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Full text of "Verzeichnis der Stifter und Klöster Niedersachsens vor der Reformation"

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Verzeichnis 

DER 

STIFTER UND KLÖSTER 

Niedersachsens 

VOR DER REFORMATION, 



• UMFASSEND DIE PROVINZ HANNOVER, DIE HERZOGTÜMER BRAUN- 

SCHWEIQ UND OLDENBURQ, DIE FORSTENTOMER LIPPE-DETMOLD 
UND SCHAUMBURQ- LIPPE, DIE FREIEN STÄDTE BREMEN UND 
HAMBURG UND HESSISCH -SCHAUMBURG. 



VON 




Dr. H. IjLOOGEWEG, 
ar(Jhivrat. 

litL-i^:: i: Ulf tVio' : 



HANNOVER UND LEIPZIG. 

HAHN'SCHE BUCHHANDLUNQ 

1908. 






Druck von Aug. Eberlein & Co., Hannover. 



/ 



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Vorwort. 



Ein Klosterlexikon für das heutige Deutsche Reich oder gar für 
alle einst zum Heiligen römischen Reiche deutscher Nation gehörigen 
Länder ist seit lange, man hann sagen seit fast zwei Jahrhunderten, 
der Wunsch aller, die sich mit der Deutschen Geschichte des Mittel- 
alters beschäßigen — und wird wohl vorerst auch noch ein frommer 
Wunsch bleiben. An Versuchen, ein solches Lexikon zu liefern, 
hat es nicht gefehlt, ich erinnere nur an Schamelius, Hirsching und 
Grote, Aber diese Versuche scheiterten aus verschiedenen Gründen, 
hauptsächlich wohl deswegen, weil die Arbeit für einen überhaupt 
nicht zu bewältigen war. Neuerdings hat Hauck in seiner Kirchen- 
geschichte Deutschlands den einzelnen Bänden Verzeichnisse der 
Klöster beigegeben, sich aber auf die Angaben über Gründung und 
Patrone nebst dazugehörigen Belegen beschränkt. In der Sitzung 
des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine 
zu Halberstadt 1865 wurde der Gedanke angeregt, ein Verzeichnis 
der deutschen Klöster aufzustellen und dessen Ausführung für höchst 
wünschenswert erklärt. Teilung der Arbeit sollte zum Ziele führen. 
Und schon im folgenden Jahre konnte Freiherr von Ledebur ein 
Klosterverzeichnis für die Diözesen Magdeburg und Merseburg und 
Wagner ein solches für Hessen -Darmstadt liefern. Aber schon 
vorher waren Bestrebungen hervorgetreten, für einzelne Gebiete oder 
Orden Klosterverzeichnisse anzulegen, andere verdanken vielleicht 
der Anregung des Gesamtvereins ihr Entstehen. Von den Arbeiten, 
die die Geschichte einzelner Orden behandeln und deren Klöster 
mehr oder weniger vollständig zusammenstellen, nenne ich beispiels- 
weise Pennoti und Zunggo für den Augustinerorden, Greiderer und 
Eubel für die Franziskaner, Janauschek für die Zisterzienser, 
Schon früh begann man auch in einzelnen Landschaßen Verzeich- 
nisse der Klöster der engeren Gegend anzulegen, als einer der ersten 



IV 

Steinbruch, der ein Lexikon für Pommern lieferte (1796). Viele 
andere Verzeichnisse sind seitdem gefolgt, teils eine Landschaft, 
teils eine Diözese umfassend, tvie die von v. Mülverstedt für die 
Provinz Sachsen, Hermann für Thüringen, Hasse für Sachsen- 
Altenburg, Sanier für Würtemberg, Link für die Diözese Würz- 
burg, Lindner für das Bistum Freising. Für manche Gegenden 
aber ist in dieser Beziehung noch recht wenig getan, für Nieder- 
Sachsen z. B. lag bisher bloss Suur's Geschichte der Ostfriesischen 
Klöster (1846) vor. Das ist zu bedauern, denn erst, wenn für alle 
Landschaften bezw. Provinzen oder Diözesen Klosterverzeichnisse 
vorhanden sind, wird es möglich sein, ein nach einheitlichen Grund- 
sätzen bearbeitetes Leodkon aller Klöster des Deutschen Reiches 
anzulegen. 

Die bisher erschienenen Klosterverzeichnisse weichen in der 
Anlage sehr von einander »ab, kaum eines ist nach gleichen Grund- 
sätzen mit einem andern gearbeitet. Auch das vorliegende verfolgt 
insofern seine eigenen Wege, als es sich keines der anderen direkt 
zum Vorbilde genommen hat. Die beachteten Grundsätze aber 
werden sich leicht erkennen lassen. Vor allem tourde Wert gelegt 
auf möglichste Vollständigkeit, wozu auch zu rechnen sind die viel- 
fachen Verweise der weniger üblichen Namen der Klöster auf den 
gebräuchlichsten (die abweichende Schreibweise desselben Namens 
tourde aber nur in einzelnen Fällen erwähnt). Sodann tourden 
kurz alle Daten verzeichnet, die für die Entwickelung des Klosters 
von Bedeutung sein mussten, als Gründung, Verlegung, Neubau, 
Änderungen des Geschlechtes der Insassen, des Ordens, der Kon- 
fession, und letzte Schicksale. Eine Erschöpfung des geschichtlichen 
Stoffes umrde also keineswegs angestrebt, sondern kurze Orientierung 
über das Wesentlichste in knapper Form. Ferner tourde die Lage 
nach den heutigen Kreisen und nach den mittelalterlichen Diözesen 
und, wo möglich, der Gründer und der Schutzheilige oder Patron 
angegeben. Von einer Aufzählung der Dignitare, der Güter und 
Patronate tourde aus naheliegenden Gründen abgesehen. Grund- 
sätzlich unberücksichtigt blieben die Kalandsbrüderschaften 
und die nach der Reformation entstandenen Ordensniederlassungen. 
Von der grossen Menge der mutmasslichen Klöster, me sie ältere 
Autoren (Arnds, Sonne, Rehtmeier), verleitet durch den Namen, urie 
Mönchhof u. dergl., aufführen und beim Mangel sicherer Kunde viel- 
fach den Templern zuschreiben, zourden nur diejenigen aufgenommen. 



für deren einstiges Dasein sich etwas Bestimmtes angeben oder an- 
nehmen lässt. 

Bei den Litteraturangaben wurde Vollständigkeit nur in Bezug 
auf die neuere Litter atur angestrebt, in der ja wohl immer auf die 
ältere verwiesen tvird. Die ältere Literatur tourde meistens nur 
dann herangeflogen, wenn sie noch nicht als veraltet oder überholt 
angesehen werden konnte, aber hierbei doch möglichst konservativ 
vorgegangen. 

Die Anordnung in der Litteratur udrd nicht immer befriedigen. 
Im Allgemeinen werden zuerst die Quellenwerke genannt, ihnen folgen 
die Abhandlungen oder Bücher allgemeinen Inhalts, die die ganze 
Geschichte der Stißungen (ofl nur recht kurz) behandeln, dann die 
selbständigen Monographien über das Kloster oder den Ort, sodann 
in chronologischer Reihenfolge diejenigen, welche einzelne Abschnitte 
aus der Geschichte des Klosters zum Gegenstand haben, zum Schluss 
diejenigen über Verschiedenes (Nekrologe, Dignitarienverzeichnisse^ 
Bau und Schule). Diese Grundsätze überall streng durchzuführen 
war oß recht schwer, zuweilen unmöglich. Es mag deshalb auch 
nicht als praktisch befunden werden, dass die Zeitschrißenaufsätze 
nicht den vollen Titel der Abhandlung geben. Der Wunsch nach 
Kürze war hier massgebend. 

Nicht Jeder tvird mit dem Gebotenen und den Grundsätzen 
einverstanden sein, und zweifellos wird dem einen nach dieser, dem 
andern nach jener Richtung mancher Wunsch unerfüllt bleiben; 
hier wird die Benutzung der angeführten Litteratur in den meisten 
Fällen zur Beantwortung der Fragen wohl genügen, soweit die Be- 
antwortung heute schon oder noch möglich ist. 

Zu dem Verzeichnisse nach den Orden möchte ich noch bemerken, 
dass hier keineswegs die Klarheit herrscht, toie es scheinen könnte. 
Besonders die Kanonissenstißer waren vielleicht weit zahlreicher, als 
hier angegeben wird, können aber nicht immer sicher als solche er- 
kannt werden, weil das Bestreben der Kurie, sie zu beseitigen oder 
einem bestehenden Orden zu unterstellen, schon im 12. Jahrhundert 
bemerkt werden kann (Schäfer, Die Kanonissenstißer S, 20 f). So 
werden unter den Benediktiner- und Augustinerklöstern und auch 
unter den Beginenkonventen noch manche sich befinden, die Ursprung- 
lieh Kanonissenstißer waren. Auch war eine strenge Scheidung 
zudschen Kollegiatstißern und Augustiner -Chorherren nicht immer 



V \. 



VI 



möglich, da nicht überall feststeht, ob und wann die Kollegiatstißer 
die Augmtinerregel annahmen. 

Die gleiche Unsicherheit gilt von dem Verzeichnis der Heiligen. 
Von dem Hervorheben des Hauptpatrones habe ich deshalb abge- 
sehen. Die offiziellen Patrozinien uncrden ofl schon früh durch 
andere Heilige^ deren Reliquien oder Gebeine in dem betreffenden 
Gotteshause beigesetzt tourden, verdrängt (Schäfer a. a. 0. S. 242). 
Die Zisterzienser und Dominikaner z. B. werden alle die h. Jungfrau, 
die Deutsch' Ordenskommenden st. Georg, die Minoriten st. Franziskus 
zum Patron gehabt haben; die Heiligen werden neben anderen kaum 
genannt und finden sich deshalb auch nicht überall im vorliegenden 
Verzeichnis erwähnt. 

So möge denn das Büchlein mit nmglichst grosser Anspruchs- 
losigkeit an die Öffentlichkeit treten. Ich glaube bestimmt, dass es 
vielen gelegen kommen wird und zwar auch manchem, der sich nicht 
speziell mit der Geschichte Niedersachsens beschäßigt. Erweist es 
sich als brauchbar und trägt es dazu bei, dem lang ersehnten 
Klosterlexikon des Deutschen Reiches das Erscheinen zu erleichtern, 
so ist sein Zweck im Wesentlichen erreicht. Ich bin gleichwohl 
davon überzeugt, dass ihm manche Änderung nicht schaden würde; 
ist es mir doch recht zum Beumsstsein gekommen, tme schtoierig 
schon die Bearbeitung des Stoffes auf diesem engen Gebiete ist Das 
Büchlein ist durchaus nicht so mühelos entstanden, tvie es auf den 
ersten Blick scheinen könnte. 

Jede Belehrung und Berichtigung werde ich dankbar entgegen- 
nehmen. 

Hannover, den 15. August 1908. 

Hooge^weg. 



J 



Inhaltsübersieht 



I. Alphabetisches Verzeichnis nach den Ortsnamen .... Seite 1—137 

n. Chronologisches Verzeichnis nach den Gründungsjaliren . „ 138—142 

III. Verzeichnis nach den Diözesen „ 143—145 

IV. Verzeichnis nach den Orden „ 146—150 

V. Verzeichnis der Heiligen (Patrone) „ 151—154 



I. Alphabetisches Verzeichnis 
nach den Ortsnamen. 



Abbingweer oder Abbenweer, Abbyngearve, Kreis Emden, 
Diözese Münster. Hier bestand eine Johanniterkomturei, über 
deren Stiftung nichts bekannt ist, wahrscheinlich erfolgte sie von 
Bürgsteinfurt aus. 1319 wird sie zuerst erwähnt. Mit der Zeit 
gelangte sie zu einer gewissen Wohlhabenheit und Bedeutung. 
1492 wurde ihr die Komturei Heiselhusen, 1499 die Komtureien 
Hasselt, Hesel und Boekzetel einverleibt. Das Haus bestand 
noch im Anfang des 16. Jahrhunderts, 1528 wird es das Schicksal 
der übrigen friesischen Ordenshäuser geteilt haben und durch 
Graf Enno von Ostfriesland säkularisiert worden sein. Die Güter 
wurden eingezogen, nachdem die letzten Insassen den Ort ver- 
lassen hatten. */ Ostfries. ÜB. I— IL Suur, Gesch. der ostfries. 
Klöster, S. 122—24. Arends, Ostfriesland und Harlingerland, S. 315. 
Houtrouw, Ostfriesland I, S. 441 ff. Reimers, Die Säkularis. der 
Kl. in Ostfriesl., S. 14. Mithoff, Kunstdenkmale VH, S. 24. 

Aehlm, Kreis Wolfenbüttel, Diözese Halberstadt, soll nach 
V. Ledebur im Correspondenzblatt des Gesamtvereins, 1866, S. 43, 
der Sitz einer Kommende der Tempelherren gewesen sein und 
ein Komtur 1306 daselbst genannt werden. Es handelt sich aber 
offenbar nicht um das jetzige Achim, wo die Templer nur Land 
besaßen, sondern um den jetzigen Tempelhof, ein Vorwerk von 
Hornburg. Dieser Ort hieß früher Tempelachem und im Gegen- 
satz dazu das jetzige Achim Osterachem. */ Die Bau- u. Kunst- 
denkm. des Herzogt. Braunschw. IH, S. 2. 

Ahlden, Alöten, Kreis Pallingbostel, Diözese Minden. Die 
Gründung des Kollegiatstiftes st. Johannis bapt. durch den Pfarrer 
Reinhold bekundet 1274 Bischof Otto von Minden. Reinhold war 
der erste Dechant. Das Stift wurde 1280 nach Neustadt a. R. 
und von dort 1295 nach Lübbecke (Rgbz. Minden) verlegt. *^* 
Westfäl. Urk. VI (Minden). Lüneburger ÜB. XV (Walsrode), 
S. 319 ff. Holscher, Beschreib, des vorm. Bistums Minden, S. 256. 
Mithoff, Kunstdenkmale I, 8. 144, IV, S. 11. 

Die KlOiter Nlederiaohieni. 1 



2 Aland — Amelnnxbom. 

Aland, Alandia, Insula, Ripa b. Mariae, Kreis Emden, Diözese 
Münster, war ein Prämonstratenser- Nonnenkloster. Die Gründung 
dürfte mit der von Langen etwa gleichzeitig erfolgt sein, also 
in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. 1255 ist der erste 
Propst nachweisbar. Es unterstand mit Langen dem Stifte in 
Marne bis 1374. Bis zur Reformationszeit lassen sich die Pröpste 
verfolgen. Ob das Kloster aufgehoben oder langsam eingegangen 
ist, kann nicht gesagt werden. 1565 befand es sich schon in der 
Auflösung. Die Gebäude sind jetzt in Privatbesitz oder Domäne. 
Nach dem Siegel des Konventes (Ostfr. ÜB. 26) war die h. Maria 
Patronin. */ Ostfries. ÜB. I — n. Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, 
S. 96—100. Reimers, Die Säkularis. d. Kl. in OstfriesL, S. 35. 
Houtrouw, Ostfriesland I, S. 446 fif. 

-^ Alfeld, Kreis Alfeld, Diözese Hildesheim. Das Franziskaner- 
kloster, das nach Woker hier bestanden haben soll, gab es nie, 
wahrscheinlich liegt eine Verwechslung mit Saalfeld in Thüringen 
vor. Der Pater Augustin von^feld, ein eifriger Feind Luthers, 
war nur aus Alfeld gebürtig. */ Woker, Gesch. d. Norddeutschen 
Franziskaner -Missionen, S. 27. Lemmens, Niedersächs. Franziö- 
kanerkl., S. 10. 

Altendorf s. Bischofsrode. 
Altenwalde s. Neuenwalde. 
Altkloster s. Buxtehude. 

8. Marienkamp. 

s. Marienthal, Kreis Norden. 

yAmelimxbom, Amelungesbrunne, Kreis Holzminden, Diözese 
/ Hildesheim. Das Klogla^r war den H. Maria und Martin geweiht 
und wurde vorJ.12?durch den Northeimer Grafen Siegfried von 
Homburg gegründet und mit Zisterziensermönchen aus Alten-Camp 
1135 besetzt. Es wurde das Mutterkloster von Marienthal, Riddags- 
hausen und Dobberan in Mecklenburg. 1568 wurde die Refor- 
mation eingeführt und im Kloster eine Schule gegründet. Das 
Kloster blieb aber noch kurze Zeit bestehen. 1629 — 31 war es 
von Mönchen aus Bredelar besetzt. Die Klosterschule wurde 
1760 mit der Stadtschule in Holzminden vereinigt, woraus sich 
das heutige Gymnasium entwickelt hat, dessen Direktor auch den 
Titel eines Priors von A. zu führen pflegt, während der Abtstitel 



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Appingen — Aspice. 3 

seit dem 17. Jahrhundert ohne Zusammenhang mit dem Kloster 
einem höheren Geistliehen verliehen wird. *** Riedel, Cod. dipl. 
Brandenburg., I, 1, S. 445 fif. Leukfeld, Antiq. Amelung. Gesch. 
d. Kl. Am. im Holzmind. Woehenbl., 1786 St. 45—8, 1792 St. 12. 
Stübner, Kirehenverfassung, S. 493. Hassel u. Bege, Geogr.-Statist. 
Beschreib, der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. ü, S. 290 flf. Winter, 
Die Cistercienser I, S. 33, II, S. 203. Janauschek, Orig. Cisterc, 
S. 38. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim I, S. 348 fif., 
II, 216 fif. Bertram, Gesch. d. Bist. HUdesheim I, S. 141, 166 fif., 
159, 200, 219, 224, 341. Beste, Gesch. d. Braunschw. Landes- 
kirche, S. 206—7, 241—2, 422. Dauber, Mitteil, aus der Ver- 
gangenheit des Gymn. in Holzminden. Dürre im Programm d. 
Gymnas. zu Holzminden 1876. Ders. in Zeitschr. f. Nieders. 1876, 
S. 179 fif. und 1877 S. Ifif. (Nekrolog). Koldewey ebenda 1868, 
S. 280. Nekrolog auch Zeitschr. f. westfäl. Gesch. 13, S. 280; 
vgl. Mecklenb. Jahrbücher IH, 34, und VI, S. 179 u. Lisch ebenda 
Xm, S. 116 fi[., XXH, S. 213 fif. V. Raumer in Ledeburs Archiv 
VIII, S. 305 fif. Günther, Die Klosterkirche zu A. Dohme, Die 
Kirchen der Cisterc, S. 57 u. 132. Pfeifer im Braunschw. Magaz., 
1898, 8. 10 fif. Die Bau- u. Kunstdenkm. d. Herz. Braunschweig 
IV, S. 110 fif. 

Appingen, Appinghum, Kreis Emden, Diözese Münster. Das 
Kl. wurde 1437 von Angehörigen des Hauses Cirksena gestiftet 
und gehörte den Karmelitern. 1465 wird ein Prior Heidenreich 
in Appingen genannt, der im Siegel die h. Jungfrau mit dem 
Christuskinde führt. 1497 werden »broders" daselbst genannt. 
Suur vermutet Johanniterkommende, doch liegt wohl die Annahme 
eines Bettelordens näher, zumal 1531 die Nonnen aus Dykhusen 
hier untergebracht wurden und D. zum Dominikanerorden gehörte. 
Das weitere Schicksal von A. ist nicht bekannt. */ Ostfries. 
ÜB. I— H. Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, S. 125. Houtrouw, 
Ostfriesland I, S. 621. Reimers, Die Säkularis. d. Kl. in Ostfriesl., 
S. 15 fif. 

Aspice, Asbike, Esbeck, Diözese Minden. Adam von Bremen 
m, 9 (Mon. Germ. SS. VH, S. 338) berichtet, daß Erzbischof 
Adalbert von Bremen (1064 — 72) in Aspice ein Kloster errichtet 
habe. Die Lage des Ortes steht nicht fest. Da er nach Adam 
zur Diözese Minden gehörte, darf man an Esbeck im Kreise 

1* 



4 Asselbnrg — Badbergen. 

Gronau, wie die Mon. es tun, nicht denken, denn dies war Hildes- 
heimiseh, eher an Esbeke, einen wüsten Ort bei Rehburg, von 
dem Erzbischof Liemar 1091 den Kalk zum Dombau bezog 
(Bremer ÜB. I, Nr. 24) und der noch 1314 Kirchdorf war (Calenb. 
ÜB. V, S. 89). Kam das Kloster wirklich zustande, so muß es 
bald wieder eingegangen sein. 

Asselbnrg^ Asleburc, Borchasle, Kreis Wolfenbüttel, Diözese 
Hildesheim, s. Wülfinghausen. 

Atens, Attindse, Kreis Budjadingen, Diözese Bremen. Die 
Gründung dieses Mönchsklosters liegt ganz im Dunkeln. Die 
Tradition knüpft die Entstehung an das Gelöbnis der Stiftung 
im Falle einer siegreichen Schlacht. Mit dieser dürfte die Nieder- 
lage gemeint sein, die die Bremer und Oldenburger durch die 
Rustringer im Juli 1368 in der Nähe von Atens erlitten. Nach 
Zerstörung der Friedeburg 1424 sollen die Güter dieser dem 
Kloster überwiesen worden sein. Doch gab es in Atens bis zur 
Mitte des 15, Jahrhunderts nur eine Kapelle. Das Kloster soll 
mit Benediktinern von st. Pauli in Bremen besetzt gewesen sein, 
doch 1517 gehörte der Prior dem Karmeliterorden an. Patrone 
waren Johannes evang. und baptist. Das Kloster wurde zur Zeit 
der Reformation aufgehoben und seine Güter eingezogen. ** 
Meiners, Die Kirchen des Stad- und Butjad.- Landes, S. 74 — 5. 
Sello, Städte u. Schlösser des Oldenb. Landes, in Niedersachsen 
I, S. 70 — 1. Ehmk, Gesch. d. Friedeburg im Bremer Jahrbuch 
III (1868), S. 69 ff. Kollmann, Statist. Beschreib, der Gemeinden 
des Herz. Oldenburg, S. 295. 

Baekenrode s. Marienrode. 

Badbergen, Kreis Bersenbrück, Diözese Osnabrück. Das 
Kloster für Regulirkanoniker wurde zu Ehren der H. Maria und 
Georg durch Bischof Konrad von Osnabrück 1235 gegründet, 
aber schon 1236 nach Quakenbrück verlegt, 1275 erfolgte die 
Verlegung von Quakenbrück nach Bramsche, 1489 die Rück- 
verlegung nach Quakenbrück. */ Osnabrücker ÜB. Moser, Osnabr. 
Gesch., herausg. v. Abeken. Sudendorf, Beitr. zur Gesch. d. Landes 
Osn., 8. 25 ff. Stüve, Gesch. des Hochstifts Osnabrück I, 97, 349ff., 
m, 16, 41. Dühne, Gesch. d. Kirchspiels Badbergen, S. 13 ff. 
Mithoff, Kunstdenkmale VI, S. 17 ff. 



Bardtowidc — Barthe. 5 

I^Bardowiek» Bardenwig, Kreis Lüneburg, Diözese Verden. 
Die Gründung dieses Kanonikerstiftes ist in Dunkel gehüllt. Die 
Nachricht, daß Karl d. Gr. ein Bistum in B. gegründet hat (785?), 
das unter Ludwig d. Fr. nach Verden veriegt wurde, wird sich 
nicht von der Hand weisen lassen. Patrone waren die H. Petrus 
und Paulus. Die erste urkundliche Bestätigung des Stiftes findet 
sich in einer undatierten Urk. des Bischofs Thietmar von Verden 
(t 1148). Die Weigerung der Kanoniker, die neue Lehre an- 
zunehmen, veranlaßte Herzog Ernst den Bek. 1531 die Güter des 
Stiftes einzuziehen. Die Kanoniker gingen in ihr Haus nach 
Lüneburg. Erst 1543 erfolgte der Vergleich, nach welchem das 
Stift bestehen blieb und Sitz und Stimme im Landtage behielt. 
Das Kloster wurde 1850 aufgehoben, der Klosterfonds trat in das 
gesamte Stiftsvermögen ein, die Pfründner erhielten feste Geld- 
renten. */ Meibom, Bardewicum. Schlöpken, Chroniken d. Stadt 
u. d. Stifts Bard. Frank im Hann. Magaz. 1818 St. 50. v. Hammer- 
stein, Bardengau, S. 203 ff., 456 fiT., 511 ff. Wichmann in Zeitschr. 
f. Niedersachsen 1904, S. 291 ff. Grote ebenda 1855, 8. 377. 
Wrede, Einführung der Reform, im Lüneburgischen. Mithoff, 
Kunstdenkmale IV, S. 15 ff. 

tParsinghaasen» Berkinge-, Berchingehusen, Kreis Linden, 
Diözese Minden. Stifter des Klosters waren die Brüder Graf 
Wedekind von Schwalenberg und Gottschalk von Pyrmont. B. 
war ein Doppelkloster nach der Augustinerregel und der h. Maria 
geweiht. Es entstand um 1193, die Mönche sind aber wahr- 
scheinlich nicht lange hier geblieben, 1270 ist es reines Nonnen- 
kloster. Bei dem sehr zügellosen Leben der Nonnen konnte um 
die Mitte des 15. Jahrhunderts Johannes Busch nur mit Mühe die 
Windesheimer Reform einführen. Nach der Reformation, die 
1543 Eingang fand, wurde es in ein adeliges Fräuleinstift ver- 
wandelt. *^* Calenberger ÜB. I (Barsinghausen), Ergänz, v. Schramm 
in Zeitschr. f. Nieders. 1858, S. 111 ff. v. Spilcker im Vaterland. 
Archiv 1833, S. 416 ff. Holscher, Beschreib, des vorm. Bist. Minden, 
S. 215—16. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim H, 
S. 446. Grube, Johannes Busch, S. 157 ff. Stedler, Beitr. z. Gesch. 
des Fürstent. Calenberg, Heft H— III. Mithoff, Kunstdenkmale 
I, S. 9—10. 

Barthe, Bartha, Kreis Leer, Diözese Münster, war ein dem 
h. Nicolaus geweihtes Prämonstratenser-Nonnenkloster. Über die 



Q Bassum — Bersenbrüok. 

Zeit der Stiftung steht nichts fest, jedenfalls erfolgte sie nicht 
vor dem Ende des 12. Jahrhunderts und wahrscheinlich von West- 
friesland aus. 1204 wird das Kloster zuerst genannt (Emo's 
Chron., Mon. Germ. SS. 23, S. 467). Es war keine reiche Stiftung; 
als der Orden das Sinken des Klosters erkannte, suchte er die 
Klosterbesitzungen in Groningen für sich zu retten; sie sollten 
dem Kloster Schildwolde übertragen werden. Dies gelang 1580, 
die Ansprüche der Grafen von Ostfriesland hatten keinen durch- 
schlagenden Erfolg. Der Konvent starb noch Ende des 16. Jahrh. 
aus, das Kloster wurde Armenasyl. Jetzt sind die Gebäude ver- 
schwunden, die Stelle versandet. ** Ostfriesisches ÜB. I. Suur, 
Gesch. der ostfries. Klöster, S. 101—103. Mithoflf, Kunstdenkmale 
VIT, S. 35, Arends, Ostfriesland u. Harlingerland, S. 181fif. Houtrouw, 
Ostfriesland I, 8. 182 ff. Reimers, Die Säkularis. der Kl. in Ost- 
friesland, S. 20, 46 ff. 

^Bassam, Bircsinum, Birsina, Bersen, Kreis Syke, Diözese 
Bremen. Das Kloster ist eine Stiftung des Hamburger Erz- 
bischofs Anskar, die Gründung fällt also in die Zeit 849 — 65. 
Es war den H. Viktor und Mauritius geweiht und von Benedik- 
tiner-Nonnen bewohnt. Die Reformation wurde 1538 eingeführt. 
Mit dem Aussterben der Grafen von Hoya 1582 kam das Kloster 
an das weifische Haus. Dieses ließ das Kloster bestehen; es ist 
noch jetzt adeliges Damenstift. *^* Adam, Gesta Hamb. pont, 
Mon. Germ. SS. VH, S. 296. Hoyer Urk.-Buch H (Bassum). 
V. Oeynhausen in Zeitschr. für Nieders. 1869, S. 357 ff. Mehliß, 
Gesch. u. Beschreib, der Stiftskirche zu B. Gade, Beschreib, d. 
Graf seh. Hoya u. Diepholz I, S. 181 ff. Mithoff, Kunstdenkmale 
V, S. 142 ff. 

Bergedorf^ Amt Delmenhorst, Diözese Bremen, s. Hude. 

Bersenbrfiek, Bersenbrugge, Kreis Bersenbrück, Diözese 
Osnabrück. Das Zisterzienser -Nonnenkloster war den H. Maria 
und Vincenz geweiht. Es wurde 1231 durch den Grafen Otto 
von Ravensberg-Vechta und seine Gemahlin Sophia, geb. Gräfin 
von Oldenburg, gegründet. Die Zuwendungen waren in der 
ersten Zeit sehr zahlreich. Über die Einführung der Reformation 
liegen bestimmte Nachrichten nicht vor, sie scheint nur vorüber- 
gehend gewesen zu sein. 1786 wurde das Kloster in ein 
weltliches Stift umgewandelt und besteht noch als Damenstiffc. 



Berwartshansen — Blankenbiurg. 



* * 



/ Osnabrücker ÜB. Moser, Osnabr. Gesch., herausg. v. Abeken. 
Stüve, Gesch. d. Hochstifts Osnabr. I, 25 ff., 416, U, 448 ff., 497, 
803. Dühne, Gesch. der Kirchen u. der Reform, im Fürstent. 
Osnabrück, S. 66 ff. Mithoff, Kunstdenkmale VI, S. 28 ff. 

Berwartshaasen, Kreis Northeim, Diözese Mainz. Die An- 
gabe Sonne's, Beschreibung des Königr. Hannover V, S. 52, daß 
hier im 11. Jahrhundert Berward von Medem ein Nonnenkloster 
gestiftet habe, kann nicht belegt werden. Es fehlt jede weitere 
Nachricht hierüber. 

Betzingerode^ Bess-, Besc- usw. s. Marienrode. 

Blschofsrode^ Kreis Ufeld, Diözese Mainz. Das Zisterzienser- 
Nonnenkloster wurde 1238 von Graf Dietrich von Hohnstein ge- 
gründet, aber 1293 von den Anhängern Adolfs von Nassau zerstört 
und in Altendorf, einer Vorstadt von Nordhausen, wieder auf- 
gebaut. 1525 wurde es im Bauernkriege verbrannt. */ Pörstemann, 
Gesch. d. Stadt Nordhausen I, S. 42, 56, 58, H, S. 43 Nr. 41. 
Sonne, Beschreib, d. Königr. Hann. V, S. 23. Läncher, Gesch. 
d. gräfl. Häuser Wernigerode usw., S. 72 u. 83. Winter, Die 
Cistercienser II, S. 35. Mithoff, Kunstdenkmale H, S. 7. 

