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Full text of "Versuch einer vollständigen geographisch-historischen Beschreibung der kurfürstl. Pfalz am Rheine"

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Geograpbiſch Siforifhen 

eſchretbung 
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Kurfürſtl pfalz 
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Jobann Soswin Widder 
u e Vierter und ten 20, | 


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Ztankfurt und keipzig 1788. | 2 


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cs Inhalt un 
biefes Herten Theile. 


\ 





1). Das Oberamt Kreuznach. N 
2) Das Oberamt Lautern. | 

3) Das Oberamt Lauterecke. 

» Das Dberamt WVelbenz, | 
3) Ein dreifaches Regiſter uͤber dab ganze Werk. 





PL — 


— — —— 


1 


Une 57 20-33 HAu) 


‘ 


Geographiſche 


Beſchreibung 


Kur— ran 


— — 


J WBiuierier und (an del. 





BR 
- 


4 


Das auf gegenkder ſtehendem Blatte befublige Titels 
rupfer iſt von dem Landſchafts Zeichner Herrn Mieger zu die⸗ 
ſem Behufe im Sunti 1788 aus bein Standpunkt auf der 
Anhöhe des Weges nach Biugen, nach der Natur aufgenoms 
men und radirt worden. Man fleht darauf die Oberamts⸗ 
ſtadt Kreuzuach, die Nahe, das Bergſchloß Kanzenberg, und 
mehr in der Gerne die e Ilden Gelsipigen des RP Rheins 
grafenſteia. 


an mu yr- — 


. 


_ — — 0 — —— TE — — — — 


— 


Oberamt Kreusnad, 





— 





Einleitung 


2 eſes Oberamt mit ſeinen nunmehrigen Be⸗ 
ſtandtheilen hat anfänglich theils zum alten 
Wormsgaue, theild zu dem Nahgaue gehöret a), 
je nachdem die Ortſchaften bid- oder jenfeits ber 
Nahe gelegen find. Seine Länge von Morgen 
gegen Abend erſtrecket fih auf drei bis vier, die 


‚Breite aber von Mittag gegen Mitternacht auf 
zwo bis drei beusfhe Meilen. Es gränzet gegen 


Oſt an die KRurpfälzifchen Dberämter Stromberg 
und Alzei, gegen Sud an das Rurimainzifche, daB 
Rheingraͤfliche, Pfelz-Zweibrädifche und Naſſau⸗ 
Bolandifchez gegen Abend adermal an das Rheins 
gräfliche Gebiet, und gegen Nord an die hintere. 
GSraffihaft Spanheim, wie auch an den auf diefer 
Seite gelegenen grofen Sanwald; iftaber mit mehr 
vern ritterſchaftlichen Orten untermifcht, U 

Machh der alten Reichsverfaſſung hatte ſowohl 
ber Worms- als der Nahgau feine befondere Gau⸗ 
grafen. Da biefe aber vor dem XI] Jahrhundert 














“) Die umſtaͤndliche Nachricht hievon ſiehe im Itenund stem 
Bande der AG. Academ. Scient. "Theod, Palat. pag. 288 
und p. 160 ſq. a on 


„Pt Geographie IV.Ch. | a 


2 Oberamt 
niemals mit ihrem Gefchledgtöuamen vorkommen, 
fo können wir nicht willen, ob einer oder der audere 
für den Stammvatter der in ber Folge ſich in eben 
diefer Gegend befindlichen Altgraͤflichen Haͤuſer 
zu halten fey. Nur fo viel ift gewiß, daß die lezten 
Grafen bed Nahganes, mit Ramen Emich, die zu 
Anfang bes XII Sahrhunderts ald Grafen von 
Schmideburg vorkommen, für die gemeinfame 
Stammvätter der Wild- und NRheingrafen, wie 
and) ber Grafen von Weldenz zu halten feyen 5). 

Subeffen befaßen die Grafen von Spanbeim den 
gröften Theil des unnmehrigen Oberamts Kreuz⸗ 
nach, neben andern Lanbesflüden auf dem Hunde⸗ 
rucke, wie auch im Irady- und Bedgane. 

Der eigentliche Urfprung biefed Altgräflichen 
Hauſes iſt noch immer unbekannt. Erſt im J. 
1044 kommt eine Graͤfin Hedwig mit ihrem Sohne 


Eberhard als Stifter des Kloſters Spanheim vor, 


und von dieſer Zeit an laͤßt ſich die Stammreihe 
beſagter Grafen gewiſſer Maſen aufſtellen 5). 
Bor ber Mitte des XIII Jahrhunderts theil⸗ 
ten ſich die Söhne des Grafen Sohannfen I von 
Spanheim iu vier befondere Linien. Der ältefle, 
Johann 11, bekam Starkenburg, und von ihm ers 
bielt die hintere Grafſchaſt ihren Urfprang Der 
zweite Sohn, Heinrich, befam durch Heyrath die 
Herrſchaft Heinsberg im Herzogthum Guͤlich, führs 


- Kiheingröfichen Haufes $.1V, p. 4 und Crollins vom 
eſchlecht der Wrafen von Deldenz in Ad. Aca- 

dem. Pal. Tom.II, 6. VI. 
e) Hievon findet ſich das Zuverläfigfte in des verftorbenen 
ofs. Kremers diplomat. Beiträgen ıfler Baud gro. 


—— — — — — — 


ſchaft diefes Namens und 


Kreuznach. 3 


te davon ben Namen und pflanzte biefed Geſchlecht 
fort, biß gegen Ende des XV Jahrhunderts, da 


deſſen befagte Herrſchaft an bie Herzogen von 


Guͤlich verkauft worden iſt d). Der dritte Sohn, 
Simon II, belam zu feinem Loſe Kreuzuach, unt 
fliftete die vordere Spanheimiſche Linie, die bis 
zum I. 1383 in verfchledenen Mebenzmeigen ges 
blüher hat. Dem vierten Sohne, Grafen Eber⸗ 
hard, wurden die Sainiſchen Lande zu Theil; er 
farb aber ohne männliche Erben, und feine Graf⸗ 
Schaft kam an deſſen älteflen Brubers erſtgebohr⸗ 
nen Sohn, Grafen Gottfried, welcher ben Namen 
davon annahm, und ber Stammmpatter bes noch 
blühenden Graͤfl. Sainiſchen Hauſes wurde, fo 
wie beffelben jüngerer Bruder, Heinrich, die Star⸗ 
Tenburgifche ober Qinserfpauheimifche Linie fortges 
pflanzet bat. | Ä 
Aus den vordern ober Kreuznacher Landes⸗ 
ftuͤcken machte obgebachter Graf Simon II dret 
Theile für feine nachgelaffenen drei Söhne, Der 
ältefle, Sohann der Lahme genannt, wurde der 
Stifter des Schannifchen oder befondern Krr-- 





der Aſter. Der zweite, Heincih, ha 


wir Kunigunde von Bolanden —— ge 
 -e thre Bugehörungen e), 
und ber dritte 2 Cverhard, befam bie Dälfte u: 
Burg Dille mit dem achten Theil an ber Burg 
Spanheim, nebſt einer jaͤrlichen Rente von 300 





d) Eben defielben Akademiſche Beiträge zur Guͤlch⸗ und 
Sergifchen Befchichte, 1 und 
Faſch X —8 ee Band, von den Herren vom 

9 Gruͤsner Biplomatiiche Beiträge, 1 Stuck, pag. 86, 

| | U 2 


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Oberamt 


Mark. Aud dem Johanuiſchen Aſte entſprofen 
wiederum zween Nebenzweige, einer durch Graf 


Simon III zu Kaſtelaun, und der andere durch 


x 


Graf Sohann II zu Krenznach. Derfelben zween 
andere Brüder, Emich und Gottfried, harten ſich 
dem geiſtlichen Stande gewidmet. Die Heinrich- 
und Eberharbifche Linie find bald wieder erlofchen. 


Graf Sohann II zu Kreuznach, von deſſen natürs 


lichen Sohne das vor kurzem audgeflorbene Ges 
ſchlecht von Roppenftein abflammte, flarb im 3. 
1340 ohne Rudlaffung rehtmäßiger Kinder, und 
vermachte feinen Landestheil feines verflorbenen 
älseften Bruders, Simon III zu Raftelaun Soh⸗ 

ne, Grafen Walram. Dieſer erzeugte zwo Toͤch⸗ 


ter und drei Söhne. Die ältefle Tochter, Eli⸗ 


ſabeth, warb. mit Johann IV’ Grafen von Spans 
heim zu Starkenburg, bie jüngere aber, Margas 
retha, mit einen Grafen von Falkenflein vers 
maͤhlt. Won den Söhnen flarben Heinrich und 


FJohann ohne Erben, Aber der dritte Graf, Si⸗ 


mon, zengte einen Sohn und zwo Töchter, davon 
der Sohn und die jüngfle Tochter unvermaͤhlt ges 
ſtorben ind, Die ältefle Tochter, Elifaberh, ver⸗ 
maͤhlte fih im J. 1381 mit Engelbert, Grafen 


vonder Mark, und als dieſer nach 10 Jahren mit 


Tode abgegangen war, zum zweitenmal mit Rus 
pert genannt Pipan, bed Pfalzgrafen Ruprechto, 
nachherigen römifhen Königs, älteflen. Sohne. 
Anch diefer ſtarb nach 5 Jahren, von welcher Zeit 
an fie in dem Wittwenfiande verblieben if f). Ihr . 





f). Bon ihr hat Here Flad In der Probe einer verbeffen 


Krenzuach. 8 
Herr Vatter gieng endlich im J. 1414 auch mit 
Tode ab, und weil dadurch die beſondere Linie der 
vordern Grafſchaft in ihrem maͤnnlichen Stamme 
erloſchen war, folgte fie ihm in allen ſeinen ges 
babten Herrſchaften als einzige. Erbin , und era 
füllte zwei Jahre hernady bas ihrem Schwiegervat⸗ 
ser, K. Ruprecht, ſchon im J. 1408 gethane Vers 
ſprechen, indem ſie ſeinem aͤlteſten Sohne, Kurf. 
Ludwig III, den fünften Theil der vordern Graf⸗ 
ſchaft Spanheim verfchrteben hat g). Die übrigen 
vier Theile find durch eine im J. 1417 errichtete 
lezte Willendmeinung ihrem Better, Johann V’ 
Grafen von Spanheim zu Starkenburg verblieben; 
Mach der oben bemerkten Daupttheilung warb 
Sohann. Stifter dieſes Starkenburgifhen Aſtes, 
durch feinen zweiten Sohn, Heinrich, welchem 
Johann II, diefem Heinrich II, amd biefem wieber 
Johann III oder der blinde gefolget iſt. Der lezte 
hatte zwo Zöchter und einen Sohn. Unter jenen 
war bie dltefle, Mechtild, an Rudolph Markgra⸗ 
fen von Baden, und die jüngere, Loretta, an 
Heinrich Grafen von Velden; vermähletz der Sohn 
aber, Sohann IV, vermählte fig mit Eliſabeth, 
der Älteften Zochter bed Grafen Walramd von 
ESpanheim Rreuguacher Linie, und hinterlied nur 
einen einzigen Sohn, nämlich Johann V, welcher 





ten Geſchichte von Rupert Pipan, umſtaͤndlicher aber 
Herr Crollius in feiner verbeſſerten Probe 2c. ges 
handelt. | . ." 
-g) Die Urkunde darüber , geben am Sontag nach Pfingften 
1416, ftehet in Toineri hift. Palat. Codex diplom. num. 


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— 


6 Oberane 

der lezte ded ganzen Geſchlechtes geweſen, nachdem 
er von ſeiuer Baſe Eliſabeth, des Pfalzgrafen 
Rupert Pipans Wittib, im I. 1417 vier fuͤuftel 
ber vorbern zu ber ſchon gebabten ganzen hintern 
Grafſchaft ererbet hatte. Er lebte im einer uns 
fruchtbaren Ehe, fezte im I. 1425 feines Vatters 
Schweſter Söhne, ben Marggraf Bernhard von 
Baden, nnd Graf Friebric von Veldenz, zu Er⸗ 
ben feiner Lande ein, und flarb im J. 1437. 

Bon diefer Zeit an erhielt die ganze Grafſchaft 
Spanheim eine andere Abtheilung. Die hintere 
wor zwiſchen den Marggrafen von Baden, und 
ben Grafen von Veldenz vollkommen gemeinſchaft⸗ 
lich, und als lezteres Hand mit obgebachtem Fried» 


vich um bie Mitte des XV Jahrhunderts aud) abs 


gieng, fo fiel deſſen Hälfte ber hintere, und zwei 
Fünftel der vordern Grafſchaft, vermoͤg einer ſchon 
im J. 1444 errichteten Erbordnung auf deſſen mit 
Pfalzgrafen Stephan vermaͤhlt geweſene Velbden⸗ 
ziſche Erbtochter Anna, oder deren hinterlaſſenen 
aͤlteſten Sohn, Herzog Friedrich den Hundsruͤcker, 
fo daß an der vorbern Grafſchaft bad Kurhaus 
Pfalz ein Fünftel, das Marggraͤfliche Haus Bas 


- den zwei, und das Pfalzgraͤflich Simmeriſche auch 


zwei Fünftel haben, ſodann beide leztere Käufer 
bie hintere Grafſchaft gemeinfchaftlich befizen follten. 

Allein ald Kurf. Ludwig III nad) Übleben feis 
ned Bruders Wittib, Eliſabeth non Spanheim, 
im 3.1417 zum Beſize bed ihm voraus zugedach⸗ 
sen fünften Theils, wie Graf Johann V von Stars 
kenburg zu den übrigen vier Fünfteln der vordern 
Grafſchaft gelanget war, verkaufte diefer an ſei⸗ 


KRrenzuach. —7 


nen vier Fuͤnfteln im J. 1422 ben vierten, oder 
nach bem ganzen ein weiteres Fünftel an gebachten 
Kurf. um 20000 guter rheinifcher Gulden Mezer 
Währung, jeboch anf einen Wiederfauf, worüber 
ex ſich reverfiren mufle A). Kurpfalz hatte alfo 
‚wirklich zwei, Baden und Simmern aber die uͤbri⸗ 
gen drei Fünftel. Hierzu Fam noch weiter, baß, 
als Marggraf Karl von Baden fih wider Kurf. 
Friedrich I mie beffen äbrigen Feinden verbunden _ 
Datte, und in der befannten Seckenheimer Schlacht 
gefangen worden war, er um mwieber frei zu were 
ben, alle feine Theile an Schloß und Burg Kreuz⸗ 
nach, famt allen andern Schloͤſſern, Städten, 
Dörfern, Leuthen, Gütern und Nuzungen, was 
zur obern Grafſchaft Spanheim geböret, unter 
ben Vorbehalt, ſolche mit 45000 fl. wieder zu 
loͤſen, dem Kurfürflen abtreten und einraumen 
mäffen ;). 

Nun wollte Pfalzgraf Sohann I zu Simmern 
dad von bem lezten Grafen zu Spanheim im J. 
1422 an Kurpfalz verpfändete Fünftel ale rechts 
maͤſiger Erbe den Verträgen und Burgfrieben ges 
mäs einlöfen, hatte auch wirklich den Pfandſchil⸗ 
liug zu Mainz bear zu hinterlegen fich erbothen. 





s) Von diefem Umſtand iſt disher nichts bekannt geweſen. 
Mrur finde ih die Geſchichte davon in einer ausfuͤhrlichen 
Relation, welche ber Kurpfälziihe Math Auilipp Euds 
wig Hofmann, wegen der Pfalz-Simmerifhen Reichs 


und Türkenftener- Schuldigfeit im 9.1667 erftattet bat, _ 


‚ und worauf die Stelle in Adis Comprom. apud Chlim 
genfperg pag 64 (1422 acquirit a Joanne de Spanheim quar- 

‘ tam partem comitatus &e.) anzuwenden iſt. 
N‘ —— Geſchichte Kurf. Friedrichs I. von der Pfalz, 


P- 335 lq. ‚ 
| | Ya 


R Oberam 
‚Milein Kurf. Philipps wollte ſih anfänglich viche 


bazu verſtehen, ſondern ed auf einen Austrag aus 


Eommen Iaffen. Jedoch lied er im J. 1504 bie "| 


Loͤſung vor fich gehen, wodurch es geſchahe, daß 
Pfalz⸗Simmern dritthalb, Kurpfalz aber bie ihm 
noch verpfänbet geweſene Babifche anderthalb, und 
ugleich das vorige Exrbfünftel der vordern Sraf⸗ 
* beſaß. 

Gleich darnach kam zwiſchen dem Marggrafen 
‚Philipps von Baden und Elifabesh , des Kurfuͤr⸗ 
ſten Philipps Tochter, eine Heyrath zu Stande, 
Weider vermählten Eltern, nämlich gedachter Kurs 
fürft und Marggraf Ehrifloph , errichteten bei 
biefee Gelegenheit im J. 1508 einen Vergleich, 
wonach 32000 fl. Heyrathögut, welde der Kurs 
fürft feiner Tochter bei ihrer erſten mit dem Lands 
grafen Wilhelm vollzogenen Wermählung mitges 
geben, wie aud) bie 10000 fl. die ihr von genann⸗ 
tem Landgrafen vermacht gewefen, baar heraus⸗ 

egeben, und davon Kurpfalz; 40000fl. zur freien 
iUl kuͤhr behändiget, hingegen aber derjenige Theil 
ber vorbern Öraffchaft Spanheim, welchen Margs 
graf Karl dem Kurfürfien Friedrich I verfchrieben 
hatte, an Baden wieder zuruck gegeben werben. 
muſte. | 

In eben diefem Wertrage warb auddruͤcklich 
beflimmet, daß Marggraf Philipps an den Vel⸗ 
benzifchen vier Theilen der vordern Graffchaft nur 
anderthalb, und Herzog Hanns zu Simmern britts 
halb Theile haben ſollte. Allein, da bdiefer um 
eben folche Zeit fih mit des Marggrafen Chriſtophs 
Tochter und gebachten Marggrafen Philipps leib⸗ 





Zn Arien 


Krach 9 


licher Schweſter Beatrix vermaͤhlet hatte, ſcheint 


zur Wiederherſtellung der urſpruͤnglichen Abthei⸗ 


‚Yung das halbe Fünftel, welches Pfalz-Simmerg 


über bie gebührende zween Theile befeflen, durch 
die Heyratheſpruͤche an Baben wieder abgetretten 
worden zu ſeyn, weil nach den vorhaudenen Rech⸗ 
nungen von dieſer Zeit an Kurpfalz ein Fünftel, 


‚Baden zwei Fünftel, und Simmern auch zwei | 
- Fünftel an ben Gefällen bezogen haben. | 


Bei dem auf ſolche Weife abgetheilten Beſize 
hatte es fein Verbleiben bis auf Drtheinrichd Ableben 


im J. 1559, da bie alte Rurlinie erlofhen, und 
Pfalzgraf Sriebrich III aus der Simmerifchen Lis 
- nie derfelben gefolger if. Dadurch wurde num 


bad alte Fünftel der Kur mit den Simmeriſchen 


zwei Fünftel der vordern Grafichaft vereinigetz 


dagegen mußte die. Hälfte der bintern Grafſchaft 
Zufolge bed Heidelberger Hauptvertrags vom 2ten 
Nov. 1553 an bie beiden Pfalzgrafen Wolfgang 
zu Bweibrüden und Georg Johann zu Veldenz abs 


getretten werben. Erſterer, welchem diefe Hälfte 


durch einen weitern Vergleich vom IS. 1566 allein 
übertragen worben, hat ſolche feinem jüngften Soh⸗ 
ne Pfalzgr. Karl zu Birkenfeld zu feinem Erbthell 


ausgeſchieden %). . Bei biefer jüngflen Pfalzgräfl. 


Linie verblieb befagte hintere Sraffchaft in Gemeine _ 
ſchaſt des Marggräflihen Hauſes Baden, bis im 








k) Die hierauf paffende Urfanden finden ſich theils in Tal. 
ie Balat. Cod, ine eh in -ben über die Zwei⸗ 
bruͤckiſche und Veldenziſche Erbfolge and Licht getrett 
uen Streitſchriften. ..” 3 Ä ‘ 9 eisen 


Us 


Io Oberamt 


J. 1776 eine num näher verglichene Abthelling 
(der Aemter und Ortſchaften beliebet worden iſt. 
Die vordere Grafſchaſt war folglich zwiſchen 
Kurpfalz und Baden gemeirſchaftlich, bergeſtalt, 
daß jenes drei, dieſes aber zwei Fuͤnftel der Ein⸗ 
Sanfte zu beziehen hatte. Denn obſchon Herzog 
‚Sohann Kaſimir als Kurverweſer und Vormund 
des jungen Kurf. Friedrichs IV im J. 1587 dem 
Marggrafen Philipps 17000 fl. und zwei Jahre 
darnach dem Marggrafen Eduard Fortunat noch 
weitere ı 19000 Maauf bie Badifche zwei Fünftel 
eliehen hatte, fo warb ihm jedoch davon Fein Bes 
3 eingeraums, fonbern es blieb bei ber gemein« 
ſchaftl. Regierung, und von ben dafuͤr verpfänbes 
sen Sefällen wurden die järlichen Zinfe abgetragen, 


bis nad) Ableben bes lezt genannten Marggrafen 


der Kurfuͤrſt befielben Autheil in Beſiz genommen, 
jedoch nur fo lang, bis ein rechtmäfiger Nachfolger 
dem Burgfrieben und übrigen Verträgen ein Ges 
nügen geleifter haben würde, Kurfürft Friedrich 
IV machte kurz vor felnem Ende im J. 1611 ein 


Teſtament, worin er feinem jüngflen Prinzen, 


Ludwig Philipps, nebfl den Aemtern Simmern 
and Lautern auch jene Theile der vordern Graffchaft 
Spanheim unter ſichern Bedingniſſen zum Erbtheil 
vermachte 1)). Weil aber derſelbe noch unter ber 
Wormundſchaft geſtanden, und ehe er die Gros⸗ 
jaͤhrigkeit erreichet hatte, die Boͤhmiſchen Unruhen 


ihren Aufang genommen, und bie vordere Graf⸗ 








y Man vergleiche damit Notamina fuper Srravii formulam 
Succefl. Palat, 


. 


Kreuznach. 11 


ſchaft Spanheim von den Spaniern beſezet worden, 


ſo kam er nicht eher zum Genuß, als bis der Koͤ⸗ 


ig von Schweden, Guſtav Adolph, die Feinde 
darans vertrieben und ihn wieder eingeſezet hat. 
Allein auch dieſes dauerte nur bis zur unglücklichen 
Schlacht bei Nördlingen, mo er den zuruk gekom⸗ 
menen Spaniern wieder Plaz machen muſte, bis 


‚er dieſes Erbtheil durch Hilfe der Franzoſen im 


J. 1642 wieder anfretten konnte. Nun ward 
zwar durch ben Weſtphaͤliſchen Friedendſchluß diefe 
Einfezung beſtaͤttigt, allein Rurfürft Karl Ludwig, 
war mit dem Teflament feined Herrn Grodvatterd 
nicht zufrieden, ſprach bie dem Pfalzgrafen Lub⸗ 


wig Philipps audgefthiedene Aemter ald wahre von 


\ 


ber Kur unzertrennlihe Landeötbeile an. Hier⸗ 
über entfland ein meitläuftiger Schriftwwechfel zwi⸗ 
fchen beiden Theilen, und der Kaifer ernannte fos 
gar eine Kommiſſion zu Entfcheldung biefes Streits, 


welche im 3. 1653 dahin angefallen und durch 


einen Reichötagsrece im folgenden Jahre beftäts 
figet worden, daß Herzog Ludwig Philtpps ein 
Fünftel des Amts Krenzuach dem Kurfürften Äbers 
laſſen ſollte. Endlich haben beide Theile im J. 
1659 einen nähern Vertrag errichtet, wodarch bes 
fagtes Fünftel der vordern Graffchaft an die Kur 
wirklich abgetretten worben iſt m). 

Auf folche Weiſe war die Abtheilung und ber 
gemeluſchaftliche Beſiz dieſer Grafſchaft auf den 
alten Fuß wieder hergeſtellt, wonach Kurpfalz 

TEE m ge ar 


. / 
⸗ 


a ee - 
» 


13 u Dberamt 


eines, Baden zwei, und Pfalz-Gimmern auch 


groei Fünftel innehatten. ur kam ed wegen ber 
136000 fl. bie auf den Badiſchen Antheil in den 


. Sahren 1587 und 89 geliehen worden, zu neuen 


Streitigkeiten, worüber Marggraf Wilhelm im 


| J. 1656 ein Kaiferliches Rommißfionädekret, und 


dadurch. einen vorläufigen Vergleich erwirket hat, 
Die Sache verzögerte fi) aber dennoch bis zum 
5. 1661, da Pfalj-Simmern die ruckſtaͤndigen 
Binfe nebft 52000fl. am Kapital fallen, und mie 
3400 fl. ſich begnuͤgen laſſen mufle. Als nun im 
J. 1673 des Pfalzgrafen Ludwig Philipps hinter⸗ 
laſſener Sohn, Ludwig Heiurich, auch ohne Leis 
bekerben abgegangen, und damit bie neue Simme⸗ 
riſche Linie wieder erloſchen war, ſo ſind deſſen 
fämtlihe Beſizungen dem Kurfuͤrſten Karl Lad⸗ 


wig zugefallen, und hiemit jenazwei- Fünftel mit 


dem Kurfuͤrſtl. Fünftel vereiniget worten. 

Aber bald daranf. erfolgte auch das Abſterben 
der Simmeriſchen Kurlinie im J. 1685 mit Kurf. 
Karls Tode, da daun ſeine an den Herzog Phi⸗ 


lipps von Orleans vermählte Schweſter, Eliſabeth 
‚Charlotte, mit ihren Allodialanſpruͤchen hervor 


trat. Diefed hatte die ſchlimmern Folgen, daß die 


Stadt Kreuznach, wie andere Orte, bie greulich⸗ 


ſten Berwüflungen der Franzoſen erbulden mußten. 


NMachdem Kurfürfl Johann Wilhelm von Neuburg 
durch ben Ryswickiſchen Friedensſchluß im I. 1692 
wieder in den ruhigen Befiz ber Pfälzifchen Lande 


gelanget war, und ſich vorgenommen hatte, die 
mit feinen Nachbarn biöher vorgewefene Streitigs 


Zeiten guͤtlich auszugleichen, traf die Reihe auch a 


Krenzuach. | 23 


bie gemeinſchaflliche vordere Grafſchaft Spauheim, 
fo daß durch einen im J. 1707 mit Baden geſchloſ⸗ 
ſenen uud im folgenden wirklich vollzogenen Aus⸗- 


Saufchversrag m) die Gemeinſchaft gänzlich‘ aufge⸗ 


hoben, und eine Abtheilung der Aemter zn 3 und 
2 Fünftel für allzeit auf folgende Weiſe beliebt 
worden iſt. Es erhielt nimlih Kurpfalz Kreuze 
nach die Stadt, und. die Dörfer Bofenheim , 
Schwabenheim, Dberhilberäheim , Zozenheim, 
Zangenlonäheim, Benzingen, Hackenheim, Laus 
berähelm, Siefersheim, Woͤllſtein, Guͤmeheim, 
Pleitersheim, Volxheim, Rüdesheim, Harges⸗ 
heim, Roxheim, Weinsheim, Treiſen, Guten⸗ 
berg, Spanheim, Bockenau, Auen, Braunweiler. 
Baden aber bekam das OberamtKirchberg, das 
Unteramt Koppenſtein, das Amt Naumburg, das 
Amt Spreudlingen nebſt Sr. Fohann, Deuzen bei 
Kirchberg, einen Theil an Reckershauſen, ſodanu 
Neuburgweier im Oberamt Germersheim. 
Von den Kurpfaͤlziſchen Orten ſind verſchiede⸗ 
ne im J. 1714 gegen bie Haͤlfte ded Amts Boͤckel⸗ 
beim vertauſcht, und dieſes leztere dem Oberamr 
Kreuznach einverleibet worden 0). Durch einen 
andern mit Pfalz⸗Zweibruͤcken errichteten Aus⸗ 
tauſch ift das Staͤdtlein Oderuheim mit einigen 
Dörfern, und zulezt die Herrfchaft Chberuburg dem 
Oberamt zugewachlen, wie das ınehrere bauon bei 
jebem befonders angemerkt werben fol: - - -. 
ne Se ee 


tionsreceß zu Frankfurt den 22 Sept. 1708, 
eo) Der desfalls getroffene Vertrag iſt geben den Gten Tag. 
Juni 1714. | E 


14 Oberamt 


Aus dieſer kurzen Geſchichte laͤßt ſich die der⸗ 
malige Abtheilung der vordern mb hintern Graf⸗ 
ſchaft Spauheim ungefähr abnehmen. Ulllein in 
aͤltern Zeiten, beſonders vermög ber im J. 130 1 
vorgegaugenen Theilung, warb ber groſe Saue⸗ 
wald zur ordentlichen Graͤnzſcheidung dergeſtalt be⸗ 
ſtimmet, daß :erjenige Theil, welcher dieſſeits 
deſſelben oder gegen den Rhein gelegen, zur vor⸗ 
bern, und der andere, fo jeuſeits gegen bie Moſel 
. gelegen, zur hintern Örafichaft gehöre hat. Cs 
iſt aber in der Folge dennoch bas Amt Winterburg 
bei Kreuznach zur hintern, und bas Umt Kirche 
berg auf dem Hundsruck zur vordern Grafſchaft 
geſchlagen worden. Diele hatte vermög bed Si⸗ 
cherheitsbriefes, welchen Marggraf Jakob zu Bas 
den und Graf Friebrich von Weldenz im J. 1428 
dem Kurfürften Ludwig über deſſen Erbfänftel aus» 

gefertigt 9), hauptſaͤchlich in Kreuznach, Burg 

und Stadt, Ebernburg, Burg und Thal, Gas 
denburg, Burg und Thal, — der 
Belle, Nuwenburg der Burg, Coppenſtein der 
Burg und Thal, Gemuͤnde, Burg und Stadt, 
Kirchberg der Stadt beftanden. Won den zu jeber 
Burg, Stadt ober Thale gehörigen Dörfern ges 
ſchiehet gar Feine Erwehnung. Inzwiſchen waren 
damals ſchon Eberuburg, Argenſchwang und Ges 
muͤnde theils verpfaͤndet, theils zu Lehen begeben, 
Won Ebernburg wird an feinem Orte dad weitere 
erzäfet werben. Lirgenſchwang aber hatte feine 





| n der Prüfung der Freiherrl. Sickingiſchen fegenanns 
N Fe —Ee us Ahrung megen der Cberukurs 
ger Fache vom J. 1771 unter ben Beilagen num. XXXVI. 


Kreuznach. | 15 . 


eigene Herren, bie zur gröflihen Burg Span⸗ 
beim dienſtbar waren, und beöwegen aud den 
Namen und bad Wappen berfelben führten. Graf 
Gerlach. von Spanheim verkaufte diefes Argen⸗ 
ſchwang an ben Abt Baltemar von Spanhelm um 
20 Mark Silbers, nnd belehnte im I. 1195 ſei⸗ 
nen Edelknecht Ehrenfried von Spanheim mit der 
Vogtei darüber g). Diele blieb hernach immer 
ein Spanheimifches Leben, in welcher Eigenfchaft 
die Grafen von der Leyen ſolche dermalen beſizen. 
Das Staͤdtlein Gemuͤnden aber gehoͤret den Schen⸗ 
ten von Schmidtburg, die wahrſcheinlich auf glei⸗ 
he Weife bamit belehnet ſiud. 

. Mies was folhemnad dem hohen Kurhauſe 
Pfalz an bei vordern Grafſchaft Spanheim beus 
tigen Tages zugehoͤret, ifl unter. bem Namen bes 
Oberamtsa Kreuznach begriffen. Diefes aber bea 
ſtehet dermals, nachdem bie Ortſchaften Wöllften, . 
Siefersheim, Gimsheim, Volxheim und Plei⸗ 
teroheim an Kurmainz abgetretten worden 1), nur 
noch in ber Stadt Kreuznach und ben übrigen 18 " 
oben genannten Dörfern, in dem Unteramt Boͤ⸗ 
delhelm von 7 Drtfchaften, wozu durch ben Has 
genbadher und Selzer Austaufch die vormalige 
Pfelz-Zweibrüdifche Stadt Odernheim am Glan 
mis vier Dörfern gelommen, und endlich in der 
Herrſchaft Ehernburg von vies Ortſchaften; folgs 





4) Tritbemit Chron. Sponheim. pag. 259. 
r) Bon diefem mit Kurmainz errichteten Austauſchvertrag 


wird unten bei Befchreibung des Amts Boͤcelheim das 
weitere bemerket werben, 


m.” — Ton or 
L 


26 Oberamt 


Uch in 35 thells Städten und Flecken, thello 
Dörfern und Weilern, ohne bie Hbfe und Muͤhlen. 

Diefe Drtfchaften liegen sheild auf der rechten, 
meiftend aber auf der Linken Seite des Nahefluſ⸗ 
fed. In dem ganzen Dberamt:befinden ſich Hügel 
und Thäler, welche von dem hoͤhern Gebirge des 


Weſtrichs und des Hundsruckes fi) allgemach in 


pas flache Land ausdehnen. Dieſe vortheilhafte 
Lage traͤgt zur Fruchtbarkeit bed Erdreiches ſehr 
vieles bei. Auſſer einigen wenigen Orten, waͤchſt 
durchgehends ein guter, aber etwas harter Wein, 
wie auch alle Gattungen des Getraides und Fut⸗ 
terd. An Ban und Brennholz iſt mehr Mangel 


als Ueberfluß. Denn von ben fehr beträchtlichen 


Waldungen gehöre nur der geringfle Theil den Ges 
meinden. Der zum Oberamt gehörige grofe San⸗ 
wald koͤnnte zwar biefem Mangel flenern. “Uber 


nicht nur gehoͤret er ber Kurfuͤrſtl. Hofkammer, 


fondern iſt auch von ben meiſten Ortſchaften zus weit 
entfernt, fo daß das Holz ohne übermäfige Köften 
weber anf der Are beigefährt, no in Ermaug⸗ 
lung bequemer Bäche verflöffet werden Tann. Die 
Wiehzußt ift mittelmäßig; hingegen finden fid in 
einigen Gebirgen Quedfilbeverze und Steinkohlen. 
Mau bricht auch eine Gattung von Marmor, und 
an Sandfleinen, Waden und Kieffeln ift Ueber⸗ 
fluß. Den Vorzug verdienen bie oberhalb der. 
Stadt Kreuznach died- und jenfeits ber Nahe ents 
beckte Salzquellen, von welchen bei Beſchreibung 
diefer Stadt umfländlicher foll gehandelt werben. 
Die Unterthanen ernähren. fi) meiftend mit dem 


Wein- und Getraidban, wovon fie dad entber⸗ 


liche 


“ 


-r .--. — 


Kreuznach. X | 
Sie auf den Hunderuck und nach dingen ver⸗ 


führen s). 


Durch den Umfang des Dberamts ſtroͤhmen 
verſchiedene ſiſchreiche Fluͤſſe und Bäche, als ı) 


‚ die Nahe, nad) der gemeinen Mundart bie Globe, 


in alten Urkunden Nava genannt ). Sie ents 
fpringt in dem lotharingifhen Winterhauche aus 
dem Walde Homerich bei Seelbach und Neukirch, 
fließt bei Nobfelden, Birkenfeld, Oberſtein, Kyrn, 
Dhaun und Martinflein zc, vorbei, und nachden 
felbige bis dahin die Hauptbaͤche Ider, Kirn und 
Simmer aufgenommen, erreichet fie das Unter« 
amt Boͤkelheim, durchſtroͤhmt das ganze Oberamt 
Kreuznach, und ergisfet fi unterhalb des Stabt 
Bingen in den Rhein #). Ä 

Sm Oberamt ſelbſt fallen in diefen Fluß fols 
gende zum Theil grofe, zum Theil geringe Bäche, 
als a) die Gauls- oder Seebach, bei dem Fleden: - 
Monzingen. 3) Die Hottenbach, unterhalb bes 
Rheingraͤfl. Orts Medersheim. 4) Die Ergends 
borner Bach, oberhalb Sobernheim. 5) Die 
Pozbach, fo durch den Fleden Sobernheim lauft. 
6) Die Igelbach, an dem alten Sickingiſchen 


Schloſſe Bloch. 7) Die Hauenbach, welde die 





3). Von der Eruchtbarkeit diefes Dberamts hat ber abges 
jebte Herr Johann Daniel Slad In feiner Borlefung in 
A&. Academ, Palat. Tom. L, pag. 432 verfchiedenes ans 


.. geführt. j | 
+) Man fehe hievon das mehrere eben daſelbſt Tom. v in . 
-  defcript. pagi Navenfis pag. 128. | i 
4) Eine umftändlihere Beſchreibuna des Nahefluſſes findet 
man In des Johann Philipp Crollius Orat. de dioeceſ 
Beckelheimenſi- 


pf. Geographie IV. . NW 


18 Oberamt 


Sobernheim und bie Staubernheimer Gemar⸗ 
tung von einander ſcheidet. 8) Eine ungenannte 
Bad bei Staudernheim. 9) Der Blan, uus 
serhalb des alten Kloſters Diſibobenberg. 10) 
Die Biedenbach, unterhalb bes Dorfes Boos. 
ı1) Ein Bäclein , oberhalb ber Burg Böckel⸗ 
beim. 12) Die Reitersbadh, zwifchen Ober- uud 
Niederhaufen. 13) Die Alfenz, unterhalb des 
Schloffes Eberuburg. 14) Die Ellerbach, in 
ber Stadt Kreuznach x). 15) Die Guldenbadh, 
zwiſchen Zangenlonsheim und Brezenheim. 16) 
Die Appel oder Aepfelbach, unterhalb Ippes⸗ 
beim. 17) Die Scylei oder eigentliche Wisbach, 
bei Genzingen. 18) Die mit ber Erbach vereis 
nigte Leyerbach, bei Labenheim, und endlich 19) 
bie Krebsbach, bei Muͤnſter an der Nahe. Dur 
diefe Flüffe und Bäche werden viele Muͤhlen bes 
trieben. Die übrigen bin und wieder einfallende 
Baͤchlein follen bei den einfchlagenden Dörfern ans 
gezeiget werben. 

Nach den im J. 1786 eingefommenen Vers 
zeichniffen befland die Bevölkerung in 3626 Fami⸗ 
lien, worunter 5 Mennoniflen and 62 Sübifche 
waren. Diefe Familien zufammen genommen, 
machten 16133 Seelen aus, Die Viehezucht in 








x) In AA. Acad. Palat. Tom.V, p. 130 wird bemerfet, 
daß drei Baͤche in dieſer Gegend Elira heiſen, welche 
alle im Sane entſpringen, worunter auch bie Gulden⸗ 
beach begriffen ſeyn ſolle. Ic halte aber dafür, daß es 

eigentlich die mit einander fich vereinigende Gräfen- 

.; . Kazen- und Ellerbady ſey, die unter lezterm Namen zu 

Kreuznach in die Nahe fällt, mithin die Guldenbach nicht 
Dazu gesdlet werden Fönne, 


€ ® 


Rena I 
301 Stud Pferden, 1910 Stud Ochſen, 3525 
Kühen, 1782. Stud Rinder, 3552 Gchaafen 
und 1922 Schweinen. An Gebäuden wurben ges 
zaͤhlet 42 Kirchen, 33 Pfarrh: 61 Schulh. 128 
Gemeinds- 3000 burgerliche und 64 berrfchaftliche 
Dänfer, 1855 Scheuern und 4 Mühlen Die 
ſaͤmtlichen Gemarkungen enthalten , — — 
der noch nicht gemeſſenen betraͤchtlichen Walbungen, 
36495 Morgen Ackerſeld, 1936 Morgen Wein 
berge, 2452 M. Wiefen, 130 M. Gärten, und 
661 M. Weite. Die gemeinen und andere nicht 
Landesherrſchaftliche Waldungen betragen unge⸗ 
faͤhr 16110 Morgen. | a 
Bor ber Abtheilung ber vordern Graſſchaft 
war bie Gerichtbarkeit in ben dazu gehörigen Aenm 
tern gemeinſchaftlich. Jedoch hatte Kurpfalz mes 
gen feinem Fünftel, wie Baden und Pfak-Sims 
mern wegen ber übrigen vier Fünftel, ihre eigene 
Beamten zu ſezen. Auch waren die Gefälle in 
Gemeinfhaft, und davon bie im Zuſammenhange 
noͤthige Ausgaben beſtritten, das uͤbrige aber nach 
eines jeden Antheils Verhaͤltniß beſondern Em 
pfaͤngern ausgelieſert. Die Pfalzgraͤfliche Beam⸗ 
ten, welche unter dem Ramen eines Vogts oder 
Amtmanns von Kreuzuach vorkommen, find fol⸗ 
ende: | 
* Friedrich von Lewen 


Wachenheim 4). | 


N j 
J) Trithem. Chron. Sponh. p. 365 nennet fie Advocatos Prin- 
cipum in Crenznacht, on 






ſtein, und Johann von 


B 2 


— 


. 1464 Hannd von Wallsrunn ber mittlere 2). - 
9* 1469 Rheinfried von Ruͤdesheim, wegen Kur⸗ 
pfalz 4). 
1474 Wilhelm von Randeck, wegen Pfalz-Sim⸗ 
mern b). 


1 u wider von Sickingen, wegen Kurpfalz, 


1480 Johann von Morsheim, wegen Siimmern c). 

2489 Albrecht Goͤler von Mavenfpurg , wegen 
Kurpfalz d) 

1493 Simon Boos von Walde, wegen Sims 
mern 6). 

1499 Johaun Brenner von Lewenſtein zu Kane 

deck, wegen Simmern f). 

1512 Sohann von Schönberg, wegen Rurpfal;. 

3514 Bernhard von Walldsunn, wegen Baben 
und Simmern. 

1517 Philipps Wildgraf zu Dhun Rheingraf zu 

Stein, wegen Kurpfalz. 

1518 Konrad Stumpf von Waldeck, wegen Kurs 
pfalz g). 

1521 Winand von Dienheim, wegen Kurpfalz h). 


Oberamt 





x) umbracht Hoͤchſte Zierde Deutſchlandes Tab. 119. 
“) Ihm verleihet Kurf. Friedrich 1 Die Bergwerke der Orafr 
ſchaft Spanheim in diefem ab 
+) Kommt mit gedachte ORieinfrieh Bon Wapesteim u 
are vor, in Würdewein Subfid. dipl. T. VI, 
“) Beide in einer Rachtung des Benhaupts zu endend 
tod , ibid. pag. 176. 
d) Würdtwein Subfid. diplom. Tom. XI, pag. 295. 
#) Ibidem pag. 213. 
f} Humbracht Tab. 8 
z) Alle vier nad sur. Rudwigs V Dienerbuche. 
Humbracht Tab. 17, und Hr. Andrese Crucenacum ilaſte. 
Pag: aiKe “ 


Kreuznach. 
"1535 Mainhard von Koppenſtein, wegen Stars 


mern ?). 
2540 Iohann Beuſer von Ingelheim, wege 
Simmern k). 


3552 Johann von Dienheim, wegen Kurpfal; D. 
1587 Carſilius Beyer von Bellenhofen, wegen 
Simmern m). 
1569 Niklaus Schenk von Schmidtburg, wegen 
Pfalz mn). 
1585 SIohann Beruharb von Bozheim, wegen 
| Kurpfalz 0). ' 
1590 Georg Wilhelm von Sötern, wegen Pfalz 
| unb Baden p). 
1600 Sobann Herr zu Elz, wegen Kurpfalz g). 
1613 Wilhelm Freiherr von Winnenberg und 
Beilſtein r). 
1625 Thomas Franquin von ben Spaniern: nme 


geſtellt s) 








k) Humbyacht Tab.43. Er war im J. 1543 des Herzoge 
Johann II von Simmern Abgeſandter bei dem Reich⸗⸗ 
abſchied zu Nürnberg. Vid. Fi Sammlung der 
Reichsabſchiede, Tom. II, p. 4 

N Ce war Geſandter bei den | Ndensverhaudlungen zu 
Paſſan. vid. Senkenberg Sammlung ungedruckter 
Schriften, III Theil, p. 760, und bei dem Reichstag zu 
Regenfpurg im J. 1 557 „yid. Kochs Sammlung der 

BR. Abich, Tom. III, p. 

e) Er war Zeug bei oh. Ir vu Simmern Teſtament. 

«) Vermoͤg des Dienerbuches. .. 

) Vermoͤg eben defjelben, 

p) Humbracht Tab. 68. 

4) Ibidem Tab, 130. 

r) Er war bei der  ermählung des Kurfärften Friedriche Ve. 

j Vermoͤg der Krengnacer Nechnuns. 


B 3 


J Mur, Brbadjifhe Sinorie „par: 389 


I 
1 
I 


nn 


— — — —— — — — — — 


12 
J 
J 
r 
? 
2 


/ , 
/ Dberamt. 


430 Heiurich Sottfried von Geiſpizhein, wegen 
Pfalz⸗Simmern 1). 
1669 Heinrich Burkard vom Dallwigk, wegen 
Kurpfalz. 
1667 Wolfsang Wilhelm von Geiſpizheim, we⸗ 
gen Simmern. 
1668 Albert Reichard von Obruteant, wegen 
- Rurpfalz. 
1874 Heinrich Burkard von Deilwigk, zum an⸗ 
dern mal a). « 
1680 Lubwig Milfelm von Stuff , wegen 


urpfalg 
1681 Kaſimir Heinrich von und gu Steinfallens 
.. feld x). 
1685 Alert Reichard von Obentraut , zum aus. 
dern mal Y). 
«689. Jakob Graf ven Hamilton auf’ Kreit mob 
Hirſchberg 2). 


"1691 Philipp Adam Freiherr von Vogt zu Shoe. 


1704 Albrecht Freiherr von Schellard zu Geiſtern. 
3713 Lothar Friedrich Freiherr von Hundheim a). 
1743 Franz Philipp Freiherr von Hundheim. 
1765 Karl Philipp Freiherr von Venningen. 


Stadt Kreuznach. 


Dieſe iſt die volkreichſte und gröfefte Oberamis⸗ 
ſtadt in den Rheinpfaͤlziſchen Landen. Sie liegt 14 





Ale nach den Dienerbuͤchern. 

Nach der Krenznacer Truchfäfferet- Nechnuns. 
y) Vermoͤg der Kammeralaften. 
x) Diefer war der erfie Dberamtmann. - 
+ Alle drei nach den vorhandenen —R 


I} ⸗ 


Humbracht Tab. 189.. 


f , 0 


Kreuznach. | 23 


Etunden Weges von der Hauptfiadt Dannheim weſt⸗ 
nordweſtwaͤrts, und von des Stadt Bingen am Rhein 
Drei Stunden gegen Sud. Der Nahfluß, weicher 
fie durchſtroͤmet, theilet folche in Die alte und neue 
Stadt. Erftere liegt auf dem rechten, Die andere 
auf Dem linfen Ufer deſſelben. Den Urfprung Diefes 
- Drted will man in die Zeit hinauf treiben, um welche 
Die Bangionen fih an dem linken Ufer des Rheins 
Rroms, und befonder® in der Gegend don Mainz 
und Bingen nieder gelaffen haben. Wiewohl nun 
Diefed blofe Muthmaſſungen find, fo hat Doch das 
an der Nahe beftandene Kaftel alle Kennzeichen der 
Roͤmiſchen Bauart. Es fol anfänglich, ehe der Nahe 
on feinen alten Lauf verändert bat, auf einer In⸗ 

el geflanden, und den Sriechifchen Namen Stauro- 
nefus, d, i. Kreuz-⸗Inſel, gehabt Haben; welches 
leztere aber gar feinen Glauben verdienet. Heutigen 
Tages ift nichtd mehr, ald ein altes Stud Mauer 
Davon übrig, Die Heidenmauer genannt, ein Qua⸗ 
Drat von etwa 7 Morgen Feldes, wobei, wie auch an 
andern Orten diefer Gegend, viele alte Münzen, 
Gräber, Usnen ꝛc. gefunden worden, welche feinen 
Zweifel übrig lafen, daß Roͤmer ehmals einen fehen 

Siz hiefelbft gehabt haben db). Der Namen Kreuz: 
nad) aber fommt erſt unter den Fraͤnkiſchen Königen 
vor, und iſt nicht Nömifchen , fondern vielmehr 
Deutfchen Urſprungs, fo wie aller derjenigen Ort⸗ 
fhaften, Deren Benennung in ad) ausgehet, welches - 
Wörtlein in der altendeutfchen Sprache ein Waſſer be⸗ 
deutet. Das alte Kaſtell oder vielmehr Deffelben Zus, 
gehörungen feheinen den nachberigen Königen und 
Kaifern vorbehalten gewefen zu feyn. Denn es iſt 

6) Alles was von dem fabelbaften Urſprung Diefer Stadt 

bin und wieder vorkommt, hat Herr Andred zu Heidels 
berg in feinem Crucinaco Palatino iilufrato umſtandlich 


erzälet, weshalben ich folhes bier zu wiederholen Bes 
denfen getragen habe, . 


B 4 


sa Dberamt 


gewiß ‚daß ſchon in den Karolingifegen Zeiten ein 
Königlicher Pallaſt dahier geſtanden, und der Drt 
felor unter die landesherrliche Beſtzungen gezälet 
worden ſey. K. Ludwig Der fromme hielt ich im 
dieſem Pallaſt öfters auf c), und beiufligte fih da⸗ 
ſelbſt mit der Jagd. K. Karl der die und K. Diie 
Il nennen in idren Urkunden von 882 und 974 den 
Drt Villam indominicatam Cruznacha und Kruci- 
nacha d). Da unter den Sränfifchen Kaiſern Sali⸗ 
ſchen Geſchlechtes dergleichen Röniglihe Rammergäs 
ter ſchier durchgehends Yeräuffert worden , fo ſol 
auch Kreuznach anfänglich den Nau- oder Wildgras 
fen zu Lehen gegeben, von diefen aber an das Klo⸗ 
fer St. Mathias bei Trier gefommen ſeyn e). Ende 
lich aber ſchenkte ed KR. Heinrich IV im J. 1065 dem 
Bifchof Eindard zu Speier und feinen Rachfolgern 
mit aller Zugehör ald ein Eigenthum, wobei jedoch 
weder des Königlichen Pallaſtes, noch-einer Gerichte 
barkeit Meldung sgefchiehet 5. Es iſt alfo wahr⸗ 
ſcheinlich, daß dieſe Schanfung in nichts andere als 
In ‚Königlichen Tafelgätern und Gefäßen beftanden 
babe, die Serichtharfeit aber den bis in die Mitte 
des XII Jahrhunderts vorfonimenden Gaugrafen 
übertragen geblieben fey. Nun entftehet freilich die 
Stage, wie die Grafen von Spanheim, und zwar 
fhon im J. 1125 Graf Megenhard fih ald Herren 
don Kreuznach haben darſtellen Fönnen. lem ich 








e) Er beitättigte im J. 839 einen guten Tauſch zwifchen der 

Abtei Fulda, —8— Grafen Voppo in Cruciniaco pa- 

J —— wie in den Act. Acad. Tom. I, p. 279 angefuͤhret 
wird. 

d) Erſterer in dem Stiftungsbriefe der St. Bartholomaͤus⸗ 
kirche zu Frankfurt ‚bei Gudenus Cod. diplom. Tom. I, 
pag. 2, und lezterer in einer Urkunde bei Yardimein Dioec. 
Mog. Tom. JI 3 Pag: 412. ” 

e) Tritkemiss Chron. Hirfaug. Tom.1, pag. 


' 


DL 
) Bremers diplomatifche Beiträge, I Stud, Beilagen 


aum. Il, p- 139% 


! 


D 


Kreuznach. 25 


glaube, bis auf beſſere Belehrung, nicht zu irren, 
wenn ich einsweilen annehme, daß aus dieſen alten 
Gaugrafen die in ihrer Bothmaͤßigkeit begäterte 
Wild- und Naugrafen , wie auch die Örafen von 
Beldenz und Don Spanheim entfproffen, und mit bes 
fondern Landesbezirken, zu ihrem Erbibeile abge- - 
finden, endlich auch mit der Gerichtbarkeit Darüber 
von den Kaifern belehnet worden fenen, in der Folge 
aber den Namen davon angenommen, und folhems 
nach ihre Geſchlechter fortgepflanzet haben. Die - 
Gefchichte erhält Dadurch einen begreiflihern Zuſam⸗ 
mendang. Denn als im Anfang des XII Jahrhun⸗ 
derts zu Kreuznach eine neue Burg enıftehen wollte, 
und der Bifchof Konrad III zu Epeier, ein gebobre 
ner Herr von Scharfeneck, fich beſchwehrte, Daß fols - 
des auf feinem Grund und Boden gefchebe, befahl 
König Philipp aus Schwahen im %. 1206 Diefen an» 
gefangenen Burgbau nicht weiter fortzuführen. Viel⸗ 
leicht Hatten auch die Bifchäffe von Speier einige 
ihrer dortigen Güter den Grafen von Spanheim zu 
Lehen gegeben. Endlich verkaufte Bifchof Konrad 
V,ein gebobrner Graf von Eberflein, im J. 1241 
alle feine Güter an Grafen Heinrich zu Sayn um 
1100 Mark Silber, und da dieſer ohne Hinterlaſ⸗ 
fung männlicher Erben fein Sefchlecht beſchloſſen, 
fo ‚erbte deffelben an einen Srafen von Spanheim 
vermähfte Tochter Adelheid befagte Güter, und brach⸗ 
te fie auf Diefed Haus. Ueber einen ſichern Bezirk 
auf der rechten Seite des Nahfluſſes hatten Die Rhein⸗ 
grafen ein Gericht mit anflebenden Nusbarfeiten, 
das Öfterburger Gericht genannt, und zwar von 
jener Burg, deren Bau R. Philipp auszuführen ver 
beiden hatte. Diele adeliche Geſchlechter waren in 
Kreuznach anfäfltg, theils Lehen- theild Burgmänner, 
Die fogar in einer Ganerbſchaft miteinander geſtan⸗ 
den baben. 
Bis in bie Mitte des XIII Jahrbunders wird 
Kreuznach immer nur ein Dorf (van) genennet. 
©»; 


. 


26 Dberamt 
Aber in des Grafen Johann von Spanheim mit In⸗ 


gebrand von Monzingen im J. 1270 errichteten Bü. 


sertaufch Fönıuıt Caftrum & Civitas Cruzenachen g), 
und in einer andern Urkunde vom %. 1279 Gchults 
— Burgermeiſter und Schöffen won Kreuznach 
vor h). 

Zur Nufnabme der Ortes hat nachgehends vieles 
beigetragen, Daß nach Der über die Sraffchaft Span» 
heim im jahre 1301 dorgegangenen Theilung Graf 
Johann 11 die ihm zum Loſe befchiedene Burg und 
Stadt Kreuznad zu feiner Nefidenz gewählet har. 

Vor und nach diefer Zeit hat der Ort viele wi⸗ 
Drige Schidfale erlitten. Schon im J. 893 fol das 
alte Kaftell von Den Normannen verheeret worden, 
und im 5.1183 das Dorf Kreuznach zum Theil ab» 

ebrannt feyn 3). Im J. 1247 entfiund zwifchen der 
Surgerfaft und dem Rath wegen Befränfung der 
Sreiheit ein gefärlicher Aufſtand, Des Durch einen 
Dergleich beigelegt worden &). - Im I. 1334 lied 
Erzbifebof Balduin von Trier, weil Braf Jobann 
von Spanheim ſich wieder ihn in eine feindliche Fehde 
eingelajien hatte, die Stadt Kreuznach belagern, 
mufte aber unversichteter Sache wieder davon abzie- 
den d. Im J. 1349 follen in diefer damals noch 
fehr kleinen Stade mehr ald ſechszehen Menfchen an 
Der Peſt gefiorben feyn. Im J. 1365 empösten fich 
nerfchiedene von Der Busgerfchaft wider den Magis 
firat, und trieben ungeheuern Muthwillen. Der Graf 
fies aber vier Der Hauptraͤdelsfuͤhrer aus den Bet⸗ 
tern bofen, und auf dem Marktplaz Öffentlich ent 
haupten, wodurch Die Ruhe wieder hergeftelt wor« 





9 Gudenus Cbd. diplom. Tom. III, pag. 1139. 

k) oannis Spicil. Tab. veter. pag. 475. 

#) Trithemins Chrou. Sponh. pag. 258. 

k) Ibid. pag- 278. | W 
q. Geſta Trevitorum in Hontheim Prodrom. biftor. Trerir. 
Tom. II, pag . 832. 


> 





Kreuznach. 27 


ben, Im J. 1399 brach in der Neuſtadt unverſehens 
eine Feuersbrunſt aus, und legte den halben Theil 
derſelben in die Aſche. Im J. 1458 wuchſen die 
Fluͤſſe und Baͤche ſo hoch an, daß die Pfarrkirche auf 

dem Woͤrth gaͤnzlich unter Waſſer ſtand. Im J. 
1496 lies der Amtmann, Albert Goͤler von Ravens⸗ 
burg, einen Burger der Stadt Verbrechens halber 
einthuͤrnen, woruͤber ſeine Geſellen aufgebracht, in 
Abweſenheit des Amtmanns dag Gefaͤngniß aufge⸗ 
ſprengt, und den Miſſethaͤter frohlockend herausge⸗ 
fuͤhrt haben. Dieſes verwegene Betragen ward un⸗ 
terſucht, und die Aufruͤhrer nach der Strenge be⸗ 
ſtraft m). . oo 
Im J. 1500 wurden fowohl in der Stadt ald in 
den umliegenden Dörfern auf Kleidern und Leinwand 
kleine Rreuslein wahrgenommen , woraus man Die 
zwei Jahre hernach entitandene tödtliche Seuche, wel⸗ 
cher im’ falgenden eine andere gefolget ift, und viele 
taufend Menfchen hinweg geraffet bat, herleiten woll⸗ 
te. Gleich Darauf dehnte fich auch das wegen der 
Erbſchaft Des Herzogs in Nieder-Baiern, Georg des 
seichen , entzändete Rriegsfeuer über Diefe Gegend 
auß , indem Landgraf Wilhelm von Heffen,, und. 
Pfalzgraf Alexander von Zmeibräden die Stadt ſechs 
Täge lang eingefchloifen bielten, und die Burger 
. Schaft in aͤuſſerſte Schrecken fezten, big Der Kurpfäls 
ziſche Hauptmann, Johann Landfchad von Steinach, 
und nach ihm Niklaus Bruns von Schmidtburg Diefe 
Seinde vestrieben haben m). 


Nach diefem hat die Stadt fange Jahre Hindurch 
eine erwünfchte Ruhe genoffen, Daß man über 1900 
Samilien darin gezählet haben felle. Die Teil ha⸗ 





m) Alles diefes erzählet obiger Trirkemins in Chron. Sponk« 
& Hirlaug. unter den angeführten Jahrgängen. . 


s) FA ragter Abt Tithemiu⸗s tn feiner Sponheimiſchen 


28 Dberamı 


bende Fuͤrſten, Gefonder® Die Pfalggrafen zu Sim⸗ 
‚men, bielten ſich öfterd daſeldſt auf. 

‚ Diefer blühende Zuſtand dauerte bis zu den lei⸗ 
Digen Zeiten des dreifigjährigen Krieged. Schon im 
3. 1620 rukte der Spanifhe General, Ambroſtus 
Epinola ‚ mit ſechs taufend Mann Jußvolkes und 
einiger Neuterei vor die Stadt, fprengte ihre Thore 
‚mit Gewalt auf, und nahm fie im Namen des Kais 
ferd in Beſiz. Dem General Wilhelm von Verdugo 
wurde Das Statthalteramt aufgetragen, Der ſodann 
einen Burgunder , Namend Thomas Franquin, 
zum. Amtmann beftelte. Unter dieſer feindlichen 
Bothmäfigkeit feufzte Die Stadt bis zum Anfange 
Des Jahrs 1632, da König Guſtav Adolph von Schwe⸗ 
Ben folche den 29 Hornung eroberte, und Die Ve⸗ 
fung Kauzenberg nach einer Hartnädigen Segenwehr 
ebenfalid Den 3 März In feine Gewalt befam. 
3.1636 nahmen zwar die Kaiferlichen und Spanier 
Diefen Drt durch den General Gallas wieder in Bes 
ſiz. Weil aber Der dem Raifer zugethane Marggraf 
von Baden mit daran betheiligt gewefen, ward die 
Sache dahin verglichen, Daß Kreuznach ale ein neu⸗ 
traler Drt von gedachtem Marggrafen und Dem Her⸗ 
z0ge zu Simmern befezt und gehandhabet werden 
fofte. Im Y.1639 rukten die Weimarifchen Davor, 
‚zu welchen fich der Befehlshaber des Schloſſes Kau⸗ 
senberg freiwillig gefchlagen hat. Da num Die Fran» 
zofen ihnen mit Hilfe beiftunden ‚, behaupteten fie 
ihren Befiz, ungeachtet des don den Spaniern ver» 
fuchten Anfalles, bis zum I. 1641, in welchem die 
Kaiſerlichen fih abermald davon Meifter machten. 
Sm J. 1644 nahmen Die Sranzofen zwar Stadt.und 
Schloß in Bells , muften aber Den heran nahenden 


⸗ 


Kaiſerlichen wieder alles einräumen. Nach deren 


Abzug festen fie fich aufd neue feſt, und trugen Dem _ 


Pfalzgrafen zu Simmern, Ludwig Philipp , dag 
Rommando darüber auf. Dabei blieb ed bis zum 


Weſtphaͤliſchen Friedenſchlußg, durch welchen Die 


I 
r LION . 


J Kreuzuad. 29 


Stadt und das ganze Amt feinen rechtmäfigen Lan⸗ 
Desderren wieder volkommen eingeraumt wurde o). 


Den allerhärteften Sto8 Hat der wegen der Dr» 


leanifchen Erbfchaftsforderung erfolgte feindliche Ein⸗ 
fall der Sranzofen Der Stadt und Dem Schloß zuge⸗ 


fügt. Im Anfang des Weinnionatd 1638 nahmen | 


Diefe Die Stadt unter gewiffen Bedingaiffen ein, 
und fingen Die. Belagerung des Schloſſes Kauzen⸗ 
berg an. Die darin gelegene Kurpfaͤlziſche Beſazung 
wehrte ſich acht ae lang; da fie aber die Unmoͤg⸗ 
ligkeit vorfahe fich länger dalten zu können, übergab 


fie fih dem Seinde. Die Burgerfchaft ward gebrande: 


ſchazet, und Dennoch blieb nichts werfchonet. Denn 
die Thärme und Stadmauern wurden im J. 1689 
nieder zeriſſen, Das fo fchöne als veſte Schloß Kau⸗ 
zenberg gefpsengt, Die prägptige Refidenz Der Pfalz« 
grafen zu Simmern auf gleiche Art verſtoͤret, Die 
Snwohner theild geplündert, theild auf andere Art 
unmenfchlich behandelt, endlich die fehöne Pfarrfir- 
che aufdem Wörth, und Die Stadt felbft in Brand 
geftedt, folglich ein wahrer Greuel der Verwäflung 
angerichtet p). 0 

Dusch Diefe traurige Begebenheit , da Die der. 


armte Inwohner ihre Häufes wieder anfzubauen nicht _ 


vermögend waren, 309 fich Der vormals darin bluͤ⸗ 
bende Handel und Wandel anderwärtd hin. Bald 
hernach ward Stadt und Amt Durch den mit dem 
Marggräflihen Haus Baden zu Stande gefomme: 
nen Austaufch Dem Durchlauchtigften Kurhauſe Pfalz 
allein zugetheilet, unter welchem die Burgerfchaft 
u — — —— — — — 


⸗) Wer hievon umſtaͤndlichere Nachricht zu haben wuͤuſchet, 
kann ſolche in des Herrn Doctors Andreae Crucenaco Pa- 
latino &c. finden, 


‚?) Im einer unter dem verdeeten Namen Chr. Deutſch⸗ 


muth Sranzoͤſiſcher Attila bekannten Drudicrift iſt 
dieſes feindliche Verfahren der Franzoſen in der Pfalz 
auf Das granfamfie abgeſchildert. 


* 


— — — — — — — 


30 Oberamt 


ſich wieder nach und nach erholet hat, wie aus dem 
nun folgenden Zuftande derfelben erhellen wird. 

Wie in der Einletung ſchon gefagt worden, 
koͤmmt der Nahfluß von Sud, ſtroͤhmt zwifchen der 
alten und neuen Stadt durch, nimmt die Ellerbach 
auf, und fezet feinen Lauf nach Brezendeim fort. 
Gedachte Ellerbach kommt von Ruͤdesbeim, folglich 
von der Weffeite, und wird Durch Das Bornbächlein, 
Die Kazen- und Bräfenbach verflärtet. Im J. 1725 
flieg das Waſſer Derfelben Durch einen bei Weine: 
beim gefallenen Wolkenbruch fo boch an, daß die 
ganze Neuftadt Davon überſchwemmet, und in Die 
äufferfie Gofahr verfezt wurde. Zum &läde riffe die 
Stud ein Stud der Stadtmauer ein, und ergofle 
fih in die Nabe 4). Kin noch gröfered Ungläd be⸗ 
traf Die gute Stadt den M Hornung 1784, Das alfo 
noch in frifhem Andenten ſtehet vr). 

Die Nahe treibet in der Stadt zwo Rammeral- 
Bannmählen, unter der Bräde; fobann Drei Mapf- 
und Drei Delmühlen ; die Eilerbach aber eine Dei- 
Lohe- und eine Tabacksmuͤhle, wie auch vor der 
Stadt drei Mahl- und drei Delmäblen. Ueber die 
Nabe ift eine auf fleben ftarfen Pfeilern und gewoͤlb⸗ 
ten Schwibögen rubende ganz fleinerne zierliche 
Brücke gefprengt, welche Graf Simon III von Span⸗ 
beim errichtet haben ſolle. In der Stadt treffen zwo 
Hauptlandftraffenzufammen. Eine koͤmmt von Manns 
heim über Alzei, und führet nach Koblenz; die an» 
dere von Sranffurt über Mainz in Das Weſtrich und 
Lotharingen. | 

Bor dem dreifig jährigen Kriege hatte Die Stadt 





4) Ton diefer äuferft gefährlichen Neberſchwemmung findet 
man ausführlihe Nachricht In einer Drudferift, unter 
dem Titel: Heufon Beichreibung der Breusnacger 
Waſſerflut :c. in a. . R 

7) S.Hr.Deurers umftändl.Befchreib. der imgaͤnner und . 
Hornung 1734 die Pfalz betroffenen Kisgange und 
Weberfchwemmunge®, ©. 203 gg. 


ı Kreuznach 3i 


ſechs Thore, dermalen aber nur vier, nämlich in 
Der Altſtadt Das Hadenheimer- und Muͤhlenthor; in 
ber Neuftadt aber das Rüdesheimer- und Binger⸗ 
tbor. Die zwei andern find zugemauert. ' 

Eine viertef Stunde oberhalb der Stadt liegen 
zwei Salzwerfer , eined auf Dem rechten Ufer der 
Nahe, die Karlshalle, und Das andere auf dem 
Iinten Ufer, Theodorshalle genannt, melde beide 
Durch eine auf fleinern Pfeilern rubende Bräde von 
Holz mit einander verbunden find. Erftere ift im 
J. 1729 angelegt und in einen Befland verlieben, 
nach deſſen Erlöfhung aber yon Kurfärftl. Hofkam⸗ 


‚mer felbft verwaltet worden. Es werden ungefähr 


jährlich nur 2000 Walter Salz Darauf gefotten. Die 
andere bingegen ift deſto beträchtliher. Sie ward 
im $.1742 errichtet, und Die Benuzung Der Daraus 
erzielten järlichen zo bis 12000 Malter Satz gegen 
alleinige Abgabe des Sehnten einer Gefellfchaft auf 
lange Jahre uͤberlaſſen, dergeftalt, Daß die auf ihre 
Koften angelegte fämtliche Gebäude nach Verlauf der 
beftimmten Zeit Dem Landesherrn unentgeltlich heim⸗ 
fallen folten. Diefer Fall dat fih nun im Monat 
Auguft 1793 eräugnet. Es that fich aber eine neue 
Gefellſchaft von Chriſten und Juden hervor, welche 
diefe beiden Karls- und Theodorshallen, ja auch 
DaB bei Dürkheim beftehende Salzwerk und den 
ganzen Salzhandel in der Rheinifchen Pfalz in Be: 
fand genammen, | 

Oſtwaͤrts von der Karlshalle, zwiſchen Kreuz⸗ 
nah und Hackenheim, liegt Die peinliche Richtſtaͤtte 
an dem Fuſe des davon benannten Galgenbergs, 
woſelbſt Die im Oberamt betrettene Miſſethaͤter bin» 
gerichtet zu werden pflegen. An dieſem Berge be⸗ 
findet ſich auch der ſogenannte Pfalzſprung, wo⸗ 
felbſt Kurf. Friedrich IV im J. 1603 über einen 27 
Schuhe breiten Laufgraben mit feinen Pferde zum 
Esftaunen vieler Zufchauer gefezt haben fole. Zum 
Denkmal wurden zween vieredigte Steine über Die 


32 Oberamt 


Erde in naͤmlicher Entfernung gegen einander aufge. 
richtet 5), auf welchen beiren nebſt Dem Kuspfälzis 
hen Wappen und dem Bildniffe des fpringenden 
Dferds folgende Infchrift noch lesbar iſt: 
» Anno SauLutıs 
MDCXI 
ıııı Dıe MaARTII 
FRIDERIC. IIII. Com. 
Paar. ELECT. 
Dvx Bavar. &c. 
AB HOC LAPIDE 
AD INFERIOREM 
( oder 
AD HUNC LAPIDEM 
A SUPERIORI ) 
ForTUnAanTE DEO 
SAaLrtavır Eovo. 

Zwiſchen mehr gedachter Karlöhalleund der Stadt 
liegt des Oranienhof am rechten Ufer der Nabe, 
welcher aus einem vormals daſelbſt bekandenen Et. 
Detersflofter erbauet worden, wovon hernach das 
mebrere vorfommen wird. 

Ferner liegen aufferbal6 der Stadt der nunmehro 
Fuͤrſtl. Anhalt-Defjauifche Hof Bangert, die Lohr- 
und Slictenberger Kameralhoͤfe, wie auch der zur 
geiftlichen Guͤterverwaltung gehörige LYeubof ıc. 

Am merkwuͤrdigſten aber ift Das oberhalb der 
neuen Stadt auf einer Anhöhe geftandene und noch 
in feinem Trümmern ſichtbare Bergſchloß Rauzen⸗ 
berg, von deffen Alter und eigentlichen Urfprunge 
ſich nichts gewiſſes behaupten läßt. Wadrſcheinti⸗er 

i 


TE EEE EEE ET EEE ——— TER TI 
s) Diefes Denkmal findet man auch in den Anmerkungen, 
welche der ehemalige Zweibruͤckiſche Profeſſor Joannir des 
Joh. Sriedrich Reigers ausgeldfchten Pfalz-Simmes 
riſchen Stammslinie pag. 62 beigefügt hat; und im 
Hein D. Andrese Crucinaco Palat. pag. 170 (gg. 


Rrenyuad 83 


iſt ſoͤlches erſt im XIII Jahrhundert waͤhrendem gro⸗ 

fen Zwiſchenreiche, erbauet worden, und eben die⸗ 

jenige Burg, welche Graf Johann IT von Spanheim 

im $. 1303 feiner damals gewählten Braut, der 

‚Wildgräfin Sufanna von Kyrburg, ald eine Hey» 

rathsgabe zu dverfchreiben fich,erbothen, woſelbſt er 

folche Caftrum Cruzenachen nennet.2). Es tar eine 
| —** Veſtung, die aber, wie oben ſchon bemer⸗ 
ket, im 3. 1689 von den Sranzofen verftöhret, und 
hernach in einen Meierhof verwandelt worden iſt, 
welchen die Kurfürfiliche Hofkammer befizet. . 
Zu biefem Bergfchloffe gehörten vormals viele 

Burgmannshäufer, auch Höfe und Güter, in und 

auſſerhalb der Stadt, wovon Die meiften noch wirk⸗ 

ih vorhanden find. Nach dem Weistum der vor⸗ 
dern Braffchaft Spanheim vom XVI Jahrdundert 

— dieſe Guͤter und Gerechtigkeiten alfo der⸗ 
theilet: 

Die Mheingrafen auf Kyrburg und Dhaun hatten in 
Gemeinſchaft ein Haus, Kelter, Hof und Zehnt⸗ 
ſcheuer in der Neuſtadt. 

Die Rheingrafen von Dhaun ein Haus in der alten 
Stadt, ſodann ein Haus und Hof, ſo vorhin den 
von Sickingen gehoͤret. 

Die von Elz ein Burghaus am Schlosberg im Kat⸗ 
tenloch, der Elzenhof genannt. 

Die von Sunottfiein einen Hof, fo Burglehen, auch 

etliche Guͤter. 

Die Wolfen von Sponpeim ein Burghaug, und et⸗ 

liche Burgmanns guͤter. | 

Die von Koppenftein eine Behaufung, ſo Eigenthum, 





9 Kremers diplomatifche Beiträge zur teutfchen des 
ſchichtskunde, drittes Study in den Urkunden num. 
XXXIH, wo es "heißt: „Qutod eidem in donacionem £ prop- 
„ter nuptias aflignabimus, Caftrum noftrum Crucena- 
„chen cum redıtibus trecentarum marcarum denario- 
„rum Colonienfum, &e. J 


pf. Geographie IV. ch. 1 


34 Oberamt 


nebſt einem alten Burghaus. Item ein anderes 
Burghaus und viele Guͤter; fodann ein Haus und 
Hof in der alten Stadt, fo fein Burglehen. 

Die von Leyen ein Burghauß, und den Hof Sulzen 
vor der Stadt, gegen Gt. Peter gelesen w). 

Die von Bellendofen ein Burghaus und etliche dazu 
gedärige Guͤter. 

Die Stumpfen von Walded ein Burghaus und Gä- 
ter, melde mit Eva Gtumpfin an Philipp von 
Schönborn gelommen. 

Die Freyen von Dern ein Burghaus, und einige Dazu 
gedörigen Büter. 

Die Böler von Navenfpurg ein Burghaus. 

Die Beyſer von Bingen ein Haus, fo Burglehen. 

Die von Lewenflein ein Burghaus. 

Die von Cronenberg ein Burglebenplag, welcher don 
den von Bellenhoven herrähret. 

Doktor Philipp Sranz von Eheim ein Burghaus. 

Die Frau von Keſſelſtadt, gebohrne von Leyen, eine 

eigene Behaufung in der alten Stadt. 

Die von Diendeim ein Haus in der Stadt, fo vor- 
mals Die von Winneberg befefien 5 Desgleichen 
einen Hof, Neuhof genannt, vor der Stadt; fos 
Dann der Breidenfelſerhof an die Gemarkung 
gränzend, alled Eigentum. 

Die Srau von Saſſenroth, ein Haus hakt vor der 
Stadt im Bangart x). 

Sunfer Heinrich von Geiſpizheim einige burgerliche 
Käufer und Guͤter. 

Die Stadt iſt eigentlich in fünf Quartiere einge: 
theilt, fo, daß in der Altſtadt zwei, und in der 
neuen drei beobachtet werden. Nach einem Verzeiche 


u 





4) Diefes ſcheint der nunmehrige Dranienhof zu feyn, wo⸗— 


von unten ein mehrere, 

a) Vermuthlich ift diefed Haus In der Folge an die Herren 
von Harburg gefommen, die es hernach an die Frau 
Sürftin von Anhalt verkauft haben, Sieh oben ©, 32, 


. Krenznad). 35 


niffe vom J. 1786 zählte man in der Stadt und um⸗ 

liegenden Höfen, Mühlen und Galzwerfern Aber 

daupt 786 Samilien, 3599 Seelen; 5 Kirchen und 

Klöfter, 3 Pfarrhaͤuſer, 5 Schulen, 619 burgerliche 

und ftädtifche Haͤuſer, nebfi 12 Mühlen. Die ganze 

GSemarkung enıhält in ihrem Umfange über 7500 

Morgen Landes , jeden zu 160 Ruthen gerdchnet, 

wovon 3427 Morgen Aderfeld, 228 Morgen Bin, 

gest, 148 Morgen Wiefen, 16 M.Öärten, 332 M. 

Weide und 3155 M. Wald gemeffen worden. 

Unter den vorhandenen Gebäuden find vor ans 

Dern zu bemerken: _ 

3) Das Kurfürftlihe Oberamtshaug. 

2) Die Truchfeß-Kellerei, mit dem Zehnthof und Zu⸗ 
gehörungen, fo vormals den Rheingrafen zuftäns 
Dig gewefen, und im J. 16098 an Kurpfalz abge- 
tretten worden, 


3) Die Difibodenberger Kellerei am Ruͤdesheimer 


Thor, wobei vormals eine Kapelle geſtanden, nebft 
einem Haufe in Der Burggaffe. 5 
4) Die St. RKatharinen-Schafnerel. 
5) Das gemeinfchaftl. Hofpital in der Altſtadt. 
6) Das GSiechen- oder arme Krankenhaus, 
D he Katholiſche und Meformirte Iateinifche 
ulen 


en. 
8) Der Sefängnißthurn,, das Burterfaß genannt. 


9) Der Königl. Preufifhe Hof, welchen die Kurf. 


Hofkammer befizet y). 








,) Se liegt in der Neuftadt, und war die Refidenz der 
Dfalzgrafen zu Simmern. Nah Ableben des Herz. Luds 
wig Heinrichs hatte fih deflen Frau Wittib Maria, ges 
bohrne Prinzeffin von Oranieh ‚ unter dem Vorwand der 
darin verwendeten Baukoͤſten dieie Reſidenz zugeeignet, 


und folche im %. 1688 an Kurbrandenburg vermacht.“ 


Im folgenden Jahr ward fie eingeäfhert, und das Uebers 
bieibfel famt den Gütern an einen gemwiffen Carmer Ders 
pfactet. Im J. 1748 ertaufte Kurpfalz das Eigentum 
and endlich auch den nuznieslichen Beſiz davon, Dieſes 


& 3 


— — 


36 Oberamt 


10) Der ehmals Hundheimiſche, nunmehro der Frau 


Prinzeſſin von Anhalt-Defau zuſtaͤndige Hof wit 
Zusehörungen. 

zı) Des den Sreiherren von Wenders und Leyen ges 
börige Burglehendof. 

”2) F Hardungiſche Burglehenplaz ſamt Be 

auſung. 

13) Das Achenbachiſche Burglehenhaus. 

14) Das Plittersdorfiſche nunmehro Sengeriſche 
Burglehenhaus. 

15) Das andere Plittersdorfiſche Burghaus an der 
Straſe. 


a6) Der Koppenſteiniſche Hof mit den leeren Burg⸗ 


lebenpläzen in der alt- und neuen Stadt, weldye 

Dermalen auch die Frau Fürftin von Anhalt-Deffau 
efizet. 

57) Der Kronenbergifche Hof, welcher mit dem Lehen 


Altenbeimburg begeben, und jezo der Fuͤrſtin von 


Iſenburg zuftändig ift. 
An den Waldungen gehören der gemeinen Stadt 


auf dem Küheberg 1017 Morgen , Die Lohre am 


@& 


Hartberg und das Firnfal, An obgedachtem Kuͤhe⸗ 
berg ift auch Die Gemeinde Hadenheim, mit der von 
Bofendeim betheiliget ꝛc. Nebſt obigen drei Bezir- 
ten befizet Die Stadt auch einen drei Stunden weit 
entfernten und hinter Dem Dorf Mandel gelegenen 
Schälwald von ungefähr 1000 Morgen Landes, ber 
Baucdeberg genannt, worin dag Klofter und Dorf 
Spanbeim den Weidftrih, das Dorf Argenſchwang 
aber die Maftung bergebracht haben fole =). Alle 











Schlos ward für das alte palatium regium ausgegeben, 
und von obgedachten Beftändern die anklebenden Gerechts 
famen immer angelptodyen. S 


«) An diefem Gauchsberg liegt das berühmte Klofter Span⸗ 


beim. Der Abt Johann von Trittenheim gedenket Ders 
fen öfters in feiner Chronik mit Diefem Namen. Es i 
alfo Fein Irrthum, wie Herr Andrese in feinem Crusin 


— — — — — — 


Kreuzuach. 37 


dieſe Waldungen ſtehen unter der Obhute des Foͤr⸗ 
ſters zu Heddesheim an der Guldenbach im Oberamt 


Stromberg. 


Von dem alten Zuſtand der Kirchen und Kloͤſter 
in und auſſerhalb der Stadt ſind die Nachrichten ſehr 
mangelhaft. Doch iſt gewiß, daß unter den Karo⸗ 

lingern ſchon eine Kirche alda beſtanden habe, pidem 

unter den Beſtzungen, welche die Domkirche zu Wirz⸗ 
burg von Karlmann, des Koͤnigs Pipin Bruder, er⸗ 
halten, und K. rudwig I oder der fromme im J. 
822 beftätliget hat, eine Kirche des heil. Martinug 
im Dorfe Crucinacus begriffen war a). 

« Weil vor dem Binger Thor, an der fogenannten 
Heidenmauer, noch wirklich Die verfalene St. Mars 
tinskapelle fichtbar ift, wovon man die Gegend Den. 
Wartinsberg nennet, fo wird behauptet, daß alda 
vor Zeiten ein Benediktiner Nonnenklofter geftanden 
babe 5). Wenn ed die nämliche Kirche gewefen , 
wovon oben die Rede ift, fo dörfte Dad alte Römis 
ſche Kaſtell in folche verwandelt worden und das Ans 
‚geben, daß der Fränfifche K. Dagobert eine verfalle⸗ 
ne Kirche zu Kreuznach wieder auferbauet habe, nicht 
ganz ungereimt feyn. Im J. 1401 war noch) eine 
Pfründe auf dem Altare des heil. Andreas in Diefer 
Martingfapelle vorhanden c), und vielleicht ifl ed 
ufpeinlih die Pfarrkirche gemefen, Die bei’ dem . 

Anwachs der Stadt hernach auf das Wörth verleget 
worden feyn mag. Kine andere Kirche lag nächft bei 
obiger gegen dem Dorf Planig, welche dem heil. Kilian 
geweihet gewefen, wovon aber heutigen Tages auffer 
Dem Namen feine Spur mehr übrig ift, indem der 





naeo illufrato pag. 207 anmerfet, wenn man diefen Wald 
Gauchsberg nennet. 
“) ©. Ludwigs Geichichtichreiber des Bistums wurz⸗ 
vurg, pag. 394, num. 
Oliverius Legipentius in Monak, Mogunt. pag. 18. 
«) Würdtwein Dioecel. Mogunt. pag. 92. | 


63 


38 Oberamt 


Plaz in ein bloſes Ackerfeld verwandelt worden. Die⸗ 


fe fol erft vom Rheingrafen Johann I erbauet, und 
m %. 1332 vom Srafen Sodann II zu Spandeim 
mit einigen Guͤlten begabt worden feyn d). Weil 
aber der heil. Kilian eigentlich des Domfliftd Wirz⸗ 
burg Patron if, fo fcheinet dieſe Kirche auch Bon 
einem dortigen Bifchof zur Zeit, ald das Patronat⸗ 
zecht dem Bistum noch zuftändig gewefen, errichtet, 
und von gedachtem Rheingrafen nur wieder berges 
ftelt worden zu fenn. Im J. 1401 waren noch ver⸗ 
rein Altarpfründen Darin 0). Daß ed aber eine 

farrfirche gewefen , findet ſich nirgend. 

Ein anderes Rlofter fol vor dem Ruͤdesheimer Thor 


geſtanden haben, das von dem Klofter Schwaben» 


beim abhängig und zur Ehre der heil. Agnes einge» 
weihet geweſen fey, wovon die daſelbſt befindliche 
Hügel den Namen Neſerberg dekommen. Es ift aber 
eine irrige Muthmaſſung; Indem ed nichtd anders 
als eine Kapelle des dort geffandenen Difibodenber 
ger Kellereihofes, welcher noch wirklich beſtehet, ge» 


weſen if. Sicherlich aber ftund oberhalb der Alt⸗ 


fladt, in der Gegend des dDermaligen Oranienhofes, 
ein Nonnenkloſter von der Regel des heil. Auguſtins 
zu St. Peter genannt, und ficheslich war der Rhein⸗ 
graf Werner gegen Ende des XIII Jahrhunderts def» 
fen Schuz- und Kaftenvogt. Gein Sohn GSifried 
verfaufte dieſes Necht im J. 1324 um 600 Pfund 
Heller dem Klofter felbft, das ſolches im nämlichen 
Jahre dem Grafen Johann II zu Spanheim, und nach 
feinem Tode dem Grafen Walram im J. 1340 auf» 


getragen hat. Da nun dag Klofter bald hernach in 


Abgang gerathen, und die Nonnen an ihrer Lebſucht 
Mangel gelitten, ward folhes mit Bewilligung des. 





4 Bremers diplomatifche Beiträge, pag. 310. 

ve) Würdtwein Dioecef. Mogunt. Tom. I, pag. 90, wo es 
beißt: Item Altarifta S. Kyliani extra muros Crucinach. 
Item Altarißa S. Michaelis ad 8. Kylianum extra muros &c 


Kreuzuach. 30 


Pabſtes Eugen IV dem Kloſter Schwabenheim ein⸗ 
verleibt, und die noch uͤbrigen Nonnen in andere 
Kloͤſter vertheilt. Um dieſe Zeit entſtund Die Wine 
Desheimer Kongregation, Durch welche Die Ordens⸗ 
zucht in Den Klöftern bergeftellt worden. Der Probft 
Hermann von Battenburg war biebei bemühet die - 
- Monnen, welche fih inzwifchen unter dem Namen 
Der Mutter und Des Konvents zu Kreuznach in der 
- &lufen Buben-Rapelle f) in der Altſtadt, am Eins 
gange der Muͤhlenſtraſe, wieder verfammelt hatten, 
im 9.1491 in ihre vorige Verfaſſung zurud zu brins 
gen, und ihnen das verlaffene Klofler wieder einzu» 
saumen. Der Erzbifchof Berthold bat auch felbige 
im %.1495 ordentlich eingefezt , und der Rheingraf 
Sodann V die Schirm- und Kaftenvogtei von dama⸗ 
Tiger Vorftederin Elifabeih von Bettendorf aufs neue 
übernommen. Ja Die Zahl der Nonnen ward von 
Dem abgebranntem Klöfterlein Vallenbruͤck mit einer 
Mutter und vier Schweſtern vermehret." Allein Diefe 
Herſtellung währte nicht länger al big ing J. 1568, 
Da die lezte Webtifjin Debilia gegwungen ward, das 
Kloſter mit allen Gefällen an Kurpfalz und Baden 
abzutretten g). Die vertriebene Itonnen flächteten 
fid nad Mainz, woſelbſt fie anfänglich in der St. 
Margarethen Klaufe von der dritten Regel des heil. 
Franciſcus aufgenommen, hernach aber zu Bewoh⸗ 
nung des Klofterd Eibingen im Rheingau, Auguflis 
ner Drdenß, im J. 1575 angemwiefen, und endlich von 
Erzbiſchof Wolfgang in dag St. Agneſen Klofter Eis 


fterzer Drdeng wieder nach Mainz zuruckberufen, lege 


teres aber 'ebenfalld der Kegel des heil. Auguſtins 





f) Diefe Buben-Kapelle foll im J. 1371 von Gr. Johann 
von Spanheim erbauet und von Erzb. Johann I einges 
weihet, und im. 1481 aber dem Klofter Schwabenheim - 
übergeben worden feyn. 

g) Bremers diplomatifche Beiträge, p- 316 in ber Note 

‚ 4292) und Oliveris Legipontii Mon. Mog. p. 18. 


€ 4 


40 Oberamt 
unterworfen worden. Alles dieſes beſtaͤttigten bie 
zween Erzbiſchoͤffe, Johann Adam von Bicken im 
J. 1603, und Johann Suickard von Cronenberg im J. 
1605 k). Auf ſolche Weiſe nahm nun jenes St. Pe⸗ 
terskloſter bei Kreuznach ein Ende. Waͤhrendem 
dreiſigjaͤhrigen Kriege kam es zwar nach dem abwech⸗ 
ſelnden Schickſale der ganzen Gegend einige male 
an das Kloſter Schwabenheim, Das aber nach dem 
Weftpbälifchen Friedensſchlus ſolches wieder verlafs 
fen mußte. Die Dazu gehörigen Gebäude find fo 
- verfallen, Daß heutigen Tages nichtd mehr von dem 
Klofter und der Kirche übrig ift. Den Dabei gelegenen 
Hof dat des lezten Herzogs Simmerifcher Linie, 
Dfalzgr. Ludwig Heinrichs Gemahlin, Maria, ges 
bohrne Fürftin von Dranien, zu einer Sommerrefis 
benz eingerichtet, wodurch felbigem in der Folge Der 
Namen Öranienbof beigeleget worden. Die übti- 
gen Güter und Gefaͤlle befizet Die geifllihe Verwal⸗ 
tung „ die ‚einen eigenen Schaffner Darüber beftellet 


at. 
: Das fünfte Klofter fol auf dem zwifchen Der Alt: 
und Neuftadt gelegenem Wörth geffanden, und ſchon 


Durch den Tränfifchen König Dagobert zur Ehre U. ° 


2. 5. errichtet, bernach in ein Cherſtift verwandelt, 
und endlich gar eingegangen fen 5). Zu Diefem An» 
geben aber findet fich fein Beweis, und eg ift wahr» 
feheinlicher , Daß jene Dagobertifche Stiftung auf 
- Dievorkedachte ältere St. Martins kirche ihren Bezug 
babe. Denn obfehon im $71219 ein Probft Gott: 
fried von Kreuznach vorkommt, fo trift man Doch 
fonft feine Spur eined auf Diefer Infel geftandenen 
‘ Klofterd oder Chorftiftd an, fondern, wenn eg feis 
nen Grund hat, dag Die noch vorhandene Wörth 





h) Jeannis rer. Mog. Script. Tom II, pag. 876. und in 
Gudenus Cod. dipl. Tom. 1V, pag. 727. 


3 So heißt es in gedachtem Oliv. Legipont. Menaft. AM ans . 


gezogenen. Orte. 


| 
| 


Kreuzuach. 41 


Ulirche von der jungen Wittib des Pfalzgrafen Ru⸗ 


pert Pipan, Eliſabeth, gebohrnen Graͤfin von Span⸗ 
heim, erſt im J. 1400 erbauet worden, ſo mag auch 
damals die mit der auſſerdalb der Stadt geſtandenen 
elten Kirche St. Martin oder St. Kilian verbunde» 
ne Pfarrei dahin verlegt worden feyn. Denn vers 
mög der im folgenden Fahre vorfindlichen Kirchen» 
verfaffung zu Kreuznach waren Die Atarpfränden zu 
St. Martin und St. Kilian in der Pfarrtirche anzu» 
treffen, ungeachtet Die zu Ehren Diefer beiden Heili- 
gen errichtete und vor der Stadt gelegene Kapellen 
noch ausdrüdlich darin vorfommen. Vermuthlich 
wurden derfelben Gefälle der neuen Pfarrfirche eins 
verleibt, um Dadurch Dem GSeelforger Deflo beffere 
‚Einkünfte zu verfchaffen , und Das mag wohl Der 
vornehmſte Beweggrund gemwefen fenn , Daß fich Der 
Adel um diefe fette Pfarrei meiſtens beworben hat. 
Jakob von Sirf, Domherr zu Trier, war im Befiz 
dDerfelben, und behauptete folchen auch als Erzbifchof 
von Trier, wozu der Pabſt Nikolaus V im J. 1450 
die Erlaubnig ertheilte. Das Einkommen wurde das 
mals auf funfzig Marf Silbers angefchlagen k). Im 
J. 1506 koͤmmt Arnold Graf von Salm, Domperr 
zu Trier, als Pfarrer zu Kreuznach vor D. Das 
Natrsnatrecht trugen Die Rheingrafen zu Lehen m), 
und der zeitlihe Pfarrer hatte verfchiedene Altar» 
pfründen in den übrigen Kirchen und Kapellen zu. 
verleihen 2)... Kurf. Sriedriceh III lied im J. 1359 
alle Bilder der Heiligen von den Altären abwerfen, 
und fein Nachfolger, Kurf. Ludwig VI, übergab 
dieſe Rirche im J. 1577 den Lutherifchens Pfalgr. 





k) Hontheim hiftor, Trevir. Tom.II, pag. 412. 
Il) Würdtmein Dioeceſ. Mogunt. Tom.I, nota ad pag.88 d. 
»\ Und zwar von den Strafen von Veldenz, wie unten bei 

- dem „damit verbundenen Zehntrecht bemerfet werden. 


ſoll. 
") Würdtwein am angezogenen Orte, 
. _ C 5 


— — — 


42 | Dberamt 


Johann Kaſimir aber raumte folche im J. 1584 den 
Neformirten wieder ein, wobei e8 bis zum Auge 
bruche Der Böhmifchen Unruhen verblieben if. Wäh⸗ 
sendem Dreifisjäßrigen Kriege hatte dad Pfarrweſen 
ein abwechfelndes Schickſal, bis Die Reformirten nach 
erfolgtem Srieden wieder eingefezt worden. Im J. 
1689 ftedten die Sranzofen dieſe fhöne Woͤrthkirche 
in Brand, und verwandelten foldhe in einen Stein 
haufen. Hiedurch gefchade, daß da in beiden Mönch» 
kloͤſtern der Kath. Sottesdienft gehalten wurde, die 
Reformirten gar feine Kirche hatten. Nach der Re⸗ 
ligionserklaͤrung fiel erflern der Ehor, und leztern 
dag Schif zu. Weil aber dieſes gar zu fehr verfal« 
fen, und nicht mehr zu gebrauchen war, fo wurde 
den Üteformirten Der Chor durch einen Vergleich fo 
lang eingeraumt, bis fie das Langhaus wieder aufs 
zubauen im Stande feyn würden. Erſt im J. 1768 
wurde mit Diefem Bau der Anfang gemacht, und 
nach zwölf Jahren vollendet, fo Daß Die neue Refor⸗ 
mirte Kirche an Groͤſe und Schoͤſtheit wenige ihres 
gleichen hat. Sie ift mit zween Predigern beſtellt, 
wovon der erffegemeiniglich Die Inſpektion Der Kreuz» 
nachher Klaſſe verfiehet. Der alte Chor ift alfo die 
ordentliche Pfarrkirche Der Katholiſchen. Darin bes 
findet fi dag prächtige Grabmal Simons IV ‚*lezs 
ten ®rafen von Spanheim, Kreuznacher Linie, der 


im $. 1411 verſtorben ifl. Sodann find an der Sei» 
tenmauer die Grabſchriften des Rheingrafen Konrad, - 


der Semalin des Rheingr. Sriedrichd, Lukard von 
Eppenftein, und ihrer Kinder, Godfrieds und Lukard, 
wie auch Rudolphs von Leyen Ehegattin, Hermanns 
Stumpfen von Waldeck, Meinhards von Koppenſtein, 
und anderer vom Adel zu leſen o). Nur Schade, 
daß alle dergleichen Denkmaͤler, welche vor dem 
Brand in dem Langhauſe geſtanden, zertruͤmmert 
worden ſind. | 





„) Sie werden inden Ad. Acad. Pal. Tom.I, p. 29 angeführt. 


N 


‘ 


Kreuznach. 42. 


Unter den noch wirklich ſtehenden zwei Kloͤſtern 
it das zu U. 2. 3. vom Berg Carmel unftrittig das 
ältefle. Die wahre Zeit von deſſen Errichtung iſt un⸗ 
gewiß. : Denn obſchon in dortigem Archiv ein Guͤlt⸗ 
brief vom $. 1072 vorhanden ſeyn fol, fo kann Doch 
felbiger um fo weniger einen Bezug Darauf haben, 
ale sie Drden erft im Anfang des XIII Jadrhun« 
derts förmliche Regeln erhalten, und fih im J. 1238 
in Europa , noch fpäter aber in Deutfchland ausge» 
breitet hat. Vielmehr ift gewiß, Daß Johann I von 
Spanheim Kreugnacher Linie und feine zweite Ges 


mahlin Mdelbeid, gebohrne Gräfin von Leiningen, 


die zur Ehre des heil. Nikolaus nächft dem Jagd⸗ 
fehloß in den fogenannten Weiden an der Ellerbach 
erbaute Kapelle famt einens groſen Partikel des beit. 


Kreuzes im J. 1281 Dem Kärmelitenorden geſchenket, 


und zu Erbauung eines Klofters Den Grund geleget 
baben. Diefe Anlage hatte einen fo glüädlichen Forts 
gang, Daß der Konvent bald hernach Dreifig Mönche 
ſtark war. In dem Teflament der legten Saͤfin von 
Spanheim, Elifabetd, Des Pfalzgr. Ruperts Pipan 
Wittib, vom J. 1417 koͤmmt der Prior Des Kloſters 
der KRarmeliten zu Eruzenachen,, unter den Truwen- 
boldern (Erefutoren) ausdrädlich vor 2). Es ha⸗ 


ben fich auch gelehrte Leute unter ihnen befunden, 


befonder® aber Johann Zuft, welcher anfänglich Lek⸗ 
tor daſelbſt geweſen, und als Brior nach Strasburg 
berufen worden ums 5. 1370, Michael Herbrant von 
Düren Prior umd J. 1410, fodann Niklaus von 
Alfenz als Lektor ums J. 1495 9. Im J. 1439 
wurden ihre Einfänfte Durch die einträgliche Pfarrei 


Schren, famt Den Dazu gehörigen Filialen Buͤchen⸗ 


’ 


. 
Er. m 


beyern zum Haan, Miederweiler, Walfenau, Nies 





p) Crolliug verbefferte Probe einer Geſchichte von der 
Rlifabetha von Spanheim, in den Urkunden n. VII. 


@) Trirhemii Opera in Catal. vir. illußr. pag. 1 151 
& 17. Pag. 147, 15 


ru 


44 Oberamt 


der · Schren, Luͤzenhauſen, Bernhach und Schmerzen 
merklich vermehret r). In dieſem Zuſtande erhielt . 
ſich dieſes Kloſter bis zum J. 1564, da die Moͤnche 
vertrieben, und in andere Kloͤſter ſich zu fluͤchten, ge⸗ 
noͤthiget worden. Während Dem dreiſigjaͤhrigen Krie⸗ 
ge, und zwar ſchon im J. 1623 lied Die Spaniſche 
Infantin Clara Iſabella fie Dusch ihren General Ber: 
Dugo wieder herbei sufen , und in das verlaffene 
Kloſter einfegen. Sie wurden aber im J. 1631 Durch 
Die Schweden aufs neue verjagt, und erft fünf Jahre 
bernach von den Sranzofen zu Verſehung der Pfarrei 
angeftelet. Nach gefchloffenem Weftphälifchen Frie⸗ 
Den geboth ihnen zwar Pfalzgraf Ludwig Philipp im 
J. 1652 ihre Kirche und das Klofler mit allen Beſt⸗ 
äungen wieder zu verlaffen. Allein der Marggraf Wils 
beim von Baden widerfezte ſich und erwirfte Dadurch, 
daß unter Bermittlung Des Erzbifchoffen zu Mainz, 
Johann Philipps von Schönborn, und Des Landgra⸗ 
fen Georg von Heilen ein Vergleich zu Stande kam, 
Der Durcheinen mweitern Vertrag vom J. 1661 beftät» 
tiget worden. Um allem Unfpsuche Der Reformir⸗ 
ten, welchen dieſe auf das vorhin zu einer lateini⸗ 
ſchen Schule gewidmete Klofier machten, auszuwei⸗ 
den, mußten fie fich gefallen laffen, im J. 1662 zu 
Erbauung einesReformirten Gymnaſiums 40oReichd 
tbaler baar zu erlegen 5). Bei allem diefen hatten 
fie noch feine Ruhe, und ihre Einfünfte blieben ihnen 
bis zum $.1692 vorenthalten, Da fie von den Fran» - 
zofen wieder zum Befize gelangten, worin fie Kurf. 
Sodann Wilhelm im J. 1708 beftättiget hat. Sie 
verfahen Damals die Pfarrei und die deutſche Schu⸗ 





r) Der Schanfungebrief Marggr. Jalobs von Baden und 
Grafen Friedrichs von Veldenz iſt durch Die Kirchenvers 
ſammlung zu Baſel beftättiget worden, 

s) Die Urkunde darüber ift ‚geben den sten Decemb. 1662. 
Im 3 1666 ſollen die meiſten Moͤnche dieſes Kloſters von 

der Peſt hinweg geraffet worden ſeyn. 





— 


| Kreuznach. 45 
te, Bozu im J. 1717 auch die lateiniſche gekommen, 
Die fie noch wirklich haften. 
Das Franziskanerkloſter in der alten Stadt iſt 


‚viel Hänger. In einer vorhandenen Urkunde Des 


Kurf. Philipps und Pfalzgrafen Sodann I von Sims 
mern beißt es deutlich: daß Friedrich Kurfärft und. 
Sriedrih Pfalzgraf als Graf von Spanheim, ihre 


DOheimen und Vaͤtter, Dem heil. Vatter Franciskus 


in ihrer Stadt Kreuznach auf einem aus eigenen 


Mitteln erfauften Grunde mitgrofen KRöften und Aug» 


lagen ein Haus und Klofter zu Bewohnung der min- 
dern Brüder mit Bewilligung des Pabſtes Sixtus 


:IV eingefezt, geftiftet, und von Grunde aus zu et» 


bauen angefangen; da aber Durch Das erfolgte Ab⸗ 
leben beider Fuͤrſten Der Bau noch nicht vollendet ges 
weſen, fo hätten fie beide befagtes Klofter gedachten 
mindern Brüdern im J. 1484 eingeraumet 2). Hier: 
aus folget Far, Daß der wahre Urfprung oder die 


Stiftung Diefed Klofterd zwifchen den Jahren 1471 - 


und 1476 zu ſezen ſey. Zu defien Aufnahme fol 
am meiften beigetragen haben, Daß ein Burger von 


- Kreuznach ein kleines von Holz gefchnizted Bild des 


heil. Bifchofs Wolfgang in die Kapelle oder Kirche 
geſchenkt, welches durch Den gemeinen Ruf angebli- 


her Wunderzeichen gar bald folchen Zulauf des Vol⸗ 


kes gehabt, daß mit Den Dabei gefallenen Opfern Der 
Bau in kurzer Zeit vollendet werden fönnen #). In 
Diefem Kloſter hat ein gelehrter Mönch , Namens 
Franz Wpler, gegen Ende des XV Jahrhunderts ge- 
lebt x). In der Folge hatte dieſes Klofter mit den 
Karmeliten gleiche abwechfelnde Schidfale. Unter 
Kurf. Sodann Wilhelm kamen die Mönche endiich 


d 


wieder in ruhigen Befiz ihrer Kirche. Dieſer theilte 





s) Datum Heidelbergae quarto menfis augufti anno Domi- 
ni millefimo quadringentefimo o@&uagefimo quarto. 

#) Trithemius in Chron. Sponheim. pag. 392. 

x) Idem in Catologo viror. illußr. pag. 180, 


% 


46 Oberamt 


nämtich das Pfakrweſen der Stadt Kreuznach derge⸗ 
ſtalt, daß die Katholiſchen in der alten Stadt bis 
mitten auf Die Nahbruck den Franziskanern, Die jenfeit 
Des Nabefluffed aber in der Neuſtadt den Karmeli⸗ 
ten eingepfarst, jedem Kofler auch aus dem einge» 
zogenen geiftlichen ®efällen ein Gewiſſes an Geld 
und Getraid zugetbeilet wurde y). In Diefem Ver⸗ 
haͤltniſſe ſtehet nun noch wirklich das Kath. Pfarrwe⸗ 
fen , wiewohl der Ehor der Woͤrthkirche eigentlich 
Dazu beſtimmet if. Beide Pfarreien gehören in die 
Mainzer Didced und in das Glaner Landfapitel. 
Vor der Reformation aber haben fowohl die Pfar⸗ 
seien als Bfränden unter den Erzdiafonat ded Doms 
proßften, und Dem Erzpriefter des Landfapiteld Mün- 
fier-Appel gefianden 2). Nebft jenen Kirchen, Kid« 
ſtern und Kapellen waren auch Altarpfrände in dem 
Hofpital, in der Bubenfapele, und in dem Burg⸗ 
mannsbof des Johann von Bleinichen a). Ferner 
hatte ſchon Graf Johann II don Spanfeim auf Der 
Burg zu Kreuznach im J.ı309 eine Kapelle geftiftet, 
und zwei Jahre Darnach mit Bewilligung feines Als 
tern Bruders, des Grafen Simon III zu Kaftelaun, 
diefe Stiftung beftättiget, mit dem Bedinge, Daß 
bei jedem Erledigungsfalle der damit verbundenen 
Altarpfruͤnde der nächfte und ältefte Erbe, dem bie 
Bürg zufalen würde, dem Domprobften zu Mainz 
einen tauglichen ‚Priefter dazu vorſtellen ſollte 5). 
Diefes Patronatrecht kam hernach an die Gemeinere 
der vordern Grafſchaft Spanheim, Die ed auch bis 
zur eingeführten Meformalion ausgeäbet haben c). 
. . . ’ 
y) Und zwar jedem Kloſter 130 fl. an Geld, zo Malter Korn, . 
und 6 Ohm Wein. . 

x) Würdtwein Dioecef. Mog. Tom.I, pag. 88. 

.«) Sven bafelbft pag. 90, wo ee heißt: tem Altariftz 8. 
. "Katharine virginis in curia Johannis de Bleynichen, 

6) Ibid. Tom.I, pag. 102 dis 108. 

s) In dem geiftlihen Lehenbuche Kurf. Philipps heist es 

m Ampt Erutnad: Stens ber Altare uf dem Sloß has 





Kreuznach. | 4 


Die Lutheriſche Kirche liegt im der alten Gtabt, 
und iſt Durch Zürfprache des Kurfürften Sof. Georg 
bon Sachſen im. 1622 zu erbauen erlaubt worden. 
Der Prediger bat auch dad Dosf Hargesheim ale 
ein Filial zu verfeben. | = 

Der Zebnten wor eine Zugehör des Patronatrech» 
tes, welches die Rheingrafen von der Grafſchaft Vel⸗ 
denz zu Lehen getragen. Davon war ein Sechstel 
ſchon im XIII Jahrhundert um 120 Pfund Metzer 
Pfenningen verpfaͤndet. Rheingraf Sigfried verfief 
mit Wernher, genannt Vater, von Munzenheim, als 
Inhbaber dieſer Pfandſchaft in Irrung, weil jener 
behauptete, Daß dieſer und feine Eltern 2000 Malter - 
Korn und 20 Zuder Wein über die Gebühr empfans 
gen. Im %.1363 verſezte Rheingraf Johann II 
dem Grafen Heinrich zu Veldenz 100 Malter Korn 
und 10 Fuder Wein aus feinem Zehnten au Kreuz» 

nach für 1750 Pfund Haͤller ay. Im J. 1443 ver 
kaufte der Wild- und Rhdeingraf Friedrich mit feiner 
Gemahlin Lukard von Eppenftein einen Theil dieſes 
Zehnten an Friedrich von Lewenſtein e). Der sanze 
Zehnten iſt Dusch den Vertrag vom 3.1698 an Kur⸗ 
pfatz abgetretten worden. ber in gegenwärtigem _ 
Jahrhundert fam der fechöte Theil davon an Die 
. Sreiherren von Iſſelbach f), fo daß folcher dermalen 
‚von Kurpfalz nur zu fünf Sechstel bezogen wird, 

. Bon einer kleinen Bewande beziepet ihn die Fuͤrſtin 


ben beide myn gnedigſt und gnedige Herren Pfalzgraven 
Kurfuͤrſt und Herzog Hanns zu Iphen, hat Ba A ſten⸗ 
digen Renten 15 Gulden Gelteg, den 
Scherting xxx Jar deſeſſen, tft ſchuldig alle Gontag ein 
. Pu ud ben an und ankam gewertig zu fern, 
eursundeter Inhalt der Fuͤrſti. Salmifhen Renifin 
libellen Beil. num. ı2 & Ehe ſa Reviſtous- 
s) Rheingr. Grumb. Deduktion der Gemeinſchaft, Weit. 


f) Und zwar als ein Surrogat für einen Cheil des Zehnten 
au Weinheim an der Bersſtraſe, womit fe von Surmanıs 


Dee 
- 
. 


48 Dberamt 


von Anhali⸗Deſſau, von einigen andern die Refor⸗ 
mirten Prediger und Gloͤckner. 

Die Staͤdtiſche Gerichtbarkeit wird von einem 
Stadtſchultheiſen, einem Anwaldt und acht Raths⸗ 
verwandten nebſt einem Stadtſchreiber vermaltet. 
Die Stadt führet in ihrem Wappen und Siegel ein 
fhwarz und weis gefchachtes Band, unter dem ein 
ſchwarzes Kreuz im weifen, und darüber ein weiſes 
Kreuz im ſchwarzen Selde erfichtlich iſt. 


1) &ber-Zilbersheim. Ein anfehnlicher Markt⸗ 
fleden,, ligt Drei Stunden von Kreuznach ofiwärtd, _ 
und gränzet gegen Oft an Eingelftatt des Oberamts 
Stromberg, gegen Sud an Wolfsheim, gegen Wert 
an Afpisheim, welche beide zum Oberamt Alzei ges 
dören. Bon Nieder-Hilbersheim im Oberamt Stroms 
berg ift oben gehandelt worden g). In einer Urkun⸗ 
‚ be des Biſchofs Konrad zu Mainz vom J. 1163 

(wovon unten bei dem Kirchenzuftande ein mehrers) 
wird Ailuersheim , und im %. 1219 ausdruͤcklich 
Ober⸗Hilbersheim genennet. 

In dem Fiecken fammelt ſich ein Baͤchlein, das 
unterhalb deſſelben eine Mablmähle treibet, ſodann 
nach Nieder⸗Hilbersheim, Appenheim und Gau⸗Al⸗ 
gesheim, von dort aber in den Rhein flieſet. Eine 





halbe viertel Stunde oberhafb des Ortes ziehet eine , | 


von Bingen nach Worms führende Landftrafe vorbei, 
und im Sieden felbft wird der Zoll erhoben. 

Im %.1787 wurden 107 Familien, 519 Seelen, 
x Kirche, ı Pfars- und Schulhaus, 96 burgerliche 
und gemeine Häufer biefelbft gezählet. Die Gemar- 
kung enthält 2121 Morgen Aderfelds worunter das 
fogenannte Boynengut begriffen, welches Der Kur⸗ 
. fürftt. Hofkammer gehöret, aus irz Morgen Landes 
groſer Mafung beftehet, und der Gemeinde erbbe⸗ 

fand» 
gs) Im 3 Theil, ©, 365, 2 


% \ _ . )) 
. . 


Kreuznach. 49 


ſtaͤndlich verliehen if, Beſizer der uͤbrigen Freiguͤter 
find das Domfapitel zu Mainz, die dortige Deutſch⸗ 
ordend-Rommende A), die Srafen von Schönborn, 
Die Sreiherten von Breidenbach, von Hade, und von 
Ritter zu Sränberg, fodann die Kath. Pfarrei. 

Die Kirche zu Dber-Hilbersheim bat fchon im 
XU Jahrhundert beftanden, und Das Patronatrecht 
Davon war dem Stift zu U. 2. 5. auf dem Felde bei 
Mainz, jezo zum heil. Kreuz genannt, zufländig. 
Erzbiſchof Sigfried II übertrug den Pfarrfaz mit 
fämtlichen Gefälen im J. 1219 den Chorherren des 
genannten - Stifted zum Unterhalt Deffen jeweiligen 
Scholaſters i). Diefe Kirche war aber eigentlich nur 
eine. Kapelle, Die von Der Pfarrlische zu St. Lau⸗ 
zenzien in Bergen abhieng, wie aus einem Ausſpru⸗ 
che des Probſten Jakobs gedächten Gtifted vom J. 
1307 erhellet. Um Diefe Zeit fcheint das alte Dörfe 
fein Bercheim k) oder Bergen eingegangen und die 
Pfarrei nach Dber-Hilberdheims verlegt worden. zu 
feyn. Denn ald Heinrich von Bergen, ein Edelknecht, 
fih befchwehrte,, Daß der Pfarrer zu Ober-Hilbers- 
beim Die Gefälle Der Kische des heil. Laurentius bes 
ziehe, ohne den Bottesdienft Darin zu halten, fo 
ward im J. 1338 verglichen, Daß gedachter Pfarrer 





+) Wie der deutfche Ritterorden zu Diefem Gut gefommen, 
tft in Gudenus Cod. diplom. Tom. IV, pag. 1054 iu es 
fehen, wo es heißt: Marquardus de.Bruningsheim , cae- 
terique fratres domus Teutonicae in Moguntia .., quod 
Adolphus plebanus in Blesberg coemit a JoanneLott mi- 
lite de Alzeya pretio C. marcarum Colonienfum LXVIL _ 
jugera villae Hilbersheim {uper. an. 1303. -- . 
.Ö) ee rer. Mog. Script. Tom.IJ, pag. 687 ſqq. und die 
IJ. 1221 darauf erfolgte Beſtaͤttigung des Pabſtes 
Honorii III in Wäürdtmwein Dioeces. Mogunt. Comment. Il, 


ag. 196. . , ‚ 

a) Dieles Berheim kümmt in Urkunden bes Kloſters 

Lorſch als zum: groſen Wormsgau gehörig, vor. Gew 

tigen Tages iſt nur nocd die Kapelle auf dem St, Lau⸗ 
zenziberg bei Ockendeim übrig, ERBE 


pf. Geographie I VCH, D 


go Oberame 


amd feine Nachfolger wochentlich zweimal Meſſe darin 
dalten ſollten ). Durch die Reformation bekam 
Diefe Kirchenverfaſſung auch eine andere Geſtalt, und 
Der nunmehrige Zaurenzienberg, welcher in Rurmains 
zifchem Gebiete gelegen, ward der Pfarrei Ocken⸗ 
beim einverleibt, Die Kirche zu Ober⸗Hilbershein 
aber mit einem Meformirten Prediger beſtellt, bis 
endlich in gegenwärtigem Jahrhundert folche zum ges 
meinfchaftlicden Gebrauche Der Katholifchen und Res 
formirten gelanget ift. Erſtere haben Darauf einen 
eigenen Pfarrer befteft, und ihm dad Dorf Nieder- 
Hilbersheim beigegeben. Jene Pfarrkirche, dem 
heil. Joſeph geweihet, gehöret in Die Mainzer Did- 
ce8 und zum Algesbeimer Landfapitel. Die Pfarrei 
aber wird von einem zegulirten Chorheren der Prob» 
Rei Pfaffen-Schwabenheim verſehen. Reformirter 
Seits ift folche nur ein Silial der Pfarrei Engelftadt. 
en Lutberifchen find nach Ober-Ingelheim einges 
pfarret. 

Der Zehnten in der sangen Gemarkung iſt eine 
Zusehör des Patronatrechtes, welches, wie oben ge 
Dacht , Das Kollegiatkift zu U. L. 3. auf Dem Zelde 
bei Mainz auszuüben gehabt. Deffen Probſt Arnold 
verbefierte Damit Die Pfränden feiner Chorherren im 
J. 1163. Nach erfolgter Reformation verfauften fie 
folden an Kurf. Sriedrich III von der Pfalz im J. 
1570 m), und von Diefer Zeit an beziehet felbigen Die 
Kurfürftl. Hofkammer big auf den Glockenzehnten, 
welchen die geiftliche Güterverwaltung befizet. 

Das Bericht diefed Fleckens ift mit einem Ober- 
und Unterfchultheife, fodann mit 4 Schöffen und ei⸗ 
nem Gerichtfchreiber beſtellt. Es führt in feinem 
Per und Siegel einen Pferdstopf in einem Herz⸗ 

ilde. 


— 
. d) Die Urkunden darüber finden ſich in Wäürdıweim Dioeces. 
. Mog. Tom.1, Comment. II, p. 197 faq. . 
‚ ww) Jeannis rer. Mog. Script. Tom. I, pag. 687. Ada Com- 
prom. Francof. apud Chlingen/perg pag. 123. - 


& 


Kreuznach. 51 


2) Genzingen. Ein groſes, und das drittbeſte 
Dorf des ganzen Oberamts, zwo Stunden unter 
Kreuznach, wird in einer Prämmifchen Urkunde vom 
3.879 Genzingas genannt, und kommt mit Binge 
Bor m). In einer andern des Kollegiatfliftd zu St. 
Peter in Mainz vom J. 1124 heißt es &encigo o), 
in Der Folge aber immer Benzingen. 
Die Nahe ſtroͤmt weſtwaͤrts am Dorfe vorbei, 
“und oberhalb deſſelben ergieſet ſich die Wisbach, 
nachdem ſelbige einen Theil des Oberamts Alzei 
durchſtroͤmet hat, in gedachte Nahe, welche dahler 
eine Mahl- und eine Oelmuͤhle treibet. ine andere 
Mahlmuͤhle befindet fih an der Wisbach. 

Durch den Ort ziehet eine von Mainz. über Bin« 
gen nach Kreuznach führende gemeine Strafe, und 
neben vorbei eine andere von Alzei nach Bingen. - 

Die Bevölkerung diefed Orts beflehet in 137 Fa⸗ 
milien, 550 Seelen. Die Gebäude in ı Kirche, a 


Pfarr- und 2 Schulhäufern, 118 burgerlichen und ge- 


meinen Haͤuſern. Die Gemarkung enthält 1719 
Morgen Meder, 146 M. Wingert, 115 M. Wiefen ıc, 
Bon den Seldgränden befizet Die Kurfuͤrſtl. Hofs- 

‚ kammer Das Wiedertäufer Bätlein von achthalb Mor⸗ 
gen Eanded, wie auch noch verfchiedene andere, wel» 
che in Erbbeſtand verlieben find 5 Die geiftliche Ver⸗ 
waltung Diejenigen, welche zu den Klöftern Difibo- 
Denberg, Spanheim, Navengirdburg, Chumde und 
©t. Katharinen, wie auch zu den Kirchen und Altar» 
pfränden gehöret haben. Nebſt dieſen find einige 
Dem Nonnenkloſter Rupertsberg bei Bingen , Dem 
—— Hoſpital und dem Freiherrn von Hacke 

uſtaͤndig. 

Die Kirche zu Genzingen hat Udo aus einem 
edeln Geſchlechte, und ſeine Gemahlin Judith nebſt 





\ " & Hontheim hit. Trevir. dipl. Tom. I, pag. 211. - 
0) In Janis rer: Mog. Seript. Tom. Il, pag. 4 


3 » 
Da 


! 


52 Oberamt 


Dem Zehnten im J. 1127 dem Kloſter Spanheim ge⸗ 
fchenfefip). Dieſes lies Den Gottesdienſt Durch einen 
Mönchen darin verrichten. Als in folgendem Jahr⸗ 
Hundert die Pfrüänden des Domftiftes zu Mainz ver⸗ 
mehret wurden , ſuchte Erzbiſchof Gerhard und das 


Domkapitel im‘. 1256 den Abt Johann durch bitten - 


und Droben zu Leberlafung diefer Kirche zu bewe 
‚gen; aber vergeblih,, bis Defielben Nachfolger, Abt 
Deter, gleich nach feiner Erwählung ſolche mit dem 
Satsonatrecht, Zehnten und übrigen Gefaͤllen im J. 
1265 gedachtem Domkapitel abgetretten hat g). Die 
fe Kirche war und ift noch heutigen Tages dem heil. 
Martin geweihet vr). Bi zur Neformation gehörte 
fie in das Erzdiafonat des zeitlihen Domprobften 
und das Erzprieftertum Mänfterappeln ). Nach 
Der Hand hatte folche mit Den übrigen Kirchen des 
Oberamts gleihed Schickſal. Bu Anfang des ges 
genwärtigen Jahrhunderts ward Der gemeinfchaftliche 


Gebrauch zwifchen den drei Religionen beliebet, und 


wegen des Katholifchen Pfarrfazes zwifchen Kurpfalz 
und dem Domkapitel zu Mainz Die abwechſelnde Ver⸗ 
leihung feft gefezet, Die Kirche auch im J. 1748 neu 
erbauet. Katholiſcher Seite iſt e& nun eine Pfarr- 
und Mutterfishe von dem Algesheimer Landkapitel, 
mit einer Filialkirche zu Langenlonsheim. Refor⸗ 
mirter Seits iſt es aber ein Filial ihrer Pfarrei zu 
Langenlonsheim, und wird ſelten gebraucht. Die 
Augſp. Confeſſionsverwandten haben an ſolcher einen 
eigenen Prediger, welcher auch Langenlonsheim, die 
Doͤrfer Horweiler und Welgesheim im Oberamt 





p) Trithemius Chrou. Sponh. pag. 244. 0 
4) Ibid. pag- 285, und Gudenuss Cod. diplom. Tom. II, pag. 


799 iqq- " 

s) Ber heil. Martin tft der Yatron bes Klofters Span⸗ 
heim, wie au ber Domfirhe zu Mainz. 

s) Würdtwein Dioecef. Mogunt. Commest. I, pag. 88, 9 
es heißt: primo Genzingen ef incorporata ecclohe ua- 
joxi Moguntine. iR | 


Ä 


\ 


% 


Krenznach. 53 


Stromberg, ſodann Das Dorf Aſpisbdeim im Ober⸗ 
amt Alzei mit zu verſehen hat. Vor der Reforma⸗ 
tion fand ſich indem Hofe des Kloſters Radengirs⸗ 
burg eine Kapelle t), Die aber eingegangen iſt. 

Der Zehnten in Der Gemarkung ift, wie fchon ger 
meldet worden, mit Dem Patronatrecht im J. 1205 
an das Mainzer Domkapitel gefommen, welches ſol⸗ 
eben auch von den Sommer- und Winterfrücten als 
Lein begiehet. Am Eleinen und Dem Weinzehnten hat 
Der Kath. Pfarrer. ein Drittel zu geniefen. Das 
Dorfgericht iſt mit einem Ober- und einem Unterfauth 
nebſt zween Serichtsfchäffen beſtellt: im Siegel führe 
felhiges ein G. Ä 


3 ) Zogenheim ift ein gemeined Dorf an bei 
Graͤnzen Des Babdifchen Amts Sprendlingen, zwo 
Stunden von Kreuznach oſtwaͤrts, an der Wisbach 
gelegen. Seine Nachbaren find gegen Oſt Dber-Hile 
bersheim und Welgesheim; gegen SAD Sprendlin« 
sen; gegen Welt Schwabenheim und Bofenheims 
gegen Nord die ritterfchaftlichen Drte Planig, Ip⸗ 
pesheim und Bibelsheim. Im J. 1133 kaufte Erg 
bifchof Adelbert zu Mainz von einem Edeln, Namens 
Hug, ein eigenes Hofgut zu Zozenheim im Nah⸗ 
gaue, in Der Öraffchaft Emichd von Schmidburg «) 
Der mit den Grafen von Spanheim und Veldenz eie 
nerlei Urfprung gehabt haben mag. , 
ı Neben dem Dorfe lauft Die obgenannte Wisbach 
oſtwaͤrts vorbei, und treibt eine Mahlmuͤhle. 
ne [7 Ce 1 7 U; 


) Würdtwein Subfid. diplom, Tom. XI, pag. 244° - 
“) Gudenus Cod. diplom. Tom. I ’ p- 110. Herr D. Andreae 
in feinem Crucinaco illuftrato pag. 107 fqg. meldet, daß 
Graf Emid von Leiningen das Dorf Zozenheim an Bla 
gr. Üinpredht 1 verpfändet habe, und beziehet fich auf die 
Ada Compr. Francof, wo der Graf die vom Klofier Wels 
fenburg rührende Lehenorte Grünftadt, Aflelnheim 20. 
verpfändet hat. Es iſt aber ein Irrthum, indem es 
Suſenheim, jezo Saufenheim, heiffen fol. _ . 


D 3 


4 Oberamt 


BZwiſchen ˖ biefem Dorfe, dem Badiſchen Orte 
Sprendlingen, und nachfolgendem Pfaffen-Schwas 
benheim ſiehet man noch das verfalene Denkmal, 
welches dem tapfern Mezger zu Kreuznach, Michel 
Mort, der in einer zwiſchen dem Erzbiſchoffe Wern⸗ 
der von Mainz, und dem Srafen Johann I von 
Spandeim im J. 1279 vorgefallenen Schlacht fein 
Leben eingebuͤſſet, zu Ehren errichtet worden iſt. Es 
hat in einer ſteinernen Saͤule beſtanden, worauf ſein 
Bildniß eingehauen war x). Noch heutigen Tages 
wird Die umliegende Gegend das Michel-Mortfeld 
genennet. “ 

- Die Bevölkerung beſtehet in 72 Samilien, 266 
©eelen s die Bebäude in 1 Kirche, einem Pfarr- und 
& Schulhaͤuſern, nebſt 60 andern gemeinen Käufern, 
Die Gemarkung enthält 560 Morgen Aderfeld,, 64 
M. Wingert, und 36 M. Wiefen. 

Einige zum ehemaligen &t. Katharinenflofter Get 
Braunmeiler, twie auch zur Pfarrei gehörigen Grund» 
ſtuͤcker find die einigen Freiguͤter in Diefer Bemarkung. 
Bon diefiger Pfarr- und Mutterkirche hat die 
Kapelle zu Welgesheim ebmals abgehangen. Sie 
War ebenfalls dem Erzdiafonat des Probften zu U. 
2.8. auf Dem Felde bei Mainz untergeben‘, und dem 
Beil. Martin geweidet. Den Kirchenfaz fowohl von’ 
Der Kirche ald der Bilial-Rapelle zu Welgesheim hat⸗ 
ten Die Rheingrafen auszuüben y). Im J. 1404 ha⸗ 
ben Johann und Friedrich, Gebruͤder, Wildgrafen zu 
Daun und Rheingrafen zum Stein, dem Kollegiatſtift 
auf dem Johannesberg bei der Burg Daun ihr Recht 
zu Zozenheim übergeben z). Die Kirche ſelbſt iſt 
nunmehr zwiſchen den Katholiſchen und Reformirten 
gemeinſchaftlich. Erſtere gebrauchen fie als ein Filial 





v 
x) Trithemiss Chron. Sponh. p. 289, und Lucd Grafen-Saal 


pag. 608. - . 
y) Bon Welgesheim fiehe 3 Theil, Seite 362. 
a) Würdtmein Dioecel. Mogunt. Comment. I, pag. 72 fqq« 


— 
v⸗ 


- 
« 


— 


Kreuzuach. 35 


ber Pfarrei Welgesheim, Die anderen aber als eine 
förmliche Pfarrkirche, Die mit einem eigenen unter 
Die Inſpektion der Klaffe Kreuznach gehörigen Pre⸗ 
Diger verfeben if. Die Eutherifchen find nach Gen⸗ 
singen eingepfarret. | 

-.. Der Bebnten war jederzeit eine Zugehoͤr des Pa⸗ 
tronatrehtd. Ein Theil Davon aber fcheint im XIV 
Jahrhundert zu Lehen begeben gewefenzufeyn. Denn 
nad dem alten Rheinzräflichen Mannbuche befennet 
Philipps von Ingelheim im J. 1419 Daß ‚, der Zende 
„zu Tzozenheym von der Mingrauefchaft zu Lehen 
„rüre, und er ſolchen von Johann Wildgrafen von 
„Dunen und Ringrauen zum Stein gu Leben habe, 
„auch Karle von Ingelnheim fein Better in Gemein⸗ 
„ſchaft befize a): Noch heutigen Tages beziehet 
Diefes nunmehr gräfliche. Sefchleht feinen Unheil, 
Das übrige aber das Wild- und Nheingräfliche Ge⸗ 
ſamthaus in Gemeinſchaft. Jedoch haben die Für 
Ren von Salm ihren Antheil im J. 1701 Durch einen 
Bergleich an Pie Grumbach- und Rheingrafenfteini» 
ſche Linien abgetretten 5). Zugleich beziehet auch die 
Kurpfälz. geiſtliche Verwaltung etwas Davon, und 
ein Theil Des Fleinen Zehnten ift dem Neformirten 
Pfarrer, der Blodenzehnten aber dem Ref. Schule 


meiſter als ein Befoldungsftud angewiefen. 


4) Schwabenhbeim , .ein grofed Dorf an der. 
Sippel, anderthalb Standen von der Stadt Kreuz⸗ 
nach entlegen,, bat gegen Oſt Das vorhergehende 30» 
zenheim und das MarggräflicH-Badifche Amt Sprends 
lingen, gegen Sud dag Kurmainzifche Dorf Pleie 


tersbeim , gegen Wer Bofenheim, gegen Norden 


Das zur Sraffchaft Zalkenftein gehörige Dorf Bie⸗ 





s) Die Urkunde ſtehet in der Rheingräflihen Druckſchrift 
die Bemeinfchaft , unter den Urkunden num. II. p. 395. 
s) Siehe die Burzgefaßte Geſchichte des Wild- und 
Aheingräfl. Haufes $.LXXII, p. 173. 
ur D 4 


— 


56 Oberamt 


belsheim zu Nachbaren. In den Lorſcher Urkunden 
koͤmmt Suaboheim im VIII Jahrhundert vor, und 
wird zum Wormsgau gezaͤhlet 5). Es iſt aber ſchwehr 
zu entſcheiden, ob es dieſes Dorf, oder das im 
Oberamt Oppenheim an Der Selze gelegene Saur- 
. Echwabenheim fey. Da jedoch deſſelben unmittelber 
nach Sprendlingen gedacht wird, fo wird wohl das 
gegenwärtige Darunter verfionden werden mäflen. 
Um ed von jenem zu unterfcheiden, wird ed Pfaffen- 
Schwabenheim von dem daſelbſt errichteten Klofter 
genannt. Die meiften Güter famt der Gerichtbar⸗ 
. Beit waren fchon im XI Jahrhundert ein Eigentuns 
Der Grafen von Spanheim. Graf Eherbard mit 
feiner Mutter Hedwig, welche dag berühmte Klofer 
Spanheim geftiftet, erbauete auch hier ‚ein Kloſter, 
und begabte folches mit verfchiedenen Sefällen. Graf 
Megindard und feine Gemahlin Mechtild übergaben 
ſolches Dem Erzbifchof Mdeibert zu Mainz mit der 
Kirche, allen Zehnten, und Dem neunten Theile des 
Eigentums an Leibeigenen, Höfen, Aeckern, Wein 
gärten, Wäldern, Wiefen ꝛc. mit dem Bedinge, daß 
er die Chorherren Des regulisten Augufinerordend 
darein fezen folte. Der Erzbifchof that folched im 
J. 1130, und bemwilligte zugleich, Daß die Darin ver⸗ 
fammelten DOrdengbräder ſich einen Vorſtand wäh 
fen, und daß aus ihnen ein Briefter zum Pfarramt 
angeftellet werden durfte. Gedachtem &rafen Me⸗ 
sindard und Benjenigen feinen Erben , welche die 
Burg Dille befizen wärden, ward Die Schism- und 
Kaftenvogtei des Kloſters vorbehalten d). 
Diefe Stiftung ift in der Folge mit andern Gü⸗ 
tern , Einkünften und Gerechtfamen verbefiert wors 
den; wie denn. Graf Simon von Spanheim im J. 





e) Cod. Lauresh. Tom. II ‚ num. 1917. ” 

d) Die Urkunde hierüber, bat Trirhemins in Chron. Sponh. 
pag- 245 [qq. vollftändiger aber Gudenus in Cod. diplom. 
Tom.I, p.89 geliefert, . 





« 


. Kreuznach. J 57 


12460 den Pfarrſaz zu Hackenheim dazu hergegeben 
hat e). Auch hat der Erzbiſchof Gerhard zu Mainz 
im J. 1259 die Kirche zu Schimsheim beſagter Stif« 
tung einverleibet 5). \ 

In folchem Zuftand erhielt ſich das Kloſter bis 
in das XV Jahrhundert, da ed zu Wiederherftel- 
lung einer regelmäfigen Ordnung Der fogenannten 
Windesheimer Kongregation im J. 1468 mit Einwil⸗ 
ligung der Chorherren untergeben worden iſt g). Die 
im folgenden Jahrhundert ausgebrochene Religions⸗ 
ſpaltung brachte dieſem Kloſter ſeinen Untergang. 
Denn im J. 1506 kamen Kurf. Friedrich III von dee 
Pfalz, und Marggraf Pilippert von Baden mit ein⸗ 
ander uͤberein, daſſelbe aufzuheben, und deſſen Ge⸗ 
fälle auf eine andere Ust zu verwenden. Sie ſchick⸗ 
ten Deswegen Montags vor Lichtmeß, (den 28 Jaͤn-⸗ 
‚ ner) ihre Beamten von Kreuznach nach Schwaben⸗ 

heim, welche von allem Vorrath an Getraid, Wein, 
Schiff und Geſchirr, Gerätbfchaften, Urkunden-, 
‚ Kleinodien , Gefaͤſſen und dergleichen eine getreue 
Anzeige fordern, alles genau aufzeichnen und Die 
Schläffel zu fi nehmen mußten. Einige Tage her» 
nad famen fie abesmald in das Klofter, liefen Die 
Mltäre in Der Kirche niederreifen, die Bilder abneh⸗ 
men, Mefie- Choral- und andere Bücher öffentlich 


—verbrennen. Was von Silber war, nahmen fie mit 


Ab, die tupferne Gefaͤſſe zerfchlugen fie. Den Chor» 
herren wurde bedeutet fich Des Meplefeng ,. Chorfins 
gend ıc. gänzlich zu enthalten, ihre geiftliche Kleider 
mit weltlihen zu vertaufchen,, und fich Der einzufühe 
senden Slaubenslehre zu unterwerfen, wogegen ih⸗ 
nen ein lebenslänglicher Unterhalt oder fonflige Ver⸗ 
forgung augefichert wurde, Da fie fich aber deſſen 





" e) Würdtwein Dioecef. Mogunt. Camment. I, pag. 97. 
Fyqj Gudenus Cod. diplom. Tom. I, pag. 663. 
g) Yeannis rer. Mog. Script. Tom. I, Lib. V, pag. 785, und 

n gedachten Gudenus Tom. IV, p. 495. on 


5 


⸗ 


46 Oberamt 


naͤmlich das Pfarrweſen der Stadt Kreuznach derge⸗ 
ſtalt ‚ daß die Katholiſchen in Der — bis. 
mitten auf die Nahbruck den Franziskanern, Die jenfeit 
Des Nabefluſſes aber in der Neuſtadt den Karmeli⸗ 
ten eingepfarrt, jedem Kloſter auch aus Den einge⸗ 
zogenen geiſtlichen Gefaͤllen ein Gewiſſes an Geld 
und Getraid zugetheilet wurde y). In dieſem Ver⸗ 
haͤltniſſe ſtehet nun noch wirklich das Kath. Pfarrwe⸗ 
ſen, wiewohl der Chor der Woͤrthkirche eigentlich 
Dazu beffimmet iſt. Beide Pfarreien gehören in die 
Mainzer Didced und in Das Glaner Landfapitel. 
Bor der Neformation aber haben fowohl die Pfar- 
reien ald Pfränden unter den Erzdiafonat des Doms 
probften, und Dem Erzpriefter des Landfapiteld Muͤn⸗ 
fier-Appel gefianden 2). Nebſt jenen Kirchen, Kloͤ⸗ 
ftern und Kapellen waren auch Witarpfründe in dem - 
Hofpital, in der Bubenfapele, und in dem Burgs 
mannshof des Johann von Bleinihen a). Serner 
batte fchon Graf Johann II von Spanheim auf der 
Burg zu Kreuznach im J. 1309 eine Kapelle geftiftet, 
und zwei Jahre Darnach mit Bewilligung feines äl- 
tern Bruders, des Grafen Simon III zu Kaſtelaun, 
Diefe Stiftung beftättiget, mit dem Bedinge, daß 
bei jedem Erledigungsfalle Der damit verbundenen 
Altarpfruͤnde der nächfte und aͤlteſte Erbe, dem die 
Burg zufallen würde, dem Domprobften zu Mainz 
einen tauglichen ‚Priefter Dazu vorftellen follte 5). 
Dieſes Patronatrecht kam hernach an Die Gemeinere 
der vordern Braffchaft Spanheim, Die ed auch big 
zur eingeführten Reformation ausgeäbet haben c). 
— — 
) Und zwar jedem Kloſter 130 fl. an Geld, 20 Malter Korn, 
und 6 Ohm Wein. 
x) Vurdtwein Dioecef. Mog. Tom.I, pag. 88. 
‚e) Ehen bafelbft pag. 90, wo ed heit: tem Altariftz 8. 
.  Katharine virginis in curia Johannis de Bleynichen. 
6) Ibid. Tom.I, pag. 102 die 108. 
e) In dem geiftlihen Lehenbuche Kurf. Philipps heißt es 
{m Ampt Erutznach: Item ber Altare uf bem Stoß has 








Krenznach. 39 


aus verſchiedenen Kloͤſtern an ſich zu ziehen, und 

das Pfarrweſen zu Badenheim, OberHilbersbeim, 

Welgesheim und Zozenheim Durch fie verfehen zu 

laffen. Die Kirche zu Schwabenheim, die Damals 

br verfallen war, ward wieder ausgebeſſert, und 
as noch unausgebaute Schiff Derfelben vollendet. 

Dieſes gefchabe im J. 1712. zu Deffen Andenken oben 

am Chorgemwälbe folgende Infchrift gefezet wurde: 

FAVentlsVs SVPERIS AC AnNVENTE ELECTORE ' 

PaALarIno loanse WILHeELMo (sInt IllIe 

‘ IVelrer GRATES) BASILICA HAEC PERVXVVS 

STA BESTAVRATA EST. ' | 
Im J. 1714 ward der hohe Altar errichtet, und 

nach 2 Jahren der Thurm mit Glocken verfehen, eine . 

Drgel angefchaffet, Der Ehoralgefang wieder einges 

führt, mithin Das Klofter einigermaffen in feine vo» 

rige Verfaſſung hergeſtellet, nur mit Dem Unterfchiße 
de, daß die darin befindliche Ehorherren ald Pfaͤch⸗ 

ter lediglich aus andern Klöftern Berufen werden A). 

Don den Pröbften, welche dem Kloſter vor und 
nach der Reformation vorgeftanden haben, finden fich 
folgende aufgezeichnet : 

1125 Hermann, kommt in einer Urkunde des Erzbi⸗ 
fehoffen Adelbertd unter Den Zeugen vorzs). 

1219 Heinrich, in der Gtiftunggurfunde des Gt; 
Katharinenflofterd bei Braunmeiler. 

1248 Konrad, in einem bei Spiesheim im Oberamt 
Alzei angeführten Entfcheide für das Klofter 
Syon, und in dem Schantungsbriefe über dag 
Patronatrecht zu Hadenheim und Schimsheim 
1259. 

1292 Ubert. 1300 Albert. 1324 Siffrid von Pley⸗ 

niche. 1330 Franciſcus. 1361 Jakob. 1387: 
Philipp. 1421 Konrad Wolf. 1440 Johann 





"»)- Ale diefe Nachrichten habe ich einem die 5 
in Ehmabenheim zu verdanten, jer Geiſtlichen 
#) Trithem. Chron. Sponh. pag. 299. ur 


/ 


60 Oberamt 
von Oyle, wird auch Johann von Spanhein 


genannt. 

1456 Gerhard von Mauchenbeim. 1466 Philipp. 

1468 Andreas von Wabertheim, der lezte Prob 
vor der Reformation , fcheinet feiner Wärde 
entfezt worden zu feyn, weil im nämlichen Jah⸗ 
re durch die Windesheimer Kongregarion die 

. Unterfuhung der häuslihen Wirthſchaft und 
Die Einführung beſſerer Zucht vorgenommen’ 
worden. 

2469 Johann Otten, ward von Hirzenhagen als 
Prior hieher berufen. 

1475 Hermann von Battenburg, der erſte, welchen 
gedachte Kongregation zum Probſten beſtellet 
hat, 7 1509. 

1509 Nikolaus von Belle, der zweite Prob nach 

. ©  ded Klofierd Reformation, T 1513. 

1513 Johann von Geligenftatt , fol ein eiferiger 
Befchüzer der Krengen Kloſterzucht gewefen ſeyn, 

1520, 

1520 Adam von Raunen. Unter ihm eräugnete fih 
der befannte Bauernfrieg , wodurch dag Kloſter 
vieles Ungemach erlitten hat, T 1545. 

1545 Johann von Lahnſtein, T 1556. 

1556 Adam von Neuß, der legte Probft, unter wel» 
chem das Klofter aufgehoben worden. Er ſluͤch⸗ 
tete ich nach Marienthal im Rheingaue und 
ftarb alde im J. 1589. 

1621 fchidte Die Windesheimer Kongregation einen 
Prieſter Niklaus von Kinsweiler ald Prior nach 
Schwabenheim. Weil aber Die Gefälle den Je⸗ 
fuiten angewiefen waren, muſte er, wie 1639 
Chriſtoph Caers, und nach ibm 1642 Heinrich 
Caers, unverrichteter Sache wieder abziehen. 

2649 kam Kaſpar Beehen ald Probft dahin, ſtarb 
aber im J. 1652, wo das Klofter Der Landesherr⸗ 
fehaft wieder eingeranmt wurde. 

1697 if Anton Ignaz von Märteld, aus dem Klofter 


Kreuzuach. 61 


Sherbards-Rlaufen zum Pfarramt berufen und 
hernach zum wirklichen Prodf verordnet worden: 
Er ftarb erfi im 3.1740. 

3740 Matthias Ludwig Siverd , aus dem Klofter 
Erich, ſtarb ald Probft im Y.1748. 

2748 Lothar Franz Bohländer, ſtarb 1754. 

2754 Sodann Georg Heß. Weil unter ihm Die haͤus⸗ 

lichen Umftände wieder gänzlich in Verfall ges 

rathen, fo wurde er abgefezet. 

1770 Cäfar Franz Herm. von Maubuiffen, aus Dem 

‚Riofter Eberharbs-Kiaufen, hat fein Amt mit 

vielem Lob verwaltet. Erflarbden 26 Der. 1784 

im 74 Jahre feines Alters. 
3784 Cuno Weinman, heutiger Probfl. . 

Auf des äftlichen Seite des Dorfes fließt die 
Appel vorbei, Die am Donnersberg entfpringet, und 
unterhalb unſers Schwabenheims fih in Die Nabe 
ergiefet.. Sie wird in alten Urkufden Apflos, 
Apfla, auch Appula genannt, und treibt dahier 
zwo Maptmählen, die eine in--und Die andere aufles 
Dem Dorfe. 

Die Zahl der Einwohner beläuft ſich auf 333 See⸗ 
fen, welche in 74 Häufern vertheilet find. Die Ges 
marfung enthält 1006 Morgen Aderfeld, 180 M. 
Wingert, 104 M. Wiefen, und zwei Morg. Gärten. 

Die alte Klofter- und nunmehrige Pfarrkirche, 
ift zur Ehre U. 2. 5. geweihet A), Die Katholifchen 
und Neformirten befizen folche gemeinfchaftlih; er 
fiere als eine ordentliche Pfarsfirche, wozu Boſen⸗ 
beim geböret, und wovon Der zeitliche Probft auch 
Pfarrer ifts leztere aber als ein Filial von Bofenheim, 


—— — nennen —— — 


n dieſer Kirche finden ſich noch zween alte Grabfteine, 

2 eine des Grafen Walram von Spanheim, at 
im 3.1380 geftorben, und der andere des Sr. Johaun 
von Spanheim, welcher im J. 1411 verihieden ſeyn 
folle. Beide bat Here D. Andrens In feinem Crucine« -- 
69 Ac. geliefert, rn 


J 


63 Oberamt 


Den Zehnten beziehet die Probſtei als ein | 
bes gepfachteten ioßergefäße ve Busenbs 


5) Bofenheim. Ein grofed Dorf zwifchen ber 
Appel und ‚Nahe, liegt eine Stunde von der Gtadt 
Kreuznach oſtwaͤrts, und gränzet gegen Oſt an das 
sorhergehende Dorf Schwabenheim. Die Abtei St. 
Marimin dat entweder bei ihrer Stiftung oder Doch 
Bald hernach einige Güter alda erhalten, indem in 
Der. Usfunde vom J. 1125, wodurd KR. Heinrich V 
viele Höfe und Kirchen, welche Pfalzgraf Godefried 

"yon Kalve an fich gezogen, der Abtei wieder zuruck 
gegeben, dieſes Baſtnheim vorkommt 5). Much mäfs 
“fen die Grafen von Spanheim damals ſchon viele 


Bäter allda beſeſſen haben , weil der. Stifter Des 


Klofterd Spanheim, Eberhard , mit feiner Mutter 


Hedwig felbigem im J. 1044 unter andern auch ein 


KHofgut und 6 Juchert Landes zu Safınbeim ver- 
liehen dat m). Nebſt dem bat Pabſt Eugenius III 
is J. 1148 Dem Kloſter Difibodenberg einige Beſt⸗ 
zungen Dahier beflättiget x). Im Jahre 1325 
trafen Johann und Simon Gebrüder, Grafen von 
Spanheim, mit dem Klofer gleichen Namens einen 
Tauſch, wonach der Abt Willicho die bereite im J. 
1155 an dag Klofter gekommene Burg Roppenflein 
gedachten Strafen mit allen Zugehörungen übergeben, 
Diefe aber Pafür den Hof zu Bafenheim mit ’allen. 
Rechten und-Sreiheiten dem Kloſter auf allzeit ab» 
getietten haben o). Nebſt dDiefen mögen noch andere 
©äter in Der Gemarkung von Der Graffchaft lehen⸗ 
rübrig sewefen ſeyn; wie denn das audgeflorbene 
Geſchlecht der Keßler von Sarmsheim, und Die Her⸗ 
N Hentbeim hift. Trevir, diplom. Tem.I, pag. 513. 
m) Tritbemiss in Chron. Sponh. pag. 237. 
n) Feaanis Spicil. Tabul. veter. pag. 129. 
„_e) Tritbem. 1. c. pag. 308, wofelbft auch wegen des Urſprungs 
des adelichen Gefchlechtes von Koppenfiein umfandliche 
Nachricht zu finden iſt. i 


Kreuznach. | 63 


sen von Schönberg dergleichen beſeſſen, die hernach 
an die Befizer von Alten-Beimburg, und die Grafen 
von Degenfeld gefommen find. Bei der äber Die 
Erbſchaft des Baierifchen Herzogs, Georg Ded Reis 
&en, über Die Pfalz ausgebrochene Fehde, fiel Land⸗ 
graf Wilhelm von Heffen auch mit feinem Kriegsvolk 
zu Bafinheim ein, ſteckte Die Kirche, und den Hof 
des Klofiers Spanheim in Srand, und legte dadurch 
Den gröfeften Theil Der Häufer in Die Aſche. 

Durch den Drt ziebet Die von Kreuznach nad 
Mannheim führende Strafe, und wird darin Der 
Bol erhoben. Die dermalige Bevölferung belauft 
fh auf 91 Tamilien, 362 Seelen. Die Gebäude 
befieben in x Kirche, 1 Pfarr- und Schulhaus, 76 
Burgert. und gemeinen Häufern. Die Gemarkung 
enthält 1312 M. Meder, 133. M. Wingert, 68. M. 
Wieſen, und 198 M. Wald. 0 

Unter jenen Feldgruͤnden ſind der oben ſchon be⸗ 
merkte Hof des Kloſters Spanheim, und der von 
der vordern Grafſchaft Spanheim zu Erblehen ruͤh⸗ 
rende, bon Dem Geſchlechte der Keßler von Sarms⸗ 
heim getragene Felleiſenhof begriffen, welcher leztere 
im $.1750 mit lehensherrlicher Bewilligung an weil. 
des Herrn Pfalzgrafen Sriedrich zu. Zweibruͤcken 
Durchl. verkaufet, nachher aber an die Frau Fuͤrſtin 
don Iſenburg mit Alten⸗Beimburg vertauſchet wor⸗ 
den. Hieher gehören auch die den Grafen von De» 
genfeldt-Schönberg und die zur ehemaligen Pfarrei 
gebörigen Güter, welche dermalen des Kreuznacher 

ollektur einverleibet ſind. Den ſogenannten Heer⸗ 
wald von ungefähr 300 Morgen Landes beſizen Die In» 
wohner Des Ortes mit Dem Dorfe Hackenheim in Ges 
meinfchaft. Er ſtebetunter Derfaubersheimer Forſthute. 

Die Kirche war jederzeit eine befondere Pfarrei. 
Im %.1347 koͤmmt Peter zum Gtein als Pfarrer 


Dafelbft vor p). Des Kirchenfaz gehörte den Wilo- 


P) Gndsnus Cod. diplom. Tom. Ill, pag: 833. 


x 


4 = Oberamt 


und Rheingrafen. Bon dieſen hatte einer im XTI 

ahrhundert zu Flonheim ein Kloſter geſtiftet, wel⸗ 
ches Johann und Gerhard im J. 1454 in ein Chor⸗ 

ſtift abgeändert, und ſelbigem obige Pfarrei Baſen⸗ 

heim im J. 1469 Desgeftalt verliehen haben, daß «6 
folche mit einem feiner Chorberren fetd befezen fol: 
te q). Sie war dem Erzpriefter des Landkapitels zu 
Srinfterappel untergeben, batte aber bernach mit Deu 
übrigen Kirchen ein gleihed Scidfal. Dermalen 
benuzen fie die Reformirten ald eine ordentliche Pfarre 
tirche , und balten Darauf einen eigenen Prediger, 
der unter die Inſpektion der Klafie Kreuznach gehö«- 
set, und zugleich Die Filialen zu Schwabenpeim und 
Hadendeim verfehen muß. Die Katholifchen gehoͤ⸗ 
sen zur Pfarrei Schwabenheim , und die Luthesifchen 
nach Kreuznach. 

Bon dem Zehnten, ben Die Wild- und Nheingräfs 
lichen Häufer als eine Zugehär des ehemaligen Patro⸗ 
natrechtes hergebracht haben, geniefet der Reformir⸗ 
te Pfarrer den dritten Theil ald Befoldung. 


6) Backenheim. Ein mittelmäfiged Dorf nahe 
an der Stadt Kreuznach, fömmt in Der Urkunde R. 
Heinrichs II vom 3.1023, wonach er von der Abtei 
St. Maximin 6650 Hubgäter zu Lehen empfangen, 
und wieder an andere pergeben hat, unter dem Ras 
men Hakinesheim nad Appula, Alfontia und Sce⸗ 
singesfeld vor r). Zu Sagenheim bat das Klofter 
Spanheim durch feine urfprängliche Stiftung zween 
Höfe , und eben foviel Juchert Wingert erhalten. 
Es if wahrfcheinlih, Daß diefer Ort fchon in den 
.diteften Zeiten der Königlichen Burg zu Kreuznach 
Dienfibar gewefen, und Die in der Bemastuns 2 an 

n 





9) A&. Acad. Palat. Tom. I, p.30 fgq. 
r) Henshein hißor, Trevis. diplom, Ta, I, .p a 


Krenzuad). | 65 
noch befindliche freiadelihe Guͤter ihren Urſprung 
Daher haben. | 

Sowohl in dem Dorfe ald auf ben in der Gemar⸗ 
Fung gelegenen Höfen zaͤhlet man nur 43 Fam. und 
beiläufig nur 200 Seelen; ı Kirche und 46 Haͤuſer; 
an Yeldgätern 958 Morgen Meder, 27 M. Bingert, 
36 M. Wieſen, und 105 M. Wald. 

Oſtwaͤrts vom Dorfe liegen die fogenannten Bone 
nenheimer Meyerhoͤfe, wovon einer Den Zreiherren 
von fangen, Die andern zween aber der Frau Faͤrſtin 
don Anhalt-Deifau zuftändig find. Die übrigen Frei⸗ 
guͤter gehören der Kurfuͤrſtlichen Hoffammer, der 
geiftlichen Verwaltung wegen der Klöfter Schwaben⸗ 
heim und Difbodenberg , Der Kirche und Pfarrei, 
wie auch verfchiedenen adelichen &efchiechtern. 

Bon der Kirche findet ih, daß ſchon im J. 1221 
zwifhen Wernher von Runen und dem Grafen von 
Spanheim wegen des Pfarrfages eine Irrung ent» 


fanden. Der Domprobft zu Mainz, in deffen Erg _ 


Diafonat dieſe Kirche einfchlägig gewefen, erkannte, 
daß ſolches Recht den Grafen von Spanheim zu: 
fiehe. Im J. 1240 fchenfte e8 Graf Simon mit 
aller Zugehör dem Klofter Schwabenheim s), wor- 
über der Erzbifchof Gerlach zu Mainz im J. 1259 
Die Beflättigung ertheilet hatt). Diefe Kirche iſt 
dem heil. Erzengel Michael geweihet, gehöret der⸗ 
malen den Ratholifchen, und wird von einem Fran⸗ 
ziskaner aus Kreuznach verfehen. Sie liegt eine 
viertel Stunde ſuͤdwaͤrts vom Dorfe auf einem Berg, 
Den grofen Zehnten beziehet die Probſtei zu 
Pfaffen⸗Schwabenheim, als eine Zugehör Des dem 
Klofter zufländig gemwefenen Patronatrechtes; der 
feine aber iſt dem zeitlichen Pfarrer angemwiefen. 


LEERE 


2) Würdtwein Dioec. Mog. Coınment.I, pag.95 (qq. 
s) Gudenus Cod. diplom. , Tom. I 3 Pag: 663. 


Pf. Geographie V. Th. | € 


” 


4 


65 Oberamt 


») Sreilaubersheim ligt ebenfalls zwiſchen der 
Appel, Alſenz und Nahe, eine Stunde von Kreuz⸗ 


nach ſuͤdwaͤrts, und graͤnzet gegen Of an Das Kur⸗ 


mainziſche Dorf Welſtein, gegen Sud an Neuen 
Baimburg des naͤmlichen Gebiets, gegen Weſt an 
Das von Kurpfalz lehenruͤhrige, nunmehro der Frau 
Fuͤrſtin von Iſenburg zuſtaͤndige Alten-Baimburg, 
gegen Nord an Rheingrafenſtein und Hackenheim. 
Der alte Namen dieſes Dorfes war Zeiberesheim, 
wofelbft Wanbert im J. 768 und Dres Fahre darnach 


Nichlind Dem Kloſter Lorfch einige Güter verlichen . 


haben ws). Es wird Yom gemeinen Manne auch. öf- 
terd Aappeslaubershein genannt, weil vieles Kraut 
daſelbſt wachfen fole. Das Benediktinerkloſter Tho⸗ 
key an den Lotharingiſchen Graͤnzen im Bistum Trier 
bat fchon in aͤlteſten Zeiten dahier beträchtliche Güter 
und Gerechtfame gehabt, wovon unten ein mehrere 
gefagt werden fol. | 

In des Dorfes Gemarkung entfpringt ein ge⸗ 
singes Baͤchlein, welches in die Appel fält. Auch 
giedet Die von Bingen nach Lautern führende Land» 
ar! Durch Das Dorf, und wird Darin der Zoll er» 
oben. 
Dermalen zählet man in Demfelben 115 Samilien, 
464 Seelen; 2 Kirchen, 2 Pfarr- und 2 Schulhäu- 


fer, nebſt 116 gemeinen Häufern. In der Gemars - 
tung 1123 Morgen Meder, 9 M. Wingert, 75 M. 


Wieſen, und 745 M. Wald. NHierunter find der 
Dem Klofter Tholey gehörige Hof, wie auch verſchie⸗ 
dene den Klöflern Ravengirdburg, Difibodenberg , 
Spanheim, Alten-Dünfter zu Mainz, und Gt. Rus 
pertsberg bei Bingen gehörige Guͤter mit begriffen. 
Die in ſechs Bezisfen beflehende Waldung ge⸗ 
böret der Gemeinde. Der gröfte Davon heifet das 
Bizlethal x). Auch befiget Die geifllihe Verwal⸗ 








D 


#) Codex diplom. Lauresh. Tom.II, num. 88 faq. ° 
x)Aus dieſem Namen koͤnnte man ſchlieſen, daß das dem 


Kreuznach. 67 


tung einen geringen Bufch, und das Nonnenkloſter 
zu Alten-WMünfter in Mainz den fogenannten Frizler⸗ 
wald von 24 Morgen. In dem Dorfe wohnet ein. 
. Rurfürftlicher hünerfänger „der Jaͤger, welchem die 
Forſthute über alle obige Waldung übertragen iſt. 
Die alte Kirche des Dorfes ift dem heil. Maus 
ritius geweihet, und der Pfarrſaz von den ältefien 
Zeiten her dem Kloſter Tholey zuſtaͤndig. Als dieſes 
- in dem XIII Jahrhundert durch Feuersbrunſt und 
andere Alnglädsfäle in Verfall gerathen war , ers 
laubte ber Erzbifhof Wernher zu Mainz, ein ger 
bodrner Herr von Eppenflein, welcher Damals. Die 
Domprobftei noch beibehalten , mithin auch das Der» 
felben antlebende Erzdiakonat zu verwalten gehabt, 
im 3.1261 die in feinem Bistum gelegene Kirchen 
zu Sreileiiusheim, Bonmerkirchen und Ofterna (je;o 
Niederkirchen) mit Seiftlichen aus gedachtem Kloften 
als Kaplaͤnen beftellen zu laſſen y). Diefe Kirche dat 
unter dem Erzpriefterzu Dünfterappel geftanden, und 
eine befondere Pfruͤnde aufdem Wltar des heil. Mir 
chael gehabt z), weshalben auch fietd zween Mönche 
bon Tholey dahin. gefchidt werden ‚welche dag any 





Nahgau zugeſchriebene Leibersheim (Act. Acad- vel. ? 
hitt. p. 132) anfer Sreilaubersheim , und das oben bes 
merkte Büchlein vor Alters Cherminbizia genannt wor⸗ 


| den (ey. . 
9) In der darüber vorhandenen ungedrndten Urkunde heks 
fet ed: Wernherus dei gratia fandae Moguntinae Mäis 
Archiepilcopus & Praepofitus majoris ecclefiae MAgunr 
‚tinae, diledo.in chrifto abbati de Tholegia totique con- 
ventui ejusdem loci, eorumque fuccefloribus O. S. Be- 
nedidi Ttevir. dioecef. &c. . . . Hac itaque jndudi ra- 
tione vobis, veftrisque {uceefloribus Ecclefias! de Freiler- 
. bersbeim & Benmerkirchen & in Oßern« noftrag dioeceſis, 
quaxruxm jus patronatus ad veſtrum monaſterium perti- 
nere ab antiquo dignofcitur, vobis concedimns perpetuo 
-  poffidendas — Datum anno Domini MCCLXI. XVi Kalk 
Aprilis. J 
x) Würdrmweis Dioec. Mög. Comment. 1, pag. 88 & 90. 


