. C., Baiern, b. Ansbach . . Triesdorf.
# = Krauss Dr. Ferd., Prof., Director d.k.z. Museums Stuttgart.
» » Kranss Dr. Hermann, prakt. Arzt, Hafnerg. 8 . Tübingen.
» » Kriechbaumer Dr. Josef, Adj. a. k. zool. Mus. München.
- » Krüper Dr. Theobald, Custos am Museum . . Athen.
3 » Kubary Johann C.. . . Hamburg.
+ » Kühn Dr. Julius, Dir.d. landw. Institute, Geh. Rath Halle a. S.
» » Kuhn Dr. Max, Oberlehrer, Lonisenplatz 8 . . Berlin (NW.).
» nr Kuntze Dr. Otto, 5 Gloucester Road, Kew . London.
» » Laboulbène Alexander, Prof., Rue de Lille 11 Paris.
» » Lange v. Hofr., Chef der Telegraphen + -Station . Odessa.
» » Lanzi Dr. Matteo, Primararıt . . . Rom.
= » Layard E., Secretär, Südamerika. . Para.
x » Lefèvre Theodor, Ingenieur, Rue de Pont neuf 10 Brüssel.
- » Leidy Dr. Josef, Professor d. Universität. . . Philadelphia.
„ Le Jolis Auguste, Präs. d. nat.-hist. Vereines . Cherbourg.
» Letzner K., Hauptlehrer, Nicolaistrasse . . . Breslau.
» Leuckart Dr. Rudolf, Hofr., Prof. d. Universität Leipzig.
» Leuthner Dr. Franz Basel.
» Lilljeborg Dr. Wilh., Professor a Universität Upsala.
» Lindberg Dr. 8. O., Prof., Finnland . B Helsingfors.
» Lindeman Dr. Eduard B. v., Hofrath, Professor Odessa.
» Lindemann Dr. Carl, Prof. d. landw. Akademie Moskau.
» Linhart Dr. Wenzel, Professor . Würzburg.
» Lobacheid Dr. W. 8., b. Bunzlau, Pr.-Schlesien er
» Logan M. Thomas, Esq, Californien Sacramento.
» Lovén Dr. 8., Professor Stockholm.
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Mayer Heinrich, Grosshändler .
LA Ge. B. ZIXVU.
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Maximowicz Carl, Collegien-Rath . . .
+ St. Petersburg.
Trondhjem.
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P. T. Herr Mayer Dr. Paul, Prof., zoolog. Station. . . Neapel.
Mayet Valery, Professor . . + + Montpellier.
Mazarrede D. Carlo de, Bergingenisur . + + Manila.
Medem Nikl, Freih., k. r. Gen. d. Artillerie St. Petersburg.
Meneghini Dr. Jos. Corn., Professor d. Botanik Pisa.
Mengelbier Wilhelm, Kaufmann Aachen.
Merk Carl. . . . . . . . . München.
Moves W., am königl. Museum Stockholm.
Meyer Dr. Adolf Bernh., Direct. d. k. zool. Mus. Dresden.
Meyer Dr. Carl, Assistent am eidgen. Polyt. Zürich.
Milne-Edwards Alph., Prof. a. naturh. Mus. . Paris.
Mitschke Rudolf, Lehrer, Oberschlesien . . Friedland.
Môbius Dr. Karl, Prof. an der Universität . . Kiel.
Möhl Dr. H., Professor . Cassel.
Möller J. D., bei Hamburg . . Wedel.
Moore Thom. J, F. L. Ph. 8. Cur. a. Derby Mus. Liverpool.
Moquin-Tandon Dr. G., Prof. a. d. faculté d. sc. Besançon.
SOU OU Se UN un so non on où ou ou so ou on vou ou on sn os où vou no nu ss
SOU US se os su sou nos 8 8 où son os 6 os où sou ou ve où où ou so 8 0 su vu
Mitglieder im Auslande.
Morawitz Aug., Cust. d. ent. Abth. d. zool. Mus.
Morawitz Dr. Ferd., Wosnessensky-Prosp. 33 .
More A. G. Esq. royal Dublin society (Stäch.)
Mosling Svend, Adjunct an der Bealschule. .
Motta Dr. Mais, Prof. der med. Facultät. . .
Mousson Alb., Professor, Zeltweg .
Müller Ernst, Pr.-Schlesien, bei Namslau
Müller Baron Dr. Ferdinand, Direct. d. bot. Gart.
Müller Dr. Karl, Barfüsserstr. 8
Müller Karl, Rector a. d. lat. Schule .
Müller Dr. N. J., Prof. d. Forst-Akademie .
Naegeli Dr. Heinrich, prakt. Arzt .
Nägeli Dr. Karl v., Prof. d. Bot. a. d. Universität
Naumann Alexander, Sachsen
Neubauer Joh., 8. J. Nordwood, Australien
Ninni Graf Alexander
Noerdlinger D. H, p. Ob.-Forstrath, Professor
Noerner Dr. Karl, Kaiserstrasse 8, Anhalt .
Nolcken Baron J. H. W., Halwichshof, Curld. b.
Nylander Dr. Wilhelm . . . . . . . . .
Oehl E., Dr. d. Med., am Collegium Ghislieri .
Oertzen v. Eberhard .
Ornstein Dr. Bernard, Chefarzt à er. Annee .
Osten-Sacken Karl Robert, Freih. v., Wredeplatz
Owen Richard, Esq., Professor .
Packard Dr. A. S., Prof., Rhode Island, N-Am.
Palmen Dr. Johann Axel, Prof. a. d. Univ..
St. Petersburg.
St. Petersburg.
Dublin.
Trondhjem.
Rio Janeiro.
Zürich.
- Mittel -Wilkau.
Melbourne.
Halle 2.8.
Trondbjem.
+ Minden.
Rio Janeiro.
München.
Zittau.
+ Adelaide.
Venedig.
Hohenheim.
+ Dessau.
Friedrichstadt.
Paris,
Paria.
Athen.
Athen.
Heidelberg.
London.
Providence.
. Helsingfors.
30
Mitglieder im Auslande.
PT. Herr Panëié Dr. Jpsef, Prof. d. Natarg. d. Hochschule
en
AUS eu us se un den uns du us us
Pardozy Saströn, Senor Don . .
Pasquale Josef, Prof., Strada snticilis 18 .
Passerini Dr. Giov., Prof. d. Bot. a. d. Univ.
Patze C. A, Stadtrath und Apotheker .
Paulsen Don Ferd,, Chile .
Pavesi Dr. Peter, k. Professor an der Universität
Peck Ch.H., Esq., State Botanist, New-York, U.-St.
Pereira Dr. Jose, Secretär d. k. med. Akademie
Perez Arcas, Don Laur., Prof. der Zoologie
Peters Wilhelm, b. A. Hirschwald, Buchh. . .
Pfeffer Dr. W., Prof. d. Botanik
Pfitzer Dr. Ernst, Prof. d. Botanik .
Philippi Dr. R. A, Prof. und Direct, a. Museum
Prantl Dr. Karl, Prof. d. Bot. a. d. Forst-Akad.
Preadhomme de Borre Alfred, Secr. soc. ent.
Pringsheim Dr. N., Prof. Kônig. Augustontr. 49
Pullich Dr. Georg, Hochw.
Purchas Arth, G. Rever. .
Paton Dr. A, Département Vosges . B B
Puxty W.C., Lehrer a. Erdington Orphanage B
Radde Dr. Gustav, Staatsrath, Direct. des k. Mus.
Badikofer D. Ludw., Prof. d. Bot. a. d. Univ.
Bamsay Eduard Prirson, Esq., Curator of Mus.
Baskovich Michael, Prof. an der Hochschule .
Reess Dr. Max, Prof. d. Botanik a. d. Univers.
Regel Dr. Eduard, Direct. d. k. botan. Gartens
Rehm Dr. H, k. Gerichtsarst
Reinhard Dr. H., g.Ob.-Med.-Rath, Tohannisg, u
Reinhardt Dr. Otto, Ob.-Lehr., Oranienstrasse 45
Beinsch Dr. Paul Friedrich, Univ.-Docent .
Reuter Dr. Otto Moranal, Univ.-Prof., Finnland .
Rey Dr. E., Naturalist, Flossplatz 9. . . .
Ribbe Heinrich, Naturalist, bei Dresden . .
Bichiardi Dr. Sebast., Prof. d. Naturg. d. Univ.
Roberts Dr. Alfred, Esq. .
Robertson David, 4, Regent Park terrace .
Röder Victor von, Oekonom, Herzogth. Anhalt
Bömer Dr. Ferd., Prof. an der Universität .
Rösler Dr. Carl Friedr. Herm.
Roffisen François, Vicepräs. d. malac. Gesellsch.
Ross D. Milton, AL Esq., Canada 5
Rütimeyer-Frankhausen Karl L., Professor
Rutot A., p. Staatsbahn-Ingenieur . BR
XIX
« Königsberg.
Santiago.
Paria.
Albany.
Rio Janeiro.
+ Madrid.
Berlin.
. Tübingen.
Heidelberg.
Santiago.
Aschaffenburg.
Brüssel.
Berlin (W.).
Rom.
+ Auckland.
Remiremont.
Birmingham.
Tiflis.
München.
Sidney.
Belgrad.
Erlangen.
Petersburg.
Regensburg.
Dresden.
Berlin.
. Erlangen.
Helsingfors.
. Leipzig.
+ Blasewitz.
Bologna.
Sidney.
. Glasgow.
Hoyn.
. Breslau.
Japan.
Brüssel.
Toronto.
Basel.
Brüssel.
or
350
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370
380
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Mitglieder im Auslande.
P. T. Herr Sabatier Dr. Med. Armand, Prof. Zoolag.
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Ars us ss es Se nu su su us ue
Saccardo Pierre Andrea, Prof. d. Botanik . .
Sachsl Leopold, k. u. k. Vice-Consul . . .
Sadebeck Dr. Rich., Prof. u. Director d. bot. Mus.
Sandberger Dr. Fridolin, Prof. d. Mineralogie
Sander Dr. Julius, Arzt an der Charite
Sars Dr. G. Ossian, Professor . . . . . . .
Saussure Henri de, City 24, Tertasse .
Schäffer Ignaz Ritter v., k. u. k. Gesandter .
Schenk Dr. A., p. Hofrath und Prof. d. Botanik
Schiefferdecker, Dr. der Med., Sanitätsrath .
Schierbrand Cart Wolf v., 2. I. Johannisplatz
Schiff Dr. Moriz, Prof. a. d. Hochschule
Schilling Hugo, Naturalist . . . . . . .
Schliephake Dr. K., Fab.-Dir., b. Osterfeld ..
Schmeltz J. D. E., Conservator am ethn. Mus.
Schmid Anton, Privat . . . . . . .
Schmitz Dr. Friedrich, Prof. a. d. Univ. .
Schnabl Dr. Johann, Krakauer Vorstadt 63. .
Schneider W. G., Dr. phil. . .
Schnitzer Dr., Sanitätsarzt, Albanien .
Schroeter Dr. J., k. Oberstabsarzt. . . .
Schübler Dr. Christ, Fried., Dir. d. bot. Gart.
Schüch Dr. G. de Capanema, Professor, geh. Rath
Schulze Dr. FranzEilh., Prof. u. Dir. d. zool. Mus.
Schwager Conrad, k. Geolog, Marsstrasse 37 .
Schweinfurt Dr. Georg . . .
Selater Ph. Luttley, Secr. zool. Soc. Hannor. Sa.
Scott Robert Henry v., Ser. R. geol. S. of Irl.
Seudder Samuel, Prof, Harvard College, U.-St.
Seebold Th. Ingenieur b. Krupp
Segeth Carl Dr., Arzt, Chile . . . ..
Seidel C. F., Seminarstrasse 6 . . . .
Seidlitz Dr. Georg, Grosser Rathshof bei B
Selys Longchamps Bar. de, Sen., Mitgl. d. Akad.
Semper Dr. Carl, Prof. an der k. Universität .
Semper Georg, van der Schmissen-Allee 5 .
Seoane de Lopez Dr. Vict., Advocat, Span. Galiz.
Sharpey Will, 33 Woburn PL, Russel Sq. 80
Signoret Dr. Victor, Rue de Rennes 46 . .
Simonsen Carl Ludw., Adj. an der Realsch.
Skinner Maj., Grosvenor Place England .
Smirnoff Michael, Schulrath, Hahnstr. 24 .
Frau Smith Anna Maria, Road Clifton . . . .
Montpellier.
Padua.
Philippopel.
Hamburg.
Würzburg.
Berlin.
Christiania.
Genf.
Washington.
Leipzig.
Königsberg.
Dresden.
Florenz.
Hamburg.
Waldau.
; Leyen.
Regensburg.
Greifswald.
Warschau.
Breslau.
Antivari.
Breslau.
Christiania.
Rio Janeiro.
Berlin.
München.
Cairo.
London.
Dublin.
Cambridge.
Bilbao.
"Santiago.
Dresden.
Königsberg i. P.
Liege.
Würzburg.
Altona.
Coruña.
London.
Paris.
Trondhjem.
Bath.
Tiflis.
Bristol.
Mitglipder Im Auslande.
XXI
P.T. Herr Sodiro P. Alois 8. J., Prof. d. Bot., Ecuador . Quito.
Sohst C. G., Fabriksbesitzer, Johns Allee 9. . Hamburg.
Solla Dr. Rüdiger Felix, Professor, R. Instituto
forestal Valombrosa . Pontassive.
Solms-Laubach Dr. Herm. Graf, Prof. a. Bot. Göttingen.
Sorauer Dr. Paul,Dirig.d.pflanz.-phys.Versuchsst. Proskau.
Sousa José Augusto de, am Museum zu . . . Lissabon.
Spängberg Dr. Jacob, Lehrer am Gymnasium Sundsvall.
Spegazzini Dr. Carlo, Assist. a. bot. Garten . Buonos-Ayres.
Speyer Dr. Adolf, Hofrath, Fürstenth. Waldeck Rhoden.
Speyer August, Fürstentum Waldeck . Arolsen.
”8tainton Henry, Mountsfield Lewisham bei. . London (SE.).
Stangenwald Dr. Hugo, Sandwichs-Ins. . Honolalu.
Staudinger Dr. Otto, Villa Diana bei Dresden Blasewitz.
Stearns Robert E. C. . 8. Francisco.
Steenstrup Dr. J. Japetus Sm, Moseal- Director Kopenhagen.
Steiner Leon v., Dr. d. Med. .. . Bukarest,
Stierlin Gustav, Dr. d. Med... . . . . . . Schaffhausen.
Strasburger Dr. E., Prof. d. Bot 2. d. Univers. Bonn.
Strobel Pelegrino v., Univers.-Professor . . Parma.
Sullivant William S., Ohio, Nordamerika Columbus.
Suringar Dr. W. F. R, Rector . . Leyden.
Taczanowsky L., Conservator am Museum . Warschau.
Targioni-Tozsetti Cav. Adolf, Univ.-Prof. . Florenz.
Teixeira Dr. Carlos, pr. Art... . . + Bio-Janeiro.
Terracciano Dr. Nicolo, Dir. d. k. Gart. su . Caserta.
‘Thomas Dr. Friedr., herzogl. Professor, b. Gotha Ohrdruff.
Thomas Richard, Fabr.-Dir, Haus Maluschin Moskau.
Thomsen Allen, Prof, 3 College Court, High-Str. Glasgow.
Thorell Dr. Tamerlan, Prof. a. d. Universität . Upsala.
Todaro Agostino, Prof., Dir. d. bot. Gartens . Palermo.
Trail Dr. Jam. H. W., Univ.-Prof. d. Bot., Schottl. Aberdeen.
Turner Wil, M. B., Univ.-Prof. d. Anat.. + Edinburgh.
Tyermann John 8., England . + Falmouth.
Uhlworm Dr. Oscar, Terrasse 7 . Cassel.
Ukianin B., Professor a. d. Universi +. 2% Warschau.
Ungern-Sternberg Dr. Franz Freih. v, Prof. Dorpat.
Urban Dr.J., 1. Assist. a.bot. Garten, Potsdstr. 750 Berlin (W.).
Uricoëchea D. Ezech., Präs. d. naturw. Ges. . 8t. Fé de Bogota.
Verrall &. H., Sussex Lodge, England . Newmarket,
Veth Moriz, Fabriksbesitzer, Fürstenth. Reuss . Gera.
Vincent G., Conservator a. naturhist. Museum Brüssel.
Yitorchiano P. Angelico da, ron Missionär . Tinos.
Vogt Karl, Professor . + Genf.
FE EP BEE Er Er Er EEE EEE Er u EEE Er u
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XXU Mitglieder im Auslande.
P. T. Herr Volger Dr. Otto, Bad Soden bei. . . Frankfurt a. M.
» » Vullers Dr. D, Univ.-Prof. u. geh. Stadienrath Giessen.
430 , ,„ Wallace Alfr., Russel Esq., Frith Hill Godalming London.
» » Waltl Dr, Professor . . . . . . . . . . Passau.
77 Warming Dr. Eugen, Universitäts-Professor . Kopenhagen.
>» Weddel Hektor A . . . “222. Poitiers.
7 7 Weinland Dr. Fr, Wärttemberg . . . Esslingen.
7! Wenzel Hugo, k. Schulinspect.,, Kröben, Posen. Rawitsch.
1 » West Tulln. . . + + London.
* 7 Westorlund Dr. Karl Agardb, Schweden . . Romneby.
» » Westwood John Obadiah, Prof. Universität Oxford.
» » Weyers Josef Leopold, Rue Laeken 51. . . Brüssel.
440 5, » White Buchanan, Esq., Annat Lodge . . . Perth.
» » Wilde Sir Will, Viee-Präs. of the Irish Acad. Dublin.
» » Winkler Moriz, bei Neisse. . . . . + Giesmannsdorf.
3 y» Wianerts Johann . . . . . « Crefeld.
1 7 Wocke Dr. M. T., Klosteratrasse 87b . . . . Breslan.
>52 Wood-Mason J., Esq,, Curator Ind. Museum . Calcutta.
» » Woronin Dr.M.,Prof., kleine italienische Strasse 6 St. Petersburg.
7» Wright Dr. Percival, Prof. d. Bot., Trinity Coll. Dublin.
» sn Wulp F.M. van der, Princes Marie straat 14 . Haag.
» » Zickendrath Dr. Ernst, Haus Siegle, Butirki . Moskau.
40 , , Zimmermann Dr. Her, Bürgerschul-Lehrer . Limburg a. L.
451 „ » Zirigovich Jakob, k. u. k. Vice-Consul . . . Adrianopel.
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Mitglieder im Inlanı
Mitglieder im Inlande.
P.T. Herr Aberle Dr. Carl, k. k. Reg.-Rath, L, Salsgries 25
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Adamovié Vincenz, Bürgerschul-Director
Alscher Alois, städt. Lehrer, IL, Holzhauserg. 7
Altenberg Felic., Apoth,, V. „ Marprethentr 75
Ambrosi Franz, Bibliothekar . .. u
Anders Ferdinand, em. Professor, Nr. 8. ..
ApfelbeckV.frstl.Ob.-Först., Croat.b.Kopreinits
Arenstein Dr. Josef, Gutsbesitser . . . . .
Arneth Alfr. v., k.k. Dir. d. geh. Staatsarch., Exc.
Arnbart Ludw., Fachlehrer, Johannesg. 65 . .
Ausserer Dr. Anton, Prof. a. I. k. k. Staatsgymn.
Ausserer Dr. Carl, e. Professor, Steiermark.
Aust Carl, k. k. Bezirksgerichts-Adjunct .
Bachinger Aug. Prof. Land.-Real-Gymn., N.-Oe.
Bachinger Isid., Professor, Wienerstrasse 41
Bachofen Adolf von Echt, Bürgermeister, Nr. 68
Badini Graf Frz. Jos., k.k. Postofflcial
Bäumler Johann A., Dürrmauththor 96 . .
Bannwarth Th, Lithogr., VIL, Schottenfeldg. 78
Barbieux August, Fabriksbes., P. Maria Rast .
Bartsch Franz, k. k. Finanzrath, III Salmg. 14
Bartscht Ambros, k. k. Revid., Hauptstr. 40. II.
Beck Dr. Günther R. v., Custos und Vorst, d. bot.
Abth. des k. k. naturh. Hofmus., Herreng. 14 .
Beer Berthold, Dr., VIIL, Lenaug. 2
Benda Franz, Hochw., P. Provincial, VIIL.
Benz Robert, Freih. v. . .
Bergenstamm Julius, Edl. von, “LL, Tempelg. 8
Betzwar Dr. Anton, IV., Favoritenstrasse 17. II.
Biésok Dr. Georg, k. k. Gymnas.-Prof., Mähren
Bisching Dr. Ant, Com.- Ob.-Bealschul -Prof.,
IV. Karolineng. 19 . . . . . . . . . .
Bittner Dr. Alex. IIL, Ob. Weissgärberstr. 14. II.
Blasig Josef, Prof., k. k. Staatsgymn. Böhmen
Boberski Lad., Director d. Lehrerbildungunstalt
Boehm Dr. Josef, k. k. Prof, VIIL, Skodag. 17
Boehm Ignaz, k. k Polizei-Ober-Commissär
Bohatseh Albert, IL, Schreigasse 6
XXIII
Wien.
. Ragusa.
Wien.
Wien.
. Trient.
Rodaun.
Ludbregh.
. Lichtenwald.
. Hainburg a. D.
Horn.
Wr.-Neustadt.
Nussdorf.
. Triest.
. Pressburg.
Klagenfurt.
Wien.
Wien.
Trebitsch.
Wien.
Wien.
Saaz.
Tarnopol.
Wien.
Krakau.
- Wien.
40
60
70
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XXIV Mitglieder im Inlande,
P.T. Herr Bohatsch Otto, V., Ziegelofengasse 3 .
, » Boller A. Adolf, k. k. Oberlieutenant, Lehrer
a. d. Infanterie-Cadettenschule, Croatien .
» » Brauer Dr. Friedrich, Custos des k. k. natur-
bistor. Hofmuseums und Professor der Zoologie
an der Universität, IV., Pressgasse 26 .
» _» Braun Heinrich, IIL, Hauptstrasse 8 .
» » Breidler J, Architekt, Hubergasse 12. .
» » BreitenlohnerDr. J., Prof.d. Hochsch. 1.Bäcktr.
» » Brunner Franz, Südbahn-Beamter .
" 2 Brunner v. Wattonwyl Carl, k.k. Hofrath i.P.,
VIII, Trautsongasse 6 . ..
»__» Brusina Spiridion, Prof. u. Dir. d. zool. Museums
» » Bubela Johann, Mähren (Lasky) .
5 y» Buchauer Georg, IV, Walterg 8 .
» » Buchmüller Ferdinand, Privat . .
7? BurgersteinDrAlfr, Gym.-Prof, II, Taborstr.75
» » Buëek Franz, Lehrer .
» » Car Dr. Lazar, Adjunct am zoolog. Museam |
7 » Cassian Joh. Ritt. v., Dir. d. Dampfschiff-Ges.
7? Celerin Dominik, Mag. Pharm., IV., Hauptstr.
» » Chimani Carl, Expod.-Dir. k. k.Obersthofm.-Amt
» » Chimani Dr. Ernst v., k. k. Ober-Stabsarat, III,
Metternichg. 9 .
» » Christen Severin, P. Hochw, Gym. „Prof, Kamt.
» Chyzer Dr. Cornel, k. Physikus, Zempliner Com.
» » Cidlinsky Carl, k. k nes
IL, Hauptstr. 112 .
» » Claus Dr. Carl, k. k. Prof. d. "Zoch, Hofrath .
» » (Colleredo-Mannsfeld, Fürst Josef zu, Durchl.
" » Csat6 Joh.v., Gutsbes., k. Rath, Siebenb. .
» n Cserey Lucas Adolf, Gymn.-Professor . . +
» » Cserni Adalb., Prof. a. kath. Ob.-Gymn., Biebenb.
» » Csokor Dr. Johann, Prof.a. k. k. Thierarznei-Inst.
» » Cypers Victor Landrecy von, bei Hohenelbe
» » Czech Theod. v., Dr. d. M. Ungarn, Cm. Szolnok
» » Cxoernig Carl, Freih. v., k. k. Hofrath .
» » Dalla Torre Dr. Carl v., Prof., Meinhardtstr. 12
» » Damianitsch Martin, p. k. k. Gen.-Auditor,
1, Elissbetbstr. 9/I .
Damin Narcis, Prof. d. nautischen "Schule, Cost.
Dëdeëek Josef, Prof. d. Realschule, Karolinenthal
Degen Arpéd v., VII., Keropeserhof .
Demi Arnold, Dr. med., Hauptstrasse 11 .
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Mödling.
Wien.
Böhm.- Rakonitz.
. Agram.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
St. Panl.
8. a. Ujhely.
Wien.
Wien.
Wien.
Nagy-Enyed.
Bchemnitz.
Karlsburg.
Wien.
. Bôhm.-Harta.
Tasndd Szanté.
Klagenfurt.
Innsbruck.
Wien.
Buccari.
Prag.
Buds-Pest.
. Hietzing.
Mitglieder im Inlando.
P.T. Herr Deschmann Carl v., Custos am Landes-Museum
» Dewoletzky Rudolf, Assistent für Zoologie a. d.
Univ., IX, Wasag. 26 . . . 22 . . .
» D611 Eduard, Realschul-Director, I., Ballgasse 6
» Dorfinger Johann, bei Wien Nr. 28 . .
» Dorfmeister Vincenz, IX., Nussdorferstr. 25 .
» DrascheDr.Rich.Freih.v.Wartinberg, Giselastr. 13
» Dziedussycki Graf Wladimir, Franziskanerpl. 45
» Eberstaller Josef, Privat, Sackstrasse 42 . .
» Eckhel Georg v., Grosshändler, Via di Vienna 2
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Effenberger Dr. Josef, prakt. Arzt .
Egger Ed. k. k. Fin.- Obercomm., IIL, Jacquing. 5
Egger Graf Franz, Kärnten, am Längsee.
Eggerth Carl, Badeinhaber, Gumpendorferstr. .
Eggerth Carl j, Drd., VI, Dürerg. 14
Ebnhart Carl, Privatbeamter, VI, Gumpen-
dorferstr. 14 . . . . . .
Ehrlich Josef, k. k. Parkgärtner, Il, Prater .
EichenfeldDr. Mich. R.v.,VIIL, Josefstädterstr.11
Eichler Wilb. Ritter v. Eichkron, k. k. Hofrath
Emich Gustar Ritter v. Emöke, k. Truchsess, IV.,
Sebastianiplatz 8 .
Engelhardt Victor, Stud. ch VIL, ‚Ziegt erg. a
Entleutner Dr. A. F., Professor, Tirol .
Entz Dr. Géza, Prof. d. Zool. a. d. Univers.
Ettingshausen Dr. Const., Freih., k. k. Prof.
Eysank v. Marienfels M, Apoth., Rudolfsplatz 5
Feichtinger Aler., Dr. d. Med., Stadt-Physik. .
Feiller Franz v., Privat, VIL, Sigmundsg. 18/III
Feistmantel Dr. Otto, Universitäta-Professor .
Fekete Fidelis von, Eapuziner-Ordens-Quwrälan,
Tegetthofstrasse 2
, Felder Dr. Cajetan Freih. v., L, Schottengasse 1
» Felix Paul, Stud. med, I, Canovagasse 5
Ferrari Dr. Eugen v., Secundararzt a. u
spital, VIT, Kaiserstr. 7 .. B
Feuer Dr. David, Waiznerstrasse .
Pigdor Gustav, Grosshälr., IL, Kais. Josefstr. 38
Finger Dr. Josef, e. Professor, I., Naglergasse 1
Finger Julius, Sparcassebeamter, Hptsir. Nr. 68
Firbas Franz, Apotheker, Böhmen .
Fischbacher Alois, Pfarrer
Fitsner Rudolf, fürstl. Reuss'scher x Obergiriae,
N.-0e.. . . . ss
28. Ges. B. XEXVIL.
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Leibach.
. Wien.
Wien.
-_ Salmannsdorf.
Wien.
Wien.
Lemberg.
. Treibach.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
Bada-Pest.
Wien.
+ Meran.
. Klausenburg.
Graz.
‘Wien.
Gran.
Wien.
. Wien.
Buda-Pest.
Wien.
Wien.
Unter-Meidling.
Schüttenhofen.
+ N.-Kreusstetten.
Ernstbrann.
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120
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XXVI
Mitglieder im Inlande.
P. T. Herr Förster J. B., Leiter der Raff.- u. Petrol.-Ind.-
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Actien-Gesellschaft . . . , . . . . . .
Formanek Dr. Eduard, Grmans Prof, Frans
Josefstrasse 8 . . . . . . . . . . . .
Institute | res EEE see
Frank Dr. Johann, Avocat, I, Operngasse 8 .
Franz Carl, Dr. d. Med., Mähr., Post Zastawka
Freyn Josef, Civil-Ingenieur, fstl. Baurath, Jung-
mannstr. 8, Smichov. . . . . . . . . .
Friedrich Dr. Adolf, Apoth., "Schönbrunnerstr.
Fritsch Dr. Anton, Prof. u. Cust. a. naturb. Mus.
Fritsch Dr. Carl, VIIL, Ledererg. 28 . . . .
Fritsch Josef, Privatier, Eichwaldthorstr. 16 .
Frivaldszky Johann v., 1. Custos am Nat.-Mus.
Fruwirth August, Gutsbesitzer, P. Lilienfeld .
Fuchs Franz, Lehrer, N.-Oe., an d. March .
Fuchs Josef, k. Rath, LIL, Hauptstrasse 67. .
Fuchs Theodor, Custos u. Vorst. d. geol.-paläont.
Abtheilung des k. k. naturhistor. Hofmuseums
Fürstenberg Friedr., Landgraf zu, Cardinal, Em.
Fugger Eberh., Professor d. Ob.-Realschule .
Gall Eduard v., ersherzogl. Seer. i. P. . . .
GanderHieronym., Hchw., Pfarrer, P. Sillien, Tirol
Ganglbauer Ludwig, Castosadjunct des k. k.
naturhistor. Hofmuseums . .
Gaunersdorfer Johann, Prof. d. Franc. -
Geitler Leop., k. k. Artillerie-Oberlieut. .
Glowacki Julius, Prof. a. Land.-Real-Gymnasium
Gobanz Alois, k. k. Forst- u. Domainenverwalter
Godeffroy Dr. Richard, Chem. des Apoth.-Ver.
Goldschmidt Friedr. W., IL, Ferdinandsstr. 81
Goldschmidt Mori, Ritt. v., L, Opernring 6 .
Gondola-Ghedaldi Baron ..
Gräffe Dr. Eduard, Inspector d. k. k. 2001. Station
Graff Dr. Ludwig v., Univ.-Prof. .
Gravé Heinr, Civil-Ingen., Fünfhaus, Blötheng. 7
Gredler Vincenz, Hochw., Gymn.-Prof. u. Direct.
Gremblich Julius, Hochw., Gymn.-Prof., Tirol
Grimus Carl R. v. Grimburg, k. k Real-Prof.
Grobben Dr. Carl, Univ.-Prof. .
Grunow Albert, Chemiker d. Metalwiab, N 0e.
Grzegorzek Dr. Adalb., Hochw., Probst . .
Gsangler Ant., Hochw., Rect. d. Piaristen-Colleg.
Joseph.
Buda-Pest.
Brünn.
Wien.
Wien.
Rossitz.
Prag.
Fünfhaus.
Prag.
Wien.
Teplits.
Buda-Pest.
Freiland.
. Zwerndorf.
Wien.
Wien.
Olmütz.
Salzburg.
Baden.
Inner -Villgraten.
Wien.
Mödling.
- Wien.
Leoben.
Gmunden.
Wien.
Wien.
Wien.
Gravoss.
Triest.
Gras.
Wien.
Bozen.
Ball.
Innsbruck.
Währing.
Berndorf.
. Bochnia.
Krems.
Mitglieder im Inlande.
150 P. T. Herr Gugler Josef, Director der k. k. Lehrerinnen-
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Bildungsanetalt, I, Hegelgasse 14. . . .
Gutleben Josef, Gärtner, LIL, Rennweg 14. .
Haberler Fra. Ritter v., Dr.jur., I, Bauernmarkt1
Habich Otto, Fabrikant, Stiftsgasse 64 . .
Hackel Eduard, Gymnasial-Professor . . .
Hacker P. Leopold, Hochw., Prof. der Moral,
Küchenmeister im Stifte, Post Furth, N.-Oe.
Hackspiel Dr. Jos., k. k. Gymn.-Dir., Altstadt .
Haimhoffen Gustav Ritt. v.Haim, k.k. Reg.-Rath
u. Dir. d. Minist.-Zahlamtes i. P., VIL, Breiteg. 4
Halécsy Eugen von, Dr. med., VII, Schrankg. 1
Hampe Dr. Hermann, Hof- u. Gerichts-Advocat,
L, Herreng. 6. . . . . . . . . . . .
Handlirsch Adam, IT, Hongasse 1...
Handlirsch Anton, Mag. d. Pharm., II, Heug. 1
Handtke Dr. Robert, Prof. d. Landes-Proseminars
Hanel Alois, Dechant, Böhmen . . . . . .
Hantken Max Ritt. v. Prudnik, k. Prof, Univ.
Haring Johann, Lehrer, N.-Oe. . B
Harner Dr. Ig,, k.k. Stabsarzt i P., Nenstiftg. 48
Hartinger Aug, Hof-Lithogr., Marishilferstr. 49
Haszlinski Friedr., Prof. d. Naturgeschichte .
Hatschek Dr. Berthold, Prof. d. Zool. a. d. Univ.
HauckDr. Fk. k. Telegraphbmt., Via Rosetti 229
Hauer Franz B. v., k. k Hofrath, Intendant des
k. k. naturb. Hofmuseums, I, Burgring .
Haynsld Dr. Ludwig, Cardival-Erzbischof, Emin.
Heiden Leopold, Oberlehrer, VIL, Kandelg. 30
Heider Dr. Adolf, IX., Wasagasse 12. . .
Hoider Dr. Arthur Ritter v., Docent f. Zone
a. d. Univ, Maiffredyg. 4 . . .
Heider Moriz, IX., Wasagasse 12 . . .
Heidmann Alberik, Hochw., Abt des Stiftes
Heilsberg Alois, suppl. Gymn.-Prof., IX, Sechs-
schimmelgasse 7. . . . . . . .
Heimer] Anton, Prof. a. d. Realschule Sehens,
Parkgasse 48 . . . . . . . . .
Heinze Hermann, k. k. Fregatten- it
Heinzel Ludwig, Dr. d. Med., VIL, Kircheng. 8
Heiser Josef, Eisenwaaren-Fabriksbesitzer, N.-Oe.
Helfert Dr. Josef Alex. Freih. v., geh. Rath, Exc.
Heller Dr. Camill, k. k. Prof. d. Zool., Universität
Hepperger Dr. Carl v, Advocat . . »
XXVI
+ Wien.
Wien.
Wien.
. Hernals.
. St. Pölten.
Göttweih.
Prag.
Wien.
Wien.
Wien.
. Wien.
Wien.
St. Pölten.
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Buda-Pest.
Stockerau.
2 Lilienfeld,
Wien.
. Penzing.
Pola.
Wien.
Gaming.
Wien.
Innsbruck.
. Bozen.
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XXVI
Mitglieder im Inlande.
P. T. Herr Herman Otto v., Reichst.-Abg., Damjanichg. 46
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ss.
Hetschko Alfred, Prof. d. Lehrerbildungsanstalt
Hinterwaldner J. M, k. k. Bez.-Schul-] Tarp
Gürtelstr. 35 .
Hire Carl, Hauslehrer, Croatien . . .
Hirner Josef, Kaufmann, VL, Nelkengasse 1
Höfer Franz, Fachlehrer der Bürgerschule i. P.,
Hauptstrasse 85 . .
Hoernes Dr. Rudolf, Prof. à. Geologie, Univers.
Hoffmann A.v.Vestenhof, k.k. Hauptm. i. 22. L-R.
Holuby Jos. Ladw., ev. Pfarr, Post Väg-Ujhely
Holzhausen Adolf, Buchdr.-Bes., VIL, Breiteg. 8
Holzinger Dr. Josef B., Advocat, Realschulg. 6
Hor£iöka Karl Richard, k. k. Postofficial, Am-
bulanz Westbahn, Märzstrasse 21 . . . .
Hormuzaki Constantin v., Untere Herrengasse
Hornung Carl, Apotheker, Siebenbürgen, Marktpl.
Horväth Dr. Geyza v., Sövesz-ucza 18 . . .
Huemer Dr. Ignaz, k. k. Reg.-Arst, Waisenhaus .
Hütterott Georg v., kais. japan. Consul. . .
Huss Armin, Professor am evang. Collegium
Huter Rupert, Hochw., Cooperator, Tirol. . .
Hyrtl Dr. Josef, k. k. Hofr., Prof. i. P., Kircheng. 2
Jablonsky Vinc., Direct. d. Lehrerbildungsanst.
Jetter Carl, Privatbeamter, IL, Rothesterng. 4/3
Jochum Adolf, Official in Ministerium für Caltus
und Unterricht . B
Junovicz Rudolf, k. k. Renlschul- "Director
Jurényi Dr. Ludwig, Univ.-Professor d. Botanik
Jurinaé Adolf E, Prof. a. Gymn., Croatien .
Just Benedict, L.-Gymn.-Professor .
Karlinski Dr. Justyn v., k. k. Oberarzt, Bosnien.
Karny Hugo, k. k. Official.
Karpelles Dr. Ludwig, Margarethenhof 12.
Kaspar Rudolf, Hchw., Dechant, b. Hullein, Mähr.
Kaufmann Josef, IV., Rubensgasse 5. . .
Keller Al, Bürgerschullehrer, VL, Mollardg. æ
Kempay Peter, Dr., Sec.-Arat, IV., Favoritenstr. 32
Kerner Dr. Anton, Ritt. v. Marilaun, Univ.- Prof,
Dir. d. bot. Gart., Hofrath
Kerner Josef, k. k. Kreisgerichts- -Prâsident .
Kerry Richard, Dr. phil, I, Walfischgasse 12 .
Kimakowicz Mauritius von, Siebenbürgen .
Kinsky Ferdinand Fürst, Durchlaucht . . .
Buds-Pest.
Bielitz.
Währing.
+ Lepoglava.
. Wien.
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Graz.
Spalato.
Nemes-Podhragy.
Wien.
Gras.
. Fünfhaus.
Czernowitz.
Kronstadt.
. Buda-Pest,
Fischau.
Triest.
. Eperies.
Sterzing.
Perchtoldsdorf.
Krakan.
Wien.
Wien.
Sereth.
Bada-Pest.
. Warssdin.
+ Baden.
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. Mödling.
Wien.
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Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
. Wiener-Neustadt.
Wien.
. Hermannstadt.
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P. T. Herr Kissling P. Benedict, Hochw., Coop., N.-Oe.
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Mitglieder im Inlande.
Kittel August, pr. Arzt, IV., Alleeg. 56 .
Kittel Dr. med. Franz, Königl. Weinberge 68
Klein Julius, Prof. d. Botanik, Josefs:Polytechn.
Klemensiewicz Dr. Stanislaus, Prof. a. Gymn.
Klob.Dr. AL, Hof- u. Ger.-Adv.,L, Maximilianstr.4
Kmot Andress, röm.-kath. Pfarrer, b. Schemnitz
Knapp Josef Arm., IX., Säulengasse 11
Knauer Dr.Blas.,k.k.Gym.-Prof., VILL,Bennog. 81
Koelbel Carl, Custosadjunct des k. k. naturhistor.
Hofmuseums, IX., Wasagasse 28 . . .
König Dr. Heinrich, k. Gerichtsarzt, Mühlgasse
Königswarter Moriz, Freiherr von. .
Kohl Franz Fr., Assist. a. k. k. naturhist. Hofmas.
Kolazy Jos., k. k. Min.-Beamter, VL, Kaunitzg. 6/b
Kolbe Carl, k. k. Auscult., IV., Margarethenstr. 31
Kolombatoviö Georg, k.k.Prof.d. Ob.-Realschule
Komers Carl, Kastner, Ungv. Com., P. Csap
Kopecky Josef, k. k. Gymnas.-Professor . . .
Korlewié Anton, Professor am eroat, Ober-Gymn.
Kornhuber Dr. Andr. v., k. k. Prof. d. Technik
Kotschy Dr. Eduard, Advocat, Gemeindeg. 6 .
Kowarz Ferd., k. k. Telegraphenbesmter, Böhmen
KränkelDr.Jos.,k.k.Stabsarzt, IIL, Invalidenhaus
KrafftDr.Guido, k.k.Prof.d.Techn., III, Seidelg.32
Krahulec Dr. Samuel, III., Hauptstr. 83. B
Kraëan Franz, k.k. Prof. II. Gymn.,Kroisbachg. 12
Krasser Dr. Fridolin, VIL, Neustiftg. 38. . .
Kraus-Elislago Rudolf v., Josefstädterstr. 21
Kreithner Eduard, Apotheker, Nussdorferstrasse
Kremer Hermann Bitter von Auenrode, Beamter
am orientalischen Museum, I, Bürsegasse 3 .
Kriesch Johann, Prof. am Josefs-Polytechnicum
Krist Dr. Josef, Halbartbgasse 12 . . . . .
Kronfeld Dr. Moris, IX., Schlickgasse 3.
Krueg Julius, Doct. d. Med. b. Wien . .
Künstler Gust. A, Realitätenbes., Sobieskig. 2
Kulczynski Ladisl., Director a. St. Anna-Gymn.
Kons Ed. k. k. Min.-Beamt., IX., Rossauerlände 19
Kurz Anton, Privatbeamter, IIL, Salesianèrg. 8
Kurz Carl, k. k. Medik.-Direct., IIL, Rennweg 12
Lajer Ferdinand, Prof der Naturw. am Obergymn.
Latzel Dr. Robert, k. k. Gym.-Prof,, Hegelg. 3
Lazar Matthäus, k k. Gymn.-Professor
XXIX
. Kilb.
. Wien.
Prag.
Buda-Pest.
St. Anna, Krakau.
Wien.
Prenduw.
. Wien.
Wien.
Wien.
Hermannstadt.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
Spalato.
Salamon.
Pisek.
Fiume.
Wien.
Fünfhaus.
Franzensbad.
Wien.
Buda-Pest.
Graz.
Wien.
Döbling.
Wien.
Krakau.
Wien.
Wien.
Wien.
Stuhlweissenbrg.
Wien.
+ Gürs.
270
290
800
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Mitglieder im Inlande.
P. T. Herr Leder Hans, Ungargasse 12
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Leiblinger Gustav, IX., Alserstrasse 8, Thtr 1
Leitenberger Heinr., k. k. Realschul-Professor
Leitgeb Ludwig, P., Capitular des Stiftes
Lenhossek Dr. Josef v., Universitäts-Professor,
Museumsring 83 . .
LenkDr.Joh., Arztd.öst.-ung. Lioyd,Viacarinthias
Leonhardi Adolf Freih., Gutsbes. bei Wittingau
Lewandowsky Dr. Rudolf, e. k. k. Oberarzt u.
Prof. am Militär-Mädchen-Pensionat . . . .
Liechtenstein Joh, reg. Fürst von und zu .
Liechtenstern Franz Frh., k. k. Hptm. a. D.
IIL, Hauptstrasse 137 . . . .
Lihotzky Mor.,Magist.-Beamt., Nouvaldeggorstr.
Lippert Christ, Minist.-Rath i. k. k. Ackerb.-Min.
Löw Franz, Dr. d. Med., IV., Hauptstr. 47, II.
Löw Paul, IV. Hauptstr. 47
Loitlesberger Carl, prof., Cand, L, Bosong. 8
Lorenz Dr. Lud. v. Liburnau, Assistent d. k. k.
naturhistor. Hofmuseums, IIL, Bentrixgasse 25
Lostorfer Adolf, Dr. med., I, Spiegelg. 4 . .
Ludwig Dr. Ernst, Professor a. d. Universität .
Ludwig Josef, Bürgerschullehrer, VIIL, Zeltg. 7
Lütkemüller Dr.Joh., Primar., IV., Favoritenstr.
Lukätsy P. Thomas, Hochw., Franc.-Ord.-Pr. .
Lutz Josef, k. k. Beamter, IV., Fersen 1
Maggi August, k. k. Oberlientenant .
Majer Mauritius, Hochw., C.-O.-Capit. . .
Maly Franz, k. k. Hof-Garten-Director
Mandl Dr. Ferdinand, IL, Asperngasse 1. . .
Mann Jos,, a. k. k. z00l. Hofcab., IIL, am Canal 17
Marchesetti Dr. Carl v., Dir. d. städt. Museums
Marenzeller Dr. Emil v., Custos des k. k. natur-
histor. Hofmuseums, VIIL, Tulpengasse 5 . .
Margo Dr. Theodor, Prof. d. Zoologie a. d. Univ.
Martinoviö Peter, Gymn.-Prof. .
Maschek Adalbert, fstl. Rohan. Gurtndreer,
bei Liebenau . . . 2... .
Massopust Hago . .
Mätz Maximilian, Hochw., "Pfarrer, N Oesterr.
Maupas Peter Doimus, Erzbischof, Excellenz
MayerhoferCarl,k.k. Hof-Operns., I. Opernring7
Mayr Dr. Gustav, Professor, III, Hauptstr. 75 .
Menghin Alois, städt. Volksschullehrer
Wien.
Eisenstadt.
Wien.
Fünfkirchen.
+ St. Gotthard.
. Wien.
Wien.
Wien.
Triest.
Wien.
Buda-Pest.
Cattaro.
Bichrow.
Triest.
« Stammersdorf.
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Wien.
Wien.
+ Meran.
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Mitglieder im Inlande.
. T. Herr Metzger Ant. Sparc.-Beamt., III, Geusaug. 9/11
Mich Dr. Josef, Dir. d. k. k. Lehrerbildungsanst.
Miebes Ernest, Hochw., Bector am Piar.-Colleg.
Mibailovié Vict, Hochw., Professor am k. Gymn.
Mik Jos., Prof.a.akad.Gymn., Marokkanerg.8, II. 50
Mikosch Dr. Carl, Real.-Prof. LL, Währingerstr. 74
Miller Ludwig, III, Hauptatr., Sünnhof . .
Mitis Heinr. Ritt. v.,k k. Mil.-Offic., Poststrasse 94
Möller Dr. M. Jos, Professor an der Universität
Mojsisovics Dr. August v. Mojavar, k. k. Prof.
* à. Zool. a.d. techn. Hochschule, Sparbersbachg. 25
Molisch Dr. Hans, Docent und Assistent an der
Universität, IX, Mariannengasse 12 . . .
Moser Dr. Carl, k. k. Professor d. Staats- Gyma.
Müller Dr. Arnold Julius, prakt, Arzt.
Müller Florian, Hochw., Pfarrer, b. Marchegg .
Müller Hugo M., Grünangergasse 1. B
Müller Jos. Zuckerfabr.-Insp., Smichor, ng
Müliner Michael F., Neugasse 39 B
Nattorer Ludwig, IL, kleine Stadtgutgasse 8 .
Némethy L.v., Hochw., Caplan, IV.,Schwurplatz2
Netuschill Frz, k. k. Hauptm., mil-geogr. Inst.
Neufellner Carl, k k. Bes.-Lieut., V., Rüdigerg. 6
Neugebauer Leo, Prof. d. k. k. Marine-Realsch.
Neumayr Dr. Melch., Univ.-Prof. d. Paläontologie
Nevinny Dr. Josef, Assist. d. Pharmacognosie n.
Pharmacologie a. d. Universität . . . -
Nickerl Ottokar, Dr. d. Med., Wenzelsplatz 16
Nonfried Anton, städt. Rentmeister, Böhmen .
Nosek Ant., Stud. phil., Schneckeng. 15, neu I
Novak Giam Battista, Volksschullehrer, auf Lesina
Novotny Dr. Steph., Herrschafts-Arzt, Neutr. Com.
Nowicki Dr. Max., Prof. d. Zool. a d. Universität
Nycklicek Expeditus, P., Gymn.-Prof., Böhmen
Oberleitner Frz., Pfarrer, Ob.-Oe., bei Gmunden
Ofenheimer Anton. . . . . . . . . .
Otto Anton, VIII, Schlösselgasse 2
Pacher David, Hochw., Dechant, Kärnten
Palacky Dr. Johann, Prof. a. d. Universität
Palm Josef, Dir. am Gymnas., Ob.-Oe., Innkreis
PantoczekDr.Jos., P.Gr.-Tapolcsan, Neutr. Com.
Paszitzky Eduard, Dr. d. Med., Stadtarit . .
Paszlavszky Jos., Real-Prof., II. Bez., Hauptg.4
Wien.
Troppan.
Prag.
Zengg.
Wien.
Wien.
- Wien.
Penzing.
Innsbruck.
Graz.
Wien.
Triest.
. Bregenz.
Groissenbrunn.
Wien.
Prag.
Radolfsheim.
Wien.
Buda-Post.
Wien.
Wien.
Pola.
Wien.
Wien.
Nasice.
OstermeyerDr.Frz.,Hof-u.Ger.-Adv., “Sans u Wien.
Wien.
. Obervellach.
. Prag.
Ried.
Tawornak.
Fünfkirchen.
Budapest.
860
870
XXX
P. T. Herr Paulin Alfons, Professor a, k. k. Obergymn. . Laibach.
"rn Pechlaner Ernst, Cand. prof,, IV., Walterg. 7 Wien.
n » Pelikanv.Plauenwald Anton Freiherrvon, k.k.
Vice-Präs. u. Fin.-Land.-Dir. i. P., Seilerstättel2 Wien.
» » Pelzeln Ang. v., Cust. d. k. k. naturhist. Hofm. Wien.
» n Pesta Aug. k. k. Finanz-Minist.-Vice-Secretär Wien.
nn Peotkovsek Johann, Bürgerschul-Lehrer, II,
Darwing. 14 . Wien.
» n Petter Dr. Alexander, “Custos a. städt, Moscums Salzburg.
» »n Peyritsch Dr. Joh., Prof. d. Botanik a. d. Univ. Innsbruck.
P » Pfeiffer Anselm, Hochw., Prof. am Gymnasium Kremsmünster.
” »n Pfurtscheller Paul, Dr. phil, III, Pragerstr. 10 Wien.
. » Pichler Johann, Reslschul-Professor, Mähren . Prossnitz.
" n Pickl Josef, Oberwardein im k.k. Punrirangsamte Wien.
» » Piérer Dr. F. 8. J., Schiffsarzt d. Österr.-ungar.
Lloyd, Pozzo del mare 1 . . . Triest.
. n Pipitz Dr. F. E., Humboldtshof, Goothestrasse 7 Graz.
" » Platz Josef Graf, k. k. Statthalterei-Beamter . Brünn.
» » Poöta Philipp, Assistent am naturh. Museum . Prag.
n » Pokorny Emanuel, IV., Louisengasse 8 . . . Wien.
nn Polak Dr. J. E, L, Bibergasse 1 . + Wien.
n n Prandtstetter Frans v., Apotheker, N.- 0e. . Pöchlarn.
Pr n Preissmann Ernest, k.k. Aich-Ober-Insp., Burg-
IE. . Graz.
» » Pregl Friedrich, Stud. med., Muchargasse 23 . Gras.
mn PreyerL, k.k. Rechnungseleve, III, Gärtnerg. 32 Wien.
nn Prinzl August, Oekonomiebesitzer, N.-Oe. Ottenschlag.
nn Piihoda Mor, k. k. Mil-Beamt. i. P., Hörlg. 15 Wien.
5» » Prochaska Leop, grfl. Zichy.Schlossgärtn, N.-0e. Hainburg a. D.
» n Reimann Rudolf, Stud. phil, Frankgasse 10. Währing.
» n Bakovae Dr. Ladislav, Secretär d.k. Landes-Reg. Agram.
nn» Bassmann Moris, Praktikant im k. k. Handels-
ministerium, Herrengasse 4 . . . Währing.
» # Rathay Emerich, Prof. d. ön.-pom. Lebranst. . Klosterneuburg.
n » Rauscher Dr. Robert, p. k. k. Finauzrath . . Linz.
mn Bebel Hans, Dr. jur., L, Helferstorferstrasse 9. Wien.
» » Bechinger Carl, Stud. phil. L, Friedrichstr. 6 Wien.
» n Redtenbacher Josef, VI, Kaserngasse 9/II 18 Wien.
> Othmar, I, Petersplatz 10 Wien.
nn Reiss Franz, prakt. Ant . . . . . . Kierling.
» » Reitter Edmund, Naturalist, Ungargasse 12° . Mödling.
n „ Ressmann F, Dr. juris, Kärnten . Malborgeth.
nn Beuss Dr. Aug. Leop. Ritt. v., I, Wallfischg. 4 Wien.
nn Beuth P. Emerich L., Hochw., Eisenburg. Com. Német-Ujrér.
Mitglieder im Inlande.
Mitglieder im Inlande.
BR. T. Herr Richter Carl, Dr. phil,, IL, Taborstrasse 17 .
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Frau
Herr
Richter Ludw. (Adr. L. Thiering), Mar. Valeieg: 1
Rimmer Dr. Franz, Seminarlehrer . . .
Rinnböck Josef, Privat, Hauptstrasse 14. . .
Rippel Johann Conrad, Assist. a. d. techn. Hoch-
schule, IV., Hechteng. 9 Lee
Robert Franz v., I, Zedlitzgasse 4. ..
Robi& Sim., Hchw., Administr., Krain, P. Zirklach
Bock Dr. Wilhelm, IL, Rembrandtstrasse 14
Bodler Dr. Alfred, Assist. a. geol. Inst. d. Univ.
Rösler Dr. L., Professor der k. k. chemisch-physi-
kalischen Versuchsstation . . .
Rogenhofer Alois Friedrich, Custos de k k.
naturh. Hofmuseums, VIIL, Josefstädterstr. 19
Bollet Emil, Dr. d. Med., Primarius, I. Giselastr. 2
Ronniger Ferd., Buchhändler, Rothethurmstr. 17
Rosoll Dr. Alexander, IL, Halmgasse 1 . . .
Rossi Ludwig, k. k. Landwehr-Ober-Lieutenant
Rossmanit Dr. Theod. Ritt. v., k. k. Gen.-Secr. d.
Börsekammer, I, Börseplatz 3 . . .
Rothschild Albert, Freiherr v.
RupertsbergerMth.,Hw.,Pf,,P.Micheld.,N.-0e.
Sabransky Heinrich, IX, Lazarsthgasse 29 .
8aj6 Carl, Gymnasial-Professor, b. Gödölld . .
SandanyF.J.,k. k. Pol-Obercom., I., Seilerst, 10
Saxinger Eduard, k. Rath . . . . .
Schafer Joh, Hochw., Pfarrer, b. Zirkniz, Krain
Schamanek Josef, Bürgerschullehrer, IV., Star-
hemberggasse 8 . . . .
Schaub Robert Ritt. v., L, Fleischmarkt 6 . .
Scheffler Carl, Sparcasse-Ob.-Beamter .
Scherfel Aurel, Apotheker, Post Szepes M.
Scherks Ernst, Apotheker . . . .
Bchernhammer Jos., Privatbeamter, Märzstr. r)
Scheuch Ed., Beamter der österr.-ung. Bank .
Schiedermayr Dr. Carl, k. k. Statth.-Rath .
Schieferer Michael, Koerblergasse 4a . . .
Schiffner Rudolf, Gutabes., IL, Czerninplatz 7 .
Schleicher Wilhelm, Oekonomiebes., N.-Oe. .
Schlereth Max Freih. v., ak. Maler, Kircheng. 39
Schletterer Angust, Professor, IL, Glockeng. .
Schloss Nathalie, IX, Peregringasse 1/8. .
Schlotter G., k. k. Hauptm. i. 4. Mob.-Bat., Dalm.
Schmerling Anton Ritter v., geh. Rath, Excell.
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XXI
Wien.
Buda-Pest.
St. Pülten.
Simmering.
Wien.
Wien.
Ulrichsberg.
Wien.
Wien.
Klosterneuburg.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
Karlstadt.
Wien.
Wien.
Nied.-Ranna.
Wien.
Veresegy-hära.
Wien.
Linz.
Grabovo.
Wien.
Wien.
Wien.
Felka.
Zosim.
Neufünfhaus.
Wien.
Linz.
Gras.
Wien.
Gresten.
Hernals.
Wien.
Wien.
Zara.
Wien.
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430
440
450
460
XXXIV
Mitglieder im Inland
P. T. Herr Scholtys Alois, Präparator d. botan. Abtheil. d.
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k. k. naturhistor. Hofmuseums . . .
Scholz Eduard, Cand. phil, IV., Starhembergg.
Schram Jos, Gymn.-Prof., VI., Stamperg. 14
Schreiber Dr. Egyd, Director d. Staata-Realsch.
Schreiber Mathias, Lehrer . . . ..
Schuler Karl, Fabrikant, Mähren . . . .
Schulzer v. Müggenburg Stef, p.k. k. Hptm.
Schuster Adrian, Prof. a. d. n. 5. Handelsschule
Schuster Carl, Naturalist, VL, Gumpendorfstr. 62
Schwaighofer Ant, Doct.d. Phil., III, Hetzg. 25
Schwarz Gust. E.v.Mohrenstern, Praterstr. 28
Schwarz-Senborn Wilh. Freih. v., Excellenz
Schwarzel Felix, Oek., b. Böhm.-Deutschbrod .
Schwarzenberg Fürst Joh. Adolf, Durchlaucht
Schwöder Adolf, Bürgerschuldirector, Mähren .
Sebisanovic Georg, Dir. d. k. Oberrealschule .
Sennhols Gustav, Stadtgärtner, III, Heumarkt 2
Senoner Adolf, IL, Marxergasse 14 . . .
Biebeck Alexander, fürstl. hevenhällerscher
Forstmeister, N.-Oe. . . .
Siegel Moriz, Civil- -Ingen., V., Hundsthurmatr. 68
Siegmund Wilhelm j, Böhmen . . . . . .
Sigl Udiskalk, P., Hochw., Gymnas.-Director
Simonkaj Dr. Ludwig, Professor am Lyceum .
Simony Dr. Oscar, a. Professor der Hochschule für
Bodencultur . . + . . . . . . . . .
Spaeth Frans, Magistratsbeamt.,I., Kohlmesserg.3
Stacbe Dr. G.,k.k. Ob.-Bergr. d. geol. Reichsanst.
Stadler Wilhelm, Ober-Beamter d. „Janus“, I,
Opening 3 . . . .
Stänzl Vincenr, k. k. Bez. “Schalinspector, Mähren
Stapf Dr. Otto, Assistent der Lehrkanzel für
Botanik a. d. Univers., IV., Kettenbrückeng. 14
Staufer Vine., Hochw., Bibliothekar im Stifte
Steinbühler August, Marine-Comm.-Adjunct .
Steindachner Dr. Fr., Director d. zool. Abth.
d. k.k. naturhistor. Hofmuseums . . . . .
Steiner Dr. Julius, Prof. am Staats-Gymnas. .
Stellwag Dr. Carl v. Carion, k. k. Univ.-Prof.
Stenzl Anton, Dr. Med., IX., Nussdorferstr. 25
Sternbach Otto Freiherr v., k. k. Oberst i. P.
Stieglitz Franz, Hochw., Dechant, Innkreis
Stockmayer Siegfried S., Med., Goldschmidtg. 1
Wien.
Wien.
Wien.
Gors.
Krems a. D.
Weisskirchen.
Vinkovce.
Krems a. D.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
Bastin.
Wien.
Möglitz.
Semlin.
Wien.
Wien.
Riegersburg.
Wien.
Reichenberg.
Seitenstetten.
Arad.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
Zlabings.
Wien.
Melk.
Pola.
Wien.
Klagenfurt.
Wien.
Wien.
Bludenz.
Eberschwang.
Währing.
Mitglieder im Inlande.
P. T. Herr Stohl Dr. Lukas, fürstlich Schwarzenberg’scher
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Leibarzt i. P., IIL, Reisnerstrasse 3 . . . .
Stränsky P. Franz, Hochw., Post Polna, Böhmen
Strauss Josef, städt. Marktcommiss., Waagg. 1
Strobl Gabriel, P., Hochw., Gymnasial-Professor
Ströbitzer Martin, Hochw., Pfarrer, N.-Oe. .
Strohl Ottokar Ritter v. Strohlendorf, IV.,
Hauptstrasse 2 .
Studnizka Carl, k.k. Art “Hot. i im | Zeugs-Dep.
Stummer Josef Ritter v., Präsid. der priv. Kaiser
Ferdinand-Nordbahn
Stur Dionys, Director d. k. k. geol, Reichsanstalt
Sturany Rudolf, VIL, Zieglergasse 3 . .
Stussiner Josef, k. k. Postofficial, Wienerstr. 15.
Svanda Stefan, Punzg.-Beamt., Gumpendatr. 63
Szyssytowicz Dr. Ign. Ritter v., VIL, Sieben-
sterngasse 168
Teiber Heinrich, Privat- Beamter, Hanptst. 3.
Tempsky Friedrich, Buchhändler
Teuchmann Fr., VII, Burgg., Hotel Höller
Then Frans, Prof. a. d. k. k. Theres. Akademie .
Thümen Felix, Freiherr von, k. k. nous der
forstlichen Versuchs-Station . .
Tief Wilhelm, Gymnasial-Professor . .
Tobisch J. O., Dr., Secundararst .
Tomasini Otto, R-v.k.k.Oberl.i. Kain.-Jäg.-Reg.
Tomasser Ubald, Chorherr, Steiermark .
Tomek Dr. Josef, fürstl. Leibarzt, b. Frohnsburg
Topitz Anton, Schulleiter, P. Unterhaid, Böhmen
Traxler Rudolf, Bühmen . . . . . . . .
Treuinfels Leo, Hchw., Abt. b. Marienberg, Tirol
Tromba Johann, Apotheker .
Troyer Dr. Alois, Advocat, Stadt .
Tschernikl Carl, k. k. Hofgärtner .
Tschôrch Frans, k. k. militär.-techn. Official
Tschusi Vict. R. zu Schmidhoffen, b. Hallein
Uhl Dr. Eduard, VI, Mariahilferstr. 1b .
Urban Em, e. k. k. Prof, Beckergasse 28 .
Valenta Dr. A. k. k. Reg.-Rath u. Spitalsdirector
Valle Anton, Adjunct am städt. Museum .
Vielguth Dr. Ferdinand, Apotheker, Ob.-Oestr.
Viertl Adalb., k. k. Hauptm. i. P., Franziskg. 18
Vodopic Mathias, Bischof, Eminenz, Dalmatien
Vogel Franz A, k. k Hofgärtner
XXXV
Wien.
Schlapenz.
Wien.
Admont.
. Kautzen
Wien.
Praemysl.
Wien.
Wien.
Wien.
Laibach.
Wien.
Wien.
Währing.
. Prag.
Wien.
Wien.
Görz.
Villach.
Klagenfurt.
Mostar.
Vorau.
Riegersburg.
Kodetschlag.
Josefstadt.
Mals.
. Rovigno.
. Steyr.
. Innsbruck.
Wien.
Tännenhof.
. Wien.
Troppau.
Laibach.
. Triest.
Wels.
Fünfkirchen.
Ragusa.
. Laxenburg.
510
520
530
XXXVI
Mitglieder im Inlande.
P. T. Herr Vogl Dr. August, k. k. Universitäts - Professor,
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IX., Ferstelgasse 1 . . . .
Vojtek Rich, Apotheker, VI, Eerterhasyg. 18B
Voss Wilhelm, k. k. Professor an der Staats-Ober-
Realschule. . . . .
Wachtl Friedr., k.k. Oberförster, I, Hegelg. 19 .
Waginger Carl Dr, VIL, Neubaugasse 30 . .
Wagner Bernard, P., Hochw., Professor am Ober-
Gymnasium. .
WagnerDr.F. Ritter v. Kremathel, Heinrichstr.
Wajgel Leop., Prof. am k. k. Ober-Gymnasium
Wallner Dr. Ignaz, k. Professor . .
Walter Julien, Hochw., P.-O.-P., Gran Prof,
L, Herrengasse 1. . . . ..
Wals Dr. Rudolf, IV. Carolineng. 19 . ..
Weiglsperger Fr., Hchw., Pfarr., P. Atzenbruck
Weinzettel Valent., Assist. am naturhist. Mus.
Weinzierl Dr. Theodor Ritter v., Vorstand der
Samen-Control-Versuchsstation, L, Herreng. 13
Weisbach Dr. August, k. k. Stabsarzt, Garnisons-
spital Nr.1. . . . . .
Weiser Franz, k. k. Ländesgerichterath, w.,
Hauptstr. 49
Weiss Dr. Adolf, Regie: "Rath, x k Uni À
Werner Franz, Stud. phil., VI., Mariahilferstr. 110
Wettstein Dr. Richard Ritt. v. Westersheim,
Docent und Assistent an der Universität, L,
Helferstorfergasse 13. . . .
Wiemann August, Gärtner, III., Beonweg u .
Wierer Lud. v. Wierersberg, Beaisksgerichts-
Adjunct, Niederösterreich . . . . . . .
Wierzejski Dr. Ant., Prof. a. d. Univ.. . .
Wiesbaur Joh., Hchw., S. J., Prof. a. Seminar
Wiesner Dr. Jul, k. k. Univ.-Professor d. Bot.
Wilcsek Hans Graf, Excellenz, geh. Rath .
Wilhelm Dr. Carl, Privat-Docent an der Hoch-
schule für Bodencultur, VIIL, Skodagasse 17
Witlaczil Dr. Emanuel, IL, Sofenbräckeng. 3
Witting Eduard, VIL, Zieglerg. 27. . . . .
Wolf Franz, Nied.-Oest. . . . . . . . . .
Wolf Dr. Sigmund, Advocat .
Woloszczak Dr. Eustach, Docent a. a. Technik
Würth Emanuel v., III, Hauptstrasse 75 .
Wyplel Martin, Gymnssi hrer . . . .
Wien.
Wien.
Laibach.
Wien.
Wien.
Seitenstetten.
Gras.
Kolomen.
Oedenburg.
Prag.
Wien.
Michelhausen.
Allenteteig.
Krakan.
Böh.-Maria chein.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
Waldegg.
Brüon.
Lemberg.
Wien.
Waidhofena.d.T.
Mitglieder im Inlande. XXXVII
P. T. Herr Zabéo Alfons Graf, IX, Berggasse 9 . . . Wien.
Pi » Zahlbruckner Dr. Alex, VIL, Neustiftg. 18 . Wien.
+ » Zapalowios Dr. Hugo, k. k. Hanptmann, Garni-
sonsgericht . . = 2 2220... . Innsbruck.
Zareczny Dr. Stan., Prof. am III. Gymn. . . Krakau.
>» Zivotskÿ Josef, ev. Katechet, IV., Igelgasse 11 Wien.
+ = Zoder Franz, Lehrer am Pädagogium, LIL, Marok-
.
”
[773 kanergasse 25 . . . . . . . . . . . . Wien.
» Frau Zugmayer Anna, Nid. Oo. | +. +. + + Waldegg.
+ Herr Zukal H, Uebungslehrer der k. k. Lehrerinnen-
Bäldangsanstalt, VIIL, Strozzigasse 8 . . . Wien.
. » Zwiflhofer Frs, Buchhalter d. böhm. Sparcasse Prag.
Irrthümer im Verzeichniss und Adressänderungen wollen dem Secretariate
zur Berücksichtigung bekannt gegeben werden.
+
.
AXXVII
Ausgeschiedene Mitglieder.
1. Durch
P. T. Herr Baird Spencer.
» Bonvouloir Comte H.
Cartier Robert.
Conrad Sigmund.
Dautwitz Friedrich.
Eichler Dr. A. W.
Elliot Walter.
Gemminger Dr. Max.
Haller Dr. Carl.
Haast Dr. Julius.
Kirchenpauer D. G.
Langer Dr. Carl.
Len Isaak.
Leibold Dr. Friedrich.
”
»
»
”
”
”
»
»
”
»
”
”
susuwuerwuuuen
2. Durch
P. T. Herr Czermak Johann.
Ebrenberg Hermann.
Gerlach Benjamin.
Gräf Ferdinand.
Hanf Blasius.
Heeg Moriz.
Helm Dr. Vincenz.
Hibsch E. Josef.
Kessler Philipp.
Kowacs Dr. Friedrich.
Leithner Dr. Franz,
Lindpointner Anton.
Madarass Dr. Julius.
Rath Paul.
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vuvsuvseus sus
Se
Wegen Zurückweisung der
den Tod:
P.T. Herr Lichtenstein Julius.
Loscosy Bernat.
Marschall August Graf.
Pokorny Dr. Alois.
Pospischill Johann.
Ravenel H.W.
Reinisch Oscar.
Reisinger Alexander.
Saga Dr. Carl.
Schauer Ernst.
Schroff Dr. D. Carl.
Studer D. Bernhard.
Viehaus Claudi
Wawra Dr. Heinrich v.
Rômer Julius.
Scherks Alexander.
Schmölz Leopold.
” Scholz Ferdinand.
» Simony Dr. Friedrich.
» Türk Rudolf.
» Weissflog Eugen.
Erziehungsanstalt der englischen Fräu-
lein in Burghausen (Baiern).
X.L. deutsches Gymnasium der Alt-
stadt in Prag.
K. k. deutsche Lehrerbildangeanstalt
in Prag.
Einhebung des Jahresbeitrages
durch Postnachnahme:
P. T. Herr Heger Rudolf.
Hutten-KlingensteinM.
Löw Dr. Franz.
Macek Franz.
P.T. Herr Papi-Balogh Peter v.
Stampfer Berthold.
Stöger Franz.
Storch Dr. Franz.
»
”
”
»
»
Lehranstalten und Bibliotheken. XXXIX
Lehranstalten und Bibliotheken,
welche die Gesellschaftsschriften beziehen.
Gegen Jahresbeitrag.
Berlin: Königl. Bibliothek.
Bozen: K. k. Staats-Gymnasium.
Brizen: Fürstb. Gymnasium Vincentinum.
Brünn: K. k. 1. deutsches Ober-Gymnasium. (Nchn.)
Dorabirn (Vorarlberg): Communal-Unter-Realschule.
6öre: Landesmuseum.
» K.k. Ober-Realschule.
- KE k Ober-Gymnasium. (Q.)
Gras: K. k. 1. Staats-Gymnasium.
» K.xk. Universitäts-Bibliothek.
Gäns: K. kath. Gymnasiam. (P. f.)
Kalksburg: Convict der P. P. Jesuiten.
Klagenfurt: K. k. Ober-Gymnasium.
Klausenburg: Landwirthschaftliche Lehranstalt (Monostor).
Kümiggräts (Böhmen): K. k. Staats-Gymnasiam. (P. f)
Lada: K. k. Lehrerbildungsanstalt.
» X. k Staats-Ober-Realschnle.
Leoben: Landes-Mittelschule.
Line: Oeffentl. Bibliothek.
>» „ Bischöfliches Knaben-Seminar am Freinberge.
Mardwrg: K. k. Gymnasium.
Mariaschein bei Teplitz: Bischöfliches Knaben-Seminar.
Martinsberg bei Raab: Bibliothek d. e. Benedictiner-Erzstiftes. (Nchn.)
Ober-Hollabrunn: Landes-Realgymnasium.
Oedenburg: K. kath. Ober-Gymnasium.
Olmüts: K. k. Studien-Bibliothek.
» E. k, Ober-Realschale.
Püsen: KL k. deutsche Staats-Realschule.
Prag: K. k. deutsches Neustädter Gymnasium, Graben 20.
® , K.k. deutsches Ober-Gymnasium der Kleinseite. (Nchn.)
» Gesellschaft für Physiokratie in Böhmen, Wenzelsplatz 16.
Preibram: K. k. Lehrerbildungsanstalt.
Beichenberg (Böhmen): K. k. Ober-Realgymnasium.
Ried (Ob.-Oesterr.): K. k. Staats-Ober-Gymnasium.
Roceredo: Museo Civico. (P.)
40
50
60
69
XL Lehranstalten und Bibliotheken.
Salsburg: K. k. Gymnasium.
» X. k. Ober-Realschule.
Schässburg: Evang. Gymnasium.
Stockerau: Landes-Realgymnssium.
Tabor: Höhere landwirthsch.-industrielle Landes-Anstalt. (P. f.)
Temesvar: K. Ober-Gymnasium.
Teschen: K. k. Staats-Realschule.
Troppau: Landes-Museum. (Nchn.)
» Æ k. Staats-Gymnasiom. (Buchh. Gollmann.)
» K.k. Ober-Realschule.
Ungarisch-Hradisch: K. k. deutsches Staats-Real-Obergymnasium.
Villach: K. k. Real-Obergymnasium.
Wien: K. k. Akademisches Gymnasium, I., Christinengasse 1.
» Oesterr. Apotheker-Verein.
Bibliothek der k. k. techn. Hochschule.
Kaiser Franz Josefs-Gymnasium der innern Stadt, Hegelgasse.
Leopoldstädter k. k. Staats-Ober-Realschule, IL, Vereinsgasse 21.
E. k. Staats-Gymnasiom, IL, Taborstrasse 24.
Botan. Museum der k. k. Universität, LIL, Rennweg 14.
Staats-Unter-Realschule, V., Rampersdorferg. 20.
Zool.-bot. Bibl. d. k. k. techn. Hochschule.
Wiener- Neustadt: Niederdsterreichisches Landes-Lehrer-Seminar.
Unentgeltlich.
Crernowits: K. k. Universitäts-Bibliothek.
Prag: Akademischer Leseverein.
» Lese- und Redehalle der deutschen Studenten.
Waidhofen a. d. Thaya: Landes-Realgymnasium.
Wien: K. k. Hofbibliothek.
» Commonal-Gymnasium Gumpendorf.
5 » » Leopoldstadt.
je » Ober-Realschale Gumpendorf, VI., Marchettigasse.
u » » » IL, Schottenbastei 7.
u . » » Wieden.
» k. k. Universitäts-Bibliothek.
» Landesausschuss-Bibliothek.
Wissenschaftliche Anstalten. XLI
Wissenschaftliche Anstalten und Vereine,
mit welchen Schriftentausch stattfindet.
Oesterreich - Ungarn.
Agram: Societas Historia Naturalis Crontics ,Glasnik®.
Bregens: Landes-Museums-Verein.
Brünn: Naturforschender Verein.
P} Mäbrisch-schles. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues.
Buda-Pest: K. ungar. Akademie der Wissenschaften.
» » geologische Anstalt.
= » geologische Gesellschaft.
Ungar. naturwissenschaftlicher Verein.
Redaction der naturhistorischen Hefte des Nat.-Museums.
10 Crernowits: Verein für Landescultur im Herzogthum Bukowina.
Gras: Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark.
» K.k. steiermärkischer Gartenbau - Verein.
Hermannstadt: Siebenbürgischer Verein für Naturwissenschaften.
Verein für siebenbürgische Landeskunde.
Innsbruck: Naturwissenschaftlich-medicinischer Verein.
- Ferdinandeum. -
Klagenfurt: Naturhistorisches Landes-Museum.
” K.k. Gesellschaft. Beförderung d. Ackerb. und d. Industrie in Kärnten.
Leipa, Böhm.-: Nordböhmischer Excursions-Club.
20 Lins: Museum Francisco-Carolinum.
» Verein für Naturkunde.
Poprad: Ungarischer Karpathen -Verein.
Prag: K. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften.
» Naturhistorischer Verein „Lotos“.
Reichenberg: Verein der Naturfreunde.
Salsburg: Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.
Pi Deutscher und österreichischer Alpenverein.
Trentschin: Naturwissenschaftlicher Verein des Trentschiner Comitats.
Triest: Museo civico di storia naturale.
30 » Società adriatica di scienze naturali.
» Società d'orticultura del Littorale.
Wien: Kais. Akademie der Wissenschaften.
Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums.
Natarwissenschaftlicher Verein an der Universität.
X k. Gartenbau-Gesellschaft.
K. k. geographische Gesellschaft.
K. k. geologische Reichsanstalt.
E. k. Gesellschaft der Aerzte.
Z. 8 Ge. B. XXXVII. f
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sus us
XUIL Wissenschaftliche Anstalten.
Wien: Oest. Reichs-Forstverein.
40 , Redaction der österr. bot. Zeitschrift.
» Verein für Landeskunde von Niederösterreich.
» Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse.
Deutschland.
Altenburg: Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes.
Annaberg-Buchhols: Verein für Naturkunde.
Arnstadt: Deutsche botanische Monatsschrift (G. Leimbach).
Augsburg: Naturhistorischer Verein.
Bamberg: Naturforschender Verein.
Berlin: Königl. preussische Akademie der Wissenschaften.
Botanischer Verein für die Provinz Brandenburg.
Berliner entomologischer Verein (B. Hache).
Deutsche entomologische Gesellschaft.
Jahrbücher des k. botan. Gartens und Museums.
Redaction des Archives £. Naturgeschichte. (Nicolai’sche Buchhandlung.)
Redaction der Entomologischen Nachrichten (Friedländer).
Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den k. prenss. Staaten.
Bonn: Naturhistorischer Verein d. preuss. Rheinlande und Westphalens.
Braunschweig: Redaction d. Naturwissenschaftl. Rundschau (Vieweg & Sohn),
» Verein für Naturwissenschaft.
Bremen: Naturwissenschaftlicher Verein.
60 Breslau: Verein für schlesische Insectenkunde.
» Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur.
Cassel: Verein für Naturkunde.
Chemnits: Naturwissenschaftliche Gesellschaft.
Colmar +. Elsass: Société d’histoire naturelle.
Dansig: Natarforschende Gesellschaft.
Darmstadt: Verein für Erdkunde.
Donau-Eschingen: Verein für Geschichte und Naturgeschichte.
Dresden: Gesellschaft Isis.
Pr Gesellschaft für Natar- und Heilkunde.
70 Dürkheim: Pollichia (Naturw. Verein d. bairischen Pfals).
Elberfeld: Naturwissenschaftlicher Verein von Elberfeld und Barmen.
Emden: Naturforschende Gesellschaft.
Brlangen: Biologisches Centralblatt.
» Physikalisch-medicinische Societät.
Frankfurt a. M.: Senkenbergische naturforschende Gesellschaft.
Pi Redaction des Zoologischen Gartens.
Societatum Litterae (Dr. Ernst Hul).
Frankfurt a. O.: Naturwissenschaftl. Verein f. d. Regierungsbez. Frankfurt a. O.
Freiburg i. Naturforschende Gesellschaft.
80 Fulda: Verein für Naturkunde.
50
CRE
Wissenschaftliche Anstalten. XLIN
Giessen: Oberhessische Gesellschaft für Natur- u. Heilkunde. (Buchh. Richter.)
Görlitz: Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften.
= Naturforschende Gesellschaft.
Göttingen: Künigl. Gesellschaft der Wissenschaften.
Greifswald: Naturwissenschaftlicher Verein von Neu-Vorpommern und Rügen.
Güstrow: Verein der Freunde der Natargeschichte in Mecklenburg.
Halle a. d. 5.: Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thüringen.
» Naturforschende Gesellschaft.
» Redaction der Natur (Dr. K. Müller).
so » Kaiserl. Leopold.-Carolin. deutsch. Akad. d. Naturforscher.
Hamburg-Altona: Naturwissenschaftlicher Verein.
. Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung.
» Naturhistorisches Museum der Stadt Hamburg.
Hanau: Wetterauische Gesellschaft für die gesammte Naturkunde.
Hannover: Naturhistorische Gesellschaft,
Heidelberg: Naturhistorisch-medicinischer Verein.
Jena: Medicinisch-naturwissenschaftliche Gesellschaft.
Kiel: Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig-Holstein.
Königsberg: Königl. physikalisch-ükonomische Gesellschaft.
100 Landshut: Botanischer Verein.
Leipsig: Bedaction d. Zeitschrift f. wissenschaftliche Zoologie (W. Engelmann.)
» Königl. sächsische Gesellschaft der Wissenschaften.
7 Redaction d. Botan. Zeitung (Verlagebuchh. Arth. Felix).
. Redaction d. Zoologischen Anzeigers (W. Engelmann).
» Verein für Erdkunde.
Lämeburg: Naturwissenschaftlicher Verein für das Färstenthum Lüneburg.
Magdeburg: Natarwissenschaftlicher Verein.
Mannheim: Verein für Naturkunde.
Mets: Société d’histoire naturelle.
110 München: Königl. bairische Akademie der Wissenschaften.
» Gesellschaft für Morphologie und Physiologie.
Münster: Westfälischer Provinz-Verein für Wissenschaft und Kunst.
Nürnberg: Naturhistorische Gesellschaft.
Offenbach: Verein für Naturkunde.
Osmabrück: Naturwissenschaftlicher Verein.
Passau: Naturhistorischer Verein.
Regensburg: Zoologisch-mineralogischer Verein.
- Königl. baierische botanische Gesellschaft.
Sondershausen: Irmischia.
120 Stettin: Entomologischer Verein.
Stuttgart: Verein für vaterländische Naturkunde in Würtemberg.
Tübingen: Redaction des „Naturforscher“.
Wiesbaden: Nassanischer Verein für Naturkunde.
Zwickau: Verein für Naturkunde,
XLIV Wissonschafiliche Anstalten.
Sohweiz.
Basel: Naturforschende Gesellschaft.
Bern: Allgem. schweiz. naturforschende Gesellschaft.
» Naturforschende Gesellschaft.
» Schweizerische entomologische Gesellschaft.
Chur: Naturforschende Gesellschaft.
130 Frauenfeld: Mittheilungen der Turgauischen Naturforschenden Gesellschaft.
Genf: Société de physique et d'histoire naturelle.
Lausanne: Société vaudoise des sciences naturelles.
Neufchâtel: Société des sciences naturelles.
» Société murithienne de Valais.
St. Gallen: Naturwissenschaftliche Gesellschaft.
Zürich: Natarforschende Gesellschaft.
Skandinavien.
Bergen: Bibliothek des Museums.
Christiania: Vetenskabs Sällskapet.
» Universitäts-Bibliothek.
140 Gothenburg: K. Vetenskabs Sällskapet.
Kopenhagen: Naturhistoriske forening.
» K. danske videnskabernes Selskab.
Lund: K. Universität.
‚Stockholm: K. Vetenskaps Akademie. (Buchh. M. W. Samson & Wollern
d. R Hartmann in Leipaig.)
” Entomologiske Tijdskrift.
Tromsö: Museum.
Trondhÿ: K. Norske videnskabers Selskabs.
Upsala: Vetenskaps Societät.
» K. Universität.
Holland.
150 Amsterdam: Koninklijke Akademie van Wetenschappen.
» Koninklijke Zoologisch Genootschap Natura Artis Magistra.
Gent: Natura, Mandschrift voor Naturwetenschappen.
Haag: Nederlandsche Entomologische Vereeniging.
Harlem: Musée Teyler.
» Hollandsche Maatschappij de Wetenschappen.
Middelburg: Genootschap der Wetenschappen.
Rotterdam: Nederlandsche Dierkundige Vereeniging.
Utrecht: Provincial Utrechtsche Genootachap van Kunsten en Wetenschappen.
Belgien.
Brüssel: Académie Royale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique.
(Commission des échanges internationeaux.)
160 „ Société Royale de Botanique de Belgique.
» » entomologique de Belgique.
Wissenschaftliche Anstalten. XLV
Brüssel: Société malacologique de Belgique.
» » Belge de Microscopie.
Lüge: Bedaction de la Belgique Horticole. (Morren.)
+ Société Royale des Sciences.
Luxembourg: Société des Sciences naturelles du Grand-Duché de Luxembourg.
» » de Botanique du Grand-Duché de Luxembourg.
Grossbritannien.
Belfast: Natural History philosophical Society.
Dublin: Royal Irish Academy.
Ti, Geological Society. (Trinity College.)
Î , Boyal Society.
Edinburgh: Royal Physical Society.
. Royal Society.
Geological Society.
Glasgow: Natural history Society.
| London: Entomological Society.
; The Entomologist.
. Entomologist's Monthly Magazine.
> Geological Society.
; Linnean Society.
, Meteorological Office.
,
»
Record of zoological Literature.
Royal Society.
Royal mieroscopical Society. (Kings College.)
Zoological Society.
Manchester: Literary and philosophical Society.
Neweastle upon Tyne: Tyneside Naturalist's Field club.
Perth: Scottish naturalist (Buchanan White, M. D. Annat Lodge).
Russland.
Charkow: Gesellschaft der Naturforscher an der kaiserl. Universität.
| 180 Dorpat : Naturforscher-Gesellschaft.
! Ekatherinenburg: Société ouralienne d'amateurs des sciences naturelles.
Hesingfors: Finska Vetenskaps- Societeten.
» Societas pro Fauna et Flora fennica.
Kiew: Société des Naturalistes.
Moskau: Société Impériale des Naturalistes.
Odessa: Neurussische Gesellschaft der Naturforscher.
Petersburg: Académie Impériale des sciences.
’ Kaiserlicher botanischer Garten.
» Bevue mensuelle d’Entomologie par M. W. Dokhtourow.
Societas entomologica rossica.
Riga: Natarforschender Verein.
%
XLVI Wissenschaftliche Anstalten.
Italien.
Bologna: Accademia delle .scienze.
Florens: Bibliotheca Nasionale Centrale di Firenze.
Redazione del nuovo Giornale botanico.
» Società entomologica italiana.
Genua: Museo civico di storia naturale.
» Bocietà di letture e conversasioni scientifiche.
Lucca: Accademia lucchese di seienze, lettere ed arti.
Mailand: Bocietà italians di scienze naturali.
Istituto lombardo di scienze, lettere ed arti.
” Bocietä crittogamologica italiana.
Messina: Malpighia Revists Mensuale di Botanica.
Modena: Società dei naturalisti.
Pi Accademia di scienze, lettere ed arti.
Neapel: Accademia delle scienze.
» Mittheïlangen der zoologischen Station (Dr. Dohrn).
Padua: Societ& veneto-trentina di scienze naturali.
Palermo: Real’ Accademia palermitana delle scienze, lettere etc.
» Società di Acclimazione.
220 Pisa: Società toscana di scienze naturali.
„ Società malacologiea italiana.
Rom: Real’ Accademia dei Linoei.
Società italiana delle scienze.
Jahrbücher des botanischen Gartens (Prof. Pirotta).
Venedig: Istituto veneto di sciense, lettere ed arti.
Bedazione della Notarisia, Commentarium Phycologicum (S. Samule,
3422, Venezia).
Verona: Accademia di Agricoltura, commercio ed arti.
Frankreloh.
Amiens: Société Linnéenne du Nord de la France.
Angers: Société d'études scientifiques.
280 Bordeaux: Société Linnéenne.
Caën: Société Linnéenne de Normandie.
» Annuaire du Musée d'histoire naturelle.
Cherbourg: Société des sciences naturelles.
Dijon: Académie des sciences, arts et belles-lettres.
Lille: Société des sciences de l'agriculture et des arts.
Lyon: Académie des sciences, belles-lettres et arts.
Société d'agriculture,
Société botanique de Lyon (palais des arts, place des terreaur).
# Société Linnéenne de Lyon.
240 Nancy: Société des sciences.
Académie de Stanislas.
»
210
»
Wissenschaftliche Anstalten.
Paris: Journal de Conchiliologie.
Nouvelles archives du Musée d'histoire naturelle.
Société botanique de France.
Société entomologique de France.
Société zoologique de France.
Rouen: Société des amis des sciences naturelles.
Portugal.
Lissabon: Academia real das sciencias.
Spanien.
Coimbra: Sociedad Broteriana (Boletin annual).
50 Madrid: Sociedad española de historia natural.
Asion.
Batovia: Bataviaasch Genotschap van Kunsten en Wettenschappen.
» Nataurkundige Vereeniging in Nederlandisch-Indie.
Bombay: Journal of the Bombay Natural History Society Bombay.
Calcutta: Asiatic Society of Bengal.
Shanghai: Asiatie Society, north China branch.
Afrika.
Alezandrien: L'Institut Égyptien.
Amerika.
a) Nordamerika.
Boston: American Academy.
» Society of Natural History.
Buffalo: Society of Natural Sciences.
'% Cambridge: American Association for the advancement of science.
, Museum of comparative Zoology.
suus
Columbus: Geological Survey of Ohio.
St. Francisco: Californian Academy of Natural Sciences.
New-Haven: American Journal of Science and Arts.
Connecticut Academy.
u. Louis: Academy of science.
(®. E. Winchell, Director U. 8. a).
0 Montreal: Geological and natural history Survey of Canada.
» Royal Society of Canada.
New-York: Academy of sciences.
. Bulletin of the Torrey Botanical Club.
» Society of Natural History (olim Lycenm).
XLVII
, Entomological Club Psyche, Organ of the (p. G. Dimok in Paris).
Cap Rouge (Canada): Naturaliste canadien, par Abbé Provancher.
Minnesota: Minneapolis Geological and Natural History Survey of Minnesota
. Entomological Society, 16 and 18 Broad Street, New-York City.
XLVIII Von der Gesellschaft angekaufte periodische Schriften.
Philadelphia: Academy of Natural Sciences.
American Entomological Society.
American Naturalist, Prof. E. D. Cope, 2102 Pine Street.
American Philosophical Society.
Zoological Society of Philadelphia.
Quebec b. London: Canadian Entomologist by W. M. Saunders (Ontario).
Salem: Essex Institute.
Toronto: Cansdian Institute.
Washington: Departement of Agriculture of the Unit. Stat. of N. America.
280
a Smithsonian Institution.
» United States commission of fish and fisheries.
a United States Geological Survey.
b) Mittel- und Südamerika.
Buenos-Ayres: Museo publico.
Sociedad cientifica argentina.
290 Cordoba: Academia nacional di ciencias exactas a la Universidad.
Mexico: Sociedad mexicana de historia natural.
'n Museo nacional mericana.
Rio Janeiro: Museo nacional.
Archivio de Museo nacional de (E. Mellier, Paris).
Australien.
‘Adelaide: Philosophical society. (South austral. institute.)
Sidney: Linnean society of New South Wales.
297 » Royal society of New South Wales.
” ”
Periodische Schriften,
welche von der Gesellschaft angekauft werden:
Berichte der Deutschen botanischen Gesellschaft in Berlin.
Bibliotheca della Zoologia e Anstomia comparata da Italia per L. Came-
rano 6 M. Lessons.
Bibliotheca zoologica. Herausg. von Carus und Engelmann.
Botanische Jahrbücher für Systematik etc. Herausg. von A. Engler.
Botanischer Jahresbericht. Herausg. von Dr. E. Koehne (fr. Dr. L. Just).
Botanisches Centralblatt. Herausg. von Dr. Oscar Uhlworm.
Claus C. Arbeiten aus dem zoologischen Institute der k. k. Universität Wien
und der zoologischen Station in Triest.
Flora und Fauna des Golfes von Neapel.
Wiener entomol. Zeitung. Herausg. von L. Mik, E. Reitter und F.Wacht!.
Zoologischer Jahresbericht. Herausg. von der zoolog. Station in Neapel.
Zoologische Jahrbücher. Herausg. von Spengel.
m —
Sitzungsberichte.
Z. B. Ges. B. XXXVIT. Sits.-Ber.
Dar Google
Versammlung am 5. Jänner 1887.
Vorsitzender: Herr Professor J. Mik.
Neu eingetretene Mitglieder:
Als Mitglied bezeichnet durch
P. T. Herr P. T. Herren
Feistmantel Dr. O., Univ.-Prof. Prag. . Th. Fuchs, Dr. J. Palacky.
Tomasini Otto R. v., k. k. Oberlieut. Mostar Dr. L. v. Lorenz, Dr. R. v. Wett-
stein.
Eingesendete Gegenstände :
Sphagnum acutifolium für Schulen von Herrn J. Breidler.
Eine Partie Skelete von Herrn Dr. Rich. R. v. Drasche.
Eine Partie diverser zoologischer Objecte für Schulen von den Herren
Ad. and Ant. Handlirsch.
300 Käfer für Schulen von Herrn J. Kaufmann.
180 Insecten von Herrn J. Lutz.
1 Centurie diverser Kryptogamen für eins Schule von Herrn Dr. R. v.
Wettstein.
Der Herr Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit der Mit
theilung des plötzlich erfolgten Ablebens des Vicepräsidenten, Re-
gierungsrathes Dr. A. Pokorny, und widmete dem Dahingeschie-
denen warme Worte des Nachrufes, indem er insbesondere die
Verdienste desselben um die Gesellschaft hervorhob. Die Ver-
sammlung gab ihrer Theilnahme durch Erheben von den Sitzen
Ausdruck.
Herr Dr. Moriz Kronfeld sprach über die Beziehungen
der Nebenblätter zu ihrem Hauptblatte und überreichte ein dies-
bezügliches Manuscript (siehe Abhandlung Seite 69).
a
4 Versammlung am 5. Jänner 1887.
Herr Custos Rogenhofer besprach den Inhalt der 1. Liefe-
rung von: Staudinger und Schatz, Exotische Schmetterlinge,
D. Theil: Die Familien und Gattungen der Tagfalter, systematisch
und analytisch bearbeitet von Dr. E. Schatz, mit 55 lithographirten
Tafeln, das Geäder und Körpertheile zum Theil vergrössert dar-
stellend.
Ferner zeigte der Vortragende einen lebenden Cerambyciden
der australischen Gattung Rkitiphora vor, welcher in einem Stamme
des sogenannten Veilchenholzes (Acacia pendula) nach Wien ge-
langte und hier, seit vier Wochen mit Zuckerwasser und Obst
genährt, sich recht wohl befindet.
Herr Hugo Zukal besprach den Inhalt eines von ihm vor-
gelegten Manusériptes, betitelt: „Ueber einige neue Ascomyceten“
(siehe Abhandlungen Seite 39).
Herr Professor J. Mik gab die Beschreibung mehrerer neuer
Dipteren und überreichte ein Manuscript über dieselben (siehe
Abhandlungen Seite 173).
Hierauf sprach Herr Fr. Höfer über mehrere wenig be-
kannte in Niederösterreich befindliche Herbarien. Dieselben wurden
vom Vortragenden durchgesehen; es sind di
1. Das Herbar des Grafen Harrach in Bruck a./Leitha mit 7000 Arten,
gesammelt vom Jahre 1798 bis 1830, geordnet nach Linné. Die Exemplare
sind in grossen, blauen Packpapierbogen verwahrt, auf deren Aussenseite Name,
Fundert und die fortlaufenden Nummern verzeichnet sind. Die meisten Pflanzen
stammen aus Niederösterreich, die Exoten jedoch ans den Glashäusern von
Wien, Bruck a/Leitha, Berlin, London und Paris. Aus Paris hat auch der
Botaniker Thuillier mehrere Exemplare geliefert. Ueberdies enthält dieses
Herbar eine separate Collection von Pflanzen sus Smyrna, Corsica und der
Insel Sardinien vom Jahre 1826, mit gedruckten Etiketten von Müller und
Fleischer; ferner 200 Arten aus Aegypten; schliesslich bei 400 Krypto-
gemen. Im Ganzen ist diese Pflanzensammlung noch im guten Zustande. Die
Aufsicht darüber führt Herr A. Sandhofer, gräf. Obergärtner in Bruck a/L.
2. Das Herbarium des verstorbenen Erzherzogs Rainer. Selbes befand
sich ehemals in Raggendorf (Niederösterreich) und ist jetzt im Besitze des
Berichterstatters. Es enthält 3000 Phauerogamen, grösstentheils aus Nieder-
Versammlung am 5. Jänner 1887. 5
Wierreich, nebst einzelnen Exemplaren aus Ungarn und der Umgebung von
Brescia. Gesammelt wurde selbes vom Jahre 1798 bis 1816. Das Format war
æbr gross und die Pflanzen, nach Linné geordnet, in 28 buchförmigen Scha-
allen untergebracht. '
3. Das Herbarium des verstorbenen Herrn Prof. Sales Edlen v. Schreyber,
Chotherrn in Klosterneuburg. Es enthielt gegen 30.000 Exemplare in bei-
Hafg 4000 Arten Phanerogamen und über 500 Kryptogamen. Viele exotische Pflanzen
sammen aus Gewächshäusern. Die Phanerogamen sind nach Sturm’s Flora
Deutschlands etiquettirt. Die Pflanzen wurden vom Jahre 1840 bis 1870 gesammelt
und stammen grösstentheils aus der Umgebung von Klosterneuburg; doch sind auch
viele aus Triest, Kärnten, Tirol, Salzburg und Italien zugesendet. Etiquetten
von Dolliner, Stohl, Tommasini, Josch, v. Kellner, Helm, Pittoni,
Y. Totter und Castelli kommen in diesem Herbar vereinzelt vor. Auf
manchen Etiquetten stehen kritische Bemerkungen. — Leider hat dieses Herbar
sark durch Schimmel gelitten.
4. Die Pflanzensammlung des Herrn A. Matz, Pfarrers in Angern
&/March, welche nach Endlicher geordnet ist und über 3000 Arten enthält.
Viele Pflanzen aus Deutschland und von der adristischen Küste (durch den
Prager Tauschverein erworben), dann eine ziemlich grosse Anzahl Exemplare
won Neilreich und mit dessen eigenhändigen Etiquetten versehen, komınen
in diesem Herbare vor. Gesammelt wurden dieselben vom Jahre 1850 bis 1879.
Die Präparirang der Pflanzen ist in diesem Herbare musterhaft.
5. Das Herbarium des verstorbenen Heinrich Glatz, Lehrers in Waid-
hefen a/Ybbs, ist nach dem eingesehenen Kataloge sehr reichhaltig; auch
ist mit Sorgfalt bei der Präparirung gearbeitet worden. Jetzt ist dieses Herbar
im Besitze des Sohnes des Sammlers.
6. Das Herbariam des Herrn Dr. C. Aust in Hainburg a/Donau mit
ungefähr 3000 Arten Phanerogamen. Diese Sammlung ist sehr schön und nach
dem Muster des Neilreich’schen Herbars eingerichtet. Die Pfanzen sind in
zwei grossen Kästen von Zierbelkieferholz aufbewahrt, und es erhalten sich
deselben in Folge des Geruches dieses Holzes vollständig insectenfrei. — Viele
Exemplare stammen aus Zell a.jSee und aus Süd-Bôhmen.
Ferner berichtete der Vortragende über niederösterrei-
chische Pflanzennamen aus der Gegend von Waidhofen a./Thaya,
Gmünd, Weitra, Litschau und der österreichisch-böhmischen Grenze
bei Gratzen, gesammelt von A. Topitz, Schulleiter in Kodet-
schlag (Süd-Böhmen). Als Beispiele dieser zahlreichen (circa 100)
Namen mögen dienen:
Gummer-Badl für Glechoma hederacea L. (Gummer von „gunder“, Weib be-
deutend; daher dem Sinne nach so viel als: Weiber-Radl.)
6 Versammlung am 5. Jänner 1887.
Roan-Nagerl für Dianthus deltoides L.
Gänsfüase für Alchimilla vulgaris Willd.
Foaste (fette) MändIn für Drosera rotundifolia bei Gratzen.
Turd für Triticum repens L.
Brotväter für Claviceps purpurea Tal.
Nitscherln für Anagallis arvensis L.
Luft für Seirpus lacustris L.
Härdockén für Tararacum officinale Wigg. bei Weitra und Gratzen. Hér-
docken bedeutet Flachs- oder Härpuppe, da in der angeführten Gegend
diesbezüglich ein Sprichwort gebräuchlich ist: „So lang die Härdockan, so
lang wird heuer der Flache (Hoar).®
Kudalna für Thymus Chamaedrys Fr.
Pein für Holcus mollis, einem gefürchteten Unkrant auf Asckern.
Gänsprätzn für Potentila anserina L.
Schliesslich hielt Herr Dr. R. v. Wettstein einen Vortrag
über die Resultate seiner Untersuchungen über die Bedeutung
der Pilzeystiden.
Dieselben sind morphologisch gleiche Organe von sehr verschiedener bio-
logischer Function. Speciell bei der Hymenomyeeten-Gattung Coprinus, bei
der die Cystiden eine mächtige Ausbildung erlangen, stellen sie sich anfangs
als Schutzorgane für die sich entwickelnden Sporen dar, indem sie die jungen,
einander anliegenden Lamellen auseinander drängen. Am ausgebildeten Frucht-
körper dienen sie zum Theile demselben Zwecke oder sie verwachsen oder dringen
in die benachbarten Lamellen ein und verhindern dadurch das zu weite Aus-
einanderräcken der Lamellen und das Zerreissen der Hüte. Daraus ergibt sich
aber fernerhin ein formbestimmender Einfluss der genannten Organe. Die Bedeu-
tung der Cystiden für die systematische Unterscheidung der Arten erklärte der
Vortragende für gering.
Von dem Vortragenden wurden hierauf folgende eingelau-
fene Manuscripte mit Besprechung des Inhalts vorgelegt:
Otto Kuntze, Nachträge zur Clematis-Monographie (siehe
Abhandlungen Seite 47).
A. Fr. Haszlinsky, Ueber einige neue oder wenig gekannte
Discomyceten (siehe Abhandlungen Seite 151).
J.Haring, Floristische Funde aus der Umgebung von Stocke-
rau (siehe Abhandlungen Seite 51).
F. Arnold, Lichenologische Ausflüge in Tirol, XXIII (siehe
Abhandlungen Seite 81).
Versammlung am 9. Februar 1887. T
Am 11. Jänner begab sich eine Deputation, bestehend aus
$r. Durchlaucht Fürst Colloredo-Mannsfeld und Herrn Baron
Pelikan v. Plauenwald zu Sr. kais. Hoheit Herrn Erzherzog
Rainer, um anlässlich des 60. Geburtstages Sr. kais. Hoheit die
ergebensten Glückwünsche der Gesellschaft auszudrücken.
Versammlung am 9. Februar 1887.
Vorsitzender: Se. Durchlaucht Fürst J. Colloredo-
Mannsfeld.
Neu eingetretene Mitglieder:
Als Mitglied bezeichnet durch
P. T. Herren
Buchauer Georg. Wien, IV., Waltergasse 8 E. Pechlaner, A. Rogenhofer.
Ferrari Dr. Eugen v., Sec.-Arzt. Bophien-
mital, Wien . . . + + + F. Kohl, A. Schletterer.
Uhlworm Dr. Oscar. Kassel + 2.0... durch den Ausschuss.
P. T. Her
Anschluss zum Schriftentausche :
Bedaction der „Societatum litterae“, E. Huth, Frankfurt a./Oder.
Schlesischer Forstverein in Breslau.
Eingesendete Gegenstände:
100 Species Laubmoose für eine Schule von Herrn J. Breidler.
100 Species Phanerogamen für Schulen von Herrn H. Braun.
Eine grössere Partie diverser zoologischer Objecte für Schulen von den
Haren Ad. und Ant. Handlirsch.
150 Colsopteren von Herrn C. Kolbe.
Eine grössere Partie Seesterne und Seeigel für Schulen von Herrn
F. Freibern v. Liechtenstern.
Eine Centurie Phanerogamen für das niederösterreichische Landesherbarium
va Herrn M F. Müliner.
2 Herbarien à circa 400 Exemplare für Schulen von Herrn E. Witting.
8 Versammlung am 9. Febraar 1887.
Herr Dr. R. v. Wettstein berichtete über die in dem Mo-
nate Jänner abgehaltenen botanischen Discussionsabende.
Am 7. Jänner referirte Herr Dr. R. v. Wettstein über
die Bearbeitung der Pflanzenwelt Oesterreich-Ungarns durch Herrn
Prof. Dr. A. v. Kerner in dem unter der Leitung Sr. kais. Hoheit
des Kronprinzen Rudolf herausgegebenen Werke „Oesterreich-
Ungarn in Wort und Bild“.
Am 14. Jänner sprach Herr Dr. C. Wilhelm über die
Hängefichte, Picea excelsa Lk. var. viminalis Casp.
Es ist bekannt, dass bei Fichten, namentlich bei älteren Bäumen, die
schwächeren Zweigordnungen oft mehr minder senkrecht von den kräftigeren
Mutterästen herabhängen. Solche „Zottelfichten“ zeigen sich aber im Uebrigen
durchaus normal verzweigt, so dass sie nicht wohl als Formen einer besonderen
Varietät der gemeinen Fichte betrachtet werden können.
Anders aber verhält sich die Sache bei der echten Hängefichte. Die
genauere Beschreibung und Charakterisirung dieses merkwürdigen Baumes ver-
danken wir Caspary,!) welchem aber nur das nicht seltene Vorkommen des-
selben in Schweden bekannt zu sein schien. Die Hängefichte — Picea excelsa
Lk. var. viminalis Caspary — findet sich aber auch anderwärts, und man kennt
derzeit, namentlich in Oesterreich, mehrere Standorte, so in Niederösterreich
(Lilienfeld, Seebenstein), in Tirol, in Kärnten u.s.f. Es kann kaum bezweifelt
werden, dass die in Rede stehende Varietät allenthalben in Fichtenbeständen
vereinzelt auftritt und die Zahl der bekannten Standorte sich in dem Masse
mehren wird, in welchem sich die Aufmerksamkeit weiterer Kreise, namentlich
der Forstleute, auf diese eigenthümliche Fichtenabart lenkt.
Ein sehr schönes Exemplar der Hängefichte steht im Parke des nieder-
österreichischen Stiftes Lilienfeld, im Thale der Traisen, unweit der steirischen
Grenze, in einer Meereshôhe von beiläufig 380 m. über der Adria, auf dolomi-
tischem Kalk der Trias als Grundgestein. Der Baum, derzeit etwa 60jährig, hat
etwa 17 m. Höhe und in Brusthöhe einen Umfang von nahezu 1m. Er stammt
aus den benachbarten Waldungen, wo er als junge Pflanze gelegentlich vor-
gefunden und von dorther in den Stiftspark versetst wurde. Seine auffallende
Zweigbildung entspricht ganz dem Charakter, welcher der schwedischen Hänge-
fichte Caspary’s zukommt. Die unmittelbar aus dem Hauptstamm entsprin-
genden Aeste sind zahlreich, wagrecht abstehend oder schief aufrecht. Sie
tragen zahlreiche Seitenzweige, welche sehr lang werden (bis über 1 m.) und
grösstentheils schlaff herabhängen. Sie erreichen dabei etwa Fingerdicke und
bleiben entweder ganz unverzweigt oder bilden doch nur spärliche, ebenfalls
hängende Zweige dritter bis fünfter Ordnung. Die lichte, an eine Hängebirke
oder Trauerweide erinnernde Krone der Hängefichte ist also durch zwei Eigen-
1) Ueber einige Apielarten, die mitten im Verbreitangegebiet der Stammarten entstanden
sind. Schriften der physik.-kon. Gesellsch, zu Königsberg in Preussen, 1878, Bd, XIV.
Versammlung am 9. Februar 1887, 9
tümlichkeiten ausgezeichnet: durch die hauptsächlich nur auf Zweige ersten
wd zweiten Grades beschränkte Beästung und durch das Herabhängen aller
Asste zweiten und höheren Grades.
Zu der ungewöhnlichen Verzweigung gesellt sich eine von der normalen
gleichfalls abweichende Stellung der Nadeln an den herabhängenden Zweigen.
Sie vertheilen sich gleichmässig um diese, ringsum mehr minder weit abstehend,
sind dabei weit derber als gewöhnliche Fichtennadeln, auch stärker gekantet.
Zapfen, Samen und Rinde zeigen keine bemerkenswerthen Besonderheiten, doch
«einen die Zapfen meist schlanker zu bleiben als bei normalen Fichten.
Der aus den Samen der Lilienfelder Hängefichte erzogene Nachwuchs
liefert nur einzelne Bäume von der Wuchsform des Mutterstammes, während
die Mehrzahl sich normal verhält.
Bei der mit der echten Hängefichte häufig verwechselten oder zusammen-
geworfenen Schlangenfichte — Picea excelsa Lk. var. virgata Caspary — ist
de Zweigbildung noch beschränkter als bei der erstgenannten Abart. Schon
die aus dem Hauptstamm kommenden Aeste sind spärlich und ihre wenigen,
meist unverästelt bleibenden Seitenzweige erstrecken sich vorwiegend wagrecht
oder richten sich etwas schief nach abwärts. Schlangenfichten sind hauptsäch-
lich in Böhmen (Moldauthal), dann aber auch in Preussen (bei Königsberg)
bekannt!) Sie finden sich meist vereinzelt unter verschiedenen Standortsver-
kältaissen.
Das Auftreten obiger Fichtenabarten an einzelnen, oft weit von einander
aatfernten Punkten inmitten normaler Bäume deutet darauf hin, dass dieselben
als individuelle Abänderungen der Stammform gelegentlich allenthalben und
wiederholt spontan entstehen können, und ist, wie schon Caspary hervorhebt,
wbr geeignet, die herrschenden Ansichten über Varietätenbildung weiter zu ent-
wickeln und in mancher Hinsicht zu berichtigen.?)
Herr G. Sennholz hielt einen Vortrag über die Flora von
Odessa und besprach die Ergebnisse einer von ihm im Sommer
des Jahres 1886 dahin unternommenen Reise. Der Vortrag wurde
durch die Demonstration zahlreicher vom Vortragenden in der
Umgebung Odessas gesammelter Pflanzen erläutert.
Herr Custos A. Rogenhofer sprach über die Lepidopteren-
fauna der Umgebung von Triest, zu deren Kenntniss Herr
Hofgärtner F. Vogl, seinerzeit in Miramar, und Astronom Herr
3} Besonders häufig sollen Schlangenfichten beim Dorfe Birkenhaid auf der Herrschaft
Tree {im südwestlichen Böhmerwald) vorkommen.
9) Photogramme der Lilienfelder Hangoñchte i in Quart sind bei Camilla v. Rainer, Wien,
4, Wigplingerstrasse, zu haben.
LB. Ges. B. XEXVIL Bitz.-Ber. B
10 Versammlung am 9. Februar 1887.
Al. Palisa interessante Beiträge lieferten, wovon besonders die
Wiederauffindung der seit Hübner verschollenen Noctuide Polia
senex hervorzuheben ist.
Herr Dr. R. v. Wettstein überreichte ein Manuscript, be-
titelt: „Ueber zwei wenig bekannte Ascomyceten“ (siehe Ab-
handlungen Seite 169).
Hierauf hielt Herr Dr. Stapf einen Vortrag über „Persische
Culturbäume“. Von einem allgemein gehaltenen Ueberblick über
die Baumvegetation des iranischen Hochlandes und seiner näch-
sten Grenzgebiete ausgehend, besprach der Vortragende die von
ihm auf seiner Reise durch Persien (insbesondere Südpersien)
gemachten Beobachtungen über die Cultur von Obst- und von
Zier- oder Luxusbäumen.
Birn- und Apfel-, sowie Kirschbäume gedeihen nur in hohen Lagen,
gewöhnlich tiber 6000 bis 7000 Fuss. Die südlichsten Gärten mit Birn- und
Apfelbäumen fand der Vortragende über den Dörfern Doun und Abdui in der
Nähe von Kasrun. Grössere Culturen von Apfelbäumen besitzt die überhaupt
baumreiche Osse von Eklid zwischen Schiras und Ispahan. Ebenso gedeihen
Birnen (gulabi) und Aepfel (siw) ziemlich gut in den hoch gelegenen Ortschaften
des Kohrud-Gebirges. Die im Süden vorkommenden Birnbäume gehören theil-
weise zu Pirus communis L., theilweise zu Pirus Balansae Boiss. Ihr Obst
ist von unbedeutender Qualität. Pirus glabra Boiss., deren Kerne (sendschud-
scbek) mit Salz bestreut und geröstet, im Süden häufig gegessen werden, scheint
nicht cultivirt zu werden. Um Vieles besser als die Biraen in Farsistan sind
die in Persien viel gerühmten Birnen von Natans im Kohrud-Gebirge. Die
Aepfel von Eklid sind zum Theile der als „Paradeiser“ bei uns bekannten Sorte
ähnlich, zum Theile Rosenäpfel. Die Kirschen (gilas), welche in Daescht-
serdschin, südlich von Schiras zum Verkaufe kommen, sind eine kleine, röthlich
oder gelb gefärbte, wässerige Sorte von fadem, fast bitterlichem Geschmack.
Weichseln (alubalu) sind selten, doch fand der Vortragende in einem grossen,
reich bewässerten Garten in Saebs Buschom bei Schiras eine grosse Zahl von Strauch-
weichseln mit vortrefflichen Früchten. Von Pflaumen (alu) sind zu erwähnen
eine Art von Reine-Claudes (Prunus divaricata Led.; pers. alutsche) mit
gelben Früchten und hartem, säuerlichem Fleisch, welche von den Persern, wie
auch anderes Obst, halbreif gegessen werden, und eine gelbe Zwetschke (alu-
i-Buchars), welche mehr im Norden, wie z. B. bei Kohrud und in Elburs ge-
zogen wird und sowohl frisch wie getrocknet genossen werden kann. Während
diese Früchte im Süden nur Erzeugnisse untergeordneter Qualität liefern, gewinnt
Versammlung am 9. Februar 1887. 1
man dagegen hier von der Aprikose (zaerd-alu, das heisst gelbe Pflaume) und
der Pfirsich (hulu) ganz vorzügliches Obst. Die Aprikose wird oft in riesigen
Bäumen, besonders in der Umgebung von Schiras, in Höhen von 5500 bis
F0 Fuss gezogen. Die Früchte sind weisslichgelb, fein behaart und ungefähr
von der Form unserer gewöhnlichen Sorten, aber bedeutend grösser und von
köstlichsten süssen Geschmack. Die von Scharrer in Tiflis Prunus Armeniaca
rar. Schirassica genannte Abart (vgl. Regel, Gartenfiora, XIII, p. 259, t. 446, £.2.)
weicht in Form und Grösse der Früchte und Steinkerne von der echten Schi-
ner Aprikose nicht unwesentlich ab. Von den Pfirsichen werden zwei Sorten
geogen, die eine der eigentlichen, behaarten Form entsprechend (hulu), die
andere eine Art Nektarine mit kleinen, glatten, schmackhaften Früchten (schelil,
auch schaeft-alu). Letztere wird besonders um Schiras gezogen. Die Quitte
(bach) gedeiht südwärts, wenigstens bis Eklid, wo sie verhältnissmässig grosse
Biume bildet und eine ungemein reiche, vorzügliche Ernte ergibt. Punica Gra-
natum (aenar) wird, wie bekannt, durch das ganze Land cultivirt. Eine Va-
nietät, bei welcher die Samen fehlschlagen, ist bemerkenswerth. Verwilderte
Sträucher finden sich nicht selten in der Nähe verlassener Gärten, in Schluchten
der Gebirge. Wirklich wild scheinen sie aber an den Felsen bei Rudbar in
Gilan vorzukommen. In den Gärten werden sie mitunter wirklich baumartig.
Weit verbreitet ist der Nussbaum (daeraecht-i-girdu). Die südlichsten Stämme
beobachtete der Vortragende bei Kasrun in einer Höhe von 4400 Fuss. Bei
Schiras steht ein kolossaler Baum noch in mebr als 8000 Fuss Seehöhe. Die
Ütstgärten von Eklid bestehen grossentheils aus Nussbäumen von grosser Schön-
heit Hier hat denn auch schon die Ausfuhr von Nussholz begonnen. Weiter
nach Norden finden sich schöne Nussbaumculturen im Kohrud-Gebirge in einer
Höhe von 7000 bis 8000 Fuss. Die Cultur der Feige (aendschir) ist in wär-
meren Lagen ganz allgemein. In Farsistau reicht sie bis 6500 Fuss, stellenweise
ach etwas höher. Mitunter erreichen die Bäume eine sehr bedeutende Grösse,
namentlich in den Gärten der Bergschluchten Südpersiens. Der weissfrüch-
tige Maulbeerbaum (dseraecht-i-tut) fehlt kaum irgendwo in der Nähe der
Dörfer und Städte bis zu 7000 Fuss. Einzelne grosse Bäume fand der Vor-
ingende im Süden noch bei mehr als 8000 Fuss. Seltener wird der schwarz-
früchtige Maulbeerbaum gezogen, welcher um etwa 1500 Fuss in der ver-
ticalen Verbreitung hinter ersterem zurückbleibt. Von ihm werden mehrere Ab-
arten als Schah-tut, tut-i-Herati u. s. w. unterschieden. Ein eigenthümliches
Obst liefert eine Varietät von Elacagnus angustifolia L. (Zendschit), die wild-
vachsend auch noch weit im Süden von Farsistan, wie in den Auen des Kara-
agadsch-Flusses vorkommt. Die Früchte der gebauten Elacagnus-Varietät er-
richen die Grösse und Form grosser Oliven und schmecken honigsüss. In
grosser Menge wird sie in den Gärten von Kohrad gebaut. Eine Hauptbedingung
für ihr Gedeihen scheint reiche Bewässerung zu sein.
Sehr allgemein sind die Gärten, namentlich jene, welche keinen natür-
lichen Schatten von Felsen, hohen Mauern und dergleichen erhalten, ringsum
mit Pappeln und Weiden bepflanzt, welche die Obstculturen vor zu starker und
B*
12 Versnmmlung am 2. Mrs 1887.
zu lange anhaltender Besonnung schützen. Von ersteren sind Populus alba B.
(saefidar) und P. pyramidalis Roy. (taebrisi) vertreten, während die in Süd-
persien wildwachsende P. Euphratica Oliv. höchstens einzeln in der Nähe
von Imamzadehs und dergleichen gepflanst wird. Die cultivirten Weiden sind
Salix Persica Boiss. und S. aemophylla Boiss. In Obstgärten bei Schiras
kommen auch ab und zu mächtige Bäume eines Acer mit colossslen Blättern
vor, welcher offenbar dem Acer Hyrcanum F. et M. nahe steht. Daneben
findet sich ab und zu Ulmus campestris L.; doch ist die Rüster viel häu-
figer als Alleebaum in grösseren Luzusgärten, in Gassen (1. B. in Dschulfa bei
Ispahan), vor Moscheen u. s. w. zu finden. Sehr auffällig ist eine Spielart mit
ausserordentlich dichter, kugelförmiger Krone. Vor Moscheen steht auch nicht
selten Celtis Caucasica W. (daeraecht-i-tach). Bald einzeln, bald in Alleen wird
ferner Fraxinus excelsior L. (zbun-gundechesk) gepflanzt.
Das grösste Ansehen unter diesen Bäumen geniessen aber die Platane
(tschenar) und die Cypresse (saerw). Die Platane steigt im Süden im Gebirge
bis über 8000 Fuss. Ein kleines Wäldchen, offenbar der Rest einer lange ver-
lassenen Pflanzung, befindet sich zwischen Eklid und Dehgirdu am Eingange in
eine quellenreiche Schlucht. Wo sie einzeln oder in regellosen Gruppen steht,
überlässt man sie ihrem natürlichen Wuchs. In Lurusgörten pfanst man sie
gerne in Alleen und dann wird sie durch Schneitelung zu einer oft sehr be-
deutenden Höhe getrieben. Sie trägt dann auf dem hohen, nur mit einzelnen
kurzen, aber dichten Zweigbüscheln besetzten Stamm eine kleine Kroue. Die
Cypresse (Cupressus sempervirens L.) bildet bald sänlen-, bald kegelförmige
Bäume. Cupressus horisontalis Mill. wird dagegen nie cultivirt. Sehr bezeichnend
ist, dass letztere im Elburs noch in bedeutende Höhen hinaufsteigt, während
erstere schon in Teheran nicht mehr gedeiht. Zwei Arten der Gattung der
Pinus werden in den persischen Gärten gepflanzt: in Teheran Pinus Bruttia
Ton. (kadsch) in einer Varietät mit Apophysen, welche mehr als gewöhnlich vor-
gewölbt sind; eine andere Art, wohl zweifellos die bisher unvollständig be-
kannte P. Persica Strangw. in Schiras und in Ispahan.
Versammlung am 2. März 1887.
Vorsitzender: IIerr Professor Dr. Gustav Mayr.
Eingesendete Gegenstände:
200 Schmetterlinge für Schulen von Herrn O. Bohatsch.
Ein Eberschädel von Herrn P. A. Kmet.
Osteologische Präparate für Schulen von Herrn J. Kolazy.
Eine Partie Schmetterlinge für Schulen von Herrn A. Rogenhofer.
Versammlung am 2. März 1887. 13
Herr Secretär Dr. R. v. Wettstein erstattete zunächst Be-
richt über den am 11. Februar abgehaltenen botanischen Dis-
eussionsabend, an dem Herr Dr. O. Stapf über die Ver-
werthung anatomischer Merkmale in der Systematik, sowie über
einige in dieser Hinsicht bemerkenswerthe Arbeiten sprach; ferner
der Berichterstatter über das soeben erschienene Werk Drude's:
‚Die geographische und systematische Anordnung der Phanero-
gamen“ referirte.
Herr Stadtgürtner G. Sennholz sprach über Amorpho-
phallus Rivieri und demonstrirte ein blühendes Exemplar des-
selben.
Amorphophallus Rivieri bewohnt schattige Niederangen Chinas, die in
der heissen Jahreszeit austrocknen. Blühte zuerst in Europa vor zwölf Jahren
in London. Im Sommer wird er hier im Stadtpark ausgepfanzt und entwickelt
ti einziges grosses, vielfach zertheiltes Blatt auf einem circa einen Meter hohen
Std. Im Herbste, nach Absterben des Blattes, wird die Knolle herausgenommen
md trocken aufbewahrt. Aus der Mitte derselben entwickelt sich dann im
Hnner— März der Blüthenstengel. Im Anfang wächst er sehr langsam, dann
inmer schneller (die Knolle wird nicht eingepflanzt und entwickelt keine Wurzeln).
Gemessen wurde er erst nach einem Zeitraum von cirea drei Wochen. Von da
ib, vo er von der Knolle an 46 cm. Höhe erreicht hatte, wuchs er in 24 Stunden
#15, 14, 14, 9, 8, 7, 3, 5, 2 cm., worauf das Wachsthum aufhörte. Gesammt-
bike 1165 cm, wovon auf Stiel 50, auf Spadix 66 em. kommen. Die Spatha
it 30 cm. lang und 18 cm. breit. Beim Oeffnen der Spatha war die Tempe-
ralur 10 R. höher als die oirca 16—18° betragende Temperatur des Hauses; später
kei der Entwicklung der Blüthen betrug sie 1-5° R. mehr. In diesem Masse stieg
md fel sie mit dem Steigen und Fallen der Temperatur im Hause. Geruch
schr stark und unangenehm.
Herr Professor Dr. J. Palacky hielt einen längeren Vortrag
über die präglacisle Flora Mitteleuropas.
Der Vortragende entwickelte ein kurzes Bild der Geschichte der neuen
Buiphytelogie. Er wies auf Parlatore hin, der schon in Hymenophyllum
Tunbridgense und Trichomanes radicans (speciosum) den Killarneyfarn Ir-
hands and der Westpyrenäen Remanenzen der Kohlenflora erkannte.
Insbesondere auf die Geschichte der Pliocänflora übergehend, zeigte er,
vie schon damals die Differenzirung der heutigen Flora bestand — Mitteleuropa
und das Mittelmeerbecken — obwohl Mezimienx noch einzelne südlichere
Typen, wie z. B. den Oleander, erhielt. Nicht erst nach der Eiszeit, sondern schon
14 Versammlung am 2. März 1847.
vor derselben bestand die heutige Flora in Europs, wenn auch noch nicht ex-
clusiv. Die dentschen und Schweizer Funde als bekannt voraussetzend, wandte
er sich zu einer auf dem Festland noch wenig bekannten Arbeit von Clemens
Reid (Norfolk, Norwich Naturalist society Transact. IV, 8. 189—200), die unsere
Kenntniss des englischen Pliocäns bedeutend erweitert. Während das Norfolker
Forestbed in den besten Geologien, z. B. bei Lapporent, mit drei Zeilen (gemäss
der Geological survey, wo derselbe Reid das Cromer Forestbed beschrieb), ab-
gefertigt wird, liegt jetzt nachstehende Liste von präglacisien Pflanzen vor, die
im British Museum von Canuthers und Ridley revidirt wurden. Nur die
Samen und Blüthen werden hier aufgezählt.
Thalictrum minus L. (flezuosum nach Canuthers), flavum L., Ranun-
culus aquatilis L., repens L., Nuphar luteum, Stellaria aquatica Scop., sp., Medi-
cago sp. (Ridley), Prunus spinosa L., Sanguisorba officinalis L., Rubus fruti-
cosus L., Myriophyllum sp. Hippuris vulgaris L., Trapa natans L., Oenanthe
Lachenalii Gmel, Peucedanum palustreMönch, Cornus sanguinea L., Carduussp.,
Bidens tripartita L., Menyanthes trifoliata L., Lycopus europaeus L., Stachys
palustris L., Myosotis caespitosa Lh., Suaeda maritima Dm., Atriplex (? patula),
Rumex maritimus L., Acetosella L., sp. (?crispus), Euphorbia amygdaloides
L., sp. Ceratophyllum demersum L., Quercus robur L., Fagus sylvatica L., Co-
rylus Avellana L., Alnus glutinosa L., Sparganium ramosum Mde., Patamogeton
heterophyllus Sorb., crispus L., trichoides Chan., pectinatus L. (früher von
ihm als flubellatus beschrieben), Zannichelia palustris L., Alisma plantago L.,
Juncus sp., Cladium mariscum Br., Scirpus setaceus (und pauciflor., caespitans,
fluitans und lacustris), Carex paludosa Good (und C. riparia?) (Ridley), Pinus
abies, pectinata, Taxus baccata, Isoetes lacustris — also ein beträchtlicher Theil
der heutigen Flora feuchter Localitäten, wie es der Forestbed schon gemäss
seines undurchlässigen Thones mit sich bringen musste. Endlich legte er so-
wohl das Werk von Conwentz über die Bernsteinflora, als dessen Abhandlung
über die Bernsteinfichte vor und besprach die Richtigkeit der unläugbaren Nach-
weisung von Genera wie Geranium, Erodium, Andromeda, Sambucus u. 8. w. im
Bernstein. Die Ansichten Ettingshausen’s hätten hiedurch einen definitiven
Sieg erfochten, wenn auch im Detail die Durchführung seiner Typen eine unhalt-
bare sei.
Hierauf sprach Herr Professor Dr. C. Grobben über die
Wasseraufnahme bei Mollusken.
Seit Poli besteht die Ansicht, dass die Mollusken behufs Schwellung
oder auch zur Ernährung, Respiration Wasser in den Körper aufnehmen, welches
nach der Aunshme einiger Beobachter in eigenen Gefässen circuliren, nach der
Anschauung der meisten jedoch in das Blutgefässsystem selbst eintreten sollte.
Zablreiche in den letzten Jahren angestellte Untersuchungen und Erwägungen
führten, einen Fall ausgenommen, alle zu dem Resultate, dass eine solche Wasser-
aufuahme überhaupt nicht stattfindet. Die vermeintlich diesem speciellen Zwecke
Versammlung am 3. März 1887. 15
äienlichen, änsserlich am Körper zu beobachtenden Oeffnungen stellten sich ent-
weder als Ausmündungen von Drüsen oder aber als in Folge von Verletzung
autstandene Einrisse der Haut heraus. Ebensowenig erfolgt eine Wasseraufnahme
durch die Niere. Bei den Najaden speciell waren von Keber Osfinungen be-
hrieben worden, welche aus dem Pericardialraum in Höhlungen des Mantels
führen, und es war naheliegend, auch diese für die Wasseraufnahme in An-
rech zu nehmen. Diese Oeffaungen erwiesen sich jedoch nach eigenen Unter-
suchuogen als nicht diesem Zwecke dienlich, sondern als die Einmändungsstellen
einer vom Pericard aus entstandenen Drüse, der sogenannten Pericardial-
drüse, welche von Keber als rothbraunes Organ beschrieben war. Damit er-
scheint ein nener Stoss gegen die Ansicht einer Wasseraufnahme bei den Mol-
Insken geführt.
Herr Dr. M. Kronfeld erläuterte die Morphologie des Blüthen-
standes von Typha und gab überdies die Beschreibung zweier
aeuer Typha-Formen:
1. T. spatulaefolia n. sp.
T. inflorescentiis cylindraceis, spatio 4 mm. longo remotis. Inflor. G'
ad Dem. longa, totidemque mm. lata, foliolis 3 caducis interrupta. Polline
wrcinaeformi, semper in tetrades cohaerente. Inflor. © rufo-fusca, ad 15 cm.
long, in fructificationis stadio ad 25 mm. lata. Floribus Q ebracteatis,
igmate rhomboideo-lanceolato, interdum lobato vel sublobato. Fructibus
angusto-ellipticis, longe stipitatis, setis perigonit ad stigmatis basim per-
Imentibus (seminibus ad unum ommibus abortie). Foliis caulinis pla-
winsculis, versus apicem in spatulae modum dilatatis, transitu va-
ginae in laminam 4—5 mm. lato, hinc in tertiam partem supe-
riorem usque ad 7—12 mm. patescentibus.
E Tirolia meridionali (?). Cult. in horto Oenipontano annis 1870—1871.
Specimina vidi in herbario A. Kerner.
Foliis caulinis spatulatis admodum haec planta differt a Typhae specie-
bus hucusque mihi notis. Ceteroguin T. elatiori Boreau vel aline e T. lati-
fine L. sectione (secundum Rohrbach) affinis.
2. T. stenophylla F. et M. var. ad int. alopecurotdes.
T. inflorescentiis teneris, spatio ad 4 cm. longo remotis, fo-
liis caulinis multo superatis. Inflor. Z' 10—15 cm. longa, modo 4—5 mm.
lata Pollinis bullis simplicibus. Inflor. © rufo-fusca 4-5 cm. longa,
ı anthesis stadio 5 mm. lata. Floribus Q ebracteatis, stigmate rhom-
Wideo-lanceolato. Fructibus... Foliis caulinis supra planiusculis, infra
cmeeriusculis, glaucescentibus, linearibus, 2—3 mm. latis.
E Rossia. Cult. in horto Vindobonensi nonnullis ex annis.
Quam Typham, insignem inflorescentiis longitudine diversis (feminea
‚rin haud raro tantum ad tertiam partem masculae aequat.), spatio conspicuo
16 Versammlung am 2. Märs 1887.
remotis, angustissimis, quasi amentiformibus — a T. stenophylla F. et M.
(T. juncifolia Celakovsky teste Rohrb.) typica, varietatem saltem, ad in-
terim esse separandam censeam.
Herr R. Dewoletzky besprach hierauf das Seitenorgan der
Nemertinen.
In den letzten Decennien sind wiederholt in den verschiedensten Gruppen
des Thierreichs Organe gefunden worden, deren Structur keinen Zweifel dar-
über lässt, dass sie als Sinnesorgane fungiren; da ihre Deutung als Seh-, Hör-
oder Tastorgane ausgeschlossen ist, hat man dieselben als Organe eines sechsten
Sinnes bezeichnet. Ein solches Organ kommt fast allen Nemertinen zu und
ist hier als „Seitenorgan“ bekannt. Bei den spaltköpfigen Nemertinen findet
man es als ein groëses, mit dem Hirn direct zusammenhängendes Ganglion, mit
welchem sich von Aussen her eine Canaleinstülpung verbindet, die vom Hinter-
ende der Kopfspalten entspringt. Der flimmernde Canal gliedert sich in einen
weiteren Vorraum, dessen Beginn und Ende durch die Einmündung von Drüsen-
‚gruppen bezeichnet sind und ein engeres, blind geschlossenes Rohr. Die Epithel-
zellen des letzteren stehen durch Fasern mit den umgebenden Ganglienzellen
in Verbindung.
Aehnliche ,Seitenorgane“ treten bei einigen wenigen Turbellarien auf.
Organe eines sechsten Sinnes finden sich bei zahlreichen im Wasser lebenden
Thieren verschiedener Typen, so bei Coelenteraten, Würmern, Mollusken, sowie
Wirbelthieren. Es erscheint demnach die Vermuthung gerechtfertigt, dass das
Seitenorgan zur Prüfung der Beschaffenheit des Wassers dient. Die Nemertinen
scheinen gegen Veränderungen desselben besonders empfindlich zu sein.
Herr Dr. C. Richter überreichte ein Manuscript, betitelt:
„Ueber einige neue Pflanzen aus Niederösterreich“ und besprach
dessen Inhalt (siehe Abhandlungen Seite 189).
Ferner legte Herr Professor Dr. G. Mayr eine Abhandlung
des Herrn J. Kieffer vor: „Aulax Hypochoeridis nov. sp.“ und
referirte über den Inhalt derselben (siehe Abhandlungen).
Herr H. Mann theilte mit, dass durch ihn eine Micro-
lepidopteren-Sammlung in 9 Kästen (1400 Arten in 2500 Stücken)
um den Preis von 60 fl. zu verkaufen sei.
Jahres-Versammlung am 6. April 1887.
Vorsitzender: Herr Hofrath Dr. C. Brunner
v. Wattenwyl.
Neu eingetretene Mitglieder!
Als Mitglied bezeichnet durch
P. T. Herr P. T. Herren
Buiek Franz, Lehrer in Rakonitz . . : . Ad. Handlirsch, Dr. L. v. Lorenz.
Leiblinger Gustav, Wien . . . . . . Dr. C.Fritsch, Dr. R. v. Wettstein.
Lütkemüller, Dr. Johann, Wien . . . . Dr. F. Löw, P. Löw.
Reiser Othmar, Wien . . . . . . . . Dr. L.v. Lorenz, Dr. R. v. Wett-
stein.
Eingesendete Gegenstände :
150 Flechten für Schulen von Herrn C. Koelbel.
35 Arten für das nied.-Österr. Landesherbar von Herrn H. v. Kremer.
Eine grössere Sendung Sesthiere für Schulen von Herrn F. Freiherrn v.
Liechtenstern.
350 Käfer von Herrn Baron Pelikan v. Plauenwald.
200 Lepidopteren für Schulen von Herrn A. Rogenhofer.
Bericht des Präsidenten-Stellvertreters Herrn Hofrath Dr. C. Brunner
v. Wattenwyl.
Hochgeehrte Jahresversammlung!
Das abgelaufene Vereinsjahr 1886 bietet einen vollkommen normalen
Verlauf.
Der XXXVI. Band unserer Verhandlungen enthält 54 Seiten Sitzungs-
berichte, 483 Seiten Abhandlungen und XII Tafeln.
Ueber den Zuwachs und die Verwendung der Sammlungen und unserer
Bibliotbek wird der Secretärsbericht die eingehenden Erläuterungen enthalten,
Z.B. Ges. B. XXXVIl. Bits.-Ber. c
18 Jahres-Versammlung am 6. April 1887.
sowie über die befriedigenden finanziellen Verhältnisse der Bericht unseres
Herrn Rechnungsführers.
Der Stand der Mitglieder mit Ende des Jahres beträgt im Ausland 468,
im Inland 558, im Ganzen 1026. Hiebei sind die im Laufe des Jahres ein-
getretenen 41 Mitglieder mitgezählt.
Durch den Tod haben wir verloren: Balfour Dr. Hutton (Edinburgh),
Bermann Josef (Wien), Busk Dr. George (London), Grabacher Dr. Anton
(Krems), Haider Dr. Johann (Znaim), Harold Edgar (München), Hizdeu
B. v. (Hacking), Kalchbrenner Carl (Zips), Landerer Franz (Athen), Le
Comte Theophil (Lesines), Lischke Dr. E. (Elberfeld) Mohnike Dr. 0.G.
(Surabaja, Java), Morren Ed. (Lüttich), Nader Dr. Josef (Graz), Ofenheim
Victor Ritter v., (Wien), Pokorny Dr. Alois (Wien), Raimann Leopold
(Währing), Renard Dr. Carl (Moskau), Schaitter Ignaz (Rzeszow), Sedlitzky
Dr. Wenzel (Wien), Scott John (London), Uechtritz Ritter v. (Breslau).
Ich ersuche die Versammlung, diesen 22 Collegen eine ehrende Erinnerung
zu widmen durch Erheben von den Sitzen.
Mit der heutigen Jahres-Versammlung ist ein Zeitabschnitt von 25 Jahren
abgeschlossen, in welchem die Gesellschaft sich des hohen Protectorates Seiner
k. und k. Hoheit des Durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Rainer erfreut. Mit
Dank blicken wir auf diesen für unsere Gesellschaft so glücklichen Zeitraum
zurück und vereinigen uns in dem aufrichtigen Wunsche, dass es uns noch lange
vergönnt sein möge, unter dieser hohen Protection zu arbeiten.
Wir feiern aber auch das fünfundzwanzigste Präsidinm Seiner Durchlaucht
des Herrn Fürsten Josef Colioredo-Mannsfeld. Unter uns ist kein Mitglied,
welches nicht des grossen Werthes dieser Leitung bewusst ist. Sie werden freudig
meiner Aufforderung Folge leisten, zum Ausdrucke des Dankes und der Ver-
ehrung für unseren hochgeschätzten Herrn Präsidenten sich von den Sitzen zu
erheben.
Die Versammlung erhebt sich von den Sitzen. Hierauf theilt
Redner mit, dass der Ausschuss zur Feier dieses Gedenktages
den Erlass einer Adresse beschlossen habe. (Siehe Seite 29.)
Der Redner fährt hierauf fort: \
Dieses für unsere Gesellschaft so erspriessliche Doppelfest gibt mir eine
naheliegende Veranlassung, auf unsere Thätigkeit während dieses letzten Viertel-
jehrhunderts zurückzublicken und die Frage zu stellen: Inwiefern haben wir
den Zweck unserer Gesellschaft erfüllt, das Studium wissenschaftlicher Zoologie
und Botanik anzuregen, zu fördern und zu verbreiten? — und hieran einige
Schlussfolgerungen zu knüpfen über die Art und Weise, wie wir in der nächsten
Zukunft dieser Aufgabe gerecht werden können.
Die fünfundzwanzig Bände unserer Verhandlungen aus dieser Periode
geben uns ein treues Bild der Fortschritte unserer Wissenschaft. Bald sind
die zoologischen, bald die botanischen Abhandlungen vorwiegend, beide ein-
Brunner v. Wattenwyl. 19
trichtig in dem gemeinschaftlichen Ziele des Forschens, beide kämpfend für
dasjenige, was jeder Forscher in seinem Gebiete für richtig erachtet.
In unsere Periode fallen die für beide Disciplinen gleich erlösend wirkende
Lehre Darwin’s, sowie die epochemachenden Entdeckungen im Gebiete der Par-
thenogenesis, der Wechselwirkung der Thiere und Pflanzen und des Zusammen-
lebeus, wodurch unter Anderem die Familie der Flechten ihre individuelle Be-
rechtigung einbüsste, dann die Entdeckung der naturgeschichtlichen Ursache
so vieler Krankheiten, von den Trichinen bis zum Cholera-Bacillus, wodurch
die Lehre und die Heilung der ansteckenden Krankheiten eine sichere Basis
gewonnen haben.
Von allen diesen zoologischen und botanischen Errungenschaften sind
unsere Abhandlungen nicht nur durchweht, sondern viele der letzteren enthalten
geradezu die betreffenden Entdeckungen. :
Einer specifischen Richtung aus dieser Periode muss ich Erwähnung thun,
weil ich glaube, sie als ein eigentliches Erzeugniss der Wiener Schule bezeichnen
m dürfen. Es ist dies die sorgfältige Untersuchung der Pflanzenauswächse,
welche zuerst von unserem unvergesslichen Frauenfeld mit einer rübrenden
Behaarlichkeit gepflegt und sofort mit glänzendem Erfolge von einer Anzahl
unserer Collegeu weitergeführt wurde, welche wir heute noch das Glück haben
als Koryphäen in unserer Mitte zu besitzen.
Aber der Erfolg soll uns nicht ruhen lassen, und ich halte es für eine
Pficht, auch von demjenigen zu sprechen, was wir in der nächsten Zukunft
zu thun haben. Sie werden mir gestatten, mich hiebei auf ein Gebiet zu be-
schränken, in welchem ich, gemeinschaftlich mit vielen Collegen, persönlich
seit dreissig Jahren thätig bin und das zu beurtheilen ich deshalb berechtigt
und verpflichtet bin.
Seit langer Zeit besteht in der Zoologie wie in der Botanik eine Kluft
tischen jenen Forschern, welche mit dem Mikroskop in der Hand die Ent-
wicklungsgeschichte unserer Objecte erforschen, und jenen, welche mit Hilfe
ihrer Unterscheidungsgabe die Beschreibung und Classification der in der Natur
vorkommenden Organismen anstreben. Die Trennung der beiden Richtungen liegt
nach meinem Dafürhalten nur in der Methode.
Während die Ersteren mit Beihilfe der Physik und Chemie und daher
ait rein wissenschaftlichen Hilfsmitteln ihrem Ziele nachstreben, müssen sich
die Latzteren mit ihren gesunden Sinnen begnügen. Es erheischt die Methode
der Ersteren einen wissenschaftlichen Apparat, der an sich schon eine Aureole
verbreitet, welcher wir mit Ehrfurcht begegnen. Was aber das Ziel der Forschung
selbst betrifft, so ist es mir unmöglich, in dem Studium der Entwicklungs-
gacbichte eine höhere Wissenschaftlichkeit zu erkennen als in dem Studium der
ferigen Formen, oder einen grösseren Scharfsinn zu bewundern in der Be-
obachtang der Veränderung einzelner Organe als in der Classification der natur-
geschichtlichen Entitäten.
Ich hatte einen Jugendfreund, welcher heute ein berühmter Astronom ist
und vor vierzig Jahren eine ganze Ferienzeit damit zubrachte, hunderttausend
cr
20 Jahres-Versammlung am 6. April 1887.
Würfe mit Würfeln vorzunehmen, die er sorgfältig notirte. Für den Laien war
das Resultat ein Chaos von Ziffern. Für den Mathematiker aber waren diese
Ziffern eine reiche Quelle der scharfsinnigsten Rechnungen, durch welche er
die Form seiner Würfel, die Lage des Schwerpunktes, daun die Grenzen, bei
welchen die Wahrscheinlichkeitsrechnung mit der Wirklichkeit zusammenfällt,
berechnete, Während vieler Jahre fand er in dem Ergebniss seiner anscheinend
trivialen Arbeit die reichste Quelle wissenschaftlicher Befriedigung.
Nicht die Methode bedingt die Wissenschaftlichkeit, sondern das Genie,
welches wir auf den Gegenstand verwenden. — Und wenn ich diesen Satz auf
unsere Rivalität anwende, so erkenne ich in dem Herausfinden subtiler Unter-
schiede und auffallender Uebereinstimmungen, welche ja das ganze Geheimniss
der Systematik bilden, die Thätigkeit eines Scharfsinnes, welcher die Wissen-
schaft ihre Achtung nicht versagen kann.
Die Schriften unserer Gesellschaft bieten ein reichhaltiges Materiale,
welches auch im grossen Ganzen nach jenen beiden definirten Richtungen
classificirt werden kann. Wir finden jedoch die in die Kategorie der Systematik
gehörenden Abhandlungen in überwiegender Zahl, was der Aufgabe der Gesell-
schaft: ‚zunächst die Fauna und Flora des österreichischen Kaiserstastes gründlich
und vollkommen zu erforschen‘ entspricht.
Wenn ich nun in dem Vorhergehenden eine Lanze brach für die eben-
bürtige Stellung der systematischen Arbeiten, so müssen Sie mir auch einige
Fingerzeige gestatten über die Aufgabe, welche wir zu erfüllen haben, um diese
Stellung würdig zu behaupten.
Ich glaube nicht weit von der Wirklichkeit abzuweichen, wenn ich die
Zahl der mehr oder minder gut definirten Species, welcher die Zoologen und
Botaniker gegenüberstehen, mit einer runden Million bezeichne, die mit dem
Fleisse der Ameise zusammengetragen wurde. Ist dieses Maleriale aber auch
mit der Geschicklichkeit der Biene verarbeitet?
Zu der Zeit eines Linné, Fabricius, Jussieu und De Candolle, als dies
relativ kleine vorhandene Materiale noch übersichtlich war, genügte eine einzige
Zeile zur Diagnose des Objectes und die Feststellung einiger prüguanter Cha-
raktere zur classificatorischen Eintheilung. Heute, wo dio Uuzahl der Species
mit all’ihren Uebergängen uns erdrückt, erheischt eine wissenschaftlich brauch-
bare Definition einer neuen Species vorerst die gründliche Kenntniss des bereits
Vorhandenen und dann eine scharfe Logik in der Einschachtelung des Neuen.
— Die blosse Ankündigung, dass zu der vorhandenen Million noch einige neue
Species gekommen sind, ist von einem fraglichen wissenschaftlichen Werthe und
was sind die sogenannten ‚diagnoses préliminaires‘ — ich citire absichtlich in
jener Sprache, in welcher in dieser Richtung besonders viel geleistet wird —
Anderes als solche Ankündigungen, wozu die Herren sich verleiten lassen durch
die Erlaubniss, das kleine Wort ‚mihi‘ anhängen zu dürfen?
Was uns vor Allem Noth thut, ıneine Herrn Collegen, das sind Mono-
graphien von Gruppen, deren Ausdehnung der Arbeitskraft des Verfassers
und der Zugänglichkeit des Materiales anheimgestellt wird: für die Monographie
Brunner v. Wattonwyl. 21
einer Abtheilung oder auch nur eines einzelnen Genus sind wir dankbarer als
für hunderte von vorläufigen Diagnosen systemlos neben einander gestellter
neuer Species.
Eine Art der Publication, welche dem Zwecke unserer Gesellschaft, die
Kenntniss der vaterländischen Fauna und Flora zu erforschen, in hohem Grade
entspricht, sind unzweifelhaft die Local-Faunen und -Floren. Aber auch hierin
wird viel gesändigt. Es ist ein ganz natürlicher Entwicklungsgang, wenn der
Anfänger in irgend einem speciellen Gebiete unserer Diaciplinen sich vor Allem
ein Verzeichniss seiner Species aulegt, allein es ist ein Fehler, der bis zur Ver-
irrang führen kann, wenn er dieses unverdaute Verzeichniss publicirt. Mehr
als einmal ist es vorgekommen, dass mir eine Schachtel mit Orthopteren zur
Bestimmung zugesandt wurde, worauf ich nach wenigen Wochen unter Kreuz-
band eine Druckschrift erhielt, betitelt: ‚Verzeichniss der Orthopteren der Um-
gebung von Zapfelheim‘, welches nichts Anderes enthielt als die nackten Namen,
die ich den unglücklichen Exemplaren beigesteckt hatte, mit all’ den Schreib-
fehlern, welche die Unleserlichkeit meiner Schrift erzeugte, und wobei ich noch
zur Vollendung meiner Deception im Eingange der Abhandlung die Worte lesen
musste: ‚Wir verdanken der gütigen Mitwirkung des Herrn etc. etc.‘
Ja, meine Herren, mit solchem Materiale wird das Piedestal unserer
Stellung nicht hoch gebaut werden! — Und diese Vorkommnisse sind um so
bedauerlicher, als nichts so geeignet ist zu scharfsinnigen und wissenschaftlich
werthvollen Beobachtungen als eine gute Local-Fauna oder -Flora. Hier ist die
Gelegenheit geboten zu jenen biologischen Notizen, welche uns in vielen Fällen
über das Wesen der Organe, über den Bau der Thiere und Pflanzen, ihre Devi-
nation und Anpassung mehr Aufklärung geben als die subtilsten mikroskopi-
schen Untersuchungen. Es ist kein Band unserer Schriften vorhanden, in welchem
nicht derartige Musterarbeiten vorliegen, und ich kann mich nicht enthalten,
diese Gelegenheit zu ergreifen, um meinen Collegen den Dank und die Aner-
kennung hiefür auszusprechen.
Ich schliesse mit dem Wunsche, dass wir Alle, ein jeder auf seinem
Gebiete und in seiner Gedankensphäre, zu dem Aufbau unserer Wissenschaft
beitragen werden. Wir sind, im Gegensatze zu den exacten Naturwissenschaften,
auf die Beobachtung angewiesen, und s0 wie jeder Soldat in seinem Tornister
den Marschallstab trägt, kaun jede richtige Beobachtung, auch von scheinbar
unbedeutender Tragweite, zur Lösung der wichtigsten Probleme führen. Unsere
Biralität bestehe nicht in der Discussion der Würde, welche in der Methode
liegt, sondern in der Production von Resultaten. Mit diesen werden wir nach
men fünfundzwanzig Jahren unserem hohen Protector eine neue Ehre bereiten
and unserem hochgeschätzten Präsidenten die schönste Ovation darbringen!
22. Jahros-Versammlang am 6. April 1887.
Bericht des Seeretärs Herrn Dr. Richard v. Wettstein.
Indem ich an meine Aufgabe schreite, Ihnen heute einen Bericht zu
erstatten über die wissenschaftliche Thätigkeit der Gesellschaftsmitglieder, in-
soferne deren Resultate in den Verhandlungen niedergelegt sind, bin ich vor
Allem in der angenehmen Lage, zu constatiren, dass der letzte, 36. Band unserer
Schriften sich sowohl qualitativ als quantitativ seinen Vorgängern würdig an
die Seite stellt. Der Band befindet sich schon seit längerer Zeit in Ihren Händen
und Sie können daraus entnehmen, dass die Schriften unserer Gesellschaft auch
heute das sind, was sie seit ihrem Bestehen waren und was sie auch in erster
Linie sein sollen, eine Sammelstätte für alle Beobachtungen und Arbeiten, die
unsere heimische Fauna und Flora betreffen, ohne dabei für Arbeiten allgemeineren
Inhaltes verschlossen zu sein. In dem letzten Jahrgange unserer Schriften finden
wir 49 grössere und kleinere Aufsätze von 33 Verfassern, darunter 18 zoolo-
gischen, 27 botanischen und 4 allgemeineren Inhaltes. Kleinere Notizen fanden
hauptsächlich Aufnahme in die Sitzungsberichte, von grösseren Abhandlungen
möchte ich besonders hervorheben aus der Reihe der zoologischen eine Arbeit
des Herrn Prof. G. Mayr: Ueber die Formiciden der Vereinigten Staaten von
Nordamerika, und eine Monographie der Gattung Evania von A. Schletterer;
aus der Reihe der botanischen die XXI. Fortsetzung der werthvollen licheno-
logischen Ausflüge in Tirol von F. Arnold, den IV. Beitrag zur Pilzflora Nieder-
Oesterreichs von Dr. G. Beck und endlich den Versuch einer Lichenen-Flora
von Galizien von L. Bobersky. Dem vorliegenden Bande sind XII Tafeln und
9 Holzschnitte beigegeben.
In der Art der Herausgabe wurde im Laufe des verflossenen Jahres eine
wichtige Aenderung durchgeführt: die Schriften erscheinen jetzt heftweise viermal
im Jahre und war das Secretariat bestrebt, die einzelnen Hefte pünktlich nach
Ablauf der einzelnen Quartale zur Ausgabe zu bringen, was ihm allerdings nur
durch das Entgegenkommen des Buchdruckereibesitzers Herrn A. Holzhausen
möglich war. Für unsere Mitglieder erwächst aus dieser Art der Herausgabe
der grosse Vortheil, viel rascher in den Besitz der Publicationen zu gelangen,
und für die Verfasser der Abhandlungen die Annehmlichkeit ihre Beiträge in
möglichst kurzer Zeit in Druck gelegt zu sehen. So wurde denn auch in den
letzten Tagen das I. Heft des laufenden Jahrganges fertiggestellt, das gleich-
falls eine Reihe werthvoller Aufsätze enthält. Dankend muss ich auch hervor-
heben, dass die Redaction des L Heftes des vorigen Jahrganges von meinem
Vorgänger im Secretariate Herrn Dr. G. Beck durchgeführt wurde.
Durch das heftweise Erscheinen erhielten unsere Verhandlungen den
Charakter einer periodischen Zeitschrift im engeren Sinne des Wortes und stellte
sich für uns eine bedeutende Reduction der Portoauslagen für die Versendung
heraus, indem über unser Ansuchen die k. k. Post- und Telegraphen-Direction
der Gesellschaft in jüngster Zeit das Recht ertheilte, bei dem Verschicken der
einzelnen Hefte von Zeitungsmarken Gebrauch zu machen.
Ludwig v. Lorenz. 23
In Bezug auf die sonstige wissenschaftliche Thätigkeit erwähne ich, dass
im Laufe des vergangenen Jahres botanische Discussionsabende ins Leben traten,
die zumeist an jedem zweiten Freitage eines Monates eine grössere Anzahl von
Mitgliedern zusammenrief und zu regem wissenschaftlichen Gedankenaustausch
Glegenheit boten.
Schliesslich möchte ich hervorheben, dass auch im vergangenen Jahre,
wie früher, von Seite mehrerer Verkehrsanstalten Mitgliedern der Gesellschaft
Fahrpreisermässigungen gewährt wurden, und dass wir in dieser Hinsicht ins-
besondere der General-Direction der k. k. priv. Südbahn-Gesellschaft zu leb-
haftem Danke verpflichtet sind.
Bericht des Secretärs Herrn Dr. Ludwig von Lorenz.
Indem es mir obliegt, über die Sammlungen der Gesellschaft für das ver-
Bussene Jahr zu berichten, kann ich vor Allem mittheilen, dass von Seite zahl-
reicher Mitglieder auch heuer wieder reichliche Beiträge, namentlich zum Zwecke
dr Wertbeilung an Schulen der Gesellschaft zugewendet worden sind. In den
*inzelnen Monatssitzungen wurde bereits hierüber von Fall zu Fall referirt, und
* erübrigt mir nur, diese einzelnen Berichte kurz zusammenzufassen.
Besonders ausgiebig waren die Schenkungen an Pflanzen und betheiligten
‚ich an dem Zusammenstellen der Schulherbarien auf Grund der seinerzeit
publieirten Verzeichnisse, indem von jeder Art je 15 Exemplare eingesendet
wurden. die Herren: H. Braun, Dr. M. Eichenfeld, C. Jetter, E. Karny,
A.Keller, H. v. Kremer, F. M. Müllner, Dr. F. Ostermeyer, L. Preyer,
br. R Rauscher, Dr. C. Richter, H. Sabransky, F. J. Sandany, Dr.
0.$tapf, 8. Stockmeyer, Dr. R. v. Wettstein, A. Wiemann, E. Witting,
Dr. E. Woloszczak, Dr. A. Zahlbruckner.
Auch an zoologischen Objecten für die Schulen haben wir namhafte Spenden
‚halten und ist die Gesellschaft namentlich Herrn Baron F. v. Liechtenstern
für zahlreich eingesendete Seethiere zu besonderem Danke verpflichtet.
Herr J. Kolazy, welche bisher durch eine Reihe von Jahren mit uner-
wödlicher Hingebung sich fast ganz allein mit der mühsamen Arbeit der Be-
“kilang der Schulen und der Buchführung darüber beschäftigte, hat leider im
Iaafe des Vorjahres seine Thätigkeit in dieser Richtung wegen Zeitmangels ein-
#ellen müssen und haben daher die Vertheilung der zoologischen Objecte im
ergangenen Jahre die Herrn Gebrüder Handlirsch für die Insecten und meine
Wenigkeit für die übrigen Thierclassen übernommen.
Ich halte es für eine Ehrenpflicht, dem Herrn J. Kolazy den ihm bisher
tir seine Mühewaltung bereits bei Gelegenheit ausgesprochenen Dank nochmals
zu wiederholen und möchte nur anführen, dass durch ihn seit dem Jahre 1876
im Ganzen rund 115.000 zoologische und botanische Objecte an Schulen ver-
tit worden; diese Zahl spricht genug für den, dessen Bienenfleiss sie zu-
‚ammengetragen hat, und sichert ihm gewiss allseitige Anerkennung.
24
Die Vertheilung der durch die vorgenannten Herren zusammengestellten
Herbarien geschsh durch Herrn Dr. von Wettstein; es wurden 15 Schulen
mit Pflanzen versorgt und an dieselben eine Gessmmtzahl von 6360 Exemplaren
abgegeben.
Mit zoologischen Objecten wurden 20 Schulen beschenkt und gelangten
an dieselben im Ganzen 3040 Exemplare zur Vertheilung.
Ausweis über die Betheilung der Lehranstalten mit Naturalien.
a! 35 8 1,55 8
E 3 & |sss
H Name der Lehranstalt Éd Î 5 (Si:
El
H Sr |3 FE
1 | Albrechtsberg a. d. gr. Krems: Volksschule u 90 | 44 | 4 | 400
2 | Bielits: Brang. Lehrer-Bildungsanstalt | | -|-| ul -
5 | Döbling: Communal-Gymnasium . 18 ol — | | 5
4 | Sechshaus: k. k. Stants-Oberrealac) 2 #| -| 1| -
5 | St. Veit, Unter-,: Knaben-Bettungehaus . 19 aim 5 | wo
s a... 17 | w| — | — | 40
ı| wi Städtische Volksschule | — al lu) -
8| , NT Hörnesgasso: Städtische Bûrger-
schule für Mädchen... . aan -| -|) -
o| . Vin. Zeltgasse: Bitch Baron
für Knaben 7 s| ı] 9
1
835 5
realschule . - | -
11 | Atsgersdorf; Volkaschale für Knaben . 19 æ| 6
12 | Siorring:: Volksschule 19 ss | = 6
18 | Wien, IL, Darwingasse: Städtische Bürgerschnle
für Mädchen ..... ss au! 60 | 10 | —
14 | Floridsdorf: Volksschule für 2 81 | # 5 | 40
15 | Wien, IV., Sterhemberggasse _ | -| — | 40
16 | Klostemenburg: Volksschule für Mädchen . 17 65 | co 2e | —
17 | Dentsch-Beneschau: Volksschule . 105 | 60 2 | 40
18 | Atzgersdorf: Volksschule für Mädchen . . . | - 2 | -
19 | Wien, 1., Hegelgasse
anstalt . . — | 47] 60 | 10 | 68
20 | Goissenbrann im Matchfelde: Volksschule . 15 106 | 60 2 | 400
21 | Markthof: Volksschule ............ 16 105 | 60 3 | 400
22 | Mistelbach: Bürgerschule für Kna! 2 105 | 60 5 | 40
588 558 | 100 | 6360
—— © —
Totale ............. 9400
Für das Jahr 1887 liegt bereits wieder eine Reihe von Gesuchen von
Schulen vor und erlaube ich mir daher an die geehrten Mitglieder, besonders
an die Herren Zoologen die Bitte zu richten, sich möglichst zahlreich an der
Lieferung der betreffenden Objecte zu betheiligen und sich hiebei hauptsächlich
Josef Keufmann. 25
an das von den Herren Professoren Latzel und Mik zusammengestellte Ver-
æichniss der für Schulen wünschenswerthen Demonstrationsgegenstände zu halten.
Die Bibliothek, welche unter der musterhaften Verwaltung des Herrn
Finanzrathes Franz Bartsch seit Jahren steht, hat eine Bereicherung von
60 Exemplaren selbstständiger Werke und Separatabdrücke gewonnen; die Zahl
der Vereine, mit welchen wir in Schriftentausch stehen, hat sich um acht
vermehrt.
Ich schliesse hiemit meinen Bericht und spreche allen verehrten Mit-
gliedern, welche sich um die Sammlungen und um unsere Bibliothek verdient
gemacht haben, im Namen der Gesellschaft den verbindlichsten Dank aus.
Bericht des Rechnungsführers Herrn Josef Kaufmann.
Einnahmen:
Jahresbeiträge mit Einschluss der Mehrzahlungen und Eintritts-
taxen von zusammen fl. 285.87 . . . f. 2717.87
Sabrentionen . . noue ee n 1680.—
Verkauf von Drackschriften und Druckersätze . . - n 395.12
Interessen von Werthpapieren und für die bei der Ersten ‘sster-
reichischen Bparcasse hinterlagten Beträge ee ee + + mn 808.94
Porto-Ersätze . . . . . ne ue + + n 68.60
Beiträge auf Lebensdauer. {2 {2 4... . . . . à 60.—
Summa . fl. 5.180.53
und mit Hinzurechnung desam Schlusse des Jahres 1885
verbliebenen Cassarestes sammt fl. 3.500 un-
antastbaren Vermögens von . . . . . . . . . . . , 4801.81
im Baarem und ... ee
in Werthpapieren, im Ganzen . . . . . . . . fl. 1.700.— fl. 9.982.34
Die Werthpapiere bestehen au
2 siebenbürg. Grundentlastungs-Obligationen à 100 fl. und
1 g. Silberrente zu 50 fl. als Geschenk von Sr. Excellenz Herrn Cardinal-Erz-
bischof Dr. Ludwig v. Haynald.
18. Silberrente zu 100 fl, Geschenk von Herrn Dr. Ludwig Ritter v. Köchel.
1 g. Silberrente zu 100 fl, Geschenk von Herrn Brandmayer in Wien.
1 g. Notenrente zu 100 fl. von Herrn A. Rogenhofer.
4 g. Notenrenten à 100 fl., Geschenk von Herrn Baron v. Königswarter.
1 Budolfslos zu 10 fl. (8 sind bereits ohne Treffer gezogen) und
1. Notenrente zu 100 fl. als Spenden von Herrn Martin v. Damianitsch, pens.
k.k. General-Auditor, zum Andenken an seinen am 19. October 1867 ver-
storbenen Sohn Rudolf Damianitsch, stud. jur.
2. B. Gen. B. XXXVIL. Sits.-Ber. D
26 Jahros-Versammlung am 6. April 1887.
1 Clarylos zu 40 fl.
5 g. Silberrenten à 100 fl, Legat nach Herrn Dr. Ludwig Ritter v. Köchel.
1 g. Notenrente zu 100 fl, Legat nach Herrn Paul v. Wagner.
Ausgaben:
Besoldung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . fl. 750.—
Neujahrsgelder . . . mn 80.—
Bebeizung, Beleuchtungund Instandhaltung der Gesellschaftslocali-
täten, dann der diesbezügliche Beitrag für den Sitzungssaal „ 215.03
Herausgabe von Druckschriften:
für den XXXVI. Bd. ee Druck fl. 1988.56
Dlustrationen . . . . . 6 + + n 545.15 , 2533.71
Bücherankauf . LL .
Erfordernisse für das Museum cu.
Kanzlei-Erfordernisse und Drucksorten ee
Buchbinderarbeit für die Bibliothek
Porto- und Stempelauslagen . . . . . . . .
Sonstige Auslagen. . . , . . . . . . . .
Summa .
Hiernach verblieb am Schlusse des abgelaufenen Jahres ein Cassarest von
A. 1.700.— in Werthpapieren und fl. 5.197.81'5 in Baarem, welch’ letzterer
zum grössten Theil bei der Ersten Österreichischen Sparcasse hinterlegt ist, und
wovon der Theilbetrag von fl. 3.560.— ein unantastbares, aus den für Lebens-
dauer eingezahlten Beiträgen entstandenes Capital bildet.
Verzeichniss .
jener der Gesellschaft gewährten Subventionen, sowie der höheren Beiträge von
fünf Gulden aufwärts, welche in der Zeit vom 7. April 1886 bis heute in
Empfang gestellt wurden.
8) Subventionen:
Von 8. k. u. k. Apostolischen Majestät dem Kaiser Franz Josef fl. 200.—
» Sr. k. u. k. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge und
Kronprinzen Rudolf . . . . »
Von Ihren k. u.k. Hoheiten den durelanctigstn lorrn Brbarogu:
Carl Ludwig. . . . Lee
Ludwig Victor. . . . . . . . . . . . . . ..
Albrecht . . . . . . . . . . . . . . . . ..
Wilhelm . . . . .. . .. ..
Rainer . . . . . . . . . . . .
Heinrich
8
\
SESE58
I
ss ss
Josef Kanfmann.
Von Sr. Majestät dem Kaiser von Deutschland . . . . . . . fl. 60
„ Sr. Majestät dem König von Baiern. . . ee n 40.
Yom hohem k k Ministerium für Cultus und Unterricht . ee + on 80.
= n niederösterreichischen Landtage . . . . . . . . , 400.
* löblichen Gemeinderathe der Stadt Wien . . . . . . . . , 300.
b) Höhere Beiträge von 5 fl. aufwärts:
Für das Jahr 1886:
Von den P. T. Herren:
Colloredo-Mannsfeld Fürst Josef zu, Durchlaucht . . . . . fl. 100.
Marschall Graf August . » 1.
Arnold Dr. Ferd. . »
Zickendrath Dr. Ernst . ”
Barbieux Aug, Damisnitsch Mart, Egger Ed, Fritsch Jos.,
Haller Dr. C., Holzhausen Ad, Künstler 6. A, Lich-
tenstein J., Leder Hans, Lorenz Dr. L. v., Majer Mau-
ritius, Marenzeller Dr. Em. v., Mik Jos, Müller Flor.,
Rebel Hans, Schleicher W., Vogel Franz, Vogl Dr. Aug.,
Wettstein Dr. R. % Wiesner Dr. Jul, k. kath. : Gym
siam in Oedenburg je . : . »
Für das Jahr 1887:
Von den P. T. Herren:
Liechtenstein Joh., reg. Fürst von und zu, Durchlaucht . . . fl. 25.
Schwarzenberg Fürst Joh. Ad., Durchlaucht . . . » 10
Heidmann Alberik, Hochw., Kinsky, Ferd. Fürst, Durchlaucht,
Pelikan v. Plauenwald Ant. Freih. v,, Rothschild Alb.
Freib. v. je . . . . B . » 10.
Berg Dr. Carl... » 7
Röder Victor . . . . . . . . . . . . . . . » 6
Arnold Dr. Ferd. . . n 6
Hopffgarten Max Baron . , 6.
Kranss Hermann . mn. 6.
Aberle Dr. C., Anders Ferd., Bachinger ‘Aug, Bartsch Franz,
Beck Dr. Günther, Breidler J., Cypers Victor v., Deml
Arn. Dr., Drasche Dr. Rich. Freih. v., Eichenfeld Dr.
M. v., Fekete Fidel. v., Felder Dr. Caj. Freih. v., Förster
J. B., Fritsch Jos, Fuchs Theod., Gall Ferd, Gold-
schmidt Moriz v., Gsangler Ant., Haläszy Dr. Eng. v.,
Heller Camill, Hirner Jos., Kaufmann Jos., Kremer
Herm. v., Leonhardi Ad. Freih. v., Lorenz Dr. Ludw. v.,
Majer Mauritius v., Marenzeller Dr. Em. v., Matz Maxi-
D*
138881
28 Jabres-Versammlung am 6. April 1887.
milien, Milbes Ernst, More A. G., Müller Dr. A. J.,
Müllner M. F., Novak G. B, Palacky Dr. J., Pelzeln
A. v, Patze A. G., Reisinger Alex., Rupertberger M,
Schaub Rob. v., Schiedermayer Dr. Carl, Schleicher W.,
Seoane de Lopez Dr., Siebeck Alex., Staufer Vinc.,
Steindachner Dr. Franz, Tomeck Dr. J., Wacht! Friedr.,
Wolf Franz, Frau Zugmayer Anna, k. k. Staats-Gymna-
sium Königgrätz, k. kath. Obergymnasium Oodenburg je . #. 5.—
Die im Vorstehenden mitgetheilte Jahresrechnung wurde
hierauf den Herren L. Preyer und M. Pfihoda zur Revision
übergeben.
Herr Hofrath Prof. Dr. Anton R. v. Kerner hielt hierauf
einen Vortrag „Ueber explodirende Blüthen“.
Er besprach zunächst die verschiedenen Einrichtungen welche getroffen
sind, damit der stäubende Pollen nach dem Oeffnen der Anthereu an einer
geschützten Stelle in den Blüthen deponirt bleibe und schilderte hierauf das
Ausschleudern des Pollens aus den Blüthen der Urticaceen und Morcen, einiger
Papilionaceen und Scrophularineen und insbesondere der Crucianella Gilanica.
Herr Professor Dr. Friedrich Brauer hielt einen Vortrag
„Ueber die Verwandlung der Meloiden“ (siehe Abhandlungen).
Secretär Dr. R. v. Wettstein legte schliesslich folgende
eingelaufene Manuscripte vor:
Voss, Wilhelm, „Materialien zur Pilzkunde Krains V“, mit
einer Tafel (siehe Abhandlungen Seite 207).
Beck, Dr. Günther „Uebersicht der bisher bekannten
Kryptogamen Nieder-Oesterreichs“ (siehe Abhandlungen Seite 253).
Am 19. April begab sich eine Deputation des Ausschusses,
bestehend aus den Herren Hofrath Dr. C. Brunner v. Watten-
wyl, Baron Ant. Pelikan v. Plauenwald und Dr. Rich. R.
v. Wettstein zu dem Präsidenten Sr. Durchlaucht Fürst J.
Colloredo-Mannsfeld und überreichte ihm Namens der Gesell-
schaft eine Adresse mit folgendem Wortlaute:
Versammlang am 4. Mai 1887. 29
Euere Durchlaucht!
Fünfundzwanzig Jahre sind verflossen, während welcher die kaiser-
lich-kônigliche zoologisch-botanische Gesellschaft der Ehre theihaftig war, Euere
Durchlaucht als Präsidenten an der Spitze ihrer Vertretung zu finden.
Mit voller Befriedigung blickt die Gesellschaft auf diesen Zeitraum zu-
rück, in welchem sie sich kräftig entwickelte und ihrer Aufgabe gerecht: wurde,
die Kenntnisse im Gebiete der Thier- und Pflanzenkunde, insbesonders in unserem
Vaterlande, zu fördern und zu erweitern.
Die Gesellschaft ist durchdrungen von der Ueberzeugung, dass ihr er-
frealicher Zustand zunächst der fürsichtigen und wohlwollenden Leitung Euerer
Durchlaucht zu verdanken ist.
Deshalb vereinigen sich ihre Mitglieder am hentigen Festtage, um Euerer
Durchlaucht ihren tiefgefühlten Dank und die Hoffnung auszusprechen, dass
die Gesellschaft Eueror Durchlaucht bewährten Leitung noch viele Jahre
sich erfreuen möge.
Wien, am 6. April 1887.
Dr. Karl Brunner v. Wattenwyl.
Präsident-Stellvertreter.
Dr. Richard v. Wettstein. Dr. Ludwig v. Lorenz.
Bocretär. Secrotär.
Versammlung am 4. Mai 1887.
Vorsitzender: Herr Professor Dr. Gustav Mayr.
Neu eingetretenes Milglied:
P.T. Herr Al Mitglied beneichnet “durch |
Zoder Franz, Wien . . . . . . . . . Dr.O.Stapf, Dr. R. v. Wettstein.
Eingesendete Gegenstände:
3 Centurien Kryptogamen von Herrn Dr. Fr. Löw.
Eine grôssere Collection Seethiere für Schulen von Herrn Fr. Freiherrn
r. Liechtenstern.
Diverse Reptilien von Herrn Tomasini.
Versammlung am 4. Mai 1887.
Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit der Bekanntgabe
der erfolgten Revision der Rechnungslegung pro 1886, worauf
dieselbe genehmigt wird.
Secretär Dr. R. v. Wettstein erstattete Bericht über die
für die Zeit vom 18.—23. Mai geplante gemeinschaftliche Reise
der Gesellschaft nach dem Quarnero und dem österreichischen
Littorale, für die alle Vorbereitungen bereits getroffen waren.
Ferner berichtete derselbe über die botanischen Dis-
cussionsabende am 18. März und 15. April, sowie über die
gemeinsame botanische Excursion auf den Bisamberg am 17. April.
Am 18. März sprach Herr Dr. Hanns Molisch über:
1. Ein neues Holzstoffreagens.
Die Mikrochemie kennt bereits eine Reihe vortrefflicher Ligninreactionen,
darunter nehmen die beiden von Wiesner in die Histochemie eingeführten
zweifellos die erste Stelle ein (Phloroglucin -+ Salzsäure und Anilinsulfat).
Neben diesen und einigen anderen Holzstoffreagentien lässt sich, wie ich ge-
legentlich mikrochemischer Untersuchungen fand, mit grossem Vortheil such
Metadiamidobenzol verwenden. Dasselbe färbt — am besten in 5%, wässeriger
Lösung verwendet — verholzte Zellhäute tief dottergelb, und zwar so intensiv,
dass sogar noch schwache Verholzung unterm Mikroskop selbst bei starker Ver-
grösserung deutlich erkennbar wird.
2. Knollenmasern bei Eucalyptus.
Zahlreiche in Gewächshäusern gezogene Hucalyptus- Arten (E. amyg-
dalina, E. macrotheca F. Müll., E. obliqua Sm. etc.) führen am unteren Theile
des Stammes hanfkorn- bis wallnussgrosse Knollenmasern, welche merkwürdiger-
weise, im Gegensatz zu den bekannten analogen Bildungen anderer Pflanzen,
eine gesetzmässige, von der Blattstellung bedingte Anordnung aufweisen.
Die Blätter der genannten Arten stehen zum Mindesten im Bereiche der Knollen-
region decussirt. Dieselbe Stellung zeigen nun auch die Knollenmasern. Dieser
Umstand, ferner der, dass sie stets den Ort der Axillarknospen einnehmen und
an ihrer Oberfläche oft Triebe entwickeln, sprechen dafür, dass man es hier
mit Knospenmetamorphosen zu thun hat. .
3. Eine merkwürdige Form von Kieselzellen bei Calathea
Seemannü.
Bei der unter diesem Namen in Gewächshäusern cultivirten Pflanze treten
nach Art der sogenannten Stegmata oder Deckblättchen in unmittelbarer Um-
gebung der Gefässbündel, besonders der Bastzellen ganz absonderlich gestaltete
Zellen auf, deren Lumen vollständig von Kieselsäure (oder vielleicht von einem
M. Kronfeld. 31
" Siliaat) erfüllt ist. Auf Längsschnitten erscheinen die nicht sehr grossen, meist
?-3mal längeren als breiten Zellen bei bestimmter Lage in Form eines
niedrigen Trapezes, welches in der Mitte seiner Basis einen grossen halbkreis-
firmigen Ausschnitt besitst. Räumlich genommen entspricht der letztere einer
lalbkogelfôrmigen Aushöhlung. Hiedurch erhalten die erwähnten Zellen ihre
geradezu verblüffende Form: oft zu Hunderten neben einander liegend, bilden
sie um die Baststränge und Gefässbündel förmliche Kieselpanzer. Bei der Ver-
aschung bleibt die das Lumen vollständig erfüllende S, O, in Gestalt von Aus-
güssen zurück, die an ihrer Oberfläche das Innenrelief der Wand deutlich wieder-
geben. Von der Wand selbst ist — offenbar weil die Verkieselung sich eben
mar auf das Lumen erstreckt — in Aschenpräparaten nichts zu sehen.
Am 15. April leitete Herr Dr. R. v. Wettstein die Be-
sprechung des Themas „Ueber Erkennung und Benennung der
Bastarde“ mit einem Vortrage über dasselbe ein. An der Discussion
betheiligten sich insbesondere die Herren Dr. G. Beck, H. Braun,
Dr. C. Richter und Dr. O. Stapf. Herr Dr. M. Kronfeld erläu-
terte hierauf die Unterscheidungsmerkmale der einheimischen
Typha-Arten.
Herr Prof. Dr. A. Burgerstein verlas einen Nekrolog über
den langjährigen Vice-Präsidenten der Gesellschaft, Herrn Re-
gierungsrath Dr. Alois Pokorny (siehe Abhandlungen).
Herr Dr. Moriz Kronfeld hielt sodann einen Vortrag
‚Ueber die Verbreitung der Typha Shuttleworthii Koch
tt Sond.
Im Jahre 1839 sandte Shuttleworth an Sonder in Hamburg eine Typha,
ü er am Ufer der Aar bei Belp und Bern in der Schweiz gesammelt hatte.
Dieselbe findet sich als spec. nov. in Koch’s Synopsis (ed. II, II, 786) aufgeführt
und ist dem Entdecker zu Ehren benannt, T. Sh. gelangte durch die Schweizer
Sammler (Christener, Lagger, Rehsteiner u. A.) vielfach in den Tausch-
\erkehr, so dass sie in keinem grösseren Herbarium fehlt. Nebst Belp und Bern
wurden durch Rohrbach (Ueber die europäischen Arten der Gattung T., Bot.
Ver. Brandenb. 1869, p. 80°) noch folgende Standorte aus dem Aargebiete be-
kant: an der Saane bei Freiburg, an der Aar von Thun bis Solothurn, bei
+) Auf diese Stelle beziehen sich allo folgenden mit ,Rohrb.* angedeuteten Citate.
32 Versammlung am 4. Mai 1887.
Lyss, im Bünzer Moor im Aargau. Der allmälig Raum gegebenen Ansicht,
dass T. Sh. eine endemische Art sei, begegneten schon 1855 Godron und
Grenier (FL d. France, ILI, p. 334), indem sie das Vorkommen in Frankreich,
und zwar bei Lyon und le Var verzeichnen. Auch in Oberitalien beobachtete
man die T. Sh, so bei Turin (Cesati nach Rohrb. 1. c.) und namentlich im
Gebiete von Parma (bei Moncalieri, Tabiani und Callechio; cf. Arcangeli: Fl.
Ital). Die italienische Pflanze stimmt nach den mir vorgelegenen Specimen
Gibbelj’s im Herbarium Hal&csy mit den Berner Exemplaren durchaus über-
ein. Süddeutschland betreffend sah Rohrbach Specimina aus dem Badischen
(Riegel unweit Freiburg im Breisgau, Winsloch), ferner aus dem südöstlichen
Baiern (Strasse von Chiemsee bis- Reichenhall).
Die Verbreitung der 7. Sh. in der Schweiz und in den angrenzenden
Gebieten ist pflanzen-geographisch von hohem Interesse, Aar und Saane ent-
springen im Berner Oberland, Rhône, Rhein und der in die oberitalienische Tief-
ebene hinabführende Ticino (Nebenfluss des Po) strömen vom St. Gotthard herab,
welcher im Osten neben dem genannten Gebirgsstocke aufragt. Der Annahme,
dass der Rhein 7. Sh. nach Deutschland, die Rhone uach Frankreich, der Ticino
nach Italien geführt habe, steht füglich nichts im Wege, und es wird im Quellen-
gebiet von Aar, Rhein, Rhöne und Ticino, welche beiläufig nach den vier Welt-
richtungen ihren Lauf lenken, der Ursprungsort der 7. Sh. zu suchen sein. Da
dieselbe der T. latifolia L. am Nächsten steht — auf die Unterschiede soll noch
zurückgekommen werden — kann diese weitverbreitete Pflanze als Stammart
angesehen werden. Und wenn v. Borbés (Oester. bot. Zeitschr. 1886, p. 82)
T. Sh. als eine von T. latifolia durch Asyngamie im Sinne Kerner’s abge-
zweigte Art betrachtet, so stimme ich ihm, mit Vorbehalt einer ausführlichen
Begründung, im Wesentlichen bei.
Freilich wird zu erwarten sein, dass sich 7. Sh. zwischen der Rheinquelle
und Freiburg einerseits, zwischen dem Rhein und dem Chiemsee andererseits,
und drittens noch an mehreren Stellen der oberitalierischen Tiefebene auffinden
lasse. Die Verbreitung in der Ebene selbst ist bei 7. Sh. insoferne begünstigt,
als die Samen unter allen Arten die längsten und also zum Fluge günstigsten
Haarkronen aufweisen. Es ist weiter bemerkenswerth, dass 7. Sh., so weit meine
Erfahrungen reichen, niemals verkümmerte Samen darbietet und hierin beispiels-
weise von T. minima Funk abweicht, die in der Stockerauer Gegend bei Wien
und an anderen Orten sich förmlich apogamisch zeigt und somit lediglich durch
fortgeschwemmte Rhizome verbreitet werden kann.
Herbich machte im Jahre 1859, also zu einer Zeit, da erst das Schweizer
Vorkommen der T. Sh. allgemein bekannt war, die überraschende Mittheilung,
dass diese Art auch im äussersten Osten unserer Monarchie: in den Thälern
des Moldéwa- und Bistritzaflusses, bei Poschorita u. s. f., also im gebirgigen,
an Siebenbürgen angrenzenden Theile der Bukowina zu finden sei (cf. Flora der
Bukowina p. 98). Noch 1872 erhob Knapp in seiner verdienstvollen Aufzählung
der Pflanzen Galiziens und der Bukowina gegen die obige Angabe Zweifel. Indess
hatte Rohrbach Exemplare der 7. Sh. aus dem benachbarten Siebenbürgen,
M. Kronfeld. 33
gesammelt von Janka zwischen Topanfalva und Vöröspatak, eingesehen, und
T. tramsilvanica Schur (Enum. plant. Transilv, p. 687), vom Autor selbst als
„ıffinis T. Shustleworthii“ hingestellt, war gleichfalls von Rohrbach zu T. Sh.
gerogen worden.!) „Vor dem Leichenthor bei den Schanzen bei Hermannstadt“
war somit 7. Sh. weiters gefunden worden. Schliesslich berichtet v. Borb&s
über das Vorkommen dieser Pflanze bei Alt-Kronstadt (Oester. bot. Zeitschr.
1886, p. 82), Nagy-Enyed (ibid. 1882, p. 237), Szekely-Udvarhely (ibid. 1887,
p.113), und Herr Freyn theilte mir dieser Tage brieflich mit, dass er 7. Sh.
selbst in Siebenbürgen gesammelt habe. Nach alledem ist das Vorkommen in
Siebenbürgen mehrfach bestätigt und Herbich's Angabe gewinnt eine wesent-
Ihe Stütze. Es darf jedoch nicht unerwähnt gelassen werden, dass dieser um
die Flora Galiziens und der Bukowina hochverdiente Autor für das zweitgenannte
Land ausser 7. S%. nur noch T. latifolia angibt (1 c.); sollte wirklich in der
Bukowina T. angustifolia L. fehlen, oder ist Herbich eines Versehens zu zeihen?
In den letzten Jahren veröffentlichte v. Borbés für 7. Sh. eine Reihe
son Standorten aus dem transleithanischen Gebiete (Siebenbürgen ist nicht
weiter zu berücksichtigen). Ich nenne auf sein Zeugniss hin (cf. die oben
eiirten Stellen): Lepovina in der Belovarer Gespanschaft, Nagy-Barköcz an
der Mur, Neusats, Ofen (Palatingarten), Orsova, Temesvar, Tétény, Ungrar.
Auch bringt v. Borbés Travnik in Bosnien als Standort dieser Pflanze zu
Kenntnis (Oesterr. bot. Zeitschr. 1887, p. 118).
Dem gegenüber liegt über das Vorkommen der 7. $h. in Cisleithanien
keinerlei Angabe vor. Allein wenigstens für die steirische Flora scheint sie mir
mit Sicherheit constatirt. Sowohl im Herbarium Kerner, als auch in der
Sammlung unserer Gesellschaft, befindet sich nämlich 7. Sh. aus der Gegend
von Rohitsch in Steiermark. Sie ist von Hölzl in den Vierzigerjahren
als T. angustifolia L. ausgegeben worden.?) Da die betreffenden Exemplare in
fracktendem Zustande vorliegen und die Narben überragende Haare zeigen,
kann an der Richtigkeit der Diagnose nicht gezweifelt werden. T. Sh. ist eben
von T. latifoka: 1. durch den niedrigen Wuchs (sie erreicht nur IM. Höhe);
2 durch das Längenverhältniss der beiden Blüthengemeinschaften (die G' weist
aur die Hälfte oder ein Drittel der © auf), 3. und besonders aber durch das
mehrfach berährte Längenverhältniss von Narbe und Haaren deutlich unter-
schieden. Da aber dieses letztgenannte Merkmal erst am reifen Fruchtstande
in Erscheinung tritt und sich schon makroskopisch durch die aschgraue, mitunter
telbst silberartige Färbung einzelner Stellen kundgibt,°) so wird man eine
) Im Wiener Hofherbare befindet sich ein Bpocimen Bchur’s mit der Etiquette: „T. frans-
tenies Bchur. Am Gesprenge bei Kronstadt. Jul.“ Im Habitus der 7. Zatifolia gleichkommend,
‚der gewöhnlichen Form durch 1'5cm. weit abstehende Blüthen-
jemerkung Rohrbach's lautet: „T. latifolia L. f. inter-
mp Somit muss Sohur unter seiner T. franssilvanica Verschiedenes ausgegeben haben.
*) Das Exemplar im Herbarium Korner traf ich bereits mit der Emendation von der Hand
des Besitsers versehen.
) Mit skademis( Eusigkeit hat Rohrbach eine Unterscheidung der Typha-Arten nach
wastomisebes Merkmalen, im Besonderen nach dem Baue der Testa ausgearbeitet. Indess glaube
2. B. Ges. B. XXXVIL Bits.-Ber. E
34 Versammlung am 4. Mai 1887.
Pflanze erst dann mit Bestimmtheit als 7. Sh. ansprechen können, wenn sie,
wie die Floristen sagen, „vollständig“, d. h. auch mit fruchtendem Zustande vor-
liegt, beziehungsweise kann dieser selbst für die Diagnose ausreichen. Dagegen
könnte 7. Sh. im blühenden Zustande, da die Haare noch unterhalb der Narbe
endigen, mit kümmerlichen Formen der 7. latifolia verwechselt werden. Godron
zufolge würden dieselben zu einer eigenen Varietät 8 gracilis (Fl. de Lorraine, ed.
1, UI, p. 19) gehören, und für 7. latifolia L. B gracilis Godron habe ich unter An-
deren ein Exemplar des Herrn Dr. v. Haläcsy von Kalksburg bei Wien erkannt.
Dasselbe ist kaum 1M. hoch (wie 7. Sh.), allein die männliche Blüthenabtheilung
erreicht zwei Drittel der ©, was ich bei der typischen T. 8%. bislang noch niemals
gesehen. Dagegen liegt im Herbarium Juratzka (derzeit im Besitze des Leopold-
städter Real-Gymnasiums) eine Pflanze mit der Etiquette: „7. latifolia Moos-
brunn bei Wien 29. Juni 1862. Jur.“ auf, die ich bei dem Umstande, dass sie
im Ganzen beiläufig 1M. Höhe erreicht und eine g' Bläthenabtheilung aufweist,
die kaum ein Drittel der Länge des weiblichen Kolbens besitzt, mit Wahrschein-
lichkeit, nicht aber mit Bestimmtheit — weil leider nur das Stadium der
Anthese vorliegt — für 7. Sh. erkläre.
Vermuthungsweise äusserte sich Herr Freyn in dem oben citirten Briefe,
dass T. Sh. auch in Böhmen vorkomme. In der Bozener Gegend habe er nach
unserer Pflanze vergeblich recherchirt. Gerade in Südtirol wäre jedoch meines
Erachtens 7. Sh. am ehesten zu finden. In jener Gegend kommt T. latifolia,
angustifolia, minima vor, ferner wahrscheinlich auch eine vom Verfasser als
neu beschriebene T. spatulaefolia (cf. Sitzungsberichte vom 2. März), und, wer
weiss, was sich Alles unter jenen Zwischenformen der T. latifolia und angusti-
folia verbirgt, die Facchini (Flora von Südtirol, Innsbruck 1885, p. 117) mit
den Worten andeutet: „reperiuntur inter (T. angustifoliam) et T. latifoliam
formae per omnes gradus intermediae.“
Nach dem Ausgeführten darf man hoffen, auf T. Sh. in jedem der
österreichisch-ungarischen Kronländer zu stossen. Mögen die heimischen Bota-
niker, durch Prof. v. Kerner's „Flora exsiccata Austro-Hungarica“ zu gemein-
samer, allseits fördernder Arbeit angeregt, sich durch diese Erwägung zum
eifrigeren Studium der kritischen und pfanzengeographisch merkwürdigen Typha
‚Shuttleworthii Koch et Sond. bestimmen lassen!
ich — 50 hohe Achtung ich sonst vor all’ seinen Untersuchungen hege — dass er speciell in dem
angedentoten Pankte su weit gegangen ist. Ks liogt etwas Geswungenes darin, imposante Pflanzen-
formen, gleich deu Rohrkolben, in erster Linie nach einem Detail zu bestimmen, welches im beston
Falle bei mehrhundertmaliger Vergrösserung und nach mühsamer Präparation zur Anschauung
gebracht werden kann. Gewiss bin ich kein Freund jener Floristen, welche sich mit der Be-
mütsung der Taschenlape genfgen, auch bin ich mir dessen bewusst, dass man bei gewisson-
after Dingnose einer Typha eines einfachen Mikroskops nicht entrathen kann (da Pollen, Gestalt
der Haare, der Narbe u. #. f. wichtige Merkmale derbieten), allein nach meinen Erfahrungen kommt
man mit diesem Instrumente in allen Fällen aus. Wenn ich beispielsweise eine frachtende Typha
vor mir babe, so kann ich sie, ohne erst den Querschnitt der Tenta vor mir zu haben, mit Bicher-
heit als 7. SA. erkennen, besiehungsweise von den anderen Arten unterscheiden.
0. Staptf. 35
Herr Dr. Franz Ostermeyer überreichte ein Manuscript,
betitelt: „Beitrag zur Flora der jonischen Inseln Corfu, St. Maura,
Zante und Cerigo“. Dasselbe enthält die Bearbeitung der von
6.C. Spreizenhofer auf seinen letzten in den Jahren 1878
bis 1880 unternommenen Reisen nach den jonischen Inseln ge-
sammelten Pflanzen (siehe Abhandlungen).
Herr Prof. Dr. Friedr. Brauer legte zwei Manuscripte des
Herrn H. A. Hagen vor:
1. Ueber Neurobasis und Vestalis.
2. Ueber Plethus cursitans (siehe Abhandlungen).
Herr St. Schulzer v. Müggenburg übersendete durch das
Secretariat einen Aufsatz, betitelt: Bemerkungen über Hasz-
linsky’s Aufsatz „Einige neue und wenig bekannte Discomyceten“
(siehe Abhandlungen).
Herr Fr. Höfer legte vor: „Beitrag zur Kryptogamenflora
Niederösterreichs“. Der Vortragende demonstrirte die in diesem
Beitrage aufgezählten Arten in Horbarexemplaren (siehe Abhand-
Iungen Seite 379).
Der Secretär legte folgende eingelaufenen Manuscripte vor:
Keyserling Eug. Grafv., „Neue Spinnen aus Amerika“ (VII)
{siehe Abhandlungen Seite 421).
PokornyEmanuel, „Beiträge zur Dipterenfauna Tirols“ (VI)
(siehe Abhandlungen Seite 381).
Herr Dr. O. Stapf hielt schliesslich einen Vortrag über
„Die Stachelpflanzen der iranischen Steppen“ unter Vor-
zeigung einiger von ihm mitgebrachter grosser Schaustücke von
Acantholimon, Astragalus und Onobrychis cornuta und zahlreicher
Herbarexemplare.
Das Auftreten zahlreicher mit Stacheln bewehrter Pflanzen bildet einen
der am meisten hervortretenden Charakterzüge in der Physiognomie der irani-
schen Steppenlandschaften. Von den fast 1000 Stachelpflanzen, welche die „Flora
E*
36 Versammlung am 4. Mai 1887.
Orientalis“ Boissier’s aufzählt, entfällt die Hälfte auf die iranischen Länder. Ihre
Hauptentwicklung finden sie in den Zagros-Ketten einerseits, im Elburs und
den sich daran schliessenden chorassanischen Gebirgen andererseits. Nach dem
Nordwesten, d. h. über Azerbeidschan gegen Kurdistan und die transkaukasi-
schen Länder nimmt ihre Zahl bedeutend ab, ebenso gegen Süden und Südosten
in den südiranischen Randketten und in Beludschistan. Aehnlich verhält es sich
in der Richtung gegen die Centren der inneriranischen Depressionsgebiete, wo
sie in den Salzsteppen bis auf wenige Arten ganz verschwinden. Stellenweise
wird allerdings das, was an Mannigfaltigkeit abgeht, durch Massenentwicklung
einzelner Arten ersetzt. Nach der morphologischen Werthigkeit der Stacheln
lassen sich zwei Hauptgruppen unterscheiden: 1. Pfanzen, deren Stacheln um-
gebildeten Axentheilen entsprechen, 2. solche, deren Stacheln als metamor-
phosirte Blätter oder Blatttheile aufzufassen sind.
1. Hauptgruppe. Die erste Gruppe enthält wiederum Arten, bei welchen
a) steril bleibende Zweige an der Spitze in Stacheln übergehen, und 5)
solche, wo sich diese aus den Inflorescenzaxen entwickeln.
a) Zu den ersteren gehören einige wenige Bäume, welche indessen —
von Crataegus der häufig bsumartig wird, abgesehen — zu zerstreut vor-
kommen, um eine nennenswerthe Rolle in der Flora jener Länder zu spielen.
Es sind ausser Crataegus: Pyrus glabra, Elaeagnus angustifolia, Olea Euro-
paea. Viel zahlreicher sind die Stachelsträucher, welche in den gebirgigen
Theilen — in den Ebenen fehlen sie, wenn man von den Ufern einzelner Flüsse
absieht, wie überhaupt die Strauchvegetation ganz — oft in sehr auffallender
Weise hervortreten. Besonders die südwest- und südiranischen Randketten sind
reich daran. Es sind namentlich Amygdalus- Arten, welche von den flachge-
neigten Gehängen am Fusse der Berge bis zu Höhen von 10.000—11.000 Fuss
ansteigen, bald weit zerstreut stehen, bald lockere, ausgedehnte Bestände bildem.
Der sparrige Wuchs mit dem dichten, nach allen Richtungen durcheinander ge-
wirrten steifen und stechenden Gezweige gibt ihnen ein sehr eigenthämliches
Gepräge. Ihnen schliessen sich am nächsten einige Rhamnus-Arten an, vor
Allem die gemeine, weit verbreitete Rhamnus Persica und längs der Flussläufe
der Ebenen Lycium Persicum und einige andere Arten. Die Aeste der Atra-
phaxis spinosa und A. suaedaefolia gehen an ihren Spitzen zwar auch in
Stacheln über, diese bleiben aber im Gegensatze zu den genannten Arten ver-
hältnissmässig zart. Ihre Verbreitung ist eine weite und sie sind geradezu
charakteristisch für die den grössten Theil des Jahres über trockenen kiesigen
Betten der Gebirgsbäche. Bezeichnend für die tieferen Theile der südiranischen
Randketten sind eine Anzahl von Convolvulus-Arten, welche niedere Sträucher
mit dicht verworrenen, stechenden Zweigen bilden, in deren Gehege sich die
Blätter bergen, während die Blüthen sich dicht über der Oberfläche des Strauches
entfalten. Endlich gehört noch eine Reihe von Halbsträuchern hieher, welche
bald lockere Büsche bilden, wie Noëa spinosissima, Lactuca orientalis, Zolli-
kofera und Myopordon, oder dichte Rasen, wie Stachys acerosa und St. Aucheri
und gewisse Polygonum-Arten. Jene bilden mitunter einen wichtigen Bestand-
0. Btapt. 37
theil jener Formation, die Kerner die Phrygana-Formation genannt hat, ins-
besondere Noëa im Gebirge, Zollikofera in den ebenen Theilen der inneren
Hochsteppen. Die genannten Stachys- und Polygonum-Arten schliessen sich
dagegen an die Formation der Stachelrasen an.
b) In die Reihe der Phrygana-Gestrüppe gehört auch noch die kleine
Zahl von Pflanzen, bei welchen die Infloresoenzszen und zwar sind es die Spindeln
traubiger Bläthenstände, verhärten und in Stacheln übergehen. Hieher sind zu
rechnen Moriera, Carrichtera, Lepidium erinaceum, Eversmannia, Alhagi und
gewisse Oicer-Arten. Orobrychis cornuta und einige Verwandte schliessen sich
der morphologischen Bedeutung der Stacheln nach an; sie bilden aber dichte,
bald flache, bald mehr erhabene Rasen vom Charakter der Acantholimon und
gewisser Astragalen. Sie bilden somit einen Bestandtheil der Stachelrasen-
Formation. Ihre Hauptvertreter findet diese bei der
2 Hauptgruppe. Hier erfolgt die Stachelbildung aus den Blättern,
æies, dass diese ganz oder theilweise in Stacheln umgebildet sind. Je nachdem
+s nun ferner Laubblätter und deren Nebenblätter oder Hochblätter (Bracteen)
sind, ergeben sich innerhalb der zweiten Hauptgruppe fünf Reihen:
a) Das ganze Blatt wird zu einem Stachel: Acantholimon (bei-
ling 60 Arten), Acanthophyllum (etwa 10 Arten), Gypsophila acerosa und
Süene tragacantha. Es sind dies die Stachelrasen xar” éoxhv. Speciell die Acan-
tholimen gehören zu den wichtigsten Charakterpflanzen der iranischen Steppen.
Auf den flachen, kiesigen Halden der Hochthäler und Mulden der innersten
Ketten des Zagros-Systems treten sie oft in solchen Mengen auf, dass sie
streckenweise allein den Vegetationscharakter bedingen. Sie erreichen noch in
12900—13.000 Fuss Höhe eine bedeutende Entwicklung.
b) Der gemeinsame Blattstiel des paarigen Fiederblattes er-
härtet frühzeitig und bleibt als Stachel für die nächsten Vegeta-
tionsperioden erhalten: Halimodendron, Oaragana, viele Astragalus-, Ebe-
mus stellata, Ammodendron Persicum und einige Cicer-Arten. Von den 770
Astragalus- Arten der orientalischen Flora fallen mehr als ein Drittel unter
diese Kategorie und volle zwei Drittel davon wieder gehören der iranischen
Flora an. Es sind nahezu 200 Arten. Auch sie sind am reichsten in den Berg-
tigen des Zagros und im Elburs vertreten. Die meisten von ihnen entsprechen
der Formation der Stachelrasen. Die Durchmesser dieser dichtästigen, von Stacheln
starrenden Polster schwanken von 1dm. bis fast IM. Die stacheligen Astra-
galen der niederen Lagen gehören fast alle hicher. Ein zweiter Typus ist auf
den Gehängen der Hochgebirge gemein. Hier erhebt sich ein kurzer, dicker,
‘hatischer Stamm bis :/; M, selten höher, schief über den Boden und trägt
einen aus dichtgestellten Zweigen gebildeten, flachen, horizontal ausgebreiteten
Schirm. Der Schneelast, besonders aber dem Drucke der Lawinen gegenüber
verhalten sie sich wie das Krummholz der Alpen, wie denn auch ihre Bestände
aus einiger Entfernung gesehen an solche von sehr zerstreut gestellten Leg-
fhren erinnern. Ein dritter häufiger Typus fällt durch die lockere Anordnung
der vom Grunde ausgehenden Zweige auf. Die wenigen in die Ebenen hinaus-
38 Versammlung am 4. Mai 1887.
gehenden Arten gehören grösstentheils hieher. Andere dagegen steigen bis in
die höchsten Gebirge hinauf und erreichen hier oft eine bedeutende Grösse.
Ihnen schliessen sich die kleinen Sträucher der Ebenus stellata an, während
die stacheligen Cicer-Arten ein lockeres Phrygana-Gebüsch bilden. Halimoden-
dron und Ammodendron, Sträucher der centralen Senken, wo sie die Flussläufe
und Tamarisken -Dschungelu begleiten, reihen sich dagegen ihrer Tracht nach
den Lycium-Arten an und bilden mit diesen mitunter auf kleine Strecken fast
undurchdringliche Hecken.
c) Einzelne Blattabschnitte, wie Fiedern, Lappen, Zähne,
Kerben u. dgl. sind in mehr oder weniger derbe Stacheln umge-
wandelt. Es ist ein bekannter, auch unserer Flora nicht fremder Typus, der
auch in den iranischen Steppen durch Arten von zum Theil wohlbekannten
Gattungen vertreten ist: Eryngium, Echinophora, Pycnocycla, Morina, Gun-
delia, Echinops, Cousinia, Carduus, Cirsium, Onopordon, Carthamus, Blepharis
(diese nur im Süden) u. s. w. Wenn sich die Blattabschnitte ganz in Stacheln
umwandeln und die Blätter in dichten grundständigen Büscheln stehen, wie
das bei gewissen Arten von Pycnocycla zutrifft, so entstehen Uebergänge zu
der Formation der Stachelrosen. Einige Arten von Cousinia (C. neurocentra,
deserti, arenaria) schliessen sich dagegen dadurch, dass schliesslich von den
Blättern nur mehr die derben stechenden Hauptrippen stehen bleiben, der zweiten
Reihe, speciell dem dritten Typus derselben an. Die grösste Entwicklung, sowohl
nach Mannigfaltigkeit, als Reichthum an Individuen einzelner Arten, finden die
Stachelblattpflanzen in den flachgeneigten Kiessteppen, welche den Fuss der
Gebirge begleiten und den grössten Theil des Grundes der Hochthäler und
Mulden einnehmen. Bald tritt die eine, bald die andere Gattung vorherrschend „
auf, so dass man dann geradezu von einer Eryngium-, Gundelia- oder Cousinia-
Steppe sprechen kann. Die artenreichste der hieher gehörigen Gattungen ist
Cousinia, welche ihre grösste Entwicklung im Elburs und den chorassanischen
Gebirgen, dann in den Zagros-Ketten findet.
d) Die Nebenblätter sind in Stacheln umgebildet. Abgesehen
von Berberis densiflora, welche im Süden und in Chorassan stellenweise im
Buschgehölze häufig ist, gehören von Sträuchern nur Paliurus im äussersten
Norden des Gebietes und Zisiphus Spina Christi im Süden hieher. Der letztere
(pers. Khonar) tritt hier gewöhnlich gesellig auf und prägt der Khonar-Steppe
ihren eigenthümlichen Charakter auf. Die kleinen Büsche der Hulthemia, von
Capparis und einzelner vorzüglich dem Wüstengebiete angehöriger Fagonia-
Arten haben nur eine untergeordnete Bedeutung.
e) Die Stacheln sind metamorphosirte Bracteen. Blos zwei
Gattungen mit wenigen Arten fallen unter diese Gruppe: Lagochilus und Oto-
stegia. Beide bilden niederes dichtes Phrygana-Gestrüpp.
Die Rolle, welche diese Stachelbildungen im Leben der Pflanzen spielen,
ist eine mannigfaltige, verschieden in aufeinander folgenden Zeitabschnitten,
aber auch oft eine mehrfache in einem und demselben Theile der Vegetations-
periode. Gewöhnlich ist ihre Thätigkeit anfangs eine assimilatorische; später
Versammlung am 1. Juni 1887. 39
tritt diese Seite mehr und mehr zurück, die Ausbildung, die sie erfahren, ist
auf Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen die Einflüsse des übertrockenen,
heissen Sommerklimas gerichtet, schafft aber zugleich auch Waflen gegen die
Angriffe der weidenden Thiere und vor Allem ein unzugängliches Gehege für die
jungen zarten Triebe und Blätter der nächsten beginnenden Vegetationsperiode.
Am 14. Mai wurde eine ausserordentliche Versammlung ab-
gehalten, die den Zweck hatte, den Theilnehmern an der Reise
der Gesellschaft nach dem Süden Gelegenheit zu einer Besprechung
zu geben.
In dieser Sitzung führte Herr Ausschussrath F. Bartsch
den Vorsitz. Secretär Dr. R. v. Wettstein erstattete Bericht über
die Vorbereitungen zu der Reise und theilte das Programm mit.
Herr Dr. O. Stapf hielt einen durch Bilder, Photographieen etc.
erläuterten Vortrag „Ueber den Quarnero“.
Am 18. Mai wurde die Reise angetreten. An derselben
betheiligten sich 35 Mitglieder der Gesellschaft unter der Führung
des Ausschussrathes Herrn Dr. Otto Stapf. Ein ausführlicher
Bericht über diese Reise findet sich auf Seite 491 der Abhand-
lungen.
Versammlung am 1. Juni 1887.
Vorsitzender: Herr Dr. Franz Löw.
Neu eingetretenes Mitglied:
Als Mitglied bezeichnet durch
En P. T. Herren
Wolf Dr. Sigmund. Brünn. . . . . . Dr.C.Richter, Dr. R. v. Wettstein.
Anschluss zum Schriftentausche:
Kiew, Societé des Naturalistes.
Leipzig, Verein für Erdkunde.
40 Versammlung am 1. Juni 1887.
Eingesendete Gegenstände:
6 Species für das niederösterreichische Landesherbarium von Herrn
A. Degen.
3 Flechtenherbare für Schulen von Herrn C. Eggerth.
1 Fuchs und diverse andere Naturalien für Schulen von Herrn Ad.
Handlirsch.
150 Lepidopteren für Schulen von Herrn H. Rebel.
Textilstoffe für Schulen von Herrn A. Topitz.
Herr Prof. Dr. Gustav Mayr überreichte ein Manusoript
für die Abhandlungen: „Südamerikanische Formieiden“ (siehe
Abhandlungen).
Herr Dr. Moriz Kronfeld hielt hierauf einen Vortrag
Zur Biologie von Orchis Morio L.“
Im Stadium der Fruchtbildung bietet Orchis Morio L. eine Reihe inter-
essanter Veränderungen dar. Innerhalb einer Woche schwellen die Fruchtknoten
der erfolgreich belegten Exemplare in Länge und Dicke um das Zwei- bis
Dreifache ihres früheren! Masses an. Hiebei strecken sich die vorerst in der
Längsrichtung eingedrehten Ovare geradeaus in die Länge und nehmen eine
dunkelgrüne Färbung an. Während ferner die Blüthen der unbelegt gebliebenen
Exemplare und die Stengel derselben verdorren, erhebt sich der Fruchtstand
durch intercalares Wachsthum der Internodien in sehr auffälliger Weise über
den Boden. Dieses nach längerer Pause zu beobachtende rasche Fortwachsen
der Internodien zur Zeit der Fructification, ist geeignet, der Vorstellung zu be-
gegnen, dass die Vogetationskraft krautiger Sprosse mit der Anthese völlig
erschöpft sei.
Die erwähnten Veränderungen betrafen Exemplare der Orchis Morio,
die der Vortragende mit dem Rasen zugleich im Wiener Prater ausgehoben
und in einem geschlossenen Raume weiter gepflegt hatte. Nachfolgend finden
sich die Längen dreier unbelegt gebliebener mit drei erfolgreich belegten Erem-
plaren verglichen.i)
Vom Boden an gerechnet betrug die Länge der drei ersteren:
12 9 18cm
und bestiglich der erfolgreich belegten Individuen:
26 20 16cm
Hauptsächlich bewirken die im Bereiche der Inflorescenzspindel befind-
lichen Stengelglieder, nebst dem obersten unter dem Blüthenstande befindlichen
Internodium, diese Erhebung der ganzen Pflanze. Es ergibt sich dies aus den
folgenden Zahlen.
1) Die Unterschiede ergaben sich binnen einer dreiwöchentlichen Vegetationsdauer.
M. Kroufelà. 41
Es hatte die Inflorescenzspindel bei den oben angeführten unbelegten
Biemplaren eine Länge von:
20 15 85cm.
ud wiederum besüglich bei den belegten, von:
70 80 60cm.
Weiters mass das subflorale Internodium bei den ersteren:
42 80 30cm.
hingegen bei den letzteren:
95 45 45cm.
Die reife Frucht von Orchis stellt einen sphäroiden, von drei meridionalen
Segmenten (den drei Carpiden) und drei schmäleren streifenförmigen Zwischen-
sticken nach aussen begrenzten Behälter dar. Diese sechs Stücke sind bloss an
der morphologischen Basis und an der Spitze der Frucht zusammengehalten,
im lebrigen aber getrennt, so dass die Fruchtkapsel mit sechs längsgerichteten
Spalten versehen erscheint. Durch diese Spalten finden die locker aufgestapelten,
im Aussehen an feines Sägemehl erinnernden Samen den Ausweg. Sie sind
durch den flügelartigen Anhang und die relative Leichtigkeit der Verbreitung
durch Luftströmungen trefflich angepasst. Indem sich nun der Fruchtstand in
« suffilliger Weise tiber jene Höhe erhebt, in welcher der Blüthenstand sich
befanden hat, wird er dem Winde möglichst exponirt, und es wird auf diese
Weise die Vertragung der Samen gefördert. Der Werth dieser biologischen Ein-
richtung wird noch klarer, wenn man bedenkt, dass die in der Umgebung von
Orchis Morio befindlichen Kräuter und Halmgewächse, die unbelegt gebliebenen
Individuen, keineswegs aber die nachträglich herangewachsenen Fruchtexemplare,
im Laufe der Zeit allseits überragen.
Herr Custos Rogenhofer sprach über die Ausbeute an
Lepidopteren, welche Herr Oscar Baumann gelegentlich der
österreichischen Congo- Expedition machte und dem kaiserlichen
Hofmuseum übergab.
Gesammelt wurde zwischen Stanley Pool und den Stanley Falls in der
Zeit von Anfangs Jänner bis Mitte Februar 1886, dann von dieser Zeit bis 8. Juni
1. bei den Stanley Falls. Unter vielen interessanten Formen aus den Gattungen
Pepilio, (mit den Arten: Zalmoxis, Ridleyanus, Tynderaeus, Hesperus, Ucalegon),
Disdema, Harma, Acraea, Hypanis, Charazes, Romaleosoma, Aegocera, ist es
mmentlich die seit wenig Jahren erst nach Europa wieder gebrachte Drurya
(Papilio aut.) Antimachus Drury, welche eine bedeutende Lücke in der kaiser-
behen Sammlung ausfällt.
Weiters legte der Vortragende „Freiherr von Gumppenberg,
Systema Geometrarum zonae temperatioris septentrionalis“ vor.
1.8. Ges. B. XXXVIL Sitz,-Bar. F
42 Versammlang sm 1. Juni 1887.
Die umfangreiche Arbeit mit hübschen Karten basirt weniger auf dem
Rippenverlaufe als der Form und der Zeichnung der Flügel; der Verfasser
berücksichtigt namentlich A. S. Packard's Monograph of the Geometrid moths
or Phslsenidas of the United states 1876, sowie die neuen Entdeckungen aus
Central-Asien und Ost-Sibirien.
Herr Prof. Dr. A. Burgerstein legte den ersten Theil
einer monographischen Bearbeitung der Transpiration der Pflanzen
vor und besprach den Inhalt derselben (siehe Abhandlungen).
Herr Prof. Dr. Carl Grobben überreichte ein Manuscript
für die Verhandlungen „Ueber eine Missbildung der Taenia sagi-
nata Goeze“ (siehe Abhandlungen).
Herr Dr. Otto Stapf berichtete über den schönen Verlauf
der von der Gesellschaft unternommenen Reise nach dem Quar-
nero (siehe Abhandlungen).
Schliesslich überreichte Herr Secretär Dr. L. v. Lorenz
eine biographische Skizze über Johann von Hornig von Herrn
Dr. H. Rebel.
Am 29. November 1886 starb hier in Rudolfsheim nach mehrjährigen
Leiden der bekannte Microlepidopterologe Johann von Hornig, pensionirter
Oberinspector der Stastseisenbahn - Gesellschaft. Mit ihm verlor nicht nur
unsere Monarchie ihren derzeit bedeutendsten Privatsammler der Microlepidopteren,
sondern auch die Microlepidopterologie im Allgemeinen einen überaus verdienst-
vollen Forscher auf dem Gebiete der Biologie.
Johann von Hornig wurde am 14. April 1819 in Sokolow in Galizien
geboren, wo sein Vater als Dragoner-Rittmeister damals gerade stationirt war.
Seine Schulbildung erhielt er an verschiedenen Orten, da der Beruf seines Vaters
einen häufigen Wechsel des Aufenthaltes mit sich brachte. Nach absolvirtem
Gymnasium nahm Hornig als 18jähriger junger Mann dauernden Aufenthalt
in Wien, um hier die Rechte zu studiren und reichte bereits im August 1840
nach vollendetem Rechtsstudium sein Gesuch um Zulassung zum Staatsdienste
bei der damaligen Kameralgefällsverwaltung ein, wo er auch am 14. Juni 1842
als Conceptspraktikant in Eid genommen wurde, und später in gleicher Eigen-
schaft in das neu errichtete Handelsministerium trat.
H. Robel. 43
Wie aus einer Notiz in seinem Nachlass hervorgeht, beschäftigte sich
Hornig als Student und in den ersten Jahren seines Staatsdienstes noch nicht
mit Lepidopteren, sondern fing erst im Jahre 1845 zu sammeln an. Sein reger
Eifer, der sich in zahlreichen Ausflügen in der unmittelbaren Umgebung Wiens
bethätigte, verschaffte ihm binnen kurzer Zeit ein reiches Material, welches er
nach dem damals herrschenden Ochsenheimer-Treitschke'schen System zu ordnen
trachtete. Auch wandte er schon damals seine volle Aufmerksamkeit den ersten
Ständen zu und beschrieb viele ihm unbekannt scheinende Raupen mit peinlicher
Genauigkeit, wie aus der grossen Zahl von derartigen erhaltenen Aufzeichnungen
erbellt. Natürlich fand Hornig zur Publication des grössten Theils dieser Notizen
in der Folge keine Veranlassung, nachdem er einen besseren Ueberblick über
die bereits vorhandene Literatur gewonnen hatte.
Im Juni 1847 vermählte sich Hornig mit Fräulein Adele Rechberger,
welche ihm nicht nur als treue Hausfrau stets liebreich zur Seite stand, sondern
ihren Gemahl auch als thätige Sammelgenossin namentlich in den letzten Jahren
auf das Eifrigste unterstützte und seine stete Begleiterin auf den oft beschwer-
lichen Exeursionen war. Hornig ksm noch im Juli desselben Jahres als Bezirks-
eommissär der galizischen Kameralgefällsverwaltung nach Wadowide, von wo
er, ohne Urlaub erhalten zu haben, beim Ausbruch der October-Aufstände des
Jahres 1848 nach Wien zurückkehrte und hier wieder Aufnahme beim Handels-
ministerium fand.
Ende der Vierzigerjahre dürfte Hornig bereits zahlreiche lepidopterologische
Bekannte gehabt haben, worunter sein Amtacollege Josef Mayer und jedenfalls
auch Josef Mann waren. Später trat er mit fast allen hiesigen und zahlreichen
auswärtigen Lepidopterologen in Verbindung. Von grôsster Bedeutung für Hornig
war jedoch seine Bekanntschaft mit Julius Lederer, den er gelegentlich einer
Excursion nach Mödling kennen gelernt hatte und mit welchem er durch fast
zwanzig Jahre im freundschaftlichsten Verkehre stand; er war auf den hiesigen
Excursionen sein steter Begleiter und auch der Rombon wie das Hochschwab-
Gebiet wurde von ihnen gemeinschaftlich besucht. Gleichzeitig mit Lederer trat
Hornig in den neu entstandenen Zoologisch-botanischen Verein, wo ihre Auf-
nahme in der Monatssitzung des 6. August 1851 erfolgte. Im Jahre 1852 erschien
Hornig’s erste Publication biologischen Inhaltes in den Vereinsschriften, der
eine Reihe solcher bis zum Jahre 1856 folgte. Im Jahre 1854 nahm Hornig
die auf ihn gefallene Wahl eines zweiten Secretärs des Zoologisch-botanischen
Vereines an, welches Amt er jedoch nach kurzer Zeit zurücklegen musste, da
er im Frühjahr 1855 nach Prag versetzt wurde, wo er bis Ende des Jahres
verblieb. Während seines Aufenthaltes in Prag lernte er Prof. Nickerl kennen,
leitete Johann Pokorny zum Studium der Microlepidopteren an und machte
die Bekanntschaft Müller's, mit welch’ beiden Letsteren er in dauernder Ver-
bindung blieb.
Bereits im August 1855 verliess Hornig den Staatsdienst und erlangte
bei der General-Direction der neu entstandenen Stastseisenbahn-Gesellschaft eine
Secretärsstelle.
F
44 Versammlung am 1. Juni 1887.
Fortan verblieb Hornig in Diensten dieser Gesellschaft, wurde 1856
Bureauchef, avancirte 1871 zum Inspector und im Frühjahr 1879 zum Ober-
Inspector; mit 1. October desselben Jahres trat er in Pension, Seit 1856 nahm
er bleibenden Aufenthalt in Wien, wenngleich er Anfangs öfters dienstliche
Reisen unternehmen musste, da er die oft mit juristischen Schwierigkeiten ver-
bundenen Grundeinlösungen beim Bahnbau über hatte.
Jede freie Stunde, welche ihm verblieb, widmete Hornig den Lepidopteren.
Er betrieb namentlich die Raupenzucht in grossem Umfang, ein ganzes Cabinet
seiner Wohnung war nur diesem Zweck gewidmet, und ohne die ausgiebige
Hilfe seiner Gemahlin wäre es ihm oft unmöglich gewesen. bei dem massen-
haften Erscheinen mancher Microlepidopteren-Arten das Material allein be-
wältigen zu können. Der im April 1870 erfolgte Tod Lederer's war auch für
Hornig ein schwerer Verlust; immer mehr verlegte er sich von nun ab auf das
Studium der Microlepidopteren und’ verkaufte deshalb auch im Herbst 1878
seine grosse Macrolepidopteren-Sammlung unter sehr günstigen Bedingungen
an den Grossfürsten Michael von Russland.
Hornig war theils schon von früher her mit den bedeutendsten Microlepi-
dopterologen des Continents in Verbindung, wie mit Zeller, Frey, theils machte
er die Bekanntschaft einiger erst in den letzten Jahren, wie die Constant's,
Eppelsheim's, Ragonot's, Turati's etc. Viele seiner Correspondenten blieben
Hornig persönlich unbekannt, so auch Ragonot, welcher gerade zur Zeit, als
Hornig die französische Weltausstellung des Jahres 1878 besuchte, von Paris
abwesend war. Auf der deutschen Naturforscherversammlung des Jahres 1881
in Salzburg lernte Hornig erst einige seiner deutschen Correspondenten per-
sönlich kennen. In den letzten Jahren wurde der Kreis der hiesigen Lepido-
pterologen, mit welchen Hornig in Verbindung stand, immer kleiner und war
es nur Herr Eduard Kreithner und zuletzt noch der Schreiber dieser Zeilen.
mit welchem der Verstorbene öfters verkehrte. .
Seit einer Reihe von Jahren besuchte Hornig mit besonderer Vorliebe
Guttenstein und verlebte er auch dort im Juni 1886 die letzten Tage seiner
Sammelthätigkeit; bald darauf warf ihn ein schweres Magenleiden, welcher
seine überaus starke Constitution untergraben hatte, auf das Krankeulager.
Hornig hinterliess nur seine Frau und ist daher seine grosse Micro-
lepidopteren-Sammlung, welche über 2000 Arten des paläarctischen Faunen-
gebietes in beiläufig 15.000 Exemplaren enthält, zu verkaufen. Der wissenschaftliche
Werth der Sammlung ist ein sehr bedeutender, theils wegen der vielen aus-
wärtigen Verbindungen, die Hornig hatte, insbesonders aber weil Hornig genaue
Notizen den einzelnen Exemplaren beizugeben pflegte und viele interessante
Fundorte für unsere Local-Fauna dadarch sichergestellt werden.
Hornig's Verdienste um die Microlepidopterologie wurden bereits vielfach
anerkannt, und gewiss ist es nur seinem ausserordentlichen Sammeleifer zu
danken, wenn eine Reihe unserer seltensten Gebirgsmicrolepidopteren, wie Eude-
mis Kreithneriana Horn., Adela Albicinctella Mn., Anchinia Dolomiella Mn. und
Rghf. in tadellos präparirten Exemplaren in den Sammlungen anzutreffen sind.
H. Rebel. 45
Hornig scheute auch keine Kosten, um sich die Raupen einer seltenen
Art in grösserer Zahl verschaffen zu können, und instruirte mehrfach Leute,
weiche keine Sammler waren, aber an den geeigneten Orten ihren Aufenthalt
hatten, ihm diesbezügliche Sendungen zu machen.
Als Autor einer Art begegnet uns Hornig eigentlich nur einmal in der
Literatar, nämlich bei Eudemis Kreithneriana (Zool.-botan. Ges., 1882, p. 279);
ein zweites Mal wird er bei Symmoca Mendosella (Stgr. Wocke's Katalog Nr. 2231)
als Autor angeführt, aber wohl mit Unrecht, da das beigefügte Citat (Zool.-
betan. Verein 1854, p. 183) gar keine Beschreibung, ja nicht einmal eine Diagnose
enthält. Mit viel mehr Berechtigung könnte Hornig bei Sciaphila Monochromana
(Stgr. Wocke’s Katalog, Nr. 775) als Autor citirt werden, da er diese Art, welche
damals nur als Nomen in literis existirte, in dem oben erwähnten Aufsatz 1854,
?.181 ganz kurz diagnosirt.
Zu Ehren Hornig's wurden vier von ihm aufgefundene Microlepidopteren-
Arten benannt: Spermatophihora Hornigii Led. (Zool.-botan. Verein 1852,
#132); Grapholitha Hornigiana Led. (Zool-botan. Verein 1855, p. 77); Butalis
Hornigis Z. (L. E. X, p. 239); und Doryphora Hornigii Stgr. (Stett. entomolog.
Zeitung 1883, p. 184), wovon jedoch Grapholitha Hornigiana Led. nicht priori-
ülsberechtigt ist, da sie nach Ragonot mit der schon 1845 publicirten Cumu-
las Gn. (Ind. p. 55) synonym ist.
Die drei verbleibenden prioritätsberechtigten Artennamen werden dazu
beitragen, dem Verstorbenen das wohlverdiente Andenken in der Wissenschaft
m erhalten.
Schliesslich das Verzeichniss der von Hornig publicirten Aufsätze:
In den Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft:
1. „Ueber die ersten Stände von Antophila Rosina Hb.“ 1852, Sitzungsber.,
p.68 (Abbildung der Ranpe: Wien. Monatsschr. 1860, T. VIII, fig. 3).
2. „Ueber die ersten Stände einiger Lepidopteren.“ 1852, p. 15. (Acidalia Ru-
faria Hb.; Hypsolophus Lemniscellus F. R.).
3. „Ueber die ersten Stände von Anthophila Mendaculalis Tr.“ 1852, p. 136
(Abbildung der Raupe: Wien. Monatsschr. 1860, T. VIII, fig. 4).
4. ‚Ueber die ersten Stände einiger Phycideen.“ 1858, p. 70 (Gymnancyla
Canella 8. V.; Spermatophthora Hornigii Led.; Homoeosoma Binavella
Hb.; Cryptoblabes Rutüella 8. V.).
% „Ueber die ersten Stände einiger Lepidopteren.“ 1853, p. 409 (Pyrausta
Phoenicialis F. R.; Pterophorus Acanthodactylus Hb.).
6. „Bericht über das Vereinsjahr 1853.“ 1854, Sitzungsber.. p. 42.
7. „Ueber die ersten Stände einiger Lepidopteren.“ 1854, p. 15 (Pempelia Pa-
lumbella 8. V.; Syrichthus Alveus Hb.; Scodiona Favillacearia Hb.).
8. ‚Ueber die ersten Stände von Agrotis.“ 1854, Sitzungsber., p. 105.
9. „Ueber Gnophos Ophthalmicata Led.“ 1854. Sitzungsber., p. 108 (bei Maris-
zell aufgefunden).
10. „Ein lepidopterologischer Besuch der Alpen Mangert und Rombon.“ 1854, p. 179.
Versammlung am 1. Juni 1887.
r die ersten Stände einiger Lepidopteren.“ 1854, p. 541 (Hesperia
vaterae Esp.; Depressaria Angelicella Hb.).
r die ersten Stände einiger Lepidopteren.“ 1855, p. 129 (Conchylis
sterana Hoffmannsegg.; Conch. Rubellana Hb.; Conch. dubitana Hb.).
r die ersten Stände einiger Lepidopteren.“ 1856, p. 21 (Oidaria Cae-
ta 8. V.; Grapholitha Conterminana H. S.).
r die ersten Stände von Anchinia Grisescens Frey und Anchinia Lau-
lella H. 8.“ 1877, Sitzungsber., p. 38.
emis Kreithneriana n. sp.“ 1882, p. 279.
r die ersten Stände von Endemis Kreithneriana Horn.“ 1882, Sitzungs-
. p. 41.
der Wiener entomologischen Monatsschrift:
r die ersten Stände einiger Lepidopteren“, I, 1857, p. 69 (Gnophos Oph-
Imicata Led.; Grapholitha Hornigiana Led.).
r die ersten Stände einiger Lepidopteren“, II, 1858, p. 19 (Thalpochares
nnonica Frr.; Thalp. Amoena Hb. [Abbildung der Raupe, Wien. Mo-
sschr. 1860, T. VIII, fig. 2]; Tortrix Rusticana Tr.).
Versammlung am 6. Juli 1887.
Vorsitzender: Ilerr Professor Dr. Gustav Mayr.
Neu eingetretene Mitglieder:
Als Mitglied bezeichnet durch
P. T. Herren
Pierer Dr. F. 8. J., Schiffsarzt. Triest . . Dr. J. Lenk, Dr. C. Moser.
Steinbühler A., j
Pola .
P. T. Herr
Ant. Handlirsch, J. Kaufmann.
Anschluss zum Schriftentausche :
Physiologische Gesellschaft in Berlin.
Medicinisch-naturwissenschaftliche Section des Siebenbürger Musenm-
vereines in Klausenburg.
Eingesendete Gegenstände:
50 Species Pilze für eine Schule von Herrn Dr. R. v. Wettstein.
Secretär Dr. R. v. Wettstein legte ein von Herrn Professor
Dr. A. Kornhuber übersendetes Manuscript vor, betitelt: „Ueber
das in der Wiener Flora eingebürgerte Carum Bulbocastanum (1)
Koch“ (siehe Abhandlungen, Seite 689) und besprach den Inhalt
einer von Herrn Dr. M. Kronfeld eingesandten Abhandlung:
„Hat Goethe das Ergrünen der Coniferenkeimlinge im Dunklen
entdeckt?“ (Siehe Abhandlungen, Seite 687.)
2. B. Ges. B. XXXVII. Sitz.-Ber. @
48 Versammlung am 6. Juli 1887.
Ferner berichtete er über die Auffindung zweier für Nieder-
österreich neuer Pflanzen:
1. Sedum micranthum Bast. (Ess. sur la flore de Main et Loire,
p.167, 1809) wurde von dem Vortragenden am 19. Juni à. J. auf Serpentinfelsen
im Gurhofgraben bei Aggebach a. d. Donau gefunden. Die Pflanze stimmt mit
französischen Exemplaren vollkommen überein und unterscheidet sich von dem
zunächst verwandten Sedum album L. vor Allem durch die Gestalt der Blätter
und die Grösse und Färbung der Blüthen. Nachstehend sei eine Diagnose nach
der niederösterreichischen Pflanze gegeben: )
Caulis procumbens vel ascendens, ramosus, teres, papillis minimis obsituss,
griseus vel plerumque purpurascens; rami erecti foliis multis densiusculis ob-
siti, 8-20 cm. alti. Folia oblonga vel globoidea, obtusissima, teretia,
superiora superne fere furcata, sessilia, erecto-patentia, glabra, plerumque
purpurascentia, 8-13 mm. longa, 4-8 mm. diametro. Panicula multiflora,
laxa. Calyx 5-fidus, laciniis lanceolatis, obtusiusculis, 1 mm. longis et latis,
glaber, viridis. Coralla petalis quinque albis lanceolatis obtusiusculis, ca.
2—3 mm. longis, 075—1 mm. latis, glabris, patentibus. Carpella 5, alba,
erecto-patentia. Stamina quina antheris globosis purpureis exsertis, fila-
mentis ca. 25-3 mm. longis.
2. Myosotés vartabilis Angelis (in Koch, Synops. flor. Germ. et Helv.,
- Ed. 3, p.438, 1857). Rhisoma tenue, repens, remote squamosus, nigrescens,
caules floriferos elatos, 20—30 cm. longos et ramulos steriles foliis obsitos,
breves edens. Caulis teres vel subangulosus, fragilis, viridis, pilis albis, crispu-
dis, remotis obsitus. Folia membranacea, inferiora et ea rosularum sterilium
late lanceolata longe in petiolum attenuata, obtusiuscula, utraque in pagina
crispule hirsuta, incl. pet. 3—6 cm. longa, 10—14 mm. lata; caulina ovato-
oblonga, basi dilatata sessilia, acutiuscula, erecto patentia, 25—40 mm. longa,
8—12 mm. lata, superiora diminuta. Racemi floriferi 2—5, floribus densiusculis
9—18. Pedunculus adpresse pilosus, ca. 1—2 mm. longus, tenuis, erectus, fructi-
fer paulo accretus. Calyz obscurus 5 fidus, laciniis angustis, acuminatis,
15 mm. longis, ca. O5 mm. latis, tubus basin versus pilis hamatis retroflexis
obsitus. Corolla tubo longo superne sensim ampliato, flavo, glabro, extus strüis
quinque longitudinalibus coeruleis, 3—4 mm. longo, lobis patentibus, pulchre
coeruleis, late-ovatis, glabris, ca. 3 mm. longis; fornicibus albis exsertis, an-
theris exsertis, flavis, filamentis brevissimis. Calyx fructifer modice accretus,
clausus.
Myosotis variabilis wurde von dem Vortragenden in Gemeinschaft mit
Dr. 0. Stapf am 30. Juni im oberen Theile des Wechselgrabens am Wechsel,
‘hart an der niederösterreichisch-steirischen Grenze gefunden, und zwar an feuchten
schattigen Waldstellen; unfern davon fanden sich Myosotis silvatica Hoffm. und
Myosotis strigulosa R. Der Standort schliesst sich an die übrigen bisher aus
+) Ich theile hier Diagnosen mit, da über beide Pflanzen ausführliche noch nicht existiren.
Lv. Lorens. 49
Steiermark bekannten am Rottenmanner Tauern und bei St. Lorenzen an; ausser-
dem wurde die Pflanze bisher blos in Siebenbürgen bei Rodna von Porcius
aufgefunden. (Conf. Kerner, Schedse ad flor. Austr.-Hung., IV, p. 60.)
Der von Angelis angegebene Farbenwechsel der Blüthe konnte nicht
beobachtet werden. Die Blüthen sind wie die der meisten anderen Myosotis-
Arten anfangs röthlich, später blau. Vielleicht ist Angelis durch die gelbe
Färbung der Kronenröhre getäuscht worden?
Anschliessend hieran demonstrirte Herr Dr. R. v. Wettstein
eine besonders mächtige Fasciation des Stengels von Zilium can-
didum. Dieselbe wurde in einem Garten nächst Wien gezogen und
zeigte eine Stengellänge von 85 Centimeter bei einer Breite von
%4 Centimeter und einer Dicke von circa 1 Centimeter. An der
Spitze des Stengels fand sich eine dichte Traube aus 124, meist
wohl erhaltenen und vollkommen entwickelten Blüthen.
Herr Dr. L. v. Lorenz machte Mittheilungen über eine von
ihm im vergangenen Frühjahre nach Dalmatien unternommene
ornithologische Studienreise.
Der Vortragende schilderte zunächst seinen Aufenthalt auf den quarne-
rischen Inseln Veglia und Cherso, wo er auf der ersteren die beiden Seen Jesero
und Panighe, auf der letzteren die grossartige Doline von Smergo, den Vrana-
see und die Felsenküste nächst Caisole besuchte. Von Spalato wurden Excur-
sionen in das nördlich der Stadt gelegene felsige Gebirge ,Rupotina‘ in die
Bümpfe bei Salona und Stobrié nach den Buschwäldern an den Abhängen nörd-
lich von Suëuraé und auf das Plateau von Percovié, sowie auf die Insel Solta
unternommen. Ein achttägiger Aufenthalt in Fort Opus gab Gelegenheit, in
den drei grossen Hauptsümpfen nächst der Narentamtindung zahlreiche Sumpf-
und Wasservôgel zu beobachten und festzustellen, dass diese Vögel in den ge-
nannten Gebieten grösstentheils nur als Durchzügler im Frühjahre und Herbste
auftreten, während im Sommer sich nur einzelne zeigen; im Winter wimmelt
es dagegen in den Sümpfen von allerlei Arten von Enten, die zu vielen Tausenden
hier bis zum Beginne der milderen Jahreszeit Aufenthalt nehmen. Von Fort
Opus wurde ein Abstecher nach Mostar und zu dem nächst der Stadt gelegenen
Bisto unternommen. In Raguss war Gelegenheit geboten, durch den Custos des
dortigen Museums wichtige Daten über die ornithologischen Verhältnisse in der
Umgebung dieser Stadt zu sammeln, sowie einige eigene Beobachtungen auf der
Insel Lacroma und im Thale der Ombla zu machen. Nach einem eintägigen
Besuche in Cattaro wurde die Rückreise über Pols und Fiume nach der Heimat
@*
50 Versammlung sm 6. Juli 1887. L. v. Lorenz.
angetreten. Die Ergebnisse der Reise waren nebst den selbstgemachten Beob-
achtungen die Sammlung vieler Daten über das Vorkommen und den Zug der
Vögel nach den Mittheilungen vertrauenswürdiger Landesbewohner und eine
kleine Sammlung von Bälgen und Vögeln in Spiritus. Auch war Dr. v. Lorenz
hastraht en dan van ihm besuchten Orten Beobachter für den Vogelzug zu ge-
Berichte dem Comité für ornithologische Beobachtungs-
sich bereit erklärten.
Versammlung am 5. October 1887.
Vorsitzender: Herr Professor Dr. Gustav Mayr.
Neu eingetretene Mitglieder:
Als Mitglied bezeichnet durch
P. T. Herren
Böhm Ignaz, k.k. Polizei-Commissär. Krakau. Dr. L. v. Lorenz, Dr. J. Palacky.
Teachmann F. Wi Dr. O. Stapf, Dr. R. v. Wettstein.
P.T. Herr
Eingesendete Gegenstände:
245 Pflanzen für Schulen von Herrn H. Braun.
25 Lepidopteren für Schulen von Herrn F. Anders.
225 Insecten für Schulen von Herrn J. Mik.
250 Pflanzen für Schulen von Herrn Dr. F. Ostermeyer.
200 Insecten von Herrn A. Rogenhofer.
8 Species für das Herbar von Herrn Dr. L. Simonkai.
Secretär Dr. R. v. Wettstein berichtete über das während
der Ferien erfolgte Ableben der Herren Dr. G. Winter in Conne-
witz und Hugo Lojka in Budapest, indem er in einem kurzen
Nachrufe die grossen Verdienste der Genannten um die Myko-
logie, respective Lichenologie würdigte und die Versammlung auf-
forderte, ihrem Beileide durch Erheben von den Sitzen Ausdruck
zu verleihen.
Hierauf legte er eine von ihm ausgeführte Abhandlung vor,
betitelt: „Vorarbeiten zu einer Pilzflora der Steiermark.
IL Theile (siehe Abhandlungen im Bande XXX VIII, I. guartal)
ZB. Ges. B. IKXVIL. Sits.-Ber.
52 Versammlung am 5. October 1887.
und sprach über das Auffinden der Pinus Cembra L. in Nieder-
österreich.
Dieselbe wurde in dem Kronlande wildwachsend noch nicht gefunden.
Aeltere Angaben über vereinzeltes Vorkommen des Baumes in den niederöster-
reichischen Alpen (Schneeberg, Raxalpe u. s. f) bezogen sich auf cultivirte
Exemplare. Vortragender fand mehrere, unzweifelhaft spontan vorkommende
Exemplare auf dem Gamssteine an der steirischen Grenze. Es ist dies der
nordöstlichste aller Fundorte von Pinus Cembra im Gebiete der Alpen und den
bereits bekannten bei Hieflau, Admont u. s. w. zunächst gelegen.
Herr Dr. Moriz Kronfeld hielt einen Vortrag über Wurzel-
anomalien cultivirter Umbelliferen.
An der Hand einschlägiger Objecte aus seiner Sammlung besprach der
Vortragende die Bildungsanomalien cultivirter Umbelliferenwurzeln und ins-
besondere die korkzieherartigen Umschlingungen derselben. Buchenau (Botan.
Zeitung, 1862, p. 305) beobachtete, dass zwei benachbarte Wurzeln von Daucus
carota auf beinahe zwei volle Windungen um einander geschlungen waren, ohne
verwachsen zu sein, und in einem anderen Falle sah er an den zwei Armen
einer abnormer Weise dichotomen Möhre') dasselbe Phänomen. Zwei vom Vor-
tragenden untersuchte Teratologica der Möhre reihen sich unmittelbar an die
Objecte Buchenau's. a) Eine kurze und dicke Möhre wird zu drei Viert-
theilen ihres Umfanges von einer schmächtigeren Wurzel umschlungen, die
unteren Wurzelenden streben hierauf gleichsinnig parallel nach abwärts; nir-
gends sind die Wurzelkörper verwachsen. Fall 5) glich ganz dem zweiten
Beispiele Buchenau’s. Ferner demonstrirte der Vortragende zwei Wurzeln
der Pastinaca sativa, die mittenwärts förmlich in einander gehenkelt waren
und im Uebrigen nebeneinander geradlinig verliefen. Auch diese Wurzeln waren
our umschlungen und konnten, wie die beiden Branchen gewisser chirurgischer
Instrumente, auseinander gehenkelt werden. Unter dem pompösen Titel: „Ein
Ringkampf zweier Wurzeln“ schilderte Römer im vorigen Jahre eine in mehre-
ren Touren erfolgte innige Umschlingung zweier Pastinakwurzeln (Oesterr.
botan. Zeitschr, 1886, p. 48). — Ohne Frage hätte Goethe Bildungen dieser
Art für offenbare Aeusserungen der „Spiraltendenz“ angesprochen. Darwin
hätte in ihnen nicht minder Bethätigungen der den Wurzeln innewohnenden
Circumnutation erkannt. Allein wie die „Spiraltendenz“, so kann — nach
Wiesner’s exacter Widerlegung — auch Darwin’s Urbewegung für rein
+) Ein instroctives Beispiel einer Möhre, deren Secundärwurzeln nach Unterdrückung der
Hauptwurzel parenchy mai rwähnt Reichardt (Verhandl. der zool.-botan. Ge-
wellsch., 1867, p. 329); je Umbellifere gleichsam das Wurzelsystem eines Cirsium
pannonieum, einer Spiraea fllipendula nach, während es sich oben um eine wirkliche Theilung der
Hauptwarzel handelt.
Moris Kronfeld. 53
speculativ erklärt werden, und es fragt sich, wie die Umschlingungen der Um-
belliferenwurzeln thatsächlich zu deuten sind. Der Vortragende ist geneigt, sie
wter Annahme des Zugwachsthums (Wiesner, Bewegungsvermögen der Pflan-
sen, Wien, 1881, p. 135 ff.) zu erklären. Von zwei dicht neben einander im
Boden steckenden Wurzeln wird Öfters die eine ausgiebiger befestigt sein als
die andere, das heisst vermöge reichlicherer Nebenwurzeln stärkeren Halt finden
als ihr Nachbar.) Die labilere Nachbarwarzel kann nun durch irgend einen
Tafall gegen die stärkere angedrückt werden, und voransgesetzt, dass sie leb-
haft wächst, so wird man an ihr alsbald eine innere gedräckte and eine äussere
gepannte Seite zu unterscheiden haben. Diese erscheint im Wachsthum geför-
tert, jene zu gleicher Zeit beeinträchtigt, und demgemäss wird sich die vorerst
paitir-geotropische Wurzel bogenförmig um den kräftigeren Wurzelkörper legen.
Hiedurch kommen aber weitere Theile derselben mit dem Widerhalt in Beräh-
rung; aus der einfachen Krümmung wird so eine volle Umschlingung werden,
ihr eine zweite nachfolgen u. ». f., wofern nicht früher oder später das Zug-
wichsthum von dem positiven Geotropismus gänzlich überwunden wird. Aus
der Combination von Zugwachsthum und Geotropismus ergibt sich also die dem
Winden oberirdischer Caulome um feste Stützen vergleichbare Umschlingang
einer Umbelliferenwurzel durch die andere. Nach Darwin (Kletternde Pflanzen,
übers. v. Carus, Stuttgart, 1876, p. 144) ist das Winden um aufrechte Stützen
auch an Luftwurzeln, und zwar von Philodendron sp., sowie Vanilla aromatica,
festgestellt worden. Speciell bei Vanilla nimmt Darwin als ursächliches Mo-
ment die ungleichseitige Beleuchtung des Wurzelstranges an.
Herr Dr. O. Stapf sprach über die Schleuderfrüchte von
dltroemeria psittacina.
Anknäpfend an jene Stelle in den „Italienischen Reisen“, wo Goethe von
dem Aufspringen der Früchte von Acanthus mollis erzählt, besprach der Vor-
tngende den Bau und den Mechanismus der Schlenderfrüchte von Alstroemeria
Psiflacina. Der Fruchtknoten der Alstroemeria psittacina ist zur Zeit der
Blôthe ungefähr eiférmig. Den sechs Abschnitten des Perigons entsprechend,
Iaıfen sechs kielartig vorspringende Rippen nach der Basis des Fruchtknotens
berab. Wenn die Bläthezeit vorbei ist, fällt das Perigon ab, lässt aber an
seiner Ansatzstelle eine Art Ring zurück, welcher die oberen Enden der Rippen
verbindet. Es sieht dann aus, als wenn der obere Theil der Kapsel dem berippten
Theil wie ein Deckel anfsässe. In der That wurde er auch schon wiederholt
als operculum bezeichnet, obwohl zu keiner Zeit eine Ablösung desselben nach
Art eines Dockels erfolgt. Die Rippen sind an der reifen Frucht abwechselnd
verschieden stark, doch ist der Unterschied kein bedeutender. Den dorsalen,
4. b. fiber der Mitte der Carpiden liegenden Rippen entsprechend, verlaufen
*) Gewöhnlich wird sie auch den mächtigeren Warselkôrper besitzen, doch sind Fälle
deckbar, in denen eine schmächtige Wurzel fester im Boden steckt alu eine dicke.
He
54 Versammlung am 5. October 1887.
drei zarte Furchen (Nähte) über den rippenfreien Theil nach der Spitze. Es
sind die Linien, nach welchen die Kapsel später in die drei Klappen zerfällt.
Von der Mitte der Klappen entspringen im Innern die Scheidewände, welche
in einem mittelständigen Samenträger zusammenstossen. Die kugeligen, glatten
Samen sitzen in je wei Reihen an der Innenkante des Faches. Diese Scheide-
wände werden jedoch gewöhnlich vor der Reife mehr oder weniger resorbirt,
so dass die Kapsel dann scheinbar einfächerig ist. Die anatomischen Verhält-
nisse sind nun folgende: Auf eine sehr zarte Epidermis folgt ein ebenso zart-
wandiges Parenchym, welches in den Rippen und am Grunde der Kapsel stärker
entwickelt ist. Darauf folgt in den Rippen ein Cylinder eines isodiametrischen
Parenchyms mit deutlich, aber nicht übermässig verdickten Zellen, und inner-
halb des Cylinders, von diesem als von einer Schutzscheide umschlossen, ein
kleines Gefässbündel. An das dûnnwandige Gewebe des Epicarps, welches sich
auch unter den Rippen hindurch fortsetzt, und zwar am Grunde derselben in
einer stärkeren, nach oben zu in einer sehr dünnen Lage, grenzt dann ein
horniges Mesocarp, welches nur längs den Dorsalrippen von zartwandigem
Parenchym unterbrochen ist. Das Mesocarp besteht aus quergestreckten spindel-
förmigen, sclerenchymatisch verdickten Zellen, welche von zahlreichen Poren-
canälen durchsetzt sind und ohne Zwischenräume dicht aneinanderschliessen.
Dann folgt, gerade so wie das Epicarp gebaut, das Endocarp. Von derselben
Beschaffenheit sind auch die Scheidewände. Dort jedoch, wo die Carpellränder
zum Samenträger verwachsen sind, verbreitern sie sich und nehmen uf
eine dünne Lamelle sclerenchymatischen Charakter an. Nur an der Basis
das schwammige Parenchym ganz durch den Samenträger hindurch. In diesen
treten am Grunde drei Gefässbündel ein, welche in den Innenkanten der Fächer,
und zwar an der Aussenseite des Sclerenchyms verlaufen. Der Samenträger
besteht daher aus drei hornigen Spangen, die an der Spitze mit den Klappen
fest verbunden sind und durch ein dfinnwandiges Parenchym getrennt, zugleich
aber auch zusammengehalten werden. Nur das Fussstück des Samenträgers
ist bis auf die Gefässbüindel ganz aus schwammigem Gewebe gebildet. Durch
diese Anordnung der Gewebe ist die Art und Weise, wie das Aufspringen
erfolgt, vorbereitet, ohne dass es weiter einer anderen Einwirkung als der
zunehmenden Austrocknung bedarf. Zunächst schrumpft das zartwandige
Parenchym ein. Da dieses am Grunde der Kapsel zwischen den Rippen und
dem harten Mesocarp fest ausgespannt ist, entstehen in ihm bald Risse. Auch
die schwammige Basis des Samenträgers zieht sich zusammen und reisst dort,
wo die Gefässbündel in sie eintreten, ab. Die Kapsel wird auf diese Weise von
dem Fruchtstiel abgelöst und nur mehr von den Enden der Rippen wie von
Fingern gehalten. Man kann sich leicht davon überzeugen, wenn man die
Rippen unterhalb der Mitte sorgfältig durchschueidet. In Folge der suneh-
menden Austrocknung wird der Verband der Rippen mit dem Mesocarp immer
mehr gelockert, zugleich aber auch das Gefüge der Nähte zwischen den Klappen.
Diese suchen sich von den Rändern her nach aussen zu strecken oder mit
anderen Worten, die Abstände der gegenüber liegenden Ränder, namentlich
0. Stapt. 55
aber jener zwischen Grund und Spitze, zu verlängern. Sie sind aber daran
durch das verbindende Parenchym der Nähte, die damit noch immer zusammen-
kingenden Endstcke der Dorsalrippen und den Ring, der das „Operculum“
wasäumt, vor Allem aber durch die mit ihnen fest verbundenen Spangen des
Sumenträgers gehindert. Es tritt in Folge dessen in all’ diesen Theilen eine
kbhafte Spannung ein, die schliesslich in dem Augenblicke, wo der hartnäckigste
Widerstand an der Spitze des Samenträgers und der Kapsel überwunden wird,
1 einem gewaltsamen, plötzlichen Zerreissen führt. Die Klappen werden von
uten nach oben und aussen geschlendert, wobei die Dorsalrippen ziemlich
uresehrt bleiben, während die Ventralrippen unter der Mitte abbrechen und
ah Bückenkiele an den Klappen haften bleiben. Die Samen, welche beim Zer-
rasen der Samenträger frei geworden sind, werden dabei wie aus der Schale
siser Katapulte hinausgeschossen. Da sie, wie erwähnt, die Form von Kügel-
des haben und glatt sind, rollen sie leicht auf dem Boden noch ein Stück
wat Die grösste Entfernung, bis su welcher die Samen der Alstroemeria psit-
tacins nach den Beobachtungen des Vortragenden geschleudert wurden, bezie-
Inngsweise rollten, betrug 4 Meter. Doch ist dies keineswegs als das Maximum,
weiches erreicht werden kann, zu betrachten, da in diesem Falle ein Bücher-
not im Wege stand.
In ganz übereinstimmender Weise scheint die Dehiscens bei Alstroemeria
eregrina und den meisten anderen Arten zu erfolgen. Von jener sagt bereits
Gsertner in seiner Carpologia, I, p. 41: ,. . valoulis nisu elastico dehiscentibus“.
Bine geringe Zahl von Alstroemerien hat dagegen Becrenfrüchte, deren Verbrei-
tug wahrscheinlich durch Thiere geschieht.
Secretär Herr Dr. Ludwig v. Lorenz machte folgende
Mitteilung über das Auftreten der Aka torda L. in der
Adria:
Im zweiten Theile seiner „Fauna d’Italia“ führt Salvadori (1872) an,
ds sich die Alca torda gelegentlich vereinzelt im Mittelmeere, speciell an
den italienischen Küsten zeige, dass diese nordische Art jedoch noch nie im
wriatischen Meere beobachtet wurde. Diese Behauptung behielt noch volle
Giltigkeit bis zum Jahre 1884, in welchem am 7. Juni zuerst ein Tordalke
nieht weit von Miramare erlegt und an Kronprinz Rudolf gesendet
wurde. Mitte Juni und Anfangs Juli desselben Jahres wurden ferner noch
ie swei Exemplare, ebenfalls in der Nähe von Triest, bei 8. Sabba erbeutet;
üsselben befinden sich im Museum zu Triest.
Seitdem liessen sich zwei Jahre lang keine Alken in der Adria sehen.
Da gelangte im vergaugenen Winter, ddo. 23. Jänner 1887, an die zoologisch-
beznische Gesellschaft ein Brief ihres Mitgliedes, des Bischofs Vodopié von
Rsgusa, welcher die erste Nachricht fiber das neuerliche Auftreten der Alken
UN
56 Versammlung am 5. October 1887.
in der Adria enthielt.!) Dieser Mittheilung zufolge fand man in den ersten
Tagen des Jänner bei heftigem Südoststurme in Porto Cassone, östlich der
Stadt Ragusa, zugleich mit verschiedenem Treibholze, das von der albanesischen
schwemmt war, zwei todte Individuen der Alca torda. Einige Tage
achtete man im Hafen von Gravoss, Östlich von der Stadt, zwei
he die Leute für Cormorane hielten; einer wurde erlegt und im Mu-
ıgusa als ein junger Tordalk erkannt. Man hörte dann einige Tage
+ von diesen bisher dort unbekannten Vögeln. Am 14. Jänner jedoch
neuerdings, und zwar im Thale der Ombla, Tordalken, diesmal in
nzahl. Etwa zwanzig Exemplare trieben sich durch drei Tage längs
usses zerstreut umher und verschwanden nach dieser Zeit erst, nach-
ıwei Drittel derselben durch die Jäger der Gegend erlegt worden
viel aus dem erwähnten Briefe.
:h im heurigen Frühjahre in Ragusa war, habe ich im dortigen Museum
rector Kosié sehr hübsch präparirte Exemplare von den im Ombla-
en gesehen.
gaben mit dem erwähnten Auftreten die Alken den Ornithologen
1och keine Ruhe. Im Juni wurden vier Individuen bei Miramare
ıd drei davon durch Prof. Moser an v. Tschusi gesendet, welcher
Exemplar von diesen dem naturhistorischen Hofmuseum überliess,
à gelangte Mitte September ein frischer Balg eines Tordalken ans
, welchen der Einsender desselben, Ingenieur Scharfetter in
sit der Mittheilung begleitete, dass derselbe bei der Leuchte an der
ündung im Wasser schwimmend und tauchend gesehen und erlegt
sei das erste Exemplar dieser Art, welches dortigen Ortes je
rde.
seit dem Winter bis jetzt in der Adria beobachteten Alken dürften
ich Reste jener Gesellschaft von der Ombla sein, wie die schon
Ragusa angetroffenen Vögel gleichfalls derselben angehört haben
'oher aber alle diese in der Adria aufgetretenen Vögel stammen,
sus einer kürzlich im VII. Hefte des ,Bolletino del Naturalista*
7) von Morici Mind gegebenen Notiz schliessen. In dieser wird
ass man in den Tagen vom 15. bis 17. December 1886 bei Reggio
eine ungewöhnlich grosse Anzahl von Tordalkeu sah, und dass in
des Jänner 1887 ein solcher Vogel bei Cefalu an der Nordküste
aus einer Schaar von 8 bid 10 Stücken gefangen wurden. Diese
ıtten sich vermuthlich von jenen in den Gewässern von Calabrien
a abgetrennt. Dass die in die Adria gelangten Vögel auch mit
Tusammenhange stehen, liegt ebenfalls nahe anzunehmen.
Erscheinen der Alken in der Adria erregt aber nicht nur durch seine
Interesse, sondern verdient auch darum im Auge behalten zu
‘er einen bereits am 19. December 1886 von Buccich bei Lesina erlegen Tori.
te Kolombatoric erst im 8. Hefte 1887 der Mittheilungen des Ornithologischen
len.
Lv. Lorenz ö 57
werden, weil es sich bei verschiedenen anderen Vögeln in verschiedenen Theilen
der Welt gezeigt, dass die Vögel ihre Wanderungen ändern, indem sie entweder
neue Bahnen einschlagen oder ihre Züge in gewohnter Richtung weiter aus-
deinen. Die Tordalken, welche in den nordischen Meeren rings um den Pol,
am zahlreichsten zwischen dem 62. und 72. Grad brüten, ziehen längs der
Küsten, obne je ins Innere der Länder einzulenken oder Flussläufen zu folgen,
im Herbste in grossen Mengen südlicher und kommen dann im Winter zahl-
nich und regelmässig an den Küsten der. Ost- und Nordsee vor. So trifft
man sie beispielsweise jährlich an der Mündung der Elbe, an den Küsten von
Holand und Nord-Frankreich. Aber auch längs der Westküste von Frank-
reich ziehen sie, wenngleich schon in geringeren Mengen, jährlich bis Spa-
aien und erscheinen in manchen Wintern noch in der Strasse von Gibraltar
ia verhältnissmässig sehr grosser Anzahl.
Ueber das Auftreten der Tordalken sagt Gilioli in seiner ,Avifauna
Halica® (1886), dass dieselben nicht regelmässig an die italienischen Küsten
kommen, dass man sie aber jedes Jahr und bisweilen in grossen Mengen trifft,
besonders im Hafen von Genua und an der ligurischen Küste bis nach Nizza;
Gilioli theilt auch mit, dass im Winter 1885/86 an der tyrrhenischen Küste
de Alken in besonders grosser Zahl erschienen sind. Auch wird von Dei
Wrichtet, dass im December desselben Jahres die Gewässer des Stagno von
Orbetello und das Meer beim Monte Argentario, das sind Localitäten an
der Westküste Italiens, von ihnen voll waren. Gilioli führt auch weiter an,
dus man Tordalken bei Neapel, in Sicilien, Sardinien und selbst bei Malta
na Zeiten erbeutet hat.
Alle diese neueren Daten würden aber, mit den Angaben Salvadori’s
verglichen, bereits darauf hinweisen, dass die Alken in den letzteren Jahren
käufger in’s Mittelmeer gekommen sind als früher. Allerdings ist dieser Schluss
nr als eine Vermuthung aufzunehmen, denn es ist hiebei in Erwägung zu
Geben, dass in neuerer Zeit den ornithologischen Erscheinungen viel mehr
Aufmerksamkeit geschenkt wird als früher, und dass dieselben daher viel
kiufger notirt und zur allgemeinen Kenntniss gebracht werden.
Herr Dr. F. Krasser besprach das Vorkommen zerklüfte-
ten Xylems bei Clematis. (Siehe Abhandlungen, Seite 795.)
Schliesslich übersendete Herr M. Rassmann eine Mitthei-
lg über die Flora der „Türkenschanze“ bei Wien in den letzten
fünf Jahren (1883— 1887):
Vor noch etwa 30 Jahren gab es in der nächsten Umgebung Wiens wohl
kaum einen Ort, der eine so grosse Reihe von verschiedenartigen und seltenen
58 Versammlung am 5. October 1887.
Päonson «nfnwgisen hatte wie die Türkenschanze. Im Laufe dieser drei Jahr-
en sich die Verhältnisse ganz anders gestaltet, und es ist die
ron heute bei Weitem nicht mehr das, was sie früher war. Gerade
en Jahren ist theils in Folge der vielen Sandaushebungen, theils
mer mehr und mehr zunehmenden Zahl der cultivirten Stellen,
ge von Standplätzen der seltensten Pflanzen verloren gegangen.
ı den letzten fünf Jahren die Tärkenschanze genau durchsucht,
genden über einige bemerkenswerthe floristische Funde, die ich
Zeit daselbst gemacht habe, in Kürze berichten; auch werde
chtigeren phanerogamen Gewächse aufzählen, welche schon in
eiten auf der Türkenschanze vorkamen und jetzt entweder voll-
ıelben verschwunden sind, oder welche sich, wenn auch freilich
n einigen Exemplaren, bis in die neueste Zeit erhalten haben.
a Waldst. et Kit. Häufig auf sandigen Stellen gegen Weinhaus.
L. Ziemlich selten gegen Gersthof.
uds., Ahumilis Leys., supina Wablenb. sind von der Türken-
srschwunden.
»st. und Carex stenophylla Wahlenb. Gegen Weinhaus, aber sehr
chult. wird im Ganzen immer seltener.
2 Gemein gegen Weinhsus und Gersthof.
nalis L. Gegen das Neustiftthal, verwildert.
m Mill. Auf Feldern beim neuen Friedhofe häufig.
ıtrys L. Auf der ganzen Süd- und Westseite der Türkenschanze,
‚uben, an Wegen etc. höchst gemein, fehlt gegen Döbling und
ast ganz.
a L. Gegen den Krotenbach zu häufig.
m Hayne. Nur mehr auf einer einzigen Wiese gegen das Neu-
a wenigen Exemplaren.
sa Waldst. et Kit. Zerstreut.
lens Desfont, Ueberall, sowohl gegen Weinhaus und Gersthof
Döbling zu gemein.
flora A. Braun. Gegen den Krotenbach zu, einzeln.
L. Kommt nicht mehr vor.
vica Scheele. In einer Grube unweit des Hohlweges, der nach
Mbrt, in einigen Exemplaren.
ichii Ortm. Gemein, z.B. im neu angelegten Parke.
narium L. Kommt hier schon lange nicht mehr vor.
teichenb. Nicht gemein.
oides L. Weissblühend, hin und wieder.
des Lumnitz. =) strigosum, mit orangegelben Blüthen, sowohl
inbaus als gegen Gersthof, wird aber immer seltener.
irica L. Gemein gegen Döbling.
M. Basımsnn. 59
Solria Austriaca Jacq. Auf einer Wiese gegen Gersthof, sehr selten.
Nepeta cataria L. 1885 auf wüsten Plätzen vor dem neuen Parke, ziemlich
häufig.
Marrubium vulgare L. Desgleichen.
Lamium purpurewm L. Weissblühend, 1885.
Anchusa officinalis L. Weissblühend, gegen Gersthof, 1883.
Anchusa arvensis M. a. B. Fast überall, aber nirgends in grosser Menge.
Anchusa Italica Retz. fand ich alle fünf Jahre hindurch, aber immer an ande-
ren Stellen.
| Myosotis hispida Schlechtend. Weisshlühend, mit Muscarı comosum Mill., sehr
selten.
Cwexta Europaca L. Gegen Döbling bei der „Stefanie-Höhe“.
Lisaria genistifolia Mill. Gemein auf sandigen Stellen gegen Weinhans.
Veronica praecox Allion. Auf Wiesen, Aeckern etc. gemein.
Veronica verna L. Kommt nicht mehr vor.
Euphrasia lutea L. Gegen Döbling ziemlich häufig.
Mdempyrum barbatum Waldst. et Kit. 1886 unter Getreide in einem Exemplare.
Orobanche elatior Sutton. Ziemlich selten gegen Gersthof.
Orobanche coerulea Vill. Seit 1883 verschwunden.
Orobanche arenaria Borkh. Bis zum Jahre 1886 an einer einzigen Stelle, und
zwar gegen Gersthof, jetzt aber durch ein daselbst befindliches Kartoffel-
feld vollständig verdrängt.
Orobanche coerulescens Steph. ist schon seit Jahren vollständig verschwunden.
Androsace elongata L. Auf Kleefeldern gegen Döbling sehr häufig.
Androsace mazima L. Kommt seit 1886 nicht mehr vor.
Seth glaucum L. Gegen Gersthof, nicht gemein.
Peucedammn Oreoselinum Mönch. Von Weinhaus bis über Gersthof hinaus
Serifraga tridactylites L. An einzelnen Stellen auf der Abdachung gegen den
Krotenbach.
Ceratocephalus falcatus Pers. kommt nicht mehr vor.
Delphinium Ajacis L. Verbreitet sich immer mehr und mehr.
Papaver Argemone L. erscheint fast jedes Jahr, sowohl gegen Döbling als auch
gegen Weinhaus.
Pepaver dubium L. Sehr selten gegen Gersthof.
Arobis awriculata Lam. Gegen das Nenstiftthal ziemlich selten.
Alyssum minimum Willd. ist ebenfalls von der Türkenschanze verschwunden.
Hdianthemum Fumana Mill. Auf sandigen Hügeln gegen Weinhaus.
Piola arenaria DC. Auf trockenen Wiesen, nicht gemein.
Viola tricolor L., B) grandiflora Hayne. An Wiesenrändern, äusserst selten.
Portulaca oleracea L. In Weingärten gegen Weinhaus.
Altine verna Bartl. Sehr häufig, hauptsächlich gegen Gersthof und Weinhaus.
Oypeophila paniculata L. kommt nicht mehr vor.
Dienthus prolifer L. Anf Hügeln gegen Weinhaus, spärlich.
LB. Ges. B. XXXVII. Bits.-Rer. I
60
Versammlung am 2. November 1887.
Savonaria officinalis L. Kommt hier schon seit Jahren vor, aber nur mit
Iten Blüthen.
sa L. Sehr selten in den Jahren 1883, 1884 und 1886, 1885 und
blieb sie ganz aus.
“ionum L. Am Damme der neuen Pötzleinsdorferstrasse gegen
ng.
Gerardiana Jacq. Hin und wieder und meist einzeln.
iriacum L. An einer einzigen Stelle hinterdem Hause Türkenschanze 2.
um L. Auf Hügeln gegen Dübling sehr gemein.
xssima L., y) spinosa Neilr. und
nosa L., à) umbellata Leers. In wenigen Sträuchen gegen Gersthof.
wnima Desrouss. Auf Feldern, an Wegen überall, aber meist einzeln.
ba Desr. Vereinzelt.
ırvense L. Beim neuen Döblinger Friedhofe z. B. sehr häufig.
onica Crantz. Auf Feldern, an Rainen sehr zerstreut.
wrascens DC. Im Juni 1887 auf einer Höhe hinter dem neuen Parke,
selten.
liflora Scop., F) oblonga. 1885 auf wüsten Plätzen vor dem Stern-
rarten, äusserst selten.
ı L., y) angustifolia (Roth). Nicht gemein.
roides L. An der obgenannten Stelle mit Thesium ramosum Hayne.
L. Verwildert unter Getreide.
Tissolia L. Im Jahre 1883 in einer feuchten Grube auf der Sädwest-
der Türkenschanze in einem Exemplare.
Iphaca L. 1883 gegen Gersthof unter Getreide.
rsammlung am 2. November 1887.
zender: Herr Professor Dr. A. v. Kornhuber.
Neu eingetretene Mitglieder:
P. T. Herr
lf, k.k. Oberlieut, etc. Karlstadt.
Jhetaldi, Baron, Herrenhausmit-
3ravosa
ri, Architekt. Wien .
Dr. Justyn v.,k.k. Oberarzt. Foën.
sef, Bürgerschallehrer. Wien .
Als Mitglied bezeichnet durch
P. T. Herren:
Durch den Ausschuss.
- J. Kaufmann, Dr. L. v. Lorenz.
Dr. O. Stapf, Dr. R. v. Wettstein.
Dr. Z. Kulcaynski, Dr. R. Latzel.
« Dr. R. v. Wettstein, H. Zukal.
Versammlung am 2. November 1887. 61
Als Mitglied bezeichnet durch
PT. Herr P. T. Horren:
Pregl Fr, stud. med. Gras . . . . . . Dr. C. Deschmann, W. Voss.
Rechinger Carl, stud. phil Wien. . - . S.Stockmayer, Dr.R.v. Wettstein.
Werner Franz. Wien . . . + + + + Dr. C. Grobben, R. Dewoletzky.
Würth Emanuel v. Wien. . . . . . . Dr.J.Bobm, Dr.R. v. Wettstein.
Eingesendete Gegenstände:
Pflanzen für die Schulbetheilung von den Herren Dr. M.v. Eichenfeld
(18 ExpL), F. Höfer (160 Expl.), C. Jetter (90 Expl.), A. Keller (45 Expl.),
Er. Kremer (50 Expl), M. F. Müllner (200 Expl.), L. Preyer (90 Expl.),
Dr. R Bauscher (150 Expl), Dr. C. Richter (210 Expl), F. Sandany
25 Expl.), Dr. O. Stapf (45 Expl.), A. Topitz (135 Expl.), Dr. R.v.Wettstein
(3x0 Expl.), Dr. E. Woloszezak (150 Expl.).
Nr. 1200—1250 der „Lichenes exsiccati“ von Dr. F. Arnold in München.
400 Insecten für Schulen von den Herren Ad. und Ant. Handlirsch.
Eine grössere Partie Insecten für Schulen von Herrn J. Kolazy.
800 verschiedene Thiere für Schulen nach dem im Jahre 1886 publicirten
Verzeichnisse von Herrn Prof. Dr. R. Latzel.
200 Insecten für Schulen von den Herren Dr. Fr. und P. Löw.
15 Lepidopteren von Herrn A. Metzger.
1 Fascikel Pflanzen für Schulen von Herrn Dr. F. Rassmann.
150 Insecten für Schulen von Herrn A. Rogenhofer.
80 verschiedene Tbiere für Schulen von Herrn D. R. v. Wettstein.
Der Herr Vorsitzende eröffnet die Versammlung mit der
Mitteilung des Ablebens des langjährigen verdienstvollen Mit-
gliedes Grafen August Marschall. Die Versammlung erhebt
sich zum Ausdrucke der Trauer von den Sitzen.
Ferner fordert der Vorsitzende die Anwesenden zur Betheili-
gung an der Wahl von 20 Ausschussräthen auf und ersucht die
als Scrutatoren fungirenden Herren J. Kolazy, M. Rassmann
und I. Preyer, das Scrutinium vorzunehmen.
Secretär Herr Dr. Ludwig v. Lorenz ladet die Anwesenden
ein zu einer am 15. November stattfindenden corporativen Be-
sichtigung der kaiserlichen naturhistorischen Hofmuseen.
1
62
Versammlung am 2. November 1887.
Secretär Dr. R. v. Wettstein erstattete Bericht über die
Zusammenstellung von Herbarien für Schulen. Dieselben wurden
wie in früheren Jahren durch die Mitwirkung mehrerer Mitglieder
» gebracht, welche die Verpflichtung übernahmen, be-
ler in dem von der Gesellschaft herausgegebenen Nor-
rhandlungen, XXX V. Bd., Sitzungsber., p. 39) aufgezähl-
zenarten in je 15 Exemplaren zu sammeln. Es waren
Xerren: H. Braun, Dr. M. v. Eichenfeld, Fr. Höfer,
, A. Keller, H. v. Kremer, Dr. M. Kronfeld, M. F.
Dr. F. Ostermeyer, L. Preyer, Dr. R. Rauscher,
chter, F. Sandany, Dr. O. Stapf, A. Topitz, Dr. R.v.
n, Dr. E. Woloszezak. Die Zusammenstellung der
lungen übernahmen die Herren H. Braun, Dr. Oster-
„Preyer und Dr. M. Kronfeld, für welche Mühewaltung
zrren, sowie den oben genannten der Dank der Gesell-
bührt.
r Hofrath Dr. C. Claus hielt einen Vortrag über directe
ing von Bandwürmern.
r Custos A. Rogenhofer widmete dem verstorbenen
Grafen Aug. F. Marschall folgenden Nachruf:
11. October d. J. schied Herr August Friedrich Graf Marschall
ıolzhausen und Tromsdorf, k. k. Kämmerer, im 83. Jahre aus
en.
Verewigte gehörte als gründendes Mitglied unserer Gesellschaft an
ı zu seinem Ende derselben seine materielle Unterstützung, sowie
esse und in früherer Zeit seine Arbeitskraft selbstlos gewidmet.
nenfleisse verdankt die zoologisch-botanische Gesellschaft die sehr
ıngelegten Personen-, Orts- und Sachregister der ersten zwanzig
ie auch reichliche Vorarbeiten zu jenen der dritten Serie.
von der Gesellschaft herausgegebene Nomenclator zoologicus (1873),
:arschall fast allein compilirte, half trotz mancher Mängel einem
Bedürfnisse ab. Marschall war ein eifriger Besucher der Sitzungen
+ auch dem Ausschusse durch acht Jahre an.
schall ward am 10. December 1804 geboren, studirte in Wien und
takademie zu Schemnitz, trat in die k. k. Hofkammer im Mänz- und
und bei Gründung der k. k. geologischen Reïchsanstalt im December
chivar bei derselben ein. Seit den Jugendjahren beschäftigte er sich
mit Entomologie, legte eine Orthopterensammlung an, die grösstentheils an das
Hofraturaliencabinet kam, sowie auch manches andere hübsche Insect, von ihm
gesammelt, die kaiserliche Sammlung noch ziert. Auch als Mitarbeiter der vom
Wiener Museum herausgegebenen Annalen, L Band, 1836, betheiligte sich Mar-
schall mit einem Aufsatze über Orthopteren, deren Typen noch existiren.
Marschall nahm an allen naturwissenschaftlichen Bestrebungen des vor-
märzlichen Wien lebhaften Antheil, so war er ein ständiger Besucher des bei
Director C. v. Schreibers!) jeden Donnerstag sich ausammenfindenden Kränz-
des’) von Naturfreunden. Marschall war auch Theilnehmer der in den
Dreissigerjahren durch Baron Jacquin an Mittwochen gegebenen Zussnmen-
kafte, die namentlich durch den Besuch illustrer fremder Gelehrter eines
Ieientenden Rufes genossen.
Durch Auszüge geologischer und zoologischer Aufsätze in österreichischen
Zeitschriften (ins Französische übertragen), die er an Milne-Edwards sandte,
ing er zum Bekanntwerden einheimischer Arbeiten im Auslande Vieles bei.
Anden durch Haidinger gegründeten Versammlungen der Freunde der Natur-
wisenschaften in Wien nahm er lebhaften Antheil. Bei der von August von
Pelzeln herausgegebenen „Ornis austriaca“ betheiligte er sich mit grossem
Kiler. Sein lebhaftes Interesse an den Einrichtungen der neuen naturhistorischen
Museen hielt bis zur letzten Zeit an, wo er sich, schon entkräftet, durch die
Sile führen und das Neue zeigen liess.
Jedermann, der mit Graf Marschall in Berührung kam, wird durch
win zavorkommendes, gewinnendes Benehmen, das jeder Prätension ferne stand,
durch seine jederzeit zurorkommende Bereitwilligkeit, alles Gute und der
Wimenschaft Frommende mit Eifer zu unterstützen, das namentlich durch
site reichen Sprachkenntnisse gefördert ward, von ihm den besten Eindruck
bewahren und mit mir sagen: Er war ein guter Mensch.
À. Eogenhofer. 63
Herr Prof. E. Hackel in St. Pölten übersendete die Mit-
tkeilung, dass durch E. Rechervon bei Algeciras im südlichen
Spanien in diesem Sommer Leersia hexandra Sw., eine für die
ewopäische Flora neue Pflanze, aufgefunden wurde.
Herr Custos A. Rogenhofer machte Mittheilung über das
bis jetzt in Europa noch nicht beobachtete Auftreten der Noctuide
| Heiothis armiger Hb. als Schädling.
*)Dem Marschall in unseren Verhandlungen, LI. Bd., p. 46, einen warmen Nachruf
+) Demselben gehörten ausser den Musenlbsamten an: Prof. Dr. Joh. Scherer, Director
Absckv. wia sten, Augenarzt Dr. Carl Jäger, Botaniker J. Zahlbruckner und
Pit. Ledwig Schmarda.
Versammlung am 2. November 1887.
Herr Baron Thümen überschickte Raupen dieser Art, welche im Sep-
auf den Maisfeldern der Umgebung von Görs, namentlich an den
ılich bedeutende Verwüstungen anrichteten. Die Art hat eine weite
fast über die ganze Erde, von Californien bis Neuseeland, in der
en Fauna reicht sie bis zum 55.0 n. B. In Nordamerika ist die
Teliothis armiger unter den Namen „bollor corn worm“ und „tomato
bekannt, wo sie als gefürchteter Schädling an Mais und Paradies-
mmt. (Siehe Americ. Entomol. and Botanist, vol. II, 1870, p. 44, Fig. 29,
Art der Verwästung deutlich zeigt.)
Dr. Franz Löw legte eine Abhandlung vor mit dem
!bersicht der Psylliden von Oesterreich-Ungarn mit Ein-
n Bosnien und der Herzegowina, nebst Beschreibung
en“. (Siehe Abhandlungen, Bd. XXXVIII, I. Quartal.)
Custos Dr. G. v. Beck besprach die in den Torf-
iederösterreichs vorkommenden Föhren und deren For-
in physiognomischer und botanischer Richtung.
en Torfböden in den Voralpenthälern, wie z. B bei Mitterbach, am
te. hat sich Pinus Pumilio Hänke mit krammholzähnlichem Wuchse
in den Torfmooren des Waldviertels aber findet sich in den tieferen
ı. B. im Kôsslersdorfer Moor an der böhmischen Grenze, im schwar-
i Brand, im Sophienwalde bei Erdweis etc. die in Niederösterreich
nicht beobachtete Pinus uliginosa Neum. in fast reinen Beständen,
durch das Vorkommen von Ledum palustre L. als häufiges Unter-
seichnet sind. Während Pinus Pumilio in diesen aus aufrechten,
‚föhre nicht unähnlichen Bäumen gebildeten Beständen nur ver-
mt oder gänzlich fehlt, ist sie auf den hochgelegenen Torfböden
ft die allein vorkommende Führe, die sich nicht nur durch den
ausgebildeten Zapfen, sondern auch durch den verzweigten, d. h. in
ftige, mit dem Hauptstamme gleich dicke Aeste sich theilenden,
n Stamm sofort von Pinus uliginosa unterscheiden lässt und in
ıd Ledum durchgehends fehlt, dafür aber Eriophorum vaginatum
sserer Menge eintritt.
erwähnte der Vortragende des Vorkommens von Pinus pseudo-
ik. bei Erdweis, eines in morphologischer und anatomischer Hin-
Mittelstellung einnehmenden Bastardes von Pinus silvestris und
nosa aus dem Kösslersdorfer Moor und der zahlreichen Zapfen-
Pinus silvestris im Waldviertel.
sslich berichtete der Vortragende über eine neue Form der Pinus
a Reich, die sich der Pinus silvestris nähert und welche in
Hanns Molisch. 65
den Föhrenwäldern zwischen Weikersdorf und Siebenbrunn im Marchfelde auf-
gefunden wurde.
Fichte in der Umgebung von Lunz in Niederösterreich, sowie
über Calycanthemie bei Cyclamen Europaeum. (Siehe Abhandlun-
Ferner sprach Herr Rud. Raimann über Varietäten der
gen, Bd. XXX VII, I. Quartal.)
Sodann berichtete der Secretär Dr. R. v. Wettstein über
den botanischen Discussionsabend am 21. October d. J.
— Herr Dr. Hanns Molisch sprach an demselben „Ueber
Wurzelausscheidungen“.
Die bisher über diesen Gegenstand bekannt gewordenen Versuche haben
ergeben, dass die Wurzeln saure Substanzen ausscheiden, welche eine Auflösung
wschiedener anorganischer Körper veranlassen können. Die auf Marmor-,
Delomit- und Osteolithplatten durch Wurzeln hervorgerufenen Corrosionen be-
nike auf der Ausscheidung saurer Substanzen.
In einer vor Kurzem publicirten Abhandlung?) hat der Vortragende den
Nachweis erbracht, dass das Wurzelsecret nicht nur anorganische, sondern auch
wganische Körper anzugreifen vermag, und zwar diese in noch viel höherem
Grade als jene, da es sich hier nicht blos um eine blosse Auflösung, sondern
wa eine factische chemische Umwandlung derselben handelt.
Die Ergebnisse seiner Untersuchungen lassen sich kurz folgendermassen
Tuammenfassen:
1. Das Wurzelsecret wirkt reducirend und oxydirend.
2 Das Waurselsecret bläut Guajak. Es oxydirt Gerbstoffe und, was von
besonderer Wichtigkeit ist, auch Huminsubstanzen. Demnach muss die Wurzel
im Boden die Verwesung des Humus in hohem Grade begünstigen.
8. Das Wurselsecret führt Rohrzucker in reducirenden Zucker über und
virkt schwach diastatisch.
4. Elfenbeinplatten werden durch Wurzeln corrodirt.
5. Die Wurzel verhält sich in vielfacher Beziehung wie ein Pilz: so wie
ewr die organische Substanz des Bodens durch bestimmte Excrete verändert,
rstört und zu rascherem Zerfall bringt, so auch die Wurzel.
6. Das Wurzelsecret imprägnirt nicht blos, wie man bisher angenommen,
& Membranen der Epidermis, sondern wird über dieselben, oft sogar in Form
va Tröpfchen ausgeschieden.
und deren Einwirkung auf organische Substanzen“ in
Slenpber. der kais. Akad. der Wissensch. in Wien, 1887.
66 Versammlung am 2. November 1887.
Herr Hugo Zukal berichtet hierauf über eine von ihm auf
Glasplatten in der Koch’schen Kammer durchgeführte Cultur der
Ascenfrüchte des Penicillium crustaceum Lk.
Dieselbe ergab ein von den diesbezüglichen Angaben Brefeld’s weit
abweichendes Resultat.
Während Brefeld nämlich die sclerotienartigen Körper des
Penicillium in Folge eines Befeuchtungsprocesses entstehen sah,
entwickelten sich in der Cultur Zukal’s dieselben Körper, ganz
analog den Sclerotien der Wilhelm'schen Aspargilli, durch innige
Verschlingung vollkommen gleichartiger Hyphen, also auf einem
rein vegetatiren Wege
Die so entstandenen Sclerotien machten dann eine Ruheperiode von vier
bis fünf Wochen durch. Nach dieser Zeit bemerkte man an den Zellen im Cen-
trum der Sclerotien eine Degeneration, welche zu einer vollständigen Ver-
schleimung führte. Auf diese Weise entstand im Innern der Sclerotien eine
centrale Höhlung, welche sich rasch vergrösserte.
In diese Höhlung wuchsen dann von der inneren Wand des
Sclerotiums aus zarte Hyphen hinein, welche sich rasch ver-
sweigten, mit plastischen Stoffen füllten und endlich — in der
schten oder neunten Woche — die sporenführenden Asci produ-
cirten.
Anschliessend machte der Vortragende noch einige Mittheilungen über
die Methode seiner Cultar und bemerkt, dass er sich die näheren Details über
die Entwicklungsgeschichte der Ascenfrucht des Penieillium crustaceum Lb. für
eine bereits in Angriff genommene grössere Arbeit vorbehalten müsse.
Schliesslich machte Dr. R. v. Wettstein eine vorläufige
Mittheilung über die Verwerthung anatomischer Merkmale zur
Unterscheidung der einheimischen Coniferen. Dieselbe enthielt
zwei Hauptresultate:
1. Die einheimischen Pinus- und Juniperus-Arten sind an
dem anatomischen Bau des Blattes stets sicher zu erkennen.
2. Die Anatomie des Blattes bietet das einzige sichere
Hilfsmittel zur Erkennung hybrider Formen.
Die in der Monatsversammlung vom 2. November vorge-
nommene Wahl von Ausschussräthen ergab folgendes Resultat:
Versammlung sm 7. December 1887. 67
Es erscheinen mit absoluter Majorität von 154 „abgegebenen
Stimmen als gewählt die P. T. Herren:
Aberle Dr. Carl. Hauer Frans BR. v.
Böhm Dr. Josef. Heimerl Anton.
Brauer Dr. Friedrich. Kerner Dr. Anton R. v.
Braun Heinrich. Kornhuber Dr. Andress v.
Brunner v. Wattenwyl Dr. Carl. Latzel Dr. Robert.
Burgerstein Dr. Alfred. Löw Dr. Franz.
Clans Dr. Carl. Löw Paul.
Csokor Dr. Johann. Rogenhofer Alois.
Drasche Dr. Richard Freih. v. Vogl Dr. August.
Bandlirsch Anton. Wiesner Dr. Julius.
Am 15. November erfolgte eine corporative Besichtigung des
kais. naturhistorischen Hofmuseums. Der Intendant des Museums,
Herr Hofrath Dr. Fr. R. v. Hauer, empfing die zahlreiche Gesell-
schaft, worauf dieselbe von den Herren Custos A. Rogenhofer
und Dr. Ludwig v. Lorenz durch die zum Theile schon fertig-
gestellten Sammlungen geleitet wurde.
Versammlung am 7. December 1887.
Vorsitzender: Herr Professor Dr. Gustav Mayr.
Anschluss zum Schriftentausche:
Gesellschaft für Morphologie und Physiologie in München.
Der Vorsitzende eröffnete die Versammlung mit der Auf-
forderung an die Anwesenden, sich an der vorzunehmenden Wahl
von sechs Vice-Präsidenten zu betheiligen. Das Scrutinium über-
nahmen die P. T. Herren Dr. Carl Richter, S. Stockmayer
und C. Kolbe.
Secretär Dr. R. v. Wettstein legte folgende eingelaufenen
Manuseripte vor: Breidler J., „Bryum Reyeri spec. nov.“ (siehe
Abhandlungen, Seite 799); Latzel Dr. R., „Die von dem k. k.
Oberarzte Herrn Dr. J. Karlinski im Jahre 1887 in Bosnien, der
Z B. Gen. B. IXXVII. Sits.-Ber. K
68 Versammlung am 7. December 1887.
Herzegowina und in Novibazar gesammelten Myriopoden“ (siehe
Abhandlungen, Bd. XXX VIII, I. Quartal).
of. Emerich Räthay hielt einen Vortrag „Ueber
tsverhältnisse der Reben und ihre Bedeutung für
höchst wahrscheinlich alle Vitis-Arten entwickeln dreierlei
ar männliche, weibliche und zwitterige.
lichen Blüthen enthalten fünf lange, gerade, unter einem
nach auf- und auswärts gerichtete Staubgefässe, deren Pollen-
ıchtung tauglich sind und einen Stempel, welcher zwar vier
nthält, aber wegen der unvollständigen Entwicklung seines
icht befruchtet werden kann. Die Pollenkörner dieser Blüthen
tockenen Zustande tonnenförmig. Bringt man sie in Wasser
:e Rohrzuckerlösung, so werden sie momentan kugelförmig und
der Richtung ihrer Längsaxe drei leistenförmige Zellhaut-
1 in der Mitte jeder der letzteren ein Tüpfel, also im Ganzen
bleiben die Pollenkörner in den genannten Flüssigkeiten, so
rlauf von sechs bis neun Minuten aus einem ihrer Tüpfel ein
ervorzuwachsen, welcher in der verdünnten Rohrzuckerlösung
nehrfache Länge des Pollendurchmessers erreicht.
lichen Blüthen zeigen einen vollkommen entwickelten, zur
gneten Stempel und fünf.kurze, nach abwärts gekrämmte Staub-
ollenkörner deshalb, weil aus ihnen unter keiner Bedingung
hervorzuwachsen vermögen, zur Zeugung unbrauchbar sind.
len sich die Pollenkörner dieser Blüthen von jenen der männ-
ladurch, dass sie in trockenem Zustande nicht tonnenförmig
s3er weder Leisten noch Tüpfel zeigen.
ierigen Blüthen vereinigen in sich genau solche Staubgefässe
‘en Blüthen und einen ebensolchen Stempel als die weiblichen
ollenkörner gleichen sowohl bezüglich ihres Aussehens als auch
jenen der männlichen Bläthen.
ren, höchst wahrscheinlich bei allen Vitis-Arten lassen sich
ıf die Vertheilung der eben beschriebenen dreierlei Blüthen
en unterscheiden, nämlich:
iche Individuen, welche nur männliche Blüthen besitzen,
chtbar sind, aber zur Befruchtung der übrigen Individuen dienen;
:he Individuen mit ausschliesslich weiblichen Blüthen, welche
‚ar sind, wenn auf ihre Narben der Pollenstaub anderer Indi-
rige Individuen, welche einzig Zwitterblüthen bilden und
von liefern;
Bmerioh Réthay. 69
d) Individuen, welche sowohl männliche als zwitterige Blû-
then erzeugen.
Aus dem Umstande, dass man auf den letzteren Individuen oft in einer
wd derselben Inflorescenz alle möglichen Uebergänge von den weiblichen za
den zwitterigen Blüthen findet, ergibt sich einmal, dass der Unterschied zwischen
diesen beiderlei Blüthen kein wesentlicher, sondern nur ein gradweiser sei, und
ferner, dass im Grunde genommen zu jeder Vitis-Art nur zweierlei wirklich
verschiedene Individuen gehören, von denen die einen stets zeugungsfähige
Sacbgefässe, die anderen dagegen stets zengungsfähige Stempel entwickeln.
Die cultivirten Stöcke der Vitis vinifera sind je nach der Sorte, welcher
fie angehören, entweder durchaus weibliche oder durchaus zwitterige, aber nie-
mis männliche Individuen. Es erklärt sich dies daraus, dass die Weinbauer
slbstrerständlich nur fruchtbare, also nur weibliche oder zwitterige Sämlinge,
ud ımar einzig durch Stecklinge vermehrt haben.
Die Befruchtung der weiblichen Individuen mit dem Pollenstaub der männ-
lichen und zwitterigen Individuen erfolgt bei den männlichen Reben, wie über-
haupt deren Fremdbefruchtung, durch Vermittlung des Windes. Insecten beob-
æbtet man zu keiner Tageszeit an den Rebenblüthen, und die Merkmale dieser
sid mit Ausnahme eines einzigen dieselben wie jene der Bläthen windbläthiger
Hhwen. Sie besitzen glatte und trockene Pollenkörner, unansehnliche Blñthen-
hülleo, von denen überdies die Blumenkrone mit dem Eintritt der Blüthezeit
abfällt, und keinen Nectar-, aber einen Resedageruch.
Davon, dass der Pollenstaub der Rebenblüthen in der That durch den
Wind verweht wird, überzeugte ich mich durch einen Versuch. Dieser bestand
drin, dass ich am 13. September in einiger Entfernung von den Inflorescenzen
minnlicher Stöcke von Vitis riparia, und zwar unterhalb der Windrichtung in
feigneter Weise mit Glycerin bestrichene Objectgläser aufstellte und daselbst
wihrend fünf Stunden beliess. Als ich dann die Objectgläser unter dem Mikro-
ke untersuchte, ergab sich:
1. dass an die Oberfläche aller Objectgläser Pollenkörner der Vitis riparia
angsweht wurden;
2. dass das Anwehen der Pollenkörner einzeln und nicht in Klümpchen
‚folgte, und
3. dass im Durchschnitt auf je 16 Quadratmillimeter ein Pollenkorn zu
Iigen kam.
Werden die Bläthen der weiblichen Reben nicht befruchtet, so fallen sie
‘ld nach der Blüthezeit ab, und es tritt ein Fall jener Erscheinung ein, welche
Weinbauer das „Ausreissen“, „Abröhren“ oder „Durchfallen“ nennt. Herrscht
wibrend der Bebenblüthe Regenwetter, so wird der Pollenstaub aus der Luft
thdergeschlagen und röhren in Folge dessen die weiblichen Blüthen sehr all-
gmein ab.
Das eben Besprochene verdient einerseits die Aufmerksamkeit des Bota-
Gien und andererseits jene des Weinbauers. Den Ersteren wird es zu neuen
Uitersuchungen der verschiedenen polygamischen Pflanzen anregen, dem Letzteren
K*
70
Vorsammlung am 7. December 1887.
lurch die Folgerungen nützlich, welche sich aus ibm ergeben.
folgenden:
immtlichen Sorten der cultivirten Reben lassen sich mit Rück-
eschaffenheit ihrer Blüthen in zwei grosse Gruppen eintheilen, -
Gruppe der weiblichen und in die Gruppe der zwitterigen Sorten,
ingabe, in welche dieser beiden Gruppen eine jede Sorte gehört,
sten und zugleich wichtigsten ampelographischen Merkmale bildet.
'eiblichen Sorten sind deshalb, weil sie keinen zur Befruchtung
innlichen Zeugungsstoff bilden, nicht im reinen Satze, sondern
witterblüthigen, und zwar solchen Reben zu bauen, welche gleich-
sn blühen. Würden in einer Gegend ausschliesslich weibliche
tit werden, so müssten diese aus Mangel an zeugungsfähigen
ganen völlig unfruchtbar sein. Befinden sich in den Weingärten,
ıd da vorkommt, zwischen den Stöcken weiblicher Sorten nicht
reiche Stöcke männlicher Sorten oder ist die Blüthezeit der
eine andere als die der letzteren, s0 tritt ebenfalls ein „Aus-
ihren“ oder „Durchfallen“ ein. Am meisten dürfte es sich zur
Befruchtung der weiblichen Sorten bewähren, diese in die geraden
1, die zwitterblüthigen Sorten dagegen in die abwechselnden
azen.
lorten mit weiblichen Blüthen sind niemals samenbeständig, weil
ihrer Samen stets der Pollenstaub einer zwitterigen Sorte noth-
I die aus ihren Samen erwachsenen Keimpflanzen daher ausnahms-
ind. Und hieraus ist es vielleicht zu erklären, dass die einen
Sorten der Vitis vinifera als samenbeständig kennen lernten,
‚nderen die entgegengesetzte Erfahrung machten. Die ersteren
ılich die Samen zwitteriger, die letzteren dagegen jene weiblicher
ırdirungsversuche mit dem Pollenstaube weiblicher Sorten sind
3. Sennholz sprach hierauf über zwei neue von ihm
nd nachstehend beschriebene Carduus-Hybriden und
Standorte von solchen und einer Cirsium-Hybride.
À. Carduus Muellneri, nov. hybr.
(= Carduus Personata Jacq. X arctioides W.).
uperne ramos0; ramis hinc inde ramulosis, usque ad capitula
tis; capitulis in ramis ramulisque singulis vel binis aggregatis,
‘ter pedunculatisve; foliis decurrentibus, subtus arachnoideo-lana-
ıglabrescentibus, margine spinuloso-ciliatis; infimis petiolatis, pin-
entis integris inaequaliter 2—3 lobulatis; sequentibus sessilibus,
nuato-lobato-dentatis; superioribus basi angustato-sessilibus, lan-
6. Sennhols. a
wolatis, acuminatis, inaequaliter sinuato-dentatis; involucri foliolis subrecur-
vais, lincari-subulatis.
Habitat inter parentes in loco „Plöcken“ alpium Carintiue, rarissime.
Steht zwischen den Eltern in der Mitte. Unterscheidet sich von Carduus
arctioides W. durch die bis su den Köpfchen hinaufreichende dornige Beklei-
dung des Stengels, resp. der Aeste, die mittleren und oberen eingeschnitten-ge-
zähnten, nicht fiederspaltigen Blätter, pfriemlich zugespitzte, etwas zuräck-
gekrämmte Hüllschuppen und die theilweise sitzenden, theilweise sehr kurz
gutielten Köpfchen, sowie durch das höhere Wachsthum; von Carduus personata
Jwg. durch die mittleren und oberen eingeschnitten-gezähnten Blätter, theils
tiselnstehende, theils nor zu zweien gehäufte Köpfchen, welche oft kurz gestielt
sind, den oberhalb nicht lappig-dornig geflügelten Stengel und die unterseits
spinnwebig-Aaumigen Blätter.
Ich fand diesen Bastard am 1. August 1887 in einem Exemplare zwischen
ublreichen Carduus personata und einzelnstehenden Carduus arctioides.
B. Carduus heteromorphus, nov. hybr.
(= Carduus defloratus L. X arctioides W.).
Forms a) sublanatus
(= Carduus defloratus L., a) genuinus X arctioides W.).
Caule simplice, monocephalo, lanato, superne sub capitulo longitudine
cjusden nudo, ceterum plus minus decurrenti-folioso; foliis lanceolato-oblongis,
sublus leviter arachnoideo-lanatis, demum subglabrescentibus, margine spinuloso-
liatis; infimis petiolatis, in petiolum angustatis, inciso-lobato-pinnatifidis,
lobis bifidis vel plerumque integris; sequentibus subamplexicauli-sessilibus, in-
tiso-dentatis; superioribus minutis lanceolato-subulatis, subintegris, parum
decurrentibus.
Habitat inter parentes in alpibus montis , Mussen“ Carintiae, rarissime.
Hält die Mitte zwischen Carduus arctioides W. und Carduus defloratus L.
0) genwinus mit ungetheilten, am Rande mit langen, ungleichen Dornen ge-
vimperten Blättern, unterscheidet sich von Carduus arctioides durch die weniger
getheilten Blätter, den lockereren Filz der Blattunterseite, durch den einköpfigen
Stengel und grôsseres Köpfchen; von Carduus defloratus durch den bis kurz
unter das Köpfchen beblätterten, oberwärts stärker filzigen Stengel, die dichtere
Bekleidung der Blattunterseite, sowie durch kleineres Köpfchen und überdies von
der Form genwinus durch den eingeschnitten gezähnten Blattrand.
Ich fand diesen Bastard am 31. Juli 1887 in einem Exemplar.
Forma b) glabrescens
(= Carduus defloratus L., forma :) Pacher et Jabornegg X arctioides W.).
Caule ramoso, ramis hinc inde ramulosis, ramis ramulisve monocephalis,
lanatis vel sublanatis, superne sub capitulo spatio longitudine ejusdem aequi-
72
Versammlung am 7. December 1887.
longo vel duplo triplove longiore nudis, ceterum caule plus minus decurrenti-
folioso; foliis subius subglabris vel parce leviter lanatis, demum glabris,
margine spinuloso-ciliatis; infimis breviter petiolatis, in petiolum angustatis,
pinnatifidis, lobis inaequaliter bifidis vel integris; sequentibus subamplexicauli-
rn Eee ug angustatis, lanceolato-oblongis, apicem versus subindi-
tualiter pinnatifido-dentatis; superioribus parvis, lanceolatis
‚sve, spinuloso-dentatis, parum decurrentibus.
r parentes in loco „Plöckenpass“ jam in Italia superiore
der Stammeltern ist Carduus defloratus L., f. «) (Pacher
‚Flora von Kärnten“) mit ganz kahlen, lappig grob gezähnten
; der Bastard unterscheidet sich aber von diesen sowie von
n des Carduus defloratus L. durch den mehrfach verästelten
lb bis mehr oder weniger unter das Köpfchen reichende Be-
en schwach spiunwebigen Ueberzug der Blattunterseite und
ten, fast ungetheilten Blattspitzen, sowie durch die dichter
» Blätter sind überdies viel tiefer eingeschnitten als die der
Von Carduus arctioides unterscheidet er sich durch die
am oberen Theil des Stengels weniger tief eingeschnittenen
stärkere Bedornung derselben, sowie ferner dadurch, dass
ıen auf eine meist zwei- bis dreimal so lange Strecke, als
ist, von diesen entfernt stehen. Von der Form a) durch die
ırm und die Bekleidung der Blätter in auffälliger Weise ver-
rd fand ich am 3. August 1887 am Plöckenpass kurz jenseits
:enze zerstreut unter den Eltern.
Jarduus Schulzeanus G. Ruhmer
(= Carduus defloratus X acanthoides)
. August d. J. in den Hohen Tauern, und zwar im Ködnitz-
„und dürfte dieser Bastard neu für die Flora von Tirol sein.
Carduus Naegelii Brgg.
= Carduus Personata X defloratus Gren.)
8. Juli d. J. in der Stangalpengruppe bei Flatnitz zwischen
für Kärnten.
Cirsium foliosum Rhin.
(= Cirsium palustre X spinosissimum)
li in derselben Alpengruppe in dem Graben unterhalb der
lähe von Turrach unweit der kärntnerischen Grenze zwischen
n einem grossen Stocke, und ist dieser Bastard neu für diese
Bugen v. Halécey. 73
Gruppe, sowie vielleicht für die Flora von Steiermark überhaupt. In der „Flora
von Kärnten“ von Pacher und Jabornegg wird in der IL. Abtheilung, p. 136
unter Nr. 813 ein Cirsium Joschii aufgestellt und beschrieben und wird diese
Planse mit Oirsium palustri-spinosissimum? bezeichnet. Da die Beschreibung
gai genau auf den von mir gefundenen Bastard passt, so ist die Identität
beider Pflanzen zweifellos, und es hätte daher auch die Kärntner Pflanze den
älteren Namen Cirsium foliosum Rhin. zu führen.
Auf p. 135 wird unter Nr. 810 Cirsium ochroleucum All. als bei Flatnitz
von Josch gesammelt angeführt, eine Art, welche den südlichen Alpen angehört.
Da ich bei Flatnitz nun unter den Eltern Cirsium Candolleanum Näg. = Cir-
sem Erisithales X oleraceum fand, und die dortige sehr kurze Beschreibung
auch darauf passt, so möchte ich die Vermuthung aussprechen, dass auch die
von Josch gesammelte Pflanze der genannte Bastard sein dürfte.
Herr Dr. Carl Fritsch überreichte unter Besprechung des
Inhaltes ein Manuscript, betitelt: „Beiträge zur Flora von Salz-
burg“. (Siehe Abhandlungen, Bd. XXXVIII, I. Quartal.)
Herr Dr. Franz Löw legte ein Manuscript des Herrn
J.J. Kieffer in Bitsch vor, betitelt: „Ueber Gallmücken und
Mückengallen“ und besprach den Inhalt desselben. (Siehe Ab-
handlungen, Bd. XXX VIII, I. Quartal).
Schliesslich erstattete der Secretär Dr. R. v. Wettstein Be-
richt über den botanischen Discussionsabend am 18. No-
vember d. J. — Herr Dr. Eugen v. Haläcsy zeigte ein neues,
von ihm aufgefundenes hybrides Cirsium vor und gab von diesem
nachfolgende Beschreibung:
Cirsium Vindobonense nova hybrida
(Cirsium Erisithales X oleraceum X rivulare).
Caulis hypogaeus oblique descendens, radieulis fliformibus instructus,
tpigueus simpler, striatus, breviter hirtulus, superne remote foliatus. Folia
‘longe, amplezicaulia, profunde sinuato-pinnatifida, pinnis lanceolatis, den-
tatis, sirinque hirtella. Capitula pauca, subcongesta, bracteata, infima remota,
Häuneulata. Bracteae virides, capitula superantes. Anthodii squamae lan-
olatae, in spinulam brevem attenuatac, viz viscide carinatae. Corollae ex
Sthroleuco purpurascentes.
74 Versammlung am 7. December 1887.
Habitat ad margines silvarum prope pagum Steinbach in ditione Vin-
dobonensi, ubs legi mense Iumio 1872.
Wurselstock walzlich, knotig, schief, mit fädlichen Fasern besetzt. Stengel
a einen Meter hoch, flaumig bis zur Spitze entfernt beblättert.
Imrisse länglich, fiederspaltig, mit ungleich dornig-gewimperten,
an Zipfeln, die obersten verkleinert, in Deckblätter übergehend,
ht und das Köpfchen nicht umhüllend. Köpfchen aufrecht, deck-
untersten entfernt, mehr oder minder langgestielt, die übrigen
Hüllschuppen anliegend, lanzettlich, stachelspitzig, am Rande fein
was klebrig. Bläthen träbpurpurn überlaufen.
ron mir in zwei Exemplaren am angeführten Standorte in Gesell-
‘sium Brisithales Scop., Cirsium rivulare Lk., Cirsium oleraceum
rsium Candolleanum Näg. (Erisithales X oleraceum) gefundene
b sofort für den ersten Anblick als ein Bastard anzusprechen, und
auerer Untersuchung als ein von drei verschiedenen Arten ab-
welcher mehr oder weniger die einzelnen Charaktere der drei oben
m Standorte häufigen Stammarten in sich vereinigt. Cirsium
ï in demselben durch die Blattform und die etwas klebrigen Hüll-
reten; Cirsium oleraceum vorzugsweise durch die grossen Deck-
Yirsium rivulare durch die trübpurpurn überlaufenen Blûthen.
soweit eben die Verhältnisse des Vorkommens eine diesbezügliche
ıng erlauben, für mich wahrscheinlich, dass Cirsium Vindobonense
ung der Befruchtung des Cirsium Candolleanum durch den Pollen
rivulare verdankt.
Dr. Lukas Stohl berichtete über die Auffindung einer
;erreichisch-ungarische Monarchie neuen Pflanze, des
ajus Darr. (= Lepidium Virginicum G. G.), das er heuer
1enge bei Aigen in Salzburg antraf. Die Pflanze scheint
letzten Jahren verbreitet zu haben, da sie ausser an
lange bekannten Standorte in der Umgebung von
2 Jahre 1884 auch bei Freiburg i. B. aufgefunden wurde.
Dr. M. Kronfeld hielt einen Vortrag über das Doppel-
hyllum).
sinem Diphyllum versteht der Vortragende zunächst ein LaubLlatt,
sinem Stiele zwei Spreiten trägt. Je nachdem dieselben über-
ander auftreten, ergibt sich das Epi-, beziehungsweise das Para-
M. Kronfeld. 75
4. Das Epidiphylium ist dadurch entstanden zu denken, dass das
Wschsthum einer Spreite an einer bestimmten Stelle des Medianus unterbrochen
| id. Die Spreite ist also in eine „Ober-“ und „Unterspreite“ abgetheilt. Diese
abnorme Gliederung beobachtete der Vortragende an Populus pyramidalis und
eiser Fieder der Robinie. Von normalen Gebilden möchte er das Blatt von
| Dienaea ein Epidiphylium nennen, nicht minder (mit Anlehnung an Eichler)
dasjenige von Nepenthes: denn ein blattartig erweiterter Blattstiel darf einer
Tatenpreite gleichwerthig angesehen werden.
B. Das Paradiphylium. Nach der Entstehungsursache unterscheidet der
Vartragende: a) das Paradiphylium dichotomum, b) das Paradiphyl-
lun fissum, c) das Paradiphyllum geminum oder echte Zwillingsblatt.
a) Dieses Doppelblatt resultirt aus einer wirklichen Dichotomie der Blatt-
uhge Da nach Hofmeister die Dichotomie den ursprünglichen Theilungs-
vwrgang des Farnwedels darstellt, sind Gabeltheilungen einheimischer Farne,
vie sie von Reichardt, Milde u. A. beschrieben wurden, nicht besonders auf-
filig Linné sah sich sogar veranlasst, das gabeltheilige Asplenium Tricho-
maus und viride für eine eigene Art — Asplenium Trichomanes ramosum —
hinzastellen (Species, ed. I, p. 1082).
Unter den Metaphyten hat Urtica fissa constant dichotome Laubblätter.
Yon teratologischen Fällen des Paradiphyllum dichotomum verzeichnet der Vor-
tngende Anthurium sp., Broussonetia papyrifera, Syringa vulgaris, Tana-
cum vulgare u. a.
b) Es wurde bisher übersehen, dass zwischen den beiden Hälften jeder
Spreite eine Spannung besteht. Dieselbe tritt zu Tage, wenn durch einen Ein-
schnitt oder Einriss von der Spitze her die beiden Blatthälften von einander
gerennt werden; ihre freien Enden entfernen sich dann auffällig von einander
md zugleich von der Richtungslinie des Medianus. Es können auf diese Weise
meitheilige Blätter, Paradiphylla, entstehen, welche zwar im Aensseren an das
Paradiphylium dichotomum erinnern, von diesem jedoch besonders durch ihre
nativ späte Entstehung verschieden sind. Beispiele: Lonicera Xylostheum,
Syringa oulgaris, Vitis vinifera u. à
€) Das Paradiphylium geminum ist auf wirkliche Verwachsung benach-
harter Blattanlagen zurückzuführen.t) Zunächst kann sich die Verbindung auf
de Stiele zweier Laubblätter beschränken, wie dies der Vortragende an Cycla-
men Europaeum und Pisum sativum demonstrirte. Weiter können auch die
Spreiten theilweise mit ihren Rändern zusammenhängen: Cyclamen Europaeum,
Victiana rustica, Populus pyramidalis u.a. Das Bauhinia-Blatt ist ein Para-
dphyllum geminuw, welches aus der längs der inneren Ränder erfolgten Ver-
wchsuug zweier opponirten Fiedern abzuleiten ist; phylogenetisch steht ihm
Eymenea am nächsten. Weiters verdient jenes Zwillingsblatt hervorgehoben zu
') Dieselbe Aussert sich in der Hegel darin, dass der Durchschnitt durch den Btiel des
Zilisgblattes bald mehr, bald weniger COfürmig erscheint, während er beim einfachen Laub-
de centrisch ist. Der Blattstiel von Bauhinia verhält sich in Folge der congenitären Ver-
Wachsang analog dem Stiele eines Einzelblattes.
2. B. Ges. B. XXXVII. Sits.-Ber. L
à
Versammlung am 7. December 1887.
ı es sich um die Verbindung zweier Laubblätter längs Stiel
st Derartige vierflügelige Blattgebilde beobachtete Räthay
ı bei Vitis vinifera, ferner derselbe bei Robinia pseudacacia.
in diesen Fällen die gleichnamigen Seiten der beiden Com-
der. Der Durchschnitt eines solchen Zwillingsblattes kommt
ver eben in beiden Hälften aufspringenden metaspermen
ise von Colchicum) beiläufig gleich und wäre geeignet, die
eblich terminalen Einzelanthere von Typha aus zwei seit-
fagnus) zu illustriren.
Fridolin Krasser machte nachfolgende „Vor-
ung“:
iss der Heterophyllie. Vor einigen Jahren hat C. von
alegentlich seiner phylogenetischen Studien‘) den Begriff der
er „progressiven® Formen aufgestellt. Unter regressiven
ten sind jene zu verstehen, die sich ihren tertiären Stamm-
' progressiven solche Formen tertiärer Arten, die sich
lebenden Arten auffsllend mehr nähern. Diese Begriffe sind
‚formen klargelegt worden und lassen sich, wie ich glaube,
nz im Sinne Ettingshausen’s, überhaupt auf alle Organe
lerkmale im Laufe der Phylogenesis sich gesetzmässig ver-
ısen sich die Begriffs „progressive Form“ und ,regressive
‚in ausdrücken, so dass unter progressiven Formen eines
‚stehen wären, welche die Richtung der künftigen Entwick-
ılichen Merkmale — die Formbildung der Zukunft —
u unter den regressiven Formen jene zu verstehen hätte,
Gestaltung auf die im Laufe der Plıylogenesis bereits durch-
hr oder minder vollkommen zurückgreifen, d. h. die Form-
fenen Entwicklungsreihe widerspiegeln. — Bekanntlich kann
der Laubblätter eines Sprosses begründet sein einerseits
isophyllie), andererseits in der Organisation (Heterophjllie).
zrophyliie spricht, denkt man hauptsächlich an grosse Form-
subblätter, wie sie bei Pflanzen mit theilweise submersem
‚culus uquatilis, Sagittaria sagittaefolia ete.) auftreten oder
ı perfoliatum, Populus Euphratica zum Ausdruck gelangen;
Broussonetia papyrifera, Morus alba ete. als Beispiele an-
Wir ersehen daraus, dass unter den Begriff Heterophyllie
die durch die besonderen biologischen Verhältnisse (nämlich
verschiedenen Medien leben) erzeugt werden. Bei anderen
sen, Beiträge zur Erforschung der Phylogenie der Pfanzenarten (Denk-
der Wissensch. ia Wien, math.-natarw. Cl., Bd. IIXVIII und XLII).
Fridolin Krasser. 77
Formen sind die Beziehungen zu den äusseren Ursachen unbekannt. Bei Brous-
tonetia und Morus finden sich alle möglichen Uebergänge zwischen den hetero-
genen Blattformen. — Es fragt sich nun, unter welche Gruppe des Polymor-
phismus der Laubblätter wir die regressiven und die progressiven Formen zu
bringen haben. Jedenfalls liegen ihrem Auftreten innere Ursachen (die Orga-
visation) zu Grunde, welche allerdings durch äussere Einflüsse ausgelöst werden
müssen. Als letztere sind zu bezeichnen: gewisse Calturmethoden,!) Witterungs-
inflässe, wiederholter Insectenfrass, Schädigungen durch Menschenhand (fort-
gwetztes Beschneiden etc). Für die progressiven Formen ist eine gewisse
Constanz der die Organisationsprocesse auslösenden äusseren Einflüsse noth-
wendig, da es sich um die Erwerbung neuer Merkmale handelt. Es kann dem-
uch wohl nicht zweifelhaft sein, dass die durch regressive und progressive
Blattformen bedingte Ungleichblättrigkeit von Sprossen unter den Begriff der
Heterophyllie falle. Freilich kann eine so zu Stande gekommene Ungleich-
blättrigkeit ausserdem noch anisotroper Natur sein, wie man dies namentlich
bei regressiven Fagus-Formen beobachten kann. Es erscheint vielleicht nicht
answeckmässig — namentlich vom praktischen Standpunkte — unter den Be-
grif „Heteropbyllie“ die Gesammtheit aller differenten, im Laufe der Ontogenese
and des’individuellen Seins auftretenden Blattformen zu subsummiren, da ja,
wie die obigen Ausführungen erweisen, das Erklärungsprineip für das Zustande-
kommen der nach meinem Vorschlage zu subsummirenden Formen identisch
ist mit dem für die gewohnheitemässig bereits diesem Begriffe untergeordneten
Formen. Das Studium der Heterophyllie in diesem erweiterten Sinne hat auch
ataelles Interesse für den beschreibenden Paläophytologen, der ja die phylo-
genetische Forschungsmethode nicht ignoriren kann, und, da er zumeist auf
Blattreste angewiesen ist, behufs Sicherung seiner Bestimmungen Alles, was
mit den Blättern im Zusammenhange steht, berücksichtigen muss; lässt sich
doch kein vernünftiger Grund dagegen anführen, dass schon in den verflossenen
Entwieklangsperioden der Pflanzenwelt auch regressive Formen aufgetreten
sind. Die theoretische Annahme, dass desto mehr und desto differentere regres-
tire Blattformen einer Species auftreten können, je älter das Genus ist, erscheint
wobl ganz wahrscheinlich. Es drängt sich mir der Gedanke unwillkürlich auf,
wenn ich s. B. an die bei Fagus silvatica und Quercus-Arten — günstige Bedin-
gungen vorausgesetzt — so fiberaus häufigen und, wie Krasan?) für die robu-
roiden Eichen gezeigt hat, in ganz bestimmter Ordnung auftretenden regressiven
Blattformen denke. Ebenso lässt sich denken, dass regressive Blattformen be-
glich ihrer Mannigfaltigkeit um so mehr in den Hintergrund treten, je jünger
das Genus ist, oder je mehr man sich der Wurzel des Stammbanmes nähert.
Es erübrigt mir zur Illustration dieser theoretischen Ausführungen nur mehr
1) Ich habe rogressive Blattformen bei Salisduria adiantifolia namentlich an Exemplaren
Weobachtet, weiche schon seit dem Koimlingsstedium in Knopwcher Nährlösung gezogen worden.
+) Diese auslösenden Einfüsse wurden bekanntlich schon von Ettingshausen und Kra-
188 aufgefanden.
*) Geschichte der Formentwicklung der reburoiden Eichen (Engler's Jahrb., 1887).
L*
78 Versammlung am 7. December 1887.
ein Beispiel für das Vorkommen von regressiven Blattformen in einer ver-
gangenen Erdperiode, sowie ein Beispiel von der Existenz progressiver Formen
in der Gegenwart zu erbringen. Was das letztere anbelangt, so brauche ich nur
auf die „schizophylien Eichen“) des roburoiden Typus aufmerksam zu machen.
Als Beispiel für das Vorkommen von regressiven Blattformen in der Tertiär-
zeit möchte ich das Folgende anführen. Von R. Ludwig?) werden in seiner
le Pflanzen aus der mittleren Etage der Wettersu-Bheinischen
gewisse Blätter, als Alnus insweta, Quercus Reussana, Fagus
m. Fundort ist der sandige Gelbeisenstein von Kaichen. Bei
vida determinirten Blattresten liegt kein Grund vor, die Zu-
ven zum Genus Fagus zu bezweifeln. Bei Alnus insueta war
Blattes sowie die Beschaffenheit des Mittelnervs“ für die
lung massgebend, während die ungewöhnliche Form des Blatt-
‚ebuchtet — dieser Bestimmung widerspricht; daher offenbar
ueta. Bezüglich der Form und der Nervationsverhältnisse
hr gut gewisse regressivo Blattformen von Fagus silvatica
das die regressiven Blattformen mit ausgebuchtetem Rande,
‚ bald keilförmig verlaufender Basis, mit 7—9 wechselständigen
relche theils parallel, theils divergirend (namentlich die unte-
regen die Einschnitte zwischen je zwei Buchten verlaufen,
iegend camptodrom verlaufen.
iercus Reussana lassen sich jene regressiven Blattformen von
rergleichen, welche durch einen stark gezähnten Rand aus-
Quercus Reussana Ludw. wird von Schimper?) mit Quercus
einigt. Der Vergleich der Abbildungen lehrt jedoch zweierlei,
reus Reussana nicht dem Typus der Quercus Meyeri ent-
Quercus Meyeri‘) thatsächlich dem Eichentypus angehört.
n dieser vorläufigen Mittheilung zu weit führen, meine An-
18 Reussana und Alnus horrida näher zu begründen, und ich
nerken, dass meine Studien das Resultat ergeben haben, dass
m angeführten Namen beschriebenen Blätter zusammen mit
rrida determinirten einer Buchenart, also dem Genus Fagus,
‚us Reussana und Alnus insueta repräsentiren dann regressive
‘ichter weist schliesslich in Kürze darauf hin, dass
r Pflanze für den Phytographen von grosser Be-
amentlich aber auf die Fassung der Species grossen
Während eine Pflanze, welche zur Bildung eines
ce. p.184.
‚Ba. V, 1858.
de végétale, Bd. II, p. 648.
asontogr., Bd. VIT, p. 103, Taf. XXV, Fig. 1—6).
Anhang. 79
Herbar-Exemplares eine grössere Anzahl Individuen liefern muss,
oft in ziemlich weiten Grenzen variiren kann, ohne zur Aufstel-
lung einer neuen Species Veranlassung zu geben, wird bei einem
Strauche oder Baume, welcher hunderte von gleichen Exemplaren
zu liefern im Stande ist, oft schon die kleinste Abweichung als
Speciesmerkmal anerkannt und so immer mehr und mehr der
Individaenbeschreibung zugesteuert. Da sich dieser Uebelstand
noch steigert, wenn einzelne Pflanzentheile während ihrer Ent-
wicklung bedeutende Formveränderungen zeigen, so erscheint es
nicht unnöthig, auf obigen Punkt ausdrücklich hinzuweisen und
die Phytographen zu warnen, nicht einzelne Individuen oder gar
einzelne Entwicklungsstadien derselben als Species zu beschreiben,
bevor ihre specifische Selbstständigkeit durch irgend welche triftige
Gründe festgestellt oder doch wahrscheinlich gemacht ist.
Die in der Versammlung am 7. December vorgenommene
Wahl von sechs Vice-Präsidenten ergab folgendes Resultat: Es
erscheinen als gewählt die P. T. Herren:
Haner Dr. Franz, R. v. Pelzeln Ang. v.
Löw Dr. Franz. Rogenhofer Alois.
Pelikan Anton Freih. v. Wiesner Dr. Julius.
Anhang.
Geschenke für die Bibliothek
im Jahre 1887.
1. Brauer Prof. Dr. Friedr. Ueber die von Frau A. Zugmayer und Herrn
F. Wolf entdeckte Lebensweise des Oestrus purpureus.
Von Frau A. Zugmayer.
2. Preudhomme de Borre Alf. Note sur les genres Hapalonychus Westw.
et Trichops Mannerh.
— Liste des Lamellicornes laparostictiques, recueillis par Camille van
Volzem pendant son voyage au Breail et à la Plata en 1872.
— detto dans le Midi de la peninsule Hispanique et au Maroc en 1871.
Vom Verfasser.
80 Geschenke für die Bibliothek.
3. Müller Ferd. Baron. Description and illustrations of the Myoporinous
Plants of Australia. Melbourne, 1886, part II.
Von der Public Library. Museums and National Gallery of Victoria.
D. Prodromul florei Romäne säu enumerationea plantelor
stä-di conoscute in Moldova si Valachia. Bucuregti, 1879—83.
. Biographie von Dr. Vincenz Borbés.
iedr. Zwei botanische Excursionen: I. Von Hermannstadt auf die
3826; II. Von Kronstadt auf den Butschetsch. Hermannstadt, 1856.
idt Julius. Zur Morphologie des Chlorophylis und des Zell-
Klausenburg, 1881.
ırieh. Ueber Austrocknungs- und Imbibitionserscheinungen
nareen-Involucren.
Mich. Decades plantarum novarum praesertim ad floram Euro-
»ectantes, fasc. III. Parisiis, 1880.
Vincenz. Beiträge zur systematischen Kenntnis der gelb-
en Dianthus-Arten und einiger ihrer nächsten Verwandten.
ı Aug. Floran europese fragmentum edidit Ang. Kanits.
»poli, 1882.
Jr. D. Catalogul Plantelor cultivate in gradins Botanica din
gti 1871—75. Bucuregti, 1876.
Otto. Miscellen über Hybriden und aus der Leipziger Flora.
Catalogue raisonné des graminées du Portugal. Coimbre, 1880.
benserscheinungen unserer Gräser. St. Pölten, 1878.
à H. Rede zur Säcularfeier der Geburt Alex. v. Humboldt’s.
Vincenz. Forschungen über die heimischen Arabis-Arten und
Cruciferen.
erich. Ueber die in Niederösterreich als „Gabler“ oder „Zwie-
® bekannten Reben. Klosterneuburg, 1883.
r. D. Despre Vegetatianea Romaniei gi exploratorii ei ac date
‚ elimei gi a requiniloru botanice. Bucuresti, 1880.
ı. Die lebenden Formeinheiten der animalischen Organe.
aburg, 1876. Von Herrn J. A. Knapp.
8. Quindecim Lepidoptera nova faunae reipublicae argentinae
pusyensis. Buenos-Ayres, 1885. Vom Verfasser.
Dr. Ed. Beitrag zur Flora des mittleren und südlichen Mäh-
'rag, 1886. Von Herrn F. Bartsch.
B. et Levi David. Flora algologica della Venezia. Venezia,
86. Von den Verfassern.
. Dr. Oscar. Die systematische und geographische Anordnung
anerogamen. Vom Verfasser.
rre Dr. K. W. Die zoologische Literatur von Tirol und Vor-
: bis incl. 1885. Innsbruck, 1886. Vom Verfasser.
Verzeichniss der Artennamen, welche in Schiner’s „Fauna
ca“ enthalten sind. Wien, 1887. Vom Verfasser.
1.
12.
2.
Geschenke für die Bibliothek. 81
Darwin Charles. Die Bewegungen und Lebensweise der kletternden Pflanzen.
Stuttgart, 1876.
— Die verschiedenen Blüthenformen an Pflanzen der nämlichen Art.
Stuttgart, 1877.
— Die Wirkungen der Kreus- und Selbstbefruchtung im Pfanzenreich.
Stuttgart, 1877. — Sämmtlich übersetzt von J. V. Carus.
— Ueber die Einrichtungen britischer und ansländischer Orchideen zur
Befruchtung durch Insecten und über die günstigen Erfolge der
Wechselbefruchtung. Deutsch von H. G. Bronn. Stuttgart, 1862.
Von Herrn Dr. C. Richter.
Burnat Émile et Gremli Aug. Genre Rosa. Révision du groupe des
orientales, études sur les cinq espèces qui composent ce groupe dans
1a flora orientalis de Boissier. Génève, 1887. Von Herrn H. Braun.
Fritsch Dr. Carl. Anatomisch-systematische Stadien über die Gattung
Rubus. Vom Verfasser.
. Bachinger Augustin. Beiträge zur Flora von Horn. Horn, 1887. Vom Verfasser.
XIL Jahresbericht der k. k. Staats-Unterrealschule in der Leopoldstadt in
Wien, 1887. Von der Direction.
Ambrosi Fr. L’orso nel Trentino. Rovereto, 1886. Vom Verfasser.
7. Braun H. Rose a Dre. Wolossezak in Agro Leopolitano anno 1885
lectae. Krakau, 1886. Vom Verfasser.
Schulzer v. Müggenburg Stefan. Berichtigungen, Helvellaceen betref-
fend. Agram, 1886. Vom Verfasser.
Sehnabl J. Contributions à la faune dipterologique. St.-Pétersbourg, 1887.
Vom Verfasser.
. Dziedzicki Dr. Heinrich. Dem Herrn Prof. Josef Mik zur Antwort.
Warschau, 1887. Vom Verfasser.
. Fischer Dr. F. Echinodermen von Jan Mayen. Wien, 1886. Vom Verfasser.
2. Eichler Dr. A. W. Syllabus der Vorlesungen über specielle und medicinisch-
pbarmaceutische Botanik, 3. Aufl. Berlin, 1883.
Kronfeld Dr. M. Ueber Raphiden bei Typha. Von Herrn Dr. Kronfeld.
Kulczynski Wladislav. Symbolae ad faunam Arachnoidarum tirolensem.
Krakau, 1887. Vom Verfasser.
. Wettstein Dr.R. v. Fungi novi Austriaci, ser. I. Vom Verfasser.
. Krasser Dr. Fridolin. Untersuchungen über das Vorkommen von Eiweiss in
der pflanzlichen Zellbaut nebst Bemerkungen über den mikrochemischen
Nachweis der Eiweisskörper. Vom Verfasser.
Kronfeld Dr. M. Ueber den Blüthenstand der Rohrkolben.
— Ueber die Zarichtung von Typha für das Herbar. Vom Verfasser.
Palackÿ Dr. Johann. Ueber die Fische Neuseelands. Vom Verfasser.
Nehring. Ueber fossile Arctomys-Reste vom Süd-Ural und vom Rhein.
Vom Verfasser.
Wettstein Dr. R.v. Zur Morphologie und Biologie der Cystiden. Wien,
1887. Vom Verfasser.
22
Geschenke für die Bibliothek.
Die Phoma-Krankheit der Weinrebe, verursacht durch
ıchen Pilze Phoma vitis und Cookei. Klosterneuburg, 1886.
Vom Verfasser.
‚log der österreichischen Cicadinen. Wien, 1886.
Vom Verfasser.
Beiträge zur Kryptogamenflora des Pressburger Comitates.
887. Vom Verfasser.
Beiträge zur Anatomie der Nyctagineen, I. Wien, 1887.
Vom Verfasser.
. The Anatomy of the mouth-parts and of the sucking
! some Dipters. Boston, 1881. Von Herrn Dr. Lorenz.
et Saussure Henri de. Catalogue d’Acridiens. Schaff-
7.
1 Böttger Dr. O. Malacologische Ergebnisse auf Streif-
ıessalien, II. Frankfurt a. M., 1885.
Von Herrn Custos Rogenhofer.
Heinrich Wawra Ritter v. Fernsee. Eine biographische
Vom Verfasser.
tich. v. Ueber Helotium Willkommii Hart und einige ihm
e Helotium-Arten. Vom Verfasser.
arch. A. Quali siano le condizioni attuali della geografia
in Italia e quali i mezzi che potrebbero migliorarle.
briologia toscana.
Wisola del Giglio.
ccolte alla Gorgons. Vom Verfasser.
on. Monographie der mit Nyssan und Bembex verwandten
Vom Verfasser.
winhoe C. A. Catalogue of the moths of India. Pt.I:
alcutta, 1887.
Von den Trustees of the Indian Museum Calcutta.
ouvenirs d'un savant français. A travers un siècle 1780
i. Science et histoire. Paris, 1888. Von Verfasser.
ıton. Prodromus der Algenflora von Böhmen, I. Heft. Prag.
ie Lebermoose Böhmens. Prag, 1886.
Vom Museum des Königreichs Böhmen.
sn. Ueber die Tiefseefische des westlichen Mittelmeeres.
lora von Egypten. Vom Verfasser.
ie Land-, Süsswasser- und Binnen-Conchylien des nörd-
m. Vom Verfasser.
Abhandlungen.
Die Dermapteren und Orthopteren Sieiliens.
Von
Dr. Hermann Krauss
in Tübingen.
(Vorgelegt in der Versammlung am 1. December 1886.)
Wer Bicilien betrachtet, muss gleichzeitig den Blick
nach Afrika und nach Baropa wenden, um os zu verstehen.
Av. Lauaulz.
Ein kurzer Besuch Siciliens im Frühjahre 1885 gab mir Veranlassung,
mich mit seiner Dermapteren- und Orthopteren-Fauna näher zu beschäftigen
und zunächst für meinen eigenen Gebrauch ein Verzeichniss der bisher daselbst
aufgefundenen Arten aus der Literatur zusammenzustellen, das bisher fehlte.
Ich übergebe dasselbe in Verbindung mit meinen eigenen Sammelresultaten und
Beobachtungen nun der Oeffentlichkeit, weil ich mir sagen musste, dass
es trotz seiner Unvollständigkeit, deren ich mir wohl bewusst bin, dennoch in-
sofern von Werth ist, als es wohl ziemlich Alles enthält, was bisher auf diesem
Gebiete der Entomologie geleistet worden ist, und somit künftigen Forschungen
zur Basis dienen und, was besonders zu wünschen wäre, zu denselben recht bald
Anregung geben könnte.
Sicilien war bisher auf dem Gebiete der Orthopteren-Kunde keineswegs
sine Terra incognita, indem sich eine ganze Reihe von Naturforschern während
ihres Aufenthaltes daselbst gelegentlich auch mit dem Sammeln dieser Insecten
beschäftigten, wodurch insbesondere die grösseren und auffallenderen Formen
schon lange in den Sammlungen vertreten waren. Besonders werthvolle Bei-
träge lieferten in dieser Richtung: Lefebvre, Bibron, Dahl, Grohmann,
Blanchard, Zeller, Mann, Ghiliani, Bellier de la Chavignerie, Frey-
Gessner. Ganz speciell mit dem Sammeln von Orthopteren hat sich jedoch
bisher ausser mir Niemand abgegeben, so dass insbesondere aus der Reihe der
kleineren oder mehr verborgen lebenden Locustiden und Grylliden, deren Fang
besondere Aufmerksamkeit und Uebung erfordert, sicherlich noch zahlreiche
Eutdeckungen zu erwarten sind.
Z. B. Ge. B.XXXVIL. Abh. 1
a.
2 Hermann Krauss.
Meine Reisezeit, die auf Ende April und die erste Hälfte Mai fiel, war
zwar vom Standpunkte des Touristen die günstigste für die Bereisung der Insel,
de in dieser Zeit die Temperatur noch nicht übermässig ist und die herrliche
tion sich im schönsten Kleide darbietet, aber vom speciell orthoptero-
en Standpunkte betrachtet war sie schlecht gewählt, denn trotz der weit
'hrittenen Vegetation waren die meisten Arten, insbesondere der I,ocu-
aber auch der übrigen Familien, noch in den frühesten Stadien der Ent-
18 begriffen, so dass sichere Bestimmung häufig ausgeschlossen war.
Für den zukünftigen Orthopteren-Sammler will ich bemerken, dass nach
Erfahrung trotz der südlichen Lage der Insel dennoch die Hauptsammel-
lich wie in den nördlicher gelegenen Ländern des Mittelmeergebieter,
Sommer- und Herbstmonate (Juli— September) fallen wird, ein Umstand,
dings in Anbetracht der in dieser Jahreszeit herrschenden Wärmever-
3e keine angenehmen Aussichten darbietet.
Der geographischen Lage der Insel entsprechend hat die Dermapteren-
thopteren-Fauns mit derjenigen Süd-Italiens, Sardiniens und Nord- Afrikas
die grösste Uebereinstimmung, und von den mir bekannt gewordenen
ın finden sich 71 auch in Italien, insbesondere Süd-Italien, 53 in Sar-
58 in Nord-Afrike. 54 Arten d für das Mediterrangebiet charak-
ch und in ibm mehr oder weniger allgemein verbreitet, 23 Arten gehören
ze Fauna Mittel- und zum Theile Nord-Europas an. 3 Arten (Ouculligera
. Rhacocleis neglecta, Ephippigera sicula) finden sich ausschliesslich in
lien und Sicilien, 2 (Pamphagus simillimus, Odontura stenoxipha) sind
en und Sicilien gemeinsam, während 1 Art (Oedipoda Charpentieri) nur
ı Spanien vorkommt. Die einzige Art, die bis jetzt nur in Sicilien auf-
a wurde, ist Poecilimon laevissimus, während dies bei zwei Ephippigera-
‘crucigera und verticalis), deren Artrechte nicht genügend festgestellt
och zweifelhaft ist.
Ton ganz besonderem Interesse ist das Vorkommen einiger specifisch
ischer Arten, unter denen namentlich die beiden schwerfälligen Riesen-
Pamphagus marmoratus und Brachytrypes megacephalus besonders auf-
nd gleich den in den Kalkhöblen West- und Nord-Siciliens aufgefundenen
von Pachydermen (Elephanten, Hippopotamus), Hyänen etc. auf eine
ge Verbindung mit Nord-Afrika, dessen directe Entfernung von Marsala
ı Cap Bon bei Tunis nur 120 Kilometer beträgt, hinweisen. Ausser den
‚ou Arten sind beiden noch gemeinsam: Ochrilidia tryzalicera, Ocne-
Yanonicus, Rhacocleis annulata, Platycleis laticauda und Ephippigera
ırginata.
Literatur. !)
r de la Chavignerie E., Observations sur la Faune entomologique de
» Sicile. Ann. Soc. ent. France (3), tom. VIII, 1860, p. 667— 784. Ortho-
Be sind hier nur diejenigen Schriften aufgeführt, die Mi
on (rep. Dermapteren) enthalten,
langen über sicilianische
Die Dermapteren und Orthopteren Siciliens. ° 3
ptères de Sicile nommés par L. Brisout de Barneville, ibid,
p. 714-716.
Bonnet Ed. et Finot Ad., Catalogue raisonné des Orthoptères de la Regence
de Tunis. Avec 2 planches. Montpellier, 1885.
Bormans A. de, Materiali per lo studio della Fauna Tuuisina raccolti da G.e
L. Doria. VII. Orthoptères. Annali Mus. Civ. Genova (2), vol. II, 1885,
p.97—115. Enthält p.98 ein Verzeichnis sicilienischer Dermapteren und
Orthopteren.
Brisout de Barneville L. vergl. Bellier de la Chavignerie.
Brullé A., Histoire naturelle des Insectes, tom. IE Orthoptères et Hemiptères.
Avec planches. Paris, 1835.
Branner v. Wattenwyl C., Prodromus der europäischen Orthopteren. Mit
11 Tafeln und 1 Karte. Leipzig, 1882.
Barmeister H., Handbuch der Entomologie, Bd. II. Berlin, 1838.
Charpentier T. de, Orthoptera descripta et depicta cum tabulis LX coloratis.
Lipsiae, 1841—1845.
Costa Oronzio ed Achille, 1. Fauna del Regno di Napoli. Ortotteri con 15 tar.
Napoli, 1836—1881.
Costa Achille, 2. Intorno le Forficule delle due Sicilie. Esereit. Accad. Aspir.
Natur. Napoli, tom. IT, p. 2, 1840, p. 81-89. Diese Arbeit lag mir nicht
vor; sie verzeichnet nach Oken, Isis, 1847, Heft V, p. 394 Forficula
gantea, marginella, maritima, auricularia, biguttata, minor, Orsini,
pedestris, decipiens, acanthopygia aus dem Königreiche beider Sicilien.
Welche dieser Arten nun gerade in Sicilien gefunden wurden, ist mir
unbekannt geblieben, da die Arbeit anderweitig nirgends citirt wird.
— 3. Porthetis brevicornis. Annusr. Mus. Zoolog. Napoli, II, 1862, p. 129,
tar. I, fig. 2, 2a (1864).
Dabrony A., Crociera del Violante. Catalogo degli Ortotteri. Annali Mus.
Civ. Genova, vol. IX, 1878, p. 327—333.
Fieber Fr. X., Synopsis der europäischen Orthopteren. Prag, 1858—1855.
Fischer L. H., Orthopters europaes, tab. XVIII, Lipsiae, 1858. Hier finden
sich die von Zeller in Sicilien gesammelten Arten.
Inzenga G., Invasione di carallette in diverse contrade di Sicilis. Annali
Agricolt. sicil. (2), Anno V, 1857, p. 142.
Krauss H., 1. Orthopteren vom Senegal. Sitzungsber. d. k. Akad. Wien,
Bd. LXXVI, 1877, 35 pag., 2 Taf.
— 2. Die Orthopteren-Fauna Istriens, ibid., Bd. LXXVIIL, 1878, p. 451—544,
6Taf.
— 3. Beiträge zur Orthopteren-Kunde. Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellsch.
Wien, Bd. XXXVI, 1886. p. 137—148, Taf. V.
Lefebvre Alex., Description de divers insectes inédits recueillis en Sicile. Ann.
Soc. Linn. Paris, t. VI, 1827, p. 94—108, pl.5. Enthält ausser der Be-
sebreibung und Abbildung des Grylius megacephalus (p. 99—102, Fig. 4,
4a—c) nichts über Orthopteren.
1e
4 . Hermann Krauss.
Marschall Aug. Graf v., Decas Orthopterorum novorum. Ann. Wiener Mus.,
Bd. I, 1836, p. 207—218, tab. XVII.
Patti M. Z,, Ilustrazioni entomologiche Sieiliane. Atti Accad. Gioënia (2), t. 2,
1845, p- 23—64. Verzeichnet von Catania: Grylus italicus, viridulus,
germanicus, grossus, elegans, coerulescens, deren Bestimmung mir zum
ile zweifelhaft erscheint, weshalb die Arbeit im Folgenden nicht be-
ksichtigt wurde.
> H. de, 1. Mélanges orthoptérologiques. Tom. I, II. Avec 19 planches.
ıöve et Bâle, 1863—1878.
Prodremus Oedipodiorum insectorum ex ordine Orthopterorum. Avec
lanche. Genève, 1884.