Blsclioperode, Biscopingherode, Bisperode, Fürst. Schaum- 
burg, Diözese Minden, lag bei Stadthagen. Über das Zisterzienser- 
Nonnenkloster hierselbst ist nur bekannt, daß es 1230 nach Alt- 
Rinteln am rechten Weserufer und bald darauf in die Stadt 
Rinteln verlegt wurde. Vgl. Rinteln. *^* Mooyer, Die vorm. 
Grafsch. Schaumburg, S. 17. Wippermann, Regesta Schaumburg. 
Holscher, Beschreib, des vorm. Bist. Minden, S. 164. Winter, 
Die Cistercienser H, S. 62. 

^lankenborg^ Kreis Blankenburg, Diözese Halberstadt. Ende 
des 12. Jahrhunderts machte Graf Siegfried IL von Blankenburg 
den Versuch, in der Stadt Bl. ein Zisterzienser-Nonnenkloster zu 
gründen. Da der Ort nicht geeignet erschien, so räumte Bischof 
Gardolf von Halberstadt die Jakobikirche in Halberstadt ein, die 
Graf Siegfried reich beschenkte. Um die Mitte des 13. Jahrh. 
entstand in Bl. aber ein solches Kloster zu Ehren des h. Bartho- 
lomäus und zwar für beide Geschlechter, bis 1305 die Mönche 
entfernt wurden. 1532 wurde das Kloster aufgehoben und die 
Insassen auf Leibrente gesetzt. 1548 waren diese ausgestorben, 



8 Blankenburg — Blomberg. 

die Güter wurden vom Landesherrn eingezogen, später eine 
Schule hineinverlegt. *^* ÜB. des Hochstifts Halberstadt, herausg. 
V. Schmidt. Winter, Die Cistercienser II, 8. 75. Stübner, Denk- 
würdigkeiten des Fürstent. Blankenburg I, S. 68. Leibrock, 
Chronik der Stadt u. des Fürstent. Blankenburg I, 8. 311, 11, 
8. 324 ff. Steinhoff, Gesch. der Grafsch. Blankenburg u. des Kl. 
Michaelstein. Ders. in Zeitschrift des Harzvereins 1885, S. 110 ff., 
1886, S. 286ff. V. Mülverstedt a. a. 0. 1870, S. 220ff. Dege, 
Beitr. zur Gesch. des Gymnas. in Bl. 

Kreis Oldenburg, Diözese Bremen. Das Kloster wurde 



1294 durch Meinhard von Bederkesa, Erpo von Luneberg, Erpo 
von Lienen, Dietrich von Wersebe und Johann von Stelle in 
Scapen gegründet, erhielt aber sofort den Namen Blankenburg 
und wurde mit Nonnen des Dominikanerordens besetzt. Patronin 
waren die H. Anna, Maria, und Johannes der Täufer. Graf 
Anton I. von Oldenburg zog während der Reformation die Güter 
als gräfliches Vorwerk für sich ein, aber sein Enkel Graf Anton 
Günther verwendete 1632 die Klostergüter zur Errichtung eines 
Armen- und Waisenhauses, das in allmählicher Umwandlung 
nunmehr zu einem Asyl für unheilbare Irre geworden ist. *^* 
Strackerjan, Das Kl. Bl. im Gesellschafter 1882, S. 174 ff. Schaum- 
burg im Jahrbuch f. d. Gesch. des Herz. Oldenburg VII, S. 52. 
V. Halem, Gesch. des Herzogt. Oldenburg I, S. 222, 461—2, II, 
S. 79, 306, 405. Kollmann, Statist. Beschreib, der Gemeinden des 
Herz. Oldenb., S. 452f. 

Blanhaas s. Langen. 

Blombe^, -berch, Blomenberg, Fürstentum Lippe, Diözese 
Paderborn. Das Augustiner-Mönchskloster zum h. Leichnam wurde 
an der Stelle der durch den Edeln Bernhard zur Lippe über 
einem wohltätigen Brunnen 1462 dem h. Georg errichteten Kapelle 
1468 erbaut und 1469 durch Bischof Simon von Paderborn be- 
stätigt. Es wurde mit Mönchen aus Möllenbeck besetzt. 1532 
fand die Reformation Eingang, die Güter wurden von dem Kon- 
vente z. T. schon 1533 verkauft und das Kloster löste sich auf. 
Der letzte der Mönche starb 1570. Die Klosterkirche ist jetzt 
Pfarrkirche. *^* Dolle, Bibl. bist. Schaumburg., S. 284. v. Donop, 
Beschreib, der Fürst. Lippischen Lande, S. 90. Lippische Re- 



Bloming ~ BörsM. 9 

gesten IV. Holscher in Zeitschr. f. westfäl. Gesch. 37 II, S. 66 ff. 
Petri in Vaterland. Blätter I (1844) N. 27, 30-32, 49. Dreves, 
Gesch. der Kirchen, Pfarren usw. des Lipp. Landes, S. 242 ff. 

Bloming, Blumenkloster, s. Osnabrück, Beginen. 

Bockenem s. Hachum. 

Boekzetel, Bowkesete, Bockesaete, Kreis Aurich, Diözese 
Münster, war der Sitz einer Johanniterkommende, die Burg- 
steinfurt unterstand und von dort aus wohl auch gegründet 
worden ist. Sie wird nur in zwei Urkunden der Jahre 1319 und 
1499 erwähnt. Im letztgenannten Jahre wurde sie mit dem Hause 
Abbingweer vereinigt. Im 16. Jahrhundert haben die Grafen von 
Ostfriesland die Güter eingezogen. *^* Ostfries. ÜB. I, Nr. 48, 
II, Nr. 1646-7. Suur, Gesch. d. ostfries. Klöster, S. 121. Mithoff, 
Kunstdenkmale VII, S. 40. Houtrouw, Ostfriesland II, S. 140, der 
S. 133 eine von dieser verschiedene Johanniterkommende in 
Broekzetel ö. von Aurich annimmt. 

Börstel, Borstlo, Kreis Bersenbrück, Diözese Osnabrück. 
Das Kloster, auch Vallis rosarum, Rosenthal, genannt, wurde vor 
1246 (1244?) durch die Grafen Johann und Otto von Oldenburg 
für Zisterziensemonnen in Menslage (s. das.) gegründet und der 
h. Maria geweiht. 1250 erfolgte die Verlegung nach Börstel mit 
der Bestimmung, daß es fortan Marienberg heißen solle. Die 
Reformation wurde Ende des 16. Jahrhunderts langsam und ge- 
räuschlos durchgeführt. Im westfälischen Frieden säkularisiert, 
blieb es von allen Klöstern des Stiftes Osnabrück allein der 
evangelischen Konfession erhalten, doch mit zwei katholischen 
Präbenden. 1811 wurde es unter westfälischer Herrschaft auf- 
gehoben, aber 1813 wiederhergestellt. Es besteht noch als 
adeliges Damenstift. *^* Osnabrücker ÜB. v. Halem, Gesch. d. 
Herzogt. Oldenburg I, S. 224. Sudendorf, Beitr. zur Gesch. des 
Landes Osnabrück, S. 15 ff. v. Düring in Mitteil. d. bist. Ver. 
XVm, S. 161ff., XIX, S. Iff., XX, S. la u. Oncken a. a. 0. 
XIX, S. 207—9. Niemann, Gesch. d. Amts Kloppenburg, S. 236 ff. 
Willoh, Gesch. d. kathol. Pfarreien im Herz. Oldenburg V, S. 170, 
188ff., 212, 344. Stüve, Gesch. d. Hochstifts Osnabrück I, 94. 
Dühne, Gesch. d. Kirchen u. d. Reform, im Pürstent. Osnabrück, 
8. 95—7. Mithoff, Kunstdenkmale VI, S. 33 ff., 89 ff. 



10 Bohndorf — Bramsche. 

Bohndorf s. Medingen. 

Bokelesch, Kreis Priesoythe, Diözese Osnabrück. Im Jahre 
1319 (Ostfries. ÜB. I, Nr. 48) wird Bokeleske als Sitz einer Jo- 
hanniterkommende genannt, die dem Komtur in Burgsteinfurt 
unterstand. Friedländer konnte die Lage nicht feststellen, Hayen 
erklärt es mit Bokelesch im Saterlande und weist die Behaup- 
tung, daß die Johanniter erst nach Aufhebung des Templerordens 
in den Besitz dieser Kommende gekommen seien, zurück. Weitere 
Nachrichten fehlen. Doch überdauerte die Kommende die Re- 
formationszeit, weil es im Münsterschen Hoheitsgebiet lag. Erst 
1806 wurde sie vom Großherzog von Berg zur Domäne gemacht, 
1810 nahm der Herzog von Oldenburg davon Besitz und be- 
stimmte die Einkünfte zu katholischen Kirchen- und Schulzwecken. 
*^* Ostfries. ÜB. Hayen, Die Johanniter im Oldenburgischen, 
Jahrb. f. Gesch. d. Herz. Oldenburg IV, 13fif., 32flf. Kollmann, 
Statist. Beschreib, der Gemeinden des Herz. Oldenb., S. 630. 
Willoh, Gesch. der kathol. Pfarreien im Herzogt. Oldenburg V, 
S. 403, 487 ff. 

/Bokla, heute Neubokel, Kreis Gifhorn, Diözese Hildesheim. 
Hier gründete 1162 Liemmar, Dienstmann des Herzogs Heinrich, 
ein Mönchskloster zu Ehren der h. Maria, das der Bischof Heinrich 
von Minden in Gegenwart des erblindeten Bischofs Bernhard von 
Hildesheim weihte. Bischof Bernhard fügte den Schenkungen 
Liemmars noch andere hinzu. Das Kloster wird später nicht 
mehr genannt. Den Ort finden wir später im Besitz des Klosters 
Marienrode (Meibom III, 377, Leibniz H, 697), das ihn durch die 
Mönche von Isenhagen erhielt. */ ÜB. d. Hochstifts Hildesheim 
I, 280. Sudendorf, ÜB. I, Nr. 1. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. 
Stadt Hildesheim II, S. 213. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesh. I, 
S. 159f. Manecke, Beschreib, d. Pürstent. Lüneburg II, S. 238, 243. 
Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 219. 

Boyingeliiisen s. Escherde. 

Bramsche, Kreis Bersenbrück, Diözese Osnabrück. 1275 
wurde das Kanonikerkapitel von Quakenbrück hierher verlegt, 
1489 aber siedelte es wieder nach Quakenbrück über, da das 
schlechte Verhalten der Geistlichkeit keine Aussicht auf Besse- 
rung der Verhältnisse des Stiftes gewährte. *** Osnabr. ÜB. 



Braunsohweig. H 

Sudendorf, Beitr. zur Gesch. des Landes Osnabrück, S. 25flF. 
Stüve, Gesch. d. Hochstifts Osnabrück I, S. 121, 455. Dühne, 
Gesch. der Kirchen u. Reform, im Fürstent. Osnabrück, S. 41flf. 
Mithoflf, Kunstdenkmale VI, S. 35flf. 

j^raiinscliweig, Kreis Braunschweig, Diözese Halberstadt. 
1. Das Kloster st. Aegidii wurde durch Gertrud, Tochter des 
Brunonen Ekbert, zu Ehren der h. Maria gestiftet und mit 
Benediktinermönchen besetzt. Die Kirche wurde 1115 eingeweiht. 
Später werden auch die H. Autor, Aegidius und Johannes evang. 
als Patrone genannt. Zur Zeit der Reformation wurde es auf- 
gehoben und seine Güter zum Teil den Kirchen und Schulen der 
Stadt, zum Teil der Universität Helmstedt überwiesen. 1615 
wurden die leeren Gebäude den Beginen des Hospitals st. Leon- 
hardi in der sogen. Clus vor der Stadt eingeräumt, also nicht 
zum Nonnenkloster, sondern zum Armen- und Krankenhaus ge- 
macht. In westfälischer Zeit zog man die Güter des Stiftes ein, 
die Kirche, seit 1718 Garnisonkirche, wurde profanen Zwecken 
übergeben. */ Annales st. Aeg. Brunsv. in Mon. Germ. SS. XXX, 
S. 6flF., vgl. auch XH, S. 315fif. ÜB. der Stadt Braunschweig 
II— III. ÜB. des Höchst. Halberstadt 1, 139. Rehtmeyer, Kirchen- 
gesch. I, S. 46flf., 211 ff., III, 105. Ribbentrop, Beschreib, von 
Braunschw. II, S. 224. Stübner, Kirchenverfass., S. 491. Braun- 
schweig. Anzeig. 1757 St. 85 (die Äbte). Hassel u. Bege, Geogr.- 
Statist. Beschreib, d. Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. I, S. 351 ff. 
Dürre, Gesch. d. Stadt Br., S. 502 ff., 589—90. Lüntzel, Gesch. 
d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim I, S. 377, H, S. 81. Minis, Die 
Egidienkirche, in Br. Magaz. 1827 St. 48—9. P. J. Meier u. Stein- 
acker, Die Bau- u. Kunstd. d. Stadt Br., S. 17. Schiller, Die 
ma. Architektur Br.. S. 119 ff. Beste, Gesch. d. Braunschw. Landes- 
kirche, S. 361, 564. Abt Bertold Meiers Legenden, herausg. v. 
Hänselmann. Die Reformation in der Stadt Br. in Katholik 1879, 
S. 373 ff , Br. Magaz. 1851 St. 27—8, 1852 St. 48—9. Hessen- 
müller, Heinr. Lampe. H. Meier, Die Straßennamen der Stadt 
Br., 8. 11, 67 ff 

Diözese Hildesheim. 2. Die Alexianer, Zellenbrüder, 

Trollbrüder oder willigen Armen, eine Genossenschaft von Laien 
zur uneigennützigen Pflege von Kranken, fand 1473 bei Gelegenheit 
einer verheerenden Pest Aufnahme und wurden auf dem Damme 



12 Branasohweig. 

gegenüber dem kleinen Damme (im „Schwanennest*) angesiedelt 
Zur Zeit der Reformation starb die Brüderschaft aus, das Alexius- 
haus wurde 1676—8 mit dem Marienhospital (1246 gegründet) 
vereinigt zu einem Zucht- und Werkhaus, später Irrenanstalt. */ 
Rehtmeyer, Kirchengesch. I, 213 flf. Bode im Braunschw. Magaz. 
1831, 8. 623 flf. Sack ebenda 1863 St. 51—52. Dürre a. a. 0., 
S. 601 Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I, S. 419. Beste 
a. a. 0., S. 399, 418. H. Meier a. a. 0., S. 36. 

Diözese Hildesheim bezw. Halberstadt. 3. Das erste 



/ Beginenhaus gründete hier bei st. Peter Johann Paber gen. 
von Münstedt. Bischof Siegfried von Hildesheim bestätigte die 
Stiftung 1290. Im 14. Jahrhundert entstanden andere Beginen- 
konvente, nämlich vor 1316 der Alte Konvent hinter den 
Brüdern, 1326 der Annenkonvent, gegründet von Ritter Ludolf 
von Veitheim, der Neue Konvent gegenüber den Franziskanern, 
1331 zuerst erwähnt, der Lessenkonvent, 1353 von Albrecht 
von Lesse gestiftet, das Beginenhaus des Achatius vom Damm 
1408, der Große Konvent, ebenfalls eine Stiftung der Familie 
vom Damm, 1401 wird ein Beginenhaus beim Magnuskirchhof 
genannt (jetzt Riekensche Stiftung) u. a. Eine mit Beginen oder 
Klausnerinnen bewohnte Klause bestand in der Clus beim Siechen- 
hause st. Leonhard vor der Stadt. Diese wurde 1615 nieder- 
gebrannt und die Klausnerinnen in das Aegidienkloster auf- 
genommen (vgl. st. Aegidü), Spital und Kirche blieben erhalten. 
Mit dem Hospital st. Jodoci ist schon seit der ersten Einrichtung 
ein Beginenhaus in Verbindung gebracht worden. *^* ÜB. d. Stadt 
Braunschweig II, 363. Rehtmeyer, Kirchenhist. der Stadt B. I, 
S. 213 flf., Braunschw. Kirchenhist. I, Suppl., S. 61. Dürre a. a. 0., 
139, 589—90, 596, 598 flf. Hänselmann, Das Siechenhaus zu 
st. Leonhard im Braunschw. Magaz. 1900, Nr. 1 — 3. Bertram 
a. a. 0., S. 309. Beste a. a. 0., S. 435. H. Meier a. a. 0., S. 56, 
65, 69, 89, 108. 

/ Diözese Hildesheim. 4. Das Blasiistift. Der Brunone 

Graf Ludolf und seine Gemahlin Gertrud stifteten um 1030 auf 
der Burg Dankwarderode eine Kirche, die Bischof Godehard zu 
Ehren der h. Maria, des h. Kreuzes und der h. Petrus und Paulus, 
Johannes bapt., Blasius u. a. einweihte. 1173 begann Heinrich 
der Löwe an der Stelle dieser Kirche den Bau des Domes, den 



BramiBchweig. 13 

Bischof Adelog von Hildesheim 1188 weihte, dann 1226 Bischof 
Konrad II. noch einmal zu Ehren der gen. Heiligen und des 
h. Thomas von Canterbury. 1542 wurde die Reformation vor- 
übergehend und 1553 endgültig eingeführt. Die Kirche (Dom) 
wurde Pfarrkirche. Die westfälische Regierung zog die Güter 
als entbehrlich ein. V Registrum eccl. st. Bl. bei Wedekind, 
Noten I, S. 427 flf. Annales st. Blasii Brunsv. in Mon. Germ. 
SS. XXIV, S. 82P . Notae a. a. 0., S. 826 flf. ÜB. der Stadt 
Braunschweig. Ribbentrop a. a. 0. H, 217 flf. Stübner a. a. 0., 
S. 479. Rehtmeyer, Braunschw. Kirchengesch. I, S. 84 flf., II, 203. 
Hassel u. Bege a. a. 0. I, S. 347 flf. Dürre a. a. 0., S. 380 flf. 
Lüntzel a. a. 0. I, S. 207, II, 254. Bertram a. a. 0. I, S. 94, 121, 
197flf., 237, 340, 361, 427. Beste a. a. O., S. 52flf., 564, 586. 
Dürre in der Zeitschr. d. bist. Ver. f. Nieders. 1884, S. 67 flf. u. 
1886, S. Iflf. Braunschw. Anzeig. 1749, St. 59 u. 67 (die Pröpste). 
Br. Magaz. 1815 St. 1—2 (die Pröpste), 1817 St. 36—38, 41—45 
(Vikariatspräbenden). Schiller, Die ma. Architektur Brschw., 
8. 10 flf. Görges, Der st. Blasiusdom zu Br. Meier u. Steinacker 
a. a. 0., S. 8 flf. Bethmann in Westermanns Monatsheften X (1861), 
S. 526 flf. L. Winter, Die Burg Dankwarderode in Br. 

Diözese Hildesheim. 5. Das Kanonikerstift st. Cyriaci ly 



entstand zur Zeit des Bischofs Hezilo von Hildesheim (1050 — 79) 
südlich von der Altstadt. Als Stifter wird der Brunone Ekbert H. 
genannt, als Patrone die H. Cyriacus und Quirinus. Die Ein- 
führung der Reformation erfolgte 1542. Die Kirche wurde, bei 
der Belagerung der Stadt durch Herzog Heinrich den Jüngeren, 
1545 von den Bürgern zerstört. Den Kanonikern, die die evan- 
gelische Lehre annahmen, wurden in der Stadt Häuser angewiesen, 
auch erhielten sie die Johanniskapelle im Kreuzgange des Blasü- 
stiftes zur Abhaltung der Kapitel. In der westfälischen Zeit 
wurden die Güter eingezogen. *^* ÜB. der Stadt Br. Ribbentrop 
a. a. 0. II, S. 222. Stübner a. a. 0., S. 482 flf. Rehtmeyer, 
Kirchengesch. I, S. 31 flf. Hassel u. Bege a. a. 0. I, S. 349 flf. 
Braunschw. Anzeig. 1749 St. 48. Dürre a. a. 0., S. 419 flf. Lüntzel 
a. a. 0. II, S. 255. Bertram a. a. 0., S. 121. Beste a. a. 0., 
S. 52 flf., 564, 568. 

Diözese Halberstadt. 6. Die Dominikaner oder 

Pauliner erhielten 1807 durch die Herzöge Albrecht den Fetten 



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^^ 



14 Brannschweig. 

und Heinrich den Wunderlichen die Erlaubnis, einen Platz in 
der Stadt zu kaufen und darauf eine Ordensniederlassung zu 
gründen. Der Bau begann sofort, die Einweihung soll aber erst 
1343 durch Bischof Albrecht von Halberstadt zu Ehren des 
Apostels Paulus und des h. Thomas von Aquin erfolgt sein. Nach 
der Einführung der Reformation verließen die Mönche 1529 gleich- 
zeitig mit den Franziskanern die Stadt. Den Garten mit einem 
darin gelegenen Hause verkaufte 1570 der Rat der Stadt der 
Gemahlin des Herzogs Julius, Hedwig. Im Kloster wurde die 
Katharinenschule eingerichtet; nach deren Verlegung auf den 
Hagenmarkt 1712 ließ Herzog Anton Ulrich das Kloster zum 
Zeughaus ausbauen. *^* H. Meier, Die Straßennamen d. Stadt B., 
S. 18, 90, 92. Rehtmeyer a. a. 0. L, S. 182ff. Dürre a. a. 0., 
8. 139, 528 flf. Einleit. zu Bugenhagens Kirchenordn., herausg. v. 
Hänselmann. Beste a. a. 0., 8. 398. Schiller a. a. 0., S. 147 ff. 

Diözese Hildesheim. 7. Die Niederlassung der Fran- 



ziskaner entstand vor 1231, in welchem Jahre das Kloster schon 
vorhanden war. An Stelle der alten kleinen Kirche wurde seit 
etwa 1343 durch fromme Spenden das neue Gotteshaus, die 
Brüdemkirche, gebaut. Patrone waren die H. Maria, Franziskus 
und Bemward. Nach Einführung der Reformation in Br. ver- 
ließen die Brüder 1529 die Stadt außer einem, Konrad Fröhlich, 
der zur neuen Lehre übertrat und Pastor an der Andreaskirche 
wurde. Die Kirche wurde als Pfarrkirche dem lutherischen 
Gottesdienste und der Gemeinde der Ulricikirche auf dem Kohlen- 
markte, die der Rat 1544 abbrechen ließ, überwiesen. *** ÜB. d. 
Stadt Br. Urk.-Buch des Höchst. Halberstadt I, Nr. 628. Jordanus 
de Giano cap. 36 in den Abhandl. der sächs. Akad. d. Wiss., 
phil.-hist. Abtl., 1870. Rehtmeyer a. a. 0. I, S. 184 ff. Dürre a. 
a. 0., S. 523 ff. Schiller a. a. 0., S. 150 ff. Lüntzel a. a. 0., 255. 
Bertram, S. 240, 340. Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkl., 
S. 4, 57 ff. Banasch, Die Niederlass. der Minoriten zw. Weser u. 
Elbe, S. 11 ff. Braunschw. Magazin 1849, S. 170 ff. Beste a. a. 0., 
S. 52. H. Meyer a. a. 0., S. 31— 2, 112. Meier u. Steinacker 
a. a. O., S. 23. 

Diözese Hildesheim. 8. Die Annahme, daß der Jo- 



\/ hanniterorden schon durch Heinrich den Löwen nach dessen 
Rückkehr aus Palästina (1173) den sogen. Johannishof erhielt, 



Brannschweig. 15 

ist nicht unwahrscheinlich, doch urkundfich nicht erwiesen. Er- 
wähnt wird das Hospital der h. Maria und Johannes des Täufers 
urkundlich zuerst 1224. Als Tag der Kirchweihe galt der Sonntag 
Misericordias dorn. Nach der Reformation stand die Kirche bis 
1543 leer und wurde 1572 dem evangel. Gottenßdienst geöffnet. 
Nach der Eroberung der Stadt 1671 wurde sie Garnisonkirche 
bis 1718, im siebenjährigen Kriege benutzten sie die Franzosen 
als Lazaret und verwüsteten sie 1758 arg. 1784 wurde sie an 
Privatpersonen verkauft und abgebrochen. Sie stand da, wo 
jetzt das früher der Reichsbank, nunmehr der Postverwaltung 
gehörige Haus. Das Hospital war seit der Reformation in ein 
Beginenhaus verwandelt und ging 1755 in Privatbesitz über. */ 
Rehtmeier a. a. 0., S. 137 ff. Dürre a. a. 0., S. 532 ff. Beste a. 
a. 0., S. 100, 361, 435. 

Diözese Hildesheim. 9. Das Kreuzkloster vor dem ^ 

Petritore auf dem Rennelberg (Mons cursorum) soll 1230 von 
Ritter Balduin von Campe gestiftet sein. Doch liegt der Ursprung 
im Dunkeln. 1241 wird es zuerst erwähnt und war von Nonnen 
des Benediktinerordens, später des Zisterzienserordens (1335 zu- 
erst genannt) bewohnt. Zur Zeit der Reformation wurde es 1532 
in ein lutherisches Jungfrauenstift verwandelt, in den Kämpfen 
der Stadt mit Herzog Heinrich 1545 abgebrochen, 1567 aber 
wieder aufgebaut. Das Kloster bestand als Damenstift bis 1808, 
da es die westfälische Regierung aufhob und die Einkünfte einem 
General zuwies. Seit 1817 besteht das Kloster wieder, aber ein 
Propst wurde seit 1826 nicht wieder ernannt, seine Rechte gingen 
auf das Konsistorium in Wolfenbüttel über. *** ÜB. der Stadt 
Braunschweig. De fundatione coenobii s. Crucis bei Leibniz, 
SS. H, S. 469. Rehtmeyer, Kirchengesch. I, S. 42 ff. Ribbentrop 
a. a. 0. H, S. 223. Stübner a. a. 0., S. 512. Hassel u. Bege a. 
a. 0. I, S. 352 ff. Dürre a. a. 0., S. 515ff. Tunica in Zeitschr. 
d. Harzver. 1883 S. 129 ff. und 1884 S. 74 ff Lüntzel a. a. 0. H, 
S. 256. Bertram a. a. 0., S. 244. Beste a. a. 0., S. 33, 52 ff., 
304, 664. Winter, Die Cistercienser H, S. 65. Meier u. Stein- 
acker a. a. 0., S. 22. 

Diözese Halberstadt. 10. Das Hospital st. Mariae y 



wurde mit Herzog Ottos Einwilligung 1246 erbaut und war 1249 
bereits in vollem Stande. Durch zahlreiche Schenkungen kam 



16 Brannschweig — Bredenbeck. 

es bald zu so bedeutendem Wohlstande, daß man beschloß, die 
Kapelle der h. Jungfrau, die neben dem Hospital bestand, in ein 
Kloster umzuwandeln. Herzog Albrecht erklärte sich 1370 hiermit 
einverstanden. Es wurde aber nichts daraus aus unbekannten 
Gründen. %* Rehtmeyer, Stadt B. Kirchenhistorie I, S. 207—8. 
Dürre a. a. 0., S. 580 flf. Hänselmann, Das erste Jahrhundert der 
Waisenhausschule in Br. 

Diözese Halberstadt. 11. Daß die Templer den am 



Bohlwege gelegenen Hof mit Kirche von Heinrich dem Löwen 
nach dessen Rückkehr aus Palästina (1173) erhalten haben, läßt 
sich urkundlich nicht erweisen. Zuerst erwähnt werden sie 1289. 
Bis 1312 bewohnten den Tempelhof zehn Ritter des Ordens mit 
einem Komtur. Nach der Aufhebung des Ordens verhinderte 
Herzog Otto, Sohn Albrechts des Gr., selbst Tempelritter, den 
Anfall des Hofes an die Johanniter, erst 1357 überwies Herzog 
Magnus d. Ä. ihnen den Hof. Hof und Kirche, die bald Matthäus- 
kapelle, bald Templerkirche genannt wird, verkauften die Jo- 
hanniter 1367 an den Kaland des h. Geistes, der sich nun Kaland 
zu st. Matthäus nannte, was Bischof Albrecht von Halberstadt 
1372 bestätigte. *^* Gebhardi, Histor. Nachricht von dem Stift 
st. Mathäi in Br. Hassel u. Bege a. a. 0. H, S. 137. Rehtmeyer 
I, S. 144 ff., 153—4. Dürre a. a. 0., S. 535 ff. Braunschw. Magazin 
1860, S. 105 ff. H. Meier a. a. 0., 8. 18. 

Bredehom, Vredehoma, Kreis Varel, Diözese Bremen. In 
der Urk. von 1319 (Ostfries. ÜB. H, Nr. 48) wird Vredehorna als 
Sitz einer Johanniterkommende genannt. Die Kommende unter- 
stand dem Komtur in Burgsteinfurt. Friedländer konnte Vrede- 
homa nicht feststellen; es ist das heutige Bredehorn, das mit 
Jührden, Grabhorn und Lindem zusammen urkundlich bis ins 
16, Jahrh. hinein den Johannitern gehört hat und eine Kommende 
bildete. Der Komtur Johannes von Haren übersetzte 1506 die 
Schiphoversche Chronik ins Deutsche. Über die Aufhebung vgl. 
die Bemerkung unter Langewick. */ Ostfries. Urk.-Buch. v. Halem, 
Gesch. d. Herzogt. Oldenburg I, 323, 392. Hayen im Jahrbuch 
f. Gesch. d. Herzogt. Oldenburg IV, 8 ff., 23 ff. Kollmann, Statist. 
Beschreib, der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 326. 

Bredenbeck s. Neukloster. 



Bremen. 17 

Bremen, Brema, Stadt und Diözese Bremen. 1. Das Dom- 
stift. Karl der Große ließ 787 in Worms Willehad zum Bischof 
weihen und ihm den Gau Wigmodia nebst den benachbarten 
Ländern als Diözese zuweisen. Dieser errichtete in Bremen eine 
Kirche zu Ehren des h. Petrus und weihte sie 789 ein. Das 
Bistum Bremen unterstand dem Erzstifte Köln. Nach der Ver- 
nichtung des Bistums Hamburg wurde Anschar, seines Bistums 
beraubt, Bischof von Bremen (später Erzbischof) und das Bistum 
Bremen mit Hamburg verschmolzen, so daß beide eine Diözese 
unter dem an den Ort und den Namen der Stadt Hamburg ge- 
knüpften Erzbistum standen. Die Ansprüche des Erzbischofs von 
Köln wurden abgeschlagen und der dadurch entstandene lange 
Streit auf Grund gefälschter Urkunden zu Gunsten Hamburgs 
unter Adaldag 905 beigelegt. Da Hamburg nur sehr langsam 
aus den Trümmern wiedererstand, beruhte auf Bremen der Port- 
bestand des Bistums, aber erst 1223 erfolgte die formelle Über- 
tragung des erzbischöflichen Titels von Hamburg auf Bremen. 
Nachdem 1529 den Bürgern verboten war, den katholischen Gottes- 
dienst im Dom zu besuchen, wurde er 1532 gewaltsam aufge- 
hoben, der Dom blieb fünfzehn Jahre geschlossen, bis das in- 
zwischen protestantisch gewordene Domkapitel einen protestan- 
tischen Geistlichen anstellte. Nach dessen Vertreibung 1561 
blieb der Dom geschlossen bis 1638, als der größt^ Teil der 
Stadt reformiert geworden war. Nach dem westfälis^Men Frieden 
wurde das Domkapitel aufgelöst und seine Güter unter der Krone 
Schweden und dem Domfonds geteilt. Durch den Stockholmer 
Frieden 1719 fiel das Erzstift an Hannover und der Dom kam 
unter das Konsistorium zu Stade, 1803 in den Besitz der Stadt. 
Die Domgemeinde umfaßt jetzt die große Mehrzahl der lutherischen 
Einwohner der Stadt. */ Bremisches Urk.-Buch, hrsg. v. Ehmck 
u. V. Bippen, Bd. Iff. Tamm, Die Anfänge des Erzbist. Hamb.- 
Bremen. v. Hodenberg, Die Diözese Bremen, I— IL Dehio, Gesch. 
des Erzbistums Hamburg -Bremen, I— IL v. Bippen, Gesch. der 
Stadt Bremen, I — III. Denkmale der Gesch. u. Kunst in Bremen 
III, 1, S. Iff. Rotermund, Gesch. der Domkirche st. Petri zu Br. 
Buchenau, Die freie Hansestadt Br. u. ihr Gebiet. Köster, Gesch. 
d. königl. Konsistoriums der Herz. Bremen u. Verden. 