1 ’ . 4 
. TER Fe {® 


—“ 


— 


68 DOberamt 


derthalb Stunden davon entlegene Dorf Hochſtaͤtten 
mit’ verſehen muͤſſen. Nordwaͤrts vom Dorfe lag 
auf einem Berge eine Kapelle, von St. Katharine ges 
nannt, wovon nur noch das zerfallene Semaͤuer und 
der Namen des Katharinen-Berged oder Walded 
ubrig if. Eine neue Kirche haben fich Die Reformir⸗ 
ten in Dem Dorfe erbauet, und folche mit einem Pre⸗ 


Diger beftellet, der unter Die Infpektion Der Kreuz: 


nacher Klaffe gehöret. 

° Den BZehnten in der ganzen Gemarkung befizet 
die Abtei Tholey , welche Dem Gloͤckner zu feinem Se⸗ 
Yalte etwas Davon abgiebt. 


" 9) Treifen tiegt auf der Linken Seite des Nah⸗ 
fluſſes, eine Stunde von der Stadt Kreuznach füd« 
tweftmärtd. Diefer Ort kommt in einer iußliabe vom 
& 1112 vor, womit K. Heinrich V erläubet hat, 
Daß Erzbiſchof Adelbert zu Mainz mit dem Erzbiſchof 
Sidelgot zu Magdendurg einen Taufch eingehen Durfs 
te, nach welchem das Erzftift zu Mainz den Ort 
Bennungen in Thüringen an jenes zu Magdenburg, 
und diefes Dagegen einen Hof zu Weßel im Trachgau 
(jezo Wefel) mit aller Zugehör in Bugenheim, Huͤf⸗ 
felsheim und Treifa im Nahgaue abgetretten hat a). 
Im XIII Jahrhundert wird der Ort Chreyß, Trey- 
fs und Traysbin genennet 6). Ein andere® Dreiſa 
oder..Treila liegt am Donnersberg, und heiſet jezt 
gu ilnterfchiede Aünfter-Dreifen, von einem ehe 
mals daſelbſt geftandenen Klofter c). 

Die Zahl der Inwohner belauft fih auf 43 Fa⸗ 
milien, 165 Seelen. Un Gebäuden finden fib 1J 
Kirche, 1. Schule und 35 andere Häufer. In der 
Gemarkung aber 369 Morgen Meder, 10 M. Win» 


gert, EM, Wiefen, und 40 M. gemeine Waldung. 





a) Gudenus Cod. diplom. Tom.I, pag. 390. 
6) A. Acad. Palät. Toin. V hiſtor. pag. 138. ° 
4) Sieh ibid. Jom. I 2 F?E- 254.» 


Kreuznach. 69 


Im J. 1275 hat ein Edelkaecht, Namens Heri⸗ 
bert von Schaleiden, die vom Kloſter Bleidenſtatt 
zu Lehen getragene Guͤter zu Treiſen dem Kloſter Ra⸗ 
vengirsburg verkauft, und im J. 1294 Savilia von 
Weſthoven; Florentins von Narheim Wittib, auf 

dieſe ihr zur Morzengabe angewieſene Guͤter Verzicht 
gethan Ad). Im J. 1312 bewieſen der Probſt Stephan 
und der Konvent Des genannten Kloſters Ravengirs⸗ 
burg zwo Marl Pfenning auf ihren Hof zu Zreife 
als ein Geetgeräth „ welches Sriedrich von Treifg 
und feine Ehefrau Mechtild mit 20 Marf Pfennin- 
gen geftiftet hatten e). Im 3.1344 bat des Grafen 
Friedrichs I von Velden; Wittib; Blanzeflor, mit 
ihrem Sohne Georg, von ihrem Bruder, Grafen 
Johann won Spanheim zu Starfenburg, und feiner 
Gemalin Mectild von Baiern, (Pfalzgrafen Run 
dolphs I Tochter) ein in den zwei Doͤrfern zu Lons» 
beim und zu Xreifen an der Nahe gelegenes Gut 
für 760 Pfund guter Heller auf einen Wiederfauf an 


fich gebracht f). Vermutlich And dieſe Güter her⸗ 


nach an die Semeinde in Erbbeſtand verlichen oder 
gar als ein Eigentum überfaffen. worden. - 
‚ Rur ein.geringes &ütlein in der Gemarkung fo 
die geiftliche Verwaltung wegen des St. Ratharinen- 
Nonnenkloſters bei Braunmweiler annoch befizen. Die 
in zween Bezirken liegende Bufchwaldung ſtehet Der 
Gemeinde zu, und ift der Obſicht des Kurfüsktlichen, 
Sörfterd zu Heddesheim an Der Guldenbach uͤber⸗ 
tragen. en ee 
Die Kirche. des Ortes ift dem heil. Lqurentius 
. » / . PET 





a 3 * 8 im — 

d) Mirdtwein Subfid. diplom, Tom. V, pag. 418. wo Aber 

- terig ſtehet Im Villa Freyſen, wie ſich aus dem Verfolg 

fi 434, 449 & 401 von ſelbſt hinlaͤnglich entwickeln 

e) Ihid. Tom. VI, pag. 199 nn 0 
f) A&. Acad. Palat. Tom. IV, pag. 326. und die Urkunde 
darüber pag. 369, num. XL.  '' 


&; 


y’ 


6 | Oberamt 


geweihet. Wahrſcheinlich gehörte ſte anfänglich zu 
den Beſizungen des Erzſtifts Magdenburg, und kam 
durch den obgemeldeten Austauſch an das Erzſtift 
Mainz, welches den Pfarrſaz mit dem Zehnten ei⸗ 
nem zeitlichen Domprobſt angewieſen haben mag. 
Sie iſt dermalen eine gemeinſchaftliche Filialkirche 
ler: Drei Religinen, und zwar auf Katholiſcher 
Seite von der Pfarrei Narheim, Reformirter Seits 
son’ der Pfarrei Weinsheim, und von der Augſp. 
Eonf. Verwandten Pfarrei Sobernheim. 

DenBehnten in der Gemarkung beziehet der Doms 

bſt zu Mainz, wovon jedoch Dem Kath. Pfarrer 
3u Narpeim ein Drittel angewiefen ift. 


< 9) Yen. Diefes geringe Dorf liegt an der 

weltlichen Gruͤnze des Oberamts, fünf Stunden von 
Kreuznach, und’hat fihon im X1 YJahrbundert Den 
Grafen von Spanheim zugeböret. Denn unter Den 
erfien Stiftungsgätern, womit Graf Eberhard Dad 
von ihm errichtete Klofter Spanheim begabte, waren 
auch einige Höfe zu Auwen begriffen, die in der Bes 
fättisungsurfunde des Erzbifchofs . Adelbert von 
Bainz im J. 1124 'ausdrädlich genennet werden. 
Als Graf Adelbert von Spanbeim von feinem Zuge 
in daß gelobte Land. zurud gefommen war, ſchenkte 
er Dem Abt Rupert im J. 1203 Das Dörflein Auwen 
mit allen Leibeigenen, Gütern, &efälen und Se⸗ 
sechtigkeiten zum ‚wahren Eigentum, wobei ed auch 
lange Zeit geblieben ifl. Da aber Graf Johann II 
Son Spanheim Kreuznacher Linie, feinem natärlichen 
Sohn eine Berforgung machen wollte, „auch Die Burg 
Koppenflein vom Klofter Spanbeim gegen einen Hof 
zu Bafenheim wirklich eingetaufcht Hatte, erhielt er 
dom Abt Willicho, daß dieſer im J. 1325 dem neuen 
Herrn von Koppenſtein Die Vogtei über dad Dörfs 
lein Aumen zu Lehen gegeben, Dabei aber fich alle 
Guͤter mit der Oberherrlichkeit, Beftelung des Schult⸗ 
peiſen⸗· Amts und Der Schöffen, wie auch das Ge⸗ 





Kreuznach. 71 


sicht, und das Huldigungsrecht, nebſt zwei Drittel 
an Buß- und Frevelfaͤllen vorbehalten hat. Unge⸗ 
achtet deſſen hielten fi Die Bauern lediglich an ihren 
Vogtsjunker, und leifteten den Aebten die Huldie 
gungspflicht lange jahre nicht mehr, big endlich 
der berühmte Abt Johann von Trittenheim felbige 
Dusch Kurf. Philipps von der Pfalz im J. 1500 das 
zu gebrachthatg). Hach Einziehung des Kloſters fied 
jenes Eigentumsrecht auf Die gemeinfchaftlihe Re⸗ 
gierung Der vordern Grafſchaft zurud. | 
Das Dörflein beftehet dermalen aus 25. Jam. 
112 ©eelen, und 23 Häufern. Die Gemarkung 
enthält 208 Morgen Meder, 63 M. Wiefen, 10 M. 
Weide, und 80 M. Wald. . 
Auſſer einigen dem Luth. Pfarrer zu Eckweiler und 
Den Erben Der Sreiherren von Steinfallenfeld zuflän- 
Digen Grundftüder, finden fich Feine freie Güter in 
obiger Gemarkung , weil Die ehemaligen Befizungen 
des Kloſters Spanheim den Unterthanen gegen Ente 
richtung jährlicher Grundzinſe überlaffen worden. - 
Auf eben Die Art befizet auch Die Gemeinde die in 
fünf Bezirken liegende Waldbüfche, welche Der So⸗ 
bernheimer Forſthute untergeben find. | 
. Eine viertel Stunde von dem Dorfe liegt eine 
alte und ganz verfallene Kirche, Gozbach genannt. 
Sie war Dem heil. Servatius geweihet, und fol vor 
Der Reformation eine Dutterfirche gemefen feyn A). 
Die Dazu gehörigen Güter nebft Drei bis vier Mor- 
sen Wald geniefet der Lutherifche Pfarrer zu Eckwei⸗ 
ler in dem Badiſchen Amt Wintesburg, welcher auch 





Trithem. Chron. Sponh. pag. 237, 239, 261, 302 & 412 

wofelbft alles umſtaͤndlich nachgelefen werden kan. | 
6) Weder von diefer, noch von andern vielen in biefer 

‚Gegend befindligen uralten Kirchen, welche in dem Um⸗ 

fang des Archidiakonats eines zeitlichen Domprobften 13% 

Mainz gelegen, ift in Herrn Würdtmeins Dioec. Mög: 
- Zeine Spur anzutreffen. DEE Ze 

Es 


.» 


72 Oberamt 


Die feiner Religion zugethane Inwohner zu Auen als 
Filialiſten beſorgen muß. Die Katholiſchen find in 
der gleichfad8 in befagtem Badifchen Amt gelegenen 
Pfarrei Rebach, Simmeriſchen Landfapiteld, einge: 
pfarret, Die Reformirten aber zu Monzingen. 

Am Zehnten beziehen Die Sreiherren don Weyhers 
und Leyen drei, die Präfenz zu Kirn zwei, und die 


- Rurfürftl. Hofkammer ein Sechstel. 
10) Bockenau, ein mittelmäfige® Dorf an ber . . 


SGraͤfenbach und Den Bränzen Des Amts Winterburg, 
Brei Stunden von Kreuznach weſtwaͤrts gelegen, 


wird in alten Urkunden Bogenaw, Buclenau und _ 


Buggenaw genennet. Das Klofler Spanheim ers 
hielt bei deſſen urfpränglichen Stiftung 1044 einige 
Suͤter Dahier, und im J. 1ı27 ſchenkte Udo von 
Spanheim dem Klofter af fein Erbtheil zu Buckenau. 


Im J 1148 ward das damalige Dörflein von einem 


Böswicht angezuͤndet und gänzlich abgebrannt. Ein 
gleihes Schtdfal wiederfuhr ihm bei Der zwifchen 
Pfalzgrafen Rudolph IE und dem Erzbifchoffe Bal⸗ 
Duin Don Trier vorgewalteten Fehde im J. 1334. Der 


Abt Wilicho II kaufte im J. Fr von feinem eige⸗ 


nem Batter, einen gebobrnen Edelknecht von Span» 
beim, und feiner Stiefmutter, Mechtild von Weins⸗ 
beim, gewiſſe Meder, Wiefen und Gärten alda mit 
Bewiligung ded Grafen Georg von Veldenz, von 
Dem fie zu Lehen gerühret, und ga einen Theil das 
don den Bauern gegen einen järlichen Grundzins, 
den andern aber verleibte er den Kloſterhoͤfen ein. 
Dior Diefem hies einer der Abts- und Der andere Der 
Praͤſenzdof. Lezterer war eben derjenige, welchen 
obgedachter Udo von Spanheim, famt dem Gericht: 
an. das Kilofter abgegeben, und der Graf Walram 
von Spanheim im J. 1343 von allen Abgaben bes 
freiet hard). " 


3 Man vergleiche damit Trick. Chron. Spanheimenle, 


* 


Krenznach. | 73 


Neben dem Dorfe fließt Die aus dem Sanewald 
von Winterburg herab fommiende Sraͤfenbach weſt⸗ 
wärts vorbei, nach der alten Burg Spanheim, und 
treibt eine Mahlmühle. Ferner ziehet eine von Bin⸗ 
gen nach Trier führende gemeine Landfirafe durch 
Das Dorf, worin auch der Zoll erhoben wird, 

Die Bevoͤlkerung des Orts iſt jezt auf go Fam. 
273 Seelen angewachfen. An Gebäuden find ı Kir» 
che, ı Pfarr· 2 Schul- und go gemeine burgerliche Haͤu⸗ 
fer vorhanden. Die Gemarkung enthält 449 Mor⸗ 
gen Meder, 26 M. Wingert, 122 M. Wiefen, und 
450 M. Waid, 

Auffer einem zum Kloſter Spanheim gehörigen 
und in Erbbefland verliehenen Hofe find Feine freie 
Guͤter in der Semarfung. Un den Waldungen ges 
hören rı Bezirte der Gemeinde , der Moͤnchwald 
aber von ungefähr 200 Morgen der geiftlichen Ber: 
waltung als ein Zugehör des fogenannten Diſiboden⸗ 
berger Hofes in der Stadt Kreuznach. ze . 

Im 3.1492 ertheilte Herzog Johann I zu Sim» 
mern dem Henchen Scherer von Volksheim und Hanne 
Armbruſter von Kreuznach Lie Erlaubniß, in Dem 
Bockenauer Bericht Kupfer und andere Erze zu ſu⸗ 
‚den. Beide haben des Pfalzgrafen Haushofmeiſter, 
Richard von Kindhaufen, in Beifeyn Bottfriede von . 
Schmidtburg ald Amtmanns, Johannſen von Lams⸗ 
heim, des Kanzlers, und Martins Joſtin, Sekre⸗ 
taͤrs, Das gewöhnliche Geluͤbd abgelegt k). Wer» 
muthlich Hat der Verſuch fehl gefchlagen, oder die 
GSrube iſt wieder verlaffen worden, indem heutigen 
Tages nichts mehr Davon übrig if. 

Die Bodenauer waren zu der etwa anderthalb 
‚Stunde weit/gegen Rorden gelegenen, Desmalen aber 
ganz zerfallenen Nunkirche eingepfarret. Diefes 





k) Die darüber vorhandene Urkunde endiget fi: Darum 
uf Fritag nach Cantate anno Domini ICCCCLXXXXII. 


Es 


24 Oberamt 


Nuwenkirchen Hat Graf Megenbard van. Spa 

vor Dem J. 1128 wegen feiner in Den geiſtlichen Stand 
getretienen Schwerter Jutte dem Klofler Diſiboden⸗ 
berg mit aler Zugehör, Der Kirche, Zehnten , Leib» 
eigenen, Aeckern, Waldungen und Wiefen ıc. verlies 
den d). Das Klofter legte Dabei ein Hofgebaͤu an, 
und fezte einige Mönche zu Verſehung des Gottes» 
Dienfted in gedachter Kirche. Jedoch ward im J. 
2758 ein eigener Weltprieker in dem Dorfe Bocke⸗ 
nau durch den Erzprieker zu Spanheim angeord> 
net m), und vermuthlich auch eine eigene Pfarrfirche 
Dafelbft errichtet. Jenes Hofhaus gieng alfo gänz» 
lich wieder ein, und das Kloſter Difibodenberg bes 
hielt nur den der Nunkirche anklebigen Zehnten nebſt 
obgenanntem Mönchwald. Gedachte Kirche zu Bode» 
nau war, Dem heil, Laurentius gemeibet, und wird 
Dermaten von den Katholifchen und Reformirten ge⸗ 
meinfchaftlich gebrauchet. Auf esfterer Seite wird 
folche von einem befondern Priefler Der Benediktiner 
aus dem Kloſter Jakobsberg von Spanheim aus 
zerfehens Reformirten Theild aber ift fie mit einem 
eigenen Prediger beſtellt, Der unter die Inſpektion 
Der Klaſſe Kreuznach gehöret, und Die Simultan- 
Kirchen zu Braunmeiler und Spanheim als Filiali« 
Ken zugleich verfehen muß. Die Lutberifchen bedie⸗ 
nen fich der Kirche zu Edweiler. Zu obgedachter 
Nunkirche gefchiehet noch jährlich eine Wallfahrt, 
mobei mit dem Badifchen Amt Winterburg ein ger 
‚ meinfchaftlidher Gottesdienft gehalten wird, wofür 
Die Koleftur zu gedachten Winterburg ro Malter 
Korn vonder Gemeinde Bodenau empfangen ‚und 
folche dem Luth. Pfarrer zu Burg Spanheim wieder 





l) Ssannis Spicil. Tab. veter. pag. 109. 

m) Trithem. €hron. Sponh. pag.327, wo es heißt! Eodem 
anno inſtituta et reſidentia presbyterii- faecularis in Bo- 
ekenau per Petrum Archipresbyterum de Sponheim Do- 
mino Philippo Abbate & Conventu monaſterii confen- 
sientibus, cujus beneficii collatio ad Abbateın pertinet. 


f — 


Kreuznach. 75 


abzureichen, dleſer aber die Nunkirche zu unterhal⸗ 
ten ſchuldig ſeyn ſolle. 

Den grofen Zehnten auf dem oͤſtlichen Theile der 
Gemarkung oder linker Seits der Graͤfenbach bezie⸗ 
het der Reformirte Pfarrer zu Bockenau als einen 
Beſoldungstheil; auf der weſtlichen Seite aber die 
Kellerei Diſibodenberg in Kreuznach zu zwei, und 
der Luth. Pfarrer zu Eckweiler zu einem Deittel, 

Das Dorfgericht if mit einem Schultheis und 
zween Schöffen. beftellet. Es führet in feinem ges 
wöhnlichen Giegel eine aufrecht ſtehende Eäule mit 
einem Sterne auf beiden Seiten. | 


11) Spanheim. Ein mittelmaͤſiges Dorf, zwo 
Stunden von Kreuznach weſtwaͤrts entlegen, iſt ums 
ſo merfwärdiger, als davon nicht nur ein urafteg 
"Meichögrafen-Befchlecht, fondern auch ein berüdms 
tes Kloſter feine Benennung erhalten hat. 

Im 5.1044 bat ein Graf des Nabgaues, Na— 
mens Eberhard, eine Kirche erbauen laſſen, und fol 
che mit vielen Sätern, Zehnten, Leibeigenen und 
fonftigen Gefällen in dem näcfigelegenen Dorfe 
Spanheim, wie auch zu Pedersheim, Rüdesheim, 
Hadenheim, Bafenheim, Dromersheim, Mannen⸗ 
Dal, Bodenau, Aumen, Monzingen, Wersbach und 
Efchelborn für die zu Haltung des Gottesdienſtes 
verordnete. Geiftliche begabet. Drei Jahre hernach 
ward fie von dem Erzbifchof zu Mainz zur Ehre des 
H. Jungfrau Maria eingeweihet. In diefer Kirche 
waren vier Mltäre und auf jedem eine Pfruͤnde, de» 
sen Verleibung Der Stifter fich und feinen Erben vor⸗ 
behalten hat. Bei foiher & Berfaflung blieb es über 
ein halbes Jahrhundert, bis endlich Graf Stephan, 
welcher in einer Trierifchen Urkunde vom J. 2075 mit 
dem Beinamen don Spanheim unter Den Zeugen bor« 
kommt, im J. 1101 bei diefer Kische ein Klofter zu 
erbauen, und ſolches mit Mönchen von Dem Orden 


des Heil. Benedikts zu beſezen den Entfchluß gefafeg 


a 


L 


- 


B 


vi Dberamt 


Durch andere timfänbe verhindert, konnte er feine 

Abſicht nicht erfüllen, fondern befahl feinem Sohne 

zgendard Das Werk auszuführen, und farb im 
‚1118. 

Megendard faumte auch nicht den Willen feines 
Vatters zu vollziehen, und brachte den Bau in kurs 
ger Zeit zu Stande, lied Die Kirche durch den Bir 
fhof Buggo von Worms im erzbifchöflichen Namen 
nochmal® im J. 1123 einweihen, wozu nebfl der 5. 
Jungfrau Maria auch Der H. Bifchof Martin zum 
Kirchen- und Klofterpatsonen gewählet wurde. Im 
folgenden Jahre gefchabe Die feierliche llebergabe des 
Klofterd an den Benediktinerosden , und ed wurden 
zwölf Mönche aus den Klöflern zu St. Alban und 
St Jakob bei Mainz zu deſſen Bewohnung gezogen, 
welche den erfien Abt, Bernheim, aus Si. Alban 
gemählet haben. Der Graf Megenhard' beſtimmte 
Burcd,eine befondere Urfunde vom J. 1125 Die Graͤn⸗ 
gen-der geift- und weltlichen Gerichtbarfeit, mit der 
Sazung, daß er und die nachfolgenden Grafen von. 
Spanheim, welche Herren von Kreuznach feyn wuͤr⸗ 
Den, des Klofterd beftändige Erbfehuz- ESchirm- und 


Kaſtenvoͤgte ſeyn ſolten. Unmeit ded Kloſters gegen 


Nordoſt am Fuſe des ſogenannten Gauchsberges lag 
ein Weiler oder Hof mit einer uralten verfallenen 
Pfarrkirche. Dieſe lied Graf Megenhard wieder auf⸗ 
bauen, und durch den von ſeinem Bistum verſtoſſenen 
Biſchof Bruno von Strasburg in beſagtem J. 1125 
als eine Kapelle unter Dem Schuz des heil. Georg 


> einweihen, und äbergab fie fodann ebenfalls dem 


Klofter mit deren anflebigen Befälen auf ewig. Im 
nämlichen Jahre ward vom Abt Berndelm auf der 
weſtlichen Geite unten am Gauchsberg eine Klauſe 
geſtiftet, und feiner Schweſter Mechtild, welche vor» 
bin eine Nonne zu St. Alban in Mainz geweſen, 
sur Bewohnung eingegeben ; woraus hernach ein 
Nonnenkloſter entftanden if. Im J. 1156 verbrann⸗ 
te das auf der mittaͤgigen Seite des Kloſters geſtan⸗ 


Kreuzuach. ” 7 T 


dene Armenhaus fint der Kapelle, in welcher nach 
eingegangener Kirche zu Dalen der Pfarrdienſt ge» 
halten worden. Es wurde Daher eine ganz neue von 
übrigen Gebäuden abgefonderte Kirche erbauet, und 
zus Ehre der H Dreifaltigkeit, des H. Kreuzes und 
Aegidius eingeweihet. Im J. 1195 Faufte Der Abt 
Baldemar das Dorf Argenſchwang und gab Die Vog⸗ 
tei an Ehrenfried von Spanheim zu Leben. Im J. 
1206 ward befchloffen,, Die bisberige Klauſe eingehen 
zu laffen, weil die Nonnen darin fich Den ſchaͤndlich⸗ 
fien Wohläften ergeben hatten. Bier derſelben find 
im J. 1224 in das Kloſter St, Rupertsberg bei Bin. 
gen dverwiefen worden. Im 3.1234 entfland in Dem 
nähft gelegenen Dorfe Dalen eine Feuersbrunſt, 
wodurch Diefer Ort famt Der obgedachten alten Kir: 
che gänzlich eingeäfchert, und deſſen Inwohner famt 
ibren Guͤtern mit dem Dorfe Spanheim vereiniget 
worden. Drei Jahre darnach traf den auf dem 
Gauchsberg gelegenen Hof Gauwershauſen ein glei⸗ 
ches Schidfal. Er ift ebenfals nicht wieder aufge- 
Hauet , fondern zu Wald liegen gelafien worden. 

- Nach dem Ableben des Abts Johann von Schön- 
berg im J. 1264 entfland eine zwiefpaltige Wahl. 
Der damalige Erzbifchof Wernder zu Mainz ſchlug 
ſich ing Mittel und ernennte Den ſechs Jahre zuvor ent» 
festen Brior Peter zum Abte ein, welcher ihm zur 
Erfenntlichkeit die Pfarrei Genzingen abgetretten, 
und dafur Das Patronatrecht der Pfarrei Spanheim 
erhalten hat. Inzwiſchen vermehrte fih der Grol 
"feiner ®egner wider ihn fo ſehr, Daß die bisherige 
Senieinfchaft aufgehoben, und jedem Moͤnche eine 
eigene Pfründe, wie bei den Chorftiftern, angemie- 
fen worden. Gleichwohl kaufte Diefer Abt im J. 1271 
verfchiedene Büter zu Braunmeiler um 200 Marl, 
Die er in einen Meierhof verwandelte, und an die 
Bauern Des Ortes verpfachtete. Die narhtheiligen 
Folgen jener Abänderung des gemeinſchaftlichen Klo⸗ 
ſterlebens, brachten den Abt dahin, Daß sr Die ge⸗ 


a 


28 Dberamit 


fehebene Trennung der Gefälle nieder aufheben wol- 
te. Nein die Mönchen widerfezten ich aufs hartnaͤ⸗ 
digfte, fo Daß der Abt flüchtig werden mußte, Ex 
blieb zu Kreuznach, bis nach Ableben des Raͤdelsfuͤh⸗ 
rers Diefer Streit durch Den Grafen Eimon von 


Spanheim dahin verglichen worden, daß Die Mönchen 


— 


zwar ihre Pfruͤnde behalten, daruͤber aber Dem Abt, 


wie dieſer ihnen jaͤhrliche Rechnung ablegen ſollten. 

Als im J. 1298 dieſer Abt verſtorben war, lies 
ſich ſein Nachfolger Dietlieb angelegen ſeyn, das 
gemeinſchaftliche Kloſterleben wieder herzuſtellen, 


welches er auch glädlich zu Stand brachte, Unter 


ihm fliftete Der Prob Stephen Kindel zu Raven» 
girsburg im J.1313 zu Spanheim eine neue Wltar- 
pfründe, wozu er feinen eigentämlichen Hof zu Rochs⸗ 
heim angewiefen bat. Der Abt Wigich I vertaufchte 
im 3.1325 die Burg Koppenſtein mit Den zugehöri« 
gen gerimgen Dörflein Reich- und Geilweiler gegen 
ein beträchtliched Hofgut zu Bafenheim an Graf Jo⸗ 
dann von Spanheim zu Gunſten feines natürlichen 
Sohns, dem auch Die Vogtei ber Das Dorf Auwen 
von den Aebten verliehen worden iſt. Diefer wuͤr⸗ 
Dige Prälat erwarb fich und feinem Klofter wiederum 
ein folches Zutsauen , daß Graf Simon von Span 
beim im J. 1329, und ſechs Jahre darnach auch ſein 
Bruder Johann ihm Die Burg Spanheim ſelbſt, wel⸗ 
che fie mit einander getheilet hatten, zu Leben aufe 
trugen ıc. Raum aber war diefer Abt Wilich ver⸗ 


» Norden, und in feine Stelle Heinrich don Kreuznach 


eingetretten, fo ward Die Vertheilung Der Gefälle zu 


abgefonderten Pfränden der Mönchen wieder, ein: 


geführt. 

Im %. 1399 ward ein. grofer Theil ded Dorfes 
Spanheim durch eine unverſehens entſtandene Feu⸗ 
ersbrunſt in Die Aſche gelost. Das Kloſter bekam 
zwar an Dem Abt Bernhard einen gutgefinnten Vor⸗ 
fand, "dem es aber zu Herſtellung guter Zucht und 
Ordnung bei den Möndgen an Verſtand und Geſchicke 


Arenzua. 19 


fehlte. Er veranfaßte eine Vißtation des Kloſters 
auf- dem Ordenskapitel, allein die Mönche hielten 
ſich nicht an ihr Verfprechen. Im J. 1420 fezte er 
einen Weltgeiftlichen ald Kellner oder Schaffner Des 


Kioſters, und drei Fahre darnach an defien Statt 


zween Mönche, die über alle Einfünften und Aus⸗ 
gaben Rechnung führen follten. Denn die. Wirth⸗ 
ſchaft war eben fo wie Die Zucht zerrüttet, Der Kon» 
vent fanıt Dem Äbte, theild dom Orden, theild we⸗ 
gen Schulden vom weltlichen Richter öfters im Ban 
ne. Der Abt hielt fich meiſtens zu Trarbach auf, 
und die Mönche lebten zägellog in Wohlluͤſten. Bei 
Diefem verwirsten Zuſtande war es Fein Wunder, 
Daß die weltliche Obrigkeit ſich endlich ins Mittel 
legte. Denn da der Abt Bernhard im Jahre 1432 
den Weg alled Fleiſches gegangen war, befiimmte 
Straf Johann von Spanheim Dem Konvent den Tag 
Der vorzunehmenden Wahl, und fchlug einen bisbero 
als Geheimſchreiber gebrauchten Ciſterzermoͤnch aus 
Dem Kloſter Diſibodenberg, Namens Gobelin, zum 
Abte vor ‚den auch der Konvent auf Bitten und 
Droben des Grafen annehmen mufte. . Diefer aber 
befämmerte ſich wenig um fein Amt, fondern hielt 
ſich meiſtens an dem gräflichen Hofe zu Trarbach auf, 
und nahm fogar Die beften Urkunden und Bücher des 
Kloſters mit fich dahin, welche erfi nad) 30 Jahren 
Furuͤck gekommen find. Dieſes unſchickliche Betra⸗ 
gen gab Anlaß zu einer allgemeinen Klage, fo Daß 
Die Kirchenverfammlung zu Bafel und das Provin⸗ 
‚ziallapitel den Abt zu St. Matthias bei Trier als 
Viſitator nach Spanheim abfchicte, welcher Die Ver⸗ 
wefung der zeitlichen Gefchäfte dem Pfarrer zu Sulm 
zu übertragen für gut fand. Indeſſen hatte der Sraf 
‚son Spanheim dem Abte 12000 Bulden baren Gel⸗ 
“Des in Berwahr gegeben, die er ohne förmliche Nach - 
weifung verſchwendet hatte. MS nun gedachter Graf 
im J. 1437 mit Tode abgegangen war, und deſſen 
Erben, Marggraf. Jakob ‚son Baden, und Graf 


‘ 


&> Dberami 


Friedrich von Velbeng bie Grafſchaft in Beſtz genom⸗ 
men batten, liefen Re den Abt Bobelin fo lange zu 
Winterburg in Verhaft behalten, bis er über ales 
eine getveue Rechnung abgelegt haben würde. Der 
Abt von St Matthias kam abermals nach Speanbeim 
und nahm die ihm aufgetragene Vifttation aufs neue 
vor. Mein mit allem Diefem ward fo wenig, ale 
wit andern Berfuchen geholfen. 
Es war Fein Hälfsmittel mehr Äbrig, als das 
Unkraut famt der Wurzel gänzlich auszurotten. Der 
fromme Herzog Friedrich zu Simmern theild ald ge- 
meinfchaftliher Landesherr, theils ald Schuz;- und 
Schirmvogt erhielt mit Bewilligung des Kurfuͤrſten 
Friedrichs I von der Pfalz zween Kommiſſarien vom 
Erzbifchorfe Adolph zu Mainz, nämlich die beiden 
Aebte zu St, Jakob und St. Johannesberg, wel: 
chen der Herzog den Tag beffimmte, an welchem er. 
feine Näthe mit gewafneter Mannſchaft nach Span⸗ 
beim abfertigte und das Kloſter allenthalben wohl 
befezen lied. Der Abt, Keliner und bie übrigen 
vier Konvdentualen wurden vorgerufen, und ihnen 
Der landesherrliche Befehl wegen ihrer Reformation 
angefändist. Sie erflärten aber einmäthig, daß 
fie die allzufizenge Sazungen der Bursfelder Kon⸗ 
gregation wicht annehmen würden. Der bt legte 
fo gar feine Würde nieder, und begnägte fich mit 
einer ihm ausgefesten Penſion. Die Moͤnchen aber 
wurden außgemwiefen und vier andere aus dem Klo⸗ 
fer St. Jakobsberg bei Mainz an ihre Stelle beru- 
fen , auch der eine von ihnen zum Abt gewählet. 
Diefer begab ih nun jm J. 1470 bei einem zu Trier 
gehaltenem Ordenstapitel, famt dem Kloſter, unter 
den Schuz des Bursfelder Kongregation, und führ« 
te die Deufalige Sazungen ein. Weil aber das Klas 
ker noch gar zu arm gewefen, und die alten Prieſter 
fchr kümsmerlich leben mußten , kehrten fie gar bald 
in ihre Klöfter zuräd, bis nach und nach junge Leute 
aufgenommen und von Jugend auf an Ye keense 
ebens. 





Krenuzuach. sr: 


Erbensart gewöhnet werden: konnten. Inzwiſchen 
ſing das Kloſter an unter ſich Der- fpasfanıen Regie⸗ 
rung des Abts Johann von Kolnhauſen, wieder zw. 
erholen, und fein Nachfolger, der weltberuͤhmte 
Johann von Teittenheim, "brachte alles in die beſte 
Ordnung ſowohl in Anſehung der Gefälle als der 
Bebäude ‚ Kloſterzucht, Bibllothek ꝛc. Durch feine 
arofe Gelehrſamkeit in allen Wiſſenſchaften, fein leute 
feliged Betragen und fonftige feiner Wärde anges 
mefjene Eigenfchaften erwarb er ſich ſolches Anfehen, 
Daß er bei Damaligen Zeiten für ein Muſter Der Recht⸗ 
fchaffenheit gehalten wurde. : Allein eben Diefed mag 
ibm den Haß fein Mönchen zugezogen haben. Denn 
als er im J. 1505 von Kurf. Philipps wegen Mies 
derberftellung des abgebrannten Klofterd‘ Limburg 
nach Heidelberg. berufen worden, machten fie.eine 
heimliche Verſchwörung wider ihn, und beſchuldig« 
ten ihn folcher Dinge, die bei dem Erzbifhoffe zu 
Mainz und dem Herzog Johann zu Simmern. ein 
grofed Mistrauen erwedten. Trithemius don’ Die« 
fem Vorgang befehret, fand für gut nicht mehr ind 
Klofter zuruck zu kehren, fondern fich theild bei dein 
KRurfürften in Heidelberg, und gu Speier aufzuhal« 
ten , ſheils aber auf Verlangen des Kurf. Joachim 
von Brandenburg mit ibm eine Reiſe vorzunehmen 
Da er nun nach feiner Zuruͤcktunft die Gaͤhrung miden 
ihn noch nicht gedaͤmpfet ſahe, faßte er Yen :ernfille 


chen Entfehluß, die Abtei Spanheim für allgeit zu vera 


laſſen, und ed gluͤckte ihm auch, daß er im J. 1566 
zum Abte bei St. Jakob in Würzburg berufen wurdes 
” Da ba hernach die grofe Religiongveränderung 
ihsen Anfang genommen, fo: kounte nach den. einmal 
angenommenen Grundſaͤzen Die Elöfterlihe Verfaſſur 
von feiner Dauer. feyn. Selbſt Der Abt Spira war 
R eines Standes uͤberdruͤſſig ‚und benuzte dieſe guͤn⸗ 
ige Gelegenheit ſich mit der Aebtiſſin des bei Braun- 
‚weiter gelegenen· Ciſterzer· Nonnenkloſters Beatrix zu 
verehelichen. Ex übergab das Kloſter mit alen Gaͤ⸗ 
Pf. Geographie IV. Th. 23 | 


& 
⸗ 


33 .Dberame. 


tern und Gefälenan Kurf. Friedrich III und Marg⸗ 
grafen Philibert von Baden. im J. 1565 , und Diefe 
verſchrieben ihm eimen jährlichen Gehalt zur Lebfucht 
“), ja er wurde auch zum erſten Proteſtant. Predi. 
ger beftellet, zu Verwaltung Der Guͤter aber ein welt 
cher Schafner angeorönet.  _ 
Dabei blieb ed nun bie zum. Einfall ber Spanier 
in die Pfälzifchen Lande im J. 1622 , da aus der 
Abtei St. Martin zu Köln einige Mönchen nah Spans 
beim famen, und das alte Klofter in Beſtz nahmei 
Rei Ankunft der Schweden mußten fie zwar —*8 
auf einige Zeit verlaſſen, kamen aber wieder zuruch 
und blieben bis zum Weſtphaͤliſchen Friedensſchluß. 
Endlich meldete ih der Benediktinerorden, und im 
keinem Namen die Abtei St. Jakobsberg bei Mainz 
im: 3.1687 , bei den damals eingefelenen Sranı 
zoſen, Die mit Bewilligung des Kurf. Philipp Wil« 
beims und des Morggrafen Ludwig Wilhelms von 
Baden Dad Klofter Spanheim ihrem einraumten, 
I %. 1699 ersichtete Kusf. Johann Wilhelm mit 
edachter Ablei einen Vertrag, wodurch Derfelben 
alle Güter und Gefälle um einen jährlichen Pfacht 
verliehen, und zu Deren Verwaltung, wie zu Beſor⸗ 
gung der Pfarreien, einige Mönchen angeſtellet wur⸗ 
Den. Da aber Diefed nur auf gewiſſe Jadre befchrän« 
Bet geweſen, ſo verordnete Kurf. Karl Philipp ine 
3.1732, daß der wit. dem damaligen Abt zu St. Sar 
kobsberg errichtete Beſtand fich auch auf feine Machs 
folger erſtrecken ſolle, wobei. es Denn bie auf. den 
heutigen Tag verblieben ik. Nim folget Dad Ver. 
zeichniß der Aebte, ‚weiche Diefem beruhen Kloſter 
feit feiner Stiftung vongeftandenz:c.: . =... -... 
ya j 24 · bat " w u , „a 
9: " . oe u. — er. » 
,‚ n),Diefe Verſchreibung ift gegeben auf Dienftag den ı3tem 
a — et — en Rn 
‚ lich irret Here Mieg tn feinem aus fuͤhrſichen Bericht, 
wenn er fagt, daß dieſes Klofter erſtim 3.1573 einge 
ygen worden ſey. Er Er Dr 


. Pr r 8 “ 2. —252 
or ae Bere Ze Eee 





e 
«4 As 


KHreenzuadi. 83 


2124. Bernbehn, aus der Grafſchaft Spanheim/ von 
x. abelichen Eltern gebohren, und aus Dem Kloſter 

zu St. Alban bei Mainz anhero gefendet: - Er 
EI zegierte das Kloſter 26 Jahre lang mit vielen 


r e. | | 

arsı Krafto I, des Grafen Megenhard von’Span« 
.. beim Sohn, war ein-frommer Mann und be⸗ 
 . kleidete diefe Stelle 24 Jahre lang. - -» 
1175 Aelger aus Mainz gebürtig ;. war zuvor des 
Klofters Kuͤſter. Unter ihm wurde gute Zucht 
. » und Ordnung gehalten. et 
1181 Baldemar aus Kreuznach ,. Band dem Kloſten 


| > rn loͤblich vor | ' 


Ze‘ 
1199 Rupert aus Thüringen gebuͤrtis, lied füh da» 
« ı „bier einkleiden, und unter ibm werd Die Klaufe 
oder das Nonnenkloſter aufgehoben. : : 
3313 Juanus aus dem Gefchlecht: der Edeln vom 
1... Spanheim, war zuvor Prior, ein vernünftiger 
und gelehrter Mann, der 39 Jahre lang iregies 
e.. ;vethat. rl. a: 
23252 Jodann I,vpn Schönberg, mar des. Klofters 
ie; Saͤnger geweſen, aber zu ſchwach Die ſchon eins 
geriſſene Misbraͤuche abzuftellen. Nach feinem. | 
..,..20De entſtand eine ziweifpaltige Te 
.a2265 Peter mus. Mainz gebärtig., ward durch den 
ers ı Erzbifhof Werner.cingefezt; fein? Gegner Wils 
u helm aber einige Jahre eingefpertt. Exrſterer 
fing an die Gefälle in Pfründe abzusheilen. 
8890 Johann 11 von Sobernheim, des ſtloſters Kell⸗ 
u ner, war ebenfalß zür Befferung der verdorbe⸗ 
nen Gitten zu unthätlig. = nm... | 
298 Dietlieb aus Trier gebärtig, eia zu diaſem Amte 
ſehr geſchickter Mann, brachte vieles in gehoͤri« 
2 ge Ordnung zuruck. DT a 
23309 Willicho I, ein gebahrner Herr von Wefterburg, 
73wird auch Wilhelm genannt. Die Gemahlin 
9 sdeb-Grafen- Heinrich von Spanheim war feine 
757: Schweſter· Er regierte tzelich 27 Sadre lang. 
| 2 


N ’ ⸗ 


62 Oberam 


u337 Neinrich · võn Kreuznach, Tie die eine zeitlanz 
u... wieder: pergeßellte Kloſterzucht aufs neue ver⸗ 
3 fallen. am 4; 
40 MWificho IL. genannt Bruder, aus dem abefi. 
chen —— : von Spanbeim, ſtarb fFräßzeitig. 
au Wilhelm bon Bedelnhelm aus einem adelicheh 
Geſchtechte, Hat zwar die Gefälle des Kloſters, 
nicht aber die Ausgelaſſendeit der Mönchen ges 
v.7 beſſert. Er danfte ab,-und ihm folgte ... - : 
Yaso Pinlipp I genannt Meyswein von Spanpheim, 
"  vormaliger Prior, der die eingeriffene Mit 
2* broͤuche nicht abſtellen konnte. 
3374 Krofto II ein Edler von Spanbelm, wird ai⸗ 
7oin ſchlechter Haushalter geſchildert. 
a390 Philipp II ein Edler von Bechtolsheim, at 
nur 6 Monate Dem Klofler yorgeftanden. 
w351. Bernhard, aus Dem Gefchlechte von Span⸗ 
heim , bat in feiner 41 jährigen Regierung nicht 
: ‚Biel Yutes ausgerichtet. 

' 292 Gobelin aus Kreuznach, ein Eifterzermönd 
des Klofterd Difibodenberg , Kaplan und Ges 
deimſchreiber des Grafen von Spanpeim, bat 
ich ſchlechtes Lob erworben. 

u Friedrich, ein Edler von Mackheim, bekuͤm⸗ 
merie ſich wanig um den Zuſtand ſeines Kloſters. 

1445 Konrad Humbrecht genamt Sciltwel von 
Gau -Odernheim, liebte das ſpielen, und zeug⸗ 
‚te mehrere Kinder. 

1461 Uleich von Zeiskheim, machte innerhalb 5 Jah⸗ 

ren uͤber gaoofl. Schulden. Er ward gezwun⸗ 
gen fein Amt niederzulegen. ': . 

1466 Oito Haueiſen von Köln, vorher Prior, md 

.im vierten Jahre feiner Würde entfezt.- 

2469 Johann III von Kolnhaufen, aus Buzbach in 

...." Der Wetterau gebürtig, war Kellner des Kloſters 

auf dem Jakobsberg bei Mainz, und von Dee 

z.* Bursfelder Kongregation zum Abt anhero bes 
fördert. :&: führte Die gute Ordnung wieder 


I: .. 


« 


Krenznach. 88 


ein, und ward als Abt na‘ Selgenſtatt de 
zufen. 

283 Sohann w/, aus dem Dorfe Trittenbeim an 
Der Mofel, mober derfelbe gemeiniglich Trithe⸗ 
miug genennet wird, hat 23 Jahre fang regie⸗ 
ret und endlich die Spanheimer Abtei mit Der 
zu St. Jakob in Würzburg verwechfelt, 

7506 Niklaus aus Remich, im. Herzogtum. Luxea⸗ 

burg gebürtig, war Prior des Kloſters und in 
Der hebräifchen Sprache wohl bewandert. 

3526 Johannes V, von’ Simmern genannt, aus den» 
. Sleden Argenthaf , war anfänglich Prediger, 
. bernach Prior des Riofiers, und endlich Abt o 
Sadrelang: -  . 

1532 Johannes VI, koͤmmt in dem zu Werden ges 
baltenen Iaprfapite 1547 unter den verſtorbe⸗ 
nen wor. 

1547 Johannes: VII, Mit dem Beinamen Re, fol 
gegen Ende des Fahre 1559 geſtorben ſeyn. 

1560 Jakob Spira , der legte Abt vor gänzlicher 
Einziehung des Kloſters, das er mit aller Zus 
gehoͤr der Landesherrſchaft im J. 15653 uͤberge⸗ 
ben, und ſich veredelichet hat. Er ſtarb erſt den 

20 Nov. 1605 ald Pfarrer zu Spanheim. 

1622 Remigius Holz aus dem Klofter zu St. Martin 

in Koͤlln, erfcheinet unter den Kaiferlichen als 
wirklicher Abt zu Spanheim, big zum J. 1647. 

2643 ©erbard Karel, Prior der Reichsabtei Cor» 
ven und damaliger Sefandte beiden Friedens⸗ 
unterbandlungen.o), hat Die angetrettene Abtei 
bald wieder feinem Nachfolger überlaffen. | 

Zakob Horns aus dem St. Wartinsflaferzu Köln, 

Doktor der Heil. Schrift, foll den agten Heu⸗ 
mosiat im J. 045 verſtorben ſehn. 


— — — — — — — 


Man vergleiche damit Joh. Godfrieds von Meiern 
Ada paeis Wehphal in det Vorrede zum erſten Theil 


Pag. 36. 
3 3 


28 . Oberamt. 


#445 Arnoſd don Eſſen, aus Der. Abtei Deuz im Erz. 
ſtift Köln, kommt noch im J. 1651 ale Abt 
ı: * zu Spanheim vor, und fol erft 2 Jahre bernach 
mit feinen Ronventualen vertrieben, und im J. 
1664 als Abt auf dem St. Jakobsberg verſtor⸗ 
„2. ben fepn. 

2687 Elias Bingel von gedachtem St. Jakobsberg, 

«: dat anfänglich Das Katholifehe Pfarrweſen in 
:: den umliegenden Kirchen beforgt , hernach auch 

Die Güter und Gefälle des Kloſters in Beftand 
genommen. . 

2721 Roman Traut aus Mainz, bat biefem Amte 
< nur 6 Jahre lang vorgekanden. — 

1707 Friedrich Ettingshauſen ebenfalls aus Mainz, 

der deil. Schrift Doktor und vormaliger Prior 
auf dem Jakobsberg. 
1732 Amand Schell aus Koblenz gebuͤrtig, der heil. 

Schrift und beider Rechten Doktor, war zugleich 

Praͤlat zu Jakobsberg, und erhielt Den bisheri⸗ 
gen Pacht der Abtei Spanheim für ſich und 
feine Rachkommen erblih. - DR 
Nach diefer kurzen Sefchichte des Kloſters iſt noch 
einiges von dem Dorfe anzuführen. Es entfpringt 
dabei ein geringes Bächlein, welches zwo Muͤhlen 
‘treibt, und ſich oberhalb Des Burg Spanheim in die 
vorbei fliefende Graͤfenbach ergießt. Dieſe treibt ſo⸗ 

‘Dann ebenfalls eine zum Klofler gehörige Mahlmuͤhle. 

Durch dad Dorf giehet eine von Bingen nad Trier 
- führende Strafe, und wird darin der Zoll erhoben, 

Die alte Burg Spanheim liegt ebenfalls naͤchſt 

Dabei gegen Sud, gehöret aber zum Amt Winter⸗ 

burgs, mithin zur hintern Graffchaft Spanpeim. 

In dem Dorfe werden 86 Zamilien, 370 Seelen ; 

ı Kirhe, 2 Säulen, 72 burgerlide und gemeine 

Haͤuſer, nebft 3 Mühlen gezähler. Die Gemarkung 
‚enthält 908 Morgen Aeder, 19 M. Wingert, 121 
W. Wieſen, 15 M. Weide, und 850 M. Wald. Hie- 
von gehören 325 M. Meder und 64 M, Wiefen zum 


c 


Krenzuach. ‚87 


ehemaligen: Ktofter. Bon den berfchiedenen Wald 
bezirken befizet Die Gemeinde 450 M., die übrigen 
‚ find ebenfalls eine Zugehoͤr des Kloſters. 
So lang das Dörflein Dalen noch beflanden, 
war die dortige uralte Kirche zu St. Georg Die Pfarr- 
und Mutterfirhes nachdem aber folche im J. 1234 
eingeäfchert worden, fo wurde Die Pfarrei nach Span» 
- beim verlegt, und endlich im %. 1478 mit dem Klo⸗ 
fier gänzlich vereiniget. Dermalen ift folche zwifchen 
den Katholifhen und Meformisten gemeinfchaftlich, 
und zwar auf Seite der erftern eine ordentliche Pfarr⸗ 
fire, Die ins Glaner Landkapitel einfchlägt. Ein 
zeitlicher Pralat auf dem Jakobsberg ift ald Beſtaͤn⸗ 
Der Der Spanheimiſchen Kloftergefälle Pfarrer Da» 
ſelbſt; er laͤht aber fowohl diefe, als die Dazu gehde 
tigen Drei Kırchen durch Priefter feines Ordens vers 
feden. Reformirter Seits ift folche ein Filial der 
Pfarrei Bodenau ; die Eutberifchen aber bedienen 
fih der Kische zu Burgfpanheim. In obiger Pfarr- 
kirche befinden ſich vier Grabmaͤler, nämlih 1) des 
im J. 1504 verſtorbenen Meinhards von Koppenſtein, 
und feiner Gattin, Eva Schenkin von Schmidtburg. 
2) Des im J. 1672 verftorbenen Pfalz-Simmmerifchen 
Raths Friedrich Kaſtmir Nemich, nebft feiner Frau, 
Kindern und Enkel. 3) Der im J. 1688 begrabenen 
Oberhofmeifterin bei Der verwittibten Pfalzgräfin zu 
Simmern, Charlotta von Damm , gebornen Pauel 
- bon Rammingen, und 4) des Kandgräflich-Heffifchen 
Dberappellationd- und Kirchenraths Freiberen von 
Rochau, der im J. 1736 verfchieden iſt p). 
Auſſerhalb, am Eingang der Kirche, ift auch der 
im J. 1668 auf Dem Soltesader gefundene Grab⸗ 
fein des ehemaligen Abts Jakob Spirq eingemauert. 
Darauf fiehet unter andern folgende Inſchrift am 
ande: | 











2) Den Tert eines jeden findet man in Herrn D. Andrese 
”  Crucinaco 8.77 ig. : EEE en, 
3,4 


68 Oberaml 


Hic xoo Jaconvs Spr®A VLTINUS-. RUFUS Cor- 
' .LEGIE SPONHEIM. AÄRBAS ET PRIMUS HuJus 
Locı PASTOR, CUM CONJUGE CHARISSIMA BrA- 
TRICE, KEQUIESCO. . 
ben iſt das Spanheimifche W unterhalb 
aber folgendes eingehauen: . ·ppen, ” 
Jatosus SPIRA OBIT 
1605. 30 NOVEMBER g). 
BEATRIX VERO CONJUX IPSIUS 
ANNO 1597. 5 NOVEMBER. 
Den Zehnten in Der ganzen Gemarkung beziehet 
Bas Klofter. Das Dörfgericht ik mitreinem Schult 
deiſe und vier Schöffen beftellet. | 


- 12) Weinsheim. Kin beträcdtliched Dorf an 
Der Graͤfenbach, anderthalb Stunden von Kreuznach 
weftmärts entlegen, ift dad alte Wigmundisbeim 
im Nahgowe, im welchem ein gewiffer Haribald im 
J. 770 feine Befizungen dem Kloſter Lorfch gefchen- 
tet dat). Auch wird es Wimundasheim genannt, 
soofeldft Herreich , ein Edler, im J. 8608 dem Klofter 
Pruͤmm einen Hof.verfauft hat s). In den Diſibo⸗ 





a) Es iſt alſo ein Irrtum, wenn In Sofmanns Trarbas 
chiſchen Khrenfäule Cap. II, pag. 133, und in Lucä 
' Orafen-Saal pag. 6or , das Sterbjahr 1603 angegeben 
wird. 
r) Cod. Lauresh. Tom.II, num. 2020. | 
s) In Ad. Acad. Palat. Tom. V biltor. pag. 135 , heißt es, 
Wigmundisheim hod. Windesheim. Diefer Ort liest 
aber nicht an der Eller, fondern an der Guldenbach, 
und gehöret dermalen dem Fürftliben Haufe Sam. 
Daß aber Wimundasheim der Abtei Pruͤmm, wovon 
die Urkunde did) in Mabillon Annal. Bened. Tom. VI, pag. 
583, und in Honf. hiſt. Trevir. diplom. Tom:I, pag. 2ıE 
nachzuleſen, das gegenwärtige Weindbeim fep , tft um 
fo gewiſſer, als fih wirklich annoch verfhiedene Span⸗ 
heimiſche Lehen daſelbſt befinden, welche vormals von 
der Abtei empfangen worden. Vid. Regiſtrum bonor. 
.. eccl. Prum. Caeſarii Heiſterb. de 1232 in Leibnitii Collect. 
etymol. Part. II, p. 460, wo es heißt: Comes de Spaa- 


d ⁊ 


Kreuznach. u 89 
denberger Urkunden vom xII und. XIII. Jabrhundert 


wird der Ort Wymendesheim und Wimesbeim, 


in der Spanheimer Chronik aber. Winesheim ges 


nennet. BWWWW . 
Die Sraͤfenbach, welche von Der Burg Spanhein 
koͤmmt, fließt Dusch Das Dorf nah Rüdesheim und 
‚wird indgemein Fiſchbach genanni. Gie treibt ober⸗ 
halb des Ortes Die fogenannte Langenbeinsmuͤhle. 
Auch gebet die von Kreuznach nach Sobernheim führ 
sende Strafe hiedurch. Ä 

Im leztverwichenen Jahre. fanden fih gı Fami⸗ 
lin, 458 Seelen, ı Kirche, 2 Schulen, und g3 buͤr⸗ 
‚gerliche Häufer darin; in der Gemarkung aber 1614 

osgen Neder, 33 M. Wingert, SEM. Wiefen, 3 
. Bärten, und 202 M. Wald, 

Hietunter find folgende Freigäter begriffen: x) 
der Schalländerhof, ſudwaͤrts gegen Niederhauſen, 
ein Gräfich-Spanbeimifcheg Lehen £), welches der. 
malen ein Herr von Chatfar, und Der Hofkammer⸗ 
rath reis beſizen. 2) Dad zur Herrfhaft Alten- 
Beimburg gehörige Lehengut, weiches Die Frau Fürs 
Kin von Iſenburg im Befize bat. 3) Das Koppen⸗ 
ſteiniſche, nunmehro ven Hackiſche Lehen #). 4) 
Das von Crammifche , Dermalen Der Hofkammer zu⸗ 
fländige, 5) das Dalbergifche, 6) das Langiwerthis 
ſche, 7) das Collenbachiſche, 8) das Hunoltſteini⸗ 
fche, 9) dad Sräflich-Degenfeldifhe, 10) das Chats 
kariſche, 11) Dad Reformirte Pfars- und 12) das 

Kapellengut, welches Der Hofkammerrath Greiß eben⸗ 








heim tenere debet Winesheim in’ feodo &c. Canonici 
noſtri recipiunt dedimam, 

e) Aus diefem und nachfolgendem erfiehet man, welche be: . 
traͤchtliche Rechte der Spanheimiſche Lehenhof in biefem 
Ort auszuüben habe, wovon nocqh aͤltere Beiſpile in Aa. 
Comprom. Franckenf. pag. 113 vorlommen, 

“) Diefes ſcheint dasjenige Gut zu ſeyn, welches der Abt 
von Spanhelm im J. 1427 an Meinhard von Koppenftein 
verfauft hat, Chron, Spanh. p. 349. 

35 


J 


N 


95 Dberamt 


fee zu Lehen träpts endlich 13) die Diebodenber. 

ger, und 14) die Spandeimer Kloſterguͤter. 

Die in ſechs Bezirken zerfireut liegende Waldun⸗ 

gen ſind der Gemeinde zuſtaͤndig, und ſtehen unter 

ne des Foͤrſters zu Heddes heim an der Gul⸗ 
enbach. 

Unter denſelben befindet ſich der Kellerberg, in 
welchem vor mehrern Jahren Queckſilbererze entdecket 
worden. Noch im J. 1774 wurden 3445 Centner 
Scheide- und Pocherze gefördert, und daraus 788 
Pfund, 30 Loth Queckſilber gefchieden. 

Sa dem Dorfe befindet ſich eine unter den Kae 
tholifhen und Neformirten gemeinfchaftliche Kirche, 
welche zur Ehre aller Heiligen geweibet il. Durch 
eine zwifchen Grafen Heinrich III und Sriedrich II 
zu Velden; im J. 1387 vorgegangene brüderliche 
Theilung ift fie dem erftern mit ind Loos gefallen x). 
Katholiſcher Seits ift folche ein Filial der Pfarrei 
Spanheim, und wird jedoch von einem Darauf an» 


geſtell en Benedikt iner verſehen; Reformirten Theile 


aber eine ordentliche Pfarrkirche, deren Prediger un . 
ter Die Inſpektion der Klaſſe Kreuznach geböret, auch 
die Siliatlischen zu Nädeeheim und Treifen zu vers 
feben bat. Die Lutherifchen geben auf die Burg 
Spandheim zur Kirche. 

Am grofen Zebnten besfebet der Graf von Schön» 
Born drei, der Reformirte Pfarrer des Orts zwei, 
und ehmals Pfalz-Zweibräden, fezt abes feit Dem 
Hagenbacher Austaufche Kurpfalz, ald ein Zugebör 
der Graffchaft Veldenz, dag übrige Sechſstel. Am 
Eleinen geniefet Die Gemeinde zum Unterhalt des Fa⸗ 
felvieheg zwei, und der Reformirte Pfarrer ein Drittel. 


. 13) Rüdesheim. Ein gemeined Dorf an der 
Graͤfenbach, zwifchen dem vorhergehenden und der - 
Stadt Kreuznach gelegen, feheinet in einer Urfunde 








x) m Ad. Acad. Palat. Tom. IV, pag. 385. 








Krenznach. 91 


som J. 774 Cefritesheim genannt zu werben 9). 
An der Beftättigungsurfunde über Die Stiftung Des 
Klofterd Spandeim werden folchem drei landesherr⸗ 
tiche Säter zu Rüdesheim angewiefen. Im. 1376 
ward Der halde Theil zu Nüdesheim der Pfalz mit 
Den Badhaufe übergeben, und im J. 1494 verfaufte 
Geörg Kranch etlihe Guͤter und Guͤlten zu Ruͤdes⸗ 
heim an Pfalzgrafen Philipps um go Rheinifche Gul⸗ 
Den. Die neben Dem Dorfe ſudwaͤrts vorbei fliefen« 
De Bräfenbach treibt eine Kurfärftl. Bannmuͤhle z). 
 . Die Bevoͤlkerung des Dorfes beftehet in 44 Tas 
milien, 184 Seelen; ‚Die Gebäude in x Kirche, x 
"Schule und 43 gemeinen Häufern. Die Gemarkung 
enthält 508 Morgen Aecker, und 41 M. Wiefen, nebft 
QM. Gaͤrten. 
Unter den Feldgruͤnden find der Steinkallenfel⸗ 
ſiſche Hof und Diejenigen Güter begriffen, welche Die 
'geiftliche Verwaltung wegen der Klöfter Spanheim, 
Difibodenberg und Gt. Katharine, wie auch wegen 
Der Praͤſenz Kreuznach, und der Kirche des Drtes 
im Befize hat. - - Ä 
Die vorhandene Kirche ift Dem heil. Georg ges 

weiber, auch gleich den übrigen zwifchen beiden Re⸗ 
ligionen gemeinfchaftlid. Katholifcher Seits gehoͤ⸗ 
vet fie, gleich jener zu Weinsheim, zur Pfarrei 
Spanheim. Reformirter Seitd aber iſt fie ein Filial 


der Pfarrei Weinsheim. 


Am grofen Behnten: beziehet Ber Freiherr von 
Boos zu Walde ein Drittel, die von Gteinfallen- 
feld und Knappiſchen Erben auch eines , und der 





y) Sieh defcript. pagi Navenfis, in Ad. Academ. Pal. Tom. 
- V hiſt. pag- 137. aA 
x) Diefe Mühle gehörte anfänglich dem Klofter Spanheim, 
weiches folhe dem Grafen Johann II von Spanheim ges 
gen die Befreyung feines Hofes zu Genzingen von Dienſt⸗ 
barfeiten und Abgaben erb-. und eigentitmlidy abgetretten 
bat. Tritkemii Chron. Sponh. pag. 31X. Be 


63 Dberamf‘ 


Mef: Pfarrer Das übriges Den fleinen aber Nie Ge. 
meinde wegen Haltung Des Fafelvichee. - 


14) Braunweiler , zwiſchen der Razen- und 
Eerbach, in einem Thale, zwo Stunden von Kreuz⸗ 
nach weſtnordwaͤrts entlegen, graͤnzet gegen Oſt an 
Rochsheim, gegen Sud an das Dalbergiſche Dorf 
Mandal, gegen Weſt an das Gräfli Leyifche Dorf 
Argenſchwang, und gegen Nord an Sommerloch, 
fo ebenfalß den Freiherrn von Dalberg zukändig if. 
Im J. 1271 kaufte der Abt von Spanheim einige 
Söter daſelbſt um 200 Mark, und errichtete daraus 
einen Meierdof. Nachgehends gab folche das Klo⸗ 
Ker den Inwohnern des. Ortes gegen Entrichtung 
jährlicher Guͤlten. J 

‚Eine viertel Stunde oſtſudwaͤrts davon liegt der 
Marharinenbof, wo vormals ein Nonnenklofter ge 
landen dat. Im J. 1212 fol nämlich ein Todter 
wieder erwedet worden ſeyn a) , und Diefed den 
Probſt zu Kreuznach, den Erzpriefter zu Manndal, 
und den Dechant zu Hilbersheim, bewogen haben, 


das befagte Klofter zu ſtiften. Der Erzbifchof - 


Gigfried I zu Mainz beftättigte im 3. 1219 dieſe 
Stiftung und verordnete, Daß das neue Kloffer mit 
Tonnen Cifterzerordend beftellet ‘werden folte 5). 


* eben dieſem Jahre wird ſchon einer Aebtiſſin 


amens Mechtild gedacht. Der Bezirk wurde ge⸗ 
meiniglich nur Ratharinenthal genennet c). Ein 





a4) Dieſes gibt Oliverius Legipontius in feinem Monaftice 

Mogunt. pag. 13, zum eigentlihen Beweggrunde an, die 

vorhandene Urkunden aber fagen nichts davon. Die Ges 

ſchichte ſelbſt erʒehlt. Tritbemiu- in Chron. Sponh. p- 262 
ſehr umſtaͤndlich. DEE 

6) Die darüber auegefertigte Urkunde ift in Chron.. Spon- 


heim. pag. 266 zu finden. Sieh auch Yoannis rer. Mog. _ 


Script. Tom. I, Libr. V, pag. 591, und Gudenns Cad. 
„ .„ diplom. Tom. V in Append.III, p. 1168. | 
) Gudenus l. €. Tom. Ill 2 P+ 1173. 


’ 


— 


t 


Krenguade 93 


Käfer des Koflegiaifiifts zu Bingen wies den Non⸗ 
nen für ein Seelgeraͤth zwo Ohmen Wein zu Haim⸗ 
bach an-, wogegen fih im J. 1291 Odilia die Asb⸗ 
tiffin und Der Konvent verfchrieben haben, Daß wen 
fie fig mit Haltung des Gottesdienſtes fäumig be- 
zeigen: würden, jene Weingäft Dem Chorftift zuruck 
Taten folte d). Sraf Johann II von Spanheim ver» 
machte bei Gelegenheit der geftifteten Schloßfapelle 
zu Krenznah im J. 1311 Diefem Klofer auch dreifig 
Mark. Was fih hernach Damit zu getragen bat, . 
Davon findet man Feine weitere Nachricht. Es fol 
erft im 3.1573 eingezogen worden feyn e). Zu Wem 
waltung der Güter und Gefaͤlle ift ein eigenes Schaf⸗ 
ner in der Stadt Kreuznach angeftellet , dag Kloſter 
ſelbſt aber in einen Meierhof verwandelt, Der heuti⸗ 
gen Tages an zehen Bauern erblich verlichen if, 
nd’ gemeiniglih nur Der Katharinenhof genennet 
wird. Bon Der Kirche und dem Klofter ift faum das 
Mauerwerk noch uͤbrig. Dermalen zähle man dahier 
51 Samilien, 210 Seelen, 1 Kirche, ı Sihule und 
56 andere Käufer, Die Gemarkung enthält 297 
Morgen Aecker, 6M.Wingert, 56 M. Wiefen, 198 
mM. Weide nd Wald. | 

Unter Diefen Seldgränden ift jedoch der beträcht- 
liche Katharinenhof nicht begriffen. Bon den. Wale 
Dungen befizet Die Gemeinde drei Bezirfe eigentüm- 
lich, und ftchet mit dem Dorf Rochſsheim an dem 
fogenantiten Waldhege f) in Gemeinſchaft. Sie 
find alle der Hebdesheimer Forftdute untergeben, 





d) Würdewein Dioecel, Mogunt, Tom. I, Comment. I, 


pag. 104. 
e) Es iſt zu verwundern, daß Nett Andrear in feinem Cru- 
einacb Nuſtrato für eine Gewißheit annehme, daß ein 


RKloſter zu St. Katharinen naht an der Stadt Kreuz⸗ 


nah im 3.1217 geftiftet, und im I. 1573 eingezogen 
worden jey. Vermuthlich war ihm die Rage bes Gegens 
wärtigen nicht befannt, weshalben.er ſolches mit dem 
St. Peterskloſter verwechfelt haben 


L£) Diese Waldbezirk ſchelnt jene Yacıföhedte zu ſeyn/ 


Su 


, 


94 Oberamt 


Von der Kirche zu Braunweiler finden ſich keine 
alte Nachrichten. Schon mit Anfang des gegenwaͤr⸗ 
FJahrhunderts waren Die Katholiſchen allein im 
Beſige derſelben, und zwar als eines Filials der 
Pfarrei Rochſsheim. Weil aber im Dorfe alle Ins 
wohner der Kath. Religion zugethan ſind, ſo ward 
ſolche im J.1745 zu einer Pfarrkirche erhoben, und 
wit einem eigenen Seelforger ‚beftellet, Der zum Lund⸗ 
kapitel Simmern gehöret. Ihr Schuzpatron ift der 
beit. Joſeph. . 
Den Zehnten beziehet die Kurfuͤrſtl. Hofkammer 
aus einem Bezirke von 83 Morgen, und von einem 
andern, fo 20 Morgen enthält, das Kloſter Span 
heim. In der Hauptgemarkung find zwo Abtheilun⸗ 
gen, welche der nach Dem. Katharinenkloſter fuͤhren⸗ 
De Weg fcheidet. Auf einer Seite ift der Graf son 
Pegenfeld-Schönberg der einzige Zehntherr, auf. Der. 
andern hat er eilf, und die geiftlihe Verwaltung we⸗ 
gen des Kiofters fieben Theile. Den kleinen Zehnten 
geniefet Die &emeinde,.: 


15) Rochsheim, ein beträchtliche Dorf an der. 
Kazenbach, eine Stunde von ‚Kreuznach weſtnord⸗ 
wärtseentlegen, wird in den tirfunden Des VIIL Jahr 
Aundests Hrocches heim genennet. In den. Jahren 
773, 781 und 790 wurde ein Hofgut und verſchiede⸗ 
ne andere Güter daſelbſt, der Abtei Fyulda ver⸗ 
mahte). Yneiner andern Urkunde der Abtei Pruͤm 
vom oten Nabrbundert, beifet es Roccesbeim- M. 
Es fcheint mit der Serichtbarfeit immer zur Braf- 
fchaft Spanheim gehöretzu haben. Die von Braune 











allwo im 3.1432 ein fiebeniahriger Knabe aus-Brauns 
weiler von den Fuden tamerlich umgebracht worden ſeyn 
folle. Vid. Trirkem. Chron. Spofh. p.353. 
) Schannus Corpus Tradit. Fuldenf. num. XXKIX, LXV, 
\ı XCII & XCIII. u “ 
6) In pago Naviale in villa Roccesheim ap. Marsene (elle. 
amp cold J in 


6 
x 








3% 


Kreuzuach. 98 


weile kommende Kazenbach treißt oberhalb des Des - 
tes zwo Bannmühlen, und fält unterhalb Rüdegs 
heim in. die Graͤfenbach. 5 
Der Drt. wird jezt von 104 Familien bewohnet, 
Die 410 Seelen ausmachen. Er befiehet aus ı Rirs 
che, ı Schule, und 87 Käufern. Die Gemarfung 
enthält 983 Morgen Aecker, 36 M. Wingert, 54 M, 
nn 6M. Gaͤrten, 23 M. Weide, und 226 M. 
al 


Unter diefen Seldgränden ift ein Kurfuͤrſtl. $reie 
hof begriffen, welcher allein 66 SM. 29 Ruthen Aders 
feld, anderthalb M. 36 Ruthen Wingert, und achts 
halb M. 6 Ruthen Wiefen enthält, und der ganzen 
Semeinde in Erbbeftand verfiehen iſt 51. Ein ande» 
res beträchtliches But befizet Die geiffliche Verwal⸗ 
tung wegen des Klofterd Katharinenthal ıc. 

Die Waldbezirfe find der Gemeinde zufändig f 
die auch mit Dem Dorf Braunmweiler an dem Wald» 
beege betheiliget iſt. Sie ſtehen unter der Heddes⸗ 
beimer Forſthute. ae — 

Daß ſchon im XIII Jahrhundert eine Pfarrkirche 
babier gemefen, ift daher gewiß, weil-im $. 1241 
der Pfarrer, Namens David, von feinen eigenen 
Pfarrgenoſſen zu Sommerloch ermordet worden i 
k). Die dermalige Kirche ift im J. 1738 für beide 
Religionen neu aufgebauet und dem heil. Gebaftian 
geweihet worden, Katholifcher Seite ift fie eine tuts 
terficche,, Die zum Lanbfapitel Simmern 'gehöret. 
Der darauf beftelte Pfarrer muß die Kirche zu Hare 
geöheim und-Buttenberg zugleich verfeden. -Eben 
verhält es fih auch mit den Reformirten, 


. 


% * nr .. 








7 Weymuthlic einer derienigen Höfe, welche die Abtet - | 


Fulda und Prümm allda befeffen, bernach aber an bie 
„. „Strafen von Spanheim abgegeben haben. 
)Gedadtter Pfarrer hatte fi bei den Bauern zu Som⸗ 

merloch verhaßt gemacht, weil er die Rechte der Kirche 
en fie verfochten hatte. Triskem. Chron. Sponheim, 
pag. 277: ' 


TE Oberamt 


Ber groſe Zehnten in der Gemarkung. wird Im 
dier und zwanzig Looſe vertdeilt, Davon die Rurfürftl. 
Hofkamnier zwei, die Präfenz Kreuznach drei, das 
Klofter Katharinenthal eilf, die Knappiſche Erben, 
oder vormals die Freiberrn von Hundheim vier, und 
Bas Klofter Rupertsberg, nunmehro Eibingen , die 
ädrigen vier Theile beziehen ). Den Glodenzehns 
ten haben der Katholiſche und Reformirte Schulmei» 
fier; den kleinen aber der Reformirte Pfarrer und 
die Gemeinde wegen Haltung des Fafelviepes. " 
. Das Dorfgericht,, Das mit einem Sphultheifen 
jr vier er führt in feinem gewoͤhn⸗ 
ichen Sigel den Heil. Sebaſtian, wie er mit Pfeilen 
getoͤdet wird. —F Ms ere e s 
16) Budenberg. Ein mittelmäfiged Dorf, Tiegt 
anderthalb Stunden von der Stadt Kreuznach Horde 
paͤrts, uud wird gemeiniglid Bustenberg genannt, 
n der Verordnung, wodurch Graf Johann II von 
Spanheim feing6 Bruders. Son, Grafen Walram, 
im 3.1339 zum Haupterben feiner Lande eingefezt 
batı ‚gas ihm auch Budenberg beſchieden m): In 
em Sicherheitsbriefe des Marggrafen Jakob von 
Baden und des Gr fen. Friedrich von Veldenz für 
Kuürfuͤrſt Ludwig Ill don der Pfalz über, des leztern 
Erbfünftel. vom J.1428, wird Gudenburg, Burg 
und Thal, unter den Beſtandtheilen der Grafſchaft 
Ua . Span: 





£ — — FR Zune Zn TER Ta 
!) Mm einer Urkunde vom’ J. 1425 bei Warkıdin md 
- -. diplom. Tom. IX , p» 131, hatte ein fichere er Nil⸗ 
. Jans von Dreife zum Unterhalt der von ihm. teten 
.Aitarspfruͤnde zu U. 8, 3. in ber Pfarrkirche ZU Waid⸗ 
*hilbersheim den oten Theil des MWein- und Fruchtzehn⸗ 
at ten u Rochsheim BROWN mithin war dieſer ehnte 
damals ſchon in mehrere Koofe vertheilt.! , .... 
..m) In Bremers biplomatifchen. Beiträgen, Med Stud, 
pag. 314. TE u 


⁊* 


. nannten — 
* 


Kreuznach. ⸗ ER, 


Spanbeim angeführet a). Ohne Zweifel I die Burg 
gu Bedeckung des Thals an der Ellerbach Durch die 
Grafen von Spanheim errichtet, und in der Folge 


Dabei das Dörflein erbauet wprden. Don gedachter 


alten Burg, welche oftwärtd Des Dorfes auf einem 


hohen Berge geftanden , ifi noch das in feinen Tram. 


mern liegende Gemaͤuer übrig. 

Die von Walbauſen kommende und nach Har⸗ 
gesheim fortlaufende Ellerbach ſtroͤhmt ſudwaͤrts 
neben, dem Dorfe vorbei, und treibt unterhalb eine 
der geiftlichen Verwaltung zugehörige Mahlmuͤhle. 
Auch gehet eine von Kreuznach nach Simmern fühe 
sende Strafe vorbei, und im Orte iſt eine Zofftätte 
angelegt, . . " 

In eben demfelben zählet man 46 Familien, 224 

Seelen, 1Kirche, 2 Schulen, 46 Käufer. In der 
Gemarkung aber 722 Morgen Aecker, 12 M. Wins 
gert, 61 M. Wieſen, 2 M. Gaͤrten, zo M. Weide, 
und 157 M. Wald, 
Der fogenannte. Scheelwald ift der Gemeinde zu. 
fländig, welche mit den. Dörfern Braunmeiler und 
Rochsheim an dem obgenannten Waldheeg in Ges 
meinfchaft berechtiget iſt. Alles ſtehet unter der Hed⸗ 
Desheimer Sorfibute. 

Die Kirche des Ortes iſt dem heil. Johann ge- 
weihet. Darin war.ein Altar, famt einer Kaplanei, 


welche Kurpfalz zu verleihen gehabt 0). Im J. 1770 


ward ſolche wieder neu aufgebauet, und ift derma⸗ 





«) In einer im J. 1771 ans Licht getrettenen Druckſchrift: 
Prüfung der Sreiherrlid von Sichgiſchen foges 
aͤſigen Ausführung wegen der Eberns 
burger Sache, Beilage num. — 

») In dem geiſtlichen Lehenbuche des Kurf. Philipps heißt 
6: „Item die Kaplanye in Gudenberg hat myn gnes 
„digfter Herr Pfalzgrane zu. verliehen. . . . thut an 

„Nuzung Eyn Fuder Wyns, xx Malter Korns . . . 


darzu ſechs Gnlden Gelts von erblichen liegenden CV 


on tern 26. - 
Pf. Geographie IV.Th. G 


v 


x 


* 


[ 


98 °  Dberamt- 


Aen fowohl Katholiſcher als Neformizter Seite, ein 
Filial der Pfarrei Rochsheim. Vor diefem war unter 
Der Burg ®udenberg auch eine Kapelle, davon das 


Patronatrecht ebenfads bem Landesherrn gehoͤret 


dat p). 
Der groſe Zehnten in der Gemarkung -wird in 


ſechs Looſe getheilt, Davon Die Kurfuͤrſtl. Hofkammer 
drei, die geiſtliche Verwaltung zwei, und das Non⸗ 
nenkloſter Rupertsberg, nunmehro Eibingen im 
Rdheingaue, das übrige Sechstel beziehet. Den klei⸗ 
nen Zehnten aber geniefet der Reformirte Pfarren 
und die Gemeinde. 


17) Aangenlonsheim if der (hönfte und gröfes 
ſte Drt des Dberamts am linken Ufer der Nahe, 
anderthalb Stunden unter Kreuznach gelegen. Er 
gränzet gegen OR an Genzingen, gegen Sud on 
Das Dorf und die Heerſchaft Brezendeim , gegen 
Weſt an Heddesheim, und gegen Nord an Lauben⸗ 
Beim. In den Urkunden des Kloſters Lorſch vom 
%, 770 und 776 beifet er Longiftbeim in-pago Nach⸗ 
gowe g), in einer Fuldifchen vom J. 832 Aonga- 
ſtesheim r), und in bem Verzeichniffe der Bolandi⸗ 
(den Bäter vom XII Jahrhundert Longesheim am 
Sluß Va. Zum Unterfhiede des Dorfed Lonsheim 
im Dberamt Alzei wird dieſes nunmehro indgemein 
&angenlonsheim genannt. Die Gerichtbarteit 
Darüber waı jederzeit ein Zugehör der Graffchaft 
Spanheim. 

Die Nahe fließt eine kleine Strecke davon oſt⸗ 


p) Ein Beiſpiel der Verleihung findet ſich in gedachtem 
Lehenbuche,, Afno 1488. 5 Febr. datus eſt conſenſus D. 
„Petro Piftoris de Waldenhufe Capellano Capelle S. Mar- 
„garethe in Weitersheim & lub Caftro Gudenberg in 
„ Comitatu Sponheim , quod eandeın Capellam poflit re- 
„fignare Johanni Craz ecclefie Mogunt. | 

4) Cod. Lauresh. Toın. II, num. 2014 fq. 

r) Schannar Corp. Tradit. Fuld. num. CCCCV. 


J —RXC DE zes 
u. v 


Kreuznach. ” Gr ) 
wärts vorbei, in welche fich oberhalb des Ortes die - 
Guͤldenbach ergiefet. Aus Der legtern ift in Heddes⸗ 
dheimer Semarfung ein Muͤhlteich abgeleitet, welcher 
nächft Dem Orte eine gemeine Mahlmuͤhle treibt, und 
fi wit der Hauptbach wieder veseiniget. Die von 
Kreuznach auf Bingen: führende gemeine Landftrafe 
giehet Durch Das Dorf, in weldhem der Zol erhoben 
wird. Syn demfelben finden fih ı7ı Zamilien, 73x 
©eelen, 2 Kirchen, 2 Schulen, 145 burgerliche und 
gememe Häufer. Die Gemarkung enthält 1360 Mor⸗ 
gen Meder, 197M. Wingert, 68 M. Wieſen, 2 M, 
Gaͤrten, 24 M. Weide, und 548 M. Wald. | 

Die geiftliche Verwaltung befizet Den zum ehema⸗ 
figen Nonnenflofer Katharinenthal gehörigen Hof, 
Das Kiofter Rupertsberg und der Freiherr don Pfit- 
tersdorf auch einige Guͤter. Ferner befindet fich in 
Diefer Gemarkung das fogenannte Starfenburger 
But s). Die Waldungen gedören alle der Gemein⸗ 
de, und fieben unter Der Heddesheimer Forſthute. 

Die Kirche des Ortes ift dem heil. Johann dem 
Zaufer geweihet. Der Pfarrfaz war in ältern Zeiten 
Den Herten von Bolanden zufländig. Mit der an 
Heinrich I Grafen von Spanheim verehelichten Ku⸗ 
nigund von Bolanden kam dieſes Necht auf ihre 
Nachkommenſchaft, ferner mit ihres Enkels Tochter 
Eliſabeth, Sräfin von Spanheim, Durch Heyrath 
an Kraft von Hohenlohe, und endlich abermals Durch 
Deffen einzige Tochter Arma an Die Brafen von Nafs 
fau. Im J 1499 ertheilten Johann Ludwig zu Sar- 
brüden und Ludwig zu Weilburg ihre Bewilligung, 
Daß ihr Dbeim Engelbert, Sraf von Naſſau, Dom- 
ders zu Mainz, mit dem Pfarrer zu Langenlonsheim 
—— — — wwi— 

Dieſes Gut mit einem andern zu Treiſen war im J. 
13344 der Gräfin Blangeflor von Veldenz, und ihrem 
Sohne.Georg um 700 Prund Häller auf einen Wieder⸗ 
Lauf verſchriepen, worüber Die Urkunde in Ad. Acad. 
Pal. Tom. IV hiſt. pag. 369 zu finden if. . 


Pd 
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’ 


100 5 Oberamt 


ſeine Pfruͤnden vertauſchen durfie ). In der Folge 
ward jenes Patronatrecht den Herren bon Schönberg 


verpfaͤndet, von welchen es auf die Grafen von Des 
genfeld gefommen, Die nocd wirklich im Belize des 
anflebenden Zehnten fich befinden. Gedachte Kirche 
iR nunmehr zwifchen beiden Religionen gemeins Ra» 


tholiſchen Theild aber nur ein Filial der Pfarrei Gen» 


zingen. Meformirter Seits iſt ſolche mit einem ei« 
genen Prediger beſtellet, welcher Dagegen die Kirche 
zu Senzingen als ein Filial zugleich verfiehet. Auch 
die Lutherifchen haben eine befondere Kirche, welde 
von ihrem Pfarrer zu Genzingen bedienet wird. 

Den grofen Fruchtzehnten beziehen die Grafen 
von Degenfeld, wie ſchon oben gefagt worden. Den 
Weinzehnten aber die KRurfürftl. Hofkammer von einis 
gen Bezirken allein, von andern mit den Freiherren 
yon Plittersdorf in Gemeinſchaft. Den Glodene 
* genieſet der Reformirte Pfarrer und Schul⸗ 
meiſter. 

Das Gericht iſt mit einem Oberſchultheiſe, einem 
Unterſchultheiſe, vier Schoͤffen, und einem Gericht⸗ 
ſchreiber beſtellt. 


18) Aargesbeim , ein geringes Dorf an ber 


Elerbach, eine Stunde yon Kreuznach nordwaͤrts 


enflegen, ſcheint in jüngern Zeiten erſt entfianden, 
2 immer zu Der Burg Kreuznach zinsbar gewefen 
zu ſeyn. ne 
Dermalen finden fih darin 38 Gamilien, 168 
©eelen, ı Kirche, 2 Schulen, 36 burgerliche Haͤu⸗ 
fer. Dig Gemarkung enthält 350 M. Weder, 8 M. 
Wingert, 31 M. Wieſen, und goM. Wale, 
Die dermalige Kirche iſt erſt im J. 1730 aus ge⸗ 
ſammelten Almoſen von den Katholiſchen erbauet, 
und zur Ehre des heil. Bernhards geweihet wor⸗ 


den. Solche gehört als ein Filial zur Pfarrei Nochde 








v) Würdtwein Dioecel, Mogunt. Comment.I, pag- 98 (gg« 


‘ N 


; 


Kreuznach. or 
heim , wobin auch” Die Reformirten eingepfarred 


nd. - 
Am grofen Bebnten beziehet die Kurfuͤrſtl. Hofe 
kammer, die geiftliche Verwaltung, und die Sreyin 
von St. Ingebrecht zu Zweibrüäden jedes ein Drittel, 
Den kleinen aber der Reformirte Pfarrer zu Rochs⸗ 
Ni ‚ und die Gemeinde wegen Haltung des Faſel⸗ 








Unteramt Bedelnheim. " 








— — — 
ent ..* 8 


Vorbericht. 3 


a8 Amt Beckelnheim liegt am linken Ufer des 
Naͤhfluſſes, "der Stadt, Kreuznach” gegen 


‚ Welt, und erſtrecket ſtch von Morgen gegen Abend 


auf vier, und von Mittag. gegen Mitternacht auf 
zwo Stunden, | 
Es hat feinen: Namen von ber auf einem Bere 
e hart an ber Nahe gelegenen alten Burg Ber 
elnheitn, gu welcher bie meiften dazu gehörigen Orts 
ſchaften dienſtbar geweſen. Diele Burg war ans 
fänglich ein Eigentum bes Reichs und kam hernach 
an die Herzogen "des Rheiniſchen Frankens, bie 


zuweilen Ihren Si; darauf genommen, und fich 


davon’ benennet haben a). Nachdem aber biefe 
Herzogen im 31038 audgeſtotben, ſind ihre Ber 
i N Pr BD ua sten .8—— —3. 

) Man vergleiche hiemit des Herrn Crellins Reſpooſum 


ad Quseſtionem, an & qualis fuerit Franciae Ducatus 
Rhenenſis, in A&. Academ. Palat. Tom, III hiſt. p. 495- 


8 


vw 


102 Dberamt Kreuznach, 


- sungen mit den Königlichen Rammerahtern wie⸗ 
“der vereiniget worden. Allein K. Heinrih IV 
verſchenkte ſolche theild an Stifter und Kloͤſter, 
theils an bie benachbarten Grafen, Herren und 
Dienſimaͤnner. 
Bon Krenznach haben wir oben =) gezeiget, 
wie ed ‚an bie Bifchöffe von Speier gekommen, . 
Die Burg Beckelnheim fcheinet gleiches Schickſal 
gehabt zu haben. Denn als Biſchof Konrad zu 
Speier feine Beflzungen zu Kreuznach im I. 1241 
an Örafen Heinrich zu Sayn um 1100 Mark Sils 
ber verkauft gehabt, und ſolche an bie Grafen von 


Spanheim, ald ein mütterliches Erbtheil gefallen 


waren, bie Burg Bedelnheim aber in. 1278 durch 
Grafen Heinrich von Spanheim an Erzbifhof 
Wernher zu Mainz verpfaͤndet worben, fand bies 
fer für nothwendig ſich gegen alle Anſpruͤche ſicher 
zuſtellen, und brad)te ed dahin, daß Bifchof Fried⸗ 
rich zu Speier nebft dem ganzen Domkapitel ſich 
im 3,1282 alles Rechtes auf gebachte Burg und 
Bugehörungen begeben haben y). — 

Beckelnheim kam allſo hiedurch an das Erzſtift 
Mainz. Denn, obſchon Erzbiſchof Johann II, ein 
gehohruer Graf von Naſſau, feinem Vetter Or. 
Philipp zu Sarbrüd , wegen ber ihm wiber Land⸗ 
graf Hermann von Heffen-geleifteten Dienften, und 
desfalls ſchuldigen 6000 fl. das Schloß Beckeln⸗ 
beim, mit der Stadt Sobernheim im 3; 1408 
verpfaͤndet gehabt, fo hatte es dennoch. Feine weitere. 








. æ) Seite 24. 4 " ‘, , 


u“ 


’ 


Unteramt Beckeluheim. ‚103 
Folgen , fonbern das Erzflife blieb folang dabei, 


bis der Erzbiſchof Adolph im I. 1462 Pfalzgras 


grafen Ludwig dem Schwarzen zu Zweibruͤcken und 
Veldenz für die ihm wieder feinen Gegner , den 


Erzvbiſchof Dieterich, geleiftete Huͤlfe, und im J. 


1466 auf 40000 fl. berechnete Koſten, jedoch mit 


Vorbehalt der Wiedeklöfung, Sobernheim, Mon⸗ 


gingen ;. Schloß⸗Beckelnheim und Nußbauın ꝛc. 
‘abgetretten bat 2). Aber Kurf. Friedrich ber 
Siegreiche eroberte im I. 147 1 alle biefe Landes⸗ 


ſtuͤcke, und behielt in dem zwifchen beiden Theilen 


bald hernach erfolgten Frieden das ganze Amt mit 
aller Zugehoͤr a). Des Pfalzgrafen Ludwigs 
Söhne, Kaſpar und Alexander, haben unter Vers 
mittelung bed Herzogs Johann I zu Simmern im 
%,1489 aufalles, was Kurf. Friebrih I ihrem 
Vatter abgenommen haste, feierliche Verzicht ges 
So gelangte bad Amt Beckelnheim ald ein Theil 


der Rurlande an Kuif. Friedrich IIT, der mit 


feinem Bruder, Herzog Georg zu Simmern, wel⸗ 
bern Zufolge ihres Vatterd, Herzog Sobann II 


‚zu Simmern lezter Willendmeiuung vom. 1553 


das ganze Amt Beckelnheim zufallen follte, fich 
dahin verglichen bat, daß Bedelnheim dem Kurs 


fürften und feinen Erben verblieben, dem Herzog 


Georg hingegen bie Burg und bad Amt Bolans 


. [1 j 
z) Ynannis rer. Mog. Script. Tom II, pag. 16 


i. | 
“) Bremers Geſchichte Burf. Sriedrihs 1. yon bes 





r 84 


j alz, . 467 & fq . " ' ⸗ 
44) —* Befunde ſtehet In Statu Cauſae &c. in den Beils 


gen Lie. mm. 


. [ 


— 


4 


104 . MOberamt Kreunaq / 


ben, bie Kellerei Muͤufterdreiſes, und daB, Dorf 
Erbeibübeöheim zu Xheil geworben iſt ). Chen 

biefer Friedrich III hat harnach in feinem 1576 

errihteten Teſtareut beſagtes Amt feinem jüns _ 
gern Sohne, Fa Johanu Kaſimir, verfhries 

ben. Dieſer ſtarb aber ohne Kinder, uud fo fiel 

daſſelbe an Kurf. Friedrich IV wieder zuruͤck, ber 

eb ebenfalls feinem juͤngſten Sohne, Herzog Lab⸗ 
wie Roluppo, mit andern Landesſtuͤcken zugethei⸗ 
set t. 

Im J. 1663 trat der Erzbiſchof Philipp zu 

Mainz mit feinen Auſpruͤchen auf, amd verlangte. 
gedachtes Amt Bedelnheim um jene 40000 fl, für 

welche Erzbiſchof Adolph ſolches Im J. 1466 am 

Pfalzgrafen Ludwig den Schwarzen verpfänbet hats 
te, wieder einzuloͤſen. Der Pfalggraf lies ſich anch 

verleiten, es nach dem Schiebäfprude des ‚Kurs 


fürften zu Brandenburg für fich und feine. Leibes⸗ 


erben vom Erzſtift Mainz pls ein rechtes Manu⸗ 
lehen zu empfangen, wobei die Beamten, Buͤrger 


| 


and Unterthanen zu Lelflung einer Huldigunges | 


pfliht an gedachtes Erzflift angemiefen worden, : 


Kurf. Karl Ludwig legte aber nicht nur damals, 
fondern auch im 3. 1673, da .ein nener Erzhiſchof 


gleiche Huldigung einnehmen lied, die Proteflarion 


ein, nnd als bald daranf Ludwig Heinrich die 
Fürftlihe Pfalz-Simmeriſche Linie beſchloſſen, 
das Erzſtift aber ſich unverweilt in Beſiz gefezet 


hatte, fand fich ber Kurfuͤrſt veranlaßt, fih mit 





) Sieh die Urkunden in Adj. ad Notamina fuper Struvii 
formulam Succef, Domus Palst. pag.41, Li. k & p. 44. 
Lit. & m. 


! 


Unteramt Bedelaheim. 105 


Sewalt von ſaͤmtlichen Orten Meiſter zu mahen, 
und flatt der Mainzifchen die Kurpfälzifchen Wap⸗ 
pen anfchlagen zu laffend). - Be 

Dadurch nun fchien dieſe Sache in eine fehr bes 


denkliche Weitläuftigkeit zu gerathen, und in einen‘. 


foͤrmlichen Krieg auszubrechen. --Ullein der Raifer 
mahnte beiden Theilen von weitern Thaͤtlichktiten 
ab, und ſchlug bis zum endlichen Austrage ber 
Sache die eindropilige Sequeſtrativn vor, tie du 
beliebet worden, fo daß im SS. 1076 "die Admini⸗ 
ſtration dem Freiherrn Joh. Franz von Landſre, 
hernach dem Grafen Ludwig Guſtav von Hohen⸗ 
lohe⸗Schillingsfuͤrſt, nach dieſem dem Grafen Gas 


Ientin Ernſt von Manderſcheid⸗Blankenheim, und 


endlich beffen Sohne Franz Georg, aufgetragen 
worden ifl. Inzwiſchen war biefe Streitigkeit bei 
dem Kaiſerl. Reichshofrath anhängig, bi endlich 
die Sache im J. 1714 in ber. Güte bahin veralis 
hen worden, daß diefed Amt Veckelnheim voͤllig 
au bie Kurpfalz überlaflen,. dagegen aber bie Hälfs 
te des Ertrags an Rurmainz mit Rand und Leus 
sen and dem Dberamt Kreuznach erſezet, hiemit 
auch die Dörfer Welflein, Sieferäheim, Sumsheim, 


Pleitersheim und Volxheim auf ewig abgetretten 


worden find 2). - 


4) Umftändliche Nachricht hievon findet man In Finfßerzwaid 
‚. Germ. Princeps vom Haufe Pfalz p. 390 & ſꝗqꝗ. one 
e) Don dem Amt Bedelnheim har der .alte gelehrte Di 
* fellor Crollius in einer Schuleede (unter dem Kitel: Ora! 

": sio de Dioecefi Beckelnheimenfi veteris Comitatus Bpänd 

keim. olim portione, Bipont. 1732) ausführlich gehandeite 
welche auf vornehmlich dahier bennzet worden iſt. — 


G5 


x 


* 


106 Oberamt Kreuuad, J 


WBeckelnheim warb alſo von nun au als ein 
Alnterams dem Oberamt Kreuznach einverleibr, 
und hat damald aus den beiden Städten Sobern» 
beim und‘ Monzingen , dem Schloß und Xhaf 
Beckelnheim, auh Fleden Mald-Vedkeluheim, 
den Dörfern Nußbaum und Rangenthal, und dem 
Antheil an Boos und Obenſireit beſtanden. Aber 
durch den im Jahr 1768 mit Pfalz-Zmweibrüden 
errichteten Hagenbacher und Selzer Austaufc ware 
de die Stadt Oderuheim am Glan mit den Dörr 
fern Niederhauſen, Hochſtetten und Hallgarten, 
wie auch ben Pfalzgraͤflichen Leibeigenen zu Staus 
dernheim, und endlich durch einen jüngern Aus⸗ 
tauſch vom Jahr 1779 bie Dörfer Duchrod, Ober⸗ 


hauſen und Nieberlirhen an die Kurpfalz abges 


treten, und zu eben biefem Unteramt geſchlagen. 


1) Beckelnheim Schloß und Thal. Es ſind 


dreierlei Orte dieſes Namens, naͤmlich das Schioß, 


das Thal, und Wald-Bedelnheim. Auch findet ſich 
auf der rechten Seite der Nahe, in dem Umfange 
des Oberamts Alzei, Sau-Bedelnheim , ein Dorf, 
welches. Kurmainz zugeböret. Welches daß. ältefte 


unter ihnen fey und den übrigen feinen Namen mit« 
getheilet habe, Käßt fich mit Gewißheit nicht entſchei⸗ 


Den. Jedoch ift ohne allen Zweifel dad Dorf Wald- 
Beckelnheim viel älter als Die in feiner alten Gemar⸗ 


fung erbaute Burg. Diefe Burg lag auf Dem foger 


nannten Heimberge an der Nahe, zwo Stunden von 
Kreuznach weſtwaͤrts. Daß ſolche fhon im XI Jahr- 
bundert beffanden, und eine Veftung geweſen, er 
bellet Daraus, daß im J. 1105 K. Heinrich V feinen 
eigenen Batter den Tag vor Weihnachten in Die Burg 
Beckelnheim mit Gewalt verbringen und daſelbſt 


6 


r.—- - 
‘ 


Unteramt Bedelnheim. 107 


burch Den Biſchof von Speier Gebhard (dem diefe® 

Schloß damals gehörte). über das Weihnachtfeſt ges 
nau: verwahren. laffen. Wie das Hochflift Speier 
feine Befizungen zu Kreuznach mit allen Zugehoͤrun⸗ 
gen, und alfo auch die Burg Bedelnheim im J. 
1241 an Öraf Heinrich von Sayn veräuffert habe, 
folche aber von Diefem an Die Grafen von Spanpeins 
vererbet worden ſey, iſt fchon oben bei Kreuznach 
angeführt. Sie hatte damals ihre eigene Burgmaͤn⸗ 
ner; wie Dann im J. 1238 Baldewin, Wilhelm und 
Wernher von Bedelnheim vorfommen f). Im. 
1265 erfcheinet Bhilipp non Bedelnheim g), und im 
J. 1270 Philipp und Albert Gebrüder, wie auch 
Heinrich von Sobernheim ‚ald des Grafen von Span» 
heim Burgmänner eben daſelbſt k). Durch Die Abs 
theilung Der Spanheimifchen Lande kam Ddiefe Burg 
an die Kreuznachifche Linie. Im J. 1277 verglichen 


. fi die beiden Brüder Johann und Heinrih, Bra» 


fen Simons II Söhne, daß ſie die Burg Bedelns 
beim und Zugehör ald ein gemeinfames Lehen inha⸗ 
ben woßten. ' ‘Dem ungeachtet verfaufte folche Graf 


Heinrich im folgenden Jahre anden Erzbifchof Wern⸗ 


ber zu Mainz um 14009 Mark Achener Pfenning 2), 
Graf Sodann, der nicht einmal darum begräßet more 
Den, fuchte Diefen ungältigen Verkauf zu zernichten, 
und erbothe fih zur Ausloͤſung. Da er nun fein 
©edör fand, errichtete er mit feinen Vettern Star⸗ 
tenburgifcher Linie, den Grafen Gottfried von Sayn 


und Heinrich zu Spanheim, ferner mit Grafen Eber⸗ 


hard von Ragenelnbogen , Sriedrich und Emich Gra« 


fen von Leiningen, Heinrich Grafen von Zweibrä« 





" ———— 
9 Gudenus Cod. diplom. Tom. I, pag.560 & 64. 

“ g) Jrannis Spicil. Tabul. veter. pag. 168. 

b) Gndenus I. c. Tom. III, p. 1140. . 

ij Der Kanfbrief fiebet in Lunigs ReichsArchiv Spi- 


. silen. eccl. Fortiezung ı Theil pag. 41, und in Kremers 
diplo i 


mat. Beiträgen, wie auch in Gudenns Cod. dipie 
Tom«l, pr 768. u j ' “ 7 I, 


4 


108 .Oberamt Kreuznoch, 


Ein, wie auch dem Landgrafen voy Heſſen ein Baͤnd⸗ 
niß, und bekriegte den Erzbiſchoff. Es kam im J. 
1379 bei Sprendlingen zu einer Schlacht, wobei er aber 
den fürzern gezogen, fo Daß er fich gefallen lafien 
mufte, feine Lande der feindlichen Rache preid zu . 
geben. Endlich wurde Die Sache durch den zu Mainz 
anweſenden K. Rudolph I dahin entfchieden, daß 
Graf Johann von Spanheim für fih und feine Er⸗ 
ben allem Anſpruch auf Die Burg Bedelnheim, wie 
auch derſelben Burgmänner und Güter, welche der 
Erzbiſchof Fäuflih an fih gebracht, entfagen und 
Graf Heinrich mit dem dritten Theil Daran fich bes 
gnögen mufte. Auf ſolche Weife hätte nun ein Drit= 
tel der Burg bei dem Spanheimifchen Gefchlechte , 
und befonders der don gedachten Grafen Heinrich 
gekifteten Bolandifchen Linie verbleiben folen. Man 
findet aber Feine Spur Davon, fondern dag Erzfift 
Mainz Äbte alle Gerechtſame einfeitig aus, wiedann 
‚Erzbifhof Peter im J. 1312 die Gebrüder Johann 
und Wilhelm Ulner zu Erbburgmännern gegen Bes 
zahlung do Mark Koͤllniſcher Pfenning aufgenommen 
bat k). Dabei blieb es, bis Der in einer ziwiefpaltis 
gen Wahl zum Erzbifchof erkohrne Adolph Graf von 
Naſſau im $. 1462 Dem Herzoge Ludwig den Schwar« 
zen zu Zweibräden.unter andern auch Die Burg Be» 
deinheim mit ihrer Zugehoͤr, jedoch unter vorbehal- 
tengr Wiederlöfung, anfänglich und überhaupt für. 
die ihm zu leitende Hilfe, hernach aber bei einer im 
J. 1466 vorgenommenen Berechnuug der fehon auf⸗ 
gewandten Kriegskoͤſten um eine Summe bon 40000, 
fi. verfchrieben bat. Als num gedachter Herzog im 
%, 1470 wider Kurf. Sriedrich I von der Pfalz ſich 
mit neuen. Seindfeligkeiten berbor that, 3098 Diefer 
mit feinem fiegenden Heere auch an den Nahſtrom, 
und eroberte unter andern Die Burg Bedelnheim mit 
den Städten Sobernheim, Monzingen und.-Blan- 








k), Würdtwein Subfid. diplom. Tom.I, pag- 422. 


Unteramt Beckelnheim. 109 


Odernheim, wie auch Wald⸗Beckelnheim, Nußbaum, 
Boos x. wie ſchon oben im Vorberichte, two auch 
das . weitere nachgefehen werden fann , angeführet 


"worden ift. 


Diefes Schloß hatte vormals feine eigene Burg⸗ 
grafen, von welchen annoch Antilmann von Graſeweeg 
im %. 1382 und Johann Boos von Walde im J. 
1400-J) befannt find. Machdem es aber an Die Pfalz 
setommen , wurde ed Yon eigenen Beamten bewoh⸗ 


net. Unter ſolchen finden fich im J. ısoo Hanne 


son Sidingen, 1566 Johann Philipp Landſchad von 
Steinach, 1580 Sigismund Eheim, 1620 Friedrich 
son Caflillon, und zulezt ums J. 1680 Ludwig Fried» 


rich Pawel von Ramingen m). Im 9. 1688 aber 


ward dieſes alte. Schloß von Den Sranzofen verbrannt, 


und was Die Flammen nicht verzehren fonnten, ges 


fchleifet, f6 Daß, auffer dem Grundgemäuer, nichtg 
mehr Davon Abrig if. Heutigen Tages werden die— 
jenigen Haͤuſer, welhe Auf dem Berge gelegen, das 
Schloß, Die am Zufe defielben aber Thal Beckeln⸗ 
beim, zum Unterſchiede des nachfolgenden Fleckens 


MBald-Bedelnheim, genennet m). - 


Zu Schloß und Thal-Bedelnheim werden beiläu« 
fg nur 24 Familien, 125 Seelen, 2 Schulen, go 
andere Käufer, 332 Worgen Meder, und 24 Morgen 
Wieſen gezäplet, J 

Freie Gaͤter beſtzen die geiſtliche Verwaltung, 


die Steinkallenfelſiſche Erben, Die Booſen von Wal⸗ 


deck, und die Freiherren von Ebersberg genannt 
Wenders ıc. W 





2) Der erftere kommt vor in Joannis Spicil. Tab. vet. pag. 
244, und der andere in Lehmanns Speierifchen Chres 
nik pag. 735. 

en) Alle vermoͤg der vorhandenen alten Dienerbächer, ' 

«) In dem oben angeführten Theilungsvertrag vom J. 
1277 beißt es: & bona in yilla Hufen fita Sub Caftre 
prediüo &c. worunter diefe Haͤuſer verfianden werben. 


- 


110 Oberamt Krenznach, 
2) Wald-Beckelnheim. Ein mittelmaͤſtger Markt. 


flecken, eine halbe Stunde Wegs von jener alten 


Burg nordwaͤrts gelegen, wird für dasjenige Beccht⸗ 
"Ienbeim gehalten, in welchem eine Fuldiſche Urkun⸗ 
De vom J. 924 ausgefertiget worden iſt 0). Deßels 
ben Alter beftättigt fich auch Dadurch, Daß nach Zeug» 
niß des Gerichte verfchiedene zum Goͤzendienſte vor⸗ 
mals gebrauchte metallene Lampen, Sefäffe und Fi» 
guren in dortigem Felde ausgegraben worden find, 
Die heutige Benennung Wald Beckelnheim kommt 
vor dem XIII Jahrhundert nicht vor. Schon im - 
XV Jahrhundert war er mit Wall und Gräben um» 
geben, Die aber in den folgenden Kriegszeiten wieder 
gefchleift und zugeworfen worden find. j 
Durch den füdlichen Theil der Gemarkung ſtroͤhmt 
Die Nabe, und treibt unten am Heimberge die zur 
Burg Bedelndeim gehörige Kammeral Bannmäple, 
Die bei dem Marienpforterbofe entfpringende Bie⸗ 
denbad lauft weſtwaͤrts nach Boos, wo fie den Nas 
men Seubersbady annimmt, und ergießt fich alda 
in die Nahe. Durch den Flecken ziehet auch eine von 
Kreuznach mach Lotharingen führende gemeine Lands 
aſe, und wird darin Der Zoll erdoben. 
Ungefaͤhr eine halbe Stunde von dem Flecken nord⸗ 
waͤrts liegt in einem tiefen Thale ein Meierhof, des 
vormals ein Klofter gewefen. Es ward Marien- 
Porte, Porta fanetae Mariae, genennet, und von 
Wilhelmiten oder fogenannten Weigmänttern bewoh⸗ 
net. Diefer Mönchs- oder Eremitenorden hatte mit den. 
Gifterzern fehler gleiche Geſeze und Kleidung, bielt 
fih jedoch an verfchiedene andere von ihrem Stifter 
vorgejchriebene Megeln. Als Pabft Alexander IV 





e) Fa&a traditio haee in Villa Becchiienheim ſub XV Kal. 
Martias anno XI Regni Domini noftri H Ludovici glo- 
riofi Imperatoris, apud Schannar Corp. Tradi®. Fuldens. 
num. CCCLV. Conf., Ada Acad. Palat. Tom.V hittor. 


2°’°- 139% ro 


. N 


Unteramt Beckeluheim. 111 


im J. 1256 die Wilhelmiten mit den Auguſtiner⸗Ere⸗ 


miten zu vereinigen befohlen hatte, zog dieſer legten: - 


se Moͤnchsorden unter andern auch gegenwärtige 
KlofterMariäpfort wirklich anfich. Darüber beſchwehr⸗ 
te fich der Wildelmiten-Seneral aus dem Grunde, 
Daß er in jene Bereinigung nicht gemwilliget babe 
Unter Pabit Klemens IV ward die Sache unterfu> 


et, und im %. 1266 dahin entfchieden, daß alle. - 


Kloͤſter, morunter auch Mariäpfost im Mainzer 
Bistum ausdräcdlich genennet wird, dem Wilhelmi⸗ 
tenorden wieder zuruck gegeben werden follen »): 
Eben diefed Marienpfort fommt auch in einer Ur, 
funde vom J. 1302 vor, womit der Provinzial die⸗ 


. fe8 DOrdend in Deutfchland,, Bruder Jakob, den 


damaligen Bifhof zu Bafel und nachherigen Erzbi⸗ 
(hof zu Mainz, Peter Aichfpalt, aller Berdienfte 
feined Ordens theilhaftig machet ). Im J. 1504 
fie ſolches Herzog Alerander zu Zweibruͤcken bei Ge⸗ 
fegenbeit der wider Kurfürft Philipps ergangenen 
Meichdacht feindlich überfallen, Um von dem bedros 


- beten Brande verfchont zu bleiben, mufte der Prior 


200 Goldgulden erlegen. Zugleich nahm das Kriegs⸗ 
volf alles, was es finden fonnte, mit ſich nach Mei⸗ 
fendeim r). Um welche Zeit die Mönchen vertrieben, 
und ihre wenige Einkünfte zus Kammer gezogen wor⸗ 
Den, ift mir nicht bewußt. Vermuithlich aber ift es 
unter Rurf. Friedrich LI um die Mitte des XV I Jahr: 


bunderts gefchehen. Die Gebäude und Güter wur. 


— ——— — — 


p) Chrzfoßemi Henriquex Regula, Conſtitutiones & Privile- 
gia Ordinis Ciftere. inter privilegia Eremitis $. Guiliel- 
mi Cift. Regula habituque utentibus, concefla &c. 

ag. 460. ° 

g) Frater Jacobus Prior provinciali$ fratrum  Heremitarum 
ordinis ſancti Wilhelmi per Alamanniam ‚&c. ‘datum in 
Porta Sande Marie domo Ordinis noftri anno Momini 
MCCC fesunda, in nativitace B. M. V. Capitulo noftro 
proviflciali ibidem folleınpniter celebrato, Mardımwein 
Subfid. diplom. Toui.X, pag. 396: 

6) Trirkem. Chron. Sponh. ad annum M. D. IV. 





7 


AR 


0 VIE DOberamt Kreuzuad), 


"den an einen Herrn Craz von Scharfenfein verfaufts 
— hernach befamen folche Die Herren von Schellard, und 


Dusch. Heyrath ein fiherer von Petri. Dermalen 
aber beſtzen foiche die Freiherren Latere de Feignies. 
Vom Klofter ſelbſt und der dabei geffandenen Kirche 
find kaum Die Ueberbleibfel noch Fennbar. 

Nabe biebei, etwas unterhalb gegen den Tleden 


liegt der Steinbarterbof. In dem Schuzbriefe, 


weichen Pabſt Eugenius III dem Klofter Difivoden- 
berg 1148 ertheilet hat, wird des Waldes Stein 
bart gedacht. Den dermaligen Hof haben Die Gra⸗ 
fen Johann, Simon, Emich und Gottfried, Ge⸗ 
brüder von Spandeim, im %.1316 dem Abte Hein- 
rich um 190 Mark Kölnifch verfauft s). Er gehöret 
noch wirklich zu gedachtem Klofter Difibodenderg. 
Naͤchſt der Burg-Bedelnheim liegen Die Hahner⸗ 
Korber- und Heimbergerböfe, welde der Kur- 
fürftlichen Hofkammer zuftändig find 5 fodann der 
Nahethalerhof, welchen die Grafen von Degenfeld 
und Sreiberen don Warsberg befizen. 
Mit Einfluß diefer Höfe fanden fich im verwi⸗ 
denen Jahre zu Wald-Bedelndeim 146 Familien, 
519 Seelen; ı Kirche, 2Schulen, 133 gemeine Haͤu⸗ 
fer, nebft Muͤhle. Die Gemarkung enthält 1943 


Morgen Ackerfeld, HM. Wingert, 241 M. Wiefen, 


und 1800 M. Wald, 

. Bon den Baldungen gehören einige Bezirke der 
Kurfärftl. Hofkammer und der geiftlichen Verwaltung, 
Die übrigen aber Der Gemeinde, den Steinkallenfel⸗ 
ſiſchen Erben und den Sreiherren von Feignies, aus⸗ 
genommen Den fogenannten-Bofert, welcher den Gras 
fen von Degenfeld-Schönderg zuſtehet. Alle aber 
fiehen unter der Dbhute des Forſtmeiſters zu So» 
bernheim. 

Die Kirche dieſes Fleckens ift dem heil. Bartho⸗ 
Bu lomaͤus 


s) Joannis Spicil. Tab. veter- pag- 129 & 243. 


u Te 


| 


Unteramt. Veckelnheim. 113 


lemaͤus geweihet. In einer Urkunde des Erzbifchofs 
Gerhard Il vom J. 1299 wird bereits eines Gode⸗ 


frieds als Erzprieſters zu Beckelnheim gedacht. Der, 
Kirchenſaz gehoͤrte nach Meinz; Erzbiſchof Gerlach 


aber uͤberlies ſolchen unjter andern dem daſigen Dom⸗ 

kapitel im J. 1351 zu beſſerer Lebſucht feiner Glie⸗ 
der 2). Dermalen iſt dieſe Kirche zwiſchen beiden 

Religionsſsgenoſſen gemein, und beiderſeits eine or- 

Dentlihe Pfarrkirche. Der Kath. Pfarrer gehört zum 

©laner Kandfapitel, und hat nebft obgenannten Hoͤ⸗ 
fen auh Schloß und Thal Bedelnheim, Boos und 

Dbenftreit zu verfeben. Ein gleiches gilt von dem. 
Deformirten Prediger, Der unter der Inſpektion der 
Klaſſe Sobernheim ftebet. „Die Lutherifchen aber hal⸗ 
ten ihren Gottesdienft. zu Soberndeim, Vor der, 
Reformation mar auch eine Kapelle auf der Burg 

Bedelnheim, welche Dexfelben jeweilige Befizer zu ver=. 
geben hatten w). 

Den Zebnten überhaupt in der Wald- und Thal- . 
Bedelnheimer Gemarkung beziehet das Domkapitel 
zu Mainz ald eine Zugehör Des ehemaligen Patro- 
natrecht8 5 Den Burg- und Gaͤnszehnten aber Die 
Kurfürftl. Hofkammer. Ä 

Vormals war zu Wald-Berfelndeim die Woh⸗ 
nung der Beamten, Der peinliche Richtplaz aber an 
der Weinsheimer Waldung. Noch iſt der zeitliche 
Oberſchultheis Richter bei Dem Blutgericht zu Kreuz⸗ 
nach, wozu die Dörfer Rochſsheim, Braunmeiler,. 
Mandal, Wellſtein und Volchsheim die Schöffen 


x " " | ‘ 
$) Yoannis ter: Mog. Script. Tom. I 


; » pa . 66 . 
*) Davon finden fih Beiſpiele in Kurt. — — geiſtlichen 
Lehenbuche, wo es heißt: Praefent. eſt Domino Berthol- 
do Archi-Ep. Mog. Wenceslaus Brichteman ad vacantem 
Capellaniam in arce noſtra Wald-Beckelnheim &c. dat. 
Heidelb. 1304. St. datus et Confenfus Johanni Stri« 
chelmamm Capellano Altaris $. Mauritii in atce noftra, 
“  Beckeinheiti permutationis, Heidel, 6 Febr. 1506. x 


Pf. Geographie IV Th. a8 


f) . / 





* 


y14 Oberami Aremzuch, | 


ſtellen.“ Mas durgerilthze Bericht hefichet aus obse⸗ 
hachtem Oberſchultheiſe, "einem Anwald Schulthei⸗ 
fe, 4 Schöffen und einem: Gerichtſchreiber. Es 


fahrt im Sieg 


el den aufrecht fiebenden Pfälzifchen- 


einen Eichenzweig in der rechten Klaue haltenden 


Loͤwen. 


A 
} 


En Br 
3) Boos und Obenſtreit, zwei Weiler ober: 


Halb der Burg Bedelndeim an Der Nabe, Drei Stun- 
Den von Der. Stadt Kreuznach weſtwaͤrts gelegen. 


Erfteres muß 


usfprönglich ein Bugehör Der Rhein⸗ 


fränfifchen Erbgüter geweſen feyn., indem zu Ende 
De® X oder Anfang des XI Jabrhunderts Herzog . 


Kuno von Bed 
chart Landes, 


einheim zween Meder. und zwanzig Ju⸗ 
nebft: zween Höfen im Dorfe Boys 


dem Kloſter Difibodenberg übergeben hat. In einem 
Schuzbriefe des Pabſtes Eugen III vom Jahre 


158 wird Der 
fhrieben. 
’ Die Bogtei 


Drt Bus, fonft aber duch Bois ger 
darüber trug das ritterliche Geſchlecht 


von Epanheim von den Grafen zu Zweibrücken zu 
Eehen.- Als zwifchen Dem Könfter Difibodenberg und ° 
Wilhelm von Spanheim wegen der Gerichtbarfeit 
über jene Güter ein Streit entftanden „ ward. folcher 
ee bem Kaiſerl. Schulsdeife: zu Dppenheim, Her⸗ 
bord, im J. 1231 Dahin entfchieden, daß Des Klo⸗ 
ſters mit eigenem Pfluge gebaute Guͤter in Zukunft 
von dem Vogteirechte befreiet, jene aber, die erblich 
verliehen , fokbem unterworfen ſeyn ſollten. Willi⸗ 
che von Spandeim hat auf bie Vogtsgebauͤhre von 


Des Klofterd H 


ofim J. 1266 mit Bewilligung feines 


Sohns Philipp, und deifen Ehefrau Albradis, Vers 
zicht gethan. Bedachter Philipp genannt Pfaffe von 


Spandeim hat 


dem Kloſter feinen Theil an „Diefem 


. Wogteireht um neun Mark Kölnifcher Pfenning: 


Käuflich, uͤberta 
Kalremi Gebr 


» 


fen, und die Grafen Eberhard und 
üher von Zweihräfen im Jahr 1283 


PRIOR" Da Er Be TEE 20 —8 J 


—⸗⸗ 


Unteranu Beckelnheim. | 115 ' 


Die lehenherrliche Einwilligung hiezu ertheilet x). 
Dermalen ift die Vogtei zwifchen KRurpfalg nnd Den - 
Steinfallenfelfifhen Erben gemeinfchaftlih. Den 
leztern Antheil befaß ehmald das rttterfchaftliche Ge: 
fhleht von Elz, welches fein Recht an des Testen 
Nfalzgrafen zu Simmern, Ludwig Heinrichs, Ges 
mahlin, eine gebobrne Prinzeflin von Dranien, ver⸗ 
fauft bat. Don diefer fam es an ihre mit Wilhelm > 
Sriedrich, Sürften von Naſſau Diez, vermählte Schwe- 
‚fter, von welcher es die von Steinfallenfeld an fich 
gebracht haben y). Der Kurpfälzifche Antheil-ift von 
jenem abgefondert. Die wenigen auf Dieffeitigem Ges - 
biete liegende Güter gehören Der geiftlichen Verwal⸗ 
tung wegen der Klöfter, Difibodenberg und Raven⸗ 
girsburg, werden auch zur Gemarkung Des Fleckens 
Wald-Bekelnheim gerechnet. 
Gleiche Bemandnif hat es mit dem naͤchſt Dabei 
gelegenen Dörflein. Obenſtreit. Diefed liegt eine 
Heine Strede weſtwaͤrts von erſterm Dorfe gegen Die, 
Stadt Sobernheim, und macht mit jenem eine Ger 
meinde aus. Bermuthlich war ed anfänglich nur ein. 
. Meierbof. In einer Urkunde des Abts Werner zu 
Difibodenberg vom %. 1305 wird eined Hofes zu 
Sbenſtrit gedacht, welchen Deffen Beſizer mit allen 
echten Dem Klofter abgetretten batte. Ein Edel» 
knecht, Namens Johann von Bedelnbeim, genannt 
Ulner , machte Anfprüche auf verfchiedene Dienfe 
und Das Beſthaupt z). Der Ort wird ebenfalld zur 





x) Steh die In Yoannis Spicileg. Tab. veter. defindliche Ur⸗ 
funden pag. 103, 104, 129, 139, 169 & 178. 

3) 86 ift alfo ein verfehen, wenn Herz D. Andrese in feis 
nem Crucinaco illuftrato pag. 105 diefe kurze Geſchichte 
auf Staudernheim anwenden will. — oem 

x) Ratione bonorum Curie Jacobi de Ebenfrit, quam im 
ipfos (Abbatem & Conventum) tranftulie donationis ty- 
wilo inter vivos & certis bonis ipforum , quae jam ha-. 
bent in di&a Villa Rbenſttit &c. Yoannis Spicileg. Tab. 
veter, pag. 188. * 


‘4 
- f 
N 
\ 


A10 Oberamt Kreuzuach, 


Wald⸗Beckelnheimer Gemarkung gezaͤlet, und iſt mie 
Dem Fuͤrſtlichen Haufe Salm-Kyrburg gemeinſchaft⸗ 
lich. Drei Hofgäter find dem Grafen von Degen» 
Feld-Schönberg zuftändig. 

In beiden Weilern dat man auf der Rurpfälzie 
ſchen Seite voriges Jahr eilf Jamilien, 54 Seelen, 
x Kirche und Schule, 8 gemeine Häufer gezählet. 
Die Gemarkung enthält nur 19 Morgen Aecker, und 
aM. Wingert, Das Äbrige liegt auf fremdem Gebiete, 

Zu Boos ift eine zwifchen beiden Religionen ge» 
meinfchaftliche Kirche. Sie liegt aber auf der Stein- 
kallenfelſiſchen Seite, und if ein Silial von Wald- 
Beckelnheim. Zu DObenflreit war vor der Reforma⸗ 
sion auch eine Kapelle, deffen Pfruͤnden die Beſtzer 
Der Burg Beckelnheim zu verleihen hatten a). Sie 
lag auf der Färftl. Salmifchen Seite, ift aber der» 
malen gänzlich verfallen. 

Den Behnten von den auf Kurpfaͤlziſcher Seite 
liegenden wenigen Seldgränden geniefet der Refor» . 
mirte Pfarrer. Zum Dorfgerichte fezet Kurpfalz einen 
Schuliheis; die Schöffen aber werden von den Herr⸗ 


ſchaften beider Dörflein ernennet. 


4) Sobernheim, eine mittelmäfige Landftabt auf 
dem linfen Ufer der Nahe, vier Stunden von Kreuz⸗ 
nach weſtwaͤrts entlegen , koͤmmt zwar in Dem Karo» 
fingifchen Zeitalter nicht vor. Jedoch hat Erzbiſchof 
Willegis im J. 976 bei Wiederaufsichtung des Klo» 
fierd Difibodenderg die Kirche zu Sobernheim felbi« 
‚gem zugeeignet, und Erzbifchof Ruthard von dem 
dortigen Kolegiatftift zu Gt. Viktor am Ende des 
XI Sahrhunderts einen Zehnten zu Sovernbeim 


eo TEE 


. a) Ein Beifpiel findet fi im geiftlichen Lehenbuch des Kurs 

. fürften Philipps: In die St. Antonii 1488 praefentatus 

eft Dominus Wilhelmus Keller ad Capellam &t. Bastho- 

_ lomagi in Obenfrir Arehispileope Mogunt. aut ejus in Spi- 
ut. Viggrio generali. | 


J 


N 


—— e7 
t 


a > 


Unteramt Veckeluheim. 1127 


eingetauſcht, den er im J. 1108 gedachtem von ihm 
ernenerten Kloſter zu einer neuen Stiftung angewie⸗ 
fen hat. Im J. 1314 hatte der, Ort einen Schulte 
heis und einige Schöffen. Beben Jahre bernach befreite 


K. Ludwig IV auf Anſuchen des Erzbifchoffen Mat» 


thias Diefed Dorf Sobernheim mit feinem Gebiete 


gleich feiner Königlichen Stadt Sranffurt, und vers 
liehe felbigem auch Das Stadt- Sericht-. und Markt⸗ 


recht 6). Im folgenden wurde Diefe neue Stadt zu 
‚einem zwifchen Den am Rheinfirome gelegenen Reichs⸗ 


. Ködten Mainz, Oppenheim , Worms, Speier und 
Strasburg errichteten Bund gezogen, welchen ge= 


Dachter KR, Ludwig im J. 1332 beftättiget hat c)., Sie 


ſoll mit einer 29 Franzoͤſiſche Werkſchuhe hohen und. 
ſechs Schuhe dicken Mauer , wie auch neun hohen 


Thuͤrmen befeftiget gewefen feyn. Kurf. Sriedrich F 


. mußte Daber in dem mit Herzog Ludwig von Zwei⸗ 


brüden geführtem Kriege im J. 1471 folche förmlich 
befagern. Als fle fich ergeben und Die Huldigungsds 
—— abgelegt hatte, beſtaͤttigte der Kurfuͤrſt ihre 

reiheiten, und nach ſeinem Tode ertheilte Kurf. 


Philipps im J. 1480 derfelben einen freien Wochen- 
und drei Jahsmärfte, den wochentlichen auf jeden 


Montag, Die jährlichen aber 1) auf den Tag nach 


Michaelis, 27 den zweiten Zag nach Zabian und Se— 
baſtian, 3) auf St. Albanstag. In den nachfol⸗ 
. genden Rriegszeiten hatte Diefe Stadt auch viel go⸗ 


litten, jedoch fich jedesmal wieder erhohlet, bis ſel⸗ 
bige im J. 1689 durch Die Sranzofen ın Brand ge» 
ſteckt und gänzlich eingeäfchert , ihre Mauern und. 
Thür me aber niedergeriffen worden find. Gleiches 
Schickſal HattÄdie von Pfalzgrafen Johann Kaſimir 


- 





4) Seas Spicil. Tab. veter. pag. 91, 102, 191, ſodanu 


Pi orat. de Dioeceſi Deckelabeim pag. II & 12, 
eae auch bie uͤbrigen Geſchichtsumſtaͤnde gezogen 
| 2 up 


Y\ 


118 Oberamt Kreuznach, 
"anferhalb der Stadt gegen Mittag erbaute Bürg , 
* welche vormals die Krazen von Scharfenftein befeffen 
"Haben d). Zu 
Jenſeits der Nahe befand fih auf einem Berge . 
"Das alte Raubfchlog Nohefels, unter welchem der 
"Weiler Igelsbach gelegen. Alles dieſes gehöite 
Rehmals famt der Vogtei den $reiderren von Gidin» 
“gen, die im J. 1585 das Eigentum fant dem Dazu 
"gehörigen Plocherwald der Stadt Sobernheim ver: 
kauft haben. Leztere nahm die Dafeldft anfällig ges 
mwefene 13 Femilien in ihre Ringmauern auf, ver⸗ 
 äufferte die "Güter durch Öffentliche Verſteigung an 
“ihre Burger, und bebielt nur die Waldungen zum 
“gemeinen Behufe. Die Gebäude des Doöoͤrfleins 
Igelsbach find nach und nach abgeriffen und in die 
Stadt verfezet, Die Veſte Rohefels aber ihrem Ver: 
falle äberlaffen worden, fo daß dermalen nur noch 
einiges Gemaͤuer Davon übrig iſt. et 
In vorigen Beiten hatten ſich zu Sobemheim 
viele adeliche Geſchlechter anſaͤſſig gemacht, worun⸗ 
ter noch im XVI Jahrhundert Die von Graſſeweg, 
die Kragen von Scharfenftein, Die Boofen von Wala 
deck, Schenfen von Schmidtburg, Elzen von Wek⸗ 
lingen, Lewenſtein von Randeck, Lauterer von Span» 
"heim genannt Bacharach, von Koetteriz, von Eheim, 
von Steinkallenfels, von Bozheim und von Stern- 
"feld gegählet worden. Sie hatten ihre befondere . 
Ritterſtube, und in dem gemeinen Polizeiwefen bei 
Der Stadt mit zu fprechen. - Rurf. Ludwig V ernannte 
‚Deswegen im. $. 1526 Johann don Spanheim ges 
nannt Bacharach zum Schultheife daſelbſt e). 











Ad) Wenn es richtig ift, daß KAurfürft Philipps im J. 1477 
© eine Burg- zur Sobernheim erfaufet habe, wie in Adis 
Comprom. Prancafurt. pag. 128 bemerfet wird , ſo muß 
bbrlche ſchon vorher geftanden haben. Das Wappen. der. 
Kraazen von Scharfenftein iſt oberhalb vines Thorbogens 
eingehauen, mit der Jahrzahl 1563. 
eo) Bermög gedachten⸗Kurfuͤrſten Dienerbuches. 


' 


Usteramt Vedelafeim. | 119 


Das af dem Marktplaz gelegene, und bhon Stei⸗ 


nen Dauerhaft erbaute, Rathdaus ſcheinet ſchon im 
XIV Jahrhundert aufgeführt worden zu fen, weil 


innerhalb Bad Mainziſche Wappen befindlich iſt, auſe 


ferhalb aber:Kehet Der, Pfalziſche Wappenfpnb. mit 
"der Jahrzal 1599. 4 8 

Im J. 1660 waͤhlte Pfalzgraf Ludwig Heinrich 
-Diefe "Stadt und dag ‚dabei erballte Schloß zu feiner 
Reſidenz; weswegen ihn Der Magifirahsdie. ihr,dars 
„lierd.ber. verliehen gewefene habe md, nigdere Jagd 
.überlafen: bat. ach Verlauf von ‚zo. Jahren ver⸗ 
legte er ſoiche wieder ;nach Kreuznach, und gab Dee 
Gtadt die Jagd nicht nur zuruck, ſondern beſtaͤttigte 
‚auch ihr und den übrigen Orten des Amis; Bedeu⸗ 
heim dieſes Recht am 6. April 1670. Ä 

Die Rabe fliefet elıdan - 100 Schrius Awpärk 


vor:der Gsadt vorbei, und nimmt dier in-Der Ge⸗ 


markung entfpringende -Bächlein auf, linker Hand 
.bie-Eräeshomer- Die Pays. ind Hanenbach⸗ rechter 
Hand aber die Igelsbach. Aus der Nyuhe iſt ein 
Muͤhlteich geleitet, von dem eine Kameral- eine 
Staͤdtiſche und Steinkallenfelſtſche Mühle betrieben 
werden. Im J. 1426 :errichtete die: Burgerſchaft 
eine auf ſechs Schwibboͤgen ruhende ſteinerne Bräde 
‚über Die Nahe. Um die Röften zu derſelben Erbau⸗ 
ung aufzubringen, wand ſie ſich an den Pobſt Mars 
tin V; und. dieſer verliche denjenigen, melche zu Dies 
ſem Bruckenbau beitragen twürben, einen QAplah von 
zwei Fahren, und ſoviel Quadragen 5). eil;abgr 
‚Der Nahſtrom fein Bett .geäudert hat, fo iſt Diefe 
Bruͤcke nun ſchon laͤngſtens drocken gelegt, und wi 
nicht mehr unterhalten. Auch iſt die ſonſt vom Rhein⸗ 
ſtrome durch die Stadt nach Lotharingen und Frank⸗ 
reich führende Landſtraſe inſtarken Abgang arrsheg- 


.. — 1 








F) Datfm Rome pua St. Petram VI. Idus Apniie, Pon- 
tiſicatus noſtri anno nono. 
94 


0 ’ 
. \ 


R 


- 


120 Oberamt Kreuzuach, 


Verwichenes Jahr belief ſich bie Sedotkerung 
auf 287 Familien, 1492 Seelen. An Gebäuden zaͤhl⸗ 
te man 3 Kirchen, a Pfarehäufer, 4 Schulen, 263 

Burgerliche und gemeine Haͤuſer, nebſt 3 Mühlen. 
"Die Gemarkung enthält 2368. Morgen Aeder, 85 
IM. Wingert, 124 M. Wiefen, 12 8: Gärten, und 
BOIIM. Bald. . Ä 
"Unter diefen $eldgränden find mehrere zu den 
"umliegenden Kloͤſtern, Rischen und milden Stiftun⸗ 
gen gehörig, verfchiedene auch, welche die Erben Der 
oben bemerften adelichen Gefchlechter befigen. Bon 
"Den Baldungen gebören fünf Bezirke der Stadt, Der 
WMoͤnchwald aber der Kurfürftl. Hofkammer und. der 
Spängeswald den adelichen Steinfallenfeififchen Era 
‚ben. Gie liegen auf beiden Geiten der Nahe, und 
der zeitliche Zorftmeifter Ded Oberamts hat feine Woh⸗ 
nung in der Stadt. Es follen Anzeigen von Kupfer⸗ 
er; und Gteinfodlengängen in den Bergen borban- 
"Den ſeyn. Kurfuͤrſt Friedrich I bat bereits im J. 
4473 Jakob Bargfteiner, feinem Obercreiſter, Berg- 
„vogt und Vereuter Die Funtgrube mit dryen Ar» 
uben oder Schirm Buwen zu Sobernheim by 
„ver Stade gelegen uf vier Jare verliehen g). 
Daß ſchon im J. 976 eine Kirche zu Sobernheim 
geſtanden, iR ſchon oben erwiefen worden. Im J. 


> 





1280 hat der Domfüfer zu Mainz und Wildgraf Si- 


‘won, im 3.1306 Gernodus als Erzprieſter, und im 
"&%, 1314 Godefried Graf von Spanhein dad Pfarr: 
"amt Dafelbfi gehabt. Schon vorher bette Yohann 
Boos von Walde eine Fruͤhemeſſe in dieſer Pfart⸗ 
tirche gefliftet 4). Dad Patronatrecht mit Zehnten, 
Zinſen und fonfligen Sefälen bat Erzbiſchof Hein- 
zich SIT zu Mainz feinem Domkapitel im J. 1339 ab⸗ 
getretten, dieſes aber Im J. 1560 an Kurfuͤrſt Fried⸗ 








) Darum Bacharach uf Mittwoch in vigilia Sm Johannis 
Baptiftae. 


&) Deanyis Spicileg. Tab. veter. psg-276, 189 193.8 244 


| 


— — — * 


Unteramt Bedelnhein, 221 


sich III von der Pfalz Fäuflich aͤberlaſſen 5). Die 
noch vorbandene grofe Pfarrkirche it dem heil. Mat» 
thias geweihet, und nad einer auf dem Bogen, 


wodurd Das Ehorgemölbe von dem Langhaufe abge» 
. Tondert wird, annoch befindlichen Aufſchrift im J. 


2484 zum legten male erneuert worden. Dermalen 
ift fie für beiderlei Neligiondgenoffen gemeinſchaftlich. 


Katholiſcher Seits ir dieſelbe mit einem eigenen Pfar⸗ 
: ger beftet, welcher zum Glaner Landkapitel gahöret, 
und Die Filialkirche zu Nußbaum, wie auch Die Stadt 


Monzinsen und Das Dörflein Langenthal, nebfl Dem. 


. halben Steinharter Hof mit zu verfeben hat. Die 


Deformirten haben einen Pfarrer und Diafon, wel⸗ 
cher zugleich Schulreftor it. Bon Sobernheim dat 


"Die ganze Infpefiion über Die umliegende Kirchen und 
: Hfarreien ihre Benennung. Im Anfange des ge» 
. genwärtigen Jahrhunderts haben auch Die Ev. Yu 
: tberifchen eine Pfarrkirche dahier erbauet, wozu Die 
» Stadt Monzingen mit den Dörfern Nußbaum, Yan 


gentdal, Auen und Treifen gezogen worden find. 
Uebrigens befindet ſich auch in der Stadt eine 


. zum Kommenthurhauſe des Johanniterordend gehö« 
rige Kapelle. Nach einer ebenfalls oben am Chosges . 


wölbe befindlichen Schrift if ſolche im J. 1465 durch 
Den Damaligen Rommenthur, Peter Heidolf, in Stand 
gebracht worden. Ed muß nachher eine Menderung 


Damit vorgegangen feyn, weil fie im J. 1004 den 
Katbolifchen wieder eingeraumet , und im J. 1671 


vollkommen bergeftellet worden ift 2). Don derfel» 
ben Stiftung und fonftigen Schiefalen hat man feine 
. weitere Nachricht. 


CEs wird dafür gedalten, Daß bei obiger alten 


Pfarrkirche vor Alters ein Chorſtift geweſen fey J), 
— — —— ———— — num] 
i) In Adis Comprom. Francof. apud Chlingenſperg p.121. 





k) Sieh Oratio de Dioecefi Beckelnheimenfi pag.8 & 9, 


wo auch die übrigen Umftäude bemerfet find. 
H Oliverins Legipantins in Mon. May. p. 71. 


25 


4 


Bm. E.__ 


— 


122 Oberamt Kreuzuach, 


beſonders, weil in Dem Chor die in dergleichen Kir⸗ 

chen uͤblichen Stühle noch vorhanden, und in Der 

Gafriftei mehrere adeliche Gefchlechtsmappen zu ſe⸗ 

den find. Es ift aber wahrfcheinlicher , Daß Diefe 

Umflände auf mehrere in gedachter Kirche m) vorbin 

— geweſene Kaplaͤne und pfruͤndner ihren Bezus 
aben 

Sodann befindet ſich in der Stadt ein Hoſpital, 

welches vorhin eine Klauſe oder Nonnenkloſter gewe⸗ 
fen, wovon noch eine alte Urkunde vorbanden fern 
fole Ferner hat nächft der Stadtmauer gegen Sud 
eine Kapelle geftanden, welche zum Klofter Diſibo⸗ 
Denberg gehörig gewefen 3). Als der lezte Pfalz» 
graf Sinmerifcher Linie dahier feine Mefidenz aufe 
flug , lied er die Gebäude in einen Keller und 
Speicher verwandeln. Dermalen ift folche verfallen 
und nurnoch unter dem Namen Difiboßenbergers 

"bof, oder Kopelle im Angedenken. Endlich flebet 
noch ein Theil des fogenannten Priorhofes, welcher 
dem Wilhelmitenklofter Drarien-Porte zugehöret ha⸗ 
ben fee. 

Den Zehnten in der ganzen Gemarkung ziebet die 
Kurfärfit. Hofkammer, und zwar ein Drittel wegen 
Der Kellerei, eın anderes aber wegen Der Schafnes. 

‘ zei Bedelnheim. Daß folcher im J. 1560 von Dem 
Mainzer Domkapitel erfaufet worden, haben wir . 
fehon oben angeführet. 

"Seit dem das Amt Bedelnpeim wieder an. Kur⸗ 
pfalz gefommen,, haben die Beamten deſſelben ihre 
beftändige Wohnung in Sobernheim. "Sie befteben 
aus einem Amts-Vermwefer, Der zugleich Die Kame⸗ 
ralgefaͤlle oder Kelerei beforget, nebft einem Amt⸗ 





=) Eine dergleichen Vikarie hat dad Domkapitel zu * 
im J. 1361 an das Kloſter Diſibodenberg vertauſcht, wo⸗ 
von die Urkunde in Joannis Spicileg. Tab. vet. num. ‚Lv, 
p- 209 zu lefen, 

„) Vielleſcht war ed jene Kirche, „welde Erzwiſcof Willigis 
dem Kloſter Diſibodenberg im J. 976 verliehen hat. 


Unteramt Vetelabeim. | ‚723 


fchreiber , einem Zolbereuter, und einem Oberrth⸗ 


‚nehmer. ‚Die Kirdiengefälle und fonfligen milden 
: Stiftungen des Amts find nicht‘, wie an andetn 
Drten, der geiftlihen Verwaltung, föndern den Ver⸗ 


"trägen. gemäß ebenfalls der Kurfürmt. Hofkammer 
zuftändig, und darzu ift ein eigener Schafner bes 


ftellet. Der Stadtmagiftrat beſtehet aus einem Ober⸗ 
ſchultheiſe, ſerhs Ruthsverwandten und einem Stü0t« 
ſchreiber. Er hatte vormals feinen eigenen Blutbarm. 
ı Die peinliche Richtftätte iſt auf dem naͤchſt Der Stadt 
* gegen Morgen litgendem Domberg, woſelbſt heuti⸗ 
"gen Tages die Milfethäter des ganzen Amts hinge⸗ 


richtet werden. Die Stadt führet in ihrem Wappen _ 


und Siegel den aufrecht ſtehenden Pfaͤtziſchen koͤwen 
N mit einem Stern oben an Defien Kopf. 


s) Monsingen. iſt auch eine eietne Landſtabt. an 

der —** fünf Stunden oberhalb der Stadt Kreuz⸗ 

nach, hiemit eine Stunde von Sobernheim weſtwaͤrts 
gelegen. Diefer Ort ift unter die Alteflen Der gak- 

tzen Gegend zu zählen. Schon im 3.778 wurderein 
Stu Landes mit einem Wingert im XTabgowe:in 

Munzaher Marke dem Klofter Lorfch geſchenket 5). 

Im J. 1061 empfieng das Klofter St. Simeon zu 

Trier ein Hofgut in der Mark und im Dorfe Mun⸗ 
scha p). In der Stiftungsurkunde des Kloſters 
Ravengirsburg vom J. 1074 wird ſolches Munzi⸗ 


Kun 9), in dem Mainziſchen Beſtaͤttigungsbriefe 


"der Guͤter des Kloſters Difibodenberg vom J. Fıza 
Monzecho auch Monzecha r), im XIII Jabrhun⸗ 
dert aber ausdruͤckli Monzingen genennet. 


—⁊ 


Die Grafen von Spanheim beſaſen daſelbſt ur⸗ 


alte Stammguͤter, wovon Graf Eberhard dem von 


e) Cod. Lauresh. Tom. II, num. 2026. ' 
"P) Honfkeim hiſtor. Trevir. diplom. Tom.I, p. 1 1) 
4) Gudenus Cod. diplom. Tom.I, pag. 378. \ 

r) Yoannis Spicileg. Tab. veter. pag. 303 & 109. 





224 Oberamt Krenmad,, 


ms. seffifietem Rioßer auf dem Feldberg im. 1074 
- eine Hofrait mit Gebäuden und 12 Juchert Weingaͤr⸗ 
sen verliehen bat s). K. Heinrich VI gab im J. 1197 
: Dem Örafen Pibert von Spanbeim und feinen Erben 
Das But Munziche, worauf er mit feinen Bruͤdern 
ſchon einen Anfpruc gehabt, zu Leben, oder befät- 
tigte ibm vielmehr den Ders). Durch die zwiſchen 
= Den Orafen Johann I und Heinrich im 3.1277 vor 
. Begangene bräderlihe Tpeilung kam MWunsichen das 
Dorf an lejtern, der ed aber an Das Erzflift Mainz 
wit den übrigen Drien des Amis Beckelnbeim ver 
-Bauft dat. Jedoch muͤſſen Die Pfalzgrafen verfchie: 
dene Serechtſame dafelsft gehabt haben, weil im J. 
2322 Pfalzgr. Mdolph dem Wildgrafen Johann ers 
laubet hat, feiner Semaplin Margareibe , SOräfie 
von Spandeim, Die von der Pfalz zu Lehen getra- 
sene Süter und Leute in den Dörfern Monggen 
und Langendal zus Wittum zu derfchreiben =). 
Wann diefeg Monzingen mit. der Stedtfreipeit 
Begabet worden , weis ih nicht genau anzugeben. 


löngfteng unter K. Karl IV geſcheben zu feyn. Gola 
Ge Rechte Kind ihr bon den Erzbifchoffen zu Mainz 

“ fowopl, als aud von der Pfalz, Hauptfächlich im J. 
23471 don Kurf. Sriedrich I beftätfiget worden. LIE 
, Die Stadt noch Dem Erzflifte untergeben gewefen, 
ward fie im J. 1430 Durch Grafen Heinrich zu Naſſau 
und „ianden underſehens überrumpelt und in Brand 
Ire *.. In den nachherigen Kriegszeiten hat fie 

Die im dein gleiche Schickſale gehabt. 
ewald entfpringende und dur Lan 
denihal Laufende ®auls- oder Seebad), — 


Aa mie: Chron. Sponh. .2 
. 33 —8 Tom.v € or. Pag 140. 
35* —— "see * 75 nk Em 
» Sea, li n.6ra, 
Er. Mog, Script, Tom. N "Paz. In 


Usteramt Beckelnheim. 128 
6 Monzingerdach genannt, fliefet weſtwaͤris der 
©tadt vorbei, nimmt dad eine viertel Stunde daven . 
oftwärtd auß dem Oelbrunn quillende Kirbaͤchlein 
auf, und ergiefet fih in Die fubwärts vorbei ſtroͤh⸗ 
mende Nahe. Die Bauldbad treibt Drei Mahlmüh- 
fen, die Nabe aber eine Mahl- und Oelmuͤhle. Dur 
die Stadt ziehet eine nach Kirchberg führende Land⸗ 
ſtraſe, unterhalb vorbei aber eine andere nach Kirn. 


Der Boll wird in der Stadt erhoben. 


Eine viertel Stunde von Der Stadt gegen Nord» 
weft liegt das Dörflein Langenthal, welches in der. 
oben angezogenen Urkunde des Pfalzgr. Adolphs 


vom J. 1322 vorkommt, und bis ins XVII Jahr⸗ 


Hundert mit Monzingen einen ungertrennlichen Zus 
fammenhang gehabt hat. Nunmehr ift ed zwar fo 
Davon getrennet, Daß den Inwohnern ihre gewiſſe 
Zelder, Weide und Waldbezirke befonderd angewie⸗ 
fen find. Jedoch müffen fie ſich gänzlich ‚nach der 
ſtaͤdtiſchen Verfaſſung richten, und find dem Stadt⸗ 
rath untergeben. | 

Diefed Langenthal mit begriffen Anden, fih nuns 
mehr zus Monzingen 219 Familien, 878 Geelen, a 
Kirchen und Schulen, 162 Käufer, nedft 4 Wählen. 


, Die Gemarkung enthält 957 Morgen Aecker, 179. 


Bingert, 73 M. Wieſen, 8 M. Särten, 20 M. Weis 
de, und 935 M. Wald, die alle der Gemeinde zu⸗ 
ſtaͤndig ſind. 

Der um die Stadt herum wachfende Wein iſt bes 
sühms, und kann wegen feiner ausnehmenden Staͤr⸗ 
fe und Güte zur See fogar unter Der mittägigen Linie 
ohne mindefte Sefahr des Verderbens verführet wer 
Den y). 

Die Gtadt- und Pfarrkirche if dem heil. Willis 
gie gemweihet, und fol von diefem Mainzer Erzbi⸗ 
fchof erbauet worden feyn. Erzbifchof Mdelbert im 
EEE ° - — 

7) Sieg bievon die oft angejogene Oratio de Dineoafi Be} ' 


ekeinheisnend p: 2 


1 


126 Oberamt Kreuzuach, 


feiner umſtaͤndlichen Berättisungsurfunde nom J. 
2128 fagt, daß, weil der heil. Difibod im Sanewal⸗ 
de vichts gehabt, er von einem Weltpriefter Wizelin 
an den Öränzen Ded Dorfes Monzecho eine Hube., 
erfauft, und Dafelbft eine Kirche erbauet, folcher den, 
Namen Bebinfirdhe beigelegt, auch Die in Der Sols 
ge: noch weiter errichtete Kirche zu Semendisbach, 
jezt Sesbach, einverleibet babe. Sie gehörte vor 
Der Reformation in Das Ergdiafonat des Domprobs 
fien zu Mainz, der Pfarrſaz aber (vermutblich ale 
ein Zugeboͤr Des vorhin bemerften Pfälzifchen Lebens} 
zur Wildgraffchaft. Als im J.1338 dieſe Pfarrei 
erlediget gemwefen , wollten der Erzbifchof zu Trier 
Baldewin, der Wildgraf Friedrich von Kyrburg und 
Wildgraf Johann ven Dune, feder ind befondere- 
folche verleihen, obſchon verglichen gewefen war, dag 
Der Graf von Kyrburg auf den erften, Der Graf von 
Dune aber auf den fünftigen andern Fall dieſes Recht 
ausüben ſollte z). Diefer Streit ward. dernach durch 
Den Dffizial des Domprobften, ald Erzdiakons, zu 
Sunften des erftern entfchieden a). Dermalen iſt 
Diefe Kirche zwifchen beiden Religionstheilen gemein, 
und zwar Kasholifcher Seits nur ein Filial von So⸗ 
berndeim , Reformirter Seits aber eine befondere 
Pfarrei , deren Prediger die Zilialen Nußbaum, 
Auen und Langenthal mit verfehen muß. 
‚ Den Zehnten beziehet das Wildgräflihe Haus, 
- Die Präfenz Kira, und der Sreiherr von Schmidt» 
burg; don Meubrüchen aber die Kurfuͤrſtliche Hofe 
kammer. 

Die Stadt hatte vormals ihren eigenen Blutbann, 
wovon dag Hochgericht in der Nähe auf dem Alafı 





x) Gudenus Cod. diplom. Tom.I, pag. 69 fqg. 
“) Sie Urkunde gegeben 1338 des naͤchſten Dienfags nad 
| ut Walburgentag, fiehet in dem beurkupdeten Ins 
» ax 


It der Sürftliden Salmifchen Rervifionstabellen 
num. XXYI, . 





Unteramt Beckelnheim. ä 27. 


ſeinberg geſtanden. Der Magiſtrat iſt dermalen 
mit einem Oberſchultheiſe, ſechs Rathsverwandten 
und einem Stadtſchreiber beſtellt. Er führt im Wap⸗ 
pen und Siegel den aufrecht ſtehenden Pfaͤlziſchen 
Loͤwen. 


6) Vuß baum, ein mittelmaͤſiges Dorf, zwiſchen 
Sobernheim und Monzingen, bat anfänglich nur in. 
einigen Höfen beftanden , welche vor Alterd unter 
Dem Namen Voßbach und Vußbaum vorfommen. 
Im 3.1221 verkaufte Heinrich Spon von Beckeln⸗ 
- beim einen Hof zu Yoßbach dem Klofter Spanheim, 
Dem auch der Abt Willicho im J. 1341 einen andern 
daſelbſt, den er als ein vätterliches Erbgut beſeſſen 
batte, verfchrieden hat. Der Abt Krafto Il verkauf⸗ 
te aber beide im I. 1385 an feinen Vetter, Heinrich 
Wolf von Spanheim, wovon der Abt Fohann Trit« 
tenheim im J 1486 Den einen wieder eingelöfet. hat 
db). Eines andern Hof zu Rosbach, der den Gra⸗ 
fen don Spanheim zugehöret hat, wird: in Der bruͤ⸗ 
Derlichen Theilung vom J. 1277 gedacht.) Im J. 
1386 errichteten Emich und: Philipp Gebrüder von- 
Nußbaum mit dem Klofter Difibodenberg wegen 20 
Malter Korn einen Bergleih d). Auch trug Kon» 
rad Schlizweck von Ippelsheim einige Güter daſelbſt 
pon der Wildgraffchaft zu. Lehen, welche der Wild- 
und Rheingraf Johann IV im J. 1454 an Vollmar 
von Ruͤſingen zu deſſen Schadloshaltung fuͤr die ihm 
geleiſteten Kriegsdienſte verliehen hat e). 

Dieſe Hoͤfe und Guͤter ſind demnach in ein beſon⸗ 
deres Dorf zuſammen geſchmolzen, welches anfaͤng⸗ 

lich der Stadt Sobernheim als eine Zugehoͤr unter⸗ 








6) Trithem. Chron. Sponh. pag. 267, 239, 316, 338 & 398. 

e) In Kremers Aplematiſchen Beiträgen, p- 15SI& 218. 

d) am Spicileg. Tab. vet. 

up art. Kremers —S des Wilde und 
—E— Saufes pag- 85. 


er 


128 Dberamt Krenuznach. 


eben geweſen, hernach aber verſtoͤrt und deſſen GE 


ter theils zur Sobernheimer, theild zur Monzinger Ges 
markung gezogen worden, wohin fie gewiſſer Maſen 
noch gerechnet werden. . 

Daß bei Monzingen angeführte Kirbächlein fließt 
oberhalb dem Orte vorbeis in welchem dermalen zo 


Samilien, 167 Seelen, ı Kirde, 2 Schulen, 48 


bürgerliche Häufer gezählet werden. Die Gemar⸗ 
Eung befichet aud 465 Morgen Aecker, 43 M. Wins 
gert, 14. M. Wiefen, 7 M. Särten, SEM. Weide, 
und 150 M. Bald. 

Die Kirche dieſes Dorfes ift gleich den übrigen 
wiſchen Den Katholifhen und Neformirten gemein» 
chafilich, auch beiderfeitd der Pfarrei Monzingen 

einverleibt. 

Mit dem Zehnten verhält es ſich eben fo, wie bei 
Der Stadt Monzingen, unter. Deren Gerichtszwang 
Die ganze Gemeinde von Nußbaum ſtehet. Gleich» 
wohl bat der Ort einen befondern Schultheis, bier 
Schöffen und einen Gerichtſchreiber, auch fein eige⸗ 
nes Siegel, in welchem ebenfalg der aufrecht ſtehen⸗ 
De Pfälzifche Löwe erſcheinet. 


7) Odernheim. Ein geringes Städtlein am 
vechten Ufer des Glans, vier Stunden oberhalb 
Kreuznach gelegen , wird zum Unterfchied der bei 
zei gelegenen Stadt Sau-Dderndeim, gemeiniglich 
@lan-Ödernhbeim , auch Drecks⸗Odernheim, und 


von dem Abt Trithemius zu Latein Cotirodurum ge» 


nennet. Das nächft gelegene Klofter Difibodenberg 
muß bei deffen Stiftung einige Güter daſelbſt erdal⸗ 
ten haben, weil unter denjenigen Befizungen, welde 
der Erzbiſchof Wiligid im J. 976 und Erzbiſchof Adel⸗ 
Bert im $. 1128. demfelben theild verliehen theild bes 
ftätiget haben , des Dorfes Odernheim und deſſen 
Schuldigkeit zu Bau: und Unterhaltung ber — 
u Mi; 


* 


# 
. 


N 
“ 


Usteramt Beckelnheim. 129 


kirche ausdräctich-gedacht wird f). Die Serichtbars 


Feit und fonftige Rechte Darüber hatten die alten Gra⸗ 


fen des Nahegaued. In der zwifchen Emichs von 


Schmidtburg Söhnen zu Anfang des XII Jahrhun⸗- 


derts vorgegangenen Haupttheilung fol Odernheim 
dem zweiten Sobne, Grafen Gerlach zu Veldenz, 
angemiefen und don den Mainziſchen Erzbifhäffen 


. zu Lehen gegeben worden feyn 2). Graf Gerlach 


m. 


belegte den Hof und die Güter Des Kloſters Difibo: 
dDenberg mit Den landesherrlichen Abgaben, Die er. 


felbigem im J. 1240 aus gutem Willen wieder erlaf« 
fen bat hy. Im 9.1354 bewidmete Graf Heinrich 
Il von Veldenz feine Gemahlin Agnes, Graͤfin von 


Spandeim, mit Bewiligung des Erzbifchoffes Gere 


fach von Mainz auf Odernbeim am Glan i) Bis 
Dahin war der Ort nur ein Dorf. Kaifer Kart IV 


verliehe felbigem die Freiheiten, welche Die Städte 


: Dppenheim und Lautern hergebracht Hatten, und 


legte damit den Grund zu einer Yandfladt, welche 


" in der Solge folchen Fortgang gewonnen, Daß man 


im XV S$ahrbundert mehr als 300 Familien und vie» 


‚ie adeliche Sefchlechter Darin gezählet haben ſolle. 


Nach Erlöfchung der alten Grafen von Veldenz in 


ihrem Mannsſtamme fam diefe Stadt durch Die an 


‚Die Stadt im J. 1471 belagert und erobert, jedoch 


9) drolltus von dem zweiten Geſchlechte der Grafen 


Pfalzgrafen Stephan vermählte Erbtochter Anne, 
und die im J. 1444 errichtete Erbordnung an Her- 
308 Ludwig den Schwarzen zu Zweibräden. Als die⸗ 
fee aber fich wieder Kurfürft Friedrich 1 in verſchie⸗ 
dene feindliche Fehden einlies, warb von lezterm 


in Dem bald Darauf erfolgten Frieden wieder. zuruck 





f —* Spicileg. Tab. vet. pag. 102 & 103. 

N rolius von dem erfien Geſchlechte der Grafen von 
Deldenz in Adis Acad. Palat. Tom. II, pag. 245. 

&) Joannis 1. c. p. 141. 


von Veldenz in Ad. Acad. Palat. Tom. IV, pag. 323. 


Pf. Geographie VD O3 


‚o ’ 
“ 


N 


— 


t 


130 Dberamt Kreumach, 


gegeben k) Auch lied Rurfhr Philipps, wegen Deu. 
von Herzog Mlerander zu Zweibräden wider ihn vers 


Abten Seindfeligkeiten im J. 1504 folche dur feine 
Defazung in Bedelndeim und Sobernheim abermalg 


einnebmen, und zugleich Thärme und Mauern abs . 


reifen D). Herzog Wolfgangs aͤlteſte Prinzefin, 
Edriftina , lebte daſelbſt im ledigen Stande big ink 
J. 1619 m) In dem Dreifigiährigen Kriege mußte 
fie auch viel Ungemach ausfieden. Allein dag trau» 
sigfte Schidfal wiederfuhr derfelben im J. 1689, Da 
fie Durch Die Franzoſen eingeäfchert worden ifl. Geit 
dieſer Zerſtoͤrung fonnte fie ihr voriges Anfehen nicht 
mehr erlangen. Gie war fonft dem Pfalz-Zweihrk- 
difchen Oberamt Meiſenheim untergeben , ift aber, 
wie wir in der Einleitung fchon gegeiget haben, ing 
J. 1768 an Kurpfalz abgetretten worden. 