3 F. G., Specimen faunae subterraneae. 4 tab. Kjëbenbavn, 1849.
Andinet, Histoire naturelle des Insectes. Orthopteres. Acc. de
planches. Paris, 1839. Enthält einige von Lefebvre und Bibron
Sicilien gesammelte Arten verzeichnet.
i-Tozzetti Ad., Ortotteri agrari (Annali di Agricultura, 1882). Firenze-
na, 1882.
d., Ueber die in Europa vorkommenden Tettix-Arten. Wiener entom.
natsschr., VI, 1862, p. 205—212, Taf. 2.
Alex, 1. Orthoptères rapportés de Sicile par MM. de Rumine et
udin, Bull. Soc. Vaud. Lausanne, tom. VI, 1858—1860, p. 25.
Note sur quelques Orthoptères nouveaux ou peu connus. Ann. Soc.
„France (8), tom. VIII, 1860, p. 509—537, pl. 10.
. C, 1. Ueber Decticus tessellatus, Philippicus und strictus. Stett.
om. Zeit., 10. Jahrg., 1849, p. 113—116.
Becension von Fischer’s Orthoptera Europaes, ibid, 17. Jahrg., 1856,
18-27.
Systematisches Verzeichniss.!)
L Dermaptere.
Forficulidae.
Labidura Leach.
L. riparia Pall. — Sicilia (Brullé, Bellier).
1 5. Mai von mir am Porto grande von Siracusa auf dem sandigen
nter Steinen ausgewachsen und in den ersten Larvenstadien gefunden.
> von mir beobachteten Exemplare gehören der gewöhnlichen Form mit
gem letzten Segment (d') und weit vorragenden Flügeln an. Dohrn
einer Monographie der Dermapteren, Stett. entom. Zeit., 24. Jahrg.,
314) erwähnt dagegen eines Exemplares (9) aus Sicilien mit glatt-
letzten Segment und nur wenig vorragenden Flügeln.
Anordnung nach Brunner's Prodromus, worauf auch bi
rird. Die mit einem * bezeichneten Arten warden von mir
lich der Beschreibungen
Ibst in Sicilien beobuchtet.
Die Dermapteren und Orthopteren Siciliens. 5
Anisolabis Fieb.
*2. A. annulipes Luc. — Siracusa (Brunner).
Von mir am Ufer des Anapo bei Siracuss zwischen Stengel und Blättern
dies wolligen Verbascum einzeln am 5. Mai angetroffen.
3. A. maritima Gene. — Sicilia (Fieber).
4. A. moesta Gene. — Sicilis (Fieber).
Labta Leach.
5 L. minor L. — Sicilia (Bormans).
Forfleula L.
*6. F. auricularia L. — Sicilia (Bellier), Monte Etna (Dubrony).
Taormina: Unter und zwischen den Blättern eines wolligen Verbascum
wugewachsen und im letzten Larvenstadium am 1. Mai von mir gesammelt.
Bei einem hier gefundenen ç' ist die rechte Zangenhälfte von normaler
Form und Länge, die linke dagegen besitzt die Form der © Zange und ist
Veisutend kürzer als die rechte. Das Analsegment dagegen ist symmetrisch
wd entspricht beiderseits der g' Form.
?F. pubescens Gené. — Zeller (2.) will diese Art im Februar und
Mir in den Bergen vou Messina auf fruchtbaren, kräuterreichen Abhängen
Meist zwischen den Wurzelblättern eines Verbascum angetroffen haben. Von mir
duelbst Ende April vergeblich gesucht und statt ihr an denselben Localitäten
wter ähnlichen Umständen F. decipiens Gené gefunden, weshalb es mir wahr-
xheinlich, dass Zeller sich in der Bestimmung geirrt, zumal da beide Arten
namentlich in der Zangenbildung einige Aehnlichkeit haben.
*7. F. decipiens Gene. — Bei Messina von mir auf den höheren
Bergen meist zwischen den Wurzelblättern eines wolligen Verbascum Ende April
tels schon vollständig entwickelt, theils noch in den letzten Larvenstadien
gefunden; unter ähnlichen Verhältnissen auch bei Taormina Anfangs Mai in
sellschaft von F°. auricularia L. Zwei weitere Fundorte sind Siracuss, wo
ih sie am 4. Mai beim griechischen Theater unter Steingeröll, und Balestrate,
voelbst ich sie im „Bosco“ unter Pflanzendetritus am 12. Mai sammelte.
IL. Orthoptere.
Blattidae.
Ectobia Westw.
% E. lapponica L. — Sicilia, Etua (Brunner).
PE. livida Fab. — Nach Fischer von Zeller bei Messina (larvae et
imgines 9 exeunte Februar. et imagines menss. Julio—Sept.) aufgefunden,
waebet ich nur E. vittiventris Costa beobachtete, weshalb es mir wahrschein-
lich ist, dass Zeller’s Exemplare sämmtlich zu letzterer Art gehören. Die von
h
6 Hermann Krauss,
Fischer beschriebene, zu livida gestellte Larve (') von Messina gehört sicher
zu viltiventris.
*9. E. vittiventris Costa. — Während die Imagines dieser Art sich
von denen der E. livida Fab. nur schwierig unterscheiden lassen, ist dies bei
ven mittleren Alters (von 2—6 mm. Länge) viel leichter, indem die von
tris durch ihre graugelbe Färbung, sowie ihre zierliche, dichte, braun-
e Punktirung sehr ausgezeichnet sind, im Gegensatze zu denen von
die rostgelb gefärbt und nur spärlich braun punktirt sind. Besonders
ıd ist das meist glänzend schwarze Gesicht, von welchem sich die weiss-
ait drei Reihen annähernd bogenförmig gestellter schwarzer Punkte ge-
#æ Stirne scharf abhebt. Das Abdomen ist auf der Unterseite gleichfalls
mit weisslichem Rande, die Oberseite dagegen ist graugelb und jedes
t trägt an seiner Basis fünf bis sieben braunschwarze Flecken, von denen
‘lere der grösste ist, wodurch sie von weitem wie längsgestreift eracheint.
ci sind an der Basis und Spitze schwarz. Die älteren Larven sind theils
sefärbt, theils nimmt bei ihnen die Schwarzfärbung und Punktirung ab,
inden sich Exemplare, die gerade so strohgelb gefärbt sind wie die Ima-
nd kaum noch Spuren einer Panktirung zeigen. Die jüngsten Larven
ssgelb und schwach punktirt.
Lessina (Zeller bei Fischer, Brunner). Catania (Museo zoolog. Napoli!).
m Gebirge von Messina von mir unter den Wurzelblättern eines wol-
erbascum zahlreich in sämmtlichen Larvenstadien, ausgenommen das
aufgefunden (28. 29. April). Bei Taormina am 1. Mai an derselben
im letzten Larvenstadium und vollständig entwickelt (d'). Am 12. Mai
co“ bei Balestrate unter dürrem Laub grösstentheils ausgewachsen (J", ©).
Aphlebia Br.
10. A. marginata Schreb. — Diese äusserst behende Art kommt wie
oli sowohl in der Form mit schwarzem, als auch mit rothem Pronotum
sthronota Br.) vor.
ieilia, Messina (Brunner).
fur in den höheren Bergen von Messina, namentlich an den Abhängen
rente Catarratti unter Steinen und dûrrem Laub Ende April schon aus-
en von mir gefanden.
m 17. Mai trugen die © bei Camaldoli (Napoli) schon häufig ihre
n mit sich herum. Dieselben sind von kastanienbrauner Farbe, glatt
nzend und von fast randlicher Form (25 mm. lang, 15 mm. breit).
4. maculata Schreb. — Nach Fischer wurde sie von Zeller im
Messina gefunden, was jedoch dieser bestreitet (Zeller, 2. p. 22).
11. 4. subaptera Ramb. — Siracuss (Brunner).
on mir bei Balestrate im „Bosco“ am 12. Mai unter einem Haufen aus-
1er Zwiebel (Scila?) io Gesellschaft von Ectobia vittiventris, Loboptera
1 und Forficula decipiens im Q Geschlechte gefunden.
Die Dermapteren und Orthopteren Siciliens. 7
Gleicht ia Färbung und Punktirung auffallend den Larven mittleren
| Alters von Ectobia vittirentris, so dass beim Sammeln eine Verwechslung beider
' ar leicht möglich ist.
| Loboptera Br.
*12. L. decipiens Germ. (Polysosteria limbata Fisch.). — Im Gegen-
nbe zu den Imagines, die durch die scharfe weissgelbe Umrandung des im
Übrigen schwarzen Körpers ausgezeichnet sind, fehlt dieselbe bei den Larven
æebr oder weniger vollständig. Bei den jüngsten (bis zu 4mm. Länge) sind
de drei Thoraxsegmente rostbraun gefärbt, der übrige Körper ist einfarbig
Iastanienbraun, bei den Larven mittleren Alters sind dieselben dunkel braun-
tb und gelbroth umrandet, der übrige Körper ist schwarz. Das letzte Larven-
studium (7—8 mm. lang) ist schwarz mit gelbrothen, seltener weissgelben
Seitenrindern der Thoraxsegmente, das Abdomen ist schwarz und besitzt nur
ausnahmsweise den scharfen, weissgelben Randstreifen der Imagines.
Sicilis (larvae et imagines, mense Majo) (Zeller bei Fischer, Bellier).
Findet eich in ganz Sicilien vom Strande bis hoch in die Berge unter
Stisen, Laub und anderen Pflanzenresten sehr häufig. Messina, Taormina:
Ende April, Anfangs Mai, Larven verschiedenen Alters, am zahlreichsten die
de letzten Stadiume. Siracuss: Anfangs Mai, theilweise schon erwachsen. Terra-
wm: 8. Mai, Imagin: Balestrate: 12. Mai, Larven des letzten Stadiums zu-
name mit Imagines.
Blatta L.
18. B. germanica L. — Sicilia (Brunner, Nouv. Syst. d. Blatt., Vienne,
1865, p. 92).
Periplaneta Burm.
*14 P. ortentalis L. — Sicilis (Bellier).
Von mir in Häusern in Palermo und Monreale beobachtet.
Heterogamia Burw.
*15. H. aegyptiaca L. — Sicilia (Brullé, Lefebvre), Messina (larva)
‚Zeller bei Fischer).
Sirsensa: In Grabkammern der alten Stadt hinter dem griechischen
Thester unter Steinen am 4. Mai ausgewachsen und im Larvenstadium in Ge-
wlschaft von grossen Blaps-Arten. Die 17—21 mm. langen Larven fanden sich
tr den Steinen ziemlich tief in die lockere Erde eingegraben.
Mantidae.
Mantis L.
*16 M. religiosa L. — Ende April und Anfangs Mai im Larven-
“dim (bis za 16 mm. Länge) bei Messina, Terranora und Balestrate von mir
Ofunden.
Hermann Krauss,
Iris Sauss.
L oratoria L. — Sicilia (Lefebvre bei Serville, Charpentier).
er gehören ohne Zweifel einige von mir bei Taormina gefundene, an
bende leere Eikapseln, die viel kleiner als die der vorhergehenden
jedoch ihnen ähnlich sind.
Ameles Burm.
A. Spallanzania Rossi (Mantis soror Serv.). — Sicilia (Lefeb-
erville, Bellier, Brunner). Siracusa (Mai, Juni) (Zeller bei
ins: Leere Eikapseln unter Steinen an den Abhängen des Torrente
Siracusa: Im hohen Grase und auf krautartigen Pflanzen beim grie-
veater am 4. Mai im Larvenstadium (15 mm. lang). Palermo: Ab-
Monte Castellaccio bei Monreale im gleichen Stadium (14. Mai).
4. nana Charp. — Sicilis (Brunner).
Empusa Illig.
E. egena Charp. — Sicilia (Yersin, 1., Bellier, Brunner).
| die am frühesten entwickelte Mantide, da sie von mir im „Bosco“
ıte schon am 12. Mai ausgewachsen in frischen Exemplaren ange-
le.
Phasmidae.
Bacillus Latr.
3. Rossii Fab. — Sicilia (Yersin, 1, Bormans).
B. gallicus Charp. — Sicilia (Fischer, Brunner).
Acrididae.
Trycalis Fab.
T. nasuta L. — Sicilia (Bibron bei Serville, Yersin, 1.
uss: Auf den grasigen Abhängen der alten Stadt erwachsen schon
ai, desgleichen im „Bosco“ bei Balestrato am 12. Mai.
T. unguiculata Ramb. (T. procera Serv.). — Sicilia (Bibron
le, Zeller bei Fischer, Bellier)..
den trockenen Abhängen der Neapolis von Siracusa Anfangs Mai in
Larvonstadien, ebenso im „Bosco“ bei Balestrate (12. Mai). Zwischen
Terranova auf den bebuschten Hügeln entlang der Küste zahlreich
»n und im letzten Larvenstadium (8., 9. Mai).
Larven sind durch die langen Krallen und das verkümmerte Polster
leicht von denen der vorigen Art zu unterscheiden, gleichen’ ihnen
1 aber vollständig, namentlich auch darin, dass sie wie jene in beiden
Die Dermapteren und Orthopteren Biciliens. 9
Geschlechtern durch eine grosse, schwertförmig verlängerte Lamina supraanalis
ausgezeichnet sind, welche beim ausgewachsenen Thiere wieder eingeht.
Ochrilidia Stäl.
25. O. tryxalicera Fisch. — Der einzige bisher bekannte Fundort war
Messina, wo Zeller Anfangs August ein © auffand (Fischer). Jüngst wurde
sie nach Bonnet und Finot auch in Tunis, und zwar auf der Halbinsel Ras
Addar und in der Oase Touzeur beobachtet.
Oxycoryphus Fisch.
©. compressicornis Latr. — Sicilia (Krauss, 1.)
Stenobothrus Fisch.
*27. St. rufipes Zett. — Sicilia (Zeller bei Fischer, Bellier).
Einzeln erwachsen im Gebirge von Messina an den Abhängen der Tor-
renti Gammare und Catarratti (28, 29. April). Siracusa beim griechischen
Theater im letzten Larvenstadium (4. Mai).
*28. St. bicolor Charp. — Sicilia (Bellier), Messins (Zeller bei
Fischer).
Auf trockenen, sonnigen Grasplätzen, in Weinbergen, Brachäckern häufig,
schon Ende April ausgewachsen oder im letzten Larvenstadium. Von mir bei
Messina an den Abhängen des Monte Castellaccio schon am 27. April ausge-
wachsen gefunden, ferner bei Taormina, Siracusa, Licata, Terranova, Palermo,
Balestrate in der ersten Hälfte des Mai (vergl. Krauss, 3., p. 146).
*29. St. pulvinatus Fisch. W. (St. declivus Fisch.). — Sicilia (Fieber,
Bellier), Siracusa (mensibus Junio [exeunte] — Sept.) (Zeller bei Fischer).
An den Küstenabhängen zwischen Licata und Terranova am 8. Mai schon
ausgewachsen. Sämmtliche Exemplare gehören der grossen stidlichen Form mit
weängerten Fingorganen an und stimmen vollständig mit Oedipoda albolineata
Lucas aus Algier überein.
Stauronotus Fisch.
*30. St. maroccanus Thunb. (Acrydium triareolatum Bivona apud
Insenga, Le, p. 142). — Sicilia (Bellier, Brunner). Tritt bisweilen ebenso
wie in anderen Ländern in grossen Massen auf und verwüstete nach Inzenga
i den Jahren 1832 und 1833 die Provinz Caltanissetta. Targioni-Tozzetti
kerichtet gleichfalls über verheerendes ‚Auftreten, so in den Jahren 1869—1870,
18771878 (bei Trapani), 1882 (wiederum bei Caltanissette). Auch im Jahre
1851 soll er Schaden angerichtet haben (Bull. Soc. Entomolog. Ital, vol. XIL,
1£8u, p. 252).
Siracusa: Auf Grasplätzen beim Kapuzinerkloster in den beiden letzten
larvenstadien mit Ocnerodes Canonicus (4. Mai). Sehr zahlreich zwischen
Terranora und Licata anf den mit der Zwergpalme und anderem Gebüsch
LB. Ges. B. XIXVII. Abh. 2
Hermann Krauss,
ı Bergen entlang der Küste am 8. Mai schon vollständig entwickelt
ise in Copula.
ıtliche von mir gesammelte Exemplare gehören der kleineren Form
22 mm, Q@ 23—28 mm. lang).
t. Genet Ocsk. — Sicilia (Bormans).
. Epacromia Fisch.
E. strepens Latr. — Sicilie (Yersin, 1. Bellier).
as: Abhänge des Monte Castellaccio (27. April). Siracusa: Auf den
teinigen Grasplätzen der alten Stadt und im Thale des Anapo auf
4, 5. Mai). Ueberall ausgewachsen.
FL, thalassina Fab. — Messins (ineunte Februar.) (Zeller bei
Da Fischer diese und die vorhergehende Art nicht unterschied,
möglicherweise Zeller’s Exemplare zu ihr. Die echte thalassina
ens jedenfalls vorkommen.
Sphingonotus Fieb.
ph. ooerulans L. — Sicilia (Bellier, Brunner).
Messins beschreibt Brunner (I. c., p. 152) eine kleine Varietät, die
ure (2) erwähnt.
Acrotylus Fieb.
A. insubricus Scop. — Sicilia (Yersin, 1, Bellier), Messina
Fischer).
ina: Auf Geröll des Torrente Gammare am 28. April vollständig
nd im letzten Larvenstadium. Siracusa: Auf Brachfeldern beim
(5. Mai). Zwischen Licata und Terranova entlang des Strandes auf
(8. Mai). Balestrate (12. Mai).
4. patruelis Sturm. — Sicilia (Bellier).
hen Licate und Terranova auf den mit Zwergpalmengebüsch be-
‘bergen auf Grasboden und Geröll am 8. Mai vollständig entwickelt
ft von Oedipoda gratiosa.
+ longipes Charp. — Sicilia (Charpentier, Fischer).
Oedipoda Latr.
De. gratiosa Serv. (Oe. mauritanica Lucas). — Sicilia (Bellier),
bewachsener Lava (Zeller, 2), Nicolosi (23. Juli) (Dubrony),
acusa (Brunner).
iracuss auf Grasboden der Neapolis und auf Brachfeldern um das
in den letzten Larvenstadien Anfangs Mai. Zwischen Licata und
af den mit Zwergpalmen bewachsenen Hügeln am Meeresstrande
on und Geröll am 9. Mai vollständig entwickelt und in den beiden
instadien.
Die Dermapteren und Orthopteren Siciliens. 11
Brunner beschreibt von Siracusa eine Varietät, bei welcher der ganze
vor der Querfurche gelegene Theil des Pronotum tief braun und der rückwärts
befindliche Theil vollkommen weiss ist.
39. Oe. coerulescens L. — Sicilia (Bellier), Catania mit der vorher-
gebenden Art auf bewachsener Lava (Zeller, 2.).
40. Oe. Charpentieri Fieb. — Sicilia (Fieber, Brunner).
41. Oe. fuscocincta Luc. (Oe. sicula Fieb.). — Sicilia (Fieber), Mes-
dns, Palermo (Brunner).
Pachytylus Fieb.
42. P. nigrofosciatus Lat
*43. P. cinerascens Fab. — Sicilia (Yersin, 1.), Messina (häufig)
(Zeller bei Fischer). :
Auf den Bergen hinter Messina (Torrente Catarratti) auf Gebüsch, ins-
besondere auf Spartium junceum am 29. April in erwachsenen, lebhaft grünen
Exemplaren von mir gesammelt.
?P. migratorius L. — Nach Brisout von Bellier auf Sicilien ge-
panmelt! Gehört ohne Zweifel zur vorhergehenden Art.
Cuculligera Fisch.
4. C. appula Costs. — Sicilia (Krauss, 2.). Fieber führt C. hystrix
Germ. von Sicilien an, die sich jedoch nur in Istrien und Dalmatien findet, er
dürfte daher appula damit verwechselt haben.
Pyrgomorpha Serr.
45. P. grylloides Latr. — Sicilia (Bormans).
Ocnerodes Brun.
*46. O. Canonicus Fisch. (Porthetis nigropunctata Bris. non Luc.). —
Wie schon Fischer hervorhob und Brunner weiter ausführte, varirt diese
Art gans ausserordentlich in Bezug auf Färbung und Senlptur, und es Iassen
sich namentlich mit Rücksicht auf die letztere zwei Formen unterscheiden, die,
van nicht Uebergänge vorkommen würden, als zwei verschiedene Arten an-
gesehen werden könnten.
Die eine Form ist durch zwei seitliche Längsfalten am Pronotum und
bäafig durch auffallend bunte Färbung charakterisirt. Sie kommt ebenso wie
die zweite Form sowohl gran oder braun, als auch grün gefärbt vor. Die grau,
grubraun oder dunkelbraun gefärbten Exemplare sind besonders ausgezeichnet
“arch einen kastanienbraunen oder glänzend schwarzen Fleck zwischen den
beiden Pronotumfalten, neben welchem sich die um die Mitte elfenbeinartige
ttes Falte sehr deutlich heraushebt, durch eine auf sammtschwarzem Grande
tituende elfenbeinartige, schräg verlaufende Falte des ersten Hinterleibsseg-
meutes, sowie durch ein dunkelbraunes oder schwarzes mittleres Längsband,
das über den ganzen Rücken des Abdomens wegzieht und häufig von lichten
æ
TO
12 Hermann Krauss.
Längsbändern oder Streifen eingefasst ist. Einzelne Exemplare sind weissgrau
und äusserst zierlich dunkelbraun oder rostbraun gesprenkelt und gebändert,
andere wiederum graugelb, fast ohne Flecken, jedoch mit braunem mittleren
Längsbande über den Rücken des Abdomens. Sehr selten finden sich Exemplare
(4), deren ganze Oberseite (die der Hinterschenkel inbegriffen) gleichmässig
irbt ist. Die grün gefärbten Exemplare können einfarbig oder
bunt gefärbt sein. So besitze ich von Monreale Exemplare
ar Pronotum und Abdomen beiderseits je ein rothbraunes Längs-
tich nach innen zu am Abdomen noch ein hellgelbes oder rosa-
‚schliesst, tragen, und deren Pronotumseitenrand von einem rost-
‚ingenommen ist.
te Form ist durch das faltenlose, mehr oder weniger gleichmässig
otum und eintönigere Färbung charakterisirt. Die graubraune
vor, die Fleckung tritt zurück, Längsbänder fehlen meist. Varia-
à auch hier vor: einzelne Exemplare (Q) sind einfarbig grau-
des Pronotum, das gelbgrau gefärbt ist, andere (J') besitzen auf
ein von vorne und unten nach hinten und oben verlaufendes
es Band, das nach hinten zu am Mittelkiel sich mit dem der
rereinigt, wieder andere (d', ©) tragen auf der Aussenfläche der
helle Flecken oder auf dem ersten Hinterleibssegmente in der
m kleinen, trapezförmigen, weisslichen oder gelbbraunen Fleck.
ten Exemplare sind entweder einfarbig grün oder am Abdomen
indert.
ıge zwischen beiden Formen, die überall gemischt und häufig
ander in Copula zu finden sind, kommen vor, sind übrigens im
scher wurde sie Ausgangs Mai von Zeller bei Messina entdeckt,
ht richtig sein kann, da sich Zeller während dieses ganzen
acusa aufhielt, weshalb wohl richtiger dieser Ort dafür gesetzt
Sicilia (Bellier), Siracusa, Catanis, Messina (Brunner).
: den am frühesten vollständig entwickelten Acridiern und findet
fangs Mai in Copnla. In der ganzen Umgebung von Siracusa,
af den Kalkhöhen der alten Stadt (Achradina, Neapolis) und deren
sonnigen, steinigen Grasplätzen, Brach- und Distelfeldern stellen-
ig, auch jenseits des Anapo auf den Feldern um das Olympieion.
ta und Terranova auf den mit der Zwergpalme bewachsenen
Balestrate im „Bosco“. Auf den steinigen, kurzgrasigen Ab-
ate Castellaccio bei Monreale mit Pamphagus marmoratus. Unter
wachsenen fanden sich hier noch einige Larven des letzten Sta-
).
Pamphagus Thunb.
simillimus Yers. (Porthetis brevicornis Costa). — Sicilia (Bel-
}.), Palermo (Yersin, 2.), Siracusa (Brunner).
Die Dermapteren und Orthopteren Siciliens, 13
Messina: An niedriger gelegenen Bergabhängen auf Grasplätzen zwischen
Gebtsch zahlreich in den ersten Larvenstadien (10—22 mm. lang) (28., 29. April).
Sineusa: Beim Olympieion am 5. Mai in denselben Stadien.
Die Larven sind, wie schon Yersin hervorhebt, durch ihre an der Basis
breiten, bis gegen die Spitze su dreikantigen Antennen, sowie dadurch aus-
geseichnet, dass (ausgenommen die jüngsten Stadien) der Rückenkiel jedes Ab-
dominalsegmentes nach hinten zu in eine Spitze ansteigt. Porthetis brevi-
cormis Costa ist das letzte Larvenstadium (Nymphe) dieser Art nach der im
wologischen Museum zu Neapel befindlichen Type!
*48. P. marmöratus Burm. — Sicilie (Burmeister, Serville,
Charpentier, Fischer, Fieber, Yersin, 1., Bellier), Palermo (Brunner).
Dieser massigste und zugleich schönst gefärbte Acridier unseres Gebietes
wurde von mir an der Ost- und Südseite des Monte Castellaccio bei Monreale
(Palermo) schon Mitte Mai vollständig (allerdings meist ganz frisch) entwickelt
sufgefanden. Die Thiere sassen an den steinigen Abhängen meist auf den am
Boden aufliegenden Blattrosetten einer Distel oder im Grase und waren trotz
ihrer Grösse in Folge ihres der Bodenfarbe überaus ähnlichen Colorits nur
schwierig zu entdecken, da sie sich selbst durch drohende Gefahr kaum in ihrer
Buhe stören liessen.
Die von mir gesammelten Exemplare ergeben im g' Geschlechts eine
Länge von 53—55 mm., im Q dagegen eine solche von 62—82 mm.!
Acridtum Geoffr.
#49. A. aegyptium L. (A. tartaricum aut.) — Sicilis (Yersin, 1.
Bellier).
Im Gebirge von Messins an den mit Quercus pubescens und suber, Erica
erborea und strauchartigen Papilionaceen bewachsenen sonnigen Bergabhängen
häufig. Ende April vollständig entwickelt. Ebenso auf den bebuschten Bergen
entlang der Küste zwischen Licata und Terranove (8. Mai).
Caloptenus Barm.
*50. C. italicus L. — Sicilia (Burmeister, Serville, Bellier
Brunner), Messina (Monte Castellaccio) (Zeller, 1.).
Neben der von Burmeister beschriebenen Varietät mit farblosen Unter-
fügeln (C. siculus), die in den sädliohen Ländern allgemeiner verbreitet und
sogar in Süd-Tirol (Bozen, Meran, Trient) zu finden ist, kommt auch die von
Serville als C. ictericus beschriebene Form vor (Brunner), die ausserdem nur
noch aus Sfd-Spanien und Nord-Afrika bekannt ist.
Bei Siracuss in den ersten Larvenstadien Anfangs Mai von mir gefunden.
Euprepocnemis Fieb.
51. E. plorans Charp. — Messina (Brunner).
14 Hermenn K:
Platyphyma Fisch.
*52. P. Giornae Rossi. — Sicilia (Yersin), Messina (mense Februar.)
(Zeller bei Fischer).
Messina: Auf Gebüsch an den Abhängen ‘des Torrente Catarratti am
29. April .
pri (9) Opomala Serv.
53. O. cylindrica Marsch. (Opsomala sicula Serv., fasciculata Charp.).
— Sicilia (Marschall, Charpentier, Bellier), Catania (Brunner).
Diese nur in feuchten Wiesen und auf Sumpfpflanzen lebende Art findet
sich ohne Zweifel in dem ausgedehnten Sumpflande um den See von Lentini
südlich von Catania, worauf ich künftige Sammler aufmerksam mache.
Tettix Charp.
*54. T. meridionalis Ramb. — Sicilia (Bellier).
Messina: Im Gebirge an Quellen und Bachufern (28. April). Siracu
Auf Grasplätzen bei 8. Giovanni (4. Mai) und in den Salzsümpfen bei der Anapo-
Mündung häufig als Imagines und im letzten Larvenstadium (5., 6. Mai).
Hieher gehören wohl auch die von Zeller bei Siracusa gesammelten
Larven, welche Fischer bei T. Schrankii Fieb. erwähnt.
55. T. depressus Bris. — Sieilia (Türk).
Locustidae.
Poecilimon Fisch.
*56. P. laevissimus Fisch. — Messina (medio mense Julio) (Zeller
bei Fischer, Brunner).
In Gebirgsschluchten hinter Messina an mit üppiger Vegetation bedeckten
Abhängen auf krautartigen Pflanzen Ende April in den jüngeren Larvenstadien
(7—12 mm. lang) sehr häufig.
Hat wohl auch Fieber vorgelegen, der sie zu seinem P. thoracicus stellte.
Odontura Ramb.
*57. O. stenoxipha Fieb. (O. pyrenaea Fisch. non Serv., spinulicauda
Bris, non Ramb., calaritana Costa). — Die erste im Frühlinge vollständig ent-
wickelte Locustide!
Das S° ist ausgezeichnet durch’Tebhaft grasgrüne, bisweilen am Rücken
dunkelgrüne Färbung, auf welcher sich die zwei bis drei weissen oder weiss-
gelben Längsbänder scharf abheben. Das Seitenband ist sehr constant, es be-
giunt hinter dem Auge und verläuft über Pronotum, seitlichen Rand der Elytra
und Abdomen bis zur Hinterleibsspitze. Dasselbe ist nach innen zu am Kopfe,
Pronotam, namentlich aber am Abdomen mehr oder weniger breit purpurroth
gesäumt, eine Farbe, die bisweilen das weissgelbe Band vollständig ersetzt. Das
mittlere unpsare Band ist bald, und namentlich am Abdomen, sehr breit und
F
Die Dermapteren und Orthopteren Siciliens. 15
dwtlich, bald sehr fein und fehlt an manchen Exemplaren vollständig. Es
begiant hinter dem Kopfgipfel als feine Linie, verläuft über das Pronotum,
fehlt auf den Elytra, ist dagegen auf dem Abdomen mehr oder weniger ent-
wickelt. Die Füsse sind meist grün, doch finden sich auch Exemplare, bei
denen Schenkel und Tibien wenigstens an der Oberseite purpurn gefärbt sind.
Die © sind meist einfarbig grasgrün und nur hinter den Augen, am
Pronotum und am Seitenrande der Elytra finden sich Andeutungen des Längs-
‚ bendes der 5. Selten sind gelbgrüne © mit beiderseitigem breiten, purpur-
mthen Längsband, das hinter dem Auge beginnt und an der Hinterleibsspitze
gt. Antennen, Schenkel und Tibien sind in diesem Falle purpurn ange-
isscht. Endlich finden sich noch einzelne 9, die insbesondere am Abdomen
ve mit grauem Reife überzogen sind.
Die Lamina subgenitalis des G' ist bei der Mehrzahl der Exemplare am
seschmälerten Hinterrande rundlich ausgerandet, doch finden sich einzelne, bei
desen sie scharf spitzwinkelig ausgeschnitten, oder aber, was jedoch sehr selten
de Fall ist, andere, bei denen sie kaum leicht ausgerandet ist. Ihr Mittel-
kid ist meist deutlich der ganzen Länge nach entwickelt, seltener schwindet
er fut vollständig.
Darch diese Varisbilität erklärt sich der von A. Costa!) gerügte Wider-
such in den Beschreibungen Fischer’s und Brunner’s. Ersterer sagt näm-
ich: „lamina subgenitalis — angulatim excisa — subtus non carinata“, letzterer
gegen: „amina subgenitalis — medio carinats, margine postico rotundato
wmarginato“. Nichtsdestoweniger ist Fischer's O. pyrenaea mit Brunner’s
#esozipha sicher identisch, wie aus obiger Erörterung und daraus hervorgeht,
dus Brunner's Originalexemplare, wenigstens zum Theile, ebenso wie die
Pischer’s, von Siracusa stamınten.
Sicilia (Fieber, Bellier), Siracuss (J' et © mensibus Aprili et Majo)
@eller bei Fischer), Messina, Siracusa (Brunner).
Sie lebt ähnlich wie die Isophya-Arten, mit denen sie namentlich auch
im Habitus viel Uebereinstimmendes hat, auf Gras und krautartigen Pflanzen
md ist in Folge ihrer langsamen Bewegungen leicht zu erhaschen.
Taormina: Sehr häufig auf den mit üppigem Pflanzenwuchs bedeckten
Ablängen um das griechische Theater, einzeln auch im Theater selbst auf den
Terschiedensten Gewächsen (1. bis 3. Mai). Die © trugen schon am 1. Mai
kiufg Spermatophoren. Larven des letzten Stadiums waren nur noch vereinzelt
wehanden. Siracusa: Häufig auf Distelfeldern im Anapo-Thale und an den
Akkiagen der alten Neapolis (6. Mai). Balestrate im „Bosco“ (12. Mai). Monreale
au Monte Castellaccio: Zahlreich auf Disteln an kurzgrasigen, steinigen Ab-
Magea (14. Mai).
Findet sich auch in Sardinien, von wo ich sie durch de Bormans erhielt.
Costa,?) der sie daselbst schon in der zweiten Hälfte Aprils erwachsen auffand,
) Hotisie ed osservasioni sulla Geo-Fauna Barda, II, Napoli, 1888, p. 88.
Le, p.53 und 88.
16 Hermann Krausn.
höroichngt gie mit dem neuen Namen O. calaritana (= pyrenaea Fisch. non
la er sie wegen ihrer am Hinterrande winkelig ausgeschnittenen, unten
ıkielten Lamina subgenitalis für verschieden von stenozipha hielt.
Acrometopa Fieb.
58. A. macropoda Burm. — Sicilis (Charpentier, Fieber, Bellier,
ar).
a den ersten Larvenstadien bei Messina, Terranova, Palermo von mir
ıden (Ende April, Anfangs Mai).
Phaneroptera Serv.
59. Ph. quadripunctata Brun. — Sicilia (Brunner).
ii Messina, Siracusa, Palermo in den ersten Larvenstadien (Ende April,
i Mai).
) Tylopsis Fieb.
60. T. Uliifolia Fab. — Sicilia (var. margineguttata) (Serville, Bel-
äracusa (22. Juni) (Zeller bei Fischer).
n den ersten Larvenstadien bei Siracusa auf Brachfeldern im Distel-
> (Anfangs Mai), ebenso bei Balestrate auf niedrigem Gebüsch (12. Mai).
Meconema Serv.
1. M. brevipenne Yers. (M. meridionale Costa). — Sicilia (Costa, 1.).
Xiphidium Serv.
2. X. fuscum Fab. — Sicilia (Brunner).
ven dieser Art(?) in den Sümpfen des Anapo bei Siracusa von mir
n (5. Mai).
3. X. aethiopicum Thunb. — Messins (Brunner).
Locusta de Geer.
64. L. viridissima L. — Sicilia (Bellier, Brunner).
fessina: Am Monte Castellaceio Larven mittleren Alters (27. April).
‚te: Im „Bosco“ Larven des letzten Stadiums (12. Mai).
Rhacocleis Fieb.
5. Rh. discrepans Fieb. — Sicilia (Fieber).
6. Eh. annulata Fieb. (Pterolepis Brisouti Yers.). — Sicilia (Fieber,
er), Palermo (Yersin, 2), Catania (Brunner).
isch Bormans findet sie sich auch in Tunis und Algier.
7. Rh. neglecta Costa. — Catania (Brunner).
Thamnotrizon Fisch.
8. Th. Chabrieri Charp. — Sicilia (Brunner). Hieher gehört wohl
risout’s ?Pterolepis punctifrons Burm. bei Bellier.
Dio Dermapteren und Orthopteren Siciliens. 17
*69. Th. femoratus Fieb. — Messina (Brunner).
Auf bebuschten Bergabhängen hinter Messina Ende April in den ersten
larrenstsdien (bis zur Läuge von 8 mm.), desgleichen in der Umgebung von
Sineuss Anfangs Mai
Platycleis Fieb.
70. P. grisea Fab. — Sicilia (Brunner).
71. P. Intermedia Serv. — Sicilia (Fieber, Brunner).
72. P. laticauda Brun. — Messina (Brunner).
73. P. affinis Fieb. — Sicilia (Krauss, 2.).
Auf den bebuschten Hügeln zwischen Licata und Terranovs und im „Bosco*
bi Balestrate fand ich Mitte Mai zahlreiche halberwachsene Platycleis-Larven,
deren sichere Bestimmung unmöglich ist, die jedoch ihrer Grösse und Färbung
ah entweder zu dieser Art oder zu intermedia gehören.
74. P. tessellata Charp. — Messina, Ostseite des Monte Castellaccio
nit Decticus albifrons, Caloptenus italicus in dürren Gräsern und Distelgesträpp,
Bade Juli, Anfangs August (Zeller, 1).
75. P. septum Yers. — Sicilia (Brunner).
Decticus Serv.
76. D. albifrons Fab. — Sicilia (Bellier), Messina (22. Juli) (Dubrony),
ibid, Ostseite des Monte Castellaccio Ende Juli, Anfangs August (Zeller, 1.).
ÆEphippigera Latr.
*77. E. sicula Fieb. (E. maculata Yers.). — Sicilia (Grohmann [Mus.
Css. Vindob.], Fieber, Bellier), Palermo (Yersin, 2.), Monreale (Mann [Mus.
Casa. Vindob.]), Messina, Siracusa (Brunner).
In den ersten Larvenstadien (bis zu 10 mm. Länge) von mir bei Siracusa
wd auf dem Wege zwischen Licata und Terranova auf niedrigem Gebüsch (an
Iesterer Localität auf der Zwergpalme) aufgefunden (Anfangs Mai).
78. E. crucigera Fieb. — Sicilia (Fieber).
79. E. verticalis Fieb. — Sicilis (Fieber).
% Brunner zieht sie als fragliches Synonym zu Æ. provincialis Yers. von
feren.
8. E. nigromarginata Lucas (E. dorsalis Fieb.). — Sicilia (Fieber,
Bellier), Messina (Brunner).
Saga Charp.
81. 8. serrata F. — Sicilia (Mann, Zoolog. Hof-Mus. Wien!).
Dolichopoda Bol.
82. D. palpata Sulz. — Sicilia (Charpentier, Fieber), Siracusa im
„Orteehio di Dionisio“ und in mehreren benachbarten Höhlen (Schiödte bei
Fischer unter Rhaphidophora cavicola Koll.).
2.B. Ges, B. XXXVII. Abh. 3
18 Hermann Kr
Wurde von mir Anfangs Mai im unterirdischen alten Siracuss (nament-
lich im „Ohr des Dionysios“, in den Latomien und Katakomben) vergeblich
gesucht und scheint daher erst in der spätern Jahreszeit aufzutreten.
Gryllidae.
Oecanthus Serv.
83. Oe. pellucens Scop. — Sicilia (Costa, 1., Bellier), Siracusa (imsgo
d' 22. Jun.) (Zeller bei Fischer).
Trigonidium Serv.
*84. T. cicindeloides Serv. — Sicilia (Brunner).
Siracusa: Am rechten Ufer des Anapo vor seiner Mündung ins Meer auf
den Binsen (Juncus) um Brackwassertümpel von mir im ausgewachsenen Zu-
stande angetroffen (5., 6. Mai). Bei der grossen Behendigkeit dieser kleinsten
Grille unserer Fauna ist ihr Fang ein sehr schwieriger und noch am besten
mittelst des Kötschers zu bewerkstelligen.
Ein äusserst zarter, bestimmt von einer kleinen Grille herrührender
Zirpton wurde von mir an denselben Stellen, wo Trigonidium vorkam, gehört;
bei dem Fehlen eines Zirporgsnes bei diesem muss derselbe einer anderen,
gleichfalls in Sümpfen lebenden Art, vielleicht dem Nemobius Heydeni Fisch.
zugeschrieben werden, über dessen Vorkommen in Sicilien allerdings bis jetzt
nichts bekannt ist. “
Gryllus L.
85. G. campestris L. — Sicilia (Costa, 1.).
Diese im übrigen Italien, wie es scheint, häufige Art scheint in Sicilien
zu den Seltenheiten zu gehören; ich traf sie nur bei Siracusa sehr vereinzelt
in Ackerfeldern, wo sie Anfangs Mai gegen Abend zirpte.
86. G. bimaculatus de Geer. — Sicilia (mense Majo) (Zeller bei
Fischer).
*87. G. desertus Pallas (G. tristis Serv.). — Siracusa (9) (Zeller bei
Fischer).
Auf Ackerfeldern im Anapo-Thale bei Siracuss. Zirpt auch unter Tags
(Anfangs Mai).
*88. G. domesticus L. — Sicilia (Costa, 1.).
In Häusern von Monreale zirpend (Mitte Mai).
*89. G. durdigalensis Latr. — Sicilia (Yersin, 1, Bellier), Siracuss
(mense Majo, ', ©) (Zeller bei Fischer).
Bei Terranova auf sumpfigen Stellen und am Rande von Tümpeln in den
Binsen im fertigen Zustande (8. Mai).
Brachytrypes Serv.
*90. B. megucephalus Lefebv. — Diese von Alexandre Lefebvre
auf Sicilien entdeckte, unter dem Namen „siciliauische Riesengrille“ allgemeiner
Die Dermapteren und Orthopteren Siciliens. 19
bekannte Art ist entschieden die merkwürdigste Grille Europas und verdient
insbesondere bezüglich ihres Vorkommens und ihrer Lebensweise eingehendere
Besprechung. Sie ist der Repräsentant einer hauptsächlich im tropischen Afrika
ud Asien weit verbreiteten Gattung, und ihre ursprüngliche Heimat ist Afrika,
“ sie vom Norden (Tunis) bis zum Senegal gefunden wurde. .
In Sicilien lebt sie in verschiedenen Landestheilen, ist aber, wie es scheint,
in Folge ihrer unterirdischen Lebensweise hauptsächlich an Sandboden gebunden,
in welchem sie ihre tiefen Höhlen mit Leichtigkeit anlegen kann. Sie ist ein
entschiedenes Nachtthier, das den Tag über in seiner zwei bis drei Fuss tiefen
Höhle zubringt und erst nach Sonnenuntergang an der Oberfläche erscheint.
Ihre bleiche gelbe Färbung, sowie die Weichheit ihres Integuments be-
‚tätigen diese Lebensweise.
Lefebvre fand sie im April auf der „Val di Noto“ genannten Südost-
ecke der Insel, woselbst sie auf den sich zwischen Terranova und dem See
Bevajo in der Richtung gegen Vittoria entlang der Küste erstreckenden Sand-
bügeln lebt. Was er über Vorkommen, Lebensweise und Gesang sagt, ist das
Ausfährlichste und Beste, was wir hierüber wissen, und möge deshalb hier mit
seinen eigenen Worten angeführt werden:
„J’ai trouvé le mâle au mois d'avril — dans des buttes de sable —. Il
habite principalement sur le sommet de ces mamelons de sable, dans les places
Atpourwues d'arbustes, indifféremment à toutes les expositions, souvent jusqu’à
la profondeur de trois pieds: il se fait parfois reconnaître par une espèce de
butte analogue à celles qui indiquent le passage des taupes. Vers les quatre
heures du soir, il se met à chanter au bord de son trou; mais ce qui est très-
partienlier dans cet insecte, c'est que sa stridalation an lieu d’être interrompue
comme celle du Gryllus campestris, produit pendant près d'une demi-minute,
un roulement continu et soutenu, tellement fort et sonore, qu’il est susceptible
d'étre entendu à près d'un mille. Loin d’être aussi craintif que ses analogues,
il n'attend souvent que le moment où on va le saisir, pour se cacher à l'in-
sant, en creusant le sable avec beaucoup de promptitude au far et à mesure
qu'on le poursuit. Sa voracité est extrême, et la force de ses mandibules non
moins étonnante. Souvent j’en ai laissé plusieurs enfermés ensemble peu d’in-
stants, et ils leur suffirent pour se dévorer mutuellement; ils s’amputent alors
presque toujours les cuisses d’un seul coup, les uns aux autres, bien que le
volume de leurs mandibules ne puisse en embrasser souvent la circonférence.
Les autres habitudes de l'insecte m’ont échappé, je ne l'ai jamais pris que dans
l'après-midi, jamais éloigné de s8 demeure, mais presque toujours au bord de
son trou, et le plus ordinairement tout au fond, et non sans assez de difficultés.*
Wie mir Herr A. de Bormans mitzutheilen die Güte hatte, ist ein
weiterer Fandort Catania, wo sie von Ghiliani im April und Mai in kleinen,
ansgetrockneten Cisternen in Gärten gefunden wurde, in die sie wohl nur zu-
fällig gerathen sein kann. Pincitore-Marot fand sie auch im Centrum der
Insel, und zwar auf Sandboden bei Terrasini (Caltanissetta), wie Targioni-
Tozzetti mittheilt, ferner bei Palermo, wo sie den Weinpflansungen und
ge
20 Hermann Krauss,
Getreidefeldern sehr schädlich sein soll (Ann. Soc. ent. France (5), T. IX, 1879,
Bullet, p. 80). Giglioli traf sie auf der Sicilien benachbarten Insel Lipari
(Targioni-Tozretti).
nem Aufenthalte in Sicilien war mir selbstverständlich viel daran
ıfzufinden; dass dies zu Stande kam, verdanke ich Herrn Enrico
alermo, dem verdienstvollen Erforscher seines Heimatlandes, der
von ihm bei Balestrate in West-Sicilien entdeckten Fundplatz
ıschte, woselbst ich sie denn auch nach seiner Anweisung am
ge Ueber ihr Vorkommen in der Nähe von Palermo war ihm
: auf den um Balestrate!) entlang des Meeresufers sich weitbin
meist mit Weinpflanzungen bedeckten Sandhügeln, und findet sich
ıfg in den einem kleinen „il bosco® genannten Gehöls benach-
ärten, doch auch in dem aus einzeln stehenden Cypressen, Kork-
ın und einem Unterholze von Cistus-Sträuchern, Pistacien, Zwerg-
estehenden Gehölze selbst.
nwohnern von Balestrate ist das Insect namentlich in Folge seines
chen Zirpens wohlbekannt, und als ich einige Weinbauern nach
andi cantanti“, die sie auch ,cigale“ nennen, fragte, wiesen sie
an Weinbergen. Wir machten uns alsbald mit Hacken versehen
d nicht lange währte es, bis wir vor den Mündungen der ersten
standen. Dieselben sind bald offen, bald mit einem kleinen Sand-
„ haben einen Durchmesser von etwa 3cm. und verlaufen meist
ts bis zu einer Tiefe von 2—3 Fuss. Da sich keine Grille blicken
in die Grabarbeit, die bei der Tiefe, bis zu welcher gegraben werden
wenig anstrengend war. Häufig war die Mühe umsonst, wenn
in Angriff genommen waren, doch ab und zu trafen wir auf be-
eren Grunde dann die sich fortwährend noch tiefer eingrabende
ıt wurde. Das Resultat des Tages war ein Dutzend ausgewachsener,
ıengrillen, so dass Mühe und Arbeit denn doch einigermassen be-
Igenden Tage erhielt ich durch einen meiner Führer noch eine
ler d', die er in der Nacht bei Laternenschein angeblich dadurch
*, dass er ein ausgegrabenes, an einen Faden gebundenes Q in
d' bis auf den Grund einkriechen liess, dasselbe sodann am Faden
ızog, worauf dann das G' sofort zur Oberfläche nachfolgte!
ir meine Führer versicherten, kommt die Grille nie vor Sonnen-
m Vorschein, und das J' beginnt seinen Gesang, vor der Höhle
ei Nacht. Trotzdem ich bis nach Sonnenuntergang auf den Fund-
lte, hörte ich nirgends das Zirpen, und erst auf der nächtlichen
‚nahm ich es vom Bahnzuge aus noch aus weiter Ferne.
leiner Ort, am Golfe von Castellamare und an der wout-sicilianischen Risonbahn
Palermo mit der Bahn in etma 21, Stunden zu orreichen ist.
CR
Die Dermapteren und Orthopteren Siciliens. 21
Im Graben ist unsere Grille, trotzdem ihr Grabfüsse fehlen, fast so ge-
schickt wie die Maulwurfsgrille, mit der sie durch ihre Lebensweise manche
Aehnlichkeit hat, und wenn man sie auf sandigen Boden setzt, s0 gräbt sie
sch in einigen Augenblicken ein.
Ueber ihre Nahrung konnte ich nichts in Erfahrung bringen, auch die
Untersachung des Verdanungsrohres einiger Exemplare hatte ein negatives Re-
rutst, indem ich dasselbe ganz leer fand. Ihr nächster, im tropischen Afrika
sam Theile mit ihr zugleich vorkommender Verwandter B. membranaceus Drury
sührt sich nach Afzelius, der ihn in Guinea (Freetown) beobachtete, von
Plasten aller Art, namentlich aber von zarteren Gewächsen, soll aber auch
auimalo Kost nicht verschmähen und namentlich grosse Ameisen gerne fressen.
Bei Terranova, das ich am 8. Mai von Licata aus besuchte, fand ich zwar
| den von Lefebvre erwähnten Sandhügeln die Grillenhöhlen, bekam aber,
gleich ich bis nach Sonnenuntergang auf dem Platze blieb, keine Grille zu
Gesicht und konnte auch in Folge mangelnden Grabwerkzeuges keiner habhaft
werden. Nicht einmal das Zirpen hörte ich daselbst, das ja nach Lefebvre
son um vier Uhr Nachmittags beginnen soll.
Nach Bonnet und Finot zirpt sie im Süden von Tunis ebenfalls nie
wr Dunkelheit und zeigt sich dann mitunter auch fliegend. Dieselben geben
faruer an, dass nur die mit einem kleinen Sandhügel bedeckten Grillenhöhlen
duelbet bewohnt sind, während die offenen immer leer gefunden wurden, was
mit meinen Beobachtungen nicht übereinstimmt.
Die von mir gesammelten Exemplare sind, was ihre Färbung betrifft,
kommen mit einander übereinstimmend, ihre Dimensionen dagegen variiren
ui ergeben folgende Zahlen:
Jg 2?
Long. corporis . . . . 37-40 mm. 36—41 mm.
» prono . . . . 5—6 , 5-6,
» eytroram . . . 28-30 , 29-31 ,
» femoram post. . . 20—21 , 19-21 ,
ovipositoris . . . 3-4,
Tat capitis . . . . 13-15, 12-14 ,
Gryllomorpha Fieb.
91. @. dalmatina Ocsk. (Gryllus apterus Costa). — Sicilia (Costa, 1.).
Myrmecophila Latr.
92. M. ochracea Fisch. — Siracusa (S, 9, 23. Mai) (Zeller bei Fischer).
Leider hat Zeller über ihr Vorkommen nichts angegeben, ja nicht einmal
d Ameisenart genannt, mit der sie zusammen lebt, so dass es mir während
meines Aufenthaltes daselbst Anfangs Mai trotz eifrigen Suchens in den so
ühlreichen Ameisennestern nicht gelungen ist, das Thierchen wieder aufzufinden.
Für künftige Sammler füge ich bei, dass Zeller, wie ich aus seinen „Bemer-
Imgen über die auf einer Reise nach Italien und Sicilien beobachteten Schmet-
22 Hermann Krauss. Die Dermapteren und Orthopteren Siciliens,
terlingsarten“ in Oken’s Isis, Jahrg. 1847, entnehme, am 23. Mai den ganzen
Tag über auf den Abhängen der alten Neapolis, namentlich beim Amphitheater
sammelte, wie er bei Zeucania flava, Botys Bruguieralis, B. fulvalis, Choreutis
stellaris, Epischnia illotella, Pterophorus acanthodactylus, Pi. marginelus
erwähnt. Nur Nymphula interpumctalis sammelte er an diesem Tage an den
Rändern der nahen Syracasümpfe. Ohne Zweifel ist daher unsere Grille in der
Gegend der Neapolis zu suchen.
Mogoplistes Serv.
98. M. brunneus Serv. (M. marginatus Costa). — Sicilia (Costa, 1.),
Siracusa (9, 9, 23. Mai) (Zeller bei Fischer).
Gryüotalpa Latr.
*94. G. vulgaris Latr. — Sicilis (Costa, 1., Fischer, Brunner).
Findet sich in Sicilien in der Form mit abgekürzten Flugorganen
(G. cophta de Haan, G. sicula Charp. in litt.). Sie ist in Gärten häufig, in
welchen sie sich gegen Abend durch ihr Zirpen bemerkbar macht. Messina,
Monreale.
23
Neue Beiträge zur Kenntniss der Phytoptocecidien.
Yon
Dr. Franz Lôw in Wien.
(Worgelegt in der Versammlung am 1. December 1886.)
Sowie in allen meinen bisherigen Publicationen über Phytoptocecidien
habe ich auch in der vorliegenden zwei Zwecke im Ange gehabt, nämlich einer-
seits, unser Wissen fiber diese Missbildangen überhaupt zu erweitern, und
andererseits, Beiträge zu einer genaueren Kenntniss der in Oesterreich vor-
kommenden Milbengallen zu liefern. Diesem doppelten Zwecke entsprechend
werden daher im Nachstehenden neue Phytoptocecidien beschrieben, von einigen
schon bekannten neue Substrate namhaft gemacht, für Oesterreich neue
Milbengallen bekanntgegeben und theils ergänzende, theils berichtigende Be-
merkungen über einige schon beschriebene Phytoptocecidien mitgetheilt.
Die in dieser Abhandlung besprochenen Deformationen habe ich theils
selbst gesammelt, theils durch die Güte der Herren Dr. G. Beck, H. Braun,
6.v.Haimhoffen, Ad. Handlirsch, M. Müllner und Dr. R. v. Wettstein
erhalten. Diesen sowohl, als auch den Herren Prof. A. v. Kerner und Dr. E. v.
Haläcsy, welche mir erlaubten, ihre Rubus-Sammlungen durchzusehen, spreche
ich hiermit für ihre Freundlichkeit meinen wärmsten Dank aus.
Des leichteren Auffindens wegen habe ich, sowie in meinen früheren
Schriften tiber Phytoptocecidien, auch in dieser das Materiale naeh der alpha-
betischen Reihenfolge der Pflanzennamen angeordnet.
L Neue Phytoptocecidien.
Carum Carvi Lin.
a. Vergränung der Blüthen. — Bei dieser Deformation sind alle
Blüthenorgane in mehr oder weniger breite, verschieden gestaltete, theils ganze,
theils zerschlitzte, blattartige Gebilde umgewandelt, welche eine blassgräne oder
weissliche, bio und da auch eine schmutzigröthliche Farbe haben und ohne alle
24 Franz Löw.
Behasrung sind. Meistens sind sie in verschiedener Weise verbogen, zusammen-
gekrümmt und zuweilen auch gedreht. In der Regel haben die meisten dieser
blattartig gewordenen Blüthenorgane ein blumenblattartiges Aussehen, daher
auch die vergrünten Blüthen gewöhnlich eine grünlichweisse Farbe zeigen.
Da bei dieser Deformation nicht selten auch die secundären Doldenstrahlen
(die eigentlichen Blüthenstiele) sehr verkürzt sind, so werden die vergrünten
Blüthen in diesem Falle zu mehr oder weniger dichten Knäueln zusammen-
gedrängt, welche an der Spitze der nicht verkürzten, primären Doldenstrahlen zu
sitzen scheinen. In der Mehrzahl der Fälle sind alle Bläthen einer Dolde in der
eben beschriebenen Weise vergrünt, viel seltener ergreift diese Missbildung nur die
Blüthen eines oder einiger weniger Döldchen. Die Vergrünung der Blüthen von
Carum Carvi L. kommt entweder für sich allein an einer Pflanze vor, oder sie
ist von der im Nachstehenden beschriebenen Deformation der Blätter begleitet.
Sie ist sehr verschieden von der Bläthenvergränung von Daucus Carota L. und
Toriis Anthriscus Gmel., in geringerem Grade unterscheidet sie sich von der
von Orlaya grandiflora Hoffm., noch weniger Verschiedenheit zeigt sie von der
von Seseli hippomarathrum L., grosse Aehnlichkeit hat sie mit der von Trinsa
vulgaris DC. und am meisten stimmt sie mit der weiter unten beschriebenen
Chloranthie von Seseli osseum Crz. überein.
d. Deformation der Blätter. — Diese besteht darin, dass die im
normalen Zustande linealen Fiederschnitte der Blätter sich verbreitern, kürzer
und dicker werden, sich nach oben zusammenkrümmen und eine blassgrüne oder
grünlichgelbe Färbang annehmen, welche oft hie und da eine trübpurpurrothe
Streifung zeigt. Wenn diese Deformation in geringerem Grade auftritt, dann
werden gewöhnlich die Fiederschnitte dritter Ordnung an der Spitze eines Blattes
in der beschriebenen Weise verändert: Befällt sie aber sämmtliche Abschnitte
eines Fieders erster Ordnung, so wird dieser so bedeutend verkürzt, dass er zu
einem an der Seite der Hauptspindel des Blattes sitzenden lockeren, aus gelb-
lichgrünen, verschieden gestalteten und aufwärts gekrümmten Fiederschnitten
bestehenden Knäuel zusammengedrängt wird. Wenn jedoch ein ganzes Blatt
von dieser Missbildung ergriffen wird, dann wird dasselbe bedeutend kürzer und
schmäler als ein normales, indem sich nicht nur alle secundären, sondern auch
die Hauptachse desselben sehr verkürzen und letztere oft auf den vierten, ja
sogar auf den fünften Theil der Länge eines unveränderten Blattes reducirk
wird. An dieser Hauptachse sitzen dann zu beiden Seiten, in Folge der Ver-
kürzung der secundären Achsen, verschieden grosse lockere, aus den missbildeten
Fiederschnitten gebildete Knäuel eng aneinander. Das Aussehen solcher in
ihrer Totalität deformirter Blätter ist bis zur völligen Unkenntlichkeit derselben
verändert. Ein eigenthümliches Aussehen bekommen durch diese Deformation
jene Blätter, welche an den oberen Theilen des Stengels oder dicht unter den
Blüthenständen sitzen, und deren Blattstiel in seiner ganzen Länge scheiden-
förmig ist. Bei diesen Blättern sitzt dann an der Spitze der Scheide ein grösserer
oder kleinerer, rundlicher oder länglicher, oder unregelmässiger, mehr oder
weniger dichter, aus sehr kurzen und sehr verschieden gestalteten, blattertigen
Neue Beiträge zur Kenntniss der Phytoptocecidien. 25
bilden bestehender Knänel. Ausserdem kann man auf der inneren Fläche
solcher scheidenförmiger Blattstiele meistens auch noch eine Wucherung von
klisen, gelblichgränen, kahlen, warzen-, zäpfchen- oder blättchenförmigen Aus-
ichsen bemerken, welche, meist au kleinen Knäueln gruppirt, diese Innenfläche
atreder in ihrer ganzen Ausdehnung oder nur stellenweise bedecken. Alle
dise veränderten Blätter oder Blatttheile zeigen keine abnorme Bebaarung,
sondern sind kahl wie die ganze Pflanze. Ich habe diese Blattdeformation stets
sur an solchen Exemplaren von Carum Carvi L. angetroffen, welche auch mit
der oben beschriebenen Vergrünung der Blüthen behaftet waren.
Ich fand diese beiden Phytoptocecidien Mitte Juni im botanischen Uni-
reititsgarten zu Wien.
Fraxinus excelsior Lin.
Revolutive Rollung des Blattrandes. — Die durch diese Blatt-
nudrellung gebildete Rolle besteht aus anderthab Umgängen, ist sehr schmal, sehr
fest und meist etwas wellig, so dass der eingerollte Blattrand oft sehr zierlich
geräuselt erscheint. Die innere von der unteren Blattfläche gebildete Wandung
der Rolle ist glatt und glänzend, während ihre äussere Oberfläche etwas rauh
it Der eingerollte Theil der Blattlewins unterscheidet sich sowohl hinsicht-
lich seiner Farbe als auch seiner Constanz nur wenig von dem normal ge-
Wiebenen Theile derselben; höchstens zeigt die Randrolle hie und da eine
&lblichgrüne Färbung. Diese Rollung folgt auch oft ganz genau den Contouren der
+inzelnen Zähne des Blattrandes, so dass die meisten Zähne eines eingerollten
Blattrandes an ihrer Unterseite zwei sehr schmale Rollen erkennen lassen, welche
a der Spitze des Zahnes unter einem sehr spitzen Winkel zusammenstossen.
Selten sind sämmtliche Ränder aller Fiederblättchen eines Eschenblattes in di
Ieschriebenen Weise deformirt, viel häufiger betrifft diese Missbildung blos ei
iche Fiedern oder Fiederpaare und noch weit häufiger ist an einigen Fieder-
bittchen nur der Rand einer Seite gerollt. Selbstverständlich erscheinen solche
Fiserblättchen, an welchen beide Seitenränder nach unten gerollt sind, viel
‚imäler als die normalen. Die in diesen Blattrandrollen lebenden Gallmilben
sind von weisslicher Farbe.
Ich habe dieses Phytoptocecidium am 25. Mai d. J. in dem alten Parke
des Schlosses Liechtenstein bei Brann am Gebirge in Niederösterreich an einer
sr hohen und sehr alten Esche gefunden, an welcher es in sehr grosser Menge,
beh vorzugsweise an den Blättern der mehr beschatteten Aeste und Zweige
tu bemerken war. Ausser dieser Blattrandrollung war auf dem ganzen Baume
iv anderes Phytoptocecidium zu sehen, während auf anderen Eschenbäumen der
geaannten Parkes die bekannten Blattgallen in grosser Menge zu finden waren.
Galium boreale Lin.
Trichom auf Blättern und Stengeln. — Diese Deformation be-
“ht in der Bildung eines ziemlich dichten. dem freien Auge blassbräunlich
LB. Gus. B. XXXVIT. Adh. 4
a
26 Franz Löw.
erscheinenden Trichomes, welches sowohl an der Ober- als auch an der Unter-
seite der Blätter und gewöhnlich auch an den Stengeln zum Vorscheine kommt.
Die diesen Haarfilz constituirenden Elemente sind haar- oder borstenförmige
Auswüchse der Epidermis von verschiedener Grösse, Gestalt und Färbung. Die
meisten sind cylindrisch, einige keulenförmig, wieder andere wurm- oder wohl
auch zitzenförmig. Weitaus die Mehrzahl derselben ist an ihrem freien Ende
abgerundet, einige von ihnen endigen in ein kürzeres oder längeres Spitzchen
und hie und da bemerkt man auch solche, welche ein knopfförmiges Ende
haben und dadurch einige Ashnlichkeit mit einem Drüsenhaare zeigen. Diese
letzteren sind auch gewöhnlich an der Spitze etwas gebogen. Alle diese Excre-
scenzen sind hyalin; die meisten derselben sind farblos, einige haben eine blass-
gelbe oder blassbräunliche Färbung, und hie und da kann man auch solche
bemerken, welche eine prachtvolle Amethystfarbe zeigen. Hinsichtlich ihrer
Grösse sind sie sehr verschieden, die meisten haben eine Länge, welche das
Vier- bis Sechsfache ihrer Breite ist, während andere sich nur wenig über die
Epidermisfläche erheben. Die längsten von denen, welche ich gemessen habe,
haben eine Länge von 0°6 mm.
In der Regel werden die Blätter der drei bis fünf obersten Wirtel der
Seitentriebe, weitaus seltener der Endtriebe von dieser Trichombildung befallen.
Bei den leichteren Graden der Infection bildet das Trichom einen schmäleren
oder breiteren Längsstreifen auf der oberen oder unteren Seite der Blätter, so
dass die Seitenränder und die Spitze derselben in grösserer oder geringerer
Ausdehnung von dem Haarfilze frei bleiben. Erreicht die Missbildung einen
höheren Grad, so wird die ganze obere Blattfläche, bei einem noch höheren auch
noch die ganze untere Seite der Blätter und bei den höchsten Graden der In-
fection werden auch die zwischen den deformirten Blattwirtelu liegenden Stengel-
glieder entweder nur streifenweise oder selbst auch in ihrem ganzen Umfauge
von dem blassbräunlichen Haarfilze dicht bedeckt. Diese Internodien sind zu-
gleich auch merklich verkürzt. Die Infection nimmt gegen die Triebspitze hin
an Intensität zu, so dass die Blätter des obersten Wirtels und das unmittelbar
darunter befindliche Stengelglied in der grössten Ausdehnung von dem Trichome
bedeckt sind. Diejenigen Blätter, welche diese Haarfilzbildung in sehr hohem
Grade zeigen, sind auffallend kleiner als die übrigen. Sie sind nicht nur
schmäler, sondern auch viel kürzer als diese, an der Spitze stumpf abgerundet
und ha in der Regel eine mattgrüne, manchmal auch eine schmutzig pur-
purrothe Farbe. Sehr häufig sind die Ränder der mit dem Trichome auf ihrer oberen
Fläche bedeckten Blätter aufwärts gebogen; nicht selten kommt diese Erscheinung
aber auch bei solchen Blättern vor, welche auf beiden Seiten mit dem Trichome
bedeckt sind, und solche Blätter bekommen zuweilen eine kahnförmige Gestalt,
indem sie sich auch in ihrer Längsachse aufwärts krümmen. Manchmal wird
auch der Blüthenstand von den Gallmilben befallen. In diesem Falle sind auch
die Hochblätter, alle Verzweigungen der Inforescenz, die Blüthenstiele und selbst
auch die Frachtknoten in grösserer oder geringerer Ausdehnung mit dem Tri-
chome bedeckt. Bei den von dieser Deformation befallenen Pflanzen kommen
None Beiträge sur Kenntniss der Phytoptocecidien. 27
zicht selten auch an einzelnen, tiefer am Stengel stehenden Blättern, und awar
swchl anf der oberen, als auch auf der unteren Fläche derselben, kleinere
Rasen dieses blasnbräunlichen Trichomes vor, welche entweder in Form eines
kleinen randlichen Fleckons an der Basis des Blattes oder eines schmalen und
meist auch kurzen, zwischen zwei Längsnerven liegenden Streifens auftreten.
Ich habe dieses Phytoptocecidium Mitte Juli in grösserer Menge auf einer
Waldblösse eines Berges bei Seebenstoin in Niederösterreich gefunden. Es ist
auch in F. v. Thümen’s Herbarium mycologicum oeconomicum, Supplemen-
tum I, entbalten, und zwar gesammelt von N. Martianoff bei Minussinsk in
Siirien. Aber das daselbst unter Nr. 74 vorhandene Stengelstück von Galium
sereale L, an welchem sich zwei Blattwirtel befinden, vermag nur eine sehr
schwache Vorstellung von diesem Cecidinm zu geben, indem ein paar Blätter
äiver Wirtel nur auf einem schmalen Längsstreifen ihrer Unterseite ein wenig
affalliges, sehr lockeres, weissliches Trichom tragen, aber nicht die geringste
Spar einer Randrollang oder einer sonstigen Veränderung zeigen.
Galium silvaticum Lin.
Vergrünung der Blüthen mit Reduction der Inflorescens.
— Bei dieser Galium-Art kommt eine Form der Vergrünung vor, welche man
tigentlich als eine Triebspitzen-Deformation bezeichnen könnte und welche sich
in auffallender Weise von jener Blüthenvergrünung unterscheidet, welche ich in
den Verhandl. der k. k. z001.-botan. Gesellsch. in Wien, Bd. XXV, 1875, p. 626—627
beschrieben habe. Während nämlich bei dieser letzteren der ganze Blüthenstand
mit allen seinen Bläthen vollständig entwickelt ist, diese deutlich in allen ihren
Theilen vergränt sind, und selbst die Verzweigungen letzter Ordnung der In-
forescenz kaum merkbare Verkürzungen wahrnehmen lassen, se dass bei ober-
ünchlieher Betrachtung der ganze Blüthenstand keine sehr auffällige Veränderung
wigt und die Deformation daher leicht übersehen werden kann, ist bei der nun
zu beschreibenden Missbildung die Inflorescenz entweder fast gar nicht oder
hächetens in ihren Hauptästen vorhanden, und an Stelle der weiteren Vorzwei-
zungen des Blüthenstandes und der Blüthen entwickeln sich ans jenen Haupt-
iten nur einige kurze Achsen, welche an ihrer Spitze aus vielen, sehr kleinen
Blitteben bestehende Rosetten tragen. Der Hauptcharakter dieses Cecidiums
besteht also in einer Reduction der Inflorescenz, welche in sehr verschiedenem
Snde vorhanden sein kann. Bei den höchsten Graden dieser Reduction treibt
der sonst normal beblätterte Stengel, dessen oberste Internodien etwas verkürzt
ind, nabe seiner Spitze einen bis drei sehr kurze und dünne Zweige, deren
Inler sowie er selbst mit einer Blättchenrosette gekrönt ist. Bei den geringsten
irsden der Bläthenstand-Rednction theilt sich der Stengel in zwei Hauptäste,
weiche sich dann noch ein- oder zweimal dichotom verzweigen, und die aus
diser Verästelung hervorgehenden Achsen entwickeln nahe ihrer Spitze einige
wenige, sehr kurze Aestchen und tragen so wie diese an ihrer Spitze je eine
Blitthenrosette. Zwischen diesen zwei Extremen zeigt die Reduction der
4
TA
28 Franz Löw.
Inflorescenz verschiedene Abstufungen, welche alle auch noch das mit einander
gemein haben, dass alle vorhandenen Blüthenstands-Achsen an jeder ihrer Ver-
aweigungen einen sechszähligen Blätterguirl tragen, welche Quirle gegen die
Spitzen der Achsen hin immer kleiner werden. Die mehrfach erwähnten Rosetten
sind sehr klein und die Blättchen, aus welchen sie zusammengesetzt sind, haben
eine breiteiförmige Gestalt, sind au der Basis sehr breit, endigen in eine lange,
feine Spitze und haben eine theils trübgrüve, theils trübpurpurrothe Färbung,
welche letztere gewöhnlich auch die Spitzen der Blätter der obersten (kleinsten)
Wirtel zeigen. Während die bereits bekannte Blüthenvergränung von Galium
silvaticum L. sehr häufig von einer Blattrandrollung begleitet ist, konnte bei
der eben beschriebenen an den Blättern keinerlei durch Gallmilben verursachte
Veränderung wahrgenommen werden.
Dieses Phytoptocecidium wurde von Herrn M. Müllner Anfangs Juni im
Brunnthale bei Baden in Niederösterreich gefunden.
Ich habe dieses Cecidium als ein neues beschrieben, weil ich nicht im
Stande war. zu entscheiden, ob jene Autoren (Thomas, Schlechtendal,
Kieffer), welche in ihren Schriften Mittheilungen über Vergrünungen von
Galium silvaticum L. gemacht haben, die von mir im Jahre 1875 (l. c.) be-
schriebene oder die im Vorstehenden geschilderte Vergränung gemeint haben.
Dass ich unter diesen Autoren nicht auch C. Amerling genannt habe, hat
seinen Grand darin, dass das von diesem (Centralbl. f. d. ges. Landescalt. Prag,
1862, Nr. 22, p. 173 und Gesammelte Aufsätze ete. Prag, 1868, p. 175—176)
besprochene Phytoptocecidium von Galium silvaticum L. keine Bläthenver-
grünung ist, sondern in einer Rollung, Faltung und Drehung der Blätter be-
steht. Zum Belege für die Richtigkeit meiner Ansicht lasse ich hier Amerling’s
an beiden angeführten Orten gleichlautende, kurze Beschreibung dieser Miss-
bildung wörtlich folgen: „In vielen Wäldern, namentlich aber in denen von
Krtsch findet sich das Waldlabkraut (Galium silvaticum), doch meist verkümmert
in einem siechen Zustande, einer blossen, nie zur Bläthe kommenden Vegetation,
und zwar wegen der sehr häufigen Milbencolonien, welche in jeden zusammen-
gezogenen und hiedurch zusammengeklappten und verkrümmten Wirtelblättchen
ihr Obdach finden. Die sonst so schön regelmässig wirtelig in Blättern und
Blüthen dastehende Rubiacee sieht ganz verkrümmt und verzerrt, kaum zum
Erkennen aus.“ Es wären demnach in den phytoptocecidiologischen Schriften
die Amerling’schen Citate bei der Blüthenvergrünung von Galium sivaticum L.
zu streichen und nur bei der Blattdeformation dieser Pflanze anzuführen.
Hypericum montanum Lin.
Runzelung und revolutive Rollung der Blätter. — Die durch
Gallmilben deforinirten Blätter dieser Pflanze sind sehr stark und ganz unregel-
mässig gerunzelt und gefaltet und zugleich mit ihren gleichfalls gerunzelten
Rändern nach unten umgeschlagen und tlıeilweise auch eingerollt, wodurch sie
schmäler erscheinen als die nicht inficirteu Blätter und, von obeu gesehen, eine
None Beiträge zur Kenntniss der Phytopteceeidien. 29
schr verschiedene und sehr unregelmässige Gestalt haben. Die in der beschrie-
benen Weise misebildeten Blätter sind in Bezug auf ihre Consistenz von den
normalen Blättern nicht verschieden, sie stehen auch so wie diese horizontal
am Stengel, sind kahl wie die ganze Pflanze und unterscheiden sich auch hin-
:iehtlich der Farbe nur wenig von den übrigen Blättern, indem ihr Grün höchstens
was dunkler erscheint. Diese Missbildung betrifft stets nur die drei bis fünf
obersten Blattpaare an den nicht blühenden Stengeln, von denen gewöhnlich
das unterste Paar oder die zwei untersten Paare von den Gallmilben in ge-
nngerem Grade inficirt sind als die oberen. An diesen weniger deformirten
Blättern ist oft nur die Basis verrunzelt und blos der Basaltheil des einen oder
beider Seitenränder nach unten umgeschlagen, während die Blätter der obersten
Paare die Ranzelung und Krümmung in ihrer Totalität zeigen. Es kommt aber
weder die Runzelung, noch die Krümmung der Blätter für sich allein vor, denn
»Ibst bei den leichtesten Graden der Runzelung ist auch stets eine Krümmung
des Blattrandes nach unten zu bemerken. Die dieses Cecidium erzeugenden
Gallmilben sind ziemlich gross, haben eine schmutzigweisse Farbe und finden
sich in grosser Menge in den Vertiefungen zwischen den Runzeln, sowohl anf
der oberen, als namentlich an der unteren Blattseite. Zu der Zeit, in welcher
ich diese Milbengalle auffand (6. Juli), konnte man grössere und noch zahl-
reichere kleinere (junge) Phytoptus auf den deformirten Blättern bemerken.
Ich habe dieses Phytoptocecidium in nur sehr wenigen Exemplaren im
Walde auf dem Schlossberge bei Seebenstein in Niederösterreich gefunden.
Pulicaria dysenterica Lin.
Triebspitzen-Deformation mit Vergrüänung. — Bei dieser Defor-
mation sind sowohl die end- als auch die seitenständigen Triebe, welche im
normalen Zustande die Blüthenköpfchen tragen, ein wenig verkürzt, etwas vor-
dickt, viel dichter behaart als bei normaler Entwicklung, mit wenigen kleinen
Blättern besetzt und an Stelle des Blüthenköpfchens mit einem kleinen Blätter-
«chöpfehen gekrönt, welches schr viel kleiner als ein normales Blüthenköpfchen
end angenscheinlich aus der Vergrünung eines solchen hervorgegangen ist. Die
sbnorme Behaarung, welche nicht nur die Achsen, sondern auch die Blätter der
missbildeten Triebe überzieht, ist wollig-zottig, von weisser Farbe und nimmt
g-gen die Spitze der Triebe allmälig an Länge und Dichte zu. Die Blättchen,
welche sich an diesen befinden, sind schmal oval, sitzend, an der Basis herzförmig
and den Stengel halb umfassend. Sie werden gegen die Spitze des Triebes hin
allmälig kleiner und näher an einander gerückt. Die an den Spitzen dieser
deformirten Achsen sitzenden Blätterschôpfchen sind sehr klein und bestehen
aus sehr kurzen, dicht wollig-zottig behaarten, blattartigen Gebilden, von denen
nur die äusseren etwas breiter, die inneren jedoch sehr schmal und meist fäd-
lich sind. An den zwei von dieser Missbildung ergriffenen Exemplaren von
Pulicaria dysenterica L., welche ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, sind
«umahmslos alle Triebe in der beschriebenen Weise deformirt, ferner sind alle
a
30 Franz Löw.
an diesen Pflanzen befindlichen Blätter mannigfach verbogen, gefaltet und
dadurch verunstaltet und die Panzen selbst verhältnissmässig kleiner als normal
entwickelte Individuen. Sie bekommen in Folge aller dieser Abnormitäten ein
sehr verändertes und leicht auffälliges Aussehen.
ses Phytoptocecidium warde von Herrn G. v. Haimhoffen Mitte
Walde am Fusse des Kränterberges bei Jainzen nächst Ischl gefunden.
sehr selten zu sein, da es Herrn v. Haimhoffen trotz alles Nach-
nicht gelang, mehr als zwei mit demselben behaftete Exemplare von
dysenterica L. zu finden.
Seseli osseum Crz. (= S. glaucum Jacq.).
-grünung der Blüthen. — Bei dieser Vergrünung, welche, wie
verkt, mit der oben (p. 23) beschriebenen Blüthenvergrünung von
roi L. die grösste Aehnlichkeit hat, sind die einzelnen Blüthenorgane
eden gestaltete, entweder lineäre oder keilförmige, ungetheilte oder
tz dreizähnige, oder ganz unregelmässig zerschlitzte, etwas verdickte,
3 und meist auch gedrehte und völlig unbehaarte, blattartige Gebilde
elt. Diejenigen dieser Gebilde, welche aus den Blumenblättern her-
an sind, zeigen eine weissliche oder grünlichweisse Färbung, während
n eine blass- oder gelblichgrfine, oder auch eine schmutzigröthliche
ven. Die vergrünten Theile einer und derselben Blüthe sind zu je
ir oder weniger dichten Knäuel zusammengekrämmt. Zuweilen sind
3lätter der Hüllchen in diesen Umwandlungsprocess einbezogen, diese
verdickt, verbreitert, keilförmig und zerschlitzt. Gewöhnlich sind alle
die meisten Blüthen einer Dolde, seltener nur einzelne Döldchen oder
nige Blüthen von dieser Missbildung befallen. Im ersteren Falle sind
viel grösser als diejenigen, welche nur normale Blñthen tragen, indem
ren und in geringerem Grade auch die secundären Doldenstrahlen
zahlreicher, sondern auch länger sind als in den normalen Blûthen-
Während nämlich in letzteren die Zahl der primären Doldenstrahlen
tägt, konnte ich in den vergrünten Dolden je nach dem Grade der
ıg deren 10—28 zählen.
on durch diese Vergrösserung der vergrünten Dolden unterscheidet
hloranthie von Seseli osseum Crz. in auffallender Weise von der von
; in den Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch., Wien, Bd. XXXI,
—7 erwähnten und später in dem „Verzeichnis der . . . . Phytopto-
in G. Beck’s Fauna von Hernstein in Niederösterreich, Th. IT, Bd. IL,
3 kurz beschriebenen Vergrünung der Blüthen von Seseli hippoma-
" Es besteht aber zwischen diesen beiden Deformationen auch noch
auffälliger Unterschied, dass bei letzterer die Blüthenorgane in viel
ittchen umgewandelt sind als bei der ersteren und die secundären Dolden-
ımer sehr verkürzt, ja selbst auf Null reducirt sind, so dass die ver-
üthen je eines Döldchens zusammen einen Knäuel bilden, welcher an der
Neue Beiträge zur Keuntniss der Phytoptocecidien. 31
Spitss eines primären Doldenstrahles sitzt. Auch ist an keinem der vergrünten
Etemplare von Seseli osseum Crz. eine Deformation der Blätter wahrzunehmen,
wie ich eine solche au den im Hernsteiner Gebiete gesammelten vergrünten
Exsmphren von Seseli hippomarathrum L. gefunden und in den Verhandl. d.
LE zool.-botan. Gesellsch., Wien, Bd. XXXV, 1885, p. 454 beschrieben habe.
Ich habe dieses Phytoptocecidium Anfangs Juli auf den sehr sonnigen
Kalkfelseu des sogenannten 'Türkensturzes bei Seebenstein in Niederösterreich
gefunden. Prof. A. v. Kerner theilte mir freundlichst mit, dass dasselbe auf
de hohen Wand an der Donau zwischen Rossatz und Mautern in Niederöster-
wich in schr grosser Menge an Seseli osseum Crz. vorkommt.
Yaceinium Myrtillus Lin.
Runzelung und Faltung der Blätter mit Aufwärtsbiegung
ihrer Ränder. — Diese Deformation besteht primär in einer unregelmässigen
Querranzelung und Querfaltung der Blätter, was bei den höheren Graden der Miss-
bildung secundär auch eine Krümmung der Blattränder und der Blattapitze
ab oben zur Folge hat. Wird ein Blatt nur in geringerem Grade von den
Gallmilben angegriffen, so ist es entweder nur an der Basis oder nur in seiner
Basalhälfte, oder nur in einer der beiden Längshälften der Quere nach fein
geramelt oder gefaltet, und erst bei den höheren Graden der Deformation, bei
wıchen das ganze Blatt diese Runzelung und Faltung zeigt, sind die Seiten-
rinder sammt der Spitze desselben nach oben umgeschlagen, welche Aufwärte-
biegung häufig so weit geht, dass die Blattränder in der Längsachse des Blattes
übereinanderliegen. In Folge dieser Veränderungen nehmen die deformirten
Blätter verschiedene Gestalten an, sie erscheinen viel kleiner als die normalen,
haben eine blassgrüne oder gelblichgrüne Farbe, zeigen aber keine abnorme
Behaarung, sondern sind kahl wie die ganze Pflanze. In der Regel sind die vier
bis sechs obersten, somit jüngsten Blätter eines Seitentriebes in der beschriebenen
Weise deformirt, zuweilen kommt es jedoch vor, dass die zwei bis drei obersten
Bätter eines Triebes von den Gallmilben völlig verschont bleiben und eines
ser zwei der unterhalb dieser befindlichen Blätter mehr oder weniger miss-
bildet sind, und in seltenen Fällen ist die Reihe der deformirten Blätter durch
a ganz normales Blatt unterbrochen. Anfangs wird jedes der deformirten
Bätter von dem unmittelbar darunter befindlichen völlig umschlossen, aber
mit dem fortschreitenden Wachsthume der Achse entfernen sich die Blätter all-
mälig von einander, so dass eines nach dem andern von dieser Umhüllung sich
kemacht Die Gallmilben, welche diese Missbildung verursachen, haben eine
basbräunliche Farbe und leben in geringer Anzalıl auf der oberen Fläche der
Hütter, in der Tiefe der Runzeln und Falten.
Ich habe dieses Phytoptocecidium bisher nur an einer einzigen Stelle
ud auch da nur in sehr geringer Anzahl auf einem der Sonne sehr exponirten
Kalkfelsen, dem sogenannten Kirubauerfelsen, iu der Nähe von Glogguitz in
Niederösterreich Mitte August gefunden.
32
Franz Löw.
Substrate bereits bekannter Phytoptocecidien.
Populus pyramidalis Ror.
1g und Deformation der Knospen. — Dieses bisher nur
da L. beobachtete Phytoptocecidium kommt auch auf Populus
vor. Herr Ad. Handlirsch hat es im Juli v. J. bei Wippach
en alten, längs des Ufers eines Baches stehenden Pyramiden-
sehr geringer Anzahl gefunden. Wie mir der Genannte freund-
ast es im frischen Zustande eine trübgrüne Farbe mit einem
reerroth.!)
Rubus-Arten.
im rubi Fries (= Erineum rubeum Pers). — Da mir
- *. Kerner und Dr. E. v. Haläcsy freundlichst gestatteten,
ı Rubus-Collectionen durchzusehen, so bin ich in der Lage,
en des erwähnten Phytoptocecidiums zu dem bereits Bekannten
achzutragen. Ich fand es in den genannten Herbarien auf
Arten:
ke, von Minden in Westphalen.
rt und
von Allogny (Dep. Cher) in Frankreich.
ihe, von Gloggnitz in Niederösterreich.
ron Magdeburg.
von Bromberg in Posen.
n., aus Schweden.
ıt N., von Garsten bei Steyr in Oberösterreich und von Krippen
su in der sächsischen Schweiz.
Wh. et N., von Clevo in der preussischen Rheinprovinz.
'on Borsum in Hannover.
Wh. et N., von Burgsteinfurt in Westphalen.
T., von Minden in Westphalen und von Coblenz in der preus-
3inprovinz.
‚ von Aigle im Canton Waadt in der Schweiz.
b, aus Scandinavien.
ron Waldmünchen am Böhmerwalde in Baiern.
lers., von Bromberg in Posen, von Tilsit und Königsberg in
ı, von Berlin und aus dem südlichen Schweden.
cke, von Schaffhausen in der Schweiz.
&N., von Minden in Westphalen und von Rouen in Frankreich.
1 Nalopı in seinem in dem Anzeiger der mathem.-natarwins, Classe
ensch. in Wien, Jahrg. 1886, Nr. XXIV, enthaltenen vorläufigen Berichte über
Systematik der Phytoptent, p. 221 mit, dass Herr P. Olschar in Wiener-
lus nigra L. Knospendeformationen sammelte, die jenen von Populus tre-
‚bnlich wind,
|
!
None Beiträge zur Kenntniss der Phytoptocecidien. 33
Thymus-Arten.
Weisshaarige Triebspitzen-Deformation. — Dieses sehr bekannte
Phytoptocecidium habe ich bis jetzt auf folgenden Thymus-Arten beobachtet: Auf
Thymus Chamaedrys Fries, bei Pressbaum im Wienerwalde. (Wurde von
mir bereits in den Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch., Wien, Bd. XXIV.
1874, p. 11 als von Thymus Serpylum L. angeführt.)
Th. Marschallianus Willd., in der sogenannten „Wüste“ bei Mannersdorf
am Leithagebirge und auf Wiesen der das Piestingthal südlich begrenzenden
Berge in Niederösterreich. (Von diesem letzteren Fundorte habe ich es schon
in meinem Verzeichnisse der . . . Phytoptocscidien in G. Beck’s Fauns von
Bernstein in Niederösterreich, Th. IL, Bd. II, p. 14 aufgezählt.)
Th. Marschallianus Willd. ß. lanuginosus (= Th. austriacus Bernh.), auf
dem Laserberge bei Wien.
Th. montanus W. et K, im Mai 1885 von Dr. G. Beck in der Um-
gebung von Sarajewo in Bosnien gesammelt.
Th. montanus W. et K. var. effusus Host., auf dem Laserberge bei Wien
end auf Bergwiesen bei Seebenstein in Niederösterreich.
Die in F. v. Thümen's Herbarium mycol. oeconom. Suppl. I unter Nr. 20
befindlichen, bei Bischofsgrän im Fichtelgebirge in Baiern gesammelten Exem-
plare dieser weisshaarigen Triebspitzen-Deformation stammen nicht, wie daselbst
angegeben, von Thymus Serpyllum L., sondern von Th. montanus W. et K.
III. Bemerkungen zu schon bekannten Phytoptocecidien.
Acer Pseudoplatanus Lin.
Erineum acerinum in Form eines epiphyllen Erineum ner-
sale. — Prof. A. v. Kerner hat Ende Mai 1885 am Grundlsee bei Aussee in
Steiermark und gleichzeitig habe ich anf dem Föhrenberge bei Perchtoldsdorf
in Niederösterreich Blätter von Acer Pseudoplatanus Lin. gefunden, bei welchen
das Erineum acerinum Pers. sowohl anf der Unter- als auch auf der Oberseite
vorhanden ist, und zwar auf jener in der bekannten Form von hauptsächlich
in den Nervenwinkeln sitzenden Rasen, auf dieser hingegen in Gestalt eines
Erinewm nervale oder nervisequum, indem es schmale Streifen von unregel-
mässiger Breite bildet, welche den Hanptnerven eines Blattes folgen und von
diesen ausgehend sich auch hie und da auf einige Nebennerven erstrecken. Sowohl
auf den steirischen, als auf den niederösterreichischen Blättern hat das Erineum
sine weissliche Farbe, auf jenen zeigt es jedoch auch Spuren eines carminrothen
Anfluges. Auf den am Grundlsee gesammelten Blättern ist es auch unter- und
oberseits reichlicher vorhanden als auf den aus Niederösterreich stammenden
and zugleich von einigen wenigen Exemplaren des Ceratoneon vulgare Bremi
begleitet, welche eine dunkelcarminrothe Farbe haben und vollständig unbehaart
Z. B. Ges. B. XKXVII. Abb. 5
34
Franz Löw.
sind. Eine unter dem Mikroskope vorgenommene Vergleichung des epiphylien
mit dem hypophylien Erineum hat die völlige Identität beider ergeben. Beide
bestehen vorwiegend ans hutpilzförmigen, kurzgestielten, hyalinen und farblosen
Exerescenzen.
Campanula Trachelium Lin.
|
|
ergränung der Blüthen. — Diese von Phyllomanie, Zweigsucht und |
r Behaarung begleitete Cloranthie, welche ich in Oesterreich bisher nur
ranwla rapunculoides L. und C. sibirica L. beobachtet habe, wurde von
mehr auch an C. Trachelium L. in Ausserschildgraben bei Seebenstein
österreich gefunden. Dr. F. Thomas hat sie zuerst von dieser Casn-
Art beschrieben (Zeitschr. f. d. ges. Naturwissensch., Bd. XXXIX, 1872,
Doryenium suffruticosum Vill.
lättchenfaltung. — Diese von F. Thomas beim Fernstein am Fern-
Tirol entdeckte und in den Mittheilungen des botan. Ver. f. Gesammt-
a, Bd. IV, 1885, p. 25—26, beschriebene Deformation wurde von mir
Niederösterreich, und zwar auf dem Schafberge bei Seebenstein im Walde
en. Zu der Zeit, als ich sie auffand, nämlich in der zweiten Hälfte
ist, waren in den gefalteten Blättchen keine Gallmilben mehr zu sehen.
Fagus silvatica Lin.
Iattfaltung mit Verdickung der Nerven und starker Be-
g. — Dieses von Dr. Buchenau bei Bremen entdeckte und von
1omas (Nora Acta Leop.-Carol., Deutsch. Akad. d. Naturf., Bd. XXXVIIT,
+ 2, p. 278—280) beschriebene und (ibidem Taf. XI, Fig. 27 und 28)
te Phytoptocecidium wurde von Herrn Dr. R. v. Wettstein auch in
sbang Wiens, und zwar bei Dornbach Mitte Juni und im sogenannten
a Walde bei Purkersdorf am 1. Juli aufgefunden. Die niederöster-
m Exemplare dieser Milbengalle stimmen in allen Punkten mit der
mas gegebenen Beschreibung überein. Stets ist ein ganzer junger Trieb
daran befindlichen Blättern deformirt, und von diesen sind entweder
) in gleich hohem Grade missbildet, oder es sind die zwei bis drei unteren
ur zum Theile von dieser Missbildung ergriffen, indem sie entweder
ırer Basis oder nur in einer ihrer beiden Längshälften in der oben-
anen Weise deformirt sind. Die missbildeten Blätter sind trübgraugrün
rach dunkelpurpurroth. Die Achse dieser Triebe participirt ebenfalls
ssbildung, indem sie bedentend verkürzt, etwas verdickt und mit grauen
icht zottig bekleidet ist. Solche deformirte Triebe unterscheiden sich
normalen in sehr auffälliger Weise. Interessant ist, dass die meisten
ildeten Triebe von zahlreichen Individuen einer Schildlausart (Lepido-
.) besetzt waren, während man an den normalen keines dieser Thiere
konnte.
Neue Beiträge zur Kenntniss der Phytoptocecidien. 35
Galium Mollugo Lin.
Revolutive Blattrandrollung. — Die zuerst von F. Thomas (Zeitschr.
f. d. ges. Naturwiss., Bd. XXXIIT, 1869, p. 344—345) erwähnte ziemlich seltene
reolative Blattrandrollung von Galium Mollugo L. wurde von mir auch bei
Sebenstein in Niederösterreich aufgefunden. Nur eine kleine Anzahl von Pflanzen
diser Galium-Art, welche in einer Gruppe am Rande eines Waldes beisammen
sanden, war von der genannten Missbildung ergriffen. An den deformirten
Blättern konnte ich Folgendes beobachten. Die revolutive Randrollung befällt
alten den ganzen Rand eines Blattes, meist nur einen Theil desselben. Gewöhn-
ich ist nur ein nahe der Basis gelegenes Stück des einen Seitenrandes oder
such beider Seitenränder und nicht selten nahezu der ganze Rand einer Blatt-
wite abwärts gerollt. Manchmal werden aber die Ränder beider Blattseiten in
ist symmetrischer Weise so nach unten eingerollt, dass zwei nahezu gleichlange
Ballen entstehen, welche weder bis zur Basis, noch bis zur Spitze des Blattes
reichen. Wenn die Rollung den ganzen Blattrand ergreift, dann krümmt sich das
Blatt etwas nach unten und ist dabei meist auch gedreht. Die deformirten Blätter
«ind in Bezug auf Farbe und Behaarung von den normalen nicht verschieden,
doch ist die obere Fläche der eingerollten Theile der Lamina sehr runzelig.
Ich habe an allen Exemplaren des Galium Mollugo L., welche ich an dem oben
bexichneten Fundorte sammelte, ausschliesslich die revolutive Blattrandrollung
tefunden. Es ist dies eine weitere Bestätigung der bereits von F. Thomas
Le, p. 345) mitgetheilten Wahrnehmung, „dass die rückwärts gerichtete Rollung
der Galium-Blätter da, wo sie einmal beobachtet wurde, auch allein vorkam,
ud in keinem Falle beide Arten der Rollung an ein und derselben Pflanze uns
begegneten“.
Pirus Malus Lin.
Erineum pyrinum Pers. (= E. malinum DC.). — Dieses Cecidium
habe ich an mehreren niederen, strauchartigen wilden Apfelbäumchen in einer
Ausdehnung und von einer Färbung gefunden, wie es mir früher noch nie vor-
geiommen ist. Es bedeckte nicht nur die Unterseite der Blätter, sondern auch
run grossen Theile die Oberseite derselben, die Blattatiele und sogar auch die
jugen Zweige auf ihrer ganzen Oberfläche und hatte dabei eine blassröthliche
die schön carminrothe Farbe. An allen Blättern, welche von dieser Haarfilzbildung
“griffen waren, konnte man das Erineum auf beiden Blattseiten bemerken, und
#gab kein einziges Blatt, welches mit demselben nur auf einer Seite bedeckt
Even wäre. An vielen Blättern überzog es die ganze untere Fläche oder
ch den grössten Theil derselben und auf der oberen Blattfläche bildete es
Basen, welche den vierten bis halben Theil dieser Fläche einnahmen. Die carmin-
rube Pärbung war vorwiegend an den auf der oberen Seite der Blätter befind-
lichen Erinewm-Rasen su beinerken, kam aber auch sehr häufig an dem die
‘ere Blattfäche bedeckenden Haarfilze vor, welcher übrigens eine blassgelbliche
Farbe hatte. In Folge der ungewöhnlich reichlichen Entwicklung dieses Erineum
5°
36
I
Franz Löw.
r davon befallenen Blätter grössere oder kleinere Partien der
ınten umgebogen und sogar eingerollt und die Blätter selbst
en. Eine Vergleichung dieses Erineum unter dem Mikro-
ren von Erineum pyrinum Pers., welche auf Blättern culti-
in verschiedenen Gegenden gefunden wurden, zeigte, dass es
diesem letzteren völlig übereinstimmt.
ses Phytoptocecidium am 21. Mai 1885 auf dem Föhrenberge
in Niederösterreich gefunden.
Potentilla cinerea Chaix.
‚af den Blättern. — Das bereits von mehreren Potentslia-
orzugsweise anf den Blättern, zuweilen aber auch auf dem
henstielen und selbst den Kelchen vorkommende Ærinewm
Beck im Mai 1885 in der Umgebung von Sarajewo in Bos-
‚ern von Potentilla cinerea Chaix (= P. incana Mönch) ge-
ır Pflanze wurde es schon von Prof. C. Hanssknecht bei
angetroffen (cf. F. Thomas, Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss.,
» 358). Bis jetzt ist dieses Erineum ausser auf Potentilla
ı noch auf P. caulescens L. P. opaca L., P. reptans L.,
Jänke und P. verna L. beobachtet worden.
Salx fragilis Lin.
ucherung mit Zweigsucht und Phyllomanie. — Diese
[exen- oder Donnerbesen oder Wirrzopf bekannte Deformation,
annten Salix-Art bisher noch nicht aus Oesterreich verzeichnet
von Herrn H. Braun in der südöstlichen Umgebung Wiens
Ulmus effusa Willd.
ıonartige Blattgallen. — In der Zeitschr. f. d. ges. Natur-
1885, p. 133, hat J. J. Kieffer cephaloneonartige, auf der
ter von Ulmus campestris L. vorkommende Gallen angeführt.
stets nur auf den Blättern von U. effusa Willd. gefunden hatte,
der Richtigkeit der Mittheilung Kieffer’s und ersuchte ihn, die
elcher er die genannten Gallen beobachtet hatte, nochmals
hen. Herr Kieffer kam meinem Wunsche freundlichst ent-
die fragliche Ulmus-Art, so wie ich vermuthet hatte, nicht
sondern U. effusa Willd. ist, und schickte mir zum Beweise
; dieser Determinirung ein Zweiglein, an welchen sich neben
Willd. charakteristischen Früchten Blätter befinden, welche
tehenden Gallen besetzt sind. Er theilte mir auch mit, dass
ı Lothringen nicht einheimisch ist, sondern nur in Bitsch in
Neue Beiträge zur Konntniss der Phytoptocscidien, 37
tiigen Gärten gepflanzt wurde, und dass er nur auf diesen zu Zäunpn ver-
wendeten Büstern und sonst nirgends die cephaloneonartigen Blattgallen ge-
funden hat, während die knötchenförmigen Gallen, welche anf den Blättern von
C.campestris L. vorkommen, in ganz Lothringen verbreitet sind. Es wäre auch
dis eine Bestätigung meiner Behauptung, dass die cophaloneonartigen Blatt-
gulen nur auf U. effusa Willd. und nicht auch auf U. campestris L. vorkommen.
Ich sweiße nicht, dass auch die übrigen in der Literatur vorhandenen Angaben
über das Vorkommen der cephaloneonartigen Gallen auf den Blättern von U. cam-
Peitris L. auf einer unrichtigen Determinirang der Ulmus-Art, auf welcher sie
gefunden wurden, beruhen.
Viburnum Lantana L.
Cephaloneonartige Blattgallen. — Auf einem mit Hunderten dieser
(allen übersästen Blatte von Viburnum Lantana L. beobachtete ich in der Mitte
deselben eine 7 mm. hohe und 4mm. im Durchmesser haltende kegelförmige
Erhebung der Blattspreite, welcher an der Blattunterseite eine ebenso gestaltete
Vertiefung entspricht. Sowohl die obere (äussere), als die untere (innere) Fläche
diews hohlen Kegels haben genau dieselbe Beschaffenheit, Farbe und Behaarung
vie die entsprechende Fläche der übrigen Lamins. Dieser Kegel trägt auf seiner
$yitze eine cephaloneonartige Galle, welche kleiner als die übrigen auf dem
Bitte befindlichen, aber so wie diese von gelblichgrüner Farbe und dicht
mit Haaren besetzt ist. Eine ebensolche Galle befindet sich auch auf der Seiten-
fkhe des erwähnten Hohlkegels.
Ich fand diese Deformation in einem Walde bei Seebenstein in Nieder-
österreich.
Vitex Agnus Castus Lin.
Blatt-, Blattstiel- und Zweiggallen. — Die von mir (Verhandl. d.
LL zoL-botan. Gesellsch, Wien, Bd. XXXV, 1885, p. 455) beschriebenen Gallen
vn Vitez Agnus Castus L. kommen auch ziemlich zahlreich an den Blattstielen
ud an den Zweigen dieser Pflanze vor. Dr. Adolf Heider brachte beblätterte
Zweige derselben aus Pamphylien in Kleinasien mit, die er daselbst im September
1:5 bei Gülik-Han gesammelt hatte, und an welchen nicht nur die Blätter,
sındern auch die Blattstiele und Zweige mit den erwähnten Gallen besetzt sind.
Die Biattztiel- und Zweiggallen sind ein wenig grösser und auch etwas dunkler
u die an den Blättern sitzenden, haben aber dieselbe Gestalt, Textur, Consi-
dax und kurze, graufilsige Behsarang wie diese. Bei näherer Untersuchung
zieht man, dass sie durch einen sehr schmalen Spalt in der Rinde der Blatt-
rüde und Zweige aus dem unter dieser liegenden Gewebe heranswachsen, indem
us diesem Spalt eine Gewebsmasse herausdringt, die sich alsogleich nach allen
“eiten über die anstossende Rinde legt und je nach ihrer Masse entweder nur
“ne einzige Galle von 1‘5—2 mm. Durchmesser bildet, oder eine knollige Masse
vo 3-5 mm. Länge formirt, welche aus zwei bis vier deutlich abgegrenzten
38 Frans Löw. Neue Beiträge zur Kenntniss der Phytoptocecidien.
Gallen besteht. Diese Gallen sind daher nicht mit ihrer ganzen unteren, der
Rinde aufliegenden Fläche mit dieser verwachsen, sondern hängen nur mittelst
der schmalen, durch den erwähnten Längsspalt der Rinde heraustretenden Ge-
websmasse mit dem Blattstiele oder Zweige zusammen. Sowohl an einigen Blatt-
stial-. als auch an einigen Zweiggallen kann man auf ihrem Gipfel eine sehr kleine,
aförmige Vertiefung bemerken, die sich in einen kurzen und sehr engen
rtsetat, der in das Innere der Galle führt.
39
Ueber einige neue Ascomyceten.
Von
Hugo Zukal.
(Mit Tafel L)
(Vorgelegt in der Versammlung am 5. Jänner 1887.)
Baculospora nov. gen.
Ohne Stroms, mit sehr vergänglichem, spärlich entwickeltem Mycel.
Perithecien halb eingesenkt, häutig, durchscheinend gelb.
Asci zugespitzt keulenförmig, mit sehr verdickter Wand und acht cylin-
drischen braunen Sporen.
a pellucida n. sp.
(Tafel I, Fig. 2a—c.)
Perithecien flaschenförmig, glatt, häutig, durchscheinend gelb, halb ein-
gesenkt, cirea 200 x lang und 85 y breit.
Schläuche zugespitzt kenlenförmig, kurz gestielt, achtsporig, circa 112 1
ag und 18 x breit (pars sporif.) mit einer etwa 484 dicken Schlauchwand.
Sporen schief einreihig oder undeutlich zweireihig, gerade oder schwach
ekrämnıt, cylindrisch, mit abgerundeten Enden und einem braunen Episporium,
dre 42 4 lang und 8h breit.
Ich fand diesen Ascomycsten im Sommer 1886 auf Pferdemist, der unter
ner Glasglocke feucht gehalten worden war.
Der beschriebene Pilz gehört nach der häutigen Beschaffenheit, gelben
Farbe und dem ganzen Habitus seiner Perithecien ohne Zweifel zu den Hypo-
raosen.
Es könnte aber die Frage aufgeworfen werden, ob die Aufstellung einer
seen Gattung gerechtfertigt sei, oder ob derselbe nicht besser bei der Gattung
Mdanospora hätte untergebracht werden sollen.
Hieranf antworte ich Folgendes: Die Glieder der Gattung Melanospora
sind durch ihr deutlich entwickeltes, bleibendes Mycel, durch ihre kugeligen
Br
40 Hugo Zukal.
Perithecien und durch ihre zarten, sehr bald zerfliessenden Schläuche so nahe
mit einander verwandt, dass man diese Gattung als eine natürliche bezeichnen
muss. Wollte man in diese Gattung eine Species hineinzwängen, welche nackte,
flaschenfôrmige Perithecien mit äusserst verdickten Schläuchen und cylindrischen
Sporen besitzt, so würde der natürliche Charakter der Gattung Melanospora
total verwischt werden.
Aus diesem Grunde halte ich die Aufstellung des Genus „Baculospora“
für gerechtfertigt.
Sporormia elegans n. 8p.
(Taf. I, Fig. 4a—c)
Perithecien vereinzelt, kugelig oder kugelig eiförmig, halb eingesenkt,
schwarz (nach der Sporenentleerung durchscheinend), kahl, 100—300 x hoch,
mit einer etwas lichter gefärbten, papillenfürmigen Mündung.
Schläuche in der Jugend birnförmig und ziemlich dickhäutig, später zart-
häutig, sackförmig, häufig ungleichseitig, zuweilen fast kugelig, kurz gestielt,
circa 32 p lang und 23 breit (pars spori
Sporen zu acht, parallel, bündelartig neben einander liegend (ähnlich
wie bei Sp. fimentaria de Not), vierzellig, braun, gerade oder schwach ge-
krümmt, mit Gallerthälle, eirca 29 lang und 654 breit. Alle Glieder abge-
rundet und beinahe gleich gross, d. h. etwa 8p lang und 6'5 1 breit.
Auf eingedicktem Pferdemistdecoct, im Winter 1886.
Diese äusserst zierliche Species wird durch die weit sackförmigen Schläuche
» und durch die in einem Bündel parallel neben einander liegenden Sporen charak-
F terisirt. Da sie gewöhnlich nur vereinzelt auftritt, so wurde sie bisher über-
6 sehen oder mit der Sp. minima Auersw. verwechselt, von welch’ letzterer sie
übrigens leicht durch die Form der Schläuche und die Lage der Sporen unter-
schieden werden kann.
Gymnoascus reticulatus n. sp.
(Taf. I, Fig. 5a—d.)
Ascushäufchen ziegelroth, kugelig, circa 500 im Diam. Die Myeelhülle
bildet ein lockeres, höchstens zweischichtiges Netz und Beutelchen mit grossen
rhombischen Maschen.
Die etwa 5p dicken, aussen rauhen und an den Scheidewänden knotig
aufgetriebenen, röthlich gefärbten Hyphen der Mycelhülle verlaufen im Allge-
meinen tangentis] und senden nur sehr kurze, gerade Aeste in radialer Rich-
tung ab, die aber niemals krallenartig oder bischofstabartig eingerollt sind.
Asci kurz gestielt, beinahe kugelig, etwa 18 x im Diam.
Sporen zu einem Häufchen zusammengeballt, gelb, derbwandig, beinahe
linsenförmig, circa 64 im Diam.
Eine ziegelrotbe, Torula-ähnliche Conidienform an der Basis der Frucht-
beutel gehört wahrscheinlich als Conidienpilz hieher.
. Auf einem faulenden Kuhhufe. Wien, April 1886.
Ueber einige neue Ascomycotan. 41
Die beschriebene Form steht gewissermassen in der Mitte zwischen dem
6. wmeinatus Eidam und dem G. ruber v. Tiegh., denn in Besug anf die
Schläuche und Sporen nähert er sich entschieden der zuletzt genannten Species,
während er in Bezug auf das Mycelnetz (wenn man von den Hackenästchen
absieht) dem G. uncinatus gleicht.
Sordaria Wiesneri n. sp.
(Taf. I, Fig. 6a, d)
Perithecien gesellig, oberflächlich 1%2—2%% mm. hoch, undurchsichtig,
Ingelig eiförmig, von einem weissen Filz überzogen, der aus sehr zarten Hyphen
besteht. Hals nackt, dick, gerade oder schwach gekrümmt.
Asci cylindrisch, mittellang gestielt, mit abgestutztem, etwas verdicktem
Scheitel, etwa 169 y lang (pars sporif.) und 17 p. breit.
Sporen zu acht, gewöhnlich gerade, einreihig, elliptisch oder fast kugelig,
schwarzbraun, nach der Ejaculation mit einer äusserst schmalen, kaum sicht-
haren Gallerthülle, circa 19 4 lang und 16 dick.
Auf feucht gehaltenen Hanffasern. Sommer 1886.
Die Veranlassung zur Cultur des beschriebenen Pilzes war folgende: In
dem jüngst vergangenen Sommer beschäftigte sich Herr Prof. Wiesner in
Wien mit Untersuchungen über das Material des Papyrus „Rainer“. Da an den
xhadhaften Stellen des Papyrus oft deutliche Pilzspuren sichtbar waren, so
legte er mir die Frage vor, ob man den Pilz nicht ermitteln könnte, welcher
in dem alten Schriftdenkmale seine Spuren zurtickgelassen und sich wahrschein-
lich an der Zerstörung einzelner Theile desselben betheiligt habe. Ich bejahte
wenigstens die Möglichkeit einer solchen Bestimmung und erbat mir nur behufs
Ptstellung der Speciesfrage einige Monate Zeit. Während der folgenden
Wochen setzte ich Papierstreifen, Flache, Hanf, rohe Leinwand etc. in die feuchte
Kammer und erwartete das spontane Auftreten von Pilsformen.
Meine Erwartung wurde auch nicht getäuscht, denn es traten auf den
ervihnten Substraten nach und nach neun verschiedene Pilse auf, darunter
wchs Ascomycoten.
Die häufigste Form darunter, welche auf den genannten Materialien so
recht heimisch zu sein schien, war die Sphaerella Cannabis Winter (Hedwigia,
1872, p. 145). Dieselbe sass gewöhnlich einem derbwandigen, bräunlichen Mycel
auf, welches eine grosse Achnlichkeit zeigte mit dem auf Papyrus „Rainer“.
Ich gelangte deshalb zu dem Analogieschluss, dass auch das
derbwandige, langzellige Mycel auf den schadhaften Stellen des
genannten Papyrus einer Sphaerella, und höchst wahrscheinlich
ebenfalls der Sphaerella Cannabis Winter angehôre.
Ausser der genannten Sphaerella entwickelte sich auf Hanffasern auch
nœeb eine Sordaria.
Die Sporen der letzteren wurden nach der bekannten Methode aufgefangen,
auf fündundswanzig Objectträger vertheilt und dann je mit einem Trôpfchen
2. B. Ges. B. XXXVII. Abh. 6
42 Hugo Zukal
Hanffaserndecoct ernährt. Sie keimten sämmtlich und die Objectträger-Culturen
gelangen wider alles Erwarten so gut, dass die ganze Entwicklung des Pilzes
lt werden konnte.
ber über das Detail dieser Entwicklungsgeschichte an einem
‚ichten werde, so sei hier nur bemerkt, dass ich über die Species-
t ins Klare kommen konnte.
mir deshalb in dieser Angelegenheit das Urtheil eines be-
nes, nämlich das des Herrn Prof. v. Niessl in Brünn.
ıstte die ausserordentliche Freundlichkeit die fragliche Sordaria
itischen Untersuchung zu unterziehen, und gelangte schliesslich
dass der genannte Pilz als eine neue Art angesehen werden muss.
auf die Form der Schläuche und Sporen ähnelt diese Sordaria
menti Fuck. und auch wohl der S. humana Fuck., in Bezug
leckung der Perithecien hingegen der Podospora lanuginosa Zopf.
ner den Anlass gegeben hat, dass die beschriebene Sordaria
chtet worden ist, so habe ich die neue Species an den Namen
»ekannten Physiologen geknüpft.
Pleospora Collematum u. sp.
(Taf. I, Fig. 3a—d.) “
‚ma. Perithecien rothbraun, gesellig, flaschenförmig, lederartig
kt, nur mit der glatten Mündung hervorragend, 150—250 p
160 p breit. Mündung kahl, etwas genabelt.
; keulenformig, am Scheitel abgerundet, deutlich gestielt, etwa
4 breit.
indelförmig, röthlichbraun, mit drei bis fünf Querwänden und
ängswänden, eirca 13% lang und 4p breit.
m einfach, fadenförmig.
etwa um ein Drittel kleiner und gewöhnlich etwas intensiver
die Perithecien, mit winzigen (2% langen), spindelförmigen
che rankenförmig entleert werden.
ma compactum und anderen Collemen auf dem Kalenderberge
ıeg) und in Rasbs a. d. Thaya in Nieder-Oesterreich (ipse).
riebene Pilz verdient aus verschiedenen Gründen ein lebhaftes
td vor Allem wachgerufen durch das eigenthümliche biologische
ıhes swischen der Pleospora und der Flechte herrscht. Unter-
ich die von der Pleospora befallenen Stellen der Flechte genauer,
ı nicht nur keine Spur einer Bräunung oder Verrottung des
nst ein Zeichen irgend einer Functionsstörung, sondern man
heil, dass der Thallus um die Pleospora herum ringwallartig
st und die Mündung des Pleospora-Perithecium am Grunde
richters liegt. Der Nostoc innerhalb der erwähnten ringwall-
Ueber einige neue Ascomyosten. 43
artigen ist häufig intensiver grän gefärbt als in den anderen Thallustheilen,
das Mycel des typischen Flechtenpilzes jedoch normal entwickelt.
Aus diesem Befunde folgt, dass die Pleospora zu der Flechte nicht in
dem Verhältnisse steht wie der Parasit zum Wirth, sondern in dem Verhältnisse
einer gegenseitigen Förderung.
Es liegt hier eben ein Fall einer etwas complicirteren Sym-
biose vor, wo zwei Pilze mit einer Alge (dem Nostoc) in Convivium
leben und durch gegenseitige Anpassung für das menschliche Auge
ein organisches Ganze bilden, welches vielleicht mit dem Namen
Doppelflechte“ bezeichnet werden könnte.
Der normale Flechtenpilz gibt der Collema die typische Form, durch das
Hinzutreten der Pleospora wird dieselbe mit warzigen Protuberanzen bedeckt.
Das Mycelium der Pleospora, das sich leicht durch seine gelbliche Fär-
bung von dem des Flechtenpilzes unterscheiden lässt, dringt nicht sehr tief in
das Innere des Flechtenthallus ein, sondern sitzt in Form von verzweigten
Bhizoiden an der Basis der Fruchtkörper und reicht etwa so tief hinab, als die
Perithecien lang sind.
Die beschriebene Pleospora erregt aber nicht nur der symbiotischen
Verbältnisse wegen unser volles Interesse, sondern auch noch aus einem anderen
Grande. Dieser liegt in der Beziehung, welche zwischen den Pycniden und der
Sehlauchform herrscht.
Die Pycniden unterscheiden sich äusserlich von der Schlauchform fast
sur durch ihre bedeutend geringeren Dimensionen, denn in Bezug auf Farbe und
Gestalt gleichen sie vollkommen den Perithecien der Pleospora.
An ibrerInnenseite sind sie mit einer bis zum Hals reichenden Schicht
dichtstehender Sterigmen ausgekleidet, welche succedan die spermatienartigen,
winzigen Conidien!) abschnüren.
In vielen Pycniden (nicht in allen) hört aber die Production der Micro-
eonidien bald auf, und es erscheint auf dem Grunde des Pycnidengehäuses eine
Art von Woronin’scher Hyphe, aus welcher alsbald Schläuche zwischen den
Sterigmen hervorgetrieben werden. Mit der Bildung der Asci verlieren die Ste-
rigmen die Fähigkeit der Conidienbildung und verschleimen.
Gleichzeitig wächst die äussere Wand durch tangentialeund
radiale Fächerung ihrer Zellen weiter, und auf diese Weise bildet
sich die Pycnide allmälig zum Perithecium der Pleospora um.
Dieser ganze Vorgang erinnert lebhaft an die Fruchtbildung der Physma-
Arten, bei denen ja auch die Fruchtkörper durch eine Umbildung aus den Sper-
mogonien hervorgehen. (Siehe Stahl’s Beiträge zur Entwicklungsgeschichte
der Flechten, Leipzig, 1877.)
*) Ich sage „Conidien*, weil ich einige gesehen habe, die karzo Keimschläuche go-
trieben hatten.
6
Hugo Zukal.
Gymnodiscus nov. gen.
per wachsartig, fleischig, ohne Hülle.
ıenium bildet sich frei auf der Oberfläche einer kugelig scheiben-
doparenchymatischen Zellmasse und erscheint in der Jugend
ıneav, später schüsselförmig, schwach conver. Die wenig zahl-
ıysen sind etwas länger als die Schläuche und in der Jugend
ıig nach einwärts gegen die Schläuche gekrümmt, zuweilen ver-
eine Gallerte eingebettet.
m Schläuche ragen etwas über die Oberfläche der Scheibe hinaus,
und werfen bei der Sporenejaculation den obersten Theil des
penartig ab.
ıyalin, spindelförmig, ordnungslos den Schlauch erfüllend, in der
ıer breiten Gallertschichte umgeben. Mistbewohner.
Gymnodiscus neglectus n. sp.
(Taf. I, Fig. 1a—c.)
It, schmutzigweiss. Scheibe höchstens 250 p im Durchmesser und
30 hoch.
«6 vielsporig, circs 86 lang und 21 p breit, gerade oder schwach
ı dem Abwerfen des Scheitels sprachrohrförmig, sehr kurz gestielt.
rdnungslos, etwa 105 lang und 3 breit, in der Jugend von
tume umgeben.
sen fadenförmig, zuweilen oben hakenförmig gekrümmt.
'inzige Discomycet erschien auf Pferdemist in meinen Culturen.
chriebene Pilz gehört ohne Zweifel zu jener Unterordnung der
e, welche Boudier Ascobolei spurii genannt hat.
besteht aus den Gattungen Thecotheus, Byparobius und Asco-
derselbe aber in keine der genannten Gattungen ohne grossen
a liess, so war ich genöthigt, die Ascobolei spurii um ein neues
wehren.
Cladosporium abietinum n. sp.
(Taf. I, Fig. 8a, b)
2m derbwandigen, gegliederten, braun gefärbten, horizontal auf
dahinkriechenden Mycel erheben sich die unverzweigten, 6—8 p
)—350 p hohen, gleichfalls derbwandigen Conidienträger in senk-
ag.
- bis fünfzelligen, sehr dickwandigen, braun gefärbten Conidien
lang und an der dicksten Stelle etwa 9 p breit; sie besitzen eine
Ueber einige neue Ascomycoten. 45
keulenförmige oder rübenförmige Form und sitzen mit ihrem dicken Ende dem
Conidienträger auf.
Da die Conidien an dem Träger in Scheinquirlen entstehen und die un-
tersten Quirle die ältesten sind, so bekommt das ganze, sehr zierliche Conidien-
stämmchen eine gewisse Achnlichkeït mit einem Tannen- oder Fichtenbäumchen,
daher der obige Name.
Auf feuchtliegenden Kartoffelschalen in Gesellschaft mit Chaetomium
crispatum. Winter 1885. .
Chaetoconidium arachnoideum n. sp.
(Taf. I, Fig. 7.)
An den Endästen eines sehr lockeren, weissen, septirten, reich verzweigten
und dünnwandigen Mycels, das in spinnengewebartigen, gewöhnlich 1 cm. hohen
und 5—6 cm. im Dism. messenden Watten wächst, entstehen intercalare Sporen,
und zwar gewöhnlich an jedem Aste nur eine, selten zwei oder drei.
Die kugeligen, farblosen, etwa 26—30 p im Diam. messenden Sporen '
sind von einem zarten, steifen Haar wie von einer Trichogyne gekrönt und mit
einem sebr dicken, warsigen Exosporium versehen.
Die zwei Nachbarzellen der intercalaren Sporen (also die nächst obere
und untere) zeichnen sich meist durch einen stark lichtbrechenden Zellinhalt
aus und weichen such in ihrer Form von den anderen Zellen des Fadens ab,
wodurch die Sporen eine gewisse Achnlichkeit mit Zygosporen erhalten.
Die durchschnittliche Breite der Mycelfäden beträgt 5—6 p, während die
Länge der Zellen zwischen 25-32 variirt.
Die vegetativen Zellen des Mycels sind zur Zeit der Sporenbildung ent-
weder leer oder mit einem schaumigen Protoplasma erfüllt.
Auf einem mit verdünntem Liebig’schen Fleischextract getränkten Saug-
deckel Juni 1885.
Hugo Zukal. Ueber einige neue Ascomycoten.
Erklärung der Abbildungen.
Tafel I.
scus neglectus n. 8p.
ganze Fruchtkörper (Vergr. 300).
Asous mit einer verzweigten Paraphyse (Vergr. 800).
ze Spore (Vergr. 1200).
wa pellucida n. sp.
es Perithecium (Vergr. 300).
er Ascus (Vergr. 800).
* ejaculirte Sporen (Vergr. 1200).
5 Collematum n. sp.
aitt durch den Thallus von Physma compactum (Verg. 300).
ebestück aus dem bauchigen Grunde einer Pycnide mit den
licroconidien abschnürenden Sterigmen und einem jungen Ascus
Tergr. 1200).
Schlauch der Pleospora sammt Paraphyse (Vergr. 800).
en in verschiedenen Entwicklungsstadien (Vergr. 1200).
a elegans n. sp.
8 Perithecium (Vergr. 200).
in verschiedenen Entwicklungszuständen (Vergr. 800).
ten (Vergr. 800).
cus reticulatus n. sp.
es Fruchtbentelchen (Vergr. 800).
ge Fäden der Mycelhülle (Vergr. 1000).
reifer und ein unreifer Ascus (Vergr. 1000).
ıelne Sporen (Vergr. 1000).
Wiesneri n. ap.
as Perithecium (Vergr. 150).
it acht ungleich reifen Sporen (Vergr. 200).
sidium arachmoideum n. sp. (Vergr. 800).
rium abietinum n. sp.
er Conidienträger (Verg. 300).
nende Conidie (Vergr. 500).
47
Nachträge zur Clematis-Monographie.
Von
Dr. Otto Kuntze.
(Vorgelogt in der Versammlung am 5. Jänner 1887.)
1. Clematis alpina. In diesen Verhandlungen, Bd. XXXVI, p. 215
erôrtert Herr Dr. Karl Richter die Frage: Was ist Atragene Wenderothii? und
kommt auf Grund eines im k. k. naturhistorischen Hofmuseum in Wien befind-
lichen Originalexemplars zu dem Schlusse, dass ich diese Pflanze in meiner Mono-
graphie irrig gedeutet und dass sie, als mit A. americana identisch, nicht euro-
Fischen Ursprunges sei. Ich konnte seinerzeit die Clematis-Sammlung des
k k Hofmuseums wegen dessen damaligen Umzuges nicht geliehen erhalten,
50 dass ich auch das erwähnte Originalexemplar von A. Wenderothii nicht recht-
æitig sah. Ich habe nun dasselbe durch die Güte des Herrn Dr. Günther Beck
tar Ansicht erhalten und bin zu folgenden Resultaten gekommen.
Auf dem Bogen neben der Pflanze befindet sich ein Zettel mit einer von
Dieffenbach unterfertigten Notis: „Diese Atragene lebte hier; ich konnte aber
niemals einen Unterschied zwischen ihr und A. americana Sims. Bot. mag., t. 887
finden! Nun sendet sie Herr Prof. Wenderoth wieder.“ Die im mittleren
Satze geäusserte Ansicht hat nun Richter zu der seinigen gemacht; ich habe
aber gewichtige Einwendungen gegen deren Richtigkeit zu erheben. Dieses
Originaleremplar weicht sowohl von der Beschreibung der A. Wenderothii in
der Linnaes, XI, p. 648, als von der A. americana laut t. 887 durch folgende
wesentliche Eigenschaften ab:
a) Die Blätter sind zum Theile gelappt; von den aufliegenden
acht Blättchen tragen sieben gelappte oder zahnartige, spitze Einschnitte, und
swar deren zehn. Das Verhältniss der Lappenlänge: Entfernung vom Einschnitt
bis sum Mittelnerv rechtwinkelig gemessen beträgt in Millimetern 15:5, 9:6,
7:7, 6:6; ferner zweimal 2!/,:5; 4:18, zweimal 3:19; 2:7. Also von den zehn
Einschnitten sind vier als gelappt und sechs als vereinzelt grob gesähnt zu
bezeichnen, ausserdem sind noch einige stumpfe, flache Kerben vorhanden. Da-
gegen ist auf der citirten t. 887 von fünfzehn Blättchen kein einziges gelappt,
aur zwei sind mit vereinzelten stumpfen Zähnen, also Kerben versehen; auch
Wenderoth gibt nur an: undeutlich kerbige Blättchen oder mit einzelnen
48 Otto Kuntze.
ziemlich grossen Zähnen sägig gezähnt, beziehentlich in der Diagnose sogar nur
foliolis obsolete dentatis. Also die Blättchen sind abweichend hiervon zum Theil
gelappte, wie ich es auch nach den gesehenen cultivirten Exemplaren be-
schrieben habe. .
b) Die Blüthe ist terminal — ob auf axillären Zweigen oder wurzel-
ständigem Stengel, lässt sich an dem Originalexemplare nicht erkennen. Dagegen
sind die Blüthen nach Wenderoth und bei A. americana, t. 887 axillär.
©) Die äusseren Petalen sind den Sepalen gleichlang, gleich-
gefärbt und, abgesehen von geringerer Breite, völlig gleich, auch
wie diese behaart. Die Blüthe des Originalexemplars ist zwar ziemlich von
Insecten zerfressen und es fehlen ein Sepalum von den vier und mehrere der
Petalen etc., aber trotzdem lassen sich diese Verhältnisse noch gut erkennen.
Dagegen hat keine einzige amerikanische Clematis solche Petalen, wie sie denn
auch auf t. 887 fehlen, und andererseits gibt Wenderoth bestimmt an, dass
die Petalen nur halb so lang als die Sepalen seien.
en sind zahlreicher, zum Theile lanzettlich, also
ur die innersten sind spatelig und kurzgespitzt.
Weder A. americana hat langzugespitate zahlreiche Petalen, noch gibt Wenderoth
solche an; er erwähnt nur der spateligspitzen. Die langrugespitsten Petalen
sind vielmehr nur für Clematis alpina subsp. macropetala charakteristisch und
als dazugehörig m ich auch das vorliegende Exemplar von A. Wenderothii
erklären; es ist die subbiternate Form davon.
Es fragt sich nun, da das Originalexemplar so ausserordentlich von der
Beschreibung abweicht, ob man das erstere oder die letztere als massgebend
gelten lassen soll. Ich habe mich theils an die Beschreibung, theils an die in
mehreren Gärten cultivirten Exemplare, von denen ich allerdings keine Blñthen
gesehen, halten müssen, und da die Blattlappung an Culturexemplaren auffallend
war und Wenderoth keine lanzettlichen Petalen beschreibt, dafür entschieden,
das, was Loddiges, Bot. cab., t. 250 damit übereinstimmend als CI. austriaca
abbildete, zumal es auch die von Wenderoth hervorgehobenen spateligspitzen
Petalen (von halber Länge der Sepalen) in der Abbildung zum Theile erkennen
lässt, als Subspecies Wenderothii (= austriaca Wenderoth olim) beizubehalten.
Jetzt aber ist diese Wenderoth’sche Pflanze, deren Beschreibung und Original
sich nicht decken, als Species ambigua delenda zu behandeln, das Original der Sub-
species macropetala zuzurechnen und meine ehemalige Subspecies Wenderothii
künftig austriaca (Scop. em. Lodd.) zu nennen.
Was nun die Heimat der Atragene Wenderothii gemäss dem Original-
exemplar, also der Subspecies macropetala betrifft, so ist letztere aus Amerika
überhaupt nicht, sondern nur aus Nordasien — Dahurien, Mongolei, Mandschurei,
beziehungsweise Nord-China — und vereinzelt ans den Alpen Europas bekannt.
„Im Grunde genommen ist die Subspecies macropetala nur eine Abnormität mit
halbgefüllten Blûtben, deren Stamina sich zum Theile in Blüthenhällblätter
verwandelten, ähnlich wie dies bei Clematis florida und Viticella in Gärten
künstlich hervorgebracht worden ist; aber macropetala, die nur wild existirt,
Nachträge sur Clematis-Monograpbie. 49
ist in Asien eine constante, natürliche Rasse geworden und muss also als Varietät
eier Subspecies behandelt werden. Da nun solche halbgefallte Formen der
CL alpine auch aus den Alpen bekannt sind, so habe ich keine Ursache, die
Anne Wenderoth’s zu bezweifeln: „Nach der Versicherung meines Freundes,
des Herm Obermedicinal-Assessors Dr. Wild, in dessen Garten ich sie zuerst
mb, ist sie in der Schweiz einheimisch.“ Am wenigsten aber würde mich der
ma Richter hervorgehobene Einwand der spitzen Petalen zu einem Zweifel
an diser bestimmten Angabe veranlassen, denn Atragene americana, die übrigens
mur ein Synonym von CI. alpina subsp. occidentalis ist, hat oft auch stumpfliche
Pealen, und die frühere Angabe über spitzliche Petalen wird deshalb auch von
tweren amerikanischen Floristen nicht wiederholt. Andererseits sind spitzliche
Pealen bei europäischer CI. alpina nicht allzuselten zu finden, auch schon ab-
pkildet worden und zuweilen sogar sehr ausgeprägt spitz und grösser, so dass
mu wiche Formen zur Subspeeies macropetala rechnen darf. Ob nun Wende-
roth's Pflanze etwa durch die langjährige Cultur erst diese halbgefällten Blüthen
wialten hat, bleibt dahingestellt; er aber an sich nicht unwahrscheinlich,
dus sich diese Eigenschaft in der Cultur vervollkommnet hat; auch würde sich
durch die grosse Differenz zwischen der ursprünglichen Beschreibung und dem
welisgenden Originalexemplare am einfachsten erklären.
In Anschluss hierzu gebe ich noch einige Nachträge zu meiner Monographie.
2 CL Fitalba 3. javana sah ich in den Schlagintweit’schen Sammlungen
aus Kaschmir. ‘
4. CL dioica 3. normalis variat foliolis latis (1:1—1:/;) et
& Lorentsiana O. Ktze. nov. var. foliolis angustis (L:3—4) membrana-
ceis. Argentinia (! 600, Lorentz et Hieronymus).
Die normale CI. dioica war bisher nur mit rundlichen oder ovalspitzen
Bliticben bekannt; nun fand ich unter den Inserenden des Al. Braun’schen
Hırbars im königl. botan. Museum zu Berlin als CI. bonariensis Juss. eine
Form mit normal dreisähligen Blättern und ganzrandigen, kahlen Blättchen,
che durch ihre auffallende Schmalheit abweichen; nur die ersten Blätter,
vekhe aus der Winterknospe kommen, sind manchmal einfach. Lorentz und
Hieronymus haben unter dem Namen CI. bonariensis Juss. — übrigens auch
eine Specise ambigus delenda — noch andere Varietäten der formenreichen
CL divica in ihrer Exsiccaten-Flora von Argentinien etc. versandt.
4 CL hexapetala. Adde:
B' longifoliola O. Ktze. nov. subsp. Folia ternata. Foliola e basi
lata vel subhastata lanceolata (1:4-5) 4—8 cm. longa, 1—11/; cm. lata,
laberrima coriacea. In horto bot. berolinensi culta.
IL Subspecies foliis ternatis vel aphyllis, floribus .
8 depauperata Hk. f. Folia ternatu. Suffrutex.. . (sonst unverändert).
8’ aphylla O. Ktze. (olim pro specie, 1. c. 147). Petioli plurimé vel omnes
aphylli cirrhosi. Ad stationes (p. 147) adde: Nelson (! Travers legit).
TIL Subapecies foliis . . . (unverändert).
Z. Rdn. B, LEXVIL Abk, 7
Otto Kuntre. Nachtrige zur Clematis-Monographie.
9” Traversiana O.Ktze. nov. subspec. Folia biternata foliolis minimis
+ 2 mm. longis integerrimis + 11), mm. latis. Flores ut in 0. et. Nova
7-andia. Nelson (! Travers legit).
Subspecies longifoliola hat bisher noch nicht im Berliner botanischen
blüht; sie schliesst sich der neuseeländischen Cl. hexapetala, deren
dicklederige und grosse Blättchen sie besitzt, an und weicht von ihr
stant sehr schmale Blättchen ab; andererseits bildet sie eine Zwischen-
marata, welche halb so kleine Blätter besitst, und zu 5 limearis, die
80 bedeutend schmälere Blättchen hat.
er 8 habe ich meine frühere Cl. aphylla eingesogen, weil ich eine
chenform: Traversiana und andererseits Uebergänge sur Subspecies
ıta inzwischen kennen lernte. Das Berliner botan. Museum erhielt als
'olia var. depauperata von W. P. L. Travers bei Nelson gesammelte
, die wenig oder nur zum Theile mit der Beschreibung der var. depau-
: f. übereinstimmen, trotzdem sie vom Entdecker an dem ursprüng-
ndorte gesammelt sind. Die eine Partie dieser Sendung hat nämlich
Blätter, während depauperata nur ternate hat; dabei sind die Blätt-
ig klein, ferner gansrandig, so dass wir darin eine neue Varietät oder
: vor uns haben, die ich zu Ehren des Sammlers benannte und welche
istralischen Subspecies microphylla nur durch bedeutend kleinere und
ras breitere Blättchen abweicht.
8 andere Partie dieser angeblichen depauperata zeigt an etwa 70
a, von denen die meisten mit je zwei gegenständigen, einbläthigen,
Aestchen besetzt sind, überhaupt nur drei Blätter und diese sind ver-
d klein; sie ist also nahezu blattlos, so dass es nöthig war, nunmehr
nicht verschiedene CI. aphylla als besondere Art einzuziehen.
Cl. hexapetala ist 1. c., p. 108 ein sinnstörender Druckfehler zn
d muss es lauten: der Name hexapetala ist von DC. in herasepala
+ worden; ein Anderer würde vielleicht lieber hexatepala sagen etc.
; petala).
TL recta subsp. amoyensis O. Ktxe. Hierzu gehört der Beschreibung
Iynonym Cl. ovatifolia Ito ex Maxim., Bull. ac. petr., 1886, p. 415.
N. aristata « glycinoides Ferd. Müll. habe ich von der Insel Timor
von Dr. Naumann auf der Gazellenexpedition gesammelten Pflanzen
Ierr Prof. A. Engler hat mir nach der Publication dieser Pflanzen
Botanischen Jahrbüchern 1886, p. 444—480 noch ein solches Exemplar
istata von Timor gezeigt und ist das also 1. c., p. 455 zu ergänzen.
neiner Monographie, p. 156 ist bei C1. aristata die Länge der Antheren-
in cm. angegeben; es ist das stets in mm. (Millimeter) zu corrigiren.
JL. heracleifolia à Lavallei. Beide Varietäten (lancsolata und
m) habe ich nun auch aus China gesehen: Pecking, durch Bret-
r und v. Möllendorf gesammelt, im Berl. botan. Museum.
Index, p. 195 meiner Monographie ist unter den Genera obsoleta et
a zu lesen: Clematitis (anstatt Clematis).
|
51
Flristische Funde aus der Umgebung von Stockerau
in Niederösterreich.
Von
Johann Haring.
(Vorgelegt in der Versammlung am 5. Jänner 1887.)
Stockerau’s Umgebung ist in botanischer Beziehung trotz seiner geringen
Eatfernung von Wien ein noch wenig bekanntes Gebiet. Mit Ausnahme einiger
dürfiger Notizen in Neilreich’s Flora von Wien, in dessen Flora von Nieder-
österreich und in allen folgenden Nachträgen zu diesem Werke, wurde über die
kisige Flora nichts Nennenswerthes publicirt.
Selbst noch Anfänger und mit der Flora des Tieflandes und der niedrigen
Berge fast ganz unbekannt, begann Verfasser dieses, vor einigen Jahren in hie-
üger Gegend zu botanisiren und staunte, nicht wenige Arten hier zahlreich
ud weit verbreitet zu finden, die in den mir zugänglichen Werken als „selten“
oder gar „sehr selten“ bezeichnet waren. Hiedurch noch mehr angespornt,
ammelte ich eifrig und glaube, mit Ausnahme kritischer Gattungen ange-
Biriger Arten nichts Bedeutendes übersehen zu haben. Die bemerkenswertheren
Funde habe ich in der Oesterreichischen botanischen Zeitschrift, Jahrg. XXXV
11385), p. 369 und p. 388—392 veröffentlicht und bitte zu entschuldigen, wenn
ich hier der Vollständigkeit halber daraus wiederhole.
Das Florengebiet von Stockeran ist jenem des gleichnamigen Gerichts-
besirkes fast congruent und fiberschreitet die Grenzen des letzteren nur im
Osten, wo der Dobler und sein Ausläufer, der Schliefberg, einbezogen wurden,
ud im Süden, wo der natürlichen Grenzen wegen die politische Grenze nicht
berücksichtigt werden konnte. Dafür wurden bisher grössere Theile dieses
Gebietes nur gestreift oder gar nicht besucht, und doch sammelte ich auf diesem
also beschränkten Baume über 800 wohlumgrenzte Arten, ein Beweis, dass die
Gegend floristisch nicht so steril ist, als bisher angenommen wurde.
Das ganze Gebiet lässt sich eintheilen in das eigentliche Stromgebiet
der Donsu, in die welligen Höhen des Wagram und in das niedrige Bergland
des Rohrwaldes und der Waldhöhen bei Ober-Russbach.
7
4
52 Johann Haring.
Die Auen, welche bei Stockerau eine grosse Fläche bedecken, werden von
zahlreichen, nun abgebauten Armen durchschnitten, die durch ihren gegen-
wärtigen halbtrockenen Zustand für den Botaniker noch interessanter sind. Die
Ufer derselben sind überaus reich mit verschiedenen Weiden bestanden, das
meist stehende Wasser ist mit üppiger Wasserflora bedeckt, während die trockenen
Sandflächen der breiten Bette nicht selten von herabgeschwemmten Bergpflauzen
bewohnt sind.
Die wichtigsten Arme sind: der Stockerauerarm, der „Krampenarm“
(Hiessend), die „Kleine Sonnlacke“ (prächtige Wasserflora), die „Grosse Sonn-
lacke*, das „Untere Warmbad“ und das „Gangwasser“ bei Zögersdorf (ebenfalls
schöne Wasserflora). Noch sind aus diesem Gebiete zu erwähnen: der Grosse
und der Kleine Sanhaufen unterhalb Spillern.
Die nördlichen Anhöhen bei Stockerau sind als die Fortsetzung des
Wagram zu betrachten. Es ist ein welliger Boden, der von mehreren Thälern
verhältnissmässig tief eingeschnitten wird, anderseits unmerklich in das benach-
barte Bergland übergeht. Diese Thäler sind durchflossen vom Stranzendorfer-,
Gällers-, Fall- und Rohrbach. Alle diese Thäler haben eine sumpfige Sohle
und beherbergen auf den Sumpfwiesen kleinerer Mulden (Teichwiese, Felber-
wiese, Rusterwiese, Rohrbacherwiese, Kräuterhofwiese, Wiesen-Wilfersdorfer-
wiese und jenen bei Zögersdorf, Zissersdorf und Goldgeben) eine fast reich zu
nennende Sumpffora. Die südliche Stufe des Wagram, die sogenannte Wein-
leithen zwischen Zissersdorf, Goldgeben und Hausleithen, ist überaus reich an
quelligen Stellen (massenhaft Carex Oederi Ehrh.), die wieder sumpfige Wiesen
in der Ebene sur Folge haben, da sie sich nicht zu Bächen vereinigen.
Nicht uninteressant ist es, dass die meisten Sumpfwiesen ihre (wenigstens
für die örtliche Flora) eigenthümlichen Arten haben. So wächst nur auf der
Felberwiese: Carex ampullacea Good., Scirpus Holoschoenus L., Iris sibirica L..
Scorsonera parviflora Jacq.; auf der Rusterwiese: Juncus obtusiflorus Ehrh.
und Trollius europaeus L.; auf der Kräuterhofwiese: Carex paniculata L.; auf
der Rohrbacherwiese: Orchis palustris Jacq.; auf der Zögersdorferwiese: Kqus-
setum palustre L. var. polystachium Vill.; auf der Zissersdorferwiese:. Gentsana
Pneumonanthe L. u. s. w.
Selbst unbedentende Erhebungen mit ein wenig Waldbestand weisen sofort
eine Bergflora auf, wie z. B. der Schinderwald beim Grummethof (Zehinops).
Der Rohrwald endlich, dessen höchste Erhebungen der Michelsberg und Wasch-
berg sind, an welche sich jenseits des Rohrbaches noch der Dobler anschliesst,
zeichnet sich durch eine reiche Bergflora aus. Besonders reich ist die Rosen-
flora auf den genannten Bergen, vornehmlich auf den beiden ersteren vertreten.
Viele Hunderte der schönsten Sträucher bedecken oft in ununterbrochenen dichten
Hecken die kahlen Abhänge, die zahlreichen Wege besäumend.
Der Rohrwaldteich bietet nichts Bemerkenswerthes.
Vom Dobler zieht sich parallel mit dem Rohrbache ein kahler, allmälig
verflachender Bergrücken gegen Süden, welcher mit dem botanisch interessanten,
hübsch bewaldeten Schliefberge endigt. Nur auf diesem finden sich: Carex
Fioristische Fande aus der Umgebung von Stockerau in Niederösterreich. 53
mitida Host., Carex humilis Leys., Allium flavum L., Linaria genistifolia Mill,
Alyssum montanum L. und Colutea arborescens L.
Die Waldhöhen zwischen Stranzendorf und Ober-Russbach sind der einzige
Fundort von Pirola secunda L., Pirola minor L. und Cytisus austriacus L.
Bevor ich zur Aufsählung einiger wichtigerer Funde übergehe, ist es mir
eine angenehme Pflicht, dem Herrn Heinrich Braun in Wien, welcher die von
mir gesammelten Rosen, trotz seiner Ueberhäufung mit Arbeiten, nicht nur
freundlichst bestimmt, sondern auch kritisch bearbeitet hat, mir überhanpt ein
stats bereiter und gütiger Berather ist, meinen herzlichsten Dank hier aussu-
sprechen.
Eqwisetum variegatum Schleich. var. virgatum Doll. einziger Standort: Schotter-
grube in der Au in ziemlicher Menge.
Æquisctum ramosissimum Desf. auf Aeckern an der Pragerstrasse nicht selten.
Æquisctum palustre var. polystachyum Vill. besonders schön und häufig auf
der Zögersdorferwiese.
Robertianum Hoffm. bisher nur in einer Brunnenwölbung bei der
Teufelsmühle.
Aspidiwm spinulosum Schk. var. genuinum Röper auf dem Dobler sehr selten.
Asplenium Trichomanes L. auf dem Waschberge sehr selten.
ım oulgatum L. gemein auf fast allen Wiesen der Au von Stockerau
bis Spillern.
Stipa pennata L. sehr häufig auf dem Schliefberge, seltener auf trockenen
Grasplätzen in der Au; von dem Volke als „Frauenhsar“ eifrig gesammelt.
Stipa eapillata L. häufg anf dem Schliefberge, geradezu gemein aber an son-
nigen Abhängen zwischen der Hornerstrasse und Goldgeben.
Poa dura Scop. kommt nur auf dem Grafendorfer Viehstande, dort allerdings
massenhaft vor. Scheint dahin verschleppt worden zu sein, da a: balb
dieses Standortes im ganzen Gebiete davon keine Spur ist.
Lolium italicum A. Br., welches nach Höfer (Neilreich’s Nachträge zur Flora
von Niederösterreich, 1866, p. 8) in der Stockeraneran vorkommen soll,
ist mir in den ganzen sechs Jahren dort nie zu Gesichte gekommen.
Carex cyperoides L. im Iaundationsbette des Krumpenarmes in einem einzigen
dichten Rasen im Juli 1885 beobachtet.
Carex disticha Huds. auf allen Sumpfwiesen gemein.
Carex remota L. selten in ausgetrockneten Gräben in der Au; im Rohrwalde
bisher nicht gefunden.
(arez paradoza W. gemein auf den meisten Sumpfwiesen.
Carex paniculata L. auf der Sumpfwiese nächst dem Kränterhofe mit voriger.
Blübt um circa viersehn Tage später als C. paradoza W.
Carez stricta Good. sehr häufig im Gangwasser bei Zögersdorf und an der
Grossen Sonnlacke.
Carex humilis Leys. häußg auf dem Schliefberge.
54 . Johann Haring.
Carez ornithopoda Willd. stellenweise sehr häufig in der Au; seltener auf den
nahen Bergen.
Carex digitata L. nur im Rohrwalde und auch da nicht häufig.
Carex nitida Host. nur auf dem Schlief berge.
Carez Oederi Ehrh. fehlt allen Sumpfwiesen der Umgebung mit Ausnahme jener
bei Zissersdorf; dagegen überaus häufig bei Olberndorf und an allen quel-
ligen Stellen der südlichen Abdachung des Wagram, besonders um Gold-
geben und Zissersdorf.
Carez flava L. nur in wenigen Exemplaren in einem Abzugsgraben der Leitzers-
‘brunnerwiese.
Carez Pseudo-Cyperus L. sehr hänfg im Gangwasser bei Zögersdorf; bei
höherem Wasserstande fast unzugänglich.
Carex ampullacea Good. auf der Felberwiese, noch häufiger auf dem Sauhaufen
gegenüber Höflein.
Scirpus radicans Schk. sehr häufig auf dem grossen Sauhaufen, die grossen
Büsche weithin den Boden bedeckend; minder häufig an der Grossen und
Kleinen Sonnlacke.
Scirpus Holoschoenus L. auf der Felberwiese in etwa zehn Gruppen; bisher
aus hiesiger Gegend kein anderer Standort bekannt. Von Neilreich in
seiner Flora von Niederösterreich von Stockerau angegeben; möglicher-
weise derselbe Standort.
Scirpus Tabernaemontani Gmel. nicht gemein in Absügsgräben der Sumpfwiese
bei Wiesen gegen Wilfersderf und auf jener beim Kräuterhofe. Sie findet
sich hier nie in Gesellschaft der Scirpus lacustris L.
Scirpus Pollichii Gr. Godr. sei hier nur seiner Wanderlust wegen erwähnt;
länger als drei Jahre hält er bei uns wenigstens nicht auf demselben
Standorte aus, und fast alle Jahre finde ich diese Pflanze an einem Orte,
von dem ich gewiss bin, dass sie früher dort nicht war.
Juncus obtusiflorus Ehrh. bedeckt auf der Rusterwiese grosse Strecken.
Scilla bifolia L. in der Au selten, desto häufiger an vielen Stellen des Rohr-
waldes.
Allium flavum L. nur an der Südseite des Schliefberges.
Alium rotundum L. fand ich erst in diesem Sommer auf Asckern swischen
Grafendorf und Wiesen, sowie auf dem Waschberge häufiger.
Allium vineale L. sehr selten auf dem Waschberge.
Majanthemum bifolium DC. in grosser Menge auf wenige Quadratmeter zu-
semmengedrängt in einem Boden der Au. Von seinem ehemaligen Stand-
orte auf dem Waschberge seit dem Ausschlagen eines kleinen Bestandes
im Jahre 1881 verschwunden. Dagegen fand ich heuer einen neuen,
ziemlich reichen Standort auf dem Michlsberge.
Stratiotes aloides L. im Gangwasser bis 1881 in ungeheurer Menge, dann durch
die trockenen Sommer sehr stark reducirt, erst seit 1885 wieder häufiger.
sehr üppig blühend. Sonst nur sporadisch in stehenden Wässern in der Au.
Pieristische Punde aus der Umgebung von Stockerau in Niederösterreich. 55
Hydrocharis Morsus ranae L. gleich dem Vorigen, jedoch nur im Gangwasser
und in einem Wassergraben am Kühhäufel unweit Zögersdorf. Am ersten
Standorte grosse Strecken bedeckend. Theilte das gleiche Schicksal mit
Stratiotes, erholt sich aber viel langsamer, sowie es auch seit 1881 nicht
viele Blüthen zeigte.
Elodea canadensis Rich. et Michaux. Das Auftreten dieser Wasserpflanse in
dieser Gegend habe ich im vorigen Jahre in einer Correspondenz der
Oesterr. botan. Zeitschrift, 1885, p. 369 kurz mitgetheilt. Seither ist ihr
Stand in der Kleinen Sonnlacke unverändert. Ich habe mehrere Hunderte
von Blüthen in den verschiedensten Stadien untersucht und gefunden,
dass wir es hier mit der weiblichen Pflanze zu thun haben.
Gladiolus palustris Gaud., welche nach Neilreich (Flora von Niederösterreich)
bei Stockerau vorkommen soll, habe ich nie gefunden.
Iris variegata L. nicht selten auf dem Waschberge.
Iris sibirica L. häufig auf der Leitzersbrunnerwiese, seltener auf der Rusterwiese.
Leucojum aestivum L. nur an einer Stelle der Spillerer Au; sehr reichblüthig,
ein Schaft bis zu sieben Blüthen tragend.
Orchis Morio L. hier sehr selten, nur in der Au hie und da ein vereinzeltes
Exemplar.
Orchis palustris Jacq. nur auf der Rohrbacherwiese, und auch da selten.
Orchis latifolia L. auf mehreren Sumpfwiesen; ziemlich häufig auf jener zwischen
Wiesen und Wilfersdorf, seltener bei Ober-Olberndorf.
Platanthera bifolia Rehb. in der Au stellenweise sogar häufig, desto seltener
im Bohrwalde.
Ophrys muscifera Huds. sehr selten im Rohrwalde.
Cephalanthera pallens Rich. und
Cephalanthera rubra Rich. nicht selten im Rohrwalde.
Neottia Nidus avis Rich. wie vorige.
Listera ovata R. Brown stellenweise hänfig im Rohrwalde, einzeln auch in der Au.
Calceolus L. ziemlich selten auf dem Waschberge; weit häufiger
im Walde zwischen Stransendorf und Ober-Russbach.
lucens L. im Gangwasser, in der Kleinen Sonnlacke und im Rohr-
waldteiche häufig.
Potamogeton densus L. selten im eigentlichen Donaugebiete; sehr häufig da-
gegen in den vielen kurzen, aber wasserreichen Bächlein, welche an der
südlichen Stnfe des Wagram entspringen.
trichoides Cham. häufig in der Kleinen Sonnlacke an mehreren
Btellen, mit P. pectinatus L. oft förmlich verwickelt.
Lemna polyrrhira L. bedeckt fast die ganze Oberfläche des Gangwassers; sonst
kein Standort bekannt.
Lemna gibba L. nur in einem fast stehenden Abflusse einer Wiesenquelle; hier
in grosser Menge.
Acorus Calamus L. im Gangwasser sehr häufig.
56 Johann Haring.
Typha minima Hoppe von mir seit zwei Jahren am Ufer des Krumpenarmes,
welches durch eine kleine, vorgelagerte Insel fast ganz trocken gelegt
ist, in eirca 100 Exemplaren beobachtet. Die Pflanze vermehrt sich, blieb
isher mit Ausnahme eines einsigen Exemplares steril.
simplex Huds. nur in einem kleinen Wassergraben in der Au.
rna L. in der Kleinen Sonnlacke in ungeheurer Menge und in
'ormen.
“ect M. u. K., welche auf den Donaninseln nächst Wien in so
Menge vorkommt, sah ich in unserem Gebiete nicht in einem
n Exemplare.
ı L. sehr selten; mit Sicherheit nur in einem verkrüppelten Bäum-
m Ufer des Stockerauerarmes nachgewiesen.
or Host und $. palustris Host, beide sowohl im eigentlichen
gebiete, als auch an den Ufern aller hiesigen Bäche reichlich ver-
Erstere Art steht der S. fragilis L. oft so nahe, dass sie, be-
» bei Beginn der Belaubung, kaum von derselben zu unterscheiden
ı diesem Stadium sind die Blätter oft klebrig und färben beim
en sich dunkel; ebenso schwer ist in dieser Zeit die Feststellung
rbe der unteren Blattseite.
. var. vitellina (Host) nicht selten im Gebiete.
alina L. var. concolor und var. discolor häufig im Gebiete.
m Sammeln dieser Art fiel mir auf, dass die jungen Blättchen ebenso
tschenstiele und Kätschenstielblättchen entgegen der Diagnose statt
amen kahl zu sein, mehr oder minder starke Behaarung aufwiesen.
ch angeregt, begann ich, obwohl die Zeit schon fortgeschritten
oweit als möglich alle Sträucher der vermeintlichen amygdalina
ersuchen. Das Besultat war, dass von allen durchgenommenen
laren — und es waren ihrer sehr viele — kein einziges vollständig
ar. Heuer setzte ich meine Beobachtungen fort und sandte eine
der betreffenden Art von drei Sträuchern an meinen ebenso treff-
wie gütigen Führer Herrn Heinrich Braun in Wien. Herr Braun,
r sich freundlichst der Mühe, diese Weide zu bestimmen, unterzog,
erüber auch mit Herrn Hofrath v. Kerner conferirte, sprach die
als:
solata Sm. an und theilte mir zugleich mit, dass dieselbe für
'eich-Ungarn überhanpt neu 5
anceolaia Sm. ist in unserem ete sehr reichlich vertreten, und
wohl in männlichen wie weiblichen Exemplaren, mit einfarbigen
eifarbigen Blättern, wobei das Blattcolorit in Betreff der Sommer-
keinen Unterschied macht. Die Büsche dieser Weide gleichen
ich vollkommen den Sträuchern der eigentlichen amygdalina; sie
rielstämmige dichte Sträucher bis zu hohen, aber dünnstämmigen
hen.
Ploristische Funde aus der Umgebung von Stockoran in Niederösterreich. 57
Zur Zeit des Herausbreel der Blñthen mit den Blättern, und noch
mehr kurs vorher, zeigt diese Weide mit ihren dichthaarigen Knospen
und Blättern auf den ersten Blick weit eher den Habitus einer alba als
einer amygdalina und stimmt auch in der Blüthezeit mit S. alba ziemlich
überein. Am 22. April 1886 fand ich am Göllersbache einen Strauch,
der in seinen (männlichen) Blüthen eine mir ganz neue Eigenthümlich-
keit aufwies: die Kätzchen zeigten auf den ersten Blick einmännige
Blüthen. In meiner Unerfahrenheit dachte ich sofort an einen Bastard
von amygdalina mit purpurea, doch das waren keine verwachsenen Staub-
fäden, sondern ganz deutlich einfache mit nur einer Anthere. Die ein-
gehendere Untersuchung ergab, dass eine grosse Anzahl der Blüthen
thatsächlich einmännig war, während bei anderen nur das mittlere
Staubgefäss in der Entwicklung fortgeschritten und schon abgewelkt war,
als die beiden anderen zu verstänben begannen. Noch möchte ich be-
merken, dass die Drüsen in ihrer Zahl den vorhandenen Staubfäden genau
entsprechen. Die Untersuchung einer grösseren Anzahl von ähnlichen
Sträuchern, welche in ihren Blüthen mit dem ersten entweder ganz oder
theilweise übereinstimmten, wobei bei den einen das einfache Staubgefäss,
bei den anderen die Dreimännigkeit vorherrschte, belehrte mich, dass
alle diese Exemplare zur S. lanceolata Sm. gehören, und die ausgebildeten
Blätter bestätigten diese Annahme vollkommen.
Die Sommerblüthen dieser Exemplare zeigten dieselbe Erscheinung wie
die ersten Blüthen. Die S. lanceolata Sm. ist längs des Göllersbaches,
des Fallbaches, wie auch an den Ufern des Stockerauerarmes stellenweise
die häufigste Weide, auf alle Fälle aber häufiger als S. amygdalina.
Saliz rubra'Huds. nicht selten, da die Stammeltern reichlich genug ver-
treten sind.
Salix elaeagnifolia Tausch, in prächtigen Exemplaren an der Kleinen Sonn-
lacke; am Krumpenarme fand ich Anfangs April 1886 ebenfalls drei
Sträucher, von welchen Herr Braun blühende Zweigexemplare mitnshm.
Leider scheinen die Sträucher einzugehen. Auch diese Weide wurde von
Herrn Braun gütigst bestimmt.
Saliz incana Schrank findet sich schon diesseits des Krumpenarmes nicht
selten, viel häufiger noch jenseits desselben in hochstämmigen, férmlichen
Banmexemplaren.
Salix daphnoïdes Vill. ist im Gebiete gar nicht selten und wurden schon
strauchartige Exemplare blühend gefunden.
Saliz Caprea L. häufig im Rohrwalde, desto seltener in der Au.
Salix cinerea L. auf allen Sumpfwiesen des Gebietes reichlich vertreten.
Salz rogmarinifolia L. nicht selten auf der Felberwiese und auf der Sumpf-
wiese bei Zissersdorf; am häufigsten jedoch auf der Rusterwiege, wo sie
grosse, dichte Gruppen bildet.
Z.B. Gen B. XXXVIL Abb. 8
58 Johann Haring.
Salix purpurea L. eine der gemeinsten Weiden, die hier nur ihrer häufigen
Bastardirung wegen genannt sei. Die var. mirabilis Host sehr selten am
7 “terauerarm.
milifera Ait. in den Auen häufig gepflanzt.
nescens Sm. sehr häufig in der Au.
1osa Lang. seltener in unserer Au; etwas häufiger in der Zögers-
r Au, überall nur in jungen Exemplaren, an welchen ich bisher keine
1e finden konnte.
m nitidum Kit. am grossen Damm der Donau am Lützelwördern
ar Exemplaren.
trolapathum Huds. häufig und in ansehnlichen Exemplaren im Gang-
ır; neuestens such in einem ausgetrockneten Graben in der Au in
icher Anzahl gefunden.
tatus L. in zwei dichten Büschen auf dem Damme beim Lützel-
an.
tosella var. vulgaris Koch in einem versandeten Seitenarme des
ıpenarmes häufig.
ınmua Wickstr., sehr die Standorte wechselnd. Während es auf einem
bei Wiesen im Jahre 1884 in geradezu unzähliger Menge wucherte,
ich im vergangenen Sommer nur spärliche Exemplare in der Au.
rhammoides L. in grosser Menge in der Theresienau; in schönen
plaren von 5—7 m. Höhe und bis zu 15 cm. Stammdurchmesser sind
ützelwördern nicht selten.
opaeum L. in den meisten Böden der Au von Zögersdorf bis Spillern
aritima L. var. integrifolia Neilr. nur auf der Rohrbacherwiese auf
feuchtem Boden massenhaft. Oberhalb Schönborn, schon ausser dem
te, auf gleicher Unterlage.
rimosa Bast. in manchen Jahren auf den meisten Feldern häufig.
ficinalis Mönch. selten in der Au, etwas häufiger auf einem nassen
nächst Kreuzenstein.
ws W. sehr häufig an den Ufern des Göllersbaches.
tantea Ait. in ungeheurer Menge zwischen dem Krumpenarme und
rossen Donau; scheint neuestens auch schon diesseits des ersteren
selten aufzutreten, sowie sie sich überhaupt jährlich weiter aus-
b
8 Christi L. nur auf dem Grafendorfer Tumulus in einigen zwansig
plaren.
ua Hude. var. radiata und nana Wim. u. Gr. beide in einer kleinen
nlache bei Wiesen; erstere sehr häufig in der Dorflache in Ober-
adorf.
| Floristische Funde aus der Umgebung vou Stockerau in Niederösterreich. 59
| Galinsoga parviflora Cav. als Unkraut in fast allen hiesigen Gärten, wie nicht
\ minder auf den nahen Feldern verbreitet, ohne bleibenden Standort.
| Artemisia Absinthium L. in grosser Menge in einem Schlage auf dem Wasch-
| berge (Grafenwald); selten an der Donau.
| Gnephakium uliginosum L. selten im feuchten Sande der Donau; in grosser
Menge auf dem Waschberge.
Gnaphalium dioscum L. ist für unser Gebiet selten; vereinzelt an der West-
seite des Waschberges und im Walde bei Stranzendorf.
| Seneeio Doria L. in etwa 300 Exemplaren an den Ufern des Göllersbaches ober-
halb der Postmühle beobachtet.
Edinops sphaerocephalus L. selten beim Grummethof.
Seorsomera parviflora Jacq. nur im vergangenen Frühjahre auf der Felberwiese
in geringer Anzahl gefunden.
Crepis paludosa Moench. sehr häufig auf der Rusterwiess und nicht selten auf
der Wiese bei Leitzersbrunn.
Campanula rapumculoides L. Seit 1884 beobachte ich in der Au ein mebr-
stimmiges Exemplar mit gefüllten Blüthen, die trotz der doppelten
Krone auch noch sämmtliche Staubgefässe tragen, nur in einzelnen
Blûthen scheinen letztere fehlzuschlagen.
Gakium rotundifolium L. Ausser dem Standorte am Waschberge fand ich 1886
auf dem Dobler einen viel reicheren mit kräftigeren Exemplaren.
Galium uliginosum L. auf der Ruster- und Leitzersbrunnerwiese nicht selten.
Lonicera Caprifolium L. in der Au stellenweise auf allen Sträuchern wuchernd
ud ungemein reichlich blühend.
Adoza Moschatellina L. in den Böden rechts von der Austrasse sehr häufig;
such in der grossen Remise beim Au-Gasthause nicht selten.
Gextiona ciliata L. auf dem Waschberge nicht selten.
Gestiana Cruciata L. auf Wegen und in Durchschlägen ebenda.
Gextiona Pneumonanthe L. nur auf der Sumpfwiese bei Zissersdorf; hier aber
häufig und in allen Formen.
Menyanthes trifoliaia L. sehr häufig in einem Wassergraben auf der Ruster-
wiese (Grafendorfer Sumpfwiese), seltener auf der Felberwiese.
Lenüm album L., welches nach Neilreich (Flora von Wien, I, p. 337) bei
Stockerau und Spillern, Ober- und Unter-Rohrbach so häufig sein soll,
kommt nur in Spillern und da nicht häufig vor. Scheint der grösseren
Beinhaltung der genannten Ortschaften zu weichen.
Bachys germanica L. auf wüsten Plätzen in Zögersdorf nicht häufig, vereinzelt
beim Grummethofe. In grosser Menge und in schönen, hohen Exem-
plaren fand ich diese Pflanze in einem Schlage des Waschberges gegen
Hasselbach im heurigen Sommer (1886).
8
Be |
Johann Haring.
dgare L. mehr minder häufig auf wüsten Plätzen der meisten
inserer Umgebung.
ıtifolia L. nur auf einem Donaudamme gegenüber Höflein in circa
ıplaren.
rdium L. gemein auf der Rusterwiese; seltener auf feuchten Gras-
an der Leitzersdorferstrasse.
rys L. auf den meisten Aeckern am Südhange des Wasch-
officinale L. nur hie und da an den Böschungen der Strassen
Eisenbahn.
inalis L. nicht gemein; selten in der Au und bei Unter-
:h.
DC., ich fand 1885 auf einem Acker nächst Stockerau ein Exem-
t grünlichweissen Blüthen.
tifolia Mill. nur auf dem Schliefberge.
Orontium L. sehr unbeständig. Während im Jahre 1884 manche
Hunderte von Exemplaren trugen, sah ich heuer auf grossen
a nicht ein Exemplar.
ea L. auf trockenen Grasplätzen am Thaleingange bei Ober-Rohr-
uf dem Dobler und Waschberge nicht selten.
alustris L. nur auf der grossen Sumpfwiese zwischen Ober- und
tobrbach und auf jener beim Kräuterhofe; hier überall häufig.
ulgaris L. nicht selten im Gangwasser.
rulea Schreb. in Stockerau's Umgebung fast nicht minder häufig
rothblühende Art.
L. und P. secunda nicht selten im Walde zwischen Stranzendorf
er-Russbach; scheint im Rohrwalde zu fehlen.
mum L. dürfte in Stockerau's Umgebung kaum vorkommen.
repens Koch auf nassen, quelligen Stellen in der ganzen west-
Umgebung häufig.
sis Boss. nur auf der Rusterwiese, hier aber häufig.
alsaticum L. ausser dem Rohrwalde sogar ziemlich häufig in der
lorferau, allerdings auf trockenen Stellen.
wopaeus Jacg. auf Eichen im Rohrwalde gemein; seltener in
‘dactylites L. kommt hier nur in der Au vor; auf den Bergen
es zu fehlen.
L. offenbar verwildert in mehreren Exemplaren unter Gebüsch
Au; fand sie aber nie blühend.
Floristische Funde aus der Umgebung von Stockerau in Niederösterreich. 61
Thalictrum collinum Wallr. auf einer Wiese zwischen Spillern und Wiesen, bei
Goldgeben und am Ufer des Göllersbaches; überall spärlich.
Anemone pratensis L. und A. Pulsatilla L. ausser Rohrwsld und Schliefberg
such noch am Zeiselberg auf einem kleinen Rasenflecke in grosser
Menge.
Adonis vernalis L. hier nur an den Abhängen des Waschberges; für diese
Gegend zuerst vom Herrn Lehrer Lickl constatirt.
Ranunculus divaricatus Schrank in allen stehenden Wässern massenhaft; tritt
sehr häufig als var. terrestris Neilr. auf.
Ranunculus arvensis L. var. spinosus Neilr. Bemerkenswerth ist das massen-
hafte Auftreten dieser Pflanze unter Getreide im Sommer 1886.
Trollius ewropaeus L. in ziemlicher Menge auf der Rusterwiese; bisher sonst
kein Standort bekannt.
Isopyrum thalictroides L. in einem flachen Graben in der Au massenhaft, doch
seit etwa drei Jahren stark zurückgegangen. Dieser Standort zuerst vom
Herm Lehrer Lewisch aufgefunden. Ich fand es nicht häufig auf dem
Waschberge.
Actaea spicata L. auf dem Waschberge selten. .
Hesperis tristis L. nur auf einem trockenen Hügel oberhalb des Kräuterhofes
bei Spillern.
Alyssum montanum L. nur auf dem Schliefberge selten.
Conringia orientalis Rchb. ist in unserer Gegend sehr selten; ich fand sie
einmal auf einem Acker auf dem Michlsberge.
Senebiera Coronopus Poir. sehr häufig sogar auf ganz trockenem Boden, ob-
gleich dann schwächlich.
Viola alba Besser nicht selten auf dem Waschberge und in der alten Au.
Viola Austriaca A. Kerner, einzeln in der Au.
Viola Vindobonensis (Austriaca X odorata) Wiesbaur in Oesterr. botan. Zeitschr.,
1880, p. 191, zwischen den Stammeltern in der Au sehr selten.
Viola permizta Jordan (hirta X odorata) ungemein häufig und fppig zwischen
den Stammeltern in der Au.
Fiola mirabilis L. fand ich auf dem Waschberge auch im zweiten Sta-
diam mit ausgebildeten Blumenblättern. Kommt auch in der Zögers-
dorferau vor.
Viola silvatica Fr.. fand ich in obiger Au, ein sehr reichstengeliges Exemplar,
das, ähnlich der vorigen Art, zweite Blüthen trug, welche sehr klein und
scheinbar ungespornt mit dem Krönchen kaum über den Kelch hervor-.
ragten.
Portulaca oleracea L. hie und da als Gartenunkraut,
Herniaria glabra L. selten auf Sandflächen am Krumpenarme.
Johann Haring.
fand ich einmal 1881 auf einem hiesigen Acker in circa
aren; seither nie wieder.
rs. selten auf Ufersand am Krumpenarme.
häufig in der Au von Zögersdorf bis Spillern.
nicht selten auf dem Waschberge.
lt in diesem Gebiete.
L. nicht selten im Rohrwalde.
L. sehr selten; bisher nur in einem Graben der Zögers-
L. selten im Rohrwalde.
vielen Orten in der Au; aber nur in einem Durchschlage
trossen Sonnlacke und dem unteren Warmbade in grösserer
ıäufig als Unkraut in Hof und Garten des Schönnauer’schen
kerau.
Vill. sehr häufig und in grossen Büschen auf dem Donau-
ver von Höflein.
sehr häufig in der Au; fehlt dagegen im Bohrwalde.
tz f. typica, Weg durch den Schlag von Wollmannsberg
berg.
L. gerader Weg von Wiesen auf den Waschberg, Ende
Waschberg gegen Wilfersdorf. Eine der R. spinosissima
: Borbäs sehr nahestehende Form.
var. macropetala Borbäs, gerader Weg von Wiesen auf
ecies nitens Desv. Strauch am Fallbache. Griffel schwach
ı sehr blassrosa, fast weisslich, von Rosa Lutetiana Leman
rmige Früchte, viel weniger behaarte Griffel und oberseits
chen verschieden.
recies ramosissima Rau, Enum. ros. Wirceburg., p. 74
etate ß. Rosae. caninae. — Rau beschreibt seine Rosa
a. O. unter andern mit folgenden Worten: ,R. canina
1a m. Ramuli floriferi confertissimi, brevissimi, iner-
ıd basin pube rarissima adspersi, eglandulosi plurimi
aculeati. Folia ovalia basi apicique acuta, simpli-
ratis, serraturae subcuspidatae, cartilagineo-mucronatae.
umque 3 umbellati, rarius solitarii. Cactera ut in Rosa
“ Ferner fügt er diesen Ausführungen am Schlusse hinzu:
etatem Rosae aciphyllae, excepto calycis tubo
limam, Rosa canina transire videtur B. aciphyllam.*
Fleristische Funde aus der Umgebung von Stockerau in Niederösterreich. 63
Aus vorstehenden Ausführungen können nun verschiedene Schlüsse ge-
sogen werden, und einer der nächstliegenden ist wohl der, dass die
RB. canina B. ramosissima Rau im Habitus der Rosa aciphylla Rau schr
ähnlich sein müsse. Rosa aciphylla Rau liegt in einem Originalerem-
plare, welches Heller bei Würzburg seinerzeit gesammelt hat, im Her-
bare des k. k. naturhistorischen Hofcabinets. Rau erwähnt ausdrücklich
am angeführten Orte, dass er sowohl seine Rosa aciphylla, als auch seine
R. canina B. ramosissima vom damaligen Studiosus Heller erhalten
habe. Rosa aciphylla Rau besitzt nun eine Serratur, welche dieser Rose
einen Platz unter den Rosen aus der Gruppe „Transitoriae® Crépin an-
weist, der Rosa exilis Crépin zunächst; auch das Zweiglein der „Rosa
eanina valde ramosa“ Heller oder Rosa canina $. ramosissima Rau zeigt
eine unregelmässige Serratur. Ein weiterer Unterschied der R. ramo-
sissima (Bau) gegenüber der R. aciphylla Rau liegt in den schwach be-
haarten, manchmal fast kahlen Griffeln ersterer und den wollig behaarten
Griffen letzterer, welche Differenz von Rau nicht beachtet wurde. Diese
R. ramosissima besitzt natürlich auch kleine Blättchen, ähnlich der
R. aciphylla Rau, was die Aehnlichkeit beider Rosen, welche ja Rau
& a. 0. so deutlich hervorhebt, noch anschaulicher macht. Eine Rose,
welche alle vorhin erwähnten Merkmale mit alleiniger Ausnahme der
Vielblüthigkeit in trefflichster Weise vereint, kommt nun an der Ziegelei
bei Ober-Rohrbach nächst Stockerau vor; an diesem Strauche finden
sich übrigens nebst den Zweigen mit meist einzelnen auch solche mit
gepsarten Pedunkeln, und es ist diese Rose daher mit Fug und Recht
als zu R. ramosissima (Bau) gehörig anzusprechen. Die nächstverwandte
Rosa ololeia Ripart unterscheidet sich nicht wesentlich von dieser Form;
diese Rose besitzt völlig kahle Griffel, einen mehr kegelig vorgezogenen
Discus, eiförmig-oblonge Scheinfrüchte, drüsig besäumte Ränder der Se-
palen, wie die mir vorliegenden Originalien aufweisen und wurde bisher
in Niederösterreich noch nicht aufgefunden.
Rss dumalis var. rubelliflora (Ripart), Strauch hinter der Kapelle am Michls-
berge mit besonders schönen sattrosafarbigen Blüthen.
Ro dumalis var. laæifolia Borbäs. Grosser Strauch, Serratur ziemlich tief,
Blattstiele fast Arüisenlos. Originaleremplare im Herbare H. Braun. Ziegelei
bei Ober-Rohrbach nächst Stockerau.
Rasa dumalis var. innocua (Ripart). Eine Form mit meist wehrlosen Blüthen-
zweigen, dicht behsarten Griffeln, weissen Blüthen; durch das ziemlich
gedrängte Wachsthum und etwas kürzere, derbere Zweige von der typischen
Form abweichend, Blättchen randlich, offenbar Uebergangsform zur Rosa
dumalis var. recognita Rouy. Nordseite des Michlsberges.
Rosa dumalis subspecies oblonga (Déséglise et Ripart); gracile Form mit stark
kegelig vorgezogenem Discus und derber Bestachelung, den Originalien
vollkommen entsprechend, Griffel kahl. Dobler, gegen die Strasse herab.
Bi
64 Johann Haring
Rosa biserrata Mérat. Serratur fast wie bei Rosa scabrata Crépin, Blüthen
schön rosenfarben, Mittelrippe drüsig, Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig.
Griffel wollig. Am Mittelwege von Wiesen auf den Waschberg.
Rosa biserrata var. eriostyla (Ripart). Pedunkeln an vorliegenden Exemplaren
manchmal schwach fiaumbasrig. An der Thalôffnung bei Ober-Rohrbach.
Rosa dumetorum Thuill. var. subgallicana J. B. Keller in Halécsy et Braun,
Nachtrâge zur Flora von Niederösterreich, p. 274 (1882). Von der typischen,
auf dem Kühlinge im Alaunthale nächst Krems wachsenden Form durch
behaarte Blüthenstiele, sehr dicht wirtelige Bestachelung etwas abweichend.
Griffel ein dichtes Köpfchen bildend, wollig; Discus fast eben, roth, Kelch-
zipfel auffallend verlängert und breit, roth überlaufen. Stacheln sehr
sablreich, blassgelb oder etwas röthlich, theils etwas gebogen, theils fast
gerade. Blättchen mit theilweise gespaltener Serratur, breit eiförmig-
elliptisch, in der Jugend weinroth überlaufen, gegen die Basis abgerundet,
beiderseits behaart, in der Form den Blättchen von R. uncinella f. ciliata
Borbäs nicht unähnlich. Dobler gegen die Strasse herab.
Rosa urbica Leman subspecies trichoneura (Ripart). Originaleremplare im
Herbare A. Kerner. Blättchen gegen die Basis abgerundet (nicht an
beiden Enden spitz!), Petiolen grösstentheils bestachelt, Griffel wenig
behaart, Serratur einfach; von R. urbica Leman sehr verschieden; Blüthen
blassrosa. Am Bache.
Rosa uncinella Besser subspecies Juncta (Puget) in sched. Da Rosa juncta
Puget noch nirgends ausführlich beschrieben ist, diese Rose jedoch ebenso
sierlich und schön ist, als sie einer weiten Verbreitung sich erfreut, so
soll an dieser Stelle dieselbe etwas ausführlicher besprochen werden.
Frutez elevatus ramis viridibus vel dilute brunneis valde acu-
leatis. Aculei parvi, adunci vel falcati rarius subrecti, flavescentes
vel pallide cinerei, saepe supra stipulas oppositi. Stipulae anguste
lanceolatae, auriculis acuminatis subfiliformibus; in marginibus .
glandulis rufescentibus dense praeditae. Petioli dense pubescentes,
hine inde glandulis stipitatis praediti, aculeolis flavescentibus armati
vel inermes. Foliola quina vel septena mediocria vel parva, ellip-
tica vel elliptico-ovata, breviter petiolulata, basin versus rotun-
data rarius subattenuata, apicem versus acuta vel infima rotundata;
supra glabra, saturate viridia, subtus in nervo primario dense
pilosa, in nervis secundariis hinc inde pilis obtecta, demum
nervo primario excepta subglabra, in margine irregulariter glan-
duloso-serrata. Serratura acuta. Bracteae dilatatae, saepe folia-
ceae; pedunculi glabri et laeves 18—22mm. longi. Sepala post
anthesin refleza, 2 integra 3 pinnatifida, pinnulis glandulis prae-
ditis; petalis subaequantia. Receptacula ovoidea vel ovoideo-
oblonga, laevia et glabra. Discus planus. Styli leviter pilosi
demum subglabri. Petala amoene et saturate rosea, wE im
Floristische Fa: in Niederösterreich. 65
der Umgebung von Stock
Rosa rubelliflora Ripart. Receptacula fructifera breviter ovoidea
vel subglobosa; sanguinea.
Eine in Niederösterreich ungemein verbreitete Rose von auffälliger
Tracht und durch die schön rosenroth gefärbten Petalen lebhaft an Rosa
rubelliflora Ripart erinnernd; zunächst mit Rosa hirtifolia H. Braun in
Beiträge zur Kenntniss einiger Arten und Formen der Gattung Rosa in
den Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellschaft, XXXV (1885), p. 109, extr.
p.51, R. Annoniana Puget et Rosa subglabra (Borbäs) verwandt. Rosa
kirtifolia H Braun unterscheidet sich sofort durch die plattkugeligen,
kürzer (5—10 mm.) gestielten Scheinfrüchte, kurz eiförmige, fast kugelige
Receptakel, weisswollige Griffel, blass rosenroth gefärbte Petalen, wenig
bestachelte Bläthenzweige. R. Annoniana Puget mser. et in sched. unter-
scheidet sich durch fast wehrlose Blüthenzweige, die rothüberlaufenen
Stipulen, breit eilanzettlich in die Blattstiele keilig verlaufende Blättchen;
ferner sind bei R. Annoniana die Blättchen viel weniger drüsig doppelt
gesägt; die Secundärnerven sind selbst im Alter dauernd dicht fläumlich
behaart, und gehört diese Rose der Gruppe der Rosa pilosa Opiz an.
R. subglabra (Borbäs), und zwar die Form mit wenig behaarten Griffeln,
unterscheidet sich leicht durch sehr wenig behaarte Petiolen, die drüsen-
losen Fiedern der Sepalen, die schwach behaarte Mittelrippe der Blättchen,
blassrothe Petalen nnd kugelige Scheinfrächte. Was endlich die von
J.B. Keller nen creirte R. pilosa f. Wiedermanniana betrifft, welche nach
Originalexemplaren aus der Gegend von Rappoltenkirchen in Nieder-
österreich der R. uncinella f. ciliata Borbés ausserordentlich nahesteht,
so kann dieselbe, wie auch letztgenannte Rose, in keinen Vergleich mit
R. uncinella subsp. juncta (Puget) gezogen werden. Die Verbreitung der
R. juncta Puget ist, wie schon Eingangs erwähnt, eine sehr grosse. Von
Savoyen (Thonon leg. Puget!), Pringy etc. erstreckt sich die Zone der
Verbreitung über Tirol (A. Kerner), Kärnten, Steiermark bis nach Nieder-
österreich, wo dieselbe bisher bei Perchtoldsdorf (Braun), am Kahlen-
berge bei Wien (Braun), am Bisamberge (Braun) und zuletzt zwischen
Wiesen am Wege von Wilfersdorf auf dem Waschberge nächst Stockerau
aufgefunden wurde.
Boss alba L. Form mit geraden Stacheln, an den Blüthenzweigen Drüsen-
borsten eingemengt. Dieselbe lebhaft an eine Rose aus der Grappe der
Rosa tomentosa L. erinnernde Form findet sich auch im Herbare des
k.k naturhistorischen Hofmuseums aus Russland. Blättchen gross bis
sehr gross, weniger länger als breit, einfach gesägt, oberseits dunkelgrün,
wenig behaart, unterseits dicht anliegend behaart. Blüthenstiele lang,
drösenborstig, sowie die eiförmigen Receptakel. Am Wege von Wollmanns-
berg auf den Michlsberg, halb im Gebüsche versteckt, wahrscheinlich
verwildert.
Boss Jundzilliana Besser var. reticulata (A. Kerner). Eine schlanke Form
mit ziemlich kleinen Blättchen, schon in die f. @racanihoclados Borbäs
1.B.Ges. B, XXXVIL Abh,
Johann Hering.
*iniberziehend; am südwestlichen Abhange des Michlsberges; eine Form
uit schwach beflaumten Blattstielen, und so in die R. Jundsilliana Besser
typica übergehend bei Oberhauzenthal.
‚pium Thuill. subspecies arvatica (Puget) in Baker, Review of the
ritish roses, p. 33 (1864), et in Engl. bot., IL, p. 317 (1864), pro
decie, Déséglise, Cat. rais., Nr. 309 (1876), forma typica! Exemplaria
athentica in herbario A. Kerner. Unterscheidet sich von BR. sepium
ıbsp. vinodora (A. Kerner) durch die mehr rundlichen, zum Blattstiele
icht keilig verlaufenden Ränder der Blättchen, geringe Behaarung der
etiolen und Mittelnerven der Blättchen; die Blüthenzweige sind bald
estachelt, bald wehrlos am nämlichen Individuum. Diese Rose wurde
uerst von Sabransky am Hundsheimerberge in Niederösterreich ent-
eckt. Südabhang des Michlsberges bei Stockerau.
pium Thuill. subspecies mentita Déséglise, Descr. de qq. esp. nouvelles
»ses in Billotis, p. 48 (1864), extr. p. 11, pro specie. Exs. Déséglise,
erb. ros., Nr. 31! Neu für Niederösterreich. Unterscheidet sich von den
athentischen Exemplaren durch dünne Behasrung der unteren Blatt-
ımina, sehr schwache, kaum wahrnehmbare Befläumung der Griffel und
‘hr blassrosa, ins Weissliche ziehende Farbe der Petalen. Die ziemlich
rosse Form der Blättchen, die wehrlosen Blüthenzweige. die ziemlich
ief in die Blattlamina eingeschnittene Serratur hat diese Form mit den
athentischen Exemplaren gemeinsam. An den Originaleremplaren zeigen
brigens die Zweige Blättchen mit theils kahler, theils mehr weniger
efläumter Unterseite. Déséglise l. c. p. 43 schreibt seiner Rosa mentita,
elche er zuerst durch Puget von Thonon (Haute-Savoie) erhielt, unter
nderem ,pétioles velus et munis de glandes fines stipitées en dessus
iermes ou träs-faiblement aiguillonnés en dessons“, ferner „folioles assez
randes, ovales lancéolées ou elliptiques, aiguës aux deux extrémités,
labre dessus, glanduleuses en dessous à glandes ouvertes et surchargées
es glandes en dessous“, fernerhin: „tube du calice ellipsoide, glabre,
isque presque plan, fruit petit ovoide“ zu, Alles Merkmale,
elche bei der niederösterreichischen Pflanze in vorzüglichster Weise
agetroffen werden. Die Eremplare Déséglise’e, Fasc. I, Nr. 31 zeigen,
ie schon vorhin erwähnt, wechselnde Behaarung der unteren Blatt-
ımina. Es ist also dieser Uebereinstimmung halber geboten, die Rosa
ventita Déséglise mit der niederösterreichischen Pflanze zu identificiren,
à die differirenden Merkmale letzterer gegenüber den Originalexem-
laren zu unbedeutende und verschwindende sind, als dass es sich der
lühe lohnen würde, eine eigene Form oder Varietät aufzustellen und
> den Kreis der Formen ins Unendliche und Unübersehbare zu er-
eitern, welcher Vorgang von Gandoger und seinen Jüngern in
denso unwissenschaftlicher als auch die Kenntniss der Form ver-
irrender Weise bis zum Ueberdrusse betrieben wird. Grosser Strauch
m Michleberge.
Fioristische Funde aus der Umgebung von Stockerau in Niederösterreich. 67
Rasa micrantha var. permixta (Déségl). Auf demselben Individuum zeigen
einige Zweige heteracanthe, andere homoacanthe Bewehrung, wieder andere
| sind völlig wehrlos; es sind daher die Varietäten der Rosa mi-
! crantha Sm. sehr schwach umgrenzt und kaum aufrecht zu erhalten.
Am Michlsberge.
‚Rosa micrantha var. operta (Puget). Unterscheidet sich von der var. per-
mirta (Déségl) durch weniger befläumte Blattstiele, wehrlose oder fast
wehrlose Blüthenzweige und durch viel breitere, rundlich eiförmige Blätt-
chen. Michlsberg.
Bo micrantha Im. var. Lemanit (Boreau). Scheinfrächte länglich eiförmig,
' Blättchen elliptisch spitz, an der Unterseite nur am Primärnerv behaart,
Petiolen schwach befläumt, durch diese Unterschiede sowohl von R. mi-
crantha Sm. typica, als auch von der Varietät permixta (Déséglise) ver-
| schieden. Receptakel meist glatt. Diese Exemplare stimmen vortrefflich
\ mit den authentischen Exemplaren im Herbare A. Kerner überein. Auch
hier zeigen einzelne Zweige heteracanthe Bewehrung ähnlich wie bei der
var. permizta (Déséglise). Am Michlsberge.
Baia rubiginosa L. var. Zeioclona H. Braun. Rami florifers plurimi
inermes, foliola utrinque pilosa, rotundata vel
Parva, flavescenti- vel obscure viridia eodem in ramo. Receptacula
setis flavescentibus glanduliferis obtecta. Sepala post an-
thesin cito decidua. Receptacula fructifera sublaevia, parva,
aurantiaco-rubra. Styli subvillosi. Discus planus. Trunci ra-
mique steriles, aculei flavescentibus falcatisque plus minus armats,
hinc indeve sed rarius, aculeolis vel setis intermiztis.
Eine Uebergangsform der Rosa rubiginosa L. typica sur R. wmbellata
Leers, var. echinocarpa Ripart. Von den Formen der Rosa rubiginosa L.
durch die meist wehrlosen Blüthenzweige, die dicht mit gelben Stachel-
borsten bedeckten Receptakel, die beiderseits anliegend behaarten Blätt-
chen, derb sichelförmig gekrümmte Stacheln der sterilen Aeste und die
fast weisswollig behsarten Griffel leicht zu unterscheiden. Von R. um-
bellata Leers. var. echinocarpa (Ripart) leicht durch schmälere und
weniger dichtwollige Griffelköpfchen und durch die später fast nackten
Beheinfrüchte ebenfalls leicht zu unterscheiden. Als Uebergangsform inter-
&sant und der Erwähnung werth, da durch die schnell sich ausbildende
Trennungsschichte die Sepalen bald sich vom Discus ablösen und man
daher dieselben an der verfärbenden Scheinfrucht nicht mehr vorfindet.
Dieses physiologische Verhalten spricht auch dafür, die Rose in die Gruppe
der Rosa rubiginosa typica, zunächst der var. apricorum Ripart, einzu-
reihen. Am Nordost-Abhange des Michlsberges.
Bo umbellata Leers var. echinocarpa Ripart. Form mit derber homoacanther
Bewehrung, Reeaptakel und Scheinfrüchte dicht mit gelben Stachel- und
Drüsenborsten besetzt. Griffel dicht weisswollig; Blättchen ziemlich klein.
9
ne.
n Haring. Floristische Funde aus der Umgebung von Stockerau.
drei Steinen, Hügel unter der Kapelle am Michlsberge; ziemlich
trauch.
cus L. nur bei Stranzendorf und im Walde zwischen Stranzen-
Ober-Russbach ziemlich häufig.
oleueum Huds. bisher nur auf dem Dobler, selten.
ıcens L. nur auf dem Schliefberge; dort häufig. Wahrscheinlich
en Decennien, als der vorher ganz kahle Berg bewaldet wurde,
ut.
is L. gar nicht selten im Rohrwalde.
69
Ueber die Beziehungen der Nebenblätter zu ihrem
Hauptblatte.
Ein Beitrag zu Goebel’s „Correlation des Wachsthums“.
Von
Dr. M. Kronfeld.
(Mit Tafel IL)
(Vorgelogt in der Versammlung am 5. Jänner 1887.)
„Natara in nulla parte magie fait
polymorpha, quam in foliis ...“
Linné, Philosophia bot, 277.
A. Einleitung.
Die erste Anlage des Laubblattes wird von einem zelligen, über die Ober-
fiche des Stongels emporgewölbten Höcker gebildet (Eichler's Primordial-
blatt). Durch fortschreitende Theilung in seinem meristematischen Gewebe
wächst dieses Wärzchen, es streckt sich in die Länge und plattet sich zugleich
ab. An dem flächenhaften, noch von einem geschlossenen Contour umgrenzten
Organe tritt bald eine Scheidung in einen oberen und in einen unteren, dem
engel unmittelbar aufsitzenden Theil ein; dieser wird Blattgrund, jener
Oberblatt genannt. Erst nachträglich schaltet sich als drittes morphologisches
Element bei den meisten Laubblättern der Blattstiel ein.
Aus dem Oberblatte wird die Spreite, das „Blatt“ im landläufigen Sinne.
Veberaus gross ist die Mannigfaltigkeit seiner Formen, und sie alle zu beherrschen,
Au überblicken, kann nur gelingen, wenn man sich mit den Typen des Nervennetzes
vertraut macht. Ettinghausen’s und Pokorny’s „Physiotypia plantarum
Austriacaram“ ist hiebei der beste Wegweiser. Nicht minder mannigfach ist
&e Bandentwicklung des Laubblattes, wofern dieser nach Analogie von Küsten-
ætwicklung gebildete Terminus erlaubt ist. Von einfachen Zähnen oder Kerben
angefangen bis zu selbstständigen, an den Hauptnerven mit eigenen Secundär-
sielen befestigten Blattlappen finden sich alle denkbaren Uebergänge.
70 M. Kronfelà.
Auch der Blattgrund vermag seitliche Auszweigungen hervorzubringen.
Dieselben treten zumeist psarig und in Ansehung der Spreite, welcher sie
ortoneachen, symmetrisch auf. Man kennt sie seit lange als Afterblätter, oder
ı heutigen Tager lieber sagt: Nebenblätter (Stipulae). Diese Neben-
sind schmallineal bis pfriemlich (Sida Napaea), sehr häufig lanzettlich
Malus, Rubus fruticosus), wenn sie nicht grössere ovale Lappen dar-
“Pisum sativum), oder gar in Form und Grösse an die zugehörige Spreite,
uptblatt, wie wir es nennen wollen, heranreichen (Galium). Seltener
sich zu Dornen ausgebildet (Robinia). In der natürlichen Familie
ilionaceen finden sich alle Stufen von blos fadenförmigen bis zu mäch-
las Foliolum des zusammengesetzten Hauptblattes oft noch an Aus-
; übertreffenden Stipulen. Ja einzelne Gattungen, wie Lathyrus, weisen
ichiedensten Nebenblätter auf. Aehnlich verhalten sich die Rosifloren.
Idaeus mit pfriemlichen Nebenblättern einerseits, der Weissdorn (Ora-
Dxyacantha) mit grossen, halbkreisförmigen Nebenblättern andererseits
als Grenztypen angeführt werden.
ver Zeitfolge nach sind die Nebenblätter älter als die Ausgliederungen
ptblattes. Es fällt ihnen nämlich die Aufgabe zu, das noch zusammen-
» Hauptblatt, oft auch die respective Vegetationsspitze, im Jugendzustande
len oder mindestens seitlich zu stützen. Selbst bei der Robinie, wo sie,
ihnt, Dornen darstellen, sind sie für die junge Vegetationsspitze seitliche
Bei Galium neigen sie mit den gleichausgebildeten Hauptblättern zu
‘ von Helm über dem Achsenscheitel zusammen. Den Schalen einer
vergleichbar nehmen die mit den Rändern dicht zusammenschliessenden
von Pisum das Sprossende swischen sich auf. Somit sind die Neben-
zewissermassen zeitweilige Knospendecken. Wie die Tegmente fallen sie
ren Eichen, Buchen und anderen Gewächsen ab, nachdem das Hauptblatt
d entwickelt ist. Diese vergänglichen Nebenblätter sind früher mit
igenen Terminus als Ramenta angesprochen worden. Man hat mit Recht
lemen aufgegeben, weil ein wesentlicher Unterschied zwischen bleibenden
gänglichen Stipulen nicht besteht und solche der letzteren Art unter
den persistiren können. So liegt im Herbarium der hiesigen Universitäts-
1g ein Zweig von Fagus silvatica (leg. Dr. de Wettstein) auf, an
es Hauptblatt mit rand umschnittenen, dicklaubigen Nebenblättern ver-
‚scheint.
ass die Nebenblätter Auszweigungen des Blattgrundes und somit Depen-
des Hauptblattes seien, ist erst durch die entwicklungsgeschichtliche
chung festgestellt worden. Vorhin warden sie, namentlich dort, wo sie
mgel direct zu entspringen scheinen, als selbständige Organe angesehen.
11) definirte: „Les stipules caulinaires sont des feuilles distinctes,
à l’état rudimentaire.“ Doch sagte von den deutlich dem Blattstiele
gen Nebenblättern schon dieser Autor: „Les stipules pétiolaires sont
Essai d'une Iconographie des végétaux, Paris M.D.CUC.XX, p. 91.
Ueber die Beziehungen der Nebenblätter su ihrem Hauptblatte. 71
une dépendance de la feuille et peuvent être considérées comme des
pennules.“
Es lässt sich denken, dass die innige Beziehung von Hauptblatt und Stipel
auch physiologisch zum Ausdrucke kommt. Nachdem sie ihre Rolle ausgespielt
baben, stehen die Nebenblätter gegenüber dem ausgewachsenen Hauptblatte
meist zurück, sie sind untergeordnete appendiculäre Gebilde. Wie nun, wenn
die Spreite des Hauptblattes in frühem Zustande unterdrückt wird — sei es
durch ein äusseres Trauma oder eine „innere“ Ursache — vermag dann das
Nebenblatt sich weiter zu entwickeln und, da der Saftstrom sich ihm ganz
zuwendet, abnorme Grösse zu erlangen?
Mit Rücksicht auf eine Beobachtung Moquin-Tandon’s') muss diese
Frage von vorneherein bejaht werden. Bei Vicia Faba sah der genannte Forscher
-inmal auffallend vergrösserte, ovale Nebenblätter, die Spreiten der Hauptblätter
waren dagegen völlig verkümmert. Nahe lag es, beide Erscheinungen — das
monstrum per excessum und das monstrum per defectum — in causalen Zu-
ssmmenhang zu bringen, und in diesem Sinne stellt Moquin-Tandon seinen
Fall in das Capitel der „organischen Ausgleichung“ (balancement organique).
Hiemit war die von Geoffroy Saint-Hilaire auf Grund thierischer Miss-
bildungen geschaffene Lehre in die Pflanzenteratologie hineingetragen.
Analoges habe ich bei einer cultivirten Zwergsorte von Pirus Malus im
letzten Sommer beobachtet. Das Hauptblatt dieser Sorte hatte durchschnittlich
tive Oberfläche von 45—48 CJcm., die entsprechenden Nebenblätter massen zu-
sammen 20—28 mm., wobei für gewöhnlich das rechte gegenüber dem linken
um einige Millimeter gefördert erschien. (Rechts und links gelten mit Bezug
auf die Ablenkungsstelle des Laubblattes von der tragenden Achse.) In mehreren
Beispielen war die Spreite des Hauptblattes — wahrscheinlich durch Insecten
— verstümmelt worden, die Nebenblätter waren dagegen dentlich vergrôssert;
Semerkenswerther Weise hatte aber immer nur jene (rechte) Stipel zugenommen,
die schon am normalen Laubblatte etwas grösser erschien. Zwei der Fälle sind
nachstehend herausgegriffen. Es betrug:
das Rudiment des Hauptblattes das linke Nebenblatt das rechte Nebenblatt
bi A 420 O mm. 10 Omm. 36 Omm.
.B 38 D mm. 12 Omm. 38 Omm.
woraus sich also ergibt, dass bei Einschränkung des Hauptblattes die Neben-
blitter von Pirus Malus eine beträchtliche Vergrösserung aufweisen können.
Durch diese Erfahrung wurden mir Goebel’s mit Vicia Faba ange-
sbliten Versuche in Erinnerung gebracht.?) In der Ausbildung der seitlichen
Sprossongen erkennt dieser um die Morphologie der Pflanzen hochverdiente
Forscher, eine „Correlation des Wachsthumes“, die sich darin Aussert, dass bei
+) Pflanzenteratologie (Schauer), Berlin 1842, p. 141.
+) Vergl. Beiträge sur Morphologie und Physiologie des Blattes. Botan. Zeitung 1880.
Samentlich p. 809 f., ferner p. 836-838.
M. Kronfeld.
kung eines Gliedes das von ihm abhängige stärker heranwächst.
weise wachsen seitliche Knospen stärker aus, wenn das Zweigende weg-
m wurde. Wie Goebel’s Experimente lehren, besteht such zwischen
en des Laubblattes, insbesondere zwischen Hauptblatt und Stipel, eine
relation. Von Vicia Faba „wurden je zwei gleichschwere Samen in
sen Topf ausgesäet, von den Keimpflanzen der einen (mit A bezeich-
» Blätter gelassen, der zweiten (B) aber sofort bei ihrem Sichtbar-
sstirpirt. Es wurde, da die Stipulen eines Blattes im Allgemeinen von
irösse sind, je eine Stipula gemessen, die Zahlen bedeuten [] mm.:
A BB
L Stipula: 1. Blatt 141 289
2%, 1m 56
3 , 165 920
I, Lo, 9 98
2 » A 242
8 , 107 551
IL „ 3 , 86 276
4, 63 361“
rner fand Goebel, dass die dem Exstirpationsversuche unterzogenen
n „eines kräftigen Wachsthums nicht mehr fähig“ waren. „Sie brachten
ns zum Blühen, blieben aber sonst schwächlich.“ Nach Abtragung der
von Phaseolus multiflorus konnte schliesslich keine erhebliche Ver-
g der Stipulen bemerkt werden, dafür aber zeigten „die Internodien
llend gesteigertes Wachsthum“.
» zufälligen Beobachtungen an Vicia Faba und Pirus Malus sind dem-
urch das eigens angestellte Experiment, dem die erstere Pflanze unter-
urde, bestätigt worden. Es schien mir aber gerathen, das Verhalten
erer Species mit stipulirten Laubblättern gegenüber dem Exstirpations-
zu untersuchen. Ueber meine Wahrnehmungen sollen die folgenden
richten.
1 bemerke noch, dass eine vorläufige Mittheilung betreffend den vor-
Gegenstand, in der „Botanischen Zeitung“ (1886, Nr. 50) unter
1: „Ueber die Correlation des Wachsthums“, bereits abgedruckt ist.
B. Exstirpationsversuche.
e Versuche wurden im Laufe des letzten Sommers in Hacking bei
sgeführt, wo ich meinen Landaufenthalt genommen hatte. Von den
n * bezeichneten Arten standen mir in Gartentöpfe verpflanzte Exem-
Verfügung. Der Herkunft des übrigen Materials wird besonders gedacht
Ueber die Beziehungen der Nebenbläiter zu ihrem Inupsblatte. 73
1 Salteaceae.
Vers. 1. Saliz purpurea. Es wurden noch krautige Zweige in der nahen
Au abgeschnitten und in einen Behälter mit Wasser gesteckt. Dieser fand an
einem schattigen Platze im Garten Aufstellung, worauf dann die Zweige in Kürze
Warseln schlugen und munter fortwachsen. — Die Stipulen von Salix purpurea
éd dicklaubig, von halbherzförmigem Umriss. An fünf, näherungsweise gleichen,
Zweigen wurde, dem Sprossende so nahe als möglich, je eine noch zusammen-
geiltele Spreite weggeschnitten. In keinem Falle ergab sich eine merkliche
Vergrösserung der entsprechenden Nebenblätter. (Versuchsdauer vier Wochen.)
IL Urticaceae.
Vers. 2. Urtica urens* Die Nebenblätter dieser Art sind lineal, mit
rpm abgerundeten Ende, ihre Consistenz ist spreuig. Das Ende hat die
Fegung, sich gegen die Unterseite einzukrümmen. An fünf Sprossen wurde je
che der jüngsten Spreiten exstirpirt, doch wurde nirgends eine Beeinflussung
der Stipulen wahrgenommen. (Versuchsdauer wie bei 1.)
IL Polygonaceae.
Vers. 3. Polygonum Hydropiper* Die Gelenksscheiden (Ochreae) von
Polygorum werden allgemein für eigenartig modificirte (,tutenférmige® —
Bichler) Nebenblätter angeseben. Eine Vergrösserung derselben nach Ent-
fernung der noch in der Knospenlage befindlichen Spreiten konnte in fünf
Versıchsfällen, zu denen kurze Seitenzweige dienten, nicht bemerkt werden.
(Versuchsdauer wie bei 1.)
N. Malvaceae.
Vers.4. Sida Napaea.* (Spielert mit panachirten Blättern.) Die Neben-
Wätter dieser Zierpflanze sind an der Basis lineal und laufen in eine Spitze
ws. An einem Stocke wurde in willkürlichen Abständen je eine noch zu-
namengefaltete Spreite abgetragen, doch konnte in keinem der fünf Fälle
“ns merkliche Vergrösserung der Stipulen verzeichnet werden. (Versuchsdauer
Ton Jali bis September.)
V. Rosaceae.
Vers. 5. Pirus Malus. Ich experimentirte mit der obenerwähnten, im
Garten cultivirten Zwergsorte. Die Nebenblätter sind laubig, lanceolat geformt,
ait einem deutlichen Hauptnerv versehen. Wie gleichfalls bemerkt wurde, sind
& ausgebildeten Stipulen ungleich, indem das linke vom rechten an Grösse
übertroffen wird. Fünf steif aufrechte, möglichst gleiche Langsprosse wurden
warkirt und an jedem möglichst nahe dem Ende eine noch zusammengefaltete
Spreite abgetragen. Merkwürdig war, dass nur in einem Falle ein Nebenblatt,
md zwar wieder das rechts vom Blattstiele eingefügte, sich erheblich — um
dre 1000, — vergrôssert zeigte. Hiebei liessen sich nebst den Hauptnerven
2 8.60. B.XIXVIL Abb. 10
T4 | M. Kronfeld,
mehrere Secundärnerven erkennen. Nach der an einleitender Stelle angeführten
x ich zu der Annahme geneigt, dass gerade Pirus Malus auf die
: Spreite prompt reagiren würde. Es soll dieses Moment übri-
r Erörterung finden. (Versuchsdauer wie bei 1.)
Rosa semperflorens* Die ältere Morphologie sprach von an-
Nebenblättern { Stipulae adnatae). Nach dem jetzigen Standpunkte
äpulen in den durch nachträgliches Wachsthum scheidenförmig
attgrund.') Eine Förderung dieser Stipulen nach Entfernung
ite konnte in fünf Versuchsfällen nicht wahrgenommen werden.
halbkrautige Seitenzweige. (Versuchsdauer wie bei 4.)
Rubus fruticosus. Viele unserer Brombeerarten entsenden im
ngende Langschosse, die an Hohlwegen, in Schluchten und ähn-
n in einem grossen Bogen dem Boden zustreben, an dem freien
des Herbstes Adventivwurzeln entwickeln und so Befestigung
ieselbe auch bei den überhängenden Schôsslingen durch nach-
sung der Wurzeln vermittelt wird, wie dies Professor Wiesner?)
en Brombeersprossen festgestellt hat, ist im hohen Grade wahr-
f solcher bogenförmiger, noch frei herabhängender Zweige an
rgbache markirte ich, nachdem je eine noch zusammengefaltete
am Sprossende weggeschnitten war. Eine Vergrösserung der
igen Stipulen resultirte in keinem Versuchsfalle. (Versuchsdauer
Rubus Idaeus. An fünf aufrechten Lanbsprossen eines im
en Strauches wurde je eine der jungen, am Sprossende vorfind-
entfernt. Die schmallinealen, in eine feine Spitze ausgehenden,
3tipulen konnten dadurch in keiner Weise beeinflusst werden.
vie bei 1.)
wosae.
Pisum sativum. Schon die normale Pflanze hat mächtige,
nige Stipulen. Von der Erwägung ausgehend, dass nach Ent-
ccessiven Spreiten sich an Pflanzen mit unansehnlichen Sti-
im Wachsthum einstellen würden, habe ich womöglich immer
rosse nur je eine Spreite entfernt. Bei Pisum trug ich d
"on allem Anfange an, die aufeinanderfolgenden Spreiten absu-
n geräumigen Kasten liess ich eine grössere Menge von Erb
azig Exemplare wurden jeder Spreite so frühzeitig als mögli
iger Vorsicht konnte das junge Hauptblatt zwischen den obeı
"bel in Schenk's „Handbuch“ III, p. 290.
Eindringen der Winterkuospen kriechender Brombeerspresse in den
Bande der Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch., I. Abth., Jänner-He
| Ueber dio Beziehungen der Nebenblätter zu Ihrem Hauptblatte. 75
| Stipulen bervorgeholt werden, in einem Stadium also, wo es äusserlich noch
| ai sichtbar war Deren... Gruppe.
| Andererseits wollte ich sehen, ob die Entfernung der Stipulen irgendwie
von Einfluss sei, und schnitt die successiven Paare der Nebenblätter bei fünf
Individuen ab . - . ce Lee eee Gruppe d.
Es restirte schliesslich à eine Anzahl Vorgleichspfanzen.
Gruppe a. Die Stipulen vergrösserten sich mit einzelnen Ausnahmen um
durchschnittlich 50—100%. Ein Anwachsen um das Mass der eigenen Grösse
var aber schon selten und niemals habe ich bei Pisum so hohe Werthe erhalten
können, wie Goebel sie bei Vicia Faba gefunden hat. In seinem extremen Falle
{u oben) war eine Stipel um 755 [)Millimeter gegenüber derjenigen vergrössert,
| wekhe an der Vergleichspflanze in gleicher Höhe stand; dies macht mehr als
3 Procente aus. Die im Wachsthum geförderten Stipulen ernährten sicht-
keh sureichend die sich entwickelnden Pflanzen. Ich habe von denselben zwei
| wsattich verschiedene Formen erhalten: « eine niedrige und ß eine hohe.
Die Vertreter der a-Form überragten selten die Höhe eines Decimeters.
Rines der grössten Individuen ist in Fig. 1 der beigegebenen Tafel abgebildet.
Der Wachs war im Ganzen aufrecht. Von Knoten zu Knoten zeigte sich aber
éne rickrackfôrmige Biegung des Stengels. Die Stipulenpaare kommen an den
éspringenden Winkeln zu stehen. (Zwischen ihnen sieht man die Stümpfe der
Bittstiele, s, s in der Fig) Es wies somit dieser Stengel ganz ausgezeichnet
wterbrochene Nutation (Wiesner!) auf. Die Internodien — bei den
Vergleichsplanzen durchschnittlich 5 cm. lang — betrugen bei dieser Form nur
#-15em, sie waren also erheblich gestsucht. Innerhalb der sechs Wochen
béragenden Vegetationsdauer wurden 12—14 Stengelglieder entwickelt. Sodann
lime aus der Achsel der obersten Stipulen weissliche kuospenartige Organe
lervor, die meist rasch vertrockneten und abfielen. Nur drei derselben konnte
ich zu weiterer Untersuchung in Weingeist aufbewahren. Nachdem bei jedem
| te Menge kleiner, weisslicher Blättchen mit den Nadeln entfernt war, kam
Mindestens eine winzige Pelorienblüthe zum Vorscheine.
Es hatte dieselbe im Ganzen 2—3mm. Länge und war von krug- oder
woaförmiger Gestalt. (Vergl. Fig. 3.) Die Papilionaceenblüthe ist bekanntlich
sch der Formel:
| x. © AG [oder: 41) Ga
| aufgebaut. Die Pelorie hatte aber ein einfaches, ringsum geschlossenes, corol-
; Inisches Perianth, das nach oben in fünf gleiche, dreisckige Zipfe oder Lacinien
| eugieng. Das Androecenm war durch neun völlig freie, sonst normale (dithe-
! che, introrse) Staminen (Fig. 5) gebildet. Als Carpiden deute ich spindel- oder
ı üchenförmige, in Mehrzahl (2-4) vorgekommene Zellenkörper, die einerseits von
:) Das Bewogu:
rmögen der Pflanzen, Wien 1881, p. 22.
10*
76
u
M. Eronfeld.
efissstrange durchzogen waren (Fig. 6). Demgemäss wäre dus Schema
um-Pelorie:
*P() Av Gas
ein beträchtlicher Unterschied gegenüber der Norın erhellt.
m auffälligsten bleibt die gamopetale Bläthenhülle. Als Detail sei hin-
i, dass die freien Laciuien (Fig. 4 stellt eine derselben dar) nebst einem
aven, brochidodrome, d. i. in Bogenschlingen zusammenlaufende
rnerven anfwiesen. In annähernd gleicher Weise findet sich dieser
ustypus uuter einheimischen Pflanzen bei Cynoglossum officinale wieder,
Einsicht in das oben eitirte monumentale Werk von Pokorny und
shansen (Uebersichtsband, Taf. XXIV, Fig. 8, 9) darthut. Dieselbe
t ist mir bei tropischen Papilionaceen, wie Gastrolobium praemorsum,
um R. Brown (Neuholland), und voräglich Humboldtia laurifolia Vahl
‚usch eine Abhandlung Ettingshansen’s‘): „Ueber die Nervation der
der Papilionaceen“ (Tab. I, Fig. 7—11 und Tab. XXI, Fig. 5, 6) bekannt
n.
'ass die Staminen frei wurden, hat Göschke?) auch bei Pelorien von
Pseudacacia beobachtet; freilich war die Zehnzahl erhalten. Uebrigens
ı in den verwandten Sippen der Caesalpiniaceae und Mimosaceae freie,
abl zwischen 3 und © schwankende Staminen vor. Was schliesslich das
um anlangt, gibt Eichler für die letztere Sippe au: ,G 1, selten
Syllabus, 3. Aufl., p. 45).
lie vergrösserten Stipulen der «-Form waren zugleich derber als die der
hepflanzen und zeigten nur stellenweise seichte Randkerben. Der Stengel
ine Neigung zur Verzweigung. Es wuchs somit eine gedrungene Pflanze
en vegetative Organe möglichst eingeschränkt waren und die es schliess-
ost zu Blüthen brachte. Und wenn auch dieselben zwergige Pelurien
so bestimmt mich nichts, die erzielten Individuen „schwächlich“ zu
wie nach Goebel die zugerichtete Vicia Faba sich erwies.
iie B-Form (Fig. 2 der beigegebenen Tafel) erreichte eine Höhe von
:m. Die Internodien, an Anzahl jenen der «-Form gleich, waren be-
verlängert. Selbst mit Rücksicht auf die normalen Vergleichspflanzen
sie sich um 15 -2 em. vergrössert.°) Die Stipulen waren weich, zarter
der Strauchform und an ihnen war die gewöhnlich dem Nebenblatte
ende Randentwicklung bemerkbar. Im Allgemeinen waren die der a-Form
‚ere Werthe vergrössert, doch war auch bei der B-Form eine merkliche
ng zu verzeichnen. Gegen das Ende der sechsten Woche erschienen
‚ durchaus typisch gebaute Blüthen, die in der Folge einzelne Hülsen
Bitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch.,
Vergl. Mastors (Dammer), Pflansonteratologii
Vergl. die oben angeführte Erfahrung Goob
„naturwiss. CL, XII. Bä., IV. Heft, 1854.
sig 1886, P. 255.
mit Phasolus.
Ueber die Beziehungen der Nebenblätter zu ihrem Hauptblatte. 77
mit Samen ausreiften. Da mit den Spreiten zugleich die Ranken entfernt waren,
mussten zwar die schlanken Individuen durch Aufbinden vor dem Umfallen
geschützt werden, den Eindruck der Schwächlichkeit machten jedoch selbst
diese nicht.
Gruppe b. Die Blüthen jener fünf Individuen, denen die Stipulen sämmt-
lich abgenommen waren, gelangten rascher zur Entwicklung als die der nor-
malen Vergleichspflanzen. Hier waren nach Ablauf der sechsten Woche erst
kleine Knospen, dort schon offune Blumen wuhrnehmbar.
Die Nebenblätter von Pisum stellen förmliche Ausschnitte einer assimi-
lirenden Spreite dar. Demzufolge können sie, nach Entfernung der Spreite, durch
die „Correlation des Wachsthums“ gefördert, die ganze sonst dem Laube zufallende
Arbeit, dessen physiologische Rolle übernehmen. Aus der letztangefülrten Be-
cbachtung — dem rascheren Blühen nach Entfernung der Stipulen — liesse sich
vielleicht entnehmen, dass zum Aufbaue derselben an der unversehrten Pflanze
stoffe Verwendung finden, die sonst dem sexuellen Sprosse zu Gute komınen.
Auch nach dieser Richtung wäre also eine Correlation zu erkennen.
Zwei frei vorkommende Lathyrus-Arten: Lathyrus Aphaca und L. affinis
Gussone, geben ein lehrreiches Beispiel für das Auslangen von Papiliouaceen mit.
blossen Stipulen. Bei beiden Species ist die Spreite auf eine dünne Ranke
reducirt; die allein assunilirenden Nebenblätter sind dagegen mächtig entwickelt.
Es ist nach den Exstirpationsversuchen zweifellos, dass die Vergrôsserang der
Lathyrus-Stipulen als directe Folge der Spreitenverkümmerung anzusehen ist.
Ob nun diese selbst auf einen äusseren Anstoss hin erfolgte (man könnte an
eine Insecten-Invasion denken) und eine durch Erblichkeit fixirte Veränderung
darstellt, oder ob eine jener vielberufenen inneren Ursachen für veranlassend
zu halten ist — die Correlation von Hauptblatt und Stipel ist in diesem con-
creten Falle wiederum unverkennbar.
Ve 10. Robinia Pseudacacia. An fünf noch krantigen Sprosseuden
wurde je eine Spreite in ihrer susammengefalteten Knospenläge entfernt. Nirgends
zeigte sich das Wachsthum der dornartigen Stipulen beeinflusst. (Versuchsdauer
wie bei 4.)
Vers. 11. Trifoliwm fliforme.* An den kleinen ovalen Nebenblätteru
dieser Art konnte nach Abtragung der zugehörigen, noch zusammengefalteten
Spreiten keine Veränderang bemerkt werden. Benützt wurden in den fünf Ver-
suchsfällen kurze Seitenäste. (Versuchsdauer wie bei 1.)
VIL Compositae.
Vers. 12. Chrysanthemum indicum. Fünf aufrechte, noch vor der
Bläthe stehende Sprosse von im Garten caltivirten Individuen wurden nach
Exstirpirung je einer Spreite nahe der Vegetationsspitze markirt. In keinem
Falle ergab sich eine Förderung der laubigen, buchtig ausgerandeten Stipulen.
(Versuchadaser wie bei 1.)
ns
M. Kroufeld,
gung sämmtlicher Exstirpationsversuche ergibt sich die
lie erfolgte, beziehungsweise ausgebliebene Vergrösserung
Entfernung der zugehörigen Spreiten.
Die Förderung zeigte sich
in keinem Falle im Einzelfalle bei allen Versuchen |
|
cum .
;
ver. .
" |
* |
| u |
j
ober) 11mal 1 mal 2 mal
.. \
ir solche Species die Correlation des Wachsthums von
offenbart, die am ausgebildeten Lanbblatte mächtige
lingegen konnte bei Arten mit im Verbältniss zur Spreite
n jene Correlation nicht wahrgenommen werden. Allein
"ung spricht dafür, dass an jedem Lanbblatte jene be-
rischen Hauptblatt und Stipel vorhanden ist, und wenn
‚den Exstirpationsversuch klargelegt wird, so muss dieser
länglichen Versuchsanstellung begründet sein. Vorzüglich
1 des Experimentes darin, dass dasselbe in einem relativ
ıdium des ganzen Laubblattes, nämlich zu einer Zeit, wo
ıtercalirt ist, eingeleitet wurde. Aber in dieser Epoche
ätter meist schon stationär zu werden und jene Form
ie an dem fertigen Laubblatte aufweisen. Könnte es
r Methode gelingen, das Oberblatt zu exstirpiren, bevor
‚htbar wird und die seitlichen Sprossungen des Blatt-
Nebenblätter, ihr fortschreitendes Wachsthum eingestellt
cherlich an allen, oder doch den meisten Laubblättern,
Hauptblatt und Stipel in Erscheinung treten. Hiefür
Ueber die Beziehungen der Nebenblätter zu ihrem Hauptblatte. 79
scheinen mir auch die Erfahrungen mit Pirus Malus beweisend zu sein.
Oefters begegnete ich Laubblättern, die einen grösseren oder kleineren Spreiten-
defect und dementsprechend vergrösserte Stipulen anfzeigten. Im Exstirpations-
versuche gelang es aber nur einmal, die Correlation zu erkennen. Offenbar war
derselbe in einem zu späten Stadium der Entwicklung unternommen worden;
denn die jüngsten LanbLlätter, die ich bisher mit der Scheere fassen konnte,
ren schon deutlich gestielt.
In der angedeuteten Richtung würden weitere Versuche aufzunehmen
sin. Bei der grossen Anzahl von Gewächsen mit stipulirten Laubblättern wird
+ sich ferner empfehlen, noch andere Arten in Berücksichtigung zu ziehen.
Endlich liesse sich mancher der gelegentlich gewonnenen Gesichtspunkte weiter
auswerthen. So wäre es von Interesse zu erfahren, ob man, wie die Beobachtung
an Pisum anzunehmen gestattet, mit der Entfernung der Stipulen ein verläss-
liches Mittel zur Erzeugung künstlicher Pelorien in Händen hat Peyritsch')
it es vor einigen Jahren gelungen, bei Galeobdolon luteum und Lamium macu-
ltum durch Anwendung ungewohnter Insolation regelmässige Blüthen hervor-
trafen. Ist damit der Anfang zu einer Aetiologie der Pelorien geschehen, so
wire der Fall von Pisum ein fernerer Beitrag zu diesem Capitel.
') Untersuchungen fiber die Aetiologie pelorischer Bläthenbiläungen. Aus den Abhand-
ungen der kais. Akademie d. Wissensch., 1877, Bd. XXXVIIL
80 M Kronfald. Ueber die Beziehungen der Nebenblätter za ihrem Hanptblatte.
Erklärung der Abbildungen.
Tafel II.
Figuren beziehen sich auf Pisum satioum mit exstirpirten
egs wolle der Text verglichen werden.
ıra grosses Individuum der a-Form. Natürliche Grösse. 8, 8
impfe der Blattstiele.
uum der ß-Form. Natürliche Grösse. s, 8 wie bei Fig. 1.
ge Pelorien-Blüthe der «-Form in äusserer Ansicht. Vergr. 6:1.
af Lacinien, in die das Perianth der Pelorie ausgeht. Dieselbe
ieckig und erscheint dicht mit Protoplasmakörnchen (ungefärbt
»enen Chlorophylikörnern?) erfüllt. Ihre Nervation ist ausge-
st brochidodrom. Der Rand zeigt sich von langen Haaren
pert. Vergr. 65:1.
sonst normal dithecisches und introrses Staubblatt aus der
» Die Anthere ist von Pollen prall ausgefüllt. Vergr. 65:1.
mförmiger, einerseits von einem Gefässstrange durchzogener
körper aus der Pelorie. Derselbe ist als Carpid zu betrachten.
66:1.
81
Lichenologische Ausflüge in Tirol.
Dr. F. Arnold.
(Vorgelegt in der Versammlung am 5. Jänner 1887.)
XXIII. Predaszo und Paneveggio.
Im Fassa- und dem oberen Theile des Fleimser Thales habe ich in den
Jahren 1878 bis 1886 während der Monate Juli bis September zusammen 146 Tage
umgebracht. In der Zeit vom 25. Juli bis 12. August 1884 betheiligte sich
Prof, Lojka von Budapest an der gestellten Aufgabe, die Lichenen-Flora von
Predazzo und Paneveggio thunlichst zu ermitteln, und seinem in den Gebirgen
con Ungarn geñbten Scharfblicke gelang die Auffndung wichtiger Beiträge zur
Flora von Tirol. Insbesondere wurde von Lojka die östlich von Predazzo unter-
tb Bellamonte befindliche Waldschlucht des Travignolothales eingehend be-
sichtigt und bei allen Excursionen die Aufmerksamkeit auf das Vorkommen der
vom unbewaffaeten Auge nicht leicht zu erkennenden Thelocarpon-Arten ge-
riehtet. Die gelben Apothecien dieser kleinen, nichts weniger als häufigen
Flechten wachsen bald einzeln und zerstreut, bald heerdenweise an feuchten
Orten oder doch auf "feuchter Unterlage. Steine längs der Böschungen der
Waldwege, das Holz modernder Bäume an moosreichen Stellen waldiger Ge-
Länge, entrindete Nadelholz-, besonders Lärchenstämme, welche, längs der Alpen-
'sche festgerannt, öfters vom rasch fliessenden Wasser bespritzt werden, der
mit Salix herbacea bewachsene Humusboden kleiner alpiner Thalmulden, in
weichen der Schnee länger liegen bleibt, der die Feuchtigkeit bewahrende
Thales dickkrustiger Erdflechten auf alpinen Höhen, sowie das von Insecten
md Schnecken angenagte alternde Laub von Peltigera sind in jener Landschaft
die Wohnsitze von fünf der Gattung Angehörigen, unter welchen Th. im-
tressellum noch am meisten verbreitet ist.
In Folge des wiederholten Aufenthaltes in der genannten Gegend konnte
im Laufe der Jahre eine Mehrzahl der dortigen Berge vom Thale bis zu den
2. B.Gee. B. XXXVIL Abb. il
F. Arnold.
Höhen durchsucht werden und das obere Fleims ist jetzt lichenologisch
ssmässig besser bekannt als jede der übrigen von mir betrachteten
iften von Tirol. An der bisherigen Ausscheidung der Lichenen nach
strate festzuhalten, empfiehlt sich insbesondere deshalb, weil andere
ngen, etwa nach den Höhenabstufangen, einen weit weniger deutlichen
k ermöglichen.
Syenit am Fusse der Margola: 1025 m. (Tirol, XX, p. 355, 357; XXI,
Die XX, p. 357 erwähnten Gerôllhaufen sind dem Travignolo entlang
lodendron, Salix, Fichten und Birkengebüsche, sowie anderem Strauch-
&, p. 359) besiedelt; weiter aufwärts dehnt sich das Trümmergerölle
e Nähe der Felswände aus. Eine reichhaltige Lichenen-Flora ist hier
em Raume vereinigt und ich habe wenige Flechtenstandorte in Tirol
sn, welche in gleichem Masse den oftmaligen Besuch rechtfertigten.
Species saxicolae:
Ramal. pollin.: Tirol, XX, p. 357.
Stereoc. coralloides Fr. (1817), comp. Th. Fries, Ster., p. 38 obs. 1;
a. 151, unde depict. sit Happe 2 atque in titulo libri sup. sin.; E. Bot.
tr. 269 sup, Schaer., En. 6, f.5, Mass., mem. 82, 84, Nyl., syn. 7,
pp 114, Mudd 14, Roum,, Cr. ill. 50, Linds,, t. 17, f. 7—10.
exs. Funck I, 20 (ad lapides), Funck II, 117 dext., sin. est St. tom,
‚78, Fries, suec. 118, Schaer. 261, Breutel 108, Rch. Sch. 142 dext.,
St. toment.; M. N. 73, Mass. 44, Hepp 114, Rabh. 137, 210, 939,
148, Anzi m.r. 28, Stenh. 82, Bad. Cr. 23, Schweiz. Cr. 552, Erb.
39, a, b; Trevis. 142, 143 p. p. (ad rupes), Malbr. 213, Crombie 119,
911 cum Biat. Stereoc. parasitica; Norrlin 85, Oliv. 318, Flagey 306,
13, 560 (non vidi: Ehr. 118 hic inde videtur, Desm. 46, Nyl., Auv. 9).
var. pulvinatum Schaer., spic., 1833, p. 274, exs. Delise 17, Le Jolis 29.
conglomeratum Del. in Duby, Bot. Gall, 1830, p. 618, exs. Oliv. 314,
25.
var. tenuissimum Oliv. exs. 815 (non ten. Del. in Nyl., syn., p. 242).
ı grösseren und kleineren Blöcken; Lojka sammelte hier die Flechte
910, 911. Hieher gehört St. toment. Tirol, XX, p. 358.
Ster. denudatum Fl. (1815): ic. Mich. 58, 5, Dill. 17, 38, Nyl. syn. 7,
ıpp 546, Lindsay, t. 17, £. 18, 14.
exs. Floerke 79, Funck 662, Fries suec. 346, M. N. 466, Hampe 34,
105, Hepp 546, Zw. 909, 909 bis, Leight. 387, Rabh. 135, Stenh. 83,
65, Oliv. 311, Arn. 6516 et 693 (p. max. p.), (non vidi: Somft. 163,
A-—C, Desm. 494).
var. capitatum Flot., Flora, 1836, Beibl., p. 54, siles., p. 29, Kôrb.,
13; exs. Anzi 15 (videtar). .
subspec. St. Vesuvianum Pers. (1810); ic. Mich. 53, 6 (Bagl., Tosc.,
Pers, Wett. 2, t. 10, f. 5, Tornab., Sic., t. 3, f. B, Hepp 2, exs.
Lichenologische Ausfäge in Tirol. 83
Mass. 10. Hepp 2, Rabh. 160, Erb. cr. it., II, 20, Trevis. 145, Jatta 45
(Roum. 164 minus quadrat.).
Die normale Pflanze gesellig mit St. corall. an den Syonitblöcken.
4. Pilophorus Cereolus Ach., prod., 1798, p. 89, Th. Fries, Sc. p. 55,
Floerke D.L., 1819, p. 14, Leight, Brit, p. 69, Forssell, Cephal, p. 76
atque Flora, 1884, Nr. 1, ic. Ach. meth. 7, f. 2; (pl. americ. P. fbula Tuck.,
Tb. Fries, Ster., t 10, f. 5, Nyl., syn., t. 7, f. 6, diversa videtur); exs. Arn.
223, 868. 1088, Zw. 817, 818, Un. itin. 1867 (Hellb.) 31, Lojka 177.
Vorwiegend steril, seltener c. ap. an den Syenitblöcken und von hier in
Arn. exs. 823, 868 ausgegeben: epith. nigric. coerul, K—, ac. nitr. intense ”
ciolae. purp., hym. incol, jodo caerul., hyp. fusc, spor. simpl., oblongae,
9014—15 mm. Ig., 0005—6 mm. lat., spermog. apice ramorum cylindrica, atra,
srermat. curvula, subfalcata, 0'005—6 mm. Ig., 00015 mm. lat.
5. Plat. pinastri (Scop.) selten und steril auf bemoosten Blöcken. —
%. Plat. fahlun. L.: c. ap. — 7. I. perlata L.: steril; med. C—. — 8. I. tiliac.
Hoff. f. scortea Ach., Flora, 1884, p. 159, Tirol, XXI, p. 100. — 9. I. sazat. L.,
Tirol, XX, p. 358; f. Aisoni Del.: c. ap. nicht häufig; subsp. I. panniformis
Ach.: steril auf Blöcken unter einer slten Fichte. — 10. I. caperata L.: steril.
— 11. Z conspersa Ehrh., Tirol, XX, p. 358. — 12. I. stygia L.: c. ap.
13. I. proliza Ach., Tirol, XX, p. 358; subspec. I. pannariiformis Nyl. in
Lamy. Cat, p.35, Stizb., helv., p.56, Arn., Flora, 1882, p. 406: a) sterile
Exemplare sind von hier in Zw. 913, Arn. 1099 enthalten; b) Lojka fand die
Flechte fractificirend: sporae ovales, 0'009—12 mm. Ig., 0'005 mm. lat.
14. I. sorediata (Ach). — 15. I. fuliginosa Fr.: med. C. purp., c. ap.
beobachtet.
16. Parmelia albonigra Schl. (1806), Schaer., spic., p. 438, Arn., Flora,
184, p. 170: gut ausgebildet, doch sparsam an Syenitfelsen am Ufer des Tra-
viznolo. Nyl. bezeichnete die Flechte als P. melops Duf., Flora, 1874, p. 16:
fhallus orbicularis, non sorediatus, med. K flavesc., apoth. nigricant., nume-
rom, sporae 0018—20 mm. 1g., 0:008—9 mm. lat., spermat. recta, 0‘003 mm. Ig.,
0001 mm. lat.
17. Pannaria lanuginosa Ach.; Nyl., Flora, 1883, p. 107; Tirol, XXII,
pe 77: steril.
18. Physcia miniata Hoft., Arn., f. tegularis (Ehr. p. p.) Nyl., Flora, 1883,
p. 106; 1886, p.98: am Grunde eines grossen Syenitblockes und von hier in
Arn. exs. 1035 enthalten: planta minus intense miniatocolorata, magis fla-
rewens, sporae paullo minores quam apud typum.
19. Physc. discernenda Nyl. in lit. 3 November 1885, Flora, 1886, p. 98:
sparsam am Grunde eines Blockes: thallus tenuior, fere areolatogranulatus,
margine (at apıd Ph. lobulatam Smft. — marinam Wedd., Nyl., Flora, 1883,
pr 165, Brenner, Hogland, p. 54) non distincte lobulatus, apoth. thallo obscu-
riora saturate aurantiaca margine pallidiore,spor.0:009— 10mm.1g.,0'004 mm. lat.
20. C. vitell. — 21. Placod. murale Sch. f. diffractum Ach. — 22. Haemat.
ventonum L. — 23. Lecan. cenisia Ach., L. atrynea, Tirol, XXI, p. 126, ic.
1°
R. Arnold.
Dietr. 207: eine Form apotheciis magis congestis, pallidioribus. — 24. L. atra H.
— 25. L. badia Pers. — 26. L. sordida Pers. — 27. L. subradiosa Nyl., Flora,
1872, p. 549: steril, gesellig mit Buell. savat. an einem grossen Syenitblocke
und von hier in Zw. 580 aufgenommen.
28. L. crenulata Deks. f. conferta Arn., Tirol, XIV, p. 484 cum VII,
p.296, Arn., Wulfen, p. 173, Nr. 9 (non P. conferta Dub., bot. Gall., p. 654:
„apoth. numerosiss., luteofusca®): am Grunde eines Felsblockes: pl. K—, C—,
thall. minute granulat., ap. convexula, margine vix crenato, regulariter integro,
albidopruinosa, minora quam apud typum, epith. fuscid., hym. jodo caerul., spor-
oblong. vel elongatoobl., nec ovales, non raro cum 3—4 guttulis, 00012—16 mm. lg,
0-004 mm. lat.
29. L. dispersa Pers.: zerstreut auf den Blöcken: thall. subnullus, apoth.
discus fuscus, margo integer, albescens. — 30. L. polytropa Ehr. cum var.:
Tirol, XX, p. 858. — 31. L. complanata Kb.: Tirol, XX, p. 858. — 32. Aspic.
cinerea L. — 38. Aspic. caesiocinerea Nyl.: pl. K—. — 34. Aspic. ceracea Ara.
exs. 933: hie und da auf Blöcken in der Nähe der Gebüsche. — 35. Gyal. cupul.:
selten; Tirol, XXI, p. 100. — 36. Urc. scruposa L. — 87. Pertus. lactea (W.).
— 38. Pertus corallina (L).: c. ap. nicht selten und von hier in Arn. 204 5)
niedergelegt.
39. Pert. isidioides Schaer., Nat. Anz, 1821, p.34 sub Spiloma, spic.
p- 220, Arn., Tirol, XXIL, p. 76: steril nicht selten und von hier in Arn. 889,
Zw. 651 aufgenommen: pl. cum specimine Schaereri in Herb. Meyeri asservato
omnino congruit, K—, C—, hyph non amyl., thallus plus minus late effusus,
cinerasc., hic inde albidocinerasc., verruculosus, papillae crassae, subdactyloi-
deae, hic inde paullo ramosae, apice non raro spermogonia thallo obscurius
colorato obtecta foventes, spermatia recta, levissime subfusiformia, 0:007—8 mm.
1g., 0001-15 mm. lat.
40. Pert. psewdocorallina Sw. V. A. H, 1791, p. 129, P. Westr., Ach.
(1794), ic. Westr,, Faerglaf 4, Ach. A. H,, t. 6, f. 1, prodr. 2, f.2, E. Bot.
2204; (Exsicc. Somft. 57, Fries suec. 367 non vidi), Th. Fries, Sc. p. 320:
pl. normalis in alpibus Tirol. nondum reperta.
f. laevigata Ach., univ, p. 577, Schaer., spic., p. 214, Meyer, Nebenst.,
p. 167, 207, 339, ie. in titulo libri, Th. Fries, Sc., p. 282; exs. Schaer. 501,
571, Fries, suec. 122, M. N. 1066 (Desm. 45, non vidi): steril an grösseren
Blöcken und von hier in Arn. 888 ausgegeben: thallus effusus, sordide albesc.
vel sordide luteoloalbesc., verruculis minute dactyloideis, apice fuscesc. plus minus
adspersus, K rubesc., C—, hyph. non amyl.
41. Biat. lucida Ach., Tirol, XX, p. 358, Arn. exs. 1119: nicht häufig,
doch reich fruchtend. — 42. Biat. subeoncolor Anzi: an einer etwas feuchteren,
bemoosten Stelle auf grösseren Steinen und von hier in Zw. 588 niedergelegt.
— 43. Biat. Kochiana Hepp, Tirol, XXI, p. 133: selten. — 44. Biat. dinjecta Nyl.,
Flora, 1881, p. 184, sub Zecid., exs. Zw. 668 A, B, Lojka, univ. 82: ziemlich selten.
45. Lecid. aglaca Smft., suppl., p. 144. a) pl. normalis: exs. Flot. 1674,
Arn. 554, Zw. 948, Norrlin 341.
Lichenologische Ausflüge ia Tirol. 85
b) £. Brunneri Nyl. in Arn., Tirol, XVIII, p. 286, XXI, p. 183: exs. Ara.
713, 839, Zw. 920 (comp. f. expallens Th. Fries, Sc., p. 535).
©) £. Crombiei Jon., Nyl, Flora, 1868, p. 345, Leight., Brit. p. 278, ab hac f.
b) Brunneri vix differt.
d) f. Brunneri Anzi exa. 150, dext., sin, comp. Leight., Brit, p. 278,
Bagl. Anaerisi, p. 264: est pl. Inetius colorata, hyp. incolor.
€) magis differt L. aglaea: exs. Rabh. 366, Erb. er. it, I, 386; comp. Stizb.,
heir., p- 184, Arn., Tirol, XXII, p. 66 et Z. subbullata Wain., Adj., p. 81.
D Spee. affınis est L. aglaeiza Nyl., Flora, 1875, p. 301, Lamy, Cat,
p 118.
9) Planta omnino diverss est L. Brunneri Schaer., spic., p, 136, ad sara
micacecargillosa in monte St. Gotthard, Enum., p. 124, quae sec. specimen
Schaereri in Herb. v. Nasgeli asservatuın (thallus K rubesc., C—, hyph. amy-
bid., ep. obscure viride, hyp. fuscese., spor. 0.012—15 mm. Ig., 0 005—6 mm. lat,
wt L. lactea FL, panth. Ach., Th. Fries, Sc, p. 491.
Lecid. Vogesiaca Scheer. (1845), En., p. 115, Moug. in Herb. 1827, Nr. 131,
sec. specimen orig. e Vogesis in Herb. v. Naegeli asservatum: thall. K rubesc.,
Ayph. amyl, ep. obsc. viride, hyp. fuscese., spor. oblong., 0 012 mm. 1g., 0.005 mm.
lat, etiam est Lec. lactea F1, pantherina (Ach.) Th. Fr.
Obige Form b) Brunneri Nyl. kommt an den grösseren Blöcken vor und
ist von hier in Zw. 920 enthalten: thallus verrucosogranulatus, albesc. (nec
flevesc.), hyp. sub lenie fuscidulum, sub microscopio fere incolor ; caet. ut apud
normalem.
RR .
46. Lec. tessellata Fl.: hie und da an den Blöcken. — 47. Lec. pericar-
poides Nyl., Flora, 1881, p. 539 cum 1875, p. 105: pl. ochracea ferro tincta, est
L. tess. f. ochracea, Tirol, XX, p. 358. — 48. Lec. lithophila Ach. — 49. L. tene-
rosa Flot.: nicht häufig.
50. Lee. athroocarpa Ach., prodr., p. 77; Th. Fries, Sc., p. 483: zerstreut
auf den Blöcken: thalli areolae planae, angulosae, cervinofuscesc., hyph. amyl.,
apoth. innata, plana, disco opaco quasi subpruinoso, ep. olivac., K—, ac. nitr.
Levissime colorat., hym. incol., paraph. tenues, hyp. fuscid., non omnino incolor,
spor. in eodem apothecio ovales, 0015-16 mm. ig., 0010-12 mm. lat. atque
oblongae, 0018-22 mm. Ig., 0008-10 mm. lat.
Eine wiederholte Prüfung der in den Formenkreis der Z. athr. gehörigen
Liehenen (thall. C—, hyph. amyl., spor. plus minus amplae) ergsb Folgendes:
1. Habituell lassen sich zwei Gruppen unterscheiden: L. athrooc.: apoth.
subprwinosa, leviter concaviuscula: hieher Anzi 85, 533 (thallo obscuriore:
£ migrata A.), Flot. 139 A, Arn. 1177; ferner L. badiopallens Nyl., Flora, 1878,
p.242, Lamy, Cat, p. 124; sowie die Tiroler Flechten L. opponenda Arn. et
L. etrofuscescens Tirol, XXI, p. 134 (non NyL, Flora, 1866, p. 371). b) L. poly-
gomia Flot. ex. 139 B, Arn. 557, comp. Nyl., Flora, 1881, p. 186: apoth. pure
2. Nach der Grösse der Sporen sind dagegen zu trennen: a) sp. minores,
0011-16 mm. Ig., 0007-9 mm. lat.: A. polygonia Flot.; L. badiopallens Nyl.;
1
ngforsiensis Nyl., Flora, 1881, p. 4; L. atroocarpoides Wain., Adj., p. 52.
maiores, 0016—23 mm. Ig., 0009-12: L. atrofuscescens Nyl., Flora,
371; L. athroocarpa Ach., Nyl., Flora, 1881, p. 4 (L. atrofuscescens,
XI, p. 134, XI, p.487 cum L. athrooc. jungenda est).
Meines Erachtens dürften L. badiopallens, atrofuscesc., polygonia und
da als Formen der L. athrooc. betrachtet werden; dagegen sind a)
ingf. Nyl., Flora, 1881, p. 4, 186; 1882, p. 457, exs. Norrlin 335, „apoth.
ta“, paraph. et spermatia; und b) L..atroocarpoides W.selbständige Arten.
LL. confluens Fr. — 52. L. speirea Ach. — 53. L. lactea Fl., Tirol,
158; var. sublactea Lamy, Cat. p. 120: a typo differt apotheciis planis,
nus distincte caesiopruinosis: nicht selten auf den Blôcken nahe am
‚me und von bier in Arn. 893 aufgenommen. — 54. L. declinasc. ochro-
Tyl. atque 55. L. declinans Nyl., Tirol, XX, p. 358.
3. L. grisella FL; mit dieser Art verwandt (hyph. non amyl.) sind ins-
e: a) L. badiopallescens Nyl., Flora, 1879, p. 220, Lamy, Cat., p. 1%4;
sturgescens Nyl., Flora, 1881, p. 186, exs. Anzi 280; c) L. intricata
2; d) etiam Hepp ers. 722, Th. Fries, Sc., p. 484 memoretur.
1. L. panaeola Ach., V. A. H., 1808, p. 267, Nyl., Se. p. 223, Th. Fries,
02, Leight., Brit, p. 284, ic. E. Bot., 1829, Forssell, Cephalod.. p. 65,
7; Mass. ric. 171; exs. Fries, suec. 380 A, B, Schaer. 469, Anzi 83,
. 384, Arn. 841 (non vidi Somft. 51, Fellm. 182): auf Blöcken in etwas
eter Lage und von diesem Standorte in Arn. 841 veröffentlicht. Die
ist an den bräunlichen Cephalodien, welche äusserlich den Ceph. von
Cer. völlig gleichen, unschwer zu erkennen.
3. L. platycarpa Ach. — 59. L. flavocaerulescens H., Tirol, XXI, p. 100:
m grösseren Blocke auch in Arn. exs. 809 b ausgegeben. — 60. L. cru-
Ach. — 61. L. latypea Ach., latypiza Nyl.: thall. K flavesc, C—. —
orticosa Fl., Kb. °
3. L. tuberculata Somft., suppl., p. 160, Th. Fries, Sc., p. 562: an der
:he einiger Blöcke: von Lojka gesammelt und in À rn. exe. 1057 nieder-
'hallus leprosus vel subnullus, apoth. sat parva, nigricantia, conveza,
‚ epith. pallidum, hyp. latum, smaragdul., K—, ac. nitr. roseoviolac.,
songlut. apice non clavatae, spor. tenues, 0-006—8mm. lg., 00025 —3 mm.
Flechte von Predazzo ist vielleicht nur eine im Dunkeln wachsende Form
aylvicola Fw.; schwedische Exewplare der Z. tuberc. habe ich noch
sehen.
I. Catillaria chloroscotina Nyl., Flora, 1877, p. 565; 1882, p. 457 sub
selten auf den Syenitblöcken: tota plants obscura, thall. obscure
fuscus, rimulosus, apoth. lecideina, marginata, epith. nigric. fuscum.
raphysium terminalis fusca, ac. nitr. non colorata, hym. incol., jodo
m, hyp. supra glauc., ac nitr. roseoviol., infra obscurius, paraph. larae,
ncol., 1 sept., 0009-10 mm. Ig., 0003—4 mm. lat., 8 in ascis oblongis.
bte wurde von Nyl. in lit. 3 November 1885 bestimmt.
F. Arnold.
Lichenologinche Ausflüge in Tirol. 87
65. Bilimbia trisepta Naeg., Flora, 1884, p. 573 f. saxicola Kb., ternaria
NyL, hie und da auf den Blöcken. — 66. Scolic. umbrin. Ach., Tirol, XX, p. 359.
— 67. Buellia saxatilis (Schaer.), steril.
68. Buell. Mougeotii Hepp; Tirol, XXI, p. 140: nur in wenigen Exem-
plaren angetroffen: thall. sordide albesc., rimulosus, K—, hyph. amyl., apoth. non
raro agglomerata, ep. hyp. fusc., spor. fusc., 1 sept., 0015—17 mm. Ig., 0.007 mm.
lat., 8 in asco.
69. B. punctif. [. aequata Ach., Flora, 1884, p. 586, stigmatea Kb., Wain.,
Adj, p. 114: selten an der Unterfläche der Blöcke beobachtet: apoth. parva,
plana, spor. fusc., 1 sept., 0012 mm. Ig., 0005-6 mm. lat. — 70. Catoc. poly-
carpus Hepp; L. atroalbicans Nyl, Flora, 1875, p. 363, Wainio, Adj., p. 130.
— T1. Rhizoe. geogr.
72. Rhir. grande F1, Flora, 1884, p. 592, Wainio, Adj, p. 136: nicht
häufig, habituell an den convexen Thallusschollen, zwischen welchen die ver-
einzelten Apothecien sitzen, zu erkennen: thall. C rubese., hyph. non amyl., epith.
olis. fusc., cum excipulo K hic inde leviter colorat., hyp. fusc., spor. fusc.,
3-5 sept., loculis paucioribus, 0:024—30 mm. lg., 0012—15 mm. lat., 8 in asco.
73. Rhis. coniopsoideum Hepp, Flora, 1884, p. 593, praeterea Lahm,
West£ p. 104, Arn. exs. 1123: zerstreut auf den Blöcken und von diesem Stand-
orte in Arn. exs. 854 aufgenommen: thall. non raro fere orbieularis, K rubesc.,
kyph. non amyl., ep. olivac., K—, hyp. fusc., spor. incol., juniores 3 sept., demum
5-7 sepi., murales, 0030 mm. 1g., 0015 mm. lat. Hepp in Herb. v. Naegeli
bemerkt: ,Lecid. coniopsoidea, Vogesen (Herb. Spenner): „nach den
Merkmalen gehört diese Flechte zur L. sabulet. b. coniops Schaer., En.
den Sporen nach ist sie aber eine ganz andere Flechte, und beide wurden bisher
als L. sab. con. beschrieben. Hieher gehört auch die von mir an Sandstein-
felæn des Albis aufgefandene Flechte, die Schaerer als L. sabulet. forma
bestimmte und welche einstweilen wegen deren abweichenden Sporen zu L. con-
fervoides gelegt wurde.“ Das von mir eingesehene Exemplar der Hepp’schen
Flechte ist das normale Ris. rubesc. Th. Fr., Lojka univ. 182.
74 Rhiz. excentricum (Nyl.). — 75. Rhis. concentricum (Dav.). — 76. Rhiz.
obscuratum (Ach.).
TT. Lecanactis Dilleniana (Ach.): Tirol, XXI, p. 143 (Spec. affines sunt
a) L. monstrosa Bagl., Arn., Flora, 1871, p. 197; d) L. delimis Nyl., Flora,
1873, p. 297, Zw., Heidelb., p. 60): ziemlich selten von Lojka beobachtet und
später von mir in Lojka, Lich. univ. 86 niedergelegt: thallus sordidus, leprosus,
apoth. pruinosa, intus K—, ep. hyp. fusc., hym. incolor, jodo vinos., paraph.
supra indistincle articul. et fuscesc., spor. 3 sept., 0'027— 30 mm. Ig., 0004—5 mm.
lat, 8 in ascis elongatis.
78. Placographa tesserata DC., F1. Fr. (1805), p. 313, Op. petraca Ach.,
syn, 1814, p. 72, Nyl., prodr., p. 195, Flora, 1861, p. 372, Th. Fries, Arct,
p. 2%, Leight., Brit., p. 393, ic. Cheval, Graph, p. 51, t. 11, f. 1, E. Bot.
auppl. 2632, 1. 2, Leight, Graph. 5, f. 1; exs. Leight. 396, Anzi 208,
Th. Fries 46, Körb. 256, Rabh. 542, Arn. 856 a, b; (Species sat afflnis est
T4
F. Arnold.
ivalis Th. Fries, Arct., p. 239, exs. Un. it, 1867 [Hellbom], Nr. 62):
mt auf den Blöcken und von hier in Arn. exs. 856 a veröffentlicht: thall.
torimulosus, albesc, K rubesc., C—, hyph. non amyl., apoth. atra,
eform., recta vel plus minus curvata, numerosa, intus K—, ep. hyp.
spor. simplices, obl., incol., 0012—15 mm. 1g., 0006 mm. lat., 8 in asco.
gonidia pallide viridula, saepe guttulam maiorem foventia, 0.015 22mm.lg.,
-15 mm. lat.
79. Opegr. zonata Kb.: der sterile Thallus an der Unterfläche der Blöcke.
Op. gyrocarpa Flot., Tirol, XX, p. 359.
81. Calicium subparoieum Nyl, Herb. Mus. Fenn., p. 78, syn., p. 152
C. paroicum Ach., exs. Arn. 206, 1086, Zw. 561, Lojka un. 152): auf dem
a rostrothen Chroolepus-Thallus der Opegr. gyroc. an der Unterfläche der
blöcke und von hier in Arn. exs. 1132 ausgegeben: spor. elongatoobl.,
„ 1 sept, 0008-9 mm. Ig., 0'003 mm. lat., 8 in asco uniseriatae. Die
e wurde von Nylander als C. subpar. bestätigt.
82. Calic. parietinum Ach., comp. Flora, 1885, p. 54: zerstreut auf dem
!epus-Thallus der Opegr. gyroc. an der Unterfläche der Blöcke (von Lojka
‚htet und von diesem Standorte in Arn. exs. 1130 veröffentlicht: apoth.
igra, apice hic inde divisa cum 2—3 capitulis, spor. subfusif., simplices,
‚ 0°006—9 mm. 1g., 0.003 mm. lat.
83. Cyphelium arenarium Hampe, Mass., misc., 1856, p. 20, C. citrinum
. (1857), Nyl., syn., p. 149, C. Pulverar. Auwd. (1857), ic. Leight., Mag.
5 29, Nyl, syn. 7, £.1, Bagl, Anacr, t. 2, f.29; exs. Leight. 269, Zw.
07, Rabh. 387, Arn. 205, 1061; C. coryn. f. flliforme Schaer., En., 1850,
vix differt: a) bereits 1882 auf dem Thallus der Biat. lucida bemerkt;
ika sammelte die Flechte hier für Arn. exs. 1061: spor. elongatae, pal-
teolae, simpl. vel 1 sept., 0005-7 mm. Ig., 0 0025—3 mm. lat.
84. Cyphel. trichiale Ach., Flora, 1885, p. 56 (comp. Nyl., syn., p. 150:
saxicolum lectum“): selten an der Unterfläche der Blöcke (von Lojka
kt): thallus granulosoleprosus, sordide lutescenteviridulus, stipites fusco-
x, capitula (massa sporarum) fuscesc., sporae globulares, lutesc. vel fuscid.,
-6 mm. lat.
85. Coniocybe furfuracea L.: nicht häufig an der Unterfläche der Blöcke.
Stigmatomma clopimum Wbg., Flora, 1885, p. 66: auf Blöcken nahe am
es Travignolo.
87. Léthoicea cataleptoides Nyl, comp. Flors, 1885, p. 70: von einem
ren Syenitblocke am Ufer des Travignolo in Arn. exs. 1133 aufgenommen.
Lith. nigrescens Pers.: nicht häufig: thall. areolatodiffractus, fuscus,
blong., 0018—23 mm. 1g., 0-009—10 mm. lat. — 89. Collema multifidum H.:
selten auf Blöcken nicht weit vom Ufer des Travignolo: sporae speciei.
90. Euopsis pulvinata Schaer. (1816) spic., p. 123, 193, Enum., p. 101,
Flora, 1882, p. 455, Stizb., helv., p.2, Forssell, Gloeolich., p. 47, Th. Fries,
1866, p. 454, exs. Zw. 622, Arn. 1072 (E. haemalea Smft., 1826, exs.
in 101, sec. Forssell, p. 47 non differt): nicht häufig auf Blöcken an ,
Lichenologische Ausfiäge ia Tirol. 89
feachteren Stellen, von hier in Zw. 622, Arn. 1072 ausgegeben: epith. lutesc.,
gelatinosum, paraph. lazae, apice non capitellatae, hym. jodo caerul., hyp.
incol., spor. oblong., 0015—17 mm. lg., 0'006 mm. lat., 8 in asco.
91. Porocyphus sanguineus Ansi: Tirol, XX, p. 359. — 92. Gonionema
relutimum Ach., selten: c. ap. auf einzelnen Blöcken.
93. Biatorina Stereocaulorum Th. Fr., Tirol, XXI, p. 152: parasit. auf
Stereoe. corall. und von hier in Zw. 911 enthalten (leg. Lojka): ep. fuscesc.,
hwm. jodo caerul., hyp. incolor, sporae saepe utroque apice paullulum acu-
minatae, 1 sept. cum 2 guitulis, 0015 mm. Ig., 0'004 mm. lat., 8 in asco.
94. Abroth. Parmeliarum Smft.: vereinzelt auf dem Thallus der I. prol.
panmariif. von Lojka beobachtet: apoth. atra, epruinosa, ep. viridiolivac.,
ohscurwn, hyp. sordide lutesc., spor. fusc., 1 sept., 0015—16 mm. Ig., 0005 mm.
lit, 8 in asco.
95. Dactylospora attendenda Nyl., Flora, 1866, p. 419, Arn., Flora, 1874,
p. 108, exs. Arn. 868, hic inde 823, Zw. 818: parasit. auf Piloph. Cereol. und
von diesem Standorte in Arn. 868, hic inde 823, enthalten: apoth. sat parva,
atra, plana, intus K—, ep. hyp. fusc., ep. autem obscurius coloratum, hym.
incolor, jodo caerul., spor. fusc., obtusae, 3 sept., hicinde cum 4 guttulis, ju-
niores 1 sept., 0012—15 mm. lg., 0.004 mm. lat., 8 in asco.
96. Tichoth. gemmiferum T.: parasitisch auf dem Thallus der Lecid.
panaeola bie und da: spor. fusc., 1 sept., utroque apice obtusae, 0'015 mm. Ig.,
1006 mm. lat. — 97. T. pygm. f. grandiusculum Arn., Tirol, XXI, p. 153:
parasit. auf dem Thallus von Rhiz. obscurat.: apoth. duplo et triplo maiora
quam apud typum.
2. Spec. terrestr. et muscicolae:
1. C: rangiferina. — 2. aylvatica L. — 3. amaurocraea. — 4. deformis.
— 5. beilidiflora. — 6. coccifera. — 7. squamosa. — 8. macrophylla Sch. —
9. gracilis L. — 10. fimbriata. — 11. pyridata L. — 12. Imbr. pertusa Schk.: .
steril über Moosen auf einigen Blöcken am Waldsaume. — 13. Pelt. aphth. —
14. venosa. — 15. canina. — 16. rufescens. — 17. polydactyla. — 18. malacea.
— 19. Solor. saccata. — 20. Pannaria perisoides Web., brunnea Sw. — 21.
Ochrol. tartarea L.: der dicke sterile Thallus über Moosen auf einzelnen Blöcken.
— 22. Icmad. aerug. — 28. Biatora granulosa Ehr. — 24. Lecid. assimilata
SsL, Arn., Tirol, XXI, p. 137: selten über veralteten Moosen auf Blöcken. —
9. Bilimb. sphaeroides (Dicl Tirol, XXI, p. 138, und 26. Bilimb. sabuletorum
Schreb.) bie und da, doch ziemlich selten fiber veralteten Moosen auf den Blöcken
am Waldsaume. — 27. Normand. laetevirens T. B.: steril über Moospolstern, be-
sonders Dicranum, an der senkrechten Seite der Blöcke unter Rhododendron ; von
diesem Standorte in Arn.exs. 860 veröffentlicht. — 28. Thelocarpon epibolum Nyl.:
his und da auf alterndem Peltig. canina Thallus an sonnigen, bemoosten Stellen.
In Folge der Ueberschwemmung vom September 1882 wurde im Sommer
1385 eine Schutzmauer längs des Travignolo errichtet, wozu die erforderlichen
Blöcke vorwiegend aus dem soeben geschilderten Syanitgerölle entnommen
Z. B. Ges. B. XXX VII. Abh. 12
Rare
hs.
90 F. Arnold.
wurden. Hiedurch ist der Untergang dieses lichenologisch so interessanten Stand-
ortes in sichere Aussicht gestellt.
IL. Unmittelbar daneben in westlicher Richtung beginnt der mit einzelnen
alten Tannen untermischte Fichtenwald, in dessen mässigem Schatten auf Syenit-
steinen und Blöcken eine andere Lichenen-Gruppe gedeiht, welche hauptsächlich
aus folgenden Arten zusammengesetat ist:
1. Cand. vitell. — 2. Callop. vitellinulum Nyl., Flora, 1863, p. 305, Arn.,
Flora, 1884, p. 256; planta Tirol, XX, p. 856, Nr. 3, huc pertinet. — 3. Aspic.
sylvatica Zw., L. lusca Nyl. — 4. Lecid. speirea Ach.: pl. normalis, von dieser
Stelle in Arn. exs. 6775 niedergelegt: K—, hyph. amyl., apoth. plana, nuda,
opaca. — 5. Lee. latypea Ach., Th. Fries, latypisa Nyl.: auf Blöcken: forma,
thallus sordidus, subviridulus, rimulosus, K’flavesc., C—, apoth. speciei, hyp.lutese.
6. Lecid. enteroleuca (Ach.) Nyl. f. pungens (Körb,, p. p.), Wainio, Adj.,
p. 90; (non Z. pungens Körb., p. p., Nyl., Flora, 1881, p. 4, 188, Wainio, Adj.,
p. 98): auf grösseren Steinen: fhallus parum evolutus, apoth. numerosa, epith.
nigricans (nec ut apud typum smaragd. caerul.), ac. nitr. obscure roseoviol.,
hyp. subincolor, spor. ovales, 0-012—15 mm. lg., 00078 mm. lat.
7. Diplot. epipolium Ach. f. ambiguum Ach., Flora, 1884, p. 590: nicht
häufig in kleineren Exemplaren. — 8. Catoc. polycarpus Hepp, L. atroalbicans
Nyl. — 9. Rhisoc. distinctum Th. Fries (pl. vulgaris).
10. Rhiz. lavatum Ach. in Herb., Fries, sched., p. 18 ad Fr. suec. exs.
383, Nyl., Flora, 1873, p. 23, Th. Fries, Sc,, p. 629, Wainio, Adj., p. 138:
a) locis saepe inundatis crescens: exs. Fries, suec. 383, Schaer. 177 (mea
coll.), Flot. 174B, Zw. 133; b) locis siceis: exs. Zw. 546, 547, 548, sec. Nyl.
in Zw., Heidelb., p. 57, Arn. 1059: auf kleineren Blöcken unter Fichten nicht
selten und von hier in Arn. 1059 aufgenommen: thallus sordide albesc., fere
pallide cervinus, rimulosus, sublaevigatus, K-, C—, hyph. non amyl., apoth.
adpressa, intus nec K nec ac. nitr. mutata, ep. sordide olivac., hyp. fusc., spor.
incol., 7 sept., septis iterum divisis, 0'030—36 mm. 1g., 0012—15 mm. lat. Es
mag dahingestellt bleiben, ob diese Flechte von Rh. obscurat. specifisch ver-
schieden ist; habituell weicht die Pflauze von Predaszo durch geglättetes Aus-
sehen und kleinere Apothecien von dem typischen Rh. obsc. ab.
11. Verruc. aethiobola Wbg., Flora, 1885, p. 80: hie und da: thallus
olivaceoviresc., tenuiter rimulosus, apoth. emerg., spor. oblong., 0:022—25 mm.
ig., 0‘009—10 mm. lat.
12. Sagedia chlorotica Ach., univ. p. 283, comp. Flora, 1885, p. 165:
sparsam auf einzelnen Blöcken: thallus sat ienuis, sordide fuscid., chrysogonidia
fovens, apoth. atra, perithec. dimidiat., K—, paraph. capillares, spor. 3 sept.
0-018—22 mm. 1g., 0'003 mm. lat.
18. Segestria lectissima Fr., V. umbonata Wallr., germ., p. 306 sec. spe-
cim. Wallr. in Herb. Argentorat.; ic. Schaer., En. 8, f. 1, Dietr. 241, Mass. rie.
307, Leight., Ang. 24, f. 4, 6, Mudd 120, Hepp 696.
exs. Bchaer. 285, Flot. 504, Al, Zw. 28 4, C, 734, Hepp 696, Babh.
650, Leight. 32, Anzi m. r. 394, Arn. 1066 (non vidi Larbal. 49).
Lichenologische Ansfläge in Tirol. 9
Nicht selten an den Blöcken und von hier in Arn. 1066 ausgegeben:
thallus fuscorufus, in herbario demum sordide viridulus, chrysogonidia fovens,
spor. incol., fusiformes, 3 sept., 0022—24—27 mm. Ig., 0-004—5 mm. lat., 8 in
eis cylindr., spermog. apotheciis concoloria, spermat. 0'002 mm. Ig., 0.0015 mm.
lat. Ich hielt die Flechte von Predaszo anfänglich für neu (S. russea m. in sched.),
alkin die spätere wiederholte Untersuchung ergab, dass die Sporen nicht mehr-
ælig sind; immerhin dürfte der Sache noch näher auf den Grund gesehen
werden.
L. thelostomus E. Bot. 2158, sec. Leight., Brit., p. 452, atque P. um-
bonata Ach., univ.. p. 316, Berl. Mage, 1812, p. 14, t- 1, f. 12, sec. NyL, prodr.,
p.433 species sunt omnino diversse; comp. Forssell, Glosolich., p. 80. —
14. Lethagr. rupestre L., flaccid. Ach.: nicht häufig. -- 15. Tichoth. gemmif. T.:
af dem Thallus von Rhizoc. lavat.
IL Syenit auf der Höhe der Margola oberhalb Prodazzo bei 1500 m.
Hier ragen aus dem begrasten, mit zerstrentem Buschwerk besetzten Boden Fels-
blöcke hervor, welche die dem Standorte angemessene gewöhnliche Kieselflora
besitzen; bervorzuheben sind: 1. Blast. lamprocheila (DC, Nyl.). — 2. Rinod.
mdeina Wbg., von hier in Arn. exs. 1160 aufgenommen: thallus intus K—;
— 3 Lecan. cenisia Ach. — 4. Pertus. inquinata Ach. — 5. Lecid. tessellata FI.
Beschtenswertb ist eine durch Fichten theilweise beschattete Syenitwand, an
weicher insbesondere folgende Lichenen von mir beobachtet; wurden:
1. Clad. argarieiformis W., comp., Flora, 1884, p. 449: steril an einer
$yenitwand und von hier in Rehm, Clad. 161 veröffentlicht (pl. non tute deter-
minanda, forsan cum C. squamosa H. jungenda). — 2. Parm. obscura: lithotea
Acb: pl. fructifera. — 3. Physcia cirrhochron Ach., steril. — 4. Pannaria
lepidota Smft., steril.
5. Lecanora frustulosa Dicke. 3, p. 18, t. 8, f. 10, E. Bot. 2273, L. Lud-
wigi Schrad. apnd Ach. univ. p. 406, Nyl., Se. p. 166, Th. Fries, Sc., p. 255,
wm. Leight. 298, Körb. 38, Arn. 927 (subspec. jam habitu diveren sit planta,
in Lojka 40, Kerner 346, Arn. 1162 edita): an einer etwas beschatteten Wand
wd von hier in Aru. 927 ausgegeben: thallus K flav, C—, hyph. non amyl.,
ep. fuscesc., spor. oblong., 0010—12--14 mm. 1g., 0005 mm. lat.
6. Lecan. dispersa Pers. — 7. Aspic. cale. f. contorta H. — 8. Pertu-
Wria lactea (W.).
9. Catocarp. badioater (F1): comp. Arn., Tirol, XVII, p. 249, XXI,
B-MI, Wainio, Adj., p. 127: ziemlich sparsam an der Felswand: thallus cinerasc.,
ercolae crustam continuam, protothallo atro, K non mutato impositam for-
mantes, K—, C—, hyph. non amyl., apoth. plana, areolis immizta, epith. obscure
fuc., K viol. purp., hyp. fusc., K—, spor. 1 sept., incol., mox olivac. fusc.,
0036—49 mm. 1g., 0 015—17 mm. lat. — 10. Rhis. Montagnei Fw. (spor. sin-
gulae). — 41. Rhis. obscurat. Ach.
12. Phyliscum endocarpoides Nyl., Class., 1855, p. 15, ic. Wahbg., Lapp,
t.®, L2 (Endoc. phyllisc.), Nyl., syn., t. 3, f.5, Schwend,, Unt., 1868, t. 18,
12*
92 F. Arnold.
f. 6—9, Algent,, t. 8, f. 12; exe. a) pl. minor: f. Demangeonii M. M. (1849):
Moug. N. 1240, Roum. 181; d) f. compositum Nyl. in Norrlin exs. 104;
c) pl. normalis: exs. Körb. 270, Erb. cr. it., I, 1245 (hic admixta est Lecid
Pilati Hepp, hyp. K sanguin), Unio it. 1867, Hellb., Nr. 70, Rabh. 898,
Arn. 1139; d) non vidi: Somft. 58, Flot. 141; comp. Forssell, Gloeolich.,
p. 62: an der theilweise beschatteten Syenitwand und von hier in Arn. exs. 1139
ausgegeben.
18. Endococcus microsticticus Leight., Brit., p. 493 sub Verr., Arn., Flora,
1868, p- 326, 1874, p. 141, Zw., Heidelb., p. 80: parasit. auf den Thallusareolen
der Acarosp. fusc. hie und da: apoth. atra, punctiformia, spor. fuscae, utroque
apice obtusae, 1 sept., 0018: mm. Ig., 0005-6 mm. lat., 8 in asco. — 14. Tich.
pygm. Kb.: auf dem Thallus von Catoc. badioater.
IV. Syenit steht ferner an der Westseite des Mulatto längs der Thalsohle
au. Ober der Strasse ist hier an einer beschatteten Stelle Imbr. perlata L.
f. ciliata DC., Nyl., Flora, 1878, p. 247, steril häufig (med. K flavesc.): Erem-
plare sind in Arn. exe. 1151 aufgenommen.
Endlich möchte ich noch erwähnen, dass man auf allen Kalk- und Dolomit-
bergen von Predaszo bis zum Cimon ds und dort umlerliegende Syenitsteine
findet oder Klippen dieses Gesteins bemerkt. Die Lichenen-Flora einer solchen
Syenitbank ist Tirol, XX, p. 375 angegeben und es dürfte dieses Beispiel genügen.
Nicht: selten ist Lecan. polytropa Ehr.; Phaeosp. rimosicola Lght. auf dem
Thallus von Rhisoc. excentric. traf ich in der obersten Thalmulde der Viesena
auf dem Monzonisyenit.
V. Die Flora des an der Südseite des Mulatto hervortretenden Turmalio-
grauite und Uralitporphyre ist Tirol, XX, p. 352, XXI, p. 100 erwähnt. Hiesu
kommen folgende Nachträge:
1. Placod. murale Schb. £. diffractum Ach.: auf T. und U. — 2. Blast.
lamprocheila DC., NyL: auf U. — 3. Aspic. morioides Blomb.: in kleinen Exem-
plaren zwischen anderen Flechten. — 4. Pertus. inguinata Ach., univ., p. 353:
auf U.: epith. K violac., spor. 0:030—36 mm. Ig., 0:016—20 mm. lat., uni- ct
biseriatae in asco. — 5. Lecid. intumescens Fl.: a) parasit. auf Lecan. sordida
an einigen T.-Blöcken und von hier in Arn. exs. 942 veröffentlicht: ep. obscure
fusc., nec K nec ac. nitr. mutatum, hyp. fuscesc., spor. elongatoobl., 0012 mm 19.
0-004 mm. lat.; b) ebenso auf U.
6. Rhiz. viridiatrum F1, comp. Tirol, XXI, p 142, exe. Flot. 192 (Flora,
1928, p. 691), Zw. 139, Körb. 108, Leight. 98, Anzi m. r. 308, Lojka 91,
Arn. 943: auf U.-Blöcken und von hier in Arn. 943 enthalten.
7. Läthoic. glaucina Ach., Tirol, XX, p. 352: auf U. selten. — 8. Micro-
theliu anthracina Anzi: von der Tirol, XXI, p. 101 erwähnten T.-Felewand in
Arn. exs. 865 aufgenommen. — 9. Celid. varians Dar.: parasit. auf Lecan.
sordida.
10. Arthop. lichenum Arn. f. fuscatae Arn., Flora, 1885, p. 222: parasit.
auf den Thallussreolen der Acarosp. fusc. auf Turmalingranit: nonnulla apoth.
punctif., emergentia in cadem areola, hym. absque paraph., spor. incol., 1 sept.,
non raro cum 1—3 guttulis, 0012—15 mm. Ig., 01004—5 mm. lat., 8 in ascis medio
Paulo inflatis.
VL Melaphyr. Eine Viertelstunde ausserhalb Predazzo zweigt von der in
das Fassathal führenden Landstrasse in nördlicher Richtung dem Saccinabache
entlang ein Saumweg ab, welcher, bevor er sich links aufwärts wendet, an
Geröllmassen von Melaphyr voräberfährt (v. Richthofen, p. 273). Diese Stelle
liegt ungefähr 50—60 m. höher als Predazzo. Woodsia hyperborea zwängt sich
zwischen den Geröllsteinen heraus; da und dort steht ein einsamer Birkenbusch,
streckenweise erscheinen genügsame Phanerogamen. Der untere Theil dieser
Gerölle ist flechtenreicher als der höher am Abhange befindliche.
1 BRamal. pollin. f. humilis Ach., steril. — 2. I. saxat. — 3. I. cape-
rsta L. — 4. I. conspersa Ehr. — 5. L fuliginosa Fr, Nyl. — 6. I. sorediata
Ach. — 7. L stygia L. — 8. Parm. caesia H. — 9. Gyroph. cylindr. —
10. Cand. vitell. — 11. Callop. aurant. Lghtf.: forma: thallo parum evoluto,
apothecis minoribus. — 12. Blast. lamprocheila DC., Nyl.: spor. tenues,
propier loculos approximatos fere 1 sept., 0'016 mm. lg., 0'004 mm. lai. —
— 13 Placod. murale Schb. f. diffractum Ach. — 14. Acarosp. fuscata Schd.
— 15. Rinod. müvina Wbg., Arn., Tirol, XXI, p. 125. — 16. Lecan. atra H. —
17. L. badia Pers. — 18. L. sordida Pers. — 19. L. polytr. cum f. intricata
Schd. — 20. L. complanata Kb., Arn., Tirol, XXI, p. 127; XXII, p. 81: nicht
häufig: pl. minor, thall. cinerasc., apoth. parva, lecanorina, margine cinerasc.,
œenulato, ep. fuscesc., gonidia hyp. incolori subjac., spor. oblong., 0012 mm. Ig.,
0005 mm. lat. — 21. L. Bockii Rod., Nyl.; nomen , Mosigia gibbosa Ach.“ sit
restituendum: ziemlich selten und steril.
22. Aspic. cinerea L.: thall. K rubese.; et f. papillata Arn. exs. 1043: diese
Form wächst gerne versteckt im Gerölle nahe am Boden; von diesem Standorte
in Arn. 1043 ausgegeben: thallus sordide viridulus, papillatus, margine in-
distincte lobatus, K demum rubesc., hyph. non amyl., apoth. sat rara, leviter
wreeolata, spor. ovales vel oblong., 0018 mm. Ig., 0:009—12 mm. lat. Die Flechte
ist vielleicht identisch mit der mir unbekannten Asp. mastrucata Wbg. und
mit Arn. exs. 662, Tirol, XVII, p. 257. — 23. Aspic. sylvatica Zw. — 24. Asp.
caesiocinerea Nyl.
25. Aspic. morioides Blomb. in Arn. exs. 904: nicht selten auf den
Blöcken und von bier in Arn. exs. 1044 enthalten: tota planta nigricans, thallus
minute areolatus, areolae aeneofuscae et obscuriores, hyph. non amyl., apoth.
sat parva, atra, plana vel levissime concaviuscula, margine tenui, epith. obscure
ciride, hym. jodo caerul., hyp. incol., spor. ovales, 0‘007—9 mm. 1g., 0:005 mm.
let., 8 in asco.
26. Perius. lactea (W.): steril. — 27. Pert. inquinata Ach.: selten. —
3. Pert. pseudocorall. f. laevigata Ach., Isid. luev., thall. K rubesc. — 29. Biat.
coarctata Sm., elacista Ach.: die normale Pflanze nicht häufig und nahe am
Boden. — 30. Lecid. lithophila Ach. — 31. Lecid. tenebrosa Flot.: von einigen
Blöcken dieses Gerölles in Arn. exs. 8425 ausgegeben. — 32. Lec. Dicksonis
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 93
94 F. Arnold.
Ach.: nicht häufig. — 83. Zee. confluens Fr. — 34. L. speirea Ach. — 35. Lec.
lactea F1, atque f. sublactea Lamy: letztere sparsam. — 36. Lec. declinans Nyl,
lapicida Th. Fr., atque f. ochromela Ach., Arn., Tirol, XXI, p. 185. — 87. L
(alboc. f.) flavocaerulescens Horn. — 38. L. platycarpa Ach. — 39. L. crustu-
tata Ach.: nicht häufig.
40. Lecid. badioatra (Hepp); Lecan. b. Hepp, „Maderanerthal, legi 1859“
in lit. ad v. Kplhbr., Stizb., helv., p. 128, Asp. b. Kplh., Bay., 1861, p. 285,
L. corrugatula Aru., Tirol, XX, 1879, p. 357, XXI, p. 100, Nyl, Flora, 1880,
p- 398; exs. Arn. 803a, b: auf Blöcken des Gerölles ober der Strasse und von
hier in Arn. 8035 und Lojka univ. 169 veröffentlicht.
Sporis paullo maioribus diverss, habitu autem simillima est Z. con-
tracta Th. Fr, Sc, 1871, p. 270 = L. umbriformis Nyl., Flora, 1877, p. 227,
Lamy, Cat, p. 128, Zw., Heidelb., p. 56, L. corrug. Lahm., Westf., p. 111, exs.
Zw. 669, Arn. 1009.
Die von Rehm in den Allgäuer Alpen gesammelte Flechte (v. Kplhbr.,
p- 285) gehört zu L. badioatra Hepp. Ich habe Originalexemplare beider Arten
aus Schweden, Heidelberg, Westfalen, dem Allgäu und der Schweiz mit der
Tiroler Pflanze verglichen.
Species affinis, mihi incognita, videtur L. umbonatula Nyl., Flora, 1872,
p.365; 1877, p. 227, Brenner, Hogland, p. 106.
Beachtenswerth ist, dass der Parasit Phaeospora peregrina Flot. = En-
doc. triphractus Nyl., Flora, 1872, p. 364 auf allen drei Arten vorkommt.
41. L. grisella Fl., Nyl.: pl. normalis. Hie und da kommt auf den Blöcken
eine kleinere Form, habituell der Psora subfumosa Arn. ähnlich, vor: thalli
areolae planae, pallide cervinae, C. leviter rubesc., hyph. non amyl., ap. parva,
atra, nuda, ep. obscure viride, hyp. fuscesc., spor. élongatoobl., 0'012—14 mm.
19., 0004 mm. lat., spermog. hic inde margine areolarum disposita, oblonga et
parum immersa, atra, spermat. recta, 0‘009—10 mm. Ig., 0'001 mm. lat.
42. L. intumescens Fl.: parasit. auf Lecan. sordida. — 43. L. vorticosa
FI, Kb.: von einigen Blöcken nahe am Fahrwege in Arn. exs. 719c nieder-
gelegt: thallus minute granulosus, nigricans, apoth. speciei, hym. pulchre sma-
ragdulum. — 44. L. latypea Ach., latypisa Nyl.: thallus K flavese, C—. —
45. Lec. Pilats Hepp: forma: ziemlich selten: thallus parum evolutus, leprosus,
tenuis nigricans, apoth. minora quam apud typum, dispersa, convexula, ep.
obscure viride K—, hym. incol. jodo caerul., hyp. fere rubricosum, K sangui-
neum, spor. elongatoobl., 0‘012—15 mm. lg. 0'003 mm. lat. — 46. Scoliciosp.
umbrinum Ach.: hie und da: ep. glauc., apor. vermiformes, 0.022—24 mm. lg,
0.003 mm. lat.
47. Buellia contermina Arn., Tirol, XXI, p. 141, Nyl, Flora, 1882, p. 457:
nicht häufig: K—, kyph. amyl., ep. nigric. viride, K--, ac. nitr. sordide fusco-
nurp., hyp. leviter fuscidulum, spor. ovales, fusc., 1 sept., 0-009—10 mm. lg:
0005 mm. lat. — 48. B. aethalea Ach.. Th. Fr.: nicht häufig: thall. R rubesc,
hyph. amyloid. — 49. Rhiz. geogr. — 50. Rhix. viridiatrum FL: selten. —
51. Rhiz. Mont. — 52. Collema furoum Ach.: steril. — 53. Lethagr. Laureri
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 95
Fiok: selten, spor. dactyloid. — 54. Porocyphus sanguineus Anzi: videtur:
zerstreut auf den Blöcken, apoth. rara. — 55. Celidium varians (Dav.): parssit.
auf den Apothecien der Lecan. sord. — 56. Phaeospora peregrina (Flot.): auf
dem Thallus der Lecan. Bockii. — 57. Tichoth. macrosporum Hepp: auf dem
Thallus von Rhir. geogr.: spor. nigric. fuscae, 1 septatae, 0.018—23 mm. y.
0006—7 mm. lat, 8 in asco.
VIL. Melaphyr auf der Höhe des Mulatto (2150 m.). Hier nahezu auf dem
obersten Kamme des Berges befindet sich nach Norden gerichtet eine felsige
Mulde, welche mit diesem schwarzen Gestein ausgefüllt ist (vgl. v. Richthofen,
p.262). Am 24. Juli 1880 stieg ich vom Einschnitte bei der Viesena aus über
die phanerogamenreichen Halden bis zu jener Mulde hinauf, welche dort oben
fast die einzige Stelle ist, an welcher der Melaphyr offen zu Tage tritt. Die
Beschaffenheit der Lichenen-Flora in dieser Mulde lässt sich aus nachstehenden
rwei kleinen Verzeichnissen bemessen.
4 Spec. saæicolae:
1. Plat. fahlunense L. — 2. Gyroph. cylindr. — 3. Cand. vitel. —
4. Lecan. polytr. E. cum f. intricata Schrd. — 5. Lecan. cenisia Ach. —
6. Aspic. alpina Smft. — 7. Lecid. aglaea 8. f. Brunneri Nyl., die nämliche
Pflanze wie auf dem Syenit am Fusse der Margola; vom Melaphyr dieses Stand-
ortes in Arn. exs. 839 enthalten. — 8. Lec. Pilati Hepp. — 9. Catoc. polycarp.
Hepp, atroalbicans Nyl.: von hier in Arn. exs. 852 veröffentlicht. — 10. Rhiz.
geogr.
B. Spec. terrestr. et muscic.:
1. Clad. sylvat. L. — 2. C. def. gonecha Ach. — 8. C. coccifera L.:
pl. steril, alp. — 4. C. macrophylla Schaer., steril. — 5. C. crispata Ach. —
5. C. pyzid. pocillum Ach. — 7. Cetr. island. L. — 8. Plat. fahlun. L. —
9. Pelt. aphth. — 10. Icmad. aerug. Sc. — 11. Biatora granulosa Ehrh. —
12. Biat. uliginosa Schd. — 13. Lecid. assimilata Nyl., über veralteten Moosen.
— 14. Lecid. neglecta Nyl., steril auf Erde. — 15. Normand. luetevir. T. —
16. Microgl. sphinctrinoides Nyl.
17. Pleospora —: sit n. sp-, forma sporarum a Pl. Peltigerae Fuckel,
symb. myc., p. 132, Saccardo, syll, II, p. 276 diversa: parasit. auf veralteter
Peltid. aphth., selten: apoth. angioc., atra, supra thallum dispersa, emersa,
por. fusc, latefusiform., 5 sept, non raro cum pluribus guitulis, 0018—
0020 mm. lg., 0006-8 mm. lat., 8 in asco.
18. Pharcidia (Schaereri, Mass. f.) croceae Arn., Tirol, XXI, p. 158: eine
hieber gehörige Form parasit. auf Norm. Iaetevir., selten: apoth. minutissima,
ara, in singulis Norm. foliolis numerosa, angioc., hym. absque paraph., sporae
incol., oblong., 1 sept., 0009 mm. Ig., 0-008 mm. lat., 8 in ascis 0-030 mm. 1g.,
0012 mm. lat., medio paullo inflatis.
Beim Herabsteigen vom Mulatto kam ich an einer niedrigen, mit einem
‚Rhizocarpon bewachsenen Felswand vorüber. Die spätere Untersuchung ergab,
dass es Rh. obscuratum Ach. war; die gesammelten Exemplare sind in Arn.
+
F. Arnold.
exs. 853 enthalten. Daneben wuchs Porocyphus sanguineus Anzi, Arn., Tirol,
XXI, p. 151.
Auf der Höhe links ober dem Satteljöchl bei 2200 m. stehen auf einer
Bergkuppe gleichfalls Melsphyrmassen mit vorgelagertem Gerölle an; ich habe
jedoch daselbst nur die gewöhnliche Alpenflora angetroffen.
VII. Noch ist der bereits Tirol, XXI, p. 101 erwähnte Augitophir her-
vorzuheben, welcher Ostabhange des Monte Castellaszo in Blöcken zum Vor-
schein kommt. Mässig ausgebildete kleine Augite ragen aus der mit Lichenen
überzogenen Oberfläche hervor und sind selbst mit solchen bedeckt. Ich er-
innere an die bei Gurgl vorkommenden Granaten (Tirol, XX, p. 390). Lecan.
polytropa Ehrh., von bier in Arn. exs. 537 d niedergelegt, Aspic. cinereo-
rufescens Ach., Lecid. confluens Fr., Lecid. platycarpa Ach. (thallus) Rhizoc.
geographic. wurden auf diesen schwarzen Augiten bemerkt.
IX. Während der Porphyr das Fleimser Thal herauf bis sum Rollepasse
der rechten Seite des Thales entlang jene waldbedeckten, oben jedoch in schroffe
Felsmassive übergehenden Berge bildet, welche bis 2600 m. und nur in ein-
zelnen Ausnahmen über 2700 m. aufragen, ist er auf der linken Seite des
Thales von Predaszo bis zum Castellaszo auf die zwischen’ diesem Berge und
der Viesena eingelagerte Bocchegruppe beschränkt, deren Gipfel die Höhe von
2743 m. erreicht. Im Laufe der Zeit habe ich so manchen der dortigen Por-
phyrberge bestiegen und hiebei beobachtet, dass ober den flechtenarmen, mit
den Zierben abschliessenden Wäldern die eigentliche Region der Lichenen be-
ginnt, indem die zahllosen, über breite Gehänge oft fast plattenartig gelagerten
Felsen und Blöcke über und über so mit Flechten bedeckt sind, dass Laubmoose
nahezu selten erscheinen. Sobald man an den Jochübergängen angekommen
ist, tritt in wohlausgebildeten Exemplaren die Alpenflora auf, welche in der
Hauptsache sich auf jedem der dortigen Berge gleichmässig wiederholt. Jetzt,
wo der Porphyr nicht mehr ein völlig unbekanntes Gebiet ist, versuche ich es,
dessen Flora in zwei Gruppen zu theilen, wobei ich mich jedoch der Einsicht,
dass eine scharfe Grenze nicht zu ziehen ist, keineswegs verschliesse. Zunächst
beziehe ich mich auf die beiden Tirol, XX, p. 372; XXI, p. 101 enthaltenen
Verzeichnisse der Porphyrflechten. Es unterliegt keiner Schwierigkeit, mit den-
selben die hier folgenden Aufsählungen zu ergänzen.
A. Flora von der Thalsohle (1020 m.) bis zum Aufhören des Waldes. —
Im Dunkel des Waldes kommen hier, wie überall, nur sehr wenige Flechten
vor. Allein am Waldsaume, an lichten Waldstellen und vorzüglich ausserhalb
des Waldes nehmen dieselben an Menge und Artenzahl um so viel mehr zu,
als sie nicht vom Waldesschatten beeinflusst sind. Auch die Cladonien meiden
regelmässig den ununterbrochenen Schatten und drängen sich in einer Mehrzahl
von Arten gerne auf Waldblössen zusammen.
1. Spec. saxicolae:
1. Usnea barb. florida L.: kleine sterile Exemplare a) auf Blöcken unter
Fichten am Waldsaume bei Paneveggio, 5) an den Einfassungssteinen der Land-
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 97
strasse daselbst. — 2. Ramal. pollin. W.: steril an sonnigen Porphyrwänden
in der Travignoloschlucht. — 3. Stereoc. coralloides Fr: auf Blöcken im Gerölle
ober dem Travignolo eine Strecke unterhalb Paneveggio. — 4. Pilophorus
Cereolus Ach.: steril an waldigen Stellen auf Blöcken und Felsen an mehreren
Orten zwischen Predazso und dem Rollepasse beobachtet — 5. I. saxat. L.
6. I. encausta (Sm. 1791), L. multipunctus Ehr., 1793; ic. Sm., Tr. L. 1,
& A4, f.6, Hoff, Pl. L. 32, 2; E. Bot. 2049, Westr. 19, Dietr. 262, Mass.
mem. 51, Hepp 52.
a) exs. Ehrh. 305, Funck 374, Schaer. 368, Fries, suec. 338, Ludw. 170,
M. N. 353, Hampe 2, Zw. 183, Hepp 52, Körb. 62, Rabh. 315, Stenh. 67,
Ansi m. r. 106, Erb. cr. it., I, 119, Schweiz. Cr. 470 a, b, Roum. 40, Lojka,
unir. 63, (non vidi Flot. 105 4, B, Desm. 1593, 1943).
b) f. textilis Ach., ic. Bischoff 2878, exs. Norrlin 208.
Mit schmalen Thalluslappen und grossen Apothecien auf einem Porphyr-
blocke am Abhange unterhalb der Alpe vor dem Rollepasse und von hier in
Lojka, univ. 63 ausgegeben.
7. Anaptychia ciliaris L.: steril sparsam an einer sonnigen Felswand in
der Travignoloschlucht. — 8. Parm. pulverul. f. farrea F. (fornicata Wallr.):
gemeinschaftlich mit der vorigen Art, steril: thalli lobi margine integri vel sore-
diosi in eodem ezemplo.
9. Pannaria triptophylisa Nyl., Flora, 1879, p. 201, Lamy, Cat, p. 54.
Arn, Tirol, XXI, p. 102, Nr. 9, sub Pl. adglut.: von der hier erwähnten Por-
phyrwand in Zw. exs. 647 niedergelegt.
10. Pannaria microphylla Sw.: an Felsen und Blöcken in den Wäldern.
— 11. Xanih. parietina L.: häufig an den behauenen Porphyrsteinen längs der
Strasse bei Predazzo. — 12. Physcia elegans Lk.: gesellig mit der vorigen. —
13. Physc. murorum Hoff., Flora, 1884, p. 247: auf Porphyrblöcken am Fuss-
wege von Predaszo zur Margola: spor. 0'015 mm. Ig., 0006 mm. lat. — 14. Ph,
eirrhockroa Ach.: steril an Porphyrwänden: a) an der Strasse zwischen Pane-
weggio und Bellamonte, b) in der Travignoloschlucht. — 15. Blast. ferruginea
Æ: nicht häufig auf Blöcken an der Südseite des Col Briccon. — 16. Blast.
Iamprocheila DC., NyL: an Porphyrblöcken unweit der Strasse vor dem Rolle-
passe und besonders an grösseren Steinen auf der mit zahlreichem Senecio cor-
datus bewachsenen Wiese ober der Strasse: von hier in Arn. exs. 1106 aufge-
nommen.
17. Binod. sophodes Ach., pl. sazie. alpina, comp. Nyl, Nov. Caled.,
p- 44, a) stratus corticalis K—: exs. Anzi 45, Erb. cr. it, I, 676. — b) stratus
cortie. K violaceopurp.: exs. Arn. 830 (forsan species propria): auf Blöcken am
Büdabhange des Col Bricoon und von hier in Arn. exs. 830 ausgegeben: haec
planta b) cum Rin. milvina Wbg. vix jungenda sit.
18. Lecan. cenisia Ach., ic. Dietr. 207: am Waldsaume gegen Rolle. —
19. L. subradiosa Nyl., Flora, 1872, p. 549; 1873, p. 69; 1881, p. 530, Zw.,
Heidelb., p. 32: a) steril an einer Porphyrwand in der Travignoloschlucht und
von hier in Arn. exs. 1109 enthalten: thallus albesc., rimulos., margine plus
Z.B. Ges. B. XXXVIL Abh. 18
‘
PF. Arnold.
minus distincte lobatus, K flavesc., C. ochrac.; b) pl. variat thallo sordide rube-
scente: am gleichen Standorte.
20. L. polytropa Ehrh.: die Formen iusoria und intricata gesellig auf
einigen Blöcken am Waldsaume zwischen Panereggio und Vineghie: von hier
in Arn. exs. 928 enthalten. Comp. Norrlin, Fenn. exs. 298.
21. L. Bockii Bod.; nomen Mosigia gibbosa Ach., univ., p. 317, Berl. Mag.,
1812, p. 12, t. 1, f.8, restituendum sit; Körb., syst., p. 377: a) an einer Por-
phyrwand seitwärts vom Waldsteige zwischen Paneveggio und Giuribell, von dieser
Stelle in Arn. exs. 932 aufgenommen; b) an Felsen zwischen der Wasserklause
und Vineghie: thallus cervinofuscese., K—, C. leviter rubesc., hyph. non amyl.,
apoth. atra, margine thallode crasso, ep. hyp. fusc, hym. jodo caerul., spor.
oblong., 0018-23 mm. Ig., 0:009—10 mm. lat.
22. Ochrolechia tartarea L.: die typische Pflanze, wie sie reichfrüchtig
in den Vogesen vorkommt (M. N. 69), habe ich in Tirol noch nicht gesehen; ein
in den Formenkreis dieser Art zu siehender Thallus kommt gemeinschaftlich mit
der vorigen Art vor.
28. Aspie. intermutans Nyl., Flora, 1872, p. 354, 429, Lamy, Caat., p. 57,
exs. Nyl, Pyren. 11, 12, Lojka 168 (spermat. recta, 0008-9 mm. lg); huc
pertinet A. reticulata Rehm in Arn., Tirol, IV, 1869, p. 610 sec. Nyl. in lit.
1. Apr. 1886 atque in Flors, 1886, p. 466: eine in den Bereich dieser Art zu
sichende Form: thall. K rubesc., spor. 0027-30 mm. Ig., 0015 mm. lat, fand
ich an einer Porphyrplatte unter Pinus Cembra auf der Höhe westlich vom Col
Briccon.
24. Asp. caesiocinerea Nyl., Flora, 1872, p. 364, Hue Addenda, p. 107,
Norrlin, Fenn. exs. 242a, b (apud 242b sporae 0'021 mm. lg, 0013—15 mm.
lat., spermatia recta, 0.008 mm. Ig., 0001 mm. lat.); Arn., Tirol, XXIL p. 67,
comp. Arn. exe. 984: auf Porphyrblöcken am Waldsaume bei der Alpe vor dem
Rollepasse und von hier in Arn. exs. 1169 ausgegeben; thallus cinerasc., mar-
gine atrosonatus, K—, apotheciorum margo thallo concolor, epith. olivac., sporae
ovales, 0021 mm. lg., 0010-19 mm. lat, spermatia recta, 0010-13 mm. Ig.,
0001 mm. lat.
25. Asp. Inevata Ach., V. A. H., 1809, p. 165, NyL, Flora, 1872, p. 864;
1881, p. 188, Wainio, Adj., p. 168, Th. Fries, Se., p. 276; var. albicans Arn.
exs. 1167: a) an Blöcken und grösseren Steinen längs des Baches unterhalb der
Alpe vor dem Rollepasse und von hier in Arn. exs. 1167 veröffentlicht: thallus
pinguis, effusus, albicans, K—, apoth. atra, opaca, margine thallode albido, ep.
oliv., sporae ovales, 0021-23 mm. Ig., 0‘015—17 mm. lat., spermatia curvata,
0018—23 mm. lg., 0'001 mm. lat.; b) ebenso im Bache gegen Val Maor.
Asp. amphibola Ach., Norrlin, Fenn. exs. 243 (spec. dext.: sporas
0030 mm. lg., 0.017 mm. lat., spermatia curvata, 0015—16 mm. Ig., 0001 mm.
lat.) habitu simillima est.
26. Aspic. syloatica Zw., L. lusca Nyl.: Flora, 1884, p. 407: an einigen
Porphyrblöcken am Waldwege vor der Alpe Val Maor; von hier in Arn. exs.
883 veröffentlicht. — 27. Asp. ceracea Arn.: auf einigen Blöcken am Waldbache
u
Lichenelogische Ausfläge in Tirel. 99
zwischen Paneveggio und Giuribell: von diesem Standorte in Arn. exs. 938
niedergelegt. — 28. Urc. scruposa L.: hie und da. — 29. Pertus. corallina L.:
auf Blöcken im Gerölle unterhalb Paneveggio. — 30. Pert. isidioides Schaer.,
Arn.: steril an Porphyrwänden am Waldsaume zwischen Panereggio und Vineghie.
31. Pertusaria inquinata Ach.: an einem Porphyrblocke anf der Höhe der Mar-
gola ober Predasso: von Lojka gesammelt und in Arn. exs. 1046 ausgegeben:
thollus K—, C-, hyph. non amyl., ep. K violac., spor. 0.030 mm. Ig., 0015—
17mm. lat., 8 in asco, 1—2 seriatae.
82. Sphyrid. byssoides L. f. rupestre Pers.: auf Blöcken längs der Wald-
wege. — 33. Biatora rup. Siebenhaariana Körb., syst., p. 204, Arn., Tirol, XXI,
9. 181: auf einigen Blöcken längs des Waldsaumes ober dem Travignolo bei der
Wasserklause und von dort in Arn. exe. 1047 veröffentlicht: apoth. obscuriora,
quan apud typum et aliter colorata, fuscesc. fulva, hyp. lutesc. K—.
34. Biat. subconcolor Anzi: a) am Grunde einiger Porphyrblöcke am
Waldsaume gegen Vineghie und von hier in Arn. 988 ausgegeben; b) Lojka
fand die Flechte etliche Blöcke überziehend an der Waldstrasse im Travignolo-
thale unterhalb Paneveggio: sie ist von hier in Arn. 938b, Zw. 588 bis aufge-
Bommen.
35. Biat. Brujeriana Schaer. exs. 539, En., p. 77, Nyl., En., p. 122, Leight.,
Brit, p. 285, Stizb., helr., p. 148, Th. Fries, Sc, p. 449; ic. Dietr., t. 224,
med.; exs. Hepp 615 c. ic. Leight. 390, Lojka 187, Arn. 1049: an Porphyr-
biicken längs des Waldbaches gegen den Rollepass, von Lojka aufgefunden und
von hier für Arn. 1049 gesammelt: hall. plus minus effusus, pallide flavido-
einerase. vel obscurior, verrucosus, verrucae hic inde efflorescentes, K—, C—,
apoth. pesizoidea, nigric., maiora, margine crasso, non raro crenulato, ep. hyp.
sordide fuscidul., K—, hym. jodo fulvesc., sporae ovoideae, uno apice non raro
Leviter acuminat., 0.015 mm. 1g., 0007 mm. lat., 8 in ascis elongatoobl., saepe
36. Biat. Torellii Anti, manip., p. 151, exs. 569, Nyl., Flora, 1881, p. 455:
seril auf einem Blocke an dem Waldfusswege unterhalb Paneveggio in der
Bichtung gegen Col Briccon: thallus sordide pallide lutescens, granulatus, gra-
87. Biat. disjecta Nyl., Flora, 1881, p. 184, Lecan. — Arn., Tirol, XXI,
p 102 Nr. 17: auf Blöcken an waldigen Stellen der Berge um Paneveggio:
#) am Fusswege gegen Giuribell und von dort in Zw. exs. 6684, B enthalten;
b; am Waldssume zwischen Paneveggio und der Alpe Vineghie: von diesem
Standorte in Lojka univ. 82 aufgenommen.
88. Lecid. aglaea Smft.: an Blöcken im Gerölle ober dem Travignolo
tive Strecke unterhalb Paneveggio. — 39. Lecid. tessellata FL: die typische
Püanze auf Felsen am Travignolo unterhalb Paneveggio, am Abhange vor dem
Bollepasse.
40. Lecidea gregalia Arn. exs. 1176: an kleineren Blöcken auf der mit
Benecio cordatus bewachsenen Wiesfläche ober der Alpe vor dem Rollepasse und
von hier in Arn. 1176 veröffentlicht: thallus albescens, tenuiter rimuloeus, K—,
18*
100
F. Arnold,
: amyloid., apoth. atra, gregatim crescentia, leviter convexa, minora,
olivaceonigricans, ac. nitr. colorat., hym. incol., jodo caerul., hyp.
wae tenues, simplic., 0009—- 11mm. Ig., 0003 mm. lat. Es bleibt
lt, ob hier eine neue Art vorliegt; allein die Pflanze weicht zur
den mir bekannten Formen von Lec. lapicida, polycarpa Autt. ab.
ecid. panaeola Ach.: steril auf einem Porphyrblocke im Gerölle ober
ı0lo eine Strecke unterhalb Paneveggio.
ecid. grisella Fi. f. subcontigua Fr. (videtur), comp. Arn., Flora,
: an Blöcken und grösseren Steinen am Abhange unterhalb der Alpe
lepasse und von hier in Arn. exs. 1175 aufgenommen: thallus sor-
‚ subamylac., areolatorimulosus, K—, C rubese., hyph. non amy-
minora, atra, hic inde vix pruinosa, epith. obscure sordide viride,
sporae oblong., simplices, 0‘010—12 mm. lg. 0‘004—5 mm. lat.,
‚ecid. platycarpa Ach. f. trullisata Arn.: an Porphyrfelsen bei der
e und von hier in Arn. exs. 558 C veröffentlicht. — 44. Lecid. meio-
a) suf Porphyrblöcken im Walde gegenüber Paneveggio im der
ch Col Briccon und von hier in Arn. exs. 1181 aufgenommen: thallus
fusus, albescens, fere laevigatus, K—, C—, hyph. non amyloid.,
ep. sordide fusc., ac. nitr. —, hyp. fusc., spor. oblong., 0‘015—
7006—7 mm. lat.
ecid. distrata Arn. (1883), Flora, 1885, p. 239: a) an einer Porphyr-
1er bewaldeten Stelle am alten Saumwege gegen Giuribell und von
.941a ausgegeben; b) an der senkrechten Seite eines Porphyrblockes
ver den Sägmühlen bei Paneveggio und von hier in Arn. exs. 941
n: thallus granulosus albescens, C-, K flavesc., hyph. non amyloid.,
ria atra, ep. obscure viride, K—, ac. nitr. colorat., hym. incolor,
‚ deinde vinosum, paraph. laxae, hyp. luteo fuscesc., sporae oblong.,
Smm. 1g., 0006 mm. lat, 8 in asco. Die Flechte gehört in den
1 der Lec. latypea Ach., von welcher sie sich durch den klein-
ıallus unterscheidet.
‚ec. enteroleuca Ach., Nyl., f. pungens Körb. p. p., Wainio, Adj.,
Blöcken am Waldsaume unterhelb der Alpe vor dem Rollepasse:
ide albesc., rimulosus, apoth. numerosa, exc. et epith. nigric., ac.
e roseoviol., hyp. incol., sporae 0.012—14 mm. Ig., 0.005—6 mm. lat.
‚ec. sylvicola Flot. (1829): Nyl., Flora, 1879, p. 361; 1881, p. 188,
‚pl. (1836); Wainio, Adj., p. 104; exs. Flot. 17, Körb. 75, Zw. 535,
80, 919, Arn. 409 a, b (non vidi Larbal. 84); Norrlin 145 est
da var. paraphana Nyl., Flora, 1868, p. 477; 1882, p. 457; 1883,
ylo. kommt in den Waldungen von Predazzo und Paneveggio mehr-
xirgends häufig vor und geht am Col Briecon bis in die Region der
ie in Zw. 919 ausgegebenen Exemplare wurden von Lojka in der
Waldbaches zwischen Paneveggio und Rolle (Tirol, XXI, p. 104)
i Liehenologische Ausflüge in Tirol. 101
gesammelt. Die Sporen bemerkte ich in einem und dem nämlichen Apothecium
e@7—12—14 mm. 1g., 0°003—4 mm. lat.
48. Biatorina lenticularis Ach., Flora, 1884, p. 567: forma: an Porphyr-
blöcken unweit des Waldbaches zwischen Paneveggio und Rolle, von Lojka
beobachtet und für Zw. exs. 918 gesammelt: thallus sat tenuis, apoth. dispersa,
Imeonigric., plana, parva, clava paraphysium fusca, paraph. laxae, hym. jodo
cuerul, hyp. incol., sporae 1 sept., 001013 mm. lg, 0'003 mm. lat., 8 in ascis
apice truncalis.
49. CatiB. chalybeia Borr., Arn., Tirol, XXI, p. 188, Flora, 1884, p. 569:
an einer Porphyrwand am Wege in der Travignoloschlucht bei Predazzo: hal.
teauie, nigric., apoth. parva, plana, ep. fusconigric., clava distincta, hym. in-
color, paraph. lazae, hyp. supra viridiglauc., cum excipulo obscuro ac. nitr.
colorat., spor. elong. obl., 1 sept., saepe cum 4 guttulis, 0012 mm. lg., 0'003 mm.
lt, spermat. oblonga, 0.002 mm. lg., 00015 mm. lat.
50. Bilimb. trisepta Näg., f. saicola Körb. par. 171, Flora, 1884, p. 573:
9) auf Blöcken am Waldwege vor der Alpe Val Maor; b) auf einem grossen
Porphyrblocke im Walde des Travignolothales unterhalb Bellamonte von Lojka
gesammelt und in Arn. exs. 1051 niedergelegt: apoth. atroviridia, biatorina, ep.
tiride, ac. nitr. color., hym. hyp. incolor., spor. 3 sept., 0018 mm. lg., 0'004 mm. lat.
51. Bilimb. coprodes Körb. par. 166, Flora, 1884, p. 575: an Steinen längs
des Waldbaches auf der Höhe der Margola südlich von Predazzo: thallus sor-
didus, minute granulosus, apoth. nigric., biatorina, intus K—, ep. glauc., ac.
nitr. colorat., paraph. conglut., apice non capitellatae, hym. jodo caerul., mox
rinos., hyp. rufesc., spor. 3 sept., 0012 mm. Ig., 0.003—4 mm. lat.
52. Scolic. umbrinum Ach.: an einigen Blöcken an der Südseite des Col
Briccon und von hier in Arn. exs. 869 ausgegeben: ep. glauc., hyp. incolor.
53. Buellia enteroleucoides Nyl., Flora, 1869, p. 298; 1877, p. 232 sub
Lecid., Lamy, Cat, p. 137: auf einem Porphyrblocke am Waldsaume unterhalb
der Alpe vor dem Rollepasse: von Nyl in lit. 30 Nov. 1885 bestimmt: thallus
parum evolutus, areolatogranulatus, sordide albesc., K—, C—, hyph. amyloid.,
apoth. atra, convexula, ep. sordide fusc., K—, hym. jodo caerul., hyp. pallidum,
por. fusc., 1 sept., obtusae, 0‘015—16 mm. Ig., 0'006 mm. lat.
54. Catocarpus applanatus Fr., Th. Fries, Sc., p. 618, Arn., Tirol, XXI,
P. 142, Lec. coludens Nyl, Cat. Hochstetteri Kb., comp. Wainio, Adj., p. 181:
suf einem Porphyrblocke im Gerölle ober dem Travignolo eine Strecke unter-
balb Paneveggio: thallus fuscidulocinerasc., K—, C—, hyph. non amyl., apoth.
intus K—, ep. nigric., clava paraph. suprema sat obscura, spor. incol., demum
Fuscese., 1 sept., 0024-27 mm. lg., 0012—15 mm. lat.
55. Catoc. atroalbus Walf., Arn., Wulfen, p. 149, comp. Wainio, Adj.,
?-127sequ, Arn., Tirol, XXI, p. 141, Stizb., helv., p. 200, an der senkrechten
Seite grösserer Felsen in dem mit Lärchen und Zierben besetzten Gehänge
gegen Bocche: forma: thalli glebae fuscesc., non cinerasc., plus minus dispersae,
protothallo atro impositae, hyph. non amyl., ap. marginata inter glebulas dispo-
102
F. Arnold.
fusc., K viol. purp., hym. incol., hyp. fusc., spor. incol., virides,
7030—34 mm. lg., 0'0015—17 mm. lat.
c. obscuratum Ach., ic. Mass., ric., f. 207, exs. (Schaer. 180
38., ric., p. 108), Flot. 174 4, 182, Hepp 756, Körb. 50, Anti
rn. 815 a, b, 858 (pl. minus evoluta, Rh. lavatum, prope Heidel-
ta est in Zw. 546.4, B, 547, 548): die alpine Pflanze, kräftig
melte ich an einer Porphyrwand oberhalb San Pellegrin, sie ist
1. exs. 815 b ausgegeben.
zrapha tesserata DC.: auf Blöcken im Porphyrgerölle ober dem
Strecke unterhalb, Paneveggio und von hier in Arn. exe. 8565
58. Coniocybe furfuracea L.: an der Unterfläche eines grossen
an der Waldstrasse im Travignolothale unterhalb Bellamonte:
Arn. exs. 1063 gesammelt. — 59. Comiocybe gracilenta Ach.:
n Stelle von Lojka gesammelt und in Arn. ers. 1062 sus
‚arpon decipiens Mass., ric., p. 184; Flora, 1885, p. 62: an der
suchten Porphyrwand an der Strasse zwischen Paneveggio und
derselben in Arn. exs. 1064 aufgenommen: spor. obl., 0.015—
7 mm, lab. — 61. Lithoic. glaucina Ach.: gesellig mit Rkis.
der vorigen Art; auch an Felswänden in der Travignoloschlacht.
sataleptoides Nyl., prodr., p. 142. Arn., Flora, 1885, p. 70: auf
rignoloufer bei der Wasserklause: thall. fuscesc., rimosoareol.,
s prominula, perith. infra pallid., spor. oblong., 0:022—24—
'—15 mm. lat. — 63. Lithoic. nigrescens Pers.: an einer Por-
Travignoloschlucht unterhalb Bellamonte: pl. minus evoluta,
nm. Ig., 0'008 mm. lat. — 64. Verruc. dolosa Hepp, Arn., Flora,
* einem Porphyrsteine im Walde bei Paneveggio (legit. Lojks).
1. pallescens Anzi, symb., p. 243, Arn., Tirol, XXI, p. 148,
246; exs. Hepp 4458, Anzi 243B, Arn. 566, 1068, Zw. 925:
hyrblöcken am Waldesume längs des Travignolo bei der Wasser-
hier in Arn. 1068, Zw. 925 veröffentlicht: pl. saxa obducens,
ıulosus, sordide cinerasc. vel cervinocinerasc., apoth. ex areolis
ra, perith. exterius crassum dimidiat., interius tenue integr.,
sd., spor. juniores simplices, mox 3—7 septat., polybl., incol.
nies, 0‘033—36 mm. 1g., 0015—18 mm. lat., 8 in asco.
ria lectissima Fr.: gesellig mit Rhisoc. obscurat. an der Por-
llegrinothale bei 1950 Meter.
ı austriaca Körb., par. 356, Arn., Flora, 1882, p. 148, 1885.
hten Blöcken ober dem Waldbache zwischen Paneveggio und
à beobachtet: planta pallide incana, perith. infra pallidum,
0030-39 mm. Ig., 0'005 mm. lat., 8 in ascis cylindr. — 68.
sa Ach.: zerstreut auf Blöcken im Walde zwischen Paneveggio
thallus subnullus, perith. dimidiat., K—, spor. tenues, 3 sept,
+ 0003 mm. lat.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 103
63. Thelocarpon vicinellum Nyl., Flora, 1885, p. 298: sparsam auf feuchten
Porphyrsieinen an einer Waldstrasse bei Panereggio von Lojka beobachtet.
70. Polychidium muscicola Sw., N. Act. Ups. 4, p. 248, Kürb., par. 428,
ie Dicke. 2, & 6, f.9, Ach., Holm, 1875, 4. 1, f. 3, Schrad., Journ., 1799, t. 2,
L8, B. Bot. 2264, Sturm, D. FL IL 8, Dietr. 99, 229, Schaer., En. 10, £. 1,
Mass, mem. 107, Nyl, syn. 4, f. 11-15, Schwend., Alpentypen, I, f. 1-3;
exe Fanck 160 (Flora, 1828, p. 630), Schaer. 408, M. N. 949, Fries, suec.
291, 306, Bch. Sch. 145, Zw. 176, Leight. 395, Ansi 12, Malbr. 304, Roum.
281, (non vidi Ludw. 178, Flot. 1604, B, Fellm. 11): an einer Porphyrwand
in der Travignoloschlacht unterhalb Bellamonte in wenigen Exemplaren von
Lojka beobachtet: sporae oblongofusif., 1 sept., 0'022 mm. 1g., 0005 mm. lat.,
8 in asco.
71. Phylliscum endocarpoides Nyl.: an einer Porphyrwand in der Zierben-
region in der Richtung gegen den Boccheses gesellig mit Catoc. atroalbus.
72. Gonionema velutinum Ach., syn., p. 329, Nyl., syn., p. 88, exs., a)
PL sterilis: Floerke 119, Rch. Sch. 69, Anzi 496, Norrlin 515, Zw. 907;
Ÿ pl. fractif.: Arn. 571, Norrlin 51a, Lojka univ. 51; c) non vidi: Somft. 71,
Flot. 161: an senkrechten Porphyrwänden am Wege in der Travignoloschlacht
von Lojka aufgefunden und ausgegeben: a) pl. sterilis in Zw. exs. 907; d) pl.
fradifera in Lojka, Lich., unir. 51: apoth. atra, concaviuscula, ep. fuscesc.,
by. hyp. incol., jodo caerul., spor. oblongae simplices, 0'012 mm. Ig., 0 005 mm.
lat, 8 in asco.
73. Lecidea supersparsa Nyl., Flora, 1865, p. 7: parsaitisch auf dem Thallus
der Lecanora polyiropa auf Blöcken am Abhange vor dem Rollepasse: apoth.
airs, opaca, habitu fere biatorino, epith. latum, lacte smaragd., hym. jodo
Guerul, paraph. conglut., sporae oblong., saepe utroque apice paullo acutae,
0010—12 mm. Ig., 0004—5 mm. lat., 8 in asco.
74. Celidium varians Dav.; Flora, 1885, p. 221: auf veralteten Apothecien
der Lecan. sordida und dieselben ganz bedeckend auf einem grossen Porphyr-
blocke am Waldsaume unterhalb der Alpe vor dem Rollepasse: von dieser Stelle
in Arn. exs. 1140 aufgenommen: sporae incol., 3 sept., lateribus levissime con-
sirictae, 0015—16 mm. lg., 0006 mm. lat.
75. Tichoth. microcarpon Arn., Flora, 1877, p. 301, Tirol, XXI, p. 158,
Wainio, Adj., p. 200: parasit. auf der Apothecienscheibe der Blast. lamproch.
und in einzelnen Exemplaren von Arn. exs. 1106 mitausgegeben.
76. Leptosph. Stereocaulorum Arn.: parasit. auf dem Thallus von Sfereoc.
coralloid. im Porphyrgerölle eine Strecke unterhalb Paneveggio: apoth. verru-
earioiden, Punchif., perithec. sub microscopio obscure viride, paraph. parum
, I-, spor. incolores, 3 rarius 5 sept., cum 4-6 guttulis, 0'018—
Hmm. lg, 0004 mm. lat, 8 in ascis cylindr.
2 Species muscicolae supra saxa porphyrica:
1. Alect. bicolor Ehrh.: bei Paneveggio steril über Moosen auf Blöcken
im Gerölle ober dem Travignolo. — 2. Ramal. thrausta Ach.: steril über Moosen
an einer Porphyrwand ober dem Bache vor der Alpe Val Maor. — 3. C. pyxid.
"4
F. Arnold.
h., hie und da c. ap. (staphylea): über Moosen auf Porphyrblöcken,
“lata L.: steril an bemoosten Felsen am Waldwege gegen Val Maor.
vat. L.: pl. platyloba, lobis convexis, plus minus patentibus: steril
ixemplaren über Moosen an Porphyrfelsen im Walde gegen Col Briccon
er in Lojka, univ. 9 niedergelegt. — 6. I. physod. vittata Ach.:
Moosen auf Blöcken im Gerölle ober dem Travignolo.
Yictina fuliginosa Dicks. (1785), ic. Dill. 26, f. 100.4, E. Bot. 1103,
.6, £ 20, Dietr. 204, Hepp 371.
3. Schaer. 386, M. N. 542, Welw. 3, Delise 7, Le Jolis 51, Hepp
70, 956, Nyl., Par. 30, Anzi m. r. 97, Erb. cr. it., I, 929, Bad.
ombie 133, Malbr. 313, Barth 20, Bou m. 246, Oliv. 324, Flagey
erner 1541.
. fructifera: exs. Zw. 224, Leight. 142 (comp. Nyl. syn., p. 347}
m vidi: Ludw. 185B, Flot. 83B, Desm. 635, 1235, Larbal. 61.
t. sylvatica (L.) Huds. (1762) vix specifice differt; ic. Mich. 43 sup.
Schaer.), Dill. 27, 101, Jacq, Coll. IV., t. 12, f. 2 (Arn., Walfen,
ff, Pl. L. 4, 2, E. Bot. 2298, Delise, St. 7, 27, Sturm, D. F1, II,
4, 256, Bischoff 2920, Schwend., Unt., 1862, t. 9, 1.2.
Schaer. 258, Funck 442, M. N. 155, Fries, suec. 79, Hepp 868,
2e Jolis 52, Nyl, Par. 111, Anzi m. r. 96, Babh. 910, 955, Stenb.
Cr. 836, Malbr. 116, Crombie 134, Roum. 131, Flagey 13, (non
r. 1854, Flot. 834, Desm. 638, 1238, Nyl., Auv. 25).
ulig. fand ich steril auf bemoosten Blöcken an der Strasse zwischen
und Bellamonte. — 8. Pelt. malacea Ach.: gesellig mit der vo-
‘ann. caeruleobadia Schl. (1806), conoplea Pers. (1810); Schaer.
2; ic. Hoff., En. 10, 4 (videtur), Dietr. 291 sup. Mass., ric. 219,
Schwend., Unt., 1862, t. 11, f. 9; exs. (Ehrh. 285 forsan in non-
Schl. II, 71 (Arn., Flora, 1881, p. 172), Schaer. 369, Fries, suec.
47, Delise, fasc. 2, Le Jolis 74, Hepp 607, Zw. 253, Rabh. 478,
m.r. 151, Bad. Cr. 35, Malbr. 231, Crombie 54, (non vidi: Desm.
gesellig mit den beiden vorigen, besonders an der senkrechten Seite
ıyrwand.
Bann. lepidiota Somft.,, Lapp., or., p. 174, Nyl., Sc, p. 290, syn. 2,
ill, t. 82, f. 2, Bagl., Anaer., t. 1, f. 5; exs. Anzi 87, Lojka 2,
Somft. 135, Fellmann 95): a) steril über Moosen auf grösseren
den Waldungen; b) c. ap. selten am Waldwege zur Wasserklause.
Jchrol. geminipara Th. Fries, L. leprothelia Nyl.: steril über Moosen
ı im Felsengerölle eine Strecke unterhalb Paneveggio. — 12. Pertus.
ks., Th. Fries, Sc., p. 307, exs. adde Arn. 591, Un. it., 1867 (Hell-
22, Rabh. 776: steril gesellig mit der vorigen Art: thallus albesc,
mgat. et dactylinae, apice leprosae et hic inde obscuriores, cellulis
ıtibus. — 13. Biatora sanguineoatra W., Flora, 1884, p. 551: über
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 105
Moosen auf Blöcken im Walde ober Paneveggio. — 14. Lecid. assimilata Nyl.:
über Moosen auf einem Blocke am Wege unweit der Wasserklause. — 15. Buellia
insignis Näg, f. muscorum Hepp, Arn., Tirol, XXI, p. 140, Stizb., helv., p. 205:
über Moosen auf Porphyr am Abbange unter der Alpe vor dem Rollepas
ball. K-, ep. hyp. fuscesc., spor. fusc., 1 sept., 0.022—24 mm. 1g., 0010 mm.
lat. — 16. Microglaena muscicola Ach., comp. Flora, 1885, p. 155: über Moosen,
besonders Leptohym. filiforme und Pseudolesk. atrovirens, auf Blöcken in der
Waldregion um Paneveggio, von hier in Arn. exs. 1069 ausgegeben.
, 8. Species terrestres et muscicolae:
1. Clad. rangiferina L.: a) eine habituell etwas abweichende Form:
remulis fere verticillatis, brevibus, patentibus, auf Erde vom oberen Rande eines
bemoosten Porphyrfelsens herabhängend an einer lichten Waldstelle zwischen
Puerggio und Giuribell: von hier in Rehm, Clad. 242 ausgegeben; b) pl.
fretif. im Porphyrgerölle ober dem Travignolo eine Strecke unterhalb Pane-
veggio, von hier in Rehm, Clad. 280 enthalten; c) f. maior Fl., Comm., p. 163,
ex Coem. 146, Rabh., Clad., t. 36, Nr. 9, steril in dem nämlichen Gerölle in
mbusten Exemplaren.
2 C. sylvatica L.: a) die normale Pflanze häufig; b) subsp. alpestris L.,
mp. Wainio, Cladina, 1886, p. 31; ic. Dill, t. 16, £. 29.Z, F, Svensk Bot. 47 b,
Dietr. 124 c.
a) exs. Schaer. 79, Fries, suec. 240, M. N. 1063, Delise 22, Rch. Sch.
0, Hepp 819, Körb. 272, Anzi, Clad. 25 D, Stenh. 209, Rabh. 272, Clad.,
%. 8, Nr. 11—14, suppl. Nr. 14, Un. it. 1864, Nr. 117, Erb. cr. it,, I, 940 bis,
Behm 50, 92, 283, 284, Roum. 18, Norrlin 447 (pl. fructif.), b, 448, 449
(on spumosa F1).
b) pl. maior robusta: Rehm, Clad. 286; pl. robusta, lawior, stipitibus
werassatis: Rehm, Clad. 285.
c) f. inturgescens Arn. exs. 1020 a, 8, Tirol, XXU, p. 79.
4) non vidi: Larbal. 85, Fellm. 39.
e) aliis formis C. sylvaticae adscribenda sunt Exsice.: Floerke 157,
Funck 219 (Pl. Comm, p. 163), Coem. 155.
Die b) erwähnte robuste Form im Porphyrgerölle ober dem Travignolo
ud von hier in Rehm, Clad. 285, 286 veröffentlicht.
3 C. uncialis L. f. obtusata Schaer.: steril zwischen Giuribell und Rolle.
4 C.amaurocraeaFl. (1810): ic. Dietr. 110 inf, Hepp 297, 801; exs. Fanck
5%, Fries, suec. 347, Schaer. 70, 272, 273, Hepp 297 (verrucosa H.), 801,
WA, Babh. 265, Clad., XV, 1, 2, Stenh. 201, Anzi, Clad. 11 A—D, Erb. er. it.,
1183, IL 318, Rehm, Clad. 9598, 245—248, Roum. 598, Norrlin 82, 83
(comstipata), 84 (fruticulescens), 450 (tenwis Norrl), Arn. 704 (non vidi:
Somft. 161, Flot. 41, Desm. 489, Mudd, Clad. 64 destricta N., Fellmann
AL, 42: destricta NyL).
a) eine an f. constipata Norrl. erinnernde Form, einen dichten Rasen
bildend, podetia tenwiora, siricta, apice cuspidata, unter Pinus Cembra am
% B.Ges. B. XXXVIL Abh. 14
de
F. Arnold.
‚iner Porphyrwand oberhalb des Alpenbaches gegen die Bocche-
a Rehm, Clad. 248 enthalten; b) in schwellenden Rasen, podetia
sgulariter scyphosa, im Porphyrgerölle ober dem Travignolo: von
Clad. 245, 246 (pl. fructif.) aufgenommen.
lidiflora Ach., ic. Dill, t. 15, f 14F, t. 15 À (B. vestita Ach.,
Nyl. in Lion. Soc. Journ., Bd. 17, p. 559), E. Bot. 1894, Ach.
f.1, Schser., En. 7, 1, Dietr. 279, 280, Lindsay, t. 18. f. 18, 19.
ichaer. 39—42, Fries suec. 281, Fl. D. L. 114, Breutel 103,
Fries 12, Stenh. 196, Rabh. 310, Clad., IX, 1, 2 sup. (comp.
1861, p. 352), Anzi, Clad. 16 A, B, Schweiz. Cr. 454, Un. it. 1867,
‚ PL of Braemar 601, Arn. 1023, Kerner 1144, Norrlin 446
!lad. 288.
idi: Somft. 157, Flot. 44 A, B, 45 A—F.
cilenta Ach., exs. Arn. 708, 1028 dext. sup., Norrlin 446 sin,
à vidi).
hyla Anzi, Clad. 16 C.
bellidifl. separanda sunt: a) ic. Vaill., t. 21, £. 10, Dietr. 280
2pp 785, Rabh., Clad., IX, Nr. 2, inf. 8, Leight. 56, Mudd 28.
t kommt in den höher gelegenen Waldtheilen gegen Col Briceon
ıt selten vor und ist von bier in Arn. exs. 1023 ausgegeben: sup.
“. vergens.
ormis L. f. erenulata et gonecha. — 7. C. bacillaris Ach, K—;
ig. — 8. C. macil. Ehrh.: K flav., hie und da. — 9. C. cocci-
t.; die sterile Alpenpflanze über Humus auf je einem bemoosten
m Walde gegen Col Briccon und von hier in Rehm, Clad. 49
mommen.
meopallida Fl. (1810), carneola Fr. (1824): Flora, 1885, p. 229;
arm, D. F., II, 24, p. 34: „Floerke beschrieb diese Säulchen-
ı Web. und Mohr’s Beiträgen“: auf Erde und Holzmoder: a)
ell und Rolle, b) eine Strecke unterhalb Paneveggio, leg. Lojka:
ıdorten in Arn. exs. 1073 ausgegeben.
notea Ach.: zwischen Giuribell und Rolle. — 12. C. furcata H.
icb.: a) die gewöhnliche sterile Waldform; b) robuste, theilweise
Exemplare auf Porphyrboden unter Fichten ober dem Travignolo-
'ege unterhalb Paneveggio, von hier in Rehm., Clad. 251, 252
ispata Ach.: auf Waldboden unterhalb Paneveggio gegen Col
, Clad. 295; hier auch auf einem Porphyrblocke ein verworrener,
3, fure., grac., squamosa zusammengesetzter Rasen (Rehm,
Del.; comp. Arn., Tirol, XXII, p. 80: auf Waldboden zwischen
Rolle, sowie gegen Giuribell, von hier in Rehm, Clad. 254, 255
divulsa werden auch die beiden in Rehm 224, 296 ausgegebenen
n, von welchen Nr. 224 auf Erde eines mit Moosen und anderen
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 107
Cisdonien bewachsenen Porphyrblockes und Nr. 296 auf Porphyrboden im Walde
gegenüber Paneveggio je einen zusammenhängenden Rasen bildeten.
14. C. gracilis L., f. chordalis; häufig ist f. macroceras Fl.; diese findet
sich squamis adspersis (F1. Comm., p. 38, Dietr., t. 226 sup. sin.), sit f. laontera
Del in herb., auf Erde und Holsmoder an einer Waldstelle zwischen Giuribell
und Bolle: von hier in Rehm, Clad. 261 niedergelegt.
15. C. cornuta L., Flora, 1884, p. 91: steril auf felsigem Boden im Por-
phyrgerölle ober dem Travignolo eine Strecke unterhalb Paneveggio und von
hier in Arn. exs. 1092 5 aufgenommen (C. gracilis forma morbosa?).
16. C. degenerans F1: a) auf Waldboden zwischen Giuribell und Rolle;
b; aplotea Ach., pl. minor, compacta, magis foliosa, fere anomaea Ach., auf
Rrde längs des oberen Randes einer Porphyrwand am Waldsaume vor dem Rolle-
passe, von hier in Behm, Clad. 264 veröffentlicht; c) aplotea: pl. maior, pallida,
sus blasse Waldform gegenüber Paneveggio: Rehm, Clad. 303, und hier einen
grossen Rasen auf einem Porphyrblocke bildend (Arn. 1148); d) an dieser Wald-
alle varüirt die Pflanze scyphis margine plus minus laceratis (Rehm, Clad. 304).
17. C. fimbriata L.: a) tubaef. transiens in f. proliferam: auf Erde an
der Strassenböschung zwischen Bellamonte und Paneveggio (Rehm, Clad. 187);
D; tubaef. transiens in radiatam et proliferam: auf Erde eines Porphyrblockes
unterhalb Paneveggio (Rehm, Clad. 188); c) daselbst f. fbula cum prolifera
auf Erde eines anderen Porphyrblockes (Rehm, Clad. 172); d) f. prolifera Hoff.,
Plus minus distincte evoluta: anf Humusboden eines grossen Porphyrblockes an
eier lichten Waldstelle am Fusswege gegen Giuribell (Rehm, Clad. 269); e) auf
Erde eines verlassenen Kohlenmeilers im Walde unterhalb Paneveggio gegen Col
Brieeon wurden bemerkt: f. tubaef. stipitibus elongatis, minus evolutis, trans-
iens in f. cornutam Ach. et obtusam Schaer.: von hier in Rehm, Clad. 306
aufgenommen; sowie f. prolifera, pl. macra, cum C. decortic. mixta, von hier
in Rehm. 307 enthalten.
18. C. cinerascens Arn., Flora, 1884, p. 150; 1885, p. 231; (pl. a C. fim-
briata L. viz specifice diversa, sed. colore sordido, obscuriore recedens; f. gra-
Gdior subcornuta Flora, 1885, p. 231 cum C. glauca Fl. jungenda sit): steril
auf grasigem Boden einer Waldblösse am Wege zur Wasserklause: color plus
minus sordide cinerasc., nec albidus, podetia in eodem caespite sat varia, cor-
mia, apice obtusa, divisa et subramosa.
19. C. acuminata Ach., syn, p. 254, Nyl, Flora, 1875, p. 447, exe.
Norrlin 57: c. ap. auf begrastem Boden einer Waldblösse oberhalb Paneveggio
in der Bichtang gegen Giuribrutt und von hier in Arn. exs. 1025 aufgenommen:
thall. K flavesc., podetia interrupte minute granulosa, hic inde foliolis adspersa,
yore 0010-12 mm. Ig., 0003 mm. lat.
1. foliata Arn. (1883): auf Waldboden seitwärts vom Wege zur Wasser-
klanse bei Paneveggio und von hier in Arn. exs. 1026, Rehm, Clad. 275 nieder-
gelegt: K-, sterilis, podetia supra sensim acuminata, minute leprosogranu-
os, squamulis crenatoincisis maioribus munita. Ein status protothallinus
kommt unter Fichten am Waldwege ober dem Travignolo eine Strecke unterhalb
14*
108 P-Arnol.
Paneveggio vor und ist von hier in Arn. exs. 1094d ausgegeben. Die von diesem
Standorte in Arn. 1094a, b, c, Rehm, Clad. 276 enthaltenen Exemplare um-
fassen nach Wainio in lit. zwei Arten: a) C. acum. f. foliata Arn., b) C. pi-
tyrea Fl.: an Ort und Stelle sind beide untereinandergemischt. Arn. 10946,
pl. fructif., foliolis inter apothecia mixtis, hat in der That mit einzelnen Exem-
plaren von Flörke, Clad. exs. 52, D. L. 193B, einige Aehnlichkeit, ist jedoch
robuster und grösser.
20. C. decorticata Fl., Flora, 1884, p. 150, exs. adde Rehm, Clad. 272, 273,
274, Arn. 1150: steril auf Porphyrboden am Waldsaume gegen Col Briccon und
von hier in Rehm, Clad. 273, 274 aufgenommen: podetia recta, apice regulariter
obtusa, foliolis plus minus patentibus, K—. Die Exemplare stimmen mit den-
jenigen aus dem Frankenjura (Rehm 272, comp. paeterea Arn. 979, 1150, Rehm
194) zur Genüge überein.
21. C. pyvidata L. (eimplez et staphyleo). — 22. C. chlorophaea FL:
a) zerstreut auf Erde der Waldblôssen, b) auf Erde zwischen Polytrichum und
anderen Cladonien auf einer grasigen Waldblösse gegen Bocche ober Paneveggio
(Rebm, Clad. 164); c) gegen den Rollepass (Rehm, Clad. 271).
23. Cétr. tel. nicht selten c. ap. — 24. Pelt. venosa, 25. aphth., 26. ca-
nina, 27. rufese., 28. horis., 29. polydact. — 30. Pannaria pesizoides Wb. hie
und da. — 31. Baeomyces roseus P.: die normale Pflanze. — 32. Sphyrid. bys-
soides. — 33. Icmad. aerug. Sc.
34. Lecanora castanea Hepp; Tirol, XXI, p. 127: über veralteten Moosen
an einer felsigen Stelle am Waldwege unterhalb Paneveggio von Lojka beob-
achtet: thallus minute granulosus, sordidus, apoth. rufofuscesc., ep. fuscid., hym.
jodo caerul., deinde vinosum, spor. obl. vel elongatoobl., simplic. et 1 sept., 0021—
23—27 mm. Ig., 0'006 mm. lat.
35. Biat. granulosa Ehrh. atque var. eschard. — 36. B. uliginosa Schd.
— 37. Lecid. crassipes Th. Fries: über feuchten, veralteten Moosen und Sphag-
numpolstern im Porphyrgerölle ober dem Travignolo, eine Strecke unterhalb
Paneveggio, von hier in Arn. exs. 1121 ausgegeben.
38. Biatorina sphaeroides Mass., ric., p. 135, Arn., Flora, 1884, p. 564,
B. pilularis Kb.: über veralteten Moosen auf Erde einer Waldblösse am Tra-
vignolo unterhalb Paneveggio von Lojka angetroffen: apoth. helvola, intus in-
col., hym. jodo caerul., mox vinos., paraph. conglut., spor. subfusif. obl., sim-
plic. vel 1 sept., 0015—17 mm. Ig., 0004—5 mm. lat., 8 in asco. — 39. Bü.
obscurata Somft., Flora, 1884, p. 570: parasit. auf Peltig. rufesc. an einer Wald-
blösse ober Paneveggio: apothec. parva, sordide fusca, hyp. incol., spor. 3 sept.,
0021 mm. Ig., 0'005 mm. lat. — 40. Bil. trisepta Näg.: über veralteten Moosen
im Porphyrgerölle unterhalb Paneveggio. — 41. Bil. lignaria Ach., Flora, 1884,
p. 572, B. milliaria Fr., Tirol, XXI, p. 139: über veralteter Peltig. canina auf
einem bemoosten Porphyrfelsen im Walde bei Paneveggio von Lojka beob-
achtet: thall. dispersogranulosus, apoth. nigric., ep. viride, hyp. incolor, spor.
3—7 sept., 0024-30 mm. Ig., 0'005 mm. lat. — 42. Bacidia herbarum Hepp:
Lichenelogische Ausflüge in Tirol. 109
parait. auf Peltig. rufesc. auf Erde einer Waldblösse ober Panereggio: hyp.
lutes., spor. 0'045 mm. Ig., 0'002 mm. lat.
43. Biatorella hemisphaerica Anzi, Cat., p. 78, Arn., Flora, 1875, p. 344,
1884, p. 584: selten auf Erde an einer mit Cladonien bewachsenen Stelle am
Trarignolo unterhalb Paneveggio von Lojka bemerkt: apoth. convexa, sordide
rufa, ep. Iutesc., latum, paraph. discret., hym. hyp. incol., jodo caerul., sporae
simplic. cum 2—3 guttulis, elongatoobl., 0009 mm. Ig., 0'003 mm. lat., numerosae
in asco.
44. Verruc. acrotella Ach. f. terrestris Arn., Flora, 1885, p. 144: auf
steinigem Boden zwischen Paneveggio und Rolle, von Lojka beobachtet und
in Zw. exs. 924 ausgegeben: spor. speciei, 0'018 mm. 1g., 0'006—-7 mm. lat.,
8 in asco.
45. Nesolechia punctum Mass., sched., p. 96, ex. Mass. 153, Arn. 252,
Behm, Clad. 249 dext.: auf Thallusschuppen der Clad. coccifera auf Humuserde
ines Porphyrblockes im Walde zwischen Paneveggio und Rolle: von hier in
Rehm 249 dext. aufgenommen: epith. sordide olivaceoviride, hyp. pallid., pa-
raph. conglut., spor. simplic., tenues, 0-006—7 mm. lg., 0002 mm. lat., 8 in ascis
apice subtruncatis. .
46. Thelocarpon impressellum Nyl.: Lojka beobächtete das Pflänzchen
auf Erde an einem feuchten Waldwege bei Paneveggio.
B. Porphyrfechten ober der Waldregion bis zu den Berggipfeln.
Eine scharfe Grenze zwischen der Flora der Wald- und Alpenregion lässt
sich schon deshalb nicht ziehen, weil durch die allmälige, auf Jahrhunderte zu
vertheilende Entwaldung der geschlossene Waldgürtel wie überall in den Alpen,
so auch im Fleimser Thale mehr oder weniger tief herabgedrückt worden ist.
Se wurde um das Jahr 1830 das Gehänge rechts vom Col Briccon bis auf wenige
Zierben, von welchen ungefähr sechs Baumleichen übriggeblieben sind, abgeholzt
und hiedurch eine Porphyrwüste geschaffen, welche an Dürre und Kahlheit von
der Felseneindde ober Giuribrutt kaum übertroffen wird. Auf dem von der
Wald- und Moosdecke entblössten Porphyr bildete sich hierauf eine Lichenen-
vegetation, welche bis jetzt, nach mehr als fünfzig Jahren, nur mit den in jenen
Gegenden hänfigsten Arten das Gestein theilweise zu überziehen vermochte. Erst
lings der obersten Höhen, wo nach der Beschaffenheit der Felsen überhaupt kein
Wald stehen konnte, erscheint die durch solche Wechselfälle nicht beeinflusste
wsprängliche Alpenflora. Der Porphyr, welcher im oberen Fleimsthale gerne
breite, nicht steil ansteigende Gehänge bildet, stürzt an der entgegengesetzten
Seite häufig in lang gedehnten Felswänden senkrecht ab. Geht man nun auf
den Berggipfeln und obersten Kämmen bis an diese Wände vor, denen Zri-
thrickium nanum selten mangelt, so bemerkt man theils und vorwiegend
schwarze Flechten (C. tristis, L lanata, Gyroph. microph.), theils die blass
gefärbten Placodia: concolor und orbiculare, welch letztere von mir weiter
abwärts nicht angetroffen wurden. Im Uebrigen kann auf das nachstehende
Verzeichnis in Verbindung mit den beiden früheren hingewiesen werden. Neben-
bei: wer von der Alpe Val Maor zum Jochübergange gegen Caoria hinaufgeht,
in
110 F. Arnold.
möge es nicht unterlassen, kurz vor dem Joche den Abhang links hinanzusteigen,
um die dortigen schroff aufsteigenden Porphyrzacken zu betrachten. Die beste
Rundsicht aber bietet der Bocchegipfel (2743 m.) nördlich ober Paneveggio.