2. Das Anschariistift wurde 1185 von Erzbischof 

Hartwig von Bremen auf Grundlage der von Anschar gestifteten 

Die Klditer Niedersaohiens. 2 



18 Bremen. 

Präbenden für zwölf Arme gegründet und dotiert und 1188 von 
Papst Clemens III. bestätigt. Anfangs ohne eigene Kirche be- 
nutzte es zuerst die Willehadikapelle, später (seit 1221) die Jakobi- 
kirche zu seinem Gottesdienste. Der Bau der eigenen Kirche 
war 1256 noch nicht beendet. 1522 wurde schon die evangelische 
Predigt eingeführt, 1525 war das Stift der Reformation gewonnen. 
Die Kirche ist jetzt evang. Pfarrkirche. *^* Bremisches ÜB. I, 
66 ff. Hamburger ÜB. Nr. 276—7. Denkmale d. Gesch. u. Kunst 
m, 2, S. 25. V. Bippen in Brem. Jahrbuch X (1878), S. 106 ff. 
Kohlmann, Urk. Mitteil, über die Br. KoUegiatstifter st. Ansg. u. 
St. WiU. et Steph. Iken im Brem. Jahrbuch VIII (1876), S. 40ff. 
Buchenau a. a. 0., S. 125 ff. 

3. Ein Beginenhaus bei der Nikolaikirche und ein 



Beginenhaus bei st. Katharinen werden 1278 urkundlich erwähnt. 
Sie wurden 1602 vereinigt, ersteres wurde Waisen-, letzteres 
Witwenhaus. Ersteres besteht noch als Stift mit 23 Einkauf- 
stellen, das jetzige Gebäude ist von 1820, das Witwenhaus wurde 
1874 infolge von Straßenanlagen nach der Schmidtstraße verlegt. 
%* Bremisches ÜB. I, Nr. 382. Buchenau, S. 135-6, 155. 

4. Die Deutsch-Ordens-Kommende entstand um 



1232—3 beim Heiligen -Geist -Hospitale (Deutsches Haus) an der 
Ostertorstraße und kam zu großem Wohlstande. Sie unterstand 
zunächst dem Deutschmeister, speziell dem Landkomtur von 
Thüringen und Sachsen, etwa vom Ende des 14. Jahrhunderts ab 
aber dem Ordensmeister von Livland. Der eigentlich letzte 
Komtur wurde 1531 von den Bürgern erschlagen. Unter seinem 
Nachfolger, der Protestant und verheiratet war, erwarb die Stadt 
1564 alle Rechte der Komturei und trat 1583 nach dem Tode 
dieses Komturs in deren Besitz. Das Spital wurde Marstall, die 
Komturei Münze, später ging alles in Privatbesitz über, die Kirche 
wurde Packhaus. V Bremisches ÜB. Buchenau, S. 134 — 5. 
V. Bippen, Gesch. d. Stadt Br. I, 140, II, 232. Schumacher, Die 
Deutschherrnkommende in Br., im Bremer Jahrbuch II (1866), 
S. 184 flf. Denkmale der Gesch. u. Kunst HI, 2 S. 54flf. 

5. Das Dominikanerkloster st. Katharinae entstand 



traditionell 1225. Der reiche Bürger Rembert soll den Platz für 
das Kloster geschenkt haben. In einer nicht mehr vorhandenen 



Bremen. 19 

Urk. Gregors IX. von 1227 empfiehlt dieser der Stadt die Auf- 
nahme der Mönche. Das Eindringen der Reformation in Bremen 
führte 1524 zum Austreiben des Priors, Lesemeisters und zweier 
Mönche durch den Rat der Stadt. 1528 wurde das Kloster durch 
den Rat geschlossen und in seinen Räumen die lateinische Schule, 
1584 die Hochschule, das Gymnasium illustre, eingerichtet. Mit 
kurzer Unterbrechung haben die Räume dann stets Schulzwecken 
gedient. Seit 1821 beherbergen sie auch die Stadtbibliothek. 
Die Kirche wurde zu Ende des 16. Jahrhunderts Rüstkammer, 
dann Packhaus in Privatbesitz. V Bremisches ÜB. I, Nr. 145. 
Lappenberg, Brem. Geschichtsquellen, S. 72. Cassel, Histor. Nach- 
richten V. Katharinenkl. Buchenau, S. 131—2. Iken im Brem. 
Jahrbuch XH, (1883) S. Iflf., XIX, (1900) S. 145 ff. Denkmale 
der Gesch. u. Kunst IH, 2, S. 47 ff. 

6. Ein (Benediktiner-)Nonnenkloster bestand schon früh 

bei st. Michaelis (vor dem Anschariitore), das 1198 mit Zu- 
stimmung des Erzbischofs Hartwich 11. nach Bergedorf im Olden- 
burgischen verlegt wurde und dann, nachdem an Stelle der 
Nonnen Zisterziensermönche getreten waren, nach Hude über- 
siedelte (vgl. Hude). %* Hamburger ÜB., Nr. 314 — 15. Bremisches 
ÜB. I, Nr. 82. 

7. Der Minoritenkonvent st. Johannis wird 1241 

zuerst erwähnt und wird kurz vorher entstanden sein. Der Rat 
der Stadt ließ das Kloster 1528 schließen und gewährte den 
Mönchen 1534 Unterhalt bis zum Ende, 1531 verwandelte er es 
in ein Krankenhaus, später in ein Armen- und Krankenhaus. 
Die Gebäude wurden 1834 abgebrochen und auf ihrem Areal 
Straßen angelegt. Die Kirche hatte seit 1547 ihren eigenen 
Geistlichen und diente im 17. und 18. Jahrhundert für den Gottes- 
dienst der aus den Niederianden und Prankreich vertriebenen 
Protestanten. Seit 1816 ist sie katholische Kirche. %* Bremisches 
ÜB. I, Nr. 217. Buchenau, S. 128—9. Denkmale der Gesch. u. 
Kunst m, 2, S. 50flf. 

-^ — 8. Eine Propstei st. Pauli gründete Erzbischof 
Adalbert I. (1045—72), sie scheint aber noch während seiner 
Regierung eingegangen zu sein, vielleicht ist die im Osten vor 
der Stadt gelegene Paulskapelle, bei der das Benediktinerkloster 
entstand, ein Überrest dieser Propstei (vergl. das folgende). 

2* 



\ 



20 Bremen. 

%* Bremisches ÜB. I, Nr. 20, Adam v. Bremen III, 9 (Mon. Genn. 
8S. VII, S. 338). V. Bippen, Gesch. d. Stadt Br. I, S. 91. 

9. Die Benediktinerabtei st. Pauli vor dem Ostertore 



wurde 1139 durch Erzbischof Adalbero gegründet, nachdem sein 
Familiär Thrutbert (Graf von Stotel) an der beabsichtigten Grün- 
dung durch den Tod verhindert worden war, und zwar in der 
Paulökapelle, vermutlich dem Reste der von Erzbischof Adalbert I. 
hiey gegründeten Propstei. 1453 trat das Kloster der Bursfelder 
Union bei. Als 1523 die Stadt eine Belagerung durch Erzbischof 
Christof von Braunschweig fürchtete, zerstörten die Bürger das 
Kloster, um dem Feinde diesen Stützpunkt zu nehmen. 1547 
wur^e die Zerstörung vollendet. Die Güter fielen an den Dom 
und das st. Jürgen-Gasthaus. %* Hamburg. ÜB., Nr. 161. Brem. 
ÜB, I, S. 30. Vogt, Monum. inedita II, S. 311 fif. v. Bippen, Gesch. 
d. Stadt I, 29, II, 124. Donand im Brem. Jahrbuch V (1873), 
S. 26. Buchenau, S. 132-3. Iken im Brem. Jahrbuch VIII (1876), 
S. i2'ff., X (1878), S. 56 ff. Denkmale d. Gesch. u. Kunst III, 2, 
S. 44f. 

■-^ — 10. Eine dem h. Stephan geweihte Propstei errichtete 



der Erzbischof Adalbert I. (1045—72) gleich zu Anfang seiner 
Regierung; sie hatte keinen Bestand, gab aber dem Stephansberg 
deiii jNamen, auf den 1139 das Willehadikloster verlegt wurde. 
%* Bremisches ÜB. I, Nr. 20, Adam v. Bremen a. a. 0. 

11. Erzbischof Adalbert I. gründete im Anfang seiner 



Regierung bei der Willehadikapelle in der Nähe des Domes ein 
Känönikerstift zu Ehren des h. Willehadus. Ein anderes, gleich- 
zeitig dem h. Stephan gewidmetes, gab dem im Westen der 
Staat' gelegenen Hügel den Namen Stephansberg, hielt sich selbst 
aber nicht. Erzbischof Adalbero verlegte 1139 das Kollegium 
st. "^illehadi auf den Stephansberg, bestimmte, daß das Stift 
trotzdem dem h. Willehad speziell geweiht bleibe und erhob die 
dazu gehörige Kirche zur Parochialkirche. Das Stift hieß seit- 
deioa meistens Stift des h. Willehad und Stephan, erst seit 
dem 14. Jahrhundert st. Stephani. Zur Zeit der Reformation 
(1625) trat es der neuen Lehre bei, seine Güter wurden zu 
Schulzwecken verwendet, bis die Krone Schweden sie verschenkte. 
V Bremisches ÜB. I, Nn 20, 32. Adam von Bremen a. a, 0. 



Broekzetel — Bücken. 21 

Hamburger ÜB., Nr. 160, 246. Vogt, Monum. ined. II, S. l§iflf. 
Kohlmann a. a. 0. Buchenau, S. 126 flf., 133—4. Iken a^a. j6, 
Denkmale d. Gesch. u. Kunst III, 2, S. 16 ff. 

Broekzetel, Kreis Aurich, s. Boekzetel. 

l^ranshansen, Brunesteshusen, Kreis Gandersheim, Diözese 
Hildesheim. Das Nonnenkloster wurde vom Grafen und Herzoge 
Liudolf entweder neu angelegt oder ein daselbst schon bestehendes 
neu belebt und mit Schenkungen bedacht. Liudolf wallfahrt* 
844 mit seiner Gemahlin Oda nach Rom und erhielt voni PapÄt 
Sergius IL die Bestätigung seiner Stiftung und Reliquien der 
h. Päpste Anastasius und Innocenz (neben diesen wird auch 
Stephan protomart. als Patron genannt). 852 wurde Liii^dolfs 
Tochter Hathumod die erste Äbtissin in Br. Im Jahre 881 wurde 
das Kloster nach Gandersheim verlegt und in Br. eine ^^ neue 
Stiftung nach der Benediktinerregel gegründet; die Kirche, abeip 
wurde 1134 dem Kloster Clus einverleibt und die Bestimntung;, 
daß beide Klöster dem Abte von Clus unterstehen sollten^ in 
demselben Jahre vom Kaiser Lothar HI. bestätigt. Bei der Refor-i 
mation wurde es säkularisiert und kam an das Haus Braunschweig. 
1627 wurde es bis auf die Kirche zerstört. Nachdem die Eloster- 
güter 1695 der Äbtissin Henriette Christine von Ganderdieim 
zurückgegeben waren, ließ diese das Kloster wieder ausbauen 
und führte dorthin einen evangelischen Konvent zurück; • Nach 
der Klosterordnung von 1655 sollte der jedesmalige Superintendent 
von Greene Propst sein. Das Kloster besteht noch als Präuleinstift, 
doch steht den Konventualinnen die Wahl des Wohnortes frei. 
V ÜB. des Hochstifts Hildesheim. ÜB. der Stadt Goslar. Harenberg, 
Histor. Gandersh. Stübner, Kirchenverfassung, S. 508 ff. Hassel 
und Bege, Geogr.- Statist. Beschreib, d. Pürstent. Wolfenbüttel 
u. Blankenburg H, S. 174, 183 ff. KnoU und Bode, Das Herz. 
Braunschw., S. 347—8. Bertram, Gesch. d. Bistums Hildebh. I, 
S. 39 ff., 48, 159. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. Stadt Hildesh. I, 
S. 33, II, S. 155, 539. Beste, Gesch. der Braunschw. Landes- 
kirche, S. 241. ^ ^rii t K ; /j ) ^T^ ^ ^ -> ' • /.4a . • ^ 

v_3fieken, Bukkiun, Bukkenhusen, Kr. Hoya, Diözese JBrejmen, 
ist eine Stiftung des Erzbischofs Rembert von Hamburg für 
Kanoniker und dem h. Maternian geweiht. Die Stiftuji^g .f^lW 



22 Burghagen — Burmönken. 

zwischen 865 und 888; eine spätere Quelle gibt 887 als Gründungs- 
jahr an. Unter Graf Jobst von Hoya, der seit 1525 die Refor- 
mation im Lande einführte, wird auch das Stift der neuen Lehre 
sich angeschlossen haben. Graf Otto (1563 — 82) zog die Güter 
ein, das Kapitel hörte auf zu existieren. Die Propstei bestand 
aber noch 1648 und ging wohl erst mit der Aufhebung des 
Bremer Domkapitels ein. V Adam, Gesta pont. Hamb., Mon. Germ. 
SS. VII, S. 300. Hamburger ÜB. Hoyer Urk.-Buch III (Bücken). 
Klopp und Hotzen, Gesch. u. Beschreib, der Stiftskirche zu Bücken. 
Mithoflf, Kunstdenkmale V, S. 145 fif. Freudenthal, Die Stiftskirche 
zu Bücken. Gade, Beschreib, der Grafsch. Hoya u. Diepholz I, 
S. 248 ff. 

Burghagen s. Falkenhagen. 

(JBurlage, Kreis Diepholz, Diözese Minden. Über die Stiftung 
des Benediktiner- Nonnenklosters liegen keine Nachrichten vor. 
1252 wird es zuerst genannt. Die von Mooyer zu 1206 — 9 er- 
wähnte Urk. gehört sogar zwischen 1140 und 1150, spricht aber 
nur von einer cellula. Patron war nach dem Siegel die h. Maria. 
Zur Zeit der Reformation (1538 kam der erste evang. Precßger 
hierher) wurde es aufgehoben, die Gebäude sind verschwunden, 
die Kirche ist jetzt Pfarrkirche. Die Behauptung Nieberdings, 
daß das Kloster auch Marienfeld genannt wurde, beruht auf Ver- 
wechselung. %* Diepholzer Urk.-Buch II. v. v. Hodenberg. Hoyer 
Urk. -Buch I. Westfäl. ÜB. VI (Minden). Rathlef, Gesch. d. 
Grafschaften Hoya und Diepholz I— IL Mooyer im Vaterland. 
Archiv 1844, S. 31 ff. Holscher, Beschreib, des vorm. Bist. Minden, 
S. 357. Nieberding, Gesch. d. Niederst. Münster I, S. 391. Mithoff, 
Kunstdenkmale V, S. 150. 

Kreis Leer, Diözese Münster, s. Buyrle. 



Burmönken, Bure, Kr. Wittmund, Diözese Bremen. Die 
Johanniterkommende wird 1319 zuerst erwähnt; sonstige Nach- 
richten sind nicht vorhanden außer den Namen einiger Komture. 
Zur Zeit des Grafen Enno von Ostfriesland bestand sie noch, ist 
aber als eine der ersten Niederlassungen des Ordens verschwunden. 
V Ostfries. ÜB. I, Nr. 48. Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, 
S. 124 — 5. Houtrouw, Ostfriesland II, S. 157—8. Reimers, Die 
Säkularis. der Kl. in OstfriesL, S. 12. 



Bursfelde — Buxtehude. 23 

^ursfelde, Kreis Münden, Diözese Mainz. Das Benediktinerstift 
St. Thomae et Nicolai wurde durch den Grafen Heinrich den 
Fetten von Northeim und seine Gemahlin Gertrud auf dem Gute 
Mimende an der Werra gegründet. Erzbischof Ruthard von Mainz 
bestätigt die Stiftung 1093 und Kaiser Heinrich IV. nahm sie in 
demselben Jahre in seinen Schutz. Anfangs sehr reich kam das 
Kloster stark herunter, bis der Abt Johannes Dederoth des Klosters 
Clus im 15. Jahrhundert die Reform in B. einführte und so den 
Grund legte zu dem Ruhme, den später die Bursfelder Kongre- 
gation der Benediktinerklöster erlangte. 1542 trat es der 
Reformation bei. Die Abtswürde besteht noch und wird stets 
einem der Professoren der theologischen Fakultät der Universität 
Göttingen verliehen, das Kloster untersteht als Klostergut der 
Klosterkammer. V Regesten der Erzb. von Mainz I, S. 226, Nr. 14. 
Leuckfeld, Antiquitates Bursfeld. Grube, Johannes Busch. Bertram, 
Gesch. d. Bist. Hildesheim I, S. 407. Mithoflf, Kunstdenkmale II, 
S. 17ff. Bodensiek in Niedersachsen 1905—6, S. 339flf. 

JBnxtehnde, Kreis Jork, Diözese Verden. Das Altkloster in 
der Stadt wurde von den Edeln Heinrich und Herlach von 
Buxtehude und des ersteren Frau Floria 1197 gestiftet und den 
H. Laurentius und Maria geweiht für Nonnen des Benediktiner- 
ordens. Später lag das Kloster vor der Stadt, doch wird man 
eine Verlegung nicht anzunehmen brauchen, vielmehr war wohl 
die Einschränkung der Stadtbefestigung durch Erzbischof Giseler 
von Bremen der Grund. Der Reformation ist das Kloster nicht 
beigetreten, doch waren 1651 die Nonnen fast alle evangelisch 
und wurden von dem Pastor in B. kirchlich versorgt. Nach dem 
westfälischen Frieden kam es an Schweden und wurde säkularisiert, 
nachdem es im Kriege schwer gelitten hatte. Von den Kloster- 
gebäuden ist nichts vorhanden. 1695 wurde Altkloster und 
Neuland nach Buxtehude eingepfarrt. %* Pratje, Altes u. Neues III, 
165 ff., X, S. 198 ff. Ders., Die Herz. Bremen und Verden IV, 
S. 180 ff. Pape, Kirchenchronik der Stadt Buxtehude. Schlichthorst, 
Beiträge III, S. 241 ff. Rotermund im Neuen vaterl. Archiv 18261, 
S. 333ff., 18271, S. 378ff., 1868 S. 181ff. Rotermund in d. Annal. 
der Br.-Lüneb. Churiande IV, S. 391, 411, 862ff. Wiedemann, 
Gesch. des Herzogt. Bremen II, S. 49, 248 ff. Schlüter im Arch. 
d. Ver. zu Stade III, S. 392 ff. Doebner in Zeitschr. f. Kirchen- 



24 Buyrle — Celle. 

gesch. 27, S. iS. Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 14—5. Be- 
schreibung des Alten Landes u. der Stadt B. (1883). 

Buyrle wird als Sitz einer Johanniterkommende in einer 
Urk. von 1319 genannt. Priedländer vermutet Burlage im Kreise 
Leer, also Diözese Münster. Sonstige Nachrichten liegen nicht 
vor. V Ostfries. ÜB. I, Nr. 48. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 196. 

Gappel, Capeila, Capellen, Fürstent. Lippe, Diözese Münster, 
liegt in der Lippischen Enklave bei Lippstadt. An der Stelle 
einer von Karl d. Gr. 809 zum Andenken mehrerer dort im 
Sachsenkriege gefallener Fränkischer Edeln erbauten Kapelle soll 
das Prämonstratenser-Nonnenkloster zu Ehren der H. Maria und 
Andreas errichtet worden sein. 1139 bestand es bereits, wenn 
auch die älteste urkundliche Erwähnung erst aus dem Jahre 1196 
stammt. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts schloß es sich der 
Reformation an und wurde in ein weltliches Fräuleinstift verwandelt, 
jedoch das Prämonstratenserhabit beibehalten. Das Stift besteht 
noch als adliges Präuleinstift, deren Äbtissinnen seit 1628 aus 
dem fürstlichen Hause sind. Den Kanonissen wurde 1779 ein 
Orden zum Tragen verliehen, außer der Dechantin wohnen sie 
aber nicht im Stiftsgebäude. Der Ort ist seit 1829 nach Lipperode 
eingepfarrt. *^* v. Donop, Beschreibung der Fürstl. Lippischen 
Lande, S. 137—8. Lippische Regesten. Westf. ÜB. IV. Tibus, 
Gründungsgesch., S. 243 ff. Dreves, Gesch. der Kirchen usw. des 
Lipp. Landes, S. 109. 

Cella, CeUe s. Zellerfeld. 

Cella sanctae Mariae s. Riddagshausen. 

Celle, Kreis Celle, Diözese Hildesheim. 1. Das Franzis- 
kanerkloster wurde 1452 durch Herzog Friedrich den Frommen 
von Lüneburg gestiftet, der 1458 selbst in das Kloster eintrat, 
nach dem Tode seiner Söhne 1471 aber wieder die Regierung 
übernahm. 1454 bestätigte Bischof Bernhard von Hildesheim die 
Stiftung. Es lag in der Zum h. Kreuz genannten Gegend und 
war von Anfang an für Observanten bestimmt. Patron war das 
h. Kreuz. Da die Mönche sich der Reformation nicht anschließen 
wollten, verließen sie 1528 die Stadt und verteilten sich unter 
andere Klöster. Das Kloster soll bald darauf abgebrochen und 
der Platz zum Bau der Großvogtei verwendet worden sein. 1783 



CeUe — eins. 25 

wurde das Haus von der Stadt angekauft und zu einem Werk- 
und Arbeitshause eingerichtet, welchem Zwecke es noch heute 
dient. V (Spangenberg), Beschreibung der Stadt Celle, S. 275. 
Ders. im Neuen vaterl. Archiv 1823, S. 87flf. Steffens, Hist. u. 
diplomat. Abhandlungen Celle betr., S. 137 ff. Lemmens, Nieder- 
sächsische Pranzisk.-Klöster, S. 7 f., 20 ff., 46 ff. Bertram, Gesch. 
d. Bist. Hildesheim I, S. 400. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt 
Hildesheim H, S. 674. Dehning, Gesch. d. Stadt Celle, S. 54 ff. 
Wrede, Einführung der Reform, im Lüneburgischen. Cassel, Celle 
unter Herzog Ernst den Bek. Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 48. 

2. Das Franziskanessen-Kloster nach der dritten 



Regel wird 1463 erwähnt und bestand damals schon längere Zeit. 
Das „Süsternhaus* war 1506 noch vorhanden. Das im 15. Jahr- 
hundert genannte Beginenhaus, über das weitere Nachrichten 
nicht vorliegen, ist mit dem ersteren 1467 vereinigt worden, doch 
wird man zwei Beginenhäuser annehmen müssen. %* Vogell im 
Neuen vaterl. Archiv 1827, II, 8. 197 ff., 1828, I, S. 32 ff. Steffens 
a. a. 0., S. 108 ff. Dehning a. a. 0., S. 104 ff. Spangenberg a. a. 0., 
S. 277. Bertram a. a. 0., S. 309. Mithoff a. a. 0., S. 49. 

3. Auf dem Stein- oder Kreuzberge in Altencelle, jetzt 



dem Mariengarten, soll zu Ehren des Apostels Petrus und der 
Jungfrau Maria ein Mönchskloster gestanden haben, das den 
Allerzoll erhob. Urkundliche Nachrichten liegen nicht vor, nur 
daß 1466 noch eine Marienkirche auf dem Kreuzberge sich befand. 
Steffens hält sie für die Kirche des Minoritenklosters, das von ihr 
entfernt gelegen habe. %* Steffens a. a. 0., 141 ff. Dehning a. 
a. 0., S. 7. Spangenberg a. a. 0., S. 274, 280. Lüntzel a. a. 0., 
S. 674. Mithoff a. a. 0., S. 35 u. 48. 

Clus^ Clusa, Kreis Gandersheim, Diözese Hildesheim. Das 
Benediktiner-Mönchskloster war von Gandersheim abhängig. Als 
Jahr der Weihe wird Chron. Clusin. (bei Leibniz SS. II, S. 347) 
1124 angegeben; das kann richtig sein, denn 1129 bestand das 
Kloster schon (Stumpf 3242). Als Stifterin wird die Äbtissin 
Adelheid von Gandersheim, Schwester Heinrichs IV., genannt. 
Bischof Bertold weihte es ein. Es war den H. Maria, Kreuz und 
Georg geweiht. 1134 wurde es durch die Äbtissin Liutgard von 
Gandersheim mit Kluniazensern besetzt und das Kloster Bruns- 



26 Clus — Coldinne. 

hausen mit Clus einem gemeinsamen Abte untersteilt. Abt Jo- 
hannes Dederoth reformierte im 15. Jahrh. das Kloster und über- 
trug die Reform auch in das KL Bursfelde, von wo aus dann 
die Bursfelder Kongregation ihre segensreiche Wirkung ausübte. 
Die ersten Versuche, die Reformation einzuführen, 1542, scheinen 
keinen Erfolg gehabt zu haben, denn erst 1592 erhielt das Kloster 
den ersten lutherischen Abt und kam an das Haus Braunschweig, 
das es 1695 mit Brunshausen der Äbtissin von Qandersheim 
zurückgab. Diese säkularisierte es völlig und verleibte es den 
Tafelgütern ein. Die Stelle des Propstes aber wurde noch ferner 
besetzt, die nach der Klosterordnung von 1655 der jedesmalige 
Generalsuperintendent von Gandersheim inne haben soll. V 
Bodonis Chron. Clusin. bei Leibniz, SS. rer. Brunsv. 11, S. 345 ff. 
ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Harenberg, Histor. Gandersh. 
Zeitschr. d. Harzver. 1878, S. 482 ff. Hassel u. Bege, Geogr.- 
Statist. Beschreib, der Pürstent. Wolfenb. u. Blankenb. II, S. 186 ff. 
Knoll u. Bode, Das Herz. Braunschweig, S. 347. Bertram, Gesch. 
d. Bist. Hildesheim I, S. 142, 159, 407, 448. Lüntzel, Gesch. d. 
Diöz. u. d. Stadt HUdesheim I, S. 347, E, S. 153, 540 ff. Grube, 
Johannes Busch, S. 53ff. Beste, Gesch. d. Braunschw. Landes- 
kirche, S. 241. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, S. 274. 

vgl. Braunschweig, Beginen. 

Goldewehr, Kreis Emden, Diözese Münster, wird in dem 
Verzeichnis der ostfriesischen Klöster aus dem 16. Jahrhundert 
als Kloster aufgeführt, es war aber wohl nur ein Klostergut, 
vielleicht des Klosters Sielmönken. %* Suur, Gesch. der ostfries. 
Klöster, S. 182. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 493. 

Coldinne oder Zur wahren Minne, Kreis Norden, Diözese 
Bremen. Der Ursprung des Klosters liegt im Dunkeln. Da es 
von regulierten Augustinerinnen bewohnt war, vermutet Suur, daß 
die Besetzung erfolgt sei, als Marienkamp und Sielmönken mit 
Augustinern besetzt wurden, also etwa um die Mitte des 15. 
Jahrhunderts. Von den sonstigen Schicksalen des Klosters ist 
nichts bekannt. 1562 gingen die Besitzungen in die gräfliche 
Verwaltung über, der Konvent wird allmählich ausgestorben 
sein. *^* Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, S. 66—69. Ostfries. 
ÜB. II. Wiarda, Ostfries. Gesch. II, S. 354. Sauer im Jahrb. 



Delmenhorst — Demeburg. 27 

der Gesell, f. bild. Kunst zu Emden II, 2, S. 47. Houtrouw 
Ostfriesland II, S. 283 ff. Reimers, Die Säkularis. der Kl. in 
OstfriesL, S. 20, 33. 

USelmenhorst, Kreis Delmenhorst, Diözese Bremen. Das 
Kollegiatstift, dessen Patron die h. Maria war, wurde durch Graf 
Otto von Oldenburg- Delmenhorst für die von ihm 1285 aus der 
Kirche von Hasbergen eximirte Marienkirche um 1286 errichtet. 
1334 scheint ein Neubau aufgeführt worden zu sein. 1575 wurde 
das Stift eingezogen und die Einkünfte zum Teil für Kirche und 
Schule verwendet. %* Kollmann, Statist. Beschreib, der Gemeinden 
des Herz. Oldenburg, S. 359 f. Bau- und Kunstdenkm. d. Herz. 
Oldenburg IV, S. 86. 

yj^emebarg, Kreis Marienburg, Diözese Hildesheim. Die 
Brüder Hermann und Heinrich Grafen von Asleburg (Winzenburg) 
übereigneten ihren Hof in Derneburg mit der darauf befindlichen 
Kapelle des h. Andreas zur Stiftung eines Klosters für Augustiner- 
Chorherrn 1143 der Hildesheimer Kirche. Bischof Bernhard 
dotiert das Kloster noch mit eigenen Mitteln. Die Stiftung kam 
aber nicht zu Stande, erst 1213 verlegte Bischof Hartbert das 
Augustiner - Nonnenkloster von Holle hierher. 1440 begann 
Johannes Busch die Reform. Da diß Nonnen sich dem gemein- 
samen Leben widersetzten, ließ Bischof Magnus sie in andere 
Klöster verteilen und besetzte Derneburg mit Zisterzienserinnen 
aus Wöltingerode 1442. Unter Herzog Julius wurde die Refor- 
mation eingeführt und das Kloster blieb bis zur Herstellung des 
sogen, grollen Stiftes protestantisch. 1642 wurde das Kloster 1^ Q ^^ 
mit Benediktinern aus England besetzt, die es bis zur Aufhebung . 
1803 innehatten. 1814 schenkte König Georg III. die Kloster- 
güter dem Staatsminister Graf Münster. ** ÜB. des Hochstifts 
Hildesheim. Lauenstein, Hist. dipl. episc. Hild. II, S. 247 ff. 
Beitr. z. Hildesh. Gesch. II, S. 298 ff. Crusius in der Zeitschr. 
f. Niedersachsen 1845, S. 354 ff. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. 
Stadt Hildesheim I, S. 445 f., II, 448. Bertram, Gesch. d. Bist. 
Hüdesh. I, S. 153, 218, 234, 408. Mithoff, Kunstdenkmale III, 
S. 27. V. Uslar- Gleichen, Gesch. des Grafen v. Winzenburg, 
S. 135 ff. Winter, die Cistercienser III, S. 124 ff. Janauscheck, 
Orig. Cisterc. I, S. 281. Günther, Der Ambergau, S. 152 ff. Grube, 
Johannes Busch, S. 85 ff. Doebner in Zeitschr. f. nieders. Kirchen- 



28 Detmold — Dorstadt. 

gesch. IX, S. 233—4. Dürre in Zeitschr. d. Harzvereins 1874, 
S. 178 (Nekrolog). 