Der Slan fließt weſtwaͤrts an der Stadt vorbei, 
und die im Sudoͤſtlichen Gebirge entfpringende 
Abach oſtwaͤrts. Der lan treibt zwo Mahlmuͤh⸗ 
len. Die von Mainz uͤber Bingen und Kreuznach 
hiedurch nach Lotharingen führende Landſtraſe, fo 
wie eine andere, welche vom Hundsruck ins Weſt⸗ 
rich leitet, wuͤrden dem Handelsſtand ſehr befoͤrder⸗ 
lich ſeyn koͤnnen, wenn die bei Staudenheim ange⸗ 
legte Bruͤcke über Die Nabe nicht fo baufaͤllig wäre, 
Der Bol wird in der Stadt erhoben, und if merk. 
würdig, Daß folcher mit Den übrigen Zöllen Des Ober⸗ 
amts feine Verbindung bat, indem auch nach abge⸗ 
änderter Landesbothmaͤſigkeit Die alte Zollverfaſſung 
in ihrer vorigen Verbindung mit dem Oberamt Mei⸗ 
fendeim geblieben iſt. 

Zu Odernheim ſowohl ald auf den umliegenden 
Meierdöfen und Mühlen beftand neuerlich Die Bevöle 





k) Bremers Befchichte Kurf. Sriedrichg I, pag-467- 
I) Trichemins in Chron. Sponheim. pag- 421. © , 
om) Piußerwald Germania Princeps , im Buche vom Haufe 
Dials p. 543. Crollius Denkmal ac. pag. 118. 
' \ 13 . . ” , 


\ . . . 





Unteramt Berkelnheim. 138. 


Terung in 138 Samilien, 710 Seelen : Die Gebäude 


in 2Rirhen, 2 Schulen, 138 andern Käufern : die 


Gemarkung in 3544 Morgen Weder, 123 M. Wins 
gest, SEM. Wiefen, IHM. Gärten, 822 M. Wald. 

.. Unter jenen Seldgründen find folgende Höfe ber 
griffens I) Der Heddart gegen Oſt ein burgerlicheg 
Eigentum. 2) Der Antoniberg oder Danteshof 


. gegen Sudweft , geböret zu den Domanialgätern. 


Ä 


3) Der Schlanderhof, welchen Die gemeine Stadt 
von dem Klofter Difibodenberg erfanft hat a). Deſ⸗ 
fer Büter find nun unter Die Buͤrger vertheilt. 4) 
Der Difibodenbergerhof, liegt unten am Zufe des 


. Berges gegen Nord, gehört zu den Kloftergätern, 


und ift dermalen erbbeftändlich verliehen. Die uͤbri⸗ 
gen fogenannten Freiguͤter gebören ebenfalls zu dem 
Klofter. Einige Davon bat Der Pfarrer zu.geniefen. 

Bon den Waldungen befizet die Kurfärftl. Hofs 
kammer den Wönc-Heddarterfchlag , die Weifens 
bach, und den Klaufenwald. Die gemeine Stadt 
aber den bei Duchrod ‚gelegenen Marbladen , dag 
Sohannesholz, Den Helersberg, und die fogenannte 
Klaufe. Alle diefe Bezirfe fliehen unter der Sobern⸗ 
beimer Forſthute. Auf dem Hellersberg iſt ein Fiſch⸗ 
weiherangelegt, welcher 12. Morgen Landes einnimmt, 
und Der Hoffammer zuſtehet. 

Am fogenannten Giebelberge"und in dee Sau⸗ 
grube finden fich verfchiedene Spuren, daß vor Zei» 
ten auch Erze gefhurffet werden. Desgleichen hat 
man in und auffer Der Stadt auf Salzquellen nach: 


graben laſſen, jedoch ohne Erfolg. 


Bon Dem ältern Kirchenzuflande der Stadt iſt zu 
merten, Daß das Chorſtift U. L. 3. zu den Staffeln 








n) Es ift der nämlihe Hof, wovon in Yoannis Spicileg, 
pag. 247 gejagt wird: Petrus cognomento Limpach, ab- 
batum ultimus, anno 1556 die 14 Martii Curiam Sohladr 
appelldtam Odernheimenfibus emphytheufeos conceſũt 


Gtulo. , 
. 3 2 


232 Oberamt Krenzuad, 


In Mainz eine Kapelle und Hof daſelbſt gehabt, bie 
es im 3.1253 mit dem Klofter Difibodenberg gegen 
Den Zehnten zu Hechöheim vertaufchet hat, und Daß, 
Da in einer Urkunde vom J. 1287 ein Pfarser zu 
Odernheim vorfommt 0), damals fehon eine orbente 
liche Pfarrkirche muͤſſe vorhanden geweſen feyn, die 
vermutblich von befagtem Klofter verfehen worden. 
Die noch vorhandene alte Kirche gehöret den Nefor- 
wmirten , Die mit einem eigenen Prediger verfehen 
find. Eben fo haben die Ep. Zutherifchen eine bes 
fondere Kirche, und dazu einen eigenen Prediger. 
Die Katholifchen find Zilialiften der Pfarrei Meifen⸗ 
Beim im Sweibrädifchen, welche zum ®laner Land⸗ 
kapitel einfchlägt. Jedoch nach einem Vergleich doͤr⸗ 
fen fie ibre Taufhandlungen und Einfegnungen in 
Der Lutheriſchen Kirche verrichten. 
Den Zehnten in der ganzen Bemarkung beziehet 
Die Kurfuͤrſtl. Hofkammer wegen des Kloſters Diſt⸗ 
bodenberg. 
Der Magiſtrat beſtehet aus einem Schultheiſe 
und ſechs Schöffen, nebſt einem Gerichtſchreiber. 
Er führt in feinem gewoͤhnlichen Siegel einen Herz⸗ 
{bild , in Deffen zwei obern Seldern Die neben einan« 
Der geftelte Wappen von Pfalz und Baiern , im 
untern aber ein Löwe vorgeftellet wird, der ein vor 
ihm ſtehendes Kreuz hält. | 


8) Difibodenberg, Eine Peine Strede unter⸗ 
bald Der Stadt Ddernheim, zwifchen dem Glan und 
Nahefluß , liegt dieſes ehemalige berähmte Kloſter 
auf einem ziemlich fleilen, fonf aber frei fiehenden 
Berge. Von deffen Urfprung und äbrigen Schickſa⸗ 
Ien hat man mehrere umftänbliche Befchreibungen p), 





: 0) Joannis Spicileg. Tab. vet. pag. 142 (qq. item p. 181. 

- ») Davon handeln .Marisuns Scotss in chronico, ejusque 
Continuator Dodechinus in Pißerii Script. rer. Germ. 
Tom. Mobillon aanal, Bensdi. Tom. I, Liks. XV}; 


« .- 








— —— — og mn nn - = —— — — — — “>-- — — — — — — 


Unteramt Beckelnheim. | 138 


woraus wir nach dem bei andern Kloͤſtern gewählten 
Plan, auch hier einen Eurzen Auszug mittheilen wol⸗ 
len. Den erſten Anlaß zu ſeiner Erbauung gab der 
H. Diſibod, ein Irrlaͤnder, der ſein Vatterland ver⸗ 
laſſen, und als ein Wandersmann zehen Jahre lang 
mit drei Geſellen, Namens Gisbald, Klemens und 


Saluſt, in verſchiedenen Reichen und De netten 


herum gezogen, bis er am Glanfluß diefen ſteilen 
und mit Wald bewachfenen Berg antraf, der ihm 
fo wohl gefiel, daß er am Zufe defielben gegen DE 
eine ſchlechte Wohnhätte errichtete „ in welcher er 
nach feiner längft gehegten Abſicht mit beten, faften 


‚und wachen ein firenged Keben zu führen. anflengs 


⸗ 
— 


feinen Mitbruͤdern aber baute er oben auf der Spize 
des Berges bequeme Zellen nebft einem Bethauſe, 
308 mehrere fromme Männer an fich, und gab ihne 

Die Regeln Des heil. Benedikts. Kr felbft blieb. bet 
feiner ‚gewählten einfamen Lebensart, und farb end» _ 
lich im gıten Jahre feines Alters. Es iſt ungewiß, 
in welchem Sabre nach Chriſtus Geburt folched ge» 
ſchehen. Einige fegen es in Das J. 545, andere aber 
in das 9.674. Das neue Klofter nahm bald in 
feinem Rufe und eben fo an Reichthämern zu, daß 
felbige$ unter die vornehmften Diefer Gegend gezälet 
werden fonnte, und in folchem Zuſtand erhielt e$ 
ſich beinahe drei ganze Jahrhundert q). Ums J. 969 


‚aber übergab KR. Dtto I ſolches dem Erzbifchoffe Hatte 


II zu Mainz, um e8 zu befchirmen. ‚dein ſtatt 
Deffen zog er. die Einfünfte an ſich, und lied die Klo» 


ſterzucht gar in Verfall gerathen, fo Def die Möns 


chen endlich nichts mehr zu ihrer Lebfucht übrig hat⸗ 
ten. In bieſem Zuſtande erbarmte, fih deffen der 
Erzbifchof Willigis, der verfchiedene Güter und Ge⸗ 








pag:481 ad annum 674, und volftändiger Georg. Chriß. 
Yoannis in Spicileg. Tab. veter. pag. 71 bi6 248. 
..9) Trishemins in Chron. Hirfaug. Tom. I, pag. 345. 


, . 
"134 Oberamt Krenzuach, 
‘fälle wieder zuruck gab, eine neue Kirche errichtete, 
"und folhe mit nöthigen Einkünften begabte. Aber 
anſtatt der Mönchen fezte es zwölf Chorherren gu Bes 

"forgung des Gottesdienſtes ein; wobei ed auch bis 

zu den Zeiten Des Erzbiſchofs Adelbert 1 verblieben . 


iſt. Diefer ſtellte alcd wieder auf dem alten Zu, 


“Praft einer im J. 1128 ertheilten Urfünde 7), worin 
‘er Die vom Erzbifchoffe Willigig gemachte Ordnung, 
wonach Die umliegenden Derter Oderndeim, Stau⸗ 
dDerndeim, Boos, Dberbaufen, Duchrode und es 
born zum Unterhalte der Kirche und Herflelung des 
Lachſtuhls angemwiefen worden, wiederbolet, afle 
neue Schankungen von Gütern, Nenien und Ge⸗ 
vechtfamen verzeichnet und feierlich beftättigt bat. 


. Bon nun an erhob ſich dieſes Klofter abermals auf. 


"tinen gewiffen Grad der Boßfommenheit, in welchem 
“e8 fih unter der Regel Des heil. Benedifts äber hun⸗ 
dert Jahre lang erhalten hat. Nachher verfiel ed 
"wieder in folche bedenkliche Umftände, daß der Erz» 
biſchof Gerhard T, ein gebohrner Wildgraf, mit Vor⸗ 
wiſſen und Wien feines Domkapitels und der übri⸗ 
gen Seiftlichfeit Die Benediktinermoͤnche fortfchidte, 


und das verlaffene Klofter Dem Eiftergerorden unter 


der Aufficht des Abts Walthelm zu Otterburg im J. 
‘2259 eingab. Mach diefer Veränderung fam ed all⸗ 
gemach wieder zu Kräften, worinn ed ſich auch bie 
zu Anfang ded XV Jahrhunderts löblich zu erhalten 
beftrebet Hat. Damals aber fingen Die meiften Moͤn⸗ 
hen an, ihrer Geluͤbde Äberdräffig zu werden, und 
bei dem num wider Die Klöffer aufgebrachten Bauern 
volke wurde es zur Semohndeit , ihre Schuldigkei⸗ 
ten nicht mehr zu leiſten. So kam das Klofter noth⸗ 








. ») Sie ift um fo merkwuͤrdiger, als darin alle dem Klofter 
geſchehene Schankungen famt der Geſchichte enthalten, 
find, und finder ſich An des gebachten Forums Spicileg. 
pag. I01, num. V, und in Gudenus Cod. diplom, Tompl, 
za 69 3 num. XXIX. 


| 


Unteramt Beckelnheim. 135 


wendiger Weiſe an Leuten, Zucht und Rahrungs⸗ 
mitteln zugleich in Abnahme. In dieſem Zuſtande 
war fein anderes Mittel üͤbrig, als daß der Abt Pe⸗ 
ter Dem Anfinnen Des Pfalzgrafen Wolfgang zu Zwei 
brüaden, als Erbfaftenvogtd, nachgegeben und gegen 
die ihm zur Lebfucht angewiefene Guͤter und Gefälle 
im %. 1360 das Klofter mit aller Zugehör abgetret⸗ 
ten bat 3) Die Einkünften wurden fodann zum Uns 
terhalt der zu Hornbach geſtifteten Fuͤrſtl. Hauptſchale 
serimet, und durch einen befondern Schafner ver⸗ 
waltet. ° 

Im 30 jährigen Kriege lied KR. Ferdinand II das 
Kloſter dem Cifterzerorden wieder einraumen. Allein 
weil hald Die Schweden , bald die Kaiferlihen in 
dieſer Gegend den Meiſter ‚fpielten, fo famen die 
Mönchen zu feinem ruhiger Beflze, und Durch Den 
Weſtphaͤliſchen Srieden ward alles wieder in Den vo⸗ 
rigen Stand gefezet, wobei ed auch big auf Den heu⸗ 
tigen Tag verblieben iſt. Die Gebäude find jeztafle vers 
fallen, und auſſer Dem noch in feinen Trümmern ‚lies 
genden Grundgemäiser nichts mehr davon übrig. 
Von den Mebten dieſes Kloſters findet man folgende 
aufgezeichnet: Aus Dem Benediktinerorden 
1108 Burkard, zugleich Abt des Kofers St. Ja⸗ 

kobsberg bei Mainz. | 
1113 Adelhun, ein ſtrenger Beobachter der Ordens⸗ 


zucht. 
1128 oend, in der Suiftungsurkunde des Klo⸗ 
ſters Pfaffenſchwabenheim, und in einer andern 
fuͤr das St. Viktorſtift vom J. 1130. 
1136 Cuno oder Konrad I, hat die Kirche ausge⸗ 
bauet, mit Altären verfeben, und die Gebeine 
des beil. Diſibods uͤberſezt. 


+) Die Kundmachung des von Pfalzgr. —F mit dem 

Abt desfalls getroffenen Vergleichs haben wir ebenfalls 

* dem Herrn Joannis zu verdanken, der folben in gedach⸗ 
tem ‚diplomatari 0 Difibedenbergenäi pag» 84 ſqq. mitges 

HR: bat. > 

54 





“*) Der Abt Otto war im J. 1294 noch bei Leben. 


‚136 Oberamt Kreuznach, 


1155 Helinger, beſtaͤttigte bie von feinem Vorfahren 
der heil. Hildegard verliehene Guͤter im J. 1158. 

2180 Konrad II, dat dem Klofier Rupertsberg die 
bon K. Triedrich I und Erzbiſchof Arnold erhal- 
tene Freiheiten beflättigt. 

1191 Gebehard, in einer für dag Prämonfraten- 
festlofter Ronradsdorf bon Erzbiſchof Konrad J 
ausgefertigten Urkunde. 


, 1200 Hermann, in einem Entſcheid des Biſchofs 


zu Worms Lupold wegen des Zehntens zu 
Ovenbach. 

1201 Theoderich, ſoll verſchiedene Werke und baupt« 

ſaͤchlich das Leben Der heil. Hildegard gefchrie- 
‚ ben haben 2), 

3219 Hertwich, verkaufte im J. 1220 alle Güter zu 
Genzingen. 

3231 CEhriſtian, vergliche dag mit Wilhelm von Span 
beim firittige Bogteirecht Des Dorfes Boos. 

1253 Otto, Der lezte Abt Deg Benediktinerordeng, 
veräuferte einige Güter und trat hernach das 
Klofter an Erzbifchof Gerhard I ab u). 

Aus dem Ciſterzerorden. 

1259 Johann I, aus dem Kioſter Dtterburg, wird 
F ein fuͤr die Kloſterzucht eifriger Mann ge⸗ 
ruhmt. 

1272 G..., kommt mit dieſem Anfangsbuchſta⸗ 
ben in einem Schanfungsbriefe Wolframs von 
Lewenſtein 1279 vor. | — 

1294 Wernher, dat im J. 1305 einen Streit mit 
den Gebrüdern Ulner beigelegt. u. \ \ 

s) Wenn es wahr ift, Daß der gelehrte Mönh Dodedinus, 
welcher die Chronif des Marianus Scotus fortgefegt,, - 
umd von dem Leben der dei. Hildegarb gefchrieben bat, 
nach Mabillen Annal. Benedi@. Tom. VI, pag. 353 zu 

 Difibodenberg wirklich Abt gewefen, fo müßte er biee 
eingefchaltet werden. . 


— — — —— or ern Zune nenn — — “ 


.. 


Unteramt Beckeluheim. 137 


3336 Heinrich, hat den Steinharterhof um 190 Mark 
Koͤllniſcher Waͤhrung erkauft. 


1350 Jakob, in einer Urkunde vom J. 1361 wegen 
des Zehnten zu Sobernheim. a 


1378 Dithmar, lied Die Guͤter und Gerechtſame des 


Ktofterd befchreiben , und kommt noch im J. 
1400 vor. 


.2402 Sohann II, in ‚einem Vidimus vom J. 1405 | 


des zwifchen K. Wenzel von Boͤhmen mit Gra⸗ 
fen Heinrich von Veldenz errichteten Vergleich. 

3406 Konrad von Mes, in eines Urkunde des Kloͤ⸗ 
fterlems Offendah x). 

2444 Sodann Ill, ineinem Kaufbriefe über ein Burg⸗ 
leben zu Schauenburg,, fodann in den Jahren 
1450 biß 1457. 

2482 Peter I, bat in eben dieſem Jahre an Pfalz⸗ 
grafen Ludwig den Schwarzen zu Zweibräden 
in feinen Angelegenheiten gefchrieben. 


1484 Niklaus , betrieb Des Kloſters Angelegenheiten 


bei gedachtem Herzog. | 

1491 Sodann IV, befam im J. 1499 den Auftrag, 
dag Nonnenflofter zu Deimbach zu vifltiren. 

1505 Matthias, ward in Dem wegen Herzogs Georg 
Des Meichen zu Landshut entflandenen Kriege 
von den Pfälzern gefänglich angehalten y), und’ 
im J. 1507 hat er fih mit der Burgerfchaft zu 
Ddernheim verglichen, 

1509 Adam, kommt auch in ben jahren 1519 und 
2527 bei einigen in Beſtand verliehenen Klofters 
böfen vor. | | 

1528 Anton Ratz, von dem mehrere Hanblungen dis 
zum J. 1552 fich vorfinden. | 


156 Peter I, beigenannt Limbach, hat im J. 1560 . 
— — — — — — 


x) Evollins Notitia de Cella $. Mariae in Offenbach pag. ı8 
in der Note m, wo er diefen Abt Cunonem de Mens 
nenn. \ 

J) Trithem. Chron. Sponh. pag.'421. 


— | 35 


| F 
538 Oberamt Kreuznach, 


mit dem noch allein übrig gemefenen Ronventuas 
fen, Johann von Burg, Das Klofter mit allen 
Gefaͤllen an Berzog Wolfgang abgetreiten. 
„1640 Rafpar Jongelin,. ein Durch feine Schriften 2) 
„ bekannter Cifterzer, ward im zojährigen Kriege 
zum Abte in Difibodenberg verordnet. Eräbers 
gab feine Stelle 
1646 an Johann Karamuel ton Lobkowiz, unter 
Dem alled wieder in den vorigen Stand zurud 


kam. 
Der auch durch Schriften 4) bekannte Benedikti⸗ 
er. des Kloſters St. Martin zu Köln, Oliverius 
Legipontius, bat in neuern Zeiten den Kamen. eines. 
Vorſtandes der Abtei Difibodenberg gefährets wie 
‚und warum, Tan ich nicht angeben. - | 
Gleich nach der durch die Mainzer Erzbiſchoͤffe 
Ruthard und Adelbert I vollzogenen Wiederberftels 
lung des Benediftinerflofterd hat fih des Grafen 
Stephans don Spanheim Tochter Jutta in eine Klaus» 
fe dahin begeben und mehrere mach der Kegel des 


—_ a — — — — 
. x) Die erſte führt den Titel: Cafpari Jongelini notitia Ab- 
batiarum Ord. Cifterc. per univerfum orbem, Colonize 
Agrippinae 1640 cum fig. Die andere, ale eine Zugabe: 
Purpura Divi Bernardi, repraefentans elogia & infignia 
gentilitia tum Pontificum, tum (ardinalium, nec non 
Archiepiscoporum & Episcoporum, qui aſſumpti ex er- 
dine Ciftercienfi in [acra Romana Ecclefia foruerunt, aere 
A labote D. Gafparis Jongelini Abbatis Diffenbergen- 
Es &c. Colaniae Aggrippinae, Typis Hegrici Kraft anno 
MDCXLIV apud Iodocum Kalcovum Bibliopolam. 


m) Eine führt den Titel: Monaflicum Moguntiacum five 


 fecinda veterum Monafteriorum in Archiepifcopatu vi- 
einisque locis partim extantium partim ſuppreſſorum 
vel’ in ulus promiscuos converforum , notitia ex libris 
publicis, veteribusque mönumentis excgrpta & ordine 
"älphabethico digefta per R. P. Oliverin'n Legipontinm ©. 
: 8. B, Congreg. Bursfeld Coenobitam , Difbodenbergenfis 
-,,„Abbatiae praefe@um anno QVo DICebatVr paX, CVM 

non eflet paX, Typis Joannis Julii Gerzabeck« Eine ans 
dere aber: Oliverins Legipontius de erigendo Seminaried 
in Archipalatinatu &c. beides in 8vo. | 


— — — — — u. eo - ww. - .——— Eu ze — — ie ee pi 1 > - 
. ‚ 


Unteramt Beckelnheim. 139 


Bil. Benediks daſelbſt zu leben an ſich gezogen. Un⸗ 
. ter dieſen befand ſich Hildegard von Beckelnheim, 
Die der Jutta im J. 1136 als Aebtiſſin nachgefolget 
iſt. Aber zwölf Jahre darnach zog fie mit 18 meiſt 
‚adelichen Ordens ſchweſtern nach Bingen auf den an 
. der Nabe gelegenen St. Mupertöberg, wo fit ein _ 
eigenes Rlofter für adeliche Jungfrauen erbaute, wel⸗ 
ches endlich nach Eihingen im Rheingau verfeget wor» 
Den if, wofelbft e8 noch wirklich beſtehet. Dadurch 
ward dem Difibodenberger Nonnentloſter fo gleich 
wieder ein Ende gemacht. Wuffer Den Aebten Theo» 
derich, Dodechin und Kafpar Jongelin, welche fi 
Pur ihre gelehrte Werke ausgezeichnet haben, If 
auch Johannes de Roberiis , vermuthlich aus dem 
nnächft gelegenem Dorfe Robura, jezo Reborn, ge- 
bärtig, merkwürdig, als welchen Pabſt Bonifaz 1x 
aus einem Mönche zu Difibodenberg zum Bifchoffe 
“ Samaria in Paläflina im Jahr 1404 befördert 
t 


2 


.9) Staudernheim. Ein mittelmaͤſiges Dorf am 
ber Nahe und om weftlichen Zufe des Difibodenber- 
yes, fol von dem alda gewachfenen hernach aber 
auggerotteten Gebuͤſche oder Geſiraͤuche, welches man 
Stauden nennet, feinen urfpränglichen Namen Stu- 
Denbeim erhalten haben. In einer vom Mainzifchen 
Er; iſchof Ruthard im J. 1108 und in Der oft anger 
zogenen Befättigungsurkunde des Erzbifchofs Adele 
dert I vom J. 1128 wisd felbiged, wie in mehrern 
andern Studernheim , jezo aber Staudernheim 
genennet c). Es ift ein altes Zugehör der Wildgraf- 
Saft, und war zu Lehen begeben. Im XVI $abr» 
hundert trugen folche® Die von Spanheim genannt 
Bacharach. Nach Erlöfchung dieſes Geſchlechts zog 
— — —— — — — — — — 

&) In det erſt angeführten Purpura Divi Bernardi &o. ex 


libro de dignitatibus vacantibus fol. 227. 
0) Gudenas Cod. diplom. Tom. I, pag. 663. 


. % ‚ \ 


) 


ie } 


N W 


140 Oberamt Rrenjnadg, 


das Wild- und Mheingräfliche Haus Kyrburg feinen 
Antheil gänzlich ein, Die von Salm, Grumbach und 
Daun aber gaben ihren Theil dem mit Katharina Efk- 
ſabetha von Spanheim, genannt Bacharach, vereh- 
dichten Hermann von Kötteriz aufs neue zu Leben. 
Durch defien an Philipps Melchior von Steinkallen⸗ 
feld verehlichte Enkelin, feined Sohnes, Johann 


Heinrich von Kötteriz, Erbtochter, Juliana Magda 


lena, kam diefes Lehen an die von Steinkallenfels 
q). Hienach hatte dad Fuͤrſtliche Haus Galm-Kyr- 
burg fünf Achtel im Beſize, Die übrigen drei Achtel 
aber befagte Lehenträger, wobei es zum Theil noch 
wirklich fein Bewenden hat. J 
Es waͤre alſo hier nichts von dieſem Orte zu ſas 
gen, wenn nicht das Pfalzgraͤfliche Haus Zweibruͤ⸗ 
«en darin 18 Familien gehabt hätte, welche ſelbigen 
mit der Leibeigenſchaft zugethan geweſen, und bei 
Dem Austauſche von 1768 an Kurpfalz abgetretten 
worden find. Diefe 18 Samilien wohnen in 14 Haͤu⸗ 
fern, welche nach den Verträgen nicht vermehret wer⸗ 


den doͤrfen. Ihre Guͤter befteben in 105 M. Nedern, 


14 M. Wingert, 8 M. Wiefen und 2. Gärten. 

Die Nade ſtroͤhmt auf der oͤſtlichen Sekte vorbei, 
und nimmt ein geringes aus Dem Gebirge herab rin» 
nendes Bächlein auf, Ueber jenen Fluß war vormals 
eine fleinerne Brüde für Die alda vorüber ziehende 
Fandfiräfe gefchlagen , welche aber vor 30 Fahren 
durch einen Eisſtoß verflöhret, und an deren Stelle 
anr eine von Holz errichtet worden iſt. oo, 

Die Katholifchen haben bier eine Pfarrkirche, 

weldye von einem Beiftlichen des Klofterd der From⸗ 
men Schulen zu Kirn verfehen wird. 








4) Sieh die Derwandfchaft und Naͤhe des Grades als 
der wahre und vorzügliche Brund der Exb- und Les 
henfolge 2c. der ge Sürften von Salm in die ex 
ledigte Rheingraͤſt. Ohaunifchen Lande pag.8ı ſqq. 


6 « 


Unteramt Beckelnheim. 141 


- 20) Hiederbanfen, ein mittelmäfiges Dorf un. 
serbald der Burg Bedelndeim, zwo Stunden bon 


- Kreuznach ſaͤdweſtwaͤrts entlegen, gränzet gegen OR 


an Ebernburg, gegen Sud an Seil, gegen Welt an 
Dberdaufen und Beckelnheim, gegen Nord an das 
Boofifche Dorf Hüffelsheim und Narheim. Es 
Heißt Riederhaufen zum Unterfchied des eine halbe 
Stunde davon weftwärte gelegenem Dorfes Ober- 
Daufen. Beide mäÄflen von zwei andern Dörfern Die» 
fed Namens im Münfertdale an. der Appel unter- 
fhieden werden. Leztere find eigentliche Zugehoͤrun⸗ 
seh des alten Wildgraffchaft, wovon Niederhaufen 
im J. 1755 von dem Wild- und Rheingräflichen 
Haufe Srumbach gegen Offenbach und andere Drte 
an Pfalz-Sweibräden, von Diefem aber fogleich wies 
der an das Fuͤrſtliche Haus Nafau-Weilbürg gegen 
den Flecken Homburg im Weſtrich nertaufchet wor⸗ 
Den iſt. Erfiere hingegen, nämlich Ober- und Nies 
Derbaufen an der Nabe, find Zugehörungen der als 
ten Ssaffchaft Velden. Das, wonon hier eigents 
lich die Rede ik, fommt in der Veldenziſchen Bru⸗ 
Dertheilung vom J. 1387 namentlich vor e). Durch 
die an Pfalzgrafen Stephan vermählte Veldenzifche 
Erbtochter, Anna, Fam folches an die von ihm ge⸗ 
fiftete Zweibrädifche Linie. DOdernbeim un Arme» 
heim die Städte, wie auch Die Dörfer Efenbeim und 
Niederhauſen trugen die Grafen von Veldenz, und 
nach ihnen Die Pfalzgrafeu von Zweibräden von dem 
Erzfiift Mainz zu Leben /). Niederhauſen blieb bei 








«) In A&. Acad. Palat. Tom. IV hift. pag 


. 386. , 
f) Ibid. Tom. II, pag.245. Wie Erzdiihof Johann Philipp 


u Mainz im 3,1668 verwilliget,, daß Herzog Friedrich 
846 Landsbergiſcher Linie ſeine 4 Juliana 
Magdalena auf die von ihm und feinem Erzftift zu Le⸗ 
ben rührende Meifenheim Burg und Stadt am Glane 

elegen ıc. und die Dörfer Efenheim und Niederhans 

en 1. bewidmen möge, ſieh in Kopps Proben des 
eutſchen Cehenrechis, Tom. I, pag. 173. 


A 


142 Oberamt Kreuznach, 


dem Oberamt Meifenheim , bis es im J. 1769 mit 
andern Ortfchaften an Kurpfalz abgetzetten und zum 
Unteramt Bedelndeim gezogen worden. 
Hartan dem Dorfe lauft Bie Nabe weſtnordwaͤrts 
: vorbei, welche eine viertel Stnnde oberhafb Die Seelo⸗ 
her Mahl- und Delmühle, naͤchſt dem Dorfe aber 
Die fogenannte Niederhaͤuſer Mahlmähle treiber. 
Zwiſchen der erften Mäple und dem Bfalz-Smweibrä- 
difhen Dorfe Oberhaufen iſt vor wenig Jahren zur 
Bequemlichkeit der von Kreuznach nach Meifenheim 
führenden Strafe eine Nachenfähre uͤber den Nahſtrom 
angelegt worden. In Dem Dorfe wird der im gan⸗ 
zen Amt Meifenheim gültige Zol erhoben. 

Die Inwohner ind in 5r Haushaltungen abge⸗ 
tbeilet, welche 257 Seelen ausmachen. Un Gebaͤu⸗ 
Den finden ſich ı Kirche, ı Schule und 48 gemeine 
Häufer. Die Gemarkung enthält 570 Morgen Yeder, 
10y M. Wingert, 106 M. Wiefen, 17 M. Öärten, 
6o M. Weide, und goo M. Wald. 

Diefe Waldungen liegen theils auf der rechten, 
theild auf Der linfen Seite Der Nabe. Leztere ent» 
balten ungefähr 300 Morgen Landes, und ſtehen der 
Gemeinde zu; erftere aber betragen äber soo Mor⸗ 
gen, wovon die Kurfuͤrſtl. Hoffammer in Drei Bes 

zirken 65 M. und dag übrige befagte Gemeinde be» 
fljet. Ein kleiner Bezirk gehördt zum Trumbacher⸗ 
hof, welcher auf den Bränzen der Gemarkung am 
Lemberg liegt. | ze 
+ gedachten Lemberg findet man verfchiedene 
Gattungen von Nuedfilber-Erzen g). Das Bergwerk 
dat fih Pfalz-Bmweibrüden nach dem ı4ten Art. des 
Hagenbacher Austaufh-Vertrages vorbehalten, und 
was Kurpfalz an Dem Lemberg befizet, ift Dem Amt 
Ebernburg einverleibet. 
Dieſſeits der Nahe, am Ende der Gemarkung, 
| — — 
g) Solde kann man in den AR. Acad. Pal. Tom.I, pag. 
531 (gg. angeführt finden. . i 


s 





J 





Uuteramt Beckeluheim. 143 


gegen der Burg Bedelndeim, finden fich auch im 
Gebirge Kupfesgruben, Die dermalen nicht mehr ge» 
bauet werden, obfchon fie fehr ergiebig gewefen, und 
nur Aus Abgang Des benäthigten Holzes verlafen 
worden ſeyn follen. Eben fo will man auf eben Dies . 
fer Seite Anzeigen von Steinkohlengängen geſehen 
haben. | 

Die mit einem fchönen Slodengeläute verfehene 
Kische ftebet auf Der mittägigen Seite des Dorfes. 
Die Pfalsgräflihen Gebrüder, Kafpar und Alexan⸗ 
Der, haben im J. 1490 die erledigten Altarpfründen, 
U. 8. F. in den beiden Pfarrkirchen zu LIydernhu- 
+ fen und Duchrode dem Weltpriefter, Johann von, 
Alſenz, verliehen A). . Diefe Pfarrkirche dat Damals 
in dag Erzdiakonat des Domprobften zu Mainz und 
in das Landfapitel Münfterappel gehöret. Seitder 
Reformation iſt fie mit einem Reformirten Prediger 
befielt, Der nun unter Der Inſpektion der Klaffe 
Kreuznach ſtehet. Die daſelbſt wohnende wenige 
Katholiſchen gehören nach Narheim, Diekutherifchen 
aber bedienen firh der nächft: gelegenen Pfarrei ihren _ 
‘Religion. 

Der oben angeführte Hof Trumbach liegt auf 
Der rechten Seite Der Nahe im Wald Lemberg, wo⸗ 
ſelbſt fih eine zur Ehre U. 2. $. geweihte Kapelle be⸗ 
findet. Im J. 1490 hat der Kurpfälzifche Oberſthof⸗ 
meiſter, Schwider von Gidingen, mit feiner Ges 
mahlin, Margarethe von Hobenberg, eine Klaufe- 
erbauen laſſen, Die einige Jahre hernach Durch einen 
Brand gröften Theild eingeäfchert worden. Deffels . 
ben Sohn, Sranz don Gidingen, und deſſen Ge⸗ 
mahlin, Hedwig von Flersbeim, baueten Die Ka⸗ 
zelle Trumbach nebſt der Klauſe mit Bewilligung des 
Erzbiſchofs Albert im J. 1518 wieder auf, und be⸗ 

ſezten ſolche mit 7 Kloſterfrauen von der Megel des 








r 
4) Joanni- Animadrerſ. in Teineri hifteriam Palatinam » 
’ \Specim. «II. pag. 108. 


F' | 


— ——— 


144 Oberamt Kreuznach, 


Neil. Auguſtins, welche gedachter Erzbiſchof Dem zeit 
lichen Prior des Kloſters gu Pfaffenſchwabenhein 
als Viſttatorn untergeben, und ihnen gewiſſe noͤthi⸗ 
ge Gefaͤlle ausgeſezet hats). Bald aber kam dieſes 
Kloͤſterlein wieder in Verfall, und die GSebaͤude wur⸗ 
den in einen Meierhof verwandelt. Im J. 1710 
woard die Kapelle von einigen Gutthaͤtern wieder here 
geftellet, und zum Kath. Gottesdienſt eingeweihet. 
Es gefcheben heutigen Tages viele Wallfahrten Dabin. 

Das Dorfgericht zu Niederhauſen if mit einem 
Schultheife und drei Schöffen beſtellt. Es führet im 
Siegel eine gefleidete, mit einer Krone bedeckte und 
in der rechten Hand einen Zweig haftende Jungfrau, 
(vielleicht Die Heil. Margaretha) neben ihr Die Buche 
finden S. M. 


11) Duchrod und Oberhauſen, find zwei Doͤr⸗ 
fer ayf rechter Seite der Nabe, jenes zwiſchen der 
Meitersbach und dem Einfluß des Glans, Diefes uns. 
terhalb Des Schloffed Beckelnheim am Ufer der Nahe. 
Duchrod hies vor Alterd Rode auch Koyde, Ober» 
baufen aber nur Aufen k): beide waren eine Zuger 
hör der alten Graffchaft Bweibräden. Graf Hein 
‚ sich II vespfändete im J. 1274 beide Dörfer an Phi⸗ 
lipps, Konrads von Montfort Sohn, um 137 Mark 
guter Koͤllniſcher Pfenninge dergeſtalt, daß er legtere 
wieder zu Lehen empfangen mufte. Als bernach Die 
Grafſchaft Zweibruͤcken mit allen Gerechtigkeiten an 
Dfalzgraf Ruprecht den Altern, und durch Die unter 
K. Kuprehtd Söhnen vorgegangene Theilung an 
Pfalzgr. Stephan gefommen war, Fündigte Nudolpp 

von . 





i) Joannis rer. Mog. Script. TomI, Libr.V, pag. 826, nat. 
20, und die Wrfunde darüber in Gudenns Cod. diplo 
Tom.V, pag. 590. womit auf) Oliverins Legipentins in ME 

naſt. Mogunt. pag. 75 zu vergleichen. . 

4) Lamey deicriptio Pagi Navenſis in Ad. Argdı Palatinse 

- Tom. V hiflog, pag. 156, . on j 


— 


f 





Unteramt Beckelnheim. 145 


von Montfort mit Bewilligung feines naͤchſten Era 
ben, des Wolfen von Lewenftein genannt Kirchhaufen, 

und Hildegart feiner Ehegattin, jedoch mit Wider- 
ſpruch Friedrichs von Montfort das Lehen im J. 


1412 auf. Dadurch entftand eine. förmliche Fehde, . 


die aber durch Kurf. Ludwig III Dergeftalt entfchies 
Den worden, daß Sriedrich von Montfort an befagten 
zwei Dörfern drei Theile ald ein Erblehen tragen, den 
vierten Theil aber Herzog Stephan einziehen folte A, 
Jene Theile famen Durch Schonetia von Montfort 
um die Mitte des XV Jahrhunderts .an Die Blicken 


von Lichtenberg, welches Geflecht mit Wolfgang _ 


Blicken zu Anfang des XVII Jahrhunderts in feinen 
Mannsſtamme ebenfalls erlofchen if. Des lezten 


Tochter, Maria Magdalena, war mit Albrechten don 


Bänderpd vereplichet, Diefem hatte Rheingr. Johann J 
Bereits. im J. 1595 einen Gnadenbrief wegen jener 
Erbſchaft ertheilet. Nachdem aber auch diefe Fami⸗ 
lie dor mehr ald 30 Jahren außgeftorben , fo kam 
das Lehen, an den Gänderodifchen Tochtermann von 
Sürfenwärther, mit welchem 5. Chriftian IV im J. 
‚1753 befondere Verträge dieferbalden errichtet hat. 
Hiernach blieb jenem die eine Hälfte an obgedachten 
beiden Dörfern Duchrod und Dberhaufen , Die ana 
dere aber dem Pfalzgr. Haufe Sweibräden, bis ſolche 


im J. 1779 gegen dag Gericht Kübelberg im Ober⸗ 


amt Lautern mit andern Städen an Kurpfalz abge⸗ 
stgetten worden find m. u 
In beiden Orten zufammen genommen ‚zählte 


man verwichenes Jahr ızı Familien, 516 Seelen, 


2 Kirchen und Schulen, 117 Häufer, und in beiden 





l Creilius in Originib. Bip. Part, I ‚ pag. 126 Tqq. unten 
in den Anmerkungen, 

.») Gin mehrere hievon fan in Bachmanns Pfals-Zwel- 

bradifchen Staatsrecht. $. 231 und 255 nangelefen 


werden, . : 


Pf. Geographie IV. 8: 


) 


— — — 


146 + Oberamt Kreuznach, 


| 
Gemarkungen 2674 M. Meder, 92 M.®ingert, zı8 
M. Wieſen, 4 M. Särten, 1046 DM. Wald, 


12) Hochſtetten liegt an der Alſenz, vier Stun- 
Den von Kreuznach ſudwaͤrts, und hat zu Nachbaren 
egen Oft dag dem Freiherrn von Kerpen zufländige 
Darf Sürfeld; gegen Sud den Naffau-Weilburgi« 
fchen Sleden Alſenz; gegen Norden Seil und Alten- 
Beimburg. Es wird fchon in den Mainzifchen dem 
Kloſter Difibodenderg ertheilten Urkunden von Den 
Jahren 1108 und 1128 Kofleden genannt »), und 
war ein Zugehör der Wildgraffchaft, befonderd aber 
Der Daunifchen Linie, die mit Wildgrafen Johann 
im J. 1350 erlofchen iſt; deren Landesiheil feiner an 
Nheingrafen Johann I vermählten Schwefter Hedwig 

- zugefallen iſt. Zehen Jahre zuvor hatte fich gedach⸗ 
ter Wildgraf Johann zu Daun mit dem Erzbifchoffe 
Baldewin von Trier in einen Krieg eingelaffen, Der 
für ihn fo übel ausfchlug, daß er im J. 1342 das 
Dorf Hochftetten dem Ersftift zu Lehen auftragen 
mußte 0). -Rheingraf Johann II verpfändete iin J. 
1368 Brundenftein die Burg und feinen Theilzu Kyrn 
am Dorf, mit Den Dörfern Hochſteten, Bergen :c. 
an Pfalzgraf Ruprecht 1 um 2000 fl, von Florenz p). 
Mie der Wild- und Nheingraf Karl Waltam zu 
Grumbach feinen Theil an Alſenz, nebſt den Dörfern 
Binterborn und Niederhaufen im J. 1756 an Pfalz- 
Bweibräden, dieſes Hingegen Alfenz mit beiden lez⸗ 


tern Drten an das Fuͤrſtl. Haus Naffau-Meilburg 


vertaufchet habe, ift bei Dem vorhergehenden Dorfe 
Niederhaufen ſchon angeführet worden. &egenwär- 
tiges Hochfietten war unter Den an Naſſau abgetret⸗ 





n) Joannis Spicil. Tabul. veter. J 
0) Kremers Geſchichte des Wild- und Rheingraͤflichen 
Haufes 6. XIX, pag. 28. oo 
p) In der Fürftl, Salmifen Druckſchrift: Die Derwand: 
ſchaft und Nahe des Grades, Weilage num. 37, 
PA8- 374 . 


4 


[ 


— — — 


Unteramt Beckelnheim. 147 


. Senen Orten nicht begriffen , fondern von Pfalz-Zwei⸗ 
brüden beibehalten, bis es Durch Dem Hagenbacher 
Austauſch an Kurpfalz übertragen worden. 
DieMfenz lauft fudoftwärtd am Orte vorbei, und 
nemmt tt . vom Vallbrückerhofe herab Finnende mit. 
ten Dur das Dorf fiefende Lagersbady auf. Er. 
ftere tri ut nacht Dem Drte eine Rahl- und Oelmüh⸗ 
le. Durch das Dorf zieben zwo Strafen, eine von 
Alfenz und Mofcheln nach Kreuznach, Die andere nach 
Odernheim. | 
In demſelben zäßlet man so Familien, und 200 
Seelen, ı Kirche und Schule, nebft 46 burgerlichen 
Häufern. Die Gemarkung beftebet in 425 Morgen 
Acker, 14 M.Wingert, 38 M. Wiefen, 6 M. Bär: 
ten, und 332 M. Wald, | 
An den Waldungen befizet Die Gemeinde und 
‚ einige Unterthanen ſechs Bezirfe, die übrigen aber 
gehören der Hersfchaft von Alten-Beimburg. Der 
Sörfter ftebet unter Der Forflmeifterei Rreugnach, und 
hat auch Die Waldungen der nächften Dörfer Hall⸗ 
garten und Niederhaufen zu begehen. | 
Die vorhandene Kirche befizen Die Ev. Lutheri» 
ſchen, Die mit einem eigenen Prediger verfehen find, 
Dem das nächft folgende Dorf Hallgarten ebenfalls 
eingepfarret iſt. Derfelbe beziehet Den Zehnten in 
Der Gemarkung. — . 
Zwifchen diefem Dorfe und dem Drte Fürfelden 
‚liegt der Vallbruͤckerhof, deſſen hier in gewiſſem 
Betracht gedacht werden muß. - 
Vallbrück war: in ältern Zeiten ein Nonnenflos 
Ker, das gänzlich eingegangen und zerfallen gewefen. 
Unter dem Mainzifhen Erzbifchoffe Berthold, Gras 
fen von Hennenberg, der von 184 bie 1504 dem 
Erzftift vorgeftanden , hatten es Die Nonnen von Der 
Dritten Regel des heil. Auguſtins wieder auferbauen, 
und Diefem war der Prios des Kloſter⸗ Ravengirs⸗ 


148 . Oberamt Kreuznach, 


Burg zur Aufſicht vorgefezet d. Es findet ib ein 
Vertrag vom J. 1528, welchen Kurfürft Ludwig V 
zwifchen Walther von Kronenberg, Meifter des Deut- 
ſchen Drdeng, und feinen Befchwiftern an einem, for 
Dann Mater und Konvent zu Ballenbrüdfen andern 
Theils, die Irrungen des Kiöfterleind Vallenbruͤcken 
und Defien Zugehörden betreffend , zu Heidelberg er» 


sichtet bat. Darin fommen folgende merfwärdige . 


Punkten vor, daß nämlich 1), das Klöfterlein Val⸗ 
„lenbruͤck vom Pfalzgrafen Philippe an Mater und 
„Konvent abgetreiten worden , mit dem Beding, 
„daß felbige 18 Malter Früchten halb Korn, halb 
„Haber ıc. denen von Cronenberg, fo lang fie ed 
„ingehabt, gen Alten-Beimburg zu verreichen ſchul⸗ 
„dig, auch über Die verwaltete Gefälle von Pfalz 
„Amtleuten zu Kreuznach gebührende Rechnung ab⸗ 
„gelegt, und der Meft dem Kiöfterlein gefolget wer⸗ 
„den fole. * Sodann wird gemeldet 2) DaB fidh 
Mater mit vier Schweftern in das Klöfterlein zu St. 
Peter bei Kreuznach gethan , mithin das abgebrann« 
te Kiöfterlein Vallenbruͤck nicht wieder aufgebauee 


werden ſolle. 3) Soll durth diefe Bewilligung dee . 


Kurpfalz als Eigentumsheren, wie auch Denen von 


Eronenberg als Lehenträgern von Alten-Beimburg, 
nichts zum Nachtheil entzogen werden. 4) Wenn 
Die Nonnen dag Kiöfterlein wieder aufzubauen ver⸗ 
mögen, follen fie bei Denen von Cronenberg darum 
anfuchen,, fonft aber nach ihrem Abſterben die Die» 
fem Klofter gewidmeten Güter und Gefälle heimfal⸗ 
len, und folche von den Inhabern der Alten-Beim» 
Burg mit Wiffen der Pfalz, als Eigentumsherrn, 
wieder zum Gottesdienſte oder anderwärtd angelegt 
werden. 5) Der vorhandene zum Klofter gehörige 
Wald fol nur zum nothdärftigen Sebrauche gehauen, 
und fernerd nicht mehr verwäftet werden ꝛc. Dar⸗ 
aus iſt abzunehmen, Daß Diefed Klöfterleig nicht ein» 








q) Jannis ser. Mog. Script. Tem.I, Libr. V, pag: 816. 


f ‘ . 


| 


Unteramt Beckelnheim. 149 


mal bis zur Reformation ſtehen geblieben, und deſ⸗ 
ſen Gefaͤlle als ein Zugehoͤr der Veſte Alten-Beim⸗ 
burg anderwaͤrts begeben geweſen ſeyen. Dermalen 
iſt es ein Meierhof, welchen Die Freiherren von Boos 
zu Waldeck im Beſize haben. 
Zu Hochftetten fol vor Altern Zeiten ein beſonde⸗ 
res Blutgericht gewefen, und der Galgen auf der 
Graͤnze gegen Haflgarten geftanden fenn. Das ders 
malige Dorfgericht ift mit einem Schultheiſe und vier 
Schöffen beftelt. In feinem gewöhnlichen Siegel 
fiehet man einen an einem Baum vorbei laufenden 
Wolf oder Zub. 


13) Hallgarten liegt von Hochftetten weſtwaͤrts 
über der Alſenz. Es feheint jederzeit zur Graffchaft 
Veldenz und zum Amt Landsberg gehöret zu haben, 
Durch die an Pfalzgraf Stephan verehlichte Velden. 
zifche Erbtochter Anna kam folches an Pfalz-Zweibruͤ⸗ 
den, und blieb fo lang dabei, big ed Durch den 
Selz- und Hagenbacher Austaufch an die Kurpfalz 
abgetretten, und dem Amte Bedelnheim einverleibet 
worden if, ' : 
Oberhalb des Dorfes gegen Sud befindet fich 
eine Ziegelhuͤtte. Bei Diefer entfpringt die Heim⸗ 
bad, mit der fich die ebenfalld in-der Gemarkung 
entfpringende Korbach vereiniget, und an dem Dor⸗ 
fe vorbei fliefet, fich in Die von der alten Burg Monte 
fort herab rinnende Reitersbach, und mit diefer zwi 
(hen DOber- und Niederhaufen in die Nahe ergiefet. 
Ale diefe Bäche aber treiben in Hallgarter Bemars 
fung feine Mühle. Auf obgedachter Ziegelhütte oder . 
vielmehr dem dabei errichteren Wirthshauſe zu Den 
Drei Wenern genannt, wird der Zoll erhoben. 

In dem Dorfe fanden fich verwichened Jahr 45 
Samilien, 209 Seelen, 1 Kirche, 2 Schulen, 33 bur» | 
gerliche und gemeine Käufer. Die Gemarkung ent« 
hält 442 Morgen Aecker, 57 M.Wiefen, 3 M. Gaͤr⸗ 
ten, und 172M. Wald. a — 

| K3 


- 


⸗ 


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150 Dberamt Kreuznach," 


Bon den Waldbezirken gehört ein Schlag der 
Kurfuͤrſtl. Hoffammer, der grofe Baumwald von IIs 
Morgen Landes der Gemeinde, und zween andere 
Schläge von 40 Morgen dem Freiberrn von Boog zu 
Waldeck. Sie fiehen unter der Hochſtetter Forſthute. 

Die Kirche ſtebet am ſuͤdlichen Ende des Dorfes, 
und gehört den Reformirten, iſt aber nur ein Zitiof 
der Pfalz-Zweibrädfhen Pfarrei Obermaſcheln, 
wohin auch die Ratholifchen angemiefen find. Die Zus 
therifchen gedören zur Pfarrei Hochftetten. 

Am Zehnten beziehet Die Kurfuͤrſtl. Hoffammer 
zwei, und Des Reformiste Pfarrer zu Obermofcheln 
Das übrige Drittel. 

Das Dorfgericht iſt mit einem Gchuftheife und 
Drei Schöffen beftelt. Es führt in feinem gewoͤhn⸗ 
lihen Siegel Dad Marienbild , mit dem Jeſus Kind 
auf Dem Schofe, und mit der rechten den Zepter hal» 
tend; über Demfelben auf einem Bande ftehet der 
Namen Maria, unten Der Rurpfälzifche Dreifeldige 
Wappenſchild. | | 


14) Montfort. Eine viertel Stunde bon vor» 
gedachten Dorf Hallgarten liegt Die alte Bergveſtung 
Montfort gegen Weft, und an, den Sränzender Duche 
soder Semarfung. ‘Sie war in älteften Seiten auch 
ein Zugehör der Braffchaft Veldenz, melche aber von 
Den Bifhöffen zu Worms zu eben empfangen wurde. 
Graf Serlach IV gab einem Ritter Hermann, Ber 
tolfs genannt Mudelin, Sohne, im $. 1238 die 
Mühle bei Niederhaufen erblich und dag Haus Monte 
fort zus Wohnung r). Diefe Burg hatte mehrere 
adeliche Burgmänner, die davon zum Theil den Nas 
men führten. Im J. 1265 fommt Arnold von Mont⸗ 
fort 5), und im J. 1292 Kuno von Montfort, wie. 


— — — ————— —————— ————— 
r) Croll 


denz in Ac. Acad, Palat. Tom. I, pag. 292. 
) In Yoannis Spicil. Tab. veter. pag. 165. 


tus Vorlefung von demalten Grafen von Dels 





EG 


Unteramt Beckelnheim. 151 


auch Hermann Muckelin mit ſeinem Sohne Willi⸗ 
cho t) vor Im J. 1335 wurden Philipps und Ul⸗ 
mann von Montfort eines gewiſſen dem Kollegiatſtift zu 
St. Stephan an deſſen Guͤtern zu Dromersheim und 
Aſpizheim zugefügten Schadens beſchuldiget, und 
von den über den Landfrieden gefezten fieben Rich» 
tern zu Recht erfannt, Daß fie für Den Brand 400 
Pfund Häller bezahlen folten. Zu Vollſtreckung die: 
ſes Urtheld ward im J. 1341 Erzbifchof Heinrich zu 
Mainz aufgebothenz). Im J. 1374 erfcheinet Fried» 
sih x), und im J. 1382 bis 1398 Anthis von Mont» 
fort y). Um Ddiefe Zeit verbeyratheten fih Elife und 
Mege von Montfert an die Boofen von Waldeck, 
Die in der Solge den Namen angenommen, und ver⸗ 
mutblich einen Theil der Burglehen erhalten haben 2). 
Denn ald Johann Boos von Waldel, Vizdum im 
Rheingau, feinem Herrn, Dieterich Erzbifchoffe zu 
Mainz, wieder Peter Ungefug in der Veſte Montfort 
Sicherheit gegeben, verfprad der Erzbifchof im J. 
1435 den DBurgfrieden allda zu halten a). Dem 


ungeachtet hörten Die andern Theilhaber an diefer 


’ 


Burg nicht auf, fich gegen den Erzbifchof feindlich 
au betragen, befonderd aber feine und andere um» 
liegende Drifchaften mit rauben zu beunsubigen. Da 


Diefer mit Kurf. Sriedrich Dem Siegreichen von der 


Pfalz im J. 1456 Friede gemacht hatte, befchloffen 








r) Gudenus Cod. diplom. Tom. V, pag. 603. 

#) Cafpar Lerch de nobil. Imp. in Burgermeißer Bibl. 
Equeftr. Tom.I, pag. 417. 

x) Gudenus I. c. pag. 692. Seine Grabfchrift:-1375 im Vi- 
gilia S. Antonii obiit Fridericus de Montfort miles & 
Conful Wormatieniis , ftehet in gedachter Bibl. Equeltr. 
pag. OL. 

3) Ibidem pag. 605 , 703, 746. Seine Gemahlin war Schos 
netta Gräfin von Hohenberg, und ftarb im J. 1401. Vid. 
Bibl. equ. Tom.I, pas. 277. 

x) Zumvracht hoͤchſte Zierde Deutſchlandes Tab. 124, 

it. C. 
4æ) Gudenus- Cod. diplom. Tom.I, P. 967. 
. Ra 


h 


152 Dberamt 


beide ımter einander, daß fle alle in und um ihre 
Lande gelegene fchädliche Raubſchloͤſſer verfföhren 
wollten. Montfort war dag erfte, welches den 15ten 
Meinmonat belagert und innerhalb fünf Tägen er- 
obert worden. Beide übergaben fodann dag Schloß _ 
‚dem Gr. Johann von Nafau, Vizdum in Rheingau, 
Dem Rheingrafen Gerhard, Philippe von Eronen- 
berg und Diethern von Sidingen, mit dem Bedinge, 
Daß fie Die Banerben nicht eber in den Veflz fommen 
laſſen folten ,„ big fie die Kriegs- und andere Köften 
. erftattet haben würden. Weil aber leztere diefer For⸗ 
derung fein Genuͤgen feiften fonnten oder wollten, 
fo ward das Schloß aufgebrannt , gefchleifet und 
berordret, daß es ohne des Kurfürften zu Pfalz und 
Des Erzbifhoffen zu Mainz Einwilligung nimmer 
mehr wieder aufgebauet werden follte 6). Auf ſolche 
Art ift diefe zu Seiten des Fauſtrechts fär unuͤber⸗ 
windlich gehaltene Veſtung eingegangen, und mag 
Davon noch übrig geblieben, in Dem zojaͤhrigen Krie⸗ 
ge vollends zerflöhret worden. Jedoch haben Die 
Dfalzgräflichen Gchrüder, Alerander und Kafpar, 
als Grafen von Veldenz im J. 1490 unter andern 
Wormfifhen Lehen auh „Montfort das Sloyff 
‚ mie feinen Begriffen und Sugehörden zc. von 
dem Bifchoffe, Johann von Dalderg, empfangen c). 
tinten am Berge, und zwar auf Duchroder Be 
markung, ift ein Meierhof angelegt, welchen man den 
Montforterhof nennet,, und Dermalen die Freiher⸗ 
sen Boos von Walded beflzen. 





6) Umftändlihere Nachricht findet man in Kremers Ges 
{dichte Burf. Sriedrichg I von der Pfalz $.XXXII, 
p-85 (qq. und bei den doft angezogenen Schriftftellern, 

e) Der Kehenbrief flehet in Yoannis animadver!. ad Telneti 
hiftor. Palat. Specim. II, num. VII, p-216 faq. _ 





—— —— 0 - 


| Ze) 18 
Unteramt Ebernburg. 


\ 








Ebernburg , ein Schloß und Dorf am Zufammen- - 


fluffe der Alfenz und der Nahe, liegt nur eine . - 


Stunde von Kreuznach ſudwärts. Diefe auf einem 


. Berge gelegene Burg war wenigftend im XI Jahr 


"Bundert ein Eigentum der Deutfchen Kaifer Saali- 
ſchen Geſchlechts, als Erben des Rheinfränfifchen 
Herzogtums, von welchen es Lehensweiſe und durch 
andere Wege an verſchiedene graͤfliche Haͤuſer gelan⸗ 
get iſt. | _ 

u In dem XII Jahrhundert FON Rheingraf Wolfram 
Den dritten Theil der Vogtei zu Aebernburc von 
den Grafen zu Saarbrüden zu Lehen getragen ha» 
ben d), und im J. 1237 ward die Vogtei zu Bine⸗ 
gardin , Ebernburc und Bilde (jezo Bingard, 
Ebernburg und Seil) unter die Leiningifchen Beſtzun⸗ 


. gen gezähblet, die in der Theilung zwifchen den Gras 


fen Sriedrich II und Emich- III dem leztern zugefals 
Ien find e). J | 6 
Im J. 1338 beſas Ebernburg Raugraf Rupert 
zur Alten-Beimburg, vermuthlich als ein Erbtheil 
ſeines Vetters, des Raugrafen Wilhelm, der ſolche 
im J. 1347 an Grafen Walram von Spanheim um 
2500 fl. auf Wiederlofung verkauft hatte. Im J. 





4) Die darüder vorhandene Urkunde befindet fi in einer 
Druckſchrift: Jura Succefhonis illuftr. Löwenhaupt in Dp- 
naftiam Brezenheim, fo im 3.1745 ans Licht gefretten, 

£ Beil. num.I, pag.1. - | 

e) Die Urkunde hat der Reichshofrath von Genkenberg 
in den unumftößlichen rechtlihen Auszuͤgen, Beil. 
num.1, pag.2 geliefert, darin aber Ebernburg und Veil 
ausgelaffen worden, wie Herr Profeflor Crollius in Orig. 
Bip. Part. II, pag. 108 [qgq. not. (a) bemerfet hat, 


85 - 





154 Dberamt Kreuznach, 


1381 trat endlich Raugraf Heinrich Bas Eigentums 
der Burg und des Dorfes Eberaburg, und bald dar⸗ 
nach auch Seil und Bingard an Simon Grafen von 
Spanheim Kreuznacher Linie ab , und im J. 1394 
begab ſich Schent Johann zu Erbach alles feines 

darauf gehabten Rechts f). Auf folhe Weife ward 

Ebernburg mit feiner Zugehör ein Eigentum Der Gra⸗ 
fen von Spanheim, und gleich Der ganzen vordern 
Sraffchaft vererbet, auch in Dem Burgfrieden von 
den Jahren 1416 und 1428 Eberndburg , Burg und 
Thal, ausdruͤcklich mit begriffen. Bald hernach (1430) 
gab Graf Johann von Spanheim, der lezte ſeines 
Geſchlechts, Hanns Winterbedbern, Dem er 1200 
fl. ſchuldig gewefen, dafür feinenTheil Des Schloſſes 
Ebernburg und feiner Zugebör amtweis ein, Dergeftalt, 
daß, wenn er oder feine Erben ihn nicht länger mehr 
zı einem Amtmann allda haben wollten, fie ihm ein 
halb Jahr zuvor auffündigen, und jene Seldfumme 
zuruck zu bezahlen verbunden ſeyn follten. In einem 

zwifchen Kurpfalz, Baben und Veldenz im J. 1440 
‘errichteten Vertrage und Beflättigung der vorigen 

Burgfrieden ward ausdrädlich mwiederholet , Daß 

Eberndburg, Burg und Thal, wie auch die Dörfer 
Seil, Bingarten und Narheim nicht veräuffert wer» 
den folen. Der Winterbecher überließ aber fein 


Pfandrecht an Dieterich Knebel von Kazenelnbogen 


2). Pfalzaraf Friedrich zu Simmern und Marggraf 
Jakob zu Baden bewilligten im J 1448 Reinharten 





f) Diele Geſchichte gründet fih anf die In der Kurfürftl. 
Druckſchrift: Anzeige der zudringlichen Unterneh⸗ 
mungen ꝛc. unter den Beilagen num. VI befindliche 
Stammtafel; nur Schade, daß die dazu gehörigen U 
kunden nicht auch befannt gemacht worden. ' 

g Das Weftriher Geſchlecht der Winterbecher von Nanftul 
ward auch von Winterbady genannt. Diether Anebel 
von Kazenelnbogen hatte Eve von Winterbach zur Che ; 


- 


Tann allfo ein Schwager oder Tochtermann ded Hannfen 


Winderbechers gewefen fepn. 


%- - 


— — — — no -- 


— - 
z 


Unteramt Ebernburg. 155 


von Sidingen, Diefe Schuld und Amtbriefe an frch 
zu bringen. Die Einlöfung gieng auch mwirflich vor 
ſich. Kurf. Friedrich I’befam Durch den bei Secken⸗ 
heim im $. 1462 erfochtenen Sieg von feinem Kriege 
gefangenen Marggrafen Karl den Badifchen Antheil 
der vordern Grafſchaft Spanbeim auch pfandweis; 
und beflimmte in der Verordnung , wie es nach 
feinem Tode mit feinen eroberten Landen gehalten 
werden folle, Daß fein Theil an der Sraffchaft Span» 
beim, namentlich Ebernburg, ſtets bei Der Pfalz blei⸗ 
ben folte. Sein Nuchfolgeraber, Kurfürft Philipps, 
kehrte fich nicht daran, fondern Da er feinem Oberſt⸗ 
bofmeifter und Amtmann zu Kreuznach, Schwider - 
von Sidingen, vorgedachten Reinhart Sohne, eine 
Summe von 2100 fl. fehuldig war, gab er ihm Ebern» 
burg mit aller Zugehör im. 1492 Dergeftalt auf eine 
MWiederlöfung, Daß nicht nur er und feine männliche, 
fondern auch in Ermanglung lezteser die weibliche - 
Nachkommenſchaft ſolches erblich beſizen, jedoch Die» 
fe Burg aus dem Kreuznacher Burgfrieden nicht ger 
fehieden noch getrennet werden ſollte. | 
Als aber der befannte Franz von Sidingen den 
Landfrieden gebrochen und befonder® die Trierifchen 
und Pfälzifchen Ortfchaften feindiich überfallen hatte, 
ward er im %.1522 in die Reichsacht erklärt, von 
Den beiden Kurfürften zu Trier und Pfalz überzogen, 
belagert und Die Veſten Ebernburg, Landſtul und 
Hohenburg eingenommen. Dabei blieb es auch gegen 
20 Jahre lang, big auf dringende Empfehlung des 
Kaiferd ſowohl ald mehrerer Neichdftände gedachte 
Kurfürften fi) bewegen laſſen, des in Der Burg Lande 
fiul umgefommenen Sranzen Söhnen jene Drei Ve— 
ftungen mit aller Zugehör unter dem Vorbehalt eines 
ewigen Defnungsrechted wieder einzuraumen. Es 
entftund Daher eine befondere Linie dieſes Geſchlech⸗ 
te8 unter dem Namen der Sidingen von Ebernburg, 
welche ein ganzes Jahrhundert hindurch gedauert 
hat. Der lezte war Karl Ferdinand von Gidingen. 


\ 


\ 


. 156 Dberamt Kreuznach, 
Da nun diefer feinen Sohn datte, und die Untertha⸗ 
nen wegen erlittenen Bedrudungen bei Kurpfalz ums 
Schuz und um ihre Wiederlöfung bathen, fand ge- 
dachter Karl Berdinand von Gidingen für gut, eine 
gütliche Lebereinkunft vorzufchlagen, welche auch im 
I. 1750 dahin zu Stande fam, daß dem hoben Kur⸗ 
hauſe als Hauptbefizer Der vordern Braffchaft Span» 
beim der Naturalbeſiz Der ganzen Herrſchaft Ebern> 
burg freimilig abgetretten, Die niedere Gerichtbarkeit 
aber mit alen Einfünften dem von Gidingen lebens; 
länglich überlaffen worden. Acht Jahre darnach trat 
Die Niederrheinifche Reichsritterſchaft mit einer Kla⸗ 
⸗ge wider jenen Vergleich bei dem K. Reichshofrath 
‘auf, und fuchte zu behaupten, daß fie Dadurch im 
ihrem hergebrachten Bezug der Nitterfteuern gefähr> _ 
Det fen. Die Sache vermidelte fi in einen foͤrmli⸗ 
chen Rechtsſtreit, bei dem auch die Gräflib-Span> 
heimifchen Agnaten, Bfalz-Imweibräden und das 
Marggräflih-Badifche Geſamthaus ihr Recht verthei⸗ 
digten. Dem ungeachtet erfolgten verſchiedene wi⸗ 
derige Erkenntniſſe, von welchen ſich die Spanheimi⸗ 
ſchen Haͤuſer an die allgemeine Reichsverſammlung 
zu wenden gemuͤſſiget ſahen. Im Anfange des Jahrs 
3768 farb endlich gedachter Karl Ferdinand von 
Sickingen, worauf Defielben Seitenderwandte,die Frei⸗ 
herren von Sickingen zu Sickingen und zu Hohen⸗ 
burg, mit ihrem Anſpruche auf die Herrſchaft Ebern⸗ 
burg hervor kamen. Die Sache gerieth daher in ei⸗ 
nen weitlaͤuftigen Wortwechſel A), welcher Dem An» 
feine nach bedenkliche Folgen hätte haben Pönnen , 








6) Die erite Drudicrift hat Kurpfalz im J. 1769 unter 
dem Titel: Anzeige der zudringlichen Unternehmun- 
gen der Reichgritterfchaft am Yliedern Aheinftrom 
und der Sreiherren von Gidingen ꝛc. befannt ges 
macht; worauf in folgenden Zahren von beiden Theilen 
mehrere erſchienen find. In der erften fowohl als in der 
Sickingiſchen ftandhaften und aktenmaͤſigen Ausfuͤh⸗ 
rung von der Unſtatthaftigkeit des Keburfes ꝛc. 


- 


Unteramt Ebernburg. 157 


wenn es nicht zu einen gätlichen Vergleiche gefommen - 
wäre, in welchem ſowohl Die Niederrheinifche Rit⸗ 


terfchaft, als das Sickingiſche Geſchlecht fich alles 
Anfpruches im 3. 1771 begeben , mithin gedachte. 
Herrfchaft Ebernburg an Kurpfalz und. Baden als 


Gemeinern der vordern Graffchaft Spanheim übers 


Aaſſen haben. Weil nun nach der Haupttbeilung ers 


fierer drei, und lezterm zwei Sünftel-gebührten, er» 


sichteten beide Haͤuſer fogleih einen Vertrag, wo⸗ 
Durch Kurpfalz Die Hertfchaft Ebernburg mit. allen 
Zugehoͤrungen gegen Die im Oberamt Bretten’ geleges 
.ne zween Dörfer Helmsheim und Spranthal gänzlich 


abgetretten, folglich jene mit dem Oberamt Kreuznach - 


pereiniget worden iſt. 


Bon dem Dorfe Ebernburg findet ſich in aͤltern 


Zeiten nichts merkwuͤrdiges, auſſer daß Graf Johann 
II von Spanheim, Kreugnader Linie, mit Dem Rau⸗ 
grafen Rupert von Miten-Beimburg im J. 1338, 
« übereingefommen feyn folle, daß dieſer gegen Erle⸗ 
gung 4000 fehwerer Turnoſen zn Ebernburg eine 
Stadt, Schloß und Brüde bauen, alddann- aber 


Gericht , Frevel und Bufen gemein ſeyn ſollten; wels 


ches aber, fo viel man weiß, nicht zu Stande ge= 
kommen iſt. Es blieb alfo nur ein gemeines Dorf big 
auf den heutigen Tag. | | 

Die von Narbeim kommende Nahe ſtroͤhmt nord⸗ 
mwärts vorbei, und die von Wlten-Beimburg kom⸗ 
mende Alfenz ergiefet fich unterhalb darein Leztere 
treibt eine viertel Stunde vom Ort eine Mahlmuͤhle. 

Das alte Schloß liegt nordwärtd auf einem Ber: 
ge, Das neue aber, welches der leztverfiorbene Karl 
Serdinand von Gidingen erbauet bat, unten im 
Thale. Wo die Nahe und Alſenz fih vereinigen, 
befindet fih ein Fahrhaus, welches erbbeftändlich 
verliehen ifl. | 5 “ 


— nn 


1770 kommt das meiſte vor, was in die Geſchichte ei 
. faldır das Pe vor, ' Se 4 





J 


4 


\ 


188 Oberamt Kreuzuach, 


In dem ſudweſtwaͤrts gelegenen Bauwalde find 
Die der Hoflanimer zuftändige zween Birkerhöfe, 
und der Trumbacherhof, wovon bei Niederhaufen 
(8.143) [don umftändlich gehandelt worden ift. Auch 
liegt in Ebernburger Gemarkung Der Spreiterbof‘, 
welcher 3 bis 4 hundert Morgen Landes enıhält. Bor 


Zeiten war es eine Wildniß, wovon einige Untertha= ' 


nen verfchiedene Bezirke gegen Ende Des vorigen 
Jahrhunderts ausgeftocdet und urbar gemacht. Im 
J. 1708 zog die Herrfchaft folchen an ſich, und gab 
Den angelegten Meierhof in Erbbefland. Die Ges 
meinde Ebernburg aber fprach diefen Wald und Feld⸗ 
Bezirk als ein ihr zuftändiges Eigentum an, führte 
Darüber förmliche Rechtsklage, und erhielt wirklich ein 
obſtiegendes Urthel. 
In Ebernburg und den dazu gehörigen Höfen 
zählte man verwichened Jahr 75 Jamilien, 288 See⸗ 
Ien, ı Kirhe, 2 Schulen, 60 burgerliche und ge. 
meine Häufer. Die Gemarkung enthält 627 Mor- 
gen Meder, 61 M. Wingert, 19 M. Wieſen, 14 M. 
®ärten, und soo M. Wald. 

An den Waldungen find einige Bezirfe der Herr» 


. ſchaft, Die andern aber der Gemeinde zuftändig 


Die Kirche muß fehr alt feyn, weil der Probſt 
Des Stifted Neuhaufen bei Worms, Heinrich Graf 
von Saarbräden, bereits im J. 1212 den Pfarrfaz 
Der Kirchen zu Ebernburg und Hochheim im Wainzer- 
wie auch Der zu Offftein im Wormfer Bistum Den 


Bortigen Chorherren au Verbeſſerung ihrer Pfränden 


abgetretten bat i). Diefe Kirche war dem Erzdiafo« 
nat des Mainzer Domprobften und dem Erzprieſter 
Des Dekanats Münfterappel untergeben, auch noch 
äu Anfange des XV Yahrbunderts mit einem eige- 


nen Kirchheren (Paftor) , einem Pfarrer (Plebanus) , 


ò ññ⸗ d 


ij Schannat Hiſtoria Bpiſcopat. Wormat. Cod. Prob. num, 
CIV, und in Gudenns Cod. diplom. Tom. L, pag. 422.} 


| 


Unteramt ‚Ebernburg. 259 
und einem Pfrändner (Altarifta) beftellet &). Be⸗ 


kanntlich war der beräbmte Franz von Sickingen ein. 


Sreund und Befchäzer des Doktor Luthers, deſſen 
Glaubenslehré frühzeitig dahier eingeführt worden 
ſeyn muß. Dabei blieb es auch bis zum Zojährigen 


Kriege , bei welcher Gelegenheit die Katholifche Res 


ligion, wozu fi) Damald die von Sidingen, befon: 
ders Johann Wrnold zu Ebernburg, auch befannten „ 
- eingeführt wurde. Mach erfolgtem Frieden ſollten 


Die Lutheriſchen Unterthanen durch eine Kaiſerliche 


Verordnung von Rurmainzifchen und Heffen-Darıns 
fädtifchen Kommiſſarien wieder eingefezet werden. 
Es fam Dabei zu einem gefährlichen Aufſtand, in 
welchem gedachter Johann Arnold von Sidingen durch 
einen Mußquetenfchuß im J. 1660 fein Leben ein» 
büßte ). Endlich ward Die Kirche beiden Glaubens 
genoſſen zum gemeinfchaftlichen Gebrauche angemwies 
fen, wobei es auch bie jezt verblieben ift. Die Kirche 
fel6ft hat den heil. Jobann den Täufer zum Schuz- 
patrone, und ift Ratholifchen theild eine Pfarrei, jes 
Doch mit jener zu Narheim vereiniget. Der Pfarrer, 
ein Karmelit aus Kreuznach, gehöret unter dag Gla— 
ner Landkapitel. Mach Ebernburg find die Dörfer 


Seil und Bingard, wie auch Die Kapelle Trumbach 


famt dem Hofe daſelbſt, Alten-Beimburg mit Den 
Drei Höfen Banngarten, Steig und Bruͤckenloch ıc. 
eingepfarrt. Evangeliſcher Seitd ift Diefe Kirche ein 
Filial der Pfarrei Zeil. 

Den grofen Zehnten in der Gemarkung beziehet 
bag Stift Neuhaufen bei Worms, als ein Zugehör 
des alten Patronatrechtd, Den Eleinen aber der Lu⸗ 
therifche Pfarrer zu Seil. 

Die obere Berichtbarfeit Aber Ebernburg und 


k) Würdtmein Dioeceſ. Mog. in Archidiacon. diſt. Comment. 


\ I 2 pag. 88. 
h Bauhens hiſtoriſch genealogiſches Adels Cexikon, 
Seite 2331, 


4 
q 


Eu 


⸗ 


x 


160 Oberamt Kreuznach, 
dazu gehörigen Dörfer wird durch Dad Oberamt Kress, 


nach verwaltet; für Die niedere aber iſt ein befondes 


ver Amtsverweſer angeſtellt, der auch die Gefälle zus 
erheben und zu verrechnen bat. Das Dorfgericht bes 
fiehet aus einem Schultheife und zween Schöffen. 


a) Seil und Bingard. Diefe zwei Dörfer find 
nur eine viertel Stunde von einander entfernt, und 
machen zufammen nur eine Öemeinde aus. GSielies 
gen ebenfalls zwifchen der Alſenz und Nabe, eine 
Stunde von Ebernburg gegen Well. Beide haben 
jederzeit zu der Burg und dem Thal Ebernburg ges 
böret, und fommen in der oben angezogenen Leinin⸗ 
sifehen Theilungsurfunde vom J. 1287 zum erſten 
mal vor, woſelbſt erflered Dilde, und das andere 
Binegardin genennet werden m). Als Naugraf Ru 
pert Ebernburg, Burg und Dorf, im J. 1347 an 
Grafen Walram von Spandeim verpfändete, wur⸗ 
Den beide Dörfer Davon ausgenommen, und erff vom 
Raugrafen Heinrich im J. 1381 an Graf Simon III 
zu Spanheim durch einen befondern Verkauf erblich 
abgetretten. Don diefer Zeit an blieben folche mit 
Ebernburg in beftändiger Verbindung. 

Durch Zeil ziehet Die von Kreuznach auf Meifen- 
heim führende Landftrafe. . 

Die Gemeinde diefer beiden Dörfer beftehet der⸗ 
malen aus 103 Samilien, in welchen 590 Seelen ges 
funden werden. Die Gebäude in ı Kirhe, 2 Schu⸗ 
len, 115 burgerlichen und gemeinen Bäufern. Die 
Gemarkung enthält 1408 Morgen Aeder, 30 M. Wins 
gert, 1315 M. Wiefen, 11M. Särten, 690 M. Wald, 

An dem Lemberg find vorlaͤngſt Erze entdecket 
worden. Im J. 1469 bekennet Reinhard bon Sickin⸗ 
sen, „daß, als er Ebernburg Schloß und Subtein 

Ä mit 





. 0) Jenes wird 


ſchrieben an in zuͤngern Urkunden noch Yeil gu 


I 
⁊ 


⸗ 


Unteramt Ebernbur 16 
„mit aller Nuzung und Zugedoͤr ic, von Kurf. Fried⸗ 


y‚vich I, fodann Herzog Friedrich (dem Hundsrucker) 


y,und Karl Marggsafen von Baden inhabe, und fig 
„ein Bergwerk in derſelben Gemarkung eräugnet r 
„welches der Kurfürft verliehen habe, er es gegen 
y, Bezug des Zehnten, wovon er Dem Rurfürften Die 
„, Hälfte abliefern würde, Dabei belaſſen wolle“ n), 


Im 9.1606 verliehe Schweickard von Sickingen dem’ 


Pfalggrafen Georg Guſtav zw Velden; ‚‚alle in fein 
nem angehörigen Gebiete Ebernburger Amts vor⸗ 
„handene Funt- und Erzgruben, aufferhalb Dem 


„Schloßberg, und dieſſeits der Alſenz liegenden B&- 


„ tern und Wingert * 0), Dermalen fieben im Bau 


die fogenannten Drei Züge am Lemberg bei Bingard, 


weiche Dusch zo Arbeiter betrieben werden, und wor» 
aus im ..1785 an Scheiderzen 6400 Kübel, nach 
Deren Scheidung aber 2310 Pfund Queckſtiber gewon. 
nen worden find p). in anderes. Dergleichen Mer⸗ 


kurialwerk in der Geißfammer, nunmehro Ernefigläd 
- genannt, an gedachten Lemberg bei Geil bat 6 Ar. 


beiter. Much wird in ber fogenannten Eifenhede weſt⸗ 
wärtd von Zeil Die alte Kohlgrube von 8 Arbeitern 
betrieben, woraus im F.1785 , 6207 Mans Stein. 
tohlen gebrochen worden. | 

Die Kirche zu Feil ift dem heil. Michael gewei- 
bet, und war vor der Meformation nur ein Zifiaf 


von Ebernburg g) , hatte folglich auch gleiches Schick. 


Fat mit dörtiger Pfarrei. Dermalen if fie zwifchen 


den Katholiſchen und Lutheriſchen gemeinſchafilich, 





n) Geben uff Samſtag nach dem Sonntag Quafimodogeniti. 
eo) Seben und geihehen zu Kauteredten den 25 Monntstag 
ulii im I. 1606. | 
») Herr Serber fest dieſen Lemberg in feinen Bergmaͤ 
rniſchen Nachrichten p.47 in das Herzogtum Zweibr 
en von bem das ein nerrübter. w ia 
Item Altarifta in Vylde heißt ed in dem Verzeichniß ber 
u —*5 — itel Muͤnſterappel gehoͤrigen — 
r 


nden, in Würdrmwein Dioecel. Mogunt. Tom » PB: 90. 


Pf. Geographie IV Eh, e 


4 


— — — — — — — 


a 


163 Oberamt Kreuzuach, 


und auf Seiten der erſtern noch wirklich ein Filial 
von Ebernburg; andern Theil aber ein eigener Pre- 
Diger dazu geordnet, welchem Ebernburg und Kan 
heim eingepfasrt find. 

Den grofen Zehnten beziehet, wie zu Ebernburg, 
Das Stift Neubaufen bei Worms, und den kleinen 
Behnten der Luth. Pfarrer. | 


3) Varheim if ein mittelmäfiged , aber ſehr ale 


ed Dorf, am linken Ufer der Nahe, eine halbe. 
Stunde von Ehernburg und dritthalb Stunden obers 
dalb Kreuznach. Schon im J. 767 verkaufte ein ge⸗ 

wiſſer Adalger feine Beſizung im WRahgowe zu Nar⸗ 
deim, naͤmlich ein Landgut mit Haus und Hof, Aecker, 
Wingert und Waldung, dem Kloſter Lorſch, und 
bald hernach ſchenkte ein Sigehard eben demſelben 
ein Stuck Landes zu Anlegung eines Wingerts an 
der Nahe, wo Varaheim in das Wormsgau gefe⸗ 
zet wird r). Aus Den Urkunden K. Otto I vom J. 
962 , Heinrichs II vom J. ro23, Heinrichs III vom 
J. 1044 ⁊c. s) ergiebt ſich, daß Die Abtei St. Ma⸗ 
ximin bei Trier ebenfalls daſelbſt einige Suͤter beſeſ⸗ 
ſen habe. In einer Ravengirsburger Urkunde vom 
J. 1294 wird Florentins eines Ritters von Narheym 


und feiner Wittib Savilia von Weſthofen gedacht 2), ' 


Die vielleicht einige Kloͤſter oder Burglehen daſelbſt bes 
feffen Haben. Das Befchlecht von Gidingen empfängt 
noch wirklich von der Grafſchaft Spanheim einige@äter 
au Narheim als ein Erblehen 6). Dieſes mag auch 
Die irfache feyn, warum dieſes Dorf anfänglich nicht 





— — 


rs) Cod. Lauresh. Tom. II, num. 2007 & 1255. ' 

s) Die zweite Urkunde ftebet in A&. Acad. Pal. Tom. II, 
pag. 105 ; bie dritte in Gudenws Cod. diplom. Tom. II, 
pag- 1039 ; Die erfte aber nebft andern in Honsbeim hie 
Trevir. diplom. Tom.I, pag. 292, 485 & 512. 

») Würdtwein $ublid. diplom. Tom. V, pag- 434. 

„) Ein Lehenbrief ift der Sickingiſchen Husführung untes 
den Beilagen Lie, M beigedruckt. 


v 








| 
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gen 


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— — 


2.2 2, Muteramt Eberuburg. . 269 


mit.&beruburg,, Seil und Bingarden vereiniget ges 
anefen, und in den erfien Pfandbriefen nicht genen« 
et. worden iſt x). Es kommt zum erfien male im 
Sem Verträge vom J. 1440 mit jenen. Drei Orten 
vor, und hatte von felbiger Zeit an auch ‚gleiches 
Schickſal. a ee Zu 
:, Die Nahe. ſtroͤhmt fübwmärtd daran vorbei. : Det 
Daraus abgeleitete Reich: treibt in dem Doxfe. eine, 
und auſſerhalb deſſelben zwo Mahlmählen - - 
Dermalen finden fich 240 Seelen im Dorfe, bie 
in 51 Familien vertbeilet Find. Zerner ı Kirche, x 
Schule, 50 burgerlihe Häufer, Die Gemarfung 
enthält 284 Morgen Meder, 38 M. Wingert, 9 M. 
un, iM. Barten, 6 M. Weide, und 118 M. 


ald, 

Die in drei Bezirken beftehende Buchen- und Hes 
denmwaldung gehöret der Gemeinde; die Kurfürfl. 
Hofkammer aber: befizet: einen Fleinen Heckenbuſch, 
Der in Beftand verliehen ift.: 

Von dee. Kirche des Ortes findet man nicht Die 
mindefte Nachricht aus Altern Zeiten. Sie fcheint 
jedoch vor der Reformation eine beſondere Pfarrei, 
und die Kirche des nächft gelegenen Dorfes Treifen 
ein Silial davon gewefen zu feyn, weil Die Domprob⸗ 
ftei zu Mainz in beiden Orten das Patronatrecht aus⸗ 
zuäben gehabt, und noch wirklich Den Zehnten bezies 
bet. Gedachte Kirche zu Narheim ift dem heil. Mar⸗ 


tin geweihet, und gehört dermalen den Katholifchen 
als eine ordentliche Pfarrfirche allein. Der darauf 





=) In einer Anmerkung, melde in der Kurpfaͤlziſchen Ans 
- zeige der Reichsritterſchaftlich· und yon Sickingiſchen 
zudringlichen Unternehmungen , Bellage num. VII, 
‚bat: ız gemacht worden, find bie Dörfer Ebernburg, 
eil und Bingard nach und nach von den Raugrafen zu 
Iten-Beimburg einzeln an Spanheim gefommen ; das 
Dorf Marheim aber fol ſchon vorhere ein Spanheimis 
jo Eigentum geweien ſeyn. Zu wänfhen wäre, daß 
leſes mit nähern Beweisſtuͤcen belegt werben Tönnte, 


| Ä ‚+ 


164 Oberamt Krenzuach, Unteraint Ebernb. 


veſtellle Karmelit aus dem Klofter Kreuznach Batıneng 
einem Kaplan dadier feine Wohnung, muß aber Ders 
Woniesdienſt und äbrige Pfanhandlungen zu Ebern> 
‚ Burg, Beil und Zreifen mit verfehen. Niederbaufen 
{amt den Berghätten, wie auch Duchrod und Ober: 
ufen gebören in Rafualien auch dahin. 

Becken und Kleinen Zehnten begiehet Die Dom⸗ 
- robſtei zu Mainz zwei Drittel; dab übrige Drittel 

Ie dem Kath. Pfarrer zum Unterhalt angewiefen. 

\ ; 


% 








Oberamt Lautern.. 





Einleitung. 


8 )a⸗ Oberamt Lautern liegt in dem Vogeſiſchen 
| Waldgebirge oder Wasgaue, welches haus : 
tigen Tages gemeiniglich nur dad Weſtrich geuen⸗ 
net wird a). Unter den Rarolingifchen Kaiſern 
aber wird nicht nur Lautern ſelbſt, ſondern auch 
andere den Lotharingiſchen Ganen näher gelegene 
Derter noch dem Rheiniſchen Wormögaue zu ges 
zaͤhlet 6). 

Die groͤſte Laͤnge des Oberamts von Oſt gegen 
Weſt erſirecket ſich auf zwoͤlf, und die Breite auf 
ſechs Stunden Weges. In feinem Umfange graͤn⸗ 
3et baffelbe gegen Oſt an die Grafſchaft Falken⸗ 
ſtein, die Naffau-Weilburgifche Herrſchaft Bolan⸗ 
den, die Grafſchaft Leiningen, und einen Theil 
des Oberamts Neuſtadt; gegen Sud an die Marg⸗ 
gräflich-Badifche Herrſchaft Grevenſtein, die Si⸗ 
kingiſche Herrſchaft Landſtul und daB Herzogtum 
— —— ———— — —— — — 
“) Bon dein Berge Vogelus oder Volagus, woraus der 
pagus Vofagenfis, Vasgovia oder Wasgau entitanden, 
wie auch von dem Weſtrich, hat Ich. Philipp Crolins. 
in Orätione de Anvilla. und in prolulione de Weflseha 


Ausgeführlich gehandelt. 
6) Lamey defcript. pagi Wermat, in A@. Acad. Pal. Tom 


. J, pag- 2 1 faq. 





166 Dberamı 


Smetbrüdens gegen Well an dad Zweibraͤcktſeh. 
Dberamt Lichtenberg und dad Kurpfaͤlziſche Ober⸗ 
- amt Lauterecken; gegen Nord au die Herrſchafe 
Mobenfeld oder Reipolzkirchen, die Sickiugiſche 
Herrſchaft Schalodenbach, einen Eleinen Theil des 
Dberamts Alzei, und wiederum an die Grafſchaſt 
Falkenſtein. 

In den Karolingiſchen Zeiten hat dieſe Gegend 
meiſtens in Waldungen und Wildniffen beflanden, 
welche als ein befonderer Forſt zu ben Königlichen 
Kammergütern gehöret, worin bie Kaifer ſich 
bfterd mit Sagen und Fifchen beinfliget haben c). 
Es iſt alfo ganz begreiflich, warum in jenen Zeiten 
won den in biefem Strich Landes nunmehr befind« 


lichen Dörfern und Städten Feine Spur angetrof⸗ 


fen wird. Denn nur einige Stüde würden den ums 
liegenden Bistümern und Klöflern geſchenket, wo⸗ 
burch eben zu Ausreutung ber Wildniffe und Au⸗ 
legung verfchiebener: Meierhöfe Anlaß gegebe 

worden. 


“ 


- Den wahren Grand ber noch beſtehenden Ver⸗ 


faaſſung des gegenwärtigen Oberamts muß man in 
den Megierungszeiten Kaiſers Friedrich I ſuchen. 
Diefer Lies nämlich ums J. 1157 an bem Fluffe 


Lauter , eine Königliche Burg erbauen ,„ die er 


und feine Nachfolger öfters bewohner haben. Das 
durch ergab ſich bald eine gemiffe Vollsmenge, und 





#) Imperator exercitio venandi fe tommiſit Volagi Iscre- 
» %is, . u... dehince Imperator in partes- Rumerici montis 


per Vofagum tranfiit, ibique pifcationi atque vendioni 


’ Bm diu libuit, indulht, — fggt ein gleicpjeitiger Ge⸗ 
Wichtfchreiber von K. Ludwig dem Frommen in Bithoes 
. Annal. Ftancor. edit. Francofurt. pag. 383 & 395. 


N 





Raten 167 


alage mehrerer Weiler und Höfe an Drten, weis 


che zum Feldbau und der Viehzucht bequem was 


_ zen. Alles flund unter dem unmittelbaren Schug 
der Raifer, und wurde gemeiniglic das Koͤnigs⸗ 
Iand genannt, bem ein Vogt oder Ammann, fo 
wie ber Stadt Lautern ein Koͤniglicher Schultheis 

- vorflund. - Zu dem Königlichen Palaft in Lantern 
waren auch viele vom Übel ald Burg- und Dienfls 
männer beflelle, denen verfchiedene Landesſtuͤcke 
entweber eigentümlich, oder zu Leben gegeben wor⸗ 
ben, woraus in der Folge befondere Herrſchaften 
erwachfen find. 1 ot 
Bei dieſer Verfaffung blieb ed bis zu bem gro⸗ 
fen Zwifchenreiche, in welchem die Kaifer Wilhelm 
von Holland, und Riharb von Kornwall, da ed 
ihnen immer an Geld fehlte, ben -Beifland der 


Grafen und des Adels mit Verpfänbung ihrer Tas 


felgäiter und Verleihung neuer Freiheiten erkaufen 


mußten. Damals fcheint die Stadt Lautern und das 


dazu gehörige Meichöland zum erſtenmal mit einer 
Pfandſchaft beſtricket, die Gerichtbarkeit darüber 
zu Lehen gegeben, und einige Stuͤcke ſogar von 
den biöherigen Verbande abgeriffen worden zu feyn. 


Diefe Gelegenheit benuzte hernach Pfalzgraf 


Ludwig Il, und war bedacht bie darauf gehaftete 


= Pfandfchaft an ſich zu loͤſen. Weil aber. nad) fets 


‚nem und K. Rudolphs I Tode neue Unruhen im 


Reiche entſtanden, und feine beiden Soͤhne ſelbſt 


v⸗ 


gegen einander verbittert waren, hatte die Stadt 


Lautern und bad Reichaland annoch Immer ein abs 


wechſelndes Schickſal, bis Pfalzgeaf Ruprecht der 


ältere gegen bie Mitte des V Zahrhaaderts durch 


4 


9 
1 


168 Oberamt 
‚ befondere Raiferliche Wergänftigungen bie biäberk« 


gen Pfandfchaften wirklich eingelößt und am feim- 


Haus gebracht hat. 
Von dieſer Zeit an blieb Lautern, die Stade 
‚und dad Amt, beider Kurpfalz, bis Kurf. Friede 
eich III diefelbe feinem zweiten Gohne, Herzog Ios 
haun Kaſimir, im I. 1576 zum Erbtheile befchies 
ben hat. Derfelbe flarb aber im Jahr 1592 ohne 
Dinterlaffung männlicher Leibeserben, und fo kam 
beſagtes Amt au bie Kur zuruck, von welcher es 

auch nicht mehr getvennet worben iſt. | 
Wie weit der eigentlihe Umfang bdieſes ur⸗ 
fprünglic zum Königlichen Forft (Foraftum in 
Vuofago) gehörigen Lanbeöflsiches in Altern Zei⸗ 
ten ſich ausgedehnt haben möge, Tan aus dem unter 
Kurf. Ludwig III anfgerichteten Weiſtum vom J. 


1417 einigermafen erfanns werden. „Item dad. 


„iſt der Begrif und der Zirkel bes Reichsrechts 


„um Zautern, zu dem erflen, won dem Banme 


„an, der ba heißt bed Wolfs Bierenbaum, ber ba. 
„ſtehet uf der Höhe bei Ereffelbach und von dan⸗ 
„nen bis an ben Wifendolen, und von baunen hin⸗ 
„tee Wadenan, und den Sternberg abe, bis 
„zu ber Rornen-Weiden bei Lautereck, und von 
„ bannen hinter Salfenftein abe, bis an ben Stos 


„le uf dem Stamp, und von bannen bis aubdie 


„Kronenbirken uf dem Schorienberg, und von 


‚bannen hinter Beplftein herüber biß an ben - 


„Bremerweiher, und dan bannen bis zu den 
„Stoffelen, und von dannen bis zu Barten⸗ 
„furt, und von bannen bis zu Strickelbach, 
„und von bannen wieder an bes Wolfe Bierenbaum 


— — Fr 


Lautern. 169 


70 Wins biefer, wiewohl fehr uns 


Bentlihen, Graͤuzbeſchreibung laͤßt fich ungefähr 
liefen, daß befagtes Gebiet die beträchtliche Herr⸗ 
(haften Grevenſtein und Landflul auf der ſudweſt⸗ 


lichen Seite, Hohenfels, Reipoltskirchen und Fal⸗ 


kenſtein auf der nordoͤſtlichen, die Herrſchaft Wi⸗ 
lenſtein af der ſuboͤſtlichen Seite eingeſchloſſen has 
ken wuͤſſe. 


Was die Herrſchaft Landſtul angehet, fo war ı 


folche ein Iugehör der Grafſchaft Pfeffingen, web⸗ 


. he die Grafen von Homburg von ber Pfalz zu Les 


⸗ 


hen getragen. Pfalzgraf Ruprecht J hat im J. 
1389 den zwiſchen Arnold Herrn zu Hoenberg und 
Wynemann von Gymunich, einem Sohne der Jutte 
Yon Hoenberg, wegen gedachter Grafſchaft entftaus 


denen Streit durch Heinrich Grafen von Spanheim 


rechtlich entſcheiden laſſen 4). Daß biefe Herrs 
ſchaſt Landſtul, oder, wie ſolche damals geheiſen, 
Nanſtal, dazu gehöret habe, beweiſet der Diaun- 


Lehenbrief, welchen Pfalzgrafludwig Im. 1437 .- 


Johannſen Kern zu Homburg und zu Fels aus⸗ 
gefertigt bat. Darin heifer ed: „Die Grafſchaft 


„Pfeffiagen mie Namen Fiſchbach die Pfarr und 


„,das Lceuland In Nanftaler Gericht gelegen, 
„mit Leunten, Jehnten und aller feiner Zugehörung 
„als bad gehn Pfeffingen in bie Grafſchaft gehö« 


„rig iſt.“ Einen Theildiefer Zugehoͤrungen hate 





«) In den rechtlichen Auszůgen in Sachen Eeiningen- 
Hartenburg contra Leiningen-Wefterburg num. XIII, 
und in der ingräfl. Grumbachiſchen Drudichrift wies 
wahrer Brund der Erbfolge, Weil, num.xXV1, 


x; 


der die Färften von Salm: Die Bemeinfchaft als im 


. - 
- “ 
* 
’ 
— — — — a un 


. 170 Oberam 


ven bie Herren von Dane und zu Dberflein aufaͤng⸗ 
lich zu Üfterlehen getragen. Nachdem aber bald 
hernach jenes Hoenbergifche Geſchlecht in feinem 
Mannsflamme erlofhen, mußten fie ihre Lehen 
unmittelbar von der Pfalzgraffhaft empfangen, 
Noch im 3.1612 heiſet es in einem Lehenreverfe: 
„Wir Sebaftian von Daun, Graf zu Falken⸗ 
„fein, Herr zu Oberftein und Bruch, befeunen 
„— daß Herr Iohann Pfalzgraf bei Rhein, Vor⸗ 
„mund ‚und der Kurfürfll. Pfalz; Adminiſtra- 
„tor &c. nach toͤbtlichem Abgange bed Durchleuch⸗ 
„tigſten Friedrich Pfalzgrafen Kurfuͤrſten zc. uns 
„von unſer und unſers Bruders Emichen, auch 
nuſers Vetters Johann Adolph, weil. Graf Wi. 
„richen feel. Sohns, wegen, dieſe nachgefchriebene 
„Lehen, mit Namen zum erſten: Die Zehnten zu 
„Schöneberg, Quidersbach, zu Lüden, zu 
” Sera De ‚ und zu Gtransweiler; 
„Item zu nolzlingen, ben Zehnten halber, zu 
„dem Bann das Drittel und um den Woog zu 
„Schoͤnenberg, und ber Hof zu Schönenberg, und 
„den Hof zu Quidersbah mit St. Pirmanns⸗ 
„leuten, .und allen Nuzen und Gefällen, Ge⸗ 
richten, VBefferungen und Frevlen, und allem 
„dem, bad zu Recht barzu gehörig iſt, nufl daran 
„ausgenommen , and. St. Pirmannsleuten — 
„wo bie in den alten gemönlichen Zöpe bes Hofes 
„Quidersbach gefeffen fein, als unfere Eltern bie 
„ingehabt und nf ung gebracht hau, wie diefelbe 
„hienorn won der Grafſchaft Pfeffingen an die 
m» Pfalz gefallen und gewachſen; darzu zu Belles 
„rung beffelben Lchens dreifig Malter Korns, die 


Ä 


Lautern. 171 


„m jaͤrlich zu Cautern derſelben Maas gefäls 
„len, und werben ſollen, laut vbrgehender Lehen⸗ 
>, brief mit Ausnahme der Kurpfalz Maunen und 
„eines jeglihen Rechten baran, zu rechten Lehen 
„verluͤhen bat 2c. Die Grafſchaft Pfeffingen 
warb zwar nach jenem Erlebigungäfalle an Niklans 
Blicken vom Kichtenberg wieder zu Leben gegeben; 
er gab aber folde im J. 145 1 mit aller Gerechtig⸗ 
keit der Pfalz zuruck, und von dieſer Beit an iſt 
foldye dem Amt Lautern einverleibs geblieben. 


Die Burg Nanftein, Mannenflein oder Nans 4⸗ 


ftal, ‘welche oberhalb des unnmehrigen Staͤdtleins 
Landſtul gelegen , hatte in ältern Zeiten nach der 
bamaligen Gewohnheit verfchiedene Gemeinere, 

und wurbe einigemal zu Zehen begeben oder ver 
pfamdet e), bis jene Burgmännersin Erbrecht dare - 
» auf erhielten. Das zitterliche Geſchlecht der Wins 


terbecher nahm foger ben Namen von Nanflul 


au 5). Aber bie Puller von Hohenburg brachten. 
enblidy mehrere Theile davon zufammen an ſich, 
die der KRurpfälzifche Gzoahofmeifter, Schwicker 
von Sickingen, mit feiner Gemahlin, Margareth 
Pullerin von Hohenburg, im Jahr 1507 geerbet 
bat ). Die alten Grafen von Sarwerben müfs 
fen vor Zeiten auch einige Rechte daran gehabt has 
ben, indem nach ihrer Exlöfchung ber Biſchof von 
Mez, von welchem ein Theil der Grafſchaft zu Zes 


Se no Te —— s 
e) Daran Waren auch die Grafen von Spanhelm und Zwei⸗ 
brüden betheiligt, wie folhes in der Erbordnung zwi⸗ 
(hen Pfalzgr. Stephan zu Sweibrüden und Graf Zrieds 
rich iu Veldenz vom 3. 1444 anyeführt. ift. 
J} A&! Acad. Palat. Tom.I, p. 33 & Tom.1ll, pag. 97. 
si Humbracht hoͤchſte Zierde Deutfchlandes Tab. 7Ir 

f 


’ 





ı72 Oberamt 


ben ruͤhrto, dleſes Nauſtul als ein gugehörigeg 
Mannlehen eingezogen und damit feinen Bruder, 
den Herzog Anton von Lotdaringen, belehwet bas. 
Die Sache kam au das Reichölanmergericht, und 
woaͤhrendem breifigjährigen Kriege nahmen die Here 
sogen von Lotharingen bie Herrſchaft wirklich ig 
Beſiz, ben fie auch gegen ben Weſtphaͤliſchen Frie⸗ 
beusfchluß eine zeitlang behauptet haben. Als ing 
8.1664 die bekannte Streitigkeiten wegen des 
Kurpfaͤlziſchen Wilbfangrechtes in einen förmlichen 
Krieg ausbrachen, und Lotharingen im Wasgau 
- Immer weiter um fich griffe, Lied Kurf. Karl Luder 
wig im 3,1068 Landſtul mit Gewalt einnehmen, 
Bald darauf erfolgte der Triebe, und die Freiher⸗ 
zen von Sickingen kamen wieber zu der von Kurs 
pfalz lehenruͤhrigen Herrſchaft 63)3 wobei das 
hohe Kurhaus fein wegen ber Grafſchaft Pfeffin« 
gen althergebrachted Patromat- und Zehentrecht in 
ben zwo beträchtlichen Pfarreien Harbach und Yaus 
bach, welche fonft mir Lutheriſchen Prebigern be⸗ 
fest geweſen, umb erſt feit tem J. ı 709 wieber mit 
Katholiſchen Geiftlichen beflelles werben, fi vor» 
behalten hat i). u 
Ohne Zweifel ifl dad in dem Umfange des 
Landfluler grofen Gerichts gelegene Thal Wallal⸗ 





4) Dan vergleiche , Damit Schmeders Theatrum Praetenſ. 


pag. 693. - 

a) Ueber die desfalls entſtandene Meligionsbefhwerden iſt 

im J. 1750 ein Memoriale an des H. R. R. Kurfürften, 

Fuͤrſten und Stände ıc. abfeiten ber Evangeliſchen Uns 

terthanen in ber Freiherrl. von Sidingifhen Herrſchaft 

Lendſtul ıc. die harte Religionsbedruͤckungen intermeldes: 
ter Herefhaft betreffend, Im oͤffentlichen Drud erſchienen. 


Ü_ 


Lautern. 173 


ben, und bie an das Gericht Waldſiſchbach gran 
gende Herrſchaft Grevenſtein vor Alters au der 
Gerichwarkeit des Königlichen Amtmauns zu Kane 
gern unterworfen gewefen, ba jened Thal und die 
Pfarrei Wallalben im Wormſer Bistum gelegen, 
and im XII Jahrhundert ben Erbſchultheiſen z4 
Rantern von Hoheneck verliehen, hernach aber den 
Grafen von Spanheim, und von biefen ben Gras 
fen von Leiningen verpfändet worden 4). Dis 
Herrſchaft Gredeaſtein liegt in demjenigen Gebirge, 
wo heutigen Tages bie drei Bistümer Worms, 

Svpeier and Mez an einander fiofen. Die Dörß 
ein Leymen und Merzalben, wie auch bie verfals 
_ Bene Burg Grevenſtein ſelbſt, Liegen in der Speige, 
riſchen; Mündyweiler, Rodalben und Klauſen aber 
in der Mesifchen Dibees. Die Burg und Herr⸗ 
(haft bekamen bie Grafen von Leiningen eutwweber 
als Lanbrichter Im Speiergan, oder wegen der 
Reichſsamtmanudſtelle zw Lautern, und ward vers 
mög ber Theilnag vom 3.1237 unter Ihre Wehe 
züngen gezaͤhlet. Im J. 1367 herpfänbeten Friebe 
rich der ältere aud jüngere, Gebrüder, Grafen vom 
Reiningen, ihre Veſte Grevenflein, ausgenommen 
ein Aqhtel, mit zugehörigen Dörfern Merzalben, 





x) Annoch ii I. 1426 dat Graf Emich von Lelningen Walls 
. "alben mir feiner Zugehöt an Graf Sriedrid, von Beldeng 
--  yerpfändet, Im J. 1535 wolte Pfalzgr. Johann II fols 
ed wieder eihlöfen,, worüber bei dem Reichskammerge⸗ 
zit ‚ein Streit entftand, welder dis ind J. 1557 forts 
geführt ward. Die Pfarrei aber hatte das Praͤmonſtta⸗ 
genferklofter zu Lautern bereits im J. 1271 von Reinhard 
von — erhalten. Nach deffen Saͤtulariſirung zog 
au alz das Patronatrect an fih, und feget noch wirk⸗ 
ich einen Reformirten Pfarrer dafelbfi, -— 
s , # . v 
FE 


174 Oberam ⸗ 
Rodalben, Klauſen, Steinbach, Rlegelbo 


Muͤnchweiler, Kaltenbach und ihren Hof zu A 


Jer am 6100 fl. auf Wiederlöfung an Pfalggrafen 

Mupredyt den ältern. Diefer übergab ſolche Herr⸗ 
fhaft im 3.1371 an Graf Johann den Altern von 
Spanheim mit dem nämlichen Vorbehalt des Wie⸗ 
derfalles, womit er folche an ſich gebracht unb bes. 
ſeſſen harte. Im J. 1393 verpfänbdete legterer das 
Amt an Damman von Siäingen. Pfalzgraf Lud⸗ 
wig III errichtete im J. 1420 mit Geaf Johann. 
son Spanheim und den übrigen Gemeinern einen 
Bertrag, woburd ihm die Wieberlöfung mit 9 
tanfend Gulden abermals gemähret worden. Noch 
im nämlichen Fahre verpfändere Graf Johaun von 
Spanheim bie Burg Grevenflein mit ihrer Zuges 
hör an Bernhard Margarafen zu Baben, und ale 

dieſer im folgenden feine Tochter Beatrig au Emich 

VI, Srafen von Leiningen, verehlichte, gab er ihm 

das Amt Srevenflein für 8000: fl. zur Eheſtener 

pfandweis ein, und in einem Mertuage pom J. 
14233 hat and) Graf Johann von Spanheim dieſe 
Pfandſchaft beſtaͤttigt I). Die Einloͤſang der Pfand⸗ 
ſchaft muß hernach durch die Gräflih-Spanheimis 





(de Erben, Pfal;-Simmern und Baden, erfole 


get ſeyn. Deun Herzog Johann zu Simmern unk 
bes Marggrafen Philippert von Baden Vormuͤn⸗ 
der verpfändeten befagte Burg mit ihrer Zugehoͤr 
aufs neue im I. 1540 an Pfalzgrafen Ruprecht 





* ⸗ 


4) Don der Hereiäaft Grevenftein wird In Schöpfixi hiſtor. 
Zaringo-Badenfi Tom. II, pag. 104 & 107, ſodiinn Tom. 
ML, pag. 186 auf verichiebenes angeführel, 


N. 
\ ı 
[4 


| 


Lautern. 175 


zu Belhenz, nach deſſen Ableben fie aber dieſelbe 
im J. 1544 wieder eingeloͤſet. | 

Diie alte Burg Wilenflein, die au, in dem . 
urfprünglichen Reichögebiete dev Stadt Lautern ges 
legen , bat ebenfalls ihre eigene Befizer gehabt, 
die den Namen davon geführet haben. Landolf 
von Wilenflein kommt im J. 1150, und im Ir 
1185 mit feinem Sohne Heinrich, diefer-aber im 
3.1191 allein vor. Bon felbiger Zeit an ſchrie⸗ 
ben fi die Kolben von Wartenberg auch von bies 
fer Burg, vermuthlich weil beide Gefchlechter eis 
nerlei Herkunft hatten, ober nad) ber damaligen 
Gewohnheit gemeinfchaftliche Befizer waren, Sm 
5.1395 haben Sohanu von Flersſsheim, und fein 
Sohn Berthold, Hauns von Hoheneck, Stemler 
von Weinheim, und Nibling von Fleräheim; for 
dann im J. 1374 Ede von Rautern, und 1398 
Hanus und Peter von Flersſsheim, Jeckel von Uls ° 
veräheim, Johann Horueck von Weinheim, und 
Chriſtian von Meckenheim, ihre Theile an der 
Veſte Wilenflein dem Pfalzgrafen Ruprecht dem 
aͤltern gedfnet. In den folgenden Jahrhunderten 
befafen diefelbe die von Flersheim und die von Dune 
zu Oberſtein. Jene hatten auch einen Theil an 
dem Dorfe Trippftatt, und die Hube Tiefen 

thal bei Beifelberg eigentümlich; alles uͤbrige aber 
zührte von ber Pfalz zu Lehen. Mach Erlöfchung 
des Sleröheimifchen Geſchlechtes fiel jenes Eigen» 
tum auf den mit einer Erbtochter vermählten Jo⸗ 
bann Konrad Blarer von Geiersberg, und von 
Diefem ay das Gefchlecht von Bozheim. Hingegen 
wurben die Lehen den Grafen von Falkenſtein zu 
7 , 


176 | Oberamẽ 


Daun aud Oberſtein lange Jahre hindurch gereis 
chet. Nachdem aber ſelbige ihre Beſizungen au 
die Herzogen von Lotharingen verkauft, wurden 
beſagte Lehen im J. 1715 an Ladwig Anton Frei⸗ 
herrn von Hacke zu Schweinspaint, Kurpfaͤlzi⸗ 
jchen Oberſtjaͤgermeiſter, ſtatt der Ihm von Kurf. 
Johann Wilhelm verliehenen, hernach aber wieder 
ringezogenen Oberpfaͤlziſchen Richteraͤmter Zeitlae 
wnd Sallern zum Erblehen übergeben. Dieſer 
kaufte im J. 17 19 von Friebrich Kaſimir von Boz⸗ 
beim die genannte Allodialſtuͤcke ebenfalls an ſich m), 
wodurch die ganze Herrſchaft, vamentlich die zer⸗ 
Jallene Burg Wilenſtein, bie Dörfer Trippftatt, 
Aſpach und Melsbach, wie and) bie eingegangene 
Burg Stelzenberg mit ihren Bugebörungen au bie 
Freiherren von Hacke, ald dermalige Veſizer, ges 
Tommen ſiud. 0 | | 
Als die Stadt Lantern und das bazu gehörige 
Königsland an die Pfalz gekommen, hatten bie 
Raugrafendeas jegige Amt Rodenhanfen, die Sra⸗ 
fen von Spanheim aber die Burg Wolfſtein pfands 
weis, Hohenecken bad Geſchlecht gleichen Ramens, 
das Gericht Waldfiſchbach die Grafen von Hohen⸗ 
) F . nn burg 











‘ 9) In dem daruͤber wuögefertigten Ranfbriefe heiiet es: 

36 Friedrich Caſimir von Bozheim, ar. Preufis | 
„ſcher Obriſter, * Nieder-Reutenbach wohnhaft — bes 
„tenne — daß ich — verkauft habe — dem — Ludwig 

"4, Anton geeineren von Hacke — meinen von denen von," 
on Sleröhe m berrübrenden gewiffen Antheil Rechts und 

„ Gerechtigkeiten als Condominus ih dem Dorfe Tripps 
. "yftstt famt allen appertinentien , Unterthanen, Nenien, 
v Waeezutic die Hube Tiefenthal bei Bäftiverg und 


WW 


oo \ 
on —8 


Badtern, m - 


burg als ein Bugehör ter Grafſchaft Pfeffingen, 
Hochſpeier und Frankenſtein die Grafen von Leis’ 
ningen, Dtterberg und Erlenbach das Kofler Ot⸗ 
terberg, Morlautern dad Kloſter zu Lautern, En 
kenbach und Ulfenborn das Kloſter Enkenbach im 
Belize. Auf welche Urt folde nah und nach zu 
dem Oberamte gezogen worben , davon wird bei 
jedem ind befondere ausführliche Nachricht erthei⸗ 
let werden. ER 
Dad Oberamtiwirb nunmehr, nachdem das Ges 
riche Kübelberg von 12 Dörfern und 6 Mühlen ing 
8.1779 davon abgerifien, und dem Herzögtum 
Bweibrüden einverleibet worden iſt, anf folgende 
Alrt eingetbeile:. .: . un 
x) Die Stabdt Lautern mit 15.Qöfen und 6’ Muͤhlen. 
2) gie Stadt Otterberg mit 8 Höfen aud 4 
uͤhlen. | J .. WB 
3) Das Gericht Morlantern, beſtehend ans zwai 
Doͤrfern. 5 | ‚ ‚4 
4) Das Gericht Neunkirchen, aus zwei Dörferg.- 
and einem Hoſe. Br 
5) Das Gericht Alfenborn auch ans zwei Dörfern 
und einem Hofe. nn 
6) Die gemeinfhaftlihen Dörfer Hochſpeier und 
Frankenſtein. 
7) Das Dörflein ober der Weiler Danſenberg. 
8) Die Kellerei Hohenecken, ans vier Dörfern, 
zween Hoͤſen und einer Mähle, 
.9) Das Gericht Waldfiſchbach, von 6 Dorfern 
und 2 Mühlen. Zu = 
40). Das Bericht Ramſtein von 11 Dörfern, 5. 
Hoͤfen od 2 Miblen — — | 
pf. Fedgraphie IV. ©. M 
. 4 - | 


Ya 


38 Oberanu 


1) Das Gericht Weilerbach von 6 Dörfern, 4 

4 Hoͤfen und 4 Muͤhlen. F 

12) Das Gericht Steiuwenden von 5 Doͤrſern. 

33) Die Stadt und das Amt Wolfftein mie 15. 

: Dörfern, 11 Höfen und 4 Muͤhlen. 

14) Die Stade und bad Amt Rockenhauſen mit 
5 Dörfern, 8 Höfen und 3 Mühlen. 

Ein grofer Theil Liefer Orsfchaften Liegt auf 
Beiden Seiten der Lauter. Da biefe ihren 
Lauf gegen Nordweſt nimmt, fo ergiebt fih, bag 
be näher fie dem AUusfluffe in den Glan koͤmmt, 
das Erdreich befioweniger ben rauhen Bergwinben 
audgefezet ſey, welche die gegen Sudoſt auffleigens 
: de höchfte Schneeſchmelze verurſachet. Die Frucht⸗ 
barkeit iſt alfo fehr verſchieden. Deus bie Berichten 
Mamflein , Weilerbad) und Steinwenden, wio 
auch die beiden Unterämter Wolfflein und Rocken⸗ 
hauſen dringen vortrefliches Getrald und Futter, 
Yeztere and) etwas Wein und viel Obſt. Dagegen 
beſtehet ber fuböflliche Theil ans hohem mit Waͤl⸗ 
dern, Felfen und Wilduiſſen erfällten Bergen; hat 
alfo aufferseinem beträchtlichen Holzwachſtum und 
der Viehzucht wenig andere Nabrungsquellen »). 
MWildpre und Fiſche gibt es in allen Gerichtern. 
Aber feitdem man angefangen das Holz zum hol⸗ 
laͤndiſchen Schifbau, und zu andern Beduͤrfniſſen 
gu verflöfen, wodurch bie Waldungen nicht wur 
übermöffig mitgenommen, fondern auch fogar hin 
nund wieder zum Feldbaun beunzet werben ; ferwer 





E Sieh Joh. Daniel 31989 DVorlefung von der. Ders 
ſchiedenen Srudytbarkeit der Pfalz amkAhein um 

Dosen Urfachen, in Adis Acad. Palat. Tonk. I; pr 433. 
\ . 48 


rt 


ı 


| 


Lautern. 1m 


| ‚bie an ben häufigen Brunuquellen und Baͤchen aus 


‚gelegte Fiſchwogen oder Weiher auszutrocknen und 
in Wiefen zu verwandeln, find jene Erzeugniſſe 
mis dem ehmaligen Üeberfluffe daran nicht mehr zu 
vergleichen. Uebrigens gibt ed aud) Queckfilber 
and Eifenerze,, Turf und Steinkohlen in diefens 
Dberamte, wie an gehörigen Degen gezeiget werben 


ſoll. BR | 

Die durch das Oberanitageblet ſtroͤhmende Fluͤſ⸗ 
ſe und Baͤche ſind vornehmlich die Lauter, die Al⸗ 
ſenz, bie Speierbach, die Fiſchbach 2c. die alle 


vier in einem kaum zwo Meilen im Umfange be⸗ 


tragenden Bezirke entſpringen, und dennoch ihren 
Lauf gegen verſchiedene Hauptfluͤſſe nehmen; eine 
gewiſſe Unzeige, daß in dieſer Gegend bie hoͤchſte 
Schneeſchmelze gefucht werben müfle. . Denn bie 
Lauter und Alſenz flieffen gegen Nordweſt, erflere 
in den Glan, ben bie Nahe aufnimmt; die.andere 
unmittelbar in die Nahe. Die Speierbacdh aber 
gegen Oſt in den Rhein, und bie Fiſchbach gegen 
Sudweſt in die Bliefe, and mis diefer durch bie 
Saar in die Mofel. 

Mit Anfang bed gegenwärtigen Jahrs wurden 
bei der Aufnahme des ganzen Oberamts und ber 
damit verbundenen Unterämter 3762 Familien, 


and harunter 23 Mennonifien, 17 Juden, übers 


banpt aber 19752 Köpfe gezaͤhlet. Die Viehes 
zucht beftand in 892 Pferden, 3066 Ochſen, 4847 
Kuͤhen, 4442 Rindern und Kälbern, 9608 Schaa⸗. 
fm und 10192 Schweinen. Un Gebäuden fan⸗ 
sen ih go Kirchen, 26 Pfarrhäufer, 82 Schu⸗ 
In, 29 zburgeslihe, 209 aemeinn nu 1237 freie 


7 
j I, 


«80 Dberasme . 


Käufer, 1963 Schenern aud 54 Mahlmählen. 
Bämtlihe Gemarkungen enthalten 53934 Mor⸗ 


gen Ackerfelb, 274 M. Wingert, 10053 M. | 


Wieſen, 652 M. Gärten, 4638 Weide, und uns 
gefähr 24673 M. Wald, ohne bie herrſchaftlichen 
Rameral-Waldungen. _ Ä 
- Bor dem XIII Jahrhundert findet man Eeiug 

Spur von Richtern und Gerichtstaͤgen, die im Mas 

men ber Raifer in dem ganzen Umfange biefeö Ober; 

amts gehalten worden find, Unter K. Friedrich 

Il kommt ein Schultheis, banı ein Verweſer des 

Königlicyen Hofes zu Lautern, hernach ein Burg⸗ 

graf, und endlich ein Amtmann daſelbſt wor. Die 

lezte Dienſiſtelle beſtehet bis auf dem heutigen Tag, 
wis and folgendem Verzeichniſſe erſehen werden fan. 
ı219 Herburdus Scultetus de Lutra fiebet 
unter beu Zeugen eines Vergleichs zwifchen 
der Probflei zu Lautern und Wirich vor 
Duna. 

3220 Reinhardus de Lutra, Scultetus, in zwo 
Kaiſerlichen der Abtei Wadgaſſen ertbeilten 
Freiheitäbriefen, nad) deren einem dieſer Rein⸗ 

hard mit dem Zoll per totum patrimonium 

des K. Friedrichs 1 in Lutren belehnet war. 

1257 Cunradus Comes Silvefter und Sifridus 
de Hohineckin, procuratores curiae in 
Lutra, baben einen Kanfbrief der Spitals 

irche gu Lautern über gewifle Güter zu Kaz⸗ 

. weiler befiegelt. „Der Kauf war gefcheben 

-  coram domno Sifrido judice Lutrenfi, 
welcher ohne Zweifel ber obige Sifrip von Ho⸗ 

henecken geweſen iſt. * Bun 

\ 


\ 


— — — 00 


Lantern. — 18? 


1262 Sifridus regiae civitatis Lutreie Sculte- 
| tus & Reinhardus filius iſt um fo gewiſſer 
ber mämliche Sifrid von Hohenecken, ba feis 
ned Bruders Reinharbs Sohn, Heinrich vom 
Hohenecken, zugleich mit ihm vorkommt. . 
indem fie gemeinfchaftlic dem Klofler Otter⸗ 
berg eine SBerfiherungdnrkunde Aber beffem 
Ä Id eheſam⸗n in ben Waldungen zugeſtellet 
a en. 
J #267 Reinhardus regiaeccivitatis LutraeScub« 
| s & Henricus de Hohenecken, Ges . 
—— nach dem obigen, haben den 
Klofter Otterberg in „dcen Hofguͤtern und 
Waldungen zu Rohrbach freien Wäidgang 
und Beholzung zugeflanden. 

1276 Hertelo de Lutra imperialis äulae Sculs, 
tetus in einer Diterberger Urkunde bes Raus 
grafen Ruprechts, der loco & vice ſeiner 
confanguineorum ‚ Emichonis & Fride- 
riciComitum de Leiningen fpeciali eorum 
mandato in Ober⸗Rorbach zu Gericht gefefs 

ſen. Diefen Grafen von Leiningen war das 

mals bie Handhabung der Gerechtigkeit und 

des Landfriedens in dieſen Gegenden anvrr⸗ 
craut; wie denn Graf Friedrich beſonders im 
J. 1279 Juftitiarius generalis & vicem 
gerens -in partibus-pro bono pacis genen⸗ 
net wird. 
1324 Niklaus von Kiübenheim, Sqyultheis, fa 
an bes Königs Gerichte zu Lantern ald din  “ 
Richter vor dem Burggrafen Philippfen von 
Taleuflein, Wolfeam von Lewenſiein zu 

‚ | M 3 
a 2 


I: 


188. Oberamt 


1332 Johann von Randecken, Ritter n. Atmanm, 
| in einem zwifchen Erzbiſch. Balduin von Trier 
und Pfalzgr. Ruprecht I errichteten Bunde 
brief. Da unter 8. Karl IV bie Belhäs 
= zung ber Stadt Lautern und des Königslane 

»  bedeben biefem Ruprecht übertragen bat, unter 
feinem Sohne 8. Wenzel aber alles gar vers 
pfänbes worden, fo folgen num bie Pfälzifchen 
Beamten, und zwar 


2388 —— von Fleroheim , Amtmaun zu 


2 


p)- 

2406 Geha von Diedenbeim , Amtmann zu 
Lutern, wird von K. Ruprecht mit einem 
Theile des Gartens vor ber Burg zu Freins⸗ 
beim belehnet. 

2434 Friedrich von Flerſheim, Amtmann, des 

vorigen Bechtolds Sohn g). 

2467 Karl von Breidenborn, Umtmann, in einer 
Otterberger Urkunde. 

1484 Hannd von Flers heim, Ritter n. Amtmaun r). 

1527 Reinhard Dhun von Winningen, Amtmann. 

1543 Chun Erkenbrecht von Daͤrtheim ‚ Amts 

mans). 

3556 Bechtolf von Flertheim, Amtmann H. 


3557 Kaſpar von Guberöhaufen, Amtmann #). - 


. 1561 Friedrich von Florsheim, Amtmann. | 





3 Schilter Cod. jur. Aleman. pag 
er „Tosnmt dis ind J. 1451: vor, und folt/90 Jahre lang 
gelebt 

9 Ber ee Bibl. Equeſt. Tom.I, pag. 256. \ 

s) Beide vermög Kurf. Ludwigs v Dienerbuces. 

») Sumbracht hoͤchſte Zierde Deutichlandes "Tab. T. 
“) Lebwann lupletu⸗ de Pace religionis pag- En 

\ - 


un 
NN, 


— — 


1 
1 


u 


Kantern, ° , I 85 


[4 


2565 Friedrich Kraz von Sharfenflin.. on 
«575 Dieterich von Weyer, ber Rechten Doktor, 


wurde im J. 1591 Burggraf zu Starkenburg. 


an ber Bergſtraſe. 


1584 Kohrad Kolb von Wartenberg der juͤngere. 


2590 Johann Quadt von Zanböfron, Ammann. 


3397 Konrad Kolb von Wartenberg zum atemnal, 


41600 Stephan Quadt von Wickerad. 


‚2604 Johann Engelbert ven Lauten. 


31613 Hanns Wolf Herr zu Elz, Amtmang, 
war bei ber Heimführung ber Gemalin Fried⸗ 
richs V 

1625 dam von Efferen, Umtmann, waͤhren⸗ 
dem Zojaͤhrigen Krieg vom Kaiſer beſtellt. 

2640 Johann Kaflmir Kolb von: Wartenbng; 
. Statthalter x). .- 

1677 Johann Georg von Bendeleben, Amtmann. 

1694 Ferdinand Andreas Freiherr von Wieſer, 
zugleich Obriſter und Kriegsrath. 

1703 Franz ‚Seo Graf von Wiefer. 

1721 Heinrich Wilhelm Freiherr von Sikingen, 

3737 Karl Anton Freiherr von Sickingen. 


. 32743 Stanz LudwigFreiherr Schenk von Schmidts 


burg, zuvor Öberamtmann zu Simmern. 


176 5 Karl®raf vonSchall zu Bel, Oberamtmann. 


‚ Seit hundert Fahren bekleiden die Öberamtlente 


biefe Stelle nicht mehr in eigener Perfon, fondernfie 


wird von dem zeitlichen Ranbfchreibex verwaltet, Dem 
win ben Amtstaͤgen beiſi zender Oberamtsſſchultheis 
oder Ausfant und ein Oberamtſchreiber zugegeben 





>) Hum acht |, 6. Yab, 304, 2 


“ tn 
M4 





184 Oberamt 


find. Hiezukommen ein Dberamtsunköften-Bels- 
Empfänger, ein Oberamtsphyſikus, drei Advo ka⸗ 
sen, ein Umtöreiter 2. Die beiten Unterdinser 
MWolfftein und Rockenhauſen, wie aud die Kelle⸗ | 
sei Hohenecken haben ihren eigenen Beamten. Die 
uͤbrigen Ortſchaften find in Gerihter eingetheilt 
Bu Erhebung und Verwaltung der Kameral⸗Ren⸗ 
ten ift ein Gefällverwefer, zur Aufſicht über das 
Zollweſen ein Bollbereiter , für das Schazungs⸗ 
‚ eder Steuerwefen ein Obereinnehmer , und ‚über 
die Kurfuͤrſti. fowohl ald gemeine und eigentuͤmli⸗ 
che Waldungen bed ganzen Oberamts ein yorfimein 
flex mit unsergebenen Forſtknechten angeſtellet. Die 
Gefälle der ehmaligen Stifter und Kiöfter, and 
Kirchen. und milden Stiftungen werben durch des 
ſondere Schafaer, Pfleger und Kollektor verwaltet 


Stadt Rautern. 


Sum Unterfchiede anderer Orte dieſes Namens, 
befonderd der im Herzogtum Braunfchweig gelege- 
nen Stadt und Amt Königelutter, wird Diefe nun» 
mehr Pfätzifche Dberamtsftadt gemeiniglich Kaiſers⸗ 
Isutern genannt. Sie bat ihren Namen von dee 
Durchfliefenden Bache , welche eine Stunde oberhalb 
entfpringt, und 7 Stunden Davon bei Yautereden in 
Den Glan fält. Sie liegt im Wasgaue, oder dem 
Bogefifhen Gebirge, welches ehedeſſen der Waſt⸗ 
üben, jest aber dad Weſtrich deifets gehörte jedoch 
auch zu dem Umfange des alien Wormsgaues. Gie 

iſt in einer gewiſſen Entfernung durchgehends wert 
Seld- und Waldhägeln umgeben, und hat eben, Daher 
eine fchöne Lage. | \ 
autern ift unſtrittig eine der älteften Drtfhaften 
in Diefer Gegend, wiewohl die Erzählung ‚| daß Ju- 
| UN. 


\ N 


N 


‚ Stadt erbauet und ſolche Caefaream Julii genennet, 
Der Hunnenfönig Attila aber im J. C. 450 wieder 


zerſtoͤhret habe, woraus hernach das Dorf Lautern 


entflanden fey, unter die blofen Erdichtungen gerech« 
net werden muß. Bon gleihem Stoffe iſt Die ge⸗ 


ſchriebene alte Ehronif diefer Stadt, foviel den ein . 


gentlihen Urſprung berfelben betrift, indem darin 
vorgegeben wirb , Daß bei wer im J. 292 unter den 
Kaifern Diofletian und Marimian in Der Gegend von 
Trier wider bie Chriſten vorgenommenen grofen Ver» 
folgung eine fromme Srau aus einem edeln Geſchlech⸗ 
te der Aſſyrier, Namens Lıitrina, von Trier fort ger 
wandert, und lange Zeit in den Wäldern mit ihrem 
Dofgefinde herum geirret fey , bis fie ich endfich in 
einer von einem Klaufner bewohnten Wildniffe, eine 
Meile Wegs von der jezigen Stadt Lautern gelegen, 
Die noch wirklich Einfiedel heiſe, ejne Wohnung er» 
bauet, und foldhe nach ihrem Namen Lutrea genen« 
nets daß hernach R. Karl der grofe den Ort im J. 
814 mit Graͤben, fiarfen Mauern und hoben Xhürk 


wien zu umgeben angefangen, mit Stabtrechten ber 


gabt, und folglich den Grund zu ihrem nachherigen 
Flor gelegt habe y). nn 


“ Sp der über die Erbfehaft K. Lothars II vorge⸗ 
gangenen Theilung vom Jahr 870 wird ein Luterz 


in K. Ludwigs des Deutſchen Loſe geſezt, und von 


einigen unſer gegenwaͤrtiges Lautern darunter verſtan⸗ 
der æ). Aulein es iſt gewiß, daß hier von feiner 
Stadt, fondern Son Der Abtei Luders (Lure) in Der. 
x ..— 1— 1 


Dieſe Chronik fährt den Titel! Don der Stadt Rab⸗ 

‚jerslautern, wann fie gebanet, und was fich allda 

u gugeirn en. Sie endiget fih mit Anfang des XV Jahre 
underts. 

®) Solches behauptet Freker in Origin. Palat. L. II, Caps 

"XII Seobald. Fabricins in Orat. de Lutrea Caeſ. pag: 18 


P | Ms 





 Rautem. 185 


ud Caſar im Jahre der Welt 3912 bier eine grofe. 


> 
. 


186 Oberamt 


Srafſchaft Burgund die Rede geweſen ſey a). In⸗ 
deſſen bleibet es nicht weniger wahr, daß gedachter 
K. Ludwig den Theil des Weſtrichs, worin Lautern 
‚gelegen iſt, im Beßze gebabt habe, und daß als fein 
ohn, K. Karl der Dide, im J. 882 die Kirche zus 

St. Bartholme in Frankfurt mit Gefaͤllen in verſchle⸗ 

Denen Königlichen Dörfern und Höfen begabt bat, 
Rautern namentlich Darunter begriffen gewefen 5b). 
In diefe Beit mag auch Die Erwerbung gewiſſer Gü- 
der einfchlagen, welche Die Abtei Lorfch zu Lautern 
beſeſſen hat c). In der Mitte des XII Jabrhunderts 
sefchahe es, daß Kaifer Friedrich I zu Lautern eine 
grofe Königliche Burg aus rothen Gandfleinen er— 
bauet, welche auf einer Seite mit einer Karten Mauer, 
und auf Der andern mit einem Sifhwener umgeben, 
Dabei auch ein ſchoͤner Thiergarten angelegt geive« 
fen.d). Gedachter Kaiſer ftiftete zugleich ein Hoſpi⸗ 
tal daſelbſt mit.einem Klofler, wovon unten fol ge⸗ 
handelt werden. Der Ort ſelbſt aber ſcheinet anfäng- 

lid ein Eigentum der Mheinfränkifchen Herzoge ge= . 
werfen zu ſeyn, das auf Die Schwäbifch-Hohenkaufim 
ſche Herzogen, aus welchen K. Sriedrich I entfprup« 
gen , vererbet worden if, indem noch Diefed Kaiſers 
Enkel, K. Friedrich II, die Stadt Lautern, mie oben ſchon 
(6.180) gefagt worden, fein patrimonium nennet. Gie 
dat äbrigeng in Anfehung ihres Urſprungs fehr viel 





“) Siehe die Vorrede des Hetrn Lumey ad Tom.III, Cod. 
Lauresh. auf dem Bogen dd " 
.. 8) Gudenss Cod. diplom. Tom.I, num.I. . et 
e) Cod. Lauresh. Tom. MI, num. 3674. beifet es: Item 
haec et [umma & dinumerstio rerum pertinentium & 
villas dominicas, quae inferius nemisantur &c. de Lu- 
 .&hras in Ville Luthra inveniuntur de Terra arabili jur- _ 
niales LXII, delerti XXIIII, & de Pratis ad carradas XL 
& ſeptem Hubae, quae [olvunt tenfum & fervicium 
„„Beut caeterae. _ | j _ 
‚W) Vid. Aadevicns de rebus geftis Friderici I Rom. Imp. &e, 
Libr, II, Cap. LXXVI in Urfifi rer, Germ. foribter, 
. UN 
\ J J 





Lautern. | "7 


ähnliches mit der Stadt Hagenau im anlern Eifaß ed). 
‚ Unter den. Schidfalen der Stadt Lautern wird erzähe 
det, daß fie im J. 1234 in einer Empörung, und im 


5.1256 durch einen Donnerſchlag eingeäfchert,. aber : 


jedesmal wieder aufgebauet worden fey. Bis dapin 
folen auch verfchiedene Kaifer Dafelbft gewohnt und 


Hochzeit gehalten haben f). Durch den Untergang _ 


Des Hohenflaufifchen Hauſes ward. Lautern, fo wie 
Hagenau, eine unmittelbare Reichsſsſtadt, und Die 
Dafige Burg ein Eigentum des Reichs. Beide, Burg 


und Stadt, Abergab K Richard famt der Veſte Tri⸗ 


fels und den Meich8fleinodien Dem Ritter Reinhard 
son Hoheneck, mit welchem nach jenes Abfterben der 
Dfalggraf Ludwig II im $ 1273 überein gekommen 

ik, daß er die ihm anverträute Güter, Veflungen 


und Kleinodien mit aller Zugebör für. sooo Mark Sile 
ber6 dem neuen zu erwähblenden Raifer übersepen. 


ſollte. Im J. 1276 ertheilte K. Rudolph I feiner 


und der Reichsſtadt Lutern eben- die Freiheiten und. 


Mechte, weiche Der Stadt Speier verliehen waren g). 

Diefes beflättigte hernach K. Adolph im J. 1294, 
und K. Albert beſchenkte Die Stadt im J. 1303 mit dem 
beträchtlichen Wald Spizrein, und beſtimmte deſſen 


Umfang von dem Wege nach Aſpach Durch dag Weh⸗ 


nerthal bis an die Lauterſpring, von da bis Nen⸗ 

tersweiler und bis in den Bremerein, zu ihrer Den. 
nuzuns h). 

K. Ludwig IV verliehe derfelben im %. 1 23 ein 

Ungeltvon Wein, Setraid, Tüchern und alem Viede zu 

erheben, um die Davon eingebende Gelder zut Be⸗ 








e) Hievon handelt Schöpflini Alfat. illufr. Tom. IH, p: 253. 


f) Sotches erzählt Simonis in feiner Beichreibung aller 
Biſchoöffe von Speier p. 96 & 102. fcheint aber alles 


aus der oben. angegogenen Lauterer Chronik gefchöpft zum 


haben 
8) In Aa. Acad. Palat. Tom.I, Pag. 7, 
4) Ibid] pag- 72. 


„. wi 


— —— — — —— — a-- 
‘ 


! 


188 ' Dberamt 


fefigung ber Stuͤdt zu verwenden ö). Ningegen ders 
pfändete er im nämlichen Jahre Burg und Stadt 
dem König Johann von Böhmen um 10 taufend 
Pfimd Haͤller ), befahl jedoch im J. 1332 den 
Schultheiſe und Burgermeifter,, Die Durch Die Stade 
führende alte Land- und Heerftrafe zu unterhalten, 


auch feine Nebenwege zu geflattend). Im J. 1344 gab 


er feinem Vettern, Pfalzgrafen Rudolph, auf, ſich 
des Reichs wegen aller Güter, deren fich Die Grafen 


‚in dem Wasgaue und andere unrechtmäfig angemaßt, 


u unterziehen. -&leichen Befehl ertheilte K. Kart 
IV dem Pfalzgraf Ruprecht Dem ditern im J. 1357 
wegen der Pflege Kaiferdlautern, Burg und Stadt, 
wie auch Wolfftein und des Königsland mit feiner 
Bugehör , folche bis auf Widerrufen zu fchirmen und 


Jorichen bat, die Stadt und ihre Zugehör bei allen 
echten, Zreibeiten und Gewohnheiten zu belaffen. 
Bier Jahre darnach verfprach gedachter Raifer, den 
Pfalzgrafen von der Burg Wolfſteia oder Lautern 
nicht zu entfegen, er habe ihm Dann zuvor 5000 Floren⸗ 
zer Gulden bezahltz und, im J. 1367 fehrieb er ihm 

ner, Kaiferslautern niemand ohne andermweite fei- 
‚ne Bothſchaft einzugeben. Im J. 1378 befähigte 
auch der Nömifche König Wenzel den Pfalzgrafen 
Ruprecht den jüngern, die fchon vorhin verpfändete 


KWeichsveſte, Städte und Dörfer Oppenheim, In⸗ 


gelnheim ıc. und dazu feine und des Reichs Burg 
— — — — 
ij Ad. Acad. 1. c. S. 73. 





&) Specimen, diplom. in Oefelii Script. rer. Boic. Tom. u 


paß. 143- 
ä Aa. Acad. Pal. 1. c. nah der gefchriebenen Chronik fell 
zwar Graf Jofried von Leiningen dle Stadt Zautern vom 


Neid zu Lehen getragen und an Erzbiſchof Balduin zu | 


Trier abgetreten haben. Aber weder in der Trieri⸗ 
nen Gefaichte, noch anderswo, findet ſich hlevgn einige 
" Nachricht. 4 . BE " 


w>. 
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* 


Zar 189 


and Stadt Kaiſerslautern zu beſtzen m). Im J. 


1385 bat Friedrich von Bylenſtein, ein Ritter, den 
Mfalzgrafen Ruprecht den aͤltern um die Erfaubniß, 
fein. Haus und Hofrait auf Der Burg zu Lautern, 
auch einen halben Barten ald Burglehen an Wimarn 
von Gimnich, Pntelmann von Graſewege und Ka⸗ 
tbarine Frau don Hohenburg verkaufen zu Dörfen, 
Dald darauf nahm gebachter Pfalzgraf Bechtolfen 
von Flersheim zum Burgmann zu Lautern auf, und 
verliehe ihm nicht nur fein Haus und Hof, Den vor» 
mals Hermann von Steden befeffen #) , fondern auch 


ein anderes Burgleben auf dem „Dehem zu Lautern, 


„das da heißt, das Ecker, welches dem Reiche und 
„ihm von Johann von Wartenberg, Nitter, ledig 
geworden war.’ Godann gab er Johannſen Hor⸗ 


ne von Weinheim dasjenige Burglehen, welches vor⸗ 


hin Johann von Breitenborn vom Reiche getragen 
hatte 0). Woraus erheflet, Daß Lautern mit aller Zu⸗ 
gehör und Serechtigkeit ald eine wahre Reichſspfand⸗ 
(haft zur Pfalz gebörig gewefen. Dennoch verfchrieh 
hernach K. Ruprecht Diefe Burg und Stadt mit Op⸗ 
penbeim, Ingelndeim ıc. im J. 1402 feinem älteften 


Sohne, Herzog Lubmwigen III, für 100 taufend fir 


Die er ihm neuerlich Darauf gefchoffen hatte, Zünf 
Jahre darnach mußte die Stadt Dem leztern huldie 
genp). Weil nun gedachter Pfalzgraf Ludwig jenen 


Hfandſchiling aus der von feiner Gemahlin Bianfe 


ihm zugebrachten Morgengabe bergenommen hatte, 
Kamen auch jene Pfandfthaften hei der unter K. Ru⸗ 
prechtd Söhnen vorgegangenen Zheilung in feinen 








m Die Urkunde findet fih in Aa. Acad. Palat. Tom.I, 


. pag. 74, num. XXII. . 

n) Geben zu Heidelberg, da man fhrieb MCCC und darnach 
. "An dem LXXXVIN Sabre, 

60) Datum Heidelberg crafting St. Kiliani MCCELXXXVIIL, 


» bei Tyiner Cod. diplom. p. 120 fgq. ) 
N) Bali mas Dievon bei Oppenheim im 3 Theil @. 


an wor 


1 
⸗ 


\.. 


196 Oberamt 


Anſchlag, ſondern waren dem älteflen Sohne zum 
voraus ſchon zuſtaͤndig. Er lies daher im J. 1417 
uͤber die der Stadt Lautern von Kaiſern und Koͤnigen 
ertbeilte und ſonſt dergebrachte Freiheiten und Ge— 
zechtfame ein feierlihed Weistum errichten, wobei 
Friedrich, Graf von Zeiningen, in feinem Namen 
vor Gericht gefeffen, und die vier Glieder des Reichs, 
Die zu Lautern gehörten, deswegen befragt hat. Die 
ſe nun, und Die damaligen Burgmänner, waren Fried» 
rich Graf von Veldenz , Jodann Herr zu Homburg, 
zebam Here von Lewenſtein der jüngere, Ritter, 
imon Mauchenheimer, Heſſe von Rande, Johann 
Yon Lewenftein, Johann von Stein, Friedrich von 
Montfort, Goͤz von Aulnhofen, Karl Bufer von 
Wartenberg, Hanns Horneck von Weinheim, Kon 
rad von Suzberg, Henne von Breitenborn, Simon 
on Breidenborn, Johann Hubenriß, Konze Kucher 
von Dannenfels, Friedrich von Flersheim, Brenner 
Yon Lewenftein, Wilhelm Hornel von Weinheim, 
Peter don Gauwersheim, Beer zu Lautern, Ham⸗ 
man Steinhäufer,, Albrecht Keffelring,, und Heinrich 
Schreiber zu Lautern, welche von allem umftändliche 
Machricht'gaben,, und zugleich den Umfang des gan» 
‚zen Gebietes, worüber fich des Reichs Berichtbarkeit 
erfivedet, beſtimmten g). = 
Bei der Konftanzer Kirchenverfammlung fiel es 
zwar Dem K. Sigismund ein, die Reichspfandſchaft 
von Lautern und andern Drten anzufprechen, wo⸗ 
Durch der Pfalzgraf Kurfuͤrſt in folchen Unmwillen ge» 
fezt worden, daß er die Berfammlung verlaffen, und 
fih in feine Lande zurud begeben bat r). Jedoch 
verblieb es bei dem bisherigen Beflze, und der Kurs 





a) Diefes Weistum iſt im I. 1417 nf den Dornftag nad 
Alterheiligen Tag errichtet, und von Kurf. Philipp auf 
Dierlftag nach Leonhardi anno Dom. MCCCCLXXXV U 

.... Helbelderg beftättigt worden. J 
5) ofſelii Script, Sets, Bag Tom. I, pag. 608, b . \ - 
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rn Lautern. 791 
fürft verordnete in feiner (1427) gemachten lezten 


. Bißendmeinung, daß alle ReichSpfandfchaften, na⸗ 
mentlich Lautern, feinem älteften Sobne verbleiben 


folten. Nach feinem Tode machte der Vormund, 


Herzog Dito von Mosbach, eine Ordnung in Beftel« - 


ung des flädtifchen Regiments. Zn 
Im J. 1446 belehnte Kusf. Ludwig IV, H. Fried⸗ 
rich den Hundsrucker, und H. Ludwig den Schwar⸗ 


zen mit den zus Grafſchaft Veldenz gehörigen Pfät- 


sifchen Lehen, worunter von des Reiches wegen das , 
Burgſeß zu Zutern und Nuwen-Wolfſtein mit ih⸗ 
ren. Zugehörungen begriffen waren. Seinem Brue ' 


Der und Nachfolger, Pfalzgrafen Sriedrich I, huldigte 
Die Stadt im J. 1452 5), da er nicht nur den Burg⸗ 
männern ihre bergebrachte Lehen beftättiget, fondern 
auch die erledigten Lehen aufd neue vergeben bat, 
wodurch die Dost ſchon angefeffene Hersen don Flers⸗ 


. beim das meiſte erhalten haben 2). Ein gleiches that 





| . 5) Rremers Geſchichte Kurf. Sriedrichs I pag. 21 & 47. 


») Schon im J. 1437 (Datum Nuwenflatt iu die B, Barbard 


Virginis) hat Dialger. Otto ald Vormunder — 


von Flersheim geliehen,„Item ein Huß zu Luttern uf 
„der Burg und zehen Pfund Gelds zu Burglehen dar 


ſeibs.“ Sodann befam Peter von Morsheim (Heidel- 


berg feria ſexta in vigilia feſti nativ. B. M. V. ann. 1457) 
Die Erb- und: Burglehen zu Lautern, mit Nanfen die 
ürftenhube ꝛc. yiem ein Haus in der Burg daſelbſt. 
erner ward Friedrichen von Flersheim zugeſagt (Hei⸗ 
Derberg uf Montag nah dem Gontage Quafimodogenitä 
an. 1459) ‚daß wir ihm uf &t. Martinstag naͤchſtkom⸗ 
„mend den Garten zu Zuttern, der Graf Johann feel. 
“von Homburg gemweit iſt, geben wollen, um daz Huß 
„und, Sarten, daz er uns gegeben hat.’ Hanns von 


1471) ‚‚die Lehen, Die uns jest von Georg von Breidens 
„, born feel. von Tode megen verfallen, mit Namen das 
„Huß in der Burge zu Kuttern ıc. Desgleichen (Heidels 
berg nah St, Bits und Modefldtag 1474) ‚, Huß und 
„, Garten zu Luttern, dad Graf Johanns yon Homburg 
gepeſt ift ” Sodann im J. 1478 find die von Peter 
DioMpeimer erledigte Lehen gedachteim Hanns von dlers⸗ 
+ 


Pr J " w. 
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Eleröheim erhielt. (Heidelberg nah St. Katharinentag - 








2393 Oberamt 0a 


nach deſſen Ableben Rurfärk Philipps, dem im J. 
2477 ebenfals gehuldiget worden. . Im S.ı510 ere 
sihtete Kurf. Ludwig V mit Der Stadt ihres Kegir 
mente Balder einen Vertrag, und erläuterte Die von 
Herzog Dtten vorgefchriebene Ordnung in 16 Puak- 
ten, welche er alle Jahr Der Burgerfchaft vorzulefen 
befoblen hat. Darin werd deutlicher beffimmt, wie 
ed mit der ftädtifchen Berichtbarkeit und Verwaltung. 
Der gemeinen Einkuͤnfte gehalten werden ſollte. 

Die Stade und dad Amt Lautern blieb immer bet 
Der Kur, bis Kurf. Sriedrich III feinem aus zweiter 
Ehe erzielten Sohne, Johann Kafımir, anfänglich 


‚Die Oberämter Mosbach und Vorberg, hernach die 


Oberaͤmter Neufladt und Lautern, nebf dem me 
Beckelndeim angewiefen hat. Weil aber Stadt und 
Amt Lautern feined Bruders, Ludwigs VI, Gemah⸗ 
lin Elifabeth, gebohrnen Landgräfin von Heffen, zum 
Wittum beſtimmt gemwefen, fo ftellte jener im J. 1577 
einen Revers auß, daß er es gegen bräderliche Ver⸗ 
—— und Einraumung anderer Stuͤcke, wozu 
48 Dberamt Germersheim gewählet worden, wieder 
abiretten, auch was ihm vermög vätterlicher Verord⸗ 
nung ausgefezt, von Der Kur zu Lehen empfangen 
wolle u). Diefer brüderliche Vergleich kam auch im 
folgenden Jahre wirklid fo zu Stande, Daß es bei 
Einraumung der Memter in der Obern⸗Pfalz und am 
Miheine fein verbleiben hatte, Herzog Sodann Ka 
Anir aber Die zur Kur gehörigen Stüde von derſel⸗ 
ben zu chen empfieng x). Herzog Johann Pe 
ar 





. 


heim, wie auch heruah im J. 1485 bag Breibenbornis 
fe Haus, und das Burgichen, fo Philipps von Gem 
nungen ihm verkauft hatte, geliehen worden. 
a Datum Neuftadt den Z5ten Mal 1577. 
«) Alles vermög einer ungedrudten Sammlung von Urkun⸗ 
ben, wobei des Kurf. Friedrichs TIL Teſtament vom I. 
3575 und deſſen ıgter Artidel, welder in Ei for- 
mul» Succefl, Palat. Lit. o befiudlich iſt, sum ( stunde ges 
F N legt 


X x L 





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* 


“ Reuter: | 193. 


ftarb ohne männliche Erben, und fo fielen feine Lan, 
Destheile an Kurf. Friedrich EV zusud, . 

Bei dem hernach ausgebrochenen Böhmifchen Krie⸗ 
ge mußte die Stadt viel Ungemach ausſtehen, indem 
ſich Die Spanier im. J. 1621 derſelben ohne Wider⸗ 
Hand bemächtiget haben, obwohl einige der vornehm⸗ 
en Inwohner fih mit dem Grafen von Mangfeld 
in ein heimliches Verfländniß  eingelaffen, Dem zu⸗ 


folge wirflih goo Wann in Die Vorftadt eingelaſſen 


worden. Denn Die Anfıhläge wurden frähzeitig ent⸗ 
Dedt, diefe Hilfsvoͤlker abgetrieben, und Die Raͤdels⸗ 


führer aus der Burgerfchaft aufgebangen. : Beben 


Sabre Darnach famen die Schweden und nahmen die 


Stadt in Beſiz. Aber im‘. 1635 ward Diefelbe vom - 


Dem Kaiferlichen Oberften, Melchior Grafen von Haze 
feld, mit flüemender Hand erobert, ausgepländert, 


und viele von der Befazung erbärmlich ums Leben- 
“gebracht. Zu Ende des J. 1644 mußten die Kaifere 


lichen den Sranzofen weichen, welche endlich Die Stadt 


Kraft des Weftphälifchen Friedensſchluſſes an Kurf. 
Kari Ludwig wieder übergeben haben, Als aber Diem 


[68 Kurfuͤrſten Tochter , vermählte Herzogin von Dr» 
eans, einen grofen. Theil Der Pfalz, und darunter 
auch die Stadt Lautern mit aller. Zugehör als eine 
Allodial· Erbſchaft in Anſpruch genommen, rudten 
Die Franzoſen im J. 1688 unter Anführung des Mar⸗ 
ſtalls Marquis de Boufleurs vor die Stadt, und er« 
oberten folche ungeachtet aller Segenwehr, jedoch mit 


fo gänftigen Bedingniffen, daß felbige Damals von 


dem in allen übrigen Städten verübten Brande frei 
gelaffen, und endlich Dusch den Ryswickiſchen Frie⸗ 
densſchluß ihrem rechtmäfigen Herrn wieder einge« 
saumt wurde. Bekanntlich ward Die rleanifche Erbe 
ſchaftsſache im J. 1702 zu Nom entfchieden, und 





fest wird. Man (ehe auch, was bei dem Dberamt News 
fradt hevon gehandelt worden iſt, ater Theil, Seite 229. 


pf. dmpepbie VE RM 


⸗7 


8 


194 ' Oberamt 


Ger Herzogin anflalt Der angezogenen Erbſchaft eine 
Summe von dreimal hundert taufend Nömifchen 
Thalern zugefprohen. Weil nun Die Zahlung Diefes | 
Gelds auf vier Jahre bedungen geweſen, indeffen 
aber auch der Spaniſche Succeſſtonskrieg feinen An⸗ 
fang genommen , mufte Rusf. Johann Wilhelm nach 
mehrern Unterhandtungen endlich feine Befazung aus 
Lauten weg stehen, und den Sranzöfifchen Play ma⸗ 
chen. Hier geſchahe ed nun, daß der General, Graf 
yon Horn, die meiſten Thuͤrme und Mauern fchleifen, 
das Schtoß aber fptengen und verbrennen laffen. Dies 
e Bäfte nahmen zwar wieder ihren Abzug; aber Die 
Stadt blieb Dennoch immer den feindlichen Anfech⸗ 
tungen außgefest. Im J. 1713 ward fie unter Be⸗ 
fehl des Generals von Quadt von Dem Obriſt Klein 
Holz Nachts überfliegen, umd verſchiedene Offizier 
Daraus nach Frankreich abgeführe. Gleich Darauf 
mußte die unter Dem Kurpfälzifchen Obriſten Wolf 
im Schloffe gelegene Befazung eine Belagerung aus⸗ 
Halten, fich auch’ an den Franzoͤſtſchen General, Graf 
Yon Dillon ergeben , mithin Die Stadt abermals 
feindliche Truppen einnehmen, Die erſt nach dem ink 
folgenden Jahre zu Stande gefommenen Badifchen 
Friedensſchluß wieder abgezogen find. 
Nach Diefer kurzen Befchichte folget num das uͤbri- 
ge, was von der Stadt ſowehl als ihrem Gebiete 
zu fagen if. Das merfmärdigke ift der am Ende 
Der Stadt auf der nordweſtlichen Seite lebende alte 
Kaiferliche Palaft , den, wie oben fchon bemerket 
‚worden, K. Friedrich I erbauet dat. Obſchon Das 
meifte davon in gänzlichen Verfall gerathen, fo ge- 
ben dennoch die aus grofen Duaderfteinen beſtehende 
Haupimauern, und bie darin befindlichen Ueberbleid⸗ 
fel der mit zierfichen Saͤulen unterſtuͤzten Königlichen 
Kapelle einen Beweis von feiner ehemaligen Schön. 
beit y). Während Dem, daß die Stadt in Kurpfäl- 


In Mertens Topographie der Pfalz- if He Stzdt Saw 


Di — 
—5 ⁊ 


AN Rautern. 195 


ı- zifhen Händen iſt, find zween nette Slägel ange 
bauet worden. Schon im J. 1367 bekannte Pfalzgr. 
Ruprecht der ältere, daß ihm K. Karl IV über Den 
am Zoll zu Germersheim bereitd‘genofienen Turnos 
einen neuen, und Dazu 4000 fl. gegeben habe, Die er 
zu Erbauung der Reichs Burgk Zaiferslautern 
verwenden ſollte. Dermalen ift dieſes Schloß zur 
Wohnung Des zeitlichen Landfchreibers, und zu den 
sberamtlichen Sizungen, wie auch zu Aufſchuͤttung 

des Kurfürftl. Getraides gewidmet. Der ganze Bay 

waͤr ehmals mit Wällen und Veſtungsgraͤben umge- 
Ben, folglich von der Stadt abgefondert. Am Eins 
gang des Schloffes ziehet eine Strafe in den oͤſtlichen 
Theil der Stadt, welche man Den Rittersberg nen⸗ 
u ‚ meil die Burgmänner daſelbſt ihre Wohnungen 
gehabt. 

Quer durch Die Stadt fließt Die Lauter, Die in Deng 
Stiftswalde in einer Gegend , die Aauterfpring ge: 
nannt z), aus mebrern Quellen entfpringt, und bei 
Lautereck ſich inden Blanergiefet. Sie treibt yon ihrem 
Urfprunge bis zur Stadt Die Entersweiler- Die Gas 

lings- und Papiermählen, in der Stadt felbft Die Hoſpi⸗ 

tal- und Die Schloßmählen, und unterhalb Derfelben Die 
Rädtifche Ohlig- Neue- und vie Kameral-Raifergmähs- 
len. Darein fält in der Stadt daß Siegelbächlein, wel⸗ 
ches ebenfalls eine fogenannteStiftgmhhle treibet. Fer⸗ 
nerziehet durch DieStadt eine erhobene Land · und Poſt⸗ 
firafe, weiche von Worms, Mannheim und Speier 
nad Zweibräden , von da aber durch Lotharingen 
nach Sranfreich führet a). Eine andere Landſtraſe 








tern niedlich abgebildet, und die vormalige Geſtalt des 
Schloſſes deutlidy angezeigt. | | | 
2) In der Urkunde, womit KR. Albert der Stadt den Bald 
pigrein verliehen , wird dieſe Lauterſpring ald eine . 
Wraͤnze bemerkt. 

“) 8. Ludwig IV gedentet diefer alten Köuigsftrafe. vom 
Kyein — * Lotharingen in Frankreich, in ber oben &.188 
angeführten Urkunde, oo Ra id 

. 2 


/ . 


" , 


196 Oberam 


kommt von Frankfurt und Mainz, auch Bingen und 
Kreuznach äber Gellheim, und vereiniget fh mit der 
vorigen. In der Stadt wird ber Kurpfaͤlziſche Land 
und Guldenzoll erhoben. 

gautern batte vor Alters mehrere Thore. Im 
J. 1509 wirb der Gau⸗ Meger- und Burgpforten nebft 


Dem Zwingelborn⸗ Thoͤrlein gedacht. Dermalen be⸗ 


ſtehet noch die erſte mit ihrem vorigen Namen, die 
zweite ſchließt Die beiden Vorſtaͤdte an, welche eben⸗ 
falls mit den fädtifchen Ningmauern umgeben find. 
Jede hat eine befondere Pforte, wovon bie eine Das 
Sadel- die andere daß Gerfithor beißt. Auf gedach⸗ 
ter Megerpfoste flehet ein ſchoͤner Thurm, welcher 
ſechs Stockwerk hoch iſt, von dem Die ganze Stadt 
und Gegend uͤberſehen werden kann. 