1. Species saxicolae:
1. Cornic. tristis Web., spic., p. 209 cum introd. post praeloqu. (non
Linn.); ic. Dill. 17, 37; Web. 5, Jacq., Misc. 2, t. 9, fig. 6, Coll. 2, t. 13, £.5;
8, t. 12, . 3; Hoff, PL L. 34, 1, E. Bot. 720, Ach., univ. 14, 2; Dietr. 11 sup,
255, Mass., mem. 66, Hopp 846, Schwend., Unt., 1860, t. 3, f. 30—33; t.4, f.1—7,
(praeterea Scharr., spic., p.258, Th. Fries, Sc., p. 28); exs. Schrad. 142, Ehrh. 10,
Funck 602, Schaer. 256, Fries, suec. 329, M. N. 646, Hampe 52, Hepp 846,
Anzi m.r. 57, Rabh. 319, Stenh. 181, Erb. er. it., I, 366, Barth 3, Kerner
1142, Boum. 46, (non vidi Welw. 112, Desm. 898, Nyl., Aur. 30); c. ap. bis
zum Bocchegipfel, doch nirgends in Menge.
2. I. lanata L.: ic. Dill. 18, 9 atque (sec. NyL), 17, 32; Schrad., spic.
1, 6, Jacq,, Misc. 2, t.9, 7; t. 10, 5; Coll. 2, t. 13, f.6(P), E. Bot. 846 (comp.
Leight, Brit., p. 81), Meyer, Nebenst., t. 1, Dietr. 255, Hopp 588, Roum,
Cr. ill. 86 (praeterea Th. Fries, 8e., p. 126).
exs. Ehrh. 70, Schrad. 127, Ludw. 196, Schaer. 257, Funck 481, Fries
suec. 307, M. N. 357, Hepp 588, Stenh. 71 inf, Anzi 53, Rabh. 688, Erb.
er. it, I, 1221, Schweiz. Cr. 741, Un. it., 1867, Nr. 10, (non vidi Flot. 112,
Desm. 900, Fellm. 82); f. subeiliata Nyl., Flora, 1868, p. 346, a qua f. parme-
lioides Crombie J. B., 1872, p. 233, exs. Crombie 20 vix diversa sit. Die nor-
male Pflanze geht bis zum Bocchegipfel.
Subspec. minuscula Nyl. E. Bot. 2318 sup. dext. (sec. Leight.); exs.
Arn. 744 (Fellm. 88 non vidi): steril am Bocchegipfel.
8. Parm. caesia H.: an Felsen ober Giuribrutt. — 4. Gyroph. (spodochr.
Ehrh. f.) depressa Ach., Arn., Tirol, XVII, p. 264, Th. Fries, Sc., p. 152, Erb.
er. it., II, 269: an Felsen ober Giuribrutt: spor. 0.022 mm. Ig., 0010—12 mm.
lat. — 5. Gyr. vellea L. f. rupta Schaer., En., p.24, Arn., Tirol, XVIIL, p. 265:
steril an Felswänden ober Giuribrutt. — 6. Gyr. cyl. tornata Ach.: auch am
Bocchegipfel. — 7. Gyr. microphylla Laur., Arn., Tirol, XVIII, p. 285: a) an
Felsen ober Giuribrutt und auf den obersten Höhen westlich vom Col Briccon,
b) auf einer Felsplatte nicht weit vom Bocchegipfel; Lojka nahm hier die
Flechte für Arn. exs. 706 b mit; c) auf dem Abhange ober dem linken Bocchesee
sind grössere Porphyrblöcke mit dieser Flechte in Exemplaren, welche den Um-
fang eines Quadratmeters erreichen, überzogen. Die Pflanze ist von hier in
Arn. exs. 706c aufgenommen.
8. Physc. elegans f. tenuis Wbg.: an Felsen ober Ginribrutt. — 9. Placod.
murale Schb. f. diffractum Ach.: an Felsen der Alpe Giuribrutt.
10. Pl. chrysoleucum Sın. a) ic. Tr. Linn., 1791, . 4, £.2, Hoff., Pl. L. 32, 1,
Dietr. 59, 211, Schaer., En. 8, f.4, Hepp 176, Roum, Cr. ill. 104; Lind
West. Greenl., t. 49, f. 14—16; exe. Schleich., III, 72, Schaer. 345, Fries,
suec. 322, Rcb. Sch. 36, Hepp 176, Anzi m.r. 157a, 158 (complicata Ach.),
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 11
Stenh. 45, Rabh. 175, 508, Erb. cr. it,, I, 731, Schweiz. Cr. 357, Kerner 345,
Lojka, univ. 72.
b) f.opaca Ach., univ. 411; ic. Hepp 177; exs. Schaer. 346, Hepp 177,
Ansim. r. 1575 (discus lividopruinosus).
<) Subspec. melanophthalma Ram.; exs. Anzi 390 (apoth. discus pure
sig). Die typische Pflanze sowohl als f. opaca Ach. an Felsen ober Giuribrutt.
11. Placod. concolor Ram, Mem. 8. L. 4, p. 436, Kôrb., syst, p. 118,
Sehaer., En., p. 65, Stizb., helv., p. 89, exs. Anzi 39, Rabh. 327, 964, Erb.
ait, L 371, Zw. 916: a) an Porphyrwänden längs der obersten Höhen west-
li vom Col Briccon; b) am Bocchegipfel von Lojka gesammelt und in Zw. 916
üisdergelegt: sporae oblong., 0.010—12 mm. 1g., 0005 mm. lat.
12. Placod. orbiculare (Schaer., En., p. 81) Arn., Flora, 1884, p. 334,
Pl.angustum Arn., Tirol, XXI, p. 123: an Porphyrwänden der obersten Berg-
Wien; häufig an der Nordseite des Gehänges ober dem linken Bocchesee und
va hier in Arn. axs. 1156 ausgegeben.
13. Lecan. atriseda Fr., sched., p. 6, Th. Fries, Sc., p. 267, Nyl, Sc.
»170; exs. (Flot. 322 non vidi) Körb. 5, Arn. 926: an Blöcken der Jochhöhe
svichen Val Maor und Caoria: pl. obscura, minor; ‚thall. brunneus, apoth. nu-
merosa, parva, castaneofusconigric., epith. fuscesc., gonidia hypothecio subjac.,
ıyar. oblong., 0010—12 mm. lg., 0'005 mm. lat.
U. Lecan. cenisia Ach. = atrynea Tirol, XXI, p. 102; a) nicht selten
u den Felsen der Porphyrkette von Predazzo bis Rolle; b) von den Blöcken
an oberen Cavallazzosee in Arn. 831 und Zw. 674 niedergelegt. — 15. Lecan.
Piytropa Ehrh.: f. alpigena und die grossfrüchtige ecrustacea Sch. sind be-
»nders häufig. Die alpine Form der intricata Schrad. (minime leptacina Somft.,
“np. Wainio, Notulae, 1886, p. 28) fand ich auf einigen Blöcken au der Ostseite
interbalb des Cavallazzogipfels, sie ist von hier in Arn. exe. 929 enthalten:
th viridinigric., spor. oblong., 0‘010--12 mm. lg, 0005 mm. lat., spermat.
wruata, 0023— 24 mm. 1g., 0.001 mm. lat.
16. Sarcog. simplex Dav.: an Blöcken ober dem Cavallazzosee.
17. Aspic. adunans Ny1, Flora, 1874, p. 309; 1880, p. 393, Hue Addenda,
#106, en. Norrlin, Fenn. 247 (apoth. margo ater, sporae obl., 0‘015 mm. 1g.,
606-7 mm. lat.); f. glacialis Arn., Tirol, XIII, 1874, p. 235; XXI, p. 128,
2 cineren f. alpina Flot. (non Somft.), p- 53, Kôrb., syst, p. 164, exs,
Plot 233, Rabh. 921, Arn. 622 a, b, Lojka 45, Zw. 988: ober der Waldregion
‘a den Bergen von Predasxo bis Bocche und Rolle. Exemplare, welche
"Flotow in den Jahren 1824 und 1851 sammelte: Flot. exs. 283 (spermat.
tda, 0006—7 mm. Ig., 0.001 mm. lat.) sind im Herb. v. Zw. mit der ganz rich-
tigen Bemerkung Flot. enthalten: „alle Z. cin. alp. wird im Herb. nach wenigen
ihren gelbkrustig“.
18. Asp. einerea L., forma quaedam alpina: auf Blöcken am Jochüber-
Sange von Val Maor nach Caoria: thallus cinerasc., areolatorimulosus, K rubesc.,
apoth. margo #hallo concolor, sporae oblongae vel ovales, 0024-26 mm. 1g.,
N15—16 mm. lat., spermog. atra, punctif., spermatia recta, 0-014—15 mm. lg.
F. Arnold.
.; die Flechte nähert sich in der Grösse der Sporen der Asp. inter-
besitzt jedoch längere Spermatien.
p. caesiocinerea Nyl.: pl. alpina thallo obscuriore: im Porphyr-
am Bocchegipfel verbreitet; an den grossen Blöcken der obersten
5h von Col Briecon in 40—50 cm. breiten Exemplaren, von hier in
, Arn. 1113 aufgenommen: thallus effusus, plagas sarorum obdu-
vareolat., sordide cinerasc, K—, hyph. non amyl,, apoth. urceo-
thallo concol., ep. sordide oliv. hym. jodo caerul., spor. ovales,
lg, 0012—15 mm. lat., spermog. atra, punchf., sperm. recta,
. 0001 mm. lat.
pic. cinereorufescens Ach.: an Felsen ober dem Cavallazzoses:
cits pallidioribus, testaceorufis. — 21. Aspic. alpina Somft.: häufig
hegipfel. — 22. Jonasp. chrysophana Körb.: an Felsplatten längs
kleinen Alpenseen abfliessenden Bäche. — 23. Pertus. isidioides
.: steril au den Felsen ober dem Cavallazzosee. — 24. Ps. con-
2; Tirol, XX1, p. 131, exs. adde Zw. 942: an Felsen auf der Höhe
rischen Val Maor und Caoria: med. K flavesc. — 25. Psora aenea
ırm, D. Fl, II, 28, t. 29, Dietr. 141, 214: zerstreut, nirgends
is zum Bocchegipfel: spermatia longissima, arcuata, 0036 —A2 mm.
lat.
pra atrobrunnea Ram.:
mmae planiores: exs. Anzi 84 À.
imae convezae, saepe conglomeratae: exs. Anzi 84B, Erb., cr. it,
b. 439.
meola Arn., Tirol, X, p. 96, XXI, p. 131:
häufig an Blöcken ober der Waldregion: auf den Höhen westlich
con.
hfumosa Arn., sit forma Ps. atrobrumneae, a qua squamis planis,
saepe discretis differt; protothallus ater K—: auf Blöcken am
:e von Val Maor gegen Caoria und von hier in Zw. exs. 602 ver-
uscoatrata Nyl., Flora, 1875, p. 301, Arn., Tirol, XXI, p. 181,
I» p. 51 huc pertinet; hyph. parum sed distincie amyl., squamae
dae, planta cum P. subfumosa Ara. jungenda est. "
: infirmata Arn. (1880): a) an Porphyrblöcken des kahlen Abhanges
ıtt und von bier in Arn. exs. 844 ausgegeben; 5) ebenso auf der
ichen Val Maor und Caoria: von hier in Arn. 846 enthalten; c) ober-
tandortes am Fusse der Porphyrzacken und von hier in Arn. em.
men: planta forsan est Ps. atrobrunneae forma contracta: thalli
: discretae, leviter cervinae vel pallidiores vel sordide cervinae,
ae, hyph. parum amyl., apoth. ab ilis Ps. atrobr. vix diverse,
p. obscure viride, ac. nitr. colorat., hym. incol., hyp. fusc., spor.
!, 0'008—10 mm. 1g., 0'004—5 mm. lat.; d) die Flechte geht bis auf
pfel.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 113
28. Lec. armeniaca DC., FI. Fr., 2, p. 266, Flot., Flora, 1828, p. 698,
ic. Sturm, D. Fl, II, 24, t. 1, Dietr. 142; Nyl., Flora, 1881, p. 540, Stizb.,
kein, p. 194: die typische Pflanze auf Blöcken des breiten Abhanges ober Giuri-
bratt, von hier in Arn. exs. 838 veröffentlicht.
f. lutescens Anzi, Cat., p. 66 (aglaeotera Nyl., Flora, 1881, p. 540, Arn.
es. 469a, b, parum differt): auf Blöcken an der Nordseite ober dem Jochüber-
gage zwischen Val Maor und Caoria; von der typischen Flechte durch den
Vissgelben (nicht strohgelben) mehligen Thallus verschieden.
29. Lee. marginata Schaer. exs. 189: specimen mese collectionis parum
difert, Tirol, XXI, p- 103, Arn. exs. 798: die Flechte. kommt bis zum Bocche-
gipfel vor: spermog. atra, punctif., sub microscopio atroviridia, spermat. cur-
sata, 0021—23 mm. Ig., 0'001 mm. lat.
30. Lec. aglaea Somft.: auf Blöcken an der Westseite des Cavallazzo; auf
de Jochhöhe zwischen Val Maor und Caoria.
31. Lec. lacticolor Arn., Tirol, XXI, p. 134: selten auf Blöcken an der
Westaeite des Cavallazzo: thall. crassus, rimulosus, firmus, albidus, K flavesc.,
C-, hyph. non amyl., apoth. atra, non raro leviter pruinata, conveza, hic inde
fer batryosa, ep. lacte glauc., ac. nitr. colorat., hym. hyp. incol., jodo caerul.,
sporae ovales, 0009 mm. Ig., 0004-45 mm. lat., 8 in asco.
32 Lecid. distans Kplh., Flora, 1855, p. 71, Arn., Tirol, XXI, p. 134:
an einer Porphyrwand eine Strecke unterhalb dem linken Bocchesee und von
hier in Lojka, univ. 239 enthalten: protothallus ater, sub microscopio obscure
Jawc, K—, ac. nitr. colorat., thalli areolae pallide flavesc, K—, hyph. non
amyloid., exc. ep. obscure glauc., ac. nitr. colorat., hyp. incol., spor. oblong.,
0012 mm. 1g., 0004 mm. lat.
33. Lee. plana Lahm f. perfecta Arn., Tirol, XXI, p. 134, Nyl., Flora,
1821, p. 539: an Blöcken am Jochübergange zwischen Val Maor und Caoria.
34. Lec. obscurissima Nyl.: a) von der Tirol, XXI, p. 104, Nr. 43 er-
wihnten Porphyrwand ober dem Cavallazzosee in Arn. exs. 843 niedergelegt;
by auf den Höhen westlich ober Col Briccon. — 35. Lec. tenebrosa Flot.: auf
Blöcken gegen die Porphyrzacken ober dem Jochübergange zwischen Val Maor
und Caoria: von hier in Arn. exs. 842 ausgegeben. — 36. Lec. Dicksonii Ach.:
bis zum Bocchegipfel. — 37. Lecid. athroocarpa Ach.: auf Blöcken beim Joch-
übergange von Val Maor gegen Caoris und von hier in Arn. exs. 1177 aus-
ergeben.
38. Lec. leucitica Flot. exs. 149 A, B (hyph. amyl.), Nyl., Flora, 1885,
pH, Arn, Tirol, XXI, p. 134; Schaer., spic., p. 144, 198, En., p. 118: auf
vorstehenden Felsen am Bocchegipfel (von Nyl. in lit. 3. Nov. 1885 bestätigt):
üallus albidus, rimulosus, K—, C—, hyph. amyl., apoth. atra, non raro aggre-
gta, ep. obscure viride, ac. nitr. colorat., hym. incol., hyp. fusc., spor. oblong.,
0010—12mm. Ig., 0'004mm. lat., spermog. atra, spermat. recta, 0010—12mm. 1g.,
6001 mm. lat.
39. Lec. lactea Fl. f. sublactea Lamy, exs. Kerner 1550: diese Form,
apoth. planis, caesiopruinosis, hie und da: ober Giuribrutt, am Cavallazzo.
1.8. Ges. B. IXXVII. Abb. 15
114
F. Arnold.
40. Lec. declinascens Nyl., Arn., Tirol, XXI, p. 135, Wainio, Adj., p. 55,
Stinh haly,, p. 189: am Jochübergange zwischen Val Maor und Caoria; auch
zipfel: hyp. pallidum.
bterluescens Nyl.: ebenso, doch wie die normale Pflanze (thallo albe-
gends häufig: thallus ochraceoferrug., hyp. pallidum.
Lec. Pilati Hepp: von den Blöcken eines Porphyrgerölles an der West-
avallazzo in Arn. exs. 8055 ausgegeben.
Lee. leucothallina Arn., Nyl., Flora, 1879, p. 224 (comp. Anzi exs.
æbreitet ober der Waldregion vom Jochübergange gegen Caoria bis
egipfel; 5) an Blöcken der kahlen, von Paneveggio aus noch sicht-
» westlich vom Col Briccon und von dieser Stelle in Arn. exs. 760c
t. — 48. Lec. platycarpa Ach.: bis zum Bocchegipfel; an Felsplatten
Alpenbäche, besonders als f. flavicunda Ach.
Lee. vorticosa (Flot.) Körb.: f. depauperata Flot. exs. 167B (a typo
ide albescente differt): nicht häufig am Bocchegipfel: thallus sordide
tenuiter rimulosus, apothecia speciei.
Lee. sarcogymoides Körb., ayst., p. 252, Nyl., Flora, 1865, p. 148,
8, Stizb., helv., p. 192: ziemlich selten auf Blöcken ober dem Caval-
hallus parum evolutus, albesc., rimulosus, apoth. gregaria, minora,
igrie. K—, hym. rubricosum, K vinosum, hyp. sordide fuscidulum,
0012—14 mm. lg., 0004-5 mm. lat.
Lec. intercalanda Arn. exs. 849, Lec., Tirol, XXI, p. 105, Nr. 51,
Nr. 467: a) an Blöcken ober dem Cavallazzosee und von hier in
veröffentlicht; b) auf den obersten Höhen westlich vom Col Briccon
a; c) am Bocchegipfel.
Lec. incongrua Nyl., Arn., Tirol, XXI, p. 137, Th. Fries, Sc., p. 551,
Adj., p. 91; a) auf Blöcken am Jochübergange zwischen Val Maor und
allus ulbesc., K flavesc., hyph. non amyl., ep. obscure viride, ac. nitr.
yp- incolor, spor. ovales, 0‘010—14 mm. Ig., 0005 mm. lat., spermog.
tif, spermatia curvata, 0'023 mm. Ig., 0'001 mm. lat.; b) sparsam ober
lazzosee.
Lee. enteroleuca Ach., Nyl., f. pungens Körb. p.p., Wainio, Adj,
3löcken ober Giuribrutt: thallus subnullus, ap. minora, epith. fuligin.,
sigric., non glauc., hyp. incol., spor. ovales, 0'015 mm. Ig., ‘007 mm. lat.
„ latypea Ach., Nyl., latypiza Nyl.: nicht selten am Bocchesee ober
»: thall. K flavesc., C—. — 50. Sporast. testudinea Ach. und 51. Sp.
chaer.: beide bis zum Bocchegipfel. — 52. Buellia aethalea Ach.,
‚ Se., p. 604, Arn., Tirol, XXI, p. 140: auf Blöcken am Jochäbergange
"al Maor und Caoria: thallus K rubesc., C—, hyph. amyl., ep. obscure
fuscesc., spor. 0015—17 mm. Ig., 0008-9 mm. lat.
B. (verruc. Borr. £.) jugorum Arn., Tirol, XXI, p. 141: auf Blöcken
vergange gegen Caoria: thallus C ochraceorubese.
Le
|
Lichenologische Ausflüge in Tirol. | 115
54. B. contermina Arn., Nyl., Flora, 1889, p. 457: nicht häufig an Blöcken
ober Giuribratt: kypk. amyl., ep. fuligin., hyp. luteol., spor. ovales, fusc., 1 sept.
0009-11 mm. Ig., 0005 mm. lat.
55. Catocarpus atratus Sm., E. Bot. 2335, Mudd, man. p. 214, Leight.,
Brit, p. 321, Arn., Tirol, XXI, p. 141, Stizb., helv., Nr. 972: an Blöcken am
Jochübergange von Val Maor nach Caoria: pl. nigricans, stratus corticalis
obscure sordide viride, fere parenchymat., K—, hyphae parum sed distincte
auyloid., epith. obscure viride, K—, ac. nitr. fuscopurp., hyp. sordide fusc.,
«por. ovales, 1 sept., nigric., obtusae, 0-012—15 mm. Ig., 6 mm. lat., 8 in asco.
56. Rhiz. intersitum Arn., Tirol), XX, p. 374: ober der Waldregion mehr-
fach beobachtet, doch nirgends häufig.
57. Endocarp. decipiens Mass.: auf feuchten Felsen am Abhange ober
dem Bocchesee. — 58. Stigmat. clopimum Wbg.: auf Blöcken am Ufer des
Boechesees und von hier in Arn. exs. 948 enthalten; am Abhange der Südseite
des Col Briecon.
59. Lecid. vitellinaria Nyl.: auf dem Thallus von Cand. vitell. längs der
oberen Höhen westlich vom Col Briccon: apoth. atra, nitida, ep. latum, glauc.,
Me. pallidum, spor. ovales vel ellipsoid., 0007-8 mm. lg, 0'005 mm. lat.
3 in asco.
60. Tichoth. gemmif. T.: auf dem Thallus der Aspic. caesiocin. längs der
Hôben westlich vom Col Briecon.
61. Tich. pygm. Kb.: a) auf der Apothecienscheibe der Aspic. cinereo-
rufec. ober dem Cavallazzosee; b) auf dem Thallus von Placod. concolor (comp.
NyL, predr., p. 317); c) auf Placod. orbieulare (Schaer.) am Nordabhange ober
den linken Bocchesee und von hier in Arn. exs. 11565 niedergelegt.
62. Endococcus atryneae Arn., Flora, 1882, p. 410 c. ic.: von der hier
ersihnten Stelle an Blöcken bei dem Cavallazzosee in Zw. exs, 674 ausgegeben.
68. Polycocc. Sporastatiae Anzi: parasit. auf Spor. testud. auf den Höhen
westlich von Col Briecon; am Bocchegipfel.
64. Cercidosp. epipolytropa Mudd, Arn. exs. 10740: parasit. auf dem
tompacten Thallus von Placod. chrysoleuc. an Blöcken ober Giuribrutt: perithec.
mb microscopio obseure viride, ac. nitr. colorat., paraph. capill., spor. incol.,
fusiformes, 1sept., hic inde cum nonnullis guttulis, 0022—24mm.1g., 00056 mm.
lat, 8 in ascis cylindr.
2. Spec. muscic. et terrestres:
Diese Gruppe ist auf den verhältnissmässig trockenen und steinigen
alpinen Porphyrhöhen auffallend gering entwickelt. Die hier erwähnten Arten sind
hanptsächlich an den Gehängen der Bocchegruppe (ober Giuribrutt, ober den
beiden Boccheseen bis zum Gipfel) und zwischen Rolle und dem Cavallazzo, somit
in einer Höhe von 2030—2743 m. beobachtet worden.
1. Alect. ochroleuca Ehrh., steril. — 2. Al. nigricans Ach., steril an der
Nordseite ober dem linken Bocchesee. — 3. AI. chalybeif., steril nicht häufig
mit der vorigen. — 4. Cetr. isl. crispa Ach., steril. — 5. Clad. rangif. —
15*
116
+
t. — 7. C. uncialis L. f. obtusata Sch. — 8. C. coccifera L., pl. ster.
C. furcata f. subulata L.: pl. tenuior, ster.: am nördlichen Gehänge
inken Bocchesee. — 10. C. gracil. macroc. Fl. — 11. C. ecmocyna
zwischen Blöcken am Ufer des oberen Cavallazaosee: 12. C. degen.
»phora Ehrh. und 18. C. cervicornis Ach., pl. alp., sowie 14. C. squa-
diese drei gesellig mit Nr. 11 ober dem Seeufer am Cavallarzo. —
. vermic. am Gehänge ober dem linken Bocchesee. — 16. Plat. cuc.,
beide bis zum Bocchegipfel. — 18. Peltig. rufesc. f. incusa Wallr.,
ra, 1884, p. 235, steril am nördlichen Gehänge ober dem linken
— 19. Pelt. aphthosa L. — 20. Solor. crocea. — 21. Imbr. saxat.
!ayl.: pl. platyloba sterilis, margine et superficie thalli sorediis erum-
Prosa: auf felsigem Boden am nördlichen Gehänge ober dem linken
— 22. I. physodes L. und 23. I. conspersa Ehrh.: beide steril ge-
Nr. 21. — 24. Pannaria periz. Web., brunnea Sw. — 25. Bacom.
occodes Fr., comp. Flora, 1884, p. 424, steril auf steinigem Boden
‚lle und dem Cavallazzo.
Toninia caulescens Anzi, Tirol, XXI, p. 131: a) auf felsigem Boden
»rutt; b) auf Erde an Felsen ober dem Bocchesee: ep. obscure viride,
, sporae 5—7 sept, fusif., 0027—30 mm. Ig., 0'004 mm. lat. —
yncomista Fl.: ober dem linken Bocchesee. — 28. Psora demissa
rufa Deks.: ober Giuribrutt und am Bocchegipfel.
Yatolechia pulchella Schd., Tirol, XXI, p. 66, adde ic. Bischoff 2858:
‚n einer Felswand ober ribrutt. — 30. Lecid. neglecta Nyl.: auf
Boden ober Giuribratt. — 31. Lecid. limosa Ach., Th. Fries, Sc.
1, Sc., p. 221: auf steinigem Boden, nicht häufig. — 32. Placidium
Kplh. f. terrestre Arn.: auf steinigem Boden ober Giuribrutt, am
ıl. — 33. Dacampia Hookeri Borr.: auf Humusboden zerstreut an
allen bis zum Bocchegipfel. — 34. Pharcid. Schaereri M.: ober dem
:hesee auf Peltig. rufesc.
F. Arnold.
‚n reihen sich noch etliche Species pure muscic. vel graminicolae:
allop. pyrac. microc. A. — 2. C. cerin. stillicid. et flavum A.: ober
Bocchesee. — 3. Rinod. mniaraea Ach.: ober Giuribrutt. — 4. Rinod.
!h. f. minuta Anzi exs. 460: auf Festuca-Resten am Nordabhange
inken Bocchesee: thallus subnullus e granulis dispersis compositus,
va, ilis R. pyrinae similia, disco nigric., margine sordide albesc. vel
egro, spor. non raro cum 2 guttulis maioribus, suborbicul., virides,
'4—27 mm. Ig., 0'009—10 mm. lat., 8 in asco. — 5. Biatora atrofusca
Giuribrutt und dem Bocchesee: granula caerulesc. in hymenio adsunt.
d. neglecta Nyl.: ster. auf Grimmia-Polstern ober Giuribrutt. —
vunctif. Hoff. f. muscicola Hepp; Flora, 1884, p. 586: über abgedorrten
am nördlichen Gehänge ober dem linken Bocchesee.
eber die Wasserflechten des Porphyr ist wenig zu berichten. Immerhin
‘irol, XXI, p. 106 erwähnte kleine Verzeichniss durch die folgenden
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 117
Nummern bereichert werden. Der Rand der verschiedenen von mir besuchten
Porphyrseeen erschien mir lichenologisch ohne Bedeutung.
1. Parm. obscura Ehrh. f. lithotea Ach. (non sciastra Ach. sec. des
ie ap. anf Steinen und Blöcken im Bache bei der Alpe Val Maor und von hier
in Am. exs. 826 aufgenommen; ebenso im Bache ober der Alpe zwischen Ziano
und Caoris. — 2. Aspic. laevata Ach. f. albicans Arn. exs. 1167: auf grösseren
Steinen im Bache unterhalb der Alpe vor Rolle. — 3. Bacidia inundata Fr.:
comp. Flora, 1884. p. 579: nicht häufig auf grösseren Steinen in den Alpen-
bichen: thall. tenuis, rimulosus, sordidus, apoth. obscure fusca, fere nigric.,
pans, intus pallida, ep. subincolor, spor. 0.030—33 mm. Ig., 0'0025 mm. lat. —
4. Lecid. platycarpa Ach. — 5. Catoc. rivularis Flot., Arn.. Tirol, XXI, p. 142:
in Bande der Alpeubäche. — 6. Rhis. obscuratum Ach.
7. Verrue. latebrosa Kb., V. Anziana Gar., Aru., Tirol, XXI, p. 146: a)
auf Steinen im Bache bei der Alpe Val Maor; 2) auf Blöcken im Waldbache
ser der Margols in der Richtung gegen den Forellensee: von dieser Stelle in
Ara. exs. 949 niedergelegt: epor. obl., 0022—24—27 mm. Ig., 0010—12 mm. lat.,
Yin asco.
8. Verr. aethiobola Wbg., pl. alpina: Flora, 1885, p. 80: auf grösseren
Seinen im Bache ober der Alpe am Saumwege von Ziano nach Caoria: von
diesem Standorte in Arn. exs. 686 d niedergelegt.
9. Verr. pachyderma Arn. (1872), V. pissina Nyl, Flora, 1881, p. 452,
#t sl mutatio nominis: gesellig mit der vorigen Art.
10. Thelid. Diaboli Kb. f. aeneovinosum Anzi, Stein, Siles., p. 319: auf
Steinen und Blöcken im Waldbache ober der Margola in der Richtung gegen
den Porellensee; von hier in Arn. exs. 952 ausgegeben: apoth. e crusia rimu-
Ina fere semiglobosoemersa, perith. exterius dimidiat., interius tenue, integrum,
"vor. dongatoobl., 1 sept., 0039-45 mm. Ig., 0-012—15—18 mm. lat., 8 in asco.
11. Sphaeromphale clopimoides Anti exs. 234 B, Arn. exs. 723 (Nyl.,
Fons, 1881, p. 457), Rabh. exs. 894: nicht selten in den höher gelegenen Alpen-
bichen: auf Steinen ober der Alpe, zwischen Ziano und Caoria: von hier in
Arn. eıs. 723 b veröffentlicht.
XL Durch das Saccinathal bei Predazzo gelangt man auf das Satteljöch!
37m.) und von dort in das Eggenthal. Auf der kuppenförmigen Anhöhe
Imks ober dem Satteljöchl ragen gegen Nordwesten bei 2200 m. aus dem be-
erwten Abhange niedrige Felsen einer grünlichgrauen Augitporphyrbreccie
borror, auf welcher Lecidea exornans Arn. häuflg ist: ich habe diese Flechte
"on diesem Standorte in Arn. exs. 1178 aufgenommen. Nicht weit davon, und
tar am Gstlichen Gehänge, ist der Boden mit zahlreichen platten Steinen der
fenannten Breccie bedeckt, auf welchen die einander täuschend ähnlichen
Flechten Rehmia, Sieg. Weisii und Rhizoc. excentric. ziemlich häufig vor-
kommen. Ausserdem sind zu nennen: 1. Parm. cassia H. — 2. Cand. vit. —
h aurant. — 4. Callop. exsecutum Nyl., Arn, Tirol, XXII, p. 82, Zw.
ziemlich selten: hyp. fuscidulum. — 5. Placod. dispersoareolat. Sch.
— 6. Placod. mur. diffractum Ach. — 7. Acarosp. glaucocarpa. — 8. Lecan.
à
subf. campestris Sch. — 9. Lecan. dispersa Pers. — 10. Aspic. polychr. candida
Anti. — 11. Asp. cinereorufescens Ach. — 12. Asp. flavida Hepp. — 13. Biat.
fuscorubens Nyl. — 14. Lecid. tessell. caesia Anti. — 15. Lec. confluens Fr.
— 16. L. rhaetica H. — 17. L. petrosa Arn. — 18. L. platycarpa Ach. —
10 7 soleuca Ach., Nyl. — 20. Rhis. geogr. — 21. Rhiz. obscurat. —
-pon decipiens Mass. — 23. Lithoie. tristis Kpl. — 24. Polybl.
Ch. Fr. f. abstrah. Arn. — 25. Tich. pygm. auf Nr. 14 und 18.
n erheblichem Gegensatze zu der Nr. I—X geschilderten Flora von
' kieselhaltigem Gesteine steht die Vegetation der Seisser- und Cam-
‚en, wozu, wie ich erfuhr, in neuerer Zeit der Name Bellerophon-
kommen ist. Bei Predazzo führt der bald ansteigende Saumweg
seite der Margola auf die Höhe und theilt sich oben in Waldwege
wor und andere Alpen. Ober diesem Saumwege, noch an der West-
argola, kommen mergelige Kalkschichten zum Vorschein, welche
ke, grössere Steine bilden und zwischen Corylus, Juniperus, Ligu-
ınderen Stauden sichtbar werden. Der zur Ziegenweide benützte
a als Gemeindeödung bezeichnet werden. Man gelangt von hier
edazzitsteinbruche analog demjenigen von Canzacoli vorbei in Bälde
“anwachsenden Fichten zum Syenitstandorte Nr. III (siehe oben).
Jampiler oder Seisser Schichten (v. Richthofen, p.260) gedeiht
ır dürftige, aber doch ausgeprägte Kalkflora.
rm. caesia H. — 2. Placynthium nigrum Ach. — 3. Placod. sub-
Nyl., Flora, 1873, p. 18: K—: pl. vix species propria. — 4. Callop.
8 W. — 5. Gyalolechia lactea Mass, Arn., Flora, 1884, p. 257,
58a: hie und da: spor. loculis sat approximatis vel 1 septatae,
aro leviter constrictae, 0‘016—18 mm. Ig., 0007 mm. lat.
renod. fulva Anzi, symb., p. 7, Flora, 1884, p. 309: auf Steinen;
Standorte in Arn. exs. 992 aufgenommen: thallus tenuis, sordide
2 orbicularis, apoth. minora, atrofusca, convexa, ep. fuscesc., K
ıph. articulat., spor. 1 sept. et polaridybl., 0‘012—14mm. 1g.,
lat. — 7. Sarcog. pruinosa Sm.: thallus macula indicatus, apoth.
sa. — 8. Lecan. dispersa P. f. coniotropa Fr. — 9. Aspic. cale.
contorta). — 10. Biat. rupestr. rufesc. H.
ıcid. enterol. Ach. f. pungens Körb. par. 161 p. p, Wainio, Adj.,
Yyl, Flora, 1881, p. 4, Wainio, p. 98): sparsam: fhall. sordide
nuissime rimulosus, apoth. atra, ep. atrofusc., non glauc., K leviter
. incolor, paraph. laxiuse., spor. speciei, spermog. atra, punctif-,
uata, 0'015—18 mm. Ig., 0'001 mm. lat. j
igmatomma subathallinum Arn. in lit. ad Zw. 16. Juni 1884: an
ıeren Blöcken: thallus tenuis, rimulosus, sordide fuscid., saepe
»oth. atra, emersa, convexa, perith. dimidiat., gonidia hymen. riri-
ulosa, 0.005—6 mm. lat., spor. binae, fuscae, muralidivisae, obtusae,
3. Ig., 0‘018—23 mm. lat. Habituell gleicht die Flechte der Verruc.
ırad. = muralis Ach.; von hier in Zw. 903 enthalten.
118 F. Arnold.
Lichenologische Ausfläge in, Tirol. 119
13. Lithoicea glaucina Ach.: forms, sparsam: apoth. 1-3 ex areolis thalli
pruminentia, spor. oblongae, 0-009—12 mm. Ig., 0'005 mm. lat. — 14. Lithoic.
nigrescens Pers.: spor. 0021 min. Ig., 0'009 mm. lat. — 15. Lithoic. fusca Pera.,
NyL, comp. Flora, 1885, p. 72: ziemlich selten: thallus sordide fuscid., granu-
Vous, nec ut apud Lith. nigr. areolatorimulosus.
16. Verruc. rupestris Schrad., muralis Ach., Flora, 1885, p. 76 (sec. deser.
afänes sint: a) V. trabalis NyL, Flora, 1875, p. 14; 5) V. Hegetschweileri Kb.,
XNyl, Flora, 1881, p. 189, Stizb., helv., p. 241; c) V. subcincta Nyl., Flora,
1881, p. 536): die gewöhnliche Form auf Steinen.
17. Verr. acrotella Ach., Flora, 1885, p. 144, 241: hie und da: thallus
nbmullus, apoth. gregaria, parva, emersa, perith. dimidiat., spor. 0023 mm. lg.,
0009 min. lat.
18. Amphoridium rupestre Mass, ric., p. 172, fig. 844, mem., p. 146; exs.
Ansi 365 (huc pertineat V. Schraderi f. foveolata Flot. exs. 46, sed specimen a
me risum est nimis mancum et vetustum; Species affinis sit V. submuralis Nyl.,
Flora, 1875, p. 14): nicht häufig: fhallus albescens, leviter decussatus, apoth.
thallo immersa, apice rotundata, nec ut apud V. calcisedam deplanata et fissa,
perith. integr., spor. oblong., 0‘018—23 mm. lg., 000911 mm. lat, 8 in asco.
— 19. Collema furoum Ach., steril. — 20. Tichoth. microcarpon Arn., Tirol,
XV, p. 477; XXI, p. 158, apud Arn. exs. 1106 hic inde adest: auf der Apo-
thecienscheibe von Callop. flavoviresc. hie und da: apoth. minima, in eodem
diseo 3—6, sporae fuscid., 0005—6 mm. Ig., 0-0025 mm. lat., numerosae in asco.
XIII. Längs der Waldwege und Stellen, wo Strassenmaterial weggeräumt
warde, bemerkt man bei Paneveggio in der Richtung gegen Giuribell und Rolle
nicht selten feuchte Porphyr- und Sandsteine. Letztere gehören den Campiler
und Seisser Schichten an. Auf ihnen fand Lojka das neue Thelocarpon collap-
sulum Nyl, Flors, 1885, p.44. Das Pflänzchen ist von hier in Arn. exs. 1081
entbalten.
Oestlich ober dem Rollepasse (1956 m.), früher Costonzella genannt, steigt
en mit Wiesen bedecktes, stellenweise mit Bruchstücken der Seisser und Cam-
pier Schichten üibersätes Gehänge empor, welches am Fusse des Cimon della
Pala endigt. — A. Sobald die ober der Strasse anstehenden Felswände seitlich
umgangen sind, gelangt man auf Wiesen und hier an kleine Erhöhungen des
Bodens, alten Maulwurfshügeln vergleichbar. Diese sind mit Polytrichum be-
wockt, an welches sich eine Florula lichenum anreiht, deren Bestandtheile ich
hier nenne:
1. Clad. sylvatica L. — 2. C. coccifera L., pl. steril. alp. — 3. C. fur-
cata EH. f. rigidula Arn. in Rehm, Clad. 223: von hier in Rehm 223 enthalten:
podetia sterilia supra fusca regulariter simplicia, rigida. — 4. C. grac. ma-
croceras Fl. in vereinzelten missbildeten Exemplaren. — 5. Secoliga carneo-
mirea Anzi: über Polytrichum-Polstern und von hier in Zw. exs. 845 ausge-
geben. — 6. Baeom roseus Pers.
B. Allmälig nähert man sich der mit den Bruchstücken von sehr ver-
shiedener Grösse besäten Höhe, welche, gegen Süden kurz abgeschnitten, hier
“
felsige Steilwände bildet, Schichten des Gesteins ziehen sich bankartig gegen
diese Abstürze hin und in einer kleinen, sturmgeschützten Felsmulde ganz oben,
wo die Steilwand abfällt, ragen braune, nach Aussen abgerandete Brocken wie
eine aus den Wänden hervor. Ein röthlicher, mit Glimmer-
feiner Sandstein und mergelige Kalke, beide zur Platten-
statten einer verhältnissmässig reichen Lichenenflora alle
Entwicklung. Ich habe an diesem Gehänge, welches von
ıderthalb bis zwei Stunden zu erreichen ist, eine Mehrzahl
ht, kann aber nicht behaupten, dass der dem Castellazzo
ichkommende Standort lichenologisch bereits erschöpft ist.
neolae:
ia H. atque subsp. caesitia Nyl. — 2. Ph. elegans I,k. —
Arn.: an Felsbänken in der Mulde am südlichen Absturz:
vor. 0012—15 mm. Ig., 0005 mm. lat., nonnihil tenuiores
rorum H. — 4. Ph. cirrhochroa Ach.: steril an Wänden in
— 5. Cand. vit. — 6. Callop. aurantiac. L.: Formen mit
itwickeltem Thallus zerstreut auf dem Gesteine. — 7. Gyalol.
Flora, 1884, p. 257: nicht häufig: thallus granulat., parum
8, apoth. gregaria, minora, spor. speciei loculis approzi-
.1g., 0006 mm. lat. — 8. Gyalol. aurella H., Arn., Flora,
wöhnliche Pflanze.
rocata Arn. (1882), Flora, 1884, p. 309: auf kleineren und
icht selten und von hier in Arn. exs. 924, Zw. 829 ausge-
ic, rimulosus, ambitu non effiguratus, K—, apoth. croceo-
+, gonidia hymenio subjac., spor. polaridybl., obtusae,
700911 mm. lat., 8 in asco. — 10. Pyrenod. variabilis
ings der Felsbänke.
ispersoareolatum Schaer., spic., p. 418, Körb., eyst., p. 117,
ic. Dietr. 289, Mass. ric. 37, exs. Schaer. 333, Ansi 38,
Iten auf den Steinplatten und von hier in Arn. exs. 988
areolae protothallo atro impositae, pallide viriduloochro-
solutese., ep. lutesc, fere granulat., spor. obl., 0015 mm. 1g.,
120 F. Arnold.
fuscata Schrd.: forma: gesellig mit anderen Flechten: pl.
ure fuscae,ep. fusc., hym.jodo caerulesc., spor.0'005—6 mm. lg.,
h. Sarcog. simplez Dav.: zerstreut auf Steinen: thall. sub-
ırmia, ep. fusc., paraph. robust. hyp. incol., spor. obl.,
mm. lat., asci polyspori. — 14. Lecan. atra H.: nicht häufig.
atque hic inde f. cinerascens Nyl., Sc., p. 170: thall. palli-
sc, spor. speciei fusiformiellipaoid. — 16. L. sordida
sio. — 17. L. dispersa P., pl. vulg. disc. Iutesc., margine
1e f. coniotropa Fr. (disco fusconigric, margine integro,
— 18. L. polytropa Ehrh.: forma: pl. pallide straminea,
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 121
fhall. orbicularis, gramulat., ep. lutesc., spor. ovales, 0010-12 mm. lg.
U006—7 mm. lat.
19. Rinod. castanomela Nyl. in lit. 30 Nov. 1885 sub Lecan., Flora, 1886,
p. %: sparsam an einer senkrechten Felswand des südlichen Absturzes: thallus
tartareus, obscure fusc., determinato-areolatodiffractus, hyph. non amyl., apoth.
atra, thalli glebulis insidentia, ep. fusc, K—, spor. fusc., 1 sept., non raro
cum 2 guttulis suborbicularibus, 0018—23 mm. Ig., 0010—11 mm. lat., 8 in asco.
20. Rin. calcarea Hepp, Flora, 1884, p. 319, Tirol, XXIL, p. 69: hie und
da in kleinen Exemplaren auf den Steinen.
21. Aspic. cale. (concreta atque contorta). Spermatia hujus speciei, expl.
grat. exs. Körb. 308, Malbr. 379, sunt recta, 0'007 mm. lg., 0'001 mm. lat. vel
Laullo longiora.
22. Aspic. caecula Ach. syn. 164, Th. Fries, Sc., p. 275, Stizb., helv.,
p- 126; exs. Hepp 389, 624 (sperm. recta, 0'012 mm. Ig., 0'001 mm. lat.); Anzi
323, 324, Zw. 60 (sperm. recta, 0008-9 mm. lg., 0'001 mm. lat.), Flagey 262:
üemlich selten auf Steinen und auf deren Unterfläche übergehend längs der
vberen Felsklippen: thall. areolatorimulosus, sordide albesc., apoth. albido-
pruinosa, ep. sordide viridulum, spor. amplae, 0030-32 mm. 1g., 0.024— 27 mm.
lat., spermat. recta, 0:009—11 mm. 1g., 0'001 mm. lat.
23. Aspic. polychroma Anzi, Cat., p. 59, exs. Anzi 277 (sporae 0015—
18 mm. Ig., 0.008 mm. lat., sperm. subrecta, 0:021—22 mm. lg., 0'001 mm. lat.).
Sabsp. A. candida Anzi, Cat., p. 59, Nyl., Flora, 1881, p. 183 („spermatiis cum
L. laevata connivens“); exs. Anzi 325, m. r. 208: eine Form dieser candida
ist häufig an den Felsbänken und Platten und von hier in Arn. exs. 999 aus-
gegeben: pl. candida, apoth. non raro pruinosa vel subcaesiopruinosa, spor.
0021—24 mm. Ig., 0012—15 mm. lat, spermog. occulta, spermat. leviter cur-
cata, 0021—22 mm. Ig., 0001 mm. lat.
24. Aspic. sanguinea Kplh., Arn., Tirol, XXI, p. 128: ziemlich selten auf
Steinen zwischen anderen Flechten. — 25. Aspic. flavida Hepp: hie und da anf
Seinen: minus evoluta, habitu sordido, thallus cinerasc., apoth. nigric., con-
carinscula, ep. laete glauc., ac. nitr. roseoviol., hyp. incol., spor. ovales,
1018 mm. Ig., 0009 mm. lat. — 26. Aspic. ceracea Arn.: selten, doch auch hier
wie an so vielen anderen Standorten gesellig mit Lecid. crustulata. — 27. Gyal.
cupularis E.: sparsam an der Unterfläche des Gesteins. — 28. Biat. rup. irru-
bata Ach.: nicht selten auf grösseren Steinen.
29. Lecid. elata Schaer., spic., p. 187, Tirol, XXI, p. 138, ic. Dietr. 219:
nicht selten längs der oberen Felsbänke und auf den an den Felswänden hinaus-
ragenden Platten, von diesem Standorte in Arn. exs. 1004, Kerner 1548 ausge-
geben: spermat. arcuata, 0'018. mm. Ig., 0001 mm. lat. Planta variat apotheciis
duplo minoribus, thallo maculas vel pulvinulos parvos formante: Th. Fries,
Sc, p. 536, siemlich selten an den Wänden des südlichen Absturzes.
30. Lecid. tessellata FL: subsp. caesia Anzi, Cat, p. 80, exs. Anzi 114,
Arn. 1005. Non differt L. injuncta Nyl., Flora, 1881, p. 4, Lamy, Caut., p. 81
sec. specimen a cel. Lamy acceptum: auf grösseren Steinen an einem Abhange
Z. B.Ges. B. IXXVI. Abh. 16
122
F. Arnold.
zeren den Cimon und von hier in Arn. 1005 veröffentlicht: thall. rimosoareo-
à K—, C—, hyph. amyl., apoth. atra, nuda, plana, mutua pressione
vus K-, exc. et ep. obscure viride, ac. nitr. colorat., hym. hyp.
caerul., spor. oblong., 0012: mm. Ig., 0'005 mm. lat., spermog. atra
ermat. recta, 0010-12 mm. ig., 0001 mm. lat. Die Flechte Arn.
von NyL in lit. als seine L. injuncta erklärt.
‚ec. lithophila Ach.: auf Steinen: forma apotheciis dense congestis,
formantibus; hyph. non amyl., ep. fusc., hyp. incol., spor. speciei.
‚ec. speirea Ach.: zerstreut auf Steinen.
sata Kplh., Flora, 1853, p. 442, Nyl., Flora, 1875, p. 104, Ar.
98: längs der oberen Felsbänke und von hier in Arn. 1058 ver-
thallus crassus, amylaceus, tenuiter rimulosus, K—, C—, hyph.
h. thallum superantia, maiora, conveza, caesiopruinosa, margine
mo, intus K—, ep. sordide viride, hyp. fuscesc, spor. ovoidene,
17 mm. 1g., 0006—7 mm. lat.
»ec. L. alpina Hopp in lit, Arn., Flors, 1870, p. 227, exs. Arn. 410.
les Nyl., Flors, 1885, p. 44 forsan est sadem plants, Arn. exs. 410
. in lit. appellsta fuit Lec. speirodes: an Steinen auf einer wenig
läche in der Nähe der Felsenmulde und von hier in Arn. 1007 auf-
thallus subcandidus, amylac., rimosoareolatus, K-, C—, hyph.
à. minora, plana, mutua pressione angulosa, epruinosa, intus K—, ep.
Le, ac. nitr. parum colorata, hyp. fuscesc., spor. oblong., 0015 mm. lg.,
. lat.
Vec. decorosa Arn. (1883): a) auf Steinen eines kahlen Abhanges
Jimon und von hier in Arn. exs. 1006 niedergelegt: thallus effusus,
cacrulesc. albidus, tartareus, tenuiter rimosus, K—, C—, hyph.
h. aterrima, singula vel plura aggregata, convexa, intus K—, ep.
ac. nitr. colorat., hym. sub lente smaragdulum, sub microscopio fere
© caerul., hyp. fuse., sporae ovales, 0007—10 mm. Ig., 0005 mm. lat.,
ıpermog. atra punctif., spermat. recta, 0009-11 mm. lg, 0-001 mm.
» Flechte ist auf grösseren plattenartigen Steinen an den oberen
Abhanges verbreitet und von hier auch in Zw. exs. 921 enthalten.
ı Lec. speirea colore hymenii et sporis minoribus, b) ab affnibus,
vinus fusco gaudentibus: 1. Lec. subumbonata Nyl., 2. L. homotropa
1872, p. 858, Lamy, Caut., p. 77, 8. L. microspora Nyl., Coll. Gall..
r, p. 371, Flora, 1872, p. 358, Arn., Tirol, XXI, p. 135 — Ayphis
2. venustula Arn. (1882): a) auf einigen grösseren Steinen bei einer
links gegen den Castellazzo und von hier in Arn. exs. 940 ausge-
1. crassus, rimosoareolatus, albesc., K—, C—, hyph. parum amyloid.,
nuda, marginata, intus K—, ep. atroviride, ac. nitr. colorat., hym.
caeru., hyp. luteofusc., spor. oblong., 0'010—12 mm. 1g., 0'005 mm.
400; b) zeratreut auf grösseren Steinen des Gehänges.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 123
35. Lec. declinans Nyl., Flora, 1878, p. 243, Stizb., helv., p. 189, Wainio,
Adj, p.55: hie und da auf den Steinen: thallus albesc., K—, hyph. amy, ep
obscure viride, hyp. fuscesc., spor. obl., 0012-15 mm. 1g., 0'005—6 mm. lat.
36. Lec. lactea F1: selten: thallus K rubesc., hyph. amyloid.
31. Lec. turgida Ach., univ. p. 273, t. 4, f. 1, Stenhammara t.
Flot, sec. Körb., syst. p. 221, Mass. ric. {. 145, Roum. f. 136; exs. Schaer. 527,
Ansi 161, Arn. 112a, b, Zw. 922: häufig längs der oberen Felsbänke und von
hier in Arn. 1125, Zw. 922, Kerner 1549 ausgegeben: spermog. ilis Lecideae
eomfluentis Fr., a Th. Fries, Sc. p. 485 bene descriptis similia, spermat. recta,
0015 mm. lg, 0-001 mm. lat.
38. Lec. subumbonata Nyl., Flora, 1872, p. 358, Stizb., helv., p. 185,
Lamy, Caut., p. 77 (f. emersa Müll, Flora, 1870, p. 260: thallo magis discreto,
ineularirupto): ziemlich selten an vorstehenden Klippen am südlichen Absturze:
Halus albus, amylac., tenuiter rimulosus, K—, C—, hyph. non amyl,, apoth.
maerosa, alerrima, margine integro flexuoso, centro non raro umbonata, ep.
droviride, subnigric., K—, ac. nitr. fuscopurpurasc., hym. incol. jodo saturate
end, hyp. fuscesc., non pallidum, spor. ovoid., 0012—14 mm. Ig., 0:005—6 mm.
lat, 8 in asco. A L. umbonata H. simillima hypothecio obscuriore differt.
%. Lec. exornans Arn., Tirol, XXI, p. 135: gesellig mit der vorigen,
auch auf der Kammhöhe auf umherliegenden Steinen: a Z. umbonata Hepp
357 simlima differt hyphis amyloideis.
40. Lec. rhaetica Hepp: die normale Pflanze nicht häufig auf unther-
liegenden kleineren und grösseren Steinen: éhall. crassus, rimulos., albesc, K—,
(-, hyph. non amyl., ep. atrocaerul., ac. nitr. colorat., hym. incol., hyp. fusc.,
spor. ovales, 0°018—22 mm. Ig., 0010—12 mm. lat., 8 in asco.
41. Lec. petrosa Arn.: forma: auf umherliegenden Steinen: thallus vie
sidis, apoth. plana, aterrima, mitida, marginata, intus K—, ep. latum,
obscure sordide caerul., ac. nitr. violac., hym. incol., hyp. caeruleofusc., spor.
Wales, 0020—23 mm. Ig., 0012—15 mm. lat.: die in Arn. exs. 1179 enthaltenen
Ewmplare stammen von einem Gehänge an der Ostseite des Berges.
42. Lec. platycarpa Ach.: die normale Pflanze, thallo sordide Abesc. vel
Forum evoluto, apotheciis amplis, zerstreut auf Steinen.
L trullisata Arn., Tirol, XXI, p. 136: a) auf grösseren Steinplatten an
dx Pelgruppe links gegen den Castellaszo und von hier in Arn. exs. 5585
snthalten: thallus crassus, continuus, albesc., hyph. non amyl., apoth. speciei
magna; b) am ganzen Gehänge zerstreut auf grösseren Steinen.
43. Lec. crustulata Ach. atque subspec. L. meiospora Nyl.: beide nicht
besonders häufig an Steinen. Exemplare der L. meiosp., welche einige grössere
Steine an einem begrasten Abhange überzogen, habe ich in Arn. exs. 1182
niedergelegt.
M. Lec. fumosa Hoff, Flora, 1884, p. 554, Stizb., helv., p. 196, Wainio,
Adj, p. 77: ziemlich selten auf Steinen: thallus cervinus, areolatus, areolae
planae, K—, C rubesc., hyph. non amyl., apoth. aira, nuda, inter areolas
16*
F. Arnold.
wre viride, ac. nitr. colorat., hym. sub lente glaucesc., sub
hyp. fuscesc., spor.oblong., 01010—12mm.lg., 0004-5 msn. lat.
ea Fi, Nyl, Lapp. Or. p. 160: forma: hie und da auf
wis, cinerasc., areolae planae, C leviter vel vix rubese., kyph.
ordide olivaceofusc., spor. ovales, 0'012 mm. lg., 0005 mm. lat.
pea Ach., Nyl.; L. latypisa Nyl, Stizb., helv., p. 178: die
all. K flavesc., C—, hyph. non amyl.
trusa Schaer., En., p. 115, Stizb., helv., p. 177, ic. Mass.
ır. 578: selten an einer Felswand am südlichen Absturz der
2. albidus, rimulosus, subfarinaceus, K leviter flavesc.,
non amyl., apoth. nigra, convexa, ep. sordide viride, hym.
‚ hyp. pallidum, spor.'oblong., non raro cum 1—2 guttulis,
*006—8 mm. lat., 8 in asco.
roleuca Ach., Nyl.: auf umherliegenden Steinen.
moides Nyl., Flora, 1874, p. 11, Wainio, p. 91: auf Steinen
len des Bergabhanges: thallus albesc., amylac., rimulosus,
oh. non amyl., apoth. ab illis L. enteroleucae nullo modo
hyp. incol., spermog. atra, punctif., spermat. arcuata,
“001 mm. lat. Die Tiroler Pflanze wurde von Nyl. bestimmt
Standorte in Arn. exs. 1183 veröffentlicht.
p. umbrinum Ach.: hie und da, forma thallo crassiore,
ographa cerebrina Ram. in DC. Fr., p. 312, ic. E. Bot. 2632,
a, p- 57, t. 12, f. 4, Arn., Tirol, XXI, p. 141: selten: hal.
yph. non amyl., apoth. speciei.
aeruleoalba Kplh., Tirol, XXI, p. 141: gesellig mit den ihr
Flechten und von hier in Arn. exs. 406 5 enthalten.
ma epipolium Ach.: ziemlich selten: kyph. non amyl.
Weisii Schaer., En., p. 121, Mass., sched., p. 32: nicht
m Standorte in Arn. exe. 215 d ausgegeben.
:ographic. L.: selten.
ıbpostumum Nyl., Arn., Tirol, XXI, p. 142, Wainio, Adj.,
Anacrisi, p. 279, t. 3, f. 43, exs. Arn. 766: hie und da auf
dide albesc., tenuis, rimulosus, K—, C—, hyph. non amyl.,
a, intus K—, ep. sordide viride, hym. jodo caerul., hyp.
mum fuscescentes, 3 sept., lateribus levissime constrictae,
"007—8 mm. lat., 8 in asco.
‚uratum Ach.: auf umherliegenden Steinen: thallus sordide
urior, ep. olivac, K—, hyp. fusc., spor. incol., murales,
mm. lat.
intricum Nyl.: a) auf grösseren Steinen gesellig mit habi-
n und von diesem Standorte in Arn. exs. 684 niedergelegt:
inem Blocke befinden sich in Lojka, Lich. univ. 83: thallus
non amyl., apoth. saepe concentrica, plana, margine crasso
Lichenologische Ausflüge in Tirol 125
albicante, ep. sordide viride, hyp. fuscesc., spor. incol., 7—9 sept., septis divisis,
quare murales, 004548 mm. Ig., 0015-18 mm. lat., semper maiores quam
opud Sieg. Weisii.
59. Lithoie. tristis Kplh.: nicht selten und von hier in Arn. 864b, Zw.
926 ausgegeben: thall. fuscus et fusconigric., areolatorimulosus. Variat thallo
Plus minus manco.
60. Amphorid. Hochstetteri Fr.: eine Form, selten an der Unterfläche
des Gesteins: apoth. emersa et thalli verrucis circumclusa, spor. speciei, 0:030
—33 mm. lg, 0015—18 mm. lat.
61. Amphorid. Leightonii Mass., sched., p. 30, Arn., Flora, 1885, p. 145:
ziemlich selten: thall. areolatorimulosus, tenuis, sordide albesc., apoth. maiora,
ralde emersa, perith. integr., spor. amplae, simpl., 0030—34 mm. lg., 0018—21mm.
lat., 8 in asco.
62. Thelid. pyrenophorum Ach., Nyl, Th. Borreri Hepp; Tirol, XXII,
p- 68: nicht selten längs der oberen Felsbänke: sporae speciei 1 septatae.
63. Thelid. papulare Fr. L. E., p. 434, Nyl., Flora, 1883, p. 193, Th.
‚pyrenoph. Körb., Tirol, XXI, p. 148: nicht häufig: thallus sordide albesc., tenuis,
apoth. emersa, maiora, perith. dimid., spor. 3 sept., incol., 0039 mm. Ig.,
0015 mm. lat.
64. Thelid. quinqueseptatum Hepp: hie und da: apoth. parva, immersa,
apice visibili, spor. 3 sept., septis hic inde semel divisis, 0:049—45 mm. Ig.,
0015 mm. lat.
65. Thelid. decipiens H. (scrobic. G.).
66. Polyblastia hyperborea Th. Fries f. abstrahenda Arn., Tirol, XXI,
p. 148: nicht selten auf grösseren platten Steinen längs der Gehänge; von der
Felsgrappe links gegen den Castellazzo in Arn. exs. 955 aufgenommen: tota
planta obscura, perith. dimid., spor. incol., obtusae, polyblastae, 0'025 mm. Ig.,
0015 mm. lat.
67. Polybl. cupularis (M.) Aro.: ziemlich selten: thallus subnullus, apoth.
emersa, perith. crassum, dimidiat., hym. absque gonidiis, spor. latae, obtusae,
incol., polybi., sporoblastiis maioribus, 0-042—45 mm. Ig., 0'018—21 mm. lat.
68. Sporodictyon theleodes Somft., suppl., p. 140, Schaer., En, p. 73,
215. Nyl., prodr., p. 192, Th. Fries, Arct., p. 264, Pol. Scand., p. 10, Nyl.,
Se., p 270, 292, Leigbt. Brit., p.489, Körb. par. 333, Stizb., helv., p. 244;
ie. Mass., Flora, 1852, Nr. 21c. tab., Mudd, man., f. 119, Garov., tent. 4, p. 173,
& 10, 1.4; exs. Schaer. 538, Körb. 321, Schweiz. Cr. 476, Flagey 346, (species
affinis eat Sp. turicense Wint. in Arn. exe. 698, Stizb., helr., p. 246): auf dünn
geschichtetem Gesteine längs der obersten Felsriffe: pl. cum descript. 1. c. omnino
concenit, apoth. sat magna thalli verrucis innata et protuberantia, perith. in-
tegr., hym. absque gonidiis, spor. amplae, pachydermae, juniores incol., demum
fusc. et nigricantes, 0070-87 mm. Ig., 0‘042—54 mm. lat., juniores 8 in asco.
69. Sagedia byssophila Körb., par., p. 855, Arn., Flora, 1885, p. 164,
Stizb., helr,, p. 250: selten an der Unterfläche des Gesteins längs der obersten
Felsbänke: pl. nigricans, crusta effusa, rimulosa, chrysogonidia concatenata,
4
varaph. capillares, sporae fusiformes, 3 sept., 0.024—27 mm. Ig.,
8 in ascis cylinär.
lea supersparsa Nyl., Flora, 1865, p. 7; 1874, p. 98: selten,
dem körnigen Thallus der Zecan. polytropa an umherliegenden
parva, lecideina, supra thallum dispersa, ep. laete glauc., K—,
ol, hym. jodo caerul., hyp. incolor, spor. simplices, ellipsoidene,
on raro leviter acutae, 0:009—12 mm. Ig., 0'005 mm. lat., 8 in
timmung wurde von Nyl. in lit. 3 November 1885 anerkannt).
rlospora maculans Arn. (n. sp.): parasitisch auf dem Thallus
da P. hie und da: apothecia atra supra thallum Lecanorae,
roximae hic sordide coloratae, maculas magnitudine lentis for-
rdide obscure fuscum, hym. jodo caerul., hyp. fuse., sporae
fuscidulae, aetate fuscae, hic inde nonnihil soleaeformes,
1—24— 27 mm. Ig., 0005—7 mm. lat., 8 in asco. Habituell kann
he Pflänzchen mit Bil. episema Nyl., prodr., p. 125, Arn. em.
werden, unterscheidet sich jedoch davon durch weit grössere,
Sporen.
um varians Dav.: parasit. auf den Apothecien der Lecan. sordida.
thec. pygm. Kb.: parasit. auf dem Thallus mehrerer Krusten-
ndere: Placod. dispersoar., Lecid. tessellata, turgida, enterol,
F. Arnold,
ssculum Arn.: auf den Apothecien von Placod. dispersoar., auf
1 Lecid. decorosa: apoth. fere triplo maiora quam apud typum.
ısp. rimosicola Lght.: parasit. auf dem Thallus von Rehmia,
c.
losp. epipolytropa Mudd, Arn., Tirol, XXI, p. 154: parasit. auf
ä den Apoth. der Lecan. polyir. hie und da: perith. sub mi-
re viride, paraph. capillares, sporae subfusif., incol., 1 sept.,
005 mm. lat, 8 in ascis cylindr.
erresir. et muscic.:
sten Bänken und Riffen entlang ist diese Grappe schon des
ortes halber nur dürftig vertreten und bietet zwar einige der
tsprechende, jedoch keine auffallenden Erscheinungen.
syzid. — 2. Thamn. vermic. L. — 3. Cetr. isl. — 4. Cornic.
.niv., 6. cucullat., 7. junip. — 8. Parm. pulv. muscigena Ach.
fesc. N. — 10. Solor. bispora Nyl. — 11. Gyalolechia Schistidii
iber Grimmia apoc. au einer Felswand. — 12. Rinod. mniaraea
can. subf. hypnorum W. — 14. Aspic. verrucosa Ach. — 15.
ris Ach., Tirol, XXI, p. 129. — 16. Psora decipiens Ehrh. —
comista Fl. — 18. Placid. cartilagin. Nyl. (daedal. terrestre).
»on impressellum Nyl.: Lojka bemerkte Apothecien auf dem
gen Art (comp. Tirol, XI, p. 521).
en dem Castellazzo und dem soeben geschilderten Gehänge hebt
grasiger Hügel, vom Abhange ober Rolle aus betrachtet, dach-
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 127
formig ‘hervor, dessen oberster Theil mit grauen und gelblichen Kalksteinen,
die über dem kahlen Boden liegen, bedeckt ist. Dicke, mergelige Kalkplatten,
von den Sandsteinen leicht zu unterscheiden, sind auch an den Abhängen bis
gegen den Cimon zerstreut. Die Flechtenvegotation dieser Gesteine trägt die
Eigenschaften einer ausgeprägten Kalkflora an sich, wie das folgende Verzeichnias
ersehen lässt.
1. Callop. aurantiac. L.: forma thallo determinato crasso, spor. speciei.
— 2. Gyalolechia aurella H., Arn. exs. 298, 490: pl. vulgaris. — 3. Acarosp.
glaucoc. W. f. conspersa Fr. — 4. Lecan. dispersa P.: die gewöhnliche Form:
disc. lutesc., margo albesc., leviter erenulatus vel integer. — 5. Aspic. flavida
Hepp: specimina minora, minus evoluta. — 6. Sagiolechia protuberans Ach.
1. namillata Hepp exs. 282. — 7. Biat. rup. f. irrubata Ach. atque 8. B. in-
erustans DC. — 9. Biat. fuscorubens N. f. rufofusca Arn.: spermatia recta,
45 mm. Ig., 0'001 mm. lat. — 10. Lec. enterol. Ach., NyL, gonioph. Kb.
— 11. Lec. perosa Arn.: forma apotheciis minoribus, gregariis, planis; ep.
sordide caerulese., hyp. sordide caeruleofusc., spor. speciei, 0023-25 mm. hic
inde 27 mm. Ig., 0010—12 mm. lat.
12. Lec. sublutescens Nyl., Flora, 1875, p. 300: thaï. sordide lutesc.,
arcolatus, apoth. nuda, ep. sordide caerulesc.,, hyp. obscurum, sordide olivaceo-
caerulese., spor. obl, 0015-16 mm. Ig., 0'007—8mm. lat, spermog. atra,
spermat. recta, 0.005 mm. Ig., 0001 mm. lat. — 13. Lec. caerulea Kplh
athallina, thalli vestigia albesc., apoth. atra, epruinosa. Planta variat apo-
theciis duplo minoribus, pruinosis. — 14. Lec. lithyrga Fr., forma: ep. glauc.
K-, hyp. rubricos., K sanguin., spor. minus obtusae quam apud affines, uno
apice non raro acuminat., 0012—14 mm. Ig., 0005-6 mm. lat. — 15. Siegertia
Weisii Sch. — 16. Sarcog. pusilla Anzi, Arn., Tirol, XXI, p. 140: thallus
macula indicatus, apoth. parva, subimmersa, ep. fusc., paraph. robustae, hyp.
ineolor, spor. obl., 07005—6 mm. 1g., 0'002 mm. lat., numerosae in asco.
17. Lithoie. tristis Kplh. atque f. depauperata. — 18. Verruc. rupestr.
Schrd., muralis Ach.: perith. dimid., sporae 0018—22 mm. 1g., 0012 mm. lat.,
5 im asco. Diese Art kommt auch anf den grösseren Blöcken unmittelbar neben
der folgenden vor.
19. Amphorid. incertulum Aro. in Zw. exs. 856 (comp. V. divergens
Nyl, Flora, 1872, p. 362): zerstreut auf platten Blöcken des Abhanges und von
einem solchen Blocke in Zw. exs. 856 ausgegeben: thallus macula indicatus,
hic inde leviter decussatus, apoth. parum apice prominentia, perith. integr.,
»por. obl., non raro elongatoobl., simplices, 0:030—33 mm. Ig., 0012—15 mm. lat.
— 20. Thelid. pyrenophorum Ach., Nyl., Borreri Hopp: ziemlich häufig: ihallus
crassus, albesc., spor. 1 sept.
21. Thelid. papulare Fr. f. leoninum Auzi exs. 242: selten auf Steinen:
thallus effusus, tenuis,subleprosus, sordide cervinulus, apoth. maiora, emersa, peri-
£hec. crassum dimidiat., sporae incol., 3 sept., 0036— 42mm. Ig., 0015— 18mm. lat.
| u
F. Arnold.
id. decip. scrobic. Garov. — 23. Thelid. absconditum Kplh., Flora,
uf Blöcken des Abhanges und von einem solchen Blocke in Arn.
aommen: thall. irregulariter decussatus, apoth. immersa, perith.
'ept., 0024—30 mm. lg, 0'015 mm. lat. — 24. Thelid. quingueseptat.
infig: apoth. immersa, spor. 3 sept., septis hic inde semel divisis.
cupularis (Mass.), Arn., Tirol, XXI, p. 148: species apotheciis
reis, facile cognoscenda, spor. late ‘ovales, utroque apice sat
dl. deplanata Arn. (1882): auf kleineren Steinen der Gipfelhöhe
in Arn. exs. 954 ausgegeben: planta habitu Verruc. rupestri
%, thall. tenuis, albesc., apoth. emersa, perith. exterius dimidiat.,
integrum, hym. absque gonidiis, spor. incolores, 7 septat. et
36—42—45 mm. Ig., 0015—18 mm. lat.: a priore P. cup., fere
abitu et sporis magis elongatis differt. — 21. Polybl. hyperborea
bstrahenda Arn. — 28. Sporodictyon clandestinum Arn. —
ıgm. Kb.: auf dem Thallus der Lecid. enterol.
chia —: an den senkrechten Kalkwänden ober Rolle in der
ı den Cimon fand Lojka eine von dieser Stelle in Zw. exs. 908
zur Zeit nicht näher zu bestimmende Psoroth. Diese und die
itungen können, wie aus Forssell, Gloeolich., 1885 ersichtlich
systematisch bewältigt werden, wenn von erprobten Kennern der
Aufbau der Flechten erforderlichen Gonidien als Algen be-
won die nur gesellig mit den Flechten vorkommenden Algen
in werden. Die Lösung dieser Aufgabe wird voraussichtlich in
ıdert nicht mehr erfolgen.
Sampiler und Seisser Schichten sind bei Paneveggio auch am
:h auf dem Bergrücken vertreten, welcher von dem nordöstlich
> ober dem Travignolo aufragenden Berghorn gegen die Alpe
die Vezzanaberge sich hinzieht. Längs der obersten Schneide
lieben röthlichen Sandsteine und mergeligen Kalke wie zwischen
Cimon auf kshlem Boden umher. Da jedoch deren Flechtenflors
, sondern nur quantitativ von der bisher erörterten Vegetation
n Schichten abweicht und den Reichthum derselben lange nicht
à diese Bemerkung ohne weitere Namenangabe genügen.
5 nunmehr die Flora der Kalk- und Dolomitberge betrifft, so
ächst auf v. Richthofen, Geogn. Beschr. von Predaszo und Um-
iezug. Die muthmassliche Entstehungsgeschichte der Landschaft
nachgelesen werden. Hier dagegen, wo ausschliesslich licheno-
sen in Betracht kommen, möge ein Gang von der Thalsohle
3 zum Gletscher des Cimon vorläufig einen nothdürftigen Ueber-
lora” gewähren.
accinathale (vgl. oben Nr. VI) stehen längs der Melaphyrgerölle
go Kalkblöcke und bei der späteren Biegung des Weges Felsen
I
hervor, welche den südlichen Ausläufern des Latemargebirges entstammen; ich
beobachtete hier:
1. Parm. caesia H. — 2. Placynth. subradiatum Nyl., Wilmsia radiosa
Aux, Kb., Flora, 1884, p. 240: steril. — 3. Callop. flavovirescens Wulf. —
4. Callop. aurant. Lghtf., thallus parum evolutus. — 5. Pyrenod. variabilis
Pers — 6. Pyrenod. Agardhiana Mass, Flora, 1884, p. 310: an einigen Kalk-
blöcken am Fahrwege und von hier in Zw. exs. 830 ausgegeben. — 7. Aspic.
ealcarea (f. concreta atque contorta). — 8. Biat. rupestris f. rufescens H. —
9. Lecid. enteroleuca Ach., Nyl.; gonioph. Kb. — 10. Placidium rufescens Ach.,
Flora, 1885, p. 63: an einem Felsen am Wege. — 11. Stigmat. clopimum Wbg.
1. protuberans Sch. — 12. Lithoic. nigrescens Pers. — 13. Verruc. Dufourei
DC. — 14. Collema multifidum Scop. — 15. Lethagr. multipartitum Sm.: spor.
leriter eurvat., 3 sept., 0036 mm. Ig., 0005 mm. lat. — 16. Lethagr. Laureri
Flot.: sporae speciei, dactyloid. — 17. Lethagr. polycarpon Schaer. — 18. Plery-
gum centrifugum Nyl., Tirol, XXI, p. 151. steril an einem Kalkfelsen. —
19. Synalissa ramulosa H. (1795), L. symphoreus Ach. (1798), Forssell,
Gloeolich., p. 55; steril mit den vorigen Arten.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 129
B. Um zu den die südlichen Ausläufer des Latemarstockes bildenden
Bergspitzen zu kommen, welche von Predazzo aus in nördlicher Richtung sicht-
bar sind, geht man von dem aus dem Saccinathale über das Satteljöchl führenden
Saumwege nach Ueberschreitung der Waldregion rechts ab und gelangt über
Alpenwiesen an den Fuss jener Bergspitzen. Ein am Abhange sich hinziehendes
Kalksteingerölle, mehrere der zahlreichen Kalkfelsen, woran Androsace helvetica
nicht selten wächst, die beiden schon von Predazzo aus erkenntlichen Einschnitte
zwischen den Spitzen bildeten bei zweimaligem Besuche den Gegenstand licheno-
logiseher Durchsuchung. Hier das kleine Verzeichniss der beobachteten Flechten:
1. Parm. caesia H. — 2. Physc. eleg. — 3. Callop. aurant. f. nubigenum
Ara.: an verwitterten Kalkfelsen und von hier in Arn. exs. 990 niedergelegt.
— 4. Callop. nubigenum Kplh., Arn. exs. 584a, b: an Kalkfelsen oben auf der
Schneide. — 5. Gyalol. aurella H, pl. alp., Flora, 1884, p. 258. — 6. Pyrenod.
lybaea Fr. — 7. Placod. murale Schrb. f. versicolor Pers. (accedens ad albo-
pulcerulentum Schaer., spic., p.418, Flora, 1884, p. 312): thall. pallidus, leviter
pruinosus, apoth. laete fusca, epruinosa, spermatia arcuata, 0-022—25 mm. Ig.,
0001 mm. lat. — 8. Acarosp. glaucocarpa W. f. percaenoides Nyl., Armor.
p. 309, Flora, 1884, p. 314: an grösseren Kelkblôcken und von hier in Zw. exs.
%35 niedergelegt. — 9. Rinod. Bischoffi Hepp: auf kleinen Steinen eines Ge-
rölles unterhalb der Felswände: pl. parum evoluta, apoth. parva, sporae speciei.
— 10. Lecan. Agardh.: Flora, 1884, p. 329. — 11. Mansonia Cantiana Garov.:
an Felsen oben auf der Schneide. — 12. Biatora incrustans DC. — 13. Lecid.
enteroleuca Ach. f. atrosanguinea Hepp. — 14. Lec. immersa Web., Tirol, XXI,
p- 136. — 15. L. transit. f. subcaerulescens Arn., Tirol, XXI, p. 136: diese am
blassblauen Thallas und den kleinen Apothecien habituell gut zu erkennende
Fiechte ist, wie eine wiederholte Vergleichung mit der Stammform (Tirol, VI,
2. B. Ges. B. IXXVIT. Abh. 17
130
|
F. Arnold.
gab, eben doch nur eine Varietät derselben. — 16. Lec. petrosa Ara. —
rana Schaer. — 18. Diplot. epipolium Acl yph. non amyl., apoth.,
— 19. Lithographa cyclocarpa Anzi: nicht häufig: ep. fusc., hym. jodo
rp. fusc., spor. 0004-5 mm. lg, 0002 mm. lat., numerosae in ascis
- 20. Stigmat. clopimum Wbg. catalept. Ach. — 21. Verruc. calciseda
, 1872, p. 147: pl. vulgaris.
Amphorid. Hochstetteri Fr.: pl. alpina.
tectum Arn., Tirol, XXI, p. 147, Nr. 702: an eiuer Kalkwand und von
n. exs. 1011 ausgegeben: planta omnino abscondita et saxo immersa,
dta, extus macula parva obscuriore indicata, perith. integrum, spor.
nplices, 0.027—-30 mm. Ig., 0015—18 mm. lat., 8 in asco.
Amphorid. erypticum Ara. exs. 1012, Tirol, XXH, p. 71: auf kleineren
tes den Felswänden vorgelagerten Gerölles und von hier in Arn. exs.
nommen: thalus vir macula indicatus, apoth. minora, immersa,
inentia, perith. integr., sporae amplae, obl., simplic., 0.027—32mm. lg.,
nm. lat.
Thelid. decip. f. incanum Arn., Flora, 1885, p. 149: an den Felsen:
srascens, apoth. et sporae speciei. — 25. Thelid. quinqueseptat. Hepp.
!ybl. discrepans Lahm: auf dem Thallus der Biat. incrustans. —
deminuta Arn.: auf Kalksteinen der Gerëlle: sporae fuscae speciei.
ybl. cupul. f. microcarpa Arn., Tirol, XXI, p. 148; XXII, p. 83. —
albida Arn.: pl. alp.: auf Kalksteinen der Gerölle. — 30. Collema
Sc.: keineswegs häufig. — 31. Lethagr. multipartitum Sm.: speci-
18 evoluta, nicht häufig. — 32. Tichoth. pygm. Kb.: auf dem Thallus
. nubig, Lecid. jurana.
ièsena: v. Richthofen, p. 265. Der zwischen dem Mulatto und
yr von Bocche befindliche, gegen die Alpe Bellamonte (1350 m.) steil
Wiesenberg (Vidsena: 2489 m.) wurde von Lojka und mir am
1884 bestiegen. Dem Alpenbache entlang, der an der Westseite des
tes beim Mulatto heraustritt, zieht sich der Weg bis zu der mit
ommutatum reichlich bewachsenen Quelle des Baches hinauf, sodann
an in eine von felsigen Höhen umschlossene Thalmulde und ober
vaf den Kamm des Gebirges, welcher einen tadellosen Ueberblick der
‚ insbesondere in der Richtung gegen den Cimon gewährt. Auf
lze der längs des Baches festgerannten Lärchenstämme fand Lojka
oressellum. Die weitere Ausbeute jenes Tages stammt aus der Thal-
2400 m.) und zerfällt in die beiden naturgemässen Abtheilungen der
1 und den Boden (incl. Pfanzenreste) bewohnenden Arten.
pec. saxic.:
arm. caesia H. — 2. P. obscura E. lithotea Ach. — 3. Physcia
: pl. calcarea alpina, Schaer. exs. 545; comp. Tirol, IV, p. 639. —
nubigenum Kplhb., Flora, 1875, p. 339, Arn. exs. 584. — 5. Gyalol.
%., Ar, pl.alp. Arn. exs. 881. -- 6. Pyrenod. Agardhiana Mass. —
. glaucoc. percaenoides Nyl. — 8. Rinod. Bischoffi Hepp f. im-
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 131
mersa Kb. — 9. Lecan. Agardhiana Ach., Agardhianoides Mass.: pl. vulg.,
apoth. parva, caesiopruinosa. — 10. Mansonia Cantiana Garov. — 11. Biatora
inerustans DC., Flora, 1884, p. 429. — 12. Lecid. enteroleuca Ach., Nyl., f. atro-
sangwinea Hopp exs. 252.
13. Lecid. transitoria Arn. f. subcacrulescens Arn. exs. 630, 631, Tirol,
IX, p. 186: nicht häufig: thallus caeruleus, sat tenwis, apoth. minora, plana,
warginata, nitida, atra, ep. hyp. obscure sordide caerulesc, K—, ac. nitr.
cvlorat., hym. sub lente fere smaragdulum, sub microscopio incolor, jodo caerul.,
por. ovales, non raro cum 2 guttulis, 0010-12 mm. 1g., 0005 mm. lat.
14. Lecid. petrosa Arn.: pl. normalis, apoth. maiora, epruinosa, epith.
swrdide fuscid.-caerulesc., ac. nitr. parum coloratum, spor. 0'024 mm. Ig.,
v010—12 mm. lat. — 15. Sarcogyne pusilla Anzi, Tirol, XXI, p. 140. —
ii. Buellia Dubyana Hepp, Flora, 1884, p. 588: nicht häufig: apoth. lecideina,
®.fusc, hyp. pallidum. — 17. Stigmat. clopimum Wbg. f. protuberans Schaer.
— 18. Verruc. cacrulea Ram., plumbea Ach. — 19. Amphorid. Hochstett. Fr.:
F.alpina, eavernulae apotheciis elapsis ortae numerosae. — 20. Thelid. quinque-
«piatum Hepp. — 21. Tichoth. pygmaeum Kb.: nicht selten auf dem dünnen
Thallus verschiedener Krustenflechten an Kalkblöcken.
2. Spec. terrestr. et muscic.:
1. Alect. ochroleuca (Ehrh. 1788): ic. Hoff., Pl. L, t. 26, t. 68, E. Bot.
254, Sturm, D. F1, IL, 7, Dietr. 202, Hepp 832, Nyl., syn. 8, f. 21, Lindsay,
141.3, 4, Schwend., Unt., 1860, f- 3 (f. tenuior Cr., E. Bot. 2040 fig. latior:
comp. Leight. p. 79).
a) exs. Funck 420, Schaer. 395, Fries, suec. 330, M. N. 853, Rch. Sch. 67,
Hepp 832, Zw. 384, Arn. 135, Rabh. 131, 539, Stenb. 92, Mass. 48, Anzi
2.1.23, Erb. er. it., I, 1219, Schweiz. Cr. 651, Un. it., 1867, Hellbom, Nr. 1,
Crombie 126, Roum. 144, 315, Barth 2, Norrlin 252a, d, Kerner 1145,
Ron vidi: Ludw. 184. Fellm. 52).
d) 1. cineinnata Fr., ic. E. Bot. 2040 fig. tenuior, Dietr. 202; exs. Crom-
bie 18, Croall, Pl. of Braemar 398 (non vidi Fellm. 53).
Die normale Pfanze steril in schwellenden Rasen.
2. Thamn. vermicularis L.: ic. Dicke. 6, f. 10, Hoff, Pl. L., t. 29, t. 34,
Jacq, Coll. 2, t. 12, E. Bot. 2029, Sturm, D. FL, II, 7, Dietr. 120, Schaer.,
Eu. %9, 1.7, Nyl, syn., t.8, f.6, Minks, Flora, 1874, t. 5, Schwend., Unt.,
10, & 6, 1.21, 22, Roum,, Cr. ill, £. 54 (Lindsay, West. Greeul., t. 48, f. 15).
a) exs. Ehrh. 30, Schrad. 128, Schaer. 86, Hepp 298, Rabh. 253,
Steh. 189, Anzi, Clad. 28, Erb. er. it, I, 1165, Schweiz. Cr. 833, Crombie
3, Arn. 1028, Roum. 138, Kerner 1143, (non vidi: Ludw. 199, 200, Desm.
48, Follm. 48).
b) f. taurica (W.) Autt.: ic. Sturm, D. Fl, II, 7; exs. Funck, I, 72;
IL 119, Reh. Sch. 186.
©) f.minor Lamy, Cat., p. 23: exs. Arn. 875.
d) f. glebosa Schaer., En., p. 244, Nyl., Sc, p. 68, Stizb., helv., p. 42.
Steril auf steinigem Boden.
17
132 F. Arnold.
3. Clad. sylvatica L. — 4. C. gracilis f. macroceras Fl. — 5. C. pyzid. L.
— 6. Cetr. island. L.: sowohl die typische Pflanze als f. crispa Ach. — 7. Plat.
niv. und 8. Pl. cuc.: beide steril — 9. Peltig. rufescens N., Arn. exs. 620c, d:
pl. calc. alpina, thallo compacto, margine magis undulato. — 10. Solor. sacc. L.
— 11. Sol. bispora Nyl. — 12. Parm. pulv. muscigena Ach.: steril. — 13. Pan-
naria pezis. Web., brunnea Sw.: auf Humusboden. — 14. Amphiloma hypnorum
Hoff., Tirol, XXI, p. 120: über Pflanzenresten auf steinigem Boden. — 15. Calop.
cerin. stillicid. H.
16. Dimelaena nimbosa Fr. (1831), Tirol, XXI, p. 124: ic. Hepp 82; apo-
thecia nuda: Lecid. phaeocarpa FL in Herb. sec. Hepp, qui specimen Floerkei
vidit (comp. Somft., suppl., 1826, p. 159), Hom. sagedioides Nyl., bot. Not., 1854,
p- 87, Flora, 1869, p. 413, Th. Fries, Sc., p. 193; Nyl. in Stizb., helv., p. 104;
exs. Anzi 108, Flagey 314, 370, Lojka univ. 228.
Planta apotheciis pruinosis (non raro ap. nudis, praecipue parte in-
feriore admixtis) vix est propria forma: exs. Hepp 82, Anzi 109, Erb. cr. it.,
II, 115 (non vidi: Flot. 238).
Praeterea: a) f. sphaerocarpa Th. Fries, Sc, p. 193; 5) f. cacuminum
Mass, symm., p. 52, Stizb., helv., p. 104; exs. Venet. 48 (Müller in Flora,
1874, p. 331); Venet. 48 meae coll. est Zecideae neglectae Nyl. thallus sterilis.
Die Flechte mit vorwiegend bereiften Apothecien ziemlich selten auf stei-
nigem Boden.
18. Rinod. mniaraea Ach.; exs. Hepp 83 c.ic, Rabh. 380, 382, Anzi
m. r. 219, 220, Aro. 433, Erb. er. it, I, 188a, Norrlin 273a, b, (non vidi
Fellm. 113).
f. cinnamomea Th. Fries, Arct., 1860, p. 128; exs. Un. it, 1867, Hellb.,
Nr. 26.
1. biatorina Anzi, exe. 513 (a typo thallo subnullo, apotheciis magis con-
vexis, fere immarginatis parum differt).
f. biatorina Nyl., Se, p. 151.
f. amniocola Ach., syn., p. 156, Nyl., Se., p. 151 sec. Stizb., helv. 108.
Die normale Pflanze über veralteten Pflanzenresten auf steinigem Boden.
18. Rinod. mniaraeiza Nyl., Flora, 1870, p. 38, Tb. Fries, Sc., p. 195:
exs. Norrlin 158, Zw. 914: über Pflanzenresten auf Erde einiger Kalkblöcke
und von dieser Stelle in Zw. 914 niedergelegt (leg. Lojka): thallus pallidior
quam apud R. mniaracam, K flavesc.
Hier einige Bemerkungen zu den übrigen Rinod. muscic. et terrestr.:
comp. Flora, 1872, p. 34 atque 1881, p. 195.
1. R. pachnea Ach., univ., p. 396 p. p. (specimen Schleicheri), Tirol, XXI,
p. 124; R. turf. leucomelas Th. Fries, Sc., p. 195 (videtur); exs. Arn. 452 (sper-
matia recta, 0.003—4 mm. lg, 0 001 mm. lat.).
2. R. turfacea Wbg.; ic. Hepp 84, Nyl, Scand., f. 5; exe. Hepp 84,
Erb. cr. it., I, 189, (non vidi Fellm. 112).
f. orbata Ach., univ., p. 678, Th. Fries, Sc., p. 196; exs. Anzi 459, Erb.
er. it., II, 269.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 133
3. R. roscida Somft, suppl., p. 97: a R. turf. sporis paullo gracilio-
rins differt; exe. Hepp 85 c.ic., Anzi 106.
4 R. chionea Th. Fries, Sc, p. 206.
5. R archaea Ach., pl. muscic. vel graminicola: f. minuta Anzi exs. 460
(apoih. parva, epruinosa, spor. 0024-30 mm. Ig., 0010-12 mm. lat.).
6. R. intermedia Bagl., Ligur, 1857, p. 33, Comm. it, I, p. 313; exe.
it, I, 1880; II, 514, Rabh. 881.
7. R. Conradi Körb., Flora, 1884, p. 320 (huc pertinet Z. pyreniospora
NyL, Öfrers., 1860, p. 297 cum f. paupercula Nyl., Sc., 1861, p. 152; ic. Nyl.,
Sand, £ 6); exs. Fries suec. 100 sec. Th. Fries, Sc, p. 197 hic inde adest;
Larbal 78 sec. Leight., Brit., 1879, p. 222.
8 R. Iusitanica Arn-, Flora, 1868, p. 244. .
19. Aspie. verrucosa Ach. — 20. Biatora Berengeriana Mass., selten. —
A. Daeampia Hookeri Borr. — 22. Placidium cartilagineum Nyl. (daedal.
eraire): auf Humusboden. — 23. Cutopyrenium cinereum Pers. — 24. Thelo-
upon impressellum NyL, Flora, 1867, p. 179; 1885, p. 45: auf Hunusboden
wben Saliz herbacea: von hier in Zw. exs. 931 ausgegeben.
%5. Biatorina Heerii Hopp; Tirol, XXI, p. 152, Flora, 1870, p. 236: para-
sitüch auf Solor. saccata (von Lojka bemerkt): apoth. parva, gregaria, con-
vera, plus minus obscure fusca, ep. sordide olivac., hym. jodo caerul., mox
Finnım, hyp. incol., spor. simplices vel 1 septat., 0:009—12 mm. Ig., 0.004 mm.
It, 8 in ascis elongatis.
26. Xenosphaeria Engeliana (Saut.), Tirol, XXI, p. 153: parasitisch auf
So. saccata (von Lojka beobachtet): spor. fusc, 3 sept., septis divisis,
Erb.
"0018-23 mm. 1g., 0009—12 mm. lat., 8 in usco.
27. Pharcidia Schaereri (Mass.) parasitisch auf der Dacampia.
D. Am Ufer des Travignolo unterhalb Paneveggio stehen Dolomitfelsen
an, welche eine noch nicht näher erforschte, keinenfalls bedeutende Lichenen-
dr besitzen. Urceolaria albissima Ach., Gyalecta cupularis Ehrh., Coniang.
Körberi Lahm, Tirol, XXI, p. 143, Arn. exs. 1184 a, b, einige Angiocarpen mit
ferraschenem Habitus, darunter Thelid. dominans Arn., können zur Erläuterung
denen. An einem Waldwege bei Paneveggio wurde Thelid. acrotellum Arn.,
Fo, 1885, p. 150 auf kleinen Kalksteinen von T,ojka beobachtet, habituell
der Verr. papillosa (FL) Körb., Arn., Flora, 1885, p. 143 sehr ähnlich, jedoch
durch die häufig zweizelligen Sporen verschieden. Thelid. Auruntii Mass.
(.detritum Aro., Tirol, XXII, p 69: auf einem Kalkblocke im Walde gegenüber
Pınereggio und von dort in Lojks, Lich. univ. 246 aufgenommen. Ausserdem
fd noch folgende Kalkflechten aus der näheren Umgebung von Paneveggio
in der Richtung gegen den Castellazzo und Vineghie (1600— 1800 m.) zu nennen:
1. Solor. saccata L.: zerstreut auf steinigem, bemoostem Boden, auf Erde
der Kalkfelsen am Waldsaume. — 2. Parm. pulv. muscigena Ach.: steril auf
Rrde eines grösseren Kalkblockes am Waldsaume gegen Vineghie und von hier
in Zw. exs, 828 enthalten. Die Flechte siedelt dort auf benachbarte dünne
Fichtenzweige über. — 3. Blastenia leucoraea Ach.: über Pflanzenresten auf
134
F. Arnold,
Talkhügel am Travignolo gegen Vineghie. — 4. Rinod. mniaraea Ach.:
mit der vorigen Art. — 5. Biat. sanguineoatra (W.): gemeinschaftlich
a beiden vorigen. — 6. Lethagrium Laureri Flot.: diese und die drei
en Arten auf bemoosten Kalkblöcken am alten Saumwege von Paneveggio
iuribell. — 7. Leptogium sinuatum Hds. — 8. Leptog. atrocaeruleum
ap. — 9. Physma polyanthes Bhd.
©. Monte Castellazzo (2274 m.): Tirol, XX, p. 374; XXL p.111. Die an
dseite des Berges unter den Felswänden hingelagerten groben Gerölle
m Waldsaume wurden im Sommer 1885 besonders deshalb näher unter-
weil in solchen Geröllen die dem Boden zugewendete, grössere Feuchtig-
ıtende Seite der Steine (vgl. Tirol, XI, p. 491) der Standort für ver-
16, die Oberfläche der Blöcke meidende Formen ist. So manche angiocarpe
‚ deren Unterscheidungsmerkmale sich noch nicht erkennen lassen, ist
ıen Geröllhalden anzutreffen. Weit trockener und weniger mit Flechten
ten sind die Felsengerölle an der Südseite des Castellazzo, wo erst an
‘er gelegenen, bereits mit zerstreuten Phanerogamenstreifen versehenen
die Zahl der Lichenen wieder zunimmt. Ich beschränke mich hier auf
übrung der wichtigeren Arten.
. Parm. cuesia H.. subspec. caesitia Nyl., Tirol, XXI, p. 118: von zwei
cken auf der Wiese am Aufstiege von Giuribell zum Castellarzo in Arn.
b ausgegeben: med. K—. — 2. P. obscura f. lithotea Ach.: forma thallo
:ompacto, rosulato, an einem Kalkfelsen auf der Höhe des Berges. —
oma Lamarckii DC.: exs. adde Lojka univ. 226: steril an der senk-
Seite eines grossen Kalkfelsens auf der Wiese zwischen Giuribell und
stellazzo. — 4. Aspic. (flavidu H. f.) caerulans Arn.: die Flechte wächst
mit verschiedenen Microlichenen au den zahlreich umherliegenden
oben längs der Westseite des Berges und ist mit solchen Kleinflechten
. exs. 935 veröffentlicht. — 5. Pinacisca similis Mass.: an Steinen meist
ı der feuchten Unterfläche im Felsengerölle an der Nordseite. — 6. Sarco-
ssilla Anzi: auf Felson an der Südseite des Berges. — 7. Jonaspis epw-
ich. f. patellula Arn. exe. 624: selten an Kalkfelsen. — 8. Jon. melano-
{plh.: die normale Pflanze hie und da; f. minutella Arn. exs. 1115: an
und Blöcken im Felsengerölle an der Nordseite und von hier in Arn. exs.
fgenommen: a typo differt apotheciis minoribus, magis applanatis ; thallus
roseolus chrysogonidia fovet, epith. laete ylauc., ac. nitr. colorat., sporae
— 9. Gyal.cupularis Ehrh.: selten an der Unterfläche der Steine. — 10. Biat.
ıns DC. (non Ach., comp. Nyl., Flora, 1884, p.391).— 11. Biat. rup. Sieben-
a Körb.: auf Steinen im Gerölle au der Nordseite. — 12. Lecid. exornans
irol, XXI, p. 185: von einigen Kalkfelsen auf der Höhe au der West-
s Berges ober Giuribell in Arn. exs. 840 ausgegeben. — 13. Lec. entero-
ch., Nyl. f. aggregata Arn., Tirol, IV, p. 645: selten an Felsen: apoth.
1, glomerata, quasi e pluribus minoribus composita et butryosa.
4. Bilimbia subtrachona Arn., Tirol, XXI, p. 139: ziemlich selten an der
‚che der Steine im Gerölle an der Nordseite: thall. subnullus vel gra-
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 135
nulis viridulis indicatus, apoth. nigric., convezula, ep. viride, hym. incol., jodo
caerul. deinde vinosum, hyp. sordide fuscesc., spor. 3 sept., 0027—30 mm. Ig.,
0003 mm. lat., 8 in asco. — 15. Opegr. sazicola Ach., Tirol, XXI, p. 143: auf
Steinen im Gerôlle an der Nordseite. — 16. Placidium compactum Mass.: ge-
sellig mit Stigmat. clop. auf Blöcken ober Giuribell (comp. Tirol, XV, p. 367;
XXII, p. 70). — 17. Amphorid. Hochst. p. alp. an Kalksteinen oben auf der West-
seite; f. obtectum Arn.: hie und da an den Felswänden. — 18. Verruc. Dufourei
Acb.: gesellig mit Polybl. cupul. im Felsengerölle an der Südseite des Berges:
thall. crassiusc. — 19. Thelid. dominans Aru. f. geographicum, Tirol, XXI,
p- 148: auf Kalkblöcken an der Nordseite, thallus lineis atris decussatus.
20. Thelid. Auruntii Mass. f. detritum Arn., Tirol, XXII, p. 69: auf Kalk-
blscken der Wiese ober Giuribell: thallus cffusus, tenwis, fusciduloincanus,
apoth. emerg., perith. integr., spor. 1 sept., 0'030 mm. Ig., 0015 mm. lat.
21. Thelid. exile Arn., Flora, 1882, p. 410 c. ic.: ziemlich selten an den
umherliegenden Steinen oben auf der Westseite. — 22. Polybl. discrepans
Lahm: perasit. auf dem Thallus der Verruc. Dufourei an der Südseite des
Castellazzo.
23. Polyblastia cupularis (Mass.) Arn., Tirol, XXI, p. 148, Arn. exs. 425:
an niedrigen Kalkblöcken am Fusse eines an der Südseite des Castellasao be-
findlichen Felsengerölles, von hier in Arn. exe. 1188 enthalten.
24. Polybl. dermatodes Mass. f. exesa Arn., Tirol, XXII, p. 83: auf der
Oberfläche eines platten Kalkfelsens auf der Höhe des Berges nicht weit vom
östlichen Abhange und von hier in Arn. oxs. 1014 veröffentlicht: thall. effusus,
tenwis, pallide cinerase., cavernulae apotheciis elapsis ortae numerosae, spor.
incol., 5 sept., septis parum divisis, 0033—36—42 mm. lg., 0.015—18 mm. lat.
— 25. Pol. albida Arn., pl. alp.: mit den folgenden beiden Arten an Steinen
oben auf der Westseite. — 26. Stauroth. rupifraga Mass. — 27. Microth.
marmorata (Schl.) Hepp.
28. Arthopyrenia saxicola Mass. f. subnigricans Arn., Flora, 1885, p. 159:
an einer Kalkwand an der Nordseite des Berges und von hier in Arn. exs. 17c
ausgegeben: thall. tenwissimus, subnigric., chrysogonidia fovens, apoth. parva,
prominentia, spor. 1 sept. cum 2—4 guttulis, 0.024 mm. Ig., 0004-6 mm. lat.
29. Sagedia subarticulata Arn., Flora, 1872, p. 149, Tirol, XXI, p. 150:
an Steinen oben auf der Westseite: thall. subnullus, apoth. atra, fere difformia,
hym. jodo caerul. deinde vinos., paraph. parum distinctae, spor. fuscae, dacty-
Ioideae, 3 sept., 0.030 mm. 1g., 0007 mm. lat., 8 in aseis elongatis.
30. Leptogium Schraderi (Bhd.): steril in kleinen Exemplaren auf der
dem Boden zugewendeten Seite einzelner Steine an der Südseite des Berges.
31. Phacospora rimosicola Leight. (var.): selten auf Kalksteinen oben auf
der Westseite: pl., ut videtur, non parasitica, apoth. atra, punctiformia, gre-
garia, supra lapidem dispersa, hym. absque paraph., jodo vinos., spor. incol.,
demum fuscae, 3 sept., non raro cum 4 guitulis, 0021—23 mm. Ig., 0.0067 mm.
lat., 8 in ascis oblong.
136 F. Arnold.
32. Cercidospora trigemmis Stizb., Arn., Tirol, XXL, p. 154, comp. Almqu.
Arthon., p. 60: parasitisch im Hymenium der Lecid. enterol. atros. Hepp hie
und da auf Felsen und Steinen: asci hymenio Lecideae insident, spor. 1—3 sepi.,
incol., 0024 mm. 1g., 0:005 mm. lat., 8 in asco.
F. Während längs des obersten Kammes des östlich vom Castellazso ge-
legenen Bergrückens vom Custom bis zum Mulaz die Campiler und Seisser
Schichten zu Tage treten, sind die ober dem Travignolo gegen die Alpe
Vineghie gerichteten, theilweise noch bewaldeten Gehäuge aus Kalk und Dolomit
gebildet. Gelbe, innen röthliche Kalkblöcke liegen am Abhange zerstreut umher,
eine Dolomitmasse, bis zu welcher einstmals der Lärchen- und Fichtenwald
hinanreichte, befindet sich ober Vineghie; an diesen Stellen wurden die nach-
stehenden Vertreter der dortigen Kalkflora beobachtet:
1. Spec. sazic.:
1. Lecan. Agardhiana Ach., syn., p. 152; Flora, 1884, p. 329; L. Agardhia-
noides Mass.: nicht selten an grösseren Blöcken der Dolomitgerölle am Ab-
hange. — 2. Lecan. dispersa Pers. et f. coniotropa Fr. — 3. Aspic. (flavida
Hepp) f. caerulans Arn., Tirol, XXI, p. 128: an Dolomitfelsen am Gehänge ober
Vineghie und von hier in Arn. exe. 755b aufgenommen. — 4. Jonaspis Pre-
vostii Fr. — 5. Jon. heteromorpha Kplh.: Arn., Tirol, XXI, p. 129; XXII, p. 83:
gegen die Unterfläche und längs der Spalten der Kalkblöcke. — 6. Urceol.
albissima Ach., meth., p. 147, Arn., Flora, 1884, p. 417, Tirol, XXI, p. 1%
(cretacea): sparsam in den Ritzen eines Kalkfelsens am Waldsaume gegen
Vineghie. — 7. Verruc. interlatens Arn., Tirol, XX, p. 364. Flora, 1885, p. 145:
nicht häufig auf den Dolomitblöcken ober Vineghie: apoth. sat parva, apice e
saxo prominentia, sporae juniores incol., demum fuscescentes et obscure fuscae,
0017—19 mm. 1g., 0009-12 mm. lat., 8 in asco.
8. Thelid. decip. H., scrobiculare Garov.: tent., p. 67, comp. Arn. exa. 424.
611: anf einigen an der Oberfläche gelblichen Kalkblöcken am Gehänge gegen
Vineghie und von hier in Arn. exs. 1018 enthalten: thallus saepe circularis,
macula obscuriore lutesc. fuscidula indicatus, apoth. immersa, apice promi-
mentia, perith. integr., spor. 1 sept., 0:027—30 mm. lg, 0'012—15 mm. lat. —
9. Thelid. quinqueseptatum Hepp: auf Blöcken der Gerölle ober Vineghie. —
10. Thelid. dominans Arn.: am lichen Standorte: macula thalli effusa
apoth. prominentia, apice non raro deplanata, perith. integrum, spor. 3 sept.
septis hic inde divisis, 0033-45 mm. Ig., 0‘015—18 mm. lat.
11. Polyblastia singularis Kplh. — 12. Polybl. (amotae Arn. affinis):
auf Blöcken am Abhange ober Vineghie: apoth. parva, immersa, apice promin.,
perith. integr., nulla gonid. hym., spor. incolor, 7—9 sept., septis 3 divisis,
0.034—36—39 mm. 1g., 0018—21 mm. lat., 8 in asco. — 13. Polybl. cupularis
(Mass.) Arn. var. microcarpa Arn., Tirol, XXII, p. 83, Lojka univ. exs. 100:
nicht häufig. — 14. Collema multifidum Scop. c. ap. auf Kalkblöcken gegen
die Vezzana: sporae speciei. — 15. Tich. pygm. Kb., Arn. exs. 247 a: parasit.
auf Callop. aurantiac. an einem Kalkfelsen ober dem Walde von Vineghie: von
hier in Arn. exs. 1195 aufgenommen.
Lichenslogische Ausflüge in Tirel. 137
2. Species muscic. et terrestres:
Am Grunde einer jungen Zierbe, welche eine Strecke ober den letzten
Lärchen und Zierben gegen den Kamm des Bergrückens steht, befand sich ein
Rasen von Clad. gracilis f. macroceras F1, welcher von hier in Rehm, Clad.
2% vertheilt wurde. Längs der Bergschneide, von welcher aus man auf schroffe
Abstärze und in das tief unten liegende Thal von Falcade hinabblickt, kommen
die gewöhnlichen alpinen Erdflechten, allerdings in weit geringerer Artenzahl
als auf dem Blaser in Nordtirol, vor. Es lassen sich unterscheiden:
a) Species pure terrestres:
1. Alect. ochrol. — 2. Clad. pyxid. pocilum, steril. — 3. Clad. grac.
waere. — 4. Thamnolia. — 5. Parm. pulo. muscig. — 6. Peltig. rufesc. —
1. Pamaria pezisoides Web. — 8. Psoroma gypsaceum Sn. — 9. Dimelaena
ninbosa Fr. f. phaeocarpa FL: von diesem Standorte in Lojka, Lich. univ. 228
ausgegeben. — 10. Urc. scrup. f. argillosa Ach., pl. terrestr., Flora, 1884, p. 416.
— Il. Secoliga foveolaris Ach. — 12. Psora decip. — 13. Thal. caerul. nigr.,
pralg. — 14. Thalloid. rosulatum Anti: hyp. incolor, spor. 1 sept., 0024 mm. Ig.,
0003 mm. lat. — 15. Toninia syncomista Fl. — 16. Dac. Hook. — 17. Placid.
epalic. — 18. Placid. cartilag. Nyl. f. daedal. Kplh.; comp. Flora, 1885, p. 68.
— 19. Catopyr. ciner. — 20. Thelopsis melathelia Nyl.
21. Pharcidia Schaereri (forsan spec. propr.): auf dem Thallus der Peltig.
rufese. nicht häufig: apoth. punctif, aira, emerg., supra thallum dispersa,
Perithec. fusc., hym. jodo fulvesc., paraph. indistinctae, sporae incol., elongato-
ol, rectae, 4 guttulas foventes vel plus minus distincte 3 septatae, 0010—12mm.
lg, 00025—3 mm. lat., 8 in ascis apice leviter attenuatis et medio paullo in-
fatis vel pure oblongis.
b) Species supra phanerog, praecipue gramina exarefacta vel supra
muscos.
1. Physc. elegans Lk.: singuli lobi. — 2. Callop. cerin. stillic. et f. flavum
Ans. — 3, C. pyrac. microcarp. Anti. — 4. Blast. Jungermanniae (Vahl): raro.
— 5. BL ferrug. muscicola (Sch.). — 6. B. leucoraea Ach. — 7. Ochrol. upsal.
— 8. Rinod. mniaraea Ach. — 9. R. roscida (Somft.).
10. Rinod. archaea Ach., meth., p. 156, Nyl., Sc. p. 159, Th. Fries, Sc.,
p.197, Arn., Flora, 1881, p. 195; f. minuta Anzi, exs. 460: über veralteten
Grasresten:: thallus minute granulosus, parum evolutus, apoth. fusconigric. vel
xigricantia, margine integro, sordide cinerascente, triplo minora quam apoth.
R. mmiaracae, spor. fusc., hic inde cum 2 guttulis fere orbicularibus, 0‘021—
Zmm. lg, 0010-12 mm. lat. — 11. Aspic. verrucosa Ach. — 12. Pertus. glo-
merata Schl. — 13. Toninia syncomista (F1). — 14. Biatora vernalis (L.). —
15. Bilimbia obseurata Somft. — 16. Lecid. Wulfeni Hepp. — 17. Thelopsis
melath. NyL
G. Der Monte Mulaz ist jener schon bei Cavalese sichtbare Berg, welcher
unweit Vineghie an die im rechten Winkel abstehende, bis zum Cimon reichende
Vezzanagruppe anstösst. Ueber ein steiles Schneefeld steigt man von Absatz
Z.B. Ges. B. XXXVIL. Abh. 18
h
zu Absatz zur Dolomitwüste hinauf, bis endlich der gelbe Alpenmohn und Zri-
thrichium nanum, Potentilla nitida, Sesleria disticha, Cherleria und andere
Pflanzen erscheinen, welche da und dort noch die nöthige Erde finden; eine
zusammenhängende Grasnarbe gibt es nicht. Einige des Thallus fast ganz ent-
behrende Lecideae bilden den Hauptbestandtheil der auf den zahllosen Dolomit-
steinen vorhandenen artenarmen Lichenenflora.
1. Parm. caesia H. subspec. caesitia Nyl: med. K—. — 2. Pryscis
degans Lk. f. tenwis Wbg. — 3. Gyalolechia aurella H. pl. alp. — 4. Callop.
aurant. f. nubigenum Arn. exs. 990: diese vier Arten oben auf der Schneide bei
der Einsenkung. — 5. Acarosp. glaucoc. f. conspersa Fr., Flora, 1884, p- 314.
— 6. Biatora fuscorubens Nyl. f. rufofusca Arn. — 7. Lecid. transit. f. sub-
caerulescens Arn., Tirol, XXI, p. 136: nicht häufig; thall. pallide caerulesc., ep.
obscure sordide glauc., hym. incol., jodo caerul., hyp. epithecio concolor, spor.
ellipsoid., 0:007—8 mm. ig., 0'005 mm. lat.
8. Lecid. lithyrga Fr. var, Tirol, XXL p. 136 memorata: auf Steinen:
differt a typo thallo subnullo, macula albida indicato, apotheciis duplo mino-
ribus, disco subplano, margine distincto. Epith. glaue.,, K—, ec. et hyp. rubri-
cosofusc., K viol. purp., sporae speciei, obl., hic inde uno vel utroque apice
leviter acuminat., 0012—14 mm. 1g., 0-006 mm. lat. — 9. Lecid. caerulea Kplh.
— 10. Lecid. petrosa Arn. — 11. Lithographa cyclocarpa Anzi, Cat., p. 97;
Tirol, XXII, p. 72, exs. Anzi 363, Arn. 857; comp. Nyl., Flora, 1872, p. 554.
Stizb., helv,, p. 135 (Zäthogr.: vide Nyl., prodr., p. 147, Th. Fries, Arct,
p- 239) : auf umherliegenden Steinen und von hier in Arn. exs. 857 aufgenommen.
12. Amphorid. Hochstetteri Fr.: pl. alpina. — 13. Amph. (dolomit. Mass. f.)
obtectum Arn., Tirol, XX, p. 147: forma: apoth. sepulta, extus macula parva
cinerascente indicata, macula centro quasi puncto nigro pertusa, perith. integr.,
spor. simplices, obl., 0025 mm. 1g., 0'012: mm. lat. — 14. Lithoic. tristis Kplh.
(pl. norm. et f. depauperata Mass). — 15. Thelid. decip. H. f. scrobiculare
Garov. — 16. Thelid. quinqueseptatum Hepp: apoth. parva, immersa, apice
prominula, perith. integr., spor. 3 sept., 0030-45 mm. lg, 0012—16 mm. lat.
— 17. Thelid. dominans Arn.: spor. 3—4 sept., septis hic inde semel divisis,
0.048—60 mm. lg., 0018 mm. lat. — 18. Microthelia marmorata (Schl.) Hepp.
— 19. Microth. cartilaginosa Arn. — 20. Melanotheca glomerosula Arn., Flora,
1881, p. 314 c. ic.: ziemlich selten auf Steinen.
H. Der Gletscher am Fusse des Cimon ist nunmehr der vierte Kalk-
gletscher in Tirol (vgl. XVI, p. 397; XXII, p. 64, 70), in dessen Nähe ich nach
Lichenen suchte. Wie am Griesthalgletscher, so ruht auch hier ein Theil des
Eises auf einer senkrechten Dolomitwand auf, über welche, die Zeit des Frostes
abgerechnet, das Wasser herabsickert. An dieser Wand bemerkte ich nicht die
geringste Spur von Vegetation. Nicht minder sind die lockeren Gerölle von
Dolomitsteinen, welche sich weit und breit bis zur nahen Thalschle hinab-
ziehen und worauf in angemessener Entfernung vereinzelte Phanerogamen wie
Thlaspi rotundifolium sich einsunisten vermögen, mit Lichenen nicht bewachsen.
Erst eine geraume Strecke von den in Folge gelegentlichen Wasserabflusses sich
138 F. Arnold.
Lichenologische Ausfläge in Tirol. ‘ 139
immer wieder verschiebenden Geröllen entfernt kommen allmälig Flechten zum
Vorschein, deren Namen ich hier anführe:
1. Biat. fuscorubens N. f. rufofusca Arn. — 2. Lecid. caerulea Kplh.:
hallo parum caerulesc., sacpius sordide albescente. — 3. Lec. petrosa Arn. —
4. Léthoic. tristis K. cum f. depauperata Mass. — 5. Amphorid. crypticum Arn.,
Tirol, XXI, p. 71, Nr. 8: auf Dolomitsteinen: pl. athallina, apoth. sat parva,
dispersa, spor. ovales, simplic., 0031—24 mm. lg., 0012—14 mm. lat. — 6. Am-
phorid. (dolomit. f.) obtectum Arn. — 7. Thelid. decipiens Hepp, forma: auf
Steinen: thallus non visibilis, ap. parva, spor. 1 sept., paullo graciliores quam
apud typum, 0021—23 mm. lg., 0008-9 mm. lat. — 8. Polybl. albida Arn.,
pl alp., Tirol, XXII, p. 71: thall. subnullus, apoth. parva, emersa, perith. integr.,
sulla gonid. kym., spor. incol., oblong., 5 sept. et polyblastae, 0‘024—30 mm. 1g.,
0010—15 mm. lat. — 9. Sporodict. clandestinum Arn., Tirol, XXI, p. 149: auf
Delemitsteinen und von diesem Standorte in Arn. exs. 864 ausgegeben. —
10. Microthelia marmorata (Schl.) Hepp.
I. Der Rundgang um den Castellazzo längs des Travignolo und von hier
auf die Höhen (D.—H.) ist nunmehr am Cimongletscher beim Ursprung des
Flasses beendigt. Es bleibt noch übrig, einen Blick auf die breite, mehr und
mehr sich verschmälernde Steilwand des Cimon zu werfen, deren Höhe von San
Martino bis zum Gipfel (3220 m.) auf 1755 m. und von Rolle bis zum Gipfel
auf 1264 m. zu veranschlagen ist. An dieser Wand bemerkt man keinerlei
Pflanzenwuchs und ich halte die Ansicht, dass das blasse, gelblichgraue Gestein
zum grössten Theile auch der Lichenen entbehrt, richtiger als eine entgegen-
gesetzte Meinung. Dagegen werden an der gegen Osten und Norden gerich-
teten Rückseite, welche die stets gefährliche Besteigung gestattet, bis zur Gipfel-
hôbe die Lichenen nicht gänzlich fehlen.
XV. Rinden- und Holzflechten.
A. Die Fichte (Tirol, XX, p. 368; XXI, p. 109).
1. Spec. corticolae atque supra lignum ramulorum crescentes. Obgleich
die Fichtenwälder des oberen Fleims, an deren Verminderung emaig gearbeitet
wird, mebrfach durchstreift wurden, gelang es doch nicht, die bisherigen Er-
gebnisse erheblich zu erweitern.
1. Usnea barb. f. plicata Schrad. (non Fr.), Flora, 1884, p. 67: a) von
Fichtenzweigen herabhängend im Walde zwischen der Margola und dem Forellen-
see südlich von Predazso (Arn. 908c); b) von dürren Aesten herabhängend im
Hechrwalde ober den Sägmtihlen bei Paneveggio (Arn. 9085); c) kleinere Exem-
plare an den Rindenschuppen alter Fichten in diesem Walde (Arn. 908d).
2 Us. microcarpa Arn.: a) steril an den oberen Zweigen einer Fichte
am Waldsaume vor dem Rollepasse (Arn. 8225); b) kleinere und schmächtigere
Exemplare an dünnen Fiohtenzweigen im Walde an der Nordseite des Castel-
iasso (Arn. 822c); c) hier einmal e. ap. beobachtet: apoth. ramulis ciliata.
3. Alect. sarmentosa Ach., ic. Mich. 39, 2 = Dill. 11,2 = Dietr. 5;
Hoff, PL L. 72, Ach., V. A. H., 1795, t. 8, f. 2, Schrad. J. 1799, 4.3, f.3,
Bischoff 2840, Schwond,, Unt., 1860, t. 3, f. 26—28.
18*
4
140 F. Arnold.
a) exs. Fries suec. 269, M. N. 464, Hampe 41, Kôrb. 61, Zw. 447, 912,
Rabh. 540, Arn. 781a—c, 1144, Th. Fries 27, Stenh. 985, Un. it. 1867, Hellb. 2,
”--4. 14 (non Schaer. 551 = Us. microc. Arn.).
wlidior, exs. Fries suec. 268, M. N. 464 adest, Stenh. 98a.
ı Fichten im Walde gegen Rolle c. ap. (Arn. 781c, Zw. 912).
jubata L.: Lojka fand ein fructificirendes Exemplar an den
a einer alten Fichte im Walde gegen Rolle.
u. thrausta Ach., Arn., Flora, 1884, p. 74: huc quoque pertinent
480, Rch. Sch. 143, Stenh. 93c, (vix diversa sint Desm. 1600,
il: a me non visa). Zu f. sorediella Nyl. wird die Flechte Arn.
irol, XX, p. 370 gehören. Comp. Wainio, Adj., p. 204.
‘urfurac. p. selten an abgedorrten Zweigen.
pyzid. subspec. cerina Nagel in Babh. exs. 303, Rabh., Cl. XIIL
itg., 1861, p. 352, Körb,, par, p. 11, Th. Fries, Sc., p. 74: hieher
Termuthen nach die Tirol, XXI, p. 109, Nr. 5 erwähnte Pflanze,
diesem Standorte in Zw. exs. 630 ausgab; sie stimmt nicht nur mit
gesammelten Exemplaren, sondern auch mit der in Rabh. exs. 303
:hreibung überein: „die ausgewachsenen Exemplare sind fast ohne
an die Köpfe beblättert“. Solche Formen (thalo squamulis folia-
votheciis in tubercula plura, saepe foliolis interrupta conglome-
ıyst., p. 22, 29; exs. Zw. 884; C. pyx. f. morifera Del., C. Mon-
herb.) kommen nicht nur bei C. pyzid., sondern auch bei anderen
ıden von C. cerina Nag. ist C. pyaid. L. apotheciis carneopallidis,
Nyl. Par. 20: f. carneopallida Del., Bot. Gall., p.680; Arn. 1095.
glaucum L.: vereinzelt c. ap. an dürren Aesten im Walde gegen
ka beobachtet.
». tribacia Ach., univ. p. 415, Nyl., Flora, 1874, p. 307; 1876,
2. 597: thalli laciniae apice digitatocrenatae. Arn., Flora, 1884,
Arn. exs. 1152: steril in guten Exemplaren an der Rinde einer
m Walde ober der Alpe Vineghie: med. K—.
m. pulv. muscigena Ach.: steril, vom bemoosten Boden auf die
Fichtenstämmchen übersiedelnd auf einem Kalkfelsen im Walde
— 11. Xanthoria candelaria L., Arn., Flora, 1884, p. 244: c. ap.
1 Rinde am Grunde einer alten Fichte unweit der Alpe vor dem
12. Cand. vit. zanthostigma Pers.: an ganz dünnen Zweigen
ı am Waldsaume vor Vineghie: K—, spor. 0010-12 mm. lg,
16 in asco. — 13, Blast. ferrug. pl. cortic.: an dickeren Fichten-
‘aldsaume vor dem Rollepasse.
rium rufum Pers.: selten auf dem Holze abgedorrter Fichten-
neveggio. — 15. Cyphel. disseminatum Fr, Flora, 1885, p. 57,
selten auf dem Holze dürrer Fichtenzweige bei Panereggio.
Lichenologische Ausfläge in Tirol. 141
2. Spec. lignicolae (Tirol, XXI, p. 110).
1. C. rangiferina L.: auf morschen Strünken. — 2. C. bellidiflora Ach.:
steril und c. ap. auf faulem Holse alter Baumstümpfe im Walde gegen Col
Briecon. — 3. C. coceifera L., pl. spermogonif., exe. Anzi 14 B: auf Holzmoder
eines alten Fichtenstammes zwischen der Col Bricconalpe und den Seeen, von
hier in Arn. exs. 1091 niedergelegt. — 4. C. macilenta Ehrh., K flav., podetia
graciliora: auf Fichtenstrünken nicht häufig. — 5. C. carneopallida FL: auf
einem morschen Strunke im Walde gegen Giuribell. — 6. C. botrytes H.: auf
dem Hirnschnitte alter Strünke im Walde gegen Rolle und im Travignolothale.
— 7. C. cenotea Ach.: c. ap. auf morschen Strünken zwischen Giuribell und
Rolle. — 8. C. squamosa H. a) cymosa Sch., pl. sylvat. alp. suf einem faulen
Strunke im Walde bei Paneveggio, von hier in Rehm, Clad. 217 enthalten;
b; £ simpliciuscula Schaer., Arn. exs. 973, Flora, 1884, p. 84: selten auf dem
Holze alter Strünke zwischen Giuribell und Rolle. — 9. C. macrophylla Sch.:
anf dem morschen Holze eines umgestürzten Fichtenstrunkes im Porphyrgerölle
unterhalb Panereggio, steril. — 10. C. furcata H. f. aquamulosa Sch.: über
Baumstrünken; f. racemosa Hoff.: ebenso; eine kleinere Form der racem., habi-
well der C. crispata Ach. sich annähernd, fand ich auf einem morschen Stamme
im Walde gegen Rolle; die Exemplare sind in Rehm, Clad. 250 ausgegeben:
pl. hamilis, 3—4 cm. alt, nuda absque squamulis intermiztis.
11. C. erispata Ach.: auf Holzmoderresten eines Strunkes im Walde unter-
halb Paneveggio und von hier in Arn. 695 d aufgenommen.
12. C. gracilis L.: die Formen chordalis und macroceras, bald mit, bald
ohne Thallusschuppen, auf Holzmoder. — 18. C. degenerans Fl.: aplotea und
anomaea Ach. hie und da wie die vorige. — 14. C. pyzid.: simplez und sta-
phylea: ebenso.
15. C. fimbriata L.: tubaef. übergehend in f. proliferam. — 16. ochro-
chlora FL: f. ceratodes und truncata: ziemlich sparsam auf Holzmoder zwischen
Giuribell und Rolle; f. ceratodes Fl. auf dem morschen Holze eines Fichten-
strankes am Waldssnme hinter den Sägmühlen bei Paneveggio; von hier in
Behm, Clad. 308 enthalten; pL' fructifera (fbula, Flora, 1884, p- 150) auf dem
Hiruschnitte der morschen Strünke hie und da.
17. Cetr. isl.: c. ap. auch über modernden Strünken. — 18. Plat. pinastri
Se.: steril. — 19. Parm. ambigua W. und 20. P. hyperopta Ach., Kb., Th. Fr.:
beide c. ap. auf Fichtenstrünken.
21. Biatora meiocarpa Nyl., 1863, Flora, 1876, p. 577, L. minuta Schaer.,
comp. Arn., Flora, 1884, p. 430: auf dem Hirnschnitte eines alten Fichtenstammes
an einer lichten Waldstelle gegenüber Paneveggio (von Nyl. in lit. 3 Nov. 1885
bestimmt): thallus macula pallida indicatus, apoth. parva, gregaria, converula,
juniora helvola, deinde obscure rufofusca, epith. fuscesc., hym. jodo caerul.,
hyp. incolor, paraph. conglut., spor. clongatoobl., simpl., 0010-12 mm. lg,
0003 mm. lat., 8 in ascis oblongis.
22. Biat. exsequens Nyl., Flors, 1881, p. 179, Arn., Flora, 1884, p. 431,
exs. Zw. 760, Lojka 55: auf dem Hirnschnitte alter Fichtenstrünke, a) unter-
F. Arnold.
neveggio, b) am Fusse der Margola bei Predazzo (teste Nyl. in lit. 15
M); pl. Biat. vernali minori sat similis, apoth. saturate roseohelvola,
pallidiora, convezula, conferta, ep. lutesc., fere granulat., hym. jodo
hyp. incol., spor. simplic., obl., vel ellipsoideoobl., non raro cum 1—3
0008—11 mm. Ig., 01004 mm. lat., 8 in asco.
3. B. symmictella Nyl., Flora, 1868, p. 163, Th. Fries, Sc., p. 433, Arn,
384, p. 430: auf dem Hirnschnitte alter Fichtenstrünke im Walde unter-
teveggio und von hier in Arn. exe. 1001 veröffentlicht: thallus subnullus,
‚mpore pluviali pallide caerulescentia, sicca pallida, ceraceoflavida vel
ep. luteol., hym. jodo caerul., hyp. incol., spor. obl. vel elongatoobl.,
9 cum 2—3 guttulis, 0006-9 mm. Ig., 0'0025—3 mm. lat.
I. Biat. granulosa Ehrh. cum f. escharoid. E.: auf Holzmoder beob-
— 25. Lecid. parasema Ach.: auf dem Holze alter Strünke. — 26. Lec.
5 Th. Fries, Arct., p. 178, Sc., p. 520, exs. Norrlin 194a, b, Arn. 1121:
lem Holze einiger morschen umgestürzten Fichten an einem feuchten,
an Gehänge zwischen der Wasserklause und der Alpe Vineghie: thallus
granulatus, granulis pallide viridulis, apoth. atra, leviter stipitata,
cum minoribus mixta, ep. sordide viride, hyp. obscurius colorat., spor.
obl., 0'015—18 mm. 1g., 0003 mm. lat.; b) am Holze abgedorrter, be-
Aeste an einer feuchten Waldstelle ober dem Travignolo zwischen Pane-
nd Bellamonte.
1. Biatorina erysiboides Nyl., Not. S., 1859, p. 232, Th. Fries, Se,
irn., Flora, 1884, p. 565: auf dem Hirnschnitte der alten Strünke an
hten Waldstelle unterhalb Paneveggio und von dort in Arn. 1002 auf-
en: thallus parum evolutus, apoth. parva, rufescentia vel fere testacea,
L, hym. jodo caerul., deinde vinos., hyp. incol., spor. ovoideae, obtusae,
oculo saepe angustiores, 1 sept., 0009—12mm. 1g, 0005 mm. lat,
0.
}. Biatorina adpressa Hepp, comp. Flora, 1884, p. 566: a) auf dem Hirn-
der alten Fichtenstämme unterhalb Paneveggio und von da in Arn.
dergelegt: thall. vix visibilis, apoth. obscure rufofusca, plana, gregaria
rta, ep. fusc., nec K nec ac. nitr. colorat., hym. jodo caerul., hyp.
por. 1 sept., latiores, medio leviter constrictae, non raro cum 2 gui-
ioribus, altero loculo saepe minore, 01010—12—15 mm. 1g., 0‘005—6 mm.
n asco; b) ebenso am Fusse der Margola bei Predazzo.
3. B. synothea Ach., L. denigrata Fr., comp. Flora, 1884, p. 566: auf
Ize und dem Hirnschnitte alter Baumstümpfe nicht selten: ep. K violasc.
). Bilimbia trisepta Naeg., Flora, 1884, p. 572: auf Holsmoder im Por-
ille ober dem Travignolo zwischen Paneveggio und Bellamonte: ep. sor-
ide, K—, spor. 3 sept., 0020 mm. Ig., 0004 mm. lat.
1. Bü. Nitschkeana Lahm: sparsam am Holze der Strünke unterhalb
gio: apoth. nigric., convexula, ep. sordide viride, K violasc., hyp. incol.,
sept., 0022—24 mm. Ig., 0'003 mm. lat.
Lichenologische Ansäge in Tirol. ‘ 143
32. Bü. melaena Nyl.: auf dem Hirnschnitte eines faulen Stammes im
Walde ober Paneveggio.
33. Bacidia albescens Hepp, comp. Flora, 1884, p. 580: auf Holzmoder
im Innern eines alten Fichtenstrunkes im Walde gegen Rolle, von Lojka beob-
achtet: apoth. dispersa, sat parva, pallide helvola, intus incol, hym. jodo
caerul., deinde vinos, paraph. conglut., spor. acicul., 0‘030—33 mm. lg,
0002 mm. lat., 8 in ascis elongatis. — 34. Buellia paras. saprophila Ach., auf
dem Holze der umherliegenden Baumstümpfe. — 35. B. punctiformis Hoff., pl.
Hgnic.: Flora, 1884, p. 586: auf morschen Fichtenstangen einer Wegeinfassung
zwischen Predazzo und Ziano: thallus sordide albidocinerasc.,. subareolatus,
apoth. plana, paullo maiora quam apud typum, sporae speciei, 0012—15 mm.
0006 mm. lat. — 36. Xylogr. parallela Fr.: häufig. — 37. X. flexella Ach.: auf
morschem Holze der Strünke unterhalb Paneveggio. — 38. Calic. trabinellum
Sehl.: auch am Holze morscher Strünke am Fusse der Margola. — 39. Calic.
pusillum Fl.: a) auf vermoderten Strünken im Walde unterhalb Paneveggio:
spor. 1 sept., fuscid., 0009 mm. 1g., 0003 mm. lat.; b) von denselben auf Thallus-
lappen der Clad. digitata übersiedelnd.
40. Normand. laetevir. T. B.: über Moosen auf Holsmoder zwischen
Giaribell und Rolle. — 41. Microglaena sphinctrinoidella Nyl., Arn., Tirol, XXI,
p. 149, exs. Rabh. 852: über Moosen auf einem alten Fichtenstrunke sehr sparsam
von Lojka angetroffen. — 42. Theloc. epibolum Nyl.: auf feuchtem Holze mor-
scher Fichtenstränke unweit der Wasserklause. — 43. Thelocarpon impressellum
Nyl.: auf dem Holze alter Baumstrünke längs des Travignolo von Lojka beob-
achtet. — 44. Nesolechia punctum Mass.: auf Thalluslappen der Clad. digit.
unterhalb Paneveggio.
B. Tanne (Tirol, XXI, p. 107). Die alten Tannenwälder im Cadinathale,
vier Standen von Cavalese entfernt, sind mir bis jetzt unbekannt geblieben,
verdienen jedoch gewiss eine genaue lichenologische Untersuchung. An den bisher
besuchten Standorten wurden weiter beobachtet: "
1. Ochrolechia tart. androgyna Hoff, Arn., Flora, 1882, p. 133; 1885,
p- 236, steril: C. purpurasc. — 2. Pertus. multipuncta T., Nyl, Sc., p. 179,
Arn, Flora, 1884, p. 421, exs. adde Arn. 1118: steril; von Nyl. in lit. 13 Dec.
1830 bestimmt.
3. Biatora propinquata Nyl., Flora, 1881, p. 179, B. mendax (non Anzi
sec. NyL) Arn., Tirol, XXI, p. 132: von der Tirol, XXI, p. 108 bezeichneten
Stelle in besseren Exemplaren in Arn. exs. 821 d ausgegeben. — 4. Arthonia
astr. L tynnocarpa Ach.: an der glatten Rinde.
In dem am Fusse der Margola noch vorhandenen Waldreste stehen einige
alte Tannen. In deren Nähe vermodert langsam ein und der andere Strunk
eines gefällten Baumes und auf dem Hirnschnitte der Strünke haben sich ein-
gefunden: Clad. Botrytes, Biatora exsequens Nyl., Biatorina adpressa Hepp;
an noch vorhandenen Rindenschuppen: Buellia punctiformis Hoff.; an der
Längsseite eines anderen Strunkes: Calicium trabinellum und curtum.
nn
144 F. Arnold.
C. Larix. Die Lärche ist in grösseren und kleineren Beständen, welche
stellenweise sehr stattliche Bäume enthalten, von der Thalsohle bis zur Zierben-
region in den Fichtenforsten eingestreut. Eine für diese Baumart charak-
teristische Lichenenflora konnte ich bisher nicht ermitteln.
1. Us. barb. dasopoga Ach.: a) grosse, theils sterile, theils frachtende
Exemplare hängen von den Aesten der Lärchen in den wenigen noch unversehrt
gelassenen Hochwaldbeständen ober Paneveggio herab; b) an dünnen Zweigen
einiger jüngeren Lärchen im Walde zwischen Paneveggio und dem Wege gegen
Giuribell: von hier in Arn. exs. 909a ausgegeben.
f. soredüifera Arn.: an Zweigen am oberen Waldsaume gegen Bocche.
f. hirta L.: an der rissigen Rinde älterer Bäume im Thale zwischen Pre-
dazzo und Ziano: von hier in Arn. exs. 967 5 niedergelegt.
2. Alect. jubata L.: steril; von der rissigen Rinde einer alten Lärche am
oberen Waldsaume gegen Bocche und von hier in Arn. exs. 912 b aufgenommen.
— 8. Ev. vulp. — 4. Ev. furfurac. L. — 5. Plat. pin. — 6. I. vitt. obscurata
Ach. — 7. L exasperatula Nyl.: an dünnen Zweigen junger Bäumchen am Fasse
der Margola bei Predazzo.
8. Parm. stellaris L., Nyl., Flora, 1874, p. 306, Arn., Flora, 1884, p. 168:
an den Zweigen einer jungen Lärche am Travignoloufer im Syenitgerölle am
Fusse der Margola; von hier in Arn. exe. 788 c enthalten: med. K—. — 9. Cand.
vit. zanthostigma Pers.: gesellig mit der vorigen Art. — 10. Lecan. subinéri-
cata Nyl., Flora, 1868, p. 478, Arn., Tirol, XXI, p. 127: an der Rinde einiger
Lärchen im Thale zwischen Predazzo und Ziano: von hier in Arn. exs. 1112 ver-
öffentlicht: epermat. recta, 0'004 mm. 0001 mm. lat. — 11. Biat. turgidula
Fr.: an den Rindenschuppen junger Lärchen am Fusse der Margola. — 12. Buellia
punctiformis Hoff.: an der Rinde älterer Stämme im lichten Walde gegen Zisno.
— 18. Thelocarpon impressdlum Nyl.: auf dem Holze einzelner Lärchenstrünke
längs des von der Vièsena herabfliessenden Baches, von Lojka beobachtet und
von diesem Standorte in Zw. exs. 923 niedergelegt.
D. Cembra. Die Zierbe, mit welcher der Alpenwald nach oben abschliesst,
ist such noch im Thale bei Paneveggio in einzelnen jüngeren Exemplaren ver-
treten. Eine sorgfältige Untersuchung der Bestände längs der Bocchegruppe
und den gegenüberliegenden Porphyrbergen war bisher nicht möglich.
1. Us. barb. dasopoga Ach.: an den dünnen Zweigen einer jungen Zierbe
am oberen Waldsaume gegen Bocche (Arn. 9095). — 2. Alect. bicolor Ehrh.:
sparsam an dünnen, abgedorrten Zweigen im Porphyrgerölle ober dem Travignolo.
— 8. Alect. jub. L.: steril von Zweigen herabhängend. — 4. Al. cana Ach.:
steril; f. fuscidula Arn.: steril; von den Zweigen einer Zierbe am oberen Wald-
saume gegen den Bocchesee in Arn. 914a niedergelegt: thall. fuscidulus, K
flavesc. — 5. Ev. vulpina L., exs. adde Lojka univ. 213: steril. — 6. Ev. furf.
— 7. Plat, pinastri Sc. — 8. Plat. saep. chloroph. Hb.: steril an dünnen
Zweigen im Porphyrgerölle eine halbe Stunde unterhalb Paneveggio. — 9. Imbr.
exasperatula Nyl.: steril häufig an den jüngsten Zweigen der Zierben. — 10.
Lecan. mughicola Nyl.: auf dem Holze der Aeste einer abgedorrten jungen Zierbe
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 145
ober dem Walde von Vineghie auf Kalkboden; von hier in Arn. exs. 1163a
niedergelegt. — 11. Zecan. varia Ehrh.: gesellig mit der vorigen (Arn. 11632);
beide Arten kommen mit Ev. furf. auch am Col Briccon am Holze der Acste
der Baumleichen vor, deren Stamm- und Wurzelholz der Lichenen gänzlich ent-
behrt. — 12. Lecan. metaboloides Nyl., Flora, 1872, p. 250; 1875, p. 360, Arn.,
Flora, 1884, p. 337: gemeinschaftlich mit den beiden vorigen ober Vineghie nahe
am Boden. — 13. Biat. turgidula Fr.: ober Col Briecon. — 14. Acolium in-
quinans Sm.: am Holze eines faulen Strunkes am Waldsaume gegen Vineghie.
— 15. Calic. curtum T. B.: gesellig mit der vorigen Art.
E. Krummhols (Pinus pumilio et affines) ist hauptsächlich am West-
abhange des Castellaszo, sowie an feuchten, grasigen Stellen ober Rolle gegen
den Cavallazzo vertreten; ich habe jedoch daran keine nennenswerthe Flechte
gesehen. .
F. Juniperus communis. Am Gehänge auf der Südseite der Margola
bei Predaszo kommen ältere Wachholderstanden vor, auf deren sich ablösenden
dünnen Rinde einige wenige Flechten bemerkt wurden: 1. Calop. cerinum Ehrh.
— 2. Callop. pyrac. Ach. (luteoalb. Mass). — 3. Ochrol. upsaliensis L., Arn.,
Tirol, XXIL, p. 84: tota pl. C. — 4. Biatorina nigroclavata Arn., Nyl., Arn.,
Flora, 1884, p. 568: epith. fusconigric., granulat., K—, hym. incol., paraph.
lazae, hyp. fuscid., spor. 1 sept, incol., 0009 mm. Ig., 00025 mm. lat., 8 in
ascis apice truncatis.
@. Sorbus aucuparia ist in einzelnen Exemplaren an Waldblössen im
ganzen Gebiete zu finden. In der nächsten Umgebung von Panereggio und
unweit des alten Saumweges oben gegen Giuribell beobachtete ich:
1. L sazat.: steril. — 2. Blast. ferrug.: thall. minute granulosus, apoth.
dispersa, sporae speciei. — 3. Rinod. corticola Arn.: margo albidus, K flavesc.,
spor. oliv., 0022—24 mm. 1g., 000911 mm. lat.
4. Rinod. exigua Ach. f. laevigata Ach., Nyl., Flora, 1878, p. 248, 345,
Wainio, Adj. p. 151, Arn., Flora, 1884, p. 321: an glatter Rinde: thallus
parum evolutus, minute granulatus vel subnullus, apoth. dispersa, converula,
obscure castaneofusca, margine integro pallido, spor. 0‘018—22 mm. 1g.,
0008—9 mm. lat., 8 in asco. Die Exemplare stimmen mit der in Finnland ge-
sammelten, von Nylander und Wainio erhaltenen L. laevig., sowie mit Funck
em. 657 überein.
5. L. subf. chlarona Ach. — 6. L. angulosa Schb.: disc. C citrin. —
7. L. pumilionis Rehm. — 8. Pertus. amara Ach., steril. — 9. Bacid. atro-
sangwinea Schaer., Th. Fries, Se., p. 354, comp. Flora, 1884, p. 582: sparsam:
thall. minute granulosus, apoth. nigric., ep. glauc., acido nitr. roseoviol., hyp.
Iuteolum, spor. substrictae, 7 septat., 0030 mm. Ig., 0:003 mm. lat. — 10. Lecid.
parasema Ach. — 11. Arth. astroidea Ach.: pl. vulg. — 12. Arthopyr. puncti-
Tormis Pers. — 13. Arthopyr. rhyponta Ach., Flora, 1885, p. 162: sparsam an
Sorbus neben den Gebäuden von Paneveggio.
H. Alnus incana ist längs des Travignolo bei Paneveggio und an feuchten
Stellen im Walde gleich oberhalb Paneveggio nicht selten. Das kleine, Tirol,
Z.B.Ges B.ZIXVIL. Abk 19
146 F. Arnold.
XXI, p. 106 angeführte Verzeichniss kann durch folgenden Nachtrag vermehrt
werden:
1. I. saxat. L.: steril. — 2. I. fuliginosa Fr, Nyl. und f. subaurifera
Nyl. — 3. Pann. triptophylla Ach.: c. ap.
4. Rinod. corticola Arn., Tirol, XXI, p. 125, Flora, 1881, p. 195: differt
a R. metabolica Ach. sporis maioribus 0°018—22—24 mm. Ig., 0009—10 mm.
lat.; margo apoth. integer, albidus, K flavesc. — 5. L. subf. chlarona Ach. —
6. L. pallida Schreb.: pl. C. — 7. L. Hageni Ach. f. umbrina Ehrh.: disc.
fuscesc., epruinosus. — 8. Lecania cyrtella Ach. — 9. Pertus. lejoplaca Ach.:
spor. 4 in asco. — 10. Buellia paras. f. microcarpa Kb. — 11. Stenocybe
byssacea Fr.: spor. subincol. vel pallide incanae, oblongofusif., 3 sept., 0018—
22 mm. 1g., 0004-5 mm lat.
J. Alnus viridis (Tirol, XXI, p. 107). Der dichte Laubwuchs dieses
Strauches, dessen Stämmchen die Neigung haben, niedergedrückt zu wachsen,
ist der Entwicklung von Lichenen nicht günstig. Wie an anderen Orten in
Tirol, so fand ich auch um Paneveggio auf der Grünerle nur wenige Arten.
1. Callop. cerinum Ehrh. — 1. Lecan. subf. chlarona Ach. — 3. Pertus.
protuberans Somft., suppl., 1826, p. 85, Th. Fries, Sc., p. 305 (Nyl., Flora, 1861
p. 371), Mass., mem., f. 156; exe. Fries suec. 342, Anzi 225, Erb. cr. it, I, 987;
II, 562, Arn. 887, b, Norrlin 2610, b, Lojka univ. 231, (non vidi Somft. 148,
Fellm. 171): an den dickeren Zweigen eines Gebüsches am Bache zwischen
Paneveggio und der Alpe Vineghie, von hier in Arn. 887 b enthalten.
4. Biatora meiocarpa Nyl., Flora, 1876, p. 577, Stizb., helv.,, p. 271,
Arn., Flora, 1884. p. 430, Arn. exs. 1172: gesellig mit der vorigen Art und
von dieser Stelle in Zw. exs. 721 ausgegeben: thallus minute granulatus, albesc.,
ap. parva, pallida, helvola, intus incol., ep. vix luteolum, hym. jodo caerul.,
paraph. conglut., sporae oblong., 0'012—15 mm. Ig., 0'005 mm. lat., 8 in asco.
— 5. Calic. praecedens Nyl., exs. adde Arn. 1131, Tirol, XXI, p. 107: verbreitet
in der Landschaft von Paneveggio an Erlenästen und von Lojka in Kerner
exs. 1554 niedergelegt.
K. Auf Berberis bemerkte Lojka das normale Callop. pyrac. Ach..
luteoalb. Mass., Körb., welches die Zweige einer Berb.-Staude am kahlen Ab-
hange östlich ober dem Rollepasse reichlich bedeckte.
L. Rhodod. ferrugineum. 1. An dem Tirol, XX, p. 359 erwähnten Stand-
orte, nämlich im Syenitgerölle am Fusse der Margols, wurden auf den Zweigen
der Alpenrosen noch mehrere, zum Theile allerdings nur in einzelnen Exem-
plaren vorkommende Flechten angetroffen. Das frühere Verzeichniss kann mit
folgenden Nummern ergänzt werden:
1. Us. barb. florida L.: klein und steril. — 2. Ram. pollinaria L. f. hes-
milig Ach.: von hier in Zw. 827 aufgenommen. — 3. Imbr. pertusa Schk.: von
hier in Zw. 252 bis ausgegeben. steril. — 4. I. conspersa Ehrh.: selten. —
5. I. exasperatula Nyl.: vereinzelt. — 6. Blast. ferrug. Hds.: spor. speciei
oblongae. — 7. Ochrol. parallela L. var. tumidula Pers., Arn., Flora, 1882.
p. 135: c. ap. sparsam. — 8. Rinod. pyrina Ach.; Arn., Flora, 1884, p. 106:
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 147
apoth. margo fuscid., K—, spor. 0015 mm. Ig., 0-006—7 mm. lat. — 9. L. sub-
fusca L. f. coilocarpa Ach.: apoth. margo integer, discus fusconigric. — 10.
Pertus. amara Ach.: steril. — 11. Pert. pseudocorallina Sw., Westr., Ach.
univ. & 11, £.9, Chev., Par..t. 13, £. 7; f. laevigata Ach.: steril in vereinzelten
Exemplaren. — 12. Pert. corallina L.: steril und selten. — 13. Biatora turgi-
dula Fr.: sparsam: apoth. converula, caesiopruinosa. — 14. Biatorina nigro-
davata Nyl., comp. Flora, 1884, p. 568: selten an dünnen Zweigen: epith. fusco-
nigrie., capitellat., paraph. lax., hyp. luteofuscid., por. incol., 1sept., 0.009 mm.lg.,
0003 mm. lat., 8 in ascis apice truncatis. — 15. Lecid. parasema Ach.: spor.
peciei, simplices. — 16. Opegr. zonata Kb., Arn., Tirol, XXI, p. 143, pl. corti-
«la, exs. Zw. 441 B: der sterile Thallus gesellig mit Op. gyrocarpa Fw.
17. Diplot. betulinum Hepp: selten, doch gut ausgebildet: thallus in
swredia efflorescens, K flavesc., ep. obscure olivac., hyp. fusc., spor. juniores
ıncol., simpliciter 1—3 sept, demum fusc., obscure fuscae, 3—4 sept., septis
drisis vel guttulis maioribus impletis, obtusae, 0.022—28 mm. lg., 0012—15 mm.
lat. — 18. Graphis scripta L. f. montana Schl, Flora, 1884, p. 658: selten:
‘hallus tenuis, apoth. emersa, dispersa, plus minus obtusa, discus latus, pruinosus.
— 19. Adrothallus Parm. f. Peyritschii Stein, Arn., Tirol, XXI, p. 152: selten
auf den Thalluslappen von Plat. pinastri; pl. cum typo Abr. P. jungenda sit.
2. Im Uebrigen hat es, soweit es sich um die Lichenenflora der Alpen-
rosen um Paneveggio handelt, noch immer bei der Tirol, XX, p. 369 angeführten
Bemerkung sein Bewenden. Nur in dem Porphyrgebiete zwischen Rolle und
dem Cavallazzo fand ich an älteren Stämmchen zwei der Erwähnung würdige
Arten: 1. Blastenia caesiorufa Ach., Nyl., Flora, 1880, p. 388: forma qusedam
(comp. Stizb., helv., p. 95): thallus effusus, leviter rimulosus et minute granu-
losus, pallide aurantiac., K rubesc., apoth. dispersa, aurantiaca, spor. ovales,
Polaridyblast., 0015 mm. 1g., 0‘006—7 mm. lat. — 2. Varicell. rhodocarpa Kb.
3. In der kleinen felsigen Mulde auf der obersten Höhe des Mulatto
sachsen noch einige Rhodod. ferrug.-Stauden. An den Zweigen derselben be-
merkte ich: 1. Parm. hyperopta Ach. Flora, 1884, p. 157: steril. — 2. Parm.
ambigu Wulf., steril. — 3. L. subfusca chlarona Ach. — 4. L. pumilionis
Bebm. — 5. Varic. rhodocarpa Kb. — 6. Lecidea parasema Ach.
M. Längs des obersten Waldsaumes und auf alpinen Höhen ober dem
Walde sind verschiedene Phanerogamen anzutreffen, auf deren dünnen Stämm-
chen oder abgedorrten Blatttheilen Lichenen fortzukommen vermögen. Sechs
wiche Phanerogamen sind hier in Betracht zu ziehen. Zunächst Rhodod. hir-
sat an einem Abhange auf dem Castellazzo mit vier Arten: a) Cullop. cerinum
Ehrb. 5) L. subf. chlarona Ach., c) Lecid. parasema Ach., d) Arthopyr.
penctiformis Pers. Kurz vor der Thalmulde auf dem Wiesenberge (Vièsens),
“oben Nr. XIIIC, ist Arthopyr. punctif. Pers. f. rhododendri Arn. exs. 478,
Fira, 1885, p- 161, auf Rhodod. ferrug. nicht selten: von hier in Arn. oxa.
1" e aufgenommen.
N. Auf Vaccinium uliginosum (Tirol, XX, p. 392): an steinigen Stellen
ber Giaribrutt bemerkte ich Lecan. pumilionts Rehm.
19%
148 F. Arnold.
O. Auch an den dem Boden anliegenden Stämmchen von Salix retusa
wurden einige Species gesehen: a) Lecan. pumilionis Rehm am Porphyrabhange
ober Giuribrutt, b) Biatora vernalis L.: oben auf der Vièsena; c) Lecid. para-
sema Ach.: ober Giuribrutt, auf Kalkboden in der obersten Thalmulde der
Vièsena, d) Cercidospora (sit. n. sp.): parasitisch im Hymenium der Lecid.
paras. auf der Vièsena: asci oblongi, intra paraphyses Lecid. apotheciorum
dispositi, sporae incol., 3 septat., 0'012—15 mm. Ig., 0'003 mm. lat., 8 in asco.
P. Von grösserer Bedeutung ist Rhodiola rosea. Diese bis auf die
Gipfelhöhen der Porphyrberge verbreitete Pflanze besitzt fingerdicke oberirdische
berindete Rhizome. An dem gegen Norden gerichteten felsigen Abhange ober
dem kleinen Cavallazzosee sind Aconitum Napellus und besonders Rhodiola
häufig und hier, wo der Schnee lange, in einzelnen Jahrgängen bis sum Sep-
tember liegen bleibt, traf ich auf Æhodiola-Rhisomen folgende Flechten bei
2500 m. an:
1. Clad. coccifera L.: thall. sterilis. — 2. C. pyxid. simplex H. — 3. Plat.
Pinastri Scop.: vestigia thalli. — 4. Blast. leucoraea Ach.: singula apothecia.
— 5. Rinod. mniaraea Ach.: selten: apoth. obscure rufofusca, subnigric., conve-
œula, spor. speciei, 0'030 mm. lg., 0015 mm. lat.
6. Rinod. archaea Ach., comp. Arn., Flora, 1881, p. 195 f. minuta Anzi:
vereinzelte Apothecien: apoth. ilis R. pyrinae sat similia, sporae autem
maiores, 0'024—27 mm. 1g., 0010—12 mm. lat.
7. Secoliga carneonivea Anzi. — 8. Secoliga diluta Pers., B. pineti Schd.:
selten: apoth. speciei, paraph. capill., spor. 1 sept. cum 2 guttulis, subfusif.,
0012 mm. lg., 0'003—4 mm. lat., 8 in ascis cyl. — 9. Pertus. Sommerfelti Fl.
— 10. Pertus. oculata (Deks): steril. — 11. Biatora vernalis L., Th. Fries,
Sc, p. 427: ziemlich häufig und von hier in Arn. exs. 835 enthalten: thallus
alvese., granulat., apoth. helvola et obscuriora, rufa, ep. pallidum, hym. jodo
caerul., deinde vin., paraph. conglut., hyp. sub lente luteolum, sub microsc. fere
incolor, spor. elongatoobl., simpl., 0‘014— 15 mm. 1g., 0004-5 mm. lat.; pl
variat apoth. minoribus, obscurioribus, hyp. fuscidulo.
12. Lecid. parasema Ach.: nicht selten und von hier in Arn. exs. 848
niedergelegt. — 18. Bilimbia lignaria Ach., B. miliaria Fr., comp. Flora, 1884,
p- 572: sparsam: thall. subnullus, apoth. minora, convexa, nigricantia, ep. latum,
glauc., ac. nitr. roseoviol., K—, hym. jodo caerul., hyp. pallidum, spor. latiores,
7 sept., 0030-36 mm. 1g., 0:005—6 mm. lat., 8 in asco. — 14. Bacidia Beck-
hausii Kb. f. stenospora Hepp: selten: thall. subnullus, apoth. caesiopruinosa,
ep. K violac, hym. jodo caerul., hyp. incol, spor. subrectae, 3—5 sept.,
0°027 mm. 1g., 00025 mm. lat. — 15. Dactylospora urceolata Th. Fr., Tirol, XXI,
p- 152: einzelne Apothecien: ep. hyp. fusc, hym. jodo caerul, spor. fusc.,
7 sept, 0:024—27 mm. Ig., 0.004 mm. lat.
Q. Auf den sonnigen Kalkfelsen an der Südseite des Latemarstockes
(@. oben Nr. XIII, B), an den Gehängen, welche auf der geognostischen Karte
von Tirol als M. Cavignon eingetragen stehen, sind Saxifraga Aizoon und
squarrosa nicht selten. Auf den abgedorrten Blattrosetten siedeln sich allmälig
Lichenologische Ausfläge in Tirol. 149
Flechten an, deren Zahl schon nach der Beschaffenheit des Standortes nur eine
geringe sein kann; ich bemerkte: 1. Calop. pyrac. microcarpon Anzi. —
2. Gyalol. aurella H. pl. alp., Arn. exs. 451. — 3. Rinod. roscida Somft.,
Hepp 85. — 4. Aspic. verrucosa Ach.; Saxifr. Aisoon beherbergt auf ihren
abgedorrten Rosetten auch längs der obersten Porphyrschneide links oberhalb
Bocche einige Lichenen: 1. Callop. pyrac. microcarpon Anzi. — 2. C. cerinum
£ flavum Anzi. — 3. Rinod. roscida Somft. — 4. Lecid. Wulfeni H.
Aus Schärer, spic., p. 152 (Dryas) ist ersichtlich, dass seiner Aufmerk-
samkeit solche auf alpinen Phanerogamen sich einstellende Flechten keineswegs
entgangen sind.
XVI. Einige abnorme Substrate verdienen gleichfalls der Erwähnung. Der-
artige kleine Feststellungen können als Beiträge zur Aufklärung über die Le-
bensweise der Flechten betrachtet werden.
1. Auf bemoostem Waldboden unterhalb Paneveggio an einer steinigen
Stelle fanden Lojka und ich einzelne alte Fichtenzapfen, auf deren Schuppen
sich drei Flechten angesiedelt hatten: a) Clad. fimbr. tubaeformis Hoff.; b)
Leeid. crustulata Ach.: thallus albidus, ep. olivac., K—, hyp. fusc, parte
superiore olivaceofusc., spor. 0015 mm. 1g., 0005 mm. lat.; c) Leptogium sub-
tile Schrad., Flora, 1885, p. 213: thallus microphyllinolaciniatus, spor. latefusi-
formes, 5—7 septat., septis divisis, 0024—36 mm. Ig., 0'012—16 mm. lat.
2. Ueber Sphagnum acutifolium im feuchten Porphyrgerëlle ober dem
Trarignolo eine Strecke unterhalb Paneveggio gedeihen: a) Icmadoph. aeru-
ginosa Scop. und b) Bilimbia trisepta Naeg.
3. Auf den Thallusblättchen der Clad. digitata (morscher Fichtenstrunk
unterhalb Paneveggio) bemerkte ich Calicium pusillum Fl.: comp. C. pus.
f. parasitaster Bagl. Car, Anacrisi, p. 246, t. 2, f. 98.
4. An dem nämlichen Standorte haften an den morschen Fichtenstränken
alte verhärtete Pilze, auf welchen ich a) Thallusschnppen der Clad. fimbriata L.,
b) Biatorina erysiboides Nyl. antraf. Auf einen verhärteten Boletus im Walde
zwischen Predazso und Ziano waren Clad. sylv.,. deformis, botrytes, fimbr.
tubaef. vom Holze des Strunkes herübergesiedelt.
5. Lojka zog neben einem bemoosten Blocke im Syenitgerëlle am Fusse
der Margola einen alten Knochen hervor, auf welchem sich Bacidia albescens
Hepp, exs. Zw. 941 eingestellt hatte: thallus subnullus, upoth. sat parva, pallide
luteocarnea, intus incol., hym. jodo caerul., paraph. conglut., sporae aciculares,
subrectae, 0030 mm. 1g. 0002 mm. lat. Am Porphyrgehänge ober der Alpe
Cessoni in der Richtung gegen Zingari hinauf sah ich einen alten Knochen liegen,
woran Lecid. enteroleuca Ach., Nyl., f. pungens Körb. p. p., Wainio, Adj., p. 90,
wuchs: thall. sordide albesc., rimulosus, epith. fusconigric., K—, hyp. incol.,
aporae speciei,spermog.atra punctif., spermat.arcuata, 0'018 mm.lg.,0'001 mm.
XVIL Schliesslich noch ein kurzer, an das Tirol, XX, p. 378 enthaltene
Verzeichniss sich anschliessender Ueberblick über die beobachteten Parasiten:
A. 1. Lecid. intumescens Fl.: XXIII (Nr. V, VI).
2. Bilimbia obscurata Somft.: XXIII (Nr. IX A).
P. Arnold. Lichenologische Ausfüge in Tirol.
herbarum H.: XXI (Nr. IX 4).
ubparoieum Nyl.: XXII (Nr. I).
arietinum Ach.: XXIII (Nr. I).
usilum Fl.: XXIII (Nr. XV A).
arenarium H.: XXI (Nr. I).
lea vitellinaria Nyl.: XXIII (Nr. IX.B).
upersparsa Nyl.: XXIII (Nr. IX A, XIII A).
—: XXI, p. 105.
via punctum Mass.: XXIII (Nr. IX A, XVI).
ıa Heerii H.: XXIII (Nr. XIV C).
subrarians Nyl.: XXI, p. 106.
9 varians Dav.: XXI (Nr. V, VI, IX A, XIII 4).
Parmel. Somft.: XXI (Nr. I).
his St.: XXI (Nr. XV L).
spora attendenda Nyl.: XXIII (Nr. I).
sp. maculans Arn.: XXIII (Nr. XIII 4).
"pon impressellum Nyl.: XXIII (Nr. XIII A).
epibolum Nyl.: XXIIL (Nr. D).
renia lichenum Arn. f. fuscatae Arn.: XXIH (Nr. V).
‚us microsticticus Lght.: XXII (Nr. IE).
atryneae Arn.: XXIII (Nr. IX B).
—: XXI, p. 106.
macrosp. H.: XXI, p. 106, XXIII (Nr. VI).
mmif. T.: XXI (Nr. L II, IXB).
ygm. Kb.: XXI, p. 106, XXIII (Nr. IH, IX B, XI, XIIA, C,
B, F).
+ Arn.: XXII (Nr. L XIII B).
icrocarpon Arn.: XXI, p. 106, XXII (Nr. IX A, XII).
cum Sporastatiae Anzi: XXII (Nr. IX B).
h. Engeliana Saut.: XXIII (Nr. XIV C).
vora rimosicola Lght.: XXIII (Nr. XII A, XIV E).
» peregrina Flot.: XXI, p. 101, XXIII (Nr. VI).
ia Schaereri Mass.: XXI, p. 112, XXIII (Nr. IX B, XIV C, F).
ro.: XXI (Nr. VII).
haeria Stereocaulorum Arn.: XXIII (Nr. I, IX À).
xp. epipolytropa Mudd: XXIII (Nr. IX B, XII A).
trigemmis Stzb.: XXIII (Nr. XIV E).
—: XXIII (Nr. XV O).
ra —: XXI (Nr. VII).
151
Einige neue oder wenig bekannte Discomyceten.
Von
F. A. Haszlinski.
(Mit Tafel ILL)
(Vorgelegt in der Versammlung am 5. Jänner 1887.)
Obgleich ich als Professor der Physik und Mathematik meine botanischen
Stadien nur zu meiner eigenen Befriedigung fortsetze, finde ich mich doch durch
selbe veranlasst, denn und wann einige meiner Erfahrungen nicht nur zur näheren
Kenntnis des Vaterlandes, sondern auch im Interesse der Wissenschaft mitzu-
teilen. Meine letzten Arbeiten beziehen sich auf die ungarischen Discomyceten,
die ich in zwei Abhandlungen publicirte, von denen die eine die anomalen, die
weite die normalen Formen behandelte. Der Inhalt der ersten Abtheilung ist
sus einer Relation in der Oesterreichischen botanischen Zeitschrift bekannt, welche
die Aufmerksamkeit der Fachgenossen vorzugsweise auf die Peltidien und die
neue Gattung Cephalocoryna lenkte, durch welche die Gattungen Geoglossum
und Morchella in nähere Verwandtschaft treten, aus den letzteren will ich
gegenwärtig nicht nur das vielleicht Interessanteste publiciren, sondern auch
die ganze Arbeit durch neue Erfahrungen ergänzen.
Weil ich auch diese Zusammenstellung nur als Vorarbeit zur ungarischen
Pilsflora betrachtete, wandte ich keine besondere Aufmerksamkeit einer genaueren
Begreuzang der Gattungen zu, von denen man mehrere iu der angenommenen
Ausdehnung nicht belassen kann, was ich in der Flora gewiss durchführen werde.
1. Habrostictis quercicola. Die Früchte durchbrechen die Oberhaut und
mbeben sich über dieselbe, sind gelb und nur halb so gross wie bei H. Lecanora.
Die Schläuche sind keulenförmig, theils vier-, theils achtsporig. Die Sporen
sind oral, selten eiférmig, 20—26 p. lang, 8—12 u. dick, ursprünglieh ein-
ficherig, doeh kommen auch zwei- und vierfacherige vor. Die Paraphysen sind
im Eudtheile gelb und wenig verdickt, selten büschelig ästig. Neben den Sporen-
schläuchen finden sich in derselben Schlauchschichte bauchige grössere Schläuche,
gefüllt mit farblosen, beweglichen Spermatien.
F. A. Haszlinski.
Eichenästen bei Eperies. (Vergl. M. Akad. Math. és Term. Tud.
onicola wächst auf Kieferzapfen bei Iglö. Von S. Carestiae
n Zweigen der Rotbtanne beim Bade Lucski im Liptauer Co-
a ist, trenue ich diese Form auf Grund folgender Merkmale:
ein vollkommener Parssit, er entwickelt sich ganz auf der
ind tödtet die Aeste, während 8. comicola als Saprophyt er-
äuche sind bei S. Carestiae cylindrisch, bei dieser lanzettlich
zugespitzt. Auch fand ich die Sporen bei letzterer unbeweg-
e bei 8. Carestiae angefeuchtet in lebhafte Bewegung gerathen,
ngen und, dadurch iu Freiheit gesetzt, sich lebhaft krämmen
sie zussmmengerollt, in kreisförmiger oder halbkreisformiger
kommen.
tiaca. Die Früchte entwickeln sich unter der Oberhaut, spalten
ttelpunkte radienförmigund werden durch den Kranz der zurück-
ermiszähne eingefasst. Die Fruchtscheibe ist ungefähr 2mm.
orangenfarbig und schwarz gerandet. Die untere Seite der
z. Die Schlauchschicht besteht aus fadenförmigen, sehr bieg-
und gestielten, lanzettlichen Schläuchen. Der Stiel ist unge-
er sporentragende Theil. Die Sporen sind nadelförmig, viel-
I, Fig. 2a Sporenschläuche mit Paraphysen, b zwei Sporen.)
an Rothbuchenästen bei Eperies und kann mit Habrostictis
266 nicht verwechselt werden, denn letztere hat lineal-läng-
nge und 5mm. dicke Sporen mit 1—3 Sporoblasten.
3 Wlle. Den Unterschied zwischen « immersa und ß atrata finde
vieler Exemplare nicht hinlänglich begründet und streiche
Mezerei. Die Früchte entwickeln sich unter der Oberhant,
ıst und schwindet, ohne dass sich die Früchte über die Ober-
erheben. Die Fruchtscheibe ist gelbroth, rund oder lineal-
tztere in verschiedener Richtung stehen. Die Schlauchschicht
ımenhaftenden Paraphysen, verschieden gestalteten Schläuchen
ıden Basiden. Die Conidien sind cylindrisch, mit abgerundeten
g, farblos, 40-50 p. lang, auf ungefähr ebenso langen Ba-
che sind entweder länglich oder länglich-cylindrisch und ge-
keulenförmig. In den gestielten Schläuchen fand ich entweder
kleine farblose, zweifächerige, stäbchenförmige, freie Zellen.
8 Sporen fand ich nur in den stiellosen Schläuchen. Die Sporen
g, zweifächerig, bei der Scheidewand eingeschnürt, das grössere
are Amm. dick. Taf. I, Fig. 6a) eine Partie der Schlauch-
chen und Conidien, b) ein Conidium, c) ein fruchtbarer Sporen-
Spore.
ammelte Lojka in Marmaros beim Bade Kobola polana auf
we Mezereum.
Einige noue oder wenig bekannte Discomyceten. 153
6. Lophodermium petiolicolum Fuck. Ich fand keinen wesentlichen Unter-
schied zwischen dieser Form und dem L. punctiforme Pr. Es ist zwar bedentend
grösser, 2—4 p lang, wächst nicht nur an den Blattstielen, sondern auch
auf der Blattfläche und entwickelt auch farblose, stäbchenförmige, 6% lange
Spermatien.
7. Lophodermium Luzulae trennte ich auf Grund der Schlauch- und
Sporenform von Z. culmigenum (Fr.). Der Pilz wächst an den Blättern der
Luswla mazima in der Tatra. Die Früchte sind länglich oder oral, stumpf-
oder spitzendig, schwarz, mit gelbbrauner Schlauchschicht. Die Schläuche sind
länglich-cylindrisch oder lanzettförmig. Die Sporen sind nadelförmig, vielfächerig,
kürzer als das Schlauchlumen. (Vergl. M. Akad. Math. és Term. Tud. Közlem., XXI,
Tat. IH, Fig. 6)
8. L. Spiraeae bat dunkelbraun, ovale oder längliche Lyrellen mit sehr
schmaler Oefinung. Die Schlauchschicht ist weich und besteht fast nur ans
Schläuchen. Diese sind keulenförmig, in einen dünnen Stiel verschmälert und
sehr biegsam. Die Sporen sind fadenförmig, an beiden Enden zugespitzt, ohne
Scheidewände.
Wächst an den Stengeln der Spiraca Aruncus in dem Kahlbacher Thale
der Tatra.
9. L. Lauri (Fr). Die Lyrellen erheben sich heerdenweise aus den blass-
gelben Flecken der Laurus-Blätter bei Fiume und Abbazia. Die Früchte sind
Hinglich-lineal, mit schmaler Oeffaung. Die Schläuche sind keulenförmig, lang-
gestielt und ungefähr 70% lang. Paraphysen sah ich nicht. Die Sporen sind
nadelfôrmig, einfächerig, 25—30 y lang. (Vergl. M. Akad. Math. és Term. Tud.
Könlem., XXI, Taf. IV, Fig. 4)
In Gesellschaft dieses schönen Scheibenpilzes wächst das I. c Taf. IV,
Fig. 5 abgebildete Ærosporium, welches seinem in der Zeichnung dargestellten
Baue nach als eine nene Form betrachtet werden kann.
10. Hypoderma macrosporum Hartig. Die Lyrellen dieser Species sind
oval oder auch lineal, doch kurz, 0 dass auf einem Blatte auch 4—5 in einer
Reihe Platz haben. Sie sind dunkelbraun und haben eine schmale, lineale Oeff-
nung. Die Schlänche sind keulenförmig, stiellos, an der Spitze mit einer warzen-
förmigen Erhöhung. Die Paraphysen sind fadenférmig. Die Sporen sind schmal-
lanzetélich und haben einen so langen, fadenförmigen Schweif, dass sie mit
demselben fast die Länge des Schlauches erreichen. Die Länge der Schläuche
beträgt 190 p.
Den Pilz sammelte ich an den Blättern der Rothtanne bei Igl6 in der Zips.
11. H. nervisequium DC. Die Lyrellen sind lineal und meist so lang
als der Blattoerv, an dessen Rücken sie sich entwickeln. Die Organisation dieses
Pilzes weicht stark ab von dem Bane der Discomyceten und schliesst sich an
Dothidea oder im Kleinen an die Tuberaceen und Sclerotien an. Ich untersuchte
sowohl ungarische, als auch deutsche Exemplare und fand beide überein-
stimmend.
X. B. Ges. B. XIX VII. Abh. 20
FA. Haselinski,
Kern des Pilzes ist in labyrinthartig verbundene Hôblungen getheilt,
dewände aus losem Zellgewebe bestehen. Die Oberfläche dieser Höh-
rings herum mit dichtgestellten, keulenförmigen Schläuchen und sehr
aphysen bekleidet, welche, mit ihren freien Enden ineinander grei-
[öhlung über der Schlauchschicht ausfüllen.
Sporen sind stäbchenförmig, farblos und einfächerig. Ebenso sind
ermatientragenden Lyrellen gebaut. Dieser abweichenden Organisation
} ich diesen Pilz entweder zu Dothides stellen, oder als Repräsen-
r neuen Gattung betrachten und zur Bezeichnung den Namen Dae-
icola vorschlagen. Die Fuckel’sche Sphaeria Pini fand ich an
achten Blättern nicht,
sammelte den Pilz an den Blättern der Rothtanne am Branyeszkö.
rt'echen und Holuby’schen Trentschiner Exemplare habe ich nicht
d von den Kalchbrenner’schen anf den Blättern der Weisstanne
kein Exemplar.
Pleiostictis propoloides Rehm. Die Charakteristik dieser neuen Gattung
ı in seiner Arbeit über die von Lojka gesammelten Ascomyceten,
‘dem zum Gattungscharakter „margine tenui sublacerato“ gehört,
dass dieser Pilz nicht nur mit Lopadium, sondern auch mit Triblidium
topsts nahe verwandt ist. Für Zopadium fehlt ihr der Thallus, für Pha-
e weiche, gefärbte Scheibe, doch zu Triblidium könnte sie ganz gut
‘den, nachdem sie meiner Erfahrung nach ein deutliches Epiphragma
s den Mittelpunkt strablenförmig spaltet und nicht nur einsporige
ährt, sondern auch solche mit zwei bis vier Sporen, daher sollte man
irten Gattungsdiagnose wenigstens noch zufügen: „disco primitus epi-
ecto, quo denique rupto, discus margine tenui lacerato cinctus elucescit“.
rüfte sowohl meine in Säros und in der Zips gesammelten, wie auch
jka aus Siebenbürgen mitgetheilten Exemplare und fand in allen
raune Sporen mit zwölf bis sechzehn Querwänden und ein bis zwei
m. Die Länge der Sporen betrug 24—30 p, die Dicke 5—9 p.
Lophium eicatricum. Abgesehen von der Sporenform ähnelt dieser
. gemmigenum Fuck. Die Früchte sind sehr klein und glatt, doch
1e verhältnissmässig sehr lang (120—140 y), schmal cylindrisch und
oren braun. Die fadenförmigen Sporen liegen im Schlauche als
rehtes Bündel, wodurch sich diese Species von allen Verwandten bin-
terscheidet.
18 Lophium wächst auf den Blattnarben der Rothtanne bei Iglé und
{poria caricina. Die Lyrellen brechen durch die Oberhaut hervor
wal. Die kenlenförmigen, stiellosen, 40—70 & langen Schläuche
1b so lang als die fadenförmigen Paraphysen und achtsporig. Die
I oval, 6—8u lang und 4—6 x dick. Durch diese Sporenform
it sich diese Art von den übrigen Aporien.
and selbe auf Carex-Blättern bei Schmögen in der Zips.
nig bekannte Discomycaten. 155
rellen sind blassbraun, oval oder eiförmig,
Tp dick und die Schläuche fast ebenso
Akad. Math. és Term. Tad. Közlem., XXI,
lättern am Ufer der Kulpa bei Karlstadt in
Die Lyrellen sind lineal mit abgerundeten
nung und sitzen auf der Rinde meist quer
ıchschicht besteht aus Schläuchen und sehr
Die Schläuche sind verkehrt-lanzettförmig
porig. Das vorzüglichste Merkmal bilden
rmig, oval oder länglich, zuerst mit einer,
luerwänden und in einzelnen Fächern mit
age beträgt 20—24 p.
berindeter Padus-Aeste bei Eperies und
len weder mit H. Prostii, noch mit H. li-
, Fig. 7a, ein Schlauch mit Paraphysen, b,
nen Entwicklungsstadien.)
idt. Die mit diesem Pilze befallenen Eichen-
ıässigen, dicht gestellten Flecken wie mar-
der Form eines Quadrates, seltener in der
reieck, aber in allen drei Formen mit ein-
ıdeten Ecken, und sind im geschlossenen
schwarz. Die Schlauchschicht besteht aus
icken Schläuchen und nur ebenso langen
fadenfôrmigen Paraphysen. Die Schläuche sind achtsporig, die Sporen farblos,
lineal-Ianzettlich, 12—14 p lang.
Ich sammelte diese Species bis jetzt nur in den Fiumaner Felsengärten.
Phacidium coronatum wächst hier auch an Pyrus torminalis.
18. P. Pini Tul. ist die grösste Art unter unseren Phacidien und allge-
mein verbreitet, doch muss man an vielen Orten zu verschiedener Zeit durch
mehrere Jahre sammeln, bis man einige zur mikroskopischen Prüfung geeignete
Exemplare erlangt. Die Lyrellen brechen durch die Oberhaut hervor und erheben
sich über dieselbe in der Form eines sehr flachen Kegelstutzes mit zuletzt ein-
gefallenem Scheitel und erhabenem, polygonischen Rande. Die Schläuche sind
keulenförmig und enthalten fadenförmige, vielfächerige, parallel gestellte, farb-
lose Sporen in den oberen zwei Dritttheilen.
Nach Fries sollte dieser Pilz sporidia uniserialia haben, nach Bonorden
sind die „Sporen oval“, was mir unbegreiflich ist, nachdem dieser Pilz, nach
meiner Erfahrung, weder im Wege des Tausches, noch auf dem des Handels
mit irgend einer anderen Species verwechselt wurde.
19. Triblidium calyciforme Reb. Fuckel zählte in einer Querreihe der
Sporen nur vier Sporoblasten, ich stets mehr. Deswegen füge ich hier meine
publieirte Disgnose bei. Das Gewebe der ganzen Frucht ist weiss, die Oberfläche
20*
156 F. A. Hasalinskt.
schwarz, die Schlauchschicht braun. Die Schläuche sind länglich-cylindrisch und
enthalten zwei bis vier im durchscheinenden Lichte bräunliche Sporen. Die
Sporen haben vier bis sieben Querwände und in jedem Fache fünf bis acht ein-
stellte Sporoblasten.
3 wächst auf Eichenästen bei Eperies.
. Phacidiopsis alpina. Der Charakter der neuen Gattung lautet: Peri-
sessile placentiforme a centro in lacinias vel dentes demum reflexos
discum planum mollem revelans. Ascis octosporis et paraphysibus
us. Sporae muriforme polyblastae achlorae vel fuscae, Jahrb. d. 1001.
2, p. 368. Die Species selbst nannte ich P. alpina, weil ich selbe von
um Carestiae De Not. generisch und specifisch abweichend fand. Den
ied zeigen die Sporen, deren Abbildung ich in M. Akad. Math. és Term.
ılem., XXI mittheile, und zwar die von P. alpina auf Taf. IV, Fig. 8
von B. Carestiae auf Taf. VIII, Fig. 9.
tbrigens klammere ich mich nicht an meine Benennung, denn ich bin
und der Speciesmacherei wie mein College Schulzer, der, um sich
ge Priorität zu sichern, zur Bestimmung seiner Baldzevagaschen Agari-
r den Schematismus der Pester Gelehrten benöthigte. Ich schlage nur
Falle nene Namen vor, in welchen das Diagnosiren der Formen ohne
1g unmöglich erscheint. Uebrigens findet man in der Grevillea eine grosse
ıg von Bactridium-Sporen, unter welchen man auch Formen findet, welche
von mir beobachteten übereinstimmen.
. Rhytisma salicinum Tal. Die Brüder Tulasne gaben zwar eine Ab-
dieser Species, Ill., Taf. XV, Fig. 9—12, welche mir jedoch mangelhaft
‘und nicht auf alle hieher gezogenen Formen passt, von denen mehrere
inche entwickeln. Die auf den Blättern von Salix purpurea häufig er-
le Form ist bei feuchtem Wetter gallertartig, ranzelig, polsterförmig,
t warzenförmigen Erhöhung, welche sich endlich öffnet und die Scheibe
. Die Schläuche sind länglich-keulenförmig, ungestielt, achtsporig. Die
ind fadenfömig, farblos, nur wenig länger als die Hälfte des Schlauches
'egen sich in Freiheit gesetzt fast so lebhaft wie die der Stictis Care-
ehr auffallend ist, dass diese Lebenskraft an den trockenen Pilzen
mehrerer Jahre nicht erlischt.
» Heterosphaeria Patella (Tode). Zu dieser auf Daucus und anderen
ten wachsenden,*bisher verschieden aufgefassten Species stellte ich sowohl
‚ira fuscoatra, als auch die P. Lojkae Rehm, und zwar aus folgenden
Die sporentragende Form aller drei Arten besitat im jungen Zustande
hragma, welches in der Richtung der Radien reisst und den weisslichen
r Fruchtöffnung bildet.
Die zuerst bei P. fuscoatra beschriebenen lanzenförmigen Paraphysen
auch an Exemplaren anderer Standorte, selbst auch auf dem Daucws-
Exemplaren von Ungvar und Grosswardein, doch in geringerer Anzahl.
Einige neue oder wenig bekannte Discomyceton. 157
3. An allen gut entwickelten Exemplaren sind die Sporen zuletzt zwei-
fächerig, wie ich es zuerst an P. fuscoatra beobachtete.
Schliesslich will ich erwähnen, dass die Grösse des Pilses bedeutend
wechselt, meist nach der Stärke des Stengels, und dass die Conidienform (He-
terosphaeria Patella Bon.) sich meist nur an sehr dünnen Stengeln (vielleicht
aus Noth) entwickelt.
23. H. pinicola (Rebent). Zu Heterosphaeria zog ich auch P. pinicola
Rehm, weil selbe ebenfalls ein Epipragma hat, welches durch radiale Spaltung,
den haarig-gefranzten Fruchtrand bildet. Die Frucht ist anfangs umgekehrt
eiformig, mit kaum bemerkbarem Stiele, braun, aussen haarig-kleiig, zuletzt kahl
und glatt, mit blassbrauner Fruchtscheibe. Die Schläuche sind cylindrisch, mit
kurzem, fadenförmigen Stiel und acht Sporen. Die Sporen sind spindelförmig,
mit abgerundeten Enden, zuerst einfächerig, bald dreifächerig, wie selbe in der
Grevillea 32, Taf. 67, Fig. 8 abgebildet sind, doch kommen auch zweifächerige,
an der Scheidewand eingeschnürte Sporen vor, wie die des Triblidium insculp-
tum Cooke, ja sogar auch mauerférmig-polyblastische.
Mein Exemplar sammelte ich an Kieferästen bei Igl6 und am Retyarat.
24. Lecanidium atrum Rbh. Bei dieser Species ist nicht nur der eigen-
tbümliche Bau der Sporen auffallend, sondern auch das Vorkommen derselben
auf Kränterstengeln. Diese letztere Erscheinung veranlasste mich, meine Exem-
plare, welche ich bei Iglö auf Stengeln der Libanotis montana sammelte, einer
genauen Prüfung zu unterwerfen. Der Pilz ist braun, mit unbestäubter, convexer,
schwarzer Scheibe. Die Sporen sind keulenförmig, mit abgerundeten Enden, haben
acht bis neun Fächer, sind 25—30 a lang, liegen zweireihig in den 80 bis
190 x langen Schläuchen, doch sind sie farblos. Die Farblosigkeit der Sporen,
die braune Farbe und das Vorkommen auf Stengeln ist vielleicht nngenügend
zur specifischen Trennung.
25. Lecanidium violaceum. Bei der ersten Prüfung dieses Pilzes meinte
ich eine Gidbera vor mir zu haben, schon wegen der violetten Farbe des Ge-
webes und der meist rasenförmigen Association seiner Früchte. Nachdem ich
aber an den einzeln stehenden Früchten eine deutliche Schüsselform und eine
Sehlauchschichte beobachtete und Sporen wie die des Lecanidiums, stellte ich
selbe hieher. Die Frucht ist schüsselförmig, schwarz, mit grauer, staubiger Scheibe.
Die Schlauchschicht besteht nur aus farblosen, lanzettlichen oder spindelförmigen
£chläneben. Die acht Sporen liegen schief einreihig, sind keulenförmig, mit
abgerundeten Enden, farblos, sechs- bis siebenfächerig. Sie wächst an Aesten
des Lycium bei Eperies. (Vergl. M. Akad. Math. és Term. Tud. Közlem., XXI,
Taf. V, Fig. %)
26. Cenangium quercinum. Die sporadisch erscheinenden Früchte sind
unter der Oberhaut geschlossen und öffnen sich, nachdem sie selbe durchbrochen
haben, sur schüsselförmigen Form, welche nur halb so gross ist wie bei Cenan-
gium Cerasi. Die Schlauchschicht besteht aus Paraphysen und lineal-Ianzett-
lichen Schlänchen. Die Sporen sind spindelformig, gelbbraun, zweifächerig, an
der Bcheidewand ein wenig eingeschnürt. Verglichen habe ich diese Species mit
N
quereina Fuck, von der sie sich durch die angegebenen Merkmale
ïidet. Sie wächst an Eichenästen bei Eperies. (Vergl. M. Akad. Math.
Tud. Közlem., XXI, Taf. VI, Fig. 10.)
. C. Potentillae. Die Apothecien brechen aus der oberen Rindenschichte
‚ind schwarz, matt, mit staubiger, convexer Scheibe und erhabenem
Das Gewebe ist graugelb. Die Schlauchschichte ist braunschwarz und be-
fadenförmigen Paraphysen und cylindrisch-spindelförmigen Schläuchen.
‘en sind länglich, spindelförmig, zweifächerig und selbst im durch-
Lichte dunkelbraun. Auffallend sind einige in der Schlauchschichte
stehende, dicke, vielfächerige Paraphysen. Ich sammelte selbe an Aesten
ntilla fruticosa im Szirmay’schen Garten zu Eperies. (Vergl. M. Akad.
Term. Tud. Közlem., XXI, Taf. V, Fig. 11.)
1 C. salignum Fuck. Diese Species gehört bis jetzt nur unter der Be-
zur ungarischen Flora, wenn Ceratostoma Spinella Kich. wirklich als
ungsstadium dieser Species betrachtet werden könnte. Diese Spinella
ns keine seltene Erscheinung. Sie bildet sich wie die Tropfsteine, wenn
cherige Cytispora der Weiden bei trockener Luft den Spermatienschleim
herausdrängt. Vom ersten Tropfen erstarrt die obere Schichte des-
ier sich nachdräugende Schleim durchbricht die Spitze und setzt den
Der letzte Tropfen erstarrt an der Spitze der Röhre zu einem Kügel-
iese Bildung erscheint gewöhnlich nur auf der einen Seite des Asten,
sich an anderen Stellen des Asten der Spermatienschleim rings um die
ergiesst.
+ C. Pinastri ist hier in den Tannenwäldern bis zur Krummholsregion,
n Csorbaersee, allgemein verbreitet, gehört aber dennoch zu den nicht
ıkannten Arten, was aus der Schilderung derselben von verschiedenen
einleuchtet.
1 gut entwickelten Exemplaren sind die Früchte scheibenförmig. sehr
tielt und stehen auf der Oberfläche der Rinde, Sie sind glänzend-
mit erhabenem Rande. Die Scheibe ist entweder graubraun bestäubt
stri Fuck.), oder rein schwarz (C. laricinum Fuck). In feuchtem Zu-
reicht der Pilz gallertartige Consistenz. Er entwickelt gesondert sper-
und sporentragende Früchte.
ñ der spermatientragenden Form sind die Schläuche cylindrisch, 10%
hen entweder auf kugeliger, oder auf kurzeylindrischer Basis und sind
tllt mit länglichen Spermatien, welche, in Freiheit gesetzt, sich lebhaft
itend bewegen. :
i den sporentragenden Früchten sind die Schläuche entweder kenlen-
ın welchen die Sporen zweireihig stehen, oder schmal-cylindrisch, mit
gestellten Sporen. Die Sporen sind stets oval-spindelförmig, erst ein-
und klein, im vollkommen reifen Zustande bei Weitem grösser, zwei-
and braun. (Vergl. M. Akad. Math. és Term. Tud. Közlem., XXI, Taf. XI,
F. A. Haszlinski,
Einige neue oder wenig bekannte Disoomyosten. 159
30. C. pithyum Fr. Aus einem kleinen, halbkugeligen Stroma entwickeln
sich rasenartig entweder spermatientragende oder nur ascospore Früchte.
Die ersteren sind kugelförmig und öffnen sich mit einer runden Mündung,
durch welche sie rankenförmig die in Schleim gehüllten Spermatien ausstossen.
Die Spermatien sind schmal-spindelförmig, mondförmig gekrümmt und enthalten
oft einige Sporoblasten oder vielleicht nur Vacuolen.
Die sporentragende Form ist täuschend der Tympanis Ribes ähnlich. Aus
dem polsterförmigen Stroma entwickeln sich rasenförmig-keulenförmige Früchte
mit endlich krugförmiger Gestalt. Die Schläuche sind kenlenförmig, achteporig,
gestielt. Die Sporen sind schmal-spindelförmig gekrümmt, farblos und im reifen
Zustande immer einreihig vielfächerig.
Die geprüften Exemplare fand ich auf den Gebirgen Cserhö und Branyiszko,
ferner bei Eperies und Iglö. Zur Kenntnis dieser zwei Cenangien muss man
mehrere Jahre zu verschiedenen Zeiten Material sammeln und mikroskopisch
prüfen, bis man sur Erkenntniss der Structur geeignete Exemplare erlangt.
31. C. ferruginosum Fr. Auch bei dieser Species fand ich, doch selten,
mit Spermatien gefüllte Schläuche.
32. C. Syringae Rehm. Ich sammelte diese Species bei Eperies, Lojka
im Banate. Die Disgnose gab Rehm in Ascomyc. Lojkanen, p- 20.
33. C. Aceris. Diese Art erscheint heerdenweise an Aesten des Acer
tataricum in der Form kleiner Tellerchen, welche die Oberhaut durchbrochen
baben. Die Schlauchschicht ist dick und blassbraun, mit schwarzbrauner Ober-
fläche. Die Schläuche sind kenlenförmig, kurz gestielt, achtsporig, die Para-
physen fadenförmig, die Sporen länglich oder eilänglich, blassbraun, zweifächerig,
14—20 p lang und 4mm. dick. Die Länge der Schläuche beträgt 90—98 p.
Ich fand den Pils bei Ermihälyfalva, Schulzer in Slavonien und nannte
ihn C. Aceris. Ob er nicht identisch mit C. acerinum Fr. sei, lässt sich ohne
das Fries’sche Exemplar nicht entscheiden. (Vergl. M. Akad. Math. ds Term.
Tud. Közlem., XXI, Taf. XII, Fig. 18.)
34. C. aggregatum (Lasch). Die Früchte sind zuerst kugelförmig, öffnen
sich mit einem Loch oder Spalt und erreichen zuletzt Tellerform. Die Para-
physen sind am Ende keulenförmig verdickt und gefärbt. Die Schläuche sind
acbtsporig, kurz gestielt, keulenförmig. Die Sporen sind länglich oder oval,
bräunlich, zweifächerig. Fuckel fand nur Stylosporen.
Ich fand den Pils an Odontites-Stengeln bei Bartfeld.
35. C. almicolum. Diese Species entwickelt Spermatien, Stylosporen und
Ascosporen in Perithecien und Apothecien.
Die Pyeniden sind kugelförmig, schwarzbraun, entwickeln sich aus einem
polsterférmigen Stroms rasenartig und öffnen sich mit einer Spalte. Die Stylo-
sporen entwickeln sich massenhaft auf kurzen Sterigmen. Sie sind apindel-
förmig, bogig gekrümmt und farblos. In seltenen Fällen sah ich auch nadel-
förmige, ja auch gefächerte Stylosporen. Diese Pycnidenform fand ich auf Alnus
incana bei Hrabko, Iglö und Wallendorf.
FA. Haszlinakt.
cospore Form erscheint in der Gestalt kleiner sch
oder rasenförmig. Die Scheibe ist anfangs grau
x, kahl und schwarz, ohne erhabenen Rand.
venig fadenförmigen Paraphysen und zweierlei Sc
+ splitterförmigen, gekrümmten Spermatien, die nun u un
3rmigen, stumpfendigenden, braunen, 14—16 p langen Sporen gefällt
Exemplare auf Alnus bei Hrabko und Eperies. Auf ersterem Stand-
te ich auch Tympanis alnea P., welche fadenförmige Sporen hat,
ge der Schlauches. Den Charakter des C. alnicolum zeigt die Ab-
HM. Akad. Math. és Term. Tud. Közlem., XXI, Taf. VI, Fig. 14.
. Carpini. Die Früchte brechen in der Form umgekehrter Kogel
durch die Oberhaut und öffnen sich tellerfürmig. Sie sind schwarz-
ıhl. Die Schlauchschicht besteht aus fadenförmigen, am Ende braunen
und schmalen, lanzettlichen, achtsporigen Schläuchen. Die Sporen
spindelförmig, farblos, zweifächerig, 6—8 mal so lang als dick. An
bei Eperies. (Vergl. M. Akad. Math. és Term. Tud. Közlem., Taf. VI,
'enangiella alniella Rehm. Die Früchte erscheinen meist einzeln,
rmig, zuerst in birnförmiger Gestalt, mit eingedrücktem Scheitel,
selförmig, von !/,—1cm. Breite. Das innere Zellgewebe ist schnee-
ussenseite ist schmutziggelb und stark kleiig, die Scheibe schwarz-
Schläuche sind schwach keulenférmig und verschmälern sich wie
ısen Pezizen gegen die sporenleere Basis, welche ebenso oder dop-
x ist als der mit Sporen gefüllte Theil. Die Sporen sind farblos,
meist cylindrisch, mit abgerundeten Enden, selten thränenförmig
esen Ähnlicher Form, 15—18 p lang und Sy dick. Auf Alnus in-
l6. Taf. I, Fig. 4a und b) eine alte und eine junge Frucht, c) ein
) vier Sporen.
Encoelia aterrima. Die Schüsselchen sind ungefähr 1 cm. breit,
tschwarz, mit glänzendem Rande. Die Schläuche sind keulenförmig
‚ in der oberen Hälfte achtsporig. Die Sporen liegen in zwei Reihen,
adelförmig, farblos und vierfächerig. An einem morschen Fichten-
im Walde beim Bade Czeméte. (Vergl. M. Akad. Math. és Term. Tud.
I, Taf. VIII, Fig. 17.)
3 nebulosa B Holubyana unterscheidet sich von der typischen Form
g. 281 nur durch die längeren Sporen und durch die grössere Zahl
icher (meist acht). Die Stammform fand ich an einem morschen
> bei Eperies, die var. ß Holubyana fand Holuby an einem Tannen-
Nemes-Podhragy.
rochila paradoxa Rehm. Linhart sammelte selbe auf Blättern
spadicea und vertheilte selbe unter Nr. 476. Ich unterwarf mein
aer mikroskopischen Prüfung, fand aber weder Schläuche noch Sporen,
dische Gruppen, gebildet aus schwarzen, bogig susammengeneigten,
Rinigo none oder wenig bekannte Discomyceten. 161
fächerlosen Haaren. Jedenfalls eine interessante Species, wenn selbe in meinem
Exemplare in ihrem ersten Entwicklungsstadium repräsentirt ist.
41. Pesicula populnea. Die sporentrsgenden Organe dieser Art ent-
wickeln sich wie die Nectrien am Rande des tuberculsrisartigen, conidien-
tragenden, polsterförmigen Stromas. Steht daher sehr nahe der P. carpinea Tul.,
unterscheidet sich jedoch durch die Structur der Schlauchschicht. Diese besteht
aus cylindrisch-kenlenförmigen Schläuchen, ebenso langen Basidien, welche läng-
lich-cylindrische Stylosporen tragen, und längeren, fadenförmigen Paraphysen.
Die Länge der Stylosporen beträgt kaum mehr als die Länge der ovalen, farb-
losen, einfächerigen Ascosporen, was die Zeichnung in M. Akad. Math. és Term.
Tud. Közlem., XXI, ‚Taf. I, Fig. 18 genauer darstellt. An freien Wurzeln der
Schwarzpappel bei Eperies.
42. P. pulveracea hat umgekehrt kegelförmige, schwarze, im Innern weiss-
liche, kleine Früchte, welche rasenförmig auf schwarzen Stromas sitzen. Die
Seblanchschicht ist rund, wenig convex und besteht aus Schläuchen und Para-
pbysen. Diese sind fadenförmig und farblos, jene keulenförmig und bald vier-,
bald achtsporig. Die Sporen sind länglich-cylindrisch, 14 p lang und 24 ge
dick, vierfächerig, mit dicken, braunen Querwänden. Sie wächst auf Birkenrinde
in Gesellschaft mehrerer Sphärien, doch sehr selten. (Vergl. M. Akad. Math. és
Term. Tud. Közlem., XXI, Taf. I, Fig. 19.)
Ob diese Species mit P. pulveracea Alb. et Schw. identisch sei, konnte
ich nicht entscheiden, obwohl Alb. et Schw. in Conspectus fungorum, p. 342
mehrere Charaktere erwähnt, welche ich an meinem Exemplar nicht fand.
43. P. rubina Karst. Die Früchte sind anfangs kugelförmig und schwarz,
nach der Osffnung schüsselförmig mit grauer oder blassbrauner Scheibe und
weisslichem Rande. Die Schlauchschicht besteht aus länglich-cylindrischen, 30
bis 40 mm. langen Schläuchen ohne charakteristische Paraphysen. Die Sporen
sind lineal-cylindrisch, nähern sich jedoch manchmal der ovalen oder eiförmigen
Form. Ihre Länge (7 x) übertrifft 3—6 mal ibre Dicke. Ich meinte, dass diese
Species vielleicht identisch sei mit Trochila Rubi De Not. und Pyrenopezisa
Rubi Fuck., doch fand ich sie nicht genau mit diesen übereinstimmend.
Sie wächst heerdenweise auf Rubus Idaeus bei Eperies und Iglé. Ist mit
Original-Exemplaren zu vergleichen.
44. P. rhabarbarina Tul. Weil meine Beobachtungen auch hier von den
Fuckel’schen abweichen, darum theile ich selbe mit.
Die Früchte dieser Species sind wie die der P. Crataegi kuchenförmig,
von rotbgelber Farbe, mit ebener Scheibe und schwachem bestäubten Rande.
Die Schläuche sind länglich-cylindrisch mit abgesetztem Stiele, der bald halb,
bald eben so lang ist als der Schlauch. Die Sporen sind länglich oder länglich-
eylindrisch, farblos, endlich vier- oder fünffächerig. Der Pilz wächst häufig auf
Rubus fruticosus, seltener auf R. caesius und Rosa canina. (Vergl. M. Akad.
Math. és Term. Tud. Köslem., XXI, Taf. XII, Fig. 20.)
45. Agyrium herbarum Fr. Auf grossen, weissen, scharf begränzten
Flecken erheben sich die länglichen convexen, vor der Entwicklung der Schlauch-
2.8. Ges. B.ESIVI. Abh. 21
F. A. Harzlinski.
ıen Früchte. Nach Entwicklung derselben |
ein schmaler Rand, welcher die rothbraun
alten bräunliche, ovale, einfächerige Sporeı
itengeln bei Eperies, doch selten. Stimm:
#fum (Fr.) fand Rehm unter den von Lojk
Ascom. Lojk., p. 24, wo der Autor aucl
ı Prüfung mittheilt. Ich fand an meinen
ren. Was ich als A. rufum Fr. von Lokve aus Croatien in meine
nahm, ist eine andere Pflanze und muss ungeachtet der genauen
ı Prüfung noch einer vergleichenden Prüfung unterworfen werden.
'era melaleuca Fr. Den Unterschied zwischen dieser Art und
+ fand ich blos in der Form und in der Farbe der Früchte,
der Schlauchschicht ist in beiden Formen übereinstimmend,
zgestieltö, cylindrische achtsporige Schläuche mit einreihig ge-
schen, oft gekrämmten Sporen, deren Länge 5—8mal grösser ist
Auffallend ist bei beiden der unregelmässig gekerbte oft gelappte
U das oft vorkommende Zussmmenstossen der Früchte zu einer
‘igentbümlichen Fruchtrand beobachtete schon Fries an P. mela-
ıfiger an melaleuca, weswegen ich geneigt bin, beide Formen zu
ke’s Handbook gibt auch p.206 keinen genügenden Anhaltspunkt.
ensitiva. Die Früchte dieser Species sind scheibenförmig und
im feuchten Zustande eng an die Unterlage an, sobald aber
; verdunstet, ziehen sie sich kugelförmig zusammen, doch ein
hinlänglich, um sie wieder auszubreiten. Sie hat eine gelbliche
hwarzem Rande, länglich-cylindrische stiellose, 38—60 y lange
cylindrische, 10 x lange und 2-3 dicke Sporen. Ich fand
ien Himbeerstengeln bei Eperies.
1operisa syringea Wlla. ist eine von P. nivea Huds. wenig ab-
, mit welcher sowohl Dasyscypha lanata Rehm, als auch P. af-
‚weint werden könnte. Von Letzterer gibt Taf. U, Fig. 21, in
és Math. Tud. Közlem., XXI die Schulzer’sche Abbildung,
ganze Frucht, b) Schläuche und Paraphysen, c) Sporen, d) ein
»ore.
‘Ua dilutella (Fr.) ist einer der ältesten Pilze, den ich unter diesem
ıschverkehre übergab. Die Früchte sind sehr weich, scheiben -
aiegen sich enge an die Unterlage an, nur der weissliche, zu-
tewimperte Rand erhebt sich bei trockenem Wetter. Die Scheibe
bläulichgrau, selten gelbgrün oder weisslich. Die Schläuche
ettlich oder cylindrisch, achtsporig, die Sporen cylindrisch, farb-
gekrümmt, 10 lang und 2h dick. Die Paraphysen erscheinen
ıchtbare Schläuche.
'kelt sich nur in sehr feuchter Lage an Stauden- und Kräuter-
mer. Sie gehört wie noch viele Pezizen zu den fraglichen und
Einige neue oder wenig bekannte Discomyceten. 163
steht in naher Verwandtschaft zu P. tyrolensis Rehm und mehreren anderen
Pesizen.
51. Tapesia retincola Rbh. Diese von Kalchbrenner bei Wallendorf
gesammelte Species hat ursprünglich offene, zuletzt convere Früchte mit gelb-
brauner Scheibe und schwarzfilzigem Rande. Die Schläuche sind schmallanzett-
lich, die Sporen gekrümmt, cylindrisch einfächerig, ungefähr 10mal länger als
diek. Sie entwickelt sich auf schwarzem, filzartigen Mycel, doch kommen auch
einselne Früchte vor ohne bemerkbares Mycel.
Durch die sehr langen Sporen und die ursprünglich offenen, oft unregel-
mässig geformten Früchte unterscheidet sich diese Art von allen Tapezien.
52. T. fulgens unterscheidet sich von Arachnopezisa aurelia Fuck. p. 303
durch das goldgelbe Mycel, die in der oberen Hälfte glänzendbraunen Haare
and durch die schmal spindelförmigen, farblosen, vierfächerigen Sporne. Die
Scheidewände entstehen auch bei dieser Species durch das Zusammenstossen
der ausgedehnten Sporoblasten. Sie kann als auffallende Varietät der P. au-
relia betrachtet werden. Ich sammelte selbe an Eichenspänen bei Karlstadt in
Croatien.
53. Periza clavipes. Frucht keulenförmig, mit verdickter abgerundeter
Basis, frei aufsitzend, gelb, mit gelblichbraunem Stiel, welcher ungefähr drei-
mal so lang ist als der Durchmesser der halbkngeligen Cnpula. Die Scheibe
ist stark concav, die Schläuche schmal keulenförmig, in einen langen Stiel ver-
schmälert, achtsporig. Die Sporen liegen in der oberen Hälfte, später im oberen
Drittel, sind cylindrisch oder keulenförmig, 16—20 mm. lang, an beiden Enden
abgerundet mit 4, selten mit 3 Sporoblasten. An Stengeln der Antemisia vul-
garis bei Eperies Taf. III, Fig. 8. a) der Pilz vergrôssert, b) und c) Schläuche,
d) und e) Sporen.
54. Ciboria firma (P). Die Frucht ist trichterférmig, braun, !/,—1 cm.
breit und verschmälert sich in einen ebenso langen dunkelbraunen Stiel. Die
Schläuche sind stiellos, cylindrisch, achtsporig. Die Sporen stehen einreihig,
sind oval oder länglich-cylindrisch, mit 2 Sporoblasten. Die Paraphysen sind
fadenférmig, nur wenig länger als die Schläuche. Meine Exemplare stimmen
vollkommen mit den Rehm’schen, Nr. 477, doch nicht ganz mit der Fuckel-
schen Diagnose, nach welcher die Sporen zweireihig stehen und mehr als zwei
Sporoblasten haben. Sie wächst an abgefallenen Roth- und Weissbuchenästen
bei Eperies.
55. Roesleria hypogaea Thüm. und Pass. Diese Species unterscheidet
sich von allen Discomyceten darch ihre Sporenschläuche, welche sich nicht ab-
gesetzt mit dfinner Basis aus dem Keimboden erheben, sondern nur als sporen-
tragender Endtheil ebenso dicker aus dem Keimboden sich erhebender oylin-
drischer Zellen erscheinen, wesswegen dieser Pilz unter den Discomyceten auf
tiefster Stufe steht. Den Pilz fand mein Sohn Hugo als Phylloxera-Commissär
im der Szabolcser Gespannschaft an Pitis-Wurzeln.
56. Helotium alnielum Hyl. ist nach meinen Exemplaren ein sehr hin-
falliger zarter Pilz, mit Imm. breiter Scheibe und warzenförmigem Stiele. Ist
21*
164 F. A. Hasslinski.
schmutzigweiss, hat stiellose cylindrische Schläuche und länglich-lineale farblose,
einfächerige Sporen. Er wächst auf den Kätzchen von Alnus bei Iglö. Rehm
publicirt von demselben Standort, nämlich von Alnus-Kätzchen zwei neue unga-
rische Discomyceten, nämlich Mollisia umbonata und Ombrophila Bäumleri, die
ich mikroskopisch prüfte, ohne jedoch Einsicht in ihre Structur erlangt zu haben.
57. H. flicicolum hat gestielte gelbe Früchte mit flacher, endlich con-
vorer Scheibe und abwärts gekrümmtem dicken Rande. Der Stiel verdickt sich
abwärts und ist 1—2mal so lang als der Durchmesser der Scheibe. Die Schlauch-
schicht enthält fast nur schmal keulenförmige, gestielte, achtsporige Schläuche.
Die Sporen sind keulenförmig mit einem zugespitzten Ende und 8 Sporoblasten,
durch deren Ausdehnung die Sporen zuletzt achtfächerig erscheinen. Wächst
an Farrenstengeln bei Eperies, doch selten. (Vergl. M. Akad. Matb. és Term.
Tod. Közlem., XXI, Taf. X, Fig. 22.)
58. H. virgultorum Fr. Hieher zog ich als typische Form von den gelben
gestielten, schmalsporigen Pezizen diejenigen, bei welchen sich der Stiel nach
abwärts auffallend verdünnt und dort schlangenförmig krümmt. Nachdem ich
aber von diesem Pilze Hunderte von Exemplaren jährlich beobachten kann —
ich lege nämlich die verschiedenen Gartenabfälle gesondert an versteckte, schat-
tige Orte — habe ich die Ueberzeugung gewonnen, dass dieser Pilz die Form
wechselt und hieher nicht nur die P. salicina P. (an einem Weidenzweige, der
von ungefähr unter die Himbeerranken kam), bei welcher die Stiele kürzer sind,
und P. rubicola Fr., welche meist in ganz weisser Farbe erscheint, sondern auf
Grund einer mikroskopischen Prüfung meiner Rehm’schen Exemplare auch
H. scutula, Nr. 808, und A. solitarium, Nr. 352, welche ich hier beliebig aus-
wählen kann, gezogen werden können. Neben der Farbe wechselt der Stiel,
welcher oft gleich dick und straff erscheint und dis Schlauchform. Die Schläuche
bei rubicolum verengen sich meist in einen fadenförmigen Stiel und tragen die
Sporen in der oberen Schlauchhälfte und in der Sporenform bei ß salicina Fr.,
bei welcher das eine Ende der Sporen sehr hänfig scharf gespitzt erscheint.
Meine P. scutula unterscheidet sich von den oben erwähnten Rehm’schen
Exemplaren. Ihr cylindrischer Stiel ist nur halb so lang als der Durchmesser
der linsenförmigen Cupula und ihre länglichschmalen Sporen sind nur 4mal so
lang als dick. Auf Helianthus annuus bei Eperies und Budapest.
Ich schlage daher vor, zu der oben charakterisirten typischen Form als
Varietäten nach den oben gegebenen speciellen Merkmalen 1. rubicolum, 2. sali-
cinum, 3. scutula und 4. solitarium zu stellen.
59. H. platypus. Ein gelbbraunes oder zimmtfarbiges Helotium, bei
welchem sich der Stiel an der Basis in eine radial geranzelte Scheibe ausdehnt,
die sich der Unterlage eng anschmiegt und so breit ist als die Capnla. Die
Scheibe ist eben oder wenig concav. Die Länge des Stieles wechselt nach dem
Standorte wie bei vielen Pezizen, denn auch diese Pflanzen streben nach Licht.
Die Sporen sind länglich-spindelförmig, 8—4mal so lang als dick. (Vergl. M.
Akad. Math. és Term. Tud. Közlem., XXI, Taf. XI, Fig. 23.)
Einige neue oder wonig bekannte Discomycoten. 165
Ich sammelte den Pils an Erlenzweigen im Sumpfe Blata bei dem
Ränker Bade.
60. H. Tuba Bolt. ist eine ebenso gut charakterisirte Species wie die
vorhergehende. Sie sitzt ganz frei auf der Oberfläche der Aeste, in welche er
pur, wie P. clavipes, mit einigen Würzelchen vordringt. Der Stiel ist an der
Basis fast kugelartig verdickt, dann cylindrisch und erweitert sich in der Cupula,
welche ursprünglich convex ist, endlich aber doch in der Mitte eingedrückt er-
scheint, mit nach unten gekrümmtem, abgerundeten Rande. Charakteristisch
finde ich auch die radialen Falten an der Aussenseite des Bechers. Die Schlauch-
schicht besteht nur aus cylindrischen, stiellosen, achtspornigen Schläuchen. Die
Sporen sind länglich oder oval, 2—21/,mal so lang als dick. Die ersten Exem-
plare fand ich an untergetauchten Aesten im Gebirgebache Sebes oberhalb Salgé
im Saroscher Comitate. Die Exemplare waren ganz weiss mit gegen die Basis
brännlichem Stiele von ungefähr 10 mm. Höhe und nannte ich den Pilz A. hypo-
crita. Später fand ich auch gelbe Exemplare ausserhalb des Wassers, und er-
kannte bei wiederholter mikroskopischer Prüfung die Bolton'sche Species.
Taf. III, Fig. 3 a drei Pilze in natürlicher Grösse, b zwei Exemplare vergrössert,
e ein Schlauch, d zwei Sporen.
61. H. epiphylum P., H. immutabile Fuck., Rehm Nr. 478, stimmt
zwar mit P. epiphylla Fr. s. m. p. 187, doch abgesehen von der mikroskopi-
schen Prüfung. deren Mangel viele Fries’sche Species zweifelhaft macht. Die
Früchte haben zwar einen über die Scheibenfläche erhabenen Rand, der aber
verschwindet, sobald sich die Scheibe wölbt. Die Schlauchschichte hat keine
echten Paraphysen, und weil die farblosen einfächerigen Sporen verschiedene
Formen haben — ich fand spindelförmige und lanzettliche mit abgerundeten
Enden und eiférmige — deswegen würde ich diese Art bei A. epiphyllum
belassen.
62. H. chrysostigma Fr. s. m. p. 128 sammelte ich an Filiz-Laub im
Walde Sosninki bei Eperies im December.
63. Leucoloma humosum B. bicoctisporum. In Bezug auf L. humosum
schloss ich mich der Auffassung Cooke’s an, Microgr. Fig. 25, gegen die Auf-
fassung Fuckel's, welche für diese Species kugelförmige Sporen verlangt. Die
Varietät bicoctisporum hat ovale, 20 & lange und 15 y dicke Sporen mit zwei
Sporoblasten, welche zuletzt zusammenfliessen und vereint eine semmelfôrmige
Gestalt erlangen. (Vergl. M. Akad. Math. és Term. Tud. Köslem., XXI, Taf. VIII,
Fig. 24.) Sie wächst auf kahlem Waldboden bei Eperies.
64. Cruania trachyspora B. Br. stimmt mit Fig. 129 der Micrographia,
doch ragen nach meiner Beobachtung die Paraphysen um 11j, Sporendurch-
messer über die Schläuche. Das geprüfte Exemplar sammelte Dietz am rothen
Berge bei Szerednye auf kahlem Waldboden.
65. C. nigrella P. Meine Exemplare von mehreren Standorten stimmen
in Form, Farbe, Grösse und Structur mit Fig. 120 der Micrographia, doch fand
ich nur an der Basis den schwarzen Wurzelschopf und an den Seiten der äusseren
Oberfläche nicht Haare, sondern nur Warzen. Die Scheibe ist glänzendschwarz.
F. A. Has
ie
66. C. livida Rehm. ist von mittlerer Grösse, bra
mit schmutzigweissem Wurzelschopf. Die Cupuls breitet
aus. Sie hat sehr lange, nach unten gleichförmig ve
deren acht Sporen im oberen Dritttheile einreihig Pl
sind glatt, 14—15 p lang. Die Paraphysen sind fadenft
schwach verdeckt. (Vergl. M. Akad. Math. és Term. Tud.
Fig. 26.) Lojka sammelte selbe im Hunyader, Dits i;
67. Leucoloma subumbrinum Boud., Microgr. Fig
einen Durchmesser zwischen 1 und 2cm., ist braungraı
zuerst concav, zuletzt convex, mit abwärts gebogenem, :
gendem Rande. Die Schläuche sind cylindrisch, nach unten verschmälert, in
den oberen zwei Dritttheilen sporentragend. Die Sporen sind oval, stark warzig,
ohne Sporoblast, 20 lang und 10—12 x dick. Auf kahlem Waldboden bei
Eperies. Taf. IH, Fig. 5 a und b zwei Durchschnitte, etwas verkleinert, c ein
Schlauch, 4 ein Sporn.
68. Cruania lancifera. Ein Scheibenpilz von mittlerer Grösse und braun-
gelber Farbe, mit gelbweisser Scheibe. Die untere Seite des scharfen Randes
ist mit schwarzen Borsten besetzt, so dass die Scheibe, von oben betrachtet,
wimperig erscheint. Die Schläuche sind in der oberen Hälfte sporentragend,
die Sporen sind stark warzig und 14—15 p lang. Das auffallendste Merkmal
bieten die lanzenförmigen Paraphysen. Die Haare sind pfriemförmig an der Basis
gefächert. (Vergl. M. Akad. Math. és Term. Tud. Közlem., XXI, Taf. II, Fig. 27.)
69. Pyronema phaeosporum. Eine stark concave, fleischige, weissgelbe
Pezize von mittlerer Grösse auf weissem Mycel. Die Fruchtscheibe ist körnig-
kleiig braungelb, die Schläuche sind cylindrisch, plötzlich in einen schmalen
Stiel verengt, von 80 u Länge, endlich schmal kenlenförmig, nachdem sich die
sechs Sporen in den oberen Theil zusammengedrängt haben. Das auffallendste
Merkmal liegt neben der Schlauchform in den braunen Sporen. Die Sporen
sind oval, 12—16 p lang, 6—7 x dick. Im Budapester botanischen Garten fand
diese Species der Assistent Dr. Dietz.
70. P. omphalodes (Bull.). Exemplare, welche sich nicht auf Brandstellen,
sondern auf kahlem Waldboden ohne oberflächliches Mycel entwickeln, sind
kräftiger als die gesellschaftliche Form und entwickeln einen starken Warzel-
schopf. Auf Grund dieser Abweichungen trennte ich selbe vom P. omphalodes
unter dem Namen P. rhisopogon. (Vergl. M. Akad. Math. és Term. Tad.
Közlem., XXI, Taf. VIL, Fig. 25.) Auf kahlem Waldboden bei Eperies.
71. Humaria arenosa Fuck. Stimmt mit Micogr., Fig. 117. Diese
Species sammelte Dietz auf Sandboden bei Budapest. Sie wächst so dicht
nebeneinander, dass die einzelnen Früchte gezwungenerweise in den verschie-
densten Formen erscheinen, selbst als echte Otideen, welch’ letztere Erscheinung
bei gedrängter Association auch an anderen grossen Pezizen beobachtet werden
kann. Die Sporen sind oval, farblos, ungefähr 14 4 lang und nehmen nur das
oberste Drittel der Schläuche ein.
Einige neue oder wenig bekannte Discomyceten. 167
72. Plectania subfloccosa ist eine auffallende langgestielte, weissgraue
Pesise mit rother Scheibe. Der Stiel ist ungefähr 2 cm. lang und mit dicken,
weissen, durchscheinenden Borsten bedeckt. Die Cupula ist umgekehrt kegel-
frmig und an der unteren Hälfte ebenfalls stark borstig. Die Schläuche sind
keulenförmig, achteporig. Die Sporen sind oval. (Vergl. M. Akad. és Term.
Tud. Kôrlem., XXI, Taf. V, Fig. 29.
Dem Habitus nach ist sie ähnlich der P. floccosa, Micrograph., Fig. 97,
doch ist die obere Hälfte der Cupula kahl und die Borsten haben nur an der
Basis 1—2 Scheidewände. Bei Sommerein fand selbe auf einem trockenen Aste
der Ortspfarrer Herr Rezsely.
73. Plectania infundibulum. Eine grosse, kurz trichterförmige, schmutzig-
weisse. aussen kleiigstaubige Pezize mit ungefähr 3 cm. breiter Scheibe und kurzem
cylindrischen Stiele. Die Schläuche sind cylindrisch, bis zur Basis gleichförmig
schwach verengt, an der oberen Hälfte einreihig, achtspornig. Sporen oral, 20 pr
lang. 10 p dick, mit einem grossen kugelförmigen Sporoblasten, der mit einer
körnigen. gelblichen Masse gefüllt ist — das auffallendste Unterscheidungs-
merkmal Sie wächst rasenförmig unter Haselgebüsch bei Eperies. Taf. III,
Fig. 1 a der Pils, etwas verkleinert, b ein Schlauch, c zwei Sporen.
74. P. pseudoaurantia. Diese Art gleicht in Form und Grösse der P. sub-
fleccosa, doch ist sie kahl und hat eine rothgelbe Scheibe und einen blassgelben
bestäubten Stiel, der ungefähr doppelt so lang ist als die Breite der umgekehrt
kegelfôrmigen Cupula. Die Schläuche sind cylindrisch und verengen sich in
einen halb so langen Stiel. Die Sporen sind länglich oder länglich-cylindrisch,
glatt und bis 30 p lang. Paraphysen sind sparsam entwickelt. (Vergl. M. Akad.
Math. é Term. Tud. Közlem., XXI, Taf. VII, Fig. 20.)
75. Craterium microcrater Nees., Syst. d. Pilze, Taf. XX, Fig. 1, 2,3, 4.
Dieser Pilz ist gewiss die auffallendste Pezize auf ungarischem Gebiete und fiel
mir schon auf im Kesmarker grossen Walde in den Sechs- und Siebenunddreis-
ügerjahren als Gymnasiasten. Später sammelte ich selbe im Walde bei Eperies,
im Szinyeer und im Seberer Thale. Aus dem Unger Comitate sandte sie Laudon,
zus Siavonien Schulzer. Auch von Kalchbrenner erhielt ich junge, noch
enfrachtbare Exemplare. Sie wächst meist auf ganz morschen, der Erde ein-
#esenkten Assten, welche sie mit ihrem schwarzbraunen Mycel durchdringt und
überzieht. Doch kommt sie auch auf noch hartem Holze in kleineren Exem-
plaren vor, in welchem Falle sie ein oberflächliches, polsterförmiges Mycel bildet.
Sie ist schwarzbraun mit kleiiger Oberfläche und schwarzer, tief concaver Scheibe.
Sie erreicht eine Höhe von 10—12 cm. und eine 5—6 cm. breite Oeffaung. Die
Stractur der Schlauchschicht zeigt die Abbildung in M. Akad. Math. és Term.
Tuad. Közlem., XXI, Taf. IX, Fig. 31.)
76. C. disciferum. Eine ganz weisse, bestäubte, mit endlich ganz flacher,
bisss fleischrother Scheibe auf plötzlich abgesetztem, cylindrischen, gleich dicken
Stiele. Das auffallendste Merkmal ist der häutige, faserig zerschlitzte, zuletzt
bräunlich gefärbte Rand, offenbar der Rest eines Epiphragmas, welches ich
unter den grossen Pezizen nur an der vorliegenden Species beobachtete. Neben
168 F. A. Haszlinski. Einige neue oder wenig bekannte Discomyceten.
diesem Charakter muss ich noch den einsamen, grossen, gelblichen Sporoblast
der Sporen als Merkmal hervorheben. Die Structur der Schlauchschichte zeigt
die Abbildung Taf. III, Fig. 2 a der Pilz etwas verkleinert, schief von unten
betrachtet, b senkrechter Durchschnitt, c Schlauch mit Paraphyse, d zwei
Sporen. Eperies beim Bade Cseméte auf Waldboden.
" 77. Plicaria riparia eine der auffallenden Formen der hiesigen
Pezizen wegen der bräunlichvioletten Scheibe. Ich hielt sie früher für P. vio-
lacea P., nschdem ich aber selbe mit der Zeichnung in der Microgr., Fig. 278,
verglich, musste ich sie als neue Species betrachten. Die Frucht ist radförmig.
kahl, aussen weisslich oder grünlich grau. Die Schläuche sind cylindrisch nach
unten verschmälert, in der oberen Hälfte achtaporig und endlich an der unteren
Hälfte zerknittert spiralig gedreht. Die Sporen sind oval, 14—16p lang,
10—12 x dick. Die Paraphysen sind fadenförmig. Kalchbrenner fand selbe
auf Waldabfällen in einem Gebirgsbache bei Wallendorf.
78. P. cerea (Sow.) fand ich auch bei Généez auf Grasboden im
Korponai'schen Garten.
79. Acetabulum vulgare Fuck. Meine hieher gezogene Pezize stimmt
vollkommen mit der Abbildung (P. helvelloides) Krombh., Taf. LXI, Fig. 21, 23.
Dieselbe Zeichnung gab Kalchbrenner zu seiner P. costata in Szepesi gombék
jegyzéke, Taf. IV, Fig. 3. Hingegen nähert sich die Form Microgr., Fig. 183,
mehr zu A. ancile Rehm. Auch diese Art breitet sich oft flach aus, wird faltig
und nähert sich der P. reticulata Grev.
80. P. vesiculosa Bull. ist hier die verbreitetste unter den grossen Perizen
und steigt bis sur Krummholsregion (beim Csorbaer See). Sie ist nicht wähle-
risch im Standorte und erscheint daher in mannigfaltiger Form und Farbe,
weswegen schon Fries die hicher gehörigen Formen in vier Grappen zusammen-
stellte. Hieher ziehe ich auch die Schulzer’sche Species P. reticulata, die
mit der Cooke'schen gleichen Namens, Microgr., Fig. 227, nicht vereint werden
kann. Taf. X, Fig. 23 in M. Akad. Math. ds Term. Tud. Közlem., XXI, stellt
die Schulzer'sche Species vor.
81. Macropodia macropus (P.). Eine von Elvella hispida Schaeff., Icon.,
Tab. 166, und von Microgr., Fig. 186, stark abweichende lichtgraue, ganz kahle,
fast knorpelartige Form fand ich bei Gradistye in Siebenbürgen, die ich als
M. gracilis im Herbar aufbewahre und copirt in M. Akad. Math. és Term. Tud.
Közlem., XXI, auf Taf. II, Fig. 34 mittheile.
169
Ueber zwei wenig bekannte Ascomyceten.
Dr. R. v. Wettstein.
(Vorgelogt in der Versammlung am 9. Febrnar 1887.)
I. Peziza aquatica.
Lam. et D. Cand., Flor. frang., ed. III. 2. Bd, p. 76 (1815).
Thalawia solitaria, medio partis inferioris insidentia, initio globosa,
moz haemisphaerico-conveza vel fere plana, circwitu orbicularia, 2—3 mm.
diametro, colore carnoso, margine angustissimo sterili pallidiore vel saepe
emarginaia. Mycelium (pseudoparenchymatosum) subhymeniale fere pellucens,
mon densum. Asci longe-cylindracei, basin versus attenuati, obtusi, dimidio
superiore sporigeri, octospori, 15—17 u lati, 340—350 u longi. Paraphyses
paucae, solitariae, tenues, liberae, apice clavatim-incrassatae, glabrae vel apice
tenwissime verruculosae, hymenio concolores, nunquam ramosae. Sporae recte
monostichae, ellipsoidene, rotundatae, 18—20 p. longae, 10—12 p latae, eguitu-
latae, hyalinae, episporio glabro.
Bubmersa in aquaeducto quodam Gallise (D. Cand. L. c. sine indica-
tione loci); ad pannum putrescentem in aquaeducto ad Trins in valle Gschnits
(VILL, 1685, A. Kerner); in Helvetia? (Haller).
Der Fruchtkörper der geschilderten Peziza zeigt einen ganz merkwür-
digen Bau. Aus einer dünnen Schichte dichten Pomdoparenchyun, das dem
&. B. Ges. B. XXXVII. Abh.
170 R. v. Wottstein.
Substrate eng anliegt und mittelst weniger Rhizoiden mit demselben verbunden
ist, erhebt sich das mächtig entwickelte subhymeniale Gewebe, das aus überaus
zerten Hyphen mit weiten Intercellularräumen besteht. Das Hymenium, auf-
fallend durch die geringe Anzahl der Paraphysen, bedeckt den ganzen oberen
Theil des Fruchtkörpers, der in Folge dessen ganz ungerandet ist oder nur
eine schmale sterile Randzone, bestehend aus weissen, blasig erweiterten Hyphen-
enden, aufweist.
De Candolle beschreibt in seiner Flora française, éd. III. t. IL, p. 76
die Pezisa aquatica ohne genaue Fundortsangabe, hebt jedoch das ganz auf-
fallende Vorkommen derselben hervor, indem sie vollständig untergetaucht
auf im Wasser befindlichen organischen Substraten lebt. Fries, der die Pflanze
nicht sah, hielt sie in Folge dessen auch gar nicht für einen Pilz, sondern sagt
darüber im System. myc. II, p. 137: „P. aquatica DC. ex habitu huc (ad Molli-
siam) pertineret, vero ad Algas citanda.“
„Im Sommer des Jahres 1885 fand nun Herr Professor Dr. A. R. v. Kerner
bei Trius in Tirol im Innern einer Wasserleitungsröhre auf verfaulenden Stoff-
resten eine Perisa, die, soweit es sich mit Zugrundelegung der Diagnose
De Candolle’s bestimmen lässt, mit P. aqwatica übereinstimmt. Ich nehme
daher keinen Anstand, sie als solche zu bezeichnen, und gebe im Voranstehen-
den eine Beschreibung dieses merkwürdigen Pilzes, da die von De Candelle
entworfene in vielen Punkten unvollständig ist.
De Candolle citirt auch a. a. O. Haller, Hist. stirp. indig. Helv. II,
no. 2245, p. 133 (1768), der aber (1. e.) blos sagt: „Perisa humida exilis, lacte
rubicunda. In alveo fontis“ und sich damit auf Basler Merkw. III, p. 384 stützt.
Diese dürftige Angabe könnte sich aber auch auf eine ganz andere Pesisa, z. B.
P. scutellata L. beziehen, die sich gleichfalls an feuchten Stellen, im Innern von
Brunnentrôgen u. dgl., jedoch niemals untergetaucht findet. Das Vorkommen
der P. aquatica in der Schweiz muss daher immerhin noch als zweifelhaft an-
gesehen werden.
2. Hypomyces Trichoderma.
Hoffm. G. Vegetab. in Hercynine aubterraneis collect. p. 9, tab. VI, fig. 2 (1811).
Perithecia sparsa subiculo late extenso, e hyphis solitariiscomposito, fibrato,
griseo-lutescenti, molli, ca. 2—4 mm. crasso, rarius membranaceo, insidentia,
Ueber zwei wenig bekannte Aucomyceten. 171
libera vel ad medium immersa, globosa vel ovoidea, aurantiaco-sanguinea, ver-
tice conice-attenuato, breviter prominente, perforato, basin versus nonnumquam
subpubescentia, vertice semper nudo. Pars eminens perithecii in speciminibus
vetustioribus saepe fuscescens vel nigricans. Perithecia ca. 025mm. diametro.
Asci anguste cylindracei, basin versus angustati, hyalinae, ca. 146—162 u
longi, 7 u crassi. Sporae octo, monostichae, ascos fere totos complentes, elon-
gato-fusiformes, utrinque attenuatae et mucrone brevi obsitae, e cellulis duabus
septo tenuissimo seiunctis compositae, medio constrictae, hyalinae, tenuiter ver-
ruculosae, 26—30 a longae, 6—7 u crassae.
Ad ligna vetusta putrescentia in fodinis; adhuc solum in fodinis Hercy-
nise (Hoffmann I. c.) et prope Mautern Styriae superioris (A. Heider VILI,
1886) inventus.
Hoffmann beschreibt die makroskopisch wahrnehmbaren Eigenschaften
des vorliegenden Pilzes und bildet ein jüngeres Entwicklungsstadium desselben
& a. 0. ziemlich gut ab. Irrthümlich sind die Angaben über den Inhalt der
Perithecien.
Seit Hoffmann scheint der Pilz von Niemandem beobachtet worden
zu sein, wenigstens fehlt bis heute eine eingehende Beschreibung desselben, und
Winter (Pilze IL, p. 136, 1886) war genöthigt, ihn als „unvollständig bekannte
Art“ aufzuführen.
Im vergangenen Jahre erhielt ich von meinem Freunde Herrn Dr. Adolf
Heider aus einem Bergwerke bei Mautern in Obersteiermark einen Pilz in
reichen, schönen Exemplaren, der zweifellos mit Hypomyces Trichoderma Hoffm.
übereinstimmt. Auf Grund dieser Exemplare gebe ich nun die vorstehende
Beschreibung.
Das hyphöse Stroma, dem die Perithecien aufsitzen, besitzt eine sehr
wechselnde Dicke, ist bald häutig und dann sitzen ihm die Perithecien fast
ganz frei auf, bald ist es von beträchtlicher Dicke und hebt sich dann auch
häufig wulstförmig vom Substrate ab. Die Perithecien stehen in grosser Zahl,
aber zerstreut auf dem Stroma und bestehen aus einem Pseudoparenchym mit
grossen, durchscheinenden Zellen.
Das Stroms ist aus reichverzweigten, kurz und weitzelligen Hyphen zu-
sammengesetzt.
Die Sporen sind, so lange sie in den Schläuchen sich befinden, streng
spindelförmig und schmal; sobald sie frei werden, verdicken sie sich beträchtlich
22*
172 R. v. Wettstein. Ueber zwei wenig bekannte Ascomyceten.
und zugleich tritt eine Einschnürung in der Mitte der zweizelligen Spore deut-
lich hervor.
Die Conidienträger dieses Pilses sind mir unbekannt; an dem erhaltenen
Materiale fanden sich keine, auch war es mir nicht möglich, dieselben in Cul-
turen zu erziehen, da mir nur in Weingeist aufbewahrte Exemplare zur Ver-
fügung standen.
173
Ueber Dipteren.
Von
Prof. Josef Mik in Wien.
(Mit Tafel IV.)
(Vorgelegt in der Versammlung am 5. Jänner 1887.)
l. Drei neue österreichische Dipteren.
1. Ehipidia punctiplena n. sp. (Fig. 1—7).
Capite murino, articulis antennarum obscuris, in utroque sexu pallide
pedicellatis; thorace ferrugineo, polline albido-cinerascenti obtecto, dorso fusco-
trivittato, vittis lateralibus atro-maculatis; pleuris vittis longitudinalibus binis,
atris conspicuis; abdomine lurido, parum nitente, lateribus ipsis nigro-vittatis.
Pedibus pallide ferrugineis, femoribus ante apicem nigro-annulatis, tibiis apicem
versus tarsisque fuscis excepta metatarsorum basi. Alis lutescenti-cinerascentibus,
erebre cinereo-punctulatis, praeterea 7-maculatis, maculis fuscis, parvis, rotun-
datis, quatuor in vena longitudinali prima, ceteris ad venarum secundae et tertiae
radices et ad venam analem ante alae marginem posteriorem sitis. Genitalibus
ferrugineis. Long. corp. 7-5—8 mm., long. alar. 7°5—8mm. Patria: Salisburgia.
S Kopf mattschwarz, dicht mäusegrau bestäubt; weniger dicht ist diese
Bestäubung am Stirnhöcker und am Gesichte, so dass diese Theile fast schwarz
erscheinen. Die längeren abstehenden Haare am Hinterkopfe schwarz; Augen
im Leben dunkelgrün; Taster und Rüssel schwarz mit schwarzer Behaarung,
die Saugfächen des letzteren wässerigbraun. Fühler von der Länge des Thorax,
vierzehngliederig; das erste und zweite Glied schwarz, die übrigen dunkel grau-
braun, drittes bis zwölftes Glied gestielt, die Stiele wässerig, weisslich. Erstes
Glied walzig, oberseits der ganzen Länge nach schwarz beborstet; zweites Glied
fast kugelig, mit einem Kranze schwarzer Wirtelborsten; drittes Glied becher-
förmig, nach unten, wie das zwölfte, gegen die Spitze zu unsymmetrisch aus-
gezogen, an der Basis zu einem kurzen Stielchen verschmälert, die übrigen
Glieder kugelig, langgestielt, nach unten jederseits in einen langen Lappen aus-
174 ‘ Josef Mik,
gezogen; die Lappen sind mit weissen kurzen Flaumhärchen bedeckt und tragen
an der Spitze je zwei schwarze Borsten, auf dem Rücken der Glieder steht ein
Halbkranz solcher Wirtelborsten; das vorletzte Glied ist fast kugelig, das letzte
verlängert, faschenförmig (Fig. 1).
Thorax rostbräunlich, welche Farbe durch die grauliche Bestäubung
verändert wird und bald mehr oder weniger röthlichgrau erscheint. Vor dem
Schildchen, am Schildchen selbst, am Hinterrücken und an den Thoraxseiten
zeigt die Bestäubung, in gewisser Richtung besehen, einen fast reinweissen
Seidenschimmer. Prothorar am Rücken mit einer schmalen schwarzbraunen
Längsstrieme, Mesothorax daselbst mit drei solchen bald helleren, bald dunk-
leren Striemen, deren mittlere am breitesten ist, bis zur Quernaht reicht und
gewöhnlich von einer sammtschwarzen Mittellinie ihrer ganzen Länge nach
durchzogen ist. Seitenstriemen etwas schmäler, vorne verkürzt und daselbst von
einem sammtschwarzen runden Fleckchen begrenzt, vor welchem das gewöhn-
liche eingestochene, hier schwärzliche Pünktchen liegt; über der Quernaht er-
weitern sich die Seitenstriemen bis zur Flügelbasis und sind daselbst dunkler,
fast sammtschwarz; hinter der Quernaht sind sie schmal unterbrochen und
setzen sich als je ein keilförmiges, mit der Spitze nach rückwärts gekehrtes,
mehr oder weniger sammtschwarzes Fleckchen bis zum Schildchen fort. Ueber
dieses ziehen zwei schwarzbrännliche, nur in gewisser Richtung sichtbare Längs-
strichelchen, welche sich nach hinten verschmälern. Hinterrücken der ganzen
Länge nach mit einer dreieckigen, nach hinten stark verschmälerten, schwarz-
braunen bis schwarzen, sammtartig schimmernden Strieme. Brustseiten durch
eine auffallende, vom Beginne des Prothorax bis zur Schwingerbasis reichende,
sammtschwarze, sich scharf abhebende, ziemlich breite Längsstrieme gexiert;
darunter eine schmälere, über das Collare, über die Hüften und über die Meso-
pleuren ziehende schwarze Binde, welche sich am deutlichsten auf den Meso-
pleuren zeigt. Daselbst befindet sich noch zwischen den beiden genannten
Binden ein schmales schwärzliches Längsstrichelchen. Behaarung am Pro- und
Mesothoraxrücken schwarz, sehr schütter und kurs.
Hinterleib schmutzig gelblichbraun, etwas glänzend, Bauch etwas
heller, die Seiten selbst mit schwärzlicher, schmaler, wenig deutlicher Strieme.
Die weichen Haare des Hinterleibes sind kurs und bleich. Aeussere Genitalien
rostgelb; das fleischige Terminalglied der Zangenarme auf der Oberseite mit
einer rinnigen Vertiefung, in welche sich die bewegliche Klaus einlegt und
theilweise von einem fast lappig vorspringenden Wulste des Terminalgliedes
bedeckt wird (Fig. 3,4). Die bewegliche Klane selbst ist gerade, erst vor dem
Ende hakig abgebogen und an der Spitze brandig. Der hakenartige Fortsstz
an der Innenseite des Terminalgliedes ist an der Spitze hellrostbräunlich, an
der Vorderseite trägt er einige abstehende Börstchen, an der Hinterseite vor
der Spitze eine dicke, dunkelrostbraune Borste, welche an ihrer Spitze zerfasert
ist und sich als eine aus mehreren feineren Borsten zusammengesetzte zu erkennen
gibt (Fig. 4). Das Basalglied der Zangenarme besitzt an der Unterseite innen
einen knospenförmigen Auswuchs (Fig. 5), auch sieht man daselbst das lanzett-
Ueber Diptaren. 175
liche Adminiculum und die beiden ihm zur Seite stehenden retractilen, häuti-
‚gen, in eine längere chitinôse Spitze ausgezogenen Anhängsel. Im Profile (Fig. 6)
erscheint das fleischige Terminalglied der Zangenarme, wo die Klaus endet,
ziemlich tief eingebuchtet.
Beine rostgelb, die Schenkel vor der Spitze mit einem schwarzbraunen,
ziemlich deutlichen Ringe, welcher an den Vorderschenkeln fast bis zu deren
Spitze reicht; die Schienen gegen die Spitze zu verdunkelt, die Tarsen mit
Ausnahme des Metatarsus schwarzbraun.
Schwinger bleich, wässerig, der Knopf an der Basis im frischen Zu-
stande mit einem dunkelbraunen Ringe, getrocknet blassbräunlich.
Flügel gelblichgrau, mit gelblichen Adern und nicht stark vorspringenden
Flügellappen. Die Fläche mit mehr oder weniger zahlreichen grauen Pünktchen
besäet, welche meist isolirt sind, sich hie und da zu Längsreihen, seltener zu
Bingen gruppiren, sonst aber unregelmässig vertheilt und nur selten zusammen-
geflossen sind. Ausser diesen punktförmigen Fleckchen fallen sieben rundliche,
schwarsbraune kleine Makeln anf (Fig. 7), davon befinden sich drei zwischen
der Mediastinalader und der ersten Längsader, und zwar der erste nahe der
Wurzelquersder, der zweite auf der Mitte zwischen dem ersten Flecke und zwi-
schen der Wurzel der zweiten Längsader, der dritte liegt an der Mündung der
Mediastinalader und breitet sich über die Querader aus, welche die Mediastinal-
und die erste Längsader verbindet; vierter Fleck liegt an der Mündung
der ersten Längsader und geht über die Querader, welche zur zweiten Längsader
führt; ein fünfter Fleck, der kreisrund ist, befindet sich an der Wurzel der zwei-
ten, ein sechster an der Wurzel der dritten Längsader; endlich liegt ein siebenter
Fleck an der siebenten Längsader, doch vor ihrer Mündung. Alle diese sieben
Makeln fallen mehr durch ihre intensive Färbung als durch ihre Grösse anf; nur
die siebente ist manchmal verblasst oder nur durch eine dunkelbraune Färbung
der Ader an dieser Stelle selbst angedeutet. Grössere Makeln begleiten noch
die übrigen Queradern, doch haben sie keine dunklere Färbung als die zahlreichen
Panktfeckchen. Ueberall, wo die Punktfleckchen über die Adern sich verbreiten,
sind sie dunkler gefärbt als auf der übrigen Flügelfläche, so namentlich an der
vierten und fünften Längsader und an den Mündungen aller Längsadern. Die
zweite bis vierte Längsader ist am Spitzentheile des Flügels bedörnelt. Die
Wurzel der zweiten Längsader liegt weit wurzelwärts von der Querader, welche
die Mediastinal- und die erste Längsader verbindet.
Das 9 gleicht in Allem dem Männchen, nur sind die Fühler etwas
kürzer, so lang als Meso- und Metathorax zusammengenommen, und anders
gebaut (Fig. 2): das dritte bis zwölfte Glied ist unsymmetrisch herzförmig, in-
dem jedes nach unten stärker vorgezogen erscheint; dieser vorgesogene Theil ist
mit weisslichem Flaume bedeckt und an seinem Ende schwarzbraun gefärbt,
während der übrige Theil des Gliedes in Folge der Bestäubung eine grauliche
Farbe zeigt. Die wässerigen Stiele sind von der Länge der Glieder selbst. Der
Hinterleib zeigt an den Seiten je zwei deutliche schwarzbraune Längsstriemen,
gleichsam als Fortsetzung der Striemen an den Thoraxseiten; die obere dieser
176 Josef Mik.
Striemen ist deutlicher und reicht ununterbrochen bis zur Legeröhre, an der
Basis und gegen das Ende sich verschmälernd; die untere ist etwas heller, mehr
auf die Bauchseite gerückt und an den Ringeinschnitten schmal unterbrochen.
Legescheide: an der Basis weich, braungelb, die Klappen selbst chitinds,
dunkelrostbraun, schnabelartig; die oberen dünn, sanft aufwärts gebogen, die
unteren gerade, stärker und etwas länger. Die weiche Basis (d. i. der achte
Hinterleibsring) am Rücken mit einem Kranze langer, heller Wimperborsten,
welche fast die Spitze der Legeklappen erreichen.
Ich entdeckte diese äusserst zierliche Art in einer Au an der Salzach
nächst Aigen bei Salzburg Anfangs Juli 1885, wo sie in ziemlicher Zahl über
Alnus-Stöcken ihren Luftreigen hielt. Im nächsten Jahre, in welchem die be-
sagte Au in Folge der Salzachregalirang verschwunden war, traf ich die Mücke
noch im August an schattigen Stellen längs der Salzach; am 26. August fing
ich zwei Weibchen in dem Hausflare meiner Wohnung in Aigen, wohin sie sich
vor dem Regen geflüchtet hatten.
Anmerkung. Rhipidia punctiplena m. wird nicht leicht mit einer der
bekannten europäischen Rhipidia-Arten zu verwechseln sein. Rh. uniseriata
Schin. und etenophora Lw. entbehren der zahlreichen punktförmigen Makeln
auf der Flügelfläche. Von Rh. maculata Meig. unterscheidet sich unsere Art
durch den zarteren Bau, durch die Flügelzeichnung, namentlich sofort aber durch
die auffallende sammtschwarze Längsstreifung der Thoraxseiten, wenn auch
Spuren dieser Streifung bei Rh. maculata sich einer genaueren Beobachtung zu
erkennen geben. Die Flügelzeichnung unserer Art ist von jener der Rh. macu-
lata recht auffällig verschieden. Ein Blick auf die Fig. 8 wird die nöthige Auf-
klärung geben; bei letzterer Art sind nur vier auffallendere Flecken vorhanden:
sie sind aber weit grösser, als es bei Ah. punctiplena der Fall ist, auch sind
sie nicht so dunkel gefärbt wie bei unserer Art und stechen daher von der
übrigen Flügelzeichnung nicht so sehr ab. Diese vier Flecke liegen am Vorder-
rande des Flügels. Die kleineren Fleckchen, welche bei Rh. punctiplena punkt-
förmig sind, haben bei Rh. maculata mehr den Charakter von Makeln, welche
hänfig zu grösseren Flecken, namentlich um die Quersdern und am Ende der
fünften bis siebenten Längssder zusammenfliessen. Ein wichtiges, unterschei-
dendes Merkmal liegt auch in der Situation der Wurzel der zweiten Längsader:
bei Rh. maculata entspringt diese Längsader wohl auch wurzelwärts der die
beiden Aeste der ersten Längsader verbindenden Querader, jedoch in einer
Entfernung von ihr, welche nicht länger als die Querader selbst ist, während
diese Entfernung bei Rh. punctiplena mindestens dreimal länger ist als die
genannte Querader. Da bei letzterer Art der Flügellappen nicht so stark vor-
springt wie bei Rh. maculata, so erscheinen bei ihr die Flügel im Umrisse
etwas schmäler als bei dieser.
2. Pachycerina calliopsis n. sp.
d' Clypeo faciali tuberculo magno, violaceo, nitido; orbitis frontalibus
supra antennas utringue macula nigra, holosericea; genis stramineis, nitidis ;
Ueber Dipteren. 177
antennis ferrugineis, articulo tertio infuscato, lineari, angusto, elongato, seta
parum incrassata, albida. Thorace cinereo-pollinoso, dorso brunneo-bivittato ;
seutello plano opaco; abdomine nigro-aeneo, nitido. Pedibus cum coxis ferru-
gineis, tibiis tarsisque anticis infuscatis. Alis cinerascentibus, ferrugineo-
dinctis, venis ferrugineis, venis transtersis non adumbratis. Long. corp. et
alar. 4 mm. Patria: Carinthia.
Hinterkopf glänzend schwarzbraun, die Frontalorbiten auf ihrer oberen
Hälfte von derselben Farbe, auf der unteren etwas erhoben und daselbst sammt-
artig, schwarz mit braunrothem Schimmer; Scheiteldreieck schwarz, wenig glän-
zend; Stirnstrieme mattschwarz, gegen die Fühler su röthlichbraun werdend.
Zwischen den Augen und der Fühlerbasis ein dreiseitiges, weiss schimmerndes
Fleckchen. Facialorbiten schmal, oben schwarzbraun, unten gelb, glänzend und
in gewisser Richtung weissen Schimmer zeigend. Gesichtebildung wie bei Pachy-
cerina seticornis Fall, nur ist der Quereindruck zwischen den Wangen und
Backen ein noch tieferer und daher der Mundrand stärker vorstehend als bei
der genannten Art. Fühler vorgestreckt, rostbraun; das dritte Glied etwas
schwarzbrännlich, an der äussersten Spitze mit weissem Schimmer; es ist sehr
lang und sehr schmal, linienförmig, gegen die Basis zu nur wenig breiter; die
Borste nahe der Basis des dritten Fühlergliedes eingelenkt, mässig dick, gegen
die Spitze zu allmälig dünner werdend, an ihrem Grunde rostgelblich, weiterhin
weisslich; sie überragt etwas das 3. Fählerglied und hat, wie überhaupt die ganze
Fühlerbildung, grosse Aehnlichkeit mit jener von Lauzania cylindricornis F.
Das Gesicht unter den Fühlern und auf dem grossen Höcker stahlblau, ins
Purpurrothe ziehend, wie polirt, sonst wie die Backen strohgelb, glänzend ; der
Höcker beginnt alsbald unter den Fühlern, nimmt beinshe den ganzen Clypeus
ein, ist hochgewölbt, rundlich und verschmälert sich nach unten, we er fast bis
an den Mundrand reicht. Das ein wenig vorschauende Prälabrum ist schwarz-
braun. Rüssel gelb, Taster schwarzbraun, an der Wurzel gelb. Die Beborstung
des Kopfes ist schwarz.
Thorax im Grunde schwarzbraun, glänzend, von bläulichgrauer Be-
stäubung siemlich dicht bedeckt und daher matt erscheinend. Am Rücken
zeigen sich zwei schmale kaffeebraune Längsstriemen und am Seitenrande von
der Schulterbeule bis zur Flägelwurzel je eine undentliche, schwarzbraune, etwas
glänzende Strieme, welche durch die daselbst mehr schüttere Bestäubung hervor-
gerufen wird. Die Brustseiten sind weniger bestäubt, daher mehr glänzend;
um die Flügelbasis heram geht das Schwarzbraune mehr ins Rothbraune. Be-
borstung des Thorax schwarz; die grösseren Dorsocentralborsten gehen nach
vorne nicht über die Quernaht hinaus, so dass der Thoraxrücken von der Quer-
naht auf der Mitte nur kurze Börstchen trägt. Schildchen flach, von Farbe
dee Thorax, matt; am Rande schmal rostbräunlich und mit vier schwarzen
Macrochasten besetzt.
Hinterleib schwarzbraun, fast schwarz, mit erzfarbigem Schimmer und
starkem Glanze; namentlich erscheint der fünfte Ring, mit Ausnahme eines
kleinen Querfisckehens auf seiner Mitte, und der Körper des Enepran, di
2. B. Ges. B. XEXVIL. Abb.
der sechste Ring, wie polirt. Letzterer ist hinten stumpf kegelförmig, beugt
sich dann ein wenig auf die Bauchseite und hat daselbst nahe seinem Hinter-
rande jederseits eine kleine höckerartige Anschwellung. Die Haltsange selbst
ist am Bauche angedrückt, die Lamellen derselben sind rostbraun.
Beine: Vorderhüften bleich rostgelb, Hinterhüften wie die übrigen Theile
'bräunlich; an den Vorderbeinen sind die Schenkel gegen die Spitze
an und Tarsen aber durchaus schwarzbräunlich. Die Schenkel dieser
ınterseits fünf längere schwarze Borsten; die Präcipicalborste findet
Schienen, an jenen der Hinterbeine ist sie am schwächsten.
.nger rostbräunlich, die Keule an ihrem Scheitel etwas verdunkelt,
ach graulich, mit rostfarbigem Tone, namentlich längs des Vorder-
‚n der äussersten Wurzel; Adern rostbraun, die hintere Querader
ungen, ihre Abstände von der kleinen Querader und von dem
ande fast gleichgross, letzterer nur wenig merklich grösser. Die
igen keine Spur von einer dunklen Säumang.
zielt diese ausgezeichnete Art von Herrn Professor Tief, welcher
he von Villach in Kärnten gefangen hat. Sie wird wohl dieselbe
Iche Professor Nowicki in seinen „Beiträgen zur Kenntnis der
» Galiziens* (Krakau 1873) auf p. 32 unter dem Namen Pachyce-
Lw. aufführt. Mir ist nicht bekannt, dass Loew je irgendwo
:hrieben hätte und sie ist also wohl nur als ein Name in litt. zu
Wohl findet sich eine Art unter diesem Namen auch in der Loew-
ıng, welche das k. Museum in Berlin acquirirt hat, und zwar in
ren, deren eines keine Fundortsangabe aufweist, das andere aber
Garten in Breslau“ bezettelt ist. Diese Mittheilung verdanke ich
bkeit des Herrn Dr. F. Karsch am Museum zu Berlin.
ich der Gründe, welche mich bei Einreihung unserer Art in die
hycerina leiteten, werde ich an anderem Orte zu sprechen dem-
Lage kommen; nur so viel sei hier gesagt, dass die Art in der
ng mit P. seticornis Fall. fast vollständig übereinstimmt, in der
g aber die grösste Aehnlichkeit mit Lauxania cylindricornis F.
s Colorit, namentlich aber jenes des Gesichtes, die vollkommen
kleine und hintere Querader und wohl auch der etwas weitere Ab-
veiden Queradern von einander unterscheiden P. calliopsis m. von
Fall.
178 Jouet Mik.
3. Lobioptera Tiefli n. sp.
rite, thorace, scutello, pedibus halteribusque nigris; thorace nitido
», abdominis dorso argenteo-micante, ventre fuscescente; fronte
ce parum angustata. Alis albescentibus venis ex luteo düute sub-
: nigro-ciliata, oculis nudis. Long. corp. 3mm, long. alar. 25mm.
nthia.
chwarz und schwarz beharrt; Stirn ziemlich breit, oben beinahe
heil der Kopfbreite einnebmend, gegen die Fühler zu verschmälert,
Veber Dipteren. 179
im Profile über die Fühlerbasis nicht vorstehend; das längliche, bis auf ein
Drittel der Stirn berabreichende Scheiteldreieck und die Scheitelplatten glänzend
schwarz, der übrige Theil der Stirn mattschwarz. Borsten des Scheitels und
der Frontalorbiten lang und stark, längs der Stirnmitte schwächere Börstchen.
Augen gross, kahl (selbst unter dem Mikroskope nimmt man nur hie und da
ein kurzes schwarzes Härchen wahr), am Hinterrande auf der Höhe der Fühler-
einlenkung mit einer tiefen Einbuchtung (bei Lobioptera speciosa M. fehlt die-
selbe). Fühler kurz, schwarz, drittes Glied fast scheibenrund, mikroskopisch
behaart; die Borste dreigliederig, das erste Glied sehr kurs, kanm wahrnehm-
bar, zweites Glied deutlich und verdickt, drittes lang, allmälig dünner werdend.
Gesicht nach unten erweitert, mattschwarz, die sehr schmalen Facialorbiten an
ihrem Rande mit schwarzen Wimperborsten, welche beinahe bis zur Fühler-
wurzel hinaufsteigen; die obersten dieser Gesichtswimpern sind die längsten.
Backen äusserst schmal, mit schwarzen Wimpern besetzt. Rüssel und Taster
schwars gefärbt und sehr kurz.
Thorax tief schwarz, etwas ins Bläuliche neigend, stark glänzend. Be-
borstung desselben schwarz, ziemlich dicht und lang, insbesonders hinter den
Schulterbeulen, wo eine Querreihe von längeren Borsten auffällt; die mittleren
zwei Präscutellarborsten sind sm längsten. Schildchen gewölbt, mattschwarz,
mit vier Macrochäten am Rande besetzt.
Hinterleib am ersten Ringe mattschwarz, die übrigen Ringe oberseits
mit lebhafte Silberschimmer, welcher schwärzlichgraue Reflexe zeigt, über-
gossen. Ziemlich nahe dem Hiuterrande steht auf dem zweiten bis vierten
Ringe eine Querreihe kleiner, schwarzer Börstchen auf kleinen Warzenpünktchen;,
an den Seiten des zweiten Ringes bilden ähnliche Börstchen noch mehrere kurze
Reihen; am fünften Ringe sind vor dem Hinterrande solche Börstchen mehr
ungeordnet, and am Hinterrande dieses Ringes, welcher daselbst jederseits etwas
höckerartig vorspringt, sind längere Borsten vorhanden, wie auch an dem Seiten-
rande des zweiten Ringes. Das kleine Hypopygium ist knospenförmig, schwarz-
braun und mit einigen längeren, geraden Borsten besetzt. Der Bauch ist schwarz-
braun. Der Hinterleib ist so dünn. dass er von der Bauchseite her im durchfal-
lenden Lichte betrachtet — wenigstens an den getrockneten Exemplaren — auf
der Mitte gelblichbraun durchscheint.
Schwinger schwarz, ebenso die kleinen Schüppchen ; letztere mit äusserst
kurzen und zarten weisslichen Wimperchen dicht besetzt.
Flügel leicht gelblichgrau tingirt, gegen einen dunklen Hintergrund be-
sehen wie von einem bräunlichweissen Tone getrübt erscheinend. Die Adern aus
dem Gelblichen ins Schwarzbräunliche gehend; die Costa, welche bis zur Mündung
der vierten Längsader reicht, auf ihrer Vorderkante in Folge der kurzen, dicht
anliegenden Bewimperung schwarz erscheinend (wie es bei den Sapromyza-Arten
der Fall ist). Knapp hinter dem seichten Einschnitte, an welchem sich kein
Costaldörnchen bemerkbar macht, ist die Costa verdickt und wird weiterhin all-
mälig schwächer. Die zweite und dritte Längsader divergiren gegen die Mündung
zu, während die dritte und vierte Längsader daselbst deutlich convergiren. Die
B 23°
180 Josef Mik.
fünfte Längsader erreicht selbst nicht den Flügelhinterı
lende Theil durch eine Falte angedeutet.
Ich erhielt drei Exemplare dieser schönen Art
Collegen Professor Tief in Villach. Ich benenne sie dem Entdecker zu Ehren,
welcher mir über deren Vorkommen Folgendes schreibt: „Ich traf die Fliege
am 13. Juni unmittelbar vor Oberfederaun, 1'/, Stunden von Villach entfernt,
auf einem Holzstosse, der aus ziemlich alten Buchenästen bestand. Sie trieb
sich in Gesellschaft in der Luft spielend herum und liess sich dann wieder auf
dem Holze nieder. Nur während des Spielens in der Luft konnte ich dieselbe
mit dem Netze erhaschen; nach jedem Schlage mit dem Netze waren die Thier-
chen verschwunden, kehrten jedoch, wenn ich mich ruhig verhielt, nach einigen
Minuten wieder zurück, um ihr Spiel vom Neuen zu beginnen.“ Leider scheint
Professor Tief bei dieser Gelegenheit nur Männchen gefangen zu haben. Es
ist möglich, dass die Weibchen den Männchen gleichen, wahrscheinlich aber
wird sich der Silberschimmer am Hinterleibe nur auf Flecke an den Seiten der
ersten Ringe beschränken.
Anmerkung 1. Loew beschreibt in der Wiener Entomolog. Monatschr.
1863, Bd. VII, p. 16, sub Nr. 44 einen Argyrites melaleucus aus dem südlichen
Afrika, und zwar aus dem Orangestaat. Die kurze Beschreibung passt beinahe
ganz genau auf Lobioptera Tiefi. Allein diese Beschreibung repräsentirt nur
eine kurze Diagnose; bei dem Umstande, dass es mehrere ausländische so kleine
Lobioptera-Arten gibt, welche der Art aus Kärnten sehr ähnlich sind, kann
ich mich nicht entschliessen, die beiden genannten Arten von so verschiedener
Provenienz für identisch zu halten. So lange nicht ein Vergleich der Loe w’schen
Typen ermöglicht wird — leider finden sie sich, wie mir Herr Dr. F.Karsch
freundlichst mittheilte, nicht in der Loew’schen Sammlung zu Berlin — so
lange wird man die österreichische Art wehl als eigene Species fortführen müssen.
Anmerkung 2. Ich kann meine Ansicht, welche ich über zwei von
Wiedemann in den ,Aussereurop. zweiflügl. Insecten“, 1830, Bd. II, als Chlo-
rops beschriebene Arten hege, hier nicht unterdrücken. Es sind dies: Chlorops
argenteus Wied., 1. c. p. 596, 5 (Tephritis argentea Fabr.) aus Amboina und
Chlorops dimidiatus Wied., 1. c. p. 597, 10 aus Surinam. Beide Arten scheinen
mir in die Gattung Lobioptera zu gehören und mit Lobioptera Tiefis m. nahe
verwandt zu sein.
Il. Bemerkungen zu einigen schon bekannten Dipterenarten.
1. Gampsocera numerata Heeg. (Fig. 9, 10).
Ich verdanke die Kenntniss dieser interessanten Art meinen beiden Freun-
den Prof. Tief in Villach und Kowarz in Franzensbad. Ersterer fing ein Jg’
am 18. Mai auf Gesträuch neben einem Feldwege gegen Judendorf (bei Villach),
wo sich die Fliege äusserst behende auf den Blättern im Sonnenscheine herum-
Vober Dipteren. 181
trieb; Kowarz besitzt ein Q, welches er im Jahre 1866 bei Losoncz in Ungarn
gesammelt hat.
Das Thierchen wurde bekanntlich von Heeger entdeckt und gezogen
(rergl. Sitsungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch., Wien, 1858, XXXI. Bd, p. 302,
Taf. IV). Aus den mir bekannt gewordenen oben erwähnten zwei Exemplaren
geht hervor, dass Heeger 1. c. nur das Weibchen beschrieben und abgebildet
hat. Das Männchen hat er, obgleich er die Art in copnla gefangen zu haben
angibt, nicht beachtet; es unterscheidet sich in manchen Stücken, namentlich
in der Flügelzeichnung von dem Weibchen recht auffällig.
Auch Schiner hat uns in seiner Fauna (t. IL, p. 233) über das Geschlecht
der hier beschriebenen Gampsocera keine Aufklärung gegeben.
Sowohl die Beschreibungen, welche Heeger und Schiner von der in
Rede stehenden Fliege veröffentlichten, sowie such die Abbildung der Imago
in den Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. (1. c.) sind theils mangelhaft, theils
unrichtig, wozu ich Ergänzungen und Berichtigungen im Folgenden nachzutragen
in der Lage bin.
Obgleich die Flügelzeichnung der mir zur Untersuchung zu Gebote ge-
standenen zwei Exemplare auf den ersten Blick sehr verschieden zu sein schien,
s0 zeigte eine genauere Prüfung doch eine bestimmte Analogie in der Anlage
dieser Zeichnung, und ich bin nicht im Geringsten im Zweifel, dass man as hier
mit den beiden Geschlechtern derselben Art zu thun hat.
Der Kopfbau ist in beiden Geschlechtern derselbe: die Stirn ragt im
Profile ziemlich stark kegelförmig vor und bedeckt die zwei sehr kurzen Basal-
glieder der Fühler vollständig; sie ist mit schüitteren kurzen Härchen bedeckt,
nur nahe dem Vorderrande sind dieselben etwas länger; auf den Frontalorbiten
steht je eine Reihe schwarzer Börstchen. Das dritte Fühlerglied erscheint quer,
indem es nach aufwärts kegelfôrmig ausgezogen ist; die Fählerborste ist also
strenge genommen nicht apical, wie sie Schiner in seiner Fauna nennt, son-
dern ähnlich gestellt wie bei Elachiptera; immerhin kann man sie aber ohne
Rücksicht auf diesen Vergleich als (scheinbar) apical bezeichnen. Die Färbung
des dritten Fühlergliedes ist gelb, an der Spitze intensiv gebräunt.
Die Backen sind ziemlich schmal, bleich strohgelb, die Mundöffnung ist
sehr gross und ateigt weit hinauf, was bei der sonst ähnlich organisirten
Elachiptera nicht der Fall ist; den Mundrand begleitet auf den Backen je eine
Reihe bleicher Härchen, welche im Profile bis über den unteren Augenrand
hinaufsteigen; das oberste desselben ist das längste, kann aber wegen seiner
Zartheit nicht recht als sogenannte Knebelborste aufgefasst werden (Fig. 9).
Der Ciypeus ist kurs, stark eingedrückt und nur zwischen den Fühlern
mit ganz kurzem, höckerartigem Kiele; er ist matt, chromgelb gefärbt, am
Mundrande wie die Backen scharf gerandet. Bei Elachiptera geht der Clypeus
weiter herab, ist wohl auch etwas eingedrückt, doch zieht sich der Längskiel,
der zwischen den Fählern beginnt; fast bis zum Mundrande herab.
Der Rüssel ist gelb and hat schmale, zurückgsschlagene, mit abstehenden
dunklen Härchen besetzte Saugflächen; die Taster sind kurz, von gewöhnlicher
182 Josef Mik.
Bildung, vorne etwas verdickt und von gleicher Farbe und Behaarung wie der
Rüssel.
Die Augen sind, wenn auch schütter und kurz, so doch deutlich behaart,
die Härchen besitzen eine weisse Farbe.
Das G' ist insbesondere durch die Bildung des Hinterleibes und durch
die Flügelfleckung von dem Q leicht zu unterscheiden.
Der zweite und dritte Hiuterleibsring ist beim G' oberseits am Hinter-
rande schr schmal blassgelb gesäumt, am vierten Ringe ist dieser Saum ein
wenig breiter. Der fünfte Ring ist bleichgelb, schmal, kaum ein Drittel so lang
als der vorhergehende und bildet gleichsam eine Manchette, ans welcher das
schwarzbraune, sehr kleine Hypopygium ein wenig heraussieht. Bemerkenswerth
ist, dass der vierte Ring an seiner Basis nur wenig schmäler als der Hinterrand
des dritten Ringes ist, und dass er sich nach rückwärts allmälig verschmälert;
seine Länge ist gut um ein Viertel grösser als die des vorhergehenden Ringes.
Beim ©, das mir vorlag — es war trächtig —, ist der zweite und dritte
Ring des Hinterleibes etwas breiter als beim g', ihre Färbung aber dieselbe.
Der vierte Ring ist an seinem Hinterrande breiter bleichgelb gesäumt und schon
an der Basis ist er nur halb so breit als der vorhergehende; nach hinten zu
verschmälert er sich nur sehr wenig; seine Länge ist kaum verschieden von
jener des dritten Ringes. Der fünfte Ring ist ähnlich wie beim J' gebildet
und ebenso gefärbt. Er bildet den zweiten Theil der Legeröhre, indem man
mit Recht den vierten Ring schon als ersten Theil derselben ansehen kann.
Die Lamellen (der dritte Theil) der Legeröhre waren an dem vorliegenden Exem-
plare in den vorhergehenden eingezogen; doch sah man deutlich, dass er auch
bleichgelb gefärbt ist.
Bei beiden Geschlechtern besteht also der Hinterleib nur aus fünf Ringen,
wozu dann noch das versteckte Hypopygium beim J' und die Lamellen der
Legeröhre beim 9 kommen.
Die Flügelzeichnung des d (Fig. 10) ist eine vom Q verschiedene; immer-
hin aber sehen die Flügel auch hier wie beim Q wie mit schwarzer Tusche
beklekst sus. Während beim © nach der Heeger’schen Darstellung auf jedem
Flügel nur drei Flecke vorkommen, besitzt das vorliegende g' deren drei Paare,
also sechs Flecken, und zwar je drei Flecken übereinander, von welchen die
beiden in der ersten Hinterrandszelle am grössten sind und durch einen schmalen
Steg knapp hinter (unter) der dritten Längsader miteinander zusammenhängen.
Sehr klein ist das runde Spitzenfleckchen in der zweiten Hinterrandszelle.
Beim © fehlt (nach Heeger) der Fleck zwischen der zweiten und dritten
Längsader nahe der Flügelspitze und das vorerwähnte kleine Fleckchen in der
zweiten Hinterrandszelle. Die beiden zusammenhängenden Flecke in der ersten
Hinterrandszelle bilden eine 6-förmige Zeichnung (am rechten, eine d-férmige
am linken Flügel). Ich muss erwähnen, dass der Flügel in der von Heeger
gegebenen Figur etwas verzeichnet ist, namentlich erscheint der 6-förmige Fleck.
zu weit von der kleinen Querader entfernt.
Ueber Dipteren. 183
An dem Flügel des © (collectio Kowarz) findet sich auch das kleine
Fleckchen in der Spitze der zweiten Hinterrandszelle genau an derselben Stelle
wie beim G', die Nulle des 6-förmigen Fleckes ist ganz von der schwarzen
Färbung ausgefällt, und der in der Heeger’schen Zeichnung deutliche schmale
Längswisch an der zweiten Längsader ist nur durch eine verdickte Stelle der-
selben etwas angedeutet.
Eine ganz eigenthümliche Structur besitzt die Flügelmembran in beiden
Geschlechtern; sie verleiht ihr schon unter einer mässig vergrössernden Lupe
ein chagrainirtes Ansehen. Dasselbe rührt nicht von der allerdings stärkeren
mikroskopischen Behaarung her, sondern ist eine Folge kleiner, regelmässig ge-
ordneter runder Grübchen und ebensolcher Erhabenheiten, sowie der grösseren
Wärzchen, auf welchen die einzelnen Haare aufsitzen. Unter dem Mikroskope
opalisiren die Flügel in Folge dieser Structur sehr schön.
Erwähnt sei noch etwas über die Farbe der Beine. Schiner nennt die
Beine in seiner Fauna „schmutsiggelb, stellenweise verdunkelt“. Ich sah diese
Verdunkelang beim J' nur an der Basalhälfte der Hinterschienen, beim 9
zeigte sich an den Mittel- und Hinterbeinen die Spitsenhälfte der Schenkel und
die Basalhälfte der Schienen schwarzbräunlich, an den Vorderschenkeln ober-
seits aber ein ebenso gefärbter Längewisch. Es ist möglich, dass diese Zeich-
nungen veränderlich sind.
2. Sapromyza difformis Lv. (Fig. 11).
Loew beschreibt das Q dieser sonderbaren Art in der Wiener Entomolog.
Monatschrft. 1858, Bd. II, p. 11, Nr. 6 aus Schlesien. Ich habe vier Weibchen
und ein Männchen derselben Art im vorigen Jahre am 4. September auf den
Blättern von Gesträuchen im Aignerparke bei Salzburg gefangen und kann daher
über die sonderbare Bildung des weiblichen Hinterleibes und über das g' nähere
Auskunft geben.
Die von Loew entworfene Beschreibung ist zutreffend. Der Hinterleib
meiner weiblichen Eremplare hatte die Fleckung, welche nach Loew
manchmal vorkommen soll: am dritten Hinterleibsringe (Loew nennt ihn den
zweiten) sind zwei schwarzbraune, heller umwölkte Makeln vorhanden; am
vierten Ringe zeigen sich zwei mehr längliche Flecke, welche sehr bleichbraun
und verwaschen sind (vgl. Fig. 11). Die merkwürdigen Fleischsapfen finden
sich am vierten Ringe, und zwar zwei Paare, die kleineren warzenförmigen
Zapfen stehen am Rücken des genannten Ringes, die längeren kegelförmigen an
der Seite. Beide sind im Leben von fleischiger Coneistenz und können aus-
und eingezogen werden wie die Fühler einer Schnecke. Im letzteren Falle zeigt
sich der Hinterleib wie bei den anderen Sapromysa-Arten, nur nimmt man bei
genauerer Beobachtung concentrische Bunzeln wahr, welche die eingezogenen
Zapfen andeuten.
Abweichend von den anderen Arten ist aber die Form der chitinüsen
Rückenschienen des dritten und vierten Hinterleibsringes; diese Schienen sind
Josef Mit.
len Seiten abgerundet und am Hinterrande schmäler als am Vorder-
ıss das fleischige Connexivum sich an diesen Ringen bis auf den
Hinterleibes ausbreitet. Auf den chitinösen Schienen steht dann
vor ihrem Hinterrande die Reihe der schwarzen Borsten.
r Loew'schen Beschreibung wird das Colorit ähnlich jenem von
decipiens Lw. angegeben. Dies bezieht sich nur auf den gelben
es Körpers. Die Taster sind bei 8. decipiens an der Spitze schwarz,
‚mis aber sind sie ganz gelb.
Männchen unterscheidet sich nur sehr wenig von jenem von
all. Schon Loew erwähnt in der Beschreibung des 9, das allein
‚dass die Härchen, welche auf der Oberseite des Thorax zwischen
ı Borstenhaaren stehen, kürzer als bei S. rorida seien“. Diese
À unsere Acrostichalbörstchen. Sie stehen in zwei schütteren Längs-
hen den äusseren Reihen der Dorsocentralborsten. Bei dem g' von
ıde ich alle Acrostichalbörstchen fast gleich lang und stark, nur
or dem Schildchen stehende Paar ist grösser und etwas stärker.
ı 5. difformis aber sind die zwei letzten Paare vor dem Schildchen
sser und stärker als die vorhergehenden. Ich bemerke noch, dass
ib meines Männchens nur einige ganz unregelmässige, zufällige,
Stellen an seiner Oberseite aufweist, wie es in Folge des Eintrock-
nzelne Exemplare von S. rorida zu zeigen pflegen.
erkung. Es gibt noch eine Art, bei welcher die Bildung des weib-
‚rleibes ähnlich wie bei S. difformis ist. Es ist dies Sapromysa
#, welche sich unter Anderem durch eine gefiederte Fühlerborste
t. Auf sie hat Lioy die Gattung Stylocoma errichtet. Mir
» Lioy die Art nicht gekannt und die Charakteristik nur der
3, welche Meigen von der Art gegeben, entworfen hat; die eigen-
ildung des Hinterleibes kommt nur dem Q zu, die übrige Organi-
scheidet die Arten nicht von jenen der Gattung Sapromysa, wes-
‚ioy’s Gattung kein Anrecht besitzt.
3. Tephritis leontodontis Deg. (Fig. 12-15).
Art habe ich in grosser Zahl aus Oporinia autumnalis L. gezogen.
‚ alle begrasten Wegränder sind in der Umgebung von Freistadt
wreich) mit unzähligen Exemplaren der genannten Pflanze besetzt,
ines davon ist frei von den Larven und Puppen der Tephritis leon-
:h sammelte die Pflanze am 19. August und nach sieben Tagen er-
Zwinger bereits die ersten Imagines der Bohrfliege. Die Larre
in den Körbchen, verzehrt die Blüthen und den Discus, um sich
‚em Körbchen selbst zu verpuppen; die Tönnchen füllen dann den
‚enagten Raum aus und einzelne fallen auch in die Höhlung des
es (Fig. 13). Der aufmerksame Beobachter erkennt schon von aussen
* Fliege in ihren ersten Ständen bewohnte Körbchen, obwohl die
Ueber Dipteron. 185
Deformation nicht sehr auffällig ist. Die Anthodien erscheinen etwas dicker
und sind sehr oft kreiselförmig niedergedrückt. Immer sind die Deckblätter an
der Spitze mehr oder weniger schraubenförmig zusammengedreht und nie steht
wie bei den gesunden abgeblühten Körbchen der Pappus an der Spitze derselben
hervor: sind nämlich die Blüthen ja ausgefressen worden. (Fig. 12 zeigt
zwei besetzte und ein normales, bereits abgeblühtes Körbchen.)
Herr von Frauenfeld erhielt T. leontodontis aus derselben Fatter-
pflanze (cf. Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. Wien, 1863, p. 219), und zwar aus der
Umgebung von Salzburg, erwähnt aber, dass sich die Exemplare von jenen,
welche er früher aus einer anderen Nährpflanze gezogen, unterscheiden, indem
die Weibchen aus Oporinia eine etwas längere Legeröhre haben. Noch
einmal macht derselbe Autor aufmerksam (cf. Verh. d. Zool.-bot. Gesellech.
Wien, 1865, p. 262), dass man es hier vielleicht mit einer anderen Art zu
thun habe.
Doch aber glaube ich, lassen sich keine stichhältigen Unterschiede heraus-
finden, welche die hier in Rede stehende Bohrfliege zu einer eigenen Art er-
heben könnten.
Meine aus Oporinia gezogenen zahlreichen weiblichen Exemplare stimmen
im Baue der Legeröhre genau mit den Angaben, welche Loew hierüber in
seiner grossen Trypeten-Monographie (1862) gemacht hat. Hier finden wir auch
(p. 106) die Variabilität bezüglich der Länge der weiblichen Legeröhre erwähnt,
eine Beobachtung, welche auch Franenfeld, wie wir oben gesehen, gemacht
hat. Erwähnenswerth sind aber folgende zwei Thatsachen: erstens zeigen alle
meine reinen Exemplare am Thoraxrücken eine durch die Bestäubung hervor-
gerufene Zeichnung, von welcher keiner der Autoren spricht. Ueberall liest
ınan, dass die Thoraxoberseite von T. leontodontis keine Zeichnung habe. An
meinen Exemplaren ist der Thoraxrücken hellbräunlichgrau, hinten dunkler
graubraun; nach vorne gehen von dem Dunklen drei Spitzen aus, welche bei
seitlich einfallendem Lichte ala zugespitzte Längsstriemen erscheinen; überdies
findet sich jederseits gegen den Seitenrand des Thoraxrückens je eine dunklere
Längsstrieme.
Eine weitere Eigenthämlichkeit der in Rede stehenden Art ist, dass nicht
selten Exemplare vorkommen, welche keinen Tropfenfleck in dem schwarzen
Stigma der Flügel besitzen. Von 120 aus Oporinia gezogenen Stücken hatten
23 ein ungeflecktes Stigms. Schiner erwähnt von dieser Veränderlichkeit in
der Flügelzeichnung nichte, und man wird nach dessen Tabelle (Fauna II,
p- 161), wenn man Exemplare der 7. leontodontis mit ungeflecktem Stigms
vor sich hat, auf T. nigricauda geführt. Auch Loew sagt von dem Stigma
der T. leontodontis sowohl in der Diagnose als in der Beschreibung (1. c. p. 106)
nur, dass es einen hellen Tropfen einschliesse. Erst p. 113 erfährt man (in der
Anmerkung 1) bei T! nigricauda, dass dem Randmale von T. leontodontis auch
der glashelle Tropfen fehlen könne. Hier findet man auch die Unterschiede
zwischen beiden sehr ähnlichen Arten angegeben.
Z.B. Ges. B. XXXVIL Abh. 24
186 Josef Mik.
Doch sind diese Angaben noch nach der Natur zu vergleichen. Loew
erwähnt, dass bei dem Q die Untersuchung der Legeröhre zur sicheren Unter-
scheidung beider Arten hinreicht: bei T. leontodontis habe sie stets ein rothes
Querbändchen, während sie bei T. nigricauda ganz schwarz sei. Ich besitze
nun unter den aus Oporinia gesogenen Exemplaren Stücke, welche eine ganz
schwarze Legeröhre und ein ungeflecktes Randmal aufweisen, und doch gehören
sie derselben Art mit geflecktem Stigma, also der T. leontodontis an. Das be-
weisen auch Uebergangsstücke, welche in der Spitze des schwarzen Randmales
ein kaum wshrnehmbares helleres Fleckchen zeigen. Alle aber haben dieselbe
Flügelzeichnung, soweit sie sich nämlich auf den grossen, vor der Flägelspitze
liegenden schwarzen Fleck bezieht.
Als Unterschied der J' beider Arten führt Loew ein für T. leontodontis
an der Mündung der sechsten Längsader liegendes schwärzliches Fleckchen (nach
der Zeichnung Taf. XXII, Fig. 1, liegt es vor der Mündung dieser Ader) als
charakteristisch an, welches bei T. nigricauda nie vorhanden sein soll. Ich
besitze nun sowohl Z' als Q aus derselben obenerwähnten Zucht, sowohl mit
getropftem als mit ungetropftem Randmale und durch Uebergänge in dieser
Zeichnung sich als derselben Art angehörig ergebende Exemplare von T. leon-
todontis, welchen das erwähnte Fleckchen auf der sechsten Längsader bald
fehlt, bald aber auch zukömmt. Es verbliebe nur ein einziger stichhältiger
Unterschied für alle Varietäten beider Arten, und zwar der, dass bei 7. leon-
todontis in dem grossen schwarzen Flecke vor der Flügelspitze an der Costa
zwei glashelle Tropfen liegen, während er bei 7. nigricauda nur einen solchen
Tropfenfleck einschliesst. Dieser Unterschied ergibt sich auch sehr deutlich
aus den Fiügelabbildungen, welche sich in Loew’s Trypeten - Monographie
Taf. XXIL Fig. 1, und Taf. XXIII, Fig. 4 vorfinden.
Nachdem meines Wissens die Kopfbildung einer frisch ausgekrochenen
Trypetine noch nirgends abgebildet worden ist, habe ich dieselbe durch zwei
Figuren, entnommen von T. leontodontis, zu erläutern gesucht und füge Fol-
gendes hinzu. Der Kopf zerfällt an einer frisch ausgeschltipften Imago in einen
chitinôsen Basaltheil, welcher die Mundöffaung, die Augen, den Hinterkopf, den
Scheitel und die Stirn mit der betreffenden Beborstung umfasst, und in einen
weichen oberen Theil, welcher aus der Stirnblase besteht (Fig. 15). Die Blase
ist glockenförmig und viel höher als der chitinôse Basaltheil des Kopfes; sie
ist von letsterem scharf abgegrenzt. Auf der Unterseite (Fig. 14) umfasst sie
die Fühler, über welchen sich ein gebogenes Chitinleistchen als Grenze der
Lunuls befindet. Darunter zeigt sich der Kiel und die Leisten des Gesichts-
clypeus.
4. Clidogastra (Cleigastra) breviseta Zett. (Fig. 16).
Ich erhielt ein © dieser Art von Professor Tief zur Ansicht; er fing
dssselbe bei Villach in Kärnten. Mir ist nicht bekannt, dass die Art früher
im österreichischen Faunengebiete beobachtet worden wäre.
Ueber Dipteren. 187
Das mir vorliegende Exemplar stimmt genau mit der Beschreibung, welche
Zetterstedt in Dipt. Scand. VIII, p. 3336, Nr. 23 gegeben hat, während die
Beschreibung im V. Bande desselben Werkes, p. 2022, Nr. 28 insoferne nicht
zutrifft, als darin die Fühlerborste „schwarz“ genannt wird, während sie in der
That weisslich ist.
Schiner nimmt in seiner Fauna (t. II, p. 12) an, dass Cl. breviseta Zett.
wahrscheinlich mit Cordylura macrocera Meig. zusammenfalle. — Allein man
könnte dies nach der Färbung der Taster eher von Cord. latipalpis Meig.
(Beschreib. Europ. Dipt. V, p. 241, Nr. 26) behaupten. Cord. macrocera M. soll
die Taster an der Spitze schwarz gefärbt haben, während CL. breviseta Zett. (9)
durchaus gelbe Taster besitzt. Uebrigens sagt Meigen von beiden genannten
Arten ,thorace cinereo, obscure bilineato“, was auf Cl. breviseta durchaus nicht
passt: diese besitzt sowohl nach der Diagnose in Zetterstedt’s Diptera Scan-
dinavise, als nach dem mir vorliegenden Exemplare einen glänzend schwarzen
Thorazräcken ohne Spur jeder Bestänbung oder Zeichnung, weshalb ich auch
an die Identität dieser Art mit einer der Meigen’schen nicht glauben möchte.
Die Beborstung des Kopfes ist aus der Fig. 16 zu entnehmen; die Knebel-
borsten sind wenig auffallend. Die Stirn ist dachartig über die Fühlerbasis
vorspringend, so dass man vom zweiten Fühlergliede nur das Ende hervorragen
sieht. Die Fühlerborste ist verdickt und sehr kurz behaart.
Man kann diese Art ohne Zwang in die von Rondani in den Atti della
Soc. Ital. di Scienze Naturali 1867, X, p. 98 charakterisirte Gattung (aufgestellt
von demselben Autor im Prodromus Dipterologiae Italicae 1856, I, p. 99) ein-
reihen; nur ist das dritte Fühlerglied durch seine Kürze und durch seine Breite
gegenüber der von Rondani für sein Genus als Type aufgestellten Scatomysa
planiceps Fall. (Cord. Friesii Zett,, CI. Friesii Schin.) ausgezeichnet.
In die Gattung Gonatherus Rond. wären dann auch zu stellen: Cord.
latipalpis Meig. und Cord. macrocera Meig.
Für letztere Art ist von Lioy (1864) die Gattung Pachystyla errichtet
worden. Ueber den Werth der Gattungen, welche dieser Autor aufgestellt, habe
ich mich in den „Entomolog. Nachrichten“, Jahrg. 1886, p. 321 geäussert. Pachy-
styla hat aber auch schon wegen des älteren Pachystylum Meg. keinen Halt.
24*
188
Josef Mik, Ueber Dipteren.
Erklärung der Abbildungen.
Tafel IV.
Fig. 1. Fühler des 9’ von Rhipidia punctiplena n. sp.; vergr.
’
vsssssesss
% » » © » » » »
3. Hinterleibsende des G' derselben von oben; vergr.
4. Ein Zangenarm von oben; stärker vergr.
5. Hinterleibsende des 3’ derselben von unten; vergr.
6. » az » der Seite; vergr.
7. Flügel dieser Art; vergr.
8. Flügel von Rhipidia maculata M.; vergr.
9. Kopf von Gampsocera numerata Heeg. im Profile; stärker vergr.
10. Flügel des g' dieser Art; vergr.
11. Hinterleib des © von Sapromyza difformis Lw. von oben; vergr.
12. Zweig von Oporina autumnalis L. (zwei Köpfchen von Tephritis leon-
todontis Deg. besetzt); nat. Gr.
18. Ein Köpfchen dieser Pflanze, durchschnitten, mit Tönnchen der ge-
nannten Bohrfliege; nat. Gr.
14. Kopf sammt Stirnblase von Tephritis leontodontis Deg. von unten; vergr.
15. Derselbe im Profile.
16. Kopf von Clidogastra breviseta Zett. Q im Profile; stärker vergr.
189
Notizen zur Flora Niederösterreichs.
Von
Dr. Carl Bichter.
(Mit 3 Holzschnitten.)
(Vorgelogt in der Vorsammlang am 2. März 1887.)
Während der letzten Jahre hatte ich bei meinen botanischen Excursionen
wiederholt Gelegenheit, neue Fundorte zum Theile ziemlich seltener Pflanzen
zu constatiren, sowie auch manche Beobachtung fiber den specifischen Werth
einzelner Merkmale zu machen. Meine besondere Aufmerksamkeit wandte ich den
kritischen Gattungen Rosa, Rubus und Viola zu, aus welchen ich eine stattliche
Anzahl von Arten sammelte und einige ganz interessante Funde aufweisen kann.
Auch ans einigen anderen Gruppen ist es mir, wie ich glaube, gelungen, einiges
Neue aufsufinden, und so übergebe ich die wichtigsten dieser Entdeckungen der
Oeffentlichkeit, von der Ueberzeugung durchdrungen, dass auch der geringste
Beitrag an empirischem Material der Wissenschaft zum Nutzen gereichen könne.
Die in den auf die Flora Niederösterreichs bezüglichen Schriften der Zool.-
botan. Gesellschaft, beziehungsweise Neilreich’s „Flora“ nicht enthaltenen
Arten sind durch fetten Druck hervorgehoben.
Ophioglossum vulgatum L. Auf dem Gipfel des Hofwaldes bei Gloggnitz in
einer Seehöhe von ca. 1000 m.
Botrychium Lunaria Sw. Am selben Standorte.
Glyceria plicata Fr. vertritt in der Gegend von Gloggnitz ausschliesslich GI.
finitans R. Br.
Festuca ovina L. var. «. vulgaris Koch. In Wäldern zwischen Mauerbach und
Steinbach.
Festuca varia Haenke, und zwar die f. B. pallidula der var. brachystachys der
Subspecies ewvaria Hackels, häufig an den Abhängen des Saurüssels
gegen Reichenau. — Wäre zur genauen Bezeichnung solcher Pflanzen
nicht doch ein strenges Festhalten an der Linné’schen binären Nomen-
clatur wünschenswerth ?
2. B.Ges. B. XXXVIL. Abh. 25
|
us Gm. findet sich allenthalben auf den Holzschlägen in der Grau-
zone der Umgebung von Gloggnitz und wurde daselbst nun schon seit
ren in stets gleichem geradezu massenhaftem Auftreten beobachtet.
ris All. Auf den Abfällen der Raxalpe gegen die Prein auf der
anten Haubenleiten.
nata All. Beim Lassingfalle.
odoratissima Rich. In Wäldern oberhalb des Thalhofes bei Reichenau
der Grünau bei Mariazell.
intermedia Peterm. In der Grünau bei Mariazell und beim Baum-
hause am Schneeberge, an beiden Orten in Gesellschaft von
wpea R. Br. und G. odoratissima Rich.
Arbicularis n. sp.
rzelstock walzlich, knotig, kurz. Stengel unten kahl, oben flaumig.
* fast kreisrund, ungefähr so breit als lang und etwa so lang als
engelglied, nur am Rande flaumig, kurz bespitzt, dem Stengel an-
„ das oberste meist verlängert, spitz. Traube gedrungen. Die unter-
eckblätter sehr gross, fast zweimal so lang als die Blüthe, nach
‚n Grösse allmälig abnehmend. Blüthen nickend, meist grünlich
% Fruchtknoten flaumig, Honiglippe ungefähr so lang als die
azipfel, Lippenplatte zugespitzt.
e durch die eigenthümliche Form der Blätter und die hiedurch
te Tracht sehr ausgezeichnete Pflanze.
streut und meist einzeln am nördlichen Abhange des Semmering
die Atlitzgräben. Juli bis August. 4
crophylla Sw. findet sich ab und zu in den Föhrenwäldern der
ge des Gahns gegen Reichenau und Payerbach, jedoch immer nur
ı und sehr zerstreut.
andulosa Shuttlew.
terscheidet sich von C. Avellana L. durch den dichten, rostfarbigen,
irüsigen Ueberzug der Fruchthülle, während bei letzterer nur ein-
leicht abfallende Drüsenhaare vorhanden sind, auch ist die Frucht
glandulosa Shuttlew. mehr kugelig, kaum zusammengedrückt und
ınz in der Fruchthülle versteckt.
fand diese Form, zuerst durch meinen Freund L. Ganglbauer
aufmerksam gemacht, bei Pitten.
ritima L. Am Wege von Eichberg nach Klamm an der Nordseite
ibirgszuges an einer einzigen Stelle schon seit Jahren beobachtet,
t sich jedoch nicht sonderlich zu vermehren.
veolens Dsf. An sonnigen Abhängen bei Pitten.
dulus Scheele (S. Wiesbaurii Hal. et Br., S. intermedius Wiesb.)
silvaticus X viscosus. Unter den Stammeltern bei Klamm und im
‚walde zwischen Klamm und Küb.
aris L. ist keineswegs, wie gewöhnlich angenommen wird, die ein-
ertreterin der hochstengeligen Carlinen in Niederösterreich. Es ist
Carl Richter,
Notizen zur Flora Niederdsterreichs. 191
sogar bei der äusserst mangelhaften Diagnose Linne’s, welcher seiner
C. vulgaris sogar einen radius albus zuspricht, und bei dem äusserst
spärlichen Materiale an Carlinen, das man in Herbarien meist vorfindet,
sehr schwer zu bestimmen, welche Pflanze unter obigem Namen zu ver-
stehen ist. Da jedoch die weisse Farbe der strahlenden Hüllschuppen im
Gegensatze zu der allerdings fast dottergelben der C. corymbosa ange-
führt ist und die Möglichkeit, dass unsere gewöhnliche Carlina in der
That zu C. vulgaris L. gehöre, nicht ganz ausgeschlossen ist, so schliesse
ich mich dem allgemeinen Gebrauche an und betrachte als C. vulgaris L.
die verbreitetste Form aus der betreffenden Gruppe. Dieselbe ist ihren
Verwandten gegenüber durch einen derben kräftigen Wuchs, breite, buchtig
gezähnte, stark dornige Blätter, welche flach ausgebreitet und glänzend
sind und wenigstens im Alter keinen spinnwebigen Ueberzug haben,
charakterisirt. Diese Pflanze ist auf sonnigen Wiesen, Holzschlägen,
grasigen Rainen u. s. w. sehr verbreitet und kommt in allen Grössen,
von einköpfigen, ein Decimeter hohen, bis zu meterhohen reichköpfigen
Exemplaren vor.
var. ß. planifolia Schur. unterscheidet sich von obiger Pflanze nur
durch etwas weniger dornige, unterseits spinnwebige Blätter. Ich fand
diese Form im Föhrenwalde am Wege von der Station St. Egyden nach
Schwarzau am Steinfelde und bei Pitten.
Carlina intermedia Schur. unterscheidet sich von C. vulgaris L. vor Allem
durch einen schlankeren Wuchs und nur oberwärts ästigen Stengel mit
kurzen, meist einköpfigen Aesten. Die Pflanze ist gewöhnlich nur ein-
bis dreiköpfig, seltener ebensträussig, und ihre Blätter sind schwach
dornig gewimpert, kaum gebuchtet, zussmmengefaltet und stark spinn-
webig. Länge und Breite derselben stehen ungefähr im Verhältnis von
2:1, höchstens 3— 1.
Diese Art wächst häufig an buschigen Stellen der Kalkberge bei Möd-
ling, Gumpoldskirchen, Baden und Vöslau, auch fand ich sie am Schaf-
berge bei Dornbach.
Carlina longifolia Rb. = C. nebrodensis Koch non Guss. endlich ist eine
Pflanze von hohem schlanken Wuchse; der Stengel hat eine Höhe von
1—10 dem. Neben einköpfigen Exemplaren finden sich solche mit zwei
bis vier Köpfen, aber auch ebensträussig-vielköpfige. Die Blätter sind
lang und schmal, dornig gewimpert, stark spinnwebig-wollig, drei- bis
vielmal länger als breit, die Köpfchen sind meist von Deckblättern um-
geben, die den Strahl des Köpfchens überragen, was der ganzen Pflanze
eine eigenthümliche Tracht verleiht. Ueberhaupt ist es geradezu unbe-
greiflich, dass diese auffallende Pflanze von den österreichischen Bota-
nikern so lange unbeachtet blieb. Ein wichtiger Factor dürfte bei diesem
Umstande wohl die Verwechslung der fraglichen Pflanze mit C. nebro-
densis Guss. durch Koch gewesen sein.
25*
192 Carl Richter,
Ich fand C. longifolia Rb. zum ersten Male im Jahre 1873 am Gö-
sing bei Stixenstein. Seither beobachtete ich dieselbe allenthalben auf
subalpinen Schutthalden an den Abfällen der Vorberge des Schneeberges
gegen das Schwarzathal, am häufigsten im Höllenthale swischen dem
Kaiserbrunn und der Singerin. Auch fand ich ein Exemplar am Rsach-
berge bei Gloggnitz. Wahrscheinlich ist dieselbe allenthalben in der Vor-
alpenregion der Kalkalpen verbreitet.
Centaurea vochinensis Bernh. steht an einem grasigen Abhange zwischen Glogg-
nitz und Enzenreuth und bleibt dort schon seit etwa 15 Jahren constant.
Sie blüht erst, wenn bereits alle anderen Arten dieser Gattung in Frucht
stehen: Ende August bis September.
Carduus Brunneri Döll. (nutanti X defloratus). In der subalpinen Region des
Schneeberges unter den Stammeltern hie und da.
Cirsium canum M. a. B. gehört in der Umgebung von Gloggnits zu den selte-
nen Pflanzen und findet sich nur auf den Wiesen in unmittelbarer Nähe
der Reichsstrasse.
Cirsium Killiasi Brügg. (Erisithali X rivulare). Häufig unter den Stammeltern
am Semmering und bei Gutenstein.
Leontodon hyoseroides Welw., von L. hastilis L. durch fast kämmig fieder-
spaltige Blätter verschieden. Sehr schön und häufig beim Lassingfalle.
Hieracium Dollineri S:. bip. In der Gegend von Gloggnitz sehr häufig. so
am Gloggnitzer Schlossberge, am Silbersberge und auf der Theresienhöhe,
auch auf den Abfällen des Saurüssels gegen den Thalhof in Reichenau.
Hieraciwm Helenium (Dicht! et Wiesb.). An der Strasse von Kirchberg am
Wechsel nach Otterthal.
Hieracium boreale Fr. B. chlorocephalum Uechtr. Häufig in Wäldern um Gloggnitz.
Hieracium tridentatum Fr. An der Strasse oberhalb Kranichberg.
Hieracium tenuifolium Host. Im Kuhhaltwalde bei Gloggnitz.
Campanula bononiensis L. Massenhaft im Pittenthale zwischen Pitten und
Seebenstein.
Campanula Cervicaria L. An der Strasse zwischen Mitterbach und Mariazell.
Asperula Neilreichii Beck. Im Oetscherbachgraben. Die Pflanze ist dadurch
auffallend, dass sie in dieser Region viel höher wird und dadurch ein
ganz anderes Aussehen gewinnt, trotzdem bewahrt sie den polsterförmi-
gen Wuchs und ihre charakteristischen Merkmale.
Gentiana austriaca A. et J. Kerner steigt bis auf die höchsten Kuppen der
niederösterreichischen Alpen. Höchst auffallender Weise blüht dieselbe in
höheren Regionen früher als im Thale; so fand ich sie auf der Boden-
wiese am Gahns bereits Mitte Juli in Blüthe, während sie bei Gloggnitz
gewöhnlich erst im September zur Blüthe gelangt.
‚Hyssopus officinalis L. An der Schwechat bei Baden.
Brunella bicolor Beck und Br. variabilis Beck, die beiden Formen des Bastards
zwischen Br. grandifolia Jacq. und Br. alba Pall. fand ich in Gesell-
schaft ihrer Stammeltern bei Pitten in unzähliger Menge. Allerdings
Notisen zur Flora Niederösterreichs. 193
dürfte sich nach meinen Beobachtungen die Unterscheidung dieser beiden
„Species“ kaum aufrecht erhalten lassen, da dieselben zwat in ihren
typischen Formen sehr wohl zu trennen sind, diese aber nicht nur unter-
einander durch alle denkbaren Uebergangsformen verbunden sind, sondern
sogar in ein und demselben Blüthenstande solcher intermediärer Formen
Kelche von Br. bicolor und Br. variabilis zu finden sind. Welcher der
beiden Namen der Pflanze zu verbleiben hat, ist schwer zu entscheiden,
da dieselben gleichzeitig publicirt wurden, falls man nicht in dem Um-
stande, dass Br. bicolor die Nummer drei, Br. variabilis aber Nummer
vier trägt, einen Prioritätsanspruch des ersteren Namens erblickt.
Ich kann diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne nener-
dings!) darauf hinzuweisen, wie unwissenschaftlich die gesonderte Be-
schreibung von verschiedenen Formen eines Bastardes ist. Man wird bei
der Unterscheidung aller Sub- und Superformen immer schliesslich zur
Individuenbeschreibung gelangen, wie dies ja bei den Weiden heute schon
thatsächlich der Fall ist.
Verbascum Hausmanni Üel. (Lychnitis X austriacum). Bei Pitten unter den
Stammeltern.
Veronica urticaefolia Jacq. Häufig in der Umgebung von Mariazell.
EBuphrasia L. Aus dieser vielgestaltigen Gattung fand ich heuer beim Carl
Ludwig-Haus auf der Raxalpe vier Arten, welche sich bei der Unter-
suchung als folgenden Species angehörend erwiesen:
Euphrasia versicolor Hal. et Br. (Nachtr. zur Flora Niederösterr., p. 113). Diese
Pflanze ist nach Beck?) nicht mit der Kerner'schen Pflanze dieses
Namens identisch, und ich habe dieselbe der Beck’schen Ansicht ent-
sprechend als E. picta Wimm. bezeichnet und verschickt. Ich wage es
auf Grund meiner Untersuchungen nicht, eine eigene Meinung über diese
Pflanze auszusprechen, keinesfalls aber ist sie mit der von Freyn in
Schlesien gesammelten und von Kerner in der Flora austro-hungarica
exciccata Nr. 917 ausgegebenen E. picta Wimm. identisch. Wodurch sich
die vorliegende Pflanze von der Kerner’schen gleichen Namens unter-
scheidet (diese findet sich in dem genannten Exsiccatenwerk unter Nr. 151),
gibt Beck weder am angeführten Orte, noch in der „Flora von Hernstein“,
wo er sie unter dem Namen E. montana Jord. anführt, an. Uebrigens
wurde dieselbe von Haläcsy und Braun auf Grund einer Kerner’schen
Bestimmung aufgenommen.
Euphrasia minima Jacq. in Schl. sec. Kerner in Schedis ad Floram austro-
bungaricam exsicc. Nr. 153. Die vorliegende Pflanze stimmt vollständig
mit den von Kerner in Tirol gesammelten Exemplaren des genannten
Exsiccatenwerkes überein; ob sie mit der von mir in der Schweiz und bei
Chamounix gesammelten Euphrasia dieses Namens, welche dort meistens
+) Vergl. C. Richter, Die botanische Systematik, Wien 1885, pag. 147 u. 158.
3) „Neue Pfanzen Ossterreiche“ (Fortsetzung), s. diese Verhandlungen, 1689, p. 337.
Carl Richter.
schwefelgelbe Blûthen besitzt, identisch ist
men sicher.
nivalis Beck.
cuprea Jord.
fallax C. Richter (pannonica X elatior). In Folge des durch Ker-
in den Schedis ad Floram austro-hungaricam exsicc. Nr. 1371 er-
'hten Nachweises, dass die auf Kalk bei uns vorkommende Primula
#nalis der Autoren von der echten Pflanze dieses Namens verschieden
ergibt sich die Nothwendigkeit, auch ihren Bastard von Pr. media
rm. zu trennen und mit einem eigenen Namen zu benennen. Ich
3 die fragliche Pflanze an mehrere meiner Bekannten unter dem Namen
Kerneri verschickt, erfuhr aber später, dass dieser Name bereits für
n zwar künstlich erzeugten, aber auch in der Natur möglichen Primel-
ard vergeben sei, ich musste denselben somit in den obigen umändern.
Primula fallax C. R. unterscheidet sich von Pr. pannonica A. Kerner
ıh grössere halbansgebreitete lichtgelbe Corolle, halbaufrechte Bläthen
das Blatt der Pr. elatior Jacq.; von dieser unterscheidet sie sich
:h erweiterte Kelche und den erweiterten Schlund der Blumenkrone,
chwohl ist sie in ihren Rückschlägen zu den Stammeltern von
en oft schwer zu unterscheiden. Von Pr. media Peterm. unterscheidet
sich sofort durch eine viel zartere Tracht, wie sich überhaupt die
tarde der Pr. pannonica A. Kerner von denen der Pr. officinalis Scop.
derselben Species oft leichter unterscheiden lassen als die genannten
on selbst.
Ich fand Pr. fallaz unter den Stammeltern auf Wiesen bei Gloggnitz,
rath v. Kerner fand sie nach Mittheilung Dr. v. Wettstein’s bei
emstein. Sie blüht etwas später als Pr. elatior Jacq., welche meist
m stark verblüht ist, wenn Pr. pannonica zu blühen beginnt.
“alba L. wird von O. Kuntze in seiner Monographie der Gattung
natis ala Subspecies von CI. taurica Bess. getrennt, und zwar auf
nd der Gestalt der Blätter, welche bei C1. vitalba ganzrandig, bei Cl.
ca hingegen gezähnt sein sollen. Ich beobachtete im Laufe dieses
mers speciell aus diesem Grunde die genannten Arten genauer und
‚ dass die jungen sterilen Triebe der CI. Vitalba regelmässig gezähnte
ter besitzen, während die Blüthenzweige ganzrandige Blättchen führen.
dem Umstande, als Linné selbst seiner Clematis Vitalba ungleiche,
Is gezähnte, theils ganzrandige Blätter zuspricht, kritisirt sich obige
erscheidung Kuntze’s wohl von selbst.
us aconitifolius L. unterscheidet sich nach Linne’s eigener Angabe!)
R. platanifolius L. dadurch, dass die Blätter bis auf den Grund,
lich bis an die Insertion des Blattstieles getheilt sind, während bei
terem die Einschnitte nur etwa drei Vierttbeile der Blattsubstanz
int, L, p. 79 et Mant., IT., p. 407.
Notizen zur Flora Niederdsterreichs. 195
erreichen. Nach diesem Merkmale ist aller R. aconitifolius Neilr. et Ant.,
welcher in Niederösterreich an buschigen Stellen, Holzschlägen und der-
gleichen Orten in der Voralpenregion häufig wächst, R. platanifolius L.;
ich fand denselben auch auf der Bürgeralpe bei Aflenz in Nordsteiermark
unter vollständig gleichen Verhältnissen vor. Dagegen fand ich den echten
R. aconitifolius L. häufig auf Wiesen und an Hecken beim Wiener Brückel
an der Lilienfeld-Mariazeller Poststrasse, sowie am Wege von dort zum
Lassingfall, ausserdem in sehr schönen und üppigen Exemplaren an der .
Strasse von Mariazell nach Kapfenberg unterhalb Gollrad. Alle diese
Exemplare zeichneten sich neben dem oben angeführten Merkmale durch
einen ausgesperrten Wuchs und doppelt kleinere Blüthen ans, auch ist
der Griffel bei R. aconitifolius L. kurahakig und abgesetzt, bei R. platani-
folius L. hingegen fast halb so lang als die Frucht und nur an der Spitze
hakig gekrümmt, gewöhnlich die Verlängerung des Rückens der Frucht
darstellend, doch finden sich an ein und demselben Stocke auch Früchte
mit abgesetztem, allerdings weit längerem Griffel, als ihn R. aconiti-
folius L. besitzt.
Wiewohl nun allerdings nicht ausgeschlossen ist, dass die beiden
Arten nur Standortsformen ein und derselben Pflanze darstellen, so dürfte
es doch nicht ungerschtfertigt erscheinen, der Unterscheidung derselben
etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als dies namentlich bei den
österreichischen Botanikern bisher der Fall war. Jedenfalls aber dürfte
es sich empfehlen, hierbei immer auf die ursprängliche Linné’sche Dia-
gnose zurückzugreifen, bevor man, wie es öfter geschieht, Merkmale heran-
zieht, von denen der Autor der Species kein Wort erwähnt.
Caltha laeta Schott, Nym. et Ky. findet sich häufig auf feuchten Wiesen und
in Wassergräben bei Gloggnitz. Die von Dr. G. Beck) als Varietäten
zu dieser Art gezogenen Species derselben Autoren, C. truncata und C.
alpestris, haben wohl keinesfalls Berechtigung als Species angesprochen
zu werden, da ich an mehreren Exemplaren von C. laeta neben normal
ausgebildeten Früchten mit aufrechtem Schnabel auch solche mit hori-
zontal abstehendem oder selbst etwas abwärts gekrümmtem Schnabel vor-
fand, ein Umstand, welcher nach Beck’s mündlicher Mittheilung auch
von ihm häufig beobachtet wurde.
Aconitum ist eine Gattung, welche, trotzdem die bekannten Schriften Reichen-
bach’s darüber existiren, von allen Seiten als ein Genus mit nur wenigen
Arten aufgefasst wird. Ich habe derselben im verflossenen Jahre etwas
mehr Aufmerksamkeit geschenkt und habe gefunden, dass in unserer
Gegend eine ganz stattliche Anzahl wohl unterscheidbarer Formen vor-
kommt. Ich begnüge mich hier, jene Arten sufsuzählen, welche ich gefunden
zu haben glaube und welche ich mit möglichster Sorgfalt nach Reichen-
bach’s Illnstrationes specierum generis Aconiti bestimmt habe. Es muss
1) 8. diese Verhandlungen, 1886, p. 37.
Carl Richter.
och speciell darauf aufmerksam gemacht werden, dass die früheren
des genannten Forschers über dieses Genus, namentlich seine
sicht“, von ihm selbst als provisorisch bezeichnet und in der oben
ıten Schrift vielfach corrigirt werden; es ist also gewiss nicht ge-
wtigt, Reichenbach’s Anschauungen mit Rücksicht auf die „Ueber-
kurzweg zu verwerfen, ohne auf die in den Illustrationes vorge
‚nen Correcturen weitere Rücksicht zu nehmen, wie dies von den
n Floristen und selbst in Nyman’s Conspectus geschieht.
ı von mir gesammelten Formen sind:
paria Rb. (= A. Lycoctonum Jacq. non L.) var. «. Phthora R
ubergense Rb. Häufig in der Voralpenregion des Schneeberges und
walpe.
ummarum Jacq. var. judenbergense Rb. Am Preiner Gschaid und
r Siebenbrannenwiese der Raxalpe.
riegatum Rb. (non L.?). Im Höllenthale bei Reichenau und in den
der Schwarza bei Schmidsdorf oberhalb Gloggnitz.
stratum Rb. und
rnuum Wulf. Im Höllenthale bei Reichenau.
emone L. wird in der Umgebung von Gloggnitz von Jahr zu Jahr häufi-
à fand es heuer massenhaft auf Feldern bei Eichberg und Pettenbach.
tellata Knaf. In Masse an Rainen und auf Feldern in Eichberg bei
tz.
ata DC. ist nach des Autors eigenen Citat in Fl. franc., V., p. 592
nit Ar. hirsuta Scop., nicht aber mit Turritis hirsuta L. identisch.
liegt im Herbare des k. k. naturhistorischen Hofmuseums ein Ori-
tomplar von Ar. sagittata DC, das unserer gewöhnlichen Ar. hir-
ollständig gleicht. Nachdem nun alle neueren Floristen Ar. hirsuta
mit Turritis hirsuta L. identificiren, hingegen unter Ar. sagittata
ıch Reichenbach’s Vorgang jene Pflanze verstehen, welche di
dem Namen Ar. (Turritis) sagittata (Bert.) in den Icon, IL,
LU, Fig. 4343 b. abbildet, so dürfte es kaum einem Zweifel unter-
dass hier eine Namensverwirrung platzgegriffen hat, welche goch
Zichtigstellung harrt. Letztere ist jedoch ausserordentlich schwer,
ıs Materiale, selbst die überaus reichhaltige Sammlung des k. k
istorischen Museums, fast nur aus Blüthenexemplaren besteht, die
‚ung aber und die Gestaltung der Blattbasis derart variiren, dass
sine sicheren Anhaltspunkte für die Artenunterscheidung daraus
men lassen. Ob nun die von Reichenbach abgebildeten Unter-
» im Samen constant sind, lässt sich bei dem grossen Mangel an
ıgs entwickelten Früchten nicht entscheiden; die an den betreffen-
sbildungen hervorgehobenen Unterschiede der Griffel sind bestimmt
massgebend. Unter allen Umständen aber ist Ar. sagittata DC. ein
zweifelhafter Name, dessen heute übliche Deutung nach De Can-
8 eigenen Citaten unmöglich richtig sein kann.
Notizen zur Flora Niederdsterreichn. 197
Viola spectabilis C. Richter in Oesterr. botan. Zeitschr., 1885 ist, wie schon
früher von mir vermutbet wurde, ziemlich weit verbreitet; ich fand die-
selbe im letzten Frühlinge in den Donauauen bei Stockerau und Lang-
enzersdorf, dann in Wäldern in der Brühl bei Mödling und in den Schwarza-
Auen bei Gloggnitz. "
Viola Gloggnitzensis (hirta X spectabilis) C. Richter. Dieser matbmassliche
Bastard der genannten Arten unterscheidet sich von V. spectabilis durch
blassviolette Blüthen und stark bebasrte Blätter, welche in der Gestalt
jenen der V. hirta gleichen. Von dieser ist er durch einen lockerästigen
Wurzelstock, die langen, schon zur Blüthezeit die Blüthenstiele über-
ragenden Blattstiele und die grossen Bläthen verschieden. Die Pflanze
findet sich am oberen Rande des Kälberbaltwaldes bei Gloggnitz unter
den Stammeltern, auch fand ich sie in Blättern am Rande der Wiesen
binter der Meierei in der Vorderbrühl bei Mödling. Sie ist gar nicht
oder nur sehr schlecht fruchtbar.
Viola mirabilis L. fand ich in der Stuppacher Au bei Gloggnitz mit vollständig
ausgebildeten samenreichen Kapseln an den grundständigen Blüthenstielen.
Auffallend ist, dass diese Exemplare gar keine oder nur verkümmerte
Stengel trieben, an welchen die cleistogamen Blüthen sehr spärlich auf-
treten, während in unmittelbarer Nähe ganz normal geformte Exemplare
mit wohl entwickeltem Stengel und reichlich daran auftretenden Kapseln
standen; diesen Exemplaren fehlten jedoch die Kapseln an den grund-
ständigen Blüthenstielen.
Viola Wettsteinii n. sp.
Wurzelstock ästig, Aeste verlängert, kriechend. Stengel aufrecht oder
aufsteigend kahl. Blätter weich, herz-eiförmig, die unteren kurz-, die
bläthenetändigen lang zugespitst. Nebenblätter lineal-lanzettlich, fransig
gewimpert, die mittleren stengelständigen kürzer als der halbe Blattstiel.
Blätbenstiele nur stengelständig, aufrecht. Kelchzipfel zugespitzt, An-
bängsel wenig verlängert, stumpf ausgerandet. Blüthen ansehnlich, roth-
violett, mit violettem Sporn, Blumenblätter nicht verbreitert, das sporn-
tragende nicht ausgerandet. Kapseln spitz, 2—2'/;mal so lang als die
Kelchaipfel. Fruchtstiele kaum länger als das sie stützende Blatt, nickend.
V. Wettsteinii hält so ziemlich die Mitte zwischen V. silvatica Fr.
und V. Riviniana Rb. Von der Tracht der ersteren unterscheidet sie sich
sofort durch grössere Bläthen und kürzere Blüthenstiele, vor Allem aber
durch die zugespitzten Blätter und die verlängerten Kelchanhängsel. Von
letzterer weicht sie in der Form der Blätter, der Gestalt und Farbe der
Blüthen, sowie durch den Mangel des buschigen Wuchses noch weit mehr
ab. Man wäre versucht dieselbe für einen Bastard zu halten, doc! sie
vollständig fruchtbar und tritt häufig an Orten auf, wo V. silvatica Fr.
vollkommen fehlt.
Ich nenne die Pflanze nach meinem Freunde Dr. v. Wettstein, welcher
dieselbe zuerst am Semmering auffand, ich selbst fand sie in grosser
Z. B. Ges. B. XXX VII. Abb. 26
Di
enge im Kälberhaltwalde bei Gloggnitz. Blüthezeit ist Ende April und
nfang Mai.
nemoralis W.K.fand ich im Jahre 1880 auf Wiesenrainen bei Warten-
ein; ob sie sich daselbst erhalten hat, weiss ich nicht, da in den letzten
‚hren die Raine bei meinen Besuchen der Stelle stets schon gemäht
sren. .
m palustre L. findet sich in den subalpinen Sumpfwiesen des Semme-
ag mit nur oberwärts rund herum flaumigem Stengel. während der
ıtere Theil desselben zweireihig behaart ist, gleichsam einen Uebergang
E. alpinum L. bildend.
Bei dieser Gattung beschränke ich mich auf die Aufsählung der noch
cht bekannten Fundorte mit Ausschluss der ganz häufigen Arten. Die
sstimmung sämmtlicher hier genannten Arten rührt von Herrn H. Braun
Wien her. Jene Arten, welche in Haläcsy und Braun’s Nachträgen
cht enthalten sind, sind durch fetten Druck hervorgehoben.
‚endulina L. Allenthalben an den Abhängen des Semmering gegen
e Atlitzgräben.
ca Vill. Bei Wartenstein.
nnina De la Soie. In der Umgebung von Gloggnitz häufig, weit häufiger
8 R. glauca Vill. Mit dieser kommt sie an Hecken bei Wartenstein
»r und ist von derselben jederzeit leicht zu unterscheiden, indem sie
el grösseres, schlafferes und glänzendes Laub, grössere, dunkler gefärbte
lüthen und ein pm anderes Wachsthum besitzt. R. pennina bildet
imlich einen viel grösseren, zum Ueberhängen geneigten Strauch, wäh-
nd R. glauca immer einen viel magerern, mehr zerflatternden Eindruck
acht. Am auffallendsten ist allerdings der Unterschied dann, wenn die
‚räuche in Frucht stehen, zu welcher Zeit die grossen flaschenförmigen
rüchte der R. pennina mit ihren vorgestreckten Kelchzipfeln den
;räuchen ein ganz prächtiges Aussehen verleihen, während R. glauca
ch durch ihre viel kleineren, kugeligen Früchte wenig vor anderen
osensträuchen auszeichnet.
labrata Vest. Am Sandbühel bei Mariazell.
Yal@esyt H. Braun. An Hecken bei Enzenreuth, am Haderkogel bei
ranichberg und am Raachberge bei Gloggnitz.
ıbrata Crep. f. ovifera Borbés. An Hecken bei Kirchberg am Wechsel.
num Thuill. f. robusta Christ. Am Eichberge bei Gloggnitz.
isellae Borbäs. In der Gegend von Gloggnitz gemein.
Xluckis Bess. Um Gloggnitz ziemlich haufig, in der Form fragrans
. Braun an sonnigen und steinigen Plätzen am Eichberg bei Gloggnitz.
rmixta Déségl. In der Gegend von Gloggnitz häufig. so bei Warten-
ein, am Haderkogel bei Kranichberg und am Wege von Klamm nach Küb.
ricorum Rip. Bei Gloggnitz und Eichberg häufig; auch fand ich sie am
anal bei Leobersdorf.
mosa Rip. In der Gegend von Gloggnitz die häufigste Rubiginose.
mentosa Sm. Am Haderkogel bei Kranichberg.
bglobosa Sm. In der Gegend von Gloggnitz ab und zu in vereinzelten
träuchen, so bei Wartenstein, am Semmering, bei Kranichberg.
morpha Desegl. = R. tomentosa Sm. ß. notha Keller wurde von mir
icht bei Buchberg, wie es in Haläcsy und Braun, Nachträge, p. 250
isst, sondern am Mariahilferberge bei Gutenstein gefunden. Obiger Irr-
ıum ging auch in Beck, Flora von Hernstein, p. 397 über.
icans Déségl. Am Eichberg bei Gloggnitz.
verascens Dmrt. f. subadenophylla Borbäs. Bei St. Sebastian an der
;rasse von Mitterbach nach Mariazell.
'metorum Thuill. Ein Strauch im Schlagl bei Wartenstein.
Carl Richter.
à Niederösterreichs. 199
2. dumetorum Thuill. Häufig bei Kirch-
verg au wecusen, aucu au eucuberge bei Gloggnitz.
Boca trichomeura Rip. Am Sandriggel bei Gloggnitz und bei Kirchberg am
echsel
Rosa uncinella Bess. Bei Kirchberg am Wechsel.
Rosa submitis Gren. Am Purgstall bei Kranichberg.
Rosa subatrichostyiis Bort. Dei Eichberg und oberhalb Kranichherg bei
ogenitz.
Rosa pilosa Opiz. Bei Wartenstein und Kranichberg, an ersterem Orte häufi
Rosa juncta Pug. Bei Kirchberg am Wechsel.
Rosa Forsteré Sin. Ebenda ziemlich verbreitet.
Rosa cladoleia Rip. Am Wolfnerkogel bei Kirchberg am Wechsel und am Glogg-
nitzer Schlossberge.
‚Rosa oblonga Déségl. et Rip. In der Umgebung von Gloggnitz nicht selten, so
bei Enzenreuth und von hier über Wartenstein und die Schanz bis Schott-
wien, am Eichberge und im Saubachgraben bei Pottschach; ausserdem
zwischen Parndorf und Neusiedl am See.
Bosa Carioti Chab. Am Eichberge bei Gloggnitz.
Rosa levistyla Rip. Im Rehgraben und am Raachberge bei Gloggnitz.
Rosa stipularis Mer. An Hecken bei Kirchberg am Wechsel,
Rosa laxifolia Borb. (sabsp. R. dumalis Bechst.). Am Gloggnitzer Schlossberge,
am Eichberge bei Gloggnitz und bei Wartenstein.
Rosa brachypoda Déségl. ot Rip. Bei Wartenstin.
Bosa sphaeroidea Rip. Um Gloggnitz häufig.
Rosa fissidens Borb., die f. coriascens Boullu beim Wartensteiner Schlosse.
Rosa Lutetiana Lem. Am Wege von Kirchberg am Wechsel auf den Wolfner-
kogel und bei Schottwien gegen den Göstritzgraben zu.
Rosa fallens Déségl. Am Wolfnerkogel bei Kirchberg am Wechsel.
Enbus L. In Bezug auf diese Gattung muss ich bemerken, dass Dr. v. Haläcay
in seinen Beiträgen zur Brombeerflora Niederösterreichs bereits mein
Material bis zum Herbste 1885 benützte; die folgenden Funde stammen
aus dem Jahre 1886, umfassen jedoch auch nur einen Theil des gesam-
melten Materiales, da es mir nicht möglich war, eine Anzahl Formen,
insbesondere aus der Gruppe der Glandulosen, genau zu bestimmen. Die
Bestimmungen der hier genannten Arten wurde durch Dr. v. Haläcsy
vorgenommen.
Rubus sulcatus Vest. Im Rehgraben bei Gloggnitz.
Kubus candicans W. N. In der Gegend von Gloggnitz nicht selten.
Ruinıs bifruns Vest. Um Gloggnitz der gemeinste Rubus.
Rubus megathamnos Kerner (bifrons X tomentosus). Im Rehgraben bei Gloggnitz.
Rubus Gremlii Focke. Um Glogpnitz allenthalben gemein.
Butus Haläcsyi Borb. (= R. decorus Hal. non P. J. Müll.) ist viel weiter ver-
breitet, als Halécsy annahm, sein Verbreitungsbezirk erstreckt sich von
Klamm bis gegen Gloggnitz einerseits und gegen Payerbach andererseits.
Rubus Kochleri W. N. Am Eichberge bei Gloggnitz.
Rubus calyculatus Kaltenb. In der Prein bei Reichenau
Bubus brachyandrus Gremli. Im Hartholze bei Gloggnitz.
Potentila?) opaca L. non Aut. Häufig in der Gegend vou Gloggnitz.
Potentilla Vindobonensts Zimm. Im Prater und in Eichberg bei Gloggnitz.
Potentilla glandulifera Kraë. Auf Felsen am Gloggnitzer Schlossberg.
Potentilla albescens Opiz. Im Gloggnitzer Schlossgarten.
ig.
18. diese Verhandlungen, 1885, p. 657.
+) Die Arten der Gattung Potentilla wurden von Prof. Alb. Zimmoter in Innsbruck
zur
srl Richter. Notizen zur Flora Niedordstı
All. An der Eisenbahn bei Neunkirchen in grosser Menge.
iaca L. Auf einer Haide des Föhrenwaldes bei Neunkirchen
Th. findet sich häufig an dem von mir ia Haläcsy und
hträge zur Flora Niederösterreichs, p. 342 angegebenen Fund-
ar in Gesellschaft von Tr. rubellum Jord. und Tr. arvense L.
rten sind jederzeit nach der Behaarung der Kelchzähne sofort
(siehe die beistehende Abbildung); nämlich:
1
Fe Fer
Ch. mit ganz kahlem Kelchzipfel (Fig. 1);
tlum Jord. hat die Kelchzähne an der Basis lang gewimpert,
ı aber werden gegen die Spitze zu kürzer und der Kelchzahn
3e kahle Graune (Fig. 2);
1. endlich hat bis zur Spitze gleichmässig dicht gewimperie
‘Fig. 3).
Umstande, dass Tr. rubellum Jord. fast immer nur in Gesell-
siden anderen genannten Arten gefunden wird und in Rück-
Zahl der Exemplare weit hinter diesen zurücksteht, ist die
wohl nicht ganz ausgeschlossen, dass wir in der betreffenden
hybride Bildung vor uns haben, deren Stammeltern in den
en Arten zu suchen wären.
findet sich am Bisamberge bei Wien in Gesellschaft von
tus L.. ohne dass man irgend welche Uebergänge zwischen
ï. Die beiden Arten unterscheiden sich schon von Ferne durch
schiedenes Aussehen.
L. Im Oetscherbachgraben in ausgesprochen subalpiner Um-
auffalender Standort, da die Pflanze gewöhnlich nur in der
vächst.
201
Ueber Polia senev Geyer.
Yon
Alois Rogenhofer.
(Vorgelogt in der Vorsammlang am 9. Februar 1887.)
C. Geyer bildet in der Fortsetzung zu Hübner's Sammlung europ.
Schmetterlinge, Tab. 160, Fig. 749 und 750 Polia senex ab, die „nach einem
Gemälde, dessen Original sich im k. k. Naturaliencabinete in Wien befindet“, !)
copirt wurde. Das Exemplar ist noch wohlerhalten in der kaiserlichen Samın-
lung, stimmt aber nicht ganz gut mit Geyer’s Figur; wenn es auch im frischen
Zustande lebbafter gefärbt war, so sind doch die Hinterflügel entschieden zu
dunkel gelbgrau und zu breit gerathen.
Seit jener Zeit (1827) wurde das Thier nicht wieder beobachtet oder viel-
leicht verkannt, daher auch meist fraglich oder gar nicht erwähnt.
Der Erste, welcher Geyer’s Figur erwähnt, ist Boisduval,. der im
Europ. Lepidopt. Index methodicus, 1829 in den Errata und Addenda, p. 4
(also vor dem Erscheinen des Textes von Geyer 1834) eine kurze Diagnose,
selbstverständlich nur nach dem Bilde, gibt, die so lautet: Stutura flavicinctae,
alis anticis einereo-subcaesiis, lineolis nigris undatis; loco maculae reniformis,
hoc signo 8 nigro, punctis 4—5 nigris superjecto, ipsis infra hoc signo >
nigro, lunulis nigris ad radicem fimbriae. Gall. mer. — Er stellt die Art
zwischen nigrocincta und plalinea. An dieselbe Stelle setzt Boisduval später
in seinen Geners et Index methodicas, 1840, p. 127, Nr. 1018 P. vetula, ohne
senez weiter mehr zu erwähnen.
*) Wie Geyor im Texte, der fast unbeschtet und uncitirt bleibt, 1. Heft, p. 16, 1834 sagt.
+
Die Flngueit, welche Boisduval, nach im Duponchel und Herrich-
r irrig im August angeben, ist, wie Rössler mittheilt, Ende Septem-
Anfang October, um welche Zeit Herr Alois Palisa das Thier auch
ähe von Triest Abends am Köder fing.
:rrich-Schäffer setzt im VI. Bande, p. 53 zu senex irrig Hb. Fig. 449
statt 749, ebenso im Texte, II. Bd, p. 259, wo er die Art zu rufocincta
1 die Hinterflügel in der Abbildung mit Recht für zu gross erklärt.
1enée sagt in den Noctuelites, VI, p. 41 in einer Note zu rufocincta,
dner’s Figur zu plump ausgefallen.
Alois Rogenhofer.
»derer führt in seinen Noctuinen Europas, p. 99 senez als eigene Art,
ı in naturs unbekannt, auf.
0. Staudinger’s Katalog, 1871 wird die Figur fraglich bei P. dubia
rte
ın ersieht daraus, dass an der Nichterkennung des jedenfalls eigen-
en Thieres nur die mangelhafte Figur Geyer’s die Schuld trägt, und
Original im kaiserlichen Museum nicht mehr vorhanden, würde die
kaum je aufgeklärt worden sein. Doch muss ich zur Ehrenrettung
sochverdienten Meisters C. Geyer, dessen Leistungen noch immer un-
destehen, ausdrücklich hervorheben, dass unbedingt die von nicht sehr
Hand gefertigte Abbildung, welche von Wien aus an Geyer gesandt
lanches zu wünschen übrig gelassen und die Figur 749 nach der Natur
asser gerathen wäre; es ist ja auch die auf derselben Tafel 160 befind-
ur 747 rufocincta (ebenfalls nach einer Malerei des im Wiener Museum
mdlichen Originals verfertigt) nicht gelungen, namentlich die Unter-
so dunkel gelbbraun mit schwärzlichen Flecken hinter der Mitte dar-
wie ich nie rufocincta sah.
ï der Figur von senex ist schon der Umriss ganz verfehlt und sind
ch die Hinterflügel zu gross, daher das Thier ein ganz ungewöhnliches
erhält; es kann daher auch die nicht nach der Natur angefertigte Be-
18 p. 16 kaum massgebend sein, indem dieselbe mit der Figur nicht
bereinstimmt, da die Unterseite röthlichgrau genannt wird, was eher
748 der Fall wäre. Die Unterseite stimmt ganz gut mit einem meiner
ın Stücke,
e genaue Untersuchung ergab die Uebereinstimmung mit den Gattungs-
en von Ammoconia Led., sowie auch, abgesehen von der lichteren
mit den Artrechten von Vetula. Die Fühler, Hinterleib und After-
Ueber Polia senex Geyer. 203
klappe sind wie bei A. caecimacula, nur das schneidige Schöpfchen hinter
dem Halskragen ist schwächer entwickelt. Es ist daher senex in die Gattung
Ainmoconia zu verweisen, und Geyer’s Name (1827) hat vor Vetula (1842)
die Berechtigung, wenn man auch diesen letzteren allenfalls für die weisse west-
liche (französische) Form, die namentlich beim Q mehr gelblich angeflogen ist,
beibehalten will. Die Stücke aus Istrien haben einen schwachen Stich ins
Bläuliche, jene aus dem Rheingan sind am dunkelsten grau.
Die Synonymie stellt sich folgendermassen:
Polia senex Geyer, Forts. zu Hübner’s Samml. europ. Schmetterl., Taf. 160,
Fig. 749, 750, 1827. ©.
— — Text, 1. Heft, p. 16, 1884.
Polia senex Boisduval, Europ. Lepidopt. Index methodicus, Errata p. 4, 1829.
Polia (var) vetula Duponchel, Hist. natur. d. Lepidopt., Supplement t. IV,
p.93, Taf. 58, Fig. 4. d', April 1842.
Orthosia vetula Herr.-Schäff., II, p. 200, Taf. 22, Fig. 108. d', 1845.
Polia vetula Guenée, Spec. général. des Lepid., VI (Noct. II), p.43. d, 9, 1852.
Ammoconia vetula Lederer, Die Noctuinen Europas, p. 97, 1857.
Ammoconia vetula B., Heinemann, Schmetterl. Deutschl., I, p. 359, 1859.
Polia vetula Dp., Milliere, Iconogr. et Descript. d. chenilles, IH, 34; Livr.,
p. 366, pl. 146, fig. 7—9, © und Raupe, 1874.
Ammoconia vetula D., Rössler, Die Schuppenfügler des Regierungsbezirkes Wies-
baden (in Jabrb. d. nassauischen Vereins, p. 33 u. 34), 1880, p. 95. Raupen-
beschreibung.
Ammoconia vetula D., Pagenstecher, Entomologische Nachrichten von Katter,
VII, 1881, p. 170—172, Raupe.
Guenée beschreibt noch eine var. A., die fast rein weiss ohne Zeichnung
ist, schneeweissen Thorax und unten keine Mittelpunkte hat, aus Boisduval’s
Sammlung ohne Fundortsangabe.
Senex wurde bisher in Südfrankreich, Südtirol, im Rheingau, in Istrien
und bei Fiume gefunden.
Herrich-Schäffer's Fig. 108 stimmt ganz gut mit meinen Triestiner
Stücken; was er im Texte sagt, dass die Art „gewöhnlich nicht so schön blau-
grau ist und einen rostgelben Wisch an der Stelle der Zapfenmakel hat“, be-
zieht sich auf die französischen Stücke.
+
lois Palise, Adjunet an der Triester Sternwarte, dem ich einige
itäcke der Polia senex verdanke, durch welche ich eben auf diese
nerksam gemacht wurde, hat auch im vergangenen Jahre bei Triest
ante Species gefunden, wovon ich bervorheben will:
castanea E. var. neglecta Hb., Agrotis Cos Hb., var. in einer
en blass röthlichgelben Färbung der. Vorderflägel, die sehr nahe
cycladum Stdg. kommt, und die Zusammengehörigkeit dieser Art
itteln dürfte, Hadena Solieri B., Dryobota roboris B. var. cerris,
ella Dup., Leucania putrescens Hb., Acosmetia caliginosa Hb.
2). Exophila rectangularis Geyer und Calamochrous acutel-
agust bei Monfalcone, ©, letzterer seit 1884 aus Kärnten bekannt.
Alois Rogenhofer. Ueber Polia snez Geyer.
Aulax hypochoeridis n. sp.
Von
3. J. Kieffer in Bitsch.
(Mit 2 Holzechnitten.)
(Vorgelegt in der Versammlung um 2. März 1887.)
Beschreibung der Wespe. Q Körper schwarz. Fühler fadenférmig,
mit 14 deutlich abgesetzten Gliedern, mattschwarz, auliegend grau behaart;
drittes Glied etwas länger als das vierte, beide länger als die folgenden, welche
walzenförmig und ungefähr zweimal so lang als breit sind; Endglied zugespitzt.
Gesicht gestreift. Stirn und Scheitel chagrinirt. Thorax mässig glänzend. Meso-
notum fast kahl und nur mit wenigen kurzen en Haaren besetzt, fein, aber
deutlich gerunzelt, diese Runzeln sehr regelmässig, viereckige Zellen bildend.
Scutellum ohne Mittellängsfurche, am Grunde mit zwei grossen Grübchen, in
seiner vorderen Hälfte von derselben Sculptur wie das Mesonotum. Flügel wasser-
hell, gewimpert, mit einem am Aussenrande offenen Radialfelde und mit einer
deutlichen Areola. Beine rothgelb; Tarsenendglied, sowie Hüftenbasis schwarz.
Abdomen stark glänzend, ganz schwarz.
Körperlänge des © 21—22mm. g' unbekannt.
Das Einreihen dieser Wespe in die von Dr. G. Mayr gegebene Bestim-
mungstabelle: Die europäischen Arten der gallenbewohnenden Cynipiden, Wien,
1883, würde also in letzterer folgende Veränderungen verursachen:
p- 6: 1. Die Fühler bestehen beim © aus 14, beim aus 15 freien Gliedern etc. 2
Die Fühler bestehen beim Q aus 12—13, beim J’ aus 14 freien Gliedern 6
2. Das Mesonotum kahl oder sehr spärlich behaart . . . . 3
Das Mesonotum reichlich und gleichmässig behaart . . .. 5
3. Scutellum mit tiefer Mittellängsfurche etc. . A. Lichtensteini or.
Seutellum ohne Mittellängsfurche .
4. Seutellum mit viel grôberer Sculptur als dus Mesonotum; Flügel ohne
Areola; Fühler braunroth etc. . . . . . . . A. glechomae Hart.
Sentellum mit einer Sculptur, welche uicht oder kaum gröber ist als
die des Mesonotum; Flügel mit Areola; Fühler schwarz
A. hypochoeridis n. sp.
27
Z. B. Ges. B. XXXVIL. Abh.
3. J. Kieffer. Aulaz hypochoerid
bung der Galle. Vorliegende W
eltener rundliche, meist mehr oder
schwellungen an Hypochoeris radicata L. Die grösseren unter
eu Anschwellungen sind 4cm. lang und 0‘7cm. dick; ihre
ıssenseite ist unbehaart und von derselben Farbe und Be
haffenheit wie der Stengel; inwendig sind sie markig, weiss,
it 10—12 runden oder oralen, ziemlich regelmässig gereihten
Larvenhöblen, welche etwa um 2mm. von ein-
ander entfernt sind. Sie haben also mit den an
Hieracium-Arten so häufig vorkommenden Gallen
von Aulax hieracii Bouch. grosse Aehnlichkeit,
doch sind letztere stets dicker, ihre Zellen grösser,
dicht aneinander liegend und mehrere Reihen bil-
dend. Meist kommen diese Anschwellungen unter-
seits, seltener auch oberseits der gabeligen Ver-
zweigung des Stengels vor; über ihnen ist der Trieb
bald normal entwickelt, bald auch verkümmert.
Man findet sie schon Anfangs Juni, doch werden
sie erst im Herbste reif. Die Wespen im folgenden
Frühjahre (wahrscheinlich im Mai) ausschlüpfend;
im geheisten Zimmer schon im Februar.
Vorkommen. Diese Galle habe ich an Hohl-
»gen und Waldrändern um Bitsch gesammelt; sie ist daselbst
smlich selten. Sie wurde zuerst von Prof. Licopoli bei Neapel
funden und von ihm in seiner Abhandlung: Le galle della fura
alcune province Napolitane, Napoli, 1877 beschrieben und abge-
fand sie in England, im nördlichen Theile von Wales, nach
".H. Trail (Scottish Naturalist, IV. Band, 1877—1878, p. 16).
e sie dann noch von Dr. Fr. Löw in „Bemerkungen über Cyni-
. der k. k. zool.-botan. Gesellsch. in Wien, 1884, p. 326), welcher
schwellungen von Prof. Licopoli erhalten und aus ihnen zwei
3 cynipseu Boh. gezogen hatte (siehe Dr. Gust. Mayr, Arten
attung Eurytoma, 1878, pag. 33). Dankend will ich zuletzt
ützung gedenken, welche Herr Dr. G. Mayr bei der Bestiw-
pe mir gütigst zu Theil werden liess.
Ne im Längs-
mitte. (1, Gr.)
Materialien zur Pilzkunde Krains. V.
Wilhelm Voss,
k. k. Profoasor in Laibach.
(Mit Tafel V.)
(Vorgelegt in der Versammlung am 3. März 1887.)
Mehr als drei Jahre sind vergangen, als ich die IV. Folge meiner „Mate-
rialien zur Pilzkunde Krains“ beendigt und unserer löblichen Gesellschaft zur
Drucklegung übergeben habe.')
Zu dem Bewusstsein, dass meine mykologischen Studien in Krain eine
Reihe von früher aus diesem Gebiete nicht bekannten Arten und Formen, js
selbst überhaupt Nenes ergeben hatten, drängte sich doch anderseits die Ueber-
zeugung, dass dadurch ein gerundeter Abschluss noch nicht erzielt worden ist.
Daher ging ich sofort wieder ans Werk, um nach dieser Richtung weiter zu
beobachten.
Ein in das Unterland — namentlich in das Gottscheerländchen — ge-
planter neuerlicher Ausflug musste aus mehrfachen Gründen verschoben werden.
Das auf diesen Excursionen mit Sicherheit zu erwartende Materiale wurde theil-
weise durch die Ergebnisse eines viermonatlichen Aufenthaltes im oberen Save-
thale ersetzt. Die verschiedenen Querthäler der Wurzner Save, die tief in die
Karawankenkette einerseits und in den Gebirgestoék der julischen Alpen ander-
seite einschneiden, wurden durch oft wiederholte Begehungen in mykologischer
Hinsicht geprüft. Wenn auch die krainischen Dolomite ihrer Schroffheit und
geringen Durchfeuchtung wegen nicht die reiche Ausbeute der in den centralen
Alpen liegenden Gegenden erwarten liessen, so waren diese Begehungen doch in
mancher Beziehung von grossem Interesse. Eine Reihe von Arten und Formen,
besonders aber eine ansehnliche Zahl neuer Nährpflanzen parasitischer Pilze
2) Siehe diene Verhandlungen, Jahrg. 1884, p. 1-34 und Taf. I.
27
208 - Wilhelm Vous.
konnten sichergestellt werden. In Berücksichtigung des Umstandes, dass die
südöstlichen Alpen gerade nach dieser Seite hin nur mangelhaft bekannt geworden
sind, erweitern die nachgewiesenen Funde nicht ganz unbedeutend unsere Kennt-
nisse über die mykologischen Verhältnisse des Alpenlandes.