Detmold, Thiatmalü, -melli, Depmeldia, -molde, Fürstent. 
Lippe, Diözese Paderborn. 1. Das Augustiner-Nonnenkloster 
Marienanger wurde 1453 von dem Kloster Marienthal zu 
Eldagsen aus gegründet, 1456 von Bischof Simon III. von 
Paderborn bestätigt und der Regel des h. Augustinus unterstellt 
(erfolgte erst 1459). 1602 geschah die Aufhebung des Klosters 
und die Ausbauung der Kirche zum Klassenlokal des neu er- 
richteten Gymnasiums, 1832 wurde die Kirche bei Errichtung 
des neuen Gymnasiums abgebrochen. %* Lippische Regesten. 
Holscher in Zeitschr. für westfäl. Gesch. 38 H, S. 40. Habicht, 
Beitr. zur Gesch. des vor. Aug.-Nonnenkl. in D. Petri in Vater- 
land. Blätter I (1843) N. 20—22. Dreves, Gesch. der Kirchen 
usw. des Lipp. Landes, S. 52 ff. 

2. Das Franziskaner-Nonnenkloster (Observanten) 



wird urkundlich nur 1446 (Lipp. Reg. III, 2050) erwähnt. Über 
seine Gründung ist nichts bekannt und man nimmt an, daß es 
1447 bei der Zerstörung der Stadt durch die Böhmen unter- 
gegangen ist. %* Holscher a. a. 0., S. 43. Dreves a. a. 0., 8. 58. 

Diekmonken s. Domum. 

Domns sanctae Mariae s. Scharnebeck. 

Dornnm, Kreis Norden, Diözese Bremen. Daß bei Domum 
ein Kloster gewesen ist, läßt sich urkundlich nicht belegen, aber 
vermuten, zumal in der Designation der Prälaturen usw. (Suur, 
Gesch. der ostfries. Klöster, S. 181 ff.) auch ein Kloster to der Gro 
genannt wird und Domum an die Groden grenzt. Das Kloster 
soll nach anderer Annahme in Münkewarf gewesen sein. Oder 
sollte es identisch sein mit dem ebenfalls in der Designat, ge- 
nannten Diekmonken? *^* Arends, Ostfriesl. u. Harlingerland, 
S. 560. Houtrouw, Ostfriesland II, 'S. 295. 

^orstadt, Dorstat, Kreis Goslar, Diözese Hildesheim. Der 
Edele Arnold von Dorstadt, Bruder des Bischofs Adelog von 
Hildesheim, hinterließ seinem Bmder Heinrich das Gelübde einer 
Klostergründung. Heinrich stiftete 1189 das Kloster auf seinem 



Drebber — Dünebroek. 29 

Eigen zu Ehren des h. Kreuzes und Adelog bestätigte es. Es 
war mit Augustinerinnen besetzt. Im 15. Jahrh. führte Johannes 
Busch die Windesheimer Refonn der Augustinerklöster nur mit 
großen Schwierigkeiten und auch nicht anhaltend durch. 1545 
wurde vorübergehend und durch Herzog Julius endgültig die 
Reformation eingeführt. Die WestfäUche Regierung hob 1810 
das Kloster auf und verkaufte es an einen Privatmann. Jetzt 
im Besitz der Familie von Löbbeke. %* ÜB. d. Hochstifts 
Hildesheim. Lauenstein, Hist. diplom. episc. Hild. II, S. 258—9. 
Crusius in Hann. Magaz. 1850, S. 669 ff. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. 
und Stadt Hildesheim H, S. 226—7, 452. Bertram, Gesch. d. Bist. 
Hildesh. I, S. 196, 219, 224, 408, 453. Mithoff, Kunstdenkmale III, 
S. 30. Grube, Johannes Busch, S. 211ff. Mooyer, Zeitschr. für 
Niedersachsen 1849, S. 395ff., 1850 S. 368 u. 1852 S. 68—71 
(Nekrolog), Kratz a. a. 0. 1862, S. 243 ff., Dürre in Zeitschr. d. 
Harzvereins 1870, S. 453 ff. (Nekrolog), doch a. a. 0. 1874, S. 178ff. 
als Nekr. von Demeburg erwiesen. Koldewey in Zeitschr. f. 
Niedersachsen 1868, S. 285. 

Drebber s. Mariendrebber. 

^derstadt, Kreis Duderstadt, Diözese Mainz. Über das 
Frauenstift st. Martini, Augustinerordens, von dessen Gründung 
keine Nachrichten vorliegen, das aber 1347 als bestehend erwähnt, 
Ende des 15. Jahrhunderts verbrannt und nicht wieder aufgebaut 
worden sein soll, fehlen alle urkundlichen Nachrichten. Das 
ÜB. erwähnt nur ein Martinihospital vor der Stadt, und zwar 
richtig 1347 zuerst. %* Wolf, Gesch. u. Beschreib, der Stadt D. 
ÜB. der Stadt Duderstadt, herausg. v. Jäger. Ders., D. gegen 
Ende des Mittelalters. Mithoff, Kunstdenkmale II, S. 25 ff. 

Dfinebroek, Kreis Weener, Diözese Münster. Hier bestand 
eine Ordensniederlassung der Johanniter für Mönche und Nonnen, 
über die nur ganz vereinzelte Nachrichten vorliegen. Die Gründung 
dürfte wohl von Burgsteinfurt aus erfolgt sein. Die Einziehung 
der Komturei geschah nach Grotefend 1529, doch bestand die 
Würde des Komturs noch 1563. Die verfallenen Klostergebäude 
wurden 1810 abgebrochen. %* Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, 
S. 116—17. Grotefend in Ostfries. Monatsbl. VI, 56. Wiarda, 
Ostfries, Gesch. H, S. 356. Mithoff, Kunstdenkmale VII, 66. 



30 Dumstorping — Egestorf. 

Reimers, Die Säkularis. der Kl. in OstfriesL, S. 14, 38. Houtrouw, 
Ostfriesland I, S. 223 flf. 

Dumstorping s. Osnabrück. 

Dykhusen, Kreis Emden, Diözese Münster. Das Dominikaner- 
Nonnenkloster wurde 1378 durch die Häuptlinge Okko ten Brock, 
Polkmar Allena und Hero Ailts gestiftet und vom Bischof von 
Münster der h. Margarete geweiht. Nonnen aus Osterreide sollen 
hierher verpflanzt worden sein. 1531 wurde es von Baltasar 
von Esens verbrannt und nicht wieder aufgebaut. Die Nonnen 
wurden in Appingen untergebracht. Die Besitzungen waren 
später Domänen. %* Ostfries. ÜB. I — IL Suur, Gesch. d. Ostfries. 
Klöster, S. 110—111. Beninga, Chron., S. 154 ff. Friesisches Archiv 
II, S. 369. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 293, 470 ff. Reimers, Die 
Säkularis. der Kl. in OstfriesL , S. 15 ff. Mithoff, Kunstdenkm , 
vn, S. 56. 

JAstorf, Ebbekestorpe, Kreis Ülzen, Diözese Verden. Die 
erste urkundliche Erwähnung des Klosters stammt aus dem Jahre 
1197, in welchem ein Propst von E. als Zeuge in der Gründungs- 
urkunde des Altklosters Buxtehude genannt wird (Vogt, Mon. 
ined. I, S. 252). Die Gründung liegt im Dunkeln. Es war ein 
Nonnenkloster nach der Augustinerregel und dem h. Mauritius 
geweiht. Um 1465 erfolgte die Einführung der Reform nach der 
Windesheimer Regel in E. und von hieraus nach Neukloster bei 
Buxtehude und Lüne. Herzog Ernst der Bekenner suchte 1528 
die Reformation einzuführen, hob die Propstei auf und zog die 
Einkünfte zu den landesherrlichen Domänen, aber erst nach 
Ernsts Tode (1546) erfolgte der völlige Übertritt des Klosters. 
Es besteht noch als Damenstift. %* Mithoff, Kunstdenkmale IV, 
S. 63 ff. Borchling in Zeitschr. f. Nieders. 1905, S. 361 ff., 500 ff. 
Kayser in d. Zeitschr. f. nieders. Kirchengesch. XII, S. 132 ff. 
Grube, Johannes Busch, S. 250. Vateri. Archiv 1841, S. 488 ff. 
(Äbtissinnen u. Pröpste), v. Lenthe's Archiv für Gesch. u. Verfass. 
des Fürstent. Lüneburg IX, S. 403 ff. 

^^Egestorf, Eskes-, Esgestorpe, Hessisch-Schaumburg, Diözese 
Minden. Das Kloster lag an der Stelle des heutigen Dorfes 
Friedrichsburg (südl. von Hess. - Oldendorf ) und wurde 1298 für 
Nonnen des Augustinerordens vom Grafen Adolf von Schaumburg 



Einbeck. 31 

unter Mitwirkung des Bischofs Ludwig von Minden gegründet. 
Patron war die h. Maria. Doch muß die Stiftung später ein- 
gegangen sein, denn 1343 wird es novella plantatio genannt und 
erhielt es das Patronatsrecht in Hemeringen; vielleicht erfolgte 
damals die Neugriindung und Überweisung an den Benediktiner- 
orden. Als das Kloster 1555 niederbrannte, übergaben die 
Nonnen es dem Grafen Otto von Schaumburg, der es zu einem 
Ökonomiehof ausbaute. Die Grundstücke wurden zum Teil zur 
Dotation der Universität Rinteln verwendet, andere 1778 par- 
zelliert, und es entstand an der Stelle des Klosters das Dorf 
Friedrichsburg. V Westfäl. ÜB. VI, Nr. 1618. Wippermann, Regesta 
Schaumb. Nr. 262a. Würdtwein, Subs. diplom. X, S. 133, 226. 
Dolle, Bibl. bist. Schaumburg., S. 285 ff. Landau, Beschreib, des 
Kurfürstent. Hessen, S. 359. Piderit, Gesch. d. Grafsch. Schaum- 
burg, S. 180. Holscher, Beschreib, d. vorm. Bist. Minden, S. 98 
-^99. (Grote, Klosterlex., S. 123, verwechselt diesen Ort mit 
Egestorf, Kreis Springe). 

JUnbeck, Eimbike, Embeke, Kreis Einbeck, Diözese Mainz. 
1. Der Ursprung des Chorherrnstiftes st. Alexandri ist dunkel, 
doch wird als Gründer Graf Dietrich von Katlenburg, der Vater 
des Gründers des Klosters Katlenburg, genannt, der 1085 er- 
schlagen wurde. Der erste Propst ist 1134 nachweisbar. Die 
Einführung der Reformation erfolgte 1537 oder bald darauf, das 
Stift blieb aber bestehen und wurde erst 1850 aufgehoben, das 
Vermögen kam an den Klosterfonds, die Pfründner erhielten feste 
Geldrenten. V Klinkhardt in Hann. Magaz. 1816, St. 73—4 u. im 
Vaterland. Archiv 1834, S. 28 ff., dazu Grotefend, Zeitschr. 1851, 
S. 325 ff. Harland, Gesch. der Stadt Einbeck I— II. Max, Gesch. 
des Fürstent. Grubenhagen I, S. 32 ff., II, 113 ff. Schrader, Die 
älteren Dynastenstämme, S. 65 ff. Wendeborn, Nachr. v. Domst. 
St. A. in E., in (Bilderbeck) Samml. ungedr. Urk. I, St. 6 u. II, St. 2. 
Creme, Urspr. u. Fortgang d. Reformat. in E. Elissen in Zeitschr. 
d. Harzver. 1894, S. 540 ff. Mithoff, Kunstdenkmale H, S. 32 ff. 
Feise in Hannov. Gesch.-Blätter 1904, S. 273 ff. 

2. Die Entstehung des Kollegiatstiftes st. Mariae 

liegt ebenfalls im Dunkeln. Urkundlich beweisen läßt sich, daß 
nicht lange vor 1203 ein Hospital vor dem Thiedexer Tore der 
Stadt gegründet war, das seine Entstehung wahrscheinlich einem 



32 Einbeck. 

Mitgliede der Familie Heinrichs des Löwen verdankt. Die Kirche 
des Hospitals wird erst 1289 erwähnt. Herzog Heinrich der 
Wunderliche stattete sie 1297 zu einem KoUegiatstift aus. Die 
Einführung der Reformation erfolgt 1537 oder bald darauf. 
1547 wurde die Kirche durch den Rat abgebrochen, weil sie bei 
einem feindlichen Angriff der Stadt gefährlich werden konnte. 
1566 erbaute der Rat die Kirche an der alten Stelle, 1632 aber 
zerstörten sie die Bürger für immer. Die Güter gingen zum 
größern Teil in den Besitz der Stadt über. Das Kloster bestand 
aber noch bis 1850, da der Klosterfonds in das gesamte Stifts- 
vermögen eintrat und die Pfründner mit Geldrenten abgefunden 
wurden. V Harland a. a. 0. Klinkhardt a. a. 0. 1834, S. 301 fif. 
Max a. a. 0. H, S. 120flf. Mithoflf a. a. 0., S. 141—2. 

3. Das Kloster der Augustiner-Eremiten verdankt 

seine Entstehung dem Umstände, daß Herzog Heinrich der 
Wunderliche 1314 den Augustinern die Erlaubnis erteilte, in 
Einbeck sich niederzulassen. 1315 überließ der Rat ihnen Land 
zwischen dem Ostertore und der langen Brücke zum Klosterbau; 
auch soll das Kloster in den Besitz von Gütern des aufgehobenen 
Templerordens gekommen sein. Die Reformation fand früh 
Eingang, die Güter nahmen der Rat und der Herzog zu sich. 
1540 brannte das Kloster ab und diente ausgebessert profanen 
Zwecken, bis es ganz abgebrochen wurde. 1849—50 wurde an 
seiner Stelle die neue Schule erbaut. V Harland a. a. 0. 
Klinkhardt a. a. 0. 1837, S. 198ff. Max a. a. 0., S. 128ff. 
Mithoflf a. a. 0., S. 46. 

4. Über die Gründung des Maria-Magdalenenklosters 

sind bestimmte Nachrichten nicht vorhanden. Es soll 1308 vor 
dem Benser Tore gestiftet und mit Nonnen aus Hildesheim besetzt 
worden sein. Sicher ist, daß es 1318 in die Stadt verlegt wurde. 
Die Reformation wurde 1537 oder bald darauf eingeführt, der 
Konvent bestand aber noch eine Zeitlang fort. Die Güter gingen 
1570 durch Vertrag in den Besitz des Rates über. Die Gebäude 
wurden später niedergelegt und an ihrer SteUe eine Pfarrwohnung 
und die Ratsschule erbaut. */ Harland a. a. 0. Klinkhardt a. a. 0. 
1837, S. 202 flf. Max a. ä. 0., S. 131 flf. Mithoflf a. a. 0., S. 46. 

5. Das Kloster der Franziskanessen, Süstemhaus 

genannt, war im Besitz von Klarissen und dem h. Kreuz geweiht. 



Bldagsen — Blmsburg. 33 

Wahrscheinlich wurde es in der ersten Hälfte des 15. Jahr- f^^ ^ J 
hunderts gegründet und anfangs von Beginen bewohnt. Die % 
älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1464. y '^^ 
Die Reformation wird 1537 oder 1545 eingeführt sein, doch 
blieben die Nonnen im Kloster und wurden 1555 durch den Rat 
mit Leibrenten abgefunden. Die letzte starb 1582. Das Haus 
kam in Privatbesitz. %* Harland a. a. 0. I, S. 165 u. 167, II, 
S. 48flf. Klinkhardt a. a. 1837, S. 207 flf. Mithoflf a. a. 0., S. 46. 

^Idagsen, Kreis Springe, Diözese Hildesheim. Das Nonnen- 
Kloster Marienthal zu E., Süsternhaus, entstand um 1435 im 
Verbände der Windesheimer Kongregation nach der Regel 
Augustins. Prior Rembert von Wittenburg brachte aus S chüttorf 
drei Schwestern hierher und siedelte sie zuerst auf seinem 
Eigentum, dann in Eldagsen an. Herzog Wilhelm bestätigte 1437 
die neue Stiftung. 1470 litt das Kloster sehr bei der Eroberung 
von Eldagsen durch den Grafen von Schaumburg, kaufte, um 
eine sichere Zuflucht zu haben, 1479 vom Kloster Huysburg 
Hof und Mühle in Badersleben und stiftete dort das Kloster 
Marienbeke (Diöz. Halberstadt). Von M. aus erfolgten auch Neu- 
gründungen in Detmold und Lemgo. Nach Cal. Br.-Ar. 7, 3, 
fol. 271 im Kgl. St.-A. zu Hannover wurde von M. aus auch das 
Kloster Dietenbom (ebenda) „fundiert". Da D. bedeutend älter 
ist als M., kann man vielleicht an eine Unterstützung im 16. Jahr- 
hundert denken. Weitere Nachrichten hierüber liegen nicht vor. 
Marienthal hielt sich wahrscheinlich auch nach der Reformation; 
erst 1647 starb die letzte Konventualin und Herzog Christian 
Ludwig schenkte in demselben Jahre das Haus mit den wenigen 
Besitzungen der Stadt zur Verbesserung der Schulanstalten. *^* 
Lippische Regesten. Wolf, Gesch. d. Grafen v. Hallermund u. 
der Stadt Eldagsen, S. 56. Grote im Vaterland. Archiv 1843, 
S. 138 flf. u. 1844, S. 52 flf. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I, 
S. 407, 428. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesh. H, 
S. 667—8. Liemann, Beitr. zur Gesch. d. Klausen usw. im ^ 
Harzgau, S. 39! " 

Elmsburg, Kreis Helmstedt, Diözese Halberstadt. Die Burg 
lag über dem Dorfe Twieflingen und gehörte zu den Besitzungen 
Heinrichs des Löwen. Die bei der Burg gelegene Kirche gab 
sein Sohn, Kaiser Otto IV., an die Kirche in Scheverlingenburg, 

Di« Klöster Niedenaohaeni. 3 



84 Bmden — Essen. 

später dem Blasiistifte in Braunschweig. Pfalzgraf Heinrich 
nahm sie aber wieder dem Stifte und schenkte sie dem deutschen 
Orden 1221, der eine Kommende hierhin legte. Patron war die 
h. Maria. Eine Verlegung nach Lucklum dürfte nicht statt- 
gefunden haben, vielmehr bestand die Kommende noch nach der 
Gründung der Kommende Lucklum fort und dürfte bis zum 
15. Jahrhundert existiert haben. Seit 1433 war die Burg zu 
Lehn ausgetan bis zur Aufhebung des Ordens. Wann die Burg 
zerfallen und schließlich aufgegeben worden ist, entzieht sich 
unserer Kenntnis. *^* Mader, Antiquität. Brunsvic, S. 246 flf. 
Braunschw. Anzeig. 1745, S. 1360, 1746 St. 86, 1749 St. 32, 
1750 St. 54. Bege, Gesch. der Burgen u. Pam. im Herz. 
Braunschw., S. 120ff. v. Strombeck in Zeitschr. f. Niedersachsen 
1864, S. 362 ff. Die Bau- u. Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschw. L 
S. 341ff. P. J. Meier im Braunschw. Magazin 1898, S. 84ff., 89ff. 

Emden s. Faldern. 

Engerode (bei Salzgitter) s. Wttlfinghausen. 

Esbeck s. Aspice. 

-^cherde^ Kreis Gronau, Diözese Hildesheim. Das Kloster 
ist eine Stiftung des Hildesheimer Dienstmanns Lippold von 
Escherde vom Jahre 1203, Bischof Hartbert von Hildesheim be- 
stätigte sie. Es war mit Benediktiner-Nonnen besetzt. Vor 1236 
erfolgte die Verlegung nach Bovingehusen, das den Namen 
Escherde erhielt, jetzt Haus Escherde. Patrone waren die 
H. Maria, Johannes bapt. und evang. Johannes Busch führte das 
Kloster 1441 der ursprünglichen aber gelockerten Regel zu und 
blieb lange hier Beichtvater, bis nach der Reform des Michaelis- 
klosters in Hildesheim 1451 der Orden einen geeigneten stellen 
konnte. Jjbas Kloster erlangte keine Bedeutung. Jetzt dienen 
die Gebäude landwirtschaftlichen Zwecke^ *^* ÜB* des Hochstifts 
Hildesheim. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim I, 
S. 537, II, 451, 669 ff. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesh. I, S. 218, 
224, 244. Grube, Johannes Busch, S. 85. Mithoff, Kunstdenk- 
male III, S. 83 u. 88. 

Esens, Esingervelde, s. Marienkamp. 

Essen^ Asaini, Esne, Kreis Kloppenburg, Diözese Osnabrück. 
Die Kirche in Essen stiftete Alaburg, die Mutter des Bischofs 



liudolf von OBQiMck, m Wp^tw 4«i h Pwomtius, Biocjiiof Ludolf 
(t 978) weihte sie, 1175 gründete» hier öwrf Simon yon Teofclw- 
buTg und mm Mutter E^ika ein Benediklinor-Nannen)(lo8tor^ die 
ürkt dartö^ itiäeaA »her erst vQn H86, JX» Verlegung des 
Klosters nacb Alalgarten (s^ das^) soU biüd neob 1194, da d»s KL 
abbrannte, erfolgt sein. Sicher ist, daß nacifa 1194 dM Kloster 
nicht mehr erwähnt wird und das Kloster Malgarten später im 
Besitze der Qttter #3 Klosters Essen war. %* Osm^brQcker ÜB. 
Niemann, Qeseh, d. Amts Kloppenburg, Anh. I, S. 223. WiUoh, 
Gesch* dfi»r kathol, Pfarreien im Her^ Oldenh- IV, S. 348 ff. 
Hf Snd^orfi Pie Kl. Essen und Maigarten, Mittefl. d, hlst. Ver. 
an Osnab. J, 27 ff., II, 20 ff, H, u. J. Sndendorf, Beitr^ ^. Gesch. 



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Cd Title: Verzeichnis der Stifter und Klöoster Niedersachsens 

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> 



36 Faftenhagen — Fintel. 

Kloster waren. %* Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, 8. 112—15. 
Beninga, Chron., S. 463 flf. Mithoff, Kunstdenkmale VII, S. 68. 
Lösing, Gesch. d. Stadt Emden, S. 114 ff. Wagner im Jahrb. d. 
Gesell, f. bild. Kunst zu Emden XII, 8. 159—60, XIV, 8. 280 ff. 
Reimers, Die Säkularis. d. Kl. in OstfriesL, 8. 29 ff. Houtrouw, 
Ostfriesland I, 8. 52 ff. 

Falkenhagen, Lilienthal, Vallis st. Mariae, Ptirstent. Lippe, 
Diözese Paderborn. Das Nonnenkloster st. Johannis bapt., Zister- 
zienserordens, wurde vor 1231, wahrscheinlich zwischen 1228 
und 1231 von Graf Volkwin von 8chwalenberg gegründet und 
zwar in Burghagen, dessen Lage nicht genau festgestellt werden 
kann, vielleicht Berkenhagen nö. von F. Zwischen 1246 und 
1249 erfolgte die Verlegung nach F. In der Ebersteinschen 
Fehde 1406 — 9 wurde es vollständig zerstört, die Nonnen gingen 
nach Brenkhausen. Das Kloster wurde darauf an Wilhelmiten 
aus der Mainzer Diözese und, als diese nicht vorankamen, 1432 
dem Kreuzherrn -Orden übergeben; der Chor der neuen Kirche 
dieses wurde 1483 geweiht. Die Reformation fand keinen Eingang. 
Um 1604 kam das Kloster an die Jesuiten und, als deren Orden 
1773 aufgehoben war, zog der Fürst die Güter ein. Der Ein- 
spruch des Bischofs von Paderborn wurde 1794 durch einen 
Vergleich beigelegt. Die Klostergüter wurden zu kirchlichen 
und 8chulzwecken bestimmt, auch zur Unterhaltung der katho- 
lischen Pfarrei. V (Heldmann) in Lipp. Intelligenzbl. 1773, Nr. 39. 
Melm, Vom Kl. Falkenhagen. Preuß, Die Anfänge des Kl. F. 
in Zeitschr. f. westf. Gesch. 40 II, 8. 88flf. Holscher ebenda 37 II, 
S. 10, 57flf. Bessen, Gesch. des Bist. Paderborn 1, 199, II, S. 366. 
Dreves, Gesch. d. Kirchen, Pfarren usw. des Lipp. Landes, 8. 277 fif. 
Zeitschr. f. westf äl. Gesch. 47 II, S. 194 flf. (Nekrolog). 

^allersleben, Kreis Gifhom, Diözese Halberstadt. Die Stiftung 
des Klosters des Johanniterordens erfolgte 1451 durch Herzog 
Friedrich von Braunschweig. Außer den beiden die Stiftung 
betreffenden Urkunden liegen keine Nachrichten vor. */ Hoffmann 
im Vaterl. Archiv 1820 H, S. 356, III, S. 141ff. Fiedeler in 
Zeitschr. f. Niedersachsen 1869, S. 99 ff. Behrends ebenda 1849, 
S. 21 ff. Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 73 ff. 

^ Flntel, Kreis Rotenburg, Diözese Verden. Nach Mushard, 
Rittersaal, S. 553 haben hier 1480 Mönche des Ordens st. Antonii 



Pischbeck — Fredelsloh. 37 

eine Niederlassung gegründet, die aber zur Zeit der Reformation 
wieder einging. Die Kirche soll 154:8 abgebrochen sein. Ur- 
kundliche Belege fehlen. Vgl. auch Spangenberg, Chronicon der 
Bischöfe v. Verden, S. 150. 

JPischbeck, Viscbike, Hessisch-Schaumburg, Diözese Minden. 
Frau Helmburg, Witwe des Edeln Richbert, gründete hier 955 
ein den H. Maria und Johann bapt. geweihtes Kanonissenstift. 
1147 wurde es wegen inneren Verfalls mit Kemnade zusammen 
durch König Konrad III. der Abtei Corvey einverleibt. Es ge- 
hörte seitdem dem Benediktinerorden an, bis es 1484 bei der 
Reformation des Klosters die strengere Regel der Augustiner 
annahm. 1559 wurde die lutherische Lehre eingeführt und das 
Kloster in ein adeliges weltliches Präuleinstift verwandelt. Es 
besteht als solches bis heute; nur in der Zeit vom Restitutions- 
edikt 1629 bis zur Schlacht bei Oldendorf 1633 hatten die 
Benediktiner von Corvey vorübergehend Besitz vom Stifte er- 
griffen. Seit 1648 gehörte es zu Kurhessen. */ Erhard, Regesta 
bist. Westf. Nr. 578, 1690—1. Mon. Germ. Dipl. I, Nr. 174. 
Paullini, Hist. virg. coli. Visbecc. Hyneck, Gesch. des Jung- 
frauenst. F. Landau, Beschreibung des Kurfürstent. Hessen, S. 357. 
Mooyer, Die vorm. Grafsch. Schaumburg, S. 29. Ders. in Zeitschr. 
f. Hess. Gesch. VI, 1, S. 293 ff. Holscher, Beschreibung des 
vorm. Bist. Minden, S. 73 ff. Die Bau- u. Kunstdenkm. im Rgbz. 
Cassel HI, 8. 41 ff. Nekrolog Böhmer, Fontes IV, S. 495 ff. 

Frankenberg s. Goslar. 

Franenthal, Vallis virginum, s. Hamburg, Harvestehude. 

Fredelsloh, Pridesele, Vredesle, Kreis Northeim, Diözese 
Mämz. Das Kanonikerstift nach der Regel Augustins wurde 1137 
von Erzbischof Adalbert von Mainz gegründet. Patrone sind 
st. Maria und Blasius. 1146 werden Mönche und Nonnen erwähnt, 
1269 nur noch Nonnen. Allmählich verarmt wurde es zur Zeit 
der Reformation von Herzog Erich eingezogen (1551 schon ein 
Amtmann daselbst). Im dreißig]. Kriege wurden die Gebäude 
zerstört. Jetzt untersteht es als Pachtgut der Klosterkammer. *J' 
jRegest. der Erzb. v. Mainz I, S. 304 Nr. 306. Eßken im Hannov. 
Magazin 1797, St. 58, 59, 80. Harland, Gesch. d. Stadt Einbeck I, 
S. 63flf. Scheibe-Moringen, Predelsloh. Mithoflf, Kunstdenkmale H, 
S, 58flF, 



38 FreepsoiD — Gandersheim. 

Freepsum b. Sielmönken. 

y^en»wegen^ Vrendeswege^ Kreis Bentheim, Diözese Münster. 
Das Stift regulierter Chorherrn wurde 1394 durch Graf Bernhard 
von Bentheim zu Ehren der h. Maria gegründet. Als den 
geistigen und geistlichen Leiter der Stiftung haben wir wohl 
Eberhard von Eza, Pfarrer in Almelo, anzusehen. Das Stift 
erreichte bald eine solche Bliite, daß es seine Mönche nach dem 
Rheine und nach Ostfriesland zur Gründung neuer Niederlassungen 
schicken konnte. Es hieB auch Marienwald, Nemus sanctae Mariae 
juxta Northom. Nach Anschluß an die Windesheimer Vereinigung 
verbreitete es die Klosterreform in Ostfriesland. 1560 verbot 
Graf Eberwein HI. von Bentheim die Aufnahme von Novizen, 
seine Witwe Anna setzte 1570 als Regentin einen Amtmann 
zur Verwaltung der Klostergüter ein. 1624 bemächtigten sich 
unter dem Schutze ligistischer Truppen Windesheimer Mönche 
wieder des Klosters und behaupteten sich in seinem Besitze, bis 
die Großherzoglich Bergische Regierung das Kloster 1809 aufhob. 
1812—13 erfolgte der Verkauf der meisten Klostergüter. Die 
Kirche ist noch vorhanden, die Gebäude abgebrannt. *J^ Jungius, 
Histor. Benthem. libri tres, cod. diplom., S. 265—74. Schmitz- 
Kallenberg, Inventare der nicht staatl. Archive des Kreises 
Steinfurt, S. 276ff. Visch, Qeschiedenis van het Graafsch. 
Bentheim, S. 13, 137 ff. Diepenbrock, Gesch. des Amts Meppen, 
S. 218, 325 ff. Grube, Johannes Busch. Sauer im Jahrb. d. 
Gesellsch. f. bild. Kunst zu Emden II, 1, S. 49. Jostes, Aus 
Westfalens Vergangenheit, S. 17 ff. Mithoff, Kunatdenkmale VI, 
8. 44ff. 

y Ganderslielm^ Kreis Gandersheim, Diözese Hildesheim, 
nl. Das freiweltliche Damenstift. Die Stiftung, welche Graf 
Liudolf in Brunshausen gemacht hatte, wurde nach Gandersheim 
verlegt, wo Liudolf und sein Sohn Otto der Erlauchte 855—881 
Kirche und Klostergebäude erbaut hatten. Liudolfs Tochter 
Hathumod wurde die erste Äbtissin dieses den H. Anastasius und 
Innocentius geweihten Praüenstiftes. Bischof Wigbert von Hildes- 
heim weihte es. 998 brannte das Kloster ab, nach Beilegung des 
Streites mit dem firzbischof WiUigis von Mainz wurde der Neubau 
1007 durch Bischof Bemward von Hildesheim eingeweiht. Durch 
kaiserliche Freigiebigkeit gelangte das Stift zu großem Reichtum. 