Zum Gebiete und Gerichtsbanne der Stadt wer- 
‘Den verfehiedene Höfe und Mählen gezählet, welche 
sheild der Kurfuͤrſtl. Hoflammer, und Der geiftlichen 
Berwaltung, tbeild aber der Stadt ſelbſt gehören. 
Solche find namentlich : 

ı) Die Kfelsfärch, ein betraͤchtliches Hofsut 
famt einer Madl- und Bordmuͤhle, drei viertel Stun⸗ 
de von Lautern nordoftwärte entlegen. Die durchs 
flieſende Eſelsbach 5) ſcheidet Die beiden Hofbäufer, 
wovon das eine famt Den Mühlen Der gemeinen 
Stadt, das andere aber dem Stift Lautern gehöret. 
In einer Urkunde vom J. 1019 ward ſchon Diefem 
Stifte der ruhige Befiz feiner Höfe Eſellesbach und 
Buchenowen zuerfannt. Ä 


— 


— — 





a) Die Eihelomoͤhle naͤchſt dabei wird von ges Ä 
Dachter Efelsbach betrieben, und ik dem Hofpital aus 


Bautern zuſtaͤndig. | 








| . 
4) In dem Schuzbriefe, den K. Rudolph I dem Klofter zu 
Re wider deffen —ã— $%.1283 ertpeilet 

„ bat, beifet es: & impediendo eos in fuis pilcariis in 

N Zfelibach. Vid. Schununs hiſtor. Wormat. Cal. diplom, 

u ’ PR: 170 Sk . " 


> 


Lautern. 197 


3) Der Daubenbornerhof im Stiftswalde, un⸗ 
wein gedachter Mähle, ebenfalls eine Stunde von 
Lautern oftwärtd gelegen, gehört der geiftlichen Verwal⸗ 
tung von wegen des Stifte. | Ä 

4 Der Stäterbof, eigentlich Zilfperg genannt, 
liegt zwifchen Hochfpeier und Melſpach, Drei Stun⸗ 
. Den von Lautern. Diefer Hof kam durch ein geftif- 
tetes GSeelgeräth der Grafen Sriedrih, Des alten 
und jungen von Leiningen, an des Kloſter Otterberg. 


MDa verſchiedene Rechte und Dienſte, die zur Burg 


- ®revenftein geleiftet werben nauften, Darauf bafteten, . 
fo hat Pfalzgraf Muprecht Der ältere im J. 1373 das 
Klofter Davon befreiet c). Im J. 1426 verfaufte 
Konrad der Abt und der Konvent gedachten Kloſters 
mit Bewilligung der Aebte, Albrechts zu Maulbronn, 
Konrads zu Schönau, und Johannes zu Euſſersthal 
Den Hof zu Aülfperg, mit Oärten und Aeckern, fo» 
Dann achtzig wilde Pferde und Den Weidgang dazu 
in idren Wäldern an Pfalsgr. Ludwig III um XI 
hundert Rheinifche Gulden d). Diefer nun legte da» 
ſelbſt ein Seftätte an, welches lange Zeit unterhals 
ten und son Kurf. Sriedsich III im J. 1576 feinem 
älteften Bohne, Ludwig VI, ausdruͤcklich vorbehal« 
sen wordenift. Jedoch iſt Desmalen Die geiftliche Ver⸗ 

waltung im Beſize dieſes Hofes. 

5) Der SEntersweilerbof, nur eine Stunde von 
Lautern ebenfalls oſtwaͤrts entlegen, gehört zum Stift, 
und beftehet aus zwei Hofhaͤuſern nebſt einer. Bord⸗ 


muͤhle. | 
6) Die Salingsmühle, drei viertel Stunden 





e) In des Pfalzgr. Freipeitsbriefe, der geben warb anne 
Domini MCCCLXXIII in die 8. Burcardi Abbatis, heißt 
e6 ‚daß wir, und ale die, die Greveuftein von unfern 
„wegen inhaben , und Ingewinnen moͤgent, feinerlei 

„Recht oder Dienfte uf der Herren Hove zu Silfperg 
„nit haben follent ıc. 

4) Sehen uf ben Donnerstag vor St. Bartholomäudtag. 


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! 


188 Oberamt 


feſtigung der Städt zu verwenden H. Hingegen ver⸗ 
pfändete er im naͤmlichen Jahre Burg und Stade 


dem König Johann von Böhmen um J10 tauſend 


fimd Haͤller &) , befahl jedoch im J. 1332 denk 
Schultheiſe und Burgermeifter , Die Durch Die Stade 
führende alte Eand- und Heerfirafe zu unterhalten, 

auch feine Nebenwege zu geftatten ). Im J. 1344 gab 
er ſeinem Vettern, Pfalzgrafen Rudolph, auf, ſich 
des Reichs wegen aller Guͤter, deren ſich die Grafen 
‚in dem Wasgaue und andere unrechtmaͤſig angemaßt, 
" unterzieden. leichen Befehl ertheilte K. Kart 

V dem Pfalzgraf Ruprecht dem dltern im J. 1357 
wegen der Pflege Raiferdlautern, Burg und Stadt, 
Wie auch Weolfftein und des Königsland mit feiner 
. Bugehör, folche His auf Widerrufen zu fchirmen und 

‚zu derantinorten , wogegen fich Der Pfalzgraf ver: 
chrieben bat, die Stadt und ihre Zugehör bei allen 

echten, Sreiheiten und Gewohnheiten zu belafien. 
Bier Sabre Darnach verfprach gedachter Kaiſer, den 
Pfalzgrafen von der Burg Wolfſteia oder Lautern 
nicht zu entfegen, er habe ihm Dann zuvor sooo Florens 
zer Gulden bezahlt: und, im J. 1367 fehrieb er ihm 
ferner, Raiferslautern niemand ohne anderweite feis 
ne Bothfchaft einzugeben... Im J. 1378 befähigte 
auch der Nömifche König Wenzel Den Pfalzgrafen 
Ruprecht Den füngern, Die fehon vorhin verpfändete 
Meichsvefle, Städte und Dörfer Oppenheim, In⸗ 
gelnheim x. und dazu feine und des Reichs Burg 


— — — 
;) A@. Acad. 1. c. S. 73. 





«) Ra diplom. in Oefelii Script. rer. Boic. Tom. II, 
pa ” * 


.143- 
| Aa. Acad. Pal. 1. c. na der gefhriebenen Chronik fell 


k zwar Graf Jofried von Leiningen dle Stadt Lautern vom 


Keich zu Lehen getragen und an Erzbifchof Balduin zu 
Trier abgetretten haben. ber weder in der Trieris 
ſchen Geſchichte, noch anderswo, findet ſich hievgn einige 

Nachricht. | “ } 


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⸗ J 
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. * v 


Sauter 189 


end Stadt Kaiſerslautern zu beſtzen m). Im’, 


1385 bat Friedrich von Bylenſtein, ein Ritter, den 
Dfalzgrafen Ruprecht Den ältern um die Ertaubniß, 
fein. Haus und Hofrait auf Der Burg zu Lautern, 


auch einen halben Garten ald Burglehen an Wimarn 


yon Bimnich, Antelmann von Srafewege und Ka⸗ 
tbarine Frau don Hohenburg verlaufen zu Dörfen, 
Bald Darauf nahm gebachter Pfalzgraf Bechtolfen 
von Flersheim zum Burgmann zu Lautern auf, und 
zerliehe ihm nicht nur fein Haus und Hof, Den vor» 
mald Hermann von Steden befeffen #) , fondern auch 


ein anderes Burglehen auf dem. „Dehem zu Lautern, 


„das da heißt, das Ecker, welches dem Reiche und 
„ihm von Sobann von Wartenberg, Nitter, ledig 


geworden war.“ Sodann gab er Sohannfen Hor⸗ 
ne von Weinheim dasjenige Burglehen, welches vor⸗ 


Din Johann von Breitenborn vom Reiche getragen 
Hatte o). Woraus erhellet, Daß Lautern mitaller Zus 
gehör und Serechtigkeit ald eine wahre Reichspfand⸗ 
(Haft zur Pfalz gehörig gewefen. Dennoch verfchrieh 
hernach K. Ruprecht Diefe Burg und Stadt mit Op⸗ 
penheim, Ingelnheim ıc. im J. 1402 feinem älteflen 


Sohne, Herzog Lubmwigen III, für 100 taufend fir 


Die er ihm neuerlich Darauf gefchoffen hatte, Zünf 
Fahre darnach mußte die Stadt dem leztern huldie 
genp). Weil nun gedachter. Pfalzgraf Ludwig jenen 


Dfandfchiling aus der von feiner Gemahlin Blanfe J 


ihm zugebrachten Morgengabe hergenommen hatte, 
kamen auch jene Pfandſchaften bei der unter K. Ru⸗ 
prechts Söhnen vorgegangenen Theilung in feinen 








m) Die Urkunde findet fi In AR. Acad. Palat. Tom.I, 


..  pag.74, num.XKXII. 
n) Geben zu Heidelberg, da man fhrieb MCCC und darnach 
. "An dem LXXXVII Sabre. u 
+) Datum Heidelberg crafting St. Kiliani MNCCCLXXXVIII. 
- bei Tyner Cod. diplom. p. 120 faq. ‚ 
p) Manſſehe, was bievon bei Oppenheim im 3 Theil @. 
N worden, | 


- v 
—* 


200 Dberamt 


traͤchtlich. Die Kurfaͤrſtt. Hoftammer beſtzet ben gro» 
Ten Reichswald, in welchem die Burgerſchaft ihr 
- Bau- und Brennholz zu beziehen, ſolchen auch zur 
Mau- und Schmalzweide zu benuzen berechtiget igE. 
Seine Graͤnzen erfiseden fih gegen DR und Sud an 


Die Kellerei Hohenecken, und die Herrſchaft Londut, 


gegen Wert aber an die Gerichter Namflein, Stein- 
wenden und Weilerbach. Der gemeinen Stadt ge: 
böret der obgedachte Spizrein, welcher gegen DE 
und Sud an den Stiftswald, gegen Welt an den 
Keichswald, und gegen Nord an den fogenannten 
Brand anſtoͤßt. Das Stift Lautern befizet neunze- 
ben Hauptbegirfe, die Äber 9000 Morgen Landes be- 
tragen follen. Sie gränzen gegen Oſt und Sud an die 
Enkenbacher, Alſenborner, Hochfpeierer, auch Graͤf⸗ 
lich⸗Wartenbergiſche und Freih. Hackiſche Waldungen; 
gegen Weſt und Nord meiſtens an die ſtaͤdtiſche, zum 
Theil auch an die mittlere Frankweide g). Zu Be; 
forgung der landesherrlichen Jagb- und Forfigerech. 
tigkeit if ein eigener Rurfürftlicher Forſtmeiſter an⸗ 
geordnet, unter welchem auch alle übrige Foͤrſter Des 
Dderamts fliehen. - 

In Dem Umfange Des zur Stadt Fautern gebäri« 
gen Gebiens befinden fich verfchiedene Sifchweyer und. 
Suͤmpfe, als: 1) Segen Sud der Papier- Der En⸗ 
tersweiler- und der £auterfpringerwog. 2) Gegen 
Welt der Salgenwog. 3) Gegen Nordweſt der Fi⸗ 
ſcherrucker, die vier Bogel- Schmalz- und Einfieds 
lerwogen. 4) Gegen Nord der Galappwog, Der Ha⸗ 





si Die Frankweide ift eigentlich der bergigte Strich Sans 
dee, welcher fih hinter den niedern Haingeraiden bie 
gegen Hochſpeler erfiredet. Davon gibt eine von K. 


Albert I im J. 1304 der Stadt Anweiler ertheilte. Urs 


- Iunde folgende Nachricht ;, Ipfis cuftediam &c. palcuo- 
„rum vulgariter nuncupatorum Frankwaide redigendorum 
„in filvas &nemora — quae a riparum Queyche & Mels- 
„bach confluentia &c. - Vid, Yesunis Spicil. Tab. veter. 


pag: 499. . ‘ 





— — 


er 


L 


\ Lautern. 2601 


gelgrund, das Kohlbruch, das Poͤnbruch, und das 
groſe Reichſswaldgebruͤche. Andere und auch eini⸗ 


ge von dieſen ſind in neuern Zeiten zu Wieſen und 
Ackerfeld ausgedrocknet worden. 

Naͤchſt dem Enters weilerhof findet ſich noch dag 
alte Grundgemaͤuer der ehmals daſelbſt beſtandenen 
Burg Bilenſtein oder Beilſtein, Die mit der nicht 


‚weit davon entfernten Burg Wilenſtein nicht ver- 


wechfelt werben darf. In einer Urfunde vom J. 
3184 kommt Rudolph, und in folgendem Merbodo, 
fodann im. 1267 abermal ein Merbodo von Bilen» 
Rein vor. Vermutblich war diefed Gefchlecht ein 
Aſt der uralten Herren von Wartenberg , wovon ver 
ſchiedene den Namen Merbodo geführet haben. Noch 
im 3.1385 bath Friedrich von Bilenftein den Pfalz« 
grafen Ruprecht den ältern fein Haus und Hof ıc. 
in der Burg zu Lautern verfaufen zu Dörfen, und in 
einem Lebenbriefe, den K. Ruprecht zu Heidelberg 


‚auf Sontag nad St. Margarethentag im J. ı40x 


Konraden von Rande ertheilet hat, heifet ed „Ran. 
„Dede daz Sloß by Lutern gelegen, und waz zu Bil: 
Rein gehoret, Walde, Wege, Wiltpann ıc. 

Uebrigens iſt ſchon von mehrern Geſchichtſchrei⸗ 
bern angeführt worden, daß K. Friedrich II im J. 
1230 einen Hecht mit eigener Hand in den nunmehr 
ausgetrockneten Kaiſerswog eingefezet, nachdem er 
ſelbigem einen ſich nach dem Wachstum des Fiſches 
ſelbſt ausdehnenden goldenen Ring angethan mit Der 
griechifchen Infchrift: u 


EIMI EKEINOZE IXOVS O THN AIMNHN 


ITIANTOIPQ.TOX EIATOA AIA TOT KOX- 
MHTOPOZ VEAEPIKOT B TAZ XEIPAZ EN 
TH E HMEPA TOT OKTOBPIOT AA. 


Den im J. 1497 Kurf. Philipp gefangen, und 
auf feine Tafel nach Heidelberg habe bringen laffen. 
Der gelehrte Damalige Biſchof zu —— und des 

5 


4 





‚202 Dberamt ' 
Kusfärlten chmaliger Kanzler, Johann Kemmerer von 


Borms, Freiherr von Dalberg, dat beſagte Infchrife 


alſo uͤberſezt: 

Ich bin unter allen Fiſchen der erſte, welcher 
durch die Hände Kaiſers Friedrich II in dieſen 

Wog geſezet worden den 5 Oct. 1230. 


Nachdem er alſo 267 Jahre lang in dieſem Weyer | 


geſeſſen, ſoll feine Länge neungehen Werkſchuhe, und 
deſſen Schwere 350 Pfund betragen haben. Zum 
Angedenken diefer Seltenheit, ward Der Fiſch ſamt 
dem Ringe abgemahlt, und in Dem Schloffe zu Lau⸗ 
fern aufbewahrt, mit Der Auffchrifte „Diß ift die 
„Sroͤſe des Hechts, fo Kaifer Sriedrich Diefes Na⸗ 
„mens der ander mit feiner Hand zum erften in dem 
„Wog zu Lautern gefezt, und mit, ſolchem Ring bee 
„zeichnet Hat Anno 1230, ward gen Heidelberg ges 
„bracht den 6 Novembris Anno 1497, ald er darin 
„gewefen war 267 Jahr A). 
Diefem Beifpiele fcheint der nachherige Kurfuͤrſt 
von Trier, Deutfchmeifler, Bifchof zu Worms und 
Breslau, auch Probſt zu Ellwangen, Sranz Ludwig, 
ein gebodrner Pfalzgrof bei Rhein, nachgefoiget zu 
feyn , indem vor ungefähr 12 Jahren in Dem Stadt» 
woge zu Lautern ein Fupferner Ring ausgefifchet wor« 
den, mit des Inſchrift: . 
SER. Fran. Lvn. Exter. Teev. ne ImMPos. 1728 
DIE 23 Apr. Ponn. 8. LıB. $). 
„Es if zu vermuthen, Daß dieſer Fiſch, welcher 
bei feiner Einfezung acht Pfund gewogen, entweder 
abgeftanden fey,oder fich dendting felbft abgeftreift habe, 





») Man fehe Freher Origin. Palat. Lib.II, Cap. XII. und 
Seobald. Fabricii Litrea Se&. IV. f , 

i) Diefer Ring ift im 3. 1777 an den damaligen Minifter, 
Sreiperren von Hompeſch, nach Mannheim gefendet und 
‚von diefem nach Hof abgegeben worden. Man Tonnte 

keine Vergoldung wahrnehmen, weldes die Urſache ſeyn 

Pr / au er mit der Seit mürbe geworden und verbros 


« 


Lautern. 208 _ 


Das Kirchenweſen zu Lautern nahm mit der dor, 
tigen Burg feinen Anfang. Denn K. Triebrich I 
baute erftlich ein Hofpital in gedachter Busg zur Ehre 
Der H. Maria, und faßte bald Darauf den Entfchlug 


folches in ein Kloſter zu verwandeln. Er berief daher. 


einige Mönchen des neu aufgefommenen Prämons 
firatenferordeng aus der Abtei Moͤnchroth unweit des 


Reichsſsſtadt Memmingen im Augſpurger Bistum gen . 


fegen , mit weichen er es beſezte, und fie mit reich» 


dichen Einkünften begabte. - Deffen Nachfolger an 


Dem Reiche, die Kaifer Heinrich VI und Bhilipp, 
beftättigten nicht .ntte dieſe Stiftung , fondern ver 
mehrten felche mit mehrern Gütern. Befonders aber 
nahm K. Friedrich II das Klofter in feinen Schuz und 
verzeichnete in einer Bekättigungsurfunde vom J. 
1215 defielben Beſizungen, melde Damald in der 
Pfarrei zu Laatern, zwo Kapellen in der Burg, in 


Den Höfen, Mühlen und Waldungen zu Morlautern, 
Mentersweiler, Efelöbach, Bremereyn, Buchenau, 


Gaufenheim, Ibersdeim, Echsheim, Kolgenftein, 
Sälzen, Bockenheim, Gumersheim, und Der Mühle 


zu Odernheim mit Zugehörungen befanden. Auf 


gleiche Weife begünftigte e8 auch fein Sohn König 


Heinrihim J. 1222, R. Rudolph inden Fahsen 1274 


und 1283, K. Adolph im J. 12942c. Im J. 1247 der» 
kaufte Katharina genannt Stazza, Eberhards feel. von 


Alzei Wittib, Arnold Ritter von Munfurt, ihr Sohn, 


und Berdildis ihre Tochter, dem Hoſpital und der 


Kirche zu Lautern Drei Morgen Wingert zu Kaulſtatt 


für dreizehen Pfund Lauterer Pfenning, und im 3. 
1257 Sigelo, weiland Wernderd Edelknechts ges 
nannt von Krich Sohn, feine Güter zu Kazwilre uns 
65 Pfund Häller. Gegen Ende des XV Jahrhun⸗ 
derts fand fich Die Klofterzucht und das geiftliche We⸗ 
fen in einem grofen Verfall. Der Bifchof zu Worms, 
Sodann von Dalberg, fuchte zwar im J. 1496 eine 
Verbeſſerung zu bewirfen, und fchrieb Deswegen ſelbſt 
an den Seneral des Ordens, damit er ihm Beiftand 


dd 


4 


0 


Ä 204 Dberamt 


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teiften möchte. dein die Moͤnchen waren bes Klo⸗ 
fierlebens überdräffig, und fehnten fich nach Sreiheit. 
Sie unterwarfen fih nachher Dem Schuze des Kurf. 
Zudwig® V von der Pfalz, Der auch mit Bewilligung 
des Pabſtes Julius II im J. 1510 das Klofter in ein 
Kollegiatſtift und die Mönchen in weltliche Chorher⸗ 
zen dergeftalt umfchaffte, Daß forthin ein Dechant und 
fünfChorberren, davon ein Käfter, und ein Pfarrer, 


fodann ſechs Vikarien feyn follten. ‘Der Kurfürſt 


machte ferner mit Diefem neuen Stifte im naͤmlichen 
Jahre einen Vertrag, vermoͤg deſſen er fülbigem ver» 
ſchiedene Dienfibarfeiten, ald Die fogenannten Schenk⸗ 
Afche, Die Jaͤger⸗Az, Frohnden, bochzeitliche Imbiß, 
und die Heuliefferungen erlaſſen, hingegen aber das 
Stift auf 900 fl. die ed an Pfalz zu fodern batte, 
wie auch auf vier Malter Srucht, auf Die Obrigkeits- 
Beholzigungs-Eckerichs und andere Rechte im Reichs⸗ 
wald, auf die Jagd ꝛc. Verzicht gethan. ESs bewil⸗ 
ligte ihm zugleich die Verleihung verſchiedener Kano⸗ 
nikaten und Vikarien, und trat ihm auch verſchiede 
ne Wogen und Fiſchweyer zu Vergeltung des über 

nommenen Schuzes ab. Das Stift ward im J. 

2521 don RK. Karl V nicht nur beftättigt, fondern 


“auch mit verfchiedenen neuen Freiheiten begabt. 


Nachdem die Meligionsfpaltungen ihren Unfeng 
genommen , ſuchten die Chorherren fich dadurch zu 
verwahren, Daß fie von K. Zerdinend II im J. 1562 
einen Schuzhrief erhielten. Es war aber folder von kei⸗ 
ner Wirkung , fondern Kurfuͤrſt Sriebrich III zog dag 
Stift mit allen feinen Gefälen im J. 1564 ein k). 


Seo !lang das Kloſter bei der Regel des Prämonflra- 
tenſerordens geblieben, hat ed nicht wie andere, eis . 


— A) Struve falsifche Kirchenhiftorie pag. 261. Die übrie 


e ganze Geſchichte iſt aus Schannar hift. Rpilcop. Worm, 

BE 146 & ı52, und des Abts Hugonis Annal. Praemonftr, 
bis auf einige aus Urkunden hergenommene Umſtaͤnde 
‘ Wegen. \ J ‘ 


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— — - 


Lautern. 403 
wen Abt, ſondern nur einen Probſt zum Vorſtande 
gehabt, vermutlich weil es noch don dem Mutter 

ofter Roth in Schwaben abgehangen. Als Proͤbſte 
nun find un® folgende bekannt: 

1190 Udalrikus, in einer Urkunde die der Bifchof 
zu Worms Konrad II.dem Nonnenkloſter Enten. 

bach ertheilt hat. WB 

1219 H. praepofitus & fui fratres de Lutra. In 
einer auch ungedruckten Urkunde vom J. 1281, 
worin Der Domprobft Peter zu Mainz eine älte- 
se Berordnung des Erzbifchofd Sigfried vom 

x 29 %. feiner Regierung über Die Kische zu Ram⸗ 
fein und Spesbach genehmiget, wird dieſer eh⸗ 
malige Probſt Hartmudus genannt. 

2241 Conradus Praepofitus in Lutra. 

1276 Johannes I, als Zeug in einem ſchiedsrichter⸗ 
lichen Spruche Des Raugrafen Ruperts von 
Beimburg, fodann in einem mit Der Stadt Lau⸗ 
tern im J. 1286 errichteten Vergleich, und in 
einer Urfunde des Kloſters Wadgaflen vom J. 

2208 Eiffrid, vermög einer von ihm felbf In dieſem 

Zabre neo dem Prior Wernher ausgeftelten 
rkunde. | 


2327 Philippe. Unterdiefem und folgenden Proͤbſten 


lebte im Kloſter zu Lautern ein Ronventual Na⸗ 
"mens Petrus de Lutra, der in allen Wiſſenſchaf⸗ 
ten grofe Kenntniß gehabt, und mehrere geledrte 
| Werke hinterlafien haben folem). ' 
2333 Sobannes II von Hohened, kommt von biefem 
Jahre an bis 1343 öfters vor. 
3343 Hugo, errichtete mit der Deutſchordens Kom⸗ 
mende zu Einfiedel einen Vertrag. 





— — ————— ————— — — 

A ESie fängt an: Nos Johannes Dei patientia Praepoſitus 

totusque Conventus Bccleſie de Lutra Wormatienſis Di- 
oacefis ordinis Praemonftratenfis &c. 

Trithemius in Vatalogo Yir, Muſtt. operum ejus Toms 

I, Pop 244. | | 


206 Oberamt 


1351 Peter von Montfort, hat eine mit dem Non⸗ 
nenklofter zu Gumersheim gehabten Streit güts _ 
lich beigelegt. | 

1389 Johannes LIT, fommt in einigen Erbverleihun⸗ 
gen Bid ind J. 1391 vors nach ihm aber ergibt 
ſich eine Luͤcke von go Jahren. 

7481 Hammann, hat fih mit dem damaligen Abt 
zu Wadgaffen, Paul Tronz von Merzig, über 
eine Abgabe, Die auf dem Wadgagerhofe zus Lau⸗ 
tern gehaftet, verglichen "). 

1509 Johannes IV genannt von Odenwald, wer ber 
legte Probſt, und erfle Dechant Des neuen Stifte. 
In diefer Eigenfhaft machte er ig J. 1512 eis 
nen Vertrag mit Der Mebtifin des Ciſterzerklo⸗ 
fterd zu Roſenthal, Barbara Goͤlerin von Ra⸗ 
venfpurg. \ 
Die Pfarr- und Kloflerfirhe war der Jungfrau 

Maria, wie vorhin dag Hofpitalz Die Darin befind⸗ 

lich geweſene Kapelle aber zur Ehre des heil. Petrus, 

und der Kaiferin Nichardis gemweihet o). 3. 

1360 wurde das Hofpital Davon abgefondert, auch 

befondere Bäter, Zehnten und Gefälle Dazu angewie⸗ 

fen. Eine andere Kapelle, Die edenfald zur Ehre 

U. L. 3. und Johannes des Tauferd, des Evange⸗ 

liſten ꝛt. geweihet war, befand ſich in dem Wadgafe 

ſerhofe. Dieſer dat Pabſt Sixtus IV im J. 1476 

einen 100 taͤgigen Ablaß verliehen, wozu in folgen⸗ 

dem Jahre noch einer don vierzig Tägen gekommen. 

Als dag Klofter im 3.1510 in ein weltliches Stift 

verändert wurde, bekam ed mit Beibehaltung Des 

alten Schusfefted von U. 2. F. auch den heil. Martin 
zum Patronen. Diefe Kirche nun iſt fehr groß, und 





») Die Urkunde fangt an: Wir Hamman Prob, Prior 
and Konvent gemelniglich des Pfarrflofters zu Kaiſers⸗ 
Iutern Ordens von Praͤmonſtrey Wormfer Bistums, Ges 
ben am Montag nah St. Mattindtag. oo. 

e) Schanass hiſtor. Epilc#pat. Wormat. pag.97-. . 


Bon einer zierlichen Bauart. Sie liezt auf dem Markt⸗ 
Plaz , und befindet fi annoch in gutem Stande. 
Die Daneben geflandene Kapelle aber iſt ganz einges 
gangen. Die übrigen Bebäude find zur Wohnung 
Des Schafners und andern Perfonen zugerichtet. In 
Der Kirchentheilung befamen die Reformirten befagte 
Kirche allein. Sie ift dermalen mit einem Prediger 
und einem Diafon beftellet, wovon erfterer gemeinig« ' 
lich auch Inſpektor der ganzen Klaſſe Lautern iſt; 
lezterer aber die Filialen Danfenberg,, Hohenecken, 
Erfenbach und Siegelsbach, fanıt allen in der Ges 
gend gelegenen Höfen und Mühlen zu verfehen hat.‘ 
In der Stadt befindet fich auch ein Franziskaner⸗ 
kloſter, welches Kaifer Sriedrih IL ums J. 1220 hat 
erbauen laſſen p). Die Mönchen hatten anfaͤnglich 
nur eine geringe Wohnung, baueten aber in Der Folge 
ein geraumliches Kisfter auf, famt einer Kirche. Bet 
Der Reformation wurden fie vertrieben, im 30jähri« 
en Kriege aber wieder herbei gerufen. Nach denk 
efiphälifchen Friedensſchluſſe muften fie abermals 
abziehen, bis Kurf. Dhilipp Wilhelm die Regierung 
angetretten, als welcher fie im J. 1687 von neuem 
Tommen laffen, und idnen fogar das Kath. Pfarrwe⸗ 
fen übertragen hat. Die Kirche des Kloſters, welche 
. Dem H. Biſchof Martin geweihet, ift daher von Die, ' 
fer Zeit an eine ordentliche Pfart- und Mutterkirche. 
Sie geböret zum Wormfer Bistum, und in dag Land⸗ 
Rules Landkapitel. Gämtliche um Die Stadt und in 
Dem Reichswalde auf eine Stunde Wegs gelegene 
Höfe und Mühlen, wie auch der Weiler Danfenberg 
find dahin eingepfarrt. Naͤchſt dem Hofe Pfeiffer: 
thal ift zu Anfang des gegenwärtigen Sadrhundertg 
auch eine Kapelle erbauet worden. Die Lutherifchen 
find im vorigen Jahrhundert von benachbarten Pros 
digern ihrer Eonfeflion bedienet worden, bis fie 1696 
‚ einen eigenen Prediger erhalten Haben. Seit 1717 
—rr“MmMmMni ft — — — 


P) Schängas hiſtor. Bpilcopat, Wormät- ‚Pag. 199, nr 


+, 


208 Oberamt 


haben fe auch eine gerͤumliche Kirche auf Dem ſoge⸗ 


nannten Rittersberg. Der Prediger hat nebfl den 
. umliegenden Höfen und Mählen, auch die Ortſchaf⸗ 
ten der Gerichten Hobeneden, Morlautern, Neun 
kirchen und Aiſenborn zu verſehen. 

Das Burgerdhoſpital ſtehet in dem oͤſtlichen Theile 
der Stadt , und iſt mit guten Einfänften begabt, 
Darüber auch ein befonderer Schafner oder Verwalter 
"angeordnet. Die lateinifhe Schule für Die Kath. 
Jugend, worin Die Franziskaner fünf niedere Klaffen 
haben, und zween befondere Prieker dazu unterhals 
ten 2 ie zu Anfang dieſes Jahrhunderts errichtet 
worden. — 

Im J. 1769 thaten ſich einige Liebhaber der Bie⸗ 
nenzucht zuſammen, um in dieſer rauhen Gegend 
landwirthſchaftliche Verſuche anzuſtellen. Sie er⸗ 
richteten in der Folge eine weitere Verbindung unter 
Dem Namen einer Phyſiraliſch ⸗Oekonomiſchen Ge⸗ 
ſellſchaft. Da dieſe nun durch die Aufnahme vieler 
auswärtigen und einheimiſchen Glieder Beifal ge⸗ 
funden, ſo ward ſolche von Seiner Kurfuͤrſtlichen 
Durchlaucht im J. 1770 beſtaͤttigt, und mit verſchie⸗ 
denen Vorzuͤgen begnadigt. Sie zeichnete ſich bald 
durch ihre in Drud gegebene Abhandlungen Aber nuͤz⸗ 
liche Begenftände aus, hielt äffentlihe Gizungen, 
und fieng an unter Ianbeöherrlicher Begänfligung ges 
wife öffentliche Lehrſtuͤhle aufzurichten. Im J. 1775 
erhielt fie den Namen einer Kameralſchule, wobei 
nach und nach fünf Lehrer angeflelt worden. Es 
wurde auch überhaupt befohlen, Daß die Dem Oeko⸗ 
. nomifchen Sache fih widmende Jugend daſelbſt Uns 
tereicht nehmen fole. Diefed nüzliche Infitut aber 
iſt im 9.1784 mit der boden Schule gu Heidelberg 
act worden , wofelbft ed noch wirklich im Flor 

ehet 


Den Zehnten in der Gemarkung beziehet die geiſt⸗ 
liche Verwaltung von wegen des Stifis, und nur 
aus einigen Bezirken das Hope, — 


—— — 


Lantern. | 200 


Die Stadt hat ifren eigenen Blutbann. Das 
Hochgericht ſtehet eine Viertelſtunde davon gegen 
Weſt auf einer Anhöhe. Der Magiſtrat beftund im⸗ 
mer in einem Stadifchultheife, zween Burgermeiftern, 
und mehrern Raths ſchoͤffen. Dermalen iſt ein Stadt» 
fchultheig, ein Anwald⸗Schultheis, nebſt acht Schoͤf⸗ 
fen, ein Stobdtfchreiber, und ein Nentmeifter mit 
der mindern Dienerfchaft angeftellt. In der Stadt 
wohnen auch Der Yandfihreiber, Der Ausfauth, der 
Dberamtsfchreiber , Der Oberamts Phyſikus, und 
zween Advokaten von Seiten des Oberamts; von 
Seiten der Hofkammer, ein Gefaͤllverweſer, ein 
Steuer⸗Obereinnehmer, und ein Zollbereuter; von 
Seiten der geiſtlichen Verwaltung aber, der Pfleger 
zu Otterberg, der Stiftsſchafner, ein Kollektor der 
Kirchengefaͤllen, ein Schafner der geiſtlichen Gefaͤllen 
des Unteramts Rockenhauſen; endlich auch der Be⸗ 
amte des Deutſchen Ritterordens und ſeiner Kom— 
mende Einſiedel. 

Die Stadt fuͤhrt in ihrem Wappen einen rothen 
Herzſchild, wodurch ein weiſer Pfal ziehet, auf wel⸗ 
chem ein Fiſch zu ſehen iſt Dieſes Wappen ſcheint 
erſt damals, als der groſe Hecht gefangen geweſen, 
angenommen worden zu ſeyn. Noch wirklich befin⸗ 
den ſich bei dem Magiſtrat alte Sigillen, worauf das 
Wappen ganz anders beſchaffen iſt. ‘In dem einer 
‚erfcheinet Des einfache Reichsadler, auf deſſen Bruff_ 
ein erhabener. Herzſchild, Durch welchen der weife 
Pfal fenfwärts ziedet mit Der Umfchrift: F srarLLum 
SCULTHERIE LUTRENSIS. In einem andern koͤmmt 
Der Reichsadler nicht vor, fondern nur ein Herzſchild, 
durch welchen Der Pfal ziehet; auf deffen sechter Seite 
ſtehet ein blofer Schenkel eined Menſchen mit dem 
Fuſe, zur linfen aber ein Zweig mit folgender Deut» 
- Shen Umfehrift: T DIE HEREN MEVSTERN Von LU- 
TER. In einem Dritten erfcheinesdie Kaiſerliche Burg, 
oder vielmehr Die Vorfeite von aween Fluͤgeln derſel⸗ 
ben, und dazwiſchen der Pfal, auf Dem zween diſche 

pf. Geographie IV. Th. O 


21a | Oberamt 


Tiegen,, welche Karpfen gleichen, mit ber Umſchrift: 
Sigillum fecretum Civitatis Lutrenfis. Im vierten 
Siegel fiehet man die Stiftskirche mit einem grofen 
und zween Fleinern Thürmen ; oben Den doppelten 
Reichsadler, mit einem kleinen Schildlein auf der 
Bruſt, worin dad Bruftbild eines Kaiſers (dermuth⸗ 
Lich, Friedrichs I) mit der Umſchrift: Der Stadt 
Beyfers Aaudern grofe Infiegel 1152 5 mit welcher 
Jabrzahl auf die erſte Zeit der Stiftung gezielet 
wird. Im fünften erfcheinet wieder der einfache 
Meichdadler mit einem kleinen Schildlein auf Der ' 
Bruſt, in welchem ber Pfal ohne den Fiſch fich zeiget, | 
unter deſſen Slügeln ſtehet Die Jahrzahl 1646 mit 
Der Umſchrift: Der Grade Lautern Gerichts Se 
cret. Im fechdten und fiebenten iſt ein zierlich ge 
ſchnittener, fih nur wenig Bon einander unterfcheis 
Dender Schild , bloß mit Darauf liegendem Pfale und 
Fiſche, nebſt Der Umfchrift: Der Stade Laurern | 
Bittſchaft. Endlich achtens ein fehr ſchlecht gefios 
chenes Signet, worauf in einem Herzſchild Der Fiſch 
auf dem Waſſer fhmimmend ‚Mind oben darüber 
zween Nofenzweige vorgeftelet werden. Die Umfchrift 
heifet: Der Stadt Zautern Klein Infegl. 


Stadt Dtterberg. 


Diefe Landftadt liegt zwo Stunden von Lautern 
nordweſtwaͤrts, und hat ihren Urfprung der Dafelbft 
gefandenen reichen Abtei zu verdanfen. Es batte 
‚anfänglich an der vorbei fliefenden Otter eine Burg 
geſtanden, die dem Schwäbifchen Brafen von Keſſel⸗ 
Burg zufändig geweſen feyn fol, Syfried, Den man 
für einen Sohn des Grafen Bebo von Kefielburg 
hält, übergab Diefe Burg Dem Abte des Ciſterzerklo⸗ 
ers Eberbach im Rheingaue, um daſelbſt ein Rlofter 
feines Ordens anzulegen q). Diefem ertbeilte” Der 


4) Bueelini Germania Sacra Tom. 1V, wo es 
Die Wioroufer Dibsenanfeatwice le 


A 


Lantern. 211 


} 
Erzbiſchof zu Mainz und der Probſt zu Gt. Viktor, 
Jals Erzdiafon, im J. 1744 die Einwilligung biezu, 
| jedoch‘ alſo, Daß die Geelforge über den Dabei gele⸗ 
genen Weiler dem Pfarrer zu Sambach gegen Bezug 
‚ järlicher dreifig Schilling Dortiger Münze anvertraut 
ſeyn folte vr). Der Abt Rutdard baute Darauf ein 
Kioſter unten am Berge, worauf Die Burg geflanden, 
I and lied folhes zur Ehre U. 2. F. im folgenden: 
I Jahre einweihen. s). Anfänglich hatte ed gar mäfige 
' Einfünften, erhielt aber nach und nad folchen Zu⸗ 
wachs, daß es für eines Der reicheften Klöfter gehal⸗ 
‚ ten werden fonnte. Unter andern bat felbiges das - 
| nunmehr zur Graffchaft Falkenſtein gehörige Dorf 
Alſenzbruͤck, nebſt dem darin gelegenen Geideldof, 
und Den vierten Xheil Der fogenannten Waldmarke 
von Konrad von Lichtenflein und Agnes feiner Ehen 
-gattin, einer gebobrnen Mheingräfin, Die ſolches von 
. Dem Benediftinerflofter zu St. Lambrecht erhalten, 
um ein hundert zeben Mark feinen Silbers kaͤuflich 
an fich gebracht. Dieſer Seidelhof rährte yom Roͤ⸗ 
mifchen Reiche zu Lehen, und Die Vogtei darüber. 
trugen Damals Die Grafen von Leiningen. Konrad 
von Wartenberg , ihr Vaſall und Burggraf zu Leis 
ningen , gab in ihrem Namen die Einwilligung hiezu 
im 9.1242 8), und da fowohl Wilhelm von Lewen⸗ 
fein, genannt der Kleine, mit feiner Ehefrau Demus 
‚Dis, als fein Schwager, Walther von Drachenfelg, 
‚und fein Bruder, Wilhelm.von Lichtenflein, Doms» 
kuͤſter zu Worms, in der Jahren 1272 und 75 auf 
ihre Anfprüche Verzicht gethan, fo wurde der dem 
| Abt Ulrich zu Diterburg im J. 1245 ausgefertigte 
Kaufbrief endlich von Priorin und Konvent des None 


B , 








pag. 59. 
s) Nach obgedachten Bucelini Germ. Sacra Part. II, pag. 68 
fol die Einweihung den Iten April geſchehen fepn. 
"  #) Datum feptimo Kalendas Auguſti apud Liningen antiguum. 


2a 


Ir) Die Urkunde darüber ftehet in A. Acad. Palat. Tam.I, 
‚ 
v 





218  Diramı 


aenkloſters zu St. Lambrecht, und durch bie ange: 
ordnete Richter des Erzbifhöflichen Stuhls zu Drainz 
im 3.1277 beflättigt «). Pfalzgraf Rudolph I ge» 
nebdmigte im I. 1304 die Befreiung don allen Dienfl- 
barkeiten, welche Johann Mitter von St. Albin auf 
gedachtem Seidelhof und Den dazu gehörigen Wei⸗ 
lern Ganenbady und Wiefenbady dem Klofter er⸗ 
tbeilet dat. Der Erzbiſchof Gerhard zu Mainz ver 
liehe demfelben im J. 1303 auch den Kirchenfaz im 
Oorfe Afenzbräd mit Einwilligung des Probften zu 
St. Viktor, Wernders von Bolanden, ald Erzdia⸗ 
kons, jedoch fo, daß Diefe Pfarrei ſtets mit einem 
Wettpriefter befezet werden folte. Allein Der Abt 
erhielt Dennoch im J. 1487 die Paͤbſtliche Verwill⸗ 
gung , daß er diefelde mit einem feiner Mönchen bes 
ftelen durfte. Diefem Seidelhof war eigentlich die 
Yom Meiche zu Lehen gesangene Serichtbarfeit über 
einen beträchtlichen Waldbezirk anklebig, welcher noch 
deutigen Tagesdie Waldmarfe, Brand und Frohn⸗ 
- de beifet, Daran waren verſchiedene Edelleute be⸗ 
theiliget, welches ſowohl unter ihnen ſelbſt als ihren 
- Machbaren zu vielem Streit Anlaß gab. Dad Klo⸗ 
ſter Dtterburg hatte anfänglich nichts ald die Verguͤn⸗ 
flisung, fein Viehe auf die Weide zu treiben und 
Das Lagerholz zu benuzen, und als es auch bierin 
äöfters geftöhret wurde, fo errichtete Der Abt Wibero 
II bereits im J. 1184 mit Gebeno oder Gollmann, 
Abte zu St. Lambrecht, ferner mit den Rittern Mer⸗ 
bodo von Bilenftein, Hunfried von Zalkenftein, Lan 
dolph von Wilenftein und den umliegenden Dörfern 
eine förmliche Abtheilung, und gab feinen Hof Swan 
. ven zur gemeinfchaftlichen Waldmarfe x). Im 5, 
31209 bewilligte Der Abt Konrad zu St. Lambrech 
dem Klofter Dtterburg auch ſtehendes Holz für feine 


1 








u) Adum Wormatiae feptimo Kal. Februarii. Ä 
#) Ada funt haec indid. III fub venerabilisPapa Lucio, 
xtgnante glor. Roim, Imp. Frideriee, Ä | 





ey = 


-— m. - -— 


Lauten . 213 


eigene und feiner Meierböfe Wilre und Swanden 
Nothdurft fällen zu gen Diefed Recht beflättig- 
te K. Sriedrih II im J. 1219 9), und fein Sohn 
König Heinrih im J. 1225 2). Als nun der Abt 
Ulrich, wie obgedacht, den Seidelhof zu Alfenzbräd 
famt dem vierten Theil Der Waldmarke im J. 1245 
kaͤuflich an fich gebracht hatte, wollte Der Probſt und 
Der ‚Konvent des Praͤmonſtratenſer-Nonnenkloſters 
zu Entenbach dag damit erworbene Necht in gedach⸗ 
tem Wald fireitig machen. Die Sache kam vor den 
Vogt Merbodo von Wartenberg, welcher Emichen 
von Randeden zum Richter beſtellte. Dieſer hielt mit 
feinen Schiedsmännern, Merbodo und Gpfried von 


St. Albin, Stephan Ritter von Duͤrenkheim, Beine 


rich Smwaben ıc. vor Der Burg Wartenberg im J. 1250 
Das Seding, und erfannte zu Recht, Daß der Hof zu 
Alſenzbruͤck ein wahrer Seidelhof fey, und dem Kloſter 
Otterburg mit aller Gerechtigkeit zuſtehe a). Der Probſt 
war Damit nicht zufrieden; daher der Vogt Merbode 
Kolb von Wartenberg ſelbſt im J. 1253 ein ander 
Geding hielt, worin dem Kloſter Otterburg obiges 
Recht wieder zugeſprochen worden 6). Von da ward 
Die Sache vor Den geiſtlichen Richter gezogen. Jo—⸗ 
hann der Dechant und Gerhard der Erzprieſter von 
Mainz nahmen, vermoͤg gehabten paͤbſtlichen Gewalts, 
ein Zeugenverhoͤr vor, und beſtaͤttigten in folgendem 
Jahre das Urtheil jenes weltlichen Serichts, worauf 
ſich auch der Probſt Wernher mit dem Konvent zu 

Enkenbach endlich zum Ziel legte, ſo daß er durch 
Vermittlung Wirichs von Dune, Sifrieds von Ho⸗ 


deneck, und Konrads Kolben von Wartenberg ſich 








Datum Vormatiae anno Domini milleſimo CCXIX, In- . 


dicione ſeptima. 
2%) Datum Lutrese anno Domini MCCXXV. VII Kal. Maii, 
indid. XIII. 
se) A&um idus Aprilis; darum apud Randecken. 
4) AQum pridie nonas Nevembris ; datum apud Wartenberg, 
83 


⸗ 


214 ' Oberamt 


alles Anſpruches gegen Empfang von 68 Pfund Hal— 
ler auf ewig begeben hat c). Go kam nun dag Klid⸗ 

fter Dtterburg in den ruhigen Beflz Des vierten Theils 
an gedachter Waldmarfe, wovon die andere Drei 
Theile die Kolben von Wartenberg, Die Herren von 
Hobenel, und von Dune, von den Grafen zu Lei⸗ 
ningen als ReichKafterlehen trugen und unter fich ab» 
getheilt hatten. Die von Wartenberg brachten Die 
Haͤlfte des Hohenedifchen vierten Theild auch an fich, 
Im %.1256 vermittelte Philipp Herr von Falkenſtein 
eine liebereinfunft, Daß Merbode von Wartenberg 
mit feinen Söhnen, Konrad und Wernher Kolben, Den 
Abt Walthelm und feinen Höfen den Weidgang in 
der Waldmarke und Brande mit Ausfchluß der Eiche, 
maftung gegen empfangene 120 Pfund NHäller ein⸗ 
raumte d). Die Brafen Emich und Sriedrich von 


| 


— — 


geiningen ertheilten biezu ihre lehens herrliche Beftät- 
tigung. Im Jahr 1262 verfchrieben fh Gifried, 


Schulitheis zu Lautern, Reinhard fein Sohn, und 
Heinrich feines Bruders Soßn, alle von Hoheneck, 
Das Klofter Otterburg an dem Weidgang und Behol⸗ 
zigungsrecht, welches ihrem Hof zu Rorbach in den 
Waldmarken, Brande und Srobnden anflebig war, 
nicht mebr zu Eränfen. Wirich Herr von Dune folgte 
Diefem Beifpiel im J. 1266, und erfannte des Klo 
ſters Recht in gedachten Waldungen. Als dennoch 
. Der Brängen halber neue Anftände famen, ernannte 

Kaifer Rudolph I, den Srafen Emich von Leiningen 
und Dieterih Herrn von Hohenfeld im %. 1274. 


alle diefe Zwiſtigkeiten entweder in Güte heizulegen, _ 





e) A&a funt haec anno Domini MCCLIV, decima tertia Ka- 
lend. Septembris, Die Bengen warm, Krafto Pfarrer 
zu Sambach, Heinrich genannt Vogt, und Oftwin von 

indewilre, Konrad von Weſenbach, Sibold von Alfens 
iß Eufried von Ganendach, Gerung und Theoderich von 
enze. 

d) Aca ſunt haee apud Rosbach, Barnabae Apoſtoli. 


— — — — 


r 


Lautern. 215 


oder rechllich zu entfcheiden e). Der erſte Anftand 
war, daß Konrads von Wartenberg Ehefrau, und 
einer Tochter feined Bruders Der Hof Rosbach in 
Den Waldmarfen und Brande zur Morgengabe ver- 
fchrieben gewefen. Ueber diefe Sache ſprach Philipp 
von Hohenfels, der ältere, mit feinen Söhnen, Phi⸗ 
tipp und Chriſtoph, auch andern Nittern Das Urthel, 
Daß, weil dag Kloſter fchon vorher im Beſize gewe⸗ 
fen, jene Heyraihsverfchreibungen nicht gültig ſeyen 
I): Wegen der übrigen Punkten erfannten obgedach⸗ 
ter Graf Emich von Leiningen und Dieterich Herr 
von Hohenfeld im J. 1275 zu Recht, Daß befagtes 
Klofter bei feinen erwiefenen Berechtfamen verbleiben 
fole g). Da ver Kaifer befoblen hatte, Daß zu Vers 
meidung fünftiger Irrungen die Waldmarfen abge⸗ 


theilt und verfteint werden folten, fo wurde dieſes 


auch fogleich in Vollzug gebracht Konrad und Wern⸗ 
ber Kolben, Gebrüder von Wartenberg, mit ihren 
Semaplinnen Agnes und Hildegard, auch übrigen Er⸗ 
ben wurden dabei veranlaßt nicht nur ihr eigened 
Biertel, fondern auch den Hohenedifchen achten Tpeil 
aller Rechte, die fie an den Waldmarden, Brande, 


Srobnden und Kalberg, auch fonft ihren Höfen zu ° 


Swanden und Balborn gehabt, Dem Abte Godfried 
und feinem Konvent Des Klofterd Diterbusg- um ein 
Hundert Mark Silber zuverfaufenh). Lezteres wur⸗ 
Be von den Grafen Emich und Sriedrich von Leinins 


* 


gen ſogleich in Beſiz geſezt, und K. Rudolph I era 


iheilte Darüber feine Beſtaͤttigung ). Der Raugraf 
Rupert von Baumenburg, als beftelter Richter, fer⸗ 





e) Datum Lutreae tertio idus Septembris. regni annol. 

f) Datum .feria II poft natalem virginis gloriofae 1274. 

g) A&um feria fecunda dierum rogationum in Lutrea. 

k) Adum & datum anno Domini Millehmo ducentefime 
ſeptuageſimo [exto. " 

A Adum & datum Wormatiae pridie idus Aprilis, indidie- 
ne quarta, anno segni tertios 


D4 


216 Oberamt 


tigte auch ein formliches Weistum aus, worin all⸗ 
echte und Gefälle jener Waldungen verzeichnet. wor- 
Den k). Im J. 1279 verkaufte auch Heinrich von 


Hoheneck feinen achten Theil jener Gerechtfamen mit - 


einem Hofe zu Mittelsorbach an den folgenden Abt 
Heinrich, woräber K. Rudolph. I im %. 1282 die 
Einwilligung mit dem Beding ertbeilet bat, Daß ihm 
Dagegen Die Lambrechtgmühle und eine Wiefe zu Hen⸗ 
zemannshauſen; unter Der Burg Wolfſtein gelegen, 
au Leben aufgetragen werden muften ). Endlich vers 
Faufte auch Wirich von Dune im %.1284 gedachtens 
Abt Heinrich feinen vierten Theil an den Waldmars 
Xen , Brande , Frohnden und Kalenberg um 18a 
Pfund Hiller, wobei Emich von Lewenkein, Johann 
von, Lichtenftein, Eberhard yon Romfein, und Suse 


genannt Slump von Zweibräden die Bärgfchaft lei⸗ 


fteten m). Auf ſolche Weife kam Das Klofter in den 
zölisen Beſiz dDiefer Waldungen, worüber Dad Kö» 
niglide Schoͤffengericht zu Lautern im J. 1299 ein 
feierliched Weistum aller Nechte ausgefestigt hat m), 
Mach dieſem befam das Klofter mit den umliegen- 
Den. Dorffchaften , welche in die Waldmarken und 
Brande ebenfalls berechtigt waren , neue Händel, 
Diefe folte Sigfried Der alte, ein Ritter bon. St. 
Albin, richterlich entfcheiden, mozu von Seiten Dt: 
terburg Wilhelm und. Eberhard non Rande, von 
Seiten der Schöffen und Waldmärker aber, Göze 
Mandeder von Santbach, und Konrad Dörre von 
DBalburnen ald Rathmaͤnner erfohren gewefen. Weil 
aber die Dörfer mit Dem im J. 1306 gefällten Bes 
föeive nicht zufrieden waren, ward Die Sache end» 
ich an Die neun Richter des Landfriedend am Rhein 
verwiefen. Im J. 1348 erkannten Friedrich von Lei⸗ 
' k) A&um in craftino alcenfionis Domini. 

.}) Adum & datum in Vigilia beati Joannis Baptifte. 

m) Adum & datum in die purificatiönis Virginis gloriofe 

w) Data & ada ſunt haec pridie Idus Juni, 


. — — — — — 


Lautern. 217 


singen, Domprebſt zu Worms, Heinrich Graf von 


Veldenz, Johann von Randecken, und Seifried 
Schneeberger zu Recht, daß Wernher Kolb von Lu⸗ 


mersheim, fein Bruder Albrecht, und ihre Erben 


denjenigen Briefen, welche ihre Eltern befiegelt hat⸗ 
ten, nachleben, und Dem Kofler in allen von Den 
©rafen von Leiningen zu Lehen rührenden Rechten 


- Beinen Eintrag thun folten 0). Ein weiterer Anftand 


ergab fich in der Zolge mit dem Pfarrer zu Neun⸗ 
firchen, wegen der Dem Klofter aus gedachten Wald 
marfen vermeigerten Lieferung Des ‚fchuldigen Holz» 
habers, welchen jedoch der Schultheis zu Enkenbach 
im J. 1469 in der Guͤte gehoben bat p). 

Unter den übrigen Stiftangsgätern des Klofters 
iR das Dorf Erlenbach, welches Merbode und Werns 
der ; Gebrüder von Saulheim, Demfelben im %. 
1209 vermacht habens ferner verfchiedene Beſtzun⸗ 
gen. ins Worms- und Speiergaue, befonders zu Fran⸗ 
fenthal, Merſtatt, Albich, Abenbeim, Gundersheim, 
Densheim, Weſthofen, Eppelsheim, Bibelnheim ꝛc. 
weiche in Höfen, Gütern, Zehnten, Zinnſen und 
Mfarnfägen beilanden, zu Deren Verwaltung die Prob» 
Reien in der Reichsſtadt Worms , zu Bifchofsheim 
Gezt Muͤnchbiſchheim), in Deidesheim, und in. Der 
Reichsſtadt Weiſenburg errichtet gemefen, ald welche 
von Seiten Des geiftlichen Guͤterverwaltung noch mit 
eigenen Schafnern beftellet find 9). 

In ſolchem bluͤhenden Zuſtande erhielt fich Das 





60) Hiebet find geweſen Wolfram von Lewenſtein, Baldemar 


von Odendach, Johann von Wartenberg, Dieterich Fol 

ner von 2einingen, Dieter Kemmerer von Worms, 

Ritter, Wernher Winterbeher, Johann Bike, Ebel: 

knechte ꝛc. Datum anno Domini MCCCXLVIH, craftino b. 
. Michaelis archangeli. . 

?) Geben uf St. Lorenzentag. 

«) In Beihreibung ded Oberamts Alzei iſt dei verſchlede⸗ 
nen dieſer Orte ſchon Das Nöthige hievon angefuͤhret 
worden. 

Ds; 


zı8 Dberamt ; 


Koker über 400 Jahre fang, unter nachfolgenden 

ebten: oe 

1160 Albero, koͤmmt zwar nirgend namentlich vor s 
da aber fein Nachfolger fi Albero Den zweiten 
genennet, fo muß er um Diefe Zeit gelebt haben, - 
und der erfle Abt gewefen ſeyn. | 

1185 Albero II, nahm mit dem Abt Gebeno zu St. 
Lambrecht eine Graͤnzbeſtimmung beidesfeitiger 

Guͤter vor. 

2209 Philipp, hat ſich mit dem Abte Konrad zu St. 
Lambrecht wegen Der Waldmarfen verglichen 5 
kommt aud im J. 1219 als Zeug vor. Er ſoll 
aus dem edlen Geſchlechte von Otterbach, auch 
ein frommer und gelehrter Mann gewefen feynr). 

7234‘ Gerhard, erfcheint unter den Zeugen in dem 
Schuzbriefe, welchen KR. Heinrich VII dem Ron 
nenkloſter Himmelthal ertheilet hat s). | 

1345 Uri, esfaufte von Konrad von Fichtenftein 

| und feiner Ehefrau Agnes Das Dorf Alſenzbruͤck. 

w353 Walthelm , verfchrieb dem Klofler Srantentbaf 

| 10 Malter Korn von der Phuſtmuͤhle t). Im 
%.1256 machte er einen Vergleich mit den Hera 
ren von Wartenberg, und im J. 1259 gab ihm 
Erzbiſchof Gerhard von Wainzden Auftrag, Das 
Benediktinerkloſter Difibodenberg mit Mönchen 

2... des Eiftergerordend zu befezen #). | 

1276 Johann I, unterfuchte mit Dem Abt Otto zu 
Schoͤnau das Klofter Padendaufen, um ed Dem 








#) Trithemins in Catalogo Virorum illuftrium edit. Freher. 
pag. 147 fagt von ihm: Vir in divinis '[cripturis ſtudio- 
fus & longa exercitatione peritus, ingenio promptus, 
vita & converlatione devotus, ſcripſit ad aedifcationem 
legentium non fpernenda opufcula &c. Caruit tempori- 
bus Frederici Imperatgris lecundi anno Dom. MCCXX. 

„°) Gudenas Cod. diplom. Tom. II, pag. 65. , ' 
‚2 Man fehe hierüber, mas bei Frankenthal angemerkt wor⸗ 
den, 2 Theii, ©. 401 lqgq- \ 

”) Gudenus l. C Tom.I, Pag: 664. . ‘ 


) 


u 


autern. 219 


Ciſterzerorden einzuverleiben x), und im folgen⸗ 
den Jahre verglich er ſich mit dem Kloſter Wad⸗ 
gaſſen wegen eines Zinſes von 12 Malter Korn y). 
1272 Godefried, erhielt bpn den Herren von Wars 
tenberg Das Weid- und Beholzigungsrecht in 
den Waldmarken, und erfaufte von felbigen ins 
%.1276 ihren Theil Darm. | \ 
1279 Heinrich I, erfaufte den Theil Heinrichs von 
Hoheneck an gedahtem Wald, und ward im‘. 
- 2284 von Wirich von Dune eingemiefen. 
2207 & . .., dieſem vermachte Sodefried von Ran 
Deden 65 Pfund Häler als eine Ergözlichfeit für 
das Rlofter 2). 
1320 Heinrich II, bewilligte Der Aebtiſſin zu Kirſch⸗ 
garten einige Guͤter zu Nittesheim veräuffern 
zu doͤrfen a). Deſſen wird noch in einer. Urkun⸗ 
‘ de R. Ludwigs von Baiern vom J. 1330 Den 30 
März —8 Er muß aber bald hernach in 
eben dieſem Jahre geſtorben ſeyn. 
1330 Peter I, maßte ſich der Kapelle zu U.L. F. 
auf dem Gottesacker zu Kleinbödenheim, und 
Des Patronatrechts Darüber an c). Ä 
1350 Philipps, Abt von Otterburg, in einer unge» 
druckten Urkunde. 
1370 Niklaus, befennet vom Wildgrafen Otto zu 








x) Gudeuns 1. c. Tom. III, pag. 749 

) Datum & adum infra odavam beati Martini hyemalis. 

x) Gudenus 1. c. Tom.III, pag. 1184. 

: a) Schannar hiftor. Epilcopat. Wormat. pag. 17I. x 

s) Dat. Eßelingen of dem Sritage für dem Bondage 
fo man finget Domine ne longe bem helgen Palmtage. 
Diefer Sontag fiel damals auf den ı April. nn 

e) Schannat 1. c. pag.ı2 dei der Pfarrei Kieinbodenheim. 
Unter ihm befablen die beiden Bräbder Pfalsgrafen bei 
Mhein, Rudolf 11 und Ruprecht I, ihren Viztumen, Mans 
nen, Burgmannen, Amtleuten und Kanten zu Alzei, 
Germersheim, Wachenheim, Strumburg,, ben Abt yud _ 
Konvent zu Dtterberg zu firmen. Dat. Alzei Mittwoch 
nady 8 Tage nad Oſteru. 2 


1 } 





⸗ 


220 Oberamt 


Kyrburg 5 Pfund jaͤhrlicher Gaͤlt erhalten zes 
daben, und verſpricht dagegen jaͤrlich ein Seel⸗ 
geraͤtd zu halten d). 2 
1395 Sriedsich, verfchreibt Diethern Kemmerer ges 
‚gen 126 fl. jährlich 14 fl. für feine Tochter Gu⸗ 
deche im Kloftes Hochheim auf lebenslang e). 


14:6 Konrad , nerfaufte den Hilfpergerhof mit Bes. 


wiligung der Aebte ju Maulbrunn, Schönen 
md Euffersthal an Kurpfalz f). 


1467 Peter II. Ihm bewiligte Kurf. Friedrich I 


von der Pfalz ald Schuz- und Schirmvogt Die 
Wereinigung der Drei Hubgerichte zu Erlenbach, 
De een und Gersweiler in ein Schöffen- 
gericht. . 

1480 Sodann II, befam die Gewalt befagtes Schoͤf⸗ 
fengericht ſeibſt zu beſtellen, woruͤber ihm Hanns 
von Flersheim Amtmann, und Hanns pen Oden⸗ 
wald Landſchreiber zu Lautern eine Urkunde er⸗ 

theilet bdaben. 

1518 Pirminius, vergab die Pfruͤnde auf dem Her 
tare Der heil. Verene in des Pfarrkirche zu Of⸗ 
fenheim g). en 

1520 Wigand, hat die Vilarien ber Pfarrei Sam⸗ 
bach verliehen A). | 

1561 Wendel Merbot, war der. legte Abt, und übers 
gab in dieſem Jahre dag Klofter an Kurf. Fried⸗ 
rich IT. Er fol in der Stiftskirche zu St. An⸗ 
dreas in Worms begraben Tiegen 5). 

Das J. 1561 war alfo der eigentliche Zeitpunkt, 

n welchens diefes herrliche Klofter eine ganz andere 








“ d) Senkenberg medit. in jus publ. pag.84- 


e) Gndenus Cod. diplom. Mog. Tom. V, pag. 742.’ 

f) Diefer war vermuthlich jener Conradus de Binigkheim 
welcher nad) Brufchii Chronol. Monaft. pag. 334 aus dem 

. Klofter Maulbrunn nad) Htterburg verfezet worden. 

g) Würdewein Dioecel. Mog. Tom.T, pag- 344. 

4) Ibidem 1. c. pag. 332 


% 


) Zeiler Topogr. Palat, ad Rhenum päg- 51. h 


I. 
[4 


| Zum u - — — Deren — mn rer on 
1 
x 
- s 


Raum 221 


Geſtalt angenommen hat. Denn ſo bald der Abt 


und die Moͤnchen ſolches verlaſſen hatten, wurde ein 
weltlicher Pfleger fuͤr die ſaͤmtlichen Gefaͤlle Namens 
Des Kurfürften angeordnet, und die Kirche mit Pro⸗ 
teftantifchen Predigern beſtellt. Nach Kurf. Sried- 
richs III Tode benuzte fein jüngerer Sohn, Herzog: 
Johann KRaflmir , der zu Folge des vätterlichen Eodi⸗ 
cils vom J. 1376 Das ganze Amt Lautern in Beſiz 
genommen hatte, Die ®elegendeit, die unter feines 
Vatters Regierung in der Pfalz aufgenommene Rie- 
Berländifche und Sranzöflfche Eoloniften hieher zu zie⸗ 
den , und ihnen Die verlaffene Kloftergebäude einzu⸗ 
saumen. Er errichtete mit ihnen einen feierlichen 
Vertrag, darin er ihnen alle verlangte Sreiheiten be> 
wiligte. Diefe unter Dem Namen Der Wallonen bes, 
fannten Sremdlinge errichteten alfo eine förmliche 
Kolonie , und nachdem fie Durch. ihre ausnehmende 
Thaͤtigkeit Die umliegende Feldgruͤnde urbar gemacht, 


nuͤzliche Wolen-Webereien und andere Gewerbe 


eingeführet, folglich auch Die Volfdmenge in Furzer 


. Beit vermehret hatten, fo ward der Ort endlich mit 
. Mauern umgeben, und zu einer Landſtadt erhoben, 


Die ſich bis zum Zojährigen Kriege im beften Flor er 
balten bat 4). Im 3.1634 ward zwar Das Klofter 
Dem Eiflerzerorden don Den Spaniern wieder einge» 
raumt, aber Durch Den Weftphälifchen Friedens ſchluß 
Dem Kurf. Rarl Ludwig in jenem Stande, worin es 


ſich vor dem Kriege befunden hatte, mit afen Bes 
. fällen zurud gegeben. Die Stadt hat fih nach Der 


— 


Hand wieder etwas erholet, muſte aber mit den 
ädrigen Orten der Pfalz meiſtens gleiche Schidfale 
ertragen, und ift Dermalen unter Die geringern Sand» 
ſtaͤdte zu zählen. | | 








&) Die Kapitulstion, welche Pfalzoraſ Johann | 
mit jenen Koloniften errichtet hat, ift * zu Ken 
ben. Zen Jun 1579. Eich Aaa Acad. Palas, Tom. 1. 
paꝶ · . ı " . ’ “ \ J 


‚222 | Oberamt 


Eine Viertelſtunde davon nordwaͤrts entſpringt 
die Otter aus einer ſtarken Quele, die man den 
©sterfprung nennet. Eine kleine Strecke von Die» 
fer Urquele treibt He fhon einige Muͤhlen, fließt fo- 
Dann Dusch Die Stadt, und treibt Darin ı Mabl- ı 
Schleif- ı Lohe- und ı Walkmuͤhle, wie auch auſſer 
Den Mauern die Beutel- und Neumuͤhlen. Hernach 
nimmt fie eine aus dem fogenannten Dreiborn quif» 
lende Bach, ferner Die aus dem Aſchborn und Brun⸗ 
nentbal von Nordweſt kommende Unkenbach, oder 
Ungenbad 5) auf, fließt nach dem Gräflich-Eeyifchen 
Dorf Diterbach , und fällt zwiſchen Sambach und 
‚ Dem Stodbornerhof in die Lauter. 

Auſſerhalb der Stadt gegen Of, auf dem foge- 
sannten Schloßberg, findet fich noch verfchiedeneg 
©rundgemäuer der alten Burg, woraus Das Klofter 
entfianden iſt. 

In vorigem Jahre find 280 Familien, 1479 Sees 
len, 2 Rirchen, 4 Pfarrhaͤuſer, 3 Schulen, 163 bur⸗ 
“ gerlihe und gemeine Häufer in der Stadt; in Der 
Gemarkung aber 2552 M. Meder, 407 M. Wieſen, 
723 M. Särten, 1000 M. Weid, und 2000 M. Wa 
gezählet worden. | 

Bu diefer Gemarkung werden auch folgende Höfe 
gerechnet : 

1) Der Horterbof eine Stunde nordwaͤrts von 
der Stadt, welcher von der geiftlihen Verwaltung 
ı erblich verlichen if. , 

2) Der Mezelſchwanderhof, ebenfalls eine 


4) Dieſes Ungenbach ſcheint vor Seiten ein Dörflein gewes 
fen, und aus felbigem, wie auch aus einem dem Klofter 
näher gelegenen Orte Weiler, die dermalige Stadt Dts 
terberg entitanden zu ſeyn, wie unten bei dem DorfErs 
lenbach näber gezeiger werben folle. Wenigftens läßt ſich 

ſolches aus dem grofen Umfange ber Zeldgemarkung mit 
Grund ſchlleſen. Vielleiqt es das vaͤmliche Vnken⸗ 
ba, womit Biſchof Ekard von Worms im J. 1390 Gra⸗ 
jen ern U von Velden; belehnet hat. Des Lehen⸗ 

rief ſtehet in AA, Asad- Palat. Tom. IV. kill: pag. 400 


—X 


004 


. un un en u. —— aan mn 
Tg wur tin: 
a x v 4 


Lautern. 223 


Stunde von Diterberg nordwaͤrts entfernt, und erb⸗ 
lich: begeben. | 
3) Der Sreherthalerhof gegen Nordweſt, vor: 
mals eine Glashuͤtte, welche Die geiftlihe Verwal⸗ 
tung eingeben laffen, und’ die Güter Davon erhlich 
verpfachtet Hat. 4 
4) Der Greventhalerhof auf der naͤmlichen 
Seite ‚eine halbe Stunde von Der Stadt. 0 
5) Der Reichenbacherhof, ein Erhbeftand, eine 
GStunde von der Stadt. | 
6) Der Weinbrunnerbof, vormals auch eine. 
Glashütte, liegt gegen Sud, und ift exrblich ver: 
Der Altburterbof, nur eine viertel Stunde 
von Otterberg, war ebenfalls eine Glashuͤtte, Deflen 
Umfang in ein Meierhof verwandelt, und erblich vers 
fiehen worden ift. | 
8) Der Muͤnchſchwanderhof, eine halbe Stun: - 
de gegen Sud, gehöret der Stadt ſelbſt, die folchen 
vermoͤg ibrer Kapitulation von Pfalzgrafen Joh. Ra: 
mir in Erbbeſtand übernommen, und auf nämliche 
Weiſe wieder an andere verliehen hat m). | 
Auffer Mezel- und Muͤnchſchwanden ſollen Diefe 
Höfe in. ausgehauenen Waldungen entflanden fenn. 
Es läßt ſich leicht ermeffen, wie groß und anfehnlich 


Diefe vorhin gemwefen feyn muͤſſen, da die zum Klo» - 


"ler gehörige und an einander, ffofende eilf Hauptbes 
zirke noch wirklih 8430 Morgen Landes betragen , 
woran die obgedachten Waldmarke, der Brand und 
Kalenberg mit Dem Hagelgrund die Hälfte ausmachen, 
Es iſt jezt ein eigenes Kurfuͤrſtl. Foͤrſter zur Aufſicht 
Darüber in Der Stadt Otterberg angeſtellt. Auch bes . 
finden fih in Diefer Gemarkung zween Sifchtveyer, 
ber Barten- und Ötterfpringerwog genannt, jener 
ber Stadt, Diefer ber geiftlichen Verwaltung zufländig. 





n ginge 
3) In,einer Urkunde vom 9.1219 wird biefer Hof Euria, 
and in einer andern Grangia Sunanden genannt, re 


IN > l 


254 Dberamt 


Die in der Stadt noch fiehende alte Kloſterkirche hat 
an Schönheit wenig ihres Gleichen in Deutſchland. Uns 
ter den dielen darin befindlichen Grabſteinen And vor⸗ 
nehmlich folgende merfwärdig w). 

1) Eberhardus de Boimenburg Epifeopus' Wormat. 
+ XI Kal. April an MCCLXXVH. Montispeliiin 
Gallia extin&tus. Kt N 

2) Robertus Comes Irfutus de Boim Vi 

pe MCCLKKKT — ut £ dus 

Margareta uxor ii Irfuti Comitis Kal. 
2 MCCCVN. r. . 
4) Georius Comes Irfutus de Stolzenberch + V id 
. Februar. MCCCKX. 
&) Domicellus Georius fıl. Georä Irfuti Com. + in die 

S. Steph. MÜCCXXXVIII. 

6) Henricus Irfutus Comes de Beimburg 7 MCCXL. 

2) Blifebeth uxor Henrici Com, jun. de Beimburg + 

“Kal Sept. ... 

8) I. Comes Irfatus de Nannenftul im Vigilia omn. 
Sant. MCCCKLI. 

9) Philippus Irfutus Comes de Nova Beimburg in die 
Sim. & Jud. MÜCCLIX. 

10) Wiricus "junior de Duna + XVII Kal. Maj. 
MCCXCR. . " 

rı) Wigardis uxor Wiricı funioris de Duna + Non. 
Febr. CCCHI. 

12) Kunigundis uxor Domini Wirici de Duna + VI 
Kal. Dec. 

13) Heisticus de Hohenvels } V Kal. Novemb. 
MCCCXIX. 

14) Wierich, Melchior und Philipp von Dhun, Vat⸗ 
ter, Sohn und Enkel, Herren und Grafen von 

Falkenſtein, wovon Wiri den ıten Mein sor ‚ 


f 





») Die Kurpfälziihe Akademie der Wiſſenſchaften bat diefe 
..  Grebfariiten im erkken Band iprer Abbanbluugen pag. 
35 fqq. belanm gemadi. 





Lautern. 225 


Melchior den ıten Septemb. 1517, und Philipp 
den 15ten Hornung 1530 verſtorben iſt, alle unter 
einem Stein begraben. 

An Diefer prächtigen Kirche if den Katdolifchen 
für den an die Reformirten abgetrettenen Mitgenug 
der Kirche zu Weilerbach im J. 1708 durch einen 
befondern Vergleich der Chor eingeraumet worden, 
Der Pfarrer ift ein Franziskaner aus dem Klofter zu 
Lautern, der nunmehr zur Wormfer Disces und im 
Das Landſtuler Landkapitel gehörig if. Ihm find auch 
die Dörfer Morlautern und Erlenbach, nebft fämtlis 
den obgedachten Höfen und Mühlen eingepfarrt. 
Das Langhaus beſtzen die Reformirten, weiche mig 
zween Predigern, einem für Die Deutfche, und eis 
nem andern für die Sranzöfifche oder fogenannte Wale 
lonifhe Gemeinde verfehen find. Erfierer hat nebff 
Den Höfen und Mühlen, auch Die Dörfer Morlautern, 


Ertlenbach, Diterbah und Samba zu bedienen. 


derner haben die Ev. Luth. aus gefammelten Beiträ. 
gen auch eine eigene Kirche in der Stadt erbauet, 
Deren Prediger zugleich Öle Dörfer Kaztbeiler, Bals 
born, Erlenbach, Diterbach, Samba, Mehlbach, 
Gulzbach ꝛc. als Filialiſten zu verſehen hat. 

. Den Zehnten in der ganzen Gemarkung beziehet 
bie geiftliche Verwaltung wegen des Kloſters, wohin 
auch fämtliche Guͤter grundzinsbar find, 

Das Staͤdtiſche gemeine Weſen beſorget ein Stabta 
ſchultheis mit vier Schoͤffen und einem Stadtſchrei⸗ 
ber. Die zum Kloſter gehörigen Gefaͤlle aber hat der 
non geiftliher Verwaltung allein abhangende, und’in 
Der Stadt Lautern mohnende Pfleger zu erheben. Daß 
Wappen und Siegel der Stadt beftehet in einem Herz⸗ 
ſchilde, mit drei ſizenden Eichhoͤrnlein; oben auf ei⸗ 
‚nem offenen Helme ſizt zwiſchen zwei Buͤffelshoͤrner 
auch ein Eichhörnlein. Die Umfchrift aber ‚heifets 
Secretum Civitatis Otterberg, m 

22: RL 


ar ra Kin 
Pf. Geographie IV.ch, % u 


n 


4. 


| 236 | Oberamt Lautern, | 


Gericht Morlautern. 


3) Moꝛlautern ein mittelmaͤſiges Walddorf, 
" zwifchen der Stadt Lautern und Otterberg, 
ar anfänglich nur ein Hof, und gehörte zu den er⸗ 
en GStiftungsgätern des Prämonftratenferklofters 
n autern. Denn in der Urkunde, welche K. Fried⸗ 
ich II demfelben äber feine Beflzungen im J. 1215 
ausgeferiigt bat, wird Curia in Morluter ausdrüds 
lich Darunter gefezet 0). In der Zolge erhielt dag 
Rlofter zu Dtterburg auch einige Güter daſelbſt; Die 
Vogtei aber fcheinet an Die Örafen von Spanheim 
oder an die Raugrafen begeben gewefen zu fenn. Es 
entſtund nämlich wegensder Serichtbarkeit in beiden 
Dörfern Erlenbach und Morlautern, zwifchen des 
säfin von Spanheim, Der Abtei zur Dtterburg, und 
Dem Probſt zu Lautern ein Streit, welcher Dusch 
Niklaus von Kindenheim, Schultheiſe zu Lautern, 


als er (wie ed in der Urkunde heißt) „an des Koͤ⸗ 


z nigs Berichte fa, vor den Edlen Herren, Philipp: 
fen von Falkenſtein, Wolfram von Yewenftein., 


„ Siftied und Johann von Sant Elben, Nittern, Ä 


„Landolf von Wplenftein und Jakob von Wachen- 
„beim, Edelknechten ıc. Dadin entfchieden worden, 
dep das Gericht zu Morlautern an Das Kloſter zu 


autern, und daB Gericht zu Erlenbach an Das Rio: 


fer zu Otterburg von Alters ber gehöret haben, auch 
‚Denfelben frei verbleiben und nur die Freveln ſamt 


! 


Schultheiſe zu Lautern vorbehalten feyen p). Sol: 





0) Sich Schanner hiſtor. Epifcopat. Wormat. pag- 


ag- 100. . 
7) Geben nach Gottes Geburt tanfend Gabe, drei hundert. 


Jahr, in dem vier und zwanzigiten Jahre, des nähhften 


Tages nach unfer Frauentag, den man heiſet Kirwyhe. 
N Die darin vorkommende Ele Frau von Spanheim 


ſt 
‚ mit. Namen nicht genennet, ſcheint aber die an Seins 
Ani. en von Spanheim vermählt gewefene Rauaraͤfin Eli: 


h gewefen au ſeyn. Denn unter den Sazleuten und 
| hen na 


4 


den peinlichen Verbrechen in beiden Gerichten dem 


= - Gericht Derlautern. r 89 


“demnach blieb die vogteiliche Gerichtbarkeit dieſes 


Dorfes bef dem Kloſter und nachmaligen Stift Lau⸗ 
tern, bis zur Einziehung aller Kloͤſter, da dergleichen 
Gerechtſame mit der Landesfuͤrſtlichen Obrigkeit wie⸗ 
der vereinigt, und dieſes Dorf mit dem folgenden 


Erlenbach zu einem Gerichte verbunden worden iſt. 


Unten an der Gemarkung lauft ein von Neun⸗ 
kirchen kommendes Baͤchlein durch den Hagelgrund, 
treibt eine halbe Stunde vom Dorf die der geiſtlichen 
Verwaltung zuſtaͤndige Saͤgmuͤhle, Morlauterer WE 
ſche genannt, und fällt in den Kaiſerswog. Ä 

In dem Dorfe zählet man jezt 47 Familien, 263 


Seelen, ein Schulhaus und 38 andere Käufer. Die 


— 


ST en — — 


Gemarkung enthält 339 Morgen Meder, 70 M. Wies 
fen, 4M. Särten, 40 M. Weide und 170 M. Wald. 
In dieſer Gemarkung befinden fich Drei Fiſchweyer 
von ungefähr fünf Morgen Landes, Die Laufentha⸗ 
Ier Wogen genannt, Die geifllihe Verwaltung be» 
ſtzet wegen des Stift zu Lautern Drei Hofgäter, und 
eines wegen Des Klofterd zu Diterberg. - Der Wald 
Heſſelberg gehöret der Gemeinde, und fiehet unter 
Der Dtterberger Forſthute. | 
Zu Morlautern war ehedeffen eine vom Stift Lau⸗ 
tern abbangende Kapelle, die aber verkauft, und in 
ein Bauernhaus verwandelt worden if. Alle / dret 
Religionsgenoſſen find nah Otterberg eingepfarrt. 
Den ganzen Zehnten. beziehet Die geiftliche Vermkl- 
tung, und zwar drei Theile daran wegen des Stifte 
gautern, und einen Theil wegen bed Kloſters Ot⸗ 
terburg. 
4) Erlenbach liest nur. eine Viertelſtunde ‚von 
Morlautern nordwärtd. Die Herren von Saulheim 
hatten ſchon im XII Jahrhundert Diefed Dorf vom 


———_—_—_ ——— —————— — 


ugen rommt der edel Here Bugrave Georg mit Phi⸗ 
ipps von Brunecken vor, 
Sa 


.238 Dberamt Lantern, 


Mimifchen Reiche mit Der Vogtei zu Lehen getragen. 
Merbod und Wernher, Gebrüder, Kolben von Sau⸗ 
elnheim, fagten ed im J. 1209 wieder auf, und R. 
Otto IV verliehe es mit einigen Höfen dem Klofter 
Dtterburg zu einem Geelgereide q), welches auch K. 
Stiedrich II r) und fein Sohn K. Heinrich s) beflät- 
tiget Haben. Die Vogtei erſtreckte fich urfprünglich 
nur Aber das dortige Hubgericht, dergleichen auch in 
dem Dörflein Reichenbach, und dem Hof Gerswei⸗ 
ler geweſen. Wie Diefed Bericht von einer Gräfin 
don Spanheim angefochten, aber im J. 1324 dem 
Klofter Diterburg zuerfannt worden, ift bei Morlau⸗ 
tern fchon angeführe. Da aber Die Gemeinde Er- 
Ienbach zu ſchwach war, und Die Hübner von den. 
benachbarten ®erichtern viele Bedrudungen erleiden 
muſten, fo wandten fie fih an Kurf. Sriedrich 1 von 
Der Pfalz, ald ihren Schirm- und Kaftenvogt, wel- 
cher auch auf Begehren Des Abtes von Diterburg bes 
wiliigte, Daß aus Drei Hubgerichten ein Schöffenge» 


sicht zuſammen gefezt würde, worüber der Aimtmann 


zu Lautern, Karl von Breidenborn, eine feierliche 


Urkunde ausgefertigt hat t).“ Kurf. Philipps.-geftate 


tete, Daß dieſes Bericht von Des Kloſters Hübnern 
und Dingmännern befezt werden ſollte, und lies durch 
Hanns von Flersheim, feinen Amtmann, und Hanne 
Ddenmwaldt, Landfchreiber zu Lautern, im J. 1489 
eine Drdnung aufrichten, wonach der Abt Johann 
einen Schultheis und fieben Schöffen beſtellte, dabei 
aber den Rath zu Lautern für den Dberbof dieſes 
Hub- und Schöffengerichts erfennen mußte. Im 
eben der Ordnung wurde Die Zeit Der Zufammenfunft 








4) Adum apud Spiram anno Regni undecimo. 

?) Datum Wormatise anno Domini MCCXIX indikione ſep- 
'timo. .. " 

s) Adum apud Latram anno gratiae MCCKXKXIV. 

s) Der da geben ward nach des Geburt unfers Herrn tau⸗ 
fend vierhundert fehezig und fieben Jahre, an dem ' 

Sontag ald man fingt Laͤtare. 





ne Ze PEEE A Ze DES mg om on — —— — — — 


Gericht Morlauteru. 229 


"alfo’befinmit: „Um deswillen ſo folen drei unge 
- „botten Sedinge befchehen, und järlich gehafte wer» 
„den, mit Namen das eine zu Erlenbach, nad 
„halben Hornung Des naͤchſten Erchtages nach St. 
,, Beltendtage,, Das ander zu Reichenbach nach dal» 
„ben Brachmonde des naͤchſten Erchtags nach Sanct 
4, Beitdtage; das Dritte nach halb Weinmonde des. 
„naͤchſten Erchtags nach, St. Ballentag zu Gerswei⸗ 
„ler“ u). Dabei ift es auch geblieben, Bid das 
Kiofter eingezogen, und dieſes Schöffengericht mit 
Morlautern verbunden worden if. - BE 
Ein halbe Vierteltunde von dem Dorfe ‚fließt 


aus Dem fogenannten Kezenwoge ein Baͤchlein ab. 


Ein anderes fammelt fi) aus den Brunnquellen des 
Dris, und beide fallen in Die Diterbadh. 

Sämtliche Inwohner des Dorfes beſtehen in’ 37 
Bamilien, die 177 Seelen ausmachen, und in 34 
Wohnhaͤuſer vertheilet ind. Die Gemarkung enthält 
605 Morgen Meder, 74 DM. Wiefen, 4 bis SW. Gaͤr⸗ 
ten, 90 M. Werde, und 60 M. Wald. Verſchlede⸗ 
ne Guͤter find dem Kloſter Otterburg zuſtaͤndig. 
Schon zu Ende des XII Jahrhunderts bezeugte 
der Abt Stephan von Otterburg, Daß fein Vetter 
Desendard, der in Raiferlichen Dienften ftand, dieſer 
Kirche fein vätterliched Erbgut in Erlenbach geſchen⸗ 
tet babe. Die in drei Diftrikte getheilte Waldung 
gehoͤret Der Gemeinde, und ift der Dtterburger Forſt⸗ 
hute untergeben. 

In dem Dorfe war fonft ven ben ältefien Zeitew 
ber eine von dem Klofter Otterburg zur Ehre des 
Beil. Nikolaus errichtete Kapelle. Diefe fprach ber. 
Pfarrer zu Santbach als ein zu feinem Kirchfprengel 
gehöriges FJilial an. Darüber entftand ein Streit.- 
Den der. Probft Des zu St. Viktor in Mainz ald Erz» 





6 eröweiler und Reichenbach find dermalen nur Meiers 
böfe. Won biefem ift oben bei Otterberg, von jenem 'bei 
Lanterh nachzuſehen. 


230 Oberamt Lansern, 


diakon im J. 12177 dapin entfchieden Hat, daß die 
Inwohner des Dorfes auf jener Seite der Bach, 
wo Die Kapelle gelegen, nit nad Santibach, fon- 
dern zur Kieche in Otterburg gehörig ſeyn ſollen x). 
Der Erzbifhof Sifried befahl im folgenden Jahre 
Den Zauffiein, welcher aus der Diterberger Pfarr» 
kirche in Die Kapelle des Dörfleind Weiler gebracht. 
worden, in die Erlenbacher Kapelle zu verfegen y). 
Nach dem Diterberger Urkundenbuche ift diefe Kar 
pelle im J. 1455 zu einem Drittel aus des Kloſters, 
und zu zwei Drittel aus ihrer eigenen Fabricke ges 
bauert und unterhalten worden. Gie ward von Dt» 
terbusg aus Durch einen Drdensgeiftlichen bediener, 
In fpäten Zeiten aber , nachdem die Gemeinde 
zugenommen hatte, wurde daſelbſt eine beſondere 
Pfarrei errichtet, und Der Prediger fowohl mit 
einer Befoldung, ald mit einem Pfarrhauſe aus den -- 
®efällen des Diterberger Kioflerd begabet. Hiezu 
gehörten damals Die Dörfer Erlenbach, Morlautern, 
Weiler und Ungenbach 2). Bei der Kirchentdeilung 
fiel Diefe Kapelle in dad Loos der Reformirten, Die 
folche aber zerfallen laffen, und ihre dortigen Ange⸗ 
Börigen zur Pfarrei Dtterberg gezogen, wohin auch die 
andern Glaubensgenoſſen eingepfarret find. | 
Den Behnten: beziehet Die geiftliche Verwaltung 
wegen des Kloſters Diterburg in Der ganzen Ge⸗ 
markung. en 
Das Bericht Morlautern iſt mit einem Schulthei⸗ 
fe und zween Schöffen beftellt, wobei Der Stadtfchrei- 
ber von Otterberg die Gerichtichreiberei zu verſehen 
bat. Es führt im Siegel ein ſtehendes Muttergot⸗ 





») A&um anno Dominicae incarnationis MCCXVII, XII Kal,’ 
“ Nor. " 


J) Datum -Moguntise XVII Kalend. May. 5 
=) Wilte und Ungendady waren vor Alters eigene Dörflein, 
wie fhon oben und bei Otterberg gemeldet worden. Sie 
nd aberslängft eingegangen, und ſoviel man weiß, wicht 
mindefte mehr davon übrig, -. De 


I / 


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) 


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— — — — — — — — — ——— 


Gericht Neunkirchen. 238 


teg-Bild, mit dem Jeſuskindlein auf dem Arm, in 
einem länglihen Schilde. Erlenbach aber hat fein 
eigenes Siegel, wie Ottorberg, mit 3 ſizenden Eiche 


börnlein, und auf Dem Schilde jenes Wuttergottes. 


Bild. 


Gericht Neunkirchen. 


5) Neuntirchen ein mittelmaͤſiges Dorf an den 
nördlichen Graͤnzen des Gebietes Der Stadt 

autern, von der ed zwo Stunden entfernt ift, ſchei⸗ 
net dor Zeiten famt dem Gericht zur Burg und zu 


Dem Gebiete dieſer Stadt gehoͤret zu haben, weil iz. 


einer. zwifchen den Kloͤſtern Otterberg und St. Lamp 
brecht im J. 1185 mit den umliegenden Dörfern vor» 
genommenen Übtheilung der Waldungen, Zeugen bog 
Nunkirchen und Balburnen erfchienen find a). Je⸗ 
Doch findet fich weiter feine erhebliche Nachricht da⸗ 
von, auffer dag die Nonnen des Klofterd zu Enken 
bach von iprer Stiftung an daſelbſt ein beträchtlicheg 
Hofgut im Belize gehabt 6). Vermuthlich ‚bat. der 
Ort feinen Urfprung und Benennung von einer im 


den ältefien Zeiten für dortige ganze Gegend. erbauten i 


Kirche, wovon unten ein mehrers. 

Eine BViertelftunde von dem Dorfe, fließt auf 
Dem Der Stadt Lautern gehörigen Eckerswoge ein 
Bächlein in die Efeldbach ab, treibt mit felbiger bie 


- Meicholdd- und Efelsfurtermählen , lauft ſodann im 


“Den Kaiſerswog und aus Diefem in Die Lauter. 











ur) Bon. diefer Waldabtheilung iſt bei- Otterbers und St. 


Lambrecht peghuſeten. 
4 Der Probſt Wernter von Enkenbach fhat auf den aten 


Theil der MWaldmarlen Verzicht, hoe ſolo tantum pe | 


. @epto , quod Curia noſtra in Nunkirchen, quee in 4 
dio & dote ecelefiae nofirae fita eft, cum ſuis attinen- 


tiis &c. ab illa annona, quae dicitur Holzkorn , iibaya _ 


esit Kr. an. 1254. . 1 


14 


a 


232 . Oberaͤmt Lantern, 


Dire dermalige Bevölkerung beflehet in 66 Fami⸗ 

lien, Die Äber 400 Seelen in ih faſſen. Die Ge» 
bäude in ı Kirche, ı Pfarrhauſe, a Schulen, 54 burs 
gerlichen und gemeinen Haͤuſern. Die Gemarkung 
‚enthält 1272 Morgen Aecker, 123 M. Wiefen, 19 M. 
Bitten, 60 M. Weide, und 990 M. Wald. 

Die geiftliche Verwaltung befizet wegen des Stifte 
und der Kloͤſter Lautern, Otterburg und Enkenbach 
mehrere Guͤter, wie auch der Graf von Sickingen ein 
$reiadelihed Gut c). Ferner liegt in dDiefer Gemar- 
Fung der beträchtliche Meierdof Frohnen, vor Al⸗ 
terd Srobnden, gemeiniglich der Sröhnerbof ge: 
nannt, und gwar nur eine halbe Viertelftunde weſt⸗ 
wärtd vom Dorfe. - Er it dem Hofpital Lautern zu» 
fändig. Bon den Neicheld- und Efelömühlen,, dem 
Daubenbornerdofe und der Efetdfurt, Bie zum heil 
3 dazu gezaͤhlet werden, iſt bei der Stadt Lautern 
das noͤthige ſchon geſagt worden. 

Die Kirche des Ortes, eine der aͤlteſten dieſer 
Gegend, gehörte ehmals in die Mainzer Dioͤces, 
zum Erzdiafonat des Probflen zu St. Viktor, und 
‚zum Landkapitel Kirchheim. Sie hatte einen Kirch⸗ 

"Deren und einen Pfarrer, (Paftorem & Plebanum). 
" an Patronatrecht übte das Kloſter Enkenbach aus d). 

n der Rirchentheilung fiel folche ins Loos Der Ka⸗ 
holifchen, wurdeaber hernach den Reformirten gegen 
Die Klofterfische zu Enkenbach abgetretten, wohin bei 
Bierthalb hundert Seelen aus dem Bericht Reunkir⸗ 
Sen nebſt den Katholifhen aus den Wartenbergi⸗ 
fhen Dörfern, Dber- und Nieder-Meblingen, Gene 
. „Rorbach und Wartenberg zus Kirche gehen 
m en. . ‚ B in 








e) Vermuthlich iſt e8 dasjenige Hofgut, welches im J. 1548 

den Herten von Flersheim gehörig und um 18 Malter 
Korn verliehen geweſen tft. 

4) Würdtwein Dioecef. Mog.-in Archidiscon. dift, Tom.};, 
Comment. Ill, pag. 324. a 


- — — —— — —— — — 


— 


m 


Gericht Neunkirchen. 233 


Den grofen Behnten beziehet Die Ochafnerel, und - 
Den kleinen der Pfarrer zu Enkenbach. | 


6) Ballbern if eine galbe Stunde von Neun⸗ 
tirchen gegen Norden entiegen , und ein geringes 
Dorf, jedoch fchon feit Dem XII Jahrhundert bes 
tannt, wie bei vorhergehenden Dorfe Neunfirchen 
annemerket worden. Als Konrad von Wartenberg 


Denjenigen Theil, welchen er von Reinhard von Ho: 


henecken an -fich gebracht, Dem Klofter Diterberg ins 
%.1276 täuftich überlaifen, gab er auch feine Höfe 
zu Suanden und Balbornen mit allen Nuzungen in 


 Sronden’und Kalberg Dazu. Die drei Gemeinden _ 


Neunkirchen, Melingen und Balborn, als fie nach 
Reformirung Des Klofterd von Den Pflegern in ihren 
Dergebrachten Waldnerechtigkeiten geſtoͤhret werden 
wollten, erhielten von Kurf. Friedrich UL im J. 1567 


„eine feierlicht Werficherung ihres Befzkandes nebſt 


Her Einmwiligung, Daß zu dem fünftigen Baldmär. 
kergericht jedes diefer Drei Dörfer zween Schöffenftel« 
ien, und daß ber Gemeinde zu Balborn befonders, 
ohne Die andere Waldmaͤrker, der Liebertrieb in die 
Dtterberger eigene Waldung Des Spechtbruches und 
Kalenbergs in Raumeidezeiten erlaubt feyn folle e). 
Nach diefem iſt lezteres Dosf mit dem Gerichte 
Meunfirhen verbunden worden, und bisher dabei 


geblieben. 


Aus dem Dorfbrunnen laufen zwei geringe Baͤch⸗ 
fein nach dem Wartenbergifchen Dorf Rorbach ab, 


von da nach Winmeiler, und fo weiter in Lie Alſenz. 


Dermalen befinden fich 35 Familien, 208 Seelen ;’ 
1 Schule und 28 burgerliche und gemeine Häufer in 
dem Dorfe, Deffen Gemarkung 403 Morgen Meder, 
98 M. Wiefen, 6 M. Gaͤrten, 100 M. Weide, und. 
und 65 M. Wald beſtehet. 


. 





4) Datym Heidelberg deu 22 Hornung 1567. 
p5 


234 Dberamt Lauter, 1 
Einige Güter gehören dem Kloſter Dtterberg, Die 


"ganze Waldung aber Der Bemeinde. Ein Bezirk Da» 


von wird zum Kalenberg gerechnet. Diefe und die 
übrigen zween Bezirke ſtehen unter der Diterberger 


Forſthute. 


Es war niemals eine Kirche dahier, ſondern die 
Inwohner haben zur naͤchſtgelegenen Pfarrei Rorbach 
und der Pfarrſaz zum Kloſter Enkenbach geboͤret. 
Mach der Reformation zog Kurpfalz dieſes Recht au 
ſich. Die Rorbacher Kirche fiel in der Theilung den 
Reformirten zu , welche folche als ein Filial Der 
Pfarrei Ulfenborn untergeben haben, | 

Am Zehnten geniefet das Kloſter Entenbach drei, 
und der Luth. Pfarrer zu Winweiler Namens des 
Stifts Neuhauſen bei Worms einen vierten Theils 
von Neubrüchen aber hat Das Kloſter Otterberg den 
Waldzehnten. | | 

Das Gericht Neunkirchen, Das mit dinem Schulte 
deife, und zween Schöffen beftellet iſt, Führet in ſei⸗ 


“nem gewöhnlichen Siegel ein in einem Haufe ſizen⸗ 


des Eichhörnfein mit der Umfchrift: Balborn u. 
Neunkirchen Gerichtoſtegel. 


tr 


Gericht Alfenborn. 


u Hirte Gericht beftehet aud.ben zween Dörfern 


‘ Enkenbach und Alſenborn, zwo Mühlen, 
und dem Hahnerhof. Es graͤnzet norboflmärtd an 
das ſtaͤdtiſche Gebiet, und ſcheint urfpränglich nicht 
dazu gehört zu haben, fondern einer befondern Grafs 
(haft des grofen Wormsgaues untergeben geweſen 
gu ſeyn. Im IX Sahrehundert filftete ein gewiſſer 


Herzog Nantharius das Klofler Münfterbreifen, 


und verliehe felbigem unter andern Gütern auch 


N Yenzbrunne. sm I. 1144 richtete K. Kon⸗ 


7 


* 


Gericht Alfenborn. 235 


rad III jened in Verfall gerathene Kloſter wieder. 
auf, und beffättigte deſſelben erſte Beſizungen, 
uͤbertrug es zugleich dem er Ludwig von Arn⸗ 

fein, und dem von ihm geflifteten Kloſter dieſes 


Namens f). iee Jahre darnach errichtete bes 
fagter Graf zu Enkenbach ein anderes Klofler, 
den er die Güter zu Alfenborn fhenfte, wie aus 
nachfolgender Befhreibung dieſes Kloſters zu erfes 


hen iſt. Die ordentliche Gerichtbarkeit gehörte zu An⸗ 


fange bes XIV Jahrhunderts. zu dem Landgericht 
auf dem Stole oder Stamp, zwiſchen Stauf und 
Atfingenborn, welches die Grafen von Leiningen 
von der Pfalz zu Lehen getragen g). In folgens 
ben.Zeiten warb biefe alte Berfaflung abgeändert, 
fo daß die Gerichte von den Klöflern und ihren 
Voͤgten, wie and) von dem daſelbſt begüterten Adel 
ansgeübet wurden. Da bie Güter meiflentheils 


\ 


in ordentlihe Huben abgetheilt gewefen,, fo war - 


anch gemeiniglich ein beſonders Hubgericht , deſſen 
Andenken bei dem Dorfe Alfenborn nod; übrig ift, 


wie fih in ber Folge zeigen wird, Inzwiſchen 
wollen wir von dem Kloſter und Dorfe Enkenbach 
zuerſt umftändlich handen. - 


2) Enfenbad , ift bermalen ein anfehnliches 
Dorf, 30 Stunden von Lautern. Seine Nachba- 
sen find gegen Oſt Alſenborn, gegen Sud KHochfpeier, 
gegen Wert Die Neichofdgmäple und Efelsfurt, gegen 


ng 


F) Dan fehe bievon die Urkunde in den AQ. Acad. Palar. | 


Toın. I. pag. 298 ‘ 


P on 
9) — Deduktion und Demonſtra⸗ 


tion 3c. indes Gr. Friedrich yon Leiningen Lehen Rerer⸗ 
vom 3,1398, Beil. num. VI: 


206 Odberamt Rautern, | 


Gericht Morlautern. 


3) SPiperlantern ‚ ein mittelmäfiges Walddorf, 
zwifchen der Stadt Yautern und Dtterberg,, 

ar anfänglich nur ein Hof, und gehörte zu den er⸗ 
bien GStiftungsgätern des Prämonftratenferklofters 
In Lautern. Denn in der Urkunde, welche K. Sried- 
ich II demfelben äber feine Befizungen im J. 1215 
ausgefertiigt hat, wird Curia in Morluter ausdrüds: 
lich Darunter gefezet 0). In der Folge erhielt dag 
Kloſter zu Dtterburg auch einige Güter daſelbſt; Die 
Vogtei aber fcheinet an die Grafen von Spanheim 
oder an die Raugrafen begeben gewefen zu ſeyn. Es 
entfEund nämlich wegensder Serichtbarkeit in beiden 
Dörfern Erlenbadh und Morlautern, zwifchen der 
säfin won Spanheim, der Abtei zu Dtterburg, und 
Dem Probft zu Lautern ein Streit, welcher Dur 


Niklaus von Kindenheim, Schultheife zu Lautern, 
als er (wie ed in Der Urkunde heißt) „an des Kd« | 


znigd Berichte ſas, vor den Edlen Herren, Philipp- 
‚fen von Falkenſtein, Wolfram von Lewenſtein, 


— — 





„Siftied und Johann von Sant Elben, Rittern, | 
„ Landolf von Wolenftein und Jakob von Wachen 


‚beim, Edelfnechten ꝛc. dahin entfchieden worden, 

aß das Bericht zu Morlautern. an Das Klofter zu 
Lautern, und das Bericht zu Erlenbady an Das Klo: 
fer zu Otterburg von Alters ber gehäret haben, au 
Denfelben frei verbleiben und nur die Freveln ſamt 
‚Den peinfichen Verbrechen in beiden Gerichten Dem 
Schultheiſe zu Lautern vorbehalten feyen p). Sol: 





, 0) Sieh Schanner hiltor. Bpifcopat. Wormat. pag- 100. . 
7) Geben nach Gottes Geburt tanfend Jahr, drei hundert 
Jahr, in dem vier und zwanzigiten Jahre, des nächften 


Tages nach unfer Frauentag, den man heiiet-Kirwube. 


Die darin vorfonımende Edle Frau von Spanheim if 
‚ mit Namen nicht geriennet, fcheint aber die an Heinrich 


— — — 


i 
— — von Spanheim vermaͤhlt geweſene Rauarafin Eli: 


v4 


fa gewefen au ſeyn. Denn unter den Sajleuten um) 


u 


— — — ” — — — . — — u um Teer . 


— 


Gericht Merlautern. 7 827 


chemnach blieb die vogteiliche Gerichtbarkeit dieſes 
Dorfes bel dem Kloſter und nachmaligen Stift Lau⸗ 
tern, bis zur Einziehung aller Kloͤſter, da dergleichen 
Gerechtſame mit der Landesfuͤrſtlichen Obrigkeit wie⸗ 
der vereinigt, und dieſes Dorf mit dem folgenden 


. Erlenbach zu einem Gerichte verbunden worden iſt. 


Unten an der Gemarkung lauft ein von Neun 


kirchen fommendes Bächlein Durch den Hagelgrund, 


treist eine halbe Stunde vom Dorf Die Der geiftlichen 
Verwaltung zukändige Sägmähle, Morlauterer WE 
ſche genannt, und fällt in den Kaiſerswmog. 

In dem Dorfe zählet man jezt 47 Familien, 263 
Seelen, ein Schulhaus und 38 andere Käufer. Die 
Semarfung enthält 539 Morgen Meder, 70 M. Wiens 
fen, 4M. Gärten, 40 M. Weide und 170M. Wald, 

In diefer Gemarkung befinden fich drei Fiſchweyer 
von ungefähr fünf Morgen Landes, Die Laufentha⸗ 
ler Wogen genannt, Die geiftlihe Verwaltung be» 
fiset wegen des Stifts zu Lautern Drei Hofgäter, und 


eines wegen des Klofterd zu Diterberg. Der Wäld 


Aeffelberg gehöret der Gemeinde, und fiehet unter 
ber Dtterberger Forſthute. | 

Zu Moslautern war ehedeffen eine vom Stift Lau⸗ 
tern abbangende Kapelle, Die aber verkauft, und im 
ein Bauernhaus verwandelt worden if. Alle drei 
Religionsgenoſſen find nah Diterberg eingepfarrt, 
Den ganzen Zehnten beziehet Die geiftliche Vernal⸗ 
tung, und zwar Drei Theile Daran wegen des Stifts 
gautern-, und einen Theil wegen bed Kloſters Ot⸗ 
terburg. , 


4) Erlenbach liegt nur. eine Viertelſtunde bon 
Morlautern nordwärtd. Die Herren von Saulheim 
Batten ſchon im XII Jahrhundert Diefes Dorf vom 


ugen kommt der edel Here Kugrave Georg mit Phi⸗ 
ipps von Bruneden —* gr g mit Pb 


u Sa 


‚238 Oberamt Lauten, 


Mimifchen Reiche mit Der Vogtei zu Lehen getragen. 
Merbod und Wernder, Gebrüder, Kolben von Sau⸗ 
elnheim, fagten ed im J. 1209 wieder auf, und K. 
Otto IV verliehe es mit einigen Höfen dem Kloſter 
Dtterburg u einem Geelgereide q), welches au K. 
Sriedrich I 

uiget haben. Vie Vogtei erfiredte ſich urſpruͤnglich 
nur aber das dortige Hubgericht, dergleichen auch in 
dem Dörflein Meichenbad, und dem Hof Gers wei⸗ 
fer geweſen. Wie diefed Bericht von einer Gräfin 
von Spanheim angefochten, aber im J. 1324 Dem 
Kloſter Diterburg zuerfannt worden, ift bei Morlau« 
tern fchon angeführet. Da aber Die Gemeinde Er⸗ 


lenbach zu ſchwach war, und die Hübner von den. 


benachbarten ®erichtern viele Bedrudungen erleiden 
muſten, fo wandten fie fih an Kurf. Friedrich 1 von 
Der Pfalz, ald ihren Schirm- und Kaftenvogt, wels 
cher auch auf Begehren des Abtes von Dtterburg bes 
willigte, Daß aus Drei Hubgerichten ein Schöffenge- 


r) und fein Sohn K. Heinrich 5) beftät- 


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richt zufammen gefezt würde, „worüber der Antmanın 


zu Lautern, Karl von Breidenborn,, eine feierliche 


Urkunde ausgefertigt bat t). Kurf. Pbilipps-geftate 


tete, daß dieſes Bericht von des Kloſters Hübnern 
und Dingmaͤnnern beſezt werden ſollte, und lies durch 
Hanns von Flersheim, ſeinen Amtmann, und Hanns 
Odenwaldt, Landſchreiber zu Lautern, im J. 1489 
eine Ordnung aufrichten, wonach der Abt Johann 
einen Schultheis und ſieben Schöffen beſtellte, dabei 


aber den Math zu Lautern für den Oberhof dieſes 


‚Hub- und Schöffengerichtd erkennen mußte. Im 
eben der Ordnung wurde die Beit Der Zufammentunft 








ga) Actum apud Spiram anno Regni undecimo. 


r) Datum Wormatine anno Domini MCCXIX indikione fep- 


'timo. 
s) Adum apud Latram anno gratiae MCCXXXIV. 
s) Der da geben ward nad des. Geburt unfers Herrn tau⸗ 
ſend vierhundert ſechszig und fieben Jahre, an dem 
GSontag als man fingt Laͤtare. | 


Gericht Morlautern. 229 


alſo beſtimmt: „Um deswillen fo ſollen drei unge» 
,„botten Gedinge beſchehen, und jaͤrlich gehalten⸗/wer⸗ 
„den, mit Namen das eine zu Erlenbach, nach 
„dulden Hornung des naͤchſten Erchtages nach St. 
„Veltenstage, das ander zu Reichenbach nach hal⸗ 
„ben Brachmonde des nächften Erchtags nad Sanet 
7, Beitdtage; day Dritte nach halb Weinmonde des. 
„nächften Erchtags nach. St. Sallentag zu. Gerswei⸗ 
„ler“ u). Dabei iſt es auch geblieben, Bid das 
Kloſter eingezogen, und. dieſes Schöffengericht mit 
Morlautern verbunden worden if. , 
Ein halbe Viertelſtunde von dem Dosfe ‚fließt 
aus dem fogenannten Kezenwoge ein Bächlein ab. 
Ein anderes fammelt ſich aus den Brunnquellen des 
Oris, und beide fallen in Die Otterbach. u 
.  Bämtlihe Inwohner des Dorfes beſtehen in’ 37 
Samilien, die 171 Seelen ausmachen, und in 3 
Wohnhaͤuſer vertheilet ind. Die Semarfung enthält 
605 Morgen Meder, 74M.Wiefen, 4 bis 5sM. Gaͤr⸗ 
ten, 90 M. Weide, und 60 M. Wald, Verfchlede⸗ 
ne Guͤter find dem Kloſter Otterburg zuſtaͤndig. 
Schon zu Ende des XII Jahrhunderts bezeugte 
der Abt Stephan von Otterburg, daß ſein Vetter 
Degenhard, der in Kaiſerlichen Dienſten ſtand, dieſfer 
Kirche ſein vaͤtterliches Erbgut in Erlenbach geſchen⸗ 
ket habe. Die in drei Diſtrikte getheilte Waldung 
gehoͤret der Gemeinde, und iſt der Otterburger Forſt⸗ 
hute untergeben. | | . 

In dem Dorfe war ſonſt ven den aͤlteſten Zeiten 
der eine von dem Kloſter Otterburg zur Ehre des 
Beil. Nikolaus errichtete Kapelle. : Diefe fprach der 
Pfarrer zu Santbach als ein zu feinem Kirchſprengel 
gehöriges Filial an. Darüber entſtand ein GStreit.- 
Den der Probſt Des zu St. Viktor in Mainz ald Erz» 





er Geräneiler und Reigenbach find dermalen nür Meiers 
| höfe. Von biefem ift oben bei Otterberg, von jenes vei 
Lauterk nachzufchen, . 0 


— — 


230 Oberamt Lantern, 


diakon im J. 1217 dahin entſchieden hat, dag Die 


Anwohner Ded Dorfes auf jener Seite der Bach, 
wo die Kapelle gelegen, nicht nach Santbach, fon- 
dern zur Kirche in Diterburg gehörig feyn follen x). 
Der Erzbifhof Sifried befahl im folgenden Jahre 
Den Zauffiein, welcher aus Der Diterberger Pfarr» 
firche in Die Kapelle des Dörfleind Weiler gebracht 
worden, in die Erlenbacher Kapelle zu verfegen y). 
Nach dem Diterberger Urkundenbuche if diefe Kar 
pelle im J. 1455 zu einem Drittel aus des Kloftere, 
und zu zwei Drittel aus ihrer eigenen Fabricke ge> 
bauet und unterhalten worden. Sie ward bon Ot⸗ 
terburg aus Durch einen Drdensgeiftlichen bediener. 
In fpätern Zeiten aber ‚nachdem die Gemeinde 
zugenommen hatte, wurde dafeldft eine Gefondere 
Pfarrei errichtet, und der Prediger fowohl mit 


einer Befoldung, als mit einem Pfarrhaufe aus den -- 


®efällen Des Diterberger Kloſters begabet. Hiezu 
gehösten damals die Dörfer Erlenbach, Morlautern, 
Weiler und Ungenbach z). Bei der Kirchentheilung 
fiel dieſe Kapelle in das Loos der Reformirten, Die 
folge aber zerfallen laſſen, und ihre dortigen Ange» 
Dörigen zur Pfarrei Dtterberg gezogen, wohin auch die 
andern Glaubensgenoſſen eingepfarret find. 
Den Behnten: beziehet die geiftliche Verwaltung 
wegen des Kloſters Diterburg in der ganzen Ge⸗ 
marfung. —— N 
Dad Gericht Morlautern ift mit einem Schulthei⸗ 
fe und zween Schöffen beſtellt, wobei Der Stadtfchreis 
ber von Otterberg Die Gerichtichreiberei zu verſehen 
bat. Es führt im Siegel’ ein ſtehendes Muttergot⸗ 





a) A&äum annoDominicae incarnationis MCCXVII, XII Kal, 
" Nor. " s . 
N) Datum -Moguntine XVII Kalend. May. 25. 
2) Wilre und Ungendach waren vor Alters eigene Doͤrfleln, 
wie fhon oben und bei Otterderg gemeldet worden. Sie 
fr — eingegangen, und ſoviel man weiß, nicht 
mindefte mehr davon uͤbrig. 


‘ 


| 
| 


Gericht Neunkirchen. 232* | 
tes Bild ‚ mitdem Jeſuskindlein auf dem Arm, im 


. . einem länglihen Schilde. Erlenbach aber bat fein 


eigenes Siegel, wie Diterberg, mit 3 figenden Eiche 
Börnlein, und auf Dem Schilde jenes Muttergoited- 
1 d. 


Gericht Neunkirchen. 


5) Meuntirhen ein mittelmaͤſiges Dorf an den 

nördlichen Graͤnzen Des Gebietes der Stadt 
Lautern ‚, bon der ed zwo Stunden entfernt iſt, ſchei⸗ 
net dor Zeiten famt Dem Gericht zur Burg und zu 
Dem Gebiete diefer Stadt gehöret zu haben, teil im. 
einer zwifchen den Klöftern Diterberg und St. Lamp 
brecht im J. 1135 mit den umliegenden Dörfern vors 
genommenen Abtbeilung Der Waldungen, Zeugen bog 
Nunkirchen md Balburnen erfdhienen find a). Jep 
Doch finder fich weites feine erheblihe Nachricht da» 
von, auffer Daß die Nonnen des Klofterd zu Entenz 
bach.von ihrer Stiftung an daſelbſt ein betraͤchtliches 
Hofgut im Beſize gehabt 6). Vermuthlich hat der 
Ort feinen Urſprung und Benennung von einer in 
Den aͤlteſten Zeiten für dortige ganze Gegend. erbauten 
Kirche, wonon unten ein mehrere. 

Eine Viertelfiunde von dem Dorfe, fließt auf 
dem der Stadt Lautern gehörigen Eckerswoge ein 
Baͤchlein in die Eſelsbach ab, treibt mit felbiger Die 
Meicholds- und Efelöfurtermäblen , lauft ſodann ie 


— den Kaiſerswog und aus dieſem in die Lauter. 











‘a Bon. biefer Waldabtheilung tft bei Dfterberg und St. 

Baer nachzuſehen 

4) Der Probſt Weruter von Enkenbach that auf den aten 
Theil der Waldmarken Verzicht, hoc ſolo tantum * 

. espto , quod Curia noſtra in Nunkirchen, quse in allo- 
i0 & dote ecelefiae noftrae fita elt, cum fuis attinen- 

tiis &c. ab illa annong, quae dieitur Holakorn ‚ libera , 

esit &e. an. 1254. j ; 


94 


232 Oberaͤmt Lautern, 


Die dermalige Bevoͤlkerung beſtehet in 66 Fami⸗ 
lien, die über 400 Seelen in ſich faſſen. Die Se⸗ 
baͤude in ı Kirche, ı Pfarrhaufe, a Schulen, 54 bur⸗ 
gerlihen und gemeinen Käufern... Die Gemarkung 
. enthält 1272 Morgen Heer, 123 M.Wiefen, 19 M. 
Saͤtten, 60 M. Weide, und 990 M. Wald. 

Die geiftliche Verwaltung befizet wegen des Stifts 
und der Kloͤſter Lautern, Diterburg und Enkenbach 
medrere Shter, wie auch der Graf von Sidingen ein 
$reiadeliches Gut c). Ferner liegt in diefer Gemar⸗ 
Tung ber beträchtliche Meierhof $röbnen , vor Al⸗ 
terd Srobnden, gemeiniglich der Sröbnerbof ge- 
aannt, und zwar nur eine halbe Viertelfftunde weſt⸗ 
wärts vom Dorfe. : Er ift dem Hofpital Lautern zu⸗ 
ftaͤndig. Don den Neicheld- und Eſels muͤhlen, Dem 
Daubenbornerdofe und der Eſelsfurt, Bie zum Theil 
ce Dazu gezählet werden, ift Hei der Stadt Lautern 
das noͤthige ſchon gefagt worden. 

Die Kirche des Ortes, eine der. älteflen dieſer 
Gegend, gehörte ehmals in Die Mainzer Dioͤces, 
zum Erzdiafonat des Probſten zu St. Biltor, und 
zum Landkapitel Kirchheim. Sie hatte einen Kirch» 
‚Deren und einen Pfarrer, (Paftorem & Plebanum). 
an Datronatrecht übte Das Klofter Enkenbach auf d). 

n der KRirchentheilung fiel ſolche ins Loos Der Ka⸗ 
#holifchen, wurde aber hernach den Reformirten gegen 


Die Kloſterkirche zu Enkenbach abgekretten, wohin bei. 


Dierthalb hundert Seelen aus dem Bericht Neunfir- 
chen nebft den Katholifchen aus den Wartenbergi- 
ſchen Dörfern, Dber- und Nieder-Meblingen, Gem- 


bach, Rorbach und Wartenberg zur Kirche gehen | 


muͤſſen. 





=) Vermuthlich iſt es dasjenige Hofgut, welches im J. 1548 

den Herten von Flersheim gehoͤrig und um 18 Malter 
„Korn verliehen geweſen tft. | 

e) Würdtwein Dioeceſ. Mog.än Archidiacon. dift, Tom. I, 
Comment. III, pag. 324. = 


| 
| 


— 


a 7 


Gericht Neunkirchen. 233 


Den grofen Behnten beziehet Die @chafnerel, und - 
Den kleinen der Pfarrer zu Enkenbach. | 


6) Ballborn if eine halbe Stunde von Neun⸗ 
tirchen gegen Norden entiegen , und ein geringes 
Dorf, jedoch ſchon feit Dem XII Jahrhundert be⸗ 
kannt, wie bei vorhergehenden Dorfe Neunfischen 
angemertet worden. Als Konrad von Wartenberg 
Denjenigen Theil, welchen er von Reinhard von Ho⸗ 
Deneden an ſich gebracht, Dem Klofter Diterberg im 
ZJ. 1276 täuftich aͤberlaſſen, gab er auch feine Höfe 
au Suanden und Balbornen mit aden Nuzungen in 


Sronden' und Kalberg Dazu. Die drei Gemeinden _ 
Neunkirchen, Melingen und Balborn, als fie nach 


Reformirung des Klofterd von. Den Pflegern in ihren 
Dergebrachten Waldgerechtigkeiten geftößret werden 
wollten, erhielten von Kurf. Friedrich III im 9,1567. 
eine feierliche Werficherung ihres Beſfizſtandes nebſt 
der Eihmiligung, Daß zu. dem fünftigen Waldmaͤr⸗ 


kergericht jedes diefer Drei Doͤrfer zween Schoͤffenſtel⸗ 


ien, und daß der Gemeinde zu Balborn beſonders, 
ohne Die andere Waldmaͤrker, der Uebertrieb in die 
Diterberger eigene Waldung Des Spechtbruches und 
Kalenbergd in Raumeidezeiten erlaubt feyn folle e). 
Rah dieſem if lezteres Dosf mit dem Gerichte 
Meunfirchen verbunden worden, und bisher dabei 


geblieben. 


Aus dem Dosfbrunnen laufen zwei geringe Baͤch⸗ 
fein nach dem Wartenbergifchen Dorf Rorbach ab, 


von da nah Winmeiler, und fo weiter in Lie Alſenz. 


Dermalen befinden fih 35 Familien, 208 Seelen ;’ 
1 Schule und 28 burgerliche und gemeine Häufer in 
Dem Dorfe, deſſen Gemarkung 403 Morgen Meder, 
98 M. Wiefen, 6 M. Bärten, soo M. Weide, und. 
und 65 M. Wald beftehet. 





..6) Datum Heidelberg den 22 Hornung 1567. 
p5 


| 


Einige Ghter gehören dem Kloſter Diterberg, Die 
ganze Waldung aber Der Semeinde. Ein Bezirk da, 
von wird zum Kalenberg gerechnet. Diefe und die 
übrigen zween Bezirke ſtehen unter Der Otterberger 
Sorfthute. 

Es war niemals eine Kirche dahier, fondern die 
Inwohner haben zur naͤchſtgelegenen Pfarrei Rorbach 
und Der Pfarrfaz zum Kloſter Enkenbach geböret. 
Mach der Reformation 309 Kurpfalz dieſes Recht au 
Ah. Die Rorbacher Kirche ſiel in Der Theilung den 
Reformirten zu, welche ſolche als ein Filial der 
Pfarrei Alfenborn untergeben haben. 

Am Bebnten geniefet Das Klofter Enkenbach Drei, 
und der Luth. Pfarrer zu Winmweiler Namens des 
Stifts Neubaufen bei Worms einen vierten Theil s 
von Meubrüchen aber hat das Kiofter Diterberg den 

Waldzehnten. 

Das Gericht Neunkirchen, Das miteinem Schulk 
heife, und zween Echäffen beftellet iſt, führet in fein 

nem gewöhnlichen Siegel ein in einem Haufe ſizen⸗ 

des Eichhörnlein mit der Umfchrift: Balborn u, 

ynfirden Gerichtoſiegel. 


Gericht eitſenborn 


Dies Gericht beftehet aus den zween Dörfer 
Enkenbach und Alſenborn, zwo Muͤhlen, 
und dem Hahnerhof. Es graͤnzet nordoſtwaͤrts an 
das ſtaͤdtiſche Gebiet, und ſcheint urſpruͤnglich nicht 
dazu gehoͤrt zu haben, ſondern einer beſondern Graf⸗ 
ſchaft des groſen Wormsgaues untergeben geweſen 
zu ſeyn. Im IX Jahrhundert ſtiftete ein gewiſſer 
Herzog Nantharius das Kloſter Muͤnſterdreiſen, 
und verliehe felbigem unter andern Oäteen auch 
\ lſinabruune. Im J. 1144 richtete K. Kon⸗ 


A ; 


234 Dberamt Lautern, / 





. — — — — — 
— 
L} 


Gericht Alfenborn. 235 


rad III jenes in Verfall gerathene Klofter wieder 
auf, und beſtaͤttigte deſſelben erſte Beſizungen, 


uͤbertrug es zugleich dem er Ludwig von Arn⸗ 


flein, und dem von ihm geflifteten Kloſter diefes 
Namens 5). Vier Jahre barnady errichtete bes 
fagter Graf zu Enkenbach ein anderes Kloſter, 
dem er bie Güter zu Alfenborn fchenfte, wie aus 
nachfolgender Befhreibung dieſes Kloſters zu erſe⸗ 


fange bes XIV Jahrhunderts zu dem Landgeriche 
auf dem Stole oder Stamp, zwiſchen Stauf und 
Alfingenborn, welches die Grafen von Leiningen 
von der Pfalz zu Lehen getragen g). In folgens 
ben.Zeiten ward dieſe alte Verfaflung abgeändert, 
fo daß bie Gerichte von den Klöflern und ihren 
Voͤgten, wie auch von dem bafelbfi begüterten Adel 
andgenbet wurden. Da bie Güter meiflentheils 
m ordentlihe Huben abgetheilt geweſen, fo war 
auch gemeiniglich ein beſonders Hubgericht, beffen 
Andenken bei dem Dorfe Alſenborn nod; übrig ift, 
wie fih in ber Folge zeigen wird. Inzwiſchen 
wollen wir von dem Kofler und Dorfe Enkenbach 
zuerſt umfländlih Handeln. — — — 


7) EÆnkenbach, iſt bermalen ein anfehnliches 
Dorf, zwo Stunden von Lautern. Geine Nachba⸗ 
ren find gegen Oſt Mlfenborn, gegen Sud Hochfpeier, 
gegen Wert Die Neicholdgmäple und Efelsfurt, gegen 





N 


hen iſt. Die ordentliche Gerichtbarkeit gehörte zu Une - | 


.f) Man fehe bievon bie Urkunde In den Ad. Acad. Palar. 


Toın. I. pag. 298. , 

9) geiningen-Dadsbutglfee Deduktion und Demonftras 
tion 3c. indes Gr, Friedrich von Leiningen Lehen Revers 
yon J. 1398, Beil. num. VL . 


“ 
. 
— — — — 


236 Dberamt Tantern, . 


Nord Neunkirchen, und das Bräflih-WBartenbergi- 
ſche Dorf Nieder-Mehlingen. Der Namen Diefeg 
Dres kommt nicht eher vor, al® mit Anfang des . 
Kloſters, über deſſen Urfprung man auch nicht ein« 
ſtimmig if. Auf einer Seite wird behauptet, daß 
Ludwig Graf von Arnſtein Die Nonnen, welde an« 
faͤnglich zu Bethlenrode, bernach zu Steden gewohnet, 
nach Marienthal verſezt, und aus dieſen im J. 1148 
Daß gegenwärtige Klofer gepflanzet habe A). Ein 
anderer Schr-fifteller bedaup:et , daß ein gewiſſer 
Hunfried deffen eigentlicher. Stifter ſey, ald Der ans 
fänglich die Prämonftratenfermönchen des Kloſters 
Mänfterdreifen dahin berufen, hernach aber befohlen 
babe, dag diefe den Ciſterzern aus dem Klofter Dt- 
jerberg Plaz machen folten. Hieräber nun fei ein 
Streit entſtanden, welchem bon beiden Orden En⸗ 
kenbach verbleiben ſollte, und dieſen habe Biſchof 
Konrad Il von Worms in Gemäsheit eines von K. 
Heinrich VI erhaltenen Gewalts im J. ır90 dahin 
entfihieden, daß es in Rudficht des von gedachtens 
Hunfried zuerſt geöufferten Vorſazes und fünf Sabre 
lang behaupteten ruhigen Beſizes, den Prämonftra- 
tenfern vorzüglich äberlaffen werben foßte i). Hier⸗ 
auf ward ed mit Nonnen des nämlichen Ordens be⸗ 
et, und deſſen Einkuͤnfte vermehrt; wie denn Wern⸗ 
"ber von Bolanden und Philipp von Falkenſtein, Ges 
brüder , dDemfelben im Jahr 1234 Den Kirchenfaz zu 
Freinsheim verliehen haben. Um diefe Zeit gerieth 
der Probſt und Konvent zu Enfenbach mit dem Klo⸗ 
fies Dtterberg wegen der MWaldmarl, woran jene Dem 
vierten Theil angefprochen,, in einen Streit, welcher 
dur Vermittlung des damaligen Kaſtenvogts von 
Enkenbach, Wirichd von Dune, im J. 1254 wieder 
verglichen worden If. ! 
Das Kloſter Enkenbach ſcheint Damals noch nicht 








) Carol. Ludev. Hugenig Annal. Praemonfirat. j 
Ü Schannar hiftor. Epilcopat. Wormat. pag. 163 ſaq. 


% 


Seide Alſenbern. 237 


ganz vollendet geweſen zu ſeyn, indem der Biſchof 


Eberhard von Worms im J 1265 ein Schreiben an 
ade Stifter und Klöfter feines Biſtums ergehen lafs 
fen, worin er ihnen ſolches zu milden Beiträgen be« 
ſtens empfohlen hat. 

Eben derfelbe kaufte auch im J. 1271 von Wirich 
von Dune die Schism- und Kaftenvogtei über beſag⸗ 
tes Klofter und Dazu gehörigen Höfe um 200 Pfund 
Häler. Die Mebtiffin und der Konvent übergaben 
ſich darauf volfommen dem Schuze und Der Obforge 
Der Bifchöffe von Worms, um ihre Güter und Ges 
fälle zu verwalten, auch Die Kirche nach ihrem Gute 
Bünfen zu beberrfchen. Der Abt Theoderich von 


Münfterdreifen, ihr geiftlicher Ordensvorffand, bes 


kraͤftigte folches, nur mit Ausnahm Der Ordenddifcie 
plin und Pfarreien, weldhe er mit’ feinen Mönchen 
beſezen zu Fönnen fich vorbehalten hat. Die Nonnen 


‚waren damald 2100 Pfund Häfer und 200 Malter . 


Korn ſchuldig, nachdem fie fehon verfchiedene Guͤter 
und Gefälle verfauft hatten, Deren Werth 1300 Pfund 
ausmachte. : Im J. 1420 verkaufte der Probſt und 
Der Konvent alle ihre Rechte an den zwei Dörfern 
Enfenbad und Alfenborn dem Kurf. Lüdwig JII um 
100 Rheiniſche Gulden, nur ihren Hof und Zehnten 
daſelbſt ausgenommen k). 2 
Das Klofter hatte einen Probft aus der Abtei 
Münfterdreifen zum Vorſteher, und eine. Meifterin 
für Den Konvent. Uns find aber nur ſochs Proͤbſte 
und zwo Meifterinnen befannt. Unter jenen war 
Dudo im J. 1190 Zeug bei Dem Entfcheid zwifchen 
Den Mebten von Diterberg und Mänfterdreifen uͤber 
Das Eigentum Des Klofterd Enkenbach; und B.. . 
im %. 1250 bei einem Spruce, Den Embercho von 
Randecken ald Richter in der Klagfache des Kloſters 
Dtterberg wegen der Waldmarke ertheilet bat. Wern- 
ber errichtete im J. 1254 mit Dem Klofter Dtterberg 
— Û — 


k) Ada Gomprem. Pfancofart; pag. 120. 





238 Oberamt Lauter, 


wegen eben dieſer Waldmarke einen Vergleich. Ders . 
tolf fol im 3.1400 eine Urkunde ausgefertigt Hau 
ben D. Sobann Luther Dranf war Zeug bei einem 
Vergleich zwifchen dem Kloſter Dtterberg und Dem 

Pfarrer zu Neunkirchen wegen des Holzhabers aus 

"der Waldmarfe. Karl half im‘. 1516 den Abt Ni» 

folaus zu Rodenkirchen wählen m). Beide Meiſte⸗ 
sinnen, die wir kennen, haben Agnes geheifen, eine 
im J. 1278, die andere im J. 1397 m). 

Das Klofter bat ungeachtet feiner Unglädgfäge 
und üblen Wirthſchaft fich Dennoch bis zu der Pfäls- 
zifchen Klofterreformation erhalten. Endlich ift fols 
ches von Kurf. Friedrich Ill im J. 1564 eingezogen, 
. und in eing weltliche Schafnerei veswandelt wor; 
Den 0). 

Aus zwo in der Nähe des Dorfes entfpringenden 
Duellen, der Milchbrunn und der Kloſterb/ unn 
genannt, entftehet ein Bächlein , dag Durch Den Wies 
fengrund in den fogenannten Spediwog, aus Diefem 
in den Enfenbacherwog und Dur die Münchmweiler 
Gemarkung in Die Alfens fliefet. Dusch dad Dorf 
ziebet eine von Sranffurt nad Lotharingen führende 
gemeine Landſtraſe. 

Die Dorfgemeinde if dermalen äber-ogo Fam. 
far, welche zufanımen über 470 Seelen ausmachen. 
Es find 2 Kirchen, 3 Schulen , 67 burgerlihe uud 
gemeine Käufer vorhanden. Die Gemarkung enthält 
1150 Morgen Meder, 75 M.Wiefen, 11 M. Gärten, 
202M. Weide, und 1190 M. Wald, 

Die meiften Güter gehören zu dem nun eingezo⸗ 
genen Klofter, und find erbbeftändlich verliehen. Je⸗ 
Doch ift auch ein’ But von da Morgen dem Stift 





Selbigen fiyret der Abt Zugo in Annal. Praemoniir. an. 
m) Gudenns Cod. diplom. Tom.I, pag. 660. 
a) Sieh befagten Zugo in Annal. Praemonffrat. und Schen- 
nat in hift. Epilc. Worm. 
) Struve Kurpfälsifche Kirchengefjidhte pag. 260. 


s 





Gericht Alſenborn. 239 
kLautern, und ein anderes bon 14 Morgen dem Kilos 

fier Otterberg zuftändig. on 

Die geiftliche Verwaltung befiget den gröften Theil 

an den Waldungen, welche in gehen Bezirfen liegen. 
Der Shorienberg aber mit vier andern Bezirken ge» 

böret den beiden Gemeinden Enkenbach und Alfen» 

! born in Bemeinfhaft. In einigen hat Das Dorf 

Miederflersheim im Oberamt Alzei Das Beholzigungs⸗ 

recht. "Ueber ale ift ein eigenes Kurfuͤrſtl. Sörfter ans _ 


giftellet. 
Die alte Klofterfirche zu Enfenbach war dem heil. 
Morbert geweidet, und in Pfarrfachen ein Filial Der 
Kirche zu Alſenborn Landfiupler Kapiteld p). Bei 
Der Rirchentbeilung fiel felbige in daB Leos der Re: 
formirten. Weil aber in dem Dorfe viele Katholifche 
fidh befanden, tratten fie leztern Diefe Enkenbacher 
Kirche gegen die zu Neunfirhen ab. Ein Franzis» 
kanermoͤnch aus Lautern verfiehet den Pfarrdienſt. 
Derfelbe hat zu Filialen Alfenborn, den Habnerbof, 
Die Eſelsmuͤhle, Die Hetſchmuͤhle, Den alten Hof, 
Den Fiſchbacherhof, Die Dirmfteiner Müple, Dad Dorf 
Hochfpeier, Den Muͤnchhof, und "den Leiningifchen 
Leinhof. Die Reformirten find alfo nach Alſenborn 
and die Lutherifchen nach Lautern eingepfarst. Der 
ganze Zehnten ift ein Zugehör des Kloſters; der klei⸗ 
ne aber Dermaleh Den Hofbefländern verliehen. 
* Ein in diefen Gegenden bekanntes altes Spruͤch⸗ 
wort: er muß Aunde tragen, bis nach Enken⸗ 
bad), rührt Daher, Daß in dem mittlern Zeitalter 
Fuͤrſten, Grafen und andere Edele Männer, wann 
fie den Srieden gebrochen hatten, in der Ka:ferlichen 
u. zu Lautern mit Diefes Strafe belegt worden 
nd g). | 





pP) Schannar hifter. Epilcopat. Wormat. Cap. I, pag. 9. 
I Ein mehrere bievon ji: in einer Abhandlung von. dem 
Muzen und Noshwendigfeit der Klofterhifiorie des Herrn 
Kirchenraths Flad enthalten, welche Herz Sinauer in 


. 


240 Oberamt Lauternnn. 


8) Alſenborn iſt gleichfalls ein betraͤchtliches 
Dorf, eine balbe Siunde von Enkenbach oſtwaͤrts 
gelegen. Seine Nachbaren ſind gegen Oſt der Klee⸗ 
hof und Ramſen, beide Nafau-MWeilbusgifch, wie 
aud) das eingegangene Klofter Hertlingshaufens ge» 
gen Sud der Altendof und Fifchbacherhof, beide 
Sräflich-Wartenbergifchen Gebiets; gegen Nord 
Wartenberg felbft und Nieder-Medlingen. Es hat 
. feinen Namen von einem nächft Dabei hervor quillen⸗ 

Den Brunne, der Urquelle der Mlfenzbach, welche fih 
bei Ebernburg in Die Nahe ergiefet. Durch das 
Dorf ziehet eine von Lautern über Den Schorlenberg 
nach Worms, dann eine andere über Gelnheim nach 
Mainz und Frankfurt führende gemeine Landftrafe. 
Unterhalb des obigen Brunnen findet fich ein Huͤ⸗ 
gel Dieburg genannt, in welchem vor etwa 40 Jahr. 
sen Die fchönften gehauenen Steine, Eifen und Kupfer 
ausgegraben morden. Ferner fiedet man auch noch 
das Grundgemaͤuer eines vor Zeiten allda geſtande⸗ 
nen Rathhauſes, woſelbſt vielleicht die oͤffentlichen 


Gedinge, wie ſonſt auch auf dem Stole oder Stampe, 


gehalten worden find. In Dem Flersheimiſchen Thei⸗ 
lungsbriefe vom 3.1548 iſt Die Rede von einem alda 
gehaltenen Hubgericht, das von Dem nach Abfterben 
des Landgrafen Heſſo von, Leiningen heimgefallenen 
Landgericht abgehangen zu haben fcheinet. 

- Bur Gemeinde und Gemarkung von Alfenborn 
werden die Hetſch· und Efelsmühlen, wie auch der 
Sahnerhof gezädlet. Zuſammen finden fich darin 
79 Familien, 395 Seelen; ı Kirche, ı Schule, 64 
burgerliche und gemeine Haͤuſer. Die Gemarkung 
enthält 917 Morgen Meder, 112 M. Biefen, 5 Mö. 


Bärten, 182 M. Weide, und 750 M. Wald. Ein 
| - Eine 





feiner Bibliotheck zum Gebraudye der Baieriſchen 
Kan bat Birhen- und gelehrten Geſchichte, einge 
r | . I. . 


Gericht Alſenborn. | , 24 1 


Eine Stunde Begs unterhalb Enkenbach liegt der 
zum Kloſter gehoͤrige Hahnerhof. Ferner befindet 
fich dabier ein vorhin zum Kloſter Werſchweiler ge⸗ 
hoͤriges, jezt von Zweibruͤcken an Kurpfalz abgetret⸗ 


teneg , und ein der Pfarrei Horbach zuſtaͤndiges Kir⸗ 


engut. Die drei Darin gelegene Fiſchweyer heifen 
der Zrofchauerpfuhl von ı Morgen, der Neuwog 
son 6 M., und Der zur Herrfchaft Bolanden gebhd- 


sige Billeswog von 10 M. Landes. Mit den Wals 
dungen hat es gleiche Befchaffenbeit, wie zu Enken⸗ 


bach. Nur ift Die Gemeinde von Alters ber zu Dem 
Weidſtrich in den Fürftlich-Naffauifchen und Gräflich- 
Wartenbergifchen Waldungen gegen Entrichtung eines 
jährlichen Zinſes berechtiget. 


Die Kirche war ehmals Dem heil. Vitus geweihet, | 


und der Wormfer Dioͤces, wie auch Deren Landkapitel 
Landftuhl einverleibet vr). In der Theilung fiel dDiefe, 


Kirche ind 2008 der Reformirten, Die fie mit einem 


eigenen Prediger verſehen, welcher zugleich. Pfarrer 
in Enkenbach, Neunfishen, Batdorn, und in den 
Gräflih-Wartendergifhen Dörfern Rorbach, Rebe 


fingen, Sembach und Wartenberg ift. 
Den grofen Zebnten beztehet Dad Klofter Enken⸗ 


bach, den Fleinen aber Der Neformirte Pfarrer. dahier. 


Das Gericht ift mit einem, Schuitheife und vier 
Schöffen befielt. Sein Wappen ift ein zierlicher auf 
einem Fußgeſtelle rubender Springbrunn‘, darauf 


ein Löwe fljet, mit einer aus zwo Zeiten beffehenden 


umſchrift. J 


9) Hochſpeier. Dieſes iſt das groͤſte Dorf im 


ganzen Oberamt, und liegt zwo Stunden von der 
Stadt Lautern oſtwaͤrts. Es graͤnzet gegen Oſt an 
das folgende Dorf Frankenſtein; gegen Sud an ben 


zwiſchen Pfalz-Zweibräden und Yeiningen gemein» . 














5) Sthanmut hiftor. Bpilcopat. Wormat. pag.9. ° 


Pr. Geographie IV.Th. Q 


J 


— —— — — 


242. Oberamt 


ſchaftlichen Leindofz gegen Weſt an die Stadt Lau. 
1en3 gegen Nord an Enkenbach und den Fiſchbacher⸗ 
bof. . Den Namen hat ed von dem darin entfprin» 
genden Bächlein, welches um fo mierfwärdiger iſt, 
weil ed nad einem Lauf von einigen Meilen Weges 
der Reichsſtadt Speier ſelbſt feinen Namen mittheis 
let. Schon im X Jahrhundert wird dieſes Bergwaſ⸗ 
fer Hochſpira genannt s). So viel aus dem alten 


———. 


Weistum der Königlichen. Burg und Stadt Lautern 
zu fchliefen ik, bat Das Dorf anfänglich zu jenem. | 


Gebiete gehöret. In Der Folge aber mag die Gericht⸗ 
barkeit Daräber zu dem Landgericht auf Dem Stampe 


gefchlagen worden ſeyn £), Mit Diefem Landgericht 


waren die Brafen von Leiningen belehnt. In der 
Durch Biſchof Konrad von Speier zwifchen den Ge» 
bruͤdern Grafen Friedrich und Emich im. 1237 vor⸗ 
gesangenen Theilung ward Die naͤchſtgelegene Burg 
Sranfenftein dem Grafen Emich zugeteilt. Koch» 
fpeier muß Damals fchon ein Zugehär Davon geweſen 
feyn, weil im J. 1317 Emichs Enkeln, Sriedrich und 
Jofried, als fie fich wegen ihres vätterlichen Erbtheils 
gätli vertragen, jedem die Hälfte an dieſem Dorfe 
ausdsädlich zugefchrieben worden w). Auf ſolche Wei» 
fe blieb Hochfpeies in Semeinfchaft Der Damals in 

wo Hauptlinien getheilten Grafen von 2einingen. 

(6 der ältere Aſt mit Landgrafen Heflo im $.1467 
ausgeftorben , el deſſelben Theil an Kurpfalz. Die 
andere Hälfte war allem Vermuthen nach wieder unter 








) In der Stiftungsurkunde des ehmaligen Klofters Gt. 
Lambrecht im Oberamt Neuſtadt, fieb 2 Theil, S. 260, 
) Diefer Stamp lag zwifhen Stauf und Alfenborn, und 
“ bies an der Stolen. 


 ») In diefem Vergleiche heifet es ,, Hochfpeyer das Dorf 


„ſollen wir aud halb han mit Waſſer und Wepde, wie 

„Ees gelegen ift, das anderhalb Theil bleibe unferm Brus 

dee %.,, in ber Deduftion und Demonftration des @r. 

pen Dadeburgiigen unumſtoͤßlichen Erbfolg-Regis 
4 0) num. a \ . 


J 


—— 


— — — 


Lautern. 23 


Die ans dem füngern Aſt entfproffene Hartenbürgifche 
und Riringifche Linien getbeilet. Denn im J. 1416 
bat Sraf Sodann von Zeiningen und Rifingen mit 
feiner Gemahlin Elfe von Lüzelftein, unter andern 
- auch feinen Theil zu Hochfpeier an Graf Philipps 
von Naſſau und Sarbrüäden, Graf Emich von Lei- 
ningen, und Diether von Inſeltheim, Ritter, mit 
allen Rechten und Zugehörungen verfauft x). Von 
Diefer’Seit an baben fich Die Beſtzer theild Durch Ver» 
pfändungen,, theild Durch Erbfchaften und andere . 
Wege mehrmals verändert, fo daß heutigen Tages 
Kurpfalz nebft Der Landeshoheit nur den fechsten Theil 
‚Der Einfünfte,, der jezige Fuͤrſt von Leiningen⸗Dachs⸗ 
burg aber zwei Drittel, und Der Freiherr von Wals 
brunn das Ääbrige Sechstel beziehet. 
| Die Hochfpeier treibt eine Dem Haufe Leiningen 
zuſtaͤndige Mahlmühle. Unten im Wiefengrunde 
- wird folche Durch ein von Dem ehmaligen Kiöfterlein, - 
nunmehrigen Hof Fiſchbach y), und meiter unten 
von einem andern rechter Seite zufliefenden Bächlein 
- vermebret. Durch das Dorf ziehet die von Lautern 
nach Speier, Mannheim und Worms führende Land» 


ſtraſe. 
Die Zahl der zu dieſer Gemeinde gehörigen Fa⸗ 








x) Der Kaufbrief hierüber, geben an. milleſimo quadrin- 
gentefimo fedecimo, feria ſexta poft feftum inventionis 
$. Crucis, ftehet unter den Beilagen zu den Zeiningen- 
Mefterb. fchlieslichen Zinreden Lie. M. 2. u 

‚y) Dieſes Fiſchbach war anfänglih nur eine zur Pfarrei 
Hochſpeier gehörige Kapelle U. X. F. Im %.1389 Fam 
folche an Das Klofter — Alt-Leiningen. In der 
Folge entſtand eine beſondere Andacht und Wallfahrt da⸗ 
hin, worauf die Gebäude erweitert, endlich im J. 1471 
ein Klöfterlein errichtet, und folhes mit Nonnen von - 
Lippe aus Weſtphalen beieht wurde. Es währte aber 
nicht lang, indem es bei der Neformation eingezogen wor⸗ 
den, Die dazu gehörigen Güter befizen bermalen die Gras 
fen er Wartenberg, Schannes hikor. Epilcop. Wera» 
pag- 163. 


2a 


246 Dheramf 


milien belief ſich voriges Jahr auf 162, welche g27- 
Seelen ausſsmachten. Mebft 3 Kirchen und forief 
Schulen, waren 139 burgerliche und gemeine Häufer 
vordanden. Die Gemarkung enthält 856 Morgen | 
Aecker, 63 M. Wiefen, und 9 M. Gärten. 

Eine Viertelſtunde vom Dorfe ſudwaͤrts liegt der 
betraͤchtliche Moͤnchhof, welchen die geiſtliche Ver⸗ 
waltung erbbeſtaͤndlich verlieben hat. Die zu Dem 
Dorfe gehörigen noch ungemeflenen Waldungen find 
zwifchen den Drei Herrfchaften gemein 5 jedoch iff 
zu derſelben Obſicht ein befonderer Kurfuͤrſtl. Görfter 
angeordnet. Ä 

Schon im ATI Iahrhundert war eine dem beit. 
Cyriacus geweibete Kirche Dadier. Das Kollegiat⸗ 
Kift zu St. Paul in der Reichsſtadt Worms hatte 
Den Pfarrſaz, welchen ed. aber im J. 1222 an den 
Probft und das Kapitel Des Kloſters Hegene Aug» 
flinerordens abgetretten. Zu gedachter Pfarrkirche 
gehörte, wie oben fchon erinnert worden, Die Kapelle 
zu Fiſchbach folang, bie folche in ein Klöfterlein ver- 
wandelt worden 2). Bei erfolgter Einziedung des 
Kiofterd Hegene zogen Die Grafen von Leiningen Den 
Davon abhangenden Pfarrſaz zu Hochfpeier an ſich, 
und führten in Dortiger Kische Die Augſp. Eonfeffion 
ein, wobei ed auch bisher geblieben if. Aus dieſem 
Grunde ift Diefelbe bei der Kirchentheilung in einen 
Anſchlag gekommen. Der Prediger bat auch mit 
dem Kurpfälzifchen Ronfiftorium feine Verbindung. 
Sowohl die Katholifchen ald Reformirten baden in 
jüngern Seiten fich ebenfalls eigene Kirchen erbauet. 
Erftere find aber nach Enkenbach eingepfarst, und 
baben in ihrem Dem heil. Cyriak geweihten Kirchlein 





a) Schannar hiftor. Epilcopat. Wormat. pag. 32 & 151, mo 
es in der Urfunde heißt: Scilicet, quamdiu Parochiam 
noftram in Hochſpira habuerimus, jam didis Canenicis 
pro quadam decima, quam ibidem habent in Melingesbach 
&c Diefes ift der zur Herrſchaft Willenſtein gehörige 
Melsbacherhof. | 


= 
0. 


y 


Lautern. 243 


ur einigemal des Jahrs ordentfichen Gotlesdienſt. 
Hingegen haben die Reformirten bei ihrer Kirche ei⸗ 
nen eigenen Prediger, der unter die Inſpektion Lau⸗ 
tern geböret. 

Den Zehnten in der ganzen Gemarkung beziehet 
das graͤfliche Haus Leiningen⸗Weſterburg wegen des 
Kloſters Hegene, muß aber den euth. Pfarrer und 


Schulmeiſter befolden. 


Das Dorfgericht wird bon Den daran V 


ten drei Herrſchaften gemeinſchaftlich Kerne 
ffen. 


beſtehet aus einem Schultheiſe und drei‘ 


10) Frankenſtein, ein beträchtliche Dorf in dem 
fogenannten Dürkheimerthale, vierthalb Stunden von 


. 2autern oftwärts entlegen, gränzet gegen Oft an Das: 


, 


Pe — 


geiningifae Schloß und Dorf Hartenbürgs gegen 

d an Weidenthal im Oberamt Neuſtadt; gegen 
Weſt an Hochfpeiers gegen Nord an das längft ein⸗ 
gegangene Klofter und nunmehrige Leiningifche Dorf 
Hertlingshaufen. Es hat feinen Urfprung und Nas 
men von Der oberhalb. auf einem-fteilen Berge gelegen 
nenalten Burg, welche ſchowim XI oder XII Fahrhun⸗ 
Dert zu Bedeckung des aus Lotharingen au Den Rhein⸗ 
frohm führenden engen Paſſes errichtet, und in der: 
Solge den mächtig gewordenen Grafen dom keiningen 
übergeben worden zu ſeyn fcheinet.  Depn: in der 
Theilung, welche Bifchof Konrad zwiſchen Friedrich: 
und: Emich im 3.1237 vorgenommen hat, ward lege: 
em die Burg Frankenſtein ausdruͤcklich zuyerärie-t 

ben, jedöch Dabei bedungen, daß die: Waldungen, 






Weide. vnd Fiſchereien in Gemeinfchaft bleiben: folle } 


unter Den Burg- und Dienſtmaͤnnern als Zeugen: 


ten.” In der darüber gefertigten Urkunde: kammen 
Johann und Berthold Gebruͤder Yon Fran 


dor a): Diefe Burg war eigentlich ein Sehen des 





.«) Bir Urkunde in den Reiningen-WBefterburgt m. 
—X Auszügen Beil, num. z. " 


‚ Q3 


— 


246 Dberamt 


Hofer Eimburg, von welchem es bie Grafen Bon 
Zeiningen, und von Diefen gedachte Herren von Frans 
kenſtein wieder zu Lehen getragen. Im 3.1304 bes 
beſtimmte der Abt Johann von Limburg den Umfang. 
des dazu gehörigen Wald⸗ und Weidbezirkes , mit 
Dem Bemerlen, Daß Sriedsich Der ältere, Graf vom - 
Seiningen, und feine Voreltern Die Burg von ibm und _ 
feinen Vorfahren, Die Gebrüder Wilhelm, Johann - 
und Brieduich von Srantenftein aber Den: Fels und 
Thurm Iunfelben von gedachtem Grafen Lehensweiſe 
befizen. Bet: der swifchen ben zween Söhnen Des ge» 
Dachten Brafen Friedrichs III oder des ältern im 5, 
2317 vorgegangenen Dauptibeilung ward Franken⸗ 
fein dem jängern Sohne Jofried, Stifter der Har⸗ 
tenburgifchen Linie, zum Losos befcbieden, und fo 
ziel befennt if, auf feine Nachkommen vererbet, 
Dergefkalt , Daß diefe 6 feinem aͤlteſten Sohne 
Frizmann allein zu Then wurbes von Dem fie auf fei- 
nen einzigen. Sohn Jofried, und endlich :auf Deiien 
Enfel, Jopenn Graf von Leiningen und Nifingen , 
gefallen it. Diefer nun und Eife von küzelftein; feine 
Gemahlin, verkauften im J. 1416 ihr Schloß Tean« 
kenſtein mit allen Dörfern und Gerichten, mit Namen 
Das Dorf zu Frankenſtein und ihr Theil zu Hoch⸗ 
fpeier ı.. on Graf Philipps non Naſſau, Graf Emich 
von Leiningen und Diether von Infeltheim, Mitter ıc, 
Dergefieit, Daß, weil Frankenſtein mit Zugebörun« 
gen von dem Stifte Limburg zu Lehen rähre, jene 
Brei Stämme, und zwar ein.jeder feinen dritten Theil 
non dem Abte zu Limburg empfangen und tragen. 

: fallte 6). Als · bernach Die Grafen von Leiningen. ſich 
wider Kurf. Friedrich I van. der Pfalz mit. dem Her» 
zege Ludwig Hon Bweibräden in ein feindliched Bande’ 
niß eingelaffen, und bes Kurfuͤrſten Zorn ſich zuge⸗ 
Jagen hatten, ward in Der Dedfaßs gu Stande gekom⸗ 








9 einingen-Weperburgifge fchlieslihe Kinzebm' Weil, 
Lit: M. 2. , and 


Rautern. | 247 


wwenen Rachtung ımter andern auch feſtgeſezet, daß 
Die Burg Srantenftein zu ewigen Tagen nicht wider 
Die Pfalz gebraucht werden ſollte c). Als Graf Emich 
VIII wegen der Dem König Ludwig XII in Frankreich 
wider Dad ausdrädliche Verboth zugefuͤhrten deut⸗ 
(hen Kriegsvoͤlker im J. 1510 in Die Reichsacht ver⸗ 
fallen war, erhielt Kurf. Ludwig V gu Pfalz vom 
Kaiſer den Auftrag folche zu vollſtrecken. Dieſer 
nahm Daher des Grafen Schloͤſer und Doͤrfer ein, 
and behielt ſolche fo lang, bis derſelbe auf fein ine 
ſtaͤndiges Bitten im J. 1518 von dem Banne wider 
losgezaͤhlet worden if. Unter jenen Beſizungen war 
dornaͤmlich auch Das Thal zu Frankenſtein, famt dem 
Hochſpeierer Waldzoll begriffen, welche der Kurfuͤrſt 
und der Graf von Naſſau in gemeinfchaftlichen Beſigz 
genommen hatten. Was bernach weiter vorgegan⸗ 
gen, finde ih nicht. Es ift aber wahrfcheinlih, daß 
Der Naſſauiſche Untbeil Durch Austaufh an Kurpfalz 
und der Inſeltheimiſche an Die Herren: von Waldbrunn 
Busch Erbfchaft gefommen, der Zeiningifche aber bei 
Diefem Haufe geblieben iſt. Wenigſtens beflzen der⸗ 
malen Die Drei Mitheren Die Vogtei und andere Rech⸗ 
te zu drei gleichen Theilen. | 

Eine Viertelſtunde sberhalb Sranfenftein 2 
bie gerfallene Burg Diemerftein, welche anfängli 
verſchiedene Bemeiner gehabt. Im J. 1426 beſchwohr 
Johann von Krichingen den Burgfrieden alda. Im 
J. 1440 bat Heinrich von Weingarten feinen Theil 
an der Burg dem Rudolph von Zeidfheim , und 
biefer fünf Jahre darnach wieder dem Kurfürft Lud⸗ 
wig IV verfauftl. Im %. 1456 übergab auch der 


\ ‘ . 
4) „Betheidingt im Meldlager uf ber onſchuldigen Kinds 
„lein Tag anno milleimo quadringenteßmo ſeptuagt fimo 
„‚ primo, ° worin es heifet: ba He Schloß Jartenberg 
und Sranktenftein, und nämlih Frankenſtein zu dem 
Lyningiſchen Theile, fo viel fie daran han, zu ewigen 
Kegen wider unfern gne Herrn Pfalz a nit fin 
noch gebrucht werben folen, - a4 ’ 
" 4 








.._ 


248 Oberanutt 


Kurf. Friedrich I, und da ſchon vorher ein anderer 
Theil von Philippe von Dune und Mene, feiner 
Edefrau, erworben war, fo kam Dadurch Die ganze 
Burg an Kurpfalz. Kurf. Philipps verliehe aber fol- 
che mit Vorbehelt eines Vierteld im Y.1478 Seorg 
Dem jungen und Heinrich Gebrüdern Yon WBeingar» 


. "Nitter Friedrich Don ber Sparre feinen Theil Dem 


ten d). Mit diefen Gemeinern errichtete der Bi 
thum zu Neuſtadt, Engelhärt yon Neiperg, Ritter, 


im J. 1481 einen Vertaag wegen Des Jagens in dem 
Blankenwald und in Der Hezeldbach. 

MS jene Seſchlechter nach und nach ausgeſtor⸗ 
ben, fiel Die Burg Diemerflein an die Pfalz zuruf. 
Pfalzgraf Sodann Kafımir , dem das Oberamt Lau⸗ 
tern angemwiefen war, fol Die Nuzungen Davon mer?» 
lich verbeſſert und unter andern von einem Bonn bon 
Wachenheim eine Muͤhle erfauft Haben. Mit Anfang 
des gegenwärtigen Sahrhundertd aber trat Rurpfalz 
Diefe Burg mit aller Zugebör an Den Grafen von 
WBartenberg ab, und behielt ſich nur Die der Landes⸗ 
Hoheit anklebige Zoll- und Gelaitsgerechtigkeit vor; 

weswegen unterhalb der Burg an Der durch das Thal 


ziehenden Landflrafe ein Poſt- und Zollhaus ange⸗ 


legt iſt. 

Die bei Hochſpeier ſchon bemerkte Bach fließt an 
dieſem Zollhauſe vorbei, und nimmt ein aus Dem 
Diemerfteiner Thal rinnendes Bächlein auf, fließt 
Durch Sranfenftein, wird fodann Durch ein andered 
som Leinhofe kommendes Bächlein verflärft, und 
fezet ihren Lauf nah Weibenthal, Reidenfeld und 





4 In ber Urkunde vom J. 1478 heiſet eb: „Wir Philipps 
„als unfer Anherr, Herr Ludwig Pfalzgraf 2c. und wie 
„etlich Theile an den Schloß Diemerftein mit aller Zus 
„gehoͤr um etwan ben Edlen Philippfen von Dune und 
„» Mene fin eheliche Sußftaune darnach um bie von der 
PN Saure zu Beisfheim und Wingerten au. und und. bie 
„Pfalz kauft haben x. ER 


nn An 


— — — — 2— 
= 


J 


Neuſtadt fort. Die Hochſpeierbach und das Lein⸗ 
baͤchlein treiben zwo Bordmuͤhlen. 
In dem Dorfe Frankenſtein wurden voriges abr 


' 74 5amilien, 355 Seelen, ı Kirhe, 2 Schulen, 60 
burgerliche uad gemeine Häufer gezählets in der Ges. 


marfung aber 151 Morgen Meder ‚ 31 M. Wiefen, 
und 3 M Bärten. 

Zu der alten Burg Zranfenftein gehören anſehn⸗ 
liche Waldungen, die fi von Hochfpeier bis nach 
Weidenthal erfiseden, und das Dalbergiſche Dorf 
Eßthal. Darin liegt ein der Gemeinſchaft gehoͤri⸗ 
ger Meierhof, Morobach genannt. 

Die Kirche des Ortes war vor der Reformation 
eine don der Pfarsei Weidenthal abhängige Kapla⸗ 
nei e). Bei der Theilung fiel foiche ind Loos der Mes 
formirten, und iſt ſowodl don Diefer als Katholifcher 
Geite ein Zilial von Weidenthaf. Den Zehnten aber 
beziebet Der Neformirte Pfarrer zu Elmſtein. 

Vor Zeiten fol die Burg Sranfenftein ihren eiges 


Lautern. 249 


+ 


nen Blutbann gehabt haben; jezo beftehet das Ge⸗ 


sicht aus einem Schultheife, der auch dieſe Stelle zu 
Hochſpeier vertritt, nebſt zween Schöffen, und fuͤhrt 
im Siegel eine auf Felſen ſtehende Burg, an deren 
einem Ecke die drei Wallbrunniſchen Steine anger 


bracht find. 


11) Danfenberg if ein geringes Dörflein oder 


vielmehr ein Weiter, und liegt auf einem Berge im. 