Besonderes Augenmerk richtete ich diesmal auf Ascomyceten, und es
gelang auch die Auffindung einiger neuer, wenig bekannter oder seltener Arten,
die aus dem Gebiete von Koch’s Flora früher nicht bekannt waren. Allerdings
wäre dieses kaum möglich gewesen, wenn ich mich nicht der Mitwirkung eines
der berühmtesten Kenner der Ascomycsten zu erfreuen gehabt hätte; dieser ist
mein hochgeschätzter Correspondent Dr. H. Rehm in Regensburg. Bei Durch-
sicht der betreffenden Gruppen wird dessen Antheilnahme deutlich hervortreten.
Wenn dadurch meine Thätigkeit auch in den Hintergrund gedrängt wird, so
entschädigt mich dafür reichlich der Gedanke, dass die ausgewiesenen, mit-
unter recht schwierig zu bestimmenden Arten den erhöhten Worth voller Sicher-
heit erhalten. Für mich ist es dieangenehmste Pflicht, Herrn Dr. Rehm für seine
Mühewaltung meinen verbindlichsten Dank hier öffentlich ausdrücken zu können.
In den vorliegenden Zeilen wurden 246 Pilzarten in Betracht gezogen,
theils für die Landesflora neu (165), theils ihrer Standorte wegen beachtens-
werth. Diese Arten vertheilen sich auf 116 Gattungen, und letztere vermehren
die nun für Krain nachgewiesenen um 36. Von den für die Landesflora neuen
Species‘) sind jedoch neun überhaupt nen. Fünf davon hat Dr. Rehm
(Asterina Hellebori, Ascophanus subgranuliformis, Ciboria carniolica, Massa-
rina gigantospora, Mollisia erythrostigma) aufgestellt, die übrigen vier (Phyllo-
sticta atrozonata, Puccinia carniolica, Aecidium Oytisi, Diplodina Eurhodo-
dendri) habe ich unterschieden und von den meisten Analysen auf der bei-
gegebenen Tafel gezeichnet. Auch die Zahl nener Nährpflanzen parasitischer Pilze
hat eine Vermehrung erfahren; folgende scheinen mir besonders nennenswerth:
Actaea Spicata L. mit Erysiphe Marti.
Avena argentea Willd. „ Leptosphaeria crastophila und L.
culmifraga.
Belidiastrum Michelii Css. , Pleospora chrysospora.
Biscutella laevigata L. » Peronospora parasitica und Cystopus
candidus.
Calamagrostis Halleriana DC.
Cerastium alpinum L. Mollisia erythrostigma.
Cytisus hirsutus L. Aecidium Cytisi.
„ Epichlos typhina.
Oytisus purpureus Scop. „ Erysiphe Marti.
»
Genista sagittalis L. Massarina gigantospora.
Gentiana Amarella L. Peronospora Chlorae.
Helleborus altifolius Hayne?). Asterina Hellebori, Phoma efusa
und Phyllosticta atrosonata.
3) Im Texte durch ein Sternchen (*) bezeichnet.
+) Allen in ,Matorialien zur Pilzknnde Krains, L—1V.* ar Hellelorna niger L. Rezichnete
gehört diener Art an.
Materialien zur Pilakunde Krains. 209
Heracleum austriacum L. mit Protomyces macrosporus.
Lunaria rediviva L. » Helotium tyrolense.
Peucedanum Oreoselinum Mnch. n Laestadia nebulosa var. und
Pleospora vulgaris.
Peucedanum Schottii Bes. Puccinia carniolica.
”
Prenanthes purpurea L. » Leptosphaeria planiuscula.
Prunus Padus L. » Septoria Pruni-Mahaleb.
Rhododendron intermedium Tausch. „ Chrysomyxa Rhododendri und
Torula Rh.
Salix glabra Scop. » Melampsora Salicis Capreae
und Rhytisma salicina.
Satureja montana L. » Puccinia Menthae, IL, II.
Sazifraga caesia L. » Phoma Sazifragarum.
Thesium montanum Ehrh. „ Erysiphe communis, Pleospora
vulgaris und Leptosphaeria
Niessleana.
Tofieldia calyculata Wahl. » Pleospora vulgaris.
Tunica Saxifraga Scop. » Ustilago violacea.
Mit den schon früher aufgezählten Pilzen stellt sich nun die Zahl der
aus Krain bekannten Gattungen auf 316, jene der Arten auf 1430.
I. Hypodermii De Bary.
A. Ustilagineae Tul.
1. Tstilago Link.
1. U. violacea (Pers. in Tentam. disp. meth., p. 57 yls Uredo).
Syn. U. antherarum Fr. In den Staubbeuteln von:
Silene inflata L. Auf Wiesen bei Leos in Oberkrain im August.
Tunica Sazifraga Scop. An felsigen Gehängen in Veldes, Anfangs
September. — Diese Brandform ist aus zweifachen Gründen beach-
tenswerth; das eine Mal, weil die Nährpfanze (Tunica) neu ist, das
andere Mal, da die Brandsporen noch eingeschlossen in den Antheren
zur Keimung gelangten. Prof. Dr. Julius Kühn hatte die Güte, mir
darüber folgende Mittheilang zukommen zu lassen: „Die ungefärbten
conidienartigen Körperchen, welche neben den Sporen der U. violacea
vorkommen, sind Sporenschläuche und Sporidien des Brandpilzes. Es
muss wohl etwas feuchte Witterung geherrscht haben, die aur Keimang
eines Theiles der Sporen vor dem Verstäuben führte. Zum Theile
befinden sich die Schläuche oder Promycelien noch an den Sporen;
mitunter ist der Keimschlauch dicht an der Spore hyalin und vom
Wilhelm Voss.
plasına leer geworden, so dass der Zi
ei sehr scharfer Einstellung erkeun
‚chläuche abgelöst, wohl auch Sporid
2. Schroeteria Wint.
rina (Tal. in Annal. se. nat., III, Ser.,
die Pilze ete., I. Bd., p. 117.
‚ella Delastrina Schrôt., Brand- u. Rostpilze Schlesiens, p. 5 des
- aus Abh. d. Schles. Ges., naturw. Abth., 1869. In den Placenten,
und Samenknospen von:
:a hederifolia L. Unter der Saat bei Stoste nächst Laibach im
— Wird in A. Kerner’s Flora exs. Austro-Huugarica zur Aus-
gelangen.
3. Tuberculina Sacc.
ÿ (Ditm. in Sturm, Flora, III, 2, p. 99 als Tubercularia) Sacc.,
L, Taf. 964.
osa Sacc., Michelia, I, p. 262. — Cordalia persicina Gobi, Ueber
rcularia persicina Ditm. genannten Pilz, Petersburg, 1885.
in Aecidium Tussilaginis Gm., doch auch sonst im Gewebe der
on:
go Farfara L. Bei der Tenfelsbrücke im Katharinathale unweit
arktl. Ende August häufig.
B. Protomycetes De Bary.
1. Protomyces Ung.
us Ung., Exantheine, p. 343, Taf. VI, Fig. 34. Verursacht pustel-
Irhabenheiten an der Blattfläche von:
um austriacum L. Auf der Alpe Golica (1650 M.) ober Assling
verkrain im Juli.
2. Entyloma De Bary.
te Rostr. in Thuemen’s Mycotheca univ., 2222. Stellenweise
häufig an den Blättern von:
a palustris L. An Sümpfen bei Kaltenbrunn nächst Laibach
ini.
n Schröt. in Cohn’s Boitr. z. Biologie d. Pflanzen, II. Bd., p. 437.
Interseite lebender Blätter von:
ytum officinale L. Auf Wiesen bei Laibach im Herbste.
Schrôt., Ibid., p. 373. Auf den Blättern von:
r somniferum L. Im August schr häufig im Jauerbnrger Schloss-
1 in Oberkrain. — Die Unterseite der Blätter ist bedeckt mit
211
anlich jenen von Ramu-
n gebildet werden. Die
gebildet; sie sind rund-
en und braun gefärbt.
ittern von:
im August; selten.
;ern vou:
enegg und au Sumpf-
h.
"I. Sch. Leguminosarum Frank, Krankheiten d. Pflanzen, 1880, p. 652. Be-
wirkt kleine kugelförmige Anschwellungen an den Warzelfasern von:
Lotus corniculatus L., besonders an der baarigeu Spielart dieser Legu-
minose. Auf Wiesen bei Lees in Oberkrain im August. Leg. Prof.
F. Krasan.
IL Phycomycetes De Bary.
1. Peronospora Corda.
II. P. nivea (Ung). An der Unterseite der Blätter von:
Pastinaca sativa L. An wiesigen Stellen bei Podnart in Oberkrain.
Pimpinella Suxifraga L. Bei Radmannsdorf iu Oberkrain.
IE P. pygmea Ung. An der Unterseite der Blätter von:
Anemone hepatica L. Ende Mai im Föhrenwäldchen bei Josefsthal.
13. P. parasitica (Pers). An den Blättern von:
Biscutella laevigata L. Auf Wiesen bei Lees im August mit Cystopus
candidus (Pors.). — Die Nährpflanze dürfte neu sein.
Nasturtium officinale R. Br. An Sümpfen bei Kaltenbrunn.
14 P. Myosotidis De Bary. Forma: Lithospermi. Au den Blättern und Sten-
geln von:
Lithospermum arvense L. Auf Feldern zwischen Stephansdorf und
Kaltenbrunn.
"IB. P. Rumicis Corda. An der Unterseite der Blätter von:
acetosa Koch. Auf Feldern bei Stosco nüchst Laibach im Mai.
8 bleichgrün gefürbten Blätter rollen sich nach abwärts und
ınterseits reichlich mit den grauen Räschen des Pilzes bedeckt,
brigens nicht häufig ist.
212 Wilholm Voss.
*16. P. Schachtii Fuck., Symb., p. 71. An den Blättern von:
Beta vulgaris L. ln August auf dem Laibacher Felde, wo die Runkel-
rübe im Grossen gebaut wird.
acea (Berk.). Auf den Blüthenköpfen von:
sautia arvensis Coult. An Feldrändern bei Lees im August.
orae De Bary. Au der Unterseite der Blätter von:
ıntiana Amarella L. Auf Schutthalden im hinteren Loiblthale, Ende
August. — Es ist mir nichts bekannt, dass auf einer Art der Gattung
Gentiana eine Peronospora schon beobachtet wurde. In Ermange-
lung der Oosporen bringe ich sie vorläufig zu dieser Art.
cola De Bary. In Oesterreich zuerst bei Laibach, sodann in den
gärten bei Rudolfswerth (Unterkrain) aufgefunden, ist nun auch in
krain erschienen. Ich fand sie reichlich im Schlossgarten des Gutes
rein bei Radmannsdorf. Während man in Unterkrain diese Reben-
kheit mit dem Namen „palez“ bezeichnet, ist in anderen Gegenden
‚andes die Bezeichnung „Strupena rosa“, d. i. giftiger Thau, in Ge-
sh gekommen.
2. Cystopus Lév.
didus (Pers). Reichlich an den grundständigen Blâtteru von:
scutella laevigata L. Auf Wiesen bei Lees im August. — Diese Nähr-
pfanze scheint mir nen zu sein. Neben den Cyatopus-Rasen findet
sich auch öfter die Peronospora parasitica vor.
III. Ascomycetes De Bary.
A. Perisporiaceae Fr.
1. Erysiphe (Hedw.) Lév.
rtii Lev. An den Früchten und Fruchtstielen von:
ttaea spicata L. Im Gebüsche zwischen Lees und Radmaunsdorf im
August. — Die befallenen Beeren sind mit einem dichten weissen
Filze überzogen, ziemlich saftlos und kleiner als die gesunden. Die
Perithecien-Anhängsel sehr lang, einfach, hyalin und sehr zahlreich.
Da die Nährpflanze in Saccardo’s Sylloge Fungorum fehlt, so ist
sie wohl neu.
tisus purpureus Scop. Blätter und Hülsen bewohnend; anf dem
Hügel Straia bei Veldes in Oberkrain im Herbste. — Wenn auch
die Perithecien noch nicht vollständige Reife erlangt haben, so bringe
ich duch diese Form hieher, des spinuwebenartigen Mycels und der
Perithecion-Anhängsel wegen, welche einfach und hyalin sind. Wohl
auch eine neue Nährpflauze!
ins. 213
Stongeln von:
ılossgarten von Jauerburg.
18. — Die Conidien auf der
der Unterseite der Blätter
am Ufer des Veldeser See bei
n im September. Auch diese
aveuspuauss avumur wur vervasuv mt VOr.
"2. E Umbelliferarum De Bary. An den Blättern von:
Chaerophylum hirsutum L. In der Schlucht ,Pokluka® hinter Göriach
im Juli. — Von Interesse ist, dass in mehreren unreifen Perithecien
die Pyenidien des Cieinmobolus Cesati zur Entwicklung gekommen
sind und bei Druck die zahlreichen Spermatien in rankenfürmigen
Massen entleerten.
Pimpinella Saxifraga L., besonders die Stengel und Doldenstiele be-
deckend. In Bergwäldern bei Vigaun im September.
2. Microsphaera Ler.
“4. M. Lomicerae (DC. in Flore frang., VI, p. 107 als Erysiphe).
Syn. M. Dubyii Lér. An der Oberseite lebender Blätter von:
Lonicera alpigena L. Im Koroicagraben des Loiblthales, Mitte August.
3. Sphaerotheca Lév.
5. 3. Castagnei Lév. Auf den Blättern und Laubzapfen von:
Humulus Lupulus L. An der Strasse von Radmannsdorf nach Lan-
z0vo im September. — Die Zapfen verkümmern in ganz ähnlicher
Weise wie jene der cultivirten Pflanze, worüber ich vor längerer Zeit
(s. diese Verhandl., Bd. 25, p. 613) Mittheilung machte.
4. Podosphaera Lév.
8. P. tridactyla (Wallr. in FL crypt., II. Bd., p. 753 als Erysibe).
Syn. P. Kunzei Lév. An den lebenden Blättern von:
Prunus domestica L. In Obstgärten zu Less, Ende August.
5. Asterina Ler.
'%. A Helebori Rehm nov. spec. in litt., ddo. 8. Sept. 1884. — Tab. nostr.,
Fig.3, a—c. — Perithecia minutissima, punctiformia, gregaria, in ma-
culis cinereis, rotundatis, 1—4mm. diam. superioris foliorum aridorum
paginae sessilia, globosa, aterrima, parenchymatice fusce contexta, ad
basim hyphis septatis, rectangulariter ramosis, fuscis, c. 6 p cr. prac-
dita. — Asci clavati, 8-spori, 36—40:6. — Sporidia clavata, 2-cellu-
laria, cellula utraque 2-nucleata, superiore latiore, recta, hyalina,
distieha, 9:3. — Paraphyses desunt. Jod —.
2.B.Gm. B, XXXVIL. Abb. 28
214
Wilhelm Voss,
Ad foliis aridis Hellebori altifolii Haynı
(841 m.) supra Vigaun; Podnart et Jauerbu
Augusto M.
Die sehr kleinen punktförmigen, gehäuften, sitzenden Fruchtgehänse
stehen gruppenteise auf einem 1—4 mm. im Durchmesser messenden
grauen Flecke der vollständig abgewelkten (vielleicht schon zweimal
überwinterten) oberen Blattfläche (Fig. 3, a). Diese Fruchtgehäuse sind
schwarz, sitzend und kugelförmig; sie bestehen aus braunem Parenchym-
gewebe und werden an ihrer Basis von ebenso gefärbten gegliederten
und rechtwinklig-ästigen Hyphen (Stützfäden) gestütst; deren Breite
beträgt 61. — Die kenlenförmigen Schläuche sind achtsporig, 36—40 p
lang und 6 p breit (Fig. 3, b). — Die gleichfalls keulenförmigen, in zwei
Reihen geordneten Sporen sind hyalin und haben eine Scheidewand. Die
dadurch gebildete obere Zelle ist breiter als die untere; in jeder Zelle
finden sich zwei Nuclei. Die Sporen sind ferner gerade und haben bei
9% Länge 3 p Breite (Fig. 3, c). — Paraphysen sind nicht vorhanden.
Von den zahlreichen Arten der Gattung Asterina, die besonders in den
subtropischen und tropischen Ländern häufig anzutreffen sind, ist nur
eine Art (folgt man in der Umgrenzung der Gattung dem Vorgange
Dr. Winter's bei der Neubearbeitung der Pilze von Rabenhorst's
Kryptogamen-Flora) sicher für Deutschland nachgewiesen. Die Auffindung
einer zweiten Art, welche in Dr. Rehm's Ascomyceten-Sammlung zur
Ausgabe kommen wird, ist daher von Interesse.
B. Pyrenomycetes Fr.
1. Polystigma Tul.
"28. P. fuleum DC., Flore frang., VI, p. 164. Auf den Blättern von:
Prunus Padus L. In Gebüschen zwischen Lees und Radmannsdorf
sehr reichlich im August.
2. Dothidea Tul.
"29. D. Sambuci (Pers. in Synop. fung., 14 ale Sphaeria) Fries, Syst. mycol.,
*30.
IL p. 550. Auf faulenden berindeten Aesten von:
Sambucus nigra L. An Hecken bei Lees; auch auf dem Schlossberge
in Veldes und hier mit Tubercularia vulgaris Tode. Reife Peri-
thecien im Frühjahre.
3. Phyllachora Nke.
Ph. Campanulae Fuck. Siehe bei der Gattung Pyrenopeziza.
Ph Trifolii Fuck., Symb. myc., p.218. An den Blättern von:
Trifolium incarnatum L. Auf Wiesen bei Lees im Juli, und zwar in
der Spermogonien-Form.
Materialien zur Pilskunde Krains. 215
4. Cordyceps Fr. "
*31. C. capitata (Holmk. in Otis, I, p. 38 als Sphaeria) Link, Handb., p. 347.
Lebt als Parasit auf den Fruchtkörpern von:
Elaphomyces variegatus Vitt. In einem Walde au der Strasse von
Radmannsdorf nach Steinbüchel im August beobachtet; ist selten.
5. Epichloë Tul.
32. E. typhina (Pers.) Tul. Auf den meistens sterilen Halmen von:
Calamagrostis Halleriana DC. Auf dem Hügel Straia bei Veldes im
August.
6. Nectria Fr.
N. resina Fr. Siehe bei der Gattung Tromera.
33. N. sanguinea Fr. Ich fand die Fruchtkörper dieser Art an den Rändern
der Krebswunden des Apfelbanmes (Pyrus Malus L.) in Obstgärten zu
Lees im August. Es ist vorläufig, so viel mir bekannt, noch nicht er-
mittelt, ob der Pilz theilweise der Veranlasser dieser Wunden, oder nur
ein zufälliger Begleiter derselben in einzelnen Fällen sei.
7. Nectriella Nke.
*34. N. Rousseliana Sacc., Michelis, I, p. 51 et 277.
Syn. Sphaeria R. Montg. — Ascospora R. Fuck. An welkem Laube von:
Buxus sempervirens L. Im Schlossgarten zu Podwein bei Radmauns-
dorf. Beigemengt war in einzelnen Fällen Penicillium roseum Link.
8. Poronia Link.
*35. P. punctata (L. in Spec. plant, II, Nr. 1650 als Pezisa) Link, Handbuch,
IH, p. 348.
Gesellige Fruchtkörper auf trockenem Pferdemist auf der Hutweide
zwischen Lees und Veldes im August. Die Perithecien hatten zahl-
reiche elliptische schwarze Sporen entleert, wodurch die weisse Scheibe
deutlich schwarz getüpfelt erschien.
9. Eutypa Tal.
*36. E. Acharii (Fr. in Syst. myc., IL p. 478 als Sphaeria) Tul, Carp. II,
p.58, Taf. 7, Fig. 8—20. An der Oberfläche dûrrer Aoste von:
Fagus sylvatica L. Auf dem Golovcberge bei Laibach im November.
"37. E. lata (Pers. in Syn. füng., p. 20 als Sphaeria) Tul., 1. c., p. 56.
Auf berindeten oder entrindeten Aesten der Laubhölzer (Castanea?)
im Herbste bei Laibach.
"38 E. spinosa (Pers., Syn. fang., p. 31 als Sphaeria) Tul., 1. c., p. 59.
Auf alten Strünken der Rothbuche (Fagus sylvatica L.) im hinteren
Uratathale bei Mojstana im Juni.
28*
u
Wilhelm Vons.
0. Gibbera Fr.
ıccinis (Sow. in Fung., Taf. 373, Fig. 1 als Sphaeria) Fr., Syst. orb.
ct, 110. An abgestorbenon oder noch lebenden Stengeln von:
’accinium Vitis Iduea L. Im Uratathale und im Martulikgraben vor
Kronau im September.
11. Gibberella Sacc.
dicaris (Fr. in Syst. ınyc.,, II, p. 417 als Sphacria) Saccardo, Mi-
lia, I, p. 43.
Botryosphaeria p. Ces. et Not. An den Zweigen von:
jambucus nigra L. Ende Juli bei Lees in Oberkrain.
12. Palsa Fr.
iesii (Duby iu Bot. gall, II, p. 690 als Sphaeria).
. ascophorus. An dûrren, abgestorbenen Zweigen von:
Ibies pectinata DC. Am Rosenbacherberge bei Laibach im März.
13. Massaria De Not.
acrospora (Desm.) Sacc., Michelia, I, p. 247.
. conidiophorus (Coryneum macrosporum Berk.) et Fung. ascophorus.
den abgestorbenen Zweigen von:
Fagus sylvatica L. Bei Ralmannsdorf im Juli. — Die anfänglich
byalinen Ascosporen finde ich in den reifen Perithecien „dilute fuli-
gineis“. Beide Fruchtformen stimmen gut mit einem in meiner
Samınlung befindlichen Reh m’schen Exsiccate überein.
14. Mussarina Bacc.
igantospora Rehm nov. spec. — Tab. nost., Fig. 5.
Apothecia sparsa, in maculis dealbatis immera, sphaeroidea, atra,
«4 papillulata, ostiolo vix visibile plitusa, sicca apice collabentia,
mm. diam. — Asci ovales, crassi, 120 :75. — Sporidia oblonga vel
fusiformia, obtusa, recta, hyalina, 5-cellularia, superivre parte, 24 u
g. et 2-cellulare, cellula secunda plerumque sublativre; parte inferiore
ellulare; omnibus nucleolatis; gelatina c.9 p crass. ubvoluta, 60—66:18;
p. irregulariter posita. Paraphyses ramosae, intricatue, c. 2 x cr.
othecia parenchymatica e celulis magnis fuscis composita. Jod —.
litt. ad me, ddo. 21. Jan. 1887.)
Jie kugeligen, aus grossen braunen Parenchyinzellen gebildeten Fracht-
‚per sind schwarz und stehen zerstreut und eingesenkt auf einem weiss-
täubteu Flecke. Eine Papille ist nicht vorhanden und die Mäudung
ım sichtbar; bei trockenen Perithecien ist der Scheitel eiugesenkt.
Durchmesser beträgt 03 mm. Die darin befindlichen dicken oralen
ıläuche sind 120 p lang, 75 « breit und enthalten acht unregelmässig
Materislien zur Pilskunde Krains. 217
geordnete Sporen, welche von einer etwa 94 breiten Gallerthülle um-
geben sind. Die eigentliche Spore ist länglich oder fast spindelig. ab-
gestumpft, gerade, hyalin und fünfzellig. Ihr oberer, zweizelliger Theil
ist 24 a lang und die zweite Zelle gewöhnlich breiter als die übrigen;
die untere Partie der Spore ist dreizellig. Alle Zellen besitzen Nuclei.
Die Sporen messen 60—66 1 in der Länge und 184 in der Breite. —
Neben den Schläuchen finden sich ästige verworrene Paraphysen, deren
Breite ciren 2 p beträgt.
Auf den abgewelkten Stengeln von:
Genista sagittalis L. Auf grasigen Hügeln bei Adelsberg (ca. 6—700 M.).
— Ich fand diese ausgezeichnete Art auf den in meinem Exemplare
der Kerner'schen Flora exs. Austro-Hungarica unter 1285, III aus-
gegebenen Pflanzen, welche von Stapf eingesammelt wurden. Nach
Dr. Rebm’s gütiger Mittheilung unterscheidet sie sich von allen
beschriebenen Arten der Gattung Massarina durch Sitz, Form und
Grösse der Sporen, sowie durch die Grösse der Schläuche. Von der
verwandten M. pennicillata auf Oytisus nigricans besonders durch
die Sporen, welche bei dieser nur dreimal septirt sind und blos
20:8 messen.
15. Pleospora Tul.
*44. P. chrysuspora Niessl, Hedwigia, 1880, p. 173. An dürren Stengeln von:
Bellidiastrum Michelii Cass. An Felsen bei der sogenannten Teafe
brücke im Katharinathale unweit Neumarkt! im August. — Teste
Dr. Rehm.
*45. P. Fuckeliana Niessl, Notizen, p. 34, Taf. IV, Fig. 16.
Syn. P. Androsaces Fuck. Auf dürren, vorjährigen Blättern von:
Sülene acaulis L. Im oberen Bärenthale (Medvedi dol), ca. 1800 M.
bei Jauerburg. Beigemengt ist uicht selten Leptosphaeria Silenes-
acaulis.
“46. P. vulgaris Niessl, Notizen über Pyrenomyceten im XIV. Bande der Ver-
haudl. d. naturf. Vereines in Brünu, p. 27. An abgestorbeuen, vorjährigen
Stengeln von:
Papaver aurantiacum Loisl. (P. alpinum L., 6. flaviflorum), und zwar
b) disticha. Auf den Steinriesen des Berges Beguuäica im hinteren
Loiblthale, etwa */, Stunde von St. Anna; zur Blüthezeit des Alpen-
mohns im August. Auf deu abgewelkten Blättern hingegen vegetirt
‚Sphaerella arthopyrenioides Awd.
Peucedanum Oreoselinum Mönch. Mit Laestadia nebulosa Sacc. var.
und Leptosphacria *? Nitschkei Rehm.
Thesium montanum Ehrh. Mit Leptosphacria Niessleana Rabh.
Tofieldia calyculata Wahl. Die drei letztgenannten Formen im August
auf dem Hügel Straëa bei Veldes. — Sämmtliche hier angeführten
Nährpflanzen sind neu.
218 Wilhelm Voss,
16. Leptosphaeria Not.
Caricis Schröt,, Saccardo, Sylloge, II, p. 74. An dürren Blättern von:
Curez digituta L. Auf felsigen Couglomerat-(Nagelfuë-)Gehängen bei
Podnart (ca. 400 M.) in Oberkrain im Juli. — Auch Dr. Behm ist
der Ansicht, dass unser Pilz dieser Art beizuzählen ist; Schröter’s
Exemplare hingegen stammen aus Lappland.
culmifraga (Pr. in Syst. myc., II, p. 510 als Sphaeria) Ces. et Not,
Schema Sfr, p. 61. An abgestorbenen vorjährigen Halmen von:
Avena argentea Willd. Auf Steinriesen bei St. Anna im hinteren Loibl-
thale; im August, zur Bläthezeit dieses Grases.
crastophila Sacc., Fung. ital. del. 509. An dürren Blättern von:
Avena argentea Willd. Im Flussgerölle bei Kronau in Oberkrain im
August. (Herbarium Plemelianum.) — Diese Art, deren Bestimmung
ich Dr. Rehm verdanke, war früher aus dem Gebiete von Koch’s
Flora nicht bekannt, fehlt daher in der zweiten Auflage von Ra-
benhorst's Kryptogamenfiors. Zu bemerken wäre auch, dass die
Nährpflanze neu ist.
Niessleana Rabenh., Fangi europ. 1252; Niessl, Beiträge z. Kenntn. d.
Pilze in Verhandl. d. naturf. Vereines in Brüun, X. Bd., p. 179, Taf. III,
Fig. 22. Auf dürren Stengeln von:
Thesium montanum Ehrh. Auf dem Hügel Straïa bei Veldes, wie
oben bemerkt mit Pleospora vulgaris im Juli bis August — Auch
in diesem Falle ist die Nährpflanze neu. Teste Dr. Rehm.
Fiedleri Niessl in Rabenh., Fungi europ. 1719; Sacc., Michelia, I,
39. An abgestorbenen Zweigen von:
Cornus mas L. In Gärten zu Lees; Ende Juli, während der Strauch
in Frucht stand. — In Begleitung dieser Leptosphaeria fand sich
auch Hendersonia Fiedleri, die der Conidienpilz davon sein soll.
Die Schläuche unserer Exemplare sind nicht so sehr keulenförmig,
sondern mehr cylindrisch, oben abgerundet und von zahlreichen
fadenförmigen Paraphysen umgeben. Die Sporen in denselben sind
einreihig angeordnet, oblong, meist gerade, doch auch hin und wieder
gekrümmt, beiderseits abgerundet, an den drei Scheidewänden —
mitunter nur an der mittleren — etwas eingeschnürt und hyalin.
Silenes-acaulis Not., Comment. d. soc. critt. Ital., vol. II, fase. III,
p- 485. An den dürren, vorjährigen Blättern der Nährpflanse, öfter mit
Pleospora Fuckeliana Niessl, im oberen Bärenthale (Medvedi dol) bei
Jauerburg im Herbste, und, wie es scheint, nicht selten.
planiuscula (Riess in Hedwigia, I, Taf. IV, Fig. 7 als Sphaeria) Ces.
ot Not., Schema Sfer., p. 61.
r. nov. Prenanthis Rehm in litt An vorjährigen Stengeln von:
Prenanthes purpurea L. Im Juli in den Waldungen der Rosenbacher
Berge bei Laibach nicht selten. — Ist nicht blos durch das Substrat,
Materialien zur Pilekande Krains. 219
sondern auch durch viersporige Schläuche verschieden von der Norm-
form auf Sokdago Virgaurea L.
*54. L. helvetica Sacc. et Speg., Fungi ital. del. 324; Saccardo, Michelia, I,
p. 399. Auf der Oberseite welker Blätter von:
Selaginela helvetica Sprg. An Steinblôcken auf der Hutweide zwischen
Lees und der Veldeser Brücke; an Mauern in Auritz und Veldes im
August. — Nach Dr. Rehm stimmt die Beschreibung in „Sylloge
fungoram“ bezüglich der Sporen nicht vollständig. Saccardo be-
schreibt sie: „ovato-oblongis, 10—12 : 35—45, dilute olivaceo-fuligi-
neis“. Die krainischen Exemplare jedoch haben die Sporen länglich,
stumpf, vierzellig, mit körnigem gelben Inhalt, aber ungefürbtes
Episporium, 18—21:6—7. Aber in Saccardo’s Fungi ital. del. 324
stimmt die Sporenform genau zu den Exemplaren aus Krain, ebenso
das häutige graubräunliche Perithecium, die verkehrt-birnförmigen
sitzenden Schläuche und die in Schleimmassen eingebetteten un-
deutlichen Saftfäden, welche durch Jod weinroth gefärbt werden.
Sie könnten daher zu Leptosphaeria helvetica als Forma: major
gebracht werden. — Auch diese Art war vorher im Koch’schen
Florengebiete unbekannt, und Dr. Winter hat sie in die 2. Auflage
der Rabenhorst'schen Kryptogamenfora in der Anhoffung mit
aufgenommen, dass sie bei genauerer Durchsicht wohl aufzufinden
sein wird. Dieses ist somit geschehen.
+55. L. Nütschkei Rehm, Ascomyceten Nr. 15—. An welken Stengelu von:
Campanula caespitosa Scop. Auf Felsen an der Nordwestseite des
Grosskahlenberges bei Laibach, Anfangs November.
Peucedanum Oreoselinum Mönch. Auf dem Hügel Straïa bei Veldos
im Juli und in Gesellschaft mit Zaestadia nebulosa Sacc. var-, sowie
Pleospora vulgaris Niessl. — Sollte der Pilz auf Peucedanum wirk-
lich mit vorstehendem Namen zu bezeichnen sein, so wären beide
Nährpflanzen nen.
17. Ceriospora Niessl.
*56. C. zantha Sacc., Fungi ital. del. 188. An dürren Ranken von:
Clematis Vitalba L. Auf dem Veldeser Schlossberge im Juli. — Die
Gattung unterscheidet sich von der vorangehenden hauptsächlich
durch die Sporen. welche an beiden Enden ein hornförmiges, hya-
lines, ungegliedertes Anhängsel tragen. Diese Art war bis nun nur
aus Italien bekannt und fehlt daher in der 2. Auflage der Raben-
horst'schen Kryptogamenflora.
18. Laestadia And.
*57. L. nebulosa (Not.) Sacc., Sylloge, I, p. 428. Var. — Tab. nost., Fig. 8, a, b.
Differt sporis ovoideo-elomgatis (ilic fusoideis) majoribus. Rehm, in
litt. ad me. An den abgestorbenen vorjährigen Stengeln von:
220 Wilhelm Von.
Peucedanum Oreoselinum Mönch. Im Juli auf dem Hügel Straäa bei
Veldes.
19. Sphaerulina Sacc.
*58. 9. callista Rehm, Beitr. Ascom. Hedwigia, 1882, p. 122. Auf den dürren
Blättern der vorjährigen grundständigen Blattrosette von:
Campanula Scheuchzeri Vill. An Felsen bei der Teufelsbrücke im
Katharinathale unweit Neumarktl im August.
5. callista Rehm, 1. c.
nov. var. Vossii Rehm in litt. ad me, ddo. 21. Jan. 1887.
Apothecia sparsa in foliis dealbatis immersa, papillula conoidea ob-
tusa protuberantia, sphaeroidea, atra, globosa, 0:3 mm. diam. Asci ovales,
150: 90 u. — Sporidia oblonga, obtusa, recta, parte dimidia superiore 2-,
inferiore 3-celularia, cellula secunda superiore latissima ommium, hya-
lina granulis replecta, episporio crasso, 66:21; 8 sp. irregulariter
posita. — Paraphyses desunt. — Apothecia parenchymatica, fusca.
Jod —. An dürren Blättern von:
Campanula caespitosa Scop. Auf Felsen an der Nordwestseite des
Grosskahlenberges (auf dem Wege nach Zwischenwässern) bei Lai-
bach, Anfangs November.
20. Sphaerella Fr.
*59. Sph. allieina (Fr. in Syst. myc., LL p. 437 als Sphaeria) Awd. in Ra-
benh. et Gonnersm., Mye. Europ,, V, p. 19, Taf. 5, Fig. 69. — Conf.
Thuemen, Mycotheca univ. 1946. An fanlenden Blättern von:
Alium Porrum L. In Gemüsegärten zu Lees im Juli.
*60. Sph. arthopyrenioides Awd., Myc. Europ., p. 15, Fig. 55. — Saccardo,
Sylloge, I, p. 520. An abgestorbenen Blättern und Stengeln von:
Papaver aurantiacum Loisl. (P. alpinum L., ß. flaviflorum). Diese
in den steiermärkischen Alpen auf Papaver Burseri Crantz. zuerst
beobachtete Sphaerella fand ich auf sogenannten Steinriesen, die
von dem Berge Begunëica niedergehen, im hinteren Loiblthale, etwa
‘1 Stande von St. Anna. — Der Kernpilz bewohnt hier die vor-
jährigen, abgewelkten grundständigen Blätter, seltener die Stengel
des gelbblühenden Alpenmohns und findet sich im reifen Zustande
zur Blüthezeit (Anfang August) der Nährpflanze. Die kleinen, schwar-
zen kugeligen Perithecien finden sich zerstreut auf der oberen Blatt-
fläche, eingesenkt in dessen Epidermis und besitzen ein Scheitelloch.
Unter dem Mikroskope entleeren sie auf Druck verkehrt-eiförmige,
ziemlich dickwandige, ungestielte Schläuche, worin nicht ganz deut-
lich dreireihig 8 Sporen liegen. Diese sind verkebrt-eiférmig bis
oblong, beiderseits abgerundet, zweizellig, an der Scheidewand nicht
oder nur unbedeutend eingeschnürt; das Plasma ist nicht vollkom-
men hyalin. Die obere Sporenzelle finde ich etwas kleiner als die
Materialien zur Pilekunde Kraine. 221
untere; die Länge der ganzen Spore überwiegt deren Breite meist
um das Dreifache.
*61. Sph. depazeaeformis (Awd. in Rabenh.-Klotzch, Herb. myc. 1641 als
Sphaeria) Ces. et Not., Schema Sfer., p. 64.
Syn. Sph. Karl Fuck., Symb., p.108. An den Blättern von:
Oxalis Acetosella L. Im August beim Steinbruche Podwein nächst
Radmannsdorf; am Rosenbacherberge bei Laibach, jedoch hier selten,
obwohl die Nährpflanse häufig vorkommt. — Eine durch die braune,
depazeenartige Fleckung der grünen Oxalis-Blätter leicht kennt-
liche Art.
62. Sph. intermixta Niessl. An den abgewelkten vorjährigen Blättern von:
Campanula Zoisii Wulf. Im Loiblthale an Felsen des rechten Bach-
ufers swischen dem Quecksilbergewerke und der Ortschaft St. Anna
im August. Auf den Blättern waren noch viele Perithecien von
Kernpilzen, leider nicht reif.
21. Didymella Sacc.
*63. D. Dryadis Speg. in Sacc., Sylloge, I, p. 551. Auf alten Blättern von:
Dryas octopetala L. An den felsigen Gehängen, worüber der Periönik-
Fall stürzt, Ende Juli. — Dürfte jedenfalls auch. in anderen ober-
krainischen Thälern, wo die Wirthspflanze sehr häufig ist, nicht
fehlen.
22. Sphaeria Hall
*64. 5. limbata Ettingh., Die fossile Flora von Sagor in Krain. Denkschr. der
mathem.-naturw. Classe der kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, 32. Bd.
(1872), p. 160, Taf. I, Fig. 11,12, 8, b. An den Blättern von:
Laurus stenophylla. Bei Savine nächst Sagor.
Peritheciis sparsis, minutis, subangulatis, irregulariter orbiculatis
vel ellipticis, limbo pallido cinctis, ostiolo rotumdatis, pertusis.
*65. 8. Eucalypti gh. Le. p.161, Taf. I, Fig. 8. Auf einem Eucalyptus-
Blatte bei Savine nächst Sagor.
Peritheciis partim sparsis, partim aggregatis, subglobosis, magnis,
apice ostiolo latiusculo pertusis.
*66. S. Suessii Ettingh., 1. c., p.161, Taf. L Fig. 5, 6. Ebenfalls bei Savine.
Peritheciis orbiculatis vel ellipticis, subplanis, nigris, distinctis vel
saepe confluentibus, in circulam diam. 1'5—2 mm. dispositis et macu-
Jam pallidam circumdantibus.
Der Wohnort des Pilzes scheint eine Rhamnus-Art gewesen zu sein.
Ein durch die in Kreisform gestellten Perithecien sehr ausgezeichneter
Pilz, welcher nur mit der bei Atanekerdluk in Grönland aufgefundenen
Sphaeria annulifera Heer verglichen werden kann, sich aber gut davon
unterscheidet.
Z. B. Ges. B.XXXVII. Abb. 29
222
7
Wilhelm Voss.
23. Leptospora Rabenh.
moides (Hoffm. in Veget. crypt., II, p. 12, Taf. 3, Fig. 3 als Sphac-
Fuck, Symb. myc., p. 143. An faulenden Strünken von:
ia platyphyllos Scop. In Gesellschaft mit verschiedenen anderen
lzen, wie Coryne purpurea Fuck., C. sarcoides (Jacq.) var. viri-
‘escens Rehm und Polyporus varius Fr. bei Lees in Oberkrain Ende
uli nicht selten anzutreffen.
24. Rosellinia Not.
eracea (Ehrh. in Pers., Synop., p. 83 als Sphaeria) Fuck., Symb.
p.149. Findet sich auf faulendem, doch noch hartem Holze bei
ch das ganze Jahr hindurch.
‚na Rabenh., Fungi europ. 757 c. ic.
"dem Holze und an der Rinde der Fichte (Abies ercelsa DC.) im
Valde nächst Tivoli bei Laibach im November. — Die kahnförmigen
iporen haben in der Jugend 2 oder 4 Nucleis, sind durchscheinend
nd besitzen an beiden Enden ein byalines Anhängsel. Dasselbe
indet sich auch noch an den reifen, undurchsichtig gewordenen
poren vor. Unser Pilz entspricht genau jener Probe, die in Thue-
ıen’s Mycotheca universalis unter 1949 als var. pinea Sacc.
usgegeben worden ist.
25. Sporormia Not.
media Awd. in Hedwigia, 1868, p. 67, Taf. I, Fig. IV. Auf ver-
em Kubkoth auf Hutweiden bei Lees zu Ende Juli (Dr. Rehm
2).
merkung. Isaria Hypoxyli Kalchb., Szeb. Gomb. Nr. 710 (Mate-
islien zur Pilzkunde Krains, III, 182), welche auf Holz und häufig auf
em jungen Stroma von Hypoxylon fuscum Fr. und J1. coccineum
'r. auftritt, ist schon von Persoon als Isaria umbrina beschrieben
rorden. Fries bezeichnete den gleichen Pilz als Anihina umbrina.
Tach Fuckel wäre er ein Conidienstadium von H. coccineum.
C. Discomycetes Fr.
1. Stictis Pers.
ndinacea Pers., Myc. europ., I, p. 336. °
Sesleriae. An abgestorbenen vorjährigen Blättern von:
leria coerulea Ard. Auf den Nagelfluefelsen im Savethale bei
ischenwässern (conf. Rabenh., Fungi europ. 1317). Beigemengt
# gewöhnlich Puccinia Sesleriae Reichardt, öfter auch Gnomonia
Jesleriae Niessl.
"ilskundo Krains. 223
lium Fr.
"2. Ph. Picea Fack., Symb. myc., 2. Nachtrag, p. 51, Tab. I, Fig. 16, a, b.
= Findet sich im Frühjahre auf den abgefallenen Nadeln von:
. Abies pectinata DC. Am Rosenbacherberge bei Laibach. — Dieses
CA Phacidium ist wohl weit seltener als die folgende Art, doch leicht
kenntlich.
3. Lophodermium Chev.
. 8. L. Pinastri Chev. Auf den feucht liegenden Nadeln von:
Abies pectinata DC. Im März in den Waldungen der Rosenbacher-
berge. — Teste Dr. Rehm.
H 4. Rhytisma Fr.
\, 4 Rh salicinum Fr. Wurde noch beobachtet an den Blättern von:
Salix glabra Scop. Im Martulikgraben bei Kronau; im Koroëcagraben
bei St. Anna im Loiblthale im August.
Saliz nigricans Sm. Am Bachufer bei Vigaun im Herbste.
Salir purpurea L. Im Loiblthale unweit Neumarktl.
5. Dermatea Fr.
"7. D. fascicularis (Alb. et Schw. in Consp. Nr. 942 als Pesisa c. ic.) Fr.
Forma: Carpini Rehm. Auf abgestorbenen Zweigen und Aesten auf
[m] dem Ulrichsberge bei Zirklach im Frübjahre. Leg. S. Robië. Diese
Form unterscheidet sich von der typischen D. fascicularis durch viel
gehäuftere, rosettenförmig gruppirte Fruchtbecher, weniger bestäubte
Aussenseite derselben und dunklere Scheibe, sowie entsprechend bräun-
liche Parapbysenköpfe. Dieselbe reiht sich an Forma: Ulmi Tal.
| 6. Tromera. Mass.
Ir T. Resinae Körb., Parerg. Lichen. 453. — Pezicula R. Fuck. — Retino-
cyclus flavus Fuck., Symb. myc., 1. Nachtrag, p. 332.
Fungus pycnidium, Nectria Resinae Fr. und
Fungus ascophorus. Auf ausgeflossenem Harze der Fichten (Abies excelsa
DC} Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach (8. Robit); bei Alt-Stein
(Herb. Glowacki).
7. Heterosphaeria Grev.
Ti. H. patella Fr. An den abgestorbenen dürren Stengeln von:
Laserpitium Siler. Auf dem Hügel Straia bei Veldes im August sehr
reichlich anzutreffen.
8. Coryne Tal.
"8. C. purpurea Fuck., Symb. myc., p. 284.
Syn.Ombrophila sarcoides var. urnalis Karst. An abgestorbenen Strünken von:
Tüia platyphyllos Scop. mit
29*
Bi:
d
224 Wilkelm Voss.
+79. C. sarcoides (Jacq. in Misc. II, p.378, Taf. 21 als Zichen) Tul.
var. nov. viridescens Rehm. Beide im September bei Lees.
9. Ascobolus Pers.
*80. A. carneus Pers., Syn. fung. 676. — Ascophanus carneus Boud.
Auf feucht liegenden Gewebelappen heerdenweise; Ende Juli bei Rad-
mannsdorf.
10. Ascophanus Boud.
*81. A. pilosus (Fr. in Syst. myc., II, p. 164 als Ascobolus) Boud., Mem. sur
1. Ascoboleès, p. 64.
Auf Ziegenkoth bei Vigaun und in der Schlucht „Pokluka“ bei Göriach
nächst Veldes im August. — Wird in A. Kerner’s Flora exsiccats
Austro-Hungaria des neuen Substrates wegen zur Ausgabe kommen.
*82. A. subgranuliformis Rehm nov. spec. ad inter. Tab. nost., Fig. 7, a, b.
Heerdenweise und häufig auf vertrocknetem Kuhmist im Buchenwalde
des Koënasattels (ca. 1500 M.) ober Assling im September. — Unter-
scheidet sich von A. granuliformis Boud. durch cylindrische Asci
und nicht gebogene, aber keulige Paraphysen. Doch steht diese
Art auch dem A. nitidus Speg. in Michelis, I, p. 235 nahe, ist jedoch
weniger mit Fuckel’s gleichnamigem Pilze (Symb. myc., p. 288) zu
vergleichen, wo oben gekrämmte und gefärbte Paraphysen und ei-
förmige Sporen, dann perithecia ıniniata beschrieben werden (Rehm).
Es scheinen daher die von Fackel und Spegazzini unter gleichen
Namen beschriebenen Pilze artlich von einander verschieden zu sein,
so dass der Name Spegazzini’s geändert werden müsste. Wenn
auch unser Pilz mit dem von Spegazzini beschriebenen susammen-
fallen sollte, so habe ich doch aus dem augeführten Grunde Behm’s
vorläufig gewählten Namen beibehalten.
11. Helotium Fr.
*83. H. tyrolense Rehm, Ascomyceten Nr. 116. An abgestorbenen Stengeln von:
Lunaria rediviva L. In der Bekel- (sprich „Beku“) Schlucht bei Frans-
dorf, Anfangs Juni.
*84. H. coronatum (Bull. in Champ. 251, Taf. 416, Fig. 4 als Pesisa). An ab-
gestorbenen Kräuterstengeln, und zwar:
Olematis recta L. Im September bei Radmannsdorf.
Rudbeckia laciniata L. In den Schluchten der Roseubacherberge bei
Laibach und gleichzeitig mit H. scutula (Pers.).
"85. H. uliginosum Fr. Conf. Karsten, Mycol. Fenn,, I, p. 121.
Au sumpfigen Stellen in den Waldungen der Rosenbacherberge auf im
Wasser liegenden Zweigen, Fruchtzapfen (Alnus), Frachtbechern
(Quercus) u. dgl., Ende Mai. — Dieser seltene Becherpilz hat ver-
schieden lange Stiele; ich fand sie bis 15 Cm. Er ist meines Wissens
Materislien zar Pilzkunde Krains. 225
im Koch’schen Florengebiete erst kürzlich durch Dr. G. Beck
(e. diese Verbandl., 36. Bd, 1886, p. 474) aufgefunden worden, und
zwar in der Umgebnog Wiens.
12. Pseudohelotium Fuck.
*86. P. hyalinum (Pers. in Syn., p. 655 als Pesisa) Fuck., Symb. myc., p. 208.
An entrindeten feuchten Stämmen von:
Castanea vesca Gärtn. Im Herbste in der Tivoliwaldung bei Laibach.
— Wohl eine der kleinsten Pezizeen.
13. Pyrenopeziza Fuck.
*87. P. Campanulae Fuck., Symb. mye., 2. Nachtrag, p. 59.
Myceliumpilz: Phyllachora C. Fuck. — Dothidea C. DC. Auf der Unter-
seite der Blätter und an den Stengeln von:
Campanula glomerata L. Bei Laibach und auf dem Hügel Straia bei
Veldes im Sommer.
Campanula Trachelium L. In den Waldungen des Friedrichsteins bei
Gottschee im Juli.
14. Mollisia Fuck.
*88. M. erythrostigma Rehm nov. spec. in litt. ad me, ddo. 21. Jan. 1887. Tab.
nost. Fig. 6, a und b.
Perithecia sparsa vel gregaria in pagina superiore foliorum deal-
batorum, parenchymatice hyaline vel rubidule contexta, primitus
globosa, clausa, dein patellaria, tenerrime marginata, glabra, humide
hyalino-flavidula vel rubidula, sicca demum cinnabarino-rubra, 0:15—
0:35 mm. diam. — Asci clavati, 90: 10—12 u. Sporidia elliptica vel sub-
fusoidea, primitus 1-cellularia, nucleolis 2 instructa, dein 2-cellularia,
recta hyalina, 12—17:6; 8 sp, disticha. — Paraphyses filiformis,
15-24 er., superne dichotomac et subcurvatae, hyalinae. Jod —. Auf
den welken, vorjährigen Blättern von:
Cerastium alpinum L. Ende Juli im oberen Bärenthale (Medvedi dol)
bei Jauerburg in etwa 1300 M. Höhe. — Steht der Calloria Pri-
mulae Rehm sehr nabe.
Ein kleiner, niedlicher Becherpilz, welcher die vollständig abge-
welkten Blätter des Alpenhornkrautes bewohnt und sich dem freien
Auge iu der Form sehr kleiner röthlicher Pünktchen zu erkennen
gibt. Die Becher stehen zerstreut oder heerdenweise auf der oberen
Blattfläche und werden von einem byalinen oder rôthlichen Paren-
chymgewebe gebildet; sie sind anfänglich geschlossen und daher
kugelförmig, später jedoch scheibenförmig, mit sehr zarteın Rande
versehen und vollkommen glatt. Ihre Farbe ist im trockenen Zu-
stande zinnoberroth, angefeuchtet jedoch gelblich oder dunkelroth.
Die Grösse schwankt zwischen 0-15 und 0-35 mn. Die keulenförmigen,
226
Wilhelm Voss.
901 langen und 10—12 1 breiten Schläuche enthalten acht in zwei
‚Beihen geordnete Sporen. Dieselbeu sind gerade, hyalin, elliptisch
oder fast spindelig, in unreifem Zustande einzellig mit 2 Nuclei;
reif jedoch zweizellig und messen 12—17:6. Die fadenförmigen,
hyalinen, 1'5—2 breiten Paraphysen sind im oberen Theile dicho-
tom und gebogen.
15. Dasyscypha Fuck.
89. D. calycina (Schum.) Fuck. An der Rinde von:
Pinus sylvestris L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach im Herbste
(8. Robië).
16. Ciboria Fuck.
*90. C. carniolica Rehm nov. spec. Tab. nost. Fig. 1, a—d.
Perithecia turbinata, stipitata, firma, solitaria vel 2—3 gregaria. Disco
subplano, fuscescente, pruinoso, margine tenui dilutiore cincto, orbi-
culari, interdum irregulariter eroso, 1-15 mm. diam. Stipite flavescente,
sicco rugoso, c. 3 mm. alt, 025—0'5 diam. — Asci subeylindracei, 8-spori,
50:54. — Sporidia 2-sticha, oblonga, obtusa, recta, hyalina, 1-cellu-
laria, 5—7:2. — Paraphyses ascos superantes, filiformes, apice sensim
— 34 cr., hyalinae. Porus Jod vix. (In litt. ad me, ddo. 7. Nov. 1884.)
Heerdenweise auf von der Erde entblössten Wurzeln (Quercus?) im
Walde bei Tivoli nächst Laibach, Ende Juni 1884.
Dieser zierliche Becherpilz sitzt einzeln oder zu 2—3 gehäuft auf
den Wurzeln; die Fruchtbecher sind kreiselförmig, gestielt und hart.
Die Scheibe nahezu eben, braun werdend und bereift, tellerförmig;
der zarte, zuweilen uuregelmässig ausgebuchtete Rand licht. Ihr
Durchmesser beträgt 1—1'5 mm. Die Stiele der Fruchtbecher sind
gelblich, trocken runzelich, etwa 3 mm. hoch mit 025—05 mm. im
Durchmesser. — Die fast eylindrischen Schläuche sind achtsporig,
50:51. Die Sporen zweireihig angeordnet, länglich, stumpf, hyalin
und eiuzellig, 5-7 lang und 2 breit. Die fadenförmigen, gegen
oben allwälig bis Su dicken Paraphysen sind hyalin und über-
ragen die Schläuche. Der Scheitelporus wird durch Jod kaum gebläut.
17. Leucoloma Fuck.
91. Z. rutilans (Fr. Syst. IL, p. 68) non Fuck., sed Cooke et Karst. Zpi-
sporium subasperulum. Auf feuchter Walderde im Tivoliwalde im Juni.
— Teste Dr. Rehm.
18. Humaria Fuck.
*92. II. omphalodes (Ball. in Champ. 261, als Pezizu). — Pyronema ompha-
lodes Fuck. Au Brandstellen bei Veldes im Juli. — Stimmt rücksichtlich
Mstoriolien zur Pilzkande Erains, 227
der Sporenform und Gestalt der Schläuche gut überein mit der Abbil-
dung PI. 17, Fig. 65 in Cooke’s Mycographin, I; bezüglich der Sporen
weniger mit Fuckel’s Beschreibung in Symb., p. 320. Die Exemplare
gehören zur Varietät aurantio-luteum Fr.
*98. H. umbrorum (Pr. in Syst. IL p. 85 als Peeiza) Fuck., Symb. myc., p. 323.
Auf feuchter Erde beim Martalik-Fall nächst Kronau im Angust. Teste
Dr. Rebm. — Hat viel Achnlichkeit mit H. scutellata, doch hyaline
Sporen mit warzigem Epispor und fadenförmige Paraphysen.
19. Calloria Fr.
*94. C. luteo-rubella (Nyl., Obs., p. 55 als Peziza) Karst., Mycol. fenn., p. 101.
Im Doblicagraben zwischen Ulrichsberg und Sidroë in Oberkrain auf
Fichtenharz, Ende Mai. Leg. 8. Robië.
20. Peziza L.
95. P. vesiculosa Ball, Champ. 270, Tat. 457, Fig. 1.
Heerdenweise auf Düngerhaufen bei Laibach im Jani.
96. P. atrata (Pors.) Karst. Auf abgestorbenen, feucht liegenden Stengeln von:
Gentiana asclepiadea L. Am Rosenbacherberge bei Laibach im Jani.
Prenanthes purpurea L. Ebenda.
*97. P. livido-fusca Fr., Syst. myc., II, 147. — Rehm, Ascomycetes 153 sub
Tapesia fusca. Ende Mai auf feucht liegenden Strünken im Tivoliwalde.
21. Morchella Dill.
"98. M elata Fr., Syst. myc., IL 8.
Im Frühjabre 1884 wurde sie auf den Laibacher Markt gebracht.
Anmerkung. Im August 1885 erhielt ich aus der Gegend bei Warzen
in Oberkrain Heidelbeeren mit weissen Früchten (Vaccinium Myr-
tillus L., B. leucocarpon Döll, Flora von Baden). Dr. Schröter
hat vor längerer Zeit den Nachweis geführt, dass eine Sclerotium-
bildung in der Beere die Ursache der Weissfrächtigkeit sei. Aus
diesen Sclerotien erwuchs in der Cultur eine Pezizee: „Rutstroemia
(Sclerotinia) baccarum Schröt.“ (siehe: „Weisse Heidelbeeren, eine
Pilskrankheit von Vaccinium Myrtilus L.“ in „Hedwigia“, 1879,
p. 177—184).
Die mir seinerzeit vorgelegenen Beeren zeigten wohl nur das erste
Stadium der beginnenden Sclerotinm-Entwicklung; ihre Consistenz
war wenig verschieden von jener normaler Früchte. Es sei jedoch
auf das Vorkommen weissfrüchtiger Heidelbeeren in Krain hinge-
wiesen, da dieses meines Wissens früher nicht bekannt gewesen, in
geographischer Beziebung jedoch von Interesse ist.
Wilhelm Voss.
D. Gymnoasci Bref.
1. Exoascus Fuck.
flavus Sadeb. in Rabenh., Kryptogamenflors, II. Aufl, II. Bd. p.8. An
der Unterseite lebender Blätter von:
Alnus’glutinosa Grin. Bei Laibach im August.
Anhang.
Protosporenfrüchte der Ascomyceten?
(Fungi imperfecti.)
Dichaenacei Fr.
1. Labrella Fr.
pomi Mntg., Ann. sc. nat., 1834, I, p. 347. An abgefallenen Aepfeln
(Pyrus Malus L.) nicht selten.
2. Evcipula Fr.
fusispora B. et Br., Ann. N. A. Nr. 814, t. IX, fig. 1, pror. Heerden-
weise und reichlich an den Stengeln von:
Clematis recta L. Im September bei Radmannsdorf zumeist in Ge-
sellschaft mit Helotium coronatum.
Cytisporei Fr.
3. Cytispora Ehrenb.
Corni Westd., Bull. Acad. r. de Belg., II. Ser., II. Bd., Nr. 76. An
Zweigen von:
Cornus sanguinea L. Im Frühjahre in den Anlagen bei Laibach.
decorticans Sacc., Sylloge, III, p. 266. An trockenen Aesten von:
Carpinus Betulus L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Leg. S. Ro-
bië im März. — Valsae decorticantis st. sperm. Nitschke, Pyr.
Germ., p. 194.
nivea (Hoffm. in Veg. crypt., I, p 287 als Sphaeria) Sacc., Sylloge.
III, p.260. Auf berindeten, jedoch schon abgestorbenen Aesten von:
Populus nigra L. In Auen bei Stephansdorf unweit Laibach. St.
sperm. Valsae niveae.
Sphaeropsidei Lév.
4. Hendersonia Berk.
Fiedleri West. — Syn. H. Corni Fuck., Enum. Fung. Nasor. Nr. 416.
An trockenen Zweigen von Cornus mas L. bei Less und Cornus
sanguinea L. in Anlagen bei Laibach. — Sporen gestielt, mit drei
m, 229
r gelblichbraun, das unterste
midienpilz der Leptosphaeria
welken Blättern von:
bei Laibach. — Ich finde die
à drei-, selbst zweifächerige.
it gut mit den von Fuckel
lass der Pilz wohl mit dem
en welkon Blattscheiden des
es; häufg im Juli.
An den Zweigen von:
aibsch.
st., Fig. 9.
ris, globosis, minutis (circa
oblongo-fusoideis, utrinque
le numerosis, 9—13 p long,
whododendri) hirsuti L. —
lol) supra Jauerburg (circa
ırwandten Diplodia Ehodo-
wboreum Smith und Zweigen
}poren, denn diese sind bei
3, constricto-1-septatis, atro-
det sich auf den trockenen,
mit Velutaria Rhododendri
ait dieser in genetischem Zu-
pilz sei, demnach sich ähn-
m Awd. zu Cenangium verni-
Tromera Resinae Körb.
Puccinia Menthae an:
en Neuming und Vitnach in
ehr reichlich zu finden ist,
n dieses Pilzes ist die Ent-
hindert worden, so dass, trotz
nige Teleutosporen gebildet
rasiten!
30
230 Wilhelm Voxs.
8. Leptostroma Fr.
111. L. vulgare Fr. An den abgestorbenen Stengeln vor
Lunaria rediviva L. In der Schlucht Bekel (1
dorf mit Helotium tyrolense Rehm.
“112. L. hysterioides Fr., Syst. myc., II, p. 599. An dür
Laserpitium Siler L. Auf dem Hügel Strais
9. Phoma Desm.
*113. P. complanatum Desm. in Ann. sc. nat., 1851, p.
Syn. Sphaeria complanata Tode, Fungi Mecklenb.
Stengeln von:
Heracleum Sphondylium L. Bei Less im Jul
*114. P. effusa Rob., Dec. 22. Not., p. 8. Conf. Saccaı
Oberseite abgewelkter vorjähriger Blätter von:
Helleborus altifolius Hayne. Zwischen Podnart und Birkendorf, im
Koroëcagraben des Loiblthales und bei Vigaun; öfter mit Asterina
Hellebori Rehm.
*115. P. Saxifragarum West., Not, VI, p. 23. An dürren Blättern von:
Saxifraga caesia L. Auf Felsen an der Veldeser Strasse hinter Lees
im Angust. — Die Spermatien sind, gut stimmend mit Saccardo’s
Beschreibung in Michelia, II, p. 617, oblong, beiderseits abgerundet,
in der Mitte etwas eingeschnürt, hyalin, dreimal länger als breit
und haben zwei Nuclei.
10. Melasmia Lév.
116. M. Alnea Lév. Auf der Oberseite lebender Blätter von:
Alnus incana DC. Ziemlich verbreitet im Jauerburger Gereuth im
September.
d) Phyllostictei Fr.
11. Phyllosticta Pers.
*117. Ph. populina Sacc., Michelia, I, p.155. An den Blättern von:
Populus nigra L. Im August bei Lees in Oberkrain.
"118. Ph. atrosonata Voss, nov. spec. Tab. nost. Fig. 4.
Maculis cinereis in medio parte nigris, atro-3- vel 4-sonatis, orbi-
culatis aut ellipticis, magnis, 1 Cm. Diam. vel 2-25 long., 15 lat,
cpiphyllis. — Peritheciis gregariis, concentrice dispositis, minutis,
punctiformis, globosis, nigris, numerosis. — Spermatiis valde nume-
rosis, eguttulatis vel 1—2-nucleatie, globosis aut ellipticis aut ovoideis,
utrinque rotundatis, pallide viridis (matura) pelucidis, 3—5:5 u long.
2-3 lat. — Hab. in folis emortuis Hellebori viridis L. et H. alti-
folii Hayne (H. niger L. var. altifolius Reichenb.) a Podnart in Car-
niolia superior, Augusto 1856.
we. 231
ganz welken, wohl zweimal
dliche oder elliptische Blatt-
nen hervor. Ihre Farbe ist
eses ziehen mehrere (meist
ısen Flecken stehen zerstreut
der Mitte, die meisten hin-
fen geordnet. Die Flecken
r Mitte aus vergrössert und
neue Peritkiecien gebildet zu
örmigen schwarzen Frucht-
1e grosse Menge Spermatien
förmig) oder elliptisch, ver-
tgrün, durchscheinend und
versehen.
früher eine Phyllosticta-Art
‘enet., ser. V, p. 301 als Ph.
t sich von Ph. atrozonata
“ch oblong-eiförmige, beider-
pelt so lang als breit sind
wiusculis, 7:3, 2-guttulatis,
ıf der gleichen Nährpflanze
3inmal septirten Sporen und
it in Betracht. — Septoria
ft, 1876, p. 23) ist der noch
ıaftes Gebilde auf Helleborus
nbraun (spadicens) genannt.
welkenden Blättern von:
‚sibach.
„418. An den Blättern von:
später graulichweisse, braun
tien sind eiförmig-länglich,
ch ohne Tröpfchen.
tal., Vol. II, p. 45. An welken
Waldungen der Rosenbacher-
Durch die blassgelben, un-
1 Nuclei versehenen Sporen
che Näbrpflanze bewohnt und
“12. 8. Bromi Sacc., Michelia, I, p. 194. Auf überwinterten Blättern von:
Bromis mollis L. Bei Laibach nicht selten.
30*
232 Wilhelm Voss.
*123. S. Phragmitis Sacc., Michelia, I, p. 195. An
im Herbste an den Ufern des Veldeser Sec
zwischen Lees und Vigaun. — Die Blattflecken sind meist oval, braun
umrandet, die Perithecien punktförmig und schwarz, die darin vorfind-
lichen Spermatien hyalin, cylindrisch, zugespitzt, verschieden gebogen
und wenig guttalirt.
*124. S. Ornithogali Pass. in Thuemen’s Mycotb. univ. 496. An:
Ornithogalum umbellatum L. Auf Wiesen bei Laibach im April. —
Die: befallenen Blätter sind sehr leicht an ihren abgewelkten Spitzen
zu erkennen, welche durch die zahlreichen Perithecien schwarz
punktirt erscheinen. Die Spermatien sind hyalin, gerade oder bogig,
an beiden Enden etwas zugespitzt, fadenförmig und haben mehrere
Scheidewände. Ein leicht kenntlicher, nicht selten zu beobachten-
der Pilz.
*125. S. brunneola Nicssl, Mähr. Kryptog., p. 35.
Syn. Ascospora brumneola Fuck. An den sehr welken Blättern von:
Convallaria majalis L. Unter Gebüisch auf dem Hügel Straëa bei
Veldes im August.
*126. 8. nigerrima Fuck., Symb. myc., p. 104. An lebenden Blättern von:
Pyrus communis L. Ende Juli in Obstgärten zu Lees. — Scheint
von S. pyricola Desm. nur wenig verschieden zu sein. Bei dieser
sind die Blattflecken hellgrau, während sie bei S. nigerrima braun
sind. Bezüglich der Spermatien herrscht bei beiden grosse Ueber-
einstimmung.
*127. S. Pruni-Mahaleb Therry in Roumg., Rev. myc., V, p. 178. Auf der
Unterseite lebender Blätter von:
Prunus Padus L. Auf der Wiese hinter dem Gasthofe Triglav in
Lees, Ende Juli häufig. — Von den zahlreichen Septorien, die auf
Prunus-Arten vorkommen und in Saccardo’s Sylloge, III, p. 488
bis 489 enthalten sind, passt nur die von Therry bei Lyon auf-
gefundene Art auf den uns vorliegenden Pilz. Es ist die eigen-
thümliche Fleckung der Blätter, die schon von Weitem einen Para-
siten vermuthen lassen. An ihrer Oberseite finden sich zahlreiche
. kleine, rothbraun gefärbte Flecken, die später zu grösseren zu-
sammenfliessen. Eine ganz ähnliche Verfärbung ruft auch Melam-
psora areolata (Otth) auf der gleichen Nährpflanze hervor., Die
Fruchtgehäuse sind zahlreich an der Unterseite der Blätter zu
finden; sie sind braun (Therry nennt sie „bruneo-nigris®),
öffnen sich mit einem Scheitelloche und entleeren die zahlreichen
Spermatien in Form weisser Ranken, ähnlich wie jene der Septoria
Ulmi, so dass grössere Theile der Blattfläche weiss bereift er-
scheinen. Die hyalinen Spermatien sind lineal, beiderseits zugespitzt,
verschiedenartig gebogen, mit Nuclei versehen und meist 25—30mal
länger als breit, was mit dem Masse Therry’s (30:1) gut stimmt.
233
ıt sah, so geben ihn die
ıen, auf welchem Laub-
ewesen ist.
5.
; auf dem Hägel Straia
Clematidis Rob. durch
, während diese bei der
besitzen. In Bezug auf
u aterschiede.
“12. S. Globulariae Sacc., Mycotheca venet. 1020. Auf den Blättern von:
Globwlaria vulgaris L. In den Seitenthälern des oberen Savegebietes
im Herbste stellenweise. — Die Blattflecken sind graulichweiss
und dunkel umrandet; die Spermatien fadenförmig, hyalin, gerade
oder verschieden gebogen.
“130. S. Lactucae Pass. in Thuemen, Mycotheca 1295 (1879). An abwelkenden
Blättern des Gartensalates:
Lactuca sativa L. Im August in Küchengärten zu Lees und meist
mit Peronospora gangliformis. — Die befallenen Blattflächen sind
oft auf weite Strecken bräunlichgrau verfärbt, und diese Stellen
tragen zahlreiche Perithecien von schwarzer Farbe. Die hyalinen
Spermatien sind fadenförmig, meistens gekrümmt und noch unge-
theilt. — Wie aus Saccardo’s Sylloge, III, p. 551 und 552 zu
ersehen ist, wurde der gleiche Pilz im gleichen Jahre (1879) und
unter demselben Namen auch von Peck in Botan. Gaz., p. 170,
Jun., beschrieben.
"131. 8. Salviae Pass. Conf. Saccardo, Sylloge, III, p.540. Auf der Ober-
seite der lebenden, grundständigen Blätter von:
Salvia pratensis L. Am Rande der Felder zwischen Lees und Rad-
manasdorf im August; hin und wieder mit Ramularia ovata Fuck.
— Auf braunrothen, später ausgebleichten und dann weisslich-
grauen, dunkel umrandeten Flecken stehen die wenigen Perithecien,
die zahlreiche fadenförmige Spermatien mit granulös-hyalinem
Plasma entleeren. Septirung derselben war noch nicht erkennbar,
doch bemerkte diese auch Passerini nicht.
Saccardo hat viele früher als Septoria bezeichnete Pilze, eben
wegen Mangels der Septirung ihrer Spermatien, zu dem neuen
Genus Rhabdospora zusammengefasst. Vorläufig lässt es sich aber
noch nicht entscheiden, ob diese Formen nicht blos jüngere Ent-
wicklungsstadien sind, denn die Scheidewände treten bei den echten
Septorien nur in vollkommen reifen Spermatien anf.
“12. 8. Heraclei Desm., Crypt. exs. Nr. 534. Auf den Blättern von:
Heracleum Sphondylium L. Im Sommer und Herbste bei Laibach.
— Die reifen Frachtgehäuse entleeren ihren Inhalt in Form eines
weissen Schleimes, ähnlich wie S. Ulmi, der auf der Blattfläche
Wilhelm Voss,
eintrocknet und diese weiss fleckt. 1
eingebetteten Spermatien sind fadenf
abgerundet, hyalin, mit Nuclei versche
Saccardo) vier Scheidewände. Syn.
ianthi Desm., Anu. sc. nat, 1818, X, €
ın dem Innenkelche der Gartennelke (Z
Gärten Laibachs im Jali.
neetozici (Schub. in Fic. Dresd., I, p.:
Rabenh., Fangi europ. Auf den Blätte.... .....
Tynanchum Vincetoxicum L. Anfangs Juli im Kankerthale, leg.
S. Robié. — Einer der schönsten Blattleckpilze, durch kreide-
weisse Färbung und braune Umrandung ausgezeichnet. Zahlreiche
derartige Flecken vertheilen sich unregelmässig über die obere
Blattfäche und heben sich, da diese in unserem Falle noch grün,
sehr scharf ab. Sie sind durch die zahlreichen Perithecien fein
schwarz punktirt. In denselben fand ich zahlreiche, noch unseptirte,
fadenförmige und hyaline Spermatien, deren Länge wohl 40- bis
50mal die Breite überwiegt.
13. Depazea Fr.
emmatea Fr., Syst. myc., II, p.528. An den Blättern von:
Taccinium Vitis Idaea L. In den oberkrainischen Alpenthälern im
September ziemlich verbreitet. Ich fand sie an den Weissenfelser
Seen bei Ratschach, im Martulikgraben unweit Kronau und im
Loiblthale. — Die Sporen dieses Pilzes sind bis jetzt noch nicht
bekannt; auch ich konnte nur unreife Perithecien untersuchen.
vmnomycetes Fr.
14. Gleosporium Desm. et Montg.
hecopteridis Frank. An der Unterseite grünender Wedel von:
>olypodium Phecopteris L. Im Katharinathale bei Neumarktl und
im Ilovcawald bei Radmannsdorf im August. — Auch dieser Pilz
scheint in Oberkrain weit verbreitet zu sein.
15. Aecidiolum Ung.
ı bis heute noch immer nicht entschieden ist, ob die sogenannten
ırmogonien, welche viele Uredineen begleiten oder ihnen vorangehen,
klich in den Formenkreis der verschiedenen Rostpilze gehören oder
selbstständige Pilze betrachtet werden müssen, so habe ich keinen
stand genommen, sie hier unterzubringen.')
»st in dem neuesten
‚etozoen und Bacterie
ke A. de Bary's: „Vergleichende Morphologie und Biologie
, Leipzig, 1884, it diese Frage als eine offene bezeichnet
O8 235
r Oberseite der Blätter von:
Laibach im Joli.
p.12. An den Blättern von:
tzen um Laibach im Mai
“15. 4. eolliculosum (Berk. als Myzosporium) Sacc.
a) Forma Aroniae. Auf dem Krimmberge und in der Ischkaschlucht,
auf dem Grosskahlenberge; an Aronia rotundifolia Pers.
b) „ Ariae. Auf den Kalkbergen bei Billichgratz, z. B. um St. Jacob
ober Zwischenwässern.
© » Aucupariae. Auf den Rosenbacherbergen bei Laibach, bei
Lees und Veldes in Oberkrain im Mai reichlich.
d) » Mali. An denselben Orten, und zwar am cultivirten und
wilden Baume.
€) » Pyri. In Gärten bei Laibach und Veldes im Juni.
Cydoniae. In Veldes auf Cydonia vulgaris Pers. selten.
“Hô, A. ezanthematicum Ung., Exanth., Taf. 3, Fig. 17—19. An:
Euphorbia Cyparissias L. In der Umgebung Laibachs und auch in
Oberkrain sehr verbreitet.
Euphorbia verrucosa Lam. Besonders im Stadtwalde zu Laibach.
"Hl. A. Tragopogonis Sacc., Michelia, I, p. 11. An den Blättern von:
Tragopogon pratensis L. In den Umgebungen Laibachs alljährlich
im April.
“2. A. Tussilaginis Sacc., 1.c., I, p. 242. An den Blättern von:
Tussilago farfara L. An sonnigen Stellen des ganzen Saveufers.
Ausser diesen Pflanzen wurde noch eine Reihe von Gewächsen mit
Aecidiolum beobachtet, und zwar:
Erythronium dens canis L., Galanthus nivalis L., Lilium carnioli-
cum Brnh., Allium ursinum L., Abies excelsa DC., Cirsium palustre
Scop., Lapsana foetida Les, Symphytum tuberosum L., Vinca minor
L, Thesium intermedium Schrad., Thesium montanum Ehrh., Berberis
vulgaris L, Evonymus europaeus L, Peucedanum Schottii Bess.,
Spiraea Ulmaria L. und Cytisus hirsutus L.
16. Melanconium Link.
"143. M. ramulorum Corda, Icon. I, p. 2, Taf. 2, Fig. 3. An dürren, abge-
storbenen Zweigen der Hainbuche (Carpinus Betulus L.) in den Wäl-
dern bei Laibach.
17. Coryneum Noos ab Es.
"14. C. macrosporum Berk. in Sm., Flor. brit., V, p. 355.
Ist nach Saccardo’s Sylloge Conidienpilz zu Massaria macrospora
(Desm.) Sacc., mit welcher er auf abgestorbenen Zweigen der Roth-
buche (Fagus sylvatica L.) bei Radmanusdorf gefunden wurde.
Wilhelm Vors.
lyphomycetes Fr.
18. Ramularia |
Taraxaci Karst,, Hedwigia, 1884, p. 7. An lebenden Blättern von:
Taraxacum officinale Wigg. Im Juli auf Wiesen zwischen Zwischen-
wässern und Görtschach in Oberkrain.
Joleosporii Sacc. Auf den Uredoräschen des Coleosporium an:
Petasites niveus Baumg. Am Saveufer zwischen Wocheiner-Vellach
und Neuming im September.
Teranii Fuck. An der Unterseite lebender Blätter von:
Geranium Phaeum L. Im Juli bei Neumarktl in Oberkrain.
Phyteumatis Sacc. et Wint., Michelis, II, p.548. An den Blättern von:
Phyteuma Michelii Bit. In den Waldungen der Rosenbacherberge
bei Laibach im Juni. Oft mit der Uredoform von Coleosporium
Campanulacearum Fr.
Parietariae Pass. An den Blättern von:
Parietaria officinalis L. Nicht selten auf Schuttplätzen bei Lees.
ousilla Ung. An der Blattunterseite von:
Alchemilla vulgaris L. Im Koënasattel ober Assling.
Succisae Sacc., Fangi ital. 1016. An den Blättern von:
Knautia arvensis Coult. An Wegrändern zwischen Lees und Rad-
mannsdorf im September.
19. Cercospora Fres.
Tampi-Silii Speg. in Saccardo's Michelis, II, p.171. An:
Impatiens nolitangere L. Mitte August im Katharinathale bei Neu-
marktl. — Dieser Pilz verursscht zahlreiche Blattflecken an den
welkenden Blättern; sie sind oberseits ausgebleicht und röthlich-
braun umrandet, unterseits braun gefärbt. Auf der Unterseite
brechen die Fruchthyphen hervor und gliedern Sporen ab, wodurch
diese Stellen weisslichgrau bereift erscheinen. Die einfachen, durch
die Sporenansätze höckerigen, gebüschelten Fruchthyphen sind licht
olivengrün. Die cylindrischen, nach oben schweifförmig verjüngten
Sporen sind blassgrau (subhyalin) und haben 2—3 Scheidewände.
20. Cercosporella Sacc.
Priboutiana Sacc. et Letendre, Misc. Myc. F. gall. Nr. 2178.
Auf den Blättern von Centaurea Jacca L. ruft dieser Uyphomyoet
ausgebleichte, nicht scharf umrandete Flocken hervor, deren Unter-
seite nach der Sporenbildung weiss bereift ist. Die Conidien sind
hyalin, mit deutlichem, schweifartigen Anhängsel versehen, anfangs
ungetheilt, endlich mit 2—3 gut wahrnehmbaren Scheidewänden
versehen. Ihre Form könnte stabförniig gensunt werden. Sie sind
m. 237
auch bogig gekrämnte vor;
Saccardo 40—60 p.
Centaurea nigrescens, doch
als hier unterbringen, wenig-
gen.
e zwischen Lees und Rad-
"151. M. album Riess in Fresen., Beiträge zur Mycologie, p. 56.
Auf lebenden Grasblättern, z. B. jenen von Aira caespitosa L. und
Alopecurus pratensis L. Auf Wiesen bei Laibach im August. Nach
Fuckel der Conidienpilz von Dilophospora graminis Desm.
22. Stachyobotrys Corda.
“155. St. atra Corda, Icon., I, p. 21, Taf. 6, Fig. 278.
Auf feuchten Herbarpapieren schwarze rundliche und zusammen-
fiessende Flecke bildend. Nach Saccardo ist St. lobulata Berk.
nicht daron verschieden.
23. Sporodesmium Link.
"156 Sp. Amygdalearum Pass. in Thuemen, Mycotheca univ. 474. Auf der
Oberseite lebender Blätter von:
Prunus Avium L. Im Hérbste bei Laibach. — In Saccardo's
Michelis, II, p. 557 heisst dieser Pils Closterosporium A. Er ist
leicht kenntlich durch die auffallende Fleckung der davon befalle-
nen Blätter. Die hervorgerufenen Blattflecken sind rund, bräunlich-
gelb, purpurn umrandet; diese Partien der Blattfläche fallen später
aus und dieselbe erscheint dann durchlöchert. An der Unterseite
der Blattflecken (manche davon bleiben steril) finden sich die kleinen
schwarzen Sporenhänfchen mit spindelfôrmigen oder keuligen, mehr-
fach septirten, bräunlichen oder russferbigen Conidien.
"IST. Sp. vagum Nees ab Es., Nova Acta n. c., IX, p. 240.
Bildet an Zäunen, Pfählen u. dgl. aus Nadelholz schwarze, sammt-
artige Ueberzüge. Bei Laibach stellenweise.
24. Sporotrichium Link.
! "8.8. aureum Fr., Systema myc., III, p. 418.
An faulenden Kräuterstengeln, z. B. Cirsium sp. und Heracleum
Sphondylium L., polsterförmige Rasen bildend. Im Laibacher Stadt-
walde im Herbste.
LB. Ges. B. XXXVIL. Abh. 31
238 Wilhelm Voss,
*159. 8. culcigenum Link, Obs., II, p. 35. — Syn. 8. parietinum Link.
Auf mit Kalk getünchten Wänden zarte schwarze Flecken verur-
sachend.
*160. S. roseum Link, Ibid., p. 86.
Entwickelt sich im Winter an der Aussenseite feuchter Blumentöpfe
und bildet weisse, später blassrosa gefärbte wollige und ausge-
breitete Rasen.
25. Oidium Link.
161. O. erysiphoides Fr. Wurde noch an folgenden Pflanzen beobachtet:
Clinopodium vulgare L. Im Katharinathale bei Neumarkt.
Knautia arvensis Coult. Auf Brachen bei Lees.
Spiraea ulmaria L. Am Bachufer in Hlebitsch bei Lees.
Symphytum tuberosum L. Im Luënicathale bei Zeyer.
+162. O. farinosum Cooke, Fungi britann. exs. 345. — Thuemen, Mycotheca
univ. 1772. Auf den jüngeren Blättern und Blattstielen von:
Pyrus Malus L. sehr zarte Ueberzüge bildend. Ende Juli in Obst-
gärten von Lees.
*168. O. lazum Ehrh., Syl. v. berolin., I, p.19. — Syn. O. fructigenum Aut.
pr.p. Auf der Schale reifer oder doch fast reifer, noch hängender
Pflaumen (Prunus domestica L.). Nicht selten in Obstgärten von Lees.
26. Macrosporium Fr.
*164. M. Convallariae Fr, Syst. myc., I, p. 373. An welken Blätter von:
Convallaria Polygonatum L. Auf dem Hügel Straia bei Veldes Ende
Juli. — Die schwarzen Rasen stehen zu ausgebreiteten Flecken
gruppirt und heben sich scharf von der weiss gewordenen Blatt-
fläche ab.
27. Torula Pers.
165. T. Rhododendri Cords. An überwinterten Blätteru von:
Rhododendron intermedium Tausch. Anfangs Juli an den Abhäugen
der Meéakla bei Mojstraus. Mit Uredo Rhododendri.
*166. T. spongicola Dufour. Couf. Just, Botan. Jahresb., 1882, p. 206.
Auf Badeschwämmen, die längere Zeit im Gebrauche standen.
28. Cylindrosporium Grev.
167. C. concentricum Grev. An den Blättern von:
Lactuca muralis Don. Bei Podwein unweit Redmannsdorf.
*168. C. Padi Karst., Symb. ad Flor. myc. feun., XV, p.159. An der Rückseite
der Blätter der Traubenkirsche (Prunus Padus L.) weisse zarte Räs-
chen bildend. Bei Lees im August selten.
Materialien zar Pilekunde Kraus. 239
IV. Basidiomycetes De Bary.
A. Uredineae Tul.
1. Uromyces Lér.
169. U. Trifolii (Alb. et Schw.). An der Unterseite lebender Blätter von:
Lotus corniculatus L. II. und III!) Auf Wiesen bei Lees im Herbste.
Trifolium repens L. I. und II. Auf den grasigen Abhängen des Vel-
deser Schlossberges.
170. U. Rumicis (Schum.). An den Blättern von:
Rumex Hydrolapathum Hads. II. und II. An Sumpfstellen bei
Kaltenbrunn nächst Laibach im Mai.
“171. U. Cytisi (DC. in Flor. frang., VI, p. 63 als Uredo). Schröter, Hedwigia,
1878, p. 62.
I. Aecidium Cytisi Voss, Oesterr. botan. Zeitschr., 1885, p. 422.
A. pseudoperidiis gregarüis, hypophyllis, plerumque in cireulo
dispositis, in macula lutea aut fusca (in pag. sup. macula brun-
nea, purpureo marginata); raro etiam in petiolis et pagina supe-
riore; ore albo dilacerato. Sporis globosis, globoso-ovoideis vel
polygonis, episporio levi, crasso, hyalino, nucleo luteo, 22—24
diam., vel 31 long.
IL. und III. An den lebenden Blättern von:
Cytisus hirsutus L. Auf dem Veldeser Schlossberge. In der zweiten
Hälfte des Juli erscheinen an den Blättern und Blattstielen der
Nährpflanze die Aecidien, denen Spermogonien vorangehen, kurze
Zeit darauf die Uredorporen und Ende September oder im October
die Wintersporen. — In Gesellschaft dieses Rostpilzes tritt auch,
doch nur selten, Uromyces pallidus auf.
172. U. Laburni (DC.) II. Reichlich an der Untersefte der Blätter von:
Cytisus alpinus Mill. Auf der Ruine Wallenburg bei Radmannsdorf
im September. — Auf der Oberseite der befallenen Blätter findet
sich reichlich Septoria Cytisi Desm. vor.
*173. U. pallidus Niessl, Beiträge zur Kenntniss der Pilze in Verhandl. d. naturf.
Vereines in Brünn, X. Bd., p. 164, Taf. III, Fig. 12. An den Blättern von:
Cytisus hirsutus L. Ende Juli an der Seeseite des Veldeser Schloss-
berges, nicht häufig. Hin und wieder in Gesellschaft mit Septoria
Cytisi Desm.
2. Puccinia Pers.
174. P. Menthae Pers. II. und IIL. An den Blättern von:
Satureja montana L. Auf Felsen zwischen Nenming und Vitnach in
der Wochein, Anfangs September (siehe auch „Materialien zur Pilz-
1) 1. = Fungus hymeniiferna; D, = Fungus slylasporiferun; III. = Fungns feleutosporiferus.
31*
240 Wilhelm Voss.
kunde Krains, II, p. 85). Reichlich mit Darluca Filum Cast., wo-
durch die Bildung der Teleutosporen zum grössten Theile unter-
drückt wurde.
175. P. Centaureae DC. III. An den Blättern von:
Centaurea axillaris Willd. Ende Juli an Wiesenrändern bei Lees.
Centaurea coriacea W.et K. Ebenda zur selben Zeit.
*176. P. carmiolica Voss, Oesterr. botan. Zeitschr., 1885, p. 420.
I Aecidium Peucedani Voss, 1. c. — Ae. pseudoperidiis plerumque
hypophyllis, sparsis, minutis, ore albo lacerato, disco luteo. —
Sporis plus minusve globosis, ellipsoideis vel polygonis, episporio
levi, intus Iuteis; 204 diam., vel. 24—26 long., 15 lat.
II. P. aceroulis pulvinatus, hypophylis, etiam in petiolo longi-
tudinaliter dispositis, epidermide tectis, nigris. — Sporis irregu-
laribus, aut cuneatis, aut clavatis, aut oblongis, aut polyedris,
vertice truncatis, rotundatis vel apiculatis, incrassatis, medio pau-
lulo constrictis, basi in pedicello angustatis, episporio levi, fuscis;
49—53 long. (sine pedicello), 20—24 lat. (loc. sup.). — Tab. nost.
Fig. 2.
An der Unterseite der Blätter und an den Blattstielen von:
Peucedanum Schottii Bess. Auf Felsen des Veldeser Schloss-
berges (Seeseite) von Juli bis October. Uredosporen fehlen!
— Dieser Rostpilz wird in Rabenhorst-Winter’s Fungi
europaei zur Ausgabe gelangen.
*177. P. Cesatii Schröt. in Cohn, Beiträge zur Biologie, IIL Bd., p. 70.
II. Podocystis Andropogonis Cesati. An den Blättern von:
Andropogon Ischaemum L. Auf Wiesen bei Veldes im August; ist in
Krain nicht häufig.
178. P. Cirsii Lasch. II. und III. Zumeist an der Oberseite der Blätter von:
Cirsium eriophorum Scop. An der Wurzner Strasse (ca. 1000 M) in
Oberkrain; Ede Juli ziemlich häufig.
179. P. Galiorum Link. UI. und III. An den Blättern und Stengeln von:
Galium aristatum L. In Bergwäldern bei Vigaun.
Galium sylvestre Poll. var. alpinum Gaud. Beim Ursprung des Jauernik-
baches im Bärenthale (Medvedi dol) ober Jauerburg; ca. 1000 M.
180. P. Pimpinellae (Strauss) II. und III. An der Unterseite der Blätter von:
Chaerophyllum aureum L. An Gebüschen bei Lees im Juli.
*181. P. Saniculae Grev., Flor. Edingb., p. 431. An den Blättern von:
Sanicula europaea L. II. (zumeist) und III. In Bergwäldern bei Vi-
gaun im September. — Aecidien noch nicht beobachtet.
182. P. graminis Pers. II. und IH. An den Blättern von:
Brachypodium pinnatum Bv. Im Juli suf Wiesen bei Lees. — Ist
nicht P. Baryii; die Räschen der Teleutosporen sind frühzeitig
frei, die Sporen lang gestielt, am Scheitel abgerundet oder kegel-
förmig verjüngt, stark verdickt.
Materialien zur Pilzkundo Krains, 241
*183. P. Asperulae Fock., Symb. mye., p. 56. An Stengel und Blättern von:
Asperula cynanchica L. An sonnigen Hügeln zwischen Less und
Jauerburg im Juli.
*184. P. Teucrii Fuck., 1. c., p. 56. An den Blättern von:
Teucrium Chamaedrys L. Im Loiblthale bei Neumarkt], an den Ufern
des Veldeser Sees und an den Felsgehängen des Periénikfalles bei
Mojstrana; von August bie September.
185. P. Circaeae Pers. An der Unterseite der Blätter von:
Oircaea intermedia Ehrh. In der Pokluksschlucht bei Obergöriach
im Juli.
3. Melampsora Cast.
186. M. Euphorbiae Cast. II. An den Blättern von:
Æuphorbia Esula L. Ziemlich häufig auf Wiesen bei Less im August.
187. M. Epilobii (Pers) IL Reichlich an den Blättern von:
Epüobium roseum Schreb. Im September an Wegen bei Veldes.
188. M. Salicis Capreae (Pers.) IL An den Blättern von:
Salix glabra Scop. Im Martulikgraben bei Kronau im August.
Saliz nigricans Sm. An Bächen bei Vigaun.
189. M. Sorbi (Ondm.) II. An der Unterseite der Blätter von:
Sorbus torminalis Crantz. An buschigen Abhängen beim Steinbruche
Utik (Kamne gorize) nächst Laibach im Juni.
4. Coleosporium Lör.
190. C. Euphrasiae (Schum.). An den Blättern und Stengeln von:
Euphrasia lutea L. Auf Wiesen an der Save bei Lees im August.
Euphrasia tricuspidata L. Bei St. Anna im Loiblthale.
Euphrasia pratensis. Auf Wiesen bei Less.
Euphrasia stricta Host. Am selben Orte.
Melampyrum nemorum L. Sehr häufig auf dem Schlossberge in
Veldes. — Alles in IL.
191. C. Campanulae (Pers.) II. Auf den Blättern von:
Phyteuma Michelii Brt. In den Waldungen der Rosenbacherberge bei
Laibach im Juni; öfter mit Ramularia Phyteumatis Sacc.
5. Chrysomyxa Ung.
“192. Ch. albida J. Kühn, Botan. Centralbl., 4. Jahrg. (1883), Nr. 44. — Ra-
benhorst-Winter, Fungi surop. 3015. II. und III. An Rubus-Blättern
in den Waldungen der Rosenbacherberge.
193. Ch. Rhododendri (DC.) III. (unterUredo R.). An überwinterten Blättern von:
‚Rhododendron intermedium Tausch. An den Abhängen der Mesakla
bei Mojstrans im Juli!) — Das hieher gehörige Fichtennadel-
+) Hier wächst Rh. infermedium Tausch mit R. hirsutum L. — Auf dem Kamen vrh bei
Warzen findet sich nebst diesen beiden noch R. ferrugineum (C. Deschmann),
242 Wilhelm Voss.
Accidium (A. abietinum Alb. et Schw.), welches in den Alpen-
gegenden den Fichtenuadelrost (Ch. Abietis Ung.) der deutschen
Mittelgebirge in der Regel vertritt, ist in den letzten Jahren in
Krain, besonders in höheren Gebirgsregionen sehr häufig aufge-
treten. So besonders im Martulikgraben bei Kronau, an den Ge-
hängen des Periénikfalles, sowie an verschiedenen anderen Stellen
des Uratathales.
6. Aecidium Pers.
194. A. Centaureae DC. An den grundständigen Blättern von:
Centaurea Scabiosa L. Auf Wiesen bei Veldes im Juli (gehört zu
Puccinia Centaureae).
195. A. Periclymeni (Schum.). Reichlich an der Unterseite der Blätter von:
Lonicera Xylosteum L. An den Abhängen des Veldeser Schlossberges
im Juni.
196. A. Symphyti Thuem. An den Blättern von:
Symphytum tuberosum L. Im Luënicathale bei Zeyer.
197. A. pennicillatum (Müller). Wurde noch beobachtet an den Blättern von:
Cydonia vulgaris Pers. In den Anlagen in Veldes.
Sorbus torminalis Crantz. In Gärten Laibachs.
198. A. Rhamni Gmel. An den Blättern und Früchten von:
Rhamnus carniolica Kern. Im Bärenthale (Medvedi dol) ober Jauer-
burg und im Koroëcagraben (an den unreifen Früchten) bei St. Anna
im Loiblthale; Juli bis August.
199. A. Valerianearum Duby. Auf grundständigen Blättern von:
Valeriana sazatilis L. An Felsen im Loiblthale, zwischen dem Queck-
silbergewerke und St. Anna, im Juli (zweiter Fundort in Krain).
B. Gasteromycetes Fr.
1. Lycoperdon Tournef.
200. L. Bovista L., Spec. plant. II, 1652.
Syn. L. giganteum Batsch. Auf höheren Wiesen des Iloveagebirges bei
Radmannsdorf im Herbste.
*201. L. pusillum (Pers. in Syn., p. 138 als Bovista) Batsch, Elench., II, Fig. 228.
Auf Brachen und mageren Wiesengründen zwischen Lees und Rad-
mannsdorf im September.
2. Geaster Mich.
202. G. fimbriatus Fr.
Mehrere schöne Stücke im hinteren Uratatbale (im sogen. Gerenth).
203. G. fornicatus (Hude.) Fr.
An der Nordseite des Ulrichsberges bei Zirklach, zwischen Sidros
und Prapretno za Kalom; im Februar. Leg. S. Robié.
243
an der Nordostseite des
— Ein bier seltener Pilz,
ler von Pilzkundigen beob-
wurde auch im sandigen
auf dem Grosskahlenberge
re
| 26. A. (Amanita) vaginatus Bull.
Ende August in den Waldungen der Ilovca bei Radmannsdorf, und
zwar Stücke mit grauen Hüten (conf. Ag. plumbeus Schäft., Icon.,
Taf. 85).
#6. A (Lepiota) procerus Scop.
Auf Kleefeldern gegenüber Rudnik bei Laibach im October; Durch-
messer der Hüte bei 20 Cm. Vulgo: Verboni. — Deschmann,
1866. — Sehr schön und nicht selten im Herbste auf Bergwiesen
in der Wochein und auch bei Gleinitz nächst Laibach.
M. A (Armillaria) melleus Vahl.
Am Gruude alter Stämme, zwischen den Wurzeln der Laub- und
Nadelhölzer oft mit zahlreichen Fruchtkörpern. Iu Waldungen bei
Laibach.
%8 A (Tricholoma) gambosus Fr., Syst. mye., I, p. 50.
Auf Bergwiesen Innerkrains, namentlich in der Gegend von Oblak
und St. Veit bei Schilze (Silce) nicht selten. — Der Maischwamm
oder Rasling, auch Gressling wird in dortiger Gegend von Land-
leuten höher geschätzt als die dort häufig vorkommenden Morcheln.
Sein slovenischer Name ,brusence“ oder ,risance“ hat Bezug auf
die eigenthämlichen Wachsthumsverhältnisse, unter denen er auf-
tritt. Er wächst in geschlossenen Ringen oder Kreisen, wo nach
dem Verschwinden der Fruchtkörper ein sehr üppiger Graswachs
sich einstellt; daher der Name ,brusance“, indem eine Colonie
dieser gesellig wachsenden Schwämme eine Fläche von der Grösse
einer grossen kreisrunden Schleifsteinplatte (brus) einnimmt. Der
Name ‚risance* steht mit dem Volksglauben im Zusammenbange,
dass dort ein Zauberkreis gezogen war; also ähnlich wie in Eng-
land und Deutschland (Hexenringe), sowie in Scandinavien (Elfen-
ringe). Auf dem Laibacher Markte im Mai nur selten (Desch-
Wilhelm Vosn.
mann, Laibacher Wochenblatt, 30. Mai 1885). Letzteres ist demnach
wieder ein Beispiel, wie sich uralte germanische Sagen in Krain bis
zum heutigen Tage erhalten haben und vom Volke, allerdings mit
geänderter Sprache, weiter erzählt werden.
mphalia) sphagnicola Berk. — Fries, Hym., p. 158.
uf Sphagnen truppweise wachsend an den Abhängen des Golorc-
berges bei Laibach (gegen Kroisenegg) im Mai.
leurotus) corticatus Fr., Obs. I, p. 92.
n alten bemoosten Baumstrünken in Kaltenbrann, Mitte Mai.
holiota) marginatus Batsch, Cont., II, p. 65, Fig. 207.
a alten zerfallenen Wurzeln im Föhrenwalde bei Josefsthal im Mai.
2. Coprinus Pers.
ereus (Bchäff. in Icon., Taf. 100 als Agaricus).
uppweise auf Kuhmist bei Lees, von August bis September. — Ein
zarter, etwa 10—12 Cm. hoher Pilz mit häntigem Hute, der sich
beim Abwelken nach aufwärts krümmt und so ein zierliches Näpf-
chen bildet. Nach Fries eine Abänderung der C. fimetarius.
3. Marasmius Fr.
ens (Bull. in Herb., Taf. 528, Fig. 1 als Agaricus).
ı kleinen Gesellschaften auf abgefallenen Blättern. In Wäldern bei
Laibach im Mai.
4. Panus Fr.
dis Fr., Epic, p. 398.
nde August an den Strünken von Fagus sylvatica L. in den Wal-
dungen der Iloves bei Radmannsdorf.
5. Lenzites Fr.
tulina (L.) Fr.
Turde bei den Ausgrabungen der Pfahlbanten bei Laibach auf-
gefunden. — Das Stück, welches sich im krainischen Landesmuseum
befindet, ist das Bruchstäck eines grösseren Hutes, besitzt eine
dreieckige Form und hat durch das Trocknen eine muschelförmige
Krümmung erhalten. Die grösste Breite beträgt 11, der noch vor-
handene Rand etwas über 20 Cm.; das Gewicht beträgt 267 Gramm-
Die Lamellen sind rückwärts hin und wieder anastomosirend und
haben beim Austrocknen jene wellenförmige Gestalt erhalten, die
auch jene recenter Lenzites-Arten zeigen. Die Oberseite des Hutes
hat deutliche ringförmige Zonen, ist etwas rauh und ohne Glanz.
In ihrer Beschaffenheit erinnert dieselbe an jene von Z. betulina,
wenn auch der Haarfilz nur selır undeutlich zu erkennen ist, was
etwa durch das lange Liegen im Wasser zu erklären wäre. Die Farbe
Iskunde Krains. 245
zuter Brenntorf. (Siehe auch: Voss,
bacher Pfahlbauten in Oesterr. botan.
ss Dill.
“216. B. strobiliformis Vill., Hist. d. plant, p. 1039.
Syn. B. strobilaceus Aut. non Scopoli (Voss, Ueber Boletus strobilaceus
Scop. und den gleichnamigen Pilz der Autoren; mit 2 Abbild. — Diese
Verhandl., Jahrg. 1885, p. 477—482).
An sandigen Stellen, in Hohlwegen und meist unter überhängendem
Erdreich. Im Ilovcawald bei Radmannsdorf im August.
7. Polyporus Fr.
“27. P. einnamomeus Trog. in Flora, 1832, p. 556.
An Stämmen der Kirschbäume (Prunus Avium L.) bei Lees in Oberkrain.
"28. P. ferruginosus (Schrad. in Spic. 172 als Boletus) Fr., Syst. myc., I, p. 378.
Auf dem Stamme einer alten Rothbuche (Fagus sylvatica L.) und diesen
auf weite Strecken überziehend. -Am Veldeser Schlossberg im Sep-
tember. — Ein mehrjähriger, fast nur aus Röhren bestehender Pilz.
*219. P. lutescens Pers., Myc. europ., II, 71.
Das hiesige Landesmuseum „Rudolphinam* besitzt mehrere hier-
ländische Funde dieses Schwammes, und zwar auf Berberis, Cornus
mas und Carpinus. Leider fehlen die näheren Fundorte.
Einige schon in den früheren Nummern der „Materialien“ aus-
gewiesene Polyporus-Arten wurden noch an folgenden bemerkens-
werthen Orten gesehen. So:
2%. P. ignarius Fr. Sehr schön an alten Fagus-Stämmen im Ilovcawalde bei
Radmannsdorf.
21. P. cinnabarinus Fr. An Fagus-Aesten an der gleichen Oertlichkeit und
vor Reichenberg ober Assling.
22. P. sulphureus Fr. Bei Radmannsdorf an Prunus domestica L. und an
Pfählen, sogenannten Getreideharfen bei Lees.
23. P. pieipes Fr. An Strünken von Fagus im Ilovcawalde.
24. P. varius Pers. Mit excentrischen Stielen an Strünken von Tilia platy-
phyllos Scop. bei Lees; ferner auch in den unteren Anlagen von Rad-
mannsdorf, woselbst Hüte beobachtet wurden mit 8-10 Cm. im Durch-
messer und lateralen, unten tiefschwarzen Stielen. Sie wuchsen an einem
modernden Baumstamme mit Xylaria polymorpha.
8. Daedalea Pers.
®%. D. quercina Pers.
An Fagus-Strünken im Parke von Radmannsdorf. — Vom Eichen-
wirrschwamm liegt anch ein abgerissenes Stück eines grösseren
2. B. Ges. B. XXXVIT. Ab. 32
Fe
246
Wilhelm Voss.
Hutes vor, das im Laibacher Pfahlbaue gefunden wurde und
im krainischen Landesmuseum vorfindlich ist. Dieses ist der dritte
Pilsfand dieser prähistorischen Ansiedlung im Laibacher Moor. Das
zu Tage beförderte Stück hat eine Länge von 105, eine Breite von
95 Cm.; die grösste Dicke beträgt 17 Cm. und das Gewicht
272 Gramm. Die der Anheftungsstelle näheren Theile der Unter-
seite zeigen die bekannten, von den anastomosirenden Lamellen
gebildeten, gewundenen buchtigen Höhlungen; dann folgt eine Zone
rundlicher Löcher, hierauf wieder labyrinthförmige Höhlungen und
am Rande (etwa 2 Cm. breit) abermals rundliche oder ovale Löcher.
Die Oberseite des Schwammes ist glatt, etwas glänzend und lässt
deutliche Zuwachsstreifen wahrnehmen. Das Gewebe der dünnen
Rindenschichte und die dicken, etwa 1:5 Cm. (gegen die Anheftungs-
stelle gemessen) breiten Lamellen sind ziemlich fest. — Wie die
meisten den Pfahlbauten entstammenden Funde, so hat auch das
vorliegende Stück eine braune torfartige Färbung. Da das aufge-
fundene Stück keine Anheftungsstelle erkennen lässt, so dürfte es
bei den Arbeiten wohl von einem Pfahle losgerissen worden sein.
226. D. unicolor Fr. Im Parke zu Radmannsdorf an Fagus sylvatica L.
c. Clavariei.
9. Clavaria L.
227. C. pistillaris L., Flor Suec. Nr. 1266.
In der Waldung unter dem Gipfel des Kumberges in Unterkrain.
Leg. C. Deschmann, 1866.
10. Typhula Pers.
228. T. erythropus Fr., Syst. myc., I, p. 495.
Sehr reichlich im Bergwerke Littai an jenen Pfosten der Zimmerung,
die aus Nadelhols hergestellt wurden. Unter den zahlreichen Frucht-
körpern fanden sich auch solche mit gegabelten Stielen, jeder Ast
eine Keule tragend, bei anderen war die Keule gabelförmig getheilt.
Also wohl Verwachsungen! — Die Fruchtkörper sitzen anf einem
kleinen Knollen, dem Sclerotium crustiliforme Desm. — Er wurde
schon früher in Krain, und zwar von Pokorny beobachtet, welcher
ihn auf altem Holze in der Adelsberger Grotte gefunden hat.
d. Auriculariei.
11. Thelephora Ehrh.
*229. Th. crustacea Schum., Enum., II, p. 399.
Auf sandig-lehmigem Waldboden der Rosenbacherberge bei Laibach
im Juli.
*230. Th. spiculosa Fr., Syst. mye., I, p. 434.
Auf der Erde und Zweige oder Farnstengel incrustirend, Anfangs
September im Ortenegger Forste bei Reifnits.
Materialien zur Pilskunde Krains. 247
e. Tremellini.
12. Tremella Fr.
231. T. foliacea Pers. var. violascens Alb. et Schw., Consp., p. 303.
Heerdenweise an alten gefällten Stämmen bei Tivoli nächst Laibach
im November. In deren Gesellschaft reichlich Bulgaria inquinans
Fr. und Corticium giganteum Fr.
232. T. mesenterica Retz, Act. holm. 1769, p. 249.
An Baumstrünken anf der Germada in den Billichgratzerbergen. Leg.
C. Deschmann, 1866. — An Zäunen bei Laibach im November.
V. Myxomycetes Wallr.
1. Spumaria Pers.
*233. 8. alba DC, Flor. frang., IL pag. 261.
Auf dem Erdboden, Grashalme und Blätter überziehend. Bei Leos in
Oberkrain, Ende Juli.
VI. Schizomycetes Näg.
1. Bacterium Duj.
=234. B. Aceti (Kützg. in Phycol. gen., p. 149 als Ulvina) Zopf.
Syn. Mycoderma Aceti Past. pr. p. — Als dünnes Häutchen, Essigmutter,
auf altem Essig nicht selten.
“235. B. acidi lactici Zopf. In Flüssigkeiten, in denen Milchsäuregährang statt-
findet, besonders in saurer Milch.
"236. B. termo (Ehrb.) Duj. in Zoophyt., p. 212, Taf. I, Fig. 2.
In verschiedenen fäulnissfähigen Substanzen, besonders aber im
Fleischwasser leicht zu beobachten.
2. Micrococcus Cohn.
*237. M. prodigiosus Ehrb., Beitr. x. Biolog., 1. Bd., 2. Heft, p. 153 als Monas).
Auf stickstoffreichen Stoffen, besonders die Rothfärbung verschiedenen
Backwerkes verursachend. Conf. C. Deschmann: „Ueber das Er-
scheinen der Purpurmonade, Monas prodigiosa Ehrb. in Laibach“,
Jahresheft des Vereines des krainischen Landesmuseums, 1856, p. 19.
VII. Sterile Mycelien.
1. Selerotium Tode.
238. S. Clavus DC. In den Blüthen von:
Sesleria coerulea Ard. Auf Felsen bei Jauerburg in Oberkrain.
8. crustuliforme Desm. Siehe bei Typhula erythropus Fr.
Wilhelm Voss.
ulvum Fr., Syst. myc., II, p. 255.
Auf abgestorbenen und faulenden Grasblättern bei Lees hin und wieder.
2. Xylomites Ung.
sagorianus Ettingh., Fossile Flora von Sagor in Krain, p. 160, Taf. I,
ig. 7, 9, 10, 13, 14.
Auf den Blättern von Pisonia eocenica und Ficus tenuinervis; am
häufigsten jedoch auf denen von Ficus sagorianus. — An Mergel-
schiefer von Savine bei Sagor. — Xylomites maculas rotundatas
nigras formans; disco albo, saepe vix distinctas.
3. Spilocaea Fr.
vomi Fr, Syst. myc. III, p. 504.
Auf reifen Aepfeln, besonders während der Aufbewahrung im Keller,
graubraune, schwarz gesäumte Flecken verursachend.
4. Rhizomorpha Roth.
verticillata Ach., Lich. univ. 590.
In der Adelsberger Grotte von Welwitsch aufgefanden (siehe: Flora,
1838, II. Bd, p. 432).
5. Rhizoctonta DC.
Solani Kühn, Krankh. d. Kulturgew., p. 224, Taf. 7, Fig. 17.
. R. violacea Tul. — Auf der Schale von Kartoffeln häutige Ueberzüge
Idend. Stellenweise bei Laibach.
6. Fibrilaria Pers.
wbterranea Pers, Myc. enrop. I, p. 58.
Im Bleibergwerk Littai. An den Hölzern der Zimmerung und den
zunächst anstehenden Gesteinen finden sich schöne reinweisse Stränge
dieses Myceliums, welche fast 1 Cm. dick und nur wenig verzweigt sind.
cylotricha Pers., Myc. europ. I, p. 58.
Bildet weisse Mycelfäden auf faulenden Zweigen und Aesten der Laub-
und Nadelbülzer. Sie finden sich besonders auf sich zersetzenden,
unter der Erdoberfläche liegenden Holzfragmenten und gehen von
diesen auf die Wurzeln verschiedener Gewächse über. Dieser Pils
bewirkt nach v. Thuemen den sogenannten Wurzelschimmel der
Rebe, von welchem Proben aus dem Weingarten bei Rosenbach nächst
Laibach vorlagen.
7. Hypha Pers.
irgentea Pers., Myc. europ. I, p. 64.
An den Pfosten der Zimmerung im Bergwerke Littai bildet. dieser
Fadenschimmel faserig-häutige, oft über 20 Cm. ausgedehnte Ueber-
Materislien zur Pilskunde Krains. 249
züge. Die weissen und glänzenden Fäden gehen von einem Mittel-
punkte strahlenförmig aus und sind in zahlreiche zarte Aeste getheilt.
An trockener Luft zerfliessen dieselben nicht.
Anmerkung. Welwitsch führt aus der Adelsberger Grotte
(Flora, 1838, II. Bd., p. 432) nebst den zweifelhaften Gebilden
Himantia sulphurea und Himantia radians noch Cerataphora
fribergensis Humb. auf, und zwar als Uebergang zu Lenzites
(Daedalea olim) abietina Fr. (Vergleiche meine darauf bezüg-
liche Bemerkung in diesen Verhandl., Jahrg. 1882, p. 106).
Neue Fundorte aus Oberkrain,
8. Robié, Pfarradministrator auf dem Ulrichsberge bei Zirklach,
welchem die naturhistorische Durchforschung Krains, namentlich die Bryologie,
80 Vieles verdankt, hatte auf mein Ersuchen hin die Freundlichkeit, im Laufe
des Sommers 1886 auch Pilze zu sammeln und mir zur Bestimmung zu über-
lassen. Da dieses Gebiet noch von keinem Pilzkundigen begangen worden ist,
so sind seine Funde noch um so werthvoller. Einige davon, Septoria Vince-
toxici Awd., Dermatea fascicularis Fr. und Tromera Resinae Körb. sind für
die Landesflora überhaupt neu. Die fibrigen Fande mögen hier mit dem Wunsche
angeführt werden, dass Robië auch in der Folge diese Kryptogamen im Auge
behalten möge. Ist nichts Anderes bemerkt, so stammen die Arten vom Ulrichs-
berge und dessen nächster Umgebung.
Ustilago bromivora Fisch. v. Waldh. Auf Bromus secalinus L. in einem Weizen-
felde bei Stranje, 16. Juli.
Ustilago segetum (Bull). Auf Avena sativa L.
Urocystis Colchici Schlecht. Auf Colchicum autumnale L., 12. Juni.
Urocystis Anemones (Pers.). Auf den Blättern von Helleborus altifolius Hayne,
25. Juni.
Uromyces scutellatus (Schrank). Auf Euphorbia Helioscopia L., 11. Juni.
Phragmidium Rubi fruticosi (Pers). Auf Rubus fruticosus Aut., 27. Februar.
Melampsora Euphorbiae Cast. Auf Euphorbia carniolica Jacq., 24. Juli.
Uredo Rosae P. Auf Rosa canina L.
4ecidium Rhamni Gmel. An den Blättern von Rhamnus carniolica Kern.,
25. Juni.
Gnomonia fimbriata Fuck. Auf Carpinus Beiulus L.
Hypospila quercina Fuck. Auf Quercus sessiliflora Sm.
Xylaria filiformis Fr. Auf modrigem Holze.
Nectria Cucurbitula Fr. Auf Rinde von Pinus sylvestris L., 6. März.
Pesisa coccinea Jacg. Auf von Erde bedeckten Fagus-Aesten.
Ramularia Coleosporii Sacc. Auf Coleosporium an Melampyrum pratense L.
Cladosporium Fumago Lk. An welken Kapseln von Helleborus viridis L,
25. Juni.
250 Wilhelm Voss.
Tubercularia vulgaris Tode. Auf Betula, Carpinus und Berberis.
Tubercularia sarmentorum Fr. Auf Banken von Clematis Vitalba L.
Tubercularia confluens Pers. Auf Cytisus Laburnum L., 28. Februar.
IRosporium roseum Fr. Auf Flechten im Koroëicagraben der Steiner-Feistritz.
Leptostroma Castaneae Spr. Auf Blättern der Castania vesca Grin.
Crucibulum vulgare Tul. Auf modernden Hölzern.
Corticium incarnatum Fr. Auf Cytisus Laburnum L., Februar.
Schisophyllum commune Fr. Auf Pfählen aus Cytisus Laburnum L.
Zusätze.
Von krainischen Pilzen wurden ausgegeben :
1. In F. v. Thuemen’s Mycotheca universalis.
Peronospora Trifoliorum Bary f. Laburni, 2219; Puccinia Schroeteri Pass.
1. Narcissi poetici L. 2231.
2. In A. Kerner’s Flora exsiccata Austro-Hungarics.
Ustilago Panici glauci (Wallr.), 1158. — Puccinia Prenanthis (Pars.) IL,
IL auf Prenanthes purpurea, 1167. — Oronartium gentiancum Thuem.
1172 (leg. Paulin). — Uromyces Ficariae (Schum.), 1565. — Uromyces
Erythronyii (DC.) auf Fritillaria Meleagris L. (I., III) und Crocus vernus
Walf. (LL), 1567. — Pesieula carpinea (Pers) 1571. — Elaphomyces
granulatus Fr. 1575. — Peronospora viticola Bary, 1581 (leg. Paulin).
— Peronospora Trifoliorum Bary, f. Laburni, 1583 (leg. Paulin).
8. In Rabenhorst-Winter’s Fungi europaei et extrasuropaei.
Puccinia Veronicae (Schum.) f. Paederotae Agerine, L. 3109. — Puccinia
flosculosorum (Alb. et Schw.) f. Doronici austriaci, 3118. — Ramularia
Coleosporii Sacc. f. Melampyri syloatici, 3183. — Didymella superfiua
(Fuck.) f. Prenanthis, 3055.
4. In Dr. H Rehm’s Ascomyceten.
Trochilia Saniculae f. Astrantiae Niessl auf Astrantia carmiolica Wulf.
613.
INDEX.
(* bedeutet die für Krain neuen Gattungen.)
Materialien zur Pilskunde Krains,
Solte
Claaria. .......... 246
Coleosporium . . . . . ... . 241
Coprinus. . . .. rues 244
Cordiceps . ......... 215
Coryne. . .... Pa 223
Coryneum . . .... 285
Oylindrosporium . . . . ... 238
Cystopus. . ......... 212
Cytispora . 2. 228
Daedalea. .......... 245
Darluea ........... 229
Dasyscypha - . ....... 226
Depasea . .......... 234
*Dermatea . ......... 223
Didymdlla . ......... 221
Diplodia. .......... 229
*Diplodina . . ........ 229
*Dothidea. . ......... 214
ÆEntyloma . ......... 210
ÆEpichloë . .......... 215
Erysiphe. .......... 212
*Eutypa ........... 215
Ercipla. .......... 228
ÆExoascus. . . .... .... 228
*Fibrilaria . ......... 248
Geaster ........... 242
*Gibbera . .......... 216
*Gibberella . . . ....... 216
Gleosporium . . . ...... 234
Helotium. . .. ....... 224
Hendersonia ......... 228
Heterosphaeria . . ... . .. 223
Humaria. . ......... 226
Hypha. ........... 248
*Labrela . .......... 228
*Laestadia . ..... +... . 219
Lensites . . ......... 244
Leptosphaeria . . ...... 218
*Leptospora. . . . . ..... 222
Leptostroma . . ....... 230
Leucoloma . ......... 226
Lophodermium . . ...... ‚223
Lycoperdon . . 242
Protomyces .
Wilhelm Voss. Materialien zar Pilzkunde Krains,
Seite
220
. 221
213
- 220
. 248
- 237
. . 22
. 237
247
. . 237
. 222
Erklärung der Abbildungen.
Tafel I.
wniolica nov. sp. a Wurzelstück mit Fruchtkörper in natür-
rösse; b Fruchtkörper senkrecht durchschnitten, etwa 10mal ver-
; € Schläuche und Saftfäden, und d einzelne Sporen. Ver-
ng 480.
carniolica mibi. Einzelne Sporen, 240.
Hellebori. a Blattfragment von Helleborus altifolius Hayne
Perithecien, natürliche Grösse; b Schläuche mit Sporen, 360;
10 Sporen, 480.
a atrozonata. Spermatien, 480.
»ore von Massarina gigantospora.
"yihrostigma. a Schläuche mit Paraphysen, 360; 5 Schlauch-
die obere unreif, 480.
us subgranuliformis. a Schläuche mit Paraphysen, 240;
ıchsporen, 360.
nebulosa Sacc. var. a Schläuche, die punktirte Linie links
et die Lago der Sporen im Ascus, 240, b Schlauchsporen, 360.
Eurhododendri. Sporen, 480.
253
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen
Niederösterreichs.
Von
Dr. Günther Beck,
Custos und Leiter der botanischen Abtheilung des k. k. naturhistorischen Hofmnsenms.
(Vorgelogt in der Versammlung am 2. März 1887.)
Seit den „Vorarbeiten zu einer Kryptogamenflora von Unterösterreich“,
welche Regierungsrath A. Pokorny mit ausserordentlichem Fleisse und gewissen-
hafter Benützung der älteren Literatur im Jahre 1854 zusammenstellte und in
den Abhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins veröffentlichte, haben die
Kryptogamen Niederösterreichs in ihrer Totalität keine übersichtliche Zusammen-
stellung oder Bearbeitung erfahren. Es fehlte zwar nicht an Männern der Wissen-
schaft, die ihre Studien einzelnen Abtheilungen der Sporenpflanzen Niederöster-
reichs widmeten und ihre Forschungsresultate in zum Theile sehr werthvollen
monographischen Arbeiten hinterlegten, wie z. B. A. Neilreich für Farne,
A. Grunow für Bacillarien, Palmellaceen und Desmidiaceen, F. Welwitsch
für Algen, J. Juratzka für Laubmoose, aber die überwiegende Anzahl der über
die Kryptogamen Niederösterreich veröffentlichten Arbeiten lieferte nur wichtige
Belege zur Kenntniss derselben; so für Algen: die Publicationen von A. Grunow,
A. v. Reuss, für Pilze: zablreiche Aufsätze von Heufler v. Hohenbühel,
G. v. Niessl, J. Peyritsch, H. W. Reichardt, A. Röll, W. Voss, J. Wall-
ner, R. v. Wettstein, F. v. Thuemen, H. Zukal und meiner Wenigkeit,
für Flechten: jene von J. Hibsch, J. Holzinger, H. Lojka, J. Poetsch,
A. Zahlbruckner, für Moose: die von C. Fehlner, J. Förster, J. Juratzka,
A. Pokorny und zahlreichen anderen Verfassern.
Aus diesem Grunde habe ich mich seit geraumer Zeit mit dem Aufsam-
meln der für Niederösterreich bekannt gewordenen Kryptogamen beuchäigt und
Z. B. Ges. B. XXXVII. Abh.
Günther Bock.
» eine mit Nachweisen und Standortsangaben belegte Aufzählung
en dieses Landes vollendet.
»s nun angemessen wäre, diese als solche zu veröffentlichen, zögerte
es zu bedeutenden Umfanges der Handschrift und weil ich mich
icht ganz verschliessen mochte, nach der Vollendung der in Bear-
len Phanerogamenflora Niederösterreichs auch den Kryptogamen
anderer Forscher die gleiche Berücksichtigung zukommen lassen
lererseits erachtete ich es für wünschenswerth, schon jetzt zu
reichen Schätze an Kryptogamen das Kronland Niederösterreich
L zugleich, welche Lücken in der Keuntniss derselben noch zu
, und diesem Bestreben gemäss gebe ich hier eine Uebersicht der
lerösterreich bekannt gewordenen Kryptogamen, zu deren Ver-
ur wenige Worte vorausschicken will.
ı möglich war, habe ich die Anordnung von Gattungen und Arten
Terken getroffen, in welchen Beschreibungen und weitere Aus-
n sind. Das solcherweise benützte Werk steht in Klammern unter
1er Abtheilung, welche nach demselben georduet wurde, ausser-
»kürzung mit der auf die betreffende Art bezüglichen Seitenzahl
ie. Die meisten Arten, welche in dem betreffenden Werke nicht
erhielten das Citat ihres Veröffentlichungsortes, jene aber, die
le in dieser Uebersicht als in Niederösterreich vorkommend an-
, wurden mit der Standortsangabe und mit der Nennung des
istet. Neben jeder Species stehen noch in römischen Ziffern ver-
ezirke, in welchen sie aufgefunden wurden, und zwar bedeutet
as alte Viertel ober dem Mannhartsberge: das Granitplateau,
ı der Donau die politischen Bezirke Horn, Krems (mit Ausnahme
irkes Kirchberg am Wagram), Waidhofen a. d. Thaya, Zwettl,
: Donau im politischen Bezirke St. Pölten die Gegenden westlich
i nördlich der Pielach und vom politischen Bezirke Amstetten
irke Persenbeug und Ybbs;
ertiärhügel des politischen Bezirkes Korneuburg und Holla-
Gerichtebezirk Kirchberg am Wagram, etwa das alte Viertel
nhartsberge;
Gebiet der pannonischen Flora, im Besonderen die Ebene
und des südlichen Wiener Beckens, somit die politischen Bezirke
ff, Wien, Bruck a. d. Leitha und das Steinfeld;
‚rauwacken und Schiefer des Semmeringzuges südlich der
es Preinbaches, die krystallinischen Schiefer des Wechsel-
sithagebirges;
ı die politischen Bezirke Baden, Hainfeld, Hernals, Sechshaus
:ustadt, soweit sie dem Berglande angehören, also die ganze
ad Kalkzone Niederösterreiche bis zur Mürz.
Uebersicht der bisher bekannten Krypiogamen Niederästerreiche. 255
Eine Zählung der hier zur Auffährung gelangenden Arten ergab:
Gattungen Arten
Myzomycetes 24 4
Schizophyta
Schisomycetes 15 30
Schizophyceae 38 154
Bacillariaceen 35 219
Algae a 262
Fungi 340 1641
Lichenes 102 317
Musci
Hepaticae 4 99
Musci frond. 113 484
Filices 17 53
799 2303
Es zeigt sich also im Vergleiche zu der von Pokorny angeführten Zahl
der Arten 1218 eine Steigerung um 1085 Arten, die jedoch noch höher anzu-
schlagen ist, da ich die aus der Flora von Pressburg von Endlicher und
Lumnitzer und auch die von Host für Oesterreich im Allgemeinen an-.
gegebenen ziemlich zahlreichen, von Pokorny in seinen Vorarbeiten auf-
genommenen Arten als für unser Gebiet zweifelhaft ansschied.
Indem ich noch allen jenen Herren, welche mich durch Beiträge für diese
Arbeit in liebenswürdigster Weise unterstätzten, wie namentlich den Herren
Sanitätsrath Dr. Lorinser, A. Grunow, J. Breidler, W. Stadler, Dr. A.
Zahlbruckner u. A. meinen innigsten Dank ausspreche, wünsche ich, dass diese
mit vieler Mühe zusammengestellte Uebersicht wohlwollende Aufnahme und Be-
nützung finden und unter den Botanikern Niederösterreichs Anregung geben
möchte, die argen Lücken in der Kenntniss unserer Kryptogamenflora zu ergänzen
und so die Flora unseres Landes mit vereinten Kräften äuch in dieser, bisher
weniger gepflegten Hinsicht fördern zu wollen.
Günther Bock.
I. Myxomycetes.
hröter: Die Pilze in Cohn's Kryptogamenflora von
Schlesien, III = S.)
1. Myxogasteres.
a. Exosporei.
Ceratiacei.
Ab. et Schw... . . . . . . . . . (8. 101) v
b. Eindosporel,
mis (Pers.) (8.114) DIV
atiaca Beck (in Verhandl. der zool.-botan. Ge-
ich, XXXIIL, p. 241 (1883). . . . . . . . .. v
(Pers) . . . . .. I, V
(cop). . . . -
Reticulariacei.
Alb. et Schw) . . . . - . . . . &115) V
ta Zukal (in Verhandl. der zool.-botan. Gesellsch.,
(1885) Y
m (Ball)... ..
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederdsterreiche.
Stemonitacei.
Stemonites fusca Roth . - . ............. (8. 117)
Stemonites ferruginea Ehrenb.. . . . . . . . ..... (8. 117)
Comatricha typhina (Roth) . - ............ (8. 118)
Comatricha nigra (Pers) . . . ............ (8. 118)
Lamproderma columbinum (Pers) . . = . . ...... (8.119)
Brefeldia mazima (Br). ............... (8. 119)
Physariacei.
Spumaria alba (Bull). . . . . . . . .. ....... (8. 120)
Didymium farinaceum (Schrad.) . . . . . . . . . . . . (8. 121)
Didymium physaroides (Pers). . . . . . . . . . ... (8. 122)
Didymium squamulosum (Alb. et Schw.) . . . . . . . . (S. 122)
Tümadoche nutans (Pers). . . . . . ......... (8. 125)
Leocarpus fragilis (Dicks) . ............. (8. 126)
Craterium minutum (Leers) . . . . . ......... (8. 127)
Physarum cinereum (Batach) . . . . . . . . . . . .. (8. 128)
Physarum leucophaeum Fr... . ........... (8. 129)
Physarum ochraceum (Hoffm.). . . . . . ....... (S. 130)
Physarum sinuosum (Bull) . . . . . ......... (8. 130)
Physarum connatum Schum. B
Physarum luteovirens Rab. . . . . . . . . . . . ..
Physarum piceum Fr.
Fuligo septica (L).................. 8 133)
2. Phytomyxini.
Plasmidiophora Alni (Woron.). . . . . . . . . . . . . (S. 134)
2E BE
ZE BE HB
“RusiEstEs
B B LE
F<<<
LULV
v
Im Neuwaldegger Parke auf Wurzeln von Alnus glutinosa, auch im
Wienerwalde (Beck).
II. Schizophyta.
1. Schizomycetes.!)
(Vergl. Dr. J. Schröter: Die Pilze in Cohn’s Kryptogamenfora von
Schlesien, III, 1885—1886 = 8.)
a. Coecobacteria.
Coccacei.
Mierococeus prodigiosus (Ehrh.) . - . . . . . . . . - (8. 143)
Bficrococcus aurantiacus (Schrôt.) . . . . . . . . . . . (S. 144)
Micrococcus urae Cohn... . . . . . . . . . . . . (8. 146)
1) Die meisten Angaben vordauke ich der Güte des Herm H. Zukal.
Günther Bock.
weinae Cohn . . . ..........
diphthericus (Cohn) .
roseo-persicina (Kütz.)
Trothii Cohn .
cui Goods.
'wosum Zukal (in Verhandl. der zool.-bota:
p.385, Taf. XV, Fig. 4 (1885).
Cohn .-...............
dyricum (Past)... .......
la (Mall.)
egarium Con. . ...........
e. Desmobacteria.
Leptotrichacei.
tcalis Rob.
calcicola Kütz.
aeruginea Kütz. . . .........
: (Vauch.). .
chnoïdea (Ag.).
0-persicina Zopf.
Cladotrichacei.
hotoma Cohn . .
rsteri (Cohn)
bovis Harz. .
Fenzelii Ag.
2. Schizophyceae.
st L., Flora Europaea Algarum, Sect. II, Lipsise, 1865 = R.)
Chroococcacene.
fluens Ni
ea Rab.. .
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreich,
Gloeothece fusco-lutea NG...» . . . 7... . . ... (R. 62)
Gloeothece minor Beck (in „Flora von Hernstein*, S. A., p. 90 (1884)
Aphanothece microspora (Menegh.) Rab. (R. 64)
Zwischen Moosen an Felsen bei Mödling (Zukal) und im
Heustadlwasser (Beck).
Merismopedia glauca (Ehr.) Näg. (R. 56)
Im Hechtensee (Grunow) und in Bächlein auf dem Bisam-
berg (Beck).
Merismopedia thermalis Kütz. (R. 58)
Coelosphaerium dubium Grun (R. 55)
Chlathrocystis aeruginosa (Kütz.) Henfr. . . . . . . .. (R. 54)
Zwischen Moosen an Felsen des Helenenthales (Zukal).
Microcystis punctiformis (Kütz.) Kirchn. . . . . - . . - (R. 55)
An Colemma und Moosen auf dem Leopoldsberge (Zukal).
Anacystis parasitica Kütz. (R. 52)
Im Hechtenses (Grunow).
Polycystis ichthyoblabe (Kunze) Kütz.
var. purpurascens À. Br. . . ....... (R. 53)
Zwischen Moosen an Felsen im Helenenthal (Zukal).
Gloeocapsa livida (Carm.) Kütz. (R. 86)
Gloeocapsa montana Kütz... ........ (R. 36)
Gloeocapsa polydermatica Kütz. . . . . . . . . - (R.37)
Auf Felsen des Helenenthales (Zukal).
Gloeocapsa fenestralis Kütz.. . . . . . . . ...... (R. 38)
An Fenstern vou Warmhäusern zu Schönbrunn (Zukal).
Glococapsa aeruginosa (Carm.) Kütz. (R. 39)
Gloeocapsa nigrescens Näg. . . . . . . . . .. (R 40)
Gloeocapsa janthina NAg. . . . . . . . . .. (R. 41)
Gloeocapsa magna (Bréb.) Kütz. . . . . .. (R. 42)
Gloeocapsa ambigua
var. fusco lutea Näg. (R. 45)
Gloeocapsa ocellata Rab. . . . . . . . . . . .. (R. 46)
An Felsen bei Mödling (Zukal).
Gloeocapsa rupestris Kütz. . . . . . . . . ... (R. 47)
Zwischen Moosen bei Alland (Zukal).
Aphanocapsa virescens Rab.. . . . . . . . . . . . . . (R. 48)
An Glashäosern von Schönbrunn (Zukal).
Aphanocapsa paludosa Rab... . . . . . . . . . +. (R.49)
Im Heustsdlwasser (Zukal).
Aphanocapsa pulchra Rab. . . ............ (R. 49)
An gleicher Stelle (Beck).
Aphanocapsa rivularis (Carm.) Rab. . . . . . . .... (R. 49)
Günther Beck.
capsa violacea Grun. . . . 22220 @. 51) v
2ecus minor (Kütz.) Näg. . . = . ........ RS) ILV
ccus minutus (Kütz.) Ni (B 50) v
veous cohaerens (Bréb.) Näg. . . . . ...... (R.50) ILV
>ecus membraninus (Menegh.) Näg. . . . . . .. Rs) V
rccus helveticus NäB- . . . . .......... Rs) V
vecus turgidus (Kütz.) Näg.. . . ........ @: 32) IILIVV
var. thermalis Rab. . . . 2222000. (B. 33) Y
ecus rufescens (Bréb.) NR: - - . . .. 2 > - - M3 V
vecus macrococcus Rab.
var. aureus Rab. . . . . ......... (R. 33) m
Im Heustadlwasser (Zukal).
Oscillariaceae.
na Jenneri (Hassal) Kütz. - . . . . ... ... (R.90) ILY
Im Teiche nächst dem Bräuhause bei Schwechat (Zukal)
und bei Hadersfeld nächst Greifenstein (Beck).
na oscillarioides Turp. . . . . . . . . . . . . . (91) ULV
na eubtilissima Kütt.. . . . .......... (98)
“a subtilissima Kütz.. . . . . . . . . . . . . . (R. 95) I
“a tenerrima Kütz. . ............. 96) ILY
sa leptotricha Kütz. . - . . . ......... (96) IV
“a gloiophila Gran. . . ............ Re) V
“a violacea Wall. . . . . . . ......... (R. 98) m
An Fenstern der Kalthäuser von Schönbrunn in der f. fene-
stralis Kütz. (Zukal).
ia Okeni Ag. . RE) V
a brevis Kül @R. 99) v
ia subfusca Vauch. - - ............ (100) V
na antliaria SUB... 2 ............ @ 100) V
Bei Berndorf (Grunow).
“a tenuis Ag.
var. viridis Kütz.. . . .......... (R. 102) I, V
var. limicola Küts. . . .......... @R.103) Il
Beim Raaber Bahnhofe (Grunow).
ia Porettana Menegh. . - 22222200: R. 104) IM, V
ia limosa (Roth) Ag... . ..... ..... @104) IV
var. fontana Kütz. . 2222222200: (105) V
a irrigua Kütz.
“a nigra Vauch.
“a chalybea Mort.
ia Frodichit Kütz. . . ............ @.109) DULV
“a major Vauch.. :
“ia princeps Vauch. . . ............ Œ@112) LV
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs.
Lyngbya (Phormidium) smaragdina (Kütz.)
Lyngbya (Phormidium) Boryana (Kütz.). . .
Lyngbya (Phormidium) inundata (Kütz.) Kirch
Lyngbya (Phormidium) cataractarum (Rab.) . . - . - - (R. 116)
An Wasserfällen bei Lilienfeld (Zukal).
Lyngbya (Phormidium) fonticola (Kütz). . . . . . - - @. 117)
Lyngbya (Phormidium) interrupta (Kütz.) . . ... (RU)
Lyngbya (Phormidium) vulgaris (Kütz.) Kirchn. (R 119)
var. myochroa (Kütz). . . . - - (R. 119)
var. publica (Kütz.). . . . . .. (R. 120)
var. chalybea (Kütz.) . . . . - - .. (R.12)
Lyngbya (Phormidium) leptoderma (Kütz.). . . . ... (R. 120)
Lyngbya (Phormidium) membranacea (Kütz.) Thur.. . . (B. 120)
var. inaequalis (Näg). . . . . . .. + (R.121)
var. rivularioides (Grun.) . . . . (R. 121)
var. subaequalis (Grun.). . . . - @®. 121)
Lyngbya (Phormidium) australis (Ag). . - - R. 122)
Lyngbya (Phormidium) subtorulosa (Bréb.) . (R. 122)
Lyngbya (Phormidium) rupestris (Ag.) (R. 122)
var. riodaris (Kütz) . - . - - - (R. 123)
Lyngbya (Phormidium) Joanniana (Kütz.) . . .. (R.185)
Lyngbya (Phormidium) papyrina (Ag) Kirchn. . . . . (R.125)
var. spadicea (Carm) . . . - - - .. (R.1%)
var. Biasolettiana (Kütz.) . (R. 126)
Lamgbya (Phormidium) arenaria (Ag.). .. (R.1%6)
Lyngbya (Phormidium) Meneghiniana (Katz) . (R. 127)
Bei der Nadelburg nächst Wiener-Noustadt (Grunow).
Lyngbya (Phormidium) Phormidium Kütz.…. . . . - - - @: 127)
In Gräben bei Moosbrunn (Zukal).
Lyngbya obscura Kütz.. . .............. (R. 136)
Lyngbya (Hypheothrix) fonticola (Näg) . . - - . . - - €. 75)
An Brunnen bei Hainfeld (Zukal).
Lyngbya (Hypheothriz) olivacea (Kätz.). . . . . . - - @R. 77)
Lyngbya (Hypheothriz) compacta (Kütz.) . 2. (RR 79)
var. symplociformis (Gran.) . . €. 79)
Lyngbya (Hypheothrix) laminosa (Ag) - - (R. 79)
Lyngbya (Hypheothrix) panniformis (Rab.) €. 80)
An Wänden im Römerbade zu Wien (Zukal).
Lymgbya (Hypheothriz) nullipora (Gran) . . . . . . - (R. 82)
Lyngbya (Hypheothrix) coriacea (Kütz.) . . - . . . . . (R. 83)
Bei St. Pölten (Grunow).
Lyngbya (Hypheothrix) rufescens (Kütz.)
var. Bremiana (N5g). . . . . . . . ... @. 84)
Z. B. Ges. B. XXXVII. Abh, 4
TE
<<
=
E
BB=++38 4444 44« <3E8
Günther Bock.
iz) lateritia (Kütz.) Kirchn. . . . - (R. 84)
area (Näg.)
Wasserleitungen bei Reichenau (Grunow).
ix) Zenkeri (Kütz.)
(Ag) Kütn. . .......... (R. 158)
oosen bei Lilienfeld und die f. Symploca Wall-
Kütz. auf dem Anninger (Zukal).
ı Desm.
socoleus repens (Kütz) . . (R. 132)
rocoleus Vaucheri (Kütz.) . (R. 132)
[1:77 ER (R. 134)
genus (Beck in „Flora von Hernstein*, 8. A.,
1884). ..................
leum) homoeotrichus (Kütz.)
leum) ferrugineus (Grun.)
€ 150)
(R. 152)
(R. 159)
(R. 159)
€: 160)
1: ER (R. 162)
oosen an Felsen bei Rekawinkel (Zukal).
oosen im Helenenthale (Zukal).
&) Vauch. . ........... (R. 166)
opoldsberge (Zukal).
roir.) Vauch. . . . . . . . . . .. (R. 167)
all) DC. ............ (R. 172)
he... (R. 175)
D ............... (R. 178)
wasser des Praters (Zukal).
wospermum Kütt.. . . . . . . .. (R. 186)
wasser des Praters (Beck).
IX
u
Ut
u
Uobersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs.
Cylindrospermum majus Kütz. . ........... (R. 187)
In Waldtümpeln bei Aland (Zukal).
var. leptodermatioum Rab. . ............
Im Heustadiwasser des Praters (Zukal).
Cylindrospermum flezuosum (Ag.) Bab. . . . . .... (R. 188)
Bei Moosbrunn (Zukal).
Anabaena flos aquae (Lyngb.) Küts. . . . . . . . . . . (R. 182)
Im Heustadlwasser des Praters (Beck, Zukal).
Anabaena stagnalis Kütz.. . . . ........... (R. 184)
Sphaerosyga polysperma Rab.. . . . . 2.222.» (R. 192)
Bei Moosbrunn (Zukal).
Aphanizomenon flos aquae Allm. . . .. 22.2... €: 195)
Spermosira turicensis Cram. . . . . . . . . ..... (R. 185)
Spermosira Vriesiana Kütz.. . - ........... (R. 185)
Chamaesiphonacene.
Chamaesiphon confervicola A. Br... .... ... (R. 148)
Chamaesiphon incrustans Gran... . ......... (R. 149)
Auf Cladophora fracta im Heustadiwasser (Beck).
Rivulariaceae.
Calothrix Listeanus (Rab.) . . . . . . . . . ..... (R. 234)
Calothriz (?) affinis Menegh. . . . . ......... (R. 244)
Calothrix solitaria Kirchn. (Mikroskop. Pflanzenwelt des Süsswassers,
p. 37, Fig. 119). .....................
Im Heustadiwasser des Praters (Beck).
Dichothrix Orsiniana Born. et Flah.. . . . . . . ... (R. 235)
Mastigonema caespitosum Kg. . . . . . ........ (R. 226)
Mastigonema paradoxum Kütz. . . .......... (R. 229)
Amphithrix (?) amoena Kütz. . . . .......... (R. 230)
Amphithriz ianthina Born. et Flah. . . . . . . . ... (R. 76)
var. torulosa (Grun.).
Gloiotrichia natans Thur.. . . . . . . . . . . . . .. (R. 201)
Im Heustadiwasser des Praters (Beck).
var. Gloiotrichia Boryana (Kütz.) Rab.. . . (R. 201)
Gloiotrichia salina Rab. . .. . ........... (R. 202)
Gloiotrichia pisum Thur. . .............. (R. 206)
Im Heustadlwasser des Praters (Zukal, Beck).
Rivularia radians Thur,
Im Fliederbache bei Hi
Rivularia haematites Born. et Flah. (Zonotrichia caleivora, Naegeliana
Rab) .................... (R. 214. 216)
Limnactis torfacea (Näg) Rab. . . . . .. ...... (R. 212)
Zomotrichia chrysocoma Rab. . .. .......... (R. 213)
Jsactis fluviatilis (Küta) Kirchn.. . . . . . . . . . . . (214)
263
264 @änther Beck.
Scytonemacene.
Scytonema cinereum Menegh. . . . . ......... (R. 247)
An Felsen bei Lilienfeld (Zukal).
var. Julianum Menegh.. . . . . . . . .. (B. 248)
An Warmhäusern von Schönbrunn (Zukal).
Scytonema tomentosum Kütz. . - . . ......... (R. 248)
Auf Felsen bei Alland (Zukal).
Seytonema tolypotrichoides Küts. . . . . ....... (R. 252)
Scytonema myochrous Ag.
var. rivulare Rab. . . . . 222. (R255)
Im Erlafsee (Grunow 'erbare der botan. Abthei-
lung des k. k. naturbist. Hofmusenms).
Scytonema intertextum Kütz
Scytonema clavatum Kütz.
Auf Felsen bei Baden (Zukal).
Tolypothrix aegagropila Kftz.. . . . . . ............
Im Heustadiwasser des Praters (Beck).
var. bicolor (Kütz.) Bab. . . . . . .. . (R.2%4)
Am Erlafsee (Grunow im Herbare des k.k. natur-
hist. Hofmuseums).
(R. 263)
(R. 265)
Tolypothriz muscicola Kütz. . ............ (R. 275)
Im Heustadlwasser des Praters (Zukal).
Symphyosiphon crustaceus Kütn.. . . . . . . . . . .. (R. 278)
An alten Baumstrünken bei Alland (Zukal).
Stigonema ocelatum (Dill) Thur. . . . . . . . . . .. (R. 286)
Auf dem Nasskör der Schneealpe (Grunow).
Stigonema compactum (Kütz) Kirchn. . . . - . . . - - (R. 278)
An Sandsteinen bei Hainfeld (Zukal).
Stigonema crustaceum (Ag.) Kirchn.. . .
Auf Sandsteinen bei Araburg (Zukal).
Hapalosiphon pumilus (Kütz.) Kirchn. (in Cohn, Kryptogamenfiora
von Schlesien, IL, p. 231) . . . . . . . . . . .. (R. 283)
Im Heustadiwasser des Praters (Beck).
(R. 289)
III. Bacillariacene.
< < < E
<
DI
(Grunow A., Die österreichischen Diatomaceen, I, II, in Verhandl. der
zool.-botan. Gesellsch., XII, p. 315 u. 545 (1802), citirt von Epithemia bis
Nitschia = 0.)
Epithemiaceae.
Epithemia turgida (Ehrb.) Kütr.. . . . . . . . . . .. (G. 524)
a) genuina Gran, À) gracilis Grun., y) Westermanni
Küûtz.. .......... .. +. (G.325)
ULV
Uebersicht der bisher bekannten Krypiogamen Niederösterreichs.
3) vertagus Kg. ............. (G. 326)
var. granulata Kütz. . . . +... (0.326)
Epithemia sorex Küts. . . . . .... (G. 327)
Epithemia gibba Kütz. . . . . . . . .. (G. 327)
a) ventricosa Kütz., ) genuina Fa
y) parallela Grun. Pa EEE
Epihemia zebra Kg. . . . . . . . . . . (G. 328)
a) genuina, 8) saxonica Kg.. - (G. 328)
y) porcellus Kg., à) proboscoidea (G. 329)
Epithemia argus Ehrb. (Kütz.). . . . - - . (6.329)
a) genuina . . . (G. 329)
8) alpestris W. Smith . . . . - (G. 329)
Epithemia ocellata Kütz. . . . ...... (G. 330)
Epithemia gibberula Kütz. . . . . . . . .. (G- 330)
a) producta Grun. . . . . . : (G. 330)
8) genuina. . . . . ..... (G. 331)
Eunotia (Himantidium) arcus (Ebrh.) . . - - (G. 339)
P) bidens Ehrh., y) curtum Grun. (G. 339)
Eunotia (Himantidium) gracilis (Ehrh.) . . (G. 340)
Eunotia (Himantidium) exigua (Bréb). . . . . . . . - (G.340)
Im Erlafsee (Grunow).
Eunotia (Himantidium) pectinalis (Kg) . . . . ....
Eunotia (Himantidium) Soleiroli (Kg.) - - ..
? Eunotia lunaris var. bilunaris (Ehrh.) Grun.
Ceratoneis arcus Kg... . .............. (G. 344)
Meridionaceae.
Meridion cireulare Ag. . .......... .... (6345)
6) Zinkeni (Kütz) . . . (6.345)
Diatomaceae.
Diatoma (Odontidium) hiemale (Lyngb) . . . - - (G. 356)
a) genuinum, ß) turgidulum (Kg.) (G.'356)
D mesodon (Ehrh) . . . . . - - (G. 357)
à) diatomacea Grun. . . . . . . . . . . . (0.357)
Diatoma tenue Kg.
a) normale Kg., 8) minus Grun. . . - (G. 362)
y) mesoleptum Kg. . . . . . . . (G. 362)
à) elongatum Lyngb. . . . - - - (G. 363)
Diatoma vulgare Borÿ . . «++... .. (G. 363)
à) breve, ) productum, y) genwinum, 2) capitulatum,
+) Ehrenbergis (Kg), %) grande W. Smith
(G. 363—364)
Diatoma subtile Grün. . . ......:....:... (6. 365)
Günther Bock.
W. Sm) Gran... ........
va, À) intermedia Gran... .
Ralfs. onen
Moreno
sa ß) capitata Gran. . . . . . -
b.
(Ehrh.) un
Mricosa Kg., +) amphicephala (Ehı
FE
Surirellaceae.
ws, B) costatus, y) hibernicus Ehr
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs. 267
Campylodiscus clypeus Ehrh. . .
Campylodiscus bicostatus W. Sm.
a) genuinus, ß) paroulus Gran., 7) Peisonis Grun., à) qua-
dratus Grun. . .
Campylodicus Heufleri Grun. . .
Surirella spiralis Kütz.. . . . .
Surirella biseriata Bréb. . . . .
Surirella linearis W. Sm.
a) sublaevis, B) punctata, y) constricta D IL, V
Surirela angusta Kg. . ............... (9.455)
a) genuina, f) apieulata W. Sm. . . ........ IL V
Surirella craticula Ehrh. UV
Surirella robusta Ehrh. Y
Surirella splendida Kg. I, V
I, V
Surirela gracilis Gran.. . . .
Surirela ovalis Bréb.
Surirella minuta Bréb. . . . . -
Ê) pinnata W. Sm., y) panduriformis W. Sm. . . . . . v
Cymatopleura elliptica Bréb.
Cymatopleurs solea (Bréb.)
a) gracilis, 6) apiculata W. Sm., y) regula Gr. (G.466) IL, V
Amphipleuraceae.
Amphipleura pellueida Kg. . ............. (0.468) IV
Nitschiaceae.
Denticula thermalis Kütz.
8) minor Grun.
Denticula frigida Kg. .
Tryblionella Hantzschiana Gran. . .......... (G.552) IT
Tryblionela apiculata Greg.
Tryblionella angustata W. Sm.
Nitschia amphiozys (Ebrb) . .
a) genuina, $) vivaz W. $m.. . ........... IV
Nitschia hungarica Grun.
Nitschia thermalis (Ehrh.)
ß) serians Gran.
Nitschia sigmoidea (Nitsch) . .
Günther Beck.
Nitschia armorieana (KB) - - 2 22: - (6.570)
Nitschia vermicularis (Hg)... - - - - - (6.571)
Nitschia sigma (Kg) - - ......... (6.572)
Nüschia sigmatela Greg... . . . - - - (6.572)
8) minor Gran. . . .... (0.572)
Nitschia amphibia Gran. . . . - . - - (6.574)
Nitschia linearis (Ag)... - - - - - (6.575)
Nitschia tenwis W.Sm.. . ...... (G.576)
Nitschia media Hantzsch . . . . . . . . . (G.576)
Nitschia Hantzechiana Rab.. . . . . . - 2. (6.576)
Nitschia minutissima W. Sm. . . . . . - >. (0.577)
Nitschia communis Rab. (G. 578)
Nitschia minuta Bleisch. (6.578)
Nitschia palea (Kg) - - - - - . - - - (6. 579)
Nitschia inconspieua Grun. . . . . . . -
Nitschia acicularis (Kg.)
Cocconeis pediculus Ehrh.
Cocconeis placentula Ehrh. . . . . . . . . . . . . . ......
Cocconeis lineata (Ehrh) . . ........
Achnanthidium flexellum Bréb. . . . ....
In der Jauling und beim Steinhof nächst Berndorf, bei
Weissenbach a. d. Triesting, in der Pfennigwiese bei
Buchberg, bei Theresienfeld, im Mistelbacher Moor, Erlaf-
see (Grunow).
Achnanthes brevipes C. Ag.
Achnanthes coarctata (Bréb.) Gran. . . . ..
Achnanthes delicatula (Kütz) Gran. . . . .
Achnanthes hungarica Grun.. . . . . . :.
Achnanthes lanceolata (Bréb.) Grun. . . . .
Achnanthes microcephala (Kütz.) Grun.. .
Achnanthes minutissima Kütz. . . . . ..
Achnanthes subsessilis Kütz.
Cymbella abnormis Grun. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
In Gräben bei Fahrafeld (Grunow).
Cymbella amphicephala Näg.
Bei St. Veit a. d. Triesting, Berndorf, Veitsau, in der Jauling,
Pfennigwiese bei Buchberg (Grunow).
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreich, 269
Cymbella eistula Hempr. 2 2222220200:
Cymbella cuspidata Kütz.
Im Prater, bei Liesing, in Gräben bei Weissenbach a. d. Trie-
sting, in der Jauling bei Berndorf, in der Mürz bei Mürz-
steg (Grunom).
Cymbella cymbiformis Ehrh.. . . . . . . . . . . . .. .. IV
Cymbela delicatula Küts. . . . . .......... .
Bei Moosbrunn, in der Pfennigwiese bei Buchberg, im
seo (Grunow).
Zwischen Moosen in der Jauling (Grunow).
Cymbella leptoceras Ehrh.. . . . . ... ............ IL, V
In Gräben bei Theresienfeld, an der Wehr bei Berndorf
(Grunow).
In Quellen bei Berndorf (Grunow).
Cymbella tumida Bréb.. . . ..................
ÆEncyonema caespitosum Kütz. .
Emeyonema gracile Rab. . . . . . . . . . . . . . . .
Encyonema prostratum (Berk.) Ralfs. . . . . . . . . ..
Amphora lineolata Ehrh. . . . -............
Im Erlafsee (Grunow).
Amphora ovalis Kûts. . .................... -
Amphora pediculus (Kütz.) Grun. . . . . ............
Im Liesingbache und in Teichen von Schönbrunn (Stadler),
in den Voslauer Quellabflässen, im Wr.-Neustädter Canale,
bei Berndorf, Grillenberg, Buchberg, im Neusiedlersee
(Grunow).
Gomphonemacene.
Gomphonema abbreviatum Kütz.. . . . . .. ..........
Gomphonema acuminatum Ehrh.. . . . . ..........
Gomphonema angustatum (Kütz.) Grun. . . . . . . . . . ..
Gomphonema augur Ehrh.
Gomphonema constrictum Ehrh.. . . ..........
var. auritum À. Br. ................
Im Prater (Grunow).
2. B. Ges. B. XEXVIL. Abk. 35
270 Günther Beck.
Gomphonema intricatum Kätu. . . . - -
Gomphonema lagenula Kütz. . -
Gomphonemu olivaceum Ehrh.. .
var. subramosum Kütz . .
Gomphonema tenellum Kütz. ..................
In Bassins des Theresianums und beim Itaaber Bahnhofe,
an der Wien, Triesting bei Berndorf und Fahrafeld, Baden,
Buchberg, am Neusiedlersee (Grunow).
Gomphonema vibrio Ehrh.. . . . ................
Im Teiche bei Steinhof nächst Berndorf (Grunow).
Rhoicosphenia curvata (Kütz.) Rab. . . . . . . . . . . . . . ..
Naviculacese.
(Vergl. Grunow in Verhandl. der zool.-botan. Gesellsch., X, p. 513,
Navicula major Kütz.. . . . - . . . . ... . . . . (@.515)
Navicula tabellaria Kütz . - .. .......... (6.516)
Navicula stauroptera Gran... . . . - .. EE (G. 516)
Navicula gibba Kütz.. . . . . .. . .. ....... (G. 517)
a) major Grun.. . . . ...............
Navicula borealis Kütz.. . . . ............ (G. 518)
Navicula viridis Kütz. . ............... (G.518)
Navicula hemipiera Kütz.. . ............. (6.519)
Navicula Brebissomii Kütz. . . . . . . . ....... (6.519)
Navicula mesolepta Ehrh.. . . ............ " (6.520)
Navicula nodosa Ehrh. . . . . . . . . ........ (6.521)
Navicula gracilima (Greg.) Grun. . . . . . . . . . .. (6.521)
In der Hinterleiten bei Reichenau (Grunow).
Navicula zellensis Gran. . . . . . . . . ....... (G. 521)
Navicula quinquenodis Grun. . . . . ......... (G. 522)
Navicula elegantula Gran. - ............. (6.522)
Navicula oblonga Kütz.: . .............. (G. 523)
a) genuina, 6) lanceolata Gran. . . . . ......
Y) acuminata Grun. . . . . ...........
Navicula radiosa Kütz.. . . . . . .......... (G. 526)
a) genuina, 8) acuta (W. Sm). . . .........
Navicula gracilis Kütz.. . .............. (G. 526)
Navicula lanceolata Kütz.. . . . . . . . . ...... (G.527)
Navieula cryptocephala Kütz. . . . . . .. ...... (G. 527)
a) lanceolata Grun., Ë) rlynchocephalu Grun., y) minor
Grun.. ....................
Navieula Heufleri Gran. . ............ . (G.528)
Navicula cuspidata Kütz.. . - - - FE (G. 528)
Navicula ambigua Ehrh. - .............. (6.529)
Vebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederünterreich. 271
Navicula rhynchocephala Kütz. . . 22.2: - . (6.520) DEV
doeceeee (6.531) IILV
(55) V
Navicula elliptica Kütz.. . -
var. oblongella Näg.
Navicula amphisbaena Kütz.
var. Fenzlii Gr. (Navicula elegans W. Sm.) .
Navicula latiuscula Kütz. .
Navicula obtusa W. Sm. . .
Navicula tumida W. Sm.
a) lanceolata Gran.
8) subsalsa Gru:
Navicula inflata Kütz. . ...............
Navicula dicephala W. Sm. . . ............ (6.53%) IV
In Bassins des Theresianums, im Prater, bei Weissenbach
8. d. Triesting, bei Buchberg, am Neuriedlersee (Gruno w).
Navicula mutica Kütz. . (6.59) IM
Navicula hungarica Gran. . (6.530) II
Navicula sphaerophora Kütz, (6.540) IL V
Navicula rostrata Ehrh. .
Navicula pannonica Gran.
Navicula firma Kütz.… .
Navicula producta W. Sm
Navicula affınis Ehrh. . . .
a) genuina, y)undulata. . . ............ ULV
8) amphirhynchos Ebrh. . 2 ............ IV
Navicula peisonis Grun. . (6.544) LL V
Navieula limosa Kütz. (6.54) IL V
Navicula alpestris Grun. . (6.55) V
Navicula rhomboides Ebrb. . - ............ (G.549) IM
Navicula laevissima Kütz. (6.519) IV
Navicula cocconeiformis Greg. . - ........ .
Navieula rostellum W Sm.. . ............
Navicula binodis W. Sm. .
Navicula seminulum Grun,
Navicula atomus Grun..
Navicula perpusilla Grun.
Navieula minima Grun. (= Navicula minutissima Gr. 1
Navicula exilis Kg... . .
Navicula cesutis Rab. (Colletonema dubium Grun.) . . - 6 FD v
Navicula viridula Kütz.
In Bächen bei Lindabruun, Weissenbach a d. Triting, im
Erlafsee (Grunom. . . . . . . . ..
Navieula Reinhardtii Grau... . . ..
Günther Bock.
a (Rab.) Grun.
nwatum W. Sm. . .
ninatum (Kütz.) Grun. .
eingii Grun.
nzeri Sm. .
pen bei Grillenberg, Weissenbach a. d. Triesting, bei
alburg nächst Wiener-Neustadt, am Nensiedlersee
ınow)
onis Gran. .
icenteron Ehrh.. . . . ....".... (G. 563)
W. Sm..
8 Ehrh. .
wi Gr...
ata Kütz. (an Navicula?) . . . . . . - (G. 565)
'eri Grun. (in Verhandl. der zool.-botan. Gesellsch.,
5, 1863).
Ilingbache beim Bahnhofe (Stadler)... . . . .
stoma Kütz. . . ................
ornyana Gran. . ........... (G. 569)
tctum Thwait. . (G. 571)
are Thwait.. . . . . . . . . .. . .. (G. 572)
mboides Ehrh. . . . . . . . ..... (G. 549)
Mei W. Sm. ............ (6. 574)
hd Thwait. . oo oo
Melosiracene.
agiana Chauv.
ben bei Baden, in der Jauling, bei Fahrafeld a. d.
ting (Grunow) . . ..............
hiniana Kütz.
den, im Wiener-Neustädter Canale bei Schönau, am
siedlersee (Grunow) . .............
Uebersicht der bisher bekannten Krypiogamen Niederösterreichs. 273
IV. Algae.
(Vergl. Rabenhorst, Flora europaea Algaramı, III (1868) — R.)
1. Ohlorophyceae.
a. Gamosporeae.
Palmellaceae.
Eremosphaera viridis De Bary . . . - . . . ..... Ra) MU
Zwischen Wassermoosen auf den schwingenden Böden zu
Moosbrunn (Zukal).
Pleurococcus vulgaris Menegh..
Pleurococcus minor Rab. . . .
Beim Raaber Bahnhofe (Grunow msc.).
Pleurococcus roseus (Menegh.) . - v
? Pleurococcus persicinus Dies. v
Gloeoeystis ampla (Kütz.) Rab. . II, V
var. botryoides (Kütz.) Näg. v
Geminella interrupta Turp. . I, V
In der Jauling bei Berndorf a.
. (
Heustadiwasser des Praters, im Teiche bei Schlow Co-
benzl (Beck).
Tetraspora bullosa (Roth) Ag.-
Tetraspora gelatinosa (Vauch.) Desv..
Im Heustadlwasser des Praters (Zukal, Boch,
Tetraspora hyalopsis Kütz. (R. 42) v
Botryococcus Braunii Kütz (R.42) I
In Wassergräben bei Vôslau (Beck).
Raphidium polymorphum Fres.
var. aciculare A. Br. (R.45) HLV
var. fusiforme (Corda) Rab
var. sigmoideum Rab... . (R.45) IV
Raphidium convolutum (Corda) Rab.
var. minutum NER. . .......... 46) LV
Hydrurus penicillatus Ag. . - ... (R.50) IV, V
var. irregularis (Kütz.) Rab. (50) IV
var. Vaucheris Ag. . . - R5) V
Nephrocytium Naegelü Grun.. . . . . . . . 4... (R.52) I
Günther Beck.
hen bei dem Schlosse am Cobenzl (!
Protococcaceae.
lis VE
ineus Lenorm. . . . . . . . . ..
ceus (Rab) - . ........
vemerianum Kütz. . . . .....
mum À. Br. . .........
‚edricum Nä;
1, 1) een.
Tosum (Ehrb.) Menegh. . .
patum (Corda) Br. . . . ..-.-
ranum (Turp.) Menegh. . . . . ..
granulatum (Kütz) . .....
mbergäi (Corde) Br... . . . . ..
relit Rab. . .. .........
mer-Neustädter Canale bei Schönau
aen der alten Donau bei Floridsde
‚er (Loitlesberger).
losum Nâg. ............. dns ue.
ypus Grum. . ............ RR) V
wm Rab... .. . .. @.&) m
ldi A. Br. . Rs) Ul
ıstadiwasser des Praters (och
um A. Br... ..... . (Rs) U
um A. Br... .... eee (RS) HV
li À Br. ............. (RS) V
hocephalum A. Br. . . . - Lee (RS) V
a (87) IV
gen in der Aspauger Klause
(RW) ILV
Pa EEE (R. 308) II,V
enegh.. . . . - (R. 309) III, V
_ a (R.312) IL, INT
Conferva floccosa Ag. . = = ............. (R. 321) I
Conferva tenerrima Kütz.. . 2222200. (R. 322) v
In Gräben bei Buchberg (Grunow).
Conferva rhypophila Kütz. . . ........... 322 V
Conferca Funkis Kütz. . . . ............. . v
Coferca bombycina Ag. . . 2. - -
‚Rkisoconium hieroglyphicum (Ag.) Kütz.
? Räisoclonium salinum (Schleich.) Kütz.. . . . . . . -
Bkioclonium fontinale Kütz. . . . . .... ee
Cladophora fracta (Dillm) . . ............
Cadophora crispata (Roth) . . . . ..........
f. putealis Kütz. . . . . . . . . . . ...
£. rionlaris Vauch. . . . . . .. Loue
Cadophora glomerata (L) - ............. .
f. callicoma Küta. .. .......... Rau) U
f. macrogonya Lyngb. - . . . . . . ... 42) I
Cldophora canalicularis (Roth)
f. Kotschyana Grun. . . . . ....... Rs) HI
Cladophora aegagropila (Ag.)
£. Sauteri (Nes)... . ......... RA) V
Von den besser zu den Flagellaten in das Thierreich zu stellenden
Volvocineae
wurden beobachtet:
ydococcus pluvialis (Fw.) A. Br... ....... (R. 93) v
Falroz globator L.. . . ............... (Ron) Im
In Bassins des Schwarzenberggartens (Zukal).
Pandorina morum (Müller) Borÿ . . . . . . . . . .. (9%) IN, V
ustadlwasser des Praters (Zukal), in Bassins des
anischen Gartens, bei Berndorf a. d. Triesting und
Veit, im Erlafsee (Grunow).
Günther Bock.
| EEE (R. 362)
varians Kütz. . . .......... (R. 362)
Kütz.
Ihermarum (Wartm.) . . 22.2.2... (R. 365)
8 Kütz 2... ....... (R. 365)
en bei Wiener-Neustadt (Zukal).
a Kütz............... (R.366) II
va Küitz. .............. v
Kütz. . ........... IV
» (Vauch.) Kütz. v
ıten Mauern in Hainfeld (Zukal).
oides Gran... ........... (R.30) V
rale Kütz.. ............. (R. 368) IV
yanım Kûte. . ........... (369) V
n (L) Kûtz. ............ RT) MY
wm Rütz.. 222er: (R372) V
‚ern bei Hainfeld (Zukal).
wm Flot. . ............. 372) V
‚on bei Rekawinkel (Zukal).
rictissimum Rab. . . . . ...... (375) Il
den von Aquarien, Wien (Zukal).
fützingianum Näg.. . . ... .... (375) m
tadiwasser des Praters (Beck).
mowi Bab... . . . ... .... (376) II
male À. Br. .......... . (R.37%6) IV
ue (Ag) Rab. . ........... Rs) 1
ubricum (Lyngb.) Rab.. . . . . . . . (377) m
rregulare (Kütz) . . ........ RT) V
eliferum Kütz. . .. ........ (R.378) V
enschleussen in der Ramsau bei Hainfeld (Zukal).
Jerum Kütz. ............ (@R.379) V
zn bei Berndorf (Grunow). !
plus Kütz. . ........... (379) m
tadlwasser des Praters (Beck). |
dvinatum Grun. (in Sitzungsber. des z00l.-botan. |
x37)..................... m |
verata (Vanch.) Ag. . . . . .. .. (381) LIL |
nosa (Vauch.) Ag... . . - RR) LET;
rrmis (Roth) Ag. . . . . . - RBB) IN |
sadlwasser des Praters (Zukal).
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs.
var. ramosissima Rab. . 222 (R 386)
In Lachen bei den Legerhäusern im Prater (Beck).
Aphanochaete repens A. Br. . - 2 (R391)
Auf Cladophora im Houstadiwasser dos Praters (Beck).
b. Zygosporeac.
Desmidiaceae.
Palmogloea macrococca Kütz. » » . . . . : . . . (R.116)
Penium digitus (Ehrb.) Bréb. . . . . . . . . . . (R.118)
Penium lamellosum Bréb. . nen. (R 119)
Penium Brebissonii Meng) Raï due eee (12)
Penium Jenneri Ralfs. . . . . Loue eee (12)
Penium rupestre (Kütz.) Rab. ee (R. 120)
Zwischen Lebermoosen an Banmstämmen aut dem Hameau
(Zukal).
Penium truncatum (Bréb.) Ralfs. . . . . . . . . . (R.121)
Penium margaritaceum (Ehrb.) Bréb.. . . . . . . . (R.121)
Penium annulatum (Näg.) Arch. . . . . . . . . . (R.122)
Closterium lunula (Müll) Ehrb. . . . . . . . . . . (R.127)
Closterium acerosum (Schrank) Ehrb.. . . . . . . . (R.128)
Closterium lanceolatum Kütz.. . . . . . . . . . . (R.129)
Closterium turgidum Ebrh. . . . . . . . . . . . (R.129)
Closterium lineatum Ehrh. . . . . . . . . . . . (R.130)
Closterium attenuatum Ehrb.. - © . . . . . . . : (R. 130)
Closterium Ehrenbergii Menegh. - - . . . . . . . (R.131)
Closterium moniliferum (Bory) Ehrb.. . . . . . . . (R.131)
Closterium Leibleins Kütz. . = =: . . . . . . . (R.192)
Closterium Auerswaldii Rab... . + . (138)
Im Heustadlwasser des Praters aka).
Closterium Dianae Ehrh. . . . . . + «+ (R. 183)
Closterium paroulum Näg.. ernennen (@1#)
Closterium rostratum Ehrh. . . . . . . . . . . . (R.135)
Closterium setaceum Ehrh. . . . . = . . . . . . (R.186)
Closterium pronum (Bréb) . . . . . . . . : . . (R. 136)
Closterium cornu Ehrh. . . . . . . . . . . . . (R. 137)
Closterium acutum (Lyngb.) Bréb. . Lecce. (RIM)
Tetmemorus laevis (Kütz) Ralfs. . . . . . . . . . (R. 140)
Pleurotaenium trabecula (Ehrh) Näg. . . . . . . . (R.141)
Docidium baculum Bréb. . . 4... (RH)
In Torfgräben bei Erdweiss Gukah.
Docidium nodulosum Ralfs . . . (R. 142)
Im Teiche beim Schlosse "Cobenz! (Bech.
Z. B. Ges. B. XXKVII. Abh. 36
277
Günther Beck.
urgidus (Bréb.) Richt...
ylindrus Näg.
mnulatus Näg.
ınsatus (Ehrh.) .
ucurbita (Breb.) Kirch. .
onnatus (Breb.) Kirch.
wrtus (Breb.) Kirch.
+. attenuatus (Bréb.)
steridia Rab. . .
riliens (Smith) Bréb.
ia Kütz.. .
indricum Grev.
‚orgräben bei Erdweiss (Zukal).
artzii Ag. . » see
drangulatum Kütz.. . .
“garitiferum (Turp.) Mono.
ytis Menegh. . . .
aophthalmum Breb..
spersum Ralfe.
umis Corda.
+ lacustre Grun. .
amidatum Breb. .
‚dratum Ralfs .
nulatum Breb.
latum Breb. .
tum Ralfs .
neghinii Breb.
:gelianum Breb.
satum Ralfs
lulatum Corda
angulare Grun. .
ceps Gran..
'atum Ralfs
vomei Thwait. .
ailiforme (Turp.) Ralts
iculatum Ralfs
ıcosum Ehrh.
igum (Grev.) Fils |
senbahngräben bei Wiener-Neustadt (Zukal).
reata Ag. . .
1. denticulata Breb..
in Torfgräben bei Erdweiss und Moosbrann (Zukal).
enata Ralfs .
"m 10)
(R. 144)
@. 122)
(R. 122)
(R. 174)
(R. 174)
(R. 175)
(. 176)
(R. 151)
(R 152)
(R. 153)
(R. 154)
(R. 162)
(R. 162)
(R. 162)
(R. 162)
(R. 163)
(R. 150)
(R. 163)
(R. 164)
(R. 165)
(R. 165)
CR: 166)
(R. 168)
(R- 170)
(R. 171)
(R. 173)
(R. 173)
(R. 179)
(R. 181)
E<4<<<E
5
R1) LIN
@19) Lil
Vobarvicht der bfäher bekannten Kryptogamen Niederüsterreichn.
Staurastrum muticum Bréb. . . ue + + + + + (R. 200)
var. quadriradiatum Bréb. voue se
Staurastrum orbiculare (Ehrb.) Ralfs . . . . . . . . (R. 200)
Staurastrum dejectum Bréb. . . . . . . . . . . . (R. 203)
Staurastrum dilatatum Ehrb.. . . . . . . . . . . (R.207)
var. alternans (Breb). . . . ... . . . (R.207)
var. tricorne (Menegh) . . . . . . . . (R. 207)
Staurastrum punctulatum Bréb. . . . . . . . . . (R.208)
Staurastrum muricatum Bréb. . . . . . . . . . . (R. 208)
Staurastrum asperum Bréb. - . . . . . . . . . . (R.209)
Staurastrum paradozum Meyen. . . . . = .". . . (R.210)
Staurastrum hirsutum (Ehrb.) Bréb. . . . . . . . . (R.211)
Staurastrum furcatum Bréb.. . . . . . . . . . . (R.218)
Xanthidium armatum Bréb. . . . . . . . . . . . (R.222)
In Torfgräben bei Erdweiss (Zukal).
Zygnemacene.
Rhynchonema vesicatum (Hass.) Kütz.. . 222229)
In Wiesengräben bei Hainfeld (Zukal).
Rhynchonema quadratum (Hass) . . . .. (R 230)
In Wassergräben bei Moosbrann (Beck).
Rhynchonema Jenneri Kütz. . . . . ee (280)
In Wiesengräben bei Alland (aan,
Spirogyra Weberi Kütz. . . . ee (233)
Spirogyra laxa Kütz. . . . wenn (R 284)
Spirogyra communis (Hass) Kite. . . . . . RT)
Spirogyra longata (Vauch.) Kütz. . . . . . . . . . (R.238)
Spirogyra arcta (Ag) Kütz. . . . . . . . . . . . (R.230)
Spirogyra quinina (Ag) Küûtz. . . . . . . . . . . (R. 240)
Spirogyra condensata (Vauch.) Kütz. . . . . . . . . (R.241)
Spirogyra elongata (Berk) Kütz. . . . . . . . . . (R.241)
Spirogyra decimina Ce) Rat. due eee « (R 242)
Spirogyra densa Kütz. . . . . . . . . . . . . . (R.243)
Spirogyra rivularis (Hass). . . . . . . . . . . . (R.248)
Spirogyra stagnalis Hilse . . . . . . . . . . . . (R. 243)
Spirogyra nitida (Dillw.) Link . . . . . . . . . . (R.245)
Spirogyra jugalis (Dillw.) Link . . . . . . . . . . (R. 245)
Spirogyra orbicularis (Hass) Kütz. . . . . . . . . (R. 245)
Spirogyra setiformis (Roth) Kütz. . . . . . . . . . (R. 245)
Spirogyra crassa Kütz. . . . (R. 246)
Bei Moosbrann (Granow im à Horbare des x k “naturhisto-
rischen Hofmuseume).
Spirogyra major Kütz. . = = = === . . . . . . (R. 248)
36*
Günther Beck.
tz. .
(Vauch) Ag..
tucheriï (Ag.)
ebissonti (Kütz.) .
heile (Kütz.) .
CRE
(Vauch.) Ag. ..
tum (Vauch.) Kütz. . .
um Kütz.
tum Kütz.
bei Penzing Woittesbergen.
Berk.
Kütz.
Hass. . .
oren auf dem Jauerling (Bec.
8 Hass. . . . . . .
juelle auf dem Hocheck wur.
is A. Br.
e. Oosporene.
Coleochaetaceae.
8 Pringsh. .
ringsh. .
dlwasser des "Praters we.
Bréb. . Er
ris Pringsh. . .
Wasserpflanzen und Sumpfschnecken
des Praters (Zukal, Beck).
Oedogoniaceae.
# Kütz. . .
n des Praters (Loitlesberger).
ri À Br. . .
in eines Stainbruches bei Hainfeld {
permum A. Br. . .
Wiesengraben bei Aland X sal.
re Kütz.
ssimum Grun.
Kütz. .
»orum Wittr.
zräben bei Aue nächst Schottwien (Beck).
R. 3)
‘yptogamen Niederösterreichs.
(R. 358)
(R. 358)
u (R. 358)
al).
aceae.
Sphacroplea annulina (Roth) Ag. . - . . . . . . . (R. 318)
Cyindrocapsa involuta Reinsch . . .
Im Heustadlwasser des Praters, in à Teichen bei Schloss Cobenzl
(Beck).
Siphoneae.
Botrydieae.
Hydrogastrum granulatum (L.) Desv.. . . . . . . . (R.265)
Vaucheriaceae.
Vaucheria sessilis (Vauch.) DC. . . . . . . . . . . (R.267)
var. caespilosa each) Age ven nn (R 267)
var. repens Hass. . . . . . . . . . . (R.268)
Vaucheria dichotoma (Dillw.) Lyngb. . . . . . . . . (R. 268)
Voucheria Dillooynii (Web. et M.) Ag. . . . . . . . (R. 269)
Vaucheria geminata (Vauch.) DC. . . . . . . ... . (R. 269)
Vaucheria hamata (Vauch.) Lyngb. . . . . . . . . (R.270)
Bei Wiener-Neustadt Diesing)
Vaucheria terrestris Lyngb. . . . Senn. (R 270)
Characene.
HI
IL, V
(ergl A. Braun: Fragmente einer Monographie der Characeen, herausgegeben
von Dr. O. Nordstedt, 1882 = B.)
Nitelleae.
Nüdla syncarpa Kütz. . - . . . . . . . . . . . (B.30)
Mila capitata Ag. . . . . . . . . . . . . . . (B.31)
Nitela opaca Ag... > 2 . . . . . . . . . . . (BB)
Nitdla flezilis Ag... . . . . . . . . . (BA)
Nidla translucens Ag... . . . . . . . . . . . . (B.49)
Nitella mucronata Br. . - (B. 50)
In Tümpeln der March bei” Magyarfalıa (Reichardt im
Herbare des k. k. naturhistorischen Hofmuseums).
Nüdla gracilis Ag. . > . . . . . . . . . . . . (B.58)
Tdypella glomerata Leon. . . . . . . . . . . . (B.95)
Tolypella prolifera Leonb.. © . = . . . . . . . . (B.97)
I, V
282 Günther Bock.
Charoae.
Chara coronata Ziz. . . . . 2 . . . . . . . (B. 108) il
Chara crinita Wall. . . . . eue (BD U
var paper AB ee ce u
Chara contraria A. Br.. . . . . . (B.M1) ILULV
(f. inermis, nbinermis, montiformi)
Chara intermedia A. Br. . . . ven. (B.151) it
(f. longifolia, aculeata.)
Chara foetida A.Br.. . . + + (B.159) I-V
. brevibracteata, Tongebracteata, macroteles, strepto-
phylla, subhispida, condensata, brachyphylla, para-
gymnophylla, mena gymmoclada, elongeta, papilaia)
Chara gymnophylla A. Br.. . . (8.166) V
Chara crassicaulis À. Br. . . . . . . . . . . . . (B.168) II
Chara hispida A. Br.. . . . .. (14) ILV
(£. longifolia, Brenn, unten) |
Chara rudis A.Br. . . . 2... (8.173) IV
Chara aspera Wild. . . . . . . . . . . . . . . (Bl) LV
Chara connivens Salzm. . . . . . . . . . . . . (B.180) U
Chara fragilis Der... . . GB. 181) III, V
(f. pulchella, brevibracteata, Hedwigii Tab, fulcrata
Gant.)
2. Rhodophyceae.
(Vergl. Rabenhorst, Flora europaea Algarum, III — R.)
Bangiaceae.
Bangia atropurpurea (Dillw.) Ag. . . . . . . . . . (R.398)
Batrachospermacene.
Batrachospermum moniliforme Roth . . . . . . . . (R.405) I, II—V
Batrachospermum vagum (Roth) Ag. - - - . . . . . (R. 406) 1
Chantransia chalybea (Lyngb.) Fr.. . . . . . . . . (RM) V
Hildenbrandtiaceae.
Hildenbrandtia rivularis Ag.. . «+ + (R.408) 1
In Bächen auf dem Jauerling (Beck).
Lemaneaceae.
Lemanea fluviatilis Ag... . . . . . . . . . . . Ra) HT
Lemanea torulosa (Roth) Ag. . . 2. (AN) V
Im Saugrabenbach bei Hainfeld Cake).
Niederdsterreichs.
ie
283
's Kryptogamenflora von
LV
v
LV
3)
(8. 185)
"8. 185)
(8. 189)
3.
"s Kryptogamenflora von
3)
(8. 204)
(8. 204)
(8. 206)
‚er z00l.-botan. Ge-
6.20)
Tiannidium elegans Link. . . 2.8210)
Tamnidium simplex Bref. (Sehimmelpite, 1 W238, 10. ur
Abus erystallinus (ige). Lee . . (8.212)
Püobolus oedipus Mont. FE PER . . (8.212)
Mortierella candelabrum Bain. . . . . . (8.24)
Morirlla tuberosa Van Tiegh. (in Ann. sc. nat., ser. 6, XV, p.88, 1888)
Morlierella biramosa Van n Te. GE Ann. se. nat, ser. 6, I, p. 110,
1875) .
Chaetocladiacene.
Chactocladium Brefeldii Van Tiegh. . . . . . . . . (8.215)
Piptocephalidaceae.
Piptocephalis microcephala Van Ti. (in Ann. se nat, ser. 6, I,
p.47, 1875)
Chaelostylum Fresenii Van Tiegh. et Le Monn. GE Ann. se. mat,
ser.5, XVII, p. 328, 1873). BR .
lt
h
284 Günther Beck,
3. Entomophthorei.
(Vergl. Dr. J. Schröter: Die Pilze in Cohn’s Kryptogamenflora von
Schlesien, III = 8.)
R Empusa muscae Cohn . . . . . . . . . . . . . 8.21) DORT
£ Empusa gryli Fre. . . . Lee ee ee (8.22)
ro Entomophthora sphaerosperma Fros. a « « . (8.228) Y
R
Bi
4. Oomycetes.
(Vergl. Dr. J. Schröter: Die Pilze in Cohn's Kryptogamenflora von
Schlesien, III, 1886 = 8.)
” Peronosporacese.
5 Pythium de Baryanum Hesse . . . . . . . . . . (S.232) II
is Cystopus candidus (Pers) . . . 2.2.8383) IV
L Auf Arabis hirsuta L, Arabis turrita L., Barbarea vul-
2 garis R. Br, Camelina sativa Crantz, Capsella bursa
pastoris L., Farsetia incana R. Br., Hesperis tristis L.,
Nasturtium austriacum Crants, Neslia paniculata Desv.,
Raphanus Raphanistrum L., Raphanus sativus L., Ra-
N pistrum perenne All, Sisymbrium officinale Scop., Sisym-
x brium sophia L., Thlaspi alpinum Crants, Thlaspi mon-
© tanum L.
Cystopus bliti (B. v. Bern) . . 22.2.0834) LULV
Auf Amarantus blitum L., Amarantus retroflezus L.
; Cystopus tragopogonis (Pers). . . .. . (8.284) LII-V
v. Auf Crepis foetida L., Tnula britannien L., Inula salicina
2 L., Podospermum Jacquinianum Koch, Podospermum
laciniatum DC., Pyrethrum parthenium Sm., ‚Scorzonera
\ hispanica L., Tragopogon orientalis L.
Cystopus spinulosus De Bary. . . +... (8.285) LV
Auf Cirsium arvense Scop., Cirsium oleraceum Scop.
Cystopus lepigoni De Bary.
Auf Lepigonum marginatum Koch . . . - - ıu
Phytophéhora infestans (Mont) . - - : 11 @25) LV
Auf Solanum tuberosum L., Lycopersicum esculentum Mill.
Plasmopara pusilla (De Barÿ) . . . ... (6237 V
. Auf Geranium pratense L., Geranium ayloaticum L.
Plasmopara nivea (Unger). . . .. (8.23) II
Auf Aegopodium podagraria L., Anthriscus siloestris Hoffn..
Heracleum spondylium L., Petroselinum sativum Hoffm.
Plasmopara pygmaea (Ung.) . - - - Lee. (827) IN
Auf Anemonc nemorosa L., Anemone ranunculoiden L.
k..
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederdsterreichs.
Plasmopara densa (Rab) . . . 222 (8.2)
Auf Euphrasia Rostkoviana Hayı., Euphrasis odontites
L., Rhinanthus minor Ehrh.
Bremia lactuone Regel . . . 22:08:20)
Auf Centaurea jacen L, Cirsium canum M. B, Lampsana
communis L., Senecio vulgaris L.. Sonchus oleraceus L.
Peronospora calotheca De Bary . . . .. . (8241)
Auf Asperula odorata L., Galium aparine L., Galium mol-
lugo L.
Peronospora viciae (Berk). . . . . . . . . . . . (S. 242)
Auf Astragalus cicer L.
Peronospora alsinearum Casp. . . . . (8.242)
Auf Cerastium triviale Link, Stelaria media Vill., Stellaria
neglecta Weihe.
Peronospora dianthi De Bary. . . . . (8.243)
Auf Silene inflata Sm., Silene otites Sm.
Peronospora arenariae Berk. . . . 222008248)
Auf Agrostemma githago L
Peronospora holostei Casp.. . . Le ee ee (8.248)
Auf Holosteum umbellatum L.
Peronospora parasitica (Pers) . . (8. 244)
Auf Alliaria officinalis Andra., Barbaren vulgaris R. Br,
Brassica oleracea L., Camelina sativa Crantz, Capsella
bursa pastoris L., Conringia orientalis Rehb., Farsetia
incana B. Br., Lepidium draba L., Neslia paniculata
Desv., Thlaspi perfoliatam L.
Peronopora corydalis De Baty . . . . . . . . . . (8.244)
Auf Corydalis fabacea Pers.
Peronospora bulbocapni G. Beck (in Abhandl. der zool.-botan. Gesellsch.,
XXXVI, p. 370, 1886).
Auf Corydalis cava Schw. et Körte . ..
Peronospora ficariae Tul. . . . 28.28)
Auf Ranunculus acer L., Banımeulus bulbosus L., Ranun-
eulus repens L, Ranunculus Steveni Andrz., Ficaria
verna Huds.
Peronospora arborescens Berk. . . . . . . . . . . (S.245)
Auf Papaver rhoeas L.
Peronospora affinis Rossm. . . . ee ee + « + (8.245)
Auf Fumaria Vaillantii Lois.
Peronospora conglomerata Fuck. . . . . . . . . . (8.246)
Auf Geranium pyrenaicum L.
Peronospora trifoliorum De Bary . . . (8. 246)
Auf Medicago sativa L., Trifolinum medium L, Trifolium
repens L., Trifolium rubens L.
2. B. Gen. B. XXXVIL. Abb. 37
285
LV
LUI—V
W
Günther Beck,
wysosplenii Fuck... . 7)
Ihrysosplenium. alternifolium L. ‘
isea (Unger) . . . .. (8249) IV
Veronica beccabunga L., Veronica hederifolia L., Vero-
ca praecox All, Veronica prostrata L., Veronica ser-
Mifolia L., Veronica eriphulln L.
mi A. Br. . . . eee (249) I
Lamium purpureum L.
Fusa (Grev.). . . 228.249) IV
Thenopodium album L., Chenopodium bonus Henricus
‚ Chenopodium hybridum L., Spinacia oleracea L.
rdida Berk.. . . +... + (8251) I!
Terbascum Bapiforne Schrad.
%a Fuck... . + (8251) LOLV
Plantago major L
mies Corda . . . . “0. (8.252) LV
Rumex acetosa L., Rumez acelosella L, Rumex eri-
mparissiae De Bay = 2 . . . . . . . 689) I
ipsaci De Bary. . . . . . . . . . . . . .. V
Dipsacus silvestris Huds.
olygoni Thuem. (Fang. austr. nr. 742) . . . . .. I
Polygonum avicularia L.
ulveracea Fuck. . . . . . . . . . . . . V
Helleborus niger L.
Saprolegniaceae.
raz (Gruith) . . . . . . . . . . . (8.256) V
ra Nees. . pousse eee eee Ÿ
laevis Pringsh. . . . . . . . . . . . . . .. V
5. Protomycetes.
icrosporus Unger . . . . . . . . . . . . . . LULV
Aegopodium podagraria L.
dogenus Unger. © . . . . . . . . . . . .. LV
Galium mollugo L.
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichn,
6. Ustilaginei.
287
(Vergl. G. Winter: Die Pilze Deutschlands, I, Leipzig, 1884 = W.)
Ustilago longissima (Sowerby) . . . . . . . . . . (W.85)
Auf Glyceria fluitans R. Br., "Giyceria plicata Fr., Glyceria
spectabilis M. K.
Ustilago ornithogali (Schmidt et Kze) . . . . . . . (W.86)
Auf Gagea arvensis Schult., Gagea lutea Schult., Gagea
pusilla Schult., Gagea stenopetala Reich., Ornithogalum
umbellatum L.
Ustilago plumbea Rostrup (in Flora, 1877, p. 170) . . -
Auf Arum maculatum L. Auf dem Eisernen Thore bei Baden
(Wettstein).
Ustilago tulipae (Rabenb.) . . . . . . . . . . . . (W.8)
Auf Tulipa silvestris L.
Ustilago hypodytes (Schlecht.) . CF. 87)
Auf Stipa. Im Waldviertel (Wotiate .
Ustilago grandis Fries . . . . nn (8)
Auf Phragmites communis Trin.
Ustilago ischaemi Fack.. . . eee ee (W:88)
Auf Andropogon Ischaemum L.
Ustilago panici miliacei (Pers) . . . . . . . . . . (W.89)
Auf Panicum miliaceum L.
Ustilago segetum (Bull). . . . . . (W. 90)
Auf Arrhenatherum elatius x. K, Arena ‘pubescens L,
Avena sativa L., Hordeum distichum L., Hordeum vul-
gare L., Triticum vulgare Vill.
Ustilago caricis (Pers) . . . .. (M9)
Auf Carex alba Scop, Carez copilaris L., Carez digi-
tata L., Carex flacca Scop., Carex gynobasis Vill., Carex
humslis Leyss., Carex limosa L., Carex Michelii Host.,
Curex ornithopoda W., Carex panicea L., Carex pilosa
Bcop., Carex praecoz Schreb., Carex rupestris All., Carex
sempervirens Vill, Carex verna Chaix.
Ustilago Vaillantii Tul.. . . Re (W. 98)
Auf Muscari comosum an.
Ustilago cingens Beck (in Oesterr. botan. Zeitschr, p. 313, 1881) .
Auf Linaria genistifolia L.
Ustilago panici glauci (Wallr). . . . . . . . . . . (W.97)
Auf Setaria glauca P. B.
Ustilago zeae mays (DC) . . . . . . . . . . . . (W.97)
Auf Zea mays L. .
Ustilago violacea (Pers). . . . . . . . . . . . . (W.98)
37%
L0LV
I, V
LM
Günther Beck.
dlandrium pratense Röhl., Melandrium silvestre Röhl.,
ponaria officinalis L., Silene alpina Lam., Silene in-
la Sm., Silene nutans L.
ï De Bary . . . 2.2.0.9)
lolosteum umbelatum L. (Wettstein‘ 's Herbar).
ze (Bowerby) . . . . . . + (W.99)
nautia arvensis Coult.
we Beck. . . Deere ee MIR)
etonica alopecurus L
1e Wettst. (in Oesterr. botan. Zeitschr. XXXVL p. 78,
6). . . .
rimula Cusiana Tausch.
a (Nee) . . . + + + (W.100)
olygonum avicuare L, “Polygonum hydropiper L.,
'ygonum lapathifolium L.
Fisch. Waldh. . . . . . . . . . . (W.101)
wwäuus defloratus L.
gi pratensis (Pers) . - ... (10)
orzonera humüis L., Tragopogon major L., Tragopogon
tensis L.
wonariae Rudolphi . . . (W. 104)
ıponaria officinalis L., Tunica sazifraga Scop.
mogramma (DC) . . . . . + «+ (W.106)
wex digitata L., Carex Michi Host, Carex mon-
aL., Carex ornithopoda W.
mis (Westend) . = = . . . . . . . (W.108)
romus inermis L.
Beck (in Verhandl. der z00l.-botan. Gesellsch., XXXV,
35) . .
daspi alpestre L.
new... a 211)
Nium “remotum Schrank.
jerkand. . . 4... (W.110)
iticum spelta L., Triticum mpre Vill. (nach Unger).
(Pers) . . .. (Wu)
rrostis (agralis puma 1)
culi (Bonord.) . . . 4. «+ « (W.112)
‘caria verna Huds.
ulae (Oudem) . . . . . . . . . . (W.114)
lendula officinalis L.
ri Thuemen . . (W.114)
enactis bellidifolia A. Br.
ä (Corda) . . . . eee ee (WB)
‘yngium campestre L
Y
IV
LIN-V
Uebersicht der bisher bekaunten Kryptogamen Nioderbsterreiche.
Uroeystis occulta (Wallr) . - -.- . . . . . . . . (W.119)
Auf Secale cereale L.
Uroeystis colchici (Schlecht.) . . . >... (W.12)
Auf Colchicum autumnale L, Muscari comosum Mill.
Urocystis flipendulae (Tulasne) . . . . . . . . . . (W.122)
Auf Ulmaria pentapetala Gilib.
Urocystis anemones (Persoon). . . . nn (WIM)
Auf Anemone nemorosa L., Anemone ranunculoides L,
Hepatica triloba Chaix., Ranunculus repens L.
7. Aecidiomycetes (Uredineae).
289
LILLY
LV
Y
LI, V
(Anordnung und Nomenclatur nach G. Winter: Die Pilze Deutschlands,
I=W. — 1 Aecidium, 11 Uredo-, 111 Teleuto-Sporen.)
Uromyces fcariae (Schum.) . . . . . . . . . . . (W.141)
ım auf Ficaria verna Huds.
Uromyces ornithogali (Wallr) . . . 2. MD
ım auf Gagea arvensis Schult., Gagea pusilla Schult., Orni-
thogalum nutans L., Ornithogalum umbellatum L.
Uromyces gageae Beck (in Verhandl. der zool.-botan. Gesellsch., XXX,
P-26, 1880). . . de ee ee (WI)
mt auf Gagea Tutea Schult. ”
Uromyces scillarum (Grev.) . . . .. (W.142)
mi auf Muscari comosum Mi, Muscari racemosum L.,
Scilla bifolia L.
Uromyces scutellatus (Schrank) . . . . + + (W.144)
1, Im auf Euphorbia amygdaloides L, ? Euphorbia cypa-
rissias L., Euphorbia dulcis Jacq., Euphorbia esulu L.,
Euphorbia Gerardiana Jacq., Euphorbia nicaeensis All.,
Æuphorbia palustris L, Euphorbia pannonica Host.,
Euphorbia peplus L. (?), Euphorbia verrucosa Lam.
Euphorbia virgata W. K.
Uromyces rumicis (Schum) . . . 2.2 (W. 145)
m auf Rumex crispus L., Fume obtusifohius L.
Uromyces alchemillae (Pers) . . . ue + « « «+ (W146)
ı,ın auf Alchemilla enigaris L.
Uromyces genistae tinctoriae (Pers) . . - . . (W.146)
nn auf Anthylis alpestris W. K., Astragalus glyoyphylloo
L., Cytisus laburnum L., Cytisus nigricans L., Genista
germanica L., Genista pilosa L., Onobrychis sativa Lam.,
Ononis spinosa L.
Uromyces primulae integrifoliae (DC) . . . . . . . (W.150)
ı auf Primula minima L.
LIN, V
I, V
v
LIN, V
LIU—V
LUI
LIV,V
LIU, V
IV, Y
290 Günther Beck.
Uromyces scrophulariae (DC) . . . <. (W.15t) LDIU-V |
Liu auf Scrophularia aquatica L, Verbascum phlomoides
L, Verbascum thapsiforme Schrad.
Uromyces phyteumatum (DC) . . ... (W.151) I,Y
ın auf Phyteuma orbiculare L, Fhyiouna spicatum L.
Uromyces cacaliae (DC.). . . 2.2. (W.152) IV
1, m auf Adenostyles alpina BL Fing,, Ademostyles albifrons
Rehb.
Uromyces hedysari obscuri (DC) - . . . . . . . . (W.152) Y
; 1 auf Hedysarum obscurum L.
27 Uromyces behenis (DC.) . . . . . . . . . 4e ee (W.153) I
‘ - Auf Silene multiflora Ehrh.
Uromyces aconiti Iycoctons (DC.) . . . . . . . . . (W.153) v
1 auf Aconitum Iycoctonum L.
Uromyces polygoni (Pers). . . ee ee (W154) LIT
u, 1 auf Polygonum aviculare L
Uromyces acetosae Schröt- . . . . eee (155) LV
FR n,nt auf Rumez acetosa L.
r Uromyces betae (Pers) . . . eue (W.155) |
ds nur auf Beta evkoris L
Uromyces phaseoli (Pers) . . . eee ee (W.157) LILIWY
ı-ın auf Phaseolus vulgaris 1
Uromyces orobi (Pers) . . . (w.158) 1-7
1-11 auf Orobus niger Tu Orobus vernus L, Vicia cracca
L., Vicia dumetorum L., Vicia ervilia L., Vicia faba L.,
Vicia montana Fröhl,, Vicia oroboides L., Vicia sativa
L., Vicia sepium L.
Uromyces trifolis (Alb. et Schw.) . . << (W.159) IV
ı-ın auf Trifolium arvense L., Trifolium fragiferum L., Tri-
folium hybridum L., Trifoltum montanum L., Trifolium
; ochroleucum L., Trifolium pratense L., Trifoliumrepens L.
Uromyces medicaginis falcatae (DC.) . . - eee (W.159) DIV
ı-ı auf Medicago falcata L., Medicago lupulina L., Medi-
cago sativa L.
Uromyces geranis (DC). . . “2. (W.160) ILHEV
In auf Geranium eolumbinum L, (Geranium pratense L,
Geranium pusilum L., Geranium Pyrenaicum L., Gera-
u nium Robertianum L., Geranium sanguineum L.
Uromyces dactylidis Otth.. . . >... (W.161) HLV
21 auf Ranunculus Vudbosus L, Ranunculus repens L.
Uromyces poae Rabh.. . . . . . 2.2020. (W162) LIEV
- rı auf Ficaria verna Hude.
Uromyces junci (Desmaz.) . . 22. (W.16) I
ut auf Juncus obtusiflorus Ehrh.
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs.
Uromyces pisi (Pers). . . 222.2. (W108)
rı auf Euphorbia cyparisrias L.
n,m auf Lathyrus pratensis L., Lathyrus tuberosus L.,
Pisum sativum L.
Puccinia annularis (Strauss) . . . nenn. (W.165)
mi auf Teucrium chamaedrys L.
Puccinia verrucosa (Schulte) . . . - + (W.166)
ı auf Glechoma hederacea L, ‘Saloia à none L.
Puccinia asteris Duby . . . (W.167)
ıu auf Centaurea montana L
Puccinia valantiae Pers. . . . en (WIEN
u auf Galium eruciatum Scop.
Puccinia chrysosplenii Grev. . . . . + + (W.167)
am auf Chrysosplenium aernifeiun. L
Puccinia circaeae Pers. . . B + + «+ (W168)
an auf Circaea Intetiana L.
Puccinia malvacearum Mont. . . . . … (W.168)
ıı auf Althaea rosea Cav., Maloa "silvestris L
Puccinia arenariae (Schum.) . . . . « + (W.169)
ı auf Alsine austriaca W. K, Arenoria ciliata L., Arenaria
serpyllifolia L., Cerastium vulgatum L., Dianthus plu-
marius L., Melandrium pratense Röhl, Melandrium sil-
vestre Röhl, Moehringia muscosa L., Moehringia trinervia
Clairv., Silene acaulis L., Stellaria holostea L., Stellaria
media Vill, Stellaria iginces M Murr.
Puccinia thlaspeos Schubert . . . 2. (W.170)
au auf Thlaspi montanum L
Puccinia anemones virginianae Schwein. . - . . . . (W.170)
nx auf Anemone silvestris L.
Puccinia Lojkajana Thuemen . . .. (Wi7)
au auf Ornithogalum nutans L, Ornithogalum umbellatum L.
Puccinia tulipae Schröter. . . ... (WAZ)
nt auf Tulipa Gesneriana L, Teiipe suaveolens Roth.
Puccinia galanthi Unger . . . . + + + + (W.172)
ım auf Galanthus nivalis L
Puccinia asarina Kunze . . . deu eee (WIR)
aix auf Asarum europatum L
Puccinia virgaurene (DC.). . . . eee ee + + (W.178)
in auf Solidago virgaurea L.
Puccinia aegopodii (Schum.) . . . . + (W.1%4)
ai auf Aegopodium podagraria L, Astrantia major L.
Puccinia saxifragae (Schlecht.) . . 2.2. (W.174)
21,11 auf Saxifraga Tongifolia La Peyr., ., Saxifraga muscoi-
des Wulf, Sazifraga rotundifolia L.
291
IL, V
LU, V
Günther Beck.
Morthieri Körnicke . .
au auf Geranium siwaticum L
alpina Fuck. . .
in auf Viola biflora L.
Baryi (Berk. et Broome) .
nu auf Brachypodium Pinnatum Beauv,
silvaticum R. et Sch.
Phragmitis (Schum.)
1,11 auf Phragmites communis ; Trin.
cynodontis Desm. . . .
in auf Cynodon dactylon Pers.
cesatii Schröter
run auf Andropogon ischaemum L.
maydis Carradori . B
u, ım auf Zea mays L.
oblongata (Link). . .
ui auf Lusula campestris pc. Lurula ni
veratri Niesel . . . -
ut auf Veratrum album L.
iridis (DC)
nent auf Iris germanica L., Iris pumila L.
Arten.
polygoni Alb. et Schw. . .
au auf Polygonum convolouus L, "Poly
torum L., Polygonum Tapathifoium L.
bistortae (Strauss) . . . .
uur auf Polygonum bistorta L.
acetosae (Schum) . . . Lee ee. (W187)
?1 auf Rumex arifolius Au.
rumicis seutati (DC) . . . . . . . . . . (W.187)
nur auf Rumex scutatus L.
vincae (DC) . . . due ee (W.188)
nur auf Vinca Rerbacea w. K
suaveolens (Pers) - . . . . . . . . . . (W.18)
ui auf Cirsium arvense L
tanaceti balsamitae (DC) . . . . . . . . (W.19%)
u,in auf Tanacetum balsamita L.
oreoselini (Strauss) . . . . (W.191)
ui auf Peucedanum ahatioum L, Pewcedanum. oreo-
selinum Mönch.
bullata (Pers). . . 2.0.19)
1,11 auf Aelhusa eynapioides M. B, Aethusa cynapium L.,
Apium graveolens L., Conium maculatum L., Peuce-
danum cervaria L.
ILIV
u Niederösterreichs.
. (W. 193)
insititia L., Prunus
. (W.194)
alu umbellatum L.
(W. 196)
Puccinia falcariae (Pers. (W. 197)
L ut auf Falcaria Rivini Host.
Puccini grossulariae (Gmelin) . . . 2.2.2 (W198)
1 auf Ribes alpinum L., Ribes grossularia L
Pucinia fusca (Rebh.) . . . - 222..W.19)
1-11 auf Anemone nemorosa L, * Anemone ranunculoides L.,
Pulsatilla grandis Wend., Pulsatilla nigricans Störck.
Puccinia porri (Sowerby) . . . . «+ + (W.200)
1, 10 auf Allium carinatum L, Allium fstulosum L., Allium
ophioscorodon Don, Allium sativum L., Allium schoeno-
prasum L., Allium serrodoprasum L.
Puccinia asparagi (DC) . - ee ee (W.201)
Lu, ui auf Asparagus offcinalis L
Pucinia thesis (Desv.) . . + + (W.202)
1-1 auf Thesium alpinum L, Thesium linophylium L.,
Thesium pratense L., Thesium ramosum L.
Fuxinia soldanellae (DC). . . . . . (W.202)
1 auf Soldanella alpina L, Soldanella pusilla Baumg.
Pucinia primulae (DC) . . . - 2.2.2.(W.208)
ı-ı1 auf Primula acaulis Den. Primula Kar L.
Pccixia obtusa Schrôt.. . . . . + (W.203)
ı-ıu auf Salvia verticillata L.
Pueinia menthae Pers.. . . . . . < (W.204)
1-ur auf Clinopodium vulgare L, Mentha aquatica L,
Mentha arvensis L., Mentha silvestris L.
Pwcinia convolouli (Pers). . . B 222. (W204)
ı-ı1 auf Convolvulus scpium L
ia gentianae (Strauss) . . . . . . . . . . . (W.205)
u auf Gentiana cruciata L.
Puecinia floscwlosorum (Alb. et Schw.) . - . . . . . (W.206)
ı-ım auf Carduus acanthoides L., Carduns crispus L., Car-
duus defloratus L., Carlina acaulis L., Carlina vulgaris
L., Cichorium intybus L., Cirsium canum M. B., Cirsium
erucagineum DC., Cirsium lanceolatum L., Cirsium olera-
ceum Scop., Cirsium pannonicum Gaud., Cirsium prae-
morsum Koch, Cirsium rivulare Link, Crepis biennis L.,
Crepis blattarioides Vill, Crepis foetida L, Orepis
2.b. Ge. D. XXXVIL Abh. 38
Günther Beck.
tectorum L., Orepis setosa Hall., Hieracium amplexicaule
L., Hieracium boreale L., Hieracium echioides Lumn.,
Hieracium murorum L., Hieracium saxatile Jacqu,
Hieracium subcaesium Fr., Hieracium umbellatum L.
und auf cultivirten Arten, Jurinea mollis Reich, Lappa
tomentosa Lam., Lapsana communis L., Leontodon
hastilis L., Leontodon incanus Schr., Serratula hetero-
phylla Desf., Serratula tinctoria L., Tarazacum officinale
Wigg., Willemetia hieracioides Monn.
centaureae Matt. . . >... (W206)
1-ut anf Oentaurea cyanus L., Centaurea jacea L., Centau-
rea? montana L., Centaurea rhenana Boreau, Centaurea
scabiosa L.
prenanthis (Pers) . . . (W.208)
ı-ı auf Lactuca muralis Less, Lactuea sagitata W. K,
Lactuca sativa L. (Endivia), Mulgedium alpinum Cuesin.,
Prenanthes purpurea L.
tragopogi (Pers). . . >. (W.209)
ii auf Podospermum “taciniatum DC. Podospermum
Jacquinianum Koch, Scorzonera hispanica L., Tragopo-
gon pratensis L., Tragopogon orientalis L.
tanaceti DC. . . . + + (W.209)
1-1 auf Artemisia absinthium L, ? Chrysanthemum leu-
canthemum L., Helianthus annuus L., Tanacetum corym-
bosum L., Tanacetum vulgare L.
galit (Pers) . - . . (W.210)
ı-ım auf Asperula eynanchica L, Asperula Neitreichii Beck,
Galium boreale L., Galium lucidum All., Galium mol-
lugo L., Galium silvaticum L., Galium verum L.
adozae (DC) . . . - eee. (MA)
x, auf Adoza moschatellina L.
dupleuri faleati (DO). . . . . . . . . . (W.212)
1 auf Bupleurum falcatum L.
pimpinellae (Strauss) . . 2... (W.212)
1-11 auf Anthriscus nitidus Wahl, Anthriscus silvestris L.,
Athamantha cretensis L., Chaerophyllum bulbosum L.,
Pimpinella alpina Wulf., Pimpinella magna L., Pimpi-
nella saxifraga L., Siler trüobum Crantr.
epilobii tetragoni (DC) . . - .. . (W.214)
1,ın auf Epilobium hirsutum L., Epilobium montanum L.,
Epilobium roseum Schreb.
silenes Schröt.. © 2 2 . . . . . . . . . (W.215)
1,11 auf Silene inflata Sm.
violae (Schum) > . 2 22222 . . . . (W.215)
LIU
Lu
It
LY
1-ULV
ryptoganen Niederösterreichs.
Viola arenarea DC., Viola
iola mirabilis L., Viola odo-
x
u, im auf Avena sativa L., Bromus mollis L., Bromus sterilis
L., Calamagrostis epigaea Roth, Dactylis glomerata L.,
Elymus europaeus L., Festuca gigantea Vill., Hordeum
distichum L., Hordeum murinum L., Hordeum vulgare L.,
Lolium perenne L., Phalaris arundinacea L., Poa ne-
moralis L., Secule cereale L., Triticum repens L., Triti-
cum oulgare Vill.
Puceinia rubigo vera (DC) - . . 2. (W.217)
1 auf Anchusa officinalis L, Cerinthe m minor L., Cynoglos-
sum officinale L., Lithospermum arvense L., Myosotis
sparsiflora Mik, Nonnea pulla DC. Pulmonaria offi-
cinalis L., Symphytum offcinale L., Symphytum tube-
rosum L.
u,nı auf Arrhenatherum elatius M. K., Avena sativa L.,
Bromus mollis L., Bromus sterilis L., Bromus tectorum
L., Calamagrostis epigaca Roth, Festuca elatior L., Hol-
cus lanatus L., Hordeum distichum L., Hordeum vulgare
L, Secale cereale L., Triticum vulgare L.
Pucinia coronata Corda . . - . + «+ (W218)
rauf Frangula alnus Mi. » | Rhamnus cathartica L. und
eultivirten Arten.
n,nı auf Arrhenatherum elatius M. K., Avena flavescens L.,
Avena sativa L., Bromus erectus Huds., Calamagrostis
epigaea Roth, Hordeum vugare L.
Puvinia poarum Nielsen . . - eee + + + + (W220)
21 auf Tussilago farfara L
Pueinia sesleriae Reichardt . . . . . . . .
ı auf Rhamnus saxatilis Jacqu.
I ui auf Sesleria coerulea Ard.
Pucinia Magnusiana Körnicke . . . . + + + (W.221)
ı auf Rumez acutus L.?, Rumex eonglomeraius Murr.
u, ui auf Phragmites communis Trin.
Pwcinia calthae Link . . . Lee ee + (W.216)
nur auf Caltha palustris L
Pucinia graminis Pers... . . . (217)
| 1 auf Berberis vulgaris L. ‘and eultivirten Arten.
}
l
2. Wal)
Pucinia sessilis Schneid. . . . . 2 2 . . . . . . (W.222)
tauf Allium ursinum L.
Puceinia carieis (Schum.) . . . 22. (W.222)
1 auf Urtica dioeca L., Urtiea : urens 1.
sg
IV
LIU, V
I-V
WV
LILLY
Günther Bock.
u, ut auf Curez acuta L., Carez digitata L, Carex hirla
L., Carex pendula Huds., Carex pilosa L., Carez sil-
vatica Huds.
ia geramii Corda . . . Lee. (W.2%4)
Auf Geranium pyrenaicum D
ia rhododendri Fuck. . . . (W.225)
Auf Rhododendron ferrugineum L, Rhododenäron hir-
sutum L.
7mium ulmariae (Schum.) . . Le ee (W.25)
nn auf Ulmaria pentapetala Güib.
gmium filipendulae (Lasch) . . . - . . (.22%6)
u,n1 auf Ulmaria filipendula A. Br.
idium rosae alpinae (DC) . . . . . . . . . (W.227)
ı-nı auf Rosa alpina L.
idium subcorticium (Schrank). . . . (W. 228)
ini auf Rosa arvensis L., Rosa canina L, Rosa centi-
folia L., Rosa pimpinellifolia L., Rosa spinosissima L.
var. minor Beck auf Rosa pimpinellifolia L. .
idium fragariae (DC). . . 22. (W228)
ı-ın auf Potentilla alba L, Potentilla carniolica Kern.,
Potentilla fragariastrum Ehrh., Poterium sanguisorba L.
idium obtusum (Strauss) . . . 22.202 (W.22)
ım auf Potentilla tormentilla Sibth.
idium potentillae (Pers). . . . . . (W.229)
ı-m auf Potentilla argentea L, Potentilla cinerea Chaix,
Potentilla recta L., Potentilla verna L.
idium rubi (Pers) . . . >. (W.290)
1x auf Rubus caesius L, Rubus discolor W.N, Rubus
fruticosus L.
idium violaceum (Schultz) . . . . - (W.231)
ı-ın auf Rubus bifrons Vest., Rubus corylifolius Sm.,
Rubus discolor W. N., Rubus fruticosus L.
idium rubi idaei (Pers). . . . . . . . . . (W.231)
mm auf Rubus idaeus L.
porangium sabinae (Dicke) . . . . . . . . (W.232)
1 auf Pirus communis L.
ım auf Juniperus sabina L.
porangium clavariaeforme (Jacq) . . . . . - (W.233)
1 auf Amelanchier vulgaris Mönch, Crataegus monogyna
Jacq. Crataegus oxyacantha L., Cydonia vulgaris L.,
? Sorbus aria L., ? Sorbus torminalis L., Pirus com-
munis L., ? Pirus malus L.
in auf Juniperus communis L.
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederôsterrelchs,
Gymnosporangium juniperinum (Linné) . . . . . . . (W.234)
1 auf Amelanchier vulgaris Mönch, ? Cotoneaster integerri-
mus Med., Sorbus aucuparia L.
mm auf Juniperus communis L.
Cronartium asclepiadeum (Wild) . . . . 2.2.2 (W.285)
I, ut auf Gynanchun vincetoxicum RBr, Gentiana ascle-
piadea L.
Oronartium flaceidum (Alb. et Schw) . . . . . . . (W.236)
ı,ın auf Paeonia officinalis L.
Melampsora betulina (Pers) . . . . . . . . . . . (W.238)
nn auf Betula alba L.
Melampsora populina (Jacqu.) - . . . « + (W.238)
u,in auf Populus alba L., Popuius c canescens Sm., Populus
monilifera Ait, Populus nigra L., Populus pyramidalis
Roz., Populus tremula L.
Melampsora salicis capreae (Pers). . . 2.2. (W289)
nm auf Salic alba L., Salix amygdalina L, Saliz aurita
L., Salix caprea L., Salix cinerea L., Salix daphnoides
Vi, Saliz grandifolia Ser., Salix incana Schrk., Saliz
nigricans Fr., Salir pentandra L,, Saliz purpurea L.,
Salix retusa L., Salix viminalis L. (hiesu Melampsora
capraearum, Melampsora epitea Thuem.).
Melampsora helioscopiae (Pers). . . ... (W.240)
u, m auf Euphorbia angulata Jacqu, Euphorbia cyparissias
L., Euphorbia dulois Jacqu, Euphorbia esula L., Eu-
phorbia exigua L., Euphorbia falcata L., Euphorbia
Gerardiana Jacq., Euphorbia helioscopia L., Euphorbia
palusiris L., Euphorbia pilosa L., Euphorbia sazatilis
Lam., Baphorbia vrrucuelam., Tuphorbiasirgata W. E.
Melampsora sorbi (Ondem.). . . eee. MM)
ni, m1 auf Sorbus torminalis L.
Melampsora arine Fuck. . . . . . . . . . . . . (W.241)
u auf Sorbus aria L.
Melampsora hypericorum (DC) . . - ee (WA)
11 auf Hypericum montanum L, Hyperioun perforatum L.
Melampsora lini (Pers). . - . . - (W.242)
u,ın auf Linum alpinum Jacn., | Livum catharticum L.,
Linum usitatissimum L.
Melampsora cerastis (Pers) . . = = . . . . . . . (W242)
in auf Cerastium arvense L.
Melampsora circaeae (Schum.) . . . . . . . . . . (W.243)
Auf Circaea lutetiana L.
Melampsora epilobii (Pers) . . . Le . . + (W.243)
ı auf Epilobium tetragonum L.
297
LIV,Y
LIV,V
IV, V
LV
I-II,V
LII-—V
LULV
Günther Beck.
vaccinii (Alb. et Schw.) . . . . . . . . (W.244)
uf Vaceinium myrtillus L.
padi (Kunze et Schm) . . . . . . . . (W.244)
u auf Prunus padus L.
Goeppertiana (Kühn) . . . . . . . . . (W.245)
1f Picea vulgaris Lk.
auf Vaccinium vitis idaea L.
euphrasiae (Schum.) . . “2. (W246)
1 auf Euphrasia offeinalis 1. Euphrasia stricta Host,
Melampyrum arvense L., Melampyrum nemorosum L.,
Melampyrum pratense L., Melampyrum silvaticum L.,
Melampyrum subalpinum Jar., Odontites rubra Pers..
Rhinanthus alectorolophus Poll, Rhinanthus angusti-
folius Gm., Rhinanthus major L., Rhinanthus minor L.
campanulae (Pers) . . . + (W.246)
ı auf Campanula bononiensis L., "Campanula glomerata
L., Campanula Hostii Baumg., Campanula latifolia L.?,
Campanula patula L., Campanula rapunculoides L.,
Campanula rotundifolia L., Campanula Schewchzeri
Vill., Campanula trachelium L, Phyteuma orbiculare L.,
Phyteuma spicatum L.
sonchi arvensis (Pers.) . . . + + «+ (W.247)
1 auf Adenostyles albifrons Reich, Adenostyles alpina
Bl. Fing., Inula ensifolia L., Inula helenium L., Inula
salicina L., Lactuca sagittata W. K., Lactuca stricta
W. K., Petasites albus L., Petasites officinalis L., Peta-
sites niveus L., Senecio alpinus Koch, Senecio nebro-
densis L., Senecio nemorensis L., Senecio sarracenicus
L., Senecio subalpinus Koch, Senecio umbrosus W. K.,
Sonchus arvensis L., Sonchus asper L., Sonchus olera-
seus L., Sonchus palustris L., Tussilago farfara L.
pulsatillae (Strauss) . . . + + + + + (W.248)
1 auf Pulsatilla grandis Wend.
senecionis (Pers.) . . . . - . «+ (W.248)
ıf Pinus mughus Scop.?, Pinus nigra Arn., Pinus pu-
milio Hänke, Pinus silvestris L.
1 auf Senecio silvaticus L., Senecio viscosus L., Senecio
nulgaris L.
abietis (Wallr) . . . +. (W.249)
uf Abies alba Mill, Pic our "Link.
Rhododendri (DO). . . . . . . . . . (W.250)
f Abies alba Mill.
af Rhododendron hirsutum L.
LIU-V
IV
LY
IV
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederôsterreichs.
299
Endophyllum sempervivi (Alb. et Schw.) . . . . . . . . (W.252) IL V
Auf Sempervivum hirtum L. und cultivirten Arten.
Endophyllum sedi (DC) . .............. (.252) IL,V
Auf Sedum acre L.
Uredo agrimoniae eupatoriae (DC) . . . . . . . . .. (W.252) IL, V
Auf Agrimonia eupatoria L.
Uredo polypodii (Pers) . . . . . . . . . ....... (W.253) LV
Auf Cystopteris fragilis Bernh., Phegopteris dryopteris Fée.
Uredo pirolae (Gmel) . ............... (W.254) I
Auf Pirola secunda L.
Uredo symphyti DO... 2... ... ......... (W.254) I-UILV
Auf Symphytum officinale L., Symphytum tuberosum L.
Caeoma ais ursini (DO). . . . . . . . . . . . . .. (W.255) LV
Auf Allium ursinum L.
Caeoma galanthi (Unger) . . . . . . . . ....... OW.256) U
Auf Galanthus nivalis L., Paris quadrifolia L.
Cacoma orchidis (Alb. et Schw.). . . . . . . . . . .. (W.256) V
Auf Orchis ustulata L.
Caeoma mercurialis perennis (Pers.) . . . . . . . . . . (W. 257) u
Auf Mercurialis ovata Sternb., Mercurialis perennis L.
Cacoma empetri (Pers) . . . . . . . . ........ WB) v
Auf Empetrum nigrum L.
Cacoma saxifragae (Strauss). - . . . . . . . . . . .. (W.258) V
Auf Saxifraga muscoides Wulf.
Aecidium convallariae Schum.. . . . . . . . . . . .. (W. 259) v
Auf Convallaria majalis L.
Aecidium strobilinum (Alb. et Schw) . . . . . . . . . (W. 260)
Auf Picea vulgaris Lk.
Aecidium elatinum Alb. et Schw. . . 2.2000. (W. 261) Y
Auf Picea vulgaris Lk.
Aecidium pedicularis Libosch . . . . . . . . . . . .. CW.262) IU
Auf Pedicularis palustris L.
Accidium periclymeni Schum. . . . . . . . .... .. (W. 264) v
Auf Lonicera alpigena L., Lonicera zylostea L.?
Aecidium leucanthemi DC... ............ (W. 268) Y
Auf Chrysanthemum leucanthemum L.
Accidium seseli Niessl . . .............. (W.264) U
Auf Seseli glaucum Jacqu.
Accidium penicillatum (Müller) . . . . . . . . . . .. (W.266) IV, V
Auf Sorbus aria Crantz, Sorbus aucuparia L., Sorbus
torminalis L., Pirus malus L.
Aecidium barbareae DC. . .............. CW. 267)
Auf Barbarea vulgaris L.
Günther Beck.
lacearum DU... .......... (W. 268)
unculus aconitifolius L., Ranunculus auricomus L.,
mculus bulbosus L., Ranunculus nemorosus L.,
nculus repens L.
iemi Beck (in „Flora von Hernstein“, 8. A., p. 116,
€ Beck... ............ (W. 269)
atica triloba Chaix.
is DC. ............... (W. 270)
natis integrifolia L., Clematis recta L., Clematis
a L.
8. Basidiomycetes.
a. Tremellinei.
LILY
Nomenclatur nach G. Winter: Die Pilse Deutschlands, I,
p- 270 #.— W.)
ormis (Pers)... ......... (w. 277)
scene (Bull) . . .......... (w. 277)
us Nes. . ............. CW. 278)
septatus Beck (in „Flora von Hernstein‘, S. A.,
I, Fig. 5, 1884 und in Verhandl. der zool.-botan.
880, p.41) . .................
Mes... ............ (W. 280)
Pers)... ............. (W. 281)
Beck („Zur Pilzflora Niederösterreichs“, III, in
ır zool,-botan. Gesellsch., 1880, p. 41) . . . . . -
les (DO). ............. (w. 281)
48 Cords . ............. (W. 282)
ne (Schum). . ........... (W. 282)
ala (Wild)... ...... (W. 282)
terica (Dick). . . . ........ (W. 283)
cina Martius . . . ......... (W. 283)
MAT)... (W. 284)
(Bull). .............. (W. 285)
ME ............... (W. 285)
a Sommerf.. ee: (W. 286)
Uebersicht der bisher beksanten Kryptogamen Niederösterreichs.
Tremella lutescens Para. . . ............
Tremela foliacen Pers. . . . . .........
Tremella frondosa Fries
Tremellodon gelatinosum (Scop.) . . . . . . ......
b. Hymenomycetes.
(W. 288)
(W. 288)
(W. 288)
(W. 289)
301
v
IV
1
Y
(Anordnung und Nomenclatur nach G. Winter: Die Pilse Deutschlands, I = w.)
Clavariei.
Clavaria fstulosa Holmak. . ..........
Clavaria pistillaris L. . .............
Clavaria aurea Schäff.
Clavaria delicata (Fries)
Clavaria rugosa Bull. . . . . 22222200.
Clavaria cinerea Bull.
Clavaria amethystea (Holms
Clavaria botrytes Pers. . . . ..........
Clavaria flava Schäfl.. . . . ... ....... .
Sparassis crispa (Walf). . ..............
Thelephorei.
Exobasidium vaccinii Wor. . . . . . . . .......
(W. 310)
(W. 310)
(W. 312)
(W. 312)
(WF. 313)
(W. 318)
. 814)
. 815)
. 315)
1.315)
. 816)
316)
. 816)
(W. 316)
(W. 317)
(W. 317)
(W. 322)
Auf Rhododendron hirsutum L., Rhododendron ferrugineum
L, Vaccinium vitis Idaea L.
Cyphela villosa (Pers) . ...............
(W. 323)
(W. 328)
Cyphela muscigena Fr. var. plicata (Beck in diesen Verhandl., 1886,
p.468). . ...................
Corticium ? anthochroum (Pers) . . . . . .......
Z. B. Ges. B. XXXVYIL Abh.
(W. 324)
(W. 327)
39
UV
IV, V
IV,
IV,V
I
Y
IV,
IV
Y
v
IV
I, IV
IV,V
IV,
Y
IV,V
<<
<<
302 Günther Bock.
Corticium byssoideum (Pers) . . . . . . ....
Corticium comedens (Nee) . . . ........
Corticium migrescens (Schrad.). . . . . . . . ..
Corticium cinereum Pers. . . . . . .......
Corticium quercinum (Pers.
Corticium lividum Pers... . . .. ......
Corticium calceum (Pers). . . . . . . . ....
Corticium cinnamomeum (Pers) . . . . .....
Corticium sulphureum Fries . . . . .......
Corticium laeve Pers. . . . . . . . . . . . . ..
Corticium lacteum Fries . . . . .. ......
Cortieium giganteum Fries . . .........
Corticium versiforme Fries . . . ........
Stereum pini Fries. . . . ...........
Stereum odoratum Fries . - . .........
Stereum abietinum (Pers.
Stereum rugosum Pers.
Stereum frustulosum Fries . ..........
Stereum rubiginosum (Dicks.) . . = . . . . . ..
Stereum sanguinolentum (Alb. et Schw.) . . . - -
Stereum hirsutum (Willd.). = = . = .......
Stereum purpureum (Pers). 2 > . .......
Stereum? ochroleucum Fries. . . . . . . . . ..
Stereum acerinum (Pers) . . . . . . . . . . ..
Thelephora crustacea Schum. . . . . . . . . ..
Thelephora cristata (Pers) . . . . . . . . . ..
Thelephora laciniata Pers. . . . . . . . . . ..
Thelephora terrestris Ehrh. . . . ........
Thelephora coralloides Fr. .
Thelephora caryophylea (Schäff) . . . . ....... Lee wwur
Thelephora multisonata Berk. et Br. . . . . . . . . .. (W. 351)
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Craterelus pusillus Fr... 2 ............. (W. 352)
Craterellus sinuosus Fr. . . . . . . . ...... .
Craterellus cornucopioides L. . . . . ......... (W. 358)
Odontia fimbriata Pers... . . ............ (W. 859)
Odontia barba Jovis (Bull). . . . . . . . . . . . B
Grandinia crustosa Pers. . . . . . . . . . . . . .
Radulum laetum Fr... .. .. . . . ..
Radulum tomentosum Fr.
Radulum quercinum (Pers) . . . 22220. :
Irpex fusco violaceus (Schrad.) . . . . . . . . . . . .
8
Uebersicht der bisher bekannten Eryptogamen Niedordstorreichs.
Hydnum subtile Fr... .............. (369) V
Hydnum puberulum Beck (in Verhandl. der zool.-botan. Gesellsch.,
p- 364, 1885) u
Hydnum argutum Fr... ........ (W.370) V
Hydnum farinaceum Pers... . ...... (W.870) V
Hydnum niveum Pers. . . ......... (370) V
Hydnum mucidum Gmel. . . . ...... (#.3709) II
Bydnum multiplez Fr... ....... ws) V
Bei Kalkeburg (Dr. Lorinser).
Hydnum cirrhatum Pers... . . . . . .... . (W.874)
Hydnum erinaceum Bull. . . . ........ (W.375) II
Hydmum coralloides Scop. (w.875) III
Hydnum auriscalpium L.. . . ........ (W.876) DLV
Hydnum cyathiforme Schäf. (ws) IV
ws) V
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Hydnum sonatum Bartsch (W.378) IV, V
Hydnum velutinum Er... ........ (W.379) IV, V
Hydnum cinereum Bull.
Hydnum spadiceum Pers
Hydnum ferrugineum Fr... . 2222224:
Hydnum aurantiacum (Bartsch). . . - - - -
Hydnum compactum Pers. . 2... 2...»
Hydnum repandum L. . ...........
Hydnum rufescens Pers. . . . . . . .. ...
Hydnum candidum Kunze et Schm. . . . . . . . .
Hydnum fragile Fr... ............. (W.383) V
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Hydnum laevigatum Swartz . . . . . . (W.383) IV
Hydnum scabrosum Fr... . . . . . . . . . . . . .. (W. 383) Y
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Hyanum imbricatum L. ..- ............ (W.384) IV,V
Merulius lacrimans (Wulf.) (W.39) I
Auf Balken in Währing (Beck).
Merulius serpens Tode . . . . . . . . . . . . . B Y
Merulius aureus Fr... ........ ut
Merulius corium (Pers). . . . . . : . . + es
Merulius tremellosus Schrad. . . . . . . . ... v
Daedalea unicolor (Ball) . . . . . +... v
Daedalea cinerea Pr... .......... ill
Daedalea quercina (L.) . . . . . . . . .. v
Dacdalea Schulseri Pötsch . . . . . . . . + - v
304 Günther Bock.
Daedalea Poetschii Schulzer .
Trametes suaveolens (L) .
Trametes Bulliardi Fr. . . . .
Trametes rubescens (Alb. et Schw.) .
Trametes gibbosa (Pers) . .
Tramctes Kalchbrenneri Fr.
Trametes cinnabarina (Jacqu.) (W. 404)
Trametes carneus Wettst. (in Sitzungsber. der kais. Akad., XCIV,
(W. 400)
BEE) . ......................
Polyporus reticulatus (Pers). |: 11111... (W. 406)
Polyporus vaporarius (Pers)... .......... (W. 406)
Polyporus radula (Pers) . . . . ........... (W. 407)
Polyporus obducens Pers. . . . . ........... (W. 408)
Polyporus medulla panis (Pers). . .......... (W. 409)
Polyporus subfusco flavidus Rostk. . 2 2.2.2.2... CW. 410)
Polyporus sinuosus Fr... .
Polyporus violaceus Fr.. .
Polyporus contiguus (Pers.) .
Polyporus ferrugineus (Schrad.) (W. 413)
Polyporus abietinus (Dicks.) (W. 415)
Polyporus versicolor (L) . . ............. (W. 415)
var. fuscatus Fr... ........... (W. 416)
Polyporus zomatus (Nees) - . . 2 . . . ........ (W. 416)
Polyporus velutinus (Pers) . 2 . ........... (W. 416)
Polyporus hirsutus (Schrad.) - . . .......... (W. 416)
Polyporus albidus Trog. . . ............. (w. 417)
Polyporus cryptarum (Bull) . ............ (W. 418)
Polyporus triqueter (Alb. et Schw.) . . 2222.20... (w. 418)
Polyporus Neesii Fr... . .............. (W. 419)
Polyporus annosus Fr... .............. (W. 420)
Polyporus roseus (Alb. et Schw). . . . . . . . . . . . (W. 421)
Polyporus rufopallidus Trog. . . - (W. 422)
Polyporus marginatus Fr.. . . . (W. 422)
Polyporus pinicola (Swarta).. . (W. 422)
Polyporus einnamomeus Trog.? . . .......... (W. 422)
Polyporus salicinus Fr... . . ........... (W. 422)
Polyporus ribis (Schum) . . . . . .......... (W. 423)
Polyporus evonymi Kalchbr.. . . . .......... OV. 423)
Polyporus fulous (8cop) - . = . . .......... (W. 424)
Polyporus nigricans Fr. . . ............. (w. 424)
Polyporus igniarius (L) = . . ............ (W. 424)
Polyporus fomentarius (L.) . . . . . . . . ...... (W. 424)
Polyporus applanatus (Pers) . (W. 425)
Auf dem Hermannskogel (ect).
UL V
(W. 408) LUI-V
LV
IV
LL V
IV
IV,V
IL DL, V
2
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Nioderdsterreichs,
Polyporus australis Fr... .............. (W. 425)
In Niederösterreich nach Heufler.
Polyporus betulinus (Bull) - . . . . 222222020. (W. 426)
Polyporus laccatus Kalchbr. (in Oesterr. botan. Zeitschr., 1885, p. 81)
Polyporus spumeus (Sow.). . . . . . . . . . . . . .. (W. 429)
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Polyporus cuticularis (Ball). . . . . . . . . . .... (W. 429)
Polyporus hispidus (Bull) ............ (W. 430)
Polyporus amorphus Fr. . ........... . (W. 430)
Polyporus adustus (Willd.) . . . 22222220. . (W.431)
Polyporus fumosus (Pers) . . .......... . (W.422)
Polyporus destructor (Schrad.). . . . . . .... « (W. 433)
Polyporus trabeus Rostk. . . . 2 22222... (W. 433)
Polyporus caesius (Schrad.) . . . . . . . . . . . (W. 434)
Polyporus lacteus Fr... ............. WA)
Polyporus alutaceus Fr. . ............ (W. 436)
Polyporus sulphureus (Bull). . . . . . ...... CW. 438)
Polyporus osseus Kalchbr.. . . . . . . . . .... (W. 439)
Polyporus confluens (Alb. et Schw.) . . . . . - . (W. 440)
Polyporus frondosus (FL dan) . ......... (w. 441)
Polyporus umbellatus Fr. . - . .......... (W. 441)
Polyporus lucidus (Leysn). . . . . . . . . . ... (W. 442)
Polyporus dlegans (Bull) var. nummularius Fr.. . (W. 443)
Polyporus varius (Pers) . . . . . . ...... (W. 443)
Polyporus melanopus (Pers). . . . . ....... CW. 444)
Polyporus squamosus (Huds.) . . . ....... (W. 445)
Polyporus perennis (L.). . . . .......... (W. 446)
Polyporus Schweinisis Fr... .......... (W. 445)
Polyporus leptocephalus (Jacqu.). . . . . . . . . . . - (W. 448)
Polyporus rubripes Rostk.. . . .......... (W. 449)
Polyporus arcularius (Bartsch). . . . . . . . . .. > (W. 449)
Polyporus brumalis (Pers) . 2 . ........... (W. 450)
(Polyporus intermedius Bostk.. . . .......... (W. 450)
Polyporus lepideus Fr. . . . ............. (W. 450)
Polyporus ovinus (Schäff). . . . . . . . ....... (W. 452)
Polyporus subsquamosus (L.) . - . . . . . . . . . .. (W. 452)
var. Iuteolus Beck (in diesen Verhandl., 1886, p. 469). .
Polyporus cyphelloides (Br)... ........ (W. 457)
Polyporus Schaefferi Heufler (in Oesterr. botan. Zeitschr., 1867, p. 314
bis 5:2 1) ................
Fistulina hepatica (Hude. (W. 458)
Boletus scaber Bull. (W. 461)
Boletus versipellis Fr. (W. 462)
Boletus asprellus Fr... ............... (W. 462)
Ganther Beck.
wos Vabl. . .............
rinseri Beck (in „Flora von Hernstein“, klein
), Taf. II, Fig. 1, a—b, 1884, und in die
ysenteron Bull. . . ..........
fegatus Swartz. . . . . ........
eratus Bull... ...........
ietina (Ball)... . . .........
riaria (Walf) .............
ibea (Pers) . .. .. .........
ulina (U). ..............
Ja (Pers.) . . . . . . . . . ......
hatus (Bull). 22 ...........
chleatus (Pers)... .........
ginaceus (Trog) . . . . . . .. ....
rgener Kalchbr. . . . .........
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogumen Niederdsterreichs, 307
Lentinus Dunalii Fr... . .............. (W. 501) I
Marasmius epiphyllos Fr... 2 ............ (W. 502) II-V
Marasmius perforans (Hoffm.). . . . 2222200 (W.503) V
Marasmius androsaceus (L.). . . . . . . . . . . ... (W. 504) JL IV
var. pinetorum Rabenh.. . . . . . . .. . v
Marasmius rotula (Seop) . . . . . . ....... . II-V
Marasmius torquatus Fr... ............. (W. 505) V
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Marasmius molyoides Fr. . . . . . .......... (W. 506) Y
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Marasmius tenerrimus Wettst. (in Sitzungsber. der kais. Akad. der
Wissensch., XCIV, p. 6, 1886) . . . . . . . . . . . . . . . v
Marasmius alliaceus Fr. . .............. CW. 506) V
Marasmius ramealis (Bull) . . . . .......... OW.507) V
Marasmius foetidus (Sow.) . = . . . . . ....... (w.50) V
Marasmius scorodonius Fries . . . . . . . . . .. .. (W. 509) IV,V
Marasmius globularis Fr... ............. (W.519 V
Marasmius oreades (Bolt). . . . ........... (W.512) IU-V
Marasmius foeniculaceus Fr... ........... (W.518) V
Marasmius peronatus (Bolt) - . . .......... (W.514) III
Nyctalis parasitica (Bull). . . . . . . . ....... (w.516) V
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Nyctalis asterophora Fr. ............... CW.516 V
Arrhenia tenela DC. . . ............... (W. 518) u
Cantharellus cinereus (Pers). - . . . 22222000: ws) V
Cantharellus aurantiacus (Wulf) . .......... (W.523) V
Cantharellus cibarius Fr... . . . .. ........ (W. 523) I-V
Cantharellus gregarius Wettst. (in Oesterr. botan. Zeitachr., XXXVI,
ps 74, 1886)... ...................
Russula chamaeleontina Fr... . . . . . . . . .. ..
Russula alutacea Pers... . . . . . . . . . . . . . .
Russula aurata (With). . . . . . . . ........
Russula integra (L) .................
Russula fragilis (Pers) . . . .............
Russula pectinata (Bull) . . . . . . . . . . . . . . .
Russula emetica Fr. . . ...............
var, fallaz Fr... ............
Russula foetens Pers. . . . . . . . . . . . . . . . ..
Russula heterophylla Fr. ...............
Russula cyanozantha Fr... . . . . .........
Russula vesca Fr... . . . . . . . . . . . ......
Russula xerampelina Schäff.. . . . . . . . . . . . . .
Russula rubra (DC) . . ...............
308 Günther Bock.
Russula virescens (Schäf) . . . ........
Russula fureata (Lam)... ..........
Russula delica (Vaill) . . ...........
Lactarius subduleis (Bull). . . . ........
Lactarius volemus Fr... ...........
Lactarius pallidus (Pers). . . .........
Lactarius delicious (L) . ...........
Lactarius piperatus (Scop.) . . . . . ......
Lactarius pargamenus (Swartt) . . . ......
Lactarius umbrinus (Pers)... . .......
Lactarius acer (Bolt). . . ...........
Lactarius uvidus Fr... ............
Lactarius zonarius (Bull) . ..........
Lactarius scrobiculatus (Scop). . = . = . . . ..
Lactarius cilicioides Fr. . ...........
Lactarius torminosus (Schäff). . . . . .....
Hygrophorus glauconitens Fr... ........
Hygrophorus psitaccinus (Schäf) . . . . . . . .
Hygrophorus chlorophanus Fr. . . . ......
Hygrophorus conicus (Scop) . - . . . . . . . .
Hygrophorus miniatus Fr. . . . . .. .....
Hygrophorus ceraceus (Wall). . . . . . . . - -
Hygrophorus subradiatus (Schum.). . . . . . ..
Hygrophorus virgineus (Wall). . = . . . . . ..
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Hygrophorus pratensis (Pers). . . . . . . : ..
Hygrophorus leporinus Fr. . . . . .......
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Hygrophorus discoideus (Pers) . . . . . . ...
Hygrophorus leucophaeus (Scop.). - =» . = . -
Alle drei bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Hygrophorus pudorinus Fr... 2 2222.22. -
Hygrophorus meliseus Fr... ..........
Hygrophorus cossus (Sow.) . . . . .......
Hygrophorus eburneus (Bull) . . . . . . . . . .
Hygrophorus chrysodon (Bartsch) . . . . . - . . . .
Hygrophorus ligatus Fr. . . . . . . . . . . . . ..
(w. 571)
(W. 571)
Hygrophorus persicinus Beck (in diesen Verhandl., 1886, p. 470) . -
Pazxillus panuoides Fr... .. . . . . .......
CN. 571)
mu
IVV
v
IV, V
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs.
Gomphidius glutinosus (Schäff) . . . .
Cortinarius fasciatus Fr. . . . . ...
Cortinarius castaneus (Bull) . .....
Cortinarius subferrugineus (Batsch) . . .
Cortinarius brunneus (Pers) . . . . . -
Cortinarius bulbosus (Sow.) . . . . . -
Cortinarius bivelous Fr... ......
Cortinarius cinnamomeus (L.) . . . . - .
Cortinarius sanguineus (Wulf.) . oo
Cortinarius anomalus Fr. . . . . . . .........
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Cortinarius bolaris (Pers). . . . . . .. .......
Cortinarius Bulliardi (Pers) . . . . . . . . . . ...
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Cortinarius camphoratus Fr... ...........
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Cortinarius albo-violaceus (Pers). . . . . . . . . . . .
Cortinarius cinereo-violaceus Fr.. ss.
Cortinarius prasinus (Schäff.) . . . . .
Cortinarius elegantior Fr... . . . . - -
Cortinarius turbinatus (Bull) . . . . - -
Cortinarius purpurascens Fr. . . . . - -
Cortinarius multiformis Fr... . . . ..
Cortinarius latus (Pers) . . . . . . ...
Cortinarius variscolor (Pers) . . . . . .
Bolbitius titubans (Bull) . . . . . . - -
Bolbitius Boltoni (Pers) . . . . . . . .
Bolbitius hydrophilus (Bull) . . . . - -
Coprinus plicatilis (Curt.). . . . . . . .
Coprinus ephemerus (Bull) . . . - - . -
Coprinus stercorarius (Bull). . . . - . .
Coprinus domesticus (Pers). . . . . . . veu
Coprinus radiatus (Bolt.) . . . . . . . . . . . . . . .
Coprinus pilosus Beck (in diesen Verhandl., 1885, p. 366)
2. B. Ges. B. XXXVU. Abh.
(W. 572)
(W. 573)
(W. 574)
(W. 575)
(W. 575)
(W. 576)
(W. 577)
(W. 577)
(W. 581)
(W. 583)
(w. 587)
(w. 591)
(W. 591)
Günther Beck,
ramentarius (Bull)... ......
matus (Flor. dan). . . . . . ....
>sathyrella) disseminatus Pers. . . . .
sathyrella) atomatus Fr... .....
*athyrella) umbraticus Beck (in diesen
)
'sathyrella) hydrophorus Bull.. . . . -
Yanaeolus) papilionaceus Bull. . . . -
>athyra) microrhisus Lasch. . . . - .
sathyra) fibrillosus Pers. . . . . . - .
>sathyra) corrugis Pers. . .....
Psilocybe) foenisecit Pers... . . . . .
Iypholoma) velutinus Pers. . . . . . -
Typholoma) fascicularis (Huds) . . . -
Yypholoma) silaceus Pers. . . . - - -
itropharia) stercorarius Fr... - - -
itropharia) squamosus Pers... . . - -
Stropharia) melanospermus Bull. . . -
var. phaeosporus Er... 2.2...»
Stropharia) aeruginosus Curt... . . - -
>salliota) comtulus Fr... . . . - - -
Psalliota) campestris In. - . . . . . -
var. praticola Vitt. . . . ......
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
var. umbrina Fr... .....
>salliota) cretaceus F
>salliota) arvensis Schäfl.. . . . . . -
>salliota) caldarius Wettst- (in Sitzungsb«
Vissensch., XCIV, p. 67) . . 2.2...
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederdeterreichs. 311
Agaricus (Orepidotus) applanatus Pers. . . ...... CW. 661) IV
Agaricus (Crepidotus) mollis Schäff. . . . . . . . . .. (W. 661) V
Agaricus (Crepidotus) alveolus Lasch. . . . ...... (ws) V
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Tubaria) muscorum Hoffm. . . . . . . . . . (W. 662) Y
Agaricus (Galera) hypnorum Schrank. u
Agaricus (Galera) lateritius Fr. .
Agaricus (Naucoria) erinaceus Fr. . u
Agaricus (Naucoria) temulentus Fr. . . ........ wm) vv
Agaricus (Naucoria) tabacinus DC. . . . . ........... Y
Agaricus (Naucoria) arvalis Fr. m
Agaricus (Naucoria) semiorbieularis Bull. . . - . . - - Wo) V
Agaricus (Naucoria) pediades Fr... . ........ (W. 673) II, IV
Agaricus (Naueoria) vervach Fr. . . ......... (W. 678) LI
Agaricus (Naucoria) badipes Fr. . . ......... (W. 674) LL, IV
Agaricus (Naucoria) sideroides Bull. . . . . - . ... (W.674) IV
Agaricus (Naucoria) melinoides Bull. . . . . . . . .. (W. 675) iv
Agaricus (Naucoria) cerodes Fr.. . v
Agaricus (Naucoria) centunculus Fr... . 2.2.2. - (W.676) IV
Agaricus (Naucoria) chryseus Wettst. (in Sitzungsber. der kais. Akad.
der Wissensch., XCIV, p. 70). II
Agaricus (Flammula) picreus Pers. IV,
Agaricus (Flammula) sapineus Fr. v
Agaricus (Flammula) hybridus Fr. v
Agaricus (Flammula) penetrans Fr. v
Agaricus (Flammula) flavidus SCÄR. . . . . . .. .. (W.680) IV
Agaricus (Flammula) almicola Fr... ......... we) V
Agaricus (Flammula) astragalinus Er. . . . . . - - - - GW. 681) IV
Agaricus (Flammula) lentus Pers. . . . . . ...... (W. 682) II, IV
Agaricus (Hebeloma) elatus Batach. . . . . - +» CW.685) IM
Agaricus (Hebeloma) crustuliniformis Ball. . . . . . - - OW. 685) V
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Hebeloma) claviceps Fr.
Agaricus (Inocybe) geophylus Sow. . . . . . . . . . . (W. 688)
Agaricus (Inocybe) tomentellus Fr... . . . . . . . . . (W. 689)
Agaricus (Inocybe) descissus Fr.
Agaricus (Inocybe) rimosus Bull . . ......... (W. 691) IV, V
Agaricus (Inocybe) hiulcus Fr.
Agaricus (Inocybe) cincinnatus Fr. .
Agaricus (Inocybe) dulcamarus Alb. et Schw... . . . . (W. 694)
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Pholiota) mutabilis Schäff. . .
Agaricus (Pholiota) flammans Fr. . . -
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. Agaricus (Leptonia) asprellus Fr. . . . -
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312 Günther Beck.
Agaricus (Pholiota) squarrosus Müll. .
Agaricus (Pholiota) aurivellus Batsch .
Agaricus (Pholiota) filamentosus Schäff.
Agaricus (Pholiota) radicosus Bull. .
Agaricus (Pholiota) praecox Pers. . .
Agaricus (Pholiota) aureus Pers. . .
Agaricus (Eccilia) griseo-rubellus Lasch
Agaricus (Nolanea) piceus Schlz. et Kalchbr. .
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Nolanea) mammosus L. . . . . ......
Agaricus (Nolanea) pascuus Pers.
Agaricus (Leptonia) chalybaeus Pers. .
Agaricus (Leptonia) solstitialis Fr.. . . -
Agarious (Clitopilus) mundulus Lasch . .
Agaricus (Clitopilus) orcella Bull. . . .
Agaricus (Clitopilus) prunulus Scop.. .
Agaricus (Entoloma) sericeus Bull.
Agaricus (Entoloma) repandus Bull. .
Agaricus (Pluteus) petasatus Fries (Epier. Syst. ara,
Agaricus (Pluteus) salicinus Pers.
Agaricus (Pluteus) umbrosus Pers.
Agaricus (Pluteus) cervinus Schäff.
Agaricus (Volvaria) bombycinus (Schäff.) . .
Agaricus (Pleurotus) perpusillus Fr... . . -
Agaricus (Pleurotus) mitis Pers.
Agaricus (Pleurotus) petaloides Bull. . . .
Agaricus (Pleurotus) conchatus Bull. (salignus Pers.) .
Agaricus (Pleurotus) ostreatus Jacqu. - . .
Agaricus (Pleurotus) pulvinatus Pers.
Agaricus (Pleurotus) mutilus Fr. . . -
Agaricus (Pleurotus) lignatilis Fr.. . -
Agaricus (Pleurotus) ornatus Fr. . . -
Agaricus (Pleurotus) ulmarius Bull.. . -
Agaricus (Pleurotus) dryinus Pers. . . -
Agaricus (Pleurotus) corticatus Fr. . - -
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Omphalia) fibula Bull. . . . . . . . + + -
Agaricus (Omphalia) campanella Batsch
Agaricus (Omphalia) umbelliferus L. .
Agaricus (Omphalia) umbilicatus Schäfl.
Agaricus (Mycena) capillaris Schum.
Agaricus (Mycena) hiemalis Osb. . . - se
Agaricus (Mycena) corticola Pers... . . ......
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederdsterreichs.
Agaricus (Mycena) citrinelus Pers. . . - . - . . ... (W. 751)
Agaricus (Mycena) epipterygius Scop. . . . . . . . . . (W. 752)
Agaricus (Mycena) galopus Pers. . . . +. (W.758)
Agaricus (Mycena) haematopus Pers. . .... (W. 754)
Agaricus (Mycena) speireus Fr... . . - (W. 755)
Agaricus (Mycena) vitilis Fr... . . - (7. 755)
Agaricus (Mycena) janthinus Fr. . . . . 22.2. (W.756)
Agaricus (Mycena) stanneus Fr. . . .
Agaricus (Mycena) aetites Fr... . . . .
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Mycena) alcalinus Et. 2 ......... OF. 759)
Agaricus (Mycena) polygrammus Ball. . .... (W. 761)
Agaricus (Mycena) galericulatus Scop. . (W. 761)
Agaricus (Mycena) rugosus Fr. . . . - (W. 762)
Agaricus (Mycena) excisus Lasch . . CW. 762)
Agaricus (Mycena) cohaerens Pers. . . . (W. 763)
Agaricus (Mycena) lacteus Pers... . . - (W. 763)
Agaricus (Mycena) flaripes Quel. . . . - (W. 765)
Agoricus (Mycena) purus Pers. . . . . . (W. 765)
Agaricus (Mycena) rosellus Fr. . . - - - (W. 766)
Agaricus (Mycena) strobilinus Pers. . . - (W. 766)
Agaricus (Mycena) rubromarginatus Fr. . (W. 766)
Agaricus (Colybia) murinus Batsch . . . (W. 769)
CW. 770)
(W 771)
(W. 772)
Agaricus (Colybia) dryophilus Bull. .
Agarieus (Collybia) esculentus Walf.
Agaricus (Collybia) conigenus Pers. . . -
Agaricus (Collybia) confluens Pers. . . .
Agaricus (Collybia) hariolorum DC. . .
Agaricus (Collybia) declinis Weinm.
Bei Kalkeburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Collybia) velutipes Curt.. . . . . ...... (W. 779)
var, nigripes Bull. . . ..
Agaricus (Collybia) asemus Fr. . . . (W. 780)
Agaricus (Colybia) maculatus Alb. et Schw. (W. 781)
Agaricus (Collybia) lancipes Fr. . . - - -
Agaricus (Collybia) fusipes Fr. . . - - - -
Agaricus (Collybia) platyphyllus Fr...
Agaricus (Collybia) elevatus Weinm.
Bei Kalksburg (Dr. Lorinner).
314 Günther Beck.
Agaricus (Collybia) longipes Bull. . . . . . . - -
Agaricus (Collybia) radicatus Relh. . . . . . - -
Agaricus (Clitocybe) laccatus Scop. RE
Agaricus (Clitocybe) bellus Pers... . . . . . - -
Agaricus (Clitocybe) angustissimus Lasch.. . . - -
Agaricus (Clitocybe) suaveolens Schum. . . . - -
Agaricus (Clitocybe) pruinosus Lasch. . . . . . . . . - (W.
Bei Kalkeburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Clitocybe) expallens Pers... . . . . . . . . (W.
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Clitocybe) cyathiformis Bull. . . . . . . . .. w.
Agaricus (Clitocybe) ericetorum Bull. . . . . . . . .. (W.
Agaricus (Clitocybe) catinus Fr... .......... (w.
Agaricus (Clitocybe) flaccidus Sow. . . . . ...... (w.
Agaricus (Clitocybe) inversus Scop. . . . . . . . . .. (W.
Agaricus (Clitocybe) geotropus Bull. . . . . . . . . .. (W.
Agaricus (Clitocybe) gilvus Pers. . . . . . . . .... w.
Agaricus (Clitocybe) infundibuliformis Schäfl.. . . . . . (W.
Agaricus (Clitocybe) tumulosus Kalchbr. . . . . . . . - (W.
Agaricus (Clitocybe) fumosus Pers. . . . ....... (w.
Agaricus (Clitocybe) decastes Fr.. . . . . . . . .... (w.
Agaricus (Clitocybe) amplus Pers. . . . . . .. .... (w.
Agaricus (Clitocybe) dealbatus Sow. . . . . . . . . . . (W.
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Clitocybe) candicans Pers... . . . . .. .. w.
Agaricus (Clitocybe) cerussatus Fr. . . . - . . . . .. (W.
Agaricus (Clitoeybe) odorus Bull. - . . 22.2.2. - (w.
Agaricus (Clitocybe) subalutaceus Batsch. . . . . - - - (w.
Agaricus (Clitocybe) socialis Fr. (Hym. europ., p. 83) . . - - -
Agaricus (Clitocybe) rivulosus Pers. . . . . . . . . .. (W.
Agaricus (Clitocybe) Trogii Fr. . . . . ........ (W.
Agaricus (Clitocybe) undulatus Bull... . . . . . . . . (W.
Agaricus (Clitocybe) luscinus Fr. . . . . ....... (W.
Agaricus (Clitocybe) comitialis Pers. . . . . . . - - (w.
Agaricus (Clitocybe) clavipes Pers... . . . ...... (W.
Agaricus (Clitocybe) nebularis Batsch . . . . . . . .. (w.
Agaricus (Tricholoma) melaleucus Pers. . . . . . . . - (W.
Agaricus (Tricholoma) grammopodius Bull... . .... (w.
Agaricus (Tricholoma) cnista Fries (Epier. Syst. myc., p. ”)
Agaricus (Tricholoma) panaeolus Fr... . . . .... .
Agaricus (Tricholoma) nudus Bull. - . : ....... Ns
Agaricus (Tricholoma) personatus Fr. . . . ...... (W.
Agaricus (Tricholoma) acerbus Bull. . . . . . . ee (W.
Agaricus (Tricholoma) albus Schäff. . . . . . . . . . - (w.
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IL, IV
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Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterrniche.
Agaricus (Tricholoma) arcuatus Bull. . - ....... (w. 812)
Agaricus (Tricholoma) Schumacheri Fr. . 222. (W818)
Agaricus (Tricholoma) tigrinus Schäff. (W. 813)
Agaricus (Tricholoma) graveolens Per
Agaricus (Tricholoma) albellus Fr.
Agaricus (Tricholoma) Georgii L. .
Agaricus (Tricholoma) gambosus Fr. .
Agaricus (Tricholoma) carneus Bull.
Agaricus (Tricholoma) jonides Bull.
Agaricus (Tricholoma) cerinus Pers.
Agaricus (Tricholoma) sulphureus Bull.
Agaricus (Tricholoma) virgatus Fr. . (w. 817)
Agaricus (Tricholoma) murinaceus Bull. (W. 818)
Agaricus (Tricholoma) tumidus Pers... (W. 818)
Agaricus (Tricholoma) crassifolius Berk. (W. 819)
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Tricholoma) cuneifolius Fr. (W. 819)
Agaricus (Tricholoma) saponaceus Fr. (W. 820)
var. rapipes Krombh.? . . . ............
Agaricus (Tricholoma) terreus Bchäff. (W. 821)
var. atrosquamosus Chev. sec Cooke, Icon. fung. Brit. t. 51)
Agaricus (Tricholoma) vaccinus Pers. . (W. 822)
Agaricus (Tricholoma) imbricatus Fr. (W. 822)
Agaricus (Tricholoma) luridus Schäft. . (W. 824)
Agaricus (Tricholoma) variegatus Scop. . - (W. 825)
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Tricholoma) polychromus Beck (in Abhandl. der z00l.-botan.
Gesellsch., 1886. p. 473)
Agaricus (Tricholoma) rutilans Schäfl. .
Agaricus (Tricholoma) russula Schäff.
(W. 825)
(W. 825)
Agaricus (Tricholoma) pessundatus Fr.. . 826)
Agaricus (Tricholoma) ustalis Fr. 826)
Agarieus (Tricholoma) albobrunneus Pers. 826)
Agaricus (Tricholoma) flavobrunneus Fr . . . 826)
Agaricus (Tricholoma) resplendens Fr... . . - .827)
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Tricholoma) fucatus Fr... . .... .. (W. 828)
Agaricus (Armillaria) mucidus Schrad. . (W. 829)
Agaricus (Armillaria) melleus For. dau. CW. 831)
Agaricus (Armillaria) aurantius Schäf. CW. 832)
Bei Kalkeburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Armillaria) luteovirens Alb. et Schw. . (W. 833)
Agaricus (Lepiota) serenus Fr. (W. 835)
Agaricus (Lepiota) sistratus Fr. (W. 836)
.
Günther Bock.
Agaricus (Lepiota) amianthinus Scom . . . . . . -
Agaricus (Lepiota) ermineus Fr. . . . . .....
Alle vier bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Lepiota) cristatus Alb. et Schw. .
Agaricus (Lepiota) clypeolarius Ball.
Agaricus (Lepiota) acutesquamosus Weinm.
Bei Kalksburg (Dr. Lorinser).
Agaricus (Lepiota) mastoideus Fr... . .
Agaricus (Lepiota) excoriatus Schäff.
Agaricus (Lepiota) procerus Scop. . . . -
Agaricus (Amanita) vaginatus Bull. . . . .
Agaricus (Amanita) rubescens Fr. . . . -
Agaricus (Amanita) solitarius Bull. . . .
Agaricus (Amanita) pantherinus DC. que mere
Agaricus (Amanita) muscarius L. (W. 848) IV. V
Agaricus (Amanita) phalloides Fr CW.850) IL V
var. vernus (Bull) . . . . . - (W. 850) IV
Agaricus (Amanita) caesareus Scop (W. 851) LILV®)
ce. Gasteromycetes.
(Vergl. G. Winter: Die Pilze Deutschlands, I = W.)
Phalloidei.
Phallus impudieus L.. . ............... CW. 869) L IV, V
Hymenogastrei.
Rhisopogon rubescens Tul. . . . . . . . . . . . . .. (W. 881) IV—V
Sclerodermei.
Scleroderma vulgare F1. dan. . . . . . . . . .
Scleroderma bovista Fr... . . . . . . . . ..
Scleroderma verrucosum (Bull.)
Polysaccum pisocarpium Fr.
Polysaccum crassipes DC.
Tulostoma mammosum (Mich). . . . . . . . . . . . . (W.892) II—V
Lycoperdinei.
Lycoperdon coelatum Bull. . . . . . . . . . . . . . . (W.897) IV, V
Lycoperdon favosum Rostkov. . . . . . ........ OW.897 V
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederdsterreiche. 317
Lycoperdon pusilum Batsch . . . 2 2 2 . . . . . (W. 898) II, V
Lycoperdon bovista L. . . . . . . . . . . . . . (W.89) I-V
Lgcoperdon punctatum (Rostk.) . - . . . . . . . . (W. 900) v
Lycoperdon saccatum Flor. dan. . . . . . . . . . (W. 901) Y
Lycoperdon fuscum Bonord. . . . .
var. flavofusca Bonord. - . . . . . . . (W.903) V
Lycoperdon ericaeum Bonord. . . . . . . . . . . (W. 903) Y
Lycoperdon annularius Beck (in diesen Verhandl., 1885, p. 369). . v
Lycoperdon gemmatum Batach . . . . . . . . . . (W. 904)
var. excipuliforme Scop., var. perlatum Pers., var. echi-
natum Pers., var. furfuraceum Fr., var. papillatum
Rathayanum Wettst. (in Sitzungeber. der kais. Akad. der
Wissensch., XCIV, 1888, p.11). . . 22220200. mv
Bovista plumbea Pers. . . . . . . . . . . . . . (W.907) II-V
Bovista nigrescens Pers. . . . . . . . . . . . . we) V
Geaster atriatus (DC) > > . . . . . . . . . . . (W.909) IL V
Geaster Schmideli Vittad. . . . . . . . . . . . . (W. 910) v
Geaster fornicatus (Huds.). - . . . . . . . . . . wa) V
Geaster fimbriatus Fr. . . . . . . . . . . . . . (W. 913) v
Geaster rufescens (Pers) . . . . . . . . . . . . (W.914) IV
Geaster mammosus Cher. . > = . . . . . . . . . (W.914) IV
Geaster hygrometricus (Pers). . . . . . . . . . . (W.914) IV,V
Nidulariei
Crucibulum vulgare Tul. . . . . . . . . . . . . (W.919) LIV,V
Cyathus striatus (Hude) . . . . . . . . . . . . (W.920) LIU—V
Cyathus vernicosus (Bull). . . . . . . . . . . . (W.920) II-V
Cyathus soutellaris Roth . . . . . . . . . . . . (W.920) IV
9. Ascomycetes.
a. Perisporiacel.
(Nach P. A. Saccardo: Sylloge fungorum, I, 1882 = 8.)
Erysipheae.
Podosphaera tridactyla (Wall). . . . . . . . . . @9 LULV
Auf Prunus domestica L., Prunus padus L., Prunus spi-
nosa L.
Z. B. Ges. B. XX VII. Abh, 41
318 Günther Bock.
Podosphaera myrtillina Kunze . . . . . . . .
Auf Vaccinium myrtilus L.
Sphaerotheca pannosa (Wall). .
Auf Rosa centifolia L.
Sphaerotheca Castagnei Lv... . . - .
Auf Alchemilla vulgaris L., Bidens ériparti
sativa L., Cucurbita Pepo L., Erigeron
Humulus lupulus L., Impatiens noli tangı
lanceolata L., Platanus occidentalis L., Pı
sorba L.; Prenanthes purpurea L., Senecio
Senecio silvaticus L., Taraxacum officina
nica longifolia L., Veronica spieuta] L,V
Sphaerotheca Niesslii Thuemen . 5
Auf Sorbus aria L.
Sphaerotheca epilobit Link. .
Auf Epilobium.
Phyllactinia suffulta (Reb.)
Auf Almus glutinosa Gärtn., Alnus incana
vulgaris L., Betula alba L., Carpinus betu
avelana L. et var. laciniata Host., Crata
Jacqu., Orataegus oxyacantha L., Evony
L., Fagus silvatica L., Fraxinus excelsior
rhamnoides L., Quercus.
Uncinula adunca (Wallr) . . . . + . .
Auf Pirus malus L.?, Populus nigra L, Pı
dalis Roz., Populus tremula L., Salix
amygdalina L., Salix caprea L, Salix
Saliz fragilis L, Salix purpurea L.
Uncinula prunastri (DC). . - j
Auf Prunus spinosa L.
Uncinula aceris (DC). . . - .
Auf Acer campestre L.
Uncinula Tulasnei Fuck. . . . . .
Auf Acer platanoides L.
Microsphaera lycii (Lasch). . . . . . . . . .
Auf Lycium barbarum L.
Microsphaera Dubyi Lév. . . .
Auf Lonicera caprifolium L
Microsphaera Hedwigii Lév. .
Auf Viburnum lantana L.
Microsphaera divaricata (Wallr.)
Auf Frangula alnus Mill.
Microsphaera evonymi (DC.) . -
Auf Evonymus europaeus L.
Vebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederdsterreiche,
Microsphaera grossulariae Lév. . . . . . . . . . . (812)
Auf Ribes grossularia L.
Microsphaera astragali (DC). . . eee (819
Auf Astragalus pps L
Microsphaera berberidis (DC.) . . ee ee + «+ + (6.13)
Auf Berberis vulgaris L.
Microsphaera penicilata (Wallr.) . . . - + (8.13)
Auf Alnus glutinosa Gärtn., Anus incana ; DC. Viburnum
opulus L.
Microsphaera Ehrenbergi Lv. . . . . . . . . . . (&14)
Auf Lonicera tatarica L.
Ærysiphe Linkis Liv. . . . eee ee + + «+ (8.16)
Auf Artemisia vulgaris L.
Tamprocarpa (Wallr.) . . . - + (8.16)
Auf Ballota foetida Lam., Ballota nigra L. Galeopsis spe-
ciosa Mill, Galeobdolon luteum L., Inula hirta L,
Lactuca viminea L., Lamium maculatum L., Lamium
Pwrpureum L., Lappa major Gärtn., Lycopsis arvensis
L., Melittis melissophyllum L., Origanum vulgare L.,
Plantago major L., Plantago media L, Salvia glutinosa
L, Salvia verticillata L., Sonchus oleraceus L., Stachys
recta L., Tarazacum officinale Wigg., Tragopogon pra-
tensis L., Verbascum nigrum L., Verbascum thapsi-
forme Schrad.
Erysiphe Montagnei Lér. . . . .. (817
Auf Lappa major Gärtn., ‘Lappa minor DC. Lappa tomen-
tosa Lam.
Erysiphe tortilis (Walle.). - . = . . . . . . . . . (8.17
Auf Cornus sanguines L.
Ærysiphe horridula (Wallr.). . . . +. (8.17
Auf Anchusa offeinalis L, Cerinthe n minor L, Echium vul-
gare L., Lithospermum officinale L., Pulmonaria offi-
‘ cinale L, Symphytum officinale L., Symphytum tube-
rosum L.
Erysiphe umbelliferarum Lév.. . - + (8.17
Auf Angelica silvestris L., "Beracleum spondylium L, Pim-
pinella magna L. ? Auf Chaerophyllum temulum L.,
Falcaria Rivini Host, Pastinaca sativa L., Peucedanum
cervaria Cnss.
Erysiphe communis (Wallr.) . . . . + (8.18)
Auf Actaea spicata L., Aäonis “nernatis L, Calendula off-
cinalis L., Clematis vitalba L., Convoloulus arvensis L.,
Cynanchum vincetozicum R. Br., Delphinium ajacis L.,
Hypericum hirsutum L., Inula salicina L., Knautia,
41*
319
v
LILV
LIOLV
LIL,V
IL V
LY
I-ILV
LIU—V
Lm-V
320 5 Günther Beck,
Linaria genistifolia Mill, Melandrium pratense Röhl,
Onobrychis sativa Lam., Ononis spinosa L., Polygonum
aviculare L., Polygonum lapathifolium L., Ranunculus
acer L., Ranunculus repens L., Silene noctiflora L.,
Sonchus arvensis L., Thalictrum flavum L., Thalictrum
minus L., Trifolium pratense L., Valeriana officinalis
L., Veronica dentata Schm.
Erysiphe Marti Lér.. . . . .. (@19) IH
Auf Angdlica süvstris L., Alliaria offcinalis Andr, Con
volvulus sepium L., Heracleum spondylium L., Hesperis
tristis L, Hypericum perforatum L., Medicago falcata
L., Medicago lupulina L., Medicago sativa L., Melilotus
albus Desv., Melilotus officinalis Desv., Peucedanum al-
saticum L., Trifolium alpestre L., Trifolium pratense
L,, Urtica dioica L.
Erysighe graminis DC. . . . . . eue (@19) LULV
Auf Secale cereale L.
Perisporieae.
Eurotium herbariorum (Wigg.) . - . . . . . . . . (8.26) I-V
Apiosporium pinophilum Fuck. - . . . . .. .. . (8.90) V
Auf Abies alba Mill.
Apiosporiwm rhododendri Fack.. . . . + + + (882) Y
Auf Rhododendron ferrugineum L.
Capnodiene.
Capnodium salicinum Mont. . . . . . . . . . . . (8.73) I
Auf Saliz purpurea L.
Capnodium tiliae (Fuck) . . . . . . . . . . . . (874) I
Auf Tilia.
Capnodium expansum Berk. et Desm.. . . . . . . . (8.75) Y
Auf Acer pseudoplatanus L.
Capnodium castaneum Heufler (in Oesterr. botan. Zeitachr., 1867,
p.810). . . . D
Auf Euphorbia anygdelides L L.
Antennaria pithyophila Nees . . . - een. (880) LV
Auf Abies alba Mill.
b. Tuberaceae.
Tuber cibarium Bull.. . .
Elaphomyces granulatus Nees . D
Choiromyces meandriformis Vitt. . > . . . . . . . . . . . v
Uebersicht der bisher bekaanten Kryplogamen Niederösterzeiche,
€. Pyrenomycetes.
(Nach P. Saccardo: Sylloge fungoram, 1882 = 8.)
Sphaeriacene.
(Nach P. Saccardo: Sylloge fungorum, I)
Valsa decorticans Fr... . . . . . . . . . .. (8. 123)
Valsa ambiens (Pers) . . . . . . . . . . . . . (8. 181)
Valsa salicina (Pers). . . . . . . . . . . . . . (8. 131)
Valsa nivea (Hoffm.) . . . . . . . . . . . . . . (8. 187)
Eutypa spinosa (Pers) Tl . . . . . . . . . . . (8. 169)
Eutypa lata (Pers) Tl. . . . . . . . . . . . . (8. 170)
Eutypa flavo-virescens (Hoffm.) . . . . . . . . . . (8. 172)
Oryptosphaeria populina (Pers). . . . . . . . . . (8. 183)
Cryptovalsa ampelina (Nits.) Fuck. . . . . . . . . (8. 187)
Diatrype disciformis (Hoffm.) Fr. . . . . + + + «+ (8.191)
Diatrype bullata (Hoffm) Fr.. . . . . . . . . . . (8. 192)
Diatrype stigma (Hoffm.) Fr.. . . . . . . . . . . (8. 198)
Diatrypella verruciformis (Ehrh.) Nits. . . . . . . . (8. 200)
Diatrypella favacea (Fr.) Ces. et Not. . . . . . . . (8. 201)
Chastomium comatum (Tode) Fr. . . . . . . . . . (8. 221)
Chaetomium crispatum Fuck... . . . . . . . . . (8. 224)
Chaetomium coccodes Wallr. . . . . . . . . . . . (8. 228)
Ærythrocarpon microstomum Zukal (in Abhandl. der zool.-botan. Ge-
sellsch., XXXV, 1885, p. 337, Taf. XV, Fig.5) . . . . . .
Sordaria coprophila (Fr.) Ces. et Not. . . . . . . . (8. 280)
Sordaria (Podospora) decigiens Wint. . . . . . . . (8. 285)
Sordaria Wiesneri Zukal (in Abhandl. der zool.-botan. Gesellsch.,
XXXVII, 1887, p. 41, Taf. L Fig. 6 a—b) . . . . . . . .
Roselinia aquila (Fr) . . . . . . . . . . . . . (8. 252)
Rosellinia thelena (Fr.) Rab. . . . . . . . . . . . (8. 253)
Bombardia fasciculata Fr... . . . . . . . . . . (8. 277)
Xylaria polymorpha (Pers) . . . . . . . . . . . (8. 309)
Xylaria hypozylon (L). . . . . . . . . . . . (8.388)
Xylaria apionlata Cooke . . . . . . . . . . . .
Xylaria digitata (L). . . . . . . . . . . . . .
Ustulina vulgaris Tul. . . . . . . . . . . . . .
Hypozylon coccineum Bull. . . . . . . .
Hypozylon argillaceum (Pers.)
Hypozylon fuscum (Pers). . . > . . . . . . . .
Hypoxylon cohaerens (Pers) . . . . . . . . . . .
Hypozylon multiformis Fr. . . . . . . . . . . .
Hypozylon rubiginosum (Pers). . . = . . . . . . (8. 376)
321
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322 Günther Beck.
Daldinia concentrica (Bolt) - - . . . . . . . . . (8.393)
Nummularia Bulliardi Tu. . . . . . . . . . . . (8.396)
Ceratostomella rostrata (Fr.) Sace. . . . . . . . . . (8.408)
Ceratostomella cirrhosa (Pers.) Sacc. . . . . . . . . (8.408)
Gnomoniella tubiformis (Tode) . . . . . . . . . . (S.418)
Gnomoniella nervisequa (Wallr.) Sace. . . . . . . . (8.415)
Gnomoniella vulgaris (Ces. et Not) . . . . . . . . (8.416)
Gnomoniella fimbriata (Pere) . . . . . . . . . . (8.419)
Gnomoniella coryli (Batsch) . . . . . . . . . . . (S.419)
Laestadia alnea Fr. . . . . . . . . . . . . . . (8.420)
Physalospora alpestris Nieml. . . . . . . . . . . (8.434)
Sphacrela punctiformis (Pers.) Rab. . . . . . . . . (8.476)
Sphaerella maculiformis Pers. - - . . . . . . . . (8.477)
Sphaerella simulans Cook. . . . . . . . . . . . . (8.478)
Sphaerella aethiops Fuck. . . . = = = . . . . . . (8.478)
Sphaerella lantanae (Nits) . . . . . . . . . . . (8.479)
Sphacrella pyri Auersw.. 2 . . . . . . . . . . . (8.482)
Sphaerela fagi Auersw.. . . . . . . . . . . .'. (8.488)
Sphaerella millegrana Cook. . . . . . . . . . . . (8.486)
Sphaerella sparsa (Wallr) . . . . = . . . . . . . (8485)
Sphaerella salicicola (Fr) . = . = = . . . . . . . (8.487)
Sphaerella maculosa Sac. . . . = . . . . . . . . (8.487)
Sphaerela populi Auetew. . . . . . . . . . . . . (8.488)
Sphaerella berberidis Auersw.. . . . . . . . . . . (8.496)
Sphaerella eryngii (Wallr). . . . . . . . . . . . (8.511)
Sphaerella primulae (Auersw.) Wint. . . . . . . . . (8.511)
Sphaerella plantaginis Sollm.. . . . . . . . . . . (8.513)
Sphaerella compositarum (Auersm). . . . . .. . . (S. 515)
Sphaerella nebulosa (Pers) . . . . . . . . . . . (S.515)
Sphaerella allicina (Fr). . . . . . . . . . . . . (8.522)
Sphaerella asteroma Fr... . . . . . . . . . . . (8.528)
Sphaerella brunneola (Fr.) Cook. nu ee + + + + + (8528)
Sphaerella badensis Niessl. - . . . . . . . . . . (8.526)
Sphaerella recutita (Fr). > = = . . . . . . . . . 08.599)
Sphaerella asplenii Auersw. . . . . . . . . . . . (8.588)
Sphaerela corylaria (Wall) . > = . . . . . . . . (8.58)
Sphaerela vitis Fuck. . = . . . . . . . . . . . (8.585)
Sphaerella mori Fuck. . . (S. 536)
Sphaerella ? tofeldise Thuem. 0 Abandı. der 2001. „botan. Gesellsch.,
1872, p. 491) .
Stigmatea Robertians Fr. . DE "8. 541)
Microaseus longirostris Zukel (in Abhandl. der zool.-botan. Gesellsch,
XXXV, 1885, p. 339, Taf. XV, Fe. 3
Gnomonia setacea (Pers) . . . . 21111")
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Uebersicht der bisher bekaunten Kryptogamen Niederösterreich.
Gnomonia leptostyla (Fr). . . . . . . . . . . . (S. 568)
Epicymatia vulgaris Fuck. . . . . . . . . . . . (8.571)
Venturia ditricha (Fr) Karst. . . . . . . . . . (8.58%)
Venturia circinnans (Fr.) Sncc. . . . . . . . . . . (8.59%)
Venturia potentillae (Fr) . . = = = . . . . . . . (8.59)
Hercospora tiliae (Fr) . . . noue ee + << (8.605)
Diaporthe (Chlorostate) erataegi Fr. ue ue + + < « (8620)
Diaporthe (Euporthe) orthoceras (Fr). . . . . . . . (8.651)
Diaporthe (Euporthe) Tulamei Nits. . . . . . . . . (S.657)
Otthia syringae (Fr). . . . . . . . - nn. (8737)
(Nach P. Saccardo: era fangorum, II.)
Massaria inquinans (Tode) Fr. . . . . Lee (85)
Massaria ? hippophaes Sollm.. . . . . . . . . . . . se
Leptosphaeria derasa (Berk. et Br) . . . . . . . . em)
Leptosphaeria eustoma (Fr) Sacc. . . . . . . . . . (8.61)
Leptosphaeria perpusilla Auersw. . . . . . . . . . (S.64)
Leptosphaeria ciboti Ces. et Not. . . .
Leptosphaeria pachyasca Niessl. (in Oesterr. botan. Zeitachr., 1881, p- 345)
Melanomma pulvis pyrius (Pers) Fuck. . . . . . . . (8.98)
Sporormia intermedia Auersw. . . . . . . . . (8.126)
Sporormia immersa Zukal (in Abhandl. der zool-botan. Gesellsch.,
XXXV, 1885, p. 398, Taf. XV, Fig. 1) . .
Sporormia elegans Zukal (in Abhandl. der zool.-botan. Gesellsch.,
XXXVI, 1887, p. 40, Taf. I, Fig. 19
Plaospora herbarum (Pers.) Rab. . . - 1:11 "sun
Pleospora anthylidis Auersw. . |. > =: . . . > (8.252)
Pleospora discors (Mont.) Ces. et Not. : + « + (8.270)
Pleospora collematum Zukal (in Abhandl. der 200. -botan. Gesellsch.,
XXXVIL, 1887, p. 42, Taf. L Fig. 8a—d) .
Pyrenophora coronata (Nieesl.) Sace. . = = = : . = . (8.285)
Cucurbitaria berberidis (Pers) Gray . . . . . . . . (8.308)
Cucurbitaria laburni (Pers) Not. . . . . . . . . . (8.308)
Fenestrella princeps Tal. . . 22. (8.325)
Melanospora ormata Zukal (in Abhandl. der zool.-botan. Gosellsch.,
XXXV, 1885, p. 840) . . . . .
Melanospora solani Zakal (l.c. P340) . | |
Baculospors pellucida Zukal (Le, XXXVIL, 1887, p. 89, Taf. 1, Fig. 2
a—c) . B
Ophiobolus urticae (Rab.) Sacc. . Pe "8. 398)
Ophiobolus acuminatus (Sow.) Daby - . . . . . . . (8.340)
Ophiobolus bardanae (Fuck.) Rehm. . . . . . . . . (S.341)
Ophiobolus fruticum (R. et D.) Sacc. . . . . . . . . (8.347)
Nectriella Rousseliana (Mont.) Sacc. . . . . . . . . (8.452)
324 Günther Bock.
Polystigma rubrum (Pers) DC. . . 2 . . . . . . . (8. 458)
Polystigma ochraceum (Wahl.) Bacc- . . . . . . . . (8. 458)
Hypocreaceae.
Hypomyces chrysospermus Tul. . . . . . . . . . . (8. 467)
Hypomyces deformans (Lagg.) Sacc. . . . . . . . . (8. 475)
Nectria cinnabarina (Tode) Fr. . . . . . . . . . . (8.479)
Nectria coccinea (Pers) Fr. . . . . . . . . . . . (S. 481)
Nectria Desmasieris De Not. . . . . . . . . . . . (S. 482)
Nectria sanguinea (Sibth.) Fr. . . . . . . . . . . (8. 498)
Nectria episphaeria (Tode) Fr. . . . . . . . . . . (8. 497)
Nectria pesisa (Tode) Fr. . . . . . . . . . . . . (8.501)
Nectria pyrochroa Tul. . > 2 2 . . . . . . . . . . . ..
Hypocrea gelatinosa (Tode) Fr. . . . . . . . . . . (8. 524)
Pleonectria Lamyii (Desm.) Bacc. . . . . . . . . . (8. 559)
Claviceps purpurea (Fr) Tal. . . . . . . . . . . (8. 564)
Epichloe typhina (Pers) Tal. . . . . . . . . . . (8. 578)
Dothideacese.
Phyllachora heraclei (Fr.) Fuck. . . . . . . . . . . (8. 600)
Phyllachora graminis (Pers.) Fack.. . . . . . . . . (8. 602)
Phylachora trifolii (Pers.) Fuck. . . . . . . . . . (8. 613)
Phyllachora podagrariae (Roth) Kart. . . . . . . . (8. 615)
Phyllachora campanulae (DC.) Fuck. . . . . . . . . (8. 615)
Euryachora stellaris (Pers.) Fuck. . . . . . . . . . (8. 625)
Dothidella betulina (Fr.) Sacc. . . . . . . . . . . (8. 628)
Dothidella thoracella (Rustr.) Sacc.. . . . . . . . . (8. 630)
Plowrightia ribesia (Pers) Sace.. . . . . . . . . . (8. 635)
Dothidea sambuci (Pers) Fr. . . . . . . . . . . . (8. 639)
Dothidea puccinoides (DC.) Fr. . . . . . . . . . . (8. 641)
Dothidea ? anemones DC.
Lophiostomacene.
Lophiotrema angustilabrum (Berk. et Br.) Sace. . . . . (8.587)
Hysteriacene.
Hysterium pulicare Bora. . . . . . . . . . . . (8. 748)
Hysterium strobilaceum Karat. . . . . . . . . . . (8. 751)
Hypoderma nervisequum (DC.) Fr... . . . . . . . (8. 785)
Hypoderma commune (Fr.) Duby . . . . . . . . . (8. 788)
Hypoderma? sparsum Link . . . . . . . . . . . . . . .
Lophodermium hysterioides (Pers.) Sace.. . . . . . . (8. 791)
Lophodermium pinastri (Schrad.) Cher. . . . . . . . (8. 798)
DÉECEE H4F 44
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LIV,V
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogan.en Niederösterreichs.
Lophodermium arundinaceum (Schrad.) Cher.. . . . . (8.795)
Lophodermium herbarum (Fr.) Fuck . . . .'. . . . (8. 798)
Colpoma quercinum (Pers.) Wallr. . = . . . . . . . (8.808)
d. Discomycetes.
Helvellaceae.
(Helvelleae.)
Spathulea clavata (Schäff.) Karst. (Cooke, Mycogr., Nr. et Taf. 342)
Cudonia circinans (Pers.) Fr. . . + + (Cooke 172)
‚Roesleria hypogaea Thuem. et Pass. & Oceterr. botan. Zeitschr., 1877,
p. 270). . .
Leotia lubrica (Scop.) Pers. D (Cooke 17)
Geoglossum hirsutum Pers. - . . . = . . . . . (Cooke8)
Mitrula viridis (Pers.) Karst.. . . . . . . . . . (Cooke 14)
Mitrula glabra (Pers) Karst. . . . . . . . . . . (Cooke 15)
Mitrula atropurpurea (Pers). . . . . . . . >. (Cooks 17)
Morchella esculenta (L.) Pers. . . . . . . . . . (Cooke 312)
var. rotunda Pers. . . . . . . . . . (Cooke 313)
var. fulva Krombh.. . . . . . . . . (Cooke 314)
Morchella conica Pers. . . . . . . . . . . . . (Cooke 315)
Morchella elata Fr. . . . . . . . . . . . . . (Cooke 317)
Morchella crassipes Pers. . . . . . . . . . . .* (Cooke 319)
Morchella gemilibera DC. . . . . . . . . . . . (Cooke 321)
Morchella gigas Pers. . . . . . . . . . . . . (Cooke 323)
Morchella bohemica Krombh. . . . . . . . . . . (Cooke 325)
Gyromitra esculenta (Pers.) Fr. . . . . . . . . . (Cooke 328)
Helvella lacunosa Al. . . . . . . . . . . . . (Cooke 160)
Helvella crispa Fr... . . . . . . . . . . . . (Cooke 159)
Helvella sulcata Al. . . . . . . . . . . . . (Cooke 161)
Helvella monachella Fr.. . . . . . . . . . . . (Cooke 335)
Helvella elastica Bull. . . = . . . . . . . . . (Cooke 163)
Helvella eyhippium Lv. . . . . . . . . . . . (Cooke 169)
Rhisina inflata (Schäff) Karst. . . (Karst, Mycol. fenn. I, p. 38)
(Pezizeae.)
Helotium fructigenum (Bull) Fuck. . . . . . . . (Karet. 119)
Helotium virgultorum (Vahl) Fr. . . . . . . . . (Karst. 109)
Helotium scutwla (Pers.) Karst. . . . . . . . . . (Kart. 110)
Helotium herbarum (Pers) Fr. . . . . . . . . . (Karst. 117)
Helotium citrinum (Hedw.) Fr. . . . . . . . . . (Kart. 120)
Hdotium uliginosum (Fr) Karst. . . . . . . . . (Karst. 121)
2. B. Gen. B. XEXVIL. Abh. 42
326 Günther Beck.
Helotium epiphylum Fr... 22.2.2222. . (Kart. 122)
Heikium coronatum (Bal) Kar. nn. (Karat 186)
Helotium lenticulare Fr. . . ….....
‚Helotium serotinum Fr.. . roue
Helotium buccinum Fr.
Helotium luteolum Fr.
Helotium lutescens Fr. . . . - .
Pericula carpinea Tul. . . . . .
Lachnella calycina (Schum.) Karst. . . . . . . . (Karat. 154)
Lachnella cerina (Pers) Karet. . . . . . . . . . (Karst. 156)
Lachnella corticalis (Pare) Fr. . . . . . . . . . (Karst. 159)
Lachnella alboviolascens Fr.
Lachnum virgineum (Batach) Karst. . . . . . . . (Karst.169)
Lachnum bicolor (Bull) Karst. . . . . . . . . . (Karst. 172)
Lachnum molissimum (Lasch.) Karst. . . . . . . . (Karst. 174)
Lachnum sulphureum (Pers) Karst. . . . . . . . (Karst. 174)
Lachnum clandestinum (Bull) Karst. . . . . . . . (Kara. 178)
Lachnum relicinum (Fr) Karst. . . . . . . . . . (Karst. 182)
Lachmum punctiforme (FL) > 2 > . . . . . . . . . . . .
Molisia einerea (Batsch) Karst. . . . . . . . . . (Karot. 180)
Tapesia fusca (Pers) Fuck. . . . . . . . . . . (Karst. 207)
Tapesia rosae (Pers.) Fuck. (Karst. 208)
Ascobolus furfuraceus Pers. Boni x, Ascob. in Ann. sc. mat, ner. 5,
X, p.219) se ee
Ascobolus immersus Part. - © > = = = = . . . (Bondier 2%)
Ascobolus vinosus Berk.. . . . = . . . . . . (Bondier 221)
Saccolobus neglectus Bond. . . . … (Boudier 231)
Gymnodiseus neglectus Zakal (in Verhandl. der zool.-botan. Gesell,
XXXVII (1887), p. 44, Taf. I, Fig. 1 ac).
Peziza (Acetabularia) melaena Fr.
var. fusco-cana Alb. et Schw. . . . . . (Cooke 198)
Pesira (Acetabularia) acetabulum L. . . . . . . . (Coke 188)
Pesiza (Tarsetta) ciborium Vahl. . . . . . . . . (Cooke 196)
Pesisa (Otidea) onotica Pers. . . . . . . . . . (Cooke 210)
Periza (Otidea) leporina Batach . . . 2.2. (Cooke 211)
Pezica (Otidea) atrofusca G. Beck (in „) Flora von Hernstein®, 8.A.,p.181,
Taf. II, Fig. 1, Taf. I, Fig. 4 und in diesen Verbandl, 1885,
p. 371)
Pesisa (Cochlearia) aurantia Oed.. . . . - . . . (Cooke 208)
Pesisa (Cochlearia) cochleata Ball.. . . . . . . . (Cooke 212)
Perisa (Cochlearia) abietina Pers. . . . . . . . . (Coke 223)
Pesiza (Discina) trachycarpa Curt. . . . . . . . (Cooke 257)
Pesiza (Diseina) repanda Wahl.. . . . . . . . . (Cooke 240)
Perisa (Discina) venosa Pers. . . . . . . . . . (Coke 228)
IV
I, V
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Y
IL V
IL I
Y
Y
IV,V
IN
Uebersicht der bisher bekannten Krypiogamen Niederösterreichn.
Pesisa (Discina) coronaria Jacqu. . . . . . . . . (Cooke 238)
Pesisa (Pustularia) vesiculosa Bull. . . . . . . . (Cooke 242)
Perisa (Pustularia) pustulata Fuck. . . . . . . . (Cooke 208)
Pexisa (Geoscypha) griseo-rosea Gern. . . . . . . (Cooke 249)
Periza (Geoscypha) brunneo-atra Desm. . . . . . (Cooke 78)
Pevisa (Geoseypha) epichrysea Beck („Flora von Hernstein®, 8. A,
p. 131, Taf. 1, Fig. 3,c und in diesen Verbandl., 1885, p. 372).
Pesira (Humaria) convexella Karst. . . . . . . . (Cooke 85)
Pesisa (Humaria) rutilans Fr. . . . . . . . . . (Cooke 57)
Pesisa (Humaria) leucoloma Reb. . . . . . . . . (Cooke 28)
Pesisa (Humaria) convexula Peı D (Cooke 36)
Perisa (Humaria) limnicola Hasal.. . . + + « (Cooke 40)
Pesisa (Humaria) limnophila Beck (‚Flora v von Hernstein“, S. A,
p. 132, Taf. I, Fig. 2, b und in diesen Verhandl., sd p. 372
bis 373) . .
Pesisa (Humaria) imperiahie Beck («Flora von n Hornstein“, s.
Taf. I, Fig. 1, a und in diesen Verhandl., 1885, p. 372) . . .
Perisa (Sarcoscypha) radiculata Sow. . . . ... . (Cooke 99)
Perisa (Sarcoscypha) coccinea Jacqu.. . . . . . . (Cooke 95)
Pesisa (Sarcoscypha) macropus Pers.. . . . . . . (Cooke 188)
Pesisa (Sepultaria) hemisphaerica Wigg. . . . . . (Cooke 115)
Perisa (Scutellinia) trechispora Berk. et Br. . . . . (Cooke 129)
Pesisa (Scutellinia) umbrorum Fr.. . . + + + + (Cooke 188)
Pesisa (Scutellinia) hirta Schum. . . . + + + … (Cooke 128)
Pesisa (Scutellinia) carneo-sanguinea Fuck. 22... (Cooke 136)
Pesisa (Scutellinia) scutellata L. . . - . « « « (Cooke 131)
Pesisa (Scutellinia) setosa Ness. . . . . . . . . (Cooke 138)
Pesiza (Scutellinia) stercorea Pers.. . . . . (Cooke 147)
Pesisa (Scutellinia) theleboloides Alb. et Schw. + + + (Cooke 151)
Pesisa (Neottiella) luteo-pallens Näg.. . . . . . . (Cooke 156)
Pesisa (Sclerotinia) tuberosa Bull.. . . . . . . . (Karst. 105)
Pesiza (Sclerotinia) Fuckeliana De Bary. . .
Pesisa (Sclerotinia) Kerneri Wettst. (in Sitaungsber. der ais. Akad.
der Wissensch-, XCIV, p. 72). . .
Pesiza (Anthopezisa) Winteri (Wettet.) (in Verhand). der 2001. -botan.
Gesellsch., XXXV, 1885, p. 388, Taf. XVI) . ee
Pesisa (Sarcosphaera) macrocalix Auersw. .
Pexisa lancicula Rab. .. see
Pesisa limbata Wall. . . . . . . . . . . . .
Pesisa plumbea Fr. . . . .
Periea seutelliformis Wallr.
Pesiza striata Nee . . .
Pesisa microscopica Wallr..
42*
IV
IV,V
18
<<<
<
<<<<<<4<
328 Günther Beck.
Bulgariaceae.
Orbilia vinosa (Alb. et Schw.) Karst.. .
Bulgaria inquinans (Pers) Fr. .
Dermateacene.
Cenangium ferruginosum Fr... . . . . .
Cenangium prunastri Fr. .
Tympanis alnea (Pers) Fr.
Dermatea cerasi (Pers.) Fr.
Patellaria atrata Fr.. . .
Stictis hysterina Fr. .
Stictis parallela Fr.
Phacidiacese,
Heterosphaeria patella (Tod.) Grev.
Coccomyces coronatus (Fr.) Karst. . .
‚Rhytisma salicinum (Pers.) Fr. . .
Auf Salix caprea L., Salix aurita L
Rhytisma acerinum (Pers.) Fr. . .
Auf Acer campestre L., Acer perudopatn
Rhytisma (?) onobrychis DC. B
Auf Onobrychis, Lathyrus süvestris L.,
folius L.
Phacidium minutissimum Auersw. .
Phacidium (?) abietinum Schm. . .
Phacidium (?) medicaginis Lasch . . . . . . .
Abrothallus buellianus De Not. . . . . (Körber,
Auf Cetraria islandica.
Tichothecium pygmaeum Körb. . .
Auf Sarcogyne, Haematomma oentosum.
Ascodesmius nigricans Van Tiegh. .
Gymnoascaceae.
(G. Winter in Rabenhorst, Kryptogamen-Flors
(Exoasci.)
Exoascus pruni Fuck.
Auf Prunus padusL., | Prunus domesticaL., 1
Exoascus deformans (Berk.) .
Auf Prunus cerasus L., Drunus 6 avium L.
Exoascus alnitorquus (Tul.) Sadeb.
Auf Alnus glutinosa Gärtn.
Exoascus betulae Fuck. . ..
Auf Betula alba L.
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreiche.
Exoascus aureus (Pers.) Sadeb. . . . . + (W.9)
Auf Populus alba L., Populus “tremula L
Exoaseus coerulescens (Desm. et Mont.) .
Auf Quercus pubescens.
Eroascus ulmi Fuck. . . éoecceeee (WU)
Auf Ulmus campestris L.
Gymnoascus Reesis Bar. . . .. (15)
Gymnoascus reticulatus Zukal Gin Ver hand. der "zool. -botan. ee
XXXVII, 1887, p. 40, Taf. I, Fig. 50)
Lichenes.
(Dr. G. W. Körber: Systema Lichenum, 1855 = S.)
(Dr. G. W. Körber: Parerga lichenologica, 1865 = P.)
a) Lichenes thamnoblasti.
Usneacene.
Usnea barbata (L.) Körb.
a) florida (L) £. hirta (L) . . . . . 83P1)
8) pendula Körb. f. darypoge Ah. . (83, P.1)
Usnea plicata (L.) Hoffm.. . . . .. (@8P.1)
Usnea ceratina Ach. . . . . . . . . . . . . (8.4, P.2)
Umen longissima Ach. . 2 >... 0... (8.4, P. 8)
Bryopogon jubatum (L.) Link.
a) prolizum Ach. . . . . . . . . (8.5, P.4)
8) bicolor Ehrh.. . . . . . . . . 8.5, P.4)
Y) chalybeiforme (L) . . . . . . . (8.5, P.4)
Alectoria ochroleuca (Ehrh.) Nyl. ..... (@6,P.5)
Alectoria sarmentosa Ach.. . . . . . . . . . (8.7, P.5)
Cornicularia tristis (Web.) Ach.. oo. (8.7, P. 6)
Cornicularia aculeata (Schreb.) Ach.
a) stuppea Flot.. . . . . . . . . (S.8, P.6)
8) coclocaulis Flot.. . . . . . . . (8.8, P.6)
Cladoniacese.
Stereocaulon tomentosum Fr.. . . . . . . . . (S.11, P.7)
Stereocaulon paschale (L.) Ach.. . . . . . . . (9.12. P.8)
Stereocaulon condensatum Hoffm. . . . . . . . (8.18, P.8)
Stereocaulon nanum Ach. . . . + + 4 + + « (8-14, P.8)
Cladonia endiviaefolia (Dicke.) Fr. eee ee ee + + (P.9)
Cladonia alcicornis (Lightf.) Körb.. . . . . . . (S.17, P.9)
Cladonia turgida (Ehrh.) Hoffm. . . ... . . . (S.17, P.9)
Cladonia pyzidata (L) Fr. . . . . . . . . . (8.17, P.9)
1,V
Luis
RS
Günther Beck.
a) neglecta Fik. (lophura Ach., » cpiph
cephala Delis) .
Ê) symphicarpea Ehrh.
Cladonia gracilis (L.) Schaer.. B
a) vulgaris Körb. (ceratostelis Wallr, 1
chordalis Fik). . . . . . .
8) hybrida Ach. (ceratostelis Wallr., ts
Y) macroceras Fik.
Cladonia cervicornis (Ach.) Schär.
a) megaphyllina Fw. . .
P) verticilata Hoffim. .
Cladonia degenerans (Fik.) Spr..
Cladonia cariosa (Ach.) Spr. .
Cladonia fmbriata (L.) Hoffm.
a) vulgaris Kürb. . . .
1. ceratostelis Wallr. (cornuta Fi,
fastigiata FIk) .
2. proboscidea Wallr.
8. tubaeformis Fik. (macra Fik.,
carpophora Fik.) .
4. radiata Schreb. (heterodactyla Ws
Wallr., centralis Fik.).
5. phyllophora Wallr.
B) brevipes Schär. .
Y) costata Fik. . .
à) chlorophaca Fik. .
:) expansa Flk. . . . . .
X) cariosa Fw.
Cladonia ochrochlora Fik. .
Cladonia cornuta (L.) Hoffm..
Cladonia decorticata (Fik.) Spr. .
Cladonia carneola Fr.
ß) cyanipes Smf.
Cladonia botrytes (Hagen) Hoff. . .
Cladonia cornucopioides (L.) Fr.
a) coccifera Fik..
B) mizta Fw.. . . . .
Cladonia bellidiflora (Ach.) Scbaer.
a) tubaeformis Wallr.. .
Cladonia Floerkeana Fr.
Cladonia crenulata Flk.
a) tubaeformis Körb. .
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederdaterreichs.
8) pleurota Flk. . .
1) deformis L.
Cladonia digitata (L.) Hoffm.
Cladonia macilenta (Ehrh.) Hoffm.
a) Aliformis Relh. (clavata Ach., »oymcephala Wallr., gi
BER . .12)
cophala Fw.) .
Cladonia uncinata Hoffm.
a) brachiata Fr.
8) viminalis Fik.
Cladonia squamosa Hoffm.
a) ventricosa Fr..
P) asperella Flk.
y) lactea Fik..
3) polychonia .
«) delicata Ehrh.
©) epiphylla Ach.
Cladonia furcata (Huda.) Hoffm.
a) erispata Ach.
B) racemosa Wahl.
(1. erecta Fm, real Fu P polie à Flk.
Hoffm.) .
Y) subulata L.
(craticia Wallr.)
Cladonia pungens (Ach.) Fik.
Cladonia arbuscula (Wallr.) Kôrb. . .
Cladonia rangiferina (L.) Hoffen.
a) vulgaris. . .
9) syloatiea Hoff. .
+) alpestris Ach.
Cladonia stellata Schaer.
a) normalis . .
$) adunca Ach. .
1) turgescens Schaer. .
Cladonia papillaria (Ehrb.) Hoffm.
Thamnolia vermicularis (Sw.) Ach.
8) taurica Wulf. .
Bamalinese,
Ævernia divaricata (L) Ach. .
Ævernia prumastri (L.) Ach. . .
8) thamnodes Fw. .
Ævernia furfuracea (L.) Fr.
Ramalina fraxinea (L) Ach.. |
b. fastigiata Pers.
(8. 50, P.
(8. 30, P.
(8.30, P.
(8.81, P.
8888
+ 0 0
@.
@.
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SERE
PRE
12)
12)
12)
331
LIVV
vv
LIV,V
LIV,V
LIV.V
v
LIV,V
LV
LV
v
LV
IV
LV
Günther Beck.
+ calycaris (L) Kôrb. . . . . . . . . (8. 39, P. 17)
s pollinaria Ach. . . . . . . . . . . (8. 40, P. 17)
u tinctoria (Web.) Scheer... . . . . . (8. 40, P. 17)
islandica (L.) Ach. . . . . . . . . . (8. 44, P. 17)
(vulgaris, platyna Ach., crispa Ach., subtubulosa Fr.)
eucullata (Bell.) Ach. . . . . . . . . (8-45, P. 18)
nivalis (L) Ach. . . . . . . . . . . (8. 45, P. 18)
jwniperina (L.) Ach. . . 2.2... (8. 47, P. 18)
pinastri (Scop.) E. Fr.. . . . . . . . (8. 48, P. 18)
Oakesiana Fuck... . . . . . . . . (8. 48, P. 19)
Laureri Kremp. . . . . . . . . . . (8. 49, P. 19)
fallax (Web) Ach. . . . . . . . . . (8.47, P. 19)
glauca (L.) Ach. . . . . . . . . . . (8. 46, P. 19)
(fusca Fw., ulophylla Wallr., coralloidea Wallr., bullata
Schaer.)
sepincola (Ehrh.) Ach.. . . . . . . . (8. 47, P. 19)
Anaptychieae.
ta ciliaris (L.) Kôrb. . . . . . . + + (8.50, P.19)
(«) vulgaris, À) crinalis, 7) humilis Körb.) . . . .
Sphaerophoreae.
horus fragilis (L.) Pers. . . . . . . . (8.51, P.21)
8) Lichenes phylloblasti.
Peltideacene.
1 laevigatum (Ach.) Körb.
a) genuinum . > 2 . . . . . . (8. 55, P. 23)
B) papyraceum Hoffm. . . . . . . . . . . . .
u tomentosum (Hoffm.) Kôrb. . . . . . (8. 56, P. 28)
aphthosa (L.) Kürb. . . . . . . . . (8. 58, P. 23)
canina (L.) Kôrb. . . . . . . . . . (8. 58, P. 23)
pusilla (Dill) Kôrb. . . . . . . . . (8. 59, P. 23)
rufescens (Hoffm.) Kôrb. . . . . . . . (S. 59, P. 24)
scutata (Dicks) Kôrb.. . . . . . . . (S. 60, P. 24)
polydactyla (Hoffm.) Körb. . . . . . . (S. 61, P. 25)
horisontalis (L) Korb. . . . . . . . (8. 61, P. 25)
srocea (L) . . . . . . . . ven. (8.68, P. 25)
saecata (L). > . . . . . . . . . (8. 63, P. 25)
dglutinata (Kremp.). . . . . . . . . . . . (P. 26)
UL V
IV
I
LIVYV
LIV,Y
LIV,V
LIN
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Nisderôsterreichs. 333
Parmeliaceae.
Sticta sywatica (L.). . . . . . . . . . . . 086,P2) V
Sticta pulmonaria (L.) . . . . . . . . . . . (8.67, P.2) 7
Sticta linita (Ach) . . . . . . . . . . . . (S.67, P.28) v
Imbricaria perlata (L) . . . . . . . . . . . (S.69, P.28) V
a) innocua Wallr. . . . . . . . . (8.69, P.28) V
Imbricaria tiliacea Ehrh. . . . . . . . . . . (8.70, P.30) IV,V
Imbricaria Borreri (Turn) . . . . . . . . . (8.71, P.%0) V
Imbricaria sazatilis (L) . . . . . . . . . . (S.72,P.80) V
a) leucochroa Wallr. FE v
Imbricaria aleurites (Ach) - . . . . . . . . (8.73,P.%) ILV
Imbricaria hyperopta (Ach) . . . . . . . . . (S.73,P.80) V
Imbricaria terebrata (Hoffm.). . . . . . . . . . . . (8.74) V
Imbricaria physodes (L) . . . . . . . . . . (8.75, P.50) IV,V
Imbricaria acetabulum (Neck) . . . . . . . . (8.77, P.31) V
Imbricaria olivacea (L) . . . = . . . . . . (8.77, P.81) MV
Imbricaria aspera Massal. . . . . . . . . . . (S.78,P.3l) V
Imbricaria fahlunensis (L) . . . . . . . . . (S.78,P.81) IV
Imbricaria caperata (Dill). . . . .'. . . . . (8.81, P.31) IV,V
Imbricaria conspersa (Ehrb.) . . . . . . . . . (S.81, P.31) I,IV,V
Imbricaria centrifuga (L)- . . . = . . . . . (8.82, P.81) IV
Imbricaria diffusa Web.. . . . . . . . . . . (8.88, P.31) Y
Parmelia stellaris (L) . . = = . . . . . . . (8.85, P. 82)
a) aipolia Ehrh.. . . À
+) ascendens Fw. (ornieata Wal). eV
Parmelia caesia (Hoffm) . . . . (8.86, P.83) IV, V
Parmelia pulverulenta Schreb. . . . + + + + (8-86, P.S4) IT—V
F) anguiata Ac. (mate) + + 2 2 ee + Y
Ÿ grisea Lam. . . . . . . . . . . . . . . . V
Parmelia obscura (Ehrh.) . . . . . (8.88, P.%4) IV,V
(8) orbicularis, n rende)
Physcia parietina (L) . . eee (SOLP.37) IV
Umbilicariene.
Gyrophora polyphylla (L). . . . . . . . . . (8.95, P.40) IV
Gyrophora cylindrica (L.) . . + + (8.97, P. 40) iv
f. denudata Stein (in Flecht. Schles., PM)..... IV
Gyrophora vellea (L.)
a) spadochroa Ach. . . . . . . . (9.98, P. 40) IV
Endocarpeae.
Emdocarpon miniatum (L) . . . = = . . . . (&100,P.42) IV,V
8) complicatum 3m. . . . . . . . . . . . V
2. B. Ges. B. XXXVIL. Abb, 43
334 Günther Beck.
y) Lichenes kryoblasti.
Lecanoreae.
Pannaria rubiginosa (Thunb.)
Pannaria microphylla (Sw.) .
Pannaria brunnea (Sw.)
Pannaria hypnorum (Vahl.) .
Amphiloma elegans (Lk.)
Amphiloma murorum (Hoffm.)
Amphiloma callopisma (Ach.).
Amphiloma cirrhochroum Ach.
Amphiloma Heppianum Müll.
Placodium circinnatum (Pers.) .
Placodium albescens (Hofim.).. .
Placodium saxicolum Poll. .
P) diffractum Ach. .
y) compactum Körb.
d) versicolor Pers. .
Psoroma fulgens (Sw.) .
Psoroma lentigerum (Web.)
Psoroma crassum (Ach.)
Psoroma gypsaceum (Sm.) .
Acarospora glaucocarpa Wahl. .
B) percaena Ach.
Acarospora castanea Kôrb.
Candelaria vulgaris (Mass.)
Candelaria vitellina (Ehrh.) .
Callopisma cerinum (Hedw.)
a) Ehrharti Schaer.
Callopisma luteoalbum (Tarn.)
B) lactea Mass. . .
Callopisma aurantiacum (Lightf) .
B) flavovirescens Hoff:
3) holocarpum Ebrb. .
Pyrenodesmia variabilis (Pers.) .
Pyrenodesmia Agardhiana (Ach.)
Pyrenodesmia chalybaea (Duf) . -
Lecania fuscela Mass. .
‚Rinodina leprosa (Schaer.) .
Rinodina Bischofi (Hepp.)
Rinodina lecanorina Mass.
Lecanora atra (Huds) .
(8. 105, P. 45)
106, P.
107, P.
108, P.
110, P.
111, P.
112, P.
- @.
@.
8.
ICH
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(8.
(8.
6.
114, P.
. @.
. 115, P.
45)
46)
46)
48)
48)
49)
49)
53)
53)
54)
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogemen Niederdsterreichs.
Lecanora intumescens (Rebent.) . . . . . . . . . . (8. 143, P. 77)
glaucorufa Mart. .
Lecanora subfusca (L.) . . . . . . . .. (8. 140—141, P. 77—78)
a) vulgaris Schaer.
(f. glabrata Ach., argentea Hoffm., pinastri Schaer.,
bryontha Ach., detrita Ach.)
8) distans Ach.
(aïlophana Ach., variolosa Fr.)
Y) campestris Schaer.
Lecanora scrupulosa Ach.
Lecanora Hageni Ach. .
Lecanora pallida Schreb.
a) albela Hoffm.. . . ....... (8. 145, P. 81)
Lecanora caesio-alba Körb. . . . . . . . . . . . . . . . (P. 82)
Lecanora Flotoviana Spr. (8. 146, P. 83)
dispersa Ach. . ..................
Lecanora badia (Pers.)
(8. 144, P. 80)
(8. 143, P. 80)
(8. 188, P. 85)
(8. 139, P. 86)
(8. 146, P. 87)
Lecanora varia (Ehrh.)
Zeora coarctata Ach. . . (8. 132, P. 88)
Zeora sordida (Pers.)
a) glaucoma Ach. . ........ (8. 184, P. 88)
Ochrolechia pallescens (L.)
a) tumidula Pers. . ........- (8. 149, P. 92)
f. Upsaliensis (L) . . . . ............
Icmadophila aeruginosa (Scop.) . (8. 151, P. 92)
Urceolariacene.
Aspicilia calcarea (L) . . ............... €. 94)
concreta Schaer., contorta Fik., viridescens Mass. . . .
Aspicilia verrucosa (Ach.) (8. 167, P. 96)
Aspicilia gibbosa (Ach.)
a) vulgaris Körb.. (8. 163, P. 97)
Aspicilia cinerea (L). - - (8. 164, P. 97)
a) vulgaris Schaer. . . . . . . ...........
Y alpina Smf.. ..................
Aspicilia bohemica Körb. . . . Be
a) genuina Krb... ................
Phialopsis rubra (Hoffm.). . - - (8.170, P. 108)
Urceolaria scruposa (L.) . . (8. 168, P. 104)
a) vulgaris Körb.. . . .. .............
8) bryophila Ehrh.
Y) crétacea Ach. . .................
336 Gânther Beck
Thelotrema lepadinum (Ach) . . . ....... (8. 330, P. 105)
Petractis ezanthematica (Sm.). . . . ...... (8. 329, P. 107)
Gyalecta cupularis (Ehrh) . .......... (8. 172, P. 108)
Secoliga leucaspis (Kremp) . . . . ........... €P. 110)
Secoliga abstrusa (Wallr). . . ......... (8. 187, P. 112)
Hymenelia Prevostä (Fr). - . .. ..... .
Hymenelia hiascens Mass.
Hymenelia coerulea Mass.
Phlyctis argena (Ach) . . . . .........
Lecideae.
Psora lurida (8m)... ......... ..
Psora decipiens (Ebrb) . . ........
Psora testacea (Hoffm.). . . . . . -
Thalloidima vesiculare (Hoffm.) . . . . . . -
Thalloidima candidum (Web.) . . . . . . . + (8.179, P. 121)
Thalloidima mamillare (Gouan) . . . . . .. - (8 180, P. 121)
Toninia imbricata Mont. ..
Xanthocarpia ochracea (Schaer.). . . . . . . . - (8. 181, P. 124)
Blastenia ferruginea (Huds) . . . . ......
Blastenia sinapisperma (DC.) . . . . . . . . ..
Bacidia rosella (Pers) . . . . . . . . . . . ..
Bacidia rubella (Pers) . . . . . . . .... B
Bacidia polychroa Th. Fr. . .........
Bacidia anomala (Fr) . . . ........
Biatorina pyracea (Mass). . . . .. . ... .
Biatorina pineti (Schrad.). . . . . . . . . ... (8. 189, P. 186)
Biatorina proteiformis Mass.
Biatorina lenticularis (Fr.)
Biatorina synothea Ach.
8) chalybea Hepp.
Biatora viridescens (Schrad.)
P) putrida Körb.
Biatora cuprea (Somm.) . . . ......
Biatora Poetschiana Körb. . . . . . . ..
Biatora vernalis (L.) - . . . . . . . . .
Biatora rupestris (Scop.) . . . . . . . ..
Biatora incrustans (DC) . . . . . . ...
Biatora polytropa (Ehrh). . . . .....
a) vulgaris Fw., inéricata Schrad. . . . . . . . . ..
Biatora Bauschiana Körb.. . . . . .... . (P. 157)
Bilimbia sphaeroides (Smf.) . . . - -
Büimbia syncomista Kôrb.
1444<4<<44
<
444<4<4< < 444444<F 4 2<4<<<
<4<3
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreiche.
Diplotomma alboatrum (Hoffm.)
a) corticicolum Ach. - . ...... (8. 218, P. 177)
8) epipolium Ach. . . . . - .. @.178)
Diplotomma venustum Korb. . . .... . (P.179)
Siegertia calcarea (Weis) . . . . . . - . . (8.220, P. 180)
Buellia badioatra (Flk) . ........... (8. 228, P. 182)
Buellia ocellata (ik) ............. (8. 224, P. 182)
Buellia punctata Flk. ...........
Buellia Schaereri (De Not). . . . ....
Lecidela umbonata Hopp. . . . . . . . . ..
Lecidela polycarpa (Flk) . .......... (8. 237, P. 208)
Lecidella cyanes Flk. . ................ (P. 209)
Lecidella goniophila (Fk) . . ......... (8. 285, P. 210)
Lecidella ochracea (Hepp) - - - - . . - - + (P. 210)
Lecidella immersa (Web). . - . ...... (8. 328, P. 215)
Lecidela Wulfenii (Hepp.) . . . . = - - . (P. 216)
Lecidella olivacea (Hofm.) . . ........ . (P. 217)
Lecidella enteroleuca (Acb.) . . . . ....... (8. 244, P. 216)
8) rugulosa Ach. (fallax Körb., grandis Fw.) .
Y) areolata Fr... ............. .
8) euphorea FÎk. . .................
Lecidea fumosa (Hoffm.) . . . . . . . . . . ..
a) nitida Schaer., ß) grisella Fik.
Lecidea sudetica Körbe. . . . . ........ (S. 254, P. 220)
Lecidea vorticosa (Flk). . . .......... (8. 251, P. 220)
Lecidea contigua (Hoffim) . .......... (S. 247, P. 221)
Lecidea platycarpa (Ach). . . . ........ (S. 249, P. 221)
Lecidea crustulata (Ach)... ......... (8. 249, P. 222)
8) macrospora Körb. . . . . . . . . .
Lecidea monticola (Ach.) . . . . . . . . . . . .
Lecidea jurana Schär. . . . . . . . . . . ..
Lecidea coerulea Kremp.
(P. 224)
(P. 225)
(P. 226)
Rhisocarpon Montagnei (FW). . . . . . .... (8. 258, P. 229)
a) montanum FW. . .......... .
Rhisocarpon petraeum (Wulf). . . ....... (8. 260, P. 230)
a) vulgare Fw. (cinereum Fw., grande Fik.
‚Rhizocarpon subconcentricum Fr.
Rhisocarpon geographicum (L.)
(P. 232)
. 262, P. 233)
Sarcogyne privigna (Ach.) . . . . . . . .. B . 266, P. 235)
a) simpleæ Dav. ..................
Barcogyne pruinosa (Bm). . . ......... (8. 267, P. 285)
(iluta Stein). . . . . . . . . . . ..
Raphiospora viridescens Mass. (P. 239)
337
I
[a]
„Vv
4442444443444 2344<d
IV,Y
4444<4<4<<
338 Gänther Beck.
Scoliciosporum molle (Borr.)
Arthrosporum accline (Fw.) . . . . . .
(8.289, P.
(8. 270, P.
Baeomyceae.
Sphyridium byssoides (L) . - - - -
a) rupestre Pers. . . . .
B) carneum Flk. . . . . ..
Baeomyces roseus (Pers) . . . . . . . ..
Graphideae.
Opegrapha gyrocarpa (FW). . . . . ...... (8. 280, P. 25
y) tesserata DC.
Opegrapha varia (Pers) ......-
Opegrapha bullata (Pers). . . . .
Opegrapha atra (Pers) . . . . . - -
Opegrapha herpetica (Ach.) . . . . .
Zwackhia involuta (Wallr) . . . . .
Graphis scripta (L) = = . ......
8) serpentina Ach. . . . .
Arthonia vulgaris (Schaer.) . . . . . . .
Arthonia epipasta (Ach) . . . . . ..
Arthonia minutula Nyÿl . . ....
Coniangium luridum (Ach) . . . - .
Pragmopora lecanactis (Mass). . . . .
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EB4<4444°4<
Poetschia buellioides Körb. . . . . . . -
Acolium tigillare (Ach) . ......
Acolium viridulum (De Not) . . -
Calycium pusillum (FIk) . . . . . - -
Calycium nigrum (Schaer.) .
a) granulatum Scha
Calycium chlorinum Stenh. . . . .
Calycium hyperellum (Ach). . . . . . -
Calycium trachelinum (Ach.)
Calycium trabinellum (Ach.)
Cyphelium stemoneum (Ach.)
Cyphelium brunneolum (Ach.) . . . . . -
Cyphelium phaeocephalum (Turn) . . :
Coniocybe pallida Fr. . ......
£) zanthocephala Wallr.. .
<<<<
(8. 311, P. 296)
(8. 318, P. 296)
(8. 815, P. 297)
(8. 316, P. 298)
(8. 317, P. 299)
44<4<444<444*
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichn, 339
Coniocybe furfuracea (L.) (8. 318, P. 301) v
Coniocybe gracilenta (Ach.) 301) v
Dacampiene.
Endopyrenium rufescens (Ach.) . . . . . . . .. (S. 323, P. 302) Y
Endopyrenium hepaticum (Ach.) 802) V
ÆEndopyrenium Michelii (Mass.) . . 308) v
Endopyrenium compactum (Mass. (2.303) V
Dermatocarpon Schaereri (Hepp.) .308) V
(8.384, PSI) V
(6.385, P. 318)
Pertusaria rhodocarpa Körb.
Pertusaria communis (DC.)
a) pertusa (U). .................. vv
P) variolosa Wallr. (discoidea Pers.) . . . . . . . . . Y
Pertusaria leioplaca (Ach.) . . . . . . . . . .. (8.386, P.317) IV
Verrucarieae.
Stigmatomma cataleptum (Ach). . . . . .... (8.338, P. 330) V
Pyrenula nitida (Bchrad) . . ......... (8.359, P. 838) IV, V
Polyblastia rupifraga Mass... . ............ @.337 v
Polyblastia cupularis Mass. . . . . . . . . . . . . . .. Ù Y
Acrocordia conoidea (Fr. v
Thelidium crassum Mass. v
Thelidium epipolaeum (Ach.) . v
Sagedia affinis Mass.. v
Verrucaria cinerea Mass. v
Verrucaria calciseda DC. . v
Verrucaria rupestris Schra . v
Verrucaria fuscoatra (Wallr.) . . . . . . . . - - (8. 341, P. 367) IN, V
Verrucaria viridula (Schrad.) . . . . . . . . .. (8.343, P.369) V
Verrucaria fuscela (Turn) . . . . . . ... .. (S. 342, P.370) V
8) glaucina Ach... . . . . . ........... v
Verrucaria elaeina (Borr) . . - . . . . . ... (8.345, P.371) V
Verrucaria Dufourei (DC.) . . . . 2.200 + (8. 346, P. 373) v
Verrucaria concinna (Borr.). . . . . . . . . . . (8. 347, P. 374) v
Verrucaria fusca Kremp. . . . . . . . . . . . . . . . . (P. 376) v
Verrucaria lecideoides (Mass.) . . . . . . . . . . - ne (P. 376) v
Verrucaria papillosa (Ach)... . .. ..... (8. 350, P.379) V
Verrucaria muralis (Ach.). . . . . . . . . . .. (8.347, P.378) V
8) confluens Mass.
Leptorhaphis oxyspora (Nyl.) . (8. 371, P. 384) v
Arthopyrenia grisea (Schl.) . . (8.369, P.389) V
Günther Beck.
ia analepta (Ach)... ....... (8. 367, P. 380)
ia cerasi (Schrad.) . - . . . . . . .. (S. 369, P. 398)
‘a Persoonit Mass... . . .. ........ (P. 398)
ia punctiformis Pers. f. mespili Ansi . . . . - - .
à) Lichenes homoeomerici.
Lecothecieae.
n corallinoides (Hoffm.). . . . . . . . (8. 398, P. 403)
Collemeae.
mpactum Kôrb. .. ......... (S. 401, P. 408)
sleum (Ach) ............ (8. 402, P. 412)
scescens (Hoffm.) . - ........ (S. 403, P. 418)
sax (S#) . ............. (8. 404, P. 418)
Iposum (Bernh.) . . . . . . . . ... (8. 404, P. 413)
Imatum Schaer. © 2 . . . . . . . . . . . . (P. 414)
rgidum Ach. . ................ (P. 415)
statum (D)... ........ (8. 408, P. 416)
Iycarpum Schaer. . . . . .......... (P. 417)
dtifdum (Scop.) . . . . . . . . . . (8. 409, P. 417)
PB) marginale Huds.. . 22-2 222220. Lu
Y) jacobaeaefolium Schrank... . . . . . . . . ee
anosum (Walf) . .......... (8. 407, P. 417)
stus conglomeratus (Hoffm.) . . . . . . (S. 412. P. 418)
stus flaccidus (Ach) . . . . . . . .. (8.418, P. 419)
stus vespertilio (Lightf). - . . . . - - (S. 414. P. 419)
stus multipartitus Sm. . . . . . . . . (S. 415, P. 421)
stus Laureri (FW). . . ....... (8. 414, P. 421)
cyanescens (Schaer.) . . . . . . . . . (8. 420, P. 422)
lacerum (Ach). . . . . ....... (S. 417, P. 422)
a) majus Körb., 6) pulvinatum Ach., y) lophaeum Ach.
sinuatum (Huds) . . 222202. - (8. 418, P. 422)
a) scotinum Ach. . . . . . . ...........
tomentosum (Hoffm.) . . . . . . . . . (8. 416, P. 425)
m muscicolum (SW). = . . . . . ... (8. 421, P. 428)
Omphalariese.
-amulosa (Schrad) . . . . . . . . .. (8. 422, P. 428)
oralloides Mass. . . . . . . . . . . . . . .. (P. 429)
vinata Schaer. . . . . . . . ......... (P. 430)
ipiens Mass... .............. (P. 481)
1 botryosa Mass. . . . . . . .. . . . .... (P. 432)
<<4<<
44444444 <<< 4545 <<
444
<<<4<
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederdsterreiche. 341
Laboulbeniacene.
(Vergl. J. Peyritsch: Beiträge zur Kenntniss der Laboulbenien in Sitzungs-
berichte der kais. Akad. der Wissensch. in Wien, LXVIIL, 1873, S. A. = P.)
Laboulbenia Rougetis Mont. et Rob. . . . . . . . .... (P. 21)
Auf Brachinus crepitans L., Brachinus explodens Duft.,
Brachinus sclopeta F.
Laboulbenia Guerinii Ch. Rob.
Auf Gyretes sericeus Laboul. B
Laboulbenia flagellata Peyr.. . 22222222222: @.21)
Auf Bembidium - lunatum Duft., Anchomenes albipes F.,
Anchomenes marginatus L.
Laboulbenia anceps Peyr. . .............. €. 21)
Auf Anchomenes viduus Ps, Harpalus distinguendus Duft.
Laboulbenia fasciculata Peyr.. . . . . . ........ (P. 22)
Auf Chlaenius vestitus F.
Laboulbenia luzurians Peyr. . . . ........... 2).
Auf Bembidium varium Oliv.
Laboulbenia vulgaris Peyr. . = . . .. ......... (P. 22)
Auf Bembidium littorale Panz., Bembidium fasciolatum Duft.,
Bembidium punctulatum Drap. Bembidium lunatum
Duft, Bembidium obsoletum Dej., Deleaster dichrous
Grar.
Laboulbenia nebriae Peyr. - . . ............ (P. 23)
Auf Nebria brunnea Duft., Nebria Villae Dei.
Stigmatomyces Baeri Peyr. . . 22222220. (P.24)
Auf Musca domestica L.
Helminthophana nycteribiae Peyr. . . . . . . . . . . .. @. 24)
Auf Nycteribien-Arten.
Chitonomyces melanurus Peyt. . . ........... €P. 24)
Auf Laccophilus minutus Sturm, Laccophilus hyalinus Deg.
Heimatomyces paradozus Peÿr. 2.22.2222. - (P. 25)
Auf Laccophilus minutus Sturm, Laccophilus hyalinus Deg.
Saccharomycetes.
(Vergl. G. Winter: Die Pilze Deutschlands, I, 1884 = W.)
Saccharomyces cerevisiae Meyen . CW.69) IL V
Saccharomyces apiculatus Rees (W.70) LV
Saccharomyces sphaericus Sacc. v
Saccharomyces mycoderma Rees Ill
Saccharomyces albicans (Robin) Rees . . . . . . . + .. (W.72) I
2. B. Ges. B, XEXVII. Abb. 4
Günther Beck.
Fungi imperfecti.
Sphaeropsidene. |
gl. P. A. Saccardo: Sylloge fungorum, III, 1885 — 8.) \
Sphaerioidoae. |
à pirina Sacc. . . . . . .. ... (87 Y |
ı rubicola Rab.. . . . . - ... (89 v
: eytiei Desm. . . . . - .e (810 |
; negundinis Sacc. et Speg. (8. 13) v
ribicola (Fr.) Sac. . . (8.17 I
grossulariae Sacc.. . .... (6.17 v
vulgaris Desm. . . . . . ......... (8. 18) 1
sambuei Desm. . . . . . . . ....... (8.19) 1
ı hedericola Dur. et Mont. . . . . . . ... (8.2) ILV
cornicola (DC.) Rab. . . . . . . . . ... (21) Lv
berberidis Rab... . . . . . . . . .... (8. 26) LV -
populina Sacc.? . . . . . . . . . . . .. 8.3). I
osteospora Sace. . . . . . . . . ... .. (8.31) v
. quernen Thüm.. . ............ (8.35) V
destructiva Desm.. . . .... (8.40) I
fragaricola Desm. et Rob. . . . . . .. .. (8.40) ILV
medicaginis (Fuck.) Sacc. (8. 42) I
mercurialis Desm. . (8.53) I
primulicola Desm. . ........... . 1
cruenta (Fr) Kz.. ............. . Lm-V
acori Oud. . . . . - I
anemones Fuck. I
potentillae Desm. . . . ............... I
stianaecola (DC.) Fr... 222222220. (S. 62) Y
“dingers Thüm. .............. (8. 68) I
soge Op... ............... (8. 68) 1
Wots Lasch.. . . . . . . . . . . . . . .. (8. 63) I
gopodii Rab. . ................... Y
wmecola DC. . .................... I
Tlandina En. .................... LIVV
#i Lasch ...................... I
micicola Op... ................... ILY
micis Fr... .................... I
mms Thüm. ..................... I
mulaecola DC. . .................. Y
gans Er: ................... IL
itschiae (Thüm.) Sace. . . . . . . . . . .. (8.66) LI, V
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs.
5
(8. 79)
Phoma stictica B. et Br. . . . . . 2 2 2222000. (8. 89) ut
Phoma tamaricina Thüm. .............. (8.93 V
Phoma aïlanthina Thüm. . . . . . . . ........ (8. 95) v
Phoma thujina Thüm. . 2 2 ............. (8.109) I
Phoma longissima (Pers.) West. . . . . . ....... (8.125) LI
Phoma herbarum West. . . . I
Phoma acuta Fuck.. . . .. I
Phoma nebulosa (Pers.) Mont. I
Phoma pinastri (Ond.) Sacc. v
Asteromella ovata Thüm. . . . v
Sphaeronema parabolicum (Tode) Fr. . m
Sphaeronema vitreum Corda v
Asteroma mespili Rob. et Des: v
Asteroma corni Desm. . . - I
Asteroma objecta Wallr.
Cincinnobolus Cesatii De By. . . . . . . . . . . . .. (8.216) IL, V
Vermicularia dematium (Pers) Fr. . . . ....... 6.225) I
Vermicularia eryngii (Corda) Fuck. . . . . . . . . .. (8.227) LIU
Vermicularia atramentaria Berk. et Br. . . . . . . .. (8. 227) I
Cytospora rubescens Fr.. . I
Oytospora betulina Ehrh. . 1
Cytospora chrysosperma (Pers.) Il
Cytospora ferruginea Des. v
Cytospora leucosperma (Pers.) Fr.
Cytospora carphosperma Fr... . . 2: 2222202. (8.274) I, IV
Cytospora xanthosperma Fr. . . . .......... (8.262) I
Cytospora hippophaes Thüm. . . . . . . . . ..... (8. 274) 1
Cytospora pinastré Fr... . ............. (8.275) IN
Cytospora populina . . .................... I
Oytospora salicina Fr... .. ................. 1
Diplodia viticola Desm. . .............. (S. 332) v
Diplodia radiciperda Thüm. . ............ (8. 341) Y
Diplodia tai (Sow.) De Not. . . . . . . . . . . ... (8. 359)
Diplodia palmicola Thüm. . : (8.372) I
Ascochyta robiniae Sacc. et Speg. (8.385) IV
Ascochyta lantanäe (Roum.) Sacc. . (8. 387) I
Ascochyta tremulae Thüm. 3 1
Ascochyta vulnerariae Fuck.. I
Ascochyta saponariae Fuck. . . I
Ascochyta scabiosae Rab. . . - vv
Ascochyta plantaginis Sac. et Speg.. 1
Ascochyta campanulae Thüm. . . 1
Ascochyta chamaedryos Thtim. I
Günther Bock.
cinerariae Thüm. .
: hyoseyami Lasch
: Iysimachiae Lib.
pimpinellae Thüm.
: polygoni Rab.
rubi Lasch
ı tiliae Lasch .
na rosae (Lib.) Fr. .
na crataegi Pers...
nia sarmentorum West.
ium betulinum Kz.
berberidis Niessl. .
tiliae West. .
incondita Desm. .
aesculina Thüm. .
rosae Desm.
piricola Desm.
hyalospora (Mont. et Co)
hederae Desm. .
ribis Desm. .
stemmatea (Fr.) Berk.
ligustri (Desm:) Kz. .
salicicola (Fr.) Sacc.
quercina Desm.
quercicola Sacc.
astragali Desm.
gei Rob. et Desm.
oenotherae West. . B
saponariae (DC) Savi et Becc. .
berteroae Thüm. . Fr
lepidii Desm. .
chelidonii Desm. .
anemones Desm. .
hepaticae Desm.
ficariae Desm. .
clematidis Rob. et Desm. .
bupleuri Desm.
podagrariae Lasch
eyelaminis Dur. et Mont..
Iysimachiae West.
scrophulariae West.
convolvuli Desm. .
calystegiae West.. .
verbenae Rob. et Desm.
(8. 537)
Beptoria urticae Desm. .
Septoria humuli West. .
Septoria epicarpii Thüm. . . .
Sepioria nigro-macularis Thüm.
Beptoria alismatis Oud.. . . .
Septoria brunneola (Fr.) Niessl. .
Septoria calamagrostis West. .
‚erreiche,
. 569)
res
579)
Septoria gyrophora Heuf. (in Oesterr. botan. Zeitschr., p. 809, 187
Septoria mali Thüm. . . .
Septoria erythrostoma Thüm. Orei. Nr. 100)
Phleospora aceris (Lib.) Sacc..
Peospora mori (Lev.) Sacc. .
Phleoepora ulmi (Fr) Wallr. . .
Pheospora oxyacanthae (Kz. et Schm.) Wallr.
Rhabdospora oleandri Dur. et Mont. . .
Leptostromaceae.
Leptothyrium coryli Fuck.. . .
Leptothyrium pomi (Mont. et Fr.) Sacc..
Leptothyrium astroidea (B. et B.) .
Measmia punctata Sacc. et Roum..
Measmia berberidis Thuem. et Wint. .
Melasmia medicaginis Lasch .
Leptostroma pinastri Desm. .
Labrella heraclei (Lib.) Sacc. .
Discosia artocreas (Tode) Fr.
Discosia alnea (Pers.) Berk.?. .
Entomosporium mespili (DC.) Sacc.
Leptostromella juncina (Fr.) Sace. . .
"reipula galii Lasch . . .
Melanconicae.
Moeosporium concentricum (Berk. et Br) . . .
Toeosporium ribis (Lib.) Mont. et Desm.
"oeosporium tremulae (Lib.) Pass..
"
(8.
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. 712)
345
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IV,V
346 Günther Beck.
Gloeosporium aurantiacum (Link) Saco. . . . . . . . (8.717)
Myxosporium griseum (Pers.) Sacc. . . . . . . . . (8.726)
Myzosporium croceum (Pers) Link . . . . . . . . (8.727)
Cylindrosporium filipendulae Thüm. . . . . . . . . (8.738)
Libertella fusca Bon.. . . nennen (6.744)
Coryneum pulvinatum Ka. et Schm. eee eee + (68777)
Coryneum umbonatum Noos . . . . . . . . . . . (S.771)
Coryneum disciforme Kz. et Schm. . . . . . . . . (8.77)
Pestaloesia conigena Liv. . . . . . . . . . . . . (8.79)
Hyphomycetes.
(Vergl. P. A. Saccardo: Sylloge fangorum, IV, 1886 = 8.)
Mucedineae.
Microstroma album (Desm.) Sacc. . . . . . . . . . (8.9)
Microstroma juglandis (Bér.) Sacc.. . . . . . . . . (8. 9)
Fusidium griseum Link. © . . . . . . . . . . . (8.26)
Monilia fructigena Pers. . . . . . . . . . . . . (8.34)
5° Cylindrium flavo-virens (Ditm.) Bon. see ee «< (68:37)
Geotrichum candidum Link . . (8. 39)
Rhodomyces Kochii Wettst. (in Sitrungeber.. der hais. Akad. der
Wissensch., XII, Februar 108). .
Oidium erysiphoides Fr. . . . LIT II em
Oidium leucoconium Desm. . . . . . . . . . . . (S.41)
Oidium Tucker Berk. . . . . . . . . . . . . . (S.41)
Oidium monslioides Link . . . . . . . . . . . . (S.46)
Haplotrichum capitatum Link. . . . . . . . . . (S.54)
Trichoderma lignorum (Tode) Harz. . . . . . . . . (8.59)
Aspergilus glaucus (L) Link) . . . . . . . . . . (8.64)
Aspergillus repens (Corda) Sace.. . . . . . . . . . (S.64)
Aspergillus candidus Link . . . . . . . . . . . . (S. 66)
Aspergillus stercoreus Sa. . . . . . . . . . . . (867)
Aspergillus roseus Link. . . . . . . . . . . . . 08.68)
Aspergillus flavus Bon. . RE
Penicillium glaucum Link) . . . . . . . . . . . (8.78)
Acladium pallidum Harz. . . . . . . . . . . . . (8. 87)
Physospora rubiginosa Fr.. . . . . . . . . . . . (S.89)
Sporotrichum fungorum Link. . . . . . . . . . . (S.99)
Sporotrichum bombycinum Rab.. . . . . . . . . . (8.100)
le Sporotrichum laetum Link. . . . . . . . . . . . (8.108)
Sporotrichum malagense Thüm. . . . . . . . . . . 8.109)
Sporotrichum roseum Link . . . . . . . . . . . (S.106)
+) Ist besser zu den Perisporieae einzureihen.
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B<4<32H8
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederdsterreichs.
Sporotrichum mycophilum Link .
Sporotrichum tenue (Corda) Rab. .
Sporotrichum ampelinum Thüm.
Sporotrichum fusco-album Lk.
Botrytis lateritia Schw.. .
Botrytis vulgaris Fr..
Botrytis cinerea Pers.
Botrytis. acinorum Pers.
Botrytis oligospora Reiss.
Botrytis pollinis calthae palutri E Reise.
Hyphelia terrestris Fr. . . .
Ovularia farinosa (Bon.) Sacc.
Ovularia virgaureae Thüm.
Ovularia obliqua (Cooke) Oud.
Sepedonium chrysospermum (Bull.)
Sepedonium (?) caseorum Link .
Verticillium nanum Berk. et Br.
Verticillium agaricinum Corda .
Verticillium buxi (Link) Auersw.
Verticillium ochrorubrum Desm.
Gonatobotrys simplex Corda .
Nematogonium aurantiacum Desm.
Diplocadium minus Bonord. .
Trichothecium roseum Link. .
Trichothecium candidum Wallr. .
Arthobotrys superba Corda
Mycogone cervina Ditm.
Didymaria Ungeri Corda .
Dactylium dendroides Fr.. .
Ramularia rosea (Fuck.) Sacc. .
Ramularia lactea (Desm.) Sacc. . .
Ramularia ulmariae Cooke
Ramularia geranii (West.) Fuck.
‚Ramularia cylindroides Sacc.. .
Ramularia macrospora Fr.
Ramularia microspora Thüm.
Ramularia lysimachiae Thüm.
Ramularia primulae Thüm. . .
Ramuwlaria urticae Ces. .
Ramularia parietariae Pass. .
Ramularia stellariae Rab. . .
Ramularia verbasci Fuck. .
Fusoma inaequale Hoyers . .
Helicomyces roseus Link
(8. 107)
(8. 109)
(8. 111)
(8. 113)
(8. 121)
(8. 128)
(6. 129)
(8. 131)
(8. 137)
(8.760
(8. 142)
(8. 142)
(8. 145)
(S. 146)
8.18)
(8. 153)
(8. 155)
(8. 156)
(8. 169)
(8. 170)
(8. 176)
(8. 178)
(8. 179)
(8. 181)
(6. 183)
(8. 184)
8. 189)
(8. 199)
347
I
I, V
I, V
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nus dumm 424
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Günther Beck.