(iaadersheim. 39 

1542 wurde die Reformation angenommen, aber durch Herzog 
Heinrich wieder beseitigt, Herzog Julius von Braunschweig 
führte sie 1670 endgültig ein. Das Stift wurde ein gefürstetes 
evangelisches Reichsstift, das 1803 säkularisiert und zu den 
Domänen gezogen wurde. *^* Vita Hathumode in Mon. Germ. 
SS. IV, S. 165flf., deutsch von Rückert. Reimchronik v. G. a. a. 0. 
Deutsche Chron. II, S. 397 ff. Schilling in Zeitschr. d. Harzver. 190C^ 
S. 486ff. Bayer in Forsch, zur deutsch. Ses^. XVt^'XTTgff.^ 
Zimmermann in Braunschw. i|aga?^^lja04^ S. 113 ff. Leuckfeld , 
Antiq. Qandersh. ' Harenb^ ig, ffistor. Gandersh. Stübner, Kirchen- 
verfassung, S. 472. Hassel u. Bege, Geogr.- Statist. Beschreib, 
der Pürstent. Wolfenb':"u. BlankenKTlI, S. 155, S. 173ff. Knoll 
u. Bode, Das Herz. Braunschweig, S. 340 ff. Brakebusch, Führer 
durch Gandersheim. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I, 
S. 39ff., 48, 56, 58f., 65ff., 96, 177ff., 220, 428. Lüntzel, Gesch. 
d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim I, S. 33, 48, 63ff., 145ff., 208ff., 
317ff., 377ff., 513ff., II, 8. 146ff., 532ff. Koldewey in Zeitschr. 
f. Niedersachsen 1868, S. 276 ff. Beste, Gesch. d. Braunschw. 
Landeskirche, S. 45, 556. Die Äbtissinnen bei Hopf, Genealog. 
Atlas I, Nr. 390, Weüand in Zeitschr. d. Harzver. 1875, S. 475ff. 

2. Neben dem Hauptkloster entstand durch Äbtissin 



Windelgard von Gandersheim eine Votivkirche zu Ehren der 
h. Maria, die Bischof Dithard von Hildesheim 939 weihte. Hier 
gründete die Äbtissin Gerberga von Gandersheim, eine Tochter 
Herzog Heinrichs des Zänkers von Baiern, das ^rienkloster/ 
für Nonnen nach der Benediktinerregel, das Kaiser T>tto IL 973 
bestätigte. Mitte des 15. Jahrh. wurde durch den hildesheimer 
Dompropst Eckehard von Hahnensee die Klosterzucht wieder- 
hergestellt. Stark verschuldet traten die Nonnen 1570 das öoster 
mit allem Zubehör dem Landesherrn ab und erhielten Unterhalt 
zugesichert; die Güter kamen an das Pädagogium (vgl. Franzis- 
kaner) und später an die Universität Helmstedt. 1700 wurde 
das Kloster durch Feuer zerstört. */ Lüntzel a. a. 0. I, 68, 322, 
II, 539. Bertram a. a. 0., S. 51, 56. Koldewey, Gesch. d. Pädagog. 
illustre zu Gand. u. Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, S. 276. Beste 
a. a. 0., S. 45. Braunschw. Anzeig. 1749, St. 70 (die Äbtissinnen). 

3. Das Franziskanerkloster ist eine Stiftung des 



Herzogs Heinrich d. Ä. von Wolfenbüttel vom Jahre 1500. Der 



40 Garden — Göttingen. 

Bau wurde 1501 begonnen. Patrone waren die H. Maria, Petrus 
und Paulus und Franziskus. Das Kloster war seit der Gründung 
mit Observanten besetzt. 1542 wurden die Mönche vertrieben, 
Herzog Heinrich d. J. stellte das Kloster 1547 wieder her, doch 
wurde 1569 den Brüdern befohlen, das Kloster mit allem Zubehör 
in die Hände des Herzogs Julius zu resignieren. Das Kloster 
wurde zuerst Schule (Pädagogium illustre), dann Wohnung für 
Geistliche und Lehrer, während die Schule, 1574 nach Helmstedt 
verlegt, die Grundlage der Universität wurde. Seit dem Brande 
von 1834 sind die letzten Reste dieser Stiftung verschwunden. 
%* Rehtmeier, Braunschw. - Lüneb. Chronica, S. 1007 und 1017. 
Harenberg, Hist. Gand. Lemmens, Niedersächs. B>anziskanerkl. 
n, 8flf., 22, 75flf. Lüntzel a. a. 0. H, S. 541. Bertram a. a. 0., 
S. 445. Koldewey a. a. 0. u. Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, 
8. 274 u. 334. Beste a. a. 0., S. 44—5. 

Garden s. Mariengarten. 

^Gartow, Kreis Lüchow, Diözese Verden. Die Johanniter- 
kommende st. Georgü wurde gegründet, nachdem der Orden 
zwischen 1354 und 1359 den Ort gekauft und 1371 endgültig 
vom Herzog Magnus abgetreten erhalten hatte; 1594 wurde der 
Ort lüneburgisch. %* Neues vateriänd. Archiv 1830, I, S. 138 flf. 
Mithoflf, Kunstdenkmale IV, 8. 76—77. Mecklenburg. ÜB. HI, 
Nr. 1797 wird Gardow in Mecklenburg mit Gartow verwechselt. 

^ellersen, Geldersen, Kreis Hameln, Diözese Minden. Bischof 
Kono von Minden gestattete 1264 dem früheren Propst von Ullen- 
hausen, Meinricus, die Gründung eines Nonnenklosters in G. und 
dessen Besetzung mit Augustinerinnen aus U. Da spätere Nach- 
richten nicht vorliegen, kann man vielleicht annehmen, daß die 
Stiftung nicht zustande kam. Holscher vermutet dies und daß 
die Stiftung später in Egestorf erfolgte. *^* Würdtwein, Subs. 
diplom. XI, S. 32. Lippische Regesten H, Nr. 495. Holscher, 
Beschreibung des vorm. Bist. Minden, S. 98, 107, 110. 

Oeorgenberg s. Goslar. 

Oertrudenberg s. Osnabrück. 

^öttingen, Kreis Göttingen, Diözese Mainz. 1. Das st. Annen- 
kloster, Süstemhaus, ein Kloster der Pranzi^kaneriunen nach 



Göttmgen. 41 

der dritten Regel, ist eine Stiftung Heinrichs von Hardenberg 
und dessen Witwe Salome aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. 
1508 bestand es als solches. Zur Zeit der Reformation dachte 
der Rat nicht sowohl an Aufhebung, als an Umwandlung im 
evangelischen Sinne. 1542 erhielten die Nonnen einen evange- 
lischen Prediger, blieben aber im Hause und im Besitz der Stif- 
tungen. Im Laufe der Zeit wurde das Kloster Versorgungsanstalt 
für bedürftige Bürgertöchter und besteht als solche noch. */ 
ÜB. der Stadt Göttingen II — III. Zeit- u. Gesch.-Beschreib. der 
Stadt Gott. II, S. 167 flf. Wolf, Gesch. d. Geschl. v. Hardenberg 
II, S. 52 flf. Havemann, Die Kirchenreform, der Stadt G. Erd- 
mann, Gesch. d. Kirchenreform, in der Stadt G., S. 51 flf. Mithoflf, 
Kunstdenkmale II, S. 80. Lemmens, Niedersächs. Franziskaner- 
klöster, S. 30. 

2. Die Deutschordenskommende entstand dadurch, 



daß Herzog Otto 1318 einen Teil der Neustadt dem Orden 
schenkte, der dafür seinen Hof in Bilshausen aufgab. Der 
Ordenshof, an der Westseite der Marienkirche, über die der 
Orden das Patronat hatte, wurde zur Zeit der Reformation von 
der Stadt in Anspruch genommen, später aber wieder heraus- 
gegeben, doch verpflichtete sich der Orden, zur Dotation der 
Kirche beizutragen. Der Ordenshof ist jetzt in Privatbesitz. %* 
ÜB. der Stadt Göttingen I— III. Zeit- u. Gesch.-Beschreib. der 
Stadt G. III, S. 68 flf. Braunschweig. Anzeig. 1751, St. 4. Mithoflf, ^ . ..^ 
, „ Kunstdenkmale II, S. 79,-80. guJ^^v^-oJi:^^^ "h^tU^. (ßO. M. cJ7* 

3. Die Dominikaner (Pauliner) erhielten von Herzog 

Albrecht dem Feisten 1294 die Erlaubnis ein Kloster zu gründen. 
Die Kirche soll 1331 eingeweiht sein zu Ehren der Apostel 
Petrus und Paulus. 1529 wurde das Kloster der lutherischen 
Lehre übergeben und 1533 der letzte Bruder ausgewiesen. ** 
ÜB. der Stadt Gott. ÜB. zur Gesch. der Stadt G. im 16. Jahrh. 
V. Hasselblatt u. Kästner. Zeit- u. Gesch.-Beschr. III, S. 153 flf. 
Mithoflf a. a. 0. II, S. 77 flf. Erdmann a. a. 0., S. 45—6. Lemmens, 
a. a. 0., S. 61. 

4. Die Niederlassung der Franziskaner wird 1308 



urkundlich zuerst erwähnt und lag an der Westseite des Wilhelms- 
platzes. Sie gehörte bis 1462 zur Kölner Ordensprovinz und 



42 Goslar. 

wurde in diesem Jahre mit der sächsiBchen (den Observanten) 
vereinigt. Nach Einführung der Reformation in der Stadt wurden 
die Patres 1533 ausgewiesen. Das Kloster ging in den Besitz 
der Stadt über und diente profanen Zwecken, die Kirche wurde 
1820 abgebrochen. \* ÜB. der Stadt Göttingen. Urk. d. Stadt 
G. aus dem 16. Jahrh. Zeit- und Gteschichtsbeschreibung der 
Stadt Götthigen m, S. 140ff. Lemmens a. a. 0. S. 7, 12, 21, 
61 ff. Erdmann a. a. 0. S. 46 ff. Mithoff a. a. 0. 11, S. 77. Neues 
vaterl. Archiv 1822, I, S. 320ff. 

Goslar, Kreis Goslar, Diözese Hildesheim. 1. Das Domstift 
st. Simonis et Judae ist eine Gründung Kaiser Heinrichs UI. 
als kaiserliche Kirche zu Ehren der h. Dreifaltigkeit, die erste 
urkundliche Nachricht ist vom Jahre 1047, der Schutzbrief Papst 
Leos IX. von 1049, die Weihe wurde 1050 durch Erzbischof 
Hermann von Köln vollzogen. Die Kirche hieß auch Mathias- 
kirche und zwar wird der h. Mathias 1189 zuerst neben den 
älteren Schutzheiligen erwähnt. Die Einführung der Reformation 
geschah langsam und die offizielle Annahme erfolgte erst 1566. 
Infolge des Restitutionsediktes wurde das Stift 1629 von den 
Jesuiten besetzt, die 1632 den Schweden weichen mußten. 
1802 wurde das Stift durch die preußische Regierung aufgehoben 
und die Güter nach dem Abgange der Stiftsherrn für Kirchen- und 
Schulzwecke der Stadt überlassen. 1819 wurde der Dom bis auf 
die nördliche Vorhalle abgebrochen. %* Chron. s. Sim. et Judae 
Gosl. in Mon. Germ. Deutsch. Chron. II, S. 587 ff. u. 604ff. Bode, ÜB. 
der Stadt Goslar. Heineccius, Antiq. Goslar. Crusius, Gesch. d. 
Stadt Goslar. Holzhausen in Zeitschrift f. Nieders. 1849, S. 334ff. 
Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. der Stadt Hildesheim I, S. 351 ff., 11, 
S. 231ff., 672ff. Bertram, Gesch. des Bist. Hildesheim I, S. 105, 
303. Hölscher, Gesch. d. Reformat in Q. Tschackert in Zeitschr. 
f. nieders. lürchengesch. VIII, S. 5ff. Lichtenstein, Abhandl. v. 
des Stiftes Sim. u. Jud. in G. Gerichtsbarkeit. Nöldeke, Ver- 
fassungsgesch. des Stiftes Sim. et Jud. zu G. Volger im Vaterl. 
Archiv 1841, S. 133 ff. MüUer in Zeitschr. d. Harzvereins 1871, 
S. 322ff. Hölscher ebenda 1901, S. 499ff., 1905, 8. Iff. Ders. 
in Kunstdenkm. der Prov. Hami., Heft H, S. 38ff. Mithoff, 
Kunstdenkm. HI, S. 40ff. Neues vaterl. Archiv 1829, S. 90ff. 
Beißel in Zeitschr. f. christl. Kun«t 1901, S. 65 ff. 



Gtoslar. 43 

2. Beginen werden im Hospital des h. Ludwig seit 

1274 genannt. 1399 wurde das Beginenhaus durch den Rat der 
Stadt den Minoriten Überwiesen. Ihre Niederlassung war später 
die Martmlkapelle (Krankenhaus am Kaiserbleek). *^* Goslarer 
ÜB. II, 203, 484 u. s. w. Braunschw. Anzeigen 1756 Stück 64. 

3. Die Deutschordens-Kommende. Ritter und 

Bürger Gieselbert von Goslar gründete 1227 ein Hospital an der 
Königsbrücke und überwies diese Stiftung dem deutschen Orden 
zu freiem Besitz. Später wurde daraus das H.- Geist- Hospital, 
das zu großer Blüte gelangte. 1287 bekam der Orden von 
Heinrich von Birkenstein die Kirche in Weddingen mit dem 
Patronatsrechte zum Geschenk. Seitdem mehrten sich die Be- 
sitzungen des Ordens an diesem Orte erheblich, während die 
Güter in der Stadt abnahmen, sodaß gegen Ende des 13. Jahr- 
hunderts der Orden den Schwerpunkt seines Wirkens bereits aus 
der Stadt nach Weddingen verlegt hatte. Vgl. Weddingen. *J^ 
ÜB. der Stadt Goslar. Lüntzel a. a. 0., S. 244, Ältere Diözese, 
S. 317. Bertram a. a. 0. 1, S. 237, 304. Braunschw. Anzeig. 1755, 
Stück 87. Mithoflf a. a. 0., S. 54. 

4. Das Kloster Frankenberg vor der Stadt wurde 

wohl auf Veranlassung des Bischofs Konrad H. von Hildesheim 
für Nonnen des Maria-Magdalenenordens vor 1235 gestiftet und 
von Papst Gregor IX. 1235 bestätigt. 1236 erhielt es die Peter- 
u. Paulskirche des Prankenberges zum Geschenk. Die sehr 
erschlaffte Zucht wurde Mitte des 15. Jahrh. durch Einführung 
der Windesheimer Reform erneuert. Durch die Stiftsfehde kam 
es an das Haus Braunschweig, wurde 1529 protestantisch, kehrte 
aber unter Heinrich dem Jüngeren zum Katholizismus zurück. 
Unter Herzog Julius wurde es 1568 endgültig der Reformation 
zugeführt. Nach dem Extraditionsrezeß von 1643 blieb es beim 
Hause Wolfenbüttel. 1704 wurden die Klostergebäude von Herzog 
Anton Ulrich neu erbaut. Die französische Regierung zog das 
Kloster ein. 1815 kam das Grundstück wieder an Braunschweig 
und die Güter wurden durch die herzogliche Klosterratsstube 
verwaltet. Das Grundstück blieb braunschweigisches Territorium 
und ist seit 1838 in Privatbesitz. Durch Staatsvertrag zwischen 
Preußen und Braunschweig kam es 1887 wieder an Goslar. V 
Chron. Hild. in Mon. Germ. SS. VH, S. 860. Chron. coenobü 



i* 



44 Gk)slar. 

montis Francor, ed. Kotzebue. ÜB. d. Stadt Goslar. ÜB. d. 
Hochstifts Hildesheim. Stübner, Kirchenverfassung, S. 511. Hassel 
u. Bege, Geogr.-Statist. Beschreib, der Pürstent. Wolfenbüttel u. 
Blankenb. H, S. 189. Lüntzel a. a. 0. 1, 8. 536, H, S. 242-3, 454. 
Bertram a. a. 0. 1, S. 242, 408. Hölscher a. a. 0., 8. 58. Grube, 
Johannes Busch, 8. 196. Mithoflf a. a. 0., 8. 53 ff. Kunstdenkm. 
d. Prov. Hann., Heft II, 8. 110—11. 

5. Die Entstehung des Minoriten- oder Pranziskaner- 



klosters ist dunkel. Jordanus gibt 1223 an, doch erfolgte die 
Gründung eines Konventes sicher erst später. Die ersten Fratres 
l erscheinen 1232 als Zeugen. Patron war der h. Laurentius. 

i 1569 zogen, nachdem Goslar längst lutherisch geworden ^XTSlf, die 

[ Brüder nach Halberstadt. Die Kirche wurde vom Rate dem 

^ evang. Gottesdienst übergeben, das Kloster in ein Spital ver- 

I wandelt. Nur vorübergehend hatten nach dem Restitutionsedikt 

if die Franziskaner 1629 — 32 hier wieder Fuß gefaßt. Kloster und 

i Kirche wurden 1820 abgebrochen und das Hospital mit dem 

Großen heil. Kreuz verbunden. *^* ÜB. d. Stadt Goslar. Heineccius 
f a. a. 0. Jordanus in den Abhandl. der Kgl. Sachs. Gesell, der 

Wissensch., phil. bist. Klasse V (1870), Kap. 36. Lüntzel a. a. 0. II, 
8. 243. Hölscher a. a. 0. Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkl., 
S. 3, 5, 30 — 1, 72 ff. Banasch, Niederlass. der Minoriten zw. 
Weser u. Elbe, 8. 9—11. Jacobs in Zeitsch. d. Harzver. 1880, 
8. Iff. Mithoff a. a. 0., 8. 54. Kunstdenkm. d. Prov. Hann. 
II. Heft, S. 111—2. 

6. Das Augustiner -Chorherrnstift st. Georgenberg 



reicht mit seinen Anfängen bis in die Zeit Konrads II. zurück, 
vollendet wurde es aber erst unter Heinrich V., der das Stift 
1108 dem Domstifte in Hildesheim schenkte. 1128 wurde es 
durch Bischof Bertold von Hildesheim geweiht und trat 1490 der 
Windesheimer Kongregation bei. Als die Bürger von Goslar 
j 1527 die Kirche gänzlich zerstört hatten, zogen die Stiftsherrn 

I 1552 nach Grauhof vor die Stadt und begannen hier den Bau 

II der neuen Ansiedelung, die, nachdem vorübergehend (von Herzog 
I Julius bis zur Herstellung des großen Stiftes Hildesheim 1643) 

die evangelische Lehre hier geherrscht hatte, bis 1803 bestand. 
Grauhof ist jetzt katholische Pfarrei, die Gebäude sind Pachtgut 
und unterstehen der Klosterkammer. *^* ÜB. der Stadt Goslar, 



Goslar. 45 

ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Lauenstein, Hist. dipl. episc. 
Hild. H, S. 252flf. Lüntzel a. a. 0,, S. 358, H, 8. 244flf. Bertram 
a. a. 0. I, S. 128, 144, 219. Hölscher a. a. 0., S. 22. Grube, 
Johannes Busch, S. 50, 53 u. 275. Gattone im Neuen vaterl. 
Archiv 1828, 8. 91flF. Crusius im Hann. Magazin 1843, Nr. 47—48. 
Hölscher in Zeitschr. d. Harzvereins 1891, S. 34 ff. Ders. Kunst- 
denkm. der Prov. Hann., H. Heft, 8. 70ff. Mithoff a. a. 0., 
8. 49, 78. B. 8ievers, Die Regel des h. Augustin in symbol. 
Bildern dargest. an den Chorstühlen zu Grauhof. 

7. Über die 8tiftung der Johanniter- Kommende 

sind bestimmte Nachrichten nicht vorhanden. Die 8tiftung Zum 
h. Grabe lag vor dem Vitustore. Die erste Erwähnung des Ortes 
stammt aus dem Jahre 1214, die der Fratres von 1249. Die 
Stiftung unterstand der Kommende Supplinburg. 1508 wurden 
die Gebäude abgerissen und nur die Kapelle blieb in Gebrauch, 
bis sie die Bürger 1527 niederbrannten. Als Ersatz diente der 
sogen. Trollmönch. Um 1755 brachte das Kloster Neuwerk alle 
Grundstücke, die früher zum h. Grabe gehörten, die sogen. 
Prioratsgüter, durch Kauf an sich. *^* ÜB. der Stadt Goslar. 
Lüntzel a. a. 0. H, 8. 243—4, Ältere Diöz., S. 314. Bertram 
a. a. 0., 8. 237. Crusius, Gesch. d. Reichsstadt G., 8. 426. 
Hölscher, Gesch. der Reform, in G., S. 22. Mithoff a. a. 0., 
8. 64 u. Archiv f. niedersächs. Kunstgesch. III. Kunstdenkm. der 
Prov. Hannover, H. Heft, S. 112—3. 

8. Das Kloster Neuwerk, Novum Opus, Mariengarten, 

s. Mariae in horto, wurde 1186 durch den Goslarer Vogt 
Volkmar von Wildenstein und seine Frau Helene vor dem 
Rosentore von Groslar auf deren Gute, das eine Kapelle hatte, 
gegründet und von Bischof Adelog von Hildesheim zu Ehren der 
h. Maria, des h. Kreuzes, Johannes ew. und Bartholomäus be- 
stätigt. Es wurde mit Nonnen des Benediktinerordens aus 
Ichtershausen (Thüringen) besetzt. Die Einführung der Refor- 
mation erfolgte erst Ende des 16. Jahrhunderts, nicht aber die 
Aufhebung des Klosters. 1629—32 wurde es vorübergehend 
wieder mit Nonnen des Benediktinerordens besetzt. Seine Eigen- 
schaft als Versorgungsanstalt, für welche der Magistrat von 
Goslar das Präsentationsrecht ausübt, wurde ihm 1816 von der 
hannoverschen Regierung bestätigt. */ ÜB. der Stadt Goslar. 



46 Goslar ~ Gro, to der. 

ÜB* des Hochstifts Hildesheim. Zeppenfeld im Neuen vaterl. 
Archiv 1829 II, S. 62flf. Koken u. Lüntzel, MitteUungen II, 
8. lOöff., 329flf., II, 81flf. Lüntzel a, a. 0,, I, 531ff., II, S. 239flf. 
Bertram a. a. 0., I, S. 195, 219, 236f., 430. Winter, die Qster- 
cienser II, 8. 64. Mithoff a. a. 0,, 8. 60 ff. Vaterland. Archiv 
1819, 8. 299 ff. Doebner in Zeitschr. f. Niedersachsen 1895, 
8. 329—35. 

9. Das Chorherrnstift auf dem Petersberge wurde 



gegen den Anfang der Regierung des Bischofs Hezilo von 
Hildesheim (1054 ff.), von Kaiser Heinrich HI. und dessen Ge- 
mahlin Agnes gegründet, ihr Sohn Heinrich IV. tibereignete 1062 
das 8tift samt Besitzungen dem Bischof Hezilo. Spätere Ver- 
suche, das Stift als ein unmittelbares Reichsstift zu erweisen, 
beruhen auf Fälschungen. 1527 wurde die Kirche von den 
Bürgern zerstört, die Chorherm mußten sich mit der Katharinen- 
kapelle behelfen, nachdem der Versuch, das Stift mit dem 
Domstift zu vereinigen, fehlgeschlagen war. Die Reformation 
wurde erst 1570 endgültig eingeftihrt. Nachdem Goslar 1802 an 
Preußen gefallen, wurde das Stift aufgehoben und die Güter 
mit denen des Domstiftes als Stiftsgüterfonds für Kirchen- und 
Schulzwecke angewiesen. *^* ÜB. des Hochstifts Hildesheim. 
ÜB. der Stadt Goslar. (Möschel), Kurze Gesch. v. kaiserl. 
Reichsstift a. d. P. Crusius a. a. 0. Lüntzel a. a. 0. I, S. 367 ff., 
477, II, 238 ff. Bertram a. a. 0. 1, 8. 120. Hölscher a. a. 0., S. 22. 
Hetzen m Zeitschr. d. Harzvereins 1875, 8, 262 ff. Mithoff a. a. 0., 
S. 47 ff. Hölscher in Kunstdenk. d. Prov. Hannover, Heft H, S. 70ff. 

10. Auf der Glockengießerstraße lag das Haus der 



Trollbrüder oder willigen Armen (Trollhaus). Die Brüder 
werden 1482 zuerst erwähnt und sind wohl nicht viel früher 
nach Goslar gekommen. 1527 wurde das Haus den Johannitern 
gegeben, als deren Kloster zum h. Grabe verbrannt war, und 
1755 dem Kloster Neuwerk verkauft. %* Sonne, Topogr. d. 
Königr. Hannover V, S. 286—7. Kunstdenkm. d. Prov. Hann., 
2. Heft, a 113. 

Orauhof s. Goslar, Georgenberg. 

Gro^ to der, s. Domum. 



Haohum — Hamburg. 47 

^. Haeliaiiiy Kreis Marienburg L H., Diözese Hildeaheim, ist 
ein jetzt wüstes Dorf, das vor Bockenem lag. Der Bürgermeister 
Nikolaus Witte von Bockenem erbaute hier 1396 eine Kapelle 
zu Ehren der h. Maria. 1411 wurde die Stiftung zu einer 
KoUegiatkirche erhoben und ihm die Pfarrkirche in Hachum ein- 
verleibt. Das Stift erlangte keine weitere Bedeutung, sodaß 
spätere Nachrichten gänzlich fehlen; es wird wahrscheinlich bis 
zur Reformation bestanden haben. \* Buchholz, Oesch. von 
Bockenem, S. 52 ff. Lüntzel, Ältere Diözese Hild., S. 266—7, 
Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim II, S. 376. Bertram, 
eesch. d. Bist. Hildesheim I, S. 359. 

Hage, Kreis Norden, Diözese Bremen. Daß hier ein der 
h. Anna geweihtes Kloster bestanden hat, beruht nur auf Ver- 
mutung, ein urkundlicher Beweis kann dafür nicht erbracht 
werden. Die dortige Kirche ist dem h. Anschar geweiht. %* 
Arends, Ostfriesland u. Harlingerland, S. 417. Mithoff, Kunst- 
denkmale Vn, 106. Houtrouw, Ostfriesland H, S. 264. 

Hahn, Kreis Oldenburg, Diözese Bremen. Die Johanniter 
hatten hier ein Oratorium und hielten einen Priester. Der Ort 
unterstand der Komturei in Burgsteinfurt, Über die Entstehung 
der Kommende verlautet nichts. 1503 erwarb Graf Johann von 
Oldenburg den Hof, mußte sich jedoch verpflichten, dort einen 
Priester zu halten. Graf Anton zog die Güter des Ordens ein 
und erhielt sie in dem Vergleiche von 1572 gegen Abfindung 
bestätigt %* V. Halem, Gesch. des Herzogt. Oldenburg II, S. 82 f. 
Hayen, Die Johanniter im Oldenburgischen, Jahrb. f. d. Gesch. 
d. Herzogt. Oldenburg IV, 21. 

Halte, Kreis Weener, Diözese Münster, wird in der Be- 
schreibung der Prälaturen (Suur, 8. 182) als Kloster erwähnt, 
ebenso von Emmius, doch wird man wohl annehmen können, 
daß es nur ein Vorwerk der Johanniterkommende Müde ge- 
wesen ist. Genauere Nachrichten fehlen. %* Suur, Gesch. der 
ostfries. Klöster, 8. 182. Emmius, Descript chorogr., 8. 30. 
Houtrouw, Ostfriesland I, S. 213. Ostfries. ÜB. I, S. 209. 

Halteiing^ Haltemkloster, s. Osnabrück, Beinen. 

Hamburg, Stadt Hamburg, Diözese Bremen. 1. Die Ent- 
stehung des Domstiftes, dessen Patron die h. Maria war, ist 



48 Eamtnag. 

infolge der kaum entwirrbaren Urkimdeiifalschaiigeii noch nidit 
klargestellt. Angeblich soll das Bistum 834 errichtet sein. Die 
Urk. Ludwigs d. Fr. ist aber Fälschung auf Grundlage einer 
echten Urk. Der erste Bischof war Anschar, der schon 831 
geweiht war und spater den Titel eines Erzbischofs erhielt Etwa 
845 mußte er dem Einfall der Normannen weichen und erhielt 
den Bischofssitz zu Bremen, der unter Hamburg stand. Beide 
bildeten fortan eine Diözese, die dem tatsächlich nicht be- 
stehenden Erzbistum Hamburg unterstellt war. Die Ansprüche 
der Erzbischöfe von Köln als Metropoliten wurden zurückgewiesen. 
Bei dem nur langsamen Wiedererstehen Hamburgs beruhte der 
Fortbestand des Bistums auf Bremen, aber erst 1223 wurde 
formell der erzbischöfliche Titel von Hamburg auf Bremen über- 
tragen. Das Stift war seit etwa 1530 protestantisch. Im west- 
fälischen Frieden fielen mit Bremen die Rechte des Erzbischofs 
an dem Kapitel in Hamburg an die Krone Schweden, die das 
Stift 1652 aufhob und den Kanonikern auf Lebenszeit Unterhalt 
zusicherte. 1802 wurde der Dom nebst allem Zubehör an 
Hamburg abgetreten. %* Hamburger Urk. -Buch, herausg. von 
Lappenberg, I. Zeitschr. f. Hamb. Gesch. VI, S. 21flf. (Nekrolog). 
V. Hodenberg, Die Diözese Bremen I— 11. Dehio, Gesch. des 
Erzbistums Hamburg -Bremen I— II. Tamm, Die Anfänge des 
Erzb. Hamb.-Bremen. Staphorst, Hamburg. Kirchengesch. I, 2. Teil, 
8. 510flf. Spitzer in d. Zeitschr. d. Ver. f. Hamburg. Gesch. IX, 
S. 430 flf. Nirmheim ebenda XII, 8. 261 flf. Koppmann, Ham- 
burgs kirchl. u. Wohltätigkeitsanstalten, S. IflF. Sillem, Ein- 
führung der Reform, in H. 

2. Ein Beginenhaus wird zuerst 1255 erwähnt und 



wurde damals erbaut, falls es sich nicht um einen Neubau 
handelte. Es lag gegenüber der Jakobikirche. Ein anderer 
Konvent soll beim Pferdemaikte gelegen haben, wenn nicht an 
Verlegung desselben Konventes zu denken ist. 1440 erhielt der 
Konvent eine feste Ordnung, der später andere folgten. 1528 
traten die Insassen freiwillig der neuen Lehre bei, die Ein- 
ziehung des Konventes aber unterblieb. Nach durchgreifenden 
inneren Veränderungen 1537 und mehrfachen äußeren Umge- 
staltungen besteht der Konvent noch heute, seit 1866 in dem 
Neubau an der Konventsstraße. %* Hamburger ÜB. Nr. 589. 