Reichswalde, eine Stunde von Lautern ſudwaͤrts. 
Es gränzet gegen Oſt an Aſpach; gegen Sud an 


Trippflatt , beide zur Freiberrlich-Hacdifchen Herr» - , 


shaft Willenfein gehörig ; gegen Welt an den Hof 
Efpenfteig, und gegen Nord an Hoheneden. Dies 
fer Weiler it erſt in jüngern Seiten Durch Ausrentung 
eines in dem Neichdwalde Dazu fchiclich sefundenen. 











0) Würdimein Subſid. diplem. Tem. X, pag.3132. 


a⸗ 


250 Oberamt Lautern, 


Bezirks entſtanden, und von den Holzhauern nad 
und nach erbauet worden. Dermalen finden ſtch zr 
Samilien, 75 Seelen, eine Schule, 16 Haͤuſer darin; 
in der Gemarkung aber 222 Morgen Meder, 8 M. 
Wiefen., und 7 M. Särten. Der Weiler ik dem 
Dderamt unmittelbar untergeben. Im Kirchenwefen 
gehören alle drei Religionsgenoſſen zur Gtadt Lau« 
tern Den Behnten aber begiehit Die Kurfürliche 
Hofkammer. | 

Bu Beforgung der gemeinen Polizei iſt ein eige- 
ner Schultheis, nebft zween Schöffen angeordnet. 
Dieſes fleine Gericht hat einen ovalen mit einer gräf. 
lichen Krone bededten, und von einem Löwen gehal- 
tenen Schild, Darin ein Baum, auf den ein Vogel 
fliegt. Da bei diefem Danfenberg fich viele wilden 
Kirſchbaͤume befinden, auf welchen jährlich eine Men⸗ 
ge Vögel gefchoffen zu werden pflegen, fo fcheint Dies 

fed Wappen bader entflanden zu ſeyn. 





Kellerei Hohened. 


Hirte Kellerei beftehet aus ben brei geringen Doͤr⸗ 
fern Hohenecken, Sigelöbad) und Erfenbach, 


nebſt den beiden Meierhöfen Efpenfleig und Stock⸗ 


born, wie auch der fogenannten Rampertönmühle, 
Sie liegen nicht beifammen , fondern find mit aus 
bern Ortſchaften vermifcht,, jeboch alle in der Nähe 
der Stabtlautern. Den Namen hat die nunmeh⸗ 
rige Kellerei von ber uralten Burg Hoheneck, von 
welcher jezt umftändlic fol gehandelt werben. 


18) Hoheneck , die Burg lag auf einem ziemlich 


hoben Derge, wa fünf Viertelftunde Wegs von 


N 


4’ 


— — — 


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, | 

Keellerei Hobened. 83t 

Sautern gegen Sub mitten im Walde. Es war ein 
“von dem Kaiſerlichen Palaft zu Lautern abhängiges 
Reichslehen, —A adeliches Geſchlecht den Na⸗ 
wen führte, Das iſeiner Nachkommenſchaft noch 
jezt beſtehet. Landolf Abt zu Kempten, der um die 
Mitte Dee XI Jahrhunderts gelebt, foll daraus ent» 
fproiien geiwefen feyn. Ein anderer Landolf ward 
im J. 1234 zum Bifchof in Worms erwählt f). Das 
Meichdfchultheifenamt in der benachbarten Stadt Lau⸗ 
tern muß Diefem Geſchlechte erblich verliehen gemes | 
fen-fepn, wie aus den bei Lautern angeführten Schult» 
beifen erbellet g). GSifrid und Reinhard von Ho⸗ 
deneck ſollen im J. 1253 das dem Deutfchen Ritter⸗ 
orden zuſtaͤndige Haus Einſiedel reichlich begabt ha⸗ 
ben. Eben dieſelben veräufferten auch ihren Antheil 
der Waldmarke an das benachbarte Kloſter Otter⸗ 
berg, wie bei deſſen Beſchreibung gezeiget worden. 
Reinhard von Hoheneck ſcheint ſogar ein Pfandrecht 
auf die Stadt Lautern gehabt zu haben, weil er ſol⸗ 
ches im 3.1273 an Pfalzgraf Ludwig II um 1000 
, Mark Silberd überlaffen hat Ah). K. Ludwig IV be» 

willigte im J. 1333 Johann von Hoheneck, Daß er feis 
ner Ehefrau Elifabethb, Dieterich Bollners von Lei⸗ 
ningen Tochter, aoo Mark Silberd auf Die Burg Ho⸗ 
bene und die Dörfer Sigelspach, Erfenbach und 
Kollenbach, dann auf den Zoll zu Kaiferslautern, 
auch Hof und Bäter zu Freisbach, Die er von ihm 
.. und Dem Reiche zu Lehen getragen, zur Morgengabe 
derſchreiben durfte 3). Diefe Burg hatte ihre eige» 


4) Humbracht fest den Abt Landolf in diefe Geſchlechts⸗ 

. reihe. Da aber auch In Schwaben ein Stamm von Ho⸗ 

yeneck gebluͤhet, fo ift wahrfaeinlich, Daß derfelbe hieher 

Ä gezogen werden dörfe. Daß aber Viſchof Kandoif vom 
Worms darunter gu zählen fep, wird non Schunnee im 
hit, Worm. erwieſen. “ 

g) Seite 180 ad; 

b) Sieh oben Seite 187. | ' 

i) Regeltum versus diplom, in Oefelli Seript. rer. Beio. Tome 
I. Pag. 745: , on 5 





\ 


% 


‘ 


x 


Br Oberamt Rautern, 


ne Semeinere oder fogenannte ®anerben, die zur gbw 

wiffen Theilen Davon Beflzer gewefen find. 
So lang Lautern unit unter den Kaiſern 
ften dieſe ihre Lehen 


und dem Reiche geflanden, 
von den angeordneten Kaiferl. Landvögten oder Amt« 


leuten empfangen. Nachdem aber Die Stadt und 

Das Amt mit allen Rechten pfandweid an Kurpfalz 
gefommen , fo wurden die Lehentraͤger auch davon. 
abhängig. In dem Reichslehenbuche K. Ruprechts 
findet ſich eine, Belehnung, worin e8 heißt: ‚Items 
„zu Heidelberg uf Mittwoch nach Petri ad vincula 
„1401 bat Reinhard von Hoheneck, Ritter, zu Lehen 

„empfangen. Zum erfien Koneck daz Huß und daz 
„Gericht zu Honed und zum Mfpenftege — Item 
„die halbe Bach zum Efpenflege und Vrondauer 
„age, und daz Aiechtbruch, und der cleine Zoll 







„zu Lutern, und Day Geleit by Lutern, und Die ar- - 


„me Luͤte die Da heifent des Rychs Aüre, und eine 
„Borne Int zwifchen Lutern und Honeck und deifet der 
„, Zuterborn mitiren Zugebörden ꝛe. Item auf Dien⸗ 
„ſtag nach Petri ad vincula bat Herman Herre zu 
„Scharfeneck enpfangen: Scharfened die Veſte ıc. 
„Item ein Siertel an HSoheneck mit Zugehör. Item 
„in Heidelberg Sabbato ante Margaretae Virginis 
„anno domini MCCCC quarto dat Beummd vor 
„Hohenecken enpfangen zwey Teil der Burge und 
n Stoffe HSohenecken, dem Dale unter Hobeneden, 


„zween Wege an demfelben Tal in dem Burgfrieden - 


„gelegen, und den Weg den man nennet Breiden⸗ 
„awe. Item daz Doͤrfel zum Eſpenſtege, den Walt, 
„genannt der Heſſelberg, und andere Welde, Bü» 
„ſche und Efer, Die darzu gehörig fint. Item zwei 
Zeil des 3008 zu Lutern und zwei Teil an dem klei⸗ 
„nen Geleite dafelbft zu Lutern. tem Die arme 
„Lute die er bat fizen in des Richs Lande, und wo 
„fie ſizent, Dann Die da heifent von Alters ber Die 
„amels Züte, Die don dem Riche zu Lehen rü- 


„rent ꝛc.“ Im 3,1369 hat Albert von Hoͤheneck 


/ I 


Parse — — 


— — 


in — — . m — — — — — ———— — 


nn - .- gen J — ———— — 


RKellerei Hoheneck. 953 


feinen Theil Pfalzgrafen Ruprecht dem Altern geöfnet 
und zu Leben aufgetragen &). Durch die Hauptthei⸗ 
Jung vom J. 1410 blieb Die Pfandfchaft des ganzen 
Amts Lautern dem älteften Pfalzgrafen, Ludwig III, 
und dieſer errichtete nicht nur fogfeich in folgenden 
Jahre mit Erzbifchof Johann zu Mainz einen Burg» 
frieden über Hohened 4), fondern. beftellte auch mit 
felbigem Johann Hubenriffer von Ddenbach zum Amt⸗ 
mann auf Der Burg , Dem Der Pfalzsraf hundert 


Gulden auszahlte, Damit er feinen Theil Daran das 


nächte Jahr in Amtweiſe bewahren, fih auch mit 
Waͤchtern und Knechten auf feine Köften behäten und. 
verfehen follte m). Vermuithlich Hatten ſich damals 
Die von Hoheneck in feindliche Bändniffe wider den 
Dfalzgrafen eingelaffen gehabts Deswegen wendeten 
fie fih an K. Sigismund, der auch Soften von Ho⸗ 


bened im 9.1426 mit Her Burg belehnte »). Sins 


gegen murde im 3.1430 jener Burgfrieden zwiſchen 
gedachtem Pfalzgrafen und dem Erzbifchoffe zn Mainz 
- erneuert, wozu Die Gebrüder oft und Johann von 
Hoheneck gelaffen worden 0). In Der Folge fcheinen 
. ale Zwiftigfeiten beigelegt, und Die von Hoheneck ins 
ruhigen Beflze der Burg geblieben zu feyn. Denn 
im J. 1551 haben fie folche dem Kurf. Friedrich 11 
aufs neue geöfnet und von ihm zu Leben empfan- 
gen p). Dabei hatte e8 bis zu dem zojaͤhren Kriege 





k) Ada Comprom. Francof. apud Chlingenfperg p« 92. 
D) Datum Ludenbach iplo die fan&orum Ypoliti & Sociorum 
ejus Martyris an. Domini millefimo, quadringentefimo 
j „undecimo. j 
w) Datum ipfo die fandorum Simonis & Judae auno Do- 


mini MCCCCKI, in Lunigs Reihs-Ardio ı Theil ' 
. pag- 317. 
„) Behr zu Wien im 3. MCCCCXXVI, am Montag nad 


dem Sontag Deuli in der Faſten, In Londerp. Adt. Publ. 
Tom.IX , pag. 639. 

e) Gegeben im 3. ICCCCXXxX uf den Montag na Aller⸗ 
beiligentag, bei gedachtem Zunig. 

N Ada Comprom. Francofurt. pag. I01 & 117. 


⸗ 
2— · 


254 Oberamt Lautern, 


fein Bewenden. Damals aber ſuchte ein jeder Die 
Achtserklaͤrung des unglädlichen KR. Friedrichs V fäch 
au Nuzen zu machen. Solches thaten auch die von 
Ho heneck, ale welche des KRurpfälzifchen Lehenverban⸗ 

des 108 zu werden fich beftrebten. Der K. Serdinand 

Il gab ihnen Gehör, und fertigte im J. 1631 eine 

Urkunde aus, wodurch er den KRurmainzifchen Rath 
und Amtmann zu Aſchaffenburg, Hanns Philipp, 
für fih und feinen Bruder Philibert von Hoheneck, 
nebſt ihrem ganzen Gefchlechte, mit der Burg dieſes 
Namens und aller Zugehoͤr, wie folhe von K. Rus 
doiph 1 und feinen Rachfolgern verliefen worden , 
belehnet, und Das auf dem vierten Theil gehaftere 
Kurpfälzifche Lehenrecht aufgehoben hat q). 

WE aber Kurf. Karl Ludivig Durch den Weftphäs 
liſchen Sriedensfchlug in alle feine Länder und ankle⸗ 
bende Gerechtſame, wie folge vor dem Kriege der 
Pfalz zugeflanden, wieder eingefegt worden, fo mußten 
im 3.1651 Philipp Franz Adolph Zreiherr von Ho⸗ 
heneck, und fein Vetter Reinhard fich gefallen laſſen 
mit dem vierten Theil diefer Burg von ihm belehnt 
gu werden r). Jedoch furhten fie aufs neue diefer 
Abhängigkeit ſich wieder zu entfchlagen, und erdiel⸗ 
ten au von K. Leopold im. 1659 eine Der vorigen 

feichlautende Belehnung der ganzen Burg s). Nach 


ünf Jahren nahmen Die befannten Streitigkeiten wer . 


gen des Kurpfälzifchen Wildfanggrecht ihren Anfang. 
Unter den wider Kusf. Karl Ludwig desfalls verbun⸗ 
denen Fürften war Herzog Karl III von Lotharingen 
einer der mächtigften, welcher im J. 10667 von Wil⸗ 
heim Wirich von Dune, dem legten dieſes Geſchlech⸗ 
tes, die Grafſchaft Falkenftein am Donnersberg er⸗ 





9) Geben zu Negenipurg ben 9 Novemb. 1431. 

r) Datum Heidelberg Donnerstag den 17 Zulii 1051. 

s) Geben zu Presburg den 27 Dftober 1659. Diele brot 

: Urkunden Eönnen bei Lenderp.. Ad. Publ. pag 646 lqg. 
nachgeleien werden, | 


rm. 


xä Kellerei Hoheneck. ass | 


lauft Hätte, Gedachter Herzog bemaͤchtigte Ach‘ der 
meiften Pfaͤlziſchen Drtfchaften im Wasgaue, Die er 
aber nach dem Dppenheimer Receß wieder raumen 


mußte. Als nun Kurf.-Karl Ludwig vermög des 


ibm zufländigen Defnungssechtes Die Burg Hoheneck 


ebenfalls izurud forderte, Der Herzog aber den Her⸗ 


zen von Hoheneck ihr Darauf gehabtes Recht abgefauft 


Batte, Fam ed zu neuen Händeln. Der Kurfürft lies. 
im 9.1668 die Burg, wegnehmen, und lieferte Den 


Lotdaringern eine Schlacht. Am Ende des Jahrs 
ward ein Stillſtand beliebet, und im folgenden durch 
Vermittlung des Koͤnigs von Frankreich ein Vergleich 


zu Stände gebracht. Indeſſen iſt die Burg gänzlich 
zerfallen. Auf einem feinernen Thorbogen Derfelben- . 


fiedet Die Jahrzahl 1505. 
Unter Des Burg Hohened liegt Dermalen ein ge- 


— 


ringes Dörflein don etwa Zo Käufern mit einer Kirche _ 


und Schuldaud. Sudwaͤrts und am Ende der Ge⸗ 
marfung fließt Die in Der Landſtuler Herrfchaft ent» 
fpringende Dornbady vorbei, treibt eine halbe Stun⸗ 
De vom Dosfe Die der Kurfuͤrſtl. Hofkammer zuſtaͤn⸗ 
Dige Mahl- und Sägmähle, durchſtroͤhmet perfchie- 
Dene zu Fiſchweyern und zu Wiefen angelegte Brüche, 
und lauft nach Efpenfteig, Breitenau und Schopp. 
Die Gemarkung entHält 366 Morgen Meder, und 134 
M. Wiefen. 

Zur alten Burg gehören beträchtliche Waldungen, 
Die Inwohner des Dorfes Dörfen ihr Holz in Diefem 
&idingifchen Walde fuchen. | 

Die Kirche ift dem heil. Rochus geweihet. Gie 
war jederzeit ein Zilial von Lautern, und fol in ei: 
nem Vertrag vom J. 1269 ausgemacht worden fepn, 
Daß der Sonn- und Fefttägliche Gottesdienſt durch 
einen Prieftes Des Klofterd zu Lautern vergehen wer 
den muͤſſen. Nach der Meformation if folche faſt 
gänzlich in Verfall gerathen. Bei der KRirchenthei- 
tung fiel fie ind Loos Des Katholiſchen, und it im J. 


Hobeneder , Die Weide aber in dem Reichs- und - 


256 . Oberamt Lauteru, 


1748 wieder neu aufgebauet worden. Dahin And die 
Wörfer Gigeldbach und Erfenbach, Die Höfe Eſpen⸗ 
eig und Stockborn, nebſt Den Mühlen eingepfarrt, 
Den ganzen Zehnten in der Gemarkung beziehet die 
Rurfürftl. Hoffammer. 

&o lang die Burg mit ihren Zugehörungen den 
Herren von Hobened zuftändig geweſen, hatten diefe 
nebft der ordentlichen Gerichtbarkeit auch Den Blut⸗ 
Bann, Geitdem aber folhe an Kurpfalz gefommen, 
iſt legterer Dem Oberamt Lautern übergeben, Die nie 
dere Gerichtbarkeit aber Dem zeitlichen Keller überlafe 
fen. Das Dorfgericht iſt mit einem Schultheife und 
vier Schöffen beſtellet. Es füdret in feinem Siegel 

drei Quaderſteine, Darunter eine Blume in einem ges 
bogenen Herzfchilde, Daneben die fünf Buchſtaben H 
E. E.V. S. welches die zur Keflerei gehörige Drt 
febaften Hoheneden, Efpenfieig , Erfenbach und Gi» 
gelsbach bedeutet, mitder Umfchrift: Berichts Sie⸗ 
gel bber die Hoheneckiſche Dorfſchaften. 


13) Eſpenſteig, ein beträchtliches Hofgut, eine 
Stunde von Lautern fuboftwärtd gelegen, fol ches 
deſſen ein Weiler oder Dörflein gewefen feyn, wel» 
ches die Hoffammer,hernach in Erbbeftand verliehen, 
nunmehro aber des Kurpfätzifche General und Oberſt 
Des Leiningifchen Dragoner-Regimentd ,„ Chriſtoph 
Anton Freiherr von Hauzenberg, befizet. Neben 
Diefem Weiler fließt ein Bächlein vorbei, welches 
. oberhalb im Thal entfpringet, eine Mahl- Säg- nnd 
Oelmuͤhle treibt, Drei Fiſchweyer anfühlt, und fich in 
obgedahte Doͤrnbach ergieht. Die Gemarkung ent» 
hält 98 Morgen Aecker, 87 M. Wiefen, und 2 M. 
Gärten. Davon ernähren ſich 6 Samilien, die in 4 
Käufer vertheilet find. | 


14) Siegelsbady. Liegt von Hohenecken ganz 
abgefondert, und von der Stadt Lautern zwo Stuns- 
von nordweſtwaͤrts. Oberhalb Defielden entſpringet 

5 | Ä Ä ein 


— er. — — EEE ee be — — — J — — 


/ % " — 
Kellerei Heheneck. 257 


Hin Baͤchlein, von dem es feinen Namen fäßtel, und 
» von welchem ſechs Fiſchweyer angefklt werden. Es 
# Tauft von Da nach Erfenbach, und ergießt fich. un« 
kterhalb Stockborn in die Lauter. 

VWVoriges Jahr waren 34 Familien, 182 Seelen; 
1 Schule, 31 Käufer im Dorfe vorhanden; in. der 
a Gemarkung aber 358 Morgen Aecker, 134 M. Wien 
a fen, und 20 M. Beide. Die Gemeinde bat das 
a Recht fich in den anliegenden Hohenecker Waldungen '. . 
w gu beholzen. In der Gemarkung liegt ein dem Deut 

fen Orden zur Kommende-Einfiedel gehöriges Hof⸗ 


u 
9 gut. | u 
/ Die Katholiſchen ind nach Hohenecken, Die Den 
r forminten nach Lautern, und Die Lutherifchen nach 
4 Diterberg eingepfarst. Am Zehnten beziehet Die Kur⸗ 
N fürft!. Fofkammer ein Sechstel, ein anderes die Gra⸗ 
# fen von Leintngen-WeRerburg wegen Bed Kloſters 
‚» Höningen (vor Alters Hayn, Hegene genannt), bie 
geiſtliche Verwaltung wegen Des Stifts Lautern eim 
Prittel, und die Grafen von Leven auch foniels vom 
# einem Bezirke aber die Hofkammer allein. \ 
if ” 
f 15) Erfenbach liegt. anderthalb Etunden von _ 
4 der StadtLautern nordwärtd. Diefed Dorf hatten 
m Hormals_die Herren don, Flersheim mit der Vogtei 
im von Kurpfalz zu Tehen. Tach Möfterben des lezten, 
WM genannt Monzenheimer, zog Kurf. Karl Ludwig. bie 
„u Vogtie und ein Theil des Zehnten ein. Im 3.1373 
‚m verkaufte ‚Simon Zußer von Lautern, Burger zu 
ir Worms, und Katharina feine Hausfrau „„zmo Wie 
y# ‚Ten zu. Exffenbach in dem. Gericht, die man nennet 
de „Moirswyß und Kirchenwyß, an Gerlach den Abt 
ind „umd Den Konvent des Kloſters Wadgaffen um an⸗ 

„derthalb Hundert Pfund Häller. 

Durch das Dorf lauft.das bei Siegeldbach erſt 
‚gun bemerkte Baͤchlein. Im demfelben zähfet man. jezt 
gumgıSamilten, 143 @eelens I Kirche, 2 Schulen, 20 
pin Häufer. Die Gemarkung enthält gI6 Morgen Aecker, 
m Pf. Geographie LVCh,. R 


26 Oberamt 


milien belief ſich voriges Jahr auf 162, melde 17 - 
Seelen ausmachten. Nebſt 3 Kirchen und ſoviel 
Schulen, waren 139 burgerliche und gemeine Häufez 
sorbanden. Die Gemarkung enthält 856 Morgen 
Meder, 63 M. Wiefen, und HM. Bärten. . 

Eine Biertelftunde vom Dorfe ſudwaͤrts liegt der 
betraͤchtliche Moͤnchhof, melden Die geiftliche Ver: 
waltung erbbeftändlich verliehen bat. "Die zu dem 
Dorfe gehörigen noch ungemeſſenen Waldungen find 
zwifchen den drei Herrfchaften gemein ; jedoch if 
zu derfelben Obſicht ein befonderes Kurfuͤrſtl. Foͤrſter 
angeordnet. | 

Schon im ATI Jahrhundert war eine dem heit, 
Epriacus geweihete Kirche Dadier. Das Kollegiats 
fift zu St. Paul in der Neichdftadt Worms hatte 
den Dfarsfaz, welchen ed. aber im J. 1222 an den 
Probſt und dag Kapitel Des Klofterd Hegene Augu⸗ 
flinerordens abgetretten. Zu gedachter Pfarrfirce 
gehörte, wie oben fchon erismert worden, Die Rapelle 
zu Fiſchbach folang, bis folche in ein Klöfterlein ver⸗ 
wandelt worden z). Bei erfolgter Einziedung Des 
Kloſters Hegene zogen Die Grafen von Leiningen Den 
Davon abhangenden Pfarrſaz zu Hochfpeier an ſich, 
und führten in Dortiger Kirche Die Augſp. Confeffion 
ein, wobei ed auch bisher geblieben if. Aus dieſem 
Grunde ift dieſelbe bei Der Kirchentheilung in feinen 
Anſchlag gekommen. Der Prediger bat auch mit 
dem Kurpfälzifchen KRonfiftorium feine Verbindung. 
Sowohl die Katbolifchen ald Reformirten haben in 
jöngern Zeiten fich ebenfalls eigene Kirchen erbguet. 
Erſtere find aber nach Enkenbach eingepfarrt, und 
baben in ihrem Dem heil. Cyriak geweihten Kirchlein 


x 





a) Schannar hiftor. Epilcopat. Wormat. pag. 32 & 151, wo 

„68 in der Urfunde heißt: Scilicet, quamdiu Parochiam 
noftram in Hochſpira habuerimus, jam dictis Canonicis 
pro quadaın decima, quam ibidem habent in Melinge:bach 
&c Dieſes ift der zur Herrſchaft Willsuftein gehörige 
Melsbacherhof. | 


— 


— — — EEE ER SEE FRE — mr —— — 


mW as 

2. Be Me nu de — * * 3 um 
flar n uell Me | N | 

3 Dertommeuden Moflnß zu fi, und eilt — 





„men Schwarzbach. Diefe fyeidet dad Gericht 


m. 


auf der ſudoͤſtlichen Seite von der Herrſchaft Gre⸗ 
venſtein. Die andere Wach entſtehet ebenfalls in 
gedachten Lauberwald aus einem Bruaue, | 
albipring genammt, und fließe durch die ie bein Frei⸗ 
herrn von Made gehörige Herrſchaft Wi 

ferner durch den Graͤflich Sickingiſchen Shönem 


berger und Koppenwog unterhalb de8 Dorfes Schopp 

vorbel, und wird bis dahin die Moßalbe genannt, 

Durch den Zufluß des bei Schmallenberg: einfallen⸗ 
den Bächleins verflärdt, lauft ſolche nach Geiſel⸗ 


berg und Steinalben, wo fie ſich mit der aus dem 
Sickingiſchen Dorfe Harbach kommenden Steingib 
dereiniat, und wach Fiſchbach ziehet, woſelbſt ge 


dieſen Namen annimmt. Gleich unterhalb bei dem 


gzur Herrſchaft Lemberg gehörigen Dorfe Burgal⸗ 


ben fälle fie in die oben bemerkte Schwarzbach. 
Diefe MoB- uud Steinalb oder Fiſchbach heine 
alſo dad Gericht-von dem Gebiete der Herrſchaſten 
Willenſtein, Lanbſtul und Lemberg Rachden 
; Pe mit gebachter Schwarzbach vereinigt iſt, feztfie - 
F ihren Lanf zu ber wüflen Dorfftätte Stegen fort, 


n wo ſich bie aus ber Herrſchaft Grevenſtein kommen⸗ 


N 


be Rodalbe darein ergießt, mit welcher fie nach 
Bweibrinken und fo weiter in bie Bliefe, mis ſelbi⸗ 
ger aber in bie Saar, und endlich in die ‚Mofe 


1 ablauſet. 


—M 


Das Gericht,⸗ oder die Pfarrei Fiſtbag war 


Mn vor or Zeiter eins Bugehör der Sraffgafe Peſſ ingen, 


/ 


4 


⸗* 


melche die alter Grafen unb Herren von Boss 
beſeſſen haben. Im J. 1272hàt Friebr ich G 
won Hohenberg mis feinen Soͤhnen Ludwig und DI 
pp den Kloſer Hornbach über die Mühle iu Yyı 
bach einen Sreiheitäbriefe exsheils, Dreizehen Sal 
we hernach verkaufte Ludwig Graf son Hohenber 
und Margareth pon Ochſenflein, feines Brude 
Vohilipps Wittib, ihre Mühle zu. Difpach,, we 
de Hunerſcheera genanut wird, miteinem Wey 
an geradjtad Riofler um 24 Pfand Dieser Pillen 
welchen Kauf au Konrad Ritter von Hohenberg 
von Philipps und Margarethen Sohn, in 
F12 beſtaͤttiget hat. Im J. 1332 naunten ſich 
Rourab und Friedrich Gebruͤder son Hohenberg, 
Voͤgte zu Fiſpach 9). 
ec: Graf Arnold von Homburg verpfaͤnbete im J 
5960 ſeinen Theil au Fiſchbach und andern in dor⸗ 


ser Pfarrei und Kirchſpiel gehörige Dörfer au Jo⸗ 


kann Springhars zu Lautern auf Wieberlöfung, 
ua fieben Fahre darnach auch feinen Zehnten zu 
Bankacyzan deſſelben Wittib u). Pfalzgraf Ru⸗ 
weicht 1 loͤſete im I. 1372 von genannter Wittib 
dad Gericht und den Zehuten zu Laubach x), und 
ala baldihernah Graf Arnold von Hohenburg mis 
Wynemarn yon Gymnich, deflen Mütter Jutta 
eins gebohrne yon Hohenburg war, wegen ber Graf⸗ 
Elth Herrn Croßins Oratio de Homburgo pag.15 (ga 
4a den Arnterkungen, \ | 
u) Vermiög einer noch ungebruckten Urkunde. FR 
x) Vermoͤg einer. gleichmaͤſigen Urkunde, womit: die Adz 

Comprum. Francofurt apud Chlingenfperg pag. 130 ZU vers 

—5 — und das Jahr, worin Te gefhehen, zu verbefe 


& .. 


D 


"—— m. ee — — — — — — _ - en rn 


cf ſteeit verfiel, ernannte gedachter Pfalzgraf ben 


‚ Erbfolge nid Rhig ep: uQe 
wohl, als Schar. Bere’ n Homburz mb zu bist 


Ta EEE ET ww. ö— — ⏑⏑⏑,. —— — 5 R— WE EU 2 = a 


© * 
.n —* nis —8* bahn —— in bie * de⸗ 


GSaiche: Weldfiſchech·abr 
Pe Pfeffingen und threrBngebörtwehnn Rochts⸗ 






fen ⸗Heinrich vom Spanheim als Richter, weile 
mis Friebrich Grafen von Leintugen dem Huhl  - 
Eberhard Grafen bon Kazenelubogen/Walr Kn 
Sroſen von Naſſau, Gerhard Guafn:sen-Mra 
Berg, Heinrich Grafen von —— uanbEmlch. 
Srafen von Leinugen im I. ı 389 44 Muibalbirg, 
a * re De 2 Bine a m | 
annlehen, —— vbn Gym 
vater Arcviv fe 


















Feld, haben ihren Thett/ it Ramen dey Helen, 
yrted Wayes yinamık Ic) ab: ein 
er des Keohn 
Zeige dei Rüde Schultheiſen an ve 
werpfändeti: wozu Ri Anpreche mit · Wobchate —* 
—— vn F. 1304 die Annie 
Iwohat: Johann Herva Houcburg nht zu Foſs faub 
fix gut den Pfaͤlgru Labwig IV in bie Srafſchaft 
Moffingen , die Viſchbalher Pfarrei und — 
ler Gericht um mehrern Schuzerwiſlen is J. 14 
neben ſich einzuſrzen, ja auch bie — 
mit aller: Zugehoͤr uew Herzog Riten; vls Kuupfoſ⸗ 
Didwinlſtraͤtor,ime daͤmlichen —— 
ben zu empfangen “0 do wer Ze 2:17 Aue 5 
















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warten, ſirdu ich zwar nichte Ss Mi aber abe 










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— Be Saum ie a Fi 


bei pr 
. „Deten Harbady und Laubach uch 2* Zeit, n ‚Fe: 
| Lehenkuche bei Rurfürften Philippe. 


iſt mwäpngueliee ken, —* Amt Lantern: 








gan ‚bei Aa. Comprom. 116 aber. mar: 
yet 2* de Horalang ia * fui Bocie· 
am uartum admifl. 

"Wrende en * — er Urkunden 


/ 


4 


+ Beschtigteie inhabe, auch, wa. ihm ein Jahr zu⸗ 
am? —** 2; fin ſich ma feine Erkom-abjun 





| 





m -. 


Ä 


Gericht Waldfiſchbach. #65: 
u Item zwo Kirchen, liegen beibe in Manfkulley Neupt, 
z, binder Herzog Misrandern, Herzog Hanfen, dem 
„Grafen von Naffau-Sarbräd, auch dem Gras - 
„fen von Bitfh , und Swicker von Stelingen. 
„ Stein die Harbacher Pfarr hat min guebigfler 
„Herr Pfalzgraf gu verliehen, und dreit.in gemeis 

„nen Fate hundert und zwanzig Malter Frucht, 
„halb Korn, halb Haber, darzu bat er ein Drit⸗ 
‚tel am kleinen Zehnten, treyt im zu gemeinen 
„Jaren 4 Pfuud Haͤller ungeverlich, uad die Seyl 
„3 Pfand Haͤller. Item bie Paſtori gu Latte 


„Pac treyt joͤrlicht by achtzig Malter Frucht halb 


„Rorn, halb Habern, und ein Drittel am 


Zehnt treyt bi drei ober vier Pfunt Haͤller, get 


„auch abe und zu, und bie Seyl dreyt eine um 
zwei Piuns Hiller, alled ongeverlich, ſteet minem 
9 W 


ie 
auch dad Thal Wallalben anbelauget, iſt davon ie - 
ber Einleitung zum. Oberamt Lautern das Nöthige 
ſchön bemerket worden, Solchemnach kommt es 
noch anf Did nähere Kantuiß der eigentlichen Zus 
gehörangett an, woraud biefed Gericht heutigen Ta⸗ 
ges beftehet , und diefe find die Dörfer Fiſchbach, 
Heldersberg, Geifelberg, Schmalenberg, p 
wm Steinalben, webft zwo abgeſonderten Muͤhlen. 


Aſchbach llegt in einem Thale, fünf Stut⸗ 
den von Lautern. Es hat zu Nachbaren gegen Oſt 
Geifel- und ezero gegen Sud das zur dere» 


(daft Grevenſtein gehörige Dorf Klaufen, gegen Wer 
das — *8 orf Durgalben, 3 gegen. Rord 
4 


6 Dberams Bauten, 


bas · Graflich· Sicingiſche Dorf Hermeröberg.- Die. 
ſes Dorf wird in den oben angezogenen Urkunden. 
des XIII Jahrbunderts Viſchbach, dermalen aber 

gemeiniglich Wald- oder Abtfiſchbach 6) genennet, 

wodurch es ꝓon dem ebenfalls in dieſem Oberamte 
zwiſchen Hochfpeier und Frankenſtein, eingegangenen 

Alsſterlein Fiſchbach unterfchieden wird. 

Durch dagßelbe lauft die im Eingang ſchon beſchrie⸗ 
bene Fiſchbach, welche eine betraͤchtliche Mahlmäpie 
treibet, Die vorhin der Abtei Hornbach zuſtaͤndig ge» 
wefen, Durch den Austaufch vom J. 1708 aber vom 
Pfatz Zweibruͤcken an Kurpfalz abgetretten worden 
iſt ec). Sodann fließt die Schwarzbach d) ſudwaͤrts 
an der Gemarkung vorbei, treibt eine Saͤgmuͤhle 
und vereinigt ſich unterhalb Burgalben mit gebachter 
Ziſchbach. Auch ziehet Dusch das Dorf einenon Late: 
tern nach Bitſch führende ‚gemeine Strafe, und in 
demfelben wird Der Zoll erhoben. | | 
. Die dermalige Inwohner machen 35 Jam. und: 
235 Seelen aus. Das Dorf beſtehet aus 1. Airche 
mit Pfarrhaus,1 Schule, 39 Gurgerlihen und ge= 
meinen Käufern; Die Gemarkung enthält 27, Mor⸗ 
gen, Meder, 105 M. Wiefen, Drittpalb M. Gärten, 

4A1 M. Weide, und 1650 M. Wald, welche alle der 

jemeinde'gehören, die auch an Dem Gerichts Alment 
Heimbach betheiliget it.. .. 

Von der Kirche ſindet ſich keine Nachricht, zu 
welchem Bistum dieſelbe ebmals gerechna worden, 
weil die drei Dioͤcefen, Worms, Speier und Mez in 





4) Diefen Ramen bat dad Dorf von: den Befizungen der: 
Diele — —8— Muͤhle zu fi welche Lud 
6).Die int die naͤmliche e zu ſeun, we ⸗ 
Gr. von —e ii J. 1335 der vbtet verkauft 
ui ton, rg 4. er iv. 
‚. d) In der Arkunde vom F. 1179, wohusch Ludwig Graf vor. 
een den Slofler —— en Lauberwald u 
... legen hat, wird b2fe Bach Burchalben genannt, in 
Würdiwein Subäd, diploim. Tom. X, pa 35 :. — 


” 


— - — — ——— — — — ——* 


Gere Waldfiſchbach. 4265 


vBlefri Gegend on einander zraͤnzen. Das aur eine 
halbe Viertelſtunde davon gelegene Dorf Burgalben 
aber iſt ſters zur keztern gezaͤhlet worden. Der Pfarr⸗ 


ſaz gehörte Dem Kloſter Hornbach, nach deffen Eingies 


bung Die Herzogen von Zweibrücken Die Reformation 
eingefühset haben. Diefe Kirche ift in Peine Theilung 
gelommen , fondern Den Neformirten alein verblie⸗ 


ben, weiche fie noch. wirklich beſizen, und mit einem 


Prediger beſtelet haben. Alle Drtfchaften Des gan⸗ 
zen Gerichte find dahin eingepfarret. Die Katpoli- 
ſchen gehen in ihre neue Pfarrkirche zu Heldersberg, 
Die Lutheriſchen aber nach Burgalben. Den Zehnten 
bat Die Rurfärftl. Hoffanımer yon Pfaly-Bneibrüden 
durch den Austauſch erhalten. 


15) Zeldersberg, öſt eine Stunde von Steinal⸗ 


ben oſtwaͤrts entfernt, und hat gegen Norden die 


nachfolgende beide Doͤrfer Beifel- und Schmalenberg 
zu Nachbaren. Dieſes Dorf liegt auf einem hohen 
Berg, von dem as wahrſcheinlich den Namen ange⸗ 
nommen hat. Allem Vermuthen nach iſt ed erſt in 
jüngern Zeiten, wo nicht entſtanden, Doch anſehnlich 
vergroͤſſert worden. Im J. 1103 hat der Abt Gre⸗ 
gorius zu Hornbach dem Kloſter Euffersthat vier Man-. 
ſos zu Zereboldesberg verlichen 5), welches von 
diefſem Berge zu verſtehen ſeyn mag. Dermalen iſt 
dieſes der: groͤſte Ort des gungen Gerichtes. 

In den Dazu gehörigen Wieſen flieſen Drei Baͤch⸗ 


fein zuſammen, und: vereinigen fich mit der auf dee - 


Gudfeite unten im Ihale vorbei laufenden Schwarz» 


bach. Auf dem zum Klofler Hornbach gehörigem- 


Aeidelberg folen ſich Spuren einer alten Burg ddp! 

finden. Unten an Diefem Berge tft eine ſtarke Quelle, 

der Bold- oder Schlogbrunn genannt, welche ebene 

falls in die Schwarzbach abfliefet. a 

— —— ——r nnn ——— EEE EEE | 
e) Vid. AR. Acad. Palat. Tom. III, pag- 244. 


Rs 


4 


266. Oberamt Lautern, 


AIn hem Dorfe ind verwichenes Jaehr 53 Yale 
lien., 322 Seelen; xKicrche, 2 Schulen, 51 burger» 
liche und 5 gemeine Haͤuſer; in der Gemarkung eben 
451. Morgen Aecker, 63 M. Wiefen,- 8 Mt. Gaͤrten, 
762 M. Beide, und 3950 M. Wald gezaͤhlet werben. 
Jene Waldungen beſtehen aus fechd Bergen oder 
Hauptbezirken, und gehören Der Gemeinde. Daran 
Hofes. mehrere in des Gerichts Hoheit tiegende Wal⸗ 
dungen, als ı) Der grofe Hornbacherweld von unges 
fähr 4000 Morgen Landes. 2) Der Bitſcher Din- 
kelsberz von 400 Morgen , der Prämonfiratenfer- 
Abtei Wadgafien gehörig f). 3) Der Heintbacher⸗ 
wald, ein Dem ganzen Berichte gemeinfchaftlich zuo " 
ſtaͤndiges Alment, enthält 37 Morgen Aecker, 4 M. 
Wiefen, 300 M. Weide, und 1000 M Wald. 4) 
Der. Haderwald von 1000, und 5) der Mäifermald 
Bon 1100 Morgen Landes, weiche beide dem Frei⸗ 
herrn von Hacke wegen der Berrfcheft Wilenftein zu⸗ 
fiehen, sum Theil.aber noch wit dem Gericht in Streit 
befangen find. Zur Mufficht Aber Diefe und ade im 
Gerichte gelegene Waldungen if ein Kurfuͤrſtlicher 
Sörfter. beftellet,, Der zu Heldersberg wohne. j 
. Um daß J. 1752 haben ſich Die Katholiſchen aus. 
gefonnmelten Almoſen zur Ehre bed heil. Jobana von 
Nepomud eine Pfarrkirche für das ganze Bericht er⸗ 
baut ‚..bie zum Wormfer Bistum, und Landfiuier 
Murallapitel gegogen, unb mit einem eigenen Pfar⸗ 
ree beſtelt worden if. ... 
:39) Schmalenberg , ein wmittelmäfiges Dorf, 
zuo Stunden von Fiſchbach nordwaͤrts gegen Tripp» 
fiatt,, hat feinen Namen ebenfals Don dem Berge, 


D 








f) Das Klofter verfaufte im J. 1234 den vierten hell ei⸗ 
nes Waldes zu Visbach an Eberhard und Walram, Gras 

.. fen-von Zweibruͤcken, und dieſe uͤberlieſen ſolchen dem 
Kloſter Hornbach, bebielten ſich aber den Dinkelsberg vor. 
Gieh Crellins Orig. Bip. P. II. Soct. III, pag. 242. 





| 


Ä 


Kirchlein dahier errichtet, das ai 
Sebadper Wfarstinge iR. 


—E a 


an welchem ed gelegen iſt. Rordwaris 


—** Mei. 
pr die Moßalbe vorbei. In dem nachſt Dabei gele⸗ 
genen Heimbacherwald enifpringt das fogenannte. 


Breuserbächlein, füßt einen Wog an, und treist 


fobann bie unten Daran liegende Hirfchalbermäßle, 


von. wannen es durch den Dimerſteinerwog in dig 
Miofalbe fält, welche nach aufgenommenen mehrere 


ſſen Di Sicki Bach genennet wird: 
BuRüflen die grofe Sickingiſche Bad) eh, 


Gedachte Maͤhle hat Die —8* Verwaltuag 
verliehen. 


Das Dorf iſt dermalen so Samitien Kart, bie 


a6 Baden ausmachen. Darin ſind 1 Kirche, 2 au 
le, gB.burgerliche und 4 gemeine Haͤuſer. Die Se⸗ 
Wertung enthält 382 Morgen Meder, 25 M. Wiefen, 
oM.Bärten, 435 M. Beide, und 1500 M. Waid. 
‚Die Waldung beſtehet aus neun Berirfen, welche. 
— Aumchsehends- mit den Deimbacher, Hornbacher und 
Hackiſchen Waldungen umgeben ſind, und ber Ge⸗ 
meinde allein zuſtehen. Weil der Ort ſich merklich 


vermehret hat, und zuweit von der ars Fiſchbach 


entlegen ik, haben die Reformirten nah von 





er 20) Seiſelberg uſt eine Stunde von Siſccuaa ers 


ferut. Beine Nachbaren ind gegen Oft obgedachtes 
5 gegen Sud Heldersberg nnd Fiſch⸗ 





„gegen Weſt Steinalben ꝛꝛc. Nicht weit davon 
ein Doͤrflein, Tiefenthal genannt, — bei 2000 
— orgen Landes gehoͤret haben. In dem Saal- und 


Lagerbuche des Oberamts Lautern vom Jahre z6or ' 


kommt ed nach namentlich vor. Darin wohnten im 
A Jahrbundert 27 Bauern, Dieman Hühner nann⸗ 
Diefe muften den Herren von | ersheim, alt 


Snhabern der beiden Burgen Wilenflein und Stolz 


zenberg, jaͤhelich gewiſſe Binfe entrichten, wovon das 
alte Flersbeimiſche Weisium vom J. 1548 eine nm⸗ 
faͤndlichẽ Nachricht enipält, Nach Ableben Hannſen 


ial vom | 


J 


268 Obeyamt Lautern, 


vbilixps pop Slercbeim. ols des legten ſeines Wem 
ſchlechts/ kamen dieſe Hubzinfe an feine Schwerer 
Eſther, Die mit Konrad Blarer von Geiersberg ver» 
aͤdit gewefen, und von ihr an die Herven von Boz⸗ 
gzim, Die auch einen Theil an Wilenfein und Stol⸗ 
zenberg. im Beſiz gehabt. . Im Jahr 1719 verkaufte 
a, Kaſimir von Bozhein dem Kurpfälzifchen 
Dherſtjoͤgermeiſter, Ludwig Anton Yreideren vom 
‚rie, und feiner Semaplin Nana Theodora, Trek 
von Wachtendonf , auch allen ihren Erben und Nude’ 
Sommen ‚, feinen von Den von Flersheim herräßrene 
„den gewiffen Antheil Nechtd- und Gerechtigkeiten 
Als Condominus ie Dem Dorf Trippfiuse fanıt al⸗ 
„en. Appertinentien, Untertöunen, Konten, fonders 
„heitlich Die Hub Tiefenthal bei@eifekberg und uͤbeis 
„9e.harzu gehörige Zinnfe, Galt und Gefaͤle, Hoch 
gund. niedere Jagden, Fiſchereien, :Wätbern md 
n Seldern, geſucht und -ungefucht ,:nichtd aus genom⸗ 
ug) .. Das Dörflein Tiefenthal iſt in’ Dem 


Korigen Rriegggiten. des legten Jahrhunderts eingen 


gangen, und Die dazu gehörige Gemarkung des Sein 
(berger , Bohn bie Hübner gezogen, einverlcibt, 
fßglich Der ehmalige Weiler Gaifelbery im ein orbentz 
liches we verwandelt worden. —e — iſt 
der. Wald- unter Deut Namea iefen» 
Woaler Huben bekannt. Der Freiberr von Hacke, ai 
Defizer der Hersfchaft Wilenftein, «hat vor einigen? 
adren Das Eigentum Daran angefprochen: Diedäse‘ 
en beiheiligten Gemeinden Schopp, Schmalenberg 





——— ——— — — — —— — 


U yRı., 
in) Der Kaufbrief iſt geben den ııten Mai 1719. Diele, 
.Huben fheinen urfpränglih ein. Saarwendiſch Lehen iu; 
-:{epn. . Denn. in’ einem von Grafen Philipp zu Nafſau⸗ 
r: Sarbräden Namens feiner Mutter wegen ber Grafſchaft 

Sarwerben dem Bechtolf von —* m J. 154708 


„ theilten Lehenbriefe helſet e8: Item alle Ruzung und 


" „Gerechtigkeit der Huben md die arme Leut zu Wald 
„und zu Gau, mo fie: bie vswendig des Grabens zu 
kK Wilſteln een. a" 


| 


.e " 
Gericht Walbfiſchbaͤch. 269 
reifen aber —— DEE es von jehen 
ein ihnen diges, ‘aber zuꝛ Sg Witen teig 
dins bares 1 en 
.. Drei Biertelkunden don | Seifelberg gegen Rordof 
iſt die fogenannte Geiſelberger Mühle, ein Eigentum, 
bie non Des Moßalbe oder Gidingifchen groſen Bach 
betrieben wird: Oherhalb Dief fer Muͤhle ziehet die 
900 Lautern nach Bitſch führende Straſe vorbei, west 
auch Der Sanlerer Dberammsgoll daſelbſt erho⸗ 
Ben wird. 
„Die Gemarkung enthält 379 Morgen Weder, 57 
M. Wieſen, 4 M. Gärten, 200 M. Beide, und 1900 
M. Wald. Von dieſen Waldungen gehören 300 Mor⸗ 
gen unſtrittig der Gemeinde, bie übrigen aber fin® 
obsedochte Tiefemdaler Huben. 


a1) ). Stemsiben, Das kieinſte Dörflein des gem 
zen Gerichts , liegt eine Stunde von Fiſchbach .nords 
wäre, und hat zu Nachbaren gegen Of voriges Gets 
felberg, gegen Sud Heldersberg und Fifchbach, ges 
gen Wet Hermersberg, und gegen Nord Harbach, 
beide zur Herrſchaft Landſtul gebörig. Es Hat feinen 
Damen non der allda vorbei fliefenden Steinalbe, 
welche von Harbach kommt, und fich mit der Mofa» 
de vereinigt. Sie wird gemeiniglich die Sickinger 
bach genannt. Naͤchſt den Weiler flieſen zwei aus 
Srunnquellen entſtehende Baͤchlein hinein. Die Haupss 
bach treibet die auf Sickingiſchem Gebiete liegende 
Steinalber Muͤhle, bei welcher die Straſe von Lautern 


nach Bitſch vorbei ziehet. 


Im Weiler werden 12 Famitien, 67 Seelen; 12 . 
Wufer, und in Deffen Gemarkung 151 Morger Aecker, 
BAM. Wieſen, 120 M. Weide, und eben foviel ER: 


Wald gezählet. Der Weib sehöres Der Semeinde 


eigentuͤmlich zu. 


20) Schopp, ein Doͤrflein von 16 Hufe, an» 


demeid Stunden von Fiſchbach mißwärtd enilegen, 


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| | N 
870 Mberqumt Lautern, 


graͤnzet gegen OR an Die eingezangene Burg Klo; 
* Sud an GSeiſelberg —— 


denbers, gegen € 
befielben Riefet die Mofaibe vorbei, in weiche WS. 


die Nisfchalbe ergiefet. Durch das Dörflein giches 
Die von Lautern nach Bitſch führende Strafe, und 
Darin wird Der Boll des Oberamis erhoben. Died 
markung enthält Zog Morgen Meder, 35 Mt. Wieſen, 
6 M. Gaͤrten, 400 M. Weide, und roso Mi. Wald. 
Wie Waldung wird in den Ar und Finſter⸗ 
Brunn eingetdeilet. Erſtere don ungefähr 900 Wors 
gen Landes, gehört der Gemeinde eigentämlih. Die 
übrigen 150 Morgen aber im Sinfterdrunn dat Diefef« 
—8 a. Deutfhordens-Rommende Einfiedel erb⸗ 
. ndlich. 

‚Das ganze Gericht Waldfiſchbach iſt mit einem 
Schultheiſe, einem Anwald und vier Schöffen, nebſt 
einem Serichtſchreiber beſtelt. Es fabret in feinem 
Siegel zween über einander helegte Fiſche, und if 

Anem andern den Pfälgifchen Löwen mit einem Fiſche, 
Die beide gegen einander auftecht ſtehen. 


Gericht Ramſtein. 


F VNVeſes Gericht iſt dermalen bas groͤſte und beſte. 
Es liegt vier bid ſechs Stunden son ber Stade 

Lantern weſtwaͤrts, und gränzet gegen Off an Die 
Gerichte Weilerbach und Stelnwenden, gegen Sub 

an die Kellerei Hoheneck und den Reichſwald, ges 

gen Welt au das nunmehr Pfalz-Zweibrüdifhe Ges 





. sicht Kübelberg, uud gegen Mord an dns Grkfe 


Leyiſche Gebiet. Es war jeberzeit eine Zuge⸗ 
—* Burg und Stade Lautern, daher es auch 
immer mit derſelben verpfaͤndet worden, ſolchem⸗ 
nach in allen Stuͤcken gleiche Schickſale gehabt hat. 


Ee beſtehet and ill Dörfern und Weilern, peiß 


ln 


N 


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gehen abgefonberten Mieierböfen mb Muͤhlen. Die. 

"Dörfer find Ramflein, Kazenbach, Spesbach, 
Hutſchenhauſen, Nanzweiler, Diezweiler, Nies 
der⸗Mohr, Reuſchbach, Schrollbach, Ober⸗Mohr 
and Weltersbach; die Hoͤfe aber heiſen Ober- 
aub Unter-Schernau, Elsbach, Kirchmohr und 
Porbach. | | oo | 


23) Ramſtein iſt das erſte und betraͤchtlichſte Dorf 
im ganzen Gericht, vier Stunden von Lautern ent» 
fernt. Es graͤnzet gegen Sud an das Bräflid-GSi- 
Eingifdhe Städtlein Landſtul. Die in dem angrän« 


Gericht Ram 4271 


genden Reichswald entſpringende Mohrbach füeſet, 


Durch Das Dorf nah DOber- und Niedes-Modr. Much 


giehet Durch Daffelbe eine von Lautern nach Zweibräu 


den und Triek führende erhobene Landfirafe. Boris 
ges Jahr wurden 86 Zamilien, 420 Seelen, ı Rir- 
che, ı Schule und 77 Käufer darin gezählet. Die 
Gemarkung beſtehet aus 1205 Morgen Aecker, 569 
DR. Wiefen, 15 M. Bärten, und 530 M. Wald. 
Dieſe geringe Waldbuͤſche gehören: einigen Untere 
thanen eigentämlich; Die Gemeinde aber ift gleich 
Den andern Dörfern dieſes Gerichte berechtiget, ihre. 
Mothdurft an Bau- und Brennholz aug Dem angrän- 
genden grofen Reichſswalde zu erholen, wie auch den 
Weidgang Darin für ihr Viehe zu benuzen. Diefer 


Meichswald nimms bei Hutſchenbauſen feinen Anfang, . 


‚zgiehet auf der füdlichen Seite bis an die Waldung 
Der Stadt Lautern und der Kellerei Hoheneck, und 
ſcheidet Das Kuspfälzifche von dem Sidingifchen Se 
Biete. | ⸗ Zu 

In gedachtem Reichsſswalde, eine halbe Stund 
‚vom Dorfe Ramſtein, liegt die obere Schernau, 
sin Darin angelegter und von der Kurfürfl. Hofkam⸗ 
mer in Erbbeftand vertiehener Meierhof. Die Mohr⸗ 
- bach fließt neben vorbei, und treibt eine Dazu ger 
horige Mapl- und Borbmäple Cine Viertelſtunde 


⸗ 


RR. Oblexamt Lautern, 


davon gegen. Ramſtein Tiegt Die untere Schernau 
welche ebenfang eshbeftändlich verliehen ift, und mo. 
Jelbſt gedachte Mohrbach auch Die Dazu gehörigen 
‚ Mapl- und Bordmuͤhlen treibet. Auf beiden Höfen 
finden fich alfo 7 Häufer und 2 Mühlen, wozu 172 
Morgen Meder, a10 M. Wiefen und einige M. a 
ten gehören. 
Don den Kirchenwefen des Dorfes Rauſtein fo« 
wohl ald des ganzen Gerichts finden fich feine Nach⸗ 
richten älterer Zeiten. Der Pfarrfaz ſcheinet dem 
Deutfigen Ritterorden zu feiner nächft gelegenen Kom⸗ 
mende Einfiedel famt Den anklebenden Behnten vers 
liehen, oder wenigflen® vor mehrern Jahrhunderten 
. dem Orden verpfändet worden zu feyn. In einem 
Vertrage, den KRusfürft Philipps mit dem Kommen» 
thur zu Heidelberg auf St. Lucientage im J. 1488 . 
errichtet bat, heißt es:, Wir Philipps ıc. bekennen, daß 
„wie ung mit dem ebrfamen Bruder, Johann vor 
„dem Hann, Commenthur Des Huf zum Einfidien 
„Teutſchordens im Riche bi Lautern gelegen, des 
„als nachftehet fürbaag zu ewigen Zitten vertragen 
z,und vereiniget haben, nemblich, als wir der Pfalz⸗ 
„graf mit acht hundert Gulden etlih Zehenden in 
willerbach⸗ und Ramſteiner Gerichten und Kerch« 
„ſpielen, die auszuloͤſen geflanden, erloͤßt han von 
„dem ehegenannten Commenthur, die etwa Graf 
„Friedrich von Leiningen Dem ehegenannten Huß zu 
„dem Einſideln verſezt bat, und aber etwas Irrung . 
„entſtanden iſt der Theilung halber unfer beider Theil 
„Zehenden, fo unfer yder bebeltet, an den Orten, 
„das haben wir ung gütlich vereinigt und vertragen, 
„als nachfiehet, nemblich,, Daß der groß und klein 
„Zehenten in Willerbacher Gericht und Rerchfpiel 
„ſo weit-dag ganze Bericht gehet, unß beiderfelt 


ziu gleicher Gemeinfchaft zuſtehen und und dem 


„Pfalzgrafen und unfern Erben alle Frucht glei 
y halb, und dem ehegenannten Commenthur ımd fin 
Brudern Des Huß zu dem Einfidien und ihren Noech⸗ 

| omo⸗ 


„konmen defielden Huß auch gleich halb zuſtehen fol, 
„und fürba in Dem Bericht und Kirchfpiel zu Ram⸗ 
ſtein daſelbſt zu Sütſchenhauſen, Razenbad und 
„Spesbah, was da, und an Den Orten vor Ha⸗ 
„berzehnten gefalt, fol auch ydwederem Theil, vns 
„Pfalzgrafen und unferen Erben halb, und dem ehr 
„genannten Compter, finen Brüdern, und ihren 


| „Nachkommen des Huß zu Dem Einfidien auch halb 


„zufteben,, und auch unfer Fein Theil ihm felbft on 
„dem ander ufbeben, noch ihme zuziehen zu ewigen 
„Tagen keineswegs, aber was an andern Früchten, 
„Korn, Dinkel, Gerſt oder dergleichen, dag nit 
„Haber iſt, zu Zehenden an den nächfigemelten 
„Enden gefallt, fol groß und klein Zehend dem ob» 


‚ „gemelten Huß zu Den Einfideln allein zuſtehen. 


n Wir han und auch vereinet, als fich erfende, daß 


„vns Jahres von grofen und. kleinen Zehenden der 


„Kirche zu Willerbach zu Belichtung gebühret ſechs 
„und zwanzig Punt Oley, Die auch bis uf Diefen Tag 
„geben find , die wolen wir yder Theil halb und 


bald davon auch jährlich richten laffen zc. 


Die Kirche zu Ramſtein gehörte alfo dem Orden, 
und ift big zur Meformation Dabei geblieben, ward 
auch Demfelbigen im zojährigen Kriege wieder ein⸗ 


geraumt. In der Kirchentheilung fiel folhe ind Looß 


Der Reformirten. Weil aber Die Katholifchen im 
Dorfe die Oberhand hatten, fo mard fie gegen die 
Kirche zu Spesbach im J. 1718 vertaufcht, und mit 
einem eigenen Pfarrer beftellt, .Der unter Dem Lands 


kapitel Landſtul fiebet, und Die zum Gerichte gehär . 
sigen Dörfer Kazenbach, Spesbach, Hutfchenhaufen, 
Weltersbach famt Den Schönauer- und Elshacher 


böfen,, wie auch Dad ganze Bericht Steinwenden gu 
Silialiften dat. Die Reformirten und Lutherifchen 
find nach Steinwenden eingepfarrt. | 

Mit dem Benuffe des Zehntens wird ed nach obi« 
gen Bertrage gehalten. Mur iſt zu errinnern, Daß 
(derjenige Theil , Den Die Kurfuͤrſtl. Seffamme be⸗ 


4— 


Pf. Geographie IV.Ch. 


wer Bin en on - gg TE nn u. 


— 


274 Oberamt Lautern, 
ziehet, vorhin ein Reichſslehen geweſen fey. K. Nu⸗ 


precht belehnte im J. 1407 annoch Eberharten von 


Hirshorm ‚mit Dem Zehnten zu Ramſtein ſamt al- 
„Ten finen Zugehörungen, Der Dem Riche verfallen , 
„und ledig worden iſt, von Dotd wegen Cunrats von 
„Ruͤdensheim ıc. 


. 24) Razendach iſt eine Stunde von Mamfein 
nordwärts entfernt, und hat feinen Namen von Der 
Darin entfpringenden Bach, Die ohne eine Mühle zu 
treiben nach Spesbach abflieft. Die Landſtraſe von 
Lautern nach Zweibräden und Trier ziehet an dem 
Dorfe, worin eine Zollſtaͤtte ift, vorbei. Die Inwoh⸗ 
ner find in 577 Haushaltungen abgetheilt, welche über- 
haupt 241 Seelen ausmachen. An Gebäuden find 
40 burgerliche und 3 gemeine Häufer vorhanden. Die 
Gemarkung enthält 643 Morgen Heder, 96 M. Wie 
fen, 23 M. Särten, 47 M. Wald und 1 so M. Weid. 
Die Waldbüfche gehören, wie zu Ramſtein, einigen 
Unterthanen eigentümlich , und werden das Stru⸗ 
terwälöden genannt, Der Förfler zu Ramſtein dag. 
Die Aufſicht Darüber. Eben fo verhält es ſich mit ei⸗ 
nem Fiſchweyer, Schönauerwog genannt. 


25) Spesbadh liegt auch eine Stunde von Kann 


kein weſtwaͤrts, und ift 49 Haushaltungen ſtark. Die 
Kazenbach nimmt hier Den Namen Spesbady an, 
. und den die Gemarkung fcheidenden Ulrichsfluß auf, 
fliefet fofort nach Hutſchenhauſen, und vereinigt fich 
mit der Schwarzbach Much ziehet Die Landfirafe von 
gautern nach Zweibruͤcken und Trier hiedurch. Die 
Gemarkung enthält 416 Morgen Meder, 132 M. Wies 
fen, 6 M. Öärten, und 22 M. Weide. Ein Fiſch⸗ 
weyer darin wird Der Pfaffenwog genannt. 

Schon vor der Reformation mar eine Kirche im 
Dorfe, Die vermuthlich ein. Zilial der Pfarrei Ram⸗ 
ftein gewefen.. Inder Theilung befamen folche zwar 
die Katholiſchen, Die fie abes im J. 1718 gegen die 


n 


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| 


— — — — — — — — — — — — 7 


Gericht Romflein. 215 


Hauptkirche zu Ramſtein den Reformirten abgetretten 
Baben. Dermalen iſt fie ein Filial der Pfarrei Stein» 
wenden , wohin auch Die Lutheriſchen eingepfarret 
find. Der Zehnten wird, wie zu Ramſtein, zmi⸗ 
{hen Kurpfalz und Dem Deutſchen Orden getheilt, 


26) BZůtſchenhauſen ift zwo Stunden ven Ram⸗ 


fein weitwärtg entfernt. Bu deſſen Gemarkung ges 


bört der Elsbacherhof, der eine halbe Stunde nord» 
wärtd davon gelegen, und worauf ehmals eine Ka⸗ 
pelle gefianden. Durch das Dosf lauft Die Spesbach 
und vereinigt fi alda mit der Schwarzbach. Diefe 


lauft durch den Scheidenbergerwog, und vereinigte 


fih an dortiger Bräde mit Dem Glane, Der nach 
aufgenommenen übrigen Bächen unterhalh des Els⸗ 
bacherhofes vorbei nach Diez und Nanzmweiler fliefet. 
Sodann läuft Die aus Dem Schonauerwoge kommen⸗ 
de Maulsbach Durch die Gemarkung nach Nanzwei⸗ 


"Ser. Auch gehet Die von Tautern nach Zweibrüden 


führende Kandftrafe Dusch Huͤtſchenhauſen, worin eine 
Zollſtaͤtte befindiih il. oo | 
Es find mit Einfchluffe des Elsbacher Hofes = 


. Kapellen und Schulen . nebſt 67 andern Häufern im 


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Dosfe, daB von 76 Familien, 383 Seelen bewohnet 
wird Die Gemarkung enthält 1493 Morgen Aecker, 
g47M.Wiefen, 12 M. Bärten, und xoo M. Wald. 
: Bon Ddiefen Seldgränden gehören ungefähr 386 
M. Meder, Wieſen und Wald zum befagten Elsba⸗ 
cherhof, welcher von der Kurfuͤrſtl. Hofkammer in 
Erbbeſtand verliehen it. In der Gemarkung befin« 
den fi auch 4 Fiſchweyer. | 
In fuͤngern Seiten haben bie Kathofifchen dahier 
eine Kapelle errichtet, Die zur. Ehrell.%. 5 gemweibet, 
und jezt ein Filial von Ramſtein iſt. Diefem Bei⸗ 
In: find Die Reformirten nachgefolgt, Dieaber gleich 
Pen Lutheriſchen, nach Steinwenden gehören. 


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276 Odberamt Lautern, 


27) Dies- und ANanzweiler find eigentlich zwei 
doppelte Dörflein. oder Weiler. Denn nur mag auf 
der linfen Seite des Slons davon gelegen if, ge= 
Hirt zum Gerichte; Das übrige aber auf der sechten 
Seite den Grafen von der Leyen. Beide find dritthalb 
Stunden von Ramſtein norbweftwärts entfernt. Sie 
liegen nächft an einander, und maden nur eine Be 
meinde aus. Oberhalb Nanzweiler rinnt die auf 
Dem Schoͤnauerwoge abfliefende Maulsbach zwifchen 
beiden Weilern Das Wiefenthal hinab, und fädt in 
den weſtwaͤrts vorbei firöhmenden Glanfluß, welcher 
Bei Diezweiler eine Mahlmäpfe treibt A). 

Die Unterthanen in beiden Weilern beſtehen in 
38 Zamilien, 141 Seelen. Die Gebäude in 22 bur- 
gerlichen und 2 gemeinen Häufern. Die Gemarkung 





4) Bon dieſer Muͤhle findet fih im geiftlihen Lehenbuche 
folgende Urkunde; „Ich Heinrich Mauchenheinier von 
„gweinbrüden erkenne 2c. dab ich hab zu Lode und Heile 
„Demuden Selen von Breidendorn miner liben Hußs 
„frau feligen Gedechtnis zu Selegerede, und Jargezitt 
„neben, gefagt und gemacht sehen Kauterburger Malter 
„Korns, alle Jahr jertiae tn die Pſarrkirche zu Kan⸗ 
„tal, welch 1oMalter Korn ein Paſtor daſelbs zu Raus 
zufkal Fallen ſoll han auf der Mule zu Dietswyler eine 

„jeglichen Jars zu St. Mattindtag ıc. Wer es das ſolche 
„Mule zu Dietswyler verbtant wurde, oder funft au 
„dem Ende vergieng, wo ober an welchem Ende die 
Muͤle anderwerb gemacht wurde in dem Gericht, baruf 
a, fol das vorgenant Korn fallen, und fol auch — wie 
,, vorgemelt ftet, von ben Leuten aus Muͤnchwiler theils, 
„oder wen ſolches dan gebiert gein Nanftal in ein Pas 
„ſtors Huß aeliebert werden, + Doc ift-beret, wer es, 
‚daß ein Paſtor zu Nanftal folk Meß, Jargezit, oder 
„Gedechtnis, wie vorgemelt ftet, nit endete ober faumig 
‚daran wurde, wel Zit ih Heinrich oder min Erben 
„dan wollent, fo mögen wir die vorgenannten 10 Mals 
„ter Korns wider ufnemen, und folen die dan in das 
„Cloſter zum Einſidell geben mit ſolchem Geding, daß 

„man daſelbs thun fol... ... wie man dan zu Nan⸗ 
ſtall thun fol ıc. Geben nah Ehrifti Geburt tauſend 
», viet hundert und fiben und drifig Jar, uf den naͤchſten 

„ Dieafag ud St. Martindiag. 


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Gericht Ramflein. J 27277 


in 619 Morgen Aecker, 156 M. Wieſen, 7 M. Gaͤr⸗ 
ten, und 51 M. Wald. Dieſe Waldbuͤſche gehören 
den Unterthanen, und ſtehen unter der Ramſteiner 
Forſthute. | 

Die Katholiſchen Inwohner gehen nach Kirchmohr, 
die Reformirten und Lutherifhen aber nach Stein⸗ 
menden zur Kische. Am Zehnten beziehet Die Kurf. 
Hofkammer zwei Drittel, und der Luth. Pfarrer zu 
Deisberg am Glan das übrige. 


28) Viedermohr. Es befinden ſich in dieſer 
Gegend vier Oerter, Die Mohr genennet werben, 
naͤmlich das Pfalz-Zweibruͤckiſche Waldmohr, der 
Hof Kirchmohr, dann die beiden Doͤrfer Niedermohr 
nnd Obermohr. Die leztern gehören zum Gericht 
Ramſtein, und haben ihre Benennung von der vorbei 
Kiefenden Mohrbach. Niedermohr liegt an dDerfelben 
Ausflug in den Glan, dritthalb Stunden von Ram⸗ 
fiein. Auch Durchfiröhmen Die Gemarkung Das Sie 
efel- und Kaulbaͤchlein, welche in die Mohrbach 
foßen. Jenſeits derſelben, eine Viertelkunde von 
Dem Dorfe, liegt Der dem Deutfchen Ritterorden zu⸗ 
ſtaͤndige Hof Rirchmohr, mozu ungefähr go Morgen 
Landes gehören. Dusch Niedermohr ziehet eine von 
gautern nach Kufel führende gemeine Landfirafe. 
Deſſen dermalige Bevoͤlkerung beſtehet in 65 Fami⸗ 
lien, 290 Seelen. Die Gebaude in ı Kirche, 3 
Schulen, und so anbem Käufern. Die Gemarkung 
enthält 1046 Morgen Asder, 197. M. Wiefen, 25 
M. Gärten, und 2748. Wald. Die Kurfürfil. Hofe 
kammer und der Pfarrer zu Kirchmohr befigen Dahier 
einige Jreigäter. 30 Morgen Walde gehören zum 

Hofe Kishmohr, und dag übrige der Gemeinde, 

Gedachter zur Deutfchordens-Rommende Einſidel 
gehörige Hof hat feinen Namen von der allda ſtehen⸗ 
Den Kirche, nachdem es fonft auch UFarienberg ge 
. -sannt werden ſeyn fol. Die dem heil. Georg gewei⸗ 
hete Kirche fiel in ber Theilung auf Die Katholiſchen, 

3 


- . J a: 


278 . 9 Oberamt Lauter, 
und ward anfänglich-von Namflein aus verſehen, im 


3Z3. 1750 aber Davon abgefondert, und zu einer Mut. 
terfirche erhoben, Deren Pfarrer zu Dem Landflufer 


Ruralkapitel gehöret, und den öftlihen Theil deg 
Gerichts, nämlich Die Dörfer Dieg- und Nanzmweiler, 


Schrollbach, Reuſchbach und Dbermopr zu verſehen 
hat. Die Reformirten haben fib ums Jahr 1775 
ein eigenes Kirchlein zu Niedermohr erbauet, das 
ihrer Pfarrei zu Obermohr einverleibet ik - 

Am Zehnten beziehet die Kurfürftl. Hofkammer 


— - 


zwei Drittel, und der Eutherifche Pfarrer zu. Deis- 


berg im Dberamt Lautereden Das Abrige. Diefer muß 
den Chor, jene aber das Langhaus der Kirche Dafür 
bauen und unterhalten. 


| 29) Renſchbach liegt zwo Stunden von Ram⸗ 


flein nordweſtwaͤrts, und hat ſeinen Namen yon Deus 
Durchfliefenden Baͤchlein, das im weftlichen Theile 
Det Gemarfung aus dem Wasenbrunn entfpringt, 
und ſudwaͤrts unterhalb Dbermobr in Die Mohrbach 
faͤllt. Die Sränzfcheidung der Reufehbacher und Nies 
Dermohrer Gemarfung macht Das aus dem Sprin- 
gerbrunn ablaufende Sidelbächlein. Auch entfpringt 
‚oberhalb des Ortes gegen Weſt aus Dem Bangertss 
brunn Das Schwenderbächlein, mit dem fich die 
Pfaffenbach vereinigt, und den Lauf nach Gtein« 
Wenden fortſezet. ’ 

Zu Reuſchbach finden ſich 36 Haushaltungen, die 
141 Seelen ausmachen, ı Kirche. ı Schule,. 27 Häu« 
Ver; 5265 Morgen Meder, 82 M. Wieſen, 10 M. Öär- 
ten, und 9o M Wald, wovon 34 Morgen den bei⸗ 


Den Dörfern Reuſchbach und Obermohr in Gemein⸗ 


ſchaft zufichen, 
Erſt in jaͤngern Zeiten haben Die Katholiſchen eine 
Kapelle zur Ehre der heil. Barbara, als ein Filial vor 
Kirchmohr, dahier erbauet. -: Die Neformirten und 


£utherifchen find nach Steinwenden eingepfarst. Uns - 
Behnten bezichet Die KRurfürftl. Hofkammer zwei Drite 


= 


Lam 


— — w u nr \ —— mn J 
| Gericht Ramfien + . 279 


| tel, und das übrige die beiden Katholiſchen ohren 
gu Kamfein und Kirchmohr. | 


" 30) Schrollbach iſt anderthalb Stunde von Ram⸗ 
ſtein entfernt, und bat gleichfalls feinen Namen von 
Dem durchlaufenden Dächlein , welches ich in der 
Gemarkung aus einigen Brunnquellen fammelt, und 

. in Die vordweſtwaͤrts vorbei fliefende Mohrbach er» - 

giefet, melrhe Die fogenannte Schrollbacher Mahlmuͤb⸗ 
£ trei et. . 

Der Ort Gefieheti in. 26 Häufern,. welche von 38 
Sam. 137° Seelen bewohnet werden., Die Gemar⸗ 
Zung enthält 557 Morgen Neder, zo, Wieſen, 8 
M. Gaͤrten, und 49 M. Wald 

—8 dieſer Gemarkung * der fogenannte Probft» 

9 Fe Hoffammer. Bon Den Wicfeg 
zen einige Stügeıden, Grafen von Gidingen, 
nee her Deutfehardens-Rommende Einfebel; 

- Bon deusgeringen Waldbäfchen aber befizen die Un⸗ 
tertbanen des Orts 22 Morgen ale ein. Eigentum, 
Das übrige mit Riedermohr in Semeinfchaft. 

Die Katholiſchen Inwohner find zu Kirhmohr, 
Die Reformirten und Lutheriſchen aber zu. Steinwen« 
Den eingenfasst, Mit Dem Zehnten verhält es 14 
wie zu Redeemobr. FE ur 


J ar). Obernsohr, Seine Machbaren find seuen 
Oſt Steinwenden , gegen Sud Kazenbachy gegen 
Weſt Schroulbach und Niedggmohr, gegen Rord 
Reuſchbach. Die Mohrbach fieſet ſudwaͤris vorbei, 

und durch dad Dorf das Reuſchbaͤchlein, welhe fi 
mit jener ‚vereiniget. Die von Lautern nach. Kufel 
führende Landſtraſe ziehet quch durch dep Ost, in 
welchem dermalen 47, 5amilien, 198 Gedlen,-ı Kir⸗ 
ee und Schule, 35 busgesliche und. gemeine Käufer 
gefunden werden. Die Gemarkung enthält 873 Mor⸗ 
gen Aecker, 1g8M. Wiefen, 5M. Garten 2a 
| — — Zur 

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Gericht Steinwenden. 281 


‚De: zwei, und die Kommende Einſtedel das übrige 
Drittel. . | 
Das Bericht Ramfein iſt mit einem Schultheife, 
zween Schöffen nnd einem Gerichtfchreiber beſtellt. 
Es führet in feinem gewöhnlichen Siegel einen mit 
einer gräflihen Krone bedeckten Hersfchild, darin ein 
‚aufrecht lebender Löwe einen bieredigen Stein hält. 


€‘ 


Gericht Steinwenden. | 


Hiefet iſt unter den zur ehmaligen Reichsſtadt 
. Lantern urfprünglich gehörig geweſenen vier 
Gerichten das. geringfie. Es ift von bem Ramſtei⸗ 
ner und MWeilerbacher Gerichte faſt gänzlich einges 
ſchloſſen, und graͤnzt nur gegen Morden an das 

beramt Lantereden. Seine Länge erſtrecket ſich 
alſo nur auf anderthalb, und die Breite auf eine 
Stunde Wegs. Soviel man weiß, iſt ſolches je 
berzeis bei ber Stadt Lautern geblieben, und nies 
mals beſonders verpfändet gewefen. Es begreift 
nachfolgende fünf Dörfer, naͤmlich Steinwenden, 
Mieſenbach, Kottweiler, Schwanbheim und Man 
ckenbach. | 


33) Steinwenden liegt fuͤnfthalb Stunden vos 

Lautern weſtwaͤrts, und gränget gegen Sud an Name 

Rein. Durch das Dorf lauft das von Schwandheim 
herab fliefende Sulsbädlein,, treibt Darin Die ſoge⸗ 
nannte Sulzbachermuͤhle, und fält in die weſtwaͤrts 
vorbei laufende Mohrbach. Auch ziehet eine von 
Wolfſtein nach Zweibräden führende gemeine Strafe 
Durch daſſelbe. Defien Bevölkerung beftedet in 56 
Samilien, 286 Seelen. Die Gebäude in g Kirchen, 
3 Schulen, und 49 Käufern, Die Semartung im 

5 


) 


282 Oberamt Lantern, 


781 Morgen Meder, 222 M. Wiefen, 12 M. Gaͤrten, 
und 118 M. Wald, , 

Auffer Den Pfarr- und Schulgätern,, auch einigen 
Gidingifhen Wiefen 5) if Die ganze Gemarkung ein 
Eigentum der Gemeinde. Ä | 

Die alte Kirche, die ehmald in dag Landſtuhler 
Ruralkapitel gehöret hat, iR in Der Theilung den Re⸗ 
formisten zugefalen,, welche einen eigenen Prediger- 
Daran beftelt und nicht nur Die Drtfchaften Diefes 
und des Ramſteiner Gerichts, fondesn: auch einige 
Dörfer des Oberamts Lautereden Dazu gezogen ha⸗ 
ben. Die Katholifchen haben im J. 1754 eine Ras 
pelle zur Ehre des heil. Joſephs erbauet, find aber 
nach Ramſtein eingepfarrt. Ferner beſtzen Die Augſp. 


Conf. Verwandte ebenfalls eine eigene Kirche fͤr 


alle vier Gerichter dahier. ur 

Am grofen Sehnten der Gemarkung beziehet Die 
Kurfürftl. Hofkammer eilf, Der Neformiste Pfarrer 
ſechs, und der Graf von der Leyen einen achtzehnten 
Theil. Den fogenannten Huben- und Pleinen Zehn⸗ 


ten aber geniefet gedachter Reformirte Pfarrer adein, 


! 

34) Rottweiler und Schwandheim. Diefe 
port Dörfer find eine halbe Stunde von Steinwen⸗ 

en nordwaͤrts entfernt, und machen zufammen eine 
Bemeinde aus. Dur Schwandheim lauft ein Baͤch⸗ 
fein nach Kottweiler , dad alda Sulzbaͤchlein ges 
nannt wird, treibt fodann die weiter unten gelegene 
Kottweilermähle, und fliegt nach Steinwenden. - In 
beiden Dörflein zuſammen zählet mar 74 Familien, 
286 Seelen, ı Schule, 55 burgestiche und gemeine 
Häufer. In der Gemarkung aber 1106 Morgen 





;) Die Herren von Flersheim trugen vormals von ber Pfalz 
zu Leben „VII Haͤller Gelds zu Steinwenden, darzıs 
„ Zägerel Viſcherei, Holzhauen, mit feinen Rechten, 


„Freiheiten und Zugehörungen ꝛc.“ wovon bei dem Dette⸗ 


fe Weilerbach ein mehrere, 


- l 
- 





l 


. 


’ Gericht Steinwenden. 283 


Meder, 1983 Morg. Wiefen, 8 Morg. "Bärten, und 
316 Morg. Wald. Die in 6 Diftriften beftehende 
Waldung gehöret der Gemeinde, und zur Obhute 
Des Zörfterd zu Ramſtein. Der Zehnten wird wie zu 
Steinwenden bezogen. 


35) Mieſenbach liegt eine halbe Stunde von 
Steinwenden oſtwaͤrts, und hat feinen Namen von 
Dem durchfliefenden Bächlein, das bei Steinwenden 
in die Mohrbach fällt. Nach der lezten Aufnahme‘ 
befinden ſich 60 Familien, 270 Seelen, 48 burgerl. 
und gemeine Käufer in Diefem Dorfe. In der Ges 
marfung aber 1112 Morgen Aeder, 150 M. Wieſen, 
11. M. Gaͤrten, und 180 M. Wald. Der in 4 Diſtrik⸗ 
ten liegende Wald gehört den Unterthanen als ein 
Eigentum. Die Gemeinde befizt auch einen Weyer 
in dem Dorfe, die Kurfuͤrſtl. Hofkammer aber den 
©ee- ımd Neumög. Der Zehnten wird ebenfalls wie 
bei Steinwenden bezogen. 

36) Mackenbach if drei Viertelſtunden von 
Steinwenden oſtwaͤrts entfernt. Ein darin zuſam⸗ 
men rinnendes Baͤchlein lauft neben dem Reichswal⸗ 
de hinab in den Neuwog am Schellenberg. Die Be⸗ 
voͤlkerung iſt 47 Familien, und bei 200 Seelen ſtark. 
Es ſind 2 Schuldaͤuſer, nebſt 33 burgerlichen Haͤu⸗ 
fern im Dorfe. Die Gemarkung enthält 698 Mora 
gen Aeder, 39 M. Wiefen, 6 M. Särten, und 91 
M. Wald nebfl 5 Wenern. 

Das ganze Bericht it mit einem Schuftheife, vier 
Schöffen und einem Gerichtfchreiber beftellt, und füh- 
ret im Siegel einen von oben herab gefpaftenen Herz» 
ſchild, in Deifen erſtera Felde der Reichsapfel, ins 
andern ein Engelskopf, der einen fruchtbaren Dirgen 
“uf einen Steinhaufen aus ſpeiet. 


⁊ 


. 484 Dberamt Lautern, „ 


Sericht Weilerbach. 


Tiefer tft ebenfalls gering, jedoch etwas betraͤcht⸗ 
— licher ald bad vorhergehende Gericht Steine 
wenden. Es liegt an dem grofen Meichäwalbe , 
prei bis vier Stunden von. Lautern weſtwaͤrts, und 
gränzt gegen Norben an bad Oberamt Lauterecken, 

gen Oſt an dad Unteramt Wolfflein und die Kel⸗ 
erei Hoheneck, gegen Weſt an bie Herrfchaft Kands 
ftahl und das Gericht Ramflein, und beträgt etwa 
drei Stunden in die Länge und anderthalb Stun⸗ 
den in die Breite. Auſſer einigen Gerechtſamen, 
welche theild zu Lehen begeben, sheild dem Deut» 
ſchen Ritterorden zu ber darin gelegenen Rommens 
de Einfiebel anflebig geweſen, bat dieſes Gericht 


. jeberzeit zur Stadt Lautern gehöret, und mis fels 
‚biger gleiches Schiefal gehabt. In einem Lehess 


briefe K. Ruprechts (Datum Heidelberg. feria 
quarta”poft beatiThomae apoftoli anno 1406) 


. beißt es: „Daß wir um flißiger Bette Willen uns 
„ſers ıc. Jakob von Eppelnsſheim, den man nen» 


„„net von Germersheim, und auch der Dienſte Wils 
„len, die unfer Henne von Breydenborn 2c. dem 
„Ryche, und unfer Pfalz; getan hat — benfelben 
.„, Henne von Breidenborn in Gemeinfchaft zu dem 


egen. Peter in ein Burglehen zu Cutern geſazt 


„hant — mis Namen dritthalb Pfund Heller, die 
„do fallent find zu Wilrebach, ein Acker geles 
„gen by Lutern uf dem Wege neben Morlutern,, 
„und ſechs Pfunt Seller uf bem Kobelnberger 
„Ampt ıc.  Diefes leztere if das vor wenig _ 
Jahren au Pfalz-Zweibrüden abgetrettens Kuͤbel⸗ 





— — — —— — or 


Gericht Weilerbach. 285 


berger Gericht. Dos Weilerbacher beſtehet aud ſechh 
Doͤrfern und Weilern, mit Namen Weilerbach, 


Erzenhauſen, Schwedelbach, Rodenbach, Eulens 


biß und Porbach. Ferner aus den Höfen Einſie⸗ 
del, Azenhauſen, Schellenberg und Mickenhof. 


36) Weilerbach iſt drei Stunden von Lautern 
entfernt, und ſcheinet Dagjenige Weilerbach zu ſeyn, 
welches König Konrad IV im J. 1245 Dem Wildgra⸗ 
fen Konsad für die ihm wegen geleifleten Dienften 
fduldige 460 Mark verpfändet hat k). Im J. 1509 
gab Kurf. Ludwig V von der Pfalz Hannfen von 
Sterspeim zu Lehen: „Die Sörftenbube zu Weiler- 
„bach mit idren Zugehörungen. Item den Jutter- 
zı Habern im Kirchfpiel zu Weilerbach Yard fallent 
y,uf Sant Remigius ıc. mit Bifcherei, Sägerei, Holz⸗ 
„hauen mit finen Sreideiten , Nechten :c. D. 

Das Dorf dat feinen Namen von der Durchflie 
fenden Bach, Die aus einem Weyer entfpringt, der 
Kibpfubl genannt m), und vereinigt fich mit der 
zwifchen Erzenhaufen und Schwedelbach Durchfliefen» - 
Den Rinsbach. Nach diefem Zuwachs wird felbige 
Die Moßlauter genannt, und fließt nach Eulenbiß. 
Die Rins bach betreibt die fogenannte ©berfte Pfeif. 
fersmüble, welche zur Weilerbacher Semarfung ges 
Böret. Durch das Dorf ziehet eine Kreuzfirafe, die 
eine von Lautern nach Kuſel führend, Die andere von 
Bweibrüden nah Bingen. Derohalben wisd auch 
Darin der Zoll erhoben. Ä 

Die Inwohnerſchaft beträgt Dermalen 119 Fami⸗ 


— SS — — — — — 


k) Nach Kremers kurggefaſten Geſchichte des Wild⸗ 
und Rheingräflihen Sauſes pag.7. Adum apud No- 
renberc d. 21 Februarii. 

4 Datum Wurms uf Mittwoch nah Cantate. 

. ») In dem alten Saalbude der Herren won Flersheim vom 

3. 18 heißt es „ber Elbpfuhl bey Weilerdach iſt Lehen 
von Pfalz, u. 


“ 


238 Oberamt Lautern, 


lich begabt Haben 0). Dieſes Haus Hatte verſchiebde⸗ 
ne Serechtfame, Suͤter und Gefälle in dieſer ganzen 
Gegend, wie bei den einfchlagenden Drten fchon bes 
merket worden. Nachdem dem zeitlichen Commen. 
thur Die Wahl feined Aufenthalts freigeſtelt worden, 
unterhält Derfelbe einen zu Lautern wohnenden Amts 
mann, zu Beſorgung feiner Gefchäfte und Gefaͤlle, 
Dur dem Hof wohnen 4 Jamilien in 3 Wohnhaͤuſern. 
u Demfelben gehören 100 Morgen Weder, 102 M. 
WBiefen, und 400 M. Wald. Die Kapelle iſt zur 
Ehre U. L. F geweihet, und flehet unter der Pfarrei 
MWeilerbah. Es wisd nur: zuweilen Gottesdienſt 
Dasin gehalten. 


39) Erzenhauſen ift eine halbe Stunde von Weis 
leybach nordweftwärts entfernt. Ein Bächlein, das 
aus einem Brunn im Ameistbal herkommt , und 
unterhalb des Ortes in die von Schwedelbach kom⸗ 
mende Ninsbach fädt, fliefet Dusch Das Dorf, in wel» 
chem dermalen 58 Familien, 246 Seelen, ı Schule 
und 43 bürgerliche und gemeine Käufer gefunden wer⸗ 
Den. Die Gemarkung enthält 952 Morgen Meder, 
a1ı3M.Wiefen, 5 M. Särten ,. und 80 M. Wald, 


40) Schwedelbach, auch ein mittelmäfiges Dorf, 
- eine Stunde von Weilerbach nordwehwärtd , von 
gautern vier Stunden entfernt, bat feinen Namen 
von.der in Den Wiefen entfpringenden fleinen Bach, 
welche Die zwifchen hier und Poͤrbach liegende Pletfch» 
muͤhle treibet, und in die Rinsbach ablauft. Die 
Bevoͤlkerung des Dorfes iſt 54 Familien, 236 See⸗ 
len ſtark. Darin find 2 Schulen, 38 burgerliche und 
= gemeine Käufer. Die Gemarkung enthält 1109 
Morgen Aecker, 119 M. Wiefen, 3 M. Bärten, und 
100 M. Wald, nebfl 4 Weyer. 
— 41) Pör 


e) sumbract hoͤchſte Zierde Deuiſchlandes Tab, 38, , 


N 


® 


| ſchlegend⸗ gemeine Waldbäfche mit zu begehen bat. 


— —— — 0-2 — —— — — — ———— — 


Gericht Weilerbach. 4)0 


.. 4) Poͤrbach iſt der kleinſte Ort des Gerichtes, 
‚eine Stunde von Weilerbach nordweſtwaͤrts entfernt. 
Er hat feinen Namen.von dem durchflieſenden Bäch- 
lein , das weſtwaͤrts aus den Pfarrwieſen hervor 
quillt, und nach der Pletſchmuͤhle lauft bis in die 
Schwedeibach. "Darin fanden fich im leztverwiche⸗ 
nen Jahre 16 Familien, Die 62 Seelen ausmachten 
und ı2 Wohnhaͤuſer. Die Gemarkung enthält 297 
Morgen Meder , 62M.Wiefen, und 30 M. Wald, 


42) EÆulenbiß ift auch ein geringes Dorf, eine 
Stunde von Weilerbach nordwaͤrts gelegen. Sud⸗ 
waͤrts fliefen Die von Noden- und Weilerbach kom⸗ 


\ 


N 


‚menden Bächlein zufammen , und werden alda die: 
Moßlauter genannt. Unterhalb dieſer Vereinigung 
Tiegt Die fogenannte Mlichenmühle,weldederDeutfh« ” 


ordend-Rommende Einfibef gehoͤretj fodann weiter 
:Binab die unzere. Pfeiffermäble: Beide treikt ge⸗ 
paßte Moßlauter, und ergiefet ſich hernach in Die 
Lauter. U ge on 
In dem Dorfe und aufbeiden Muͤhlen zähler mar. 
‚29 Zamilien, 131 Seelen; ı Schule, 24 andere 
„Käufer. In der Gemarkung aber 510 Morgen edler, 
181 M. Wieſen, 3 M. Gärten-, und 100 M. Wald. 
Mit dem Kirchenweſen und dem Zehnten in- der 
Hauptgemarkung hat es, wie in Den übrigen Orten, 
gleiche Befchaffenheit. Nur non einigen Wiefen und 
der Oblborner Blur, beziehet Die Kurfuͤrſtl. Hofkam⸗ 
mer zwei, und das Stift Eautern ein Drittel des 
Zehntens. Zu 
Das Bericht Weilerbach Hat auch jederzeit zur 


» Stadt Lauten geböret. Sämtliche Ortfchaften ſind 


„mit dem Holz- und Weidgenufe in dem Reichswald 
berechtigt. Ueber Den ihnen angemiefenen Theil deſſel⸗ 
ben ift ein befonderer Förfter beftellt, der zu Weiler⸗ 
bach feine Wohnung, und die zu jedem Dorfe ein⸗ 


Pf. Geographie IV. Th. = 


N ” 


Ns 


x 
. 


N 


2960 Oberamt Lautern, 
hörten beſtelt, wozu der Gerichtſchreiber gu Kam | 
ftein gehoͤret. Es führt im Siegel eine Schip 


in 
einem Herzfehilde, mit der Umfchrift: Weilerba⸗ 
cher erichte Inſiegel. 


Unteramt Wolfftein. 








Einleitung. 


irre Unteramt gehoͤret ſeit vielen Sahreu zumn 


Oberamt Lautern, und macht einen groſen 
Theil deſſelben aud. Es liegt auf beiden Seiten 
der Lauter in einem engen Thale, amd erſtreckt ſich 
von feinem Anfauge, wo ed an bad Gericht Weis 
lerbach und die Keller Hoheneck graͤnzet, bis naͤchſt 
an ben Ausfluß der Lauter, gleich einer ſchmahlen 
Bangs, auf vier Stunden In die Länge. Seinen 

Namen hat es von der Burg Wolfflein, die auf 


einem Berge bei dem heutigen Staͤdtlein geflanden 


hat. Daſelbſt iſt ein Stein gefunden worden, aus 
deſſen Inſchrift auf die ehmalige Gegenwart der 
Roͤmer und Gallier geſchloſſen werden kaun, und 
bei dem nur eine Stunde davon gelegenen Dorke 
Kreimbach finden ſich noch Ueberbleibſel einer ſoge⸗ 
nannten Heidenburg, woſelbſt auch eine von ural⸗ 
tem Roſte uͤberzogene eherne Lanze gefunden wor⸗ 
den p). Dem ungeachtet reichen die von jener- 








\ 


») AG. Acad. Palat. Tom. 1, Diele ſlitetibi . 
6 nach — vehi 4 33. ohne 


— run. —— — — mn on — ⸗ 


Unteramt Wolſſteia | 291 


Burg Wolfſtein vorhandene Nachrichten nicht weis 
ter als in das XIII Jahrhundert, wo fie unmittels 
bar zum Römifchen Reiche gehörte, vermuthlich 
zu Bedeckung des Paffes, welcher durch das enge 
Thal in den Nahgan und fo weiter führet. 

Rudolph 1 vefahl im J. 1275 zur Bequemlichkeit 
bed umlienenden Meichölandes , bei feiner Burg - 
genannt Wolviftein eine Stadt anzulegen, und 


ertheilte ihr zugleich alle Rechte und Freiheiten der 


Stadt Speier g). Bei diefer Gelegenheit fcheine 
über tem Städrlein eine neue Burg augelegt wor⸗ 
den zu feyn. Denn es ift ein Unterfchieb zwifchen 


Alt-und Nen-Wolfflein. Leztere Burg ward in 


die Mauern der Stadt eingefchloffen. Jede hatte 


ihre befondere Burgmaͤuuer. K. Ludwig IV vers 


pfaͤndete mit der Stadt Lautern beide Burgen zu 


‚Wolffiein an König Sohann von Böhmen, und 


feinen Bruder, den Erzbifchoffen Baldnin zu Trier, 
im 3.1323, und Diefe wiederum au ben Landvogt 
im Speiergane,, Georg Grafen von Veldenz, ber 
biefe Pfandfchaft in einer Murfhirung vom J. 


1343 fogar feinem Enkel Georg IL angeriefen 


bare). Währender Regierung gedachten K. Lud⸗ 
wigs fingen bie Grafen und ber Übel an. um fi 


. zu greifen, und ben Meiſter zu fpielen, Daher bes 


fahl er im 3. 1344 Pfalsgrafen Rubolph,il, ſich 
bes Reichs wegen aller Güter, deren ſich bie Gra⸗ 





h 4) Dat. Hagenau XVI Kal. Ien- Sieh ibid. gag. 58. - - 
») Crollius in feiner Dorlefung von dem Zweiten Bes 
fcylechte der Brafen von Veldenz, Volum. IV. hifter. 
. Mi. Acad. Palat. pag: 364. 
T2 


0 


992°  Oberams Kaulerh, | 
nn ‘ | 


fen in dem Wargane und andere daran fioffende | 
Grafen unrechtmäfig angemaßs hatten, zu unter» 
ziehen. Im J. 1357 ertheilte auch K. Karl IV, 
‚Pfalzgrafen Ruprecht dem ältern den Auftrag , 
die Burg und Stade zu Wolfſtein, das Koͤnigs⸗ 
'Yand und feine Zugehör bis auf Wiederrufen zu 
ſchirmen. Zwei Jahre hernach gab er Heinzen 
zum Jungen die Burg Neuen⸗Wolfſtein und 
anderes ein; verſchrieb ſich jedoch dem Pfalzgra⸗ 
fen ihn von der Veſte Wolfſtein nicht zu entſezen, 
ex habe ihm denn zuvor fünfhundert Florenzer Gul⸗ 
. den bezahlet s). | | 
Im 3.1364 gab er dem Pfalzgrafen bie Ges 
malt, das Haus LleuenWolffſtein von obgebachs 
tern Heinzen zum Jungen eingulöfen, und geboth 
daß jeder fein Burg- uud Mannlehen von der Pfal; 
empfangen , auch ihr bis auf Wieberlöfung bie 
Pfandguͤter eingeben follte. Im I. 1372 waren 
Burgmänner daſelbſt Georg Graf von Veldenz, 
Niklaus Blick von Lichtenberg, Wernher Winters 
becher von Landſtul, und Wolf von Wolfſtein, bie” 
mit den Burgmännern zu Lautern gleichen Burge 
feieben hielten. Im J. 1377 vergünfligte K. Katl 
"IV dem Pfalzgrafen Ruprecht I abermals, „alle 
„und jegliche Mann- Burg- und andere Lehen , 
x, and) Pfandgüter , fo von Ülters gein Neuen- 
Wolfſiein gebörig, an ſich zu Löfen, und bie Le⸗ 
- ,„ ben bid auf Wieberlofung zu verleihen.’ Zu⸗ 
folge deffen srat auch Goͤz zum Jungen fein Pfand⸗ 








3 Man vergleihe damit bie Aaa Sompromilh, Francofurt, , 
apud Chlingen/perg pag. 13% " 


N 


— - 


— — — — — — 
— 


— 


folgenden ſezte der Kaiſer ihn in den wirklichen Be⸗ 
offen Haus ſeyn ſollte. Noch im naͤmlichen Fahre 


Zam dieſe Pfandſchaft an Johann Grafen von Span⸗ 


beim für 2000 fl, auf Wiederloſung. Endlich 


ſchlug König Wenzel im I. 1350 die Pfandſchaft 
son Nenen-MWolfflein zu den andern Stüden, wel 


he der Pfalzgraf vom Reiche ingehabt, bis fie mit 
einander gelöfet würden. Alı-Wolfflein hatte noch 
verſchiedene Gemeinere. Diefe aber übergaben nach 
einer im J. 1400 vorgegangenen Theidigung dem 
König Ruprecht und Herzogen Karl von Rotharins 
geu den vierten Theil daran erbli, und errichtes 
sen mit felbigen einen Burgfrieden. | 
Im J. 1402 warb bie Burg Nen-Wolfftein 
dem Pfalzgr. Ludwig III für die darauf hergefchofe 


. fene 100000 fl. famt der Stadt Lautern befunders 


wieber uͤberlaſſen, folglich bei der zwifchen K. Mus 
prechts Söhnen im J. 1410 vorgegangenen Haupt⸗ 
sheilung in Eeinen Anſchlag gebracht, da hingegen 
bie Theile an Ale-Wolfflein gebachtem Pfalzgras 
fen Ludwig III und feinem Bruder Stephan, je 


dem zur Halbſcheid, angewiefen worden. Beide 


Bruͤder waren alfo in gemeinſchaftlichem Beſize, 
doch fo, daß der Graf von Spanheim Nen-Wolfs 
flein annoch inne hatte! Derſelbe beftellte in I. 
1430 Meinhard von Koppenflein zum Amtmanu 


daſelbſt und zu Elbſtein, mit bem Befehle, „daß 


„ex ben Pfalsgrafen Ludwig und feinen Erben mie 


. „genannten Sloffen gemärtig ſeyn follte. 


Im Sabre 1437 flarb Johann uf von Span⸗ 
3 


Unteramt Wolfſtein. = 293 
recht im nämlichen Sahre ben Pfalzgrafen ab, Kun | 
ſiz, doch fo, daß Neuen-Molfftein des Reihe - 


17 





294 Dberamt Lauten, 


heim als der lezte feines Geſchlechtz, woburd bes 
kanutlich vier Fünftel der Sraffhaft an den Gra⸗ 
fen von Veldenz und Margarafen von Baden fies 
len. Vermuthlich machten diefe auch einen Anfpruch 
auf Neuen-Wolfflein. Drum der Bormund bes. 
jungen. Pfalzgr. Ludwigs IV, Herzog Dito von 
Mosbach, Lies eine Kundſchaft aufrichten, woburd 
fich beftärtigte, daß die Dörfer und Leute zn, Ke⸗ 
„belnberg, Sulzbach, Brambach, Raz 
„wiler, Olsbruͤck, Franckelbach, Zweite 
„kirch, Rutswiler, Rode, Kritbach Kreim⸗ 
„bach, Kulbach, Ußbruck, Wolfftein , 
„Wirnsbach, Kazebach Nanzwiler, Stein, 
„wenden, Klidermor, Obermor, Macken⸗ 
„bach ve. gehn Nuwen Wolfftein mit Frohn⸗ 
„dienſten, Schaft- Futter- und Forſthabern 2c.“ 
dienſtbar ſeyen; bei welcher Gelegenheit der Amt, 
mann zu Lautern, Friedrich von Fleroheim, dem 
Herzoge anzeigte, baß ber Graf von Spanbeim 
eftorben , mithin Neuen-MWolfflein Pfalzgrafen 
ubrnig verfallen fey #3). Da nun diefe Burg vun 
der vorhin darauf gehafteten Pfandfchaft entledigee 
geweſen, befchwehrte fie Pfalzgr. Friedrich I mit 
einer neuen, und verpfändese folde im J. 1465 
“an Michael von Mosbach um 2000 Gulden auf 
‚ einen Wiederkauf. Es fcheint aber diefer Pfands 
ſchilling bald wieder abgelößt worben zu feyn, weil 
gebachter Pfalzgraf in einer im J. 1472 anfgerichs 
teten Verorbnung, mie es nad) feinem Tode zu 
halten, Nenen-Wolfftein ausdrädlic unter dies 





s) So-lautet die darüber vorhandene Urkunde," 


una. . 


Fuͤr allzeit bei der Kur verbleiben follten. 

+ Von Alsen-Wolfftein finden fi) nach der oben 
‚angeführten Haupttheilung Feine weitere Nachriche 
sen, und ed ſcheint, daß diefe Burg fchon damals 
in Übgang zu gerathen angefangen habe. Des 
Pfalzgrafen Stephan Antdheil ward durch die mit 
feinem Schwiegervatter Friedrich, Grafen von 
Veldenz, im 5. 1444 errichtete Succeffiondorbs 
nung feinem jüngern Sohne, Pfalzgrafen Ludwig 
. von Zweibräden, ausgeſchieden. Das ganze Umt 
Fam jedoch unter Kurf. Friedrich I wieder zur Kur, 
und blieb folang dabei, bis KRurfürft Friedrich IE 


(1549) ſolches feinem Burggrafen zu Alzei, Schwis - 


der von Sickingen, und befien Ehegattin, Mar⸗ 
garefhen von Landoberg, auf ihrer beide Lebende. 
zeit unablöstich verfchrieben hat. Als im J. 1562 
Schwicker von Sieingen, und vier Jahre barnady 
feine Wittib mit Tode abgegangen waren, fielen 
beide Veſte Wolfftein mit ihren Zugehoͤrungen dem 
Kurf. Friedrich III heim, der ſolche feinem juͤn⸗ 
gern Sohne H. Joh. Kaſimir, ald einen Theil des 
Oberamtg Lautern, zugeſchrieben hat. Dieſer er⸗ 
fuͤllte das Verſprechen Kurf. Friedrichs II, und uͤber⸗ 
lies das Amt feinem Vetter, Georg Johann zu 
Veldenz, im J. 1587 abermal pfandweis. Dem 


ungeachtet ſezte es Kurf. Friedrich IV. aufaͤnglich 


ſeinem zweiten Sohne, Moriz Chriſtian, und als 

dieſer im I. 1605 mit Tode abgegangen war, dem 

juͤngſten, Herzog Ludwig Philipp, zum Erbtheil 

.aus. Wienohl nun hernach Kurf. Karl Ludwig 

die von ſeinem Herrn Grosvatter bee all gemachte 
ee 2 


WVUuateramt Melfflein, . 29 5. 
‚jentgen Lanbeötheile rechnete, welche in Zukunft und 


— ._ .. 1.1 


— 


206 Oberamt Lautern, 


Werordnung nicht gelten laſſen wollte, fo ward je; 

doch durch einen im 3,1653 zu Stande gekomme⸗ 

nen Vertrag gebachtes Amt Wolfflein den Ders 

zug zn Simmern für fi und feine maͤnnliche Er⸗ 

ben aufs nene beflättigt x). Als aber mit Lndwig 
Heinrich diefe Nebenlinie im J. 1673 wieberum 
erlofhen, kamen alle feine Beſizungen, mithin 

. auch Wolfſtein an die Kur zuruck, bei welcher es 
feither geblieben, folglich dem Oberamte Lautern, 
- wie vor Alters, wieber untergeben worden. Es 
"hatte eigentlich aus den Staͤdtlein Wolfflein felbfk 
und ans ten beiden Gerichten, Rothe am Seelberg | 

und Kazweiler, beſtanden. Zu jenem gehörte der 
untere <heil bes Amts, nämlich die Dörfer Rothe | 
'am Seelberg, Rußweiler und Zweikirchen, Kaul⸗ 
- bad, Frankelbach und Kreimbach. Zu dem Ges | 
richt Razmeiler aber ber obere Theil, nämlich bie 
Dörfer Olsbruͤcken, Dber- und Unter Sulzbach, 
Huͤnerſcharre, Kazweiler und Mehlbach, famt den 

in ihrem Umfange gelegenen Meierhoͤfen und Muͤh⸗ 

In. In diefer Verfaſſung blieb das Unteramt bis 

gu gegenmwärtiger Kurfuͤrſtlichen Regierung, ba ein 
Austauſch mit Pfalz-Iweibrüden zu Standerfam, 

durch welchen unter andern fünf geringe Dörfer an 

der Lauter, nämlich Binöllen, Hobenöllen, 
Roßbach/ Tiefenbach und Oberweiler ſamt 
ben Reckweiler und Sulzbacher Höfen im F. 
1768 an Kurpfalz abgetretten, and dem Unter⸗ 
amt Wolfſtein einverleibt worden ſind. 


Essen . 

.w) Man fehe die darüber ausgefertigte Urkunde in des 
Hertn Herzogs Chriftien III, rechtlichen Ausführung 
die Succeffion in das erledigte Herzogtum Zweibtäden 
beiteffend 36, Beilage num. XLIU. | | | 








— EB " 
Unteramt Wolfſtein. 297 


\ Im 3. 1441-bat Friedrich von Flersheim die 
| Amtmannsflelle zu Wolfftein neben jener zu Lau⸗ 
tern befleider. Im J. 1540 kommt Hanns von 
Sickingen, 1600 Friedrich von Elz, 1609 Georg, 
nud 1613 Johann von Rofenfeld ald Amtınam 
zu MWolfftein vor x). In jüngern Zeiten wurde 
| diefed Amt mit einem rechtögelehrten Amtskeller bes 
ſezt, der zugleich die Rameralgefälle verwaltet. Es 
Haste fonfl, wie noch heutigen Tages, einen beſon⸗ 
bern Blutbann, und dazu ein eigenes Zentgericht, . 
das aber gänzlich in Ubgang gerashen if. Auſſer 
dem zeitlichen Amtskeller ift zu Verwaltung ber 
Kirchengefaͤlle auch ein Schaffner von der geiftlichen‘ 
Verwaltung angefteller. I 


1) Wolfſtein. Ein geringes Landſtaͤdtgen ar 

der Lauter, fuͤnf Stunden von der Stadt Lautern 

nordweſtwaͤrts gelegen, iſt erſt, wie wir oben gezei⸗ 

get, im XIII Jahrhundert entſtanden, und mit ſtaͤd⸗ 
tiſchen Freiheiten begabet worden. 

Die Lauter treibt auſſerhalb deſſelben eine der 
Kurfuͤrſtlichen Hofkammer zuſtaͤndige Muͤhle, und 
ſezt ſodann ihren Lauf nach Lauterecken in den Glan 
fort. Auch ziehet eine von Lautern nach Meiſenheim 
und Kreuznach fuͤhrende gemeine Landſtrafe durch den 
Drt, und wird darin der Zoll des Oberamts erhoben. 

Die Bevoͤlkerung befand voriges Jahr in 486 

Seelen. Die Gebäude in 3 Kirchen, 2 Schulen, 73 
burgerlichen und gemeinen Häufern.. Die Gemar - 
fung enıhält 996 Morgen Aecker, 7 M. Wingert, 152 
. m. Zuen, 2 M. Gaͤrten, 13 M. Weide, und 110 
.Waltd. | J 











J æ) Beim Sumbracht in feinen Geſchlehbtstabellen vom Rhek⸗ 
niſchen Adel, und In deu Kurfuͤrſtlicen Dienerduͤchern. 


5 


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296 Oberamt Lautern, 


Berorbnung nicht gelten laſſen wollte, fo warb je 
doch durch einen im 3.1653 zu Stande gekom me⸗ 
nen Vertrag gedachtes Amt Wolfflein dem Ders 
zeg zu Simmern für fi und feine maͤnnliche Erw 
ben anfs nene beflättigt u). Als aber mit Lndwig 
Heinrich diefe Nebenlinie im I. 1673 wieberum 
erlofhen, kamen alle feine Beſizungen, mithin 
Hauch Wolfftein an bie Kur zuruck, bei welcher es 
*  feither geblieben, folglich dem Oberamte Lautern, 
- wie nor Ülterd, wieber untergeben worden. Es 
‘hatte eigentlich and dem Staͤdtlein Wolfflein ſelbſt 
und and ten beiden Gerichten, Rothe am Seelberg | 
und Razweiler, beſtanden. Zu jenem gehörte ber 
"untere Theil des Amts, nämlich bie Dörfer Rothe 
'am Seelberg, Rußweiler und Zweikirchen, Kanl⸗ 
- bach, Frankelbach und Kreimbach. Zu dem Ge 
richt Razweiler aber der obere Theil, nämlich die 
Dörfer Olsbruͤcken, Ober- und Unter Sulzbach, 
Hönerfcharre, Kazweiler und Mehlbach, famt den 
In ihrem Umfange gelegenen Mieierhöfen und Muͤh⸗ 
Ien. In diefer Verfaſſung blieb das Unteramt bis 
gu gegenmwärtiger Rurfürftlicden Regierung, ba ein 
Austauſch mit Pfalz;-Zweibrüden zu Standefam, 
Durch welchen unter andern fünf geringe Dörfer an 
ber Lauter, nämlich Einoͤllen, Sohenoͤllen, 
Roßbach, Tiefenbach) und Oberweiler ſamt 
ben Reckweiler und Sulzbacher Höfen im I. 
2768 an Kurpfalz abgetretten, und dem Untere 
amt Wolfftein einverleibt worden find. 


— — —— —— 

) Man ſehe die daruͤber ausgeſertigte Urkunde in des 
Herrn Herzogs Chriftian III, rechtlichen Ausfuͤhrung 
die —* in das erledigte Herzogtum Zweibruͤceß 
betreffend ꝛc. Beilage num. XNII. | . 





Tg nn 


& 


Sickingen, 1600 Friedrich von Elz, 1609 Georg, 


Unteramt Wolfſtein. 297 


Km J. 144 1hat Friedrich von Flersheim die 
Amtmannsflelle zu Wolfftein neben jener zu Lau⸗ 
tern befleider. Im J. 1540 kommt Hauns von 


sub 1613 Johann von Mofenfeld als Amtmamn 


zu Wolfflein vor x). "In jüngern Zeiten wurde 
diefed Amt mit einem rechtögelehrten Amtskeller bes 
fezt, der zugleich die Rameralgefälle verwaltet, Et 
hatte fonft, wie noch heutigen Tages, einen befons 


bern Blutbann, umb dazu ein eigened Zentgeriht,, . _ 


das aber gänzlich in Abgang gerashen iſt. Auſſer 
dem zeitlichen Amtskeller ift zu Verwaltung ber 
Kirchengefaͤlle and) ein Schaffner von ber geiftlichen‘ 
Verwaltung angefteller, | \ 


) Wolfſtein. Ein geringes Landflädtgen an 


Der Fauter, fünf Stunden von der Stadt Lautern 


- nordweftwärt® gelegen, ift erſt, wie wir oben gegei« 


get, im XIII Jahrhundert entflanden, und mit ſtaͤd⸗ 


tiſchen Sreiheiten begabet worden. 


Die Lauter treibt auſſerhalb deſſelben eine Per 


Kurfuͤrſtlichen Hoffammer zufländise Muͤhle, und 
fezt fodann ihren Lauf nach Rautereden in den Glan 


fort. Auch ziehet eine von Eautern nach Meifenheim 
und Kreuznach führende gemeine Landſtrafe Durch den 
Drt, und wird darin der Zoll des Oberamts erhoben. 

Die Bevölkerung befand voriges Jahr in 486 


Seelen. Die Gebäude in 3 Kirchen, 2 Schulen, 73 


burgerlichen und gemeinen Häufern., Die Gemar- 
fung enıhält 996 Morgen Meder, 7 M. Wingert, 152 


M. Wiefen, 2 M. Gaͤrten 13 M. Weide, und 110 


M. Wald, 








a) Beim Sumbracht In feinen Geſchlebtstabellen vom Rhek⸗ 
nifhen Adel, und in deu Kurfuͤrſtlichen Dienerduͤchern. 


35 


298 .Dberams Lautern, 


„Pan den Waldungen find vier Quedfiberberg- 
werke. Das erfie ins Laufhaufer Thal, die Theo- 
dors Erzluſt genannt, hat von 1771 bis Ende 1787, 
126764 Pfund Quedfilber geliefert. Es wird noch 
von 24 Bewerten durch 19 Arbeiter gebauet. Das 
, zweite beißt Pfaͤlzer Muth, welches von 1773 an 
2018 Pf. Erze abgegeben hat. Das Dritte heißt 
Chriſtians·Gluͤck, aus welchem von 1775 big En- 
de 1787, 4284 Pf. geivonnen worden. Hat 17 Ge⸗ 
werfen und 6 rbeiter. Daß vierte, die Kerrn-Pis 
am Buchenwald genannt, ift erſt Den 26 Febr. 1787 
angefangen worden, und hat bis Schluß des vierten. 
Quartals 327 Pf. abgeworfen. Es wird bon 6 Ge⸗ 
- werten und von 12 Arbeitern gebauet. 
Saowohl in der alten ald neuen Burg waren bor 
Alters Kapellen, Deren Altarpfränden Die Pfalzgra⸗ 
fen Kurfuͤrſten zu verleihen gehabt y). Sie gehörten 
in die Mainzer Dioͤces, und in Dad Erzdiafonat des 
jeitlichen Domprodften. Die Pfarrkirche in dem 
Staͤdilein fiel bei der Theilung in da Loos der Re⸗ 
ı _ , fermirten , welche ein Filial don Zweifirchen Daraus 
gemacht. Die Katholiſchen bedienten fih anfänglich 
der Kapelle in der neuen Burg, und dielten einen 
eigenen Seelforger, der zur Wormfer Diöced, und 
zum Landfiuler Ruralfapitel gezogen, ihm auch das 
ganze Unteramit Äbergeben worden. Miber feit 1771 
haben fit eine eigene Kirche aus gefammeltem PM imo» 
fen erbauet. Eben fo find die Lutheriſchen mit einer 
gigenen Kirche verfehen. 
TDen Zehnten in der Gemarkung beziehet bie Kur⸗ 











„J In dem alten geiftlihen Lehenbuch finden ſich folgende 

: 2.9Berleibungen: Praefencatus ef Dominus Petrus de 

Wolfftein presbiter ad Capellaniam altaris 8. Georii mar- 

tyris & militis fiti in Capella Caftri novi Wolfßein Dieec. 

Megunt. Dat. Heidelberg die folis quae fuit $ Septemb. 

1462. tem Praelentatus eft Petrus de Wolfltein ad 

"" gitare S. Anne fitum in Caſtro ausiqwi Wolffein &e. 
* Heidelberg. die S. Januarii quae fuit 26 Novemb. 1463: 





nn — --- B engen — 
. 


Unteramt Wolfſtein. | 299 


für: Hofkammer und die geiſtliche Verwaltung von 
den Setreidfrüchtens vom Wein aber Der Pfarrer zu 
Zweikirchen. 


Der Stadtrath iſt mit einem Anmald-Schuitheie | 


fe und drei Rathsſchoͤffen betezt. Er führt in feinem 
Siegel einen [pringenden Wolf, bei welhem 5 Stei⸗ 


ne zu ſehen. | . 


Gericht und Dorf Koth-Seelberg. 


a) Rord „vor Alters Rade am Seelberg iſt eines 

der beſten Orte des Unteramts, und andert⸗ 
halb Stunden von Wolfſtein ſudwaͤrts entfernt. Die 
laͤngſt ausgeſtorbene Herren von Randeck hatten bier 
einige Bitſchiſche Lehen, Die Durch Verheyrathung 
der Toͤchter auf andere Geſchlechter vererbet worden. 
Im J. 1419 hat Friedrich Graf von Zweibruͤcken, 
Domkuͤſter zu Strasburg, als Mompar des Grafen 
Hannemann von Zweibrücken und Herrn zu Bitſch 
nachgelaſſener Kinder, Konrad von Randeck dem Jun⸗ 
gen zu Lehen gereichete„die Zehenden zu Heimkfir⸗ 
„Sen, zu Rade am Seelberg, zu Sranfelbady, 
„und zu 3weifirdyen zc. “ 2). Im folgenden Jah⸗ 
re verliehe auch Der Erzbifchof zu Mainz Konrad II, 


ein gebohrner Rbeingraf, als Mompar Der Sraf-. 
und Hersfhaften Zweibrüden und Bitſch, „Friede⸗ 


„richen von Slereheim, von wegen Margarethen von 
„Randeck feiner Hausfrauen, Ruprecht von Randed! 
„ſeeliger Tochter, ufder Lutter bi Der ZTuwen-Wolfe 
„fein gelegen , zum erften einen Sechſtheil an dem 
„Zehnten zu Zwerfirchen, zu Rode Seelberg, und 
‚zu Boflelberg ” a). Uebrigens wird Diefed Dor- 
fes auch in einem von Kurfürft Friedrich 1, an Here 
309 Ludwig zu Veldenz im J. 1455 eriaffenen Fehde⸗ 





x) Geber uf St. Antoniustag des heiligen Apts. 
#) Datym Wermatiae Dominica die, qua canitur in ecelcha 
Dei Vocem jucunditatis. BE 


306 | Oberamt Rautern, 


briefe alſo gedacht 6),, Als auch ung, mit Same im 
„Riche zu Rade Seelberg und Darum vor dieſer 
„, Bebde fchaden gefcheben ıc. 7 Welches zum Be⸗ 
weife dienet, Daß der Drt Damals ſchon beider Pfalz _ 
geweſen feyn muͤſſe. u 

Durch das Dorf lauft ein geringes Bächlein, wel⸗ 
ches fich zu Eßweiler in dortige Bache ergiefet. Es 
fanden fih unlängk in Demfelben 32 Familien, 332 
‚ Seelen; 1Kirche, ı Schule, 61 burgerliche und ge⸗ 
meine Häufer. In der Gemarkung aber 892 M. 
Sleder, 292 M. Wieſen, und 130 M. Wald. 

In Diefe Gemarkung fehlägt auch ein Theil des 
“ Rameralhofed Boffenberg ein. - Serner liegen darin 
die zur Kollektur Wolfſtein gebösige Brüder- und 
eilf andere geringe Hoͤfe, die usfprönglich Hubgk- 
: ter geweſen zu ſeyn fcheinen. Die vorhandene drei 
Waldbuͤſche gehören der Gemeinde, und flehen ımter 
der Hute des Foͤrſters zu Kazweiler. 

Die Kirche des Dorfes bat vor ber Neformation 
ohne Zweifel zus Mainger Diöced geböret c). Bei 
Des Kirchentheilung fiel folche in6 Loos Der Nefor- 
mirten, welche einen eigenen Prediger Dazu beftellt, 
und ihm zugleich Die Dörfer Kaul- Rreim- und Fran» 
kelbach eingepfarret haben. Die Kathplifchen und 
Lutberifchen find beide nach Wolfftein eingepfarrt. 

Um Behnten beziehet Die Kurfürftl. Hofkammer 
zwei, und Die geiftliche Verwaltung Das übrige Drittel, 

Das Bericht Roth-Geelberg mit den Dazu gezähl« 
ten Dörfern Rußweiler, Kaulbah, Kreimbach und 





6) Bremers Geſchichte Rurf. Sriedrichg I. von der Pfalz, 
im Urkundenbuche num.XLII, pag. 118. 
In Würdewein Dioecel. Mogunt. Acchidiae. $S. Vidoris 
Tom. I, pag. 331. beißt e8: An. MCCCCXCV. 25 Febr. 
Bertholdus A. Ep. Mog. commifit Georgio Heilman ne- 
gotium permutationis beneficiorum Sebaftiani Ritter pri- 
. wißärii altaris B. M. V. in Kacmwiler & Nicolai Alſenx 
wltarifte Altaris $. Johannis Bapt. Capelle. in Asdesmwergk, 
wadrſqheinlich Rodeleelberg. 
- * 


Unteramt Wolfſteln. 301 


BGrankelbach iſt mit einem Schuitbeiſen, und vier | 
a Es führer im Siegel den ſpringen⸗ 
. den Wolf. | 


3) Sweifirden und Ruzweiler. Das erfte bes - 
ftehet nur in einer Kirche, in.einen Pfarr- und eini« 
gen andern Wohnhäuferns das andere aber iſt ein 
geringes Dorf, beide oberhalb Wolfftein am linken 
Ufer ber Lauter 5 Zweikirchen eine, und Ruzweiler Drei 
Biertelftunde davon entfernt. Beide machen eine Ge⸗ 
meinde aus, und nach folcher Verbindung haben fie 
zu Nachbaren, gegen Oſt Roßbach und- dag Zweißrüs - 
difche Dorf Morbachz gegen Sud Kaulbach, gegen 
Welt dag Sweibrädifehe Dorf Eßweiler, gegen Nor⸗ 
den Wolfftein. Zweikirchen fcheinet von einer in 
ältern Zeiten alda beftandenen Sauptfirche feine Be» 
"nennung zu haben; es findet fich aber nicht Die min- 
deſte Spur davon, Vielleicht hat fih ihr Zuſtand 
bei Erbauung der Stadt Wolfftein ſchon verändert. 
Daß der fechste Theil des Zehnten allda im J. 1419 
ein von der Hersfchaft Bitſch ruͤhrendes Lehen gewe⸗ 
fen, ift bei dem vorhergehenden Dorf ſchon bemerket 
"worden, Die ältere Gefchichte von Ruzweiler läßt 
fh auch nicht wohl entwickeln, weil drei Dörfer die⸗ 
fed Namens in Diefer Gegend befindlich find. Dag 

eine liegt von gegenwärtigem weftwärtd am Glane, 
das andere aber oftwärtd an der Alſenz. Alle Drei 
werden öfters Ruts- und Rußweiler genannt. Im 
$.1469 gab Graf Nikolaus zu Moͤrs und Sarwerden 
. Banfen don Flersheim zu rechtem Lehen „ „den Kir⸗ 


“> 


chenſaz mit Dem Zehnten und Zinns zu uzmeiler, 

| dem alten Weistum dee Herren bon Flersheim 

ſtehet: „zu Ruzweiler wird jaͤrlich, ein Maaltag uf 

+ „den nechſten Montag nach Dem Jahrstag gehalten, 

.',,de8 pfleget ein Junker Dem Schöffen ein Img zu ' 
nseben ” 4). Im J. 1517 errichtete Kurf. Ludwig 


d) Der geben ward uf Dienftag nad dem Sontas Erandi, 


300 Oberamt Lauten, | 


briefe alfo gedacht 6), Als auch ung, mit Same im 
„Riche zu Rade Serlberg und Darum vor Diefer 
„Vedde ſchaden geſchehen ꝛc.“ Welches zum Bes 
weiſe dienet, daß der Ort damals ſchon bei der Pfalz 
geweſen ſeyn muͤſſe. — 

Durch das Dorf lauft ein geringes Baͤchlein, wel⸗ 
ches ſich zu Eßweiler in dortige Bache ergieſet. Es 
fanden ſich unlaͤngſt in demſelben 52 Familien, 332 
Seelen; 1Kirche, ı Schule, 61 hurgerliche und ge⸗ 
meine Haͤuſer. In der Gemarkung aber 892 M. 
Heder, 292 M. Wieſen, und 130 M. Wald. 

In diefe Gemarkung fehlägt auch ein Theil des 
“ Rameraldofed Boffenberg ein. - Serner liegen darin 
bie zur Kollektur Molfftein gehörige Brüder- und 
eilf andere geringe Höfe , die urfprünglich Hubg⸗ 

» ter gewefen zu feyn ſcheinen. Die vorhandene: drei 
Waldbuͤſche gehören der Gemeinde, und fliehen unter 
der Hute des Foͤrſters zu Kazmweiler. 

Die Kirche des Dorfes hat vor der Neformation 
ohne Zweifel zur Mainger Diöced gehoͤret ). Bei 
Der Kirchentbeilung fiel folche in6 Loos der Refor⸗ 
mirten, welche einen eigenen Prediger dazu beftellt, 
und ihm zugleich Die Dörfer Raul- Rreim- und Fran» 
kelbach eingepfarret haben. Die Kathplifchen und 

Lutberifchen find beide nach Wolfftein eingepfarrt. 
Am Zehnten beziehet die Kurfürftl. Hofkammer 
zwei, und Die geiſtliche Verwaltung das übrige Drittel, 

Das Gericht Roth-Seelberg mit den Dazu gezaͤhl⸗ 
ten Dörfern Rußweiler, Kaulbach, Kreimbach und 








- / 

6) Bremers Geſchichte Rurf. Sriedrichs I. von der Pfalz, 
im Urfundenbuche num. XLII, pag. 118. 

e) In Würdewein ‚Dioecel. Mogunt. Archidiac. S. Vidoris 
Tom. I, pag. 331. beißt ed: An. MCCCCXCV. 25 Febr. 
Bertholdus A. Ep. Mog. commifit Georgio Heilman ne- 
gotium permutationis beneficiorum Sebaftiani Ritter pri- 

, wifarii- altaris. B. M. V. in Karzmwiler & Nicolai Aliens 
sitarifte Altaris 8. Johannis Bapt. Capelle in Aedesmwergk, 
wahrſcheinlich Rodelselberz. 

- 4 


Unterams Wolſſtein. 301 


Zrankelbach iſt mit einem Schultbeiſen, und vier 
Schoͤffen beſtellt. Es führer im Siegel Den ſpringen⸗ 
den Wolf. | 


3) Sweifirhen und Ruzweiler. Das erſte bes 
fiehet nur in einer Kirche, in_einen Pfasr- und eini- 
gen andern Wohnhäufern s das andere aber ift ein 
geringes Dorf, beide oberhalb Wolfflein am linfen 
Ufer Der Lauter 5 Zweikirchen eine, und Ruzweiler Drei 
Biertelftundedapon entfernt. Beide machen eine Ge⸗ 
‚meinde aus, und nach folcher Verbindung haben fie 
zu Rachbaren, gegen Oſt Roßbach und das Fweißrä- - 
difhe Dorf Morbach; gegen Sud Kaulbach, gegen 
Weſt das Smeibrädifche Dorf Eßweiler, gegen Nor⸗ 
den Wolfftein. Zweikirchen fcheinet von einer in 
ältern Zeiten allda beftandenen Sanptfirche feine Bes 
"nennung zu haben; es findet fih aber nicht Die min- 
Defie Spur davon. Wiefleicht hat fih ihr Zuſtand 
bei Erbauung der Stadt Wolfftein ſchon verändert. 
Daß der fechste Theil des Zehnten allda im J. 1419 
ein von der Herrfchaft Bitfch ruͤhrendes Lehen gewe- 
fen, ift bei dem vorbergehenden Dorf ſchon beuterfet 
"worden, "Die ältere Gefchichte yon Nuzmweiter läßt 
ſich auch nicht wohl entwickeln, weil Drei Dörfer die⸗ 
ed Namens in Diefer Gegend befindlich find. Dag 
‘eine liegt don gegenwärtigem weſtwaͤris am Glane, 

das andere aber oſtwaͤrts an der Alſenz. Alle drei 
werden oͤfters Ruts- und Rußweiler genannt. Im 
J. 1469 gab Graf Nikolaus zu Moͤrs und Sarwerden 
"Hanfen don Flersheim zu rechtem Lehen, „den Kir⸗ 
„chenſaz mit dem Zehnten und Zinns gu Ruzweiler.“ 
In dem alten Weistum dee Herren bon Flersheim 
ſtehet: „zu Ruzweiler wird järlih,ein Daaltag uf 
 niden nechften Dontag nach Dem Jahrstag gehalten, 
:',,de8 pfleget ein Junker Dem Schöffen ein Img zu ' 
ngeben ” d).. Im 3.1517 errichtete Kurf. Ludwig 


& 





4) Der geben ward uf Dienftag nad dem Sontag Exandi. 


so Oberamt Lautern, ” 


V mit Berthofden von Flersbeim fiber Adams tom 
Mandel nachgelaffene Güter einen Vertrag, worin 
es unter andern heiſet, „daß Rußweiler famt dem 
„Rottbuſch, auch dem Weyer, tc. * der Pfalz blei⸗ 
ben ſollen. Ob aber dier von unferm Ruzweiler die 
Dede fen, iſt um fo mehr zu zweifeln, weil die des 
mit vorfommende Dörfer Mannweiler, Dberndorf 
und Kazenbach eher auf das Dosf Nuzweiler an Der 
Alſenz pafen. | 

Die Bewohner beider Orten machen mehr nicht 
als 30 Familien, 160 Seelen aus. Nebſt Kirche, 
‚ Pfarrhaus, und Schule find 25 burgerliche und ge⸗ 
meine Käufer vorhanden. Die Gemarkung beſtebet 
‚in 600 Morgen Meder, 142 M.Wiefen,, und Go WR. | 
Wald, . 

Die Kurfuͤrſtl. Hoffammer befizet zwei Freighter, 
eins wegen der Kellerer Yautereden, und das andere 

megen des Probitei Offenbach. Dergleichen haben 

auch die geiftliche Verwaltung, Die Hessen bon Reis 
polztirch, und der Pfarrer Des Oris. Die Wald- 
Bäfche find Der Gemeinde zufländig. 

Die Kirche zu Zweikirchen ift bei Der Theilung dem 
 Keformirten zugefallen , und mit einem eigenen Pres 

Diger für das Städtlein Bolfftein und das Dorf Ruz⸗ 

weiler verfeben. Die andern Religior Svermandten 
gehen nach Wolfftein zur Kirche. Der Zehnten wird, 
wie bei Wotffiein, vertheilt. | 


4) Raulbach if ein geringes Dorf am linken Ufer 
der Lauter, fünf Viertelſtunde Wegs oberhalb Wolfe 
ſtein gelegen: Die Lauter treibt zwifen demſelben, 
und dem Dorfe Ruzweiler die fogenannte Schmes⸗ 
bachermühle. Man zäplet im Orte 23 Jamtlien, 
welhe 146 Seelen ausmachen; 1 Kirche, ı Schule, 
und 25 burgerliche und gemeine Käufer. In Der 
| Bemerkung 619 M. Aecker, go M. Wiefern, und 50 


‘ y“ 
ng Anterams Wolfſtein. 303° 


. Darin kiegt auch der fogenannte Aanautrhof, 
welden die geiftlihe Verwaltung beſizet. Die 96 
singen Waldduͤſche gehören Der Gemeinde. “ 
Zu Raulbach hatte vor der Neformation eine Ra 
pelle geftanden, wovon man aber feine weitere Nach» 
sicht dat. Bermuthlich war ed ein Silial von Noth- 
Seelberg. Bei der Kirchentheilung ſiet Diefelbe ih 
das Loos des Neformirten, Die ſolche ihrem Prediger 
zu Roth-Seelberg untergeben haben. Die Katholi- 
ſchen und Eutherifchen find zwar Silialiften von der 
Pfarrei Wolffteinz jedoch bedienen fich leztere des 
nähern Bethhaufes zu Kreimbach. | 
Am grofen Zehnten beziehet die Kusfürftl. Hof- 
“ Sammer zwei, und Die geiftliche Verwaltung ein Drite 
sel. Den fleinen aber geniefet Der Neformiste Pfar— 
ser zu Rotd-Seelberg. oo 


5) Areimbady liegt am rechten Ufer der Lauter, 
vorgedachtem Kaulbach gegenüber. In dem zu Dies 
‚ fem Dorfe gehörigen gemeinen Wald ift ein uraltes 

Srundgemaͤuer vorhanden, Das bon jeher Die Hei⸗ 
denburg genannt, mithin fhr ein Roͤmiſches Karte 
gehalten worden. u 

In verwichenem Jahre waren 24 Familien, 186 
- Seelen, ı Schule und 27 burgerliche und gemeine 

Häufer im. Dorfe. In der Gemarkung aber 823 

Morgen Meder, 105 M. Wiefen, und 100 M. Wald. 

Der Wild‘, Seidenburg genannt, gehöret der Ge- 
'meinde, und unter Die Kaziweiler Forſthute. — 

‚ Die Katholifchen find zu Wolfftein, die Refor: 
‚wirten zu Roip-Geelberg eingepfarrt. Die Lutheri⸗ 
‚pen hapen fich ein Bethdaus errichtet, gehören aber 

Boch zus Pfarrei Wolfſtein. | 

Den grofen Zehnten beziehet die geiſtliche Verwal⸗ 
. er MD ben kleinen ber Reformirte Pfarserzu Kaz⸗ 
weiler. . 5 | nn 


| 


) 


\ " j | ’ 
4 Oberamt Lautern, 


s 


5 


6) Frankelbach ik ein den beiden vorhergeben⸗ 
den gleich geringes. Dorf, auf Dem linken Ufer der 
Lauter, anderthalb Stunden oberhalb Wolfftein. Ye 
Orte fammelt ich ein geringes Baͤchlein. Er enthält zr 
Sam. 120 Seelen, 22 burgerliche und 3 gemeine 
Haͤuſer. Die Gemarkung 787 M. Aecker, 99 M. 
Wieſen, und 50 M. Wald. 

Die Katholiſchen und Lutheriſchen Inwohner ſind 
nach Wolfſtein, die Reformirten aber nach Roth— 

Seelderg eingepfarrt. In dem Flersheimiſchen Weis⸗ 
tum heißt ed: „vierthalb-Malter Korn, fuͤnfzehen 
„Malter Haber und ı Pfund Haͤller zu Knechtgeld 
„Hat der Zehenten zu Frankelbach jerlich ertragen.“ 
Dermalen beziehet die Kurfuͤrſtliche Hofkammer am 
grofen zwei, und die geiſtliche Verwaltung ein Drit⸗ 

* kleinen aber Der Neformirte Pfarrer zu Notd- 

eelberg. 


Gericht und Dorf Kazweiler. 


7) Rerweiter liegt auch an der Lauter, brei Stun, 
den von Wolfſtein ſudoſtwaͤrts. Es wird in 
einer Urkunde K. Rudolphs I vom J. 1283 für Das 
. Klofter zu Lautern Kaizwilre, und in einer andern, 
womit K. Karl IV Heinzen zum Jungen im J. 1359 
Wolfftein und Kübelberg verpfändet hat, Kagwilre 
genannt, Es gehörte Damals fchon zur Burg Wolfe 
fein. Die Lauter fließt durch das Dorf und treibt 
unterhalb.,. eine Viertelftifhde Davon, die fogenann« 
te Schaafmühlen, Die von Lautern nad Kreüz> 
nach’ führende gemeine Landſtraſe gehet hier Durch. 


O 


Eine halbe Stunde davon weſtwaͤrts jenſeits der 
x Sauter , liegt der Rüheboͤrncheshof, welcher der 


Kurfuͤrſtlichen Hofkammer zuftändig, und in einen 
Beitboftand verliehen iſt. | E 
Bu Kazweiler und den Dazu gehörigen Mählen m, 
werben dermalen 54 Samilien, 409 Seelen, dt 
. 6, 


x 


Br . 


— — — — 


Bo —- 


VUnnteramt Wolfſtein. 305 
che, ı Pfarrhaus, 2 Schulen, 33 burgerliche und 


„7 andere Häufer gefunden. Die Gemarkung enthält 


1430 Morgen Neder , 8606 M. Wiefen, 1 M. Särten, 
und 75 M. Wald, | 
Das Hofpital zu Lautern e), und Der Graf von 


Der Leyen haben: jeder einen Hof dahier. Don den 
Waldungen geböret ein Bezirk gedachtem Hofpital, - 


zween ber Gemeinde, und ein Bufchwäldgen zur 
Pfarrei Zweikirchen. Ein hier wohnender Kurfuͤrſt⸗ 
licher Foͤrſter hat die Aufſicht über ale Waldungen 
Des Unteramid. | 

Die Kirche und Pfarrei in Kazweiler gehörte vor 
Der Reformation zum Mainzer Bistum, und in das 
Erzdiafonat zu St. Viltor. Ed war eine Fruͤhemeſ⸗ 
ferei und mehrere Altarpfruͤnden darin geftiftet, und 
Das Patronatrecht dieng von dem Kloſter oder nach» 
herigen Koflegiatflift zu Lautern ab f). Durch die 
Kirchentheilung fiel Diefe Kirche ind Loos der Nefor- 


mirten, welche ſolche mit einem von der Inſpektion 


Lautern abhangenden Prediger beſtellt, und ihm alle 
Drtfchaften dieſes Gerichts eingegeben haben. Die 
Katholiſchen wurden anfänglich nach Wolfftein gezo⸗ 
gen, wegen der weiten Entfernung aber von dem 
Kath. Pfarrer des Gräflich-Lenifchen Dorfes Dtter: 


bach verſehen. Sie tauften bernach ein eigenes Haug, 


und liefen darin eine Kapelle zurichten, welche im $. 


1770 zu einer befondern Pfarrei für Dad ganze Be» 


wicht erhoben worden, doch fo, Daß der Bottesdienft 
nur ale Sonn- und Seyertäge von Dem Pfarrer zu 





eo) In der Urkunde, wonadh das Hofpital Diefen Hof erfaus 
fet hat, heißt ed: „„quod Sigelo Alius’ fellcis meinorie 
„e Wernheri militis di@i Crich,, vendidit bona fua fita im 
„ Kaxzmilre Beclefie &, Hnfpitali- in Lutta, cum bona vo- 
„luntate & confenfu uxgrie ejus Sophie & avie ipfius 
»Irmengardis, ſcilicet curiam &c. pro XXV Lib. Hall. 
„racione allodii — Actum publice anno Domini MCCLVII. 
5XIIL Kal. Aprilis. 


f) Würdewein Diaecal. Mogunt., Comment. IR, pag. 324- : 


Pf. Geographie IV Th. u 


—__ — —— — — — — — 


308 | Oberamt Lansern, - 


und Schule, 64 burgerlichen und gemeinen Häufern. 
Die Gemarkung in 1138 M. Meder, 160 M. Wiefen, 
und 70 M. Wald. 
uſſer obgedachter Neumuͤhle beſizet Die Kurfuͤrſt⸗ 
liche Hofkammer Den erbbeſtaͤndlich verliehenen Brü- 
hel h), die geiſtliche Verwaltung aber den Fruhe⸗ 
megbof, den Stifts-Brähel und einige Kirchen. 
wiefen; Die Grafen von Sickingen zo Morgen zum 
fogenannten Lreuhof gehörig. | 
Die Kirche des Orts fcheinet nur al3 eine Fruͤh⸗ 
mefferei von der Pfarrei Kazweiler abgehangen zu 
haben. Bei der Theilung fiel folche in das Loos der 
Meformirten, Die folche auch wieder als ein Filial 
Dazu gezogen haben. Die Ratholifchen find ebenfalls 
dahin, und Die Eutherifehen nach Dtterberg einge» 
arrt. 
Den grofen Zehnten beziehet die geiftliche Verwal⸗ 
tung wegen Des Stifts Lautern, Den Pleinen aber der 
Reformirte Pfarrer. 


11) Sulzbach if ein doppelter Weiler, Ober- 
und Unter-Sulzbach genannt. Sie liegen am lin» 
fen Ufer der Lauter, erflerer an einem Hügel, Der 
andere aber an dem Fluſſe, eine halbe Stunde von 
Kazmweiler , und machen zufammen eine Gemeinde 
aus. In des Gemarkung fanden ſich vormals leden- 
bare Hubgäter, die um jährliche Zinfe vergeben wor» 
den find. In einer davon vorhandenen Nachricht 
heißt ed: „Sulzbach. Fuͤnfzehen Schilling Haͤller ge: 
„fallen jerlih von Diefer Huben, und wird der Hu⸗ 
„bertag gehalten Den Dritten Tag nach aller Seelen» 
„tag. Es fallen auch in gemeldter Huben einige 
„Hauptrechte, werden wie die Zinſen vertheilet, und 





. sb) Man vergleihe damit bie Einleitung, woraus zu ents 
nehmen, daß diefer Brühel ſchon im J. 1359 mit der 
Burg Wolfftein verpfändet, folglich ein Domanlalſtuck 
geweien ſey. — 





— — — — — - Rn — — — — — — — — = 2-00 


Unteramt Wolfflein, "307 ° 


ser umliegenden Dörfer dieſes Klofter zu Erbauung 
einer Bruͤcke über die Lauter bei Huwerſchern an⸗ 
halten wollten, befreite felbiged K. Rudolph J im J. 
1283 von allen dergleichen Laſten, womit feine Be⸗ 
amten zu Oppenheim, Odernheim und Lautern es zu 


beſchwehren fih angemaßt hatten g). Die Lauter 


lauft fudoftwärtd am Dorfe vorbei, alwo Die von 
Meilerbach fommende Moßlauter ſich in Diefelbe er. 
giefet. Leztere treibt unterhalb gegen Sulzbach eine 


Bordmaͤble. Raͤchſt dem Dorfe liegt auch der ſoge⸗ 


nannte Stiftshof, welcher aus Gütern befichet, die 
vormals ein Stiftungstheil befagten Kloſters zu Lau⸗ 
tern gewefen find. Durch den Drt ziehet Die von 
Lautern nach Kreuznach führende Landſtraſe. 

Deſſen Dermalige Bevölferung beftehet in 26 Fa⸗ 
milien, 177 Seelens Die Gebäude in x Schule, 26 
burgerlichen und Hofhäufern. Die Gemarkung in 


737 Morgen Aecker, 179 M. Wieſen, 2M. Gaͤrten, 


und 45 M. Wald. | 

Nebft den zum Stiftshofe und der Bordmähle ges 
börigen Gütern liegen auch einige Wiefen,, die eh- 
mals das Kloſter Diterberg, wie auch Die Kirsche zu 
Kazmweiler beſeſſen, in diefer Gemarkung. 

Das Pfarr- und Kirchenwefen verhält ih, wie 
zu Kazweiler. Die geikliche Verwaltung beziehet Na⸗ 
mens des Stifts Lautern den grofen, Des Pfarrer zu 
Kazweiler aber Den kleinen Zehnten. 


Io) Ölebräcken liegt auf der rechten Seite ber 
Sauter, eine Stunde unter Kazweiler. Die Lauter 
treibt eine Viertelſtunde unterhalb gegen Kaulbach die 
Veumühle. Die heutige Bevölkerung beſtehet in 67 
Samilien, 402 Seelen. Die Gebäude in 1 Kirche 





8) Diefe Urkunde fiehet in Schannar hiftor. Rpilcop. Worm. 
Cod. Prob. pag. 146. und heißt darin ıc. quod univerfi- 
tas Villae Kayxmwilre & aliarum villarum &c. fuper con- 
Arufione pontis in Mumerfchern Super Autra sivum &e- 


Va 


208 Oberamt Lautern, 


und Schule, 64 burgerlichen und gemeinen Häufern. 
Die Gemarkung in 1138 M. Meder, 160 M. Wiefen, 
und 70 M. Wald. 

uffer obgedachter Neumuͤhle befizet Die Rurfürfz- 
liche Hofkammer ben erbbeſtaͤndlich verliehenen Bri- 
bel 4), die geiftlihe Verwaltung aber den Sräbe- 
megbof, den Stifts-Brähel und einige Kirchen» 
wiefens die Grafen don Sıdingen zo Morgen zum 
fogenannten Lieuhof gehörig. 

Die Kirche des Orts ſcheinet nur ald eine Fruͤh⸗ 
mefferei bon Der Pfarrei Kazweiler abgehangen zu 
haben. Bei der Theilung fiel folche in Das Loos der 
Reformirten, die folche auch wieder als ein Zilial 
Dazu gezogen haben. Die Ratholifchen find ebenfang 
dahin, und Die Lutheriſchen nach Dtterberg einge» 

farst. 
Den grofen Zehnten beziehet die geiftliche Verwal: 
tung wegen Des Stifts Lautern, Den Fleinen aber Der 
Meformirte Pfarrer, 


1I) Sulsbad iſt ein doppelter Weiler, Ober- 
und Unter-Sulzbach genannt. Sie liegen’ am lin» 
£en Ufer der Lauter, erflerer an einem Hügel, Der 


andere aber an dem Fluſſe, eine halbe Stunde von | 


Kazweiler , und machen zufammen eine Gemeinde 
aus. In der Gemarkung fanden fih vormals lehen⸗ 
bare Hubgäter, die um jährliche Zinfe.vergeben wor» 
den find. In einer Davon vorhandenen Nachricht 
heißt ed: „Sulzbach. Fuͤnfzehen Schilling Häller ge⸗ 
„rollen jerlih von diefer Huben, und wird der Hu⸗ 
„bertag gehalten den dritten Tag nach aller Seelen» 


„tag. Es fallen auch in gemeldter Huben einige 


„Hauptrechte, werden wie bie Binfen. vertheilet, und 





. sb) Man vergleiche damit bie Einleitung, woraus zu ents 


nehmen, daß dieſer Brühel fhon im J. 1359 mit der 
Durg Wolffteln verpfandet, folglih ein Domanialſtuce 


gewefen fey, 





| 


| 





— — — — — 


Unteramt Wolfftein. 309 | 


„bat Flersdeim an dieſer Huben Drei Theile, zween 
z, find erfauft um Claufen von Flersheim, das ande» 
7, se haben die Münzdeimer zu lofen. 

Die Lauter treibt zwifchen Hünerfcharre und Ols⸗ 
brücken Die fogenannte Öppenfleiner Mühle. In 
Der Gemarkung liegt auch Dad Brombacher Hofgut, 
welches vormals zur Benediktinerprobftei Offenbach 
am Glan gehört hat. Durch den Selz- und Hagen- 
bacher Austaufch ift es von Kurpfalz abgetretten wor⸗ 
den. Es fcheint vor Alters ein befonderer Weiler ge» 
weſen zu ſeyn. | Ä | 

In beiden Dörflein zaͤhlet man 33 Bamilien, 136 
Seelen, ı Schule, 33 burgerliche und gemeine Haͤu⸗ 
fer. Die Gemarkung enthält 1115 Morgen Meder, 
228 DR. Wieſen, anderthalb M. Gärten, und 50 M. 

ad. 

Auſſer der zur Oppenfleiner Mühle, und dem 
Brombacher Hofe gehörigen Gütern, befizt auch Die 


"geiftliche Verwaltung einigeWiefen wegen des Stifte 


Lautarn. Die in fünf Bezirfen verfireut liegende 
Waldbäfche gehören der Gemeinde, und fteben unter 
Der Razmweiler Forſthute. 

Mit dem Pfarr- und Kirchenweſen Bat ed, wie 
bei den übrigen Orten, gleiche Befchaffenheit. Am 
Zebnten aber beziehet Die Kurfürftliche Hoffammer 
zwei, und die geiflliche Verwaltung ein Drittel. 

Uebrigens ift dieſes Bericht Kazweiler mit einem _ 
Schultheiſe und zween Schöffen beſtellt, und führet 
in fginem gewöhnlichen Siegelden fpringenden Wolf, 


— 


in einer gebogenen Einfaſſung. 


Gericht Einoͤllen. 


Hiefes Gericht ober Schultheiferei gehörte vor 


Alters zur Grafſchaft Beldenz, und kam mis 
felbiger an Pfal;-Zweibräden, auf meiden Seite eb 
3 


* 


310 Oberamt Lautern, 


dem naͤchſt gelegenen Oberamt Meiſenhelm einver⸗ 
leibt war. Durch den Sel;- und Hagenbacher Aus⸗ 
tauſch vom J. 1768 Fam es mit allen Rechten an 
Kurpfalz, von welcher ed mit dem Unn Wolſſtein 
vereiniget worden iſt. 


halb Wolfſtein auf der rechten Seite der Lauter. Jm 
J. 1268 überließ Krafto bon Bocdisbere (Borberg) 
an Baldumwin Bifche von Landesburc und feinen Sohn 
gleihen Namens den Theil, der von feiner Gemaplin 
Adelheide, einer gebohrnen Graͤfin von Veldenz,, er» 
erbten Güter zu Zohenhelde um vier Pfund Trieri- 
fher Pfenningen. Nach der zwifchen ben Strafen 
Heinrich III und Sriedrich II von Velden; im J. 1387 
borgegangenen Wutfchierung ward Honhelden dag 
Amt legterm zu Theile z). 
| Eine Viertelſtunde feitwärts liegt ein beträchtlicher 
Hof, Sulzhof genannt. Einfchlieglich deffelben iſt Die 
Bevoͤlkerung 41 Familien ftark,welche 224 Geelen in ſich 
faſſen. Nebſt einer Schule, ſind 33 burgerliche und ge⸗ 
meine Haͤuſer vorhanden. Die Gemarkung enthält 
978 Morgen Aecker, 10o M. Wingert, GM. Gärten, 
goM.Wiefen, z308 M. Wald. Diefe gebören theilg 
der Gemeinde, theild Dem Freiherrn von Fuͤrſtenwaͤr⸗ 
ter, und einigen Unterthanen, auch zum Sulzhof. Sie 
find der Forſthute des Foͤrſters zu Kazweiler unterge⸗ 
ben. In der Gemarkung iſt feit 1781 ein Kohlen⸗ 
werf, Antonius Grub genannt, das big Ende des 
vorigen Jahre 3992 Maag Kobien gegeben hat. Es 
wird von 3 Gewerkern gebauet, und von 5 Perfonen 
‚bearbeitet. Bon dem Kirchenwefen und Zehnten wird 
bei folgenden Dorfe dag Nörhige Angeführet werden, 
— reͥt —— — — — — — — 
ij Crollius vorleſung von ben Grafen von Veldenz, 


in Act. Acad, Palat. Tom.II, pag. 285, und die Urkunde - 
- paR 299, num. XI, und Tom. IV Urt. aum. XXI, 


ı2) Aobendllen liegt anderthalb Stunden inter: | 


⸗ 
| 


Ku 


- * — — „or - Eee ee - 
” B 


‚  Nnterams Wolſſtein. 311 


13) #indllen, ein geringes Dorf, eine Stunde 
unterhalb Woifftein, und eine ziemliche Strede von 
Der Lauter feitwärtd gelegen, zählte voriges Jahr 34 
Samilien, 185 Seelen; an ®ebäuden aber ı Kirche, 
x Dfarr- und Schulhaus, 34 burgerlihe Häufer. Die 
Gemarkung enthält 920 Morgen Meder, ı M. Wins 
gert, 114 M. Wieſen, 5 M. Gaͤrten, 6 M. Weid, 
und 223M. Wald. Ä 

Von den Waldungen geböret die Wolfersheck, 
oder der Offenbaches Probſteiwald, der Rusfürftlichen 
Hofkammer, Das übrige Der Gemeinde. . Sie ſtehen 


unter Der Kazweiler Forſthute. 


In dem Dorfe befindet ſich die Pfarr- und Mut⸗ 


terkirche des ganzen Gerichts. Solche iſt den Refor⸗ 


mirten zuſtaͤndig, und mit einem Prediger verfehen, 
Der zur Infpektion von Lautern gehöre. Jedoch ha⸗ 
ben Die Katholifchen, die fonft nach Reipolzkirchen ein» 
gepfarret find, den Mitbefiz Davon. Die Lutheriſchen 
geben nach Wolfftein zus Kirche. 

Den Haupt- Frucht- und kleinen Sehnten zu Ho» 


henoͤllen und Einöllen beziehet Die Kurfürftt. Hofkam⸗ 


mer, den Blutzehnten aber Der Neformirte Pfarrer. 
In des erfiern Dosfed Gemarkung befindet fi ein 
Bezirk von 50 M., don welchem die Sreiherren von 
Kraz, und die Abtei Tholey den Zehnten geniefen. 

In Einoͤller Gemarkung ift ein Steinfohlenwerk, 
DDroftengrube genannt, woraus im J. 1781 über. 
10000 Zentner Kohlen gewonnen worden find. 


14) Tiefenbady und Öberweiler. Diefe beide 
Dörflein machen nur eine Gemeinde aus, und liegen 
eine Viertelſtunde von einauder, beide am Lauterfluß, 
unterhalb Wolfftein. An beiden Orten lauft Die Lau⸗ 
ter weſtwaͤrts vorbei, und treibt bei Dberweiler eine 
der Rurfürftl. Hofkammer zufiändige Mahlmuͤhle. In 
Tiefenthal wird der Zoll erhoben. 

In beiden Dörflein zufammen genommen wurden. 
zuEnde vorigen Jahrs 3450milien,219@relentKirhen 

4 


| 
312 Oberamt Lautern, 


1 Schule, 34 burgerliche und genleine Haͤuſer gezaͤh⸗ 
let. Die Gemarkung enthält 538 Morgen Aecker, 8 
M.Wingert, 59 M. Wiefen, 6 M. Bärten, 16 MR. 
Meid, und 264 M. Wald. Die in vier Bezirken ver- 
fireut liegende Waldung gehöret der Gemeinde, und 
fiehet ebenfalls unter Der Kazweiler Forſthute. 

Die Kirche zu Tiefentdal ift ein Filial von Ein« 
Öfen und das Pfarrwefen mit den übrigen Osten ge: 
mein. Das PBatronatrecht hatten vormals Die Gra: 
fen von Veldenz auszuüben k). Den Zehnten aber 

beziehet der Reformirte Pfarrer allein. 


15) Reckweiler iſt ein betraͤchtlicher Meierhof am 
linken Ufer der Lauter, eine Viertelſtunde unter Tie⸗ 
fendach. Er fcheint urfpränglich ein Reichslehen ge> 
wefen zu ſeyn. Denn im J. 1247 genehmigte Graf 
Sriedrich von Leiningen Die Uebergabe von fünf Schil- 
ling Häler Lauterer Währung, Die feine Vafallen, 
Godfried und Johann von Wilenftein, auf dem le 
dendaren Hofe Reckwilre dem Klöfterlein Offenbach 
gemacht hatten 1). Die Gebäude beftehen in 3 Hof: 
bäufern, und Die Gemarkung in 644 M. Aecker, so 
M.Wiefen, 6M. Wingert, und 2M. Gärten. Dies 
fes Hof ift wegen der Nähe nach Wolfftein eingepfarst. 


‚ 16) Roßbach, eineg ber beften Dörfer ded Ge, 
sichts , liegt eine Diertelftunde oberhalb Wolfftein 
feitwärtd,, eine Stunde von Einöllen entfernt. Sei- 
ne Nachbaren find gegen Oſt dag zur Herrfchaft Rei⸗ 
polzfirchen gehörige Dorf Morbach, gegen Sud Kreim⸗ 
"bach, gegen Wer Wolfftein, und gegen Nord Ober» 
- geiler. Aus der weftwärts vorbei fliefenden Lauter 
‚ If ein ®raben durch das Dorf geleitet, und treibt 
darin eine Mühle. Die Anzahl der Inwohner beftehet 








X) Aa. Acad. Palat. Tom.IV, pag. 335. 
Vid. Crollii notitiam de Cella S. Mariao in Offenbach pag. 
. 41, adjund. num. U. 


— — — eo — — — J een De ER Ze - om - — — - 
" . 


— Er (Er 
\ 
’ 


x Unteramt Rockenhauſen. 313 


- m 222 Seelen; bie Gebäude in x Kirche, 2 Schu» 


len, 42 burgerlichen und gemeinen Häufern; die Ge⸗ 


markung in 1125 Morgen Meder, 57 M. Wieſen, 33 
OO M.Wingert, 10 M. Öärten, und 137M. Wald, wel» 


che der Gemeinde gehören. Das Kirchlein Des Ortes 
ift zwifchen den Katholifchen und Meformirten ge» 
meins das Pfarrwefen aber verhält fich wie bei Ein» 
öflen,, und Den Zehnten geniefet Der Reform. Pfarrer. 








Unteramt Rockenhauſen. 





— 


Dieſe⸗ Amt liegt von den übrigen Gerichten bes 


Oberamts gänzlich abgefondert, hinter dem 
befannten Donneröberg. Es hat zu Nachbaren ges 
gen Dfk einen Theil des Oberamts Alzei, und bie 
Grafſchaft Falkenſtein; gegen Sud eben biefe Graf⸗ 
(haft und einige Zweibrüdifche Ortfchaften; gegen 
Weſt dad Steinfallenfelfifche and Sickingiſche Ges 
bietz gegen Norden die Herrſchaft Reipokzkirchen 
und dad Rheingräflihe. Es war vor Zeiten ein 
Zugehör ber Mangraffchaft, und befonderd zur 


Burg Alzeidienfidar m). Wie edan Kurpfalz ges 


kommen, foll hei Beichreibung der Stadt Rocken⸗ 


Haufen gezeiget werden. Die Dörfer, Höfe und 


Mühlen, woraus das Amt heutigen Tages befles 
bet, find nicht zugleich mit dev Stadt, auch wicht 
unmittelbar von ben Raugrafen, fondern nach unb 
nad) erworben worden, Gie waren zum Xheil lan⸗ 





m) Mon vergleiche hiemit, mas in ber Einleitung zum Obere 
amt Alzei gefagt worden, M 
x " 5 ⸗ 


314 Oberamt Lautern, 


ge Zeit zu Lehen begeben, und verſchiedene male 
werpfändet, überhaupt aber dem Oberamt Alzeẽ 
untergeben. Die Länge beffelben erſtrecket fih von 
Sud gegen Norben auf drei, und die Breite von 
Oſt gegen Weſt auf zwo Stunden Weges. Cs 
beftebet 1) aus der Stadt Rodenhaufen, wozu ber 
Schacher⸗ Winterthaler- und Rußmeilerhof, nie 
ber obern und unteru Diühle gezähles werden. =) 
and der Schultheiferei Imsweiler, und ben dazu 

ehörigen Spreither- und Felöbergerböfen , ber 
Ramerol- und Schleifmühle. 3) aus der Schult⸗ 
beiferei Öunteröweiler, wozu bad Dorf gleichen Na⸗ 
mens, wie aud) Gerweiler und ber Maſſersbacher⸗ 
hof gehören. 4) aus ber Schultheiſerei Kazen⸗ 
bach, wozu das Dorf Kazenbach, ber Mittweilers 
bof, und bie Rolbenmühle gerechnet werden. 5) 
aus ber Schultheiferei Mannweiler, wozu nebſt dem 
Dorf diefed Namens der Reigeröbergifche und Raus 
deckerhof, Die obere und untere Mühlen nebfl ber 
alten Burg Randeck gehören. Vormals war auch 
Dberndorf ein Theil diefes Amtes, iſt aber in jüns 
gern Zeiten dem Unteramt Erbesbüdesheim einvers 
leibet worben. | ’ 


1) Rockenhauſen ift einmittelmäfiged Landſtaͤdt⸗ 
gen an Der Alſenz, ſechs Stunden von der Stadi Lau⸗ 
tern nordwaͤrts entlegen. Es hat zu Nachbaren ge⸗ 
gen Oſt die alte Burg Rupertseck im Oberamt Alzei, 
und Das ehemalige Prämonftratenfer Nonnenflofter, 
nunmehriges Gräflich-Wartenbergifhed Dorf Ma⸗ 
sientdals; gegen Sud Imsweiler; gegen Weſt Kazen⸗ 
bach; gegen Norden dag zwiſchen Pfalg-3weibräden 


und Der Öraffhaft Falkenſtein gemeinfchaftlidge Dorf 


Dielkirchen. 