Dematicae.
mis Corda . . . . . . . . . . . . (S.248)
ï Pers. . . . . . . . . . . . . . (S.256)
ina Opir. . . . . . . . . . . . . (8.263)
tiquum Corda 2 . . . . . . . . . (S.264)
’hyophilum (Nees) Sace. |... (8. 265)
bulata Berk. . . . . . . . . . . . (8.269)
vatum (Kz. et Schm.) . . . . . . . . (S.276)
ck. . Leu. (89277
idulum (Pers) Fr. ernennen (8808)
hartarum Kz.. . . . . . . . . . . (8.817)
seinae Fr. © . 2 . . . . . . . . . (8820)
des Corda. . > . . . . . . . . . (S.348)
mdriticum Bon. . . . . . . . . . . (S.8345)
r. orbieulatum Desm. . . . . . . . . (S. 945)
rinum Fuck. . . 2 . . . . . . . . (8.346)
Irifolii Ks.. . . . . . . . . . . (8350)
erbarum (Pers) Link . Denn. (8.350)
wscum Link . 2 2 . . . . . . . . (S.852)
arpophilum Thüm. . . . . . . . . . (8.353)
Piphyllium Pre) Mat Le ee ee (8.360)
waminum Link - . . . . . . . . . (8.865)
wtroideum Ces. . . . . . . . . . (8.866)
phidis Thüm.. . > . . . . . . . . (8.369)
amulosum Reiss. . . (8. 370)
bietinum Zakel (in Verband. der zool.-botan. Gesellsch.,
1887, p. 44, Taf. I, Fig. 8 a,b)
silioides Link . . - II 8.30)
à vagum (Nee) |: nn (8.383)
um rhisoctonum Rab. . . . . . . . . (8.405)
oosporum (Corda) Saec. . . . . . . . (S. 424)
gracile (Wallr.) Sacc. . . . . . . . . (8.480)
sola (Cem) Sace. . . . . . . . . . . (8.458)
leri (Catt.) Sacc.. . . . . . . . . . (8.458)
aeue Thüm. . . . . . . . . . . . (8.461)
mni Fuck. . . nn (8466)
azeoides (Deam.) Sac.. - 2 |. . . . (8.460)
;omosum Wallr. . . . . . . . . . . (8.487)
venicillatum (Cords) Fr. . . . . . . . (S.489)
sioynum Thüm. . > . . . . . . . . (8.50) V
ustriacum Thüm. . . . . . . . . . (8.512 Y
es Corda es) IL
cheiranthi (Lib) Fr = > 2 0 0 0 0 > (8.59)
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs. 349
Macrosporium diversisporum Thüm. . . . . . . . . (8.585) Y
Septosporium atrum Corda . . . . . . . . . . . (S.545) U
Fumago vagans Pers. . . . . . . . . . . . . . (8.547) LV
Stilbeae.
Stilbum erythrocephalum Ditm. . . . . . . . . . . (S.567) IH
Stilbum vulgare Tode . . . . . . . . . . . . . (8.567) III
Stilbum tenaz Spr. . . . . . . . . . . . . . . (8.57%) V
Coremium glaucum Fr. . . . . . . . . . . . . . (8.581) V
Jsaria farinosa (Dicks.) Fr. . . . . . . . . . . . (8.584) v
Isaria sphecophila Ditm. . . nee ee + + + + (8.586)
Traria brachiata (Batach) Seham. - - © 2 . . . . (8.58)
Atractium micropus (Pers.) Bacc. . . . . . . . . . (8.59)
Graphium rigidum (Pers.) Sacc.. . . . . . . . . . (8.610) 5
Stysanus stemonitis Corda. . . . . . . . . . . . (S.621) MI
Isariopsis albo-rosella (Desm.) Sacc. . . . . . . . . (8.60) I
Tubercularieae.
Tubercularia vulgaris Tode . . . . . . . . . . . (S.688) I, III—V
Tubercularia granulata Pers.. . . . . . . . . . . (S.6&) V
Tubercularia nigricans Fr. . = . . . . . . . . . (S.640) V
Tubercularia confluens Pers. . . . . . . . . . . . (S.641) IV
Tubercularia sambucÿ Corda . . . . . . . . . . . (8.642) IV
Tubercularia vaginata Cordn . . . . . . . . . . . (8.64) IV
Tubercularia sarmentorum Fr. . . . . . . . . . . (S.645) v
Tubercularia resinae (Ehrh.) Thüm. . . . . . . . . (S.649) IV
Tubercularia aceris Op.. . Pa e ses v
Tuberculina persicina (Ditm) Sace. nee + + + «+ «+ (8.658) v
Ilosporium roseum (Schreb.) Mart.. . . . . . . . . (S.657) V
Aegerita candida Pers. . . . . . . . . . . . . . (S.661) I
Hymenula vulgaris Corda . . . . . . . . . . . . (9.668) III
Hymenula georginae Wallr. . . . . . . . . . . . (S.668) III
Gylinärocola urtisne (Per) Bon. dues (864) LILV
Periola tomentosa Fr. . . . . . . . . . . . . . (8.681) ZI
Periola dura Rab.. . . eee ee ee + (868) IX
Volutela ciliata (A. 8.) Fr.
var. stépitata (Lib) . . . . . . . . . (8.683) II
Volutella. buæi (Cord.) Berk. . . . . . . . . . . . (S.685) m
Fusarium tricinctum (Corda) Sacc. . . . . . . . . (8.700) Il
Fusarium chenopodinum (Thüm.) Sacc. . . . . . . . (S.701) Y
Fusarium putamineum (Thüm.) Sacc. . . . . . . . (98.703) V
Fusarium strobilinum Corda . . . . . . . . . . . (8.704) V
Fusarium solani Sacc.? . . . . . . . . . . . . (8.705) Ill
2. B. Ges. B. XXXVIL Abh. 45
Günther Bock.
weaster (Cord). . . . . . . . . . (8.700)
ler Thäm.. . 2 . . . . . . . . . (8.715)
um (Fr) Sage eee ee ee ee res
tani Mont. . . . rs TEE
aolettianum (Corde) Sace. . . - >. - … (8.725)
igare Corda . . . nn. (67%)
glectum Dem. . > 222. (8.
ae Fuck. 2 2 . . . . . . . 875)
pi Link . . . . . . . . . . . . . TE
Mycelia et fungi imperfecti dubise sedis.
enleinii Remack. .
tea Fr..
toma Fr. .
verulenta Riese.
daginis Fr. .
fenestrale Link
1 Schreb.
à Bab... .
» arachnoideum Zukal (in Verbandl. der 1001.-botan.
2, XXXVIL, 1887, ” 45, Taf. u Fi. n.
culata Fr. .
cum Link.
physaroides Fr. . . .
«dorrhisum Beissek (Enophyt in a Haidinge, Naturm.
n L 1846) . .
daloides Thüm. fi Oesterr. botan. Toi om,
oidea Necn.
za Pers.
a Pers.
ta Pers. .
imacea Pers.
8 Thüm. (in Oesterr. botan. Zeitschr., 1879, p- “360) .
‚ea Nees . . B -
tscens Pers.
ris Wallr.
ls Link.
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omum Link.
idum Mart.. .
tinum Link. .
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Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs: 351
Osonium siuposum Pers. . . . . . . . . . . . . . . . . JV
Rhacodium cellare Pers. . . . . . . . . . . . . . . . . m
Rhisoctonia crocorum DC.
Rhisoctonia medicaginis DC.
Rhisomorpha aquaeductorum Thüm. (in Oesterr. botan. Zeïtschr.,
1876, p. 28). . . Lee eee
Rhisomorpha fontigena Bab.. ! > > > > >... ... 00m
Rhisomorpha subcorticalis Pers... . . . . . . . . . . . . . LV
Rhisomorpha verticillata Rab. . . . . . . . . . . . . . . I
Sclerotium brassicae Pers.
Sclerotium durum Por. . . . . . . . . . . . . . . . . I
Sclerotium rhisodes Auersw. . . . . . . . . . . . . . . . I
Sderotium sanguineum Fr. . . .. MY
‚Selerotium sarmenticolum Thüm. in Oonterr. “hotes. Zeitachr., ‚1877,
p.272). . . . Y
Sclerotium semen Tode . eee ee eee eee ee LV
Sclerotium truncorum Fr.
Sclerotium udum Fr.. . Kernen. Y
‚Sclerotium vaporariorum Alb. et Schw.
Sclerotium varium Pers.
Sclerotium violaceum Corda.
Sphaerosyga mucoriformis ÄB- = = . . 2 . . . . . . . . . V
Thelebolus sudans Fr. - . = . . . . . . . . . . W
Zasmidium cellare Fr... V
VI. Musci.
1. Hepaticae (Lebermoose).
(Anordnung nach Du Mortier, Hepaticae Europae, 1874 = D.)
Jungermaniacene.
Fossombronia pusilla Du Mort. . . . . . . . . . . (D.14) LU
Lejeunia calcarea Lib. due eee ee (D.19) v
Lejeunia serpyllifolia Lib. nee ee ee ee (D.2D WV
Madotheca laevigata Du Mort. . . . . . . . . . . (D.22) UV
Madotheca platyphylla Du Mort. . . . . . . . . . (D.23) I-V
Madotheca navicularis Du Mort. . . . . . . . . . (D.24) Y
Frullania dilatata Du Mort.. . . . . . . . . . . @.27 I-V
var. mécrophylla Nes. . . . . . . . . . . . V
Frullania tamarisci Du Mort. . . . . . . . . . . (D.28) ILV
Radula complanata Du Mort. . . . . . . . . . . (D.31) I—V
Scapania compacta Du Mort. . . . . . . . . . . (D.34) LIV,V
Günther Beck.
sans Du Mort..
folium Du Mort. .
utum Du Mort. .
erianum Du Mort. .
sifolium Du Mort. .
8 Du Mort.
radypus
Du Mort.. .
8 Du Mort. . . . .......... (D. 56)
aMort. .............. (D. 56)
Du Mort... ............ (D. 57)
Du Mort. ............. (D. 57)
u Mort... ............. (D. 58)
Du Mort. ............. (D. 58)
1 Mort... ............. (D. 59)
Mort. ............... (D. 60)
pa Du Mort. . . . ......... (D. 61)
a Mort... ............. (D. 68)
3 Du Mort. . . . .......... (D. 65)
us Spruce . . . . ......... (D. 67)
Heri Noës . . . . . ......... (D. 70)
ata Schreb. . . . . . . ....... (D. 72)
vodioides Wallr.. . . . ....... (D. 73)
da Schm.. . ............ (D. 78)
3 Lindenb. (D. 74)
tris Schl
ermicularis . . . (D. 75)
media Lindenb. . (D. 76)
ata Hook. . .. (D. 76)
“cosa Dicks. . . . . . . . . . . . . (D. 76)
hyroleuca Nes . . . . . . . . .. . (D. 77)
iflora Ne . . . . . . . . . . . . . (D. 77)
a Dicks. (D. 78)
nata Schm. (D. 78)
a Schrad.. (D. 80)
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PÉCEEPFERS
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Uebersicht der bisher bekannten Kryptogsmen Niederdsterreichs,
Jungermania Michauzüi Web... ...........
Lophocolea heterophylla Du Mort... - ........
Cephalosia divaricata Du Mort. . . . . . . . . . . ..
Cephalosia bicuspidata Du Mort. . ..........
Cephaloria curvifolia Du Mort. . . . . . . . . . . ..
Blepharostoma trichophylla Du Mort.. . . . . . . . ..
Blepharostoma connivens Du Mort. . . ........
Anthelia julacea Du Mort. . . ............
Chiloscyphus polyanthos Du Mort... .........
Chiloscyphus pallescens Du Mort. . . . . . . . ....
Pleuroschisma trilobatum Du Mort.. . . . . . . . . ..
Pleuroschisma deflezum Du Mort. . . . . . . . . . ..
Coleochila Taylori Du Mort... . . . .........
Coleochila anomala Du Mort. . . . . . . . . . . ...
Odontoschisma sphagni Du Mort. . . .........
Lepidoria reptans Du Mort... . ...........
Tricholea tomentella Du Mort.. . . . . . . ......
Cineinnulus trichomanis Du Mort. . . . . . . . . . ..
Marsupella Funcki Du Mort. . . . . . . .......
Alicularia scalaris Corda . . . . . . . . . . . . . ..
Blasia pusila L.. . .................
Blasia Funckii Corda . . . .. ...........
Dilaena Lyelliÿ Du Mort. . . . . ...........
Dilaena hibernica Du Mort... . . . . . . . . . . ..
Metsgeria furcata Du Mort. . . . . . . . . . . . ...
Metsgeria pubescens Raddi . . . . . . . . . . . . . .
Metzgeria comjugata . . ................
Aneura multifida Du Mort. . .............
Aneura palmata Du Mort. ..............
Aneura pinguis Du Mort... .............
Marchantiacene.
Lunularia cruciata Du Mort.) . . . .........
Cleven hyalina Lindb. . ...............
+) Im Garten des Theresisaums, wohl eingeschleppt.
(D. 81)
IV, V
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354 Günther Beck.
Conocephalus conieus Du Mort. . . . ......... (D. 155)
Duvalia rupestris Nees . . . . ............ (D. 156)
Fimbraria fragrans Ness... ............ (D. 158)
Anthocerotacene.
Anthoceros punctatus L. . = = . . .......... (D. 160)
Anthoceros laevis L. . . ............... (D. 160)
Ricciacene.
Riccia glauea L.. .................. (D. 167)
Biccia crystallina L.. ................ (D. 170)
Ricciella fluitans À. Br. . . ............. @.171)
Ricciocarpus natans Corda . . . ........... (D. 172)
2. Musci frondosi (Laubmoose).
Sphagnacene.
(Nach K. G. Limpricht: Die Lanbmoose in Rabenhorst’s Kryptogamenflora
Deutschlands, IV, 1885 = L.)
Sphagnum cymbifolium Ehrh.. . . .......... (L. 103)
Sphagnum medium Limpr. . 2 .......... (L. 104)
Im Ofenauer Moor bei Güssling (e. J. Breidler).
Sphagnum fimbriatum Wis. . ............ (L. 107)
Sphagnum Girgensohnis Russ. . . . . . . . ..... (L. 108)
var. strictum (Lindb.) Rues. . . . . . . . . (L. 109)
Sphagnum acutifolium Ehrb. . . ........... (L. 112)
var. robustum Russ. - . 22222200. (L. 113)
Sphagnum fuscum (Schimp.) Klinggr. . . . . . . . . - (L. 114)
Im böhmisch-mährischen Granitgebirge (nach J. Breidler.)
Sphagnum subsecundum Ne. 2 = .......... (L. 119)
Sphagnum contortum Schultz . . . . ......... (L. 120)
Sphagnum larieinum Sprace . . . .......... (L. 122)
Im Weidhölzl bei Reichenau (J. Breidler).
Sphagnum platyphyllum (Bull) Warnst. . . 2-2... - (L. 122)
Im Weidhôlzl bei Reichenau (J. Breidler).
Sphagnum squarrosum Pers. . . . .......... (L. 124)
Sphagnum cuspidatum Ehrh. . . . .......... (1. 199)
Sphagnum teres (Schimp.) Aongstr. . . . . . . . . .. (L. 125)
Im sogenannten Kukerzipf bei Etzen nächst Gross-Gerungs
(uratska).
Andreneacene.
Andreaca petrophila Ehrh. (in Schimper, Synops. musc., ed. 2, p. 812)
LVV
Y
Liv
Uebervicht der bisher bekaunten Kryptogamen Niedorôsterreichs.
Archidiacene.
Archidium alternifolium (Dicks.) Schimp. (in Juratzka, Laubmoos-
flora Oesterreich-Ungarns, 1882, p. 3) . . . . . . ....
Bryaceae.
355
(Nach Juratzka: Laubmoosflora Oesterreich-Ungarns, 1882, bis exclusive
Leskeaceae = J.)
Musci acrocarpi.
Ephemeraceae.
Ephemerum serratum (Schreb.) Hmp. . . . 2...» (.4)
Ephemerum cohaerens (Hedw.) Hmp. . . . . . ... .. (5)
Ephemerum stenophyllum (Voit) Schimp.. . . . . . - + (5)
Ephemerella recurvifolia (Dicks.) Schimp. . . . . . . . . (9.5)
Weisiacene.
Systegium crispum (Hedw.) Schimp. . . . . . . . .... 0.9
Weisia (Hymenostomum) rostellata (Brid.) Lindb. . . . . . 0.8)
Weisia (Hymenostomum) squarrosa (N. et H)C.M. . . . (1.8)
Weisia (Hymenostomum) microstoma (Hedw.) C. M. . (9)
Weisia (Hymenostomum) brachycarpa Jur.. . . . . . + (9)
Weisia (Hymenostomum) tortilis (Schwgr.) C. M. . . . . . (J.10)
Weisia Wimmeriana (Sndt.) Br. eur. . . . . . . . ... @.11)
Weisia crispata (N. et H) C.M. . ........... @.11)
Weisia viridula Brid. . ............. .. 0m
Weisia mucronata Bruch . . . . . . ........ . @12
Weisia apiculata (N. et H)...................
Gymnostomum tenue Schrad. . . . . . . . ....... 13)
Gymnostomum calcareum N. et H.. ........... (0.19)
Gymnostomum rupestre Schwgr.. . . . . . . . .. - (3.15)
Gymnostomum curoirostrum (Ehrh.) Hedw. +. (9.15)
Eucladium verticillatum (L.) Br. eur. (9. 16)
Anoectangium compactum Schwgr. 6.19
Dicranoweisia crispula (Hedw.) Schimp. (0.19)
Dicranoweisia cirrhata (Hedw.) Lindb. 0.21)
Rhabdoweisia fugaz (Hedw.) Br. eur. (21)
Cynodontium Bruntoni (Sm.) Br. eur. . . . . . . (I. 24)
Cynodontium polycarpum (Ebrb.) Schimp.
var. 8) strumiferum Schimp.
Cynodontium virens (Hedw.) Schimp.
Dichodontium pellucidum (Hedw.) Schimp.
356 Günther Beck.
Trematodon ambiguus (Hedw.) Hrnsch. . . . . .. ... 0.9) LIV
Dicranella Schreberi (Hedw.) Schimp. . . . . . . . . . . (0.32) LUI-V
Dicranella squarrosa (Schrad.) Schimp. . . . . . . ... 0.39) LIV
Dicranella cerviculata (Hedw.) Schimp. . ........ 0.8) LV
Dicranella heteromalla (Hedw.) Schimp. . . . . . . . . . (@. 84) LILIV,V
Dicranella varia (Hedw.) Schimp. . . . . . . . . . . . . 0.4) I-V
var. ß) tenuifolia Schimp. . . . . . . . . . . . . .. I
var. y) eallistoma Schimp.. . . . . . . . . . .... IV
Dicranella rufescens (Turn.) Schimp. . . . . . . . . . . (35) LIV,V
Dicranella subulata (Hedw.) Schimp.. . . . . . . . . . . (3. 36) I,IV,V(?)
Dicranum Starkis W. et M. . . ............ (0.889) IV?
Dieranum falcatum Hedw. . . . ............ (0.38) IV? V?
Dicranum strictum Schleich. . . . . .......... (3. 40) Y
Dicranum viride (Sull. et Lesq.) Lindb. . . . . . . . . . (I. 40) Y
Dicranum montanum Hedw. . . ............ GA) IV
Dieranum flagellare Hedw. . . . . ........... 0.4) I-V
var. B) compactum Jur.. . . . ....... 0.4) W
Dicranum fuloum Hook. . . .............. @.42) 1
Dicranum longifolium Hedw. . . . ........... (3.43) L IV, V
var. 8) hamatum Jar., y) subalpinum Milde.
Dicranum Sauteri Br. eur. . . . . . . . .. . . .... 0.8) V
Dicranum elongatum Schwgr. . . . . . . ........ 0.4) LIV,V
Dicranum fuscescens Turn. . . . . ........... (I. 45)
mit var. flewicaule Brid. . . ............ LIV,V
Dicranum Hostianum Schwer. . . . . . . . . . . . .. 0.4) IV
Dicranum neglectum Jar. = . . . ........... 0m v
Dicranum scoparium Hedw.. . . ............ (0.4) I-V
Dicranum palusire La Pyl.. © > 222222220 0.49) LV
Dicranum Schraderi Schmgr. . . . . . . . . ...... 0.50) LV
Dicranum undulatum Br. eur. . . . . . . . . . . ... (9.50) I, II—V
Dicranum spurium Hedw. 2 . ............. @.5) LIV
Dicranum fragilifolium Lindb. (in Schimper, Synops. muse,
ed. 2, pe 9). ...................... I
Dicranodontium longirostre Br. europ. . . . . . . . . . . (0.52) LIV, V
Campylopus flezuosus Brid.. . . . ........... 0) V
Campylopus turfaceus Br. . . . . ........... (56) 1
Leucobryacene.
Leucobryum glaucum (L.) Schimp. . . . ........ 0.59 I, IV, V
Fissidentaceae.
Fissidens bryoides Hedm. . . 2 2 . ........... (I. 60) LILIV,V
Fissidens incurous (W. et M.) Schwer. . . . . . . . .. 0.0) LV
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs.
Fissidens gymnandrus Buse. . . . . . . 222200. (. 61) IN
Fissidens pusilus Wil. . . .............. 0.6) LV
Fissidens crassipes Wils. . . . . . . . . ........ (3.62) IN, V
Fissidens exilis Hedw. . . . .............. (3. 63)
Fissidens osmundoides (Sw.) Hedw. . . . . . . . . ... (0.64) IV,V
Fissidens taxifolius (L.) Hedw. . . . . . . . . . . . .. (9.65) IL V
Fissidens adiantoides (L.) Hedw. . . . ......... (3.65) LII—V
Fissidens decipiens De Not. . . ............ (0.66) I, IV, V
Conomitrium Julianum (Savi) Mont... . . ....... G.67 I
Seligeriaceae.
Seligeria Doniana CM. ................ 0.68) IV, V
Séligeria pusilla (Hedw.) Br. eur. . . . . . . . . .. .. 0.68) I,V
Seligeria tristicha (Brid.) Br. eur. . . . . . . . . . . .. (.69) IV,V
Seligeria recurvata (Hedw.) Br. eur. . . . . . . . . . .. 0.0) v
Campylostelium saxicola (W. et M.) Br. eur... . . . . - 0.71) Y
Blindia acuta (Dicks.) Br. eur. . . . . . . . ...... 0.7) LIV
Leptotrichaceae.
Pleuridium nitidum (Hedw.) Br. eur. . . . . . . . ... (0. 74) L IV
Pleuridium subulatum (L.) Br. eur. . . . . . . . . . .. 0.75) LIV,V
Pleuridium alternifolium (Kaulf.) Br. eur. . . . . . . . . (0.75) LILV
Sporledera palustris Hmp. . . ............. (I. 76) I
Leptotrichum tortile (Schrad.) Hmp. . . . . . . . . . .. 0.79) LWV
Leptotrichum homomallum (Hedw.) Hmp.. - . . . . . - - 0.79) LIV
Leptotrichum flexicaule (Schwgr.) Hmp. . . . - . . - - - (3: 80) I, IV, V
Leptotrichum pallidum (Schreb.) Hmp.. . . . . . . . .. 0.8) IV,
Leptoirichum glaucescens (Hedw.) Hmp. . . . . . . . . - 08) I
Distichium capillaceum (L.) Br. eur. . . . . . . . . . .. 0.83) v
var. brevifolium Schimp. . . . . . . . . . . . . . . v
Distichium inclinatum (Hedw.) Br. eur. . . . . . . . . . (84) IV,V
Ceratodon purpureus (L.) Brid. . . . . . ........ 0.8) I-V
Trichodon eylindricus (Hedw.) Schimp.. . . . . . . . . - 0.86) I, IV, V
Pottiaceae.
Microbryum Floerkeanum (W. et M) Schimp. . . . . . - (1.87) ILIU,
Sphaerangium muticum (Schreb.) Schimp. . . . . . . . - (9. 88) I—IIL V
Sphaerangium triqueirum (Spruce) Scbimp. . . . . . - - (9. 8) I—UL V
Phascum cuspidatum Schreb. . . . . . . . ....... 0.89) I-V
var. pilifera Schreb. - . . . . . . . . .. . .... LV
Phascum bryoides Dicks. . . . . . . . . . . . . . . .. (3.90) I-V
Phascum curvicollum Hedw.. . . . . . . . . . . .. .. 0.90) I, OI. V
Pottia minutula (Schwgr.) Br. eur. . . . . . . . . ... (0.92) ULV
Pottia truncata (L.) Br. eur. . . . . . . ........ (1.9) I-V
2. B. Ges. B. XXXVII. Abh,
Günther Beck:
5 (Hedm) .............. (0.9)
(0.98)
(3.98)
6.94)
(0.9)
(I. 96)
wifolium (Ehrh.) Jur. + (3.96)
incana (N. et H.)
mellatum (Lindb.) Jur. . . . . . . 0.)
Zus (Hoffm.) Br. eur. . 2...» . (9)
Ms Hornsch, . . . . . . . . ..... (0.99)
aceus (Brid.) Jur.. . . . . . . . . . (10)
aus Tan. .......... . (101)
steus (Fuck) Jur.. . . . . . .. (3. 102)
utabile Bruch. . . . . . . . .. . (3.108)
ispulum Bruch . . . . . . ... ... (3. 108)
lindricum (Bruch) C. M.. . . . . . .. (9.104)
lata (Huda.) Hedw. . . . . . ..... 0. 109)
(Hedw.) Milde... . . . . . . . .. (: 110)
#3. et Milde . . . . . . . . .. . (Gin)
dm. .............. . (12)
Mia Schimp. . . . ....... (112)
Brid. . ............ (0.118)
flaccida Br. eur. . . . . . . . . . . . . . . ..
Schmgr. . . .......... . (14)
uchiana Schultz . . . . . . .. (9. 116)
Brid.) W. et M. . .. .. (. 118)
a Hedw. . . . . . ...... (. 118)
Br. eur... . 0. 120)
à (Hedw. fl) Schwgr. . . . . . @. 121)
Œ) W.&tM........ (9. 122)
(Hook.) Br. eur. . . . . . . . (0. 128)
a Brid. . .......... (3.124)
s Lindb. . . 2.22.2000. ...
"is (Hook. et Grev.) Lindb. (J. 125)
chults) De Not. . . . . .. (9. 125)
(Br. eur.) De Not. . . ... (I. 126)
1m (ur)... (0. 128)
olius (Hedw.) Br. eur. (J. 129)
der var. mutica Jur. und brepicaulis Schimp. . . -
dis (L) Ju... ........... (0.134)
ler var. aestivus Jur., rupestris Schultz, incanus Br. eur.
tatus (L) Jun oo . . .. . .. (0. 188)
ronifolius (Schwgr.) Mitt. . . . . . . (1.188)
Y
IV
IV
Im
Y
LIL V
IV
LV
ILIU,V
IV
IL, Y
LL V
I, V
v
v
LUOLV
LIV,V
IV
IV
LI, V
IV
ım Kryptogamen Niedorösterreichv.
ge meme rer une ana ee
Synirichia pulvinata Jur. .
Grimmiaceae.
Cinchdotus riparius (Host.) Arn.
Oinchdotus fontinaloides (Hedw.) P. Beanr.
Cinclidotus aquatious (Dill.) Br. eur. . .
Coseinodon pulvinatus Spreng. . . . .
Grimmia (Schistidium) conferta Fank
Grimmia (Schistidium) apocarpa (L.) Hedw.
[ta
0.
(CA
140)
. 141)
. 142)
. 148)
. 144)
. 144)
. 146)
. 147)
148)
149)
151)
152)
mit var. ß) gracilis N. et H., rivularis N. sth, alpicola
N. et H.
Grinmia (Gasterogrimmia) anodon Br. eur.
Grimmis (Gasterogrimmia) crinita Brid.
Grimmia orbicularis Br. eur.
Grimmia pulvinata (L.) Sm. . .
Grimmia decipiens (Schulta) Lindb.
Grimmia incurva Schwgr. . B
Grimmia funalis (Schwgr.) Schimp.
Grinmia Mühlenbeckii Schimp. .
Grimmia trichophylla Grer.
Grinmia Hartmanni Schimp.
Grimmia patens (Dicks.) Br. eur.
Grimmia (Gämbelia) Doniana Sm. .
Grinmia (Gümbelia) ovata W. et M..
mit der var. obliqua .
Grinmia (Gümbelia) leucophaea Grer. . .
Grinmia (Gümbelia) tergestina Tomm. . |
Grimmia (Gümbelia) commutata Hüb.
Grimmia (Gämbelia) montana Br. eur. . . .
Bacomirium (Dryptodon) aciculare (L.) Brid.
Racomitrium (Dryptodon) protensum A. Br. .
Bacomitrium sudeticum (Funk) Br. eur. .
pme heterostichum (Hedw.) Brid.
ieomitrium microcarpum (Funk) Brid. .
Bacomitrium fasciculare (Dill.) Brid.
Racomitrium lanuginosum (Dill.) Brid.
—
à
@.
. 155)
158)
154)
156)
. 158)
. 159)
. 160)
161)
. 162)
. 168)
. 164)
. 166)
. 166)
. 168)
. 169)
. 170)
. 171)
. 176)
.177)
. 178)
179)
. 180)
181)
. 182)
*) Nach Juratska (in Verhandl. der s00l.-botan. Gosellsch., IX, 1859, p. 314) wohl fälsch-
À da sie in seiner Leubmooefora als in Niederösterreich nicht vorkommend bezeichnet wird.
46*
360 Günther Beck.
Racomitrium canescens (Hedw.) Brid. . . . . . . . (J.183) LIN-V
Hedwigia ciliata (Dicks.) Hedw.. . . eee ee + (184) LIV,V
Amphoridium Mougeotii (Br. eur.) Schmp. eee + + + (18) LIV
Ulota Ludwigii Brid. . Lee ee (198) IV,V
Vols Huichniae (En) Simp. eee. (614) D
Ulota Bruchii Hornsch.. . . pue se ee + (195) LV
Ulota crispa (Hedw.) Brid.. . . . . . . . . . . . (J.196) IV,V
Ulota intermedia Bchimp. . . . . . . . . . . . . (J.196) LIVV
Ulota crispula Bruch. . . eee ee ee + (9.197) LIV,Y
Orthotrichum obtusifolium Schrad.… ! 0.198) IV
Orthotrichum leiocarpum Br. eur. . . . . . . . . . (J.199) I-V
Orthotrichum Lyellis Hook. et Tayl. . . . . . . . . 0.19) I,IV,V
Orthotrichum rupestre Schleich.. - . . . . . . . . (J.200) I, IV,V
Orthotrichum speciosum Ne. . . . . . . . . . . (J.202) I-V
Orthotrichum affine Schrad. - . . . . . . . . . . (J.202) I-V
Orthotrichum fastigiatum Bruch . . 22.22.0028) IV
var. appendiculatum Gimp) re. ER) V
Orthotrichum diaphanum Schrad. eee + + (20) I-V
Orthotrichum patens Bruch . . . . . . . . . . . (J.204) I-V
Orthotrichum alpestre Hrnsch. . . . . . . . . . . (J.205) V
Orthotrichum stramineum Hrnsch. . . . . . . . . . (J.206) I-V
Orthotrichum pallens Bruch . . . . . . . . . . . (J.207) I—V
Orthotrichum Schimperi Hammar . . . . . . . . . (J.208) II-V
Orthotrichum pumilum Sw. > 2 . . . . . . . . . (J.208) I—V
Orthotrichum leucomitrium Bruch . . . . . . . . . (3.210) IV,V
Orthotrichum cupulatum Hoffm.. . . . (21)
mit der var. Rudolphianum (Lehm ) und riparium Br.eur. V
Orthotrichum anomalum Hedw. . . . 0.212) I-V
? Orthotrichum multicostatum Sauter im Fon, von. Le v
Emcalypta commutata N. et H. B ...(d. 213) v
Emcalypta vulgaris Hedw.. . . . . . . . . . . . (J.214) I—V
ÆEncalypta rhabdocarpa Schwgr. . . . . . . . . . (J.215) IV,V
Et ÆEncalypta ciliata (Hedw.) Hoffm. . . . . . . . . . (J.217) LIV,V
Ë Encalypta contorta (Wulf) Lindb.. . . . . . . . . (J.219) LIII—V
Tetraphidaceze.
Tetraphis pellucida (L.) Hedw- . . . . . . . . . . RD) I-V
Schistostegaceae.
Schistostega osmundacea (Dicks.) W.et M.. . . . . . (9.223) I
Splachnaceae.
Dissodon Froelichianus (Hedw.) Grev. et Arn.. . . . . (J.226) Y
Tayloria serrata (Hedw.) Br. eur. . . . . . . . . . (J.228) IV
rptogamen Niederösterreichs. 361
(0.290) V
0.2) V
0.28) V
0.23) IW,V
0.235) LV
‘iaceae.
Physcomitrella patens (Hedw.) Schimp. . . . . . . . (1.286) II
Pyramidula tetragona Brid. . . eee (0286) V
Physcomitrium sphaericum (Ladw.) Brid. |: > . > (1.297) LV
Physcomitrium eurystomum (Neee) Sendt. . . . . . . (J.238) LUI
Physcomitrium pyriforme (L.) Brid. . . . . . . . . (J.239) LV
Funaria fascicularis Dicke) Schimp. seu (A1) LILV
Funaria calcarea Wahlb. . . . . . . . . . . . . (2) LV
Funaria hygrometrica (L.) Hedw. . . . . . . . . . (J.242) I-V
Bryaceae.
Leptobryum pyriforme (L.) Schimp. . . . 22.200246) IV
Wébera (Pohlia) acuminata (H. et H.) Schimp. . . . . (AT) V
Webera (Pohlia) polymorpha (H. et H.) Schimp.
mit der var. brachycarpa (H. et H) . . . (1.248) IV,V
Webera (Pohlia) elongata (Dicke.) Schwer... . . . . . (9.249) I,IV
Webera nutans (Schreb.) Hedw. . . . . . . . . . . (J.251) I-V
var. bicolor Br. eur. . . . . . . . . . . . . . IV
Wébera cruda (Schreb.) Schimp.. - © . . . . . . . (J.253) I,IV,V
Webera annotina (Hedw.) Schwgr. . . . . . . . . . (J.254) LIV,V
Webera Imdwigii (Spreng.) Schimp. . . . . . . . . (J.256) IV, V
Webera pulchella (Hedw.) Sehimp. . . - = - . . . . (J.257) V
Wébera carnea (L.) Schimp. . . . . . . . . . . . 0.258) I, III—V
Webera albicans (Wablb.) Schimp. . . . ... (6259) LV
? Bryum (Cladodium) arcticum (R. Br) Br. eur. . . . (J.260) Y
Bryum (Cladodium) imbricatum (Schwgr.) Br. eur. . . (1.261) V')
Bryum (Cladodium) pendulum (Hornech.) Schimp. . . - (J. 261)
mit der var. compactum Schimp. . . . . . . . . I—III,V
Bryum (Cladodium) inclinatum (Sw.) Br. eur. . . . . (J.262) I-V
Bryum (Cladodium) Warneum Bland. . . . . . . . (J.263) II
Bryun (Cladodium) uliginosum (Bruch) Br. eur. . . . (J.264) I, II, V
Bryum intermedium (W. et M.) Br. eur. . 2 . . . . (J.265) V
Bryum paradozum (Hüb). . . . 4 « « (0.266)
mit der var. cirrhatum He 66H... . . . IV
Bryum bimum Schreb. . . . . . . . . . . . . . 6.267 - LIU, V
1) Juratzka bomerkt In seiner „Laubmoosflora“, p. 961: „Exemplare nicht gesehen“,
fürt diese Art aber p. 482 für den Wechsel, Schneeberg n. #. w. an.
Günther Beck.
Schleich. . . . . . . . . . . . (J.269)
mm Schwer. . . . . . . . . . . (J.271)
B............... (27
eum Br. eur.. . . . . . . . . . (9.272)
Jun... ..... . (1.91%)
AL Braun oo . . . . . « . . . (0.278)
fi Schimp.. . . . . . . . . (0.2)
Jun eee ee « (097)
(0. 276)
AL............. (9.279)
uh #73)
Dmge. . . . . . . . . . . . . (0.280)
L.............. (9.281
D (0. 282)
en var. 2. cuspidatum Schiop., flaccidum, Ferchelis,
arinthiacum Br. eur.
8... TE
ET
iii: den
it... nn (288)
setrum (Hodw.) Scbmgr. - > >. . . (0.289)
: (Hodw.) Schwer. . . . 2.0.2)
Schwgr. ß) latifolium Schimp- 222.298)
wm) roseum Schreb. . . . 2202 (1.294)
'um) concinnatum Sprace . . . . . (J.296)
ks.) Scbimp. . . . . . . . . . . (J. 297)
much) Schlmp- Deus 8)
ht .. deu see + (0.299)
chum Br. on. 22200000020.)
Schrad.) Brid. . . . . . . . . . (J. 802)
Milde... . Lee eee (6.98)
les (Hook) Schmgr. >. . . . . . (I. 804)
Schwer. . #7)
‚ Br. eur. (I. 306)
+ Hedw.. (I. 806)
do. (0. 807)
De (3. 308)
DE (0.309)
Neck. . (0. 310)
Schrad. . (0. 810)
7 77°)
Moides Hüb. . . . . . . . . . . (J.81)
88m... . . . . . . #77)
LIV,Y
IV
|
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederdsterreichs.
Amblyodon dealbatus (Dicks.) P. Beaur. .
Catoscopium nigritum (Hedw.) Brid. .
Meesia trichodes (Dill.) Spruce .
Meesia longiseta (Hedw.) Schimp.
Meesia tristicha (Fank.) Schimp.
Paludella squarrosa (L.) Ehrh. . . .
Aulacomnium (Gymnocybe) paluire Same:
Bartramia ithyphylla Brid.
Bartramia pomiformis (L.) Hedw. . .
var. orispa Br. eur. . . . . . .
Bartramia Halleriana Hedw. .
Bartramia Oederi (Gunner) Sw.
Philonotis fontana (L.) Brid.. .
Philonotis calcarea (Br. eur.) Schimp.
Timmia austriaca Hedw. ..
Timmia norvegica Zett. .
Polytrichacene.
Atrichum undulatum (L.) P. Besuv. «
Atrichum angustatum (Brid.) Br. eur..
Atrichum tenellum (Roehl.) Br. eur. ..
Oligotrichum hercynicum (Hedw.) Lam. . .
Pogonatum nanum (Neck.) P. Beauv. .
Pogonatum aloides (Hedw.) P. Beauv. .
Pogonatum urnigerum (L.) P. Beaur. . .
Pogonatum alpinum (L.) Roehl. .
Polytrichum gracile Menz. .
Polytrichum formosum Hedw.
Polytrichum piliferum Schreb.
Polytrichum juniperinum Hedw.
mit den var. strietum Wallm. und alpinum Schimp.
Polytrichum commune L.
mit den var. perigoniale Br. ur. rund humile Schimp.
Buxbaumiaceae.
Diphyscium foliosum (L.) Mobr .
Buxbaumia aphylla Hall. .
Buzbaumia indusiata Brid.
Musci pleurocarpi.
Fontinalaceae.
Fontinalis antipyretica L.. .
8) gigantea Sull.
Fontinalis squamosa L..
(0. 315)
0. 348)
(9.349)
(0.351)
(I. 352)
(0. 352)
(0.354)
".0)
Günther Beck.
Neckeraceae.
(L) Hedw. . . . . . . . . . . . (J.861) LV
lm. . . . . . . . . . . . . . (1.968) IV,V
Beim. . . . . . . . . . . . (J.864) I-V
da (L) Hüb. . . . . ... . . . . (J.865) IV
Lobarz) . . due (6365) IF
moides (Schreb.) Schimp. : +. . . . (367) V
les (L) Schwer. . . . . . . . . . (J.368) IV
endula (L.) Brid.. . . . . . . . . (J.370) I,IV,V
Leskeaceae.
1. Schimper: Synopsis musc. europ., ed. 2, 1876 = 8.)
(Will) Br. eu... . . . . . . . . . (8.598) LIV,V
a (Hedn.) Schimp. deu (8598) V
Ehrh.. . . . noue ee Le (8.594) IT
ichwgr.) Myrin. . . . . . . . . . (8. 595) LILIVV
us (Hedw.) Schimp.. . . . . . - (8.598) IM, V
lius (Schl.) Hartm. . . . . . . . . (8.599) I-IUV
atus (Schreb.) Hartm. . . . . . . . (S.600) I-F
osus (L.) Hook. et Tayl. . . . . . . (8.60) IV
virens (Dicks.) Br. eur.. . . . . . . (8.603) IV,V
nulata (Brid.) Schimp. . . . . . . . (8.604) LV
norphum (Brid.) Br. eur. . . . . . . (8.606) I,IV,V
teropterum (Bruch) Br. eur... . . . . (8.607) LIV.Y
icinum (Hedw.) Br. eur. . . . . . . 869) I—V
tum (Hedw.) Br. eur. . . . . . . . (S.614) I-V
dum (Hedw.) Lindb.. . . . . . . . (8.615) VW
um (L.) Br. eur. . . . . . . . . . (8.615) I—V
Hypuacese.
fliforme (Tim) Hedw. . . . . . . . (8.618) I,ILIV,V
heteropterum Brid. . . . . . . . . (8.619) LW
(Schwgr) Br. eur. . . . . . . . . (S.620) IV?
ns (Brid.) Br. eur. . . . . . . . . (8.62) IV
a (Schreb.) Br. eur.. . . . . . . . (8.624) I—V
voncinnum (De Not) Schimp. - - : . (8.626) I-V
pides (L) W. et M. . . . . . . . . (8.627) I-V
m (Poll) Brid. . . . . . . . . . (8.629) IV
“icatum (Hartm.) Br. eur. . . . . . (8.60) V
escens (Dicks.) Br. eur.. . . . . . . (8.681) Y
yseum (Schwgr.) Br. eur. . . . . . . 861) V
1 Schneeberge und der Razalpe (Juratzka).
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederdsterreichs,
Homalothecium sericeum (L.) Br. eur..
Homalothecium Philippeanum (Sprace) Br. eur. .
Camptothecium lutescens (Huds.) Br. eur.
Camptothecium nitens (Schreb.) Sehimp..
Ptychodium plicatum (Schl.) Br. eur.
Brachythecium laetum (Brid.) Br. eur..
Auf dem Preiner Gschaid (Ju ratzke).
Brachythecium salebrosum (Hoffm.) Br. eur.
var. Mildeanum Schimp.. . .
Brachythecium glareosum Br. et Sch. .
Brachythecium albicans (Neck.) Br. eur. .
Brachythecium velutinum (L.) Br. eur.
Brachythecium reflezum (Web. et M.) Br. eur. .
Brachythecium Starkii (Brid.) Br. eur.
Brachythecium rutabulum (L.) Br. eur. . .
Brachythecium campestre Br. eur. .
Brachythecium rivulare Br. eur. B ee
Brachythecium populeum (Hedw.) Br. eur. . .
Brachythecium plumosum (Swartz) Br. eur.
Eurhynchium myosuroides (L.) Br. eur. .
Eurhynchium strigosum (Hoffm.) Br. eur. . .
Burhynchium striatulum (Sprace) Br. eur. . .
Eurhynchium striatum (Schreb.) Br. eur.
Eurhynchium velutinoides (Br.) Br. eur. .
Eurhynchium crassinervium (Tayl.) Br. eur.
Eurhynchium Vaucheri Schimp. . u
var. julaceum Schimp.. . . -
ÆEurhynchium piüiferum (Schreb.) Br. eur. .
ÆEurhynchium speciosum (Brid.) Schimp.
ÆEurhynchium praelongum (L.) Schimp. .
Eurhynchium abbreviatum Schimp.
Eurhynchium pumilum (Wils.) Schimp. .
Eurhynchium Stokesii (Turn.) Br. eur. .
Rhynchostegium tenelum (Dicks.) Br. eur. . . -
Rhynchostegium curvisetum (Brid.) Br. eur.
Rhynchostegium depressum Br. eur.
Rhynchostegium megapolitanum (Brand.) Br. eur.
Rhynchostegium rotundifolium (Scop.) Br. eur.
‚Rhynchostegium murale (Hedw.) Br. eur.
Rhynchostegium rusciforme (Weis) Br. eur.
Rhynchostegium Teesdalii Schimp. (H. tenellum Pok, sec. Jaratzke) .
Thamnium alopecurum (L.) Br. eur.
Plagiothecium pulchellum (Hedw.) Br. eur. .
Plagiothecium nitidulum (Wabl.) Br. eur.
Z. B. Ges. B. XXX VII. Abh.
365
(8.633) I-V
(8.633) III V
(8.686) I-V
(8.687) LIV,V
(8.638) v
(8.639) IV
(8.641) I-V
(8.641) I-V
(8.644) I-V
(8.64) I-V
(8.648) I-V
(8.650) LIV,V
(8. 651) L IV, V
(8.653) I-V
(8.654) I-V
(S. 655) I-V
(8.656) I-V
(8.657) LI IV, V
(8. 662) I, V (?)
(8. 663) I-V
8.665) V
(8.666) I, IV,V
(8.668) I, IV, V
(8.68) LV
(8.670) IV
(8.670) V
(8.671) I, IV, V
(8.672) II
(8.673) 1-V
(8.84) V
(8.675) V .
(8.677) m
(8.680) V
(S.681) V
(8.68) ?
(8.684) LV
(8.685) V
(8.685) LU, V
(8. 686) 1, IV
v
(8.688) I,IV,V
(8.698) IV, V
(8.694) IV-V
47
Günther Beck,
iecium denticulatum (L.) Br. eur. . . . . . (8.68)
tecium elegans (Hook.) Jar. et Mild. . . . . . (8.697)
iecium Roeseanum (Hampe) Schimp. . . . . . (8.699)
iecium sylvaticum (L) Br. eur. . . . . . . . (8.700)
iecium umdulatum (L.) Br. eur. . . . . . . . (S. 701)
iecium silesiacum (Selig.) Br. eur. . . . . . . (8.703)
egium Sprucei (Br.) Br. eur. . . . . . . . . (8.708)
legium subtile (Hedw.) Br. eur. . . . . . . . (8.706)
!egium confervoides (Brid.) Br. eur. . . . . . . (8.707)
tegium serpens (L.) Br. eur. . . . . . . . . (8.709)
egium Juratzkanum Schimp. . . . . . . . . (S.710)
tegium radicale (P. B) . . . . . . . . . . (8.711)
'egium oligorrhison Gümb. . . . . . . . . . (S.712)
'egium irriguum (Wils.) Br. eur. . . . . . . . (8.712)
tegium fluviatile (Swartz) Br. eur. . . . . . . (8.718)
tegium Kochii Br. eur. . . . . . . . . . . (8.716)
egium curvipes Gümb. . . . . . . . . . . 8719
'egium riparium (L.) Br. eur. . . (8.717)
In Wasserbehältern und Beeten des botanischen. Gartens im
Theresianum, bei Moosbrann, im Burbachgraben bei Baden,
an Wasserbehältern in Isper, am Rosenauerteich bei Gross-
Gerungs (Juratzka).
tegium leptophylum Schimp. . . . . . . . . (8.719)
tegium Hausmanni De Not. . . . . . . . . (8.720)
n HalleriL.f ............. (8.721)
m Sommerfeltii Myr. . . . . . . . . . . . (8.720)
n élodes R. Spruce . . . . . . . . . . . . (8.723)
m chrysophyllum Brid. . . . . . . . . . . (8.724)
m stellatum Schreb.. . . . . . . . . . . . (8796)
m polygamum Schimp. . . (8. 726)
Im feuchten Salicetum bein Velm, : an " Sumpfrändera bei
Grammatneusiedl, Moosbrunn, bei Neusiedl am Neusiedler
See (Juratzka).
m aduncum Hedw. . . . 2 2 . . . . . . . (8.797)
var. Kmeiffi Schimp. . |: . : 0.2. (8.797)
m vernicosum Lindb. . . . 2.208.729)
m intermedium Lindb. (Sendtneri Br. eur) . . . (8.780)
m exannulatum Gümb. . . 2 . . . . . . . (8.738)
m fluitans L.. 22 (8.18%)
m revolvens Sm 2 . . . . . . . . . . . . (8786)
m uncinatum Hedw. . . . . . . . . . . . (8.788)
m flicinum L. . . . . . . .. ..... (8.740)
m curgicaule Jar. . . . . . . . . . . . . (8.808)
m commutatum Hedw. . . . . . . . . . . . 8.71)
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreiche.
Hypnum faleatum Brid. . . . . . . . . . . . . (8.749)
Hypnum sulcatum Schimp.
var. subsulcatum Schimp. . . . . . . . (8.744)
Hypnum rugosum Ebrh. . . . . . . . . . . . . 8.74)
Hypnum incurontum Schrad.. - > = 222 200. (8. 746) I,
Hypnum pallescens Br. eur. . . . . . . . . . . . 87%
Hypnum reptile Rich. . . . = . . . . . . . . . (8.748)
Hypnum fastigiatum Brid. - . . . . . . . . . . (S.749)
Bupmum Sanders Br. enr... ee eee ee (8. 750)
Hypnum fertile Sendt. . . . (8.751)
Im Adlitsgraben bei Schottwien (Juratzka).
Hypnum callichroum Brid.. . . (8. 753)
Am Almkogl bei Weyer 1. . Bräinger (Horbar Jurataks).
Hypnum cupressiforme L.. . . ... « « (8.755)
Hypnum arcwatum Lindb. . . . . . . . . . . . (S.758)
Hypnum pratense Koch. . 2 2 2 . . . . . . . . (8.759)
Hypnum Heufleri Juratske . . 2.2.8. 760)
Am Grate des Predigerstahle der Beige (Quratska).
Hypnum dolomiticum Milde . . . + + + (8762)
Auf dem Waxriegl des Schneebergs, am "Schlangenwoge und
bei den Lichtensternhütten auf der Raxalpe, auf der
Spitze des Sonnenwendsteins bu uratska}
Hypnum Bambergeri Schimp. . . . . - (8. 768)
Hypnum procerrimum Molendo . . . . . . . . . . (8.764)
Hypnum Vaucheri Lesqu. . 2 2 . = . . . . . . . (8.765)
Hypnum nemorosum Koch. . . . . . . . . . . . (S.766)
Hypnum molluscum Hedw. . . . . . . . . . . . (8. 769)
Hypnum crista-castrensis L. . . . . . . . . . . . (8.770)
Hypnum palustre L.. . . ee + + + «+ (8.772)
var. nävphaeraarpon | Sch. wenn. (8778)
Hypnum molle Dicke. . . . deu ee ee (8.775)
Hypnum ochraceum Wils. . . . . . . . . . . . . (8.782)
Hypnum cordifolium Hedw. een (8.785)
Hypnum giganteum Schimp. . deu eee ee « « (8.787)
Hypnum sarmentosum Wabl. . . . . . . . . . . (8.788)
Hypnum cuspidatum L. 2 2 = « . . . . . . . . (8.789)
Hypnum Schreberi Wild. . . . . . . . . . . . . (8.790)
Hypnum purum L. 2 2 2 2 . . . . . . . . . (8.791)
Hypnum stramineum Dicke. . . . . . . . . . . . (S.792)
Hypnum trifarium Web. et Mobr.. . . . . . . . . (8.793)
Hypnum scorpioides L.. . . + + + + + « < (8.796)
Hylocomnium splendens (Hedw.) Br. eur. - - . . . . (8.798)
Hylocomnium umbratum (hr) Schimp. nn. (8.789)
Hylocomnium Oakesii Sal. . . . . . . . . . . . (8800)
47
LIV,V
LII-v
v
LIV,V
LIV
LIL, V
LII-V
IV, V
I-V
Günther Beck.
drevirostrum (Ehrh.) Br. eur. . . . . (8.801)
Granitblöcken im Rosenaner Wald bei Gross- Gerungs
uratzka).
squarrosum (L.) Br. eur. . . . . . . . (8.802) I-V
triquetrum (L) Br. eur. . . . . . . . (8.808) IV
Voreum (L.) Br. eur.. . . . . . . . . (8.809 LIVV
VII. Pteridophyta.
filde: Filices Europas et Atlanticas, Lipsiae, 1867 = M.)
a. Filicinae.
Polypodiaceae.
dgare L.. . . . . . . . . . . . . (M18) IV
marantae Mett. . . . . . . . . . . (M.21) I
ms Bernh. © 2 . . . . . . . . . . (M23) I?
pb ee eee eee eee (45) I
mt Roth. . . . . . . . . . . . . (M.46) LIV,V
femina Roth . . . + + (M4) I-V
atum Doell., Auiden Do, multidentatum Doell.)
tre Nyl. . . . .. . (M.58) v
de Huds.. . . . eee ee ce + (60) LIVV
inciso-crenatum Milde.
homanes Huds. » . . . . . . . . . (63) IV
Hterinum Milde. . . . . . . . . . . (M.66) I
das Led + eee: QE Y
2 muraria L. . .. (M7) I
nfelsis Heufl,, Matthioli “Gap. tptphylum Wallr.)
tentrionale Sw.. . . .. (M8) LILIVY
manicum Weiss . . . . . . . . . . (M.82) LIV,V
mE ee nenn. (MB) v
antum nigrum L
nigrum Heufl. . . . . . . . . . . (M85) IV,V
serpentini Tausch . . . . . . . . . (M.86) LIV
vulgare Sym. . . . . . . . . . . . (M8) IV
yopteris Fée . . . . . . . . . . . (M.98)IILIV,Y
ıbertiana A. Br. . . . . . . . . . . (M.99) LIVV
lypodioides Fée . . . . . . . . . . (M.100) LIV,V
bits Su... . . . . . . . . . . . (M104) V
eatum Doell.
dobatum Sm...» . . . . . . . . . (M.105) I,IV,V
Braunii Spenn. . . . . . . . . . . (M.108) IV
Uobersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederdsterreichs,
Aspidium montanum Vogl. . . . . . . . . . . . @ 115)
Aspidium thelypteris Bw. . . . . . . . . . . . (M. 116)
Aspidium Aliz mas BW.. © . . . . . . . +... US)
() genuinum, ß) crenatum Milde.)
Aspidium rigidum SW. > 2 2 . . . . . . . . . . (M.126)
Aspidium spinulosum Sw.
2. sp. spinulosum SW. 2 2 222. (M. 132)
8. op. dilatatum Sw. . . . . . . . . . (4.186)
Cystopteris montana Bernh. . . . . . . . . . . . (M. 145)
Cystopteris fragilis Bernh.. . . . . . . . . . . . (M. 147)
Cystopteris alpina Dev. . . . . . . . . . . . . M. 150)
Onoclea struthiopteris Hoffm.. . . . . . . . . . . (8. 154)
Ophioglossacene.
Ophioglossum vulgatum Le. . . . . . . . . . . . (M. 188)
Botrychium lunaria Sm. 2 2 . . . . . . . . . . CM. 192)
(normale Röp., incisum Milde.)
Botrychium rutaefolium A. Br. . . . . . . . . . . (M. 199)
Botrychium virginianum Bw. 2 2 . . . . . . . . (M. 207)
b. Equisetinae.
Equisetum arme L. . 2 . . . . . . . . . . . Qi. 215)
(nemorosum A. Br., varium Milde, decumbens Mey., al-
pestre Wahlb., campestre Schultz.)
Equisetum mazimum Lam. . . . . . . . . . . . (6218)
(breve Milde, serotinum A. Br.)
Equisetum pratense Ebrb. . . . . 2 . . . . . . . OM. 221)
Equisetum süvaticum L. . . . . . . . . CM. 222)
(capillare Hoffm., praecox Milde.)
Eqwisetum palustre L. : = = 2 . . . . . . . (M. 224)
(polystachyum Vill.)
Equisetum limosum L. . 2 . . . . . . . . . . . (M. 227)
(Linnaeanum Döll., verticilatum Düll., wliginosum Mühl.,
polystachyum Brückn.)
Equisetum littorale Kühl. . . . . . . . . . . . . (M. 228)
Equisetum ramosissimum Desf. . . . . . . . . . . (M. 234)
(virgatum A. Br., simplez DÖll., subverticillatum A. Br.,
gracile À. Br). . . . . . . . . . .
Equisetum hiemale L . . 2 . . . . . . . . . . ‘a us)
Equisetum variegatum Schl. . . 2 . . . . . . . . (M. 247)
(caespitosum Döll., virgatum DGlL) . . . . . . . .
369
LIV,V
LOLV
IV
Y
IV
I-Y
I-V
Y
LIV
LUI-V
IV
vr
Y
. LIL V
LILV
UV
lago L.
Günther Beck.
€. Lycopodinae.
Lycopodiacene.
»ouroum Doav., imbricatum » Na)
snotinum L.
avatum L.
mundatum L.
mplanatum L.
pinum L.
Selaginellaceae.
nwosa A. Br. .
vetica Link .
Register.
Seite
273
353
368
. 816
- 256
- 366
- 267
. 272
. 268
269
360
268
259
332
(251) LIWV
39) LIV,V
CM. 255) LILIV,V
(4.256) LV
CM 257) 1, 1V,V
(258) IV
OL. 260) IV,V
CM. 265) LUI-V
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs, 371
Seite
-. 855
.. 855
-.. 256
-. 815
-.. 807
+ 347
Campylostelium.. . . 357
Chactocladiacene -. 283
+ 850
. 46
. 885
. 868 Chaetocladium . . . 283
. 868 Chactomium 321
. 858 Chaetophora . . . . 276
. 348 Chaetostylum . . . . 288
. 348 Chamaesiphon . . . 263
. 368 Chamaesiphonaceae . 263
. 349 Chara........ 282
. 863 Characium . . 274
. 368 Chiloscyphus 358
. 800 Chitonomyces 341
. 336 Chlamydococeus . . 275
. 264 Chlorophycene 273
. 258 Choiromyces . . . . 320
+ 258 Chroococenceae . . . 258
. 328 Ohroococeus. . . . - 260
. 258 Chroolepus . . . .. 276
. 838
. 338
. 282
Clitocybe
Clitopilus
Closterium .
Clostridium
Günther Bock.
Cylindrocapsa . . .
Cylindrocolla . . . .
Cylindrospermum .
Cylindrosporium .…
Cyphelium .. . . -
Cystopteris . . . . »
2.B.Ges. B XXXVIL Ab,
Helminthophana . . 41
Helminthosporium . 348
Helotium
Günther Bock.
Lamprocystis
Lamproderma
Lanosa . . .
Lecania. . .
Lecanora . .
Lecanoreae .
Lecidea . ..
Lecideae ..
Lecidella . .
Lecothecieae.
Lecothecium.
Lejeunia . .
Lemanea . .
Lemaneacene
Lentinus . .
Leptostroma . . . .
Leptostromaceae . .
Leptostromella .
Leptothyrium
Leptotrichacei
Marchantiaceae. . .
Marsupella
Massaria . .....
Uebersicht der bisher bekannten Krypiogamen Niedernterreichs.
Seite
. 297
- 345
. 328
. 328
- 345
. 272
. 272
- 265
. 265
- 259
Seite
811
.. 270
-. 270
2. 864
- 864
. 324
Seite
Oseillariaceae . . . . 260
Otidea. . . 326
Otthia. . .
Ovularia .
Ozonium
Palmellacene .
Günther Beck.
Poetschia .
Pogonatum
Pohlia . .
Polyblastia
Polychidium .
Polycystis .
Polyedrium .
Polypodiaceae . . .
Polypodium
Polyporei
Polyporus.
Polysaccum. .
Polystigma
Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs. 377
Seite Beite
341 | Solorina . 882
341 | Sorastrum. . 274
326 | Sordaria . .. 891
339 | Sorosporium . . . . 288 | Stigeoclonium. . . . 276
286 | Sparassis . +. 801 | Stigmatea. . . . . 322
286 | Spathulea . 325 | Stigmatomma 339
258 | Speira. . . 348 | Stigmatomyces 3
387 263 | Stigonema ..... 284
. 827 357 | Stildene . 2.349
327 | Sphaerella + 822 | Stilbum . . ..... 349
351 | Sphaeria . . 822 | Streptococcus . 258
+ 274 | Sphaeriacene . . . . 321 | Stropharia . .. .. 810
Schizogonium. .
Schiromycetes . .
Schizonella . . .
Schisonema . . .
Schisophyceae. .
Schisophyllum .
Tabellaria. .... . - 266
Tapesia 326
Vaucheria. .
Vaucheriaceae.
Venturia . .
Vermicularia
Verrucaria .
Verrucarieae
Verticillium .
Volutella . .
Volvaria . .
Vowox . ..
Weisiaceae .
Xanthidium .
Xanthocarpia
Xylaria. . .
379
Beitrag zur Kryptogamenflora von Nieder-Oesterreich.
Von
Fr. Höfer.
(Worgelogt in der Versammlung am 4, Mai 1887.)
In den Jahren von 1860 bis 1870 wurden in der Umgebung Kloster-
neuburgs durch hochw. Herrn Sales Edler von Schreybers, Chorherrn im
Stifte Klosterneuburg, interessante, bis jetzt noch nicht veröffentlichte Krypto-
gamen-Standorte aufgefunden, welche aus dem hinterlassenen Herbare ersichtlich
sind. — In Pokorny's „Vorarbeiten zur Kryptogamenflora von Unter-Oester-
reich“ sind viele der entdeckten Arten als „selten“ oder „sehr selten“ vor-
kommend bezeichnet, oder sogar als erst einer näheren Bestätigung des
Vorkommens in Nieder-Ossterreich überhaupt bedüirftig. Auch führt Pokorny
manche Arten als nur „steril“ vorkommend an, welche durch den mit un-
ermüdlichem Eifer selbst im December und Februar sammelnden Forscher in
Klosterneuburgs Umgebung reichlich fructificirend angetroffen wurden.
Bei der Aufzählung ist dieselbe systematische Ordnung wie in Pokorny’s
citirten , Vorarbeiten® und auch die Nummern aus diesen beibehalten.
Es wurden gefunden:
Algen.
Pokorny 1. c. Nr. 144. Hydrodictyon utriculatum Roth, in Donsusümpfen
bei Klosterneuburg am 17. und 30. October 1871; früher auch am
10. October 1870 und 17. October 1857; im Jahre 1857 (Juli) auch
am Stdbahnhofe in Wien bei dem Ausgusse des warmen Wassers.
145. Spirogyra quinina Link, in Wasserbehältern am Cobenal. (Pokorny gibt
nur Pressburg an.)
Flechten.
175. a) Endocarpon miniatum Ach., 19. Juli bei Sievring.
207. Parmelia pulverulenta Fr., fructificirend bei Kritzendorf, 9. April.
226. Thalloidima vesicularie Ach., 4. Februar bei Klosterneuburg.
252. Cetraria islandica Ach., bei Klosterneuburg wie die vorige Art bei dem
sogenannten Käferkreuze.
Pilze.
Zu 478. Trichia rubiformis Pers., 11. Februar bei Klosterneuburg.
eterreich.
380 Pr. Höfer. Beitrag zur Kryplogsmenfiora von Niede
Lebermoose.
804. Riccia ciliata Hoffm., bei Kritzendorf. (Pokorny sagt, das Vorkommen
derselben in Nieder-Oesterreich bedarf einer näheren Bestätigung.
p. 111)
806. Riccia erystallina L., im Donausand 28. October 1867. (Nach Pokorny
in Nieder-Oesterreich noch wenig beobachtet.)
807. Riceia fluitans L., in einer (der) Pfütze bei Kritsendorf, August. (Nach
Pokorny bisher nur an der böhmisch-mährischen Grenze.)
812. Fegatella conica Corda, bei Hadersfeld, 16. Februar. (Welwitsch „nicht
gemein und selten fructificirend“, p. 198, Beiträge.)
815. Metsgeria furcata Nees, 23. April im Siedersgraben fructificirend.
816. Metzgeria pubescens Schrenk, init der vorigen. (Bei Wien selten.)
817. Aneura pinquis Dum., fructificirend bei Kritzendorf, 14. März.
818. Aneura mulèifida Dum., Donauau bei Klosterneuburg. (Seit Host nicht
gefanden, Welwitsch, pag. 199.)
Laubmoose.
896. Physcomitrium sphaericum Brid., 13. April 1868, in der Kritzendorfer-Au.
909. Pottia minutula Bryol. Eur., bei Klosterneuburg, 28. März. (nach Po-
korny sehr selten.)
996. Encalypta streptocarpa Hedw., fructificirend im Gschwendgraben und
bei Weidling, 27. März.
1002. Orthotrichum pumilum Schwaegr., bei Kritzendorf.
1017. Bartramia pomiformis Redw., bei Kierling.
1037. Bryum pseudotriquetrum Hedw., im Gschwendgraben.
1042. Bryum erythrocarpum Br. et Sch., am Leopoldeberge, 20. April 1868.
1045. Bryum roseum Schreb., bei Weidling und bei Kritzendorf. (nach Pokorny
sehr selten um Wien.)
1072. Polytrichum commune bei Hadersfeld, 16. Juli 1854.
1080. Anacamptodon splachnoides Brid., bei Weidling. Dr. Leithe, 1867. (nach
Pokorny höchst selten.)
1084. Anomodon viticulosus Brid., im Rotbgraben,
1102. Hypnum abietinum L., fractificirend.
1104. Hypnum tamariscinum Hedw., mit Früchten.
1108 Hypnum fluitans L., fructificirend.
1119. Hypnum uncinatum Hedw.
1127. Hypnum longirostre Ebrh., sämmtliche bei Klosterneuburg.
1154. Hypnum confervioides Brid., 16. Februar bei Klosterneuburg. (asch Po-
korny sehr zerstreut und spärlich.)
1178. Fissidens adianthoides Hed., fructificirend.
381
(IL) Beitrag zur Dipterenfauna Tirols.
Emanuel Pokorny.
(Mit Tafel VIL)
(Vorgelegt in der Versammlung am 4. Mai 1887.)
Im XIX. Bande der Schriften der k. k. zool.-botan. Gesellschaft publicirte
Herr J. Palm die von ihm, Prof. Heller, Gredler, Ausserer und Anderen
in Tirol gesammelten Dipteren; es werden in der erwähnten Schrift 777 Arten
angeführt. Einen zweiten Beitrag lieferte Herr L. Koch in der Zeitschrift des
Ferdinandenm zu Innsbruck, XVII. Band, 1872, wo er zu den bereits bekannten
noch 110 Arten hinzufügte. In der vorliegenden Arbeit sind weitere 400 Arten
als der Fauna Tirols angehörig ausgewiesen, und zwar sind sie alle in dem
Theile des Landes gefunden worden, der in der Arbeit des Herrn Palm als
Südtirol abgegrenzt wird. Ich sammelte sie in der zweiten Hälfte des Monates
Juli und während des ganzen Augusts der Jahre 1885 und 1886 am Stilfser-
joch und in Judicarien, dem südwestlichsten Theile Tirols und der Monarchie.
Hier waren es besonders drei Orte, wo ich mich längere Zeit aufhielt, und
von denen aus ich kürzere oder weitere Excursionen unternommen habe:
1. Das sonnige Dörfchen Alle-Sarche (250 M.),') 2. das an dem vom Ada-
mello strömenden Chiese gelegene Städtchen Condino (400 M.) und 3. der
reizende Flecken Pieve im Ledrothal (660 M.). Alle drei Ortschaften liegen
räumlich nicht weit auseinander, zeichnen sich aber durch eine beträchtliche
Verschiedenheit der klimatischen Verhältnisse aus, die natürlich auch in der
Fauna zum Ausdruck kommt. Während in Alle-Sarche riesige Cypressen und
Lorbeergebtisch üppig gedeihen, Feigen, Grauatäpfel und Citronen gezogen
werden, hat Condino nur noch Weincultur und edle Kastanien, in Pieve aber
erinnern nur Walnuss- und Maulbeerbäume nebst dem spärlichen Anbau des
1) Die eingeklammerten Zahlen hinter den Namen geben die absolute Höhe nach Angabe
der Generalstabukarte an; auch die übrigen in dem Aufsstse vorkommenden Höhenaugaben stammen
aus derselben Quelle.
Z. B. Ges. B. XXKVII. Abh. 49
382 B
1 Pokoray.
Mais (neben Hafer und Flache) an dessen südliche Lage. In der Mitte zwischen
diesen Ortschaften erhebt sich als eine der höchsten Spitzen des südlichen
Judicariens die Parialpe (1986 M.), an deren südlichem Füsse der Ledrosee
liegt, in dessen blaugrünen Fluthen sich der Piere gegenüberliegende Corno
San Martino (1304 M.) spiegelt. Condino ist durch den Monte Rango (1384 M.)
vom Ledrothal getrennt, welches durchaus einen subalpinen Charakter hat.
Denselben Charakter hat auch das linke Chieseufer bei Condino, wo gleichfalls,
um nur ein Beispiel anzuführen, Rhododendron ferrugineum bis zur Thalsohle
hinabgeht und im August noch zahlreiche Blüthen trägt, indess das rechte
Ufer, in Folge der besseren Insolation und der Porphyrunterlage, das Fortkommen
zahlreicher Erica arborea, die hier einen ihrer nördlichsten Standorte hat, auf-
weisen kann. Hier ist es auch, wo die grösste unserer Syrphiden die prächtige
Milesia crabroniformis, die mächtigen Kastanien aufsucht, um ihre Eier in die
morschen Stämme abzulegen.
Meines Erachtens lässt sich in der Fauna Tirols kein strenger Unter-
schied swischen Nord und Süd machen, weil die Alpen mit ihrer so ziemlich
gleichartigen Fauna das ganze Land bedecken und verhältnissmässig nur wenige
Arten auf bestimmte Localitäten begrenzt sind. Nur die tiefgelegenen heissen
Thäler Südtirols weisen eine Fauna auf, die einige Anklänge an die Mittelmeer-
länder enthält, im Grossen und Ganzen aber entschieden einen mitteleuropäischen
Charakter hat; denn auch in Südtirol zeigen die Hochgipfel einen mehr oder
weniger nordischen Typus, und der Melanismus der Arten kommt auch hier
zum Ausdruck. Zu den entschieden stidlichen Formen, welche hier ihre nördliche
Verbreitungsgrenze finden, gehören: Oxycera amoena Lw., Oncodes benacensis
ın., Tabanus tergestinus Egg, Tabanus ater Rossi, Pangonia maculata Rossi,
Stichopogon inaequalis Lw., Machimus colubrinus Meig., Xiphocerus glaucius
Rossi, Argyromoeba Hesperus Meig., Exoprosopa Pandora F., Anthraz per-
apicillaris Lw., Orthochile Rogenhoferi Mik, Diaphorus lugubris Lw., Dia-
phorus Gredleri Mik, Merodon avidus Rossi, Milesia crabroniformis F., Milesia
splendens Rossi, Loewia brevifrons Rond. und Cyrtonotum Perisii Schin. Doch
lässt sich auch hier nach der jetzigen noch sehr mangelhaften Kenntniss der
Verbreitung der Arten kein sicherer Schluss siehen, und die eine oder die andere
von den angeführten Dipteren kann heute oder morgen noch um einige Breite-
grade höher gefunden werden, wie dies mit anderen vorher auch nur dem
Süden vindieirten Arten geschehen ist. Ich erinnere hier nur — um einige
Beispiele su geben — an Lispe pulchella Lw., welche Prof. Mik bei Wien fand,
an Conops signatus Meig. und insignis Lw., von denen ich den ersteren bei
Wien (Rekawinkl) fing, den letzteren aus Budapest erhielt.
An eine nordische Fauna mahnen viele Orthorrhapha nematocera, manche
Empiden, Cordyluriden, Tetanoceriden und Anthomyiden. Der Melanismus der
Arten kommt unter den hochalpinen Dipteren Südtirols vielfach zum Ausdruck ;
so fand ich am Stilfserjoch Cyrtoma spuria Fall. mit viel dankleren, an ihrer
Basis ganz geschwäraten Flügeln; Myospila meditabunda F. ist dort so schwarz
an Körper und Flügeln, dass ich anfangs eine neue Art vor mir zu haben
Beitrag sur Dipterenfauna Tirols. 383
glaubte. Gewiss sind auch die weiter unten beschriebenen Acrocera Braueri
und Zschyroptera bipilosa schöne Belege für den Melanismus bei den in der
Regel lebhaft gefärbten Acroceriden und Syrphiden.
Die Anordnung der aufgesählten Arten ist nach Prof. Braner's System
der Dipteren in den Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften,
Wien 1880, gegeben. Die Helomyziden sind nach Loew’s Abhandlung „Ueber
die europäischen Helomyziden“ in der Breslauer Zeitschr. für Entomologie, XIII,
1859; die Anthomyiiden nach Meade's „British Anthomyiidse* im Monthly
Magazine 1881 und 1882; die Gattung Clinocera Meig, deren Arten zu bestimmen
Herr Prof. Mik die Güte hatte, nach dessen dipterologischen Mittheilungen in
den Schriften der k. k. 1001-botan. Gesellschaft in Wien, Jahrgang 1881, geordnet.
Das Vorkommen der Arten betreffend bedeutet: Cd. = Condino; Ld. =
Ledro; Sk. = Alle-Sarche; St.-J. Stilfserjoch.
A. Diptera orthorrhapha.
I. Orthorrhapha nematocera.
1. Eucephala.
Blepharooeridae.
Liponeura Lw.
cinerascens Lw., Sk.
Blepharoscera Macq.
fasciata Westw., Sk.
Bibionidae.
Scatopse Geoffr.
notata L., Cd.
Chironomidae.
Diamesa Meig.
Waltlii Meig., St-J.
obscura Ztt., 8t.-J.
Orphnephila obscura Zett. IX, 3425. Ich erhielt am Stilfserjoch ein
Pärchen, das mit der Beschreibung bei Zetterstedt so ziemlich übereinstimmt,
nur ist es ein wenig grösser (5 mm.) und die Tarsen sind (die zwei ersten
Glieder blos an der Spitse) merklich gebräunt. Auch erwähnt Zetterstedt die
Verkürzung des vorletzten Tarsengliedes nicht, die an allen Füssen deutlich
wahrzunehmen und bei allen Orphnephilen, die ich bisher gesehen, vorhanden
ist. Schiner stellt obscura Zett. als Synonym zu testacea Macq., sie ist
49°
384 Emanuel Pekoray.
aber, wenn meine Interpretation richtig ist, eine gute Art, die sich, abgesehen
von der auffallend verschiedenen Färbung, von der Macquart’schen Art haupt-
sächlich dadurch unterscheidet, dass der vorderste Metatarsus nicht so stark
verlängert ist; er erreicht wohl die Länge der Schiene, übertrifft sie aber nicht
und ist nur wenig länger (bei testacea Macq. fast doppelt so lang) als die
übrigen vier Glieder susammengenommen. Die Queradern stehen mindestens
ebenso weit auseinander, als in der Flügelabbildung der Orthorrhapha tarda Lw.
im VII. Bande der Stettiner entomologischen Zeitung, Taf. I dargestellt ist;
es scheint mir dies jedoch kein charakteristisches Merkmal zu sein, da auch
bei einem von mir bei Gaming in Nieder-Oesterreich gefangenen Exemplare
der testacea Macq. dieselbe Entfernung der Queradern statthat, und Loew's
tarda, die hauptsächlich auf dieses Merkmal hin aufgestellt wurde, wird, falls
nicht ausser der schwachen Trübung der Flügelspitze andere Charakteristica
bei ihr aufgefunden werden, wenn nicht als synonym, so doch nur als var. zu
testacea Macq. gestellt werden müssen.
Dixidae.
Dixa Meig.
maculata Meig., 8t.-J., Cd, Sk.
Simulidae.
Simulia Latr.
varia Meig., Cd.
ornata Meig., Cd.
maculata Meig., Cd.
hirtipes Fries., Cd.
Ptyohopteridae.
Piyehoptera Meig.
lacustris Meig., Cd.
2. Oligoneura.
Ceoidomyidae.
Hormomyia Lw.
producta Meig., Cd.
Diplosis Lw.
pini Deg., St.-J.
8. Polyneura.
Limnobiidae.
Trichosticha Schin.
maculata Meig., Cd.
Tutea Meig., Sk.
Dasyptera Schin.
nodulosa Macq,, St.J.
‚Beitrag sur Dipterenfauna Tirols. 385
Rhypholophus Kolen.
tephronotus Lw., Beschreibung III, 43, St.-J.
Phryganopterus Kolen., St.-J.
fascipennis Ztt., X, 3777.
Gonomyia OS.
scutellata Egg, Cd.
Anisomera Meig.
Gaedii Meig., Cd.
Penthoptera Schin.
chirothecata Scop., Cd.
Amalopis Hal.
tipulina Egg., Cd.
Trichocera Meig.
fuscata Meig., St.-J.
Ephelia Schin.
marmorata Meig., Cd.
Limnophila Macq.
nemoralis Meig., Sk.
leucophaea Meig., St.-J.
ferruginea Meig., Cd.
discicollis Meig., Cd.
annulus Meig., St.-J.
syloicola Schum., St.-J. (Gomagoi.)
trivittata Schum., Ld. (Parialpe.)
ornata Meig., Cd.
trinotata Meig., Cd.
modesta Meig., Sk.
morio F. St.-J.
Pachyrhina Macq.
aurantiaca Mik, Verh. der x001-botan. Gesellsch. 1866, p. 304, Sk.
ZTunulicornis Schum., Cd.
amnulicornis Meig., St.-J.
aculeata Lw., Beschreibung II, 20, St.-J.
quadrifaria Meig., St.-J. (Gomagoi.)
Oreomysa Pokorny, Wiener entomologische Zeitung 1877, 50.
glacialis Pok., 1. c. p. 50, St.-J.
irregularis Pok., 1. c. p. 58, St.-J.
Tipula L.
lateralis Meig., Cd.
rufina Meig., Cd., St-J.
stigmatella Schum., Sk., Ld.
bilobata Pok., Wiener entomologische Zeitung, 1877, pag. 58, St.-J.
386 Emanuel Pekoray.
I. Orthorrhapha brachycera.
1. Acroptera.
Lonchopteridae.
Lonchoptera Meig.
flavicauda Meig., Ld. (Paria-Alpe.)
lacustris Meig. apnd Schin., Ld.
2. Platygenya.
Stratiemyidae.
Pachygaster Meig.
ater Meig., Cd.
Oxycera Meig.
Tocuples Lw., St.-J.
Fallenii Staeg., Sk.
amoena Lw., 8k.
muscaria Fab., Cd.
Teonina Panz., Cd.
calceata Lw., Beschreibung II, 41, St.-J.
Beris Latr.
Morrisii Dale Ld. (Pari-Alpe.)
Actina Meig.
tibialis Meig., Ld.
Tabanidae.
Chrysops Meig.
rufipes Meig., Lä. (Lago d’Ampola.)
Pangonia Latr.
maculata Rossi, Sk.
Leptidae.
Chrysopila Macq.
laeta Ztt., Dipteren Scand., I, 224, Cd.
erythrophthalma Lw., Meran.
alpicola Pok., Wiener entomologische Zeitung, 1886, p. 194, St.-J.
Acroceridse.
Acrocera.
stelviana Pok., Wiener entomologische Zeitung, 1886, p. 195, St.-J.
trigrammoides nov. sp.
Braueri nov. sp.
Beitrag sur Dipterenfauna Tirols. 387
Acrocera trigrammoides nov.spec. Acrocerae trigrammae Lw. magni-
tudine et habitu simillima sed thoracis, scutelli abdominisque pictura manifeste
diversa. Striga thoracis media ante scutellum furcata hujus latera maculat;
abdominis maculas segmentorum primi et secundi in margine antico vitta
tenus connezae in lateribus lunulas flavas gerunt. Alae infuscatae maculam
costalem distinctam habent (Tab. VII, Fig. 1a, 1b, Ic.)
Long. corp. 5mm., long. al. 48 mm.
Habitat Teriolem et Carinthiam.
Die Grundfarbe des Thieres ist ein gesättigtes Gelb, das an einzelnen
Stellen in Orangegelb, an anderen bis ins Beinweisse übergeht und mit einem
im Tone sich gleichbleibenden Schwarz abwechselt. Der Kopf ist ganz schwarz,
die Augen stark glänzend, der Hinterkopf in Folge einer gelblichweissen
Pubescenz matt. Der Thorax unten schwarz, oben gelb; die Schulter- und
Prasscutellarschwielen nebst einer die ersteren mit den letzteren verbindenden
feinen Linie an der Grenze der oberen und unteren Thoraxhälfte beinweiss;
dieser beinweissen Zeichnung liegt oben ein mässig breites schwarzes Band an,
welches um den ganzen Thorax geht und nur vor dem Schildchen unterbrochen
ist. Die Mitte des Rückenschildes nehmen drei schwarze Längsstriemen ein,
deren mittlere am Halse in dem erwähnten schwarzen Bande beginnt, sich wie
bei Acrocerae trigramma Lw. hinter der Mitte verschmälert, vor dem Schildchen
aber wieder erweitert und in zwei Aeste theilt, welche dasselbe gans umrahmen,
so dass nur eine gelbe Makel von der Form eines stumpfwinkeligen, gleich-
schenkeligen Dreieckes, dessen concave Basis gegen das Abdomen gelegen ist,
übrigbleibt; die beiden anderen Striemen entspringen gleichfalls aus dem schwarzen
Bande, aber an den Seiten, etwas unterhalb der Schulterschwielen und gehen
im Bogen bis su den Seiten des Schildchens, von dem sie nur durch den
weissen Innenfortsats der Schwiele getrennt sind; sie sind anfangs breit und
verschmälern sich allmälig gegen das Ende su. Der Hinterrücken ist schwarz.
Die Oberseite des Abdomen ist am ersten (schwer sichtbaren) Ringe
beinweiss; am zweiten Ringe ist ein schmaler schwarzer Vordersaum, der sich
in der Mitte su einem an seiner Spitze abgerundeten Dreiecke erweitert, das
über drei Viertheile der Ringbreite reicht; an der Seite erweitert sich der Vorder-
saum zu einem Doppelfleck, der nur ein mondförmiges Fleckchen von der Grund-
farbe übrig lässt. Der nächste Ring hat eine ähnliche Zeichnung wie der zweite,
die Marginalbinde ist ein wenig schmäler, das Mitteldreieck, an der Spitze nicht
abgerundet, erreicht fast den Hinterrand des Segmentes. Am vierten Ringe ist
die Ssumbinde nur angedeutet, das Mitteldreieck geht nur bis zur Hälfte des
Ringes und die Seiten haben statt des Doppelfleckes ein schwarzes Dreieck,
das den oberen Seitenwinkel des Segmentes einnimmt und mit seiner Innen-
spitze gegen das Mitteldreieck stark hinübergreift. Der fünfte Ring hat nur den
äussersten oberen Seitenwinkel geschwärst und ist im übrigen fast ganz bein-
weiss, da die gelbe Farbe des Abdomens gegen die Spitze zu stets an Intensität
abnimmt. Der Bauch ist schwars mit beinweissen Hinterrandsäumen am 2., 3.
und 4. Segmente. Die Genitalien sind — soweit man sieht — weissgelb,
388 Emanuel Pokorny.
Die Flügel sind rauchbraun, die Adern und das lange, aber schmale
Randmal fast schwarsbraun; die zweite Längsader ist vorhanden, die dritte
erreicht nur mit der oberen Zinke den Flügelrand; vor dem Hinterrande sind
alle Adern abgebrochen. Die Schüppchen sind bräunlichweiss, die darunter ver-
steckten Schwinger beinweiss. Die Füsse weiss, das letzte Tarsenglied und die
Klauen schwarz; die Schienen nicht gebogen.
Die Art gleicht der Acrocera trigramma Lw. ausserordentlich und könnte
nur mit dieser verwechselt werden; sie unterscheidet sich aber bestimmt von
derselben durch die Zeichnung des Thorax und des Hinterleibes. Während bei
Acrocera trigramma Lw. die Mittelstrieme vor dem Schildchen endigt, setzt sie
sich bei unserer Art am Rande desselben breit fort und umrahmt es an seiner
Basis, so dass die gelbe Grundfarbe nur an der Spitze übrig bleibt; am Abdomen
ist die schwarze Färbung bei Acrocera trigrammoides m. ausgebreiteter und die
gelbe geht gegen das Ende zu allmälig in eine beinweisse über, nebstdem hat
sie rauchbraune Flügel, indess die Loew'sche Art glashelle besitzt. Von einem
Randmal ist bei Loew weder in der Zeichnung (Wiener entomologische Monats-
schrift, L Bd., Tafel I, Fig. 4 und 5) eine Spur, noch geschieht dessen in der
Beschreibung (Entomologische Zeitung von Stettin, 1845, 290) eine Erwähnung.
Diese Art erhielt ich am 26. August 1886 auf einer Steinhalde oberhalb
Bexecca im Ledrothal in zwei weiblichen Exemplaren; im hiesigen kaiserlichen
Museum ist ein Männchen aus Kärnten.
Acrocera Braueri nov. spec. Tota nigra, nitida, pube palido brunne-
scente praesertim in thoracis disco tecta; alis flavido sublimpidis, venis in basi
fuscescentibus in disco et apice flavis; halteribus nigricantibus sub calyptris
sordido albidis latentibus; pedibus pallide fuscis, tarsis obscurioribus, pulvillis
flavido albidis, unguiculis nigris. (Tab. VIL Fig. 2.)
Maxima inter nostrates; long. corp. 7 mm.; long. al. 75 mm.
Habitat in summis Teriolis alpibus.
Glänsend schwars, selbst die Schwielen am Thorax; mit einem lichtbraunen
Filze, der je nach der Beleuchtung bald gelb, bald rostbraun erscheint, schütter
bedeckt. Kopf und Fühler von gewöhnlicher Form, die Augen stark glänzend,
die Ocellen glasartig lichtroth. Thorax und Abdomen einfärbig, von lichteren
Stellen kaum eine Spur, nur am Bauche erscheint der vorletzte Ring in der
Mitte des Hinterrandes beinfarben, ebenso wie der zweite an den Enden des
Hinterrandes gegen die Seiten zu. An der Mittellinie des Rückenachildes zeigt
sich ein seichter rinnenartiger Längseindruck, ähnlich wie bei Acrocera stel-
viana m. Das Abdomen ist stark gewölbt und verhältnismässig breit. Die
Flügel (Taf. VIL, Fig. 2) sind blass bräunlichgelb tingirt, die Adern an der
Basis schwarsbraun, im weiteren Verlaufe gelb; nur die Costa ist weit über die
Mitte des Flügels hinaus gebräunt, an der Stelle des Randmals ist sie braun-
gelb und verdickt. Die untere Zinke der dritten Längsader erreicht so wie auch
die folgenden Adern den Fifigelrand nicht. Am Hinterrande sind die Flügel
merklich ausgeschnitten. Bei dem mir vorliegenden Exemplar hat der rechte
Flügel eine überzählige hintere Querader, der linke am oberen Ende der
Beitrag sur Dipterenfauns Tirols. 389
gewöhnlichen Querader eine anormale Aderabzweigung, wodurch eine kleine
überzählige Zelle entstanden ist. Die schmutzigweissen Schüppchen sind gross
und bedecken die braunschwarzen Schwinger. Die Hüften sind schwarz, ebenso
auch die äusserste Basis der Schenkel, der übrige Theil der Beine ist blass-
braun und ganz mit einem lichten, wollartigen Filze bedeckt, der an der Unter-
seite der Schenkel etwas länger, beinahe wimperartig erscheint; die Tarsen sind
dunkler, die Haftläppchen schmatzig gelblichweiss, die Klauen glänzend schwarz;
an den hintersten Beinen sind die Schienen etwas gebogen und der Metatarsus
kaum merklich kürzer als das letzte Tarsenglied.
Diese durch die glänzend schwarze Färbung des ganzen Körpers, sowie
durch ihre Grösse vor allen bekannten europäischen Acroceren ausgezeichnete
Art fand ich am 16. Juli 1886 am Stilfserjoch, wo sie, ziemlich weit oberhalb
der Fransenshôhe über einer Geröllhalde nach Art eines Bombylius auf einem
Punkte in der Luft schwebte. Ich habe sie Herrn Prof. Brauer gewidmet in
Erinnerung an seine Verdienste um die Biologie der Acroceriden.
Paracrocera Mik, Wiener entomologische Zeitung, 1886, 276.
globulus Panz., St.-J.
Oncodes Latr.
benacensis nov, spec. Riva am Gardasee.
Oncodes benacensis nov. spec. Nigro flavidoque varius; capite nigro,
oculis subnitidis, antennis nigris, stylo in apice piloso; thorace nigro, subtus
puberulo, nitidissimo, lateribus flavis, supra hirto, flavo maculato; scutello
nigro, lateribus flavis; metathorace nigro, nitidissimo, margine superiori flavo;
abdomine flavido, nigro maculato, marginibus segmentorum posterioribus albi-
dis, ventre albicante; alis infuscatis, venis fuscioribus; squamis albidis nigro
marginatis, halteribus fuscis; pedibus flavidis, coxis in basi nigricantibus,
trochanteribus ct summa femorum basi nigris, posticis femoribus in apice ob-
seurioribus, tibiis proprüis in basi nigro annulatis, in apice paululum in-
crassatis, tursis omnibus nigricantibus. (Taf. VII, Fig. 3.)
Long. corp. 68 mm., long. al. 6:2 mm.
Habitat litora lacus benaci.
Kopf schwarz, die Augen wenig glänzend, Fühler schwarz, die Borste an
der Spitze mit zwei bis drei Börstchen. Der Thorax ist oben glänzend schwarz,
vor den Schulterschwielen ist jederseits eine grosse gelbe Makel, welche die
Schwielen mit einschli ; hinter den letzteren befinden sich am Rücken zwei
gelbe Längsstriemen, die, anfangs breit, sich plötzlich verschmälern und bis
über die Thoraxmitte hinabreichen; in der Mitte zwischen diesen Striemen und
der Flügelwurzel liegt eine länglichrunde gelbe Makel. Von der Flügelwurzel
geht am Rande des Thorax ein gelber Streifen bis zum Schildchen; er schliesst
die Schwielen mit ein und ist gleich beim Beginn unmittelbar hinter der
Flügelwurzel durch ein schwarz gefärbtes Grübchen unterbrochen. Vor dem
Schildchen selbst stehen zwei gelbe Fleckchen, die sich bei heller gefärbten
Exemplaren als das Ende der früher erwähnten gelben Längsstriemen heraus-
Z. B. Ges. B. XXXVII. Abh. 50
390 Emanuel Pokorny.
stellen dürften. In anderer Auffassung könnte man auch ssgen: Der Rücken-
schild ist gelb mit drei breiten schwarzen Längsstriemen, einem mittleren,
welcher am Halse beginnt und sich bis zum Schildchen erstreckt, und zwei
vorne abgekürsten Seitenstriemen, welche ausserordentlich breit sind, eine gelbe
länglichrunde Makel einschliessen und am letzten Drittel der Rückenfläche sich
mit der Mittelstrieme vereinigen, oder, bei lichteren Stücken, sich ibr stark
nähern. Das Schildchen ist schwarz, nur die Seiten oben sind in mässiger Breite
gelb. Der Hinterrticken ist schwarz, sein oberer Rand jedoch gelb. Die Brust-
seiten sind stark glänzend, an ihrer oberen Hälfte bis auf einen Fleck vor den
Schüppchen gelb, an ihrer unteren schwarz.
Der Hinterleib ist oben gelb; an der Oberseite ist der erste (kleine,
schwer sichtbare) Ring schwarz mit einem beinweissen Hinterrandsaume, den
auch alle folgenden Ringe haben, der zweite ist gleichfalls schwars, hat aber
an beiden Seiten einen grossen gelblichweissen, fensterartigen Fleck, der die
schwarze Grundfarbe zu einem in der Mitte schmalen, oben und unten erweiterten
Streifen auf der Mitte des Ringes (ähnlich einem kurzen, dicken römischen
Einser) zusammendrängt. Auch der dritte Ring hat dieselbe Zeichnungsanlage,
die fensterähnliche Stelle ist jedoch viel kleiner, so dass man auch sagen könnte,
der dritte Ring ist schwarz mit zwei halbrunden, gelblichweissen, halb durch-
scheinenden Flecken an beiden Seiten; am vierten Ringe ist dieselbe Zeichnung
wie am dritten, die lichten Flecke sind jedoch mehr gelb, nicht durchscheinend
und bedeutend kleiner; der fünfte Ring ist gelb mit schwarzen Seitenflecken,
welche durch einen schwarzen, in seiner Mitte etwas erweiterten Querstreifen
auf dem zweiten Drittel des Ringes verbunden sind; der sechste Ring ist gelb
mit einem sehr schmalen schwaı Querstreifen. Der Bauch ist ganz gelblich-
weiss mit Spuren schwarzer Querlinien und eines schwarzen Seitenstreifens. Die
Lamellen der Genitalien sind glänzend schwarz.
Die Flügel sind gebräunt, gegen den Hinterrand etwas lichter; die Adern
dunkelbraun, die Wurzel der Gabel hat eine schwarze, knotenartige Verdickung.
Die Schüppchen sind durchacheinend, schmutzigweiss, schwarz gerandet. Die
Füsse sind gelb; die Hüften an der Basis schmal, schwarz, haben an ihrer
Spitze aussen ein dreieckiges, weiss schimmerndes Fleckchen. Die Scheukelringe
und die äusserste Schenkelbasis ist glänzend schwarz. Alle Schenkel und auch
die hintersten Schienen sind gegen die Spitze merklich verdickt. Die Hinter-
schenkel und Hinterschienen haben vor der Spitze einen breiten braunen, ver-
loschenen, die letzteren auch an der Basis einen schmalen, aber deutlichen Ring,
die Spuren einer ähnlichen Zeichnung sind auch an den anderen Fusspaaren
bemerkbar. Die Tarsen sind schwärzlichbraun, die Haftläppchen von derselben
Farbe, die Klauen braunschwarz. Die von Weissgelb bis Braungelb schattirte
Behsarung ist kurz und weich, sie alterirt nirgends die Körperfarbe, ist am
Thorax am dichtesten und an den Hüften am längsten. Diese durch ihre Körper-
zeichnung vor allen paläarktischen Oncodes-Arten ausgezeichnete Art fand ich in
einem Garten Rivas am Gardasee; sie sass (Früh Morgens) rubig an einem
Blüthenköpfchen von Solidago canadensis und liess sich mit den Fingern
Beitrag sur Dipterenfauus Tirols. 391
abnehmen; leider suchte ich diesen und die folgenden Tage vergebens nach
einem zweiten Exemplar dieser ausgezeichneten Art.
. Asilidae.
Dasypogon Moig.
diadema F., Sk.
Stichopogon Lw.
albofasciatus Meig., Cd, Meran.
inaequalis Lw., Linnaea II, 503, Sk.
spinimanus nov. spec.
Stichopogon spinimanus nov, spec. Stichopogoni tenero Lw. similli-
mus, fasciis abdominis aequalibus albidis, antennis pedibusque totis nigris,
_ spinis tarsorum anticorum longissimis nigricantibus.
Long. corp. © 6 mm., long. al. 46 mm.
Habitat Teriolis merid. valles.
Untergesicht, Knebelbart und die Haare am Mundrande schneeweiss,
Fühler ganz schwarz, weiss bestäubt; Stirne leicht, Scheitel, der angrenzende
Theil des Hinterkopfes nebst dem Rückenschild dicht braungrau bestäubt, am
letzteren zwei schmale, schwarze, gegen den Hals zu etwas breitere Längsstreifen
nebst der Spur eines mittleren dritten sichtbar. Der übrige Theil des Thorax
sammt dem Hinterkopf und den Hüften ist mit einer grauweissen Bestäubung
dicht bedeckt, die sich jedoch weniger dicht auch auf den Bauch und die Beine
erstreckt. Das Schildchen ist aschgrau mit weisslichem Schimmer. Der Rücken
des Hinterleibes erscheint je nach der Beleuchtung und der Richtung des
‚Auges verschieden gefärbt; bei gewöhnlicher Ansicht d. h. von hinten betrachtet
und von vorne beleuchtet, erscheint der erste Ring fast ganz grauweiss, die
anderen schwarz mit weiss ausgefüllten Vorderrandswinkeln; von der Seite gegen
das Licht zu gesehen erscheint der erste Ring gleichfalls weissgrau, die anderen
nur an ihrem Vorderdrittel von dieser Farbe, an der übrigen Fläche aber schön
braun gefärbt; die letzte, den Geschlechtsapparat bedeckende Rückenplatte ist,
den schmalen glänzend schwarzen Vordersaum ausgenommen, ganz weissgrau
bestäubt, die unter derselben hervorragenden stumpfen Borsten sind so wie
das sichtbare Ende der Legeröhre schwarz; die den Apparat von unten ein-
schliessenden beiden Lamellen sind gelb und nur wenig nach innen gekrümmt;
sie sind verhältnissmässig breiter als bei den verwandten Arten.
Die Flügel sind graulich glashell, die Adern braun, an der Wurzel lichter.
Die Discoidalzelle ist mässig lang, die Querader steht am ersten Drittel der-
selben; die vierte Hinterrandsselle ist breit offen. Die lichtgelben Schwinger
haben einen an der Basis braunen Stiel. Die Beborstung der auch an den
Schienen und Metatarsen ganz schwarzen Beine ist die gewöhnliche, die Mittel-
schenkel haben auf der Unterseite zahlreiche längere weiche Haare. Die Borsten
an den Schienen und an den Tarsen sind weiss, die der Vordertarsen kaum
stärker, aber merklich länger als bei den verwandten Arten und an ihrer
50*
Emanuel Pokoruy.
hwarz. An den hintersten Beinen sind das erste und zweite Tarsen-
rerdickt, das dritte und vierte hat schwarze Borsten.
nd das © dieser Art bei Condino am Ansfluss des Giulibaches in
in Gesellschaft von Stichopogon albofasciatus Meig.; sie unter-
von den anderen Stichopogon-Arten mit gleich breiten Hinterleibs-
à die grössere Längo der Borsten an den Vordertarsen und durch
e Beine, von Stichopogon scaliger Lw. und tener Lw. auch durch
warzen Fühler, von Stichopogon riparius Lw. durch die breit offene
randszelle.
ıon Lw. -
brevirostris Meig., St.-J.
vogon Lw.
fulvicornis Macq., St.-J., Lodro (Parialpe).
Meyer-Dürii Mik, Zool.-botan. Gesellschaft, Wien 1868, p. 79.
imus Lw.
colubrinus Meig., Sk.
herus Lw.
Schineri Egger, Sk.
rus Lw.
atripes Lw., Sk.
Bombyliidae.
omoeba Schin.
aethiops F. apud Schin., Sk., Cd.
Hesperus Meig.. Sk. (verglichen mit einem typischen Fremplar im
hiesigen kaiserlichen Museum).
ax Scop.
perspicillaris Iw., Beschreibung I, 157, Sk., Cd.
humilis Ruthe bei Loew, Beschreibung I, 191, Sk.
osopa Macq.,
Cleomene Egg., Ld.
schus Lw.
sulphureus Mikan bei Lw., Neue Beiträge III, 37, St.-J.
Scenopinidae.
pinus Latr.
niger Degeer apnd Schin., St.-J. (Gomagoi)
Therevidae.
va Latr.
eireumscripta Lw., St.-J.
3. Orthogenya.
Empidae.
+ Meig.
grossipes L., Cd., Ld.
fauva Tirols, 393
aperta).
insviens I, 397, St.-J. (Trafoi).
[ discolori Lw. simillima sed statura
Blerumque graciliori; thoracis disco laete cinereo; pleuris latius, scutello toto
testaceis; alis limpidioribus in apice fusco maculatis; pedibus minus nigri-
contibus et brevius setulosis diversa.
I femoribus intermediis unicoloribus, apparatu sexuali graciliori, ©
#riga abdominali in postico segmentorum margine interrupta differt.
Long. corp. 9-10-5 mm., long. al. 95—10 mm.
Habitat Teriolis merid. region. subalp.
Der Empis discolor Lw. überaus ähnlich, im Ganzen merklich schlanker.
Die beiden ersten Fühlerglieder rein gelb, das dritte schwarzbraun. Der ganze
Körper lichter bestäubt, der Thoraxrücken licht aschgran, in beiden Geschlechtern
gleich; die Striemen nicht zu unterscheiden, das Schildchen immer ganz gelb,
ebenso die Brustseiten mit Ausnahme eines Panktes unterhalb der Flügelwurzel
ud eines braunen, beim JS’ deutlicher, beim © schwer wahrnehmbaren Fleckchens
unterhalb der Basis der Vorderhüften. (Bei Empis discolor J' ist der Thorax
schwarsbraun.) Der Hinterleib des JS in gleicher Weise gezeichnet wie bei
diecolor, des © hat die Rückenstrieme nicht schmäler, aber auf dem Hinter-
rand der Ringe unterbrochen, so dass sie in ebensoriele mit der Spitze nach
rickwärts gerichtete, an ihrer Basis breite, dreieckige Flecke aufgelöst or-
scheint, als das Abdomen Segmente hat. Die männlichen Genitalien sind von
gewöhnlichem Baue, nur sind bei discolor Lw. die Endlamellen erheblich stärker
und die untere hat einen kürzeren und stumpferen Mittelzahn als bei serena G'
auch hat die letztere einen an der verdickten Stelle weniger gekrümmten Faden.
Die Flägel sind heller, im Randmal bemerke ich keinen Unterschied, aber vor
der Flügelspitze, zwischen den Gabeln der dritten Längsader ist eine deutliche,
bei frischgefangenen Exemplaren sehr auffallende Fleckung. An den Beinen ist
die schwarze Farbe viel beschränkter, die schwarze Linie der Mittelschenkel,
welche das g' von discolor Lw. charakterisirt, fehlt bei serena g' gänzlich; die
Metatarsen sind an der Basis stets gelb.
Ich fing die Art bei Condino im Val aperta zugleich mit Empis discolor
Lv. und bei Pieve di Ledro auf dem Wege nach der Parialpe, wo letztere
Art fehlte. Empis discolor Lw. habe ich auch auf dem Wechsel (Steiermark)
vit selten gefangen, ohne dort Einpis serena zu finden; es scheint, dass letztere
Art anf den westlichen Theil der Alpen beschränkt ist.
, Es concurrirt hier noch eine dritte Art: Empis alpina Lw., Berliner
| mtomologische Zeitschrift, XI. Band, p. 24. Diese Stelle lautet wörtlich: „Die
394 Emanuel Pokorny.
in der Schweiz lebende Empis alpina, von der ich nur das Weibchen besitze,
hat die Grösse der Empis discolor, aber einen etwas robusteren Körperbau; sie
ist ganz gelb, nur der Thoraxräcken mit Ausnahme des Schulterrandes gelb
(sic), der Hinterleib hat eine schmale braunschwarze Mittelstrieme; das dritte
Fühlerglied ist schwarz, die Füsse bis gegen die Basis braunschwarz; die Flügel
wie bei Empis discolor.“ Es ist dies offenbar nur eine vorläufige Notiz, die
Loew wahrscheinlich bei Gelegenheit durch eine formale Beschreibung ersetzen
wollte; eine solche konnte ich aber nirgends in seinen Schriften auffinden.
Ich war lange im Zweifel, ob nicht die von mir publicirte Art mit dieser
identisch ist; die Gründe, welche mich veranlassten, sie als eine selbstständige
Art aufzustellen, sind: Loew sagt von seiner Art, dass sie robuster ist als
discolor; ich besitze sowohl von discolor als auch von serena zahlreiche Erem-
plare und habe beim Vergleichen gerade das Gegentheil gefunden; es war mir
auch nicht möglich, zu glauben, dass der sonst so scharfsichtige Autor s0 auf-
fallende Unterschiede, wie sie in der Färbung des Thorax, der Mittelstrieme des
Abdomens, der Flügel auftreten, hier nicht gleich auf den ersten Blick bemerkt
hätte, zumal es sich um das Weibchen gehandelt hat, das bei discolor die
Thoraxstriemen so deutlich hat, während sie bei serena — bei der gewöhnlichen
Form — fast gar nicht zu sehen sind. Hätte er aber zufällig die seltenere
Varietät des © von serena mit ganz gelbem Thoraxräcken, an dem die Striemen
deutlich zu sehen sind, vor sich gehabt — was jedoch durch die Bemerkung
„sie ist ganz gelb, nur der Thorarrücken . . .* ausgeschlossen ist — so hätte
er gewiss nicht erwähnt, dass der Rückenschild ein anderes Aussehen hat.
Pachymeria Steph.
palparis Egger, Cd.
Oedalea Mig.
stigmatella Ztt. apud Loew (Neue Beiträge VI, 49), St.-J.
Leptopesa Macq.
lonchoptera Lw., Beschreibung II, 215, Cd.
(Clinocera Meig., Mik, Verhandlungen der k. k. zvol.-botan. Gesellschaft,
1881, 320 und ff.)
Kowarzia Mik, 1.c. 323.
barbatula Mik, 1. c. 1880, 847, Cd., Ld
plectrum Mik, 1.c., Cd.
tibiella Mik, 1.c. 348, Cd., Sk.
Clinocera Meig. apud Mik, 1. c. 1881, 324.
appendiculata Ztt., St.-J.; Meran, Cd.
Heleodromia Hal.
stagnalis Hal., Ledro.
Wesmaëli Macq., Cd.
Phaeobalia Mik, 1.c. 324.
Pokornyi Mik, Wiener entomologische Zeitung, 1886, 22, Cd. (Val
aperta), Ld. (Corno 8. Martino).
Beitrag zur Dipterenfauna Titols. 395
Bergenstammia Mik, Verhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft
1881, 324.
nudipes Lw., St.-J.
Chamaedipsia Mik, 1.c. 324.
longicornis Mik, Wiener entomolog. Zeitung, 1887, p. 161, Sk., Cd.
hastata Mik, 1. c. 349, Cd.
Rôderia Mik, 1. c. 1884, 344.
longipennis Mik, 1. c. 1880, 349, Cd.
Eucelidia Mik, 1.c. 1881, 324.
pirata Mik, 1. c. 1880, 350, Cd.
Philolutra Mik, 1. c. 1881, 324.
phantasma Mik, 1. c. 1880, 350, Sk.
erminea Mik, Wiener entomologische Zeitung, 1887, p. 161, Sk.
Bohemanni Ztt., Cd.
hygrobia Lw., Beschreibung I, 273, Cd.
lota Walk., Cd.
fallaciosa Lw., Berliner entomologische Zeitschr., 1873, 44, Sk., Cd.
rhynchops Now., Lw., Beschreibung I, 268, Cd.
Hemerodromia Meig.
praecatoria F1, Ld.
Platypalpus Macq.
minutus Meig., Ld.
flavipalpis Meig., St-J.
Dolichopoda.
Rhaphium Meig.
appendiculatum Ztt., Ld.
Psilopus Meig.
Wiedemanni Fall., Sk.
Hercostomus Lw.
longiventris Lw., Ld.
inornatus Lw., Beschreibung II, 278, Meran.
exarticulatus Lw., Cd.
Hypophyüus Lw.
sphenopterus Lw., Ld.
obscureRus Fall., Ld.
Dolichopus Latr.
fastuosus Hal., St.-J.
picipes Meig. nec Schin., St.-J. (Gomagoi).
campestris Meig., Ld.
nubilus Meig., Cd.
plumipes Scop, Cd.
signatus Fall, Ld.
396
Emanuel Pokorny.
arbustorum Stann., Ld.
festious Hal., Ld.
trivialis Hal., Ld.
equestris Hal., Cd.
Tachytrechus Stann.
insignis Stann., Ld.
eucerus Lw., Bericht des naturhist. Ver. in Augsburg, 1869, Cd, Ld.
genualis Lw., Ld.
ocior Lw., Beschreib. L 287, St.-J. (zwischen Spondinig und Prad.)
ripicola Lw., Meran.
Poecilobothrus Mik, Gymnssial-Programm, 1878, 1
principalis Lw.
Gymnopternus Lv.
nigriplantis Stann., Meran, Sk., Ld.
nigricornis Meig., Sk., Ld.
pilicornis Staeg., Ld.
Orthochile Latr.
Rogenhoferi Mik, Zool.-botan. Gesellschaft, 1874, und Gymnasial-
Programm, 1878, 10, Ld. (Corno S. Martino).
Campsicnemus Walk.
curvipes Fall., Ld.
platypus Lw.
ÆEucoryphus Mik, Zool.-botan. Gesellschaft, 1869.
Brunneri Mik, 1. c., St.-J.
Teuchophorus Lw.
simplez Mik, Verhandlungen der zool.-botan. Gesellschaft, 188), Ld.
Sympycnus Lw.
annulipes Meig., Ld.
spiculatus Gerst., Stettiner entomologische Zeitung, 1864, St-J.
Chrysotus Meig.
amplicornis Ztt., St-J.
laesus Wied., Ld.
femoratus Ztt., Ld.
cupreus Macq., Ld.
neglectus Wied., Meran.
Chrysotimus Lw.
molliculus Fall., Ld., Cd.
Argyra Macq.
confinis Staeg., Ld.
Diaphorus Meig.
Winthemi Meig., Sk.
oculatus Fall., Cd.
lugubris Lw., Cd., Sk.
Gredleri Mik, Zool.-botan. Gesellschaft, 1881, Cd., Sk.
sone Tirols 397
Dipteren, VIII, Cent.
7; Mik, Gymnasial-Programm, 1878
V, 46, Ld., Sk.
logische Zeitung 1884.
ag I, 295, St.-J. (Spondinig).
lorrhapha.
Zi
Iae.
Merodon Meig.
nigritarsis Rond, Ld.
avidus Rossi, Cd.
Xylota Meig.
lenta Moig, là.
sylvarum L., Là.
Ischyroptera nov. gen. Corpus robustum, oblongum. Antennae fronti
Palum prominenti insertae, articulo primo et secundo brevibus, fere aeque
2.B. Ges. B. XXXVIL Abb. 51
398 Emanuel Pokorny.
longis, tertio elongato compresso, infra valde dilatato, rotundato, in parte
terminali stylo valido, triarticulato nudo et obtuso instructo. Epistoma pro-
ductum sub antennis excavatum, bituberculatum; oculi nudi; frons (in 9)
modice lata in medio impressa, ocellis in triangulo paululum elevato sitis.
Proboscis brevis in oris apertura latens. Thorax lateribus marginatis, humeris
distincte prominentibus; scuiello lato. Abdominis lati segmentum primum lon-
gissimum, secundum et tertium longitudine aequali, quartum brevissimum.
Nervulus alarum transversus ordinarius in medio cellulae discoidalis brevis
et latae positus est, qua nota a Pelecocera Macquarti et Meriapioido Bigoti
differt. Femora nec incrassata nec spinulosa. Genitalia parva.
Durch den kräftigen Körperbau dem Bigot’schen Meriapioidus, durch
die Bildung der Fühler Macquart’s Pelecocera nahe stehend; von ersterem
unterscheidet sich unsere Gattung, ausser einer anderen Bildung des dritten
Fühlergliedes, durch die Gestalt des Untergesichts, von letzterer durch den
robusten Körperban, das eckige Rfückenschild, das höckerige Untergesicht, den
kurzen Rüssel, die starken und ähnlich wie bei Brachypalpus Macq. verlaufenden
Flügeladern. Während nämlich Pelecocera die kleine Querader weit vor der
Mitte der Discoidalzelle hat, ist dieselbe bei Ischyroptera auf der Mitte derselben,
bei Meriapioidus ist sie viel schiefer und deutlich hinter der Mitte. Die Di-
scoidalzelle ist kurz und breit, kürzer noch als bei Meriapioidus, bei Pelecocera
dagegen langgestreckt. Die Fühler sind der ein wenig vorspringenden Stirne
eingefügt, dreigliedrig; die beiden ersten Glieder sind gleich, kurz, das dritte
verlängert, unten erweitert und breitgedrückt; nach vorne verschmälert es sich
keum merklich und geht in einen dicken, nackten, an seinem Ende stumpfen
Griffel über. Dieser selbst ist dreigliedrig, sein drittes Glied beiläufig dreimal
80 lang als die beiden anderen zusammen. Das Untergesicht ist etwas schief
vorgerogen und geht weit unter die Augen herab; es ist gleich unterhalb der
Fühler tief ausgeschnitten, erhebt sich dann zu einem starken Buckel, dem ein
kleinerer, durch den aufgeworfenen Mundrand gebildeter folgt. Auch der seitliche
Mundrand ist etwas verdickt, durch eine Einschnürung vom oberen getrennt und
geht etwas weiter hinab als der obere. Die Augen sind nackt. Die Ocellen
stehen auf einem etwas erhabenen Dreieck des Scheitels; die Stirne ist (beim
Q) mässig breit, in der Mitte seicht gefarcht. Der Thorax an den Seiten
gerandet, an seiner Oberseite so wie auch das breite Schildchen dadurch,
dass die Haare in kleinen Grübchen stehen, fein gerunselt. Die Schultern
ragen eckig vor und da dies mit den vor dem Schildchen stehenden Schwielen
gleichfalls der Fall ist, so bekommt der ganze Rücken eine viereckige,
nicht abgerundete Gestalt. Der Hinterleib ist breit, der erste Ring am
längsten, die beiden mittleren fast gleichlang, der vierte am kürzesten. Die
Genitalien sind klein. Die Füsse kräftig, die Schenkel jedoch weder verdickt,
noch gedornt.
Diese Gattung lässt sich in keine der bestehenden Syrphidengruppen ohne
harten Zwang einreihen, sie muss also eine eigene Gruppe, die der Ischy-
ropterinen, bilden, die dann am besten aın Anfang der Familie vor den Calli-
Beitrag zur Dipterenfauns Tirols. 399
cerinen oder auch am Ende hinter den Milesinen zu stehen kommt, je nachdem
man mehr auf die Fühlerbildung oder auf das Flügelgeäder und den Bau des
Kopfes Gewicht legt.
Ischyroptera bipilosa nov. spec. Tota nigra, antennis nigris, articulo
tertio in parte dilatata flavo, albido consperso, stylo atro; facie nitida, striga
laterali griseo pollinosa, genis parce albido pilosis; fronte griseo pilosa in
vertice pilis longioribus ciliatim dispositis fuscis, fascia in margine postoculari
tenui albo micante; occiput in parte supera paulo excavatum fusco hirtum,
in parte infera nitens, albido pilosum. Thoraz et scutellum supra leviter rugosa
parum nitida, pilis brevibus canis et longioribus nigris praedita, ille in callis
humeralibus nitidis fasciculo pilorum nigrorum armatus, in lateribus nitenti-
bus pube longiore instructus. Abdomen nitidissimum parce albido pilosum,
leviter punctatum. Alis nigricantibus in basi, in apice vero et in margine
posteriori subhyalinis, venis omnibus robustis in basi nigris in medio fusco
limbatis; calyptra sordida, nigro marginata, halteres stylo fusco, capitulo nigro.
Pedes nigri simplices metatarsis anticis et posticis totis, tibiis omnibus in
dimidio apicali incrassatis; femoribus subvillosis.
Long. corp. 9 mm., long. al. 65 mm.
Habitat in summis Teriolis alpibus.
Einfärbig schwarz. Der Kopf ist hinten auf der oberen Hälfte merklich
ausgehöhlt, auf der unteren vorne ziemlich stark vorgezogen. Die Fühler sind
der sehr mässig vortretenden Stirne eingefügt, die beiden ersten Glieder klein,
schwarz; das dritte wie in der Gattungsdisgnose angegeben gebildet, oben
schwars, am unteren, bei Weitem grösseren Theile gelb und bis oben hinauf
weisslich bestäubt. so dass seine ganze Fläche in gewisser Richtung weissgrau
erscheint. Der dicke Griffel ist schwarz und fast gar nicht bestäubt. Die Stirne
ist in der Mitte seicht eingedrückt, was oben weniger als gegen die Fühler-
basis bemerkbar ist; sie ist etwas weissgrau bestäubt und mit zahlreichen
braunen und weisslichen Härchen besetzt, welche in vertieften Punkten stehen,
wodurch sie etwas runzelig aussieht. Das unter den Fühlern ziemlich tief
ausgehöhlte Untergesicht steigt zu einem beträchtlichen Höcker auf, dem in
dem aufgeworfenen Mundrande ein zweiter bedeutend kleinerer folgt; es ist
glänzend schwarz und hat nebst einer Strieme, die sich von den Wangen bis
zum seitlichen Mundrand zieht und durch eine zarte lichte Bestäubung hervor-
gebracht ist, nur wenige, aber deutliche Haare auf den Wangen kurz vor dem
unteren Augenecke auf weisslichem Grunde. Ein scharfer, bogenförmiger Ein-
druck trennt die Wangen von den Backen und dem übrigen Untergesicht.
Der Hinterkopf ist anf der oberen etwas ausgehöhlten Hälfte dunkel, auf der
unteren, senkrecht absteigenden licht behaart. Am Scheitel und den oberen
Augenrändern steht ein brauner Hasrkranz. Die Augen sind rückwärts von
einem schmalen weissbestäubten Streifen umgeben. Der Thorax hat an seiner
oberen Fläche, ebenso wie das Schildchen eine doppelte Behasrung: eine
lichtere aus sehr zarten weisslichen, dicht stebenden, kursen Haaren gebildete,
51*
Emanuel Pokorny.
-"nweise der Fläche selbst ein weisslichgraues Aussehen gibt, bei
itrachtung aber ganz verschwindet, und eine dunklere aus längeren
ren, die wohl etwas stärker, aber weniger zahlreich sind. Die vor-
chulterecken sind so wie auch die Brustseiten lebhaft glänzend,
Thoraxfläche matt erscheint. Die Behaarung der Schulterschwielen
ie der Thoraxseiten licht und ziemlich lang. Der Hinterleib ist
ft glänzend und mit kurzen lichten Härchen, welche in vertieften
on, besetzt. Die Flügel sind kräftig, aber kurz; die braunschwarzen
besonders gegen die fast schwarze Wurzel stark aus der Fläche
sind (auch die v. spuria) auf den beiden ersten Drittheilen der
von breiten braunen Streifen begleitet; an der Spitze und am
‚ind die Flügel fast glashell. Da auch die Queradern einen breiten
n haben, so erscheint die Mitte des Flügels gegen ihre vordere
Imgebung auffallend dunkel gefärbt, zumal an dieser Stelle auch
‚ls solcher, auffallend starke Zweig der ersten Längsader mit einer
erdickung endigt und das Randmal gleichfalls braun gefärbt ist.
ud kräftig, die Schienen auf den letzten zwei Drittheilen recht
lickt, ebenso der vorderste und hinterste Metatarsus ihrer ganzen
Die Bebaarung ist auch hier eine doppelte, eine lichte weiche,
:, welche an der Unter- und Hinterseite der beiden vorderen
am längsten ist und eine kurze, braune, mehr anliegende, die
ıerer Betrachtung sichtbar ist.
merkwürdige Thier fand ich Mitte Juli 1886 am Stilfserjoch in
on circa 2500 M., wo es niedere Pflanzenbüsche ganz nahe dem
wärmte und im Aussehen gewissen, durch ihre schwarse Körper-
rbung ausgezeichneten Blattwespen täuschend ähnlich war. Es
ordentlich selten zu sein, da ich die ganze übrige Zeit meines
nthaltes trotz der darauf gerichteten Aufmerksamkeit kein zweites
finden konnte.
ta Newm.
'uteola Gmel., Cd.
us Meig.
Irnatus Meig., Cd.
Jaster Meig.
netallinus Fabr., Ld.
eura Macq.
1obilis Fall, Ld.
Fall.
fasciata Meig., St-J.
tuadrimaculata Pz., St.-J.
8 Lair. B
color F., Ld.
Beitrag zur Dipterenfauns Tirols. 401
Pipunculidae.
Nephrocerus Ztt.
? lapponicus Ztt., IU, 947.
Von der Gattung Nephrocerus Ztt. sind drei europäische Arten beschrieben,
die in allen wesentlichen plastischen Merkmalen übereinstimmen und sich nur
durch die Farbe einzelner Fühlerglieder und durch die mehr oder weniger aus-
gebildeten Hinterleibsbinden unterscheiden. Das Exemplar, welches ich bei Condino
am Anfang des Val aperta um Heidelbeerbüsche schwärmend gefunden habe,
könnte ich zu jeder der drei Arten stellen, je nachdem ich auf dieses oder jenes
Merkmal grösseres Gewicht lege, ich könnte es aber auch — da es mit keiner
derselben vollkommen übereinstimmt — als eine neue Art aufstellen, was mich
au der Ansicht führt, dass die beschriebenen Arten alle synonym sind und der
älteste Name scutellatus Macq., Suite à Buff. IL 9, als der allein berechtigte
zu gelten habe. Es lässt sich dies nur durch den Vergleich zahlreicher Exem-
plare feststellen, was aber bei der grossen Seltenheit des Thieres freilich seine
Schwierigkeiten hat, jedoch — da das Thier von Lappland bis zum Mittelmeer
vorkommt — keineswegs unerreichbar ist.
Der von mir gefangene Nephrocerus hat die beiden ersten Fühlerglieder
gelb, das dritte lichtbraun (scutellatus Macq.) und nierenförmig; bei dem rechten
Fühler ist das zweite Glied durch Eintrocknung stärker zussmmengezogen als
beim linken, wodurch das rechte dritte Fühlerglied als nach unten verlängert
sich darstellt, was bei dem linken nicht der Fall ist. Die Fühlerborste ist auch
an der Basis schwarz, die untere Ziuke der gegabelten vierten Längsader geht
zwar bis nahe zum Fitigelrande, ist aber in ihrem Endrerlaufe so schwach, dass
es viel Wahrscheinlichkeit hat, dass sie bei anderen Exemplaren schon etwas
weiter vor dem Rande abgebrochen ist. Am Rückenschild sind nicht blos die
Schwielen gelb (flavicornis Ztt. und scutellatus Macq.), sondern es ist auch eine
breite gelbe Seitenbinde, welche die Schulterschwielen mit denen vor dem gelben
Schildchen verbindet, sehr deutlich vorhanden (Iapponicus Ztt.). Die Brustseiten
sind oben gelbweiss, unten schwarzbraun, ein auffallender Punkt unterhalb der
Flügelwurzel und ein grösserer Fleck unter den Schulterbeulen schwarz, der
letztere mit weissem Schiller; ein solcher ist auch auf dem schwarzen Unter-
gesicht und der ebenso gefärbten Stirn bemerkbar, er wird hier durch die
deutliche schneoweisse Behaarung hervorgebracht. Die beiden Querbinden des
Hinterleibes sind sehr schmal, fast nur an den Seiten und am Bauche deutlich
bemerkbar; nebstdem finden sich noch zwei gelbe Längsstreifen, welche über
den ganzen Bauch gehen, nach hinten zu an Breite abnehmen, nach vorne aber
breiter werden, eine lichtgraue Farbe annehmen, sich verbinden, ein schwarzes
viereckiges Fleckchen einschliessen und vereint bis zu den Hinterhüften reichen.
(Zetterstedt sagt bei seinem lapponicus: venter praesertim basi flavo lineatus.).
Die Beine sind mit Ausnahme der äussersten Basis der Hüften ganz gelb
(auch das fünfte Tarsenglied), die Schwinger gelb mit blassem Stiele.
Emanuel Pokorny.
2. Hypocera.
Phoridae.
ra Latr.
bicolor Meig., Ld.
femorata Meig., Ld.
pullicaria Fall., Ld.
inophora Macq.
arcuata Meig., Ld.
Platypezidae.
ypeza Meig.
boletina Fall., Cd.
atra Fall., Cd.
II. Schizophora.
1. Eumyidae.
Phasinse.
ıhora Rob., Desv.
hyalipennis Fall, Ld.
‘einerea Meig., Ld.
Gymnosominae.
ogaster Latr.
globosa F., Cd.
Ocypterinae.
ptera Latr.
excisa Lw. apud Rondani, Sk.
Phaninae.
myia Meig.
curvicauda Fall., Cd.
Tachininae.
ria Rob., Desv.
longirostrie Meig., St.-J., Cd.
homyia Macq.
flavipalpis Macq., Ld.
hystylum Macq.
arcualum Mik, Zool.-botan. Gesellschaft, 1863, 1240, St.-J.
torilla Bond.
maculosa Meig., St.-J. (Spondinig).
pterenfauns Tirols.
ond., Prodrom. IV, 60, Sk.
in, Ld.
Emanuel Pokorny.
locera Macq.
grisea Kow., Zool.-botan. Gesellschaft, 1868, 221, Cd.
ia Rob., Desv.
Tugens Meig., Meran.
cunctans Meig., Ld.
na Meig.
maculata Fall, Là.
»stoma Meig.
analis Meig., Cd.
simplez Fall, Cd.
»phora Rob., Desv.
atramentaria Meig., St.-J.
» Rob., Desv.
niger Rob., Desv. apud Schin., Cd.
Dexinae.
mia Rob., Des.
pygmaea Ztt., Cd.
ho Rob., Desr.
praeceps Scop., Sk.
ra Macq.
eristata Meig., St.-J.
4 Meig.
carinifrons Fall, Ld.
ferina Fall, Cd., Sk.
ophthalma Macq.
europaea Egg., St.-J., Ld.
Muscinae.
oxys Geoffr.
irritans L., Cd.
meura Macq.
pabulorum Fall. aus den Raupen von Deilephila Nerii L. gezogen.
Riva.
Anthomyinae.
ia Rob., Desv.
abdominalis Ztt. Ld.
variegata Mig, Cd.
lugubris Meig., St.-J.
gaster Macq.
fuscata Fall., St.-J.
comunis Rob., Desv., Cd.
nigrinerois Ztt., Cd.
Beitrag sur Dipterenfsunn Tirols. 405
obsignata Bond., Prodr. VI, 100, Cd.
uliginosa Fall, Cd.
montana Rond., 1.c. 75, St.-J.
Limnophora Rob., Desv.
pertusa Meig., Ld.
consimilis Fall, St.-J., Ld.
Hydrophoria Rob., Desv.
linogrisea Meig., St.-J.
Hydrotaea Rob., Desv.
occulta Meig., St.-J., (Spondinig).
Azchia Rob., Desv.
triquetra Wied., Cd.
cilipes Hal., Cd.
Maquarti Staeg., Cd, Ld.
Hylemyia Rob., Desv.
praepotens Wied., Cd.
hilaris Fall., St. 7.
Anthomyia Meig.
albicincta Fall, St., Cd., Ld.
ephippium Ztt., Cd.
Chortophila Macq.
Bübergi Ztt., Cd.
longimana nov. spec.
Chortophila longimana nov. spec. Nigra, parum nitida, tota viridi-
cinereo adspersa; antennis, seta puberula, palpis et proboscide nigris; fronte
parum prominente, epistomate fusco, toto albo micante; thoracis lineis duabus
approximatis, postice abbreviatis, parum conspicuis, fuscis; ore in margine
setoso vibrissis utringe duabus distantibus instructo; abdomine immaculato;
alis praesertim in basi lutescentibus, nervo transverso externo subsinuato,
spina costali distincta; pedibus elongatis flavo-testaceis, coxis fuscis, tarsis
nigris, femoribus anticis in parte supera nigro striatis; halteribus flavis, capi-
tulo pallido.
d' oculis approximatis; fronte nigro-fusca; calyptris albidis; abdomine
angusto subdepresso, striga dorsali subnulla; genitalibus modicis.
Q striga frontali lata fulva postice et in lateribus nigra, genis fulvis;
abdomine subconico, terebra flava; coxis anticis flavescentibus, femoribus pro-
prits dilutius nigris; calyptris luteis.
Long. corp. 8 mm., long. al. 7:6 mm.
‚Habitat Teriolis alpes.
Schwarz; am ganzen Körper mit einer grünlichgrauen Bestäubung, welche
die Grundfarbe überall etwas durchschimmern lässt, bedeckt. Die Stirne ein
wenig vortretend; die Fühler und Palpen schwarz, bei den ersteren das Basal-
2. B. Ges. B. XXXVII. Abh. 52
406 Emanuel Pokorny.
glied sehr kurz, das dritte den Mundrand nicht erreichend, dreimal so lang als
das zweite; die lange Fühlerborste kurz behaart, an der Basis deutlich gegliedert
und verdickt. Das Untergesicht senkrecht, der nicht aufgeworfene Mundrand
mit einer Reihe von Borsten, aus denen jederseits zwei mässig von einander
entfernte Vibrissen hervorragen. Wangen und Backen nackt, die Stirnborsten,
weiche beim g' erst da beginnen, wo die Stirne sich zu erweitern anfängt, sind
wenig zahlreich (4 jederseits) und endigen ziemlich weit von der Fühlerwurzel,
auch beim © erreichen sie die letztere nicht. Das Gesicht ist bei den beiden
Geschlechtern auffallend verschieden; beim Ç' ist der ganze Vorderkopf mit
Ausnahme des schmalen braunen Stirndreiecks silberweiss mit braunschwarsen
Reflexen, nur die Mundöffnung zeigt innen eine röthlichgelbe Färbung; beim ©
zieht sich die hinten und an den Seiten schmal sammtschwarz begrenzte, fast
gelbrothe Stirnstrieme an den Gesichtsleisten auf die Wangen und Backen
herab, so dass sich diese Partien röthlichgelb darstellen; der beim J' silber-
weisse Ueberzug ist hier graulichweiss und nur die Stirnstrieme schimmert —
in schiefer Richtung gesehen — reinweiss; die braunschwarzen Reflexe sind auf
die Mitte des Untergesichtes beschränkt. Der Thorax hat drei Dorsocentralborsten
hinter der Quernath, die Schultern und Brustseiten sind sowie auch der Hinter-
rücken etwas dichter licht aschgrau bestäubt. Der Hinterleib zeigt beim g' am
ersten und zweiten Ringe nur die Spur einer schmalen braunen Bückenlinie
und ist, wie auch das Schildchen, in beiden Geschlechtern mit schwarzen, ab-
stehenden Haaren dichter und regelmässiger besetzt als der Rückenschild, an
dem fast nur in den Borstenreihen einzelne Haare stehen. Die nicht sehr zahl-
reichen Borsten am Hinterrande der einzelnen Ringe sind von mässiger Länge
und Stärke. Die männlichen Genitalien sind, auf eine Chortophila nicht gerade
stark entwickelt; die langen, aber schmalen Lamellen sind schwarz, der eingebogene
Theil des Abdomens rothbraun, dicht gelblichgrau bestäubt und nicht auffallend
beborstet. Die Legeröhre des Q, bei dem mir vorliegenden Exemplare ein wenig
herausgeschoben, ist gelb, an ihrer Basis etwas verdunkelt.
Die Flügel sind gelblich, an der Basis gesättigter, gegen die Spitze zu
fast grau. Der Randdorn ist dentlich, die hintere Querader geschwungen. Die
Schüppchen beim ' weisslich, beim 9 gelb; die Schwinger sind gelblichweiss,
an der Basis röthlichgelb. Die Beine sind röthlichgelb, die Hinterschienen fast
rostgelb, die Hüften schwarzbraun, ihre Farbe jedoch durch die Bestäubung fast
ganz verdeckt; beim Q sind die Vorderhüften gelblich. Die Vorderschenkel sind
in beiden Geschlechtern auf der Oberseite braunschwarz, beim G' ist diese Farbe
scharf abgegrenzt, beim © etwas ausgebreiteter; die Knie, sowie die äusserste
Basis der Schenkel sind auch hier gelb. Das G' hat überdies an der Spitze der
Hinterschenkel an deren Hinterseite ein braunes Fleckchen, das dem Q fehlt.
Die Tarsen sind schwarz. Die Beborstung bietet nichts Auffallendes.
Ich fand ein Pärchen dieser Art am Stilfserjoch in copula. Von den
Anthomyinen, die sich in die Gattung Chortophila Macq. spud Rond. einreihen
lassen, unterscheidet sich longimana m. auf den ersten Blick durch die verlängerten
Beine, deren vorderes Paar nach Art der Coenosien verlängerte Tarsen, die
Beitrag zur Dipterenfanns Tirols. 407
beiden hinteren nach Art der Aricia longipes Ztt. verlängerte Schenkel und
Schienen haben. (Die letzteren sind jedoch nicht gebogen.) — In der Färbung
der Beine stimmt sie nur mit depressiventris Ztt., die einen schwarzen Thorax,
ein geaues Abdomen mit schwarzen Einschnitten, braune Flügel und im männ-
lichen Geschlechte zusammenstossende Augen besitzt; von cunicularis Rond.
und chenopodii Rond., mit denen sie noch das gemeinsam bat, dass die Frontal-
borsten nicht bis sur Fühlerbasis reichen, unterscheidet sie sich durch die
ganz schwarzen Fühler und Palpen, die gelblichen Flügel und, wie schon bemerkt,
durch die auffallend verlängerten Beine. Chortophila effodiens Bond., die ihr
auch in der Färbung der Beine ähnlich ist, hat ein am Bauch und an der
Spitze gelbes Abdomen.
Phorbia Rob.-Desv.
ignota Rond., Ld.
Pegomyia Rob.-Desv.
haemorrhoum Ztt., St.-J., Ld.
Winthemi Meig., Cd.
latitarsis Ztt., Cd.
Lispa Latr.
consanguinea Lw., Ld.
pulchella Lw., Meran.
Caricea Rob.-Desv.
leonina Rond., Prodr. VI, 275, Ld.
setigera nov. spec.
Caricea setigera nov. spec. Cinerea, opaca; antennis nigris, articulo
secundo superne flavo, seta longe plumata; palpis basi nigris, apicem versus
fusco rufescentibus; macula genarum prope antennarum basim fusca, striga
frontis parum prominentis latissima nigra; oculis nudis; thorace strigis duabus
approzimatis, postice abbreviatis nigris; abdomine subconico, immaculato,
macrochetis in segmento primo marginalibus, in ceteris discoidalibus quoque in-
structo; alis abdomine brevioribus, costa distincte ciliata, spinula distinctissima,
nervis transuersis infuscatis; calyptris inaequalibus et halteribus pallidis;
pedibus nigris, geniculis summis et tibiis indistincte fusco rufescentibus.
Long. corp. 3°5—7-1mm., long. al. 3—53 mm.
Habitat Teriolis meridionalis valles.
Aschgrau mit einem Stich ins Grünliche, glanslos. Die Stirne wenig vor-
tretend, die schwarze Strieme auffallend breit, ihre Leisten lichtgrau schimmernd ;
die Fühler von mässiger Länge, das zweite Glied auf der Oberseite gelb und
doppelt so lang als das sehr kurze erste, das dritte etwas pubescent und 31/, mal
so lang als das zweite, mit einer langgefiederten Borste an seiner Basis; Unter-
gesicht mit schwarzen und lichtgrauen Reflexen; die Wangen und das Mittel-
gesicht kahl, die ersteren an der Fühlerwurzel fleckenartig schwarsbraun;
Backen mässig unter die Augen herabgehend, dicht mit starken Haaren beset:
der Mundrand mit einer dichten Reihe ziemlich starker Borsten, deren vier noch
oberhalb der langen Vibrissen an den Gesichtsleisten stehen. Der Rüssel ist
52*
408 Emanuel Pokorny.
schwarz; die Taster an der Basis von derselben Farbe werden gegen das Ende
dunkel rothbraun. Der Hinterkopf ist mit zahlreichen kurzen, aber starken
Haaren besetzt, die gegen unten zu etwas an Länge zunehmen.
© Der Rückenschild hat in der Mitte zwei braune genäherte Linien, die
am Halse beginnen und bei dem mittleren der hinter der Naht stehenden drei
Paare Dorsocentralborsten aufhören. Die Brustseiten sind in Folge der schwächeren
Bestäubung etwas dunkler als der Rückenschild; eine kurze Längsstrieme in der
Mitte zwischen der Flägelwurzel und den Mittelhüften schillert grauweiss. Das
Abdomen ist anfangs cylindrisch und spitzt sich dann zu einem am Ende schief
abgeachnittenen Kegel zu; es ist mit kurzen, aber starken, borstenartigen, halb
anliegenden Haaren ganz bedeckt, aus denen die langen und starken Borsten
wie bei einer Tachina hervorragen; sie stehen am ersten Ringe nur am Hinter-
rande, und zwar in einer Anzahl von 8 bis 10, am zweiten und am dritten
Ringe auf der Mitte und am Rande in derselben Anzahl, am vierten sind sie
weniger regelmässig, fallen aber durch ihre Stärke um so mehr auf. Der Bauch
ist in der Mitte striemenförmig verdunkelt und etwas länger und anliegender
behaart; am Hinterrande des ersten Ringes stehen in der dunklen Strieme zwei
längere und stärkere Borsten, an dem des zweiten zwei etwas kürzere und
schwächere.
Die Flügel sind kürzer als das Abdomen, der beborstete Vorderrand hat
einen starken Randdorn, der noch von einem zweiten und dritten unterstüst
ist. Die ersten zwei Längsadern sind so wie auch die Costa ganz gelb, die
anderen sind es nur an der Basis, in ihrem weiteren Verlaufe werden sie braun.
Die beiden Queradern sind gebräunt, die kleine steht ein wenig schief, die
hintere gerade; die fünfte Längsader (Rondani's sechste) wird bald hinter der
hinteren Querader unscheinbar und erreicht nur als eine schwache Falte den
Flügelrand; die sechste hört bald hinter der Analzelle auf, setzt sich dann noch
ein Stück als Falte fort, erreicht aber den Flügelrand nicht; die Axillarader
macht sich nur als eine schwach gebogene Falte geltend. Die untere Basalrelle
ist länger ala die Analselle. Die Beine sind schwarz, nur die äussersten Knie-
spitsen und die Schienen dunkel rothbraun; sie sind mit kurzen und anliegenden
Haaren nicht gerade dicht besetzt; ihre Beborstung ist mässig lang, nirgends
ist eine einzelne auffallend lange Borste bemerkbar. An den Vorderbeinen tragen
die Hüften vorne eine Reihe starker Borsten, die Schenkel sind an der Innenseite
unbewehrt, an der Unterseite haben sie kammartig gereihte, oben und an der
Aussenseite ungeordnet gestellte Borsten; die Schienen haben nur den an allen
Schienen vorhandenen Borstenkranz an der Spitze. Die Mittelbeine haben an
der Basalhälfte der Schenkel unterseits zwei bis drei, an der Spitze oberseits
ebenso viele, aber näher an einander stehende stärkere Borsten, ausserdem sind
sie unten mit einer Reihe cilienartig gestellter Haare besetzt; an den Hüften
vorne sind einige lange, abwärtsgebogene borstenartige Haare; die Schienen
haben nur aussen drei fast in gleichen Zwischenräumen gestellte Borsten. Die
Hinterbeine haben die Hüften ähnlich wie die mittleren borstlich behaart, die
Schenkel tragen oben der ganzen Länge nach und unten nur am Spitzendrittel
Beitrag zur Dipterenfauns Tirols. + 409
kammartig geordnete Borsten, an der Aussenseite stehen blos an der Spitze
zwei bis drei Boraten nahe bei einander. Die Schienen haben eine mässig lange
Borste an der Aussenseite und mehrere etwas schwächere an der Vorderseite
des Spitzendrittels.
Von dieser durch ihre seltsame Beborstung merkwürdigen Art fing ich
bei Condino an einer sandigen Stelle des rechten Chieseufers zwei in ihrer
Grösse stark abweichende männliche Exemplare. Ich war anfangs im Zweifel,
wohin die Art im System zu stellen ist; das Geäder und die gutentwickelten
ungleichen Schüppchen weisen sie trotz der sonderbaren Beborstung des Abdo-
mens und der ausserordentlich breiten Stirne zu den Anthomyinen, und zwar
in die Nähe von Syllegoptera Rond., Caricea Rond. oder Coenosia Meig. Bei
ihrer Bestimmung nach Rendani kommt man auf Syllegoptera Rond., zu der
sie jedoch wegen des von Prof. Brauer aufgefandenen, entscheidenden Merk-
mals, dass die Costa nur bis sur dritten Längsader geht, und wegen des anders
gebildeten Abdomens nicht gestellt werden kann, trotzdem nichts der bei
Rondani gegebenen Charakteristik dieser Gattung widerspricht. Zur Gattung
Coenosia Meig. im Sinne Rondani’s und Meade's kann sie wegen der lang-
gefiederten Borste und des am Ende nicht verdickten Abdomens nicht gestellt
werden, es bleibt also nur das Genus Caricea Rond. und auch hier kann sie
nur provisorisch stehen, weil ihre Kopfbildung eine andere ist und überdies
auch die Form und der Bau des Hinterleibes abweicht. Die Genitalien sind sehr
klein, der letzte Abdominalring unten etwas eingeschnitten und der Rand des
Einschnittes ein wenig aufgebogen und von gelblicher Farbe, während bei
Caricea Rond. das g' Abdomen rückwärts sehr deutlich und in beträchtlicher
Stärke eingebogen ist. Auf eine schon in der Grösse so stark veränderliche, nur
in einem Geschlecht vorhandene Art ein neues Genus zu errichten, hielt ich
nicht für angezeigt und belasse sie daher bei Caricea Rond., wo sie in der
Zetterstedtischen exul eine durch die Beborstung des Abdomens nahestehende
Art hat.
Machorchis Rond.
intermedia Fall., St.-J. (Gomagoi).
meditata Fall, Cd.
means Meig., St.-J.
Coenosia Meig.
albatella Ztt., Ld.
sexnotata Meig., Ld.
tarsella Ztt., Cd.
incompta Meig., St.-J.
triangula Fall. apud Rondani, Prodr. VI, 268, Meran.
globuliventris Ztt., Sk.
pygmaeella nov. spec., Ld.
Coenosia pygmaeella nov. spec. Grisea, opaca; capite robusto; an-
tennis paulum elongatis, nigris, albido conspersis, articulo tertio superne in
spimulae formam producto, seta puberula; epistomate albo, palpis totis nigris;
410 . Emanuel Pokorny.
frontis latae albicantis striga cinereo-flava; abdomine supra indistincte octo
maculato; pedibus luteis, anticis fere totis, mediorum et posticorum cuis
cinereis tarsisque fuscis; alis albido-hyalinis spinula carentibus; calypiris
niveis, halteribus flavis.
Long. corp. 18-2 mm., long. al. #2 mm.
Habitat Teriolis meridionalis valles.
Licht aschgrau; der Kopf im Verhältniss zum Thorax auffallend stark
entwickelt, ganz reinweiss, nur die strieme graulich oder graugelb, in
gewisser Richtung gleichfalls reinweiss schimmernd; die Fühler schwarz, weis
bestäubt, das dritte Glied verlängert, fast bis zum Mundrande reichend, die
untere Oberecke in eine deutliche, dornartige Spitze ausgezogen; an dem etmas
aufgeworfenen Mundrand sind ausser den einfachen Mundborsten noch einige
zarte Härchen bemerkbar; der Hinterkopf unten etwas gepolstert, grau, am
unteren Augenrand schneeweiss schimmernd; der Rückenschild ungestriemt
oder mit drei schwach sichtbaren dunkleren Längslinien, drei Paare Dors-
centralborsten hinter und eines vor der Quernaht; der Hinterleib cylindrisch,
oben mit acht wenig deutlichen braunen runden Makeln, sein Ende durch dis
mässig grossen Genitalien verdickt. Die Behaarung des ganzen Thieres ist schwars, |
die Borsten weder zahlreich, noch durch Stärke oder Länge ausgezeichnet. Die
Flügel sind glasartig weiss und irisiren lebhaft blau, an ihrer Basis sind sie
ebenso wie die Adern blassgelb; die ersten vier Längsadern werden in ihrem
weiteren Verlaufe braun; die Costa ist schwach gewimpert, der Randdorn fehlt;
die sechste Längsader erreicht fast den Flügelrand, die Analader dagegen bricht
gleich hinter der Analzelle ab; die Schüppchen sind reinweiss, das untere viel
grösser als das obere, die Schwinger von blassgelber Färbung. Die Beine sind
blassgelb; das erste Paar hat die Hüften weisslich, das letzte und vorletzte Tarsen-
glied gebräunt; an den Mittel- und Hinterbeinen sind die Hüften grau bestäubt
und alle Tarsen braun; die Vordertarsen sind nur mässig verlängert.
Ich fing dieses niedliche Thierchen, das sich von seinen Verwandten
durch die geringe Grösse, den verhältnissmässig grossen Kopf, die Bildung des
dritten Fühlergliedes und die Färbung def Taster und Beine unterscheidet,
Mitte August im Ledrothal beim Ampolasee in drei männlichen Exemplaren.
Orchisia Bond.
costata Meig., Cd.
Hoplogaster Rond.
mollicula Fall, Ld.
obscuricula Rond., St.-J.
biocellata Ztt., IV, 1724, St.-J.
menyanthidis Macq., Sk.
Schoenomysa Hal.
litorella Fall., Ld.
Cordylura Fall.
unilineata Ztt., Cd.
pallida Fall, Cd.
Beitrag zur Dipterenfauns Tirols, 411
Cleigastra
carbonaria nov. spec., St.-J.
Cleigastra carbonaria nov. spec. Tota nigra, subnitida; capite
niveo micante; antennis epistomate brevioribus; proboscide in basi valde in-
crassata, nitida; palpis fliformibus; genubus omnibus, tibiis tarsisque anticis
testaceis; alis praesertim in basi lutescentibus, nervorum transversorum distantia
parte ultima nervi longitudinalis quarti minore; calyptris halteribusque pallidis
ilorum margine albo ciliato, his basi testacea. Tab. VII, Fig. 7.
Long. corp. 65—7 mm., long. al. 58—6 mm.
Habitat Teriolis alpes.
Aus der nächsten Verwandtschaft der Cleigastra proboscidea Ztt., mit
der sie den Bau des Rüssels gemeinsam hat. Schwarz, etwas glänzend, am
ganzen Körper leicht graulich bestäubt; die Stirne ein wenig vortretend, die
Fühler kürzer als das Untergesicht, das dritte Glied doppelt so lang als
das zweite, die kaum pubescente Borste an der Basis deutlich gegliedert und
verdickt; der Mundrand beborstet, jederseits mit zwei Vibrissen; die Stirn-
leisten mit zahlreichen, aber nur schwachen Borsten, die Postocularcilien sehr
kurz; das Untergesicht nebst der sammtschwarzen Stirnstrieme in gewisser
Richtung weiss schimmernd. Der Rüssel besonders in der Mitte auffallend stark
verdickt, glänzend; die gelben Saugflächen licht behaart, an der Innenseite mit
zahlreichen kurzen, aber starken Borsten; die Palpen dünn, fadenförmig. Der
Thorax ist an den Schultern und Brustseiten dichter bestäubt, hat fünf schwache
Dorsocentralborsten in jeder Reihe und ebenso schwache Seitenborsten. Die
Behaarung desselben und des Schildchens ist sehr dürftig.
Der Hinterleib ist lang und schmal, mit kurzen zerstreuten, anliegenden,
steifen Haaren besetzt, beim Männchen nur mässig verdickt und mit zahlreichen
Borsten versehen, die Genitalien klein; beim Weibchen ist er stumpf spitaig
und am letzten Ringe etwas stärker glänzend. Am Bauche haben die zwei letzten
Ringe sehr schmale lichte Hinterrandsäume. Die Beine sind schwarz mit gelben
Knieen an allen drei Paaren und mit gelben Schienen und Tarsen am vordersten;
bei einzelnen Exemplaren ist das Tarsenendglied an allen Füssen und das Ende
der Vorderhüften gelb. Die Beborstung und Behaarung der Beine ist schwach
und nirgends auffallend. Die Flügel haben einen gelblichen Ton, der an der
Basis intensiver ist und gegen die Spitze zu ins Braune übergeht; die Adern
sind anfangs gelb, im weiteren Verlaufe braun. Die Queradern mässig genähert,
so dass ihre Distanz entschieden kleiner ist als die der hinteren Querader
vom Flügelrande; die dritte Längsader verlauft von der kleinen Querader an
in einem Bogen und endet parallel mit der vierten. An einzelnen Stücken
findet sich eine kaum merkliche Spur von einer Bräunung der beiden Que:
adern; ein Flügelrandmal ist nicht vorhanden. Die Schüppchen sind gelblich-
weiss und weiss gewimpert, die Schwinger blassgelb, ihr Stiel an der Basis
gesättigter.
Von den beschriebenen paläarktischen Cleigastra-Arten mit schwarzen
Beinen sind nur vier, die unserer Art an Grösse nahe kommen: anthrax Schin.,
412 Ems
el Pokorny.
ustulata Ztt., strigifrons Ztt. und die bereits erwähnte proboscidea Ztt. Die
beiden ersteren haben schwarze oder schwarzgefleckte Flügel, die erste ein
gelbes Untergesicht, die zweite einen robusteren Körper; strigifrons Ztt. hat
die Untergesichtsseiten gelb, den Thorax gestriemt; alle drei haben einen anders
gebauten Rüssel. Bei proboscidea Ztt. ist die Distanz der beiden Queradern
auffallend gross, die Fühler sind länger, die Beine ganz schwarz, die dritte
Längsader nicht bogenförmig verlaufend und jederseits am Mundrande vier
Vibrissen.
Ich fand die Art in beiden Geschlechtern gegen Ende Juli bei Trafoi
am Stilfserjoch.
Norellia Rob.-Desv.
Titurata Meig., Cd, St.-J.
spinimana Meig., Là.
alpestris Schin., Ld. (Parialpe).
striolata Meig., St.-J.
Hydromysa Fall.
glaucescens Lw., Cd.
Clusia Hal.
decora Lw., Cd.
Ochthiphila Fall.
elegans Ps., Lä., 8t.-J.
Juncorum Fall., St.-J.
polystigma Meig., Ld.
Leucopis Meig.
griseola Fall, Ld.
Milichia Meig.
boletina Ztt., Cd.
Leiomyza Meig.
glabricula Meig., Ld.
Ceratomysa Schin.
acuticornis Meig., Ld.
Agromysa Fall.
vagans Fall, Ld.
obscurella Fall, Ld.
abiens Ztt., Ld.
reptans Fall, Ld.
puicaria Meig., Ld.
Phytomysa Fall.
obscurella Fall, Ld.
pullula Ztt, St-J.
albiceps Meig., St.-J.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 413
Sapromyzinae,
Sapromyza Fall. »
lupulina F., Ld.
sexpunctata Meig., Ld.
bipunctata Meig., Cd.
Wota Lw., St.-J.
Toxoneura Macq.
fasciata Macq., St.-J., Ld., Sk.
Palloptera Fall.
umbellatarum F., Cd.
arcuata Fall, Cd.
ambusta Meig., Cd.
Trypetinae.
Carphotricha Lw.
alpestris nov. spec., St.-J.
Carphotricha alpestris nov. spec. Inter gutulosam Lw. et pupillatam
Fall intermedia, Mi pictura alarum, huic scutelli armatura similis. Nigra,
capite pedibusque flavis, fronte antennas versus pallide brummescente; anten-
narum seta nigra vix puberula; thorace cinnerascente, nigro maculato, strigis
tribus parum distinctis, media postice, lateralibus antice abbreviatis; scutello
quadrisetoso; metathorace et abdomine nigris nitidis; segmento primo abdo-
minis et striga dorsali angusta griseis; terebra crassa nigra nitida subtus
pallide fusca. Tab. VII, Fig. 5.
Long. corp. 45 mm., cum terebra 56 mm.; long. al. 42 mm.
Habitat summas Teriolis alpes. (2400 M.)
Im Aussehen der Carphotricha guttularis Meig. und guttulosa Lw. ähnlich,
durch das vierborstige Schildchen aber der pupillata Fall. näher tretend. Kopf
sammt den Fühlern gelb, die Borste schwarz, ihre Behsarang nur bei stärkerer
Vergrösserung sichtbar; die Stirne vor den Fühlern etwas wenig gebräunt, an den
Seitenleisten stehen jederseits vier schwarze Borsten, von denen die am Scheitel
stehende ausserordentlich lang und wie gewöhnlich nach rückwärts gebogen ist;
das am Scheitel bei den Ocellen stehende, nach vorne gekrämmte schwarze
Borstenpaar ist nur von mäsaiger Länge; zwischen der langen Scheitelborste
und der folgenden an der Leiste stehen zwei weisse kürzere Borsten; am Hinter-
kopf ist ähnlich wie bei den verwandten Arten ein weissgelber Borstenkranz.
Rüssel und Taster sind gelb. Der grünlich-aschgraue Rückenschild hat drei
braune Längsstreifen, von denen der mittlere hinten, die seitlichen vorne ab
gekürzt sind; in ihren Zwischenräumen stehen jederseits drei schwarze Borsten,
die ersten zwei auf fleckenartig erweiterten braunen Punkten, die dritte auf
einem länglichen viereckigen Flecke; ausserdem ist noch jederseits ein Fleck
vor den Ecken des Schildchens; an den Seiten stehen gleichfalls jederseits drei
Borsten, die erste auf der Schulter, die beiden anderen zwischen der Schulter
2. B. Ges. B. XXXVIL. Abh. 58
Emanuel Pokorny.
gelwurzel auf braunen Punkten; auch ist die ganze Rückenfäche
zerstreuten weissgelben Haaren bedeckt. Die Brustseiten sind etwas
er Rückenschild; vor der Flügelwurzel, oberhalb der Vorderhüften
er runder brauner Fleck. Der Hinterrücken ist an den Seiten grau-
bt.
Iinterleib ist mit Ausnahme des ersten Ringes, der oberen Seiten-
wigen und einer schmalen Rückenstrieme, welche weissgrau bestäubt
ıd schwarz. Nur bei gewisser Beleuchtung zeigen alle Ringe mit
hres breiten Hinterrandes einen w ichgrauen Ton. Der Bauch
' Basis gleichfalls grau bestäubt. Diese nur in gewisser Richtung
stäubung ist aber sehr zart und von der intensiveren, jedoch auch
Bestänbung des ersten Ringes und der Rückenstrieme bei jeder
deutlich zu unterscheiden. Die Behaarung des Abdomens besteht
egenden, am Hinterrande der Ringe zerstreut stehenden borsten-
sen Haaren; der letzte Ring trägt einen Kranz von acht längeren
iorsten knapp vor der Legeröhre; diese ist dick und fast so lang
letzten Abdominalringe.
'lügel sind dunkelbraun mit zahlreichen weisslichen Tropfen und
der Randdorn ist gut ausgebildet und noch von zwei kürzeren
egleitet. Zwischen der Flügelwurzel und dem Randdorn stehen in
ındszelle sechs Doppelfieckchen; knapp hinter dem Randdorn im
al ist ein länglicher und daneben ein runder Tropfeu; von der
ır ersten bis zur zweiten Längsader stehen fünf, darunter drei
»pfen; zwischen der zweiten und dritten Längsader sind drei,
: dritten und vierten zwei, zwischen der vierten und fünften drei
»fen nebst einem kleinen zwischen dem zweiten und dritten, zwischen
und sechsten sind zwei mittlere und ein grösserer, zwischen der
ıgsader und dem Flügellappen sind drei mittelgrosse Tropfen, am
selbst zwei von derselben Grösse; alle diese Fleckchen liegen
ir am Flügelrande; auf der Flügelfläche selbst liegen zwischen
nd zweiten Längsader zwei kleinere Tropfen, einer im Winkel an
ır zweiten Längsader, der zweite unterhalb des Randdorns; ausser-
swischen dem ersten bis vierten Doppeltropfen hinter dem Randmal
doppelpunktartige Tröpfchen; zwischen der zweiten und dritten
egen in dem Raume vor der kleinen Querader zwei symmetrisch
telgrosse Tropfen und zwei kleine unscheinbare Fleckchen an der
sader; in dem übrigen Raume bis zur Flügelspitze folgen zwei grössere
: welchen je zwei einen Doppelpunkt bildende Tröpfchen stehen,
men noch sechs kleine, wenig symmetrisch gestellte panktartige
on denen das letzte vor den Randflecken stehende am grössten
a der dritten und vierten Längsader stehen vor der Querader zwei
ttelgrosse Tropfen wie in dem correspondirenden Raume oberhalb
Längsader und bilden mit diesen fast ein gegen die Flügelbasis
es Rechteck. In den vier Winkeln an der Querader ist je ein kleines
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 415
unscheinbares Trôpfchen, hierauf folgen nahe der dritten Längsader: zwei mittel-
grosse, zwei kleine und wieder zwei mittelgrosse nahe aneinanderliegende,
bei dem mir vorliegenden Exemplar ein längliches Doppeltröpfchen bildende
Tropfen; näher der vierten Längsader liegen vier mittelgrosse, wovon die zwei
ersten ein kleines Fleckchen in ihrem Zwischenraume haben, ausserdem ist noch
ein Tröpfchen in der Mitte vor den beiden Randtropfen. Zwischen der vierten
und fünften Längsader liegt in der vorderen Basalzelle ein Tröpfchen an der
Basis und ein etwas helleres in der Mitte; an der diese Zelle abschliessenden
Querader sind zwei entgegengesetzt liegende hellbraune Pünktchen, dann folgt ein
grösserer Tropfen, hierauf vier nahesn ein Quadrat bildende mittelgrosse und
im unteren Winkel der hinteren Querader ein ebenso grosses Fleckchen; in
dem Raume hinter der Querader sind sechs Tropfen, von denen nur zwei in
der Mitte gelegene die Mittelgrösse erreichen. An der Querader selbst liegen
in den oberen Winkelu je zwei lichtbraune Pünktchen. Zwischen der fünften
und sechsten Längsader sind sieben Tropfen, wovon zwei in der Mitte gelegene
zu den grössten der Flügelfläche gehören und einer am Anfang der sechsten
Längsader gelegene in der Grösse nicht viel nachsteht. In der Mitte der Lappen-
zelle sind noch zwei mittelgrosse Tropfen.
Ich fand das Thier am Stilfserjoch unweit der Franzenshöhe.
Oxyphora Rob.-Desr.
miliaria Schrank, Cd.
Oxyna Lw.
producta Lw., Cd.
tessellata Lw., St.-J.
absinthii F., Ld.
Tephritis Lw.
hyosciami L., St-J.
matricariae Lw., Ld.
fallax Lw., Cd.
ruralis Lw., St.-J., Cd., Ld.
leontodontis Deg., Cd., Ld.
conura Lw., St.-J.
arnicae Lw., Ld. (Parialpe.)
Urellia Lw.
eluta Meig., Cd., Sk.
Sphenella Lw.
marginata Fall, St.-J., Cd, Ld.
Ensina Rob.-Desv.
sonchi L., Sk.
Urophora Rob.-Desv.
quadrifasciata Meig., Cd.
solstitialis L., Cd.
Trypeta Meig.
serratulae L., Cd., Ld., St.-J.
58*
416 Emanuel Pokorny.
acuticornis Lw., St.-J.
colon Meig., Cd, Ld.
cornuta F., Cd.
Acidia Rob.-Desv.
lucida Fall, St.-J.
cognata Wied., Cd.
Aciura Rob.-Desv.
rotundiventris Fall, Cd., Ld.
Euphranta Lw.
connexa F., Ld.
Saltella Rob.-Desv.
scutellaris Fall, Cd.
Psilinae.
Calobata Meig.
petronella L., Ld. (Parialpe).
Oscininae.
Mosillus Latr.
aenews Fall., Meran.
Centor Lw., Breslauer entomologische Zeitung, XV, 1861.
Cereris Fall., Cd., Sk., Ld.
Chlorops Meig.
geminata Mig apud Lu. Le, Cd.
Chloropisca Lw., Cd
ornata Mei apıd Lw. Le. Sk.
Ephydrinae.
Parydra Stenh. .
itoralig Meig., Cd.
aquila Fall., Cd.
fossarum Hal., St.-J.
‚Hydrellia Rob.-Desv.
griseola Fall, Cd., Meran.
Hecamede Hal.
glaucella Stenh., Ld.
Athyroglossa Lw.
glabra Meig., Meran.
Clasiopa Stenh.
calceata Meig., Ld.
Beitrag sar Dipterenfauns Tirols. 417
Ephygrobia Schin.
apicalis Perris, St.-J.
polita Macq., Ld.
plumosa Fall, Ld.
Notiphila Fall.
cinerea Fall, Ld.
Drosophilinae.
Drosophila Fall.
phalerata Meig., Sk.
fasciata Meig., Cd.
fenestrarum Fall, Ld.
transversa Fall, Cd.
maculata L.-Duf., Cd.
Geomyzinae.
Diastata Meig.
nigricornis Lw., Berliner entomologische Zeitung, 1864 (TArypto-
chaeta Lw.), Ld.
inornata Lw. 1. c., Ld.
Opomysa Fall.
Nataliae Schin., Ld.
forum F., Ld., St.-J.
Geomysa Fall.
tripunctata Fall., Ld.
Leptomysa Macq.
sordidella Ztt., Ld.
Tetanocrinae.
vicaria nov. spec., St.-J.
Ectinocera vicaria nov. spec. Nigra, nitida; antennis flavis, articulo
tertio in apice nigricante, seta puberula, pallida; epistomate nigro, genis albidis,
fronte nigra antennas versus fulva; thoracis disco scutellogue cinereo leviter
conspersis, pleuris nitidissimis, in parte inferiore niveo micantibus; abdomine
paulum depresso, genitalibus magnis nitidissimis, setulosis; alis fusco hyalinis in
basi parum flavicantibus, neuris validis fuscis; halteribus pallidis; pedibus flavis
intermediis fere totis; anticorum et posticorum femoribus ad apicem, tibits praeter
basim, et tarsorum articulis ullimis fuscis; coxis anticis niveo micantibus.
Emanuel Pokorny.
ıb. VII, Fig. 4a, Fig. 4b.
mg. corp. 3:5mm., long. al. 3mm.
ıbitat in summis Teriolis Alpibus.
hwarz, glänzend. Die Fühler mit Ausnahme der Spitze des dritten
»lb mit einer etwas lichteren, mit kurzen blassen Härchen bedeckten dicken
Jas Untergesicht in der Mitte glänzend schwarz, an den Wangen und
und zerstreut behsarten Backen gelb, weiss bestäubt; der kurze Rüssel
Saugflächen behaart; die kurzen und dfinnen Palpen schwarz, die
ich an den Seitenleisten schwarz, gegen die Fühler zu röthlichgelb;
erkopf wie auch der Rückenschild sind wegen der dünnen grauen
ag nur wenig glänzend, der erstere hat zwei lebhaft weissschillerade
ı hinter der Stirne, der letztere weiss schimmernde Schultern; denselben
m Schimmer hat auch der Hinterrücken und die Unterseite des Schild-
ie Beborstung ist sparsam und schwach, die Behaarung schwars, kurz
gend. Die Brustseiten sind stark glänzend, auf der unteren Hälfte mit
hneeweissen Schiller, der sich auch auf die Vorderhüften erstreckt.
r Hinterleib ziemlich stark plattgedrückt, glänzend, in gleicher Weise
ückenschild behaart; der letzte Ring, welcher einen schmalen gelben
d hat, erweitert sich am Ende, um die grossen Genitalien aufzunehmen;
l stark glänsend, mit schwachen, abstehenden, kurzen Borsten schütter
sie bestehen in ihrem oberen Theile aus einer grossen, starkgewölbten
aus der unten eine zweite ähnliche, aber kleinere vorragt; in der
der letzteren sieht man kleine rande gelbe Lamellen, hinter denen
ariges schwarzes Organ hervorragt, das von zwei anderen, grösseren
ımellen von unten zum Theil bedeckt wird.
3 Beine sind gelb; das mittlere Paar hat nur die Hüften an der
ı Basis gebräunt, die beiden anderen haben an den Schenkeln gegen
» zu schwarze Flecken, welche jedoch die Unterseite freilassen; ihre
sind mit Ausnahme der Basis braun und. ebenso die drei letzten
eder. Die Vorderhüften haben vorne eine Borstenreihe, die anderen
n das Ende zu einzelne nach hinten gebogene längere Borsten. Die
enkel haben auf ihrer Spitzenhälfte oben und unten je drei bis vier
Borsten. Ausserdem sind die ganzen Beine mit kurzen anliegenden
irchen besetzt, die auf der Rückseite der hintersten Schienen sich fast
f emporheben. Die Flügel sind schwach braun tingirt mit gelblicher
3 kräftigen Adern braun, mit Spuren einer braunen Säumung; die
1 gerade, die kleine steht entschieden vor der Mündung des Hanptastes
Längsader. Die Schwinger sind gelb, das Köpfchen an seiner Basis blass.
» Art unterscheidet sich von Æctinocera borealis Ztt. durch den
n Mangel der beiden Thoraxstriemen, durch die ausgebreitetere gelbe
auf Stirn, Rüssel, Fühler und Beinen; durch die pubescente Fähler-
rch das am Ende stumpfe dritte Fühlerglied und durch den auffallendeu
d den schneeweissen Schiller der Brustseiten und Vorderhüften. Be-
es Untergesichts bin ich im Zweifel, da hier Zetterstedt’s Diagnose
‚Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 419
seiner Beschreibung zu widersprechen scheint; in ersterer spricht er von „epi-
Iateribus pallidis“, was zu dem Schlusse einer anders (schwarz?) ge-
färbten Mitte führt; in letzterer spricht er von einem „epistoma pallidum“ ohne
weitere Einschränkung. Die Halteren der borealis Ztt. sind weiss, die Beine
„subpuberuli“, während sie bei vicaria M. in der oben erwähnten Weise behaart
und beborstet sind. Ich fand ein Männchen dieser Art am Stilfserjoch.
Soiomyzinae.
Sciomysa Fall.
nana Fall, Ld.
cinerella Fall, Ld., Cd.
griseola Fall, Cd
obtusa Fall., Cd.
albocostata Fall., St.-J.
Cormoptera Schin.
Timbata Meig., Cd., Ld.
Cyrtonotum Macq.
Perrisii Schin., Sk.
Helomyzidae.
Helomyza Fall.
parva Lw., Zeitschrift für Entomologie, Breslau, 1859, XIII. Jahrg.,
St.-J.
Zetterstedtii Lw. l.e. 37, 17, Cd.
pilimana Lw. 1 c. 36, 16, Cd.
laevifrons Lw. 1. c. 32, 13, Cd.
gigantea Meig. apud Lw. l.c. 25, 7, Cd, Ld.
variegata Lw. le. 23, 4, Cd.
pectoralis Lw. 1.c. 25, 6, Ld.
nemorum Meig. apud Lw. Le. 22, 3, St.-J.
inornata Lw. 1. c. 21, 2, Cd.
humilis Meig. apud Lw. Le. 20, 1, Cd.
Mikii Pokorny, Wiener entomologische Zeitung, 1886, 193, Cd.
Tephrochlamis Lw.
flavipes Ztt. apud Lw. l.c. 76, 3, Cd.
Oecothea Lw.
fenestralis Fall. apud Lw. l.c. 55, 1, St.-J.
Blepharoptera Lw.
flavicornis Lw. 1. c. 64, 7, Cd.
Conopidae.
Occemyia Rob.-Desv.
distincta Meig., Cd.
pusilla Meig., Cd.
420 Emanuel Pokoruy. Beitrag sur Dipterenfauns Tirols.
Erklärung der Abbildungen.
Tafel VIL
Fig. 1a, b, c. © Acrocera trigrammoides Pok.; Vergr. a und b 4:1, 6 8:l.
» 2. Acrocera Braueri Pok.; Vergr. 6:1.
» 3. 9 Oncodes benacensis Pok.; Vergr. 5:1.
» 4. d' Ectinocera vicaria Pok.; Vergr. a.
» 5. Carphotricha alpestris Pok.; Vergr. 10:1.
» 6.0, b,c. 9 Ischyroptera bipilosa Pok.; Vergr. a 5:1, b und e 16:1.
» 7. d' Cleigastra carbonaria Pok.; Vergr. 16:1.
:1, 5 40:1.
421
Neue Spinnen aus Amerika.
VIL:)
Von
Eugen Graf Keyserling
in Gr.-Glogau.
(Mit Tafel VI.)
(Vorgslegt in der Versammlung am 4. Mai 1887.)
Drassoidae.
Teminius nov. gen.
Cephalothorax sichtlich länger als breit, voru wenig verschmälert, hinten
gerundet, oben ziemlich hoch gewölbt, vorn am Kopfe am höchsten. Clypeus
nicht höher als der Durchmesser eines vorderen Mittelauges. Die Oberfläche
desselben glatt und glänzend, Mittelritze vorhanden.
Acht Augen in zwei Reihen, hintere ein wenig nach hinten gebogen (pro
curva), vordere ziemlich gerade. Augen in der Grösse wenig verschieden, die der
kürzeren vorderen nahe beisammen, die der hinteren mehr von einander entfernt,
die Mittelaugen aber einander mehr genähert als den Seitensugen. Die vier
Mittelsngen bilden ein Viereck, das hinten nicht breiter, eher schmäler als
vorn ist.
Die vorn gewölbten Mandibeln kräftig.
Maxillen mit schrägem Eindruck in der Mitte, an der Aussenseite aus-
geschnitten, vorn an der Innenseite schräge abgeschnitten und ungefähr doppelt
80 lang als die kaum längere als breite Lippe, welche vorn wenig verschmälert
ist und hinten an jeder Seite eine Längsrinne besitzt. Die Palpen sind etwas
vor der Mitte der Maxillen angesetzt. Das Sternum ein wenig länger als breit
und von ovaler Gestalt.
Beine 4. 1. 2. 8. An allen eine Scopula. Alle bestachelt, die der beiden
hinteren Paare aber mehr als die der beiden vorderen. Unter den beiden Klauen
der Tarsen ein dichtes Haarbüschel.
+) VI. siehe diese Verhandlungen, Bd. XXXIV, 1834, p. 489.
Z. B. Ges. B. LEXVIS, Abk, 54
422 Bugen Graf Koyserling.
Abdomen länglich eiförmig. Die oberen zweigliedrigen Spinnwarsen länger
als die unteren, nicht dicht aneinander schliessenden.
1. Teminius insularis u. (Fig. 1.)
9. — Totallänge . . . . 180 mm. | Abdomen lang . . . . . 82mm.
Cephalothorax lang . . . 48 „ ” brit. . . . . 50,
» in der Mitte breit. . 33 „ | Mandibeln lang. . . . . 21 ,
„ vor breit. . . . . 21 ,
Fem. Pat. Tib. Metst Tar. Summa
1. Fuss. . . . . . . . . 33 21 26 21 16 — 117 mn.
2 pe... Sl 19 24 920 16 —110 ,
8 ,......... 28 17 21 21 14 —101 ,
Amen. 89 21 81 37 18 —146 ,
Cephalothorax rothbraun, oben heller, Mittelritze dunkler, Mundtheile
auch rothbraun, Sternum mehr roth, Beine und Palpen rothbräunlich gelb,
Abdomen gelblichgrau, unten ein wenig heller als oben.
Cepbalothorax, glatt und glänzend, scheint behaart gewesen zu sein.
ungefähr so lang als Patella und Tibia des ersten Beinpaares, mehr als um den
vierten Theil länger als breit, vorne fast zwei Dritttheile so breit als hinten
zwischen dem zweiten und dritten Beinpaare, oben ziemlich hoch, der Länge
nach gewölbt, gleich hinter den Augen am höchsten. Clypeus so hoch als der
Durchmesser eines vorderen Mittelauges. Seiteneindrücke am Kopfe kaum
bemerkbar. Mittelritze ziemlich lang und deutlich.
Von oben betrachtet erscheint die obere Augenreihe ein wenig nach
hinten gebogen (procurva), die vordere, von vorne gesehen, durch Höherstehen
der Mittelaugen etwas nach oben gebogen. Die Augen der hinteren Reihe etwas
kleiner als die der vorderen. Die hinteren Mittelaugen etwas mehr als um ihren
Durchmesser von den Seitensugen und nicht ganz um diesen von einander und
den vorderen Mittelaugen, welche ungefähr nur um ihren Radius von einander
und den Seitenaugen abstehen, entfernt. Die vier Mittelaugen bilden ein ziemlich
regelmässiges Quadrat. Die Seitenaugen sitzen an den Enden einer niedrigen
Wulst, fast um den Durchmesser des oberen von einander entfernt.
Die vorne stark gewölbten, knieförmig unter dem Stirnrande hervor-
tretenden Mandibeln ebenso dick und so lang als die Patellen des ersten Bein-
Paares.
Maxillen reichlich doppelt so lang als breit, mit schrägem Quereindrack
versehen, an der Aussenseite ausgeschnitten, vorn an der Innenseite schräge
abgestutzt und an der Aussenseite gerundet. Lippe unbedeutend länger als breit,
halb so lang als die Maxillen, vorn ziemlich gerade abgestutzt und wulstig,
hinten jederseite mit einem länglichen Eindruck und an den Seiten leicht
gerundet. Das ziemlich gewölbte, glänzende, mit kleinen und grösseren Grübchen,
Neue Spinnen aus Amerika. 423
in denen wahrscheinlich Härchen sassen, tiberstreute Sternum ist länger als
breit und bat eine rundliche Gestalt.
Beine fein behaart, an allen Tarsen derselben eine Scopuls, welche an
denen der beiden Vorderpaare länger und dichter ist und sich auch bis auf die
Metatarsen und Tibien erstreckt. Das vierte Paar das längste, das dritte das
kürzeste und das zweite nur wenig küirzer als das erste. Die Bestachelung derselben
ist folgendermassen: Erstes und zweites Paar: Femur oben 2 und vorn 1-2;
Patella und Tibia keine; Metatarsus nur unten am Anfange 1—2. Drittes und
viertes Paar: Femur oben 1. 1. 1, vorn und hinten 2; Tibia und Metatarsus
zahlreiche an allen Seiten, oben aber nur an den letzteren.
Abdomen länglich eiförmig und die Behaarung desselben ganz abgerieben.
Die oberen Spinnwarzen um ihr Endglied, welches fast ebenso lang als das
Basalglied ist, länger als die unteren, die nicht ganz an einander schliessen.
Hayti. Museum Cambridge, Mass.
2. Teminius continentalis n. sp. (Fig. 2.)
Q. — Totallänge . . . . 92mm. | Abdomen lang . . . . . 54mm.
Cephalothorax lang . . . 40 , 7 bit... .. 80,
» in der Mitte breit. . 27 , | Mandibeln lang. . . . . 16 „
, vor brait. . . . . 18 ,
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa
1. Fu... ...... 28 15 28 19 18 = 98mm.
2 mern. 27 15 22 19 18 = 96 ,
8 , ......... 24 18 20 18 18 = 88.
4, . 81 16 29 25 15 =116 ,
Cephalothorax und besonders die Maudibeln dunkel rothbraun, die übrigen
Mundtheile, Sternum, Palpen und Beine gelblich rothbraun. Der leider sehr
zusammengeschrumpfteHinterleib dunkelbraun und dieSpinnwarzen bräunlichgelb.
Cephalothorax etwas länger als Patella und Tibia I, fast um den dritten
Theil länger als breit, vorn mehr als halb so breit als an der breitesten Stelle,
hinten breit gerundet, oben ziemlich hoch gewölbt, vorne am höchsten, fast
bis an das Ende der laugen Mittelritze nur ganz unbedeutend geneigt und
darauf zum Hinterrande recht steil und gewölbt abfallend. Die den Kopftheil
begränzenden Seitenfurchen ganz flach und der Clypeus ebenso hoch als der
Durchmesser eines vorderen Mittelauges.
Von oben gesehen erscheinen beide Augenreihen ziemlich gerade, die
hintere vielleicht ganz unbedeutend procurva und die vordere, sichtlich kürzere,
deutlich recurva. Die Augen der vorderen Reihe beträchtlich grösser als die
der hinteren und ihre Mittelaugen etwas grösser als die Seitenaugen, die hin-
teren oralen Mittelaugen dagegen kleiner als die Seitenaugen. Die vorderen
Mittelaugen liegen fast um ihren Durchmesser von einander, nicht ganz um
ibren Radius von den Seitenaugen und bedeutend mehr als um ihren Durch-
54*
424 Eugen Graf Keyserling.
messer von den hinteren Mittelaugen, welche nicht gans um ihren doppelten
Durchmesser von einander und sichtlich noch etwas weiter von den Seitenaugen
entfernt sind. Die vier Mittelaugen bilden ein etwas höheres als breites Viereck,
das hinten unbedeutend schmäler ist als vorn. Die Seitenaugen sitsen auf
kleinen Hügelchen und sind reichlich um den Durchmesser der vorderen von
einander entfernt.
Die vorn ziemlich gewölbten Mandibeln divergiren nicht, sind etwas
dünner als die Schenkel und reichlich so lang als die Patellen des ersten Bein-
paares. Die stark gekrümmte Klaue legt sich in einen Fals, dessen Vorder- und
Hinterrand mit zwei Zähnchen bewehrt ist.
Die mit schrägem Quereindruck versehenen, an der Aussenseite ausge-
schnittenen Mandibeln nicht ganz doppelt so lang als vorn breit. Die vorn
gerundete, ziemlich gewölbte, nicht längere als breite Lippe etwas mehr als
halb so lang als die Maxillen. Das fisch gewölbte, ebenso wie die Mundtheile
mit langen Härchen besetzte Sternum sichtlich länger als breit.
Die kräftigen Beine mit langen Haaren besetzt. An den Metatarsen und
Tarsen der beiden vorderen Beinpaare, sowie an den Tarsen der beiden hinteren
eine recht dichte Scopula Die Bestachelung folgendermassen: Erstes und
zweites Psar: Femur oben 1. 1, vorne 1.1; Patella keine; Tibis unten 1 in der
Mitte; Metstarsus unten 2 an der Basis. Drittes und viertes Paar: Femur
oben 1. 1, vorn und hinten 1.1; Patelle hinten 1; Tibia unten 2. 2. 2, vorn
und hinten 1. 1; Metatarsus am Anfange und Ende mehrere.
Am Ende der Palpen eine kurze, stark gekrümmte Klaue.
Abdomen länglich eiformig, in der Mitte am breitesten und hinten suge-
spitst. Die Spinnwarzen mässig lang, das untere etwas dickere, an der Basis
ziemlich nahe beisammen liegende Paar nicht ganz doppelt so lang als dick
und nicht länger als das obere, sondern um dessen kurzes Endglied kürzer.
Bridger Bassin, Utah. Universität Cambridge (Mass.).
Gen, Gmaphosa, Latrl. 1804. (E. Sim.)
3. Gnaphosa gigantea n. sp. (Fig. 3.)
Q. — Totallänge . . . . 120mm. | Abdomen lang . . . . . 66mm.
Cephalothorax lang . . . 61 » | „ bwit.....47,
n in der Mitte breit... 48 , | andiban lang. . . .. a,
„ vorn breit. 26 .
Fem. Pat. Tib. Meist Tar. Bumma
1 Fuss. . . . . . . . . 86 21 26 21 19 = 1283 mm.
D y... .. 4 20 28 20 19 — 116 ,
8 y. ........80 18 20 28 lé — 112 ,
ones... ss 21 29 88 20 — ME,
Neue Spinnen aus Amerika. 425
Der ganze Vorderleib dunkel, Palpen und Beine etwas heller rothbraun,
das schwarz behaarte Abdomen an den Seiten und oben schwarsbraun, am
Bauche, besonders um die Epigyne herum, mehr gelb, oben auf dem vorderen
Theil des Rückens ein kurzer gelblicher Längsfleck; die oberen Spinnwarsen
braun, die unteren gelb. ’
Cephalothorax so lang als Femur nnd Patella I, mehr als um den vierten
Theil länger sls breit, vorn sichtlich mehr als halb so breit als an der brei-
testen Stelle, aber nicht so hoch, gleich hinter den Augen am höchsten und
denn nach hinten zu allmälig und gewölbt abfallend. Der Kopftheil wird durch
deutliche Seitenfurchen begränst, die oben in einem, gleich hinter der Mitte
gelegenen Grübchen, an das sich die Mittelritze auschliesst enden. Von letzterer
laufen strahlenförmig deutliche Rinnen an den Seiten hinab. Clypeus ebenso
hoch als der Raum, welchen die vier Mittelaugen einnehmen. Die Haut dieses
Körpertheiles glänzend glatt, dünn bedeckt mit feinen anliegenden, lichten
Härchen und vorn mit einzelnen langen schwarzen Borsten besetzt.
Von oben gesehen ercheint die hintere, weit breitere Augenreihe stark,
die vordere nur unbedeutend recurva, von vorn betrachtet die letztere durch
Tieferstehen der Seitenaugen recht bedeutend nach oben gebogen. Die vorderen.
Seitensugen etwas grösser als alle übrigen ziemlich gleich grossen. Die vorderen
Mittelaugen liegen reichlich um ihren Durchmesser von einander, höchstens um
den dritten Theil so weit von den Seitenaugen und um das 1!/fache desselben
von den ovalen, schräge gegeneinander gestellten Mittelaugen, welche hinten
kaum mehr als um die Hälfte ihres Längsdurchmessers und vorn mehr als
um das Doppelte dieses von einander entfernt sind. Die vorderen Seitenaugen
sitzen um ihren doppelten Durchmesser von den hinteren, also beträchtlich
weiter als die vorderen von den hinteren Mittelaugen. Die vier Mittelaugen
bilden ein weit höheres als breites, rechtwinkeliges Viereck.
Die vorn mässig gewölbten, mit langen Borstenhärrchen besetsten Man-
dibeln nicht ganz so dick, aber ebenso lang als die Patellen des ersten Bein-
paares. Die mehr als doppelt so lange als hohe Platte am hinteren Falsrande
ist in der Mitte recht tief ausgeschnitten und mit kleinen, stumpfen Zähnchen
besetzt.
Die nach vorne zn schmäler werdende, am Ende gerundet abgestutzte,
fast doppelt so lange als breite, in der hinteren Hälfte stark gewölbte und mit
einer recht unebenen, aber glänzenden Oberfläche versehene Lippe zwei Drittel
so lang als die an der Aussenseite stark gekrümmten und nach unten gebo-
genen Maxillen, deren Oberfläche mit Grübchen und deren Aussenwand mit
lange Borstenhaare tragenden, unebenen Längsleisten versehen ist.
Das oben ziemlich flache, an den Seiten recht steil abfallende, fast um
den vierten Theil längere als breite, glänzende Sternum zeigt gegenüber den
Ansatzstellen der Beine schwache Erhöhungen und ist mit sahlreichen grösseren
und kleineren, Härchen tragenden Grübchen überstreut. Die kurzen, mit kräf-
tigen Härchen sowie Stacheln besetzten Palpen tragen am Ende eine Klaue
und entspringen in der Mitte der Aussenseite der Palpen.
Eugen Graf Keyserling.
8 kräftigen, recht lang behaarten Beine haben nur an den Tarsen und
n der beiden Vorderpaare eine recht dichte Scopuls, an den Tarson
ı sich nur Spuren einer solchen. Die Bestachelung der beiden ersten
» besteht am Femur oben und vorn aus mehreren, an Tibia I unten
1 und Tibie II aus 2, Metatarsen I aus 2 und II aus 2. 1 Stacheln.
n hinteren Paare: Femur ebenso, Patella wie es scheint auch keine;
ten 2. 2. 2, an jeder Seite 2—3 und oben 1; Metatarsus in seiner
änge mit zahlreichen besetzt.
8 dicht behaarte Abdomen um den dritten Theil länger als breit, die
irmigen unteren Spinnwarzen länger als die oberen.
Nevan Co., New-York. Universität Cambridge (Mass).
4. Gnaphosa fontinalis n. sp. (Fig. 4.)
tallänge . . . . 56 mm. | Abdomen lang . . . . . 50mm.
1orax lang. . . . 80 , | " breit . . . . . 28,
ler Mitte breit. . 22 „ | Mandibetn lang. . . . . 09,
ubrait. . . . . 12 ,
Fem, Pat, Ti, Metal. Tar. Sumns
uses 19 11 14 12 13 69 mm.
eue ee ee 17 10 12 10 10 59 ,
ue se. 16 09 10 ri 11 = 57,
eee e 21 11 17 20 13 = 82.
r am unteren Rande schmal schwarz gesäumte Cephalothoraz, die
'heile des Vorderleibes, sowie Palpen und Beine orangegelb, Abdomen
grau mit zwei länglichen Flecken auf der vorderen Hälfte des Rückens.
ı heller gefärbte Bauch ist mit kleinen runden, weisslichen Flecken
t und mit zwei schmalen, ebenso gefärbten Längsbändern versehen.
son gelb.
phalothorax ebenso lang als Femur und Patella I, ungefähr um den
heil länger als breit, vorn mehr als halb so breit als an der breitesten
‚en nicht hoch und der ganzen Länge nach sanft gewölbt. Die am
»s Enddritttheils gelegene Mittelritze befindet sich in einer Vertiefang
ihr aus laufen einige flache Rinnen an der Seite hinab. Die den Kopf
den Seitenfurchen ganz flach und der Clypeus reichlich so hoch als
ımesser eines vorderen Seitenauges.
a oben betrachtet erscheint die vordere Augenreihe nur wenig und
6 sehr stark recurva. Alle Augen sitzen auf ganz niedrigen Hügelchen,
interen Seitenangen sind ein wenig höher und sie haben ebenso wie
ten Mittelaugen eine längliche Gestalt. Die vorderen Seitenaugen die
die hinteren Mittelaugen weit kleiner als alle anderen, die hinteren
en und die vorderen Mittelaugen gleich gross. Die Mittelaugen der
weit schmäleren Reihe um ihren Radius von einander, sehr nahe den
None Spinnen aus Amerika. 427
Seitenaugen und weit mehr als um ihren Durchmesser von den hinteren Mittel-
augen, welche nur um ihren Durchmesser von einander und fast um das Vier-
fache desselben von den Seitenaugen entfernt sitsen. Die Entfernung der vor-
deren und hinteren Seitenaugen von einander ist fast doppelt so gross als die
der vorderen Mittelaugen von den hinteren. Die vier Mittelsugen bilden ein
höheres als breites, rechtwinkeliges Viereck.
Die vorn etwas gewölbten und mit einzelnen Borstenhärchen besetzten
Mandibeln etwas dünner und kürzer als die Patellen des ersten Beinpaares. Die
Platte am Hinterrande des Falzes, in den sich die kurze Endklaue legt, hat
vorne zwei stark vorspringende Seitenecken und zwischen diesen zahlreiche,
gans kleine Zähnchen.
Die gegen einander geneigten, an der Aussenseite gerundeten, in der
Mitte stark eingedrückten Maxillen kaum mehr als um den vierten Theil länger
als die weit längere als breite, nach vorn zu schmäler werdende Lippe. Das
rundliche Sternum nicht viel länger als breit. Die Ansatzstelle der Palpen liegt
in der Mitte der Maxillen.
Die kräftigen Beine dünn behaart und nur an den Tarsen der beiden
Vorderpaare eine ganz dünne Scopula. Die Bestachelung folgendermassen:
Erstes Paar: Femur oben 1. 1 und vorne am Ende 1; Patella keine; Tibia
unten 1. 2; Metatarsus unten 2. 2. 2. Zweites Paar: Ebenso, an der Tibia aber
nur 1 unten am Ende. Drittes Paar: Femur oben 1. 1, vorn 1, hinten 2;
Patella hinten 1; Tibia unten 2. 2. 2, vorn und hinten 2—3 und oben 1—2;
Metatarsus unten, an den Seiten und oben zahlreiche. Viertes Paar ähnlich, aber
oben an der Tibia keinen.
Am Ende der kurzen Palpen eine, wie es scheint, ungezähnte Klane.
Das Abdomen länglich-oval. Die unteren Spinuwarzen etwas dicker, aber
nicht weiter hervorragend als die oberen. In Wirklichkeit sind die unteren
doppelt so lang als die oberen und stehen weit von einander entfernt.
Bee Spring, Kentucky. Universität Cambridge (Mass.).
Gen. Pythonissa 0. K. 1837. (E. Sim.)
5. Pythonissa imbecilla n. sp. (Fig. 5.)
9. — Totallänge . . . . 58mm. | Abdomen lang . . . . . 80mm.
Cephalothorax lang . . . 28 „ » brait . . . . . 20 ,
„ in der Mitte breit. . 17 , | Mandvein lag . ee. 08,
„ vor brit. . . . . 09 ,
Fem. Pat. Tib. Meist. Tar.
1 Fu... ..... 16 09 11 1010
2» +... .... 16 09 11 IÙ 10
8 » ........ 14 08 10 12 10
4 on ou 20 LI 16 21 18
428 zu
a Graf Koyserling.
Cephalothorax und Mandibeln röthlichgelb, Mittelritse roth, die Augen
schwarz umrandet, Marillen, Lippe, Sternum, Palpen und Beine gelb, das
ziemlich dicht behaarte Abdomen graubraun mit zwei länglichen, undeutlichen
helleren Flecken auf dem vorderen Theile des Rückens, der Bauch etwas heller,
die Spinnwarzen braun.
Cepbalothorax etwas kürser als Femur und Patelle I, ungefähr um den
fünften Theil länger als breit, vorn etwas mehr als halb so breit als an der
breitesten Stelle, oben ziemlich niedrig gewölbt, an der am Beginn des End-
dritttheils liegenden, kurzen Mittelritze am höchsten, nach vorn su nur ganz
sanft, nach hinten weit stärker geneigt abfallend. Ciypeus niedriger als der
Durchmesser eines vorderen Seitensuges, aber höher als der eines vorderen Mittel-
anges. Die den Kopftheil begränzenden Seitenfarchen ganz flach und nur wenig
bemerkbar. Von der kurzen Mittelritze laufen strahlenförmig einige flache Binnen
an den Seiten hinab.
Von oben gesehen erscheint die hintere Angenreihe recurva, die vordere
ebenso lange gerade, diese letztere aber, von vorne betrachtet, durch Höherstehen
der Mittelsugen nach oben gebogen. Die vier Mittelangen weit grösser als die
ziemlich gleich grossen Seitenaugen. Die beiden vorderen Mittelaugen liegen
nieht ganz um ihren Durchmesser von einander, kaum halb so weit von den
Seitenaugen und um das Doppelte desselben von den hinteren Mittelaugen,
welche etwas mehr als um ihren Durchmesser von einander und nicht ganz so
weit von den auf ziemlich hohen Hügeln sitzenden Seitenaugen entfernt sind.
Die vier Mittelaugen bilden ein weit höheres als breites Viereck, das vorn
unbedeutend schmäler ist als hinten. Die vorderen Seitenaugen sind von den
hinteren fast ebenso weit entfernt als die vorderen von den hinteren Mittelaugen.
Die vorn nicht gewölbten und mit langen schwarzen Borstenhärcben
besetsten Mandibeln etwas dünner und so lang als die Patellen des ersten
Beinpsares. An dem hinteren Falzrande der kurzen Endklaue sitzt eine kaum
breitere als hohe, vorne gerundete Platte. Der Quereindruck der Maxillen nur
ganz fach.
Die um die Lippe gekrämmten, vorne stark gegen einander geneigten
Maxillen nicht ganz doppelt so lang als breit und kaum mehr als um den
dritten Theil länger als die nur wenig längere als breite, hinten an jeder Seite
etwas ausgeschnittene und vorn stumpf zugespitzte Lippe. Die Ansatzstelle
der Palpen befindet sich in der Mitte der Maxillen. Das flache, rundliche
Sternum nur wenig länger als breit.
Beine mit langen Härchen nicht sehr dicht bekleidet. Nur die Tarsen
der beiden vorderen Beinpsare sind mit einer ziemlich langen, aber ganz dünnen
Scopula versehen. Die Stacheln sind folgendermassen vertheilt: Erstes Beinpaar:
Femur 1. 1.1 und vorn 1. 1; Patella keine; Tibis unten 2. 2. 2, vom 1;
Metatarsus unten 2. 2. Zweites Beinpsar ebenso. Drittes und viertes Paar:
Femur 1. 1. 2; Patella hinten 1; Tibia 2. 2. 2, vorn 8, hinten 3 und oben 1;
Metatarsus der gansen Länge nsch unregelmässig bestachelt.
Nous Spinnen aus Amerika. 429
Abdomen länglich-ovel. Die weit auseinander stehenden unteren Spinn-
warzen dicker und länger als die oberen.
Bee Spring, Kentucky. Universität Cambridge (Mass.).
6. Pythonissa clara. (Fig. 6)
d'. — Totallänge . . . . 44 mm. | Abdomen lang . . . . . 24mm.
Cophalothorax lang . . . 20 „ n brit..... 08,
„ in der Mitte breit. . 16 , | Mandibeln lang. . . . . 08 ,
, vom breit. . . . . 08 ,
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Bumma
LFuws 22222202. 4 09 11 09 08 = 51 mm.
Dom ere... 12 08 100908 = 47 ,
Bo» ee... dl 07 09 09 07 — 48 ,
don eee 15 08 12 MO 10 = 59,
Der ganze Vorderkörper nebst Palpen und Beinen gelb, die Mittelritze
anf dem Cephalothorax, die von ihnen auslaufenden Furchen an den Seiten des
Kopfes im oberen Theil schwarz, die an den Seiten des Brusttheiles hinabstrei-
chenden undeutlich dunkler, Augen schwarz umrandet, Abdomen ganz hell
gelblichgrau.
Cephalothorax so lang als Patella und Tibis I, nur um den fünften Theil
länger als breit, vorne kaum halb so breit als in der Mitte, hinten breit ge-
rundet, oben ganz flach gewölbt. Die den Kopftheil begränzenden Seitenfurchen
sehr flach und die Mittelritse weit hinten, kurz vor Beginn des letzten Dritt-
theiles. Clypeus reichlich so hoch als der Durchmesser eines vorderen Mittelauges.
Von oben gesehen erscheint die etwas breitere hintere Augenreihe deutlich
recurva und die vordere gerade. Die vorderen Seitenaugen doppelt so gross als
die vorderen Mittelaugen, auch etwas grösser als die hinteren Seitenaugen und
diese breiter, wenn auch nicht länger als die ovalen Mittelaugen, welche mit
ihren hinteren Enden kaum um ihren Durchmesser von einander und wenigstens
dreimal so weit von den Seitensugen entfernt sind, während ihre vorderen
Enden einander nur wenig näher sitzen als den Seitenaugen. Die beiden vor-
deren Mittelaugen liegen sehr nahe den Seitenaugen, ohne sie jedoch zu berühren,
etwas mehr als um ihren Durchmesser von den hinteren Mittelaugen und nicht
ganz um diesen von einander. Die vier Mittelaugen bilden ein vorn und hinten
leich breites, etwas schmäleres als hohes Viereck. Die auf kleinen Hügelchen
‚sitzenden Seitenaugen liegen von einander unbedeutend weiter als die vorderen
von den hinteren Mittelaugen.
Die vorn mässig gewölbten, mit laugen steifen Borsten besetsten Man-
dibeln etwas dünner und kaum so lang als die Patellen des ersten Beinpaares.
Am hinteren Falsrande eine kleine mit zwei Zähnchen versehene Platte.
Die gegen einander gekrümmten, um die Lippe gebogenen und der Quere
nach eingedrückten, vorn gerundeten Maxillen in der Mitte am breitesten.
2. B. Ges. B. XXXVIL Abh. 55
Eugen Graf Keyserling. -
ängere als breite, hinten an beiden Seiten etwas ausgeschnittene,
zu schmäler werdende und am Ende gerundete Lippe kaum um den
il kürzer als die Maxillen.
flache Sternum sichtlich länger als breit.
e mit langen Härchen spärlich bekleidet. Das Haarbüschel unter den
klauen dünn und kurz, eine Scopula fehlt eigentlich allen Beinen,
an den Tarsen der beiden Vorderpaare befinden sich dichter stehende
ıen. Die Bestachelung ist folgendermassen: Erstes und zweites Psar:
n 1—2 und vorne 1—2; Patella keine; Tibis keine; Metatarsus
reites und drittes Paar: Femur ähnlich; Patella hinten 1; Tibia und
unten und an den Seiten mehrere.
ıltheil der Palpen, etwas kürzer als die Patella, hat vorn an der
einen ganz kurzen, an der Basis breiten, spitz endenden Fortsatz.
»men lang und schmal. Die fast doppelt so langen als breiten, weit
: stehenden unteren Spinnwarzen weit dicker und doppelt so lang
r kleinen oberen. Das vorliegende Exemplar zeigt eine Missbildung
arzen, indem die eine des unteren Paares kürzer und dünner ist als
Gleich hinter den Spinnwarzen befindet sich eine Querspalte oder
Behaarung des Abdomens ist leider ganz abgerieben.
ger Bassin, Utah. Universität Cambridge (Mass.).
Gen. Prosthesima. L. K. 1872.
7. Prosthesima propinqua n. sp. (Fig. 7.)
länge . . . . 92mm. | Abdomen lang . . . . . 50mm.
rex lang . . . 46 , | , breit . . . . . 30 ,
r Mitte breit. . 33 , | Mandibeln lang. . . . . 14 „
Er D
Fem. Pat. Tib. Meist. Tar. Summs
. +... «+ 80 19 21 19 12 = 101 mm.
EEE 80 19 21 19 12 101 ,
rennen 28 16 20 25 18 102 »
noue se + 84 20 27 40 l4 = 15 ,
mit anliegenden feinen weissen Härchen bedeckte Cephalothoraz.
und Lippe ganz dunkel, Maxillen, Sternum, Beine und Palpen heller
Das dicht behaarte Abdomen unten hell gelblichbraun, an den Seiten
chwarsbraun, mit breitem helleren Längsbande auf dem Rücken, iu
erem Theil drei bis vier dunkle, winkelförmige Querstriche liegen.
n gelblichbraun.
ıwlothorax etwas kürzer als Femur und Patella I, etwas mehr als um
Theil länger als breit, vorn nicht ganz halb so breit als in der
Neue Spinnen aus Amerika. 431
Mitte, hinten breit gerundet, oben ganz flach gewölbt. Den Kopf begrenzende
Seitenfurchen kaum bemerkbar und die Mittelritze gleich hinter der Mitte ge-
legen. Clypeus so hoch als der Durchmesser eines vorderen Mittelauges.
Von oben gesehen erscheint die hintere Augenreihe gerade, die vordere
ein wenig recurva. Die hinteren ovalen Mittelaugen etwas kleiner als die an
einem niedrigen Hügelchen befindlichen Seitensngen, die wiederum ein wenig
kleiner sind als die vorderen Seitenaugen, und die vorderen Mittelaugen sichtlich
grösser als alle übrigen. Die vorderen Mittelaugen liegen nur um den dritten Theil
ihres Durchmessers von einander, schr nahe den Seitenaugen und um das Doppelte
desselben von den hinteren Mittelaugen, welche von einander und den Seiten-
augen etwas mehr als um ihren Durchmesser entfernt sind. Die vier Mittel-
augen bilden ein rechtwinkeliges, höheres als breites Viereck. Die vorderen
Seitenaugen sind von den hinteren reichlich um das 1'/‚fache ihres Durch-
messers entfernt und die vordere Augenreihe ist ein wenig schmäler als die
bintere.
Die vorn etwas gewölbten Mandibeln dünner und kürzer als die Patellen
des ersten Beinpaares.
Die weit längere als breite, vorn gerundete Lippe zwei Dritttheile so
lang als die mit starkem Quereindruck versehenen Maxillen. Die Ansatzstelle
der Palpen liegt in der Mitte der Maxillen. Das stark gewölbte Sternum reichlich
doppelt so lang als breit.
Die kräftigen Beine lang, aber dfinn behaart, Eine ziemlich dichte Sco-
pula befindet sich an Tarsen und Metatarsen der beiden ersten Paare und an
den Tarsen des dritten. Die Bestachelung ist folgendermassen: Erstes und
zweites Bein: Femur oben 1. 1. 2. Drittes und viertes Bein: Femur 1. 3. 3;
Patells hinten 1; Tibia und Metatarsus zahlreiche.
Das weit längere als breite Abdomen in der hinteren Hälfte am breitesten.
Die weit auseinander stehenden, cylinderfürmigen unteren Spinnwarsen weit
länger und dicker als die mit ganz kurzem Endgliede versehenen oberen.
Die Universität Cambridge (Mass) besitzt ein Exemplar aus der Um-
gegend und ein anderes aus Sta. Barbara in Californien, dessen Abdomen ganz
abgerieben ist und nur Spuren des hellen Längsbandes zeigt.
& Prosthesima funesta n. sp. (Fig. 8.)
9. — Totallänge . . . . 75mm. | Abdomen lang . . - . . 41mm.
Cephalothorax lang . . . 34 , » brit. . ... 26,
» in der Mitte breit. . 25 „ | Mandibeln lang. . . . . 11
» vorn breit. . . . . 13 , |
Fom. Pat. Tb. Metat.
Fuss. . . . . . . . . 28 18 16 12
musee s ses. 21 12 15 12
messes 19 OH M 15
perse... 26 18 19 22
»eBm
Eugen Graf Keysorling.
nze Vorderleib, Palpen und Beine schwarzbraun, nur Metatarsen
er letzteren etwas heller, ins Röthliche übergehend. Abdomen oben
Seiten ganz schwarz, bekleidet mit anliegenden feinen Hohten
‚on gelblichbraun, Spinnwarzen dunkelbraun mit hellen Spitsen.
othorax etwas kürzer als Femur und Patella I, ungefähr um den
länger als breit, vorne halb so breit als an der breitesten Stelle,
ydrig gewölbt, an der am Beginn des Enddritttheiles gelegenen
a höchsten, von da zu den Augen hin ganz unbedeutend, nach
‚rker geneigt. Den Kopftheil begrenzende Seitenfurchen gar nicht
à der Clypeus etwas höher als der Durchmesser eines vorderen Seiten-
ıöher als der eines Mittelauges, die ganze Haut fein, lederartig
ıer nicht glänzend.
rderen Seitenaugen ebenso gross als die Augen der hinteren Reihe
össer als die vorderen Mittelaugen. Von oben gesehen erscheint
igere hintere Reihe gerade und die vorderen ein wenig recurra.
orderen Mittelaugen liegen fast um ihren Durchmesser von ein-
ı Seiten eines etwas vorspringenden Hägelchens, sehr nahe den
ensugen und um das l'/fache desselben von den hinteren Mittel-
» auch nicht ganz um ihren Durchmesser von einander und sichtlieb
m hinteren Seitenaugen entfernt sind. Die hinteren Seitenaugen
n vorderen ebenso weit als die vorderen von den hinteren Mittel-
vier Mittelangen bilden ein rechtwinkeliges, höheres als breites
rn im oberen Theil gewölbten, mit einzelnen, Härchen tragenden
setzten und hinten mit Querfalten versehenen Mandibeln dünner
raer als die Patellen des ersten Beinpaares.
gen einander gekrämmten, in der vorderen Hälfte mit starkem
versehenen, vorn an der Aussenseite gerundeten, an der Innen-
abgestutsten Maxillen kaum um den dritten Theil länger als die
als breite, vorne gerundete, an beiden Seiten mit Längseindruck
me. Das recht gewölbte, ziemlich rauhe, aber glänzende und mit
on Grübchen überstreute Sternum hat eine rundliche Gestalt und
länger als breit.
kräftig, Tarsen und Metatarsen dünn im Verhältnisse su den, be-
on beiden vorderen Paaren, dicken Tibien. An den Metatarsen und
1 II eine recht dichte, an den Beinen des dritten und vierten
'anz dünne Scopula, die Haarbüischel unter den beiden Endklauen
br dicht. Oben an den Schenkeln aller Beine einige Stacheln, an
I und II keine, III und IV hinten 1; an den Tibien und Met
U keine, an III und IV zahlreiche. Die ziemlich dichte Bekleidung
steht aus zum Theil recht langen und starken Härchen.
it feinen braunen Härchen bekleidete Abdomen weit länger als
teren, cylinderförmigen, doppelt so langen als dicken Spianwarzen
er und dicker als die mit kurzem zweiten Gliede versehenen oberen.
Neue Spinnen aus Amerika. 433
Sta. Barbara, Californien. Universität Cambridge (Mass.).
Die von Prof. Thorell (On Araneas of Colorado ets., p. 498) beschrie-
bene Prosthesima melancholica scheint dieser Art sehr nahe zu stehen, hat
aber einige Stacheln an Metatarsen I und II und einen Cephalothorax, der
etwas länger ist als Patella und Tibia IV,
9. Prosthesima bimaculata n. sp. (Fig. 9)
d.— Totallänge . . . . 60mm. | Abdomen lang . . . . . 33mm.
Cephalothorar lang . . . 28 » | „» brit. . ... 20 ,
„ in der Mitte breit. . 21 , | Mandibeln lang. . . . . 08 ,
7 vombrt. . . . : 07, |
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa
1L.Fus....2.....2% 12 17 14 10 = 74mm
nern... 21 12 17 4 10 = 74,
Bo presse... 20 11 16 18 11 = 76 ,
Ann. 26 18 20 29 18 =101 ,
Der mit ziemlich langen weissen, seidenartigen Härchen bekleidete Ce-
phalothorax rothbraun, an den Seiten dunkler als oben, Mandibeln und Lippe
ebenso, erstere aber an der Spitze heller, Maxillen, Sternum, Palpen und Beine
gelblichroth, bekleidet mit anliegenden und mit stärkeren, abstehenden weissen
Härchen. Abdomen oben und an den Seiten braun, das ovale Schild auf dem
vorderen Theile des Rückens roth, ebenso der vor der Bauchfalte gelegene Theil
des Bauches, der hintere desselben schmutziggelb und die Spinnwarzen schwarz-
braun mit heller Spitze. Oben auf dem Rücken des Abdomens liegt gleich
hinter dem rothen Schilde ein X-förmiger und hinten über den Spinnwarsen
ein weisser Fleck in der Gestalt eines Halbmondes. Die dichte Bekleidung des
Abdomens besteht aus langen, schmutzigweissen und dunklen Härchen.
Cephalothorax um den vierten Theil länger als breit, ungefähr ebenso
lang als Patella und Tibia I, vorn sehr schmal, hinten breit gerundet, oben
ganz niedrig gewölbt, hinten am höchsten und nach vorn zu sanft geneigt.
Die Mittelritze hinter der Mitte und die den Kopftheil begrensenden Seiten-
furchen kaum bemerkbar. Clypeus nicht ganz s0 hoch als der Durchmesser eines
vorderen Mittelauges.
Von oben gesehen erscheint die hintere Augenreihe gerade, die vordere
deutlich recurvs. Die vordere Reihe unbedeutend kürzer als die hintere und
ihre Mittelsugen, etwas grösser als alle fibrigen, liegen kaum um ihren Radius
von einander, sehr nahe den Seitenaugen und fast um ihren doppelten Durcl
messer von den hinteren ovalen Mittelaugen, welche um ihren Durchmesser
von einander und den etwas grösseren Seitenaugen entfernt sind. Die Entfer-
nung der auf gaus kleinen Hügelchen sitzenden Seitenaugen von einander ist
nicht so gross als die der vorderen von den hinteren Mittelaugen. Die vier
Mittelaugen bilden ein rechtwinkeliges, höheres als breites Viereck.
Eugen Graf Koyserling.
Die nicht divergirenden, vorn flachen Mandibeln schmäler und. weit
kürzer als die Patellen des ersten Beinpaares und vorn mit langen Borsten-
haaren besetzt.
Maxillen, länger als breit und mit dentlichem Quereindruck vorsehen,
krümmen sich um die mehr als halb so lange, etwas längere als breite, nach
vorn zu wenig verschmälerte und vorn gerandete Lippe. Die Ansatsstelle der
Palpen befindet sich vor der Mitte der Maxillen. Das ziemlich gewölbte, orale
Sternum weit länger als breit.
Tibialtheil der Palpen, ebenso lang als die Patella, hat vorn an der
Aussenseite einen recht langen nnd zum grössten Theil ganz dünnen Fortsats.
Beine kräftig und nicht sehr lang, die drei ersten Paare fast gleich lang,
das hinterste beträchtlich länger. Die Bestachelung derselben folgendermassen:
Erstes und zweites Bein: Femur oben 1. 1. 1 und vorn 1. 1; Patella keine;
Tibia unten 1. 2; Metatarsus unten 2. Drittes und viertes Bein: Femur oben
1.1.1, vorn und hinten je 2; Patella hinten 1; Tibia unten 2. 2. 2, oben
1—2, an jeder Seite zwei; Metatarsus am Anfange, in der Mitte und am Ende
mehrere.
An den Tarsen und Metatarsen der Beine I und II eine dichte Scopuls,
an Tarsen III eine dünne, an IV keine.
Abdomen fast um die Hälfte länger als breit, in der hinteren Hälfte
etwas dicker als in der vorderen und oben in der vorderen Hälfte mit einem
ovalen, aus einer dickeren und glänzenden Haut bestehenden Schilde. Die Spinn-
warzen ziemlich lang, die weit auseinander stehenden unteren cylinderförmigen
dicker und doppelt so lang als die oberen.
Die Universität Cambridge besitzt ein Exemplar aus der Umgegend.
Gen. Drassus. Walck 1805.
10. Drassus neglectur n. sp. (Fig. 10.)
9. — Totallänge . . . . 11‘1 mm. | Abdomen lang . . . . . 6lmm.
Cephalothorex lang . . . 52 , » brit . . . . . 85
» in der Mitte breit . . 36 „ | Mandibeln lang. . . . . 21 „
, vom breit. . . . . 22 „
Fem. Pat. Tib. Metst. Tar. Summa
L Fuss. . . . . . . . . 38 21 80 25 19 = 199mm.
D pere... 8 20 29 24 19 = 180 5
Bon eee... 28 19 24 28 16 —110
do opeisees... #2 21 34 40 20 — 157
Cephalothorax, Mandibeln, Maxillen und Lippe dunkel rothbraun, Steraum
in der Mitte gelb, rings am Rande braun. Beine und Palpen gelb, beide an
den Endgliedern dunkler. Abdomen oben und an den Seiten bräunlichgran, mit
None Spinnen aus Amerika. 435
einer Reihe undeutlicher, kurzer, heller, bogenförmiger Querstriche auf dem
hinteren Theil des Rückens, der Bauch etwas heller, mehr gelblich, mit zwei
dunklen Längsstrichen in der Mitte.
Cephalothorax ungefähr so lang als Patella und Tibia I, fast um den
dritten Theil länger als breit, vorn weit mehr als halb so breit als an der
breitesten Stelle, oben der Länge nach ziemlich gewölbt und etwas vor der
Mitte des langen Kopftheiles am höchsten. Von der recht weit hinten befindlichen
Mittelritze laufen flache, den Kopftheil begrenzende Seitenfurchen und auch
einige deutliche Rinnen an den Seiten hinab. Die Bekleidung des Cephalo-
thorax besteht aus feinen anliegenden, lichten Härchen. Ciypeus ein wenig
höher als der Durchmesser eines vorderen Mittelauges.
Von oben gesehen erscheint die hintere Augenreihe leicht procurva und
die vordere ebenso recurva, die, von vorne betrachtet, durch Höherstehen der
Mittelaugen sichtlich nach oben gebogen ist. Die vorderen Mittelaugen etwas
grösser als die vorderen Seitenaugen und diese wiederum grösser als die der
hinteren Reihe, von denen die Mittelaugen eine ovale Gestalt besitzen und
schräge gegen einander gerichtet stehen. Die vorderen Mittelaugen liegen wenig
mebr als um ihren Radius von einander, ebenso weit von den Seitenaugen und
weit mehr als um ihren Durchmesser von den hinteren Mittelaugen, die am
hinteren Ende kaum um ihren Durchmesser von einander und fast um das
Dreifache dieses von den auf niedrigen Hügelchen befindlichen Seitensugen
entfernt sind. Die vorderen Seitenaugen liegen reichlich um ihren Durchmesser
von den hinteren und die vier Mittelaugen bilden ein bedeutend längeres als
breites, rechtwinkeliges Viereck.
Die vorn nur wenig gewölbten, mit langen Härchen besetzten Mandibeln
ebenso lang und dick als die Patellen des ersten Beinpaares. An dem Falz, in
den sich die kräftige, mässig lange Endklaue legt, sitzen vorn und hinten
einige kleine Zähnchen.
Die längere als breite, in ihrer ganzen Länge ziemlich gleich breit blei-
bende, vorn gerundete Lippe sichtlich mehr als halb so lang als die vorn
stark erweiterten und mit tiefem Quereindruck versehenen Maxillen. Die Ansatz-
stelle der mit ganz kleiner Endklaue versehenen Palpen befindet sich etwas vor
der Mitte der Maxillen.
Das um den dritten Theil längere als breite, ziemlich flache Sternum
ist mit kleinen, Härchen tragenden Grübchen überstreut.
Beine nur dünn behaart, sämmtliche Tarsen derselben, sowie die Meta-
tarsen I und II haben eine recht dichte Scopula. An den Metatarsen III und
IV bemerkt man nur am Ende Spuren einer solchen. Die Bestachelung ist
folgendermassen: Erstes und zweites Paar: Femur oben 1. 1, vorn 1; Patella
keine; Tibia unten in der Mitte 1; Metatarsus unten an der Basis 1. Drittes
und viertes Paar: Femur oben 1. 1. 1, vorn und hinten 1. 1; Patella hinten 1;
Tibia III unten 1. 1. 2, hinten 3, vorn 2 und oben 1, Tibia IV unten 1. 2. 2,
vorne 2, hinten 3 und oben 2; Metatarsus am Anfang, in der Mitte und am
Ende zahlreiche.
436 Eugen Graf Koyserling.
Das ovale, dicht behaarte Abdomen nicht ganz doppelt so lang als breit.
Die dickeren unteren Spinnwarsen länger als die oberen.
Die Universität Cambridge (Mass.) besitst ein Exemplar aus den Verei-
nigten Stasten ohne genauere Angabe des Fundortes.
Gen, Agroeca. Westr. 1861.
11. Agroeca tristis n. sp. (Fig. 11.)
9. — Totallänge . . . . 80mm. | Abdomen lang . . . . . 50mm.
Cephalothorax lang . . . 32 „ “bit... 36,
» in der Mitte breit. . 28 , | Mandibeln lang. . . . . ll,
, vom breit. . . . . 12 , |
. Yen. Pat. TIb. Motst Tar. Summs
LFus ........ 22 10 17 18 12 — 79 mm
D op rer. 22 10 17 18 12 = 79,
ren +... 2 10 16 20 12 = 79 „
dou ocre 2.27 12 22 80 18 —104 ,
Cepbalothorax, die am Ende helleren Mundtheile und Sternum dunkel
rothbraun, die beiden hinteren Beinpaare bis auf die helleren Tarsen und die
Schenkel der beiden Vorderpaare rothbraun, die übrigen Glieder der letzteren
röthlichgelb, Palpen ebenso, Abdomen dunkelbraun, mit kleinem röthlichen
Schilde auf dem vorderen Theil des Rückens. Die Behasrung ist leider an dem
vorliegenden Exemplar vollständig abgerieben. In allen anderen Theilen ist
dieses Thier ebenso gestaltet wie A. Crocata Hentz, nur sind die Mandibeln
verhältnissmässig ein wenig kürzer, der erste Stachel unten an den Tibien des
ersten Beinpaares fehlt und die Epigyne ist anders beschaffen. Die beiden randen
Oeffaungen derselben sind nur um ihren Durchmesser von einander entfernt,
bei A. crocata dagegen um das Dreifsche desselben.
Maryland. Universität Cambridge (Mass.).
Gen. Olubiona. Lartl. 1804.
12. Clubiona rubra u. sp. (Fig. 12)
d'. — Totallänge . . . . 39mm. | Abdomen lang . . . . . 20mm
Cephalothorax lang . . . 19 „ » breit . . . . . 13 ,
„ in der Mitte breit... 14 , Mandibeln lang . . . . . 07 ,
„ vorn breit. . . . . 08 ,
Fom. Pat Ti. Mott Tar. Samms
1 Fuss . . . . . . . . 12 06 it 09 06 — 44 mm
2 ,......... 18 06 12 09 06 — 46
& ,......... 10 05 08 09 05 = 87
4, . 17 07 14 16 07 = 61 ,
Neue Bpi 8 Ameriks, 437
Cephalothorax röthlichgelb, Mundtheile hell rothbraun, Sternum, Beine
und Palpen gelb, das Copulationsorgan zum Theil und der Fortsatz der Tibia
der letzteren dunkelbraun. Abdomen unten und vorn am oberen Theil gelb,
nach hinten zu immer dichter roth gefleckt und gestrichelt, mit mehreren
schmalen gelben Querbändern auf dem hinteren Theil.
Cephalothorax noch etwas länger als Femur und Patella I, um den vierten
Theil länger als breit, vorn mehr als halb so breit als in der Mitte, hinten
gerundet, oben der Länge nach mässig hoch gewölbt und an der gleich hinter
der Mitte befindlichen Mittelritze am höchsten, Seitenfurchen kaum bemerkbar
und der Clypeus nicht so hoch als der Radius eines vorderen Mittelauges.
Von oben gesehen erscheint die obere Augenreihe, deren Augen vielleicht
unbedeutend kleiner sind als die vorderen Seitenaugen, gerade und die vordere
mässig recurva. Die vorderen Mittelaugen, sichtlich kleiner als die Seitenaugen
und auch als die der hinteren Reihe, liegen fast um ihren Durchmesser von
einander, um ihren Radius von den Seitenaugen und reichlich um ihren Durch-
messer von den hinteren Mittelaugen, welche um das Doppelte ihres Durch-
messers von einander und auch otwas mehr als um diesen von den Seitenaugen
entfernt sind. Die vorderen Seitenaugen sitzen nicht ganz um ihren Radius
von den hinteren und die vier Mittelaugen bilden ein weit breiteres als hohes,
vorn schmäleres Viereck.
Die vorn nicht hervorgewölbten, auch nicht divergirenden, nach unten
gerichteten Mandibeln dünner als die Schenkel und nur wenig länger als die
Patellen des ersten Beinpaares. Die Ränder des Falzes, in den sich die ziemlich
kurze Endklaue legt, sind je mit einer Reihe ganz kleiner Zähnchen bewehrt.
Die längere als breite, vorn am Ende leicht ansgeschnittene Lippe etwas
mehr als halb so lang als die einander parallelen, au der Aussenseite stark
ausgeschnittenen Maxillen. Die Ansatsstelle der Palpen befindet sich vor der
Mitte der Maxillen. Das weit längere als breite Sternum flach gewölbt.
Tibialtbeil der Palpen ist ebenso lang als die Patella und vorn an der
Aussenseite mit zwei kurzen stumpfen Fortsätzen versehen, von denen der
untere, etwas längere, am Ende flach augeschnitten erscheint.
Die fein und spärlich behaarten Beine haben an den Tarsen der drei
ersten und an den Metatarsen der beiden ersten Paare eine ganz dünne Scopula.
Die Bestachelung ist folgendermassen: Erstes und zweites Paar: Femnr oben
1.1.3; Patella keine; Tibis unten 2. 2; Metatarsus unten 2. Drittes und viertes
Paar: Femur ebenso; Patella hinten 1; Tibia unten 1. 1 und an jeder Seite 1.1
Metatarsus der ganzen Länge nach bestachelt.
Abdomen um den dritten Theil länger als breit, in der vorderen Hälfte
am breitesten, nach hinten zu dünner zulaufend. Die weit dickeren unteren
Spinnwarsen etwas länger als die oberen und an der Basis dicht an einander
schliessend.
Sammlung der Universität Cambridge (Mass), ein Exemplar aus der
Umgegend.
2.B. Ges. B. XXXVIT. Abb. 56
Eugen Graf Keyserling.
13. Clubiona crassipalpis n. sp. (Fig. 13.)
Dänge . . . . 65 mm. | Abdomen lang
lang . . . 30 , | „breit. :
Mitte breit . . 22 „ | Mandibeln lang. . . .
wit... . . 18 ,
Pom. Pat. Tib. Motat. Tar.
+. ee 27 12 28 21 11
wenn. 27 12 27 20 dl
. . 28 11 17 21 09
+. 27 12 26 81 09
orn etwas duuklere Cephalothorar und die Muudtheile hell rothbrauu.
Beine gelb, Abdomen bräunlichgrau, bedeckt mit weissen und dunkleren
r Bauch in der Mitte mehr gelb, die Augen schwarz umrandet.
alothorax etwas länger Tibia I, nicht ganz um den vierten Theil
breit, vorn etwas mehr als halb so breit als in der Mitte, hinten
let, oben nicht hoch gewölbt, an der gleich hinter der Mitte gele-
lritze am höchsten, von da nach vorn zu nur wenig, zum Hinter-
tärker geneigt. Die den Kopf begränzenden Seitenfurchen ganz fach
ch nur unten bemerkbar, der Clypeus kaum so hoch als der vierte
vorderen Mittelauges.
Augen gross und in der Grösse nicht verschieden. Die vorderen
liegen nicht ganz um ihren Durchmesser von einander, ebenso weit
itenaugen und bedeutend mehr als um diesen von den hinteren
die reichlich um ihren doppelten Durchmesser von einander und
er weit von den hinteren Seitenaugen entfernt sind. Die hinteren
sitzen etwas mehr als um ihren Radius von den vorderen und dis
ugen bilden ein bedeutend breiteres als hohes Viereck, das vom
er ist als hinten. Von aben gesehen erscheinen beide Augenreihen
vordere höchstens ein wenig recurva.
sch unten dünner werdenden, ein wenig divergirenden, vorn nicht
orn im unteren Theil an der Innenseite mit einem breiten Längs-
sehenen Mandibeln an der Basis fast so dick als die Schenkel und
ie Patellen des ersten Beinpaares. Die Endklauen recht lang und
den sie sich legen, vorn und hinten mit mehreren Zähnchen be-
enen die am Vorderrande etwas grösser sind.
ungen, an der Aussenseite stark ausgeschnittenen, mit keinem Quer-
rsehenen Maxillen etwas mehr als doppelt so lang als die weit
breite, vorn gerundete und in der Mitte mit einem nur wenig be-
Ausschnitt versehene Lippe. Der Ansatz der Palpen vor der Mitte
. Das flach gewölbte Sternum weit länger als breit.
theil der Palpen, kaum kürzer als die Patella, hat vorn an der
einen erst sehr breiten, dann dünner werdenden und gekrümmten,
r Spitze endenden, grossen Fortsatz.
Neue Spinnen aus Amerika. 439
Die mit langen feinen Härchen dünn bekleideten Beine recht lang, das
vierte Paar, nur wenig länger als das zweite und erste, 31/,mal so lang als der
Cephalothorar und das dritte das kürzeste. Die beiden vorderen Beinpsare haben
an Tarsen und Metatarsen eine dünne Scopula, die beiden hinteren aber nur
an den Tarsen eine noch dünnere. Die Bestachelung ist folgendermassen: Erstes
Paar: Femur oben 1. 1. 1; vorn und hinten am Ende 1; Patella keine; Tibia
unten 2. 2; Metatarsus unten ganz am Anfange 2. Zweites Paar: Ebenso.
Drittes Paar: Femur ebenso; Patella hinten 1; Tibia unten in der Mitte 2 und
an jeder Seite 1. 1; Metatarsus am Anfange, in der Mitte und am Ende mehrere
unregelmässig sitzende. Viertes Paar: Femur, Patella und Metatarsus ebenso;
Tibia unten 1. 1. 1 und an jeder Seite 1. 1.
Abdomen doppelt so lang als breit. Die oberen, dünneren, zweigliedrigen
Spinnwarzen ebenso lang als die unteren.
Ein Exemplar in der Universitätssammlung Cambridge (Mass.), in der
Nähe der Stadt gefangen.
Gen. Trachelas. L. K. 1866.
4. Trachelas ruber n. sp. (Fig. 14.)
92. — Totallänge . . . . 91mm. | Abdomen lang . . . 58 mm.
Cephalothorax lang . . . 35 „ » breit. . .'. . 41 ,
» in der Mitte breit. . 30 „ | Mandibeln lang . . . . 16
» vorn breit. . . . . 20 „ |
Fom Pat. Tib. Meist. Tar. Summa
1. Fuss. . . . . . . . . 51 15 23 22 12 = 103 mm
De 2 7 13 23 21 11 = 97 ,
3 y... . . . . 20 10 15 18 07 = 70
4» ee. . 28 12 23 28 09 = 100
Cephalokhoras, Mandibeln und Lippe ganz dunkel, Maxillen und Sternum
etwas heller rothbraun, Palpen und Beine röthlichgelb, die der beiden Vorder-
psare etwas dunkler als die der anderen. Abdomen ganz hell schmutziggelb
und die Spinnwarzen reingelb.
Cephalothorax nur um den siebenten Theil länger als breit, vorn um
den dritten Theil schmäler als an der breitesten Stelle und ungefähr ebenso
breit als an dem leicht ausgeschnittenen Hinterrande. Der grosse, von deutlichen
Seitenfarchen begränzte Kopftheil der Länge nach stark gewölbt, etwas hinter
den Augen am höchsten und bedeutend höher als der ziemlich niedrige Brust-
theil. Die kurze, aber recht tiefe Mittelritze, von der strahlenförmigen Furchen
auslaufend, liegt ziemlich weit nach hinten, am Beginn des letzten Dritttheiles.
Clypeus niedrig, kaum so hoch als der Durchmesser eines vorderen Mittelauges.
Die glänzende, mit kleinen Höckerchen und Grübchen versehene Oberfläche
dieses Körpertheils ist hinten und an den Seiten am rauhesten und oben auf
dem Kopftheil am glattesten.
56*
440 Eugen Graf Keyserling.
Die beiden vorderen Mittelaugen ein wenig grösser als die übrigen gleich
grossen. Die auf kleinen Hügeln sitzenden Seitenaugen sind von einander fast
dreimal so weit entfernt als die vorderen von den hinteren Mittelaugen. Von oben
gesehen erscheint die hintere Augenreihe stark recurra und die vorderen fut
gerade, von vorn betrachtet die letztere durch Hôberstehen der Mittelaugen
sanft nach oben gebogen. Die vorderen Mittelaugen liegen um ihren Durch-
messer von einander, fast ebenso weit von den nach vorn und unten schausndsa
Seitenaugen und etwas mehr als um denselben von den hinteren Mittelaugen,
welche um das 21/,fache ihres Durchmessers von einander und mindestens um
das Vierfache desselben von den Seitenaugen entfernt sind. Die vier Mittel-
augen bilden ein breiteres als hohes Viereck, das vorn schmäler ist als hinten.
Die vorn mässig gewülbten, mit rauher, aber glänzender Oberfläche versehenen
Mandibeln fast so dick als die Schenkel und kaum länger als die Patellen des
ersten Beinpsares. Der Falz, in den sich die kurze und kräftige Klaue legt, hat
am Vorderrande drei und am Hinterrande zwei Zähnchen.
Die vorn erweiterten und gerundeten, nicht gegen einander geneigten
Maxillen nur um deu dritten Theil länger als die nach vorn zu mässig ver-
schmälerte, am Ende gerandete, längere als breite Lippe, die ebenso wie dise
eine zwar glänzende, aber nicht ganz glatte Oberfläche besitzt und jederseits
am Rande einen flachen Längseindruck zeigt.
Das reichlich um den vierten Theil längere als breite, recht hohe, oben
aber abgeflachte, vorn gerade abgestutzte und hinten stumpf zugespitzte Steraum
hat eine recht unebene, glänzende Oberfläche.
Die dünn behaarten Beine stachellos. Das vierte Psar unbedeutend kürzer
als das erste und um ebenso viel länger als das zweite. Unten an den Tarım
und Metatarsen der beiden ersten Fusspaare, sowie auch noch am Ende der
Tibien des ersten eine dünne Scopula. Die beiden hinteren Paare haben nur an
den Tarsen eine noch dünnere Soopula und am Ende der Metatarsen dicht ste
hende, nicht sehr lange, schwarze Härchen. Die Palpen, mässig lang und dünn,
haben an dem nach vorn zu ein wenig kolbenförmig dicker werdenden End-
gliede eine kleine, wie es scheint, gezähnte Klaue. .
Das ganz kurz und dünn behaarte Abdomen eiförmig. Die Spinnwarsen
eylinderförmig und nicht lang. Das obere Paar um das kurze Endglied länger
als das an der Basis sich berührende und ein wenig konische untere.
Die Universität Cambridge (Mass.) besitzt mehrere Exemplare aus der
Umgegend.
15. Trachelas bicolor n. sp. (Fig. 15.)
9. — Totallänge . . . . 64mm. | Abdomen lang . . . . . 97mm.
Cephalothorax lang . . . 26 , > brit . . . .. 24,
„ in der Mitte breit. . 21 „ | Mandibeln lang. . . . . 18 ,
„ vormbreit. . . . . 18
Neue Spinnen aus Amerika. 441
Fom. Pat. Tib. Motat.
1 Fuss . ....... 21 10 17014
D on +... 18 09 15 14
3 » eee ee 18 v8 09 10
dom sue... 20 08 16 18 06 = 68 ,
Cephalothorex und Mandibeln ganz dunkel rothbraun, Maxillen und
Sternum ein wenig heller, Palpen und Beine dunkelgelb, nur die Coxen der
beiden vorderen und die Schenkel des ersten Beinpaares hell rothbraun, Abdomen
hell gelblichgrau, mit vier braunen Grübchen auf dem Rücken, die dünne und
kurze Behsarung desselben dunkel gefärbt.
Cephalothorax ebenso lang als Patella und Tibia des ersten Beinpsares,
ungefäbr um den fünften Theil länger als breit, vorn fast zwei Drittel so breit
als zwischen dem zweiten und dritten Beinpaare, oben recht hoch gewölbt, am
Ende des ersten Dritttheils am höchsten, vom Hinterrande bis dahin schräge
ansteigend, dann bis zu den Augen auch wieder ziemlich stark geneigt. Die
ganze Oberfläche recht rauh, granulirt und mit Grübchen versehen, an den
Seiten am meisten, oben auf der höchsten Stelle des langen Kopftheils am
wenigsten. Die Seitenfurchen nur wenig bemerkbar, eine Mittelritze gar nicht
vorhanden, sondern an der hinteren Abdachung ein ganz flacher und undeut-
licher, querer Eindruck. Clypeus nicht ganz so hoch als der Durchmesser eines
vorderen Mittelauges.
Von oben gesehen erscheint die hintere Augenreihe sehr stark nach vorn
gebogen (recurvs) und die vordere gerade, von vorn gesehen die letztere durch
Höherstehen der Mittelaugen ein wenig gebogen. Alle Augen so ziemlich gleich
gross, höchstens die der breiteren hinteren Reihe ein wenig kleiner als die der
vorderen, deren Mittelaugen kaum mehr als um ihren Radius von einander,
unbedeutend weiter von den hinteren Mittelaugen und um ihren Durchmesser
von den Seitensugen entfernt liegen. Die hinteren Mittelaugen fast um ihren
doppelten Durchmesser von einander und beinahe noch einmal so weit von den
hinteren Seitensugen entfernt. Die auf ganz niedrigen Hügelchen befindlichen
Seitenaugen sitzen reichlich um das Vierfache ihres Durchmessers von einander
und die vier Mittelaugen bilden ein fast breiteres als langes Viereck, welches
vorn sichtlich schmäler als hinten ist.
Die ebenfalls grob granulirten, vorn stark gewölbten und knieartig unter
dem Stirarande hervortretenden Mandibeln fast um den dritten Theil länger
als die Patellen und ungefähr ebenso dick als die Schenkel des ersten Bein-
paares.
Die vorn stark erweiterten und gerandeten, mit ziemlich stark hervor-
tretender vorderer Aussenecke versehenen und an der Aussenseite ausgeschnit-
tenen Maxillen nur um den dritten Theil länger als die kaum längere als breite
Lippe, welche vorn wenig schmäler als hinten und leicht ausgeschnitten ist.
Diese beiden Theile ziemlich glatt und glänzend. Maxillen ohne Quer- oder
Längseindruck, die Lippe aber an jeder Seite mit einem flachen Längseindruck.
Eugen Graf Koyserling.
verzförmige, stark gewolbte und mit recht rauher Oberfläche ver-
n nicht viel länger als breit.
ı und dünn behaarten, ganz stachellosen Beine ziemlich schlank,
r derselben am kürzesten, das erste am längsten und das vierte
nd kürzer. An Stelle der Stacheln bemerkt man unten an den
rsen und Tarsen des ersten Beinpaares kleine dankle Körnchen
‘einen Härchen. Unten an den Tarsen aller, an der ganzen unteren
itarsen des ersten Paares und am Ende der Metatarsen der drei
sine dünne Scopals.
n eiförmig. Spinnwarzen gleich lang, das etwas dünnere obere
om Endgliede, das untere fest au einander schliessend.
Museum Cambridge (Mass.)
u nigricans L. K., auf welche Herr Dr. L. Koch eine in meiner
ı Neu-Granada befindliche Art diese Gattung begründete, ist sehr
ier beschriebenen. Bei jener ist die Epigyne ein wenig anderı
Abdomen und der Cephalothorax fast schwarz, dicht bedeckt mit
m und die Schenkel des ersten Paares der sonst hellgelben Beine
Theil schwarz gefärbt.
Gen. Castaneira, Keys. 1879.
Thargalia. Karsch 1880.
16. Castaneira bivittata n. sp. (Fig 16.)
nge . . . . 77 mm. | Cephalothorax hinten breit . 1'0 mm.
lang . . . 37 , | Abdomen lang . . . . . 40,
ditte breit. . 28 , |. breit . . . . . 23 .
it. . . . . 14 , | Mandibeln lang. . .. 11.
Fem. Pat. Tib. Metat, Tar. Samms
. 23 09 20 19 12 = 83 mm.
21 vg 18 18 12 TE
20 09 16 18 ro T3 ,
28 11 26 31 12 108 ,
thorax, Mandibeln, Lippe und Maxillen dunkel rothbraun, die drei
nde gelb, Steroam bräunlichgelb, das mit kurzen weissen Härchen
Abdomen schwarz, vorn und in der Mitte versehen mit einem
:n Querbande, auf welchem die weissen Härchen ganz dicht stehen.
f dem Rücken befindet sich ein röthliches, schwach gewölbtes,
das hinten nur wenig über das erste Querband hinausreicht. Die
18 Abdomens ist oben und an den Seiten glatt und glänzend und
rübchen versehen, in welchen die Härchen sitzen. Palpen gelb
merika, 443
b, an den Schenkeln der beiden
an das Ende reichende, an denen
Patellen und Tibien der letzteren
tarsen des hintersten Paares ganz
a8 braunes Feld.
weissen Härchen besetzte Cephalo-
als breit, an den Seiten gerundet,
…… als halb so breit als in der Mitte,
schmäler als vorn, ausgeschnitten und ähnlich wie
die Seitenränder mit einer Wulst eingefasst, oben ziemlich niedrig der Länge
nach gewölbt, etwas hinter der Mitte am höchsten, von da nach vorn zu sanft,
nach hinten etwas stärker geneigt. Die Seitenfurchen ganz flach und nur im
anteren Theil überhaupt bemerkbar, die kurze Mittelritze gleich hinter der
Mitte gelegen. Clypeus fast ebenso hoch als die Area der Augen.
Alle Augen so ziemlich gleich gross. Von oben gesehen erscheint die
hintere Augenreihe nicht stark procurva und die vordere gerade, von vorn be-
trachtet jedoch die letztere durch Höherstehen der Mittelaugen recht stark nach
oben gebogen. Die untere Augenreihe etwas kürzer als die obere. Die hinteren
Mittelaugen liegen um ihren Durchmesser von den Seitenaugen und fast doppelt
weit von einander, die vorderen Mittelaugen reichlich um ihren Radius von
den Seitenaugen und einander, die Seitenaugen kaum um ihren Radius von
einander. Die vier Mittelaugen bilden ein unbedeutend breiteres als hohes Viereck,
das vorn weit schmäler ist als hinten.
Die vorn mässig gewölbten, kräftigen, nicht divergirenden Mandibeln
dünner als die Schenkel und ein wenig länger als die Patellen des ersten Beinpaares.
Die nicht gegen einander geneigten, längeren als breiten, vorn gerundet
gerade abgestutzten Maxillen mehr als doppelt so lang als die fast breitere als
lange, vorn gerundete Lippe. Die langen und dünnen, am Ende mit keiner
Klsue versehenen Palpen entspringen ungefähr in der Mitte der Aussenseite
der Maxillen. Das flach gewölbte, längere als breite, herzförmige Sternnm mit
einzelnen längeren, schwarzen Haaren besetzt.
Die spärlich und kurz behaarten Beine haben unten an den Tarsen und
am Ende der Metatarsen eine dünne Scopula. Die Bestachelung derselben ist
folgendermassen: Erstes Paar: Femur oben 1. 1. 1 und vorn am Ende 1; Pa-
tella keine; Tibia unten 1. 2. 2; Metatarsus unten 2. 2. Zweites Paar: Ebenso,
au der Tibia aber unten nur 2. 2. Drittes und viertes Paar: Femur ebenso;
Patella hinten 1 und oben am Ende 1; Tibia unten 2. 2. 2, an jeder Seite 2
und oben 1—2; Metatarsen am Anfange, in der Mitte und am Ende mehrere.
Unter den beiden gezähnten Endklauen der Tarsen ein ziemlich dichtes
büschel.
Das fast doppelt so lange als breite Abdomen hinten am breitesten und
üdet. Die endständigen Spinnwarzen ganz kurz, das obere und untere Paar
b lang und auch ziemlich gleich dick, das obere nur ganz unbedeutend dünner.
Cambridge (Mass.). Im Besitz der Universität Cambridge (Mass.).
Eugen Graf Keyserling.
der Färbung des Abdomens und der Beine hat diese Art gronse Achn-
ait Corinna cingulata C. K. (Die Arachniden, Bd. IX, p. 22, Fig. 709).
er in der Gestalt des Cephalothorax sehr von ihr ab, da dieser so ge-
wie bei Corinna memnonia C. K. (ibid. p. 20, Fig. 704).
Hilke nov. gen.
phalothorax länger als breit, vorn halb so breit als an der breitesten
en der Länge nach flach gewölbt. Die den Kopftheil begränzenden
‚hen flach, die Mittelritse ziemlich weit hinten, der Clypeus kaum so
der Durchmesser eines vorderen Mittelauges.
n oben gesehen erscheint die hintere Augenreihe ziemlich gerade oder
rocurva, die vordere schwach recurva. Die Augen der vorderen Reihe zum
r auch alle, etwas grösser als die der hinteren und nahe beisammen, dieder
n ziemlich gleichen Entfernungen von einander, meist mehr als um ihren
ser. Die Seitenaugen beider Reihen weniger als um ihren Durchmesser von
ntfernt. Die vier Mittelaugen bilden meist ein breiteres als hohes Viereck.
» vorn gewölbten Mandibeln mässig lang.
: gewölbten, der Quere nach nicht eingedrückten, einander ziemlich
, vorn gerundeten und nach vorn zu kaum erweiterten Maxillen mehr
It so lang als die fast breitere als lange, vorn gerade abgestutste oder
geschnittene Lippe. Das ziemlich flache, rundliche Sternum nur wenig
ı breit, Die Ansatzstelle der mit kleiner Endklaue versehenen Palpen
ich etwas vor der Mitte der Maxillen.
ne dünn behaart, 4. 1. 2. 3. Die Schenkel aller bestachelt, die Pa-
+ hinten an den beiden letzten Paaren, die Tibien aller au den beiden
xen jedoch unten nur mit 2. 2 oder 2. 2. 2 schwachen Stacheln. An
arsen I und II unten 2. 2 und an II und IV an allen Seiten welche.
ner ganz dünnen Scopula zeigen sich nur an Tarsen und Metatarsen
Unter den beiden gezähnten Klauen am Ende der Tarsen auch nur
rchen.
3 weichhäutige, dünn behaarte Abdomen lang-oval. Die kurzen, dicht
n sitzenden Spinnwarzen siemlich gleich lang oder das obere Paar
nd länger.
se Gattung hat viel Achnlichkeit mit Ziocranum L. K. und Lioera-
ps.‚unterscheidet sich jedoch von beiden durch die wenigen und schwachen
unten an den Tibien I und II, die gerade oder dentlich nach hinten
(procurva) hintere Augenreihe und die fast kürzere als breite Lippe-
17. Hüke trivittata n. sp. (Fig. 17.)
allänge . . . . 72mm. | Abdomen lang . . . . . 46mm.
orax lang . . . 28 „ » breit... 28,
er Mitte breit. . 20 „ Mandibeln lang . . . . . 10 ,
breit. . . . . 10 ,
merika.
Ti. Motst. Tur.
16 14 10
16 14 10
12 16 10
neuen... #8 ai 20 25 1 =
Cephalothorax dunkelgelb, ein feiner Saum an den Seitenrän
Mittelritze, an jeder Seite des Kopfes zwei bogenförmige, von den Se
bis zu der Mittelritze laufende und an den Seiten des Cephalothor
heine Bögen schwarz, ebenso auch die Umgebung der Augen. M
Steraum, Palpen und Beine gelb, an der unteren Seite der Schen]
undentliche dunkle Querbänder. Abdomen grau, mit drei hellen Läng
von denen das mittelste im hinteren Theil sich verästelt und die be
lichen zum grössten Theil aus einzelnen Flecken bestehen. An den Se
viele weisse Flecken, der Bauch gelb, braun gefleckt und mit zwei so
Längsbändern versehen, die vorn nicht ganz bis an die Bauchfalte re
Spinnwarsen gelb.
Cephalothorax etwas kürzer als Femur und Patella I, ein wen
als Patella und Tibia I, mehr als um den vierten Theil länger als bı
halb so breit als an der breitesten Stelle, oben der Länge nach niedri
und ungefähr in der Mitte am höchsten. Die den Kopftheil beg:
Seitenfurchen flach und die ziemlich lange Mittelritze recht weit h
Mitte gelegen. Clypeus nicht ganz so hoch als der Durchmesser eines
Mittelsuges.
Von oben gesehen erscheint die hintere Augenreihe ziemlich ge
unbedeutend procurva und die vordere mässig recurva. Die Augen der
aur wenig kürzeren Reihe sind etwas grösser als die der hiuteren u
in gleichen Entfernungen, nicht ganz um ihren halben Radius von
Die der hinteren sitzen auch in gleichen Entfernungen, sichtlich meh
ibren Durchmesser. Die hinteren Mittelaugen liegen kaum um ihre
messer von den vorderen und die hinteren Seitenaugen höchstens
dritten Theil ihres Durchmessers von den vorderen Seitenaugen. Die vi
m bilden ein etwas breiteres als hohes Viereck, das vorn schmälı
n.
Die vorn gewölbten und mit einzelnen Borstenhärchen besetz
übeln etwas dicker, aber ebenso lang als die Patellen des ersten Bt
Der Falz, in den sich die mässig lange Endklaue legt, vorn und hi
einigen ganz kleinen Zäbnchen bewehrt. Die Ansatzstelle der Palpen h
Mitte, ziemlich basilär.
Die leicht gegen einander geneigten, in ihrer ganzen Länge gle
bleibenden, vorn gerandeten, ziemlich gewölbten und nicht mit eine
eindruck versehenen Maxillen etwas ınehr als doppelt so lang als die :
tere als lange, vorn und hinten ein wenig verschmälerte und am Voı
unbedeutend ausgeschnittene Lippe.
2%.B.Ges. B. XXXVIL. Abh. 57
Eugen Graf Koyserling.
Das mässig gewölbte Sternum hat eine rundliche Gestalt und ist nur
wenig länger als breit. °
Die nicht langen Palpen haben eine kurze, wie es scheint ungezähnte
Endklaue.
Beine dünn behaart, eine eigentliche Scopula fehlt an allen Beinen und
nur an den Tarsen und am Ende der Metatarsen der beiden Vorderpaare
zeigen sich Spuren einer solchen, indem men dort unten an beiden Seiten feine
Härchen bei genauerer Betrachtung bemerkt. Die Bestachelung ist folgender-
massen: Erstes und zweites Paar: Femur oben 1. 1. 1 und vorne 1; Patalls
keine; Tibia I unten 2. 2, Tibis II unten 1. 1 und vorn 1; Metatarsus unten
2. 2. Drittes und viertes Paar: Femur ebenso; Patella hinten 1; Tibis unten
2-3 Paar, an jeder Seite 1. 1, oben bei III nur 1 und bei IV 2; Metatarsus
am Anfange, in der Mitte und am Ende zahlreiche.
Das längliche, nicht ganz doppelt so lange als breite Abdomen ist hinten
etwas breiter als vorn. Die dicht beisammen sitsenden Spinnwarzen zwei-
gliedrig, die beiden unteren etwas dicker als die oberen, aber um das kleine
Endglied kürzer, die weit dünneren, in der Mitte befindlichen nur wenig kürzer
als die unteren.
Los Angelos, Californien. Universität Cambridge (Mass.)
Gen, Hypainotus, L. K. 1866.
18. Hypsinotus humilis n. sp. (Fig. 18.)
d'— Totallänge . . . . 115 mm. | Abdomen lang . . . . . 60 mm
Cophalothorax lang . . . 60 , » brit. . ... 36,
» in der Mitte breit. . 48 „ | Mandibeln lang. . . . . 26 ,
„ vorn breit. . . . . 27 ,
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Bumms
L Fuss. . . . . . . . . 57 26 58 50 SO — A6mm.
D perse... Ss 26 47 45 97 198 ,
B y +4... ... 50 22 48 ll 24 — 190 ,
Apec 64 24 54 71 26 BI,
Cephslothorax rothbraun, in der vorderen Hälfte fast schwarz, Mandibeln
schwarzbraun, Lippe und Maxillen ein wenig heller, Sternum rotb, Beine
bräunlichgelb, die Endglieder derselben dunkler, Palpen an den ersten Gliedern
roth, an den Endgliedern fast schwarz, Abdomen in der Grundfarbe gelb, an
den Seiten und oben dicht dunkel gestrichelt, Bauch heller, auf dem vorderen
Theil des Rückens ein helles Längsband mit dunklem, spiessförmigen Fleck in
der Mitte, auf dem hinteren Theil eine Reihe hinter einander liegender heller,
schmaler, bogenfürmiger Querbänder.
|
1
None Spionen aus Amerika. 441
Der fein, aber deutlich granulirte, mit langen weissen feinen Härchen und
einzelnen dazwischen eingestreuten dunklen, kurzen Borsten dicht bekleidete
Cephalothorax etwas länger als Femur I, um den fünften Theil länger als breit,
vorn mehr als balb so breit als an der breitesten Stelle, oben nur niedrig ge-
wölbt, von den Augen bis an das Ende der tiefen Mittelritze gleich hoch, dann
zum Hinterrande schräge abgedacht. Clypeus fast höher als der Durchmesser
eines vorderen Mittelauges.
Die beiden vorderen Mittelaugen, sichtlich grösser als die übrigen so
ziemlich gleich grossen, sind von einander nicht mehr als um den dritten Theil
ihres Durchmessers, von den hinteren Mittelaugen nicht ganz um diesen ent-
fernt und den vorderen Seitenaugen sehr genähert, welche von den hinteren
reichlich um ihren Radius abstehen. Die beiden hinteren Mittelaugen liegen
etwas mehr als um ihren Durchmesser von einander und fast um das Doppelte
desselben von den Seitenaugen. Die vier Mittelaugen bilden ein ungefähr ebenso
hohes als breites Viereck, welches vorn fast breiter als hinten ist. Von oben
gesehen erscheint die hintere Augenreihe ein wenig nach hinten gebogen (pro-
curva) und die vordere durch Höherstehen der Mittelaugen deutlich nur wenig
in die Höhe gebogen.
Die stark granulirten, dicht und lang behsarten Mandibeln unter dem
Stirnrande knieförmig hervorgewölbt, fast so dick und ebenso lang als die Pa-
tellen des ersten Beinpaares.
Die stark nach Innen gekrümmten, am Ende schräge abgestutsten Ma-
xillen etwas mehr als halb so lang als die etwas breitere als lange, vorn ge-
rade, stark gewölbte Lippe. Das ziemlich gewölbte Sternum ein wenig länger
als breit.
Beine dünn behaart und die Scopula an den Tarsen auch sehr kurz und
dünn. Das vierte Paar nicht ganz um seinen Tarsus länger als das erste, das
dritte nur wenig kürzer als das zweite. Die Bestachelung ist folgendermassen :
Erstes und zweites Paar: Femur oben 1.1.1 und jederseits 1.1; Patella keine;
Tibis unten 2. 2. 2; Metatarsus unten 2. 2. Drittes und viertes Paar: Femur
und Patella ebenso; Tibia unten drei Paar und jederseits 2; Metatarsus am
Anfange, in der Mitte und am Ende unregelmässig sitzende.
Die nach vorn zu allmälig breiter werdende Tibis der Palpen etwas
länger als die Patella und am Ende an der Aussenseite mit fünf Fortsätzen
versehen, von denen vier stumpf sind, einer gekrümmt, länger als die übrigen
und auch spitzer ist.
Abdomen länglich-eiférmig und dicht behaart. Spinnwarzen kurz und
gleich lang, das etwas dickere, untere Paar dicht an einander schliessend.
9. — Totallänge . . . . 11-0 mm. | Abdomen lang . . . . . 60mm.
Cophalothorax lang . - . 57 „ mn brit. . . . . 42,
„ in der Mitte breit. . 48 „ | Mandibeln lang. . . . . 26 „
#» vom breit... . . . 27 ,
57
}
448 Eugen Graf Koyserling.
Fem. Pat. Tib. Motat.
. Fuss . . . . . . . . 50 24 47 38
vues 47 23 40 37
see 57 23 47 58 24 = 209 ,
Ganz ebenso gefärbt und gestaltet wie das G', nur der Cephalothorar
verhältnissmässig ein wenig breiter und die Beine kürzer.
Diese Art zeichnet sich aus, vor allen bisher bekannten der Gattung,
durch den niedrigen, vorn am Kopfe nicht erhöhten Cephalothorax.
Das Museum Cambridge (Mass.) besitzt ein Pärchen, dessen Fundort
St. Kitts sein soll. Wo dieser Ort liegt, ist mir nicht bekannt, ich konnte
ihn weder auf einer Karte, noch im geographischen Lexikon von Ritter finden.
Jedenfalls gehört diese Art Central- oder dem nördlichen Südamerika an, weil
die bisher bekannt gewordenen Repräsentanten dieser Gattung alle aus diesen
Ländern kamen.
19. Hypsinotus gracilipes n. sp. (Fig. 19.)
9. — Totallänge . . » . 90mm. | Abdomen lang . . . . . 50mm.
Cephalothorax lang . . . 40 n n brit. . . .. 30,
n in der Mitte breit. . 30 „ | Mandibeln lang. . . . . 18 r
n vom brait. . . . . 21 4
Fem. Pat. Tib. Metat.
1. Fuss. . . . . . . . . 82 14 27 23
2 sn ......... 29 4 24 22
more. 26 1 20 24
doper 34 12 29 34
Cephalothorax und Mandibeln ganz dunkel rothbraun, die übrigen Mund-
theile, Sternum, Palpen und Beine etwas heller, Abdomen gelblichbraun, oben
ein wenig dunkler als unten, Spinnwarzen schmutziggelb.
Der mit feinen, lichten Härchen ziemlich dicht behaarte Cephalothoras
fast ebenso lang als Patella und Tibia des ersten oder vierten Beinpaares, um
den vierten Theil länger als breit, vorn reichlich zwei Drittel so breit als an
der breitesten Stelle, oben, besonders vorn, stark gewölbt, bald hinter den
Augen am höchsten, nach hinten zu ziemlich stark geneigt abfallend. Die
Seitenfurchen kaum bemerkbar, die an der hinteren Abdachung befindliche
Mittelritse aber deutlich vorhanden. Clypeus ebenso hoch als der Durchmesser
eines vorderen Mittelauges. Die Oberfläche des Cephalothorax sehr stark granulirt.
Augen in der Grösse ziemlich verschieden, die beiden vorderen Mittel-
augen am grössten, die beiden hinteren am kleinsten, die hinteren Seitenaugen
auch ein wenig kleiner als die vorderen. Von oben gesehen erscheint die hintere
Augenreihe etwas nach hinten gebogen (procurva) und die vordere gerade,
dagegen die vordere von vorn betrachtet durch Tieferstehen der Seitenaugen
Neue Spinnen ans Amerika. 449
mässig nach oben gebogen. Die beiden grossen vorderen Mittelaugen liegen
kaum mehr als um ihren halben Radius von einander und nur wenig weiter
sowohl von den vorderen Seitenaugen als auch von den hinteren Mittelaugen,
welche ungefähr um das 1!/sfache ihres Durchmessers von einander und um
das Doppelte desselben von den hinteren Seitenaugen entfernt sind. Der Abstand
der hinteren von den vorderen Seitenaugen ist ungefähr gleich ihrem Radius.
Die vier Mittelaugen bilden ein etwas breiteres als langes Viereck, das vorn
kaum breiter als hinten ist.
Die ebenfalls dicht granulirten, vorn gewölbten und knieförmig unter
dem Stirnrande hervortretenden Mandibeln etwas länger als die Patellen und
auch ein wenig dicker als die Schenkel des ersten Beinpaares. Die übrigen
Mundtheile ebenso wie bei den anderen Arten dieser Gattung. Das gewölbte
Sternum mit recht rauher Oberfläche.
Die ganz dünn und fein behaarten Beine ziemlich lang, das vierte Paar
viermal so lang als der Cephalothorax und sichtlich länger als das erste, das
dritte das kürzeste. Scopula an den Tarsen sehr dünn und kurz. Die Besta-
chelung folgendermassen: Erstes Paar: Femur oben 1. 1, vorn 1; Patella keine;
Tibis unten zwei Reihen von je 5—6; Metatarsus unten 2. 2. Zweites Paar:
Femur oben 1. 1, vorn 1; Patella keine; Tibia unten zwei Reihen von 4—5;
Metatarsus unten 2. 2. Drittes und viertes Paar: Femur oben 1. 1, vorn und
hinten 2; Patella keine; Tibia unten drei Paar, vorn und hinten 2—3; Meta-
tarsus am Anfange, Ende und in der Mitte mehrere.
Abdomen eiförmig. Spinnwarzen so ziemlich gleich lang und die kaum
dickeren unteren an einander schliessend.
Haiti. Museum Cambridge (Mass).
20. Hypsinotus spinifer n. sp. (Fig. 20.)
2. — Totallänge . . . .11°7 mm. | Abdomen lang . . . . . 66mm.
Cephslothorax lang . . . 51 , n brét. . . .. 44,
n in der Mitte breit. . 40 „ | Mandibeln lang. . . . . 29
» vor breit. . . . . 29 ,
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar.
1 Fuss. . . . . . . . . 40 921 4 29 20 —
nern. #5 20 28 26 17
Bo pese... Bl 17 23 26 14
Ames. #1 19 86 38 20
Der mit kurzen, ganz feinen Härchen bekleidete Cephalothorax, Mandibeln
und Lippe dunkel rothbraun, Maxillen, Sternum, Palpen und Beine etwas heller,
Abdomen hellbraun, besetzt mit kurzen, dunkel rothbraun gefärbten, stachel-
artigen Härchen.
Cephalothorax etwas kürzer als Patella und Tibia I, ein wenig länger als
Patella und Tibis II, um den fünften Theil länger als breit, vorn nur um den
450 Eugen Graf Ke
vierten Theil breiter als in der Mitte, oben der Länge nach hoch gewülbt, bald
hinter den Augen am höchsten, von da nach hinten und vorn recht schräge ab-
fallend. Die weit hinten liegende Mittelritse ganz kurz und die den grosen
Kopftheil begränzenden Seitenfurchen ganz flach und nur wenig bemerkbar. Der
Clypeus fast höher als der Durchmesser eines vorderen Mittelauges. Die ganze
Oberfläche des Cephalothorax recht raub, vorn, um und zwischen den Augen
kleine Körnchen, weiter nach hinten und auf dem Kopftheile feine, erhabene
Querwälste.
Die Augen der hinteren, ziemlich geraden Reihe gleich gross, kleiner ak
die vorderen Seitensugen und diese wiederum etwas kleiner als die vorderen
Mittelaugen, welche nicht ganz um ihren Durchmesser von einander, ebenso weit
von den Seitenangen und unbedeutend weiter von den hinteren Mittelsugen
entfernt sind. Diese letzteren, auf niedrigen Hügelchen sitzend, liegen mehr
als um das Doppelte ihres Durchmessers von einander und fast noch ein wenig
weiter von den Seitenaugen. Die an einer schrägen, ziemlich stark hervor-
tretenden Wulst gelegenen Seitenaugen sind um den Durchmesser der hinteren
von einander entfernt. Von vorn gesehen erscheint die vordere Augenreihe durch
Hôherstehen der Mittelaugen ein wenig nach oben gebogen.
Die vorn der Länge nach stark gewölbten, seitlich ein wenig zusammen-
gedrückten, an einander schliessenden Mandibeln bedentend länger als die
Patellen, auch beträchtlich dicker als die Schenkel des ersten Beinpaares und
mit kleinen Grübchen überstreut, deren Rand wulstig erhoben ist.
Die ebenso lange als breite, vorn in der Mitte ein wenig ausgeschnitiene
Lippe kaum halb so lang als die Maxillen. Das recht rauhe, schwach gewölbte
Sternum kaum länger als breit.
Die fein behaarten Beine ziemlich dünn, das vierte Paar etwas länger
als das zweite. Die Bestachelung derselben folgendermassen: Erstes Paar: Fomur
oben 2; Patella keine; Tibia unten an der Aussenseite 4 und an der Innenseite
wie es scheint nur 3; Metatarsus unten 2. 2; Zweites Paar: Ebenso, aber au der
Tibia einige weniger. Drittes und viertes Paar: Fomur oben 3; Patella keinen
oder hinten einen ganz kleinen; Tibia und Metatarsus unten einige.
Abdomen länglich-eiförmig.
Nicaragus. Museum Cambridge (Mass.).
Gen. Anyphaena, Sund. 1833.
21. Anyphaena ignota n. sp. (Fig. 21.)
d. — Totallänge . . . . 69mm. | Abdomen lang . . . . . 38mm.
Cephalothorax lang . . . 34 , » brit. .... 21,
» in der Mitte breit. . 27 „ Mandibeln lang. . . . . 10»
», vorn bréit. . . . . 09
Neue Spinnen aus Amerika.
Fem. Pat, Tib. Metst. Tar. Summa
LE ........ 21 10 20 17 18 81 mm.
Do» +... 28 10 20 17 18 88 ,
3, eue @l 10 19 18 10 78
4, sources 27 1 24 26 10 98
ziemlich hoch über dem Seitenrande, und einem noch undentlicheren in der
Mitte, das von den Augen nicht ganz bis zu der braunen Mittelritze reicht.
Die Mundtheile, das rings an den Seiten braun gerandete Sternum, Beine und
Palpen gelb. Abdomen hellgelb, mit breitem rothbraunen Längsbande über dem
Rücken, ausserdem braun gefleckt, und zwar an den Seiten am dichtesten.
In der Mitte des Bauches ein länglicher brauner Fleck, von dem hinten ein
schmaler Streifen bis an Spinnwarzen reicht. Ausser diesem Mittelfleck be-
merkt man noch jederseits ein schmales, ebenso gefärbtes Längsband, das von
den hier sich häufenden Flecken gebildet wird.
Cephalothorax ungefähr um den fünften Theil länger als breit, kaum
länger als Femur und Patella UI, hinten gerundet, vorn nur den dritten Theil
80 breit als in der Mitte, oben ziemlich gewölbt, am Anfange der langen Mittel-
ritze am höchsten, zu den Augen hin sanft geneigt, zu den Seiten und dem
Hinterrande schräge absteigend. Der Clypeus fast höher als der Durchmesser
eines vorderen Seitenauges.
Alle Augen auf getrennten, niedrigen schwarzen Hügelchen; die hinteren
Mittelaugen etwas grösser als die vorderen, aber kleiner als die vier Seitenaugen,
welche fast um ihren Durchmesser von einander getrennt sind. Von oben gesehen
erscheint die hintere Augenreihe ein wenig nach hinten (procurra) und die
vordere nach vorn gebogen (recurva). Die beiden vorderen Mittelaugen sitzen
dicht an den Seitenaugen und nur um den dritten Theil ihres Durchmessers
von einander. Die hinteren Mittelaugen liegen reichlich um ihren doppelten
Durchmesser von einander und nicht ganz so weit von den Seitenangen. Die
vier Mittelaugen bilden ein vorn schmales, hinten breites Viereck, das fast
länger als hinten breit ist.
Die senkrecht abwärts gerichteten, am Ende ein wenig divergirenden und
unbedeutend nach vorn gekrämmten Mandibeln ebenso lang, aber weit dünner
als die Patellen des ersten Beinpaares. Die ziemlich parallelen, vorn an der
Innenseite ein wenig schräge abgestutzten und hier mit dichten langen Härchen
besetzten Maxillen nicht ganz doppelt so lang als die vorn gerandete, an der
Spitze ganz unbedeutend ausgeschnittene Lippe, welche nur wenig länger als
breit ist. Das Sternum ziemlich gewölbt und sichtlich länger als breit.
Beine in der Länge wenig verschieden, das erste Paar das längste, das
dritte das kürzeste und das zweite ein wenig länger als das erste. An den
Metatarsen der beiden ersten und an den Tarsen aller sitzt eine nicht sehr dichte
Scopula. Die Bestachelong der Beine ist folgendermassen: Femur I und II oben
3, vorn am Ende 2 und hinten 1, Femur III und IV oben 3, hinten 1, vorn in
452 Eugen Graf Keyserling.
der Mitte und am Ende 1; Patella I und II keinen, III und IV hinten 1; Tibis I
und II unten 2. 2. 2 und jederseits 2, III und IV ebenso, aber oben noch 1;
Metatarsus I und II am Anfange 4, III und 1V zahlreiche in seiner ganzen Länge.
Abdomen länglich-eiförmig. Die tiefe, bogenförmige Rinne am Bauche
von der Bauchfalte doppelt so weit als von den Spinnwarzen entfernt.
Die Universität Cambridge (Mass.) besitzt ein Exemplar mit der Bezeich-
mung: Possessions Bay, Sth. of Magellans.
22. Anyphaena incerta n. sp. (Fig. 22.)
9. — Totallänge . . . . Glmm. | Abdomen lang . . . . . 40mm
Cephalothorax lang . . . 22 „ » brit . . . . . 26,
„ in der Mitte breit . . 17 „ | Menibels log. . . . . 06,
» vorn breit. . . . . 09 ,
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Sanms
1. Fuss. . . . . . . . . 18 09 17 14 09 67 mm.
Meere. 6 08 14 12 08 58 .
Bo ome eee eee. V4 08 10 11 07 = 50,
1 4... . . . . . 20 v8 17 21 08 = 74,
Cephalothorax röthlichgelb, rings am Rande ganz schmal schwarz ein-
gefasst und an den Seiten mit undeutlicher dunklerer Zeichnung, die Mittelritse
rothbraun, die niedrigen Augenhügel schwarz, Mundtheile, Sternum, Palpen und
Beine gelb, Abdomen schmutziggelb mit undeutlichen hellbraunen Flecken an
den Seiten und auf dem Rücken.
Cephalothorax um den fünften Theil länger als breit, weit länger als
Tibia I, vorn unbedeutend mehr als halb so breit als in der Mitte, hinten breit
gerundet, oben ziemlich hoch gewölbt, an der etwas hinter der Mitte gelegenen
Mittelritze am höchsten, von da nach vorn und hinten recht stark geneigt. Die
den Kopf begränzenden Seitenfurchen ganz flach, nur im unteren Theil über-
haupt bemerkbar. Der Clypeus nicht höher als die vorderen Mittelaugen.
Die vorderen Mittelaugen, nur halb so gross als die übrigen gleich grossen,
liegen um ihren Radius von einander, ganz nahe den Seitenangen und um das
Doppelte ihres Durchmessers von den hinteren Mittelangen, welche kaum um
ihren Durchmesser von den Seitenaugen und fast doppelt so weit von einander
entfernt sind. Die hinteren Seitensugen liegen von den vorderen nicht ganz um
ihren Durchmesser. Von oben gesehen erscheinen beide Augenreihen ziemlich
gerade, nur unbedentend nach vorn gebogen (recurvae). Die vier Mittelaugen bilden
ein etwas höheres als breites Viereck, das vorn weit schmäler ist als hinten.
Die vorn nur wenig gewölbten Mandibeln weit kürzer als die Patellen
des ersten Beinpaares.
Die vorn gerundete, hinten eingeschnürte, nach vorn zu unbedeutend ver-
schmälerte Lippe kaum mehr als halb so lang als die einander ziemlich paral-
lelen, nach vorn zu nur wenig an Breite zunehmenden Maxillen. Das gewölbte
Sternum länglich-herzförmig.
\
Amerika. 453
‘ an den Tarsen eine ganz dünne
Stacheln, die folgendermassen ver-
1.1, am Ende vorn 2 und hinten
orn 2, hinten 1, 2 und oben, etwas
der Mitte und am Ende mehrere.
ar ebenso.
_ . rare gleich lang, das untere Paar
aber weit dicker als die oberen. Die Bauchfalte befindet sich ziemlich genau
in der Mitte zwischen den Spinnwarzen und der Epigyne.
Massachusetts. Universität Cambridge (Mass).
23. Anyphaena conspersa (Fig. 23.)
9. — Totallänge . . . . 60mm. | Abdomen lang . . . . . 37mm.
Cephalothorax lang . . . 24 „ vo brit. . . .. 28 ,
» in der Mitte breit . . 19 , | Mandibeln lang. . . . . 09
vom breit. . . . . 09 ,
Fem. Pat. Tib, Metst. Tar.
L Fwss. . . . . . . . . 24 10 26 22 12
D y... 22 10 20 19 10 2?
& ,......... 20 09.16 18 08 = 71
4, .........26 10 25 Sl 10 = 102
Cephalothorax gelb mit undeutlicher dunklerer Schattirung auf dem
mittleren Theil, dieAugen schwarz umrandet, alle übrigen Theile des Vorderleibes,
Palpen und Beine auch gelb, Abdomen gelblichweiss, oben und an den Seiten
überstreut mit hellbraunen Flecken.
Cephalothorax ebenso lang als Femur I, ein wenig kürzer als Tibia I,
un den fünften Theil länger als breit, vorn etwas weniger als halb so breit
als an der breitesten Stelle, oben mässig hoch, am hinteren Theil der gleich
hinter der Mitte beginnenden Mittelritze am höchsten, nach vorn zu den Augen
kin nur wenig geneigt, zum Hinterrande recht abschüssig. Die den Kopftheil
begränzenden Seitenfurchen ganz flach, eigentlich nur am unteren Theil bemerk-
bar. Der Clypeus kaum so hoch als der Durchmesser eines vorderen Mittelauges.
Die beiden vorderen Mittelaugen, bedeutend kleiner als die übrigen gleich
grossen, liegen höchstens um den vierten Theil ihres Durchmessers von einander,
noch näher den Seitenaugen und etwas mehr als um das Doppelte ihres Durch-
messers von den hinteren Mittelaugen, welche kaum um ihren Durchmesser
von den Seitenaugen und fast um das 1'/sfache desselben von einander entfernt
sind. Von oben gesehen erscheint die hintere Reihe ein wenig procurva und
die vordere mässig recurva. Die vier Mittelaugen bilden ein unbedeutend höheres
als breites, vorn schmäleres Trapez, und die Seitensugen sitzen nicht ganz um
ihren Durchmesser von einander entfernt.
2. B. Ges. B, XXXVIL Abh. 58
m Graf Keyserling.
Die vorn nicht gewölbten, an einander schliessenden Mandibeln etwas
dünner und kürzer als die Patellen des ersten Beinpaares.
Die etwas längere als breite, nach vorn zu verschmälerte und am Ende
leicht ausgeschnittene Lippe etwas mehr als halb so lang als die einander
parallelen, recht stark gewölbten, nach vorn zu ein wenig an Breite zunehmenden
und vorn gerundeten Maxillen. Die Ansatsstelle der mit ganz kleinen End-
klauen versehenen Palpen befindet sich nahe der Basis, vor der Mitte der
Maxillen. Das herzförmige, ziemlich gewölbte, sehr spärlich behaarte Sternum
etwas länger als breit.
Die Beine recht lang und mit zahlreichen langen Stacheln besetzt. Eine
dünne Scopula besitzen die Tarsen und Metatarsen der beiden ersten Paare,
an den beiden hinteren Paaren zeigen sich nur an den Tarsen Spuren einer
solchen. Die Bestachelung ist folgendermassen: Erstes und zweites Paar: Femur
oben 1. 3. 3; Patella keine; Tibis unten 2. 2. an jeder Seite und oben 1. 1;
Metatarsus unten 2. 2, an jeder Seite 2—3 und an Bein II auch oben 1.
Drittes und viertes Panr: Femur ähnlich; Patella oben an der Basis und hinten 1;
Tibis unten 2. 2. 2, an jeder Seite 3 und oben 2; Metatarsus am Anfange, in
der Mitte und am Ende zahlreiche.
Abdomen eiförmig, mit ziemlich in der Mitte des Bauches, zwischen Epi-
gyne und Spinnwarzen gelegener Falte. Die Spinnwarzen kurz und gleich lang.
Bee Spring Kentucky. Universität Cambridge (Mass.).
Odo nov. gen.
Cephalothorax nicht viel länger als breit, vorn recht schmal, in der
hinteren Hälfte am breitesten, der Kopftheil in den mit langer Mittelritze ver-
sehenen Brusttheil unmerklich übergehend, oben mässig hoch gewölbt und in
der hinteren Hälfte am höchsten.
Beide Angenreihen sehr stark nach vorn gebogen (recurvae) und die vor-
deren Mittelaugen reichlich um ihren Durchmesser über dem Stirnrande. Beide
Augenreihen nehmen nicht die ganze Breite des Kopfes ein und die vordere ist
etwas schmäler als die hintere. Die beiden vorderen hell gefärbten Seitenaugen
kleiner als die übrigen dunklen. Die Seitenaugen beider Reihen von einander
fast weiter entfernt als die vorderen von den hinteren Mittelaugen, welche mit
einander ein Viereck bilden, das vorn schmäler als hinten ist. Die Mittelaugen
beider Reihen von einander nicht weiter als von den Seitenaugen entfernt.
Die senkrecht abwärts gerichteten Mandibeln vorn nicht gewölbt, mässig
lang und ein wenig divergirend.
Die vorn gerundete, breitere als lange Lippe nicht halb so lang als die
etwas längeren als breiten, vorn gerundeten und mässig gegen einander geneigten
Maxillen. Das Steroum ziemlich rund.
Die fein behaarten Beine ziemlich lang 4. 1. 2. 3. An allen Tarsen und
Metatarsen eine Scopula, am Ende der Tarsen zwei gesähnte Klauen und ein
Neue Spinnen aus Amerika, 455
Haarbüschel. An allen Schenkeln, Tibien und Metatarsen lange Stacheln, an
den Tibien der beiden Vorderpaare unten drei Paar solcher. Am Ende der
Palpen eine Klaue. Das eiförmige, weichhäutige Abdomen dicht behaart. Die
unteren an einander schliessenden Spinnwarzen dicker, aber nicht länger als
die oberen, die, wie es scheint, mit ganz kurzem Endgliede versehen sind.
Diese Gattung steht Zora C. K. wohl am nächsten, unterscheidet sich
jedoch durch die stark gekrümmte vordere Augenreihe und die weniger zahl-
reichen Stacheln an den Tibien der beiden ersten Beinpaare.
24. Odo lenis n. sp. (Fig. 36.)
9. — Totallänge . . . . 80mm. | Abdomen lang . . . ... 41mm.
Cophalothorax lang . . . 40 , » brit. .... 29 ,
» in der Mitte breit . . 33 „ Mandibeln lang. . . . . 14
» vombreit. . . . . 14 „
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa
1. Fuss . . . . . . . . 37 19 34 26 17 = 133 mm.
D op ee... 35 18 30 26 17 »
Bo» ren... 84 17 26 29 16 »
onen. 46 20 38 42 18 »
Cephalothorax bräunlichgelb mit dunkleren Furchen an den Seiten des
Kopfes und des Brusttheils, die Mittelritze dunkelbraun, die Augenhügel schwarz
und die Augen braun, nur die beiden vorderen Seitenaugen ganz hellgelb.
Mandibeln hell rothbraun, die übrigen Mundtheile, Sternum, Palpen und Beine
bräunlichgelb, das dicht behaarte Abdomen hellbraun.
Der kurz und fein behaarte Cephalothorax nur wenig länger als Femur I,
ungefähr um den siebenten Theil länger als breit, vorn recht schmal, nicht
halb so breit als an der breitesten Stelle, oben wenig hoch gewölbt, hinten in
der Mitte der langen Mittelritze am höchsten, von da zu den Augen hin etwas,
zum Hinterrande recht stark geneigt abfallend. Die den Kopftheil begränzenden
Seitenfurchen kaum bemerkbar.
Von oben gesehen erscheinen beide Augenreihen sehr stark nach vorn
gebogen (recurvae), nehmen nicht die ganze Breite des Kopfes ein und die vordere
Reibe ist deutlich schmäler als die hintere. Die Augen der hinteren Reihe
ziemlich gleich gross, unbedentend grösser als die vorderen Mittelaugen und
diese fast doppelt so gross als die vorderen Seitenaugen. Die vorderen Mittel-
augen liegen reichlich um ihren Durchmesser vom Stirnrande, um ihren halben
Radius von einander, und um diesen von den vorderen Seitenaugen sowie den
hinteren Mittelaugen, welche nur um ihren Radius von einander und den hinteren
Seitenaugen entfernt sind. Die vorderen Seitenaugen liegen fast um ihren Durch-
messer von den hinteren. Die vier Mittelaugen bilden ein ebenso langes als
breites Viereck, das vorn schmäler als hinten ist.
Die vorn nicht gewölbten, etwas divergirenden Mandibeln kürzer als die
Patellen und auch ein wenig dünner als die Schenkel des ersten Beinpaares.
58°
Eugen Graf Koyserling.
Mie vorn gerundete, breitere als lange Lippe kaum mehr als den dritten
o lang als die längeren als breiten, auch vorn gerundeten Maxillen.
tk gewölbte Sternum fast rund.
rie dünn behaarten Beine ziemlich schlank und an allen Tarsen, sowie
Metatarsen mit einer dünnen Scopula versehen. Am Ende der Tarsea
sähnte Klauen und ein Haarbüschel. Das vierte Paar als das längste
so lang als der Cephalothorax. Die Bestachelung der Beine folgender-
Erstes Beinpaar: Femur oben und jederseits mehrere; Patells keine;
ıten 2.2.2 recht lange und dünne; Metatarsus nur unten am Anfange
ır lange. Zweites Paar ebenso. Drittes und viertes Paar: Femur und
ebenso; Tibia und Metatarsus zahlreiche an allen Seiten unregelmässig
Am Ende der Palpen eine Klaue.
as dicht behaarte Abdomen eiförmig. Die dickeren unteren Spinnwarsen
pelt so lang als breit und nicht kürzer als die oberen.
icaragus. Museum Cambridge (Mass.).
Ctemidae.
Gen, Microctenus, Keys.
25. Microctenus humilis n. sp. (Fig. 35.)
‘otallänge . . . . 114 mm. | Abdomen lang . . . . . 60mm.
horax lang . . . 60 » » brit. . . .. 37,
der Mitte breit. . 47 » | Mandibeln lang. . . . . 26 ,
mbreit. . . . . 26 ,
Fem. Pat, Tib. Metat. Tar. Summa
50 25 44 36 = 172 mm.
. 4325 38 35 156 ,
veus ee ee 40 19 31 30 137
een. 52 21 46 58 18 = 195
er ganze Vorderleib, die Mundtheile, Sternum, Palpen und Beine roth-
die beiden letsteren am hellsten und die Mandibeln am dunke'sten.
ıt behaarte Abdomen braun mit hellerem Längsfleck auf dem vorderen
8 Rückens und breitem gelblichen Bande am Bauche.
»phalothorax ungefähr ebenso lang als Femur und Patella III, wenig
ı um den fünften Theil länger als breit, vorn etwas mehr als halb s0
ı an der breitesten Stelle, oben mässig hoch gewölbt und oben bis zu
hinten liegenden Mittelritze gleich hoch, dann zum Hinterrande recht
allend.
e Augen sitzen in zwei stark nach vorn gekrümmten Reihen, von denen
are etwas stärker ala die hintere gekrümmt (recurva) ist, oder in drei
a 2, 4 und 2 gruppirt. Die beiden vordersten Augen, etwas kleiner als
Neue Spinnen aus Amerika. 457
die Mittelsugen und mehr als doppelt so gross als die Seitenaugen der Mittel-
reihe, liegen um ihren Radius von einander, ebenso weit vom Stirnrande und
nicht ganz so weit von den Mittelaugen der zweiten Reihe, welche um ihren
Radius von den kleinen Seitenaugen, unbedeutend weiter von einander und
reichlich um ihren Durchmesser von den fast ebenso grossen der hintersten
Reihe entfernt sind. Diese letzteren sitzen mit den Seitenaugen der Mittelreihe
an den Enden einer niedrigen Wulst. Die Seitenaugen der Mittelreihe liegen
reichlich um ihren Durchmesser von denen der hintersten und doppelt so weit
von denen der vordersten Beihe. Die beiden vordersten Augen bilden mit
den Mittelaugen der zweiten ein ebenso hohes als breites Viereck, das vorn
schmäler als hinten ist. Die beiden Seitenaugen der Mittelreihe sind hellgelb,
die übrigen dunkel gefärbt.
Die vorn nur wenig gewölbten Mandibeln so lang als die Patellen und
nur wenig dünner als die Schenkel des ersten Beinpaares.
Die vorn gerundete und in der Mitte des Vorderrandes unbedeutend
ausgeschnittene, ebenso lange als breite Lippe halb so lang als die Maxillen.
Das ziemlich gewölbte Sternum kaum länger als breit.
Die Beine mässig lang, recht kräftig und nur dünn behaart, das vierte
Paar als das längste etwas mehr als dreimal so lang als der Cephalothorax. An
allen Tarsen, an den Metatarsen der beiden Vorderpaare und unten am Ende
der Tibien des ersten Paares eine dtinne Scopula. Die Bestachelung ist folgender-
massen: Erstes Paar: Femur oben 3 und jederseits 3; Patella keine; Tibis
unten 5 Paare; Metatarsus unten 3 Paare. Zweites ebenso, nur vorn an der Tibia
auch 1. Drittes und viertes: Femur ebenso; Patella an jeder Seite 1; Tibia
unten 3 Paare, an jeder Seite 2 und oben 2—8.
Der dicht behaarte, längliche, fast doppelt so lange als breite Hinterleib
in der hinteren Hälfte etwas breiter als in der vorderen. Die oberen Spinn-
warzen um ihr kurzes Endglied länger als die unteren.
Nicaragua. Museum Cambridge (Mass.).
Nachdem im Laufe der Jahre manche neue Formen bekannt wurden,
erscheinen mir die Gattungen, in die ich diese Familie theilte (Verhandl.
der soolog.-botan. Gesellsch., Wien, 1877, p. 681) nicht mehr haltbar und
müssten wesentlich anders begränzt und geändert werden, was in einer spe-
ciellen Arbeit später geschehen soll, da hier der Platz fehlt und meine
Untersuchungen noch mancher Ergänzung bedürfen. Auch glaube ich, dass
Bertkau recht hat, wenn er sie in die Nähe der Drassoidae stellt.
Agalenoidae.
Hamataliwa nov. gen.
Cephalothorax wenig länger als breit, vorn nur unbedeutend schmäler
als in der Mitte, oben hoch gewölbt, Seiteneindrücke kaum vorhanden, Mittel-
ritze deutlich. Der Clypeus höher als die Area der Augen.
458 Eugen Graf Keyserling.
Acht Augen in zwei Reihen, von denen die weit längere hintere stark
nach hinten (procurva) und die vordere nach vorn gebogen (recurva) ist. Die
Augen der vorderen Reihe liegen mässig weit von einander, die Mittelaugen
der hinteren von einander viel weiter als von den Seitenaugen. Die Augen-
gruppe lässt sich auch als aus zwei Reihen bestehend ansehen, von denen die
hintere, kürzere, aus zwei und die vordere, stark gebogene, ans sechs Angen
besteht.
Mandibeln an einander schliessend (wenigstens bei dein ©), etwas länger
als die Patella und ebenso dick als der Femur des ersten Beinpaares.
5 Die in der Mitte etwas eingeschnärten, vorn gerundeten Maxillen sehr
- lang und schmal, um den dritten Theil länger als die mindestens dreimal so
° lange als breite Lippe.
Sternum länglich-eiförmig und hinten in eine lange Spitze anslaufend.
Beine 1. 2. 8. 4. mässig lang und an allen Gliedern mit zahlreichen
Stacheln besetzt. Am Ende der Tarsen drei Klauen und sägeförmige Borsten-
härchen. Die beiden grossen Klauen mit vielen Zähnchen versehen. Am Ends
” der Palpen eine Klaue.
Abdomen länglich-eiférmig, die Spinnwarzen endständig und kurz, das
obere Paar um sein kurzes Endglied länger als das dickere untere.
In der Gestalt des Cephalothorax und der Bildung der Mundtheile hat
« diese Gattung viel Aehnlichkeit mit manchen Thomisoiden, das Vorhandensein
von drei Klauen an den Tarsen und Bildung der Spinnwarzen jedoch nähert
sie den Agalenoidae.
26. Hamataliwa grisea n. sp. (Fig. 24.)
9. — Totallänge . . . . 7’6mm. | Abdomen lang . . . . . #lmm
Cephalothorax lang . . . 34 „ » breit . . . . . 24,
» in der Mitte breit... 27 „ | Mandibeln lang. . . . . 17 ,
» vom breit. . . . . 22
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Sams
1. Fuss. . . . . . . . . 81 14 31 23 13 = 112 mn.
2, ......... 28 14 25 22 11 À
3 » ......... 25 11 20 18 09
4 pee... . . 22 11 19 19 09
< Cephalothorax gelblich rothbraun, bedeckt mit feinen anliegenden Här-
chen, die Augenhügel dunkler, Mandibeln hell rothbraun, Lippe und Marillen
noch etwas heller, Sternum und Beine gelb, letztere mit auliegenden weissen
Härchen und zahlreichen dunklen Stacheln bekleidet, Palpen ebenfalls gelb mit
bräunlichem Endgliede. Abdomen dicht braun und weiss behaart, ziemlich ab-
gerieben, an jeder Seite ein dunkles Band, sonst die Zeichnung undeutlich.
None Spinnen aus Amerika, 459
Cephalothorax etwas länger als Femur I, um den fünften Theil länger
als breit, vorn nur wenig schmäler als in der Mitte, an den Seiten ziemlich
gerade, nur schwach gewölbt, hinten gerundet, oben recht hoch gewölbt, hinten
und an den Seiten recht steil abfallend, oben ziemlich gleich hoch und in der
Mitte mit einer flachen und schmalen Längsritze versehen. Der schräge nach
vorn abfallende Clypeus sichtlich höher als die Area der Augen, aber etwas nie-
driger als die Mandibeln lang.
Die acht Augen bilden zwei Reihen, ‚von denen die vordere, stark nach
vorn gebogen (recurva), aus sechs, die hintere, weit kürzere, aus nur zwei Augen
besteht, jedoch lässt sich die Augengruppe auch aus zwei von je vier Augen
gebildeten Reihen betrachten, von denen die hintere, weit breitere, stark nach
hinten (procurva) und die vordere nach vorn gebogen ist (recurva). Die beiden
vorderen Mittelaugen sind ganz klein, die beiden vorderen Seitenaugen am
grössten, die hinteren Seitenaugen nur halb so gross als die letzteren, auf
etwas vorspringenden Hügeln sitzend und etwas kleiner als die hinteren Mittel-
augen. Die beiden vorderen Mittelaugen liegen um ihren Durchmesser von ein-
ander, fast doppelt so weit von den grossen Seitenaugen, die hinteren Seiten-
augen ungefähr um ihren doppelten Durchmesser von den hinteren Mittelaugen
und noch etwas weiter von den vorderen Seitenaugen. Die hinteren Mittelaugen
bilden mit den vorderen Seitensugen ein vorn weit schmäleres Trapez, das
hinten reichlich doppelt so breit als hoch ist, Alle Augen dunkel gefärbt, nur
die beiden vorderen Mittelaugen etwas heller.
Die vorn flachen, an einander schliessenden, etwas nach vorn geneigten
und nach unten zu schmäler werdenden Mandibeln etwas länger als die Patellen
und an der Basis fast dicker als die Schenkel des ersten Beinpsares.
Maxillen 'sehr lang und schmal, in der Mitte an der Aussenseite ausge-
schnitten und vorn gerundet. Die vorn ausgeschnittene, reichlich dreimal so
lange als breite Lippe um den dritten Theil kürzer als die Maxillen. Das ziemlich
gewölbte, länglich-herzförmige Sternum hinten mit einer langen Spitze versehen.
Beine ziemlich dünn und an allen Gliedern mit zahlreichen und langen
Stacheln besefat. Das erste Paar das längste, das vierte das kürzeste und das
zweite sichtlich länger als das dritte. Am Ende der Tarsen drei Klauen, von
denen die beiden oberen mit langen Zähnchen besetzt sind. Die kleine untere
Klaue scheint auch gezähnt zu sein und am Ende dieses Gliedes sitzen lange
sägeförmige Borstenhasre. Am Ende der ziemlich dicken und kurzen Palpen
eine kräftige, stark gekrümmte, aber nur sehr kurze Klaus, die nicht mit
Zähnchen besetzt zu sein scheint.
Abdomen länglich-eiförmig. Die endständigen Spinnwarzen kurz und das
obere, etwas dünnere Paar um ihr kurzes Endglied länger als die unteren.
Nordamerika. Ein Exemplar dieses interessanten Thierchens verdanke
ich der Güte des Herrn Marz.
460 Eugen Graf Keyserling.
Gen. Cicurina, Menge. 1871.
27. Cicurina arcuata n. sp. (Fig. 25.)
d'.— Totallänge . . . . 58mm. | Abdomen lang . . . . . Slmm.
Cephalothorax lang - . . 29 , " breit . . . . . 21 „
„ in der Mitte breit... 23 „ | Mandibeln lang. . . . . 10 „
m vorn breit. . . . . 10 , |
Fem. Pat Tib. Metal. Tar. Saunas
1. Fuss. . . . 22 10 19 17 11 = 79 mm
2 2. D . 20 10 16 17 10 = 73,
8 , . . . eee - 19 09 12 16 09 = 65 ,
4. 23 11 18 21 10 = 83 „
Der ganze Vorderleib, Palpen und Beine heller oder dunkler rothbraun,
Schenkel oft heller als die Endglieder, Abdomen in der Grundfarbe schmutzig-
gelb, oben und unten meist recht dicht mit dunklen Flecken bedeckt, die auf
dem Rücken mehr oder weniger deutliche, in der Mitte im spitzen Winkel
zusammenstossende Querbögen bilden.
Cephalothorax so lang als Patella und Tibia I, nur um den fünften Theil
länger als breit, vorn recht schmal, nicht halb so breit als an der breitesten
Stelle, oben nicht hoch gewölbt, bald hinter den Augen am höchsten, von da
bis zu der am Beginn des Enddritttheiles gelegenen Mittelritze siemlich gleich
hoch bleibend und dann ziemlich gewölbt zum Hinterrande abfallend. Die den
Kopftheil begränzenden Seitenfurchen nur wenig bemerkbar, am Brusttheil
aber deutliche, hinablaufende Rinnen. Clypeus etwas höher als der Durchmesser
eines vorderen Mittelauges, aber niedriger als die Area der Augen.
Von oben gesehen erscheinen beide Augenreihen gerade, von vorn be-
trachtet die vordere durch Tieferstehen der Seitenaugen ein wenig nach oben
gebogen. Die Seitenaugen beider Reihen ein wenig grösser als die hinteren
Mittelaugen und diese vielleicht unbedeutend grösser als die dunkel gefärbten
vorderen. Die beiden vorderen Mittelaugen liegen dicht beisammen, höchstens
um ihren halben Radius von den Seitenaugen und um diesen von den hinteren
Mittelaugen, welche reichlich um ihren Durchmesser von einander und den
Seitenaugen entfernt sind. Die Seitenaugen sitzen dicht beisammen, ohne jedoch
einander zu berühren, und die vier Mittelaugen bilden ein breiteres als hohes,
vorn weit schmäleres Viereck.
Die vorn mässig gewölbten, nicht knieförmig unter dem Stirnrande
hervortretenden, im unteren Theil unbedeutend divergirenden Mandibeln ebenso
lang, aber dünner als die Patellen des ersten Beinpaares. Am Vorder- und
Hinterrande des Falzes, in den sich die kräftige Endklaue legt, sitzt eine Reihe
kleiner, stumpfer Zähnchen.
Neue Spinnen aus Amerika, 461
Die ebenso lange als breite, hinten an beiden Seiten etwas ausgeschnittene,
nach vorn zu nur wenig verschmälerte und am Ende gerade abgestutzte Lippe
kaum mehr als halb so lang als die stark gewölbten, im vorderen Theil ein
wenig gegen einander geneigten Mazillen. Das rundliche, glänzende, ziemlich
gewölbte und mit einzelnen langen Härchen bekleidete Sternum ein wenig länger
als breit.
Tibialglied der Palpen, ungefähr ebenso lang als die Patella, hat an der
Aussenseite, in der Mitte, einen ganz kurzen, an der Basis breiten und spitz
endenden, unten am Ende dagegen sehr langen flachen, weiter nach vorn zu
gehöhlten und auch spitz endenden Fortsatz, der fast so lang ist als die das
Copulationsorgan weit überragende Decke des Endgliedes. Dieser letztere Fort-
satz legt sich vollständig an das Copulationsorgan an und erscheint bei flüch-
tiger Beobachtung einen Theil desselben zu bilden, was nicht der Fall ist, da
er vom Ende der Tibia ausgeht.
Die kräftigen Beine ziemlich stark mit Härchen von verschiedener Länge
besetzt. Die Bestachelung derselben ist folgendermassen: Erstes Paar: Femur
oben 1. 1. 1 und vorn am Ende 1; Patella keine; Tibia unten 2. 2. 2 und
vorn 3; die Metstarsen unten und an den Seiten zahlreiche und sehr kräftige.
Zweites Paar: Femur, Patella und Metstarsus ebenso; Tibia unten 2—3 und
vora 1—2. Drittes und viertes Paar: Femur ähnlich; Patella oben am Ende
eine lange Borste; Tibia unten drei Paar, an jeder Seite zwei sehr lange,
kräftige Stacheln, und oben am Anfange eine lange Borste; Metatarsus auch
mit zahlreichen und sehr kräftigen Stacheln besetzt.
Das mit langen Härchen bekleidete Abdomen hat eine eiförmige Gestalt.
Die vier äusseren Spinnwarzen sitzen im Viereck, die hinteren, kaum dünneren
und um ihr ganz kurzes Endglied längeren, dicht an den unteren, während sie
von einander, ebenso wie die unteren, an der Basis fast um das Doppelte ihres
Durchmessers entfernt sind. Die beiden dünnen mittleren fast ebenso lang als
die unteren.
9. — Totallänge . . . . 67 mm. | Abdomen lang . . . . 42wm.
Cephalothorax lang . . . 29 , | . breit . . .. 28 »
» in der Mitte breit. . 20 „ | Mandibein lang. . . . . ll
» vorn breit. . . . . rl
em, Pat Tib. Meist. Tar.
1. Fuss . . . . . . . . 21 10 17 16 10 = 74 mm
2 , nur e 19 10 14 15 10 = 68 „
3.» pures 17 09 11 14 09 = 60
4m .. see se. 22 11 1820 10 = 81
breiter, etwas mehr als halb so breit
Lake Superior, Sammlung Marx.
2.B.Ges. B. LXXVIL Abu
an der breitesten Stelle und ein wenig
kürzer als Patells und Tibia I, auch die Mandibeln vorn etwas stärker gewülbt.
Clear Creck Co. (Colorado), Rock Island (Illinois), Washington, Minnesota,
59
Eugen Graf Keyserling.
28. Cicurina pallida n. sp. (Fig. 26.)
otallänge . . . . 52mm. | Abdomen lang . . -
horax lang . . » 2 ln bit...
der Mitte breit . Mandibeln lang . . -
n breit. |
Fem. Pat. Tib. Meist. Tar.
.. 21 09 19 19 12
Pr 21 09 18 18 12
see ee +. 20 09 16 18 11
nn. 24 10 23 27 13 =
ıphalothorax, Palpen, Beine, Sternum und Mundtheile gelb, die letzteren
g dunkler als die anderen Glieder, Abdomen auch gelb, bedeckt mit
langen und starken Härchen.
ıphalothorax ebenso lang als Patella und Tibia I, fast um den dritten
ager als breit, vorn recht schmal zulaufend, weniger als halb so breit
ar breitesten Stelle, oben ziemlich hoch, an der gleich hinter der Mitte
a Mittelritze am höchsten, von da nach vorn zu bis ein Stück vor den
ur unbedeutend, dann aber stark geneigt und gewölbt abfallend, so
€ ungefähr in der Mitte der vorderen Neigung der Stirn gelegen und
: nur zum Theil sichtbar sind. Clypeus wenig niedriger als die Ares
m
m oben gesehen erscheinen beide Augenreihen, da die Stirn so stark
g ist, deutlich recurvae, betrachtet man sie jedoch mehr von vorn, so
ıintere gerade und die vordere nur schwach recurva. Die vorderen
gen etwas kleiner als die hinteren und diese wiederum etwas kleiner
‚ich nicht ganz berührenden Seitenaugen. Die vorderen Mittelsugen
n einander und den Seitenaugen nicht ganz um ihren Radius und nur
siter von den hinteren Mittelaugen, welche reichlich um ihren Durch-
on den Seitenaugen und kaum mehr als um ihren Radius von einander
sind. Die vier Mittelaugen bilden ein kaum längeres ala hohes, vorn
unbedeutend schmäleres Viereck.
e vorn im oberen Theil ziemlich gewölbten, aber nicht knieförmig
m Stirnrande hervortretenden Mandibeln etwas länger und dicker als
akel des ersten Beinpasres.
e ebenso lange als breite, vorn ganz schwach ausgeschnittene Lippe
ang als die gewölbten und im vorderen Theil gegen einander geneigten |
Das dünn mit langen Härchen besetzte, recht gewölbte, rundliche
nur wenig länger als breit.
bis der Palpen, ebenso lang als die Patella, hat vorn an der Aussen-
m ziemlich stampfen und flachen Fortsatz, der etwas kürser ist als
L
Neue Spinnen aus Amerika, 463
Beine nur spärlich behaart, Stacheln an Tibien und Metatarsen recht
lang, an den einzelnen Gliedern folgendermassen vertheilt: Femur oben 1. 1.1,
vorn 1—2, an III und IV auch hinten 1—2; Patella I und II keine, III und IV
oben 1; Tibia I und II unten drei Paare, vorn 2—3, III und IV unten drei Paare,
an jeder Seite 2 und oben 2—3; Metatarsus am Anfange, in der Mitte und am
Ende recht lange, besonders an III und IV.
Washington. Sammlung Marx.
29. Hahnia riparia n. sp. (Fig. 27.)
d'- — Totallänge . . . . 48mm. | Abdomen lang . . . . . 27mm.
Cephalothorar lang . . . 24 , | n» brit. .... 19,
in der Mitte breit... 21 , | Mantidan lang. . . . . 09 ,
n vorn breit. . . . . 11,
Fem. Pat. Tib. Metst. Tar. Samma
1. Fuss. . . . . . . . . 24 11 20 17 10 = 82 mm
none. 28 1 20 17 10 „
nennen. 19 07 15 16 09 B
Amon. 22 07 18 20 12 »
Cephalothorax und Mandibeln orangegelb, die übrigen Mundtheile, Sternum,
Palpen und die undeutlich dunkel quergebänderten Beine hellgelb. Abdomen
schmutziggelb, mit den bei den Thieren dieser Gattung meist vorkommenden
bogenförmigen, in der Mitte im aspitsen Winkel susammentreffenden dunklen
Bändern auf dem Rücken und Strichen an den Seiten.
Cophalothorax kaum länger als Femur I, um den fünften Theil länger
als breit, vorn halb so breit als in der Mitte, von hinten nach vorn ziemlich
schräge ansteigend und etwas hinter den Augen am höchsten. Die den Kopftheil
begränzenden Seitenfurchen ebenso wie die Rinnen am Brusttheil deutlich vor-
handen. Die längliche und tiefe Mittelgrube bald hinter der Mitte. Clypeus
80 hoch als die Area der Augen. Die Oberfläche dieses Körpertheiles glänzend
glatt, aber ein wenig uneben.
Von oben gesehen erscheint die hintere Augenreihe sehr stark procurva,
die vordere ziemlich gerade, diese aber von vorn betrachtet durch Höherstehen
der Mittelaugen nach oben gebogen. Die beiden vorderen Mittelaugen sehr
gross, die vorderen Seitensugen höchstens halb so gross und etwas grösser als
die hinteren, die hinteren Mittelaugen wenig mehr als halb so gross als die
letzteren. Die vorderen Mittelaugen liegen um ihren Radius von einander, sowie
von den Seitenaugen, die hinteren Mittelaugen wenig mehr als um ihren Durch-
messer von den Seitenaugen, ebenso weit von den vorderen Mittelaugen und
reichlich doppelt so weit von einander. Die Seitenaugen sind nicht ganz um
den Radius der hinteren von einander entfernt. Die vier Mittelaugen bilden
ein bedeutend breiteres als hohes Viereck, das vorn vielleicht unbedeutend
breiter ist als hinten.
59*
Eugen Graf Koysorling.
Die kaum längeren als breiten, vorn ziemlich gerade abgestutsten Ms-
zillen haben an der Aussenecke mehrere Höckerchen und sind mit Härchen
tragenden Körnchen überstreut. Die vorn stumpf zugespitzte Lippe ebenso lang
als breit und halb so lang als die Maxillen. Das flach gewölbte Sternum fast
breiter als lang. |
Die im oberen Theil ein wenig gewölbten, im unteren etwas divergi-
renden Mandibeln nicht ganz so lang und dick als die Patellen des ersten |
L Beinpsares. \
Die Tibia der Palpen, etwas dünner und kürzer als die Patella, hat vom |
an der Aussenseite einen apitz endenden, flachen, nach hinten gekrümmten |
Fortsatz. An der Aussenseite der Patella, etwas vor der Mitte, befindet sich ein |
kleines Höckerchen und die Decke des Endgliedes überragt mit ihrem spits m-
laufenden vorderen Ende weit das Copulationsorgan. Unten am Femur sitzt eine
Reihe kleiner borstentragender Höckerchen, von denen die am Anfange die
grössten sind.
Beine dünn mit langen gekrfimmten Härchen besetzt. Die beiden
Vord erpaare, dicker und mit längeren Coxen versehen als die hinteren, haben
unten an den Schenkeln, Tibien und Metatarsen zwei Reihen kleiner Höckerchen,
von denen die der äusseren grösser sind. An den Patellen und Tibien, besonders
an denen der beiden hinteren Beinpaare, sitzen einzelne stärkere Borstenhasre.
Das eiförmige Abdomen dicht behaart. Das Basalglied der äusseren Spinn-
B warzen ebenso lang als ihr Endglied, aber länger als die übrigen. Der Quer-
‘ schlitz, in dem die Tracheen münden, liegt von der vorderen Bauchfalte nur halb
5 so weit entfernt als von den Spinnwarzen.
Spring Lake (Utah). Sammlung Marz.
30. Hahnia magna n. sp. (Fig. 28.)
9. — Totallänge . . '. . 45mm. | Abdomen lang . . . . . S0mn.
Cephalothorax lang . . . 19 , | n breit . . . . . 21,
» in der Mitte breit. . 16 , | Manélbein lang . . 09e
„ vorn breit. . . . . 08 ,
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Samms
1 Fuss. . . . “0.0.15 06 10 09 08 = 48 mm
D Op» ++... ... 15 06 09 08 08 = 46,
Eu 3...» ve... 18 04 07 10 07 = 41,
È 4 pes... . . 17 06 12 14 10 = 59,
R Der ganze Vorderkörper rothbraun, Beine und Palpen gelb, undentlich
dunkler geringelt. Abdomen gelblichbraun, am helleren Bauche zwei breite und
an den Seiten viele schmale, undeutliche danklere Bänder, auf dem Rücken vorn
die beiden Gräbchen röthlich und hinter ihnen viele Paare schräge gegen ein-
ander gestellter hellerer, länglicher Flecken. An einem Exemplar ist von den
Bändern am Bauche und an den Seiten nur wenig zu bemerken.
Neue Spinnen aus Amerika. 465
Cephalothorax nicht ganz so lang als Femur und Patella I, um den
fünften Theil länger als breit, vorn halb so breit in der Mitte, von hinten
nach vorn schräge ansteigend und kurz vor den Angen am höchsten. Die den
Kopftheil begränzenden Seitenfarchen und die Rinnen am Brusttheil deutlich
ausgeprägt. Die lange Mittelritze beginnt in der Mitte und der Clypeus ist
etwas niedriger als die Area der Angen. Die vorderen Seitenaugen liegen nur
um ihren Durchmesser über dem Stirnrande, die Mittelaugen aber mehr als um
denselben.
Von oben gesehen erscheint die hintere Angenreihe stark procurva, die
vordere gerade, von vorn betrachtet letztere durch Höherstehen der Mittelaugen
nach oben gebogen. Die vorderen Mittelaugen doppelt so gross als die Seiten-
augen und diese nur wenig grösser als die gleich grossen der hinteren Reihe.
Die hinteren Mittelaugen liegen etwas weniger als um ihren Durchmesser
von den Seitenaugen, ebenso weit von den vorderen Mittelaugen und mehr als
doppelt so weit von einander. Die Augen der vorderen Reihe sind einander sehr
genähert, kaum um den fünften Theil des Durchme: der mittleren entfernt.
Die Sejtensugen sind anch einander sehr genähert, berühren sich aber nicht.
Die vier Mittelaugen bilden ein breiteres als langes, ziemlich rechtwinkeliges
Viereck.
Die vorn recht gewölbten Mandibeln länger als die Patellen und reichlich
so dick als die Schenkel des ersten Beinpaares.
Maxillen und Lippe ebenso wie bei den anderen Arten gestaltet, an
letzterer aber keine Knôtchen und Höcker. Das hersförmige, recht gewölbte, fast
breitere als lange Sternum ist mit kleinen Grübchen versehen.
Die dünn, aber lang behaarten Beine haben unten an dem Schenkel I
und II zwei Reihen auf kleinen Höckerchen sitzender Härchen. Unten an den
Tibien und Metatarsen der beiden Vorderpaare befinden sich auch zwei Reihen
Härchen, die sie tragenden Knôtchen sind aber so klein, dass man sie nur bei
stärkerer Vergrösserung bemerken kann. Oben an den Tibien und Patellen
sitzen, ebenso wie bei den anderen Arten, einzelne stachelartige Borsten.
Das eiförmige Abdomen scheint dicht behaart gewesen zu sein, ist aber
grösstentheils abgerieben. Die Tracheenfalte am Bauche von der Epigyne nur
halb so weit entfernt als von den Spinnwarzen. Die beiden mittelsten Spinn-
warzen ein wenig dicker und kürzer als die ihnen zunächst liegenden und diese
80 lang als das Basalglied der mit ebenso langem Endgliede versehenen äusseren.
Am Ende der Palpen eine kleine, stark gekrümmte Klaue.
Fort Bridger (Wyoming). Sammlung Marx.
31. Hahnia agilis n. sp. (Fig. 29.)
d'. — Totsllänge. . . . 3:1 mm. | Abdomen lang . . . . . 17 mm.
Cephalothorax lang . . . 15 , » breit. . . . . 11 ,
» in der Mitte breit. . 13 , | Mandibeln lang. . . . . 06
n vom breit . . . . 06
466 Eugen Graf Koyserling.
Fom. Pat, Tib. Meist Tar. ES
1 Fass. . . .. . . . . 11 05 07 07 05 35 mm.
DEE 10 04 06 07 05 = 32 ,
8 y»... ...... 09 04 06 06 04 = 29
4 up... . . 11 05 10 11 06 = 43
Cephalothorax, Steraum und Lippe dunkel, Mandibeln und Maxillen meist
heller rothbraun; die mit je zwei dunklen Ringen an allen Gliedern versehenen
Beine gelb, ebenso auch die dunkel geringelten, am Endgliede bräunlichen
Palpen. Das schmutziggelbe Abdomen hat oben in der vorderen Hälfte ein Paar
undentliche, kurze, bräunliche Längsbänder, auf dem hinteren Theil in der
Mitte ein schmales, bis hinten reichendes, schwarzbraunes Längsband und an
den Seiten mehrfach gekrämmte, ebenso gefärbte Querbänder, die in der Mitte
im spitzen Winkel zusammenstossen. Der Bauch ist grösstentheils gelb und
zeigt nur, ebenso wie die Seiten, einzelne dunkle Flecken und Striche. Bei einem
Exemplar ist der Rücken ganz braun, hat vorn einen gelben Strich und hinter
diesem, bis zu den Spinnwarzen hin, 5—6 Paar schräge gegen einander gestellte
helle, längliche Flecken. Bei allen Exemplaren liegen die beiden, in der vor-
deren Hälfte befindlichen rothbraunen Grübchen in einem grösseren runden,
gelben Fleck.
Cephalothorax ungefähr so lang als Femur und Patella I, nur wenig länger
als breit, vorn nicht ganz halb so breit als in der Mitte, von hinten nach vorn
recht schräge ansteigend und gleich hinter den Augen am höchsten. Die den
grossen Kopftheil begränzenden Furchen ganz flach, die längliche, recht tief
eingedrüickte Mittelgrube im Enddritttheile und von ihr auslaufende Rinnen
deutlich vorhanden. Die Haut dieses Körpertheils ist sehr glänzend und beson-
ders unten an den Seiten des Kopfes mit einzelnen, schwer bemerkbaren Un-
ebenheiten versehen. Clypeus fast höher als die Area der Augen.
Von oben gesehen erscheint die hintere Angenreihe stark procurva, die
vordere fast gerade, jedoch ist letztere, von vorn betrachtet, durch Tieferstehen
der Seitenaugen sichtlich nach oben gebogen. Die beiden vorderen Mittelangen
grösser als die übrigen auch nicht kleinen und gleich grossen. Die Augen der
vorderen Reihe liegen nahe beisammen, höchstens um den vierten Theil des
Durchmessers der Mittelaugen von einander entfernt. Die hinteren Mittelaugen
sitzen fast um das 1'/,fache ihres Durchmessers von einander und nicht halb
so weit von den Seitenaugen, sowie von den vorderen Mittelaugen. Die vier
Mittelsugen bilden ein weit breiteres als hohes Viereck, das vorn kaum schmäler
ist als hinten. Die Seitensugen sitsen dicht beisammen.
Die vorn im oberen Theil etwas gewölbten, im unteren mässig divergi-
renden Mandibeln um wenig länger ala die Patellen und fast so breit als die
Schenkel des ersten Beinpaares.
Die kleine, ebenso lange als breite, vorn stumpf sugespitste Lippe reichlich
halb so lang als die gewölbten, nicht längeren als breiten, nach vorn zu stark
erweiterten und gegen einander geneigten Maxillen, an deren Aussenecken einige
467
s flache, herzförmige, nicht
ı Härchen bedeckt.
irser als die Patella, hat vorn
tzen, ein wenig nach hinten
1eb Glied. An der Anssenseite
‚ch gekrümmter, spitzer Dorn.
'erschiedener Länge bekleidet.
Unter den Schenkeln der beiden ersten Paare zwei Reihen gerade
af kleinen Knôtchen sitzender Haare, oben an Patellen und Ti
wd längere Borsten, die an den beiden Hinterpaaren so kräftig sind, dass man
sie fast als Stacheln bezeichnen könnte.
Das dicht behaarte Abdomen, ungefähr um den dritten Theil länger
als breit, hinten am breitesten, hat unten am Bauch, der Epigyne etwas mehr
als den Spinnwarzen genähert, einen Querschlitz, in welchen das Tracheonsystem
einmündet und dessen Vorderrand in der Mitte nach hinten gebogen ist. Alle
Spionwarzen ziemlich gleich dick, das Basalglied der äusseren ebenso lang als
die mittelsten und auch ebenso lang als ihr Endglied. Die beiden äusseren von
den vier mittleren um ihr ganz kurzes Endglied länger als die mittelsten.
9.— Totallänge . . . . 32mm. | Abdomen lang . . . . . 18 mm.
Cephalothorar lang . . . 16 , | » bréit. . ... 18 ,
» in der Mitte breit. . 13 „ | Yandiben lang... . . 07
x vorn breit. . . . . 07 ,
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa
LPs. . . . . . . . 1m 05 07 07 05 = 35 mm.
Lee... . . 10 04 07 07 05 = 33 „
BL... . . ... . . 09 04 06 08 04 = 31,
4, ... . . + . hl 05 10 11 05 = 42,
Ganz ebenso gefärbt und gestaltet wie das Z‘, nur fehlen die Höckerchen
an der Aussenecke der Maxillen.
Washington, Fort Stevenson (Dacote). Sammlung Marx.
Gen. Oaelotes. Bl. 1841.
32. Caelotes urbanus n. sp. (Fig. 31.)
d. — Totallänge . . . . 11:0 mm. | Abdomen lang . . . . . 56mm.
Cephalothorax lang . . . 55 , » breit. . . . . 91
» in der Mitte breit. . 37 „ | Mandibeln lang. . . . . 24
» vor breit . . . . 28 „ |
Fem. Pat. Tib, Metst. Tar. Bumms.
LPs . . . . .... 48 21 46 47 27 = 189 mm.
Bun ........ 44 20 40 48 25 = 172 ,
% os ........ 41 17 88 48 22 = 156 ,
Anne. 50 19 47 60 27 — 203 ,
Eugen Graf Keysorling.
othorax gelb, vorn am Kopfe mehr rôthlich, Augenhügel schwarz,
> und von ihr auslaufende breite Strahlen schwärzlich; letstere
Seitenränder nicht und daher erscheinen diese mit einem breiten
le eingefasst. Mundtheile rothbraun, Sternum, Palpen und Beine
ht und lang behaarte Abdomen unten einfarbig, oben und an dm
gefleckt und gestrichelt auf gelbem Grunde. Unten an den Schen-
ion der Beine bemerkt man ganz undeutliche dunklere Querbänder,
bei manchen Exemplaren besser zum Vorschein kommen.
othorax weit kürzer als Patella und Tibia I, um den dritten Theil
sit, vorn mehr als halb so breit als an der breitesten Stelle, oben
gewölbt, bald hinter den Augen am höchsten und von da nach
mlich sanft geneigt abfallend. Die den Kopftheil begränzenden
flach, die von der langen, weit hinten gelegenen Mittelritze aus-
ınen deutlich ausgeprägt. Clypeus so hoch als der Durchmesser
n Mittelauges.
>en gesehen erscheint die hintere Augenreihe gerade und die vor-
g recurva. Die Augen der hinteren Reihe gleich gross und etwas
e vorderen Beitenaugen, diese nur halb so gross als die Mittel-
> nur um ihren halben Radius von einander und den Seitenaugen
Die hinteren Mittelaugen liegen um ihren Durchmesser von ein-
weit von den vorderen Mittelaugen und um das !/sfache desselben
maugen. Die Seitenaugen sitzen an den Enden einer länglichen
us um den Radius der hinteren derselben von einander entfernt.
ılaugen bilden ein fast höheres als breites, hinten sichtlich schmä-
ter der Stirn knieförmig hervortretenden, vorn der Länge nach
ten, sondern ganz geraden, auch nicht divergirenden Mandibeln
als die Patellen und ebenso dick als die Schenkel des ersten
ch vorn su nicht verschmälerte, am Ende daher breite und gaus
ausgeschnittene, nur wenig längere als breite Lippe kaum mehr
mg als die gegen einander, vorn um sie gekrümmten, gewölbten
rderen Hälfte stark erweiterten Maxillen. Das gewölbte, glänsende
8 länger als breit.
der Palpen, nur wenig kürzer als die mit verschiedenen erba-
ı versehene Tibia, hat vorn an der Aussenseite einen stumpfen,
Aussen und vorn gerichteten Fortsatz, der kaum halb so lang
Glied. An dem recht complicirt gebauten Copulstionsorgan befindet
bandartiger, wie eine Schleife gewundener und hinten ein langer
vorn gekrämmter Fortsatz.
an und mässig lang behaarten Beine recht kräftig. Die Bestache-
n folgendermassen: Femur oben 8, hinten und vorn 1—2; Patalls
ıe, III und IV hinten 1, oben und hinten 1 stachelartige Borste;
I unten 2. 2. 2 und bisweilen vorn 1, III und IV unten 2. 2.2.
Neue Spinnen aus Amerika. 469
an jeder Seite 2 und oben an der Basis eine stärkere Borste; Metatarsus I und
UI unten drei Paar, am Ende und an der Innenseite auch 1—2, III und IV am
Anfange, in der Mitte und am Ende zahlreiche.
Abdomen eiförmig. Die unteren Spinnwarzen etwas dicker und nicht
länger als das Basalglied der oberen, deren Endglied etwas länger ist als dieses.
Die dünnen mittleren Spinnwarzen etwas länger als die unteren.
Washington. Sammlung Marz.
33. Caelotes lamellosus n. sp. (Fig. 30.)
I. — Totallänge . . . . 86 mm. | Abdomen lang . . . . . 46mm.
Cephalothoraz lang . . . 4 » » brit. .... 27,
» in der Mitte breit... 30 , | Mandibein lang. . . . . 20 ,
„ vorn breit. . . . . 18 „
Fem. Pat, Tib. Metat.
1 Fuss. . . . . . . . . 38 17 33 37
2, ......... 84 16 29 33
8 y... ...... 32 l4 26 32
4 pousse ee + + + 40 16 35 44
Cephalothorax röthlichgelb, Kopf vorn dunkler, Augen schwarz umrandet,
Mittelritze und die von ihr auslaufenden Seitenfurchen schwärzlich, Seiten-
ränder des Brusttheiles breit heller eingefasst. Mundtheile und Sternum ziemlich
dunkel rothbraun, Palpen und Beine gelb, letztere unten an Schenkeln und
Tibien mit dunkleren Querbändern versehen. Abdomen gelb, bedeckt mit schwarz-
braunen Stricheln, die oben auf dem Rücken in der Mittellinie mehrere Paare
grôsserer gelber Flecken und an den Seiten einige ebenso gefärbte Bänder frei
lassen. Der Bauch, zum grössten Theil gelb, hat zwei braune, mehrfach sich
krümmende und zum Theil unterbrochene Längsbänder. Die beiden inneren
Spinnwarzen hellgelb, die vier äusseren braun.
Cephalothorax kaum länger als Femur IV, kürzer als Patella und Tibis I,
um den vierten Theil länger als breit, vorn mehr als halb so breit als an der
breitesten Stelle, oben mässig hoch, der Länge nach gewölbt und etwas vor
der Mitte des langen, durch flache Seitenfurchen begränzten Kopftheiles am
höchsten. Die kurze Mittelritze recht weit hinten und von ihr strahlenförmig
auslaufende Furchen deutlich vorhanden. Clypens ebenso hoch als der Durch-
messer eines vorderen Mittelauges.
Die vorderen Seitenaugen ein wenig grösser als die gleich grossen der
hinteren Reihe, aber weit kleiner als die vorderen Mittelaugen, die um den
dritten Theil ihres Durchmessers von einander und nicht ganz so weit von den
Seitenaugen entfernt sind. Die hinteren Mittelaugen sitsen um ihren Durch-
messer von einander, ebenso weit von den vorderen Mittelaugen und um das
1'/sfache desselben von den Seitenaugen, welche um ihren Radius von den vor-
deren Seitenaugen entfernt sind. Von oben betrachtet erscheint die hintere
2. B. Ges. B. XXXVIL. Abh. 60
470 Eugen Graf Key:
ing.
Augenreihe ziemlich gerade und die vordere deutlich recurva. Die vier Mittel-
augen bilden ein ungefähr ebenso hohes als breites, hinten etwas schmäleres
anter dem Stirnrande knieförmig hervortretenden Mandibeln etwas
lie Patellen und fast so dick als die Schenkel des ersten Beinpaares.
ıbenso lange als breite, an den Seiten gerundete, nach vorn zu ver-
und am Ende leicht ausgeschnittene Lippe halb so lang als die in
ı Hälfte stark erweiterten, gewölbten Maxillen. Das längere als breite
ch ziemlich gewölbt.
la, etwas kürzer als die Tibia der Palpen, hat vorn einen mit zwei
mpfen Spitzen endenden Fortsatz, der etwas kürzer ist als sie selbst.
r Tibia befinden sich zwei lamellenartige Fortsätze, von denen der
3ser und der an der Aussenseite ein wenig gehöhlt ist.
» lang und dünn behaart. Bestachelung derselben ebenso wie bei
bamus, auch die Spinnwarzen nicht anders gestaltet.
länge. . . . 117mm. | Abdomen lang . . . . . 63mm
axlang . . . 57 » not... 42,
Mitte breit... 37 „ | Mandibeln lang. . . . . 28,
wi. 2... 28 5
Fem. Pat. Tib. Metat Tar. Bons
eee ee + #1 19 35 37 22
vn. 89 18 31 33 19 140 »
Er 86 16 27 33 17 129 ,
44 19 39 46 20 = 168
ebenso gefärbt, nur bedeutend grösser. Cephalothorax beträchtlich
Femor IV und auch nur wenig länger als Patella und Tibia I, Ciy-
höher als der Durchmesser eines vorderen Mittelauges und die hin-
augen von einander ein wenig weiter entfernt als von den vorderen.
ıg der Beine ebenso; die Stacheln vorn an den Tibien und Mets-
»eiden ersten Beinpaare scheinen einem Exemplar zu fehlen, während
m anderen, kleineren, vorhanden sind.
Monroe Va. Altoona Pa., Lake Superior. Sammlung Marı.
ı die Güte des Herrn Peckham erhielt ich ein Weibchen aus
as weit dunkler gefärbt ist, die Bänder an den Beinen sind sehr
ıgeprägt und das braune Sternum zeigt in der Mittellinie sowie an
einige gelbe Flecken.
= 154 mn.
34. Caelotes calcaratus n. sp. (Fig. 32.)
Mänge . . . . 82mm. | Abdomen lang . . . . . 40mm.
ax lang . . . 48 , n brit. . . .. 26 ,
Mitte breit. . 27 , | Mandibeln lang. . . . . 21
wit... . 17
Nous Spinnen aus Amerika. 471
Fem. Pat, Tib. Meist. Tar. Summs
1. Fuss. . . . . . . . . 82 15 27 28 19 = 121 mm.
2 y... ...... 29 15 23 25 17 = 109 ,
8 4, . ........ 27 14 19 27 16 = 108
4 pes . . . 35 15 29 37 19 = 135
Cephalothorax, Lippe, Marillen, Sternum, Palpeu und Beine röthlichgelb
oder rothbraun, Mandibeln meist dunkelbraun, Tibien und Metatarsen, beson-
ders die der beiden vorderen Beinpaare, dunkler als die anderen Glieder. Das
nicht sehr dicht aber lang behaarte Abdomen graubraun, oben überstreut mit
kleinen gelben Flecken. Auf dem Rücken vorn ein helles Längsband, zu beiden
Seiten desselben einige schräge Bänder und dahinter mehrere Paare mit der
Spitze in der Mittellinie zusammenstossende Bögen von derselben Farbe. Ueber
den gelblichen Spinnwarzen bemerkt man bei manchen Exemplaren einige ganz
schmale helle Querbögen.
Cephalothorax ebenso lang als Patella und Tibia I, nicht ganz um den
dritten Theil länger als breit, vorn etwas mehr als halb so breit als an der
breitesten Stelle, oben mässig hoch, der Länge nach gewölbt, vor der Mitte am
höchsten. Die den Kopftheil begränzenden Seitenfurchen ganz flach und die
lange Mittelritze gleich hinter der Mitte. Der Clypeus kaum so hoch als der
Durchmesser eines vorderen Mittelauges.
Von oben gesehen erscheinen beide Augenreihen ziemlich gerade. Die
beiden vorderen Mittelaugen, kleiner als die übrigen gleich grossen, liegen fast
um ihren Durchmesser von einander, halb so weit von den Seitenaugen und
beinshe um das 1'/,fache ihres Durchmessers von den hinteren Mittelaugen,
welche nicht ganz um ihren Durchmesser von einander und doppelt so weit
von den Seitenaugen entfernt sind. Die vier Mittelaugen bilden ein fast höheres
als breites, vorn schmäleres Viereck. Die Seitenaugen sitzen reichlich um ihren
Radius von einander an den Enden einer länglichen Wulst.
Die sehr kräftigen, glänzenden, unter dem Stirnrande knieartig hervor-
tretenden Mandibeln länger als die Patella und weit dicker als die Schenkel
des ersten Beinpaares.
Die kaum längere als breite, in den Seiten gerundete, vorn und hinten
ein wenig verschmälerte und am Vorderrande leicht ausgeschnittene Lippe reich-
lich halb so lang als die leicht gegen einander gekrämmten, vorn gerundeten
und vorn an der Innenseite unbedeutend ausgeschnittenen Maxillen. Das ziem-
lich gewölbte, mit einzelnen starken Härchen besetzte Sternum etwas länger
als breit, vorn gerade abgestutst und hinten mit kurzer Spitze versehen.
Patella der Palpen, ungefähr ebenso lang als die Tibia, hat oben einen
stumpfen und dünnen, gerade nach vorn gerichteten und neben diesem noch
einen gang kleinen Fortsatz. An der Tasterdecke sitzt hinten ein spornartiger,
spitz endender Fortsatz, vorn nicht weit vom Aussenrande ein niedriger und
breiter Höcker. Das dünne, leicht gekrümmte Ende der Tasterdecke überragt
das Copulationsorgan ziemlich weit. Vorn an der Aussenseite des Copulations-
60*
Eugen Graf Keyserling.
tapringt ein langer, um das Ende desselben sich krümmender, dann
»m laufender, dunkel gefärbter Fortsstz.
Bestachelung der dünn behaarten Beine ist folgendermassen: FemurI -
en 2 und vorn am Ende 1, Femur III oben, vorn und hinten je 2,
oben 2 und hinten 1; Patella I und II keine, II hinten und vorn 1,
nten 1; Tibia I und II unten 2. 2. 2, vorn 1—2, Tibia III und IV
’sare, vorn 2, hinten 2 und oben 1 stärkere stachelartige Borste;
» I und II unten 2.2.2, vorn 1—2, Metatarsus III und IV am An-
der Mitte und am Ende zahlreiche.
tallänge . . . . 105mm. | Abdomen lang . . . . . 66mm.
ax lang . . . 42 , |» bret. . . .. 43,
ar Mitte breit. . 31 , | Mandibeln lang. . . . . 20 ,
breit. . . . . 18 ,
Fem. Pat. Tib. Motat. Tar. Summs
Loue #4 17 89 48 25 = 168 mm.
une... #1 17 87 40 22 = 157,
neue 40 4 Sl 40 18 = 43,
see 49 16 46 53 22 = 180,
r ähnlich dem Manne gefärbt, das helle Band an den Seiten des
prax deutlicher, die Zeichnung des Abdomens aber weniger sichtbar
ınd. Unten an Schenkeln und Tibien Spuren dunkler Querbänder.
halothorax kürzer als Patella und Tibia I, die Beine überhaupt ver-
sig länger, die Bestachelung derselben aber im Wesentlichen schr
'onn auch die Stacheln meist schwächer sind und einzelne fehlen.
der Gestalt der Epigyne hat diese Art grosse Achnlichkeit mit C. jwre-
. (Verbandl. der zoo].-botan. Gesellsch., Wien, 1881, p. 288, Taf. XI,
esitzt aber andere Längenverhältnisse der Beine und sind bei ihr die
fittelaugen sichtlich kleiner als die Seitenaugen, während sie bei
ie gleiche Grösse haben.
r Marx fing Exemplare in Washington D. C., Valmont (Colorado),
Tyoming), Minnesota.
Dictynoidae.
Gen. Dictyna. Sund. 1833.
35. Dictyna pallida n. sp. (Fig. 33.)
länge . . . . 29 mm. | Abdomen lang . . . . . 19m.
max lang . . . 12 „ beit... 14,
ar Mitte breit. . 09 , | Mandibeln lang. . . . . 06 »
breit. . . . . 06
Î
1
\
aus Amerika. 473
Pat, Tib. Motat, Tar. Summa
03 08 06 05 = 32 mm.
03 07 06 04 = 29 „
0305 05 94 = 24 ,
03 07 06 04 = 29 „
äufig hell rothbraun, die Mittelritze und
x, Mandibeln meist rothbraun, Maxillen,
Lippe und Sternum dunkel-, Palpen und Beine hellgelb, Abdomen weiss, ganz
überzogen mit einem Netz gelblicher Striche. Manche Exemplare haben vorn
in der Mitte einige grössere, hinten mehrere Paare und unten an der Epigyne,
sowie etwas vor den Spinnwarzen bräunliche Flecken. Meist jedoch sind nur
Spuren dieser Flecken vorhanden oder auch nur ein Theil derselben.
Cephalothorax ein wenig länger als Patella und Tibia I, vorn mehr als
halb so breit als in der Mitte; der stark gewölbte Kopftheil weit höher als der
Brusttheil. Der Clypeus ebenso hoch als die Area der Augen.
Von oben gesehen erscheinen beide Augenreihen deutlich und gleichmässig
reurvae. Die Augen in der Grösse nicht verschieden. Die hinteren Mittelaugen
liegen um ihren Durchmesser von den hinteren Seitenaugen, unbedeutend weiter
von einander und kaum mehr als um ihren Radius von den vorderen Mittel-
augen, welche um ihren Durchmesser von einander und nicht ganz um ihren
Radius von den vorderen Seitenangen entfernt sind. Die vier Mittelaugen bilden
tin breiteres als hohes, vorn schmäleres Viereck.
Die vorn im oberen Theil unbedeutend gewölbten, an der Aussenseite
. an der Basis mit kleinem Höcker und vorn mit feinen Querfurchen versehenen
Mandibeln fast doppelt so lang als die Patellen und weit dicker als die Schenkel
des ersten Beinpaares. Von der Seite betrachtet erscheinen dieselben ein wenig
gekrümmt, das heisst in der Mitte schwach eingebogen.
Die längere als breite, vorn ziemlich spitz zulaufende Lippe nur wenig
kürser als die Maxillen.
Das grosse, oben hoch gewölbte, ovale Abdomen ist dünn mit dunklen
Härchen bekleidet.
Herr Marx besitzt Exemplare aus der Umgegend von Washington und
des Fort Monroe.
36. Dietyna borealis n. sp. (Fig. 34.)
d:— Totallänge . . . . 2-2 mm. | Abdomen lang . . . . . 1'8mm.
Cephalothorax lang + - . 10 , » brit. . ... 08 ,
» in der Mitte breit. . 08 „ | Mandibeln lang . . 08
» vom brait. . . . . 04 ,
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa
Less. ........ 10 02 07 06 04 = 29 mm.
Lo... es. 09 02 06 05 04 = 26 ,
& ,......... 06 02 04 04 08 = 19
Lys... 08 02 05 05 04 — 24
474 Eugen Graf Keyserling.
Cephalothorar und Mandibeln röthlichgelb, Maxillen, Lippe, Sternum,
Beine und Palpen etwas heller, Abdomen unten bräunlichgelb, an den Seiten
und oben rothbraun, mit hellerem Bande über der Mitte, das auf der hinteren
Hälfte von braunen Querbändern unterbrochen wird.
Der ungefähr um den fünften Theil längere als breite Cephalothorar
ebenso lang als Femur I und vorn halb so breit als in der Mitte. Der lange,
von deutlichen Seitenfurchen begränzte Kopftheil desselben ziemlich hoch und
etwas hinter den Augen am höchsten. Der Ciypeus nicht ganz so hoch als die
Area der Angen.
Von oben gesehen erscheint die hintere Augenreihe ein wenig nach vorn
gebogen (recurva) und die vordere, von vorn gesehen, durch Tieferstehen der
Mittelaugen auch ein wenig gekrümmt. Die vier Mittelaugen bilden ein ziem-
lich regelmässiges Quadrat. Die beiden hinteren Mittelaugen liegen ungefähr
um das 1!/‚fache ihres Durchmessers von einander und kaum so weit von den
dicht beisammensitzenden Seitenaugen, die vorderen Mittelaugen auch um das
1’/afache ihres Durchmessers von einander und nur halb so weit von den Seiten-
augen. Alle Augen ziemlich gleich gross.
Mandibeln, etwas dicker als die Schenkel und beträchtlich länger als die
Patellen des ersten Beinpaares, sind an der Innenseite ausgeschnitten, von der
Seite gesehen nach vorn gekrümmt und treten unter dem Stirnrande knieförmig
hervor.
Die etwas längere als breite Lippe reicht über die Hälfte der gegen-
einander geneigten, sich vorn fast berührenden Maxillen hinaus.
Das randliche, stark gewölbte Sternnm kaum länger als breit.
Der nach hinten breiter werdende und oben mit einem langen gekrämmten,
spornartigen Fortsatz versehene Tibialtheil der Palpen fast doppelt so lang als
die kugelförmige Patella.
Der länglich-eiférmige Hinterleib ebenso wie die anderen Theile dünn
und fein behaart.
Hat viel Aehnlichkeit mit D. volupis Keys. (Verhandl. der zool.-botan.
Gesellsch., 1884, p. 664), ist aber weit kleiner, hat einen niedrigeren Clypeus
und einen längeren Sporn an der Tibia der Palpen.
Scytodoidae.
Gen, Loxosceles. Hein et Lowe. 1831.
37. Loxosceles unicolor Marz. (in litt.). (Fig. 46.)
d'. — Totallänge . . . . 57mm. | Abdomen lang . . . . . 32 mm.
Cephalothorax lang . . . 25 , » breit . . . . . 18 ,
» in der Mitte breit. . 21 „ | Mandibeln lang. . . » . 09 „
„ vorn breit. . . . . 09
Neue Spinnen aus Amerika. 475
Fem. Pat, Tib. Motat. Tar. Summa
LE... .22022.202.47 09 49 50 13 — 168 mm.
2.» Lee 50 09 52 57 14-182 ,
8 » Lee 48 09 41 50 12 = 155 ,
4, Lee ee 48 09 48 68 l4 — 182 ,
Das ganze Thier orangegelb, der Cephalothorax etwas dunkler als die
anderen Theile.
Cephalothorax um den sechsten Theil länger als breit, halb so lang als
die Tibia I, auch weit kürzer als Tibis III, vorn weniger als halb so breit als
in der Mitte, oben nur ganz flach gewölbt. Die den Kopftheil begränzenden
Furchen sind unten ganz flach, werden oben deutlicher und münden in die lange
und tiefe Mittelritze.
Die sechs paarweise an kleinen niedrigen Hügeln, ohne jedoch einander
zu berühren, sitzenden Augen liegen nicht weit auseinander. Das mittelste Paar
ist nur um den Durchmesser eines Auges von dem hinteren und reichlich doppelt.
so weit vom Stirnrande entfernt.
Die Mundtheile und das Sternum ebenso wie bei den anderen Arten dieser
Gattung gebildet.
Der fast doppelt so lange als breite Hinterleib hat eine länglich-eiförmige
Gestalt.
Hat viel Achnlichkeit mit Lox. rufescens Duf., bei dem aber der Cephalo-
therax verhältnissmässig breiter ist, die Seitenfarchen weit schärfer ausgeprägt
und die Beine noch länger sind. Bei Lox. rufescens Duf. ist das zweite Bein-
paar sichtlich länger als das vierte und die Tibis der Palpen kürzer und bauchi-
ger aufgetrieben; auch sind die Mittelaugen mehr als um ihren Durchmesser
von den Seitenaugen entfernt. Die Klauen ebenso geformt nnd an die Tarsen
befestigt wie bei Lox. rufescens Duf.
Punta del Aqua (Neu-Mexico). Sammlung Marx.
Pholcoidae.
Gen. Pholeus. W. 1805.
38. Pholcus cornutus n. sp. (Fig. 47.)
I. — Totallänge . . . . 24mm. | Abdomen lang . . ... . l5mm.
Cephalothoraz lang. - . 09 , | „hoch... .18 ,
» in der Mitte breit. . 10 , | » breit . . . . . 10
» vorn breit. . . . . 08 ,
Fen. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa
1. Pass... . . . . . . 44 04 42 50 10 = 150 mm
D Oops. #8 04 80 S4 08 — 109 ,
3» m ......... 27 08 21 29 O07— 87
Ho gere... 36 04 82 38 08 — 118
416 Eugen Graf Keyserling.
Der ganze Vorderleib, Palpen und Beine gelb, die letzteren am Ende der
Schenkel etwas heller. Die Augen breit schwarz umrandet und von den beidan
vorderen Mittelaugen eine so gefärbte Spitze nach unten ragend. Die Mitéelritse
auf dem Cephalothorax und der obere Theil der den Kopf begränzenden Seiten-
furchen ebenfalls schwarz gefärbt. Abdomen bläulichgrau.
Cephalothorax etwas breiter als lang, vorn an dem etwas erhabenen und
oben durch tiefe Seitenfurchen begränzten Kopftheil ganz schmal. Der flach
gewölbte Brusttheil, nur wenig niedriger als der vordere Theil des Kopfes, ist
durch eine tiefe und lange Mittelrinne getheilt. Der etwas schräge, nach vorn
geneigte Clypeus fast dreimal so hoch als die Area der Augen und auch weit
höher als die kurzen Mandibeln.
Die Augen liegen dicht beisammen und bilden, von oben gesehen, ra
gerade Reihen, von vorn betrachtet erscheint die vordere Augenreihe durch Tiefer-
stehen der Seitenaugen stark nach oben gekrämmt. Die beiden vorderen Mittel-
augen, weit kleiner als die übrigen gleich grossen, liegen dicht beisammen und
an den vorderen Seitenaugen. Die hinteren Mittelaugen berühren die hinteren
Seitenaugen, liegen um ihren Durchmesser von einander und etwas weniger weit
von den vorderen Seitenaugen und Mittelaugen. Die Seitenaugen beider Beihen
sitzen auch dicht beisammen.
Die kurzen und schwachen Mandibeln haben oben einen verhältnissmässig
langen, nach unten und innen gekrämmten hornartigen Fortsatz und kurz vor
dem Ende einen kleinen nach innen gerichteten Dorn.