Hamburg. 49 

Staphorst, Kirchengesch. I, 4, S. 123 fif. Zeitschr. d. Ver. für 
Hamburg. Gesch. N. F. I (1858) S. 543. Mitteilungen desselb. 
Ver. I, 8. 119. Gädeehens, Der Konvent der Beguinen in H. 
Koppmann a. a. 0., S. 34 fif. 

3. Das Dominikanerkloster wird zum ersten Male 

1245 erwähnt (Hamb. ÜB. I, Nr. 530). Es war Johannes dem 
Täufer und Johannes dem Evang. gewidmet. Wenn als Gründer 
Graf Adolf von Schaumburg und als Gründungsjahr 1227 an- 
gegeben wird, so beruht dies auf Verwechselung mit dem Minoriten- 
kloster. Urkundliche Nachrichten liegen nicht vor. 1529 wurden 
die Mönche ausgewiesen. Die Kirche wurde ausgebessert und 
für den protestantischen Gottesdienst eingerichtet, die Gebäude 
teils zu der von Bugenhagen gestifteten Johannisschule verwendet, 
teils den 1531 hierher verpflanzten Nonnen von Harvestehude 
übergeben. Noch jetzt besteht daselbst nach einem Neubau eine 
Versorgungsanstalt für Bürgertöchter und -Witwen. %* Staphorst 
a. a. 0., S. 11, 566flf., 671fif. Koppmann a. a. 0., S. 32—3. Das 
st. Johanniskl. in Hamburg, herausg. v. der Kellinghusen. Stiftung. 

4. Graf Adolf IV. von Holstein, jetzt Minorit, und seine 

frühere Gemahlin Heilwig, jetzt Nonne, beschlossen um 1245 die 
Gründung eines Nonnenklosters im Kirchspiele des Domes. 
Markgraf Otto von Brandenburg gab 1246 hierzu sein Eigentum 
im Dorfe Harvestehude (Herwehusen, Herwerdeshuthe auf dem 
Hamburger Berge an der Elbe in der Gegend der neuen Pauls- 
kirche) her und 1247 konnte Innocenz IV. das Zisterzienser- 
Nonnenkloster schon in seinen Schutz nehmen. Patron war die 
h. Maria. 1295 wurde das Kloster nach Odersvelde an der Alster 
verlegt, das nun den Namen Frauenthal (Vruwendal, Mona- 
sterium de valle virginum, Vallis virginum) erhielt. Nachdem 
1529 die Reformation gegen den Willen der Nonnen eingeführt 
war, wurden die Klostergebäude 1530 von den Bürgern zerstört. 
Da aber die Erhaltung des Klosters als lutherisches Stift zweck- 
mäßig erschien, wurde den Nonnen 1531 das Johanniskloster 
überwiesen, wo es noch besteht. %* Hamburger ÜB. Nr. 533, 
536, 540, 894, 898, 905. Staphorst a. a. 0., S. 680. De inclito 
Adolphe comite, herausg. von Beek in Quellensamml. der Gesell, 
für Schlesw.-Holst.-Lauenb. Gesch. IV, 8. 224 fif. Lappenberg u. 
Gädechens in Zeitschr. d. Ver. f. Hamb. Gesch. IV (1858), 8. 513fif. 
Koppmann a. a. 0., S. 35flf. Winter, die Cistercienser HI, S. 128, 361. 

Die SlOater KiederiAohfenf . 4 



50 Hamburg — Hameln. 

5. Graf Adolf IV. von Holstein-Schaumburg schlug am 



Maria-Magdalenentage (22. Juli) 1227 den König Waldemar von 
Dänemark bei Bornhöved und befreite Lübeck und Hamburg von 
der dänischen Herrschaft. Hierauf soll er das Kloster der 
Minoriten zu Ehren der Maria Magdalena gestiftet haben. Die 
erste Erwähnung findet sich in den Annal. Stadens. zum Jahre 
1239 (Mon. Germ. SS. XVI, S. 365). 1529 wurde das Kloster 
aufgehoben, die Insassen nahmen teilweise Dienste in der Stadt, 
die ältesten erhielten Versorgung. 1531 wurden die Bewohner 
des Elisabetenhauses hierher versetzt, das Kloster also Armenhaus. 
Dies wurde 1839 abgebrochen und an seine Stelle die neue 
Börse gebaut. *^* Staphorst a. a. 0., S. 11, 685 flf. De incl. Adolpho 
com. a. a. 0. Gädechens in Zeitschr. d. Ver. f. Hamburg. Gesch., 
Neue Folge, IV (1879), S. 223flf., VIH (1889), S. 370flf. Beneke 
ebenda, N. F. H (1866), S. 592flf. Koppmann a. a. 0., S. 32flf. 

6. Zellenbrüder des Augustinerordens werden 1513 

erwähnt und besassen einen Hof vor dem Alstertore. *** 
Koppmann a. a. 0., S. 36. 

ja^ameln^ Kreis Hameln, Diözese Minden. 1. Das dem 
h. Bonifacius geweihte Stift wurde als Missionsposten von 
Fulda aus wohl Ende des 8. Jahrh. gegründet und war bis 1259 
in dessen Besitz, gehörte aber zum Bistum Minden, dessen 
Stiftung erst nach der Gründung des Bonifaciusstiftes erfolgte. 
1259 verkaufte der Abt von Fulda Hameln dem Bischof von 
Minden. Das Stift war anfangs mit Kanonikern besetzt, die 
Benediktinermönche kamen vielleicht nach der Reform Ludwigs 
des Frommen 817 hierher. Nach der Einführung der Reformation 
in Hameln 1540 widersetzte sich das Stift noch lange der neuen 
Lehre, 1576 aber war der Übertritt schon vollendete Tatsache. 
Die Güter wurden z. T. zu Schulzwecken verwendet. Das 
^Münster* war seit 1540 protestantische Kirche, wurde aber 
später sehr baufällig und seit 1803 zu profanen Zwecken benutzt, 
bis 1875 nach gründlicher Ausbesserung die Weihe des Münsters 
von Neuem vollzogen wurde. Das Mannskloster wurde 1850 
aufgehoben, das Stiftsvermögen kam an den Klosterfonds und 
die Pfründner erhielten Geldrenten. V ÜB. des Stifts und der 
Stadt Hameln I— II. Westfäl. ÜB. VI (Bistum Minden). Sprenger, 
Gesch. d. Stadt H., S. 197 flf., 238 flf. Mithoflf, Kunstdenkmale I, 



Hameln — HamelBpringe. 51 

S. 46flf. Holscher, Beschreibung des vorm. Bistums Minden, 
S. 92 flf. Schläger, Zur Erinnerung an die Einweihung des restaur. 
Münsters st. Bon. zu H. 

2. Die Augustiner-Eremiten kauften 1328 ein Haus 



am neuen Markte, doch widersetzten sich Stift und Stadt der 
Niederlassung und vertrieben sie. Zwar wurde ihnen nach langem 
Prozesse 1345 das Grundstück zurückgegeben und Herzog Ernst 
gestattete ihnen die Niederlassung, aber der Prozeß wurde 1360 
zu ihren Ungunsten entschieden, sie zahlten die Prozeßkosten 
und erhielten den päpstlichen Befehl auszuwandern. Ihr Grund- 
stück traten sie wieder der Stadt ab. V ÜB. d. Stadt Hameln I. 
Holscher a. a. 0., S. 93. Mithofif a. a. 0., S. 57. Sprenger a. a. 0., 
S. 215. 

3. Franziskanessen nach der dritten Regel werden 



einmal in den Acta synodal, eccl. Osnabrug. S. 255 erwähnt, im 
ÜB. findet sich darüber nichts. Holscher a. a. 0. S. 94 vermutet 
Verwechselung mit den 1343 genannten Beginen. 

4. Die Karmeliter, unser vrowen brodere van dem 



berghe to Carmeli, erwarben 1317 vom Stadtrate den halben 
Werder und erhielten die Erlaubnis zum Betteln einmal wöchentlich 
in je drei Bauerschaften. 1351 werden sie noch erwähnt, sonst 
ist über sie nichts bekannt. V ÜB. d. Stadt Hameln I. Sprenger 
a. a. 0., S. 315 flf. Mithofif a. a. 0., 8. 57. Holscher a. a. 0. S. 93 
wirft Karmeliter u. Aug.-Erem. durcheinander. 

5. Eine Niederlassung der Templer bis zur Aufhebung 



des Ordens ist durch ÜB. I, Nr. 161 erwiesen, vgl. auch Lippische 
^Regesten I, 8. 242 Nr. 879, Holscher a. a. 0., S. 94. 

^^amelspringe^ Kreis Springe, Diözese Minden. Das Kloster 
Loccum beabsichtigte hier die Gründung eines IQosters für Zister- 
ziensermönche. Die Herzöge Albrecht und Erich von Sachsen, 
Engern und Westfalen schenkten 1306 ihren Erbbesitz in H. zur 
Erbauung eines Klosters zu Ehren des h. Vitus, andere Schen- 
kungen folgten und 1318 wurde die Kirche von Bischof Ditmar 
von Gabula geweiht. Das Kloster scheint aber nicht zustande 
gekommen zu sein, spätere Nachrichten fehlen. V Calenberger 
ÜB. in (Loccum). Mithofif, Kunstdenkmale I, S. 62—3. Winter, 

4* 



52 Hankensbüttel — Hannover. 

Die Cistercienser III, S. 42. Holscher, Beschreib, des vorm. 
Bist. Minden, Nr. 120—2. 

Hankensbüttel s. Isenhagen. 

^^annover, Kreis Hannover, Diözese Minden. 1. Bischof 
Siegfried von Hildesheim schenkte 1291 den Franziskanern 
einen Platz, wo heute das Leineschlofl ist. Aus dieser Urk. geht 
hervor, daß der Orden eine Niederlassung in H. schon hatte. Sie 
soll 1288 errichtet worden sein. Während der Reformation ver- 
ließen die Brüder 1533 die Stadt, die Kirche und IQoster in 
Besitz nahm und, um sie vor profaner Benutzung zu bewahren, 
ein Armenhospiz darin errichtete. Herzog Georg verfügte 1637 
die Erbauung einer Residenz an dieser Stelle und die Einrichtung 
der Klosterkirche zur Schloßkirche. Unter dem katholischen 
Herzog Johann Friedrich gelangten die Barfüßer wieder in den 
Besitz der Kirche, wurden aber 1680 für immer entfernt. *^* 
ÜB. der Stadt Hannover. Brönnenberg im Vaterl. Archiv 1833, 
S. 521. Mithoflf, Kunstdenkmale I, S. 78flf. Ulrich in Zeitschrift 
d. Hist. Ver. f. Niedersachsen 1883, S. 112 flf. Hannov. Magazin 
1843, S. 455. Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkl., S. 6, 65flf. 
Holscher, Beschreib, des vorm. Bist. Minden, S. 197. Uhlhorn, 
Reform, d. Stadt Hannover. Bahrdt, Gesch. der Reformat. der 
Stadt H. 

2, Ein BeginenhiTUS oder Süstemhaus bestand schon 



1251 und lag an der Beginen-, jetzt Pferdestraße; es wird noch 
1357 erwähnt. */ ÜB. d. Stadt Hannover. Baring, Beschreibung 
der Saale II, S. 152. Mithoflf a. a. 0., S. 81. Holscher a. a. 0., 
S. 198. 

3. Die Marienkirche auf der Neustadt war 1381 von* 



Kurt von Alten als Kapelle für den Kaland gegründet worden. 
Sie lag an der Schulstraße zwischen der Rotenreihe und der 
Gr. Duvenstraße. Die Herzöge Bernhard und Heinrich von 
Braunschweig und Lüneburg gestatteten 1388 die Vergrößerung 
der Kapelle durch den Kaland und die Gründung einer Kanonie. 
Bischof Otto von Minden erhob die Kapelle der h. Maria zur 
KoUegiat- und Pfarrkirche für die Neustadt, Lauenrode und 
den Brühl. 1415 wurde das Kollegiatstift in Mandelsloh mit 
dieser Kirche vereinigt. Später wurde sie zu einem Schulhause 



Harlinghausen — Hanrestehude. g3 

eingerichtet und 1859 abgebrochen. *^* Grupen, Orig. Hannov. 
S. 187. Archiv des hist. Ver. f. Niedersachsen 1857, S. 227 flf. 
Hoppe, Gesch. d. Stadt H., S. 101 flf. Mithoflf, a. a. 0., S. 74. 
Holscher a. a. 0., 8. 194 flf. 

Harlinghausen s. Strückhausen. 

^ärsefeld, Rosafeidan, Kreis Stade, Diözese Bremen, wird 
eine Stiftung des Grafen Heinrich von Stade genannt, und stammt 
aus der Zeit 1001 — 1010. Sie war erst mit Kanonikern als 
Propstei besetzt und scheint nicht recht in Blüte gekommen zu 
sein, denn kurz vor 1102 wurde sie durch Markgraf Udo, seinen 
Bruder Rudolf und seine Mutter Oda neu errichtet (reedificatum) 
und dotiert; damals wird ein Abt genannt, die Einführung der 
Benediktinermönche war also schon erfolgt. Papst Paschalis IL 
bestätigte 1102 die Abtei und nahm sie in seinen Schutz. Die 
Äbte erhielten die Würde von Erzäbten. Patrone waren die 
H. Maria und Bartholomäus. Die Reformation wurde nie durch- 
geführt, das Stift blieb katholisch bis zur Aufhebung 1635. Von 
den Gebäuden des Klosters ist nur die Kirche noch erhalten. %* 
Hamburger ÜB. Nr. 57, 126—7, 137. Vogt, Monum. inedita I, 
S. 106 flf. (Chron. Rosenfeldense). Wiedemann, Gesch. des Herzogt. 
Bremen H, S. 49flf., 248fif. Neues vaterl. Arch. 1829 I, S. 198flf. 
Mithoflf, Kunstdenkmale V, S. 44 flf. Mushard, Brem.-Verd. Ritter- 
saal, S. 4—5 (die Äbte), dazu Krause im Archiv d. Vereins v. 
Stade I, S. 179-80. 

Harsweg, Hersewey, Kreis Emden, Diözese Münster. An 
diesem Orte, der auch Kloster-Harsweg genannt wird, kann man 
eine Ordensniederlassung vermuten, und die Designation der 
Prälaturen etc. (Suur, Gesch. der ostfr. Klöster, S. 182) nennt 
direkt Harswege als Kloster. Das Testament des Häuptlings 
Imelo von Hinte und Osterhusen von 1455 beschenkt nur „die 
Heiligen zu Hersewey", und das Testament der Gräfin Theda 
von Ostfriesland von 1494 erwähnt nur eine Kapelle. Der 
urkundliche Beleg für ein Kloster fehlt also, aber sein früheres 
Vorhandensein ist doch wohl sicher, wenn auch Orden und 
Geschlecht unbekannt bleiben. %* Ostfries. ÜB. Nr. 689 u. 1395. 
Arends, Ostfriesland u. Harlingerland, S. 309. Mithoflf, Kunst- 
denkmale VH, 107. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 430. 

Harrestehnde s. Hamburg. 



54 Hanbuig — Hasselt 

j Hmrzbiirgy Hartesburg, Kreis Wolfenbattel, Diözese Halber- 
stadt. In dem Tale bei Harzbarg soll Konrad L za Ehren des 
Märtyrers Mathiaa 916 ein Stift gegründet haben, das aber, 
zerstört, unter Heinrieh HL nach Goslar verl^ und den Märtyrern 
Simon und Jada geheiligt worden sei. Urkundlich läßt sieh 
davon nichts beweisen, wenn auch feststeht, daß das Domstift 
in Gtoslar auch Mathiaskirche hieß (nachweislich erst seit 1189). 
Sicher ist, daß Heinrich IV. die Harzburg erbaute und mitten in 
der Burg ein Koll^iatstift gründete, dessen erster Propst Karlmann 
schon 1069 das Bistum Konstanz erhielt. In dem Aufstande der 
Sachsen gegen Heinrich wurde 1074 Burg und Kirche zerstört. 
Man kann vermuten, daß den Sachsen von der Kurie der Wieder- 
aufbau von Kirche und Stift auferl^ wurde und daß der neue 
Bau in dem im Krodotale nachgewiesenen Baue zu erkennen ist. 
Man wird femer annehmen dürfen, daß dieses angeblich dem 
h. Valerius geweihte Stift schon früh mit dem Domstift in Goslar 
vereinigt wurde. %* Heineccius, Antiquit. Groslar, S. 4—5. Bode, 
ÜB. der Stadt Goslar. Rehtmeyer, Br.-Lüneb. Chron., S. 114. 
Hassel u. Bege, Geogr.-Statist Beschreib, der Fürstent. Wolf enb. 
u. Blankenburg H, S. 228. Leonhard, Die H. u. ihre Gtesch. 
Schiller, Gesch. der Harzburg, S. 14flF. Delius, Untersuchungen 
über die Harzburg. v. Strombeck in Zeitschr. des Harzvereins IV 
(1871), S. 156 flf. Die Bau- u. Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschw. 
m, 2, 8. 403flf. 

. Hasselfelde^ Kreis Blankenburg, Diözese Halberstadt. 1. Ein 
Gertrudenkloster, das bei H. stand und wahrscheinlich ein 
Frauenkloster war, wird von Leibrock, Chronik von Blankenburg H, 
393, erwähnt. Vgl. auch Zeitschr. d. Harzver. HI (1870), S. 772. 

2. Das Mönchskloster der Marienknechte vom 



Paradies (servorum st. Mariae de Paradiso), Augustinerordens, 
hat Bode in Zeitschr. d. Harzvereins IV (1871), 8. 420—21 zum 
Jahre 1277 nachgewiesen. Weitere Nachrichten scheinen aber 
zu fehlen. 

Hasselt^ Harste, Harszell, Kreis Leer, Diözese Münster, wird 
1319 als Ordenshaus der Johanniter genannt, 1447 erscheint 
ein Propst Alricus in Hasselt. 1499 wurde die Kommende dem 
Hause Abbingweer einverleibt. Sie war wahrscheinlich von 



Haste — Heeslingen. 55 

Burgsteinfurt aus gegründet worden. Die Kirche wurde 1558 
abgebrochen und die Steine zum Bau des Zwingers in Stick- 
hausen verwendet. Die Güter des Ordens zog zur Zeit der 
Reformation der Landesherr ein, doch mußte 1574 Graf Edzard IL 
von Ostfriesland die Ordenshäuser Hasselt und Langholt zurück- 
geben, worauf der Orden auf die anderen eingezogenen Güter 
verzichtete. Der Orden blieb in ihrem Besitze bis 1806. Die 
Güter gehören jetzt der Kgl. Klosterkammer. */ Ostfries. Urk.- 
Buch Nr. 48, 588, 1646—7. Friesisches Arch. II, S. 371. Arends, 
Ostfriesl. u. Harlingerland, S. 182. Suur, Gesch. der ostfries. 
Klöster, S. 121, 125—7. Mithoflf, Kunstdenkmale VII, S. 107. 
Reimers, die Säkularis. d. Kl. in Ostfriesl., S. 9, 12, 39ff. Cornelius, 
Der Anteil Ostfriesl. a. d. Reformat. Houtrouw, Ostfriesland I, 
S. 183—4. 

Haste^ Harst, Harste, Kreis Osnabrück, Diözese Osnabrück. 
Das Kloster wurde 1230 zu Ehren der h. Maria durch Giselbert 
von Harst, den Osnabrücker Bürger Heinrich Swethering und 
Ritter Gerhard Saxo gegründet und dotiert. Es war mit Nonnen 
des Zisterzienserordens besetzt und wurde zwischen 1243 und 
1246 nach Rulle verlegt (vgl. das.). *^* Osnabrücker ÜB. Stüve, 
Gesch. des Hochstifts Osnabrück II, S. 24, 27, 29. v. d. Horst 
in Mitteil. d. bist. Ver. XX, S. 131 fif. Mithofif, Kunstdenkmale VI, 
8. 147. 

Havermonnlken s. Hove. 

Heeslingen^ Heslinge, Kreis Zeven, Diözese Bremen. Die 
Bestätigung des Nonnenklosters des h. Vitus, das unter dem Vor- 
gänger des Erzbischofs Adaldag von Bremen (also unter Unni 
916—36) gegründet worden war, erfolgte durch Kaiser Otto HI. 
986, Als Gründer wird Hed (Graf Hed oder Haddo) im Gau 
Hailango genannt. 1141 verlegte Erzbischof Adalbert von Bremen 
die Stiftung nach Zeven als einen sichereren und für die Auf- 
rechterhaltung der Disziplin geeigneteren Ort. */ ÜB. des Kl. 
Zeven. Hamburger ÜB. Friesisches Archiv II, 343 fif. Nr. 1 — 3. 
Rotermund in Neues vaterl. Archiv 1829, I, S. 191 fif. v. Sickel 
in Zeitschr. f. Niedersachsen 1890, S. Iflf. Krause im Archiv des 
Ver. zu Stade I, S. 21 fif. (die Äbtissinnen). Mithofif, Kunstdenk- 
male V, S. 48. 



56 Heülgenberg — Heiningen. 

/Heiligenberg, Mona st. Mariae, Hylgenberge, Kreis Hoya, 
Diözese Bremen. Um 1215—17 schenkte Graf Gebhard von 
Wernigerode bei seiner Reise ins Heilige Land den Ort zur 
Stiftung eines Klosters dem Prämonstratenserorden. Das Mönchs- 
kloster muß bald darauf errichtet isein, 1235 bestand es bereits. 
Patron war die h. Maria. Zur Zeit der Reformation soll Graf 
Jobst von Hoya das Kloster aufgehoben haben, der 1543 die 
Kirche schon abbrechen ließ. Die Güter bildeten später ein 
Vorwerk der Domäne Altenbruchhausen. Dies wurde 1794 zer- 
teilt, aus ihm entwickelte sich die Kolonie Heiligenberg. */ 
Hoyer ÜB. IV (Heiligenberg). Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 159 
-60. Gade, Beschreib, der Graf seh. Hoya u. Diepholz I, S. 417 ff. 

Heiligenrode, Hilgenrothe, Kreis Syke, Diözese Bremen. 
Das Kloster wurde in einem Neubruch bei Mackenstedt durch 
Friedrich von Mackenstedt gestiftet, und die Stiftung um 1181 
— 83 durch Erzbischof Siegfried von Bremen bestätigt. Der neue 
Ort wurde Heiligenrode genannt, eine Verlegung von Macken- 
stedt nach H. fand also nicht statt. Das Kloster, der h. Maria 
geweiht, war ein Doppelkloster des Benediktinerordens, doch 
etwa zehn Jahre nach der Gründung war es nur von Nonnen 
bewohnt. 1496 trat an Stelle des Propstes eine Äbtissin. Die 
Reformation, die Graf Jobst von Hoya 1525 in der Grafschaft 
einführte, hat erst nach 1570 im Kloster Eingang gefunden. Es 
besteht noch als Damenstift, doch in der Weise, daß beim Mangel 
an Klosterwohnungen die Mitglieder ihre Präbenden auswärts 
beziehen. %* Vogt, Monum. inedita H, S. 159 ff., 412 ff., 441 ff., 
515 ff. Hoyer ÜB. V (HeUigenrode). Hamburger ÜB. Nr. 238, 259. 
Klippel in Hann. Magazin 1830, St. 50—60. Mithoff, Kunstdenk- 
male V, S. 161—2. Gade, Beschreib, der Grafsch. Hoya und 
Diepholz I, S. 427 ff. 

Heiligenthal s. Lüneburg. 

Heiningen, Heniggi, Heningi, Kreis Goslar, Diözese Hildes- 
heim. Die edele Frau Hildiswit und ihre Tochter Walburg 
gründeten zu Ehren der H. Maria, Peter und Paul ein Nonnen- 
kloster zur Zeit Kaiser Ottos IH. und des Bischofs Bernward 
von Hildesheim (also um 993—1002). Heinrich II. nahm es 
1013 in seinen Schutz. 1128 wurde Propst Gerhard von Riechen- 



Heiselhusen — Helmstedt. 57 

berg mit der Herstellung der klösterlichen Zucht nach der Regel 
Augustins beauftragt. Mitte des 15. Jahrh. führte Prior Berthold 
des Sülteklosters in Hildesheim die Windesheimer Reform in 
dem gänzlich verarmten Kloster durch und brachte es wieder 
zu Wohlstand. Nach der Stiftsfehde kam es an Braunschweig 
und war zeitweilig lutherisch, bis es durch das Restitutionsedikt 
wieder an Hildesheim fiel. Die Westfälische Regierung hob es 
1810 auf. Jetzt ist es ein ritterschaftliches Gut im Privatbesitz, 
die Kirche katholische Pfarrkirche. *^* Fundatio monast. Hein, in 
Mon. Germ. SS. XV, S. 1054fif. ÜB. des Hochstifts Hildesheim 
I— V. V. Münchhausen in Zeitschr. d. Harzvereins 1876, S. 297 ff. 
Lüntzel, Gesch. d. Stadt u. d. Bist. Hildesheim I, S. 177 f., 281, 
342 flf., U, 222 flf., 451. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I, 
S. 234-5, 340, 408. Grube, Johannes Busch, S. 180ff., 199. 
Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, S. 284. Mithoff, 
Kunstdenkmale HI, S. 89—91. 

Heiselhusen^ Heseldehuzen, Hesaldahusen, Kreis Emden, 
Diözese Münster. Häuptling Brunger zu Loquard schenkte 1424 
der Johanniterkommende in Golthorn (Prov. Groningen) sein 
Land und Haus in Heiselhusen, worauf ein Vorwerk errichtet 
wurde. Dieses wurde 1446 durch den Großkomtur der Johanniter 
in Westfalen von Golthorn getrennt und zu einer eigenen 
Komturei erhoben, aber 1492 mit dem Hause Abbingweer ver- 
einigt. V Ostfriesisches ÜB. I— H. Suur, Gesch. der ostfries. 
Klöster, S. 121—2. Arends, Ostfriesl. u. Harlingerland, S. 334. 
Houtrouw, Ostfriesland I, S. 378 flf. Mithoflf, Kunstdenkmale VH, 
S. X09. 



/ 



Helmstedt^ Helmonstad, Kreis Helmstedt, Diözese Halber- 
stadt. 1. Ein der h. Anna geweihtes Beginenhaus hinter der 
Stephanskirche wird 1433 zuerst genannt und bestand bis in die 
neuere Zeit. %* Schmidt, De hospitali et sacello st. Annae. Hassel 
u. Bege, Geogr. - Statist. Beschreib, der Fürstent. Wolfenb. u. 
Blankenburg H, 8. 23—4. Die Bau- und Kunstdenkm. des Herzogt. 
Braunschweig I, S. 74, 104. 

2. Das Benediktinerkloster st. Ludgeri bestand 952. 



Die Urk. Karls d. Gr. von 802 ist eine Fälschung, trotzdem 
mögen die ersten Anfänge des Klosters aus dem 9. Jahrhundert 



58 Helmstedt. 

stammen. Das Kloster war wahrscheinlich als Missionsstation 
vom Kloster Werden a. d. Ruhr aus gegründet und unterstand 
den Äbten dieses Klosters, sodaß beide einen gemeinsamen Abt 
hatten, ebenso die Stadt, die aber 1490 an Wolfenbüttel kam. 
Obwohl die Insassen 1542 zum Hören der evangelischen Predigt 
und zum Abschaffen der katholischen Zeremonien verpflichtet 
wurden, das Kloster auch 1553 verwüstet und 1556 die jetzige 
Kirche erbaut wurde, ist es doch, als das einzige Kloster des 
Herzogtums Braunschweig, nach der Reformation bei der katho- 
lischen Religion geblieben. Es behielt seine Reichsunmittelbarkeit, 
später mit fürstlichem Range, bis es 1803 säkularisiert und zu 
den Domänen gezogen wurde. Die Kirche wurde der katholischen 
Gemeinde überwiesen. %* Crecelius, Index bonorum et reddituum 
monast. Werdin. et Helmonst. saec. dec. vel undec. Behrends, 
Liber bonorum monast. st. Ludgeri Helm. Ders., Diplomatarium 
in Neue Mitteil, des thüring. Vereins, Bd. 2 — 4. Grote in Zeit- 
schrift f. Niedersachsen 1851, S. 393—4. Koldewey a. a. 0. 1868, 
S. 268. Crecelius u. Fiedeler a. a. 0. 1870, S. 177 fif., 1874, S. 98flf. 
Behrens, Gesch. d. Kl. st. L. im Braunschw. Magazin 1837, 
St. 38—40, 1842, St. 9—14, 1846, St. 38, 39, 42—5, 47—9. Ders., 
Leben des h. Ludgerus. Braunschw. Anzeig. 1747, St. 98, 1748, 
St. 93 — 4, 96. Stübner, Kirchenverfassung, S. 483. Hassel u. Bege 
a. a. 0. II, S. 61 ff. Knoll u. Bode, Das Herzogt. Braunschw., 
S. 295 ff. Ludewig, Gesch. d. Stadt H. Knoch, Gesch. d. Schul- 
wesens zu H. Beste, Gesch. der Braunschw. Landeskirche, 8. 44, 
510, 556. Zimmermann im Braunschw. Magazin 1895, S. 12 ff. 
Die Bau- u. Kunstdenkm. d. Herzogt. Braunschw. I, S. 8 ff. Die 
Äbte bei Grote, Stammtafeln, S. 498. 

3. Das dicht bei Helmstedt gelegene Kloster Marienberg 



wurde 1176 durch den Abt Wulfram von Werden a. d. Ruhr 
für Kanonissen nach der Regel des h. Augustinus gegründet und 
mit Nonnen aus Steterburg besetzt. Der Schutzbrief des Bischofs 
Friedrich von Halberstadt ist vom Jahre 1220. Johannes Busch 
stellte Mitte des 15. Jahrh. mehrere Mißbräuche ab, führte die 
Windesheimer Reform durch und holte zu diesem Zwecke Nonnen 
aus Krampen in Holland hierher. Seit der Reformation, die 1542 
gegen den Willen der Nonnen eingeführt, 1548 wieder abgeschafft 
und 1568 endgültig beibehalten wurde, besteht das IQoster als 



Helmstedt — Hemeringen. 59 

ein evangel. Jungfrauenstift. Nach der Klosterordnung von 1655 
sollte der jedesmalige Generalsehulinspektor des Landes die 
Propstei inne haben. Der Titel eines Propstes wird noch ver- 
liehen. */ ÜB. d. Hochstifts Halberstadt. Narratio brevis de 
orig. Montis Mariae bei Leibniz, SS. H, S. 427. Meibom, Chron. 
des Kl. M., herausg. v. Leuckfeld. Hassel u. Bege, Qeogr.-Statist. 
Beschreib, der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. H, S. 59fif. Stößner, 
Die ehem. Besitz, d. Kl. M. im 32. Jahresber. d. Landw.-Schule M. 
Knoll u, Bode, Das Herzogtum Braunschweig, S. 298. Knoch, 
Gesch. d. Schulwesens in Helmstedt I. Ludewig, Gesch. d. Stadt 
Helmstedt, S. 203 ff. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, 
S..269. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim H, S. 456. 
Beste, Gesch. der Braunschw. Landeskirche, S. 44, 68, 241. Die 
Bau- u. Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschw. I, S. 32 ff. 