— 


| 


- — — — — — - — — —— 2—·— — 


Unteramt Rockenhanſen. 315 


Dieſer Ort ſcheint anfaͤnglich zu den Koͤniglichen 
Tafelguͤtern gehoͤret zu haben, vermoͤg einer von K. 
Arnuif dem Domſtift Worms im J. 897 ertheilten 
Urkunde, in welcher Kogkenhuſon und die dazu ein» 
fehlagenden Derter unter Die Terras Salicas gerechnet 
werden #). In der Folge hatten Die Raugrafen die. 
dortige Gegend zu beberrfchen, und Da fie Die Burg 
Alzei bewohnten, fo hieng auch Rockenhauſen davon 
ab. Dieſes Gefchlecht theilte fich in zwo Hauptfinien, - 
nämtich in die Alte und Neue Baimburgifche; Mo» 
denbaufen aber blieb zwifchen beiden gemein. K. 
Ludwig IV ertheifte auf Bitte des Raugrafen Hein⸗ 
richs von Neuen-Baimburg der Stadt Roggenhu⸗ 
fen im J. 1332 die nämlichen Sreiheiten und Rechte, 
welche der Reichdftadt Frankfurt verliehen geweſen. 
KR. Ruprecht beftätigte und vermehrte Diefe Freiheiten 
ſowohl von Reichs- ale Pfalzgräflicher Würde wegen 


im %.1407 0). Raugraf Philipps zu Neuen-Baim⸗ 


burg Öfnete im 5.1369 feinen Theil an Rockenhau⸗ 
fen, Imsweiler und der Neuen-Baimburg dem Rei» 
che , dem Erzbifchoffe Gerlach von Mainz, und Ru⸗ 


prechten dem ältern und jüngern Pfalzgrafen bei 


Rhein, fodann den Reichsſtaͤdten Oppenheim, Odern⸗ 
beim, Ingelheim und Lautern unter Gezeugniß Kon⸗ 
rads von Hohenfels, Herrn „u Reipolzkirchen, und 
Heinrichs feines Bruders, Konrads Sanbfhaden ꝛc. ꝓ). 

Durch das im J. 1358 erfolgte Ableben des Rau⸗ 
grafen Wilhelms iſt ein Aſt der Alt-Baimburgiſchen 
Linie erloſchen. Von ſeines Vatters Schweſter, Lo⸗ 
retta, die an Otto von Bolanden vermaͤhlt geweſen, 
waren zween Soͤhne, Philipps und Konrad von Bo⸗ 
landen, uübrig, welche den Theil jenes Alt-Baimbur⸗ 





n) Schannat Hiftoria Epilcopat. Wormat. Cod. Prob. num. 


XI, pag. IO. 

+) Beide Urkunden finden fih in AQ@. Acad. Palat. Tom. I, 
pag. 53 fqq. num. VII & VII. 

p) In -Landerpii Act. Publ. Tom.1X, pag. 618 , und in Tu/nerd 

. Addit. ad hilft. Palat. Cod. diplom. pag. 110, . 


216  -  Dberams Lantern, 


gifchen Aſtes ber Naugraffchaft geerbet haben. Der 

erſte, Philippe, vermählte ſich noch über diefeß mit 
der Tochter des Naugrafen Heinrichs, Mena, welche 
Die Erbin des ziweiten Aſtes der Alt-Baimburgifchers 


Einie gewefen-g). Aug Diefer Ehe ward nur eine ein». 


zige Tochter, Anna, ergeuget, und weil deſſen jün» 
geser Bruder, Konrad von Bolanden, fo viel be- 
fannt ift, nicht vermählt geweſen, fo it mit ibm Das 
alte Bolandifche Sefchlecht ums J. 1380 gänzlich er- 
lofhen vr). Diefer verfaufte im J. 1376 an Pfalz» 
grafen Ruprecht Den ältern die Naugraffchaft, Bo⸗ 
landen, Neuen-Baumburg und GStolzenberg mit als 
fer Zugehör. Es wird zwar hiebei der Stadt Rocken⸗ 
baufen ausdruͤcklich nicht gedacht; jedoch fcheinet ein 

Theil Daran unter Biefer Beräufferung begriffen ges 
mefen, und an die Pfalz gefommen zu feyn. Die 
einzige Tochter und Erbin Philipps von Bolanden, 
Anna, vermäblte fich mit dem Raugrafen Philippe II 
Neu-Baumburgifcher Linie, und brachte folhemnach 
ihre reiche Erbfchaft wieder an Das Raugraͤfliche Ge⸗ 
ſchlechtz weshalben ihr Gemahl fih auch Herrn zu 
Der Ülten- und Neuen-Baumburg zu nennen pflegte. 
Im J. 1384 öfnete er alle feine Schlöffer dem Erzbi⸗ 
hoffe Adolph I von Mainz s). Zwei Jahre Darnach 





. 4) Herr Gruͤſner im erften Stüd feiner diplomatifchen 
, Beiträgen hält dafür, daß die Verkaffenfchaft des Rau⸗ 
grafen Wilhelms auf feinen Vettern, Naugrafen Rus 
precht, und deſſen Schweſter Mena gefallen fep; weil 
aber Konrad von Belanden die zur Naugraffchaft gehoͤri⸗ 
gen Stüde ausdrüdlic im Verkauf benennet, fo muß er 
wenigſtens einen Theil daran von feiner Mutter, der 
Raugraͤfin Loretta, geerbet haben. Bu 
r) Weil in den A&. Comprom. Francof. pag. 92 ftehet: 1386 
acquirit a Conrado de Bolanden Raugraviatum de Bolan- 
den, fo vermeinet gedachter Here Grüsner, daß diefer 
Konrad in gedachten Jahre noch am Leben geweien; es 
ſoll aber 1376 heifen. i 
#) Londorpii Ada publ. Cont. Libr.X, Tom. IX, PS 624. 
Schon im 3.1380 gerieth der Naugraf mit Erzblſchoff 
Adolph wegen Rockenhauſen in eine Fehde, die aber auf 


Unteramt Rockenhauſen. 317 
bekannte obgedachter Erzbiſchof Adolph, daß er Mo« 


ckenhauſen, Burg und Stadt, vom Raugrafen Phi- 
lipps pfandweis inhabe, und obwohl ſolche in acht 


Jahren nicht geloͤſet werden ſollte, er Dennoch Pfalz» 


grafen Ruprecht dem aͤltern etliche Jahre an ſolcher 
Abloͤſung abgehen laſſen wolle. Gedachter Raugraf 
bewilligte im J. 1394 mit feiner Gemahlin dem Pfalz 
grafen Ruprecht dem aͤltern und ſeinen Erben, daß 
fie ihren verſezten Theil am Schloß und der Stadt 


Rockenhauſen ihretwegen vom Stift Mainz an ſich 


loͤſen mögen, weil folche von Pfalz zu Lehen rühren. 
Bald darnach feheint Raugraf Philipps verſtorben zu 
ſeyn. Denn fein ältefter Sohn, Wilhelm, verkauf⸗ 
teim J. 1399 Pfalzgr. Ruprecht III „den vierten Theil 
„an Rockenhauſen, Burg und Stadt, den zuvor das 
„Hochſtift Mainz ingehabt, und von Pfalz zu Lehen 
„rührt, mit feinen Pertinenzien, um und für acht 
„hundert Gulden gut an Gold, und fchwehr genug 
„am Sewichte, und geboth denBeamten ihm zu ſolchem 
„Theile zuhuldigen, und zugehorfamen, mitder weis 
„tern Bergünftigung, Dasjenige, was er und fein Vor⸗ 
„fahreram Schloß Rodenhaufen vor Dato des Briefd 
„verſezt habe, an feiner ſtatt zu löfen, und zu vorbo⸗ 
„ruͤhrtem Viertel zu behalten. Wollte aber der Rugraf 
„oder ſeine Leibeserben etwas mehr, ganz oder zum 
„Theil an Rockenhauſen, Burg, Stadt und derſelben 
„Zugeboͤrungen verſezen oder verkaufen, das ſellen fie 
„Pfalz und Dero Nachkommen alſo thun und gonnen, 
und 06 auch Pfalz ihnen Rugrafen aus Sreundfchaft 
„ſolchen vierten Theil am Schloß Rodenhaufen wie: 
„der verfaufen wollte, für obbemeldete acht hundert 


y Bulden, ſollen fie, und ihre Lehenserben ſolchen 


————————— — ———————— — 


Samſtag nad des heil. Vonifaziustag dahin verglichen 

worden, Daß des Raugrafen Mutter, Agnes, (olhes mir 

dem Erzbiſchof gemeinſchaftlich, nad jener Tod aber der 

leztere allein befizen folle, Joannie rer, Mogunt, Scriph 
. Tom.’F; gag: 693. W— 


+ 


’ 


318 Oberamt Lautern, | 
für Sch allein Gehalten, und niemand färbeg Ser 


 nfegen, wie auch ingleihen das was Pfalz ferners 


„an Rodenhaufen gelößt, ihnen wiederfauft wurde ec. 
„Endlich fol auch Nodenhaufen Dusch fie Rugrafen 
„und ihre Mecdtsichend-Erben, all dieweilen fol 
„Schloß von Pfalz zu Lehen sößrt, oßne Vorwiſſen 
„und Willen deroſelben niemand anderf verkauft, 
„verſezt und verpfändet werden, | 
No im nämlichen Jahre ward der Pfandſchilling 
erlegt, Daher bekannte Erzbifchof Johann und das 
Domkapitelzu Mainz, daß Raugraf Wilhelm den dem 
Stift Mainz verfezten vierten Theil an Aockenhauſen 
mit ſechs Hundert Gulden wieder an fich gelößt, und 
Daß die verlohrne Pfand-Burgfried- undandere Briefe 
Darüber fagend, todt und kaßirt fepn, oder da fie fich 
Ainden würden, dem Raugraf Wilhelm zugefchicht wer 
Den folten. Diefer nun ward über Den Pfandſchil⸗ 
ling vom Stift Mainz quittist, und empfieng Nodens 
daufen von Pfalz zu Mannlehen. Im J. 1400 be⸗ 
fannte auch Raugraf Dito ‚„‚daß Wilhelm fein Brus 
„der dem Pfalzgrafen ein Viertel an Rodenhaufen , 
„Burg und Stadt, verkauft, und ſolche Burg und 
„„ Stadt nach Abfterben defielben in lehensweis an 
„ihn gefallen, und er von den übrigen drei Vierteln 
„Pfalz noch ein Viertel für acht hundert Gulden 
„Mainzer Wehrung erblich verkauft mit Verguͤnſti⸗ 
” „gung, Daß Pfalz, was Davon verfezt, löfen möge, 
„und zu den zwei Vierteln behalten, doch ald Ru⸗ 
„graf Dit und feine rechte Lehenserben daran zum 
„dalben Theil Die Loſung haben, und folche Pfalz 
„um das halbig Theil wiederum verftatten ſolle. Was 
„aber von den Bugebörungen mit acht Hundert Gul⸗ 
„den Dusch Rugraf Dtten gelößt wird, fol ihm und 
„feines Lehens Erben allein bleiben , und fonf vom 





beiden Seiten gelößt über Die angeregte oo fl. einer 


„dem andern die Lofung gehorfam ſeyn, und Pfalz ' 


„daräber von den Rugrafen, und ihren Lehenderben 


aslaubhafte Briefe gegeben werben, und ben Rugra⸗ 


- — — — — 


AUnteramt Rodenbaufen. 319 


j fen der zwei Vierteln Wieberlofung um ſechszehn 
bundert Gulden bevosfieden, doch, daß fie folche 
z,in teine fremde Hände verwenden, ohne Pfalz ald 
„,Lehenheren Wiffen und Willen. Alsdann Mugraf 
ſolches fuͤr fih und feine rechte Lehenserben Pfalz 
„gelöbt und verfhwohren t). Im J. 1403 errich⸗ 
sete König Ruprecht mit gedachtem Raugrafen Otten 
einen Burgfrieden Aber Modenhaufen, und im J. 
3410 nahm dieſer Maugraf nebft feiner Gemahlin, 
Margareida von Sala, auf die von König Ruprecht 
ingehabte Pfandfchaften Rockenhauſen, Alten⸗Baim⸗ 
kurs und Wefthofen 100 Walter Korn, ı2 Suder 
Bein, 300 Malter Habern , und 400 Gulden Geld 
auf, mit dem Verfprechen , folche mit Ablöfung Des. 
Hauptguts wieder zu erflatten. Bei der unter K. 
Ruzrechts Söhnen im nämlichen Jahre vorgegange« 
nen Haupttbeilung ward die Pfandſchaft zu Moden» 
daufen mit andern Raugräflichen Orten dem aͤlteſten 
Pfalzgr. Ludwig III dergeſtalt gelaffen,, Daß er feinem 
jüngften Bruder, Herzog Dtten, zu feinem Theile 
ade Jahr goofl. verreichen mufle. Im J. 1412 fez» 
ten Maugraf Dit und feine Gemahlin Margarethe 
gedachten Pfalzgrafen Ludwig auf den Fall ,, wenn 
„Te ohne Leibeserben, die Söhne wären, Todes vers 
„führen, um deswillen er ihm Graf Dtten berührt 
„fin Hausfrau auf Die ganze Gefäle und Nuzungen 
„zu Rockenhauſen, ungeachtet Der erfauften zwei 
„Vierteln zu bewidmen erlaubet, auch ihnen beiden 
„, Eheleuten lebendlänglich zwei hundert Gulden Gel⸗ 
„des, und 6 Fuder Weind auf Martini järlichs. vers 
„ordnet hatte, Dergeftalt zum Erben ein, Daß jedoch 
„genannte Srau, Margarethe von Salme, bei dem 
„Widum Rodenhaufen, Alten-Baimburg und Stol- 
„zenberg ihr Lebtag verbleiben, und ihre Erben nach 
„ihrem Tode feine Soderung daran haben ſollen; Des» 








*) Datum auf Montag nah dem Sontag Reminilcere, anno 
Domini millefimo quadtingentsfiime. 


320 Oberamt Lautern, J | 


„leihen auch auf folchen Sal alle de Raugrafen 
„Mann und Burgmann der Pfalz Heim wachfen. und 
„von Derfelben ihre Lehen empfangen, dann die ih-= 
„nen auf eine Wiederloſung verfezte Suͤter um folch 

„®eld, darum fie verfauft oder verfezt worden, an 

„RS zu Idfen Macht haben, und ihnen mit Bkiefen 

„und fonften darzu verholfen werden folle, Doch mit 
„Vorbehalt der Wiederlofung, wenn fie Eheleute ehes 
liche Leibserben, Die Söhnemwären, nach ihrem Tode | 
„verlaſſen hätten. Und ob fie oder bemeldete ihre 
„ teibgerben beruͤhrte Loſung thuen wollten, follen fie _ 
„Pfalz damit, was fie bis zur felbigen Beit an den 
„200 fl. und ſechs Fuder järlicher Weingälten ufge- 
haben, zu erflatten fchuldig, und, ob fleauch Leibs 
„erben verliefen, und felbige mit Tod abgiengen „ 


„andere ihre Erben der Pfalz fothaner Lofung halber 


„gehorſam feyn, und ihre hinterlaffene eheliche Toͤch⸗ 
„ter Durch Pfalz in Klöfter beftattet werden, endlich 
„aber auch fie Eheleute ihre Schiöfer, Dörfer, Zehn⸗ 
„ten und anderer Güter auffer Pfalz niemand zu vers 
„machen, zu verkaufen oder zu verfegen, Macht has . 
„den, unter Gezeugnig Herrn Engeldard von Bein» 
„ — Johann Kemmerer und Seifried von Ober⸗ 
„Rein u). 

Der Pfalzgraf Ludwig foll-auch im folgenden Jah⸗ 
se von Bollmar Schott von Wachenheim einen Theil 
an Rodenhaufen erkauft haben x); weil fich aber fols 
ches mit der übrigen Öefchichte Diefer Stadt nicht zu⸗ 
fammen reimen-läßt, fo ift allerdings daran zu zinel« 
feln, und etwa nur don einigen daſelbſt befeffenen 
Guͤtern oder Sefällen zu verſtehen. Im J. 1419 vers 

| faufte 
——— — — ni 
«4) Dieſel Urkunde ſtehet auch in Londorpii Aa. publ. Toms 

IX, pag. 619 und in Tolneri Addit. pag. III. 

x) In Adis Comprom. Francofurt. pag.94 heißt es 1413% 

Acquirit a Wolmaro de Wachenheim partem in Rochen- 

ulen. . ‘ ‘ 








Lu de RE Tin tm — — — 


— — - — — —* 


Unteramt Rockenhauſen. 32% 


Eaufte oftgedachter Raugraf Dito demi Pfalsgrafen 
zehen Bulden Geldes auf Der Beth zur Nodendaufen, 
für 100 Rheinifhe Gulden auf einen Wiederfauf y)‘, 


und zwei jahre darnach afle feine auf Martini zu Ro» 


denbaufen und in Der Gegend fallende Zinfen, 8 
Pfund Geldes auf der Beth zu Rockenhauſen, L-Pfünd 
Geldes auf der Walkenmuͤhle daſelbſt, die Korngäßs 
ten, dad Bann-Korn genannt, den AussSechnten klein 


‚und gros, feinen Theil Weinzebhnten zu Rockenhau⸗ 
. fen, den Holzhaber zu Dornbach und Kazenbach jaͤhr⸗ 


lich fadend , 25 Pfund Oly uf der Oelmuͤhle zu Ro⸗ 
dendaufen, an Werner von Wlbich, Burggrafen: zu 
Alzei, Dergeftalt, Daß er Raugraf und feine Leibs⸗ 
erben ſolches alled mit 400 Gulden wieder an fich kau⸗ 
fen fonnten z). Im J. 1437 empfieng Raugraf Otto 
Die Raugraffchaft, das Truchfeffenamt zu Algei ,. die 
Stadt Rodendaufen, und Die Dörfer Guntersweiler, 
Gerweiler, Kazenbach, Rußweiler, Gerbach, Gun» 


dersheim und Onensheim: tem feinen Theil: sie 


Schweins weiler, feinen Theil zu Flonheim mit der Ges 
meinfchaft daſelbſt: Item all fein Theil der Gemein⸗ 
fchaft , Die er dat mit der Wildgraffchaft vor. Dee 
Pfalz: Item folch Necht zu Alzei als fein Meltern da⸗ 
feio gehabt ıc. von Herzog Otten ald Vormunder 


- Des Dfalggrafen Ludwigs IV zu Mannlehen, mit Aus⸗ 


nahme der. Bift- Pfand- und anderer Briefe, die 
Kurpfalz in Handen gehabt, auch derfelben Pannen, 
und eines jeglichen Recht daran. : Im %.1438 aber 
verfaufte er Bfalzgrafen Ludwig -IV feinen unvers 


. kauften, underfezten, und ihm in lehensweis anges 


fallenen andern halben Theil an Rockenhauſen, Burg 
und Stadt, famt dem Hof und der Mühle. in.der 
Stadt daſelbſt gelegen, mit Wiefen, Nedern, auch 





9) Datum nf den Tag Lucia ald man zahlt Ic. MCOCCKIK, 
x) een Kauf hatte der Burggraf Namens des Pfalzgras 
en gethan. 


Pf. Geographie IV. = 


‚923 Oberamt Lauteru, 


allen ihren echten, Herrlichkeiten und Bugebärumn: 
gen, um und für 1000 Rheiniſche Gulden, 100 Mal. 
4er Korns, und soo Malter Habern auf einen Wie: 
Derfauf, Dergeftalt, Daß dem Maugrafen und feinen 
Lehensecben der Wiederkauf alfo verſtattet ſeyn folle, 

Daß er. zugleich auch die zwei Viertel famt den Zins 

and Sälten, fo Wilhelm fein Bruder und er Der 

Pfalz zu laufen gegeben haben, wieder mit zu Faufen 

and Die 600 Gulden, fo Pfalz mit ihrem Willen Das 

an verbauet, zuruck zu geben fchuldig ſeyn folle. 

2 Im J. 1457 verkaufte endlich Raugraf Dito alle | 
‘feine Mannfchaften an Pfalzgraf Sriedrich I und ſei⸗ 
nen Pflesfohn, Herzog Philippe, um 4000 Öulden, 
that für fih, feine Erben und Nachkommen auf Die 
Mleberloͤſung aller und jeder Schloß, Städte und 
Dörfer; Höfe, Leute, Weder ıc. Herrlichkeit und Se 
rechtigkeit, fo ihm Pfalz abgefauft, und er ſich vor; 
‚behalten gehabt, gänzlichen Verzicht, blieb im Schloß 
Imsweiler auf feine Koſten wohnen, und nahm fid 
zu Rodenhaufen feiner - Geboth, Verboth noch eini: 
ges andern Rechts mehr an, mit der Verfchreibung, 
Däß:nach feinem Ableben Die übrigen Nuzungen famt 
dem Siz und Schloß Imsweiler an Pfalz und Dero 
Erben erblich fallen folten. on 

Pfalzgraf Friedrich 1 geftattete im J. r470 Wir. 
chen von Dune, Rodenbaufen und Imsbweiler mit 
Vorbehalt der Defnung fein lebenlang zu befezen. 
‚Diefer Hingegen begab ich. in Der Pfalz Schuz, umd 
:gerpflichtete fich, Dem Pfalzgrafen gegen Herzog Lud⸗ 
:wig zu Beldenz bebälflich zu feyn a). Wermuthlich 
hatte gedachter Wirich don Dune auch Die Gerichtbar⸗ 








= 4) Bis hieher habe ich die Gefchichte- Aus den bei Handen 

abenden zuverläfigen Salfemitteln durchgehende woͤrt⸗ 

ich benuzet, weil, foviel ich weis, diefe ümſtaͤnde fonjt 

nirgend angetroffen werden. Etwas davon findet man 

war in Adis Comprom. Francofurt, Allein es iſt unvoll- 

Andig und fehlerhaft; dahero wird mas mir die ges 
brauchte Weitlaͤufigkoit verzeihen. 


DT .. 


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Unteramt-Rodenhaufen. - ‚ 323 


Peit im ganzen Amte, ober doch in ben beiden Orten 
Rockenhauſen und Imsweiler auszuüben. Im J. 
1515 hat Kurf» Ludwig V einen Amtmann zu Rocken⸗ 
haufen beftelt 5), und 3 Jahre weiter verpfändete er 
ſolches an Albrecht von Morsheim nebft der Amt: 
mannsſtelle auf Wiederlöfung. Nach des von Mors⸗ 
beim Tode ward ed wieder eingelöfet, aber von Kurf. 

Stiedrich II im J. 1549 an Hans Jakob von Thurn 
abermal auf 30 Fahre unablöglich verpfändet. Als 
Diefe Zeit zu Ende gieng, lied Kurf. Friedrich III im 
Fahr 1572 und nad derfelben wirklichen Erlöfhung 
Kurf. Ludwig VI im J. 1579 durch feine abgefandten 
Raͤthe, Öerfon Feldten von Tiefenau, Johann Phi⸗ 
foten, und Johann Eggelfpach, die Lofung ankuͤndi⸗ 
gen, allein fie Fam nicht zu Stande, fondern erſt 
Pfalzgr. Johann Kafimir lied ald Kurvermefer den 
Pfandfhiling erlegen, und gab fodann im J. 1587 
Herz. Georg Johann von Veldenz dieſe Pfandfchaft. 
in eben der Mafe, wie folche Kurf. Sriedrich II ver- 
ſchrieben gehabt hatte; nämlich ‚, Stadt und Ant Ro- 
„ckenhauſen mit den eigenen Behaufungen Dafelbft, 
„deren eine hievor um Moriz von Morsheim erfauft, 
„, die andere aber von den Daunifchen Erben erlangt 
„worden, mit nachbenannten Dörfern, Imsweiler, 
„Guntersweiler, Germweiler, Kazenbach, das Theil 
„an Oberndorf und Mannweiler, famt dem Hofe zu 
„Schweinsweiler, den Bezirt Rußweiler, auch anz 
„deres, fo Kurpfalz Durch Abfterben Adam von Ran⸗ 
zded mit Zugehör heim gefallen ift "c). Wiewohl 








6) Vermoͤg defielben Dienerbuches. Er hies Michel Feuchte 
ner, und drei Jahre darnach ward dieſe Stelle Albrecys 
ten von Morsheim verliehen. ' | 

e) Der hierin genannte Hof Schweinsweiler lag oberhalb 

» des zur Grafſchaft Fallenſtein gehörigen Dorfes gleichen 
Namens, und ward gemeiniglic der Aaugrafenhof ges 
nannt. Er ift aber im dreifigiährigen Kriege eingegans 
gen, und bie Säter find mit dem anf Schweinsweiler 
Gemarkung tiegenden Keutherhofe vereiniget worden, 


2 


s824 Oberamt Lautern, 


nun nach Ableben des Pfalzgr. Georg Johann Deyfel: 
ben aͤlteſter Sohn, Herzog Georg Guſtav, Rocken⸗ 
hauſen zu feinem Loſe erhielt, fo muß doch dieſe Pfand⸗ 
ſchaft bald darauf eingeloͤßt worden ſeyn. Denn, 
als des Kurfuͤrſten Friedrichs IV zweiter Sohn, Mo» 
riz Chriſtian, im J. 1605 verſtorben war, derordnes 
te der Vatter im J 1610 daß dem jüngften, Ludwig 
Philipp, die Aemter Wolfſtein und Rockenhauſen zun 
Erbtheil angewieſen werden ſollten HD. Diefer kam 
auch in den wirklichen Beſiz, und beſtellte ſeinen Rath, 
Den beruͤhmten Rechtsgelehrten, Philipp Camerarius, 
allda zum Amtmann. Allein Da durch Den bald ber 
nach erfolgten dreifigjährigen Krieg er Die meifte Zeit: 
feine Länder mit dem Ruden anfehen mufte, fonnıe 
er wenig Genuß Davon beziehen. Mach hergeſtel⸗ 
tem Srieden wollte Kurf. Karl Ludwig jene grosnät 
terliche Verordnung umftoffen, aber Die Sache wurde 
vermittelt, und in einem 1653 errichteten Bertrage 
die beiden Unterämter Wolfftein und Rockenh auſen 
dem Herzog Ludwig Philipp und feinen männlichen 
Defcendenten ausdrädlich vorbehalten e). Deſſelden 
einziger Sohn, Pfalzgraf Ludwig Heinrich, farb im 
J. 1673 obne Kinder, und fo fielen feine Lande, mit: 
bin auch Rockenhauſen, an die Rur zurud, wobei fie 
bis auf den heutigen Tag geblieben find. 
So viel nun Die äbrigen Umfiände Der Stadt Ro; 
denbaufen anlanget, fo fliefet Die von Imsweiler 
fommende Alfenz weſtwaͤrts vorbei, und nimmt dag 
aus dem Gebirge auf der nämliche Seite zufamnıen- 
rinnende Schelmbächlein, wie auch dag aus dem 
Gewaͤlde oſtwaͤrts quiflende Enzelbächlein unterhalb 
auf. Eine Viertelſtunde nordwaͤrts lauft die aus 
dem Gebirge abfallende Sebdach auch durch die Se⸗ 





d) Ada Comprom. Francof. apud Chlingen/perg p. 78. 
& Siehe die rechtliche Ausführung der Pfal z-Birkenfeld. 
— jun Succeflion im Herzogtum Zweibräden, Beil, 

. Am II. ” 


Unteramt Rodenhanfen. 325 


markung und grgießt fich ebenfalls in die Alſenz. Ende 
lich fliefet Durch den nördlichen Theil der Gemarkung 
ein vom Donnersherg ablaufendes Bächlein, und 
faͤllt gegen Oft in die fogenannte Appel. Diefed Baͤch⸗ 
ein treibt die Nußmühle, die Alſenz aber die obere 
und untere oder fogenannte Herrenmühle. Durch Die 
Stadt ziehet eine von Lautern nach Kreuznach, und 
feitwärtd des Donnersbergs eine andere nach Gruͤn⸗ 
ftadt und an den Rheinflrom führende gemeine Stra 
fe., Sowohl in der Stadt als auf dem Rußmuͤhler⸗ 
bofe befinden ſich Zolflätte. | 

Diefer Rußmuͤhlerhof liest zwifchen dem Graͤf⸗ 
lich⸗Falkenſteiniſchen Flecken Winnweiler und dem 
Kerpeniſchen DorfWurzweiler, drei Viertelſtunde Wegs 
von Rockenhauſen oſtwaͤrts f). Der Winterthaler⸗ 
hof, zwiſchen Wurzweiler und Kazenbach, eine hal⸗ 
be Stunde von RNockenhauſen nordwaͤrts gelegen, ge⸗ 
hoͤret der geiſtlichen Verwaltung. Der Schacherhof, 
zwiſchen dem Reipolzkirchiſchen Dorf Dornbach, und 
Dem Pfalz-FBweibrädifhen Schoͤnbrunn, ebenfalls eine 
halbe Stunde von Rockenhauſen weſtwaͤrts, ift ein 
KRameral-Erbbeftandsgut. 

In der Stadt und eben genannten Höfen und 
Mühlen wurden verwichened Jahr 223 Jam. 964 Sees 
ten, 3Rirchen, 2 Pfarrhäufer, 2 Schulen, 187 bur⸗ 
gerliche und gemeine Häufer gezählet. Die Gemar⸗ 








f) Diefer Hof it das naͤmliche Nuf- oder Rußweiler, wels 
des Naugraf Dtto annoch im 3. 1437 mit übrigen Orten 
des Amtes zu Lehen empfangen hat. In dem Flershei⸗ 
mifhen MWeistume heißt es, zu Rutzweiler wird jährlich 
„ein Maltag uf den nähften Montag nah dem Jahrtag 
‚‚ gehalten , des pflegt ein Junker den Schöffen ein Ims 
„zu geben * und in des NModenhaufer Amts Weistum 
wird noch im %. 1574 des Rußweiler Gerichts gedacht. 
Vermuthlich iſt dieſes Dorf im dreifigiährigen Kriege eins 
gegangen, und in einen Hof verwandelt worden. Erges 
I der Kurfürftt. Hofkammer, und iſt mit 6 Hofbauern 

est. 


23 


326 Oberamt Lautern, _ 


fung enthält 3404 Morgen Meder, 56 M. Wingert, 
4053 M. Wiefen, 52 M. Gästen, und 1624M. Wald. 

In diefer Gemarkung findet fich nebſt Den der Kur: 
für. Hoffammer und der geiftlichen Verwaltung zu⸗ 
fländigen Gütern auch ein Pfars-Wittum, und meh» 
rere Lehenguͤter, welche vormals Die adeliche Geſchlech⸗ 
ter von Schmidiberg, von Affenſtein, von Siefers⸗ 
heim, und Doktor Bufch im Befize gehabt. 

An den Waldungen gehören 13 Bezirke der Kur 
fuͤrſtl. Hofkammer, eben fo viel der geiftlihen Ver: 
mwaltung, ı5 aber der Stadt und den einzelnen Uns 


tertbanen, worüber ein befonderer Kusfürftl.. Zörfter 


angeftellet iſt. 

Zu Rockenhauſen dat fehon im XII Jahrhundert 
eine Kirche geftanden, welche in die Mainzer Dioͤces, 
in dag Erzdiafonat des Domprobflen und das fand. 
kapitel Münfterappel gehörte. Das Patronatscht bat 
ten Die Herrn von Bolanden, und die mit ihnen ver» 


wandte Geſchlechter in Gemeinſchaft auszuüben. Sol⸗ 


ches verliehen aber Philipp von Falkenſtein, Philipp 
von Hohenfels, und Werner von Bolanden dem Praͤ⸗ 
monſtratenſer Nonnenkloſter Marienthal, in deſſen 
Namen hernach Henrich der Probſt, Giſela die Mei⸗ 
ſterin, und der ganze Konvent dieſes Recht an den 
Abt des Kloſters St. Saturnin zu Muͤnſterdreiſen ab 
getretten; wozu auch im J. 1291 Der Probſt Johann, 
die Meiſterin Eliſabeth, Aleidis die Priorin, und 
Der ganze Konvent ſich gegen die Abtei Muͤnſterdrei⸗ 
fen aufs neue verbindlich gemacht haben g). Bei der 





z) Nah einer ungebruften Urkunde, worin es heifet: Nos 
Heynricus prepofitus, Gizela Magiftra &c. quod — ee- 
clefiam in Rockenhufen, quam nobis viri nobiles Philip. 
pus de Falkinftein &e. Ada ſunt haec anno MCC quin- 
quagefimo primo XVI Kal. Novembris. Die andere Vers 
leihung ergibt fi aud folgender Urkunde: Joannes pre- 
pofitus, Elizabeth Magiftra, Aleidis Priorifa , totusque 
Conventus in Valle S. Marie, in manus Henrici abbatis 
Monafterienhis fe obligaht, ut quotiescunque contingat, 





> - 7 wg Er Ti — — — N 


— ——— — 


—r — — 


u Unteramt Rockenhauſen. 327 


Kirchentheilung ßel dieſe Kirche ind Loos der Refor⸗ 
mirten, und ward mit einem eigenen Prediger. ber 
ſtellt, Dem Die äbrigen Dörfer Des Uinteramtd, auffen 
Mannweiler, eingepfarrt find. Die Katholifchen wa⸗ 
sen Filialiſten von Imsweiler big 1743, da fie eine 
Kapelle auffer der Stadt, und im 3.1752 eine Kir« 
che in der Stadt zu Ehren Dey heil. Theodoss und 
Eliſabeth erbauet haben. Sie befamen im J. 176x 
Dazu einen eigenen Pfarrer, Der die Dörfer Kazen« 
bach, Mittweiler, Rupertseck, Marienthal und Wurz« 
weiler, nebft den umliegenden Mählen und Höfen zu 
beforgen hat. Derfelbe ift unter Das Bistum Worms, 
und zum Landſtuler Muralfapitel gezogen wotden. 
In dem eingegangenen Dörflein Rußmweiler hat ſich 
vorder Reformation auch eine Kirche befunden. Nach 
einer Urkunde vom J. 1469 balte Graf Niktaus ups 
Moͤrs und Sarwerden den Kirchenfaz mit dem Zehn⸗ 
ten und Binfen zu Ruzweiler, Hanfen von Slerefeins 
zu rechten Lehen geliehen, und im J. 1547 Philipps 
Graf von Naſſau-Sarbruͤck im Namen feiner verwite 
tißten Ir. Mutter, gebohrnen Öräfin von Moͤrs und 
Sarwerden, Bechtolfen von Flersheim fürfih, Fried⸗ 
sich feinen Bruder, und Bernhard feinen Vetter ꝛtc 
einen gleichen Lehenbrief ertheifet. 0 
Die Lutheriſchen haben gleichfalls ein befonderes . 
Bethhaus mit einem Prediger, dem nicht nur die 


, übrigen Dörfer, Höfe und Mühlen des Unteramts, 


fondern auch Die angrängende Dörfer der Bräf- und 


. Herrfchaften Fallenflein und Reipolzkirchen, web 


dem Kerpenfchen Ort Wurzweiler anvertrauet find. 
Was Den Bezug Des Zehnten. in Diefer Gemar⸗ 


kung anlangt, findet fih im 3.1574 folgende Mach 








eccle@am Rockenhufen, cujus jus collacionis & prefen- 

tationis ad eas Ipedavit, vacare,. perlonam de Ecklefia 

Monafterienfi , quae eft mater earum, poftnlabunt, Adum 

anno Domini MCCXCI. Vid. Würdtmein Dioec. Mog. Com- 
ment. I, pag. 89 [gq. 


x4 


| 828 Oberamt Lantern, 


sicht davon? „„ Der Behenten zu Dodendhaufen wied 
„alſo abgetheilt, Kurpfalz hat einen Theil, der beißt 
der Fürften-Sehnten, Reipolzkirch bat zween Tbeif, 
„aus welchen Dem Pfarrer zu Rockenhauſen zwei Drits 
„tel, und Naſſau ein Achtel gebührer, und ſind ge» 
„wmeldte zween Zehenten von Kurfürftlicher Pfalz Le 
„benz weswegen dan Meipolzfischen und gedachte 
„Pfarrer jeder einen Baffel, der Pfarrer auch einen| 
„Eber zu halten fchuldig. Der Gloͤckner bat aud 
„einen Theil am Bebnten, mas aber uf ben Gütern, 
„die Erb- und Tafelzinnd geben, jährlich erwaͤchſt, 
„davon gebähret Kurpfalz Der Zehenten allein A). 
„Auch hat Pfalz den fogenannten Sanauer chen: 
„tens iſt ein fonderlicher Bezirk an Dielntirher Ge: 
„markung uf den Dtterbergifchen Gütern zu Roden: 
„baufens Item den Müflen-Zehenten in einem Be 
gzirke gegen Imsweiler.“ Mach Erlöfchung Dei 
männlichen Stammes der alten Herren von Hohen⸗ 
feld zu Reipolzkirchen 308 Kurf. Friedrich IV Die von 
felbigem als Mannlehen befeffene Theile des Zehn⸗ 
tens ein d). Dermaten begiebet Die Kurfürftliche Hof: 
fammer.auf den Gemarkungen Der Rugmählen- und 
Winterthalerhoͤfen den Fuͤrſten-Zehnten allein ; am 
Abrigen Wein- und grofen Fruchtzehnten aber Durch: 
gehend® zwei, und Der Meformirte Pfarrer ein Drit- 
gel. Am kleinen geniefet der zeitliche Amtskeller zwei 
Theile, und gedachter Pfarrer das übrige. Ä 
Die ehmalige Burg if längfi eingegangen, und 
.zu einer Wohnung für den zeitlichen Amtskeller, wie 





4) Vermuthlich find diefe mit Erb- und Tafelzinſen bebafs 

tete Güter jene _Terrae Salicae, welche K. Arnulf ſchon 

im 3.897 dem Domftift Worms zu Rockendauſen, und 

den dazu gehörigen Dörfern verliehen :hat. In dDiefem 

alle würde Terra Salica, und ein Koͤnigliches Tafelgut 

einerlei feyn, mithin die Verfiedenheit der Meinungen, 

welche die Rechtsiehrer davon hegen, eine befiere Aufs 
Udrung erhalten. 

.,u) Ada Comprom, Francofurt. apud Cklingenfperg pag. 106. 


‘ 


— — — — — on 
D 


. zwaucıze - 


Unteramt Rockenhauſen. 329 


auch zum Behufe der Amtsgeſchaͤfte, und Auͤfbewah⸗ 
sung der eingehenden Fruͤchten hergeſtellet worden, 
wird aber noch wirklich das herrſchaftliche Schloß ge⸗ 
nannt. 

Ungefaͤhr anderthalb hundert Schritte von der 
Stadt quillt ein reines Waſſer dervor, welches man 
den Guten Brunn nennet. Es ſoll mineraliſche 


Kräfte beſizen, und in verſchiedenen Leibsgebrechen 


gute Wirkung thun k). 

Die Stadt hat vormals ihren eigenen Blutbann 
gehabt, und die Richtſtaͤtte ſamt dem Galgen eine 
Viertelſtunde Wegs auf dem Hebberge geſtanden; 


dermalen aber iſt ſolche ganz zerfallen. 


Die Kirchengefaͤlle werden durch einen beſondern 
zu Lautern wohnenden Kollektor erhoben. Der Stadt» 
rath ift mit einem Anwalt-Schuitheife, der zugleich 
Die Stadt und Berichtfehreiberei verfiehet, und mit 
vier Rathsverwandten beſtellet. Er führet im Siegel. - 
einen die Länge herab gefpaltenen Schild , Darin zwo 
aus der Erde hervor wachfende oggenähren, die 
auf den Namen der Stadt anfpielen ; oben zu beiden 
©eiten drei kleine Sterne fihtbar find. 


2) Schultbeiferei Imsweiler. 


msweiler iſt ein mittelmäfiged Dorf an der Al⸗ 
ſenz, eine Stunde oberhalb Rockenhauſen ſud⸗ 





k) Diefer Mineralbeunn iſt im J. 1715 entdeder, die Heil⸗ 
kraft des Waſſers aber erft erkannt worden, als ein 
‚Züngling durch deſſen Gebraud im 3.1765 von einem 
dreijährigen Salzfluffe genefen if. Man lied hierauf 
Chemifhe Verſuche machen, und den Erfolg buch den 
Drud unter folgendem Titel befaunt machen: „Kurze 
„Beſchreibung ber heilfamen Eigenſchaften bes Moden: 
„hauſer Sefundheitsbrunnen in dem Kurpfälzifchen Ober: * 

„amt Lautern famt deffen Gebrauhe zum Nuzen ber 
„Mothleidenden Kranken heraus gegeben. Mannheim 
„gedruckt in der Kurfuͤrſtlichen Hofbuchdruderei, 


5 


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Unteramt Rockenhauſen. 331 
1411 verkaufte Raugraf Otto dem Pfalzgrafen Lud⸗ 


wig 111 Imsweiler mit Zugehoör zur Hälfte um 100 
Gulden, und 10 Bulden jährlicher Sülten, ‚mir Vor⸗ 
bebalt der Wiederlofung. Zwei Fahre Darnach ver: 
“ pfändete er, mit Bewilligung feiner Gemahlin, auch 
die andere Hälfte der Burg und des Dorfes für 20 


Bulden nnd go Malter Korn. Endlich verkaufte er 
im J. 1415 beide zufammen mit Bogteien, Gericht, 


und allen Zugebörungen auf ewig ald ein Eigentum 


an gedachten Pfalzgrafen Ludwig, der das Schloß 
im J. 1421 feinem Burggrafen zu Alzei, Werner don 
Albich, zum Genuß und Gebrauch Dergeflalt einge» 


geben, daß cr Daran 400 Bulden verbauen, diefe 


ihm aber, wenn Pfalz das Schloß wieder zu Handen 
nebmen würde, zuruck erfiattet werden felien. Zeben 
Jahre Darnach berechnete Der von Albich die wirkliche 
Berwendung jened Baugelded, und Kurf. Ludwig 
verfchrieb fich ihm dafür. Im Jahr 1440 flarb Der 
Burggraf ), da denn die Burg an Kurpfalz zurud 
gefallen feon mag. Denn ald Kurf. Friedrich I im 
%.1457 vom Raugraf Diten- alle Lehen, famt dem 
Eigentum der verpfändeten Schlöffer, Dörfer, Guͤ⸗ 
ter und Gefäle um 4000 Gulden abgefauft, ward 
auch bedungen, daß gedachter Raugraf indem Schlofs 
fe Imsweiler auf feine Köften wohnen und Dafjelbige 
verforgen , ſolches aber nach feinem Tode. der Pfalz 
erblich heimfallen foDte. Im J. 1470 gab gedachter 
Kurfürft Imsweiler nebſt Rodenhaufen, Wirichen 
Heren von Dune lebenSlänglich ein. Solches fcheint 
bernach an. die von Flersheim zu Leben begeben wor: 
den zu feyn, wenn e8 anders richtig iſt, daß es erſt 
von Kurf. Sriedrich IV und Karl Yudwig als ein er» 
oͤfnetes Erbleden eingezogen , und von lezterm zu 
Den Rammergütern gefchlagen tworden m)... | 


|— —e ———— — —ñ— —ñ———J5t' —— — — 
N Bon feiner in der Reformirten Kirche zu Albich befind⸗ 
lichen Grabſchrift ſieh 3 Band ©. 204. 
w) Ada Comprom. in caufa Aurel. bei Chlingenfperg pag« 
106 & 109. | 


332 Oberamt Lautern, 


Die Burg lag auſſerhalb des Dorfes gegen Oſten, 
iſt aber in den Kriegszeiten gaͤnzlich eingegangen, 


und nichts mehr davon Äbrig. Durch das Dorf laufe 


dag von Gerweiler fommende Moſchelbaͤch lein, und 
faut unterhalb deſſelben in Die vorbei fliefende Mifenz, 
toelche eine der Hofkammer zufländige Mopf- foDann 


eine eigentämliche Schleifmüple treibet. Auch zrehet 


‚die von Worms über Gellheim an die Nahe führen: | 
de Straffe durch daſſelbe, und wird darin der Zoß 
erhoben. 

Eine Stunde vom Dorfe liegen die der geiſtlichen 

Verwaltung zuſtaͤndige zween Selsberger- und 
Spreiterhoͤfe gegen Weſt, im Dorfe aber der ehma⸗ 
fig Schmidtbergifche und Flersheimer Kameralhof, 
welcher das Schlößlein genannt wird. Ä 
_ Bu Imsweiler mit Einfchluß Diefer Höfe und 
Mühlen befinden ſich 61 Familien, 346 ©eelen, ı 
Kirche, ı Pfarrhaus, 2 Schulen, 51 Haͤuſer. Die 
Gemarkung enthält 1278 Morgen Aecker, 18: I. Bie- 
fen, und 194M. Wald. 

Unter jenen Seldgränden find die Lehengüter be⸗ 
ariffen, welche vormals die von Flersheim, die Schen⸗ 
ken von / Schmidtberg, und die Zauften von Strom: 
berg beſeſſen haben. 

An den Waldungen gehoͤret ein Theil der Kurf. 
Hofkammer, und der geiſtlichen Verwaltung, ein 
Theil aber der Gemeinde, und einigen Unterthanen. 
Sie ſtehen unter der Rockenhauſer Forſthute. 

Lang vor der Reformation war zu Imsweiler eine 
Pfarrei, Die zus Mainzer Diöced, zum Erzdiafonat 
des Domprobften, und zum Landfapitel Münfterape 


pel gehört hat m). Der Pfarrſaz und die Verleihung 


der Pfründen hatte von der Pfalz abgebangen, wie 
eine in dem geiftlichen Lehenbuche Kurf. Philipps be: 


ö—— ñ—ñ— — — — — — 

æ) Würdtmein Dioeceſ. Mogunt. Tom. I, Comment. I, 

pag- 9 8.92 bemerfet von der Pfarrei nichts, fondern 
nur von zwo Altarpfruͤnden. 


— 


— — — — — 


Unteramt Rockenhauſen. 333 


ſindliche Nachricht mit folgenden Umſtaͤnden bezen⸗ 
"get 0): „Item eyn Pfar zu Pmswiler hat min gne⸗ 
„digſter Her Pfalzgraue zu verlyhen, und heiſet Der 
„Pfarret Jorg Cleinwerk, iſt ein Jar oder XX ein 
7 Pfarrer geweſt, ift wochentlich nit ſchuldig dann an 
„‚gebannten Tägen Meffe zu lefen, belt fich doch ad 
„ placitum populi, dat nichts funders, dann ven fin 
„Widdum-Sätern Yard ongeverlih XVI Maiter 
Korns vnd XVI Malter Hader, zu gemeinen Ja⸗ 
„sen, und muß fi von finem Viehe zu geben helfen, 
„wit famt den Armen Lut, die man jaͤrlichs dahiu 
bringt, und befmweret gibt enner VIIL ß. Hals 
„ler, geet järlichd ab und zu, klein Zehend, Seie- 


7, Bereid, Opfer, und anderes dergleichen cleyn Nu⸗ 


‚zung ertregt im Jars nit über VIII Pfunt Haͤller. 
„Item St. KRatharinenaltar in dieſer Kirchen hat 
„ wuchentlich eyn Meſſe, und Jars als gut ald XX 
„Pfund Häler, hat min gnedigſter Her auch zu Inden. 
„Der ander St. Yohannes-Mtar hat. nuß, if cin 
„arm Stipendium. I 
Bon Verleihung Der Pfründe auf dem St. Katha⸗ 
sinen-Altar finden fich auch noch einige Beifpiele auf: 
gezeichnet p). Durch Die Reformation hörten zwar 








⸗) In eben biefem geiftlihen Lehenbuche finden ficp auch fol: 
gende Verleihungen: Anno 1473 ultimo Odobris prae- 
fentatus eft M. Bartholomaeus Steynfort ad parochialem 
Ecclefiam Ville Tmswiler oßiciali &c. ult. pofleflor Johan- 
nes de Monte. tem praelentatus eft Johannes Conz.- 
mann ad Ecclefiam parochialem ville Tmswiler Mogunt. 
Divec. &c. Datum Ladenburg feria [exta poft beate Lucie 
Virginis anno Domini MCCCCLXXX. ‘ 

p) Philippus Diethero Archi Ep. Mog. Principi Electori... 
al beneficium Altaris b. Katharine in eccleha parochiali b. 

” Marie Virginis in Tmsmwiler Mogunt. Diovec. vacans ad 
praelens per obitum. quondam Petri Flanheimer ultimi 
pofflefloris, cujus quidem benefhicii jus patronatus & prae- 
fentacio ad nos pleno jure pertinere dingfeitur, vobis 
venerabilem Dominum Symonen Lapicidam de Rocken- 
“haufen presbyterum Mog. Dioec. praelentavrimus &c. Da- 
tum Heidelberg feria VI poſt Dominicam Exaudi 1481. 


‘ 
— — — 


> 


334 . Dberamt Raatern, 


diefe Pfründen auf, und ihre Gefälle wurden einga 
zogen, Die Kirche aber unterhalten g). Bei der Kir, 
chentheilung erhielten Re die Katholifchen, welche die⸗ 
ſelbe dem Bistum Worms, und dem Landkepitel 
Landſtul einverleibt, auch mit einem eigenen Seehoer⸗ 
ger beſtellt, und ihm dag ganze Unteramt mit anden 
Orten eingepfarret haben, big im 3. 1761 zu Roden 
hauſen eine befondere Pfarrei errichtet worden, wel 
cher Die der Stadt näher gelegene Dörfer einverfeibt 
find. Dermalen gehören alfo zur Pfarrei Imsweiler 
nur noch Die Dörfer Guntersweiler und Gerweiler 
mit dem Spteither- Zelßberger- und Mafferdbacher: | 
hoͤfen, wie auch dag in Der Herrfchaft Reipolzfirchen 
gelegene Dorf Dornbach, und einige Mauͤhlen. Die 
Reformirten und Eutherifchen And nach Rockenhaufen 
eingepfarrt. n 

Von dem Zehnten gibt die Erneuerung der Se: 
fäle ded Amts Rodenhaufen vom 3.1574 folgende 
Auskunft: „Der Sruchtzehend zu Imgmeiler wird 
„in drei Theile getheilt, Davon nimmt Reipolzkirch 
„ein Drittel, der Pfarrer zu Rockenhauſen ein Brit. 
„tel, und das Lehengut, fo etiwan Schmidtberger 
„don Kurpfalz getragen, ein Drittel; deg Schmidt: 
„bergers Gefälle werden von der Kellerei Alzei ein: 
„genommen.“ Dermalen beziehet die Kurfuͤrſtliche 
Hofkammer Daran zwei, und Der Kath. Pfarrer ein 
Drittel, Den Pleinen aber die Gemeinde. ' 

Das Dorfgericht iſt mit einem Schultheifen und 





Anno 1494 confenfus datus Wernhero de Rudesheim Ca- 
pellano in Falckenftein, ut Altare S. Katharine Virg. ec- 
elelie Tmsmyler Mog. Dioec. cum Johanne Gotfried in 
Oberheimbach pro Altari S. Michaelis in Ecclefia paro- 
chiali Reckenhaufen permutare pofit. 0 

q) In dem Chor derfelden defindet fih ein Grabftein mit 
der Auffchrift: „„ Anno Domini MDXXI uf den XXI Tag 
„des Merz. ift verfchleden der edel und ehrenveft Johann 

" „Brenner von LXewenftein. An. Domini MDXXV am 
XXI Tag des May ftarb die ebel und tugendhafte Apo⸗ 

: " ‚lonta von Lewenkein genannt von Sale, | 


| Unteramt Rockenhauſen. 835 


zween Sthöffen beſtellt. Es führt in feinem Siegel 
ein Andreaskreuz. . 


3) Schultheiſerei Guntersweiler. 


Die Schultheiſerei beſtehet aus den beiden Doͤr⸗ 
fern Guntersweiler und Gerweiler, nebſt dem 
Dabei gelegenen Hofe Maßholderbach. Guntersweiler 
liegt anderthalb Stunden von Dia @enpaufen ſudwaͤrts. 
Beide Poͤrfer waren eineZugehör der Raugrafſchaft, 
und ſollen im J. 1355 Pfalzgrafen Ruprecht I, von 
Den Raugrafen Georg und Wilhelm geöfnet worden 
feyn r). Da aber mit Raugraf Wilhelm der Alt- 
Baimburgiſche Stamm erlofchen, und Die dazu gehoͤ— 
rigen Güter mit der lezten Erbtochter Mena an ihren 
Semahl, Philipp von Bolanden, gefommen, ver: 
pfändete Diefer im J. 1360 Guntersweiler und Ger: 
weiler an Wilhelm von Rande, und bewilligte fel- 
bigem deinach ‚„beide Dörfer mit ihren Rechten und 
„Zugebörungen, es ſey Bericht, Guͤlt, oder Herberg, 
„Beeth, Zinns, Wagenfahrt oder Dienſt, ausge: 
„nommen die Vogtei des Dorfes Maßhulderbach, 
an feinen Schwager Johann non Bleinichen auf 

„„eine Wiederlöfe zu verſezen.“ \ Im $.1362 fer 
tigte gedachter Philipps von Bolanden, Herr zu der 

‚Alten-Baimburg, eine Urfunde aug, rch er dem 
‚Pfalzgrafen Ruprecht Dem jüngern gegönnet, Die bei« 
den Dörfer Guntersweiler und Gerweiler , fo ben 
Pfalz zu Lehen ruͤhren, von Wilhelm von Nanded, 
‚dem fie für 600 Pfund Haͤller verfezt gewefen, um 
‚400 Pfund zu löfen, mit dem Befehle, ihm folche Loſung 


‘ 








s) In Ad. Comprom. Francof. pag. 115 heißt es Sub Ro- 
« "berto I An. 1355 Raugravis Gedrgius & Wilhelmus ei 
fubjieiunt arces fuas, Guntersweil, Gerweiler &c. cum 
jure —— * find aber yiomaie Schloͤſſer in die: 
n Oofern geweien, und yon diefer Oefnung findet fi 
auch ſonſt Feine Spur, u per - r Na 


336 Oberamt Lautern, 


au geflattens verſchrieb ſich auch im nämlichen Jabre, 
beide von Pfalz zu Lehen habende Dörfer, ausges 
fhieden den Hof Maßhulderbach, niemand anderg, 
. ald dem Pfalzgrafen Nuprechten Dem jüngern zu vers 
faufen, oder zu verfegen, auch befagte Dörfer niche 
zulöfen, ald mit feinem eigenen Gelde, alddann aber 
folche für fich ſelbſt zu behalten. 
Im J. 1307 lößte auch Pfalzgr. Ruprecht beide 
Dörfer von Johann Bleinich, Ritter, des von Ran: 
De Schwager, um 406 Pfund Häller eins). Da 
in Der Theilung vom J. 1410 Diefe Dörfer nicht vor 
tommen, fo fcheinen folche unter den Zugehörungen 
von Alten-Baimburg begriffen gemefen zu feyn. In 
ber zwifchen Pfalzgrafen Stephan und Grafen Sried. 
ih von Veldenz unter ihren Söbnen im J. 1444 
vorgegangenen 2ändertheilung wurden Diefelbe dem 
jüngern Ludwig, Der Velden; und. Zweibruͤcken er 
hielt, zu Theil. Als aber Kurf. Sriedrih J'im J. 
1457 die ganze Raugraffchaft mit dem Wiederein: 
loͤſungsrecht aller verpfändeten Schlöffer, Städte, 
Dörfer , Höfe und Güter Fäuflich an fich gebracht, 
famauch Bunters- und Serweiler mit dem vollen Ft- 
gentum an Kurpfalz, bei welcher fie von diefer Zeit 
an mit dem Amt Rodenhaufen in unzertsennlicher 
Verbindung geftanden. Bu 
Drurch Buntersweiler lauft dad bon Gerweiler 
fommende Mofchelbächlein nach Imsmeiler. Eine 
Biertelftunde weſtwaͤrts vom Orte liegt der beträcht- 
. liche Meierhof Maſſersbach, welcher vor Zeiten ein 
befondered Dorf gewefen, und, wie oben gedacht, 
Maßholderbach genannt worden ifl. Soldier ge» 
böret Dem ehemaligen Ciſterzerkloſter Diterburg fantt 
dem dabei befindlichen Mönchwatde, und ift mit drei 


Hofbauesn beſtelt. 
fbauesn Sek ie 
| | 


) In den Adis Comprom, Francofurt. pag. wird dieſe 
Einloͤſung irrig in Das Jahr 1387 gefest. 


[4 


Unteraint Rodenhanfen. 837 


. ‚Mit Einfehluß dieſes Hofes fanden ſich zu Ende 
Des verwichenen Jahrs dahier 59 Familien, 278 See 
Sen, ı Kirche, x Schule, 49 burgerliche, freie und 
gemeine Käufer. In der Gemarkung 1091 Morgen 
Meder, 174 M. Wieſen, 165 M. Wald. Zn 

Auſſer den zum Hof Mapholderbach gehörigen 

Grundſtuͤcken befizet Die geiftliche Verwaltung auch 
wegen der Kollekiur Nodenhaufen das fogenannte 
KHimmelreichgätlein. Die in viergehen Bezirken zer 
Areut liegende Waldungen gehören den beiden Doͤr⸗ 
fern Quntersweiler und Gerweiler in Gemeinfchaft, 
and Reben nebft dem fogenannten Moͤnchwald unter der 
Rockenhauſer Forſthute. | 

Vor der Reformation war gu Guntersweiler kei⸗ 
ne Kirche, fondem nur eine Kapelle, Die aber ſchon 


| Jängft verfallen, und Deswegen bei ber Kirchentheir 


lung in feinen Anfchlag gefommen il, Die Katholi⸗ 
ſchen find daher Filialiſten der Pfarrei Imsweiler. 
Aber die Reformirten haben eine neue Kirche erbauet, 


und ſolche der Pfarrei Rockenhauſen als ein Filial 


untergeben, wohin auch Die Lutheriſchen gehoͤren. 

Am Zehnten in der Dorfsgemarkung beziehet die 
Kurfuͤrſti. Hofkammer zwei, und der Kath. Pfarrer 
au Imsweiler ein Drittel: auf dem Hofe Maßgers⸗ 
bach aber hat Die Hoffammer, Die Pflege Dttesberg, 
und gedachter Pfarrer jedes ein Drittel. 

Das Dorfgericht iſt mit einem Schultheife und 
zween Schöffen beſtellt. Es führt im Giegel Den. 
Pfaͤlziſchen Löwen in einem Herzſchilde. Uebrigens 
Hat es mit nachfolgendem Dorfe Berweiler eine ges 
naue Verbindung, auch ein gemeinfchaftliches Sie» 
gel, worin Das Pfalzbaterifche Wappen und darunter 
Der Reichsapfel erfcheinet, mit Des Umfchrift: Gun⸗ 
Dersweiler und Berweiler Gerichts Siegel. 


4) Gerweiler liegt wo Stunden oberhalb No⸗ 
ckenhauſen, und hat mit Buntersweiler einerlei Schick⸗ 


: .$ale gehabt. : Zwei Bächlein, welche ned 26 


pf. Geographie IV. Th. 5 


‘“” 


“ 


938 . "Obsramt Lautern, 
Ooxrfes ſich vereinigen, und ben Manten 2Fofcbel- 


bädlein annehmen, treiben nach Diefer Bereinigung 
eine Mahlmuͤhle, und fliefen nach Guntersweilen. 
Dermalen beftehet Gerweiler aus 36 burgerlichen und 

gemeinen Haͤuſern, welche von 212 Menſchen bewoh⸗ 

net werden. Die Gemarkung enshält 425 Morgen 

Heder, SEM. Wiefen, und 65 M. Wald. 

Die geiftliche Verwaltung befizet hier ein zur Rob 
lektur Rockenhauſen geböriges Gütlein. uch Liegt 
ein Theil der mit Guntersweiler gemeinfchaftlichen 


Waldbezirken in Diefer Gemarkung. 


« Bu Gerweiler war niemals eine Rise, ſondern 
tediglich eine dem heil. Jakob geweihte Kapelle, Die 
aber-in den Neformationgzeiten eingegangen iſt. Bei 
Der Kirchentbeilung hatte noch das Gemäuer Davon 
geſtanden. Es hat alſo mit dem Kirchenweſen dahier 
gleiche Beſchaffenheit, wie zu Guntersweiler. 

um Zehnten beziehet Die Kurfuͤrſtl. Hofkammer, 
Der. Rath: Pfarrer zu Imsweiler, und Der Graf von 


Sickingen jedes ein Drittel, Gerweiler Hat nicht nur 


einen beſondern Schultheid und zween Schäffen, fon 
dern auch fein eigened Siegel, und führt in einem 
mit. geöflicher. Krone bededten Hergfchilde Die: Bafe⸗ 
sifchen Weden. > u W 


5) Schultheiſerei Kazenbach. 
Kieſe Schultheiſerei liegt im untern Theil des 
Fa. Amts Rockendauſen, und beſtehet lediglich aus 
dem Dorfe Kazenbach mit Des Kolbenmuͤhle. Das 
Dorf iſt nur rine halbe Stunde von Rockenhauſen 
nordwaͤrts entfernt, und hat ſeinen Namen von der 
durchflieſenden Bade. Es if ſehr wohrſcheinlich 
daß dieſer Ort jederzeit zur Raugrafſchaft gehoͤrig 
jedoch auch zu Lehen begeben oder verpfaͤndet gewe⸗ 
Er fey. Zum erſtenmal wird deſſen in jener Urkunde 
bom J. 1421 gedacht, nach weicher Raugraf Dtto an 


% 
wr 0 


erner von Aibich, als Pfaͤlziſhen Burggrafen Zu 


T = — —— —* —* - ·c· — — — —— - 


Unteramt Rodenhaufen. 339 
| Alzei, verfchiedene Zinfe, unter andern den Holzha— 
ber zu Dornbach und Kazenbach auf Wiederlöfung 
verfaufet hat. Zum andern mal koͤmmt er in der - 
Yon Pfalzgraf Dtten ald VBormundern des Rurprins 
zen Ludwigs IV gedachtem Raugrafen Ott im J. 1437 
ertbeilten Belehnung auddrädlich vor 2). Als her⸗ 
nach Kurf. Friedrich I ale zus Raugraffchaft gehöre 

gen Pfand- Mann- und Lehenfchaften im. 1457 erb- 
und eigentümlich erworben hatte, fam auch, alles 
Mecht des Fünftigen Heimfalled an die Pfalz. Um 
felbige Zeit befafen Die Herren bon Randeck verfchie 
Dene der Burg diefed Namens nahe gelegene: theild 
eigentüuͤmliche, theild lehenbare Dörfer, Güter und 
Gerechtſame. Obſchon mehrere adeliche Geſchlechter 
in Gemeinſchaft geſtanden, fo ſcheinet Doch das ge⸗ 
genwaͤrtige Kazenbach Denen von Randeck allein zu 
Lehen ausgeſezt geweſen zu ſeyn. Denn als dieſes 
alte Geſchlecht zu Anfang des XVI Fahrhunderts feid 
ner Erlöfchung im männlichen Stamme fich zu nähern 
anfieng, errichtete Kurf. Ludwig V im Jahr 1514 mit 
Adam von Randed einen Vertrag, worin verabredet 
worden: „Daß gedarhter von Randed drei Dörfer; 
„wit Ramen Razenbad , Da er allein der Gerichts» 
„dert, dann Manweiler und Gberndorf, da er 
„zum Theil und Mitgerichtöherr gewefen, mit allee 
„ihrer Zu- und Ingehörden, auch.Gebotten, Verbot» 
„ten, Oberkeiten, Herrlichkeiten, Gerechtigkeiten, 
„und aller anderer Nuzung, wie ſolche von der Pfalz 
„zu Lehen rühren, gedachtem Kurfürft abgetretten, 
„und zu feinen Handen kommen laffen, ausgefchies 
„den Bau- und Brennholz, auch etlih Heu und 
„Frobn, wie daffelb in Specie darin gemeldet. Item; 
" „daß er und fein Bruder auf Hermanns Boofen vom 
„Waldeck Haab und Güter verziehen. Dagegen - 





) Man vergleiche hiemit, was oben bei Rockenhanſen bias 
‚von udlich angeführer worden, - . " "i \ 
9a 


— 


340 Oberamt Lautern, 


„Pfals ihm, und feinen Dannlehend-Erben fſunfzig 
Gulden, und wo deren nicht vorhanden, alddann 
„feinen Töchtern, oder einer andern Perfon, der er 
ſolche verfchaffen würde, ihr lebenslang fünf und 
„zwanzig Gulden reichen zu laſſen, auf dero Kam⸗ 
„mer verfchrieben babe. Wobei ferner bedungen 
„worden, Daß genannter Adam von Nanded fein les 
„benlang, und nach ihm feine Leibe-Mann-Lehens- 
„Erben zu ihrer Notbdurft zimlich Bau- und Brenn» 
1. dols’aus der Pfalz Eigenthum und Wälder im Stail⸗ 
„’ berg zu ihrem Haus Rande fih zu gebrauchen, 
„darzu Das Heu auf Den Wiefen zu Kazenbach, und. 
„die Srohn zu Manmweiler und Oberndorf wie bisher 
„zudem Haufe Rande zu benuzen ermächtigt, Pfalz 
„aber deſſelben Schirmberr feyn und bleiben folle. 
Bald darauf muß Diefer Adam und fein Bruder 
Wilhelm von Rande verfiorben feyn. Da nun Fried: 
si von Slerddeim, welcher im J. 1489 ald Amt 
mann zu Lautern verftosben ift, Ruprechts von Kan» 
decken Erbtochter, Margareth, zus Ehe gehabt, und 
maͤnnliche Erben dinterlaffen, machten dieſe auf Die 
Mandedifche Verlaffenfchaft einen Anſpruch. Bes 
Dachter Kurf. Ludwig V errichtete aber mit Berthol- 
Den von Slersheim im J. 1517 einen Vertrag, worin 
ausdrüdlich enthalten ift, „daß der Nuß- oder Ruß⸗ 
„weiler famt dem Rottbuſche...... auch Obern⸗ 
„dorf, Manweiler und Razenbach die Gerichte 





„nmit ihren Zugehoͤrden, Gebotten, Verbotten, Wild⸗ 


„„bann, Hochwaͤlden, Reiß, Schazungen, Raub, 
„Ernde, Huͤnern, Frevlen, Frohn, Geleit, Rauch⸗ 
„habern und dergleichen was der Obrigkeit andan⸗ 
„get, der Pfalz bleiben, jedoch was für Zinns und 
—„Guͤlten uf eigenen Öütern fliehen, dem von Zlerd> 
„beim oder dem fie von Alters gebühren, verabfolgt 
„’ werden follten. ... . . Desgleichen fol Die Kolben⸗ 
„möüble mit ihrer Zugebör der Pfalz zuſtehen, der 
u Wag oder Weyer in Rußweiler Bezist, fo Der von 
u Stersheim befezt, fol es wieder beſiſchen, und here 


! 
| 


Unteramt Rockenhauſen. 341 


„nach der-Pfalz einraumen, dagegen hat Pfalz er⸗ 
„meldetem von Flersheim aus Gnaden bewilligt und 
„zugelaſſen, daß er in dem Stailberg nach Noth⸗ 
„durft Holz zu hauen, zu Mandel zu verbrennem 
7, oder in feinem Haufe zw verbauen Macht haben 
„ſolle, wozu der Kurfürft ihm die Weidelbach mit 
„idrer Zugehör und Begriffe , wie folche die vom 


„Randeck befefien haben, von neuem anfezgen, und 


j, wie der Gebrauch jenfeit Rheins ift, zu Mannleben 
„leiden ſolle.“ Auf folche Weife kam alfo dieſes 
Dorf an die Pfalz, und ward mit dem Amt Rocken⸗ 
haufen vereinigt, mit dem es auch im J. 1518 am 
Albrecht von Morsheim, im J. 1549 an Jakob vorn 
Thurn, und endlich im J. 1587 an Pfalzgr. Georg 
Johann von Veldenz verpfändet worden, endlich aber 
im J. 1673 wieder zur Rur gefommen ift. 

In der Gemarkung dieſes Dorfes entfpringen. - 
Drei kleine Bäche, Die erſte heißt. Kazenbach, die 
zweite Ramelsbach, und bie dritte Berlebach. Bei⸗ 
De erfiere fliefen Durch das Dorf, Die legte aber unten 
vorbei. Sie vereinigen ſich fodann mit einander, 
und ergiefen fich unter dem beibehaltenen Namen dee 
Kazenbach in die oſtwaͤrts vorbei ſtroͤhmende Alſenz. 
Diefe treibt eine Viertelftunde vom Orte die zur Kurs _ 
fürftl. Hoffammer gehörige Aolbenmähle. 

Eine Biertelftunde vom Dorfe liegt dag aus 14 
Haushaltungen beftehende und mit Kazenbach eine 
Gemeinde ausmachende Dörflein Mittweiler, und 
oberhalb deffelben der durch den Selz- und Hagenba⸗ 
ber Austaufch von Zweibrüden an Kurpfalz abge⸗ 
trettene Mittweiler Meierbof. 

In dem Dorfe und Zugehoͤr zählet man dermalen 

o Samilien, 265 Seelen: 2 Kirchen, 2 Schulen, 53. 
urgerliche und gemeine Käufer. Die Gemarkung 
enthält 904 Morgen Aecker, 16 M. Wingest, 175 M. 


Wieſen, und 75 M. Wald. 


‘Darin befinden fich verfchiedene der geiftlichen 
Verwaltung und den Reigersbergiſchen Erben zuſtaͤn⸗ 
3 


948 | Oberamt Lautern, 


dige Freigauͤter. An der Waldung gehören vier Baͤſche 
Der Gemeinde, der fogenannte Stalberg aber der 
Kurfürftl. Hoffammer. | 

Eine halbe Viertelftunde vom Orte befindet ſich 
bag fogenannte alte Steinfgeuer-Qucdfiberbergnet. 
Kurf. Friedrich I belehnte (don im J.1473 JafobBarg- 
Beiner und feine ®ewerfer mit zwo Suntgruben zu 
Razenbach uf den zween Bergen neben dem Dorfe 
gelegen u). Vom 3.1769 bis Ende 1787 find 13 
taufend 450 Pfund 30 Loth Quedfilber Dahier gewon⸗ 
nen worden. Das Werk wird noch von 16 Gewer- 
tern mit 6 Arbeitern gebauet. Hinter diefen Berg» 
wert an der Rofenmähle, wie auch an der Altbräde 
follen Ueberbleibſel alter Gebäude, welche für ebema- 
lige Kirchen odes Kapellen gehalten werden, vorbans 
Den ſeyn. 

In dem Dorfe ſtebet eine alte Kirche, Die bei der 
Theilung den Neformirten zugefallen iſt, Die jedoch 
gleich den Katholifchen und Lutherifchen nach Rocken⸗ 
haufen eingepfarret find. ' 

. Der Bchnten wird, wie zu Rockenhauſen, vertbeilt. 
- Das mit einem Schultheiſe und zween Schöffen bes 
ſtellte Dosfgericht fähret im Siegel Den Ritter Georg, 
wie er ben Drachen erflicht, 


6) Schultheiferei Manweiler. 


| iefe Schuftheiferei beftehet aud dem Dorfe Ran» 

weiler, der alten Burg Randeck, und zwo Dazır 
gehörigen Mühlen. Nachbaren find gegen Oſt das 
zum Oberamt Alzei gehörige Oberndorf, gegen Sud 
Die Rheingräfliche Reſidenz Grehweiler, gegen Weft 
das zwifchen Kurpfalz und Zweibrüden gemeinfchaft» 
fiche Schiersfeld, und gegen Nord Keen, das zwi⸗ 


f 








0) Datum Heidelberg uf Dienftag vor Michaelis Anno Do- | 
mini MCCCCLXXIG. | 


.rogre 


j 


u 


Unterams Retkeuhauſen. 23° 


ſchen Zweibruͤcken und Falkenſtein grmeinſchaftlich iſt. 
Manweiler liegt zwo Stunden unterhalb Rockenhau⸗ 
ſen an der Alſenz, die Burg Randeck aber eine Vier⸗ 
telſtunde weiter hinab auf einem hohen Berze. Je⸗ 
nes gehoͤrte zur Raugrafſchaft, war aber an verſchie⸗ 
dene adeliche Geſchlechter zu Mannlehen gegeben, 
und Die Burg Randeck hatte mehrere Gemeinere, 
Die ſolche anfänglich erb- und eigentämtic, befeffen, 
dernach aber Dem Kaiſer und Reiche zu Lehen aufge- 
tragen haben. Einige Derfelben nahmen Davon Den 
Namen an, wie dann Dieterih von Randeck ſchon 
im. XII Jahrhundert gelebt, und das ehmalige Rit⸗ 
tergefchlecht fortgepflanzet haben ſolle x). Im XIII 
und folgenden Jahrhunderten führten auch die Ritter 
von Lewenſtein den Beinamen von Randeck, weil ſie 
daſelbſt Burgmaͤnner geweſen. Embricho genannt von 
Lewenſtein und ſeine Ehegattin Loderadis trugen im 
Jahr 1283 ihren Hof zu Mannewilre unter Ran⸗ 
deckin mit aller Zugehoͤr um ſechszig Mark Achener 
Pfenning dem Erzſtift Trier zu Lehen auf, mit dem 
Bedinge, daß, weil es eigene Guͤter ſeyen, nach 
Embrichs Ableben defſen Ehegattin, Loderadis, ſolche 
lebenslaͤnglich genieſen fole y). Im J. 1327 errich⸗ 
teten Godfried und Georg, Eberhards von Randeck 
Söhne, mit ihren Bruͤdern Eberhard und Wilhelm 
einen Vergleich, Dusch weichen beiden leztern Die Lehn⸗ 
ten zu Oberndorf ‚"NTFannewilre-und Randeck, wel⸗ 
he von K. Ludwig IV zu Lehen räßrten, zugetheilt 
worden 2). Im J. 1405 (zu Heidelberg uf St. Mars» 
garetben Tag) hat Konrad von Nandeden von R. 
Ruprecht zu Lehen empfangen, „Randecke daz Sloß 
„by Lutern gelegen, und waz zu Bilſtein gehöret, 
„Walde, Wege, Wildpann und alle fine andere 
„Rechten und Zugehoͤrunge.“ Im Jahr 1494 hat 











. x) Sumbradt hoͤchſte Zierde Deutfchlandes Tab. 289, 
:J) Nontheim hiftor. -Ttevir. diplom. Tom.1, p- 818. 
<) Gudenus Cod, diplom. Tom. III  PAg- 2; & ſqq· 
y4 


\ 


844 Oberamt Lautern, 


noch K. Maximiljan I Godfrieden yon Manberf 
andern feinen Gemeinern geliehen „‚ DieBee Kan «: 
„degkh mit iren Zugehörungen, fo von imse und Denz 
‚ndeil. Reiche zu Leben rüren, und fp dormal vom 
„weyl. finem lieben Seren und Vatter Dem Römi- 
„ſchen Kaifer zu Lehen empfangen a). 

Das Dorf Manweiler hatte, wie oben fhon ges 
Dat, auch eigene Gemeinere, die ihre: Serechtfam 
anfänglich von der Naugsaffchaft., und hernach von 
Der Pfalz zu Lehen getragen. Adam von Randeck trat 
aber feinen Theil an Manweiler und Oberndorf, wor⸗ 
in er Mitherr gewefen, Kurfürken Ludwig V im J. 
1514 ab, und nad einem mit Berthold von Flers⸗ 
beim drei Jahre bernach errichteten Vertrage follten 
Die Berichte zu Oberndorf, Manweiler und Kazen⸗ 
bach mit alem, was der Obrigkeit anhanget, Der 
Dfalz verbleiben 5). Diefe Drei Dörfer wurden bier 
auf dem Amt Rockenhauſen einverleibt, und im fol | 
gendem Jahre Albrechten van Morsheim eingegeben. | 
Die Herren von Flersheim ald Miterben und Gemer» 
nere der Burg Randeck muͤſſen noch einen befondern 
Theil Daran gehabt haben. Denn in der zwifchen ob» 
gedachten Bechtolds von Flersheim Söhnen vorge: 
sangenen Erbtheilung vom J. 1548 wird ausdruͤcklich 
gemeldet: „Ein Keinen Stock im Schloß Rande 

„gen gegen dem Thurn berüber an der Ringmauer 
n gelegen. tem alle Freiheit und-Gerechtigfeit wie 
„andere Gemeinere vermög Bursfriedend c). Man⸗ 
„meiler dad Dorf unter Randedin gelegen, geböret 
„zum halben Theil dem Junker von Flers heim alein 
„zu, und das andere halbe Theil Herrn Wolfen von 











@) Gudenns ]. c. Tom. IV, pag. SoT', num. 238 
6) Man vergleihe damit, was bei Kepenbad bievon ges 
meldet worden. 
e) Die übrigen Gemeinere waren bamals Hanns Stumpf vor 
Waldeck, Friedrich von Lewenftein, Karl von Lewenſtein, 
Seat Bond von Walde, u und Hanus Marlin von Wa⸗ 


— — — — 
— — — — 


— ee. mw - 


‘ 
\ 


Unteramt Rockenhauſen. 345 


„Qburn. ‚Des haben Heide Herrfchaften in Gemein⸗ 
„ſchaft mit aller Dbrigkeit, Frevel ꝛc. nichts ausge⸗ 


„nommen. Doch haben Flersheim Die hohe Obrig⸗ 


„keit über vier Orte des Gerichts zu richten, vermög 
„, eines alten Weiſsthums. tem ed muß auch jeder 


Unterſaß Dem Junker von Flersheim zween Tag im, - 


„Sabre frobnen, im Wingertgraben, oder worzu 


„man Den brauchen will, und dem bon Thurn auch 


„fowiel. Item ein Hofgut zu Manweiler, Behau⸗ 
„fung und Scheuer mit feinem Begriffe. Item ein 
y, Zeld , daB Tempelfeld genannt ıc. Item ein geld 
„Die Weidelbach genannt ıc. if wuͤſtes Feld, und 
„gehen von Der Pfalz d). Item die Mühlen unten 
„an Manweiler gelegen ıc. Ä 
Nach der Rockenhauſer Amts-⸗Renovation vom J. 
1574 war damals Manıyeiler zwifchen Pfalz und Denen 


von Flersheim gemein 5 Der Rurpfälzifche Antheilaber 


an Dberndorf und Manweiler dem Pfalzgr. Georg 
Johann von Veldenz verſezt. Mit Erlöfchung der 
Simmerifchen Linie fam alles an die Kur zurud. Der 
Flersheimiſche Antheil, wie auch Die Burg Rande 
felbft, wurde währendem Dreifigjährigen Kriege. ledig, 
und Das Lehen vom Kaifer Dem KRurmainzifchen Kanz⸗ 
fer, Niklaus Georg Raigersperg, verliehen, auch 
Durch den Werphälifchen Friedensſchluß beftätiger, 
deſſen Erben ſolches auch bis ander befeffen haben, 
fo daß das Dorf Manmeiler noch wirklich zwiſchen 


‚Denfelben und Der Kurpfalz gemeinfchaftlih fi. 
Ä Durch das Dorf fliefet Die Alfena, treibt Die Nei- 
gersbergifche obere und untere Mühlen, und lauft 


nach Oberndorf. Die Burg Rande, welche vor⸗ 
Diefe Weidelbache gehöret eigentlich zur Manweller Ges 
‘ marfung , fie tft aber Dermalen jmifden Pfalz Zweibruͤ⸗ 
cken und der Grafſchaft Falkenſtein —B ch. Die 
wegen des Lehenverbandes ſich ereigneten Anſtaͤnde ſind 
durch den Hagenbacher Austauſch gehoben, und dergeſtalt 
vergliben worden, daß jährlich ein gewiſſer Zins zur Kel⸗ 
lerei Rodeuhaufen entrichtet werben muß. 


/ 5 


⸗ 


346 Oberamt Lautern, Unteramt Rockenh. 


mals mit ſtarken Mauern, Thhrmen, Graͤben nnd 
Bruͤcken wohl befeſtiget gewefen, wird dermalen von 
einem Hofbauern bewohnt, Dem die Güter in Pfacht 


verliehen find. 


Mit Einfchluß diefer Burg und des Reigersber⸗ 
gifchen Hofes belauft fich Die ganze Bevölferung won 
Manweiler nicht über 38 Familien, die 189 Seelm 
ausmachen. Die Gebäude beftehen in ı Schule, 36 
Durgerlichen und gemeinen, wie auch 2 Ritterſchaftl. 
Haͤuſern. In der Gemarkung-finden fi 196 Mor⸗ 
gen Meder, 52M. Wingert, 34 M. Wiefen,: und 25 
M. Waldbäfche, wovon eine Hälfte der Gemeinde, 


‚die andere aber Den Reigersbergiſchen Erben zuftepet. 


Bor der Reformation war in der Burg Mandel 
eine Kapelle zur Ehre 1.2.3. auch unterhalb am 
Fuſe des Berges eine Kirche oder Zempel mit eine 
Altar-Pfründe. Beide fcheinen der Pfarrei Dbern. 
Dorf untergeben geweſen zu ſeyn e). Bon jener Schloß 
kapelle ift nichtd mehr. äbrigz von der Kirche aber 
ſoll noch einiges Grundgemaͤuer ſtehen. Der dabei 
gelegene den Neigeröbergifchen Erben zugehörige Tem⸗ 
pelmald hat davon den Namen bis jezo beibehalten. 
Dermalen ift zu Manmeiler feine Kirche, fondern die 
Katholiſchen und. Neformirten find nach Oberndorf, 
Die Lutberifchen aber nach Kriegsfeld eingepfarret. 
Den Behnten in der Hauptgemarkung beziehet Der 
Breformirte Pfarrer mit dem Haufe Rande in Ge: 
meinfthaft, aus einigen Bezirken aber Die Gemeine⸗ 
‚re der ehmaligen Burg Stolzenberg /), und aus eie 
nem andern der Freiherr von Hunoldftein mit Der 
Dfarrei Finkenbach. Ä 
. .. ) 

e) Würdtmmein Dieecef. Mogunt. Tom.I, pag. 92. 
5) Die Gemeinere der alten Burg Stoljenberg find ders 
u Saiten u Herzogtum Zweibrüden und die Grafſchaft 





% 


li o3r 
Oberaͤmter Lauterede und 
Beldenz. 





. Einleitung. 
Fire beiden Dberämter find zwar ihrer Lage 


nach von einander ganz verfchieden, in ber 

Gecſſchichte aber fo mit einander verbunden, daß fie, 
obne bei jedem dad nämliche zu wiederholen, nicht 

getrennet werben koͤnnen. 
Lauterecken und was dermalen dazu gehoͤret, 
liegt eigentlich im Nahegaue; Veldenz hingegen 
in dem Moſelgaue. Der erſtere Strich Landes am 
Glaufluß gehörte in den Umfang des Rheiniſchen 
Sranfend, ber leztere aber an ber Mofel zum Hero 
zogtum Dber-Losharingen. | 
Allem Vermuthen nad haben bie Grafen des 
Nahegaues mit Unfang bes XII Sahrhunderts dreis 
erlei in der Folge ſehr merkwürdige Gefchledhter, 
nämlich die Wildgrafen, die Raugrafen, und die 
Grafen von Veldenz gepflanzet, und zwar durch 
einen gemeinfchaftlichen Stammwatter, Emih I, 
ber ben Beinamenvon Schmidburg geführt und im 
J. 1108 gelebet bat. 

| Gerlach, ein Sohn diefes Emichs, war ein Bas 
fall der Bifchöffe von Verdun. Er ifl der erfte, 
welcher fich einen Grafen von Veldenz genennet hat. 
Die Burg Veldenz und die Vogtei mit aller Zuges 





w 


348° Dberämter 


bör war ſchon damals ein Lehen von der Verduni⸗ 
fhen Kirche. | 

Won Lauterecke und dem dazu gehörigen Lan⸗ 
beötheile reichen bie Altern Nachrichten niche fo weis 
hinauf. Da jebod) die dafelbfl erbaute Burg eim 
Zugehoͤr bed. unterhalb am linken Ufer bes Glanz 
gelegenen, und von ber Domkirche zu Verbun le⸗ 
Beurährigen Hofe, nunmehrigen Dorfes St. Dies 
barb, geweien a), fo ifl es fehr wahrſcheinlich, 
daß jener Ort mit eben dieſem Hofe und beffen Wogs | 
tei zu gleicher Zeit, wie die Burg Weldenz , ben 
Grafen diefed Stammes und Namens verlichen ges 
weſen ſey. | 

Die Abtei bed heil. Remigins zu Rheims hatu 
in biefer Gegend auch mehrere zu ihrer bei Rufl 
auf bem fogenannten Memigäberg errichteten Probs | 





ſtei gehörig gemefene Güter, Nenten und Gerech⸗ 


tigkeiten von ben Alteften Beiten her, fo daß ein 
grofer Bezirk den Namen St. Remigisland 
angenommen hat, Die Gerichtbarkeit darüber war 
aber fo wie in dem übrigen am Olanfluffe gelegenen 
Ortſchaften theild dem Grafen, theild dem Kaifer 
and Meiche vorbehalten. | | | 





“Zu einer Urkunde vom J. 1156, womit K. Sriedrih L 
dem Stift Werdun feine Güter beftdtiget hat, heißt es 
ausdrüdlidh Curiam Sandi Medardi cum banno & advo- 
catia & fuis pertinentiis &c. Da nun der Biſchof Lens 
bald zu Verdun in einer Bewilligungsurfunde vom J. 
1389 des Grafen Friedrichs III Gemahlin auf Lauterecken 
bewidmen zu doͤrfen, fagt: Cum Caftello Lasrecke - cum 
fuis pertinentiis, prout ‘ad’ Cüriam ad San&äum Medar- 
dum ſpedare dignofcitur &c. fd folget daraus, daß jene 
—— ſich auch über Lautereden etſtrecket haͤber 
muͤſſe. 


1 — 1.7 .-. J 


Lauterecke und Veldenz. 349 


Anter dieſe leztere gehörte beinahe alles mas 
an ber Lauter gelegen war, und berimalen das Amt 
Bolfflein ausmacht, unter bem befondern Namen 

des Königsland; fohann ein Strich zwiſchen der 
; Ranter und dem Glan, welcher in zwei Kirchſpie⸗ 
| Yen, nämlich in den beiden Hauptorten Reichenbach 
| ud Deinäberg, nebfl ben bahin eingepfarrten Doͤr⸗ 
| fern, Weilern und Höfen beflanden hat. . 
7 Diefeverpfändete K. Ludwig IV an feinen Laub⸗ 
vogt im Speiergan, Georg I Grafen von Veldenz. 
Der Kaifer ertheilte hernach dem Wildgrafen Jo⸗ 
Bann von Dune im J. 1346 bie Freiheit, dieſe 
Pfandfhaften Deinsberg und Reichenbach von ers 
meldeten Grafen und feinem Sohne Henrich um 
Das naͤmliche Gelb, wofür er fie ihnen verfezt hats 
te, einzulöfen 6). Es muß aber ſolches nicht ges 
ſchehen feyn, indem obgebachter Graf Georg I durch 
eine drei Sabre zuvor errichtete Erborbnung biefes 
MPfandrecht feinem Enkel Georg II ausdruͤcklich zus 
gedacht, und lezterer auch bis an feinen im J. 
"3377 obme Leibeserben erfolgten Tod im Befiz gen 
Blieben iſt. Als feine Vettern, die Grafen Hein⸗ 
‚sich III und Friedrich II, im J. 1387 eine Theilung 
unter ſich vornahmen, warb dem Altern unter ans 
bern das St. Remigsland , die St. Michels⸗ 
burg, Ranterede, Burg, Stadt und Leute, mit 
den Dörfern Deinzenhaufen und Nyrthhaufen zc, 
wie auch bad Amt Reichenbach zum Looſe gefchlas 
gen, ohne jener Pfandeigenfhaft ferner mehr zu 
gebenfen. Ja fein Sohn, Graf Friedrich III, 





9) Gleh die AR. Acad, Palat, Tom.I, pag, 70 fq. 


350 Oberaͤmter 


ſezte hernach im J. 1393 feiner Gemahlin, Mar. 
gareih von Naffan, die Burg und Stade Lauter⸗ 
ge nicht nur mit den zu folher, fondern andı ale 
len zu den Reichenbacher und Deinsberger Aus 
tern gehörigen, und namentlic) verzeichneten Dis 
fern, zum Wittum and c). 

Dieſer Friedrich TIL war der lezte Graf von 
Beldenz, und erlebte noch den glücklichen Zeitpuukt, 
bag nad) dem Abſterben des lezten Grafen von 
Spanheim zu Starfenburg ibm wegen feiner Tran 
Mutter, als Miterbin, zwei Drittel ber vordern 
und die Hälfte der hintern Srafichaft zufielen. Er 
Hatte nur eine einzige Tochter, mit Namen Anna, 
die an Pfalzgrafen Stephan, Kaiſers Rupredw 
dritten Sohn, Stammpvatter bes Pfalz-Imweibri 
ckiſchen Haufes, wovon bie nody blühende Kur⸗ uub 
Pfalzgraͤfliche Linien entflanden find, vermähler 
mar, und mit ihn fünf Prinzen gezeuget batte, 
wovon drei dem geiftlichen, und zween dem weltli⸗ 
chen Stande gewidmet worden. Well nun auf 
biefe Teztere nicht nur bie vaͤtterliche, ſondern auch 
die ſaͤmtliche Veldenzifche, und zum Theil die Span⸗ 
heimifche Lande bei dem hohen Alter ihres Gross 
vatters, des Grafen Friedrich von Veldenz, fallen 
mußten, fo errichtete dieſer mit feinem damals ſchou 
im Wittwenflande lebenden Eidam, Pfalzgrafen 
Stephan, im J. 1444 eine feierliche Erborbnung, 
wonach jene ſaͤmtlichen Lande unter die zween welt⸗ 

lichen Söhne und Enkel, die Herzogen Friedrich und 





e) Diefer Bewidmungebrief fudet fi in dem aten biſtori⸗ 
{den Bande der Aa. Acad. Palat. p. 396 , num. XXxVItI. 
OD x 


Lauterecke und VBeldenz. 35T 





Benz, mithin auch das St. Remigsland und Lau⸗ 
berecke mit allem, was dazu gehörte, zugetheilet 
worden iſt. — 

Gedachter Herzog Ludwig, gemeiniglich von 
Veldenz genannt, hinterlies dieſe Grafſchaft feinen 
beiden Soͤhnen, Kaſpar und Alexander, dieſer 
aber feinem aͤlteſten Sohne, Herzog Lubwig II, 
welcher zween Bruͤder hatte, Georg und Ruprecht, 
die den geiſtlichen Staub angetretten, und foͤrmli⸗ 
chen Verzicht auf die vaͤtterliche Erbſchaft gethan. 
Allein in der Folge gieng ed ganz anders. Dem als 
Herzog Ludwig II im J. 1532 geſtorben war, und 
einen einzigen minderjaͤhrigen Prinzen, Wolfgang, 
hinterlaſſen hatte, ſo uͤbernahm deſſen Oheim, ob⸗ 
gedachter Herzog Ruprecht, die Vormundſchaft und 
Regierang.im Zweibruͤckiſchen. Auch verlies er 
bei ben damals ausgebrochenen Religionsſpaltun⸗ 
gen den geiſtlichen Stand, und vermaͤhlte ſich im 





3.1537, eher noch als fein Muͤndling die Grosjähs - 


rigkeit erreichet hatte. Nachdem er nun bald dar⸗ 
anf einen Prinzen gezeuget, verlangte er einen Erb⸗ 
theil an ben vaͤtterlichen Landen, uud bat ben Land⸗ 
grafen Philipps von Heſſen, um feine Vermitte⸗ 
bung. Dieſer brachte e8 babin, daß zu Marburg 
im 1 543 ein Vertrag errichtet wurde, bdurch 
welchen Herzog Wolfgang ihm 1) Lauterere; 
Schloß und Flecken, nebſt den Dörfern Heinzen⸗ 
hauſen, Lonweiler, Bersweiler und Winsweilev, 

dergleichen bas Gettenbacher Bericht d) mit allen 


4 In den verfgiedenen Abdraͤcen dieſes Vertrages heißt 


dwig, getheilet, und lezterm bie Graffchaft Wels 


⁊ 
— —— — PIC) 


h2 


352 | Oberaͤmter 


Dörfern und Höfen ꝛc. Item das Kloſter Aeruf 
giuöberg mit allen Renten, Biufen sc. 2) Dass 
Dans Velden; ſamt bem Thale und zugehörige 
Dörfern, naͤmlich Veldenz, das Thal, Bergen, 

Gorenhauſen, Duſemont, Muͤlheim und Aal 

mit allen Zugehoͤrungen zc. für ſich und feine maͤnn⸗ 
liche Leibeserben auf ewig abgesretten, unb Iebigs! 
lich die Mann- und Lehenſchaften fich vorbehalten 


bat. 

Hiedurch entſtand alfo ein neuer Zweig dei 
Pfalz-Bmweibrüdifchen Hauſes, ben man ben Vel⸗ 
denzifchen nannte. Dieſer erhielt noch aus ber 
Erbſchaft des Kurfuͤrſten Ottheinrichs bie Grafı 
(haft Luͤzelſtein, und die Haͤlfte der Gemeiufchaf 
Guttenberg ſamt dem Pfaͤlziſchen Theil an Alſen. 
Unter des Pfalzgrafen Georg Johann von Vel⸗ 
denz 4 Söhnen entſtand eine nene Theilung. Der 
aͤlteſte, Georg Guſtav, hekam nach ber von feinem 
Herrn Vatter fhon Im J. 1571 errichteten Exbs 
srbnung Lauterede und Velden; mit ber Pfanbs 
Schaft bes Aeınter Wolfflein und Rockenhauſen, der 
zweite, Sohann Augufl, erhielt Luͤzelſteinz bie 
beiben jünaften aber, Ludwig Philipp und Georg 
Johaun, die Hälfte der Gemeiuſchaft Guttenberg 
mit einander. Won biefen vier Veldenzifchen Zwei 
. "gen verdorrten bie brei lezten wieder gar bad, und 
Ihre Erbtheile feymolzen unter Plalitee Leopolb 





68 zwar das Outtenbacher Gericht; es iſt aber ein * 
fendarer Schrelbfehler. Die dermalige Schultheiſerei Rei— 
denbach hielt damals ihre Gerichtstaͤge gu Gettendach, 
jezo Jettendach genaumi, _ ., 


⸗ 


— nn en TI nn RI IT nn gern mp nn 


4 


Lauterede und Veldenz. 383 


Sudwig im J. 1654 gaͤnzlich zuſammen. Dieſer 
Sberlebte feine wiewohl zahlreiche Rinder, unfarb 
im I. 1694 ohne Hinterlaſſung einiger Leibeserben: 
Hier geſchahe ed nun, daß mehrere Prätendens 
ten ein vorzuͤgliches Recht zu dieſer Erbſchaft zu ha⸗ 
ben glaubten. Kurf. Johann Wilhelm nahm Be 
fi; von Lauterecke und Veldenz. Allein die Könige 
in Schweden, Karl Xlu. XILals —— von Zwei⸗ 
bruͤcken, und die Pfaͤlziſchen Haͤuſer Sulzbach und 
Birkenfeld machten zugleich Auſpruch darauf, wor⸗ 
uͤber ein langwuͤhriger Federkrieg entſtande). Jene 
hieher gehörigen beide Aemter wurden daher ſeque⸗ 
ſtrirt. Ehe aber dieſes erfolgte, ſtarb der König 
in Schweden, Karl XII, als der maͤchtigſte Com⸗ 
petent, nud endlich auch Pfalzgraf Guſtav Gar 
nuel, wodurch bie Zweibruͤckiſche Linie gänzlich eve 
Joſchen if. Diefes nun gab zwilchen Kurf. Kart 
Philipp und dem Pfalzgrafen Chriſtian III von 
Birkenfeld zu einem neuen Streit Anlaß: Jedoch 
award bie Sadıe endlich in Güte vermistelt, unb 
am Ende des Jahres. 1733 ein Vertrag errichter, 
wodb noch Kurpfalz bie beiden Aemter Lauterecke und 
MWeldenz behalten, hingegen feinm Theil an ber 
SGemeinſchaft Guttenberg Pfalz-Birkanfeld allein‘, 
bie Srafſchaft Luͤzelſtein aber eben diefem und dem 
Pfalz-Oalzbadhifgen Haufe in Gemeinſchaft übers 
Laßen hat. | . * J 
Aus dieſer kurzen Geſchichtserzaͤhlnug erhellet 


22 


r 


— — — 





) Die desfalls im Drude erſchienenen vielen Schriften find 
- ’ in bes Finßerwalds Germania Princeps pom Houſe Pfalz 
verzejichnet. | ' ln 


Pf. Geographie IV. u 3 


— 


4534 Dieiun 





elfo, daß Seibe Wernter feit Erlſchang ber al 
Crän von Veldenz einerlei Beſizer und gleich 


Schickſale gehabt, folglich in gegeuwärtigen Bor 


Hericyte nicht wohl von einauber getrennet werben 
Bonnten. Soviel aber bie geographiſche Weliuke 
ſenheit eines jeden anbelanget,, fo ſol nun das Nu 
gbige davon beſonders angeführet werben, | 
Das Oberamt Lauterede beſtehet heutigen Zu 
geb and zwo Schultheiſerelen ober Dauptgerichten 
als exftlich aus Lauterecke der Stadt, mit deu vie 
Dörfern einzenhaufen, Lonweiler, Vers mi; 
Wiursweiler; zweitens aus ber Schultheiferei Res 
chenbach, wozu ein Dorf gleihen Namens, % 
senbaih, Kollweiler, Stegen, Schwanden, dv 
ckenberg, Limbach, Boͤttenhauſen, Mazeubad, 
Gimsbach, Deinäberg und Stegen, Haſpach, Rap] 


Ober · Stauffenbach und Albesbach, fobann der Goſ⸗ 


fenberger- und Reheweilerhof gehören. Dieſe Ge⸗ 
richter liegen von einauder ganz abgeſondert. Dem 
dad Lauterecker begreift ben kleinen Bezirk des Win 


kels an bein Ausfluſſe der Ranser iu den Glan, wel⸗ 


her ungefähr zwo Stunden in der Länge und eim 
Stunde in der Breite betragen mag. Er graͤnzt 
eu Oſt au die unumehro zum Unseramt WBalfs 
4 gehörige Schultheiſerei Hohenoͤllen, gegen 
Sub und Welt an das Rheingraͤflich Grumbachi⸗ 
ſche und gegen Nord an das Pfalz-Bweibrädifche 
Gebiet. Das Gericht Reichenbach hingegen lieg 
weiter oben am Glan; beträgt ungefähr dritthalb 


‚ Stunden in ber Länge und drei Stunden in der 


Breite, Seine Nachbaren find gegen Oſt und Sup 


X 


—— — — — —— —— — ———- —— — 


N 


Lauterecke und Veldenz. 355 


a8 Oberamt Lautern, gegen Weſt und Nord wies | 


»erum bad Pfalz Zweibruͤckiſche Gebier. 
Das ganze Oberamt beſtehet auſſer einigen Ber⸗ 
en meiſtens aus kleinen Huͤgeln, die theils mit 

SB aldbäfden bedeckt, thelld an Getraide fruchtbar 

ind. In den Thaͤlern befinden ſich gute Wieſen 

zur Weide und zum Futter. In der Schultheiſe⸗ 
wei Lauterecke find einige Weinberge angepflanzt, 
von welhen Wahssum in ber Schulsheiferei Reis 
cheribach nichts. anzutreffen iſt. Hingegen findet 
man darin Erze von Queckſilber und Steinfohlen, 

Die JInwohner ernähren fi übrigens hauptſaͤchlich 

anit dem Aderban und ber Viehzucht. Alle Din 

fer beinahe Haben ihre eigene Schäferein. .' 
Die Bevoͤlkerung bed ganzen Oberamts beftanb 
voriges Jahr in 877 Tamilien, welche überhaupt 

3957 Seelen ausgemacht haben. An Gebäuden 

wurden gezäblet 12 Kirchen, 11 Pfarrhaͤuſer, 12 

Schulen, 686 burgerliche, 49 gemeine und 7 freie 
Haͤuſer. Die Gemarkangen enthalten zufamınen 

-13327 Morgen Ackerfeld, 175 M. Weinberge, 
2510 M. Wieſen, 18 M. Gärten, und 4211 M. 
Wald. 

Hierausd läßt ſich von felbft ermeflen, daß Lau⸗ 
teredde ungeachtet der vielen dazu gehörigen Ort⸗ 
fchaften dennoch unter bie geriugſten Oberämter zu 
zählen ſey. Bon jenen meiflen Dörfern koͤnumnt 
vor den KIV Jahrhundert in deu noch zur Zeit bes 
kannten Urkunden faſt nichts vor. Wahrſcheinlich 
find fie nur in Weilern ober Höfen beſtanden, die 

‚ zudem Hauptorten, worin fich die Pfarrkirchen bes 
funden, geböres haben, hernach aber Pr die vers 
2 


/ 


358 Deiner 


Gold gefanden wir, fo Bat diefes fonfl-Kiekne Muss 


en ben weſentlichen Bebürfniffen keinen Mangel. 


- Die ganze Bevoͤlkerung biefed Oberamts bes 
trägt berinalen nur 516 Samilien, bie 2318 See⸗ 
len ausmadhen. Au Gebäuden werben gezählt 7 


. Kirchen, 3 Pfarrhäufer, ı Schulhaus, 493 bur« 


erlihe, 8 gemeine und 7 freie Däufer, nebſt 14 
uͤhlen. Die Morgenzahl aller Gemarkung bes | 
fehe in 1166 Ackerfeld, 370 Weinberge, 530 
fen, 127 Gärten, 242 Weide, und 1093 

) 


Bon ben Kirchen- und Religiondzuſtande der 
belben Dberämter Lauterecke und Veldenz iſt noch 
zu bemerken, daß in dem Vertrag vom J.1733 
desfalls die Worfehung geſchehen, unb es bei ber 
angetroffenen Verfaſſuug gelaflen worden fey. Weil 
vun die ausgeftorbenen Wfalzgrafen Veldenziſcher 
Linie fi) zur Evang. Luth. Religion befennet, und 
folche mit Ausſchluß der andern allenthalben einges 
führet hatten, fo find biefem Religionssheile au 


‚ tie Kirchen mit ihren Gefällen allein überlaflen, 


jeboch ben Katholifchen die Uebung ihres Gottes⸗ 
bienfles zugleich geflattes worden. Die Reformirs 
sen haben alfo in beiden Oberaͤmtern Beine Kirche, 
außer zu Neunkirchen, die fie in neuern Zeiten aus 


. milden Beiträgen erbauet, und mit einem Prebie 


ger verſehen haben, dem alle Drsfchaften des ganzen 
Oberamts Lauterecke eingepfarret find. Hingegen 
haben ſelbige im Oberamt Veldenz weder Kirche 
noch oͤffentlichen Gottesdienſt, ſondern die darin 
ſeßhafte wenige Familien laſſen jaͤhrlich zur oͤſterli⸗ 
chen Zeit auf Ihre Koͤſten einen Geiſtlichen koma 


* 


| ee ——— — * — 2 — — — — — — Er ——3* — — — ** 
[4 


Lanterecke und Veldenz. 359 


zen der ſich mit ihnen In einem Privathauſe ver⸗ 
ſammelt, und das Abendmahl austheilt. 


Bon der Gerichtbarkeit in beiben Dberämterm 


ift oben ſchon bemerket worden, daß feis ber geflife 


gesen Pfalz-Veldenzifchen Lisie zu derfelben Vera 


waltung nur ein abeliher Amtmann, jedoch aber 
in jebem ein befonberer Amtsverweſer, welcher zus 
gleich die landesherrlichen Gefälle zu erheben hat, 
mebft einem Umt- und Gerichtfchreiber angeorbnes 
geweſen fey. Unter jenen abelihen Beamten fine 
den fih | 

1580 Hugo Zant / von Merle, ber zu Lanterede 

begraben liegt. 


1710 Wolfgang Eberharb Freiherr von und zu | 


Dalberg. | 
1722 Franz Edenbert Kämmerer von Wormd, 
Freiherr von Dalberg. | | 
1732 Friedrich Anton Chrifloph Freiherr von Dals 
berg, + im 3. 1775. | | 
1775 Philipp Anton Freiherr von Dalwigk, vers 
aufte diefe Stelle | 
1777 an Joſeph Edelen von Bruͤck, bes h. R. R. 


1) Lauterecke. 


Dieſe Burg und Stadt liegt am Zuſammenfluſſe 
des Glans und der Lauter, achtzehen Stunden von 
- Mannheim nordweſtwaͤrts. Bon gedachtem Zuſam⸗ 
menfluffe hat der Ort feinen Namen erhalten 4). Daß 











s) Dergleihen an Zlüffen liegende, und auf eck fih endi⸗ 
gende Drtfchaften gibt ed mehrere andere, ald zum Bei⸗ 
fiel igeineg am dihein, Tronec an ber Tron anf dem 


Ba 


° 
ö— — — —— — 





358 Deiner > 


Gelb gefunden wirb , fo bat dieſes ſouſt Eleine Au 
an den weſentlichen Bebürfniffen keinen Mangel. 
+ Die ganze Berölferung dieſes Oberamu bei 
trägt bermalen nur 516 Familien, bie 23 18Ser⸗ 
len audmachen. Au Gebäuden werben gezäiky 
Kirchen, 3 Pfarrhäufer, ı Schulfaus, 493 ber 
erliche, 8 gemeine und 7 freie Däufer, webfl u 
—2* Die Morgenzahl aller Gemarkung be 
* in 1166 Ackerfeld, 370 Weinberge, 530 
in, 127 Gaͤrten, 242 Weide, unb zog 

b | 


Won dem Kirchen- und Religionszuſtaude * 
belben Oberaͤmter Lauterecke nnd Veldenz End 
gu bemerken, daß in dem Vertrag vom J. 1733| 
deöfalls die Vorſehung geſchehen, und es bei be 

angetroffenen Verfaſſuug gelaflen worden fep. Weil 
vun die auögeftorbenen Pfalzgrafen Veldenziſcher 
Linie ſich zur Evang. Luth. Religion befenuet, und 

folche mit Ausſchluß des aubern allenthalben einges 
führer hatten, fo find dieſem Meligionstheile and | 
die Kirchen mit ihren Gefällen allein überlaffen, 
jedoch den Katholifchen die Uebung ihres Gottes 
dienfles zugleich geflatter worden. Die Reformir 
ten haben alfo in beiden Oberaͤmtern Beine Kirche, 
auſfſer zu Neunkirchen, die fie in neuern Zeiten aus 
: milden Beiträgen erbauet, und mit einem Prebis 
ger verfehen haben, dem alle Drsichaften des ganzen 
Oberamts Lauterecke eingepfarret find. Hingegen 
haben ſelbige im Oberamt Veldenz weder Kirche 
noch öffentlichen Gottesdienſt, ſondern die darin 
ſeßhafte wenige Familien laſſen jaͤhrlich zur oͤſterli⸗ 
hen Zeit auf ihre Koͤſten einen Geiſilichen kom⸗ 





—* 


Lauterecke und Veldenz. 359 


been , der ſich mit ihnen in einem Privathauſe ver⸗ 
ammelt, und da Abendmahl austheilt. 
Won der Gerichtbarkeit in beiden Oberaͤmterm 
E oben ſchon bemerket worden, daß ſeit der geſtif⸗ 
seen Pfalz Velbenziſchen Linie zu derſelben Ver⸗ 
pealtung nur ein abeliher Amtmann, jeboch aber 
kan jedem ein befonderer Amtsverweſer, welcher zus 
gleich die Ianbeöherrlichen Gefälle zu erheben hat, 
mrebft einem YUnt- und Gerichtſchreiber angeorbnes 
geweſen fey. Inter jenen abelichen Beamten fine 
ben [id | on 
im 580 Hugo Zant / von Merle, ber zu Lanteredle 
begraben liegt. | me 
„710 Wolfgang Eberharb Freiherr von und zu 
Dalberg. | 
722 Franz Eckenbert Kämmerer von Wormd „ 
Freiherr von Dalberg. | 
1732 Friedrich Anton Ehriſtoph Freiherr von Dals 
berg, im G.1775. | 
2775 Philipp Anton Freiherr von Dalwigk, vere 


£aufte biefe Stelle | 
1777 ge Joſeph Edelen von Bruͤck, bes h. R.R. 
itter. 


1) Lauterecke. 


Diefe Burg und Stadt liegt am Zuſammenſluſſe 
des Bland und der Lauter, achtzehen Stunden von 
- Mannheim nordweſtwaͤrts. Bon gedachten Zuſam⸗ 

menfluffe hat der Ort feinen Damen erhalten A). Daß 


- 











6) Dergleihen an stäfen liegende, und auf eck fi endi⸗ 
gende Ortſchaften gibt ed mehrere andere, als zum Bei⸗ 
Wieitpeineg am Rhein, Trone an ber Tron anf dem 


34 


x. 


360 Dberamt 


Die Burg von den Bischäffen zu Verdun zu Lehen en 
pfangen worden, haben wir in der Einleitung fabe: 
bemerfet. In welcher Beit Lauterecke zu einer6tadı 
gemacht worden, fönnen wir nicht genau angden. 
Da es aber in einer Urkunde vom 3.13.43 hakt: 
Auterechin Burg und Dorf s), und in einer m 
Dern vom J. 1384 Burg und Stade k), fo läßt fh, 
‚Daraus fchliefen, Daß K. Karl IV folde mie Sta 
sechten und Freiheiten begabet babe. Die Dur 
ſcheint Damals der Siz einer befondern Linie da 
Grafen von Veldenz gemwefen zu feyn. Als Bernad 
Die ganze Sraffchaft an das Pfalz-Iweibräckifche, 
Haus gefommen, und endlich Kraft Des Marburger 
Vertrags vom J. 1543 für Des Herzogs Alexander 
jüngften Sohn, Ruprecht, aus den zu dieſer Graf. 
Schaft gehörigen Landen ein befondered Fuͤrſtentun 
‚errichtet worden, wäßlten Die von gedachtem Ruprech 
abflammende Pfalsgrafen die Burg Lauterede zus ib., 
sem befländigen Aufenthalt, wobei ed auch bis zu 
Erloͤſchung derfelben geblieben fi. j 
Das Gebiet der Stadt wird von Dem Bien und 
Der Lauter benezet. Eine halbe Stunde oberhalb der 
Stadt fällt die bei Sulzbach im Grumbachiſchen ent⸗ 
fpringende Schweinsbady I) in den Glan. Diefer 
fliegt weſtwaͤrts, die Lauter aber ſudoſtwaͤrts vorbet. 
Der Slan, nachdem er bei der Stadt die Lauter aufı 
genommen, fezet feinen Lauf Durch die Pfolz-Zweis 





GHundsruck, Albeck an der Alb im -Wirtenbergifchen, 
Igſareck am Einfluß der Ammer in bie Ifar in Baiern ic. 
5 Im der Mutichirung Gr. Georg I von Veldenz zwiſchen 
. .. feinem Sobne und Enkel. — 
X) In der Theilung zwiſchen Heinrich III und Friedrich II 
Grafen von Veldenz. oo. 
A In eben angezogener Brübertheilung zwiſchen Sr. Hein⸗ 
‚rich II und —R II vom J. 1387 beißt es in Gr. 
. Heinrich Lofe: „Item alles was er von der Lauter 
„und Kautereden, und von der Swenzenbad au bie 
‚an die Saar mit feinem Bruder bisher in Gemein 
0a befeflen. 


— — — — — —— J — .. — —— — — pn en 2* 


3 


Eauterecke. | 561 


1 Bräcifchen Staͤdtgen Odenboch und Meifenheim, von 
t Da Durch einen Theil-ded Rheingraͤflichen Gebiets 
n fort , bis er fich bei Stan-Ddernheim in Die Nahe er» 


1. giefet. Die Lauter treibt zwo Mahl- und eine Del: 


y müble, wovon cine Mahl- und die Oelmuͤhle der Kur⸗ 
si Fürfil. Hofkammer, Die andere Mahlmühle aber dem 
N Rheingräflichen Haufe Grumbach zuftändig if. Durch 
Die Stadt ziehet eine von Lautern nach Kirn, und 
neben vorbei eine andere von Mainz über Kreuznach 
und Meiſenheim nach Zweibräden führende Landſtra⸗ 
fe, weshalben auch in der Stadt Der Landzoll erho— 
ben wird. 2 

». Die dermäalige Bevoͤlkerung derfelben beftehet in 
109 Samilien , 607 Seelen. Die Gebäude in ı fir: 


Höufern, nebft 2 Mühlen. "Die Gemarkung enthält 
1472 Morgen Meder, 93 M. Wingert, 180 M. Wies 
fon, 12M. Bärten, und EM. Wald, 


— er SEHE ET” EEE. SE rm EEE ES B- 


»In Diefer Gemarkung liegt drei Viertelffunde bon’ 


ber Stadt weſtwaͤrts der in Erbbeftand verlichene 


windbergerhof m), nedft einigen freien adelichen. 


und Parrgätern. Die in mehrern Bezirken zerſtreut 
liegende Waldbäfche find theils der Kurfürftt. Hof⸗ 


kammer und der Gemeinde, theild der Kirche und. 


beſondern Untertdanen zuffändig. Ueber diefeibe iſt 
ein befonderer Förfter angeordnet, Der unter dem 


Vorſtmeiſter zu Lautern fiehet. Eine halbe Stunde 


Son Der Stadt befindet ſich Die peinliche Richtflätte 
auf einer Anhoͤhe. nn Bu 
Das alte Färftl. Schloß wird von dem Oberamts- 
Dermefer bewohnt, und zum Umthaufe, Regiſtra⸗ 
tur ic. benuzet. Die ehmalige Kanzlei iſt aus Man⸗ 
8* des Unterhaltd ganz baufaͤllig; hingegen der alte 
hurm merkwuͤrdig, worin Pfalzgraf Leopold Lud⸗ 











| 

| — 

| m) 7— Gr. Friedriqa Theile heiſet es; Item der Sof zu 
inzberg, DEE 


83 


che, 4 Pfarshäufern, 116 burgerfichen und ſtaͤdtiſchen 


. 
° 
14 
— — — ————— 


ö— — — — — — — — n.. 


‚362 | Oberamt 


wis, der lezte Veldenziſcher Linie, feinen ältefen Sehe 


Guſtav Philipp über ein ganzes Jaht lang gefaͤnglich 
aufbewadren, endlich aber ans 24ten Ded Monate 
Suguft im J. 1679 durch feinen Wachtmeiſter, Je⸗ 
remias Berto, im Bette erfchieffen laſſen m). 

Bon dem alten Rirchenzuftende iſt und nichts be⸗ 
fannt. In dem %.1690 ward in Kriegdzeiten von 
den Sranzofen neben der Evang, Luth Religion auch 
Lie Katholifche eingeführt. Die Dermalen vorbande⸗ 
ne Kirche if im J. 1725 neu erbauet und Den beiden ' 
Religionstheilen zu gemeinfchaftlichem®ebraucheäber: 
offen worden. Sie ift beiderfeitd mit Pfarrern be 
ſtellt, die auch Die vier übrigen Dörfer und Höfe der 
Schultheiſerei Lauterecke zu verfeben baben. Der Le 
tholiſche hat nebft dem auch Die weitläufige Pfarre 
Offenbach o), in welchem Orte Derfelbe bis 1716 ge 
wohnet bat. Dazu gehören alle in dieſer Gegend 
Dem —— — Haufe zuſtaͤndige 


Doͤrfer, Hundheim, Nerzweiler, Hinzweiler, Ober 


weiler, Aſpach, Eſchenau, Ilgesheim, Deimberg, 

Ober·Eiſenbach, Kyrweiler, Sulzbach, Hamberg, 
Buborn, Hausweiler, Grumbach, Langweiler, Nie⸗ 
Der- und Ober⸗Jeckenbach, Merzweiler, Hopſtetten 
und Kappein; ferner die Palz-Zweibrädifchen Doͤr⸗ 
fer Esweiler, Horſchbach, Elzweiler und Hagenbach s 
das dem Freiherrn von Kellenbach zufländige Dorf 
Eiſenbach: das Steinkallenfelſiſche Gt. Julian, des 





m dem Lantereder Epangeliſchen Kirchenprotololl If 
getragen, daß der junge Pfalzgraf wegen aan 
Mordthaten, und gegen feinen Herrn Vatte 

nenen Mebellion,, auch anderen Unthaten 5 — u 


— weite mg. 1769 zu Sielöräden —ERt wor⸗ 


— — — 


— — —— 


—— — — — 


— — — — 


der Burg 


Lauterede. 363 


guiſchen Orunbach und Leyen gemeinfchaftl, Nieder 
ben ıc. In Lauterede if daher nur eine Fruͤhe⸗ 
meferei. Die Reformisten End nach Neunkirchen eine 


gepfarret. 


Am Zehnten in der Hauptgemarkung beziehet der 
Freibderr von Warsberg die Haͤlfte; an Der andern 
Hälfte aber der Reformirte Pfarrer zu GlanOden⸗ 
bach zwei Drittel, und Der Freiherr von Raesfeld 
das übrige Drittel p). Den fogenannten Dumpfer 


Zehnten geniefet der Freiherr von Boos zu Walde; 
von den Neubruͤchen aber, wie auch von dem Kame⸗ 


ral und Windbergerhofe die Kurf. Hofkammer. 
Die ſtaͤdtiſche Gerichtbarkeit wird von einem An⸗ 
wald ſchultheiſe und vier Rathsgliedern verwaltet. 


a) Heinzenhauſen, ein geringes Dörflein von 
15 Häufern, am rechten Ufer der Lauter, eine halbe 
©tunde oberhalb Lauterecke gelegen, hieß vor Alters 
Aeinzenmanneshbnfen. Als Heinrich von Hohenecke 


‚ und feine Ehefrau Margareth ihren Theil an Den zum 
Seidelhofe zu Mittel-Nosbach gehörigen Gütern, 


Mechten und Gefällen im J. 1279 an den Abt und 
Konvent des Ciſterzerkloſters Dtterburg verkauften, 
festen fie Dem Kaifer und Reich dafür Die Lamprechts⸗ 
muͤhle und eine Wiefe in Heingenmanneshufen zum 
Leben ein, welches ie auch im J. 1292 Durch Fried» 
rich Grafen von Leiningen ald des Reichsamtmann 
zu Yautern empfiengen 9). Jedoch ſcheinet Der Ort 
mit der Degtei jederzeit den Örafen don Veldenz und 

auterede unterworfen gemwefen zu feyn. 
Die Lauter treibt dahier eine der Kurfürflichen 





>) Diefes Drittel befafen ehmals die Kraz von Scharfen⸗ 

fein ale ein Veldenziſches Lehen, nebft dem Leitenbers 

gerhof. Weil nun die Herten von Raesfeld ſolches Les 

en anſprechen, hat Kurpfalz einen Befchlag barauf gelegt. 

9 In der Kalferl. Beftättigungsurkunde apud Lusream IV, 

Calendas Februarii heißt e8: Cum prato in Heinzenmanı 
neshufen fite fub earo Wolveftein, 


” 


964 Oberamt 


Hoſkammer zuſtaͤndige Mahlmuhle. Die Gemarkung 
enthält 304 Morgen Aecker, 19 M. Wingert, 53 8. 


Wieſen, anderthafd M. Gärten, und 145 M. Wald. 


‚In diefer Gemarkung liegen einige der Rurfürfl, 
Hofkammer zuftändige Meder und Wiefen #), ferner 
der fogenannte Wuſthauſerhof, und ein anderes 
dem Freiherrn von Boos zu Waldeck gehörige Hof⸗ 
at ꝛe. Bon den Waldungen befizet die Kurfürſtl. 
Hofkammer theild in Heinzenbaufer, theild in Lohn⸗ 
weiler Gemarfung den fogenannten Jungwald und 
Hellrech, melche ungefähr 120 Morgen Landes betra⸗ 
gen, das übrige Die Gemeinde. Sie ſtehen ſaͤmtlich 
unter der dauterecker Forſthute. ' | 

Die Katholiſchen und Lutherifhen Inwohner ger 


hen nach. Lauteredden zur Kirche, und die Reformir 


fen nah Neunkirchen. Den Zehnten in der ganzen 
&emarfung beziehet' Die Kurf. Hoflammer. 


3) Lobnweiler liegt am linken Ufer der Laster 


eine Diertelftunde oBerhalb Yauterede. Durch das 


Dorf fliefet Die aus Dem Gebirge zuſammen rinnens 
de Koppbach, welche fih unten am Drte in gedach⸗ 
te Lauter ergießt. Diefe treibt fodann eine Mapl- 
und Oelmuͤhle. en 

Die dermalige Inmwohnerfchaft beftehet in 54 Fa⸗ 
milien, welche 220 Seelen ausmachen. "Die Gebaͤu⸗ 
be in einer Kirche und Schule, 45 bürgerlichen und 
gemeinen Häufern. Die Gemarkung in 722 Morgen 
Meder, 28 M. Wingert, 55 M. Wiefen, dritthalb DR. 
Gaͤrten, und 252 M. Wald. 

Auſſer einigen dem Lutheriſchen Pfarrer zu Lau⸗ 


terecke zum Genuſſe angewieſene Wieſen find feine 


1 
———hmi——— — — — —————— 





) Dieſes ſcheinen ehen jene Aecker und Wieſen zu ſeyn, 
welche die alten Herren von Hohenecke dem Reiche zu 
> Lehen einaefent haben, ımd hernach an bie Pfalz wegen 
der Pfandſchaft auf Lautern und Das fogenannte Koͤnigs⸗ 

land gefallen find . 


emo — — m — 7093: -. 


nn Waierecke. 865 


Sreigfter in der Gemarkung. Ban den darin gele⸗ 
gern Waldbuͤſchen gehören fünf Der Bemeinde, einer 
SDfalz-Bmweibräden, einer der Probſtei Offenbach, und 
— — gewiſſen Unterthanen des Dorfes eigen⸗ 
1 “>, * 

Jun dem Dorfe befindel ſich eine zwiſchen den Evan⸗ 
gelifchen und Katbolifchen gemeinfchaftliche Kirche, 
ein Sifiel-nan: Kauterede. 


Den Zehnten beziehen Die Freiherren von Boos 


au Waldeck icrn Dumpf, das Landgraͤfliche Haus Heſ⸗ 
- fen-Dasmpfott.ins Leyenberg, und Die Kurfuͤrſtl. Sat 
kammer von den Neubrächen. — 
4) Bers-.und Winsweiler. Dieſe beiden Orte 
zuſammen machen nur ein geringes Dorf aus. Sie 
liegen am Slane, eine halbe Stunde oberhalb. Lau» 
terecke ſudwaͤrts, Bersweiler auf der rechten, und 
Windneiler‘ en der, linken — deſſelben. — 


terede — hei —* die hernach in eine 
Dorfgemeinde angewachſen ſind. 

Der Glan treibt eine an feinem rechten Ufer ge» 
legene Kameral Erbbeftanddmähle. Durch Berswei⸗ 
ler ziebet auch Die von Mainz über Kreuznach und 
Meifenheim nah Zweibruͤcken und in Lotharingen füh- 
zende Strafe, weswegen in, Dem Dorfe ein Landzou 
‚erhoben wird. 

Voriges Jahr fanden ſich 37 Familien, 156 See⸗ 

‚den ‚ ı Kirche, ‚35 burgerliche und gemeine Haͤuſer in 
beiden Dörflein, und in Deren Gemarkung 611 Mor 


er ng nn I 
ut Dart Jief. Crolliu- haͤlt dag Bruningeswilere 
— heinftied von Ruͤdesheim dem von ibm Vene Deicint 
ferien Offenbach im. ı 150 anderthalb Heofgüter, verkies 
.- ben bat, für das dermalige Bersweiler (Sieh deflen No- 
. titiam de 


no viele Zweifel unterworfen bleibt, 


\ 


ella St. Mariae in Offenbach pag. 8.) — 


— — — —— 


+ 


368 Oberamt 


in Ober⸗ und Nieder⸗Gittenbach abgetheitt =), folge» 
lich ein Doppelted Dorf, dag erſt in folgenden Zeiters 
in eine Gemeinde und Gemarkung zuſammen seflof- 
fen if. Seinen Namen hat es ohne Zweifel vonder 
oberhalb aus zwei Wiefengrüänden, Selchenbach md 
Ruzenbach genannt, enıfpringenden Bach, weiße 
anter dem Drte eine Mahlmühle treibt, bei Eßweiler 
daB von Moth-Seelberg kommende Baͤchlein auf: 
nimmt, und bei Hundheim in den Glan fält. 
Die Bevölkerung dieſes Ortes belauft ſich auf og 
Jam. 455 Seelen ; Die Bebäude beflehen in ı Kirche, 
‚a Pfarrhaus, ı Schule, 79 burgerlichen und gemei⸗ 
nen Haͤuſern; Die Gemarkung in 1739 Morgen Aecker, 
427 M.Wiefen, und 375 M. Wald. 

- Ein geringer Fiſchweyer, welcher auch zu eine 
Viehetränfe dienet, wird Diel-Maurerswog ge: 
rannt. Won den Waldbuͤſchen gehören ſechs Bezirke 
der Semeindes Der fogenannte Jungwald aber von 
27 Morgen der Kurfürfil. Hoffammer. 

DB Bor der Reformation war feine Kirche in diefenz 
Dorfe, fondern Die Inwohner waren nach Reichen⸗ 
bach eingepfarret. Erſt Pfalzgraf Leopold Lubwig 
lieg gegen Ende des vorigen Jehrhunderts eine be= 
fondere Kırche bauen, und beſtellte fie mit einem ci- 
genen Prediger, der auch Die Filialfirche zu Kolwei> 
Ter zu verſehen hat. Dei diefer Berfaflung iſt es bis 
auf den heutigen Tag verblieben, auffer daß Durch 
neuere Verträge den Katbolifchen der gemeinfchafts 
liche Gebrauch befagter Kirche geffattet worden if. 

Den Sruchtzehnten in der Gemarkung beziehet 
die Kurfuͤrſtliche Hofkammer mit dem Brafen Dow | 
Wallenrode in Gemeinſchaft. Erftere auch von ei⸗ 

.. Nnigen 


oo nn — 


‘ 





u) Sieh ben in der Ginleitung angegogenen Bewidmungẽ⸗ | 
., brief Friedrichs des jüngern Grafen von Veldenz fir 
jeine Gemahlin Margaretha von Malen... : .. - 


Lauterecke. 369. 


nigen Bezirken und aan Neubräden allein. Der 
Luth. Prediger has Den ſogenannten Pfarrzehnten. 


.. D.Anllmeiler,, ein mittelmäfiged Dorf an ben . 
Sraͤnzen des Oberamts Lautern,, eine Stunde von 
Reichenbach entfernt, wird in Dem oft angezogenen 
Bewidmungsbriefe des Grafen Friedrihg von Vel⸗ 
Denz Rolwilce genannt. Naͤchſt dem Drte entfpringt 
die Krumbach, treibt aber dahier Feine Mühle. Eine. 
halbe DViertelftunde gegen Of liegt der Goſſenber⸗ 
ggerbof, welcher von der Rurfürfit, Hofkammer erb⸗ 
lieb verlieben if. Mit Inbegrif Diefed Hofes wur⸗ 
Den voriges Jahr zu Kollmeiler 47-Familien, 24r 
Seelen, ıKirhe, 2 Schulen, 36 burgerliche,, 3 ges 
weine und 5 freie Käufer gefinden. Die Gemar⸗ 
tung enthält 1084 Morgen Meder, 100 M. Wieſen, 
und 140 M. Wald, welche der Gemeinde zufändig 


-find, . . 
ß Die Kirche bed Orts iſt erſt im XVII Jahrhundert 
erbauet worden, und gehoͤret den Lutheriſchen als 
ein Filial von Jettenbach s jedoch Dörfen ich Die Ka» 
tpolifchen Derfelben augh bedienen, Den grofen Zehn⸗ 
ten in der Gemarkung. geniefet Der Evang. Pfarrer 
zu Reichenbach s die Rurf. Hofkammer yon den Neu⸗ 
bruchen, von dem Goffenbergerhofe und Den Kloſter⸗ 
zehnten: Der. Graf von Wallenrode aber den fogenanne - 
ten Slachenzehnten.. . | \ 


: 8) Albesbach, ein geringes Dörflein ober Wei⸗ 
Jer von x4Haͤuſern, zwiſchen Kolweiler und Reis 
chenbach, eine. halbe Stunde von lezterm entlegen, 
‚ wird in Dem Dewinmaungöbriefe vom 3.1393 Als. 
bad), in jünger Beiten aber gemeiniglich Albersbach 
„genannt. In Deffen Gemarkung rinwet aus einigen 
Brunnguellen ein gexinges Bächlein zufammen, weln 
ches durch Das Doͤrflein in die Reichenbach abfliefet. 
Die Semarfung enthält 352 Morgen Aderfeld‘, 66 
 M. Wiefen, und 67 RM. Wald. 6 
pf. Geographie IV.Ch. - % a + 


* 


g70 . | Oberamt 


Auſſer obigen der Bemeinde Albesbach und Dex 
Grafen von Wallenrode zuſtaͤndigen Waldungen Ant 
auch 16 M. darin, Die der Gemeinde Kollweiler zu⸗ 
ftaͤndig find. Die Inwohnerſowodl Littheriſhen 

als Katholiſchen Theils, ind nach Reichenbach winge- 
pfarret. Den Zehnten beziehen bie Kurfuͤrſti. Hs 
kammer, der Luth. Pfarrer zu Reichenbach, und der 
Sraf von Wallenrode mit noch einigen andern in & 
 meinfhaft. Tat 


) Reichenbach⸗· Stegen, an den Graͤnzen bet 
Ger.hie — eine Viertelſtunde von Keichen⸗ 
‚bach oſtwaͤrts entlegen, heißt eigentlich nur Stegen. 
Beil aber ein anderer Weiler gleichen Nameng bi 
Deinsderg am Glan vorfommt, fo wird DaB gem 
mwärtige zum Unterfchied Des leztern Reichenbach St: | 


gen genannt: In Dem: öfterd- angegogenem Bewid⸗ 
mungsbriefe vom . 1393 gefchiehet Meldung von 
rieder-Stegen uind Ober Stegen, wodurch ver 
muthlich jene beide Weiler verſtanden werden. Die 
von Kollweiler fommende Krumbach nimmt dahier 
den Namen’ Reichenbach an, treibt eine Mahlmuhle 
und lauft fodanıı nach Reichenbach. 
Es finden ſich dermalen 52 Familien, ars See 
len, 42 durgerfiche und gemeine Haͤuſer in Diefem 
Dorfe. - Inder Gemarkung aber. 679. Morgen: Acker⸗ 
feld, 139 M. Wieſen, 159 M. Waid: © ©, 
Auch befinden ſich in Der Gemarkung drei Fiſch⸗ 
weyer, naͤmlich“ der” Cloſſen⸗ "Birch: Ind’ Iroͤſchen⸗ 
wog. Die in zween Bezirken beſtehende Woaldu 
gehoͤret der Gemeinde.“ Gin anderer: Diſtrikt, D 
Struth genannt, weltcher z4 Murgenkandes mihält; 


iſt den Grafen von: Walkchröde zuſtaͤndig. Sowohl 


Die Lutheriſchen als Katholiſchen ſiub nach Reichen⸗ 
dach eingepfarrt, und mit dem Hehntenbezug hat es 
gleiche Beſchaffenheit, wie eben daſelbſt. 
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| Lauterecke. 31 
10) Schwanden iſt ein geringer Weller oder 


Meierhof an den Graͤnzen des Gerichts Steinwen⸗ 
Den, eine Stunde von Reichenbach ſudoſtwaͤrts. Der⸗ 
ſelbe⸗koͤmmt in- befagtem Bewidmungsbriefe vom J. 
3393 unter-dem Namen Swanden vor, muß aber 
„mit Dem nächft dabei im Oberamte Lautern gelegenen 
‚Dörflein Schwanden nicht verwWechfelt werden x); 
Denn nach Dermaliger Abtheilung der geifllichen Ge⸗ 
richtbarkeit gehöret gegenwärtigeg Schwanden in die 
Mainzer, das andere. bei Kollweiler aber in Die 
Wormfer Diöceß , fo Daß bier Die Graͤnzlinie zwiſchen 
beiden Bistüämern Durchziehet. 


‚tr 


Voriges Jahr zählte man dahier 13 Samilien, 44 
Seelen, 9 Käufer. Die Gemarkung enthält 143 Mor» ⸗ 


‚gen Aderfeld, 26 M. Wieſen, und 36. M. Wald, 
‚welche der. Gemeinde gehören. ‚Mit Dem Kirchenwes 
fen uno Dem Zehnten verhält es ſich, wie beidem Dom 
fe Reichanhach ⸗ Stegen. —— 


113 gockenberg und Limbach. Dieſe naͤchſt an 


einander liegende zwei Dörflein machen nur eine Ger 
meinde aus, und find eine.balbe Stunde von. Reis 
chenbach ſudweſtwaͤrts entfernt. Beide kommen ie 
dem oflangezagenen Bewidmungshbriefe vom Y. 1393 
ausdrädiih vor. Sie enthalten Dermalen zufammen . 
nur 34$amilien, 146 Seelen; 26 burgerliche und 2 
„gemeine Käufer. Deren Gemarkung aber 582 Mor: 
gen Aecker, 117 M.Wiefen, und SM. Wald, Die 
in vier. Bezirken. verfiseut liegende Waldbuͤſche gehoͤ⸗ 





x) 





Dermög einer in Schannar hit. Epifcop. Worm. Prob, 
aum. 166. befindlicher Yrfunde vom 3. 1282, hatte Graf 


- Heinrich von Zweibrüden und feine Gemahlin Agnes die 


vom Erzſtift Trier zu Lehen gegangene, und von feiner 


: Gemahlin, als⸗ @räflih-Eberfteiniihen Erbtochter, ers 
haltene Burg Stauf ꝛc. nebft den Weilern Swanden und 


Ruckwilre um zooofl, an das Domftift Worms verkauft. 


Woelches Schwarden aber darunter zu verfiehen ſey, 


1 


weis im nicht, — | 
0 War 


N 


| N 
373 Oberamt 


ren der Gemeinde, und Reden unter der Reichenbachen 


Sorſthute. 


u 


Die Inwohner beider Ortfchaften find zu Reichen⸗ 


Bach eingepfarset. Am grofen Zehnten ‚beziehet der 


Graf von Wälenrdde zwei, und die Pflege Diterberg 
Das übrige Drittel. Won einem andern Bezirke ie 
het die ehmalige Probſtei Offenbach, jego Die Kurf 
Hofkammer eine, und Das Stift Lautern die. ander 
Hälfte. Endlich bat der Luih. Pfarrer zu Neichen 
bach den Sehriten aus einem Bezirke, bei dem Za 


- fenborn genannt. 


. 12) Boͤttenhauſen iſt das kleinſte Doͤrflein oder 
Weiler des Oberamts am Glane, zwo Stunden von 
Reichenbach entlegen. In dem Veldenziſchen ds 


widmungsbriefe vom Jadre 1393 wird e8 Wort | 


huſen genannt, und mag damals zum Bericht Deind- 
berg gehöret haben, in deſſen Kirchfprengel es noch 


"Deutigen Tags gehoͤret. 


urch felbigen ziedet die von Lautern, iber Rau» 
fein, Steinwenden, -Dber- und Rieder-Meodr den 
Slan dinab auf Kufel führende gemeine Landſtroſe. 


Es finden ſich darin 8 Familien, weiche so Seelen 


betragen s 6Hofbaufer nebft einem gemeinen Gebaͤu⸗ 


de. Die Gemarkung enthält 159 Morgen Weder, 32 


M. Wiefen, und 63 M. Wald. | | 
Der Öraf-von ber Leyen befizet dahier einen freiv 


‚adelihen . Die’ Waldbäfche aber gehören der 
‚Bemeinde. Jedoch bat die Kurfürkl. Hofkammer 


auch im Hochwald 32 Morgen. Die Eutherifchen End 


‚zu Deindberg, die Katholiſchen anf den Memiggberg, 
. und die Neformirten au Neunkirchen eingepfarzet. 


An dem Zehnten beziedet die Kirche zu Gt. Wendel 
zwei, und der £utherifhe Pfarrer zu Deihsberg-Ste, 
gen ein Drittel, —6 


13) Reheweiler. Ein Dorf am linken Ufer des 


GSlans, zwiſchen Wuͤnchweiler und Mazenbach, ger 


⸗ 


feld, 39 M. Wieſen, und 54 M. Waldung beſtehen. u 


N. 


Lauterecke. 378 | 


Hört eigentlich dem Hauſe PfalzZweibrůcken. Weit 


aber ein Theil der Gemarkung auf rechter Seith des 


Slans, mithin unter Kurpfaͤlziſcher Hoheit gelegen 
iſt, wird davon hier nur dieſes angemerket, daß die 
anhero einſchlagende Gruͤnde in 331 Morgen Acker⸗ 


- 14) Mazenbach liegt am rechten Ufer des Glans, 
anderthalb Stunden von Reichenbach ſudweſtwaͤrts. 
Der Slan treibt oberhalb deſſeiben eine Kameral Erb⸗ 


beſtandsmuüͤhle y)._ Die von Lautern nach Kuſel fuͤh⸗ 


rende Straſe hiehet ebenfalls Durch Das Dorf, und 


. wird Darin Der Zoll erhoben. Es beftehet dermalen 

.in 29 Familien, 116 Seelen; ı8 durgerlichen und 2 
gemeinen Häufern. Die Gemarkung enthält 474 
. Morgen Ackerfeld, 112 M. Wiefen, und 167 M. 


Wald, die Der Gemeinde zufländig find. Das Pfarr- 
Kirchen- und Zebendwefen verhält-fich bier wie. zu 


Boͤttenhauſen. Nur beziehet von Der fogenannten‘ 


Sreihube die Kurfärftl. Hoflammer zwei, und Der 


Luth. Pfarrer zu Deindserg dag übrige Drittel, 


15) tTeunfirden, ein anſehnliches Dorf, drei 


Viertelſtunde von Reichenbach weftiwärtd am Pozberg 


gelegen, wird für Dagjenige Niuunchiricha gehals 


‚ ten, woſelbſt X. Otto I eine Hauptkirche nebſt Der - 
Dabei befindlichen Königshuhe im Nahegaue, in ſei⸗ 


nem Forft Voſagus sc. bereild im J. 936 dem Doms 


ſtift Worms gefchenfet hat 2). Es läßt ſich aber Die» 
ſes Riuundiridya eben fo gut auf zween andern Dre 
| sen, weiche Den Namen KLunfirch führen, und eben» 


& 





n An diefer Mühle bat Heinrih Mauhenheimer, Ritter, 
feinen Theil im 3. 1360 an Georg II Grafen von. Vel⸗ 
den; um 16 Pfund Häller verkauft, worüber die Urkunde 
‚in A&. Academ. Palat. Tom. 1V-hilt. pag. 377 nachgefehen 
werden fan - 

2) Sich Die AR. Acad. Balst, Tom. V hiftor. pag. 154. 


Wa3 


. chen genannt, vermuthlich von einer in ditern Zeite 


N 


._ 


474 Oberamt 


falls zum Nahegau gehören, nachfuchen a). In de 
oftangezogenen Bewidmungsbriefe wird ed Nunfi 






daſelbſt geftandenen Haupikirche. oo 
- Nunmehr hat diefer Ort zwei Kirchen, 653 Hin- 
fer , welche von 63 Familien bewohnet werden. DE 
Gemarkung beftehet aus 880 Morgen Meder, 1386 M 
Wieſen, und 326 M. Wald. 

Unter die Waldbezirke wird vornehmlich der Poz⸗ 


berg gerechnet, welcher 245 Morgen Landes enthält: 


Daran aber auch Foͤckelberg, Muͤhlbach, Nugmeiler, | 
Deinsberg und Gimsbach betheiligt find. 

Die in dem Dorfe befindliche ältere Kirche fol 
erſt unter Pfalzgrafen Leopold Ludwig erbauet wor 
den feyn. Sie gehöret den Lutherifchen, und iſt wit 
einem eigenen Prediger beftellt, welcher auch Däe- 
Stauffenbach und Sodelberg zu verfehen hat. Je⸗ 


* Doch haben die Katholifchen, wie in Den übrigen Orten 


Des Oberamts, , Die derglichene Semeinfchaft Derfel: 
den. . Die Neformirten haben fich eine eigene Kirche 
erbauet, in welche ale Drtfchaften Das ganzen Ober» 
amts eingepfarret find. Der. Prediger flehet unter 
Des Inſpektion der Klaffe Lauitern. - 

Am grofen Zehnten begiehet der Freiherr von Gab: 
len zwei, und der Luth. Pfarrer ein Drittels vom fo: 
genannten Yöwenader jeder dieſer beiden ein Drittel, 
Das übrige Drittel «ber Die Kellerei Hoheneden, und 
Die Geisweileriſchen Erben. Ferner geniefet befagter 


Pfarrer folchen von der Wittumshube allein. 


. 16) Öber-Stauffenbady , ein geringes ‚Dorf, 
eine halbe Stunde von Reichenbach weſtwaͤrts gele- 
gen,.wird zum Alnterfchiede des eine Viertelftunde 


‚ davon gelegenen Pfalz-Zweibrädifchen Dosfes Nie: 





“) Naͤmlich die Nunkirche bei Ravengirsdurg im Dberamt 
Simmern, und die Yunkirche bei Bockenau im Oberamt 
Kreuznach, wie daſelbſt bemerfer ift, | 


. . 


typ 2.74 


N 


Raute 378 


dDer⸗Stauffenbach alſo genannt. Beide koͤmmen in 
‚ Dem Bewidmungsbriefe vor. Durch daffelbe fließt 
“ Die Reichenbach, und treibt unterhalb eine Kameral⸗ 
muͤhle. Auch ziehet Die von Lautern nach Kuſel fühe 
rende Strafe Durch den Ort, in welchem zu Ende 


des leztverwichenen Jahrs au Familien, 9ı Seelen, _ 


| 85 burgerliche, ein freies und 2 gemeine Käufer ge» 
ı zähfet worden. Die Gemarkung enthält 599 Morgen 
Ackerfeld, 149 M. Wieſen, und GM. Wald. 
Unter den Weldungen, welche alle der Gemeinde 
.gebören , befindet fich ein Bezirk von ‚ungefähr 25 
Morgen Landes, welcher einen hoben runden Hügel 
vorſtellet. Auf deſſen Spize ftebet noch ein alte Ge⸗ 
maͤuer, welches die Heidenburg ‘genannt, und für 


| ‚ein Römifches Kaftell gebalten wird. Dan findet 


wirklich daſelbſt Roͤmiſche Münzen, Latein. Stein» 
ſchriften und andere Ueberbleibſel des Altertums. Die 
Katholiſchen Inwohner ſind zu Reichenbach, die Lu⸗ 
theriſchen und Reformirten aber zu Neunfischen ein⸗ 
gepfarret. 
u Der Zehnten wird. nach verfchiedenen Bezirken 
abgetheilt. Aug einigen heziehet folchen Der Graf 
vbn Wallenrode, aus andern aber der Ruth. Pfarrer 
gu Reichenbach s aus der Wuͤſthube der Graf von der 
Leyen, vom Löbenader der Freiherr von Sohlen ein 
Drittel, der Luth. Pfarrer zu Neunfirchen ein Drit> 
sel, und die Kellerei Hohenecken mit: den Geismeiles + 
zifchen Erben dag übrige Drittel; aus Der Eppichhel⸗ 
De Pfalz-Iweibräden, und von Neubrächen Die Kur» 
fuͤrſtliche Hofkammer. 
J va ’ 
17) Söchelberg iſt ein mittelmäfiged Dorf am 
Pozberg, fünf Biertelftunden von Reichenbach ſud⸗ 
weftwärtd entlegen. Inder Bewidmungsurfunde des 
Grafen Friedrichs don Veldenz heißt ed Fockeln⸗ 
bderg. Die Bevölferung deſſelben beſtehet in 39 Fa⸗ 
. milien, 176 Seelen; ‚Die Gebäude in 30 burgerlichen 


und 3 .gemeinen Käufern; Die Gemarkung in 50o1 


Ä wa 


| | = 
375 Dberami - - 0 
Morgen Aderfeld, 1x0 M. Wiefen, und 4o6 4 


— dem Pozberg befindet fich ein Aueckſilberb 
werk, Blifaberben-Brube genannt, wovon im 
1774, 2520 Pfund Nuedfilber gemonnen worden ind. 
Diefed Wert wird noch von 16 Gewerkern mit deel 
Bergleuten betrieben. Eben daſelbſt it auch 
neuered Bergwerk Davids-Arone. genannt, wel 
voriges Jahr 2481 Pf. Queckſilber abgegeben 
Es wird von 27 Arbeitern betrieben. Das Pfarre 
fen aller drei Meligionen verhält 6 wie zu Oben 
Stauffenbach. Gleiche Bewandniß hat ed auch mit 
Dem Zehnten, welcher aus Dem Löwenader durch da 
Freiherrn von Gahlen, den Luth. Pfarrer zu Neue 
Tierchen, Die Kellerei KHoheneden und Die Geigmain 
sifchen Erben in drei Theilen, aus der Wuͤſthube jahr 
Durch den Brafen von der Leyen bezogen wird. 


18) wsäblbach liegt auch ımten am Pozberg und 
am rechten lifer des land, zwo Stunden von Meir 
chenbach ſudweſtwaͤrts. In dem oftangezogenen Be⸗ 
widmungsbdriefe vom J. 1393 wird ed Molenbadh 
genannt. Der lan treibt oberhalb die Gtreitmühle, 
und unterhalb auch eine Mahlwuͤhle, welche beit 
Der Hoffammer gebören. 

Dermalen bewohnen. biefes Dorf 51 Familien in 
205 Seelen, Die Gebaͤude beſteden ın 38 burgerlichen 
und 3 gemeinen Haͤuſern. Die Gemarkung enthaͤlt 
sa Morgen Uferfeld, 132 M. Wiefen, und 260 M. 

ald 

Auf Dem dazu gehörigen Theile des Porberg® be» 
findet fib ein Queckſüberbergwerk, die Hulfe Got⸗ 
tes genannt, woraus im J. 1774, 2196 Pfund Qued. 
filber gimonnen worden. Es wird noch mit 3 Arbei⸗ 
tein gebauet. Ein weit beträchtiicheres: aber iſt in 
Den Bezirke des Oberſtraſſerwaldes im J. 1776 unter 
dem Namen des drei Aönıgszugs eröfnet worden, 
weiches fon im 2 nämlipen Jahre eine Ausbeute vom 





4) Gieh oben die Seite Jon. 


N . . 
- Ranterede 877 


1545 Bf. Quedfilber, noch viel. mehr aber in den 


folgenden Jahren, und zwar in Dem leztverwichenen 
22031 Pf. Ausbeute gegeben hat. In Moͤhlbach find 
die Lutherifeben nach Deinsberg, die Katholiſchen auf 
Den Remigsberg, und die Reformirten nach Neun 
firchen eingepfartet. — 

m groſen Zehnten beziehet Die Kirche zu St. 
Wendel zwei‘, und der Luth. Pfarrer zu Deinsberg 


ein Dritiel; am Beinen aber gedachter Pfarrer eines, 
Der Freiherr von Gahlen eines, und ein Unterthan 
des Ortes das uͤbrige Dritteeeee. 


19) Ruzweiler, ein geringes Dörflein von ı6 
Häufern am Pozberg , auf. der sechten Seite des 


- Stand, wird in dem Bewidmungsbriefe vom Jahre 


1303 Ruzwilre genannt; muß abes mit andern gleich⸗ 
namigen Dörfern nicht verwechfelt werben db). Der 
Stan treipt oberhalb des Weilers Die der Kurfuͤrſtli⸗ 
eben Hoffammer zuftändige und in Erbbeftand verlie⸗ 
ene fogenannte TIeumühle. Die Gemarkung ente 
halt 139 Morgen Aderfeld, GEM. Wiefen, und ı77 . 
M. Wald, welche der Gemeinde zufändig find. Das 
Pfarr- und Kirchenmwefen verhält fich Dahier wie zu 
Maͤhlbach. Am,grofen Zehnten beziehet Die Kirche 


zu St. Wendel zwei, und der Lutherifche Pfarrer 


zu Deinsberg ein Drittel, von den Reubrächen aber 
die Kurfuͤrſtl. Hoflammer. | 


. 20) Hasbad) , auch ein geringes. Dorf auf der 
finfen Seite des Glans nächft Kuſel, dritihalb Stun⸗ 
den von Reichenbach gelegen , wird zuweilen auch 
Aſpach, gemeiniglich, aber zum Unterſchiede Des weis 
ter unten im Eßweilerthale bei Lauterede gelegenen 


und dermalen dem Nheingräflichen Haufe Schmbah 


zuſtaͤndigen Dorfes Aſpach ,Remigshaſpach ge⸗· 











Aa5 — —. 


- 
... ' 


378. . Dberamt 


f / . « 
nennt. Das merkwoͤrdigſte davon iſt das zwiſche⸗ 
bier und dem Dosf. Ruzweiler vormals beſtandene 
Klofter Remigsberg. Der heilige Remigius, Der zu 
Sinfang des VI Jahrhunderts Ergbifchef zu Rheius 
gewefen, fol einen grofen Waldbezirt im Wasgae 


erkaufet, und Die beiden Dörflein Cosla und fen, 


(tworunter die Dermalige Dfalz-Iweibrädifchen Ort: 
ſchaften Kufel und Wlten-Blan nerflanden werden )| 
darin erbauet, umd felbige mit Inwohnern feines 
Bifhöflihen Hofes. Perna c) zu dem Ende befezet 
haben, damit dieſe der Hauptkische zu Rheims dag 
nöthige Pech jährlich liefern folten. In Der Folge 
AR eben daſelbſt ein Kloſter entſtanden, welches mit 
obgebachten beiden Dörfern von befagtes Domfirche 
wieder veräuffert worden. Derim J. 931 zum Erzb⸗⸗ 
ſchoffe zuRheims ernannte Mönch Artold verliehe Diefet 
Kloſter der dortigen Abtei des heil. Remigius, und 
rug dem damaligen Abt Hinkmar auf, Die Beftaͤtti⸗ 


"gung dieſer Uebergabe bei dem Raifer nachzufuchen. 


Otto Der groſe nahm Die Sefandfchaft wilig auf, und 


3 


beſtaͤttigte gedachte Schanfung vollfommen. Es if 
‘ eine Urkunde vom J.952 vorhanden, wonach diefer 


Kaiſer auf Begehren Des Herzogs Konrad von Lothar 
ringen die an den Graͤnzen feines Reichs gelegene 
Abtei Coßla mit-allem was dazu gehoͤret, und in Dem 
Wasgaue gelegen if, den Mönchen des Benedikti⸗ 
nerordens zu Rheims auf Die nämliche Weife beſtaͤ⸗ 
tiget hat, wie folches König Chlodomir, des erfien 
Fraͤnkiſchen Königs Chlodowigd Sohn , verliehen 
hatte. Nach obiger Erzählung iſt alfo dieſer Gtrich 
Landes im Wasgau zu Erhaltung des für Die Kirche 








4). In der geographiſchen Beſchteibung des Herzogtums 
Zweibruͤcken, welche Herr Proceſſor Crollius in den doe⸗ 
tigen Kalendern fortgeſezet hat, wird unter dem Titel 
vom Weftrich diefer Hof Perna für dad am rechten Ufer 
“Der Saar, eine Stunde von Saarbruͤcken gelegene Dorf 
Biſchofsheim gehalten „ wovon Die Nenten im 3. 1377" 

an Or, Johann zI von Saarbruͤcken yerfauft worden find. 


od 


7. 


Lauterecke. 379 


zu Mheims erforderlichen Peches um eine Summe 
i @eldes erfauft, anfänglich darin die Dörfer Kuſel 
‚ and Alten-Slan, hernach auch andere zu Befoͤrde⸗ 
I zung des Chriſtentums, endlich‘eine Wohnung fär -. 
* einige aus der St. Remigs⸗-Abtei Dahin verfezte Möns 
I che errichtet, biemit der Grund zu der nachmaligen 
1Probſtei geleget, und Der Umfang dieſes urfprünglis 
I chen Waldbezirfes dad St. Remigsland genennet 
| worden d). Anfänglich Hied man Das Kloſter bie 
Abtei Cosla, weil es ganz nahe bei Kufelgelegen war. 
In einer Urkunde des Mainzer Erzbifchofs Adelbert 
I »om J. 1127 wird unter ben Hofgütern, welche der 
Heil, Remigius oder Die Benediftinerabtei zu Rheims 
ı in feinem Bistum befeffen, eines Berges bei Dem 
| Dorfe Cosla am Glanfluß gedacht, wohin der Abt 
; einige Mönchen jährlich zu fenden pflegte ce). Im. 
Dem Beftättigungsbriefe vom J. 1138, welchen K. Kon⸗ 
sad II Dem Abt Dtto über die Beflzungen feines 
Kloſters im Wasgaue ertheilet, wird dieſes St. Re⸗ 
migienberges ebenfalls gedacht f). Solchemnach war 
Das Klofter nichts anders ald eine von der Abtei St, 
Memi zu Rheims abbangende Probſtei. Es erhielt 
ſich dieſes Gotteshaus, nachdem ed im J. 1470 det 
Bursfelder Vereinigung beigetreiten war, Bid zum 
Ausbruche der im XVI Jahrhunderte erfolgten Re⸗ 
formation, da Pfalggraf Wolfgang zu Zweibräden 
allle in feinen Landen befindlichen Klöfter eingezogen, 
- dat. Ererwirfte im J. 1550 vom Pabſt Julius IIE 
eine Bulle, die von dem Gt. Remigskloſter abhangen⸗ 
de Guͤter und Gefälle in weltlichen Behuf verwenden, 
und folche dem minderjährigen Sohne Des im Jahre  . 
: 2544 verſtorbenen Pfalzgrafen Ruprechts, Herzoge 





d) Sieh Flodeardi hift. Eecleſ. Remenf.Libr.I, Cap. 20, und 
Mabillen Annales Benedi@. Tom. III, Libr.XLV, p.48L 
ad ann. 952, und Lib. XLVI, pag. 532 ad ann. 965. 

e) Marlot Metropolis Remenfis Tom. I, pag. 322. 

F) Die Urkunde fteher in Toineri hi. Palat. Cod. diplom, ' 
aum. XLIV. J IU 


An nn nm... 4. — 


380 Oberamt — 


Beorg Johann von Veldenz, überlaffen zu doͤrfen o). 
Hiedurch ward alſo jenes fo viele Jahrbunderte bin⸗ 
durch beſtandene Kloſter aufgehoben, und zur Sürff- 
Uchen Rammer eingezogen. 

Von den bis dahin dem Kloſter vorgeſtandenen 
Proͤbſten, welche vermuthlich von der Abtei Rheins 
dahin abgeordnet worden, find nur nachfolgende we: 
nige bekannt: Be 
1289 S.... Prepofitus montis S. Remigii Ord. S, 

. Benedidti fommt- vor in einem Verglelch, Den 
der Abt Heinrich von Wersweiler und der Probſt 
Jakob von Dffenbach zwiſchen ibm, und Dem 
Grafen Heinsich Lvon Veldenz errichtet haben A). 

1371 Johann von Troifen verkaufte feine Renten und 
"Rechte zu Bifhofsheim an Gr. Johann II von 
Saarbrüden, jedoch mit Vorbehalt des Kirchen⸗ 
ſazes 5). 

1395 Johann Braf von Veldenz, wurde im J. 1402 
zum gefürfleten Abt zu Weifenburg befördert £). 

Im dreifigjäbrigen Kriege haben zwar die Spa⸗ 
nier das Kloſter dem Benediktinerorden wieder ein⸗ 
geraumt, aber Dusch Den Weſtphaͤliſchen Friedens ſchuß 

ift olled wieder in den vorigen Stand gefezet worden, 

Kuh damals, ald die Krone Frankreich durch feine 

fogenannte Reunionsfammern Die ganze Groffchaft 
Veldenz in Befiz nehmen lieg, meldete fich gedachter 

Drden um jened ihm entzogene Klofler, Das auch 

Dem Abt auf dem St. Jakobsberg zu Mainz ange⸗ 

wiefen, und von einem Mönche, Namend Hugo Diel, 
- einige Jahre hindurch bewohnet worden.ift. Mber 








9) Data VIII. Idus Decembris anno MDL. Vid. Adolpbi Bal- 
rhaf. Euleri Orat. de Cuflella pag.7. 
s) In der Abhandlung von dem aten Geflecht der Srafen 
von Welten in A@. Acad. Palat. Tom. W hifl. pag. 356, 
rob. VII. x 
i) en oben angezogenem Zweibrüdifchen Geſchichtskalender. 
.k) In eben aedachter Worlefung von den Grafen von Vel⸗ 
. den; pag- 333 | 


\ . [4 


€ 


F Lanterecke. 381 


ver NRoswlciſche Friedeneſchluß machte dieſer Neue · | 


— — 


zung abermals ein Ende). £ 
Schon zu jener Zeit, wo das Klofler noch geſtan⸗ 


den bat, wird deg St. Remigienlandes ausdrädlich 


in den Veldenzifchen Lehenbriefen gedacht; weswe⸗ 
gen es auch näch Erkäfchung der alten Grafen von 
Meldenz- die -nachherigen Befizer Pfalzgraͤflich Iwei⸗ 
brüdifcher Linie vermannen mufenm). — 

Auf dem St. Remigsberg finden fih auch noch 
Weberbleibfel der alten St. Michelsburg, deren ſchon 
im J. 1127 ald einer Veſtung gedacht wird. Waͤh⸗ 
send dem .zwifchen dem Wildgrafen Emich, und Gras - 
fen Beinsichen II: zu Smweibrüden Aber Die Erbfolge 


in den Veldenzifchen Landen entflandenen Streit lies 


Diefer leztere im J. 1260 auf dem Remigsberg eit 
Hölzernes Schlöß anlegen, und fchrieb dem Ubi zw 
Kheims, Daß er Diefe auf der Abtei Eigentum zum - 
Schuzt des St. Remizslandes errichtete Veſtung nur 
big zu beigelegtem Streit ſtehen laſſen wolle m). Ver⸗ 
muthlich iſt aus dieſem Schloſſe und aus der dabet 
befindlich geweſenen St. Michaelskapelle jene St. 
Michelsburg entſtanden, welche die alten Grafen ſo⸗ 
wohl als die Pfalzgrafen oͤfters bewohnet haben. I - 
Von dem alten Kloſter ſtehet noch die Kirche und. 
einige andere Gebäude, welche theils von dem Ka: 
tholifchen Pfarrer daſelbſt, tbeild aber von dem Hof⸗ 
bauern, dem die Dazu gehörigen Güter verliehen find, 
bewohnet werden. 