Die stark gegeneinander geneigten, an der Basis dicken, vorn ziemlich
schmalen Maxillen doppelt so lang als die etwas breitere als lange, vorn gerade
abgestutzte Lippe. Das flache, breitere als lange Sternum hinten ganz stumpf
abgestutzt. |
Der am Anfange ganz schmale und mit einem kleinen runden Höcker ‘
versehene Femur der Palpen wird nach vorn zu schnell breiter und bildet unten
am Ende eine stark vorspringende Ecke. Die Patella ganz kurz und die mässig
lange, oben gewölbte Tibia recht dick. Das das birnförmige, am Ende mehrere
gekrümmte Spitzen besitzende Copulstionsorgan tragende Endglied hat vorn an
der Aussenseite zwei kleine, nur schwer sichtbare Spitzen und läuft unten in
einen langen gekrämmten, allmälig dünner werdenden, aber am Ende stumpfen
Fortsatz aus.
Die Beine sehr lang und dünn. Das erste Paar sechsehnmal so lang als |
der Cephalothorax, das vierte nur wenig länger als das zweite und das dritte ,
das kürzeste. Die am Ende mit drei Klauen versehenen Tarsen bestehen, wie
bei Phol. opilionoides Schr., aus zahlreichen undeutlich von einander getrennten
Gliedern. !
Abdomen, um die Hälfte länger als breit, überragt mit dem dicken,
gerandeten hinteren Theil die in der Mitte des Bauches gelegenen Spinnwarzen. |
Washington. Sammlung Marx.
1a Amerika. 477
doidae.
837 (E. Sim).
‚sis n. sp. (Fig. 37.)
Abdomen lang . . . . . 52mm.
Cephalothorax lang . . . 53 , n breit . . . . . 88 ,
» in der Mitte breit . . 50 „ | Mandibeln lang. . . . . 30 ,
„vorm breit... . . . 27 „ |
Fom. Pat. Tib. Metat Tar. Samms
L Foss. . . . . . . . . 77 29 78 73 26 = 283 mm.
Lee... 87 30 92 86 27 = 322 ,
nennen. 66 24 60 52 20 = 22,
4, es se + 70 24 62 60 21 == 237
. »
Cephalothorax, Beine und Palpen gelblichbraun, Endglied der letzteren
dunkler, Mundtheile dunkel rothbraun, Sternum etwas heller, das dicht, aber
ziemlich kurz behaarte Abdomen hellbraun.
Cephalothorax nur wenig länger als breit, kürzer als Tibia III, vorn kaum
mehr als halb so breit als an der breitesten Stelle, oben ziemlich gewölbt, etwas
vor der Mitte am höchsten, von da zu den Augen und zum Hinterrande ziem-
lich gleich schräge abfallend. Mittelritse sehr weit nach hinten gelegen und
Clypeus kaum höher als der Radius eines vorderen Mittelauges.
Alle Augen so ziemlich gleich gross, höchstens die beiden vorderen Mittel-
augen etwas grösser. Von oben gesehen erscheint die obere Augenreihe ein wenig
mach hinten gebogen (procurvs) und die untere, von vorn betrachtet, gerade.
Die beiden hinteren Mittelaugen liegen etwas mehr als um ihren Durchmesser
von einander, sichtlich ein wenig weiter von den Seitenaugen und ebenso weit
von den vorderen Mittelaugen, die um ihren Durchmesser von einander und
nicht ganz so weit von den Seitenaugen entfernt sind. Die vier Mittelaugen
bilden ein vielleicht unbedeutend höheres als breites, ziemlich rechtwinkeliges
Viereck. Die vorderen Seitenaugen sind von den hinteren nicht so weit entfernt
als die vorderen von den hinteren Mittelaugen.
Die kräftigen Mandibeln ebenso lang als die Patellen und fast so dick
als die Schenkel des ersten Beinpsares.
Die vorn gerandete, fast doppelt so breite als lange Lippe nicht halb so lang
als die stark gewölbten Maxillen. Das dreieckige Sternum nicht länger als breit.
Die Beine recht lang, mässig behaart und an allen Gliedern bestachelt,
an den Metatarsen und Tarsen mit einer recht dichten Scopula versehen. Der
Tibialtheil der Palpen, nicht ganz doppelt so lang als die Patella, hat am Ende
an der Aussenseite einen dornartigen, nach vorn und ein wenig nach unten
gerichteten spitzen Forteatz.
Abdomen eiförmig.
Guatemals. Museum Cambridge (Mass.).
B. Ges. B. XXXVIL Abb. 61
478
Fugen Graf Keyserling.
Thomisoidae.
Gen. Xysticus, C. K. 1835.
40. Xysticus bicuspis n. 8p. (Fig. 38.)
Mallänge . . 46 mm. | Cephalothorax vorn breit .
orsx lang . . . 23 „ | Abdomen lang . . . .
er Mitte breit. . 25 „ » brait . .
Fom. Pat. Tib. Metst. Tar.
.. .. 26 13 19 19 11
nennen. 26 13 18 17 11
eee ee ee 17 09 10 10 08
17 09 11 11 08
ana
iche und vorn ein weisses Querband, das von einem hinteren
e bis zum vorderen reicht und den oberen Theil der vorderen Seiten-
schliesst; die Umgebung der unteren Augen und die Stirn auch heller.
le, Palpen und Beine röthlichgelb, Sternum deutlich weiss gefleckt
ren Beinpasre mit undeutlichen weissen Längsbändern und Flecken
Abdomen hellbraun mit röthlichem Anfluge, fein weiss und dunkel-
fleckt. Auf dem Rücken undeutliche braune, von weissen Strichen
unterbrochene Querbänder und rings am Rande eine schmale weisse
3
»halothorax etwas kürzer als Femur I, etwas breiter als lang, vorn mehr
o breit als in der Mitte, oben mässig gewölbt und in der hinteren
ı wenig höher als vorn an den Augen.
1 oben gesehen erscheint die hintere Augenreihe recht stark recarra,
re fast ganz gerade. Die vorderen Seitenaugen ungefähr doppelt so
die übrigen recht kleinen und ziemlich gleich grossen. Die Augen der
teihe liegen in gleichen Entfernungen von einander, die vorderen Mittel-
ı einander doppelt so weit als von den Seitenaugen. Die vier Mittel-
ien ein weit breiteres als hobes, rechtwinkeliges Viereck.
Mundtheile und das Sternum ebenso wie bei den anderen Arten.
ı Tibia der Palpen, etwas kürzer als die Patella, hat vorn an der Aussen-
ı kurzen und dicken, oben am Ende ein wenig ausgeschnittenen Fort-
unten einen noch dickeren, vorn kolbig erweiterten und auch am Ende
ittenen und nach unten ragenden. In der hinteren Hälfte des flachen
nsorganes sitzen, nicht weit von einander, auf einer kleinen gemein-
on Erhöhung zwei spitze, leicht gegen einander gekrämmte, dornartige
von denen der vordere ein wenig stärker und an der Basis mit einem
te versehen ist.
Neue Spinnen aus Amerika. 419
An den Tibien der beiden vorderen Beinpsare sitzen unten vier Paare
und jederseits drei Stacheln, die Metatarsen haben unten drei Paare und an
jeder Seite zwei bis drei.
Montana. Sammlung Marz.
41. Xysticus labradorensis n. sp. (Fig. 39.)
9. — Totallänge + . . . 58 mm. | Cephalothorz vorn breit . 13 mm.
Cephalothorax lang . - . » | Abdomen lang + -
„ in der Mitte breit. . 9 7 |, rit.
Fem. Pat. Tib. Meist. Tar.
L Fuss. . 2.22.2...19 10 12 11 08
moon. 19 0 12 11 08
Bo» +... 15 08 10 09 07
doper 18 08 10 10 07 = 50 ,
Cephalothorax dunkelbraun mit breitem weissem, iu der vorderen Hälfte
braun und bläulich geflecktem Bande, das alle Augen einschliesst, Mandibeln
und Maxillen weiss mit braunen Flecken, Lippe und Sternum dunkelbraun,
letzteres fein weiss gefleckt. Die Schenkel der Beine braun gefleckt, zum grössten
Theil aber weiss, die anderen Glieder hellbraun, dunkler gefleckt und mit hellen
Längsbändern versehen. Abdomen oben weiss mit bläulichem Anfluge, fein braun
punktirt und mit vier in der Mitte unterbrochenen, gelbbraunen, bogenförmigen
Bändern, zwischen denen grössere dunkelbraune Flecken liegen. Der Bauch auch
bläulichweise, braun punktirt und mit schrägen Reihen etwas grösserer schwarz-
brauner Flecken an den Seiten. Das Hügelchen, auf welchem die Epigyne liegt,
schwarzbraun, ebenso auch die Spinnwarzen an der Seite sum Theil braun.
Cephalothorax etwas länger als breit, sichtlich länger als Femur I, vorn
mehr als halb so breit als in der Mitte und oben der Länge nach mässig gewölbt.
Von oben gesehen erscheint die hintere Augenreihe recht stark recurva
und die vordere fast gerade. Die beiden hinteren Mittelaugen liegen einander
nur unbedeutend näher als den Seitenaugen und die vorderen Mittelaugen von
einander fast doppelt so weit als von den Seitenaugen. Die vorderen Mittel-
angen nicht halb so gross als die vorderen Seitenaugen, etwas kleiner als die
hinteren Seitenaugen und vi ht unbedeutend grösser als die hinteren Mittel-
augen. Die vier Mittelaugen bilden ein kaum breiteres als hohes Viereck, das
vorn ein wenig schmäler ist als hinten.
Mundtheile und Sternum bieten nichts Besonderes. Tibien der beiden
vorderen Beinpaare haben unten: vorn 3—4 und hinten 2—3 Stacheln, an beiden
Seiten und oben keine; die Metatarsen unten meist drei Paare und jederseits drei.
Ungoa-Bay, Labrador, von Herm Turner gefunden. Sammlung Marx.
42. Xysticus montanensis n. 8p. (Fig. 40.)
d'.— Totallänge . . . . 38mm. | Cophalothorax vorn breit . I’Imm.
Cephalothorax lang . . . 19 „ | Abdomen lang . . . . . 24 ,
» in der Mitte breit . . 20 „ n brit. .... 19,
61*
Cephalothorax dunkelbraun, mit vorn breitem, hinten zieı
Rugen Graf Keyserling.
Fem. Pat. Tib. Matt Tar. Semm
18 09 12 12 09 = 60 mm
18 09 12 12 09 = 60 ,
13 07 08 08 08 = 44, |
13 07 08 08 08 — 44 , |
mlich spits su-
laufendem gelbem, braun geflecktem Mittelbande, Lippe und Maxillen gans braun,
Mandibeln und Sternum, sowie die beiden hintersten Beinpsare auf gelbem Grunde
braun gefleckt. Tibien, Patellen und Schenkel der beiden vorderen Beinpsare
. zum grössten Theil dunkelbraun, nur die beiden letzteren vorn gelb gefleckt,
Metatarsen und Tarsen bräunlichgelb und am Ende noch etwas dunkler. Das
Abdomen braun, am Bauch mit kleinen weissen und schwarzen Flecken über-
streut, auf dem Rücken mit drei Paar kurzen und undeutlichen schwarzen Quer-
flecken und undeutlichen weissen Querbändern. Der Vorder- und Seitenrand des
Rückens dicht weiss gefleckt. Femur der Palpen braun mit heller Spitze, die
übrigen Glieder dunkelgelb mit bräunlichen Flecken.
Cephalothoraz, ungefähr ebenso lang als breit, kaum länger als Femur I,
etwas kürzer als Patella und Tibia I, vorn etwas mehr als halb so breit als in
der Mitte, ist oben recht flach gewölbt und in der hinteren Hälfte nur gans
unbedeutend niedriger als vorn an den Augen.
Von oben gesehen erscheint die hintere Augenreihe recht stark, die vordere
dagegen nur sehr wenig recurva. Die beiden vorderen Seitenaugen sind wie
gewöhnlich die grössten, die vorderen Mittelaugen etwas kleiner als die hinteren
Seitenaugen und unbedeutend grösser als die hinteren Mittelangen. Die vier
Mittelaugen bilden ein wenig breiteres als langes Viereck, das vorn vielleicht
unbedeutend schmäler als hinten ist. Die Mittelaugen der vorderen Beihe von
einander doppelt so weit als von den Seitenaugen und die hinteren Mittelaugen
von den Seitensugen viel weiter als von einander entfernt.
Mundtheile und Sternum bieten nichts Besonderes.
Die Tibis der Palpen, etwas kürzer als die Patella, hat vorn drei Fort-
sätze, von denen der an der Aussenseite der längste ist und mit etwas gekrämmter
Spitze endet. Der mittelste hat eine breite, gerundete Gestalt und der dritte,
unten gelegene, ist schmal, kurz und stumpf.
Unten an den Tibien der beiden vorderen Beinpaare sitzen vier Paare
Stacheln, von denen bisweilen einer oder der andere fehlt, an jeder Seite je
zwei bis drei, an den Metatarsen unten auch vier Paare und an jeder Seite einer.
9. — Totallänge . .
Cephalothorax lang. .
» in der Mitte breit
1
2.
3.
4
Fuss .
48 mm.
21.
22 ,
Fem.
19
19
13
13
Cephalothorax vorn breit
Abdomen lang .
Pat,
10
10
08
08
Tib,
18
13
08
08
breit .
Motat.
12
12
08
08
. 16mm.
30 ,
nl
2e
&
1
=
a
|
|
m aus Amerika,
mkel der beiden vorderen Beinp
ıen dagegen ganz braun und n
ır- und Seitenrande des Rücker
. r. Der Cephalothorax vorn vi
mässig breiter, oben aber auch ziemlich flach. Die Grössenverhältn
Stellung der Augen dieselben. An den Tibien und Metatarsen der b
deren Beinpaare ebenfalls vier Pasre Stacheln, an den Seiten de:
aber keine.
Herr Marx empfing ein Pärchen aus Montana (U. St.).
Gen. Misumena. Latr. 1804.
43. Misumena Diegoi n. sp. (Fig. 41.)
9. — Totallänge . . . . 60mm. | Cephalothorax vorn breit
Cephalothorax lang . . . 24 „ | Abdomen lang .
„ in der Mitte breit. . 21 „ „heit... .
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar.
L Fu . ....... 83 15 24 26 11 =
Lu eee... 80 4 28 24 11 —
B, ........ dd 08 09 10 07 =
dy eee... 16 08 10 11 07 =
Der ganze Vorderkörper, Palpen und Beine gelb, nur die A
weise, Abdomen oben und an den Seiten weiss, mit einem feinen Netz
Linien überzogen und mit gelben undeutlichen Querbändern versehen.
desselben schmutziggelb, überstreut mit kleinen weissen Flecken.
Cephalothorax ebenso lang als Tibis I, nur wenig länger als |
&was mehr als halb so breit als in der Mitte, oben mässig der L
sanft gewölbt.
Von oben gesehen erscheinen beide Augenreihen nur unbed«
eurrae. Die Augen in der Grösse wenig verschieden; die vorderen 8
die grössten, die der hinteren Reihe am kleinsten und ein wenig klei
vorderen Mittelaugen, welche von einander und den vorderen Seitenar
entfernt sind. Auch die Augen der hinteren Reihe liegen in ziemlic
Abständen, höchstens sind die Mittelaugen von einander unbedeut
entfernt als von den Seitenaugen. Die vier Mittelaugen bilden ein r
liges, etwas breiteres als hohes Viereck.
Mundtheile, Sternum und Abdomen ebenso wie bei den and«
gestaltet.
Unter den Tibien des ersten Beinpaares sitzen vorn 5-6 u
3—4 Stacheln, an denen des zweiten einige weniger; an den Meta
beiden ersten Paare 7 Paar kräftige.
San Diego, Californien. Sammlung Marz.
Eugen Graf Koyserling.
Lycosoidae.
Gen. Lycosa, W. 1805. (E.
44. Lycosa maculatipes n. Sp.
tallänge . . . . 86mm. | Abdomen I
orax lang - . . 46 , Pr bret . . . . . Z4 ,
x Mitte breit. . 34 , | Mandibeln lang. . . . . 16 „
breit. . . . . 17 ,
Fem. Pat. Tib Melat Tar. Sauna
roues. 87 19 29 30 22
vues ee 84 18 24 26 20
30 16 21 28 17
EEE 40 17 34 46 23 — 160 ,
balothorax rothbraun, kurz licht behaart, die Umgebung der Augen
‘sum zwischen den vier oberen fast schwarz, oben über der Mitie
‚gelbes, vorn breites, hinten schmäler werdendes und die dunkle
einschliessendes Längsband, in dessen vorderem breitem Theil zwei
rallele Striche liegen. An den Seiten des Brusttheiles einige von der
en Seiten hin strahlenförmig laufende, dunkle Bänder. Mandibeln
‚ Maxillen gelb, Lippe und Sternum dunkelbraun, Palpen und Beine
Ib, Endglieder der beiden vorderen Paare schwarzbraun und alle Glieder
besonders unten, dunkel gefleckt oder gebändert. An den Schenkeln
dunklen Flecken am deutlichsten. Das Abdomen am Bauche schwars-
den Seiten schmutziggelb, oben auf dem Rücken braun mit grossem
1, schrägem Fleck auf der vorderen Hälfte, der von einem gelben
gefasst wird und hinter dem noch mehrere Paare gelber schräger
der Strichel liegen. Die Spinnwarzen schmutziggelb. Der ganse
orax weiss, das Abdomen weiss und braun behaart. Die Beine und die
it anliegenden weissen und abstehenden längeren schwarzen Härchen
‚halothorax nur unbedentend kürzer als Patella und Tibia I, ebenso
‘emur und Patella III, wenig mehr als um den vierten Theil länger
vorn halb so breit als in der Mitte, oben ziemlich hoch gewölbt, vom
de ziemlich steil ansteigend, von da bis zu den hintersten Augen
‚leich hoch, und von dieser zu den mittelsten ein wenig nach vorn
arauf zum Stirnrande steil abfallend.
vorderste Augenreihe ein wenig schmäler als die mittelste und durch
en der Mittelaugen ein wenig nach oben gebogen. Die beiden Mittel-
ser Reihe liegen um ihren Radius von einander und nicht ganz #0
den Seitenaugen, diese etwas mehr als um ihren Durchmesser vom
tirarande und nur um diesen von den grossen der zweiten Reiht,
cht gauz um ihren Durchmesser von einander entfernt sind und mit
merika.
breiteres als hohes Viere
chliessenden Mandibeln et
ie Schenkel des ersten E
t ganz halb so lang als
nn D un am Sternum nur unbedeuter
Beine mässig lang, das erste Paar dreimal so lang als der Ceph
an den Metatarsen und Tarsen der beiden ersten Paare eine recht di
pula und an den Tarsen des dritten nur Spuren davon. Die Be
folgendermassen: Femur oben 3, vorn und hinten mehrere; Patella
aur hinten, II und IV hinten und vorn 1; Tibia unten 3 Paare,
mehrere, oben I und II keine, III und IV zwei; Metatarsus am Anfs
und in der Mitte mehrere unregelmässig sitzende.
Tibia der Palpen kaum länger als die Patella und die Decke
gliedes weit über das Copulationsorgan hervorragend.
Das dicht behaarte Abdomen eiförmig und in der hinteren
wenig dicker als in der vorderen.
9. — Totallänge . . . . 125 mm. | Abdomen lang
Cephalothorax lang . . . 63 „ » beit. .
» in der Mitte breit. . 46 „ | Mandibeln lang. . . .
|
Fem. Pat, Tib. Metat. Tar.
1 Fag. . . . . ... 43 24 33 32 21
2% ,......... 40 23 29 30 20
4 ,......... 88 20 25 31 20
Hope... 48 28 40 50 27 —
Ganz ebenso gezeichnet und gefärbt, nur meist etwas dunkler,
kürzer und dicker, das erste Paar nicht ganz 2/4mal so lang als der Cepl
Hat viel Aebnlichkeit mit 7. modesta Keys. (Verhandl. der zı
Geellsch., Wien, 1877, p. 626, Tab. VII, Fig. 11—12), unterscheidet
‘arch die längeren, gefleckten Beine und das deutliche, breite helle ]
af dem Cephalothorar. Die Geschlechtstheile sind bei beiden Arten
ch gestaltet, zeigen aber doch kleine Unterschiede.
Chile, Talcahuano. Museum Cambridge (Mass.).
Gen. Pardosa 0. K. 1848. (E. Sim.)
45. Pardosa californica n. sır. (Fig. 44.)
"— Totsllänge . . . . 52 mm. | Abdomen lang
Cephalothorax lang . .”. 28 , » breit. .
» in der Mitte breit... 21 „ | Mendibe lang... .
» vorn breit... . . . 10
Eugen Graf Keyserling.
Fem, Pat. Tib. Motst Tar. Summa
cesse ee 21 10 19 20 13 = 83 mm.
+ +. « + 20 10 16 17 12 = 75,
+... + 20 10 16 20 12 = 78,
27 11 22 30 15 —105 ,
balothorax dunkelbraun, vorn am Kopfe zwischen den Augen schwarz,
‚eite ein breites, von braunen Flecken unterbrochenes und in der Mitte
‚ die dankle Mittelritze einschliessendes, vorn etwas breiter werdendes,
jedoch lange nicht erreichendes, hinten spitz sulaufendes und nicht
r der Mittelritse aufhörendes, gelbes Band. Mandibeln, Marillen und
warsbraun, alle drei mit röthlichgelben Enden, Sternum gelb, recht
ckt mit braunen Flecken, die nur in der Mitte ein kleines ovales Feld
Die Palpen ganz schwarz, nur das Ende der Tarsendecke weiss be-
den Tibien und am Ende der Schenkel sehr lange und dicht stebende
Märchen. Die Beine gelb mit wenig hervortretenden dunklen Flecken
benkeln und kleinen schwarzen Ringen an der Basis der Stacheln.
nen oben und an den Seiten schwarz, überstreut mit kleinen röth-
ıktchen, einem ebenso gefärbten kurzen Längsbande auf dem vorderen
einigen undeutlichen Querbögen auf dem hinteren Theil des Bückens.
1 gefleckte Bauch schmutziggelb mit schwärzlichem, an der Bauchfalte
n, nach hinten zu schmäler werdendem und die Spinnwarzen nicht
em Längsbande in der Mitte und einem aus schwarzen Fleckchen
m an jeder Seite. Die Umgebung der an der Basis braunen, an der
ben Spinnwarzen schwarz.
halothorax fast ebenso lang als Patella und Tibia I, etwas kürzer als
ı IV, sn dem vorn und an den Seiten steil abfallenden Kopfe nur
eit als an der breitesten Stelle, oben mässig hoch, vom hinteren Ende
ritze bis zu den hintersten Augen gleich hoch, von diesen bis su den
r Mittelreihe unbedeutend nach vorn geneigt.
oben gesehen erscheint die vordere Augenreihe, die sichtlich schmäler
mittelste, durch Tieferstehen der Seitenangen ein wenig nach oben
lie etwas grösseren Mittelaugen derselben liegen fast um ihren Durcb-
a einander und höchstens um ihren Radius von den Seitenaugen,
:hlich um ihren Durchmesser von denen der Mittelreihe und beinahe
ıppelte dieses vom Stirnrande entfernt sind. Die beiden grossen Augen
reihe sitzen fast um ihren doppelten Durchmesser von einander und
ıbenso weit von den kleineren, eine sichtlich breitere Reihe bildenden
ten.
aneinanderschliessenden Mandibeln ebenso lang als die Patellen des
npaares.
etwas breitere als lange, vorn gerade abgestutste und unbedentend
ttene Lippe nicht halb so lang als die einander ziemlich parallelen
gerundeten Maxillen. Das rundliche, flach gewölbte Sternum etwas
breit.
Scopula fehlt
en ziemlich glei
keine, III und
Seite 1. 1, an
jeder Seite 1.
%
9. — Totallänge . . . . 60mm. | Abdomen lang . . . -
Cephalothorax lang: - . 30 „ bit...
» in der Mitte breit. . 22 „ | Mandibeln lang. . . -
» vom breit. . . . . ll,
Fem. Pat. Tib. Metat. Tar.
L Fuss. 22 10 19 18 18
LL... ... 22 10 17 17 18
BL... ee... 22 10 17 20 13
CS #0 11 25 85 16 =
Cephalothorax braun, vorn um die Augen herum schwarz, an
des Brusttheils einige dunklere Striche, an jeder Seite ein breites, dt
Flecken unterbrochenes und ebenso in der Mitte ein röthlichgelbes
das vorn plötzlich erweitert ist und mit schmaler Spitze zwischen
hineinragt, die dunkle Mittelritze umschliesst und hiebei schmäl
den Hinterrand erreicht. Die Mandibeln röthlich mit grossem braı
. ähnlich die Maxillen, die Lippen braun mit hellem Saum am Vorde
gelbe Sternum mit braunen Flecken bedeckt, die nur in der Mitte eiı
Feld freilassen. Die Palpen und die Beine gelb, an allen Gliedern
tahme der Tarsen der letzteren, braun gefleckt und geringelt. Das
weissen Härchen, wie es scheint, bedeckt gewesene Abdomen oben :
Seiten schwarz und fein roth gefleckt. Auf dem vorderen Theil de
rother Längsfleck und auf dem hinteren ebenso gefärbte Querbögen.
gelb und sum Theil mit braunen Flecken bedeckt, die in der Mitt
die Spinnwarzen erreichendes, breites und an jeder Seite ein schm
band bilden. Die Spinnwarzen bräunlich und die Epigyne rôthlichg
In der Gestalt, Stellung der Augen und Bestachelung der
ds Weib keine Abweichungen.
Californien. Universität Cambridge (Mass.).
46. Pardosa tristis n. sp. (Fig. 45.)
9. — Totallänge . 70 mm. | Abdomen lang . -
Cephalothorax lang . . - 35 , » breit . . . .
» in der Mitte breit . . 26 Mandibeln lang .
» vorn breit . . . . . 18
2. B. Ges. B. XXXVLL. Abb. €
Bugen Graf E
Fom. Pat. Tib. Motet Tar. Summa
eee se + 27 12 24 23 17 = 108 mm.
ernennen 27 12 22 21 17 = 99,
ere ee à 27 12 20 26 16 —101,
wenn. 34 13 28 42 17 =134 „
lothorax schwarzbraun, dünn mit anliegenden weissen Härchen be-
um die Mittelritze herum ein wenig heller, Mundtheile und das
shsarte Sternum dunkel rothbraun, ebenso die mit gelblichrothen
‘henen Beine und Palpen. Das mit weissen, braunen und schwarzen
ı4 bedeckte Abdomen auch dunkelbraun, die Spinnwarzen und die
n, sowie ein kurzes Längsband auf dem vorderen Theil des Rückens
gyne roth.
othorax fast ebenso lang als Patella und Tibia I, kürzer als Meta-
a an dem an allen Seiten senkrecht abfallenden Kopftheil halb
an der breitesten Stelle, oben mässig gewölbt und in seiner ganzen
ch gleich hoch; die Kopfplatte unbedeutend nach vorn geneigt.
orn betrachtet erscheint die vordere Augenreihe, welche beträchtlich
als die mittlere, durch Tieferstehen der kaum grösseren Mittel-
renig nach unten gebogen. Die vorderen Mittelaugen liegen um
tesser von einander nnd nur um ihren Radius von den Seitenangen,
um ihren Durchmesser von den grossen der Mittelreihe und sichtlich
Itirnrande entfernt sind. Die beiden Augen der Mittelreihe sitzen
ıche ihres Durchmessers von einander und um das Doppelte dierte
ueren, eine beträchtlich breitere Reihe bildenden hintersten.
heile und das Sternum bieten nichts Besonderes.
it feinen anliegenden weissen und langen, abstehenden dunklen
leideten Beine haben an den Tarsen und Metatarsen der beiden
eine ganz dtnne Scopula. Die Bestachelung derselben ist folgender-
aur oben 1. 1. 1 und an jeder Seite 1. 1; Patella I und II keine,
oben 1. 1 und an jeder Seite 1; Tibia unten 2. 2. 2, an jeder
an I und IV auch oben 2; Metatarsus am Aufange, in der Mitte
e welche.
chevan River. Universität Cambridge (Mass.).
Gen. Tetragonophthalma, Karsch. 1878.
. Tetragonophthalma undulata n. sp. (Fig. 42.)
änge . . . . 118 mm. | Abdomen lang . . . . . T6mm.
lang . . . 39 , ° breit . . . . . 19
Mitte breit. . 27 „ Mandibeln lang. . . . - 14 .
it... .. 18,
Neue Spinnen aus Amerika, 487
Fom. Pat. Tib. Metal. Mar. Samma
1 Fass. . 2.220002. 55 18 50 48 21 = 192 mm.
2 pe... . . . . 50 17 45 44 18 = 174 ,
8 » . ........ 89 14 30 32 14 = 129
4 5... . . 55 18 45 52 18 = 188
Cephalothorax um den dritten Theil ungefähr länger als breit, ebenso
lang als Femur III, vorn halb so breit als in der Mitte, oben niedrig gewölbt
und bis zu den Augen hin gleich hoch, von den hintersten derselben nach vorn
zu ein wenig geneigt. Der nicht lange Kopftheil nur unten an den Seiten durch
Furchen, die nach oben zu ganz verschwinden, vom Brusttheil getrennt. Die
auf dem hinteren Theil gelegene Mittelritze recht lang und tief.
Die Augen bilden zwei Reihen, von denen die hintere sehr stark recurva
und die vordere mässiger procurva ist. Die beiden vorderen Seitenaugen, etwas
kleiner als die übrigen gleich grossen, liegen dicht am Stirnrande, von ein-
ander etwas weiter entfernt als von den vorderen Seitenecken des Kopfes. Die
beiden vorderen Mittelsugen sitzen, nicht wie die anderen auf Hügelchen, um
ihren Durchmesser von einander, um das 1'/‚fache desselben von den vorderen
Seitensugen und etwas näher den hinteren Mittelaugen, welche etwas mehr
als um ihren Durchmesser von einander und um das Doppelte desselben von
den hinteren Seitenaugen entfernt sind. Die vier Seitenaugen bilden ein unge-
fähr ebenso hohes als breites Viereck, das vorn ein wenig schmäler ist als
hinten, die vier Mittelaugen ein etwas längeres als breites, vorn ebenfalls
schmäleres.
Die kräftigen, senkrecht abwärts gerichteten, nicht divergirenden Man-
dibeln wenig dünner als die Schenkel und kürzer als die Patellen des ersten
Beinpaares.
Die nach vorn zu breiter werdenden und am Ende gerundeten Maxillen
länger als breit und reichlich doppelt so lang als die ebenso lange als breite,
vorn gerandete und im hinteren Theil eingeschnürte Lippe. Das flache Sternum
weit länger als breit.
Die kräftigen Beine recht lang, an den Tibien, sowie an den Metatarsen
mit sehr langen Stacheln besetzt, an den Schenkeln mit kurzen, die folgender-
massen an den einzelnen Gliedern vertheilt sind: Erstes Paar: Femur oben,
vorn und hinten eine Reihe von 4—5; Patella vorn, hinten und oben einen
gens schwachen; Tibia unten vier Paare, von denen drei sehr lang sind, das
vierte, am Ende befindliche aber nur ganz kurz ist, jederseits 2 und oben 1;
Metatarsen unten zwei Paare sehr langer und jederseits 3—4.
Die Bestachelung des zweiten Paares ist ganz ebenso und die der beiden
hinteren ähnlich, nur haben sie unten an den Tibien blos drei Paare, weniger
langer. Die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen mit zahlreichen, die
kleine mit einem oder zwei Zähnchen bewehrt. Die kräftigen und nicht langen
Palpen sind auch mit Stacheln an allen Gliedern und am Ende mit einer ge-
zähnten Klane versehen.
62”
Eugen Graf E
‚r an den Seiten mit dunklerem
der Mitte einen von den Aug
n Strich und ebenso gesäumte Seitenränder. Augenhfigel schmn,
le, Sternum, Palpen und Beine hellgelb, Abdomen schmutziggalb, ul
ken desselben ein breites, undeutliches, an den Seiten wellenförmiga,
itte helleres, schwärzliches Längsband. Der Bauch mehr weisslich, nit
ı schwarzem Längsband in der Mitte.
18 viermal so lange als breite Abdomen hat eine cylinderförmige G+
innwarsen endständig, die beiden unteren derselben kaum länger, aber
{er als die oberen.
cher, Florida. Sammlung Marx.
Neue Spinnen aus Amerika.
Erklärung der Abbildungen.
Tafel VI.
Fig. 1. Teminius insularis n. sp, Epigyne .
eus vues su us
veuves se
2.
continentalis n. sp., Epigyne.
3. Gnophosa gigantea n. sp., Epigyne . . . .
Pythonissa imbecilla n. sp, Epigyne . . .
»
fontinalis n. ap., Epigyne. . . .
clara n. sp., männliche Palpe.
Prosthesima propinqua n. sp. Epigyne. . . .
»
Drassus neglectus n.
. Agroeca tristis n. sp, Epigyne.
funesta n. sp., Epigyne.
bimaculata n. sp., Pälpe
„ Epigyne
12. Clubiona rubra n. sp., Palpe .
erassipalpis n. sp., Palpe, 13a Tibis derselben von oben
14. Trachelas ruber n. sp., Epigyne
15.
Castaneira bivittata n. sp., Epigyne. . .
Hüke trivittata n. ee.
Hypsinotus humilis n. sp., 18a Palpe, 186 Tibis ders ben,
bicolor n. sp., Epigyne .
„ Epigyne
Fig. 18c Epigyne.
gracilipes n. sp., Epigyne .
spinifer n. sp., Epigyne
. Anyphaena ignota n. sp., Palpe . . .
incerta n. sp., Epigyne .
conspersa n. sp., Epigyne .
= Hamataliva grisea n. sp. Epigyne
Cicurina arcuata n. sp., Palpe, 25 a Epigyao
pallida n. sp., Palpe von unten.
. Hahnia riparia n. sp. Palpe, 27a Tibia derselben von der Seite
magna n. sp, Epigyne . . .
agilis n. sp, männliche Palpe, 29 a Tibia und Patells der-
selben von oben, 29b Epigyne
489
iagen Graf Koyserling. Noue 8
lamellosus n. sp., männliche Palpe, 30 a Tibia und Patella
derselben, 80b Epigyue . .
urbanus n. sp., Palpe, 31a Tibia und Patella derselben
calcaratus n. sp., Palpe, 32 a Fpigrse DE
pallida n. sp., Epigyne . . . . eee
borealis n. ap., Palpe . . . . . . . . . . .
nus humilis n. sp, Epigyue. . . . . . . .
is n. sp, Epigyne . . . . . . . . . . .
atemalensis n. 8p., Palpe. . . . . . . . . . ..
ı biouspis n. sp, Palpe > . 2 . . . . . . . ..
labradorensis n. sp. Epigyue . . DR
montanensis n. sp., Palpe, 40 a Brique B
va Diegoi n. sp., Epigyne. . . . . eue
rophthalma undulata n. sp., Epigyne . . . . . ..
maculatipes n. sp, Palpe, 43a Epigyne . . . . . -
californica n. sp., Palpe, 44 a Fpigyne .
tristis n. sp, Epigyne . . . . .
es unicolor Marx in litt., Palpe B
cornutus n. sp., Mann von der Seite, 41 a Kopf v von vorn,
47b Palpe . . . . . . . . . . .
491
Bericht
über den
Ausflug der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft
nach dem Litorale und dem Quarnero.
(18.— 23. Mai 1887.)
Von .
Dr. Otto Stapf.
In der Ausschusssitzung der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft
vom 2. April d. J. war der Antrag gestellt worden, dass die Gesellschaft einen
Ausflug ihrer Mitglieder nach dem Süden, und zwar nach dem österreichischen
Litorale und dem Quarnero veranstalten möge. Nach kurzer Debatte wurde
beschlossen, die Ausführung der angeregten Unternehmung einem Ausschusse
zu überlassen, der sich aus freiwillig beitretenden Mitgliedern bilden und nnter
der Aegide der Gesellschaft die nöthigen Schritte zur Einleitung und Verwirk-
lichung des Planes thun sollte. Dieser Ausschuss bildete sich sofort, und zwar
aus den Herren Dr. Ludwig v. Lorenz, Dr. Otto Stapf und Dr. Richard
v. Wettstein. Dr. v. Lorenz, welcher eben im Begriffe war, eine Reise nach
Dalmatien anzutreten, übernahm es, die ersten Vorbereitungen in Fiuine selbst,
als dem ersten Hanptpunkte des geplanten Ausfluges, zu treffen. Als weiter zu
berührende Punkte wurden Buccari, Abbazia und der Monte Maggiore,
Ossero mit dem Monte Ossero, Lussinpiccolo, Pola und Triest ins
Auge gefasst und als Zeit für die Fahrt die Tage vom 18. (Abends) bis 28. Mai
(Vormittags) bestimmt, wobei die Theilnehmer, da der 19. ein Feiertag und
der 22. ein Sonntag war, nur zwei Wochentage für ihre Berufsgeschäfte ver-
loren, während andererseits dieser Zeitpunkt gerade mit Rücksicht auf die
Jahreszeit als besonders günstig erschien. Bald nachher brachte der Reise-
ausschuss in Erfahrung, dass auch der Oesterreichische Touristenclub einen ähn-
lichen Ausflug beabsichtige. Um eine gegenseitige Beeinträchtigung hintan-
zuhalten, beziehungsweise gewisse bedentendere Erleichterungen zu erlangen,
wurde ein Abkommen mit dem genannten Vereine getroffen, demzufolge beide
Gesellschaften die Fahrten von Wien bis Mattuglie-Abbazis und von Triest
nach Wien gemeinsam machen nnd für die im Uebrigen getrennten Linien
ihren Mitgliedern gegenseitig eine Anzahl von Plätzen offen behalten sollten,
0. Stapf.
‘h die Mitglieder der einen Gesel
konnten. Die Vorverhandlungen
r-ung. Lloyd und dem Ausschuss
Dr. Catti in Fiume zur Unter
Idet hatte, gediehen bald so weit,
ein vorläufges Reiseprogramm au
ne kurze Skizze der Fahrt und :
wozu Anmeldungen gegen Erlag :
Jieser Betrag sollte zugleich zur
schtigen. Den Mitgliedern der G
; bis 1. Mai gewährt. Nach vielf:
‘ss namentlich auch von dem Pri
“huber, der gelbst nach Triest
ter Weise unterstützt wurde, ko
‘ens als gesichert betrachtet werd
it dem Oesterreichischen Touriste
Tien-Fiume und Triest-Wien, vom
ür die Fahrt von Abbazis nach
anderer für die Linie Fiume-Buce
lie Herren Dr. Catti in Fiume
3elcich in Lussinpiccolo, Rittmeister Sohram und Professor
uer in Pola und endlich Museal-Director Dr. Marchesetti in
ı Führung der Gesellschaft in den betreffenden Orten übernahmen.
r noch der Besuch der Adelsberger Grotte auf der Hinfahrt in den
aufgenommen worden. Nun konnte auch das ausführliche, endgiltige
versendet werden. Um der Bequemlichkeit der Theilnehmer Rech-
agen und aus Rücksichten der Vereinfachung gab der Reise-Ausschuss
ıten Tagen vor der Abfahrt noch Conponhefte gegen Erlag von
aus, welche Anweisungen auf sämmtliche Fahrten, Mahlzeiten und
während der Reise und auf den Besuch der Adelsberger Grotte ent-
fit einem Vortrage des Ausschussmitgliedes Dr. Stapf im grünen
k. Akademie der Wissenschaften über die physikalischen Verhältnisse
ero fanden die Vorbereitungen zur Reise ihren Abschluss.
Mittwoch den 18. Mai fanden sich um 4 Uhr Nachmittags die
er an der Fahrt auf dem Südbahnhof in Wien ein, von wo um 4 Uhr
n der Separat-Eilzug abgehen sollte.
Wetter war trüb und kühl und die Aussichten für die Umgebung
'ür die nächsten Tage unbedingt ungfinstige. Es blieb den Reisenden
offnung, dass die Alpen sich auch diesmal als Wetterscheide wirkssm
ürden. Die Hoffnung täuschte nicht. Der Abend hatte die Gesellschaft
“egnete und von Nebeln umzogene Landschaft geführt, der Morgen
sie mit Sonnenschein und jener erfrischenden Kühle, welche der Vor-
er Frühlingstage ist. Das Licht der aufgehenden Sonne fiel eben auf
1 Tannenwälder und die lichten Eichenhaine von Loitsch, als der Zug
Bericbt über den Ausflug nach dem Litorale und dem Quarnero. 493
durch sie hindurch dem Karste zueilte. Schwerer Thau, wieder ein gutes Vor-
zeichen, lag auf dem dichten Strauchwerk und dem jungen Gehölz, welches, von
kletternden Loniceren und Waldreben umstrickt, die Rodungen längs des Bahn-
dammes erfüllt. Der Wald wich zurück. Karstlandschaft trat an seine Stelle,
ihren Charakter noch in milder, aber doch unverkennbarer Weise hervorkehrend :
unregelmässig welliges Hügelland mit wenigen bedeutenden Höhen, mit kleinen
und grossen, bald runden, bald langgestreckten Mulden; felsig, kahl, von den
Regen ausgewaschen auf den Anhöhen und Gehängen, freudig grünend im Grunde
der Senken. His und da strebt. zwischen magerer Weide Buschwerk empor.
Seltener schiebt der ferne Wald schmale Streifen wie Zungen vor. Der Ostri Vrh
erscheint, ein kleiner Kegelberg, den man aufgeforstet hat. Der Versuch hat
wohl mehr gekostet, als der junge Wald je an Holzwerth liefern kann. Die
Föhren sind jetzt etwas mannshoch oder nur weniges darüber. Eine Mauer
schützt sie vor Menschen und Vieh. Hinter dem Ostri Vrh steigt der Adels-
berger Schlossberg auf. Eine schwarzgelbe Fahne flattert anf der Ruine und
grüsst als Festeszeichen die Ankömmlinge. Bald hält der Zug in der Station
Adelsberg. Froh, nach langer Fahrt wieder einmal die Glieder nach Herzenslust
strecken und recken zu können, steigt man aus. Aber die Bewegung thut auch
wohl, weil es nachgerade kalt geworden ist. Der Nordost, der in seinem trockenen
Strom das Gewôlke, welches über dem Lande hing, aufgelöst hatte, dringt
durch alle Kleider hindurch. Doppelt dankbar und freudig begrüsst man da
die Ueberraschung, welche die Grottenverwaltung der Gesellschaft bereitet hat.
Vor dem Bahnhofgebäude sind Tische aufgeschlagen und gedeckt. Die Ver-
waltung hat die Gesellschaft sich zu Gaste geladen. In grossen Kesseln brodelt's
und bald dampft in fast zweihundert Schalen und Gläsern ein erwärmender
Morgentrunk. Man beeilt sich, denn schon brechen die Ersten nach der Grotte
auf. Nur fiüchtig überschaut das Auge noch vorher das Bild, das sich von der
nach Westen ausblickenden Plattform vor dem Bahnhofe ausbreitet: den Schloss-
berg mit seinem steilen Gehänge und dem aus der Ferne so schmuck aussehen-
den Städtchen, die weite Niederung, in der sich die Wasser zur Poik sammeln,
um alsbald in der Grotte zur langen unterirdischen Weiterreise zu verschwinden,
den langen einförmigen und dann jäh abbrechenden Nanos und die karstigen,
bleichen Höhen von St. Peter. Alles in dieser Richtung ist waldlos. Nur auf
dem Rücken des Nanos steht ein dunkler Streifen und von den Bergen, die
gegen Idria hinziehen, dämmert es dunkelblau herfiber. Eine schöne Allee führt
nach der Stadt hinab, dann geht es durch ihre Gassen und endlich zwischen
dem felsigen Absturz des Schlossberges und der krystallhellen grünen Poik der
Grotte zu. An der Böschung, die zum Flusse hinabführt und an Hecken steht
mit grossen Blättern und grossen trübpurpurnen Blüthen Zamium Orvala, von
den kleinen Felsterrassen leuchtet das Goldgelb des seidenhaarigen Ginsters herab,
dort stehen auch die Büische des sogenannten Alpenseidelbastes (Daphne alpina),
der seinen Namen wie lucus a non lucendo hat und unter Goldregen und
Pfaffenkäpplein die dunklen Sträucher des karniolischen Kreuzdorns. Vor der
Grotte dampft und pustet eine Maschine. Sie versorgt die grössten Räume der
Z. B. Ges. B. XXXVIL. Abb. 63
494 0. Stapt.
Höhle mit elektrischem Lichte. Vor dem Eingange sammelt sich noch einmal
die Gesellschaft, dann geht es vorwärts durch die grossen und kleinen Dome,
an all den seltsamen bizarren und grossartigen Bildungen vorbei, in denen sich
die Natur gefallen hat. Das bleiche, aber durchdringende Licht der Bogenlampen,
der gelbe Schimmer der Kerzen und die purpurne Lohe bengalischer Flammen
erschliesst dem staunenden Auge die Wunder dieser ewigen Nacht. Und wie das
Auge an Formen und Lichtern sich ergötzt, so erfährt das Ohr den Wechsel
einer Tonwelt, die wie ein Verlorenes in dieses Reich des Schweigens gedrungen
ist. Im grossen Dom rauscht tief unter der natürlichen Gallerie, über welche
man wandert, die Poik ihr Lied, als wollte sie sich zu ihrer langen Fahrt in
den Schlaf singen, in den Gängen hallt es leise von den Tritten auf dem weichen
Boden nieder, ab und za schlägt ein einselnes verirrtes Wort von Vorausge-
gangenen oder Zurückgebliebenen an das Ohr, leise Musikklänge scheinen aus
den Wänden hervorzutönen, dann ist es wieder stille, bis plötzlich in voller
Macht die schmetternden Weisen eines Marsches durch einen der „Säle“
stürmen.
Zwei Stunden währt der Marsch. Entzückt, aber auch ermüdet von der
Uebermenge fremdartiger und vielfältiger Eindrücke begrüsst man freudig wieder
das liebe Tageslicht. Man nimmt sich ein Stück Tropfstein mit, das im Sonnen-
schein gar unbedeutend aussieht, lässt sich von den Grottenführern ein paar
Olme zeigen, diese wundersamen Gesellen der Unterwelt, und freut sich im
Uebrigen, dass es wieder vorwärts geht durch Karstöde der blauen See zu.
Um 8 Uhr schon verliess der Zug wieder Adelsberg. Die Steinwäste von
St. Peter war bald erreicht. Der Frühling selbst mit all seiner jugendlichen
Kraft vermag hier kaum das bleiche, zerrissene Gestein zu beleben. Die Schnee-
schirme längs der Bahn und die festungsähnlichen Bauten der Station erinnern
unfreundlich an den Winter mit seinen fürchterlichen Stürmen und den ge-
waltigen Massen von Schnee. Der hat sich nun allerdings bis weit hinauf auf
deu Gipfel des Krainer Schneeberges zurückgezogen. Neidisch blickt er über
den dunklen Saum des Tannenwaldes auf die bleichen Felsenhügel herab, wo
er so lange geherrscht und wo nun am Wachholderbusch in lachender Pracht
die Pfingstrose glüht. Der Zug eilt weiter. In engen Einschnitten durchsetzt er
die Felsenriegel, auf steilen Dämmen geht er an schmalen Gräben, an Kessellöchern
und Erdtrichtern und weiten flachen Mulden vorbei. Trümmerhalden, hundertfach
zerschnittene Karrenfelder, Ausfüllungen von rother, fetter Erde, kurz alle die
Eigenthümlichkeiten dieses Bodens sind zu den Seiten der Bahn in reicher
Menge zur Schau gestellt. Auf den Halden steht immer wieder der Wachholder,
an den dünnen Wasserfäden, die sich oft schnell wieder verlieren, ragt die
Pappel, in den Vertiefungen sammelt sich allerlei Gebüsch an, wenn sie nicht
gross genug sind, um dem Karstbewohner die Anlage eines kleinen Aeckerchens
oder Gärtchens zu lohnen. Dann nimmt der Buschwald überhand und endlich
wächst über ihm ein lichter, sonniger Hochwald empor. Waren zuerst Hainbuche
und Birke und Wachholder die Herren des Bodens, von dem sie nur der Haide
und kümmerlichen Gräsern einen nennenswerthen Theil überliessen, so trat
Bericht über den Ausflug nach dem Litorale und dem Quarnero, 495
nun die Eiche zwischen sie und verdrängte sie mehr und mehr. An den Böschungen
glänzten die grossen Rasen des Ginster und die rosigen Büsche eines Thymian,
auf den Wieseninseln im Walde standen dunkelpurpurne Orchideen und im
Walde selbst hingen weisse Blüthenbüschel in den Zweigen der Mannaesche
und Iugten die grossen rothen Blumen der Pfingstrose aus der Wirrniss von
Felsträmmern, kleinen Sträuchern und Kräutern hervor. Mattuglie erschien mit
seinen netten Häusern und der freundlichen Kirche auf freier Höhe. Der süd-
slavische Baustyl, der schon in den letzten Dörfern an der Bahnstrecke hervor-
getreten war, herrschte hier neben halbitalienischem Wesen.
Da lag es nun auch draussen vor uns in der Tiefe, das blaue Meer, still
und festlich, als wäre auch ihm etwas von der Feiertagsweihe zu Theil geworden.
Mattuglie war erreicht. Die Mitglieder der Gesellschaft des Touristenclubs
verliessen den Zug. Diejenigen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft setzten
die Fahrt an dem Gelände des äussersten niederen Höhenzuges des liburnischen
Karstes gegen Fiume fort. Die Luft lag schier regungslos über den Quarnero.
Gewitterwolken hingen darüber und brachen die volle Kraft des Sonnenscheins.
Wie ein Schleier lag feiner Dunst über den flachen Höhen der Quarnero-Inseln
und schier contourlos verschwamm der massige Stock des Vellebith im grauen
Horizont. Nur der dreigipfelige Grat des Monte Maggiore ragte klar und rein
in blaue Luft. Die Dörfer an seinem Fusse erschienen, Lovrana, Ika und
Abbasia, idyllische Flecken in einem Gürtel von Lorbeerhainen, der wie ein
dunkler Saum den hellgrünen Waldmantel, der sich um die Berge legt, einfasst.
Noch immer geht es zwischen Eichen und Mannaeschen hindurch. Dann be-
ginnen Gärten mit Feigenbäumen und kleine Olivenpflanzungen, deren Grau
von dem jungen Grün des Waldes seltsam absticht. Um die Häuser blüht es
allenthalben von Rosen, in Hecken, an einzelnen Büischen und an Sträuchern,
die über die Mauern hinweg zum Dache klettern. Der Leuchtthurm, der Molo
und der Hafen und endlich die Häuser von Fiume selbst werden sichtbar. Am
Molo liegen grosse Segler und Dampfer, Indien- und Amerikafahrer, neben
kleineren Schiffen, die kaum die Adria verlassen, und Trabakeln und Barken.
Im Golfe selbst ist es freilich still und ruhig, fast unheimlich, als läge die
ungarische, rasch aufstrebende Hafenstadt in einem bösen Banne.
Um !% 11 Uhr kam die Gesellschaft in Fiume an. Der Vicebürger-
meister Fr. von Thierry in Vertretung des städtischen Municipiums,
Dr. Catti, Professor Korlevic, und andere Herren des Fiumaner Comités,
sowie eine Abordnung des Club Alpino Fiumano mit Dr. Dall’ Aste an der
Spitze waren zur Begrüssung der Ankömmlinge erschienen. Nach herzlichen
Worten der Bewillkommnung und des Dankes für die freundliche Aufnahme
ging es nach dem Hötel Europe, um zunächst das Gepäck für die Weiter-
reise zu versorgen und in den bereit gehaltenen Zimmern Toilette zu machen.
Die Kürze der Zeit, welche der Gesellschaft zur Verfügung stand, drängte zur
Eile. So war ihr denn auch kaum eine Stunde der Ruhe gegönnt und schon
hiess es wieder vorwärts zu einem neuen Programmpunkte. Herr Erzherzog Josef
hatte über Ansuchen des Fiumaner Comités in liebenswärdigeter Weise den
63*
496 0. Stapf.
Theilnehmern an der Quarnerofahrt den Besuch seines Parkes gestattet, eine
Erlaubniss, von welcher der Reise-Ausschuss um s0 freudiger Gebrauch machte,
als es ihm bekannt war, dass der Park, eine Schöpfung des Erzherzogs selbst,
sich ebensosehr durch die Schönheit seiner Anlagen und die entzückende Aussicht
auf die Stadt, die Ufer und die Inseln des Quarnero, wie auch durch den be-
sonderen Reichthum an werthvollen immergrünen Gehölsen auszeichnet. Nach
diesem Garten also lenkte man von Herrn J. Gelletich, dem Präsidenten
der Fiumaner Bewaldungs-Commission, geführt, zunächst die Schritte. Am
Eingange in den Park empfing der Kämmerer des Ersherzogs Hauptmann
Gyllien die Gesellschaft, um sie im Namen Sr. kaiserl. Hoheit zu begrüssen
und dem Bedauern des Erzherzogs Ausdruck zu geben, dass er nicht selbst
in der Lage sei, die Gesellschaft durch seine Anlagen su führen. Dr. Stapf,
als Vertreter des Reise-Ausschusses, dankte im Namen Aller für die gütige Er-
laubniss, welche so Vielen diese Zierde der Stadt erschloss, worauf der Herr
Hauptmann und der erzherzogliche Gärtner, die Besucher einluden, sich ihrer
Führung anzuschliessen.
Der Park liegt in ziemlicher Höhe an dem Gehänge des die Stadt über-
ragenden Hügelzuges, der für den Garten einen wirksamen Schutzwall gegen
die Bora bildet. Andererseits ist aber durch die Lage ein empfindlicher Mangel
an Wasser bedingt. Es wurde daher ein eigenes Maschinenhaus zur Hebung des
Wassers erbaut. Zugleich ist damit eine Wärmevorrichtung verbunden, da das
gepumpte Wasser mit seinen 8—10° C. für die Bewässerung des Gartens zu
kalt sein würde. Der starken Neigung des Bodens entsprechend ist der Park
in Terrassen angelegt. Von den alten Anlagen sind fast nur grosse Gebüsche
von Lorbeer übrig geblieben, welchen sich nun eine Menge fremder Bäume
und Sträucher anschliessen, beziehungsweise einschalten. Es wurde bereits er-
wähnt, dass die Nadelhölzer eine hervorragende Stellung darunter einnehmen.
Einige grosse Libanon-Cedern fallen besonders ins Auge. Eine von ihnen besitzt
sowohl Aeste mit grasgrünen, als auch solche mit seegrünen Blättern, wie sie
für die als Varietät der Cedrus Libani betrachtete Cedrus argentea Ant. charak-
teristisch sind. Eine grosse schöne Gruppe von Zwergpalmen, Cycadeen und
Yuccen hat den letzten, überaus strengen Winter ohne anderen Schutz als den
der Lage glücklich überdauert. Selbst zwei Baumfarnstämme hielten unter den
Aesten des Lorbeerhaines aus. Kampherbänme sind zu ansehnlicher Höhe auf-
geschossen, grosse Büsche von Rhododendron stehen in vollstem Blüthenschmucke,
mächtige Magnolien haben bereits ihre bunten Blumenblätter auf den Boden
gestreut, während der immergrüne Schneeball und der Erdbeerbaum schon junge
grüne Früchte tragen. Die Eucalypten haben von der strengen Kälte schwer
gelitten; nur eine Art hat erfolgreichen Widerstand geleistet. Von der obersten
Plattform sieht man über die dunkelgrünen Anlagen hinweg. Mit einem Blick
vermag das Auge das weite schöne Bild zwischen der istrischen Küste und den
fernen Höhen des Vellebith zu umfassen. Lange stand man da oben. Die Tren-
nung wurde schwer und wiederholt mussten die liebenswürdigen Führer aus
Fiume zum Aufbruche mahnen.
Bericht über den Ausflug nach dem Litorale und dem Quarnero. 497
Durch enge steile Gässchen mit schlüpfrigem Kieselpflaster und mit alten
Häusern von mehr malerischem als wohnlichem Aussehen, mit bunten Blumen
auf dem Fensterbrett und dunklen Frauenaugen dahinter ging es die Altstadt
hinab. Die Kirche des heiligen Vitus — Fanum Sancti Viti ad flumen, zu
deutsch St. Veit am Flaum, ist ja ein alter Name der Stadt — wurde besucht,
das neue schöne Frontispiz am Mariendome besichtigt, noch rasch ein Blick in
das grosse, allen Anforderungen moderner Technik entsprechende Schauspiel-
haus, ein Gang durch den hübschen Volksgarten und nach dem in Feiertags-
ruhe versunkenen Molo und dann zu neuer Stärkung bei gemeinsamem fröh-
lichen Male. Die düsteren Gewitterwolken, welche den Vormittag über mit einer
heftigen Entladung gedroht hatten, hatten sich nach einem kurzen unbedeuten-
den Sprühregen wieder verzogen und heiss schien die Sonne nieder, ale man
am früben Nachmittag sich zum Aufbruche nach Buccari anschickte. Ein
Theil der Gesellschaft wartete in Fiume die Abfahrt des von Sverljuga & Comp.
gemietheten Dampfers „Abbazia“ ab, um mit ihm Abends in Buccari einzu-
treffen. Die Mehrzahl zog jedoch die Fusswanderung vor. Ueber die Fiumana,
die aus enger Schlucht dem Meere zueilt, hinüber führt eine Brücke auf kroati-
sches Gebiet nach dem Dorfe Susak, welches einen von Fiume allerdings poli-
tisch getrennten Vorort bildet. Auf einer mehrere hundert Stufen zählenden
Stiege gelangt man von hier nach dem hoch und luftig gelegenen Dorfe und
Schlosse Tersatto, einst dem kroatischen Adelsgeschlechte der Frangipan, jetzt
den Grafen von Nugent gehörig. Prächtige Zürgelbäume (Celtis australis) über-
schatten theilweise die Stiege, während sie dichte Hecken von düsterfarbigen
Terebinthen und von Paliurus mit ihren zierlich im Zickzack gebogenen, klein-
blättrigen Zweigen begleiten, die Jeden, der ihnen zu nahe kommt, mit ihren
Stacheln zu einem unfreiwilligen Verweilen nöthigen. Dunkler Mäusedorn mit
stechenden Phyllodien stellt sich in den Schatten der Bäume und stachelblätt-
riger Spargel und Stechwinden klettern neben dem zarten, schlaffen, hellgrünen
Tamus im Gesträuche. Auf den sonnigen Plätzen wuchert hellblauer, duftender
Salbei, graue Büsche von schmalblättrigen Immortellen, die erdbeerfrüchtige
Wolfsmilch und Stauden von Scrophularia laciniata, Brombeersträucher bilden
kleine Dickichte vor den Steinmauern, die dickstämmiger kleinblättriger Epheu
überspinnt und in deren Ritzen die dunklen Büschel des Glaskrautes (Parietaria
diffusa) und des Ceterach sitzen. So Mancher von der Gesellschaft sieht hier
zum ersten Male eine südlichere Pflanzenwelt sich vor seinem Auge entfalten.
Da kommt er nicht so leicht vorbei, ohne seine Mappe zu Öffnen und von dem
und jenem ein Stück hineinsulegen, und wenn er es auch schon zehnmal daheim
in seinen Ssmmlungen liegen hätte. Auf solche Weise geht es langsam vorwärts.
Ein Theil zerstreut sich und erst oben beim Schlosse der Frangipan findet
man sich wieder, um noch einmal einen Blick auf die ungarische Hafenstadt
za werfen, die von den Zinnen der Schlossruine gesehen sich gar schön dar-
stellt. Zudem füllt ein wilder Garten die Höfe des alten Baues. Zum gross-
blättrigen Feigenbaum mit den in weichen Linien gebogenen Aesten gesellt
sich die feinlaubige Mandel mit sparrigerem Wuchs, in einem Winkel steht
498 0. Stapt.
dunkler Lorbeer und auf den Terrassen manch alter knorriger Rebenstamm, über
das Mauerwerk fällt ein Behänge von Rosenzweigen voll leuchtender Blüthen
herab. Sträucher von Rosmarin erfüllen die Luft mit ihrem starken Dufte, in
den Zinnen nistet rothes Löwenmaul und über den Schutt kriecht die cantabri-
sche Winde mit ihren rosenrothen Trichterblumen. In diesen Ruinenzauber
fügen sich auch die zwei Marmorgräber der Nugent's, und die römischen und
griechischen Statuen, welche ein kühles, noch erhaltenes Zimmer birgt, scheinen
dort so verloren und sich selbst überlassen zu sein wie all das Gewächse rings
umher, über dem die Bienen und die Fliegen summen und die Falter schweben,
ohne dass sie Jemand störte als dann und wann ein fremder Besucher.
Der steile Anstieg, die Hitze, bei Manchem auch der Sammeleifer haben
durstig gemacht. In einer Vendita schenkt man billigen trefflichen Weisswein,
'Tersattaner Eigenbau. Man trinkt davon ein Gläschen, denn die grosse Ci-
sterne mit dem grünen Ueberzug von Spirogyren und den quackenden Insassen
lässt auch von dem Trinkwasser nicht viel Gutes erwarten. Dann geht es weiter.
Die Wege führen zwischen Steinmauern, welche Weingärten umschliessen, hin.
Bald trifft man auf die grosse Strasse, welche Fiume mit Buccari verbindet,
und kreuzt auf ihr die Eisenbahn, welche aus tiefem Einschnitt in das Thal
von Draga hinausbiegt und auf ebenso kühnem als kostspieligem Damm nach
der anderen Thalseite übersetzt. An den wenigen Häusern von Veziéa, auf
welche das weisse Kirchlein von Sveti Kriz von ebenso weisser, wüster Höhe
herabblickt, vorbei geht es Draga zu. Die Strasse senkt sich langsam nach
dem Thalgrunde hinab, um jenseits desselben wieder dem Gehänge entlang zu
dem Sattel von S. Cosmo anfzusteigen, welcher die Mulde von Draga von der-
jenigen von Buccari trennt. Kaum irgendwo tritt der Einfluss, den die petro-
graphische Beschaffenheit der Bodenunterlage und die Lage zu den herrschenden
Winden im Karstlande ausüben, so augenfällig hervor wie gerade hier. Die
Flanken der Mulde bildet Kreidekalk, den Grund nimmt ein schmaler Streifen
eocänen Sandsteins und die aus ihm hervorgegangene Erdkrume ein. Ueber
die Kämme und auf der südwestlichen Thalseite bis weit herab fegt die Bora
mit ungebrochener Kraft hin, während sie die Sohle der Mulde kaum erreicht.
Hier erfreuen Wiesen mit ihrem saftigen Grün und mit üppigem Bsumwuche
an ihrem Rande das Auge. Sie erscheinen wie ein ganz fremdartiger Bestand-
theil in der Landschaft. Dann beginnt beiderseits der Kalk mit seinem ser
klüfteten Gefelse und Getrümmer. Noch steht da und dort eine Eiche, ein
Zürgelbaum, ein Ahorn neben dichtem Strauchwerk darin. Dann noch ein
Weniges aufwärts und der Borastrich beginnt. Eine Trümmerwüste bedeckt
das Gehänge, auf dessen weissen Halden einzelne braungrüne Wachholder als
dunkle Flecken weithin sichtbar werden. Draga macht von ferne mit seiner
langen Zeile schmucker, oft lebhaft gefärbter Häuser in südslavischem Styl
einen recht sauberen Eindruck, der auch nicht schwindet, wenn man näher
kommt. Viele von den Häuschen sollen erst nach dem Krimkriege erstanden
oder doch so umgebaut worden sein, wie sie heute dastehen, da die Leute da-
mals viel zur See verdienten. Stellenweise löst sich das langgezogene Dorf in
Bericht über den Ausflug nach dom Litorala und dem Quarnero. 499
einzelne Häusergruppen auf, zwischen welchen kleine Gärtchen mit Reben-
pflauzungen und dichten Hecken davor liegen. In diesem Gesträuch steht die
Osterluzei und der schlanke kugelfrächtige Milchstern und davor am sonnigen
Rain zwischen nickenden Hafer- und Bromusarten und steifgranigem Aegilops
der liebliche Rosenlauch. Noch einmal war drohendes Gewölk über den Bergen
im Südosten erschienen. Nach einigen Donnerschlägen und einem neuerlichen
Sprübregen war aber die Atmosphäre wieder beruhigt und freundlicher Sonnen-
schein lag über der Bucht von Buccari, als sie von der Höhe von S. Cosmo sicht-
bar wurde. Es war ein Stück typischen Karstlandes, in welches man nun hineinsah,
ein Karstland aber, welches durch das eingedrangene Moer Leben und malerischen
Reiz in hohem Grade bekam. Es erscheint als eine grossartige Mulde mit
nach dem Innern hoch ansteigenden Rändern voll Karstwildniss, an welcher
der Frähling allerdings gerade jetzt seine Kunst übte, dass die Matten voll
junger Gräser und Kräuter standen und das steife feindselige Buschwerk allent-
halben von frischen Zweigen spriesste und ein grüner freundlicher Schimmer
auch über dem rauhesten Gehänge lag. Nur am Sädende der Bucht, in dem
Winkel von Buccariza und gegen Porto Ré hinüber drängt sich eine Pfanzen-
welt von südlicher Fülle. In tiefem stillen Blau liegt das schöne Wasser,
scheinbar wie ein Landsee ringsum eingeschlossen, und spiegelt die hellfarbigen
Höhen umher, die schlanken Pappeln au der Marina und die weissen Häuser
von Buccari, die sich steil an dem Gelände aufbauen, so dass man, von der
Höhe kommend, eher ihr Spiegelbild als sie selbst sieht. Ein steiler Fussweg
geht über Geröll und von Sträuchern überwuchertes Trümmerwerk nach dem
alten Schlosse, jetzt einem Gefängnisse, hinab, welches die Stadt überthront.
Durch seine Thore hindurchschreitend, betritt man diese selbst. Niemand in
deu Gassen, Niemand an den Fenstern. Die Stadt ist wie ausgestorben oder,
wenn man will, wie verschlafen bei hellem Tageslicht. Die engen und steilen,
winkeligen, aber reinlichen Gassen mit dem bunten Wechsel der kleinen, aber
netten Häuser, an denen sich alle Baustyle des Stidens versucht zu haben
scheinen, träumen von besseren Zeiten, wo ein reiches Volk von Schiffem in
ihnen wohnte und manches Gut und Geld von der Fremde in die karge Heimat
brachte, das Haus mit ausländischem Geräthe füllte und mit architektonischem
Beiwerk zierte, wie man es draussen sah, mit dem weitausladenden flachen
italienischen Dache oder dem vorepringenden, niederen und kleinfensterigen
türkischen Obergeschoss. Schmale, kaum wegbare Wasserabzüge setzen zwischen
den Häusern bindarch und nur selten findet ein Gärtchen Platz, in dem
unter Weinlaubeo Küchenkränter grünen und Rosen an hohen Feigenbäumen
hinanklettern. Auf dem Stadthanse wehte die Flagge in den Farben Buccaris,
um die Ankömmlinge zu begrüssen, die der Vicebürgermeister der Stadt, Herr
Stanko Battagliarini und Professor Narciss Damin Namens ihrer Mit-
bürger auf dem grossen Stadtplats am Hafen in herzlichster Weise bewill-
kommts. Fast ganz Buccari war hier versammelt und acclamirte seine Worte
mit lebhaftem Zivili Von bier begab man sich in den nahen Gastgarten,
wo auch bald die mittlerweile au Schiff angelangten Mitglieder eintrafen, um
500 0. Stapt.
in Gesellschaft der Buccaresen und vieler von Fiume herübergekommenen Freunde
einen Imbiss zu nehmen. Die schon weit vorgeräckte Stunde zwang leider
bald zum Aufbrache. Der k. Gouverneur von Fiume, Se. Excellenz Graf Zichy.
hatte der Gesellschaft für diesen Abend auch den Regierungedampfer „Deli“
zur Verfügung gestellt, so dass für die Bequemlichkeit bei der Fahrt nach
Abbazia auf das Beste gesorgt war. Man nahm noch einmal Abschied von
Buccaris gastfreundlichen Bewohnern, dann wendeten die Schiffe unter den
Zivilirafen der Zurückgebliebenen und fuhren der Enge von Porto Ré mm.
Die letzten Sonnenstrahlen lagen auf den Gärten dieses Städtchens, als man
an ihm vorüber in den offenen Quarnero hinausfabr. Die kleine „Deli* mit
ihrem geringen Tiefgang gestattete, ganz nahe der Küste ru fahren. Mit Rück-
sicht darauf wurde beschlossen, vor dem Scoglio San Marco, einem kleinen
felsigen Eiland zwischen Porto-R& und der Insel Veglis, anzulegen, ein Boot
auszusetzen und eine kleine Zahl von Herren, welche nach den Pflanzen-
schätzen des Inselchens lüstern waren, für kurze Zeit zu landen. Rasch war
der Wunsch erfüllt. Man sprang von dem Boot auf das klippige Gestein, um
welches die Wellen spielten, und schritt über scharfkantigen Fels nach dem
niederen Strauchwerk, das sich aus Paliurus und Weissdorn (Crataegus trans-
alpina Kern.) und Kreuxdorn (Rhamnus intermedia Steud. et Hochst) zu-
sammensetzte, an denen Stechwinden und etruskisches Geissblatt sich empor-
schlangen. Kaum irgendwo erreichte es die Höhe eines Meters. Die Zwischenräume
sind mit Steintrümmern und den scharfkantigen Schneiden halbzerstörter Karren-
felder ausgefüllt, in deren Rissen und Löchern die mit goldgelben Blüthen
übersästen Büsche des eiblättrigen Ginster (Genista ovata), die kursen Rathen
der Osyris, spärliche Stauden und Kräuter, unter ihnen die schöne Cerinthe
Smithis stehen. Die Dämmerung machte sich bald geltend. Pfeifensignale
riefen zur Rückkehr. In wenigen Minuten war man wieder am Bord der „Deli“,
die wie auf Flügeln der vorausgeeilten „Abbazia“ nachfuhr. Die See war ruhig
und der Abendhimmel von ungetrübter Heiterkeit. Auf dem Leuchtthurme
von Fiume blitste ein Licht auf, andere folgten in der Stadt und in den
nahen Dörfern auf den Höhen nach. Bald glänzte es an der Küste weithin wie
von hundert Sternen. Es war bereits Nacht geworden, als man sich Abbazia
näherte, und in voller Finsterniss erst legten die Dampfer an der Landung:
brücke vor dem Südbahnhötel „Kronprinzessin Stefanie“ an, wo die Zimmer
für die Gesellschaft gemisthet waren. So schloss der erste Tag des Ausfluges
nach dem Süden.
Am nächsten Morgen weckten die Schellen des Hötels frühzeitig die
Schläfer zu neuer Anstrengung, aber auch zu neuem Genusse. Der Monte
Maggiore stand diesmal für Alle, welche eine Bergfahrt nicht scheuten, auf
der Tagesordnung. Wer sich nicht dazu entschliessen konnte, konnte sicher
sein, auch in dem lieblichen Abbazia seine Rechnung zu finden.
Obwohl die Besteigung des Monte Maggiore von Abbazia aus und die
Rückkehr dshin in sieben bis acht Stunden ohne Anstrengung ausgeführt werden
kann, waren im Programme doch dafür volle vierzehn Stunden ausgesetzt worden.
Bericht über den Ausflug nach dem Litorale und dem Quarnero. 501
Es sollte eben diesmal all denjenigen, welche Pflanzen oder Insecten sammeln
wollten, Gelegenheit dazu in reicherem Masse geboten werden, als es sonst müg-
lich war. Wer darauf verzichtete, konnte sich’s mit dem Steigen um so bequemer
machen, seinen Marsch ausdehnen oder früher nach Abbasia zurückkehren, um
noch in seinen Gärten zu lustwandeln oder ein Bad in der See zu nehmen.
Wenn es gälte, für Abbazis ein Wappenbild zu ersinnen, so dürften
Lorbeer und Rose darin nicht fehlen. Wie ein dunkler Saum an dem hellergränen
Waldmantel, der sich um die Abhänge des Monte Maggiore legt, zieht der
Lorbeerhain von Volosca über Abbazia südwestwärts bis weit über Lovrana
hinaus. In seinem Bereich liegen die Dörfer an der Küste, die man, einstweilen
noch etwas hyperbolisch, die Österreichische Riviera genannt hat. Seine dunkle
Wand bildet den wirkungsvollen Hintergrund für die Landhäuser, die sich hier
immer zahlreicher erheben, und sein schwermüthiges Gehöls den Grundstock
für die Gärten, welche in den glänzenden, heiteren Farben unzähliger blühender
Rosenbüsche fast das ganze Jahr hindurch ein wirksames Gegengewicht finden.
Der Lorbeerhain mit dem Mäusedorn, dem zartblättrigen Spargel, der Schmer-
wurz und der Stechwinde in seinem düsteren Grunde bildet hier gewissermassen
einen Aussenposten der mediterranen Flora, die erst etliche Meilen sädwestwärts
zur vollen Herrschaft gelangt. Kaum 50 M. fiber dem Seespiegel hört er plötzlich
auf und ein Halbwald von flaumhaarigen Eichen, Hainbuchen, Ahornen und
Mannaeschen überkleidet das Gehänge. Indem man den neuen vom Oesterreichi-
schen Touristenclub angelegten Reitweg nach Veprinaz zum Aufstieg benutzte,
überschritt man die Grenze zwischen dem Reiche des Lorbeers und dem der Eiche
bei der Vrudki-Quelle. Bis dahin geht der Weg in mässiger Steigung, von hier
aber steil im Zickzack aufwärts. Ruhebänke laden hier und da zur Rast und -
zu einem kurzen Blick auf das Bild zu Füssen, das sich mehr und mehr dehnt
und schöner wird, je höher man angestiegen ist. Dann schliessen wieder die
Bäume sur dichten, die Aussicht hemmenden Wand zusammen und wölben sich
zum schattigen Dach über den Weg. Anfangs häufiger, dann seltener schalten
sich Paliurus Gebüsche, rothfrächtige Wachholder, Pistasien und Perrücken-
sträucher in den pontischen Wald und Halbwald ein, in dessen Schatten weiss-
bläthige Melitis und trübgelbe Wicken (Vicia sordida W. K.), Osterluzei
(Aristolochia pallida Wild.) und eine Schaar von Gräsern wohnen. Ab und
su führt der Weg an einer Doline vorbei, welche hochstämmige Kastanien um-
randen, während in ihrem Grunde auf rothem Boden ein Acker spriesst oder
in sonnigeren Lagen ein Laubendach von Reben kleine Gemüsegärten über-
spannt. In kaum zwei Stunden ist Veprinaz erreicht, dessen Kirche auf
einem jener Kegel, wie sie in grosser Zahl über das Gehänge heraussteigen,
liegt. Die grosse Reichsstrasse, welche Fiume mit Inner-Istrien verbindet, geht
hier durch. Auf ihr schreitet man zunächst weiter, vor sich den kurzen, mehr-
gipfeligen Grat des Monte Maggiore, sur Linken in der Tiefe den blauen Quarnero,
welcher sich durch die Strasse von Farasina mit der hohen See vermählt. Noch
zeugen riesige Kastanien längs der Strasse und Weingärten in den Dolinen
von dem milderen Klims, obwohl die erreichte Höhe schon 500 M. überschreitet.
2. B. Ges. B. XXXVIL Abh. 64
0. Stapf.
verschwinden sie, die Hainbuche wiegt fiber die Eiche vor und
ı niederen Buschwald, den stellenweise kursgrasige Weiden unter-
ı abkürzender Steig führt über einen niederen Riegel, und das
les Oesterreichischen Touristenclub auf dem Poklon liegt vor deu
anderers da. Es ist ein fester, sicherer Bau in ungefähr 950 M. See
‚licher Ausschau auf den inneren Quarnero und sein Hinterland vom
{arst bis su den Alpen Dalmatiens. Hier wird Rast gemacht und
sich allmälig wieder. Ein Felsenkeller spendete der Gesellschaft
Bier und guten Wein, während das Fiumaner Comité durch Herrn
reichlich für kalte Küche gesorgt hatte. Um '/, 11 Uhr, nachdem
en Nachsügler, worunter einige über Mattuglie su Wagen gekommen
offen, brach man wieder auf. Vom Poklon aufwärts herrscht aus
er subalpine Buchenwald, nur wenig unterbrochen von kräuter-
sn, deren Bestandtheile allerdings theilweise den Süden und die
b fremder Floren verrathen. Während die Strasse oberhalb des
ihre bedeutendste Höhe erreicht und sich dann Inner-Istrien su-
rt der Weg auf den Monte Maggiore, auf der Seeseite bleibend,
tetig an. Er überguert zunächst eine Wiese, die Buchenwald um-
ser prangt im vollen Zauber seines Maiengrün, während sich dit
Wiese mit den gelben Blüthen des duftenden Himmelschlässels
weolens Bertol.), den dunklen, weit geöffneten Glocken der Berg-
‚emone montana Hoppe) und den blauen Sternen eines Enzians
sgulosa M. B.) geschmückt hat und am Waldsaume die grossen
und Aehrenbüschel der stengellosen Pedicularis birgt. Höher oben
ide sind die Blattknospen eben erst geöffnet, im Grande stehen
geblühten Stengel der zwiebeltragenden Zahnwurz und leuchtet es
len milchweissen Blüthen des dreiblättrigen Schaumkrautes. Moose
as Gestein und grosslaubige Lungenflechten bekleiden die alten
um zieht sich der Steig unterhalb des ersten Gipfels durch und
Grat in einem Sattel, über welchen der Blick auf die Hügel von
und die kahlen, unwirthlichen Höhen des Tschitschenbodens fällt
atte uns die Sonne geleitet und der kühle Nordwest, der über
8 Poklon herüberstrich, war nur als frischer Bergwind empfandes
aber lag eine schwere dunkle Wolkenmasse über dem Hügelland,
shleier hingen aus einer höheren Wolkenschichte wie breite Bände
alt pfff der Wind durch den Sattel. Kleine weisse Nebelfocke.
Iwestgehänge des Berges auftauchten und sich mehr und mehr
en voraussehen, dass auch der Gipfel nicht mehr lange frei bleiben
einmal dem Ziele so nahe, dachte Niemand an Umkehr. Hier
me des Höhenzuges war dank dem langen Nachwinter die Pflensen-
den ersten Anfängen des Erwachens. Ueber dem Buchenwalde
» kupferfarbige Schimmer, den ihm die Knospenschuppen vor
schen verleihen, auf den freien Stellen des Grates öffnete die
ge Seslerie kaum erst ihre Blüthen und nur die Aurikel stand in
Bericht über den Ausflug nach dem Litorale und dem Quarnero. 503
der vollen Pracht ihrer goldgelben Blüthen an den Felsen, während die Ro-
setten eines Steinbrech (Saxifraga Stabiana) ihre Blüthen noch tief im Grunde
der Blätter bargen. Sind die niederen Gipfel des Monte Maggiore noch ganz
von Buchenwald bewachsen, so ist dagegen der höchste kahl und nur von
Rasen von Seslerien und der niederen Segge bewachsen. Seine Lage als stid-
lichster und zugleich höchster Punkt des istrischen Karstes und sein steiler
Abfall nach allen Seiten mit Ausnahme jener, wo er über den Poklon mit dem
Hauptstocke des Gebirges zusammenhängt, verhilft ihm zu dem Ruhme einer
umfassenden Fernsicht, die von den friaulischen und karnischen Alpen bis zu
den dalmatinischen Bergen und von den höchsten Gipfeln des liburnischen
Karstes weit über den Quarnero hinaus in die Adris reicht und Berg- und
HögeHand, Küste, Meer und Inseln umspannt. Der ganze südliche Halbkreis
der Rundschau lag noch im Sonnenscheine da, als man den Gipfel erstiegen
hatte. Nur über den waldigen Höhen bei Pinguente snss das Unwetter fest.
Ab und zu fielen Sprühregen über die ganze Halbinsel und hüllten sie vom
Cap Promontore bis tief in die Tachitscherei hinein in einen durchscheinenden
Schleier, hinter welchem man sonnenbeschienene Flächen wahrnehmen konnte.
Das gab Hoffnung und Math sur Ausdauer, als bald darauf der ganze Berg in
wenigen Minuten in Nebel gehällt war und ein heftiger Gussregen zur Flucht
in eine Bretterhütte, welche wenige Minuten unterhalb des Gipfels steht, zwang,
Als die Regenwolke über den Berg hinweggesogen war, konnte man nun in
der That auch die zweite vorher verborgene Hälfte der Rundsicht geniessen.
Allmälig schickte man sich zum Räckwege an. Nur wenige harrten noch
aus, bis sich der Himmel wieder ganz ausgeheitert hatte und freundlicher
Sonnenschein das ganze Land zwischen den Golfen von Triest und von Fiume
erhellte. Die Sonne stand schon tief, als man die Strasse nach Veprinas hinab-
schritt, und Lichter und Schatten spielten in reizvollem Wechsel auf den bleichen
Höhen des kroatischen Litorales und der Inseln des Quarnero, dessen schöne
Flutb, von keinem Hauch bewegt, dort im Westen wie ein metallener Spiegel
das Licht der Sonne surückwarf und hier im Osten alle Töne des Blau bis
zum tiefen Indigo durchlief. Die Dämmerung war schon mit voller Macht
bereingebrochen, als man sich wieder beim gemeinsamen Male im Hôtel der
Südbabn traf.
Im Verlaufe des Nachmittags war die „Messina“, der vom k. k. üsterr.-ung.
Lloyd gemiethete Dampfer eingetroffen, auf welchem sich die Gesellschaft nun
für zwei Tage und zwei Nächte häuslich einrichten sollte. Die Einschiffung
mittelst Booten auf die anf der Rhede liegende „Messina“ ging trotz der finsteren
Neumondnacht olıne Zwischenfall von Statten. Da die Ankunft vor Ossero auf
die ersten Morgenstunden festgesetzt war und die Fahrt dahin kaum fünf
Stunden in Anspruch nimmt, blieb der Dampfer noch bis Mitternacht vor
Abbaris liegen. Die Führung des Schiffes hatte der Capitän Herr Antonio
Sirovich, einer der besten Kenner der Gewässer des Quarnero und zugleich
ein Maun von seltener Zuvorkommenheit und Liebenswürdigkeit im Umgangs
mit den ihm anvertrauten Fahrgästen.
64
504 0. Stapt.
Als der grauende Morgen die Schläfer weckte und auf das Deck rief,
fahr man eben zwischen der Insel Cherso und dem kleinen, niederen Eilande
von Levrers hindurch. Das Bild war wenig erfreulich. Der Himmel war in ein-
töniges Grau gehüllt, die kaum bewegte See lag grau und düster da, grau er-
schien das fahle Gestein der Ufer und die ferne istrische Küste barg sich hinter
Wolken von der gleichen Farbe. Die Luft war kühl und feucht und man sah
verstimmt einem regnerischen Tage entgegen. Nur die aufgehende Sonne konnte
noch eine Aenderung zum Besseren bringen. Und in der That gewann ihre
siegreiche Kraft die Oberhand. Als die „Messina“ langsam und vorsichtig in
den kleinen, seichten Hafen von Ossero einfuhr, brach die Sonne durch, eine
frische Brise wehte vom Monte Ossero herab, der Tag war offenbar gewonnen.
Boote legten an den Dampfer an und bald war die Gesellschaft an dem steinigen
Strande gelandet, wo ausgeworfene Seethiere und braune Tange, deren der
felsige und wenig tiefe Hafen eine grosse Menge ernährt, su kursem Verweilen
verlockten. Vor dem Markte empfing der Bürgermeister der Gemeinde, Herr
Salata, die Gesellschaft mit freundlichen Worten der Begrüssung und Ind sie
zu einem Gange durch den sauberen Ort. Auch Ossero hatte seine Flagge ge-
hisst, um die Gäste zu ehren. Heute verarmt und kaum genannt, sehrt es von
einer Vergangenheit, welche bis in die Sagenzeit des Alterthums zaräckreicht.
Bier zerstückelte die kolchische Medea ihren Bruder Absyrtos, um ihre Flucht
zu sichern. Der Name des unglücklichen Knaben blieb aber fortan der Stätte
der ungeheuerlichen That und den Inseln umher (Absyrtides Insulae). Die alte
Absyrtos überdauerte noch lange die Römerherrschaft. Als die venetianische
Republik über die Adria und weit darüber hinaus herrschte, erhielt auch
das umgetaufte Ossero neuen, aber gefürchteten Ruf als Strafcolonie der Bepu-
blik. Reiche, wie es scheint nur zu wenig beachtete Ausgrabungen, die man
in einem Zimmer des Rathhauses ausgelegt hat, ersählen noch von den römi-
schen Colonen, die alten Wappen der Capitani und die Altarbilder in der
hübschen Kirche von der Zeit venetianischer Unterthanenschaft. Die Um-
gebung des kleinen Marktes ist bis auf wenige Felder wüstes Steinfeld, in
welches Lagunen einschneiden, deren übelriechendes Wasser im Hochsommer
zu bösen Fiebern Veranlassung gibt. Einst soll ein Durchstich die Lagunen
verbunden und die dadurch hergestellte Strömung zwischen dem Canale di
Ossero und dem Canale di Pants Croce die fleberersengende Versumpfung ver-
hindert haben. Heute ist er jedenfalls ganz verlandet und das Inselchen von
Ossero der grossen Insel Cherso mit breitem Fusse angegliedert. Andererseits
aber trennt sie auch nur ein schmaler für Barken künstlich schiffbar gemachter
und von einer chaussirten Brücke überspannter Kanal von der Insel Lussin,
deren nördlichste und höchste Erhebung eben der Monte Ossero bildet. Obwohl
nur 588= hoch, hat dieser doch ein bedeutendes Aussehen und ist als Land-
marke weithin sichtbar. Ein dunkler Gürtel von immergrünen Macchien umgibt
seinen Fuss, während der Gipfel die ganze Rauheit eines im höchsten Grade
verkarsteten Bodens entwickelt. Es sind fast ausschliesslich Elements der
Mittelmeerflora, welche die Pfansendecken zusammensetsen. Aber nicht blos
Bericht über den Ausflug nach dem Litorale und dem Quarnero. 505
die Bestandtheile sind sûdliche; auch die Art ihrer Vergesellschaftung, vor
Allem die Bildung des als Macchie bezeichneten Buschwaldes, entspricht einem
der am meisten hervorstechenden Charakterzüge der Uferstriche des mittel-
ländischen Meeres. So erhält die Landschaft jenes eigenthüämliche Gepräge,
dem man weit im Westen auf der iberischen Halbinsel, wie im fernen Osten
an den felsigen Gestaden Lyciens und Ciliciens hundert und hundertmal wieder
begegnet. Die Macchien reichen bis knapp an das Meer, wo nur ein schmaler
Streifen eine spärliche Strandvegetstion entwickelt, die sich vorzüglich aus
dickblättrigem Meerfenchel (Orithmum maritimum), dickblättriger Wolfsmilch
(Buphorbia Paralias), zottigem Scorpiurus und weiter landeinwärts aus
Büschen des Keuschbaums zusammensetzt. Vielfach sich kreuzende Wege
führen durch die Macchien, die selbst schier undurchdringlich sind. Stellen-
weise sind sie ausgerottet und mit Steinmauern eingefssste Getreidefelder
nehmen dann ihre Stelle ein. Immergrüne Eichen (Quercus Ilez L. und Qu.
pseudosuber Banti) von niederem Wuchs, dichte Gesträuche der Steinlinde,
der Myrte und der Terebinthe bilden hier den Hauptbestandtheil des Busch-
waldes. Hie und da steht ein Lorbeer oder ein rothfrüchtiger Wachholder
dazwischen oder der spanische Ginster (Spartium junceum) mit grossen gold-
gelben Blumen an den schlanken Ruthenzweigen. Weisse und rothe Cistrosen
(Gistus oillosus L. und Cistus salvisefolius L.) blühen längs der Steinmauern,
Salbei überzieht: die gelichteten Stellen des steinigen Gehänges, die weissen
Dolden der grossblumigen Orlaye leuchten weithin aus dem grauen Buschwerk,
Orchis- und Orphrys-Arten mit abentenerlich geformten und gefärbten Blüthen
nisten in dem fetten, rothen Erdreich, das kleine Gruben und die Zwischen-
räume zwischen den Steinen ausfüllt, im Schatten des Gesträuches glüht das
Frühlingscyclamen (Cyclamen repandum) und öffnet der italische Aronstab
seine grossen weissen Düten. Ein Gewirre kletternder und schlingender Pflanzen
überzieht die Feldmauern, die Steinblöcke und den Busch, dort Epheu und
Stechwinde, hier spitzblättriger Spargel, Schmerwurz, Geissblatt (Lomicera
émpleza Ait) und Flammenrebe (Clematis flammula). Höher oben lockert sich
die Macchie, die Wachholder nehmen fberhand, unter ihnen besonders der
phönizische mit den kleinen, stumpfen Schuppenblättern und in den weiteren
Zwischenräumen wuchert reicher und reicher niederes, dichtes Gesträpp der
Phryganaformation, vor allem der Salbei und die schmalblättrige Immortelle.
Die Sonne brennt heiss hernieder, aber nur ein kleiner Felsentämpel bietet
untrinkbares, schmutziges Wasser, in dem Zanichellien und krauses Laichkraut
zahlreichen Wasserthieren sum Jagdrevier dienen. Endlich ist der Wachholder
von all dem mannigfaltigen Gesträuch der Macchien allein tibrig geblieben.
In weiten Abständen steht er zwischen dem scharfkantigen Getrümmer. Seine
mächtigen Stämme legen sich, wie um Schuts gegen die herrschenden Winde
zu suchen, dem Boden an, oft weithin nackt und mit verwetterten silbergrauen
Acsten, wie mit Armen in die Luft greifend. Unter seinem dichtblättrigen
Gezweige hat sich Erde gesammelt und erhalten. In ihr stehen zarte Pflänzchen
eines südlichen Schaumkrautes (Cardamine thalictroides All), Alsine verna und
506 0. Stapt.
kleinblüthige Vergissmeinnicht. Weisse, blassrothe und gelbliche Krustenflechten
(Verrucaria calciseda, Verrucaria purpurascens und Xanthocarpia ochraces)
überziehen allentbalben das Gestein der Karrenfelder, deren Colorit aber dadurch
doch nur wenig an Lebhaftigkeit gewinnt. Ueber sie führt der Pfad, wenn von einem
solchen noch die Rede sein kann, dem Grate entlang nach dem Gipfel. So warm
es vorher in der Tiefe gewesen war, so kalt blies jetst ein ungestümer West über
die Schneide. Ein Stangengerüste, eine sogenannte Pyramide bezeichnet den
höchsten Gipfel, auf welchem die Section „Lussinpiccolo“ des Touristenclab kurz
vorher eine Tafel angebracht hat, deren Inschrift an die Besteigung des Berges
durch den Kronprinsen erinnert. Die Fernsicht war durch Wolken nach dem
Festlande zu sehr eingeschränkt. Um so reiner lagen die Inseln des Quarnero
und die nördlichsten der dalmatinischen Beihe da, von kleinen Eilanden und
Klippen umschwärmt. Lussin mit den dasselbe begleitenden Inseln Unie, Cani-
dole, Sansego u. s. w. und das südliche Cherso waren wie aus der Vogelschau
anzusehen. Während der östliche Abhang des Monte Ossero in seinem untersten
Theile mit sanfter Böschung ausladet, so dass ein ziemlich breiter Ufersaum
von durchschnittlich geringer Höhe vorhanden ist, stürzt der Berg im Westen
unvermittelt su dem felsigen, fast unzugänglichen Ufer ab. Dort ist dem ent
sprechend ein zusammenhängender Gürtel von Macchien entwickelt, zwischen
welche sich Weingärten und Aecker, einzelne Häusergruppen und kleine Dörfer
einstreuen, ein freundliches Bild, welches mit der rauhen Höhe in scharfem
Gegensatse steht; hier gibt es nur unvollkommene Ansätse dasu. Dafür ist
hier die feuchtere kühlere Seeseite, an welcher sich bis zur Höhe des Grates
an flachen Vorsprüngen und in den Winkeln der Wasserrisse kleinere nnd
grössere Gruppen von Ahornen (Acer Monspessulanum) und Mannseschen
angesiedelt haben. Daneben steigt auch der rothfrächtige Wachholder und die
Steinlinde, welche, aus den Zwischenräumen zwischen den Felsblöcken hervor-
wachsend, mit ihrem sparrigen, verstrickten Gezweige jene selbst und die Ränder
dieser wie mit einem festen, undurchdringlichen Schirm überwächst, bis zum
Kamme herauf. In einer kleinen seichten Mulde mit frischem Graswuchse und
dunklen Ahornen, welche eine aufragende Felsenzinne des Grates gegen die An-
fälle der Bora schützt, ist die Höhle des heiligen Gaudentius. Die Erde aus
derselben gilt als Heilmittel für den Biss giftiger Schlangen, oder, wie andere
wollen, reinigt sie auf ein Land gestreut dieses selbst von dem bösen Gezücht.
Der Aufentbalt auf der Höhe war in Folge des heftigen und kühlen Windes
nicht angenehm. Man brach daher bald wieder auf und eilte auf dem nenange-
legten Weg nach dem schön unter Gärten und immergrünen Hecken gelegenen
Dörfchen Neresine hinab. Um Neresine sind die Macchien noch viel aus-
gedehnter als bei Ossero, aber such schon viel mehr gelichtet. Hier entfalteten
die Cistus-Rosen, mit echten Rosen wetteifernd, ihre volle Pracht. Wie immer
bei längeren Märschen hatte sich die Gesellschaft auch diesmal weit zerstreut.
Des kleine Gasthaus von Neresine war daher zum Sammelpunkt bestimmt
worden, wo man sich bei dalmatinischem Wein und etwas warmem, aber sonst
trefflichem Biere wieder traf. Ein ungewöhnlich mächtiger Zürgelbaum bewacht
Bericht über den Ausflug nach dem Litorsle und dem Quarnero. 507
den Zugang zu der Schenke. Die Neugierde hatte die gesammte jugendliche
Weiblichkeit des Dorfes herbeigelockt, und es war nun ein hübsches und maleri-
sches Bild, als sich die Mädchen in ihren bunten Trachten vor den Baumriesen
und auf die Bank, die ihn umgab, stellten, nach Alter und Grösse so vertheilt,
dass die hintersten noch immer über die vordersten hinwegsahen. Es lag viel
Thbeatralisches in dem Bilde und doch hatte es sich so natürlich und ungezwungen
als möglich ergeben. Von Neresine verfolgte ein Theil der Gesellschaft den
Fussweg über Chiunschi nach Lussinpiccolo. Die Mehrzahl zog es dagegen
vor, nach Ossero zurückzukehren und mit der „Messina“ nach der genannten
Stadt zu gehen. Da guter Fahrwind im Canale di Panta Croce war, versuchten
es Einige mit Segelschiffen, während die Uebrigen den Strand entlang gingen.
Die Macchien, welche durch hohe Sträucher der baumartigen Haide, des Erd-
beerbaumes und des immergrünen Schneeballs eine schöne Abänderung er-
fahren, reichen hier bis an die See, so dass eine eigentliche Strandvegetation
keinen Platz findet. Um 1 Uhr Nachmittags hatte man sich bereits wieder ein-
geschifft. Während man bei einem Mahle, wie es die Lloydküche so trefflich
zu bestellen weiss, sass, verliess das Schiff langsam den Hafen und steuerte um
die Punta d’Ossero nach der Westseite der Insel Lussin. Ein frischer Südwest
wehte entgegen, dass der Gischt oft bis auf das Vorderdeck sprühte. Nach
schöner zweistündiger Fahrt lief man in den Hafen von Lussinpiccolo ein,
der von einer langen schmalen, in der Längsaxe der Insel liegenden Bucht ge-
bildet wird.
Ein Ruf freudiger Ueberraschung entfuhr Allen, als man, um einen Vor-
sprung biegend, plötzlich Einblick in die Bucht mit der malerisch sie ab-
schliessenden Stadt gewann, deren Häuser sich amphitheatralisch auf einem
niederen, aber steilen Höhenrücken anordnen. Wohl sind die Ausläufer desselben,
die den Hafen einschliessen, nach Art der Karstberge kahl, aber zwischen dem
weissen Gemäuer der Stadt selbst und über demselben blickte frisches Grün
der Gärten herab. Im Hafen lagen einige grosse Segler und viele Trabakeln
und Barken, zum grossen Theile im Schmucke ihrer Flaggen und Wimpel. Der
grosse schöne Kai war mit Menschen überfüllt, die mit donnerndem Eviva den
anlegenden Dampfer begrüssten. Mädchen überreichten Körbchen voll Orangen-
blüthen und Rosen, ein Vertreter des Lloyd spendete einen prächtigen Blumen-
Strauss und überaus herzlich empfing der Abgeordnete des Bezirkes im istri-
schen Landtage, Herr Gaspare Ivancic, im Namen der Insel die Reisegesellschaft,
während Herr Gelcich, der Director der nautischen Schule, im Vereine mit
anderen Herren erbot, sie während der kurzen Zeit des Aufenthaltes, die ihr
gegönnt war, zu führen. Mit freudigem Danke wurde so viel Liebenswürdigkeit
entgegengenommen. Leider drohten nen aufsteigende dunkle Wolken mit einem
heftigen Unwetter. Man beschränkte sich daher zunächst auf einen Spaziergang
längs des Kais an den Schiffswerften vorbei nach den Windmühlen, welche an
der schmalsten Stelle der Insel auf einem Felsenrücken stehen, den mächtige
Feigenkaktase und riesenblättrige Agaven und das schwarzgrüne Laub des
Jobennisbrotbaumes schmücken. Weit schweift der Blick von hier über die
508 0. Btapt.
See nach dem nördlichen Cherso und der dalmatinischen Insel Pago hin, über
deren niedere Höhen die Berge Dalmat 'herüberschauen.
80 gerne man hier länger verweilt hätte, die Wolken zwangen nur zu
bald zur Umkehr und kaum gelang es, vor dem Ausbruche des Gewitters die
gastlichen Räume des Casinos der „Unione“ su erreichen. Wenn auch der Regen
bald nachliess, so musste man doch schon auf den beabsichtigten Ausflug nach
dem über eine halbe Stunde entfernten Lussingrande verzichten und sich auf
die Besichtigung der Stadt und ihrer Hausgärten und einen Spaziergang nach
dem Porto Cigale beschränken. Wenn schon die reiche, immergrüne Vege-
tation um Neresine und die mächtigen Opuntien und Agaven an der Poljann
sprechende Zeugen eines echt südlichen Klimas waren, so verrieth sich dies
doch fast noch mehr in den Gärten mit ihren Citronen- und Orangenculturen,
die im Schmucke der Blüäthen und der goldenen Früchte zugleich prangten, mit
den schlanken Eucalypten und dem Dattelpalmenpaar, das ein Stolz der Lussiner
ist und jedem Besucher gezeigt wird. Die milden Winter, welche nur äusserst
selten leichte Fröste aufweisen, machen jeden anderen Schutz als denjenigen,
welchen die Mauern gewähren, überflüssig. Der niedere schmale Felsenrücken,
welcher den Hafen von Lussinpiccolo von dem Porto Cigale, einem Nothhafen
für Segelschiffe und Barken, trennt, ist kahler Karstboden mit Gesträuch und
Gesträpp. Die unternehmende und strebsame Bevölkerung ist aber bereits in
allerletater Zeit an seine Aufforstung gegangen und weite Strecken sind mit
Pflanzungen von jungen Föhren (Pinus nigricans, Pinus Halepensis und Pinus
Pyrenaica oder Paroliniana) bedeckt. Zwischen Gärten führt die Strasse nach
dem freundlichen Hafen von Cigale hinüber, der durch die ihn umgebenden Höhen
vollkommen gegen die Nordost- und Ostwinde, wie gegen den Sirocco geschützt
ist. Ein Theil des von der Stadt herabriehenden Gehänges ist mit Olivengärten
bedeckt. Der Hafen selbst ist merkwürdig dadurch, dass in seinem Grunde eine
Anzahl süsser Quellen entspringen sollen. Der schöne, windstille Winkel im
Grunde der Bucht ist zur Anlage einer Heilanstalt bestimmt; denn das Beispiel
Abbaziss lässt die Lussiner nicht ruhen, und wenn sich jenes mit der Riviera
zu vergleichen liebt, so denken diese daran, ihrerseits aus der Insel ein kleines
Corfa zu machen. Jedenfalls ist das Klima ein milderes und mehr südliches,
als man es nach dem blossen Breitenunterschied erwarten dürfte — beträgt doch
der Vorsprung, den Lussin in der Entwicklung der Vegetation gegenüber Abbazis
hat, ganze drei Wochen — und der Einfluss der Seeluft auf dem weit in die
Adria vorgeschobenen Posten um Vieles fühlbarer als in dem innersten Winkel
des Quarnero. Heute stösst man sich freilich noch an der fûnfstündigen Ueber-
fahrt von Pola her, zu welcher überdies wöchentlich nur einmal Gelegenheit ist.
Es brannten bereits die Lampen auf dem theilweise mit blühenden
Paulownien geschmückten Kai, als man nach dem Schiffe zurückkehrte. Da
aber mittlerweile die Abfahrt von Lussinpiccolo erst auf Mitternacht angesetzt
worden war, suchte ein grosser Theil der Gesellschaft nochmals das Casino auf,
wo sich viele Lussiner Familien mit ihren Frauen und Töchtern eingefunden
hatten und ein kurser Tanz den Tag beschloss.
Litoralo und dem Quarnero. 509
ter gefolgt, hielt nicht, was sie ver-
* den rubigen Hafen verlassen, als
en und zu stampfen begann. Die
Isbald fühlbar und die Seekrankheit
* zudem ungewöhnlich kühl, so dass
Deck mit der Dauer peinlich wurde.
ı von Promontore im bleichen Licht
päter ging es bei Sonnenschein in
Gequälten athmeten erleichtert auf,
- . 80 bald wieder das schwanke Deck
zu betreten, und zog es vor, mit der Gesellschaft erst wieder auf festem Boden
zusammensutreffen.
Der Aufenthalt in Pola konnte nur kurz sein, da um 6 Uhr Abends schon
die Ankunft in Triest erfolgen musste. Nichtsdestoweniger gelang es auch hier,
dank der liebenswürdigen Unterstützung der Herren Rittmeister Schramm
und Professor L. Neugebauer, das Wesentlichste von Stadt und Hafen zu
sehen. Herr Schram, selbst Archäologe und ein trefflicher Kenner der alten
Bauten Polas, machte den Führer zu den Ruinen der römischen Stadt, zu der
herrlichen Arena, in deren Räumen nun eine üppige Pflanzenwelt wuchert und
die nun statt vielruderiger Triremen die gepanzerten Riesen moderner Schiffs-
bankunst vorbeiziehen sieht und statt auf die luftigen Lager römischer Legionen
auf môrserbewaffnete Thürme und Casematten hinausschaut, zu dem Thore der
Sergier mit seiner zierlichen, reichen Ornamentik, zum kleinen Tempel des
Augustus mit seinen schönen korinthischen Capitälen und dem kunstvollen Ge-
bälke, zum uralten Thor des Herkules u. s. w. Während sich der grösste Theil hier-
auf dem Arsenal zuwendete, unternahm Professor Neugebauer mit einigen Herren,
die die Pflanzenwelt dem Hause der Waffen vorzogen, einen kurzen Ausflug anf
einige der nächsten Scoglien. Dann traf man sich noch einmal beim Schiff,
um sich bis zum späten Abend zu trennen. Die Seeflüchtigen blieben zurück
und hatten nun noch Musse genug, vor Abgang des Zuges nach Divacca den
Kaiserwald und den Prato grande zu besuchen. Die „Messina“ aber lief wieder
in die See hinaus, deren Wellen schmeichelnd den Kiel umspielten, als wollten
sie für all die nächtliche Unbill versöhnen und entschädigen. Die brionischen
Inseln mit ihren dunklen Macchien, aus denen nur das Goldgelb des spanischen
Ginster stellenweise weithin sichtbar wurde, blieben zurück, die Küste in wenig
wechselnder Gestaltung, aber durch Buchten und Ortschaften von malerischer Lage
oft belebt, zog vorbei, nur der blaue Gipfel des Monte Maggiore im Südosten
und die weisse, tief herab beschneite Kette der karnischen Alpen blieben lange
Zeit wie unverrückt vor dem Auge stehen, bis der eine endlich langsam hinter
dem istrischen Hügellande hinabtauchte, während die andere höher und höher
aus der blauen See emporstieg. Dann ging es um die Punta di Salvore herum
und in den Golf von Triest hinein. Um 6 Uhr legte der Dampfer an dem
Molo San Carlo an, wo Herr Dr. Marchesetti, der Director des Museo citta-
dino, zur Begrüssung der Gesellschaft erschienen war. Der Touristenclub war
Z. B. Ges. B. XXXYII. Abh. 65
510 0. Stapf. Bericht über den Ausflug nach dem Litoralo und dem Quarnero,
bereits Vormittags auf dem „Vulkan“ eingetroffen. Man schloss sich nun ihm
wieder zu gemeinsamer Rückfahrt an. Um 8 Uhr 45 Minuten Abends verliess der
Separateilzug Triest, nahm in Divacca die über Land gekommenen Theil-
nehmer auf und traf Montag den 23. Mai um '/; 11 Uhr Vormittags in Wien ein.
Allen waren genussreiche Tage vergönnt gewesen, Vielen war eine süd-
liche, mit Naturreisen gesegnete Landschaft und die Wunder der See zum ersten
Male erschlossen worden und Mancher hatte, wenn es naturgemäss auch nicht
die erste Aufgabe der Fahrt hatte sein können, zu sammeln, doch eine mit
Pflanzenschätsen wohlgefüllte Mappe heimgebracht. Man schied mit dankbarer
Erinnerung daran und an so viel genossene Gastfreundschaft und mit dem
Gedanken eines Wiedersehens auf neuer Fahrt im nächsten Jahr.
511
Südamerikanische Formiciden.
Beschrieben von
Dr. Gustav Mayr.
(Vorgelegt in der Versammlung am 1. Juni 1887.)
Camponotus alboannulatus nov. spec.
Arbeiter. Länge: 4—7 mm. Schwarz oder schwarzbraun, bisweilen
der ganze Kopf und der Thorax rothbraun, die Oberkiefer und oft der Clypeus
kastanienroth, die Fühler und Beine braun, die Geissel heller, die Schenkel-
ringe, die vier hinteren (an der Basis oft braunen) Hüften und die Kniee breit
gelbweiss, die ganzen Tarsen oder nur ihre vier letzten Glieder lehmgelb. Zer-
strent abstehend behsart und ebenso anliegend pubescent, der Clypeus und die
Wangen mässig reichlich mit ziemlich kurzen und stumpfen Haaren besetzt,
die Tibien ohne abstehende Haare.
Die Oberkiefer glatt oder fast glatt, glänzend mit einigen haartragenden
Punkten, an der Basis sehr schwach und oft undeutlich lederartig gerunzelt,
der Kaurand fünfzähnig. Der Kopf oben glanzlos oder schimmernd, sehr dicht,
sehr fein und oberflächlich genetzt-punktirt, seitlich hinter den Augen und
hinten oft mehr oder weniger glänzend und seicht lederartig gerunzelt, der
Clypeus und die Wangen beim grossen Arbeiter überdies mit grösseren haar-
tragenden Punkten, beim kleinen Arbeiter ist oft der ganze Kopf lederartig
gerunzelt und schimmernd oder glänzend. Der Kopf ist stets länger als breit,
bei 8 maj. hinten deutlich bogig ausgerandet; der Clypeus, die Seitenlappen
ausser Betracht gelassen, ist bei 8 maj. rechteckig, länger als breit, mit
schwach bogig gekrümmten Seitenrändern, hinten so breit wie vorne, ungekielt
oder schwach gekielt, vorne ist er vorgezogen, in der Mitte des Seitenrandes
meistens deutlich ausgerandet oder eingedrückt, vor den Seitenlappen fast recht-
winkelig ausgerandet; bei 8 min. ist der Clypeus, die Seitenlappen nicht mit-
gerechnet, trapezförmig, vorne deutlich breiter als hinten und in der Mitte
schwach gekielt. Der Thorax und die Schuppe fein lederartig gerunzelt und
schimmernd, so wie bei Camponotus marginatus Latr. (fallax NyL) geformt.
Der Hinterleib sehr fein querstreifig gerunzelt und wenig glänzend. — Eine
Z. B. Ges. B. XXXVII. Abh. 66
512
Gustav Mayr.
Varietät ist gelbroth, rostroth oder rothbraun, mit braı
Hinterleibe und mit gelben oder hellbraunen Beincı
* ren Hüften und alle Schenkelringe gelb
then. Länge: 8°5 mm. Mehr oder weniger dunkelbraun, die Hinter-
spfes schwarz, Mandibeln, Clypeus und Fühlerschaft rothbraun,
sselglied noch heller, au den Vorderbeinen die Spitze der Hüften,
ing, die Schenkel an beiden Enden und die Basis der Tibien gelb-
Mittel- und Hinterbeine sind ebenso gefärbt, nur sind die Hüften
weiss. Die Behaarung des Körpers, die Mandibeln, der Clypeus
tur des Kopfes wie beim grösseren Arbeiter, nur ist der Clypeus
breiter als hinten und der Kopf ist schmäler und etwas länger.
st ziemlich schmal und klein, fein, theils lederartig gerunzelt,
br fein genetzt, Mesonotum und Seutellum fast glatt und ziemlich
d. Die Schuppe ist nicht hoch, oben breit mit querem, in der
ver nicht tief ausgerandetem und gerundetem Rande. Der Hinterleib
:streifig gerunzelt und glänzend. (Nur ein Weibchen.) — Das zur
ıbenen Varietät gehörige Weibchen weicht nur durch die ent-
lere Färbung ab.
harina in Brasilien (Hetschko). Diese Art ist dem Camponotus
atr. nahestehend.
Camponotus pallescens nov. spec.
ter. Länge: 38-52 mm. Gelb oder mehr lchmgelb, der Kopf
hgelb oder mehr bräunlichgelb, der Hinterleib öfters braungelb,
r meistens braunroth, die Fühler meistens hellbraun. Der Thorax
f und Hinterleib reichlicher abstehend behaart; spärlich kurz
bescent, die Tibien mit kurzen, fast anliegenden Härchen, der
reichlicher mit solchen Härchen besetzt.
ndibeln fünfzähnig, glänzend, glatt mit zerstreuten Punkten, nabe
oft äusserst zart, lederartig gerunzelt. Der Kopf beim grossen
breiter als der Thorax, wenig länger als breit und hinten mässig
ndet, beim kleinen Arbeiter wenig breiter als der Thorax, gestreckt
enig oder kaum ausgerandet, er ist glänzend, sehr fein und seicht,
unzelt, am Clypeus und an den Wangen mehr genetzt und über-
treut mit Punkten besetzt. Der Clypeus ist sehr deutlich gekielt,
ırne wohl nicht stark, aber, doch deutlich vorgezogen und jeder-
ıkelig ausgeschnitten, bei $ min. ist der Vorderrand vorne nur
horax ist sehr zart, lederartig gerunzelt und glänzend, von vorne
mässig bogig und hinten wie bei Camponotus marginatus Latr.
lie Basalfläche des Metanotum beiläufig so lang als die abschüs-
der etwas länger. Die Schuppe ist nicht hoch, sie ist vorne etwas
n flach, mit gerundetem Rande, oben nicht ausgerandet. Der
t glänzende Hinterleib ist äusserst zart, lederartig quer gerunselt.
Südamerikanische Formiciden. 513
Unter Baumrinde und in den Früchten einer Leguminose in St. Catharina
(Hetschko).
Diese Art ist dem Camponotus marginatus Latr. (fallaz Nyl) in der
Gestalt und durch die kurzen Beine ähnlich. Ueber die Aehnlichkeit mit Cam-
ponotus ustus Forel. schreibt mir Prof. Forel: „Der grosse Arbeiter von Cam-
ponotus ustus Forel. ist viel grösser, der Kopf auch verhältnissmässig grösser,
hinten mehr ausgeschnitten und hat mehr oder weniger eine Färbung wie
gebrennter Zucker, ferner ist der Vorderrand des Clypeus jederseits nicht recht-,
sondern stumpfwinkelig ausgeschnitten, das Stirnfeld ist kleiner und die Basal-
fläche des Metanotum ist fast doppelt so lang als die abschüssige Fläche.“
Camponotus Lespesi Forel.
Camponotus sexguttatus F. rage Landolti Forel, var, 8.
Camponotus sexguttatus F. rage Lespesi Forel, Et. myrm. en 1886, 8.
Herr Hetschko sandte mir aus St. Catharina einen Camponotus, dessen
Arbeiter ich im verflossenen Winter Herrn Dr. Forel als nov. spec. sandte und
welcher mir mittheilte, dass er diesen Camponotus als Camponotus sexguttatus
F. raçe Lespesi beschrieben habe und die Beschreibung eben unter der Presse
sei. Er schreibt mir darüber: „Der einzige Unterschied, den ich zwischen meinem
und Ihren Exemplaren finden kann, liegt in der Färbung; bei den Ihrigen sind
die hellen Theile des Hinterleibes mehr gelb, bei dem meinigen mehr rostfarbig,
bei meinem Exemplare sind die helleren Stellen auf dem 1. und 2. Segmente
durch eine braune Mittellinie deutlich getrennt und bilden somit zwei Flecken,
bei Ihren dagegen fliessen die Flecken in der Mittellinie zusammen, so dass
nur je ein grösserer Mitteltheil eines jeden Segmentes gelb ist, ferner sind die
Flecken bei meinem Stücke nur am ersten und zweiten Segmente deutlich, bei
Ihren dagegen auf den vier ersten Segmenten.“ Da ich aber ganz besonders in
der Form des Stielchenknotens einen nicht unbedeutenden Unterschied von
Camponotus serguttatus rage Landolti und noch mehr auch in anderer Beziehung
von Camponotus sexguttatus zu finden glaube, so betrachte ich die Rasse Lespesi
als eine eigene Art und halte es für zweckmässig, auch eine Beschreibung des
Arbeiters zu geben.
Arbeiter. Länge: 12—14 mm. Der grössere Arbeiter hat den Kopf matt-
schwarz, der Clypeus ist öfters röthlich dunkelbraun, der Fühlerschaft dunkel-
braun, die Geissel heller, die Mandibeln an der Basis dunkelbraun, gegen den
Kaurand kastanienroth, Thorax und Petiolus rothbraun und glanzlos, der eben-
falls glanzlose Hinterleib. ist sattgelb, die drei ersten Segmente haben oben
einen rothbraunen, ziemlich schmalen Querstreifen vor dem Hinterrande, dann
einen feineren, manchmal verloschenen solchen Längsstreifen, die Seiten der-
selben und die Basis des ersten Segmentes sind rothbraun, das vierte und
fünfte Segment sind rothbraun, das erstere mit zwei gelben Punkten, die Ven-
tralplatten der drei ersten Segmente sind gelb mit einem braunen Querstreifen,
66%
514
Gus
Mayr.
ei letzten Segmente sind braun. (Ein
bei Camponotus socius Rog.) Die Vo
en Beinen sind die Hüften gelb, an
all rothbraun, die Tibien und Tarsen dunkler, die letzteren gegen
heller. Die kleinen & sind im Allgemeinen so gefärbt wie die grös-
heller, der Kopf ist dunkelbraun, der Clypeus und die Stirn roth-
Hinterleibssegmente haben oben keinen braunen Längsstreifen und
» solchen Querstreifen, das vierte Segment ist oben so wie das dritte.
lich, lang abstehend behaart; auch die kurze und gelbe anliegende
spärlich, der Füblerschaft und die Tibien nur mit sehr kurzen, fast
Härchen.
Kopf ist beim grösseren 8 sehr fein und sehr dicht fingerhutartig
eim kleinen & sind Stirne und Scheitel mehr fingerhutartig punktirt,
Kopftheile jedoch mehr fein genetzt; der Thorax und der Petiolus
entheils sehr fein und dicht streifig genetzt oder gerunzelt, theilweise
ırhutartig punktirt; der Hinterleib ist sehr dicht und fein quer-
die Beine sehr fein und dicht genetzt und ziemlich glanzlos. Die
greifen stark übereinander, sie sind fein, lederartig gerunzelt mit
Punkten, mit fünfzähnigem Kaurande. Der Kopf ist beim grösseren
‚viereckig (Länge 34, Breite 26 mm.) mit abgerundeten Ecken,
der Thorax, hinten bogig ausgerandet, beim kleinen & ist er ebenfalls
breit, vorne an den Mandibelgelenken am breitesten, von da bis zu
wenig,’ von diesen bis zum Kopf-Thoraxgelenke stärker, allmälig
+, hinten kaum breiter als das Kopf-Thoraxgelenk und so breit als
ark verschmälerte Pronotum. Der längsgekielte Clypeus ist vorne vor-
in Vorderrand ist beim grösseren 8 jederseits stark, beim kleinen
bogig oder winkelig ausgerandet. Die Stirnleisten sind einander
Wie Fühler sind auffallend dünn und lang (der Schaft 44—47 mm.
Augen liegen hinter der Mitte des Kopfes, beim grösseren $ mehr
‘en Seite des Kopfes liegend. Der Thorax ist schmal und gestreckt,
änge nach schwach bogig; das Metanotum ist mässig comprimirt,
‚fläche mehr wie zweieinhalbmal so lang als die kurze abschüssige
tere geht bogig in letztere über. Der Petiolus mit einem Knoten,
i horizontal gestellter Längsaxe des Petiolus und seitlich besehen,
kleine senkrecht gestellte oder genau genommen etwas vorgeneigte
dann schief nach hinten und oben aufsteigt und von dem oberen
Querrande an der hinteren, ziemlich ebenen Fläche steil nach unten
abfällt; ven oben besehen zeigt sich der Knoten gerundet-vier-
‚s länger als breit. Der Hinterleib ist etwas kürzer als der Thorax.
sind lang und dünn. Der kleine & hat den Habitus, besonders die
'on Camponotus egregius Sm. und Camponotus subnitidus Mayı
eschriebene grössere Arbeiter dürfte nur der mittelgrosse Arbeite
ıs dann der grosse Arbeiter noch unbekannt wäre.
behen. Länge: 16 mm. Dunkelbraun, Kopf und Thorax theilweis
515
d zweite Hinterleibssegment
ıschenen, rundlichen, braun-
Segmente braungelb mit je
ine rothbraun mit helleren
Behsarung wie beim Arbeiter.
fingerhutartig punktirt, der
oder weniger ebenso quer-
topf etwas schmäler als der
was schmäler, hinten weniger
5h sind sie viel mehr conver.
. Die ziemlich lange, etwas
ra doppelt so lang als die
n stumpfen Winkel, gehen
: eine nicht grosse Schuppe,
keit mit dem Knoten des 8
fsteigende Theil viel steiler
lang und dünn. Die Flügel
_ oo. 1 Thorax glanzlos, die Man-
dibeln, der Vorderrand des Clypeus, die Geissel, theilweise die Nähte des
Thorax, insbesonders in der Nähe der Flügelgelenke und die äusseren Genita-
lien gelb oder mehr lehmgelb, die Beine gelbbraun. Die Behaarung wie beim
8 und 9.
Die sehr fein gerunzelten und zerstreut punktirten Oberkiefer sind schmal,
am schmalsten nahe der Basis, der schneidige Kaurand ziemlich undeutlich
von dem Hinterrande abgegrenzt. Der quergewölbte Clypeus hat einen bogigen
Vorderrand. Die Fühler sind lang und dünn. Die vordere Kopfhälfte ist seicht
genetzt und schwach glänzend, die hintere sehr fein und sehr dicht fingerhut-
artig punktirt, der Kopf ist hinter den in der Mitte der Kopfseiten liegenden
convexen Netzaugen, so wie beim kleinen Arbeiter, bis zum Kopf-Thoraxgelenke
allmälig verschmälert und daselbst kaum breiter als dieses. Der Thorax ist
oben sehr dicht und fein fingerhutartig punktirt, seitlich ebenso mehr genetzt;
das schief abfallende, querconvexe Metanotum zeigt keine Abgrenzung in eine
Basal- und abschüssige Fläche. Der Petiolus mit einem niedrigen Knoten, dessen
vordere, schief aufsteigende Fläche etwas kürzer als die schief abfallende hin-
tere Fläche ist. Der Hinterleib etwas glänzend und sehr seicht und fein genetzt.
Die Beine lang und dünn. Die Flügel wie beim 9.
St. Catharina.
Camponotus Agra Sm. scheint dieser Art nahe zu stehen.
Camponotus sericatus nov. spec.
Arbeiter. Länge: 82—9 mm. Schwach glänzend, dunkelbraun, der
Fühlerschaft heller braun, die Mandibeln, oft auch ein Theil des Clypeus, sowie
v Mayr.
ein Fleck an den Wangen braunroth,
ı Geissel, die Hüften und meistens die :
deibsspitze rothgelb, die abstehende B
am Aussenrande reichlich schief, abs
og, aber doch kürzer als bei Campon
a abstehenden Haaren. Die anliegende
und am Hinterleibe dicht und seidenaı
allgemeinen Habitus dem Camponot.
igen Mandibeln geglättet mit zerstreu
mehr oder weniger deutlich gestreift. _.. _..- ---
‚unktirt, in jedem Pünktchen entspringt ein Härchen, er
Jamponotus atriceps (nur entspricht der grössere mir vorliegende
ittelgrossen 8 von Camponotus atriceps, so dass es möglich wäre,
grosse 8 der neuen Art mir unbekannt sei). Der Clypeus ist beim
8 scharf gekielt, beim kleinen weniger scharf; er ist vorne wenig
1; mit schwach bogigem, beiderseits etwas bogig ausgerandetem Vor
Der Thorax ist fein punktirt, und zwar das Pronotum und das Meso-
en weniger dicht punktirt als die Seiten des Mesonotum und Meta-
d mit glatten Zwischenräumen; die abschüssige Fläche des Metanotum
glänzend wie der übrige Körper und sehr fein und seicht lederartig
Der Rücken des Thorax ist weniger längsgewölbt wie bei Campono-
ps. Die Schuppe ist sehr deutlich dioker (von vorne nach hinten) als
motus atriceps und auch weniger hoch. Der Hinterleib ist dicht und
üg punktirt.
Catharina.
Camponotus divergens nov. spec.
veiter. Länge: 72 mm. Braunschwarz, ziemlich glanzlos, der Kopf
ait etwas schwärzlichem Vorderrande, die Oberkiefer kastanienroth,
rothgelb, die Beine braun, die Schenkelringe und die vier hinteren
it Ausschluss ihrer braunen Basis) gelblichweiss, die Tarsen roth-
ff und Thorax mit wenigen abstehenden Haaren, der Hinterleib zer-
‚shend behasrt und sehr zerstreut pubescent, die Tibien ohne abste-
re.
Oberkiefer glanzlos, lederartig gerunzelt, gegen die Spitze glänzend
gestreift. Der Kopf dicht genetzt punktirt, breiter als der Thoraz,
atisch, in der Mitte der Wangen breiter als am Hintertheile des
a Vorderrande schmäler. Die Clypeusscheibe flach, nicht gekielt, vorne
breit als hinten, sehr deutlich länger als vorne breit, vorne kaum
, mit schwach bogigem Vorderrande; die Seitenlappen des Clypeus
ohne Grenze mit den Wangen verwachsen. Das Stirnfeld klein, die
stark eingedrückt; die Stirnleisten reichen ziemlich weit nach hinten,
gruben verlängern sich am Aussenrande der Stirnleisten als schmale,
'ormieiden.
en weit vom Vorderrande dı
lerhälfte des Kopfes ziemli
: der Mitte der Kopfseiten
t so geformt wie bei Car
etwas niedriger als bei Car
gerunzelt. Die Beine kürze
se Art unterscheidet sich x
a Kopfbau und mahnt durct
inter der Mitte der Kopfsei
‘rm des hinteren Theiles de
totdeus Mayr.
70, p. 16, 8.
ıgenden $ sind 55 mm. ]
t weiss, reichlicher oder sy
nal rothgelb, oder es ist d
mehr gebräunt, manchmal
sen bräunlich gelbroth.
amponotus crassus Mayr i
e sehr ähnlich, doch unteı
1m, während die mir vorl
messen ; der Hauptuntersch
us trapezoideus die Basalfi
Winkel bildet.
em Männchen von Camponoi
noch unbekannt) sehr ähnli
seichtere Sculptur, so dass
zunktirt) zu nennen ist, der
e Tibien sind sehr deutlic
atanotum ist von vorne nac
mex Sm.
ı in der brasilianischen
quus nov, spec.
Camponotus abcisus Rog., al
ähnlich. Von dem letzter
zung wie bei den dunkelste
bstehend behaart, der Füh
angen, abstehenden Haaren
landibeln glänzend, glatt,
518 Gustav Mayr.
streuten Punkten. Der Clypeus ist sehr deutli
zwischen dem Meso- und Metanotum ist stärke
die Basalfläche des Metanotum seitlich nur ganz ı
Rande begrenzt, weiter hinten geht sie gerunde
bei Camponotus Sicheli reichen die rechtwinkel
hinteren Ende der Basalfläche.
Ich besitze nur zwei kleine 8 aus St. Ca
Camponotus scissus ı
Arbeiter. Länge: 3—85 mm. Glänzen
auch manchmal die Vorderecken des Clypeus ge
roth, die Vorder- und Hinterhüften schwarz,
Schenkelringe gelb, die übrigen Theile der Bein
und die Mitte der vier hinteren Tibien meisten:
pers mässig, theilweise spärlich mit langen, ı
kürzeren und weit abstehenden Haaren besetzt,
ist äusserst spärlich.
Die Oberkiefer sind ziemlich schmal, gli
streuten Punkten, deren Kaurand mit sechs sp
wenig breiter als der Thorax, vorne nur wenig ı
des Arbeiters von Colobopsis truncata Spin. und
ähnlich, doch stehen die Stirnleisten vorne einar
Der Clypeus ist schwach gekielt, vorne wenig vorgezogen, jederseits etwas aus-
gerandet, er ist mit den Wangen zart und fein genetzt. Die Stirn ist deutlich
dichter, fein genetzt und weniger glänzend als die übrigen Körpertheile, der
Scheitel mehr, sehr fein lederartig gerunzelt. Der Schaft überragt den Hinter-
rand des Kopfes. Die Augen liegen wie bei Colobopsis truncata und impressa
ziemlich weit hinten und sind ziemlich convex. Der Thorax ist sehr fein
und seicht, lederartig gerunzelt, an den Seiten des Meso- und Metathorar
viel gröber streifig gerunzelt; Pronotum und Mesonotum zusammen sind sowohl
in der Längs- als auch in der Querrichtung mässig gewölbt, das Pronotum ist
an der Vorderhälfte der Seitenränder gerandet, der Thorax zwischen dem Meso-
und Metanotum sehr tief eingeschnürt; am Metanotum geht die Basalfläche
ohne Grenze bogig in die abschüssige Fläche über, die erstere ist von vorne
nach hinten gewölbt, von einer Seite zur anderen flach, die Seitenränder bilder
eine Kante, an der die Basalfläche mit den Seitenflächen rechtwinkelig anein-
ander stossen, die abschüssige Fläche ist ziemlich schief abfallend, seitlich nich!
gerandet. Die wie der Thorax sehr fein lederartig gerunzelte, breite, niedrigı
und ziemlich dicke Schuppe des Petiolus ist schief nach vorne geneigt, mi
einer kleinen convexen Vorderfläche und einer viel grösseren convexen, ober
nach vorne gekrümmten Hinterfläche, welche die Schuppe hinten und ober
begrenzt. Der, von oben gesehen, ziemlich rundliche Hinterleib ist sehr rar
querstreifig gerunzelt.
1
“
‚Südamerikanische Formiciden. 519
Diese Art, von welcher ich nur kleine $ kenne, hat eine sehr grosse
Aehnlichkeit mit Camponotus Sicheli Mayr und Camponotus propinquus Mayr,
unterscheidet sich aber insbesonders durch die viel tiefere Einschnürung des
Thorax und die ganz anders geformte Schuppe.
St. Catharina,
Camponotus quadrilaterus nov. spec.
Camponotus latangulus Mayr, Form. novogr., p. 7. (Sitzungsber. der k. Akad.
der Wissensch. Wien, LXI. Bd.)
In meinen Form. novogr. habe ich diese Art irrigerweise für Campono-
tus Iatangulus Rog. gehalten und erst durch die von Herrn Jelski in Cayenne
gesammelten Ameisen lernte ich den echten Camponotus latangulus Rog. kennen.
Ich corrigire diesen Fehler und gebe eine Beschreibung der Art aus Neugra-
nada und die Unterschiede von Camponotus latangulus Rog.
Arbeiter. Länge: 855 mm. Schwarz, der Hinterleib mehr braunschwarz,
die Oberkiefer und Fühler röthlichgelb, die letzteren Glieder der Fühlergeissel
gebräunt, die Häften, Schenkelringe und Schenkel braun, die Tibien und Tarsen
bräunlich rothgelb. Kopf, Thorax und Hinterleib sehr spärlich lang abstehend
behaart, die Tibien mit sehr wenigen abstehenden, viel kürzeren Haaren; die
kurze anliegende Pubescenz sehr spärlich.
Die ziemlich schmalen Oberkiefer sind glatt mit zerstreuten Punkten,
mit fünfzähnigem Kaurande. Der Kopf so wie bei Camponotus latangulus Rog.,
bidens Mayr, bispinosus Mayr, scissus Mayr und propinguus Mayr geformt, die
Augen sind auch wie bei diesen Arten weit nach hinten gestellt, der Fühler-
schaft überragt den Hinterrand des Kopfes; der Kopf ist sehr dicht und fein
fingerhutartig punktirt, der Clypeus so wie bei Camponotus latangulus Rog.
fein genetzt. Der Thorax ist viel weniger fein fingerhutartig punktirt wie bei
Camponotus latangulus, er ist auffallend schmäler wie bei dieser Art und
zwischen dem Meso- und Metanotum deutlich, obwohl nicht stark eingeschnürt,
das Mesonotum ist kaum kürzer als hinten breit, bei Camponotus latangulus
deutlich kürzer als hinten breit, die Zähne am Metanotum sind stumpfspitzig,
bei Camponotus latangulus hingegen sind sie eigentlich stark abgerundete
Platten; im Uebrigen ist der Thorax wie bei Camponotus latangulus. Die dicke
Schuppe ist im Allgemeinen wie bei Camponotus latangulus, nur ist die obere
Fläche (von Roger oberer Rand genannt) stärker schief nach vorne abfallend
und der hinter derselben liegende quere Rand ist viel weniger zugeschärft. Der
glänzende Hinterleib ist undeutlich sehr fein und sehr seicht lederartig gerunzelt.
Santa Fo de Bagota.
Camponotus tripartitus nov. spec.
Arbeiter. Länge: 4-6 mm. Schwarz, glanzlos (nur schimmernd), die
Fühler und Beine dunkelbraun, manchmal die Hüften und Schenkel fast schwarz,
die Schenkelringe gelb, die Tibien meistens bräunlich rothgelb oder braunroth,
in der Nähe der Kniee schmal —, am unteren Ende viel breiter, braun gefärbt.
2. B. Uee. B. XXXVII. Abb. 67
520 Gastar Mayr.
Die Oberseite des Kopfes und des Mesonotum spärlich, das Pronotum meistens
nicht, die Basalfläche des Metanotum und die Schuppe aber reichlicher, der
Hinterleib etwas spärlicher abstehend behaart, die Tibien ohne abstehende
Haare; der ganze Körper sehr spärlich kurz anliegend pubescent.
Die Sculptur ist eine feine, sehr dichte fingerhutartige Punktirung, die
Oberkiefer sind sehr fein lederartig gerunzelt mit zerstreuten Punkten, die
Pronotumseiten glänzend und fein genetzt, auch die Schuppe hat eine seichtere
Sculptur nnd glänzt mehr oder weniger, die Beine sind theils fein genetzt, theils
fein lederartig gerunzelt und mehr oder weniger glänzend. Die Mandibeln fünf-
zähnig. Der Kopf etwas länger als breit, vorne kaum schmäler als hinten,
daselbst bei den 8 maj. nicht stark, bei den & min. nicht ausgerandet, er ist
beim grossen Arbeiter etwas breiter, beim kleinen so breit als der Thorax. Der
Clypeus deutlich oder auch sehr undeutlich gekielt, mit einzelnen haartragenden
Punkten, sein Vorderrand ist bogig; das Stirnfeld ist ziemlich klein; die Stirn-
leisten divergiren ziemlich stark, sie bilden eine kleine Strecke vor dem hinteren
Ende eine stumpfe Ecke und ziehen dann, schmal geworden, noch ein sehr
kurzes Stück nach hinten, oder etwas schief nach hinten und einwärts. Der
Thorax ist vierseitig, seine obere Fläche stösst mit den (am Pronotum sehr
deutlich ausgehöhlten) Seitenflächen in einem Winkel zusammen, welcher bei-
läufig 90° beträgt, diese obere Thoraxfläche ist in der Längsrichtung deutlich,
obwohl nicht stark gekrümmt, in der Querrichtung nur sehr schwach gekrümmt,
sie ist vorne am breitesten und verschmälert sich allmälig bis zur Naht zwi-
schen dem Mesonotum und Metanotum; die Quernähte zwischen den drei Thorar-
theilen sind glänzend und besonders ist die Meso-Metanotalnaht stark einge-
drückt; das Pronotum und das Mesonotum sind jedes breiter als lang; die
Basalfläche des Metanotum ist flach, quadratisch, der obere Theil der von oben
nach unten ausgehöhlten hüssigen Fläche des Metanotum bildet mit der
Basalfläche einen rechten Winkel. Die Seitenansicht des Metanotum ist der von
Camponotus excisus Mayr sehr ähnlich. Wenn man den Petiolus, ohne Rück-
sicht auf die Schuppe, horizontal stellt, so ist diese letztere sehr schwach
nach vorne geneigt, sie ist dick, breiter als das Metanotum und breiter als
hoch, unten schwach, nach oben stark verbreitert, vorne querconvex, hinten
flach, oben mit einer schmalen queren, von rechts nach links gekrümmten Fläche
(statt einer oberen Kante) und würde man die Schuppe senkrecht stellen, so
wäre diese obere Fläche nach hinten etwas abfallend.
Weibchen. Länge: 83 mm. Schwarz, die Geissel und die Beine dunkel-
braun, die Spitze der Hüften und die Schenkelringe gelb. Der Kopf oben sehr
spärlich mit längeren, der Hinterleib oben vorne mit kürzeren, hinten und unten
mit längeren abstehenden Borstenhaaren sehr spärlich besetzt, eine sehr spär-
liche, feine und sehr kurze anliegende Pubescenz ist stellenweise kaum auf-
zufinden.
Die Sculptur ist wie beim Arbeiter, nur das Mesonotum und Scutellum
sind theils mehr sehr fein und seicht genetzt, theils mehr lederartig gerunzelt.
Der Kopf ist so wie beim Arbeiter; die Basalfläche des Metanotum ist von
Südamerikanlsche Formiciden. 521
einer Seite zur anderen sehr schwach, von vorne nach hinten stärker gewölbt,
sie ist vorne breiter als hinten, etwa doppelt so breit als lang und bildet mit
der senkrechten, quadratischen abschässigen Fläche einen rechten Winkel. Die
Sehuppe wie beim Arbeiter.
St. Catharina.
Diese Art steht den Arten: Camponotus bidens Mayr, bispinosus Mayr,
Tatangulus Rog. und quadrilaterus Mayr zunächst und ist von denselben beson-
ders durch das unbewehrte Metanotum unterschieden.
Brachymyrmex decedens nov. spec.
Arbeiter. Länge: 2—2:5 mm. Den kleinsten Arbeitern von Lasius flavus
L., ohne Loupe betrachtet, ähnlich. Gelb, die Zähne der Mandibeln rothbraun.
Die lange abstehende Behaarung ist sehr spärlich, am Clypeus und am Abdo-
men hinten und unten reichlicher, Fühlerschaft und Tibien ohne solche Haare;
der ganze Körper mit einer schief abstehenden oder theilweise aufrechten, kur-
zen, blassgelben Pubescenz dicht bedeckt, wodurch diese Art von allen anderen
dieser Gattung sich leicht unterscheidet.
Die Oberkiefer sind nur zerstreut punktirt, mit vier Zähnen. Der Körper
ist nur mit härchentragenden Pünktchen besetzt und zwischen diesen glatt, er
glänst wenig in Folge der reichlichen Pubescenz. Der Clypeus ist stark quer
gewölbt. Die Fühler sind 9—11gliedrig, der Schaft reicht bis zum Hinter-
rande des Kopfes, die Geissel ist mässig dick, ihr erstes Glied ist etwa doppelt
so lang als dick, das zweite ziemlich so lang als dick oder etwas kürzer, das
dritte bis sechste viel dicker als lang, das siebente bei den Arbeitern mit acht
Geisselgliedern so lang als dick, bei jenen mit neun oder zehn Geisselgliedern
dicker als lang, das achte bei denen mit neun oder zehn Geisselgliedern
dicker als lang, das neunte bei denen mit zehn Geisselgliedern so lang oder
kürzer als dick, das Endglied etwa dreimal so lang als dick. Die Netzaugen
sind sehr klein und liegen am vorderen Viertel der Kopfseiten. Der Kopf ist
etwa so lang als hinten breit und breiter als der Thorax, vorne etwas schmäler
als hinten. Der Thorax ist ziemlich kurz, zwischen dem Mesonotum und Meta-
notum nicht eingeschnärt, die kurze Basalfläche geht gleichmässig gekrümmt
in die viel längere abschüssige Fläche über. Die ovale, gerundet viereckige
Sehuppe ist deutlich schief nach vorne geneigt. Der Hinterleib ist länger als
der Thorax. Das zweite bis vierte Glied der Tarsen ist dicker als lang, an den
Hintertarsen jedoch ist das zweite Glied etwas länger als dick.
Weibchen. Länge: 3—3'3 mm. Ebenso gefärbt wie der $, doch mehr
rôthlichgelb und zwischen den Ocellen schwarzbraun. Die Behaarung wie beim
8; die sehr feine Punktirung ist wohl auch so wie beim $, doch zeigen die
Zwischenräume stellenweise eine äusserst feine Runzelung. Die Mandibeln haben
vier ziemlich grosse, spitzige Zähne. Kopf und Fühler wie beim 8, letztere
erscheinen bei den drei Exemplaren meiner Sammlung neungliedrig, doch sieht
man bei durchfallendem Lichte, dass das zweite Geisselglied aus zwei verwach-
67%
522
Gustav Mayr.
senen Gliedern besteht. Die Schuppe ist vierec
Ecken. Der Hinterleib ist 1/mal so lang als der
* sind schwach geträbt.
ven. Länge: 2 mm. Bräunlichgelb,
dibeln braun, der Kopf zwischen den Ocellen dunkelbraun. Die
bei den anderen Geschlechtern, doch ist die kurze Pubescenz
sh. Die Sculptur wie beim Weibehen. Die Fühler sind bei dem
vorliegenden Exemplar eilfgliedrig, der Schaft reicht bis zum
s Kopfes, das erste Geisselglied ist gut doppelt so lang als dick,
achte nicht oder kaum länger als dick. Die Schuppe ist ziemlich
eine dünn und lang, besonders die Hinterbeine. Die Flügel wie
arina.
möglich, dass diese Art mit Plagiolepis flavidula Rog. überein-
Roger ein sehr kleines, schlecht conservirtes und verklebtes
irieben hätte.
r Bildung der äusseren Körpertheile würde diese Art den Ueber-
chymyrmez zu Plagiolepis bilden und nur die von Dr. Forel
arschiedenheiten der beiden Gattungen im Baue des Kaumagens
, beide Genera zu vereinigen.
Brachymyrmex pictus nov. spec.
ır. Länge: 18—16 mm. Hellgelb oder hell röthlichgelb, die
:hmutziggelb, das Endglied manchmal etwas dunkler, die ganzen
ıterleibes von der Basis bis zur Spitze breit dunkelbraun oder
oft nach hinten heller, die Oberseite des Hinterleibes oder nur
en auf derselben hellgelb, die Mitte der Unterseite gelb, die
ıpf, Thorax und Hinterleib nur mit wenigen aufrechten Borsten-
liegende Pubescenz scheint am Thorax und am Abdomen zu
fe sehe ich nur wenige sehr feine Härchen.
länzend, die Mandibeln, der Kopf und der Thorax glatt, der
äusserst zart lederartig gerunzelt. Den Schaft der neungliedrigen
t der Hinterrand des Kopfes, alle Geisselglieder sind länger als
'ken des Thorax ist von vorne nach hinten gewölbt, ohne Ein-
wischen dem Mesonotum und Metanotum, die Meso-Meta-
die Spiracula daselbst liegen schon an den Thoraxseiten und
der stark entfernt.
en. Länge: 32 mm. Röthlichgelb, die Beine etwas heller, der
in, das letzte Fühlerglied gebräunt. Die abstehende Behaarung
am Thorax und am Hinterleibe ziemlich spärlich, dagegen die
r feine und kurze Pubescenz reichlich, besonders deutlich an
linterleibe zu sehen, die Fühler und Beine nur mit kurzen, sehr
as schief abstehenden Härchen. Schimmernd (der Clypeus mehr
Stdamerikanische Formiciden. 523
glänzend), sehr fein lederartig gerunzelt, der Clypeus ziemlich glatt, die Man-
dibeln glatt mit zerstreuten Punkten.
St. Catharina.
Brachymyrmez admotus nov. spec.
Arbeiter. Länge: 16—19 mm. Licht oder dunkelbraun, die Mandibeln,
Fühler und Beine, öfters auch der Thorax heller. Der Kopf und Hinterleib
spärlich abstehend behaart, der Thorax nur mit einzelnen solchen Haaren, die
Fühler und Beine ohne abstehende Haare; die feine, kurze anliegende Pubes-
cenz ist am Kopfe, am Thorax und am Hinterleibe spärlich, an den Fühlern
und Beinen reichlich.
Ziemlich stark glänzend, fast glatt, nämlich nur äusserst zart lederartig
gerunzelt. Die fein längsgestreiften Oberkiefer sind oft ganz hinter dem Cly-
peus versteckt. Der Schaft der neungliedrigen Fühler überragt den Hinterrand des
Kopfes, alle Geisselglieder sind deutlich länger als dick. Die Meso-Metanotal-
furche ist seicht, die in derselben liegenden Spiracula sind einander stark
genähert (relativ zu den anderen Arten), ihre Entfernung von einander beträgt
nur doppelt so viel als der Durchmesser eines Athemloches; die schwach
gewölbte Basalfläche des Metanotum ist beiläufig nur ein 4, so lang als die
abschüssige Fläche.
Weibchen. Länge: 8:8 mm. Braun, die Mandibeln, Fühler, Tibien, Tar-
sen und die Hinterleibsspitze gelb. Die abstehende Behaarung ziemlich spärlich,
die Fühler und Beine ohne lange abstehende Haare; die kurze, anliegende
Pubescenz ist besonders am Hinterleibe, an den Fühlern und Beinen reichlich,
an den beiden letzteren etwas schief abstehend. Fein lederartig gerunzelt-punk-
tirt; nicht oder kaum glänzend, nur schimmernd; die Mandibeln ziemlich glatt
mit einigen Punkten. (1 Ex.)
St. Catharina.
Brachymyrmex coactus nov. spec.
Arbeiter. Länge: 22-25 mm. Glänzend, gelbroth oder rostroth, der
Hinterleib braunschwarz oder dunkelbraun, die Beine braun oder bräunlich-
rothgelb, die vier letzten Tarsenglieder gelb. Die abstehende Behaarung spärlich,
am Hinterleibe reichlicher, die Fühler und Beine ohne abstehende Haare; die
kurze anliegende Pubescenz ist nicht reichlich, an den Fühlern und Beinen
jedoch reichlich, anliegend und äusserst fein.
Die Oberkiefer deutlich oder auch sehr undeutlich längsgerunzelt und
mit groben Punkten. Kopf, Thorax und Hinterleib äusserst fein und zart leder-
artig gerunzelt; der Clypeus hinten fast glatt; das Stirnfeld glatt; der Schaft
der neungliedrigen Fühler überragt den Hinterrand des Kopfes, alle Geissel-
glieder sehr deutlich länger als dick. Die Furche zwischen dem Meso- und
Metanotum ziemlich tief und etwas breiter als der Durchmesser der in dieser
Furche liegenden Spiracula, diese sind von einander etwa viermal so weit ent-
524
Gustav Mayr.
er Durchmesser der Spiracula beträgt;
ı gewölbt und fast nur halb so lang :
behen. Länge: 4 mm. Dunkel- oder ı
Kopfes und des Thorax rothbraun, dit
teissel ebenso oder mehr bräunlich gel
Kopfe und am Thorax viel reichlicher
wenig reichlicher als beim 8, deutli
Beine ohne abstehende Behaarung. D
licher wie beim 8, am Hinterleibe jed
schimmernd. Die Sculptur ist etwas
artig runzelig punktirt.
Mandibeln sind ziemlich glatt und glän
Der Clypous ist glatt, sehr stark glän:
eib ist nicht länger als der Thora
inchen. Länge: 2:3—2'8 mm. Schwar
und Beine gelbbraun, die Tarsen bräunlichgelb, Kopf und Thorax
reinzelten Haaren, der Hinterleib an der hinteren Hälfte reichlicher
behaart; die anliegende Pubescenz am Kopfe und am Seutellum fast
ı Thorax spärlich, am Hinterleibe reichlich, die kurzen Härchen am
d an den Beinen etwas schief abstehend.
kleinen Mandibeln sind an der Basis schmäler als an der mit einigen
ıren besetzten, ziemlich lanzettförmigen Endhälfte, der Kaurand ist
aber undeutlich abgegrenzt. Der Kopf ist glänzend und fast glatt,
8 glatt, der dünne und lange Fühlerschaft überragt den Hinterrand
glänzenden und fast glatten Kopfes, alle Geisselglieder länger als
ırste dicker als das zweite Glied. Thorax und Hinterleib fein leder-
lig punktirt und glänzend, das Scutellum polirt. Die Flügel fast was-
Colonie von Arbeitern unter Rinde, als Gast ein Claviger, dann 8
d' unter Rinde am 12. October, auch im Juni unter Rinde alle drei
or, in St. Catharina (Hetschko).
Brachymyrmex pilipes nov. spec.
bchen. Länge: 10—105 mm. Braun, die Tarsen heller. Mässig
‚bstehend behaart, auch der Schaft und die Tibien weit ab-
yehaart; die sehr kurze und feine anliegende Pubescenz am ganzen
ig-punktirten Körper reichlich.
Mandibeln und der grösste Theil der Clypeusscheibe glatt und glän-
:erstreuten, groben, haartragenden Punkten. Die Clypeusscheibe nicht,
à anderen Arten längs der Mitte am stärksten quergewölbt, sondern
hmässig quergewölbt. Das Stirnfeld glatt. Der Kopf ist schmäler
yrax, Der Schaft der neungliederigen Fühler überragt den Hinterrand
Stdamerikanische Formiciden. 525
des Kopfes, das zweite Geisselglied ist das längste, etwas länger als das erste,
das dritte etwas kürzer als das zweite und so nehmen die folgenden bis zum
vorletzten allmälig an Länge ab, das Endglied beiläufig so lang als das zweite
Geisselglied. Die Schuppe oben fast halbkreisförmig gerundet. Der Hinterleib
länger als der Thorax (der Thorax 36, der Hinterleib 5 mm.) dick, noch etwas
breiter als der Thorax. Die ganzen Flügel gebräunt. Im Habitus dem Latius
niger L. ähnlich.
Männchen. Länge: 4 mm. Lehmgelb, theilweise mehr braungelb, der
Kopf braun. Die abstehende Behaarung ist spärlich und fein, die Tibien sehr
spärlich mit nicht langen feinen und abstehenden Haaren besetzt und reichlich
sehr fein-anliegend behaart.
Sehr zart lederartig gerunzelt, theilweise mehr ebenso runzelig punktirt.
Die Mandibeln und der Clypeus ziemlich glatt und stark glänzend. Die Ober-
kiefer rudimentär, ungezähnt, an der Apicalhälfte kaum breiter als an der
Besalhälfte. Der Clypeus wie beim Q gewölbt. Der Schaft überragt den Hinter-
rand des Kopfes, das Endglied der Geissel ist das längste, dann folgt in der
Länge das zweite, die folgenden sind deutlich kürzer, aber untereinander ziem-
lich gleich, das erste Geisselglied ist kürzer als das zweite. Das Stirnchen ist
etwas breiter als hoch, mit oberem gerundeten Rande. Die ganzen Flügel
gebräunt, doch weniger wie beim Weibchen.
St. Catharina.
Myrmelachists Rog.
Berl. ent. Ztg. 1868, p. 162, 8.
Decamera Rog. Berl. ent. Ztg. 1863, p. 166, 8.
Männchen (M. Catharinse). Die Oberkiefer flachgedrückt, aber schmal
mit zweizähnigem Kaurande, der vordere Zahn ist mässig gross und spitzig,
der hintere kurz und stark abgerundet. Die Kiefertaster sind höchst wahr-
scheinlich sechsgliederig, denn ich sehe sehr deutlich fünf Glieder hervorragen
(das erste Glied ist gewöhnlich nicht vorragend). Der Clypeus ist ziemlich
gewölbt mit bogigem Hinterrande und nicht zwischen die Fühlergelenke ein-
geschoben. Die Stirnleisten sind kurz. Die eilfgliedrigen Fühler entspringen
sehr nahe dem Hinterrande des Clypeus, der Schaft reicht etwa bis zu den
hinteren Ocellen, die Geissel ist gegen die Spitze allmälig keulig verdickt, das
erste Geisselglied ist etwa doppelt so lang als dick, das zweite dünner als
dieses, dicker als lang und überhaupt das kleinste Geisselglied, die folgenden
Glieder nehmen allmälig an Länge und Dicke zu, das dritte und vierte ist noch
dicker als lang, das fünfte so lang als dick, die folgenden sind länger als dick,
das Endglied ist fast so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammen.
Das Stirnfeld ist dreieckig, gross und nicht scharf abgesetzt. Die grossen,
stark gewölbten Netzaugen liegen vor der Mitte der Kopfseiten. Das Mesonotum
ohne durchlaufende Parapsidenfurchen. Die Basalfläche des Metanotum liegt
526
Gustar Mayr.
das Seutellum und geht ohne Grenze bogig in die stark geneigte
'e Fläche über. Der Petiolus mit einer aufrechten, ziemlich dicken
deten Schuppe. Der Hinterleib hinten plötzlich gestuzt, so dass die
en gerichteten Genitalklappen die weitere Verlängerung des Körpers
ie äusseren Genitalklappen bilden ein gleichschenkeliges Dreieck und
r als an der Basis breit. Die Vorderflügel mit einer Cubital-, einer
hlossenen Radial- und ohne Discoidalzelle, die Costa transverss ver-
h mit dem äusseren Cubitalaste. Die Beine, besonders die Hinter-
nlich lang und dünn, die Hintertarsen länger als die Hintertibien.
Arbeiter der nachfolgend beschriebenen Arten, welche stets zehn
der haben, lassen sich in folgender Weise unterscheiden:
tens Kopf und Hinterleib braun oder schwarz; Petiolus mit einer
»der weniger deutlichen Schuppe . . see. ?
Meg, der Petiolus mit einem niedrigen queren Knoten. Länge
M. nodigera u. sp.
3 y bis fünftes Geisselglied so lang als dick oder etwas länger; Kopf,
und Abdomen schwarz, glänzend und sehr seicht und fein lederartig
alt. Länge 4—41 mm. M. Mayri For. var. monticola n. v.
tens das dritte bis fünfte Geisselglied deutlich dicker als lang; der
besonders die Stirn sehr fein und dicht längsstreifig gerunzelt.
18-23 mm... . 3
bien weit abstehend behaart; die Mandibeln längsgestreift; der Kopf
et-viereckig, nicht länger als breit; der Thorax in der Mitte ziemlich
‘ingeschnürt; die Schuppe mässig hoch, oben mässig dünn. Länge
4 mm. M. Catharinae n. sp
bien mit kurzen, fast anliegenden Härchen; die Mandibeln nur mit
aten Punkten; der Kopf rechteckig, etwas länger als breit mit sehr
gekrümmten Seiten; der Thorax in der Mitte schwach eingeschnürt;
auppe niedrig und gleichmässig diek. Länge 1'8 mm.
M. gallicola n. sp.
Myrmelachista Mayri Forel.
t. myrm. en 1886 (Ann. Soc. ent. Belg. T. XXX.) p. 214, 8.
ı Peru.
r. monticola nov. var. Arbeiter. Länge: 4—4:1 mm. Schwarz, glän-
Mandibeln, Fühler und Beine braun, die Tarsen heller. Sehr spärlich,
‘leib reichlicher abstehend behaart, der Schaft mit einigen abstehen-
m, die Tibien nicht abstehend behaart, der Hinterleib spärlich anlie-
scent.
Mandibeln mit zerstreuten Punkten, an der Endhälfte mit kurzen
wein. Der rechteckige Kopf ist wenig länger als breit mit schwach
eiten, er ist glänzend und fast glatt, nämlich äusserst seicht und fein
gerunzelt mit sehr wenigen Punkten. Der Clypeus ungekielt, von
Südamerikanische Formiciden. 527
einer Seite zur andern mässig gewölbt, sein Vorderrand jederseits weit und
schwach ausgerandet. Das dreieckige Stirnfeld ist mässig gross und sehr deut-
lich abgegrenzt. Das zweite bis fünfte Geisselglied so lang als dick oder etwas
länger. Die Stirnrinne scharf. Der Thorax glänzend, sehr zart lederartig gerun-
zelt, mit glatter Pronotumscheibe, er ist zwischen dem Meso- und Metanotum
schwach eingeschnürt; das Mesonotum vor dem hinteren Ende auch schwach
eingeschnürt, zwischen beiden Einschnärungen liegt ein schwacher, wenig
gewëlbter, in der Mitte durch eine schwache Längsfurche in zwei Theile getheil-
ter Querwulst, am äusseren Ende des Querwulstes, also an den Thoraxseiten,
liegen die Spiracula; die horizontale Basalfläche des Metanotum ist etwa 80
lang als die schief nach unten und hinten abfallende abschüssige Fläche. Die
Schuppe ist mässig dick, ziemlich niedrig und breiter als hoch, mit gerundeten
Rändern. Der sehr fein quer lederartig gerunzelte Hinterleib ist so lang oder
etwas kürser als der Thorax.
Valdivia (Prof. Berg).
Myrmelachista Catharinae nov. spec.
Arbeiter. Länge: 23—2‘4 mm. Kopf und Hinterleib dunkelbraun oder
theilweise braunschwarz, der Thorax entweder ganz braunroth oder oben mehr
oder weniger gebräunt oder geschwärzt, bei einem Stücke ist der Thorax ganz
dunkelbraun, die Mandibeln sind bräunlich rothgelb, auch manchmal die Wangen
ebenso gefärbt, Schaft und Keule sind oft dunkler, die Beine dunkelbraun oder
braun, die Hüften oft braunroth, die Tarsen bräunlich rothgelb oder rothgelb.
Spärlich abstehend behaart, die Tibien kürzer, aber reichlicher weit abstehend
behaart, der Hinterleib mit einer spärlichen, kurzen anliegenden Pubescenz.
Die Mandibeln sind längsstreifig mit zerstreuten groben Punkten. Der
Kopf ist gerundet-viereckig, nicht länger als breit, nur schimmernd, sehr fein
und dicht längsstreifig gerunzelt, theilweise lederartig gerunzelt; der Clypeus
mässig gewölbt; das dreieckige Stirnfeld nicht scharf abgegrenzt, Die Fühler
zehngliederig, das dritte und fünfte Geisselglied deutlich dicker als lang. Die
Stirnrinne deutlich, aber seicht. Der Thorax ist fein lederartig gerunzelt, mässig
glänzend, in der Mitte ziemlich stark eingeschnürt, hinter der Einschnürung
und vor dem Metanotum liegen zwei kleine randliche Erhöhungen, welche hin-
ten die Spiracula tragen; die Basalfläche des Metanotum steigt nach hinten
etwas an und ist kürzer als die schief abfallende abschüssige Fläche. Die
Schuppe ist wenig nach vorne geneigt, mässig hoch, oben mässig dünn, mit
vorderer senkrecht gestellter, etwas convexer Fläche, während die hintere
Fläche eben, nicht senkrecht, sondern etwas schief nach unten und hinten
abfallend ist, der obere gerundete Rand ist in der Mitte mehr oder weniger
ausgerandet. Der glänzende Hinterleib ist sehr fein lederartig gerunzelt und
kürzer als der Thorax.
Weibchen. Länge: 51mm. Braunschwarz, der Thorax dunkelbraun,
die Beine braun, die Tarsen heller, die Mandibeln, Wangen und Fühler bräun-
2. B. Ges. B. XXXVIL Abb. 68
528 Gustav Mayr.
lich rothgelb, der Schaft dunkler. Weniger spärlich abstehend behaart wie der
Arbeiter.
Die Mandibeln sind grob längsgerunzelt mit zerstreuten groben Punkten
und sehr fein gerunzelten Zwischenräumen. Der Kopf ist rechteckig, deutlich
länger als breit, mit geraden Seiten; Clypeus, Stirn und Wangen dicht und
fein längsstreifig gerunzelt, die hintere Hälfte des Kopfes schr zart loderartig
gerunzelt; der Clypeus ist flacher als beim Arbeiter; das Stirnfeld nicht scharf,
aber doch deutlich abgegrenzt; die Fühler zehngliederig, das dritte und vierte
Geisselglied dicker als lang; die Stirnrinne deutlich. Der glänzende Thorax ist
sehr fein und zart lederartig gerunzelt, oben fast glatt. Das Metanotum von
vorne oben nach hinten unten ziemlich gleichmässig gewölbt und schief abfal-
lend. Die niedrige Schuppe ist schief nach vorne geneigt, ziemlich quer walsen-
férmig und kaum höher als bei Myrmelachista Mayri Forel. Der glänzende
Hinterleib ist sehr fein lederartig gerunzelt und länger als der Thorar. Die
Flügel sind fast wasserhell.
Männchen. (Sehr wahrscheinlich zu dieser Art gehörig.) Länge: 4 mm.
Glänzend, dunkelbraun, der Kopf braunschwarz, die Mandibeln, die Geissel und
die Beine, theilweise auch die Thoraxseiten braun, die Spitze des ersten Geissel-
gliedes und ein kleiner Fleck unter den Gelenken der Vorderftigel gelb. Sehr
spärlich, der Hinterleib reichlicher abstehend behaart, die Tibien abstehend
behaart.
Der Körper sehr zart lederartig, an der Stimm mehr streifig gerunzelt.
Die Flügel schwach bräunlichgelb. Die übrigen Merkmale siehe bei der Gat-
tungsdiagnose.
St. Catharina,
Myrmelachista gallicola nov. spec.
Arbeiter. Länge: 1'8 mm. Kopf und Abdomen dunkelbraun, der Thorax
gelbroth, die Mandibeln, die Geissel, die Beine und öfters auch der vorderste
Theil des Kopfes ebenso oder mehr hellbraun. Sehr spärlich, der Hinterleib
meistens etwas reichlicher abstehend behaart; der Hinterleib sehr spärlich kurz
anliegend pubescent, die Tibien nur mit kurzen, fast anliegenden Härchen.
Die Mandibeln sind glatt mit zerstreuten Punkten. Der rechteckige Kopf
ist etwas länger als breit, mit sehr wenig gekrümmten Seiten, er ist schim-
mernd, mehr oder weniger deutlich, äusserst fein längsrunzelig, auf der Stirn und
am vordersten Theile des Scheitels sehr dicht und fein (deutlicher als bei Bfyrmeln-
chista Catharinae) längsgestreift, dieser Theil des Kopfes ist merklich abgeñacht;
der Clypeus ist ziemlich stark quergewölbt; das Stirnfeld deutlich abgegrenzt;
die Fühler zehngliederig, das zweite bis sechste Geisselglied deutlich dicker als
lang; die Stirnrinne deutlich. Das Pronotum fein lederartig gerunzelt und gläu-
zend, das Mesonotum deutlich fein genetzt und wenig glänzend, das Metanotum
schärfer und gröber genetzt, bei manchen Exemplaren könnte man die Sculptur
des Metanotum fingerhutartig pnktirt nennen. Der Thorax ist in der Mitte
Südamerikanische Formiciden. 529
schwach eingeschnürt (viel schwächer wie bei Myrmelachista Catharinae), die
zwei hinter der Einschnürung liegenden kleinen, undeutlichen Erhöhungen mit den
aussen liegenden Athemlöchern; die horizontale, sehr schwach gewölbte Basalfläche
des Metanotum etwas kürzer als die schief abfallende abschüssige Fläche. Die
fein genetzte Schuppe ist deutlich etwas nach vorne geneigt, sie ist niedrig,
gleichmässig dick, oben breiter als unten und in der Mitte kaum ausgerandet.
Der glänzende Hinterleib ist sehr seicht und fein lederartig gerunzelt, ziemlich
rundlich und kaum so lang als der Thorax.
In Gallen von Eschatocerus Acaciae Mayr, welche ich von Prof. Berg
aus Uruguay erhielt.
Myrmelachista nodigera nov. spec.
Arbeiter. Länge: 21 mm. Glänzend, röthlichgelb, die Hinterleibsspitze
und etwas die Fühlerkeule gebräunt. Sehr spärlich lang abstehend behaart, die
Tibien nur mit kurzen, fast anliegenden Härchen, der Hinterleib sehr spärlich
und kurz anliegend behaart.
Der Kopf und die Mandibeln glänzend und glatt, der Clypeus, das Stirn-
feld und die Stirn vorne mit Spuren einer äusserst feinen Längsstreifung. Der
Clypeus ist mässig gewölbt; das Stirnfeld ziemlich undeutlich abgegrenzt; die
Fühler zehngliederig, das zweite bis sechste Geisselglied viel dicker als lang;
die Stirnrinne sehr zart. Der zart lederartig gerunzelte Thorax ist in der Mitte
mässig eingeschnürt, hinter der Einschnürung mit den Spiraculis; das Pronotum
in der Mitte fast glatt und stark glänzend, die abschüssige Fläche des Meta-
notum mehr genetzt; die horizontale Basalfläche des Metanotum länger als die
schief abfallende abschüssige Fläche. Der Petiolus oben mit einem fein genetz-
ten niedrigen Knoten, welcher breiter als lang ist. Der Hinterleib stark glän-
zend, fast glatt, nur mit theilweise undeutlicher, äusserst zarter, lederartiger
Runzelung.
Ein Exemplar aus St. Catharina von Hetschko.
Anochetus altisguamis nov. spec.
Arbeiter. Länge: 5—5'4 mm. Gelb, der Kopf rothgelb, Abdomen braun-
gelb, in verschiedenen Abstufungen bis bräunlich rothgelb mit braunem Hinter-
leibe. Ohne oder fast ohne lange abstehende Behaarung, der Hinterleib jedoch
oben vorne spärlich, hinten und an der Unterseite reichlicher abstehend
behaart. Die anliegende kurze Pubescenz ist wohl nicht reichlich, aber sehr
deutlich.
Die ziemlich breiten Mandibeln sind ziemlich glatt mit zerstreuten haar-
tragenden Punkten, am vorderen Ende mit drei nicht langen Zähnen, deren
mittlerer etwas kürzer ist, wenn hingegen diese Zähne durch den Gebrauch
abgewetat sind, so ist ihre Länge fast gleich, doch sind sie dann sehr kurz und
stumpf; der untere Innenrand der Mandibeln sehr fein, öfters undeutlich geräh-
nelt. Der Kopf glatt, glänzend, theilweise zerstreut punktirt, die Stirn und der
68*
530 Gustor Mayr.
innere Theil der Fühlergruben dicht und fein längsgestreift, welche Streifen
am Scheitel divergiren. Der ganze Clypeus querconcav. Die kleinen Augen lie
gen an der Vorderhälfte der Kopfseiten. Pronotum und Mesonotum fast glatt
oder ersteres fein längsgestreift, das Metanotum fein und dicht quergestreift,
der Rücken des Thorax von der Mitte des Pronotum bis zum hinteren Ende
der Basalfläche des unbewehrten Metanotum ziemlich gerade, die Basalfläche
geht mit sehr stnmpfem gerundeten Winkel in die schief nach hinten und unten
gerichtete abschüssige Fläche über. Die unbewehrte Schuppe des Stielchens ist
ziemlich lanzettförmig (bei einem mir vorliegenden Exemplar mehr gleichbreit
und oben gerundet-gestutzt), höher als das Metanotum, so hoch oder doch fast
so hoch wie die Vorderfläche des geglätteten Hinterleibes.
Unter Baumrinde, St. Catharina (Hetschko).
Dem Anochetus Ghilianis Spin. zunächst stehend und besonders durch die
viel kürzeren, fast gleich grossen Mandibelzähne, durch die am Körper (ausser am
Hinterleibe) fast fehlende abstehende Behaarung, den breiteren Kopf und die
höhere, von der Mitte sich nach oben allmälig bis zu einer sehr stumpfen
Spitze verschmälernden Schuppe verschieden.
Thaumatomyrmex nov. gen.
Arbeiter. Die Mandibeln schmal, depress, etwas bogig gekrümmt, an
der Basis schmäler als weiter vorne, mit drei sehr langen dornförmigen
Zähnen, innen, schon ziemlich nahe der Mandibelbasis noch mit einem vierten
viel kürzeren Zahne; nimmt man drei Ränder an, so bildet der sehr schief-
stehende Kaurand einen sehr stumpfen Winkel mit dem sehr kurzen Hinter-
rande, der vorderste, etwas bogig gekrümmte, dünne und spitzige Zahn, oder
besser Dorn, ist etwas länger als der Oberkiefer vom Ursprung dieses Zahnes
bis zum Gelenke, der zweite Zahn ist fast nur halb so lang als der erste, der
ürzer, der vierte nicht oder wenig länger als an der Basis dick;
dibeln geschlossen, so kreuzen sich die langen Zähne fast wie die
fügten Finger der Hände und die Mandibeln stehen quer und sind
us angelegt. — Der Kopf ist ziemlich quadratisch mit sehr stark
Hinterrücken, so dass die hintere Hälfte des Kopfes fast halb-
rscheint, seine Vorderecken sind rechtwinkelig, er ist vorne nicht
reiter als in der Mitte, er ist viel breiter als der Thorax und
er als das erste Abdominalsegment. Der Clypeus ist etwa doppelt
ang, jederseits von den gegen den Mundrand vorgerückten Stirn-
ızt, nur ein sehr schmaler, linienförmiger Streifen zieht von den
u den Mandibelgelenken; der Clypeus ist ganz flach, sein
ist stark bogig (fast halbkreisförmig, doch so, dass der Mittel-
ases vor den Vorderrand des Clypeus zu liegen käme). Die kurzen
ind über den Fühlergelenken mässig erweitert, vorne mit einer
utlichen stumpfwinkeligen Ecke, hinter den Fühlergelenken ziehen
ıal geworden, noch eine sehr kurze Strecke schief nach aussen und
Stdamerikanische Formiciden. 531
hinten. Die nahe dem Mundrande und von einander ziemlich weit entspringen-
den Fühler sind zwölfgliederig, der nicht dicke Schaft reicht bis zum Hinter-
rande des Kopfes, die Geissel ist an der Endhälfte kenlenförmig, ihr erstes
Glied ist länger als dick, das zweite ist das kleinste, dicker als lang und
schliesst sieh, sowie alle folgenden eng an das nächste an, die folgenden Glie-
der bis zum vorletzten sind ebenfalls dicker als lang und werden allmälig
grösser, das grosse Endglied ist noch etı länger wie die drei vorhergehenden
zusammen. Das dreieckige Stirnfeld ist nicht tief, aber scharf abgegrenzt. Die
Stirnrinue ist seicht und nicht lang. Die mässig grossen, convexen Netzaugen
liegen an der Vorderhälfte der Kopfseiten. Die Wangen sind kürzer als der
Durchmesser eines Auges. Ocellen sind nicht vorhanden.
Der kurze Thorax ist unbewehrt, vor der Mitte, und zwar zwischen dem
ersten und zweiten Drittel, zwischen dem Pronotum und Metanotum einge-
schnürt. Ich bin nämlich nicht im Stande, äusserlich das Mesonotum sioher zu
erkennen; ich sehe wohl bei gewisser Beleuchtung einen sehr schwachen queren
Eindruck, und wenn dies richtig eine Naht wäre, so würde das Mesonotum
breiter als lang sein. Das Pronotum ist in der Längs- und Querrichtung stark
gewölbt und breiter als lang, das Metanotum (kein Mesonotum angenommen)
mit einer Basalfläche, welche länger wie die abschtissige Fläche, von vorne nach
hinten schwach, von einer Seite zur anderen stark gewölbt ist, sie geht bogig
ohne erkennbare Grenze in die abschüssige Fläche über, welche schief nach
hinten und unten geneigt ist und an der unteren Hälfte jederseits von einem
nicht auffälligen Leistchen begrenzt ist.
Der Petiolus hat eine auffallend grosse, quere und unbewehrte Schuppe,
welche fast kreisrund und ebenso hoch als der Hinterleib ist, ihre vordere
Fläche ist convex, die hintere flach, der fast kreisfôrmige Rand ist linienförmig,
nicht scharf schneidig. Der Hinterleib ist vorne abgeflacht zum Anlegen an die
Schuppe, er zeigt zwischen dem ersten und zweiten Segmente eine nur sehr
undeutliche Einschnürung, er ist hinter der Mitte des ersten Segmentes am
breitesten und verschmälert sich nach hinten; aus der Spitze des Hinterleibes
ragt der Stachel hervor.
Die Beine sind mittellang, die Sporen der Vorder- und Hinterbeine
gekämmt, die der Mittelbeine klein und dornförmig, die Krallen einfach.
Diese Poneriden-Gattung scheint mit keiner der bisher bekannten Gat-
tungen nahe verwandt zu sein.
Thaumatomyrmez mutilatus nov. spec.
Arbeiter. Länge: 4 mm. Schwarz, die Mandibeln, der Fühlerschaft,
das erste Goisselglied und die Beine gelbroth, die übrige Geissel gebräunt.
Der Körper sehr spärlich, das hintere Ende des Hinterleibes etwas reichlicher
mit mässig langen, wenig abstehenden, stumpfen und blassen Haaren besetzt,
die Fühler und Beine nur mit kurzen, anliegenden Härchen viel reichlicher
bekleidet.
532 Gustar Mayr.
Die äusserst fein und dicht gestreiften Mandibeln mit glatten und glän-
zenden Zähnen. Der Kopf ist ebenso fein und dicht längsgestreift und schim-
mernd. Der Thorax, die Schuppe und die zwei ersten Abdominalsegmente noch
t einer starken Loupe nicht an allen Stellen deutlich erkennbar)
ngs-, theilweise quergestreift und schimmernd, das zweite Abdo-
sigt, besonders hinten, noch überdies eine Punktirung, die fol-
» sind glänzend und fein zart genetzt.
rina,
Belonopelta curvata nov. spec.
r. Länge: 38 mm. Rothbraun, der Hinterleib besonders hinten
ı bräunlich rothgelb. Kopf, Thorax und Beine fast ohne, der
ch mit mässig langer abstehender Behaarung; die kurze Pube-
pfe und am Thorax dicht und abstehend, am Hinterleibe weniger
hief gestellt, die Fühler und Beine mit kurzer, schief abstehen-
ibeln sind dreieckig, nach einwärts gekrämmt, glänzend, glatt
groben Punkten, sie haben einen deutlichen Kaurand, welcher
a Zähnen besetzt ist. Der Dorn des Clypeus ist sehr schwach
‘krümmt. Die Stirnleisten sind deutlich breiter als bei Belono-
Mayr. Das zweite Geisselglied ist dicker als lang (bei Belonopelta
als dick.) Der Kopf ist dicht genetzt punktirt und glanzlos.
etwas glänzend, genetzt oder mehr gerunzelt punktirt, zwi-
50- und Metanotum schwach eingesenkt. Die Schuppe des
dünner als bei Belonopelta attenuata. Der Hinterleib ist zwi-
a und zweiten Segmente schwach eingeschnürt, er ist glänzend
licht punktirt.
ina.
„Formie. novogr.“ Fig. 11. a und b ist unbegreiflicherweise der
auffallendste Merkmal dieser Gattung, vom Lithographen aus-
1 mir nicht corrigirt worden.
Art ist von Belonopelta attenuata insbesondere durch die nach
mten (nicht wie bei Belonopelta attenuata nach vorne gestreck-
»n und nur vierzähnigen Mandibeln, durch die Geissel, deren
tes Glied dicker als lang ist, durch die dichte, abstehende, kurze
opfes und des Thorax, durch den an der Grenze zwischen dem
notum eingedrückten Thorax, sowie durch die viel dünnere
nd unterschieden.
Heteroponera nov. gen.
: Die Mandibeln dreieckig, so geformt wie etwa bei Leptothoraz,
nig länger als der. Hinterrand, er ist gezähnt und hat zwar
deutliche, hinten vier bis fünf undeutliche Zähne. Der Kopf
Stdamerikanische Formiciden, 533
ist dem von Tetramorium caespitum L. sehr ähnlich und ist wenig länger als
breit. Der Clypeus ebenso wie bei Leptothoraz, auch so weit und so breit zwi-.
schen die Stirnleisten eingeschoben und hinten abgerundet, mit einem Mittel-
längskiele, sein Vorderrand ist nicht (wie bei Odontoponera) gezähnelt, er ist
bogig gekrümmt, jederseits bogig ausgerandet. Die Stirnleisten sind vorne min-
destens ebenso breit wie bei Teframorium caespitum und wenig länger, als die
Entfernung der Aussenränder des vorderen erweiterten Theiles der Stirnleisten von
einander beträgt. Die Fühlergruben verlängern sich nach hinten über die Stirn-
leisten hinaus, so dass sie so lang sind wie der an dieselben anzulegende Füh-
lerschaft, sind aber an der hinteren Hälfte mässig seicht und verschwinden all-
mälig in der Nähe des Hinterrandes des Kopfes. Der Schaft der zwölfgliederigen
Fühler erreicht nicht den Hinterrand des Kopfes, die Geissel hat eine nicht
scharf abgegrenzte dreigliederige (man könnte auch sagen viergliederige) End-
keule, ihr erstes Glied ist länger als dick, das zweite bis sechste klein und viel
dicker als lang, das siebente dentlich etwas grösser als das vorhergehende, das
schte auch wieder etwas grösser als das vorhergehende, das neunte und zehnte
auffallend dicker und kaum dicker als lang, das Endglied etwa so lang als die
zwei vorhergehenden Glieder zussmmen. Das Stirnfeld ist ziemlich deutlich
ausgeprägt. Der Längskiel des Clypeus setzt sich über das Stirnfeld auf der
Stirne fort, wird am Scheitel schwächer, bis er verschwindet; dem entsprechend
ist keine Stirnrinne vorhanden. Die Augen liegen hinter der Mitte der Kopf-
seiten. Ocellen nicht vorhanden. — Der Thorax ist ähnlich dem von Ponera
contracta Latr., die Pro-Mesonotalnaht ist sehr deutlich, die Meso-Metanotalnaht
nicht ausgeprägt, aber durch einen schwachen queren Eindruck angedeutet; das
Pronotum unmittelbar über der Vorderhüfte mit einem horizontalen Seiten-
rande, welcher vor den Hüften stumpfeckig ist; das Metanotum ist zweizäh-
nig, dessen Basalfäche wenig länger als das Mesonotum, ziemlich horizontal
quer gewölbt so wie das Pronotum und Mesonotum und ziemlich quadratisch,
die abschüssige Fläche stark geneigt und fast so lang als die Basalfläche. —
Die Schuppe ist ziemlich dick, aufrecht, quer, aber doch nicht doppelt so breit
als dick, mit dickem, oben bogig gekrümmtem Rande. Der Hinterleib ist läng-
lich-eiförmig, zwischen dem ersten und zweiten Segmente sehr wenig einge-
schnürt. Die Krallen einfach.
Der Gattung Odontoponera sehr nahe stehend, unterscheidet sich dieses
neue Genus leicht durch den nicht gezähnelten Vorderrand des Clypeus, welcher
letztere zwischen den Stirnleisten viel breiter ist, durch die verlängerten Fühler-
gruben, die anders geformte Fühlergeissel, das Fehlen der Stirnrinne, durch
den Mangel der Dörnchen, welche bei Odontoponera aus der Fläche des Prono-
tum hervorragen, und durch die auch oben dicke Schuppe.
Heteroponera carinifrons nov. spec.
Arbeiter. Länge: 39-37 mm. Schwarz, theilweise mehr braunschwarz,
die Fühler und Beine braun, das Enddrittel der Mandibel, das Ende der Fühler
Gustav Mayr.
schmutzig rothgelb. Der ganze Körper, auch die Fühler und
‚stehend behaart, der Kopf mässig, die Fühler und Beine reich-
ziemlich anliegend pubescent. +
iefer sind glänzend und zerstreut grob punktirt. Der Clypens
zsstreifen, der übrige Kopf ziemlich dicht längsgerunzelt. Das
irt-gerunzelt, dessen Scheibe fast nur weitläufig punktirt und
das Mesonotum; die Basalfläche des Metanotum gerunzelt und
chüssige Fläche polirt und stark glänzend. Die Sehuppe germ-
t, der Hinterleib ziemlich glatt und glänzend mit zerstreuten
ınkten.
1 Chili. ”
Pachycondyla crenata Rog.
dlipes Sm., Cat. Brit. Mus. 1858, p. 98, Q.
enata Rog., Berl. ent. Ztg. 1861, p.3, ©.
iyla moesta Mayr, Formic. novogr. 1870, pag. 26, 8.
iyla crenata und Pachycondyla moesta Mayr können nach
rliegenden Materiale nicht als zwei verschiedene Arten aufrecht
da sich bei den Arbeitern alle Uebergänge vorfinden und ich
thung habe, dass Hetschko beide Formen in demselben Neste
80 dass sie, wenn sich dies als richtig erweisen würde, selbst
ten zu trennen wären.
en Arbeiter (Pachycondyla crenata) sind bis 11:5 mm. lang,
smlich glanzlos und sehr fein längsgerunzelt, der erhöhte Theil
ypeus hat keine Längsfurche, das erste Geisselglied ist kürzer
das Metanotum ist bei Pachycondyla crenata und Pachycon-
ktirt mit glatten Zwischenräumen und nur selten bei Pachy-
nebst der Punktirung etwas querrunzelig. Die kleineren $
moesta) haben die Mandibeln mehr oder weniger glänzend und
veise glatt, der erhöhte Theil des Clypeus hat eine seichte
ı erste Geisselglied ist so lang oder länger, selten kürzer als
bchen liegen mir nur kleine (Pachycondyla moesta) vor; sie
g, die Mandibeln und der Clypeus wie beim kleinen $, das
l etwas länger oder etwas kürzer als das zweite Glied.
harina, und zwar in der Erde mit 1—2 Eingangslöchern, dann
, angebohrt von einer Schmetterlingslarve (Hetschko).
Ponera Foreli nov. spec.
. Länge: 4—42 mm. Heller oder dunkler braun, die Mandibelo,
die Beine bräunlich rothgelb. Kopf und Thorax spärlicher, der
Stdamerikanische Formiciden. 535
Hinterleib reichlicher mässig lang abstehend behaart, der ganze Körper reichlich
mit einer feinen kurzen, etwas schief abstehenden Pubescenz, die Tibien fast
ganz anliegend pubescent.
Die Mandibeln glänzend, glatt mit zerstreuten, grösstentheils feinen
Punkten, sie liegen mit ihrem Hinterrande dem Clypeus an und ihr Kaurand
ist mit vielen Zähnchen besetzt. Der vordere verbreiterte Theil der Stirnleisten
ist am Aussenrande gewimpert. Die kurze Stirnfurche zwischen dem hinteren,
schmalen Theile der Stirnleisten mehr oder weniger tief. Das erste, zweite und
letzte Geisselglied länger als dick, das dritte bis neunte beiläufig so lang als
dick oder theilweise etwas länger, das zehnte etwas dioker als lang. Der
Abstand des Vorderrandes der nicht kleinen Augen vom Mandibelgelenke ist
grösser als der Durchmesser der Augen. Der Kopf ist schimmernd, fein und
dicht genetzt-punktirt. Der Thorax ist mehr genetzt gerunzelt und hat in der
Form die grösste Achnlichkeit mit dem von Ponera Inteipes Mayr, indem
der Rücken nicht wie bei Ponera contracta Latr. ete. gerade verläuft, sondern
dort, wo das Meso- und Metanotum aneinander stossen, viel tiefer ist, das
Metanotum ist siemlich compress, dessen gerade Basalfläche ist gut 11/;mal so
lang als das Mesonotum und steigt nach hinten allmälig etwas auf, so dass
die Stelle, wo sie an den obersten Theil der abschüssigen Fläche stösst, die
höchste des Metanotum ist, die schief nach hinten und unten abfallende
abschfissige Fläche ist kaum kürzer als die Basalfläche und ziemlich dreieckig,
länger als breit und von den Metathoraxseiten gut abgegrenzt, polirt, stark
glänzend und nur oben nahe den Rändern gerunzelt; von der Seite gesehen,
bildet die Basalfläche mit der abschüssigen Fläche einen Winkel, welcher wenig
fiber 90° misst. Die Schuppe des Petiolus ist ziemlich hoch, überragt etwas
den vordersten Theil des Hinterleibes, ist, von der Seite gesehen, an der unte-
ren Hälfte gleichdick, wird aber von der Mitte nach oben allmälig dünner, sie
ist vorne schwach convex, hinten flach, der obere Rand ist bogig gekrümmt.
Der Hinterleib ist mässig glänzend und ziemlich dicht punktirt.
Weibchen. Länge: 5 mm. Färbung, Behsarung und Sculptur, die Man-
dibeln, die bewimperten Stirnleisten und die Fühler wie beim $. Die Stirn-
rinne zwischen dem hinteren Theile der Stirnleisten weniger tief wie beim $.
Der Abstand der Netzaugen von den Mandibelgelenken ist um Weniges grösser
als der Durchmesser der Augen. Die polirte abschüssige Fläche des Metanotum
ist in der Mitte breiter, und sie ist bedeutend länger als die Basalfläche; die
stumpfe Kante, welche die Basalfläche von der abschüssigen Fläche begrenzt,
fehlt in der Mitte, und es findet sich daselbst eine sehr kurze, ziemlich breite
und flache Rinne, welche die Basalfläche mit der abschüssigen Fläche verbin-
det. Die Schuppe weicht von jener des Arbeiters dadurch ab, dass sie, von der
Seite gesehen, schon von unten nach oben allmälig schmäler wird, also mehr
keilförmig erscheint. Die Flügel sind mir unbekannt,
St. Catharina.
Der Arbeiter ist dem von Pachycondyla luteipes Mayr sehr ähnlich, doch
ist bei der letzteren Art der Abstand der Augen von den Mandibelgelenken
Z. B. Ges. B. XIXVIT. Abh, 69
536 Gustav Mayr.
kleiner als der Durchmesser der Augen, Kopf und Thorax sind ziemlich stark
glänzend, nicht sehr dicht, aber sehr fein eingestochen punktirt, der letztere
stellenweise, z.B. an den Mesothoraxseiten polirt und stark glänzend (bei Ponera
Tuteipes hingegen stark genetzt).
Ponera opaciceps nov. spec.
Arbeiter. Länge: 82—84 mm. Schwarzbraun, der Schaft braun, die
Mandibeln, die Geissel und die Beine bräunlich oder schmutzig gelbroth, der
Hinterleib ebenso oder ausser der Spitze dunkelbraun. Sehr spärlich abstehend
behaart, die Fühler, Schenkel und Tibien, letztere ausser einigen Härchen unten
am Beugerande, nicht abstehend behaart; der ganze Körper reichlich mit einer
sehr feinen, kurzen und anliegenden Pubescenz.
Die Kiefertaster eingliederig. Die Oberkiefer glatt und glänzend mit zer-
streuten Punkten, sie sind dreieckig, mit dem Hinterrande an den Clypeus
angelegt, mit einem Kaurande, welcher vorne grössere, hinten viel kleinere
Zähne hat. Der Aussenrand des vorderen, breiten Theiles der Stirnleisten ist
sehr deutlich reichlich gewimpert. Alle Geisselglieder, mit Ausnahme des ersten
und letzten, dicker als lang. Die kleinen Augen sind sehr deutlich grösser als
bei Ponera contracta Latr., sie sind deutlich facettirt und beiläufig um 11,
Durchmesser des Auges von dem Vorderrande des Kopfes am Mandibelgelenke
entfernt. Der Kopf ist glanzlos und nur in Folge der Pubescens schimmernd,
er ist äusserst dicht, sehr fein und ziemlich scharf punktirt (dichter und feiner
als bei Ponera contracta und viel schärfer als bei Ponera punctatissima Rog.).
Der etwas glänzende Thorax ist punktirt, und zwar das Pronotum und Meso-
notum viel weniger dicht, feiner und seichter punktirt als der Kopf, die Basal-
fläche des Metanotum ist dichter, etwas gröber und schärfer punktirt als das
1 Mesonotum, aber nicht so dicht punktirt wie der Kopf, die
läche des Metanotum ist seicht, an den Seitenrändern und oben
grôber lederartig gerunzelt, die Form des Thorax ist wie bei
cta, oben nicht eingeschnürt, mit deutlichen Nähten, das Meso-
zer als die Basalfläche des Metanotum, diese ist von einer Seite
aehr gewölbt wie bei Ponera contracta, die abschüssige Fläche
mehr verschmälert als bei Ponera contracta. Die Schuppe ist so
ei Ponera contracta, doch unten kaum dicker als oben, daselbst
ktirt wie die Basalfläche des Metanotum. Der mässig glänzende
etwas feiner wie die Basalfläche des Metanotum dicht punktirt.
son. Länge: $7—4 mm. Färbung, Behaarung und Seulptur wie
o die Mandibeln, die gewimperten Stirnleisten und die Fühler,
denen des Arbeiters grossen Netzaugen sind von dem Kopfrande
velgelenken um weniger als den Durchmesser der Augen entfernt.
re Fläche des Metanotum fein lederartig gerunzelt. Die Schuppe |
dicker als oben. Die Flügel fast wasserhell.
teinen in der Provinz St. Catharina (Hetschko).
Südamerikanlsche Formiciden. 537
Ponera punctatissima Rog. var. trigona n. v.
Arbeiter. Län; 23—27 mm. Der Ponera punctatissima in jeder
Beziehung höchst ähnlich, auch die Färbung sehr wechselnd, doch unterschie-
den durch das Metanotum, dessen Basalfläche stark quer gewölbt und daher
oben schmal ist und dessen abschüssige Fläche nach oben in der Weise ver-
schmälert ist, dass man sie dreieokig nennen kann, deren obere Ecke mehr oder
weniger abgerundet ist, sie ist polirt und nur in der Nähe der Ränder fein
punktirt, auch ist sie schärfer gerandet. Bei Ponera punctatissima ist die
Basalfläche des Metanotum flacher, viel breiter, hinten so breit als vorne oder
sogar etwas breiter als vorne, die polirte abschüssige Fläche ist rechteckig, die
Basalfläche geht in ihrer ganzen Breite in die abschüssige Fläche über. Die
Schuppe ist bei der neuen Varietät dünner als bei Ponera punctatissima.
Weibohen. Länge: 31—3'3 mm. Ebenfalls dem © von Ponera punc-
tatissima sehr ähnlich, auch die Färbung wechselnd, die Basalfläche des Meta-
notum ist weniger breit, kürzer und mehr quer gewölbt wie bei der Stammart,
die abschfssige Fläche mit derselben Sculptur wie beim $, sie ist bei einem
Exemplar auch so dreieckig wie beim &, nähert sich aber bei dem zweiten
doch mehr der Viereoksform. Die Schuppe ist oben dünn. Die Flügel wie bei
Ponera punctatissima gefärbt.
St. Catharina.
Typhlomyrmex Mayr.
Myrm. Stud. 1862, p. 736 (88), 8; Novara-Reise, p. 15, 8.
Weibchen. Kopf, Mandibeln und Fühler wie beim 8. Die ziemlich
grossen Netzaugen liegen in der Mitte der Kopfseiten (der 8 hat sehr kleine
Netzaugen ebenfalls in der Mitte der Kopfseiten). Die Ocellen bilden nahezu
ein gleichseitiges Dreieck. Der Thorax ist etwas schmäler als der Kopf, die
ziemlich kurze Basalfläche des unbewehrten Metanotum geht ohne deutliche
Grenze bogig gekrümmt in die abschüssige Fläche über. Der Petiolus wie beim
8, nur ist der Knoten etwas kürzer und breiter. Der Hinterleib ist zwischen
dem ersten und zweiten Segmente eingeschnürt. Die Krallen sind einfach. Die
Costa transversa der Vorderflügel verbindet sich nur mit dem äusseren Cubi-
talast, so dass nur eine Cubitalzelle vorhanden ist, die Radialzelle ist offen,
die geschlossene Discoidalzelle ist länglich.
Männchen. Die Oberkiefer dreieckig, ihr Kaurand länger als der Hin-
terrand, fein gekerbt, vorne mit einem spitzigen, ziemlich grossen Zahne. Der
Ciypeus so wie beim $ und Q. Die Stirnleisten kurz und so schmal, dass sie
den Gelenkskopf des Fühlerschaftes nicht bedecken. Die dreizehngliederigen
Fühler sind lang und fadenförmig, der Schaft reicht fast bis zu den hinteren
Ocellen. Das erste Geisselglied ist nur wenig länger als dick und deutlich
dicker als das zweite Glied, dieses ist beiläufig doppelt so lang als dick und so
sind auch die folgenden Glieder, nur das Endglied ist etwa so lang wie die
zwei vorletaten zusammen. Das Stirnfeld ist länger als breit und nicht deutlich
69*
Gustar Mayr.
ie grossen, stark gewölbten Netzaugen liegen vor der Mitte der
Der Kopf, die Netzaugen nicht inbegriffen, ist deutlich länger als
motum ist in der Mitte schief nach hinten und oben aufsteigend;
m mit nur vorne sichtbaren Parapsidenfurchen; das Metanotum
und unbewehrt. Der Petiolus vorne kurz und dick gestielt, hinten
irmig, ähnlich wie beim $ und Q. Der Hinterleib zwischen dem
weiten Segmente nicht stark eingeschnürt, das Pygidium abgerun-
opygium in einen platten Dorn endend. Die Valvulae externe
zckig mit stark abgerundeter Spitze. Die Krallen zweizähnig. Die
sim 9, nur ist bei allen vier mir vorliegenden Exemplaren die
schlossen.
Typhlomyrmex Rogenhoferi Mayr.
Myrm. Stud. 1862, p. 737 (89), 8.
hen. Länge: 52 mm. Dunkelbraun oder mehr rothbraun, der
‚hwarz, der Clypeus rothbraun oder rostroth, die Mandibeln rost-
ler und Beine rothgelb oder bräunlich rothgelb, der Hinterleib
hgelb oder braun. Die Behaarung, die Sculptur des Kopfes und
a wie beim $, nur ist die Stirn mehr längsgestreift. Das Prone-
ıd genetzt punktirt, vorne geglättet, das Mesonotum längsgerun-
itellum punktirt mit glatten Zwischenräumen, die Basal- und
Näche des Metanotum glatt und glänzend mit zerstreuten Punkten,
‚seiten oben dicht punktirt, unten grösstentheils glatt. Petiolus
ı glatt mit zerstreuten Punkten. Die Flügel gebräunt, in der Nähe
eller.
chen. Länge: 23 mm. Braun, die Oberkiefer, Fühler und Beine
eller, der Kopf braunschwarz. Kopf, Thorax und Abdomen reich-
stehend behaart mit nur einzelnen längeren Haaren, die Fühler
it kurzen, schief abstehenden Haaren, auch die Augen behaart. Die
der Basalhälfte mehr oder weniger deutlich fein gestreift, an der
älfte ziemlich glatt mit zerstreuten Punkten. Der Clypeus glatt
‚ die Stirn fein längsgestreift, mehr nach aussen gegen die Nets-
» hinter den Augen glatt und glänzend. Pronotum und Mesonotum
punktirt, das Seutellum ziemlich glatt mit zerstreuten Punkten,
m glatt und stark glänzend. Petiolus und Abdomen ziemlich glatt.
hwach gebräunt.
gust unter Rinde eine kleine Colonie in der Provinz St. Catharina
Ectatomma Smith.
Cat. Hym. Ins. Brit. Mus. Form. 1858, p. 102.
den letzteren Jahren beschriebenen und nun noch als neu hin-
ı Arten lassen eine scharfe Grenze zwischen Ectatomma und
Stdamerikanische Formicidon. 539
Gnamptogenys nicht mehr aufrechterhalten, und so will ich es versuchen, diese
Gattung in folgende Subgenera einzutheilen:
Bubgenus Ectatomma. & 9. Von allen folgenden Untergattungen durch
den flachen Clypeus ausgezeichnet, welcher hinten zwei halbkugelförmige
Erhöhungen hat, unter denen die Gelenksköpfe der Fühler liegen; der Vor-
derrand des Clypeus ist bogig. Die Mandibeln dreieckig, die Ecke zwischen dem
Kau- und Hinterrande nicht abgerundet. Der Thorax zwischen dem Mesonotum
und Metanotum beim 8 stark eingeschnürt. Der Petiolus mit querer, dicker und
unbewehrter Schuppe. g' ohne Parapsidenfurchen, die Flügel mit zwei geschlos-
senen Cubitalzellen.
Nur amerikanische Arten, und zwar:
a) 8. Pronotum oben mit drei Kegeln oder Zähnen: Ectatomma tuber-
culatum Latr., quadridens Fabr., ruidum Rog. (scabrosum Sm.), confine Mayr,
opaciventre Rog.
aa) 8. Pronotum oben ohne Kegel oder Zähne, Metanotum nur mit Spu-
ren von Zähnen: Ectatomma muticum Mayr, edentatum Rog.
Subgenus Rhytidoponera Mayr. 8 9. DieMandibeln dreieckig. Der Cly-
peus mässig gewölbt. Das erste Geisselglied kürzer als das zweite, mindestens
das zweite bis vierte länger als dick (bei Ectatomma metallicum Sm. das erste
Geisselglied so lang oder wenig kürzer als das zweite). Die Hinterhüften ohne
Dorn (ausser bei Æctatomma rastratum Mayr mit einem Zahne, wenn tiber-
haupt diese Art, welche nur im Stockholmer Museum vertreten ist, zu dieser
Untergattung gehört). — dg'. Die Mandibeln dreieckig. Der Clypeus gewölbt mit
bogigem Vorderrande. Die Geisselglieder nehmen vom zweiten bis zum vorletz-
ten Gliede allmälig an Länge ab, oder das zweite ist das längste und die fol-
genden sind ziemlich gleichlang. Die abschüssige Fläche des Metanotum mei-
stens nicht durch eine scharfe Kante von der Basalfläche abgegrenzt, ausser bei
ÆEctatomma metallicum Sm. Die Krallen zweizähnig. Die Flügel mit zwei Cubi-
talzellen.
Ausser Ectatomma rastratum Mayr gehören alle Arten der australi-
schen Fauna an. Siehe Mayr, Die australischen Formiciden im Journ. des
Museum Godefroy, 12. Heft, 1876, Hamburg.
Subgenus Stictoponera nov. subgen. 9. Die Mandibeln dreieckig. Die
Ciypeusscheibe quer flach. Das erste Geisselglied länger als das zweite, dieses
etwa so lang als dick, das dritte und vierte dioker als lang. Pronotum, Meso-
notum und Metanotum ohne sichtbare Naht mitsammen verwachsen, der Thorax
oben sehr grob fingerhutartig punktirt. Der Petiolus knotenförmig, niedrig,
oben unbewehrt. Die Hinterhüften oben mit einem Dorne, die Krallen am Ende
zweispitzig.
Eetatomma coxale Rog., von Ceylon bis zu den Aru-Inseln, Ectatomma
menadensis n. sp.)
+) Æctatomma (Bticloponera) menadensis nov. spec. Arbeiter. Eda-
tomma cozale Rog. sehr ähnlich, aber durch folgende Merkmale verschieden: Dunkel rothbraun,
derHinterleib schwarz, der Fablerschaft und dieBeine rothbraun, die Mandibeln, der Kopf vorne und
540 Gustav Mayr.
Subgenus Acanthoponera Mayr. 8 ©. Die Mandibeln dreisckig. Die
Clypeusscheibe mässig gewölbt. Das erste Geisselglied länger als dick, das zweite
bis fünfte dicker als lang, oder beim Q von Ectatomma mucronatum Rog. das
zweite Geisselglied so lang als dick. Das Metanotum mit zwei Zähnen oder
oten des Petiolus so hoch als das Metanotum, hinten oben in
Dorn fortgesetzt. Die Hinterhüften ohne Dorn. — Z. Die Ciy-
x mit stark bogigem Vorderrande. Das Mesonotum mit Para-
‘che in der Mitte des Mesonotum zusammenlaufen und dann
um Hinterrande ziehen; die abschüssige Fläche des Metanotum
Leiste von der Basalfläche und den Seiten des Metanotum
Krallen einfach oder mit zwei Spitzen. Die Flügel mit zwei
ı (Acanthoponera) mucronatum Rog., dolo Rog., dentinode
Holcoponera nov. subgen. & 2. Die Mandibeln dreieckig. Der
ypeus stark vorgerückt mit stark bogigem, flach abgesetztem
ıs erste Geisselglied bei Ectatomma concentricum länger als
kaum kürzer als dick, das dritte bis siebente dicker als lang;
triatulum sind die zwei ersten Geisselglieder mehr oder weni-
as dritte bis sechste so lang als dick oder auch theilweise
ır Knoten des Petiolus so hoch als das Metanotum. Die Vor-
er Cubitalzelle. Kopf, Thorax, Petiolus und die zwei grossen
ıte kielig gestreift. — '. Die abschüssige Fläche des Meta-
asalfläche und den Seiten durch eine hufeisenförmige Leiste
Krallen mit einer zweizähnigen Spitze. Durch nur eine Cubi-
Untergattungen, insoweit deren Flügel bekannt sind, unter-
» striatulum Mayr (Gnamptogenys striatula Mayr, Fourm.
se Soc. Ent. Ross. XVIII). Ectatomma concentricum Mayr.
onc. Mayr, Neue Form. 1870).
Gnamptogenys Mayr. 8 9. Der Kaurand der Mandibeln geht
aterrand über, selten sind die Mandibeln dreieckig. Die Ciy-
chwach querconcav, selten (bei ÆEctatomma concinnum) fach,
queren, geraden, mehr oder weniger abgesetzten Vorderrande
sind verschieden an Länge. Die Hinterhüften oben mit einem
n Zahne oder unbewehrt. Kopf, Thorax, Petiolus und die zwei
‚unlich gelbroth. Die Oberseite des Körpers nicht lang abstehend bekaar,
ılgen kursen Härchen, die Tibien und Metatarsen viel kürzer und weniger
ie bei Ectalomma cozale. Der Clypeus mit einer glatten Längsfurche. Des
Îtte geglättet, das Metanotum ohne Zähne. Das erste Abdominalsagment ua
talomma cozale sehr grob Angerhutartig punktirt, an der oberen Baite jedoch
sehr zerstreuten seichten Punkten, vorne gedrängter mit einigen groben
» Menado vom General Badosıkomski erhalten.
Sndamerikanische Formieiden. 541
grossen Abdominalsegmente kielig gestreift, — g'. Die Mandibeln gestreckt
dreieckig. Die Clypeusscheibe in der Mitte und vorne sbgeflacht mit fast gera-
dem Vorderrande. Zweites bis vorletztes Geisselglied ziemlich gleichlang. Die
abschüssige Fläche des Metanotum durch eine hufeisenförmige Leiste von der
Basalfläche und den Seiten des Metanotum abgetrennt. Die Krallen an der
Spitze zweizähnig. Die Flügel mit zwei Cubitalzellen. Zetatomma concinnum
Mayr, regulare Mayr, lineatum Mayr, tornatum Bog., rimulosum Rog., conti-
nuum D. Sp. inferrupfum n. sp., triangulare n. sp.
Ectatomma muticum Mayr.
Neue Form. 1870, p. 962, 8.
Zwei Arbeiter aus St. Catharina haben am Metanotum zwei kurze, schief
verlaufende, in der Mitte stumpf dreieckig erhöhte Leisten, welche in der Mitte
des Metanotum nicht zusammenstossen, durch diese Leisten ‚wird die abschüs-
sige Fläche theilweise deutlich von der Basalfläche des Metanotum und von
dessen Seiten abgegrenzt.
Ectatomma (Acanthoponera) dentinode nov. spec.
Arbeiter. Dem Ectatomma dolo Rog. ähnlich, doch nur 8—42 mm.
lang, braunroth, bei unausgefärbten bräunlich rothgelb, die Fühler mehr oder
weniger heller, die Mandibeln und Beine, ausser den braunrothen Hüften, roth-
gelb oder gelb. Stirn und Scheitel gröber und viel unregelmässiger längsgerun-
zelt wie bei Ectatomma dolo, mit sehr zerstreuten groben Punkten. Die Stirn-
leisten so lang als die verlängerten Fühlergruben, welche so lang als der
Fühlerschaft sind; bei Æctatomma dolo ist die Fühlergrube wohl auch so lang
als der Schaft, doch ist sie viel seichter und die Stirnleisten reichen deutlich
nur bis zur Höhe der Augen. Thorax und Petiolus gröber gerunzelt und zer-
streut grob punktirt. Die dreieckigen Metanotumzähne sind deutlich grösser
als bei Ectatomma dolo. Der Petiolusknoten wie bei Ectatomma dolo, bei
dem kleinsten mir vorliegenden 8 ist der Zahn des Knotens sehr kurz und
gerundet. Die Krallen einfach.
Weibchen. Länge: 43 mm. Färbung, Behsarung und Sculptur wie beim
&, ebenso die Form der Kopftheile, der Metanotumzähne und des Petiolus. Die
Krallen einfach.
Männchen. Länge: 4—42 mm. Braunschwarz, die Mandibeln an der
Spitze rothgelb, Fühler und Schenkel braun, die Tibien und Tarsen gelb, die
Hintertibien öfters braun, die Genitalklappen bräunlichgelb. Der ganze Körper
reichlich abstehend behaart. Die grob punktirten Oberkiefer mit mehrzähnigem
Kaurande. Der fein längsgestreifte Clypeus ist gewülbt, hinter der Mitte des
Vorderrandes etwas, aber deutlich eingedrückt. Das Stirnfeld fein quergerunzelt.
Der Fühlerschaft (ohne Gelenkskopf) kaum länger als dick. Die Stirn längs-
gerunzelt, der Scheitel gerunzelt mit groben, zerstreuten Punkten. Pronotum
542
Gustav Mayr.
1 gerunzelt und grob punktirt, letzteres mit zwei convergirenden
hen, welche etwas hinter der Mitte des Mesonotum sich vereini-
nfache Furche nach hinten ziehen. Das Scutellum grob punktirt,
eglättet. Das Metanotum unbewehrt, gerunzelt und panktirt, die
, etwas schief geneigte Basalfläche geht bogig in die senkrechte
iche über. Der Petiolus ist kurz und dick, hinten oben allmälig
Der Hinterleib ist mässig fein zerstreut punktirt. Die Krallen
r Mitte mit einem sehr kleinen Zähnchen. Die Flügel wasserhell
‚chen Wurzeln einer auf Bäumen wachsenden Bromeliacea im
a sich in Gefahr zusammen und stellen sich todt, in St. Catha-
:0).
ctatomma (Holcoponera) striatulum Mayr.
urm. Cay. fr. in Hor. Soc. Ent. Ross, XVIII, 1888.
or. Meistens braunschwarz, aber öfters braun, selten bräunlich
ıfig ist das bogig gekrümmte Kielchen, welches die abschüssige
tanotum von der Basalfläche und den Seiten trennt, in der Mitte
der ist daselbst mehr oder weniger winkelig.
ıen. Länge: 6-62 mm. Färbung, Behaarung, Sculptur, Form
des Metanotum, des Petiolus und des Hinterleibes wie beim 9.
‚räunt.
hen. Länge: 45 mm. Schwarz, die Hinterleibsspitze hellbraun,
Fühler und Beine dunkelbraun, Kopf und Thorax mässig abste-
der Hinterleib kurz und fast anliegend behaart, die Tibien reich-
; anliegend pubescent, mit einigen schief abstehenden, langen
rkiefer dicht längsgestreift und zerstreut punktirt, sie sind drei-
gezähneltem Kaurande, welcher etwas länger als der Hinterrand
18 dicht längsgestreift, mit bogig gekrümmtem, abgeflachten Vor-
Fühlerschaft etwas mehr wie 1!/‚mal so lang als dick. Die Stirn
ıeitel grösstentheils quergestreift. Der Thorax runzelig gestreift;
ı mit zwei convergirenden Parapsidenfurchen, welche sich in der
notum vereinigen und als eine einzelne Furche hinten endigen.
treifig gerunzelt, gerundet trapezförmig, hinten mehr, und zwar
erdickt und breiter als vorne, nicht so hoch als breit. i
talsegmente meistens längs-, selten schief- und quergestreift und
tit, die folgenden meistens quer- und schiefstreifig gerunzelt.
bbraun angeraucht.
teinen im August, auch in vermodernden Pflanzentheilen in St.
tschko), in Cayenne.
Stdamerikanische Formieiden. 543
Ectatomma (Gnamptogenys) rimulosa Rog. var. annulata nov. var.
Die Arbeiter und Weibchen sind gelb oder rothgelb, oder auch rost-
roth, die Mandibeln, Fühler und Tarsen mehr oder weniger braunroth oder
röthlichbraun, die Hüften gelb oder braunroth, die Schenkel gelb, nahe dem
Knie mit einem braunen Ringe. Das Metanotum ist nicht längs-, sondern fein
und dicht quergestreift, wie der übrige Thorax längsgestreift ist.
Männchen. Länge: 53—5'5 mm. Braunschwarz, die Mandibeln, Fühler,
Beine und der Hinterleib braun, der letztere hinten gelb. Die abstehende Behas-
rung ist am ganzen Körper reichlich.
Die Oberkiefer sind glatt und zerstreut punktirt, mit langem, fein-
gezähnelten Kaurande, welcher mit dem Hinterrande eine deutliche Ecke bildet.
Die Clypeusscheibe ist erhöht, abgeflacht, längsgestreift, mit einem sehr wenig
gekrämmten Vorderrande. Die Wangen und Fühlergruben fein gerunzelt; die
Stirn und das Stirnfeld gerunzelt, mit mehr oder weniger Längsrunzeln; der
übrige Kopf glatt und glänzend. Der Fühlerschaft (ohne Radicula) ist kaum
mehr wie doppelt so lang als dick, drittes bis vorletztes Fühlerglied gleichlang.
Das Pronotum glatt, seitlich unten gerunzelt, das Mesonotum mit zwei tiefen,
schief nach hinten und einwärts ziehenden Parapsidenfurchen, es ist glatt mit
zerstreuten Punkten, ebenso das Scutellum, das Metanotum ist grob längs-,
seitlich unregelmässig gestreift. Der Petiolus ist fein gerunzelt mit mehr oder
weniger Längsrunzeln, er. ist viereckig, etwas länger als breit, hinten etwas
höher wie vorne, breiter wie hoch. Der Hinterleib ist glatt. Die Flügel sind braun.
St. Catharina.
Da ich die Stammart nicht kenne, so bin ich nicht vollkommen sicher,
ob die hier beschriebene Varietät zu der Stammart gehöre.
Ectatomma (Gnamptogenys) interruptum nov. spec.
Arbeiter. Länge: 44 mm. Rostroth, die Fühler und Beine rothgelb,
die Hinterleibsspitze gelb. Die abstehende Bohaarung ist spärlich, am Hinter-
leibe und an den Beinen reichlicher. Die glatten, schr zerstreut punktirten
Oberkiefer sind lang, in der Frontalansicht gerade, schmal, in der Mitte nicht
breiter, der unregelmässig fein gezähnelte, gerade Kaurand geht kurz-bogig in
den kurzen Hinter-(Innen-)Rand über. Kopf, Thorax, Petiolus und erstes Abdo-
minalsegment regelmässig längsgestreift, die Streifung ist etwas feiner wie bei
Æctatomma (Gnamptogenys) tornatum Rog., aber viel gröber als bei Eeta-
tomma (Gnamptogenys) rimulosum Rog. Das zweite Geisselglied etwas länger
als dick. Der unbewehrte Thorax hat zwischen dem Meso- und Metanotum eine
starke Querfurche, durch welche die Streifen des Thorax unterbrochen sind,
doch finden sich in der Furche kurze Kielchen in geringer Anzahl und welche
nicht mit den Streifen zusammenpassen; die Naht zwischen dem Pronotum und
Mesonotum ist sehr undeutlich; die Basalfläche des Metanotum geht ohne
Grenze in die abschfissige Fläche über. Der Petiolus wie bei allen Arten dieses
2. B. Ges. B. XXXVII. Abh. 70
Gustav Mayr.
ausser bei Eetatomma concinnum Mayr und Ectatomma triangulare
zweite Abdominalsegment glatt und glänzend mit einzelnen Punkten.
Exemplar ohne Vaterlandsangabe in meiner Sammlung, wohl jeden-
‘üdamerika.
e Art ist durch die starke Thoraxquerfurche leicht zu erkennen.
Tctatomma (Gnamptogenys) continuum nov. spec.
reiter. Länge: 27—28 mm. Glänzend, braunroth bis röthlichgelb,
und Beine gelb. Der ganze Körper ziemlich spärlich abstehend
ie Mandibeln so wie bei Zetatomma interruptum. Kopf, Thorax, der
3 Petiolus und die zwei ersten Abdominalsegmente in der Stärke wie
nma interruptum regelmässig längsgestreift. Das zweite Geisselglied
ar als lang. Die Naht zwischen dem Meso- und Metanotum zart, die
ıs Mesonotum setzen sich über die Naht ohne Unterbrechung fort;
ssige Fläche des Metanotum ist von der Basalfläche und von den
en durch eine hufeisenförmige Kante abgegrenzt, diese Kante erhebt
eits ziemlich oben mehr oder weniger zu einem sehr kleinen stampfen
er Mitte ist sie meistens undeutlich oder gar nicht ausgeprägt, so dass
er Basalfläche zwischen den stumpfen zahnartigen Erweiterungen der
r oder weniger gerundet in die Mitte der abschüssigen Fläche übergeht.
ır Rinde in St. Catharina (Hetschko).
ctatomma (Gnamptogenys) triangulare nov. spec.
behen. Länge: 5 mm. Rothbraun, stellenweise schwarzbraun, der
rostroth oder theilweise mehr braunroth. Die Mandibeln, Fühler und
roth oder mehr gelbroth. Die abstehende Behaarung am ganzen Kör-
»h reichlich. Die scharf längsgestreiften Oberkiefer sind gestreckt
die Ecke, wo der fein gezähnelte Kaurand und der Hinterrand
ıtossen, ist deutlich. Der Kopf, der Thorax und die zwei ersten Abdo-
ante sehr regelmässig längs-, der Petiolus quergestreift. Der Clypeus
rmt wie bei Eetatomma tornatum, rimulosum etc. Das Metanotum
chief abfallend, etwas ober der Mitte der Höhe, zwischen den Spira-
zwei kleinen, mässig spitzigen Zähnen. Der Knoten des Petiolus viel
bei Ectatomma rimulosum und tornatum. Die Hinterhüften oben
Dorne. Die Flügel gebräunt.
guay (Prof. C. Berg).
Cylindromyrmex Mayr.
Neue Form. 1870, p. 967, Q.
Arbeiter ist dem Weibchen im hohen Grade ähnlich, die Ocellen
und manchmal ist eine der hinteren Ocellen undeutlich, der Thorax
Süäamerikanische Formiciden. 545
ist vierseitig, unbewehrt, zwischen dem Meso- und Metanotum ohne Einschnü-
rung, die oberen Nähte sind undeutlich, das Mesonotum ist etwas kürzer als
das Pronotum und etwas breiter als lang, die Basalfläche des Metanotum ziem-
lich quadratisch und horizontal, von der fast senkrechten abschüssigen Fläche
wie beim Q durch eine quere Kante getrennt. Die Kiefertaster sind eingliederig,
die Lippentaster dreigliederig.
Männchen. Der Kopf nicht länger als breit. Die Mandibeln sind drei-
eckig, ihr schneidiger Kaurand etwa 11/,mal so lang als der Hinterrand, vorne
in einen spitzigen Zahn endend. Der flache dreieckige, hinten stark abgerundete
Clypeus ragt kaum zwischen die Gelenksköpfe der Fühler hinein, sein Vorder-
rand ist in der Mitte schwach bogig. Die ziemlich breiten, plättchenförmigen
Stirnleisten fassen noch etwas den hintersten Theil des Clypeus zwischen sich,
sie sind an der vorderen Hälfte sehr stark aufgebogen und reichen bis in die
Nähe des vorderen Punktauges. Die stark ausgeprägten Fühlergruben sind etwas
länger als der Schaft, der in dieselben eingelegt werden kann. Der Schaft der
dreizehngliederigen cylindrischen Fühler ist eben so lang als das erste und
zweite Geisselglied zusammen, das erste Geisselglied ist etwas dicker als lang,
das zweite fast doppelt so lang als dick, die folgenden beiläufig so lang wie
das zweite, das Endglied etwas länger. Die grossen Netzaugen liegen den Man-
dibelgelenken näher als den stark abgerundeten Hinterecken des Kopfes. Der
Thorax ist ziemlich cylindrisch, in der Mitte jedoch deutlich breiter als vorne
und hinten; das Pronotum ist vorne ziemlich senkrecht aufsteigend, das Meso-
notum ohne Parapsidenfurchen, das Metanotum mit quergewölbter Basal- und
senkrechter abschüssiger Fläche, welche letztere von der Basalfläche und den
Beitenflächen des Metanotum durch eine hufeisenförmige Leiste begrenzt ist.
Das Stielchen ist so wie beim $ und ©. Der Hinterleib ist zwischen dem ersten
und zweiten Segmente mässig eingeschnürt, das Pygidium mit gerundetem
Hinterrande (ohne Zahn). Die Beine ziemlich kurz, die Krallen einfach. Die
Flügel wie beim Weibchen.
Cylindromyrmex striatus Mayr.
Neue Form. 1870, p. 967, 9.
Arbeiter. Länge: 6—73 mm. Von dem Weibchen durch den oben ganz
und gleichmässig längsgestreiften Thorax unterschieden. Bei den mir vorliegen-
den & sind die Beine gelbroth oder auch rothgelb, die Tarsen dunkler.
Männchen. Länge: 7:5 mm. Schwarz, die Mandibeln braun, die Fühler
bräunlich rothgelb, die Beine röthlichgelb, die Tarsen etwas dunkler. Der Körper,
auch die Tibien mässig und lang abstehend behaart, der Hinterleib deut-
lich auch mit kürzeren schief abstehenden Haaren. Die Mandibeln dicht längs-
gestreift; der Kopf grob unregelmässig gerunzelt; das Pronotum grob punktirt
gerunzelt, das Mesonotum glänzend, mit zerstreuten, sehr groben Punkten, das
Scutellum dichter runzelig punktirt, die Basalfläche des Metanotum sehr grob
runzelig längsgestreift, die abschüssige Fläche oben fein, etwas kreisförmig
70*
Guster Mayr.
, unten glatt, die Seiten des Meso- und Metathorax sehr grob punktirt
Der Knoten des Petiolus sehr grob längsgestreift mit untermischten
?unkten; der Hinterleib glatt und glänzend, die letzteren Segmente
glatt und weniger glänzend.
a Holze in den Gängen einer Termite in St. Catharina von Hetschko
lt. (Sollte das sehr harte Chitinskelet diese Ameisen gegen die Bisse
ıiten schützen?) Zwei Weibchen aus Lima mit ebenso gefärbten Beinen,
sie im Jahre 1870 beschrieben habe, erhielt ich von Herrn General
vszkowski.
Amblyopone Erichson.
Wiegın., Archiv 1842, p. 260, 8.
Smith., Cat. Br. M. Form. 1858, p. 108, @ d.
Stigmatomma Rog., Berl. ent. Ztg., 1859, p. 250, 8.
or einer Reihe von Jahren erhielt ich von Fred. Smith eine Anzahl
aus Calcutta zur Bestimmung; darunter waren auch Poneriden-Männ-
Iche ich damals undeterminirt liess, die mir aber jetzt bei ernenertar
hung zu „Amblyopone zu gehören scheinen, obschon die Möglichkeit
sgeschlossen ist, dass sie die Männchen von Myopopone seien.
iese Männchen haben schmale, bogig gekrämmte Oberkiefer, welche von
an allmälig verdünnt in eine Spitze enden. Der Kopf ist (mit den Augen)
mit sehr grossen Augen, welche den grössten Theil der Kopfseiten ein-
Der Clypeus ist kurz und breit, dreieckig mit stark abgerundeter hin-
ko, welche kaum zwischen die Fühlergelenke eingeschoben ist, sein
nd ist bogig gekrümmt, hinter demselben findet sich eine denselben
de Querfurche. Die Stirnleisten schmal, kurz und von einander ziemlich
das dazwischen liegende Stirnfeld ist nicht scharf abgegrenzt. Der
er dreizehngliederigen Fühler ist kurz und doppelt so lang als dick,
el ist ziemlich dick fadenförmig, ihr erstes Glied nur halb so lang als
3 zweite gut doppelt so lang als dick, die folgenden bis zum vorletzten
wie doppelt so lang als dick, das Endglied etwas länger. Das Meso-
ait zwei gegen die Mitte des Mesonotum zusammenlaufenden Para-
‚chen; das Soutellum dreieckig, hinten abgerundet; das Metanotum mit
rzen, fast horizontalen Basal- und einer schief abfallenden abschtissigen
veide gehen fast unmerklich ineinander über. Der Petiolus ist ebenso
a 8, nur niedriger und mehr gerundet, mit dem Abdomen ebenso
en. Der längliche Hinterleib ist zwischen dem ersten und zweiten
> ziemlich stark eingeschnürt, das Pygidium hinten abgerundet; die
externae schmal und lang (, mm. lang bei einer Körperlänge von
das Hypopygium lang dreieckig und in eine lange plattgedräckte Spitze
en, welche dort endet, wo die Valvulae externae enden; bei einer ande-
ıeren südasiatischen Art, welche wohl auch zu dieser Gattung gehören
ind die Valvulse externae viel kürzer und mehr gestreckt dreieckig,
Büdamerikanische Formiciden. 547
das Hypopygium ist hinten nicht in eine Spitze ausgezogen, sondern quer.
(Eine Artbeschreibung gebe ich nicht.) — Smith hat wohl das Männchen von
Amblyopone australis Er. beschrieben und abgebildet, doch lässt sich daraus
nichts erkennen.
Amblyopone armigera nov. spec.
Arbeiter. Länge: 55 mm. (im ganz gestreckten Zustande). Schwarz,
die Mandibeln und Fühler rostroth, die Ränder der hinteren Abdominalseg-
mente und die Beine gelbroth. Der ganze Körper mässig reichlich, kurz und
abstehend behaart. Die längsgestreiften Mandibeln ziemlich gerade, gegen die
Spitse bagig gekrümmt, innen mit deutlich zurückgekrümmten, meist paarweise
gestellten Zähnen (wie bei Amblyopone pallipes Haldem). Der Kopf an der
Vorderhälfte (an der Oberseite etwas darüber) scharf längsgerunzelt und zer-
streut punktirt, an der Hinterhälfte glänzend, glatt und zerstreut eingestochen
punktirt; der Kopf vorne breiter als hinten, etwa so lang als vorne breit, seine
Vorderecken enden in einen spitzigen Dorn, welcher länger als an der Basis
dick ist. Der Vorderrand des Clypeus mit fünf Zähnen, deren mittlerer dicker
als seine Nachbarn und quer gestutzt ist; der Clypeus ist nur zwischen den
vordersten Theil der Stirnleisten eingeschoben und diese liegen knapp anein-
ander. Kein Stirnfeld. Der Fühlerschaft ist quergerunzelt, das zweite bis sechste
Geisselglied etwas dicker als lang. Die sehr kleinen Augen liegen etwas hinter
der Mitte der Kopfseiten. Der Thorax ist glänzend, polirt, mit sehr zerstreuten
Punkten, die Pro-Mesonotalnaht ist deutlich, die Meso-Metanotalnaht ganz ver-
wischt; das Pronotum ist convex, das Metanotum oben abgeflacht, vorne schmä-
ler als hinten, die abschüssige Fläche ist fast senkrecht, queroval und polirt.
Petiolus und Abdomen polirt und stark glänzend mit sehr zerstreuten Punkten,
der erstere oben mehr abgeflacht als bei Amblyopone pallipes Haldem.
St. Catharina.
Amblyopone chilensis nov. spec.
Arbeiter. Länge: 8 mm. Rothgelb, die Hinterhälfte des Abdomen
gebräunt. Der Kopf ziemlich reichlich theils anliegend, theils abstehend kurz
behaart, Thorax, Petiolus und Abdomen spärlicher ebenso behaart, Fühlerschaft
und Tibien reichlich schief abstehend behaart.
Die ‚dicht längsgestreiften Mandibeln ziemlich gerade, gegen die Spitze
bogig gekrümmt, wenig vor der Mitte etwas mehr verbreitert, am Innenrande
mit etwas zuräckgekrümmten, meistens paarweise gestellten Zähnen. (Die Man-
dibeln sind jenen von Amblyopone armigera sehr ähnlich, doch durch die
Verbreiterung etwas vor der Mitte und durch die weniger zurfickgekrümmten
Zähne unterschieden.) Der fast glanzlose Kopf ist ziemlich dicht eingestochen
punktirt, in den Fühlergruben überdies äusserst fein schief längsgestreift, er ist
vorne etwas breiter als hinten. Der Vorderrand des fein längsgerunzelten Cly-
peus hat zehn ziemlich gleiche, mässig spitzige Zähne, doch kann jederseits der
äusserste Zahn leicht übersehen werden, der Clypeus ist nicht zwischen die
Gustav Mayr.
ingeschoben und diese liegen knapp nebeneinander, sind über den
"erhöht und sehr kurz. Der Fühlerschaft ist fein gerunzelt punk-
ie bei der vorigen Art quergerunzelt, das zweite Geisselglied ist
ritte bis sechste viel dicker als lang. Kein Stirnfeld. Die Vorder-
opfes haben ein nur sehr kurzes Zähnchen. Die äusserst kleinen
ı etwas hinter der Mitte der Kopfseiten. Der glänzende Thorax ist
punktirt wie der Kopf, mit glatten Zwischenräumen, die Pr
it scharf eingedrickt, die Meso-Metanotalnaht viel seichter, aber
leutlich, die Pronotumscheibe abgeflacht, schwach convex, ebenso
um und die Basalfläche des Metanotum, die letztere ist fast dop-
als die stark schief abschüssige Fläche. Petiolus und Abdomen
ulptur wie der Thorax.
remplar aus Valdivia in Chili von Herrn Edmund Reitter.
mblyopone reclinata Mayr, impressifrons Emery, denticulata Bog.
Hald. (serrata Rog.) sind diese zwei neuen Arten durch die Stim-
schieden, indem dieselben aneinander stossen und nur durch eins
von einander getrennt sind.
Prionopelta Mayr.
Myrm. Beitr. 1866, p. 30, ©.
rbeiter hat die Kopftheile ebenso geformt wie das Weibchen, nur
der Mitte der Kopfseiten liegenden Netzaugen äusserst klein und
!chlen. Die Fühler sind ebenso wie beim Q, es reicht nämlich der
bis zum Hinterrande des Kopfes, das erste Geisselglied ist länger
zweite etwas kürzer als dick, das dritte bis sechste sehr klein und
ie vier letzten Glieder bilden eine Keule, wovon das Endglied län-
die drei vorhergehenden Glieder zusammen. (Das über die Fähler
ahre 1866 von mir Angeführte ist entsprechend zu corrigiren.) Die
relche beim @ bis zum vorderen Ocellus reicht, ist beim 8 durch
st schwachen glatten Kiel ersetzt. (An den von mir im Jahre 1866
a Q war die Mitte der Stirn verklebt, so dass ich die irrige Angabe
der Stirnrinne machte.) Der unbewehrte Thorax ist gerundet vier-
» wie der Kopf dem von Ponera ziemlich ähnlich, die Nähte sind
1, das Mesonotum ist breiter als lang und kürzer als das Pronotum
Metanotum; dieses hat eine ziemlich quadratische, sehr schwach
rizontale Basalfläche, welche gerundet ohne scharfe Grenze in die
2 abschüssige Fläche übergeht. Der Knoten des Petiolus ist schmä-
1 ©, aber doch noch deutlich breiter als lang. Der Hinterleib wie
s erste bis vierte Tarsenglied der Vorderbeine so wie beim Q dent-
art und breiter als lang. |
rbeiter von Prionopelta unterscheidet sich von dem von Amblyo- |
»ndere durch die Mandibeln, welche drei sehr deutliche Ränder
a der dreizähnige Kaurand kurz ist, sowie durch die nur eilfgliede-
Dar Google
550 Gustav Mayr.
zu, ihr erstes Glied ist so lang als dick, das zweite bis vorletzte dicker als
lang, das Endglied etwa so lang als die zwei vorletzten Glieder zusammen. Der
Thorax ist vierseitig, ziemlich kurz, an der ebenen oberen Fläche sind die Nähte
schwach ausgeprägt oder kaum Spuren derselben zu sehen; die Basalfläche ist
quadratisch, an ihren Hinterecken sind manchmal mehr oder weniger undeut-
liche sehr kurze und stumpfe Zähne zu sehen, die abschüssige Fläche ist
weniger schwach concav und steil abfallend. Der Petiolus ist wärfel-
och viel niedriger als lang und breit, mit oberer fast ebener Fläche,
e ungestielt und fast mit seiner ganzen hinteren Fläche mit dem
gelenkig verbunden Der Hinterleib bat die Form wie bei Typhlo-
‚ber zwischen dem ersten und zweiten Segmente deutlich, obwohl
eingeschnürt, das letzte Segment hat an seiner oberen Seite einen
ziemlich ovalen Eindruck, welcher beiderseits von einer Reihe kurzer
‚grenzt ist. Die Beine sind nicht lang, die Tibien haben gekämmte
die Krallen sind einfach.
nchen. Die Mandibeln ziemlich breit dreieckig, der schneidige unge-
rand ist länger als der Hinterrand. Der Kopf ist ziemlich linsen-
breiter als das Pronotum. Der mässig kurze, breit dreieokige, bis
‚leisten reichende Clypeus ist von einer Seite zur anderen mässig
n vorne nach hinten gerade, ausser dem ziemlich breit aufgebogenen,
‘derrande, welcher sich an den Hinterrand der Mandibeln anschliesst;
chtung des Clypeus bildet mit der Stirn einen rechten Winkel Die
olich breiten und stark aufgebogenen Stirnleisten entspringen sehr
einander, so dass sie nur eine Längsfurche zwischen sich fassen.
der ziemlich kurzen, aber besonders dicken zwölfgliederigen Fühler
lenkskopf nicht mitgerechnet, wenig mehr wie doppelt so lang als
rste Geisselglied ist fast kugelförmig und deutlich schmäler als das
selglied, das zweite bis vorletzte Glied dicker als lang, das Endglied
ag als die drei vorhergehenden zusammen. Die grossen Netzaugen
Mandibelgelenken näher als den sehr stark abgerundeten Hinterecken
Am Mesonotum fehlen die Parapsidenfurchen, das Scutellam ist
gewölbt, das Metanotum ist von vorne oben nach hinten unten
»ichmässig und nicht stark gewölbt, ohne Grenze zwischen der Basal-
ssigen Fläche. Der Petiolus mahnt in der Form etwas an den des
ben flach, zum Thorax-Stielchengelenke schief nach vorne und unten
Der Hinterleib ist länglich und zwischen dem ersten und zweiten
eutlich eingeschnürt, das erste Segment ist schmäler als das zweite,
and der oberen Hälfte des letzten Abdominalsegmentes (Pygidium)
Die Vorderflügel reichen nicht bis zur Hinterleibsspitze, sie haben
dzellen, eine an der Spitze offene Radialzelle und eine Discoidal-
terostigma ist länglich. Die Sporne der Tibien sind gekrümmt und
einfach.
Südameriksnische Formiciden. 551
Acanthostichus serratulus Smith.
Typhlopone serratula Sm. Cat. Brit. Mus. Form. 1858, p. 111, 8.
Arbeiter. Die Grösse vi von 35—75 mm. Die kleineren Arbeiter
sind öfters heller gefärbt wie die grossen. Bei den kleinen Arbeitern ist die
Oberseite des Thorax und des Petiolus ganz polirt und hat gar keine Punkte,
auch zeigt sich bei den kleinsten Arbeitern keine Spur einer Meso-Meta-
notalnaht.
Männchen. Länge: 5 mm. Glänzend braunschwarz, die Mandibeln,
Fühler, Beine und die Unterseite des Hinterleibes braun; reichlich abstehend
behaart, auch die Tibien. Die Mandibeln sind fein längsgerunzelt und zerstreut
punktirt. Der Clypeus ist fein mehr oder weniger längsgerunzelt, die hintere
Hälfte des Kopfes ist zerstreut grob punktirt, die Gegend zwischen dem Auge
und dem Ende der Stirnleiste glatt. Der Thorax ist zerstreut grob-, theilweise
gestrichelt punktirt, die Seiten des Pronotum und des Metanotum glatt, ebenso
der Petiolus und der Hinterleib. Die Flügel gebräunt.
Cayenne (Jelski), Provinz St. Catharina (Hetschko) und Villa nova
in Brasilien (Smith). .
Atta discigera nov. spec.
Arbeiter. Länge: 28—65 mm. Rostroth oder braunroth, der Hinterleib
und oft auch der Petiolus mehr oder weniger braun. Die abstehende Behaarung
wie bei Atta hystrix Latr.; Kopf, Thorax, Petiolus und Hinterleib ziemlich
reichlich, gelb anliegend pubescent, wodurch sich diese Art von Atta
hystriz leicht unterscheiden lässt. Kopf und Thorax wie bei Atta hystrix, mit
Rücksicht auf die verschiedenen Variationen bei Individuen aus demselben
Neste, doch sind die zwei vorderen Mesonotumdornen viel dicker als bei den
mir vorliegenden Arbeitern von Atta hystrix. Das erste Stielchenglied oben
nur mit zwei kleinen kegelférmigen Höckern (bei Atta hystriz öfters meh-
rere). Die kleinen Spitzen und Höckerchen an der Oberseite des ersten Hinter-
leibssegmentes sind im Allgemeinen kleiner und in geringerer Anzahl vorhan-
den als bei Atta hystrix, sie fehlen ebenso wie bei Atta 'hystrix den kleinsten
Individuen.
Weibchen. Länge: 8-9 mm. Die hellsten Exemplare sind bräunlich
rothgelb, ein grosser Fleck am Clypeus, die Fühlergeissel und drei grosse
Flecken am Mesonotum braun, die dunkelsten sind schwarzbraun mit braun-
rotben Mandibeln und rothbraunen Beinen. Die Behasrung ist wie beim 8, nur
ist die lange abstehende Behaarung am Mesonotum reichlicher; die charakte-
ristische seidige, anliegende Pubescenz ist besonders am Hinterleibe noch etwas
reichlicher als beim 8. Das erste Hinterleibssegment hat nur sehr kleine,
spitzige Höckerchen in sehr geringer oder auch in grosser Anzahl, bei Atta
hystriæ, wovon ich freilich nur ein Exemplar besitze, sind diese Höcker in der
Grösse ziemlich verschieden.
Männchen. Länge: 8 mm. Dunkelbraun, die Oberkiefer, die Endhälfte
der Geissel, die äusseren Genitalien und die vier letzten Tarsenglieder gelbroth.
Z. B. Ges. B. XEXVII. Abh. 7L
552
Gustav Mayr.
| Petiolus mit einer ziemlich spärlichen, am Mesonotum reich-
den Behaarung und überdies mässig reichlich anliegend und
»r Hinterleib mehr an der Hinterhälfte des ersten Segmentes
enden Segmenten mit fein zugespitzten, ziemlich kurzen, schief
en, überdies hat der Hinterleib eine mässig reichliche, sehr
velche aber ziemlich leicht abgewetzt werden dürfte; die Tibien
inen anliegenden Pubescenz und am Streckrande mit kurzen,
ı Haaren.
efer sind dreieckig, längsgestreift, mit langem Kanrande. Der
cheint ausser einigen feinen Runzeln ohne Seulptur zu sein,
rker Vergrösserung sieht man einige Stellen äusserst fein gra-
ıllen z. B. zwischen dem Auge und der Stirnleiste sehr fein
Die Kopftheile zeigen keine Unterschiede von denen von
ndi und striata. Der Thorax ist sehr fein genetzt, das Meso-
ziemlich feinen Längsrunzeln, die Dornen so wie Atta
"ix. Der Petielus ebenso wie bei den drei oben erwähnten
erleib ist sehr fein genetzt, das erste Segment oben jederseits
mn Anzahl sehr kleiner, gerundeter, haartragender Höckerchen.
titalklappen der Männchen sind es, ausser der Pubescenz der
, welche diese Art von den anderen Arten hervorragend unter-
jede äussere Genitalklappe unten in eine sehr auffallende
acave Scheibe endet. Die Flügel braun.
na.
ein Männchen aus Pernambuco, welches wohl zweifellos zu
L seiner hellen Farbe wegen wahrscheinlich zur Varietät Atte
vei demselben ist die Oberseite des ersten Abdominalsegmentes
inen Höckerchen bedeckt. Es ist dies dasjenige Exemplar, auf
h oben bei Anführung des Männchens von Atta hystriz
Ectton Schlechtendali nov. spec.
Länge: 889-5 mm. Dem Beiton coecum Latr. sehr ähnlich,
em Eeiton crassicorne Sm. sich nähernd. Färbung und Bebaa-
bei Eeiton coecum. Sehr dicht und fein punktirt, glanslos
1 Kopfe mit zerstrenten Punkten, der Hinterleib seichter punk-
änzend. Die Mandibeln wie bei Eciton coecum dicht gestreift,
inen 8 nur schmeidigem, bei dem grossen 8 mit dreizähnigem
hne von einander entfernt. Der Fühlerschaft ziemlich kurz, er
e die Mitte zwischen Eeiton crassicorne und Eciton coecum,
mindestens das dritte bis zehnte Glied dicker als
gewöhnlich so lang als dick oder etwas dicker, es ragt bei
twinkelig gestellter Geissel nicht oder kaum über den Rand
or, das zweite Geisselglied manchmal fast so lang als dick.
Augen stets gut entwickelt. Der Hauptunterschied liegt in der
kanische Formiciden.
ie abschüssige Fläche vi
rleiste abgetrennt ist, welch
| beim kleinen 8 oft viel met
zieht; beim kleinen & bildet diese Leiste oft einen Dreiviertelkre
unten offen ist, die untere Hälfte der abschüssigen Fläche ze
furchen, welche den flachen mittleren Theil zwischen sich fassı
wei äusseren Theile über den Hinterhüften etwas geschwolle
Seiten des Metathorax übergehen; bei Zeiton coecum ist keinı
Basal- von der abschüssigen Fläche trennenden Leiste vorhan
bei dem kleinen 8 die zwei Längsfurchen, obgleich bei dem 4
Furchen doch mehr oder weniger vorhanden sind; die spaltför
am Metanotum reichen bei der neuen Art hinauf bis zu den £
Basalfläche, bei Eeiton coecum jedoch liegen sie deutlich ti
Stielchenglied ist kubisch, nicht länger als breit, das zweite el
© 77 7 ome etwas schmäler als hinten, nicht länger als hin
3üdamerika (Dr. von Schlechtendal).
glaube, jetzt auch den Soldaten von Eciton coecum
ch dadurch vom grossen 8 unterscheidet, dass die :
3 dreieckig, sondern ziemlich schmal, aber kräftig, :
en 8, am Enddrittel bogig gekrümmt sind, am Ende
ıeren Rande ein grosser breiter dreieckiger und zit
da bis zur Spitze ist die Mandibel bogig ausgerandı
schiedene Eeiton-Arten, welche mir Dr. Forel nach
beit über Eciton Labidus (Wiener ent. Ztg. 1886) zur
nige Aenderungen in dieser Abhandlung nöthig: St
ıach dem Worte „oben“ das Wort meistens zu se
ach dem Worte „breit“: bei Eciton vagans man
£citon Foreli. Seite 117, Zeile 16 v. o. statt „stets“
Zeile 6 v. o. nach dem Worte „dunkelbraun zu
Apterostigma Mayr.
Novara-Reise, Form. p. 111, Tab. IV, Fig. 35, 9.
»eiter. Der Kopf mit den Mandibeln und Fühlern w
Ocellen und die Netzaugen sind kleiner, der Hini
sammengeschnürt oder ohne eine solche Einschnüru
zemeinen so geformt wie bei Aphaenogaster testaceo-
nogaster splendida Rog. und ist bewehrt oder unbe
Petiolus ist vorne dünn oder dick stielférmig, hint
ı Glied knotenförmig, vorne schmäler als hinten, be
‚wehrt. Der grösste Theil des eirunden Hinterleibes
bedeckt. Die Leiste, welche beim Männchen die F
grenzt und deren hinterer Theil am Innenrande des N
Gustav Mayr.
im Q und & nur theilweise ausgeprägt und nicht sehr deutlich oder
orel hat ganz richtig geurtheilt, als er in seinen Etudes myrm. en
sagt, dass Apterostigma mit Atta und Sericomyrmex sehr grosse
habe und auch den Cryptoceriden nahe stehe, denn eben die nach-
hriebene Art Apterostigma uncinatum nähert sich sehr den Gat-
und Cyphomyrmez. Auf den leichten Vorwurf, dass mir dise
aftsverhältnisse seinerzeit entgangen zu sein schienen, antworte ich
nweise, dass ich die Synopsis der Ameisengattungen im Norara-
a. 23 Jahren schrieb, also zu einer Zeit, wo die Kenntniss der exo-
isen noch sehr im Argen lag und mir damals auch weniger um
‘stematische Anordnung nach verwandtschaftlichen Principien, als
ıarfe und leicht verständliche Gharakteristik der Genera zu thun
ja in demselben Werke p. 5 sage, dass die Eintheilung der Myr-
künstliche sei, um die Bestimmung der vielen Gattungen leichter
ıen. Myrmicocrypta, von Smith im Jahre 1860 auf das Weibchen
ıteht jedenfalls den Gattungen Apterostigma und Sericomyrmez
Apterostigma pilosum Mayr.
Norara-Reise, Form. p. 118, Fig. 35, 9, d'.
iter. Länge: 3:55 mm. Glanzlos, röthlich braungelb oder roth-
“ühlergeissel, die Beine und besonders die Oberkiefer heller. Der
r ist mit langen, fast niederliegenden oder schief abstehenden hell-
auch braunen Haaren reichlich besetzt, überdies findet sich noch
nd feine Pubescenz (auch beim Q).
andibeln sebr dicht und äusserst fein längsgestreift und glanzlos.
: sehr fein rauh und zerstreut gekörnelt. Der Hinterrand des Cly-
den Stirnleisten nicht aufgebogen. Die Stirnleisten sind vorne so
breit und nach aussen gerichtet. Der Hinterkopf so wie beim 9
ig zusammengezogen. Der Thorax ist unbewehrt, das Mesonotum
ei parallelen Längskielen, welche sich hinten bogig vereinigen, auch
he des Metanotum mit zwei deutlichen oder undeutlichen Länge
erste Stielchenglied vorne am dünnsten, nach hinten allmälig ver
interleib sehr fein und unregelmässig gekörnelt.
er und Weibchen aus St. Catharina Vom General Radoskowski
it der Angabe Mexico ein Q und 8, welche zu Apterostigma pilo-
ren scheinen, aber 7 mm. lang sind.
Apterostigma uncinatum nov. spec.
iter. Länge: $4 mm. Glanzlos, bräunlich gelbroth, theilweise,
ı Kopfe mehr rostbraun. Die nicht reichliche und weissliche Behaa-
nur aus kurzen, plattgedrückten und mehr oder weniger hakig
she Formiciden.
ıaren, der Streckrand der Tibie
dem Beugerande jedoch, sowi
Tarsen finden sich dünne, gerade und ziemlich anliegende Härchen.
Die Mandibeln wie bei Apterostigma pilosum. Die Sculptur d
ist ziemlich so wie bei Apterostigma pilosum. Der Hinterrand des C
jederseits vor der Hinterecke desselben leistenartig aufgebogen, zwisc
dieser scharfen Leisten und dem vordersten Theile der Stirnleisten ist e
Einschnitt, welcher bei weggestreckten Fühlern von der Basis des n
gerichteten Schaftes ausgefüllt wird. Die Stirnleisten sind vorne aufget
diselbst etwas schmäler als bei Apterostigma pilosum. Der Scheitel
unregelmässigen, in der Mitte unterbrochenen Längsrunzeln. An den
deten Hinterecken des Kopfes sitzen einige kleine, fast zahnartige Hi
der Hinterkopf ist nicht halsartig verlängert, sondern breit und hat |
vom Kopf-Thoraxgelenke einen nach hinten gerichteten Zahn. Das
beiderseits mit einem Zahne, von welchem schief nach hinten und u
Leiste abgeht, zwischen diesen zwei Zähnen finden sich auf der Pronotı
noch zwei sehr kleine Höckerchen. Auf der Mesonotumscheibe sitzen «
hintereinander gestellter Höcker, resp. Zähne, und zwar vorne knap
Pro-Mesonotalnaht zwei von einander stark entfernte Höcker, in der
ı Mesonotum zwei Höcker, welche einander näher stehen, und hinten zw
spitzige Zähne, welche länger als an der Basis dick sind; hinter di
teren Zähnen senkt sich das Mesonotum, verschmälert sich auch und t
vier ziemlich im Quadrat gestellte sehr kleine Zähnchen; hinter den:
die tiefe Meso-Metanotalnaht. Die ziemlich quadratische Basalfläche ı
uotum ist beiderseits gerandet und hat hinten zwei spitzige, schief na
und oben gerichtete Zähne. Das erste Stielchenglied ist länger als be
sigma pilosum und deutlich aus einem vorderen dünnen Stiele u
hinteren Knoten bestehend, das zweite Stielchenglied wie bei Apterostü,
aum. Der Hinterleib scharf fein genetzt.
Ein Exemplar aus St. Catharina,
Cyphomyrmex Mayr.
Myrm. Stud. 1862, p. 42 (690), 8.
Rog., Berl. ent. Ztg., 1863, p. 211, 8,9, d.
Männchen. Die Oberkiefer dreieckig, am Kaurande vorne
grossen, weiter hinten mit viel kleineren und mehr oder weniger unc
Zähnen. Der dreieckige Clypeus hinten stark abgerundet und nicht
die Fühlergelenke eingeschoben, die Grenze zwischen dem mässig {
mittleren Theile und den Seitentheilen ist durch ein sehr kleines Zähn
ein kurzes Kielchen angezeigt. Die Stirnleisten sind vorne mehr odeı
verbreitert und stark aufgebogen, weiter hinten setzen sie sich als I
oder Längsleisten fort und ziehen zu compressen Höckern, welche
Aussenseite die hinteren Punktaugen tragen; diese Höcker setzen sich aı
Gustar Mayr.
ch hinten ziehende Kiele fort. Die Fühler sind zwölf- bis drei-
ir Schaft überragt den Hinterrand des Kopfes, alle Geisselglioder
dick, das zweite ist etwas kürzer als das erste und ist das
die folgenden nehmen bis zum vorletzten allmälig an Länge
auch an Dicke zu, das Endglied ist so lang als die zwei vor-
jammen oder noch etwas länger. Die ziemlich gerundeten Hinter-
es mit einem Zahne. Die stark gewölbten Augen etwas vor der
seiten. Das Pronotum jederseits mit einem dreieckigen Zahne.
mit zwei convergirenden, in oder hinter der Mitte sich vereini-
lenfurchen, an der Hinterhälfte ganz nahe den mehr oder weniger
interen Seitenrändern mit je einer Längsfurche. Die Seitenlappen
fesonotum und Scutellum mit einem aufgebogenen, zahnförmigen
as Scutellum hinten mit zwei starken horizontalen Zähnen. Das
t senkrecht abfallend mit zwei Zähnen oder Dornen (mässig
nden sich nämlich bei einer unbeschriebenen Art aus St. Catha-
er mir nur das Männchen bekannt ist und die ich daher lieber
lasse). Das erste Stielchenglied ist depress, rechteckig, hinten
„ das zweite Glied ist breiter als lang und breiter als das erste
terleib ist eiförmig. Die Krallen einfach. Die Vorderflügel ohne
mit einer Cubital- und einer ganz geschlossenen Radialzelle, das
lt, die Costa transverss verbindet sich mit der Costa cubitalis
ıngsstelle oder sehr nahe derselben mit dem äusseren Aste der
eiter dieser Gattung lassen sich in folgender Weise unter-
Zinterleibssegment oben ohne Längskiele; der Fühlerschaft über-
cht verlängerten Hinterecken des Kopfes . . . 2
linterleibssegment oben mit vier langen Längskielen; der Schaft
cht die kegelförmig verlängerten Hinterecken des Kopfes . 5
gruben werden nach hinten allmälig seichter und enden unschein-
vor den abgerundeten Hinterecken des Kopfes, sie sind aussen
m hinteren Ende der Netzaugen von einem scharfen Längskiele
Das Pronotum nahe dem Hinterrande nur mit drei Höckerchen,
das mittlere das kleinste ist; das Mesonotum ziemlich gerundet,
eibe mehr abgeflacht, mit vier nicht sehr deutlichen, Sachen
1; das Metanotum nur mit zwei kurzen Dornen. Der zweite
n abgeflacht, ohne Tängsfurche. Die Hinterleibsbasis oben ohne
Ca C. conformis Mayr.
Fühlergruben werden bis zu den Hinterecken des Kopfes, und
von der verlängerten Stirnleiste und aussen von einem scharfen
begrenzt see 3
dsten in der Stirahöhe nur sehr wenig bogig ausgerandet, s0
st die Stirn nur wenig schmäler ist als weiter vorne und hinten.
vört eine neue Art, welche Prof. Emery beschreiben wird.
shtet
zien
bis
als
Quer
1 sir
prde:
€
4a. Der Clypeus vor den Stirnleisten nur mit zwei sehr kle
Zweites bis viertes Geisselglied etwas länger als dick. Die f
und kurzen Längsrunzeln. Das Pronotum beiderseits mit
zwischen denselben findet sich keine Spur eines Hôckers. (
5. Drittes bis sechstes Geisselglied etwas dicker als lang. De:
satz der Hinterecken des Kopfes viel kürzer als der halbe
Scheitels. Der erste Stielchenknoten breiter als lang. Längı
c.
Sa. Alle Geisselglieder wenigstens etwas länger als dick. Der À
der Hinterecken des Kopfes sehr deutlich länger als der h
des Scheitels. Der erste Stielchenknoten um etwas Weniges
Länge: 37-38 mm. c
Cyphomyrmex Kirbyi nov. spec.
Cyphomyrmez deformis Vorel, Etudes myrm. en 1884, |
Dr. Forel hat in der hier citirten Abhandlung einen
Steinheili beschrieben und mit Cyphomyrmez deformis, welcl
aus Neugranada erhalten hatte, verglichen. Beide sind verschie
ich nicht unterschieden hatte. Da nun aus Smith’s Beschreil
noplus difformis (Cat. Hym. Brit. Mus. Form. 1858) nicht zu er
welche der beiden Arten derselbe zu beziehen sei, so sandte ich
Hem W. F. Kirby mit dem Ersuchen, dieselben mit dem Sm
genau zu vergleichen. Herr Kirby willfahrte freundlich m
schrieb mir, dass sowohl er als Herr Ch. O. Waterh ouse die
haben, dass der Smith’sche M. difformis mit Cyphomyrmez
einstimme. Da es sich nun herausstellte, dass auch das typisch
Cyphomyrmex minutus mit Cyphomyrmex Steinheili übereinst
die aus Neugranada stammenden, von Forel Cyphomyrmez dı
ten Stücke eine neue Art, welche ich Herm Kirby zu Ehrer
Kirbyi nenne. Es bleibt nun noch zweifelhaft, zu welcher de
Cyphomyrmez deformis Rog. gehöre. — Zur Unterscheidung de
myrmez Kirbyi m. und Oyphomyrmex deformis Sm. möchte
darauf aufmerksam machen, dass bei Cyphomyrmez deformis sic
vier in einer Querreihe stehende Höckerchen, bei Cyphomyrn
zwei, nämlich beiderseits nur ein Höcker vorfindet.
Gustar Mayr.
Cyphomyrmez deformis Smith.
Meranoplus difformis Sm. Cat. Hym. Brit. Mus. Form. 1858, p. 195, 8
Cyphomyrmez minutus Mayr, Myrm. Stud. 1862, p. 691, 8.
Cyphomyrmez Steinheili Forel, Etudes myrm. en 1884, p. 53, 8.
Der Arbeiter ist in der Färbung sehr verschieden. Die hellsten Exemplare
sind röthlichgelb oder gelb, Kopf und Hinterleib mehr oder weniger braun
oder rothbraun, die dunkelsten dunkelbraun mit schmutziggelben Mandibeln,
Fühlergeissel und Beinen, Schenkel und Tibien mehr gebräunt.
Weibchen. Länge: 26—27 mm. In Färbung, Behaarung, Seulptur, in
der Form der Kopftheile, des Petiolus und des Hinterleibes wie der 8. Das
Mesonotum hat vorne zwei geradlaufende, schief gerichtete Längsfurchen, welche
sich in der Mitte des Mesonotum treffen, von wo dann eine einfache Furche
bis zum Hinterrande des Mesonotum zieht, zwischen den beiden vorderen Fur-
chen findet sich eine kurze mittlere Furche, sowie hinten seitlich zwei Furchen,
ausserhalb welcher der hintere Seitenrand des Mesonotum über dem Gelenke
des Vorderflügels etwas erweitert und aufgebogen ist; die Seitenlappen enden
aussen in eine stumpfe zahnförmige Erweiterung; das Scutellum hinten mit
zwei dreieckigen Zähnen.
Männchen. Länge: 3 mm. Mehr oder weniger dunkelbraun, die Beine
braun, die Mandibeln und die Fühlergeissel, die Kniee und die Spitzen der Tarsen
röthlichgelb. Spärlich mit anliegenden, kurzen und dünnen Härchen besetzt.
Glanzlos, äusserst fein, theilweise sehr undeutlich, fingerhutartig punktirt,
Kopf und Thorax überdies, obwohl oft undeutlich, fein und etwas netzartig
gerunzelt. Die Stirnleisten vorne stark erweitert, vorne gerundet-eckig vorge-
zogen. Die Fühler dreizehngliederig, das dritte und vierte Geisselglied
wenig länger als dick. Die Höcker, an deren Aussenseite die hinteren Ocellen
liegen, sind klein. Die Hinterecken des Kopfes ziemlich gerundet. Das Meso-
notum, die Seitenlappen und das Scutellum wie beim 8; das Metanotum mit
zwei dreieckigen Zähnen wie beim 8. Das erste Glied des Petiolus vorne sehr
kurz gestielt, der ziemlich flache Knoten etwas breiter als lang, das zweite
Glied oben querconcav eingedrüickt, hinten oben beiderseits nicht zahnartig,
sondern nur mit einer nicht starken, rundlichen Erhöhung. Die Flügel stark
gebräunt.
Aus Cordova, Cuba, Cayenne. Unter Rinde, unter den Wurzeln einer
Bromeliacee, welche auf Bäumen lebt, sowie auch im modernden Holze in
St. Catharina (Hetschko).
Cyphomyrmex strigatus nov. spec.
Arbeiter. Länge: 28—24 mm. Gelbroth oder rostroth; der ganze Kör-
per spärlich, der Fühlerschaft und die Beine reichlicher mit kurzen, anliegenden,
etwas schuppig flachgedräckten Härchen besetzt wie bei Cyphomyrmez Kirbys
Mayr und Cyphomyrmex deformis Sm., ebenso die Sculptur, doch ohne feine
Längsrunzeln auf der Stirn. Die Mandibeln am Kaurande mit etwa sechs sehr
Stäsmerikanische Formiciden. 559
kleinen undeutlichen Zähnchen und vorne mit zwei grossen Zähnen. Die zwei
zahnförmigen Lappen am Clypeus ebenso wie bei Cyphomyrmez deformis Sm.
Der vordere erweiterte Theil der Stirnleisten ist schmäler und nicht so aus-
gebreitet, sondern mehr aufgebogen. Der Fühlerschaft überragt nicht die Hinter-
ecken des Kopfes und kann in die ebenfalls bis zu den Hinterecken des
Kopfes selbst verlängerten Fühlergruben ganz eingelegt werden; drittes bis
sechstes Geisselglied etwas dicker als lang. Der Scheitel in der Mitte mit zwei
geraden Längskielen, welche sich vorne nicht nach aussen biegen, um sich
mit den Stirnleisten unmittelbar hinter der Ausrandung derselben zu ver-
einigen, wie dies sehr deutlich bei Cyphomyrmex deformis und Cyphomyrmex
Æirbys, bei ersterer aber öfters undeutlich vorkommt. Ein Hauptmerkmal zur
Unterscheidung dieser neuen Art von Cyphomyrmez deformis und Cyphomyr-
mez Kirbyi liegt aber in den an der Spitze abgerundeten kegeligen Hintereoken
des Kopfes, in welchen die Fühlergruben enden; diese Kegel sind mit Bezug
auf die nächstfolgende Art viel kürzer als der halbe Hinterrand des Kopfes.
Das Pronotum hat beiderseits einen Höcker, in der Mitte aber nur einen
Höcker. Die vier Höcker des Mesonotum sind mehr erhöht wie bei Cyphomyr-
mex Kirbyi (bei Cyphomyrmez deformis sind die vorderen Höcker manchmal
ebenso hoch); zwischen dem Meso- und Metanotum ist eine tiefe Einschnürung;
die nach hinten etwas divergirenden Längskanten des Metanotum sind mehr
erhöht, also mehr leistenartig wie bei Cyphomyrmex Kirbyi. Der erste Knoten
des Petiolus mit Ausnahme des sehr kurzen und sehr schmalen vorderen Theiles
am Gelenke, breiter als lang; der zweite Knoten mit schneidigeren Längskanten,
auch ist er vorne viel mehr erhöht wie bei den zwei erwähnten Arten. Das
erste Abdominalsegment mit vier starken, durchlaufenden und parallelen Längs-
Xielen, bei den zwei vorigen Arten hingegen sind nur die zwei seitlichen Kiele
oft mehr oder weniger deutlich.
St. Catharina.
Cyphomyrmex auritus nov. spec.
Arbeiter. Länge: 37—38 mm. Gelbroth oder nahezu rostroth. Die
Behaarung und Seulptur wie bei Cyphomyrmez deformis. Die Mandibeln mit
fünf bis sechs undeutlichen Zähnchen, vorne mit zwei grösseren Zähnen. Der
Clypeus beiderseits und zwar vor den Stirnleisten mit einem dreieckigen, ziem-
lich grossen Zahne, welcher fast so lang ist als die Stirnlappen vorne breit
sind, doch füllt er den von der Clypeusfläche und dem Vorderrande der Stirn-
leisten frei bleibenden Winkel nur theilweise aus. Die Stirnleisten vorne noch
etwas schmäler als bei Cyphomyrmez strigatus, in der Mitte noch seichter bogig
ansgerandet. Der Fühlerschaft kann ebenso wie bei Cyphomyrmex strigatus in
die bis in die Spitze der verlängerten Hinterecken des Kopfes verlängerte Fühler-
grube ganz eingelegt werden; alle Geisselglieder sind wenigstens etwas länger als
dick. Die Längsleisten in der Mitte des Soheitels wie bei Cyphomyrmez strigatus.
Die Hinterecken des Kopfes in noch viel längere Kegel oder Hörner verlängert wie
bei Cyphomyrmex strigatus, und da sie durch die Fühlergrube susgehöhlt sind,
2. B. Ges. B. XEXVIL. Abb.
560 Gustav Mayr.
so könnte man sie auch ohrförmig nennen, ein solches Horn ist sehr deutlich
länger als der halbe Hinterrand des Scheitels zwischen den Hörnern (bei Oypho-
myrmez strigatus viel kürzer als der halbe Hinterrand). Das Pronotum mit
einem gerundet-kegeligen Mittelhöcker, während die zwei seitlichen Höcker mehr
wie eine kleine gerundet-zahnartige Erweiterung des Seitenrandes der oberen
Fläche auftreten. Das Mesonotum mit vier gerundet-kegeligen Höckern, von
welchen die vorderen gross sind. Zwischen dem Meso- und Metanotum ist eine
tiefe Einschnürung. Das Metanotum wie bei Cyphomyrmez strigatus, doch ist
die abschüssige Fläche von der Basalfläche dadurch deutlicher abgegrenzt, dass
letztere ziemlich horizontal und erstere stark geneigt ist. Der erste Knoten des
Petiolus mit Ausschluss des sehr schmalen und sehr kurzen vorderen Stückes
zunächst dem Thorax-Petiolusgelenke, ist, von oben gesehen, nahezu quadratisch,
nämlich noch etwas länger als breit, das zweite Glied wie bei Oyphomyrmex
atrigatus; ebenso der Hinterleib.
Weibchen. Länge: 45 mm. Die mir vorliegenden © sind röthlichgelb
gefärbt. Die Behsarung, die Seulptur, die Form der Kopftheile, des zweiten
Stielchenknotens und des Hinterleibes wie beim 8. Das Pronotum ohne mittle-
ren Höcker. Das Mesonotum vorne mit zwei dicken Längskielen, welche in der
Mitte des Mesonotum enden, weiter seitlich und mehr nach rückwärts finden
sich zwei dicke‘Längskiele, welche nach hinten und einwärts ziehen und sich
in der Mitte des Hinterrandes des Mesonotum verbinden, die hintere aufgebogene
und erweiterte Hälfte des Seitenrandes zeigt über dem Gelenke des Vorderfiügels
eine rundliche Erweiterung und dahinter vor dem Seutellum eine zahnartige
Erweiterung; durch diese Kanten und Ränder werden fünf Furchen gebildet,
nämlich eine zwischen den zwei zuerst genannten Kielen, dann zwei zwischen
diesen und den zweitgenannten, endlich zwei zwischen diesen und dem hinteren
Theile der Seitenränder. Das Metanotum etwas über der Mitte mit zwei drei-
eckigen Zähnen. Das erste Stielchenglied ist quadratisch, nicht länger als breit.
Die braun angerauchten Flügel zeigen sich im auffallenden Lichte bei gewisser
Stellung blau, etwas weniger schön wie bei Glyptomyrmex, die Costa transversa
verbindet sich mit der Costa cubitalis an ihrer Theilungsstelle, oder nahe der-
selben mit dem äusseren Cubitalaste.
Männchen. Länge: 35 mm. Rostbraun, das erste Hinterleibssegment
und besonders der Scheitel dunkler, die Mandibeln, der Clypeus, die Fühler,
Beine und die Hinterleibsspitze schmutzig gelb. Fast kahl, äusserst fein und
dicht fingerhutartig punktirt, der Hinterleib sehr fein und seicht genetst, in der
Mitte des ersten Segmentes glänzend und mehr oder weniger geglättet. Die
Stirnleisten vorne nicht stark bogig erweitert, mit bogig gekrämmtem Rande,
weiter hinten sind sie sehr schmal und etwas divergirend. Die Fühler zwölf-
gliederig, alle Geisselglieder deutlich länger als dick, das zweite ist das
kleinste und kürzeste. Die Höcker, an deren Aussenseite die hinteren Ocellen
liegen, sind höher als bei Cyphomyrmez deformis. Jede Hinterecke des Kopfes
mit einem grossen Zahne (bei Cyphomyrmez deformis mit kurzem dreieckigen
Zahne). Das Metanotum mit zwei sehr niedrigen, stumpfen Zähnchen. Das erste
Stäamerikanische Formiciden. 561
Stielchenglied nicht knotenförmig verdickt, deutlich länger als breit, mit sehr
schwachbogig ausgerandeten Seitenrändern (bei Oyphomyrmex deformis ist das
erste Stielchenglied etwas breiter als lang mit bogigen Seitenrändern), das
zweite Glied rechteckig, vorne mit gerundeten Ecken, hinten mit zwei nach
rückwärts gerichteten, kurzen, dicken und stark abgerundeten Zähnen oder
Höckern (bei Cyphomyrmez deformis ohne Zähne). Die Flügel viel weniger
gebräunt als bei Cyphomyrmez deformis.
St. Catharina.
Cyphomyrmex asper nov. spec.
Weibchen. Länge: 4 mm. Braunroth, die Mandibeln, Fühler und Beine
heller. Der ganze Körper mit mässig langen, ziemlich dünnen und abstehenden
Haaren besetzt.
Die Oberkiefer sehr fein, dicht und etwas runzelig gestreift. Der Kopf
verworren gerunselt, viereckig, vorne schmäler als hinten und daselbst etwas
breiter als der Thorax. Der Clypeus wie bei den anderen Cyphomyrmex-Arten,
beiderseits mit einer abstehenden zahnartigen Leiste (wie bei Cyphomyrmez
deformis), der mittlere Theil des Clypeus zwischen den Stirnleisten viel breiter,
so dass die Stirnleisten weiter von einander entfernt sind, er stösst hinten quer
an das dreieckige Stirnfeld ; die Stirnleisten ziehen mässig divergirend in gerader
Richtung bis zu den Hinterecken des Kopfes, sie sind nicht ausgerandet, wodurch
diese Art auffallend von den anderen Arten abweicht, sie sind bis zum Ende
ziemlich gleichbreit und ihr fein gekerbter oder stumpf gezähnelter Aussenrand
reicht kaum weniger nach aussen wie die Kopfseiten; die Fühlergruben reichen
bis zu den Hinterecken des Kopfes. An den hinteren Punktaugen beginnen zwei
Kielchen, welche zuerst nach hinten ziehen und dann bogig nach aussen gewendet
in den Hinterecken des Kopfes enden; diese letzteren sind in einen nach aussen
gerichteten, kurzen und abgerundeten Zahn erweitert, welcher vorne ausgehöhlt
ist und das hinterste Ende der Fühlergrube umschliesst. Der Hinterrand des
Scheitels ist quer und nur in der Mitte etwas bogig ausgerandet. Der Thorax
ist verworren und raub gerunzelt, theilweise etwas granulirt; das Mesonotum
zeichnet sich von dem der bekannten Cyphomyrmez © dadurch aus, dass es
flach ist und nicht die Erhöhungen und tiefen Furchen derselben hat; das Scu-
tellum hat hinten zwei nach hinten gerichtete, dicke, gleichseitige dreieckige
Zähne und ist zwischen diesen bogig ausgerandet; das Metanotum hat zwei
dreieckige, stumpfe Zähne, welche etwas kürzer als an ihrer Basis breit sind.
Der Petiolus ist fein gerunzelt und gekörnt, sein erster Knoten oben mit vier
im queren Rechteck stehenden, mässig spitsigen und aufrechten Zähnen, der
zweite Knoten kurz, mehr wie doppelt so breit als lang, breiter als der erste
Knoten und oben mit einem breiten, querovalen, jederseits gerandeten Längs-
eindrucke. Der Hinterleib mässig fein verworren gerunzelt, überdies mit gröberen
Runzeln, welche netzmaschig sind und beiläufig dort, wo mehrere Runzeln
zusammenlaufen, eine kleine, fast zahn- oder kegelartige Erhöhung bilden, eine
Sculptur, welche ich sonst noch nicht gesehen habe; das erste Abdominalseg-
72°
Gustav Mayr.
ner Vorderhälfte einen mässig seichten Längseindruck. Die Flügel
osta transversa verbindet sich mit dem äussern Aste der Costa
ıbgrenzung der Discoidalzelle ist durch ein Stück der Costa
eigt, die Radialzelle ist geschlossen. Die Tibien sind dicker als
in gerunzelt und granulirt, ihr Streokrand zeigt sich, von der
æenulirt und von den erhöhten Punkten entspringen die abite-
‚rina.
Cataulacus Smith.
gr. Gen. Oryptocerus (Trans. Ent. Soc. 1853), 8 ©.
en. (Cataulacus Adlersi und convergens). Die Mandibeln mässig
digem Kaurande. Der Kopf ziemlich gerundet mit stark convexen,
etzaugen. Der Clypeus ziemlich trapezförmig, vorne breit, hinten
gigem Vorder- und geradem queren Hinterrande. Die dreizehn-
mförmigen Fühler entspringen etwas hinter den Hinterecken des
!haft etwa 31/;—4mal so lang als dick, das erste Geisselglied nur
k, die folgenden 2—21/,;mal so lang als dick, das Endglied etwas
vorletzte Glied. Die eigentlichen Stirnleisten sind wohl kurz und
ch begrenzt eine schwache Fortsetzung derselben die verlängerte
ım Anlegen des Schaftes) am Innenrande der Netzaugen bis hinter
Mesonotum mit zwei nach hinten convergirenden geraden Fur-
nter der Mesonotummitte sich vereinigen. Das Metanotum mit
ı Zähnen. Der erste Stielchenknoten gestreckt knotig, von oben
ıtrechteckig, niedrig und ungestielt, der zweite Knoten im Wesent-
zeformt, aber dicker. Der Hinterleib ist stark gestreckt; die
ae gerundet-rechteokig, länger als breit, mit ziemlich stark ge-
zmrande, welcher in die sehr stark abgerundete hintere Aussen-
mit etwas ausgerandetem Innenrande und gerundeter Innenecke;
m löffelförmig, unten convex und oben concav. Die Vorderflägel
al- und einer Discoidalzelle, die Costa transversa verbindet sich
‚en Aste der Costa cubitalis, die Radialzelle an der Spitze offen.
fach.
Cataulacus Adlerzi nov. spec.
ır. Länge: 44—5 mm. Schwarz, schimmernd, die Spitze des
die Geissel ausser der Keule, die Tibien und die letzteren Tarsen-
th. Der ganze Körper mit nicht langen, ziemlich steifen, gelb-
ıden Haaren besetzt; eine anliegende Pubescenz fehlt.
dibeln längsgestreift. Der Kopf dicht und ziemlich grob längs-
inter dem Clypeus am vorderen Theile der Stirn weichen die
mal etwas auseinander, um bald wieder parallel zu laufen. Die
hlergruben liegen wie bei den anderen amerikanischen Arten an
Btdamerikanische Formiciden. 563
der Innenseite der Augen, sind etwas länger als der Schaft und reichen bis zu
den Hinterecken des Kopfes. Der quere Hinterrand des Kopfes ist schneidig,
in der Mitte ziemlich gerade, doch gegen die abgerundeten Hinterecken des
Kopfes zu sehr deutlich gekrümmt; unterhalb jeder Hinterecke findet sich ein
sehr kleiner Zahn. Die Oberseite des Thorax ist etwas gröber und weniger dicht
längsgestreift wie der Kopf, die Thorazseiten sind feiner gestreift wie die Ober-
seite des Thorax; die Naht zwischen dem Pro- und Mesonotum nicht erkennbar,
zwischen dem Meso- und Metanotum findet sich eine mässig starke Querfurche;
das Mesonotum beiderseits mit einem nach aussen gerichteten, dreieckigen Zahne;
die Basalfläche des Metanotum ist viereckig, breiter als lang, vorne etwas breiter
als hinten und beiderseits mit einem gerundeten Zahne, die Hinterecken enden
in zwei parallele, gerade nach hinten gerichtete Dornen, welche nicht länger als
die Basalfläche des Metanotum sind. Die Knoten des Petiolus grob längsgestreift ;
das erste Abdominalsegment fein und dicht längsgestreift.
Weibchen. Länge: 6 mm. Färbung, Behaarung, Sculptur, Form der
Kopftheile und des Petiolus wie beim 8. Das Pronotum sehr grob gerunzelt-
punktirt, das Mesonotum und das Scutellum runzelig-längsgestreift mit wenigen
zerstreuten und groben Punkten, das Mesonotum ohne Zahn, die Basalfläche
des Metanotum wie beim 8, doch sind die gerade nach hinten gerichteten Dornen
kürzer als die Basalfläche des Metanotum. Der Hinterleib ist länger als beim 8.
Die Flügel gebräunt.
Männchen. Länge: 65mm. Schwarz, der Schaft, der Hinterleib, be-
sonders an der hinteren Hälfte, und die Hüften schwarzbraun, die Geissel, die
Schenkel, die Tarsen und die zwei letzten Abdominalsegmente braun, die Tibien
röthlichgelb, die Basis der braunen äusseren Genitalklappen hellgelb. Die
abstehende Behsarung am ganzen Körper ziemlich reichlich, am Hinterleibe
spärlicher.
Die Mandibeln grob runzelig-punktirt und auch etwas gestreift. Der
Ciypeus und die Stirn parallel-runzelig-längsgestreift, ebenso der
Scheitel, die Kopfseiten jedoch mehr oder weniger unregelmässig gerunzelt. Das
Pronotum schief streifig- oder theilweise verworren gerunzelt; das Mesonotum
und Scutellum runzelig-längsgestreift; die Basalfläche des Metanotum gröber
runzelig-längsgestreift, hinten mit zwei dreieckigen, ziemlich stumpfen und sehr
kurzen Zähnen, die abschüssige Fläche oben grob bogig quer-, unten längs-
gestreift. Die Knoten des Petiolus und die Basie des Hinterleibes fein längs-
gestreift, der übrige Hinterleib glänzend, theils glatt, theils äusserst zart leder-
artig gerunzelt. Die Flügel gebräunt. — Ich habe hier zur Beschreibung nur
jenes J benutzt, welches Hetschko als sicher mit den Q und % in derselben
Colonie gefunden zu haben angibt. Die zwei anderen mir vorliegenden g° haben
eine dunklere Färbung der Tibien.
In den abgestorbenen Stengeln (wohl Wedelstielen!) eines Baumfarn in
St. Catharina (Hetschko).
564 .
Gustar Mayr.
Cataulucus convergens nov. spec.
Cataulacus striatus Mayr Diagn. neuer und wenig gekannter Form. (Verhandl.
der zool,-botan. Gesellsch., 1866, p. 908), 8.
“ Länge 45—5 mm. Dem 8 von Cataulacus Adlersi sehr ähn-
folgende Merkmale unterschieden: Stirn und Scheitel stark bogig
ift und zwar in der Weise, dass die am Vorderrande des Clypew
ıifen am Clypeus parallel laufen, vorne auf der Stirn auseinander-
an wieder convergiren, so dass sie sich in der Mittellängalinie
itzwinkelig treffen; dort, wo die Stirnleisten stark auseinander-
ngen am Rande der Stirnleisten noch andere Streifen, welche
en und aussen und dann im Bogen nach einwärts ziehen, um
chneidigen Hinterrand des Scheitels zu stossen. Das Metanotum
‚nächst der Basis eine platte, gerundete Erweiterung, welche
ı nach hinten gerichtetes, sehr kleines Zähnchen endet, so dass
& von oben gesehen, oft recht deutlich hakenförmig erscheint;
ornen sind unbedeutend kürzer als bei Cataulacus Adlerzi und
ın. Länge: 5-52 mm. Die Färbung und Behsarung wie beim $,
ı und Sculptur des Kopfes. Das Pronotum sehr grob punktirt-
sonotum und das Scutellum grob runzelig-längsgestreift, zwischen
tlich mit sehr groben Punkten, sowohl die Längsstreifen wie
ae sehr fein lederartig gerunzelt; das Metanotum mit zwei starken,
nach hinten gerichteten dreieckigen Dornen, die Basalfläche
velt, die abschüssige Fläche geglättet und glänzend, die Thorar-
sgestreift, am Metathorar gekrümmt-gestreift. Der grob längs-
as ist so wie beim $ geformt. Der Hinterleib wie beim & fein
doch ohne Punktreihen zwischen den Streifen. Die Flügel stark
en. Länge: 6—65 mm. Schwarz, der Fühlerschaft, der Hinter-
nehr hinten und an der Unterseite, sowie die Hüften sohwarz-
»rgeissel, die Schenkel, die vier hinteren Tibien an der Basal-
arsen braun, die Vordertibien, die unteren Enden der vier hinteren
Genitalklappen bräunlich gelbroth. Der Kopf mit den Fühlern,
der Petiolus und der Hinterleib vorne ziemlich reichlich, die
pitze des Hinterleibes spärlicher abstehend behaart, die Tibien
reichlich lang abstehend behaart.
ibeln grob gerunzelt-punktirt. Der Clypeus ziemlich fein längs-
irn nach hinten gegen die Ocellen convergirend (aber
g-längsgestreift, der Hinterkopf mehr längsgerunzelt. Das
zerstreut punktirt und schwach foin gerunzelt, beiderseits unten
ıs Mesonotum und Scutellum zerstreut grob punktirt und mehr
u längsgerunzelt; das ganze Metanotum ziemlich grob gestreift;
iten theils mebr geglättet, theils fein gestreift. Der erste Stielch
che Formiciden. 565
it längsgestreift, der zweite sehr fein längs-
ark glänzend, an der Basalhälfte des ersten
Sqmentes sehr fein gerunzelt und mehr oder weniger sehr fein längsgestreift. Die
Algel wie beim © gebräunt. — Das g’ scheint sich von dem der vorhergehenden
Art weentlich nur durch die Streifung der Stirn zu unterscheiden.
St. Catharina.
Ich sandte 8 von Cataulacus Adlerzi und convergens an Herrn W. F. Kirby
an British Museum in London mit dem Ersuchen, beide Arten mit den Typen
m Meranoplus striatus Smith (Journ. of Entom., 1860, p. 77) zu vergleichen.
Dkrselbe gewährte bereitwilligst meine Bitte, indem er mir schrieb: „Nr. 1 and 2
ar quite distinct from Meranoplus striatws Smith, which is a larger species,
with the metanotum differently formed, something like this:“ (dazu gab derselba
eine Zeichnung, welche der Smith’schen Zeichnung in dem oben citirten Auf-
stbe sehr ähnlich ist, nur sind in der Kirby’schen Zeichnung die Dornen noch
linger), „being shorter and with larger spines than in either of your insects.
We have no other species, which agrees with them either in our collection.“
In meinen „Diagnosen neuer und wenig gekannter Formiciden“, 1866, gab ich
die Beschreibung des Cataulacus striatus Smith, in der Meinung, die von Smith
sgebene Beschreibung zu ergänzen. Da das Exemplar aus Rio de Janeiro, nach
welchem ich damals die Diagnose anfertigte, Eigenthum der Stockholmer Museums
ist, so ersuchte ich vor Kurzem Herrn Dr. G. Adlerz um Aufklärung. Der
Intendant des Stockholmer Museums, Herr Professor Chr. Aurivillius, hatte
in Folge Intervention des Herrn Dr. Adlerz die besondere Freundlichkeit, das
typische Stück demselben zur Untersuchung für mich zu übergeben, wodurch
ich in die angenehme Lage versetzt wurde, zu constatiren, dass der aus St. Catharina
erhaltene und vorhergehend beschriebene Cataulacus convergens mit dem von
air im Jahre 1866 irrigerweise als Cataulacus striatus Smith beschriebenen
identisch sei.
Cryptocerus angustus Mayr.
Myrm. Stud. 1862, p. 111, 9, 9.
Myrm. Beitr. 1866, p. 32, 9.
Zu den in den citirten Aufsätzen gegebenen Beschreibungen des Sol-
daten, daselbst Arbeiter genannt, ist hinzuzufügen: Länge 6—7 mm. Der erhöhte
Rand der Kopfscheibe ist hinten eigentlich nicht bogig, sondern viermal stumpf-
eckig und zwischen je zwei benachbarten Ecken gerade; die vorderen Ecken
wischen den Augen und den Hinterecken des Kopfes nach einwärts sind oft
nicht sehr deutlich, die hinteren Ecken dort, wo der aufgebogene Rand zugleich
den Hinterrand des Kopfes bildet, deutlicher. Das zweite Stielchenglied ist
breiter als lang, seitlich mehr vorne in einen nach aussen gerichteten, schwach
bogigen Zahn erweitert. Der Petiolus und der Hinterleib gewöhnlich mattschwatz,
der letztere mit den bereits früher erwähnten Flecken.
Arbeiter. Länge: 34 und 54 mm. Mattschwarz, die erweiterten Stirn-
leisten schmutziggelb, ihr Rand dunkler, die erweiterten Seitenränder an der
Gustar Mayr.
älfte des ersten Abdominalsegmentes schmäler gelb, der Fühlerschaft,
e Geisselglied, die Knie, Tibien und Tarsen gelbroth. Kopf, Thorar,
und Abdomen sehr fein und dicht genetzt-punktirt mit grossen zer-
Punkten, in welchen je ein kurzes, niederliegendes, nahezu messing-
md flachgedrücktes Härchen sitzt.
er trapezförmige Kopf ist vorne schmäler als hinten, oben ohne Scheibe,
reiter als der Thorax, seine Hinterecken sind schief gestutzt. Der Thor
ı keine deutliche Naht, oder die Nähte sind nur theilweise angedeutet,
notum beiderseits mit vier Zähnen, deren vorderster klein oder sehr klein
beiden folgenden sind grösser; der vierte ist sehr breit, aber quer abge-
ibgeschnitten), so dass er viel breiter als lang ist, häufig ist er in der
> Stutzung ausgerandet, so dass es mitunter aussieht, als wenn statt
tumpfen Zahnes zwei Zähnchen vorhanden wären, auch fehlt er manch-
les ist an seiner Stelle nur ein sehr kleines Zähnchen. Das Mesonotum
its mit einem meistens abgestutzten kleinen Zahne. Das Metanotum
ich beiderseits mit drei, sehr selten mit vier Zähnen, von denen der
ler grösste und spitzigste ist; bei einem Exemplar fehlt auf einer Seite
te Zahn, während er auf der andern Seite vorhanden ist. Der erste
des Petiolus hat beiderseits einen nach aussen gerichteten, kaum oder
nach hinten gerichteten Zahn, der zweite Knoten vorne beiderseits mit
ach aussen gerichteten stumpfen Zahn, dessen Spitze manchmal etwas
ach hinten gebogen ist.
Teibehen. Der hintere Theil des aufgebogenen Randes der Kopfscheibe
n Soldaten; die Metanotumdornen sind nicht lang, stumpf und schief
aten, aussen und oben gerichtet.
Tännchen. Länge: 5—6'3 mm. Schwarz, der Hinterleib dunkelbraun
gelben Rändern der Segmente, die Mandibeln braun, an der Endhälfte
üggelb, die Fühler und Beine weiss, der Fühlerschaft und die Hüfte
Mässig, theilweise spärlich abstehend behaart, das erste Hinterleibs-
‚ oben kahl, die Tibien mit anliegenden oder fast anliegenden Haaren-
die Mandibeln fein und dicht gerunzelt mit zerstreuten Punkten, am
le vorne mit zwei deutlichen, weiter hinten mit undeutlichen Zähnen.
peus und die Wangen gerunzelt, die übrigen Kopftheile sehr fein und
metzt-punktirt mit einzelnen Runzeln. Der Clypeus ist sehr kurz; der
shaft 1Y/3mal so lang als dick, das erste Geisselglied dicker als lang,
ite etwa dreimal so lang als dick, die folgenden nehmen bis zum vor-
lmählich an Länge etwas ab und an Dicke wenig zu, das Endglied ist
ils das vorletzte. Der Thorax ist sehr fein und dicht genetst-panktirt
itreuten groben Punkten, das Metanotum mit groben queren oder mehr
Runzeln, es ist unbewehrt und ohne Höcker. Der Petiolus ist fein
und hat auch mehr oder weniger Längsrunzeln; der erste Knoten ist,
n gesehen, viereckig, vorne etwas breiter als hinten und etwas breiter
, der zweite ziemlich gerundet-quadratisch, seine vorderen Seitenecken
»m sehr kurzen, etwas nach hinten gekrümmten Zähnchen oder auch
Sûdamerikanische Formiciden. 567
kaum mit einer Spur eines solchen. Das erste Hinterleibssegment ist fein genetzt,
die übrigen Segmente sind sehr fein quergeranzelt.
In dem Gange einer Raupe in dem Blattstiele einer Aroidee im Juni in
der Provinz St. Catharina (Hetschko).
Strumigenys Smith.
Die 8 und Q der in Amerika lebenden, der Gattung Strumigenys
nahe verwandten Genera lassen sich in folgender Weise leicht von einander
unterscheiden:
1. Die Fühlergruben äusserst kurz, durch den Gelenkskopf des Fühlerschaftes
ausgefüllt, ohne Verlängerung zum Einlegen des Schaftes; die Fühler se
gliederig . . .
la. Die Fühlergruben stark Verlängert, 80 lang als der Schaft, à in dieselben N
der Schaft eingelegt werden . . . . . . . . . 3
2. Alle Geisselglieder ziemlich gleichlang, das Endglied "doppelt | so lang als
das vorletzte. Die Oberkiefer nur an der Spitze mit einem grossen, nach
einwärts gekrümmten und dahinter mit einem kleineren Zahne. Das Pro-
notum jederseits mit einem gegabelten Dorne. Erstes Stielchenglied zwei-
dornig. Daceton Perty.
2a. Die Geisselglieder in der Länge sehr ungleich, erstes, vorletztes und letztes
Geisselglied sehr lang. Die Oberkiefer ebenso wie bei Odontomachus, an
der Spitze mit drei nach einwärts gekrämmten, dornförmigen Zähnen, deren
mittlerer der längste ist, überdies noch am Innenrande des Oberkiefers sehr
nahe der Basis desselben mit einem sehr langen, dornförmigen, säbelförmig
gekrümmten Zahne, dahinter ist noch ein kleines, dreieckiges, leicht zu
übersehendes Zähnchen. Kopf und Thorax glänzend, narbig (variolös), aus
der etwas erhöhten Mitte eines jeden fischen Punktes entspringt ein Härchen.
Pronotum nur mit zwei kleinen dreieckigen Zähnen. Das erste Stielchen-
glied mit einem sehr langen Stiele, der hinter demselben liegende, viel
kürzere Knoten ist unbewehrt. Acanthognathus nov. von
Die verlängerte Fühlergrube liegt am inneren Augenrande . .
Die verlängerte Fühlergrube liegt am äusseren Augenrande. . . - 3
Die Fühler sechsgliederig. Der Thorax zwischen dem Meso- und Metanotum
eingeschnürt. Strumigenys Smith.
4a. Die Fühler viergliederig, die Geissel ebenso geformt wie bei Strumigenys
beim Fehlen des zweiten und dritten Gliedes. Der Thorax eigentlich nicht
eingeschnürt, der hintere Theil des Mesonotum etwas gewölbt und etwas
a
höher als die Basalfläche des Metanotum. Epitritus Emery.
5. Die Fühler sieben- bis achtgliederig. Ehopalothriz Mayr.
Ba. Die Fühler zwölfgliederig. Ceratobasis Smith.
Männchen von Sirumigenys (imitator). Die Oberkiefer rudimentär,
schmal, am Ende spitaig und einander nicht berührend. Der Kopf vor den Netz-
angen stark verschmälert; lässt man die grossen convexen Netzaugen unberück-
Z.B. Ges. B.XXXVIL. Abh. 73
v Mayr.
1 verschmälert sich der Kopf von den stark abgerundeten Hinterecken
sis zu den Mandibelgelenken. Der Clypeus ist stark oonvex und nicht
die Fühlergelenke eingeschoben. Die kurzen Stirnleisten sind nicht
tinander entfernt. Der Schaft der dreizehngliederigen Fähler ist doppelt
Is dick, das erste Glied der fadenförmigen Geissel wenig länger als
zweite cylindrisch und fast 21/;mal so lang als dick, alle folgesten
18 Endglied fast doppelt so lang als das vorletzte. Das Stirnfeld ist
utlich, die Stirnrinne ist nicht ausgeprägt. Das Mesonotum hat in
‘te zusammentreffende Parapsidenfurchen. Das Scutellum ohne Zähne.
ı Metanotum steil abfallend, mit zwei sehr kurzen, breiten Zähnchen.
Stielchenglied vorne lang gestielt, hinten knotenförmig, das zweite
unten mit einem platten Zahne. Das erste Segment des eifürmigen
es bedeckt mehr als die Hälfte desselben. Die Valvulse externse sind
8, mit der concaven Kante nach hinten und oben gerichtet. Die Vorder-
e Discoidalzelle, die stark ausgeprägte Costa transversa verbindet sich
em äusseren Cubitalaste, welcher sich gegen die Fligelspitze fortsetzt,
cubitalis und ihr innerer Ast sind undeutlich ausgeprägt. Die Beine
lich lang, die Krallen einfach.
ı der Beschreibung und Abbildung des Männchens von Zpitritus in
Spec. d. Form. d’Europe, p. 401 weicht das hier beschriebene Männchen
viel kürzeren Oberkiefer und durch die andere Form des ersten Seg-
8 Petiolus ab, indem der Stiel dieses ersten Segmentes nicht nach
ıtlich dicker wird. Trotz dieser Unterschiede scheint es mir, dass
» Männchen von Epitritus nicht von dem hier beschriebenen Strumi-
mchen generisch unterscheide. (Epitritus Baudueri Em. gehört nach
1 brieflicher Mittheilung und nach der von mir vorgenommenen Unter-
es typischen Stückes, welches ich Herrn Professor Emery verdanke,
sechsgliederigen Fühler zu Strumigenys, und zwar zunächst der Sérums-
veata Rog.)
Weibchen und Arbeiter der Gattung Strumigengs in meiner
sind in folgender Weise zu unterscheiden:
lypeus bedeckt nur die Gelenke der Oberkiefer oder wenig mehr; die
ı Oberkiefer nur mit zwei Bänden . . . th
Aypeus reicht mindestens bis zur Mitte der vorgestrockten Mandibeln
edeckt deren Basalhälfte ganz oder theilweise. Die Mandibeln an dem
Aypeus nicht bedeckten vorderen Theile innen mit mehreren Zähnen
& Das zweite und dritte Geisselglied dicker als lang. Die abschüssige
» des Metanotum beiderseits von einer häutigen, durchscheinenden,
etzartig punktirten Leiste begrenzt. Der kahle Theil der oberen Seite
reiten Stielchengliedes glatt und stark glänzend . . . . . . 1
ühlerschaft am ersten Fünftel (nahe der Basis) sehr dünn, dann plötz-
ark verbreitert mit gerundeter Ecke, sodann bis zur Spitze allmälig
mälert. Die Oberkiefer enden mit zwei nach einwärts gekrümmten
2, am Innenrande, etwas vor der Mitte ein kleiner Zahn, überdies am
Südamerikanische Formiciden. 569
7 sehr kleine Zähnchen vertheilt. $. Länge: 18 bis
Strumigenys crassicornis nov. spec.
oder allmälig verdickt . . . . 3
des Metanotum beiderseits mit einer * aufrechten,
en, genetzten Platte, mit welcher der gelbe, dünne,
undorn verwachsen ist. Die Oberkiefer an der Spitze
einwärts gekrümmten Zähnen, am Innenrande sehr
ane ein ebenso grosser Zahn. 8, Länge: 2—2'2 mm,
ı. Samoa-Inseln im grossen Ocean. (Var. Lewisi
ich einwärts gekrüämmten Oberkiefern, Japan.)
Strumigenys Godeffroyi Mayr.
des Metanotum beiderseits mit einer aufrechten,
‚enden, genetzten Platte, welche nicht mit einem
nd am oberen freien Rande zwei zahnartige Ecken
hintere kurz-spitzig, der vordere entweder ebenso
bere, mehr nach vorne gelegene, kahle, ringsgerandete
»lchenknotens glänzend und ziemlich eut . + 4
Platten. . . 5
aig länger als dick, das dritte 1/ymal so lang als
ıehr wie viermal so lang als dick. Die Oberkiefer
Länge: 38mm. Mexico.
Strumigenys cordovensis nov. spec.
sselglied kaum so lang als dick, das vierte Glied
ds dick. Die Oberkiefer viel kürzer als der Kopf.
Brasilien. Strumigenys Smithi Forel.
"en Mandibelrandes leistenartig erweitert und messer-
te endet in der Mitte des Oberkiefers plötzlich mit
ske, an der Spitze haben die Oberkiefer drei recht-
;ekrämmte, lange, dornförmige Zähne, der Innenrand
vei lange dornförmige Zähne. Metanotum nur mit
hen. 8. Länge: 33mm. Brasilien.
Strumigenys cultriger nov. spec.
e solche Leiste. Metanotum mit zwei mässig langen
! & DieOberkiefer an der Spitze mit drei rechtwinkelig nach einwärts gekrümmten
1 dornförmigen Zähnen, der Innenrand an der Endhälfte mit zwei langen
; 1) Herrn Peter Cameron vordanke ich einen & und ein Q der von ihm im Jahre 1886.
! in den Proc. Lit. et Philos. Soo., XX, Micr. and Nat. Hist, Seot., p. 329 beschriebenen Atrumi-
sm Lewis, welche jedoch trotz sorgfältiger Vergleichung mit Sirumigenye Godeffrogi keinen ande-
ren als den oben angegebenen Unterschied zeigt, so dass ich dieselbe nur als Varietät von Strumi-
sp Godefrogi betrachten kann.
Was ich io meinen Austral. Form.. p. 58 über Sirumigenye mandibularie Sm., deren ©
wd f ébrigens verschiedenen Arten angehören, erwähnte, bezieht sich auf die hier beschriebene
cordosensis ner. spec., welche Art ich von Herrn Norton ans Mexiko unter dem Ki
Birumigenye mandibularis Sm. erhielt.
73%
570 Guster Mayr.
dornartigen Zähnen (wie bei Strwmigenys culiriger). Abdomen glatt, vorne
mit Längsstreifen. Länge: 8 36-38 mm. © 442mm. Brasilien.
Strumigenys saliens nov. spec.
6a. Die Oberkiefer am Innenrande nicht mit zwei langen, dornförmigen Zähnen 7
7. Die Oberkiefer an der Spitze mit drei nach einwärts gekrämmten Zähnen.
Der Innenrand ungezähnt. 8. Länge: 19mm. Cuba (Nach Type.)
7a. Die Oberkiefer an der Spitze nur mit zwei nach einwärts ae
8. Der Innenrand der Mandibeln ungezäbnt oder bei Sirumigeni nbedeniote
mit fast mikroskopisch kleinen Zähnchen . . . . . . . . 9
8a. Der Innenrand der Oberkiefer mit einem grossen oder mit mehreren deut-
lichen Zähnen. Zweites und drittes Geisselglied dicker als lang. Abdomen
glatt, au der Basis gestreift . . . . . . . +... 10
9. Die Mandibeln von der Mitte bis zur Spitze allmälig verschmälert (aabe
der Spitze sieht man am Innenrande bei starker Vergrösserung einige sehr
kleine Zähnchen, die Zähne an der Spite bogig nach einwärts gekrümmt.
Die Oberseite des Kopfes und der Mandibeln von der Spitze der letzteren
bis zur Mitte des Kopfes in der Längsrichtung deutlich concar (bei der
Seitenansicht gut zu sehen). Der Schaft in der Mitte deutlich verdickt.
Der Hinterleib sehr fein lederartig gerunzelt. 9. Länge: 2—22 mm. Brasilien.
Strumigenys subedentata nov. spec.
9a. Die Mandibeln ebenso geformt wie z. B. bei dem Odontomachiden Steno-
myrmez emarginatus Fabr., gleichbreit, die Zähne an der Mandibelspitze
nach einwärts gekrümmt und viel länger als bei Strumigenys subedentata,
der Innenrand ganz ungezähnt. Die geraden Mandibeln setzen sich in der
Axe des Kopfes in gleicher Bichtung fort. Der Fühlerschaft dünn, in der
Mitte nicht verdickt und länger als bei der vorigen Art. 9. Länge: 22 mm.
Brasilien. Strumigenys imitator nov. spec.
10. Die Oberkiefer sind kürzer als der Kopf, am Innenrande nahe den zwei
Zähnen an der Oberkieferspitze mit einem sehr spitzigen, dünnen Zahne,
welcher kaum halb so lang als der obere Endzahn ist und dessen Entfernung
von diesem geringer ist als seine Länge. Das vierte Geisselglied ist kaum
1?/‚mal so lang als dick. 8. Länge: 17—2 mm. Brasilien.
Strumigenys unidentata nov. spec.
10a. Die Oberkiefer sind so lang als der Kopf, die Endhälfte des Innenrandes
mit circa 5—6 Zähnen, welche ungleich gross sind, von denen aber die
grössten noch um mehr als die Hälfte kleiner sind als die Endzähne. Viertes
Geisselglied 1!/;mal so lang als dick. 8. Länge: 17—1'8 mm. Brasilien.
Strumigenys denticulata nov. spec.
11. Die Stirn am Ausschnitte der Stirnleisten, wo die Stirn am schmalsten ist,
mit einem starken breiten, mässig geglätteten Quersindrucke. 8. Länge:
17—18 mm. Brasilien. ‚irumigenye F Friderici Mülleri Forel.
la. Die Stirn ohne solchen Quereindruck . . . . . . . . . . . . 12
Bhäsmerikanische Formiciden. 571
12. Der Clypeus glänzend, ziemlich geglättet und kahl, nur der Vorderrand und
die Seitenränder mit einer Reihe ziemlich langer, an der Spitze keuliger
Haare bewimpert. Der Kopf spärlich behaart. 8. Länge: 1,6—-1'7 mm.
Vereinigte Staaten von Nordamerika. Strumigense ornata nov. spec.!)
12a. Der Clypeus gleichmässig behaart . . . +... . 18
13. Die Mandibeln fast bis zur Spitze selbst mit "sehr "Kleinen, aber recht
deutlichen Zähnchen, welche wohl nicht länger als an der Basis breit sind.
Der Ciypeus ist spärlich behaart, vorne schmal, sein Vorderrand sehr stark
bogig gekrümmt und ohne Grenze bogig in die Seitenränder übergehend.
8. Länge: 18—2 mm. Südfrankreich, Corsica.
Strumigenys Baudueri Emery.
18a. Die Mandibeln mit Zähnchen, von welchen jene, welche deutlich sind, länger
als breit sind, die nahe der Spitze der Mandibeln liegenden sehr klein und
sehr undeutlich. Der Clypeus sehr reichlich behaart, vorne breit, sein Vorder-
rand quer, nur sehr wenig gekrümmt und mit gerundeten Winkeln in die
Seitenränder übergehend. Länge: 8 19mm. © 2:5 mm. Vereinigte Staaten
von Nordamerika. Strumigenys clypeata Rog.
Strumigenys mandibularis Sm., membramifera Emery, lyroessa Rog.,
elongata Rog. und Louisianae Rog. sind mir durch Autopsie nicht bekannt.
Prof. Emery theilt mir mit, dass auch Cephaloays copitata Sm. zur Gattung
Strumigenys gehöre.
Strumigenys cultriger nov. spec.
Arbeiter. Länge: 353 mm. Rostroth, Abdomen kaum gebräunt; Kopf,
Pronotum, Mesonotum und Petiolus mit weissen, keulig-schuppigen Härchen,
der Hinterleib, besonders hinten, mit gewöhnlichen, schief abstehenden Haaren.
Kopf, Thorax und Petiolus ziemlich scharf und fein fingerhutartig punktirt,
3) Strumigenge ornata nov. apec. &. Länge: 1:6—1'7 mm. Der Strumigenys clypeata Bog.
wehr ähnlich, etwas kleiner wie diese, die Mandibeln im All en ähnlich so geformt, sie sind
vorgestreckt, ziemlich parallelrandig,
an dem Theile nämlich, welcher vom Clyp
inem grösseren dreieckigen Zahn versehene Inı
Kaurand über, welcher circa 5-6 deutliche Zähne rne einige ganz endeniiche Zähuchen
trägt. Bei Birumigenys clypeata ist der gesähnte Kaurand länger, indem er fast bis zu dem am
Innenrande Hegenden breiten dreieckigen Zahn reicht. Der Clypens ist besonders vorne schmäler
sis bei Sirumigenys clypsata, mit bogig gerundetem Vorderrande, welcher ohne Grenze bogig in die
Seitenränder übergeht; er ist glänzend, ziemlich geglättet und kahl, nur der Vorderrand und die
Beitsuränder sind mit siemlich langen, an der Spitze keuligen Haaren bewimpert, bei Bras
elwpeata hingegen ist der Ciypeus mit einfachen, gegen die Bänder mit
besetzt. Der Kopf ist spärlicher behaart Birumigenye clypeata. Die Pronotumscheib
der Mitte, auch öfters der vordere Thei Mesonotum seichter genetst und öfters deutlich
geglättet und glänzend, bei Birumigenys clypeata hat die Oberseite des Thorax eine gleichmässige
Beulptar.
Washington D.C. Herr Pergande schreibt mir über diene Art: „Ich fand sie nur ver-
einzelt, wie zwischen Wurzeln von Weinreben, in der Erde, in einem hohlen Baumstrunke, sowie
beim Sieben mit Staphylinen, Pselaphiden und anderen den Schatten und die Feuchtigkeit lieben-
dan Käfern, such zwischen faulen Blättern in der Nähe des Flusses.“
4
572 Gustar Mayr.
der Hinterleib glänzend und glatt, nur in der Querfurche zwischen dem zweiten
Stielchengliede und dem Hinterleibe mit äusserst kurzen Längskielchen.
libeln so wie bei Odontomachus geformt, sie entspringen sehr
‚nder und haben an der Spitze drei rechtwinkelig nach einwärts
ze dornförmige Zähne, von welchen der mittlere kürzer ist; der
a der Basalhälfte in eine schneidige, messerschneideartige, ganz
weitert, welche in der Mitte des Oberkiefers rechtwinkelig endet
ste von allen Arten unterschieden). Die Vorderhälfte des Innen-
lange, dornförmige Zähne, von welchen der hintere der Vorder-
ıten Leiste sehr nahe liegt, während der vordere Zahn ziemlich
lem hinteren Zahn und den Zähnen an der Mandibelspitse ent-
'andibeln sind etwa halb so lang (04 mm.) als der Kopf. Der
ahe der Basis etwas gekrümmte Fühlerschaft reicht fast bis zu
des Kopfes, das zweite und dritte Geisselglied deutlich länger
ırte kaum kürzer als die drei ersten Glieder zusammen. Stim
t einer seichten Längsfurche; der Hinterrand des Kopfes ebenso
Tenys cordovensis ausgebuchtet, doch ist der Hinterkopf schmäler |
ırt.. Das Pronotum ohne Längsleiste und beiderseits gerundet;
mit zwei sehr kurzen dreieckigen Zähnen. Der Petiolus unten
ande der beiden Knoten mit schaumiger Masse, der zweite Knoten
breit als der erste, viel schmäler als der Hinterleib, dieser glatt
ur zunächst der Querfurche zwischen dem zweiten Stielchen-
Abdomen mit äusserst kurzen Tängskielchen.
rina in Brasilien.
Strumigenys imitator nov. spec.
r. Länge: 22mm. Rostroth, Abdomen mehr oder weniger ge-
?ronotum und Mesonotum, die beiden letzteren aber spärlich mit
schuppigen Härchen, der Petiolus und Hinterleib spärlich mit
gen (bei den in Spiritus gelegenen Exemplaren unregelmässig
ıren besetzt, auch am Thorax finden sich meistens einzelne solche
zeigen sich an der Oberseite des Körpers oft einzelne, mässig
nige Haare. Kopf, Thorax und Stielchen dicht und fein fingerhat-
\bdomen glatt und glänzend, das Basalviertel des ersten Seg-
treift.
ibeln ebenso geformt wie bei den Odontomachiden, oder genauer
enomyrmez emarginatus Fabr., sie entspringen auch sehr nahe
sind gleichdick, nur an der Basis etwas dünner und haben an
lange dornartige Zähne im rechten Winkel nach einwärts um-
nenrand ist ungezähnt, sie sind etwas mehr wie halb so lang
)er Fühlerschaft ist dünn, nahe der Basis sehr wenig gekrämmt,
1 nicht bis zu den Hinterecken des Kopfes, seine Spitze ist aber
dem Auge; das zweite und dritte Geisselglied dicker als lang,
Stdamerikanische Formiciden. 573
das vierte dentlich länger als die drei ersten Geisselglieder zusammen. Der
Scheitel mit einer Längsfurche, welche sich mehr oder weniger auch auf der
Stirn fortsetst; der Hinterrand des Kopfes ist mässig ausgerandet. Das Pro-
notum beiderseits mit einem kleinen stumpfen Zahne, ohne Mittellängskiel; das
Metanotam an den Hinterecken der Basalfläche mit zwei kräftigen, mässig langen,
etwas divergirenden, schief nach hinten und oben gerichteten Dornen, welche
kaum kürzer sind, als sie an der Basis von einander entfernt sind; das Meta-
notum hat unten am Thoraxstielchengelenke keine Zähne. Der erste Knoten des
Petiolus nur oben am Hinterrande, der zweite unten und dann oben am Hinter-
rande eine schaumige Masse, der zweite Knoten ist queroval und etwa 1'/,mal
so breit wie der erste.
Männchen. Länge: 18mm. Braun, theilweise roth- oder gelbbraun,
der Kopf dunkelbraun, die Fühler und Beine braungelb oder etwas dunkler.
Kopf und Thorax mässig, die Oberseite des Hinterleibes spärlich, die Unterseite
desselben reichlich schief abstehend behaart. Kopf und Thorax fein genetzt und
ziemlich glanzlos, das Metanotum sehr seicht genetzt und mässig glänzend, der
Petiolus fast glatt, der Hinterleib glatt und glänzend. Die Flügel gebräunt.
St. Catharina.
Obschon diese Art mit der Beschreibung von Strumigenys elongata Rog.
so ziemlich übereinzustimmen scheint, so halte ich es in Anbetracht mancher
unklarer Stellen derselben für besser, der brasilianischen Art einen eigenen
Namen su geben, bis es mir möglich ist, sie mit der Type von Strumigenys
elongata zu vergleichen
Strumigenys cordovensis nov. spec.
Arbeiter. Länge: 38—39 mm. Rostroth, der Hinterleib mehr oder
weniger gebräunt. Kopf, Pronotam und Mesonotum mit den bei dieser Gattung
gewöhnlichen weissen, kolbig-schuppigen Härchen, lange abstehende Haare sind
am Körper äusserst spärlich. Kopf, Thorax und erstes Stielchenglied fein finger-
hutartig punktirt, der Hinterleib glatt glänzend und nur ganz vorne mit sehr
kurzen feinen Längskielchen besetzt.
Die sehr langen Oberkiefer (09 mm.) sind länger als der Kopf (07 mm.),
schmal, ziemlich gleichbreit, an der Spitze mit drei nach einwärts gekrümmten,
langen dornförmigen Zähnen, deren mittlerer kürzer ist, am Innenrande sind
zwei ebensolche lange Zähne, und zwar steht der vordere dem oberen Spitzen-
zahne näher, als er lang ist, der hintere ist von dem vorderen etwas entfernter,
als er lang ist. Der Fühlerschaft ist dünn, sehr wenig gekrümmt und reicht
bis zu den Hinterecken des Kopfes; das zweite und dritte Geisselglied, besonders
das letztere, deutlich länger als dick, das vierte Geisselglied etwas mehr wie
viermal so lang als dick. Stirn und Scheitel mit einer deutlichen Längsfarche;
der Hinterrand des Kopfes tief ausgebuchtet. Das Pronotum beiderseits mit
einer gerundeten Ecke, ohne mittleren Längskiel, mit einem starken Querkiele,
welcher die Pronotumscheibe von dem vorderen, tiefer liegenden, halsförmigen
Gustar Mayr.
otum trennt. Das Metanotum mit quadratischer, flacher, schwach
siderseits sehr undeutlich oder nicht gerandeter Basalfläche, die
che beiderseits (wie bei Strumigenys Smithi) begrenzt von einer
ıen Platte oder Leiste, welche vorne nahe den Hinterecken der
Metanotum in einen gerundeten oder stumpfen Zahn, hinten etwa
Mitte der abschüssigen Fläche in einen spitzigen, viel grösseren
ichen Zahn erweitert ist. Der Petiolus ist unten und an der
intere Theil der Knoten von der schaumigen Masse besetzt, die
e des zweiten Knotens frei gebliebene runde Stelle ist ziemlich
end, der zweite Knoten ist etwa 1'/;mal so breit wie der erste
‘er als der Hinterleib.
in Mexico.
Strumigenys saliens nov. spec.
mandibularis Smith, Journ. of Ent. 1860, p.72 8, nee Q (?).
r. Länge: 36—38 mm. Gelbroth oder rostroth, der Hinterleib
opf, Pronotum und Mesonotum mit den gewöhnlichen schuppigen
itiolus und das hintere Ende des Hinterleibes mit sehr zerstreuten
aren. Kopf, Thorax und Petiolus dicht fingerhutartig punktirt,
ies mit zerstreuten Runzeln, der Hinterleib glatt, an der Bass '
gskielchen.
'kiefer jenen von Strumigenys Smithi ungemein ähnlich, nur
schmäler und länger (05 mm. lang), halb so lang als der Kopf,
Innenrandes sind mehr von einander entfernt. Der Fühlerschaft
anker und an der Basis weniger gekrümmt wie bei Strumigenys
site Geisselglied so lang als dick, das dritte deutlich länger als
vigenys Smithi das dritte nicht länger als dick), das vierte » |
si ersten zusammen, etwa viermal so lang als dick (bei Strumi-
leutlich kürzer, etwas mehr wie doppelt so lang als dick). Der
änger und gestreckter als bei Strumigenys Smith und hinten
ndet. Das Pronotum ist beiderseits gerundet mit einem meistens
allängskiele, der sich mit einem bogigen Kiele verbindet, walcher
‘talnaht aufliegt. Das Metanotum an den Hinterecken der qua-
‚fläche mit zwei nach hinten und etwas nach oben gerichteten,
mässig langen, gestreckt dreieckigen spitzigen Dornen, welche
nd als ihre Entfernung von einander an der Basis beträgt, unten
Thorax-Stielchengelenk zwei ziemlich rechtwinkelige Zähne, die
r abschüssigen Fläche zwischen dem Dorne und dem Zahne tief
let. Die beiden Knoten hinten, sowie die Unterseite des Petiolus
' Masse, der zweite, Knoten ziemlich kugelig, kaum 1!/,mal so
rste Knoten.
en: Länge: 4—42 mm. Mit Ausnahme der sexuellen Unter-
höchst ähnlich. Die Kiele am Pronotum und an der Pro-Meso-
Sudamerikanische Formiciden. 576
notalnaht fehlen. Die unteren Zähne am Metanotum sind etwas grösser und
spitziger, aber doch viel kleiner als die oberen Dornen.
St. Catharina. Ein träges Thierchen, welches mit seinen langen Kiefern
zurückspringen kann; Colonie im morschen Holze (Hetschko).
Smith’s Abbildung des Oberkiefers des Arbeiters von Strumigenys man-
dibularis (Fig. 11) würde wohl vollkomınen auf den 8 der oben beschriebenen
Art passen, doch stimmt die Abbildung des Kopfes gar nicht mit dem der
neuen Art überein, da er bei dieser viel schmäler ist; die Abbildung des dritten
Geisselgliedes stimmt auch nicht überein. Die Form des Thorax ist jedenfalls
unrichtig gezeichnet. Uebrigens hat Smith als © und $ zwei ganz verschiedene
Arten beschrieben. Dass Smith beim $ nur von drei Zähnen am Oberkiefer
spricht, würde mich nicht abhalten, die neue Art für identisch mit dem 8 der
Strumigenys mandibularis zu halten.
Strumigenys unidentata nov. spec.
Arbeiter. Länge: 17—2 mm. Gelb oder rostroth, der Hinterleib braun,
der Kopf im geringen Masse, das Pronotum und Mesonotum mit den weissen
schuppigen Härchen besetzt, Petiolus und Abdomen spärlich mit langen, abste-
henden, schwach keulenförmigen Haaren. Kopf, Thorax und erstes Petiolusglied
dicht und fein fingerhutartig punktirt, theilweise mehr fein genetzt (beim Flacher-
werden der Punkte am Thorax), der zweite Stielchenknoten oben glatt oder fast
glatt, der Hinterleib glatt, an der Basis mit kurzen Längskielchen.
Die Mandibeln entspringen nahe nebeneinander, sie haben zwei Drittel der
Kopflänge, sie sind schmal, gleichdick und haben an ihrer Spitze zwei bogig nach
einwärts gekrümmte lange, dornförmige Zähne, am Innenrande nahe den End-
zähnen ein spitziger dünner Zahn, welcher kaum halb so lang als der obere
Endzahn ist und dessen Entfernung von diesem geringer ist als seine Länge.
Der dünne Fühlerschaft ist fast ganz gerade, seine Spitze ist der Hinterecke
des Kopfes etwas näher als dem Auge; das zweite und dritte Geisselglied dicker
als lang, das vierte kaum 1'/,mal so lang als dick. Das Pronotum ohne Mittel-
längskiel und beiderseits gerundet. Das Metanotum mit zwei mässig langen,
dreieckigen, compressen, spitzigen Dornen. An den zwei mir vorliegenden Exem-
plaren hat der erste Knoten keine schwammige Masse, beim zweiten ist sie
unten entwickelt, tritt aber oben nur als feiner Saum auf.
St. Catharina.
Strumigenys subedentata nov. spec.
Arbeiter. Länge: 2—22 mm. Rostroth, der Hinterleib besonders an der
Endhälfte meistens gebräunt. Die Oberseite des Körpers spärlich mit mässig
langen, abstehenden, keulenförmigen, die des Kopfes viel reichlicher mit viel
kürzeren und gekrümmten keulenförmig schuppigen Haaren besetzt. Kopf,
Thorax und Petiolus fein und dicht fingerhutartig punktirt, der Hinterleib sehr
Z. B. Ges. XXXVII. Abh. 74
576 Gustar Mayr.
fein lederartig gerunzelt, schwach glänzend, an der Basis mit einigen kurzen
Längsfurchen.
Die Mandibeln etwa halb so lang als der Kopf, sie entspringen nicht
sehr nahe nebeneinander, sie haben nur zwei Ränder, sind in der Mitte etwas
breiter als an der Basis, verschmälern sich allmälig von der Mitte bis zu
Spitze und haben an der Spitze zwei kurze, bogig nach einwärts gekrümmte |
Zähne, der Innenrand zeigt mit gewöhnlicher Loupe betrachtet keine Zähne,
während einige sehr kleine Zähnchen nahe dem vorderen Ende mit einer starken
Loupe zu sehen sind. Der Fühlerschaft ist mässig gekrümmt, in der Mitte etwas
verdickt, etwas kürzer als die verlängerte und hinten scharf abschliessende
Fühlergrube und reicht bis zur Mitte zwischen dem Auge und der Hinterecke
des Kopfes. Das zweite und dritte Geisselglied nicht länger als dick, das vierte
etwa 11/;mal so lang als dick. Der Kopf hinten mässig breit mit ziemlich stark
ausgeschnittenem Hinterrande. Das Pronotum beiderseits gerundet, manchmal
mit einer Spur eines Längskieles in der Mitte. Das Metanotum mit zwei mässig
langen Dornen, unten beim Thorar-Stielchengelenke ohne Zähne, die Basalfläche
viereckig, breiter als lang. Der Petiolus ohne schaumige Masse, der zweite
Knoten breiter als lang, 1!/mal so breit als der erste Knoten.
St. Catharina,
Diese Art hat mit dem 8 von Strumigenys Gundlachi Rog. viele Achn-
lichkeit, unterscheidet sich aber insbesondere durch die Mandibeln, welche
besonders in der Mitte breiter sind und an der Spitze nur zwei Zähne haben,
durch den breiteren Kopf und den sehr fein lederartig gerunzelten Hinterleib;
durch welches letztere Merkmal sich diese Art von allen mir bekannten Arten
unterscheidet.
Strumigenys denticulata nov. spec. |
Arbeiter. Länge: 1'7—1'8 mm. Gelbroth oder rostroth, Abdomen mehr
oder weniger gebräunt. Am Kopfe, am Pronotum und am Mesonotum sind die |
niedergebogenen Härchen nicht, wie gewöhnlich, weiss und deutlich schuppig-
keulig, sondern sehr unauffällig, gelb, dünn und nur gegen die Spitze sehr
schwach verdickt; die mässig lange, abstehende dünnkeulige Behaarung ist am
Körper sehr zerstreut. Kopf, Thorax und Petiolus dicht und fein fingerhutartig
punktirt, theilweise mehr fein genetzt, der Hinterleib glatt, an der Basis länge |
gestreift. !
Die Oberkiefer so lang als der Kopf, sehr dünn, nicht nahe nebenein-
ander entspringen, so dass die ganze dreieckige Oberlippe, an deren vorderen
Ecke ein sehr langes Haar, das wenig kürzer als ein Oberkiefer ist, entspringt,
frei sichtbar ist, sie haben an ihrer Spitze zwei nach einwärts bogig gekrümmte
Zähne und an der Endhälfte des Innenrandes beiläufig fünf bis sechs kleine
Zähnchen, welche ungleich gross sind, von denen aber die grössten nicht halb
so lang sind als die Endzähne der Oberkiefer. Der Fühlerschaft ist mässig
gekrümmt, in der Mitte mässig verdickt, seine Spitse ist dem Auge etwas näher
als der Hinterecke des Kopfes; zweites und drittes Geisselglied dicker als lang,
L
Sdamerikanische Formiciden. 577
das vierte 11/‚mal so lang als dick, das Endglied länger als die übrige Geissel.
Die Stirnfurche ist undeutlich und am Scheitel nicht fortgesetzt. Der Hinter-
rand des Kopfes ist mässig ausgerandet. Das Pronotum hat keinen Mittelkiel
und ist beiderseits gerundet. Das Metanotum mit zwei mässig langen Dornen.
Der Petiolus an allen zwölf mir vorliegenden Exemplaren ohne schaumige Masse.
St. Catharina.
Dieser Art ist sehr verwandt eine Art von der Insel St. Thomas in der
Sammlung des Prof. Emery, welche dieser beschreiben wird.
Strumigenys crassicornds nov. spec.
Arbeiter. Länge: 18—1'9 mm. Rostroth, Abdomen gebräunt. Kopf,
Pronotum und Mesonotum mit weissen, kolbig schuppigen Härchen (die aber
manchmal ziemlich abgestreift sind), Petiolus und Abdomen mit wenigen langen
abstehenden Haaren. Kopf, Thorax und Petiolus fein und ziemlich seicht finger-
hutartig punktirt, Abdomen glatt und glänzend, an der Basis mit wenigen,
meistens sehr kurzen Längskielchen.
Die Oberkiefer sind nicht nur an ihren Gelenken, sondern noch deutlich
etwas darüber vom Clypeus bedeckt, sie sind in die Vorderecken des Clypeus
eingelenkt, so dass an ihrer Basis zwischen ihnen ein Zwischenraum bleibt, der
grösser ist, als sie daselbst breit sind; bei geschlossenen Mandibeln ist daher
zwischen denselben ein sehr gestreckt dreieckiger Zwischenraum, dessen Spitze
hinter der Mandibelspitze liegt; die Mandibeln haben nur zwei Ränder, sind
etwa so lang als der halbe Kopf, sie verschmälern sich allmälig bis zu ihrer
Spitze, an welcher sich zwei (relativ zu manchen anderen Arten) ziemlich kleine,
nach einwärts gekrümmte Zähne vorfinden, der Innenrand hat etwas vor der
Mitte einen Zahn, überdies noch mehrere fast mikroskopisch kleine Zähnchen.
Der nicht lange Fühlerschaft reicht kaum bis zum hintersten Viertel des Kopfes,
er ist an dem, dem Fühlergelenke zunächst liegenden Fünftel dünn, verdickt
sich aber dann plötzlich stark mit gerundeter Ecke (ähnlich dürfte dies bei
Strumigenys membranifera Em. sein) und verschmälert sich dann allmälig bis
zur Spitze; dort, wo die Verdickung beginnt, ist der Schaft gekrümmt; das
zweite und dritte Geisselglied dicker als lang, das vierte 1}/;mal so lang als
dick. Stirn und Scheitel ohne Längsfurche, der Hinterrand des Kopfes nicht
tief ausgerandet. Das Pronotum ist beiderseits gerundet oder zeigt eigentlich
eine Spur einer sehr stumpfen und abgerundeten Ecke, in der Mitte findet sich
öfters ein sehr schwacher Längskiel, der sich dann auch am Mesonotum fort-
setzt. Das Metanotum mit zwei mässig langen Dornen, die Basalfläche flach,
gegen die Dornen sehr schwach concav, jederseits mässig gerandet. Der zweite
quere Knoten scheint etwas mehr wie 2'/,mal so breit zu sein als der erste
Knoten, er ist wenig schmäler als der Hinterleib. (Die schaumige Masse fehlt
bei meinen Exemplaren; ob immer?)
St. Catharina.
74
578 Gustav Mayr.
Durch den Schaft ist diese Art von allen anderen, ausser Strumigenys
membranifera Em., unterschieden.
Acanthognathus nov. spec.
Arbeiter. Die langen Mandibeln sind ebenso geformt wie bei Odonto-
machus, doch an der Spitze mit drei nach einwärts gebogenen dornförmigen
Zähnen, von welchen der mittlere der längste ist, wenn auch nur ein wenig
länger als der untere; an der Unterseite des Oberkiefers nahe der Basis ent-
springt ein sehr langer, schwach gekrümmter, nach einwärts gerichteter dorn-
fôrmiger Zahn, welcher selbst bei mässig geöffneten Mandibeln noch theilweise
über den entsprechenden Zahn des anderen Oberkiefers geschoben ist. Der Kopf
hat im Allgemeinen die Form wie bei Strumigenys, er ist gestreckt dreieckig,
seine vordere Ecke abgestumpft (entsprechend dem Vorderrande des Clypeus),
seine beiden langen Seiten sind schwach gekrümmt, die Hinterecken stark abge-
rundet und der Hinterrand ist mässig bogig ausgerandet. Der Clypeus ist hinten
zwischen die Stirnleisten eingeschoben und erstreckt sich bis zum hinteren Ende
derselben, er ist daselbst abgerundet, dadurch im Hinblick auf seine geringe
Breite vorne, ist er viel länger als breit, sein vorderer Theil ist schwach concav,
der hintere flach. Die Stirnleisten sind sehr kurz. Die sehr kleinen und rund-
lichen Fühlergruben sind von den Gelenksköpfen der Fühler ausgefüllt. Die
eilfgliederigen Fühler haben, ohne Loupe beschen, das Aussehen wie die
Fühler von Strumigenys, sie sind sehr dünn und lang, der nur schwach
gekrümmte und sehr dünne Schaft überragt sehr wenig die Hinterecken des
Kopfes, er ist vor seinem letzten Fünftel sehr schwach verdickt und daselbst
auch etwas bogig gekrümmt; die Geissel, mit Ausnahme der Endglieder, faden-
förmig, ihr erstes Glied etwa 21/;mal so lang als dick, das zweite bis vierte
kaum oder ebenso lang als dick, das fünfte und sechste kaum länger als dick,
das siebente und achte deutlich länger als dick, das neunte etwas länger als
das erste, das Endglied länger als das vorletzte (neunte), schr gestreckt spindel-
förmig, an der Basis sehr dünn und dadurch von dem vorhergehenden sehr gut
abgesetzt. Die mittelgrossen runden Netzaugen liegen etwas vor der Mitte der
Kopfseiten. Stirnfeld ziemlich undeutlich, Stirnrinne kurz, Scheitel hinten in
der Längsrichtung eingedrückt. Der Thorax ist dem von Strumigenya ähnlich
und ist zwischen dem Mesonotum und Metanotum gut abgeschnürt. Das Pro-
notum oben beiderseits mit einem dreieckigen kleinen Zahne, das Metanotum
mit zwei langen, divergirenden, schief nach hinten und oben gerichteten Dornen,
unten jederseits vom Thorax-Stielchengelenke mit einem dreieckigen, kurzen und
spitzigen Zahne. Das erste Glied des Petiolus vorne lang gestielt, hinten oben
mit einem rundlichen Knoten, das zweite Glied kugelig, nicht grösser wie der
erste Knoten. Der Hinterleib eiförmig. Die Beine sind ziemlich dünn und mässig
lang, die vier hinteren Tibien ohne erkennbaren Sporn, alle Krallen einfach.
Der Körper ohne flachgedrückte (schuppige) Haare und der Petiolus ohne
schaumartige Masse.
Büdamerikanische Formiciden. 579
Acanthognathus ocellatus nov. spec.
Arbeiter. Länge: 32 mm. Glänzend, hell rostroth, der Thorax etwas
dunkler, die Fühler und Beine gelbroth. Der Körper mit kurzen, abstehenden,
stumpfen, ziemlich gleichdicken oder schwach keuligen Haaren, und zwar der
Kopf reichlicher, das Metanotum und der Petiolus sehr spärlich besetzt; der
Hinterleib unbehaart, nur an der Spitze mit einigen gewöhnlichen, spitzigen
Haaren.
Die Mandibeln 09 mm. lang, glatt, stark glänzend, mit wenigen zer-
streuten Punkten. Der 1 mm. lange Kopf ist nicht dicht mit sehr grossen,
kreisrunden, flachen und sehr seichten Punkten besetzt, jeder Punkt hat in der
Mitte eine sehr kleine kegelige Erhöhung, welche ein Haar trägt; die Zwischen-
räume zwischen den Punkten, wie auch die Punkte selbst sind glatt und glän-
zend; der Längseindruck am Scheitel ist glatt. Der ganze Thorax grob und
verworren gerunzelt mit eingestreuten solchen haartragenden Punkten, wie sie
am Kopfe vorkommen. Der Petiolus theils mehr lederartig, theils mehr fein
genetzt gerunzelt, die Knoten aber grösstentheils glatt und glänzend, ebenso
der Hinterleib und die Beine glatt und glänzend.
Ein Exemplar aus St. Catharina.
Rhopalothrix rugifer nor. spec.
Arbeiter. Länge: 19—2 mm. Rostroth, Mandibeln, Fühler und Beine
mehr gelbroth, Kopf und Hinterleib rothbraun, theilweise dunkelbraun. Kopf,
Thorax und Petiolus nur mit einzelnen, Abdomen mit etwas mehr abstehenden,
weisslichen, ziemlich kurzen, schwach keulenförmigen Haaren, der Fühlerschaft
am Vorderrande mit einer Längsreihe solcher keulenförmiger Haare, die Beine
spärlich, kurz, anliegend und fein behaart.
Die Oberkiefer fein punktirt, nach vorne gestreckt, schwach nach ein-
wärts gekrümmt, mässig schmal, etwa drei bis viermal so lang als breit, mit
einem Innen- und einem Aussenrande, nur an der Basis vom Clypeus bedeckt,
der vor dem Clypeus liegende Theil derselben etwas mehr wie 1'/,mal so lang
als der Clypeus, der Innenrand mit sechs spitzigen Zähnen. Der Kopf ist dicht
und fein fingerhutartig punktirt, mit den Mandibeln breit herzförmig und etwas
mehr wie 1'/;mal so breit als der Thorax. Der Clypeus mit in der Mitte mässig
ausgerandetem Vorderrande und mehr oder weniger deutlichem mittleren Quer-
eindrucke. Die parallelen Stirnleisten sind kurz. Die Fühler schtgliederig, das
erste Geisselglied länger als dick, das zweite bis fünfte klein und dicker als
lang, das sechste viel grösser als das fünfte und auch noch etwas dicker als
lang, das Endglied sehr gross, ebenso lang als alle andere Geisselglieder zusam-
men. Am Kopfe findet sich eine sehr auffallende halbkreisförmige Leiste
(als Chitinhautfalte zu betrachten), welche den Scheitel etwa dort, wo bei den
Weibchen gewöhnlich die Ocellen liegen, im schwachen Bogen durchquert, dann
sich jederseits bogig nach vorne krümmt, den Innenrand der Augen berührt
Gun
star Mayr.
ıh etwas nach einwärts gewendet, in der Ausbuchtung der Stirn-
lem Gelenkskopfe der Fühler endet. Der Hinterrand des Kopfes
erandet. Thorax und Petiolus dicht und fein fingerhutartig pank-
notum mit zwei spitzigen, parallelen, nach hinten gerichtelen,
anen, die Basalfläche ziemlich quadratisch, an der hinteren Hälfte
oncav. Das erste Stielchenglied vorne mässig kurz und ziemlich
der Stiel geht allmälig in den Knoten über, welcher, von oben
idet viereckig und etwas breiter als lang ist; der zweite Knoten
als der erste, doppelt so breit als lang. Der Hinterleib ist ziem-
gleichmässig eingestochen punktirt.
arina.
Rhopalothrix petiolata nov. spec.
1en. Länge: 48 mm. Schimmernd, dunkelbraun, die Mandibeln,
sitze des Hinterleibes und die Beine rostroth, theilweise etwas
horaz, Petiolus und Abdomen mit sehr vereinzelten, abstehenden,
‘ise schwach keuligen Haaren besetzt, die Tibien mit anliegenden
1, die Spitze der Tibien mit längeren, theilweise keuligen Haaren;
ft mit einer Längsreihe abstehender, sehr schwach keuliger, oder
‚erig-keuliger Haare.
gerunzelten dreieckigen Oberkiefer mit einem sechs bis sieben-
ande, welcher wenig länger ist wie der Hinterrand. Der undeut-
und mit einzelnen Punkten besetzte Clypeus ist schwach quer-
eckig und hat einen Vorderrand, welcher beiderseits etwas
Die übrigen Kopftheile sind verworren gerunzelt; das Stirnfeld
prägt; die Stirnleisten sind sehr kurz. Die Fühler wie bei Rho-
‘er achtgliederig, das sechste Geisselglied nicht oder kaum kürzer
a Ende dick, das Endglied etwas kürzer als die übrigen Geissel-
aen. Die Netzaugen liegen ziemlich in der Mitte der Kopfseiten '
den Mandibeln gerundet dreieckig, kaum breiter als der Thorax
verworren punktirt gerunzelt, das Mesonotum mehr längsrunselig,
gerunzelt punktirt mit einer seichten Längsfurche. Das Mots-
fallend mit zwei dreieckigen, an der Spitze einfach eingekerbten
Thoraxseiten theilweise glatt und glänzend. Der Petiolus fein
zweite Knoten oben etwas geglättet, das erste Glied ziemlich
ler Stiel Jänger als der Knoten, dieser quer, ungewöhnlich breit,
so breit als lang, der zweite Knoten nicht viel breiter als der
'ymal so breit als lang. Der Hinterleib gerunzelt punktirt Die
»bräunt, ohne Discoidalzelle, mit einer hinten offenen Radialzelle,
sversa verbindet sich nur mit dem äusseren Cubitalaste, die
der Costa cubitalie liegt ziemlich gleichweit zwischen dem
abitalrippe und der Stelle, wo sich die Costa transversa mit dem
alaste verbindet.
arina.
Südamerikanische Formiciden. 581
Ceratobasis singularis Smith.
Meranoplus singularis Sm. Cat. Hym. Br. Mus. Form. 1858, p. 195, Pl.
XII, Fig. 6—10, 8.
Ceratobasis singularis Sm., Journ. of. Ent. 1860, p. 78, Q 8.
Ein flügelloses Weibchen aus Ega in Brasilien erhielt ich vom Autor
dieser Art.
Ceratobasis convexiceps nov. spec.
Arbeiter. Länge: 5 mm. Glanzlos, rostroth, die Fühler und Beine heller.
Der Fühlerschaft, die Knoten des Petiolus und die Beine reichlich, der Kopf,
der Thorax und der Hinterleib spärlicher mit grösstentheils niederliegenden,
kurzen, blassgelben und schuppigen Haaren besetzt.
Die Oberkiefer sind gestreckt dreieckig, glatt, glänzend, mit zerstreuten
Punkten, der mit vielen kleinen Zähnchen besetzte Kaurand ist mehr wie dop-
pelt so lang als der Hinterrand. Der sehr grob und unregelmässig längsgerun-
zelte Kopf ist mit den Mandibeln gestreckt dreieckig, ohne diese gestreckt
trapezförmig, er ist länger als hinten breit und daselbst breiter als vorne. Der
Clypeus ist mässig fein punktirt, überdies mit sehr grossen, mehr zerstreuten
Punkten besetzt. Eine seichte, aber mässig breite Längsfurche durchzieht Stirn
und Scheitel, diese beiden Theile sind mässig convex ohne aufgeworfene Ränder,
der Hinterrand des Kopfes ist gerade. Der Thorax ist zwischen dem Meso- und
Metanotum tief eingeschnürt. Das Pronotum ist grob verworren gerunzelt mit sehr
groben Punkten, in denen die schuppigen Haare liegen, die Pronotumseiten
ziemlich glatt mit sehr zerstreuten haartragenden, groben Punkten. Das Meso-
notum ist sehr grob runzelig punktirt. Das Metanotum ist ziemlich schmal,
hinten mit zwei kleinen, stumpfen Zähnen, die Basalfläche ziemlich stark quer-
convex, länger als breit und vorne mit einem schwachen Höcker, sie ist von
der an der oberen Hälfte senkrecht abfallenden, sehr fein genetzten abschüssigen
Fläche durch eine Querkante getrennt, welche die Metanotumzähne verbindet.
Die Thorazseiten sind glatt, glänzend und unbehaart. Die beiden Knoten des
Petiolus sind oben sehr grob punktirt (in den Punkten liegen die schuppen-
förmigen Haare) und zwischen den Punkten seicht fein punktirt; das erste
Stielchenglied hat vorne einen viel längeren Stiel als bei Ceratobasis
und der Knoten ist länglich oval; der zweite Knoten ist kürzer als hinten breit,
aber so lang als vorne breit, er ist vorne kaum, hinten bedeutend breiter als
der erste Knoten. Das erste Hinterleibssegment ist mässig fein und dicht finger-
hutartig punktirt und hat einen Längseindruck, welcher hinten undeutlich wird,
die übrigen Segmente sind dichter und feiner punktirt.
Ein Exemplar aus St. Catharina.
Ceratobasis disciger nov. spec.
Arbeiter. Länge: 43 mm. Glanzlos, rothbraun, stellenweise theils mehr
dunkelbraun, theils rostroth, die Fühler und Beine gelblich rostroth. Die Oberseite
582
Gustav Mayr.
der Petiolus und der Hinterleib spärlich, der Fühlerschaft und die
dich mit grôsstentheils niederliegenden, kurzen, blassgelben und
Haaren besetzt, der Rand der Kopfscheibe mit solchen Haaren ge-
e Scheibe selbst aber sehr spärlich mit viel kleineren solchen Här-
[2
Oberkiefer ebenso geformt wie bei Ceratobasis convexiceps mit noch
er Punktirung. Der Kopf ist in seinem Umrisse wohl auch so wie
asis convexiceps, doch dadurch weit unterschieden, dass Stirn und
tsammen eine mässig dicht punktirte und etwas runzelige, grosse,
ndete Scheibe bilden; diese ist in der Mitte nicht stark conver,
em convexen Mitteltheile und dem aufgebogenen Circularrande ist
ausser hinten in der Mitte und vorne, wo sie nicht von einer Kante
+ und vorne in den Clypeus übergeht; sie erstreckt sich vom Clypeus-
» bis zum Hinterrande des Kopfes und ist so breit wie der Kopf.
ıs ist weitläufiger und auch etwas gröber punktirt wie die Kopf-
ie verlängerten, tiefen Fühlergruben sind nach oben innen von den
n des Scheibenrandes begrenzt. Die Form des Thorax ist ebenso
ratobasis convexiceps, Pronotum und Mesonotum sind sehr grob ver-
anzelt und punktirt, das Metanotum mit feiner Sculptur, hinten mit
1, vertical gestellten, dreieckigen, ziemlich stumpfen Zähnen, zwischen
teine dieselben verbindende Leiste, sondern nur eine Querrunzel; die
n sind glänzend und geglättet. Der Petiolus hat die Form wie bei
conveiceps, aber der Stiel des ersten Gliedes hält in der Länge
wischen dem von Ceratobasis singularis und dem von Ceratobasis
ı. Das erste Abdominalsegment ist ziemlich dicht fingerhutartig
ı der Mitte mit einer durchlaufenden breiten Längsfurche, die übrigen
einer und dichter punktirt.
Exemplar aus St. Catharina.
Pheidole Westw.
Soldaten und Arbeiter der amerikanischen Arten mit Einfügung der
a sind in folgender Weise zu unterscheiden:
Soldaten:
grosse Art, 48-6 mm. lang. Der grosse Kopf etwas länger als breit,
ıteren zwei Fünftel oder auch nur der hinterste Theil an den Hinter-
glatt, der Clypeus glatt, in der Mitte mit einem kurzen Längskiele,
md Wangen längsgestreift, im Uebrigen längsgerunzelt, Der ziemlich
Schaft nahe der Basis stark gekrümmt und daselbst plattge
t, alle Geisselglieder länger als dick oder mindestens so lang als
lie Fühlergruben entweder so lang als der Schaft, obschon hinten
os nur durch die Seulptur und nicht durch einen deutlichen Eindruck
igt, oder sie sind kürzer. Pronotum und Mesonotum mehr oder
>
the Formiciden.
jederseits mit einem star
ste und vor diesem mit €
ıotum mit zwei an der Ba
sind als die Basalfäche
she ist quergestreift oder
imal oder fast dreimal «
in einen ziemlich lang
Hinterleib glatt und glänz
end behaart. Die Färbung
ter Rinde (Hetsohko), !
n aus Itahajy in Mitthe
Susan voevausess + au a Pheidole Guilel:
Anders beschaffen. . .