4. Das Augustiner -Mönchskloster Porta coeli war 



1290 von einigen Mönchen des gleichnamigen Klosters in der 
Grafschaft Wernigerode gestiftet worden, zu welchem Zwecke 
der Rat ihnen das 1267 von ihm errichtete Hospital zum Heiligen 
Geiste am Markte eingeräumt hatte. Die Reformation fand früh 
Eingang, 1527 tibergaben die letzten Mitglieder des Klosters 
dieses mit allen Einkünften und Gütern dem Rate der Stadt 
gegen die Zusicherung des Schutzes. Die Kirche wurde bis 1588 
zu evangelischem Früh- und Nachmittagsgottesdienst benutzt, 
später stand sie leer und verfiel. 1703 aber wurde sie der 
Hochschule zum Universitätsgottesdienst überwiesen, gründlich 
ausgebessert und 1704 als Kollegienkirche eingeweiht. Nach 
Aufhebung der Universität 1810 ging sie wiederum einem raschen 
Verfall entgegen und diente profanen Zwecken bis zur gänzlichen 
Beseitigung durch Neubauten. *^* Jakobs, ÜB. des. Kl. Himmel- 
pforten (Gesch.-Quellen der Prov. Sachsen XV). Hassel u. Bege 
a. a. 0. H, S. 11 ff. Beste a. a. 0., S. 40ff., 377. Knoch a. a. 0. 
Die Bau- u. Kunstdenkm. a. a. 0., S. 81 ff. 

/ Hemeringen, Kreis Hameln, Diözese Minden. Über die 
Gründung des Augustiner-Nonnenklosters st. Petri steht nichts fest, 
aber 1468 wurde es wegen des ungeistlichen Lebenswandels der 
Insassen durch Bischof Albert von Minden mit dem Benediktiner- 
Kloster in Rinteln vereinigt oder wohl diesem nur untergeordnet, 
da noch 1524 Propst und Priorin von H. eine Urkunde ausstellen. 



60 Herwehnsen — Hildeshelm. 

Holscher vermutet, daß das Kloster mit dem in Egestorf (im 
Lippischen) identisch ist. *^* Würdtwein, Nova subsid. XII, 8. 340. 
Holscher, Beschreib, des vormal. Bistums Minden, S. 76. 

Herwehnsen^ Herwedeshuthe, s. Hamburg, Harvestehude. 

HeseU Hosle, Hessele, Kreis Leer, Diözese Münster. Hier 
war eine Johanniter-Kommende, die Burgsteinfurt unterstand und 
wohl von hier aus gegründet worden ist. Sie wird 1319 zuerst 
erwähnt und 1499 dem Hause Abbingweer einverleibt. *^* 
Ostfries. ÜB. I, Nr. 48, II, Nr. 1646—7. Vgl, Suur, Gesch. der 
ostfries. Klöster, S. 121. Arends, Ostfriesl. u. BEarlingerland, S. 179. 
Houtrouw, Ostfriesland I, S. 180. 

/^Hildeshelm, Kreis und Diözese Hildesheim. 1. Das Dom- 
stift. Karl der Große gründete in Elze (Aulica) eine Kirche zu 
Ehren des h. Petrus und bestimmte den Ort als Bischofssitz. 
Sein Sohn Ludwig der Fromme verlegte den Sitz nach Hildes- 
heim, wo er die Marienkapelle erbaute. Das „Alte Dorf" vor 
Hildesheim wird die Siedelung gewesen sein, in dessen Ge- 
markung der Bischofssitz auf dem Hügel über dem Innerste-Ufer 
errichtet wurde. Das Gründungsjahr ist unsicher und wird ver- 
schieden zwischen 814 und 822 angegeben. Der erste Bischof 
Gunthar erbaute bei der Kapelle Ludwigs den ersten Dom. 
Patrone waren neben der h. Maria, Epiphanius und Godehard. 
1551 führte Bischof Friedrich die Reformation vorübergehend ein 
und 1634 wurde der lutherische Kultus auf kurze Zeit ausgeübt, 
doch erhielt sich das Stift als solches bis zur Säkularisation, in 
der es aufgehoben wurde. 1824 wurde es in seiner jetzigen 
Gestalt hergestellt. %* Translatio s. Epiphan., Mon. Germ. SS. IV, 
248 flf. Thancmari Vita Bernwardi a. a. 0. IV, 754 ff. Wolferi 
Vita Godehardi a. a. 0. XI, 165 ff. Annal. Hild. a. a. 0. III, 227, 
Chron. HUd. VH, 850 ff. Bertram, H's. Domgruft u. d. Fundat. 
eccles. Hild. ÜB. des Hochstifts Hildesheim. ÜB. der Stadt 
Hildesheim. Lauenstein, Hist. dipl. episc. Hild. Lüntzel, Die 
ältere Diözese H., Gesch. des Bist, und d. Stadt H. I, S. 411 ff. 
Bertram, Gesch. d. Bist. H., I. Wachsmuth, Gesch. d. Höchst, u. 
d. Stadt Hildesheim. Neues vaterl. Archiv 1831, S. 1 ff. Lüntzel, 
Annahme des evangel. Glaubensbek. seitens d. Stadt H. Kayser, 
Einführ. d. Reform. Gräbert in Zeitschr. f. Nieders. 1899, S. 294 ff. 



Hildesheim. 61 

Mithoflf, Kunstdenkmale III, S. 92fif. Kratz, Der Dom zu Hildes- 
heim I— III. Bertram in Zeitschr. f. christl. Kunst 1900, S. 117 flf., 
147 flf., 171 flf., 209 flf. P. J. Meier ebenda, 109 flf. 

2. Die Alexianer, Willigen Armen, Zellenbrüder, 

waren eine klösterliche Genossenschaft von Laien, die 1470 ent- 
stand und nach der Regel Augustins lebte, Ihre Aufgabe war 
Krankenpflege und Begräbnis. Der selbstgewählte Vorsteher hieß 
Procurator und wurde auf Johannes Buschs Veranlassung Pater 
genannt. Nach der Kirchentrennung 1543 wurden die willigen 
Armen gezwungen ihr Habit abzulegen. Die Bestimmung der 
Brüder wurde hierauf geändert und es fanden seitdem verarmte 
hildesheimer Bürger evangelischer Konfession im Alexiushause 
Aufnahme. Das Haus wurde Anfang des 19. Jahrhunderts ab- 
gebrochen und 1828 an seine Stelle eine Schule erbaut. */ ÜB. 
d. Stadt Hüdesheim VH, 665. Bertram a. a. 0. I, S. 418—9. 
Lüntzel, Gesch. d. Diözese u. d. Stadt Hildesh. II, 8, 640 flf. 
Beitr. zur Hild. Gesch. II, 333 flf. Grube, Johannes Busch, 8. 243 flf. 
Mithoflf a. a. 0., S. 160. 

i 3. Das Andreasstift. Die Gründung der Andreas- 
kirche, später Marktkirche genannt, wird dem Bischof Godehard 
zugeschrieben. Die erste sie betreffende Urkunde ist von Bischof 
Konrad I. aus dem Jahre 1195. Bischof Hartbert von Hildesheim 
errichtete 1200 auf Bitten und mit Unterstützung des Domherrn 
Johannes Galliens an der Kirche ein Kanonikerstift. Kardinal- 
legat Guido Bischof von Präneste bestätigte es 1203, Innocenz IH. 
1205. Bischof Friedrich überließ die Kirche dem lutherischen 
Gottesdienst. 1632 — 38 wurde der Katholizismus wieder her- 
gestellt, dann blieb die Kirche in den Händen der Protestanten. 
Das Stift bestand aber fort und hielt seine gottesdienstlichen 
Verrichtungen zuerst in der st. Lorenzkapelle am Domkreuzgang 
und später in der Karthause; 1810 wurde es aufgehoben. ** 
ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Beiträge zur Hildesh. Gesch. H, 
S. 98 flf. Lauenstein, Hild. Kirchen- u. Reform.-Historie II, 8, Iflf., 
Hist. dipl. episc. Hild., S. 318, 340 flf. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. 
d. Stadt Hildesh. II, S. 190 flf., 613 flf, Bertram a. a. 0. I, 8. 95, 
217, 223, 233, 305, 357, 365, 405, 444. Mithoflf a. a. 0., 8. 149 flf. 

4. Das Bartholomäistift, Sültekloster. Die Kapelle 

des h. Bartholomäus hatte Bischof Godehard von Hildesheim 



62 Hildesheim. 

gebaut und mit Hospital und Pilgerhaus verbunden, später er- 
richtet er an Stelle der Kapelle eine Kirche, die er 1034 weihte. 
So entstand das Stift zur Sülte vor dem Ostertore. Später wurde 
es in ein Augustinerkloster umgewandelt und durch Bischof 
Brüning (1115—19) mit Regularkanonikern besetzt. Hiermit im 
Zusammenhange dürfte die Weihe des Stiftes durch Bischof 
Bertold 1147 stehen. 1439 wurde die Windesheimer Reformation 
in dem sehr gesunkenen Stift durchgeführt und 1441 und 1443 
von Bischof Magnus bestätigt. Die Gebäude des Stiftes wurden 
1547 abgebrochen mit Rücksicht auf die Befestigungen der Stadt. 
An ihrer Stelle steht jetzt eine Anstalt für Geisteskranke. V 
ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Wolferi Vita Godeh., Mon. Germ. 
SS. XI, 165 flf. Lüntzel a. a. 0., S. 204 277 f., 346, H, S. 177 flf., 
434 flf., 609 flf. Bertram a. a. 0. I, S. 91, 94, 130, 143, 161, 233, 
407 f. Mithoflf a. a. 0., S. 138. Grube, Johannes Busch. 

5. Ein Beginenhaus war der Konvent des Hauses 

Meienberg, das 1281 zuerst erscheint in einem Schutzbriefe 
des Bischofs Siegfried IL Es gab einen Alten Konvent hinter 
der Domburg und (1326) einen Neuen Konvent im Brühl neben 
der Paulinerkirche. Ein anderes Beginenhaus befand sich vor 
dem Dammtore. 1393 gab Bischof Gerhard dem Alten Konvente 
Satzungen. Später stand er unter Aufsicht des Magistrates. 1753 
wurde der ihm zugehörige Raum zum Küchengarten gemacht. 
%* ÜB. d. Stadt HUdesh. ÜB. des Hochstifts Hildesh. Lüntzel 
a. a. 0. II, S. 278, 642flf. Bertram a. a. 0., S. 308, 413. Beitr. 
zur HUd. Gesch. II, 265. Mithoflf a. a. 0., S. 160. 

6. Dem Dominikaner- oder Predigerorden (st. Pauli, 

Päveler) wurde 1233 durch Bischof Konrad IL zur Ansiedelung 
Grund und Boden überwiesen, den er im Brühl vom Kreuzstifte 
erwarb. Bischof Friedrich führte die Reformation ein, aber 1632 
wurde der Katholizismus vorübergehend wieder hergestellt. Die 
Kirche wurde lutherische Pfarrkirche und später zum Kornmagazin 
und zu anderen profanen Zwecken verwendet. *^* ÜB. der Stadt 
Hildesh. ÜB. des Hochstifts Hildesh. Lauenstein, Kirchen- u. 
Reform.-Historie VII. Lüntzel a. a. 0. 1, S. 536, U, 196—7, 628 flf. 
Bertam a. a. 0., S. 241, 364, 444. Mithoflf a. a. 0., S. 155. 

7. Die Franziskaner oder Minoriten (Barfüßer) 

erhielten durch Bischof Konrad IL in Hildesheim um 1240—46 
eine Heimstätte im Nikolaihospital beim Godehardikloster und 



Hüdesheim. 63 

wurden durch ihn bei der Errichtung ihrer Gebäude durch Ge- 
schenke unterstützt. Die Kirche st. Martini wurde Am Steine 
erbaut. 1544 wurden die Brüder ausgewiesen bis auf einige alte 
und zogen nach Köln, die Kirche wurde 1547 luther. Pfarrkirche 
und mit ihr die Pfarre von st. Johann vereinigt; im Kloster 
waren vorübergehend 1632—49 die Mönche wieder ansässig. 
Nachdem die Kirche mit der 1857 IBf. wieder hergestellten Michaelis- 
kirche vertauscht war, wurde sie 1858 dem Museumsverein über- 
lassen und dessen Zwecken entsprechend eingerichtet. *^* ÜB. der 
Stadt Hildesheim. ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Jordan 
v. Giano in Abhandl, d. Sachs. Gesell, der Wissensch. phil.-hist. 
Klasse 1870, Kap. 36, S. 509—10. Lüntzel a. a. 0. 1, S. 536, H, 
196ff., 400, 626ff. Bertram a. a. 0., S. 240, 357, 359, 420. 
Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkl., S. 3 f., 13 ff., 39, 69 ff. 
Lauenstein, Kirchen- und Reformationsgesch. in Hild. VI, Hist. 
diplom. episc. Bald., S. 287 ff. Lüntzel, Annahme des ev. Glaubens- 
bekenntn. in Hild. Kayser, Einführung der Reform, in Hild. 
Mithoff a. a. 0., S. 154—5. Banasch, Die Niederlass. der Minoriten 
zw. Elbe u. Weser, S. 5 ff. 

8. Die Praterherrn oder Brüder vom gemein- 
samen Leben (Kogelherrn). Der Praterherr Gottfried kam 
als erster 1430 aus Herford nach Hildesheim und wohnte zuerst 
im Schüsselkorbe. 1444 erwarben sie ein Grundstück im Brühle 
gegenüber den Dominikanern, das der Lüchtenhof (hortus 
luminum) hieß, und erbauten hier ein Kloster mit Kirche (Patron 
war die h. Maria), die 1448 eingeweiht wurde. Sie stand bis 
1656. Die Kongregation wurde von Pürstbischof Ernst aufgehoben, 
an die Stelle der Brüder traten 1611 Seminaristen, 1638 Kapuziner. 
Diese wurden 1649 vertrieben, kehrten aber 1656 zurück und 
erbauten 1657—62 eine neue Kirche, die 1761 abbrannte. Die 
jetzige Kapuzinerkirche wurde 1766 begonnen und 1772 eingeweiht. 
1824 wurde das Kapuzinerkloster in ein Priesterhaus verwandelt. %* 
ÜB. d. Stadt Hildesheim IV. Beiträge zur Bäldesh. Gesch. II, 
S. 272ff., 284ff. Lüntzel a. a. 0. H, 636 ff. Bertram a. a. 0., 
S. 405 f., 431 f. Mithoff a. a. 0., S. 159. Grube, Johannes Busch, 
S. 68 ff. Doebner, Annalen u. Akten der Br. des gem. Lebens 
in Hildesh. Boerner, Die Annalen und Akten der Brüder des 
gem. Lebens zu Hild. Theolog. Monatsschrift H, 542 ff. (die 
Statuten). 



64 midesheim. 

9. Das Godehardikloster ist eine Stiftung des 



Bischofs Bernhard I. von Hildesheim aus dem Jahre 1133 zu 
Ehren des kurz vorher heilig gesprochenen Bischofs Godehard. 
1136 wurde es von Benediktinermönchen unter Abt Friedrich 
aus Fulda bezogen. Die Stiftungsurkunde ist von 1146. Die 
Weihe erfolgte 1172 durch Bischof Adelog. Durch Johannes 
Busch wurde 1460flf. die Bursfelder Reform nach langem Wider- 
stände durchgeführt. Das Kloster wurde 1803 säkularisiert, die 
Räume enthalten jetzt das Amtsgericht. %* ÜB. der Stadt Hildesh. 
ÜB. des Hochstifts Hildesh. Legatius, Chron. cenob. st. Godeh. 
bei Leibniz II, 404 flf. Beiträge zur Hildesh. Gesch. II, S. 248 flf. 
Lüntzel a. a. 0., S. 441fif., II, 8. 182flf., 444flf., 568flf. Bertram 
a. a. 0., S. 147 flf., 186, 224, 233, 332, 405, 410, 415, 448f. Mithoflf 
a. a. 0., S. 142flf. u. Zeitschr. f. Nieders. 1843, S. 421 flf. Grube, 
Johannes Busch, S. 223 flf. 

10. Das Johannisstift. Der Dompropst Reinhold 



Graf von Dassel verlegte das beim Dom gelegene Domspital vor 
die Stadt, wo er ein neues Hospital nebst Kirche erbaute (1161, 
oder 1159?) Die Aufsicht hierüber hatte der Domdechant. Durch 
die reichen Schenkungen des Kustos des Hospitals Hermann 
entstand, getrennt vom Hospital, das KoUegiatstift 1204. Vorsteher 
war der Domdechant, doch werden auch eigene Dechanten 
erwähnt, wenn auch nur in der älteren Zeit. 1332 wurde bei 
der Zerstörung der Dammstadt durch die Bürger der Altstadt 
auch das Stift ein Raub der Flammen, es wurde aber wieder 
aufgebaut und Ostern 1547 von den Bürgern wiederum zerstört, 
an seiner Stelle entstanden Befestigungswerke. Die Pfarre wurde 
nach der Martinikirche verlegt. *^* ÜB. d. Stadt Hildesh. ÜB. des 
Hochstifts HUdesh. Beitr. z. Hild. Gesch. H, S. 282 flf. Ficker, 
Reinhold v. Dassel, S. 7—8. Lüntzel a. a. 0. II, S. 193 flf., 621 flf. 
Bertram a. a. 0., S. 172f., 219, 233, 287, 307, 332, 410. Mithoflf, 
a. a. 0., 8. 153 flf. 

11. Das Karthäuserkloster wurde 1388 durch 



Bischof Gerhard vor dem Dammtore gegründet. Patronin war 
die h. Maria. Die ersten Bewohner kamen aus Straßburg und 
Erfurt. 1522 und 1546 wurden Kirche und Kloster zerstört aber 
wieder aufgebaut und 1632 gänzlich vernichtet. 1659—65 wurde 
das Kloster auf einem im hinteren Brühl gelegenen Werder neu 



Hildeshelm. 66 

errichtet, 1777 aber ein Priesterseminar daraus gemacht, nach- 
dem die Mönche in andere Karthausen versetzt waren. Nach der 
preußischen Besitzergreifung 1803 wurde die Karthause In ein 
Armenhaus umgewandelt. *^* Lauenstein, Hist. diplom., S. 285 flf. 
Koken u. Lüntzel, Mitteilungen I, S. 263 flf. Beitr. zur Hildesh. 
Gesch. II, S. 257flf. Kratz, Der Dom zu HUd. II, S. 182, 215, 
III, lOOflf. Lüntzel a. a. 0. H, S. 356-7, 634 flf. Bertram a. a. 0., 
S. 357 flf., 383. Mithoflf a. a. 0., S. 157-8. 

12. Das Kreuzstift ist eine Gründung des greisen 

Bischofs Hezilo von Hildesheim zu Ehren des h. Kreuzes und 
der Apostel Petrus und Paulus und wurde von Bischof Konrad II. 
von Halberstadt geweiht, entstand also wohl nicht lange vor 
1079, dem Todesjahre Hezilos. Das Stift wurde 1810 aufgehoben. 
%* Chron. Hild. a. a. 0., S. 854. ÜB. des Hochstifts HUdesheim. 
Lauenstein a. a. 0., S. 250flf. Lüntzel a. a. 0., S. 346, II, S. 180flf., 
595 flf. Bertram a. a. 0., S. 118-9, 223—4, 234. Mithoflf a. a. 0., 
S. 138flf. 

13. Das Maria-Magdalenenkloster oder Süstem- 

kloster entstand vor 1235 vor der Stadt für Büßerinnen oder 
Reuerinnen der h. Maria Magdalena. 1235 nimmt es Papst 
Gregor IX. in seinen Schutz. Veranlaßt wurde die Stiftung durch 
Bischof Konrad II., den der Papst zum Beschützer des Ordens 
der h. Maria-Magdalena in Deutschland ernannt hatte. Sie gedieh 
bei guten Verhältnissen und wußte die Klosterzucht auch aufrecht 
zu halten, sodaß wenig zu reformieren war, als 1440 Johannes 
Busch das Kloster der Windesheimer Regel zuführte. In den 
Wirren des 16. Jahrhunderts litt es wenig, 1810 wurde es auf- 
gehoben und 1833 in eine Heil- und Pflegeanstalt verwandelt; 
die Kirche ist katholische Pfarrkirche. %* ÜB. der Stadt Hild. 
Urk. des Hochstifts Hildesheim. Lauenstein, Reform. -Hist. 57, 
cap. 1. Lüntzel a. a. 0. 1, S. 536, H, 198flf., 440flf., 630flf. Bertram 
a. a. 0., S. 241 f., 287, 306. Mithoflf a. a. 0., S. 156. Grube, 
Johannes Busch, S. 64 flf. Doebner in Zeitschr. f. Nieders. 1904, 
S. 199flf. 

14. Das Maria-Magdalenenstift im Sdiüsselkorbe 

(in cartallo, in aula episcopali) verdankt dem Bischof Siegfried H. 
seine Entstehung. Dieser errichtete in der bischöflichen KapeUe 
1300 (1307?) vier Kanonikate. Die geringen Einkünfte wurden 

Die Klötter Niedenaoluienf. & 



gg Hildesheim. 

1309 und 1317 verbessert, 1331 die Kanonikate um eins vermehrt. 
Trotzdem blieben die Einkünfte gering und das Stift war dem 
Verfall nahe, als der Kanoniker Johann Conolfus die Gebäude 
1420 herstellte, regelmäßigen Gottesdienst einführte und die 
Kanonikate auf acht brachte. Das Stift wurde 1810 aufgehoben 
und 1827 zur Vergrößerung des Schloßplatzes abgebrochen. *^* 
ÜB. des Hochstifts Hildesheim IHlBf. Zeppenfeldt im Vaterl. 
Archiv 1831, S. 245 flf. Lüntzel a. a. 0. H, 8. 278, 624flf. und 
Beiträge zur Hild. Gesch. II, 144 flf. Bertram a. a. 0., S. 306—7, 
324, 398f. mthoflf a. a. 0., 8. 122—3, 157. 

15. Das Michaeliskloster, Benediktinerordens, ist von 

Bischof Bernward gestiftet worden nahe bei der von ihm 996 
erbauten Kapelle des h. Kreuzes. Der Bau der Kirche des 
h. Michael wurde 1001 begonnen, die Einweihung der Kirche 
erfolgte 1022. Bischof Godehard wollte die Mönche nach Wris- 
bergholzen verpflanzen, wo ein Kloster zu Ehren des h. Benedikt 
entstanden war. Der Plan scheiterte aber an dem Widerstände 
des Konventes. Das Kloster wurde 1033 vollendet und geweiht, 
brannte 1034 aber nieder; neu aufgebaut erhielt es 1186 durch 
Bischof Adelog die Weihe. 1451 nahm Kardinal Nikolaus von 
Cusa die Reform des Klosters vor, das der Bursf eider Kongregation 
beitrat. Unter Bischof Friedrich wurde 1553 der lutherisdie 
Gottesdienst eingeführt. Die Kirche blieb seitdem evang. Pfarr- 
kirche, das Kloster wurde, nachdem verschiedene Versuche zur 
Wiederherstellung vergeblich gemacht worden, 1803 aufgehoben. 
Die verfallene Kirche wurde 1855 hergerichtet und der Martini- 
gemeinde übergeben, deren Kirche zum Museum (Römermuseum) 
eingerichtet wurde. */ Chron. monast. st. Mich, bei Meibom, 
SS. rer. Germ. II, S, 517 flf. und Leibniz, SS. 11, S. 399 flf. Thancmar, 
Vita St. Bernw. a. a. 0., 754flf. ÜB. des Stifts Hildesheim. Beitr. 
zur Hild. Gesch. H, S. 234 flf. v. Holle im Neuen vaterl. Archiv 
1825, S. 183- V. Wersebe ebenda, S. 210flf. u. 1827, S. 354flf. 
Koken u. Lüntzel, Mitteilungen I, S. 254 flf. Lüntzel, Gesch. der 
Diözese u. d. Stadt HUdesh. I, S. 178flf., 206, 323flf., 385flf., II, 
S. 167flf., 444, 549flf. Bertram a. a. 0. I, S. 69flf., 94flf., 186f., 
302, 410, 416, 446. Kratz in Zeitschr. f. Nieders. 1861, S. 102, 
Grotefend ebenda, S. 238 flf. Mithoflf a. a. 0., S. 126 flf. Herzig, 
Die Michaelisk- in H. Mooyer im Vaterl. Archiv 1842, S. 361 
u, 1843, S. Iflf. (Nekrolog). 



Hildesheim — HinmielpforteiL 67 

16. Das Moritzstift. Die Kirche auf dem Zieren- 



if 



berge vor Hildesheim wurde von Bischof Godehard erbaut und 
1028 dem h. Moritz geweiht. Bischof Hezilo errichtete hier ein 
Nonnenkloster, das Papst Benedikt X. 1058 bestätigte, das sogen. 
Alte Kloster, Vetus monasterium, aus dem die Pfarrkirche der 
h. Margarete hervorging. Die Stiftung wurde aber durch Hezilo 
bald aufgehoben und an seine Stelle durch ihn ein Kollegiatstift 
errichtet, das Alexander II. 1068 bestätigte. 1810 wurde es 
aufgehoben. *^* ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Lüntzel a. a. 0., 
S. 205, 250f., 344flf., H, S. 173flf., 602flf. Bertram I, S. 94, 118, 
234, 332, 357. Mithoflf a. a. 0., S. 202S{lCjiL ^ihnw WHc^X f.i>i 4 

17. Daß der Templerorden bei der st. Georgskirche 

eine Kommende besaß, wird sich nicht bestreiten lassen, wenn 
auch nicht urkundlich belegen. 1308 wird dieses Haus eingezogen 
oder aufgehoben sein. (ÜB. d. Hochstifts Hildesheim III, 1665). 
Die Kirche wurde 1544 lutherische Pfarrkirche und ist etwa 
1830 abgebrochen worden. */ Lauenstein, Hild. Kirchen- u. 
Reform.-Hist. IV, 2 ff. (der Templer- u. Deutsch-Orden vermengt). 
Mithoff a. a. 0., S. 158—9. 

^Hilwardshausen, Hildiwardeshusen, Kreis Münden, Diözese 
Mainz. Das Kloster H. lag im Mainzischen, wurde aber von 
Bischof Bernward von Hildesheim geweiht und dem Schutze 
Hildesheims unterstellt. Es war ein Nonnenkloster des Benedik- 
tiner-Ordens und den H. Maria und Stephan geweiht. Die Grün- a ^% ^ 
düng soll vor 960 fallen, da in diesem Jahre Kaiser Otto I. dem ^ " ' 
Kloster eine Schenkung bestätigt, doch wird die Echtheit dieser 
Urk. bestritten und die Angabe des Annal. Saxo, daß die Grün- 
dung im Jahre 1000 erfolgte, bevorzugt. Die Einkünfte des 
Klosters kamen 1629 an die Universität Helmstedt und wurden 
1745 der Universität Göttingen zugeteilt. Jetzt ist es Pachtgut 
der Klosterkammer. V Annalista Saxo, Mon. Germ. SS. VI, S. 645. 
Bertram, Gesch. d. Bistums Hildesheim I, S. 69. Wenck, Hess. 
Landesgesch. H, S. 360, 988. Mithoff, Kunstdenkmale II, S. 106. 
v. Uslar-Gleichen, Die Grafen von Winzenburg, S. 214 ff. 

Himmelpforten, Porta coeU, Kreis Stade, Diözese Bremen. 
Über die Gründung des Klosters verlautet nichts; daß sie aber 
verhältnismäßig spät erfolgte, ergibt sich daraus, daß erst 1255 

6* 



68 Himmelpforten — Holte. 

Albert als erster Propst genannt wird. Es war ein Nonnen- 
kloster des Zisterziraserordens und «Teichte großra Wohlstand. 
1648 wurde es durch die Schweden säkularisiert und versehenM, 
die Insassen erhielten Unterhalt bis zum Tode. 1681 war^i es 
nur noch zwei. Von den Gebäuden ist außer der Kirdie nichts 
mehr vorhanden. %* v. Hodenberg, Die Diöz. Bremen I, 8. 69, 71. 
Pratje, Altes u. Neues XI, S. 263 IBf. Rotermund im Neuen vateri. 
Archiv 1829, S. 228 fif. Krause im Archiv des Vereins zu Stade 
V, S. 456 fif. mthofif, Kunstdenkmale V, S. 49. 

s. Helmstedt. 

/ Höckelheim, Huckilhem, Kreis Northeim, Diözese Mainz. 
Das Zisterzienser -Nonnenkloster wurde 1247 von den Edeln von 
Plesse gegründet oder richtiger der Konvent von Vorembei^ 
durch sie hierher verlegt. Als Paärone werden genannt die 
H. Maria, Petrus und Nikolaus. 1537 wurde durch Dietrich von 
Plesse die lutherische Lehre eingeführt, das Kloster Wieb aber 
noch bis ins 17. Jahrhundert bestehen, dsam wurden seine Ein- 
künfte zu Pfarr- und Schulzwecken verwendet. 1571 bis 1815 
war es hessisch. Jetzt ist es ein Pachtgut der Klosterkammer. 
%* Meiern, Orig. et Antiquit. Plessenses, S. 206 ff. Wenck, Hess. 
Landesgesch. II, S. 765 ff., 853, 873 ff. Max im Hannov. Magazin 
1833, St. 54—5, 86. Cuno, Gesch. d. Kl. u. Dorfes H. Mithoff, 
Kunstdenkmale I, 173, H, S. 107—8. 

, Holle, Kreis Marienburg, IMözese Hildesheim. Die Stiftungs- 
zeit dieses Klosters, das mit Augustinerinnen besetzt war, ist 
dunkel. 1209 bestand es schon, 1213 wurde es durch Bis<äiof 
Hartibert ven Hildesheim nach Demeburg verlegt, wo es bis zur 
Aufhebung verblieb; vergl. Dernebui^. */ ÜB. des Hochstifts 
Hüdesheim I, 627, 054, 660. Bertram, Gesch. d. Bist, ffildedi. 
I, S. 153, 218-9. 

Holte, Kreis Osnabrück, Diözese Osnabrück. Auf dem 
Stammsitze der Edeln von Holte wurde in unbekannter Zeit ein 
Kloster der Augustiner-Eremiten gegründet, das 1287 nach Osna- 
brück verlegt wurde. V Stüve, Gesch. d. Hochstifts Osnabrück 
I, S. 40 u. 121 (vgl. Register dazu). Kunstdenkm. der Provinz 
Hannover, Heft 7—8, S. 190—1. 

s. Klosterholte. 



Holtgaste — Hade. 69 

Holtgftste s. Jemgum. 

^flopels, Kreis Wittmund, Diözese Bremen. Das Vorhanden- 
sem eines Klosters muß zweifelhaft bleiben, wenn auch berichtet 
wird, daß aus seinen Steinen die Kirche in Remels erbaut worden 
sei. Auch Emmius weiß nicht, ob es ein Kloster oder nur ein 
Klostervorwerk gewesen ist. Es stand hier eine dem h. Johannes 
geweihte Kirche. %* Emmius, Descr. chor., S. 57. Houtrouw, 
Ostfriesland I, S. 186, II, S. 184. 

Hortus 9t. Marlae s. Malgarten. 