D) Oliverins Legipontins in Mon. Mog. p.66.. . “ 

wo) Wie Kurf. Philipp dem Pfalzgrafen Ulerander und feis 
nem Bruder Kafpar im 3. 1490 Pedders heim und St. 
Michelsberg die Sloiß, die die Grauen von Deldenz 
gebumer und gemadt han, St. Kemigienland zu . 
Mannlehen gegeben, ſiehe in Joanni- Milcell. Specim. 


Il, pag. 115. 

n) Crolius —5 — des erſten Geſchlechts der alten Gra⸗ 
fen von Veldenz, In Aa. Acadeni. Palat. Tom. II, pag. 
277 und die Beilage sum, X. °:. oo | 


N 


x 


28%. Oberamt 


Das Doͤrſlein Hasbach liegt unten am Berg gegen 
Weſt. Durch felbiged fließt das in der Gemarkung 
ſudwaͤrts entſpringende Boͤchlein, welches bei Stegen 
ſich in den Glan ergießt. 

Zu Hasbach und auf dem Remigsberg zuſammen 
wurden verwichenes Jahr 33 Familien, 157 Seen, 


1 Kirche, 1 Pfarıgaus, 24 bürgerliche. und 2 gemei« 


ne Käufer gezäblet: Die Gemarkung enihält 236 
Morgen Heder, 45. Wieſen, und KM, Bald, wo⸗ 
won das meifte auf Pfalz-Bweibrädifchem Gebiete liegt. 
Die Kirche auf dem St. Remignpeng gehdret Dem; 
Katholifchen allein. Sie ift mit einem Afarrer be⸗ 
feht, weicher witer Dem Mainzer Bistum und Gla⸗ 
nes Eandfapitel oe | find Deinsberg, Ste⸗ 
gen, Ruzweiler, Maͤhlbach, Gimsbach, Mazenbach 
und Boͤttenbauſen eingepfarret. In diefer ehewmalie 
gen Kloſterkirche des Keil. Remigius haben die alten 
Grafen und nachherigen Pfalzgrafen von Veldenzeina 
Gruft gehabt... in eier folgende Zoͤrſtliche keichna⸗; 
me beigeſezet find... 
ı Anna ‚eine. Tochter Königs Guſtab in Schweden, 
be fen Bears Sehen von Velden Gemah⸗ 
in IQI0,.:.:” ; 
Georg Guſtav, porgehachten Dfagarafen Seorg 
—8* er. © Sobn, srbohren auf deu Remiss⸗ 
8, 1594 
Maria ——— Rent Jopana Lauswei⸗ 
brüten. Tochter, gedachten Georg Guſſtavs zweite 
Gemahlin, Fr als Wittib 1636. 
Maria Eliſabetha, Der 3herr gehenden beiden 
van und ‚Sanoniffin zu Hervosden, gebohren 1616 


pri der fingere, Georgs Vialen von Vel⸗ 
den) Sohr, 


In Diefer Rice Bet ber Rurpfägifge General, 





ed De Auffhriften ‚ber Sirge und. Grabfteiue. ſiad in —* 
Academ. Palat. Tom. I, pag. 0 ſq. belindlich · 


— 


Lauterocke . 383 


} 
/ 


nton ou⸗ don. Sof, eine Pfrunde :geftiftet; welche 


mit der im J. iM daſelbſt errichteten Pfarrei ˖ ver⸗ 


einiget worden iſt. Die Lutheriſchen find nach Deins⸗ 
berg, und die Reformirten nach Neunkirchen als Fi⸗ 


Kaliften gehörig. Den. groſen und kleinen Zehnten 


bezieben die Rurfaͤrſtl. Hoflammer adein. 


. RN Wimedach liegt auf. vechter Seite des Band; 
zwiſchen Deinsberg und Mazenbach; zwo Stunde 
Don Reichenbach: Durch Das Dorf Tauft ein in Reun⸗ 


fircher Geinarkung entſpringendes Baͤchlein, und faͤnt 2 


in den vorbei fliefenden Blan, nachdem es eine Vier⸗ 
telſtunde vom Orte die Kameral Schreckmuͤhle bes 
trieben hat. Much ziehet: die won Lautern nach ufet 
fuͤhrende Lañdſtraſe ebenfalls diedurch. 
Am Ende des vorigen Jahrs find 29 Familien y 
zıı ©eelen, ı Kirche und Schule, 24 burgerliche 
und’ gemeine Hänfer, 374 Morgen Meder, 118 M. 


Bieſen; und 208 M. Wald hieſelbſt gezaͤhlet worden. 


Auf dieſer Seite des Pozberges febet man Spu⸗ 
zen eines alten Kaſtells. Auch wird hin und wieder 
verſteinertes Holz gefunden. Sodann hat ſich rin 
Sang von Queckſilbererz hervor gethan, und dazu 
eine Gewerkſchaft gefunden, welche Die Grube noch 
mit 3 Arbeitern fortbauet: Es And im vorigen Jedes 
333. Pfund gewannen worden. 

Im J. 1765 ward auf dem: Felde ein unterier⸗ 
diſches Gebäude von 16 Schuhen in der ‚Länge, 12 

Schuhen in der Breite, und 7 Schuhen in der Hoͤhe 
entdedet, worin man vesfgiedene Dömifche ueber ⸗ 
bleibſel gefunden hat.p). 

Die Katholiſchen Siefes Dorfes find auf Den Rei 
migsberg, Die Eutherifchen nach Deinsberg, und die 
_ WReformirten nach Reunfirchen eingepfarret. Am 
Zehnten beziehet Der Eutherifche Pfarrer zu Deins⸗ 


4 


berg en Drittel, Die Kürfürft. Hofkammer und der 





Hievon fieh dis AQ, Acad. Palat. Tom.l, paz.4l. 


, " \ N 


Fa | 


384 Oberamt 


⸗ 


Sreidert von Gahlen Das andere Drittel, und zween 


Untertbanen zu Deinsberg und Gimsbach das übri- 
ge Drittel 


: 2393) Deinsberg und Stegen machen Jufammien 
nur eine Gemeinde aus, und werben. gemeiniglich 
Theisberg-Stegen gefchrieben q). Deinsberg liegt 
am rechten, Stegen aber am. linken Ufer des Glans. 
Bermög einer vom Kaifer Dito -III audgefertigten 
Beſtaͤttigungsurkunde über einen zwifchen Der Doms 
fische zu Worms und Dem. Grafen Walram getroffe- 
nen Guͤtertauſche vom J. 992 kommt Deinesberge 


mit Aldenglaue vor vr). Und in dem angezogenen 


Bewidmungsbriefe vom J. 1393 wird Deindberg von 


| Frieder- Stegen unterfchieden, fo Daß die Vereini- 


: gung beider 


eiler erft in jüngern Zeiten gefchehen 
zu ſeyn fcheinet. u 

Der Glan treibt zu Siegen eine Kameral Erbbes 
ſtands Madl- und Sagmuͤhle. Bon einem Drte zum 


" andern ift eine ſteinerne Bräde errichtet, ber. welche 


die Landfirafe von Lautern nach Rufel gehet. Des» 


. wegen wird Der Sof in Deinsherg erhoben. - 


In beiden Weilern zählet man nicht-Aber 253 Zar 


wilien, 130 Seelen. Jedoch find 1 Kirche, ı Pfarsz 


Baus, 2 Schulen „ 22 burgerliche und gemeine Hätte 


fer vorbanden. In der Gemarkung End 287 Morgen | 


Aclerfetd, YıR.Wiefen, und zıg MR. Wald. 

. Die Waldung auf dem Pozberg mit zween andern 
Bezirken gehoͤret Der Gemeinde. In jenam war. ein 
Steinkohlenbruch angelegt, woraus im J. 1774, 212% 


=... — 


Zentner verkaufet worden. Man hatte auch Anzeigen 


—⸗ 


von Queckſſiibererz in Dem einſchlagenden Theile des 


Pozbergs. =, 
| | J Die 


) Weil es in aͤltern Urkunden immer Deinsberg genen⸗ 
net wird, fo hade ich auch diefen Namen beibehalten. 
3) Die Urkunde iſt in Ad. Academ, Palat. Tom.V hifter, 

2.179. - 00: — 


— — — — — —— — 


» 
4 


Lauterecke. 3885 


Die Kirche zu Deinsberg hat ſchon vor der Re⸗ 
formation beſtanden, und vermuthlich zum Kloſter 
Remigsberg gehoͤret, aus welchem mehrere Moͤnche 
daſelbſt eine Wohnung gehabt Haben ſollen. Jezo 
befizen ſolche Die Edangelifch-Eutherifhen als eine. 
Pfarr⸗ und Mutterfische, in welche ale am Glan ge» 
Iegene Ortſchaften eingepfarret find. - Die Katbolis 
fchen aber find zwar Filialiften vom Nemigsberg, has 


ben jedoch in gedachter Kirche auch ihren öffentlichen - 


Gottesdienft. . | _ u 

Den Zehnten in Döindberger Semarfung beziehet 
Der Lutberifche Pfarrer daſelbſt, in der Steger aber 
Die Kurfürftl. Hofkammer. 








Oberamt Velden, 





1) Burg, Dorf amd Thal Veldenz. 


Siefer anfehnliche Ort if eine halbe Stunde von 
« der Mofel, 32 Stunden von Mannheim nord» 
weſtwaͤrts entfernt. Das Alter deſſelhen läßt ſich 
aus vorhandenen aͤchten Urkunden ſchlieſen, ohne ſtch 
an die fabelhafte Erzaͤhlung zu kehren, nach welcher 
Die Bewohner dieſer Gegend von den Römern Vali- 


di Antiani genennet worden, Daraus Der Namen Val- - 


dentia oder Veldenz entftanden feyn fode s). Denn 
nicht nur in einer Schrift vom J. 1047, wodurch der 


Bifhof zu Verdun dem dortigen St. Magdalenen- . 


kloſter feine Befizungen befätiget, fondern auch in 








s) Diefes wird ſogar in Teineri hiſt. Palat. Cap. I, p,65 | 


für gut angenommen, 
pt. Geographie VE 8: 


> . ⸗ 


336 Oberamt un 


einer andern Urkunde, welche K Zriedrih I Den 
Domſtift daſelbſt im J. 1156 ertheilet bat, wird Der 
Burg Velden; mit Der Vogtei und dem Banne, wie 


auch des Hofes zu Mülheim ausdrädlich gedacht 2). 


Jene Burg famt der Bogtei und übrigen Zugehoͤrun⸗ 
gen gaben die Bifchöffe zu Verdun, vermutblich fon 
vor dem XII Jahrhundert, einem gräflichen Geſchlech 
te Des Nahegaues sw), welhes unter den Rama 
Der alten Grafen von Veldenz befannt il. Da fel: 


bige nun auf diefer Burg Hof hielten, mag es eine 


ee. 


Belegenbeit gewefen feyn, daß unten am Berge hin 
und wieder Häufer erbauet worden, woraus endlich 


der Sieden und das Thal Veldenz entflanden feyn 


mag. Die Burg lag eine Vierteltunde oberhalb des 


Fleckens, aufeinem Berge, und war in vorigen Jahr: 


hunderten eine gute Veſtung. Im dreifigjäprigen 
und nachfolgenden Kriegen ift ſolche gänzlich verſtoͤb⸗ 
ret worden, fo Daß jezt nur noch einiges im feinen 
Zrämmern liegended Mauerwerk Davon übrig iſt. 
Eine über dem Kurtrierifchen Dorfe Bunzenrode 


entfpringende Bach wird Dusch Die einfallende Wel- 


lersbady verflärfet, und nimmt den Namen Yin» 
zerbady an, lauft durch Das Thal neben Dem Stecken 
Veldenz vorbei, und treibt auf Rurpfälgifchem Gebie⸗ 
te 3 Mabl- 3 Del- und eine Bosdmühle, fezt fodann 
ihren Lauf nach Mülheim fort, und ergiefet fich in 
Die Mofel. Durch diefe Gegend ziehet zwar Peine 
ordentliche Landftrafes jedoch wird in dem Sieden 
* ein in neuern Zeiten eingeführter Guldenzol 
erpoden. 





s) Es heißt darin „Valdentiam caftrum cum advocatia & 
„ banno & curiamy quae Molendinum dicitnr, cum fuis 
„, pertinentiis &c. ‚Beide Urkunden bat Caimer Hiftoire 
de Lorraine, edition nouvelle, Ton. II, pag. CCLXXVII 

) Seen füngere Sehenbrief d 1418 finde 

“) Zween jüngere Lehenbriefe von 1334 und 141 nden 
ſich in den Beilagen zu den Beihwehsden über die Trans 
sölifge Kammer zu Mey und Wreifag, num. IV iq. 


ı 


— 


v J 1 
j ” x 


„vBeldenxꝛc.. 3887 
\ In dem Flecken und Thale Veldenz lebten voriges | 


Habs 138 Familien, 601 Seelen, An Gebäuden fan« . 


Den ſich 1 Rirche, 1. Pfarrhaus, 130 burgerliche und 
2 gemeine Häufer, Die Gemarkung enthält 217 Mor⸗ 


‚gen Aeder, 87 P.Wingert, 129 M. Wiefen, 54 M. 


Saͤrten, 150 M. Weide, und 401 M: Wald 
Das Geſchlecht der Zauten von Merle beſizet da⸗ 
hier einen adelichen Hof. Im Thale und am Fuſe 


. 


des Schloßberges befindet ſich ein Kupferbergwerk J 
Don zween Gaͤngen, wovon der eine Die Rarlogru— 


be, der andere aber der Friſche Muth er Dune ' 
r 


Schon Pfalzgr. Beorg Guſtav lieg im J. 1601 du 


Safob Leitner, Huͤttenverwalter, etliche Kupfererze 


probiren, und es hatte fich befunden, Daß aus einen 
‚Bentner Beldenzer Bleierze ein Loth. Silber, aug 
einem Zentner Kupferflein 28 Pfund Kupfer und 


u, 


gewonnen werden fonnien. Dabei ift ein Schmeiz 


und Sammermert ‚errichtet, Erſt vor 3 Sahren iff 


Diefed Bergwerk, das lange Zeit ergiebig gewefen; 
wieder verlaffen worden, as 


Odb vor der. Reformation zu Veldenz eine Ritchg 
beftanden ‚babe, Davon findet. fich Feine Nachricht, - 


Jedoch flebet annoch einiges Gemaͤuer auſſerhaib des 
Ortes von einer zur Ehre U, 2. 3. vormals erbaut 
geweſenen Kapelle. Die im Flecken lebende Kirche 

iſt ebenfalls U. 2. 3. geweihet, und zwifchen den Lu⸗ 
ttheriſchen und Katholiſchen gemeinfchaftlich, jedoch 
nur auf.erfier Seite mit einem eigenen Prediger be⸗ 
ſtellt, welcher gleich Dem andern. zu Mülheim unter 


- Die Inſpektion Lauterecke geböret, auch Die Filialfire 


hen zu Korenhauſen und Burgen mit zu verfehen hat. 


Die Katholifchen haben nur eine Srühemeferei, my 


find uͤbrigens Filialiſten von Dufemont, 


A 


Am grofen Zehnten beziehet Die Kurfuͤrſtl. Hof⸗ | 


-tammer ein Drittel, der Freiherr ‘von Bürrespeim 
eben ſoviel, die Junker von der Heyden und DieZandten 
von Merie mit Dem Luth. Dfarser un SBulweiſter 


288 Oberam | 
Das übrige Drittel. Den Weingeßnten, wie auch 


- son einigen befondern Fluren den ®etraid- und Flei- 


nen Zehnten bezichet die Rurfürfl. Hofkammer af- 
dein; am äbrigen Eleinen Zehnten aber ein Sechſtel, 
Der Freiherr von Bürresheim zwei Sechstel, obge⸗ 
Dachte beide Junker ein Schötel, die beiden Pfar« 
zer des Orts aber bie übrigen zwei Gechätel, und 
Zwar jeder von feinen Blaubendgenoffen. j | 
In dem Sleden und Thal Veldenz befinden fi 
4 Schöffen, die zum ganzen Gericht nebft Dem Land 
fchultheiſen gehörig find. Dieſes leztere beftehet ei- 
gentlih dus 14 Schöffen, welche jährlich viermal ſich 
zerfammeln. Die kleinere Vorfähe werden bei jedem 


Orie entfchieden. Das Landgerichtöftegel befehet 


in fünf Kugeln , welche mit einer rofenfärtmigen Ein- 


faſſung umgeben find, mit der Umfchrift: Velden 
Ihe Grafſchaft Siegel. | ſchrift: De en | 


9 Rorenhauſen wird auch Gornhauſen ge⸗ 
ſchrieben, und liegt eine Stunde von Veldenz ſude 


warts. Es beſtehet nebſt einer Kirche aus 43 Haͤu⸗ 


ſern, welche von 47 Fam. oder 200 Seelen bewohnet 
werden. Oberhalb des Dorfes entfpringt aus Dem 


- fogenannten Barresborn ein Bächlein, weiches Dur 


Den Ort fliefet, und ſich bei Burgen mit Dortiger 


Beoach vereiniget. Die Gemarkung enthält-136 Mor⸗ 


gen Meder, 46 M. Wiefen, 16 M; Särten, ı5 M. 
Beide, und 280 M. Wald. Auſſer 13 Morgen Meder, 
welche der Kurfürftt, Hoffammer , dann einer Wieſe, 
welche Dem Herrn von Mezenhaufen , und Der ſoge⸗ 
nannten Etſchwieſe, welche dem Luth. Pfarrer- gu 
Veldenz gehöret, find Feine freie Güter in der Ges 
marfung. ' Ä 





+ Den Behnten beziehet die Kurfuͤrſtl. Hofkammer 
von zwo Sewanden allein, von den Äbrigen Drei aber 
nur ein Drittel. Die Äbrigen zwei Drittel der Frei⸗ 
herr von Bürresheim, der Junker von Der Heiden, 
und der Luth. Pfarrer zu Muͤlheim mit-einander, 
Zu Korenhauſen befinden fich zween Schöffen, wel⸗ 
che dem gewöhnlichen Landgericht beizuwobnen has 
ben. Sie führen in ihrem Siegel eine geihärmte 
Burg, darüber drei Sterne in einem Herzſchilde, 
mit der Umſchrift: Gornhauſener Gerichts Siegel. 


| 2): Burgen iſt ein beträchtliched Dorf, drei Vier⸗ 
telſtunden von Veldenz fubwärts gelegen. Durch 
Dafielbe fliefet ein Bach, die im Kurtrierifchen Ge» 
biete entfpringt, und oberhalb des Drted Die Pfäfe 
fenmähle, in Demfelben aber die Aeckermühle, zwo 
Del- und eine Lohemuͤhle treibet, ſich ſodann nord⸗ 
waͤrts wendet‘, und bei Mülheim in Die Moſel ergie» 
fet. Durch Den Drt ziebet auch die von. dem Graͤf⸗ 
Sih-Gainifchen Sleden Neumagen nach Bernkaſtel fuͤßh⸗ 
rende Landſtraſee. 
Vie Inwohner beſtehen in 84 Familien, 358 See⸗ 
len. Die Gebäude in 1Kirche, und go burgerlichen 
ind gemeinen Häufern. Die Gemarkung in 170 Mor⸗ 
gen Aeder, 60 M. Wingert, 128 M. Wieſen, 25 M. 
Gaͤrten, eben foviel Weide und 103 M. Wat. 
Einige Sreigüter gehören der Kurfürftl. Hofkam⸗ 
- mer, wie auch den Breiheren Zandt von Merle und | 
Jupkern vonder Heiden,dem Eutherifchen Pfarrer und _ 
Schulmeiſter x). Die vorhandenen Waldbezirke find. 








x) Im 9.1351 verkaufte Heinrichs von Spanheim, ges .- 
. nannt von Bacharach, Wittib, dem Klofter Mavengires 
burg ,„da8 Gute, das Her Henrich feel. hatte by der 
u» Moßelln in den Dörfern bit Namen zu Urzig, au En⸗ 
„tirch, zu Burgen, und zu Pünderich, und alles das 
„Gude das in den Hof zu Borgen geddret ic. um Se. 
⸗⸗Pfund Haller, 7 Wardemein Sublid. dipl. T.Xk, p. IBL. 


853 


“ 
/ ⁊ N 
- 





390 | Oberom ” 


Der Gemeinde zufindig. . Die Kieche iſt ven Ebans 
geliſt Markus geweihet, und Katholiſcher Seits ein 
Ban bon Duſemont, Lutheriſcher Seits aber von 
eldenz. 
Im Bein. und Getraidzehnten beziehet Die Kur- 
‚fürftt, Hofkammer ein Drittel,. und das Hofpital iu 

&uff: Das übrige. Das Dorf ſtellet zum Landgericht 
zween Schoͤffen. Dieſe führen in ihrem Siegel eine | 

- Baum in einem achtmal geſpizten Felde. Zu 


4) Dufement , der beſte Ori des Dberamis, 
eine Stunde von Beldenz weſtwaͤrts entfernt, kommt 
in einer Urkunde vom J. 1222 vor, wodurch Wirich | 
und Mefried Gebrüder yon Numagen ihre zu Dyfe 
mont trerbte vätterliche Beſtzungen Dem Klofter Thor 
ley zu einem Seelgeraͤth in der St. Nikolaus. Sa 
pelle zu Drogen dermachtihahen y). 

Der in feiner Gemarkung, fonderbeitlichi im Bram 
nenberg wachſende Mofelmein, wird für den beſten 
gehalten. .: Die. Moſel fliegt naͤchſt Dem Orte nord» 
waͤrts borben in welche ſich die Durch die Gemarkung 
- Iaufende Frohnbach ergieſet. Man zählet wirklich 
104 $amilien, 304 Seelen; x Rixche, ı Pfarrhaus, 
98 bürgerliche, a freie und 2 gemeine Hänfer Dafelbf 
Die Gemarkung enthält 186 Morgen Meder, 82 M. 
Bingert, 128 M. Wieſen 15M. Weide, undgyM. 





rin liegen drei Höfe, wdvon einer Dem Kle⸗ 
ſter Tholey, der zweite dem Grafen von Mander⸗ 
ſcheid⸗Blankenheim, und der dritte Dem Freiberrn 
von Bürresheim als ein Veldenziſches Leben gehöret. 

Die Kirche des Ortes ift dem heil. Remigius ger 
weihet, und gleich Den übrigen fimultanifch. Katho⸗ 
lifcher Seite ift es eine drdentliche Pfarr- und Mut⸗ 
terficche des ganzen Oberamts, folglich mit einem 


— ——— — — — — — 











. y Datum anno Domini MCCXKII, feria | fexta po fotum 
St. Main apeftoli, 


— — 


Veldenz. 394 


* 


Pfarrer beſtellt, der unter dag Bistum Trier, uud 
in Das Pisporter Landfapitel gehöret. Dabei befin- 


: Det fi eıne Srühemefferei, welde im 3.1737 bon 


Kurf. Karl Philipp geriftet worden iſt. Lutderiſcher . 


Seits ift dieſe Kirche ein Filial von Möldeim. 


Am Hauptzehnten beziehet die Kurfuͤrſtl. Hofkam⸗ 


| mer ein Drittel, und der Graf von Manderfcheid Das 


‚übrige; von einigen Gewanden die Abtei Tholey, und 


Den Wein- auch Novalzehnten die Rurfürfil. Hofkam⸗ 
mer alein. oo 
Duſemont ffellet zum Landgericht zween Schöffen. 


Nebſt Diefem bat ‚der Tholeyerhof und dad Hofpital 


zu Wittlich ein Hubgericht hergebracht. Jene führen 
in ihrem Siegel einen Weinberg, und Den Daran vor⸗ 
bei fliefenden Moſelſtrom. ai 

5) Mülheim kommt dem vorigen gleih, und 
tiegt auch an der Mofel, eine halbe Stunde von Vel⸗ 
Denz nordiweftwärtd. Diefer Ort foheint aus den da⸗ 


ſelbſt vor Alters ſchon beflandenen Muͤhlen feinen Ur⸗ 
 ‚fprung und Namen erhalten zu haben, und Dagjeni» 


ge Molendinus zu feyn , deſſen Ber Priefter Bertha⸗ 


rius in feiner Gefchichte Der Bifchöffe von Verdun ° 


gedenket zZ). In einer Urkunde vom J. 1144 , worin 


\ 


Kaiſer Konrad III der Abtei Sprengirsbach a), und 
‚in einer andern vom J. 1156, wodurch K. Friedrich I 
Dem Domfiift Verdun feine fämtliche Beflzungen bes 
ftättiget haben, wird es Molun und Molendinum ges 
nennet b). \ | 





s) Man ſehe desfalls bie lefung des Herrn Crollius 
von den alten Grafen von Velden; in A&. Acad. Palat. 
Tom. II, pag. 244. 1 

“) Dieje Urkunde findet fih in Tom. III hi. Ad. Acad. 
Palat. pag. I14. | . | 

b) Calmet hiftoire de Lorraine Tom. II , Preuv. p. CCLXXVH, 
In den jüngern Verduniſchen Leyenbriefen von 1334 und 
1418 heifer es auf Franzöfifch Moulin. Ä 


364 
| N 


— I mo 


392 | Oberamt 


Familien, 480 Seelen. Die Gebaͤnde auf 2 Kirch 
1Pfarrhaus, 102 burgerliche und 2 freie Hau 








Die Mofel ſtroͤhmt norbiwärte vorbei. Durch d 
Det lauft Die von Velden; kommende Bad; neb 
vorbei aber Die bei Burgen genannte Fronbach, u 
beide ergiefen fich in Die Moſel. Erſtere treibt ı Dep 
und 3 topmählen, leztere aber 4+Mahlmählen. Dur 
den Ort ziehet auch eine von Simmern nad Trier 
zende Strafe. 

Die dermalige Bevoͤlkerung belauft fich auf ı 


nebft 8 Mühlen. Die Gemarkung enthält 262 Mor 
gen Acer, 111 M. Wingert, u. Wieſen, 20 M. 
Gaͤrten, und 60 M. Wald. 

Freie Guͤter gehören dem Grafen yon Mander⸗ 
Derfcheid-Blanfenheim , dem Freiherrn von Mejen⸗ 
haufen, dem Junker von Des Heyden, und dem duih. 
Pfarrer. 

Die alte Kirche iſt von den Lutheriſchen im J. 
1734 aus eigenen Mitteln wieder hergeſtelt, und mit | 
einem befondern Prediger beftellet worden; wogu Die 
Filialkirche zu Andel gehäret. Die Katholiſchen da» 
ben in jängern Zeiten eine Kapelle gur Ehre U. L. F. 
erbauet, Die aber nur ein Silial von Dufemont ift. 

Den fämtlichen Zehnten beziehet Die Rurfürkt. 
Koffammer allein. Zum Landgerichte hat der Ort 

Mülheim drei Schöffen zu fielen. Dieſe führen. in 
ihrem Siegel eine Zaube , ’ welche einen sweis im 
Schnabel haͤlt. 


. 6) Andel, das geringfte Dorf des Oberamts, 
‚liegt drei Biertelftunde n Beldenz an der Mofel, 
in.der Näbe der Kurtrieffchen Stadi Bernkaftel. Un» 





terhalb deſſelben fliefet Vie Goldbach ber, welche eine 
. balbe Stunde vom Drte an der Monzelnfelder Sraͤn⸗ 


ER entfpringet, und ſich dahier in Die Moſel ergiefet. 
n Diefer Bache werden zuweilen gedigene Gold koͤr⸗ 


ner gefunden, Daher felbige auch ihren Namen hat. 
Wo ſolches Bold eigentlich herkomme, ift noch nicht ent- 


⁊ 


Los 


— 


* * 


Velbenz. 393 


Decket worden. Jezt zaͤhlet man 45 Familien, 174 See⸗ 
Ken, 1Kirche, 36 burgerliche und gemeine Häufer in 
Diefem Borfe, und in Defien Gemarkung 196 Mor⸗ 

en Meder, 22 M. Wingert, 48 M. Wiefen, 12 M. 
Särten, 37 M. Weide, und 104 M. Wald, die der 
Gemeinde zufländig find. = nn 

Die Kirche ift dem heil. Rochus gemeihet, Und 
zwifchen beiden Religiorsgenoſſen ebenfals gemein 
ſchaftlich. Katholifcher Seits iſt' ſie ein Filial von 
Dufemont „ und Lutherifher Seits von Mälhein. 

„Den Bebnten in Der ganzen Gemarkung .beziehet die 
Kurfuͤrſtl. Hoflammer allein. Dad Dorf Andel ſtellet 
zu Dem Landgerichte zween Schöffen, und dieſe füh> 
im Siegel einen in einem Blumentopf ſtehenden 

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Zuſaͤze und Verbeſſerungen. 





Erer Teil 


Seite. Beite,. 
23: 8 Nah — Eıfamım iſt seisufgen: vorherge⸗ 
.gangeae rtraͤgße. 
135 16. Stat Zndwig IV lieg: udwig VI. 

29. 9. Nach Berg iſt einzuſchalten: mit den Herr⸗ 
ſchaften Ravenſtein, Winnendal, Dre» 

kens ꝛc. 

33. 2. Dann die bis Flandern iſt auszuſtreichen. 


30. 19. Nach daß ſeze hinzu: auſſer dem Oberamt 
Germeysheim und Kreuznach, 
42. 26. ein: wie wegen Lautern, Simmern und 
— 27. * Stimme fege hinzu: olterniret im 
leztern mit Pfolz-Zweibgüden wegen 
Beldenz. - 
43. 20. Nach Konrad von Witdenroth iſt kinzu⸗ 
ſchalten: 
1337 Cuno de Riffenberg. miles, Magifler 
- curiae Rudolfi comitis Palat. 
4. 1. Mach Emich Sraf von Leiningen, iſt einzu 
fchalten: 
3412 Friedrich Schenf Herr zu Enmpurg FR 
‚des Pfalzgrafen Ludwigs III Aofmeifter. 
1418 den 24 San. Reinhard von Sidingen, 
Magifter Curiae des Kurf. Ludwigs III, 
war bei Der Muslieferung Des valtha⸗ 


— —— 


nn 3 eg mer 


Ä Zuſaͤze und H Werheffrungen. 895 _ 
Seite, Zeile. 


far ars Eeſſa geweſenen Pabſts Job Xxiut. 


‚zu. Mannheim an: die Bevolmaͤchtigten — 
des Pabſts Martin VvV. 


44 20 Ra ‚Johann von Morspeim-ifl einzu⸗ J 


a —5 von Abeisheimn, Hofmeiſter. 
— ar Rad Sleckenftein kommt die Anmerkung? 
..&ieh. von. ihm Simanis Speierifhbe 
Biſchoͤffe im 3. 1536, pag. 210. Er 
war \bei dem Collaquio u Worms im 
Nov. 1540. . " “ 
45. 28. Bon Diefem Srodbofmeiferfebett in der ihm 
den 9 Horn. 1596 zu Sommershaufen 
5 Hehaltenenkeichenprebigt folgendes: ‚da 
„Ihre Gnaden 6-Japre ling der Kurf. 
" „Regierung zu Heidelberg als Groshof⸗ 
yrmeiffer beigewohnt, fie allein das Aupt 
deswegen begeben. weil Calvino mit 
„ſeinen Greweln ein groſes weites Thor 
„aufgemacht worden. | 
— 28. Diefer Poilippexdambolb ftarb den ragehr. 
‚1601 zu Heidelberg, 2 
49. 12. Dieſer Hanns Fuchs von Dornbeim Tornfht. 
auch noch 1513 ald Marfhalt vor 
— 15. Siatt $abern lies Habern. 


— 20. Hier iſt folgendes einzuräden: 8* 
| m %.1566 war Haͤnns Blankhard gand- 


"hub von Steinach, Marſchalk und Ruh 


mit Kurf. Sriedrich III auf Dem Reichs⸗ | 
W tage zu Augſpurg, wie auch 
Zur Hanns Eytel dezer, Untermarſchalẽ. 
30, 10. Seze hinzur | 
1600 So anries Landſchad von Steinach, 
farb den 19 Horn. befagten Sabre als 
Obermorſchalt. 


806 . 
Geite. Zelle. 


‚5% ıg. IM folgendes einzurkden: - | 
1615 Mainhard von Schönberg, Obermak 


SL | 2. Nach Joh. Ferd. Kager folgte 
1720 Joſeph Graf von Bellpng, als Ober⸗ 
marſchalk. Herner nad Sigiem. von 


u ..Büfäge BE Ze 
ſchalk, F 3 Aug. 2616. - 


Bevern: 


SL. 4. 1788 Ludwig Freiherr Chalon von Gehleri 


52. 1. Bor Sigmund Eheim war 
1566 Joͤrg Biber von Simmern, Kurfuͤrſtl. 


Stalmeiſter, mit Kurf. Friedrich II 
auf dem Reichdtage zu Mugfpurg. 


53. 6. Iſt einzuruden; 
= 1743 Joh. Godfried Graf bom Bond, 


berſtſtallmeiſter. 


65, . Na Matdias von Cracau folgte: 


5. F 1418 Johannes Winheim, Protonotarius 


Des KRurf, Ludwigs Ill, und war bei Der 
Webergabe des abgefegten . Pabſts Joh. 
XXlllan bie Bevolmärptigten des Pabſs 
Martin V zu Baſel. 


| 6a 18 v Bondiefem Ilorenz von enningen geb auch 


Simonis Speier. Biſch. im J. 1525 
"7. pag. 209. 


— 14. Er war ſchon bei dem colloguio zu Vorme 


im Nov. 1540. 


6. 3 Hier iſt zu erinnern, baß i im J. 1585 den 


‚ „Paflorio, 


16 Sun. Georgius Sohn S. Th. D. zu 
Heidelberg, Thefes de. Deo D. eJacobo 

Flektoralis Palatiaatus Cancel» 
lario, zugeeignet,. und daß im nömlichen 


Jahr den 13 Aug. eben derfelbe Thefes 
‚de Trinitate Ehriflophoro Ehemio Jo. 
Cafımiri , Tutoris % Adıpinifiratoris Ele- 


. 





| 


. v u mann 
18 


a 


‚amd Birbeferungen,. 397 

Seite. Zeile · 
ctoratus Palat. Cancer, usefärier . 

ben dat. 


‚82. 11. Nach Konrad Haſpel fege: 

.3330 die S. Walp.. Wernder Knebel, , Big 
dum zu Heidelberg, 

— 13 Von Diefem Heinrich von Erlikheim ift zu 
bemerken, daß unter ihm Dietrich Bogt 
zu Heidelberg 1368 Schiedsrichter zwi⸗ 
ſchen dem Stift und der Stadt Mosbad 

| geweſen. 

— 22. Statt Raban Grimmer lies : RabanBiener. J 

— 23. Hanns von Venningen der juͤngere, Ad- 
vocatns de Heidelberg, tommt fehon bei _ 

der Auslieferung des abgeſezten Pabſts 
Joh. XXIII im Jan. 1418 vor. 
84. 12, ‚Hier iſt einzuräden | 


1779 Heinrich Joſeph erben von Die, 
Oberamtmann. — 


J 


— 13, Statt 1780 lied 1783 .. 3 


88. 10. Statt XVII lies XIII. 


90. 25. Statt pagnalis fies pugnacis. . Diefe Auf⸗ 
ſchrift findet ſich auch in Freheri Orig. 
‚Palat. Part. II, pag. 100. 


91, 21. Statt confinentigm lieg conſſuvium. Si | 
| Freker. 1. c. pag. 99. 


97. 11. Gtatt Tyrollied : Neuburg, 
98. 21. Statt 1729 ließ 1731. 


223, 6. Statt Neckerau, Feidenheim und&ecken- 


heim lied: Nederau und Feidenheim. 
135. 3. StattSummeringen lies: Summixringen. = 


- 17 Iſt nach 1488 einzufhalten: Niklaus Bir 
winger von Ebesbein. 


398 ‚Bufäze - 


Seite, Belle, ” . P 

rar. 24. Statt Thereſta Emanuela lied: Tperefi 
| | Benedikta. 

143. 21. Statt 1699 ließ 1629. L. 


153. 9. DasSt. Andreasſtift, nämlich zu Worus. 

159. 33. Statt erſamlich lied: er ſaͤmtlich. 

- 172. ı2. In der. Urkunde heifet ed: Advocatiam 
filvam, homines, senfus &c. in Lie 
nowen, Nozloch, Mufebach & in Gra- 
wenburnen, | | 

— 16. IR ſtatt 1289, zu ſezen 1259. 

174. 10. Seze hinzu: Im J. 1576 auf Freitag nad 
dem Sonntag Judica dat Kurf. Fried⸗ 
rich III dag Bergwerk zu Nusloch und 
das zu Gt. Peterdwald einem Bergme- 
fier von Freiburg und einem Schmelzherin 

don Goslar verliehen. 
177. 14. Eigentlich nach der Urkunde: Anno 1230, 
0. XV Kal. Jul. Henricus rex Rom. dilecto 
fuo principi illuftri O. Palatino Comiti 
rn Rheni villam Waltdorf cum omnibus at- 

"20.000. tinentüs remifit, Dat. ap. Egram, | 

182. 10, Nach einbefommen. babe ſeze binzu: 
Im J. 1325 bat Pfalsgrafen Rudolphs 

1 Wittib Mechtild mit Bewilligung ihr 

res Sohns H. Adolphs die Burg Wel- 

lerfau und das Dorf Waldorf mit aller 

Bugehör an Grafen Eberhard: von Wuͤr⸗ 

tenberg verpfändet. | 

- 284: 14. Gtatt 1799, lied 1609. = 


215. 32. Iſt noch einzuruͤcken: Im J. 1363 bat Pfalz⸗ 

ygzraf Ruprecht J das Patronatrecht Dies 
fer Kirche dem neuen Kollegiatſtifte zu 
Neuftadt übergeben. 


’ 


229. 15, If ebenfalls noch folgendes. einzuſchalten: 





Seite. Zeile, 


230% 


23T, 


248. 


viren Te nn ‘ 
‘ 


P 2 


und’ Verbeſſernugen. 399 


An. 1225 Cuntadus abbas Lausish. cu- 


riam in Wizzenlock inclito Dom. Ludo- 


wico Palatino Comiti Reni & Duci Bav. 


‘ ac Otteni filio ejus pro XL marcis Col. 


vendidit. A&t, regnante Heinrito Rom. 
rege VII. 


3. Nach Speier lies alſo: Im J. 1265 bon 


. Dtto Probſt deſſelben Stifts, und von 


Dtto von Bruchfal, einem edein Herrn, 
verfchiedene Untertbanen, (omnes homi- 
nes fuos in villa Wizzenioch refidentes, . 
Dat. apud Ingolftat IX Cal, Jaauarii) wie 


auch im J. 1290 ꝛc. 


5. Nach gehalten feze Hinzu; Daß als er die 


Regierung in Den Rbeinpfaͤlziſchen Lan» 
Den. feinem Bruder R.Eudwig gätlich uͤber⸗ 
laffen hatte, ihm durch Schiedgleute im 


| J. 1317 in dem Vizthumbamt an dem 


Rhein Wizenloch, Burg und Stadt, 


. unter andern befchieden worden fey. ©. 


Geſchichte des Hausvertrags von Pa 
via Beil, num. XX. - 


9. Nach gewiß ift,feze hinzu: aus dem obigen, 


Io. Statt 1369 , lie® 1317. * 
11. Statt da gemeldet wird, lies: Im 3. J 


1369 wird gemeldet, Daß’. | 


22. Nach eingefese worden lied: Pfalzgraf 


Ruprecht J ordnete in ſeinem Teſtamen- 
te vom J. 1371 eine ewige Meſſe in der 
Bapelle uf unſer Burge zu Wiſſen⸗ 
* in Ehre St. Johannis Evang. 

St. Joh. Bapt. und vermachte 
dazu eine jaͤhrliche Guͤlt, die feine Erben 
mit 170 Pfund Haͤller loͤſen konnten. 


5. Nach aufgenommen worden, ſeze hinzu: 


Unter den Aebtiſſinnen findet ſich im J. 


> 4 


400 r 
‚Seite; Zeile. 


N 


a ⸗ Zuſaͤze 
1195 Kunigund, Pfalzgrafen Konrad: 


‚von Hohenſtaufen jüngere Tochter; 1273 


Srmentsud von Weinbeim ; 1290 De: 
mud von Sporos 1406 Agnes Ulnerin 
von Dieburg s 1513 Katharina von Er- 
likheim; 1526 Katharina, Kurf. Phi⸗ 
lippſen Tochter; 1549 Anna von Gran. 
Fenftein 5 1550 Helena von Rippurg; 


-1552 Brigitta, Pfalzzr. Jobannfen I 


zu Simmern Tochter, T 1562. 


248. 13. Die lese zc. und folgendes bis gehabe if 


ganz auszuſtreichen. 


272. 23. If folgendes einzufchaften: Schön vor 300 


Jahren haben fich in der Schriegheimer 
Gemarkung Silbererge vorgefunden. Kir» 
fürft Philipps belehnte im J. 1494 feinen .' 
Hofmeifter von Walded, D. Göz von 
Mdelsheim , Engelhard von Rippurg, | 


_ Kitter , Hannfen don Sidingen, Jakob 


von Fledenftein , Landvogt zc. mit dem 
Bergwerke zu Schriedheim in Breiten⸗ 
bart. Kurf. Ludwig V übergab Die dor» 
tige-Fundgrube im J. 1509 mit NWorbe, 
halt des Zehntens an Greg. Dirfch von 
Schneeberg , den er im folgenden Jahre 
zu feinem Bergmeifter in Baiern und am 
Rhein ernannt hat. | 


. 276. 17. Nach hatten lies: nicht verwechſelt werben 


- Darf, wurde ic. | 
286. 17. Iſtfolgendes beizuſezen: Es wird dafuͤr ge⸗ 
* 


% 


alten, daß K. Karl der Brofe, nach⸗ 


dem er Die Soraber Slaven im 3.782 
überwunden , zus Vertdeilung ihrer 


Macht mehrere derfelben in andere Ge⸗ 
genden verſezt und beſonders einigen den 
Bezirk von den 3 Dörfern Sachſenheim 

\ ans - 


\ \ 


x 


a er Ten Tem on 


| ‚und Verbefferungen. 407 
Seite. Belle. . a .- " 
. | angewiefen habe, Sieh Wremers Ges 
(dichte des Rheinifhen Sranz. p. 318, 
286. 23. Nach angeführer ift auß Urkunden folgen» 
des einzufchalten:e An, 1259, V Kal. 
Dec. Cunradus de J.ichtenftein miles ec» . 
clefiae Lauriffenfi bona ſua refignavit in 
' Sah/enheim. Teſtes H.Comes —— 


Wolframus de Lewenftein , Pincerna de 
Elbeftein. &c. 


287. 27. Bufaz: Ein anderer deiſet der Belsberg, 


an ‚dem, vermög des Kurf. Friedrichs 

_ II im %. 1551 errichteten Ordnung und 
Sreibeit, Silbererz gegraben worden. 

- 297. 14 Die Worte der Urkunde hievon ſind folgen⸗ 

ge: Chunradus Pincerna de Erpach, En- 

gelhardus & Eberhardus filii ejus, nec 

non Eberhardus nepos, inclito Domino 

fuo Ludowico Comiti Palat. Reni, Ducä# 

Baw. reditus 140 maldrorum filiginis & - 

curiam in /luenshaim quos ab ipfo Duce 

& ab illuftri Rudolfo Marchione de Baden | 


titulo pignoris tenuerant ‚-acceptis 209 . u 


2. marcis Arg. Hberos & folutos dimiferunt, 
Dat. Haidelberch VIII Id. Dec. 1282. 


310, a0. Statt Norden, lied Nordweſt, und fatt 
Nordweſt, lied Norden. 

318. 37. Statt weflwärts, lied nordwaͤrts. | 
319. 14. Zuſaz nach Dirmſtein: An. 1274, Domi- 
‚nica Laetare, Henricus Comes Gemini- 

pontis & Agnes uxor ejus abbatiflfae & 

conventui de Orto S. Mariae Ord. Ci- 
fterc. extra muros Worm.bona fua, quas 
à Wormat. Ecclefia in villa Huſen ex al- 
tera_ parte Reni, ex oppoſito civitatis 
- Worm. in feodo obtinebant, quod feo- 
dum Joh. & Petrus fratres de Bertholdig- 

pr. GSeographie V.Cd— Es 


402 


Eeite. Zeile. 


349. 


Zuſlaͤze 
heim. miles, in fubfeudum acceperant, 


acceptis in recompenfam aliis bonis, per- 


petuo poflidenda reliquerunt. 


6 ©tatt 1180, ließ 1182. 


337. 31. In der Urkunde hievon heifet ed: Rudo!- 


286. 
Sem ift hier zu bemerken, daß K. Adolph 


fus rex Dietheri dicti Nezel, propter im 
manitatem laefae maj. criminis omnib 


bonis per fententiam exuti, domum unam 
G& bona alia cum pertinentiis, quae idem 


Nezelo Gamundie juxta fluvium Neka- 
sm in feudum tenuerat, Ludovico, Prio- 


cipi & filio fuo kariff. illuftri Comiti Pa- | 


Jatino Reni jure feudi perpetuo poflider- 


6a coptulit. Dat. Augufte VII id. Febr. | 


im J. 1296 Dem Grafen Eberbard von 
Kazenelnbogen nebft Eberbach auch Ca- 
ftrum Richenftein & oppidum Geminde 
cum omnibus eorum attinentiis & omni- 
bus his, quae Rex Rudolfus anteceflor 
ejus à nob. viro de Dernen comparave- 


“rat, verfeget habe... S. Wenfe eff. 


CLandesgeſchichte, Urk. num. 98, pag. 65. 


‚370. 33 Bon dem grofen Zehnten zu Bamenthal be⸗ 


375. 
379. 


MS: 


ziebet die Kurf. Hoffammer ein Drittel. 


4. Statt Schriesbeim, lied Sinsheim. 
28 fq. Statt eigentlich nur, lies vornehmlich, 


und nah Höfen: Welde in Erbbeſtand 
begeben find. Das folgende iſt auszu⸗ 
freiben und Dagegen einzufchalten : 

n der Gerichtbarkeit hat der deutfche 
Orden 3, die Sreiherren von Betten» 
dorf 6, die von Urfüll 4, und die von 
Leoprechting 2 Sünfgebntel. 


184, Statt Reizenſtein, lies Urfül. 


..r 


Seite. Seile. 


m 5 Werbeſerangen. 4003 


gir. 29. Statt Mosbach, lies Mosbrunn. 
126. 4. Statt Erbader, lied Eberbacher. 


437· 


481. 


510. 


5. 


a5. Iſtnach Rirchenſaz einzufchalten: Welchen | 
Sodann. von Hirshorn, Nitter, und 
Yandt Wildgräfin von Dune, feine&e- 


‘ und Burgheim im J. 1412 berfouft das 
ben, (wo e8 heiſet: die Paflorie und _ 
Rirchenſaz zu Slinsbsd) af dem | 


⸗ 


mahlin ‚an Herzog Dit von Mosbach 
mit der Helfte an Ellenz, Dudisheim 


Braihgan). 


19. Iſt nach Reformirten beizuſezen: Vermos 


eines zwiſchen Mainz und Pfalz im J. 


1653 zu Regensburs errichteten Ver⸗ 
trags. 


4. Iſt nach Reformirten ebenfalls beitzſezen : 


12. Start eine üble, lied: ; gm Mahlen. | 


Dermög des bei Hemfpach angefüprten 
Vertrags von 1652. 


‘ 


Zweiter Theil. 


28. Hieher gehoͤret folgende aus einer Urkunde 


* 


gezogene Stelle: Anno 1231 de caſtto 


Othesberg taliter eſt tractatum: Gifel- 


bertus puer qui dicitur Emercho Vulpes, 
Th. Vicedominus de Rufteberg & Sifri=-. 


dus Marfcaleus de Frowenſtein Jurati di- 
cent, quomodo de predicto caſtro inter 
b. m. Archiepifcopum Mogunt. & Comi- 
tem Palatin. Rheni apud Audesheim vice 
ultima fuerit diffinitum. 


Der Namen Otiersberg findet fh i in eis 


nem Fuldiſch. Lehenbrief von 1257 bei 
Wenke Heffen-Darmft. Landesgefdy. 
urk. num. 29. Ei aug gie nz 


— 


7 . ⸗ 


404 | Zuſaͤze 


ite. Zeile. 
Seite. def num. 276 ein Schreiben des Abts zu 
Fulda über den an Pfalsgr. Ruprecht I 
geſchehenen Verkauf der Veſte Ozberg ꝛc. 

vom J. 1390. 
Es war eigentlich Konrad Herr zu BSicken⸗ 


31, 12. ı 
u bach, welcher als Vormund feiner Bet 


tern, Ulriche und Konrads von Biden 
bach ıc. das Schloß Habizheim an Pfalz 
graf Ruprecht III Sabbatho poft b. Aga- 
thäde 1398 verfaufet hat. 
a2. 22. Statt Kurf. Philipp , lies Kurfürf Kari 
_ . Bpilipp. | 0 
77. 24, Nach Sünebeim ift zu bemerken, dag der 


folgende Dechant fih Johannes von Hem⸗ 


No fpach genennet habe, und daß er ſchon 

- im. 1466 als Doktor in den geifklichen 
Rechten, und als Dechant im St. Ju⸗ 
liansſtift zu Mosbach vorkomme. 


— a6. Statt 1411 lied 1511. . 
88. 3. Hieher geböret auch Der obige Zuſaz vom. 
1417 Seite 403... 6 
89. 27. Nach geboͤret iſt folgendes beizuſezen: Im 
“ %.1447 vermachte Pfalsgraf Otto von 
- Mosbach dem St. Juliansſtifte daſelbſt 
amter andern zwei Theile am Zebnten zu 
sellenz , Dudisheim, Zymern und 
Schreden. Ä | 
90, 33. Von dem Schreckhof fiehe die obige An⸗ 
\ Dan 1111| 7 
‚94. 12. Bon dieſer Burg zu Obrigheim befagt eine 
‚Urkunde vom 9.1142, daß Die Brüder 
Megenlach ‚. Wolprand- und. Hermann 
“ihr caftrum ia Obercheim, wit allen Zu» 
. gehörnen und 184 Seelen, militarı pa- 


EN. pente 


.- 
. 
— 


a propenitos, utriusque ſexus, ad- 


| 


Ze» vo 


4 er 
b , 
| und Verbeſſerungen. 405 \ 


- 7 


Seite. Seile, 

—6 ultos & parvulos, als miniſteriales dem 
| Bistum Worms übergeben haben; folg» 
2 lich muß dieſelbe damals fein Lehen, fon» 
v dern ein Eigentum eines adelichen Ge⸗ 
f ſchlechts gewefen feyn. 


| 96. 6. Re fiel ift beizufegen: Herzog Dtto I 
u faufte im J. 1440 von dem Damald an 
Der Murg gelegenen Klofter Richenbach 
Defien Hof zu Oberkeim mit dem Kirch» 
fa3 zu Aelwershufen,, und Zehnten zu 
Miortelftal. Dat. Pforid. Donnerſtag 
nach St. Martin. | 
100. IL Dad bat wäre einzufehaften : Im. 1370 ° , _- 
- | feria IV infra o&tavas Pafche, jus patre- 
natus ecclefie paroch. in villa Aberkeym 
Durch einen zu Heidelberg ausgefertigten 
. Schanfungsbrief, und in feinem ꝛtc. 


5 * 31. Statt Mortelſtat lied Mortelſtal, nach der 
obigen Anmerfung. | 


108. 28. Budem $. 1413 fege: Donnerſtag vor dem 
Sonntag Se | >” 


104. 1. Bu den &ulden ift beizuſezen: Speirer 
Währung an Solde, nach der Urkunde, 


208. 1. nach gehörig kommt folgender Zuſaz: Im 
3.1446 Dienſtag nah U. L. Fr. Tage 
Kerzewyhung befennet das Stift St. 
Julian zu Mosbach die Lehenfchaft des, 
Kirchfazed und der Pfarre des Dorfes . 
Burgbeim, zwiſchen Mosbach und Dal= 
heim gelegen, von Konrad Herr zu Win 
ſperg empfangen zu haben. | 
110. 14. Nach Rofenberg fehalte Folgendes ein: 
Im J. 1382 that Konrad von Hohenriet 
ein gleiched mit feinem Theil an Tale i 
..bheim, Audenfpuer, Urbad und Mu⸗ 
. . I ß 3 \ . / 


‘ 


u 





404 | | Zuſaͤze | | 


ite. Seile. \ 
erde -num. 276 ein Schreiben des Abts zu 
Fulda über den an Pfalzgr. Nupreche I 
gefchehenen Verkauf der Befte Ozberg ꝛtc. 
| vom %.1390. \ 

ar, 13. Ed war eigentlich Konrad Herr zu Siden 

u bach, welcher ald Vormund feiner Bet: 
tern, Ulrichs und Konrads von Bidet 

bach ıc. das Schloß Habizheim an Pfalp 

graf Ruprecht III Sabbatho poft b. A 

Ä tunae 1398 verfaufet hat. | 
a2. 22. Statt Kurf. Philipp, lied Kurfuͤrſt Karl 
_ - Philipp. Ä . | 
77. 24, Nach Sünsheim iſt zu bemerken, daß der 

folgende Dechant fi Johannes von Jrn- 

fpach genennet habe, und daß er ſchon 
im 3.1466 als Doktor in den re 
Rechten, und ald Dechant im Gt. Ju: 

j liansftift zu Mosbach vorfomme. " 

— 26. Statt 1411 lied 1511. | \ 

88. 3. Hieher gehöret auch der obige Zuſaz vom J. 


1413 Seite 403. 


. 89. 27. Nach geböretift folgendes beizufegen: Im 
' %,1447 vermachte Pfalzgraf Dito von 

-  Moshach dem St. Juliansſtifte dafelbk 
amter andern zwei Theile am Zebnten zu 
Ellenz, Dudisheim, Symern und 


_ Schrecken. | 
90. 33. Von dem Schreckhof fiehe Die obige Ans 
\ merkung. | 


94. 12, Von diefer Burg zu Obrigheim befagt eine 
Urkunde vom J. 1142, daß die Brüder 
Megenlach, Wolprand und. Hermann 

“ihr caſtrum ig Obercheim mit allen Zu» 

— 8ehoͤrden und 184 Seelen, militari pa- 
EN .  gentela progenitos, utriusque ſexus, ad- 


ne und Verbeſſerungen. 405 
EDeite. Zeile, nn 
2 ? ultos & parvulos, als minifteriales denz 
Bistun Worms übergeben haben; folg⸗ 


I lich muß Diefelbe damals Fein Lehen, ſon⸗ 
r dern ein Eigentum eines adelichen Ge⸗ 
| 

' 


ſchlechts geweſen feyn. | 
9. 6. Nach fiel if beizufegen: Herzog Dtto I 
- faufte im J. 1440 von Dem damals an 
Der Murg gelegenen Kloſter Nichenbach 
Deffen Hof zu ©berfeim mit dem Kirch» 
faz zu Kelwershuſen, und Zehnten zu 
Mortselftal. Dat. Pforzh. Donnerflag 
nach St. Martin. . . 
-200.. I, Nach hat märe einzufchalten: Im J. 3z2320, 
feria IV infra octavas Paſche, jus patro- 
natus ecclefie paroch. in villa Aberkeym 
Durch einen zu Heidelberg ausgefertigten 
Schankungsbrief, und in feinem. ıc. 


li 31. Statt Mortelſtat lied Mortelftal, nach der 
. obigen Anmerkung. Be 
103. 28. Zudem J. 14173 feges Donnerſtag vor dem 
I 00 Sonntag Judika. — 
:304. 1. Bu den Gulden iſt beizuſezen: Speirer 
Waͤhrung an Golde, nach der Urkunde. 
108. 1. nach gehörig kommt folgender Zuſaz: Im 
| 3.1446 Dienftag nah U. 2. Tr. Tage 
| Kerzewyhung befennet das Stift St. 
Julian zu Mosbach die Lehenfchaft Des: _ 
Kirchfazes und Der Pfarre des Dorfes . | 
Burgheim, ztifchen Mosbach und Dale. | 
heim gelegen, von Konrad Herr zu Win» 
ſperg empfangen zu haben. . 
ıro. 14. Nach Rofenberg fchalte folgendes ein: 
Im J. 1382 that Konrad von Hohenriet 
ein gleiches mit feinem Theil an Tal⸗ 
..beim, Audenfpuer, Urbach und Mu⸗ 
e 3 1. / 


Man 


u 





— u — — 


400 Zuſaze 
Geite. Zeile. | 
| 0 «fental für 1900 ſi. Dat. an ofer Feb, 
beiligen Abent. 0 
227. 29. Nach Schefflenz if zu bemerken, daß ;ı 
3.1426, die S. Gregorii Papae, Konra 
Herr zu Winfperg ein Drittel in der 
Dörfern Ober⸗ Mittlerg- und Myden 
Schefflenz dem Pfalzgrafen von Res 
| bach verfaufes habe. | 
39. 34. IA beizufegen,, dag im J. 1296 den 
Ehrifim. K. Adolph dem Grafen E 
bard von Kazenelnbogen caſtrum EI og 
pidum Eberbach cum omuibus eorum at 
tinentiis verfezet habe s bei MDenfesef. 
CLandes geſchichte, Urkunden 93, 
| pag-65. 
250. 7. Rah Burg und Stade ſeze hinzu? und d 
| Dorf Binzewangen. | 
333. 5. nad verleihen it zu bemerken, daß ſchor 
im 3. 1367 8. Karl IV dem Pfalzgt 
Ruprecht I den Kirchſaz zu Eberbach g 
schtem Lehen emwiglich ertpeilet Habe 
Ä Dat. Budweis an St. Vitedtag. _ 
151. 5. Mac den Worten beider Pfalz fee Binz 
| ausgenommen, daß im J. 1426 Ronre 
. ‚ Herr zu Weinfperg, des H. R. N. Erh 
kaͤmmerer, befennet, daß Pfalzgraf Dite 
feine Veſte, Stat und Vorſtat zu Suͤns 
N ihm verfchrieben und eingeben 
Fe | \ 


. 153. 16. Schon im J. 1429 hat Sifried von Ven⸗ 
. . ningen, Abt des Klofterd zu Sinsheim, 
ſich mit der Stadt vertragen. 
‚156. 4. Bon Sinsheim ift noch zu bemerken, baf 
| im 3. 1674 den 16 Sun. bier die Sran- 
zofen das Schlachtfeld unter der Anfüb⸗ 
runs bed Marſchalls von Zurenne gegen 


x 


* 


und VBerbefferungen. 407 


Seite. Zeile. 
Die Kaiſerlichen, welche Ber Merjog von 
Ä Lotharingen angeführet, behauptet ha⸗ 
W ben. Ein beiderſeitiger Bericht hievon 
” findet fich in Recueil de Lettres pour fer- 
| vir à PHiſt. milit. de Louis XIV., Tom. Il, 
6 pag.347 & 351. 0 Ä 
161. 33. Denen von Sickingen: Hier ik anzufuͤh⸗ 
sen, daß K. Ludwig IV SElfenze und 
Tiefenbah an Ludwig und Eberhard 
von Syggingen verfezet Nabe. Die Ur⸗ 
Funde hierüber ift geben Sranff. Wontag 


vor Maris Geburt 1344. 
268. 19. 3u Rudolph II fege: und Ruprecht. Die 
" Kaiſerliche Verwilligung aber das Dosf 
Rihen zu loͤſen, iſt geben zu Nürnberg 
dor St. Barthol. 1334, und nit, wie 
| dier flehet, 1332. | nn 
235. Iſt der Note A) beizufegen : und. nachheris 
8ger Groshofmeiſter unter Friedrich IV. 
Der Note &) nach Prinzeffin füge folgen» 
des beis Im J. 1617 nennt ihn Johann 
Philipp Parens illufrem ac firenuum 
Heroem , Dynaftam in Henfingen &c. 
Equitem auratum , ductorem Exercitus, 
Ele&oris Pal. confiliarium, nec non Pro- 
Principem Neapdlitanum. Sieh die Zu⸗ 
eisnungöfgeift ber Calligraphe Sym- -· 
mac o " ⁊ 


244. 28. Bu Ende des J. 1787 wurden 4177 Ren» 
ſchen daſelbſt gezaͤhlet. | 
245.30. nad Aegidius iſt folgendes einzufchalten 3 Ä 
Im %..1404 feria VI ante b. Nicolai hat , 
Kaif. Ruprecht Ruperti fenioris donatio- ur 
nem juris patronatus ecclefiae paroch. 
in Oberkrim capitulo ecclefiae colleg. in 
oppido Novae civitatis, tunc ia S. Eger 
— E14 
\ - - 


— 





\ 


PT Bufaze 
Seite 7 
ii, nunc atıtem in gloriofe Jefz matri 
Virginis Mariae ‚ honorem confecrata 
.\ beftätiget. 


261. 24. Statt gehören, lieg gehörigen. - 


: 993. 18. Diefe Hausfrau warKatharina don Schi 


fürfl, Sraume von St. Agatharode 
Canſor und Arfenen. 


j "304 28. Nach abgerrerten bar, fege hinzu : 


\L- 


1274, in vig. b. Mar. Magdal. Wernhe 

rus de Minzenberg communicatis man 

- bus Mechtildis collateralis fuae , Philippi 

fratris, & Gifelae contectalis ejus, partem 

decimae in Karben, quam ab Kcclefia 

Liimburg in feudam tenuerat, Stephano 

. praepofito de Nuwsnburg vendidit. NA 
apud Afienheim, 


849. 29. Wegen Dem Zehnten zu Lamspeidt iſt Ge: 
zufegen: Im J. 1278 gefchahe ein Ver— 
‚ trag zwifchen Kurf. Ludwig ITund Wirich 
\ von Daun wegen des Zehnten zu Lambs 
beim, wonach der. Pfalzgraf 130 Marl 
Koͤllniſch dafür bezahlt dat, 


353. IR in der Note 5) beizuſezen: Joh. Man 
Kremers Genealog. Geſchichte der 
Grafen von Saarbr. Cod. dipl. p. 255. 


357, 28. Nah gewähleebaben, wäre einzufchalten: 
Auſſerhalb Der Stadt fliefet Die Affen⸗ 
bach ſudwaͤrts vorbei, Durch den bei dem 
Luſtſchloß angelegten Kanal, und fo weis 
ter in Den Altrhein. In der Stadt ſelbſt 
treffen zwo Landſtraſen zuſammen, die 
eine, welche von Mainz nach Oppenheim, 
Die andere aber, Die aus Lotharingen 
9* über Dürkheim kommt. Sie vertheilen 
ſich hernack Dergeftalt, daß Die eine nach 
7 er . 


„u 


— 


. Seite. Zelle, 


365, 


” nn 


l 


nud Verbeſſerungen. 409 


Stundt von dem Dorfe liegt Das Sand⸗ 
hofer⸗Fahr, von weichem ſchon bei dem 


Rirfchgartshauferhöf Cim ıten Bande, 
- ©.319) Metdung gefcheben ift. Es dies 
net vornehmlich. zur Weberfahrt des 
Rhdeins, und ifk famt Den Dazu gehört: 


"gen Gebäuden und wenigen Grundſtäuͤ⸗ 

der von der Hofkammer in Befland vers 
| liehen. —— — 
32 ſq. Soll heiſen: Endlich iſt noch eines ge⸗ 

singen Dorfs zu erwaͤhnen, zwiſchen 


Frankenthal und Ogsersheim, deſſen in 


aͤltern ꝛc. 


15 Nach ůberlaſſen iſt noch zu bemerken/ daß 
im J. æx6015 den 17 Ang. beindde dieſes 
ganze Dorf Dusch eine Feüersbrunſt vers . 


zehrt worden if. ’ 


. 27. 1147 Oddo Abbas Franckenthalenfis kommt | 


in Joh. Mart. Kremers genealogiſchen 
Geſchichte der Grafen von Saarbr. 
vor. Cod diplom. pag.243. —- .- 


17. Statt Pofkmöble es Ppupmüfle. 


15, Iſt beizuſezen: 


X Im 3.1506 befand ſich auf dem Reichstag 


. gu Augfpurg im Gefolge des Kurf. Fried» 
richs III Heinrich Niedefel, Fauth zuGer⸗ 


miersheim, Rath, 


29. Im J. 1785 wurden 153 Familien, 6709 


Seelen, 121 Haͤuſer nebſt einer Kirche. 
und Schule dahier gezaͤhlet. | 
19. Iſt einzufchalten: “r 5 
‚1303 Heinrich „wird von Rabe AR 
„ Ses5 


Mannheim, die andere nach Speier, und 
Ri die dritte nach Neuftadt führe. | 
12, Rach Strafe iff-einzufchalten :’ Eine halbe . 


- 
. 





"412 Zufäze und Berbeſſerungen. 
Seite. Zeile. J | 
von jängern aber Dukaten, Thaler, Sr 
8* und andere Münzen aufzuweiſen 
t 
480. 22. Rz⸗ Ockenheim iſt einzuſchalten: 139x 
den 1 Hornung iſt die Stiftungsurfune 
des Kloſters erneuert worden, und zwar 
auf Begehren honeſtae ac Den F 





puellae Chriſtinae de Meiſſenhuſen, Pri 
oriſſae coenebii Sandtimoniglium ın Ce 
— meda ord. Cifterc. 


| 


503. 8. Gtatt ini Yırgag lied 1484. | 
; en | 
‘ uw & . . en) 


— — — — —: 





Seonraphittet Reditter 
0. Aber die 
Namen der Kurpfaͤlziſchen Städte, lecken, Din ur 
fer, Weiler, Höfe, Muͤhlen, Berge, Wil 
' de, Fluͤſſe, Baͤche, Seen, | 
2 Weper 20. 


a; 
dbbach #. IV, 130. 
Aberkeim IV., 405. fiebe 
Dbrigheim. 
isramesberg,Abrindberg 


aha IV, 264. 
Abtshofen Il, 489. 
Adels hofen ii 144. 
. Mdersbadh ibid. 


Be l, 287, 395, 


Aersersheinn HI, 144. 
Affalterfoh II, 385. 
Affenbach fl. IV, 408. 


f. Ogersheim. 
Agirsheim III, 144. 
. Aoileifernwilre I, 427: 
Aglaſterhauſen I, 4206. 
Aemaredein F Orms⸗ 
heim. 
ManestHal I, lor. 
Aichinun ſ. Eich. 
hiderbach fl. I 3%. . 


Ütagapihem Waldal⸗ 


a anidh 


—— fl. I, 521. 
Albich III, 201. 


Miigesheim f. S. hages⸗ 


heim 
—* r Necker⸗Elz. 
Allemuhl I, 410. 
Atmersbach fl. I, 27. 


Alsbach f. Albesbach 


Alſenborn IV, 234, 340, 


- Bien fl. II, 255. IV, 
| Dielen win Berg, II, 
Hgersheith, Agridesheim 


giedim am Alt Rhein 
27. 73. bei Gronau II, 


aiacn, Alſtat I, 150. " 
Br fl, 27. u, 5 


| Yildsef II,. 203: 


Alteburg IL, 88. 
Altenbach (Dorf) I, 469, 


„ 470 
Alien und Reuen-Sapn 


u, 316. u 


a 


Altenſtatt II, 415. 
Altersgrund, Alterswoͤrth, 
Inſeln I, 210. 
Alte Schloͤſſel 1, 265. 
Altheim 11, 497. 
Althotz, aid I, 205. 
Althutterbof IV, 223. 
Alt-Neudorf I, 343. 
Altsipp „Altrepium II, 


388. 
guirbein dei Edigheim TI, 
360. bei Hert Il, 246. 


beiteimersheim 11,509. 


‚bei Alsheim III, >23. 
bei Geinsheim III, 77. 
bei Ei II, 8ı. 
Ä Bit-Weidelbach UI, 442. 
Ali⸗Wißloch I, 237. 
UAlzei, Oberamt III, ı 


‚fg Stadt III, 17 u | 


Ameifenbägt Wald) I 
Anni f. III, 159, 
Andal w. 292. 
Anesheim f. Ensheim. 
a ‚1, 233, 378 
| — 384.1. Wald- 
Angeltdurn II, 83. 
AnglachgauJ, 187. | 
\ Innenielt (Bald) IH, 


Ontöniberg (Hof) IV, 
121. 


Antonigrub IV, 310. 


Aonesheim f. Enspeim. 


Geographiſches Regiſter. 


Wotmertpeim ſ. Orms 
en IV, 18, 5 


Appendeim DI, 364. 


&ppenhofen II, 489. 
Appenſtein ſ. Eppftein. 
Appenihal II, 269. 
Appenwörth (Yafen) 1, 


323 
Arı Bacchi II, 2386. 
Arasheim f. Harzheim. 
Archenweiler, Archenta⸗ 
der Il, 457. 
Ardenibel II, 451. 
Armeheim, Aribimespein | 
III, —* 
Asbach I, 
— 1, 234. 
ee t. Has» 


naht —ãſ 
Raben „Aſchenbrun⸗ 
n f. Eſchelborn. 
Afpispein ill, 193. 
Que I, 145. 
Auen IV, 70. 
Auerbach II, 112. 
Burtpeingerbaßf 111,99 


| Sulefaufen (Sp M, 


Aulßeim Il, 244. 
Ausburger Hrt IN, 431. 


—** f. Otters⸗ 


nad. Umſtatt. 


J 


Geographiſcher Regiſter. B8 415 


Auwen II, 465. 
Ayersheim ſ. Eigersheim, 
Hzendal (Wald) II, 260. 
Mzenhaufen (Hof) IV» 
Ä "236, on 


B. 


Bacharach, Oberamt II, 
370q. Stadt II, 381 


fq. Ä 
Backofenwoͤrth I, 213. 
Baͤrenbach fl. II, 260 fq. 
Baͤrenwog IV, 370. 
Malborn IV, 233: _ 
Balauf(nfel) I, 314, 
Balsbach II, 124, 
Balſpach II, 176. | 
Balzenbach (Huf) I, 510. 
Bamenthal, Banemadin 


‚1, 368. 
Bangert (Hof) IV, 30, 


IR ı ‚ EEE 
Bannholz (Wald) I, 477. 
Bannwoͤrth (Infel) I, 
7 810, 
Banzweiler I, 502. 
Bargen I, 434. 
Bauerbach II, 185. 
Bäuerthal I, 379. 
Bauhof I, 364. III, 78, 
212. 
Bauwoͤrth I, 208. 
Bayerländerhof I, 351. 
Debingen II, 435. 
Bechenheim III, 246. 
Bechingen f. Böchingen. 
Beckelnheim, Unteramt 


"TV, 101 ſqq. Schloß und 
Thal IV, 106. ; 
Beckenwoͤrth I, 323. 

Beggelingen II, 465,491. 
Beilftein IV, 201. 
Beichweiler IH, 463. 
Bellendorn II, 464. 


Beiheim, Belendeim U, ı _ 
488. ZZ 
Belzberg IV, gor. 


Benzmweiler f. Binzweiler. 
Berbad (Hof) IV, 280. 


Berensbach fl. II, 413. 


Berg II, 410. 


. Bergen f. Bergheim. 


Bergenhauſen III, 482. 
Bergheim I, 128, IV, 


49. 

Bergftrafe I, 25T. 
Bergwieſerhof II, 523. 
Berlebach fl. IV, 341. 


Bermersheim, Bermotes⸗ 


heim III, 114. 
Bernbrunn IL, 75. 
Bersbach 1, 341. 


Bers weiler IV, 365. 


Berwangen II, 144. 
Bettenbach fi. I, 520, 
Beutelſtein ſ. Beilftein. 
Beye fl. III, 49, 71, zor. 
Bieber fl. III, 466. 
Bibern II, 473. - 
Bibliswald I, 188. 
Biebelnheim III, so, 
Biedehfand I, 323. 
Biedenbach fl.IV, 110. 
Bierhelderhof J, 153. 
Bilenſtein ſ. Beilſtein. 


416 


Billediwog IV, a4r. 
Biligdeim, Amt und 
Stadt II, 451 fgg. 
Binegardin, Bingart IV, 

160. 


£ Binzermangen w. 406. 


Binzweiler III, 485. 


Birfkenau I, 324. 


Birfenhert II, 463. 
Birkerhoͤfe IV, 158. 
Birkig (Wald) I, 226. 
Birkunhart, f. Burkart. 
Bifhofsheim , ſ. Mänche 


bifchheim. 


j Be I, 463. II, 


3%, 
sBitterönaderhof I, 390, 
Bigterhal (Wald) IV, 


Blankenborn U, 470. 

Blankſtatt I, 202. - 

Blatmaresheim ſ. Bloͤ⸗ 
desheim. 


⸗ 
Bteifartöfonf (Hof) TI, 


Bleidersha, Bliders. 


bach II, 137. 
Blidenfeld II, 465. 
Bid gobech ſ. Bitters⸗ 


BlindenbacherhofT, 350, 
Blizenhauſen f. Pleizen: 


hauſen. 

Buůzwiireſ. Jeioweiler. 
Bloͤdesheim IN, Hr, 
Bobftatt II, 56. 
Dodenan IV, 72. 


Geographiſches Regiſter. 


Boctei (Bingert) IIT 


Dhdingen, —— 


9. 
—** Beckelndein 
Boͤhl II, 297. 
Börfhweiler IV, ſ. Bert 
weiler. 
Böttenpaufen IV, 372, 
Bodlgraben II, 208, 
Bombach fl. II, 386. 
Bonau (Anfel I, 322. 
BonnenheimerbaflV, 6% 
npmeiber ſ. Banıma 


Bornheim TI, 499. 

Boos (Weiler) W. 

Sofenbeim IV, Fade 
Botmesheim f. — 
desheim. 

Botsheim J, 461. 

Boxberg, Oberamt II, 
39 Burg und Stadi 


I, 44 

| Boynendurger Schloß, ſ. 
Honftein. 

| Bopnengut(gof) IV, 6 


Bons f. Boo 
—ã— ù I, 250, 
Brand (Wald) IV, zız. 
Brandsbach fl. II, Ara. 
Brounenberg (Wingert) 
V, 3537 
Braunweiler IV, 92. 
Bereitenbrunn I, 429. 


' — —*c IL, 357. 


IV, 
Sreitenwiefen I, 508. 
Breite 


B " .. — — — — 


vanmier Regiſter. 


Bereiffe eib II, 267. 
Sreirfhied III, 391. 
Brewiefsrbof I, 29% 


Srementhal II, 260. 
Brennerhof IV, 198, 
Bremmgut ill, 214. 
Brensbach II, 36, 
Bretten, Oberamt Tl, 183 
ſqq. Stadt II, 188.. 
Brombatherhof TV, 309. 


Bruhpaufen (Hofgut) T, 


158. 
Wruderhof IV, 0200. 
Brunbach fl. I, 519, 
Braunbach fl. II, 110. 
Bruningsmwilse f. Bers⸗ 
weiler. 
Bruͤhel (Hof) IV, 308. 
Brühl, Bruwele I, 200, 
Brunshorn IH, 490... 
eg, Kupfergeube 


Sul in. 
Bubenberg I 260. 


Bubenheim I, 2 6.IH, 31. 
9 a 9 (Amt und Son 


239, 328, 


- Bugnowen N IV, 


Shen Beld) IL, gi. 
Bucthai (Wald), 167. 
Budenbach III, 483. 
Bubhilo f. Bohi. 
Bullinkeim H, 452. 
vVratder Spring IV, 


' — IV, 389. 


j 
} 


Pf. Bograpbie IV. ry 


| Burgheim IV; 405. 


Cherminbiz fl. IU, 3 3 


417 


fi 
Burken 


Wurgheldenherg II, 29. 
Buxrsſtedet bei Sandpaur 


fen I, 166. 


Ä Barden, ZurgunhartIL, 
arten , Burkheim I, 


— Birkweiler. 
Buridal I, 379. 
Burweiler II, 410, 


us f. Boos. 


Buſchgraben fl. TI, 126. | 


Buſenbrunnerdbof J. 14 

Butinesheim ſ. —* 
desheim. 

Buttersheim II, yo. 


Zn 


Canthey IT, 248. 
Gartobag ſ. ER. 


Carls halle (S alzwerk) IV, 


—8 "Rauerdof. 
Cella ſ. Dautenzele. _ 


Celle f. Zelle. 


Ceuzingheim ſ. Zeiskheim. 


Eheverndal IL, 310. f. 
ferthal. 
a 


Butterfeß (Thurn) w. 


418 


Chumdgen f. Kumdgen. 
Tilolfesheim f. Zeilghein. 
Cimbere I, 357. 
Clinga, Clyngen f. Klin» 
‘ genmänfter. 
Cloſenwog IV, 370. 
Elufen-Bubenfopele IV, 


39. | 
Eodart f. Kuͤhart. 
Colchenbach f. Kolchen⸗ 
a 


‚ bad. 
Collweiler f. Kollweiler. 
Someda IV,412.f.Rumd. 


Eontemariftein f. God: 


| samftein. 

Cosla (Wbtei) IV, 378 fq. 
Crahencruze III, 368. 
Creudentheim ſ. 
Creuzhof ſ. Kreuzhoͤfe. 
Creuznach IV, 22 faq: f. 

Kreuznach. BE 
Crigesheimſ. Kriegsbeim. 
crutete, Crutech f-Krei: 

ach. 


| Cuba f. Caub, 
Cuͤlz ſ. Kuͤlz. 
Cuningesbach 
Keinsbach. 
D. | 
Dackenheim III, 2ır. 
Dagolfespeim f. Dals- 


beim. 

Daddilebach ſ. Dichtel⸗ 
bach. 

Dannbach II, 55. 


5. 
Dais bach N Dagesbach 1, 
398 ,. 40% 


f. Nieder- 


Öreden. 
48. a 
Derrenbach fl. TIL, 


Geographiſches Regiſter. | 


Daldeim, Dada II, re 

Dalsheim III, rı5. Ä 

Damdof II, 144. 

Dannſtatt, Danieſtatt i 
8 


378. 
Danſenberg IV, 249. 
Danteshof ſ. Antoniber 
Daubenbornerdof IV 


197. 
Davids-Rrone(Duedfilk, 
Bergm.) IV; 376, 
Dautenheim III, gg. 

Dautenzel I, 432. 
Darmweiler III; 329. 


Dechideſtein f. Deppiih 


Demmel (Wald) 1, 224 
Dennbach (Klöfter). II, 
2 


Derfcheid III, 416. 27 
Dettendeim II, 439: - 
Derbeim II, 300, , 
Dichtelbach III, 448. 
Didenrotberbof, Dickert, 
Dickerait III, 463. 
Diebach (Thal) III, 394 
‚Dieburg (HügeN IV, 240. 
Diefenbach III, 454. 
Diemerfiein (Burg) IV, 
247. (Wald) IV, 247. 
Dienbeim III, 59. 
Diefendad fl. II, 434. 
Dieteldheim , Ditines⸗ 
. deim II, 219, . 
Dietesheim ſ. Dauͤdes⸗ 


heim. 
Dillbach II, 178. 


x 
RO 


Bogrpkfäe Regiſter. | u 
wa, Ditigeüberg I, Datenfeim f- Dautens. Ä 
Di fbebenber (Klofter) 


Kigbebenhegetof Vi 


Diteisteim M,7n. 
Dizweiler IV, 276, 
Domf 


IH, 413. 
Do Ill, 299: 
Dora fl. I, 326. 
Dorſcheid T. Deriheid. 
Dorenthal II, 260. 
Dornbach fl. IV, 255 fq, 
Dornduͤrkheim III, 68. 
Dorndielerhof II, 29. 
Dorsheim , Dornsheim 
. 1, 351. | 
Dorwe nerhof III, 392. 
Doſſenheim I, 259. 
DrechsOdernheim fiehe 
Blan-Hderndeim. 
Deeperthalerhof- IV, 223. 
weiß Büge (Erggrube) IV, 


Droftengrube (Steinkop- 
lemnw.) IV, gıı. ° 

| —— II, *27 505. 
Duchrode IV 

D desheim II, ‚9 IV, 


Daöiespeim f. Ditels. 


Dumpferzehnten IV, 363. . 

‘ Dungenbädlein III, 180. 
| Dumli, 144. 

 Pufement NW 39% 





419 


eim 


Duttweiler Dudweiler | 


=. 


—* ſ. Eppel. - 
Erbelehheim f. Eppels 


En, Kellerei und 


Stadt I, 126. W, 406. 


Ebersbach fl. TI, 412. 
Ebenſtreit ſ. Obenftreit. 


Eosensung Ssop und 


Dorf) IV, 153. 
Ebersfeid III, 176. 


a veim. ſ. Ibers⸗ 
Ebeſtein, Ebenſtein ſ. Ep⸗ 


ſtein 
Eenrot ſ. Oedamroch. 
Eckerswog IV, 23 I. 
Edenkoben, Ediskfasen ” 
II, 282. 
Edisheim I, 360. 
Edingen 1. 219. 


Saerödeim |. Eigersheim. | 
Ehrenberg (Deldbezirk) 


299. 
Ehre fl. 1 ‚475. 
er ‚ Eiginum x. IH, 


eihlageringe fl. I, 


eikelberg (Schloß) l, 
147. (Bald) 1, 233, 
333. Ddi 


429 


Eichelsmuͤdle IV, 196. 
&ichenberg II, 260. 
Eichfätz III, 473. | 
Eicholsheim (Zentdorf) 
II, gr. abgeg. Burg ], 


. 118. 
Eigerdheim III, 116. 
Eilftaufend Jungfern⸗ 
Pforte IE, 326. - 

Eimsheim III, 63. 
Einöden IV, 309, 311. 
Einfeleswald II, gL. 
Einfeltheim III, 160. 


287: 
&infiebferwog IV ‚ 200. 
Eisbach fl. III, 228. 
Eifenwörth I, a8. - 
SEloͤpfuhl (Wener) IV, 


285. 
Eipftein f. Eimftein. 
Elifabethengruße (Berg. 
wert) II, 256. IV, 


316. - J 
Elifabethen-Wörtd (In 


. fehl; 288 
Elifanheim f. Elsheim. 
| en... (Dorf) 7 498: 
. 1, 515, 5% 
Ellenz IV, 404. ſ. Necker⸗ 


elz. 
Ellerbach fl. III, 450. IV 
30, 92, 97, 30% 
Elern Ill, 449. 
Elmftein H, 263. 
Elsbacherhof IV, 275. 
‘ &ifenz 11, IGI. IV, 407. 


u Engelthal (Klo IH 
Einſiedel (Hofgut) IV , (Kofler) ig 


Geographiſched Reglſter. 


Eiſenzbach f.1, 359,369, 
Pr N 154. | 
enzgau 1, 353, II, 61. 
Eisgeim IN, 326. 
Elzbach fl. I, 74, 88 
-107, 110. 
Empfelingen f. 7 
gen. 
Enders weilerho 
Wog 200. ® 5 
Engbach fl. III, gt, 203. 
Engelftatt III, 366. 


314. _ | 
Engerleinspef I, 40. 
Engilenpeim f. Ipgdi 

beim. 

Enkenbach (Dorf) TV, 

235 
Enkenbacherwog 1V,.238. 


Enſendof III, 474. 
Ensheim, Enſenheim II, 


38. 
Snfihesheim fc. f. Inh 

beim. 
Enzbruͤnn II, 194. 
Enzenbächlein fl. IV, 32% 
Epfenbach I, 441. 
Eppelheim I, 226. 
Eppelsheiar II, 94 _ 
Eppingen, Eppingon Il, 


208; . " . 
‚Epplingen N; ,56. 
Epftein,Ehenftein 1]; 350: | 


SGipbach III, 443. | 
Erbach fl. III, 445. IV. | 


Erbaͤchlein fi. Il, 132. 


Erbes duͤdes heim II, 240. 


enspitän Regiſter. | 
Erbſchied TH, 


gg 
Ere fl. II, 3* 


$. 
Faas (Ward) III, 475. 


Erenberg II, 418, 496. Fahlbach fl. I, 493. - 


Erefam, Erfam f. 


Reifen. . 
Erfenbad IV, ”7 
Erg ebornerbach | .W, 


Ergireheim f. Kergers- 


„ I, 455. 


j 


) 


dei 
ErienSac«Dörfen)], sor. 
IV, 227. Fl. 
M,asg. 
Ernfeshef II, 163. 
| ErpfenfleincBurg)11,262. 
Erzenbaufen IV, 288. . 

2 231. Mühle IV, 


| Efelsfurt (Hof) IV, 196, 
Eſenheim III, 334. 
Efehbacherhef I 523. 
Efchelbrunn. I, 3906. 
Efpenfteig- (HN) IV, 256. 
Eſſelborn III, 145. 
Esrad hen Ih415. 
Eöthal IV, 2 
Eufenbergerbor II, 84. 
eutenbiß IV, 289. 
Eulerbach fl. I,.520, 
Eulsbach I, 498. 
Euſſersthal II, 515. 
. ah h, 342. 81. 513. 


ch 
u (eingeg. Dorf) I, 


—* ſ. Eichkuͤlz. 
ef f. Beinen. 


{ 


Sabrenbach II, 121. . 
Falbruck f. Balbrud. 
Fauſtenbaͤchlein fi. I, 493% 
Seidendeim I,-306. 
Feilhecke I, 160. 


vr. 


Fellcitas Schloß I, 439. 


Seleifendof IV, 62. 

Felsbergerhof IV ,. 332. 
Ferdinandsdorf II, 182. 
Sererneinbudel (Wald) 


l,4 
Feyl, Wide IV, 160, - 
Sinkendof II, .09. 
Sinferas L; II, 458, 


Sinferseimn (Bald) IV, 


Sinkeiftin en fl. I, 519. 


Sirnfal (Wald) IV, 36. 


Fiſchbach gt. 243.1.Wald- 


diſhbas R. IV, 89, 
179, 259, 204. 


-Sifcherrudermog N, 200. 


Eiſenhammer IV, 198.- 
Sifchlingen II, 436. ſ. 
Kleinfifehlingen. Es 


Sifgmale (Altwaſſer) In 


Zlapingen I, 185. 
‚Stameröheim f. Flomers⸗ 


— Flonborn. 
Flaridesheim ſ. Nieder 
Flersheim. 


Dd3 \ 


A 


428 
Statgraben IT, 123, 176. 


Flersheim f. Ober- und 
Nieder. 


Stidenberg (Hof) IV, 32. - 


Flinsbach I, 436, IV, 
4403. Sl. I. 435, 437- 
Flockenbach f. Dber-Zior 
ckenbach. . 


+ $tomersheim III, 221. 


Flonborn III, 146. 
Florlesheim f. Oberflerd- 
beim. 
Stoßgraben fl. II, 348. 
Fluͤgelbach fl. III, 302. 
Sturbach fl. II, 494. . 
Södelberg IV, 375. 
Fockelsbach ſ. Vockels⸗ 
bach. 


Fockenberg IV, 371. 
Forlach f. Vollach. 
Forſt (vuthramsforſt) II, 


286. 
Forſtgut (Hof) IT, 259. 
Forſtwald TI, 24. s 
Fraiſchbach fl. II; 412. 
— IV, 304. 
ankenthal (Stadt) IL, 


393 lag. 
- Srantenkein (Burg) IV, 
"245. 
Frankweide (Waldgebirg) 
II, 266. 
Frankweiler II, 437 


Frauenauſes II, zz. 
Srauenberg (Kloſter) III, 


. „398. 
SJraueneck (Wald) I, 504. 


Fronhofen II, 


= 


Geographifches Regifier. 


Srauenweiler I, J 
Freilaubersheim IV , 6 
Freimersheim, Grecm 
reſsheim ıc. III, 166. 
Freinsbein, Amt u 
Stadt UI, 205 
Sreifpah II, 433. 
Sreiweindeim II] „ 317. 
Srettenbeim IIE, 69. 


Freudenberger Schloß | 


401. 
Fridelsheim II, 336. 
Friedrichsbuͤhel (Jagd⸗ 
ſchloß) I, 426. 
Sriedrichgdorf II, ıgr. 
Sriedrichgfeld I, 16. 
Sriefenheim II, 366. 
— IV, 370. 
rohnen, Frohunden (Hol) 
IV, 212, 232. 
Frohnhof zu Wieſenbas 
1, 367. zu Meckesheim 
I, 405. zu NMeckerel, 
II, 90. zu Obrigheis 
H, 100, zu Diebed 
II, 397. 
Frohnwald I, 390. 
Sronborn (Hof) III, 499 
471. 
Fruͤhemeßhof IV, 308. 
Fuchsbach fl. II, 348,402. 
Il], 209, 222. 


. Zürfeld IT, 144. Ä 
Fuͤrbolz (Wald) III, 172. 


Sürftenberg (Schoß) ıll, 


395. 
Sürftenbrumn I, 133. 
Sürftenhaug I; 244. 


1, 


Sengrapkifge Resifer. 


Faͤrſtenthal (Riofter) II, 
"384 | 

G. 
Bänsbägtein fl. II, 104. 
Saginheim f. Genheim. 
Salappmůͤhle IV, 199. 
Galappwog fl. 1V. 200. 
Salgenberz 111. 283. ' 
Galgenwog IV, 209. 
Samelsbach fl. IL, 132. 
Samundia IV, 402. 
&anenbach IV, 212. 
Sardachgau Il, 61-165. 
GSardenwog IV, 233, 
——— 25 985: 
GSauberg I 
—* hei) iw, 


36. 
GSauibach fl. I, 435, 
Gaulsbach fl. IV, 17,124. 
Baumeindeim ſ. Rieder⸗ 


weinheim. 3 5* 


Sebenhauſen III, 468. 
Besinbeim f. deingens 


—* III, 398. 
Geilweiler Cal IL, 522. 
Beifelberg IV, 267. 
Geiſenbach (BoD, 519. 


Benin (Ynfel) III, 


Belveshaufen, Geliolfes⸗ 
huſen Il, 221. 
Gelichisbach fl. I, 501. 
SGemmingen II, 144. 
©emände IV, 402. |. Res 


der- 
muͤnde. 
Gemuͤnder Zent I, 353. 
Genheim , Ginnenheim 
u, 341. 
111, 350. 
Genſingen IV, zr. 


und 


Gerach, Geraha, II, 133. 


Georgenberg Ill, 129. 

Gerichtſtetten II, 43. 

Germersheim, Oberamt 
und Stadt li, 408 ſqq. 


4IR. 
Gerolsheim, Geroldes⸗ 
beim III, 218. 


Seren u II, 23, 3% | 
SGeröncite (Hof) IV, 


Bermeiter IV, 337. 
Sefcheidgraben fl. 1,479. 


Gettenbach, Settenbach, . 


Dorf und fl. IV, 367. 
Geyersberg (Wald) 1, 


3 
— (Inſel) II, 


Biegsraben fl. II, 164: 
®imeldingen, Guͤmeltin⸗ 
— il, 254. oo 
msbach IV, 383. - 
eben Simmineg: 
heim Ill, 76. 

Sladbach I, 495. 
en n fl. IV, 18, 128 


Gaginheim 


Sion. HdernbeimlV,r2g. | 


423 
Klein⸗Ge⸗ 


Pu 


Slashutehe bei eidelherz 


⸗ 


424 


E, 244. bei Argenthal 
lIl, 452. 
Gleiſenzelle IE. 485. 
©leishorbach IL, 485. . 
©leisweiler 11, 513. 
Glismutshuſen I. 393. 
Snadenwaſſer f. Il, 430 
Goͤklingen Il, 401. 
Godenqu, Gedenova I, 
298. 
GSGodramſtein II, sro. 
Soldbach. fi. ELE, 53, IV, 


392. 
Goldbrunn IV, 265. 
Goldenfels III, 34% 
©olmarhof I, 405. 
Goͤlzhauſen f. Geldeshau⸗ 
en. 


Soͤppenthalerhof II, 523. 
Soͤzbach (Kirche) IV, 7r. 
SGommersheim LI, 433. 
Gommersheim (Klaſter) 
. BI, 45. 
©ornhaufen IV, 388. . 
Sofenberg ( Zeldbezist) 
" l, 164. 
©offelberg IV, 299. 
©oflenbergerhof EV, 369: 
Soſſersweiler (Thal und 
Derf) li, 487 


Oozolvespeim f. Voeifs · 


Graͤfendach fl. IV, 72fq. 
86, 88, 90. - 
SGrafenhauſen, f. Greven⸗ 
baı::en. 
©raferbach fl. III, 465. | 


Grafſchafterhof IL, 397: | 


% 


⁊ . 


Geographiſches Regifler- 


Graͤnzbach fi. EEE, 413 
Sraolfedheim, Sraulfe 
heim f. Srolspeim, 
Grazolfes huſen II, 52 
Greden Il, 317. 
Greffingen, Grevenwi 
den IL, Sı. - 
Greheckerhof FI, 28. 
Grenſsheim, Grensboſ 
225 ’ 
Grevenau EHI, 370 
Grevenhauſen Li, 524 
Greventhalerhof FV. 223 
Geibeiſtein (Some 
grund) 1, 327. 


Srolsheim 12I., abe. 


Oronau, Gronowa, Gw 
nau ib, 
—8E c— 527. 


Grosfrankenthal f, Jean 


benthal. 
GrosSGartach FE, 145. 
Gros·Karlenbach ME, 


213. — 
Gros Nittesheim. HI. 


Sros-Umflatt f. Ensflalt 
Gr08-Winternheim IT, 


321. 

®rog-Zimmern IE, 34 

Grubenklingel fl. T, 47% 

Grumbach il, 144. 3 
3606. 

Gruͤne (Inſel) I, zro. 

Örunas Il, 274. 


Srundelbad I, 323. 


9 


f 


Beographiſches Regiſter. 
Srundeimerbaͤchlein fl, I, 


351 


Grüuſeneck I, 438. . ' 
Gucenbach I, 475. 


BGuldenbach fl. HI, 330, 


Gampern f. Ober- und - 


“ 


ü 


347, 356. IV, 18, 99. 


Unter. | 
SGundelsheim II, 185. 
Gunders hauſen (Schuli⸗ 

heiſerei) ILL, 495. 
Gundershbeim, Gundma⸗ 

resheim TIL, 98. 
Guntersweiler IV, 335 ſq. 
Guntebur f. Guͤmpern. 


Guntheim III, 120. 


\ 


Hahenbach II, 410. 


9 


Gunzenbacherhof l, 475. 
Gunzenlaͤppchen (Infen 
1, 303. | 
©utenbrunn IV, 329. . 
@utleuthof I, 145. 
Guttenbach I, 423. 
Suttenberg IV, 06, 
Guttenfels III, 402. 
3. 
Haag J, 409. f. auch Ober⸗ 
und Unter-Haag. 
Haarbach fi. UI, 415. 
Haard ſ. Hart. 
Haardwald I, 197. 
Haarlaß I, 246. | 
Habizheim, Habersheim 
: II, 29. 
Hadenheim IV, 64. 
Haderwoͤrth (Infel) III, 
288 


N 


\ 


—— — - 


425 
Hahnbrunnerhof 1 v, 199. 


Hahnerhof IV, 112, 241. 


IV, 


V, 149. 
Haimbach fl. II, 460. 


Hanenbach IV, 119, 


Ill, 350, 434. 
Hallgarten 1, 149. 


Hatöfelden ſ. Holzfeld. 
Hqp nges heim ſ. Hems- 
o 


Hamme LI, 82. 
Hammelbach!, 522; - 
Ham merſtein IIT, 203, - 
Nanauerhof IV, 303. 


Handſchuchsgut 11, 387. 


Handſchuchsheim I, 254; 
Hanenſand (Wald) III, 

288. 
Hangenwalheim III, 67. 


Vangenweisheim III, 97, 
Hanlocher Mark II, 93. 


Hamenbach ff, IL, 413. : 


Hannfenhäuschen. LIT, 
253. 
Harchenburg IT, 167. 


Hardhof II, 55. 


Hargarten f. Hallgarten. 
Hargesheim IV, 100. 
Harpfenberg I, 244. 

- Harprechtöhaufen 11, 27 


Hart(Dörf) II, 252. 
Hartberg: (Wald) ], ‚517. 
Hartebuͤhl (Wald) I, 27 t. 
Hartenburg Il, 305. 
Harxheim, Harauues heim 
III, 1599. 


asbach 11, 70. IV, 377. 
H bed 3% 


Hannenbach fi, ll, 524 


U 


I 


I 


416 
—8 ſ. Remigshas. 


Haſenrod IT, 12. 
Haſpach Il, 50. 
— 53 I, 35% 


Ha⸗ . , "gafelag 117 ’ 


Hadmarspeim U, 9r. 
Dormannowender IL, 


404. 
HSaumühlel, 341. 
Haufen 11,317. 111, 315, 
Hauſerhof Iil, 309. 
Hazenbrunn IL, 164, 
Hebbach fl.IV, 324. 
— Ebernburg, 
Hebſtal Il, 127. 
Heckenhof III, 2953. 


GHeddart (Hof IV, x3r,' 


Derbeöbeim |, 300. ul, 


O dvheim III, 331. 

Hedesbach I, 344. 

Hege I, 2095. 

Hegenich (Bald) I, 156, 

Heichelberg II, 167. 

Heidelberg (Osesamt) I, 
78. Hauptſtadt 1, 122 
Wald IV, 265. 

" Heidelößeim I, 199. 

‚Weibenburg (bei Ober: 


fauffendach) IV, 375: ° 


(beißraimbach)LV,203- 
Heidenſchloß II, 253. 
- Keilefeninfel 111,386. 
Heiligenbers I, 253. 


Geographiſches Regiſter. 


Heugendols GWald) IT, 


Heiligenſandt ( Rdhein⸗ 
woͤrth)1, 323. 
Heiligkreuz I . 284. 


u Pelstren© teinad |, 


—2 (Kloſter) II 
Heimbad ft. 11, 287,434! 


IV, 149. 

KHeimbers (Kon IV, ıız, 
Heimersheim, Heimrm 
desheim ⁊c. LIL, 182. 
Heimsheimerhof IL, 9%; 


Heinleinsrhbein fl. II, aM. 


Heinzenbach fl. III, 469. 
Heinzenhaufen IV, 363 
Heldersberg IV, 265. 
Helmbach fl. u, 60. 
Helmbof. I, 436. 
Helmeheim il, 183. 
Sempätt Helmungadt, 


gmisbe,Beninessg 
— Hewingenein 


Henfihaufen III, 385, 
Heppendeft (Dura) if, 
‚409, 418, Wenerzis. 
Heppenheim im Loch II, 
2 auf der Wieſe III, 


Herbofbesheg ſ. Hel⸗ 
dersber 


erg. 
Hergeshaus III, 444. 
Herinss II 


ıT- 


TEN 
u; 


| Geographiſches Regiſter. 


eriĩradesneido IE, 484. 
ermannshbof Il, 164. 
»ermelſtein IV, 410. 
dermsheim I, 210. 
Derrenede Il, 178. 
>errnflerssheim : Ober: 
flersheim. 

Derrn-Piz Berg.) IV, 


208: 
Herrnwieſenthal IV, 198, 
Herſteige Il, 355., 


Hert, Herthi ll, 448... 


Herlingshauferhof Ir, 


Herzoggafle: II, 254 
Herzosbolz (Bald) Hu, 


Herpamähle. II, 318. 

Heſſel (Wald) IL, 234. 

Heſſelberg Bald) iv, 
227. 

Seffenbeim III, ‚219 9. 

mefenfone (Rähle) IH, 


seenetei. f. Heddes⸗ 


Hetſchmuͤhle IV, 240. : 
Heubach II, zof. Vorder- 
und Hinter-Heubach. 

Heuchelnheim II, 499. 
Hepbenfeld Bald) ir, 


Kilbersfeim ſ.Ober. und 
Nieder: 

| Silbenbrandded IL 254: 
Hillenbach T, * 

Hillensheim II, 


Maag f. Sissach. 


| 7 


Hilsbach (Kellerei) IE, 
140. Stadt 145. St. i, 
343 6q. ſ. VWalddlsbach 


Hilsbacherbhof IL, 328. 


Hilsberg — 197. 
Hilfenhan I, 28 


Te "CRloper) | 
Bing, f. U, 470: 
ne 47 | 


Hinterpeuad r, 469. 
Hinterklingen fl, I, 319. 
Hirfchelbe fl. IV, 27a. 
Ser Hirzbers i, 


Hirihbäpet IE, 367. 
Hirſchborn ſ. Ghuerfhar« 


| Hirgderg L,2 9 
Sirzensefäß Bat) 1, 


Hoharube(Bab) IL,gsrı 


‚Hochheim III, 154. 
Hochholz (Wald) I, 180. 


Hochſpeier IV, ZT y . 
2 ‚ 260, 269; 1 


42 fq. 
Seht fi Ober⸗ und 
— ** (Wald) Un 


Hochfietten ı, 146. 
Hocendem, Boechlndeim 


Hoenart (Wald) I, 374- 
Hölgrund (Thal II, 179, 
Hoͤllhof Ill, 212. 


r “ 


} 


428 


Holzland Bald) IV,258. 
Hört f. Hett 

Hoffheim IL, 144. 
Hoffowa f. Dppau,, 
-Hofrecht II, 224. 

ı Hobeberg (Wald) II, 53. 
Hoheneck IV, ago. 
Hohenhelde IV, 310. 
Hodenoͤd I, 341. 
Hohenöflen IV, 310. 
Hodenfachfenheim I, 289. 
Debeka 1,298. ſ. Ober» 

, _ böchnädt. - 

Hohinrot (Burg) II, 95. 
Hoͤllbach fl. II, 179. 

Hodenburg (Hof) II, 333. 
Hollmuth (Wald) J. 377. 
—— III, 455. 3. 222, 


Hohfeld Il, 418. 
Holzhauſen II, 260. 
Honacher Mark II, 97. 
Donfkeinifge Burg Ilt, 


£ Horbach fl. IE, 430, 5085. 


Horen, Honrein ill, 486. 
Hornbach I, 520. 
Hornberg (Wald) f, 290. 
Horterhof IV, 222. 
Horweiler HI, 362. 
Hottenbach fl. IV, ı7. 


y 
* Hubhöfe IT, 458. III, 82, 


91, 164, 222. 


Huditenpeim(. Heucheln · 


heim. 


u Huckenhof III, 90. 


Hudamaris heim ſ. Otters⸗ 
Heim. 


| Geographiſches Regiſter. 


Huleneck (Sm TI, 413 
Hülfendan f. Hilſenhan. 


- Humberg (Wald) Var 


Hundsruck Il, 4ar. 
Huͤnerbach fl. IT, 472. 


Huͤnerſcharre (Dorf) IV 


306. Muͤhle 260. 
Sufen IV, g4or. f. So 


Hälfendaufen IV, 2% 
Ätte f. Nebehätte. | 
umwerfchereen f. 4 
ſcharre. 

J 

Sögershätte I, 

Fart Du N —8 

ger Ibernespeis 


dar Ba) IH, 421. 
Jettenbach IV , 367. 

Jettenbähl I, 227, 133. 
SL ach Weiler) 11,264. 


—88 —F 507. It, 
136. iv; 118. ſ. er 
bach. 


Igelheim 1, 209. 


Algen f. St. Jigen. 
Ilversbaͤchlein IL, 157. 


Ilvesheimel, 2 


Inmeheuſen. C of). Il, 


Sminesheim It, 237. 


Impflingen I, 459. 
Imsweiler IV, 329. 


Insgelheim f. Nieder und 


er. 


12 


uw. — ö a EEE EEE Ze 


‚gelbeimerbach fl. HL, 
49: A 
dbeimer· Grund LI, 


303: 
ıgeiheimerhaufen (RI. 
Il, 313. . 
nfeltheimf. Einfeltheim. 
nfenbächlein II, 157. 
usdeim II, 495, 
‚ordansmwäldcen I, 494. 
ſenach fl. Il, 318, 348. 
stterbach fl. II, 132, 179. 
getlingen Il, 144. 
sungfernbächlein II, 54, 
- 180. Wald IV, 280. 
Jungholz (Wald) I, 205, 


417: | 
Izelbach (Heide) III, 474. 
| RR, 
Käferthal 1, 310. . 
Kälberfhlag (Wald) I, 

205. nn 
Kätberteich (Hof) IL, 2or. 
Ion (Wald) IL, 451. 


J 


Kaiferdach fl. Il, 461, 4191. 


Kaiſershuͤtte Er 1135. 


Kaiſers⸗Lautern f. Lau⸗ 


tern. 
Kaiſersmuͤhle (Hof 1V, 
. 3273 2312 
Kaiſerswoͤrth (Infeln) I, 
210, Ä 
Kaldenberg IIL, 155. 
Kaltars (Infel) I, 327. 
Kaltenbach R. il, 412. 


Katharinenthal IV, 


wu. = u, 0m 


Geographiſched Regifter. , 


439 

KRantelhof IT, zo, | 

Kanterih (Wald) I ll, 330, 
398, 445, 448. | 


e 


Kanzelbach fl. I, 270,298, 
Ranpeib it 
" ‚appe a Tr. 179 N 0. 
—— big 
Freilaubersheim. 
Karlabach U, 441. | 
Karlbach fl. III, 24% f. 
Groskarlbach. J 


Karl⸗Ludwigs⸗Woͤrth 1, 
3343. ——— 
Karlsau IE, 32. 
Katharinenhof IV, 92. 
2 
Kauerbad fl. III, 16 
‚Kauerbof IIT, 468. \ 
Kaulbach 1V, 302. 


Kaulbaͤchlein IV, 277. 
Kauzenberg (Schloß und 


Hof) IV, 32, Ä 
Kazenbach (Amt Dilſp.) 
l, 420. (Amt Zwin⸗ 
genb.) II, 179. (Amt: 
Lautern) 1IV, 274. (Amt 
Rockenh.) IV, 338. Fl. 


7 341. 
Kazenbuckel (Berg) II, .\ 
179. DE 
Kazenihal (Wald)el, 351. 


Kazweilet IV, 304. 
Keidelheim III 472. 


Kelerdberg ( Bergwerk) 
IV, 90. Ä u 
Kelwershuſen IV, 405.. 
Kemsbachwaͤldlein AL, 

494. | 


. 


’ 


430 


Keifeldorf IT, ro. 
er Kiedenheim 
i 
Keverndal” f. Kaͤferthal. 
Kezenmog IV, 229. 
Kinzich f. Mittellinzich. 
Kirbächlein IV, 125, 128. 
Kirbisbach fl. I, 516 ſq. 
Kirchart II, 163. 
Kirchberg (Wald) il, 260. 
Kirchhauſen My, .145. 
Kirchheim Bea I, 150. 
Dorf 15 
Rirhmohrlöef) IV, 277. 
en ir Kirzfetter: 


— 1, 


Kifelbac III, 494. 

‚ Klein-Eicholgheim U, Sr. 
Kleinfifchlingen IL, 436. 
Kleinfrantenthal f. Fran⸗ 

kenthal. 

Kleingemuͤnde I, 357. 
Kleinnittesheim LII, 224. 
Kleinumflatt Il, 28. 
Kleinweidelbach ILL, 450. 


ac fl. II, 458, 488. 


Ringen f. I, 410, 


Kilnnelbäßlein fi.Il, zoo, 
Klingen (Wald) IE, 58; 
Borf) al, 458. f. Dber 

und Mieder. - 
Klingenmuͤnſter II, 465, 
483. . 


Geographiſches Regiſter. | 







Klopp (Hof) HIT, 472. 
Fee, Klop 


1, 
—* ( Feldbeji 


— IV, 248. 
Klüpfeldbah (Bald) 


352. 
Rnappendof IT, xoo. 
Knittelsheim II, 427. 
Knobtodban (Jufel) 1 


287- 
Rnoden I, 508... 
Knopfpof Il, xop. 
Knörringen F 409. 
Kocherbach fl. T, sah, 
Koͤngernsheim III, 17. 
Koͤnisshof Il. 224. 
Königsland IV, 167, 349. 
Kefenpfenning Safe) I, 


— II, ars. 
Kohihof I, 341. II, 383. 
Kolbenmähle IV, 3H. 
Kolchenbach IL, zog 
rl (Wa) 1, 190, 
[, .. 
Rodenbers I, 290. 
Kolmeiler IV, 369. 
Koppbach fl. IV, 364. 
Koppenbach fl. Hi, 134, 
Koppenftein III, 466. 
Korendaufen IV, 388. 
Kraihgau t, 227. 
Krankenthal II, 60, 


‚' Kraufene# I, 438. 


ww 


ebsbach fl. IIL,. 190. 
IV .18. W 
reidach L, 517. 
reimbach IV, 302. 
retenbach fl. I, 342: 
reuzbächlein I, 525. : 
veuzböf IV , 198. 
reuznach, Oberamt IV, 
x Tag. Stadt 22 fgq. 
riegsbach fl. III, 252 
riegsfeid IH, a5r. 
riegsheim, Kreickesheim 
Ift, 124. | 
toͤſelbach (Weiler) 113 


139. 
ha, Krumbenbach 
11, 125. St. il, 415. 
IV 3 369, 
tübelderg IV, 177. 
tübart Il, 447 


tüpebeis (Wald) IV, 
30. . 
Rübebörncheshof IV, 304. 


Küͤhekopf (Hof) II, 291. 
Kuͤhekopfsau (Inſel) LI, 
gi 


28 oo, 
Kuͤlsbach (Wald) IL, 59. 


Kuͤlz Il, 476. Sl. 472, 
481, 488. 
Kuͤlzerbach fl. III, 436. 
Kamen nn 437. 
Kummerbau » 390. 
Kunzenbach f. Oberkun⸗ 
jenbach. J 
Kynebacken (Feldbezirk) 
’ 28 - . 


J 


J u Geographiſches Regiſtes. 


a41t 
Ze} 


Labenheim f. Laubenheim. 
Lachen II, 277. 


Ladenburg (Öberamt) I, J | 


447 Tag. Stadt 1, 450, . 


Lagersbach fI.IV, 147. 


kambertsmuͤhle (Hof) IV, 
288, | 
Lambrecht ſ. St. Lam. 

brecht = 


Lamesbach fl. III, 465. u 
Fampenbeim, Lampenhan 


q 341. 
Lampertheimerhuͤtte 1, 


475. a 
Yamsheim , Lamundie- 
“ beim II, 345. [V, 408. 


Landbeckenbof III, 253. | 
147. Landecken Amt undBurg) 
Rühebächleinfl. III, 449. 


Landestron III, ago, 
Yandgraben fl. I, 156, 
175, 287, 475. Ill, 


7: \ 
Landrisheim f. KLendri« 
ſchesheim. | | 
tangenlongheim IV, og, 
Langenthal IV, 125. 
Langenzelle I,. 367. 


| Lange Zeile (Wald). I, 


323. 
gangauit II, 300. u 
Langwada fl. II, 300. 


Larbach f. Lorbach. 


Laubach III, 486 ſq. 
Laubenbeim II, ‚358. 
Lauberhof II, 523. \ 


I. 


432 Geographiſched Resifter 


Laubersthalethof ll, 523. 
Lauberwald II, 522. 
Laudenbach fl. I» 480, 
510. ſ. Ober und Unter. 
kaudenburg f. Ladenburg. 
Zaudenmwefchniz I, 501. 
Laudert III, 492 
Taufenthalerwogen IV; 


227. 
Laufhauſerthal IV, 298. 
gauter fl. 1V» 179, 195, 

231, 29 


| u 
“Rautern (OÖberamt) IV, 


: 165 fgg.- Stadt IV, 


184. 
Lauterecke (Dberamt) IV; 
47. Stadt IV, 359. 
gautersheide III, 487- - 
Lauterfpringerwog IV; 


‚200: 
Lehenſchloß Ir 438. ſ. 


Waſſerſchloß. 
Leidenhart (Hof) I» 419. 
Leiferts muͤhle I, 395-. 
Leimbach fl.], 167, 173. 

ill, 386. 


Leimen, Leimheim I, 162, 


keimersheim II, 448. 
geifelnheim III, 132. 
Leiterbergerthurn IIL,405. 
Leiteröhede Is 342. 
Lemberg (Bergwerk) IV, 
142, 160. ’ 
gendrichesheim III, 230, 
Lengenfeld f. Lingenfeld. 
gengfeld II, 8. 
Lenzenbach fl. I» 339. 


y ' 


Leubendeim ſ. Laube 
beim. - 
Leutersdauſen T, 254 


Leyerbach fl. IV, 18 


Lichtenbergerbdof IV, * 
kichtnbruch (Dof) ff 
198. - 
Yichtenflingen I, 316. 
tichtenftein IT, 270. 
Liebenau (Kloſter) ill 


‚138. 
£iefenfeld III, 102. 
Eiliengarten II, 300. 
Limbach AV; 371. 
Limburg, Lintbur (RL) 
1, 302. 


‚Lindel (Wald) III, ag. 


Lindenbühl III, 252. 

Lindenfels (Dberamtı ı 
‚483. Stadt IV; 6* 

Lindesheim ſ. Lendrige: 
deim. 

tingenfeld II, zog. 

Eingentbalerhof I, 37%. 


eindenbadg ſ. Blinden 
a 


Linnenbach I, 560. 
- £iutmarisheim f.Leimerb 


beim. 
Lixdeim II, 410. 
Lizel ſach ſenheim E, 292 


Lobdengau I, 45 1. 


Lobenbach fl. I 8 » 
Lobenfeld I; 388, ! 
Yobloch II, 254. 


Lobodund ic. ſLadenburg 
eten 1,199, a 


ohr⸗ 


Soraphithe Regiſter. 


orbachlein "m 488. 
Ire (Wald) IV, 36, 
sehof IV, 32, 
hnweiler IV, 364. 
nsbeim Hl, 132. 
ngaftesheim.ze. f. San- 
genlonsheim. 

rbach -( Kellerei und 
Dorf) IE, 102. 
tharingerhaus IV, 1908. 
ben (Wald) II, 516. 


Wenbach f. Laudenbach. 


idenwisgoz ſ. Lauden⸗ 
weſchniz. 
udwigsſee I, 178, 187, 
.192. Wog bei. Boden 
bach IV, 287. 
ug, Luoch IT, 188. 
uploch_f. Lobloch. 
upodunum I455.. 
uſtatheim II, Zur. 
utbramsforft II, 286. 
uzzelnſachſenheim f. Li⸗ 
zelſachſenheim. 
utzilnheim ſ. Leiſelheim. 
yndendach —. Linnenbach 


m. 
Matchenheim ſ. Medien, 
‚beim. 
Madenbach IV, 283. 
Märzdach fl. I, 526, 
Maingau II, 15 ſq. 
Mauſebach, Muſebach 
(Hof) I» 378. 


I, 366 y 384, 390, 


409. * 


nen 


433 


fgq. 


, Donnweiler IV, 340, 


342. 
| Maria Heigsorn II, 437, 
Marienberg f. Kirchmohr. 


Marienborn III, 89. 


Rasienteon {RL.) II, 
Marienpfört(Riofker) IV; 


IIO. 


Marlach fl. H, 276, 343. 


Marpach Meyerhof) I, 


J 


‚ Banabein Hauptſtadt) 


287. | 
Dastinsbeng H, 202 IV; — 


J MePenbach MH, 244. | 
| Dreienbac haufen it, 


mafiresag (Hof) IV, 
whowadis IV, 335 
m Fenbach J. Metten- 
3 Baumes IV, 373: 


Mauchenheim IH, 169. - 
Maudach , Mutaha ꝛtc· 


1l, 272. 
as 
Deuttsag 


m Jondeim I, 342. 
Meckesheim (Zent und 


Dorf) I; 353, 402. 
Mechtersheim H, 527. 


II, 384 fg: 
ge , 


Pr, 275 . 


Medenheim, Mettenheim 





- 


434 


l 
‚ Medenfhied III, 262, 
sMeerdof I, 461. 
j Mehlbach IV, 306. 
Mehlborn fl. III, 324. 
Meizborn ILL, 492. 
Melsheim, Meltrides⸗ 
beim III, 151. 
Mengelmuß, Mengel⸗ 
mans l, 512. 
Mengerſchied, Mengers 
rod Ill, 465. 
Merlenbeim I, 525. 
Mermutd Ill, 502. 
Mersbach, Mergesbach 
ll, 443. 
Mersfeld ILL, 248. 
Merſtatt, Mergeftatt LIT, 


123. 
Mettenbah (Hof) Il, 524. 
Mettlah (Wald) Il, 451. 


Mezelfhwanden- (Hof) 


IV, 222, 
Michelbah I, 445 fe 
Wald und Wuͤſt. 


Michelbucherhof I, 350. . 


Michelsburg IV, 381. 
Michelherd (Wald) II, 


72, 75. 
Michelmordfeld IV, 54. 
Mickenhauſen II, 7. 
Mickenhof IV, 287. 
Mickenmuͤhle IV, 289. 
Middelefdrun f. Mitte: 
lechtern. — 
Miedersbach fl. II, 266, 
Mieſenbach IV, 283. 
Milchbrunn IV, 238. 


v 


Geographiſches Regiſter. 


Mimling fl.I, 524.1 
Minnenberg 1» 420, 
Mittelfinzig UI, 14. 
Müttelehtern I, 507. 
Mittelfchefflenz IE, ı 
Mittershauſen I, 50 
Mittweiler IV, 341. 
Moͤlkheim IL, 281. 
Moͤlsheim ſ. Melsheis 
Moͤnchhof 1, 250, 46 
ll, 251, 339, 3% 
Ul, 212, zır IV 


244« 
Mönhwald IV, 1. 
Moͤnchzelle I, 382. 
Mörtenbach fl.ı, 517. 
Mörnzheim II, 493. | 
Mörsbach f. Mersbad. 
Mörgfeld f. Mersfeld. 
Mörftatt f. Dierfatt. 
Mörtelftein, Mor 

I, ı00, IV,_ 0% 
Molenbach f. Muͤhlbach. 
Molun, Molendinum 

Muͤlheim. | 
Mohr f.Dber- Nieder uf 

Kirchmohr. 
Mohrbach fl. IV, 271,27 
Mohrlautern 1IV, ach 
Mohrmuͤhle IV, 280. 
Mombrunn Il, 410. 
Monſter ſ. Muͤnſter. 
Monifort (Burg undhoef) 

IV; 150, 159. 
MonrhormiV, 4ro. 
Monzenfelderhof LV,4rı 
Monzernheim III, 9% 


x 


Fi 
* 


J Geographiſched Regiſter. + 3 5’ 


Insingen HN 123. 
aba f. M 
es Ir, 269. 
LV . 

hl (Dberamt) II, 
Sr Stadt 68 Zent 1, 


ofchelsach f. IV, 33% 


336. 
adicute ſ.. IV, 285, 


Rdioe fl. IV, 259, 
267. | 
‚ogbrunn Tl, 412. 
'üdenloch I, 398. 
tudenfiurmerdof I, 301. 
duckenthalerhof I, 115 
IV, 405 ſq. 
kuckenvicſe (Hof) u, 
267. 


Rählaue(Snfet) f, .12r. 
Raplhach II, 208, IV, 
376. fl. I, 264, 525. 
Il, 13, 23, 285, 4S1. 
If, 27, 135. 
Ruͤhlenbach fl. II, 522, ' 
Ruͤhlhof III, 397. 
Ruͤhlteich fl. II, 133. 
Mülen I, 329. «+ ' 
Möülenthal TIL, 214. 
Dein IH, xır. IV; 


ölert (Wald) II, 14. 
Muͤlwer II 2181. 
Vint-p — Zuenbach 


8. fs 
inssifhheim 
ſchoftheim) Ill, IoI. 


Wanchhauſen IT, 410. 


Muͤnchhof f. —* 

Muͤn⸗chſchwanderhof l 
223. 

mn fl. uf, > 386, 


srätterhufen f. Witt. | 


haufen. 
Rundenheim II, 370. 


Rufbad Mosbad) u, 


Runkefehied III, 452. 
Mutterftatt , uderſtat 
I, 374 


Ä Mugenau Ir, 214. 


V.“ 
Nach, Nacke III, 241. 
Nabe, Nava fl. I, 34. 


Il, .190 ſq. 359. v 
17, 6217. 


Nahegau III, 338, gar, 
Nahethalerhof IV, 112. 


Nannhauſen III, ar 


Nanzweiler IV, 276. °. 
Varath f. Neurat. 


Narheim, Nordheim IV; 
162. 
Nauheim IE, 383. 


Necker fl. h, 34, 129. I, Ni 


74. 
Neckerau I, 206. 


Neckerauergieſen I, 209. 
Nederburfpeim IT, 107, 
Neckerelnz II, 36 faq. 
Nedergau re 61. 


436 


Rene 1, 356. 
IV, 

Nedergerah II, 134, 
Neckerhauſen I, 466. 
Nederbauferhof ]J, 350. 
Neckerkazenbach 1, 420. 
Reternimmerttag I, 


Nebeitebad I, 329, 478. 
Neidenfels II, 270. 
Meiddederhof II, 253. ' 
Neizenholzerhof I, 303. 
Meferberg (Hügel) IV, 


>, 38- 
Neubach fl. I, 397, got. 
I, 243. 
Neubeinheim II, 410. 
Neuburg (Klofter) 1, 246. 
IV, 908. Stadt II, 
410. 
NReueburg, Nuvenburg I], 


95. 
Neudorf I, 217, 343. 
Neuebuͤtte IIT, 112. 
Neuenhayn II, 316. 
Neuenheim I, 249. 
Neuerkirch III, 477. 
Neue Zent I, 504. 
Neuhaus (Wald) II, 426. 
Neubaufen II, 145. _ 
Neubof III, 465. IV, 
3%, 34, 308. 
Meudofen II, 384. | 
»renmible IV, 199 307, 


Neunkirchen I, 418. W, 
231, 373. 


Geographifches Regifter. 


Nourath II, 382. 
Neufadt (Oberamf) 
226 ſqq. Etadt, y 
Neuwog W, 241. 
Nickweiler III, 468. 
Niederflerdpeimn II, II 
Niedergrund (InfeD 
121. 
Nieder-Gunderspaufer 
111, 501. 
Niederhaufen IV, 241. 
Nieder-Hilberspeis IT, 


365. 
Nieder-Hochftattll, gu. 
Niederhofen IT, 12, 
Niederingeldeim III. ꝓ 
Nieder-Keinsbach LI, 31 
Niederflingen II, 13. 
Niederkumd II, 476. 
Nieder-Luflatt I, gır. 
Niedermohr IV, 277 


Niedermuͤhlbach II, x» 
Niederſchoͤnbrunn J, a 


Niederweinheim II, ı 
Nierſtein III, 295. 
Niferndeim In, 159. 


Niſtenbacherklingel 1,43 
Nittesheim f. Gros # 


Klein. 


Niuvenheim f. Ne 


heim. 


Riunfiren ſ. Neusit 


Niwenburg f. Neusn. 
Nohefels IV, 118. 
Nordelsheim III, 52, 
Northeim II, 145. 
Nosbach ſ. Nusbach 


Geographifches Regifler. 


uneirchen I, 483, IV, 


Zioch I, 171. 
ugbaum IV. 1727. 
ußweiler ſ. Rußweiler. 
uſtenbach II, 106. 
‚umenpurg I, 95. 
tumendorf f. Neudorf. 
tumwenbof f. Neuhofen. 
tumenftatt f. Neuftatt. 


©, 


benſtreit IV, 115. 
)her-Aflemühl I, 410, 


Iber-Derfcheid III, 416. 


IRber-Diebach ILI, 394. 
Ibere Gemeinde I, 341. 
Ibere Zent J, 

— — II, 


Oberfieräeim III, 149. 
Dberflodenbach I, 282. 
Dbergümpern II, 82. 
Dber-Bunderdhaufen III, 


500. | 
Dber-Hang I, 409. 
Dberbaufen IV, 144. 
Dber-Hochftatt 1], 502. 
Oberhilbersheim IV, 48. 
Dberhoffen II, 474. 
Dher-Ingelheim III, 312. 
Oberkeim IV, 405, 407. 
f. Dbrigheim, 
Dberklingen IT, 13. 
Oberkunzenbach I, 294. 
DHber-faudenbach I, 510. 
Dber-Euftatt II, 411. 
Dber-Mohr IV, 279. 


Obermuͤhlbach II, 208. 
Obermumbach J, 518. 


Otenderf II, 255. IV, ' 


Oberfcharbag I, 52%. 


' DOber-Schefflen; II, Lı@. 


Oberſchernau IV, 271. 


437. 


Dber-Schönbrunn I, 410. 


Ober-Schönmattenwagl, . .‘ 


514. | 
Ober⸗Schwarzach J, 415. 
Oberſtauffenbach IV, 374. 
Oberſtegen IV, 370. 
Oberſtein III, 232. 
Oberſulzbach , 308. 
Dberfülzen III, 233. 
Dbermeiler IV., ZI8. 
Dbermweilerhof III, 
Obfowa f. Dppau. 
Obleigut (Hof) II, 388. 
DObrigheim , Dbereheim 


II, 93. 
Ochindeim Hockenheim. 
Ochsbacherhof I, 378. 


Odernheim (Sau) IE, 


39. am Glan IV, 128. 
Odesbaͤchlein 11, 242. 
Dedentod, Hfenraid IH, 


351. 
Dedenkoven II, 234. 
Denetria 1, 329. 


Densheim ,„ Dmnisheim " 


Ill, 98. 
Dffendach II, 496. 
Dffendeim II, 174. 
Dffenterbadh fl. II, 203. 
Dffolterbach fl. TIL, Sı. 


€e3 


260. _ 


438 

. Dffflein, Offenſtein III, 
230. FR 

Dftersheim I, 175. 

Ogeröheim Il, 354, IV, 


Ohorn (Wald) IT, sı. 
Disbzüdfen IV, 3097. 
Dimweiler III, 4506. 
Dmenftatt f. Umftatt. 
Omers heim ſ.Ormsheim. 
Omesheim ſ. Eimsheim. 


Oppau II, 363. 


Oppenheim (Oberamt) 
III, 261 ſqq. (Stadt) 
III, 268. 

Oppenſtein IV, 309. 

Oranienhof IV, 32, 40. 

Ormsbdeim II, 352. 

Ortehus III, 283. ° 

Dfterbächlein II, 4t2. 

Oſthofen (Hof) II, 333. 


Dorf II, 107. 
Dtter fl. IV, 210, 222. 
Otterbach fl. IT, 450. 
Diterburg , Stadt und 
‚Klofter IV, 210. 
Dttersheim II, 428. II, 
'237. 
Diterfprung IV, 222 fg. 
Dtiilienberg II, 206. 
Ozberg, Oberamt 11, ı 
ſqq. Burg II, 5. IV, 
Fr —— 
pP. 
Paarbach fl. II, 56. 
Palmberg III, 218. . 


— 


/ 


289. 


Geographiſches Regifter. 


Panzweiler ſ. Bang 
lex. 


Popierwog IV „ 200. 
Paterbächlein III, 
485. 
Patersheim f. Pfede 

heim. 
Pdaterwald III, 465. 
Pathenweck III, 416, 
Pauluswoͤrth I, 327. 
Peterdader (Hof) II 
395. . - 
Peterdaue II, 3% 
Petersberg III, 
Petersſsthal I, 244. 
Dfoffenbacp A. IV, nt 
Wog 274. 
Bfaffenbodl (Hof) III, 
Pfaffendofen Ul, 325. 
PfaffenSchwabenheim 
IV, 56. 
Pfalzbaͤchlein I, 06. 
Pfalggrafenbufch I, 8 
Pfaͤlzermuth (Bergm.)ii 


298. 
PDfalzgrafenfteln III, 40% 
Pfalzgrafenwoͤrth II, 
. 287. " 
Pfalzgut I, 308. 
Pfalzſprung IV, ar. | 
Pfonnenſtiet GInſeh II 
288. 

Drehen HT, ro6. 
Pfeffingen Il, 32= Sp 
ſchaft IV, —* 
Pfeiffersmuͤhle IV, 285, 


1 


fi 78 


 Beogropbfäeh Raten 


eifferthal (Hof) IV, 
198, 207. 

ferdsbach fl, IV, 258. 
Affligdeim III, 147. 
finzbach fl. II, 213. 
finzgau 215 fg. 

foß IL, 

— I R 386 | , 
417. 

fublgraben II, 208. 
hilippsſhalle I, 321. 


huſt (Mühle) II, 353 ” 


40T. 
lankenborn f. Blanfenb. 
Hanfftatt f. Blankſtatt. 
Matte (Hof) Ill, 292. 
»teikartöforfter Hof I, 


steisweifer II, 471. 
Pleiters bach ii, 137. 
pienendauſen III, 478, 


Yin (Inſeſ) I, 210. 

Poͤrbach IV, 289. 

03 IL, 450. 

Posdah fl. IV, 17, 119.. 

Pozderg IV, 374. 

Prenkerbach fl. I, 264. 

Prima fl. I, 130, 238, 
260. 

Probſtwog IV, 279. 

Prurein II, 199. 

Pyrusberg 1, 253, 


©. 


—* fl. II, 458. 
Quei ch fl, II, #12 


439 
XR. 
Rabans⸗Schloß J. 438. 
Rade am Seelbers ſ. 

Rode. 


Raggenaull, 138. ſ.Ro⸗ 
ckenau. 


Mameiebad fl. IV, 341. 


Ramſtein IV, 270 fq: 
to (Bald) I; 


Aanentpt (Inſel) uf, 
238. 


Rauhof II, 144. * 
Rauſchloß III, 502. 
Radengiesburg III, 456. 
Raversbeuern IT, 479. 
Raversburg III, 23. . 
Neblingshof I, 452. 
Rebsgrund (Hof)l, 519. 
Rechholz (Wald) Il, 382. 
Reckweiler (Hof) IV, 312. 
Reesbach fl. I, 164. 
Degingifesfeld f. ‚Kriege 


—2 If, 233, 351, 


r 387- 
sh II, agr. 
Reheweiler IV, 3 372. 
Reibach 1I, 35. 
Meih III, 471, 475 
—** IV, 198,200, 


Heindarb6paufentV,343 
Bent 406 
Bridenbng 1, I, 425. IV, 
6 
R aͤd nbacherhof IV, 223. 
a 2 2 Se 


— 


440 

Neichenbach· Stegen IV, 
379. 

Meichenflein I, 337. IV, 
2 


492. 
Meichddorf II, 465. 
Meichmeiler IV. 78. 
Meidenberg I, 365. 
Meiden, Reyhen Il, 758. 
IV, 407. 
Reiherwoͤrth I, 323, 
Meilingen I, 184. 
Reilsheim |,. 368: 
Reinbach I, 363. 
Reisbach fl. IL,. 465: 
Reiſſen LI, 519. 
Reitburi IL,\44r. 
Meitersbach fl. IV, 18, 
144, 149. 
Relaishaus E, 214. 
NRemigsberg (Kloſter) IV, 


378. 
Remtigs-Hasbach I, 377. 
- Remigsland IV, 348. 
Rennhof I, 475. | 
Reuſchbach IV, 278. 
Roeyerſchied III, 484. 
Rhein fl. I, 34. 
Rheinbach fl. III, 436. 
Rdeinbellen, Rheinbuͤllen 
III, 446. 

Rheinberg III, 406. 
Mhein-Diebach III, 394. 
Rheindäürfheim III, ızr. 
Rheine f. Rineck. 
Rheingau (Ober) I, 240, 
Rheingenhetm II, 379. 
Rhdeinhauſen I, 88, EIG. 
Ricchina fl. II, ao, 


‚ Rifotvedheim ſ. 


Geographiſches Regifler. 


Richen, Neocha IT, n 
Riechenbach I. LI, 


‚21. | 
Richensod UII, 403. | 
Niechen II, 27. 
Niedgraben II, 435 


Niedader UI, 135. 


Niedenweiler I, 284. 
Nien, Rcıden TI, 159; 
Riesweiler IIL,. 454. 
Rigenbach ff. II, 453. 
Rinberg ſ. heisser. 
Rinkenbach fl. II, 46 


42. 
Rineck GBurg) HI, a 
Röineckshof I, 115. 

Ringes, Ringesbeim] 


469. 
Rinklingen IL, 217. 


Rinnbach fl. IH, 412, 488, 


Rinsbach fl. IV, 285. 
Riasweiler III, 354. 
Rippenweiler I. 284. 
Reils 
heim. 


Ritterbach fl. I,. 428. 

Rittersbach, Ritterſpon 
x. I, 113. 

Nittersberg IV, 195. 

Mohern, Roborn LI, 123, 

- 176. ” | 

Rodenau I], 138. j 

Rockenhauſen (Amt) IV, 
313. Stadt 312. 


Rode am Geelberg IV, 


299. | 


Geographiſches Regifter. | 441 


dodenbach(AmtFreinsh.) Rudenſpuer IV, 405. 
III , 235. (Oberamt Rudersbach, Rudelsbach 
Lautern) IV, 287. Hof I, 113. . 
yperant Germ.) IE, Ruͤdesheim IV, 90. 

52 Rupertseck IT, 257. 
Kodenbäctein II, 236. Rusmuülerhof IV, 325, 
Rödenbach fl. II, 93. Ruſſen f. Reifen. 
Rodinsburon f. Robern. Rusweilerbof IV, 340. 
Rohrbächlein IV, 149. Ruzweiler (Amt Wolfe 
Rohrheim, Rohrhof l, ftein) IV. 301. (Amt 


201. Lauterecke) IV, 377. 
Rombach fl. 1 265. ’ 5. | 
Morbach. (bei Heidelberg). " 


I, 152. (bei Sinsheim) Saal Rönigt Palaſt) zu 
V. 44. (am Gieshü-+ Ladenburg I, 454, 462. 
bel) II, 185, (bei Bil zu Ingelheim Ill, 307. 
figheim) II, 460. ein zu Stromberg III, 346, | 


3. IV, 199. Saal (Hof) III, 3090. 
Mosbach IV, 312. | Sacfenflur IE, 53. | 
DMofengarten (Inſel) I, Sachfenhauferhof II, 

323. III, 84. 420, 

. Rofenhof I, 459. Sachfenheim (Gros. 50» 


Rofenthalerhof HI, 198. ben- und Lizel) 1,286, 
Roth (bei Pfalzburg) II, 289, 292. IV, 400. 
410. (bei Erbesbüdes: Sadelerhufen II, 105. 
beim) III, 242. Salingsmähle TV, 197. 
Rotheberg (im Oberamt ſapn- Saliſus fl II, 
Stromberg) II, 349. | 
(Wald) I, 392. Saliahe, Salzbach fl. I, 
Rotheburg III, 244. 198. 
Rothenbach f. Rodenbach. Salzgau II, 188. 


Notdenflein I, 333. Salzhofen II, 194. 

Rotherhof IV, 112. Gt. Uegidil, 168. . 

Rottbuſch (Wald) IL, St. Ilgen II, 300, 
252. IV, 340. St. Johann (Kofler) IIT, 


Rottweiler IV, 282. 29. 

Roxheim f. Rochsheim. Gt. Sreten II, 317. 

Ruchina fl, II, Io, 27. St. ve I, 259. 
e 5 


442 


St. Micheldburg IV, 38r, 
©andberg Il, 388- 
Sandhaufen I, 166.  . 
Eandhof III, go. . 
Sandhofen I, 312. IV, 
‚409. 
Sandtorf I, 318. I 
Sandwieſenbach fl. II, 
488. nn 
Sane, Sonmald II, 
421, 429. IV, 16, 


124. 
Sargenroth, Sarchenrait, 
111, 463. 
Sattelbach (Hof) II, 105. 
Sauerburg IE, 407: 
322. IV, 56. 
Sauerthal III, 407. 
Sauhag (Wald) J, 432. 
Sauwoͤrth (Inſel) I, 


323. | 
Seara f. Scharrhof. 


Sauerfhmwasenheiit: III, 


. 


Scätingesfeld f. Schiers⸗ 


feid. 
afbach fl. I, 351. 


Si 
Sdqgaafbaͤchlein 1, 527- 


Schaafhof (bei Werſau) 


1, 184. (bei Hemsbach) 


1; 475. (beiSimmern) 


. ll, 437- 
Schaafmuͤhle TV, 304. 
" Schacdberhof 1V , 325. 
Schadhauſen I, 380. 
Schaffhaufen Ill, 23. 
Schafhaufen II, 410. 
Schannenbach I, 500. 
Schanzert III, 450. 


Geographiſches Regiſter. 


Scharau (Inſel) II, 36 

Scharbach ſ. Ober u 
Unter. 

Scharpfe ü, 355. 


Scharrhof I, 315. 


Schartenbof III, 250, 
Schauenburg I, 2r3,2& 
Schauemdeint II, 275. 
Schecherbach fl. III, 302, 
Sceelwald IV, 97. | 
Schefflenz IV „ 406. f. 
Dber- Mittel- undlle: 
ter-Schefflenz. 
Schefflenzerthal Ti, 116 
Schefflenggau II, in. 
Scheimbach (Hof)l, 2% 


Schelmbaͤchlein IV, 3.4 


Schenkelbach fl. III, 226. 
Schernau f. Ober und 
Unter, . | 
Scheuerberg I, 505. 
Schiersfeld III, 256. 
Schillingſtatt II, so, 
Schimbach I, 520. 
Schimshbeim III, 198. 
Schinmattenwog T, 515. 
Schlangenwoͤrth ( Inſeh 
I, 2110.. 
Schlanderhof IV, zgı 
Schleifbach fl. II, 20% 


216. 


Schieithal II, 4rr., 


— 


Schlettenbach II, 411. 

Schlierbach I, 129, 497 

Schlierbaͤchlein I, 133. 

Shlößlein (Hof) W, 
33. Ä 


Ze Vene R .- 


Schluchtern , Sälotprun 
II, 165. 

5chmalenberg IV, 266. 

Schmalzwog IV, 200. 


Smeöbaermühle IV, 


SSmibpaufin (Hof) In, 


Schmidshaufen III, 
Schnepfenpart II, 8$. 
Schnorrbach III, 441. 
Schoͤnau I, 346. 
chönauerwog IV, 274. 
ae f. Schannen: 


Schoͤnbrunn ſ. Ober und 
|" Nieder. 

Schöneberg I, 414. 
Schöner III, 502. 
Scönenberg III, 493. 
Schönfeld (Kl.) IL, Zar. 
Schollaͤnderhof IV, 89. 
Schollbrunn II, 135, 
Schollenbornberg III,400. 
Schollenrein II, 95, 101. 
Schopp IV 269. 
Schreckhof II, 90. IV, 


383, 490% 
Schreinshauſen II, 258. 
. Schriesheim (Bent) L, 
239 faq. Städtgen I, 
267. IV, 400. 
| ah IV 3 
Schrollbach IV, 279. 
Suiten m R 


ehufernärt ( Zoſel) 


Il, 488. 


2. 


Beographiſches Regiſter. 


443 
Slhwabenheim ſ. Sauer- 


und Pfaffen. 
Sahmabenpeimerdaf I, 


Schwabtaufen II, 58. 
Schmabsburg III, 302 
Schwalben-Zahlgraben i. 


» 478. 
Schwanden (Dberamt 
Lautern) IV, 212. 
(Oheramt Lauterede) 


„371 
Schwandheim IV, 282. 
Schwanheim, Schwan- 
den I, 413. (Oberamt 
&ermersh.) II, 488. 
Schwaningen I, 194. 
Schwarzach I, 415. f. 
Ober und Unter. 
Schwarzaha fl. I, 167, 
175, 190; 233, 417. 
Schwarzbach fl. I, 36 
397, 401, 417. 
259, 264, 265. 
Schwarzbaͤchlein I, 527. 
Schwarze Graben J, 474. 
Schwarze Wever III, 415. 
Sa eaasienfetberbef IH, 


Shmanräigesef IV, 
Shoegenfeim I, so. 


:Schwedelbach IV, 288. 


Schwedifcherhof II, 485. 


Schweigern II, 52, 144. 


Schweigbofen II, 411. 


Schweinsbach, Saͤwen⸗ — 


zenbach fl. IV, 360. 


444 


Ehweltenbad fl. H, 413. 

Ewenderbäcein f. IV, 
278. 

„Echmejingen T, 188. 

anti f. Schönau. 
Serigeöpeim f. Schries⸗ 


heim 
—* ſ. Schauern⸗ 
heim. 
Seckenheim J, 212. 
er bei Mechtersheim 
: 527. 

Srchud (Kloſter) II, 320. 


Dorf II, 411. gi III, 


78, 81, 106. Iv, 17: 


124 | 
©eebof I, 300. II, 58. 
| 106. 


III, 
Geemäldlein I, 188. 
Seewaſſer I, 399. 
Seidelhof IV, 215. 
©eidenbach I, 501. 
Seil f. Syon. — 
Selſen, Salſen III, vr 
Eel; II, 410. St. I 

27, 173, 308, 312 ꝛc. 
.Sembd II, 27. 


Sembrerbag f. H, 27, 


ecnding I, 327. 5. 
Serzeantenwörtt Snfel) 
II 


Seubersbach fl. IV, 110. 

Seybenheim ſ. Siedels⸗ 

brunn. 

Sibeltingen (That) UI, 
506, Dorf Il, 3514. 


Seographiſches Regifter. 


Gingutfingdeim f. Sit 


4 
Spachbruͤcken H, 33. 


Sichenhbeim f. Sch 
heim. | 

Sickelbaͤchlein IV, ar. 

Gidingen (Leden) IT, ı 

Sickingiſche Bach fl. 
6 


267. 
Sieben Bauern (Hof) 
352. 
Giedeldbrunn „ Sijgch 
brunn ıc: I, 515 
Sieselsbach IL, 85. I, 


25 
Siegeldbächlein TV, 19% 
Sigelsheim ſ. Eier 
brunn. 
Simmer fl. III, 436, 2 J 











421. el III, 434 
IV, 4 


Sloetra f. Schluchtern. 
Sobernheim ir ı17. 
Gondernac fl. II, 132, 

ı8r. 
Sondernheim IT, 


Spangenberg II, 26. 
Spängeswald IV, 120 


Spanheim IV, 75. 


Spannau (Infekt) I, 33- 

Spenedeim f. Spat 
beim. 

Spehbach , Spedttad 

ls 394. 


v N: - ⸗ no vv 
. J 


a. 


Geographiſches Regiſter. 445 


eckwog IV, 238. 
eckheinrich Jagd» 
yauß) Il, 267. 
yeierbach fl. Il, 232, 


242, 251, 260, 290. 


LV, ı79. 


peierdorf, Spirdotf IT, 
277. 


peierifcherhof I, 485. 
peierswoͤrth (Inſel) I, 


314. 
pesbach IV, 274. St. 
ibid. | 
‚piegelbach fl. 1I, 428. 


;piesheim, Spizisheim 
III | 


11, 46 
Pira 
Speierbad. 
Spizenberg 11T; 254. 
Spizrein (Wald) IV, 


1370 200: : 
Spongheim III, 191. 
Sporfenheimerhof III, 

308. u 
Spranthal II, 198. 
Spraumäldlein I, 197. 
Spreitherhof (bei Ebern» 

burg)1V, 158. (Ober: 
“ amt Lautern) IV, 332. 
©tadeden Ill, 331, 
Staffort II, 217. 
Stolberg . (Burg) III, 

392. Wald IV, 342. 


Sialbohel, bei Ladenburg - 


1, 459. bei Schluch⸗ 


tern 11, 167. bei Wein 


garten Il, 214. bei 
Ogersheim Il, 354. 


fl. IL, 260. -f.. 


‚bei Godramftein II, 
511. bei Slomerdheim 
III, 154, 221. 


Staleck 1IL, 383, 


Stamp III, 105. 
Standenböhl, Steinten» 
boͤhl ill, 259. 
Starfenburg Ill, 346. 
Staudenberg (Wald) I, 


Staufenbach. 
Steckelnhauſen III, 468, 

teden f. Stetten. 

teeg IlI, 391. 


Stegen (Wingert) II, 
283. (Dorfftätte) IV, 
259.1. Reichenbach und. 


Theisberg. | 
Gteig, Steigermarf III, 


351. 
Steilheim(Feldgew.) III, 


‚403- 
Stein II, 48% 


Steinach, Steinadafl.I, 


339. 5753. 
Steinalben IV, 269. $1, 


Abd | . 
Steinbach II, 493. I. 


48 


27, 119, 482, | 
Steinbaͤchlein 1, 244. 1, 


260. } x 
Steinberg (Wald) I, 283, 
Steinhart (Wald) 


212, 


- 
— 


279. 
Staudernheim IV, 139. 
Staufenbach ſ. Ober-⸗ 


— 


IV. 


Steinharterhof IV, ıı2, 
Steinpaufen lu, 465. 


Siocborn IV, 258. 


r 


. 446 
44, 


©teinflingen I, 282- 

Steinkreuzer 
1V, 342. 

Steinsberg LI, 140: III, 
465. 


\ 


Geographiſches Regifter. 


Strüämpfelbrunn IL, : 


Bergwerk Strut (Wald) LiI,: 


Struterwäldden IV,: 
Strutwiefe (Hof) ] 


+ 253- 
Steinsfurt ‚, Gteinvort Stäber Zent I, 405. 


‘II, 156. 
Siemweiler II, 456. 
Gteinwenden 1V, 28r. 
Stelzenberg IV, 176. 
©tengelbädlein I, 521. 
Etengelhof 1. 214. 
euppad (Lehen) II, 


Gternfchange I, 133. 


. Stetten im Rraichgau II, 


145: imWormsgau III, 


Eiiefelbachf. 1,440,444. 


©tiefelberg I, 444. 
Stiftsbruͤhel IV, 308. 


Stodwieferhof U, 523... 
Stolen 111, 155. - 
Seonened l, 413. Il, 


Shatenbergl, 268, 272. 


Straſenbrunn fl. LI, 55. 
Strasheimerhof I, 460.- 
-  Gtreichenberg II, 144. 


erende (Wed) I, 


S Abachlein I, 525. 


Stromberg (Oberamt) 
III, IS Stadt II, 
I - 


345. 
Oirombergenif all, 102, 


4 


u 11, 488. St. 49: 


Studen (Bald) 4, 27 


279.- 
Studernheim (bei Dyar 
heim) il, 39x. IV, 
‚im Kraichgau I, 14 
Studerhof AV. 7 
Suabehufen f. Odes#- 
haufen. 
Suabeheim f. Schwit 
heim. 
Suarzaha f. Schwarze 
Sueigra f. Schweigern. 
Suezingen f. Schwein: 


gen 
Suuebengheim ſ. Eh 
chenheim. 





Euhsach (Dberamt Lo 
Denburg) 1,478. (Mob 
v7. ie „08. (Laute) 


— IL, 478. 
Sulzbaͤchlein IV, agı% 
en, Sulzdeim Il, 


 Suldof IV, 310. 
Sunerhof Il, 100. 
GSuͤnes heim ſ. Singen. 
Sunthove f. Sandhofen. 
Swanden ſ. Schwanden. 


* Ceographifäer Regie. | 
Thurincheim ſ. Dornduͤrk⸗ 


enzenbach ſiehe 
5chweinsbach. 


Denbach f. Seidendac. . 
on (Rlofter) III, 169. 


Sof III, 199. 

T 
theim IV, 405 (‚Dal 
ntiftat f. Dannfatt. 
ubenbäpel (Wald) II , 


164. 
aber fl. II, 49. 
mpelfeld (Wald) IV, 
345» 
npugort IH, 420. 
erberti f. Hert, 
ettenheim f.Dettenheim. 
halbach fl. 496, 508. 
halberg (Wald) 1, ag7. 
hal-BedelndeimiV, 109. 
hal Beldenz IV, 385. 
halwäldlein I, 187 
‚balzent I, 495. 


dechidesheim ſ. Der⸗ 


heim. 
Hein. Oleen IV, 


tez ebale IV, 31. 
Thiergarten II1I, 4592. 
Thierhaͤuschen IV, 198. 
Thierwaſendof IT, 259. 
Thitendheing ‚ Tidineg- 
deim-f. Dintedfeim. 
——— bei Mannheim 
117. 
xhurnberg zu Weingarten _ 
| u 214. 


— EEE Ze a Zu 5 


447 


beim. 
Thuron (Burg) LIT, 496. 


Tiefenbach fl. Ill, 451, u 


Dorf 1V, 311, 407. 
Tiefenhof (II, 162, 


‘Ziefenthal LV, 175, 267, .' 


Zienenheim f. Dienheim. 
nr , Zrechere ic. 
1 


379. 
| zreifen, Treiſe IV, 68, 


411 
Trienz II, Ins. 
Zrienzbag fl. II,.zıı, 


zrppft (Lehen) IV, 


<eokmählbach fl. III, 190. 


Troppenbach fl. II, 446. | 
Trumbacherhof IV, 142, 
. 158. 

Truzbaier I, 133. . 
Zruzfaifer 1, 133. 
Tubergau II, 39. 


. u. ur 
Vallbräderhof IV, 147. | 
Bazzenhoven IT, 283. 
Ubersheim f. Ibervbeim. 
Uchelnheim ſ. Igelheim. 
Urenareöbeim ſ. Otters ⸗- 

heim. 

Vegindeim ſ. Bechen⸗ 

beim. 

Udlingen IL, 144. 
Veldenʒ (Oberamt) IV, 

347 fqq. 385. Burg 
und Tal ibid. 


4 


448 


Uffgau IT, 439. 
Uflingen 1I, 43. - 
Vicus ‚Julius 11, arg. 
Videnheim f.Zeidenbeint. 
Vier Weiler II, 139. 
Vilde f. Seit. 

a al ſ. Waldfiſch 


Visgelinga ſ. Kleinfiſch⸗ 
lingen. 
Ulmerhof II, zr. 
‚ Ulndeim f. Yuihelm. 
Ulrichsfluß A. IV, 274. 
Ulvenbach fl. I, 512. 
Ulvendöfe 1, 526. 
Ulpina fl. I, 


344. 
Ulpinedheim ji Ilves⸗ 


heim. 
Umisheim ſ. Eimsheim. 
Umſtatt (Oberamt) II, 
16. Stadt Il, 20. 


Unkenbach fl. IV, 222. - 


Undenheim ILL, 52. 
Ung nbech (eingeg, Dorf) 


Unrode (Seldbezist) I, 
158. 

Unrode (eingeg. Weiler) 

7 

Unter-Ademäßl I, 41% 

Unter-Derfcheid ILL, 417. 

Anter-Dilbach (Hof) IL, 
.132, 

Unter -Eicpolgheim (Le⸗ 
ben) II, 81. 

Unter-SerbinandeborfIl, 


| Unter-Bämpern II, 84 


Bogefus (Bannforfjlii 


Geographiſches Regiſter. 


Unter⸗Haag I, 409. 
Unter-taudenbach 1, : 
Unter-Scherbach 1, : 
Unter-Schernau ($ 
1V. 272. 
Unter-Schefflenz II, r 
Unter-Shwarzad 1,4 
f. Schwarzach. 
Unter-Sutzbach IV, 3a 
Unzenberg un, 468. 
Voͤckels bach I, zı$ 
Voͤlkersweiler IL, 42 
Vogelwoͤhe (Hr) IP, 
198. 
Bogelivos IV, 200 | 


421. 1V, 165. 
Volkenbach, fl. II, glc 


447. 
Bolah (einges. Du) 
488. 
Volgendof IV, 306. 
Vorder Burg ll, 337 
Vorder Heubach 1, zu. 
Voſegus f. Vogeſus. 
Urbach IV, 405. ſ. Aum 
ach. 
Urſenbach J, 281. 








Urfenbäcleih ĩ 399. 
Urfenbacherbof I, 399: 


Utersthal, Ütetina Vals 
.f. Euſſersthal. 
Ueinpeim Ill, 224 
m. 
Bacenberg (Bald) I» 
333 


Baden 


Geographiſches Regiſter. 449 


enheim „Wacken⸗ 
m 11, 325. 


enfepwend II, 125, 


5. 

Anheim, Wacharen⸗ 
m III, 319. 
tersbach IL, 38. 
ei fl. III, 3471 


—* nfeifferthei 


— (HN I, er 
enfebrt (Mühle) 1 


Loch fi, III, 443. 
len I ig 527. “ 
biheim ſ. Hangen⸗ 
ahiheim. 

ibſtatt II, 145. 
(bad II, 443. 
d-Algesheim II, 


52. | | 
W-Angeloh II, 144. 
Hau f. Wahlen. 
ildbeckelnheim IV,sıo. 


de (im Odenwald). 


1,334. aufdem Hunds⸗ 
cuck Ill, 497. 
aldfifchbah IV, 264. 
addege IV, 93. : 
‚ald-Hildbach 1, 378. 
jalbmart (Bezirk) IV, 


Batb_ Michetbach , Bent 


und Dorf I, 511. 


Baldotfeshufen E, 382. 


ſ. Voͤnchzele. 


MM Gograppie IV.Th 


Web Winmerlbeg⸗ R,- 


Walburg (Feld) IT, 41 


Walpertöwog IV, 286. 
Waldheim Il, 287. 


Walfazgau II, 107, 119. 


Waiſtatt I, 308, 
Maltdorf 1, 176. 
Walz im Dre. 1I,- 213. 
Wanesheim ſ. Wons⸗ 
- heim. - | 
Wanshofen II, 48. 
Warmsrod III, 348. 
Wartenberg Feiddez.) 
in, 36. . 


Befsöag „e II, 453. 


111, 
2* Gof) II, 894 


Redgau f Waſigen u, | 


237, 259. 
Waſſerſchloß I, 438. 


Wogenau (Hof), —* 


bove I, 475. 


Wazenbrunn fl. IV, 278. 


Wedelgraben III, 67. 


Wehrfchwengel fl. L,48., 


Weidas (Kloſter) III, 89. 
Weidelbach f. Eros und 
Klein, Kelbgen. IV, 


345 
Meidenthal II, 268. 


Weier II, 410. _ 
Heiler (am Steinsberg) 


3 bei P Pfalzburg 


BWeilerbas (Bericht und 


Def) IV; 37 


459 


Weiterhof I, 427. 
Weindrunerbof IV, 223. 
Beingatten (im Vru- 
rein) II, 211. im Spei- 
ergau II, 43r. 
Weindeim (GStodt) I, 
323. bei &lzei III. 177. 
bei Walleriheim 1, 
196. f. Sreimeing. 


Weinols heim, Winolfes⸗ 


beim III, 57. 
Weinsheim IV, 98. 
Weisbach II, 180. St. 

I, 379, 386. Il, 

60 fg. 


300 iq 
Weiſe Surg III, 244. 
Weiſel TIL, 414. 
MWeifenheim IIi, 116. 
Weisheim ſ. Hangenweis⸗ 


‘heim, 
Weisbofen II, 194. 
Welgesheim, Welinges⸗ 
heim III, 36r. 
Wellbach fl. 11, 412. 
Wellerſau ſ. Werſau. 
Wellersbach fl. IV, 386. 
Weltersbach IV, 2go. 
Werrenklingel fl. I; 479. 
Werſau I, 181. 
Wersweilerbof Il, 484. 


Weſchniz, Wisgoz fl. I, 


324, 328, 474, 520, 
522. Ä 
Weſterhaus (Hof) III, 

312. | 
Wertheim II, agı. 
Weſthofen III, 103, 

- Weftih IV, 184. 


t . 


Bilarel, 


Seographiſches Regifter. 


Wetzel I, zı2. 
Wezzenlod f. Ri 
Widegoden(Hof)! 
idelbac f. Bel 
Widdau (Wald)l 
Wiebelsbach 1, ı 
Wieblingen ], * 
Wieſenbach 1, 3 
212. - 
Wiginenheim |. | 
beim. 
igmundehbes | 
Weinsheim. 
Wig old es berg bh 
Wildburgermahlik 


Wildenburg II, # 
Wildenrode I, 29 


Wild hag (Beh): 


251. 
Wein (Sum) I 

175: 
Wildelmsfeld I, # 
Wilhelmsaoͤrth 

I, ‚314 

284. 

Wimmaoersbach 1 
Wimmersbaqerhof 

464. 
Winkel L, 6 
Bindberg il, 19, 
Bindbergendof I 


Windech 1, 329 


Winden II, 116 m 

Windhauſerhof Ih? 