Die ganze Oberseite des Kopfes mit Sculptur, die Hintere
gt...
Mindestens das hintere Viertel des Kopfes glatt (mehr ‘où
zerstreuten Punkten) und glänzend .
Die Fühlergruben ebenso lang wie der Schaft, "bis zum | Endt
wenigstens zum Anlegen des Schaftes eingedrückt oder mind
Eindruck durch die Sculptur angezeigt . .
Die Fühlergruben viel kürzer als der Schaft, "hinten ohne
den Schaft dienenden Eindruckes B
Die tiefen Fühlergruben, in welche der Schaft ganz eingele
und die etwas länger als der Schaft sind, ziehen sehr sch
und enden direct an den Kopfseiten; die Stirnleisten vorne
breit. Der Clypeus auffallend breit, hinten flach, vorne qu
und Scheitel divergirend gestreift. Länge: 4:5 mm. Buen«
Form. n. am., 1868, p. 14. Pheidole
Die Fühlergruben viel seichter und nicht an die Kopfseit
Stirnleisten schmäler B
Der Körper glanzlos und schr dicht fingerhutartig punktirt,
des Kopfes überdies längsgestreift, die Mandibeln, Fühler und
Abdomen mit mikroskopischer Seulptur. Der zweite Knote
rundet. Die Beine anliegend behaart. Schwarzbraun odeı
rothbraun, der Kopf, aussen vorne, gelb. Länge: 27 mm
granada. Mayr, Form. novogr., 1870. Pheidole punc
Der Hinterleib glatt oder sehr seicht een stets Eure
dole cubaensis) glänzend . . . . Pu
Zweiter Stielchenknoten jederseits in einen mehr oder wı
Kogel ausgezogen . . . .
Der zweite Stielchenknoten jederseits gerundet, Von allen
Sculptur des Kopfes auffallend unterschieden: Die ganze Stir
Scheitel sind grob quergestreift, nur um das Stirnfeld he
hufeisenförmig gekrtimmte Streifen. Der Clypeus und das
2.8. Ges. B. EXAVII. Abh.
584 Gustav Mayr.
6b.
7a.
die Wangen längs-, die Gegend zwischen der Stirnleiste und dem Auge schief-
gestreift, die Kopfseiten hinter den Augen mit einigen feinen Runzeln; die
Mandibeln an der Oberseite glatt mit zerstreuten Punkten, aussen gestreift.
Der Kopf viel länger als breit; das zweite bis achte Geisselglied viel dicker
als lang; die langen Fühlergruben bis zum hinteren Ende ziemlich tief,
doch nicht so tief wie bei Pheidole aberrans. Das Pronotum quergerunzelt,
ohne Höcker; das Mesonotum undeutlich genetzt, mit einem sehr seichten
Quereindrucke; das Metanotum mit zwei divergirenden, ziemlich aufrechten
Dornen, welche halb so lang als die ziemlich geglättete, mit schwachen
© Querrunzeln versehene Basalfläche sind. Die zwei Stielchenknoten ziemlich
geglättet. Der Hinterleib glatt. Der Kopf kurz abstehend behaart, der Thorax
mit wenigen langen Haaren, der Hinterleib reichlicher lang abstehend be-
haart, die Tibien reichlich mit gekrümmten, fast anliegenden, ziemlich
kurzen Haaren. Kopf und Thorax rostroth, Petiolus und Hinterleib braun-
gelb, die Beine gelb. Länge: 25 mm. Guyana. (Nur ein Exemplar.)
Pheidole transversostriata@ nov. spet.
Zweiter Knoten jederseits gerundet. Mindestens das dritte bis sechste Geissel-
glied dicker als lang. Der Kopf kaum oder nicht länger als breit (so wie
bei Pheidole pallidula Nyl., pusilla Heer). Das Mesonotum ohne oder nur
mit einer Spur einer Querfurche. Die Tibien abstehend behaart . . . 10
Das Mesonotum hinten ohne Querwulst und ohne Querfurche. Die Mets-
notumdornen halb so lang als die Basalfläche des Metanotum oder etwas
darüber. Das erste Abdominalsegment sehr fein und seicht genetzt. . 8
Das Mesonotum hinten mit einem Querwulste, unmittelbar vor diesem mit
einer deutlichen oder undeutlichen Querfurche. Clypeusscheibe und Abdomen
glatt und glänzend. Die Tibien abstehend behaart . . . . . . . . 9
Rothbraun, Fühler und Beine bräunlichgelb. Der Clypeus in der Mitte glatt.
Der Kopf sehr deutlich länger als breit, dessen Hinterecken fein gerunzelt,
Pronotum und Mesonotum quergerunzelt. Der erste Stielchenknoten oben
ziemlich stark bogig ausgeschnitten. Die Tibien stark abstehend behaart.
Das erste Hinterleibssegment sehr leicht genetzt und mit zerstreuten haar-
tragenden Kegelchen. Länge: 5 mm. Cuba. Mayr, Myrm. Stud., 1862,
p. A7. Pheidole cubaensis Mayr.
. Vorherrschend gelb, der Clypeus fein gerunzelt mit einigen Längsstzeifen.
Der Kopf etwas länger als breit, die Hinterecken desselben glatt, Der Thoras
fein fingerhutartig punktirt. Der erste Stielchenknoten oben nicht aus-
gerandet. Die Tibien ziemlich anliegend behaart. Länge: 34—36 mm.
Mexico. Mayr, Neue Form., 1870, p. 985. Pheidole Bilimeki Mayr.
Der Kopf beiläufig so lang als breit (wie bei Pheidole pallidula). Die
Fühlergruben bis zum Schaftende gut eingedrückt. Die Stirn ziemlich grob
längsgestreift, der Scheitel und die Kopfseiten ziemlich grob längsgerunzelt
und etwas netzmaschig. Pronotum ohne Höcker. Die Metanotumdornen
drei Viertel der Länge der Basalfläche des Metanotum. Der zweite Stielchen-
ormiciden.
Länge: 44 mm. Chile.
. p.94. Pheidole ch
| 54 Der Kopf deutlich länger als breit. Die Fühlergruben hinte
oder kaum eingedrüokt und dann nur durch die daselbst spärlic
erkennbar. Stirn und Scheitel feiner wie bei der vorigen Art ]
die Hinterecken des Kopfes mit feiner verworrener Runzelun
seiten hinter den Augen ebenso oder mehr längsgerunzelt. P
Mesonotum verworrener netzartig gerunzelt; die Pronotumhô
stark. Die Metanotumdornen halb so lang als die Basalfläc!
notum, diese vorne mehr oder weniger quer- oder schiefgeru
besonders in der Mitte, ziemlich glatt. Das zweite Stielchengl
oder fein chagrinirt, jederseits kurzkegelig. Dunkelbraun, Geis
heller. Länge: 5°2—55 mm. Der Pheidole Guilelmi-Mülle:
stehend. St. Catharina in Brasilien. Pheidole brevicon
10. Die Clypeusscheibe glatt. Der Kopf bis zu den glatten Hintere:
Das Pronotum mit groben Querrunzeln, das Metanotum obe
" mit zwei aufrechten, wenig divergirenden Dörnchen, welche s
halbe Basalfläche des Metanotum oder etwas kürzer sind. ]
und Petiolus gelbroth, der Hinterleib mehr oder weniger brau
wenig abstehend behaart. Länge: 22-33 mm. . . .
10a. Der Clypeus Jingegetreit, wenigstens an der hinteren Hälfte
Seiten . . .
11. Die Fühlerfurchen glatt. Das Pronotum kaum mit Höckern, di
hat keine Querfurche und ist fein genetzt-punktirt, besonde
einigen Querrunzeln. Die Basalfläche des Metanotum querj
sehr wenig genetzt. Der zweite Stielchenknoten oben fast gl:
Mayr, Fourm. de Cay. frang., p. 7. Pheidole
1la. Die Fühlerfurchen fein genetzt-gerunzelt. Das Pronotum m
lichen Höckern, das Mesonotum ohne oder mit einer sch
furche, es ist sehr seicht oder nicht genetzt-punktirt mit ı
runzeln, die Basalfläche des Metanotum fein genetzt, vorne mit
\ Der zweite Stielchenknoten oben sehr glatt. St. Catharina in
I Pheidole exigua Mayr. var. tubercu
12. Stirn und Scheitel längsgerunzelt, die Runzeln mit verbindender
die Zwischenräume fein runzelig punktirt, die Kopfseiten mehr |
gerunzelt. Die Fühlergruben hinten ziemlich undeutlich eing
Thorax ist fein genetzt-gerunzelt, das Pronotum mit starken
Mesonotum hinten mit einem Querwulste, das Mesonotum mit
divergirenden Dornen, welche halb so lang als die querconca
des Metanotum sind; die abschüssige Fläche setzt sich in der g
abfallenden Richtung wie die Basalfläche fort. Der Petiolus sı
1) In meinen Novara-Formiciden, Tafel IV, Fig. 37a sollte der zweite Ko
| Breite etwas kürzer gezeichnet sein.
+
586 Guster Mayr.
sehr fein genetzt. Rostroth, die Beine heller, die Oberkiefer am Kanrande
schwarz, der Hinterleib schwarzbraun, an der Basis bräunlich gelbroth. Die
abstehende Behaarung stumpf und ziemlich kurz. Länge: 3:1 mm. Uruguay
(Berg). Pheidole obtusopilosa nov. spec.
12a. Stirn längsgestreift ohne verbindende Querästchen. Pronotum mit deutlichen,
obwohl nicht grossen Höckern . . . Sen.
13. Stirn und Scheitel mit glatten Yischenräumen zwischen den Streifen, der
Scheitel wohl nicht in der Mitte, aber mehr seitlich bis in die Nähe der
Hinterecken des Kopfes längsgestreift, der hinterste Theil des Kopfes, das .
Pronotum und Mesonotum glatt; das Metanotum oben sehr seicht genetzt,
mit zwei dreieckigen, fast parallelen Zähnen, die beiderseits gerandete quer-
concave Basalfläche hat dieselbe schiefe Richtung wie die abschüssige Fläche. '
Gelb, reichlich behaart. Länge: 25—29 mm. Brasilien. Mayr, Trails
Form, 1877, p. 872. Pheidole minutula Mayr.
134. Stirn und Scheitel mit fein genetzt-punktirten Zwischenräumen zwischen
den Streifen; der Thorax dicht und fein Genotztpunktit mit mehr oder
weniger Runzen . . . . . ur .U
14. Stirn und Scheitel bis zum Kopf- Thorasgelente selbst regelmässig gestreift,
die Streifen am Scheitel convergiren etwas gegen die Mitte des Hinterrandes
des Kopfes; Stirnrinne kaum angedeutet. Die dreieckigen Metanotumzähne
sind etwa ein Drittel so lang als die Basalfläche des Metanotum. Der zweite
Stielchenknoten glänzend und fast ohne Sculptur. Rostroth, Beine gelb-
braun, Abdomen schmutziggelb, hinten braun. Länge: 32 mm. Mexio.
Mayr, Neue Form., 1870, p. 987. Pheidole striaticeps Mayr.
14a. Der Kopf nur etwa bis zum hinteren Ende der verlängerten Fühlergruben
ziemlich regelmässig gestreift, hinten, sowie an den Kopfseiten mehr netz-
artig gerunzelt. Die Stirnrinne sehr deutlich. Die Metanotumdornen halb
so lang als die Basalfläche. Der zweite Stielchenknoten sehr seicht cha
grinirt. Glanzlos, die Mandibeln, der Hinterleib und die Beine glänzend.
Rothgelb, die Mandibeln rostroth, die Fühler und Beine bräunlichgelb, der
Hinterleib gebräunt. Die abstehende Behaarung mässig und lang, die Tibien
mit kürzeren, schief abstehenden Haaren. Länge: 24—26 mm. Im morshe
Holze in der Provinz St. Catharina in Brasilien (Hetschko).
Pheidole lignicola nor. spe.
15. Beide Stielchenglieder unten mit einer dichten, ziemlich langen, senkrecht
abstehenden Behaarung (bei keiner anderen Art mir bekannt). Die grösste
mir bekannte Art, nämlich 8—9 mm. lang, Kopflänge mit den Mandibeln
4 mm. Die Metsnotumdornen aufrecht, länger als die Basalfläche des Meta-
notum.:) Rio Paraguay, Pernambuco. Rog, Berl. entomol. Ztg, 1863,
p- 196. Pheidole fimbriata Bag.
1) Pheidole diversa Smith (Journ. Entomol., 1860, p. 74) soll sich von dieser Art durch ganz
parallele Seitenrändor des Kopfes, durch grôbere Runzelung des Hinterrandes des Kopfes und bee
solche des Thorax unterscheiden.
Dar Google
Gustar Mayr.
ı Fläche in der Weise getheilt, dass die gestreifte Aussenfläche bei-
s0 gross ist wie die mehr oder weniger geglättete obere Fläche. Länge:
'2mm. Guatemala. Forel, Esp. nouv. Fourm. amer., 1886.
Pheidole Gouldi Forel!)
Iberkiefer wie gewöhnlich, indem die grosse, obere, glatte (nur zerstreut
irte) Fläche bogig in die kleine gestreifte Aussenfläche übergeht . 2
icheitel quergerunzelt; das Mesonotum ohne Querfurche . . . .%
cheitel nicht quergerunzelt . . Be!
weite Stielchenknoten jederseits kogelig. Der Kopf nicht länger als
das Mesonotum gerunzelt. Länge: 44—4:6 mm. In den Vereinigten
a von Nordamerika. Rog., Berl. entomol. Ztg., 1863, p. 199.
Pheidole pennsyloanica Rog.
weite Stielchenknoten jederseits gerundet. Der Kopf deutlich länger
eit; das Mesonotum glatt. Länge: 26-35 mm. Californien. Mayr,
Form., 1870, p. 987. Pheidole californica Mayr.
ibien kurz anliegend behaart; das Mesonotum mit einer Querfurche 25
‘ibien mit langen, weit abstehenden Haaren . . .%
interecken des Kopfes fein und dicht genetzt-punktirt und glansles, |
orderhälfte des ersten Abdominalsegmentes sehr deutlich fein genetst
chimmernd. Der Thorax dem von Pheidole triconstricta sehr ähnlich.
ıth, der Hinterleib wenigstens an der Hinterhälfte braun. Länge:
n. Cayenne. Fourm. de Cay. frang., 1888.
Pheidole Radosskowskyi Mayr.
linterecken des Kopfes glatt und glänzend, ebenso der Hinterleib. :
rzbraun, die Fühler und Beine heller, die Oberkiefer braunroth. Länge:
Mexico. Mayr, Neue Form, 1870, p.988. Pheidole picea Mayr.
s bis siebentes Geisselglied sehr deutlich dicker als lang. Siehe oben
Pheidole obtusopilosa nor. ue
ieisselglieder länger als dick. . . . see
linterleib fein oder sehr fein genetzt oder kheilweise mehr sehr u
rtig gerunzelt, glanzlos oder mehr oder weniger glänzend. Das Meta-
mit zwei u welche etwas kürzer als die halbe Basalfläche des
otum sind . . . . . . 2:
ın Horra Castos Schmeltz erhielt ich vor einigen Jahren ei
# Mexico, welche zu dioser Art gehören, doch we;
à sind. Der Soldat hat den Kopf und das zweite Btiolchenglied dentlich breite, er
sas feine Längs- und schiefe Runzeln (bei der Stammform kommen auch am Ciypeas
kurzo Runzeln vor). Die fein te Sealptur ist schärfer und daher der Körper
der Stammform schimmernd, sondern glanzlos. Das Pronotum ist hinten jederseiis
ufgetrieben. Der Körper ist ganz rothgelb mit braunrothen Mandibeln. Länge: 6mm.
rm im Mittel 5 mm.). Das Weibchen hat die Oberkiofer ebenao
dem Weibchen der Stammform hingegen ist die oben erwähnte Erhöhung viel unbe-
à gerundet; die Scnlptar ist kaum stärker wie bei der Stammform. Der Clypeus ist
ziemlich geglättet, jederseits mit wenigen feinen Bunzeln. Die Färbung ist hell rost-
: 90mm. {
ırmieiden. .
höchstens am vo
28. Das Pronotum hinten jederseits sehr schwach (kaum me
aufgetrieben; das Mesonotum mit tiefer Querfurche; der
knoten jederseits gerundet. Der Kopf hat ausser der s;
abstehenden nn eine kurze, anliegende, obwohl
Five ..
a. Das Pronotum mit zwei i starken Höckern; der, zweite Stie
seits kurzkegelig. Die kurze anliegende Pubescenz am K
(bei Pheidole erassipes) sehr spärlich. . . . .
2. Der Kopf an den Hinterecken und hinter denselben glatt
Hinterleib äusserst zart lederartig gerunzelt und glänzeı
ment vorne mit schärferer Sculptur und nicht oder wer.
Kopf hinter den Stirnleisten und den Augen bis gegen €
ecken ausser der feinen fingerhutartigen Punktirung au
die Basalfläche des Metanotum ohne oder nur mit einer
eindruckes. Länge: 38—4 mm. Guatemala, und var. «
Rio de Janeiro. Forel, Esp. nouv. Fourm. amer., 1886.
Pheidol,
29. Die Hinterecken des Kopfes mit einer sehr feinen Sculp:
ganze Oberseite der Hinterleibes glanzlos; die Hinterhäli
äusserst fein fingerhutartig punktirt. Die Basalfläche d
einer sehr deutlichen durchlaufenden Längsfurche. Län
granada. Mayr, Form. novogr., 1870. Pheidole
30. Rothgelb oder gelbroth, die Fühler, die Beine und öfters «
die Oberkiefer braunroth; glanzlos, die Oberkiefer, das Si
seite des Kopfes und des Hinterleibes glänzend, die glan
und fein fingerhutartig punktirt, überdies der Clypeus f
die Stirn längsgestreift, die Wangen und die Gegend zı
leisten und den Augen längsgerunzelt, das Pronotum hin
Querrunzeln. Der Kopf wenig länger als breit, das Mes
mit einem seichten Quereindrucke, hinter demselben n
höckerartig und dann zur Meso-Metanotalnaht stark abfı
notum mit zwei aufrechten, etwas divergirenden Dorne
des Metanotum vorne kaum, hinten deutlich querconcav.
St Catharina in Brasilien; die Colonie im morschen Ho
Pheidole E
%a.Rothbraun, die Knoten des Stielchens und der Hinter
enkel schwarz, die Enden derselben, die Tibien, a
lie Tarsen und die Fühlergeissel schmutzig rothge!
ing mässig, am Kopfe und an den Tibien spärlic
a fingerhutartig punktirt und ziemlich glanzlos,
latt und stark glänzend, überdies der Clypeus und
ngen und die Gegend zwischen den Stirnleisten un:
590 j ou
Pr ,
v Mayr.
À gerunzelt, das Pronotum und Mesonotum mit Querrunzeln, der Hinterleib
3 vorne fein genetzt und schimmernd, hinten mit viel seichterer Sculptur und
= glänzend. Die Kopfform wie bei Pheidole pusila. Das Mesonotum mit
5 einem sehr seichten, breiten Quereindrucke, hinter demselben mit einem
v wenig vortretenden Querwulste. Das Metanotum mit zwei wenig direr-
girenden, aufrechten, dreieckigen Dornen. Der zweite Stielchenknoten ziem-
lich gross. Die Beine dicker wie gewöhnlich und auch kürzer. Länge:
53 mm. Nur ein Exemplar. Unter Baumrinde in der brasilianischen Pro-
vinz St. Catharina (Hetschko). Pheidole crassipes nov. spec.
31. Länge: 65—7 mm. Dunkel rothbraun, der Thorax heller, der Hinterleib
schwarzbraun, die Fühler und Beine braun mit braungelben Tarsen. Die
abstehende Behaarung spärlich, am Hinterleibe reichlicher, die anliegende
Pubescenz fehlend. Der Kopf schimmernd und fein genetzt, überdies
der flache Clypeus, die Stirn und die Wangen fein längsgestreift, die Gegend
zwischen den Stirnleisten und den Augen schief nach aussen und etwas
nach hinten gestreift, die Kopfseiten hinter den Augen mehr oder weniger
geglättet und glänzend, der Kopf hinter den Hinterecken glatt und stark
glänzend. Der Kopf etwas länger als breit, das Pronotum fein genetst mit
oder ohne feine Querrunzeln, an der Vorderhälfte oft glatt und glänzend,
ganz vorne quergerunzelt, hinten jederseits mit einem starken kegel-
förmigen Höcker; das Mesonotum fein genetzt und quergerunzelt, mit
einer starken Querfurche in der Mitte, hinter dieser mit einem Querwalste;
das Metanotum mit zwei divergirenden, an der Basis mässig dicken Dornen,
die Basalfläche des Metanotum schwach querconcav, fein genetzt und hinten,
so wie die abschüssige Fläche, geglättet. Der Petiolus fein und seicht ge-
netzt, dessen zweiter Knoten jederseits kurskegelig. Zwischen den
Wurzeln einer Bromeliacee, welche auf Bäumen ‚schmarotzt (Hetschko).
St. Catharina. Pheidole gibba nov. spec.
31a. Länge: 38mm. Dunkelbraun, der Kopf rothbraun, die Beine braun, die
Fühler und Gelenke der Beine und die Tarsen braungelb. Die anliegende
Pubescenz am Kopfe und Thorax ziemlich reichlich, die abstehende
| Behaarung auch ziemlich reichlich. Sehr fein und dicht fingerhutartig punktirt,
iu theils mehr sehr fein genetzt, überdies der Kopf ausserhalb der Stirnleisten
| bis gegen die Hinterecken des Kopfes viel gröber netzartig gerunzelt, die Stirn
längsgestreift, die Wangen längsgerunzelt, das Pronotum und Mesonotum
mit feinen Querrunzeln, der flache Clypeus ziem)ich glatt, vorne mit mehreren
- Längsstreifen. Der Kopf ähnlich so wie bei Pheidole pusilla geformt. Das
Pronotum hinten jederseits ohne Hôcker (nur mit einer Spur einer Auf-
treibung), das Mesonotum mit starker Querfurche, die Metanotumdornen
aufrecht und parallel, die Basalfläche des Metanotum schwach querooncar,
vorne flach; derzweite Knoten beiderseits gerundet. Nur ein Exemplar
von Herrn Dr. Naegeli aus Rio de Janeiro. Pheidole partita nov. spec.
32. Der zweite Stielehenknoten dreimal so breit wie der erste, indem er jeder-
seits in einen langen, spitzigen Kegel (Dorn) ausgezogen ist; alle Geissel-
ische Formiciden.
glieder länger als dick; das Mesonotum ohne Querfurche un:
walst; der Kopf deutlich länger als breit, die Oberkiefer glatt,
nur wenig und kurz gestreift, der Kaurand ungezähnt oder vorr
Die Stirn zwischen den Stirnleisten und die Wangen längs-
graben schiefgestreift, der übrige Kopf glatt und glänzend. I
zarten Fühler ist ziemlich kurz. (Bei einem Exemplare ze
schwache Andeutung einer bis zum Ende des Schaftes verläng
grabe.) Der Thorax glatt und glänzend, die Basalfläche des 1
der Basis ohne oder mit 3—4 feinen Querstreifen. Das Pror
jederseits mit einem stumpfen Hôcker. Das Metanotum mit
dreieckigen Dornen, welche so lang als die halbe Basalfläche dı
sind. Der obere quere Rand des ersten Stielchenknotens ist
sehr schwach ausgerandet. Der Hinterleib glatt und glänzend
die Oberkiefer dunkler, der zweite Stielchenknoten und der Hin'
schwarz. Die abstehende Behaarung mässig reichlich, eben:
schief abstehend behaart. Länge: 6 mm. Tandil, im Süden
Buenos Aires (Berg). Pheidole spininoc
2a. Anders beschaffen. . . . .
3. Die Fühlergraben ebenso ang wi wie der. Schaft, wenn such nicht
eingedrückt, so doch daselbst wenigstens durch die Sculptur «
3a. Die Fühlergruben viel kürzer als der Schaft, der Kopf in €
hinteren Schaftendes ohne Spur eines Eindruckes oder einer Set
auf das Anlegen des Schaftes hinweisen würde; die Stirnleist
1. Zweiter Stielchenknoten jederseits kegelig ausgezogen. Der (
der Kopf deutlich länger als breit, das Mesonotum ohne oder ı
seichten Querfurche . . . . .
fa. Zweiter Stielchenknoten jederseits gerundet, oben glatt oder :
und glänzend. Der Kopf wie bei Pheidole pusilla, die Stirn
lich oder seicht, drittes bis sechstes Lane dicker als lai
notum ohne Querfurche. . . . . oo.
5. Drittes bis siebentes Geisselglied nur zwei Drittel so ang at
lichgelb, die Fühler, der Hinterleib und die Beine mehr oder ı
gelb; die Haare an den Tibien an ihrer Basis wohl schief ab
dann gekrümmt und mit ihrer Spitze die Tibien oft wiede
Pronotum und Mesonotum glatt und stark glänzend. Länge
New-Jersey und Virginia in den Vereinigten Staaten von
Pheidole bicarinata var. vinelandica Forel, Esp. nouv. Fourm
Pheidole vinel
5a. Drittes bis siebentes Geisselglied so lang als dick. Gelblich
domen hinten gebräunt, die Beine bräunlichgelb. Mässig abste
die Tibien mit geraden abstehenden Haaren. Die Oberkiefer g
glänzend, nur aussen nahe der Basis gestreift, die Stirn wei'
gerunzelt, zwischen den Runzeln fast glatt, eigentlich sehr wi
2. B. Geo. B. KXXVIL. Abk.
692 \ Gastar Mayr.
zelig oder genetzt und glänzend; die hintere Hälfte des Fühlerschaftes legt
sich an eine längliche, aber breite geglättete Fläche des Kopfes, welche aussen
durch einige gerade und hinten durch halbkreisförmig gekrümmte Runzeln
begrenzt ist, so dass es aussieht, als wenn der hintere (freilich nur durch
die Sculptur angezeigte) Theil der Fühlergrube sehr breit wäre; der vordere
vertiefte Theil der Fühlergrube bogig gerunzelt. Die Unterseite des Kopfes
fein genetzt und überdies vorne gröber netzartig und hinten schief streifig
gerunzelt. Pronotum und Mesonotum ziemlich glatt, ersteres vorne zart
quergestreift, letzteres seitlich mit einigen Querrunzeln, hinten mit einem
schwachen Querwulste. Die Metanotumdornen etwa halb so lang als die
Basalfläche des Metanotum, diese sehr seicht und undeutlich gerunzelt, fast
glatt, besonders hinten. Die Knoten des Petiolus glatt, der zweite doppelt
so breit als der erste Knoten. Länge: 45 mm. Aus St. Catharina nur einen
Soldaten mit mehreren Arbeitern in demselben Fläschchen von Herm
Hetschko. Pheidole Gertrudae Forel.
86. Kopf und Thorax rostroth oder mehr gelblichroth, der Fühlerschaft, der
Petiolus und die Beine braun, die Geissel und die Tarsen heller, der Hinter-
leib schwarz oder braunschwarz. Der mittlere Theil des Vorderrandes des
gestreiften Clypeus seicht, aber weit bogig ausgerandet, jederseits mit einem
stumpfen Zähnchen. Die Vorderhälfte des Kopfes längsgestreift, zwischen
den Streifen glatt; die Fühlergrube fein genetzt, hinten polirt. Pronotum
und Mesonotum glatt und stark glänzend, das Metanotum mit zwei kurzen,
aufrechten, etwas divergirenden Zähnen, welche etwa ein Drittel so lang
sind als die Basalfläche des Metanotum; diese ist länger als breit, quer-
gerunzelt und auch etwas fein genetzt. Mässig reichlich abstehend behaart,
auch die Tibien abstehend behaart. Länge: 3-5 mm. Provinz St. Catharina
in Brasilien. Atta fabricator Smith, Cat. Brit. Mus. Form. 1858, p. 167.
Pheidole fabricator Sm.
86a.Gelb, der Kopf oft röthlichgelb, der Vorderrand des Clypeus ohne oder mit
sehr undeutlichen, stark abgerundeten Zähnchen. Länge: 26—29 mm. 37
37. Das Metanotum deutlich länger als breit und jederseits gerandet, der Cly-
peus längsgestreift. Der Kopf mit wenigen langen, abstehenden Borsten-
haare, aber reichlich mit viel kürzeren, mehr oder weniger bogig gekrümmten,
schief abstehenden Härchen besetzt, die Tibien mit ebensolchen Härchen
besetzt, ohne lange, weit abstehende Borstenhasre.‘) Blass lehmgelb, der
Kopf und Thorax mehr röthlich lehmgelb. Der Kopf ist wohl nicht in der
Mitte, aber mehr seitlich bis in die Nähe der Hintereoken des Kopfes
längsgestreift, die Zwischenräume zwischen den Streifen des Kopfes glatt,
Pronotum und Mesonotum glatt und glänzend. Länge: 28—29 mm. (Siehe
diese Art auch vorne bei Nr. 13.) Umgegend des Amazonenstromes, Mayr,
Form. Bras. Trail, 1877, p. 872. Pheidole minutula Mayr.
+) In der ersten Beschreibung dieser Art in „Formiciden, gesammelt in Rrasilien von
Trail, 1877, p. 872% ist der Theil über die Behaarung nach Obigem zu ändern.
che Formiciden.
D 50. Das Metanotum nicht länger als breit. Die Clypeussol
kurzen Mittelkiele, glatt oder (bei flavidæ) manchma
runzelig. Der Kopf mässig oder spärlich behaart.
notum mit Sculptur. Länge: 26-28 mm. . . .
38. Das Pronotum hat einige Querrunzeln und ist zwie
genetzt, das Mesonotum fein unregelmässig gerunzi
zwei ziemlich aufrechten, etwas divergirenden Dor
Drittel so lang als die Basalfläche des Metanotum
gerunzelt. Kopf und Thorax spärlich, sehr kurz,
Kopf vorne mit zwei bis drei langen Haaren, der ]
lich lang abstehend behaart, die Tibien fast anlie
Cuba. Rog., Berl. ent. Ztg, 1863, p. 198.
88.Der vorigen Art sehr ähnlich, doch durch folgende ]
Der Thorax dicht fingerhutartig punktirt und glan:
notum und die abschüssige Fläche des Metanotum
und glänzend. Die Metanotumdornen halb so lang
recht und mässig divergirend. Die Tibien, sowie de
lang und abstehend behaart. St. Catharina in Bras
Pheid
39. Der Fühlerschaft an der Basis fast rechtwinkelig
dentlich verdickt, alle Geisselglieder länger als die
kiefer dunkler, die hintere Hälfte des Hinterleibe:
stehend behaart, auch die Tibien abstehend behaar
Kopfes längsgerunzelt, die Stirn längsgestreift, d
weniger geglättet, der Hinterkopf mit sehr zerstreu
form wie bei Pheidole pallidula Nyl., pusilla Heer.
Pronotum hinten mit zwei mässig starken, kurzen u
Das Mesonotum quergerunzelt, in der Mitte ziemlich
Querwulst, vor diesem mit einer Querfurche. Das 1
rechten, mässig divergirenden Dornen, welche kaur
so lang wie die Basalfläche des Metanotum sind; «
breit und quergerunzelt, die abschüssige Fläche
Der zweite Knoten des fein gerunzelten und gl:
doppelt so breit wie der erste und jederseits eckig
63 mm. Uruguay, Argentinische Republik. Gräbt |
Erde Löcher. (Prof. Berg.) Phei
3a. Der Schaft an der Basis weit bogig oder auch stark
nicht verdickt . . . .
Der Kopf 1'/mal so lang als breit (also ganz ausı
der Kopf ohne Mandibeln 2:5 mm. lang und 1-6 mn
sehr kurz, der Fühlerschaft überragt kaum das hit
Kopfärittels, das zweite bis fünfte Geisselglied nicl
Kopf glatt mit zerstreuten Punkten, zwischen der
viel dichter punktirt und fein gestreift, der Clypeus ı
40.
Gustav Mayr.
zwischen den Stirnleisten längsgestreift, der Hinterrand des Kopfes
fitte stark ausgeschnitten. Der Thorax oben glatt, das Mesonotum
m sehr seichten Quereindrucke, die Metanotumdornen fast halb so
die Basalfläche des Metanotum. Der zweite Knoten jederseits ge-
Länge: 54 mm. (Nach Type) Guatemala. Forel, Esp. nur.
amér., 1886. Pheidole absurda For.
>f im Verhältnisse zur Breite viel kürzer . . . 4
ien nur anliegend oder fast anliegend behaart, die abstehende Be
am Körper spärlich oder sehr spärlich. . . . 2.
en mit weit abstehenden langen Haaren. Der zweite Stielchenknoten
ts gerundet oder (bei stulta und subarmata) sehr kurzkegelig . 45
ite Stielchenknoten jederseits in einen mässig spitzigen, etwas nach
‚ekrümmten Kegel ausgezogen. Der dicht und fein fingerhntartig
e und ziemlich glanzlose Thorax hat an der Pro-Mesonotalnaht eine
ıtliche breite Furche (wie bei Pheidole Radosskowskyi), welche aber
er ist als die starke Querfurche in der Mitte des Metanotum. Böth-
, der Hinterleib braun. Länge: 39 mm. (Nach Type). Buenos
Forel, Esp. nouv. Fourm. amér., 1886. Pheidole triconstricta For. |
ite Stielchenknoten jederseits gerundet. Die Pro-Mesonotalnaht nicht
mig eingedrückt. Pronotum und Mesonotum nicht fingerhutartig
Körperfarbe licht- oder dunkelbraun . . . . . . . . .43
isselglieder deutlich länger als dick; die Pronotumscheibe fein quer-
t. Die feine Runzelung des Kopfes gegen die Kopfseiten bis in die |
ır Hinterecken des Kopfes reichend. Siehe vorne Nr. 25a.
Pheidole picea Mayr.
bis fünftes Geisselglied nicht länger als dick. Mindestens das hintere
les Kopfes und die Pronotumscheibe glatt . . . . . . . .4
3 hintere Drittel des Kopfes glatt, der Kopf deutlich länger als breit,
lerschaft nahe der Basis stark bogig gekrümmt. Das Metanotum
i Dornen, welche kaum mehr als halb so lang sind wie die Basal-
es Mesonotum. Länge: 4 mm. (Nach Type) Guatemala. Forel,
av. Fourm. amér. 1886. Pheidole Maja Forel
»f glatt, die Wangen längs-, die Fühlergruben bogig gerunzelt, die
lerseits nur nahe den Stirnleisten mit zwei bis drei Längsstreifen, der
haft nahe der Basis wie bei den meisten Arten bogig gekrümmt; die |
n wie bei Pheidole pusilla. Das Pronotum und der grösste Theil des
um glatt, das Metanotum grösstentheils glatt, die Mesothoraxseiten
ıd fein genetzt; die Querfurche des Mesonotum ist ein ziemlich
und breiter Eindruck, das Metanotum mit zwei mässig starken,
aufrechten, fast parallelen Dornen, welche zwei Drittel so lang sind
Basalfläche, diese ist ziemlich quadratisch, an der Basis wenig, in
e der Dornen stärker querconcav. Der Petiolus nahezu glatt, der
inoten oben glatt. Schwarzbraun, theilweise dunkel rothbraun, die
ı Formieiden.
: 87 mm. Ecuador. 9000 Fu
Pheidole Cameroni n
obschon nicht reichlichen, kur
abstehenden Haaren. Kastani
besonders aber die gewöhnlich
hgelb, die Tarsen gelbbraun. I
ie Fühlergruben bis zu den A
eisten mit einigen Längsstreif
1 Kopfes als den Augen, die
m quergerunzelt, seitlich gröss
g. Das fein genetzte Mesono
rulste dahinter. Das Metanot
halb so lang als die Basalfli
; und fein genetzt. Der Petit
te Knoten jederseits gerundet.
Steinen, unter Rinde und unter
ıtharina (Hetschko).
Pheidole pubiventris n
rBcenz . . . .
breit. Die Ciypeusscheibe mi
ıgskiele. Das hintere Ende des
ı näher als den Hinterecken des
zweite Stielchenknoten Jeder
8 breit on
: jederseits mit einem schr de
23 mm. lang und 2 mm. bre
ausgerandet. Das Mesonotun
ait einer schwachen Querfure
ng als die Basalfläche des Mei
ı Type.) Provinz Bahia in E
86. Pheidole stult
: Höoker. Der Kopf ohne O1
: Vorderrand des Clypeus oh
um ohne Querwulst und ohn
divergirend, an der Basis brei
ı Metanotum, diese ohne Läns
en. Mayr, Fourm. Cay. fran
Pheidole subarmai
48. Der Clypeus dicht und fein längsgestreift und ungekielt, mit ausger
Vorderrande. Die Vorderhälfte des Kopfes sehr dicht und fein längsg
das hintere Schaftende hält ziemlich die Mitte zwischen dem Auge
Hinterecke des Kopfes, alle Geisselglieder länger als dick; die Sti
Des |
596 Gustav Mayr.
zwischen den Stirnleisten sehr seicht, die Seiten des Pronotum und des Meso-
notum sehr fein gestreift, beide in der Mitte polirt, ersteres hinten jeder-
seits mit sehr unentwickelten Höckerchen, das Mesonotum ohne Querfurche
und ohne deutlichen Querwulst; das Metanotum mit zwei divergirenden, an
der Basis breiten Zähnen, welche etwa halb so lang oder kürzer als die *
Basalfläche sind, die horizontale Basalfläche des Metanotum ist flach, schr
wenig länger als breit und quergerunzelt, die glatte abschüssige Fläche fallt
stark nach unten ab. Der erste Knoten des fein gerunzelten Petiolus oben
schwach ausgerandet, der zweite mehr wie doppelt so breit als der erste
und oben geglättet. Rothgelb, die Beine etwas heller, der Hinterleib meistens
mehr lehmgelb oder etwas gebräunt. Die gelbe abstehende Behaarung am
Kopfe spärlich, am Hinterleibe ziemlich reichlich, die Tibien stark abstehend
behaart. Länge des Körpers: 6-68 mm, die des Kopfes ohne Oberkiefer
2 mm., die Breite desselben hinten ebenfalls 2 mm., vorne schmäler. In mor-
schen Baumstämmen in der brasilianischen Provinz St. Catharina (Hetschko).
Phetdole auropilosa nov. spec.
485. Der Clypeus ganz glatt oder nur seitlich oder vorne gestreift. . . .49
49. Das hintere Schaftende dem Auge viel näher als der Hinterecke des Kopfes,
drittes bis sechstes Geisselglied dicker als lang. Der Clypeus glatt, nicht
gekielt, am Vorderrande susgerandet; die Vorderhälfte des Kopfes, auch die
Mitte der Stirn längsgestreift, die Hinterhälfte glatt. Das Pronotum mit
zarten Querstreifen, in der Mitte glatt, hinten jederseits mit einem dent-
lichen, obwohl nicht grossen Höcker; das Mesonotum ziemlich geglättet,
convex, ohne Querfurche und ohne Querwulst. Das Metanotum mit zwei
wenig divergirenden Dörnchen, welche etwa halb so lang als die Basalfäche
des Motanotum sind, diese ist quergestreift, querconcav und jederseits von
einem schwachen Längskielchen begrenzt, der zweite Stielchenknoten ist oben
geglättet, seitlich etwas stumpfwinkelig. Länge: 3:5—3-8 mm. Illinois in
den Vereinigten Staaten von Nordamerik. Mayr, Neue Form, 1870,
p. 989. Pheidole bicarinata Mayr.
49a. Das hintere Schaftende der Hinterecke des Kopfes näher als dem Auge, bei
pusilla gleichweit. Drittes bis sechstes Geisselgied so lang als dick oder
Une. . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .W
50. Die Tibien reichlich, nicht weit abstehend und ziemlich fein behaart, die
abstehende Behaarung des Körpers reichlich. Der Clypeus glatt und nict
gekielt, sein Vorderrand mit oder ohne Ausrandung; die Stirn zwischen den
Stirnleisten in der Mitte glatt, seitlich gestreift, die Wangen und die Fühler-
gruben ziemlich dicht und fein gestreift. Pro- und Mesothorax glatt, das
Pronotum jederseits ohne Höcker, das Mesonotum ohne oder mit seichtar
Querfurche, das Metanotum mit zwei sehr kleinen, spitzigen, dreieckigen
Zähnen, die Basalfäche sehr deutlich länger als breit, quergestreift und
mit einer durchlaufenden Längsfurche; die Metathoraxseiten gestreift. Der
zweite Stielchenknoten jederseits stumpf- oder gerundet-winkelig, oben glatt.
Kastanienbraun, seltener rothgelb, die Beine mehr oder weniger lehmgelb.
‚ische Formiciden.
&. Mayr, Form. novogr., 18
Pheidole ı
I 50a. Die Tibien viel spärlicher, borstiger und weit abstehend behaa
51. Das hintere Ende des zuräckgelegten Schaftes ist von dem A
ebenso weit wie von der Hinterecke des Kopfes entfernt; drittes
Geisselglied so lang als dick. Das Mesonotum ohne oder mit st
furche. Der nicht oder schwach gekielte Clypeus ist vorne u:
seitlich längsgestreift, sein Vorderrand ausgerandet; die Stirn z
Stirnleisten in der Mitte fein-, seitlich grôber gestreift, die Gegı
den Augen und den Stirnleisten längsgerunzelt und zwischen :
äusserst fein genetzt; die Kopfseiten deutlich gekrümmt, der
Höhe des hinteren Endes des zurückgelegten Schaftes am brei
Pronotum glatt, manchmal an der Vorderhälfte mit einigen sehr
streifen, die Höcker klein; das Mesonotum glatt, die Mesothoraxse
dicht genetzt; die Dornen des Metanotum etwa halb so lang al
fläche oder etwas mehr, mässig divergirend, die Basalfläche de:
ziemlich quadratisch, flach oder schwach querconcav und so w
thoraxseiten fein genetzt. Der zweite Stielchenknoten oben gla
fein und seicht genetzt, seitlich gerundet, nach vorne verschmä
36—41 mm. Antillen, Gebiet des Amazonenstromes, Rio
Oecophthora pusilla Heer, Hausameise Madeiras; Pheidole lacı
Myrm. Stud., 1862, p. 747; Pheidole megacephala Emery et
fourm. Eur. Pheidole 1
51. Das hintere Ende des zurückgelegten Schaftes ist der Hintereck
sehr nahe und von dem Auge weit entfernt, alle Geisselgliede
dick, nur bei Pheidole cordiceps ist das dritte bis fünfte Geissel;
mal kaum länger als dick. Das Mesonotum stets mit deutlicher
Der Clypeus nicht gekielt. Das Pronotum ohne oder mit schwael
Die Metanotumdornen nicht so lang als die halbe Basalfläch
notum . . . .
52. Der zweite Stielchenknoten nur 1"/;mal so breit wie der erste
52a.Der zweite Stielchenknoten doppelt so breit wie der erste .
58. Nur das hintere Drittel der Oberseite des Kopfes glatt, s01
mittlere Drittel der Stirn (in der Längsrichtung getheilt ge
jederseits gestreift. Das Mesonotum mit tiefer Querfurche und
Querwulste. Die Basalfläche des Metanotum quergerunzelt mit
und ziemlich glatten Zwischenräumen. Rothgelb, die Oberkie
der Hinterleib mehr oder weniger gebräunt. Länge: 42—48 r
Aires. Mayr, Form. nov. am., 1868. Pheidole corı
53a. Der Kopf glatt, die Wangen längs-, die Fühlergraben bog
die Stirn nur an den Stirnleisten mit einem bis drei Tängss
Mesonotum mit einem ziemlich undeutlichen Querwnlste. Die
des Metanotum sehr fein genetzt. Gelb oder rôthlichgelb, di
en |
Gustav Mayr.
oder braunroth, der Hinterleib manchmal gebräunt. Länge: 39mm.
‘ina in Brasilien. Pheidole laevifrons nov. spec.
Kopf öfters mehr röthlichgelb, der Hinterleib meistens nur schwach
Das Metanotum mit zwei sehr kleinen, bei der Varietät dentata
grösseren, spitzigen, an der Basis verbreiterten Dörnehen, welche
“en Falle etwa ein Drittel so lang sind als die Basalfläche des
n. Länge: 3:5—39 mm. Forel, Esp. nouv. fourm. amer., 18%.
ata Mayr, Form. der Ver. St. von Nordam., 1886.
Pheidole Morrisi Forel
braun bis rostroth, die Oberkiefer und Beine bei den dunklen
ı heller, der Hinterleib braun oder schwarzbraun. Das Metanotum
an der Basis mässig breiten Dornen, welche etwa so lang sind
rittel der Basalfläche des Metanotum. Länge: 3—38 mm. Ver-
aaten von Nordamerika. Mayr, Form. der Ver. St. von Nordam,
Pheidole commutata Mayr.
Arbeiter. D
ırhälfte des Kopfes sowie die Vorderhälfte mit Boulptur . ..2
ırhälfte des Kopfes glatt . . . . . D |
notum ohne Spur von Zähnen oder Dornen. |
Pheidole inermis M
notum mit zwei Dornen (oder Zähnen). . . .
1otumdornen 14/mal so lang als die Basalfläche des Mano
Pheidole ursus Mayr. |
notum mit Dorn, welche kürzer als die Basalfläche des an
d . ..
lus an seiner Unterseite dicht, abstehend” behaart. Der Ares
starken, ganz durchlaufenden, breiten Längsfurche. Die Oberkiefer
reift. Pheidole fimbriata Rog.
lus unten kahl. Der Clypeus ohne eine solche Längsfurche wie
rigen Art . . . B 5
Oberseite des Hinterleibes "oder "mindestens ds vordere Drittel
ar, feiner Sculptur und mehr oder weniger glanzlos . . . . 6
rleib glänzend und glatt. . . ..B
n am Streckrande anliegend behaart. Kopf, Thorax und Petiolus |
fein fingerhutartig punktirt. Der Kopf hinten mässig breit mit
nterrande; drittes bis siebentes Geisselglied nicht oder kaum länger
Dunkelbraun oder dunkel rothbraun, selten rothgelb . . . 7
n am Streckrande weit abstehend behaart. Alle Geisselgtieder
dick, der Fühlerschaft überragt den Hinterrand des Kopfes. 8
e Stielchenknoten ziemlich kugelförmig, nur sehr wenig breiter als
: Mesonotum ohne oder mit einer seichten Querfurche. Das ganze
ærleibssegment glanzlos. Länge: 1:8 mm.
Pheidole punctatissina Mayr.
7a.
vr
10.
Stdamerikantsche Formiciden. 599
Der zweite Stielchenknoten sehr deutlich (etwa 1!/;mal) breiter als lang. Das
Mesonotum mit tiefer Querfurche. Das erste Abdominalsegment nur an der
Vorderhälfte ziemlich glanzlos, an der Hinterhälfte schimmernd oder schwach
glänzend. Länge: 2 mm. Pheidole Radosskowskyi Mayr.
Die Oberkiefer bis nahe zum Kaurande dicht und fein genetzt und glanzlos.
Der Vorderrand des Clypeus nicht ausgerandet; der Kopf hinter den Augen
ziemlich halbkreisförmig, am Kopfgelenke ausgerandet. Das Pronotum hinten
jederseits mit einem deutlichen kleinen Höcker; die Querfurche am Meso-
notum ziemlich seicht. Der zweite Knoten des Petiolus nicht breiter als
lang. Der vorherrschend rothgelbe Körper dicht und fein Angerhutartig
punktirt oder theilweise genetzt. . . . . . a
. Die Oberkiefer glänzend und nicht genetzt. . . IB m
Der ganze Körper reichlich abstehend behaart. Die bis über die Mitte des
Kopfes verlängerten Stirnleisten nähern sich einander hinter dem Stirnfelde
in der Weise, dass die dazwischen liegende Stirn ziemlich schmal wird; der
Kopf ausserhalb der Stirnleisten und hinter den Augen ausser der dichten
fingerhutartigen Panktirung mit gröberen unregelmässigen Bunseln, auch
das Pronotum mit solchen Runzeln; der Kopfrand am Kopf-Thoraxgelenke
sehr dentlich aufgebogen. Das Metanotum mit zwei Dornen, welche etwas
mehr wie halb so lang als die Basalfläche des Metanotum sind. Die Beine
glanzlos. Länge: 45—5 mm. Pheidole opaca Mayr.
. Spärlich abstehend behaart. Die Stirnleisten kürzer, einander weniger ge-
nähert und durchaus ziemlich parallel. Der fingerhutartig punktirte Kopf
mit einigen Längsrunzeln an den Wangen und einzelnen Längsstreifen an
der Stirn nahe den Stirnleisten; der Thorax nur fingerhutartig punktirt.
Der Kopfrand am Kopf-Thoraxgelenke nicht (genau genommen äusserst schmal)
aufgebogen. Das Metanotum mit zwei ziemlich aufrechten, mässig diver-
girenden Dörnchen, welche etwa ein Viertel so lang sind als die Basalfläche
des Metanotum. Die Beine schwach glänzend. Rothgelb, öfters bräunlich
rothgelb, die Beine mehr gelb, öfters bräunlichgelb, die Fühlerkeule braun.
Länge: 3-34 mm. Pheidole Emeryi nov. spec.
Die Oberkiefer an der Basalhälfte oder darüber scharf längsgestreift; der
Clypeus mit breit ausgerandetem Vorderrande. Der Kopf hinten unmittel-
bar vor dem aufgebogenen Rande am Kopf-Thoraxgelenke sehr kurz hals-
förmig verengt. Das Pronotum ohne Höcker, das Mesonotum mit einer
ziemlich schwachen Querfurche, die Metanotumdornen halb so lang als die
Basalfläche des Metanotum. Kopf, Thorax und Petiolus dicht und fein
fingerhutartig punktirt, theils glanzlos, theils schimmernd, der Hinterleib
sehr seicht und fein genetzt und seidenschimmernd; der Clypeus und die
Wangen mit einigen Längsrunzeln. Länge: 3:3—4 mm.
Pheidole Gouldi Forel.
10a. Die Oberkiefer an der Oberseite glatt mit sehr zerstreuten Punkten (nur,
wie gewöhnlich, an der schmalen Aussenseite nahe der Basis deutlich oder
undeutlich etwas längsgestreift). Der Clypeus am Vorderrande nicht aus-
Z.B. Ges. B. XIXVII Abh. 7
600 Gustav Mayr.
gerandet; der Kopf hinten nicht halsartig verengt. Die Metanotumdornen
etwa ein Viertel so lang als die Basalfläche des Metanotum . . . .1I
11. Das Pronotum ohne Höcker; die Querfurche am Mesonotum stark; der zweite
Stielohenknoten ziemlich kugelig, aber doch etwas breiter als lang. Lehm-
gelb, ziemlich glanzlos, die Mandibeln stets, der Kopf öfters fast ganz oder
teilweise, öfters auch das Pronotum mässig glänzend. Der Kopf dicht
und fein fingerhutartig punktirt, die Wangen auch mit Längsrunzeln, Clypeus
und Stirn ziemlich geglättet, so dass sie nur eine feine, sehr seichte, netz-
artige Ranzelung zeigen, oder sie sind theilweise glatt; das Stirnfeld glatt;
Thorax und Petiolus fingerhutartig punktirt, das Pronotum und der vordere
Theil des Mesonotum oft geglättet (sehr seicht und fein genetzt); der Hinter-
leib sehr seicht, an der Vorderhälfte des ersten Segmentes schärfer fein
genetzt. Länge: 39-86 mm. Pheidols biconstricta Mayr.
11a. Das Pronotum hinten jederseits mit einem starken, fast zahnartigen Höcker;
die Querfurche am Mesonotum sehr schwach und undeutlich; der zweite
Stielchenknoten so lang als breit, die grösste Breite etwas hinter der Mitte.
Gelbroth, rostroth oder dunkel rothbraun, im letzteren Falle der Hinterlsib
braunschwarz, die Hüften, Schenkel und Tibien dunkelbraun, die Gelenke
der Beine, die Tarsen und die Fühlergeissel rothgelb. Kopf, Thorax und
Petiolus fein und dicht fingerhutartig punktirt, die Vorderhälfte oder die
vorderen zwei Drittel des Kopfes überdies mit Längsrunzeln, der Hinter-
leib glatt und stark glänzend, am vorderen Drittel des ersten Segmentes
fein genetzt und nur schimmernd. Das dritte bis neunte Geisselglied kaum
länger als dick. Die Beine etwas kürzer und etwas dicker wie bei den zwei
vorigen Arten. Länge: 81-33 mm. Pheidole crassipes nov. spec.
12. Drittes bis sechstes Geisselglied mindestens so lang als dick; der Schaft über-
ragt den Hinterrand des Kopfes, bei Pheidole pennsylvanica sehr wenig . 13
12a. Drittes bis sechtes Geisselglied dicker als lang. Kleine Arten. Der Fühler-
schaft reicht nur bis zum Hinterrande des Kopfes, bei lignicola reicht er
etwas darüber hinaus. Der Kopf hinten fast so breit als unmittelbar hinter
den Augen, mit querem Hinterrande. Kopf und Thorax glanzlos, vorherr-
schend oder nur fein und dicht fingerhutartig punktirt; das Mesonotum
ohne Querfarche oder nur mit einer Spur einer solchen. Zweiter Stielchen-
knoten glatt oder geglättet . . . . ee... 17
18. Der Thorax verschiedenartig gerunzelt, zwischen den "Runzeln glatt oder
fingerhutartig punktirt. Der zweite Stielchenknoten glatt oder (bei cubaensis)
fast glatt. Die Tibien am Streckrande weit abstehend behaart . . . 14
18a. Der Thorax nur dicht und fein fingerhutartig punktirt und glanalos, die
Pronotumscheibe ebenso oder goglliet und glänzend; die Tibien nicht weit
abstehend behaart . . . 2.0.0.8
14. Das Mesonotum ohne Spur einer Querfurche, "die Dornen des Metanotum
halb so lang als die Basalfläche. Der Kopf fein und dicht fingerhutartig
punktirt, von den Wangen und von der Stirn ziehen weitläufige Längs-
runzeln nach hinten, der Clypeus glatt mit einzelnen Längsstreifen; Pro-
e Formiciden.
t, zwischen den Runzeln t
ie Basalfläche des Metanotu
ässigen Runzeln. Vorherrs
u . Pheidole cubı
14a. Das Mesonotum mit einer schwachen Querfurche; die Metaı
etwa ein Drittel so lang als die Basalfläche des Metanotum. Kopi
unregelmässig grob netzartig gerunselt mit glatten oder ziem
Maschen, die Oberkiefer an der Oberseite glatt mit sehr wenig
der Clypeus und das Stirnfeld glatt und stark glänzend, ersterer
kiel und vorne nicht ausgerandet. Die abstehende Behaarung m
braun, der Hinterleib gelbbraun, Oberkiefer, Geissel und Bein
gelb. Länge: 3—32 mm. Pheidole brevicom
14b. Das Mesonotum mit tiefer Querfurche, hinter welcher ein si
wulst liegt; die Dornen am Metanotum ein Drittel so lang al
fläche, oder etwas darüber. Der Kopf in der Mitte mehr lär
netzartig gerunzelt, zwischen den Runzeln theils geglättet, the
oder fingerhutartig punktirt, der Thorax oben vorherrschend
Runzeln oder mehr netzartig gerunzelt, zwischen den Runzeln u:
fein genetzt, theilweise fingerhutartig punktirt; die Mitte des Pi
des Mesonotum vorne öfters geglättet und glänzend. Länge: 3
Pheidole Guilelmi-.
15. Das ganze Pronotum fein und dicht fingerbutartig punktirt, :
streuten Längsrunzeln, stets glanzlos. Das Mesonotum ohne Que
nur mit einer Spur einer solchen. Die Tibien wenig abstehe
Länge: 23—25 mm. Pheidole pennsyl
15a. Die Pronotumscheibe geglättet und glänzend. Das Mesonotu
einer deutlichen Querfurche . . .
16. Dunkel rothbraun, die Oberkiefer, die Fühlergeissel und die T
der Hinterleib schwarz. Sehr spärlich abstehend behaart, die
abstehende Haare. Der Kopf fein und dicht fingerhutartig F
Stirn und die Hinterecken des Kopfes geglättet. Länge: 2:5 m
Pheidole
16a. Rostroth, die Beine heller, der Hinterleib gebräunt. Mässig al
haart, die Tibien reichlich, wenig schief abstehend und etwa
behaart. Der glanzlose Kopf fingerhutartig punktirt, die Stirn
gerunzelt und durchaus nicht geglättet. Länge: 2°6—2-8 mm.
Mayr, Form. novogr., 1870. Pheidole laeviv
17. Die Tibien mit schief abstehenden und nicht langen Haaren bese
oder mit gekrümmten, an der Basalhälfte schief abstehenden, aı
hälfte der Tibie parallel laufenden Haaren (striaticeps)!)
1) Es kommt bei Pheidole striaticeps vor, dass in Folge der Präparation
mehrere Tibienhaare um ihre Axe halb gedreht sind und dann abstel
ich in der Disgnose, Nene Formiciden, 1870, p. 988, irrigermeise angal
abstantibus“.
602 Gustav Mayr.
17a. Die Tibien mit weit abstehenden Haaren . . . - 19
18. Länge: 1'5 mm. Rôthlichgelb, der Hinterleib und die Beine gelb. Der Cy-
peus ziemlich geglättet, mit mehreren Längsstreifen. Die Basalfläche des
Metanotum quadratisch, kaum länger als breit. Pheidole flavens Bag.
18a. Länge: 24 mm. Rôthlichgelb, der Hinterleib vorne gelb, hinten braun, die
‚Beine bräunlichgelb. Der Kopf mit von einander entfernten, nicht sehr leicht
sichtbaren Längsrunzeln, welche auf der Stirn in gerade Linien (also Längs-
streifen) verlaufen. Die Basalfläche des Metanotum sehr deutlich länger als
breit. Pheidole striaticeps Mayr.
19. Der Körper mässig mit abstehenden stumpfen Haaren besetzt. Die Stirn
besonders in der Nähe der Stirnleisten spärlich längsgerunzelt, der Kopf
ausserhalb der Stirnleisten und besonders hinter den Augen weitläufig netz-
maschig gerunzelt. Das Mesonotum hinter der Mitte mit einem nicht starken
Querwulste; die Basalfläche des Metanotum quadratisch, fast etwas breiter
als lang, die Dornen etwas länger als die halbe Basalfläche des Metanotum.
Schmutzig rostroth oder mehr bräunlich rostroth, der Hinterleib braun.
Länge: 2—22 mm. Diese Art hat, ohne Loupe betrachtet, mit einem & von
Tetramorium caespitum L. Achnlichkeit. Pheidole obtusopilosa nov. spec.
19a, Der Körper mässig mit abstehenden spitzigen Haaren. Der Kopf nur finger-
hutartig punktirt, mit Ausnahme von zwei bis drei sehr kurzen, aber auch
oft fehlenden Längsstreifchen an den Wangen. Das Mesonotum hinten ge-
rundet, ohne Querwulst. Die Basalfläche des Metanotum ziemlich quadra-
tisch, die Dornen halb so lang als die Basalfläche oder etwas länger. Gelb,
Kopf und Thorax mehr röthlichgelb oder gelblich rostroth mit braunem
Hinterleibe und gelben Beinen: Länge: 2 mm. Pheidole lignicola nov. spec.
20. Das polirte Metanotum von vorne nach hinten convex, ohne Spur von Dornen
oder Höckern. Rio de Janeiro und Provinz St. Catharina in Brasilien.
Forel, Esp. nouv. Fourm. amer., 1886. Pheidole Gertrudae Forel.
21. Metanotum mit zwei Dornen oder Zähnen oder wenigstens mit Ecken an deren
Stelle. . . . .2
22. Die glatte oder quergerunzelte Basalfläche des Metanotum mit einer scharfen,
schmalen, durchlaufenden Längsfurche, das Ende der Basalläche mit zwei
rechtwinkeligen Höckern, welche eine sehr kleine, oft undeutliche Spitze
haben. Die Mesothorazseiten glatt und stark glänzend, nur in der Nähe
des Hüftgelenkes ein kleiner Flecken mit Sculptur. Länge: 2:73 mm.
Pheidole incisa Mayr.
22a. Die Basalfläche des Metanotum ohne oder nur mit einer seichten Furche 23
23. Das Pronotum grob halbkreisförmig gestreift. Der Schaft reicht nur bis
zum Hinterrande des Kopfes, drittes bis sechstes Geisselglied dicker als lang.
Das Mesonotum mit einer starken Querfurche. Pheidole aberrans Mayr.
23a. Der ganze Thorax dicht fingerhutartig punktirt und glanzlos. Die Ober-
kiefer und der Kopf glatt, die Stirn nur an den Stirnleisten mit einigen
Längsstreifen, die Wangen längs-, die Fühlergruben bogig gestreift, die
Gegend zwischen dem Auge und der Stirnleiste fein genetst; der Schaft
a — mms
anische Formiciden. 603
»pfes, das dritte bis fünfte Geisselglied etwas
ın nicht breit, aber auch nicht stark ver-
r ziemlich klein und eckig; das Mesonotum
m mit zwei ziemlich aufrechten, wenig diver-
10 lang als die Basalfläche sind, diese ziem-
t nur sehr wenig länger als breit und seitlich
Knoten des seicht und fein genetzten und
renig breiter als der erste Knoten, oben mehr
wig glänzend. Röthlichgelb, der Hinterleib
abstehende Behaarung nicht reichlich, auch
-- Länge: 2 mm. Pheidole flavida nov. spec.
2%. Nicht der ganze Thorax mit Seulptur; mindestens die Pronotumscheibe
glänzend und glatt oder mit sehr seichter Seulptur . . . . . . . 24
%. Alle Geisselglieder länger als dick, das dritte bis sechste Geisselgliod manch-
mal nur so lang als dick . . . . 25
a. Drittes bis sechstes Geisselglied deutlich dicker als Yang; der Schaft über-
ragt nicht oder wenig den Hinterrand des Kopfes. Pronotum und Meso-
notum glatt und glänzend, das letztere ohne Querfurche oder nur mit einer
Spur einer solchen . . . .38
25. Das Pronotum wenigstens seitlich oder an der Vorderhälfte fingerhutartig
punktirt oder fein und seicht genetzt; die Seiten des Meso- und Metathorax
dicht fingerhutartig punktirt oder oben mehr genetzt . . . . . . . 26
25a. Das Pronotum polirt, höchstens ganz vorne beim Kopfgelenke mit einiger
feiner Sculptur, Spuren von netzartiger Runzelung an den Pronotumseiten
“ finden sich bei Pheidole Morrisi . . . . + 2
2%. Die Gegend zwischen dem Ange und der Stirnleiste fein genetzt, die Wangen
gestreift. Das Pronotum hinten ohne Höcker. Der zweite Knoten des fein
genetzten Stielchens wenig kürzer als breit, wenig (etwa um ein Viertel)
breiter als der erste Knoten, oben etwas geglättet. Braun, die Gelenke der
Beine und die Tarsen lehmgelb. Länge: 25—26mm. . . . .27
2%a. Die Gegend zwischen dem Auge und der Stirnleiste theils gestreift, theils
glatt, aber nicht genetzt. Der Kopf von den Augen bis zum Kopf-Thorax-
gelenke allmälig stark verschmälert. Das Pronotum hinten jederseits mit
einem grossen oder kleinen dreieckigen Höcker. Der Kopf glatt, die Wangen
und die Fühlergruben gestreift. Die Tibien sowie der ganze Körper spärlich
abstehend behaart. Schwarzbraun, die Fühler und Beine braun, der Thorax
und der Petiolus öfters braunroth oder theilweise gelbroth, die Beine dann
entsprechend heller . . . . - 28
27. Die Tibien am Aussenrande spärlich mit Inugen, "weit abstehenden Borsten-
haaren und reichlicher mit wenig abstehenden, viel kürzeren Haaren besetzt.
die Oberseite der Mandibeln glatt. Der Kopf unmittelbar vor dem hinteren
Ende etwas halsartig eingeschnürt. Der Thorax glanzlos und scharf finger-
hutartig panktirt, das Pronotum fein genetzt, auf der Scheibe und mehr
oder weniger seitlich geglättet; die starke Querfurche des Mesonotum setzt
Gastar Mayr.
5h ebenso stark nach unten fort und bildet eine starke Einschnärung;
ıotum mit zwei wenig divergirenden kurzen Dörnchen, welche etwa
ıl so lang als die Basalfläche sind, diese geht gerundet in die
ten über. Pheidole partita nov. spec.
a nur mit kurzen, fast anliegenden Haaren. Die Oberseite der
+ an der Basalhälfte sehr fein und dicht gestreift; der Kopf hinten
onotum und Mesonotum fein genetzt, deren Scheibe geglättet; die
e am Mesonotum weniger scharf ausgeprägt; das Metanotum mit
‚ckigen Zähnen, welche etwa ein Drittel so lang als die Basalfäche
8 länger als breit, fein genetzt und mit einer seichten Längsfurche.
Pheidole Maja Forel.
ırleib ausser den langen abstehenden Borstenhaaren mit wenigen,
en anliegenden Härchen. Die Pronotumhöcker klein; die tiefe
e des Mesonotum seitlich tief fortgesetzt; die Dornen des Meta-
ıt halb so lang als die Basalfläche. Der zweite Stielchenknoten
rugelig, wenig breiter als der erste. Länge: 2:8 mm.
Pheidole pubiventris nov. spec.
rrleib nur mit langen abstehenden Borstenhaaren. Die Pronotum-
os; die Querfurche des Mesonotum seicht; die Metanotumdornen
Drittel so lang als die Basalfläche. Der zweite Stielchenknoten so
fast so lang als breit, birnförmig, hinter der Mitte am breitesten.
2 mm. Pheidole gibba nov. spec.
d zwischen dem Auge und der Stirnleiste fein genetst. Der Fühler-
wragt den Hinterrand des Kopfes . . . . . ae)
ıd zwischen dem Auge und der Stirnleiste glatt oder gestreift,
hinten vor dem Kopf-Thoraxgelenke stark halsartig zussmmen-
Das Mesonotum mit starker, seitlich fortgesetzter Querfarche
Hinterleib mehr oder weniger gebräunt oder rostroth, die Fühler |
rothgelb. Länge: 28-32 mm. (Nach Type. Forel’s Varietät
gehört nach Type nicht zu dieser Art.) Pheidole Susannae Forel
hinten nicht halsartig zusammengeschnürt . . . . . . . 3]
theilweise mehr röthlichgelb, Kopf und Hinterleib öfters gebräunt.
urche des Mesonotum schwach oder mässig stark; das Metanotum
dreieckigen, sehr kleinen Zähnen, oder bei var. dentata mit zwei
frechten Dörnchen. Länge: 2:8 mm. Pheidole Morrisi Forel.
‚un, das Metanotum oft viel heller, die Oberkiefer, die Basalhälfte
ıl, die Gelenke der Beine und die Tarsen bräunlichgelb oder lehm-
ner ist der Körper rothgelb mit braunem Hinterleibe. Das Meso-
; starker, seitlich fortgesetzter Querfurche; das Metanotum mit zwei
frechten Dörnchen. Länge: 2:5—2:8 mm.
Pheidole commutata Mayr.
Querfurche am Mesonotum ebenso tief bogig an den Seiten des i
x fortgesetzt, so dass der Thorax daselbst deutlich eingeschnärt
Dar Google
os. |
606 Gustar Mayr.
37. Röthlichgelb, die Beine oft heller, der Hinterleib öfters gebräunt. Die Wangen
igs-, die Fühlergruben etwas gröber bogig gestreift. Alle Geissel-
länger als dick. Länge: 3:8—4 mm. Pheidole auropilosa nor. spe.
nd Hinterleib lichter oder dunkler braun, die Beine gelb oder gelb-
die dunkelsten Exemplare dunkelbraun mit helleren Beinen. Die
ı wenig gestreift, die Gegend zwischen der Fühlergrube und dem
latt. Drittes bis fünftes Geisselglied so lang als dick oder kaum
als dick. Länge: 28—26 mm. Pheidole pusilla Heer.
»tanotum statt der Dornen nur mit zwei kleinen Höckerchen, welche
anchmal kurz zahnartig erweitern. Das Pronotum ohne Höoker. Der
‘örper glatt und glänzend, nur die Wangen mit einigen kurzen Längs-
und die Fühlergruben mit bogigen Streifen. Röthlichgelb, die Beine
Xopf und Hinterleib mehr oder weniger gebräunt. Länge: 17—1'8 mm.
Pheidole subarmata Mayr.
»tanotum mit zwei Dornen oder Zähnen, welche mindestens ein Drittel
als die Basalfläche sind. . . . 3
iten des Meso- und Metathorax dicht fingerhutartig punktirt; die
ıng des Kopfes, des Thorax und des Hinterleibes ziemlich spärlich 40
ten des Meso- und Methathorax seicht genetzt oder mehr weniger
»t und glänzend, die Basalfläche des Metanotum fein genetzt, die
ı fein gestreift. Die Bebaarang reichlich oder spärlich. Gelb, theil-
ıehr röthlichgelb. Länge: 16-18mm. . . . . . . . . .4
onotum jederseits mit einem als kleine stumpfe Ecke vortretenden
Die Wangen und die Gegend zwischen der Stirnleiste und dem
is etwas hinter die Augenhöhe längsgerunzelt; die Stirn jederseits
n oft gestreiften Stirnfelde fein gestreift, auch die Clypeusscheibe
erseits fein gestreift. Alle übrigen Kopftheile glatt und stark glänzend.
tsnotum mit zwei aufrechten Dörnchen. Rostroth oder gelbroth, der
eib braunschwarz, Petiolus und Beine braun. Länge: 28—3 mm.
Pheidole fabricator Smith.
onotum ohne Hôcker. Die Wangen bis zu den Augen längsgerunzelt,
rend zwischen der Stirnleiste und dem Auge glatt, ebenso der übrige
ausser den dicht fingerhutartig punktirten Mesothoraxseiten und dem
ax glatt und stark glänzend. Die Basalfläche des Metanotum ganz
ır vorne fein fingerhutartig punktirt, im letzteren Falle hinten glatt.
tanotum mit zwei dreieckigen Zähnen. Röthlichgelb, die Beine heller.
cheitel und Hinterleib mehr oder weniger braun. Länge: 17—1® mm.
Pheidole californica Mayr.
ırs der Kopf und der Hinterleib reichlich mit ziemlich weichen, wenig
Haaren besetzt. Die Gegend zwischen der Fühlergrube und dem
in genetrt. Pheidole minutula Mayr.
Thorax und Hinterleib mit steifen, langen und weit abstehenden
spärlich besetzt. Die Gegend zwischen der Stirnleiste und dem Auge
Pheidole vinelandica Forel.
Südsmerikanische Formielden. 607
Pheidole Guilelmi- Müllers Forel.
Einige Ameisen aus Itsjahy (Mittheil der schweiz. ent. Gesellsch., VII), 4, 8.
,
Weibchen. Länge: 7 mm. Dem Soldaten so ähnlich, dass es auf den
ersten Blick als zu dieser Art gehörig zu erkennen ist. Das einzige mir vor-
liegende Exemplar stammt aus einer Colonie mit dunkel gefärbten Soldaten,
deren hinteres Kopfdrittel glatt und die Fühlergrube nur kurz ist; ebenso ver-
halten sich diese Theile bei dem ©. Die Färbung und Behaarung ist wie beim
Soldaten. Das Pronotum theilweise streifig gerunzelt, das Mesonotum glatt,
hinten theilweise mit Längsrunzeln, das Seutellum glatt, hinten mit einigen
Querrunzeln, der Metathorax grob gestreift, die Mitte der Basal- und die abschüssige
Fläche des Metanotum, sowie die Seiten des Mesothorar glatt. Der Petiolus fein
gerunzelt, der zweite Knoten beiderseits dick kegelig. Der Hinterleib glatt, die
Basis des ersten Segmentes oben längsgerunzelt, die Flügel mir unbekannt.
St, Catharina.
Pheidole pubiventris nov. spec.
Soldat und Arbeiter. Siehe oben.
Weibchen. Länge: 68—7 mm. Glänzend, dunkelbraun, die Mandibeln
und die Wangen vorne gelbroth, drei grosse Flecken am Mesonotum (und zwar
ein vorderer und beiderseits ein seitlicher), gelb oder braungelb, Pronotum und
Thorazseiten röthlichgelb oder mehr bräunlich gelbroth, die Beine hellgelb. Die
abstehende Behasrung ziemlich spärlich, besonders am Hinterleibe öfters ganz
abgerieben, die Tibien spärlich abstehend behaart; überdies findet sich am Kopfe,
am Thorax und am Hinterleibe eine ziemlich spärliche, sehr kurze, anliegende
Pubescenz.
Die Mandibeln an der Oberseite glänzend, glatt mit zerstreuten Punkten,
aussen nahe der Basis längsgestreift, der Kaurand schneidig oder fein crenelirt,
vorne mit zwei deutlichen Zähnen. Der Kopf ist glatt, die Wangen und die
Seiten des Clypeus längsgerunzelt, die Fühlergruben bogig gestreift, die Stirn
längsgestreift, in der Mitte glatt. Der Vorderrand des Clypeus in der Mitte
ausgerandet, die Fühlergruben viel kürzer als der Schaft, welcher fast den Hinter-
rand des Kopfes erreicht, alle Geisselglieder länger als dick. Der Thorax ist
glatt, das Pronotum fein streifig-gerunzelt, beiderseits hinten meist glatt, die
Seiten des Metathorax gröber gestreift, zwischen den Streifen äusserst fein genetzt-
punktirt; die Metanotumdornen schief nach hinten aussen und wenig nach oben
gerichtet, sie sind kräftig, an der Basis breit und nicht lang. Das Stielchen
ist äusserst dicht und fein genetzt-punktirt, der erste Knoten oben dentlich oder
undentlich ausgerandet, der zweite Knoten oben fein längs- oder quergerunzelt,
beiderseits mit stark abgerundeter Ecke. Der Hinterleib glatt. Die Flügel ziem-
lich wasserhell.
St. Catharina.
2. B. Ges. B. XXXVIL Abh. 78
Gustav Mayr.
Pheidole auropilosa nov. spec.
! Arbeiter. Siehe oben.
Länge: 8-10 mm. Gelblichroth bis rostroth, die Beine
ler. Die Behaarung wie beim Soldaten.
ie beim Soldaten, das hintere Schaftende aber deutlich näher
3s Kopfes. Das Pronotum ist fein gestreift, das Mesonotum
reift mit drei geglätteten Stellen, das Seutellum und die Seiten
tt, das Metanotum ist zwischen den mässig grossen dreieckigen
lie Seiten des Metathorax gestreift. Das Stielchen wie beim
zweite Knoten ist relativ und absolut breiter. Der Hinterleib
auffallend stark dunkelbraun.
Länge: 5—6 mm. Blassgelb, theilweise mehr lehmgalb, die
unschwarz, das Mesonotum gelbbraun mit zwei schmalen
an den Seitenrändern hellgelb, der Hinterleib braungelb. Die
ıng nicht reichlich, die Tibien mit ziemlich kurzen, schief
1.
in zweizähnig, undeutlich sehr seicht lederartig gerunzelt mit
Die Stirn in der Mitte zwischen dem Stirnfelde und den
ıoch im Spiritus liegenden Exemplaren) mit einer sehr deut-
Der Kopf ist fein und dicht gestreift, der Clypeus und die
: und hinter der Querfurche glatt. Der Thorax glatt, das
weise und die Seiten des Metathorax fein streifig gerunzelt,
tt der Zähne mit zwei kleinen stumpfen Höckern. Der zweite
h geglätteten Petiolus etwa so lang als breit, vorne mässig
en allmälig breiter. Der Hinterleib glatt. Die Flügel ge
heller wie beim Weibchen.
à
Pogonomyrmex Mayr.
p. 11 (Ann. Soc. dei Naturalisti, III, Modena 1868), 8, Q,d.
»r der Arten sind in folgender Weise zu unterscheiden:
eibssegment ganz oder mindestens an der Basis Tue
segment "glatt oder mehr oder weniger fein I
des Kopfes à im Halbkreise mit schr | Iazgen, mehr oder DE
‘ssren besetzt. Das Metanotum am Thorax-Stielchengelenke
ntlichen, stumpfen und dreieckigen Zähnchen. Das erste
aent oben ganz oder nur an der Basis sehr fein und dicht
Schwarz oder roth, die Mandibeln, Fühler und Beine roth-
warzbraun. Beide Knoten oben quergerunzelt.
Pogonomyrmez rastratus Mayr.
609
2a. Die Unterseite des Kopfes ohne im Halbkreise gestellte, sehr lange Haare,
sondern nur mit kurzen, stumpfen und vertheilten Borsten, welche nur sehr
wenig länger sind als die Borsten an der Oberseite des Kopfes; vorne finden
sich einige längere spitzige Haare. Der Kopf wenig länger als breit. Das
Metanotum am Thorax-Stielchengelenke mit zwei auffallend grossen, spitzi-
gen, dreieckigen Zähnen. Das erste Hinterleibssegment an der Basis längs-
gestreift, in der Mitte und hinten glatt. Die Knoten, besonders der erste,
sehr grob gerunzelt. Gelbroth oder rostroth, der Hinterleib meistens braun.
Pogonomyrmex Naegelii Forel.
3. Das Metanotum mit vier sehr deutlichen spitzigen Zähnen oder Dornen,
von denen die unteren am Thorar-Stielchengelenke liegen. Der Kopf sehr
deutlich länger als breit. Der erste Knoten fein genetzt oder gröber gerun-
zelt, der zweite Knoten geglättet oder fein gerunzelt. Braunschwarz oder
schwarz, die Mandibeln, Fühler und Beine braun oder theilweise braun-
schwarz. Pogonomyrmez angustus Mayr.
3a. Das Metanotum nur mit zwei oberen Zähnen oder Dornen oder auch ohne
diese, die unteren Zähne fehlen oder sind sehr stark und un-
scheinbar. . . . B +... 4
4. Der Kopf glänzend, bei den g grossen n Arbeitern sehr breit, der Scheitel glatt
oder sehr seicht und fein längsgerunzelt, ohne andere Sculptur ausser zer-
streuten Punkten. Der Thorax kurz, das Pronotum vorne und die Basal-
hälfte des Metanotum quergestreift, das Pronotum hinten, sowie das Meso-
notum längsgestreift, das Metanotum mit zwei ziemlich aufrechten diver-
girenden Dörnchen. Das ganze erste Abdominalsegment oben sehr fein
lederartig gerunzelt. Pogonomyrmez coarctatus Mayr.
4a. Der Kopf nicht oder wenig glänzend, der Scheitel sehr deutlich geteilt,
oft zwischen den Streifen mit feiner anderer Sculptur . . . . . .
5. Der Schaft scharf längsgestreift . . . . . . . . . . . . . . °
5a. Der Schaft nicht gestreift. . . . . 7
6. Der Vorderrand des schwach convexen Ciypeus bogig. Die Längsstreifen
des Kopfes sind ziemlich fein, aussen auf der Stirn mehr oder weniger
runzelig und theilweise mitsammen anastomosirend, zwischen den Streifen
ist der Kopf seicht genetzt. Das Metanotum mit zwei Dornen, welche länger
sind, als die Entfernung derselben an ihrer Basis beträgt; die Leisten, welche
die abschüssige Fläche beiderseits begrenzen, zeigen sich, von der Seite
gesehen, stark concav gekrümmt, von der unteren stumpf zahnförmigen Er-
hebung derselben zieht sich an der inneren Seite derselben zurück (also
nach vorne oben und etwas nach einwärts) je ein scharfes Leistchen, welche
Leistchen auf der abschüssigen Fläche etwa in der Mitte der Höhe der-
selben enden. Die obere, hintere und quergewölbte Fläche des ersten Stielchen-
knotens läuft gerade von dem obersten Punkte des Knotens bis zum Gelenke
zwischen dem ersten und zweiten Stielohengliede.
Pogonomyrmez cunicularius nov. spec.
78%
10
Gustar PA
rderrand des Clypeus in der Mitte breit ausgerandet, vor den Stira-
mit je einem stumpfen Zahne. Der Kopf ist gröber, schärfer und
ssiger gestreift wie bei der vorigen Art, er ist zwischen den Streifen
n und dicht genetzt-punktirt. Das Metanotum mit zwei dreieckigen
welche kürzer sind, als ihre Entfernung von einander beträgt, die
ın Leisten der abschüssigen Fläche des Metanotum zeigen sich, von
is gesehen, ziemlich gerade,. innerhalb derselben finden sich keine
Längsleisten. Die obere hintere quergewölbte Fläche des ersten
uknotens läuft im schwachen Bogen von dem obersten Punkte des
; bis zum Gelenke zwischen dem ersten und zweiten Stielchengliede.
Pogonomyrmex uruguayensis nov. spec.
rderrand des flachen Clypeus mässig oder nicht ausgerandet und ohne
Der Kopf gröber und schärfer runzelig-längsgestreift als bei Pogono-
5 cumicularius, zwischen den Streifen sehr fein und dicht genetzt-
t. Metanotum mit zwei Dornen, welche etwas länger sind, als die
ung derselben an ihrer Basis beträgt, die seitlichen Leisten der ab-
gen Fläche zeigen sich, von der Seite gesehen, ziemlich gerade, inner-
ırselben finden sich keine anderen Längsleisten. Die obere hintere
rölbte Fläche des ersten Stielchenknotens läuft im starken Bogen zum
+ zwischen dem ersten und zweiten Stielchengliede.
Pogonomyrmez bispinosus Spin.
tum mit zwei Dornen, welche finger sind als die Eatferaung nee
ander an ihrer Basis. . . . . . ve
tum unbewehrt oder mit zwei Zähnen, weiche kürzer sind als “
ıung derselben an ihrer Basis. Der Kopf hinten stark dirergirnd
to. . ue oo.
pf fein und dicht, hinten wenig divergirend Yängsgestreift, ohne die
ne andere Seulptur zwischen den Streifen.
Pogonomyrmez barbatus Smith.
ıpf gröber und viel weniger dicht-, hinten stark divergirend gestreift,
n den Streifen sehr deutlich fein und dicht fingerhutartig punkiirt.
Pogonomyrmex occidentalis Cress.
nd Thorax zwischen den Streifen glatt oder undeutlich fein und seicht
; das Metanotum ganz unbewehrt. Pogonomyrmex badius Latr.
nd Thorax zwischen den Streifen sehr deutlich, sehr fein und scharf
... . . +
tanotum mit zwei aufrechten, schr deutlichen Zähnen; die abschüssigs
glatt und glänzend, seitlich von deutlichen oder undeutlichen Leisten
it. Pogonomyrmez subdentatus Mayr.
etanotum unbewehrt, die abschüssige Fläche wie das übrige Meta-
quergestreift, seitlich nicht von Leisten begrenzt.
Pogonomyrmez transversus Smith.
Jtdamerikanisohe Formieiden. 611
Die mir bisher bekannten Männchen sind in folgender Weise zu unter-
scheiden:
1. Anden Mittel- und Hinterbeinen sind die Schenkel, die Tibien und mindestens
das erste Tarsenglied reichlich mit sehr langen, weichen (bei Pogonomyr-
mez rastratus steiferen) und weisslichen Haaren besetzt, Kopf und Thorax
reichlich behaart. Der Fühlerschaft mindestens dreimal so lang als dick.
Der Hinterleib gelbroth oder rotbgelb . . . . 2
la. Die Beine mit steifen, abstehenden und nur mini. langen "oder kurzen
Hsaren. Kopf, Thorax und Petiolus schwarz, der Hinterleib braun, bei
Pogonomyrmez cunicularius mehr oder weniger bräunlich gelbroth. . 4
2 Die Vorderflägel nur mit einer Cubitalzelle (so wie bei Cremastogaster).
Ganz rostroth oder gelbroth. Der Kaurand der Oberkiefer geht meistens
ohne deutliche Grenze oder mit sehr stumpfem Winkel in den Hinterrand
über. Das Metanotum mit zwei Dörnchen. Länge: 11—12 mm.
Pogonomyrmex barbatus Smith.
2a.Mit zwei Cubitalzellen. Mindestens der Kopf und der Thorax schwarz oder
schwarzbraun. Der Kaurand und der Hinterrand der Oberkiefer sind sehr
deutlich winkelig von einander getrennt. . . 3
& Das Metanotum ungezähnt oder mit zwei sehr stumpfen Zähnchen. Länge:
8mm. Pogonomyrmez brevipennis Smith.
3%. Das Metanotum mit zwei spitzigen Zähnen. Spärlicher behaart und der
Kopf viel kleiner wie bei Pogonomyrmex brevipennis Smith. Länge: 7 mm.
Pogonomyrmex rastratus Mayr.
4. Kopf, Thorax, Petiolus und Hinterleib schwarz. Länge: 5-55 mm.. . 5
4a. Mindestens das erste Abdominalsegment schmutzig gelbroth. Der Fühler-
schaft etwa dreimal so lang als dick. Der erste Stielchenknoten ziemlich
hoch. Länge: 8:3—95 mm. Pogonomyrmez cunicularius nov. spec.
5. Der Fählerschaft (ohne Radicula) nur doppelt so lang als dick. Die obere
Fläche des Stieles des ersten Petiolusgliedes bildet mit der vorderen auf-
steigenden Fläche des Knotens einen gerundeten Winkel.
Pogonomyrmex Naegelii Forel.
Sa. Der Schaft ist etwa 21/,mal so lang als dick. Die obere Fläche des Stieles
des ersten Petiolusgliedes geht gerade in die aufsteigende Fläche des viel
niedrigeren Knotens über. Pogonomyrmez angustus Mayr.
Pogonomyrmex rastratus Mayr.
Form. nov. amer. 1868, p. 18, 8.
Pogonomyrmex carbonarius Mayr, Form. nov. amer. 1868, p. 14, 8.
Männchen. Länge: 7 mm. Braunschwarz, die Mandibeln, Fühler, Beine
und der Petiolus braun oder theilweise braunroth, der Hinterleib rostroth.
Mäseig reichlich, der Hinterleib spärlicher, weisslichgelb abstehend behaart, die
Beine mit langen, mässig feinen, schief abstehenden Haaren.
Gus
Mayr.
Die Mandibeln längsgestreift und fünfzähnig. Der Kopf vom vorderen
Punktauge einigermassen regelmässig radienartig gestreift, zwischen den Streifen
tzt. Der Fühlerschaft (ohne Radicula) fast dreimal so lang als
te Geisselglied etwa dreimal so lang als dick. Der Thorar mit
eln und Punkten, das Metanotum mit zwei spitzigen Zähnen, die
äche glatt und glänzend. Der Petiolus fein gerunzelt, der Hinter-
glänzend. Die Flügel schwach gebräunt, mit zwei geschlossenen
die Costa cubitalis theilt sich an der Hinterecke der Disoi-
tische Republik.
Pogonomyrmex Naegelii Forel.
ırm. amér. in Comptes-rendus Soc. ent. belg. 1886, p. XLL #.
sen. Länge: 5 mm. Dem & sehr ähnlich, Metanotum und Scu-
jenetzt längsgerunzelt, die Basal- und abschüssige Fläche des
'b quergerunzelt, die unteren Metanotumzähne grösser und spitaiger;
38 ersten Abdominalsegmentes so wie beim 8, oder gröber, dichter
tragenden Punkten untermischt. Die Flügel schwach gebräunt,
talzellen, die Costa cubitalis theilt sich an der hinteren Ecke der
in ihre zwei Aeste.
hen. Länge: 55 mm. Schwarz, die Fühler, der Petiolus, der
Hüften und Schenkel dunkelbraun, die Tibien und Tarsen gelb-
ch abstehend behaart, der Hinterleib an der Oberseite spärlich
ibien mit schief abstehenden, mässig langen und steifen Haaren.
rkiefer vierzähnig, gestreift, theilweise geglättet. Der Kopf genetst
Stirn mit nach hinten convergirenden Streifen. Der Fühlerschaft
: lang als dick, das zweite Geisselglied mehr wie dreimal so lang
lhorax mit Runzeln und Streifen, das Mesonotum auch mit läng-
Punkten, das ganz gerunzelte Metanotum mit zwei sehr stumpfen
rste Stielchenglied verworren gerunzelt, das zweite oben ziemlich
glänzend. Der Hinterleib glatt und stark glänzend. Die Fißgel
‚chen. .
tänge in der Erde, in St. Catharina (Hetschko).
Pogonomyrmex angustus Mayr.
Neue Form. 1870, p. 970, 8.
1en. Länge: 6 mm. Dem 8 sehr ähnlich. Das Mesonotum läng-
schen den Runzeln sehr fein genetat, das Scutellum mit Längs-
schüssige Fläche des Metanotum sehr seicht genetzt und glänsend.
nig getrübt, die einzige Cubitalaelle, so wie bei Pogonomyrmez
»getheilt.
‚Stäsmerikanische Formiciden. 613
Männchen. Länge: 5 mm. Schwarz, die Fühler und Beine dunkelbraun
mit helleren Tarsen, der Kaurand der Mandibeln braungelb. Die Oberseite des
Kopfes und des Thorax nicht reichlich, die Unterseite des ersteren reichlich, Petiolus
und Hinterleib spärlich behaart, die Tibien mit kurzen Haaren spärlich besetzt.
Die fünfzähnigen Oberkiefer längsgerunzelt und grob'zerstreut punktirt.
Der Kopf genetzt längsgerunzelt, zwischen den Runzeln fein und scharf genetzt.
Der Fühlerschaft etwa 2'/‚mal so lang als dick, das zweite Geisselglied etwas
mehr wie dreimal so lang als am Apicalende dick. Der Thorax ist vorherrschend
sehr fein genetzt gerunzelt, das Mesonotum besonders vorne ziemlich geglättet
und glänzend, das Metanotum mit zwei breit dreieckigen stumpfen Zähnen, die
abschfissige Fläche glänzend und verworren gerunzelt. Der Petiolus oben ziem-
lich geglättet; der Hinterleib glatt und stark glänzend. Die schwach getrübten
Flügel sind an dem einzigen Exemplare meiner Sammlung stark beschädigt.
Valdivia in Chili (Edm. Reitter, Prof. C. Berg).
Pogonomyrmez cunicularius nov. spec. (Berg in litt.)
Arbeiter. Länge: 7:5—-85 mm. Rostroth, das erste Hinterleibssegment
mit einem dunklen Querbande. Die abstehende Behaarung am ganzen Körper
kurz und mässig reichlich.
Die Mandibeln scharf längsgestreift. Der Kopf gestreckter als z. B. bei
Pogonomyrmez barbatus Sm. Der Thorax oben mässig grob netzmaschig gerun-
zelt, die Basalfäche des Metanotum ebenso oder mehr quergerunzelt, die
abschüssige Fläche glatt und stark glänzend, öfters mit ein bis zwei sehr groben
Querstreifen, die Seiten des Meso- und Metathorax runzelig gestreift. Der erste
Knoten des Potiolus verworren, öfters etwas quergerunzelt, der zweite meistens
nur fein genetst oder mehr fein lederartig gerunzelt. Das erste Hinterleibs-
segment entweder oben polirt mit einigen sehr zerstreuten Punkten und nur
nahe dem Hinterrande mehr oder weniger sehr fein lederartig gerunzelt, oder
auch ganz sehr fein lederartig oder genetzt gerunzelt. Die übrigen Merkmale
siehe in der Uebersicht der Arten.
Männchen. Länge: 85—95 mm. Schwarz, die Fühlergeissel und die
Tarsen braun, das erste Hinterleibssegment schmutzig gelbroth, das zweite
ebenso oder braun, die folgenden braun. Die abstehende Behaarung nur mässig
reichlich, ziemlich steif und mässig lang.
Die fünfzähnigen Mandibeln ganz oder nur theilweise gestreift. Der Kopf
längs-, theilweise quer- und unregelmässig gerunzelt. Der Fühlerschaft und das
zweite Geisselglied etwa dreimal so lang als dick, Der Thorax verworren, theil-
weise streifig gerunzelt, das Metanotum mit zwei dreieckigen Zähnen. Der
Petiolus gerunzelt; der Hinterleib glatt und glänzend. Die Flügel sehr schwach
gebräunt, mit zwei Cubitalzellen, die Costa cubitalis theilt sich an der hinteren
Ecke der Discoidalzelle in ihre zwei Aeste.
Buenos Aires und Uruguay (Prof. Berg).
Gustav Mayr.
Pogonomyrmex uruguayensis nov. spec.
er. Länge: 55 mm. Braunroth, selten rostroth, der Kopf rostroth,
mehr oder weniger rothbraun. Die kurze abstehende Behaarung
ärlich, an den Tibien ziemlich reichlich.
adibeln gestreift, der Kopf ziemlich quadratisch, nicht gestreckt
myrmez cunicularius Mayr. Das Pronotum und Mesonotum grob
nehr zickzackartig gerunzelt, oben oft mehr oder weniger längs-
Basalfläche des Metanotum meistens quergerunzelt, auch die
äche mit einigen Querrunzeln, die Seiten des Meso- und Me
ingsgerunzelt; überdies ist der Thorax zwischen den Runzeln fein
atzt punktirt. Der erste Knoten des Petiolus quergerunzelt und
runktirt, der zweite fein genetzt mit zerstreuten Punkten; der
r zart genetzt, theilweise glatt. Die übrigen Merkmale siehe in
: der Arten.
y, unter Steinen (Prof. C. Berg).
Pogonomyrmex coarctatus Mayr.
Form. nov. amer. 1868, 8.
hen. Länge: 12—13 mm. Rostroth, die Zähne der Mandibeln
die Hinterhälfte des Abdomen braun, bei einem Q sind der
ie hintere Hälfte des letzteren braun, die Vorderhälfte braunroth.
rechselt in der Färbung.) Die Behaarung und Seulptur wie beim
ı Form der Kopftheile. Der Thorax sehr kurz, das Mesonotun
aiger längsgestreift mit groben Punkten, das Metanotum mit zwei
hnen, dessen Basaltläche quergestreift. Petiolus und Abdomen wie
Flügel kurz (beim kleineren mir vorliegenden © 93 mm. lang),
nt, mit zwei Cubitalzellen, der äussere Ast der Costa cubitalis
vor der Hinterecke der Discoidalzelle.
7, argentinische Republik.
Monomorium denticulatum nov. spec.
er. Länge: 3 mm. Rothgelb mit etwas bréunlichem Stiche, Kopf,
linterleib braun. Mässig abstehend behaart, die Fühler und Beine
ichlicher schief abstehend behaart.
ıdibeln fünfzähnig, glatt, glänzend, mit zerstreuten groben Punkten.
länzend, die Stirnleisten mit einigen Längsstreifen, die Basal-
ssige Fläche des Metanotum nicht dicht mit ziemlich groben,
igen Querstreifen, die Seiten des Meso- und Metathorax ziem-
ig gerunzelt. Der Clypeus mit zwei deutlichen oder undentlichen
zskielen, welche gegen den Vorderrand des Clypeus verschwinden;
3tirnleisten ist der Clypeus ziemlich schmal. Die Fühler zwölf-
nische Formiciden.
nger als die zwei folgenden zu
Die Pro-Mesonotalnaht nicht :
Meso-Metanotalnaht sehr deutlich, eingesenkt und mit sehr kurze
chen versehen, das Metanotum mit zwei sehr kurzen, spitzigen ot
Zähnen, die stark abfallende abschüssige Fläche bildet mit der
Basalfläche nahezu einen rechten Winkel. Die Knoten des Stielch
gleiche mit denen der zwei nachfolgend beschriebenen Arten schr
doch beide Knoten breiter als lang sind, der zweite Knoten ist
der erste.
Weibehen. Länge: 4 mm. Braunschwarz, die Mandibeln,
Beine braun, die Mandibelspitze, die Fühlerspitze, die letzteren '
und die Hinterleibsspitze rothgelb. Die Behaarung etwas reichlicl
8, die Seulptur wie beim 8, ausser den Stirnleisten ist auch
zwischen den Längskielen etwas gestreift. Die Fühler wie beim £
das achte Glied mehr den Uebergang zwischen dem siebenten
Gliede, so dass die dreigliederige Keule weniger deutlich abgese
Metanotum mit zwei dreieckigen starken, spitzigen Zähnen. Die
Petiolus ähnlich jenen des Arbeiters.
Valdivis in Chili (E. Reitter).
Monomorium rastratum nov. spec.
Arbeiter. Länge: 2—23 mm. Rostroth oder mehr gel
Fühler, Beine und die Abdomenspitze röthlichgelb, das erste Hinter
rothbraun. Der Körper, ausser den Fühlern und Beinen, spärlich la
behaart, der Kopf überdies mit einer reichlicheren, kurzen und feiner
Pubescenz, die Fühler und Beine mit einer kurzen, etwas schief
Behaarung.
Die Mandibeln glatt, glänzend, mit wenigen zerstreuten F
schimmernde Kopf ist sehr fein und sehr dicht längsgestreift
Seiten, er ist deutlich länger als breit. Der (ron der Seite gese
stark vortretende Clypeus mit zwei starken durchlaufenden, nach
divergirenden Längskielen, deren jeder vorne in einen spitzigen
zwischen den Kielen ist der Clypeus glatt und glänzend, der :
Stirnleisten liegende hintere Theil des Clypeus ist ziemlich schmal.
eilfgliederig, das erste Geisselglied länger als die zwei folgende
das zweite bis siebente Glied dicker als lang. Das Pronotum :
längsgestreift, doch das Pronotum vorne und seitlich polirt und st
die Basalfäche des Metanotum dicht und fein quergestreift, dic
Fläche oben quergestreift, unten glatt; die obere schwach gewölb
Pronotum durch eime sehr stumpfe Längskante von den Seiten
Pro-Mesonotalnaht fein, aber deutlich, die Meso-Metanotalnaht stär!
eingesenkt, das Metanotum mit zwei kurzen Zähnen. Die glatter
2.B. Ges. B. XXXVII. Abh.
T4
616 Gustav Mayr.
Stielchenknoten quer, breit, etwa doppelt so breit als lang, das zweito noch
etwas breiter als das erste. Der Hinterleib glatt und glänzend.
St. Catharina.
Monomorium bidentatum nov. spec.
Arbeiter. Läng 83—35 mm. Braunschwarz, die Mandibeln, Fühler
und Beine braun. Spärlich lang abstehend behaart, die Fühler und Beine reich-
lich mit einer viel kürzeren, etwas schief abstehenden Behaarung.
Der ganze Körper polirt und stark glänzend. Der Kopf deutlich länger
als breit. Der Clypeus mit zwei stumpfen, stark divergirenden Kielen, welche
in dem Vorderrande des Clypeus enden, dieser Vorderrand tritt daselbst eckig
oder lappig vor, zwischen diesen beiden eckigen Vorsprüingen ist der Vorderrand
weit, aber nicht stark ausgerandet, der zwischen den Stirnleisten liegende hin-
tere Theil des Clypeus ist nicht schmal. Die Fühler zwölfgliederig, das
erste Geisselglied länger als die zwei folgenden zusammen, das zweite bis sie
bente Geisselglied dicker als lang, das achte so lang oder fast so lang als dick.
Die Naht zwischen dem Pro- und Mesonotum sehr undeutlich, die Meso-Meta-
notalnaht deutlich; der Thorax ist am hinteren Theile des Pronotum ziemlich
breit, seine Hinterhälfte ist schmal, das Metanotum mit zwei dreieckigen, ziem-
lich starken Zähnen. Die Knoten des Petiolus ähnlich wie bei Monomorium
rastratum, quer, breit, etwa doppelt so breit als lang, der zweite sehr deutlich
breiter als der erste.
Weibchen. Länge: 43-44 mm. Färbung, Behaarung, Seulptur, die
Form des Clypeus und die Fühler wie beim $. Das Metanotum mit noch brei-
teren, ziemlich stumpfen Zähnen, die abschüssige Fläche setzt sich in derselben
Richtung wie die Basalfläche steil nach unten fort. Der zweite Stielchenknoten
ist noch breiter wie beim 8 und etwa 21/;mal so breit als lang. Die Flügel
schwach gebräunt, die Costa transversa verbindet sich mit dem äusseren Aste
der Costa eubitalis, jedoch nicht weit von der Theilungsstelle, etwa so weit als
die Costa transversa lang ist, die Discoidalzelle ist vorhanden.
Valdivia (Prof. C. Berg).
Solenopsts punctaticeps Mayr.
Novara-Reise, Form. p. 109.
Die Arbeiter dieser Art, sowie die von Solenopsis tenwis Mayr und
Solenopsis geminata F. haben den ersten Knoten des Petiolus dentlich quer
und breit, fast so breit oder sogar etwas breiter als den zweiten Knoten (bei
Solenopsis punctaticeps mindestens so breit als den zweiten Knoten). Die
Oberseite des Kopfes ist bei Solenopsis punctaticeps längs der Mitte in einem
mässig schmalen Streifen glatt, während der übrige Theil der Stirn und des
Scheitels zerstreut, aber sehr deutlich und gleichmässig ‘punktirt ist. Durch
diese Punktirung ist diese Art leicht zu erkennen.
Am Cap der guten Hoffaung und in der Provinz St. Catharina in Brasilien.
m
le Formieiden.
vinodis nov. spec.
hgelb, die Fühlerkeul
rzen, aufrechten, am
Beine ohne abstehend
‚hen besetzt.
. Clypeus, Wangen, St
ı längsgerunzelt, zwise
> Fühler eilfgliedt
Der grob längsgeru:
einen welligen Seiten
horaxtheile, es hat ve
quere Kante, welche jederseits in die zahnférmigen Seiteneokt
endet; das Metanotum mit zwei schief nach hinten und wenig n
teten, mässig divergirenden, etwas nach unten gekrümmten,
Das erste Stielchenglied ist sehr kurz gestielt, mit groben L
zwischen diesen äusserst fein genetzt punktirt, vorne nahe «
jederseits ein kleiner, nach aussen gerichteter Zahn, dann fi
‚oben jederseits ein schief nach hinten, aussen und oben geric
welches länger als an der Basis dick ist, zwischen diesen zwei
sich am höchsten Punkte des Knotens noch zwei kleine kegeliy
den zwei Dörnchen und den letztgenannten zwei Zähnchen,
anderen sehr kleinen kegeligen Erhöhungen entspringt je ein
zweite Knoten ist ebenfalls grob längsgerunzelt und hat beide:
aussen gerichteten, mit einem Börstchen versehenen kegeligen
Abdominalsegment schimmernd und mikroskopisch fein schuppi
Männchen. Länge: 32 mm. Lehmgelb oder bräunli
Kopf und oft der Hinterleib dunkler, die Mandibeln, Fühler ı
Mässig und fein, schief abstehend behaart, die Tibien und Tarse
genden, kurzen und sehr feinen Härchen.
Die Mandibeln an der Basalhälfte fein und seicht lé
fünfzähnigen Kaurande sind sie ziemlich breit. Der Kopf länı
abgerundeten Hinterecken, er ist vor den stark convexen Aug
hinten, er ist fein und dicht fingerhutartig punktirt und feir
Der Schaft der zwölfgliederigen Fühler ist mässig lang v
den Ocellen, das dritte bis eilfte Geisselglied ziemlich gleich‘
etwas länger als das dritte. Der Thorax ist sehr fein und dic
punktirt; das Pronotum so wie beim & mit einer Querkante,
weiter hinten (in der Mitte schon nahe dem Hinterrande des
und jederseits in einer stark abgerundeten Seitenecke endet;
ohne Quereindruck in der Mitte, mit zwei durchlaufenden, von
Mitte des Mesonotum convergirenden, dann parallelen Parapsi
Metanotum unbewehrt. Das sehr fein lederartig gerunzelte 1
feinen Längsstreifen versehene erste Stielchenglied ist gestrı
618
és |
Gustav Mayr.
mässig verdickt, vor dieser Verdickung oben mit einem seichten
ke, das zweite Glied mit noch feinerer Sculptur, queroval, ets
das erste Glied. Der Hinterleib glatt und glänzend. Die Flügel schr
trübt, ohne Discoidalzelle und mit kurzer, geschlossener Radialell.
» Art wurde vom verstorbenen Georg R. v. Frauenfeld während der
ie in dem Eierballen einer Manéis gefunden, doch hatte derselbe
dort angegeben. Da ähnliche Arten bisher nur in Südamerika gefunden
dürfte diese Art von einem der zwei in Südamerika von der Fregatta
elaufenen Punkte Rio de Janeiro oder Valparaiso stammen.
Leptothorax asper nov. spec.
eiter. Länge: 2°7—82 mm. Kopf und Hinterleib lichter oder dunkler
rax und Petiolus rothgelb oder rothbraun, die Geissel und die Beine
Mandibeln, der vordere Theil des Kopfes, der Schaft und die Tarsen,
theilweise die Tibien mehr oder weniger rothgelb. Die abstehenden
nicht reichlich vertheilt, sie sind dünn, am Ende kaum oder nicht
U nicht keulig, sie sind an der Oberseite des Thorax am längsten,
sibe etwas kürzer und am Kopfe am kürzesten, auch der Fühler-
die Beine sind weit abstehend behaart.
Mandibeln fein längsgestreift. Der Kopf am Clypeus, auf der Stirn
cheitel grob runzelig längsgestreift, seitlich mehr längsgerunzelt,
en Streifen und Runzeln etwas fein punktirt gerunzelt. Die Fühler
arig, das zweite Geisselglied so lang als dick oder etwas kürzer,
bis siebente etwas dicker als lang, die dreigliederige Keule von der
issel nicht sehr gut abgesetzt. Die Oberseite des Thorax sehr grob
gewunden längs-, theilweise auch netzartig gerunzelt, zwischen den
hr fein und theilweise undeutlich punktirt gerunzelt, die Thorazseiten
genetzt gerunzelt mit fein genetzt punktirten Zwischenräumen. Das
hat am Vorderrande der Scheibe eine ziemlich scharfe Querkante,
rseits in ein kleines Zähnchen endet, vor der Querkante ist der ver-
ertheil des Pronotum fein quergerunzelt. Die abgerundeten Seiten-
schwach quergewölbten, in der Längsrichtung geraden Rückens des
à gebuchtet; das Metanotum mit zwei langen, ziemlich dünnen, nach
etwas nach oben gerichteten, etwas divergirenden und mehr oder
ch unten gekrümmten Dornen. Das erste Stielchenglied sehr kurz
ob gerunzelt, etwas länger als breit, unmittelbar hinter dem vor-
k verschmälerten Theile hat es jederseits einen dreieckigen, nach
chteten Zahn, an der Oberseite des Knotens erheben sich die Bun-
kegelig zu mehreren kleinen, mehr oder weniger deutlichen Zähnchen,
in Haar tragen; der zweite Knoten ist grob längs- und mehr oder
tzartig gerunzelt, er hat oben keine Zähnchen, ist breiter als lang
+ als der erste Knoten. Der Hinterleib glatt und glänzend.
ische Formiciden.
mm. Färbung, Behaarung, Seu.
Fühler, die Kante und die Ecken des Pronotum, sowie auch die Kı
Petiolus wie beim 8. Das Mesonotum und das Scutellum sehr !grı
gerunzelt, zwischen den Runzeln ziemlich glatt, das Metanotum mit zwı
dreieckigen Zähnen, welche nicht länger als breit sind, die Basalf
Metanotum ziemlich kurz und fast horizontal, die abschüssige Flä:
geneigt, fein genetzt punktirt und etwas weiter unten auch etwas bo
gestreift. Die Flügel schwach bräunlichgelb getrübt, ohne Discoida:
kurse Radialzelle geschlossen.
Männchen. Länge: 38—4 mm. Kopf und Thorax braunsch
Mandibeln, Fühler und Beine, der Petiolus und Hinterleib heller ode
braun, die Tarsen gegen das Ende und öfters theilweise die Tibien }
Reichlich, besonders der Kopf und die Beine, lang und fein abstehen«
Die Mandibeln längsgestreift mit fünf spitzigen Zähnen. Der lä
selte Kopf ist deutlich länger als breit, vor den Augen schmäler :
diesen, die Hinterecken des Kopfes abgerundet, aber nicht so stark abger
3. B. bei Leptothorax acervorum Latr. Die Fühler sind wohl dreizehr
doch ist die Trennung zwischen dem fünften und sechsten Geisselgli
so vollkommene wie zwischen den anderen Gliedern, auch sind diese zw
kürzer als das vorhergehende und das nächstfolgende, so dass ich
dass die Fühler bei den mir vorliegenden, aus einem Neste ste
Männchen abnormerweise dreizehngliederig sind und im Hinblick au:
gliederigen Fühler der 8 und Q normal nur zwölfgliederig sein dür
Schaft ist lang und reicht fast bis zum Hinterrande des Kopfes,
Geisselglied ist etwas verdiokt aussen an der Basis und etwas länger
das zweite Glied ist viel länger als das erste und auch deutlich läng
dritte Glied, die übrigen Glieder, mit Ausnahme des schon erwähnt
und sechsten Gliedes, bis zum vorletzten ziemlich gleichlang, etwa «
lang als dick, das Endglied etwas länger als das vorletzte Glied. L
zelte Pronotum beiderseits rechteckig, das Mesonotum sehr fein und dic
punktirt mit länglichen zerstreuten, groben, aber seichten Punkten oder ı
es hat ein Merkmal, welches ich noch bei keinem Formiciden-Männche
zu haben glaube, es ist nämlich das Mesonotum etwas hinter d
in der ganzen Breite stark quer eingedrückt, der vordere Th
Länge nach convex und hat zwei ziemlich kurze, nach hinten conv
hinten nicht zusammenstossende Parapsidenfurchen, der hintere Theil is
flach und hat zwei weit von einander verlaufende, nach hinten schw:
girende, geglättete und seichte Längsfurchen. Das Scutellum fein
genetzt punktirt, ebenso das Metanotum, dieses hat zwei gerundete H
Basalfläche des Metanotum ist sehr wenig geneigt, die abschüssige
senkrecht. Das sehr fein gerunzelte erste Stielchenglied ist gestreckt, c
nach hinten mässig verdickt, das zweite fast glatt, inässig glänzend, weı
als lang und etwas breiter als das erste Glied. Der Hinterleib polirt und
Die Flügel ziemlich wasserhell, die Rippenvertheilung wie beim Weil
620 Gustar Mayr.
Unter Baumrinde und in Blattstielen einer Aroidee in St. Catharina
(Hetschko). ’
Leptothorax vicinus nov. spec.
irbeiter. Länge: 25—26 mm. Der vorigen Art nahe stehend. Briur-
Ibroth, die Stirn und der Hinterkopf mehr bräunlich, der Hinterkib
die Beine hellbraun, die Gelenke der Beine und die Tarsen, sowie auch
idibeln und der Fühlerschaft röthlichgelb. Der Körper ist spärlich mit
langen, abstehenden, am Ende stumpfen, nicht keulenfôrmigen Haaren
der Fühlerschaft, die Tibien und die Tarsen nur mit sehr kurzen, feinen
iegenden Härchen.
die Mandibeln gestreift, der Kopf mässig grob längsgerunzelt (seitlich
nders als in der Mitte) und zwischen den Runzeln fein genetzt punktirt
hler zwölfgliederig, das zweite bis achte Geisselglied dicker als
ıs neunte und zehnte etwas länger als dick, das Endglied etwas länger .
beiden vorhergehenden zusammen, die aus den drei letzten Gliedem
engesetzte Keule ist ziemlich gut abgesetzt. Der Thorax ist sehr grob
runzelt, zwischen den Runzeln stellenweise fein genetzt punktirt, er ist
‚mt wie bei Leptothoraz asper, nur die Seitenränder der oberen Thorar-
sigen eine Abweichung, indem der betreffende Mesonotalrand ein kleines,
ssen gerichtetes, spitziges Zähnchen hat, die Metanotumdornen sind an
is mehr nach oben gerichtet und auch viel stärker gekrümmt. Der
hat die Sculptur und Form wie bei Leptofhoraz asper, auch sind am
{noten, und zwar am vorderen, stark verschmälerten Theile die zwei
n, aber die Oberseite des Knotens hat keine Zähne oder höchstens An-
en derselben. Der Hinterleib ist glatt und glänzend.
t. Catharina.
Leptothorax sculptiventris nov. spec.
rbeiter. Länge: 4 mm. Gelblich rostroth, der Hinterleib, ausser der
unkelbraun, die Fühler und die Beine braun, mit Ausnahme der roth-
vier letzten Tarsenglieder, die Mandibeln gebräunt. Die Oberseite des
sehr spärlich mit kurzen, aufrechten, sehr stumpfen, gelben Börstchen
der Fühlerschaft und die Beine ohne abstehende Bôrstchen, aber der
“eichlicher, die letzteren spärlich mit schr kurzen, sehr feinen und anlie-
Härchen besetzt. u
ie Mandibeln dicht längsgestreift, nicht breit, mit drei bis vier Zähnen,
en die zwei vorderen schr deutlich sind. Der Kopf ist länger als breit,
als der Thorax, mit annähernd geraden Seitenrändern, er ist in der
ngs-, seitlich netzartig gerunzelt, zwischen den Runzeln sehr fein, nicht
deutlich punktirt; der längsgestreifte Clypeus ist mit seinem mittleren
twas vorgezogen mit schwach bogigem Vorderrande, welcher beiderseits
idet ist, der mittlere Theil des Clypeus ist vorne und in der Mitte fach,
1 Formiciden. 621
stark, aber doch deutlich gewölbt. Die
liederig. Der Schaft reicht fast bis
zum Hinterrande des Kopfes, das erste Glied der Geissel ist doppelt so fang
als am Apicalende dick, das zweite Glied ist fast länger als dick, das dritte
bis siebente so lang oder fast so lang als dick, das achte bis zehnte etwas
länger als dick, das Endglied etwas länger als die zwei vorhergehenden zusammen,
die Glieder vom zweiten bis zum Endgliede schliessen gut aneinander und die
Basis der Keule ist nicht plötzlich dicker als das achte Geisselglied. Die Augen
sind nicht gross, aber ziemlich stark gewölbt und sitzen vor der Mitte der
Kopfseiten. Der Thorax ist oben unregelmässig grob längsgerunzelt, zwischen
den Runzeln sehr fein und seicht punktirt, er hat keine Einschnürung und keine
sichtbare Quernaht, er ist dort, wo das Mesonotum und Metanotum aneinander-
stossen, am schmalsten. Das Pronotum hat vorne eine nur kurze, undeutliche
und unregelmässige Querkante, welche seitlich nicht in Ecken endet, da das
Pronotum beiderseits gerundet ist, vor der Querkante ist das Pronotum
fein und dicht genetzt punktirt. Das Metanotum mit zwei schief nach oben und
hinten gerichteten, mässig divergirenden und etwas gekrämmten Dornen, welche
linger sind, als die Entfernung derselben an ihrer Basis beträgt, die abschüssige
Fläche ist fein und dicht genetzt punktirt, die Metathoraxplättchen, welche das
Thorax-Stielchengelenk zwischen sich fassen, sind abgerundet. Der Petiolus ist
grob und unregelmässig längsgerunzelt, sein erstes Glied vorne kurz gestielt
und beiderseits mit einem dreieckigen, nach aussen gerichteten Zähnchen, der
Knoten ist etwas compress und länger als dick; das zweite Stielchenglied ist
etwas breiter als lang. Der Hinterleib ist vom Petiolus auffallend scharf abge-
schnürt, sein erstes Segment ist an der Vorderhälfte sehr fein und dicht längs-
gestreift und auch etwas lederartig gerunzelt, an der hinteren Hälfte glänzend
und fast glatt, nämlich äusserst seicht und fein lederartig gerunzelt.
St. Catharina.
Dass diese Art sicher zu Leptothorax gehöre, möchte ich wohl nicht
behaupten, ohne vorher die sexuellen Formen untersucht zu haben.
Tetramorium Reitteri nov. spec.
Arbeiter. Länge: 35-86 mm. Bräunlichroth oder rothbraun, die Man-
dibeln, Fühler und Beine heller, der Hinterleib, ausser der Basis, dunkelbraun.
Mässig reichlich abstehend behaart, und zwar sind die Haare am Kopfe und am
Thorax spitzig, am letzteren ungleich lang, am zweiten Stielchengliede und am
ersten Abdominalsegmente sind sie sämmtlich oder theilweise stumpf, die Tibien
sind am Streckrande weit abstehend behaart.
Die scharf und mässig grob längsgestreiften Mandibeln sind schmäler
als bei den anderen Arten und der circa fünfzähnige Kaurand geht ohne Grenze
in den Hinterrand über, bei geschlossenen Mandibeln bleibt zwischen diesen und
dem Clypeus eine droieckige Lücke frei. Der Kopf ist dicht und ziemlich grob
längsgestreift, die Fühlergruben feiner und theilweise schief gestreift. Der Vorder-
622 Gastsy Mayr.
rand des Clypeus mit zwei von einander stark entfernten Zähnchen, zwischen
denselben ist er gerade. Die Fühler zwölfgliederig, der längsgerunzelte
Schaft reicht nicht bis zum Hinterrande des Kopfes, das zweite bis siebente
Geisselglied etwa doppelt so dick als lang, das achte schon auffallend grösser
als das siebente und so wie die zwei folgenden dentlich dicker als läng, so dass
man die Keule eigentlich viergliederig nennen muss. Die Stirnleisten sind wohl
kurz, aber doch sind die Fühlergruben nach hinten bis gegen das Ende des
zurückgelegten Schaftes als schwache Eindrücke erkennbar. Der Kopf ist qua-
dratisch mit gerundeten Ecken und schwach bogigen Seiten. Der kurze Thorax
ist oben in der Längsrichtung schwächer, quer viel stärker gewölbt, vorne ist
er gerundet und ohne Ecken; das Pronotum vorne quer, seitlich schief nach
unten und hinten gestreift oder mebr streifig gerunzelt; das Mesonotum von
der Mitte des Vorderrandes etwas divergirend Hngsgestreift, an der Grenze
zwischen dem Meso- und Metanotum ist oben meistens eine deutliche Querkante,
vor dieser meistens ein kurzer Quereindruck; das Metanotum mit zwei mässig
langen, schief nach hinten und oben gerichteten, sehr wenig divergirenden und
geraden Dornen, hinten unten das Thorax-Stielchengelenk beiderseits umfassend,
mit zwei spitzigen, grossen, dreieckigen Zähnen, welche aber viel kürzer als die
Dornen sind, unter jedem dieser Zähne ist noch ein kleines Zähnchen, die
Basalfläche des Metanotum sehr schwach gewölbt, quer oder querbogig gestreift,
sie geht beiderseits convex in die Metanotumseiten über, die abschüssige Fläche
ist ebenso gestreift, die Thoraxseiten sind nach verschiedener Richtung gestreift,
öfters theilweise mehr gerunzelt gestreift. Die Knoten des Stielchens dicht und
fein längsgertreift, das erste Glied vorne mit einem schr deutlich quergestreiften
Stiele, der Knoten ist schmal und länger als breit, das zweite Glied ist von
oben gesehen viereckig, vorne schmäler als hinten und 1‘4mal so breit als der
erste Knoten. Der Hinterleib glatt und glänzend, das vorderste Fünftel des
ersten Segmentes dicht nnd ziemlich fein längsgestreift.
Aus der südbrasilisnischen Provinz Sao Paulo, als Gast den Pselaphiden
Metopian aglenus Reitt. beherbergend, von Herrn Edmund Reitter erhalten.
Tetramorium sigmoideum Mayr.
Fourm. de Cayenne frang. (Horae Ent. Ross. XVIII), 8.
Mir liegen aus St. Catharina Arbeiter vor, welche zeigen, dass die Sculptur
am Kopfe und am Thorax sehr variabel ist, indem sich am Kopfe ausser der
feinen und dichten fingerhutartigen Punktirung die Längsstreifen in Längs-
runzeln umwandeln, welche kaum oder auch sehr stark durch Querrunzeln ana-
stomosiren; auch solche Exemplare finden sich vor, wo die Runzeln am Scheitel
und hinter den Augen ein unregelmässiges Netzwerk bilden, auch am Meso-
und Metanotum findet sich ausser der feinen fingerhntartigen Pnktirung eine
mehr oder weniger deutliche netzartige Runzelung.
In der Diagnose dieser Art in den Fourm. de Cayenne frang. ist ein Fehler zu
corrigiren, indem die Fühler nicht zwölf-, sondern eilfgliederig sind.
Südameriksalsche Formiciden, 623
Tetramorium auropunctatum Rog.
Berl. ent. Ztg. 1863, p. 182, 8, 9, d.
Ochetomyrmez auropuncfatus Forel, Esp. nouv. fourm. amér. (Comptes-rendus
Soc. ent. Belg. 1886).
Prof. Forel.stellt diese Art in der hier citirten Abhandlung nebst einer
neuen Varietät (rugosus) zur Gattung Ochetomyrmer. Wenn nun diese Gattung
aufrecht erhalten bleibt, was sich freilich erst durch die genaue Kenntniss der
geflügelten Formen entscheiden wird, so muss ich diese Art mit Rücksicht auf
die Form des Clypeus, besonders aber wegen der von den Mandibelgelenken bis
zu den Stirnleisten aufgebogenen hinteren Seitenränder des Clypeus, welche den
vordersten Theil der Fühlergruben begrenzen, bei Tetramorium belassen.
Aus St. Catharina.
Cremastogaster limata Smith.
Cat. Brit. Mus. 1858, p. 139, 8, 9, d’.
Mayr, Form. novogr. 1870, p. 35, 8;
Mayr, Neue Form. 1870, p. 52, 8;
Mayr, Trail Form., p. 9, 8.
Der Arbeiter dieser Art unterscheidet sich von denen von Oremasto-
gaster Sumichrasti Mayr (mit var. surdior Forel) und von Oremastogaster
brasiliensis Mayr durch das schmale erste Stielchenglied, welches hinten zwi-
schen den Zähnchen am breitesten ist und sich nach vorne ohne die geringste
Erweiterung, aussen vorne zwischen den Luftlöchern, allmälig verschmälert.
Der Clypeus ist gestreift, oft aber glatt, die Metanotumdornen sind parallel
oder mehr weniger divergirend. Die bei Cremastogaster brasiliensis beiderseits
in der Meso-Metanotalfurche vorkommenden kleinen Zähne sind weder bei Ore-
mastogaster limata, noch bei Cremastogaster Sumichrasti zu finden.
Weibchen. Smith’s Angabe: „the spines on the metathorax short“ ist
zu ändern in: Metanotum mit zwei kleinen, zahnartigen Höckerchen oder mit
zwei dreieckigen Zähnen; die Angabe: „the first node is clavate“ bezieht sich nur
auf die Seitenansicht, von oben gesehen ist das erste Stielchenglied im Ver-
gleiche mit jenem des Arbeiters breit, und zwar ziemlich quadratisch, nur sehr
wenig länger als breit, mit abgerundeten Vorderecken, vor jeder Hinterscke
steht ein dreieckiges Zähnchen.
In der Blsttscheide einer Piper-Art, die Colonie aus zwanzig bis dreissig
Exemplaren bestehend, im August in St. Catharina (Hetschko).
Üremastogaster quadriformis Rog.
Berl. ent. Ztg. 1863, p. 207, 8.
Mayr, Neue Form. 1870, p. 52, 8.
Die Oberseite des Kopfes hat bei allen mir vorliegenden Arbeitern
nur in der Mitte eine nicht grosse, geglättete und glänzende Stelle. Die Fär-
bung des Körpers ist oft rothbraun mit dunklem Hinterleibe.
Z. B. Gen. B. XXXVII. Abh. 80
624 Gustar Mayr.
Pernambuco und St. Catharina in Brasilien, Uruguay und argentinische
Republik.
Cremastogaster nigropilosa Mayr.
Form. novogr. 1870, p. 36, 8; Neue Form. 1870, p. 53, 8.
Der Arbeiter hat mit denen von Cremastogaster limata Sm., Crema-
stogaster Sumichrasti Mayr und Cremastogaster brasiliensis Mayr eine gros
Aehnlichkeit, ist aber von diesen durch die viel kürzeren und nur wenig abste-
henden Haare an den Tibien leicht zu unterscheiden. Die langen Metanotum-
dornen sind an der Basis so breit, dass sie fast die ganzen Metanotumseiten in
Anspruch nehmen und nur den untersten Theil der Metanotumseiten frei lassen,
manchmal sind sie an ihrer Basalhälfte so gekrümmt, dass der obere Rand
convex, der untere concav ist; in manchen Fällen sind diese Dornen deutlich
S-formig gekrümmt. Die Färbung wechselt von Gelbbraun mit meist dunklerem
Hinterleibe mit dunkel Kastanienbraun mit schwarzbraunem Hinterleibe.
Die Weibchen sind jenen von Oremastogaster limata Sm. ähnlich und
unterscheiden sich besonders durch die nicht langen Dornen am Metanotum.
Auffallend ist, dass die Tibien am Aussenrande drei bis sechs lange, weit
abstehende Borstenhaare haben, während diese beim Arbeiter fehlen.
St. Catharina.
Cremastogaster sulcata Mayr.
Form. novogr. 1870, p. 34, 8; Neue Form. 1870, p. 53, 8.
Der Körper ist beim 8 auch oft rothbraun und nur der Hinterleib pech-
schwarz.
St. Catharina.
Cremastogaster victima Smith.
Cat. Brit. Mus. 1858, p. 140, 8.
Mayr, Neue Form. 1870, p. 53, 8 und 57, 9.
Cremastogaster Steinheili Forel, Ameisen der Antille St. Thomas 1881,
p- 15,8.
Der Arbeiter ist von allen amerikanischen Cremastogaster-Arten durch
folgende Merkmale zu unterscheiden: das Mesonotum wenig gewölbt, hinten
fach, das Metanotum mit ganz geraden, nach hinten und wenig nach oben
gerichteten, etwas divergirenden und mässig langen Dornen, die Basalfläche tritt
nur als ziemlich schmaler Querstreifen auf, dafür ist die fein genetzte abschüs-
sige Fläche gross, das erste Stielchenglied quadratisch, die Tibien mit ziemlich
kurzen, nur wenig abstehenden Haaren.
Var. Cremastogaster cisplatinalis nov. var. Arbeiter. Länge: 23 mm. Die
Färbung ist so wie beim & aus La Guavia, nämlich heller oder dunkler roth-
braun, die Mandibeln und meistens der vorderste Theil des Kopfes rothgelb,
ıerikauische Formiciden. 625
I der Hinterleib gewöhnlich dunkelbraun. Kopf, Thorax und Hinterleib sind so
wie bei der Stammform mässig abstehend beborstet (manche Borsten am Ende
sogar deutlich dicker als an der Basis), ebenso der Fühlerschaft, die Tibien
jedoch haben am Aussenrande einige weit abstehende, ziemlich kurze Borsten.
Kopf, Thorax und Petiolus scharf fein genetzt punktirt (die Punkte
aber ziemlich seicht) und glanzlos, der Clypeus, die Wangen und die Stirn über-
dies fein längsgerunzelt, das Pronotum noch grobmaschig genetzt oder mehr
grob längsgerunzelt, das Mesonotum mit einigen Längsrunzeln, die zwei
Längskiele an den Mesonotumseiten weniger deutlich als gewöhnlich bei der
Stammform.
Uruguay (Prof. C. Berg).
Cremastogaster curvispinosa Mayr.
Myrm. Stud. 1862, p. 120, 8; Novara-Reise, Form. p. 106, fig. 33, 8; Neue
Form. 1870, p. 53, 8.
Die Länge des Arbeiters wechselt von 2'2—34 mm., die Farbe von
Bräunlichgelb bis Dunkelbraun mit braunschwarzem Kopf und Hinterleib.
St. Catharina.
Cremastogaster distans Mayr.
Form. novogr. 1870, p. 33, 8; Neue Form. 1870, p. 54, 8.
Var. Cremastogaster corticicola nov. var. Von der Stammform durch folgende
Merkmale unterschieden: Thorax und Stielchen gelbroth, der Scheitel und das
zweite Stielchenglied mehr oder weniger gebräunt, die Fühler und Beine braun,
der Hinterleib schwarzbraun oder schwarz. Die Stirn reichlicher, der Scheitel
meistens mehr oder weniger spärlicher fein längsgerunzelt, zwischen den Streifen
sehr fein genetzt gerunzelt. Das Mesonotum wie bei der Stammform oder jeder-
seits deutlich gekielt und zwischen den Kielen querconcav; das Metanotum
zwischen den Dornen fein genetzt und wenig glänzend, selten fast glatt (sehr
seicht und fein genetzt) und glänzend, vorne oft längsgerunzelt. Das erste qua-
dratische Stielchenglied beiderseits vor den Hinterecken mit einem Zähnchen
oder ohne ein solches (auch bei der Stammform kommen manchmal solche
‘ Zähnchen vor).
\ Weibchen. Länge: 5 mm. Gefärbt wie der Arbeiter, doch sind die
Beine dunkelbraun und das Mesonotum manchmal kastanienroth. Der Kopf,
ausser mehr oder weniger vorne an der Stirn, nicht oder kaum fein längs-
gestreift, sondern ziemlich glatt, aber mit ziemlich auffallenden zerstreuten
Punkten, aus welchen die feinen Härchen entspringen (beim & sind diese Punkte
„sehr seicht, so dass sie leicht übersehen werden). Die Mandibeln wie beim 8
gestreift. Der Thorax glatt mit zerstreuten haartragenden Punkten, welche am
Mesonotum und Scutellum sehr zerstreut sind; das Metanotum ohne Höcker
80*
626 Gustav Mayr.
oder Zähne. Das erste Stielchenglied ist quadratisch, fast etwas breiter als lang,
das zweite etwa doppelt so breit als lang mit breiter Längsfurche. Der Hinter-
leib ziemlich glatt. Die Flügel schwach bräunlichgelb getrübt.
Männchen. Länge: 28—3 mm. Glänzend hellbraun, die Mitte des Pro-
notum, der vordere Theil des Mesonotum und die Tarsenspitzen gelb, die Man-
dibeln und Fühler blassgelb. Spärlich mit längeren abstehenden und ebenso mit
kurzen, nur wenig abstehenden Haaren besetzt, die Fühler reichlich kurz abste-
hend behaart, die Beine mit schief abstehenden kurzen Haaren besetzt.
Die Mandibeln mässig schmal, dreizähnig, und zwar der vordere Zahn
“x hintere stumpf. Der Kopf ist glatt, stellenweise sehr fein lederartig
und überdies mit sehr zerstreuten, haartragenden Punkten besetzt.
x sind eilfgliederig, das zweite Geisselglied ist etwas mehr wie 1'/;mal
Is das dritte Geisselglied. Der Thorax glatt mit nur einzelnen Punkten;
notum unbewehrt mit schwach geneigter Basal- und senkrechter
ger Fläche. Das erste Glied des glatten Stielchens ziemlich quadratisch
-undeten Vorderecken, das zweite Glied ohne Längsfurche. Der Hinter-
. Die Flügel schr wenig getrübt.
ne Colonie unter Rinde in St. Catharina (Hetschko).
Cremastogaster brevispinosa Mayr.
Form. novogr. 1870, p. 34, 8; Neue Form. 1870, p. 54, 8.
r liegen einige Arbeiter (nebst Männchen) vor, welche sich von den £
ranada und Cayenne durch die rothgelbe Farbe mit bräunlich gelb-
ier mehr gebräuntem Kopf und Hinterleib auszeichnen, doch stimmen
on Merkmale mit der Stammform überein.
ter den Wurzeln einer auf Bäumen schmarotzenden Bromeliaoee im
n St. Catharina (Hetschko).
Cremastogaster crinosa Mayr.
ud. 1862, p, 119, 8; Novara-Reise, Form. p. 104, 8; Neue Form. 1870,
P. 54, 8.
s St. Catharina besitze ich Arbeiter, welche ich zu dieser Art stellen
die Uebereinstimmung eine sehr grosse ist und nur Abweichungen von
ı Werthe vorkommen. Röthlichgelb, der Kopf ebenso oder bräunlich
der Hinterleib braun oder rothbraun, die Mandibeln und Fühler etwas
» vier hinteren Tibien und die Tarsen gelb. Die Scheibe des Mesonotum
oder fein längsgerunzelt; die kurzen Leistchen, welche die Furche
dem Mesonotum und Metanotum beiderseits abschliessen, können ganz
er sind durch je ein Zähnchen ersetzt; die fein genetzte Basalfläche
notum hat bei den von der Novara-Reise stammenden Exemplaren
‚ängsrunzeln, bei den Exemplaren aus St. Catharina keine Runzeln oder
särlich oder auch ziemlich reichlich.
Stdemerikanische Formiciden. 627
Weibchen. Länge: 65 mm. Färbung, Behsarung und die Mandibeln
wie beim 8. Die Wangen stark längsgestreift, die Seiten des Clypeus und der
Stirn mehr oder weniger gestreift, die übrigen Kopftheile glatt und glänzend
mit wenigen zerstreuten Punkten. Die Fühlerkeule ist dreigliederig (beim 8 ist
sie wohl nur zweigliederig zu nennen). Der Thorax ist glatt und glänzend, mit
wenigen zerstreuten’ Punkten. Die schief gestellte, mehr oder weniger längs-
gestreifte Basalfläche des Metanotum geht ohne eine Grenze in die in derselben
Richtung fortlaufende, glatte abschtissige Fläche über, beiderseits mit einem
stumpfen oder mässig spitzigen, sehr kurzen Zähnchen; die Metanotumseiten
gerunzelt gestreift. Das erste Stielchenglied mit oberer quadratischer Fläche,
das zweite ziemlich glatt mit wenigen Punkten, etwas breiter als lang und oben
ohne Längsfurche. Der Hinterleib glatt und glänzend. Die Flügel fast wasserhell.
Männchen. Länge: 2'5—2-6 mm. Glänzend, hellbraun, die hintere Hälfte
des Kopfes schwarzbraun, die Fühler weisslichgelb, die Beine blassgelb. Ziemlich
spärlich und mässig lang, an der Hinterhälfte des Hinterleibes länger abstehend
behaart, die Fühler reichlich und kurz abstehend behaart, die Beine mit schief
abstehenden kurzen Haaren.
Der Körper glatt. Die Mandibeln schmal, ein- bis zweizähnig. Die Fühler
eilf- bis zwölfgliederig, das zweite Geisselglied bei den zwölfgliederigen Fühlern
nicht länger als das dritte, bei den eilfgliederigen hingegen länger als das dritte
Glied. Das Metanotum unbewehrt, mit schwach geneigter Basal- und senkrechter
abschüssiger Fläche. Das erste Glied des glatten Petiolus ziemlich quadratisch,
das zweite ohne Längsfurche. Die Flügel fast wasserhell.
St. Catharina.
Pseudomyrma mutica nov. spec.
Arbeiter. Länge: 52—62 mm. Der Pseudomyrma elegans Smith sehr
ähnlich. Schimmernd, rostroth oder braunroth, der Kopf ausser dem Vorder-
rande und der Hinterleib dunkelbraun, der erstere manchmal schwarz. Die ab-
stehende Behaarung fehlt fast, an der Hinterhälfte des Abdomen ist sie sehr
spärlich, hingegen hat der ganze Körper eine reichliche, äusserst feine, sehr kurze
anliegende Pubescenz; ebenso ist der ganze Körper sehr dicht und fein punktirt,
die Punktirung am Hinterleibe ist noch viel feiner als am Kopfe und am Thorax;
die Mandibeln sind längsgestreift.
Der Kopf ist gerundet länglich-viereckig, mit grossen Augen, der mittlere
Theil des Clypeus stark vorgezogen, sein Vorderrand in der Mitte nicht
ausgerandet. Das zweite Geisselglied ist etwas länger als dick, das dritte
und die folgenden bis zum vorletzten dicker als lang. Der Thorax ist vierseitig,
die Pronotumscheibe schwach, -oben deutlich gewälbt, mit gerundeten Vorder-
ecken und abgerundeten Seitenrändern; das ziemlich halbkreisförmige Mesonotum
hat einen geraden, queren hinteren Rand; die Einschnürang zwischen dem Meso-
und Metanotum ist nicht stärker wie die zwischen dem Pro- und Mesonotum;
die Basalfläche des Metanotum ist länger als breit, ziemlich gleichbreit, sehr
628 Gustar Mayr.
schwach convex und seitlich nicht gerandet. Das erste Stielchenglied dreiseitig,
el, die obere Fläche steigt vom Thorar-Stielchengelenke gerade an, ist
gsconvex, oben ziemlich flach, hat eine schwache Längsfurche und fällt
ıst senkrecht zum Gelenke zwischen den beiden Stielchengliedern ab,
te Glied ist etwas breiter als lang, doppelt so breit als das erste und
aférmig.
"eibehen. Länge: 8—9 mm. Färbung, Behaarung, Sculptur, Form der
le, des Pronotum und des Petiolus wie beim $, nur ist der Kopf etwas
lie Basalfläche des Metanotum ist nicht länger als vorne breit und da-
eiter als hinten. Die Flügel sehr wenig getrübt.
ännchen. Länge: 78 mm. Schwarzbraun, theilweise, besonders der
b, dunkelbraun, die Fühler und Beine braun, die Mandibeln an der End-
ıd die Tarsen röthlichgelb. Die Behaarung und Sculptur wie beim 8.
dibeln etwas runzelig-punktirt, nicht längsgestreift.
ar Vorderrand des Clypeus ist nicht ausgerandet. Alle Fühlerglieder,
3m zweiten, länger als dick. Das erste Stielchenglied gestreckt, relativ
des 8 und © dünn und länger wie bei diesen, behält aber doch im
nen dieselbe Grundform bei, es ist nämlich gerundet-dreiseitig und zeigt
bgesetzten Stiel, die obere Fläche ist von vorne nach hinten schwach
ıt, das zweite Glied ist sehr gestreckt birnförmig, länger als hinten breit.
tel sind schwach bräunlich gefärbt.
: Catharina.
seudomyrma elegans Smith 8, Q unterscheidet sich durch einen in der
im 8 stark, beim Q schwächer ausgerandeten Vorderrand des Clypeus,
ıs dritte Geisselglied, welches länger als dick ist, durch rechtwinkelig
rtretende, vordere Seitenecken des Pronotum, ein etwas kürzeres erstes
iglied und durch einen beim & nur spärlich pubescenten Hinterleib.
ı meiner im vorigen Jahre in diesen Verhandlungen publicirten Ab-
5: Die Formieiden der Vereinigten Staaten von Nordamerika, ist der
von Stenamma neoarcticum Mayr gleich mit Aphaenogaster brevicornis
e als Stenamma neoarcticum beschriebenen Q und G' sind als ? Ste-
neoarcticum Mayr zu belassen.
a dieser Gelegenheit möge in derselben Abhandlung corrigirt werden:
‘ile 19 von oben statt herculeanus lies: sylvaticus und p. 454, Zeile 4
a statt Firmen lies: Formen.
Südamerikanische Formiciden.
Index.
aberrans Mayr Pheidole 583, 602.
absurda Forel Pheidole 594.
Acanthognathus n. g. 567, 578.
Acanthostichus n. g. 549.
Adlerzi n. sp. Cataulacus 562.
admotus n. sp. Brachymyrmez 523.
agra Sm. Camponotus 515.
alboannulatus n. sp. Camponotus 511.
altisquamis n. sp. Anochetus 529.
angustus Mayr Cryptocerus 565.
angueius Mayr Pogonomyrmex 609,
611, 612.
Apierostigma 553.
armigera n. sp. Amblyopone 547.
asper n. sp. Cyphomyrmez 561.
asper n. sp. Leptothoraz 618.
auritus n. sp. Cyphomyrmez 557, 559.
auropilosa Mayr Pheidole 596, 606, 608.
auropunctatum Rog. Tetramorium
(Ochetomyrmez) 628.
badius Latr. Pogonomyrmex 610.
barbatus Sm. Pogonomyrmez 610, 611.
Baudueri Em. Strumigenys 571.
Bergi n. sp. Pheidole 598, 605.
bicarinata Mayr Pheidole 596.
biconstricta Mayr Pheidole 589, 600.
bidentatum n. sp. Monomorium 616.
Bilimeki Mayr Pheidole 584.
bispinosus Spin. Pogonomyrmez 610.
‘ breviconus n. sp. Pheidole 585, 601.
drevipennis Sm. Pogonomyrmez 611.
brevispinosa Mayr Oremastogaster 626.
californica Mayr Pheidole 588, 606.
Camerons n. sp. Pheidole 595, 605.
capitata Sm. Cephalozys 571.
carbonarius Mayr Pogonomyrmez 611.
carinifrons n. sp. Heteroponera 533.
Cataulacus 562.
Catharinae n. sp. Myrmelachista 527.
Cephalorye 511.
Ceratobasis 567.
chilensis n. sp. Amblyopone 547.
chilensis Mayr Pheidole 585, 605.
dypeata Rog. Strumigenys 571.
coactus n. sp. Brachymyrmex 525.
coarctatus Mayr Pogonomyrmez 609,
614.
coecum Latr. Eciton 558.
commutata Mayr Pheidole 598, 604.
conformis Mayr Cyphomyrmez 556.
continuum n. sp. Ectatomma 544.
convergens n. sp. Cataulacus 564.
convericeps n. sp. Ceratobasis 581
cordiceps Mayr Pheidole 597, 605.
cordovensis n. sp. Sirumigenys 569,
crassicornis n. sp. Strumigenys 569,
577.
crassipes n. sp. Pheidole 590, 600.
crenata Rog. Pachycondyla 534.
crinosa Mayr Oremastogaster 626.
cubaensis Mayr Pheidole 584, 601.
cultriger n. sp. Strumigenys 569, 571.
cunicularius n. sp. Pogonomyrmex 609,
611, 618.
curvata n. sp. Belonopelta 532.
curvispinosa Mayr Cremastogaster 625.
Cyphomyrmez 555.
Daceton 567. “
decedens n. sp. Brachymyrmex 521."
630
deformis Forel Cyphomyrmez 557.
deformis (difformis) Sm. Cyphomyrmez
558.
denticulata n. sp. Strumigenys 570,
576.
denticulatum n. sp. Monomorium 614.
1. sp. Ectatomma 541.
sp. Atta 551.
sp. Ceratobasis 581.
jr. var. corticicola n. v.
gaster 625.
+ sp. Camponotus 516.
Pheidole 586.
ıp. Pheidole 589, 599.
67.
r Pheidole 585.
pr var. tuberculata n. v.
585.
3m. Pheidole 592, 606.
' Pheidole 587.
var. columbica Forel Phei-
og. Pheidole 586, 598.
. Pheidole 598, 602.
p. Pheidole 593, 603.
„ Ponera 534.
'ülleri Forel Strumigenys
sp. Myrmelachysta 528.
Forel Pheidole 592, 602.
Pheidole 590, 604.
Mayr Strumigenys 569.
2 Pheidole 588, 599.
ülleri Forel Pheidole 583,
Rog. Strumigenys 570.
a 0.8. 532.
2 0. subg. 540.
sp. Strumigenys 570, 572.
ayr Pheidole 587.
Pheidole 597, 602.
m Pheidole 587, 598.
in. sp. Ectatomma 543.
: Pheidole 587.
Gustsr Mayr.
Kirby n. sp. Cyphomyrmez 551.
laevifrons n. sp. Pheidole 598.
lacvigata Mayr Pheidole 597.
laeviventris Mayr Pheidole 601.
Lespesi Forel Camponotus 518.
Levisi Cam. Strumigenys 569.
lignicola n. sp. Pheidole 586, 802.
limata Sm. Cremastogaster 623.
Maja Forel Pheidole 594, 604.
mandibularis Sm. Strumigenys 568,
574.
Mayri Forel var. monticola, Myrmela-
chista 526.
megacephala Em. et Forel Pheidole
597.
menadensis n. sp. Ectatomma 539.
minutula Mayr Pheidole 588, 592, 60%.
minutus Mayr Cyphomyrmez 558.
moesta Mayr Pachycordyla 534.
Morrisi Forel Pheidole 598, 604.
Morrisi Forel var. dentata, Pheidole
598.
mutica n. sp. Pseudomyrma 627.
muticum Mayr Ectatomma 541.
mutilatus n. sp. Thaumatomyrmez 531.
Myrmicocrypta 554.
Naegelii Forel Pogonomyrmez 6,
611, 612.
nigropilosa Mayr Cremastogaster 64.
nodigera n. sp. Myrmelachista 5%.
obtusopilosa n. sp. Pheidole 586, 588,
602.
occidentalis Uress. Pogoriomyrmez 610.
ocellatus n. sp. Acanthognathus 579.
opaca Mayr Pheidole 587, 599.
opaciceps u. sp. Ponera 536.
ornata n. sp. Strumigenys 571.
pallescens n. sp. Camponotus 512.
pallipes Sm. Ponera 5%.
parlita n. sp. Pheidole 590, 604.
pennsylvanica Rog. Pheidole 588, 601.
petiolata n. sp. Rhopalothrir 580.
picea Mayr Pheidole 594, 601.
pictus n. sp. Brachymyrmez 522.
Südumerikanische Formiciden.
pilipes n. sp. Bruchymyrmez 524.
pilosum Mayr Apterostigma 554.
propinquus n. sp. Camponotus, 517.
pubiventris n. sp. Pheidole 595, 604,
607.
punctaticeps Mayr Solenopsis 616.
unctatissima Mayr Pheidole 583, 598.
punctatissima Rog. var. trigona, Pu-
nera 537.
punctulata May Prionopelta 549.
pusilla Heer Pheidole 597, 606.
quadriformis Bog. Cremastogaster 623.
quadrilaterus u. sp. Camponotus 519.
‚Radosskowskyi Mayr Pheidole 588, 599.
rastratum n. sp. Monomorium 615.
rastratus Mayr Pogonomyrmez 608,
611.
Reitteri n. sp. Tetramorium 621.
Rhopalothriz 567.
rimulosa Rog. var. annuluta Eetu-
tomma 548,
Rogenhoferi Mayr Typhlomyrmex 538.
rugifer n. sp. Rhopalothrix 579.
saliens n. sp. Strumigenys 570, 574.
Schlechtendali n. sp. Eciton 552.
scissus n. sp. Cumponotus 518.
sculptiventris n. sp. Leptothoraz 620.
sericatus n. sp. Camponotus 515.
serratulus Sm. Acanthostichus 551.
sexguttatus F. var. Lundolti, Campo-
notus 513.
sexguttatus F. var. Lespesi, Campo-
notus 513.
sigmoideum Mayr Tetramorium 622.
singularis Sm. Ceratobasis 581.
Smithi Forel Strumigenys 569.
spininodis u. sp. Leptothoraz 617.
spininodis n. sp. Pheidole 591, 605.
2. B. Ges. B, XXX VI Abh
631
Steinheili Forel Cremastogaster 624.
Steinheii Forel Cyphomyrmez 558.
Stictoponera u. subg. 539.
striaticeps Mayr Pheidole 586, 602.
striatulum Mayr Ectatomma 542.
striatus Mayr Cutaulacus 564.
striatus Mayr Cylindromyrmex 545.
strigatus n. sp. Cyphomyrmez 557,
558.
Strumigenys 567.
stulta Forel Pheidole 595.
subarmata Mayr Pheidole 595, 606.
subdentatus Mayr Pogonomyrmez 610.
subedentata n. sp. Strumigenys 570,
575.
sulcata Mayr Cremastogaster 624.
Susannue Forel Pheidole 589, 604.
Susannae Forel var. obscurior, Phei-
dole 589.
Thaumatomyrmez u. g. 530.
transverso-striata n. sp. Pheidole 584.
transversus Sın. Pogonomyrmez 610.
trapezoideus Mayr Camponotus 517.
triangulare n. sp. Ectatomma 544.
triconstricta Forel Pheidole 594.
tripartitus n. sp. Camponotus 519.
uncinatum n. sp. Apterostigma 554.
unidentata n. sp. Strumigenys 570,
575.
ursus Mayr Pheidole 587, 598.
uruguayensis n. sp. Pogonomyrmez
610, 614.
ustus Forel Camponotus 513.
vicinus n. sp. Leptothoraz 620.
victima Sm. Cremastogaster 624.
victima Sın. var. cisplatinalis, Cremasto-
gaster 624.
vinelandica Forel Pheidole 591, 606.
81
632 Gustav Mayr. Südamerikanischo Formiciden.
Corrigenda.
31, Zeile 16 von unten lies: ,viel flacher“ statt ,flache.
52. Das Genus Heiton ist zwischen Acanthostichus und Afta zu stellen.
56, Zeile 7 von unten lies: „conformis“ statt „oonformis“.
31, Zeile 3 von unten lies: „discigera“ statt „disciger“.
633
Ueber die Verwandlung der Meloiden.
Von
Prof. Dr. Friedrich Brauer.
(Vorgelegt in der Versammlung am 6. April 1887.)
Einleitung.
Wie Sie soeben aus dem Vortrage des Vorredners entnommen haben, sind
die Insecten höchst wichtig für die Befruchtung vieler Blüthen. Es gibt aber
auch Insecten, welche die Blüthen sehr nöthig haben zu ihrer weiteren Ent-
wicklang und zwar nicht, weil sie dieselben als Nahrung gebrauchen wie viele
andere Insecten, welche Pflanzenfresser sind, sondern weil sie dieselben gleich-
sam als Versammlungsorte benützen, um von denselben weiter befördert zu
werden. In einer Zeit, in welcher wir nicht mehr auf Eisenbahnen die Welt
durchreisen werden, sondern mit Flugmaschinen, da wird es für solche Luft-
reisen Wartsäle geben, und solche existiren in den Blumen heute schon in der
Natur für die Mehrzahl der jungen Meloidenlarven. Die Flugmaschine der-
selben sind Insecten, welche die Blüthen besuchen. Aber nur einige derselben,
und zwar die solitären Bienen sind die richtigen Vehikel, auf anderen gelangen
jene nicht an ihr Ziel. So wie das heute unter den Menschen vorkommt, dass
sie in der Eile oder aus Unkenntniss in einen gefehlten Zug einsteigen und
wo möglich bald umsteigen müssen, so geschieht das auch den Meloiden mit
ihren lebenden Flugmaschinen. Häufig klettern sie auf eine bienenähnliche
Fliege, einen haarigen Käfer (Merodon, Eristalis, Cetonia hirta u. a.) oder eine
gesellschaftliche Honigbiene, und sehen sie ihren Irrthum nicht ein und trachten
bei der nächsten Haltstelle, einer Blume, wieder abzusteigen, so sind sie viel-
leicht für immer verloren. Sie müssen nämlich in eine mit Nahrung angefüllte
Zelle einer solitären Biene gelangen, in welche die letztere eben ihr Ei abgelegt
hat um dann die Zelle über der jungen Meloidenlarve zu vermauern oder zu
verkleben. In dieser Lage ist der Einmiether geborgen; denn er verzehrt nach
Lichtenstein zuerst das Ei, häutet sich dann und wird aus einer beweg-
81*
634 Friedrich Brauer.
lichen langbeinigen zu einer dicken engerlingartigen Larve. Wenige Meloiden-
larven suchen sich selbst den Ort ihrer Bestimmung, und das sind meist jene,
welche sich nicht in Bienennestern, sondern in den Eierkapseln von Heuschrecken
In. In den später aufgezählten Arbeiten sind diese Vorgänge alle aus-
geschildert.
it Beziebung auf eine in den Sitzungsberichten dieser Gesellschaft
IX, 4. Juni 1879, p. 32) gemachte Mittheilung über Meloidenlarren
ı nicht uninteressant sein, weitere Untersuchungen und Beobachtungen
schen.
ach der Zusammenstellung der Literatur von Mayet (Ann. Soc. Ent.
5e sér.), vol. 5, 1875, p. 65, Taf. 3, 4) wurden die Larven von Meloë suerst
a im Jahre 1700 durch Gocdart gezogen. Später beschrieb man die
als eigene Insecten unter dem Namen Bienenläuse (Frisch. 1727,
ır, 1738, De Geer, 1775, Linné (Pediculus apis), Léon Dufour (Tri
1). Lepeletier de St. Fargeau und Latreille erkannten wieder
ımmenhang dieser sogenannten Läuse oder triungulini mit Meloiden,
vport (Trans. of the Linn. Soc., London, 1851, XX, p. 297) und Fabre
Sc. naturell., 4° sér., tom. VII, Paris, 1857) enthüllten die ganze Ver
3. Letzterer schlägt für die abweichende Entwicklung der Meloiden den
Hypermetamorphose vor (p. 364). (Siehe auch Ann. d. Sc. naturell,
om. VI, p. 183, 1856.)
ane Anspruch auf Vollständigkeit zu machen, führe ich folgende neuere
‘an:
srstäcker in Baron von der Decken’s Reisen in Ost-Afrika, p. 216,
f. XI (III. Bd., 2. Abth.). Triungulinus auf Anthia cavernosa 8.
lery Mayet, Ann. Soc. Ent. France (5° sér.), vol. V, p. 65. Triungulinus
n Sitaris colletis = analis var. Schaum.
chtenstein, Ann. Soc. Ent. Belge, vol. XVIII. 2. October und 3. Jali.
instliche Aufzucht von Lytta und Meloë.
lery Mayet, Bull. Soc. Ent. France, 1876, p. CXCV (Ann. Soc. Ent.
ance, 5° ser., tom. 6). Triungulinus von Mylabris quadripunctata L-
elanura Fisch).
chtenstein, Ent. monthl. Mag., p. 116, 117.
ley, First snnual Report Unit. Stat. Entom. Commiss. for 1877,
sahington, 1878, pl. IV, p. 296 ff. Epicauta vittata F. in Eikapseln von
doptenus differentialis. — Hornia minutipennis Riley in Zellen von
ıthophora abrupta Say. — Erstere in allen Stadien.
chtenstein, Compt. rendus, Paris, p. 1089.
chtenstein in Marseul's L’abeille, Journ., tom. XX, p.159. Note
r les larves de Meloides en général.
orriz y Munoz, Revue d’Entomologie, tom. I, p. 131, trad. de M.Fauvel.
Tiungulini von Mylabris geminata F., quadripunctata L., duodecim-
metata.)
Ueber die Verwandlung der Meloiden, 635
1883. Katter, Monographie der Meloiden, Putbus, 1883.
1884. Becker, Bull. de Moscon, p. 167 ff. Mylabris melanura. — Die Larven
sind fast nur nach der Farbe beschrieben. Die Lebensweise der Meloiden
scheint dem Verfasser nach den Mittheïlangen im Bull. de Moscou, 1880,
1, p. 145 ganz fremd zu sein.
1884. Beauregard, Compt. rendus, Paris, tom. 99, p. 611. Epicauta verticalis.
Der Triungulinus lebt wahrscheinlich in Heuschrecken-Eikapseln, da er gräbt.
1884. Beauregard, Compt. rendus, Paris, tom. 99, p. 148. Sitaris apicalis,
Cerocoma Schreberi. Bei letzterer wird das zweite Stadium zur Pseudo-
nyınpha. Triungulinus nicht bekannt. — Le Naturalist, II, 1882—84, p. 546.
1885. Beauregard, Compt. rendus, Paris, tom. 100, p. 1472. Lytta vesicatoria.
1885. Beauregard, Lytta vesicatoria, Parasit von Colletes signata und spec.,
Ann. Mag. of Nat. hist., 5° ser., vol. 16, p. 74.
(Die vorausgehenden Arbeiten siehe in Rupertsberger's Biologie der Käfer,
1880, p. 194 f)
Nach der mir vorliegenden Literatur ist die Verwandlung von ÆMeloë,
Sitaris, Epicauta und Lytta vollständig bekannt, von Mylabris ist nur das
erste Larvenstadium, von Cerocoma und Zonitis sind nur die Pseude-
nympha, das dritte Larvenstadium und die Nymphe, von Hornia nur
das letzte Larvenstadium und die Nymphe bekannt. Die sogenannten
Triungulini kennt man daher von Cerocoma, Zonitis und Hornia nicht. Die
mir bekannten Triungulini lassen sich in vier Gruppen theilen: Die Imago
der ersten Gruppe ist nicht bekannt, die zweite Gruppe enthält Sitaris,
die dritte Mylabris, Lytta, Epicauta, die vierte Meloë.
Beror ich diese vier Larventypen bespreche, muss ich noch Einiges über
die Auffassung der eigenthümlichen Verwandlung der Meloiden und über den
allgemeinen Charakter hervorheben. Ich werde hiezu besonders veranlasst, weil
der genaue Beobachter dieser Thiere, Herr Mayet, der Ansicht ist (Ann. Sc.
Ent. France, 5° ser., Taf. 5, p. 65), als würden die Meloiden nicht wie die anderen
Coleopteren vier, sondern sieben verschiedene Verwandlungsstufen zeigen. Mayot
sagt: „Bei allen Käfern unterscheidet man:
1. Das Ei,
2. die Larve,
3. die Nymphe und
4. die Imago.
Bei den Meloiden findet man aber
1. das Ei,
2. das erste Larvenstadium,
3. das zweite Larvenstadinm,
4. die Psendonympha,
5. das dritte Larvenstadium,
6. die Nympho und
7. die Imago.“
636 Priedrich Brauer.
Als besonderes Häutungsstadium kann aber nur das angesehen werden,
welches durch einen Häntungsact begrenzt wird. Formveränderangen, welche
während eines Häutungsstadiums an der Larve vor sich gehen, können hier
nicht in Betracht kommen und lassen sich nicht besonders abgrenzen und mit
Entwicklungsstadien anderer Käfer vergleichen. Nehmen wir als Entwicklungs-
(nicht Häntungs-)stadien eines Käfers 1. das Ei, 2. die Larve, 3. die Nymphe
und 4. die Imago, so kommen solche auch den Meloiden zu und ebenso zeigen
sie dieselbe Zahl der Häutungen, aber sie zeigen innerhalb dieser Häutungs-
stadien mehr Formverschiedenheiten, als dies gewöhnlich bei Insecten mit s0-
genannter vollkommener Verwandlung der Fall ist. Diese Formveränderangen
bestehen erstens darin, dass die sehr bewegliche langbeinige neugeborene
Larve durch stationäre Lebensweise rückgebildet und zu einer kurzbeinigen
engerlingförmigen Raupe wird, und zweitens, dass bei einigen Gattungen bald
das zweite, bald das dritte tungsstadium eine Art Verpuppungsprocess
(Psendonympha) zeigt, wie er gewöhnlich als normal und mit der wahren
g der cyclorrhaphen und einiger orthorrhaphen Dipteren zusammen-
rhärtet nämlich die Larvenhaut desselben Stadiums (also des zweiten
2) unter reichlicher Chitinausscheidung zu einer schützenden Hülle
: das nächste Stadium.
de wie bei den genannten Dipteren steht auch hier die Tonnen-
mit im Zusammenbauge, dass die Nahrungsaufnahme und das Wachs-
Larve mit der eigentlichen Entwicklung der Imaginal-
s Käfers sich nicht decken und nicht mit einander möglichst
tbritt halten, sondern in der Zeit derart von einander getrennt sind,
Tahrungsaufnahme nur im ersten und zweiten Larven-
und ebenso fast das ganze Wachsthum, die Entwicklung aber im
tadium stattfindet.
rapid in allen Organen ablaufende Verpuppungsprocess und die Um-
des Larvenkörpers in jenen der Imago, die Neubilduugen und das
en von Organen bedingt ein Zuräcksinken des Lebens gleichsam auf
es embryonalen.
anderen Verpuppungsprocessen beginnt die Bildung der Imaginal-
a viel früher und ist am Ende des letzten Larvenstadiums schon voll-
idoptera Weismann).
er der Beobachter der Meloiden erwähnt, dass in dem der Nymphe
ıden Stadium (drittes Larvenstadium) bei diesen Larven keine Nah-
ıme stattfindet, ja bei einigen ist dies sogar unmöglich, weil die
enform beständig in der vorigen eingeschlossen bleibt und die von
sichnete Larva oppressa ist. Bei allen Meloiden kann man
ich annehmen möchte, die dritte Larve als eine oppressa
in, auch wenn sie nicht eingeschlossen ist, weil sie niemals
aufnimmt. Es wurde von mir bereits früher (Taf. XIX, p. 831)
von, dass die Häutungsstadien als Vorgänge, wie sie alleu Käfern
sind, hier noch ablaufen, gleichsam als ein Erbtheil aus einer
Ueber die Verwandlung der Meloiden. 637
Zeit, in welcher die Vorläufer der Meloiden noch nicht so reichlich nahrhaftes
Futter auf einmal beisammen fanden, auch keine stationäre Lebensweise führten,
sondern ihre Nahrung in kleinen Portionen selbst zu suchen gezwungen waren,
wodurch sich Wachsthum und Entwicklung deckten.
Es scheint die rasche Ausdebnung des Larvenkörpers und dessen Wachs-
tham auch damit im Zusammenhange zu stehen, dass die vorliegende Nahrung
innerhalb kurzer Zeit verschluckt sein muss. Ein auf letzteren Umstand Bezug
habender Vorgang wurde z. B. von mir bei Hirmoneura beobachtet, und ich
glaube ihn hier erwähnen zu sollen, weil auch bei dieser Fliege Wachsthum
der Larve und Entwicklung der Imaginaltheile (Nymphe) von einander getrennt
sind. Hier muss die Hirmoneura-Larve während der Pappenruhe des Rhiso-
trogus, d. i. während 14—20 Tagen, ihre volle Grösse erreichen. Die Umwand-
lung der erwachsenen Larve zur Nymphe dauert hier dann noch ein volles Jahr,
erfolgt also sehr langsam und darum entsteht auch hier keine Tonne.
Ist die Hirmoneura-Larve in der Käferpuppe angelangt, so beginnt ein
Wettstreit zwischen dieser und jener, so dass die Käferpuppe bis zur Ausbil
dung der Cnticula des Käfers gelangt und erst dann abstirbt. Ebenso verhält
es sich bei der Anthrax-Larve in der Schmetterlingspuppe; auch hier werden
noch die Schappen auf der Cuticula des Falters ausgebildet. (Siehe meine Ar-
beiten: Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch., Wien, Bd. 88, 1883, p. 865
and „Beleuchtung der Ansichten des Herrn Wacht“, Wien, 1888, bei Hölder.)
Das Auftreten einer Pseudonympha im zweiten Lervenstadium und das
Wiederhervorbrechen der dritten Larvenform aus dieser Tonne, wie es bei Lytta,
Sitaris und einigen Meloö-Arten angegeben wird, erklärt Beauregard dadurch,
dass die Larve, welche allen Vorrath aufgezehrt hat, im zweiten Stadium sich
in den Sand bohrt und oft entfernt vom Neste in demselben zur Psendonympha
wird, was mir nicht verständlich ist, da bei Sitaris und Cerocoma die Pseudo-
nympha im Bienenneste verbleibt.
Bei Meloë erythrocnemys beobachtete ich keine Pseudonympha, sondern
die Larvenhaut blieb dünn und wurde zuletzt zurückgestreift, und da die Larve
in derselben Bienenzelle verblieb, so war auch von keiner Pseudonymphe des
zweiten Larvenstadiums etwas zu sehen. Eine Tonne wurde jedoch aus dem
zweiten Larvenstadium bei anderen Meloë-Arten (cicatricosus), Sitaris, Cero-
coma und Lytta vesicatoria hervorgehend gesehen, aus welcher dann erst die
dritte Larve gebildet wird.
Bei Zonitis mutica, dessen Larve in der Bienenzelle in einem Stengel
oder einer Schnecke eingeschlossen bleibt, geht diese Tonne erst aus dem dritten
Larvenstadiam hervor und enthält die wahre Nymphe. Man vergleiche hierüber
das, was ich in diesen Verhandlungen (Bd. XIX, 1869, p. 831) über Hypermeta-
morphose gesagt habe.
Da das Erscheinen der sogenannten Pseudonympha aber bei den ver-
sehiedeuen Gattungen der Meloiden verschieden ist und dieselbe zuweilen ganz
zu fehlen scheint (Melo& erythrocnemis), so kann man die Hypermetamorphose
Fabre's durch jene nicht mehr scharf charakterisiren und sie fiele mit der durch
CET
638 Friodrich Brauer.
stationäre Lebensweise bedingten Rückbildung der Larve zusammen, wie
dieselbe bei Mantispiden, Strepsipteren, Hypodermen und sehr vielen Larven
zu beobachten ist, weun nicht ein Larvenstadium ohne Nahrungs
aufnahme (Larva oppressa) die Meloiden von allen derartigen Entwick:
lungen trennen würde, wie ich das früher bereits theilweise begründet habe.
‚gleicht man die Formveränderung in der Entwicklung der Meloiden
mit den Häntungsstadien und stellt einen Vergleich mit anderen
mau, 80 ergibt sich Folgendes: Wir haben bei Meloiden
1. das Ei,
2. das erste oder campodeoide Larvenstadium; dann die
Häutung.
3. Das zweite Larvenstadium, zuweilen mebr caraboid (Riley),
zuweilen schon einem Engerling ähnlich oder raupenförmig.
Bei Sitaris, Meloë und Lytta wird dieses Stadium zur Pseudo-
nympha, d. h. die Larvenhant erhärtet zu einer Tonne (Mayet’s
IV. Stadium). Dann folgt eine
Häutung, zuweilen nur unvollständig.
4. Das dritte Larvenstadium, stets engerling- oder fast maden-
förmig, wird bei Zonitis innerhalb der sich ringsum ohne
zu serreisseu ablösenden Haut des zweiten Larveustadiums zur
Pseudonympha oder Tonne. Bei Melo& aber wird es frei,
ebenso bei Lytéa und Sitaris. Hierauf folgt durch die
Häutung die Bildung
5. der Nymphe, die bei Zonitis in der Pseudonymphe eingeschlossen
bleibt, wodurch hier drei Schichten ineinauder geschachtelt
sind. Aussen die dünne Haut des zweiten Larvenstadiums, in
dieser die Haut des dritten Larvenstadiums als Tonne erhärtet
und in dieser die eigentliche freigliederige Nymphe. Bei Meloe,
Sitaris und Epicauta wird die dûune Haut des dritten Larven-
stadiums entweder theilweise vorne abgestreift oder sie bleibt
unverletzt als dünne Schichte wn die Nymphe gelagert. Die
nächste,
Häutung führt zur Imago, die also 1—3 Häute zugleich abzuwerfen
oder zu durchbrechen hat.
diesen Fällen ist angenommen, dass die Meloiden nach der Beob-
var vier Häutungen durchzumachen haben.
anderen Käfern unterscheidet man mit eben dieser Aunahme:
1. Das Ei.
2. Die junge Larve.
Die erste Häutung.
3. Das zweite Larvenstadium.
Die zweite Häutung.
4. Das dritte Larvenstadium.
. Die dritte Häutung.
Ueber die Verwandlung der Meloiden. 639
5. Die Nymphe.
IV. Die vierte Häntung.
6. Die Imago.
Die Larven der Meloiden haben daher dieselben Häutungestadien, ver-
halten sich aber innerhalb derselben von anderen Coleopteren verschieden.
Einer weiteren Prüfung bedürfen die Beschreibungen der Beine der
sogenannten Triungulini oder neugeborenen Meloidenlarven.
Wenn man die neueren Beschreibungen und namentlich die compilatori-
schen Arbeiten vergleicht, so wird in denselben sehr wenig Gewicht auf die
thatsächlich bestehende und schon von Fabre bei Sitaris hervorgehobene Ver-
schiedenheit der Klauen gelegt und schlechtweg nur von drei Klauen gesprochen,
s0 dass es scheint, als hätten die Untersucher und Beschreiber den von New-
port zuerst genau abgebildeten und von Leon Dufour so benannten Triun-
gwlinus gar nicht vor sich gehabt, sondern nur die anderen Formen.
Nach den Beschreibern und Beobachtern bestehen folgende Verschieden-
heiten. Fabre sagt, die Lar Sitaris zeigt nur eine Klaue an jedem
Beine, Beauregard gibt bei Sitaris colletis drei gebogene, ungleich lange
Kisuen an, ebenso Gerstäcker bei der Larve auf Anthia aus Afrika, Riley
gibt bei Zpicauta drei ungleich lange Klauen an, von denen die kürzeren
aus der längeren am Grunde entspringen. Der Triungulinus von
Newport hat eine lange, am Ende lanzettförmig erweiterte, spitze Mittelklaue
und swei gleichlange krumme Klauen, je eine zur Seite der mittleren, wodurch
| die Form eines Neptun-Dreizacks entsteht, während in allen oben erwähnten
Fällen die drei Klauen im gleichen Sinne gekrümmt dicht nebeneinander liegen.
Nach meiner Untersuchung halte ich für die eine Gruppe (Sitaris, Myla-
bris, Epicauta, Lytta und für Gerstäcker's Pseudomylabris) die Ansicht von
Riley für die richtige. Es existirt eine Klaue, von deren Grunde hinter-
| einander zwei klauenartige krumme Zinken wie Borsten entspringen, wie solche
| auch an den Schienen sich finden.
Für die zweite Grappe nehme ich ebenfalls nur eine Klaue an, und zwar
die lanzettförmige mittlere, während die seitlichen hinter der mittleren am
Grande vereinigt sind und eine gemeinsame Basis für die mittlere bilden, welche
wie zwischen zwei Fingern über die seitlichen Klauen hinausragt. Es scheint
daher, dass der eingliederige Fuss seitlich in die zwei klauenartigen Fortsätze
ausläuft und oben in eine einfache Klaue endigt, etwa so wie ein Tarsenglied,
welches eine zweilappige Sohle bildet. Es macht auch das Object, wenn man
sich die Sohlenlappen in Haken umgewandelt denkt, diesen Eindruck, nicht aber
den von einem Fusse mit zwei Klauen und einem mittleren Haftlappen oder einer
Eudsohle. Die Meloidenlarven hätten nach dieser Deutung alle nur Eine wahre
Klaus. Bewegt werden alle drei Klauen im gleichen Sinne und gleichzeitig an
einem Beine, woraus folgt, dass der eingliederige Fuss mit der mittleren Klane
Z. B. Ges. IXXVII. Abh. 82
640 Friedrich Brauer.
und den seitlichen Fortsätzen verwachsen ist und ein Ganzes bildet, wie es auch
bei anderen eingliederigen Füssen mit klauenartiger Spitze der Fall ist.
Von den hier charakterisirten vier Larventypen (Triungulinis) sind mir
drei in natura, die Larve von Sitaris nur aus den Beschreibungen und Ab-
bildungen von Fabre und Mayet bekannt.
I. Gruppe.
Larven scheinbar mit drei ungleich langen Klauen, d. h. einer grossen
Klane, an welcher am Grunde hintereinander je eine klauenförmige Borste
entspringt.
1. Typus. Kopf kegelförmig, vorne schmäler, Kiefer und Taster zuweilen
daselbst vorragend. Fühler dem vorderen Kopfende näher, mit Einer langen
Endborste, welche länger ist als die drei übrigen Glieder. Schwanzborsten kurz
oder lang, vor denselben zwei aufgebogene kegelige Fortsätze als Haltapparat.
Augen seitlich, dem hinteren Kopfende näher gelegen.
Bei Sitaris humeralis wird nur eine Klaus ohne Klauenborsten angegeben
(Fabre). Würde das richtig sein, so wäre für die Gruppe I die Charakteristik
in dem Sinne zu erweitern.
Für diesen Typus vergleiche man die Abbildungen von Fabre (Ann. Se
naturell,, 4° sér., VII, Zool., Taf. 17, Fig. 2) und von Mayet (Ann. Soc. Ent.
France, 5° sér., V, PI. 3, Fig. 2).
Diese Triungulini gehören zu Sitaris humeralis (Fabre) Fabr. und Sitaris
colletis (Mayet) = analis Schaum. Beide leben bei solitären Bienen.
2. Typus. Kopf meist vorne nicht verschmälert, vierseitig, Clypeus
halbrund, mit der Oberlippe die Kiefer theilweise deckend oder diese frei vor-
stehend. Fühler am vorderen Kopfende seitlich neben den Oberkiefern, unter
dem letzten Gliede ein zweigliederiger Sinneszapfen, am Ende des letzten
Gliedes drei Borsten, von welchen die mittlere länger ist. Schwanzborsten
lang, vor denselben kein Haltspparat. Augen meist vor der Mitte des Kopfes
oben seitlich.
Für diesen Typus vergleiche man die Abbildung von Riley (First annaal
Report Unit. Stat. Entom. Commias., Washington, 1878, pl. IV, Fig. 2).
Diese Triungulini gehören zu Hpicauta (Epicauta vittata R.), Mylabris
(Fueslini Pz. nach meiner Beobachtung; Mylabris quadripunctata L. [mela-
nura Fisch] nach Mayet) und su Zytta vesicatoria L.
Die Lebensweise dieser Triungulini ist verschieden und theilweise noch
nicht bekannt. Die Larve von Zpicauta vittata F. wandert in die Eipackete von
Heuschrecken (Caloptenus differentialis), die von Mylabris ist in Bezug der
weiteren Schicksale unbekannt, die von Lytta vesicatoria wurde von Beau-
regard unter zahlreichen Zellen von Colletis signata als Pseudonympha wieder-
gefanden und scheint also bei Apiden zu leben. Die Grösse der Triungulin
von Mylabris und die geringe Zahl der grossen Eier der Arten (12) deutet viel-
leicht auf eine ähnliche Lebensweise wie bei Æpicauta vittata.
Ueber die Verwandlung der Melolden. 641
Der Triungulinus von Mylabris Fueslini ist ohne Schwanzborsten 3 mm.
lang. Kopflänge 0‘5 mm., Prothorax 0‘5 mm., Schwanzborsten 1'2 mm.
3. Typus. Kopf vorne mit langem, parabolisch vortretendem Clypeus,
flach schaufelartig, die Kiefer und Taster davon weit überragt, nicht vorragend.
Fühler beiläufig an der Mitte des Seitenrandes des Kopfes schief nach hinten
gerichtet, wie bei gewissen Mallophagen, etwas hinter denselben die Augen.
Unter dem letzten Fühlergliede ein zweigliederiger Sinneszapfen, aus dem vor-
letzten Gliede entspringend. Letztes Fühlerglied mit längerer Mittel- und zwei
kürzeren (je einer) seitlichen Endborsten. Schwanzborsten lang, vor denselben
kein Haltapparat.
Für diesen Typus vergleiche man die Abbildung in Gerstäcker's Arbeit
über die Zanzibar-Insecten (Baron von der Decken, Reisen in Ostafrika,
IL Bd., 2. Abth,, Taf. XI, 1).
Da seither die Larven von Mylabris bekannt wurden, so entfällt Ger-
stäcker’s Vermuthung. Die vollkommenen Insecten zu dieser Triungu-
linus-Form sind ganz unbekannt, obpchon die Grenzen dadurch ziemlich
enge gezogen sind, dass dieser Typus auch in unseren Gegenden gefunden wurde.
Die Larven wurden zuerst an verschiedenen Körperstellen eines Käfers
(4nthia cavernosa Gerst.) gefunden und scheint das wohl zu den Verirrungen
zu gehören, welchen Meloidenlarven (Triungulini) ausgesetzt sind. Nach Fabré
und meiner Beobachtung findet man sehr oft auf verschiedenen Insecten, z.B.
Merodon und Eristalis Meloidenlarven. Merkwürdig ist aber die Stellung, in
welcher Herr Kolasi diese Triungulini auf dem Hinterleibe von Colletes
ewricularia L. mehrmals angetroffen hat. In beiden Fällen hatten die Larven
den schaufelförmigen Stirnforteatz zwischen zwei Rückenschienen des Hinter-
leibes der Biene fest eingeschoben und machten von ferne den Eindruck eines
Stylopiden. Selbst nach dem Tode der Biene blieben sie so haften.
Herr Rogenhofer fand dieselben Triungulini auch auf Nomada agrestis
und mehrmals auf Apis mellifica, in deren Neste sie wohl kein Fortkommen
finden. (Siehe meine Bemerkungen in den Sitzungsberichten dieser Gesellschaft,
4 Jani 1879.) Von Meloidengattungen bleibt in unserem Faunengebiete nur
die Wahl zwischen Zonitis mutica und Cerocoma Schaefferii. Die bedeutende
Grösse lässt mehr auf erstere.Gattung schliessen und scheint mir auch die ver-
wandte Gruppe der Rhipiphoriden und Strepsipteren auszuschliessen, obschon
der Kopf der Stylops-Larve in gewisser Hinsicht an den dieses Typus erinnert.
U. Gruppe.
4. Typus. Larven mit langer, am Ende lanzettförmig erweiterter, etwas
abwärts gebogener mittlerer Klaus und zwei gleichlangen (eine jederseits) haken-
förmigen kürzeren Seitenklauen, die etwas aus- und abwärtsgebogen sind und
mit der mittleren einen Dreizack bilden. Die Seitenklanen bilden durch ihren
Verwachsenen Grund den Ansatz der Mittelklane. Durch diese Form entstand
die Bezeichnung Triungulini.
g2*
»
642 Friedrich Br
Ueber die Verwandlung der Meloiden.
Die Larven des mit dieser Gruppe zusammenfallenden vierten Typus
haben einen rundlichen, fast raupenartigen Kopf mit rundlicher Oberlippe und
Clypeus. Oberkiefer theilweise gedeckt. 2—4 Schwanzborsten; Fühler vorste-
hend, mit längerer Mittel- und sehr kurzer seitlicher Endborste, überhaupt
kurz. Augen hinter den Fühlern an den Kopfseiten.
Für diesen Typus vergleiche man Newport (Trans. of the Lin. Soc.
London, vol. XX, Taf. 14, Fig. 5, 6, 7).
Hieher gehören die Larven der Gattung Meloë. Newport beschreibt den
Triungulinus von Meloë violaceus, welchen ich ebenfalls aus Eiern erzogen
habe und der im Freien in den Blüthen von Viola odorata gefunden wurde.
Die beobachteten Arten leben im Neste solitärer Bienen. — Die Triungulini
setzten sich nach Réaumur besonders um die Wurzel der Flügel, zwischen
Brust und Hinterleib oder unter den langen Haaren des Thorax, mit dem Kopfe
nach unten gerichtet und sich in die Haarwurzeln verbeissend, fest.
643
Ueber Plethus cursitans.
Von
H. A. Hagen.
(Mit Tafel VIIL)
(Vorgelogt in der Versemmlung am
Genus Plethus Hagen.
Kopf quer eiférmig, wenig breiter als lang; Scheitel stark gewölbt, oben
glatt; hinten jederseits ein birnförmiger Wulst, von der Mitte des Hinterhauptes
an den unteren Rand der grobfacettirten, Uhrglas-förmigen Augen gehend; der
dreieckige Raum zwischen den Wülsten niedergedrückt, punktirt; Ocellen deut-
lich, die seitlichen neben den Augen, dicht vor den Wülsten stehend, das dritte
dicht am Vorderrande. Fühler kurz, kräftig, in beiden Geschlechtern von gleicher
Länge, kaum ein Viertel der Flügellänge, etwa zwanziggliederig, die beiden
Basalglioder etwas länger, kolbig, die übrigen etwas breiter, quer viereckig, das
letzte kegelförmig. Oberlippe, kurz, breit, dreieckig, Kiefertaster fünfgliederig,
lang, die beiden Grundglieder kurz, ringförmig, das zweite etwas kleiner; die
drei anderen lang, flach, blattartig erweitert, von gleicher Länge; Lippentaster
kürzer, die beiden Grundglieder von fast gleicher Länge, kräftig, das Endglied
etwas länger, kolbig erweitert; Prothorax klein, in der Mitte ein getheilter Quer-
waulst; Mesothorax oben flach, jederseits vorne eine eingedräckte Linie; Vorder-
flügel lang und schmal, etwa sechsmal so lang als breit, von der Basis an gleich-
mässig verjängt und spitz auslaufend; Hinterrand gerade, Vorderrand sehr wenig
gekrümmt; um den ganzen Rand des Flügels läuft eine verdickte Ader, eigeut-
lich mehr eine Wulst, vou der die dichten, langen, abstehenden Haare ent-
springen; Subcosta sehr kurz, gleich nach der Basis zum Vorderrande gehend;
Ramus diseoidali infach, dem Vorderrande parallel und weit von ihm getrennt,
aur Fiügelspitze; das Feld zwischen ihm und dem Vorderrande stark narbig;
644 B. A. Hagen.
der Ramus discoidalis läuft vertieft und der Theil des Flügels hinter ihm ist
stark gewölbt und glatter. Bamus thyrifer mit einer vorderen langen Gabel
und einem hinteren einfachen Aste; alle drei gehen in gleichen Abständen zu
der starken Wulstader, die den Hinterrand umsäumt; der hintere Ast entspringt
gleich an der Basis, die Gabel beginnt im ersten Viertel des Flügels; Cubitus
in einer tiefen Falte, einfach zum ersten Drittel des Hinterrandes gehend; Cubitus
posticus aus einer Gabel entspringend, dicht neben dem Cubitus zum Bande
gehend. Die Vorderflügel liegen in der Ruhe wesentlich flacher als bei Phry-
ganiden und decken sich nicht; der gerade Innenrand beider Flügel lässt sie
nahe beisammen liegen, und der stark vertiefte Cubitus beider bildet ein spitzes
Dreieck, einem Scutellum vergleichbar. Hinterflügel wenig kürzer, ähnlich ge-
formt, aber wesentlich schmäler; der Vorderrand bildet im ersten Viertel eine
stumpfe Spitze, und der Basaltheil des Bandes scheint bis su dieser Spitze
etwas umgeklappt; der Hinterrand ist nicht wie beim Vorderflügel dicht an der
Basis stark zugerundet, sondern macht einen flachen Bogen bis zum Basal-
viertel; der ganze Rand ist auch hier mit einer starken Wulstader umgeben,
von der die noch längeren Randheare entspringen. Subcoste fehlt; Ramus
discoidalis bald nach der Basis mit einer Ausbuchtung nach hinten, dann gerade
aur Flügelspitze laufend; Ramus thyrifer mit einer ähnlichen Ausbuchtung,
hinter der die Gabel entspringt; ihr vorderer Ast geht bis gegen die Flügel-
spitze, der hintere zur Mitte des Hinterrandes; eine tiefe Falte geht schräge
durch die Flügelbasis zum Viertel des Hinterrandes; in ihr scheint ein hinterer
Ast zu liegen; Cubitus einfach zum Randende der Falte gehend. Vorderfüsse
kräftig, ohne Sporn; Mittelfüsse lang und dünn mit zwei Endsporen, der innere
viel länger und stärker; Hinterfüsse länger und kräftiger, fast die Flügelspitze
überragend, mit zwei Endsporen, der innere fast viermal länger, und einem gleich
langen Sporn etwas hinter der Mitte der Schiene; das erste Tarsusglied der
vier Hinterfüsse ist fast so lang als die anderen zusammen; zwischen den kleinen
Endklauen steht ein runder Haftlappen; die Tarsen des letsten Fusspaares sind
kräftiger und stärker behaart; vielleicht ist das Thier ein Wasserläufer.
Hinterleib kurz, walzig; beim Männchen stumpf endigend, unten suf dem
viertletzten Segment (?) ein schmaler anliegender Stachel, das Segment über-
ragend; obere Appendices das letzte Segment überragend; zwei flache breite
Platten, mit dem geraden Innenraude nahe beisammen, aussen gerundet, der
stumpfe Spitzenrand mit kleinem Zahn am äusseren Rande; untere Appendices
nicht ganz deutlich, zwei schmale, gerade, dicht beisammenliegende Blätter;
dazwischen überragt der cylindrische Penis, das kolbige Ende etwas gekrümmt
und unten vor der Spitze verdickt; Leib des Weibchens spitzer zulaufend; das
vorletzte Segment länger, das letzte seitlich gesehen dreieckig, an der Spitze
ragt eine kleine Eiröhre mit zwei Tasteru vor; das vorletzte Segment unten mit
Ueber Plefhus cursitens. 645
einem etwas abstehenden Basalstachel. Der Körper ist dicht behaart, die Flügel
mit sehr langem Hearsaum.
Plethus cursitans.
Hydroptila cursitans Hag. Verhandl. der zool.-botan. Gesellsch., Wien, IX,
1859, p. 209, Nr. 181.
Dunkelschwarz, die Spitzen der Tarsen der Hinterfüsse weisslich; dicht,
aber anliegend behaart, der Scheitel fast nackt, vielleicht abgerieben. Unter der
Loupe sieht das Thier einfach schwarz aus, bei starker Vergrösserung erscheinen
alle Haare dunkel rothbraun mit violettem Schimmer am Leibe und den Hinter-
schienen; die Oberflügel der Weibchen zeigen unten, namentlich in der Mitte der
Basis einen dichten, schön und auffällig dunkelviolett schillernden Haarpelz, der
den Männchen durchweg fehlt. Schienen der Weibchen lang gewimpert. Leib
des Männchen schillert unten von rostroth zu violett.
Long. e. alis 2mm.; Exp. al. 3/; mm.
Vaterland: Rambodde, Ceylon. Von Herrn Nietner als Hydroptila cur-
sitans mitgetheilt; es soll häufig sein. Läuft an den in den Gebirgsbächen
aus dem Wasser ragenden Steinen in grosser Anzahl, oft in copula, emsig hin
und her. Anfangs Februar.
Mir liegen 13 Stücke (von 17, die ich erhielt) beider Geschlechter noch
vor. Die genaue Untersuchung der anfgeklebten, zum Theil nicht gut erhaltenen
Stücke (sie hatten die Reise in einer Federspule gemacht) war äusserst zeit-
raubend und schwierig. Die Anwesenheit von 0. 2. 3. Sporn ist mir jetzt sicher,
Nebenaugen und Kiefertaster gleichfalls. Das sehr undeutliche Geäder habe ich
sehr genau untersucht; die angegebenen Adern scheinen sicher.
Die von Chambers als Cyllene minutissimella beschriebene Art aus
Nordamerika hat auch 0. 2. 3. Sporn, aber keine Nebenaugen; auch sollen die
Endsporen der Hintertarsen kürzer als der Mittelsporn sein, was hier nicht der
Fall ist; das Geäder ist ganz verschieden.
B. A. Hagen. Ueber Plehus cursilans.
Erklärung der Abbildungen.
Tafel VIII.
berfügel. ‘
aterfiigel.
ts Thier von oben, um die sich nicht deckenden Flügel zu zeigen.
opf, Prothorax von oben.
asis der Fühler; vergr.
bere Appendices (masc.) von oben.
bere und untere Appendices (masc.), Penis von unten.
nde des Abdomen (fem.), seitlich.
ühler.
iefertaster des Männchens.
entraldorn am viertletsten Segment (masc.) von unten.
interfuss.
littelfuss.
647
Ueber Neurobasis und Vestalis.
Von
H. A. Hagen.
(Vorgelogt in der Versammlung am 4. Mai 1887.)
Neurobasis chinensis.
Monograph. Calopteryg., p. 72.
Ich habe 30 Stücke vor mir und viel mehr gesehen. Wenn wirklich alle
nur Localabarten einer Art sind, dann werden eine Anzahl Arten aus dieser
und anderen Gruppen der Odonaten eingezogen werden müssen.
1. Neurobasis chinensis, welche als Stammart angesprochen wird, liegt
mir vor in beiden Geschlechtern aus China, Oberindien und Himalaya.
Die ziemlich schmalen, 11 mm. breiten Hinterflügel sind metallisch blau-
grün oder violett, die Flügelspitze elliptisch, achwarz in weniger als ein Drittel der
Länge; beim Weibchen sind die Hinterfügel gelb oder bräunlich, mit langem
weissen Pterostigma und einem Fleck am Nodus; unter und etwas vor dem Ptero-
stigma ein dunkler Wisch; der Sector nodalis entspringt am Nodus, mitunter etwas
später und ist, so wie der Sector medius, an der Spitze gegabelt; der Sector
subnodalis ist einfach, aber in der Spitzenhälfte mit starker plötzlicher Aus-
buchtung nach oben,
2. Neurobasis florida, früher von mir als eigene Art betrachtet, liegt mir
Q von Nheel Gerries, blue mountains, westlich von Madras, von Java und
'eylon vor. Hinterfügel 9 mm. breit, prächtig metallisch grün oder blaugrün;
die Flügelspitze mehr gerundet, schwarz, in weniger als ein Drittel der Länge;
beim Weibchen gelb, mit kleinerem Pterostigma; Sectoren wie bei der vorigen.
3. Neurobasis Kaupi Brauer. g’ Q von Panybec und Limbotta, Celebes.
Die 13 mm. breiten Hinterfiügel prächtig indigoblau, Flügelspitze stark gerundet,
im Spitzendrittel schwarz, beim Weibchen gelb, ohne Pterostigma; der Sector
nodalis entspringt immer früher als der Nodus; der Sector nodalis und Sector
medius sind undeutlich gegabelt, die Gabeln sind gebrochen und entsprechen
eiugeschalteten Sectoren; die Ausbuchtung des Sector sabnodalis im Hinterflügel
ist sehr flach. In Brauer’s Beschreibung steht aus Versehen überall Sector
subnodalis statt Sector nodalis.
Neurobasis Kaupi ist jedenfalls eine sehr ausgeprägte Abart; nach Selys
sind die Stücke aus Luson mit schmalen Flügeln ähnlich Newrobasis florida.
In Sumatra fliegt die Stammart Neurobasis chinensis, aber der Ursprung des
8
2. B. Ger. B. XXXVIL. Abh.
648 H. A. Hagen. Ueber Neurobasis und Vestalis.
Sector nodalis ist veränderlich wie bei Neurobasis Kaupi; dasselbe zeigt Neuro-
basis florida von Borneo. Wohin die angeführten Stücke aus Thibet, Cochin-
china und Timor gehören, weiss ich nicht.
4. Aus Neu-Guinea bei Port Morsby liegt mir ein Männchen vor, das
vielleicht noch nicht ganz ausgefärbt ist, obwohl die Spitze der Vorderfügel
braun angeraucht ist. Hinterfiügel 31 mm. lang, 10 mm. breit; das Basalriertal
hyalin, aber die Adern dicker schwarz. Die Indigofärbung viel kürzer, fast din
Spitzenhälfte schwarz; Sector nodalis entspringt wie bei Neurobasis Kaupi, dem
auch das übrige Geäder ähnlich ist. Die Länge der Hinterschiene bei Nr. 1—4
ist 11 mm.
5. Neurobasis longipes. Aus Mindai, Borneo, 22. Juni, liegt ein junges
Männchen vor; es ist das kleinste Stück; Hinterfägel 30 mm. lang und nicht
voll 10 mm. breit; Spitze mehr halbkreisförmig; Basalviertel hyalin; Iudigo-
färbung und Flügelspitze wie bei Neurobasis Kaupi; im Vorderflügel entspringt
der Sector nodalis vom Nodus im Hinterflügel wie bei Neurobasis Kaupi vor-
her; die auderen Sectoren, namentlich Sector subnodalis, wie bei Neurobasis
inensis. Es würde diese Abart sonst nicht auffällig sein, aber ihre Füsse sind
ig länger und dünuer; die Hinterschienen 14 mm. laug, die Vorderschienen
wie die Hiuterschieuen von Nr. 1—4. Appendices nicht verschieden. —
Immerhin macht diese Abart einen sehr auffälligen Eindruck.
1. Vestalis amoena.
Vorher war nur ein Pärchen beschrieben, Monogr. Calopteryg., p. 82. Das
inuchen von Java ist vor mir; das Weibchen in Westermann’s Sammlung
ist von Palo Penang. Selys, III, Addit., p. 11, führt an, dass er von Labuau,
Borneo, an der Nordwestküste, eine grosse Anzahl erhalten habe, von welcher
ich drei g' © besitze. Jetzt erhielt ich fünf © von der Südküste Mindai und
Dusson, im Juni gefangen. Das JS von Java und ein © von Mindai sind iden-
tisch, ihre Farbe ist fast durchaus violett auf Thorar und Kopf; die Flügel
beider sind ganz hyalin. Beide sind jüngere Thiere. Die auderen aus Dusson,
mehr im Inneren der Insel gelegen, sind bronzegrün und deuen aus Labasa
gleich; alles ältere Thiere. Die sehr leicht gefärbten Flügel sind meist um deu
ganzen Rand und Spitze duukler angeraucht. Ueber die Identität ist kein Zweifel;
ein © ist sehr klein. Hinterflägel 30 mm., Leib 34 mm.; ein © hat die Sectoren
des Arculus au der Basis getrennt.
2. Vestalis lugens.
Selys, Syn. Calopt., 1879, Addit. IV, p. 15, erwähnt bei dieser Art, dass
möglicher Weise hicher gehöre Vestulis coracina Hag. in litteris. Da ich das
Stück vom Leydener Museum mit dem Namen Vestalis coracina erhielt, ist kein
Zweifel an der Identität.
Drei neue /ris-Arten.
Von
Dr. Otto Stapf.
(Vorgelegt in der Versammlung am 6. Juli 1886.)
Iris Benacensis A. Kern.
Planta ca. 30-35 cm. alta floribus folia paulo superantibus vel aequan-
tibus. Folia ensiformia, recta vel vix curvata. Flores plerumque terni, in-
fimus medio cauli insidens, caeteri apice congesti. Spatharum phylla omnia
herbacea sub anthesi in triente superiore emarcida, plus minusve purpureo-
suffusa, lanceolata, acuta, vix inflata. Perigonii tubus ovario longior, laciniae
exteriores elongato-obovatae, crenulatae, saturate violaceae venis atroviolaceis,
unguibus ulbis cupreo-violaceo-venosis, barba basi aurea, superne albida; inte-
riores late oblongae apice subemarginatae amoene violaceae. Antherae albidae
flamentis albis breviores. Stigmatis lobi obovato-lanceolati albidi appendicibus
oblique triangularibus sursum flexis violascentibus. Ovarium oblongo-cylindri-
cum, obtuse-trigonum. Fructus auctus, caeterum forma vix mutalus.
Habitat in rupibus calcareis supra Arco in Tiroli meridionali, ubi initio
mensis Maji A. de Kerner florentem invenit atque cognovit.
Iris Kochii A. Kern.
Planta sub anthesi ca. 30—40 cm. alta, floribus folia aequantibus vel
‚Paulo superantibus. Folia ensiformia recta vel leviter curvata, subglaucescentia.
Flores plerumque quaterni, ramus infimus e caule medio vel paulo infra ortus
spatham suam superans. Spatharum phylla initio subherbacea, in anthesis
fastigio infima ercepta scariosa saepe in marginibus violaceo-tincla, lanceolata,
acutiuscula. Perigoni tubus ovario longior, laciniae exteriores obovato-cuneatae
lamina splendide violacea ungue ulbido cupreo-venoso, barba aurea; interiores
obovato-rotundatae, saturate et splendide purpureo-violaceae ungue flavido
purpureo-venoso. Aniherae albidae filamenta alba vel violascentia aequantes.
Stigmatis laete violacei appendicibus ovato-triunguluribus sursum et extus flexis
g3*
650 Otto Stapf. Drei neue Iris-Arten.
denticulatis. Ovarium breviter pedicellatum ovato-cylindricum subteres. Fructus
oblongus, trigonus.
Habitat in rupestribus circa Tergestum et in Monte aureo prope Rovigno
in Istria. Quorum priore loco M. Tommasini anno 1871 rhiromata viva ad
hortum botanicum oenipontanum misit, unde planta in hortum Vindobonensem
translata est.
Iris Trojana A. Kern.
Planta ca. 1m. alta, caule robusto folia superante. Folia ensiformia
recta, glaucescentia, acutissima. Rami plures, inferiores triflori, superiores bi-
flori. Spatha infima ex tota herbacea, superiores sub antheti superne scariosae,
acutne. Pedicelli subnulli. Perigonii tubus ovario paulo longior, laciniae
exteriores late obovato-cuneatae infra medium subverticaliter reflexae, lamina
splendide purpureo-violacea in unguem in fundo albo margine lutescente cupreo-
Purpureo-venosum abeunte, dorso pallidius coloratae; interiores late ellipticae
emarginatae amoene violaceae, abrupte in unguem attenuatae. Antherae filamen-
taque alba, aequilunga. Stigmatis lobi lati, oblongi caeruleo-violascentes, appen-
dicibus porrectis latis denticulatis viz divergentibus. Ovarium breve oblongum.
Fructus cilindricus apiculatus, vix sulcatus, obutissime trigonus.
Odor gravis, gratus, Robiniam pseudacaciam redolens.
Habitat in agro Troadis ubi A. Sintenis legit.
Omnes species tres in horto botanico universitatis Vindobonensis coluntur.
651
lora der jonischen Inseln Corfu,
‘aura, Zante und Cerigo.
Von
Ir. Franz Ostermeyer.
»gt in der Versammlung am 4. Mai 1887.)
verstorbene langjährige Mitglied der k. k. zoologisch-
Xerr G. C. Spreitzenhofer hat der genannten Ge-
und eine grössere Zahl werthvoller Bücher natur-
» vermacht. Die ersterwähnte Sammlung wurde dem
emäss als Herbarium G. C. Spreitzenhofer im Gesell-
Aufstellung untergebracht, während die Bücher der
verleibt wurden.
welcher die Ergebnisse seiner im Jahre 1877 nach den
_balonis und Ithaka unternommenen ersten botanischen
Excursion in den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft
im Jahre 1877 unter dem Titel „Beitrag zur Flora der jonischen Inseln Corfu,
Cephalonia und Ithaka“ veröffentlichte, hat den testamentarischen Wunsch aus-
gesprochen, dass auch die botanischen Ergebnisse der von ihm in den Jahren
1878, 1879 und 1880 nach den jonischen Inseln unternommenen Reisen durch
die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft publicirt werden mögen.
Diesem Wunsche des Verstorbenen soll im Nachstehenden Rechnung ge-
tragen werden.
Nach den im Nachlasse vorgefundenen Aufzeichnungen hat Spreitzen-
hofer die nachstehenden Excurse gemacht, deren Resultat im Folgenden be-
kannt gegeben wird.
Im Jahre 1878.
Exeurse auf Corfu (Coreyra):
7. Mai. Von Corfu längs der Strasse nach San Deca, Monte Deca in der Rich-
tung gegen Sta. Croce und über Bragagnotica, Argirades, Perivoli,
Anaplades nach Melichia.
652
8. Mai.
9. Mai.
10. Mai.
11. Mai.
12. Mai.
13. Mai.
14. Mai.
15. Mai.
25. Febr.
26. Febr.
27. Febr.
13. Juni.
14. Jani.
15. Juni.
16. Juni.
17. Juni.
Von Melichis nach Potami, von dort längs des Meeresstrandes zur
äussersten Südapitze von Corfu, dem Cap Bianco und zurück durch die
Olivenhaine nach Melichis, Anaplades, Ringlades, Perivoli, Argi-
rades, Bragagnotica nach Corfu.
Park des königlichen Schlosses „Mon Repos“ und die Paludi südlich
von Corfu.
Von Corfa anf der Strasse nach Dottori, zum Kloster Paleocastrisza
nach Lacones, am Plateau über Alimatades nach San Pantaleone, über
Scripero, Dottori und Potamo zurück.
Auf den Wiesen am linken Ufer des Potamo nächst der Bogenbräcke
und zurück über Manduchio.
Eseurse auf Sta. Maura (Leukas):
Hügel von Kulmos, Olivenhaine und Felsen an der Strasse ebendort.
Zum Monte Ikarus, zu den Klöstern Tre Padri, San Giorgio und San
Giovanni und zurück auf der Strasse am Abhange des Thales Theo
chari nach Amaxichi.
Von Amarxichi westlich durch die Olivenhaine zu den Windmählen am
Meere.
Von Amaxichi durch die Olivenhaine nach Freni zum Cap Giovanni
(Cap Zuane) bis gegen San Nikita.
Im Jahre 1879.
Excurse auf Corfu:
Park des königlichen Schlosses „Mon Repos*, über Manduchio auf der
alten Strasse auf die Wiesen an den Ufern des Potamo nächst der
Bogenbrücke.
Von Corfa nach Pelleca und zur Bucht von Pelleca.
Ueber Dottori, Scripero nach San Pantaleone, Agro und Campo Sideri
nach dem nördlichsten Theile der Insel.
Im Jahre 1880.
Exourse auf Zaute (Zazynthus):
Kleine Excursion während eines vierständigen Aufenthaltes des
Dampfers.
Excurse auf Cerigo (Kythera):
Umgebung von Kapsali.
Von Kapsali zur Marina nach San Nicolo und dem Monte San Giorgio.
Von San Nicolo in das Thal Chatochori nach Katouni und auf der
Strasse zurück nach Kapsali.
Von Kapsali in die Schlucht und Grotte von Kalamo.
|
|
Beitrag zur Plora der jonischen Inseln. 653
18. Jani. An die äusserste Nordspitze von Cerigo und zur Grotte Hippopotamo.
19. Juni. Auf den Scoglio Prassonissa zwischen den Inseln Cerigo und Cerigotto.
20. Juni. Auf die Insel Cerigotto und auf Cerigo in das Valle Cherko.
24. Jani. Kleine botanische Excursion während des vierstündigen Aufenthaltes
des Dampfers auf Corfu, auf die Wiesen am linken Ufer des Potamo
nächst der Bogenbrücke.
Die von 6. C. Spreitzenhofer auf den vorerwähnten in den Jahren
1878, 1879 und 1880 nach den jonischen Inseln unternommenen Reisen ge-
sanmelten Pflanzen wurden von dem ausgezeichneten Kenner der griechischen
Flora, Herrn Director Theodor von Heldreich in Athen, bestimmt und wurde
von letztgenanntem Herrn anlässlich seines Aufenthaltes in Wien das im Be-
sitze der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft befindliche Herbarium jonicum
Spreitrenhofer's einer nochmaligen Revision unterzogen.
Spreitzenhofer hat sich auf den vier nach den jonischen Inseln Corfu,
Cephalonia, Sta. Maurs, Ithaka und Cerigo in den Jahren 1877, 1878, 1879 und
1880 unternommenen Reisen durch die botanische Durchforschung der genannten
Inseln nicht geringe Verdienste um die Flora Griechenlands erworben und wurde
sein Eifer auch durch Auffindung mehrerer neuer Species belohnt.
Es sei in dieser Richtung erwähnt der am 17. April 1877 auf Corfu am
Berge Hagions Deka gefundene Ranunculus Spreitzenhoferi Heldr., das am 11.
und 13. April 1877 auf Corfu zwischen Barbati und Spartilla am Fusse des
Monte San Salvador gefundene Muscari Mordoanum Heldr., welche Pfa
von Director Theodor von Heldreich in der Oesterreichischen botanischen Zeit-
schrift, Jahrgang 1878, Nr. 2, beschrieben wurden.
Unter den nachstehend verzeichneten Pflanzen wurde Rosa Leucadia,
eine die Gruppen der Tomentellen uud Micranthen verbiudende Art als nene
Species von Herrn Heinrich Braun in den Verhandlungen der k. k. zoologisch-
botanischen Gesellschaft, Jahrgang 1885, XXXV. Band, Seite 126 in der Ab-
handlung: „Beiträge zur Keuntniss einiger Arten und Formen der Gattung
Rosa“, und Stachys Spreitzenhoferi Heldr. als neue Stachys-Art der griechischen
Flora von Director Theodor von Heldreich in der Oesterreichischen botanischen
Zeitschrift, Jahrgang 1880, Nr. 11 beschrieben.
Von dem letztgenannten bewährten Kenner der griechischen Flora wurde
noch die in pflanzengeographischer Beziehung höchst interessante Bemerkung
beigefügt, dass die von Herrn Spreitzenhofer auf Cerigo und Cerigotto beob-
achteten und gesammelten Arten, und zwar die echte Inula limonifolia (Sibth.)
Boiss fl. or., Campanula tubulosa Laın., Salvia pomifera L., Ballota pseudo-
dictamnus (L.) und Statice Sieberi Boiss. bisher nur aus Kreta bekaunt waren,
für die specielle Flora des Königreiches Hellas neu sind und dass sich der Ver-
breitungsbezirk einiger kretensischen Pflanzen bis Cerigo erstrecke, um hier aller
Wahrscheinlichkeit nach den nordwestlichsten Grenzpunkt zu erreichen.
Zum Schlusse sei bemerkt, dass die nachfolgenden Pflanzenspecies nach
Nyman's Couspectus florae europueae aufgezählt und benannt sind.
654 Frans Ontermeyer.
Ranunculaceae Juss.
Anemone coronaria L.
Corfu: Im Parke der königlichen Villa „Mon Repos® (Februar).
Anemone stellata Lam.
Corfu: In den Olivenhainen längs der Strasse von San Pantaleoıre nach
Agro (Februar). Im Parke der königlichen Villa „Mon Repos (Februar).
Anemone blanda Sch. Ky.
Corfu: In den Olivenhainen längs der Strasse von San Pantaleone nach
Agro (Februar).
Ranunculus muricatus L.
Corfu: Im Strassengraben vor San Deca (Mai).
Nigella damascena L.
Sta. Maura: Auf einem Acker bei den Windmüblen nächst Amaxichi (Mai).
Delphinium junceum DC.
Cerigo: Zwischen Gesträuch am Monte San Giorgio nächst San Nicolo
Quni).
Delphinium Ajacis L.
Sta. Maura: Auf einem Acker bei den Windmühlen nächst Amaxichi (Mai).
Cruciferae Juss.
Cakile maritima Scp.
Raphanus Raphanistrum L.
Malcolmia maritima Br.
Sta. Maura: Im Sande des Meeresstrandes bei den Windmühlen von Ama-
zichi (Mai).
Malcolmia chia DC.
Corfa: Am Klosterberge vou Paleocastrizza (Mai). An Abhängen längs der
Strasse zwischen Scripero und San Pantaleone (Februar).
Brassica crelica Lam.
Sta. Maura: Auf den Felswäuden des Cap Zuana (San Giovanni) westlich
von Amarichi (Mai).
Hirschfeldia adpressa L.
Cerigo: Auf Feldern längs des Weges von der Stadt Kapsali zur Ma-
rina (Juni). ö
Capparideae Juss.
Capparis spinosa L.
Cerigo: In der Bucht von San Nicolo (Juni).
Silenaceae (Bartl.) Lindl.
Silene italica (Pers.).
Corfu: Längs der Strasse von San Deca (Mai).
Sta. Maura: Auf felsigen bebuschten Abhängen längs des Weges vom
Kloster Tre Padri zum Kloster San Giorgio (Mai).
Beitrag sur Flora der jonischen Inseln. 655
| Ser grocca B. 8.
Sta. Maura: Auf Geröll am Anstiege zum Kloster Tre Padri, südlich von
Amaxichi mit Silene Ungeri Fenal.
Silene sedoides Jacq.
Cerigo: Auf Felsen der Marina von Kapsali (Juni).
Sta. Maura: Auf den Felswänden des Cap Zuana (San Giovanni) westlich
von Amarichi (Mai).
Siene Ungeri Fenzl.
Corfu: Auf einem Hügel am höchsten Punkte der Strasse zunächst
Sta. Croce und den Abfällen des Monte Deca (Mai).
Sta. Maura: Am Wege vom Kloster Tre Padri zum Kloster San Giorgio
stellenweise häufig (Mai).
Silene bipartita Def.
Sta. Maura: Bei den Windmühlen von Amarichi (Mai).
Silene hispida Dsf.
Corfu: Auf Wiesen am linken Ufer des Potamo nächst der Bogenbrücke (Mai).
Süene gallica L.
Corfu: An den Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen Sta. Croce.
Auf Wiesen am linken Ufer des Potamo nächst der Bogenbrücke (Mai).
Dianthus velutinus Guss.
Corfa: An den Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen Sta. Croce
(Mai).
Cerigo: Längs des Weges zwischen Chatochori und Katouni (Juni).
Sta. Maura: Am Wege vom Kloster San Giorgio zum Kloster San Gio-
vanni (Mai).
Moenchia mantica Bartl.
Sta. Maura: Im Geröll am Wege vom Kloster San Giorgio zum Kloster
San Giovanni (Mai).
Arenaria serpylifolia L.
Sta. Maura: Am Meeresstrande nächst den Windmühlen von Amarichi
(Mai).
Lineae DC.
Linum pubescens Russ.
Corfa: An Abfällen des Monte Deca gegen Sta. Croce (Mai).
Sta. Maura: Am Anstiege zum Kloster Tre Padri südlich von Amaxichi.
Längs des Weges vom Kloster San Giorgio zum Kloster San Giovanni
(Mai).
Linum angustifolium Huds.
Corfu: Auf kleinen Blössen zwischen niederem Gebüsch längs des Meeres-
strandes vor Cap Bianco. Auf Wiesen am linken Ufer des Potamo
nächst der Bogenbrücke (Mai).
Linum strictum L.
Corfu: Längs des Meeresstrandes vor Cap Bianco (Mai).
Cerigo: Am Wege von San Nicolo nach Katouni (Juni).
2. B. Ges. B. XXXVII. Abb. &
Franz Ostermeyer.
Malvaceae Br.
tica Cav.
fu: Auf den Abfällen des Monte Deca. Auf einem Hügel zwischen
dem höchsten Punkte der Strasse nächst Sta. Croce und den Abfällen
les Monte Deca (Mai) mit Silene Ungeri Fenzl.
Hypericineae DC.
n ciliatum Lam.
fu: An den Abfällen des Monte Deca gegen Sta. Croce. Zwischen
Gebüsch längs der Windungen der Strasse oberhalb des Thales
Theschar (Mai).
4 crispum L.
igo: Auf Aeckern längs der Strasse von der Marina zur Stadt Kapsali
Juni).
+ empetrifolium W.
igo: Längs der Strasse von Katouni nach Kapsali (Juni).
Zygophylleae Br.
errestris L.
go: Längs des Weges von San Nicolo in das Thal Chatochori (Joni).
Rutaceae Juss.
eolens L.
fu: Auf Felsen im Garten des Klosters Paleocastrizza (Mai).
Rhamneae Br.
tculeatus Lam.
Maura: Längs des Anstieges zum Kloster Tre Padri südlich von
Amaxichi (Mai).
dlaternus L.
Maura: Auf den Felswänden des Cup Zuana (San Giovanni) westlich
‘on Amaxichi (Juni).
Terebinthaceae Juss.
rentiscus L.
Maura: Am Wege vom Kloster Tre Padri zum Kloster San Giorgio
Mai).
nus L.
Maura: Längs des Anstieges zum Kloster Tre Padri südlich von
Amaxichi (Mai).
Papilionaceae L.
anthoclada DC.
30: Auf der Ebene von San Nicolo (Juni) massenhaft.
Beitrag zur Flora der jonischen Inseln.
Ononis brevifloru DC.
Cerigo: Im Gerölle am Monte Giorgio nächst San Nicolo (Juni).
Ononis untiquorum L.
Corigo: Länge des Steiges von San Nicolo in das Thal Chatochori (Jani).
Anthyllis Hermanniae L.
Corfu: Am Anfange der Schlucht zwischen Paleocastrizza und Lacones (Mai).
Hymenocarpus circinata Sav.
Ste. Maura: Auf einem Acker bei den Windmüblen von Amaxichi (Mai).
Medicago marina (L.)
Corfa: Im Sande des Meeresstrandes am Cap Bianco (Mai).
Sta. Maura: Im Sande des Meeresstrandes bei den Windmühlen von Ama-
zichi (Mai).
Medicago litoralis Rhod.
Corfu: Am Meeresstrande beim Cap Bianco (Mai).
Sta. Maura: Am Meeresstrande bei den Windmühlen von Amaxichi (Mai).
Medicago tuberculata W. a) vulgaris Urban, f) apiculata Urban.
Medicago turbinata W. a) inermis Urban.
Medicago muricata W. (Guss.) = Medicago turbinata. f) aculeata Urban =
Medicago olivaeformis Auct. plur.
Sta. Maura: Auf einem Acker bei den Windmühlen von Amaxichi (Mai).
Medicago lappacea Lam.
Sta. Maura: Auf einem Acker bei den Windmühlen von Amaxichi (Mai).
Medicago minima Lam., var. longispina.
Sta. Maura: Am Meeresstrande bei den Windmühlen von Amaxichi (Mai).
Medieago ciliaris W.
Sta. Maura: Auf einem Acker bei den Windmühlen von Amaxichi (Mai).
Melilotus italica Desr.
Corfu: Auf einem Hügel zwischen der Strassenhöhe nächst Sta. Croce
und den Abfällen des Monte Deca (Mai).
Melilotus parviflora Dsf.
Corfu: Zwischen Gebüsch längs des Meeresstrandes vor dem Cap Bianco (Mai).
Trifolium Cherleri L.
Corfa: An den Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen Sta. Croce
(Mai).
Trifolium lappaceum L.
Sta. Maura: Auf einem Acker bei den Windmühlen von Amaxichi (Mai).
Trifolium stellatum L., var. flavum Sibth.
Corfu: Auf einem Hügel zwischen der Strassenhöhe nächst Sta. Croce und
den Abfällen des Monte Deca (Mai).
Trifolium scabrum L.
Sta. Maura: Auf einem Acker bei den Windmühlen von Amaxichi (Mai).
Trifolium physodes Stev.
Sta. Maura: Auf Felsen am Wege vom Kloster Tre Padri zum Kloster
San Giorgio (Mai).
ge
EE
658
Franz Ostermeyer.
Trifolium agrarium L.
Corfa: Längs des Weges von Lacones nach Alimatades (Mai).
ra: Zwischen Gebüsch beim Kloster San Giorgio (Mai):
wa Rchb.
ra: Zwischen Gebüsch vor dem Kloster San Giorgio (Mai).
Dpurpureus Mch.
ra: Auf einem Acker nächst den Windmühlen von Amaxichi (Mai).
L., var. cytisoides.
ıra: Bei Gebüsch kurz vor dem Kloster San Giorgio (Mai).
odioides L.
: Auf einem Acker nächst den Windmählen von Amsxichi (Mai).
doides K.
.n Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen die Strassen-
(Mai).
ra: Am Wege vom Kloster San Giorgio zum Kloster San Gio-
(Mai).
npressus L.
kuf trockenen Stellen der Wiesen am linken Ufer des Potamo
+ der Bogenbrücke (Mai).
wridaca Rchb.
nter niederem Gebüisch am Meeresstrande kurz vor Cap Bianco (Mai).
bra L.
\m Rande der Olivenhaine am Südende der Stadt (Juni) mit
rum semidiaphanum Boiss.
inosa L.
ra: Zwischen Gebüsch kurz vor dem Kloster San Giorgio (Mai).
‚uf Felsen längs der Strasse vor Paleocastrizza (Mai).
ronarium L.
uf trockenen Stellen der Wiesen am linken Ufer des Potamo
t der Bogenbrücke (Mai).
uidentata d'Urv.
ira: Zwischen Gebüsch beim Kloster San Giorgio (Mai).
lius L.
n den Olivenhainen längs der Strasse nach San Deca und an den
len des Monte Deca gegen Sta. Croce (Mai).
sL.
wa: Unter Gebüsch am Wege vom Kloster San Giorgio zum
er San Giovanni (Mai).
olius 8. 8.
ira: Unter Gebfisch am Wege vom Kloster San Giorgio sum
er San Giovanni (Mai).
st.
wa: Zwischen Gebüsch längs des Weges vom Kloster San Giorgio
Kloster San Giovanni (Mai).
Beitrag zur Flora der jonischen Inseln. : 659
Corfu: An den Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen Sta. Croce
Mai).
Vieia microphylla d’Urv.
Sta. Maura: Längs des Weges vom Kloster San Giorgio zum Kloster
San Giovanni (Mai).
Ficia peregrina L.
Sta. Maura: Längs des Weges zwischen den Klöstern San Giorgio und
San Giovanni (Mai).
Senticosae L.
Rosa Leucadia H. Br. (Siehe Verhandl. der zool.-botan. Gesellsch. in Wien,
XXXV. Bd, Jahrg. 1885: Heinrich Braun, Beiträge sur Kenntnis einiger
Arten und Formen der Gattung Rosa, S. 126.)
Sta. Maura: An Hecken hinter den letzten Häusern von Amarichi am
Wege zu den Windmühlen (Mai).
Poterium spinosum L.
Corfa: Am Meeresstrande kurz vor Cap Bianco (Mai).
Pomaceae L.
Crataegus monogyna Jacq.
Sta. Maura: Längs des Abstieges vom Kloster San Giorgio zum Kloster
San Giovanni (Mai).
Granateae Don.
Punica Granatum L.
Cerigo: An einem Weingartenrande zwischen Kapsali und der Schlucht
von Kalamo (Juni).
Myrtaceae Br.
Myrtus communis L.
Cerigo: An den Rändern der im Sommer ausgetrockneten Bäche (Juni)
mit Nerium Oleander L.
Tamariscineae Desv.
Tamarix Hampeana Bois.
Corfu: An der Strasse hinter Melichia (Mai).
Paronychieae St. Hil.
Polycarpon tetraphyllum L.
Sta. Maura: Im Schutte der halbverfallenen Kirche San Giovanni am Cap
Zuana westlich von Amaxichi (Mai).
660
Franz Ostermeyor.
Crassulaceae DC.
Umbilicus chloranthus Heldr. et Sart.
Corfu: Auf Wegschutzmauern längs des Anstieges von Paleocastrista nach
Lacones (Mai).
altissimum Poir.
Jorfu: An den Abfällen der Strasse zwischen Scripero und San Pauts-
leone (Februar) selten.
stellatum L.
Jorfa: Auf Wegschutzmauern längs des Anstieges von Paleocastrissa nach
Lacones (Mai).
littoreum Guss.
glaucum Wk.
Jorfu: Auf Felsen und Schutzmauern längs der Strasse nach San Des
(Mai).
Ficoideae Juss.
jrianthemum nodiflorum L.
Jerigo: Im Sande der Marina von Kapsali (Juni).
Umbellatae L.
à garganica L.
Jerigo: Längs des Weges von San Nicolo in das Thal Chatochori (Juni).
maritima L.
Jorfa: Im Sande des Meeresstrandes am Cap Bianco (Mai).
Carota L.
Jerigo: An Feldrändern zwischen Katouni und Kapsali (Mai).
Gingidium L.
3ta. Maura: Auf den Felswänden des Cap Zuana (San Giovani) westlich
von Amaxichi (Mai).
nodosa G.
ta. Maura: Am Meeresstrande nächst den Windmühlen von Amaxichi (Mai).
vax hispidus Grieb.
Jorfu: Am Rande der Gemüsegärten längs der Strasse von Manduchio
zur Bogenbrücke über den Potamo (Juni).
ila aurea Boiss.
Jorfu: Am Rande eines Feldes an der Strasse von Argirades nach Bra-
gagnotica (Mai).
ia involucrata Boiss.
ita. Maura: An den Abhängen längs der Strasse zwischen dem Thal
Theochori und Amarxichi (Mai).
he incrassans Bory et Chaub.
Jorfu: Auf Wiesen am linken Ufer des Potamo nächst der Bogenbräcke
(Mai). Auf kleinen Blössen zwischen niederem Gebüsche längs des
Meoresstrandes bei Cap Bianco (Mai).
|
|
|
|
Beitrag sur Flora der jonischen Inseln. 661
Bupleurum semidiaphanum Bois.
Zante: Am Rande der Olivenhaine am Stidende der Stadt (Juni).
Cerigo: Längs des Steiges von San Nicolo in das Thal Chatochori (Juni).
Im Gerölle und zwischen Gebüsch am Monte San Giorgio nächst San
Nicolo (Juni).
Colladonia heptaptera Boiss.
Sta. Maura: An Strassenabhängen zwischen Theochori und Amaxichi und
im Gerölle zwischen dem Kloster San Giorgio und San Giovanni (Mai).
Smyrnium Olusatrum L. °
Corfu: An den Rändern der Strasse bei Messaria, San Atanasio bis Agro
(Februar). .
Smyrnium rotundifolium Mill.
Corfu: In den Olivenhainen längs der Strasse nach San Deca (Mai).
Eryngium creticum Lam.
Corfu: Massenhaft vor dem südlichen Stadtthore bis zur Strasse nach
Manduchio (Juni).
Lagoecia cuminoides L.
Cerigo: Im Gerëlle am Monte San Giorgio nächst San Nicolo (Juni).
Caprifoliaceae Rich.
Lonicera implera Ait.
Corfu: Eine Hecke an der Strasse von Anaplades nach Perivoli (Mai).
Sta. Maura: An den Felswänden des Cap Zuana (San Giovanni) (Mai).
Rubiaceae Juss.
Putoria calabrica Pers.
Sta. Maura: An den Felswänden des Cap Zuana (San Giovanni) (Mai).
Galium intricatum M. R.
Sta. Maura: An den Felswänden des Cap Zuans (San Giovanni) (Mai).
Im Gerölle des Weges vom Kloster San Giorgio zum Kloster San
Giovanni (Mai).
Corfu: Auf Felsen im Klosterhofe von Paleocastrissa (Mai).
Galium murale All.
Corfa: Längs des Weges am Plateau zwischen Lacones und Alimatades
Mai).
Vaillantia muralis L.
Sta. Maura: Im Sande des Meeresstrandes nächst den Windmählen von
Amazichi (Mai).
Dipsaceae DC.
Scabiosa maritima L.
Corfu: Am Rande der Meeressümple südlich von Corfu (der sogenannten
Paludi der Corfioten) massenhaft (Mai).
662
a
Franz Ostermoyer.
ybrida All.
go: Längs des Abstieges von San Nicolo in das Thal Chatochori
Juni).
Compositae L.
color Willd.
Maura: Auf den Felswänden des Cap Zuans (San Giovanni) (Mai).
omentosa L.
Im Sande des Meeresstrandes nächst den Windmühlen von
(Mai).
tidissima Def.
ı: An der Meeresküste unterhalb Pelleca (Februar).
oronaria Less.
1: An Wegrändern bei Melichia (Mai).
mum Myconis L.
1: Auf den Wiesen am linken Ufer des Potamo nächst der Bogen-
rücke (Mai).
wborescens L.
1: Auf den Felsen beim Eingange in das Kloster Paleocastrins
dei). "
n siculum Boiss.
to: Längs des Weges von San Nicolo in das Thal Chatochori (Juni)
n orientale G.
10: Längs der Küste zwischen Kapsali und San Nicolo stellenweise |
ısssenhaft (Juni).
graecum Bois. i
ı: An den Felswänden des Klosterberges von Paleocastrisra (Mai). |
aquaticus Less. ;
go: Längs des Weges von Kapsali zur Marina (Juni).
ida Cass.
1: An den Felswänden in der Schlucht von Paleocastrizss nach
acones (Mai).
sifolia (Sibth.) Boiss.
lio Prassonissa: Massenhaft, namentlich auf den westlichen Wänden
uni).
0: Auf den Felswänden in der Schlucht von Kalamo nächst dem
ingange in die Grotte (Juni).
dora Rehh.
ı: An Erdabhängen ausserhalb Manduchio (Juni).
aea P.
ı: Am Meeresstrande vor Cap Bianco (Mai).
ombycinus Lag.
Maura: Am Plateau bei Sun Giovanni an der Meeresküste (Mai).
tauricum Willd. f) elatum.
0: Am Wege vom Thale Chatochori nach Katouni (Juni).
Beitrag zur Flora der jonischen Inseln. 663
Chamaepeuce Alpini Jaub. et Spach.
Sta. Maura: Auf den Felswänden des Cap Zusna (San Giovanni) westlich
von Amarichi (Mai).
Pienomon Acarna Cass.
Cerigo: An Weg- und Feldrändern gemein (Juni).
Cirsium eynaroides Spr. (Chamaepeuce cynaroides DC.).
Cerigo: Längs des Weges von San Nicolo nach Katouni, selten (Juni).
Galactites tomentosa Mönch.
Corfu: Auf den Wiesen an den Ufern des Potamo nächst der Bogen-
brücke (Mai).
Carduus pycnocephalus L.
Corfu: Auf den Wiesenrändern an den Ufern des Potamo nächst der
Bogenbrücke (Mai).
Kentrophyllum lanatum DC.
Cerigo: An Wegrändern bei Kapsali (Juni).
Centaurea Cyanus L.
Sta. Maura: Auf Felsen am Wege vom Kloster San Giorgio zum Kloster
San Gioranni (Mai).
Centaurea solstitialis L. “
Cerigo: Längs der Strasse von der Marina zur Stadt Kapsali (Juni).
Crepis Sieberi Boiss. x
Corfu: In den Olivenhainen längs der Strasse nach San Deca. Zwischen
Gebüsch am Platean längs des Weges von Lacones nach Alimatades
(Mai).
Crepis rubra L.
Corfu: In den Olivenhainen längs der Strasse nach San Deca (Mai).
Endoptera Dioscoridis DC.
Cerigo: Längs des Steiges von San Nicolo in das Thal Chatochori (Juni).
Tragopogon porrifolium L.
Corfu: Bei niederem Gebüsch am Meeresstrande, kurz vor Cap Bianco
(Mai).
Pieris Sprengeriana Poir.
Cerigo: Am Wege von San Nicolo nach Katouni. Auf Feldrändern längs
des Weges von der Stadt zur Marina von Kapsali (Juni).
Seolymus hispanicus L.
Cerigo: Am Wege von Kalamo nach Kapsali (Juni).
Cichorium spinosum L.
Cerigo: Auf Felsen der Marina von Kapsali. In der Bucht von San Nicolo
Juni).
Campanulaceae Juss.
Campanula tubulosa Lam.
Cerigo: An den Felswänden in der Schlacht von Kalamo nächst des Ein-
ganges in die Grotte (Juni), sehr selten.
2. B. Ges. B. XXX VII. Abh. 85
Franz Ostermeyer.
versicolor Andr. (8. 8.)
[aura: An den Felswänden des Cap Zuano (San Giovanni), westlich
ı Amaxichi (Mai).
Spruneriana Hampe.
: In den Olivenhainen längs der Strasse nach San Deca (Mai).
Bicornes L.
'aL.
: Längs der Strasse zwischen Alipi und Pelleca (Februar).
lora L.
: An den Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen Sta.
pce (Mai).
Apocyneae Br.
inder L. u
: An den Rändern der im Sommer trockenen Bäche (Juni).
Gentianaceae (Juss.) Lindl.
liata L.
Zwischen Gebüsch am Klosterberg von Paleocastrizza (Mai).
laura: In den Olivenhainen zwischen Amaxichi und dem Bergdorfe
yeni (Mai).
'entaurium L.
: Längs des Steiges von San Nicolo ins Thal Chatochori (Juni).
amostssima Pers.
faura: Am Meeresstrande bei den Windmühlen von Amaxichi (Mai).
Convolvulaceae Vent.
althaeoides L.
aura: Im Gerölle längs des Weges unweit des Klosters San Giorgio
ai).
al.
Auf den Wiesen am linken Ufer des Potamo nächst der Bogen-
icke (Juni).
Boragineae Juss.
ı Eichwaldi Steud.
: Längs des Weges von San Nicolo ins Thal Chatochori (Mai) ziem-
à hänfg.
bulbosum Schimp-
‘aura: Am Wege vom Kloster San Giorgio zum Kloster San Gio-
ni (Mai).
ica Retz.
‘aura: Längs des Weges vom Kloster San Giorgio zum Kloster
ı Giovanni (Mai).
CT
Beitrag zur Plora der jonischen Inseln. 665
Echium stalicum L.
Sta. Maura: Längs der Strasse von Amarichi zu den Windmühlen (Mai).
Echium arenarium Guss.
Cerigo: Bei den Häusern von Potamo (Juni).
Alkanna graeca Boiss. et Spran.
Sta. Maura: Auf Felsen am Wege vom Kloster San Giorgio zum Kloster
San Gioranni (Mai).
Alkanna tinctoria Tausch.
Sta. Maura: Am Meeresstrande nächst den Windmühlen von Amarichi
(Mai).
Corfa: Im Sande am Meeresstrande kurz vor und bei Cap Bianco (Mai).
Cynoglossum pictum Ait.
Sta. Maura: Am Wege vom Kloster San Giorgio zum Kloster San Gio-
vanni (Mai).
Corfu: An den Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen Sta. Croce
(Mai).
Solanaceae (Juss.) Bartl.
Lyeium europaeum L.
Cerigo: Hecken oberhalb der Marina von Kapsali (Juni).
Personatae L.
Verbascum repandum W.
Corfu: Längs der Strasse von Corfa nach San Deca (Mai).
Scrofularia canina L.
Sta. Maura: Zwischen Gebüsch kurz vor dem Kloster San Giorgio (Mai).
Linaria pilosa DC.
Sta. Maura: An den Felswänden des Cap Zuana (San Giovanni) westlich
von Amarichi (Mai).
Veronica chamaedryoides Bory et Chaub.
Corfa: In den Olivenhainen längs der Strasse nach San Deca (Mai).
Eufragia viscosa Bth.
Corfu: Masseuhaft auf den Wiesen an den Ufern des Potamo nächst der
Bogenbrücke (Mai).
Acanthaceae Br.
Acanthus spinosus L.
Cerigo: An Feldrändern längs der Strasse von Katouni nach Kapsali
(Juni).
Verbenaceae Juss.
Vitez agnus castus L.
Cerigo: Im Sande der Bucht von San Nicolo am Wege gegen das Thal
Chatochori (Juni).
Sta. Maura: In den Olivenhainen längs der Strasse von Amaxichi zu den
Hügeln von Kalamos (Mai).
85*
666
Pranz Ostermoyor.
Labiatae Juss.
ajus L.
Maura: An einer kleinen Felswand längs der Strasse von Amaxichi
sch Kulmos (Mai).
Polium L.
to: Längs des Weges von der Stadt zur Marina von Kapsali (Juni).
ifera L.
jo: In der Schlucht von Kalamo nächst des Einganges in die Grotte
uni.)
Missima W.
a: Auf Felsen längs der Strasse nach San Deca (Mai). An den Fels-
änden der Schlucht von Paleocastrizza nach Lacones (Mai).
oreitzenhoferi Heldr. (siehe Oesterreichische botanische Zeitschrift,
ex 1880).
0: An Felswänden beim Castell von Kapsali. An den Felswänden
ı der Schlucht von Kalamo und beim Eingange in die Grotte „Hippo-
>tamo“ (Juni).
vainsonii Bth. P) scyronica Boiss.
Maura: An den Felswänden des Cap Zuana (San Giovanni) westlich
on Amaxichi (Mai).
acetabulosa Neck.
go: Zwischen Gebüsch, namentlich am Monte San Giorgio zunächst
an Nicolo (Juni).
pseudodictamnus Neck.
totto: Bei den Häusern von Potamo ziemlich häufig (Juni).
mana L. 5
to: Auf der Ebene bei San Nicolo (Juni).
urpurea (Talb.) Benth.
Maura: Bei den Windmühlen von Amaxichi. ‘Auf Felsen längs des
Teges vom Kloster San Giorgio zum Kloster San Giovanni (Mai).
pitatus Hffgg. et Lk.
Maura: Im Sande des Meeresstrandes bei den Windmühlen von Ans
ichi (Mai).
go: Längs des Weges von der Stadt zur Marina von Kapsali. Auf
er Ebene von San Nicolo (ein Strauch mit rosafarbigen Blüthen)
Fani).
degium L., var. tomentella Hifgg. et Lk.
a: An Ackerrändern zwischen Manduchio und der Bogenbrücke über
en Potamo (Juni).
Beitrag zur Flora der jonischen Inseln.
Primulaceae Vent.
Samolus Valerandi L.
Cerigo: Am Rande der Quelle im Thale Chatochori (Juni)
Plumbagineae Vent.
Statice Sieberi Boiss.
Cerigo: Im Sande der Meeresbucht Vall' Cherko. An den
Häusern im Hafen von Kapsali (Juni).
Statice graeca Poir.
Sta. Maura: Im Sande des Meeresstrandes nächst den Wii
Amaxichi (Mai).
Slatice cancellata Bernh.
Sta. Maura: An den Felswänden des Cap Zuana (San Giov
Plantagineae Vent.
Plantago Pyllium L.
Corfa: Am Meeresstrande kurz vor Cap Bianco (Mai).
Plantago Serraria L.
Corfu: Auf den Wiesen am linken Ufer des Potamo nächt
bräcke (Mai).
Sta. Manra: Nächst den Windmühlen von Amaxichi (Mai).
Plantago Coronopus L.
Cerigo: Längs des Steiges von San Nicolo ins Thal Chatoı
Ste. Maura: Im Sande am Mecresstrande bei den Windintl
zichi (Mai).
Plantago Lagopus L.
Ste. Maura: Nächst den Windmühlen von Amexichi (Mai).
Plantago Bellardi All.
Sta. Maura: Im Sande am Meeresstrande bei den Windmüh
zichi (Mai).
Chenopodiaceae Br.
Obione portulacoides Moq.
Corfu: Am linken Ufer des Potamo nächst der Bogenbrüc
getrockneten Stellen und am Rande der Meoressümpf
Corfioten), südlich von Corfu massenhaft (Mai).
Salicornia fruticosa L.
Corfu: Auf ausgetrockneten Stellen und am Rande der
(Paludi der Corfioten) südlich von Corfu massenhaft (Ma
Ufer des Potamo nächst der Bogenbräcke (Jani).
668
Franz Ostermoyor.
Polygonaceae (Juss.) Lindl.
lophorus L.
ı den Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen Sta
(Mai).
Santalaceae Br.
ı den Abfällen längs des Weges von Pelleca zur Meeresküste
ar). .
Cytineae Brogn. :
stis L. \
ıf Cistus-Gebüschen an der Strasse kurz vor San Deca (Mai). B
Euphorbiaceae A. Juss.
toria A. Juss. .
ängs des Weges von San Nicolo ins Thal Chatochori mit Helio-
m Eichwaldü Stend. (Juni).
roides L.
f Felsen kurz vor dem Eingange ins Kloster Paleocastrisza (Mai)
ılias L.
a Meeresstrande vor dem Cap Bianco stellenweise häufig (Mai.
Urticaceae E.
sa M. K.
a: An den Felswänden des Cap Zuana (San Giovanni) (Mai).
Cupuliferae Rich.
nos Webb.
a: Am Wege vom Kloster San Giovanni hinab nach Amazichi
‘berhalb der Olivenregion vereinzelt stehende Bäume (Mai).
Orchideae I.
bb. £.
ngs des Wages am Plateau von Lacones nach Alimatades In
kleinen Thale (Olivenhain) zwischen den Abfällen des Monte
eitrag zur Flora der jonischen Inseln. 669
böchsten Pankte der Fahrstrasse nächst Sta. Croce
tica (Mai).
venhainen der Strasse nach San Deca (April 1877 auf
=. se nach den jonischen Inseln).
Ophrys ferrum equinum Desf.
Corfa: In den Olivenhainen längs der Strasse nach San Deca (Mai).
Irideae Br.
Iris unguicularis Poir.
Corfu: Im Garten der königlichen Villa „Mon Repos“. In den Oliven-
hainen längs der Strasse von San Pantaleone nach Agro (Februar).
Iris tuberosa L.
Corfa: In den Olivenhainen an der Strasse zwischen Alipi und Pelleca.
Im Parke der königlichen Villa „Mon Repos“ (Februar).
Gladiolus segetum Gil.
Corfu: In Olivenhainen bei Scripero (Mai).
Romulea Bulbocoduum Seb. Maur.
Corfa: In den Olivenhainen links von den Wiesen am Uter des Potamo
bei der Bogenbrücke (Februar). An der Meeresküste unterhalb Pelleca
(Februar).
Smilaceae Lindl.
Snilaz aspera L.
Cerigo: Hecke oberhalb der Marina von Kapsali (Juni).
Asparageae DC. :
Asparagus acutifolius L.
Corfu: In den Olivenbainen zwischen Melichia und Potami (Mai).
Liliaceae DC.
Asphodelus microcarpus Viv.
Corfu: Längs der Strasse zwischen Velonad»s und Sideri massenhaft
(Februar).
Loydia graeca Kth.
Sta. Maura: Längs des Weges vom Kloster San Georgio zum Kloster San
Giovanni streckenweise häufig (Mai).
Ornithogalum marbonense L.
Sta. Maura: Zwischen Gebüsch am Fusse der Hügel von Kulmos (Mai).
Ornithogalum minus B. et Ch.
Corfu: An der Meeresküste unterhalb Pelleca (Februar).
670 Frans Ontormoyer.
Scilla maritima L.
Corfa: Im Gerölle an den Abfällen des Monte Deca An Bergesabfällen
bei Pelleca (Mai).
Scilla hyacinthoides L.
Corfu: Im Parke der königlichen Villa „Mon Repos“ (Mai).
Bellevalia romana Rehb.
Corfu: Auf Wiesen im Parke der königlichen Villa „Mon Repos“ (Februar).
Muscari comosum Mill.
Sta. Maura: Längs des Weges vom Kloster San Giorgio zum Kloster San
Giovanni (Mai).
Allium roseum L.
Corfa: Zwischen Gebüsch vor Cap Bianco (Mai).
Allium subhirsutum L.
Corfa: In den Olivenhainen längs der Strasse nach San Deca (Mai).
Juncaceae (Bartl.) Fr.
Juncus Heldreichianus Marss.
Corfu: Am linken Ufer des Potamo nächst der Bogenbrücke (Juni).
Aroideae Juss.
Arum italicum Mill.
Corfu: Längs der Strasse von Corfu bis über Melichia hinaus strecken-
weise häufig (Mai).
Arisarum vulgare Targ. Tozz.
Corfu: An Wurzeln der Oelbäume längs der Strasse von Skripero nach
San Pantaleone (April). Im Garten der königlichen Villa „Mon Repos®
(Febraar).
Cyperaceae DC.
Carex distans L.
Corfa: Am Rande der Meeressümpfe (Paludi der Corfioten) südlich von
Corfa (Mai).
Carex divisa Huds.
Corfu: Am Rande der Meeressümpfe südlich von Corfa (Mai).
Gramineae Juss.
Pollinia distachya Spr.
Corfu: An den Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen Sta. Croce
(Mai).
Andropogon pubescens Vis.
Cerigo: Ueber die ganze Insel verbreitet und nicht selten (Juni)
Beitrag sur Flora der jonischen Inseln, 671
Phleum echinatum Host.
Sta. Maura: Im Gerölle am Wege beim Kloster San Giorgio (Mai).
Corfu: An den Abfällen des Monte Deca gegen Sta. Croce (Mai).
Cynosurus echinatus L.
Sta. Maura: Auf den Felsen des Cap Zuana (San Giovanni), westlich
von Amaxichi (Mai).
Polypogon maritimus W. var. subspathaceus Req.
Corfa: Am Rande der Meeressümpfe südlich von Corfa (Mai).
Lagurus ovatus L.
Corfu: Bei Gebüsch längs des Meeresstrandes kurz vor Cap Bianco (Mai).
Koeleria phleoides P.
Corfu: An den Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen Sta.
Croce (Mai).
Sta. Maurs: Bei einer kleinen Kirche längs des Weges von Amaxichi
gegen Freeni (Mai).
Bromus madritensis L.
Sta. Maura: In den Olivenhainen am Wege nach Freeni (Mai).
Festuca duriuscula L.
Sta. Maura: Auf deu Felswänden des Cap Zuana (San Giovanni) (Mai).
Sderopoa rigida Grsb.
Corfa: An den Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen Sta. Croce
(Mai). Auf den Wiesen am linken Ufer des Potamo nächst der Bogen-
brücke (Juni).
Brisa mazima L.
Corfu: Auf den Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen Sta
Croce (Mai).
Brisa minor L.
Corfa: Auf den Wiesen am linken Ufer des Potamo nächst der Bogen-
brücke (Mai).
Hordeum murinum L.
Corfu: Am Bande der Meeressümpfe südlich von Corfu (Mai).
Hordeum maritimum With.
Corfu: Am Rande der Meeressümpfe südlich von Corfu (Mai).
Acgilops triaristata W.
Corfu: An den Abfällen des Monte Deca in der Richtung gegen Sta.
Croce (Mai).
Gaudinia fragilis P. B.
Corfa: Am Rande der Moeresstimpfe südlich von Corfu (Mai).
Lepturus fliformis Trin.
Corfu: Auf den ausgetrockneten Stellen der Meeressümpfe südlich von
Corfa (Mai).
Z.B, Ges. B. XXXVIL. Abh. 86
672 Franz Ostermeyer. Beitrag sur Flora der jonischen Inseln,
Polypodiaceae Br.
Pteris aguilina L. :
Sta. Maura: Massenhaft in den Olivenhainen zwischen Melichia und Po-
tami (Mai).
Adiantum Capillus Veneris L.
Corfu: Im Brunnen des Klosters Paleocastrizza (Mai).
Cerigo: In den Höhlen der Quelle im Thale Chatochori (Juni).
Lycopodiaceae DC.
Selaginella denticulata Lk.
Corfu: An den Felsen und Schutzmauern längs der Strasse nach San Deca
Mai).
673
Dr. Alois Pokorny.
Nachruf
gehalten in der Monatsversammlong am 4. Mai 1887
von
Dr. Alfred Burgerstein.
Ein Leben, geweiht der Schule und der Wissenschaft, ein Leben, reich
an Erfolgen edler Thätigkeit, ein Leben, geziert durch vortreffliche Eigenschaften
des Geistes und des Herzens, hat mit dem Hinscheiden Pokorny’s ein plötz-
liches Ende genommen. Es geziemt sich wohl, an dieser Stelle dem Manne
einige Worte der Erinnerung zu widmen, der durch mehr als drei Decennien
als Mitglied und Ausschussrath in unserer Gesellschaft thätig war und die Zwecke
derselben stets in ausgezeichneter Weise mit Rath und That förderte.
Alois Pokorny wurde am 23. Mai 1826 zu Iglau geboren. Nach Ab-
solvirung des Gymnasiums kam er an die Wiener Universität, an welcher er in
den Jahren 1844—1848 an der juridischen Facultät inscribirt war. Als zwei-
undzwanzigjähriger Student machte er auch die Märztage des Revolutionsjahres
mit, aus denen er in befreundeten Kreisen manche selbsterlebte Episode zu er-
zählen wusste. Pokorny studirte zwar fleissig Jura, doch bildeten diese bald
seine Lieblingsbeschäftigung nicht. Mehrere Excursionen, namentlich in die
herrlichen Alpen, hatten in ihm ein so lebhaftes und nachhaltiges Interesse für
die Natur, speciell für die Pflanzenwelt, wachgerufen, dass er den festen Ent-
schluss fasste, der Beamtenlaufbahn zu entsagen und sich dem Studium der
Naturwissenschaft mit ganzer Kraft zu widmen. Schon im November 1848 fand
er Gelegenheit, als Praktikant in das k. k. botanische Hofcabinet einzutreten,
wo er das Glück batte, mit einer Reihe ausgezeichneter Männer, wie Endlicher,
Unger, Fenzl, Reisseck, Kotschy in näheren persönlichen und wissen-
schaftlichen Contact zu kommen. Namentlich war es Fenzl, welcher das ernste
Streben Pokorny’s auf das Thatkräftigste förderte.
Leider mussten seine Arbeiten im Museum bald bedeutend reducirt werden,
da er schon im October 1849 als Supplent in das k. k. akademische Gymnasium
eintrat, an welcher Anstalt er drei Jahre später zum wirklichen Lehrer ernannt
wurde. Hier verblieb er bis 1864.
86*
674 Alfred Burg.
ein
Im Jahre 1855 erhielt er von der Universität Göttingen das Diplom eines
Doctors der Philosophie und nach bald darauf erfolgter Nostrification habilitirte
er sich an der Wiener Universität für allgemeine Pflansengeographie, die er bis
zum Jahre 1868 docirte.
Als ein glücklicher Zufall kann es bezeichnet werden, dass der Beginn
der literarischen Thätigkeit Pokorny’s zusammenfiel mit der Gründung der
Oesterreichischen botanischen Zeitschrift (damals Oesterreichisches botanisches
Wochenblatt) und der Constituirung unserer Gesellschaft, welcher er seit ihrem
Bestehen, also durch volle 36 Jahre, als Mitglied angehörte. Seit 1853 im Aus-
schusse, fungirte er vom October 1856 bis zum October 1859 als Secretär und
redigirte den VIL, VII. und IX. Band der Gesellschaftsschriften. Zu wieder
holten Malen wurde er zum Vicepräsidenten gewählt, 1870 bekleidete er die
Ehrenstelle des Präsidenten-Stellvertreters. Eine stattliche Zahl von Abhand-
lungen, eine Menge von Mittheilungen, Referaten und Initistivanträgen, die in
den Annalen der Gesellschaft enthalten sind, geben Zeugniss nicht nur von der
Arbeitskraft Pokorny’s, sondern auch von dem grossen Eifer, mit welchem er
die Bestrebungen und Interessen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft
stets zu fördern bestrebt war.
Pokorny fangirte auch als Berichterstatter der in den Jahren 1858 bis
1860 wirkenden Commission zur Erforschung der österreichischen Torfmoore
Die wichtigen Resultate seiner diesbezüglichen umfassenden Untersuchungen bat
er in einer Reihe von Abhandlungen, und zwar grösstentheils in den Schriften
unserer Gesellschaft veröffentlicht. Er war ferner der Leiter der im Jahre 1859
vom Ausschusse beschlossenen Anlage eines beweglichen geographischen Reper-
toriums der Flora austriaca. Durch einen wahrhaft bewunderungswürdigen
Fleiss brachte er es dahin, dass das Repertorium schon in circa drei Jahren
mehr ala 40.000 Citate von Standorten phanerogamer Pflanzen umfasste.
Die zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten Pokorny’s, von denen wir
die wichtigeren am Schlusse dieses Nachrufes verzeichnen, behandeln namentlich
Untersuchungen auf dem Gebiete der Bryologie, Phänologie, Localfioristik und
Blattmorphologie. Als grosse literarische und technische Leistungen verdienen
hervorgehoben zu werden: die in Gemeinschaft mit Professor C. v. Ettings-
hausen herausgegebene ,Physiotypis plantaram Austriscarım“, ein Werk in
fünf Folio- und einem Quartbande mit 580 Tafeln, und die „Plantae lignosse
imperii Austriaci“ mit 80 Tafeln und 1645 Blattabdrücken.
Mit Gemeinderathsbeschluss vom 26. October 1864 wurde Pokorny sum
Director des damals eben eröffneten städtischen Realgymnasiums im sweiten
Bezirke ernannt. Er leitete die ihm anvertraute Lehranstalt in musterhafter
Weise und setzte stets seine volle und beste Kraft ein für das Gedeihen und
den Aufschwung derselben.
Auf dem Gebiete des Unterrichtswesens entfaltete Pokorny gleichfalls
eine hervorragende Thätigkeit. Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze pädago-
gischen und didaktischen Inhaltes, namentlich in der Zeitschrift für öster-
reichische Gymnasien, in den Mittheilungen des Vereins „Mittelschule“, in den
‚Nachraf an Dr. Alois Pokoray. 675
Jahresberichten des Leopoldstädter Communal-Real- und Obergymnasiums, end-
lich auch in den politischen Tagesjournalen. In der „Mittelschule“ wurde er zu
wiederholten Malen als Mitglied eines zum Zweck der Berathung einer wichtigen
Schulfrage eingesetzten Comités gewählt. Mit grosser Aufmerksamkeit und
regstem Interesse verfolgte er die Entwicklung der österreichischen Realgymnasien,
unter deren geistigen Begrändern auch sein Name genannt werden muss. In
mehreren, mit Objectivität und genauer Sachkenntniss geschriebenen (zumeist
in den Jahresberichten der von ihm geleiteten Anstalt veröffentlichten) Aufsätzen
suchte er den Nachweis zu führen, dass die genannten Unterrichtsanstalten „als
im fortschrittlichen Geist entwickelte echte Gymnasien erscheinen, welche, wie
die Schuleinrichtung in nahezu ganz Deutschland zeigt, immer mehr und mehr
zeitgemäss werden und daher heutzutage unbedingt den Vorzug vor den soge-
nannten reinen Gymnasien verdienen“.
Unter den verschiedenen von ihm verfassten Lehrbüchern erfreute sich
insbesondere die „Illustrirte Naturgeschichte der drei Reiche für die unteren
Classen der Mittelschulen“ einer ganz ausserordentlichen Verbreitung. Die
Bücher erschienen in den Fünfsigerjahren und erlebten zahlreiche Auflagen.
Schon lange sind diese Lehrtexte in alle Sprachen der Monarchie übersetat und
fast an sämmtlichen österreichischen und ungarischen Mittelschulen eingeführt;
Thatsachen, welche wohl einen hinreichenden Beweis für die Güte dieser Bücher
bilden. Rechnet man noch die von ihm bearbeitete „Naturgeschichte für Volks-
und Bürgerschulen“ (in drei Stufen) hinzu, so beläuft sich die Zahl der von
der Verlagsbuchhandlung Tempsky bisher ausgegebenen Exemplare der ge-
nannten sechs Lehrbücher auf rund eine Million.
Seine Vielseitigkeit des Strebens und seine Verdienste in wissenschaftlicher
wie nicht minder in pädagogisch-didaktischer Richtung wurden mehrfach an-
erkannt. Von Sr. Majestät dem Kaiser wurde ihm nach Vollendung der „Physio-
typia® ein Brillantring, ferner mit Allerhöchster Entschliessung vom 24. Juni
1872 „in Anerkennung vieljährigen und ausgezeichneten Wirkens im Lehramte“
der Titel und Charakter eines Regierungsrathes verliehen. Bald darauf erhielt
er den k. russischen St. Annen-Orden III. Classe. Anlässlich der Vollendung
seiner fänfundzwan: rigen Lehrthätigkeit wurde vom Lehrkörper des Lenpold-
städter Communal-Real- und Obergymnasiums sein Bild, von der Meisterhand
G. Decker's trefflich ausgeführt, der Anstalt gewidmet. Es trägt die Inschrift:
„Aloysio Pokorny, viro doctissimo, hujus Gymnasii a primordiis rectori,
memoria dignissimo, ejusdem scholae magistri. MDCCCLXXIV.* Nach Zurück-
legung des dreissigsten Dienstjahres wurde ihm taxfrei das Bürgerrecht der Stadt
Wien zuerkannt.
Die letzten Weihnachtsfeiertage verbrachte er in Innsbruck, wohin er sich
mit der Gattin zum Besuche seiner Tochter und seines Schwiegersohnes, des
Universitäts-Professors Dr. Franz Ritter von Juraschek, begeben hatte. Nach
Neujahr sollte er zurückkehren zur Wiederaufnahme seiner vielseitigen Thätigkeit.
Doch im Rathe der Vorsehung war es anders beschlossen. Ein Herzschlag ent-
führte ihn am 29. December plötzlich in jenes unbekannte Reich, aus dem
676
Alfred Burgerstein.
“"erkehrt. ‚Allgemein und aufrichtig war die Trauer der vielen
anossen sowie der wohl nach Tausenden zählenden Schüler
Mannes, was sich aus der grossen Betheiligung an dem
zu Wien stattgefundenen Leichenbegängnisse, sowie aus den
'elche aus Nah und Fern an die Witwe und an den verwaisten
n, documentirte.
def wird die umfassende Thätigkeit vermisst werden, welche
ıe als Bildner und Erzieher der Jugend, als Naturforscher
or entfaltete. Rastlos thätig, gerecht und gewissenhaft als
scher, bescheiden in seinem ganzen Wesen, zuvorkommend
dermann, begeistert für alles Schöne und Gute — das waren
» Charakters. In voller Würdigung der vielen und mannig-
Alois Pokorny unserer Gesellschaft durch eine so lange
eleistet hat, werden auch wir seinen Namen in dankbarem
s der wichtigeren Publicationen Pokorny’s.
ürzungen bedeuten: 3. A. W. = Sitzungsberichte der kais. Akademie dar
; Z. B. G. = Verhandlungen der zoologisch- botanischen Gesellschaft;
‚sche botanische Zeitschrift; J. B. G. = Jahresbericht des Leopeldstädter
Communal-Real- und Obergymnasiums in Wien.)
I Wissenschaftliche Arbeiten.
sciferam et araniferam. (0e. B. Z., I, 1861.)
downia imperialis. (Ebenda.)
örösterreichs. (Z. B. G., I, 1851.)
ir Torfe des böhmisch-mährischen Gobirges. (Ebenda.)
öhmisch-mährischen Gebirges. (Ebenda.)
kizze des Österreichischen Kaiserstaates, In Dr. A. Schmidl's Osster-
dlandskunde, Wien, 1852.
Arkenschanze. (Z. B. G., IT, 1852.)
lung der Lobermoose von Unterösterreich. (8. A. W., IX, 1852.)
me von Iglau. (Mit einer Karte.) Auf Kosten der kais. Akademi
jedruckt. Wien, 1853.
»öhmisch-mährischen Gebirges. (2. Abhandlung.) (Z. B. G., II, 1853.)
Karsthöblen. (Ebenda.)
+ den Karsthöhlen. (Ebenda.)
er Gegend von Iglau. (Ebenda.)
Iglau. (Ebenda.)
or Karothöhlen. Wien, 1854.
er Laubmoose von Unterösterreich. (8. A. W., XII, 1854.)
gamenflora von Unterdsterreich. Nebst einor systematischen Aufsihlang
der Literatur angeführten Kryptogamen aus Unterösterreich. (Z. B. 6
)
mologischen Excursion auf den Dürrenstein bei Imnz. (Z. B.G., VI, 1868).
ofessor C. v. Ettingshausen.) Physiotypia plantarım austriscarun.
Iruck in seiner Anwendung auf die Gefässpflanzen des österreichischen
Nachruf an Dr. Alois Pokorny. 677
Kaiserstsaten. Auf Stsatekosten gedruckt. Wien, 1855. 5 Foliobände mit 500 Tafeln und
1 Quartband Text mit 80 Tafeln. — Bericht über das Work in Z. B. G., VI, 1856.
Die Pormeareihen des Æguisetum arvense. (Z. B. G., VII, 1857.)
Ueber das Vorkommen von Æquietum inundatum. (Ebenda.)
Ueber die Nervation der Pflanzenblätter mit besonderer Berfickaichtiqung der Österreichischen
Cupaliferen. (Jahrosber. des k. k. akad. Gymn., Wien, 1858.)
Nachricht über die Moosbrunner Torfmoore. (Z. B. G., VIII, 1858.)
Nachrichten über den Leibacher Morast. (Ebonda.
Ueber die Vegetation der Moore im Allg
Nachrichten @ber das Torfmoor am Nassköl
LV. Bericht der Commission zur Erforschung der Torfmoore Oesterreïchs. (2. B. G., I.—IIT. Be-
richt, VIII, 1858; IV. Bericht, IX, 1859; V. Bericht, X, 1860.)
Bapartorium der Flora von Oesterreich. (Z. B. G., IX, 1859.)
hstractien für phänologische Beobachtungen an Kryptogamen. (Fritsch, Phyto- und zoophäno-
logische Beobachtungen. 1859 (?).
Togeiationnformen des ungarischen Tieflandes. („Bonplandia", 1860.)
Beitrag sur Flora des ungarischen Tieflandes. (Z. B. G., X, 1860.)
Zar Charakteristik einiger Österreichischer Torfsorten. (Jahrb. der k. k. geologischen Reichs-
anstalt in Wien, 1860.)
Vaber die Lebermoosflors des Küstenlandes. (Z. B. G., X, 1860.)
Uber die Darstellung einiger mikroskopischer botanischer Objecte durch Naturselbstäruck, Zwei
Tafeln. (8. A. W., XXI, 1861.)
Ueber die Anwendung der Buchäruckerpresse zur Darstellung physiotypischer Pfanzenabdrücke.
3 Tafeln. (8. A. W.. IXIL, 1861.)
Untersuchungen über älo Torfmoore Ungarns. Mit einer Torfkarte. (8. A. W., 1861, auch in der
ungarischen Akademie abgedruckt.)
User dio angeblich thiorische Natur der Bchleimpilse (Myzomycetes). (Z. B. G., XI, 1861).
Ueber die männliche Pause von Saliz pentandro-alba. (Ebenda.)
Plats lignosae imperii sustrisci. 534 pp. Mit 80 Tafeln und 1645 Blattabdrücken. Wien (Stants-
drackerel), 1868.
Ueber Grösse und Alter österreichischer Holzpflansen. (Z. B. G., XV, 1868.)
Notiz über das massenhafte Auftreten des Bchnosschimmels (Zanosa nivalis Fr.) im Wiener Stadt
parke, (Ebenda.)
Die Bäume als meteorologische Jahrbücher. (Tagebl. der Innsbrucker Naturforscherversammlung,
1869.)
Ueber philemetrische Werthe als Mittel zur Charakteristik der Pfanzenblätter. (8. A. W., LEXVIL,
1815)
Blättermasse dsterreichischer Holzpfanzen. (2. b. G., XXVI, 1877.)
Ueber die Blattformen von Ficus elastica. (Kbenda.)
IL Zur Didaktik und Pädagogik.
Ueber die Begrenzung und Vortheilung des naturwissenschafilichen Lebrstoffes an Gymnasien.
(Zeitschr. für die österr. Gymn., XIII, 1862.)
Batstshung und Einrichtung der Wiener Communal-Renlgymnasien. (J. B. G., I, 1865.)
Ueber die Stellung des Zeichnungsunterrichtes an Realgymnasien. (Zeitschr. für die österr. Gymn.,
XVUI, 1867.)
Die Fortentwicklung der Wiener Communal-Realgymnasion und deren Ermeiterang zu Ober-
gymnasien. (J.E. G., IV, 1868.)
Katargeschichte als Prüfungsgegenstand bei der Maturitätsprüfung. (Neue Freio Presse, 4. März
1868.)
Der Kampf gegen die Realgymnasien. (Ebenda, 21. Februar 1873.
Pro Domo. Ein Wort zu Gunsten der Österreichischen Bealgymnasien. Wien (Hölder), 1877.
His Votum über den Fortbestand der communalen Bealgymnasien in Wien. (J. B. G., XVIII, 1682.)
678 Alfred Burgerstein. Nachruf au Dr. Alois Pokorny.
II. Lehrbücher.
Naturgeschichte für Volks- und Bürgerschulen. 1. Stufe (1. Auflage 1874; 8. Auflage 18.
2. Stufe (1. Auflage 1875; 5. Auflage 1885). 3. Stufe (1. Auflage 1875; 5. Auflage 188).
Tlastrirte Naturgeschichte der drei Reiche für die unteren Classen der Mittelschulen. Prag (Temp)
1. Thierreich (1. Auflage 1854; 18. Auflage 1886).
2. Pfanzonreich (1. Auflage 1853; 14. Auflage 1887).
3. Mineralreich (1. Auflage 1854; 12. Auflage 1885).
(In Gemeinschaft mit Rositsky): Leitfaden der Botanik für die oberen Classen der Mittelschulen. |
Prag (Tempsky). 1. Auflage (nicht approbirt) 1882; 3. Auflage 1888. À
(In Gemeinschaft mit Hahn und v. Hochstetter): Allgemeine Bräkunde. Prag (Tempakı. .
1. Auflage 1872; 4 Auflage 1885.
Ausser den hier angeführten Schriften hat Pokorny noch eine gan»
Serie von Aufsätzen (kleinere Abhandlungen, Commissionsberichte, populäre Vor-
träge, Nekrologe etc.) an verschiedenen Orten veröffentlicht.
Pokorny hinterliess ein ziemlich bedentendes Herbarium. Dasselbe un-
fasst: a) 123 Fascikel der Flora Europaes (nach De Candolle geordnet). Ver-
treten sind namentlich Pflanzen ans Niederösterreich, Ungarn, Dalmatien,
Griechenland, Schweiz, Spanien, Norwegen. b) 19 Fascikel ausserenropäischer
und exotischer Pflanzen mit Beiträgen von Boissier, Schimper, Heldreich,
Biytt, Welwitsch, Lange u. A. c) 27 Fascikel Inserenda.
679
Ueber eine Misbildung der Taenia saginata Goeze.
Von
Prof. Dr. Carl Grobben
in Wien,
(Mit einer Zinkographie.)
(Vorgelegt in der Versammlung am 1. Juni 1887.)
Von Herrn Med. Dr. Carl Hochsinger wurde mir ein an einen Platt-
warm, am meisten, auch in der grauen Färbung, an eine Nemertine wie Cere-
bratulus marginatus erinnernder Wurmkörper gebracht, der von einem sechs-
jährigen Kinde abgegangen war. Obgleich der Fundort auf die Zugehörigkeit
dieses Wurmkörpers zu einem Bandwurme hinwies, waren doch Grösse und Gestalt
desselben in dem Masse befremdend, dass sie die Richtigkeit dieser Zutheilung
im ersten Augenblicke als fraglich erscheinen liessen, bis eine nähere Unter-
suchung in der That ein Stück einer Taenie konnen lehrte, welches in abnormer
Weise entwickelt war. Ein Zuratheziehen von Leuckart’s Parasitenwerk®)
zeigte, dass es sich um eine in dieser excessiven Ausbildung seltene, bisher blos
einmal berichtete Abnormität handle. Dieser eine Fall wurde von L. Colin?)
bekannt gemacht und betraf ein ungefähr 15 Centimeter langes ungegliedertes
Stück, welches von Colin nach normalen Proglottiden als Taenia solium an-
gehörig bestimmt wurde. Dasselbe besass zahlreiche sehr unregelmässig gestellte
randständige Genitalöffnungen, deren Zahl nach Leuckart mindestens 25 bis
30 gewesen sein muss. Die Seltenheit dieser Misbildung, sowie der weitere
Umstand, dass die Beschreibung der zuerst gefundenen eine mangelhafte ist,
bewogen mich, das mir übergebene, gegenwärtig der Sammlung des zoologisch-
vergleichend-anatomischen Institutes der Wiener Universität einverleibte Stück
näher su untersuchen und nachstehend an der Hand einer Abbildung (nattirl.
Grösse) zu beschreiben.
') Rudolf Louckart, Die Parasiten des Menschen und die von ihnen herrührenden Krank-
heiten, 3. Aufl. I. Bd, Leipsig und Heidelberg, 1881, p. 569.
*) Léon Colin, Gazette des hôpitaux, 1876, Nr. 1, P- 6.
2.B. Ges. B. XXXVIL Abh. 87
680
Carl Grobben.
Leider konnte die Untersuchung nicht in dem Masse durchgeführt werden,
als dies wünschenswerth erschien. Als mir das Stück übergeben wurde, war
dasselbe in Alkohol gehärtet, sehr steif, undurchsichtig und von grauer Farbe.
Erst, längeres Auswaschen und Einlegen in Glycerin hellten den Körper einiger-
ÿ
à
massen, doch nicht so weit auf, dass eine vollkom-
menere Erforschung des inneren Baues ermöglicht war.
Das Stück erscheint der Hauptmasse nach von
breiter bandförmiger Gestalt und setzt sich nach dem
einen, in der Zeichnung oberen Ende in einen schmä-
leren Abschnitt fort, welcher durch einen engen ein-
geschnürten Theil mit der ersteren zusammenhängt
Der breitere untere Abschnitt ist dick und feist und
schärft sich gegen die Seitenränder schneidenartig su;
die eine Fläche ist eingebogen, die andere herror-
gewölbt, so dass der Querschnitt des Körpers fach
sichelförmig erscheint. Die Breite dieses Haupt-
abschnittes bleibt im grossen Ganzen eine gleiche,
nur das Unterende ist verschmälert und zugespitzt;
zwei schärfere Einschnitte am Rande sind, nach dem
Aussehen zu schliessen, auf Laesionen zurückzuführen.
Der obere Abschnitt ist nur etwa halb so breit als
der hintere und im Querschnitte nicht concav-conver,
sondern biconvex. Die Gesammtlänge des Stückes
beträgt 128 mm. Ob die Schmalheit des oberen
Körperabschnittes blos auf Streckung zurückzuführen
ist, lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. Das
ganze Stück zeigt keine Spur von Gliederung, sondern
erscheint einheitlich.
Von der inneren Organisation erkennt man die
beiden Längsstämme des Excretionssystems Æ, welche
im unteren Abschnitte eine ansebnliche Weite be
sitzen. Quergefässe, wie sie sich sonst, wenn Pro-
glottiden gebildet werden, diesen entsprechend als
Verbindungen zwischen den Längsgefässen wieder
holen, sind mir nicht zur Beobachtung gekommen.
Weiters finden sich Geschlechtsorgane, oder wenigstens
die Anlagen von solchen vor. Eine Untersuchung der
Seitenränder lässt zahlreiche Genitalpapillen erkennen,
deren ich 41 zählte; jede solche Papille führt zu einem
Genitalapparat, welcher als dunkler schwärzlicher
Streifen durch die Haut hindurch schimmert, auf seinen Bau jedoch nicht näher
untersucht werden konnte. Die Genitalpapillen alterniren keineswegs regel-
ın den beiden Seiten, sondern es folgen zumeist mehrere an derselben
feinander, in gleicher Weise wie dies bei dem von Colin beschriebenen
LE
e Misbildung der Taenia saginata Gosze. 681
Exemplar der Fall war. Auch liegen dieselben an einigen Stellen in gedrängter
Folge, ja in einem Falle kommt es selbst zur Bildung einer Zwillingspapille
(bei a), während es andererseits Strecken gibt, wo die Papillen vollkommen
fehlen; von diesen sei besonders die Strecke æ—y hervorgehoben. Diese als den
benachbarten Genitalpapillen zugehörig zu betrachten, findet eine Schwierigkeit
zunächst darin, dass dieselbe zu lang ist, um eine solche Zutheilung zu gestatten,
weiters aber noch in dem Umstande, dass in dieser Strecke dunkle, das Bild
der Genitalorgane bietende Stellen durchschimmern, wodurch im Zusammen-
hange mit der bekannten Thatsache, dass die Ausbildung der Genitalpapillen
in normalen Proglottiden erst spät erfolgt, die Ansicht begründet erscheint,
hier Anlagen von Genitalorganen zu erkennen, welche nicht die volle Ausbil-
dung bis zur Entwicklung der Genitalpapille erlangt haben. Damit soll jedoch
nicht zugleich die Behauptung aufgestellt werden, dass die Entwicklung von
Papillen in unserem Falle etwa noch später eingetreten wäre; es ist dies viel-
mehr im höchsten Grade unwahrscheinlich, da in den benachbarten Abschnitten
nach beiden Seiten hin Genitalpapillen bereits vorhanden sind.
Solche unentwickelte Geschlechtsapparate finden sich in grösserer Anzahl
aufeinander folgend in dem eben besprochenen Stücke x, y, aber auch noch an
drei anderen Stellen, welche in der Abbildung mit 6, b', b”’ bezeichnet wurden.
Wie bereits früher erwähnt wurde, gestattet der Zustand des Stückes
nicht, über den Ban des Genitalapparates genauere Auskunft zu geben. Ich will
nur bemerken, dass die Geschlechtsorgane nicht weit vorgeschritten scheinen
und Uterusverzweigungen nicht beobachtet werden konnten.
Aus der kurzen Beschreibung geht hervor, dass es sich im vorliegenden
Falle um ein Stück eines Bandwurmes handelt. Es wäre zunächst die Aufgabe,
zu bestimmen, welcher Species derselbe angehört. Nach der Lage der Genital-
öfnungen am Rande kann es nur die Gattung Taenia sein, da bei dem zweiten
im Menschen vorkommenden Genus Bothriocephalus die Geschlechtsöffnungen
flächenständig liegen, und bleibt sonach die Entscheidung zu fällen bezüglich
der Zugehörigkeit dieses Stückes zu Taenia solium Rud. oder zu Taenia sagi-
nata Goeze (mediocanellata Küchenm.). Da normale Proglottiden zur Unter-
suchung nicht vorlagen, kann ich mich nur an das vorliegende Stück selbst
halten, und glaube Anhaltspunkte zu besitzen, um die Zugehörigkeit desselben
zu Taenia saginata wahrscheinlich zu machen. Vor Allem mag angeführt
werden, dass diese Taenie die beiweitem häufigere ist; zweitens spricht für die-
selbe die Feistigkeit des Körpers; weiters das Vorkommen von schwarzem
Pigment in der Umgebung der Geschlechtsorgane, dessen Vorkommen von
R. Leuckart bei Taenia saginata bemerkt wird, und endlich die Menge und
Grösse der Kalkkörper, obgleich diese beiden letzten Argumente nicht in dem
Masse in das Gewicht fallen können.
Erscheint demnsch die Zugehörigkeit di Stückes zu Taenia saginata
wahrscheinlich, so ergibt sich daraus, dass eine Misbildung vorliegt. Taenia
saginata bildet Proglottiden, welche sich einzeln ablösen. In dem vorliegenden
Falle jedoch handelt es sich um ein Stück eines Bandwurmes, an welchem
87
Carl Grobben. Ueber eine Misbildung der Tarnia saginata Goore.
idung in Proglottiden unterblieben ist, wie bereits R. Leuckart in
ler Weise für ähnliche Fälle erörterte, zugleich unter Hinweis auf du
sige Vorkommen geringer Individualisirung der Proglottiden bei ande-
Iwarmformen. „Die geringe Individualisirang der Glieder“, schreibt
et,') „die wir bei einer früheren Gelegenheit als charakteristisch für
Jestodenformen vorfanden, kehrt somit gelegentlich auch — freilich als
tät, nicht als Regel — bei solchen Arten wieder, die für gewöhnlich
regelmässige Gliederung besitzen.“
18 Fehlen der Gliederung in Proglottiden stellt uns somit eine niedere
ngsstufe vor, welche auch darin ausgesprochen erscheint, dass sich An-
a Genitalorganen ohne Genitelpapillen finden, dass somit Strecken
ückes auf einem noch niedereren Entwicklungszustande stehen geblie-
n Versuch, das Zustandekommen dieser Misbildung zufolge der vor-
on Auffassung zu erklären, würde auf die Vermuthung führen, dass die-
leicht in Folge mangelhafter Ernährung des Bandwurmes zu der Zeit,
Kôrperstrecke angelegt wurde, zu Stande kam, und dass auf diese Weise
:perstrecke schlechter beanlagt wurde.
Leuckart, a. a. O., p. 570.
|
683
Bemerkungen zu dem Aufsatze Haszlinski's: „Einige
neue oder wenig bekannte Discomyceten“.')
Von
Stefan Schulzer von Müggenburg.
(Vorgelegt in der Versammlung am 1. Juni 1887,)
Nichts ist wohl natürlicher, als dass einen wissenschaftlichen Mann sein
Fach betreffende Publicationen höchlichst interessiren. Offen gestanden, fesselte
mich die Durchsicht so vieler, mit wenigen Ausnahmen völlig genügender Dia-
gnosen auf das Angenehmste.
Indessen „kein Licht ohne Schatten!“ Somit fehlen dunkle Punkte
auch hier nicht und erfordern um so mehr meinerseits einige Beleuchtung, da
mitunter mein Name daran geknüpft wurde.
Eine erschöpfende Kritik zu schreiben würde zu weit führen, auch mehr
Zeit in Anspruch nehmen, als mir zu Gebote steht. Ich beschränke mich dem-
nach blos auf folgende Bemerkungen:
Bei mehreren Arten ist der Fundort nicht angegeben.
Seite 152, Nr. 8. Stictis aurantiaca. Die Tafel I, Fig. 2 wird zu diesem
Pilze irrig citirt. Sie gehört zu Nr. 76.
Ebendort Nr. 5. Bei Propolis Mexerei wäre Alles richtig, wenn der
Autor in der Fig. 6a nicht vielsporige Schläuche gezeichnet hätte, was
nicht entspricht.
Seite 158, Nr. 6. Lophiodermium petiolicolum Fkl. soll von Lophio-
dermium punctiforme Fr. nicht verschieden sein, obschon es bedeutend grösser,
nämlich 2—4 p lang ist; Fuckel gibt aber die Länge bis zu 1 Linie, also un-
gefähr 2 mm. an, was denn doch gegenüber 2—4 peine gar zu grosse Differenz
bildet. Offenbar ist das Zeichen p unrichtig.
Seite 156, Nr. 20. Da ich Phacidiopsis alpina nicht kenne, somit
darüber auch nie schrieb, so war hier wohl nicht der allergeringste Anhalts-
punkt su einem Ausfalle gegen mich gegeben.
+) Siehe diese Verhandlungen, XXXVII. Bd, p. 151—168.
684 Stefan Schulzer von Müggenburg.
Es hiesse die Würde der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft eben
80 sehr verletzen als meine eigene, wenn ich den mir zu einem ganz unwissen-
schaftlichen Gezänke in ihren rein wissenschaftlichen Verhandlungen hingewor-
fenen Handschuh aufheben wollte. Hier also nur so viel: dass ich nichts Un-
würdiges darin zu sehen vermag, wenn man für neu gehaltene Funde nach
ausgezeichneten Gelehrten benennt.
Seite 157, Nr. 24. Lecanidium atrum Rbh. Dem Schlusssatze: „Die
Farblosigkeit der Sporen, die braune Farbe und das Vorkommen an Stengeln
ist vielleicht ungenfigend zur specifischen Trennung (von den Holzbewohnern)*
wird jeder im Pilzreiche Bewanderte mit Weglassung des Wortes „vielleicht“
beitreten.
Die Sache ist übrigens nicht neu; schon Fuckel fand den Pilz auf
fanlenden Stengeln der Paeonia officinalis, ohne dass es ihm beifiel, zwei Arten
anzunehmen.
Die Abweichung durch Farblosigkeit der Sporen besteht übrigens
gar nicht, denn alle von mir an den verschiedensten Baumarten, Quercus, Morus,
Salix, Juglans etc. sowohl auf der Rinde als auch an entrindetem, ja sogaran
faulem Holze angetroffenen Gruppen hatten farblose Sporen, die Fuckel eben-
falls als hyalin bezeichnet. Da indessen der Autor die Sporen der auf Hols
wachsenden Formen für gefärbt hält, so wäre es für die Wissenschaft sehr
interessant, zu erfahren, wie er dazu kam.
Was endlich die braune Farbe der Fruchtscheibe betrifft, so haben wir
am Hypozylon fuscum P. ein Analogon, denn ich fand dasselbe, allerdings
überaus selten, anstatt braun pechschwarz.
Zu seiner, im Uebrigen tadellosen Beschreibung erlaube ich mir aus per-
sönlicher Erfahrung einige vielleicht nicht ganz interesselose Beobachtungen an
dieser Pilzart beizufügen.
Die Bestäubung der Scheibe hängt von dem erlangten Reifegrade ab.
Die Paraphysen sind dick fadenförmig, mitunter an der Spitze kugelig
verdickt. Ausser diesen sieht man zuweilen dünnere, welche gleich jenen einfach
oder auch getheilt enden. Daher Bonorden’s Befund Astiger Paraphysen.
Er scheint nämlich die dickeren für unausgebildete Schläuche gehalten zu haben.
Nach Haszlinski haben die Sporen eine Länge von 25—30 p; Fuckel
sah sie 40 p und ich 38—52 u lang. Ihre Dicke gibt er nicht an; Fuckel
fand sie gleich mir oben 8 x dick. Im Schlauche liegen sie wohl, wie er angibt,
wenn auch manchmal etwas undeutlich, meistens zweireihig beisammen, nicht
selten sieht man sie aber auch staffelförmig gelagert, was ebenfalls von der
Reife des Pilzes abhängt. Dieser perennirt, und am schönsten entwickelt findet
man ihn, vom November angefangen, im Winter.
Bei einem meiner Experimente Anfangs April keimten die Sporen fiber-
raschend leicht. Als Vorbereitung hiezu schwollen sie wie bei anderen Pilsen,
ohne jedoch die keulenfürmige Gestalt wesentlich zu ändern, ein wenig an,
wobei einige der zarten Septa verschwanden, während die übriggebliebenen sich
merklich verdickten und eine Häutchenduplicatur darstellten. Die früher genau
ee”
Bemerkungen zu Haszlinski's: „Einige neue oder wenig bekannte Discomyceten“. 685
in der Achsenrichtung gereihten Sporidiolen (je eine in jedem Fache) wurden
mobil und lagen nun regellos umher. Alle Fächer sind keimfähig; ich sch sogar
zuweilen aus einem Fache zwei Keime hervorbrechen. Gewöhnlich keimt das
am oberen (dickeren) Ende befindliche Fach zu allererst.
Selte 160, Nr. 37. „Fig. 4a und b, eine alte und eine junge Frucht“
sollte wohl umgekehrt heissen: „Eine junge und eine alte Frucht“.
Seite 166, Nr. 69. Der Ausdruck „ınittlerer Grösse“, dessen ich mich
einst wohl auch selbst bediente, sollte heutzutage, als ungenau, in wissenschaft-
lichen Beschreibungen vermieden werden.
Seite 167, Nr. 75. Craterium microcrater Nees erkannte man neuerlich
für die Pesisa craterium Schweiniz, die auch in Amerika heimisch ist. Die
Beschreibung ist an sich völlig richtig, aber im Vergleiche zu anderen etwas
mangelhaft, weshalb ich mich angeregt fühle, derselben einige Ergänzungen
beizufügen.
Diese ebenso auffallende wie merkwürdige und in Europa seltene Art
ist, gleich den Morcheln, ein Product des Frühlings (März bis Anfangs Mai)
und bei uns an Carpinus betulus, respective deren unterirdisch modernde Zweige
und Aeste gebunden.
Der Stiel ist mehr oder weniger grubig-faltig und flachgedräckt, mit der
Cupula gleichfarbig, 1—5 em. lang, 4—11 min. breit, im oberen Theile hohl,
die Höhlung anfänglich mit einer gallertartigen Masse ausgefüllt und hat
ein bläulich- oder weissgraues Fleisch.
Die Frachtschicht des Bechers (Hymenium) beträgt oft mehr als zwei
Drittel seiner Dicke und ist ebenfalls weissgrau, während das dünne Fleisch
schwarzbräunlich ist.
Letzteres besteht aus einem grossmaschigen Hyphengewebe, aus welchem
hin und wieder braune, selbst im angefeuchteten Zustande blos durch-
scheinende, kmorrige Fasern an der Aussenseite der Cupula mit den Enden
hervorragen und .deren Oberfläche kleïig-rauh machen.
Einwärts ist den erwähnten grossen Fleischzellen eine kleinzellige lichtere
Schicht aufgelagert, aus welcher die gestielten cylindrischen achtsporigen
Schläuche und die mit denselben gleichlangen, einfach fadenförmigen Paraphysen
entspringen. Im ganzen Gebiete der Ascosporeen traf ich bisher so lange
Schläuche nirgends an. Sie haben meistens über 05 mm. in der Länge,
während ihre Dicke jener der reifen Sporen gleichkommt.
Letztere liegen, ohne sich zu berühren, im Schlauche untereinander in einer
Reihe, sind länglich-oval, fast cylindrisch, 23—25 p lang, 10-11 x dick, beinahe
hyalin, nur hin und wieder noch übrige Plasmareste führend. Sie entwickeln
: sich nämlich spät, denn nicht selten sieht man bei bereits breit geöffneter Cupula
! in den mit Plasma gefüllten Schläuchen erst blos die Zellkerne, darnsch diese
von dem entstandenen Episporium umschlossen, wobei die Räume um die Sporen
herum noch dicht mit Epiplasma ausgefüllt sind, und am Ende, nach dem Ver-
brauche desselben, fertige Sporen allein.
Stofan Schulzer von Müggenburg. Bemerkungen etc.
as Lesen der Beschreibung des Autors weckt unwillkürlich die Vor-
dass dieser Pilz häufig vorkomme. Wie gesagt, ist gerade das Gegen-
ar Fall! Man frage nur Dr. Winter, welcher bei Herausgabe seiner
1 die benöthigte Anzahl davon in Europa nicht zusammenzubringen ver-
sich daher dieselbe aus Amerika kommen lassen musste.
si Vinkovce erschien der Pilz allerdings Jahr für Jahr reichlich in
llich vom Orte auf Anhöhen situirten, ziemlich jungen Weissbuchen-
en; diese bestehen aber nicht mehr, und in den südlichen, niedrig ge
grossen Eichenwaldungen fand ich noch nie ein Exemplar, obschon sie
vise auch mit Carpinus bestanden sind. Der Pils scheint nur junge,
habene Waldungen der Weissbuche zu lieben. Während meines langen
ıltes in verschiedenen Gegenden Ungarns sah ich ibn nicht.
alte 168, Nr. 80. Peziza vesiculosa Bull Der Verfasser zieht den
its für Pezisa reticulata Grev. angesprochenen Pilz hieher.
‘enn mein Pilz, nach seiner Ansicht, nicht mit Cooke’s Abbildung der
eticulata stimmt, so folgt daraus doch nicht, dass er Pesiza vesiculoss
würde höchstens den mir bei Nr. 20 gemachten Vorwurf der Neigung
iesmacherei entkräften.
er Verfasser nennt Pesisa vesiculosa die in Ungarn verbreitetste
a grossen Pezizen; von dem meinerseits zu Peziza reticulata gestellten
ıd ich im Laufe von 56 Jahren eine einzige Gruppe, was damit
dass alle Autoren den Greville’schen Pilz als eine Seltenheit be
h fand ihn in der Jugend becher-, die Pesisa vesiculosa kugelfürmig,
Ile unsere Vorgänger.
ie Pezisa vesiculosa wächst gewöhnlich mehr oder weniger rasen-
mein Pilz, gleich dem Greville’schen, nie.
tstere ist eine coprophile Art und erscheint am üppigsten nach starkem
af Stallmisthaufen, Compost etc., die andere im Walde.
atztere Form ist daher auch nicht so überaus serbrechlich wie die
esiculosa.
adlich sind die Sporen derselben weit kleiner, nämlich 16 à lang
dick, während jene der Pesisa vesiculosa eine Länge von 23—26 und
ke von 12 x haben.
urz, die Vereinigung beider ist ein sehr bedauerlicher arger Fehlgrif.
a übrigens mein Fund den Diagnosen der Pesisa reticulata Grev. zur
entspricht, finde ich zur Zeit keine Veranlassung dazu, die ihm gegebene
ng zurfickzuziehen.
687
Hat Goethe das Ergrünen der Coniferenkeimliuge
im Dunklen entdeckt?
Von
Dr. M. Kronfeld.
(Vorgelogt iu der Versammlung am 6. Juli 1887.)
Noch immer ist über die Frage, ob Goethe ein dilettantischer Natur-
philosoph oder vielmehr ein ernst zu nehmender Forscher sei, keine endgiltige
Einigung erzielt. Von den Einen wird in Goethe’s naturhistorischen Schriften
blosse idealisirende Abstraction, von den Anderen wirkliche Beobachtung erkannt.
Ohne Zweifel liegt auch hier wieder die Wahrheit in der Mitte. Es ist Goethe
nicht ganz schöngeistiger Laie, nicht ganz exacter Gelehrter in naturwissen-
schaftlichen Dingen; von diesem hat er das Streben nach Wissenschaftlichkeit,
von jenem die Uneingenommenheit, die Klarheit des Urtheils.
Damit hängt es beispielsweise zusammen, dass durch den Aussprach:
Goethe ist der Begründer der botanischen Morphologie, dem Geistesheros zu
viel Ehre angethan wird. Die Morphologie zerfällt in drei Zweige: 1. Die organo-
graphische Morphologie (Urganographie), 2. die vergleichend-entwicklungs-
geschichtliche Morphologie, 3. die speculative Morphologie. Die Anfänge der
Organographie lassen sich füglich auf Jungius, die Anfänge der vergleichend-
entwicklungsgeschichtlichen Morphologie auf C. F. Wolff zurückführen, und
lediglich zur speculativen Morphologie hat Goethe die Grundsteine geliefert,
zu jener Richtung, die derzeit in Celakovsky ihren eifrigsten Vertreter findet.
Selbst mit dieser Einschränkung ist Goethe's Verdienst um die Morphologie
ein s0 grosses, dass es allein genügt hätte, seinen Namen der Vergessenheit zu
entziehen. Die in der „Metamorphose der Pflanzen“ niedergelegten Ideen sind
wesentlich jener reichen Fülle von Beobachtungen entsprungen, die Goethe in
Italien, dem „formenreichen“, aufgesammelt hat. Darum wird für die Botanik
die „Italiänische Reise“ denkwürdig sein und bleiben, die Fahrt, welche Deutsch-
land seinen Geistesfürsten neugestärkt und neugeboren wiedergegeben hat.
2. B. Ges. B, XXXVIL Abb. 88
688 M. Kronfeld. Hat Goethe das Ergrünen der Coniferenkeimlinge beobachtet ?
Auf eine der von Goethe während des zweiten Aufenthaltes in Rom (1787)
gemachten Beobachtungen soll mit den folgenden Zeilen im Besonderen ein-
gegangen werden. Oft hört man im gelehrten und halbgelehrten Vortrage die
Bemerkung, Goethe sei der Erste gewesen, welcher das Ergrünen der Coniferen-
keimlinge im Dunklen an der Pinie festgestellt hat. Eine solche Behauptung
müsste doch wohl auf eine unzweifelhafte Stelle in dem, was Goethe hinter
lassen, begründet sein. Allein eine solche Stelle ist meines Erachtens überhaupt
nicht vorhanden. Thatsache ist, dass Goethe unter anderen Samen auch Pinier-
kerne keimen liess. Seine diesbezügliche Aeusserung lautet: „Pinienkerne gingen
gar merkwürdig auf, sie huben sich wie in einem Ei eingeschlossen empor,
warfen aber diese Haube bald ab und zeigten in einem Kreuze von grünen
Nadeln schon die Anfänge ihrer künftigen Bestimmung“ (Gesammtausgabe von
Cotta, 24. Band, Seite 74). Daraus erhellt, dass Goethe die Morphologie der
Keimung von Pinus pinea, nicht aber die Physiologie des Vorganges beschäftigt
hat. Den Passus: „zeigten in einem Kreuze von grünen Nadeln . . .“ möchte
ich wenigstens dahin deuten, dass Goethe die grosse Aehnlichkeit der Cotyle-
donen mit den nachfolgenden Blättern aufgefallen ist; die bestimmte physio-
logische Beziehung herauslesen zu wollen, halte ich jedoch für gezwungen. Hätte
Goethe die Beobachtung gemacht, dass ein Coniferenkeimling auch im Dunklen
ergrünt, so wäre diese merkwürdige Ausnahme in seiner 1810 erschienenen „Farben-
lehre“ ohne Zweifel verwerthet worden. Das Capitel LI derselben ist den „Pflanzen“
gewidmet. Sätze, wie: „Die im Finstern aus Samen erzogenen Pflanzen sind
weiss oder ins Gelbe ziehend® und: „Die Pflanzen, die im Finstern wachsen,
setzen sich von Knoten zu Knoten zwar lange fort; aber die Stengel awischen
zwei Knoten sind länger als billig“ (dieselbe Ausgabe, 37. Band, Seite 203), thun
mit Gewissheit dar, dass, was die Beziehungen des Lichtes zum Wachsthume
anlangt, Goethe sich von Bonnet’s Standpunkt kaum entfernt hat In der
warm geschriebenen Studie: „Goethe als Botaniker“ gibt Cohn?) von hand-
schriftlichen Aufzeichnungen Dietrich's, des botanischen Famulus Goethe’s,
Nachricht. Wir erfahren zwar, dass Goethe im Jahre 1796 an einer Seite mit
farbigen Gläsern verschliessbare Kästchen zu Keimversuchen anfertigen liess,
über bestimmte Resultate seiner Experimente konnte indess nichts Wesentliches
ermittelt werden.
Somit darf Goethe nicht als Entdecker der vielfach untersuchten, aber
noch immer nicht aufgeklärten Erscheinung angesehen werden, dass Coniferen-
keimlinge trotz Abschluss des Lichtes zu ergrünen vermögen. Ich begnüge mich
mit diesem negativen Ergebnisse, ohne eingehend zu erörtern, welchem Autor
mit grösserem Rechte jene Entdeckung zuzuschreiben wäre.
1) „Die Plauze“, Breslau 185%.
Ueber das in der Wiener Flora eingebürgerte Carum
Bulbocastanum (L. sub Bunio) Koch.
Von "
Dr. A. Kornhuber.
(Vorgelogt in der Versammlung am 6. Juli 1887.)
Bei einer botanischen Excursion, welche ich am 10. Juni 1. J. mit einigen
meiner Hörer auf die Geissberge bei Perchtoldsdorf unternahm, erregte eine
Umbellifere meine besondere Aufmerksamkeit, die auf dem grösstentheils mit
Graswuchs bedeckten plateauartigen Absatze vor dem sogenannten Paraplui-
berge oder vorderem Föhrenkogel an mehreren, oft von einander ziemlich ent-
feraten Stellen in grosser Anzahl gesellig auftrat. Von Weitem machte die Pflanze
durch ihre Tracht ganz den Eindruck des gemeinen Kümmels, Carum Carvi L.,
von welchem sie sich aber bei näherer Betrachtung sogleich durch die mehr-
blätterige Hülle und ebensolche Hällchen, sowie aus dem Boden gehoben durch
ein rundlichee, kugeliges oder ellipsoidisches Rhizom verschieden erwies, welches
Amer bei stärkeren, älteren Exemplaren auch eine etwas polyedrische Gestalt
el 3
Obwohl schon an Ort und Stelle überzeugt, dass wir Carum Bulbocasta-
sum Koch vor uns haben, schien doch, wegen des bisher bei uns nioht bekannten
und noch dazu so zahlreichen Auftretens dieser Pflanze, eine genauere Unter-
suchung des Fruchtkootens und eine sorgfältige Vergleichung unserer Erem-
pue mit sicher bestimmten Herbarexemplaren aus anderen Fundorten erforder-
lich. Zarte Querschnitte der Fruchtknoten zeigten nun, schon bei mässiger
Vergrösserung, einfache Oelgänge zwischen je zwei Hanptriefen, in ihrem Durch-
schnitte an die Form des Querschnittes einer biconvexen Linse erinnernd, während
die erwähnte Vergleichung in allen übrigen Organen eine unzweifelhafte Ueber-
einstimmung erkennen liess, so dass an durch ähnliche Rhizome sich aus-
zeichnende Arten der Gattung Bunium nicht weiter zu denken war, welche,
abgesehen von etwas anderen Blattformen u. s. w., durch drei fädliche Striemen
in den Thälchen und auf der Fuge charakterisirt sind.
Ich sammelte nun bei einem späteren Besuche des bezeichneten Fund-
ortes eine sehr reichliche Anzahl von dieser Pflanze, welche sehr schwierig in
unversehrtem Zustande, d. i. in Verbindung mit dem Rhizome, zu erlangen ist,
da die meist unter einem dichten Grasfilze tiefliegenden Knollen in einen an-
fangs sehr zarten, dünnen und nach oben erst allmälig erstarkenden dickeren
Stengel übergehen und daher bei aller Vorsicht leicht abreissen. In der Absicht
meine Aufsammlung Herrn Hofrath Prof. Ritter Kerner von Marilaun für dessen
ausgezeichnete Flora exsiccata austro-hungarica anzubieten, traf ich in den
Arbeiteräumen des Museums des botanischen Universitätsgartens Herrn Dr.
88*
690 A. Kornhuber. Ueber das Carum Bulbocasanum (L. sub Bunium) Koch.
©. Stapf, welcher mir in weiterer Besprechung des Fandes mittbeilte, er glaube
sich zu erinnern, dass gesprächsweise an einem Vereinsabende der zoologisch-
botanischen Gesellschaft vor einiger Zeit von einem ähnlichen Funde Erwähnung
geschehen sei. Da ich weder in den Schriften der Gesellschaft, noch sonst in
der Literatur hierüber eine Angabe auffinden konnte, wandte ich mich an Herm
Dr. Skofitz, welcher eine ähnliche unsichere Erinnerung hatte.!) und an meinen
Freund Prof. A. Heimerl, der in früheren Jahren in regem Verkehre mit den
excurrirenden und sammelnden Mitgliedern unserer Gesellschaft stand. Durch
Letzteren erfuhr ich, dass vor einigen Jahren Herr Dr. F. Ostermeyer in der
genannten Gesellschaft das Vorkommen einer besonderen Carum-Form auf dem
Geissberge erwähnt habe, und dass nach Herrn Dr. Haläcsy’s Mittheilung keine
sichere Angabe über Carum Bulbocastanum bekannt sei, indem der Oster-
meyer'sche Fund vom Geissberge sich als ein Carum Carvi mit verdickter
Wurzel heransgestellt hätte. Auf meine Bitte war Herr Dr. Ostermeyer so
gätig, mir die von ihm am 13. Juni 1880 „auf einer Wiese vor der Paraplai-
föhre bei Petersdorf“ gesammelten Exemplare zur Ansicht zu überlassen, welche
er in der That in seinem Herbare unter Carum Carvi L., mit beigesetztem
Bulbocastanum? eingereiht hatte, zufolge mehrseitig gethaner Aeusserung, dass
ja Carum Bulbocastanum in der Wiener Flora nicht vorkomme. Es war un
zweifelhaft die in Rede stehende Art.
Das massenhafte Auftreten einer bisher nur aus dem Westen Europas bis
ins Rheingebiet, sowie aus Italien, Krain und Siebenbürgen bekannten Pflanze
legt begreiflicher Weise die Frage nach ihrer Herkunft nahe, welche wohl nur
auf eine Aussaat der Samen an Ort und Stelle zurückgeführt werden kann.
Da die Pflanze an mehreren Plätzen, zumeist auf freiem Grasboden, seltener
unter Gesträuch, insbesondere aber zwischen dichtem französischen Raygras an-
zutreffen ist, hegte ich anfänglich die Vermuthung, dass sie mit fremden Gras-
samen zur Aufbesserung des dortigen Wiesgrundes, auf und um welchen seit
Dr. Vehring’s Beginnen viel zur Verschönerung durch allerlei Anpflanzungen
(von Syringa u. dgl.) geschehen war, eingeschleppt worden sein dürfte. Herr Prof.
v. Kerner machte mich jedoch aufmerksam, dass Bulbocastanum-Samen viel-
leicht absichtlich und, wie er meinte, durch Herrn Dr. Wotoszczak ausgestreut
worden sein könnte. Letzterer stellte aber auf meine brieflich an ihn gerichteten
Anfragen dies in Abrede, indem er weder auf dem Geissberge, noch irgendwo
eine Pflanze ‘angebaut habe, erinnerte sich aber bestimmt an derlei Aussaaten
von Seiten des Herrn Garteninspectors Fr. Benseler in den Siebzigerjahren.
Herr Benseler bestätigte mir auch, dass er vor acht bis zehn Jahren vielerlei
ältere Samen an verschiedenen Stellen des Geissberges angebaut habe, bemerkte
jeduch biebei, dass ihm das Verzeichniss derselben nicht mehr vorliege.
Wie dem auch sein möge, so ist so viel gewiss, dass unsere Pflanze jeden-
falls durch Aussaat in unsere Flora eingeführt worden ist, und dass bei deren
ungemein zahlreichem Massenvorkommen, noch dazu an sehr vielen, von einander
weit entfernten, ausgedehnten Plätzen, bei der ungeheueren Anzahl der in dem
dortigen humösen kalkhaltigen Boden sehr verbreiteten, aufs beste gedeihenden
Knollen, die, wie oben erwähnt, selbat bei sorgfältigem Ausheben der Pflanze aus
dem Boden zumeist darin zurückbleiben, wohl keineswegs zu befürchten steht,
es möchte dieselbe wieder ausgerottet werden oder sonst verschwinden, sondern
dass Carum Bulbocastanum (L.) Koch (Syn. Bulbocastanum Linnaei Schur.. Enum.
plant. transs., p. 249) als in der Wiener Flora dauernd eingebürgert betrachtet
werden muss.
1) Von dem inzwischen auch durch P. A. Dichtl 8. J. hentätigten Funde (Correspendens
aus Kalkaburg bel Wien, 5. Juli 1887, Oesterr. botan. Zeitachr., 1887, 8. 295) hatte Herr Dr. Skefitz
damals noch keine Konntniss.
A
691
Materialien zu einer Monographie betreffend die Er-
scheinungen der Transpiration der Pflanzen.
Von
Dr. Alfred Burgerstein.
(Vorgelegt in der Versammlung am 6. Juli 1887.)
Einleitung.
Es ist bekannt, dass schon gegenwärtig die Menge der jährlich erschei-
nenden Publicationen botanischen Inhaltes eine so grosse ist, dass es selbst bei
Beschränkung auf ein bestimmtes Gebiet der botanischen Forschung physisch
fast unmöglich ist, alle einschlägigen Schriften inhaltlich kennen zu lernen.
Denn abgesehen von den selbständigen, durch den Buchhandel ausgegebenen
Schriften werden botanische Abhandlungen in mehreren Hunderten periodisch
erscheinenden Bulletins in mindestens sechzehn Sprachen veröffentlicht. Aller-
dings kann man aus den von verschiedenen Zeitschriften veröffentlichten Refe-
raten den Inhalt der interessirenden Arbeiten in nuce kennen lernen. Allein
hiebei ist Folgendes zu bemerken: 1. Fällt die Gründung der gedachten Jour-
nale meist in die neueste Zeit; 2. bringen dieselben nicht die gesammte, son-
dern nur einen Theil der Fachliteratur im Auszuge!); 3. werden auch diese
(Referate enthaltenden) Organe — ihre Lebensfähigkeit vorausgesetzt — mit der
Zeit einen sehr bedeutenden Umfang erreichen. Bedenkt man ferner, dass in
Folge mannigfacher Ursachen: individuelle Vermehrung der Culturvôlker, Neu-
entstehung und Erweiterung wissenschaftlicher Anstalten, Fortschritte in der
Erfindung und Verbesserung technischer Hilfsmittel, Erleichterung des Ideen-
austausches — auch die Thätigkeit auf botanischem Gebiete eine fortwäbrende
Zunahme erfahren muss, so wird es leicht begreiflich, dass es immer schwie-
riger wird, sich mit der Literatur einer bestimmten Forschungsrichtung bekannt
zu machen.
Von welch grosser und mehrseitiger Wichtigkeit aber für den wissen-
schaftlichen Arbeiter die Literaturkenntniss ist, braucht hier wohl nicht gezeigt
zu werden. Es erscheint deshalb zum Mindesten wünschenswerth, wenn das-
2) Das „Botanische Centralblatt“, welches die Ueberschrift ,Beforirendes Organ“ führt,
bringt auch Originalarbeiten, welche sich oft in mehreren Nummern fortsetzen,
2.B. Ges. B. XXXVII. Abb. 89
Alfred Burgerstein.
im Verlaufe eines grösseren Zeitraumes über eine wichtigere Frage
x Zweiges der Botanik beobachtet und veröffentlicht wurde, mit
chster Vollständigkeit und genaner Quellenangabe sine ira sed cum
mirend zusammengestellt wird.
ler vorliegenden Schrift habe ich dies bezüglich der Transpira-
Pflanzen gethan. Der erste Theil dieser „Materialien“ enthält
hlung aller mir bekannt gewordenen Arbeiten von 1672—1886 in
‚cher Reihenfolge nebst Angabe zahlreicher Zeitschriften (Band, Jahr,
denen sich Referate dieser Arbeiten vorfinden. Hierauf folgt eine
kurz gehaltene, dabei aber doch das Wesentliche umfassende Inbalts-
‚er zweite Theil wird die über den Gegenstand gemachten Beobach-
| ausgesprochenen Ansichten etc. sachlich und übersichtlich geordnet
h besprochen enthalten.
h zwölf Jahre war ich mit dem Sammeln, Sichten und Excerpiren
ır beschäftigt. Von den 236 hier angeführten Publicationen habe ich
iginal gelesen. Bei 29 Nummern musste ich mich mit Referaten
und nur in zehn Fällen war mir selbst ein solches nicht zugänglich.
ıentellen Versuchsergebnisse über Wurzeldruck, Saftsteigen, Wasser
im Holzkörper, Wasseraufnahme durch oberirdische Pflanzentheile.
descriptive anatomische Mittheilungen wurden nicht berücksichtigt.
urden aufgenommen: die Beobachtungen über Wasserausscheidung in
rm an der Oberfläche der Blätter (wofür ich den Namen „Guttation®
‚ über die Permeabilität der Epidermiswand für Wasser, über den
ısserer Agentien auf die Verengerung und Erweiterung der Spalt-
über die Durchlässigkeit der Lenticellen u. A. — Vereinzelte, die
on tangirende Erscheinungen werden erst im zweiten Theile sammt
abe citirt werden.
stverständlich kann meine Arbeit nicht den Anspruch auf absolute
fkeit machen; das aber traue ich mir ruhig zu sagen, dass mir keine
re die Transpiration betreffende Abhandlung unbekannt geblieben ist.
ı Studium der Literatur habe ich folgende Erfahrungen gemacht:
iele Abhandlungen haben nur einen geringen oder gar keinen wissen-
ı Werth, und zwar wegen der Nichtexactheit der Methode; in vielen
| die Versuchsergebnisse einander widersprechend, und mehrere ein-
fragen sind überhaupt noch sehr unvollständig untersucht. Manche
ıobachtungen älteren Datums sind fast ganz in Vergessenheit gekom-
auch relativ nene, leicht zugängliche Arbeiten finden sich oft gar nicht
ügt, oder es sind die in denselben enthaltenen Resultate mangelhaft
‚zu unrichtig wiedergegeben.
e, sowie die eingangs erwähnten Thatsachen hatten mich veranlasıt,
‚enden „Materialien“ zusammenzustellen und zu veröffentlichen. Sie
lem, der sich künftighin in irgend einer Richtung mit der Tran-
er Pflanzen experimentell beschäftigen wird, gewiss willkommen sein.
m
Materialien
693
I. Theil.
Verseichniss der Literatur in chronologischer Reihenfolge; Angabe
der Zeitschriften (Band, Jahr, Seite), welche ein Referat der betreffen-
den Abhandlung enthalten;') gedrängte Inhaltsangabe.
Bei der Anführung jener Zeitschriften, welche Referate [Bef.] enthalten, wurden folgende
Abkürzungen gemacht:
American Journal of sc. and arts (New-Ha:
American Naturalist (Philadelphia).
= Annales agronomique (Paris).
‚Archiv der Pharmeci
Archives des sc. phys. et naturelle (Genève).
Ho. = Belgique horticole (Liége).
Botanischer Jahresbericht (Berlin).
. = Botaniska Notiser (Lund).
. 8. B. Pr. = Bulletin de la Soc. Botan. de France, Rerue bibliographiqne (Paris).
8.2. = Botanische Zeitung (Leipaig).
Centralblatt für Agrienlturchemie (Leipzig).
Chemisches Centralblatt,
Chemical News (London).
Ag. Ph.— Forschungen ans dem Gebiete der Agriculturphyaik.
Ga. Ch. = The Gardener's Chronicle (London).
Regel's Gartenflora (Berlin).
Journel of Horticulture (London).
= Jahresbericht über die Fortuchritte auf dem Gebiete der Agriculturchemie (Berlin).
Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie (Giessen).
JB. = Journal of Botany (London).
of chemical Soc. (London).
. m. sc. = Jonranl of microscopical science (London)
3. Ph. Ch. = Journal de Pharmacie et de Chimie (Paris).
Journal des saranta (Paris).
L'institut Journ, universelle des sc. (Paris)
L. V. 8t. = Die landwirthschaftlichen Versuchustationen (Berlin).
Literarisches Contralblatt (Leipzig).
Natare (London).
Der Naturforscher (Tübingen).
Oesterreichische Botan, Zeitschrift (Wien).
Rerne des sciences natur. (Paris).
Revue scientifique de la France (Parie).
‚nmual Record of ac. and industry (New-York).
Zeitschrift für die gesammte Naturwissenschaft (Berlin).
1. Muntingh, Waare Oeffening der Planten. (Amsterdam, 1672.)
[Ref. Flora 1. 1824, p. 94. — 2. 1837, p. 717. — 1842. Beiblatt-]
Beobachtete die Tropfonausscheidung bei Arum Colocasia an warınen,
hellen Sommertagen.
+) Ein Theil dieser Citato wurde sus Bohnensieg: Kepertorium annuum literat. botan.
Period. (Harlem) entuommen.
89*
A
694 Alfrod Burgorstein,
2. Woodward John, Some thoughts and experiments concerning veg-
tation. (Pilos. Transact. [London?] tom. XXI, 1699, p. 198.)
Glasgefässe wurden mit Wasser (Brunnen-, Regen-, Themsewasser, zum
Theil auch mit einem Zusatz von Erde, Salpeter etc.) gefüllt, hierauf mit Per-
gament verschlossen, welches ein centrales Loch zum Durchtritt des Stengels
hatte. Die vom Verfasser mitgetheilten Zahlen enthalten auch Gewichtebestim-
mungen über die von den Versuchspflanzen (spear mint, common solanum etc)
unter sonst gleichen Bedingungen transpirirten Wassermengen.
8. Muschenbroek, Cours de physique (Unger, Exantheme, p. 57. Anm.
Das Original stand mir nicht zur Einsicht).
Lieferte den Nachweis, dass die Tröpfchen an den Spitzen der Blätter
sich in Folge unterdrückter Transpiration bilden und nicht Thautropfen sind.
4. Mariotte, Essais de physique. (Paris, 1676—1679.) I. essai: de la végé
tation des plantes. — Ferner Oeuvres de Mariotte. (Leide, 1717, I, p. 121)
Beobachtete Tropfenausscheidung an der Spitze der Blätter junger
Melonenpflanzen, die mit einer Glasglocke bedeckt und der Sonnenhitze aus
gesetzt waren.
Bei einem Weinspross von 1 Fuss (03 Meter) Länge betrug die tägliche
Verdunstung tiber 2—8 „Löffel“.
5. Hales Stephan, Vegetable staticks, or an acount of some statical ex-
periments on the sap in vegetables. (London, 1727, 4., 19 tab.)
(Davon eine französische Uebersotzung: La statique des végétaux etc. von Buffon
Paris, 1785, 4.; eine deutsche Uobersetsung: Statik der Gewächse etc. mit einer Vorrede von
Wolff, Halle, 1748, tali Uebersetzung von Ardinghelli, Napoli, 1756.)
Ein für die damalige Zeit classisches und noch gegenwärtig wichtiges
Werk, welches deshalb auch oft citirt, jedoch, wie es scheint, seltener gelesen
wird. Hales bestimmte durch die Wage die tägliche Transpirationsgrösse meb-
rerer Topfpflanzen, wie Sonnenblume, Weinstock und Citronenbaum. Um die
Verdunstung aus dem Boden und dem Topfe zu verhindern, war letzterer mit
einer Bleifolie umhüllt, durch die zwei enge Glasröhren, die eine behufs Durch-
lüftung des Bodens, die andere behufs Begiessung der Erde gingen. Er bestimmte
auch die Transpirationsgrösse abgeschnittener lebender Zweige, die im Wasser
stehend täglich weniger aufnahmen. Ferner erkannte Hales durch vergleichende
Versuche mit beblätterten und entblätterten Zweigen, welch mächtigen Antheil
das Laub bei der Transpiration und in Folge dessen für das Saftsteigen hat;
er fand, dass verschiedene Pflanzen (Sonnenblume, Pfefferminze u. A.) bei Nacht
viel weniger Wasser abgaben als während des Tages; er überzeugte sich, dass
eine Sonnenblume unter sonst gleichen Bedingungen um so mehr verdunstek,
je stärker der Boden begossen war, und berechnete den Wassergehalt eines
trockenen Bodens bis zu einer Tiefe von einem Meter, um eine Vorstellung zu
bekommen, wie lange die genannte Pflanze unter solchen Umständen ihren Wasser-
bedarf decken könne. Hales constatirte ferner, dass die wintergrünen Gewächse
mit lederartigen Blättern eine schwächere Transpiration zeigen als Pflansen
Materialien su einer Monographie der Transpiration. 695
mit sommergrünem Laub. Grundlegend sind seine zahlreichen, zu verschiedenen
Jahreszeiten angestellten Versuche über das Thränen des Weinstockes.
6. Guettard J. Steph., Mémoire sur la transpiration insensible des plan-
tes. I. [Premier mémoire] (Hist. de l’acad. royale des sciences. Paris, 1748,
p. 569.) UI. [Second mémoire.] (Ibidem 1749, p. 265.)
Angeregt durch die Beobachtungen von Hales hat Guettard zahlreiche,
die Transpiration betreffenden Versuche gemacht.
4) In einer Reihe von Versuchen wurde die Transpirationsgrösse für
mehrere Pflanzen bestimmt. Zu diesem Zwecke verwendete Guettard dreihal-
sige Glasballons von circa 32 Cm. Durchmesser. Der seitliche Hals diente zum
Einführen eines Zweiges in den Ballon; der obere Hals wurde fest verschlossen;
an den unteren Hals wurde ein Fläschchen luftdicht angekittet, in welchem
sich das transpirirte und condensirte Wasser sammelte. Die Pflanzen standen im
Freien. In einer Tabelle sind die Zweiggewichte, die Gewichtamengen des conden-
sirten Wassers, sowie zahlreiche meteorologische Beobachtungen zusammengestellt.
B) Um zu erfahren, welchen Einfluss das Licht auf die Transpiration
ausübe, wurden in drei der erwähnten Ballons je ein Dulcamara-Zweig einge-
schlossen: a) stand unbedeckt in freier Luft; Ballon 5) im Schatten eines von
vier Pfählen getragenen Tuches; c) war durch Umhällung mit einem Tuche
verinstert. Die Wasserabgabe der drei Zweige (umgerechnet auf gleiches Lebend-
gewicht und ausgedräckt pro Tag) ergab das Verhältniss: a : D: c == 18 : 4 : 2.
Für drei Ysopzweige ergaben sich (für gleiches Blattlebendgewicht) die
Zahlen: a:b:c = 24:161/,:1. Verfasser schliesst daraus, dass das Licht als
solches einen bedeutenden Einfluss auf die Transpiration austibt. — Auf Grund
einschlägiger Versuche kam Guettard ferner zu folgenden Resultaten:
C) Die saftreichen Blätter transpiriren verhältnissmässig wenig. Die
Wasserabgabe saftiger Früchte ist eine äusserst geringe.
D) Alte Blätter transpiriren mehr als junge (Amygdalus).
E) Die Oberseite des Blattes gibt mehr Wasser ab als die Unterseite.
F) Blüthen transpiriren weniger als Blätter derselben Pflanze von glei-
chem Gewichte (Datura, Papaver, Spiraea).
6) Vermehrte Transpiration beschleunigt den Laubfall.
7. Du Hamel du Monceau, La physique des arbres où il est traité de
l'anatomie des plantes et de l'économie végétale. (Paris, 1758, 4.)
Davon eine deutsche Uebersetzung (Naturgeschichte der Bäume etc.) von Chr. Oelhafen
von Schöllenbach. Nürnberg, 1764, 4.
Das dritte Capitel im II. Buche des ersten Bandes handelt von der Aus-
dünstung der Pflanzen. Du Hamel unterscheidet a) die „unmerkliche Aus-
dünstung, worunter er die Transpiration versteht, und b) die merkliche Aus-
dünstung“, wohin die Ausscheidung von Wassertropfen, Honigthau u. A. gehören.
Du Hamel wollte auch die Frage beantworten, welche Blattseite mehr Wasser
abgibt, und bestrich zu diesem Behufe verschiedene Blätter mit einem wein-
geistigen Firniss. Die Blätter wurden aber (begreiflicherweise) derart beschädigt,
dass die gestellte Frage unbeantwortet blieb.
696 Alfred Burgerstein.
8. Bjerkander, Bemerkungen über die Ausdtinstung der Pflanzen ete.
(Abhandlung der königl. schwed. Akademie der Wissensch, tom. XXXV, 1773)
[schwedisch]. Uebersetzt von A. G. Kästner.
Verfasser sah bei verschiedenen Pflanzen des Morgens zahlreiche Tröpl-
chen an den Haaren der Blätter und hält dafür, dass das Wasser nicht von
Than, sondern von der Ausdünstung herrührte, indem diese Tropfenansamn-
lung während der Nacht auch dann stattfand, wenn die Pflanzen (Fragaria
vesca, Equisetum fluviatile etc.) unter Glocken gehalten wurden.
9. Méese Bernh. Christ, Suite des expériences sur l'influence de la lumière
eur les plantes. Observations sur ls physique etc. (Journal de physique, ed. par
Rozier, tome VII. Paris, 1776.)
Um den Einfluss des Lichtes auf die , Transpiration insensible® kennen
zu lernen, wurden Blätter oder Blüthensprosse verschiedener Pflanzen (Hya-
cinthus, Cineraria, Tanacetum, Helleborus, Valeriana) in Glasröhren ver-
schlossen. Je eine der letzteren blieb frei, während die andere in einen undurch-
sichtigen Carton verschlossen wurde. Da dieDunkelexemplare weniger Wassertropfen
(an den Wänden der Glasröhre) abgeschieden hatten, zum Theil sich auch länge
frisch erhielten als die dem Lichte Ausgesetzten, so schloss Méese, dass die
Transpiration im Lichte eine stärkere war als im Finstern. Méese nimmt auch
an, dass eine Nachwirkung des Lichtes auf die Transpiration bestehe. Von
zwei im feuchten Raum befindlichen Daphnis-Zweigen verlor der im Finstern
stehende das Laub früher als der belichtete.
10. Martino, J. B. St. . . . . . (Giornale encyclop. di Vicenza 17912).
(Ref. Senebier, Phys. vég. IV, 68; — Unger, Exanth. 55; — Voigt,
Magazin VII, 18.]
Bestimmte die 24stündige Transpirationsgrösse für eine Maispflanse,
Kohlpflanze, Sonnenblume. Bei einem Maulbeerbaume war die Transpiration im
Winter fast unmerklich, im Sommer betrug sie im Mittel 550 Gramm per Tag.
Für einen Nussbaum mit 20,000 Blättern wird der tägliche Wasserverlust su
17:12 Kilogramm berechnet.
11. Hedwig Joh., Von den Ausdünstungswegen der Gewächse. (Samm-
lung zerstreuter Abhandlungen und Betrachtungen über botanisch-ökonomische
Gegenstände, tom. I, p. 116. Leipzig, 1793.)
Gibt eine allerdings mangelhafte und zum Theil unrichtige Beschreibung
und Abbildung der Oberhaut verschiedener Pflanzen; Hedwig war jedoch der
Erste, welcher die Stomata als „Ausdünstungsöffnungen® erkannte.
12. Schrank Franz, Von den Nebengefässen der Pflanzen und ihrem
Nutzen. Halle, 1794. p. 71.
Unter den „Nebengefässen“ versteht Schrank hauptsächlich die Haare
und hält auf Grund einer geometrischen Construction dafür, dass die Haare
nicht zur Abgabe, sondern zum Einsaugen der Dünste bestimmt sind.
18. Prevost B., "
[Ref. Senebier, Phys. vég. IV, 87.]
Beobachtete Tropfenausscheidung bei Gramineen und anderen Pflanzen.
u.
ae
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 697
14. Senebier Jean, Physiologie végétale contenant une description des
organes des plantes et une exposition des phénomènes produits par leur orga-
nisation, 5 vol. Genève, 1800, (?).
Senebier unterscheidet gleichfalls die , Transpiration sensible“, wohin
er die Ansscheïdong von Wassertropfen, ätherischen Oelen, Harzen etc. zählt
und die „Transpiration insensible“. Ueber letztere hat Senebier viele Versuche
gemacht, die im 6. Capitel des IV. Bandes veröffentlicht sind, und deren Resul-
tate wir im Auszuge hier mittheilen:
4) Die Aufnahme und Abgabe des Wassers bei derselben Pflanze ist
verschieden nach Jahres- und Tageszeit. — B) Das Licht hat einen grossen Ein-
fluss; im Finstern wird wenig Wasser aufgenommen, und nichts abgegeben. —
C) Die succulenten sowie die wintergrünen Pflanzen transpiriren wenig. —
D) Blüthen transpiriren weniger als Blätter oder Früchte (derselben Pflanze)
„von gleicher Masse“. — Æ) Die Pflauze nimmt sehr verdüunte Lösungen auf;
es müssen daher grosse Mengen von Nährflüssigkeit eintreten; die Transpiration
schafft für dieselben Platz. — F) In verdünnten Säuren („einige Tropfen auf
153 Gramm Wasser“) und Salzlüsungen war die Suction (Senebier bestimmte
hier nicht direct die Transpiration) im Allgemeinen stärker als in reinem
Wasser. Genannt werden: Schwefelsäure, Salzsäure, schwefelsaures Natron, sal-
petersaures, kohlensaures und weinsaures Kali, Salmiak. Chlornatrium hatte eine
schwächere Wirkung als Wasser. — G) Von einem Weinstock sammelte Senebier
Anfangs Sommer 1'221 Kilogramm condensirten Wassers. Dasselbe enthielt 0'106
Gramm (0:0085 Procent) fester Bestandtheile, unter denen sich Schwefelsäure,
Kohlensäure, Kalkerde, gummöse und hurzige Bestandtheile nachweisen liessen.
Senebier spricht auch die Verinutbung aus, dass bei der Transpiration
das Wasser nicht in Gasform, sondern in Form kleinster Tröpfchen aus der
Pflanze trete. ”
Die Versuche wurden meist mit Himbeerzweigen nach der Methode von
Guettard gemacht, welche jedoch den Verfasser, wie er bemerkt, nicht befrie-
digt hat.
Vgl. auch: Senebier, Men. physico-chim. sur l'influence de la lumière,
3 vol. Génève, 1782.
15. Plenck Jos. Jac., Physiologia et pathologia planterum. Vienuae, 1794.
(Davon eine französische Uebersetzung von P. Chanin. Paris, 1802, 8.)
Stellt vier ,leges transpirationis vegetabilis“ auf. Die beiden ersten
besagen, dass die Transpiration ‘durch die unmittelbare Wirkung der Sonne,
ferner durch erhöhte Temperatur, Trockenheit und Bewegung der Luft verstärkt
wird. 3. Eine kräftige Pflanze transpirirt mehr als eine schwächliche. 4. Unter
sonst gleichen Umständen ist die Transpiration einer Pflanze ihrer Oberfläche
proportional.
16. Kuight Th. A., Account of some experiments on the descent of the
sap in trees. (Philos. Trausact. r. soc. of London, 1808, II parts. p. 277.)
Wurde die Unterseite eines Weinblattes auf eine Glasplatte (von gleicher
Temperatur) gebracht, so war auf letzterer alsbald ein Thaubeschlag sichtbar,
698 Alfred Burgerstein.
und nach einer halben Stunde floss das Wasser bei schiefer Haltung der Platte
ab. Wurde jedoch die Oberseite des Blattes auf die Platte gelegt, so zeigte sich
auf dieser selbst in der Mittagssonne nicht die geringste Feuchtigkeit.
17. Treviranus Ludw. Chr, Beiträge zur Pflanzenphysiologie. (Göttin-
gen, 1811.)
„Während der Saft durch die Blätter circulirt, wird des Nachts aus Poren,
an den Ecken derselben ein durchsichtiges Fluidum abgesondert.“ Verfasser
sammelte von Weinblättern eine Portion desselben und erhielt nach dem Ab-
dampfen der Flüssigkeit einen kalkähnlichen Rückstand (p. 206, Anm.).
18. Moldenhawer Joh. Jac., Beyträge zur Anatomie der Pflanzen. (Kiel,
1812, 4.)
Die Stomata des gemeinen Weisskohles fand Verfasser an regnerischen Tagen
und in thanigen Nächten stets geschlossen, dagegen an sonnenhellen Vormit-
tagen geöffnet. Die Spaltöffnungen des Maises öffneten sich am frühen Morgen,
wenn die thauigen Blätter von der Sonne beschienen wurden; sonst waren sie
beständig geschlossen.
19. Sprengel Kurt, Von dem Bau und der Natur der Gewächse.
(Halle, 1812.)
Enthält weder eigene Versuche, noch sonst etwas von Bedeutung. Die
Alpenpflanzen transpiriren reichlicher wegen der verdünnteren Luft, in der si
sich befinden. Die Oberseite der Blätter muss stärker ausdfnsten, weil sie den
Lichtstrahlen besser ausgesetzt ist.
20. Link Heinr. Friedr., Kritische Bemerkungen und Zusätze zu K. Spren-
gel’s Werk über den Bau und die Natur der Gewächse. (Halle, 1812.)
Dem Verfasser ist es sehr wahrscheinlich, dass jene Haare, welche Quer-
wände hesitzen, zur Absonderung, solche dagegen, denen die Querwände fehlen,
zur Einssugung von Wasser bestimmt sind.
21. Sprengel Kurt, Anleitung zur Kenntniss der Gewächse, L Theil
(alle, 1817.)
Spricht sich dahin aus, dass die untere Blattfläche sowohl die Einsau-
gung, als auch (entgegen seiner früheren Ansicht) die Ausdünstung des Wassers
besorgt. Die Haare und Spsltöffaungen vermitteln diese Functionen. Die Blatt-
oberseite dient zur Aufnahme und Abgabe der „elastischen Luftatoffe®.
22. Amiel J. B., Osservazioni microscopische sopra varie piante. (Atti de
la soc. ital. ete., t. XIX. Modena, 1822.) :
[Uebers. Ann. sc. nat. ser. 1. tom. II, 1824, p. 211.]
Im Sonnenlichte waren die Stomats geöffnet, zur Nachtzeit geschlossen.
Auch unter Wasser erfolgte Schliessung (Ruta u. A.) Auf Grund mehrerer,
zum Theil unrichtiger Voraussetzungen kommt Amici zu dem Schlusse, dasa
die Spaltöffnungen weder zur Absorption, noch zur Evaporation (!) von Wasser
dienen, sondern zum Ein- und Austritt der Luft.
23. Habenicht Ludwig, Ueber die tropfbare Absonderung des Wassers aus
den Blättern von Calla aethiopica. (Flora, 16. Jahrg., tom. II, 1823, p. 529)
m
Materialien su einer Monographie der Transpiration. 699
Habenicht beobachtete an mehreren Decembertagen die Guttation an
den Blattspitzen einer Calla aethiopica, die an einem Zimmerfenster stand
(Temp. circa 150 R.). Nach einigen Tngen hörte die Erscheinung auf, trotzdem
die Topferde stark begossen war. „Das Tropfen kann daber nicht in einem
Uebermass von Wasser seine Ursache haben.“
24. Dutrochet, L'agent immédiat du mouvement vital dévoilé dans la
nature et dans son mode d’action chez les végétaux et chez les animaux.
(Paris, 1826.)
Abgeschnittene und an der Luft welk gewordene Sprosse von Mercurialis
annua wurden in Wasser gestellt und hierauf sowohl die Aufnahme wie auch
die Abgabe von Wasser in einer bestimmten Zeit beobachtet.
[Bef. aus Unger, Exantheme der Pflanzen, p. 59.]
25. Neuffer Wilh., Untersuchungen über die Temperaturveränderungen
der Vegetabilien und verschiedene damit in Beziebung stehende Gegenstände.
(Inang. Diss. Tübingen, 1829.)
Verfasser bestimmte Ende August bis Anfangs September den Wassergehalt
der Laubblätter von circa 75 Pflanzen. Des Ferneren liess er von zahlreichen
Pflanzen circa 200 Gran Blätter im diffusen Licht bei 17—18° R. liegen und
bestimmte die Wasserabgabe innerhalb 24 Stunden. Des Weiteren spricht
Neuffer von dem durch Wärmebindung erfolgenden Abkühlungsprocesse bei
der Transpiration, von der geringen Transpiration der succulenten Gewächse etc.
26. Brongiart Ad., Recherches sur la structure et sur les fonctions des
fenilles. (Ann. sc. nat, tom. XXI, p. 420. Paris, 1830).
Die Oberhaut iet ein Schutzmittel gegen die Austrocknung des wasser-
reichen Mesopbylis. Daher erklärt sich ebenso die Dicke und Derbheit der Epi-
dermis bei Pflanzen trockener und heisser Klimate, wie das Fehlen derselben
bei den eubmersen Wasserpflanzen. Da ferner das durch Transpiration abge-
gebene Wasser wieder ersetst werden muss, so werden andere anatomische Ver-
hältnisse klar, z. B. die starke Holzentwicklung bei Bäumen mit grosser Laub-
krone, die schwache Gefässbildung bei Wasserpflanzen etc.
27. Schmidt, Beobachtungen über die Ausscheidung von Flüesigkeit aus
der Spitse der Blätter des Arum Colocasia. (Linnaes, tom. VI, 1831, p. 65)
Verfasser beschreibt den inneren Bau des Blattes der genaunten Pflanze.
Die Guttation ging Tag und Nacht vor sich, bei Tage war sie etwas
stärker. Verfasser hält die Erscheinung für eine Excretion, die besonders bei
verminderter Verdunstung in Activität tritt, wie im Frühjahr und Herbst, wenn
die Pflanze noch wenig oder nicht mehr viel grüne Blätter hat, und die Luft-
temperatur nicht hoch ist. Die abgeschiedene Flüssigkeit wird als chemisch
reines Wasser angegeben.
28. Burnett G. On the development of the several organic systems of
vegetables. (Journ. of the royal Iustit. of Great Britain, tom. I. London, 1831.)
Bestimmte für verschiedene Blätter (Sonnenblume etc.) die Menge des
aufgenommenen und gleichzeitig transpirirten Wassers.
Z. B. Ges. B. XXXVII. Abh. 90
700 Alfred Burgerstein.
29. De Candolle A. P., Physiologie végétale etc. (Paris, 1832.) Daron
eine deutsche Uebersetzung von Joh. Röper. (Stuttgart und Tübingen, tom. I,
1833, tom. II, 1835.)
Unterscheidet zwischen dem „unmerklichen Abgang“ (deperdition insen-
sible) und der wässerigen Aushauchung (exhalation aqueuse). Mit dem ersten
Ausdruck bezeichnet er den Wasserverlust, welchen an der Luft liegende Wur-
zeln, Samen, Früchte, Knollen, überhaupt die mit einer spaltöffnungsfrein
Oberhaut bedeckton Organe erleiden. Dieser Process geht sehr langsam vor sich
und wird insbesondere durch die Wärme beschleunigt.
Die mit einer Spaltöffnungen führenden Oberhaut versehenen Organe (die
Blätter) sind ausserdem der wässerigen Aushauchung unterworfen. Dem Lichte
schreibt er einen sehr kräftigen, der Wärme aber einen sehr geringen Einfus
auf diese Erscheinung 20.
Er berichtet auch über eine Beobachtung von P. Leandro an Caesa-
Pina pluviosa DC.: „Ex arboribus ramis junioribus aquse guttse instar plurise
stillant.“
30. Daubeny Charles, On the action of light upon plants and of plants
upon the atmosphaere. (Philos. Transact. R. soc. of London, 1836, vol. 126,
p. 149)
Die erste Abhandlung über den Einfluss des Lichtes verschiedener Brech-
barkeit auf die Transpiration. Daubeny verschloss Topfpfanzen in rechteckige
Zinkgefässe, deren eine Seitenfläche statt der Metallwand aus einem Rahmen
zur Aufnahme farbiger Gläser oder entsprechend geformter, mit gefärbten
Flüssigkeiten gefüllten Flaschen bestand. Die Transpiration wurde aus der
Gewichtszunahme einer, concentrirte Schwefelsäure enthaltenden, mit der Pflanze
eingeschlossenen Schale bestimmt. — Die Transpirationsgrösse nahm zu mit
der Steigerung der Lichtintensität. In der Regel war die Transpiration hinter
Orangeglas grösser als hinter Roth oder Grün (in einigen Fällen hinter Blau
stärker als hinter Gelb). — Von zwei Zavatera arborea, die in freier Luft
gleiche Wassermengen abgegeben hatten, wurde ein Exemplar (a) in einen
Kasten gestellt, in welchen das Licht durch Tintenwasser, das zweite (b) in
einen Zinkkasten, in den das Licht durch eine Lösung von Kupferoxydammonisk-
sulfat eintrat. Nach zwei Stunden (Sonne, Temp. 43—49° C.) betrug die abgr
gebene Wassermenge pro Stunde für a 150 grains, für b 162 grains. Da dus
Tintenwasser alle leuchtenden Strahlen des Spectrums absorbirt, so kommen
jene 150 grains der „strahlenden Wärme“ (head radiated) zu. Bei einem zweiten
Versuch mit denselben zwei Lavateren ergab sich für Kupferoxydammoniaksulfst-
lösung (pro Stunde, Sonne, 43—490 C.) 159 grains (drei weniger als vorber),
für „undurchsichtige blane Ziegeln“ 32 grains, woraus sich der grosse Einfluss
des Lichtes als solchen ergibt.
31. Trinchinetti, Sopra una funzione non ancora descritta me’ vegets-
bili. Osservazioni ed esperienze. (Bibl. Ital., tom. LXXXII, 1836, p. 477.)
[Ref. Linnaea XI, 1837, 281.]
ke.
Materialien zu eiuor Monographie der Transpiration, 701
Macht die Naturforscher auf die Tropfenausscheidung aufmerksam, die
an „Höckerchen oder Warzen, mit denen die Ränder aller Blätter besetzt sind“,
sichtbar wird, und durch Lichtmangel, Temperatursverminderung und Erhöhung
der Luftfeuchtigkeit befördert wird.
32. Dutrochet M. H., Des causes de la progression de la sève. (Mém.
pour servir à l’hist. anatomique et physiologiques des végétaux et des animaux.
Paris, 1837. I, p. 389.)
Enthält hauptsächlich Beobachtungen über Welken, Frischwerden und
Frischbleiben von Mercurialis-Sprossen im Licht und im Dunkeln. Gelegentlich
werden auch Angaben über die Transpiration gemacht. Während des Tages war
die Wasserabgabe belaubter, mit der Schnittfläche im Wasser stehender Zweige
grösser als die Wasseraufnahme. Während der Nacht war das Umgekehrte
der Fall.
83. Miquel F. A., Quelques expériences pour déterminer l'influence de la
lumière sur l'exhalaison aquense des feuilles et sur la succion par les tiges des
plantes. (Bull. des sc. phys. en Néerlande, tom. I.)
[Ref. Ann. sc. nat, 2° sér., tom. XI, 1839, 43.]
Von vierzig Pflanzenarten kam ein Zweig oder Blatt mit der Schnittfläche
im Wasser stehend in schwach diffuses Licht, ein anderer Zweig ins Finstere.
Es wurde die Menge des eingesogenen Wassers bestimmt und eine directe Pro-
portionalität zwischen Succion und Transpiration angenommen. Das Resultat
war: 33 Arten hatten im Licht mehr Wasser eingesogen als im Finstern; vier
verhielten sich umgekehrt; dreien war es egal; 30 Individuen (38 Proc.) waren
in 24 Stunden welk geworden.
34. Graf Rainer, Beobachtungen über das Erscheinen von Wassertropfen
an den Blättern einiger Pflanzen. (Flora, Jahrg. XXIII, tom. II, 1840, p. 433.)
Beobachtete durch drei Sommer hindurch (1837—1839) die Guttation bei
Impatiens noli tangere, sowohl bei Freilandpflanzen, wie auch bei Zimmercul-
turen. Die Tropfen erschienen an der Spitze der Cotylen, am Rande der Pri-
mordialblätter, an den Kerbzähnen junger und alter Laubblätter, ferner an der
Spitze der Blüthendeckblätter, Kelch- und Corollenblätter. In der Regel er-
schienen die Trôpfchen um 4 Uhr Morgens, erreichten zwischen 6—8 Uhr das
Grössenmarimum und verschwanden wieder nach 9 Uhr Vormittags. Wurden
welke Pflanzen begossen, 80 erschienen die ersten Tröpfchen schon nach 10 bis
20 Minuten, und zwar zuerst an den oberen Blättern. Wurde ein Wassertropfen
von einem Kerbzahn auf eine andere Stelle des Blattes übertragen, so blieb er
lange Zeit unverändert, indess die anderen Trôpfchen schon verschwunden waren.
Graf glaubt daher die Guttation dahin zu erklären, dass der Saft so rasch auf-
steigt, dass er nicht gleich „gehörig vertheilt werden kann“ und daher an den
Oeffnungen in Tropfenform hervortritt. Sobald aber jene Vertheilung im Gewebe
stattgefunden hat, werden die Tropfen wieder eingesogen und in der Pflanze
verwendet. Ausser Impatiens werden noch Brassica, Papaver, Escholtzia,
Mimulus, Fuchsia, Rosa sowie die Gramineen genannt, deren Blätter die Gut-
tation auffallend zeigen.
go*
702 Alfred Burgorstein.
85 Hartig Th, Ueber die Bildung des Thaues. (Allgem. Forst- und
Jagdzeitung. Herausg. v. Behlen N. F., X. Jabrg., p. 17. Frankfurt, 1841)
In dem von L. und Th. Hartig herausgegebenen forstlichen Convera-
tiouslexikon 1835, p. 37 heisst es: „Der Thautropfen an den Blättern ud
Blüthen der Pflanzen scheint kein Wasser der Atmosphäre, sondern eine von
den Pflanzen surgesonderte Feuchtigkeit zu sein.“ — Diese Ansicht Th. Har
tig’s wurde vom Forstrath Pfeil in abfälliger Weise kritisirt, und der im
obigen Titel genannte Artikel enthält eine Abwehr auf jene Kritik.
36. Gärtner Carl Fr., Pflanzenphysiologische Beobachtungen besonders
über das Tropfen aus den Blattspitsen der Calla aethiopica. (Flora, Jahrg. XXV,
Beibl. zu tom. I, 1842.)
Verf. stellte im Winter 1836 zahlreiche Beobachtungen über die Gatte-
tion von Calla aethiopica (Zimtertopfpfanse) an, die zu folgenden Ergebnissen
führten:
a) Die Excretion erfolgte am unverletsten Blatte an der äussersten Spitze
— b) Die Blätter tropften iu jedem Entwicklungestadium; doch war die Er-
scheinung bei jungen, völlig erwachsenen Blättern lebhafter als bei unent-
wickelten oder bei sebr alten Blättern. — c) Sonnenlicht wirkte hemmend,
erböhte Lufttemperatur hatte keinen auffallenden Einfluss auf die Guttation. —
d) Die Ausscheidung begann gegen Mittag, war von 2—5 Uhr p. M. am stärk-
sten, verminderte sich während des Abends und der Nacht und war bei Tages-
anbruch nicht sichtbar. — e) Manches Blatt tropfte heute früher, morgen später
oder auch gar nicht. — f) Die ausgeschiedene Flüssigkeit gab, im Sandbade
eingedampft, 0'026 Proc. festen Rückstand. — g) Während des Sommers stand
die Pflanze in einem Kalthaus und zeigte keine Spur von Tropfung.
Die zahlreichen Detailbeobachtungen sind in verschiedenen Tabellen
registrirt.
Ein weiteres Capitel beschäftigt sich mit der Tropfensusscheidung von
Canna indica, Canna latifolia und Canna angustifolia.
87. Mohl H. v., Ueber das Vermögen der lebenden Pflanze, die Verdun-
stung des Zellsaftes zu beschränken. (Bot. Ztg., tom. V, 1846, p. 321.)
Verf. liess Blätter oder Caulome verschiedener Pflanzen durch 24 Stunden
bei einer Temperatur von 4—11° C. im Freien liegen; nach der Frostwirkung
warden sie in ein geheiztes Zimmer übertragen und täglich gewogen; gleich-
zeitig wurden möglichst gleiche, jedoch lebende Exemplare derselben Pflanzen
gewogen. Bei den ersteren wat der Wasserverlust ein viel grösserer als bei den
letzteren. Er betrug nämlich in Procenten des Anfangsgewichtes der Pflansen
im Mittel: 1—5 Tag lebend 11°, todt 20:1; 1—15 Tag lebend 28:4, todt 435.
Verf. erklärt diese Erscheinung dadurch, dass durch das Erfrieren est-
weder eine physikalische Aenderung in der Zellmembran eintritt, wodurch diese
für Wasser leichter permeabel wird, oder eine chemische Aenderung im Zal-
inhalte sich vollzieht, vermôge welcher das Wasser nicht mit jener Kraft zuräck-
gehalten wird wie in der lebenden Zelle.
Materialien au einer Monographie der Transpiration. 703
88. Garreau, Recherches sur l'absorption et l'exbalation des surfaces
sériennes des plantes. (Ann. sc. nat., 3° sér., tom. XIII, 1849, p. 321).
Der erste Theil der Abhandlung beschäftigt sich mit dem Absorptions-
vermögen, der zweite mit der Transpiration der Blätter. Zur Bestimmung der
relativen Transpirationsgrôsse der beiden Blattseiten bediente sich Verf. eines
eigenen Apparates. (Beschr. und Abbild. desselben vgl. in Sachs, Erperim.
Physiol, p. 227; Pfeffer, Pfanzenphysiol., p. 144.) Es wurden 35 Versuchs-
reihen mit circa 25 Pflanzen durchgeführt. Gleichzeitig wurde die Zehl der
stomata notirt. Es ergab sich, dass die spaltôffnungsreichere Unterseite mehr
Wasser abgibt, als die Oberseite, dass aber eine directe Proportionalität zwi-
schen Spaltöffnungszahl und Transpirationsgrösse nicht besteht, ferner, dass
auch spaltöffnungsfreie Oberhäute Wasser durch Transpiration abgeben. Weiter
Versuche ergaben, dass durch Wachsüberzäge die Transpiration vermindert wird.
Letztere war 1‘5—Smal s0 gross, wenn die Wachsschichte abgewischt wurde
(Centhrantus, Iris, Sedum).
89. @ilbert and Lawes, Experimental investigation into the amount of
water given off by plants during their growth especially in relation to the
fixation and source of their various constituens. (Journ. hertic. soc. London,
tom. V, 1850.)
Verschiedene Culturpflansen wurden während einer Vegetationsperiode in
gläsernen Blumentöpfen cultivirt, die durch Glasplatten geschlossen waren. Als
Substrat kam zur Verwendung a) ungedüngter Boden; 5) Boden mit Mineral-
dünger; c) Boden mit Mineral- und Ammoniakdünger. Die Transpirationsgrösse
wurde durch directe Wägung der Töpfe ermittelt. Versuchsdauer vom 19. März
bie 7. September. Die gefundenen Zahlen lehrten, dass die Transpiration mit
der Wachsthums- und Temperaturszunahme stieg, im Juli das Maximum erreichte
und sich dann wieder verminderte.
40. Gilbert and Lavres, Report of some experiments undertaken at
the suggestion of Professor Lindley, to ascertain the comparative erapora-
ting properties of evergreen and deciduous trees. (Journ. hortic. soc. London,
tom. VI, 1851.)
Weder die Originalabhandlung noch ein Referat über dieselbe stand mir
zu Gebote.
41. Hartig Th., Freiwilliges Bluten der Hainbuche. (Bot. Ztg., tom. XI,
1853, p. 478.)
Im Frübjebr fand Verf. mehrere Hainbuchen, an deren Stämmen der
„Holssaft“ ohne Spur einer äusseren Verletzung in zahlreichen Tropfen herab-
rieselte. — „Am folgenden Tage berichtete mir mein Amanuensis, dass er bei
klarem Himmel in der Mittagsstuude an dem Hainbuchen-Unterholze fast jede
der uoch geschlossenen Knospen mit einem Wassertropfen besetzt gefunden bat,
und dass nach dem Abschütteln in kurzer Zeit eine Erneuerung der Tropfen
eingetreten sei.“ Dem Verf. war es leider nicht möglich, diese ungewöhnliche
Erscheinung näher zu untersuchen.
704 Alfred Burgerstein.
42. Hartig Theodor, Ueber wässerige Ausscheidungen durch die Pfanzen-
blätter. (Bot. Ztg., tom. XII, 1855, p. 911.)
[Bef. B. S. B. Fr. 3, 1856, 64. — B. Z. 13, 1855, 911.]
Beobachtete Tropfenausscheidung an den Blattrandzähnen einer Löwen-
zahnkeimpflanse in sehr feuchter Luft bei Abschluss des Lichtes. .
43. Unger F., Anstomie und Physiologie der Pflanzen. (Wien, Leipzig,
[Hartleben] 1855.)
8. 178. Die Verdunstung des Wassers (Transpiration) eto.
Höhere Temperatur und geringere Luftfeuchtigkeit erhöhen die Transpi-
ration. „Einen sehr untergeordneten Einfluss besitzt die Bewegung der Lufk“
Trotz aller Nebeneinfäisse tritt innerhalb 24 Stunden ein Maximum und Minimum
der Transpiration ein. Ersteres fällt auf die Tagesstunden von 12—2 Uhr, lets-
teres zur Nachtzeit. „Der grösste Unterschied in der Transpiration beider Blatt-
seiten findet sich bei lederartigen, der geringste bei membranösen Blättern.“
In einer Tabelle ist die vierundzwanzigstündige Transpiration verschie
dener Pflanzen in vollster Entwicklung im Schatten und (in der Sonne) ange-
geben: Isatis 99 (156); Valeriana 49 (80); Digitalis 24 (41); Vitis 273 (546) ste.
44. Mettenius, Filices horti botanici Lipsiensis. (Leipzig, 1856, fol., p. 9.)
Erwähnt die Wasserausscheidung bei: Blechnum brasiliense, Patersonü,
punctatum, Giliesii, orientale, Woodwardia aspera, Asplenium celtidifolium,
Klotsschii etc., ferner an der Spitze der Blätter von Arum peltatum.
45. Mohl H., Welche Ursachen bewirken die Erweiterung und Verengung
der Spaltöffnaungen? (Bot. Ztg. tom. XIV, 1856, p. 697.)
[Ref. B. S. B. Fr. 8, 1856, 628.].
Es gibt Pflanzen, deren Spaltöffnungen sich an unverletsten Blättern im
Wasser öffnen (Orchideen, manche Lilium-Arten) und andere (Gramineen), bei
denen sie sich schliessen. Eingehende Untersuchungen wurden mit Amarylis
formosissima gemacht. Das Resultat, welches nur bei genauer Kenntnis des
anatomischen Baues des Spaltöffnungsapparates verständlich ist, war, dass der
jeweilige Zustand der Spaltöffnungen die resultirende Wirkung zweier antago-
nistisch wirkender Kräfte des Einsaugungsvermögens der Porenzellen (Schliess-
zellen) und der benachbarten Epidermiszellen ist.
46. Sachs Jul, Versuche über Verdunstungsphänomene in Pflanzen.
(Flora, 1856, p. 613.)
(Bericht über d. 32. Vers. deutsch. Naturf. und Aerzte in Wien).
Bei Transpirationsversuchen ist die von der Pflanze verdunstete absolate
Wassermenge kleiner als unter natürlichen Verhältnissen, die relativen Mengen
können jedoch erkannt werden, „da die Verdunstung durch die Pflanzen von
allen Bedingungen, denen die Verdunstung auf freiem Wege unterworfen it,
abhängt.“
47. Duchartre P., Recherches expérimentales sur les rapports des plantes
avec Phumidité atmosphérique. (Comptes-rendus de Pacad. des sc. Paris,
tom. XLII, 1856, p. 428.)
Materialien zu einer Monograpbie der Transpiration. 705
Die succulenten Gewächse, sowie die Blätter und Luftwurzeln der epiphy-
tischen Pflanzen haben nicht das Vermögen, den in der Luft enthaltenen
Wasserdunst zu absorbiren, sondern verlieren selbst in sehr feuchter Luft fort-
während an Gewicht.
48. Duchartre P., Observations sur la fanaison des plantes et sur les
causes, qui la déterminent. (Bull. soc. bot. de France, tom. IV, 1857, p. 112.)
Das Welken einer Pflanze erfolgt: a) entweder in Folge zu starker Tran-
spiration bei genügender Bodenfeuchtigkeit, b) oder in Folge Trockenheit des
Bodens.
49. Duchartre P., Observations sur la transpiration des plantes pendant
la nuit. (Bull. soc. bot. de France, tom. IV, 1857, p. 1024.)
[Ref. B. Z. 21, 1863, 220.]
Versuche, welche mit Topfpflanzen von Bellis, Hortensia und Veronica
Lindleyana angestellt wurden, ergaben bezüglich der Transpiration während der
Nacht: Unter günstigen Bedingungen, d.i.in warmen thaulosen Nächten, war die
Transpiration schwach (17—28mal kleiner als die Tagestranspiration); bei
leichter Thaubildung war sie sehr gering, bei starkem Thau fast Null.
50. Joo Stephan, Etwas vom Thaue. (Oesterr. botan. Wochenbl., Jahrg. VII,
1857, p. 112.)
Beobachtete zu wiederholten Malen an den Blättern von Poa annua und
Siene Armeria liquide Wasserausscheidung, während andere, danebenstehende
Pflanzen (Reseda, Caliopsis) keine Guttation zeigten. Dieses ungleiche Verhalten
wird auch zu erklären versucht.
51. Unger Franz, Oeffnen und Schliessen der Spaltöffnungen bei Pflanzen.
Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Pflanzen. (Sitsangsber. der k. Akad.
der Wissensch. Wien, tom. XXV, 1857, p. 459.)
[Ref. B. 8. B. Fr. 6, 1859, 154.]
Anschliessend an die Versuche von. Mohl (Nr. 45) wurde die Wegsamkeit
der Spaltöffnungen unter Wasser bei verschiedenen Pflanzen geprüft. Bei Blät-
tern von Nymphaea, Allium Cepa, Allium fistulosum, bei beblätterten Stengeln
von Hippuris, Lysimachia etc. ging bei 1—2 Zoll Quecksilberdruck reichlich
Luft aus den Blättern (mit Ausnahme der spaltöffnungsfreien Seite). Nach ein-
bis dreitägigem Verweilen im Wasser konnte aber selbst unter Anwendung
eines grossen Druckes keine Luft durchpresst werden. Bei Blättern von Ama-
ryllis aulica und Iris pallida ging Luft noch nach 4—36stündigem Verweilen
im Wasser. Nach Entfernung des Wachsüberzuges von den Blättern trat aber
nicht eine Luftblase mehr heraus. Durch die Blätter mehrerer Liliaceen (L. can-
didum, L. Martagon) und einheimischer Orchideen, deren Spaltöffnungen sich
nach Mohl unter Wasser üffnen, konnte keine Luft durchgetrieben werden.
Verf. spricht die Ansicht aus, dass hier die Turgorausdehnung der die Athem-
höhle begrenzenden Zellen eine Schliessung der Spalte bewirke, bevor noch
die Targoränderung der Porenzellen in Action tritt.
706
Alfred Burgerstein.
52. Unger Fr., Ueber die Allgemeinheit wässeriger Ausscheidungen und
deren Bedeutung für das Leben der Pflanzen. (Sitzungsber. der k. Ahad. der
sch. Wien, tom. XXVIII, 1858, p. 111.)
[Ref. B. S. B. Fr. 6, 1859, 154].
Stellte Versuche über Guttation bei verschiedenen Pflanzen beronders bei
‘dia aethiopica an. Bei letzterer betrug die liquide Wasserausscheidung
Hig Tagerstunden 57 Gramm, in hundert Nachtstunden 127 Gramn.
à Theile enthielten 0'0684 feste Bestandtheile, darunter H, SO,, PR,0,
Cl, K:0, MgO und (in grösserer Menge) Ca0.
Er führt ferner mehrere ältere Autoren an, welche Guttation beobachte
Mäller (in Hales veg. stat.); Smith, Introd. to Batany, IL. ed., 188;
mel, Phys. des arbres I, 141; Senebier, Phys. des plantes IV, 81;
it, Beitr. z. Pflanzenpbys.; De Candolle, Phys. vég. I, 255 und Prodre-
I. p. 488; Mirbel, Elem. pbys. I, 201; Treviranus, Zeitschr. f. Phy-
1, 75; Bjerkander, Trinchinetti.
53. Sachs Jul., Ueber eine Methode, die Quantitäten der vegetabilischen
rärme zu bestimmen. (Sitzungsb. der Akad. der Wissensch. Wien. tom.
1858, p. 326).
[Ref. B. Z. 16, 1858, 159.]
Die Pflanze setzt auch in einer mit Wasserdampf gesättigten Atmosphäre
erdunstungsthätigkeit fort. Hiebei ist aber eine Temperaturserhöbung
ndig, „und es ist klar, dass sie nur im Vegetationsprocess liegen kant,
ie Verdunstung unter obigen Umständen nur auf Kosten ihrer Eigen-
stattfinden kann“.
„Da die ganze Eigenwärme bis auf ein Minimum zur Bildung von
dampf verwendet wird, so kann man hieraus eine Methode ableiten, die
tät der Eigenwärme einer Pflanze zu messen, indem man als Mass der-
den auf ihre Kosten entstandenen Wasserdampf betrachtet.“ Die Ver-
ag betrug im gesättigten Raum in 24 Stunden pro Cm? in Gramm:
mes Hilii 0'45; Althaea rosea 0:94; Calceolaria 0:45 (Temp. 8—12 R).
54. Duchartre P., Recherches expérimentales sur la transpiration des
dans les milieux humides. (Bull. Soc. Bot. de France, tom. V, 1858,
)
Ref. B. Z. 21, 1863, 220].
Da sich in einer Glasglocke, unter der sich verschiedene Pflanzen durch
Tonate befanden, nicht unbeträchtliche Wassermengen condensirt hatten,
iesst Duchartre, dass die Transpiration in einem „gesättigten® Raum
Imständen ziemlich ausgiebig sein kann. Eine in feuchtem Raum befind-
ıpfpflanze von Veronica Lindleyana verlor während der Nacht 0'5 Gramm,
Stunden im diffasen Lichte 28 Gramm, in fünf Stunden in der Sonne
nm an Gewicht.
Yon einer Veronica Lindleyana wurden beblätterte Sprosse a) im Ver-
mit der ganzen Pflanze, b) abgeschnitten und an der Schnittfäche ver
nn
|
|
m”
Materialion za einer Monographie der Transpiration. 707
schlossen durch 8—48 Stunden unter Wasser gehalten. Bei ersteren wurde eine
Abnahme, bei letzteren eine Zunahme am Gewichte constatirt. Verf. schliesst,
dass bewurzelte Pflanzen unter Wasser transpiriren, abgeschnittene Zweige
dagegen Wasser aufnehmen.
55. Duchartre, Recherches physiolggiques, anatomiques et organogéniques
sur la Colocase des anciens, Colocasia antiquorum Schott. (Ann. sc. nat., s6r. 4.,
tom. XII, 1859, p. 232.)
[Ref. B. Z. 21, 1863, 220.]
Die angezeigte Abhandlung zerfällt in einen physiologischen, einen a:
: mischen und einen organographischen Theil. Der erste Theil enthält eine
grosse Zahl von Beobachtungen über die liquide Wasserausscheidung dreier
| Varietäten von Colocasia antiquorum: der typischen Colocasia antiquorum, der
, rar. Fontanesis und einer „Oolocase de Chine“: An der letztgenannten wurden
, die meisten Beobachtungen gesammelt. Die Versuchspflanzen wuchsen während
! des Sommers im Freien und zeigten die folgenden Erscheinungen:
a) Die Ausscheidung der Wassertropfen erfolgte aus den (schon von
Schmidt erwähnten) zwei Ooffnungen an der Spitze der Blätter. — b) Die
Guttation fand während der ganzen Vegetationsperiode statt. — c) Sie begann
am Abend, erreichte während der Nacht die grösste Intensität und hörte des
| Morgens (7—8 Uhr) auf, nur bei sehr kaltem und feuchtem Wetter setzte sie
! sich auch bei Tage fort. — à) Die Schnelligkeit der Tropfung, sowie die Menge
der ausgetropften Flüssigkeit war sehr ungleich (vgl. hierüber die Zahlenan-
| gaben im Original). — e) Sobald das junge Blatt aus der Scheide heraustritt,
} scheidet es schon Tropfen aus; die Guttation erreicht das Maximum, wenn sich
! des Blatt im vollen Wachsthum befindet; wird es älter, so nimmt die Erschei-
nung ab, und ist das Blatt gelb geworden, so hört sie auf. — /) Die Menge
der von einem Blatte in einer bestimmten Zeit unter sonst gleichen Bedin-
gungen secernirten Flüssigkeit stand ziemlich in geradem Verhältniss mit der
Grösse des Blattes. — g) Die ausgeschiedene Flüssigkeit war fast reines Wasser; Ri
sie enthielt nur minimale Mengen fremder Substanzen. — h) Die Bodenfeuch- x
2
tigkeit hatte einen wesentlichen Einfluss auf die Guttation; wuchs die erstere,
so nahm auch die letztere zu. — #) In trockener Luft secernirten die Pflanzen
aur bei Nacht, in feuchter Luft auch bei Tage. — k) Wurden die Pflanzen von
der Sonne beschienen, so hörte die Guttation auf. — 3) Geringe Erniedrigung
der Temperatur begünstigte die Guttation; allerdings ist zu bemerken, dass !
Abkühlung der Luft die relative Feuchtigkeit derselben vermehrt. — m) Die ;
liquide Wasserausscheidung ist eine Folge von unterdrückter Transpiration. à
56. Knop W., Ein Vegetationsversuch. (Landw. Vers.-Stat, tom. I, }
1859, p. 181.) 4
Enthält unter Anderem die Transpirationsgrösse einer in Nährstofflösung
eultivirten Zwergbohne vom 10. September bis 8. October (65 Gramm). Die
Transpiration war im Sonnenlichte viel stärker als im Schatten, im Luftzug
grösser als in ruhiger Luft und sehr gering in einem mit Wasserdampf nahezu À
gesättigten Raum.
2.B, Ges. B. XXXVIL. Abh. 91
Alfred Bargerstein.
nchs Jul, Ueber den Einfluss der chemischen und physikalischen
it des Bodens auf die Transpiration der Pflanzen. (Landw. Ven
1, 1859, p. 203.)
vier mitgetheilten Versuche lassen sich in vier Gruppen unter-
ach Auswahl von zwei möglichst gleichen Topfpfanzen (Ackerbohne,
is) wurde die Erde der einen mit reinem Wasser, die der anderen
wdünnten Salzlösung begossen, bis die Flüssigkeit durch das Boden-
pfe ausfloss. Hierauf wurde luftdicht verschlossen und von Zeit zu
n. Die Pflanzen standen stets unter sonst gleichen Bedingung.
n, mit denen die Erde begossen wurde, waren einprocentige Lösun-
disalpeter oder Ammoniumsulfat, in einem Falle wurde Gypswaser
ı verwendet. Im Verhältniss zum destillirten Wasser hatten die Sals-
allen Fällen eine retardirende Wirkung auf die Transpiration aus
iese Versuche konnten aus mehreren Gründen keinen Anspruch auf
achen. .
m daher den Unterschied zwischen dem Effect des reinen Wassers
vekannten Salzlösung kennen zu lernen, wurden Wassercultur
wendet. Es wurden drei Versuche gemacht. Bei einem (Mais) war ein
destillirtem Wasser, der andere mit einer 0‘38percentigen, der dritte
vöpercentigen Lösung von schwefelsaurem Ammoniak gefüllt. Beim
suche (Kürbis) kam eine O‘5percentige Kochsalzlösung, beim dritten
und 0‘157percentige, in ihrer quantitativen Zusammensetzung un-
ibrstofflösung zur Verwendung. Die Transpiration war sowohl bei
Lösungen der einzelnen Salze, wie auch bei den in der Nährstoff-
dlichen Pflanzen kleiner als bei den im destillirten Wasser stehenden
lanzen. In Anschlusse daran wurde noch die Beobachtung gemacht,
Wasser (sehn Tropfen concentrirte Salzsäure auf einen Liter Wasser)
ation, alkalisches Wasser (fünf Tropfen concentirte Aetzkalilösung
r Wasser) eine Retardation der Transpiration (bei Kürbispflanzen)
a zu der im destillirten Wasser zur Folge hatte.
bespricht hierauf verschiedene natürliche Einrichtungen im anate-
ae der Pflanzen (Sumpf-, Wald-, Wüstenpflanzen) gegen allzu starke
2.
m den Einfluss verschiedener Bodenarten auf die Transpiration ken-
en, wurde letztere bei je zwei Tabakpflanzen verglichen, von dena
grobkörnigem Kiessand, die andere in gelbem Lehm eingewansit
ägungen ergaben zwar in einzelnen Fällen eine stärkere Transpira-
dpflanze, die Gesammttranspiration in sieben, respective zwölf Tagen
bei der Lehmbodenpflanze grösser als bei der Kiesbodenpflanse.
a zwei mit humôsem, grobkörnigem Sand gefüllten Töpfen war je
flanze eingewarzelt. Die Transpiration verhielt sich I : IT = 133: 111.
ıluss der Töpfe wurde I mit Wasser umgeben, II aber mit Sand.
wieder mit Wasser, welches erwärmt wurde. Die Blätter waren von
|
r
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 709
der aufsteigenden warmen Luft durch einen auf dem Sande liegenden Holzdeckel
geschützt. Es ergab sich, dass durch Erhöhung der Bodentemperatur sich auch
die Transpiration steigerte.
58. Sachs J., Beiträge zur Lehre von der Transpiration der Gewächse.
(Bot. Ztg., tom. XVIII, 1860, p. 121.)
[Ref. B. S. B. Fr. 7, 1860, 286.]
Verf. theilt hier die Ergebnisse seiner früheren Arbeit (Ueber den Ein-
fluss der chemischen und physikalischen Beschaffenheit des Bodens etc.) im
Auszuge mit.
59. Sachs J., Das Erfrieren bei Temperaturen über 0°. (Bot. Ztg., tom.
XVII, 1860, p. 123.)
[Ref. B. S. B. Fr., 7, 1860, 287.)
Verf. machte im Winter 1859 die Beobachtung, dass sich mehrere im
ungeheizten Zimmer cultivirte Topfpflanzen (Kohl, Raps) bei einer Temperatur
von + 4° R. vollkommen frisch erhielten, während andere, wie Kürbis, Tabak,
sehr schlaff und welk wurden, trotzdem die Topferde beinahe noch mit Wasser
gesättigt war. Sachs lieferte zugleich den experimentellen Nachweis, dass die
Blätter der letztgenannten Pflanzen bei Temperaturen wenig über Null noch
siemlich stark transpiriren, während die Wasseraufnahme durch die Wurzeln
bei jenen Wärmegraden schon im hohen Grade, vielleicht gänzlich sistirt wird
(Erfrieren ober Null = Welken).
60. Sachs J, Wurzelstudien. (Landw. Vers.-Stat., tom. II, 1860, p. 1.)
Ein Cameliensteckling wurde derart adjustirt, dass sich die oberirdischen
Theile in gewöhnlicher Luft, die Wurzeln in einem dampfgesättigten Raume befan-
den. In demselben hatten die Wurzeln an Gewicht, respective an Wasser verloren,
was auf eine im Innern der Pflanze existirende Wärmequelle schliessen lässt.
Weiters wird die Beobachtung, betreffend das „Erfrieren* (Welken) von
Pflanzen bei Temperatüren über Null, mitgetheilt.
61. Sachs J., Notiz über Thaubildung auf Pflanzen. (Landw. Vers.-Stat.,
tom. TI, 1861, p. 45.)
Verf. bestimmte bei mehreren Pflanzen die Menge des auf den Blättern
gebildeten Thaues, welcher das Laub vor allzustarker Transpiration nach Son-
nenaufgang schützt. Ferner wurde Tropfenausscheidung beobachtet bei Gra-
mineen, Sonchus, Fumaria, Alchemillu.
62. Nägeli, Ueber die Verdunstung an der durch Korksubstanz geschützten
Oberfläche von lebenden und todten Pflanzentheilen. (Sitzungsber. der königl.
bayer. Akad. der Wissensch. München, Jahrg. 1861, tom. I, p. 238.)
Es werden zwei Versuchsreihen mit je sechs Kartoffeln und eine mit
neun Aepfeln beschrieben. Nachdem von ersteren zwei, von letzteren drei Stück
a) geschält und dem Froste ausgesetzt, b) ungeschält dem Froste ausgesetzt, c)
frostfrei belassen wurden, kamen alle in ein geheiztes Zimmer, wo sie von Zeit
zu Zeit bis zum Eintritt des Lufttrockenzustandes gewogen wurden. Bei den
Kartoffeln ergab sich, dass sowohl durch die Frosttödtung, wie auch durch die
91*
Alfred Burgerstoin.
4 Poriderms die Wasserabgabe sehr beschleunigt wurde. Von den
waren während der Vorsuchszeit sechs vollständig verfault.
tig Th, Ueber die Bewegung des Saftes in den Holzpfanzen.
1. XIX, 1861, p. 17.)
ser Abbandlung heben wir folgende Capitel hervor:
Verdunstung im Sommer. 20—25 Fass hohe, vollbelaubte
a verschliessbaren Wasserbehältern stehend, wurden auf einer
äglich gewogen. Die tägliche Verdunstung betrug durchschnitt-
ratfuss Blattfläche in Pfunden: Erle 0-25, Hainbuche 0-06, Birke
Aspe und Rothbuche 0°03, Kiefer 0-05, Lärche 0-04, Fichte 00%
retter war die Transpiration nahezu gleich Null. Bezüglich der
unstungsgrösse der Laubblätter erhielt Hartig iu der Mehrzahl
‚m Blattgewicht gleiches Verdunstungsgewicht; bei der Hainbuche
oppelt, bei der Erle sogar fünfmal so gross als das Laubgewicht.
erdunstung der Nadelhölzer im Winter. Enthält Angaben
ıpiration einer 3 Fuss (1 Meter) hohen Fichte während des milden
-1860.
)ekonomie der Verdunstung. Ein beblätterter Zweig cine
d der eines nichtgeringelten Weymouthbaumes wurden (anfangs
ven Glaskolben eingeschlossen, wobei die Zweige vom Baume nicht
en. Bei dem nicht geringelten Baume waren die inneren Ballon-
ıach einer halben Stunde mit Feuchtigkeit reichlich beschlagen,
em geringelten trotz des gleichen Saftgehaltes der Zweige und
ınerhalb dreier Tage nicht eine Spur von Condensationswasser
ste also die Verdunstung in Folge mangelnder Zufuhr von „Ver-
riale“ sehr stark verringert worden sein.
ger Franz, Neue Untersuchungen über die Transpiration der
täge zur Anatomie und Physiologie der Pflanzen. (Sitzungsber.
er Wissensch. Wien, tom. XLIV, 1862, p. 181 und p. 327.)
össere Abhandlung, welche die folgenden Capitel umfasst:
eitendes, die Geschichte des Gegenstandes betreffend;
Untersuchung.
orischen Theil resumirt Unger die Ergebnisse der Versuche von
Mariotte, Hales, Martino, Plenk, Bonnet, Senebier, De
thleiden, Miquel und Lawes. — Als Untersuchungsmethoden
rendung: a) Die directe Wägung der Versuchspflanze; 5) Ermitt-
ichtszunabme einer Feuchtigkeit stark absorbirenden Substaus,
äum; c) volumetrische Bestimmung des condensirten Transpir-
186 der Transpiration im Allgemeinen und ihre Abh
äusseren Momenten. — Eine in die Blüthenähre treibende
1 Digitalis purpurea, deren Topf luftdicht verschlossen war, stand
einem schattigen, vor Regen geschützten Ort und wurde vom
Matorialion zu einer Monographie der Transpiration. 711
6. Jani bis 7. Juli täglich um 12 Uhr Mittags gewogen. In einer Tabelle sind
die erhaltenen Zahlen nebst verschiedenen meteorologischen Beobachtungen
verzeichnet. „Um den Einfluss der Luftfeuchtigkeit in seiner gesonderten Wir-
kung auf die Transpiration kennen zu lernen“, wurde die Verdunstung zweier
gleicher Ricinustopfpflanzen verglichen, von denen eine sich in freier, die andere
in einer „mit Wasserdunst geschwängerten“ Atmosphäre befand. Erstere hatte
104mal mehr Wasser abgegeben. Für Ranunculus polyanthemus war das Ver-
hältniss einer siebentägigen Transpiration in ziemlich feuchter und vollkommen
gesättigter Luft gleich 4:6 : 1.
8. Vergleichung der Transpiration mit der Verdunstung. Ein
Vergleich der Transpiration der Blätter von Digitalis purpurea mit der Eva-
poration eines Atmometers von bestimmter Wasserfläche (5674 Cm.?) ergab,
dass letztere vielmehr (im Mittel etwa dreimal so viel) verdunstete als eine
ebenso grosse Blattfläche. „Die Transpiration ist ein physikalischer, durch die
Beschaffenheit der Pflanze modificirter Process.“
4. Ungleichheit der Transpiration nach Verschiedenheit der
Pflanzen. — Enthält die Ermittlung der Transpirationsgrösse für eine Reihe
von Pflanzen (Phaseolus, Cucumis, Helianthus, Verbascum, Polygonum, Lactuca,
Fragaria).
5. Periodicität der Transpiration. Unterschied von Tag und
Nacht im Allgemeinen. — Die Versuche wurden in der Weise gemacht,
dass an die beiden Blattseiten im Freilande vegetirender Pflanzen Glastrichter
angekittet wurden, die mit einer Messröhre verbunden waren, in welcher das
verdunstete und condensirte Wasser (jedoch nur von der unteren Blattseite)
volumetrisch bestimmt wurde. Verf. kommt zu nachstehender Folgerung: a) „Die
Transpiration steigt und fällt trotz aller hemmenden und begänstigenden Neben-
einflüsse in den verschiedenen Stunden des Tages, so dass innerhalb 24 Stunden
stets ein Maximum und ein Minimum eintritt.“ — b) „Das Maximum der Tran-
spiration fällt auf die Tagesstunden von 12—2 Uhr, der Eintritt des Minimums
erfolgt zur Nachtzeit.*
6. Verschiedenheit der Transpiration der Ober- und Unter-
seite der Blätter. Auf die beiden Blattseiten verschiedener Pflanzen wurden
die früher erwähnten Trichter applicirt; die Bestimmung der Transpiration
geschah jedoch nicht durch volumetrische Messung des condensirten Wassers,
sondern durch Ermittlung der Gewichtszunahme einer gewogenen Chlorcalcinm-
menge, die sich auf einem Uhrglas in jedem Trichter befand. In einer Tabelle sind
die für 11 Species gewonnenen Zahlen verzeichnet. Wir nennen einige Beispiele:
Zahl der Stomata pro Verhältniss der
Quadratimillimeter. Transpiration.
Obers. Unters. Obers. Unters.
Fuchsia fulgens 0 200 1:8
Aucuba japonica 0 145 1 40
Nicotiana tab. 100 207 1 : 48
Helianthus an. 207 250 1 : 12
irationsgrösse ist somit der Zahl der Spaltöffnungen nicht pro-
transpirirt auch die spaltöffnungsfreie Blattzeite.
on der Spaltöffnungen bei der Transpiration der
ilt ein Resume der Abhandlung des Verfassers (Nr. 51), sowie
Nr. 45) über das Oeffnen und Schliessen der Stomata. Weitere
ı verschiedenen Pflanzen mit grossen Spaltöffnungen (Melam-
dla, Impatiens, Lilium, Galium Aparine) ergaben: Die Spalten
nittags, erreichten um 3 Uhr p. m. das Maximum der Oef-
Abends wieder geschlossen.
38 der Organisation auf das Mass der Verdunstung. —
ation haben Einfluss: Bau, Zahl, Grösse und Vertheilug
a; Structur der Epidermis (Mebrschichtigkeit, Cuticularisirung,
sberzüge); Entwicklung des Mesophylis; Grösse der Intercel-
thum der Zellen. Unger versuchte auch mittelst Injection
ıtercellularen bei mehreren Pflanzen zu bestimmen. Dasselbe
Wa manicata) bis 32 (Fuchsia fulgens) Procente des Blatt-
ind Unger, dass wenn eine Blattseite in der Transpiration ge
1 die andere Seite gleichsam vicariirend, um so mehr verdunstet
18 der Transpiration auf den Feuchtigkeitszustand
e.— Es wird berechnet, wie viel Wasser verschiedene Pflanzen
» Digitalis, Helianthus) per Joch (0'575 Hectar) in 153 Tagen
+ Ueber die Ursache des Saftsteigens in den Pflanzen. (Sitzungs-
der Wissensch. Wien, tom. XLVILI, 1863, p. 10.)
tung enthält auch Versuche über die Transpiration im dampf-
Weidenzweige hatten im „absolut feuchten Raum“ bei fast
ratur (dieselbe schwankte nur um 0'1° C.) nicht die geringste
erfahren. Weiters fand Verf., „dass bewurzelte und nicht
nzweige (S. purpurea und 8. fragilis) unter einem grown
nicht mebr transpirirten als unter gewöhnlichen Verhält-
Th, Verdunstung der Zweigspitzen im unbelaubten Zustande.
{XI, 1863, p. 261.)
Zweigspitzen verschiedener Laubbäume waren mittelst eins
em cylindrischen Probiergläschen von 15'8 Cm. Länge einge
einer gewissen Zeit, oft erst nach 24 Stunden wurden die
; gewordenen Gläser durch trockene ersetzt und aus der
der ersteren die Menge des verdunsteten und condensirt®
. Wägungen zu verschiedenen Tageszeiten ergaben, dass die
Morgens allmälig steigt, in der Mittagsstunde den Culmim-
ıt, und sich von da bis Sonnenuntergang wieder verminderk
Th. Ueber den Einfluss der Verdunstung auf Hebung de
ot. Ztg., tom. XXI, 1868, p. 302.)
Materislien zu einer Monographie der Transpiration. 713
Mit Wasser gefüllte, 10—15 Cm. lange Glascylinder waren an einem
Ende mit einer Querscheibe aus frischem Tannenholz verschlossen, während das
andere Ende mit einer ca. einen Meter langen Barometerröhre in Verbindung
stand, die in Quecksilber tauchte. In Folge der Verdunstung der Holzscheibe
wurde das Quecksilber mehrere Mm. hoch gehoben.
68. Knop W., Einige Bestimmungen der Quantitäten Wasser, welche die
Pfanzen durch die Blätter verdunsten. (Landw. Vers.-Stat., tom. VI, 1864, p. 239.)
Die Abhandlung enthält die Mittheilung von fünfundzwanzig Versuchs-
reihen, welche gemeinschaftlich von Knop, Sachsse, Schreber, Lehmann
und Wolf ausgefihrt wurden. Die Versuchsobjecte waren: einzelne Blätter
(Haselnuss, Erle, Eiche, Weide, Georgine, Raps, Wein, Mais, Fichte); Stengel
(Birnbaumzweige, Juncus-Halme, Kleestengel), Wurzeln (Rothklee, Hesperis),
unterirdische Stämme (Zwiebel, Kartoffel), Früchte (Weintraube, Birne), Krypto-
gamen (Ramalina fraxinea, ein Moos, Boletus sp, Agaricus sp.). Die Objecte
wurden in kleinen Intervallen, meist von zehn zu zehn Minuten gewogen. Bei
den Blattversuchen wurde unter Zugrundelegung des Gewichtsverlustes während
der ersten zehn Minuten berechnet, wie viel Wasser eine Million der betreffenden
Blätter, ferner wie viel 1000 Cm?. Blattoberfläche in 24 Stunden verdunstet
hätten. Bezüglich der einschlägigen, durch Wägungen und Rechnungen gefun-
denen Zahlen verweisen wir auf die Abhandlung. Von den im Texte zerstreuten
Untersuchungsergebnissen stellen wir die folgenden hier zusammen.
1. Die Tronspiration wird beeinflusst: a) Von den rein physikalischen
Ursachen der Verdunstung; b) von den physiologischen Vorgängen in der Pflanze,
insbesonders von den in derselben stattfindenden Oxydationsprocessen.
2. „Es verliert ein am Stamm sitzendes, nicht verwelkendes Blatt ungefähr
ebenso grosse Wassermengen wie das abgeschnittene welkende Blatt in den
ersten halben Stunden.“
3 Pflanzenblätter erfuhren in einem anscheinend wasserdampfgesättigten
Raum kleine Gewichtsverlust. Es zeigte sich aber, dass nasses Filtrirpapier
und eine nasse Holztafel fast eben so viel an Gewicht verloren, weshalb Verf. die
Ansicht ausspricht, dass jener Versuchsraum nicht fortwährend mit Wasser-
dampf gesättigt war. Indess ist Knop überzengt, dass selbst in einer mit
Wasserdampf vollständig gesättigten Atmosphäre (was für längere Zeit zu errei-
chen fast unmöglich ist) die Pflanze noch etwas Wasser abgeben kann in Folge
der durch Oxydationsprocesse erzengten Eigenwärme.
69. Nobbe Fr. und Siegert Th, Beiträge zur Pflansencultur in wässe-
rigen Nährstofflösungen. (Lahdw. Vers.-Stat., tom. VI, 1864, p. 19.)
L Ueber die Concentration der Nährstofflösungen. Die Ver-
suche wurden mit Chilegerste (eine nackte Varietät von Hordeum distichum)
und Buchweizen gemacht. Die Lösungen enthielten Magnesiumsulfat, Calcinm-
nitrat, Kaliumchlorid, phosphorsaures Eisenoxyd und Kaliumphosphet. In Text
und Tafeln sind die Resultate bezüglich Wurzelentwicklung, Stammbildung, Laub-
entfaltung und die Ernteergebnisse angegeben. Gleichzeitig warden auch die
714 Alfred Bu
während der Versuchszeit von den Pflanzen verdunsteten Wassermengen netirt.
Dieselben betrugen in Cm.? im destillirten Wasser und in den Lösungen:
Gerste Buchweizen Gerste Buchweisen
Deat. Wass. 290 276 sp. 6040 1867
05 p.m. 4580 1072 5 . mio as
1, 6180 1976 10 970 1
2. 5780 a7
II. Ueber das Chlor als Pflanzennährstoff. Enthält analoge Ver
suche mit Buchweizenpflanzen. Die Nährstofflösungen enthielten ausser Calcium-
nitrat und Magnesiumeulfat respective Kaliumnitrat noch ein Chlorid. Die Tabel-
len enthalten auch Zahlen über die von den Pflanzen während der Versuch
zeit verdunsteten Wassermengen.
70. Wolf W., Die Saussure’schen Gesetze der Aufsaugung von einfachen
Salzlösungen durch die Wurzeln der Pflanzen. (Landw. Vers.-Stat., tom. VI, 1864,
p- 208.)
In Bezug auf die Ausführung und das Ergebniss der zahlreichen, mit
Mais und Feuerbohnen ausgeführten Versuche verweisen wir auf das Original
und heben nur folgende Sätze heraus:
I. Die Verdunstungsgrösse der in verschieden-concentrirten Lösungen
eines und desselben Salzes stehenden Pflanzen steht zwar in einem gewissen
Zusammenhang mit der Blattoberfläche, wächst jedoch nicht proportional mit
der Vergrösserung der letzteren.
2. „Die Concentration der Salzlösung kann von Einfluss auf die Wasser-
aufnahme sein; ich habe aber gefunden, dass Pflanzen in Lösungen mehr
Wasser aufnahmen als Pflanzen von gleicher Blattoberfläche in derselben Zeit
im destillirten Wasser; schon Brunnwasser unterhält eine lebhaftere Verdun-
stung als destillirtes.“
71. Musset, De l'éjacalation de la sève aqueuse dans les feuilles du Colo-
casia esculenta Schott. (Comptes rendus de l'acad. des sc. Paris, tome LAT, II,
1865, p. 683.)
Nach den,Beobachtungen von Musset erfolgt die Guttation aus den an
der Spitze der genannten Pflanze befindlichen Wasserporen nicht durch sucoes-
sive Bildung grösserer Tropfen, die endlich abfallen, sondern das Wasser wird
in feinen Tröpfchen herausgeschleudert. Dabei kann man mit einer Loupe sehn,
wie sich die Epidermis abwechselnd hebt und senkt. „C'est véritablement ıne
éjaculation de sève aquense parfaitement rhythmique.®
72. Fleischmann W. und Hirzel G., Untersuchungen über den Hopfen.
(Landw. Vers.-Stat., tom. IX, 1867, p. 178.) “
Eine Erkrankung der Hopfenpflanzen in den Jahren 1865 und 1866 u
Memmingen veranlasste den Verf. anch zu einer Reihe von Versuchen über die
Verdunstung von Hopfenblättern im alten, jungen, gesunden und kranken
Zustande. „Krank nenne ich diejenigen Blätter, deren obere Seite mit Pilsen
und deren untere mit Blattläusen dicht bedeckt war.“ Die beiden Versuche
blätter hingen mittelst Platindrähten auf je einer Wage und wurden nach js
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 715
schn Minuten gleichzeitig gewogen. Es ergab sich: Unter Zugrundelegung der
Verdunstungsgrösse während der ersten zehn Minuten verdunstete in gleichen
Zeiten und bei gleicher Fläche das alte Blatt 1'13—3-9mal mehr Wasser als
das junge, das krauke 0'8—1'’4mal mehr als das gesunde. Ersteres erklärt Verf. x
aus der relativ grösseren Menge von Holzsubstanz und Imbibitionswasser der on
alten Blätter, letzteres als Folge der von den Blattläusen hervorgerafenen Ver- :
lstsungen der Epidermis der kranken Blätter. Dagegen verdunstete von der
während der ersten zehn Minuten abgegebenen Wassermenge nach sweistündiger
Versuchszeit ebenfalls in zehn Minuten das alte Blatt nur noch 42—50, das
junge dagegen 59—75 Procent; das gesunde Blatt nur noch 24—70, das kranke
dagegen 42— 84 Procent. Die Verdunstung nimmt daher bei jungen und kranken
Blättern weniger rasch ab als beziehungsweise bei alten und gesunden Blättern. ;
73. Müller Alex, Ueber Getreidetrocknung. (Landw. Vers. Stat, tom. X,
1868, p. 188). :
Eine grössere Abhandlung, aus der wir nur folgende Sätze reproduciren:
1. Die verschiedenen Getreidearten verlieren ihren Gehalt sowohl an
hygroskopischem als Benetzungswasser verschieden schnell, und zwar in fol-
gender aufsteigender Reihe: Erbsen, Gerste, Weizen, Roggen, Hafer. 2. Je
grösser der Wassergehalt des Getreides ist, um so grösser ist der Wasserverlust
in der Zeiteinheit. 3. Mit erhöhter Temperatur nimmt bei hinreichendem Luft- “
wechsel die Trocknungsgeschwindigkeit beschleunigt zu, d. i.in einem grösseren rg
Verbältniss als das der Temperatursteigerung.
74. Rauwenhoff, Contributions phyto-physiologiques. (Verslaegen en Me- Ÿ
deelingen der kon. Akad. d. Wetensch., 2. ser., tom. II, 1868 [?}) “
Stand mir nicht zur Einsicht.
75. Rosanoff M. S., Heteromorphismus der Spaltöffnungen und Wasser-
ausscheidung der Blätter. (2. russische Naturforscher-Versammlung, 1869).
[Bef. B. Z. 27, 1869, 883.]
„Wie es scheint, ist der Heteromorphismus der Spaltöffnungen immer
von Wasserausscheidung in tropfbarer Form begleitet (Aroideen, Tropaeolum,
Coleus etc.).“ Dagegen ist bei einigen Farnkräntern (Polypodium fraxinifolium
u.A.) diese Erscheinung von den Spaltöffnungen unabhängig, wohl aber mit
einer besonderen Structur der Epidermis an den Ausscheidungsstellen verbunden.
76. Rosanoff S., Wasserausscheidung der Aroiden. (2. russische Natur-
forscher-Versammlung, 1869.)
[Ref. B. Z. 27, 1869, 882.]
Enthält einige Bemerkungen über den genannten Gegenstand.
77. Hosaeus, Ueber die Wasserverdunstung einiger Culturpflanzen. (An-
nalen der Landwirthschaft, 1869, p. 259.) .
Weder die Originalarbeit, noch ein Referat stand mir zur Verfügung. 5
78. Davy M, Sur la transpiration des plantes. (Journal d’sgricult. pra-
tique, tom. II, 1869, p. 234.)
2. B. Ges. XXXVII. Abh. 92
716 Alfred Burgerstein.
Teidar konnte ich weder die Originalabhandlung, noch ein Referat über
1eben.
‚eh6rain P., Sur l'évaporation de l'eau et la decomposition de l'acide
par les feuilles des végétaux. (Ann. sc. nat, 5° sér., tom. XVII,
B.S. B. F. 19, 1872, 38. — C. Ag. Ch. 4, 153. — B. Z. 31, 1873, 494]
lem Vorversuche gelehrt hatten, „dass die Evaporation der Blätter
m gesättigten Raume ebenso fortsetzt wie in freier Luft“, nahm
t keinen Anstand, die Verdunstungsgrösse durch Wägung des con-
assers zu bestimmen, welches sich in Glasrôhren ansammelte, in
lätter — meist solche von Cereslien — mittelst gespaltener Korke
m waren.
iner Versuchsreihe wurde die gleichzeitige Verdunstung dreier ver-
ar Kornblätter einer Pflanze bei Sonnenexposition bestimmt. Das
': Die Transpirationsgrösse nimmt unter sonst gleichen Bedingungen
rezunabme des Blattes ab. Um den Einfluss des Lichtes auf die
n kennen zu lernen, wurde letztere bei Weizen- und Gerstenblättera
6, im diffusen Lichte und in völliger Finsterniss bestimmt. Beispiels-
ı für Kornblätter die Transpiration: Sonne (25°) 703 Gramm, Dif
60 Gramm, Finsternis (22°) 0'7 Gramm. — Bei einem zweiten Ver-
d sich die ein Weizenblatt enthaltende Röhre in einem Glasgefis,
es beständig Wasser von 15° C. geleitet wurde. Die condensirte
e betrug in einer Stunde in der Sonne 168 Milligramm, im Finstern
ramm.
an die Transpiration durch das Licht in so hohem Grade gesteigert
ıe Agens aber bei der Zerlegung der Kohlensäure thätig ist, so wollte
ıntersuchen, ob zwischen diesen beiden Functionen etwa eine Liaison
ı diesem Zwecke wurden die Blätter sammt den sie einschliessenden
Hasgefässe eingesenkt, die mit verschieden gefärbten Flüssigkeiten
n. ‚Hierauf wurden die Apparate der Sonne ausgesetzt und bei dem
ie Menge der zerlegten Kohlensäure, bei dem andern (b) die ab-
assermenge ermittelt. Es ergab sich für ein Kornblatt per Stunde:
a. b.
18 von nentralem chromsaurem Kali Tim ollig.
» schwefelsaurem Kupferoxydammoniak 15 , O0ll,
» Jod in Schwofelkohlenstoff 0%, 00,
"ersuch mit Maisblättern, bei welchem dafür Sorge getragen wurde,
wendeten Flüssigkeiten gleiche Helligkeiten hatten, ergab an con
snspirationswasser pro Stunde und Sonne: Orangegelb (Eisenchlerid)
Roth (Carmin in Ammoniak) 51:0 Gramm; Blau (Kupferoxydammoniak-
iramm; Grün (Kupferchlorid) 38:3 Gramm. Auf Grund dieser Versuche
chzeitiger Rücksicht auf die bekannte Thatsache, dass die gelben und
den eine weitaus stärkere Kohlensäure-zersetzende Kraft ausüben als
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 717
die blauen und violetten (was auch ein von Deh6rain mit Potamogeton crispus
gemachter Versuch bestätigte), kommt Verfasser zu folgenden Sätzen:
1. Die Wasserabgabe der Blätter beruht auf der leuchtenden und nicht
anf der wärmenden Kraft des Lichtes (l'évaporation . . . est determine par la
lumière est non par la chaleur).
2. „Die Lichtstrahlen (gelb und rotb), welche bei der Zerlegung der Kohlen-
säure wirksam sind, sind auch jene, welche die reichlichste Evaporation her-
vorrafen.*
Um endlich das Verhalten der beiden Blattseiten auf die Transpiration
zu ermitteln, machte Verfasser nach der eingangs erwähnten Methode Versuche
mit Kornblättern, wobei er einmal die Oberseite, das andere Mal die Unterseite
mit einer Collodiumschichte überstrich. Die Oberseite gab reichlicher Wasser
ab als die Unterseite; in demselben Sinne verhalten sich aber die Blätter, wie
Boussingault fand, in Betreff der Zerlegung der Kohlensäure.
80. Dehérain P., Sur l'évaporation de l’eau par les végétaux. (Comptes-
rendus de l’acad. des sc. Paris, tom. LXIX, 1869, p. 381.)
[Ref. B.S. B. Fr. 16, 1869, 204.]
Ein in einem Glasgefässe luftdicht verschlossenes Kornblatt verlor bei
Sonnenlichtexposition nach je einer halben Stunde fast dieselben Wassermengen,
wie sich durch die Wägung des im Gefässe condensirten Wassers zeigte. Ein
nasser Baumwolldocht gab unter denselben Bedingungen im dampfgesättigten
Raume kein Wasser ab. Durch weitere analoge Versuche wurde die Wasser-
abgabe von Korn- und Gerstenblättern in der Sonne, im diffasen Lichte und
im Finstern ermittelt. Die Gefässe waren in einzelnen Fällen mit kaltem Wasser
oder einer Alaunlösung umgeben. Verfasser kommt zu folgenden Resultaten:
1. Die Wasserverdunstung lebender Blätter erfolgt unter anderen Bedin-
gungen als die eines leblosen Körpers.
2. Erstere wird hauptsächlich durch das Licht bestimmt.
8. Für die Kohlensäurezerlegung und Transpiration sind dieselben Licht-
strahlen besonders wirksam.
4. Die Oberseite der Blätter verdunstet mehr Wasser und zerlegt auch
grössere Mengen von Kohlensäure.
81. Dehérain P., Sur l'influence qu'exercent divers rayons lumineux sur
la décomposition de l'acide carbonique et l’évaporation de l'eau par les feuilles.
(Comptes-rendus de l’acad. des sc. Paris, tom. LXIX, 1869, p. 929.)
[Ref. B. S. B. Fr. 16, 1869, 224.]
Durch neue Versuche, deren Detail nicht angegeben ist, kommt Verfasser
abermals zu dem Resultate, dass bei gleichbleibender Intensität des Lichtes die
rothen und gelben Strahlen sowohl die Kohlensänrezerlegung wie auch die Wasser-
verdunstung mehr begünstigen als die blauen und violetten.
82. Czech C., Ueber die Functionen der Stomats. (Bot. Ztg., tom. XXVII,
1869, p. 801.)
[Ref. B. S. B. Fr. 18, 1871, 2.]
92*
Alfred Burgerstein.
er bestätigt an den von ihm untersuchten Pflanzen (Camellis,
Ha, Fritillaria, Hyacinthus) die Beobachtungen von Mohl über
ler Spaltöffoungen bei Tag und Nacht. An den grünen Theilen
mata bei Tage offen, während der Nacht geschlossen ; bei der Hys-
e Verfasser an den von der Sonne getroffenen Theilen weiter ge
jenen Stellen, die nur reflectirtes Licht erhielten, und an trüben,
gen waren sie nur wenig geöffnet. Die Stomata nicht grüner Peri
sich immer geschlossen. Die Ursache des Oeffnens ist das Licht,
sser näher erklärt und begründet.
ergleiche verschiedener Pflanzenarten derselben Gattung ergab sich,
rten, die nasse Standorte lieben, mehr (niemals weniger) Spalt-
‚en als verwandte xerophile Species. Populus nigra (135), Populus
rassica lyrata (401), Brassica palustris (609); Veronica Chamae-
eronica Beccabunga (248).
ark, Blattanstomie und Wasserausscheidung der Aroideen. (2. rus-
ırscher-Versammlung, 1869.)
i. Z. 27, 1869, 881.]
rscheinung der Wasserausscheidung darf mit den Spaltöffnungen
re Beziehung gestellt werden.“
la Rue... (Bot. Zig., tom. XXVII, 1869, p. 882.)
; zu dem Resultate, dass die liquide Wasserausscheidung in der
Spaltöffnungen erfolgt, die entweder besonders entwickelt sind, oder
cher Form, jedoch gehäuft an bestimmten Stellen der Pfansen-
orfinden.
ler N. J. C., Ueber den Durchgang von Wasserdampf durch die
Epidermiszelle. (Pringsh. Jahrb. für wissensch. Bot, tom. VIL
>. 198.)
1.8. B. Fr. 16, 1869, 166.]
# experimentellem Wege zu ermitteln, ob die pflanzliche Epidermis
der Celluloseseite oder nach der Cuticularseite Wasser abdunsten
ı mehrere Versuche mit der stark cuticularisirten Oberhaut von
angestellt, welche die Voraussetzung bestätigten, dass die Ver-
neller durch die Celluloseseite erfolgt. Daraus kann der weitere
gen werden, dass im Blatte die Verdunstung nach den Intercallular-
ıer vor sich geht als nach der Atmosphäre, wenn man beiderseits
on des Wasserdampfes und gleiche Temperatur voraussetzt.
‚gel Aug., Versuche über die Wasserverdunstung auf besäetem und
3oden. (Abhandl. der königl. bayr. Akad. der Wissensch. [math
1e], tom. X, 1870, p. 320.)
3. Ja. 6, 184.]
f mit Zinkblech überzogenen und mit Gartenerde angefüllten Holı-
je eine Pflanze cultivirt. Ein sechster Kasten blieb ohne Vegetation.
ährend der einmonatlichen Versuchsseit die Verdunstung im vege-
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 719
tstionslosen Boden = 100, s0 ergibt sich für Pelargonium zonale 142, Pelar-
gonium odoratum 183, Reseda odorata 140, Sedum Sieboldii 157, Aloë arborea
264. Bei einer anderen Versuchsreihe wurden sechs Kästen mit fettem Thon-
boden, sechs andere mit humusreichem Kalkboden gefällt und davon je fünf mit
Samen beschickt. Es ergaben sich für 108 Vegetationstage folgende Mengen an
transpirirtem Wasser (in Kilogramm rund): Unbesäster Boden: Thonboden 7,
Kalkboden (7-6); Klee: Thonboden 17'8, Kalkboden (19'3); Hafer: Thonboden
217, Kalkboden (229); Weizen: 202 resp. (226); Roggen: 204 resp. (221);
Gerste: 19-8 resp. (221). Eine andere Versuchsreihe mit den genannten Cerealien
ergab als Wasserverlust einer Pflanze in 70 Tagen: Hafer 72-4, Weizen 685, Rog-
gen 662, Gerste 62°4 Gramm. Ein weiterer Versuch wurde mit Buchen- und
Fichtenbäumchen gemacht. Dieselben kamen, frisch dem Walde entnommen, mit
den Wurzeln und der anhaftenden Erde in eine Flasche, deren Boden mit der-
selben Walderde bedeckt war. Die durchschnittliche vierundzwanzigstündige
Verdunstung ergab für Buche 15, für Fichte 12 Gramm. „Man kann hiernach
anf das Bestimmteste (?) annehmen, dass die Wasserverdampfang des Laubholzes
sum Nadelholze im Verhältnisse von 5 : 4 stehe.“
87. Pfaff Fr., Ueber den Betrag der Verdunstung einer Eiche während
der ganzen Vegetationsperiode. (Sitzungsber. der königl. bayr. Akad. der Wissensch.
München, tom. I, 1870, p.27.)
[Bef. B. 8. B. Fr, 18, 61.]
Von einer Eiche wurde vom Mai bis October täglich viermal durch je drei
Minuten (!) die Transpiration kleiner Seitenästchen bestimmt. Aus dem Ergebniss
der Wägungen, sowie der Gesammt-Oberfläche der (700.000) Blätter berechnete
der Verfasser den Betrag des von der „jungen“-Eiche vom 18. Mai bis 24. October
verdunsteten Wassers, wobei die nächtliche Verdunstung nicht eingerechnet wurde.
Diese „Minimalzahl“ war 83mal grösser als die Begenmenge, welche der von
der Baumkrone eingenommenen Fläche entsprach.
(Ueber die Fehler der Berechnungen vergl. Hann in Zeitschr. der Österr.
Gesellsch. für Meteorologie, Band VI, 1871, p. 10.)
88. Wiesner J., Untersuchungen über die herbstliche Entlaubung der
Holzgowächee. (Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch. Wien, tom. LXIV,
1871)
[Ref. B. S. B. Fr. 21, 1874, 97. — C. Ag. Ch. 1, 347. — Le. V. St. 15,
1872, 144]
Y. Beziehung zwischen Transpiration und Lanbfall.
Zahlreiche Versuche ergaben, dass Herabsetzung der Transpiration die
Entlaubang der Holsgewächse stark beeinflusst. Werden beispielsweise Sprosse,
an denen die Trennungsschichte bereits angelegt ist, in dunstgesättigten Raum
gebracht, so fallen die Blätter nach wenigen Tagen normal ab. Abgeschnittene
und mit der Schnittfläche im Wasser stehende Zweige entblättern sich früher
als die am Baume befindlichen Vorgleichszweige unter sonst gleichen Bedin-
gungen; durch Anwendung von Quecksilberdruck wird jedoch bei abgeschnittenen
720 Alfred Burgerstein.
Zweigen nicht nur eine Steigerung der Transpiration hervorgerufen, sondern
auch der Blattfall verzögert. Verfasser fand ferner, dass durch Herabsetzung
der Temperatur die Gewächse mit raschem Blattfall eine relativ viel stärkere
Verminderung der Verdunstung erfahren als Pfanzen mit trägem Laubfall
woraus sich mit Rücksicht auf das eingangs Gesagte erklärt, weshalb die winter-
grünen Gewächse im Herbste weniger und später die Blätter abwerfen als die
sommergrünen Pflanzen.
Die Abbandlung enthält mehrfache Transpirationsbestimmungen verschie
dener Gewächse.
89. Fittbogen J., Altes und Neues aus dem Leben der Gerstenpflanze.
(Landw. Vers.-St. herausg. von Nobbe, tom. XIII, 1871, p. 81.)
V. Wasserverdunstung, p. 104. Gerstenpflanzen wurden in reinem Sand
cultivirt und mit Nährstofflösung begossen. Der Wassergehalt betrug 80-4
Procent der wasserhaltenden Kraft des Bodens. Verfasser unterscheidet fünf
Perioden: I. Ernte 22/5, zehn Tage nach Entfernung der überzähligen Pfanun;
IL. Ernte 2/6; III. Ernte 16/6, Grannenspitzen sind hervorgetreten; IV. Ernte
24/6, Ende der Blüthe; V. Ernte 16/7, völlige Reife.
Die Verdunstung wurde nach der Formel von Wolf (Landw. Vers.-St,
VI, p. 210): V= P—(p-+p‘) bestimmt, wobei P die Menge des aus der Pfanse
und dem Boden verdunsteten Wassers, p die Menge des vom Boden allein ver-
dunsteten Wassers, p’ die Menge des , Vegetationswassers® am Ende des Ver-
suches bedeutet. Es betrug V (als Mittelzahl für 12 Pflanzen) in den fünf Pr
rioden: I = 5736; II= 25044; III = 4691; IV = 62444; V = 6971'1 Gramm.
Durch Vergleich der Transpirationsgrôssen mit der Trockensubstanspro-
duction in den einzelnen Perioden ergab sich, dass (wie schon Lawes gefunden)
eine gewisse Relation zwischen diesen beiden Functionen besteht, so dass zu
derselben Zeit, in welcher das meiste Wasser durch die Pflanze passirt, auch
das Trockengewicht die grösste Zunahme erfährt. Es liess sich ferner annehmen,
dass auf circa 300 Gramm Verdunstungswasser 1 Gramm organischer Sabstanz
gebildet wurde.
90. Hellriegel, Wie viel Wasser beanspruchen unsere Getreidearten zur
einer vollen Ernte? (Amtl. Vereinsbl. d. landwirthsch. Provincial-
lie Mark Brandenburg und Niederlausitz, 1871.)
C. Ag. Ch. 1, 44.)
Grund von Versuchen und Berechnungen findet Verfasser, dass zur
von einem Kilogramm Gerstenkörner (inclusive Bodenverdunstung)
ilogramm Wasser nöthig sind. Nahezu dasselbe benôthigen auch die
treidearten. Mit dieser approximativen Verhältnisssshl rechnet Ver-
sr aus, dass zu einer mittleren Körnerernte der Gerste pro einen
die Verdunstung durch Boden und Pflanze während der Vegetations-
) Kilogramm Wasser erforderlich sind, die durch einen normalen
tegenfall nicht ganz gedeckt werden, so dass die Winterfeuchtigkeit
hiezu beitragen muss.
F
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 721
91. Hoffmanu H., Untersuchungen über die Bilanz der Verdunstung und
des Niederschlages. (Zeitschr. d. österr. Gesellsch. f. Meteorol., tom. VI, 1871,
p.177.)
[Ref. Je. Ag. Ch. (1870—1872), 131.]
Die Evaporimeterversuche, welche Hoffmann vom 1. Mai bis 30. Sep-
tember im botanischen Garten zu Giessen angestellt hat, haben ergeben, dass
die Verdunstungsgrösse vielmals grösser war als die Niederschlagsmenge in der-
wlben Zeit. Dennoch spricht Hoffmann die Ueberzeugung aus, dass die ge-
wübnlichen Niederschläge für den Wasserconsum der Pflanzen bei uns wohl voll-
kommen ausreichen dürften, auch ohne dass man die dampfcondensirende Fähigkeit
des Bodens (vgl. Knop, L. V. St, IV. Bd.) in Anspruch nimmt.
92. Risler Eng, Recherches sur l'évaporation du sol et des plantes. (Arch.
des sc. pbys. et nat. de la Biblioth. univ. Génève, 1871. — Separatabdruck,
2. Aufl., 1879.)
Ref. B. S. B. Fr. 17, 1870, 131. — C. Ag. Ch. 1, 158. — R. sc. n. 1873.]
Die Transpiration wurde nach drei Methoden bestimmt: 1. Die Pflanzen
vegetirten in entsprechend adjustirten, hermetisch verschlossenen Porzellantöpfen
(Brassica, Frazinus). — 2. Die Töpfe waren oben nicht verschlossen; die Boden-
verdunstung wurde durch Parallelversuche ermittelt (Mais, Hafer, Wicken, Klee).
3. Die Pfanzen vegetirten im Freilande. Ein Blatt oder Spross wurde in einem
Glasgefässe luftdicht verschlossen und die Transpirationsgrösse aus der Gewichts-
menge des condensirten Wassers bestimmt. (Zahlreiche Versuchspflanzen.)
Risler kam zu folgenden Conclusionen:
À) Alle Pflanzen verdunsten im Sonnenlichte mehr als im Schatten. Bei
der Luzerne war die Transpiration in der Sonne viermal so gross als im Schatten,
selbst wenn das Thermometer mit geschwärzter Kugel in der Sonne nicht einmal
eine doppelt so hohe Temperatur anzeigte als im Schatten. Es besteht somit
eine directe Wirkung des Lichtes, unabhängig von der Wärme.
B) Unter den verschiedenen Lichtstrahlen (die Versuchspflanzen befanden
sich unter Glocken aus farbigem Glase) wirken die gelben am stärksten, die
rothen, violetten und grünen am schwächsten auf die Transpiration.
C) Die Bodenfeuchtigkeit hat einen grossen Einfluss auf die Evaporation.
Unter sonst gleichen Bedingungen vermindert sich die letztere in dem Masse,
als die Trockenheit des Bodens zunimmt.
D) Luftfeuchtigkeit und Luftbewegung üben keinen directen Einfluss auf
die Transpiration aus. („Je n’ai pu constater aucune variation de la transpiration
avec l'humidité ou avec l'agitation de Pair.“)
E) Während der Nacht ist die Transpiration sehr gering.
99. Mae Nab W. R., Erperiments on the transpiration of watery fluid
by leaves. (Transact. and Proceed. of the bot. soc. of Edinburgh, tom. XI,
1871, p-45.)
(Ref. B. Z. 31, 1873,493. — B. 8. B. Fr. 19, 1872, 246. — C. Ag. Ch. 4, 158.]
Alfred Burgerstoin.
Die Versuche (mebr als 100) warden mit Prunus laurocerasus gemacht.
ab sich, dass die Transpiration 5—6 Procent des Gesammtwassers vom
bendgewichte betragen kann. Im diffusen Lichte ist sie circa 0:59, im
lichte circa 3 Procent. — „Sind die Blätter der Sonne ausgesetzt, s0
a sie in wassergesättigter Atmosphäre viel mehr Wasser aus, als wenn die
rocken ist, im Schatten dagegen gaben die Blätter während einer Stunde
asser ab, während sie in trockener Atmosphäre 2 Procent verloren.“ — Die
site des Kirschlorbeerblattes verdunstete zwölfmal mehr als die Oberseite.
94. Baranetzky J., Ueber den Einfluss einiger Bedingungen auf die Tran-
on der Pflanzen. (Bot. Ztg., tom. XXX, 1872, p. 65.)
[Ref. B. S. B. Fr. 19, 1872, 247. — C. Ag. Ch. 1, 226.]
1. Wirkung von Erschütterungen der Pflanze. Verfasser fand
Anderem Folgendes: Wägt man eine Pflanze unmittelbar vor und nach
Erschütterang (Stoss), so findet man, dass sie während einer auch nicht
ine Secunde dauernden Erschütterung einen verhältnissmässig sehr star-
asserverlust erleidet. Erfolgt unmittelbar darnach ein zweiter Stoss, so ist
wichtaverlust viel kleiner und beim dritten merkt man schon keine oder
ıe sehr unbedeutende Gewichtsverminderung der Pflanze. Verfasser erklärt
der Weise, dass der Stoss eine Störung in der Gewebespannung verur-
dies eine Verengerung der Spaltöffnungen zur Folge hat, wodurch die
‚iration vermindert wird. Nach der Ansicht von Baranetrky afficiren
die leisesten mechanischen Erschütterungen die Pflanzen in der besagten
weshalb die jedesmalige Uebertragung der Pflanze auf die Wage schon
ırhebliche“ Fehlerquelle involvirt (?).
2. Wirkung der Beleuchtung auf die Transpiration. Um den
38 der Temperatur möglichst zu eliminiren, wurde Licht und Finsternis
nach einander gewechselt. „Wechselt man die Beleuchtung mehrere Male
zen Perioden, so findet man gewöhnlich (wie viel Versuche wurden ger
?), dass die Unterschiede in der Transpiration immer kleiner werden und
vollständig aufhören; setzt man die Experimente fort, so treten dam
alich unregelmässige Schwankungen ein, bei denen manchmal im Finstera
als im Lichte transpirirt wird.“ Die Ursache dieser Störungen liegt nach
ıetzky wahrscheinlich nicht in der Wirkung der Lichtreize, sondern in
irkung mechanischer Erschütterungen. Er meint ferner: „Vollkommer
kelte und ausgewachsene Blätter scheinen ohne Ausnahme am Lichte
* als im Finstern zu transpiriren. Unempfindlich gegen Licht zeigten sich
chnittlich die Blätter, welche schon ganz entwickelt, aber noch nicht gas
rachsen waren; eine stärkere Transpiration im Finstern hingegen konnte
igen Fällen, aber immer nur an ganz jungen Blättern beobachtet werden.“
ist nur zu bemerken, dass der Verfasser, wie er selbst angibt, diese „Ab-
‚keit der Erscheinung von dem Alter der Blätter“ in vielen späteren Ver
. selbst bei denselben Pflanzen nicht constatiren konnte.
3. Die Periodicität der Transpiration. Nach den Versuchen des
axistirt die sogenannte unabhängige Periodieität der Transpiration nicht.
rm
„Wägt man die im Finstern (unter sonst gleichen Bedingungen?) verbleibende
Pflanze (Kürbis) während der Tageszeit in gleichen Perioden, so findet man eine
stetige und regelmässige Abnahme der Transpiration, aber keine Spur von einer
Periodicität derselben.“
95. Prautl K., Die Ergebnisse der neueren Untersuchungen über die
Spaltöffnungen. (Flora, tom. LV, 1872, p. 305.)
[Ref. B. No., 1872, 147.]
Ein längerer Aufsatz, welcher in übersichtlicher Zusammenstellung und
mit kritischer Sichtung sehr vollständig die Literatur von 1845—1872 über den
Bau, die Entwicklungsgeschichte und physiologische Bedeutung der Spaltöff-
uungen behandelt.
96. Dietrich Th., Ueber die durch unsere Culturpfansen verdunsteten
. Wassermengen. (Mitth. des landw. Centralver. für den, Regierungsbezirk Cassel,
1872, p. 343.)
[Ref. C. Ag. Ch., 3, 39. — Ann. Rec. p. 362. New-York, 1873.]
1. Die Menge des verdunsteten Wassers steht in gerader Beziehung zu
der Menge der produeirten Pflanzensubstanz. 2. Die Verdunstung ist verschjeden
je nach der Pflanzenart. Auf 100 Gramm produeirte Trockensnbstanz wurden
verdunstet in Kilogramm Wasser: Buchweizen 42, Klee 41, Lupinen, Bohnen,
Hafer circa 36, Roggen, Weizen 30, Gerste 26.
97. Schröder J., Die Einwirkung der schwefligen Säure auf die Pflanzen.
(Tharander forstl. Jahrb., tom. XXI, 1872, p. 185; XXIII, 1873, p. 217) —
(Landw. Vers.-Stat. v. Nobbe, tom. XV, 1872, p. 821; XVI, 1873, p. 447.)
— Ferner Schröder und Renss: Die Beschädigung der Vegetation durch
‚Rauch. Berlin (Parrey), 1883, p. 68.)
[Bef. B. Z., 32, 1874, 411. — B. 8. B. Fr, 22, 1875, 31]
V. Die Transpiration unter Einfluss der schwefligen Säure
Le. (Landw. Vers.-Stat) p. 337. Verf. hat bei seinen Untersuchungen auch
Versuche angestellt, bei denen die Transpirationsgrôsse von solchen Pflanzen,
die sich in einer 0‘02—0-1 Volumprocente schweflige Säure enthaltenden Luft
befanden, mit der Verdunstungsgrösse in normaler Luft verglichen wurde. Die
Versuchsobjecte waren theils abgeschnittene Zweige, theils in Boden eingewur-
zelte Freilandpflanzen von Acer platanoides, Fagus silvatica, Quercus, Abies
pectinata. Wir reproduciren nur die allgemeinen Endergebnisse:
1. „Pflanzen, welche von SO, getroffen werden, verlieren die Fähigkeit,
normal zu transpiriren. In Folge dessen werden geringere Wassermengen durch
den ganzen Organismus geleitet, alle Folgen einer gestörten Wassercirculation
müssen sich geltend machen und zuletzt geht die Pflanze ihrem Untergange
entgegen.“ 2. „Grössere Mengen SO, bewirken stärkere, geringere Mengen gerin-
gere Störungen der Wasserverdunstung.“ 3. „Bei Gegenwart von Licht, hoher
Temperatur und trockener Luft wird aus der Luft mehr SO, aufgenommen und
tritt eine stärkere Benachtheiligung der Verdunstung ein als im Dunkel, bei
niederer Temperatur und feuchter Luft.“ 4. „Ein Nadelholz wird bei gleicher
Z. B. Ges. B. XXXVIL. Abh. 93
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 723
724 Alfred Burgerstein.
Menge 80, noch nicht sichtbar in der Transpiration herabgesetzt, wo sich eine
deutliche Einwirkung bei einem Laubholze bereits zeigt.“
98. Fittbogen J., Untersuchungen über das für eine normale Production
der Haferpflanze nothwendige Minimum von Bodenfeuchtigkeit, sowie über die
Aufnahme von Bestandtheilen des Bodens bei verschiedenem Wassergehalte des-
selben. (Landw. Jahrb. von Nathusius und Thiel, tom. II, Berlin, 1873,
p- 351.)
[Ref. C. Ag. Ch. 5, 1874, 347. — Ja. Ag. Ch. (1873—1874), 266.]
Zwanzig „Zuckergläser“ wurden zunächst mit einer 4 Cm. hohen Schotter-
schichte und darüber mit Feinerde gefüllt. In jedes ksmen drei Haferkeim-
pflänzchen, von denen später nur das bestentwickelte belassen wurde. Ein
Zinkblechdeckel mit einem centraldurchbohrtem auswattirtem Kork (zum Durch-
gange der Pflanze) verhinderte die Bodenverdunstung. Je vier Töpfe bildsten
eine Reihe mit bestimmtem Wassergehalte des Bodens. Die Gläser standen in
einem Gewächshause ; Versuchsdauer vom 12. April bis circa 20. August. In der
folgenden Tabelle bedeutet A die Bodenfeuchtigkeit in Procenten der wasser-
haltenden Kraft des Bodens; B die Verdunstung in Gramm (Mittel aus den 4
Gefässen einer Reihe); C die auf ein Gramm producirte- oberirdische Substanz
wurden verdunstet Gramm Wasser:
A B (a
80—60 7394 538
60—40 5556 457
40—30 5715 444
30—20 8191 414
20—10 642 405
Aus diesen und anderen Versuchen ergibt sich, dass die organische und
unorganische Pflanzenmasse im Verhältniss zum evaporirten Wasser umsomehr
zanimmt, je mehr der Wassergehalt des Bodens abnimmt. Das für die normale
Production der Haferpflanze nothwendige Minimum der Bodenfeuchtigkeit dürfte
etwa 35 Procent der wasserhaltenden Kraft des Bodens betragen.
99. Sorauer P., Einfluss der Wasserzufuhr auf die Ausbildung der
Gerstenpflanze. (Bot. Ztg., tom. XXXI, 1873, p. 145) *
[Bef. B. No., 1873, 177. — C. Ag. Ch. 3, 295. — Ja. Ag. Ch. (1873 bis
1874), 267. — Nf., 6,1873, 202.]
Die Versuchspflanzen standen in Glascylindern mit gleicher Nährsif-
mischung. Die Bodenfeuchtigkeit betrug beziehungsweise 10, 20, 40, 60 Provat
der wasserhaltenden Kraft des Bodens. — Je mehr Wasser die Pflanzen su
ihrer Ausbildung hatten, desto grösser (länger und breiter) wurden die Bläkiet,
desto weniger Spaltöffnungen zeigten sie auf einer bestimmten Fläche, desto
grösser war jedoch der Spaltôffnungsapparat (Länge der Schliesszellen).
100. Stahl E., Die Entwicklungsgeschichte und Anatomie der Lenticelle.
(Bot. Ztg., tom. XXXI, 1873, p. 561)
[Ref. B. Ja. 1, 258.]
Materialien zu einer Monographie der Transpiration.
Cap. VL Physiologische Bedeutung der Lenticellen.
tragende Zweige wurden an dem kürzeren Theil eines sweischen]
rohres befestigt, unter Wasser getaucht, und hierauf wurde verst
Quecksilberdruck Luft durch die Lenticellen zu pressen. Im Soi
dies leicht, im Winter schwer oder gar nicht. Verf. schliesst da
ı Lenticellen im Sommer offen, im Winter aber geschlossen sind.
Ueber die Function der Lenticellen sagt Stahl (p. 613): „D
verhalten sich, was ihre physiologische Bedeutung betrifft, zu dı
wie die Spaltöffaungen zu der Epidermis.“
101. Barthélemy A., De l’exhalation aqueuse des plantes
dans l’acide carbonique. (Comptes-rendus de l’Acad. d. sc. Paris, t
? 1878, p. 1080.)
; [Bef. Ar. Ph. 5, 1874, 356. — B. Ja. 1,256. — B. Z. 32,
B. 8. B. Fr. 21, 1874, 54. — Ch. C. BL, 1873, 775. — F. Mo. 17,
Ja. Ag. Ch. (1873—1874), 270. — J. Ph. Ch. 19, 47. — Nf, 7, 1:
sc. n. 2, 448; 3, 14. — Z. g. Na. 11, 1875, 341.]
Unter einer luftdicht verschlossenen Glocke befand sich «
pflanze, ein Schälchen mit gewogenem Chlorcalcium, etwas Sodabi
endlich ein Thermometer. Verf. gibt in der vorliegenden Abhand
die Resultate seiner Untersuchungen, die wir im Wesentlichen rey
1. Die ‚„exhalation aqueuse“ kann in dreifacher Weise s
a) durch die ,exhalation insensible“, welche durch die ganze Cutic
vor sich geht; ) durch eine „emission brusque de gaz saturds“, ı
durch die Spaltöffnungen entweichen, was besonders dann geschie
Pflanze einer rapiden Temperaturserhöhung ausgesetzt wird; c) d
sudation accidentelle“, die hervorgerufen wird durch die Gleichge
zwischen der Wasseraufnahme der Wurzeln und die assimilirende '
Blätter.
2. Eine unter einer Glocke stehende Pflanze gibt innerhal
eine constante Menge Wasserdampf ab; diese Menge nennt Verf.
Dasselbe ändert sich mit der Wasserquantität, welche die Wurz
mit der Temperatur und ist für junge Blätter grösser als für all
3. Wird eine Pfanze nach mehrstündiger Exposition in
Schatten gestellt, so fährt sie fort, beträchtlich zu transpiriren ur
langsam auf ihr Regime.
4. Bei constanter Temperatur kann es vorkommen, das
während der Nacht mehr Wasser verliert als bei Tage, besonders
im Zustand sehr rascher Entwicklung befindet.
5. Befand sich unter der Glasglocke trockene Kohlensäur
transpirirte Wassermenge bei Tage kleiner als die von den Wurs
mene. Im Lichte veranlasst nämlich die aufgenommene Kohlens
tion einer gewissen Menge von Wasser, namentlich wenn sich
einer raschen Entwicklungsperiode befindet.
726 Alfred Burgerstein.
6. In der Nacht dagegen vermindert sich die Blattthätigkeit gegenüber
der Wurzelfunction, und die Folge ist eine liquide Wasserausscheidung (exsuda-
tion) oder das „Schwitzen“ (suintement).
Verf. beachtete diese Erscheinung bei Bambusa mitis, deren Blattspitsen
wäbrend der Nacht in reichlicher Menge Wassertröpfchen secernirten.
102. Barthélemy A. De l'évaporation des plantes, de ses causes et de
ses organes. (Revue des sc. nat., 1874 [?].)
[Bef. B. Z. 32, 1874, 509.]
Im Wesentlichen derselbe Inhalt wie in der vorgenannten Abhandlung
des Verf. (Nr. 101.)
103. Davy M., Note sur la quantité d’eau consommé par le froment pendant
sa croissance. (Comptes-rendus de l’acad. des sc. Paris, tom. LXXIX, 1874, p. 208)
(Ref. B. Z. 32, 1874, 45. — C. Ag. Ch. 8, 1875, 99.)
Sechs Gruppen von je zehn Glasflaschen von 2 Liter Inhalt wurden mit
Erde gefällt und mit je fünf Roggenkôrnern (blé blen) beschickt. Die Wägungen
wurden anfangs einmal, dann zweimal wöchentlich vorgenommen. Der Gewichts-
verlust wurde bei vier Gruppen durch Regenwasser, bei zwei durch eine Nähr-
lösung (1: 1000) ersetzt. In Tabellen ist die evaporirte Wassermenge nach der
Natur des Bodens und der Düngung verzeichnet. Bei guter Düngung ist der
Wasserbedarf verhältnissmässig gering. — Eine zweite Versuchsreihe ergab.
dass die mittlere Regenmenge für Paris zur Production einer Ernte von 30 Hekto-
liter Korn per Hektar bei schlechtem Boden unzureichend, dagegen bei ent-
sprechend bearbeitetem und gedängtem Boden ausreichend ist.
104. Fittbogen J., Ueber die Wasserverdunstung der Haferpflanze unter
verschiedenen Wärme-, Licht- und Luftfeuchtigkeitsverhältnissen. Bericht über die
im Jahre 1873 bei der Station Regenwalde eingeführten Vegetations- Versuche.
(Landw. Jahrb. von Nathusius und Thiel, tom. III, Berlin, 1874, p. 141)
[Ref. Ja. Ag. Ch. (1873—1874), 295. — C. Ag. Ch. 7, 1874, 259. — Ch
N. 32, 42.]
Die Haferpflanzen befanden sich in mit Erde gefüllten Töpfen. Reihe I
stand fortwährend im Gewächshaus; Reihe II „so oft und so lange es die Wit-
terung gestattete“ im Freien vor dem Gewächshaus (Südseite). In Tabellen sind
die Transpirationsgrössen und meteorologischen Beobachtungen verzeichnet
Versuchsdauer 11. Mai bis 9. August. „Die relative Verdunstungsgrösse war für
beide Reihen nahezu gleich gross, trotzdem die atmosphärischen Factoren ver
schieden waren.“
105. Heinrich R., Ueber das Vermögen der Pflanzen, den Boden an
Wasser zu erschöpfen. (47. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte sc
Breslau, 1874. Section für Agriculturchemie.)
[Ref. C. Ag. Ch., 1875. — Ch. N. 32, 42. — Ja. Ag. Ch. (1875—1876).
368. — La. C. BL, 1875, 57. — La. V. St. 18, 1875, 74.]
Nach Versuchen des Verf. begannen Gerstenpflansen bei einem Wasser
gehalt von 477 Procent, Roggenpflanzen schon bei 534 Procent des trockenen
Materialien zu einer Monographie der Transpiration.
Bodens zu welken. In Kalkboden welkten Maispflanzen bei 86, Vicia Fı
127 Procent Bodenfenchtigkeit.
106. Just L., Untersuchungen über den Widerstand, den die Haut
der Verdunstung entgegenstellen. (Mitth. aus dem pflanzenphys. und agric.
des Polytechn. zu Karlsruhe, 1874, p. 11.)
[Ref. Ja. Ag. Ch. (1873—1874), 269. — B.Ja. 2, 756. — B. Z. 32
827. — C. Ag. Ch. 6, 1874, 355. — Cohn, Beitr. z. Biol. 3, 11. — Lo.
95. — Nf,.8, 1875.]
Behufs Beantwortung der im Titel gestellten Frage wurde die \
stung von geschälten und ungeschälten Aepfeln miteinander verglichen.
Jeder Apfel wurde (nebst etwas Chlorcalcium) in ein grosses, mi
verschlossenes Glas gehängt, welches in einem Thermostaten stand. Die ]
mung des verdunsteten Wassers geschah nach je 24 Stunden durch Wägu
Chlorcalciams.
Aus den tabellarisch zusammengestellten Resultaten ist zu entn:
a) Die ungeschälten Aepfel geben viel weniger Wasser ab als die gesc
b) Am ersten Tage war die Verdunstung um so grösser, je höl
Temperatur war; am zweiten Tage war dies nicht mehr der Fall, da s
den geschälten Aepfeln aus den austrocknenden Parenchymzellen eine d
dunstung retardirende Hülle bildete,
c) Bei den durch 96 Stunden fortgesetzten Versuchen wurde die
Verdunstung bei 46° beobachtet; von da bis 970 (!) fiel die Verdunstung
mit steigender Temperatur.
107. Ramey E., Sur la secrétion aqueuse d’un Amorphophallus.
soc. Linn. Paris, No. 4, 1874, p. 29.)
[Ref. B. Ja. 2, 756. — Ja. Ag. Ch. (1873-1874), 267. — Ga. Ch
79. — R. sc. n. 3, 624]
Eine Topfpflanze von Amorphophallus Rivieri (in einem trockenen
Zimmer stehend) zeigte bei Tag und Nacht Tropfenausscheidung. Wa
ı trockene Erde begossen, so erschienen die Tröpfchen nach zwei bis vie:
den; nach einigen Stunden verschwanden sie „comme resorbéo par le
Ini-möme“.
108. Schleh A., Ueber die Bedeutung des Wassers in den Pflanz
die Regelung desselben in unseren Culturböden. (Inaug.-Dise., Leipzig
mann], 1874.)
[Ref. C. Ag. Ch. 7, 1875, 109. — Ch. N. 31, 218.]
Sechs Kartoffeln verschiedener Grösse, deren Knospen mit Tal
schmiert waren, wurden am Beginn des Versuches, hierauf nach 24 S:
endlich nach weiteren 48 Stunden gewogen. In einer Tabelle ist die ein-
und dreitägige Verdunstungsgrösse (absolut und pro 100 Gramm I
gewicht) einer jeden Kartoffel registrirt.
109. Vries Hugo de, Ueber das Welken abgeschnittener Sprosse.
Bot. Inst. Würzburg, I. Bd. Leipzig, 1874, p. 287.)
128
[Ref.
Alfred Burgerstein.
B. Z. 31, 1878, 432. — B. S. B. Fr. 22, 1875, 26.]
Die Resultate der Versuche (welche zum grössten Theil mit Hekionthus
tuberosus gemacht wurden) lassen sich etwa nachstehend zusammenfassen:
ı in der Luft abgeschnittener und dann mit der Schnittfläche in
alter Spross welkt um so früher, je jünger die Stelle des Spromes
Schnitt gemacht wurde, und je länger die Dauer der Unter
erührung mit der Luft) anhält, wobei schon wenige Secunden von
l.
8 Welken tritt auch ein, wenn man bei einem mit der Schnittläche
: Wasser stehenden turgescenten Spross einen neuen Schnitt in der
lässt man einen intacten Sprossgipfel längere Zeit unter Wasser
et dann in der Luft ab, so tritt, nachdem man den Spross mit der
» in Wasser gestellt und die Blätter abgetrocknet hat, das nach-
elken um so später ein, je länger die vorgängige Unterwasser
uerte.
tfernt man an einem in der Luft abgeschnittenen Spross vor dem
rere Blätter, so kann der Spross frisch bleiben.
ıneidet man einen Spross unter Wasser ab und belässt ihn darin,
ınittfläche mit der Luft in Berührung gebracht zu haben, so bleibt
cht man bei einem in der Luft durchschnittenen, mit der Schnitt
Wasser stehenden Spross 5—6 Cm. höher einen neuen Schnitt unter
leibt der Spross turgescent.
ellt man in kaltem Wasser stehende welke Sprosse mit der
in Wasser von 35—40° C. oder unterbricht man durch Unter-
ar Wasser oder durch Ueberdecken mit einer Glasglocke für einige
spiration, bis der Spross sich erholt hat, so tritt nach nunmehrigem
der Schnittfläche in kaltes Wasser das Welken später ein als
Versuche und Thatsachen beziehen sich auf krautige (noch unrer-
we. Die Ursache und Abhängigkeit der verminderten Wasserleitungr-
ıs weiteren Untersuchungen vorbehalten bleiben.
Burgerstein A, Ueber die Transpiration von Taxuszweigen bi
nperaturen. (Oesterr. Bot. Zeitschr., 25. Jahrg., 1875.)
An. ag. 1, 1875, 478. — B. Ja. 3, 767. — C. Ag. Ch. 10, 187,
Ag. Ch. (1875—1876), 393. — Nf. 9, 1876, 194.]
ızweige, mit der Schnittfläche in Wasser (mit Oel gedeckt) ztebmd,
im diffasen Lichte in Procenten ihres Lebendgewichtes pro Stande:
= 0288; bei — 62° C. = 0'093; bei — 107° C. = 0019.
Dosterus J. C., Het weren der lenticellen en hare verspreiding in
ük. (Utrecht, 1875, 1 Taf.)
B. 7. 32, 1874, 484. — B. 8. B. Fr. 23, 1876, 178.]
rm
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 129
Es werden Druckversuche beschrieben, welche den zuerst von Stahl
ausgesprochenen Satz, dass die Lenticellen im Sommer offen sind, bestätigen.
Dagegen ist die Stahl'sche Ansicht, dass die Lenticellen im Winter geschlossen
seien, nicht für alle Fälle richtig. So kommt nach Beobachtungen von Costerus
bei Ampelopsis keine winterliche Verschlussschicht vor und fehlt auch manchen
Lenticellen von Sambucus nigra. Diese Pflanze liess auch im Winter bei künst-
lichem Druck Luft austreten.
ı11. Eder Karl, Untersuchung über die Ausscheidung von Wasserdampf
bei den Pflanzen. Inaug.-Diss. der königl. Univ. Leipzig. (Sitzungsber. der kais.
Akad. der Wissensch. Wien, tom. LXXII, 1875.)
[Ref. An. a. 2, 1876, 608. — B. Ja. 4, 710. — C. Agr. Ch. 9, 1876,
41. — Ch. C. BL, 1875, 760. — Ja. Ag. Ch. (1875—1876), 376. — Oe. B. Z.
26, 1876, 237.]
Eine umfangreiche Abhandlung von geringem wissenschaftlichem Werth,
in welcher das Richtige nicht neu, das Neue nicht richtig ist. Diffusionsver-
suche lehrten, dass Korklamellen, sowie cuticularisirte, mit Wachs und Fett-
einlagerungen versehene Membranen für Wasserdampf impermeabel sind. Sie
werden erat dann permeabel, wenn gewisse chemische und in Folge dessen auch
physikalische Veränderungen stattgefunden haben. Weiters (II.) wurde die „Ver-
dunstung durch blattlose Zweige“ ermittelt. In überaus zifferreichen, 36 Druck-
seiten füllenden Tabellen sind die Versuchsergebnisse zusammengestellt. Krau-
tige, mit Epidermis versehene Zweige trockneten schneller aus als solche, die
bereits Periderm hatten; letztere gaben aber um so weniger Wasser ab, je mehr
Korkzellschichten und je weniger Risse das Periderm hatte. Blattnarben übten
hiebei keinen merklichen Einfluss aus.
Das III. Capitel handelt über „Verdunstung wasserreicher Pflanzentheile
und abgeschnittener Blätter“. Ungeschälte Kartoffeln verdunsten bis zum Beginn
der Sprossbildung äusserst wenig, geschälte sehr viel.
Gloichfalls eine grosse, wenn auch nicht so bedeutende Differenz zeigen
geschälte und ungeschälte Aepfel; bei letzteren haben die Lenticellen einen
merklichen Einfluss. Bei Blättern findet durch die an Spaltöffnungen reichere
Blattseite immer eine stärkere Verdunstung statt. Durch Wachsauflagerungen
wird sie beschränkt. Lederartige Blätter verdunsten weniger als krautige unter
sonst gleichen Umständen. Die folgenden 26 Seiten enthalten wiederum tabel-
larische Zusammenstellungen von Zahlen. — Nach diesen „Voruntersuchungen“,
die 103 Seiten füllen, kommen die eigentlichen Transpirationsversuche mit
beblätterten Zweigen und bewarzelten Pflanzen. Die Bestimmung der Transpira-
tion durch die Wage wird als „ungenau“ verworfen und dafür die Wasserauf-
nahme gemessen (!).
Verf. schliesst: „Die Transpiration ist ein physikalischer, durch die im
Innern der Pflanze thätigen Kräfte modificirter Process. Sie wird durch gerin-
gere Luftfeuchtigkeit, höhere Lufttemperatur, sowie durch Luftbewegung gestei-
gert; im absolut feuchten Raum ist sie auch bei intensiver Beleuchtung gleich
Null; das Licht als solches hat auf die Transpiration keinen Einfluss; eine
vu
730 Alfred Burgerstein.
von äusseren Einflüssen unabhängige Periodieität der Transpiration gibt «
nicht.“
112. Haberlandt Gottlieb, Beiträge zur Kenntniss der Lenticellen.
(Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch. Wien, tom. LXXU, 1875.)
= 7 B. Ja. 8, 767. — B. Z. 32, 1874, 804. — B. S. B. Fr. &,
ir Physiologie der Lenticellen. — Durch die Lenticellen ganz
ar Zweige, liess sich mittelst Quecksilberdruck keine Luft pressen.
: der Fall bei peridermbesitzenden Zweigen im April und Mai (bei
'ksilberdruck) mit Ausnahme von Sambucus. Mitte Juni waren die
‚ffen bei Acer campestre und platanoides, Aesculus Hippocastanım,
ınd Gleditschia; bei Tilia, Ligustrum und Robinia aber noch immer
's stellte Haberlandt Versuche an, um den Einfluss der Lenti-
e Transpiration festzustellen. Die durch mehrere Tage fortgesetsten
tgaben bei Zweigen mit (mittelst Asphaltlack) verklebten Lenticellen
ere (geringere) Gewichtsabnahme als bei jenen mit offen gelassenen
trund dieser Ergebnisse und einiger unerwiesener Behauptungen
zu dem Schluss: „Die Lenticellen sind Regulatoren der Transpira-
an grünen, peridermlosen Zweigen die Wasserverdunstung local
an peridermbesitzenden dieselbe local erhöhen.“
Layer Ad, Studien über die Wasserverdichtung im Boden. Cap:
futzbarkeit des hygroskopischen Wassers für die Pflanzenwurzeln.
ıdw. Ztg., tom. XXIV, 1875, p. 87.)
Ta. Ag. Ch. (1875—1876), 372.]
theilt Versuche mit, welche in den Ergebnissen mit den von Hein-
enen Resultaten übereinstimmen. Es betrug die Feuchtigkeit, bei
enpflanzen welkten: Sand 13; Mergel 47; Sägespähne 33:3 Procent
tobert M. E., Note sur les gouttelets d'eau dont le froment et Is
recouverts le matin. (Comptes-rendus de P’acad. d. sc. Paris, ton.
)
B. S. B. Fr. 22, 1875, 144. — R. sc. n. 4, 396.]
mit, dass die jungen Weizenpflanzen und Schachtelhalme (besonders
roense und fluviatile) des Morgens mit Wassertröpfchen bedeckt sind.
Wiesner Jul. und Pacher Joh., Ueber die Transpiration entlaubter
es Stammes der Rosskastanie. (Oesterr. Bot. Zeitschr., tom. XXV, 1875.)
B. 8. B. Fr. 22, 1875, 164. — B. Ja. 3, 767. — Ja. Ag. Ch. (1805
18.]
iedenalterige Zweige der Rosskastanie wurden an den Schnittfächen
:k oder Knetwachs verschlossen und hierauf in bestimmten Zeit-
ewogen. Es ergab sich, dass die Grösse der Wasserabgabe im um-
‚rhältniss zu dem Alter der Zweige stand.
Materialien zu einer Monographie der Transpiration, 731
Ein anderer Versuch lehrte, dass die Blattnarben der Verdunstung einen
geringeren Widerstand entgegensetzen als das benachbarte Periderm. Die Lenti-
cellen waren hiebei geschlossen. — Die Transpiration einer Knospe betrug in
24 Stunden (Temp. 14—16° C.) 1‘461—1-600 Procent ihres Lebendgewichtes. Bei
einem weiteren Versuch wurde die Transpiration eines dreijährigen Aesculus-Zweiges,
der mit der unverschlossenen Schnittfäche Wasser aufnehmen konnte (die freie
Wasserfläche in dem Gefäss, in welches der Zweig tauchte, war durch eine
Oelschichte gedeckt) verglichen mit einem ebenfalls dreijährigen, etwa gleich
schweren Zweig, der an beiden Enden verschlossen war und ohne Wasserzu-
fuhr belassen wurde. Bei ersterem änderte sich die Transpiration in je 24 Stunden
nur unbedentend und steigerte sich beim Oeffnen der Terminalknospe; bei letz-
terem war die abgegebene Wassermenge täglich kleiner, da der Zweig einfach
austrocknete. — Ein- bis dreijährige Zweige verloren auch bei Temperaturen
unter Null (bis — 13° C.) an Wasser. Bei fünfzehnjährigen war eine Gewichts-
abnahme nicht constatirbar.
116. Briem H., Die Wasserverdunstung durch Rübenblätter. (Organ des
Central-Vereins für Rübenzuckerindustrie in der österr.-ungar. Monarchie,
14. Jahrg., 1876, p. 615.)
(Ref. C. Ag. Ch. 1878, 795.]
Die Verdunstung wurde in der Weise bestimmt, dass Verf. täglich um
2 Uhr Nachmittags ein grosses und ein kleines Rübenblatt frisch vom Felde
entnahm und den Gewichtsverlust ermittelte, welchen die Blätter in 24 Stunden
erlitten. Aus letzterem und der an je fünf Durchschnittsexemplaren festgestellten
Blätterzahl berechnete er die Verdunstung von tausend Rüben, welche die Fläche
von einem Ar einnahmen.
Die Wassermenge betrug vom 1. Juli bis 31. August 2221 Liter.
117. Brosig Max, Die Lehre von der Wurselkraft. (Inaug.-Dissert. der
philos. Facult. der Univ. Breslau, 1876.)
CBef. Arch. ph. n. 58, 1877, 258. — B. Ja. 4, 713. — B. 8. B. Fr. 24, 1877, 132.]
Durch Messung der aus der Schnittfläche decapitirter Pflanzen ausflies-
senden Saftmenge bei verschiedener Temperatur und verschiedenem Salzgehalte
des Bodens glaubt Verf. im Stande zu sein, den von Sachs angegebenen Ein-
fluss der Bodentemperatur und der Concentration des Bodenwassers auf die
Transpirationsgrösse zu erklären: mit der Steigerung der Wasserzufuhr steigt
auch der Wassergehalt der Gewebe und damit die Transpiration.
118. Burgerstein Alfred, Untersuchungen über die Beziehungen der
Nährstoffe sur Transpiration der Pflanzen. I. Reihe. (Sitzungsb. der kais. Akad.
der Wissensch. Wien, tom. LXXII, 1876.) " .
[Ref. B. Ja. 4, 711. — B. Z. 34, 1876, 326. — Ch. C. Bl. 1876, 374. —
Ja. Ag. Ch. 1875—1876, 388. — Inst. 1876, 174. — Nf. 9, 1876, 461. — R.
Sc. n. 5, 283. — Oe. B. Z. 26, 1876, 175.]
Die Versuche wurden theils mit jungen, bewurzelten Pflanzen (Mais,
Erbsen, Feuerbohnen), theils mit abgeschnittenen Zweigen durchgeführt. Die
2. B. Ges. B. XXXVIL. Abh. 9
\
720 Alfred Burgerstein.
mung der Transpiration geschah durch directe Wägung der Apparate in
gel ein- bis zweimal täglich. Die Individuen einer und derselben Ver-
ïhe befanden sich unter sonst gleichen äusseren Bedingungen.
[. Säuren. Zur Verwendung kamen 0‘15—1‘Oprocentige Lösungen von
rsäure, Oxalsäure, Weinsäure, ferner kohlensäurereiches Wasser. Aus
itgetheilten 22 Versuchsreihen geht hervor, dass geringe, dem Wasser
tste Mengen einer Säure die Transpiration beschleunigen.
IL. Alkalien. Geprüft wurden 0‘02—0-2procentige Lösungen’ von Kali,
und Ammoniak, die alle eine retardirende Wirkung auf die Transpi-
ergaben.
IM. Nährsalze. 34 Versuchsreihen wurden durchgeführt. Die verwen-
Flüssigkeiten waren 0'05—3'Oprocentige Lösungen von Calcinmnitrat,
nitrat, Kaliumbiphosphat, Kaliumcarbonat, Magnesiumsulfst, Ammonium-
ınd Ammoniumsulfat. Es ergab sich:
I. Die Transpirationsgrösse hängt von der Natur und der Concentration der
ang sb. 2. Die Transpiration steigert sich mit der Zunahme des Salsgehaltes
ung bis sie bei einem bestimmten Procentgehalt derselben ein Maximum
Dasselbe wird bei alkalischen Salzen früher als bei sauren erreicht. Steigt
Izgehalt der Lösung noch weiter, so nimmt die Transpiration wieder ab,
der im destillirten Wasser gleich wird; diese Abnahme schreitet bei
r Zunshme der Flüssigkeitsconcentration successive fort. In diesem Falle
Salzgehalt der Lösung in der Regel schon grösser als 1 Procent.
[V. Nährsalsgemische. Während geringprocentige Lösungen (0:05 bis
went) einzelner Nährsalse eine Acceleration der Wasserabgabe seitens
lanze veranlassten, hatten ebenso hochprocentige Lösungen von Nähr-
aischen (Nährstofflösungen) eine Retardation der Transpiration zur Folge.
119. Burgerstein A, Ueber den Einfluss äusserer Bedingungen auf die
iration der Pflanzen. (Aus dem XII. Jahresbericht des städtischen Real-
vergymnasiums im II. Gemeindebezirke von Wien, 1876.)
[Ref. Ar. ph. n. 58, 1877, 287 und 61, 1878, 19. — B. Ja. 4, 712. — B.
fr. 24, 1877, 287. — Oe. B. Z. 27, 1877, 72.]
Enthält, im Auszug mitgetheilt und kritisch besprochen, die Resultate
chtigeren, bis 1876 publicirten Experimentaluntersuchungen, welche sich
m Einflusse des Lichtes, der Wärıne, der Luftfeuchtigkeit, sowie der
veschaffenheit auf die Transpiration der Pflanzen beschäftigen.
120. Dehérain P., Observations sur le mémoire de M. Wiesner. (Ans.
‚ 6, sér., tom. IV, 1876, p. 177, und Ann. agronom., tom. III, Paris,
. 244)
Ref. B. S. B. Fr. 25, 1878, 38.]
Verf. meint, dass die Verschiedenheit seiner und Wiesner’s (vgl. Nr. 121)
te besüglich des Einflusses des Lichtes auf die Transpiration sich daraus
‚ dass erstens die Versuchspflanzen Wieaner’s in freier, die Deherai
Materialien su einer Monographie der Transpiration. 733
aber in gesättigter Luft sich befanden, und dass zweitens die Transparenz der
farbigen Lösungen beiderseits nicht dieselbe war. Er schliesst: Nach Wiesner
wirken die vom Chlorophyll absorbirten Strahlen besonders kräftig auf die
Transpiration; nach Timirjaseff auf die Kohlensäureserlegung. Ich (Dehé-
rain) hatte daher Recht, dass zwischen den beiden Processen: Transpiration
und Kohlensäurezerlegung eine „liaison“ besteht (vgl. Nr. 79).
121. Ernst A. Dr., Botanische Miscellaneen. Tropfensusscheidung bei
Calliandra Samam. (Bot. Ztg., tom. 34, 1876, p. 85.)
[Ref. B. Ja. 4, 713. — J. B. 14, 245. — Ja. Ag. Ch. 1875—1876, 392.]
Verf. beobachtete zu Caräcas im April 1875, dass aus dem Laube des
genannten Baumes ein feiner Sprühregen zu Boden fiel. Mit der Weiteraus-
bildung und Alterssunahme der Blätter wurde die Erscheinung schwächer und
hörte endlich ganz auf. Bei näherer Untersuchung wurden auf den unteren
Drüsen der Blattstiele kleine Wassertropfen gefunden. Auch abgeschnittene und
ins Wasser gestellte Zweige secernirten Wassertropfen.
122. Guppenberger L., Versuche über Pflansentranspiration. (VII. Jahres-
bericht des Vereins für Naturkunde. in Oesterreich, ob der Enns zu Linz,
Lins, 1876, p. 1.)
Verf. verwendete zu den vielen Versuchen eine (mit destillirtem Wasser
gefüllte) WoulfPsche Flasche. In dem einen Halse war die Pflanze, in dem
anderen eine zweimal rechtwinkelig gebogene, englumige und in mm. gra-
duirte Glasröhre luftdicht befestigt. Die jeweilige Aenderung des Wasserstandes
in letzterer war das Mass für das von der Pflanze abgegebene Wasser. Die erhal-
tenen Resultate sind von geringem Werthe, da die gewonnenen Zahlen nicht
auf eine gleiche Einheit umgerechnet wurden. Verf. fand: Krautige Pflanzen
transpiriren stärker als Holzgewächse. „Hohe Temperatur scheint bei zarten
Kräutern die Transpiration su hemmen, bei stärkeren Kräutern nnd bei Hols-
gewächsen zu fördern“. — „Eine geringe Luftfeuchtigkeit befördert die Tran-
spiration sehr; grosse dagegen scheint sie wenig oder nicht zu hemmen“ (!).
123. Haberlandt Friedrich, Ueber die Transpiration der Gewächse, ins-
besonders jene der Getreidesrten. (Landw. Jahrb., herausg. von Nathusius und
Thiel, tom. V, 1876, p. 63.)
[Ref. An. ag. 8, 1877, 305. — Ar. ph. n. 58, 1877, 289. — B. Ja. 4, 712.
— B. 8. B. Fr. 24, 1877, 197. — Ja. Ag. Ch. 1875—1876, 384.]
Die aus dem Boden gehobenen Getreidepflansen wurden in cylindrische,
mit Wasser gefüllte Glasgefässe versenkt, und die Gefässmündung mit einem
Baumwollpfropf verschlossen.
Von jeder Art wurden drei Exemplare (ein junges, mittleres und altes)
verwendet. Die Versuchspflansen befanden sich durch zwei bis vier Tage im
Garten. Durch diverse Umrechnungen ergab sich für die ganse Vegetationsseit
per Hectar folgender Wasserverbrauch in Kilogramm: Roggen 834.890, Weizen
1,179.920, Gerste 1,286.710, Hafer 2,277.760. fl
%
Eu
734 Alfred Burgerstein.
124. Hartig Th., Beiträge zur Physiologie der Holzpflanzen. IV. Ueber
die Verdunstungemenge junger Holzpflanzen. (Allg. Forst- und Jagdzeitung.
N. F., Jahrg. LIL Frankfurt a. M., 1876, p. 41.)
Verf. citirt eine Stelle seines „Lehrbuches für Förster“ (10. Aufl, L Bd,
p. 316), welche eine Reihe von Versuchen über die Transpirationsgrôsse ver-
schiedener „Stangenhölzer“ enthält. Es berechnet sich aus jenen Angaben die
24stündige Verdunstungsmenge pro m.? Blattgrösse in Gramm: Erle 1250,
Haine 290, Kiefer 255, Birke 217, Lärche 206, Espe 155, Buche 138, Eiche 1%,
Fichte 106.
Die vorliegende Abhandlung enthält weitere Transpirationsversuche mit
fünfjährigen, 7—8 Meter hohen Holzpflanzen. Aus den zahlenreichen Tabellen
reprodaciren wir nur die folgenden Daten:
Es bedeuten: A die tägliche Verdunstung (6 h. a. m. — 6h.» m)
B das Maximum stündlicher Verdunstung (9 h. a m. — 12 h.m.), C die
tägliche Verdunstung in Procenten des Wassergehaltes der Blätter. D die täg-
liche Verdunstung per m.? Blattfläche.
4 B c D
Kiefer . . . . . 785 13 145 380
Fichte . . . . . 100 127 281 384
Eiche. . . . . . 42 58 358 256
Buche I . . . . 78 10 607 360
Buche I D . . . . 355 37 103 438
Durch den Vergleich der Belsubungs- und Verdunstungsgrössen fünf-
hriger mit denen zwanzigjähriger gleichnamiger Holzarten ergab sich, dass
die Energie der Verdunstung bei ersteren grösser war als bei letzteren, und
zwar bei Kiefer 15, Eiche 19, Buche I 25, Fichte 3:6, Buche II 40mal Bs
zeigte sich ferner, dass das Maximum der Transpiration nicht mit dem höchsten
Grad der Luftwärme zusammenfiel, sondern in der Regel in den späteren Vor-
mittagsstunden eintrat.
Um den Einfluss der Insolation kennen zu lernen, wu:
epileuca (Topfpflanze) unter verschiedenen Beleuchtungsverhäl
lichst gleicher Temperatur beobachtet. Die Transpirationsgrösse betrug in
24 Stunden in Gramm: Nordfenster, reflect. Licht 18; Südfenster, bedeckter Him-
mel 30'5; Südfenster, wolkenlos 61'8 (Temperatur 10—10'6° R.).
125. Liebenberg, Wassererschöpfende Kraft der Pflanzenwurzeln und Con-
densationsvermögen verechiedener Bodenarten. (Landw. Centralblatt für Dentsch-
land, Jahrg. 1876, p. 419.)
[Ref. Je. Ag. Ch. 1875—1876, 372.]
Das Welken von Bohnenpflauzen erfolgte bei folgender Feuchtigkeit des
Bodens (in Volum-Procenten): grober Diluvialsand 1-20, Mergel 6°9, Lehm 10%,
Granitboden 10-32.
126. Vesque Julien, De labsorption de l’eau par les racines dans ss
rapports avec Ja transpiration. (Ann. sc. nat,, Ge sér., tom. IV, 1876, p. 89)
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 735
(Ref. An. ag. 3, 1877, 321. — Am. J. 16, 1878, 485. — Ar. ph. n. 61,
1878, 17. — B. Ja. 5, 524. — B. No. 1878, 67. — B. 8. B. Fr. 25, 1878, 37.
— Ch. C. BL 1878, 165. — C. Ag. Ch. 1878, 873. — J. ch. s. 34, 1878, 681.
— F. Ag. Ph. 1, 466. — Ga. Ch. 8, 1877, 306. — Nf. 11, 1878, 5.]
Verf. wollte die Frage beantworten, wie sich die Wasserabsorption bei
wochselnder Intensität der Transpiration verhält und welchen Einfluss Tempe-
ratursänderungen haben. Durch einen Versuch sollte geprüft werden, welchen
Einfluss die Transpiration der einzelnen Blätter einer Pflanze auf die Wasser-
aufnahme ausübt. Hiezu diente ein Spross von Helianthus tuberosus mit
84 Blättern, die successive entfernt wurden.
Es ergab sich, dass die Wasseraufnahme durch die Schnittflächen derart
durch die Blätter beeinflusst wurde, dass dieser Einfluss vom jüngsten Blatte
angefangen stieg, beim 11. Blatt das Maximum erreichte, sich dann vermin-
derte und trotz der fortwährenden Zunshme der Blattoberfläche (bis zum 23.
| Blatt) vom 17. an einen fast stationären Werth behielt. Es müssen somit ausser
der Blattoberflächengrösse noch andere Umstände mitwirken, und zwar nach der
ı Ansicht des Verf. in erster Linie das Alter der Blätter.
Auch der Schlusssats der inbaltsreichen Abhandlung: „Les rayons calori-
fiques obscurs agissent d’une manière très-énergique sur ls transpiration ...“ ist
aus Experimenten abgeleitet, bei denen die Zeit beobachtet wurde, die unter
verschiedenen Bedingungen zur Absorption von einem Centigramm Wasser
nöthig war.
127. Wiesner Jul, Untersuchungen über den Einfluss des Lichtes und
der strahlenden Wärme auf die Transpiration der Pflanze. (Sitzungsber. der
kais. Akad. der Wissensch. Wien, tom. LXXIV, 1876.)
ÉBef. An. sg. 3, 1877, 215. — Am. J. 15, 1878, 73. — Ar. pb. n. 58,
1877, 284. — B. Ja. 4, 727. — B. 8. B. Fr. 24, 1877, 186. — B. Z. 34, 1876,
509. — C. Ag. Ch. 1, 1877, 185. — Ch. C. BL 1876, 679. — Ga. Fl. 1877,
124. — Ga. Ch. 8, 1877, 626. — Ja. Ag. Ch. 1875—1876, 391. — J. B. 15,
1877, 370. — Nf. 10, 1877, 300. — ‚Ö. B. Z. 1876, 317; 1877, 213. — R. ac.
n. 5, 587.]
Eine sehr wichtige Abhandlung, in welcher unter Anderem zum ersten
Male der Zusammenhang zwischen der Lichtwirkung und der Transpirations-
grösse aufgeklärt wird.
L Die mit verschiedenen Pflanzen (Hartwegia, Zea, Taxus) bei constsnter
Helligkeit und sehr geringen Schwankungen der Temperatur und Feuchtigkeit
angestellten Versuche ergaben: Wird eine Pflanze aus dem Finstern ins Licht,
oder aus dem Licht ins Dunkle gebracht, so zeigt sie bei sonst gleichbleibenden
äusseren Bedingungen eine gewisse Transpirationsgrösse, welche nach und nach ab-
nimmt und schliesslich einen stationären Werth erreicht; eine ähnliche Erschei-
nung kann man beobachten, wenn men die Pflanze aus einer bestimmten Hel-
ligkeit in eine andere (grössere oder kleinere) bringt.
Der grosse Einfluss des Lichtes auf die Transpiration ergab sich aus
einem mit je drei Maispflänzchen angestellten Versuch, die a) im Finstern,
736 Alfred Burgerstein.
db) im Gaslicht (13°5 Mm. Druck), c) im diffusen hellen Tageslicht und d) im
Sonnenlicht aufgestellt waren. Der stationäre Werth betrug pro Stunde in
Milligramm; a) 17, b) 28, c) 66, d) 192. Temperatur 243—25-8& C. Dunst
druck 14—16.
IL Versuche mit grünen und etiolirten Maispflänschen lehrten, dass unter
sonst gleichen Umständen das Licht bei grünen Pflanzen weitaus stärker suf
die Transpiration einwirkt als bei etiolirten und dass bei ergrünenden Pflansen
mit der Zunahme der Chlorophyllmenge die Lichtwirkung auf die Transpiration
zunimmt. Weitere Versuche mit Blüthen von Spartium junceum, Lilium cro-
ceum und Malva arborea zeigten, dass auch anders als grün gefärbte Pflansen-
theile eine Steigerung der Transpiration durch das Licht erfahren.
IL Sechzehn Versuchsreihen führten zu dem fibereinstimmenden Resul-
tate, dass die dunklen Wärmestrahlen einen starken Einfluss auf die Transpira-
tion ausüben, und dass ihre Wirkung im Vergleich zu den leuchtenden und
ultravioletten Strahlen des Spectrums im Gaslicht eine stärkere ist als im
Sonnenlicht.
IV. Beziehung zwischen der Brechbarkeit der Lichtetrahlen und der
Transpiration. — Zur Beantwortung dieser Frage wurden Versuche, theils im
objectiven Spectrum, theils unter doppelwandigen Glasglocken gemacht. Zu de
ersteren wurde ein Soleil'acher Apparat benützt. Für je drei gräne Mai-
pflänzchen betrug die stationäre Verdunstungsgrösse per Stunde in Milligramm:
Roth Gelborange Blau Ultraviolet Finster
. 136 122 146 70 2
Es leisten daher (entgegen der Behauptung von Dehérain) die am
meisten leuchtenden Strahlen für die Transpiration im Lichte weniger als die
blauen, denen bekanntlich eine starke Chlorophyliabsorption entspricht. Dadurch
wurde Verf. auf den Gedanken geführt, ob nicht die im Chlorophylispeetrum
absorbirten Strahlengattungen diejenigen sind, welche vorwiegend die starke
Transpiration im Lichte hervorrufen. Diese Annahme wurde durch die Ergeb-
nisse diesbezüglich angestellter Versuche bestätigt. — Die zur Verwendung
gekommenen doppelwandigen Glocken waren mit folgenden Flüssigkeiten, die
stets auf gleiche Helligkeit gebracht wurden, gefällt:
a) weiss (Wasser mit fein ansgefälltem oralsanrem Kalk); 5) gelb (Lösung
von doppeltchromsaurem Kali; c) blau (Lösung von schwefelsaurem Kupfer
oxydammoniak); d) grün (weingeistige oder ätherische Chlorophylildsung). Alt
Versuche ergaben übereinstiminende Resultate. Beispielsweise betrug die Tas
piration von Maispflanzen pro 100 Quadratcentimeter Blattoberfläche per Stunde
in Milligramm:
Weiss 131; gelb 95; blau 119; grün 89.
Alle diese Versuche bestätigen und erklären die verstärkte Transpiration
im Lichte. Beim Durchgang des Lichtes durch das Chlorophyli (oder andere
Farbstoffe) wird ein Theil des Lichtes absorbirt, i. e. durch Umsatz in Wärme
ausgelöscht. Durch diesen Umsstz erfolgt eine innere Erwärmung der Gewebe,
in Folge dessen die Spannung der Wasserdämpfe und die relative Feuchtigkeit
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 737
in den Intercellularen zunimmt, wodurch eine Steigerung der Transpiration
eintreten muss. Hiemit sind die Vorbedingungen gegeben, dass selbst in einer
mit Wasserdampf gesättigten Atmosphäre im Lichte Transpiration statt-
haben kann. Es wurde zugleich dargethan, dass der Satz Dehérain's: „Die am
meisten leuchtenden Strahlen sind zugleich jeme, welche die Transpiration
begünstigen“, unrichtig ist, der zweite Satz Deherain’s: „Die Lichtwirkung
beraht auf der leuchtenden und nicht auf der wärmenden Kraft des Lichtes“
(rgl. Nr. 79) aber gerade umzukehren ist.
127a. Wiesner J., Recherches sur l'influence de la lumière et de la cha-
leur royanante sur ls transpiration des plantes. (Ann. sc. nat., 6° ser., tom. IV,
‘1876, p. 145 und Ann. agronom., tom. III, Paris, 1877, p. 215.)
Französische Uebersetsung der vorhergehenden Abhandlung des Verfassers.
128. Briem, Ueber die Wasserverdunstung durch die Pflanze. (Organ
: des Central-Vereins für die Rübenzuckerindustrie in der Gsterr.-ungar. Mon-
' archie, tom. XV, 1877.)
! [Ref. C. Ag. Ch. 8, 1879, 549. — Ja. Ag. Ch. 1877, 265.]
Vom 1. April bis 30. Juni wurde täglich eine Roggenpflanze dem Felde
entnommen und die mehrstündige Transpiration derselben ermittelt. Es berech-
nete sich im Durchschnitt die Verdunstung pro Ar in Kilogramm: April = 1569;
Mai = 5356; Juni = 9718.
Die Transpiration war um so grösser, je höher die Temperatur und je
kleiner die Feuchtigkeit der Luft war. Je reifer die Pflanze wurde, desto mehr
verdunstete von der vorhandenen Wassermenge.
129. Detmer W., Beiträge zur Theorie des Wurzeldruckes. (Sammlung
physiol. Abhandlungen. Herausg. von W. Preyer, I. R., 8. Heft, Jena, 1877.)
Ref. B. Ja. 5, 538. — B. 8. B. Fr. 25, 1878, 24. — F. Ag. Ph. 1, 241.
— Ja. Ag. Ch. 1877, 256.]
Die Abhandlung enthält auch Versuche über den Einfluss des Lichtes
auf die Transpiration der Pflanzen. Topfpflanzen von Oucurbita Melopepo und
Aesculus-Zweige standen entsprechend adjustirt im diffusen Lichte eines Zim-
mers und wurden abwechselnd durch je eine halbe Stunde vor ein verdunkeltes
und nicht verdunkeltes Fenster gestellt. Es betrug die Verdunstungsgrösse bei
Cucurbita in Centigramm: Verdunkelung 68, Beleuchtung 97, Verdunkelung 70,
Beleuchtung 95, Verdunkelung 66, Beleuchtung 74. — Temperatur 20‘8. Psychr.
172 bis 174. “
130. Farsky Franz, Ueber die Wasserverdunstung von Korn, Gerste und
Erbse. (Chemické listy [Chemische Blätter], tom. L, Prag, 1877.
[Ref. Ja. Ag. Ch. 1880, 262.]
Eine in csechischer Sprache geschriebene Abhandlung. — Keimlinge von
Korn, Gerste und Erbsen wurden in cylindrischen, mit Nährstofflösung gefüllten
(möglichst Iuftdicht verschlossenen) Glasgefässen bis zur Fruchtreife der Ver-
suchspflansen cultivirt. Es verdunsteten während der ganzen Versuchszeit in
Grammen: Korn (178 Tage) 5817; Gerste (122 Tage) 5219; Erbse (126 Tage)
738 Alfred Burgerstein.
87582. — Auf gleiche Oberfläche berechnet, war die Wasserabgabe der Erben
viermal so gross als jene der Cerealipn. Weiters findet man in der Abhandlung
vergleichende Zahlen fiber die Transpirationsgrôsse pro cm. Blattfläche, pro
Gramm Trockensubstanz, pro Tag, u. A. m.
131. Farsky F., Von der Wasserverdunstung durch Pflanzen. (Chemické
listy [Chemische Blätter], tom. I, Prag, 1877 [ezechisch].)
Enthält (nach einer brieflichen Mittheilung des Verfassers) eine Zusammer-
stellung verschiedener bezüglich der Transpiration constatirter Thatsachen bis
zum Jahre 1876.
132. Fittbogen, Ueber die Beziehungen zwischen Wasserverdunstung und
Assimilationsthätigkeit der Pflanzen. (L. V. St, tom. XXIII, 1879, p. 59. —
Ber. der Section für landwirthsch. Versuchswesen bei der Naturforscherrer-
sammlung zu München, 1877.)
[Ref. Ja Ag. Ch. 1878, 301. — Ja. F. Ch. 1878, 940.]
. Als Versuchsobjecte dienten Sandenlturen von Hordeum vulgare. Nach
entsprechender Adjustirung (Iuftdichter Verschluss der Glastöpfe etc.) wurde
die Transpiration aus der Gewichtsdifferenz der Apparate ermittelt. Als Mur
stab der Assimilationsthätigkeit galt der Ueberschnss der Kohlensäureserlegung
gegenüber der Athmung. Die Menge der zerlegten CO, wurde aus der Differens
zwischen dem Kohlensäuregehalte der äusseren Luft und dem eines gleichen, an
der Pflanze vorbeipassirten Luftvolums gemessen.
Die erhaltenen Zahlen lehren nicht viel, da die einzelnen Versuche nicht
unter sonst gleichen Bedingungen stattfanden.
133. Haberlandt Friedrich, Das Austrocknen abgeschnittener und be
netzter, sowie abgeschnittener und nicht benetster grüner Blätter und Pflanzen-
theile. (Wissensch.-prakt. Unters. auf dem Gebiete des Pfanzenbaues. Herausg.
von Fr. Haberlandt, tom. II, Wien, 1877, p. 130.)
[Ref. C. Ag. Ch. 1878, 313. — B. Ja. 5, 531. — Ja Ag. Ch. 1877, 269]
Abgeschnittene Blätter (Hanf, Sonnenblume, Hafer, Maulbesre, Kohl)
trockneten bei vorhergegangener einstündiger Einweichung im Wasser trots ds |
grösseren Wassergehaltes rascher aus, als gleichalterige, nicht benetste Blätte |
derselben Pflanzen. Während der Trocknung müssen die Blätter gleichseitig
liegen. Ein anderer Versuch wurde mit Wiesengras gemacht. Eine Partie blieb
trocken, eine zweite wurde durch vier Stunden künstlich beregnet, eine dritie
ebenso lang in Wasser eingetaucht. (Diese erhöhte dadurch ihren Wassergehalt
um 8 Procent.) Bei der ersten Partie war erst nach fünf Tagen, bei der zweiten
und dritten schon nach drei Tagen keine Gewichtsabnahme bemerkbar. (Ds
Nähere ist in den Tabellen zu finden.) Durchnässte Blätter welken, resp.
vertrocknen somit rascher als frische, jedoch „trockene“. Ver
fasser erklärt diese Erscheinung dadurch, dass durch die Wasseraufnahme von
‚Aussen die äusseren Epidermiswände (die sich sonst in einem relativ trockenen
Zustande befinden) mit Wasser durchtränkt werden und dadurch der Wasser-
leitung aus dem Mesophyll einen geringeren Widerstand 'entgegensetsen.
Materislien su einer Monographie der Transpiration. 739
134. Haberlandt Friedrich, Ueber die Grösse der Transpiration unserer
Culturpflanzen. (Wissensch.-prakt. Unters. auf dem Gebiete des Pflanzenbaues.
Herausg. von Fr. Haberlandt, tom. II, Wien, 1877, p. 146.)
[Bef. Ar. ph. n. 58, 1877, 291. — B. 8. B. Fr. 24, 1877, 137. — B. Ja.
5, 580.]
Die Versuche erstreckten sich auf 30 verschiedene Culturpflanzen. Nach-
dem dieselben aus dem Boden genommen, wurden sie sammt der anhaftenden
Erde in Glascylinder versenkt und die freie Mündung der letzteren mit Kork
verschlossen. Die Versuche dauerten meist drei, seltener zwei Tage. Die Pflanzen
standen im Garten und wurden täglich dreimal gewogen. Aus den gefundenen
Zahlen und den ermittelten Oberflächen berechnete Verfasser für mehrere Pflanzen
den Wasserbedarf für die ganze Vegetationszeit. Es benöthigt hiernach (rund)
Lein 1-1, Buchweizen 1-3, Hirse 1'5, Rothklee 19, Raps 41, Runkel 5'4, Tabak
13-3, Mais 142, Hanf 26'8, Sonnenblume 66°0 Kilogramm Wasser. Auffallend
waren die individuellen Schwankungen in der Transpiration, was Veran-
lassung zu einigen Nebenversuchen gab. Bei neun gleich alten, äusserlich voll-
kommen gleich aussehenden, unter gleichen Bedingungen (Temp. 17'5° C.) stehen-
den Roggenpflänzchen betrug die Durchschnittstranspiration pro Tag und dm.?
4689 Gramm. Das Minimum zeigte eine Pflanze mit 2-053 Gramm, das Maxi-
mam ein anderes Individuum mit 7'081 Gramm.
Den Einfluss der Wachsüberzüge auf die Transpiration ergaben zwei
Versuche mit Rapsblättern. Die Wasserabgabe betrug für 12 Tagesstunden pro
dm.? im Mittel: Wachsüberzug belassen 3-31 Gramm; derselbe entfernt 433
Gramm.
185. Haberlandt G., Die Schutseinrichtungen in der Entwicklung der
Keimpflanze. Eine biologische Studie. (Wien, C. Gerold's Sohn, 1877.)
[Bef. B. Ja. 5, 528, 579. — F. Ag. Ph. 1, 336. — Nf. 10, 1877, 495.]
Verfasser wollte unter Anderem such das Verhältniss ermitteln, in welchem
die Transpirationsgrüsse der Keimblätter zu jenem der Laubblätter steht. Zu
einem Versuche dienten drei Keimpflanzen von Polygonum Fagopyrum, deren
Wurzeln in mit Wasser gefüllte Eprouvetten tauchten. Es wurde die Tran-
spiration für sechs Stunden bestimmt, hierauf bei einem Exemplare die Cotylen,
bei einem zweiten die Cotylen und Laubblätter entfernt und neuerdings die
Transpiration durch sechs Stunden bestimmt. Aus den gefundenen Zahlen be-
rechnete sich die Transpirationsgrösse per cm.? für die Keimblätter mit eirca 24,
für die Laubblätter mit circa 13 Milligramm. — Bei einem zweiten Versuche
mit vom Stengel losgelösten Cotylen und Laubblättern betrug in drei Stunden
der Wasserverlust pro cm.? für die Keimblätter 9-4 Milligramm, für die Laub-
blätter 54 Milligramm. „Die Transpirationsgrösse der Cotylen übertrifft also
die der Laubblätter fast um das Doppelte.“
136. Höhnel Franz, Ueber das Welken abgoschnitz, „et Syrosse. (Wissensch.-
prakt. Unters. auf dem Gebiete des Pflanzenbaues. Hera, gan Pr. Raberlandt,
tom. II, Wien, 1877, p. 120.) sg
Z. B. Ges. B. XXXVII. Abh, »
740 Alfred Burgerste;
[Ref. B. Ja. 5. 582]
Verfasser theilt eine Reihe von Zahlen über die Steighöhen von Quect-
silber und Farbstofflösungen bei verschiedener Behandlung krautiger Sprosse
und einzelner Blätter mit und versucht zu zeigen, wie sich die von de Vries
constatirten Thatsachen, betreffend die Welkerscheinungen von in Luft oder
unter Wasser abgeschnittener Sprosse (vergl. Nr. 109) durch den in den Gefässen
herrschenden negativen Luftdruck erklären.
137. Horwath AL, Beiträge zur Lehre über die Wurzelkraft. (Strassburg,
Trübner, 1877.)
CRef. Ar. ph. n. 61, 1878. — B. 8. B. Fr. 24, 1877, 225. — Ga. F1, 1818,
257. — Li. C. BL, 1878, 1343.]
Die Abhandlung enthält auch die Beobachtung, dass manche Pflanzen
welken, wenn sie aus der Erde herausgenommen und gleich sammt den Wur-
zeln ins Wasser oder in nasse Erde gesetzt werden, dagegen frisch bleiben, wenn
sie ohne Wurzeln mit der Schnittfläche des Stengels ins Wasser gestellt werden.
Verfasser gibt auch die Erklärung dafür.
138. Merget A. Sur les fonctions des feuilles dans les phénomènes
d'échanges gazeux entre les plantes et l'atmosphère: rôle des stomates. (Mémoire,
extrait par l’auteur) (Comptes-rendus de l’acad. des sc., tom. LXXXIV, Paris,
1877, pag. 376.)
(Ref. B. Ja. 5, 525.]
Um zu zeigen, dass die Spaltöffuungen als Austrittswege der Gase fun-
giren, wurden Blätter mit Ammoniskwasser injicirt. Der Austritt des Gass
war leicht zu constatiren (Geruch, Reaction auf Salzsäure, Quecksilbernitrat).
(Vergl. noch die Replik von Barthélemy in Comptes-rendus, tom. LXXXIV,
p- 668, und die Duplik von Merget, ibid. p. 957.)
139. Müller N. J. C., Die Verdunstungsgrösse verschiedener Pflanzen-
blätter. (Botan. Unters. von N. J. C. Müller, tom. I, Heidelberg, (Winter),
1877, p. 155.)
Um die Verdunstungsgrösse verschieden alter Blätter derselben Pflanze
zu ermitteln, wurden sechs verschiedenalterige Blätter eines Rebzweiges mit den
Blattstielen in mit Wasser gefüllte Reagensgläser gebracht und die Transpiration
pro 24 Stunden und 100 cm? Blattoberfläche berechnet. Es ergab sich, dass die
Transpiration mit der Evolution des Blattes sinkt, um später wieder zu wachsen
Durch eine zweite Versuchsreihe wurde die Verdunstungsgrôsse für Blätter
verschiedener Laubbäume (Erle, Hainbuche, Weide, Birke, Buche, Eiche, Pappel)
pro 100 cm.? Blattfläche ermittelt.
140. Müller N. J. C., Beziehungen zwischen Verdunstung, Gewebespan-
nung und Druck im Innern der Pflanze. (Bot. Unters. von N. J. C. Müller,
Heidelberg, (Winter), tom. I, 1877, p. 21.)
[Ref. Os. B. Z., 1877, 302.]
Diese Experimentaluntersuchung enthält auch einen Versuch, welcher
angestellt wurde, um das Verhältniss der Verdunstung einer Blattfläche und einer
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 741
gleich grossen Wasserfläche zu bestimmen. Dieses Verhältniss (Wasser : Blatt)
betrug für Haemanthus puniceus = 1 : 0:0575.
141. Tsehaplowitz F., Ueber den Einfluss der Blattflächen, des Zuwachses
und der Temperatur auf die Verdunstung der Pflanzen. (Wiener Obst- und
Gartenzeitung, tom. II, Wien, 1877, p. 127.)
[Bef. Bo. Ja. 5, 530. — C. Ag. Ch. 2, 1877, 335.]
Um zunächst die Relationen, welche zwischen Blattfläche und Verdunstung
bestehen zu ermitteln, wurden Versuche mit Sämlingen von Fraxinus (Sand-
cultar) und Carpinus (Wassercultur) gemacht. Die Messungen und Wägungen
ergaben eine gewisse Parallelität zwischen den Blattflächen- und den Verdunstungs-
zahlen, keineswegs aber eine Proportionalität, da z. B. die kleinblätterigen
Pflanzen (bezogen auf die Flächeneinheit) relativ weniger verdunsteten.
Behufs Vergleichung der Transpiration mit der Grösse des Zuwachses
wurden Versuche mit Erbsenpflänzchen (Wassercultur) durchgeführt. Es hatten
die weniger verdunstenden Pfanzen mehr an Frischsubstanz gebildet, und um-
gekehrt. Die Versuche über den Einfluss der Temperatur und strahlenden Wärme
auf die Transpiration sind der Reproduction kaum werth.
142. Tschaplowitz F., Ueber Verdunstung und Substanzzunahme der
Pfanzen. (L. V. St, tom. XX, 1878, p. 74. — Ber. der Section für landwirth-
schaftliches Versuchswesen auf der Naturforscherversammlung zu München, 1877.)
[Ref. Ja. Ag. Ch. 1878, 301. — Ja. F. Ch. 1878, 940.]
Verfasser will jene Verdunstungsgrösse als Optimum ansehen, die mit der
jeweiligen grössten Substansproduction Hand in Hand geht. Die bisherigen Beob-
achtungen lehrten, dass jede Steigerung der Transpiration über die genannte
Höhe (Optimum) von einer Verminderung der Assimilationsthätigkeit begleitet iet.
143. Tschaplowits F., Ueber die Verdunstung der Pflanzen. (Monats-
schrift des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den k. preuss. Staaten
für Gärtnerei und Pflanzenkunde, Berlin, 1877.)
Stand mir nicht zur Verfügung.
144. Wollny, Der Einfluss der Pflanzendecke und Beschattung auf die
physikslischen Eigenschaften des Bodens. (Berlin (Wiegand), 1877, 197 pp.)
[Ref. Ja. Ag. Ch. 1877, 265. — Nf. 11. 1878, 383.]
Verfasser stellte unter Anderem auch Versuche an über den Einfluss der
Pflansendecke auf den Wassergehalt des Bodens. Bei allen Bodenarten ergab
sich die grösste Trockenheit bei Bedeckung mit lebenden Pflanzen. Anschliessend
daran bestimmte der Verfasser die Verdunstungsgrösse verschiedener Cultur-
gewächse. Die Versuchspflanzen (Getreidearten, Erbsen, Raps, Senf, Sonnen-
blume) befanden sich in Zinkgefässen mit central durchbohrtem Deckel. Gleich-
zeitig wurde die Bodenverdunstung in einem Gefäss ohne Pflanzen bestimmt.
Aus einer Tabelle ergibt sich, dass die Transpiration der Pfanzen die durch den
Regenfall zugeführten Wassermengen nicht so beträchtlich überschreitet, wie _
dies früher vielfach angenommen wurde. Da, wo die Pflanze während ihrer
Vegetationszeit mehr verdunstete als der Regenmenge entsprach, wurde das Deflcit
95*
142
durch die im Frübjahre vor Beginn der Vegetationszeit stattgefundenen Nieder-
schläge gedeckt.
145. Anders J. M, On the transpiration of plants. (The american natı-
ralist, tom. XII, Philadelphia, 36, 1878, p. 160.)
[Ref. B.
Ja. 6, 184. — B. Z. 36, 1878, 400.]
Verfasser machte eine Reihe von Versuchen, um die Beziehungen kennen
zu lernen, „di
ie zwischen den meteorologischen Aenderungen, sowie der Natur
der Hautgewebe (cortical tissue) und der Transpiration“ bestehen. Die Versuch
objecte (Cala,
befanden sich
Geranium, Fuchsia, Hydrangea, Camelia, Lantana, Dracacna)
in luftdicht verschlossenen Töpfen. Die einzelnen Pflanzen kamen
age hindurch Morgens und Abends auf die Wage. Während der
tanden sie entweder im Freien oder im Zimmer. — Die vom Ver-
ıen Resultate bezüglich des Einflusses der Blattstructur (Lantana,
„Sonnenstrahlen“, Luftbewegung und Luftfeuchtigkeit auf die
enthalten eine Bestätigung schon früher bekannter Thatsachen.
en 500stämmigen Ulmenwald bei Cambridge berechnet Anders
ige Tagestranspiration zu 3906 Tonnen Wasser.
ders J., The beneficial influence of plants. (The american naturalist,
»p- 793.)
' Tabelle gibt Verfasser die Transpirationsgrösse für verschiedene
4, Geranium, Fuchsia, Hydrangea, Camelia, Lantana, Dracaena)
a eines heiteren Tages an, verglichen mit der Grösse der ver-
‚erfläche und dem Gewicht der Pflanzen. Hierauf versucht er durch
echnungen und auf Grund sehr vager Zahlen die von grossen Wald-
ibenen Wassermengen ziffermässig und approximativ festznstellen.
wssingault J., Étude sur les fonctions physiques des feuille:
absorption de la vapeur aqueuse, de l’eau, des matières salines.
1. et de Physik, 5° sér., tom. XIII, 1878.) Ferner Boussingault:
‘himie agricole et Physiologie, Paris, 1878, tom. VI).
r. ph. n. 2, 1879, 270. — B. Ja. 6, 180. — F. Ag. Ph. 2, 189,
. Ch. 1878, 293. — J. F. Ch. 1878, 939. — J. Sa. 1878, 676. —
72. — Nf. 11, 1878, 260. — R. sf. Fr. 1879, 1014.]
mspiration von Helianthus tuberosus in der Sonne, im Schatten
acht verhielt sich wie 65:8:3. Wurde das Wasser durch des
—2 Meter hohen Wassersäule in die Pflanze gepresst (Vitis, Morws,
tanea, Abies, Zea), so erhöhte sich die Transpiration bedentend
Ireifache), aber die Menge des eingepressten Wassers reichte nicht
Pranspirationsverlust zu decken. Um den Einfluss der Epidermis
en, stellte Verfssser Versuche mit Opuntia, Pflaumen und Aepfels
ırwarten war, verloren die ihrer Epidermis beraubten Pflansen-
br Wasser als die intacten. Beispielsweise betrug der Wasser
unde und dm? bei Pflaumen mit Epidermis 0'087 Gramm, ohn
ramm. Zur Bestimmung der relativen Transpirationngrösse der
F
Materialion zu einer Monographie der Transpiration. 743
beiden Blattseiten wurde eine Blattseite mit Unschlitt bestrichen. Es verhielt
sich die Transpiration der Oberseite zu jener der Unterseite im Mittel wie 1 : 24,
bei manchen Pflanzen (Helianthus, Catalpa, Convoloulus, Asclepias) wie 1 : 43.
— Wie man sieht, bringt die Abhandlung eigentlich nichts Neues.
148. Burgerstein A., Untersuchungen über die Beziehung der Nährstoffe
sur Transpiration der Pflanzen. II. Reihe. (Sitzungsber. der kais. Akad. der
Wissensch., Wien, tom. LXXVII, 1878.)
[Bef. Ar. ph. n. 2, 1879, 198. — B. Ja. 6, 183. — B. S. B. Fr. 27, 1880,
37. — C. Ag. Ch. 8, 1878, 750. — Ch. C. BL 1879, 134. — Ja. Ag. Ch. 1879,
233. — Nf. 12, 1879, 292. — Oe. B. Z. 29, 1879, 71.]
Die Versuche wurden in derselben Weise durchgeführt wie bei der I. Reihe
(vergL Nr. 118). Die Reduction der Transpirationsgrösse geschah meist auf
100 Gramm der Trockensubstanz, ausserdem oft auf 100 cm.? der Blattoberfläche.
Mitgetheilt werden 49 Versuchsreihen.
Bei Anwendung von Flüssigkeiten, welche zwei Nährsalze (in gleicher
Menge) in Lösung erhielten, ergab sich: Die Transpiration steigt anfangs mit
der Zunahme des relativen Salzgehaltes bis zu einem Maximum und nimmt da
mit weiterer Zunahme des Procentgehaltes der Lösung wieder continuirlich ab.
Dieses Maximum erreicht jedoch niemals die Transpirationsgrösse im destillirten
Wasser. Die Transpiration in Lösungen zweier Nährsalze steht somit gleich-
sam in der Mitte zwischen dem Transpirationsgang in Lösungen eines einzelnen
Nährsalzes und dem in einer vollständigen Nährstofflösung.
Fhssigkeiten, welche drei Nährsalze enthielten, hatten auf die Trans-
spiration denselben Einfluss wie eine complete Nährstofflösung.
Ferner wurden solche Salze geprüft, die keine (allgemeinen) Nährstoffe der
Pflanzen bilden, und zwar wurden zu diesem Zwecke zumeist mehrere Chloride
(Natriam-, Lithinm-, Strontium-, Beryumchlorid) gewählt. Die Versuchsergeb-
nisse ergaben jedoch kein allgemeines Gesetz bezüglich der Transpiration (Na-
trium- und Strontiumchlorid verhielt sich et: 0 wie ein einzelnes Nährsalz).
Da sich somit die Transpiration einer Pflanze in den Lösungen einzelner Nähr-
salze anders verhält als in einer vollständigen Nährstofflösung, in dieser aber
wieder anders als in den Lösungen, welche mehrere Salze enthalten, die keine
+ Nährstoffe sind, so folgt, dass das früher gefundene Gesetz der Transpiration
in einer Nährstofflösung sowohl in den Nährstoffen als solchen, als auch in
der Lösung als einem Salsgemisch begründet ist.
Endlich wurde noch gefunden, dass Pflanzen, deren Wurzeln sich in Humin-
lösungen (wässerigen Extracten humusreicher Böden) befanden, weniger stark
transpirirten als solche, denen unter sonst gleichen Bedingungen destillirtes
Wasser geboten wurde. In der ganzen Abhandlung sind 121 Versuchsreihen
mitgetheilt.
149. Comes O., Azione della temperatura, della umidità relativa et della
luce sulla traspiratione delle piante. (Rendic. della reale Accad. delle sc. fs. e
mat. di Napoli, 1878.)
à
[Ref. Ja. Ag. Ch, 1879, 285. — B. Ja. 6, 181. — B. Z. 37, 1879, 77. —
C. Ag. Ch., 1879, 946. — N. G. B. J., 1878, 387]
Die Versuche fanden theils im Freien, theils im geschlossenen Raume mit
ganzen Pflanzen (Primula sinensis, Oineraria hybrida), Zweigen (Magnolia)
und einzelnen Blättern (Arum, Prunus laurocerasus) statt und ergaben:
a) Schwankungen der Luftfeuchtigkeit sind auf die Transpiration von grösserem
Einfusse als Temperaturveränderungen. b) Die Temperatur allein hat eine ge-
ringe Wirkung, ihr Einfluss auf die Luftfenchtigkeit ist aber ein wesentlicher.
c) Im diffusen Lichte ist die Transpiration stärker als im Dunkeln. d) Im
blauen Lichte ist die Transpiration viel energischer als im gelben. «) Die Blatt-
unterseite (Arum italicum, Magnolia grandiflora) transpirirt stärker als die
Oberseite; die Wassermenge aber, welche ein ganzes Blatt verdunstet, ist kleiner
als die Summe der Quoten, die jede Fläche für sich abgibt.
Die gewonnenen Zahlen sind in zahlreichen Tabellen übersichtlich zu-
sammengestellt.
150. Dehérain, Sur l'influence de l'acide carbonique sur la transpiration
des végétaux (Revue scientifique, tom. VIII, Paris, 1878, p. 259.)
[Ref. Ja. Ag. Ch. 1878, 308. — B. Ja. 6, 183. — C. Ag. Ch, 1879, 551.
— Ch. C. BL 1878, 778. — Nf. 11, 1878, 416.]
Gramineenblätter (als besonders geeignet wird Mais angegeben) warden
mittelst gespaltener Korke in Glasröhren eingeschlossen, die entweder normale,
oder eine 4—6 Procent Kohlensäure führende Luft enthielten, und hierauf dem
Sonnenlichte exponirt. Das durch Transpiration abgegebene und condensirte
Wasser wurde durch Wägung der betreffenden Rühren am Begiun und Ende du
Versuches ermittelt. Hiebei ergab sich, dass die Transpiration in der kohlen-
säurereichen Luft viel kleiner, oft nur halb so gross war als die unter sons
gleichen Bedingungen in gewöhnlicher Luft. Diese Erscheinung erklärt Dehérain
80: In der kohlensäurereichen Luft wurden die bei der Zerlegung der Kohlen-
säure wirksamen Lichtstrahlen eben zu diesem Processe verwendet und konnten
somit die Transpiration nicht beeinflussen, in Folge dessen sich letztere so be-
deutend verminderte. Dehérain findet somit durch die Ergebnisse dieser Ver-
suche eine Bestätigung seiner früher ausgesprochenen Ansicht über den Einfus
des Lichtes auf die Transpiration. (Vergl. Nr. 79).
151. Dehérain P., Récherches sur l'évaporation de l’eau par les feuille
des végétaux placées dans une atmosphère renferment de l'acide carbonique
(Comptes-rendus de l’assoc. franç. pour l'avancement des sciences, Paris, 1878,
p- 1048.)
[Ref. Ja. Ag. Ch. 1878, 303. — Ch. C. Bl. 1878, 773. — NE. 11, 188
416. — R. sf. Fr. 1878, 259.]
Mit Rücksicht auf seine früheren Untersuchungen dachte Verfasser, dass,
wenn es dieselben Strahlen sind, welche die Verdunstung und Kohlensäureser-
legung veranlassen, es dann wahrscheinlich ist, dass ein Blatt in einer an Kohlen-
säure reichen Atmosphäre weniger evaporirt, da eben die für die Kohlensäure
744 Alfred Burgerstein.
Matorlalien zu einer Monographie der Transpiration. 745
terlegung verwertheten Strahlen nicht auf die Transpiration wirken können.
Diese Annahme wurde an allen beobachteten Pflanzen bestätigt. In jenen
Röhren, die 4—6 Procent Kohlensäure enthielten, war die Menge des gesam-
melten Wassers nur die Hälfte von der in kohlensäurefreier Atmosphäre.
152. Hartig Tb., Ueber Verdunstung. (Allgem. Forst- und Jagdzeitung,
herausg. v. Heyer. N. F. Jahrg. LIV, Frankfurt a. M., 1878, Nr. 1.)
[Ref. Ja. Ag. Ch. 1879, 231.]
A) Transpiration pro m.? Blattfläche fünfjähriger Bäumchen, die an einem
Nordfenster standen. (Mitte August; Temperatur 20—25° C.)
B) Um den Einfluss der Belaubung kennen zu lernen, wurde bei einer
reichbeblätterten Fichtentopfpflanze durch Wegnshme der Nadeln die Belaubung
der Nadeln mehrmals reducirt (auf 0'6, 03, 01). Je mehr die Blattfläche redu-
cirt wurde, desto grösser war die relative Tranapirationsgrösse.
C) Bei einer Buchen- und Fichtentopfpflanze wurde die Transpirations-
grösse zu verschiedenen Jahreszeiten ermittelt.
D) Vier Topfpflanzen (Buche, Fichte, Eiche, Kiefer) wurden der Sonnen-
wirkung ausgesetzt, vier andere befanden sich im tiefen Waldschatten. Nach
% Stunden wurden die Sonnenpflanzen in den Schatten gebracht und umgekehrt.
Auf gleiche Blattfläche reducirt, war die Transpiration in der Sonne viel grösser
als im Schatten.
Zahlreiche Tabellen enthalten die gefundenen Ergebnisse ziffermässig
zusammengestellt.
E) Eine Tabelle gibt an die tägliche Verdunstung pro m.? Blattfläche
bei Buche, Fichte, Eiche, Kiefer a) unter voller Lichtwirkung; 5) „im nordöst-
lichen Seitenschatten unter freier Himmelsansicht“; c) „im Wanderlichte mässiger
Umschirmung“; d) „unter voller Ueberschirmung*“. Die Transpiration war
s>b>c>d
F) Enthält die Verdunstungsgrösse dreiknospiger Zweigspitzen.
@) Dass das Licht einen von der Wärme unabhängigen Einfluss auf die
Verdunstung der Blätter austibt, geht schon daraus hervor, dass die Stunden
der grössten Verdunstung nicht mit jenen grösster Luftwärme susammenfallen.
„Es sind Fälle vorgekommen, in denen bei Tag und Nacht unveränderter Wärme
der Zimmerluft die stündliche Verdunstung von 26 Gramm in den Vormittags-
stunden auf 1 Gramm zur Nachtzeit herabsank.® — Zweifellos hat auch die
Luftbewegung und der Grad der Luftfeuchtigkeit einen wesentlichen Einfluss
auf die Verdunstungsmenge,
153. Höhnel Franz, Ueber den Gang des Wassergehaltes und der Trans-
spiration bei der Entwicklung des Blattes. (Wollny, Forschungen auf dem
Gebiete der Agriculturphysik, tom. I, 1878.)
[Ref. An. ag. 5, 1879, 305. — B. Ja. 6, 182. — B. 9. B. Fr. 26, 1879, 9.
— C. Ag. Ch. 1878, 911. — Ja. Ag. Ch. 1878, 299. — Nf. 11, 1878, 309. —
Oe. B. Z. 28, 1878, 307.]
Um die ,Abbängigkeit der Transpirationsgrôsse von der Entwicklungs-
phase des Blattes“ kennen zu lernen, wurde die Transpirationsgrüsse der (ab-
TT
746 Alfred Burgerstein.
geschnittenen) aufeinander folgenden Blätter eines Sprosses innerhalb 24 Stunden
durch die Wage bestimmt.
Es ergab sich, dass die Verdanstungsgrösse von einem Maximum, welche
die jüngsten Blätter zeigen, anfangs fällt, dann aber wieder steigt, um im völlig
entwickelten Blatte ein zweites niedrigeres Maximum zu erreichen. Verfasser
gibt dafür folgende Erklärung: Vom ersten Stadium der Blattentwicklung ver-
dickt sich die Cuticula immer mehr, die ,Outiculartranspiration® wird imm
geringer. Nun beginnen die Stomsta immer mehr in Action zu treten,
Transpiration steigt, um im völlig entwickelten Blatte das Maximum zu er-
reichen. Das „stomatare® Maximum erreicht jedoch niemals das „cuticnlare
in den ersten Jugendstadien der Blätter.
154. Krutisky P., Beschreibung eines zur Bestimmung der von den
Pflanzen aufgenommenen und verdunsteten Wassermenge dienenden Apparaa.
(Bot. Ztg., tom. XXXVI, 1878, p. 161.)
LRef. Ar. pb. n. 2, 1879, 200. — B. Ja. 6, 184. — Ga. Ch. 9, 1878, 662]
Da sich eine Beschreibung dieses Apparates ohne Abbildung nicht leicht
geben lässt, so muss auf die Originalabhandlung verwiesen werden, die beides
enthält.
155. Merget E., Sur le rôle des stomates dans les phénomènes d’inhals-
tion et d'exhalation. (Comptes-rendus de l’assoc. frang. pour l'avancement des
sciences, Paris, 1878, p. 644.)
[Ref. Ar. ph. n. 2, 1879, 199. — R. sf. Fr. 1878, 252.]
Weder das Original noch ein Referat stand mir zu Gebote.
156. Merget A., Des fonctions des feuilles dans le phénomène des échanges
gazeux entre les plantes et l’atmosphère. Du rôle des stomates dans les fonctions
des feuilles. (Comptes-rendus de l'acad. des sc., tom. LXXXVI, Paris, 1878,
p. 1492.)
[Ref. Ar. ph. n. 7, 1879, 200. — C. Ag. Ch. 1878, 580. — Ja F. Ch.
1878, 944. — N. 18, 1878, 244. — B. sc. n. 7, 1878, 241. — R. sf. Fr. 1878,21]
Die Blätter können Wasserdämpfe durch die Cuticula und die Stomats
ausgeben. In dem Masse, als die Blätter älter werden, wird die Evaporations-
fähigkeit der Caticula immer geringer und endlich so klein, dass sie vernach-
lässigt werden kann. Sobald die Blätter vollkommen entwickelt sind, erfolg
die Wasseraushauchung normal durch die Spaltöffnungen.
157. Merget A. Sur les fonctions des feuilles. Rôle des stomates dass
‚Vexhalation et dans l'inhalation des vapeurs aquenses par les feuilles. (Compier
rendus de l’acad. des sc., tom. LXXXVII, Paris, 1878, p. 298.)
[Bef. B. Ja. 6, 184. — B. 8. B. Fr. 25, 1878, 168. — Ja. Ag. Ch. 1878,
297. — J. M. So. 1, 1878, 884. — Nf. 11, 1878, 374. — R. sc. n. 7, 1878, 38
— R sf. Fr. 1878, 214]
Papiere, welche mit einer Mischung von Eisenchlorür und Pallsdiun-
chlorür imprägnirt sind, zeigen im trockenen Zustande eine gelblichweisse Fir
Materialien su einer Monographie der Transpiration. 747
bung; dieselbe wird in dem Masse, als die Feuchtigkeit zunimmt, immer dunkler
. und zuletzt ganz schwarz. Solche Papiere wurden an die Blätter befestigt.
a) Bei Blättern ,monostomatées inférieurement“ erreichte der hygro-
metrische Eindruck auf dem Papier in einigen Minuten sein Maximum; die über
den Nerven liegenden Stellen blieben licht. Das auf der Oberseite befindliche
Papier verfärbte sich erst nach längerer Zeit schwach. Bei ganz jungen Blättern
exhaliren beide Seiten fast gleich viel; in dem Masse aber, als die Spaltöffnun-
gen auf der Unterseite sich zu entwickeln begiunen, vergrössert sich die Eva-
poration dieser Seite rapid, während sich die der Oberseite in Folge Cuticular-
verdickung und Wachsablagerung vermindert.
b) ,Feuilles bistomatees.“ Bei den dicotylen Blättern war die stärkere
Wasserabgabe auf der Unterseite. Bei den monocotylen Blättern war die stärkere
Farbenreaction des Papieres zuweilen auf der Oberseite.
c) Bei Blättern ,monostomatées supérieurement" zeigte nur die Oberseite
die Beaction.
Ferner fand Verfasser: , L'activité de l’exhalation croît avec la richesse
chlorophyllienne des tissus.“
Leider gibt Merget weder das Concentrations- und Mischungsverhältniss
der genannten Substanzen, noch die Versuchspflanzen an.
158. Sorauer Paul, Der Einfluss der Luftfeuchtigkeit. (Bot. Ztg., tom.
XXXVI, 1878, p. 1.)
[Bef. Ar. ph. n. 2, 1879, 294. — B. No. 1878, 100. — B. 8. B. Fr. 25,
1878, 210. — C. Ag. Ch. 1878, 357. — Ch. N. 38, 1878, 153. — F. Ag. Ph. 1,
339. — Ga. Ch. 9, 1878, 210. — Ja. Ag. Ch. 1878, 300. — J. B. 7, 1878, 90.]
Je vier bis fünf Gefässe, die Gerstenpflänschen in O‘OSprocentiger Nähr-
stofflösung enthielten, kamen unter eine Glasglocke, durch welche mittelst con-
tinuirlich brennender Lampen Luft aspirirt wurde, die in einem Falle durch eine
mit nassem Bimsstein, im anderen Falle durch eine mit Chlorcaleiumstücken
gefüllte Röhre strich, bevor sie zur Pflanze gelangte. Der Versuch dauerte vom
19. August bis 21. September 1875. Verfasser gibt die morphologischen Unter-
schiede der in trockener und feuchter Luft cultivirten Pflanzen an. Die Ver-
dunstung war in feuchter Luft nicht nur absolut geringer, sondern auch pro
Gramm producirter Frisch- und Trockensubstanz, d. h. die Pflanze braucht zum
Aufbau von einem Gramm Substanz in feuchter Luft dem Boden weniger Wasser
zu entziehen. — Wegen der stärkeren Wasserabgabe in trockener Luft werden
die in trockener Luft stehenden Pflanzen aus einer gleichen Quantität Nährstoff-
lösung gleicher Concentration relativ mehr Wasser, also eine geringer concen-
trirte Lösung aufnehmen als die gleichzeitig in feuchter Luft befindlichen Pflanzen,
wie dies such ein Versuch mit Erbsen bestätigte. — Die Steigerung der Ver-
dunstung durch grössere Wärme, Beleuchtung und Lufttrockenheit gilt nur für
gesunde Pflanzen. Wurzelkranke Exemplare können unter denselben Umständen
wochenlang nur die Hälfte ihrer früheren Verdunstungsmenge liefern.
159. Vesque Julien, De l'influence de la température du sol sur l'absorption
de l'eau par les racines. (Ann. sc. nat., 6° sér., tom. VI, 1878, p. 16)
2. B. Ges. B. LXXVIL Abb. *
Alfred Burgerstein.
ser Abhandlung heben wir nur hervor, dass (bei gewöhnlichen
erhältnissen) die Lufttemperatur durch Einwirkung auf die Tran-
ı viel grösseren Einfluss auf die Absorption durch die Wurzeln
Bodentemperatur. Ueber die Beziehungen zwischen Absorption
ion vergleiche Vesque: L'absorption comparée à la transpiration.
sque Julien, L’absorption comparée directement à la transpiration.
6e ser., tom. VI, 1878, p. 201.)
r. ph. n. 2, 1879, 194. — B. Ja. 6, 180. — B.S. B. Fr. 26, 1879, 11).
timmung der von einer Pflanze absorbirten und gleichzeitig trans-
ermenge verwendete Verfasser zwei Apparate. Der eine bestand
mig gebogenen, mit Wasser gefüllten Röhre. In dem einen (weiten)
ıd sich die Pflanze am Wurzelhalse luftdicht eingepasst (die Wur-
r, die Blätter in der Luft), an dem andern (engeren) Schenkel
sorption volumetrisch bestimmt. Die transpirirte Wassermenge
NWägung des ganzen Apparates ermittelt. Der zweite Apparat hatio
ır Wage. Botreffs der Construction dieses Apparates, sowie der
ethoden muss auf das Original verwiesen werden.
Ireichen Versuche wurden mit Bohnen angestellt und die gewon-
in Tabellen vereinigt. Dieselben lehrten:
aittleren atmosphärischen Bedingungen (dans des conditions atmo-
yennes) sind Absorption und Transpiration einander gleich. — In
Luft ist anfangs kein besonderer Einfluss zu bemerken; nach
t aber die Transpiration viel stärker als die Absorption, was end-
werden zur Folge hat. — Wird eine unter normalen Vegetations-
rzogene Pflanze in eine wasserdampfgesättigte Luft gebracht, so
Folge des negativen Druckes in der Pflanze die Absorption stärker
iration. In dem Masse, als der luftverdünnte Raum sich mit Wasser
3 que le vide se comble), verringert sich die Absorption und wird
ie Transpiration gleich Null.
eine Pflanze, die an Wassermangel litt, wieder in Contact mit
; die Absorption (durch die Wurzeln) anfangs viel ausgiebiger als
ion, nimmt allmälig ab und regelt sich endlich nach der Inter
ispiration.
‚gel Aug, Ueber Wasserverdunstung von verschiedenen Vegeta-
3itzungsber. der mathem.-naturw. CL. der königl. bayerischen Al.
. München, tom. VII, 1878, p. 539.)
Ja. 6, 184, 1879, 401. — C. Ag. Ch. 1879, 782. — F. Ag. Ch.
Ja. Ag. Ch. 1878, 305; 1879, 86. — Nf. 12, 1879, 88.]
ıeue Versuche fanden die früheren Beobachtungen des Verf. Bests-
enden Punkten:
Wasserverdunstung auf besäetem Boden ist bedentend grösser als
a Boden. 2. Die Natur der Pflsnsenspecies ist auf die Menge ds
Vassers von wesentlichem Einflusse.
Materialien ru einer Monographie der Tranapiration. 749
162. Bandrimont A., Évaporation de l’eau sous l’influence de la radiation
solaire ayant traversé des verres colorés. (Comptes-rendus de P’acad. des sc. Paris,
tom. LXXXIX, 1879, p. 41.)
Es wurde der Einfluss verschiedenfarbiger Gläser auf die Transpiration
ermittelt. Die Abhandlung umfasst blos „resume et conclusions“.
Im Allgemeinen wurde die Transpiration durch farbloses und gelbes Glas
am meisten, durch rothes und grünes Glas am wenigsten begünstigt. Die
complementären Farben Blau und Orange hatten fast dieselbe Wirkung. Bau-
drimont wollte auch eine Erklärung dieser Erscheinungen geben. ,Est-ce Is
lumière colorée, qui se transforme finalement en chaleur?“ Nach der Ansicht
des Verf. kann diese Annahme, obwohl sie viel Wahrscheinlichkeit für sich hat,
die gewonnenen Thatsachen nicht erklären.
168. Böhm J., Ueber die Function der vegetabilischen Gefässe. (Bot.
Ztg., tom. XXXVII, 1879, p. 225.)
[Ref. An. ag. 5, 1879. — Ja. Ag. Ch. 1879, 224.]
Wird bei einer Weidenpflanze mit zwei Trieben der eine unter Wasser
getaucht, während der andere in der Luft bleibt, so erhält sich letzterer wochen-
lang frisch, wenn man die Pflanze täglich während einer halben Stunde unter
einer mit Wasser abgesperrten Glocke in 6—10 Procent Kohlensäure enthal-
tender Luft dem vollen Tageslichte aussetzt. Vom zweiten oder dritten Ver-
suchstage war das Transpirationsvermügen der in der Luft befindlichen Blätter
geringer, als wenn die Wasseraufnahme durch die Wurzeln erfolgte. Dieselbe
Erscheinung zeigen Pflanzen im wasserarmen Boden. Bei zwei Keimpflanzen der
Feuerbohne, die bei gleicher Bodenfeuchtigkeit gleich stark transpirirten, betrug
die Differenz des Gewichtsverlustes bisweilen das Vierfache, wenn die Topferde
abwechselnd bei der einen und anderen Pflanze begossen wurde.
Verf. gibt noch einige Zahlen über den Gewichtsverlust von „halb-
trockenen“ Zweigen, die mit der Schnittfläche entweder direct ins Wasser
gestellt oder früher noch unter einem 75 Cm. hohen Quecksilberdruck mit
Wasser injicirt wurden.
164. Buys-Ballot, De verdamping van water-oppervlakten, gronden en
planten. (Jaarboek kon. Akad. Amsterdam, 1879.)
Ueber die Verdunstung von Wasseroberflächen, Bodenflächen und Pflanzen.
Stand mir nicht zur Verfügung.
165. Comes O., Bicercbe sperimentali intorno all azione della luce sulla
traspiratione delle piante. (Rendic. della reale Accad. delle science fis. e mat.
di Napoli 1879. Napoli, 1880.)
[Ref. B. C. Bl. 1, 120. — B. Ja. 1879, 226. — F. Ag. Ph. 3, 1880, 301.}
Die Versuchspflanzen befanden sich in grossen Zinkkästen, die seitliche
Spalten zum Durchtritt der Luft besassen. Die Vorderwand des Kastens bildete
je nach Bedarf eine farblose durchsichtige Glasplatte, oder eine Pappscheibe,
oder ein mit einer bestimmten gefärbten Flüssigkeit gefülltes Gefüss. Die
96%
750 Alfred Burgerstein.
Bestimmung der Transpiration geschah durch directe Wägung der in (luftdicht
verschlossenen) Töpfen cultivirten Versuchspflanzen.
a) Bei Topfpflanzen von Senecio elegans, Collinsia bicolor, Cheiranthus
incanus und Collomia coccinea verhielt sich (bei gleicher Temperatur und Luft-
feuchtigkeit) die Transpiration im Dunklen zu der im diffusen Licht wie 1:119
bis 1: 177.
b) Das Transpirationsmazimum ergab sich zur Zeit der stärksten Licht-
intensität zwischen 12 und 1 Uhr (Cheiranthus).
ec) Von Blüthen mit gefärbten Corollen (Pharbitis, Zinnia, Portulaca,
Dahlia) transpirirten jene mehr, deren Farbstoff eine grössere und intensivere
Lichtabsorption besass (die Farbstoffe wurden im Gewebe selbst spectroskopisch
geprüft).
d) Ceteris paribus transpirirten Blüthen mit gelben Petalen (Hunne
mannia, Eschscholtzia) im blauen Lichte (Kupferoxydammoniak) stärker als im
gelben (Kaliumbichromat). Gerade umgekehrt verhielten sich Blüthen mit blauen
Petalen (Plumbago, Commelina, Tradescantia).
e) Es wurde die Transpiration junger Pflanzen von Phlox Drumondi
und Mirabilis Jalapa je eine Stunde abwechselnd hinter einer Chlorophylilösung
und Kaliumbichromatlösung ermittelt. Als Mittelwerth ergab sich für Phlox:
grün: gelb = 1:18.
N) Es wurde die Transpiration grüner Pflanzen (Viola, Iberis, Mirabilis,
Bromus etc.) je ein bis zwei Stunden abwechselnd im blauen und gelben Lichte
bestimmt. Es ergab sich beispielsweise das Transpirationsverhältniss gelb : blau =
Polygonum fagopyrum. . 1:116 Viola tricolor . . . . . 1:15
Cheiranthus incanus . . 1:1:28 Mirabilis Jalapa. . . . 1:14
Colinsia bicolor . . . . 1:12%4 Bromus mazimus. . . . 1:1
Verf. fasst die Ergebnisse seiner Untersuchung in folgenden Punkten
zusammen :
1. Die Einwirkung des Lichtes auf die Transpiration steigt im Verhältnis
zu dessen Intensität.
2. Das Licht begünstigt insoweit die Transpiration, als die färbende Bub-
stanz des betreffonden Organes davon absorbirt.
8. Die Transpiration eines Organes begünstigen nur jene Lichtstrahlen,
welche von ihm absorbirt werden. Daher ist die Transpiration minimal in jenem
Lichte, das mit der Farbe des Organes übereinstimmt, maximal in dem Lichte
der Complementärfarbe.
Der Verf. bestätigt die von Wiesner ausgesprochene Ansicht betrefi
des Zusammenhanges zwischen Licht, Chloropbyllabsorption und Transpiration.
166. Höhnel Franz, Ueber die Transpirationsgrösse der forstlichen Hols-
gewächse mit Beziehung auf die forstlich-meteorologischen Verhältnisse. (Mitth.
aus den forstlichen Versuchswesen Oesterreichs. Wien, tom. II, Heft 1, 1879.)
[Ref. B. C. Bl. 1, 49. — B. Ja. 7, 222, 401. — B. Z. 38, 1880, 61. —
C. Ag. Ch. 1878, 873. — Ja. Ag. Ch. 1879, 86; 236. — Nf. 12, 1879, 423. —
7. Me. 1879, 286.]
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 751
Höhnel stellte sich die Anfgabe, den thatsächlichen Gang und die Grösse
der Transpiration der forstlich wichtigeren Holzgewächse kennen zu lernen.
Er verwendete 5— 6jährige, in Gartentöpfen cultivirte Bäumchen. Jeder Topf
war in einem Zinkblecheylinder hermetisch verschlossen. 36 Pflanzen standen
unter einem vorspringenden Dache, 30 waren im Freien allen meteorologischen
Einflüssen ausgesetzt. Die Wägungen fanden vom 27. Mai bis 1. December täg-
lich meistens Morgens und Abends statt. Als allgemeines Resultat heben wir
hervor, dass die Wasserabgabe der Coniferen 8—10msl (je nachdem ie
gausjäbrige oder nur die sommerliche Transpiration rechnet) kleiner war als
jene der Laubhôlser. Nach der mittleren Transpirationsgrösse ordnen sich die
Pflanzen in absteigender Reihe: Laubhölzer: Birke, grossblättrige Linde, Esche,
Weissbuche, Rothbuche, Spitsahorn, Bergshorn, Feldulme, Stieleiche, Zerreiche,
Feldahorn. — Nadelhölzer: Fichte, Rothföhre, Tanne, Schwarzföhre.
167. Hôbnel Fr. v., Ueber die Wasserverbrauchsmengen unserer Forst-
bäume mit Beziehung auf die forstlich-meteorologischen Verhältnisse. (Wollny,
Forschungen aus dem Gebiet der Agric.-Physik, tom. II, 1879, p. 398.)
[Ref. C. Ag. Ch. 11, 1882, 497.]
Ein längerer Auszug aus der vorangehenden Abhandlung (Nr. 166).
. 168. Höhnel Fr. v., Ueber die Transpirationsgrösse der forstlichen Holz-
gewächse mit Beziehung auf die forstlich-meteorologischen Verhältnisse. (Zeit-
schrift der österreichischen Gesellschaft für Meteorologie, tom. XIV, Wien,
1879, p. 286.)
Ein Auszug aus der gleichbetitelten Abhandlung des Verfassers (Nr. 166).
169. Langer Carl, Beobachtungen über die sogenannten Wasserporen.
(Oe. B. Z., tom. XXIX, 1879.)
[Ref. B. Z. 37, 1879, 511; 840.]
Zur Beantwortung der Frage, in welcher Beziehung die , Wasserporen“
und Spaltöffnungen zur liquiden Wasserausscheidung stehen, wurden theils ex-
perimentelle Versuche (meist Wasserimpressionen durch Quecksilberdrack), theils
anatomische Beobachtungen der Epidermis bei zahlreichen Pflanzen angestellt.
Die gewonnenen Resultate waren im Allgemeinen folgende: A) Abgesehen von
dem verschiedenen Grade des Geöffnetseins besteht kein durchgreifender Unter-
schied zwischen jenen Spalten, welche Luft, und jenen, welche Wasser aus-
scheiden. Nur bei Crassulaceen z. B. Orassula lactea, wurden mehrfache Unter-
schiede gefanden. — B) Die Guttation, welche der Verf. bei vielen in der
Abhandlung genannten Pflanzen beobachtete, findet an verschiedenen Stellen der
Blätter statt. Bisweilen (Caladium) sind zahlreiche „Wasserspalten“ über die ganze
Blattfäche zerstrent, die Tropfenausscheidung findet jedoch nur an bestimmten
Stellen statt. — C) Die an den wasserausscheidenden Stellen vorkommenden
Stomats sind nicht gleich gebaut und zeigen ziemlich allgemein Uebergänge.
170. Merget, Recherches sur la transpiration des végétaux et le rôle des
feuilles dans le phénomène. (Ann. de la soc. agricult., hist. nat., et arts utiles
de Lyon, 5° ser., tom. I, 1878, p. LXXV. Lyon—Paris, 1879.)
752 Alfred Burge
Im Wesentlichen derselbe Inhalt wie in der Abhandlung des Verfassen:
„Sur les fonctions des feuilles“. (Compt.-rend., tom. LXXXVIL Ref. Nr. 157.) Die
Versuche wurden mit einem aus einer Mischung von Palladiamchlorür, Weinsäure
und Eisenchlorür imprägnirten Papier gemacht, welches sich in dem Mame der
Feuchtigkeitssufnahme schwärzt. Zu seinen früheren Ergebnissen bemerkt der
Verf., dass die Evaporation ausschliesslich durch die Spaltöffnungen erfolgt,
indem über der Nervatur der Blätter das Papier unverändert bleibt. Ba
panachirten Blättern machen nur die grünen Partien dunkle Eindrücke auf
dem Papier, woraus man schliessen darf, „que dans les parties blanches les
stomates ne fonctionnent pas“.
171. Wiesner Jul., Versuche über den Ausgleich des Gasdruckes in den
Geweben der Pflanzen. (Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch. Wien, tom.
LXXIX, 1879.)
[Ref. B. Ja. 1879, 219. — B. Z. 37, 1879, 367. — Ch. C. Bl. 1879, 371.
— Ga. Fl. 1879, 213. — Ja. Ag. Ch. 1879, 229. — Oe. B. Z. 29, 1879, 202]
Wir heben aus dieser umfangreichen Arbeit nur folgende Resultate
” =" "ewebe, welche selbst bei grossen Druckunterschieden für Laßt
1, z. B. lenticellenfreies Periderm. — Das Ein- und Ausströmen
altöffnungen erfolgt durch Effusion. — Je stärker eine Paren-
elle mit Wasser imbibirt ist, desto langsamer erfolgt der
r Gase; mit der Wasserabnahme steigert sich auch die Durch-
umgekehrt verhalten sich die Peridermzellen. Nach Eintrock-
Iwand wird selbst bei grossen Druckunterschieden der Durch-
rch die Zellmembran verhindert.
cus nigra sind die Lenticellen am Stamme auch im Winter
» O., La luce e la traspiratione nelle piante. (Atti dells Reale
Mem. della classe di sc. fis.-mat. e naturali, 3° ser., tom. VIL
Bl. 3, 933. — B. Ja. 8, 260. — B. 8. B. Fr. 27, 1880, 186.
1881, 789. — F. Ag. Ph. 4, 1881, 73. — Ja. Ag. Ch. 18%,
30. — Nf. 14, 1881, 370.)
ıhalt wie jener der Abhandlung: Ricerche sperimentali intorse
ce etc. (Nr. 165).
3 O., Influence de la lumière sur la transpiration des plante
le l’acad. des sc., tom. XCI, Paris, 1880, p. 335.)
Bl. 3, 1103. — B. Z. 39, 1881, 100.]
e Uebersetzung der vom Verf. in dessen Abhandlungen: u
‚ione etc. und Ricerche sperimentali intorno azione della la
zusammengefassten Resultate.
el Fr. v., Weitere Untersuchungen über die Transpiration
chen Holzgewächse. (Mittheilungen aus dem forstlichen Ver-
reichs, tom. II, Heft 3, 1880.)
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 753
[Ref. B. Ja. 8, 241; 9, 10. — B. Z. 39, 1881, 82.]
Im Jahre 1879—1880 wurden neue Transpirationsbestimmungen mit ca.
hundert in Töpfen cultivirten Bäumchen gemacht. Die Versuchspflanzen standen
vom 1. April bis 15. October im Freien, vom 15. October bis 1. März in einem
geschlossenen, heisbaren Raume. Im Vergleich zu den Versuchen des Jahres 1878
waren die Transpirationsbedingungen wegen der höheren Temperatur, der gerin-
geren Regenmenge etc. diesmal günstiger Das Verhältniss der Transpirations-
grösse zwischen Coniferen und Laubbäumen ergab sich gleich 1:6. Bezüglich
der Details verweisen wir auf die zahlreichen Tabellen des Originals.
175. Krutitzky, Beobachtungen über die Transpiration der Gewächse.
(Sitzungsber. der betanischen Section der St. Petersburger naturforsch. Gesell-
schaft 1880.)
[Bef. B. Ja. 10, 7. — B. Z. 40, 1882, 27.]
Das folgende kurze Referat entnehme ich aus einer brieflichen Mitthei-
lung des Verfassers. Sowohl die Wassereinsaugung, wie auch die Verdunstung
einzelner abgeschnittener Blätter ist eine andere (grössere) als die solcher, die
im organischen Verband mit der Pflanze stehen. Ebenso verhalten sich abge-
schnittene junge Sprosse, (während ältere sich den normalen Verhältnissen
nähern), indem jedes einzelne Blatt am Zweige viel weniger verdunstet, als
wenn es abgeschnitten in einem besonderen Apparat steht. Es ist daher un-
möglich und unerlaubt, aus der Verdunstungsgrösse einzelner abgeschnittener
Blätter die Transpirationsquantität eines Sprosses oder gar einer ganzen Pflanze
durch einfache Umrechnung zu ermitteln.
176. Masure Félix, Recherches sur l'évaporation de l'eau libre, de l’eau
contenue dans les terres arables et sur la transpiration des plantes. (Ann. agro-
nom., tom. VI, Paris, 1880, p. 441.)
[Ref. B. C. BL 6, 807. — B. Ja. 8, 242; 9, 11. — C. Ag. Ch. 1881, 505.
— F. Ag. Ph. 4, 1881, 135; 412. — Ja. Ag. Ch. 1880, 262; 1881, 74.]
Der Transpiration ist blos das letzte (V.) Capitel gewidmet. Die Ver-
suche wurden mit in Töpfen cultivirten und im Freien aufgestellten Exem-
plaren von Xeranthemum annuum gemacht, die vom 6. August bis 15. November
täglich Morgens, Mittegs und Abends gewogen wurden. Gleichzeitig wurde die
Verdunstung eines daneben befindlichen Evaporimeters bestimmt. Durch Sub-
traction dieser évaporation von dem Gewichtsverluste des Pflanze sammt der
Topferde wurde die „transpiration“ erhalten. Hiebei ergab sich, dass der
Wasserverlust an warmen, trockenen Tagen grösser war als bei schlechtem,
regnerischem Wetter, und dass dieser Unterschied bei der Transpiration grösser
war als bei der Evaporation. Es fiel ferner die Jahres- und Tageszeit der maxi-
malen Transpiration und Evaporation nicht zusammen.
177. Moll J. W., Ueber Tropfenausscheidung und Injection bei Blättern.
(Vorl. Mitth.) (Bot. Ztg, tom. XXXVIIL, 1880, p. 49.)
[Ref. B. C. BI. 2, 547. — B. Ja. 8, 239. — B, S. B. Fr. 29, 1882, 17. —
F. Ag. Ph. 3, 1880, 178. — Ja. Ag. Ch. 1880, 255. — Nf. 13, 1880, 204.]
754 Alfred Burgerstein.
Um sich zu überzeugen, ob die Blätter „aller Pfansen“ unter entspre-
cheudem Druck Wassertropfen austreten lassen, wurde durch die Schnittääche
zahlreicher Sprosse Wasser (in einigen Fällen eine schwache Tannin- oder Phy-
tolacca-Saftlösung) mittelst Quecksilberdruckes eingepresst. Die Blätter befanden
sich hiebei in einem dunstgesättigten Raume. Unter diesen Umständen zeigten
29 Pflanzen nur Tropfenausscheidung, 19 Pflanzen Injection der Blattintercel-
lularen und 15 beides. Gleichzeitig wurde mehrfach beobachtet, dass jüngere
Blätter nur Wasser ausschieden (auch an Stellen, wo keine Wasserporen waren),
ohne injieirt zu werden, während ältere Blätter derselben Pflanze sich injicirten
mit oder ohne Tropfenausscheidung.
178. Sorauer P., Studien über Verdunstung. (Wollny, Forschangen auf
dem Gebiete der Agric.-Physik, tom. III, 1880, p. 351.)
Eine umfangreiche (142 pp.) Abhandlung. Die Versuchspflanzen wurden
meist in Nährstofflösung cultivirt.
I. Temperatur und Verdunstung. — Rothe Eierpflaume. Da wäh-
rend der Versuchszeit heiterer und bewölkter Himmel, Aenderungen der Luft
temperatur, Windstärke, Niederschläge, des Luftäruckes sich in mannigfaltigw
Weise combinirten, so ist das Resultat: „Es lässt sich eine Uebereinstimmung
zwischen der Transpirationsgrösse und den angegebenen Witterungsverhältnissen
nicht ersehen“ leicht erklärlich.
II. Einfluss der Beleuchtung. — Aepfel, Birnen, Kirschensämlinge.
Es wurden die Angaben früherer Forscher bestätigt, dass das Licht gegenüber
der Dunkelheit die Transpiration bedentend erhöht. Ferner fand Sorauer, dam
in der Regel die Transpiration in den Morgenstunden von 3—9 Uhr stieg, swi-
schen 9—3 Uhr Nachmittags das Marimum erreichte und gegen Abend hin
langsamer fiel, als sie am Morgen stieg.
IM. Einfluss der Varietät. — Keimpflanzen der Salzburger Bime,
eines Fenchelapfels und einer Winter-Goldparmäne. Während der Versuchesait
verdunstete im Mittel pro cm.? Oberfläche: Birne 676, Fenchelapfel 729, Parmäns
735 Milligramm. Ein zweiter Versuch mit älteren Pflanzen ergab dasselbe Resultat
IV. Verdunstung und Frischgewicht. — Salzburger Birne, Fenche+
apfel, Goldparmäne, Wein, Kirsche, Spitzahorn. „Es haben unter Pflanzen der
selben Alters, derselben Art und Cultur diejenigen Exemplare die absolıt
grössten Mengen Wassers verdunstet, welche die meiste Frischsubstanz inser-
halb desselben Zeitraumes gebildet haben“.
V. Verdunstung und Oberfläche. — Nahezu dieselben Pflanzen wie
bei IV. Es ergab sich, „dass in der Regel die absolut grössten Oberflächen (bi
Pflanzen derselben Art, Cultur und Entwicklung) die absolut grössten Waser
mengen verdunsteten“.
VI. Abhängigkeit der Verdunstungsgrösse von der Werthig
keit der Frischsubstanz. — Fast dieselben Pflanzen wie bei IV. Von sec
zehn Versuchsreihen bestätigten zwölf die Behauptung, dass unter denselbe
Culturbedingungen dasjenige Gramm Frischgewicht, welches reich an Trockes-
Materialien zu elner Monographie der Transpiration. 755
substanz ist, in derselben Zeit mehr verdunstet als ein an Trockensubstanz
armes Gramm derselben Substanz.
VIL Wassergehalt des Bodens und die Verdunstungsgrösse.
— Kirschsämlinge, Weinsorten. Wasserculturen im Vergleiche mit Sandeulturen.
Die Wasserpflanzen transpirirten mehr als die Sandpflanzen. Da letztere
reicher sind an Trockensubstanz gegenüber den ersteren, so benöthigt eine
Sandpflanze weniger Wasser zur Production von einem Gramm Trockensubstanz
als eine Wasserpflanze innerhalb derselben Zeit.
VII. Einfluss der Luftfeuchtigkeit. — Gerste. „Die Verdunstung
ist in feuchter Luft eine absolut geringere; sie ist aber auch pro Gramm pro-
ducirter Frisch- und Trockensubstanz geringer, d. h. die Pflanze braucht zum
Aufbau von einem Gramm Substanz in feuchter Luft weniger Wasser dem Boden
zu entziehen.“ — Es werden ferner die morphologischen Unterschiede zwischen
den in trockener und fenchter Luft gehaltenen Pflanzen angegeben. (Vgl. hier-
über die Abhandlung des Verfassers in Bot. Ztg. 1878.)
IX Einfluss feuchter Luft auf Durstpflanzen. — Es sollte
geprüft werden, ob Pflanzen, welche an trockenen Standorten gedeihen, auch in
wasserreichen Medien ein geringes Wasserbedürfniss haben. Es betrug die Ver-
dunstung in 74 Tagen im Mittel (Gramm): Salix 3054; Vitis 1429; Acer ta-
taricum 379; Pinus austriaca 175; Tilia grandifolia 154; Ligustrum vulgare 53.
— „Die verschiedenen Wasseransprüche der Baumarten bleiben also auch, wenn
die Pflanzen in sehr reiche Bewässerungsverhältnisse gebracht werden“.
X. Die Nachwirkung extremer Luftfenchtigkeitsverhältnisse.
— Fenchelapfel, Salzburger Birne. Von beiden befand sich je ein Exemplar in
trockener und feuchter Luft, d. h. unter einer Glocke, durch welche die Luft
durch Chlorcalcium, respective durch nassen Bimsstein aspirirt wurde. Nachdem
die Pflanzen nach einigen Tagen in den Glocken getauscht warden, und man
die Transpirationsgrösse während der Versuchszeit bestimmte, ergab sich am
ersten Tage nach der Auswechslung eine Nachwirkung der Luftfeuchtigkeit.
X. Einfluss des Wurzelkörpers. — Vitis, Mahonia, Prunus dome-
stica. „Ein bedeutender Wurzelapparat erhöht unter sonst gleichen Umständen
die Verdunstung einer Blattfläche gegenüber einer gleichgrossen Fläche, zu der
ein geringerer Wurzelkörper gehört.“
XU. Einfluss der Düngung. — Prunus Mahaleb in Nährlösung von
05% und 05%. Verf. sagt auf Grund der gewonnenen Zahlen: „Ueberein-
stimmend zeigen die Zahlen, dass die über ein gewisses Optimum hinaus-
gehende Concentration die Production an Trockensubstanz und die Blattflächen-
ausbildung herabdrückt und ebenso die absolute Verdunstung bedeutend ver-
mindert. — Die Pflanze braucht in einer concentrirten Nährlösung weniger
Wasser aufzunehmen, um das Gramm Trockensubstanz zu bilden, und demgemäss
verdunstet auch das cm.? Blattfläche weniger. Man sieht hier wieder, wie wenig
begründet die Auffassung der Transpiration als mechanischer Vorgang ist, in
dem dieselbe Blattgrösse unter gleichen äusseren Verhältnissen ganz enorm
verschiedene Wassermengen in derselben Zeit aushaucht.“
Z. B. Ges. B.XXXVU. bh, 97
756 Alfred Barge
XII. Einfluss theilweiser Entlaubung auf die Transpiration
— Vitis vinifera, Prunus domestica. „Nimmt men die jüngeren Blätter weg
und belässt der Pflanze nur die älteren, dann wird sich eine Steigerung der
Verdunstungsgrösse kaum oder wenig einstellen. Im umgekehrten Falle aber
kann man erreichen, dass ein Individuum unter sonst gleichen Umständen »
viel verdunstet wie eine Pflanze mit doppelt so grossem Blattapparat.*
XIV. Verdunstung etiolirter Pflanzen. — Phaseolus. Die Ver-
dunstung betrug:
pro Gramm Trockensubstanz: etiolirt 20:08; grün 47:0
pro em? Blattfläche: » 021; , 080.
„Die Lichtpflanze hat pro cm.? Fläche mehr Trockensubstans aufzuweisen
und auch eine grössere Verdunstung für diese Flächeneinheit.“
XV. Verdunstung bei Kohlensäuremangel. — Rapspflanzen. Die
Pflanzen standen unter Glocken, unter denen sich gleichzeitig in einem Falls
mehrere Gefässe mit Kalilauge befanden. Mehrere Pflanzen standen zum Ver
gleiche auch in freier Luft. Die Transpiration betrug (im Mittel):
Freistehend Kaliglocke Kalilose Glocke
pro Gramm Trockensubstanz 2817 8549 2454
pro cm? Fläche . . . . 154 118 092
„Auffallend ist, dass die Pflanzen, denen die Kohlensäure der Luft ent-
zogen, pro cm.? Fläche und pro Gramm Trockensubstanz mehr verdunstet haben
als die der Kohlensäure zugänglichen Pflanzen.“ — „Diese Thatsache ist in
Verbindung zu bringen mit der Beobachtung, dass die Verdunstungsgrösse der-
selben Blattfläche gesteigert wird, wenn andere Ernährungsmängel sich einstellen.
Setzt man die Pflanse aus der Nährstofflösung in destillirtes Wasser oder in
eine zu schwach concentrirte Lösung, s0 steigert sich die Verdunstung.“
XVI. Literatur. In diesem Capitel wird gereigt, dass die Arbeiten
früherer Forscher die Anschäuung des Verf. bestätigen, dass die Transpiration
durch innere Lebensvorgänge, und zwar wahrscheinlich durch Oxydations-
processe geregelt wird, deren Intensität von der Menge und Beschaffenheit der
Trockensubstans abhängig ist. „Stützt man sich auf die Wiesner’schen Resik
tate, dass die im Chlorophylispectrum ausgelöschten Strahlen die starke Wir
kung bei der Transpiration äussern, und zieht die Ergebnisse der Untersuchungs
von Timirjaseff herbei, nach denen Kohlensäurezersetsung parallel der Licht
absorption geht, so ergibt sich, dass Transpiration und Assimilation von den
Lichte in derselben Weise beeinflusst werden.“ Diesen Einfluss des Lichtes ml
die Assimilation und Transpiration und den Zusammenhang beider Proc
stellt sich Sorauer in der Art vor, dass durch die gesteigerte Neubildung
organischer Substanz (Assimilation) das Material für die sich angenblicklich
daran knipfenden Oxydationsprocesse (CO,, H,0) erhöht wird, welche die Waser-
verdunstung regeln.
179. Sorauer, Einige Versuche über die beste Aufbewahrung des Winter
obetes. (Pool. Monatshofte, N. F., 6. Jahrg., 1880, p. 84.)
Materialirn zu einer Monographie der Transpiration. 757
[Ref. B. C. Bl. 4, 1328.}
Die mit einer „Winter-Goldparmäne“ angestellten Versuche ergaben unter
Anderem:
Die mit Stiel versehenen Exemplare verdunsteten mehr als die ohne Stiel;
die unreifen (grünen) Aepfel mehr pro Gramm Trockensubstanz als die reifen,
stärker gefärbten; jene mit wachsarmer Oberhaut mehr als solche mit dickerer
Wachsschichte.
180. Sorauer P., Düngungsversuche bei Obstbäumen. (Monatsschrift des
Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, XXIIL Jahrg., 1880, p. 355.)
(Ref. C. Ag. Ch. 10, 1881, 307.)
Zu den Versuchen dienten Keimpflanzen von Prunus Mahaleb und Prunus
avium in Nährstofflösungen von 05, und 05/4. Es kamen grosse und kleine
Gefässe in Verwendung; in den letzteren musste die Lösung schneller eine
höhere Concentration erreichen. Es zeigte sich, dass ein Blatt der Weichsel-
kirsche in verdünnter Lösung doppelt so viel, ein solches der Süsskirsche
ungefähr ein Drittel mehr verdanstet als ein ebenso grosses Blatt aus sehr
concentrirter Lösung.
181. Tschirch A., Ueber einige Beziehungen des anatomischen Baues der
Assimilationsorgane zu Klima und Standort mit specieller Berücksichtigung des
Spaltöffoungsapparates. (Linnaes, tom. XLIIL [None Folge tom. IX.] Berlin
1880—1882, p. 139.)
[Ref. B. S. B. Fr. 29, 1882, 89. — B. Z. 40, 1882, 326. — C. Ag. Ch.
11, 1882, 712. — Nf. 15, 1882, 256. — Verh. bot. Ver. Brandenburg, 23. Bd.]
Eine grössere Arbeit (113 pp.), in welcher der Verf. die natürlichen
Mittel der Pflanzen zum Schutze ihrer Assimilationsorgane gegen starke Ver-
dunstung, respective zur Ertragung des Mangels an Feuchtigkeit erörtert. Zu
solchen Schutzmitteln gehören: a) Eigenthümlichkeiten im Bau und Lage des
Spaltöffnnngsapparates, 5) Structur der Epidermis (Cuticularisirang, Mehrschich-
tigkeit, Wachsüberzüge, Haarbildungen, Krystalleinlagerungen), c) Verkleinerung
der inneren Verdunstungsoberfläche, d) Beschränkung des Durchlüftungssystems,
e) senkrechte Stellung der Blätter, f) schleimige Beschaffenheit des Zellsaftes,
9) feste Structur der Assimilstionsorgane (Strebewände und dergl.)
Des Weiteren werden bei vielen Pflanzen die Beziehungen zwischen ihrem
Vorkommen, ihrem Wasserbedürfniss und dem Bau ihres Spaltöffnungsapparates
(im weiteren Sinne) mit Rücksicht auf die Untersuchungen von Czech, Zin-
geler, Pfitzer und Anderen unter Anfährung entsprechender Beispiele discu-
tirt. — Indem Tschirch ferner die Pflanzen nach ihrer Verbreitung über
sieben Zonen mit bestimmter Regenvertheilung gruppirt, versucht er durch
Gegenüberstellung der Schutzmittel, die man in den betreffenden Zonen an den
Blattorganen antrifit, nachzuweisen, dass die Ausbildung der Schutzmittel im
directen Verhältniss zur Trockenheit steht. In einer Tabelle werden zahlreiche
Pflanzen, besonders solche der australischen Flora nach dem Bau und der Lage
der Spaltöffnungen zusammengestellt und hiebei 21 Gruppen unterschieden.
97%
758 Alfred Burgerstein.
182. Van Tieghem et Bonnier, Recherches sur la vie ralentie et sır u
vie latente. (Bull. de la soc. Botan. de France, tom. XXVII, 1880, p. 8. —
Transpiration, p. 86.)
[Abgedruckt in Anh. #gronom. Paris, tom. VI, 1880, 520.]
Die Verf. bestimmten den Gewichtsverlust der Knollen von Ufucus tube-
rosus, Oxalis crenata, Solanum tuberosum, sowie von Zwiebeln der Gartentulpe
und Hyacinthe. Auch in einem wasserdunstgesättigten Raume fand eine Wasser
abgabe statt. Tulpenzwiebel verloren vom 15. November bis 15. Jänner in freier
Luft %/,, in gesättigter Luft 1/4 ihres Gewichtes.
183. Dehérain P. P., Expériences sur l'influence qu'exerce la lumière
électrique sur le développement des végétaux. (Ann. agronom. Paris, tom. VIL
1881, p. 551.)
[Bef. C. Ag. Ch. 12, 1883, 408. — B. S. B. Fr. 28, 1881, 205. — Ja Ag.
Ch. 1881, 177]
Während der elektrischen Ausstellung zu Paris im Jahre 1881 hatte
Dehérain Gelegenheit, daselbst Versuche über den Einfluss des elektrischen
Lichtes auf verschiedene Erscheinungen des Pflanzenlebens, unter Anderem auch
auf die Transpiration anzustellen.
Ein in einer Glasröhre eingeschlossenes Maisblatt von 1'181 Gramm
Gewicht lieferte, dem electrischen Lichte ausgesetzt, in drei Stunden 0-08 Gramm
Wasser durch Condensation. Dies gibt pro Stunde und 100 Gramm Blätter
22 Gramm Wasser. Für ein anderes Blatt ergab sich eine gleichsinnige Zahl
von 25 Gramm.
In der Sonue hätten ähnliche Blätter fünfmal mehr abgegeben. Es ist
daher evident, sagt Dehérain, dass die von einem elektrischen Bogenlicht
(de Parc électrique) ausgehenden Lichtstrahlen eine sehr schwache Transpiration
hervorrufen.
184. Höhnel F. v., Ueber den Wasserverbrauch der Holsgewächse mit
Beziehung auf die metsorologischen Factoren. (Wollny, Forschungen auf dem
Gebiet der Agric.-Physik, tom. IV, 1881, p. 435.)
[Ref. B. Ja. 9, 11.]
Enthält die Ergebnisse einer dritten Versuchsreihe über die Transpira-
tionsgrôsse forstlicher Holzgewächse. Die Versuche wurden (mit 52 Pflanzen) in
ähnlicher Weise wie die früheren ausgeführt; es wurden jedoch die Pflanzen
sammt den Begiessungsflaschen nur am Anfange (1. April) und Ende (31. Oc-
tober 1880) der Versuchszeit gewogen. In einer Tabelle sind die Transpirations-
grössen bezogen auf 100 Gramm Trockengewicht der Blätter verzeichnet. Eine
zweite Tabelle enthält eine Zusammenstellung der in den Jahren 1878, 1879
und 1880 gewonnenen Zahlen der Transpirationsgrössen. Auf Grund dieser
Zahlen „kann es keinem Zweifel unterliegen, dass Esche und Birke, auf das
Laubtrockengewicht bezogen, am stärksten transpiriren, an diese Buche und
Haine sich anschliessen, hierauf die Ulmen, und endlich die Ahorne und Eichen
kommen. Was die Coniferen anbelangt, so gilt für sie die Ordnung: Fichte,
Materislien zu einer Monographie der Transpiration. 759
Weissföhre, Tanne, Schwarzföhre zweifellos“. Auch im Jahre 1880 reichten die
den Topfquerschnitten entsprechenden Regenmengen zur Deckung der Transpi-
rationsverluste. (Vergl. Nr. 166, 174.)
185. Moll, Over het droppelen en de injectre van bladeren. (Nieder-
landsch Kruidkundig Archief., 2. Ser., 3. deel, 1881.)
[Ref. B. Ja. 9, 6.
Enthält die Hauptergebnisse der gleichnamigen Abhandlung des Ver-
fassers: „Ueber Tropfenausscheidung und Injection bei Blättern.“ (Nr. 177.)
186. Nobbe, Ueber den Wasserverbrauch zweijähriger Erlen unter ver-
schiedenen Baleuchtungsbedingungen. (Landw. Vers.-Stat.,tom. XXVI, 1881, p.354.)
[Bef. B. Ja. 9, 12. — Ja. Ag. Ch. 1881, 169.]
Während der neunzigtägigen Versuchszeit betrug der Wasserverlust der
einen (grösseren) Erle 38,364, der anderen (kleineren) 32,288 Gramm. Pro Tag
und m.? Oberfläche ergaben sich 139-5, respective 2333 Gramm. Die kleinere Erle
transpirirte somit stärker. Das Verhältniss der Tag- und Nachttranspiration
(6—6 Uhr) war 100 : &1, respective 100 : 10-95.
Zur Ermittlung des Lichteinflusses diente ein grosser Vegetations-
kasten, dessen Doppelglaswände mit gefärbten Flüssigkeiten gefüllt waren:
schwefelsaures Kupferosydammoniak von 0'05, 0‘01, 0'0043, — neutrales chrom-
saures Kali von 0-1, 0:5, 0-01, — Carminlösung von 0'005 Concentration. „Die
Einschliessung einer der Versuchspflanzen in den nicht verdunkelten Glaskasten
bewirkte eine Depression der Sollverdunstung auf 85 Procent, in dem vollständig
verdunkelten Kasten auf 23 Procent. Das blaue Licht deprimirte die Transpi-
ration je nach der Concentration der Lösung auf 35—51 Procent, das gelbe
auf 57—81 Procent, das rothe auf 47 Procent.“ Auch eine alkoholische Chloro-
phyllösung wurde sur Prüfung beigezogen. Ueber diese ist jedoch nichts weiter
bemerkt.
187. Reinitzer Friedrich, Ueber die physiologische Bedeutung der Tran-
spiration. (Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch. Wien, tom. LXXXII,
1881, pag. 11.)
[Ref. B. C. Bl. 5, 262. — B. Ja. 9, 11. — C. Ag. Ch. 10, 1881, 626. —
F. Ag. Ph. 4, 1881, 238; 415. — J. Ag. Ch. 1881, 170. — Nf. 14,
1881, 273.]
Eine Arbeit, die eigenthümliche Ideen enthält. Da Pflanzen in einer sehr
feuchten Atmosphäre ein rascheres Wachsthum und eine stärkere Entwicklung
zeigten als in einer sehr trockenen Luft, so kommt Verf. zu dem Schlusse, die
Transpiration als einen „entschieden nachtheiligen Vorgang“ bezeichnen zu
müssen (1). Weiter erfährt man, dass der Transpirationsstrom für die Pflanze
„ganz und gar werthlos® ist (!), dass die Spaltöffnungen blos zur Aufnahme
und Zersetzung (!) der Kohlensäure und nicht zur Erhöhung der Transpiration
da sind, dass die hochalpinen Bäume deshalb so langsam und wenig wachsen,
weil sie sehr stark transpiriren und dergleichen mehr. — „Es erscheint somit
die Transpiration als ein nothwendiges Uebel für die Pflanzen.“
760 Alfred Burgerstein.
Ueber den Werth dieser Abhandlung vergleiche die Recension in Wollny,
„Forschungen“ etc, IV, p. 240 und 415. Hier wird auch bekannt gegeben, dass
der Ideengang des Verf. („nothwendiges Uebel“ etc.) sich bereits in einer Schrift
von Hanstein (1860) findet. u
188. Soranor P., Studien über das Wasserbedürfniss der Hopfenpflanze.
(Allgem. Hopfenzeitung, 1881, Nr. 18—21.)
(Ref. Ja. Ag. Ch. 1881, 168.]
Die Sämlinge wurden theils in Nährstofflösung, theils in ausgeglähten
Quarzsand eingesetzt. Vom 5. Juli bis 31. August verdunsteten im Durchschnitt
die Sandpflanzen (Nährstofflösung 0°5%/4) 186°6 Gramm, die Wasserpflanzen 2176.
Erstere producirten jedoch mehr Trockensubstanz. Die Blattoberfläche war am
geringsten bei der Wassercultur, am grössten bei 2% Sandcultur. Dagegen
der Wasserverbrauch pro cm.? Blattfläche:
Wassercultur . . . 4980 Gramm Sandeultur Io . : -+ . . 28
Sandeultar 05% . 8186 , D + + + + + 25
„Die Verdunstung ist demnach für dieselbe Oberfläche sehr verschieden,
am grössten pro Flächeneinheit dann, wenn die Ausbildung des gesammten
Blattapparates am geringsten ist.“
189. Twitschel Ida, On the evaporation of water from leaves. (Americ
Naturalist, tom. XV, Philadelphia, 1881, p. 385.)
[Ref. B. Ja. 8, 242.]
Die Verfasserin wollte prüfen, welchen Einfluss Licht und Wärme auf
die Transpirstion ausüben. Zu diesem Zwecke wurde ein in einem verkorkten
Gläschen eingeschlossenes Blatt von Dactylis glomerata durch je eine halbe
Stunde im Sonnenlichte, beziehungsweise im Dunklen belassen. Die Transpirs-
tion wurde durch Wägung des trockenen und mit Feuchtigkeit gefüllten Glis
chens bestimmt (à la Dehérain). Der Wasserverlust war im Sonnenlichte viel
grösser als im Dunkeln; da sich jedoch unter denselben Bedingungen ein mit
Wasser imbibirter Fichtenholzspan anslog wie das Grasblatt verhielt, so schliesst
die Verfasserin, dass die Ursache der verstärkten Transpiration in der Some
nicht das Licht sei, sondern „some accompaniment of it“ und die Transpirs-
tion nicht eine rein physikalische Verdunstung sei. Die Temperatur war während
der Versuche meist grossen Schwankungen unterworfen.
190. Wollny E., Untersuchungen über die Wasserverbrauchsmengen der
landwirthschaftlichen Culturpflansen in Rücksicht auf die agrar- meteorolog-
schen Factoren. (Wollny, Forschungen aus dem Gebiet der Agric-Physk,
tom. IV, 1881.)
[Ref. C. Ag. Ch. 10, 1881, 467. — Ja. Ag. Ch. 1881, 77, 167. — NL I,
1881, 420.]
Verf. wollte untersuchen, ob der Satz, dass die Pflanzen während de
Vegetationszeit mehr Wasser verdunsten, als der Boden durch die Niederschläge
erhält, und die aus jenem Satze gezogenen Consequenzen richtig sind. Schm
früher stellte Wollny Versuche an („Der Einfluss der Pflanzendecke und Br
schattung auf die physikal. Eigenschaften und die Fruchtbarkeit des Boden“,
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 761
Berlin, 1877), welche zu dem Schlusse führten, „dass in unserem Klima die
atmosphärischen Niederschläge ausreichend sind, um den Wasserbedarf der Cul-
turpflanzen zu decken* etc.; die nenen Versuche lieferten eine Bestätigung des
früheren Resultates.
‚Andere Versuchsreihen ergaben: Die Wasserverdunstung aus dem ange-
bauten Boden ist um so grösser, je dichter die Pflanzen stehen. — Das Ver-
bältoiss der Regenmenge zum Transpirationsverlust ist um so günstiger, je
geringer die Dichtigkeit des Pflanzenstandes ist. — Die Wasserverbrauchs-
mengen der landwirthschaftlichen Culturpflanzen fielen im Allgemeinen um so
höher aus, je zeitiger die Saat erfolgte. — Ein gedüngter Rasen verdunstet
bedeutend mehr, entwickelte sich aber auch viel stärker als ein ungedüngter.
191. Roth, Verhältniss zwischen der Verdunstungsfläche des unaufgespal-
tenen und aufgespaltenen Holzes einerseits und der Wasserverdunstungsgeschwin-
digkeit in unsufgespaltenem und aufgespaltenem Holze andererseits. (Forstw.
Centralblatt. Herausgegeben von Baur. Neue Folge, IV. Bd., Berlin, 1882,
p. 200.)
[Bef. B. Ja. 10, 3]
Ein ;mit „Forlenholz“ angestellter Versuch ergab das Verhältniss der
Verdunstungsgeschwindigkeit im unaufgespaltenen Holze zu der im aufgespal-
tenen wie 8'3:100; das Verhältniss der Verdunstungsflächen war = 8:5 : 100.
Es war somit die Verdunstungsgeschwindigkeit direct proportionirt der Ver-
dunstungsfläche, die durch das Aufspalten hergestellt wurde.
192. Schwendener $., Ueber Bau und Mechanik der Spaltöffuungen.
(Monatsbl. der königl. Akad. der Wissensch. Berlin, 1882, p. 833.) *
[Ref. B. C. Bl, 9, 12. — B. Ja. 9.4. — B. S. B. Fr. 29, 1882, 58. —
F. Ag. Ph. 5, 1882, 263. — Nf. 15, 1882, 183.]
Verf. sagt p. 863: „Was Mohl (Bot. Ztg. 1856) über den Mechanismus der
Spaltöffnungszellen mitgetheilt hat, findet sich im Vorhergehenden im Wesent-
lichen bestätigt. Namentlich ist die Wirkung des Wassers und des Lichtes in
durchaus übereinstimmender Weise dargestellt.“
Bei Amaryllis formosissima waren bei ein- bis zweistündiger Sonnen-
exposition die Stomata stets geöffuet, bei zwei- bis dreistündigem Verweilen im
Dunklen ausnahmslos geschlossen. — Die Angabe von N. J. C. Müller, dass
ähnlich auch die Wärme wirkt, konnte Schwendener nicht bestätigen. Die
Spaltöffaungen von Pflanzen, die sich in einem dunklen, wasserdunstgesättigten
Raume bei 15—170 C. befanden, blieben auch dann geschlossen, als die Tem-
poratur auf 27—800 C. erhöht wurde. Dasselbe zeigten auch Blätter, welche
aus kaltem in warmes Wasser gebracht wurden.
198. Sorauer P., Studien fiber das Wasserbedürfniss unserer Getreide-
arten. (Allgem. Brauer- und Hopfenzeitung, XXI. Jahrg., 1882, Nr. 15—19.)
[Ref. An. ag. 8, 1882, 467. — C. Ag. Ch. 11, 1882, 546.]
Die Versuche wurden mit Gerste, Roggen, Weizen und Hafer gemacht,
und zwar mit jeder Getreideart 5 Versuchsreihen mit je 8 Pflanzen. Die Con-
762 Alfred Burgersteln.
oentration der Lösungen betrug: 05 Yıyı 25 ay, 5 Von 10 Jam 25 Van +5 tn |
salpetersaurer Kalk. Die Ernte erfolgte vor Ausbildung der Aehre. Es zeigle |
sich eine stetige Abnahme des Wasserverbrauches und der Wasserverdunstung
bei Herstellung von 1 Gramm Trockensubstans, je concentrirter die Nährstofl-
lösung war. |
194. Tschaplowits, Untersuchungen über die Einwirkung der Wärme |
und der anderen Formen der Naturkräfte auf die Vegetationserscheinungen.
(Leipzig, Voigt, 1882.) A) Wärmewirkungen. a) Einige Verdunstungsversuche.
d) Das Verdunstungsoptimum und dessen Curve.
(Ref. B. C. Bl. 11, 1882, 52.]
Es wurden vier Versuchsreihen mit Phaseolus und Pisum durchgeführt
Die Pflanzen wurden theils in Topferde, theils in Nährstofflösung cultivirt
Die Culturgefässe standen auf fahrbaren Kästen, deren Boden eine handhohe
Schichte Sand enthielt. Die Hauptergebnisse waren folgende: 1. Die Verdunstung
der Pflanzen im feuchten Kasten (dessen Innenwände täglich mit Wasser be-
gossen wurden) war bedeutend geringer als jene des trocken gehaltenen. 2. Die
gedüngten (12 %, Hornspähne) Pflanzen verdunsteten in jedem der beiden Kästen
weniger als die ungedüngten. 3. Die Curve der absoluten Verdunstung war in
der ersten Hälfte der Vegetationszeit steigend, hierauf fallend. 4. Die Cure
der relativen Verdunstung, d. h. derjenigen Wassermenge, welche die Flächen-
einheit leistet, flel ununterbrochen, die jüngsten Blätter verdunsteten also am
meisten. 5. Erhöhung der Temperatur steigerte die Verdunstung. 6. Es ist
nicht zulässig, aus einer Verdunstungsgrösse einen Schluss auf das Verdunstunge-
vermögen oder Wasserbedürfniss zu ziehen, bevor nicht ersichtlich ist, wie sich
jene Verdunstungsgrösse zum Optimum stellt.
195. Wiesner J., Studien über das Welken von Blüthen und Laubsprossen.
Ein Beitrag zur Lehre von der Wasseraufnahme, Saftleitung und Transpiration
der Pflanzen. (Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch. Wien, tom. LXXXVI,
1882, p. 209.)
[Ref. B. C. Bl. 12, 1882, 358; 14, 1885, 68. — B. Ja 11, 14. — B.SB
Fr. 30, 1883, 188. — B. Z. 41, 1883, 86. — C. Ag. Ch. 13, 1884, 48. — F. Ag.
Ph. 6, 1885, 159; 7, 1884, 177. — Ja. Ag. Ch. 1882, 172. — Nf. 16, 1883, 332]
I Die Wasserabgsbe der Blüthen im Vergleiche zu jener des
zugehörigen Laubes. — Wenn man einen abgeschnittenen, Blätter und Blüthen
tragenden Spross dem Welken überlässt, so findet man in der Regel, dass die
Blüthen später welken als das Laub (Trifolium, Euphrasia, Anagallis, Lamism,
Iberis, Veronica). Bei diesen Pflanzen ist, wie directe Versuche lehrten, dis
Wasserabgabe der Blüthen eine geringe im Vergleiche zu der des Laubes Es
gibt aber auch Pflanzen, bei denen am abgeschnittenen Spross die Biüther
gleichzeitig mit dem Laube, ja sogar noch früher welken als dieses. Es sind
dies solche Pflanzen, deren Blüthen entweder relativ sehr stark transpirira
(Lupinus), oder deren Blätter bei gewöhnlicher Transpiration der Blüthen eine
sehr geringe Wasserverdunstung erkennen lassen (Sedum fabaria).
Materialien au einer Monographie der Transpiration. - 168
IL. Ueber den Eintritt des Welkens abgelöster Blüthen und
solcher, die an laubtragenden abgeschnittenen Sprossen stehen. —
In der Regel welken isolirte Blüthen später als an abgeschnittenen Laubsprossen
befindliche (Ipomasa, Medicago, Helianthus, Zinnia, Lycium, Aster, Viola,
Scabiosa). Stark transpirirende Blüthen (Lupinus) welken im isolirten Zu-
stande ebenso rasch oder nur wenig langsamer als am abgeschnittenen beblät-
terten Spross. Blüthen endlich von solchen Pflanzen, deren Laub sehr schwach
transpirirt (Sedum fabaria), welken am Spross langsamer als im isolirten Zu-
stande. — Die Erscheinung, dass isolirte Blüthen später welken als an abge-
schnittenen belaubten Sprossen stehende, erklärt sich, wie experimentell gezeigt
wurde, daraus, dass im letzteren Falle die Laubblätter den Blüthen das Wasser
entziehen.
UL Wasserverlust der Sprossgipfel in Folge Transpiration
der tiefer stehenden Blätter. — Taucht man einen abgeschnittenen Spross
mit dem zarten Terminaltheil unter Wasser, während sich gleichzeitig die älteren
Blätter in der Luft befinden, so erschlafft der Gipfel, und zwar um so rascher,
je günstiger die Transpirationsbedingungen für die Luftblätter sind. Hört die
Transpiration der Luftblätter auf, so werden die Wasserblätter wieder turgescent.
IV. Das Welken und die Transpiration benetzt gewesener
Sprosse. — Untergetaucht gewesene und hierauf erst abgeschnittene Blätter und
Sprosse welken rascher als abgeschnittene und unbenetzt gebliebene Blätter und
Sprosse. Da aber untergetauchte und mit der Pflanze in Verbindung gebliebene
Blätter und Sprosse sich turgescent erhalten, wenn ihnen nur genügend Wasser
von unten zugeleitet wird, so folgt, dass die Benetzung der Sprosse deren Trans-
spiration und Wasserleitung befördert. — Die verstärkte Transpiration unter-
getaucht gewesener Sprosse erklärt Verfasser dadurch, dass durch die Wasser-
aufnahme die Membranen quellen, die Micellarinterstitien sich vergrössern,
wodurch die Wasserwege erweitert und daher die Transpirationswiderstände
vermindert werden.
V. Das Welken benetzter Blüthen. — Nach der Benetsung welkten
die Blüthen früher als die Blätter: Helianthus annuus, Lamium purpureum und
maculatum, Antirrhinum majus, Cornus alba. Begünstigend auf die Haltbarkeit
der Blüthen wirkt das Untertauchen unter Wasser bei Lycium barbarum, Cen-
tawrea cyanus, Aster novi Belgü, Zinnia degans.
196. Bonnier G. et Mangin L., Recherches physiologiques sur les cham-
pignons. (Comptes-rendus de l’acad. des sc., tom. XCVI, 1883, p. 1075.)
[Ref. B. Ja. 11, 5. — B. Z. 42, 1884, 524. — C. Ag. Ch. 12, 1883, 712.
— Ja. Ag. Ch. 1883, 118. — Nf. 16, 1883, 221.]
Enthält einen Auszug der Versuchsergebnisse, welche die Verfasser in den
Ann. d. sc. nat., 6° ser., tom. XVII, 1884 publicirt haben. (Nr. 205.)
197. Hartig R., Die Wasserverdunstung und Wasseraufnahme der Baum-
zweige im winterlichen Zustande. (Sitzungsber. des botan. Vereins in München,
1883. — Flora, tom. XLI, der ganzen Reihe LXVI, 1883, p. 361.)
Z. 8. Ges. B. XXXVIL. Abk,
|
764 Alfred Burgerstein. !
[Ref. B. C. Bl. 15, 1883, 92. — B. Ja. 11, 6. — F. Ag. Ph. 7, 1884, 179.
— Ja. Ag. Ch., 1883, 113. — Nf. 16, 1883, 322.] :
Einjährige kräftige Zweige der Birke, Rothbuche, Hainbuche, Eiche,
gem. Kiefer, Schwarzkiefer und Fichte wurden nach Verschluss der Schnittfläche
(mit Siegellack) in einzelne Bündel locker zusammengebunden, gewogen und
auf einen offenen Altan gelegt, so dass Licht, Luft und Regen unbehindert ein-
wirken konnten. Anfänglich wurden die Bündel zwei- bis dreimal, später ein-
mal täglich gewogen. Versuchsdauer vom 9. April bis 6. Mai.
Die wesentlichsten Resultate waren: 1. Die Verdunstungsgeschwindigkeit
stellte sich in den ersten Tagen des Versuches (also bei fast normalem Wasser
gehalte der Zweige) vom kleinsten Werth an gerechnet wie folgt: Birke, Eiche,
Rothbuche, Hainbuche, Schwarzkiefer, gemeine Kiefer, Fichte. — Später ver-
dunsteten Schwarzkiefer und Birke auffallend langsam. — 2. Bei allen Holı-
arten war die Verdunstung bei Tage eine viel stärkere als während der Nacht
198. Hellriegel H., Beiträge zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen
des Ackerbanes. Braunschweig (Vieweg), 1883, IV. Abschn., Wasser.
(Ref. An. ag. 11, 1885, 69. — C.Ag. Ch. 13, 1884, 475. — Ja. Ag. Ch. 1883,115]
Das genannte Buch enthält eine reichhaltige Sammlung von Versuchen,
die in den Jahren 1858—1873 an der Versuchsstation Dahme ausgeführt wurden.
Indem wir nur den Inhalt des IV. Abschnittes „Wasser“ in nuce reproduciren,
bemerken wir gleich, dass die meisten Versuche mit der Gerste (Hordeum vd
gare) gemacht wurden.
1. Cap.: Ursachen der Verdunstung.
a) Wärme. Dieselbe war von entschiedenem Einflusse auf die Verdu- |
stung, welche sich im Sinne der Temperatursänderung bewegte. |
b) Relative Luftfeuchtigkeit. Zu diesen und den folgenden Ver
suchen diente ein Apparat, der im Originale beschrieben und abgebildet is
Es ergab sich, dass die relative Luftfeuchtigkeit einen mächtigen Einfluss auf
die Transpiration ausübt. Letztere war in sehr trockener, respective in sehr
feuchter Luft um 30-50 Procent höher, respective kleiner als das Mass der
„mittleren Verdunstungsenergie“.
c) Bewegung der Luft. Der fördernde Einfluss eines stärkeren Luft-
zuges auf die Transpiration war unverkennbar, jedoch nicht so bedentend wie
jener der Wärme und Luftfeuchtigkeit.
d) Licht. Um „gedämpftes“ Licht zu erhalten, wurde die farblose Glas-
glocke des einen Ventilationsapparates mit einer schr dünnen Schichte von Zint-
weiss überstrichen. Um den Einfluss von farbigem Licht kennen zu lernen, wurde
blaue und gelbe Glocken verwendet. Die blaue Glocke absorbirte Orange si
die Hälfte von Gelb, die gelbe Glocke die dunkelblsuen und violetten Strahles-
Redueirt man die ohne Rücksicht auf die Verschiedenheit des Lichtes gefu-
denen Transpirationsgrössen für die beiden jeweiligen Vorsuchspfanzen auf 10
so ergeben sich beispielsweise folgende Verhältnisszahlen:
1. Versuch; volles Licht : gedämpftem Licht = 100 : 96
2. n gedämpftes Licht : vollem Licht = 100 : 104.
Materialien za einer Monographie der Transpiration. 165
weiss : blau weiss : gelb = 100 : 84
gelb : weiss = 100 : 124.
gelb : blau = 100 : 124
blau : gelb = 100 : 84.
Die Transpiration war somit im blauen Lichte stärker als im gelben.
2. Cap.: Wasserersatz aus dem Boden. — Welken.
Versuche mit Bohnen, Erbsen, Lupinen u. A. ergaben, dass ein ziemlich
hoher Grad von Bodenfeuchtigkeit erforderlich ist, um die Pflanzen vor der
Erentualität des Welkens zu bewahren, so dass z.B. in einem „Gartenboden“
bei starker Sommerhitze und trockener Luft erst eine Feuchtigkeit, die etwa
35 Procent der wasserfassenden Kraft des Bodens gleichkommt, den Bedarf wirk-
sam zu decken vermag.
5. Cap.: Verhältnisses zwischen Production und Verdunstung.
Gerstenpflanzen wurden in Gefässen cultivirt, die 4000 Gramm gereinigten
Quarssand enthielten und mit Nährstofflösung begossen wurden. Je geringer
der Salpeterzusatz (die Stickstoffnshrung) war, desto kleiner fiel auch die pro-
dueirte Trockensubstanzmenge und verdunstete Wasserquantität aus.
199. Klebahn Heinrich, Ueber die Stractur und die Function der Lenti-
cellen, sowie über den Ersatz derselben bei einigen lenticellenfreien Holz-
gewächsen. (Ber. Deutach. Bot. Gesellsch., tom. I, 1883, p. 113.)
[Ref. B. C. Bl. 14, 1883, 365. — B. Ja. 11, 179.]
U. Zur Physiologie der Lenticellen. — Verfasser stellte im Winter
zahlreiche Durchläftungsversuche mit lenticellentragenden Zweigen an. Ein dent-
liebes Austreten von Luftblasen konnte wahrgenommen werden: bei Anwendung
einer Quecksilbersäule von 3—6 cm. bei 36 Pflanzen; von 6—10 cm. bei 19, und
von über 10 cm. bei 17 Pfanzen. Klebahn stellte auch analoge Transpirations-
‘versuche wie G. Haberlandt an. Es ergab sich, dass der relative Einfluss der
Lenticellen (Sambucus nigra, Morus alba) im Jänner derselbe war wie bei
Haberlandt's Versuchen im Juni.
200. Leelere A, De la transpiration dans les végétaux. (Ann. ac. nat,
Ge sér., tom. XVI, 1883, p. 281.)
[Ref. B. C. Bl. 17, 1884, 132. — B. Ja. 11, 9]
Eine umfangreiche, mit vielen Zahlen und Formeln ausgestattete Arbeit,
in welcher meist das Richtige nicht nen, das Neue nicht richtig ist. Um den
Einfluss der Luftfeuchtigkeit kennen zu lernen, wurden die grünen Theile von
Korn- und Weizenpflänschen (deren Wurzeln in Nährstofflösungen sich befanden)
in 30 cm. lange, Acm. breite Glascylinder eingeschlossen; durch letztere wurde
dann entweder trockene oder feuchte Luft, der Kohlensäure „behufs Ernährung
der Pflänzchen® beigemengt war, aspirirt. Die Apparate standen von 6%, Uhr
Morgens bis 61/, Uhr Abends im diffusen Lichte eines Laboratoriumzimmers,
die anderen 12 Stunden bis 6'/, Uhr Morgens in completer Finsterniss. Die
stündlich vorgenommenen Wägungen ergaben, dass die Transpiration in der
98*
766 Alfred Bargerstein.
sehr trockenen Luft viel grösser war als in der sehr feuchten, und in beiden
Fällen im Tageslichte grösser als in der Dunkelheit.
Um aber ,d'établir la loi d'évaporation chez les végétaux“, wurden zahl-
reiche Versuchsreihen angestellt, von denen blos fünf mitgetheilt werden. Die
theils in Nährstofflösungen, theils in Töpfen cultivirten Pflanzen (Mais Cara-
gua) befanden sich im Freien, allen meteorologischen Einflüssen ausgesetzt.
Indem Verfasser die gefundenen Zahlen graphisch darstellte, fand er, dass dis
Transpirationscurve viel mehr mit der psychrometrischen als mit der actino-
metrischen Curve übereinstimmt. Aus seinen Versuchen zieht er folgende Schlüsse:
1. Le transpiration est indépendante de la lumière.
2. Elle est nulle dans une atmosphère saturée.
3. Elle est fonction de l’état hygrométrique de l'air. Cette fonction est
représentée assez exactement par l'équation: = a (F— f) + c. (a ist ein fürjede
Pflanze verschiedener Coëfficient; F' die Tension des Wasserdampfes entsprechend
der Lufttemperatur während des Versuches; / die zu derselben Zeit herrschende
Tension des Wasserdampfes in der Luft; c eine positive oder negative Constante)
4. Si la transpiration est plus active dans la plante exposé au soleil que
dans la plante à l'ombre, cela tient: a) aux rayons calorifiques qui, accompagnant
toujours les rayons lumineux, échauffent les tissus; 5) aux fonctions d’assimi-
lation des feuilles.
201. Meschayeff V., Ueber die Anpassungen zum Aufrechthalten der
Pflanzen und die Wasserversorgung bei der Transpiration. (Bull. de la soc. imp.
des Naturalistes de Moscou 1882, Nr. 4, Moskau, 1883.)
[Ref. B. C. Bl. 15, 1883, 71. — B. Ja. 12, 16. — B. 8. B. Fr. 30, 1883, 195.)
Manche Pflanzen mit langen, dünnen Stengeln könnten sich bei starker
Transpiration nicht aufrecht halten; ihr geselliges Vorkommen bildet einen gegen-
seitigen Schutz.
Bei succulenten Pflanzen entziehen im Falle eines Wassermangels die
oberen Theile (Blätter, Blüthen) das Wasser den unteren.
202. Sorauer P., Nachtrag zu den „Studien über Verdunstung*. (Wollny,
Forschungen auf dem Gebiete der Agric.-Physik, tom. VI, 1883, p. 79.)
[Ref. An. ag. 9, 1883, 525. — B. C. Bl. 15, 1883, 229. — B. Ja. 11. 10.
— C. Ag. Ch. 12, 1883, 687. — Ja. Ag. Ch. 1883, 114. — Nf. 16, 1883, 40]
L Einfluss der Entlaubung auf die Transpiration in der Zeit
kräftigsten Wachsthums. — Zierkürbisse wurden als Keimlinge in mit
Lauberde gefüllte Gläser eingekittet. Während der Versuchszeit (14. Juni bis
14. September) wurden einzelne Exemplare theilweise entlaubt. Wägungen und
Beobachtungen ergaben, dass nach der theilweisen Entlaubung die restirendt
Bisttfläche eine erhöhte Verdunstungsthätigkeit entwickelte und die entlanbt
Pflanze die entnommene Masse durch eine schnelle Neuproduction an Blat-
substanz ersetzte.
II. Die Verdunstungsgrösse beim Vorhandensein des Optimum
der Nährstofflösung. — Es wurden mit Roggen, Gerste, Weizen und Hafer
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 167
je fünf Versuchsreihen durchgeführt. Die verwendeten Nährstofflösungen hatten
folgende Concentration: a) 0-05, 5) 0'25, c) 0:5, d) 1, e) 025 Procent + 0:5 Pro-
cent Calciumnitrat. Die Versuchsdauer betrug acht Wochen; die Ernte erfolgte
vor der Aehrensusbildung. Aus der mitgetheilten Tabelle geht hervor, dass mit
der Zunahme der Lösungsconcentration die Transpirationsgrösse abnahm. Es
betrug z. B. das Transpirationsmittel aller Versuchspflanzen für a = 609, b = 494,
c= 352, d — 269. Nimmt man aus der Tabelle die Verdunstungsmengen aus
den für die Pflanze optimalen Lösungen, so betrug die Verdunstung pro Gramm
Trockensubstanz: Roggen 235'5, Gerste 431, Weizen 459, Hafer 569 Gramm. —
„Unter optimalen Productionsverhältnissen ist die absolute Verdunstungsmenge
zwar gross, aber die relative, auf das Gramm neugebildeter Trockensubstanz
bezogene Wasserabgabe sehr klein.“
Verfasser schliesst, „dass die Verdunstungsgrösse parallel geht der Assi-
milationsenergie der Pflanze, und dass beide um 50 geringer sind pro em.? Blatt-
fläche, je grösser der gesammte Blattapparat ist, welcher der Pflanze zur Her-
stellung von einem Gramm Trockensubstanz zur Verfügung steht*.
203. Tschaplowitz F., Gibt es ein Transpirationsoptimum? Beitrag zur
Theorie der Vegetationsconstanten. (Bot. Ztg., tom. XLI, 1883, p. 353.)
[Ref. An. ag. 9, 1883, 378. — B. C. Bl. 15, 1883, 72. — B. Ja. 9, 11. —
F. Ag. Ph. 6, 1883, 310. — J. Ag. Ch. 1883, 114]
Verfasser wollte zeigen, dass durch Verminderung der Transpiration bis
zu einem gewissen Grade sich die Assimilation und somit auch die Production
der organischen Substanz erhöht. Bezüglich der Versuchsmethode verweisen wir
auf das Original.
Da nun die Versuche ergaben, dass eine gewisse, durch Erhöhung der
Luftfeuchtigkeit herbeigeführte Herabsetzung der Transpiration die Menge der
Assimilationsproducte vermehrt, bei einer zu weit gehenden Hemmung der Ver-
dunstung jedoch die Assimilationsthätigkeit vermindert wird, so kommt Verfasser
zu dem Schlusse, dass es ein Transpirationsoptimum in dem angeführten Sinne
geben muss.
204. Volkens G., Ueber Wasserausscheidung in liquider Form an den
Blättern höherer Pflanzen. (Jahresber. des königl. botan. Gartens und botan.
Museums zu Berlin, tom. II, 1883, p. 166.)
(Ref. B. C. Bl. 12, 1882, 393. — B. 8. B. Fr. 30, 1883, 200. — F. Ag.
Ph. 6, 1885, 463. — Ja. Ag. Ch. 1882, 171.]
Durch sorgfältige, meist im Freien angestellte Beobachtungen fand Ver-
fasser Tropfenausscheidung an Blättern bei mehr als 150 Arten, die sich auf
91 Genera und 36 Familien vertheilen. Es werden die Stellen der Guttation,
der Bau der Secretionsorgane und andere Details beschrieben. Bei Calla aethiopia
(welche ausführlich behandelt ist) wurde im Freien die Guttation niemals beob-
achtet; wohl aber konnte die Erscheinung bei Zimmerpflanzen, die sich in einem
fast dnnstgesättigten Raume befanden, zu jeder Tageszeit und bei allen Blättern
hervorgerufen werden. Das Licht soll hiebei ohne Belang sein; der Einfluss der
Temperatur konnte nicht ermittelt werden.
768 Alfred Burge
Verfasser gibt auch eine Erklärung des Phänomens der liquiden Wasser-
ausscheidung, die wegen der richtigen Erkenntniss und der einfachen und klaren
Darstellung des Gegenstandes Beachtung verdient.
205. Bonnier Gaston et Mangin L., Recherches sur la respirstion et la
transpiration des champignons. (Ann. sc. nat., 6° sér., tom. XVII, 1884, p. 210)
[Ref. B. Ja. 12, 6. — B. 8. B. Fr. 31, 1884, 39. — B. Z. 43, 1885, 472.
— C. Ag. Ch. 12, 1884, 712]
Wir berücksichtigen hier nur den zweiten, relativ viel kleineren Theil der
Abhandlung, der sich mit der Transpiration beschäftigt. Die Versuchsobjecte
waren: Agaricus campestris, Agaricus conchatus, Polyporus versicolor, Trametes
suaveolens u. A. Die Transpiration wurde theils direct (durch Wäguug), theils
durch Bestimmung des absorbirten Wassers ermittelt. — Bei der Absorptions-
methode bedienten sich die Verfasser eines Apparates, beztiglich dessen Beschrei-
bung und Abbildung wir auf das Original verweisen. Beide Methoden ergabea
übereinstimmende Resultate: die Transpirationsgrösse wächst unter sonst gleichen
Umständen mit der Erhöhung der Lufttemperatur und mit der Erniedrigung
der Luftfeuchtigkeit. Im (diffusen) Lichte ist die Transpiration beschleunigter
als im Dunkeln; bringt man einen Pilz aus dem Licht ins Dunkle, so ist eine
Nachwirkung erkennbar, indem die Transpiration allmälig auf den dem Licht-
abschluss entsprechenden Werth gelangt. Die beschleunigende Wirkung des
Lichtes macht sich nur in der lebenden Pflanze geltend; todte Pilze verlieren
bei gleicher Temperatur und Feuchtigkeit belichtet oder verdunkelt gleich viel
Wasser; die Transpiration ist daher eine Lebensfunction der Pflanze.
206. Ebermayer, Studien über das Wasserbedürfniss der Waldbäume
(Suppl. der allgem. Forst- und Jagdzeitung, Jahrg. XII, 1884.)
[Bef. B. Ja. 12, 8]
Wir reprodueiren nur folgende Sitze: Jo stärker die Pflanze transpirirk,
desto grösser muss die Zufahr an mineralischen Stoffen sein. Der Aschengehalt
der Blätter ist daher ein Massstab für das relative Wasserbedürfniss und in Ver-
bindung mit dem Wassergehalte der Blätter auch für die relative Transpirations
grösse derselben. Erfahrungsgemäss haben die Blätter der wasserbedürftigsten
Holsgewächse den grössten Aschengehalt. Von der relativen Transpirationsgrösse
darf man jedoch nicht auf das Wasserbedürfniss der Bäume schliessen, da die
Transpiration von äusseren und inneren Agentien beeinflusst wird.
207. Gardiner W., On the physiological significance of water glands and
nectaries. (Proceed. of the Cambridge philos. society, tom. V, 1883—1884, p.35)
[Ref. B. C. Bl. 19, 1884, 8. — B. Z. 42, 1884, 495.]
Die liquide Wasserausscheidung ist eine Function des Wurzeldruckes. In
Dunklen wird mehr secernirt als im Lichte, sowohl durch die Wasserporea
(Sazifraga, Hordeum), als auch durch epidermoidale Organe, die unabhängig
vom Wurzeldruck functioniren (Limoniastrum monopetalum, Fuchsia globosa).
In dem abgeschiedenen Wasser wurden Mineralsalse (CaCO,, Mg CO;) gefunden.
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 769
208. Johow Fr., Ueber die Beziehungen einiger Eigenschaften der Laub-
blätter zu den Standortsverhältnissen. (Pringsh. Jahrb. wissensch. Bot, tom.
XV, 1884.)
[Ref. B. C. Bl. 19, 1884, 353. — B. Ja. 12, 28. — B. 8. B. Fr. 31, 1884,
124. — B. Z. 43, 1885, 553.]
IL Anpassungen der Laubblätter an sonnige Standorte mit
Rücksicht auf die Transpiration. — Die auf Regulirung der Transpiration
abzielenden Anpassungserscheinungen, welche die Sonnenblätter gegenüber den
Schatteublättern aufweisen, zerfallen in zwei Kategorien: A) Einrichtungen zur
Herabsetzung der Transpiration. a) Die Schattenblätter sind im Allgemeinen
grösser, dünner und auch dichter als die Sonnenblätter. b) Abwerfen des Laubes
während der trockenen Vegetationsperiode. c) Stellung der Blätter gegen die
Richtung der Sonnenstrahlen, entweder steil nach aufwärts oder nach abwärts.
d) Beugungen und Faltungen der Blattapreite an sonnigen Standorten. e) Varia-
tionsbewegungen der Blätter. /) Schützende Integumente und mächtige Ent-
wicklung der Cuticula. Verfasser führt zahlreiche Beispiele an. — B) Ein-
richtungen zur Vervollkommnung des Wasserversorgungsapparates. Eine fast
durchgreifende Eigenthümlichkeit der Laubblätter tropischer Gewächse liegt in
der mächtigen, succulenten Ausbildung des Hautgewebes, besonders an der Ober-
seite. Nach Pfitzer und Westermaier ist das genannte Gewebe ein Wasser-
versorgungsapparat für das assimilatorische Gewebe.
209. Klebahn H., Die Rindenporen. Ein Beitrag zur Kenntniss des Baues
und der Function der Lenticellen und der analogen Rindenbildungen. (Jen.
Zeitschr. f. Naturwissensch., tom. XVII, N. F. tom. X, Jena, 1884, 1 Tafel.)
[Ref. B. C. Bl. 18, 236. — B. 2. 42, 1884, 392.]
Die physiologische Bedeutung der Lenticellen wurde durch Druck-, Dif- -
fasions- und Transpirationsversuche zu ermitteln versucht. Zahlreiche Druck-
versuche, welche Verfasser zu verschiedenen Jahreszeiten und mit verschiedenen
Pflanzen (Acer, Aesculus, Ampelopsis, Cornus, Gingho, Populus, Alnus, Cory-
lus, Fagus, Prunus, Betula, Robinia) anstellte, lehrten, dass die Lenticellen
such im Winter für Luft leicht durchlässig sind und dass nur ein Theil der
Lenticellen im Sommer durchlässiger ist als im Winter.
Bei den mit CO, angestellten Diffusionsversuchen diffandirte durch die
Zweige mit verklebten Lenticellen viel weniger CO, als durch jene mit nicht
verschlossenen.
Die Transpirationsversuche wurden in folgender Art gemacht: Es wurde
die eintägige Transpiration zweier gleichartiger Zweige bestimmt und in Pro-
conten des Lebendgewichtes berechnet; dann wurden bei dem einen (4) die
Lenticellen, bei dem andern Zweig (B) ebensogrosse Peridermpartien mit ge
schmolzenem Wachs verklebt, die eintägige Transpiration neuerdings bestimmt
und in Procenten der ersttägigen Gesammtverdunstung (ohne Verklebung) um-
gerechnet. Es ergab sich nicht nur, dass die Lenticellen die Transpiration er-
höhen, sondern noch speciell die Thatsache, dass die Lenticellen von Aesculus
770 Alfred Burgerstein.
und Cornus alba im Sommer viel, die von Alnus glutinosa nur wenig, jene
von Botula papyracea, Ampelopsis quinquefolia, Cornus stolonsfera und Prunus
Padus gar nicht durchlässiger für Wasserdampf waren als im Winter.
210. Leelere, De la transpiration chez les végétaux. (Ann. de la soc.
agron. Franç. et étrangère, tom. I, 1884.)
[Ref. F. Ag. Ph. 7, 1884, 382. — Ja. Ag. Ch. 1884, 142]
Der Inhalt ist im Wesentlichen derselbe wie in des Verfassers gleich-
namiger Abhandlung in Ann. sc. nat,, 6° sér., tom. XVI, 1883. (Nr. 200.)
211. Marcano V., Recherches sur la transpiration des vegetanx sous le
tropiques. (Comptes-rendus de l'acad. des sc. de Paris, tom. XCIX, 1884, p. 58)
[Ref. An. ag. 10, 1884, 477 (ganz abgedruckt). — B. Ja. 12, 16. — B.S.
B. Fr. 31, 1884, 33. — B. 2.43, 1885, 76. — Ja. Ag. Ch., 1884, 143. — J. Ph.
Ch., 5° ser., 11, 1885. — Nf. 17, 1884, 356.]
Das Besumé dieser zu Caracas gemachten Untersuchungen ist folgendes:
1. Die Pfanzen unter den Tropen verdunsten während der Nacht eine
fast ebenso grosse Wassermenge wie am Tage.
2. Die Transpiration von 6 Uhr Morgens bis Mittags ist bedentend stärker
als jene von Mittag bis 6 Uhr Abends. Das Transpirationsmaximum, bemerkens-
werth wegen seiner Constanz und Grösse, fällt in die Zeit von 10—12 Uhr
Mittags. Dieses Maximum ist auch deshalb von Interesse, weil es der Zeit
nach genau correspondirt mit dem Minimum des Saftdruckes, wie Verfasser
durch directe manometrische Beobachtungen an Bäumen constatirte.
3. Der Grad der Luftfeuchtigkeit scheint ohne hervorragenden Einfus
auf die Erscheinung zu sein.
212. Nobbe F., Baessler P., Will H., Untersuchung über die Giftwirkung
+ des Arsen, Blei und Zink im pflanzlichen Organismus. (Landw. Vers.-Stat-, her
ausgegeben von Nobbe, tom. XXX, Berlin 1884, p. 381.)
[Ref. B. C. BL, 22, 1885, 36. — B. Ja. 12, 59]
B. Nähere Untersuchung der Transpirationsverhältnisse au
mit Arsen vergifteten Pflanzen, L c., p. 389.
Zu den Versuchen diente eine zweijährige Schwarzerle in einem mit Nähr-
stofflösung gefüllten 5 Litergefäss mit dicht anschliessendem Deckel. Die Menge
des verdunsteten Wassers wurde durch Wägung des Gesammtapparates, die des
gleichzeitig aufgenommenen Wassers aus den Niveauänderungen der Nährfäsie
keit mittelst eines näher beschriebenen Spitzenapparates ermittelt. Nachdem
während einer sechstägigen Periode die 2- und 24stündige Absorptions- und
Transpirationsgrösse ermittelt war, wurde die Pflanze in eine !/3990 Arsen per
Liter enthaltende Nährstofflösung übertragen. Eine Tabelle enthält die tägliche
a) Wasserverdunstung, b) Wasseraufnahme der Pflanze in Grammen.
Die Verminderung der Transpiration betrug am ersten Tage 282, an
zweiten Tage 629, am dritten Tage 78'8 Procent gegenüber der normalen. Noch
grösser war die Depression der Wasseraufnahme, so dass die Pflanze an Lebend-
gewicht verlor. Nach drei Tagen war die Erle dem Tode nahe.
ke
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 171
Bei Maispflanzen wurde ein analoger Gang der Transpiration und Wasser-
aufnahme nach Zusatz von arseniksaurem Kalium beobachtet.
213. Oltmanns Friedrich, Ueber die Wasserbewegung in der Moospflanze
und ihren Einfluss auf die Wasservertheilung im Boden. (Inaug.-Diss. der Univ.
Strassburg, Breslau, 1884; ferner in Cohn, Beitr. z. Biologie d. Pflanzen, tom. IV,
1884.)
[Ref. B. C. Bl. 22, 1885, 7. — B. Ja. 12, 17. — B. Z. 48, 1885, 250.]
Einzelne Pfänzchen von Polytrichum gracile und Mnium undulatum
verloren, in einem Keller stehend (bei 94—96 Procent relativer Luftfeuchtigkeit),
pro Tag 0'043 Gramm, resp. 0'022 Gramm Wasser.
Um das Verhalten lebender und (durch Alkohol oder siedendes Wasser)
getödteter Moospflanzen bezüglich der Transpiration kennen zu lernen, benftate
Verfasser U-förmige, mit Wasser gefüllte Glasröhren (ähnlich wie die von Sachs,
Experimental-Physiologie, p. 224 angegebenen). Die Verdunstung wurde theils
durch Wägung, theils volumetrisch bestimmt. Es stellte sich heraus, dass die
Verdunstung der todten Moose (Hylocomium, Sphagnum, Dicranum) etwas
grösser war als die der lebenden.
Weitere Versuche wurden mit Moosrasen gemacht. Ohne Wasserzufuhr
war die Verdunstung getôdteter Moosrasen (Dicranum, Hypnum) grösser als
die lebender.
214. Vesque J., Expériences sur la grande période et les oscillations de
la transpiration durant la vie végétale. (Ann. agronomiques, tom. X, 1884, p. 113.)
[Ref. B. S. B. Fr. 32, 1885, 101. — F. Ag. Ph. 7, 1884, 383. — Ja. Ag.
Ch., 1884, 142]
Erbsenpflanzen in einer Nährstofflösung gezogen, kamen durch ein bis
zwei Stunden in einen Schwefelsäure enthaltenden Exsiccator, worauf sie wieder
in die Nährstofflösung zurückgebracht wurden. Die vorgenommenen Wägungen
lehrten, dass die Pflanzen mehr als die Hälfte ihres Wassers verlieren können,
ohne darunter dauernd zu leiden, und den Wasserverlust aus der Nährlösung
wieder zu ersetzen im Stande sind.
Bohnenkeimlinge in Nährstofflüsung (3:5 %/) gezogen, wurden in ver-
schiedenen Stadien auf ihre Transpirationsgrösse geprüft, Der zu diesem Zwecke
dienende Apparat wurde vom Verfasser in dessen Abhandlung: „L’absorption de
Veau comparée à la transpiration“ genauer beschrieben. — Die erhaltenen Zahlen
lehren: a) Dass der Wassergehalt mit dem Alter der Pflanze zunimmt, „la ré-
serve transpiratoire s'accroît“; b) die tägliche Transpirationsgrösse, berechnet
in Procenten des Lebendgewichtes, steigt bis zu einem Maximum (15 Tage nach
der Keimung) und nimmt dann wieder ab; c) anfangs überwog die Tages-
transpiration, allmälig glichen sich aber die Unterschiede aus und schliesslich
war die Nachttranspiration (6 b. p. m. — 6 h. a. m.) grösser. Es betrug näm-
lich die Nachttranspiration in Proceuten der Tagestranspiration: 38, 61, 87;
120, 109; d) in 56 Tagen betrug die Absorption 92:65 Gramm, die Transpi-
ration 82105 Gramm. Es wurde somit von dem von den Wurzeln aufgenom-
menen Wasser etwa ein Neuntel in der Pflauze zuräckbehalten.
2.B. Ges. B. XXXVII. Abh. 99
712 Alfred Burgerstein.
215. Volkens G., Beziehungen zwischen Standort und anatomischem Bau
der Vegetationsorgane. (Jahrb. des botan. Gartens zu Berlin, tom. III, 184)
[Ref. B. C. Bl. 20, 1884, 196. — B. Ja. 12, 20.]
Verfasser erörtert die Schutzmittel der Pflanzen gegen eine allsugross
Wasserabgabe.
1. Polygonum amphibium. Es werden die beiden Varietäten terrestre und
natans in anstomisch-physiologischer Besiehung mit besonderer Berücksichtigung
der Transpiration mit einander verglichen.
2. Vergleich zwischen Individuen einheimischer Arten. Besprochen werden
Ranunculus acer, Rumex acetosella, Campanula rotundifolia, Viola tricolor,
Achilles millefolium. Mit der Trockenheit des Standortes fand eine Beducirang
der Transpirationsfläche statt; in den meisten Fällen nahm bei den Blättern
die Dicke und Cnticularisirung der äusseren Epidermiswände zu, dagegen die Zahl
der Spaltöffnungen und die Grösse der Intercellularen in Blatt und Rinde ab.
8. Vergleich zwischen Arten einheimischer Gattungen. Untersucht warden
verschiedene Arten von Asperula, Veronica, Convolvulus, Ranunculus, Carez,
Dianthus, Myosotis, Viola. Es liessen sich zum Theil ähnliche Anpassungen
an den Feuchtigkeitszustand des Standortes erkennen.
4. Wüstenpflanzen. Besprochen werden Arten der Leguminosen (besonders
Genista, Spartium, Retama dasycarpa), Cruciferen (Anastatica, Zilla, Schou-
wia u. a), Capparideen (Capparis galeata u. a), Polygoneen, Plumbaginsen,
Zygophylleen, Chenopodeen.
216. Volkens G., Die Kalkdrüsen der Plumbagineen. (Ber. Deutsche
Botan. Gesellsch., tom. II. Berlin, 1884.)
[Bef. B. C. Bl. 21, 1885, 269.]
Nach den Untersuchungen des Verfassers sind die „Kalkdrüsen“ der Plum-
bagineen Secretionsorgane, welche im Allgemeinen dieselbe Bedeutung haben wit
die mit Wasserspalten versehenen Drüsen der Blattzähne anderer Pflausen.
Reducirt oder sistirt man durch Ueberdecken mit einer Glasglocke die Transpi-
ration, so treten bald an den Drüsen Wassertropfen hervor. Dasselbe geschieht
im Freien in kühlen und feuchten Nächten. — Die Aussenmembranen der Drüsen
sind dünnwandig; bei den xerophilen Plumbagineen sind jedoch Schutzeinrich-
tungen gegen allzugrosse Wasserabgabe vorhanden, die Verfasser näher erörtert
Dahin gehören unter Anderem auch die Kalkablagerungen, welche die Transp-
ration herabsetzen. Bei einem Blatte von Limoniastrum monopetalum warden
die Kalkschuppen belassen, bei einem andern entfernt. Die Wasserabgabe betrug
nach drei Stunden 8, resp. 46 Procent des ursprünglichen Blattgewichtes.
217. Burgersteln A. Ueber einige physiologische und pathologische Wir-
kungen des Kampfers auf die Pflanzen, insbesondere auf Laubsprosse. (Verhandl
der k. k. zool.-botan. Gesellsch. in Wien, tom. XXXIV, Wien, 1885, p. 543.)
[Ref. B. C. Bl. 23, 1885, 3. — B. Ja. 12, 53. — C. Ag. Ch. 15, 1886, 212]
Je zwei Laubsprosse von möglichst gleichem Aussehen (Viburnum, Tia
Buxus, Syringa, Philadelphus, Spiraca, Aristolochia etc.) wurden zunächst
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 773
bezüglich ihrer Transpirationsgrôsse im destillirten Wasser verglichen. Hierauf
wurde der eine Spross mit der Schnittfäche in Kampferwasser (Concentr. 1 : 1000)
gestellt, während der andere im destillirten Wasser verblieb. Durch Gegenüber-
stellung des nun gefundenen Verhältnisses der Transpirationsgrösse mit den
früheren Verhältnisszahlen ergab sich, dass Kampferwasser eine stärkere Tran-
spiration hervorruft als destillirtes Wasser. Weitere Versuche lehrten, dass
Kampferwasser überhaupt eine lebhaftere Wasserbewegung in der Pflanze her-
vorruft gegenüber destillirtem Wasser.
218. Fleischer, Die Schutzeinrichtungen der Pflanzenblätter gegen Ver-
trocknung. (16. Bericht über das k. Realgymnasium zu Döbeln. Döbeln, 1885.)
[Ref. B. C. BL 22, 1885, 356.]
Um die Widerstandsfähigkeit der Blätter gegen Vertrocknung kennen zu
lernen, wurden abgeschnittene Blätter verschieden organisirter Pflanzen auf dem
Tisch eines grossen Zimmers im diffusen Lichte bis zur Erreichung des Luft-
trockengewichtes liegen gelassen. Es wurde hiebei anfangs eine rasche Wasser-
abgabe (an welcher sich auch die nicht verschlossene Schnittfläche betheiligte)
beobachtet; dann verlangsamt sich die Verdunstung und nimmt einen ziemlich
stetigen Verlauf, um sich in der Zeit des Absterbens der Blätter wieder zu be-
sehleunigen. Die letzten Procente Wasser aus den bereits abgestorbenen Blättern
werden sehr langsam verdunstet.
Wie ungleich sich die Blätter in Bezug auf Vertrocknung verhalten, geht
aus den Tabellen des Verfassers hervor.
Hierauf bespricht Fleischer die in der Organisation der (Versuchs-)
Pflanzen liegenden Schutzmittel gegen Vertrocknung:
I. Verhältniss des Volumens zur Oberfläche des Blattes.
IL Verminderung der Grösse und Zahl der Stomata, also das Verhältniss
der offenen Fläche zur Gesammtfläche des Blattes; Cuticularleisten, Fortsetzung
der Caticula in die Athemhöhle, Vertiefung der Stomata, Wachsüberzüge, Ein-
schränkung der Intercellularen, stärkere Entwicklung des Pallisadenparenchyms.
II. Die Verdickung der Aussenwand der Epidermis dient nach der An-
sicht des Verfassers in erster Linie mechanischen Zwecken und spielt als Schutz-
mittel gegen Transpiration nur eine sehr nebensächliche Rolle.
IV. Zellinhalt. Salzhältige (Chenopoden), schleimige (Crassulaceen) und
gerbstoffführende Zellsäfte (Epidermis der überwinternden Laubblätter) scheinen
die Widerstandsfähigkeit gegen Austrocknung zu erhöhen. Verfasser bestimmte
für einige Pflanzen annähernd die Menge des Reservewassers, d. h. desjenigen
Wassers, dessen zeitweiser Verlust noch ohne tödtliche Folgen bleibt.
V. Dass die Lebensfunctionen des Plasmas von grossem Einflusse auf die
Verdunstung sind, ergaben die Verdunstungsversuche mit getödteten Blättern.
Erfrorene, durch Alkohol oder heisses Wasser getôdtete Blätter vertrockneten
viel früher als lebende Blätter derselben Pflanzen unter sonst gleichen Bedin-
gungen. Dieses beruht auf der sehr leichten Permeabilität der todten Membran
für Wasser.
99
774 Alfred Burgerstein.
219. Henslow G., On vernation and the methods of development of
foliage as protective against radiation. (Journ. of Linnean Soc., tom. XX, Lon-
don, 1885, p. 624.)
Der Verfasser stellt die Ansicht auf, dass die „Schlafstellung“, sowie auch,
die Knospenlsge der Blätter nicht nur ein Schutzmittel gegen zu grossen Wärme
verlust durch Strahlung (Darwin), sondern auch gegen Wasserverlust in Folge
Ausdunstung bilde. Diese Anschauung wurde durch Versuche bestätigt: Eine
Anzahl junger Blätter wurde in zwei möglichst gleiche Partien getheilt. Die
Blätter der einen Partie wurden in ihrer natürlichen Lage belassen, die der
anderen wurden durch schmale Streifen von Carton oder durch gespaltene Korke
ausgebreitet gehalten. Die Blätter wurden am Abend und am folgenden Morgen
gewogen. Bei künstlicher Ausbreitung war der Wasserverlust grösser als bei
natürlicher Lage. Versuchspflanzen: Prunus, Tilia, Laburnum, Frazxinus, Rosa,
Vinca, Trifolium, Juglans.
220. Kraus C., Ueber Blutung aus parenchymatischen Geweben. (Botan.
Centralblatt, tom. XXI, 1885, p. 212.)
Enthält unter Anderem Beobachtungen über liquide Wasserausscheidung
an den jungen Blättern abgeschnittener Sprossgipfel. Meistens traten die
Tropfen aus dem Blattrande, selten gleichmässig aus der ganzen Oberfläche
Besonders rasch und ausgiebig ging die Guttation bei Brassica-Sprossen vor sich.
221. Kraus G., Ueber die Bläthenwärme von Arum italicum. Zweite Ab-
handlung. (Abhandl. d. naturf. Gesellsch. zu Halle, tom. XVI, 3. Heft. Halle, 1885.)
[Ref B. Ja. 12, 90.]
IN. Transpirationsgrösse in der Erwärmungsnacht. — À) Arum
italicum. Kurze, mit Wasser gefüllte Reagenzröhren wurden mit Kork ver
schlossen; in die centrale Bohrung des letzteren wurde die frische warme Keule
luftdicht eingesetzt, so dass nur der Stiel ins Wasser tauchte. Es ergab sich:
1. Verblühte und noch nicht aufgeblühte Keulen haben nahezu dieselbe Ver-
dunstungsgrösse; das verdunstete Wasser ist praeter propter ein Drittel des
Volums der Keule. 2. Die warme Keule verdunstet über Nacht rund dreimal
so viel als die nicht erwärmte; auf ein Volum Keulensubstanz wird ein gleiches
Volam Wasser verdunstet. Die Gesammttranspiration über Nacht beträgt etwas
mehr als das Gewicht der Keule selbst. — B) Arum maculatum. Zu den Ver
suchen dienten Gläser, die in 0*1 cm. graduirt waren. 1. Während der gausen
Wärmeperiode kommt auf 1 cm.? Keulensubstanz 1°4 cm.? transpirirtes Wasser.
2. Die absolute Menge des transpirirten Wassers beträgt immer mehr als du
Keulengewicht selbst, woraus folgt, dass die Keule allein das verbrauchte Wasser
zu liefern nicht im Stande ist. 3. Die warme Keule nimmt mehr Wasser auf,
als sie transpirirt. Mehrere Tabellen bestätigen das Gesagte.
222. Sereix, Transpiracion de las plantas. (Revista de Espaïs, 1885,
p- 408.)
Weder die Originalabhandlang, noch ein Referat über dieselbe stand mir
aur Verfügung.
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 775
223. Weber C. À, Ueber den Einfluss höherer Temperaturen auf die
Fähigkeit des Holzes, den Transpirationsstrom zu leiten. (Ber. Deutsche Botan.
Gesellsch., tom. III, Berlin, 1885, p. 345.)
[Ref. B. C. Bl. 25, 1886, 235. — F. Ag. Ph. 9, 1886, 105.]
Bei abgeschnittenen Zweigen wurde die untere, 2—8 cm. lange, entrin-
dete Partie des Stengels in einer Flamme stark gedörrt; dann wurde die Schnitt-
fläche verkohlt, eine neue hergestellt, worauf die Zweige in mit Wasser gefüllte
Glasgefässe 5 mm. tief eingestellt wurden. Bei drei Versuchen (Corylus Avel-
lana, Sambucus nigra, Ribes aureum) wurde auch die Transpiration er-
mittelt. Bei Corylus transpirirte der gebratäne Zweig viel mehr, bei Sambucus
viel weniger, bei Ribes fast ebenso viel wie der intacte Vergleichszweig.
224. Zahlbruckner Alex., Neue Beiträge zur Kenntniss der Lenticellen.
(Verhandl. der k. k. zool.-botan. Gesellsch. in Wien, tom. XXXIV. Wien, 1885.)
I. Beiträge zur Physiologie der Lenticellen.
Um den winterlichen Verschluss der Lenticellen zu prüfen, verwendete
Verfasser eine neue (von Wiesner angegebene) Methode (Inftdichte Befestigung
des oben verschlossenen Zweigstückes an eine theilweise mit Quecksilber gefüllte
und durch letzteres abgesperrte Glasröhre).
Die Versuche fanden vom December bis Februar statt; in dieser Zeit er-
wiesen sich die Lenticellen aller untersuchten Pflanzen für Luft passirbar; ein
besonders rasches Sinken des Quecksilbers wurde beobachtet bei Acer Negundo,
Ampelopsis, Robinia pseudacacia, Salix und Populus-Arten.
Um zu erfahren, wann ein „völliges Geöffnetsein“ der Lenticellen eintritt,
wurde die Methode von Stahl angewendet und gefunden, dass der genannte
Zustand schon zeitlich im Frühjahre, zur Zeit, wenn die Laubblätter noch wenig
oder unvollständig entwickelt sind, eintritt, was für die einzelnen untersuchten
Arten näher beschrieben wird.
Auch ergab sich, dass benetzte Lenticellen für Luft viel schwieriger per-
meabel sind als unbenetzte (trockene).
. 225. Darwin Fr. and Phillips R., On the transpirations-stresm in cut
branches. (Proceed. of the Cambridge.Philos. soc., tom. V, part.5, Cambridge, 1886.)
[Ref. B. C. Bl. 26, 1886, 296.)
Enthält keine directen Versuche über Transpiration, wie dies im Bota-
nischen Centralblatte, angegeben ist.
226. Errara Leo, Ein Transpirationsversuch. (Ber. Deutsche Botan. Ge-
sellsch., tom. IV, Berlin, 1886.)
LBef. B. C. BL 26, 1886, 213. — F. Ag. Ph. 9, 1886, 224]
Einen eigentlichen „Transpirationsversuch“ enthält die Abhandlung nicht.
Es wird gezeigt, dass der „Transpirationsstrom“ im Lumen der Holzelemente
aufsteigt.
227. Goebeler E., Die Schutzvorrichtungen am Stammscheitel der Farne.
(Flora, Jahrg. LXIX, 1886, Nr. 29—31.)
Cap. 3. Physiologische Aufgaben der Trichomgebilde.
716 Alfrod Burgerstein.
8.2. Schutz vor übermässiger Transpiration. Beförderung dr
Wassersufubr (1. c. p.485). Unter Anderem dienen die Trichome am Stamm-
scheitel der Farne dazu: a) die Transpiration zu vermindern, 5) Wasser auf-
zusaugen. Zur Vervollkommnung dieses Effectes tritt oft noch eine Verdickung
der Trichomwände ein, oder es erscheinen schleim-, wachs- oder harzartige Btoffs
absondernde Drüsen an den Trichomen. Aus einem mit zwei Stammenden von
Polypodium aureum ausgeführten Versuche, bei welchem in einem Falle die
Spreuschuppen belassen, im anderen entfernt wurden, ergab sich, dass im Al-
gemeinen die Transpiration durch eine Bedeckung mit lebenden Trichomer
wesentlich erhöht, nach dem Absterben derselben aber wesentlich vermindert
wurde. — In dem Grade, in welchem die Trichome den Stammscheitel vor über-
mässiger Transpiration schützen, ist oft eine Anpassung bemerkbar an die Er-
fordernisse des Klimas und Standortes und eine Uebereinstimmung mit denjenigen
Anpassungen, welche man bisher in der Ausbildung anderer Schutzmittel gegen
Wasserverlust bei verschiedenen Farnen beobachtet hat. Verfasser führt exempli
gratia eine Reihe einheimischer und exotischer Filicineen an.
228. Haberlandt G., Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Laub-
moose. (Pringsh. Jahrb. für wissensch. Botan., tom. XVII, Berlin, 1886.)
D) Transpirationsversuche. Dieselben wurden mit abgeschnittenen
Mnium- und Polytrichum-Stämmchen gemacht, die sich mit der Schnittfläche
in kleinen, mit Wasser gefüllten Gläschen befanden. Ein 5 cm. hohes Stämm-
chen von Mnium wndulatum verlor durchschnittlich (Mittel aus 5 Versuchen)
in 24 Stunden 0121 Gramm Wasser (d. i. etwa das Doppelte des Frischgewichtes)
(Temperatur 23:2— 245, F = 89—91 Procent.) — Ein 6 cm. grosses Stämmehes
von Polyirichum juniperinum verlor unter fast denselben Bedingungen durch-
schnittlich 0175 Gramm Wasser (d. i. etwa das Dreifache des Frischgewichtes).
Bei günstigeren Transpirationsbedingungen (Exposition auf einem schattige
Rasen im botanischen Garten F'= 67—70 Procent) war die Verdunstung noch
grösser. — „Die Pflänzchen von Mnium undulatum und Polytrichum junipe
rinum besitzen selbst bei jener beträchtlichen Luftfeuchtigeit, welche ausreicht,
um die Stämmchen und Blätter frisch zu erhalten, eine verhältnissmässig schr
ausgiebige Transpiration."
229. Henslow G., A contribution to the study of the relative effects dl
different parte of the solar spectrum on the transpiration of plants. (Journ. ol
the Linnean. Soc. Botany, tom. XXII, 1885, London, 1886, p. 81.)
[Ref. Am. Na. 20, 1886. — B. C. Bl. 25, 1886, 144. — B. 8. B. Fr. #
1886, 120.]
Es wurden drei Gruppen von Versuchen durchgeführt: a) mit unter Was
abgeschnittenen Blättern und Sprossen, die sich mit der Schnittfläche in mit
Wasser gefüllten Eprouvetten befanden; b) mit aus dem Boden genommene
bewurzelten Pflanzen, in ebensolchen Eprouvetten befindlich; c) mit im Bodm
eingewurzelten Topfpfanzen. Durch eine Oelschichte, beziehungsweise dur
einen Guttaperchaverschluss wurde die Verdunstung des Wassers aus den Br
hältern verhindert. Die Pflanzen standen in Kästen, die oben mit je einen
|
|
|
Materialien zu einer Monographie der Transpiration. 777
farbigen Glase bedeckt waren. Das von den Gläsern durchgelassene Licht enthielt
folgende Absorptionsstreifen des Chlorophylis: Roth: I, II; Gelb: I, II, III, IV;
Grün: IN, IV, V, VI; Blau: V, VI, VII; Violett: IL 1V, V, VI, VIL Die Apparate
standen an einem Nordfenster. Temperstur: 14—190 C.
Es betrug die Transpiration der Topfpflanzen in 24 Stunden (Mittel aus
3—6 Versuchsreihen) in Centigramm:
Both Gelb Grün _ Blau Violett Farblos
446 482 470 666 520
190 200 198 210 154
338 331 356 341 412
B 16 a 42 14 14
Echeveria . . . . 261 243 264 265 263 274
Verfasser kommt zu dem Schlusse: „I find, like Wiesner, that the largest
amount of water transpired is coincident with those parts of the spectroscope
wherin lie the strongest absorptionbands of chlorophyll.“ Er stimmt auch bei,
dass die dunklen Wärmestrahlen einen gewissen Einfluss auf die Transpiration
haben, und dass die Absorption im Chlorophyll einen Umsatz von Licht in
Wärme bedeutet, wodurch die Transpiration erhöht wird.
230. Kohl F. G., Die Transpiration der Pflanzen und ihre Einwirkung
auf die Ausbildung pflanzlicher Gewebe. (8°, 124 pp., 4 Doppeltafeln. 1886, Braun-
schweig, H. Bruhn.)
[Ref. B. C. Bl. 28, 1886, 292. — B. Z. 45, 1887, 154. — F. Ag. Ph. 9,
1886, 397.]
L Abschnitt. Abhängigkeit der Transpiration von den Eigen-
schaften der Pflanzen. Ein Versuch mit 12 bewurzelten Exemplaren von
Mercurialis perennis ergab, dass die benetzt gewesenen Pflanzen beträchtlich
später welkten als die unbenetzt gebliebenen. Weitere Versuche, die mit bewur-
selten Mercwrialis-Pflansen mittelst des Sachs’schen , Transpirationsapparates“
gemacht wurden, zeigten, dass die , Transpiration“ nach der (mit einem Pinsel
vorgenommenen) Benetzung beträchtlich geringer war; auch noch dann, als die
Blätter für das Auge bereits trocken erschienen, was etwa nach einer halben
Stande der Fall war, gab sich eine Verlangsamung der Transpiration zu erkennen,
bis sie sich endlich sur anfänglichen Intensität erhob, ohne aber dieselbe zu
überschreiten.
Eingehender beschäftigte sich der Verfasser mit dem Studium des Zu-
standes der Spaltöffnungen unter verschiedenen Bedingungen. Enthielten nur
die Schliesszellen Chlorophyll, so erfolgte im Lichte Oeffnung der Spalten; ent-
hielten aber auch die Oberhautzellen Chlorophyll, so konnte entweder keine oder
nur eine sehr schwache Oeffnung der Spalte constatirt werden.
Wurde das Licht durch eine Alaunplatte geleitet, so war zum Oeffuen
der Spalten eine viel längere Zeit nothwendig als bei directer Insolation, wor-
aus folgt, dass die im Sonnenlichte enthaltenen Wärmestrahlen das Oeffnen
778 Alfred Burgerstein.
beschleunigen, dass aber auch das Licht als solches im Stande ist, die Oefinungs-
bewegung hervorzubringen. Berüglich des Einflusses der Temperatur auf die
Spaltöffnungen bestätigt Verfasser die Beobachtungen von Schwendener (contra
N. J. C. Müller). Betreffs des Einflusses der Entlaubung bestätigten Versuche
den schon von Sorauer ausgesprochenen Satz, dass bei theilweiser Entlaubung
einer Pflanze die restirende Blattfläche eine erhöhte relative Verdunstungsthätig-
keit entwickelt. — Schliesslich kommt Verfasser auf die eventnelle Existenz einer
Periodieität der Transpiration zu sprechen und gelangt hiebei zu dem Schlume:
„Ueberlegungen und bei Gelegenheit anderer Versuche gemachte Erfahrangm
führten mich zu der Annahme einer täglichen Periodicität.*
II. Abschnitt. Abhängigkeit der Transpiration von äusseren
Verhältnissen. Aus der umfangreichen, fiber diesen Gegenstand vorhandenen
Literatar reproducirt der Verfasser, ein Paar Fälle abgerechnet, nur dasjenige,
was ich in meiner kleinen (vom Verfasser fibrigens nicht citirten) Schrift: „Ueber
den Einfuss äusserer Bedingungen auf die Transpiration der Pflanzen“ (vgl
Nr. 119) mitgetheilt habe, sammt allen Ungenauigkeiten und Druckfehlern, die
sich in derselben vorfinden. — Die vom Verfasser auf Grund seiner Versuche gr
wonnenen Resultate lassen sich etwa in folgende Punkte zusammenfassen: 1. Beim
Wechsel der Beleuchtung (Hell-Dunkel, Dunkel-Hell) machte sich eine Nach-
wirkung der Transpiration geltend. 2. Bei Pflanzentheilen mit chlorophyllarmes
oder chlorophylifreien Schliesszellen (corollinische Kelchblätter von Clerodendron
Balfours, weisse Streifen an Blättern von Ævonymus japonicus und Oplismenns
imbecillus) war die Schliesszellenbewegung im Lichte bei Chlorophyliarmuth eine
sehr träge, bei gänzlichem Chlorophylimangel gleich Null. 3. Spaltöffnungafreis
Pflanzen (Trichomanes radicans) transpirirten im Finstern weniger als im dif-
fusen Lichte. 4. Chlorotische Blätter (Funkia ovata, Tradescantia sebrina)
transpirirten schwächer als grüne Blätter desselben Individuums. 5. In kohles-
säurefreier Luft, sowie in reiner Kohlensäure trat eine Verzögerung der Trant-
spiration gegenüber der in normaler Luft ein. Es wird somit durch das Licht
nicht nur die stomatäre, sondern auch die cuticuläre Transpiration begünstigt,
und zwar in beiden Fällen um so mehr, je chlorophylireicher die Pflanzentheile
sind. Die verstärkte Transpiration im Lichte erklärt der Verfasser aus der Bi
dung chemischer Verbindungen in Folge der Assimilation und der dazu gehöri-
gen Athmung.
Betreffs des Einflusses der Wärme ergaben Versuche mit Nicofiana tabe-
cum, dass sowohl Steigerung der Lufttemperatur (um 5—100 C.) als Erhöhung
der Bodenwärme (um 8—110 C.) die Transpiration beschleunigen.
Im Anschlusse an die Versuche von Baranetzky wurde der Einfluss von
Erschütterungen auf die Transpiration experimentell geprüft und gefunden, das
sowohl nach ganz kurzer Erschütterung, uls auch bei einer solchen nach 15 M-
nuten Dauer immer eine Acceleration der Verdunstung eintrat; darauf folgte
aber nicht eine Erniedrigung der Transpiration, sondern letztere stellte sich
entweder plötzlich (Iresine) oder allmälig (Pelargonium) auf dieselbe Höhe
die sie vor der Ersohütterung hatte.
Materialien su einer Monographie der Transpiration. 779
Die Versuche über Transpiration wurden theils mit dem Sachs'schen
„Transpirationsapparat“, theils mit einem vom Verfasser zusammengestellten
(p- 61—62 beschriebenen und abgebildeten) Apparate gemacht. Derselbe ist
swar sehr empfindlich, zeigt jedoch nicht die Menge des von der Pflanze trans-
irten, sondern die des von derselben aufgenommenen Wassers an, welches
mittelst eines Massstabes an einem horizontal liegenden Capillarrohr abgelesen
werden kann.
IL Abschnitt. Einfluss der Transpiration auf die Ausbildung
der Gewebe und Gewebeelemente. Um den Einfluss starker und schwacher
Transpiration auf die Ausbildung der Gewebe kennen zu lernen, wurden zahl-
reiche Pflanzen unter sonst gleichen äusseren Bedingungen in sehr trockener,
beziehungsweise in sehr feuchter Luft caltivirt; zum Theil warden auch Frei-
landpflanzen von trockenen und feuchten Standorten untersucht (Tropaeolum,
Lysimachia, Menyanthes, Hedera, Mentha, Thalictrum, Lycopus, Lamium, Iso-
pyrum, Phragmites, Thunbergia, Ficus scandens etc.). Die in trockener Luft
eultivirten Pflanzen zeigten eine stärkere Verdickung und Cnticularisirung der
Aussenwände der Epidermiszellen; diese selbst waren radial gestreckt, während
sie in feuchter Luft die Tendenz haben, sich in tangentialer Richtung zu ver-
längern; die äusseren Rindenparenchymzellen waren bei den Trockenpflanzen
meist stark collenchymatisch verdickt; die Gefässe reichlicher, dickwandiger und
von grösserer Weite; auch die Bastfaserbtindel zeigten eine stärkere Entwicklung.
Endlich zeigten sich auch in dem häufigen, beziehungsweise seltenen Auftreten
(oder Fehlen) von sklerenchymatischen Elementen auffallende Unterschiede. Es
konnten ferner durch die Verschiedenheit der Transpirationsbedingungen nicht
nur gewisse Gewebe der Quantität nach abgeändert werden, sondern auch neue
Gewebe zur Ausbildung oder vorhandene zum Wegfall gebracht werden. Auch
Ausserlich zeigten sich auffallende Unterschiede in der Gestaltung einzelner
Organe.
231. Van Tieghem, Transpiration et chlorovaporisation. (Bull Soc. Bot.
de France, tom. XXXILI, 1886.)
Leider war es mir nicht möglich, diese Abhandlung vor der Drucklegung
meines Manuscriptes zu lesen. Der Inhalt wird im II. Theile der „Materialien“
berücksichtigt werden.
232. Volkens G., Zur Flora der ägyptisch-arabischen Wüste. Vorl. Skizze.
(Sitzungsber. d. kgl. preuss. Akad. d. Wissensch., tom. VI, Berlin, 1886, p. 63.)
[Ref. B. C. BL 26, 1886, 222. — B. Z. 44, 1886, 540. — F. Ag. Ph. 9.
1886, 217.]
Verfasser zeigt in dieser Abhandlung, in welcher Weise die Wüstenpfanzen
dem Klima und Standort angepasst sind und welche Schutzeinrichtungen gegen
allsu grossen Wasserverlust dieselben besitzen. Dahin gehören: 1. Die bisweilen
ansserordentliche Länge der Wurzeln (Calligonum, Monsonia). 2. Reducirung
der Verdunstungsfläche. 8. Anstomische Merkmale: a) Wachsüberzüge; b) Ver-
Sickang und Cuticularisirang der Epidermisaussenwände; c) dicke Korkmantel
100
| OT
780 Alfred Burgerstein.
der holzig werdenden Achsen; d) Ausfüllung der Epidermissellen mit Cellulose-
schleim; e) Vorkommen von Gerbstoff in der Oberhaut und in Mesophyll-Idio-
blasten; f) Speicherungsorgane für Wasser. 4. Physiologische Erscheinungen:
a) Ausscheidung flüchtiger Oele, wodurch die Disthermansie der die Pfanse
umgebenden Luftschichten beträchtlich verringert wird; 5) Absorption von Luft-
feuchtigkeit, respective Than durch die oberirdischen Organe. In dieser Richtung
spielen besonders todte Heare (nicht lebende, protoplasmareiche) eine wichtige
Rolle. Wo sie in grosser Menge vorkommen (als „Haarfilz), bilden sie am Tage
ein Schutzmittel gegen starke Transpiration, während der Nacht sind sie ein
die Absorption des Thaues fördernder Apparat. — Verfasser führt für alle diese
Fälle Beispiele an.
Arbeiten, deren Publicstionsjshr nicht ermittelt werden konnte.
233. Habedanek, Bestimmung der relativen Verdunstungsgrösse einiger
Culturpflanzen. (Insterburger Ber., tom. VL)
Weder das Original noch ein Referat stand mir zur Disposition.
234. Joly, Exhalation de la sève aqueuse chez le Richardia africanı.
(Mém. de l'acad. des sc. de Toulouse, 7e sér., tome V, p. 448.)
Verfasser spricht in dieser „Note“, die mir leider nicht zur Verfügung
stand, von der Guttation der genannten Pflanze. Dieselbe Erscheinung beob-
achtete er auch bei einem Agapanthus (1. c. 7e sér., tome VIII, p. 414).
285. Laker, Die Abscheidung von Wasserdampf bei den Pflanzen. (Jahresd.
des akad. naturw. Vereins, V. Jahrg.)
Weder die Originalarbeit, noch ein Referat stand mir zu Gebote.
236. Schirmer C., Zur Kenntnis der Transpirationsbedingungen saft-
reicher Pflanzen. (Inaug.-Diss. der Universität Rostock. Leipzig, 18...)
In einer Versuchsreihe wurde eine Coleus-Topfpflanze abwechselnd je eine
Viertelstunde im diffusen Lichte und im Finstern belassen. Hiebei erfubr die
Pflanze im Dunklen gewöhnlich einen grösseren Gewichtsverlust (trotz der öfteren.
wenn auch nur geringen Temperaturerniedrigung) als am Lichte. Verfssser wil
dies damit erklären, dass die Kohlensäureausscheidung im Dunklen die Sauer-
stoffausscheidung im Lichte prävalire, daher die grössere Gewichtsverminderung
der Pflanze im Dunklen. — Bei einer zweiten Versuchsreihe wurden die Pflanze
im Sonnenlichte und diffusen Lichte beobachtet, wobei sich in ersterem ein
stärkere Transpiration ergab als im letzteren. Verfasser resumirt daher: ‚ie
Finstern und im directen Sonnenlichte erfolgt eine stärkere Gewichtsvermind-
rung als im diffusen Lichte.“
|
Materialien zu einer Monographie der Transpiration.
781
Autoren-Verzeichniss.
(Die nebenstehenden Zablon beziehen sich auf die Nummern der Abhandlungen.)
Amici 2.
Anders 145, 146.
Baessler 212.
Baranetzky 9.
Barthélemy 101, 102.
Beudrimont 162.
Bjerkander 8.
Böhm 65, 163.
Bonnier 182, 196, 205.
Boussingault 147.
Briem 116, 128.
Brongiart 26.
Brosig 117.
Burgerstein 109a, 118, 119, 148, 217.
Burnett 28.
Buys-Ballot 164.
Candolle, de 29.
Comes 149, 165, 172, 178.
Costerus 110.
Czech 82.
Darwin 225.
Danbeny 30,
Davy 78, 103.
Dehérain 79,80. 81,120, 150, 151, 183.
Detmer 129.
Dietrich 96.
Duchartre 47, 48, 49, 54, 55
Dutrochet 24, 32.
Ebermayer 206.
Eder 111.
Ernst 121.
Errara 226.
Farsky 130, 131.
Fittbogen 89, 98, 104, 132.
Fleischer 218.
Fleischmaun 72.
Gardiner 207.
Garreau 38.
Gärtner 36.
Gilbert 39, 40.
Goebler 227.
Graf 34.
Guetturd 6.
Guppenberger 122.
Habedanck 233.
Habenicht 23.
Haberlandt Fr. 123, 135, 134.
Haberlandt G. 112, 135, 228.
Hales 5.
Hamel, du 7.
Hartig R. 197.
Hartig Th. 35,41,42,63, 66,67, 124,152.
Hedwig 11.
Heinrich 105.
Hellriegel 90, 198.
Henslow 219, 229.
Hirzel 72.
Hofmann 91.
Höhnel v. 136, 153, 166, 167, 168,
174, 184.
Horwath 137.
Hosaeus 77.
Johow 208.
Joly 234.
100*
782 Alfred Burgerstein. Materialien zu einer Monographie der Transpiration.
Joo 50.
Just 106.
Klebahn 199, 209.
Knight 16.
Knop 56, 68.
Kohl 230.
Kraus G. 220, 221.
Krutitzky 154, 175.
Laker 235.
Langer 169.
Lawes 39, 40.
Leclerc 200, 210.
Liebenberg 195.
Link 20.
Mac Nab 93.
Mangin 196, 205.
Marcano 211.
Mariotte 4.
Martino 10.
Masare 176.
Mayer Ad. 118.
Méese 9.
Merget 138, 155, 156, 157, 170.
Meschayeff 201.
Mettenius 44.
Miquel 33.
Mobhl 37, 45.
Moldenhawer 18.
Müller Al. 73.
Müller N. J. C. 85, 139, 140.
Muntingh 1.
Muschenbroek 3.
Musset 71.
Nägeli 62.
Neuffer 25.
Nobbe 69, 186, 212.
Oltmanns 218.
Pacher 115.
Pfaff 87.
Phillips 225.
Plenck 15.
Prantl 95.
Prevost 13.
Bamey 107.
Bauwenhoff 74.
Beinitzer 187.
Risler 92.
Robert 114.
Rosanoff 75, 76.
Roth 191.
Rue, de la 84.
Sachs 46, 53, 57, 58, 59, 60, 61
Schirmer 236.
Schleh 108.
Schmidt 27.
Schrank 12.
Schröder 97.
Schwendener 192.
Senebier 14.
Sereix 222.
Biegert 69.
Sorauer 99, 158, 178, 179, 180, 188.
198, 202.
Sperk 83.
Sprengel 19, 21.
Stahl 100.
Tieghem, v. 182, 281.
Treviranus 17.
Trinchinetti 31.
Tschaplowitz 141, 142, 143, 194, 28.
Tschirch 181.
Twitschel 189.
Unger 43, 51, 52, 64.
Vosque 126, 159, 160, 214.
Vogel 86, 161.
Volkens 204, 215, 216, 232.
Vries, de 109.
Weber 223.
Wiesner 88, 115, 127, 1278, 171, 195.
will 212.
Wolf 70.
Wollny 144, 190.
Woodward 2.
Zahlbruckner 224.
783
Beitrag zur Kenntniss der Gefässkryptogamen
der Bukowina.
Von
Aurel Procopianu-Procopovici,
stud. phil,
(Vorgelogt in der Versammlung am 6. Juli 1887.)
In geschichtlicher Hinsicht reicht die das Vorkommen der Gefässkrypto-
gamen in der Bukowina betreffende Literatur ebenso weit zurück wie diejenige
der diesem Gebiete angehörenden Phanerogamen, denn schon Zawadzki führt
in seiner 1835 erschienenen „Enumeratio plantarum Galiciae et Bucowinae®
39 Arten an. Unter diesen die allgemein verbreiteten: Equisetum arvense, Equi-
setum limosum, Equisetum palustre, Equisetum hiemale, Lycopodium clava-
tum, Lycopodium Selago, Lycopodium recurvum, Polypodium vulgare, Poly-
podium Phegopteris, Polypodium Dryopteris, Aspidium aculeatum Willd.,
Aspidium Filix mas, Aspidium dilatatum, Aspidium Filix femina, Aspidium
fragile Sw., Struthiopteris germanica, Asplenium Trichomanes, Asplenium viride,
Pteris aquilina und auch seltenere Arten, wie Equisetum pratense, Lycopodium
alpinum, Lycopodium selaginoides, Botrychium Lunaria, Botrychium ruta
ceum Sw., Ceterach officinarum, Polypodium hyperboreum Willd., Aspidium
Lonchitis, Aspidium Oreopteris, Aspidium Thelypteris, Aspididium montanum
Sw., Asplenium septentrionale, Asplenium germanicum, Asplenium Ruta mu-
raria, Asplenium Adianthum nigrum, Scolopendrium vulgare, Blechnum boreale
8w., Pilularia globulifera, Salvinia natans, Marsilia quadrifoliata. Indess
entbebren die Angaben dieses Autors nicht allein der Präcision, sondern es sind
dieselben bezüglich Ceterach officinarum, Pilularia globulifera, Salvinia natans
und Marsilia quadrifoliata sogar völlig aus der Luft gegriffen, da diese Arten
in der Bukowina gar nicht vorkommen. Es kann daher von der Aufzählung
Zawadzki’s wohl kaum behauptet werden, es sei durch dieselbe die Kenntniss
784 Aurel Procopianu-Procopoviei.
der Bukowinaer Gefässkryptogamen nach irgend einer Richtung hin gefördert
worden. Dieses Verdienst darf erst einer viel später erschienenen Arbeit Knauers
zugestanden werden. In dessen 1863 veröffentlichter „Flora von Suczawa und
seiner Umgegend“ finden sich die ersten überhaupt wissenschaftlich verwerth-
baren Angaben fiber das Vorkommen folgender 16 Species vor: Asplenium Rata
muraria, Equisetum arvense, Equisetum palustre, Equisetum limosum, Equi
setum hiemale, Lycopodium Selago, Equisetum süvaticum, Equisetum Telmateja,
Aspidium Filix mas, Aspidium Filiz femina, Aspidium spinulosum, Blechnum
Spicant, Pteris aquilina, Polypodium Phegopteris, Polypodium Dryopteris
und Polypodium vulgare. J. A. Knapp’s vortreffliches, 1872 erschienenes
Buch: „Die bisher bekannten Pflanzen Galiziens und der Bukowina“ enthält
eine das ganze Gebiet umfassende, kritisch geordnete Zusammenstellung der
bis dahin bekannt gewordenen 22 Arten. Seine höchst zuverlässigen Angaben
beziehen sich zum Theil auf Siccate des A. Freiherra von Mustazza und auf sechs
für das Gebiet neue Arten: Asplenium Trichomanes, Asplenium viride, Scolo-
pendrium vulgare, Cystopteris sudetica, Lycopodium Selago und Lycopodixm
annotinum.
Im hiesigen botanischen Institute während eines Prakticums gemachte
anatomische Studien erregten mein Interesse für die Gefässkryptogamen auch
bezüglich ihres Vorkommens in der Bukowina. In Anbetracht der im Ganzen
doch nur spärlich vorliegenden Angaben über diese Pflanzengruppe habe ich
daher, dem Vorschlage meines Lehrers, des Herrn Professors Dr. E. Tangl
folgend, einschlägige Studien mir zur Aufgabe gemacht. Material hiezu lieferten
ausser zahlreichen Excursionen auch noch die Sammlungen des hiesigen bots-
nischen Institutes, und zwar zunächst das durch Herrn Professor Dr. Tangl
angelegte Herbarium der Bukowinaer Flora, welches auch Siccate von Herrn
Dr. Becke und Herrn Dr. Supan in der Umgebung von Gura-Homorului ein-
gessmmelter Gefässkryptogamen enthält. Dieses Herbarium umfasst 28 Arten,
unter diesen 12 für das Gebiet nene: Equisetum silvaticum, Equiselum varie
gatum, Lycopodium clavatum, Lycopodium complanatum, Botrychium Lunoris,
Ophioglossum vulgatum, Aspidium lobatum, Aspidium Braunii, Aspidism
cristatum, Cystopteris fragilis, Asplenium lepidum, Onoclea Struthiopteris und
die Unterart dentata des Athyrium Filix femina. Ferner stand mir noch zur
Verfügung das aus dem Nachlasse des weil. k. k. Domänenrathes Otto Freiherr
von Petrino für das botanische Institut käuflich erworbene Herbarium der
selben Florengebietes mit 25 Arten von Gefässkryptogamen, von denen drei für
das Gebiet bisher nicht bekannt waren: Selaginella spinulosa, Botrychium Ma-
tricariae und Aspidium Lonchitis. Da es mir gelungen ist, noch weitere sechs
neue Arten: Equisetum ramosissimum, Botrychium rutaceum, Woodsia hyper
borea, Athyrium alpestre, Asplenium germanicum und Asplenium septentionale
aufzufinden, so wächst die Zahl der gegenwärtig bekannten Arten auf 41 a.
Hiezu kommen noch 15 von mir ermittelte Subspecies, so dass die Gesammtsabl
der gegenwärtig bekannten Arten und Unterarten, von Aspidium lobatum X
Braunii abgesehen, in der im Folgenden angenommenen Begrenzung 57 beträgt.
Beitrag zur Kenntniss der Gefässkryptegamen der Bukowina. 785
Es entfallen auf:
Equisetacean . . . . . . 8 Arten, 6 Unterarten
Lyeopodiscen . . . . . 4, 1 »
Selaginellaceen ...... 1 , _ »
Ophioglossaceen . . . . - 4, 1 »
Polypodiaceen. . . . . . A, 8 n
Gefässkryptogamen . . . 41 Arten, 16 Unterarten
Der im Folgenden zu gebenden Uebersicht pflanzengeographischer Ver-
hältnisse liegt im Wesentlichen die bereits von Herbich in seiner 1859 er-
schienenen „Flora von Bucovina“ durchgeführte Eintheilung des betreffenden
Gebietes in drei Regionen zu Grunde.
Der Ebene, bis ca. 500 Meter, gehören zunächst fast alle aufgefundenen
Equisetaceen an. Auf feuchterem Quaternär, zumal an den Alluvien der Fluss-
niederungen, findet sich neben dem gesellig auftretenden Ægwisetum palustre
auch das amphibische Zquisetum limosum vor, wo beide Formen das Maximum
ihrer Dichte erreichen; stellenweise werden dieselben durch Zquisetum ramo-
sissimum oder Equisetum variegatum vertreten. Auf feuchten Aeckern und
Wiesen ist Zquisetum arvense allgemein verbreitet und öfter von dem für solche
Standorte charakteristischen Equisetum Telmateja subsp. breve begleitet. In
feuchten, schattigen Waldungen treten ausser Equisetum Telmateja und Equi-
setum hiemale, die gleichfalls in der Ebene das Marimum ihrer Dichte erreichen,
noch folgende, übrigens auch dem Vorgebirge eigenthümliche Formen auf: Athy-
rium Filix femina, Aspidium Filix mas, Aspidium spinulosum, Phegopteris
Dryopteris und subsp. calcareum, Phegopteris polypodioides, die in der Ebene
seltenen Equisetum arcense subsp. nemorosum, Polypodium vulgare, Aspidium
eristatum, vereinzelt Kquisetum silvaticum, Lycopodium Selago, Asplenium
Trichomanes und Cystopteris fragilis.
Blechnum Spicant wurde blos in den Wäldern um Suczawa vorgefunden.
Da diese Art zumeist sehr zerstreut auftritt, so muss es noch dahingestellt
bleiben, ob dieselbe auf einen so engen Verbreitungsbezirk in der Bukowina
beschränkt ist. Zu den in der Ebene sehr seltenen und überdies nur vereinzelt
auftretenden Arten gehört Botrychium Lunaria, für welche ich nur einen ein-
zigen Fundort, und zwar eine Wiese an der nördlichen Lehne des Cecinaberges,
anzugeben in der Lage bin. Auf trockenen sterilen Wiesen und Wäldern und
auch im Vorgebirge, und zwar bis 1350 Meter, fehlt kaum jemals Pieridium
aquilinum. In der Ebene tritt Asplenium Ruta muraria nur als Ruderalpflanze,
und zwar auf alten Mauern auf.
In der Vorgebirgsregion erreichen einige Formen ihren tiefsten Stand,!)
so Onoclea Struthiopteris an Flussufern bei 410 Metern, Botrychium Matri-
1) Equisotsceon und Lycopodisceen, Püansen mit vorwiegend vegetativer Vermehrung,
im Gegensatze zu Ophioglossaceen und Filicineen, beobachtete ich in der Regel selbst an den
horizontalen and verticalen Grenzen Ihrer Verbreitung immer noch in sahlreichen Individuen.
786 Aurel Procopisnn-Procopovici.
cariae und Lycopodium clavatum auf steriler Diluvialterrasse bei 500 Metern. Auf
Allurium, eventuell Diluvinm von 450 Metern an wird auf Wiesen Eqwisetum si-
vaticum durch seine Unterart robustum vertreten. Equisetum siloaticum gen.
bis 1100 Meter verbreitet, bewohnt Gebüsche des Diluviums, sowie trockenere Vor-
gebirgewälder. Bei tannenbewachsener, nordwestlicher Exposition treten Lyco-
podium Selago, Lycopodium annotinum und das so seltene, im Moose kriechende
Lycopodium complanatum erst bei 550 Meter, hie und da auch vergesellschaftet,
auf; Cystopteris fragilis subsp. lobulatodentata zieht in derselben Höhenlage
den lichten, felsigen Standort vor. Von 500 Metern an haben sich auf feucht-
schattigem Stande mehr oder minder gesellig Oystopteris fragilis gen., Asple-
nium Trichomanes, Aspidium lobatum, Aspidium Braunii, sowie die seltenen
Aspidium lobatum subsp. angulare und Aspidium lobatum X Braunii angesiedelt.
In den tiefschattigen Schluchten der Vorgebirgswälder bei Capu-Cämpului dürfte
Scolopendrium vulgare schon bei ca. 700 Metern aufsufinden sein. So weit er-
mittelt werden konnte, erreichen Cystopteris sudetica und Asplenium viride bei
700 Meter die untere, Equisetum hiemale bei 950 Meter die obere Verbreitung
grenze.
Im Vorgebirge, dem die obere Verbreitungsgrenze aller Equisetaceen an-
gehört, beschränkt sich das Vorkommen derselben, die bereits erwähnten Zywi-
setum silvaticum und Equisetum hiemale ausgenommen, strenge auf das Allurium.
Auf diesem sind Æquisetum ramosissimum und variegatum bis 430 Meter, Equi-
setum Telmateja bis 600 Meter, Equisetum limosum bis 950 Meter, Eguistun
palustre und arvense bis 1100 Meter verbreitet.
Höchst auffallend ist es, dass die kalkholden Phegopteris Dryopteris
subsp. calcareum, Asplenium Ruta muraria und Asplenium viride in der breiten
Karpathen-Sandsteinzone nur sehr zerstreut auftreten.
Manche Formen erreichen bereits im niederen Vorgebirge das Marimum
ihrer Dichte, wie dies für Zycopodium Selago gen., Aspidium Braunii, Aspi-
dium lobatum, Aspidium cristatum, Aspidium spinulosum gen., ferner für
Polypodium vulgare, Phegopteris Dryopteris, Phegopteris polypodioides und
Asplenium Trichomanes der Fall ist. Es können aber auch in niederen Re
gionen nur spärlich auftretende Formen im höheren Vorgebirge das Marimum
der Dichte erreicben, so Onoclea Stuthiopteris an schattigen Flussufern, Bo
trychium Lunaria und Botrychium Matricariae auf trockeneren Bergwiein,
Lycopodium Selago subsp. recuroum, Aspidium spinulosum subsp. dilatatum
und die gesellige Cystopteris sudetica in echattigen Wäldern auf humasreichen
Boden; ferner die durch vegetative Vermehrung ausgezeichneten Formen Ægw
setum palustre subsp. tenue und Equisetum limosum subsp. uliginosum am
Torfmoore des Dornathales. Equisetum silvaticum subsp. robustum bildet im
Dorna- und Bistritathale, wo diese Unterart massenhaft vorkommt, mit Gn-
mineen und Cyperacsen eine charakteristische Vegetationsformation feuchter
Wiesen.
Ophioglossum vulgatum ist in der Bukowina nur von einer einzigen höheren
Vorgebirgswiese bekannt. Die im Folgenden sufgestellte Unterart umbrosum des
Beitrag zur Kenntniss der Gefäaskryptogamen der Bakowina. 787
Aspidium cristatum betrachte ich analog der Subspecies dilatatum des Aspi-
dium spinulosum als eine Abänderung der Grundform, die feuchtschattigen
Standorten des höheren Vorgebirges angehört. Nur dolomitischen Jurakalkfelsen
bewohnt bei südlicher Exposition das seltene Asplenium lepidum. Bei derselben
südlichen Exposition sind im Vorgebirge, jedoch niemals auf Kalk, Asplenium
septentrionale nebst dem auf einen einzigen Standort beschränkten Asplenium
germanicum anzutreffen.
Bei ca. 1500 Metern beginnt mit der oberen Grenze des Baumwuchses die
Hochgebirgsregion, in welche selbst lebenszähe Farne wie Athyrium Fix fe-
mina, Aspidium Filix mas und auch andere Formen wie Asplenium Tricho-
manes, Polypodium vulgare, Cystopteris fragilis, Cystopteris sudetica, Aspidium
lobatum, Aspidium spinulosum und Lycopodium annotinum nicht eindringen.
Etliche Gefässkryptogamen haben doch selbst diese Schranke überschritten und
theilen mit den durchgehends seltenen subalpinen Arten, eventuell Unterarten
das Hochgebirge. Botrychium Lunaria, Botrychium Matricariae und das seltene
Botrychium rutaceum bewohnen trockenere Standorte. Hingegen treten Zyco-
podium Selago, Lycopodium clavatum, ausnahmsweise auch Phegopteris Dryo-
pteris, Phegopteris polypodioides und Aspidium Braunii an feuchten (Sphagneten)
und Aspidium Lonchitis, Selaginella spinulosa (blos am Rareu), Woodsia hyper-
borea (nur im Lucacigebirge) und Cystopteris fragilis subsp. alpina sowohl im
Krummholsgesträppe als auch auf Voralpenwiesen an felsigen Standorten auf.
Das gesellige Athyrium alpestre zieht jedoch humusreichen Boden vor
und steigt auf nördlicher Exposition aus dem Hochgebirge in die Vorgebirgs-
region bis 1100 Meter hinab; es bildet mit eingesprengten Aspidium Filix mas
und Athyrium Fix femina stellenweise eine auffallende, oft sehr üppige Fili-
cineenformation.
Verzeichniss der im Folgenden benützten Abkürzungen.
EP.
58.
pp, Die bisher bekannten Pflanzen Galiziens und der Bukowins. Wien, 1672.
Knauer, Flora von Suczawa und seiner Umgegend. Programm des k. k. griechisch-orion-
talischen Obergymnssiums in Suczama. Czernomitz, 1863.
ME. = Milde, Monographia Equisetorum. Nova acta acad. Leopol.-Carol., XXX, 2 (1867).
MP. = Milde, Filicos Europas ot Atlantidis, Asia minor ot Bibiriae. Leipzig, 1807.
MG. = Milde, Die Gefässkryptogsmen in Schlesien. Nova acta, XXVI, 2 (1868).
BP. = Babenhoret, Kryptogemenflors. U. Auf. Luerssen, Die Farnpfanzen oder Qofäas-
bündelkryptogsmen. Leipzig, 1884-1886, Lief. 1-7.
ZB. = Zawsdski, Enumeratio plantarum Galicino et Bacowinae. Breslau, 1835.
B.u 8.
of. Dr. F. Becke und Dr. A. Supan.
. Freiherr von Muutazsa.
. Freiherr von Petrino.
of. Dr. E. Tangl.
Die Namen der Finder sind eingeklammert hinter dem Ortsnamen angegeben.
! Damit bestätigt der Verfasser durch eigene Beobachtung citirte Angaben.
+ vor dem Pflanzennamen bezeichnet eine für das Gebiet neue Art oder Unterart.
Z. B. Ges, B. XEXVIL. Abh. 101
4
7188 Aurel Procopianu-Procopovici.
Den topographischen Angaben liegt die vom k. k. militär-geog
Wien herausgegebene Seotionskarte 1: 75000 au Grande. Es sei noch ba
Valea-Pintei, Rotacën und Ascutite (von der Ascnfite-Alpe im Lucaci-C
scheiden) zu Poiana-Negri gehören. Buza-Slerbel (in den benützten Kart
(1640 Meter), Piciora-Lucaciulai und Lucacia gehören zur Hochgebirgukot
Equisetaceae.
I. Equisetum L.
1. Equisetum arvense L. Auf sandigen und lehmigen Wiesen und Aeckem
in der Ebene gemein und gesellig, im Vorgebirge auf Alluvium und Diluvium
beschränkt; häufig. Bei 1100 Meter Poiana-Negri: Ascutite sehr vereinzelt
*b) nemorosum Al. Br. Hie und da in Wäldern der Ebene und des Vor-
gebirges. Bei Capu-Cämpului in einem feuchten Maisfelde, Dorna-Vatra: Buli-
geni, Poiana-Negri: Ascutite.
2. Equisetum Telmateja Ehrh., Equisetum maximum Lmk. In feuchten
Wäldern, in der Ebene und im niederen Vorgebirge, zerstreut, aber gesellig.
Onuth (P.), Zuczka, Horecia, Franzthal, Cecina, Dislu-Dracului, Camina, Petroufi
am Sereth (M), Suczawa KS.!; Capu-Cämpului, Gura-Homorului (B. u. S),
Eisenau 600 Meter.
*b) breve Milde, MS., p. 429.1) Seltener als die Grundform und nur suf
Wiesen, respective Aeckern. Cecina, Mäzänäegti: Tolova-Micä, Capu-Cämpului:
Rude. Vermehrung vegetativ.
*3. Equisetum silvaticum L. capillare Milde. In trockenen Wäldern und
Gebüschen, in der Ebene selten, im Vorgebirge häufiger. Cecina (T.), Canin
450 Meter, Petrouti am Sereth (M.); Capu-Cämpului, Valea-Putnei, Poiana-Stampi:
Sub-Piatra-Dornei, Poiana-Negri: Ascutite 1100 Meter.
*b) robustum Milde, MS., p. 433.1) Gesellig auf sterilen Wiesen. Camins;
Valea-Sacä, Capn-Cämpului; Poisna-Negri: Rotacën 1100 Meter. Im Dorna- und
Bistritathale gemein. Fortpflanzung vegetativ.
4. Equisetum palustre L. Auf feuchten Wiesen in der Ebene und im
Vorgebirge, häufig und gesellig. Poiana-Negri: Ascutite, 1100 Meter.
*b) tenue Döll, ME., p. 327. Am Torfmoore im Dornathale gemein und
gesellig, auf Wiesenmooren zerstreut, Cecina. Vermehrung vegetatir.
5. Equisetum limosum L. Auf sumpfigen Allavien, gesellig, in der Ebens
häufig, seltener im Vorgebirge. Capu-Cämpului, Dorna-Vatra, Dorna-Cändreni,
Poiana-Negri, Poiana-Stampi: Ciungüi-Chiperenilor 950 Meter.
*b) uliginosum Mühlenbg., MS., p.448. Am Torfmoore des Dornathals
allgemein verbreitet, gesellig; auf Wiesenmooren hie und da, Horecia, Cecinr
Fortpflanzung vegetativ.
2) Equisctum silvaticum subsp. rodustum im Vorgebirge, sowie Zquiscun Telmateja au.
breve in der Ebene sind auf Wiesen Relicte einer früheren Waldñora.
Beitrag zur Konntniss der Gofässkryptogamen der Bukowina. 789
Equisetum pratense Ehrh. soll nach Zawadzki, ZE., p. 118 „auf Wiesen
hie und da“ vorkommen.
6. Equisetum hiemale L. In schattig-feuchten Wäldern zerstreut, in der
Ebene und im niederen Vorgebirge, gesellig. Onuth (P.), Zuczka, Franzthal,
Cecina (T. exs.)!, Petrouti am Sereth (M.); Capu-Cämpului, Lopusna (M), Poiana-
Stampi 950 Meter am Dorna-Alluvium hart an der Siebenbürger Grenze. Die
Angabe von Knauer bezüglich des Vorkommens von Equisetum hiemale, mit
palustre und limosum „vergesellschaftet, auf Wiesen um Suczawa®, KS., p. 15,
dürfte sich eher auf Zquisetum ramosissimum oder variegatum beziehen. Ueber-
winterte Stengel sammt Achren habe ich am Cecina beobachtet. \
*b) minus AL Br., ME, p. 520. Bei nördlicher Exposition auf der kahlen
sandigen Spitze des Cecinaberges.
#7. Equisetum ramosissimum Desf., Equisetum elongatum Willd. Auf
weidenbewachsenen, sandigen Flussufern, einzeln, selten. "
*a) virgatum Al. Br, ME., p. 435. Sehr selten. Capn-Cämpului an der
Moldau.
*8) simplex Döll., MF., p. 435. Am Pruthufer bei Czernowitz, am Moldau-
ufer bei Capu-Cämpului.
*y) subverticillatum Al. Br, ME, p. 436. Moldau-Alluvium: Valea-Sack
und Capu-Cämpului.
*8. Equisetum variegatum Schleich. An ähnlichen Orten wie die vorige
Art, doch nicht so spärlich. Mit deutlicher Knollenbildung und überwintern-
dem Stengel.
*a) anceps Milde, ME., p.579. Am Moldauufer bei Capu-Cimpului.
*ß) arenarium Milde, ME., p. 581. Moldauufer: Valea-Sacä und Capu-
Cämpalui.
*y) concolor Milde, ME., p. 581. Pruthufer: Zuczka (T. exs.).
*è) affine Milde, ME., p. 582. Moldauufer: Capu-Cämpului, selten.
Lycopodiaceae.
IL. Lycopodium L.
9. Lycopodium Selago. In schattigen Wäldern, in der Ebene und im
Vorgebirge hie und da. Saczama KS.; Capu-Cämpului 550 Meter, Gura-Homoralui
(B. u. 8.), Solca KP. (M.); Lucaci: Picioru-Lat.
*b) recurvum Kit. In der Ebene und im niederen Vorgebirge stellen-
weise, im höheren Vorgebirge gemein. Cecina (T.); Gura-Homoralai (B. n. 8.»
Solea (P.); hie und da im Hochgebirge. Giumaleu (T, ge), Luraci 1650 Maur-
Lyeopodium alpinum L. „Auf den Alpen der gaypathen“, DE VUS
Könnte im Gebiete wohl noch aufgefunden werden,
10. Lycopodium annotinum L. An feucht, piges V orge bte gui”
hängen (rorüglich Bphagnetan) stellenweise häufige à DA gra ES Mas:
790 Aurel Procopiann-Precopovici.
Solca KP. (M), Giumaleu (T., Herbich exs), Rareu (T.
Dorna-Cändreni: Tinov, Lncaci: Buza-Serbei 1500 Meter.
*11. Zycopodium clavatum L. An trockenen Stellen, in
Vorgebirges, auf Moos kriechend, gemein. Valea-Sacä: Diluvia
Vegetativ im Hochgebirge, Lucaci 1650 Meter.
*12. Lycopodium complanatum L., anceps Wallr. Au
tigen Vorgebirgsabhängen der Karpathen-Sandsteinformation
zeln, im Moose kriechend. Capu-Cämpului 550 Meter, Gura-Homorului: Rune
(B. u. 8).
Selaginellaceae.
II. Selaginella Spr.
*18. Selaginela spinulosa Al. Br. Blos am Rareu „auf Felsblöcken zwi-
schen Moos“ (P.).
‚Selaginella helvetica Spr. Baren: Pietrile-Doamnei. Brandzs Prodromul
florei romäne, p. 508. Burri exs. Dürfte sich eher auf Selaginella spinuloss
beziehen.
Ophioglossaceae.
IV. Botrychtum Sw.
*14. Botrychium Lunaria Sw. Sehr zerstreut, auf Bergwiesen im Vor-
gebirge. Spitze des Wanczyn, Straja: Bucov (T.).
*b) pallidum) An sonnigeren Standorten aller Regionen, hie und da
Cecina (T. exs.) 500 Meter, einzeln; Valea-Putnei; Giumaleu (P.), Lucacigebirge.
*15. Botrychium rutaceum Willd., B. matricariaefolium Al. Br. An freien,
lichten Lehnen im Hochgebirge, einzeln. Nur am Lucaci: Picioru-Lusacialui
und Gura-Haitei.
*16. Botrychium Matricariae Spr., B. ternatum Sw., B. rutaefolium AL Br.
In lichten trockenen Wäldern und Wiesen, im Vor- und Hochgebirge stellenweise.
Valea-Sacä: Diluvialterrasse 500 Meter einzeln, Capu-Cämpului, Solca (M).
Poiana-Negri: Rotacün und Valea-Pintei, Poiana-Stampi: Sub-Piatra-Dornei;
Lucaci: Serba, 1640 Meter.
V. Ophioglossum Tourn.
*17. Ophioglossum vulgatum L. Selten, einzeln, auf Wiesen; blos von
Arsice (T.) bei $ipot-Cameral 1300 M. bekannt.
1) Für die von Milde bereits erwähnten, aber unbenaunten Formen von Bofrychim
Lunaria M8, p. 659 und Onocka Struhiopteris MG., p. 562, welche als nicht sehr constante Unter-
arten aufzufassen sind, schlage ich div Benennung subsp. pallidum vor, Beide gehören lichtas,
sonnigen Standorten an.
Beitrag zur Kenntniss der Gefässkryptogamen der Bukowina. 791
Polypodiaceae.
VL Polypodium L.
18. Polypodium vulgare L.1) In schattigen, steinigen Wäldern, oft an
Baumwurzeln, auch auf Felsen. In der Ebene selten. Cecina 400 Meter, Su-
czawa KS. Im Vorgebirge häufig. Lucaci: Buza-Serbei 1533 Meter. In KP. ist
Knauer’s Angabe nicht angeführt. Blätter überwintern.
VIL Phegopteris Fée.
19. Phegopteris Dryopteris Fée, Polypodium Dryopteris L. Oft trapp-
weise in schattigen Wäldern und Gebüschen, fast überall. Im Hochgebirge selten.
Lucaei: Picioru-Lucaciului 1600 Meter auf Trachyttuff.
*b) calcareum Sm., Ph. Robertianum Al. Br., Polypodium Robertianum
Hoffm. Kalkdeuter, an ähnlichen, auch trockeneren Orten, stellenweise häufiger
als die Grundform.
20. Phegopteris polypodioides Fée, Polypodium Phegopteris L. Zer-
streuter, in humusreichen, schattigen Wäldern und Gesträppen, überall und mit
der vorigen Art vergesellschaftet. Hie und da im Hochgebirge. Lucaci: Pietrile-
Rogi (Triplex confinium) 1632 Meter.
VII. Woodsia R. Br.
*21. Woodsia hyperborea Koch, arvonica Koch., W. hyperborea R. Br.
Auf Felsen massiger Eruptivgesteine (Andesitlava) und deren Schntthalden bei
westlicher Exposition, nirgends zahlreich; nur im Hochgebirge am Lucaci: Buza-
Serbei, Piciora-Lucaciului 1400 Meter, Ascutite und Pistra Dornei auch auf der
Siebenbürger Seite 1651 Meter. Meidet beständig den geschichteten, wenn auch
vulcanischen Tuff. Der gänzliche Mangel an Felsen des Massengesteines dürfte
das Fehlen der Woodsia hyperborea in unserem Vorgebirge erklären.
IX Aspidium Sw.
*22. Aspidium Lonchitis Sw. An Felsen und felsigen Lehnen im Hoch-
gebirge, selten, isolirt. Raren (P.), Lucaci: Piatra-lui-Jugan.
*28. Aspidium lobatum Sw.1) In schattigen feuchten Bergwäldern, im
niederen Vorgebirge häufig, Capu-Cämpulai 500 Meter; im höheren zerstreut
Poians-Negri: Mägurs, Lucaci: Piatra-lui-Jugan 1400 Moter.
+ Augenfällige Beispiele, wie Vorbreitungsbezirk und Vertheilung einer Art durch mensch-
liche Thätigkoit abgeändert werden, lassen sich auch für einige unserer GeflssYryptogamen an-
führen, so zunächst für Polypodium vulgare, welches auch noch gegenwärtig hie und da den Zucker
vertritt und auch zu arzneilichen Zwecken Verwendung findet. Letzteres betrifft in noch viel
höherem Grade Seolopendrium vulgare, welches aus diesem Grunde, wie mir von mehreren Soiten
mitgetheilt warde, so eifrig eingesammelt wird, dass dasselbe stellenweise fast gänzlich ausgerottet
ist. Dieses Farm wird in Capu-Cémpului und Vales-Sacé an der steinernen Umfassung der Brunnen
enltivirt, Dom Schicksal der gänzlichen Vernichtung geht leider das seltene Asplenium germanicum
auf dem Glimmerschleferfelsen des neuangelogten Steinbruches bei Dorna-Vatra entgegen.
792 Aurel Procopianu-Procoporici.
*b) angulare Mett. A. aculeatum Sw. Unter der Grandform eingesprengt,
selten. Capu-Cämpului: Bälcoia und Isachia.
„Aspidium um X Braunii Milde RF., p. 356. Zwischen den Eltern
bei Capn-Ösmpnlui, höchst selten.
‘Aspidium Braunii Spenner.!) An schattigen humösen Abhängen der
Vorgebirgswälder nicht selten, stellenweise häufiger als Aspidium lobatum.
Capu-Cämpului 500 Meter. Im Hochgebirge stellenweise Lucaci: Serba
1600 Meter.
25. Aspidium Filix mas Sw., Polystichum Filix mas Rtb. In Wäldern
verbreitet. und häufig.
6. Aspidium cristatum Sw., Polystichum cristatum Rth. In Erlen-
brüchen né in schattig-fenchten Wäldern, in der Ebene und im Vorgebirge
Bu gt Petronti am Sereth (M); Capu-Cämpului, Solca (P.), Gin-
malen (T. exs.
*b) umbrosum mihi. Spreite breit, fast dreieckig, Segmente IL. Ordnung
feders; a bis gefedert, Blatt zart, fast durchscheinend. Bevorzugt wahr-
scheinlie las höhere Vorgebirge. Giumaleu (T. exs.).
Dr spinulouns Sw., Polystichum spinulosum DC. Ueberall in
Walde nur im höheren Vorgebirge seltener. Dorna-Vatra: Runc, Poians-
Nogri: Ascutite 1400 Meter.
*b) dilatatum Sw. An schattigeren Stellen, im höheren Vorgebirge häufig,
im niederen und in der Ebene zerstreut. Zuczks, Horecis; Valea-Sı Su Ca
'impului.
Aspidium Oreopteris Ehrh. „In den Karpathen und Aspidium Thelg-
pire Bm. „in sumpfigen Wäldern“, ZE., p. 119 wurden von mir nicht auf-
gefunden.
X. Cystopteris Bernb.
+98. Cystopteris fragilis Bernh. In schattigen, steinigen und feligen
Vorgebi net HR verbreitet; von Capu-Cämpului 500 Meter, bis
Tucasi: za-Serbei 1533 Meter. In der Ebene nur ausnahmsweise, Horecis
200 Meter.
*b) lobulatodentata Milde, MS., p. 550. An offeneren Stellen, besonders
an Fa en Campalais Isachia, Dorna-Vatra: Bunc.
alpina Lk. p.448, C. regia Presl. Nur im Lucaci, hier auf
uses felsen Hehttneltin. gia
9. Cystopteris sudetica Al. Br. und Milde. In tiefschattigen, humus-
reichen Bergwäldern, gesellig. Im höheren Vorgebirge häufig. Lucaci: Ascafite
un) Die Ueberwinterung der Farnbläter it eine wenig erörterte Frage und besonder fr
Aspidium lobatum und Aspidium Brawmii insofern auch von Bedeutang, als es in den meisten
Diagnosen heisst, dass Aspidium lodatum Aspidium Braunti überwinternde
Wedel besitzt. Das Babenhorst-Lue ‚die Nichtrulßnglichkeit der
bisherigen Beobachtungen hervorgeht, hat f dienen Pankt hingeleakt.
Da ich in den Wäldern bei Capu-Cämpului auf Karpe: beide Arten in zahlreichen
üppigen Individuen nebon einander vorfand, so versuchte ich, auf Beobachtungen gestätzt, best
Hich der einschlägigen Frage ein e Hier konı mich is
Filing De diem
0, dass die Blätter
or jet an
on Blatt zuronkdschen. Sind Jedoch nach bereite en
ten gebildet
worden, s0 gehen dioı tert
gelmkmig su Grando, Exemplare mittlerer Ordsse fügen sich noch am ahsstan der bisher ang
en Bogel, bei om Lobatum trifft man in der That die meisten, bei Aspidium Brosaü
mar die wenigeten Aborvinterndon Wedel, Mech dom angemthnlich mid se 1851885 fand
ich ferner bel beiden Arten, und zwar an stärkeren Individuen derselben mehr überwinterte Wedel
vor, als dies sonst Begel is
a
Beitrag zur Kenntnisse der Gefässkryptogamen der Bukowina. 793
1450 Meter: im niederen Vorgebirge hie und da. Gura-Homorului (B. u. S.),
Solca KP. (M).
Cystopteris montana Bernh., A. montanum Sw., ZE., p. 119. Diese An-
gabe kann ich nicht bestätigen.
XL Athyrium Rth.
30. Athyrium Filix femina Rth., Asplenium Fix femina Sw. In allen
‘Wäldern verbreitet und oft gesellig. Lucaci: Buza-Serbei 1533 Meter. Alle
frisch untersuchten Exemplare gehörten der var. pruinosa Moore, RF., p. 142, an.
*b) dentata Döll, RF., p. 138. An freier gelegenen Stellen hie und da.
Sipot-Cameral: Arsice (T.).
*31. Athyrium alpestre Nyl., Asplenium alpestre Mett. Besonders häufig
und gesellig an humusreichen, etwas schattig-feuchten Stellen im Hochgebirge;
am Tucadi, steigt bei nördlicher Exposition bis 1100 Meter Poiana-Negri: Rota-
cën hinab.
XI. Asplenium L.
32. Asplenium viride Huds. In steinigen und feuchten Vorgebirgswäldern,
stellenweise; kalkholde Pflanze. Solca KP. (M.), Lucava (T.), i,
Dorna-Cändreni, Poiana-Negri 1100 Meter auf -Eocänkalk mit glän:
Bhachisbasis.
33. Asplenium Trichomanes L. An steinigen fenchten Standorten, im
Vorgebirge bis 1400 Meter am Lucaci überall verbreitet. In der Ebene nur bei
Onuth KP. (M). Die Blätter überwintern.
+34. lenium germanicum Weis.!) Asplenium Trichomanes X septen-
trionale. Vergl. RF., p. 248. In höchstens vier Exemplaren mit Apidium spinu-
losum, Cystopteris fragilis, Asplenium Trichomanes und septentrionale ver-
gensilnchaftet, auf einem Glimmerschieferfelsen bei Dorna-Vatra: Runc
eter.
35. Asplenium Ruta muraria L. Kalkdeuter; an Felsen und alten Mauern
der Ebene und des Vorgebirges in nordwestlicher Exposition. Suczawa KS.!,
Solea (P.); Lucava (T.). Die Blätter überwintern.
*g) pseudogermanicum Heufl, RF., p. 223. Suczawa: Zamcs, selten.
*y) pseudofissum Heufl., RF., p. 227. Solca: an der Klostermauer (P.).
"36. lenium lepidum Presl., RF., k 228 ff. Die Angabe des citirten
Autors bezüglich des Fehlens der dick- und fast schwarzwandigen Sclerenchym-
zellen im Blattstiel kann ich bestätigen. Die Nothwendigkeit einer krystalli-
nischen Unterlage und die, zum Unterschiede von Asplentum Ruta muraria,
von mir constant beobachtete südliche Exposition charakterisiren ebenfalls sehr
scharf diese seltene Art. Nur auf dolomitischen Triaskalkfelsen (Paul, Grund-
züge der Geologie der Bukowina. Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt in
Wien, XXVI, 1876, p. 267), bei südlicher Exposition. Rareu: Pietrile-Doamnei
(T. exs.), Valea-Putnei: Runcu-Postei, Dorna-Vatra: Buligeni 800 Meter.
*37 Asplenium septentrionale Hoffm. Auf Trachrt- und Glimmerschiefer-
felsen (nie auf Kalk) des höheren Vorgebirges, in Büscheln. Dorns-Vatra:
Chilis und Runc 800 Meter, Poiana-Negri: Mägura, Lucaci: Picioru-Lat und
Piciora-Lucaciului 1400 Meter.
Asplenium Adiantum nigrum L., ZE. p. 120. Die Richtigkeit dieser An-
gabe lasse ich vorläufig dahingestellt, da ich bisher das Serpentingebiet des
oberen Moldauthales zu besuchen noch nicht in der Lage war.
+) Biche die Note zu Nr. 18 auf Seite 791.
794 A. Procopisnu-Procoporici. Beitrag 2. Konntniss d. Gefässkryptogamen.
XII. Scolopendrium Sm.
38. Scolopendrium are Sm.) In feuchten, steinigen Waldschluchten
des Vorgebirges zerstreut. Solca KP. (M.), Straja (T.), Rareu KP. (M).
XIV. Blechnum L.
39. Blechnum Spicant With., B. boreale Sw. Nur bei Suczawa KB. in
schattigen Wäldern.
XV. Pteridium Gl.
40. Pteridium aquilinum Kuhn, Péeris aquilina L. Auf sterilen und
lichten Wiesen und Wäldern der Ebene und des Vorgebirges, gesellig und ge-
mein. Poiana-Stampi: Sub-Piatra-Dornei 1350 Meter.
VI. Onoclea L. |
|
|
*41. Onoclea Struthiopteris Hoffm, Struthiopteris nica Wind.
An steinigen, fruchtbaren, etwas schattigen Flussufera im Vorgebirge, häufg.
*y) pallidum.?) Unterart des lichten Standortes, unter der Grundform.
Yela-Seck 410 Meter, Capu-Osmpului, Sadora, Dorma-Yatra, Peians-Negri.
Poiann-Stampi hart an der Siebenbirger Grenze, Sipot-Cameral: Arsice (E)
1300 Meter.
Czernowitz, Juni 1887.
Rumänische Volksnamen für einige der Im Vorangehenden angeführten
Gefässkryptogamen.
Equisetum Telmateja = barba-ursului (in der Ebene und im niederen
Vorgebirge: Capu-Cämpului); ‚isetum siloaticum = barba-ursului (im höheren
Vorgebirge: Dorna-Cändreni); Equisetum hiemale = pipirig (Capu-Cämpului);
Lycopodium 8: = brädisor (Dorna-Cändreni); Lycopodium annotinum =
cornigor (Dorna-Cändreni); Botrychium Lunaria — limba-cucului (Dorna-Cän-
dreni); Polypodium vulgare = isrbä-dulce (Dornathal: Dorna-Vatra und Dorna-
Cändreni); Aspidium lobatum und Braunii — creasta-cucogului (Valea-Saca);
Scolopendrium vulgare = limbä-vecinä (überall); Genus Zquisetum — barba-
ursului (überall); Genus Botrychium = limba-cucului (Dorna-Cändreni). Den
Filicineen, worunter hauptsächlich Athyrium Filiz femina, Aspidium Füiz mas
und Aspidium spinulosum verstanden werden, kommt überall der Name feriez
zu. Bei Dorna-Cändreni wird Pteridium aguilinum fericä oder auch ferica de
cämp genannt. "
2) Siohe die Note zu Nr. 18 auf Seite 791.
*) Siehe die Note zu Nr. 145) auf Seite 790.
795
Zerklüftetes Xylem bei Clematis Vitalba L.
Yen
Dr. Fridolin Krasser.
(Mit 3 Zinkographien.)
(Vorgelogt in der Versammlung am 5. October 1887.)
Gelegentlich einer Excursion in die Donauauen fiel mir an abgeschnittenen
Stämmen von Clematis Vitalba L. ein eigenthümlicher Bau des Holzkörpers auf.
Ich habe denselben auch an anderen in der Umgebung von Wien gesammelten
Exemplaren von Clematis Vitalba L. beobachtet. Der Fall scheint noch nicht
beachtet worden zu sein, denn in der Literatur fand ich darüber nichts vor.
Es erscheint mir nicht unzweckmässig, der Besprechung des Falles eine
kurze Besprechung des primären Dickenwachsthums von Clematis Vitalba L.
vorauszuschicken.
Das primäre Dickenwachsthum!) dieser Pflanze geht bekanntlich derart
vor sich, dass nach Beginn der Ausbildung der sechs Blattepurbändel in jedem
der breiten, dieselben trennenden Markstrahlen — also mitten zwischen je zwei
Blattspurbündeln — ein ,Zwischenbündel“ auftritt. Zuerst erscheint — auf dem
Querschnitt betrachtet — eine rundliche Cambiumgruppe und ein dazu gehöriger
Basthalbmond, später erst bilden sich die Elemente des Xylems. Schliesslich
haben wir also einen aus 12 von ebensoviel (etwa 10 Zellen breiten) Mark-
strahlen getrennten Bündeln zusammengesetzten Holskörper vor uns.
Von 8anio?) wurde das Auftreten von Zwischenbündeln in älteren
Markstrahlen entdeckt, eine Anomalie, welche nach de Bary wahrscheinlich
constant bei Casuarineen vorkommt und sich auch bei Menispermum cana-
dense zeigt.
1) Näheres dei de Bary, Anat. d. Vog. Org., Leipaig, 1877, p. 470, ferner In Alb. Meyere
„Banuncnlaceen“, Wiegand's botan, Hafte, 1885.
*) Banio, „Vergleichende Untersuchungen über die Elementarorgane des Holskrpers®,
de Bary L c., 9.475 bezeichnet diese Anomalie als sehr selten auf-
icht vor, trotzdem ich etwa schn starke, von verschiedenen Localitäten
stammende Stämme diesbestglich zn untersuchen Gelegenheit fand.
Z. B. Ges. B. XXXVIL, Abh, 102
796 Fridolin Krasser.
Die hier zu besprechende Anomalie ist anderer Art.
Der Holzkörper der von mir gesammelten Stämme erinnert änsserlich
sehr an den gewisser Bignoniaceen, z. B. an den von Anisostichus capreolata
Bur. oder noch mehr an den von Schleiden!) als „Pleonotoma?“ abgebildeten
Bignoniaceenstamm. Betrachten wir nun die Querschnittsbilder vergleichend.
Wir sehen bei Clematis (Fig. 1?) einen sechsfach gefurchten, bei den beiden
anderen einen vierfach (individuell auch fünffach) gefurchten Holskörper. Die
Furchen sind am tiefsten bei Anisostichus (Fig. 2),
am mindesten tief bei Clematis, ungefähr die
Mitte — doch der Furchentiefe von Clematis
näher — hält Pleonotoma (Fig. 3). Diese äusser-
lich gleichartige Zerklüftung hat jedoch bei Cle-
matis Vitalba L. eine andere Bildungsgeschichte
als bei den Bignoniaceen.
Der zerklüftete Holzkörper der rankenden
Bignoniaceen kommt auf die Art zu Stande, dass
schon zu Beginn des secundären Dickenwachs-
thums, obzwar letzteres von einem normalen
ri Cambiumring ausgeht, an vier (individuell fünf)
u. am Querschnitt kreuzweise geordneten, mit den
Blattorthostichen regelmässig alternirenden, durch grössere Bastbündel markirten
Punkten des Verdickungsringes der Holskörper geringeren Zuwachs aufweist
als an den übrigen Partien. Mit fortschreitendem Dickenwachsthum nimmt
die Furche an Tiefe zu und wird ausgefüllt durch eine Bastplatte, welche nach
Aussen in die ursprüngliche Rinde übergeht. So kommt es, dass die Stamm-
oberfläche trotz des unglei-
chen Holzwachsthums inihrer
wesentlichen Gestalt fast un-
verändert bleibt. Die akiszir-
ten Vorgänge führen auch
zur Trennung des Cambium-
ringes in acht Abschnitte.
Bei Clematis erscheint
am Querschnitt das Xylen
der Zwischenbündel, dem die
Lappen bildenden Xylem
ndel gegenübergehalten, verkürzt. Das normale, secundäre Dicken-
Clematis Vitalba L. geht von einem Cambiumring aus, der aus
Cambiumtheilen der zwölf Gefässbündel®) durch Bildung von
ınbium hervorgeht. Entwickelt sich ein zerklüfteter Holakörper,
Grundzüge à. wissensch. Botan., 8. Aufl., II, p. 165.
;ppelter natürlicher Grösse. Fig. 2 und $ sind Schemen nach Fig. 235, resp
y. Anat, d. Veg. Org., p. 586.
» eingangs dieser Arbeit über das primäre Dickenwachsthum Mitgetheilte.
Zerklüftetes Xylem bei Clematis Vitalba L. 797
so kommt es nicht zur Bildung von Interfascicularcambium. Diese wird ver-
hindert durch die Ausbildung von die Phloëmtheile umspannenden Bastbögen,
welche, in die Markstrahlen einmündend, an die Xyleme der Bündel anschliessen.
Am wesentlichsten für das Zustandekommen der Zerklüftung scheint mir der
Umstand zu sein, dass die sechs Zwischenbündel erst relativ später und auch
tiefer gegen das Mark hin angelegt werden, als es bei Clematis- Intern
mit regulärem Bau der Fall ist. Das Zwischenbündel producirt dann natürlich
in der Vegetationsperiode nicht so viel Holz als ein Blattspurbündel, und die
dadurch entstandene Differenz in der radialen Längsentwicklung der Xyleme
stellt sich dem Auge als Zerklüftung des Holskôrpers dar. Diese Differenz wird
noch gehoben durch eine allerdings geringe Hemmung der Holzproduction der
Zwischenbündel. Die Ursache dieser Hemmung ist wohl zunächst in minder
günstigen Ernährungsverhältnissen der Zwischenbündel und in deren stärkerer
Individualisirung, welche auf dem Besitze getrennter Cambiumzonen beruht, zu
suchen. Ausgefüllt sind die Furchen mit Rindenelementen, unter denen beson-
ders die stark verdickten Elemente hervortreten.
An dieser Stelle sei auch hervorgehoben, dass sich Uebergänge von der
normalen zur zerklüfteten Form des Holzkörpers bei Clematis Vitalba L. finden,
insoferne nämlich, als sich bei einzelnen Stämmen nur ein oder das andere
oder mehrere Zwischenbündel verkürzt zeigen.
Die besprochene Anomalie kann man, wie schon aus der Schilderung der
ursächlichen Verhältnisse hervorgeht, bereits an einjährigen Sprossen wahr-
nehmen; sie tritt um so schöner zu Tage, je älter der Spross wird. An hori-
zontel auf der Erde hingewachsenen Sprossen habe ich niemals einen zerklüfteten
Holzkörper beobachtet, ebenso wie bei den Wurseln. Die Stämme, welche zer-
klüftetes Xylem besassen, waren insgesammt vertical nach auf: , also ent-
schieden negativ geotropisch gewachsen. Besonders interessant ist ein Stamm-
stück, welches mir vorliegt: ein horizontal gewachsenes Internodium, von dem
sich im Knoten nahezu rechtwinkelig ein anderes, stark negativ geotropisches
Internodiam erhebt, dem knollig verdickten Nodium entspringen Wurzeln. Das
Warselhols ist vollständig normal, das horizontale Internodium zeigt einen
hyponsstischen Holzkörper, das negativ geotropisch nach aufwärts gewachsene
zerklüftetes Xylem.
Die biologische Bedeutung) der Zerklüftung des Holzkörpers ist bekannt,
und es hat bereits Fritz Müller?) dieselbe als ein gemeinsames Merkmal der
Lisnenstämme hingestellt.
Bei unseren Lianen ist die Zerklüftung des Holzkörpers am schönsten
bei Atragene und findet sich, wie aus meiner Darstellung hervorgeht, mitunter
auch ganz deutlich bei Clematis Vitalba L. ausgesprochen. Allerdings lässt
sich nicht leugnen, dass Clematis Vitalba L. keine Liene im engeren Sinne
1) Biebe darüber Haberlandt, Physiolog. Päsnzenanatomie, Leipzig, 1884, p. 379.
*) Botan. Zig., 1866.
102*
798 Fridolin Krasser. Zerkläftetes Xylom bei Olematie Vitalda L.
des Wortes ist, also deren Stamm auf Zugfestigkeit und radialen Druck nicht
in so ausgesprochener Weise wie der gewisser Malpighisceen und Bignonia-
ceen in Anspruch genommen wird. Daber ist auch die Vermuthung zulässig,
dass der besprochene Bau des Holskörpers eine regressive Erscheinung sei,
welche auf typisch nach dem Princip des tordirten Kabels gebaute Vorfahren
der Clematis schliessen lässt.
199
Bryum Reyeri n. sp.
Von
J. Breidler.
(Forgelogt in der Versammlung am 7. December 1887.)
Caespites densi, tumescentes, superne virides vel olivacei rufo-varie-
gati, subnitentes, inferne fusci vel atro-rubentes. Caules validi, rubiginosi
et atro-rubiginosi, 3—12 cm. alts, pluries dichotomo-ramosi, usque apicem ver-
eus tomento radiculoso atroobtecti, hic Mic ex foliorum axillis ramulos gra-
ciles, laxe- et minute-foliosos emittentes. Folia ad basin innovationum remota,
minuta, 05-06 mm. longa, 033045 mm. lata, omnino rubentia, late-ovata,
obtusa vel acutiuscula, margine plano, costa in vel sub apice evanida, ascen-
dendo sensim majora; superiora et comalia conferta, erecto-patentia, 35—3"3mm.
longa, 1—1'3 mm. lata, e basi angustata decurrente, oblongo- et ovato-lanceo-
lata, breviter et acute-acuminata vel apiculata, mollia, concava, Mic {ic leviter
plicata, margine subflexuoso, inferne latiore, superne usque apicem versus in-
acqualiter angustissime reflexo, integro vel apice obsolete serrulato, costa plus
minusque flexuosa, rubente et atro-rubiginosa, in statu juniore inferne rubente,
superne viridi, semitereti, dorso prominente, ad basin crassa, 00701 mm,
data, in medio folii 0'03—0'04 mm. lata, apicem versus valde attenuata, 001—
0015 mm. lata, saëpe vix visibili, in apiculo acuto, rubente, quandoque leniter
recurvo excurrente, vel sub eodem dissoluta; siccitate rugulosa, varie flexuosa,
erecto-patentia vel luxe accumbentia; celulis basilaribus rubiginosis vel vinoso-
rubentibus, hexagono-rectangulis, valde incrassatis, 0'035—0°08 mm. longis,
0013-0023 mm. latis, hic ic in parietibus longitudinalibus porosis ; cellulis
superioribus angustissimis, inacqualibus, elongato-rhomboideis et sublinearibus,
hic Mic plus minusque fleruosis, 0.033—01 mm. longis, 0006—0'012 mm. latis;
marginalibus paulum angustioribus, aetate provecta rubentibus, limbum an-
gustissimum, quandoque indistinctum, formantibus. Flores dioici; femi-
nei crassiusculi. Bracteae perigynü exteriores, foliis comalibus similes;
intimae minutae, plerumque rubentes, 06—1 mm. longae, 0‘3—0'4 mm. latae,
800 J. Breidler. Bryum Reyeri n. sp.
elongato-triangulares vel late-lanceolatae, acutae, margine integro, haud lim
bato, anguste-recurvo, costa in apice evanida. Archegonia numerosa, rubi-
ginosa, 0-5—0:6 mm. longa. Paraphyses copiosae, archegoniis aequilongoe,
flavido-aurantiacae vel rubentes. Flores masculi et fructus ignoti.
Diese Art ist weicheren, üppigeren, sterilen Formen des Bryum pseudo-
triquetrum Schwägr. im Aeusseren einigermassen ähnlich, im Baue der Blätter
steht sie jedoch dem Bryum alpinum L. näher und unterscheidet sich von
diesem wesentlich durch die breiteren, weicheren, am Grunde verschmälerten
und herablanfenden, mehr abstehenden, trocken etwas verschrumpften und ver-
bogenen, nicht straff anliegenden Blätter, deren gegen die Spitze sehr zart
verlaufende Rippe, die dünnwandigeren, bedeutend schmäleren Zellen des
Blattnetzes und den dichteren, die Stengel bis gegen die Spitse bekleidenden
Wurzelfilz.
Bewohnt feuchten Granit- und Glimmerschieferboden am Bache des Reis-
thales bei Taufers im Pusterthale in Tirol, in ungefähr 900 bis 1400 Meter
Maorashäha vorzüglich im Sprühregen der Wasserfälle, gesellig mit Anoectan-
um Schwägr., Cynodontium virens, var. y) serratum Bryol. eur.
ı Bryol. eur., Barbula icmadophila Bryol. eur., Geheebia catarac-
p-, Amphoridium Mougeotii Schimp-, Bryum fliforme Dick.
mhynchum Bryol. eur. und Anderem.
einem werthen Freunde Herrn Professor Dr. Alexander Reyer.
Jahren mit grosser Liebe und Ausdauer der Erforschung der
Moosflora hingibt und die Kenntniss derselben bereits durch riele
nde bereicherte, im August 1884 entdeckt und im letzten Spät-
dings reichlich aufgefunden und mir mitgeteilt.
Ds
or.
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Dar GOOgle "
Æ Zukal,
Térkandl. à. À.k. zool. bot. 665.
We om ar ie Tal] über einige ‚nene Ascomyeelen
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Azstor dei ' ax Te TELE
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ee ni ET
Band „KOT, 1887. Tal der Nebenblälter ete.
EEE PR DER, Æ Hasılinski,
Band XXXTIL 1847. Tat. II. Einige none 1. ren bek Disco.
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Ferhandl d kk zeol bet. Ges. Be Mik
Band XXXFI. IAST Tat. W. er Dinteren,
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“end AAA WI. 1847.
W Voss,
Tar. Y. Mat Pizkunde Krainsy
Taf. VI.
Band AAAFII 1837.
Dar Google
Band XXYVIL 1857
as Pakarıy ad nat delin.
Dar Google
Bann, Google