Bindirhbufs un 
ingärtenf-? 
Ingartmeibon (9 


II, 61, 6% 


| Geographifches Regiſter. | j 


nnenbeim f. Wein⸗ | 


‚eilsp. . 
nsweiler IV, 365. 
nterbudel IL, 179. 
nterhaud UI, 179. 
nternheimf. Gros. 
intersbeiln,, Wintris⸗ 
heim 2C. Jil, 65. , 
interrbalerhof IV, 325. 
inzbach fl. II, 336 
Kloſter-ſ. Zürftenthal. 
inzberg IH, 397. 
inzingen I, 241, 248. 
irsbach fl. 11,446,453, 


* z , “ 

Mebers IL, 196. 
ziſbach, Wiza fl. III, 
193,290. IV, 18,51,53. 
Bifperbach fl. II, 400. 
Ziſſenſtein IH, a5ı. 
Bigloch I, a2. 
Bigwaflerhof L, 393. 
Bigenberg III, 177. 
Bizun f. Hangenweis⸗ 


heim. , | 
Bizzelbach f. Weisbach. 
Bizgenloch IV, 399. f. 
Wißloch. 
Woͤlchingen II, 48. 
Wörth If, 410. 
Wolfertsbach fl. I, 526. 
Wolfsberg Il, 241. 
Wolfsbrunn 1, 132. 
Wolfshecke (Wald) IV; 


311. 
Wolfsheim III, 195. 
Bolfskele HI, 283. 


Wolfſtein Amt) IV) 290 


yo. 


Ar, 


‚faq. Burg und Stadt, 
IV, 297. 


Wollenbach fl. L 485,437. f 
Wolmersheim, Wolmo⸗ 


des heim Il, 494. 
Wonsheim II, 194. 
Woftenwiler I, 233. 


.Wufchbeim Il, 475. 


Wült-Aniorbach IT, 29, 
Wüfthäuferhöf IV, 364. 


Wuͤſt-Michelbach !, 282. 


Wydenhove II, 76. 

. 2. " ’ 
Zeilhard U, 33. 
Zeilsheim I, 461. | 


Beifenhaufen Il, 222. 
Beidtpeim , Bezjinheim. 


l2 429. og 

Zeizolfes wilte II, 222, 
Zelle f. Gleiſenzell. 
Zelle (Klofter und Dorf) 

III, 153. —77 
Zellerbach fl. I, 428, 433. 
Ziegelhdauſen I, 242. 
Zilvesheim f. Zeilsheim. 
Zimmern f. Gros-Zim⸗ 
mern. 


Zinshecke (Wald) I, 29. 


Zipf (Wald) Il, 9. 
Ziuternheim Il, 143. 


Zozenheim IV, 33. 


Zuzenhaufen I» 400. 

3weifftchen IV, 307, 

Zwingenberg (Amt) IT, 
170. Burg und Weiler 
11, 178. 


Sf2 
\ 





Sefchlecht-Nesifter 


ax 


vorkommenden Pfalzgrafen bei Rhein, Graf 
Herren, Burg und Dienflmänner in km 
Umfang der Rpeinifchen Pfalz. 


1. Burfürften und Sürften | 
Vor dem Haufe Wittelsbach. 


‚ Konrad von Hohenflaufen (1156) III, 37.1) 
418. (1165) I, 297, 307, 316. (1190) I% 
Gem. Irmengard (1180) Ill, 372. N 
“ Beinrid der Zange von Braunfchweig (1) 
364. (1197) 488. IH, 372. (1211) I, 3% 
- ®em. Ygnes (1189) IH, 372. (1197) 1, 1, # 
qᷣeinrich der jüngere (1211) I, 250. 


Ans dem Haufe. Wittelöbad. 


Audwig I, (1214) |, 13 Sq. II, 264. (zahl 
302. (1227) I, 313.- . 
Otto der Erlauchte (1213) I, 14. (1225) —Fñ 
(1227) Il, 150. (1228) I, 316. (1236) E32) 
‚365. (1243) Il, 372; 0.000. 
em. Agnes (1313) I, 14. 
Zudwig Il, genannt der Strenge (1255) Ih . 
(1257) II, 21. (1261) I, 362. (1273) Ih 7 
(1282) I, 297, 319. (1286) 357. (1387) 


238. Zu Zu 
Se ehrild (1287) 11, 238. -(1294) I, a N 
. Qudolpb I und Ludwig Gebrüder (1294) '. 
u (1308) 32. (1310) Il, 21. (1311) 111,3 
1314) I, 345 oo J 
‚Bem. —R Wechtild von Naſſau Gzoh! 
326. (1311) 339. (1324) 300. 


— 


Geſchlecht⸗Regiſter. | 453 


olpb (1319) I, 18. (1320) III, 339. (1324) | 


306 

m. Semgard von Dettingen (1349) III, 139. 
1dolph II, (1320) Is 16, 358. (1339) iſ, 70. 
(1344) I, 327. 61353) 306. 

ıprecht |, (1329) 1, 16, 358. (1337) 335. (1347) 
268. (1349) 421. (1355) 328. (1356) 122, 480. 


(1377) 307..(1386) 122. (1388) 330, 430..(1390) 


122. 
em. ı) Eliſabeth Gr. von Namur (1378) I, 139. 
2) Beatrix Gräfin von Berg (1386) I, 122.- 


uprede II, (1325) I, 16. (1390) 18. (1397) I, 


adrecht IT, (1398) I, 19. (1400-1410) ibid. . 
em. selifabeip, Burggraͤfin von Nürnberg (1410) I, 


dig II, (1401) II, 307. (1410) I, 19. (1416). 


427. (1419) 415. (1422) 319. (1427) I, 2,6. 
(1432) 28. 


Sem. ı) Blanfa ven ‚Engelland (14017) 1, 507. 


2) Medeild Br. von Savoyen (1438) Is 141. 

Ludwig IV, (1436) I, 20, 

Friedrich I, der Siegreiche (1499) I, 20, 431. 
tt 416. (1470) 1,269. I,4 (1471) w 117. 
1 II, 2. 

Philipp (1472) I, 269. (1476) I, ar. II, 524 
(147) Us 2, 46. (1481) 52. (1486) I,» 333. 
(1502) IH, 78.' (1507) 1, 42r. 

Zudwig V, (1508) I, 22, 321. (1516) 336. (1518) 


re 422. Il, 142. (1521) I, 17, 304. (1423) U, 


Sriedric Il, (1544) I, 23, 297. (1549) Il» 18, 
(1551) 15 334. 
Ottheinrich (1556) T, a3, 24: 416. 


Sriebeie Il, (1559) I» 24: (1560) 422, 431. 


(1561) II, 40, 47. (1575) 40. 
Audwig VI, (1576) I, 25, 416. II, 42. (1578) 
115. 
| 0 8f3 


/ . 


‘ 
— 


14 Geſchlecht-Regiſter. 


Jobann Kaſimir, Vormund (1575) Il, 40. (5 
I, 25. (1585) 42. „ 
Sriedrih IV, (1592) I» 26. (1593) II, 18, | 
(601) I» 132. (1606) 90. (1610) 95. 
\ Johann II von Zweibräden, Bormund (1610) 


·20. 
Friedrich V, (1610) I, 26. (1619) 27. 
Zudwig Philipp zu Simmern, Bormund, (163; 
9 27. 2 18. | 
Barl Ludwig (1650) I, 263. (1653) 28. (165 
193. (1660) 42. (1674) Il» 41. (1680) I, 2ı 
karl (1680) I, 29. Il, 41.'(1681) I, 19, (1682) 
It, 42. (1684) I, 194, 322. 
Philipp Wilhelm (1685) I, 29, 332. (WS 1; 


79. 1690) 4% , 
Gem. Eliſabetha Amalia geb. Landgräfin von Kia 


- I, 248. | 
Johann Milbelm (1690) I, 30. II, 42, 82. (169 
IL, 41. (1698) I, 195. II, 33. (1699) I, 96. J 
Aarl Philipp (1716) 1, 31, 97. (1720) 9], 195 
(1740) U, 42 fq. 
Marl Thesdor: (1743) I, 32. (1754) HI, A 
. . (1771) 1'103. (1777) IE, 403, 


E Uebrige Pfalzgrafen. 


Rupert Pipan (1392) II, 328 x. | 

Gem. Slifabetb von Spanpeim 11, 329, 

griedei (F 1401) I, 19. 
ohann tn der obern Pfalz (1400) II, 192. 

Ottol zu Mosbach (1410) I, 19, 212, II, 6 
(1413) II, 103. ° nn 

Otto IT zu Mosbach (1460) IE, 212. (1490) II; 


2. 
Albert (1460) II, 212. ' 
Anna (1500) IH, 13% _ 
- Dorothea (1482) Il, 139. 
Ruprecht (7 1504) I, 23. 

' \ 


⸗ 










- 


D_ van Gerölet-Regifler. 455 


fsang.fı F. 337. (} 1558) II, 422. 
era Philipps. Gebräder‘ (1505) 


22 
ann rd IT,-468. 


\ Ne. Fi Simmeriſche Linie. 


—88 (1410)'T, 19. 1,329. (1448) I, 269. 
1, Unna von Velden; (HF 1439) Il, 328. 

ed rich der Hundsruücker (1444) IIl, 424. (1459) 
a 269. (1478) III 385. 

n. Margaretha von Geldern (1459) I, 269. 
precht (1492) II, 468. 

bannI, (T 1509) Ill, 424. 

dannl; (1509) JII, 424. (1537) III, 242, 
edrich II, (1557) UI, '424. (1559) 242. 
org (1559) II, 242, 426. (1560) Il, 453. 
hard N — 426. (T 1598) I» 26. 
thafine nn II Tochter (1563) II, 481. 
oriz Chrikian(F 1605) Ill, 4 


27. | 
dig Pi ipp (1633) I, a7. Kı6ı2) HI, 430 | 


427. 
dwig Heinrich (+ 1673) I, 29. II, 243. 


Zweibrůͤckiſche Linie. 


dwig der Schwarze (1464) Il, 329. 
aſpar (1481) II, 205. 

lerander (1489) I» 183. (1504) Ils 480. 
ohannll, (1621) I, 304 

Worich Ludwig zu Laudsbers (i660) III, 


nad Samuel ct 17732) I, 32. 


briftian Ill, (1733) by 32. 
riedrich (tr 76 l, 141. 


fe 


456 | _ Gefäleht- Reif ig: 






Sultan 
&ofepb Karl (1720) Il, 357. E. 
Ernefine Elifabetha (1766) Seyız. 
2 
Veldenzifche Line. Ay 
- Ruprecht (1537) IV, 35T, 6. — v 
Seorg — 1V, 3 , 


Gem. A n a Guſtavs von —* Tochter (fx6 
IV, 3 
Georg. Sufsv (1601) ıV, 387. (tr sw II 


382. 

Sodann Kauf zu Lüzelftein (157r) N,gz 

Leop. Ludwig (1654) N 353. Gen 
TI) ; 


2) Grafen und 


Alreheim, GrOtto (1150) II, 
Biken — ai 2 
ickenba riſh (1308) 1; 

1340) TR ie 
* rad (1342) Il» 30. 
Jobann (1398) Il, 31. (1399) 10. 
Bolanden Werner (1160) IH, 108. (1208) % 
- (1219) 319. (1220).1, 378. (i2e5) II, in 
Werner imd Philipp (ızzı) Ill, 216. (12 
IV; (1257) II, 209. 
Werner 1ası)[IV, (1259. (2257) I 
59. (1262).149. 
Bhilipp, (1227) H, 129 
Dtto von Bruchfal (1262) 1, o3, 166. 
Philipps (1269) Il, 265. 
Berner und fein Sopn Philipp ( 1270) Wi 







20) 11,5 


‚Bpilipp8 (1295) II, zat, 74. 
| Bern er (1323) in— 176 9 


m ke Se 


Kaiſerl. Hoftruchfed (1309) HL, 125. 
em. Koretfa NRaugräfin (1323) Il, 435. 
Senn Philipp, Gem. Mena Raugräfin (1358) 


> tipp und Konrad (359) IH, 451, u 


437 
ptrlipp (1355) II, 286. 


Gem Ma rgareth don Hieſchhorn (1357 LI, 


3reubers, Gerlach und Eb erbard(iag7)Ih, 69. 

Brezenbeim, Kart Auguſt (1779) I, 177. 

Degenfed, Marimilian (1680) II, 236. 
‚Chrifiopb Martin (1671) I, 47. und feine 


eſchlecht. Regiſter. 457 u 
een, Otto von Bruchſal (1305) III, 95, 215, 


! 


Gem. at „or Schomburg (1683) I 24383. * * 


(1686) Il, 
Srerid, und Suguf Ehriſtoph (1773) I, 


434 

Diemahiflein , Graf Joh. Adrian (1702) I, 47. 
Sreiperr Jod. Adam (1715) (5 59 

Dilsberg, Gr. Poppo (1261) I, 3 


Dune, Herren, Wirich (1195) * 108. (1254) 
IV 213. (1266)'214. (1278) I, 195. (1284)°:. 
IV; 216. (1292) Il, 166. (1299) IV, 224.= 
Wirich, Herr zu Oberſteln, feine em. und Sohn 


56) Is 056.° 
Wirich van Falkenſtein (2492) II, 29. 


Johannm, ‚Graf, Asas). 119. Sebaſtian 


‚(ibı2) IV, 170. Wilhelm (1667) 254. 
Bären, Graf Poppo (1270)-4, 222. und Ludwig 

(1277) l, 76. Graf Albert. (1312) II, 90. 
Eherflein r Gr. Eberhard und feine Gemahlin 


. Wbdelheid (1236) -1Il, 93, 249. (1250) I, 


189. 
Otto der jüngere (1283) I, 190. 
Otto und Berthold (1335) II, 191. 


Heinrichs Göhne Otimar und” Serthoid | 


(1349) II, 191, | 


u 
Bes. * 
. n. _ % 
H ‚ ‘ 
- f ‘ Y ven ı. “ s > 
R we N 
. . * 


| Br 


458 Seccſchhlecht. Regiſter 


Eberſtein, Bernhard und Wilhelm Bröper 
(1423) II, 293. u ö 
Stephan Heinrich (1584) HI, 14. s 
Effern, Br. Wilhelm Ferd. (1621) III, 15. 
C. 9, (1694) II, 67. . 
- Serdinand (1751) I, 65, 69. H, 42. 
Eppenftein, Sottfried (1332) II, 265, 276, 
‘ (1339) II, 97. 


+ 


Eberhard (1360) II, 277. 

Etbach, Schenfwon, Gerhard (1224) 8, 224. . 
Konrad (1328) II, 129. (1355) I, 228. | 
Ederdard (1397) I, 25, 31. 

Eberhard der ältere (1412) II, 32. _ 

Konrad der jüngere (1417) H, 131. — 

Elifabeth (1428) II, 139. 

Konrad (1419) I, 506, Il, 130 1427) I, 
2%. ‘ 

Konrad (1440) II, 85. (145F) I, 508. 

Eberhard (1501) II, 65. (1509) I, 516. 

Balentin (1515) Il, 266. (1518) MT, 14 

.. (1530) I, 31. Ä Ä 
Eberbard.(1546) I, 192. (1550) a5. - . 
Valentin (1558) Hl, 14. (1561) 1» 305. 

Falkenſtein, Philipps (1245) I, 263. (1257) II, 

. 209. (1277) Ill, 401. (1285) 410. 
Konrad (1296) 1, 371. “ | 
uns (1350) IIt, a. — 

Jobann (1429) III, 24. J | 

Gr. Wirich (1538) III, 185. ' 

Hamilton, ®r. Jakob (1685) Is 32. (1686) 278, 

' 294. (1691) 47. Zr 

Hanau, (Herr) Ulrich (1318) IL, ar... 

' »Reinbard (1404) Il, a2. 

Gr. Ulrich (1390) Il, 6. 

Gr. Philip p- (1530) II, Zr. 

Hazfeld, Johann (1602) II, 133. 


⸗ 


J S 
. + Pa 
— ’ 4 
⸗ v* 


\ 


O ichr Reultir. | u 459. 


. 654 
jung Grafen und Herrn von der Fels, Fried⸗ 
ich und feine Söhne vudwig und poilipo 
. (1272) tV , 260, 

wig (1285) ibid. 
arad (1295) IV, 260. (1332) 2604 | 
edrich (3332) EV, 260. Ä | 
old (1360) IV; 260, (1389) 169. (rag). 
IL, 

yann (1404) IV, 261. (1437) 369, 261. 
fels, Philipp (r227) In 129. (1242 1 

33. (1253) IN; 296-99. 

'elm, (1230) I» 55. 

‚tipps (1274) Hl, 302. IV, 213. deſen 
zittwe und Soͤhne (1291) II, 164. (V) 215. 
lippeund Theoderid (1276) HE, 135. 
:theric (1275) IV, 215 (1287). U, 343: 
:mann (1282) Il, 45, 50, 361. (13:5) 
15. (1334) 112. e 


eim, Gr. Franz Kaſp ar Bilk. (1706) 





mann und Kunegund Eheleute (1330) 


I, 208. 

mann und W ernher (1330) IEI,. 164, 172. 
nrich (} 1319) IV» 224. | 

nrad und | 

inrich (1369) IV, 315. 

recht (1389) IV» 2320. 

ıtba (140g) I» 66. (1409) III, 104 

bann (1544) ibid. 105. 

erbard (1414) Ul, 65, 77. 

nrad, Eberhards Bruder, C14i0) IT, 130. 
robſt zu Pfedersh. II, 77. 

lohe, Grafen, Gottfried (1239) N, 44. 
afto (1325) II, 142: | 
ttfried (1358) II, 525. Il, 385. 

ıfto IV, Sem. erifet etb von Spanheim 
1378) III, 47. 

‚echt (1419) I; nö. 


460 Gefhleht-Resifter. 


Hoensbroih, Sr. Franz Iofepb (1258) 1. 
Kazenelndogen, Grafen, Einhasd,, Mobs zu 
burg (1051) II, Zız. | 
Dieter (1181) Ill, 142. 
Dietder (1257) 1, 21. 
Eberhard (1277) 1, 265, 273. (1233) 
(1292) 331. “ 
Wilhelm (1294) III, 403. 
Jobann (1355) ibid. 408. 
Wilhelm (1360) ibid. 417. 
Berthold (1317) II, 384. 
Sobann (1329) Il, 142. (1343) 
Sem. Agnes nnd Rinder (1342) LI, m (1742) 
ly 232. ‘ . 
Wilhelm (1379) U, 493. (1367) II, 41% 
"Eberhard (1349) III, 332. Ä 
Johann (1403) III, zr. 
Philipp der ältere (1468) III, 332. 
Lauffen, Grafen, Poppo (1122) II, 1899. 
. Qrenold — 
Bruno und Poppo (1142) _ 
Heinrich (1174) I, 36r. 
Konrad (rı48) 
Poppo lg) 
Heinrich (1174) II 119. 
Konrad (1184) I», 225, 347, 36r. 
Boppo (1184) I, 392. (1196) I, 139, 16 


347: | 
2auffen und Düren, Pr. Poppe (1261) F, 362 
Leerod, Gr. Ferdinand Bertram (173) 





55 fq. 
zu Born, Br. Ferdinand (1743 I,sı. 
8einingen, ®rafen, Emih, Gem. Eli ſa und S⸗ 
ne Eberhard und Friedrich (1179) Il, 


1855. | oo. 
Sriedrich (1206) IH, 155. Zr, 
Sem. Agnes (1230) li, 305. (1237) 475, 


U , t " 


{ 


Geſchlecht-Regiſter. RF 461 


I, Sr. Friebrich IL und Emich (1237) 
346. IV, 242, 245. (1249) III, 305. 
h der jüngere (1248) I, 249. 11255) 228. 
62) 283. ‘ 
drich (1278) III, 13. (1285) 84. (1290) 
340. (1209) 228, 439. (1304) 313. 1V, 
- (1313) II, 332. Sohn SJofried jbid. 
95) ll, 73, 116. | 
b (1276) II, 495. III, s2. (r 1280) II, 


Katherine von Ochſenſtein ibid. 
pa und Jofried, Brüder (1317) IL, J 
1 

dei und Jutta, Eheleute (1333) IL, 


dri ch (1342) III, 109. 
ann, Domberr zu Sirasburg, indEnig 
deffen Bruder (1346) II, 291. 





&b:(1361) U, 451, 455. | 5 


drich der alte und der junge ciası) ur, 

t. (1362) 85. (1367): 166. 1V, 173 
41398) 1% 147. (1401) 44. (1409) U, 

3., (1412) 306. 

xingen, Soden n und Gem. Elfe bon tu. 

fein (1416) IV, 243-46. | 

drich (1417) IV, 2190, i 
ch VI, (1416) IV, 243. (zuar) II, 292. 
‚Beatrir von Baden (1420) IV, 17.” 

ıSchafried, Junggraf (1423) II, 293. 

' ch der alte, und Emich der junge (1435) Ä 
„, A 

o (1435) Ill, 109, 157. (1436) IT, 110. 

438) ll, 314. (1465) LII, 85. (146) IV, 


afri ed, Junggraf (1432) H, 20 2. | 
ed rich und Söhne, ve und Miedris 
453) ul, 313. J 


462 Geſchlecht. Regiſter. 


— ⸗ 


Leiningen, Emich (1481) II, 295. (1460) : 
(1478) III, Iıo, 
Philipps (1495) II, zig 
Emich VII (son IL, 307. (1506) 295. (15 
1V, 247. (1518) Il, 295. 
Euno (1533) III, 74. 
Epic IX (1539) II, 309. (1540) I, 347.1 


319. 
kudwis (1552) Il, 332. 
Karl Wilhelm (1763) I, 5r. 
keinigeen Woſterburz , Rheindard (1481) II 


Limburg, Schent Konrad (1376) il, 9 
Gem. Jutta von Weinfperg II, 107. 
Sriedrich, Gem. Elifabeth von Heyik 

(1413) II, 103. 
- $riedrid (1582) I, 45. IV, 3095. 
Philipp Ludwig (1609) [, 46. 
Lindenfels, Bertolf Straf, und KRonred fe 
Enkel (1123) I, 487. 
Billing und Magenes (1148 und 1165), 


4838. 
Lobdenburg , Gr. Hartmann (1i50) IE, si 


und. Heintich 1 Brüder Crısa) | 
Boken, Gr. aiberi (a) IE. „ 20. (1 


402. 
° eudmwig (15a) IV, « a a 
Sriedrich (1530). H, 
Dronderfcheid-Wlankendeim , rt: Frangz Geon 
277 1, 68, I 67- (1708) 11,417. (17%) 


11,4 

Müngenberg r Euns (1196 IH, 296. 
Wernher (1289) Ill, 401. 

Nafſau, Grafen, üb obph (1287) IT, 403. 
Aerlab (13180) IIL,.402. (1317) I, 490. 
Jo 4 nn (1322) Ill, 374. (1323) J;: 116. (13% 


Geſchlecht-Regiſter. | 463 


“7, GSr. Walraf (1322) UI, 374. 
erlach (1340) Ill, 301. 

dann und Emich (1358) III, 71. 
uprecht (1371) III, ızo. 

biti pp ug8ss) ill, 47. (1395) 100. 
o hann (1390) Ill, 129. 

bilipp zu Saarbr. (1416), IV, 243. 
dolph (1423) li, 292, 
ſau⸗Saarbrauͤck, Philipp und Joh, Eudmig 
(1435) MIL, 212. 
‚odann ?ud wig Lısor) IL, 450, 
ibertund Philippe (1370) 11f, 48, 58. 
fau-Weilburg, Johann (16987 I, 46. 
ferau, Wernherus Comes (1090) 1, 209. 
Kelrod, Philipp Wilhelm (1691) 1, 50. ,', 
Franz Kast(1734)1, Pr 
Br. Rarl, Franz (1756) I, 

ninen, Grafen, Eudmwig der Ältere 03 I, 


J 


gotbarius 1544 (ID roz. 

irmont, Herren, Heintich, Johann und 
Friedrich, Gebraͤder —88 III, 419. 

ide, Ehrenreid Andreas (1710) IN, 


Gr. —X Georg (1744) ibid. 
taugrafen, Konrad (1245) I, 263, (1251) ur, 
99, 170. (5257) 185. 
Bittib Hedwig (1274) III, 09 . 
Söhne Emich und Gozzo IT 185. 
Ruprechtvon Baumburg (F 1231) IV, 224. | 
Rupert(1288) IL, 21. 
- Simon, Emich und Heinrich, Gebr, (1278) 
1,195 
Emich, Domhberr zu Worms, und Konrab 
(7292) III, 166. 
Georz, Johann und Konrad, Gebrüder 
(1283) III, 170. 
Konrad und Sem. Abelheid (1309) III, 172. 


” . r — 


464 Gecſchlecht-Regiſter. 


Raugrafen, Georg von Stolzenberg (1306) II, 
228. (1308) 419. (F 1300) IV, a24. _” 
Beory.(1317) Ill, 384. (1323) 438. (1324) 
0 


105. 
Gem. Margaretha( 1307) IV. 224. 
Deſſen Sohn Georg(T 1338) IV, 224. 
Jodhann von Nannenftül (f 1341) IV, 224. 
Heinrich (1332) IV , 315. (7 (1340) 224.. 
. ®Witdelm(t 1358) IIl, 435. IV, 315. 
Gem. KRunigund von Spanheim (1346) III, 
185. (1355) 185° j 
Ruprecht und Heinrich, Gebrüder. (1350) 
111 . 


1 — 
Ruprecht (1302) III, 99. | | 
Philtipp von Neubaumb. (T 1359) IV, 224. 
Gem. Agnes von Leiningen (1354) 11. 317. _ 
Heinrich (1362) ILL. 99. (1374) ibid. 
: &em. Adelheid (1382) 99. “ 
Philtipp IL (1369) 1V, 315. (2384) 316. (1394) 
3174 61395) III, 100. oo 
Emich (1382) 11,099. 
Wilhelm (1399) 1V, 317 fg. 
Dtto (1400) Ill, 105. IV, 318 fg. (r410) IV, - 
319. (1419) 321. (1423) II, 293. (1431) 111, 
185; 252. (1437) 1, 57, Il, 100. (1457) 
IV, 322. ur 
Gem. Margareth von Salm (1412) III, 10o85. 
Eberhard (1400) III, 105. Ä 
Rheinhard (1470) II, 258. 
Keine, Sr. Gerhard (1213) II, 335. . 
.. Ludwig, Sem. Kunigund von Spanheim 
° (1373) HI, 178. Bu j 
Thomas (1423) 1, 293 
Rheingrafen, Johann (1215) IM, 1899 - - 
Sifried (1316) III, 362. (1324) IV, 38, 475 
$obanali (1357) II, Ast. (1363) IV, a7. 
Konrad, Probft zu Ravengirsburs (1416) III, 


wo | >... Rheine 


Pa | 


- 


i 





—— y 


Geſchlecht-Regiſter. J 465 | 


_ Wbeingrafen , Johann Y (1495) IV, 39. 
.Dtto (1601) IIL, 183. 


-Saarbräd,. Grafen, Br u no Abt zu Eimburg (1168) . 


Te nn en 
" . t - 


‘ il, 311. 
Simon (1159) I, 202. : 
Heinrich, Domproöft zu‘ Worms (1212) IT, 


140. - 
Sarwerden ‚Gr. Lud wig (1170) II, 516. | 
‚Som, Srafen, Heinrich (1242) W, 25. (1243) 
| Sotifried (ui) IV, 3 3. 
von Wirtamtein, Ludwig (1574) J. a5. (1013) 
u ‚431 
. $obann (1652) III, 
Chriſtian (1664) Ih, im. (1671) I 
Kart Ludwig (1681) 1, 52, 84. denn) 3%. 
16684) 322. > \ 
‚Schall, Eraf, Kart (1765) IV,ı8. .- 
"Solms, Strafen, Dtto (2419) III, 127. 
Dtto (1602 + 1610) 1, 50. 
Jodh. Albrecht (1603) ], 45- 
Spanheim, Grafen, IV, 2. 
Eberhard. (1044) W, 62, 75. 
Albert (1197) IV, 124. — 
‚Stepdan (1101) IV, 75. ( 1118) 76. 
| en (1318) WV, 76. 223) ibid, (1125) 


N, 4 
Heinriß, Rib ert und ıd Gottfried (1199, 
‘UI, 356. | 
Johann zu Starkenburg 1250) II, 479. 
. Simon «ı240) IV, 56, 
Johann zu Kreuznach PER w, 26, (5279) | 
108, : 
Heinrich (1277) IV, 107, 124. (1278) IV, 
to2. (1279) in 406. IV, 108. (1284) ul, 
20. (1290) 4 
Sem. Kunigund yon Boland 6289) I, 47, 


| Ä pe Grograpdie IV. To. 9. 
1: 


RR 


J B3 
466 Gecchlecht-Regiſter. 


Spandeim, &.%obann Il (1301) IV, 26. (1303} 
33. (1308) II], 274. (1309) IV’, 46. (1311) 
93. (1322) III, 374. (1334) IV, 26. (1339) Ä 


96. 
Simon III (1311) III, 197, 364 fq. Ä 
Johann, Simon, Emid und Gottfried | 
(1316) IV, ıı2. 
Johann und Simon (1325) IV, 62, 70. 
Walram (1339) IV, 96. (1343) 72. 
Johann von Staikenburg, (1344) IV, 69. 
Gem, Mechtild, Pfalzgr. ibid. | 
Philipp von Bolanden, (1346) III, 185. | 
Walram (1347) II, 462. (1349) Ill, 332. 
(1350) I, 57. (1360) III, 80. (1363)-1, 454. 
(1370) Il, 488; 
Simon (1386) I, 454. HI, 332. | 
Heinrich (1375) II, 99. (1384) 11, 442. 
(1389) I, 66. Ill, 134, 278. | 
Sim>sn (1406) III, 80. (+ 1414) IV, 5, 42. 
Tochter Elifabetd. (1381-1417) IV, 4 ſqq. 
Sobann (1419) Ul, 4ı2. (1430) II, 264 
(+ 1437) IV’, 6. on 
Staleck, Gr. Gos win (1135) II, 371. 
Hermann (1143) ibid. 
Tour, (de la) Gr. $ofepb (1783) I, 485. 
Veldenz, Grafen IV, 225, 347- Zu 
®erlad (1224) III, 369. (1240) IV, 129. 
Heinrich (1289) IV, 380. . 
Georg (1313) Ill, 332. (1415) II, 419. 
Friedrich (1327) IV, 328223. — 
&eorgll(1340)11228,322 (1343 r 1377) W. 349. 
Heinrich (1354) IV , 129. | 
. Heinrich II und Friedrich II (1387)y II, 
336. IV, 349. 2 J | 
KoHann, Probfi zu Ravengirdhurg und Abt Zu 
Weiſenburg (1395) IV, 380. | 
:$riedrich III (1393) IV, 330. (1423) Il, 293. 
(1425) IV, 6. (1428) 14. (1438) III, ag2. 


Selhieht Regen. 467 


Virmont, Graf Ambroſ. Adrian (16871, 52, 
Birneburg , Ör, Rupredt (1419) III, 127. 
wi " helm und Gem, von Rodenmachern (1456) 
» 225. 
Weinſperg, Herren, Eberbard der ältere (1274), 
„ 320. | 
Engelbertder ältere (1e77) I, 230. 
Rent (1303) I, 357: 310): I, 199. 319) 
415, 

‚ Sem. Anna von Hohenlohe I, 415. 
Konrad der ältere, und Engelpard (1373) 
I, 116, 

‚sen rads Wittib, Lukard von Breubers (1328) 

Il, 97. 

Engelbard (1317) III, 384. 

Konrad (1353) II, 107. 

Sem. Schenfin von Drooh (1377) U, 87. 

Eberhard (1403) I, 66 | 

Engelhard ımd Kunz (1408) U, 90, 

Ronrad (1430) IL, 167. | | 
Wertheim, Graf Johann. (1409) I, 66. 1, 30, 

(1423) ll, 241, 292. 
MWiefer, Freihert Franz Melchior (1691) I, 
. 63. (1697) a (1698) U, 83, 175, 338. 
- (70T) 1,2 
. Grafen Srahr Jofept (1698) II, 338. (1721) 
236. (1740) 1, 84. 

Serdinand Andreas Cı6o8) I, 175: (1701) 

u I, 279 (1730) 69. (1748) 65. 
Wildgrafen, Konrad, und ſeine Soͤhne Emich 
und Gozzo (1257) III, 183. u 
Emicd (1277) III, 12.' (1288) 21. | 
‘ &imon (1280) IV, 120, . 
Sriedrig und Gem. Ag ne (1399) III, 185, 


356. 
von Dune, $obann (1322) III, 374. 
Hartard (1328) III, 276. 
Sodann (1343) Il, ai: (1349) W 349. 


\ 
’ 
\ 


468 | Geſchlecht⸗Regiſter. 


Wildgrafen, Friedrich von Kyrburg (1351u. 55) 
III, 188. (1368) 182. 
Otto (1373) Ill, 241. (} 1409) 88. 
zu Kirchberg , Serbard (1397) 1, 
Sodann III Rheinge. und feine Sem. Adel 
heid von Kyrburg (1409) III, 188. 
zu Dune, Johann (1411) III, 182. (1425) 
Ä II, 293. (1426) 380. 
| Sweibräden, —* Heinrich (1247) l, 319. 
(1254) U, 476. 
Heinrich II und Gem. Agnes von Eberfein 
“ (1270) Il, 189. (1274) IV, 144. 
Heinrich und Otto (1203) Il, 194. (1296) 


Eberhard und Walram (1283) IV, 114. 
u Waltam (1291) II, 240. (1292) 195. 2 


257. 
Simon und an 333) Il, 476. 
Simon (1354) II 
Walrab (1333) I, 126. (1340) III, 4ır. 
‚Hermann (1350) II, 455. 
| Heinrich, Gem. Margaret) von Hirſchhorn 
: (1359) I; 405. 
Deffen Brüder (1383) I, 478. 
Hannemann (1379) II, 478: 0 
. Eberhard (1389) III, 134. 
Sriedrich (1419) IV, 2099. 
Hermann gen. Meder, und. deſſen Söhne ‚©, 
mon,Sriedrihund$ammann(1430)1,320. 
. Heinrich und Gem. Kunegund von Ofen: 
ftein (1485) II, 47 
Georg und- 3akob (1506) N, 481. 


3. Adeliche und Dienſtmaͤnner. 


Adolzheim, Bernger und Poppo (1344) I, 441. 
m Si (1391) 1l, 727. Goͤze (1463 und 66) I, 
- Zeifolf (1508) I, 83. (1518) 421. Wen» 


.4 
1 


Seihiehe Reife 469. 


bel lisa) 1, 83: Do. Chriſtoph (1660) I, 67. 
Albrecht (1675) II, 345. ob. Philipp (1671). 
1, 47. (1675) 52. (1680) II, 67. Friedrich Al⸗ 
brecht (1675) III, 348. (1682) 1, 42. 
Affenfein, Wolfgang (1518) I, 49. (1551) 67. 
Philipp Jakob (1609) I, so. 
Agilei ſternhuſen Schwigger, Arnold und Be⸗ 
rxringer, Gebrüder (1224) 1, 426 ſq. 
Albich, Herbord (1190) III, 203. Gerlach (1a34) 
- HD, 505. DI, 160. Hertwin (1277) III, 273. 
‚Berner (1401) IH, 344. (1421) 13. IV, 338. 
(} 1440) 204. Jeckel (1406) III, 283. Anſelms 
Sohn (1429) III, 24. Deter (1467) III, 65. (1472) 
379. Philipp (T 1487). I, 147. Hermann (1516) 


» 330. 
Aldeim; ‚ Zune (1406) III, 233. | 
Alfenz, Heinrich (1279) I, 40. 
Mltorf, Konrad (1224) I, 48. Heinrich genannt 
Polenſchiuger (1540) Il, 48% Georg (1548) 
„ı 
Kltripp, Albert (1191) II, 5ı9 
Alzei, Eberhards Wittib (1247) IV, 203. Kon- 
290 (1369) I, 61. 
Angeloch, Gerhard und Konrad (1363) I, 385. 
Wilhelm (1412).1, 191. - Bernhard (42 Il, 
444. Eberhard (1478) Il, 443. Mid (1496) 
1, 153. Burthard (1560) ll, 272. » 
Inmwilze, Konrad 28) IL, 334. Marquard. 
Truchſeß (1208) 1, 
Anſinbruch, —8B 1309) III, 171, 174. 
Mrenden, Johann (1659) III, 15 
Arzt, Veit Georg (1717) III, 26 (730) I, 59. 
Aſt, Ludwig (1439) I, 6r. 

Atz, Johanns Evelineht (1288) III, 171, 18. 
Auerbach (urbach) Diether (1286) I, 153. 
Eberhard (1443) I, 167. Selizitag, Wolf Raven 
Witt. (1507) l, 421. Geors Chriſtoph (1677) 
2439. I s *. 

883 


gro Sefhleht-Regifter. 


Ausky, Dieterich (1586) 1, 

. Bach, Adam (1413) III, 207 * Bernard (1463) 
- 1, 49. ‚Katharina (1499) I, 138. Barbara 
(tsıg) II, 13% 

Bachenſtein, Hanns (1422) IH, 361. 

Bachov, Reinhard (1596) I, 148. (1609) zT. 

Baden, Franz Benedilt (1743) 1, 72. 11, 236. 


IBatshofen, Simon’ (1462) 1, 83. (1474) ‘290. } 


Bannader, Heinrich (1285) Il, 228, 271. (1303) 
442. 

Barbelftein, Anfelm (F 1347) IE, 462. 

Baffenbeim, Johann (1333) IIl, 2gr. 

Bawyr, Friebrich Chriſtian (1672) II, 482. 

Bechtol sheim / Johann und Deter (1247) I» 
319. ‚Meg (1381) III, 139. Johann, Abt zu 
SrantentpalGgra) I, II, 396. Stiedrich Fort (1420) 

80 . 

Bedelnbeim, Baldenin, Wilfelm und Berner 
(1238) IV, 107. Philipp (1265) ıbid. 

Bederg, oh. Chriſtoph (1714) I, 72. Heinrich 
‚ Anton (1743) Il, 59. (1749). 72. (1757) IL, 
433- 

DBeifer von Ingelheim f. Beußer. 

. Berg, Kart Joh. Emmerich (1707) 1, 56. 

Bergebeim, Sigbodo (1214) 1, Sr. 

Berlibingen, Konrad (1470) II, ar. Hanne 
Bye (1677) I, 439. Wilhelm Anton (1699) 


48 
Bernbad, Ulrich (1551) IT, 444 
Bernſtein, Ludwig ne, 47: 1683) 
84. Ludwig Heinrich (1673) T, 54. 
Befinsheim, Walter (1224) I, 316. 
Bertendorf, Dieterih (1414), Altmann (1416) 
- und Ulrich (1435) I, 70. Ulrich (1430) I, 148. 
Phicippe (1488) 1, 385. (1498) 387. (1501) 53. 
Philipp. (r541) II, 41. (1549) 66. Wolfgang 
(1530) u, 3. Sriebrig (1544) ibid. . Wilhelm 
⸗ 4 
\ 





| Geſchlechtegiſter. | 47 L 


C1544)jII, 255.: &udiwig (1346) TIL, 38. (1566) 

‚55. Sob. Philipps (1657) 1, 54. -(1673) 
374: Joh. Eudwig (1678) I, 54. Ludwig (1730) 
1, 449. Cbhriſtian nis) Joſeph und Franz 


Philipp (1766) 1, 3 
DBevern, Eigiemund 1416) I, 68. (1730) st. 
Beuſſer von Ingelheim , Wernher (1407) I, 


316. Jehann (1540) III, 380.- 
Beuſt, Joachim Friedrich (1736) II, ET 
Beuterich, Peter (1578) II, 272. . u 
Bey er von Boppart zu Sternberg , Heinrich (1350). 
III ,. 344. ° Nikolaus (1364) 414. ‘Dorothea 
(1474) II, 139. von Bellenhofen ’ Carſilius 
(1557) IV, zı. 
Biebelnbeim, Arnold (1276) III, zo, Kapple 
(1467 ı Il, 30. Apollonia (1565) m. 46. | 


| Silenfttin, Rudolph (1184). , Merbod (1185) 


‚Merbodo (1267) Friedrich (1385) AV, aoı. 


Biligrin, Heinrich, Kunz und Hanne Gebrüder 


(1316) 1; 114. 
Birkenau, Bernhard Gas, 256. 


BSirtenfeld, Eliſabeth (1341) 1, 257. 


Biffersheim, Siegel (1481) III, 366. 
Blarer von Geyersberg, Thomas (1578) II, 330, \ 
(1585) 316. (1587) 11, 235. (1590) 331. Job. 
Konrad (1613) I, 47. (1614) II, 267. Konrad | 
(1648) II, 236. | 
Bleinichen, Johann IV, 46. (1367) w, 336. 
Blicke, Johann (1348) IV, 


Blid von Lichtenberg, Niklaus (1372) IV; 


Claus (1448) I, 321. Kalharina, Aebt. zu Syon 
(1541) III, 173. 
Blum, Rheindard, Zpetaner (1672) I, 62. 
Kammerpräfid. (1679) I, 
Bol, Philipps (1429) 11, 25. von Erpfenftein, 
Sodann (14rr) II, 313. Abt zu Limburg. . Ron» 
sad (2419). 1, 53. ‚ Konrad ir II, 143. 0» 
g4 


\ 
n . . 


412 . Geſchlecht· Regiſter. E 


bonn C1588) I, so. Ludwig (1613) I, 59. % 
Lamsheim, „ Heinrich (1406) Il, 143, 168 
180. 
Bockenheim, Adetheid (1251) ni, 87. 
Boͤckelmann, Friedrich, Vicehofrichte⸗ (1658) I, 


608. 

Boded, Chriſtian Friedrich und Konrad Ludwi 
(1720) III, 358. ‚ 

Bodigheim, Philipps (ızır) I, 437. 

Bohn, Abraham Wilhelm (1671) I, 54. 

Boinenburg, (Beimelburg) Henrich. III, 200. 

Bonn von Wachenheim, Philipp 1579) I, 323. 

Bonftetten, Ludwig (1660). 11, 

Boppart, Gottfrieds Wittib —8 I, aa 
Elifabeth (1391) UI, 137. 

Boos von Waldel, Johann Marſchalk (1358) TU, 
385. Hermann Marfchalf (1384) III, 412. (1390) 
III, „13. Johann (1400) IV, 109. und Philipp 
(1402) II, 500. Hermann, Phdilipp und Jo⸗ 
dann (1424) III, 498. Johann der alte (1452) 
"III, 379, 498. (1460) 266. Part und Johann 
Gebr. (1452) EI, 498. Hermann Cı464) III, 
344. Simon (1493) IV, 20. Hermann 1496) 
I, 44. Friedrich (1596) Il, 482. Ludwig Jo: 
fepb (1777) 111, 433. 

Bordeim, Johann Wildelm (1588) 1, 68. Hanns 
Jakob (1598) IH, 33. Joh. Wolfgang (1650) 
‚Il, 454. Georg Siglsmund (165715 54. Fried- 
rich Kaſtmir (17193 IV, 268. 

Bradron Klingen, Erphe (1474) 1, 468. 





| 


“ Brandt, Sebaſtian (1559) I 54. don Pleifein, ' 


8X 


— A FE 


Ludwig IE, 358 

Breder von Hohenſtein (1510) II, 314. Konrad 
(1574) UI, 300. 

Breitenborn, $ohann (} 1388) "I, 330. Kart 
(1467) IV, 180 

Breitenflein, Burkhard (1262) Il, 283. 

Brendlin, Simon, (1429) UI, 25. 


t 


j . un 


ı Brenn er bon Lewenſtein zu Nendea, Jobann (1508) 
„ul, 14. Eva (1572) IH, 481. Johann (1599 
"IV, 20. von Steinkallenfels (1388) III, 344- 
8 rettac, Heinrich (1290) II, 208. Ä 
4 Breuberg, Ritter Sterferad (1329) II, 285. 
-Brömfer von Rüdesheim , Johann im (1413) 
V 207. Rheinhard (1617) Il, 409 Heinrich (1630) 
| II, 189, 191. 
Bruchdanfen, Wolfram C1s2 I, 158. 
Brück, Joſeph (1777) IV, 3 | 
-Brun nen, Georg Bithelm 00664) U, 42. (1679) . _ 
9— 8. 


N Brundborn, Ulrich (1140) III, 400. Heinrich _ 
(1154) ibid. Werner (1196), Geifelbert (1230), 
Spam (5272 und 1315), Gerlach (1354) In, | 


Buhmir, Karl (1756) I, 59. 
Buſch, Herdegen von Uffenheim, ‚Henrich und Wer⸗ 

ner genannt Buſch (1295) III, 17x. (1303) 175. 
Sodann Barthelme (1731) I, 63. Gottfried Mars \ 
ſilius (1775) ibid. \ 

Buſensheim, Johann (1333) II, 286. 

Cappler von Ded, Eberhard (1365) I, 396. . 

Eatallon, Friedrich (1608) IIT, 38. (1620) IV, 


| Etos, Konrad (1673) III, 44. (1676) .38. von | 
/ Neuenburg (1680) II, 187. Anton Otto II, 96. 
Il, 365. 
| Cog novsky von Danzendorf, Heinrich (1589: L, 
"58. Hanns Georg (1602) ibid. 
Collibus (a) Hippalitus (1596 1613) 1,.68. Ga 6» 


83. 
Sonzelin, Konrad (1346) 1, 43 
+ Kormont, Serdinand Dorigni „(1684) I, 54. 
Crackau, Mathias (1405) 1, 6 
0 Sronenberg, Hartmann (Lass) I, 328. Hanna 
| . Cıqoı) Ill, 406. Hanne (1457) II, 3. Philippe 
ma) 49 (1509) 11], 408. Sarımann ‚(ısıı) 
9 * 


mn 
% 


| 474°". Geſchlecht-Reziſter. 


III, 266. Eberhard tt 1617) 409. Joh. Nie. 
laug (1673) UI, 417. 
Bath urg, Dalberg, Udo (1257) III, 487. Anton 
(1304) III, 171, 174. ‚Wolfgang Eberb. (1710) IV, 
39. f. Kämmerer. 
‚Deibem, Raffan (1371) I. 454. Peter (1451) 


Dalsgeim, Herbord (1305) HI, 95, 115. Beis 
nung (1429) II, 25, 116. Hanns (1435). III, 
22, 116. 

Da wid, Heinrich Burkhard (1660) IV, az, 

' (1668) 1, 187. Friedr. Anton (1732) IV, 359. 

Philipp Anton (1774) 1,.73. IV, 359. 

"Deidesheim, Agnes (1232) III, 170. 

Deindheim, Zriegel (1317) pi 490. 

Denfen, Ludwig (1230) III, | 

Die, Heinrich (1204) III, 476. . Seiedric und Eu⸗ 
flach (1196) Ill, 479. 

Diemar von Dirmftein , Jakob (1401) II, 353. 

Dienheim, Claus (1467) II, 67. Weigand 
(1495) III, 61. (1503) 266. Agnes (1547 * 

: 1568) III, 292. Sifrid (1570) III, 380. Uls 

| sro (1589) II, 43. oh. Heinrich (1592) III, 

Br ilippg Adam (1559) IL, 98. (1661) 


’ — 
‚Dirmiein, Sibold (1255) II, 170. Friedel⸗ 
mann (1343) III, 396. Dane (429) III, 24. 

Dobened, Wilhelm (1597) I, 
Dondorf, Job. ‚Georg (1872) 47. (1674) } II, 


7 
Dornberger, Tbemas (1478) I. Sr. 
Dorwart von Odernbeim (1429) III, 25. 
Durintheim, Konrad (1295) III, ı7 74- | 
Dürfpeim, Edbrecht (1509) II, 490. Cuno Eck⸗ 
brecht (1544) III, 14 un Eebrecht (i 596) 11, 
331. ®eorg (1617) 1, 7 
Dattelsbeim, Werner — in. 286. 


\ 
! 


Sotöteät Reife. . 475° 


Dumned; Friedrich (1439) I, 66. | | 

Dune von Yeiningeh, Eberhard und Deinharb (x52 LI) 
III, 83. 

Eherb ab, ER (1279) IU, 141, Klaug Sein 
sich (1602) 1, 

Ebeftein, —8 I. 316. Berthold (1216) 
H, 350. Heintich (2277) Il, 396. C# 1382) 
346. Bertholb (1253) 1, AOL 


Erbrecht f. Dürkheim, 


— 


Edingen, Konrad (1206) T, 219. 


Effern, Johann Wilhelm (1697) T, 84. 


Eheim, Sigmund (1568) I, 32. (1574) 62. (1580) 


209. 
| 33 renber 8, Eberhard (1247) I, 319. (1268) III, 


108. Heinrich und Konrad (1372) U ‚200. Hein» 
vich (1411) I, 434. Philipps (1457) ibid. | 


Eiholgbeim, Kanne (1475) und Ünfelm (149%) 


I, 65. | 
Einf eliheim, Dieterich (1208) und Yannd Ste. 
phan (3432) Ill, 161. 
Eireba h, Burkhard (11834) I, 225, 


-Eifeffer von Erpfenftein, Joh. und Peter (1398) 0 


HI, 73. (1420) 82. 

Eins, OBalther (1284) II, 138. 

Elz, Philipps Gemablin Ebeih von Pirmont 
(1488) III, 419. Jobann (1587) I, 83. (1589) 

II, 4. (1600) IV, ar. Hanns Wolf (1613) 183. 
Eva Usfula (1651) II, 174. ı 


Emmersboffen, Anton (1455) II, 65. 


Engaß, Hanne (1435) Il, 460. "Cıson) 461. / 
Arnold (1446) II, 375. (} 1501) 461. 
Engelmann, Jakob, genannt Holderbaum (1300) i 


. III, 138. 


Engelmar bon Dirmſtein Anthis (1401), II, 


nenn Theoderich (1349) II, 313. Albrecht 
(1360) 1 
Epp —28 Hermann (cr 1403) III, 282. 


N 
\ 


476 Gecchlecht-Regiſter. 


Eppelsheim, Heinrich (1257) III, 87. Berthotd 

(1276) III. 144. Ruͤcker (1378) II, 94, 115, 
147. Kleindenne (1429) III, z5. “ 

Eptingen, Döring (1470) Il, 329. (1471) 1, 


49. | | 
Erlenhaupt von Saulnheim, Jedle (1413) I, 
56. Rafpar (1535) Il, zop. | 
Erlickheim, Albrecht (1237) Il, 149. Heinrich 

(1309) I, 485. Berchtold (1317) 1, 490. Seins 
jel (1320) I, 265. Heinrich (1335) Il, 138. 
- (1343) I, ‚82. (1347) 293..(1355) 335. (1360) 
280. Henel Ritter (1357) I» 219. (1362) 461. 
Heinrih Hornbach der ältere (1360) I, 520. ° 
Heinrich (1363) II, 234. (1366) II, 172. os 
dann (1427) 1, 265. Heinrich (1429) Il, 24, 
Hanns (1451) I» 508. Ruprecht (1483) I, 468. 
auf Wolfsberg, Hanne (1516) Il, 235, (1550) 
I, 294. Georg (1533) II, 38. J 
Eſel von Buſensheim, Johann (1398) II, 73. 
(1403) 282. .. | 
Eſchenau, Ludwig (1553) I, 45. 
Fechenbach, Philipp Wolf (1602) I, 58. 
Fels, Chriftoph (1584) Il, 4. 
Ferwer von Sünsheim, Peter (1447) IT, 77. 
Seftendburg, Georg Andreas Hartmann (60) 
{ 


I, 442. 0 F 

Sid, Joſeph (1779) I» 65. (1781) U, 43. 

Finſterloch, Adel (1419) II, 153. 

Flach von Schwarzenberg, Philipp (1405) III, 
282. Georg (1508) Il, 322.’ Philipp (ı512) - 
ibid. Johann 1553 (Ill) 316. Eberhard (1374) 


I, 40. | | u 
- Standorn , Rudewin (1208) , Brunicko (1251) 
Rudewin (1295), Berthold (1335) und Sifried 
(1406) Il, 147. 2 
Sledingen, Erpf Ulrich (1508) und Wolf Ulrich 
(1527) II, 187. Wolf Ulrich (1551) I, 49. Chris 
ſtoph (1558) I 58. - V 
| x 


— 


Geſchlecht-Regiſter. i 47 7 
Sie T. beim, Johann (1262) UI .149. Johann | 


“und fein Sohn Berthold (1395) IV, 175. Wiebe: 
{ung (1305) ibid. Hanns und Peter (1398) ibid. 
Agnes (1382) III, 292.‘ Sechtold (1388) IV > 

189. Sriedrih (1417) IV, 190. (1437) 191. 
(1420) I, 320. Friedrich (1441, 1452) Il, 284. 

(1459) IV, 191. (1468) 1, 354. (1470) 427- 

“ ‚Elifabetb (1470) II, 138. Hanns (1469) IV» 

= 327. (1471) ıgı. (1478) ibid. (1482) Ill, 363. 
(1492) Il, 375. Niklaus, Hanns und Sriedrich_ 
(1474) 1, 479 ſq. /Berthold (1517) IV» 340- 

: Margaretha (1524) III, 138. Friedrich und Ber: 

tolf (1532) Il, 74. Friedrich (1545) UI, 14. Ä 
(1547) IV, 327. (1548) IH, 119. Eberhard - 

: (1562) II, 250. Hanne Erhart (1576) I» 323. 
Sorftmeifter von Gelnhauſen, (1487) I» 83. 
Gerhard (1430) II, 3. Gem, Agnes und Sohn 

Philipp I, 336. Hanns (1514) ibid. Lukas (1597) 
“ T j ., 4 , 


71. N 
Sranfenftein, Helenger (1195) II, 374. Jo-— 
hann und Berthold (1237) IV, 245. Wilhelm, 
Sodann und Friedrih (1304) IV , 246. Engels 
dard (1369) 1, 369. Margareth (1453) II, 292. 

Rob. Philipp (1691) Il, a. . 
Franquin, Thomas (1625) IV, 21, 28. 
Franziskö, Antonius (1626) Ul, 267. °  . ". 
Grey von Derne, Johann, Kraft und Zriedrih 
(1418) I, 337. Briedrich (1494) III, 90. 
Steinsheim, Henne (1429) IUl, 24. 
Sreitag, Dieterich (1569) IIl» 267. “ 
Srettenheim, Sriedrich (1590) III, 70. 
Sreund von Nierflein, Perer (1340) IE, 301. 
Sriefendeim, Marquard (1266) Il, 276. Wil 
heimd Soöhne (1269) II, 135. Johann (1296). 
‚I, 174. Elifabeth (1415) I, 137. 
Srieſenhauſen, Philipp Sigismund (1670) l, 


Stil, Anton, Kammerdirekt. (1742) I, 72. - 
⸗ / | 


= \ N 


478 Geſchlecht- Regiſter. 


Fuchs, (Foyß) Johann (1310) IH, 378. Son 
Biebern, Ingelbrand (1283) Tl, 474. von 
Dornfeim, Hanns (1507) I, 49. (1517) U, 65. 
von Lemniz (1632) Lil, 267. 

Söänyhläffel, Konrad (1338) III, 300. von 
Nierftein, Werner (1419) Il, go, . 

®alen, Franz (} 1578) Il, 3106. 

Gans von Dyberg, Hanne (1518) Il, 159. Yon 
Rinberg, Gerlach (1409) Ill, 409. Emmerid 
(1467) III, 307. 

®auberg, Heinrih, Ritter (1312) I, 377. 

®auer von Flamborn, Philipps (1390) IH, 147. 

Gauwersheim, Peter (1417) IV, 190. 

®.anling, Rudolph und Konrad (1432) Il, 28. 

Geiſpizheim, Heyno gen. Bart (1315) Illy 145. 
Peter (T 1429) II, , 25. Arnold (1451) 11, 
130, 321. Wolfgang Kranz (1600) I. 54. Rhein: 
dard (1619) I; 39. Heinrich Gottfried (1630) 

' IV, 22. Wolfgang Wilhelm (1667) IV, ibid. 
Wolfgang Gerhard (1660) Ill, 432. 

Beltbaus zum jungen Abend, Heinrich (1469) 

287 . ' 

Semmingen, Hanns (1250) Il, 130. Eberdard 
(1341) I, 153. Raban (1401) I, 70, (1412) 
82. Hanns (1444) Il, 186. Raban Biener 
(1444) I, 70. Wendel (1458) I, 71. Eberhard 
(1462) I, 55. Hanns (1468) II, 416, (1474) 
I, 290. Johann (1490) Il, 235, 444. Georg 
(1493) II, 267. Hanns (1517) Il, 3. (1537) 
l, 37. Philipp (1540) I» 67. Wirich (16072) 
I, 147. Wolf Sriedrid (1670) I, 433. 

Sieſe, Philipp Konftanz (1702) I» 63. 

Gillenheim, Heinrich (1429) III, 25, 

Gleifenthal, Job. Jakob (1650) Il, 432. 
Ödler von Ravensburg, Albrecht I, 399, 433. 

Sriedrich Jakob Il, 175. Rafan (1360) Il, 144. 

Albert und Berthold .(1372) II, 109. Wibrecht 

(1489) IV, 20, (1496) 27. (1502) Ill, 344 


; 
x 








j" 


t 


173. Engelhard (1635) Il, 174, 333° kudwis 
Friedrich (1746) Il» 433. - 


& 53 von Moelsheim, Eberhard (1473) il, ar. , . 


„Bottfant, ch Chriſtoph (1568) Ill, 14. (1569) I, 
49 I 
Bragt von Wange (1696) IL, 417. (1699) I, 


® Eorad, Meldior (1549 TI, 38. Boiip wm 


Garn 
- Brafemweg, Antehmann (1382) iv, 109. 


Gelchlecht-Regiſter. Bu 1.479: | 
Beorg (1500) II, 186. Bernhard (1632) II; : 


.Breiffentlau, Friedrich (1362). Il, Or. von ' 


Vollraths (1542) HI, 344. Johann Erwin (1700) 
ul, ı2a 


‚Brindelad, Herdegen (1295) I, 66, 82, I, 


233. 
Gran, (von der) Pangraz (1613) I, 47. auf. 


-1, 6 

Srumdab, R Konrad (1565) Ir, 42. 
&udenberg, Philippe (1298) III, 329. 
Budenusg ,. Anton Franz (1732) I,. 68. 


Suldentopf, Sodann (1450) I, 61. 


BGuͤnther, Stanz, Kammerdirekt. (1766) I, 73. 

Gumpenberg, Neinrib (1315) I, 490, 

&undrameflein, Burkhard (1289) Il, 520. 

Guntheim, Johann, Ritter (1225) Il, 118. Das 
sid und Gigelo (1315) Ill, 224. 

Gymnich, Wynemann (1389) I; 66. Oito Lud⸗ 
wig (1698) I» 55. (1708) 50. 


Habern ‚ ®ildelm (1514) i, 65. (1517) 1, 83. 


(1518) 422. (1424) 49. (1525) 431. All, 129. 
Ludwig (1552) I, 416. 


Haberkorn don Bellingen, Michael (1509) II, 


379. (1516) 206. (1520) 38. (1558) 316, . 


i 


Weyersberg, Johann Cdriſtoph (1606 } 1622) ' 


“. 


N\ 
) 


au 


480° Gecchlecht-Regiſter. 


Hacke, Ludwig Anton (1715) IV, 176. (1719) IT, 
"9. Sranz Karl (1754) I» 59. IT, 484. (1756) 
i, 84. Karl Theodor (1779) I» 59. 

Hallberg, Jakob Tilmann (1731) Ir 63. op. 


nn 


. Bernhard (1740) Il, 42. Theodor (1776) an, 
6 | 


268. nu 
Haller von Hainhofen, Chriſtoph (1613) IL, 44. 
Sammerfein, Franz (1597) I» 55. (1600) ı, 

‘ + 


54. , 
Handfhuhsheim, Reinhard undIngram (1165) 
1, 255. Suicker und Walter (1293) I, 266. 
Sodann (1316) 1, 257 fg. 266. Dieterich (E368) 
1, 48. (1401) 150. Henne, Dieterd Sohn (7403) 
‚ Il, 282. Heinrich (1432) IL, 274. Dietder 
“(1474) Is 290. (1485) 252. Peinrid (isı5)1, 
259, 265. Diether (1521) I, 304. Eraſsmus 
(1567) I. 148. Wildelm und deſſen Vormund 
Heintich (1582) Il, 274. Johann CF 1600) I, 


, 255. . | 
Hartmann von Dalsheim, Peter (1429) Il, 26, 


LIG , 
Hartmanni von Eppingen. Hartmann der ältere 
(1544 } 1547) I» 62. des vorigen Sohn (1567) 
I, 68. Il, 87. (1569) I, 83. . 
Hafe von Laufe, Heinrich (1541) I, 62. 
Seh ef, Ulrih (1324) 1, 234 BE 
Haffelholz von Stodheim , Macharius (1650) 
II 417. 
Hatflein, Johann (1515) II, 43r, 


‚Hauben, (vonder) Johann (1395) III, 106, Fried⸗ 


rich (1405) Ill, 283. Jobann (1519) Il, 38. 

Hanns Wolf (1582) III, 74. _ Sodann Georg 
. (699) il, 219. . 
Havener, Hugo (1260) Il, 497. 
Haufen, Walter (1159) I, 202. (1160) III, 108, 

Zruchfeß (1236) I, 118. 


Hausmann von Nameby, Zriedrich (1585) In. 


42. . 
en Hanus⸗ 


— - . 
p 3 





Geſchlecht⸗Regiſter. 481 


SHSaus ner, Ulrich (1531) I, 54. 

 Hedeteim, Diether (1391) IL, 77. 
Hebenried, Rudolph der ältere (1376) N R 1. 

t Heideck, Georg (15235) Il, 500. 

‚ Heidelberg, Arnold (1325) I, 7. _ 
Heimenhoven, Felig (1516) I, 148. 

| Heinsbach, Anfelm, Ritter I, 191. 
Heinzenberg, Johann (1281) Hl, 442. dass 

474. Johann und Iſenbart (1341) 467. 
Helmbodesheim, Lupfried (1214) 1, 159 


Beimsbac, Anfelm, ein natürlicher Sohn Hfalz⸗ | 


grafen Ruprecht I (} 1369) I, 472. 
 Helmftadt, Hertwich und Konrad (1273) 1, 438. 
Gerung (1356) I, 430. Wilhelm (1357) I, 439. 


. Hanns Wiprecht (1365) Il, 97. (1373) 186, 


. Raban (1392) I» 61. Diether (1398) II, 82, 
- Peter und Heinrich (1401) I, 439. Hanne (1403) 
II, 289. (1423) I, 200. (1449) 44. Andreas 


— — — — 


Wiprecht (1420) Ill, 266. Konrad (1453) I, 
83. Georg (1457) I» 436. Ruprecht (1461) 
. ibid. (1470) I» 430. Rheinbard (1483) Il, 156, 
Wiprecht der junge (1495) III, 100. Keinrich 
(1506) II, 153. Burkhard (1516) U, 156. Hie⸗ 
ronymus (1521) Il, 65. (1525) I, 79. Joh. 
Philipp (1575) Iy 42» Wiprecht (1573) III, 
277. Joh. Philipp (1582) l, 30. Pleikart (1594) 
ibid. Reichard (1601) I, 259. Pleikart (1602) 
I, 416. (1609) Il, 235. Marquard (1629) U, 
98 Joh. Niklaus (1650) II, 482. Joh. Kon« 
xrad (1644) II, 98. Joh. Miflaug (1658) II, 
417. Hanns Konrad (T 1679) Ill, 439. Dar 
mian Hugo (1748) II, 219. _ 
Demmern, Eberhard (1365) Il, 161. 
Henigesheim, Heinrich (1430) I, 13. 
Heppenheft, Johann, Ritter (1310) III, 403. 
" Deppenpeim, Endred (1363) III, 38, Endres 
6429 in, 25. Hermann (1528) 38. 
Pf. Seograpbie IV. ch, ad 


/. 


(1404) Il, 435. Stephan und Peter (1407) ibid. 


’ 


482 Gefchleht-Regifter. 

Hertling, Joh. Friedrich (1739) I, 68. 

Herzberg, Bartholomaͤus (1673) I, 55. 

Heuchelheim, Keinrih (1266) III, 234. Kon 
sad (1435) Il, 75. Probſt zu Allerheiligen und 
Domherr des mehrern Stift zu Speier. 

Heuvel, Heinrich (1692) I, 65, 

Hilden von Lorh, Friedrich (1467) II, 40‘ 
Dorothea (1496) Ill, 480. Margaret) (1497 

» 292. | 
Hilnsheim, Gerhard (14209) II, 26. 
Hiltprant von Hiltprantseck, Marx (1324) II, 


254. 

Hirfhberg, Konrad (1142) I, 246, Hartwig 
und Heinrich, Brüder (1226) I, 302. Heinrich 
(1302) I, ıg0. Wilhelm (1349) I, 279. Adam, 
‚Hanne und Rheinbard, Gebräder (1547) I, 280, 

Hirſchhorn, Hanns, Truchfeß 1, 57. Albred⸗ 
(1314) I» 345. (1316) 250, 259. Engeiban 
(1344) I» 441. (1346) 417. II, 76. (1349) Ih 
306. (1353) I, 116. Il, 107. (1355) Is 393. 
(1360) 406. Johann (1355) Is 370. (1371) 
345. . Hanne und Engelhard (1364) IT, 17T. 
(1403) 172. Dtt, Melchior, Hanns und Eucha⸗ 
rius (1474) II, 173. Eberhard (1368) II, 415. 
Engeldard und Gemalin Elfe von Kazenelnbogen | 
(1369) Il, 151. Margaretha Schenfin von Er 
bach, Engelhard Gemaplin (1377) I, 208. En 
gelhard (1383 Il, 291 ſq. Hanns (1395) Hy 87. 
(1396) I, 4. (1404) Il, 278. (1405) Ilis, 28. 
(1413) II, 104, 162. (1416) I, 42% Damb 
(1443)11, 234. Eberhard (1436) Il. 283. Hanns 
son 1 173. (1505) 337. !udmwig (T 1632) 

y„ 173. en 

Hirt von Saulheim, (1333) III, agr. Hermann 
und Philipp (1340) III, 30or. 

Hochheim, Dirolf (1269) 111, 135, - 

. Növel, Dito (1570) Il, 416. Bernhard (1889 
1L5 46. (1590) 148. 


\ 


SeſchlechtRegiſter. 483 


" Hofwart. von Gidingen, Rheindart (1352) I, 


nr 


Hobeim, Konrad (1378) III, 9 N 
Hobindart, Konrad (1165) I, 225. Berhard 
‚, (1267) I, 158. Johann (1296) .I, 178. (1302) 


421. (1364) Il, 209. 


180. Alideyd (1351) Il, 397. 


Hobenberg, Friedrich (1251) HT, 99, 170, 
Hanne (1418) Il, 337. 
Hopdeneden, Reinerd (1220) IV, 180. Giefried 


und Rheinhard (1253)-1V, 251. (1254) 213. 


Hobeneck, Sifried (1257) IV, 180 fq, Mhein 


hard Lı267) IV, 181. (1273) 251. Gifried, 
Mheinhard und Heinrich (1262) IV, 214. Rhein» 
hard (1273) IV, 251. Heinridtı279) IV, 216. 
Johann (1323) IV, 251. Johann, Probfl zu 
Yautern (1333) IV». 205, Wbert (1369) IV, 
252. Reinhard (1401) IV, 198 , 252. Beu⸗ 
wund (1364) IV, 252. Joſt (1426) IV, 257. 
(1430) ibid. (1479) I. 49. Adam (ı557) I, 
3. Hanns Philipp (1631) IV, 254. Philipp 
Sranz Adolph und Rheindard (1651) IV, 254. 


Hobenfeld, Jodann (1658) 1» 68. | 
Hohenried, Walther (1371) II, 110. | 
Hobenſachſen, Henrich (1287) I, 222. Joh. 


Philipp (1588) II, 66. 


Bodenmirfel, Henne (1457) III, 407. 
Honrein, Burkhard (} (2135) II, 462, 486. 
Hornbach, Albert (1514) Ill, 362. 
Hornberg, Arnold (1389) I, 66. | 
,Horned, Wernder und Konrad Gebr. (1254) Is 
428, 446. von Hornberg, Friedrich Wilhelns 


II, 175, (1409) 139. von Weinheim, Johann 
(1388) I, 330. (1419) IV„ ı90. Wilhelm/ von 
‚Weinheim (1419) IV, 196. von Hochhauſen, 
Hanns Neidhart (1458) II, 139. bon Hornberg, 
Hanns Nithard (1487) I, 43 


| 4. 
‚Buben, (vonder) Joham (1393) 1» 70. ſ. Hauben. 


ı 


552 


484 | Geſchlecht⸗Regiſter. 

Hubenrifſer von Odenbach, Johann (1411) IV, 
3. j 

H um bracht von Odernheim, Simon (1429) UT, 


25. t f 
Hume von Bacharach, Jaͤckel (1403) Ill, 483. 
Hund von Lauterbach, Ehriftopd (1556) Il, 235. 

(1562) 11, 398. von Saulheim, Hermann und 

Sriedrich (1465) Ill, 353. Hermann (1411) II, 

207. (1439) 403. Hermann und Sriedrich (1465) 


Il, 33° - 
Hundeshagen, Charlotte Chriſtina (1763) I, 


374» . 
Hundheim, Lothar Sriedrih (1698) 1, 2095. 
(1705) II, 351. Ferdinand (1724) I, 84. Iranz 
.. Mori; (1734) Is 84. (1743) 1, 417. Gerdinand 
Philipp (1737) I» 56. (1740) 84.. (1755) 55- 


Il, 417. ' Bu 
Hunoldftein, Johannfen Wittib (1429) HI, 


207% 

Hufen, Walther (159), Helmbert und Hertwich 
(1184) I, 88. . Marquard, Dieterih und Eber⸗ 
hard (1263) I, 88: f. Haufen. | 

Hutten, Johann [sy 336. zu Birkenfeld, Georg 
Ludwig (1587) I» 45. (1602),11, 66. zu Alten- 
grunau, Wolf Ludwig (1596)-I1; 417. | 

Ingelheim, Eberhard und feine Söhne (1304) 
IM, 92. Philipps (1393) III, 316. (1419) IV 
55, (1420) I, 371. Philipps (1419) IV, 55 

(1420) I, 371. Karl (1419) IV, 55. Johann, 
Ast zu Frankenthal (1465) II; 361, 395. .(1468) 
396. (1469) III, 313. Hanns (1508) I, 67. 

Angelftadt, Emmerich (1467) III, 316. 

Infelihein, Diether (1416) IV» 243. . 

$ sing von Derheim, Hermann und Peter (1340) 

I, 301. 0 

Iſelbach, Georg Sriedrih IT, 96. | 

. Ittre, Marquis, Albert Joſeph (1743).I» 46. 
Sudmann, Albrecht (1311) I, 48. (1315) 490, 


2 





Geſchlecht Regiſter. 485 


Jungen, (zum) Heinz gen. zum alten Schwaben 
(1350) Ill, 265, 300, 316. Heinz zum Froſche 
(1370) 265. Heinrich (1376) II, 286. (1389) 
278. (T 1406) 80. SHeinrih (1462) II, 444: 


(1469) III, 287. zum Gelthus, Barbara (1485) 


Il, 139. Werner (1503) III, 44. 
Jungken, Georg Philipp (1684) II, 323. Karl 
Stanz (1720) II, 482, 
Kagened, Joh. Heinrich (1719) I, 72. 
Kamerarius, Philipp (161 1) IV, 324. 
Karben, Wolf Adam (1640) II, 244. 


Kellendad, Georg (1566) I, 53. (1573) u, 


Kömmerer von Worms, Erfenbert (1119) II, 
393. (1125) 394. Jopenn , Serhards Bruder 


(1331) ill, 224. Dieter (1342) II, 281. (1356) 
13. (1362) 91. (1369) Il, 476. Friedrich (1369) 
1, 472. Johann von Bopparten (1363) III, 234. 
Peter, gen. Bechtolsheim (1370) HI, 44. Jo- 
hann, gen. Dalberg (1395) 1, 43. (1402) Ill, 
266. (1405) 283. Heinrich (1407) Ill, 206. 
(1414) 121. Guda (1428) II, 137. (1497) 
138. Wolf, gen. Dalberg (1459) I, 49. Fried⸗ 
rih (1501) Mil, 266. (T 1512) 151. Hanſo, 


gen. Dalberg (1518) iu, 293. Damian (1577) 


II, 416. Eberhard (1602) III, 72. Kämmerer 
von Worms, Wolfg. Eberhard (1710) IV, 359. 
Franz Erdenbert (1722) ibidem. $riedrich Anton 
(1732 t. 1775) ibidem. Wolf Eberhard (1711) 
Pan NR (1722) I, 72. SHeribert ars) I, 56. 
1778 

Kemdis, Kunz (1515) I, 58. 

Keßler von Sarmsheim, Tpolenia 40) I, 
46. Friedrich (1512) I, 

Kettendbeim, (Kledendeim) Grendel (1400) Il, 
143, 168, 180. Dieter (1401) 11, 143. Karl 


(1429) 26,.143. Heinrich (1566) II, 38. Hanne 


Wolf (1584) ibid d. 
93 


—— 


— — — — — — ur 


486 Geſchlecht Regiſter. 
 Kengen zum Klee, Franz Eberhard (1690) III, 


380. | 

Kind von Oberkeim, Johann (1330) II, 134. | 

Kindenheim, Niklaus (1324) IV, 226. Unten 
(1429) UI, 23. 

Kirchbeim, Rapoto (1197) I, 199. Heinrid 
und, Konrad (1205) 1, 459 - Konrad (1221) I 
189. Marfoif (} 1224) I, 426. | 

Kirdorf, Hanns (1525) ILL, 403. 

Kirmweiler, Johann (1339) IL, 289. 


Kiſtlen, Walter genannt (1294) Il, 237. 


Kiſtel von Dürkheim, Philipps (1525) I, 399. 
Klingen, Erpf Brad (1515).1, 54. 
Klingenberg, Wolfram (1298) I, 235. 

Kiug, Thomas (1655) IL, 67. 

Knebet von Kazenelnbogen „ Werner (1331) II, 
2738 (1332) 234. Heinrich (1341) IL, 274 
Wernder(1359) 11, 442. (1361) 111, 378. (1366) 
Il, 172. Heinrich (1368) II, 346. Tham (1368) 
I, 286. Tham der junge (1396) ibid. (1405) 
Til, 283. (1410) I, 371. Thomas (1405) Lil, 
268. Wilhelm (1428) III, 379. Werner (1446) 
ibid, Gerdard ibid, Dieter (1459) III, 322, 
385. Ludwig (T 1452) III, 254. Joh. Diete 
rih (1800) I, 52. Dam. Philipp (1604) 1, 485. 

Erbard (1614) III, 380, - 

Knippdbaufen, Adam (1665) Ill, 43%. 

Knoblaud, Wernher (F 1518), Ill, 287. 

Koh, Eberhard, Kammerdireft. (1756) I, 72. - 

Köchler von Schwandorf, Franz Mar (1748) I, 
219, 


9 . | 
Kolb von Lumerdbeim, Werner (1348) IV, 117. 


Bruder Albrecht ibid. Kolb von Boppart, Dieten 
rich (1411) Til, 207, 403. von Lumersheim, 
- Werner und Albrecht Sehr, (1348) IV, 117. von 
 Mheindeim, Hanne Werner (F 1575) I, 295. 

son Saulheim, Merbod und Wernher (1209) IV, 

117. Kolb von Wartenberg, Merbode (12335) 


- 


Eeföträe-Rogier. 487 


w. 213. Söhne Konrad und Werner (1256) 
‚214. (1276) 215, S$ohann:(T 1388) IV, 189. 
Wernder (1395) I, 82. Konrad (1401) Ill, 214, 
216. Konrad der jüngere (1584) IV, 183. (1597) 
ibid. Joh. Kaflmir (1613) 1, 47. (1614) Ill, 
345. (1620) Il,.187. (1649) IV, 183. (1669) 
III, 432. Kolb von Weinheim, Hanns Wern⸗ 
ner 1575) I, 330. 

Koppenftein IV, 33 fq. Philipp (1360 II, 
460. (1388) ibid. Mainhard (1430) 11. 264.1V,293. 
Wallrab (1470) IIL, 483. Brüder Mainhard und 
Peter (1483) III, 484. Scholaftica (1490) III, 
30. ner (1535) IV, 2ı. ®Bbilipp Niklaus 
(1678) I 

Korp von Walertheim, Gerhard (1429) IIT, 24 

Kötteriz, Hermann (1582) III, 14. (1588). 431. 

Koz von Mezenhoven, Emanuel ( 1649) Ill, 267. 

R ui on Clausburg, Wilhelm Heinsih (1720) 


| — Gobel (1406) III, 283. 


Kraz von Scharfenſtein, Kaſpar (1506) III, 430. 

Kreiſe von Lindenfels, Diemar (1320) I, 602. 
Hertwich und Wimar (1324) I, 499, 522. Hert⸗ 
wich (1357) I, 522. Hennel (1388) I, 336. 
Bernhard (1423) J, 527. (1430) 11, 361. (1469 
1, 336. Georg (1508) I, 54. 

Kreut, Adam (1561) II, 42. 

Kricingen, od. (1426) IV, 247. 


Krieg von Altheim, Konrad IL, 3r. bon *5 


beim, Sigelo (1257) IV, 203. Werner (1271 


Ill, 143. 

Kältentbat, Truchſeß (1315) 1. 490. 

Landſchad von Steinach, Konrad (1349) I, 279 
fq. (1353) II, 234. (1357) I, 219. (1359) 405. 
Il, 442. (1362) Ll, 461. (1369) il, 428, 470, 
476 fq. Blider (1369) 1, 5323. (1372) 43. U: 
sih (1391) I, 503, 523. (1392) 499. Hanns 
(1427) 1, 371. Blider (1471) 15 13. (1473) 

4 


-—-—-- 


483 SGeccſſchlecht-Regiſter. 


I, 44. (1474) 290. 1, 97. Johann (7490) II, 
14. (1504) IV. .27. (1514) 1, 49. Ipham 
(1578) !, so. Pleifard (1606) ibid. Uʒ (1 518) 
III, 379. Bleikard (1536) II, 66. Hann 
(1533) ıbid. (1550) I, 294. Jod. Philipp Cr 560 
Ill, 380. 13V, 109. (1569) li, 187- (2576) 4: 
Hanns Bleikard (1565), Bleikard (1578), Bann 
(1597) und Bleikard (1632) II, 66. Hanne Die 

terich (F 1580) II, 108. Sriedrich zu Eicholz⸗ 
beim (1595) II, 9. (1002) I, 58, 429. Frieb— 
rich Bleikard (1595) Il, 98. Pleitard (1512) II, 
417. . Pi. Bernhard (1645) I, 294. Sriedrik 
(1650) I, 435. 

tabern, Hadamar (1419) I, 376, 306. 11, 130. 


173. .. 
Lache, Heinrich (r103) H, 278, Eberbarb (1359) 
II, 442. (1360) 415. | 
Lams heim, Franko (1237), Friedrich (296) un 
- Baldemar (1380) II, 346 
tamersheim, Konrad (1462) I, 55. 
Lamsheim, Johann (1492) IV, 73. 
Landas, Joh. Friedrich (1649) 1, 50. (1650) 


84. 
Landeck, Hanns (1470) III, 238. 
L!andfee, Franz Anton (1705) 1, 449 
Laroche don Startenfeld (1729) III, 244. 
tautenbach, Hedewich (1186), Hartlieb (12216) 
und Herold (1228) I, 481 fq. 


—— 


Eautern, Eberhard (1478) Il, 443. Johann Er 


gelbert (1613) I, 83. 
tautersheim, Sriedrich (1276) III, 32. 
£engenfetd, Ronrad (1439) II, 416. | 
Lerch von Dirmfiein, Hugo Eberhard (1697) LI, 


38. - 
fette, Wolf (1429) III, 26, 168. 
Il, 265. 


‚teufer von Lamsheim, Hanns der Junge (1445) 


—* 


- — — [nu -— — 
. . » 


” Geſchlecht-Regiſter. 489 


Lewenſtein, Loͤwenſt. Wolfram und Emiqh (1246) 


III, 48. (1248) 170. Wolfram (1251) Ill, 87. 
(1263) II, 397. (1275) 111, 40. Wilhelm der 
kleine (1272) 1V, 211. von Kandel, Embricho 
(1279) I1l, 49. (1283) IV, 343 Wolfram (1296 
Ill, 30. (1324) IV. 226. Gifried und Emi 
(1310) 11I, 332. Richards Wittib Irmgard, 
Söhne Emmerich und Henne (1379) Fli, 172 fq. 
181. Heinrich, Abt zu Limburg (1387) 11, 313, 
Emmerih und Sifried (1390) 11H, 258. Emme> 
rich (1389) III, 356. (z401) 357. Werner (1398) 
All, 348. Sodann der junge 1406) Ill, 284. 
Henne (1408) IH, 143. Wolfram (1414) Til, 
" 164. (1429) 24, 26. Johann Ritter (1426) IL, 
330. Henne genannt Rande und Bertolf (1429) 
III, 207. Sriedrich (1443) IV, 47. (1448) 19. 


Emmerich Probſt ꝛc. (1449) III, 461. Margarer 


tha Mebtiffin von Syon (1473) Ill, 173. 

Leyen, (von der) Philipp Erwin LIE, 87. Eynolf 
(1479) ll, 398. 

Lichtenau, Henrich (1289) I, 172. 

Lichtenberg, Hermann (1317) III, 22. (1324) 
I, 6r. 11, 2g0. (1328) 1, gr. 

Lich tenſtein, Wilhelm (12242) IV, aıt, Johann 
(1280) Il, .270. (1284) IV, 216. (1292) I, 
298. Ebold (1460) 11, 416. 

Liebenberg, Godelmann (1276) IIL, 52. | 

Lindau, Giefried (1378) Ill, 385. (1405) 363. 
Johann (1412) Ill, 385. Philipps (1467) 11ER, 


. 407. 

Lindenfels f. Kreife, u 

Lippe. (von Der) genannt Horn, Sriedrich (1650) 

- 11, 66. (1655) 235. | \ 

Litmweiler, Peter (1333) III, agr. 

Lobdenburg, Otho (1270) ILI, 309. 

Loͤwenſtein f. Lewenſtein. 

Lorche, Arnold (1333) III, 28r. 

Loſen ab, Konsad (1216) 1, 60. PP 
, 5 


498 Geſchlecht Regiſter. 


Luch au, Hanns Wolf (1537) I, 51. 

Luley, Peter (1251) Il, 87. 

Luſtatt, Heinrich (1408) II, 289. | 

Xutenbad, Hedwis (1190) 1, 315. Balthafa 
gen. Buchen (1497) III, 95. f. Lautenbach. 

Lumel (zum) von Nanded der alte, und Enımerid 
(1429) Ill, 2% 

tüzelborn, Stephan (1429) I, 410. 

N * enbeim, CErkinger (1293) I, 263. (1303) 


261. 

Marſchalk von Germersbeim, Heinrich (1175) II, 
419. don Wolfsberg, Philipp (1509) IL, 235, 
242. Moriz (1541) Il, 242. | 

Marioth zu Langenau, Job. Franz (1720) U. 
67. Joſeph Anton (1726) ibid, 


- Martial, Marimilten Karl (1zız) und Johan 


Anton (3738) III, 432, u 
Maffenbac genannt Zeilader, Heinrich (1452) 
1, 53. Hanns (1478) I, 218 
Maucenheimer, Simon (1417) IV, 190. gen. 

Betolepeim, Heinrich (1515) III. 300. (1592) 


" l, 4. 
Mauer, (Muren) Diether (1208), Gerlach (1223), 


Diether (1254), Konrad (1270) und Nezel 1295) 


373.. 
May, Georg Auguſtin (1715) I, 63. Franz Xa⸗ 
veri (1744) 1, 449. (1748) 69. Ä 


| Mayenberg, Anton Wolfgang, Kammerdirektor 


(1720) 1, 72. 


Mayer, Mathias Albrecht (1695) 1, 65. 


Medendaufer, Georg, Kammermeifter (1586) 


1L, 7t. — 
Meckenheim, Friedrich und Johann (1287) II, 


343. Friedrich (1290) ll, 327. Jakob (1324) 

ibid. Wolf (1371) I, 454. Friedrich, Ritter 

(1401). HI, 120. (1469) 206. Gerhard (1406) 

III, 206. (1414) 121. Wolf (1424) II, 207. 
Heinrich CE 1531) 1I, 349. 


A 


Igor — — 


— — 


| Geſchlecht-Regiſter. 491 
Meer, (van der) Jakob Leopold’ (1747) L, 53. 


Dei ſen buch, Wilhelm (1564) L, 54. (1602) II, 


132. 

Meifterfele, Heinrich (1186) Il, 517. . 

Melbach, Joſt und Heinrich (1429) ILL, 25. 

DM ende von Lorzwilre, Jakob (131) III, 301. 

Menzingen, Raban (1317) 1, 490. Eberdard 
(1385) II, 144. MNbeinhard (1478). Il, 443, 
(1486) 444.. Bernhard. (1595) II. 323. 

Mertenheim, Stephan (1148). 1E, 56, 


WMerſtatt, Jaloh (1481) Ill, 123, 





— —— — — 


Mersdbach, Johann. Ill, 483. 

Metternich, Heinrich (1622) 1. 139. Wilhelm 
Hl, 409 zu Burſcheid, Wolf Heinrich (7 1700). 

1, 345. ob. Arnold (1707), II, 236. (1721). 
Hl, 380. Johann Wilhelm, (1727) ibid, Jar 
ſeph (1738), 38T. 

Meze, Godelmann und. Volmar (1269) II, 234. 


- Sobann (1275)11, 283. (1291) ILL, 163, Cazı5) 


145. 

Mezendaufen, Johann der jüngere (7429) III, 
297. Helicka (1450) und. Dorothea (1556) Ill; 
480. Sodann und. Dieterich (1519) Lil, 499. 
Joh. Konrad (1555), 1IL, 468, . 

Me;ger, Aloys (1703) I, 65. 0 

Menenfifch, Wärdtwein (1453) 1I, 279. 


Micyllus, Julius (1577) I, 62. 


Mies, Jod. Ludwig (1649) 54, 64. I» 63. 
Milde, Johann (1429) III, 25. 

Millwald, Johann (1429) ILL, 25. 
Minkwiz, Eradmus (1557) 1, 62. 


“Mönch von Rofenberg (1406) II, 164. - 


Mörle, Wolf Dieterich (1587) E, Sa. 

Montfort, Arnold Ritter (1247) IV, 203. (1265) 
150. Philippe, Konrads Sohn (1274) IV, 144. 
Euno (1292) IV, 150. Philipps und Ulmann 

- (1335) IV, 151. ®eter (1351) IV, 206. Fried⸗ 
sich (1374) IV, 151. Anthis (1382) ibid. Mur 


498 Geſchlecht⸗Regiſter. 


dolph und Friedrich (1412) IV, 143. Friedriq 
(1417) IV, 190. (1430) II, 193. Cuno (1429) 
„25. 

Monrhorn, Wernder Edellnecht (1335) III, 13 
Sybilmann von Slanborn, (1351) II, 29. Ser 
hard von Spanheim (1403) III, 282. (1429) 24. 
Hermann (1429) Ill, 25. 

Monzenheim, (1351) IH, 38. 

Moro, Gerbod und Godefried (1270) III, 227. 

Morsbach, Johann Ritter (1302) III, 1I11. 

Morsheim, Dieterich (1373) III, 241. Diete: 
ih , Hengken und Johann (1429) III, 24 4q. 
Philipp (1434) III, 38. Hanns (1434) II, 222. ' 
Johann (1480) IV, 20. (1488) II, 416. (1490) 
492. (1493) Ill, 14. (1506) I, 44. Gchonttta 
(1490) Ill, 30. Albrecht (1518) IV, 322, za. 
Cuno (1561) II, 153. — 

Mosbach von Lindenfeld, Heinrich (1551) II, 


800. 
Mofer von Vilſek, Friedrich (1657) II, 67. 
Mudelin, Hermann Bertolf6 Sohn (1238) IV, 

150 fq. Ä i 
Milen Hermann (1420) 11, 254, u. 
Müälhofen, Göze (1309) Il,477. Heinrich (1454) 
. 1, 444. Simon (Fk 1482) 11l, 363. 

Münc von Rofenberg, Cunz (1371) Il, 110. 
Münczelle, Berthold und Erkenbold Gebrüder 

(1223) I, 383. 
Nackheim, Burkart (+ 1406) III, 283. Thib 

mann (1429) III, 25. Friedrich (1439) IV, 84 

Sranfo, Simon, Johann und Peter (1448) III, 
- 241. Burkhard und Johann (1469) III, 465. 
Nagel, Hermann (1389) I, soo. Wilhelm (1429) 
Ul, 25. Dieterich ibid. von Dirmftein, Dierer 
(1464) IH, 114. von Kinfpach, Konrad (1478) 
I, 443. von Dirmftein, Heinrich Eberhard (1649) 
IN, 38. Dietrich (r660) II, 42. u. 


or 


Nanneftul, Eherhard (1292) II, 195, 

| Nanfbheim, Euddard (1315) I, 490. 

! Marheim, Slorentin Ritter (1294) IV, 162, 
Nezel, Diether (1286) I, 357. 


| N uenburg, Heinrich (1307)I, 70. f. Numens _ 
u N 


| rg. | 
| Neuenftein, Otto (1386) I, 61. 
Nileuhaus, (Numwendufen) Heinrich und fein Sohn 
Johann (1350) ll, 156. Albert (1406) und Wis 
precht (1419).ibid. Philipp (1535) II, 156, f. 
Nuwenhuſen. “ Bu ——— 
Neukirch, Burkhard (1691) I, 149. 
Meipperg, Rheinhard und Dieter (1455) I, 38r. 
Engelhard (1460) I, 83. (1473) 49. II, 249. 


Geſchlecht-Regiſter. 493 


(1374) I» 290. .(1476) II, 235. (1480) 1, 199, 


(1481) 1, 67. IV, 248. Hanne (1478) II, 186. 
Rheinhard (1492) II, 349. Ludwig (1532) II, 


24. (1534) 1, 49. Philipp (1570) II, 14. 
Nifen, Rudolf (1293) I, 266. | 
Nikaſtel, Philippe (1199) II, 353, 


(1488) ibid. u 
Nothhaft von Wernberg, Heinrich (1415) I, 415. 
(1418) HU, 234. Daniel (1518) I, 421. Wern⸗ 
bes (1556) Il, 153. 5 
N h gem, Emich und Philipp Gehräder (1306) 
9 127. u j “ 

Nußdorf, Heinrich (1253) II, 520, u 

Nuwenburg, Manegold (1270) III, 309, f. 
Neuenb. | Ä | Ä 

Rnende fen, &oltfried (1474) I, 290. f. Neu: 
aus. 


Obentraut, Hilgart (1541) IH, gaa. Konrad 
“x (1575) II, 66. (1491) III, 380. Johann Bartel 


(1589) III, 344. Ludwig (1612) I, 52. (1633) - 


Ill, 267. Heinrich (1653) III, 316, 322, 
‚Dberndorf, Ignaz Wilhelm (1747) I,. 53. Franz 
Albert (1756) I, 69. UI, 275. (1765) 43, 


! 


pi J 


Nippenburg, Georg (1442) 1, 374. Hanns | 


= 





— 


494 GeſchlechtRegifter. 

Dberncheim, Obrigheim, Megenlabus (1142) 
I, 388. (1152) 156, 202. Ludwig und Herold 
(1229) II, 94. | 

Dberftein, Giftieb (1371) II, 120. (1401) 12 
(1405) 44. Jonas oder Jeremias (1456) ]) 
361. 11457) I» 83. Richard (1465) Ill, 36 
Hanns (1509) II, 361, Georg Chrikoph (1654) 

14, 351. (} 1661) 361. Il, 231.. 

Ochſenſtein, Oito (1315) II, 415, (1369) 428: 
430. Johann, Dethanı ju Strasburg (1369) IL, 
476. Rudolph (1373) II, 494. T1390) 493. Zried, 
sich (1382 T 1411) II, 478, 479. Sohn Beorg 
(1426) IL, 470. (1 1485) 479% (1394) 11,466, 48r, 
498, 525. Johann und VBollmar (1416) 481. Vol» 
nun (1418) II, 503. Beors (1426) IT, a9. 

(1456) 234: | u 

Dienpeim, Henne (1403) IT, 284. Withel⸗ 
genannt Ingelheim (1452) II, 463. (1465) 36, 

Ddenbach genannt Kropfsberg, Berdard und ih 
beim —— (1345) I;, 271, 273. Gerhar 
(1371) 1, 454: Bu " 

o432 —8* (1586) II » 300. 

Offenbach, Berhard (1325) II, 1159. 

Offenheim, Geza (134r) III, 29. 


Dppäu, Dieterich (1227) I, zı} 


d’Origni von Cormond, Ferdinand (1ö6?ı) I, 47. 

Dfthofen, Brendel (1356) II, 284. Guthar 
(1429) II, 25. | 

Hsmwilre, Gerhard Ritter (1317) II, 209. 

Otterbach, Heinrich (1325) II, 419. Johann 
(1418) II, 443. 


Otterſiein, Ludwig (1521) III, 364 


Otto, Joh. Anton, Rammerdirekt. (1766) I, 7% 
wagt, Heinrich 1,265. (1496) 375. Albert (1575) 


144. | . 
Yard on „ Franz Heinrich (1711) I. 149. 
Parsbers, Dieterich (1315) Is 490. 


— — — — 
x 


Geſchlecht⸗Regiſter. 495 
Date it, Gerhard (1392) I, 58. Friedrich (1639) 
1 f . 


* 5. Lan 23 Pi 
Paveh, Sifried, Edelknecht (1324) I, 409, 322, 
Pawel von Rammingen, Konrad (1620) III, 38. 

Ludwig Friedrich (1080) IV, 109. Ludwig Hein⸗ 
vich (1084) HI, 3453.. 
Peil, Arnold (1681) I, 63. (1699) 665. | 
Perglas, Mörecht Anton (1776) I, 73. (1783) 


84. 0% 5 PER . 
Pireville Jaques du Poht Seigneur de la Motte (1650) 


I, 32. . 
Pfirt, Heinrich, Ritter (1340) 1, 179. 
Phile von Ulnbach, Kunz (1459) II, 343. 
Plenningen, Theoderich (1503) I, 62, 
Plumbeim, Hartwich (1229) IT, 28. 
Pölniz, Hieronnmus Epriftoph (1650) 1, 59. 
Drundeim, Emmerich (+ 1405) III, 283. 
Preifinger von. Wolnzach, Heinrich. (1313) 1, 


yes, von Alzei, Chriſtoph (1348) I, 62, ( 1559) 
1 


10 
Bullet von Hohenberg, Konrad (1283) I, 65. III, 
26. Gottfried, Vicedominus juxta Rhenum (1307) 
I, 82. (1313) I, 233. Hanne, Bernpard, Eunz 
und Wirich (1384) II, 455. u 
Quadt von Landeskron, Johann Friedrich III, 
419. Johann (1590) IV, 183. von Widerad 
(1594) 1II, 380. Lutber (1598) III, 4351. Ste 
phan (1600) IV, 183. 
Quirnbach, Ulrich (1796) H, 312, | 
Nabe, Wolf und Eberhard (1518) 1, gar. von 
Haxthauſen, Hermann (1669) un 44. 


Rabenold von Dieppurg, Konrad (1402) III, 70, 
“ 282, don Simmern, Henne (1444) II, 3098 


Racean, Gerdhard Ritter von Älzei (1334) I, 66. 


- Ramberg, ®eorg (1414) III, 121. 


Ramburg, Erhard (1474) II, 13. | J 
Rammingen, Heinrich (1317) I, 490, Mathias 


4 


188. . 
— 


—— — — 


496 Geſchlecht· Regiſter. 


(1463) 1, 61. (1488) 399. Katharina (1400) 1, 
431. Sobann (F 1600) I, 399. Karl Pain 
(1613) I, 54. Andreas Paumel (1619) I, 68. 
Randed, Dietrich IV, 343. Heinrich (1257) Il 
487. Sobann (1269) Ill, 109. Gotifried (1333 
ibid. Gozzo und Sodann (1272) Ill, 202. So: 
bann (1295) III, 176. Dieterich (1304) III, 
171, ı74. (1322) 286. (2324) 202, IV, 343 
Eberhard (1304) III, 171. (1309) 274. (13 10) 
° 286. (1323) 176. (1327) 255. IV, 34% 
hann (1331) III, 251. (1348) IV, 117. ©otts 
fried (1333) III, 241, 281. (1341) a5ı. Bil: 
delm (1360) IV, 335. Emmerich (f 1362) III, 
172. ottfried (1396) III, 74. Konrad (racı) 
IV, 401, 343. Heſſo (1417) IV,.ıgo. Ru 
prechtd Erbtochter (1420) I, 320. IV, 340. Wil. 
beim (1429) Il, 24. Gottfried und Philipp 
(1438) III, 242. Johanns (1442) UI, 430. 
. Wilhelm (1474) IV, 20: Gottfried (1494) IV, 344. 
Adam (1514) IV, 339, 344. 0 
Ravdensburg, Heinrich (1229) I, 28. 
Rebhun genannt Nechenberg, Eur (1486) II, 246 
Reblingen, Nikolaus (1563) III, 380. ' 
Mechberg, Georg (1470) I, 431. zu Hohen-Rech⸗ 
berg, Konrad (1547) I, 44. | 
Red (von der) zu Horf, Moriz Johann Bertram 
{ (1682) 1ll, 268. 
Reibeidt, Joſeph Anton (1764) I, 63. I, 289 
(1769) I, 417. Philipp Joſeph (1779) II, 43. 
Friedrich Joſeph (1773) II, 418. 
Meiffenberg, Cuno (1349) Ill, 402, 411. 
Reigersberg, Niklaus Georg (1626) Il, 238. 
(1642) 462. | 
Reis von Albsheim, Melchior (1540) IT, 443. 
Neifach, Joh. Franz Bernhard (1737) I, 72 
Reiſenbach, Joh. Bernhard Georg (1785) Us. 


ing, 


1 
z 


, Geſchlecht · Regiſter. 497 


Memmingen, Berthold und Konrad (1256) II, 
203. Heinrich (1458) II, 217 ſq. Erhard (1466) 
II, 265. Wendel (1563) II, 445. Bolmar (1602) 


Il, 147. 
DMeuber, Joſt (1584) 1,.63. u 
Dieypredt von Büdingen, Johann (1587) II, 


3 fg. (1589) I, 83. (1592) II, 187. 
Michter von Knittelöheim, Wolfgang (1414) II, 


513. 

Dt id?, Eberhard (1194) II, 384. f. Niet. 

Diiedefel von Beleräheim , Heinrich (1541) II, 
416. von Ramberg, Hann Engelbrecht (1562) 
ibid. non Bellerödeim, Wolf (1585) II, 417. 

Diefenfeld, Franz (1730) I, 55. (1715) 56. 
Diet, Konrad (2195) II, 497. f. Ride. 
Mietberg, Hermann (1256) II, 520. . 

Mindsmaul, Albrecht (1315) I, 490. 

Ming, Herbord (1349) II, 286. von Betols- 
deim, Heinrich (1405) III, 283. Peter ibid. 
Mitter, Heinrich Jofepd (1779) I, 84. _ 
Mochau, Joh. Zachariad (1650) I, 63. Samuel 
SFriedrich (T 1927) III, 244. 

Modelfing, Ludwig (1660) III, 380. 
‚Modmood, Robert (1667) III, 267. 

Mod von Alzei, Raven (1401) III, 282, 
Modenburg f Rotenburg. 
Modenbaufen, Karl Ludwig (1768) II, 13. 
Modenfein, Unna und Guda (1395) II, 1391 - 
| Hermann (1411) IH, 13. . Erfinger (1477) 1, 

49. (1480) IH, 13. Sodann (1483) II, 147. - 
Midern, Philipp (1569 II, 482. _ 
Rodler, Mattdiad (3560) II, 431. 

Bott y, Niklaus (1699) III, 38, 44. Erneſt (1707) 

1 1 — 
Rorbach, Heintich und Hurning (1239) I, 15 
Windard (1277) ibid. 39) * 
Roſenberg, Eberhard und Konrad (1321) j. a5. 
Hermann (1343) I, 373. Konrad (1371) ], gar. 
Pf. Geographie IV.Th. Ji 


4 


498 GeſchlechtRegiſter. 


(1381) 82. II, 45. (1390) I, 373. Eberhei 
(1381) II, 45. Peter (t 1439) Il, 35. Kr 
rad (1434) I, 374. (1439) 44. (1448) 66. Wied 
(1451) 1, 48. Friedrich (1470) Il, 427- | 
Olrnold und Michael (1470) Il, 40. Michael (14 
II, 52, 58. Geors (1525) Il, 533 Da 
1576) II, 482. Michael (1512) 242. (1524 
eb 2 er Eh a 25. —8 den | 
1535) I, 47- ve 1547) ibid. (156:r) U 
ao... Albrecht Chriſtoph (1632) II, 55. 
Rofowen, Roſſau, Slorenz (125:JIU, 99, 276 
Erpard (1486) II, 96. (1506) 99. 
Kor, Wernz (1429) Ill, 25. 
Rotenburg, Blicder (1407) Il, 503. (1433) 279. 
Mottorf, Ernſt Chriſtian (1716) I, 442. Rai 
Magnus (} 1770) ibid. 
Rube, Johann (1277) II, 396. ſ. Ruwe. 
Rudlin von Bensheim, Peter (1400) Is 423. 
Käd von Boͤdigheim, Konrad (1326) IE, 1% 
. (1364) 171. Johann Der ältere (1440) II, 114 
Hhilippg (1474) II, 173. Wilhelm (1481) n, 
z14. von Kolenberg, Eberhard (1349) I, 4a 
Sebafttan (1528) Il, 65. (1556) 66. Joban 
"Daniel (1649) I, 59... Johann Philipp (1683 
I, 47. [. Diet. 
Rades heim, Konrad (1333) UI, a8t. Kath⸗ 
rina (1428) IH, 139. Eliſabeth (1434) II, 173 
ud (1465) Ill, 363. Rheinfried (1469) Is 


. ,20. 

Kupersbeim, Hanne (1420) Il, 234. 

Kupertsberg, Heinrich (1262) II, 233. Wh 
+ hear (1396) II, 74. an | 
Rume von Kongernheim (1429) DI, 25. f. Rube. 
Sachſe (von der) N. N. (1715) I, 449. 
Sachfenbaufen, Heinri (1277) 1, 82. (1283) 
65. H,.20. (1287) I, 43. Il, 233. | 
Sachſenheim, Ernſt (1150) 1, 286. Romad, 

Ritter (1372) Il, 209. (1392) 169. Berrpel 










’ 
r 





Seſchleht Relfer. 409 


„'(1422).1I, 156. Konrad und Johann (1464) 
" ibid. Hang, Bernhard und Konrad (1454) II, 77. 
Sanct Albin, Elben, Syfried (1315) Ill,ı45, Sey⸗ 
fried und Johann (1324) IV, | 
Send teon, Konrad, Albrecht und derwwid (1273) 
. „22 
Sauindeim, Werner (1300) III, 292. Sermann 
(1314) III, 301, Jakob (1429) UT, 25, 
Sichade, Johann Ludwig (1737) Il, 7, 
Schaesberg, Jod. Friedrich (1702) I, 
Shaffeyuder Ede, Gottſchalt (1330) * 385. 
Schaleiden, Heribert (1275) IV, 69. J 
Echarfened, Johann (1266) 1. 234. (1274) | 
il, 320. (1375 und 84) 524. Soßann (1315) 
Ill, 145. Sobann gen. von Mezin (1333) Il, 
396. (1363) 289. Johann. Truchſeß (1370) I, 
57. Hermann (1403) II, 289. 

Scharfenſtein, Niklaus (1333) UI, 28r. . 
Shauenburg, ‚Gerhard (1130), Bertolf und 
Gottfried (1168) I, 260. Gerhard (1217) I, 
| Aob. (1214) 159. Gimon (1245). I, 263, 427. 
| (1357) 256. Berthold (1257) ibid, Johann (1401) 
 ) 40 > . 
ss ellard zu Geiſtern, Albrecht (1704) w. 22. 

Schellendorf, Chriſtoph (1609) I, 46. 
BT (m von Bergen, Seybold (1439) 1, 35. 
m (1690) II, 42. Sriedrich Adolph (169.1) 


E — von Schmidtburg (1550) I, 83. Niklaus 
. (1560) Ill, 267. (1560) IV, 21. Konrad (1587) 
: II, 129. Philipp Wilhelm (1652) III, 300. ' 
Franz Eudiwig (1740) III, 432. (1743) IV, 183. 
er Koh. Niklaus , Kammerdireft. (1743) 


Gderetene, Gottfried und deinrich (1191) I, 
: 2302. 
Schiebel, Nathanael (1656) III, 363. 


| .Ghitiz von Monsfort, Egidi 0277 IIL, 128, - 
| 313 


g00 Geihleht-Regifter. 
ss illing don Surburg , Bernhard (1450) I, 


408: 
Schlammersdorf, Chriſtoph (1588) Is 54. 
Schleder, Schlieder von Lachen, Wolfge 
(1119) II, 278. Arnold (1418) 1, 55. Baia 
. (1452) II, 234. Slorenz (1499) II, 444. 
Schleifers, Welbert (1734) I, 59. 
Schlierbach, Biling (1150) I, 126. | 
Schlizweck, Keinrih (1429) Ill, 25. vom Ip⸗ 
peldheim IV, 127. 
ShIädr, Chriſtian, Kammermeiſter (1649) I, 7r. 
Schluch ter, Eberhard (1333) III, 281. Hentin 
(1429) II, 24. von Erpfenftein, Philipp$ (1795) 


III, 69. 
Schlaͤſffel, Johann (1289) II, 335. 
Schmalenfein, Hanns, und Soͤhne Konrad und 
Hanns (1370) II, 211. 
© mi dt von Schmidtfelden , Balthaſar (1637) 
15. 
Schmiöbtburg, Sibodo (1307) III, 480. Agnes 
(i391) III, 139. Giſelbrecht und Sohn Ulrich 
(1401) III, 406. Friedrich (1494) Ill, 430. 
Riklas (1613) I, 46. | Ä 
Shönendberg, Schönburg, Johann (7252) 
IV, 83. Friedrich (1293) III, 479. KRonred 
(t 1298) HI. 329. Elifabetd (1350) I, ıgı 
Wilhelm (1374) III, 451. - Joh. Jofl (1378) 
‚ibid. Johann (} 1450) Ill, 419. Johann (T509) 
III, 344. Dieterid (1520) III, 14. Friedrich 
(1553) IH, 431. Mainhard (1568) J, 49. (25732) 
Ill, 380. Hanns Dtto (1632) Heinrich Diete 
.  sich-(1604) III, 380. (1616) I, 83. Hanns Dit 
. (1632) III, 380. Sriedsich (1683) Il, 43%. I; 
. 353. Mainhard (1683) III, 353. N 
Schönborn, Beorg Ill, 87. . 
Schoͤneck, Konrad (1282) III 84- - &uns (1462) 


- HI, soo. 
Schaͤnfeld, Triebrih.Cı296) 1,.159. 2 


Geſchlecht⸗Regiſter. so 


Shornsheim, Emmerich (1289) III, 335. 
Schott von Alzei, Volkmar (1310) III, 96. von 
Dectbeim (1429) Ill, 25. von Wachenheim (1493) 
III, 138. 
Shäpf, Ludwig (1232) I], 227. | 
Schäüz non Holzhaufen, Philipp Ekart (1377) D» 
3. Anton Ehriftoph (1651) II, 187. (1654) U, 
- 417. Philipp Wilhelm (1657) I, 59. 
Schweinheim, Diez (1429) III, 25.- Konrad 
(1473) Il, 274. 
Sſchwende, Gudelmann (1293) I, 331. 
Schmendi, Lazarus (1548) II, 337. 
Schwerin, Heinrich (1600) I, 83. \ 
Schwideldinger, Heinri (1287) I, 82, 222. 
Sedendorf, Joahim (1509) I, 394. II, 65. 
(1514) III, 14. (1518) I, 49. II, ı59. — 
Selſen, Werner (1224) I, 316. “ 
Selt in von Saulheim (1429) III, 24. Gerhard 
(1455) III, 353. u Ä 
Servi, Philipp (1697) IT, 236. 
Seve (zum) Cunz (1400) Ill, 106. 
Geyda, Joh. Niklaus (1734) I, 69. Pi 
Siberch, Yobann (1232) II, 364. | 
Sidingen, Eberhard (1390) II, 234. Hammann 
(1393) IV, 174. Friedrich (1394) II, 169. Jo» 
Bann (1403) ibid, - Schwarz Rheinhart (1404) 
il, 278. (1405) I, 82. Leonhard (1418) II, 
186. Schwicker (1421) I, 405. (1428) Il, 186. 
‚Bechtolf (1429) III, 25. Hanns (1434) 1, 374- 
Anna (1434) Ill, 222. Dietber (1444) III, 13. 
(1459) I, 44. DRheinhart (1448) IV, 154. Jo» 
bann (1459) I, 269. GSchweidhard (1451) 11, 
.186. (1480) I, 191. IV, 20. (1482) 155. (1490) 
143. Johanna (1483) II, 138. Eytel (1490) 
II, 242. Hanns (1500) IV, 109, (1506) Ill, 
85. Schwicker (1500) I, 44. (1507) IV, 171. 
Konrad (1304) II, 186. Stanz (1518) IV, 143, 
155.. Schwider (1542) II], 14. re (1543) 
| * 


ñ 


zo 2 Geſchlecht⸗Regiſter. 


1, 49. Franz (1580) II, 66. Johann Eicher 
kard (1606) IV, 161. Johann Arnoid (F 16) 
IV, 159. Johann Serdinand (1693) ,IIT, 33 
(1697) I, 72. (1705) Il, 187. Franz 168 
I, 72. Il, 187. (1689) II, 268. (1692) 49 
(1705) 380. Heinrich Wilhelm (1708) 1I, 187 
Ul, 380. (1720) Il, 521. (1730) 1, 47. Joſe⸗ 
Karl (1757) IT, 188. Karl Anton (1737) IV; 
183..(1743) ll, 432: Karl Serdinand (1750) 
v9; 


156. 
Siegel genannt Schinagel, Michael (1524) Ir 


148. 
Giegeldberg, Jobann (1236) I, 117. 
Sobernheim, Philipp, Albert und Heinrich 
(1270) IV, 107. Mathis (1396) I. Gr. 
Söldened, Philipp (1509) Il, 139. _ 
Soͤtern, Johann, Friedrich und Heinrich (1429 
II, 207. Georg Wilhelm (1590) IV, zr. 
©parre, (von der) Heinrich (1413) II, ao. 
Sriedrich (1456) IV, 247 ſq. Kranz Rudolph 
(1654) II, 187. (1669) 235. oo 
Spandeim, Edrenfried (1195) IV, 77. Wili 
cho (1266) IV, 114. Philipp genannt Pfarfe 
ibid. Hermanns Wittib und Sohn Wilderid 
(1296) III, 361. Arnold (1313) Ill, 487. Si. 
mon (1374) Ill, 454. Emmerich (1385) UI, 
460. Johann Hundsrucker (14ır) Ill, 460. Hein 
sich genannt Bacharach (1442) 461. Johann ge 
nannt Bacharach (1526) IV, 118. 








Spee, Friedrich Chriftian (1690) Lil, 432. 


Speyer, Kunz (1401) Ill, 247. . 

Spielberg, Hermann (1103) IE, 425, 441. 

Spiesheim, Wilche (1429) Ill, 24. Friedrich 
Wilhelm (1453) Il!, 214. ' 

Spina, Peter (1621) !, 304. 

Staled, Heinrich (1196) Ill, 378. (1211) 383. 


Starkenburg, Hugo (1215) III, 299. -- 


Starenberg, Berthold (1270) III, 309. 


ww; Geſchlecht-Regiſiex. | 50 3 _ 


Stauf, Ludwig Wilhelm (1680). [IV , 22. 
© te ge, Dudo (1287) III, 392. Heinrich (1429) 
- Il 9 25. a 
Stein, Wolfram (1160) III, 108. Ulrich Ritter 
(1291) Ill, 395. Emmerich (1313) III, 487. 
- £udiwig (1354) I 186. Johann (1417) IV > 
190. Chriſtoph (1552) II, 78. Joh. Friedrich 
(1681) 1, 68. Hl, 432. (1682) TI, 71. 
Steinach, Bligger (ri50) l, 286. (1165) I, 625. 
Bligger und Konrad (1174) II, 119. Konrad 
(i225) I, 344, 482. f. Landſchad. 
Steinesberg, Albertus (1196) II, 14T. —. 
Steinhaug, Johann (1317) I, 490. 1, 233. 
Ulrich (1464) II» 234, 272 ae > 
Steinfaolenfeld, Gerhard (1379) III, 403. 
Kafimir Heinrich (1670) I, So. (1680) II, 432. 
_€1687) I» 294. (1689) 64. II, 15. — 
Stephani, Auguſtin (1703) I, 64. ' 
Stesnenfels, Georg (1632) Il, 173. 
Stetten, Stedin, Heinrich (1318) UI, 1772. 
(1333) 164. Runrad (1318) II, 163. Melchior 
(1581) Il, 431. | 
Stettenberg, Beil (1434) II» 65. . 

Stockheim, Johann (1575) IH, 431. Johann 

Friedrich (1613) U, 417. MI, 267. Job. Burf: 

hard (1615) Il» 454. | Ä 

Stralenberg, Konrad (1266) II, 276. (1287) 

‚ I, 297. Konrad und Sriedsich (1291) I» 128, 
290. Konrad (1237) I, 297. (1293) 340. Em» 
merich. und Rennewart (1315) U, 396. - Renne⸗ 
wart und Syfried (1315) I» 335. (1330) 279 
(1347) 268. Siegfried (1368) Il, 183 (1386). 
82. Elifabeth (1395) III, 292. Job. (T1408) 


- 
D 
‘ 





I, 289. IH, 145-. 
Stroluz, Heinrich (1234) Il, 299. 
‚Stromburg, Bertolf (1054) Il, 346... 
Etumpf von Alsbach I, 259. A Simmern, 
. ** i4 * 


? 


N 


<04 Gecchlecht-Regiſter. 


Wilhelm (1497) III, 356. von Waldeck, Johan 
(1550) 11T, 266. 

Sturmfeder, Burkard (1339) I, 70. (Cı® 
‘1, 121, 306. Sriedri (1452) 1, 55. Philij 
(1458) I, 381. Hanne (1535) ibid. Franz Gen 
(1758) II, 67. (2775) 1, 55 fg. _ 

©uilpen, Gerard (1389) Il, 356. 

Sume, Derbord (rası) III, 87. 

Sumer von Beyenburg (1429) Ill, a5. 

Sunthoven, Sigwardt (1227) I, 313. 

Sußmann, Jod. Georg (1750) Is 65. 

Suzberg, Konrad (1417) IV, 190. 

Textor, Joh. Wolfgang (1687) I, 68. 

Thalhe im genannt Zoflenftein, Gerhard (1zı2)Ül, 
89. Muder (1391) IE, 77. Hanns (1451) Ur 


416. 
Thann, Chrillopd Sriedrih H, 275. Eberha 
(1557) I» 45. 
hängen, Diez zum Muffenberg (1480) IE, zı, 
216. Theobold Julius (1586) H, 66. - 
Thurn, Jakob (1549) IV, 323, 341. 
Tiefenau, Gerſon (1579) IV, 328. 
Tottendeim, Mdel (1383) IE, a5. | 
Tombe, Jakob, Kammerdirekt, (1688) U, 7a. 
Tradt, Hanns (1504) I, 49. 
Trautwein, Daniel (1525) IH, gr. Dietel W 
brecht (1569) IL» 42. 
zreife, rmengard (1292) Ul, 479. Peter 
Wittib Mechtild (1293) ibid. Sriedrich (13122) IV 


60. 

Treppler, Johann, Ritter (1323) II, 234. 

Truchfeß von Alzei, Wernher (1209) I, 56. II 
19. (1246) 48. (1248) 170. (1251) 87. Pbilipp 
(1277) I» 56. Philipp und Gerhard (1272) Ill, 
202. (1287) I» 56. (1288) HI, 28. Wernder 
und Konrad (1305) Ill, 21. von Anweiler, Mar 
auard (1211) Il, 364. 


\ 


Zreubendingen, Konrad III, 396. Friedrich 
(z317) If, 22. Ä ws 
&rutelingen von Lindenveld (1295) I, 485. 
Tärtheim, Cuno Eckbrecht (1571) Is 58. f. 
Duͤrkheim. 
Twingenberg, Dieterih und Weiprecht (1338) 
II, 171. 
Valkenberg, Arnold (1038) IT, 310. 
Ueberbruck, Franz Kafpar, Kammerdirekt. (1728) 
1,742. von Rodenſtein, Johann Heinrich Adam 
(1737) 1» 4885. z 
Udendeim, Herbord (1411) III, 152. Hermann 
( 1420) u, 80. (1431) 252. Philipps (1452) 
„ 200. | 
Vehingen, Konrad (13115) II, 199. 
,Bellbräd, Wilhelm Georg (1698) I, 52. 
- Benningen, Diether (1350) I, 43. Seiz (1390) 
—ibid. Seifried der alte (1386) I, 398. Hans 
der einäugige (1398) I, 82. Cunʒ (1401) I, 
398. Friedrich (1409) II, 153. Gifried (1450) 
ibid. Kanne (1420) I, 44. (1422) 82. (1429) 
: II, 26. (1430) II, 361. (1438) I» 83. (1439) 


II, 234. Konrad (1446)1, 398. Eberhard und 
Dieter (1453) Il, 279. oft (1474) I» 290.” 


Erpf (1475) I, 159. Hanns zu Gudenburg 
(1476) I, 67. Magdalena (1481) III, 363. Jo⸗ 
dann (1486) II, 416. &tephan (1498) Ilr 148. 


Slorenz (1508) 1, 62. (1516) III, 148. Hanne, 


Hypolit und Ludwig (1518) II, 142. Eberhard 
(1557) Il, 187. Erasmus (1557) I» 67. (1579) 
394. Karl Philipp (1586) I, 395. Ludwig-Chris 
ſtoph (1590) 1, 58. Philipp Ludwig (1673) Is 
59. (1697) IH, 275. Eberhard Friedrich (1674) 
ibidem. (1691) Ill, 268. (1697) Il, 275. Kart 
(1710) II, 268. (1712) I, 59. Karl Philipp 
(1765) I; 65. IV, 22. , . 

Dezer von Obercheim, Eberhard (1338) II, 77. 
‚Berchtold (1400) Il, 95. von Befp jbeim, Bere 

a5 i 5 


GeſchlechtRegiſter. 305 


pP 





— m _ — — 


. 506 GeſchlechtRegiſter. 


heard (1384) III, 531. Eberhard (1403) III, ag- 
(1423) ll, 241, 292... Friedrich (1429) U, os 
Eberhard (1497) UlI,. 14. (1500) 379. 
Vieregs, Matthäus (1747) 1» 53. 
Biolat, Johann Heinrih , Kammerdirekt. (1601 
I, 72. (1701) 278. BE 
Ulner, Jodann und Wilpelm (1312) IV, 108. 
von Dieburg, Heinrich (1446) IT, 314. Anſeln 
(1483) ibid. Philippe und Ulrichs, Sebraͤder 
I, 336. Ulrichs Wittib Dorothe (1516) I, 336. 
Franz Pleifard (1707) II, 4. (1709) I, 68. 
Franz Pleikart (1743) I, 55. Johann Wilfeise 
(1746) 1, 55. II, 4. (1754) I, sı. 
Ulvesheim, Peter (1429) II, 25. 
Vöhlin, Chriſtoph Adam (1719) 1, 53. 
Vogelsberger, Gebaftian (1548) II, 337. 
Vogt von Elfpe, Philipp Adam (1691) IV, 22. 
Uylinger, Hanne (1488) I, 372. 
Wachenheim, Gerhard, Edelknecht (1276) III, 
135. Johann (1310) II, 402. Jakob (1324) 
IV, 226. Johann (1355) Il, 271. Peter, bt 
zu Fimburg (1383) II, 313. Diez (1404) III, 
173. Friedrich (1440) Il, 332. Johann (1448) 
IV, 19. (1467) Ill, 161. Peter (1468) EL, 
128. Martin (1519) II, 403. (1571) Il, 7x. 
Bachtenbonf, Hermann Adrian (1699) ILL, 15. 
Hermann Arnold (1708) ibid. (1743) 1» 47. - 
Wackerbarth, Auguſt Dieterich (1081) 52. 
Waibſtatt, Dudo (1208) l, 1601. Lupfried (1218) 
I, 126, 153. | 
Wallbrunn, Hanns genannt Hausgand (1443) 
ll, 3. (1462) Ill, 13. Hanns der mittlere (1464) 
IV, 20. Hanns zu Ernfihofen (1479) II, 2. 
Elifaseth (1507) III, 30. Mainhard (1550) Il, 


| 


380. Hanns Bernhard (1610) Ill, 431. (1621) 


432. | 
Wald eck, Wilhelm und Johann (1275) III, 487. 
— Johann und Emich (1361) 111, 498. Winand 


Geſchlecht⸗Regiſter. z07 


(1399) III, 498. Hermann Philipp und Johann 
‚ (1424) ibid. Wynant (1377) UI, 454. Wils 
helm (1389) III, 278. (1405) 282. Konrad Mars 
(half (1458) II, 255, Ä 
ıWaldeder von Kempt, Heinrich (1534) III, 431. 
Philipps (1627) Hl, 15. 
Waldheim, Wernher (1418) II, 444. 
Walmerode, Engelhard (1628) U: 235,5 0 
Bambold von Umflatt, Hanns (1453) II, 279. 
Hanns der ſchwarze (1452) II, 3. Phrlipps 
(1520) Il, 3. 61526) II, 235. Philippe (1578) 
I, 235. Hanns Dieterih (1585) I» 54. Wolf 
(1585)1, 83. Philipp (1588) I, 442. (1596) 45. 
Wartenbersg, Heinrich (195) Ill, Log. Kons 
7 IV, 215. Johann (1401) III, 218. 


old. J 

Wartenfels, Widrolt (1326) III, 396. 

Waſin, Heinrich (1364) II, 313. | 

Wattendeim, Adelheit (1364) Il, 397. Her⸗ 
mann (1429) Il, 25, u 

Weber, Franz Jofeph (1770) Is 73. 

Weibſtatt ſ. Waibſtatt. | 

Weichs, Johann Franz Ernſt (1693). II, 432. 
(1701) Il, 52. x 

Weidenhove, Peter (zum) (1340) II, 301. 

Weiler, (Wilre) Marquard (1290) 1, 236. (1296) 
174. Albert 172. Burkhard (1467) I, 49. Burkhard 
(1534) Il, 14. (1551) I, 45. 

Weilheimer, Ernſt 61471) Il, 344. (1491) 


379. 

Weingarten, Heinrich (1413) III, 207. Heine 
sich (1440) IV, 247. Georg und Heinsich Gebr. 
(1478) IV, 248. Quchariug (1485) IV, 468. 

De inbeim, Konrad (1262) I, 82. Mesa (1388) 

‚ 137. | 

Weinftein, Johann (1390) II, 493 fq, 

Welz, Konflantin Viktor (1071) 1, 47. 

Wemdingen, Hanns Georg (1585) I, 50. 


508 GeſchlechtRegifler. 


Werſau, Welreſau, Wernher und Diech 
(1238) I, 181. Schenken, Eberhard und Dier 
rich ibidem. \ 

—Werſtatt, Philipp (1526) III, 286. 

Weſterſtetten, Urfula (1515) III, 139. 

Wieſer, Franz Meldior (1697) IH, 61. 

Wietſtatt, Johann (1478) II, 443. Sigismund 
genannt Hagenbuch (1535) IT, 450. 

Wildberg von Urrendal, Hugo (1537) III, 43r. 

Wildenburg, Berhard und Johann (1277) II, 
465. Ä 

Wildenroth, Konrad (1293) I, 48. (1314) 43. 

Mildenflein, Heinzich (1315) I, 490. \ 

Wilich zu Alzei (1401) Ill, 47. zu Spieshin, 

Friedrich (1429) ibid. Philipps (1474) LIL, 369. 

MWillenfein, Landolf (1150) IV, 175. - Goba 
Heinrich (1185) ibid. Yandolf (1324) IV» 226. | 

Wilperg, Volmar (ı5ır) Il, 77. , 

Bilprant, Ulrich (1326) II, 403. 

Winneberg, Philipp (1405) Il, 283. Iobann 
(1592) I, 416. Philipp (1592) III, 14. Deffen 
Sohn Philipp (1634) 15. | 

Winningen, Johann (1398) Ill, 498. Dertwin 
(1402) ibid. ' 

Winter von Mei, Wernher (1284) III, 296, 
(1295) 176. Wernher und Philipp (1288) ILL, 
20. Werner (1319 II, 146 fg. Heinrich (1429) 
II, 25. Werner (1419) It, 167. (2434) 13. 
(1435) 155. | | ' 

Winterbecher, Hanne (1416) III, 344. (1430) 
ıV, 154. 

Wiſſen, Heinrich (1401) III, 247. - 

Wiſſenloch, Othger, Ocger (1151 big 1198) T, 
229. Johannes (1220) ibid. Werner und Walter 
(1268) I, 200. - 


Wittelsbofen, Berthold (1277) I, 60, 235. 


N 


Gefäleht-Regiflen 509 


Bittemäle, (WBeidem.) Johann (1407) III, 206, 
Wittſtatt f. Wietſtatt. u | 
Wolf von Spandeim , Heinrich (1431) Il, ıgr. 
(1469) Ill, 313. Philipp (1536) Il, 379. (1558) 
380. | 
STB olframsdorf, Chriſtoph (1575) I, a9. . 
| Wolfskele, Burkard (1333) Ill, agr. 
Woltlens hofer, Ulrich G395) I, 54. | 
Wollzogen, Ehriftoph Andreas (1657) I, 7L. 
- .. (1663) Il, 275. (1674) I» 485 1, 4. (1681) 
Wolthub, Henne von Worms (1401) III, 229. 
Wons heim, Godelmann (1257) II, 185. 
Wormrauſcher, Seorg (1564) Il, 3. 
Worms, Dyrolf Ritter (1280) III, 226. 
Wälfkniz, Ludwig (1657) IE, 417. 
Wuttenau, Heinrich (1588) III, 267. 
nf, Anton (1460) II, ı30. | 
Ymswilre, Reinfried und Albrecht (1429) IH, 
26, 259. Zu 
Vrſch, Joh. Friedrih (1685) I, 63. (1687) Ir 
294. $erdinand (1690) Il, 82. 
VYſenburg, Heinrich Edellnecht (1258) II, 170. 
Zalbach, Baldemar (1314) II, or. 
Bant, Georg (1561) I, 383. von Merle, Hugo 
(1580) IV , 359. 
Bedtmiz, Peter Emanuel (1751) I, 69. (1756) 
II, 236. (1768) I» 47. ' 


Beistheim, Hugol (1298). Il, 430; Hugo (1359) 
Il, 444. Rudolf(1368)-1, 70. (1369) I, 477. 
Mudolf (1404) II, 278. (1419) Il, 347. (1440) 
IV, 247. Heinrich (1408) I, 289:\ Georg ibid. 
Enchin (1424) III, 207. Hanns (1485) MI, 
363. Rudolph (1514) ibid. Margaretha (1565) 
ul, 46. Wilhelm Chriſtoph (F 1604) IL, 430. 

Benger, Otto (1326) UL, 403, 


“ 


sıo Gelchlecht Regiſier. 


ill endart, Friedrich Dieterich (1679) II 
⸗ Anna Jutianm geb. don — (1763) 3 


. ‚374 ' 

Bimmmern, Dieter Ritter (1341) II, 41 1. 
Bingel, Konrad (1380) I, 6. _ 

Born don Bulach, Klaus Konrad (1643) U 


235° - 
8 ur no, Berlewin und Philipp (1251) III, 87. 
Zwick, Heinrich (1759) I, 78. 

Bwuſt, Otto (1508) I, 3. 








Sahen-Regifer, | 
x. 


Bechter-Sericht Aber KBaldungen il, 217. 


Aentenfang bei Bruͤhl I, 203. 

Agatfchleiffe bei Neuftadt u, at 

Akademie Der Wiflenfchaften I, 

Biltesthümer, Roͤmiſche, zu Sörihelm HN, 93. f. 
Dentmäler. \ 

Antmann, Dberamimann I, 75. 

Antoniter zu Alzei III, 28. zu ’Dppenpeim 292. 

Arme Leute, Leibeigene I, 73. 

Auguſtiner zu Heidelberg i, 137, 144. zu Wisloch 

1, 233. zu Frankenthal II; 395. zu Hert II, 
441. Alzei III, 28. Ingelheim 310. Engeltpal 
314. Mavengirdbung 456. Kreuznach IV, 38. 
Schwabenheim 56. Vaibräd 147. 


Ausburger Ort III, 437. 





Aus- und @aifen-Zaut 1; 276. 


Ausdoͤrfer, zentbare Zliſchaften II, 127. 


Ausleute, unude) Leibeigene J, 363, 484 , 515. 
Austraͤge I, 


Auſtraſien im Rhein I, 4. 


B. 
Bad zu Neunkirchen I, 419. = 
Badhaus zu Weingarten II, 214. N 
Badſiube zu Steinweiler II, 457 
Bäder, Römifche, bei Shrieöbeim 1, 271r. 
—— Fehde I, aa. Il, 31, 192. II, 404. IV, 


—* im Odenwald II, 128. im Voſagus III, 


—8* Biſch. Lehenrecht auf Zeiſenhauſen II, 223. 


Bauern ·Aufruhr und Deren Niederlese H, 348. Il, 
129. 


518 Saden-Rezifter. | 


Begräbnife, Pfalsgräflihe zu Heidelberg IL, 141. 
zu Schönau 347 fq. 

Beguinen-Klauß III, 137. 

Benediktiner zu Neuburg I, 247. zu Wiofenbeil 
366. zu Sinsheim II, ı5r. 34 St. Lambrecqh 
259-61. zu Limburg 302. zu Haufen 317. zu 
Klingenmänfter 465. zu Godramſtein zır. zu 
Hfedessheim III,,ı29. zu Selle 154. Sauer: 
fchwabenheim 325. Difibodenberg IV, 133. Ne 
migsberg 378 fq. 

Berg-RKieß bei Kriegsfeld III, 254. 

Bergordnung Kurf. Friedrichs Il, 333. 

Bergſtraſe I, 28, 130. Bergſtraͤſer⸗Receß I, 214, 


263. 

Bergivert zu Wisloch I, 234. zu Hohenfachfenhän 
290. zu Erbesbädesheim III, 246. bei Merk 
feld 249. Kriegsfeld 254. Oberndorf 256. Nie: 

. berhaufen am Lemberg IV, 142. zu Seil 160 fa 
zu Wolfſtein 290. Foͤckelberg 376. Mühlbach ibid 
SBimsbach 383. Velden; 387: 

Bevoͤlkerung der ganzen Pfalz I, 36. 

Bibel in Spanifher Sprache I, 232. 

Bienenzucht zu Lautern IV, 208. 

Bifang, ein umzauntes Feld I, 403. 

Bisthämer in der Pfalz I, 37. 

Bieierz bei Stromberg III, 346. zu Sahfenhaufeı 


420. | 
Bodending, ein Nuggericht II, 123. 
DBraunenberger Mofelwein IV , 390. 

Brettomar, fabelhafter Erbaues der Stadt Bretten 


I, 188. | 
Brigitten-Drden III, 62. \ 
Sruck, fliegende, zu Mannheim I, 120. zu Oppe⸗⸗ 
heim Ill, 285. . | 
Buchdruckerei zu Oppenheim III, 288. zu Simmern 
440. Ä J 
Bund Rheiniſcher Städte mit Oppenheim III, 275 


Bürg- 


Sahen-Regifler. 513 


Barssrafen I, 7A» 38 Alzei m, 12. zu Strom. 
berg 343. 

—* zu Alzei III, ır, 24. 

Burgmänner zu Oppenheim Il, a7r fa. zu So⸗ 
derndbeim IV, 113. YLautern 189. 

Bursfelder Vereinigung 0.5. B. I, 307, 467. 


. €. 

Capuriner ımd Carmeliten f. Rap. und Kor, 

Cafimirianum zu Neuftstt I, 244.- 

Tiſterzienſer zu Schoͤnau J, 346. zu Lobenfeld J. 389. 
zu Heilsbruck II, 283. zu Alzei III, 29 ſaꝙ Gom« 
merdheim 45. Weidad oder Marienborn gg, 
Muauͤnchbiſchheim 102. Deimbah 248. Marien» 
trone 292. Chumd 478. Katharinenthal W Ir 
Diterberg 210, 

Collegium Säpientiae zu Heidelberg I, 138. 

Columbärium , Zödtengruft zu Schriesheim I, ri 

Goneordienfirhe zu Mannheim I, 95. \ 

Conferenz f. Ronf. | 

LTonſiſtorium für die Evangeliſch⸗Lutheriſchen J. 39. 


Cynonotus (Hundsvrucker) Pfaltzsraf Friedrich I von 
„ Gimmern Ih za2. 


D. 
Dapite bon Alzei 1, 56 fü pfatziſche Vaſallen 


9. 
Dedem, das Eder IV, 180. Ä 
Dentmäler der alten Deutfchen und Roͤmer u Kor 
bach I, 155. Schwezingen 196. auf dem beil. 
Berg 233. zu Schriesheim 271. Ogersheim IT, 
2358. Hert 445. Sodramfein Ste. Mei III, 
18. Waldbeckelnheim IV, 110. im Amt Wolfe 
fein 200. 
Deutſchorden zu Hohen-Sadfenheim I, 291. zu 
Weinheim 332. zu S$bersheim IH, 85. zuDper 
Mirspeinr 1560. Dppenheim 294. Einfiedel ıV, | 


Pr. Geographie: IV. d. X e 


\ 





514 Geden-Regifier. 


Dingtäge Der. Baugrafen. I, 73. 

Dominikaner gu Heidelberg I, 14T, 144. u & 
Lambrecht 11, 26r. Hochheim UI, 135. gie 

anau 138. 

Sudfeine zu Düdesheim II, or. 

Dunum, Eeltifched Wort I, 451 fq. 


ge. 
en Gbtei) datte eine Kapelle zu Denelberg 


8 (Klofter) dat Qüter zu Diendeim In, 60! 
egeticht, Prälzifches I, 40, | 
Eilftaufend' Sungfern-Pforte II, 328. 
Einfereiei bei Biegelpaufen I, 244. bei Hemd 


einen zu Wald-Midelbah 1, sı3. im & 
Lohrbach II, Log. "zu Mittel-Echefflenz 120. 
Stromberg III, 341. im Sanewald 430. 
RKheinboͤllen 447. 

Eiſenbammer und Schmelz III, 330, 349. 
iſenmenger, Sam. und Feremiag II, 193. 
rbfolgordnung,, Rupertinifche I, 18. 
rblehen der Burg Stale@ I, 11. 

Erbvertrag don Pavia I, 16, Kurf. Friedrichs 
Fir feinen Agnaten I, 23. 

Erzfchagmeifterei I, 28° oo 

Erstrucfeffenamt T, 28, 31. 


F. 
gabricen in Frankenthal II, 399 ſqq. 
Fahnlehen der Abtei add) I, 325, II, 364 
Falkenmeiſter I, 58 fq 
Falkenſtein, eine —— III, 2325, ko 
an Lotharingen IV, 254. 
Falkenſteinbſche Streitigkeiten I, 28, 32. 1II, 
Sofanenhaug I, 203. II, 358. 
Faß, grofed, zu Heidelberg I, 131. | 
daut oder Sost 1, 75. 


Sachen-Regiſter. | 515 
ehm- oder Sröigeriht zu Waltdorf 1, 67, 178. | 
gm. su in’der Pfalz J, 58. . 
Frais liche dder peinliche Hprigkeit I, 354. Ä | 
Fronziskaner-Moͤnche zu —8 — F, 138. zu 

Schwezingen 199. Mosbach II, 79. Sinsheim 
355, Serhersheim 424. zu Dppenheim II, 
291. zu Kreuznach EV, 45. zu Lautern 207. 
Iranken, ein Hauptvolk Deuiſchlands I 4. 
Branfenland , das heutige I, 7, u 
Branaöffee Ztächflinge- in der Pfatz 1, 350% w. 
221ſ. Wallonen. 
DE Mußndtifcher T,.90.. 18, a 
Sriedrichefäufe, ein Denkmal 1, 218. 
XIruchtbarkeit der Pfaͤlziſchen Sande I, * 
Faͤrſtendrunn zu Heidelberg I, 133. - 
©. 
1 Banerbfäaft zu Buntheim III, 120, real 
25. Nanftal 171, 
Bauen, Grafſchaften I, db. nn 
‚ Baugrafen des Elfenzgaues 1. 354, 
Gaviodurum, Gau-Odernheim Il, 3. - 
Gebäude der ganzen era l, 37» run 
Gefaͤu- Verwefer I. 76. 
Geiſtliche Verfaſſung in der Pfalz T, 37 
ee artungen und deren Dorgenzafl in der Pfalz I, 


Berne, , Baldungen in dem: Bosefifhen Gebirge 
„2 


Serktre im gryewad 1, 390. auf dem Hof Hil⸗ 
ih ‚fperg IV, 19 
Befundbad zu 2 ifenbaufen Il, 224. 
„Gefundbrunn bei Wisloch IT, 234. Zu Edenkoben 
II, 285. hei Rockenbauſen IV, 329. 
Blase bei Ziegefhänfen I, 244. bei Atzenthet 


— in er Andeler Bach V. an! | | 
x t: a 


516 Sachen-Regiſter. 


Goͤzengeſaz, eine milde Stiftung III, 400. 
Gorze, Abtei in Lotharingen, zu Pfedersheim 6 
test II, 126. Desfelben Gerechtſame zu Ztom 
beim III, aar. | 
Brabmäler, Pfalzgräfliche, zu Heidelberg I, 
zu Schönau I, 387. zu Mosbach II, 7. zu 6i 
mern Ill, 438. auf dem Remigsberg IV, , 
andere in Kreuznach 42. in Spanheim 87. 
Grabſchriften zu Borberg Il, so. zu St. lambr 
. 1, 263. zu Seebach 321. zu Lamsheim : 
Ingelheim III, 309. zu Ötterberg IV, 224, 
©rappmüple bei Dieteldhziw II, 219. — 
©revengericht zu Weingarten II, 216. 
Guſtav Adolf, König von Schweden I, 27, 
457. IV, 28. j . 


“ ». 

Haingeraiden II, 232, 414, 

Hamelsluͤte IV, 232. 

Hart (Bebirg) im Speiergaue II, 237. 
Haushofmeilter I, 53. 

Heberer, Mich. II, 193. 
Hecht im Kaiſerswog zu Lautern IV,-nor fq. 
Heiden-Mauer bei Kreuznach IV, a3 
Heiliggeiſtkirche zu Seibelber I, 3r. 
Heimgericht zu Reichenbach I, 484. 

Heinrich ‚der Lange von Braunfchweig „ erbä 

Pfalzgraͤfſchaft bei Rhein I, 10. 

Herzogen der Franken am Rbein I, 5 fqg 
Herzogthämer Neuburg und Gulbad I,aa 
Himmenroderkloſter zu Neuhofen begätert II, 
Hirſchhorniſche Lehen I, 37. £ 
Hochſtraſe, Nömifche, auf dem Hundsrude 


437. | . 
Sofgeriät, Kurpfälzifhes I, 67. II, 248. 
offammıer und deren Verrichtung I, 69, 
Hofmarſchaͤlke I, 47 fg. 
Hofmeiſter I, 43. 





Sahen-Regifier.. 517 


Döufrichter ’ Pfalziſche I » 66. 
Boffebreiber f. Notarius. 
dofſtaat, Kurpfaͤlziſcher, vormaliger und jeziger 1 , 


43- on 
Boftruchfefien der Pfalz I, 58. 
Bolzland,: Gericht Waldfifhbah TV, 258. 
Hoſpital zu Mannheim I, 105. Heidelberg 142. 
- Ddernheim III, 43. - Oppenheim 287, 293. zu 
Lautern IV, 206, 208. zu Kreuznach 35. 
Hubgericht zu Igelnheim II, 3013 Dackenheim III, 
212. Derſcheid 418. Alſenborn IV, 240. 
Huümpler, Neckerſchiffer zu Hasmersheim Il, 92. 
Bundgeding im Oberamt Simmern III, 458. 
Hunde tragen bie nach Enckenbach, ein Sprichwort 
J W, 239. u - nn 


%agd- und Forfimeifter, in der Pfalz I, 58. 

Jeſuiten zu Heidelberg I, 143. Neuſtadt II, 247. 
Ogersheim 359. Euſſersihal 519. Nieder-In- 
geindeim III, 310.pfaffenfchwabenheim IV, 


58. | Ä 
Jeita bei Heidelbers I, 133. 7 u 
Inſchriften zu Mannheim I, 90 fg. Borberg II, 

47. Bretten 193. Eppingen 207. an der Speier- 
bach 252. im Klofter Limburg 316. zu Ogers⸗ 
heim 358. Frankenthal 403. Billigheim 452. 
J Wolmesheim 495. Nieder-Ingelnheim III, 307. 
Bacharach 387. Kaub 404. 
4 zohanniter zu Haimbach II, 411. zu Hangenweis⸗ 
‚#9 heim III, 97. Sobernheim IV, 121. | 
alongelin, Kaſpar IV, 138. | 
Hubelmeſe zu Mannheim I, 92. 
1 


A, 


u Rammer [. Hoffammer., 
y Rummerberr l, 46. 
Kammermeifter I, 69. 


— 


Kfz 


518 Ä Sachen · Regiſter. | 
Kanal , Frankenthaler TI, 399, 402. . Landauer 


509. 

Kanzlei I, 64. 

Kanzler I, 60. 

Kapuziner zu Mannheim I, ve. Heidelberg 14a, 
Bretten II, 198. Neukadt 247. - Srantentbai 
405. Alzei III, 33. Bacharach 289. 

Karmeliten zu Mannheim I, rız. Heidelberg 140. 
Zeindeim 331. Simmern "ul 439, Kreuznach 

‚43 

Keller J, 76. " 

Kellerei Vaidea I, 334 

Kirchenrath,, Neformirter I, 38 fgq. 

Klaufe zu Dienheim III, 62. delle 153. Broi- 
Ferbau 215. Maria Preiser 4 437. Spanheim 
IV, 77. Niederhaufeg 143 

Königs-Leute, zur Burg Wisloch dienfibare Leibeis 
gene I, 237. zur Burg Oppenheim gehörige Hi, 

263. 


Rönia Zins au Obernpeim u ‚ 43. 
Konferenz-Winifterium I, 6 . 
Kreis-Direktorium (Ober-Nheinifges) l, 42. 
Kuchenmeifter I, . 
Kummerhaus zu  Baarad Il, 390. . 
Kupfererz zu Sobernheim IV, 120. Niederhaufen 
143. Velden; 387- 
Rupferhammer zu edergemänbe I, 339. Neuſtadt 
‚ 243. 


& 
» 


I. 
Landes-Megierung I, 64. u 
gandgericht, Mosbacher II, go. 
Landrecht J, 328. 
Landſchoͤffen und Siedeln I, 127. 
kandſchreiber I, 76. 
Landvoͤgte im Epeiergaue Ir, 227 fa 
Langhanns, oh: kubris 1; 278 . 





Sadjen-Regifter. \ 519 


Beben; Wormſiſches I, ır. Heßiſches 384. Yülie 

chiſches II, 96. gHornb achiſches 158. Koͤllni⸗ 
ſches 183. Strasburgiſches 218. Geldriſches 
242. Mainziſches 336. Trieriſches 392, HT. 
Bergifched 402. aerpunifäed IV , 386. 

Tehengericht zu Alzei III, Io, 

geibeigenfhaft der meiften Dörfer I, 73. 

Leyenbräche bei. Kaub III, 413. - 

Lußhard, ein Waldbezirt I, 185, 197. IT, 508. 

Lüzelftein, Grafſchaft, koͤmmt an die. Pfolz I, az, 

an Bweibräden 24. an Veldenz IV, 352. “ 
Sutzbach und Birkenfeld 353. 


w. 
Maleſizgang zu Schweigern II, 52. 
Maltheſer f. Zobanniter. .. 
Mannus, König der Deutſchen I, 87 87. 

Markomannen I, 2. . - 
Märferwald I, 509. I, | 
Darmorbräde im Obssami Stromberg II, 34% 
im Öberamt Kreuznach IV, 16. 

Meienfeld, Grafſchaft 1, 13 
Melac, Sranzöfifcher Seheräl I, 06. 

Melanchthon, Philipp IL, 193. 
Michaeldmartt bei Dürkheim IL, 325. 
Mort, Michel IV, 34. 

Mundat bei Beifendurg II, 408, 414, 462. 

- Münzflätte zu Weinheim I, 325. Wachenheim II, 

331. Oppenheim TI, 288. Bacharach 337 

Simmern IV, 411. 
Mutterſtatt (Johann von) zu Speier I II, 376. 


4. 
Naumburg, Eimburgifche Probftei N, 304 , 309 
Neuburg Herzogtum I, 33. 
Neue Hütte am Rhein 1, 112. 
Reaerſrom aͤndert ſein Bett 1, 206. 


a 


Kk4 


520 . Sachen- Regiſter. 


Notarius „Hofſchreiber oder Kanzler i. 60. 
Nothmanzen zu Frankenthal Il, 406. 


©, 

Oberamter, deren Entfefung und Obliegenbeit T. 
1% 

Obere Pfalz, wie fe entſtanden I, 13. ihre Schick 

fale 1, 28, 31. 

Dberzent f. Benten, 
. Dbleigut II, 388. 
| Ofterburger Gericht zu Rund IV, ag. 


P. 


Paedagogium zu Heidelberg I, x45. 
Palaſt, Koͤnigl. zu Mierftein It, 295. Rieder-Im 
gelbeim 303. Kreuznach IV, 24. 
Pallenz, alte III, 465. 
Papiermuͤhle zu Wa michelbech 1, 513. bei Rem 
ſtadt II, 243. 
Pechkies bei Kriegsfeld III, 254. 
Pfalzgraffchaft bei Rhein h 38, 37. eotbaringifße 
23. 
Pfalzſtein in Alzei IIL, 27. | 
Philipp, ein Priefter zu Zeile IT, 153. 
Phyſikaliſch-oͤkonomiſche Gefelſchaft W, 208.. 
Prann on ſttatenſer zu Lautern IV, 203. Enkenbach 


vhal Hl, 237.- 
Protonotarius f. Notarius. 


6. 


duicer zu Lobenfeld-I, 389. , 
Auecfſilber ·Bergwerke f. Bergwerke. 


— 


Sahen-Regifier. 581 


on, R. 
Ravenſtein, See I, 33. 
Raugrafenamt III, 

- Mebdorf, Kusufinereofter III, 466. 
Mechenfammer 1, 69. 
Mechenmeifter ibid. ce 
Meformirte Lehre I, 24. 

Meichd- und Kreiß-Unlagen I, 


Meichs-Kleinodien in Der Burg Frifets IT, iq. V 


187. 

Dreihe-Piamb fünften der Pfalzgrafen I, 17. HU, 
408. 

Meihs-Schulipeifen zu Oppenheim III, 286. In⸗ 
gelnheim 316. 

Reichstag zu Koͤlln II, 17. Oppenheim III, 270. 

Reichs⸗Verweſer, N falzeraf Heinrich I, ı2. Rus 
precht der esfte I, 17. Pfalsgraf Ruprecht der 
zweite I, ı8. Ludwig der dritte I, 19, 


—* der fünfte I, 27. Karl Ludwig 28. m 


Theodor 1745. I, 33. 
Reichs⸗Vikariat I, 32 fq. 
Meligions- Deelaration I, 320. 
Mefidenz nach Mannheim verlegt I, 97. u Bein: 

heim 328. 

Menhergehäge et Schwezingen I, 197. 
Nhabarbara-Pflanzung zu Kaͤferthal I, zır. 
Rdeinſtrom ändert feinen Lauf II, 360. 
Mpeinzof zu Mannheim I, ı21. Germersheim II, 

419, 423. Oppenheim III, 285. Bacharach 384. 

Raub 410. 

Ripuariſche Pfalz wird verpfändet I, 13, 
Rinerscricht zu Oppenheim III, 262. Ingelfeim 

315 1q. 

Nitterorden des heil. Hubertus I, 31. - 
Nitterfchule zu Selz II, 443. | 
Mömerftrafe bei Umſtatt II, 24. . 
Mömifche Bäder bei Stromberg II, ER 


5° 


AT Le — — —— 


Simonsgericht III, 48. 


322 Sachen-Regiſter. 


Roͤmiſches Kaſtel bei Kreuznach IV, 23. 

Rufus, zu Odernheim beigefezt IH, 43. 

Rupertiniſche Konflitution I, 18. f. Erbordanung. 

Ruͤxners Turnierbuch zu Simmern gedeudt II 
440: u 

| ©. 

Saal zu Ingelheim IT, 307. Stromberg 346. Bas 
charach 390. ı 

Salpeter-Pflanzung I, 216, zır. 

Salsbrunn zu Bear II, 260.: . > 
alzquelle zu Mosba 74. Bretten 195. 6 
er 322. bei Kreuznach IV, 3ı. 95 ei 

Sanct Undreagfift zu Köln III, 388. 

Sapienz in Heidelberg I, 128. Ä 

Sauerbrunn im Sauerthal III, 409. 

Säulen zu Nieber-Ingelfeim III, 304, 307. zu 
Schadbhauſen I, 38T. 

Schaͤfersſprung zu Bretten II, 198. 

Schentenamt der Pfalz I, 55. on 

Schirm- und Kaften-Bogteien der Pfalzgrafſchaft an» 
flebig I, 11. , 

Schultheifen f. Stadtfchufth, | 

Schulweſen in der Pfalz I, 40. 

Schwefelfied bei Krieasfeld III, 254. 

Selbsbottending Il, 81, 127. 

Siechenhaus bei Mosbach II, 258. zu Dadenheim 
III, 212. Oppenheim 293. Rheindiebach 398. 
Kreuznach IV, 35. fi Hofpital, - - N = 

©ilber-Erz III, 420. | | 

Eilder-Rämmerling I, 56. 


> 


Spende, milde Stiftung III, 4ao. 
Epinola, Ambrofius IV, 28. 
Staͤbler, eine Hofdienfifielle I, 54. . Ä 
Stabtfchultheifen zu Mannheim I, 125. Heidelberg 
148 ſq. Oppenheim III, 285. Lautern IV, 180, 


+ 


Saqher-Regiſter. | 523 


Sislbebet bei Ladenburg I, 459. Sei Schhußtern 
II, 167. bei Weingarten 214. 

S tallmeiſter, Hofdienfiftele I, 

Stappel-Recht zu Oppenheim 1, 288. 

Sirinkohlen zu Sobernheim IV, 120.: zu Feil ı6r. 

Sternſchanze bei Mannheim I, ı21. bei Heidelberg 


33. 

Stube des Zentgerichts I, 400. 

Stuͤber Bent I, 405 faq. Ä 

| C. 
zen haus zu Nederel; II, 809. Bretten. 10% Mus. 
bach 257. Mühlheim IHN, 111, 159. 

Kempefdof zu Oppenheim II, 293. 

Terrae Salicae zu Kodenhaufen IV, 315, a1. 

Thalgericht zu Sibeltingen II, 508. 

Zhiergarten bei Friedelsheim u, 310: bei Argen 
thal Ill, 452. 

Tbaͤrbiner, Hofdienſt I, 54. | | 

Torf, Zurf I, 3177. : 

Trierifche Vogtei veräuffert I, 13. IN, 465 fq. 

Zriuendeim, Johann Abt zu Spanheim IV, 71, 
81, 

Atd hlehamt, ein Erbleben I, 56 fq. durch das 
Alzeier Weistum erläutert TI, 9.. 

Truz⸗Bingen, ein Thurn an Der Nahe I, 189. 

Zruz-Raifer zu Heidelberg I, 133. - 

Zurnier zu Rieder-Ingelheim II, 306;. 

Qurnierbuch f. Ruͤxner. 

Zurnierfattel III, 312, 


1 d. 

Befdenz, Grafſchaft, kommt an die pfatz l. 39. WW, 
Veldenzifche Eisfegs-Btrtigteiten 1, 30%, 32. IV, . 
353» 


za4BSaachen. Regiſter. 

Velleda, eine Weiſagerin I, 133. 

Vertrag mit dem Hochflifte Worms I, 449, 47. 
mit Rurmainz I, 214. II, 118. mit dem God 
Rift Speier I, a1. II, 482. mit Birtenderg II 
184. mit Lotharingen III, 226. mit den Ndern 
arafen II, 380. mit den Grafen von Desenfeti 
Ill, 354. f. Erbvertrag. 

—* in der Pfalz I, 37. 

Vicedom am Rhein I, 65, y.” 81. im Oberam 
Neuftadt II, 233. . 

Ungeboden Ding der Saunen I, 275. 

Univerfität gu Heidelberg I, Ar. 

Vogtsjunker, im Kraich- und Elſenzgau I, 407. 

Uzlaͤde, f. Ausleute. 


W. 


Waffenſchmidte au Mosbach II, 73. Neuſtadt 243. 

Walfahrt bei Lampenhain I, 342. in Waltdorf 179. 
Lichtenklingen sı6. in Birkenhert II, 464. zu 
©t. Wernerskirche in Bacharach III, 389. nad 
Maria Meizborn 437. zur Nunkirche bei Bode 
nau IV, 74. zur Kirde Trumbach 1 IM- 

Walonen in der Pfalz I, 94. zu Schönau 350. 
St. Lambrecht 11, 261. Frankenthal 397. Or⸗ 
terburg IV, 224. 

Wein, ierfeiner TIL, 299. Monzinger IV, 128, 
Braunenberger 390. 

Weismaͤntler oder Wilhelmiten gu Mühlbach II, 
208. zu Fürftenthal III, 384. gu Mreranpfont 
IV, 110. 

Weistum von Alzei III, 3. - 

Wildbann, Königl. im Eifenzgaue I, 337. 

Wildfangsrecht I, 28. IV, 172. 

Wildelmiten f. Weigmäniler. 

Binand von Suse III, 140. 

Windhezer I, 

Binnendal, Hertgaftt, 33 


. 
r 


— — — — 


| Sachen⸗Regiſter. 525 
Minterhauch im Odenwald II, 135. I 


dirzburger Dioces in der Pfalz I, 360. 


WBüfengätes und Gericht Il, 123, 126. 
| 3 N 
. x 


enten und Sentgrafen I, gr. NKirchheimer ı 0 
B Schriesheimer 239. Medesheimer 353. Stuͤber 
Bent 405. Mosbacher II, go. Eberbacher 12% 


7 Dbeszent zu Lamsheim 350. 





Bweibrädifper Guuefiondftreit I, 32. 





\ 





Nachſchrift. 


SF ur werk des übrigen Naumd wi® ich die 
hoch bemerken,’ daß in den Böttinger gelebrrei 
Anzeigen bed Jahres 1786, & 418 uͤber den I Thei 
Des gegenwärtigen Verſuchs einer vollſtaͤndigen De 
fhreibung der Rurfürftt. Pfalz am Rheine, fich ein 
Beurtheilung finde, in welcher derfelbe ein vortrefli 
cher Anfang eines Werks genennet wird, das ſchor 
tängft vermiſſet worden ifl. Der Herr Verfaſſer, bei 
fet e6 ferner, „hat mit groſer Sorgfalt ale gedruckt 
„und mehrere ungedrudte Nachrichten benuzt, Durch 
die zweckmaͤſigſte Ordnung in einem fo fachreichen 
„, Banzen Licht und Deutlichfeit zu erhalten gewußt, 
„und felten der Wahrheit irgendwo verfehlt, wo es 
nicht etwa durch einen kleinen Einfluß politifcher 
„‚NRüdfichten geſchah.“ Dann folgen einige nicht 
fehr erhebliche Ausſtellungen, die wir unten furz bes 
antworten werden, und endlich der Schluß mit Die« 
fen Worten: | 
Es if fein Wunder, wenn ein Buch dieſer Art, 
ungeachtet des pünfilichften Fleiſes, womit es ges 
" „‚fammtet und ausgearbeitet wurde, hier und da noch 
„„beträchflihe VBerichtigungen leidet. Zum ewigen 
„Ruhm der Mannbeimer Akademie ſei e8 aber auch 
bier bemerkt , was mar Doc ältere Pfälzifche Bes 
ſchichte und ältere politifche Geographie Der Pfalz, 
„ebe Lamey un) Crollius in dieſem Fache zu ars 
7, beiten anfiengen; und was find fie nun gemorden ? 
Meine Abficht bei Verfertigung Diefed Werfd man 
eine andere, ald zu Ausfuͤllung einer fehr weſentli⸗ 


hen Lacke in der Pfaͤlziſchen Geſchichte Den Weg zu 


Bahnen, Wem dabei bekannt iſt, daß ich zu Samm⸗ 
tung der benöthigfien Huͤlfsmittel in Der Pfalz ſelbſt 


\ 


, ’ 


Umſtaͤnden ſich in ein folch wichtiges Sach eingetaffen, 
* —S das, Nothwendigſte beruͤhrt zu ba⸗ 
ben. Mit dieſer Borausfezung geſtebe ih gerne ein, 
daß mein Verſuch noch manche Berichtigung ‚und 
Verbeſſerung erfordere: deren i 


17 


aufgenommen, und bald wieder vereitelt worden iff. 


©.23 wird Das Succeſſionsrech | 
aichs Il unrichtig aus dem Teſtament ſeines Bruders 


und der Gunſt K. Karls V bergeleitet 
Antwort. Hier ift ein Zehler 


ganzen, da es durch fü 


eines Vaters Te 


nicht, fein Teftament heiſen fol. Nach 


folten beide Brüder, L 


udwig V und Sri 


t Des Kurf. Fried. 


des Ropiften vorge. 


ſtament, 
demſelben 
edrich I, 


nn 
—— -