Hoye, Diözese Bremen, wird Ostfries. ÜB. I, Nr. 48 zum 
Jahre 1319 als Sitz einer Johanniterkommende bezeichnet. Die 
Kommende unterstand dem Komtur in Burgsteinfurt. Die Lage 
dfes Ortes konnte PriedTänder nicht feststellen. Hayen nimmt an, 
daß es identisch ist mit dem coenobium Hove oder Hovermomiiken, 
das im heutigen Jadebusen lag und durch die große Antonifliit 
1511 zerstört wurde, und mit der Kommende tom Hove, die 1443 
urkundfich belegt ist. Der Komtur siedelte nach der Zerstörung 
nach Dangast über, das sein Privatbesitz wurde. Patron war 
nach dem Siegel st. Johann. *J* Ostfriesisches ÜB. v. Halem, 
Ctesch. d. Herzogt. Oldenburg I, 413. Ehrentraut im Fries. Archiv I, 
121 flf. Hayen, Die Johanniter im Oldenburg., Jahrbuch f. d. Gesch. 
d. Herzogt. Oldenburg IV, S. 6, 22ir. Kollmann, Statist. Beschreib, 
der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 303. Sello, Alt- Olden- 
burg, S. 180. 

Hude, Huda, Rubus s. Mariae, Portus s. Mariae, Kreis 
Delmenhorst, Diözese Bremen. Die Veranlassung zur Gründung 
des Klosters war die Ermordung des Grafen Christian IL von 
Oldenburg 1192 in Bergedorf, wo seine Mutter Kunigunde und 
sein Bruder Moritz ein Kloster der Mutter Gottes weihten, das 
sie mit Einwilligung des Erzbischofs Hartwich von Bremen 1198 
den bis dahin bei der Michaeliskapelle vor dem Anschariitore zu 
Bremen ansässigen Nonnen einräumten. Die Stiftung gedieh aber 
nicht. Man besetzte sie mit Zisterziensermönchen aus Marienthal 
bei Helmstedt; diese siedelten um 1231 nach Hude über. 1530 
entwich der letzte protestantisch gewordene Abt aus dem Kloster, 
die Mönche wurden 1536 abgefunden und die Grundstücke dem 
Amt Delmeithorst zugelegt und nach dessen Übergang an Olden- 



70 öt. Hülfe — Ibnrg. 

burg zu einem gräflichen Vorwerk umgeschafifen, das 1687 als 
adelig freies Gut Eigentum der Familie v. Witzleben wurde, in 
deren Besitz es sich noch befindet. Das Kloster wurde ab- 
gebrochen und die Steine zu anderen Bauten verwendet; jetzt 
eine malerische Ruine. */ Bremisches ÜB. I, Nr. 82, 83. Mühle, 
Das Kl. Hude. Sello, Das Cistercienserkl. Hude. Lüdecke in 
Niedersachsen 1904—5, S. 223 flf. v. Halem, Gesch. des Herz. 
Oldenburg I, S. 180—1, 209 f., 391, II, S. 56 f., 422, lU, S. 388. 
Janauschek, Orig. Cisterc. I, S. 234. Kollmann, Statist. Beschreib, 
der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 411 u. 457. Bau- u. 
Kunstdenkm. d. Herz. Oldenburg IV, S. 106 S, Über die Ruinen 
des Kl. vgl. die Litteratur v. Onken im Jahrb. f. Gesch. d. 
Herzogt. Oldenb. 1, 27. 

st. Hfllfe, s. Hulpe to Nutlo, Kreis Diepholz, Diözese 
Osnabrück. Die hiesige Kapelle soll von Karl d. Gr. errichtet 
sein, st. H. erscheint urkundlich erst 1379 und wird seine Ent- 
stehung einer Brüderschaft verdanken, wie wir eine solche z. B. 
in Hildesheim (Bertram I, S. 337) vorfinden. 1388 wurde die 
Kapelle neu gebaut und erhielt eine eigene Küsterei. st. H. war 
besuchter Wallfahrtsort zum Gekreuzigten (daher auch sunte 
Cruce genannt). 1527 wurde durch den Predikanten Patroclus 
Romling die neue Lehre eingeführt. Die Wallfahrten hörten 
auf, die Kirche verfiel deshalb bald. 1650 war sie schon ver- 
schwunden. *^* Diepholzer Urk.-Buch. Nieberding, Gesch. d. 
Niederstifts Münster I, S. 53, 389 f. Staatsarchiv Hannover, Celle 
Br.-Ar. 49, Reform, d. Stifter Nr. 3. Detmering, Drebber u. 
Umgebung, S. 96. Mithoflf, Kunstdenkmale V, S. 167. 

Huntorf s. Neuenhuntorf. 

Jadelehe, Diözese Bremen. Ein Kloster dieses Namens soll 
Graf Walbert von Oldenburg an einer Stelle, wo jetzt die Jade 
ist, für Benediktiner erbaut haben. 1218 soll es durch eine 
Wasserflut untergegangen sein. Ein urkundlicher Beweis für 
das Vorhandensein des Klosters kann nicht erbracht werden. 
Die Kirche war dem h. Vitus geweiht. %* v. Halem, Gesch. des 
Herzogt. Oldenburg I, S. 12, 125, 186. Sello in Jahrbuch f. Gesch. 
d. Herzogt. Oldenb. II, 8. 119, 126. Hayen ebenda IV, S. 8 Anm. 

Ibnrg, Kreis Iburg, Diözese Osnabrück. Die Kirche wurde 
1070 dem h. Clemens durch Bischof Benno von Osnabrück ge- 



• 



Jemguin. 71 

weiht, die Gründung des Klosters erfolgte durch denselben zwischen 
1082 und 1084. Es war ein Mönchskloster des Benediktiner- 
Ordens. 1470 trat es der Bursfelder Kongregation bei. Die 
Reformation fand hier bald Beifall, wurde aber 1548 wieder be- 
seitigt, und außer der Schwedischen Zeit 1634 — 45 ist das Kloster 
immer katholisch geblieben, bis es 1802 aufgehoben wurde. Die 
umfangreichen Bauten dienen jetzt teils kirchlichen, teils welt- 
lichen Zwecken, die Klosterkirche ist katholische Pfarrkirche. 
V Qsnabrücker Ürk.-Buch. Stüve, Gesch. d. Höchst. Osnabrück 
11,^^8, 97, 135 JBf. (vgl. Register). Dühne, Gesch. der Kh-chen u. 
der Reform, im Fürstent. Osnabrück, S. 150 flf. Stüve in Mitteil, 
d. histor. Ver. XVII, S. 45 flf., XVm, S. 103 flf. Aschenberg a. a. 0. 
XXVn, S. Iflf. Mithoflf, Kunstdenkmale VI, 8. 65 flf. 

Jemgum, Gemmegum, Gommegum, Jemmighum, Kreis Weener, 
Diözese Münster. 1. Der Johanniter or den hatte hier, wahr- 
scheinlich von Burgsteinfurt aus, eine Ordensniederlassung ge- 
gründet. Sie bestand schon Ende des 13. Jahrhunderts. 1496 
wurde die Verlegung nach Holtgaste geplant und die Grafen 
Edzard und Uko von Ostfriesland verkauften deshalb für einen 
sehr billigen Preis Land bei Holtgaste dem Orden. Ob die 
Verlegung ausgeführt wurde, bleibt unbekannt; 1498 war sie 
noch nicht erfolgt. Arends nimmt ein besonderes Kloster für 
Holtgaste in Anspruch und die Designation bei Suur S. 182 nennt 
ausdrücklich Holtgaste als Kloster. Urkundlich belegen läßt es 
sich nicht. Die Niederlassung in Jemgum wurde 1533 durch 
Graf Enno von Ostfriesland geschleift, die Insassen in anderen 
Klöstern untergebracht. %* Ostfries. ÜB. Suur, Gesch. d. ostfries. 
Klöster, 117—19. Arends, Ostfriesland u. Harlingerland, S. 270. 
Hayen, Die Johanniter im Oldenburg., Jahrb. für d. Gesch. des 
Herz. Oldenb. IV, Iflf. Mithoflf, Kunstdenkmale VII, S. 114. 
Reimers, Die Säkularis. d. Kl. in OstfriesL, S. 14. Houtrouw, 
Ostfriesland I, S. 242 flf., 252 flf. 

2. Arends gibt in seiner Erdbeschreibung des Fürst. 

OstfriesL u. des Harlingerlandes S. 266 an, daß in Jemgum ein 
Beginenkloster bestanden habe, das in der Sielstraße lag, von 
ihm aber außer der Stelle nichts bekannt sei. %* Houtrouw a. 
a. 0., S. 254. 



72 Ihlo — nfeld. 

Ihlo, Schola dei, Kreis Aurich, Diözese Bremen. Das Kloster 
wurde 1228 von Erzbischof Gerhard von Bremen bestätigt (nach 
Suur, die Urk. findet sich weder im Ostfries. ÜB. noch in Bippens 
Regesten) und war ein Zisterzienser-Mönchskloster. Nach Wiarda 

I, S. 198 wurde es mit Mönchen des Kl. Aduart in der Provinz 
Groningen besetzt, nach anderen Quellen aus Blumkamp. Anfang 
des 16. Jahrhunderts trat Abt Anton von Syenden zur Reformation 
über und wurde evangelischer Prediger in Larrelt. Graf Johann 
V. Ostfriesland fand die Mönche ab und ließ die Kirche abbrechen 
und Graf Enno ein Jagdhaus daselbst errichten, das 1756 ab- 
gebrochen wurde. Von den Klostergebäuden ist nichts mehr zu 
sehen. *^* Suur, Gesch. der Klöster in Ostfriesland, S. 40 — 45. 
Arends, Ostfriesland u. Jever I, 8. 377, Ostfriesl. u. Harlingeri., 
S. 141 u. 544. Wiarda, Ostfries. Gesch. I, S. 198. Wächter im 
Jahrb. der G^ell, f. bild. Kunst zu Emden XV, S. 379 flf. Reimers, 
Die Säkular, der Kl. in Ostfriesl., S. 8 flf., 22 flf. Houtrouw, Ost- 
friesland II, S. 126 flf. 

/ Ufeld, Kreis Ilfeld, Diözese Mainz. Das der h. Maria geweihte 
Kloster wurde 1190 von Graf Elger von Hohnstein (v. Bilstein) 
und dessen Frau Lutrudis gegründet, begonnen wurde die Stiftung 
schon von Elgers Vater Elger. Kaiser Heinrich VI. bestätigte 
die Besitzungen 1190 (Stumpf 4665). Erzbischof Konrad von 
Mainz bestätigte ihm 1193 die Regel des Prämonstratenserordens. 
Propst Vromold ging 1246 nach Prömontre und ordnete dem 
dortigen Kloster das seinige unter. Er erhielt auch den Abtstitel. 
1525 wurde das Kloster durch die Bauern ausgeplündert, als die 
Insassen es kurz vorher verlassen und sich nach Nordhausen ge- 
flüchtet hatten. Abt Thomas Stange (1544—69) nahm, nachdem 
die meisten Konventualen bereits übergetreten und evangelische 
Prediger geworden, die neue Lehre an und gründete 1546 die 
noch bestehende Klosterschule. 1629 gelangten die Prämon- 
stratenser noch einmal in den Besitz des Klosters, mußten aber 
1631 den Schweden weichen. Jetzt ist es Pädagogium. V Jo- 
hannis Capitis bist, monast. Ilfeld. in Mon. Germ. SS. XXV, S. 587 flf. 
Leuckfeld, Antiquität. Ilfeldenses. Regest, der Erzb. von Mainz 

II, S. 93 Nr. 290. Pörstemann, Monum. rerum Ilfeldens. Mithoflf, 
Kunstdenkmale II, S. 111 IBf. Kari Meyer, Das Kl. Ilfeld. Wedekind 
im Hann. Magaz. 1815, St. 55. Jacobs in Zeitschr. d. Harzver. 



Insnla st. Mariae -^ Katlenbnrg. 73: 

1893, S. 191 ff. Kühlewein, Die Zinsrolle des Kl. I. Ders., Mitteil, 
zur ältesten Gteseh. d. Klosterschule zu L, Progr. v. 1886, vgl. 
auch Hannov. Magaz. 1833, St. 74—78, 83—85. Bouterwek im 
Jahresber. d. Pädag. zu I. 1873. 

Insnla st. Mariae s. Marienwerder. ^ 

Inte, Innede s. Langewick. (^ IC^ . ^rfturu, ) 9Sc 

Isenhagen, Kreis Isenhagen, Diözese Hildesheim. Die Herzogin 
Agnes von Celle, Witwe des Herzogs Heinrich, Pfalzgrafen bei 
Rhein, übergab 1243 das Dorf Alt-Isenhagen nebst anderen Be- 
sitzungen dem Abte Arnold von Riddagshausen zur Gründung 
eines Klosters. So erfolgte die Stiftung zu Ehren der H. Maria 
und Johannes und ihre Besetzung von Riddagshausen aus mit 
Zisterziensermönchen. 1259 wurden die Augustinermönche aus 
Marienrode (Backenrode) wegen unverbesserlichen Lebenswandels 
entfernt und die Zisterzienser von I., das abgebrannt war, nach 
Marienrode verpflanzt; I. erhielt Nonnen desselben Ordens. Diese 
siedelten 1329 nach Hankensbüttel über, aber schon 1336 brannte 
das Kloster nieder. Die Lage des Neubaues erwies sich wegen 
des Lärms der Straöe als ungeeignet, das Kloster wurde deshalb 
nach dem Platze Bei der neuen Mühle verlegt, wo 1346 Bischof 
Erich von Hildesheim den Bau gestattete (Neu-Isenhagen)- 1488 
wurde die klösterlicte Reform durchgeführt, 1533 durch Ernst 
den Bekenner die Einführung der lutherischen Lehre betrieben, 
aber erst 1540 durchgesetzt. Das Kloster besteht noch als 
Damenstift. V Lüneburger ÜB. V (Isenhagen). ÜB. d. bist. Ver. 
f. Niedersachsen V (Marienrode). Leuckfeld, Antiquit. Poeldens., 
S. 101 ff. Lüntzel, Ältere Diözese, S. 306, Gesch. d. Diöz. u. d. 
Stadt Hildesheim II, S. 200. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim 
l, S. 243—4, 284, 324—5, 445. Winter, Die Cistercienser II, 
S. 67, 209, III, S. 124. Biermann im Hann. Magaz. 1821, St 82. 
V. Lenthe's Archiv f. Gesch. u. Verfass. d. Pürstent. Lüneburg 
IX, S. 403 ff. Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 86, 103 ff. Wrede, 
Einführung der Reform, im Lüneburgischen. Bodemann in Zeit- 
schrift f. Nieders.n867, S. 137 ff. 

Isums s. Tjüchen. 

Eatlenburg, Katelenburc, Kreis Northeim, Diözese Mainz. 
Die Gründung erfolgte durch den Grafen Dietrich HI. von 



74 Kemnade« 

Katlenburg, den letzten seines Geschlechtes, und seiner Gemahlin 
Adele. Erzbischof Rothard von Mainz bestätigt die Stiftung 1105 
und weihte sie. Das Kloster war anfangs mit Mönchen besetzt, 
seit etwa 1140 mit Nonnen des Augustinerordens. Patron war 
Johannes evang. Etwa 1532 wurde es säkularisiert, der Konvent 
blieb aber vorerst noch bestehen, wahrscheinlich erhielten die 
Nonnen hier Unterhalt und Wohnung, auch nach als 1558 Herzog 
Philipp IL von Grubenhagen an der Stelle des Klosters ein 

A Schloß zu bauen begann. Dies wurde 1626 von den Dänen 

^ zerstört und ist jetzt Domäne. ** Leuckfeld, Antiquität. Catelen- 

' l, bürg. Braunschw. Anzeig. 1745, St. 89. Max, Gesch. des Pürstent. 
Grubenhagen I, S. 63—4, II, 135flf., 188, 307. Scheibe, Gesch. 

^^''H der Burg u. Dorfschaft C. Mithoflf, Kunstdenkmale H/ S. 19flf. 

^ Eemnade, Caminata, Kreis Holzminden, Diözese Minden, 
war ein Nonnenkloster Benediktinerordens, gegründet zu Ehren 
der H. Maria und Margarete vor 967 durch den Markgrafen Gero 
und dessen Schwestern Frederunde und Imma und wurde 1046 
durch Bischof Bruno von Minden geweiht. König Konrad III. 
verleibte es mit Bewilligung des Herzogs Heinrich von Sachsen 
1147 der Abtei Corvey ein und übergab es deren Schutz. So 
wurde K. Mönchskloster. Die Mönche zogen aus unbekannten 
Gründen ab und das verlassene Kloster wurde 1194 mit Nonnen 
aus Gehrden (Diöz. Paderborn) neu besetzt. Nach langjährigem 
Streite zwischen den Herzögen von Braunschweig und Corvey 
wurde das Kloster 1593 der Abtei gegen das Kloster Groningen 
(Diözese Halberstadt) abgetreten. 1542 wurde es von den 
Schmalkaldischen reformiert, aber erst 1579 der der Reformation 
widerstrebende Konvent von herzoglichen Beamten ausgewiesen 
und ein protestantischer mit einem Propst eingesetzt. Da das 
Kloster auch im Normaljahre protestantisch war, blieb es beim 
Hause Braunschweig und wurde zu den Domänen geschlagen. 
Aber erst 1777 wurden die Ansprüche Corveys durch Abtretung 
des Amelunxborner Klosterhofes in Höxter und des Beverungen- 
schen Zehnten endgültig abgefunden. V Erhard, Cod. dipl. bist. 
Westf. Westfäl. Urk.-Buch VI (Minden). Ilgen in MitteU. d, 
Instit. f. österr. Gesch. XII, S. 602 ff. Dürre, Origines Camina- 
tenses im Progr. d. Gymnas. zu Holzminden 1879. Hassel u. Bege, 
Geogr.- Statist. Beschreib, der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. II, 



Ji[ircligellersen — Königslutter. 75 

S. 312 f. Knoll u. Bode, Das Herz. Braunschweig, S. 411 flf. 
Holscher, Beschreibung des vorm. Bistums Minden, S. 116—7. 
Dürre in Zeitschrift f. Niedersachsen 1881, S. 39jBf., Koldewey 
ebenda 1868, S. 279—80. Mithoflf in Zeitschr. d. Arch.- u. Ing.- 
Ver. zu Hannover 1869, S. 131 ff. Die Bau- u. Kunstdenkm. des 
Herz. Braunschw. IV, S. 369 ff. 

/''lürchgellersen, Geldersen, Kr. Lüneburg, Diözese Verden. 
Hier stiftete 1314 ein Prämonstratensermönch ein Kloster seines 
Ordens auf dem Lande, das Lippold von Dören schenkte. Drei 
Jahre später wurde es nach Heiligenthal in die Stadt Lüneburg 
verlegt. Die Kirche, die vor der Stiftung des Klosters bestand, 
war dem h. Laurentius geweiht. *^* Manecke, Beschreibung d. 
Fürstent. Lüneburg I, S. 18. Mithoff, Kunstdenkmale IV, 
S. 110, 170. 

Kloster s. Tjüchen. 

Elosterholte^ Holte, Kreis Meppen, Diözese Osnabrück. 
Hier soll eine Niederlassung der Tempelherrn gewesen sein, die 
nach der Aufhebung des Ordens 1312 an die Johanniter gefallen 
und der Kommende Steinfurt unterstellt worden sei. Besitzungen 
der Johanniter sind seit 1378 hier nachweisbar und gingen 1401 
in den Besitz der Stadt Meppen über. V Diepenbrock, Gesch. 
des Amtes Meppen, S. 216 — 7. Mithoff, Kunstdenkmale VI, 
S. 71-2. 

s. Holte. 

Königslutter^ Lüttere, Kreis Helmstedt, Diö;zese Halberstadt. 
Die Gründung des Klosters erfolgte in nicht bekannter Zeit 
(angeblich 1110 durch Graf Bernhard von Haldensleben) für 
Augustiner-Nonnen zu Ehren der H. Peter und Paul. 1135 wurde 
es durch Kaiser Lothar in ein Benediktinerkloster umgewandelt, 
mit Mönche aus dem Johannisstift Berge bei Magdeburg besetzt 
und mit einer neuen Kirche geziert, während die ausgearteten 
Nonnen nach Drübeck verpflanzt wurden, 1542 wurde die 
Reformation eingeführt, aber bald verdrängt und 1568 wieder 
angenommen. In Folge des Restitutionsediktes 1629 wurde 
vorübergehend der Katholizismus eingeführt. Nach der Kloster- 
ordnung von 1655 war gewöhnlich ein Professor der Theologie 
zu Helmstedt Abt des Klosters. Die Stelle ist aber seit 1847 



76 Laoüs si. Mariae — Lamspringe. 

nicht wieder besetzt worden. %* Meibom, Chron. Bergense, SS. in, 
S. 299. Bernhardi, Lothar v. Supplinburg, S. 571, 787, Kann. 
Gelehrt. Anz. 1752, Zugabe 157 (die Äbte). Letzner, Beschreib, 
des kaiserl. Stifts K. Gebhardi, ffistor.-gen. Abhandl. (1762) S. Iff. 
Stübner, Kirchenverfa^sung, S. 497. Braunschw. Anz. 1752, 
St. 83. Hassel u. Bege, Geogr.-Statist. Beschreib, der Fürsteirt. 
Wolfenb. u. Blankenb. II, S. 48flf. Knoll u. Bode, Das Herz. 
Braunschweig, S. 314ir. Braunschw. Magaz. 1822, St. 13—17. 
Lüders, K. im 18. Jahrh. Voges in Zeitschr. d. Harzver. 1877, 
S. 87 ff. Beste, Gesch. d. Braunschw. Landeskirche, S. 44, 207, 
241, 346. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, S. 266. 
Die Bau- u. Kunstdenkm. d. Herzogt. Braunschw. I, S. 203 ff. 
Willecke, Die Stiftskirche zu K. 

Lacus st« Mariae s. Mariensee. 

Lage, Lache, Kreis Bersenbrück, Diözese Osnabrück. Graf 
Otto von Tecklenburg bestätigte 1245 als Oberlehnsherr die 
Übertragung eines Erbes in Lage und anderer Güter durch Ritter 
Hugo von Home an den Johanniterorden und wurde so der 
Gründer der Kommende. Von der Reformation ist die Kommende 
nicht berührt worden, sondern katholisch geblieben. Der letzte 
Komtur starb 1783 und von da ab kann die Kommende ate 
verweltlich betrachtet werden, sodaß sie nicht erst der Säkulari- 
sation anheimfiel. Die Gründung der dortigen katholischen 
Pfarrstelle erfolgte 1823. %* Osnabrücker ÜB. Berlage in Mitteil, 
d. bist. Ver. zu Osnabr. XXVUI, S. 288 ff. H. u. J. Sudendorf, 
Beitr. zur Gesch. des Landes Osnabr., S. 10 ff., 46 ff. Stüve, 
Gesch. d. Hochstifts Osnabrück I, 30 (vgl. Register). Dühne, 
Gesch. d. Kirchen u. d. Reform, im Pürstent. Osnabrück, S. 53 ff. 
Willoh, Gesch. der kathol. Pfarreien im Herz. Oldenburg II, S. 258. 
Mithoff, Kunstdenkmale VI, S. 73ff. 

/ Lamspringe, Lammespringe, Lamesprige, Kreis Alfeld, 
Diözese Hildesheim. Das Kloster wurde durch den Grafen 
Ricdag und dessen Frau Imhildis gegründet zu Ehren der 
H. Maria und Adrianus. Erste Äbtissin wurde ihre Tochter 
Ricburg, das Kloster war also für Kanonissen bestimmt. Diese 
Tatsachen werden nicht bestritten, obwohl die ältesten Urkunden 
des Stiftes (Hild. ÜB. 1, 12, 13) verunechtet sind. 873 nimmt Kön^ 



Langen. 77 

Ludwig das Kloster in seinen Schutz. ErMgte die Stiftung unter 
Papst Sergius IL, so fällt sie vor 847, dem Todesjahre des 
Papstes. In Folge der Stiftsfehde kam das Kloster an Braun- 
schweig und wurde von Herzog Julius aufgehoben. Nach Wieder- 
herstellung des sog. großen Stiftes wurde es 1643 mit aus England 
vertriebenen Benediktinermönchen besetzt, die später ausgewiesen 
und 1646 wieder eingeführt wurden. 1803 wurde das Kloster 
aufgehoben und ist jetzt Pachtgut der Klosterkammer, die Kirche 
katholische Pfarrkirche. %* ÜB. des Hochstifts Hildesheim. 
Lauenstein, Bist. dipl. episc. Hild. H, S. 245 flf. Lüntzel, Gesch. 
des Bist. u. der Stadt Hildesheim I, 22flf., 281, 321, H, S. 156flf., 
542ff. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I, S. 42f., 219, 224, 
302. Mithoflf, Kunstdenkmale HI, S. 191 flf. v. Uslar- Gleichen, 
Gesch. d. Grafen v. Winzenburg, S. 283 flf. sucht in Ricdag einen 
Grafen v. Assel nachzuweisen. 

Langen, Langhermonken, Langerna, Sigeberg, Blawhuis, 
Blauhaus, Kr. Emden, Diözese Münster. Das Kloster wurde 
wohl in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von den Prä- 
monslratensern Westfrieslands in dem untergegangenen Dorfe 
Langen (zwischen Wybelsum und Logum sw. von Emden) ge- 
gründet. Es war dem h. Jakob geweiht und zunädist von 
Mönchen und Nomien, später nur von Nonnen bewohnt. 1250 
war es schon in Blüte. Bis 1374 unterstand das Kloster mit 
dem in Alsmd der Oberaufsicht des Oldenklosters in der Marne. 
Im Anfai^ des 16. Jahrhunderts wurde es wegen der Wasser- 
gefahr nach Blauhaus im Kirchspiel Woltzeten verlegt. Die 
Pröpste lassen sidi noch bis Ende desselben Jahrhunderts ver- 
folgen, die Güter kamen allmählich in den Besitz des Landesherrn 
und bilden jetzt zwei Domänenplätze. Von den Gebäuden ist 
nichts mehr vorhanden, sie wurden 1710 zum Abbruch verkauft. 
Die Orgel kam von Blauhaus nach Emden« Langen ist eins der 
wenigen Klöster Ostfrieslands, von dessen Archivalien mehr er- 
halten ist (St. -Archiv Auridi). *^* . Ostfriesisches ÜB. I. Suur, 
Gesch. der ostfries. Eöster, S. 78—95. Arends, Ostfriesland u. 
flarling^rland, S. 321 u. 328. Mithoflf, Kunstdenkmale VII, S. 121. 
Jahrb. d. Gesellsch. f. bild. Kunst in Emden II (1877), S. 19flf. 
(Güterverzeichnis). Grotefend in Zeitschr. f. Niedersachsen 1862, 
S. 262 flf. Houtrouw, Ostfrie&land I, S. 331 flf., 388. Reimers, 



78 Langewick — Lemgo. 

Die Säkularis. der Kl. in OstfriesL, S. 19f., 33f. Pürbringer, 
Die Stadt Emden, S. 252—3. 

Langewick, Diözese Bremen, wird in der Urk. von 1319 
(Ostfries. ÜB. Nr. 48) als Sitz einer Johanniterkommende genannt. 
Die Kommende unterstand dem Komtur in Burgsteinfurt. Die 
Lage des Ortes konnte Friedländer nicht ermitteln, Bayen ver- 
mutet das heutige Inte oder Innede im Kreise Butjadingen, das 
unter den säkularisierten Kommenden genannt wird, die 1530 
Graf Anton einzog und 1572 vom Orden gegen Entschädigung 
erhielt. */ Ostfries. ÜB. I. Hayen im Jahrb. f. Gesch. d. Herzogt. 
Oldenburg IV, S. lOff. v. Halem, Gesch. d. Herz. Oldenburg II, 82. 
Kollmann, Statist. Beschreib, der Gemeinden des Herzogt. Olden- 
burg, S. 273 u. 624. 

Langholt 9 Langeholt, Kreis Leer, Diözese Münster. Hier 
bestand eine Ordensniederlassung der Johanniter für beide Ge- 
schlechter, die 1319 zuerst erwähnt wird. Die Güter wurden 
im 16. Jahrhundert vom Landesherrn, ebenso wie die der anderen 
Ordenshäuser, eingezogen, 1574 aber mußte Graf Edzard IL von 
Ostfriesland die Kommenden Langholt und Hasselt wieder heraus- 
geben, während der Orden auf alle anderen eingezogenen Güter 
verzichtete; im Besitz der beiden Kommenden blieb der Orden 
bis 1806, die Kirche soll noch 1690 dort gestanden haben, dann 
eingestürzt und geschleift worden sein. Die Güter gehören jetzt 
der Königl. Klosterkammer. */ Ostfries. ÜB. I, Nr. 48. Suur, 
Gesch. der ostfries. Klöster, S. 119, 125 — 7. Arends, Ostfriesland 
u. Harlingerland, S. 193 u. 554. Reimers, Die Säkularis. der Kl. 
in Ostfriesland, S. 14, 37. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 195. 

Lapis st. Michaelis s. Michaelstein. 

Lemgo 9 Fürstentum Lippe, Diözese Paderborn. 1. Das 
Augustiner-Nonnenkloster st. Mariae wurde 1265 in Lahde, 
Kreis Minden, vom Edelvogt Widekind vom Berge (Schalksberg) 
gegründet und 1306 nach Lemgo verlegt; das Kloster Loccum 
erwarb den Klosterhof in Lahde mit allen Gütern, der Edele 
Simon I. zur Lippe vertauschte das Patronat in Lahde mit dem 
der Kirchen st. Johann, st. Nicolai und st. Mariae in Lemgo. Das 
Kloster wurde 1713 durch Graf Friedrich Adolf in ein weltliches 
Fräuleinstift verwandelt, dem eine Prinzessin aus dem fürstlichen 



Lemgo — Lesnin. 79 

Hause als Äbtissin vorsteht. *^* Calenberger ÜB. III (Loceum). 
Westfäl. ÜB. VI (Minden). Chron. monast. in Lothen bei Meibom, 
SS. rer. Germ. II, S. 526 flf. v. Colin, Handbuch d. Pürstent. Lippe, 
S. 89. Holseher in Zeitschr. f. westfälische Gesch. 38 11, S. 15. 
Lippische Regesten. (Clostermeier) in Lipp. Magaz. I (1835) N. 23. 
Dreves, Gesch. der Kirchen, Pfarren usw. des Lipp. Landes, 
S. 333 flf., 381 flf. 

2. Das Augustiner-Kanonissenkloster, Maria ad 



angelos, Marien tor Engelhus im Rampendal, wurde etwa 1448 
—50 von dem Kloster Marienthal zu Eldagsen aus gegründet, 
1456 von Bischof Simon IIL von Paderborn bestätigt und der 
Regel des h. Augustinus unterstellt (erfolgte erst 1459). Zur 
Zeit der Reformation wurde es aufgehoben und die Gebäude der 
Schule überlassen. %* Lippische Regesten III— IV. Holscher a. 
a. 0., S. 19—20. Dreves a. a. 0., 8. 386 flf. 

3. L. besaß mehrere Beginenhäuser: zu st. Nikolai 



in der Altstadt, das 1354 zuerst vorkommt und das große Be- 
ginenhaus hieß, das neben dem Marienkirchhofe in der Neustadt, 
zuerst 1285 erwähnt und später vereinigt mit dem bei st. Johann, 
und das im Rampendal (Haus der Augustiner-Kanonissen), 1448 
genannt. *^* Lippische Regesten. Holscher a. a. 0., S. 25. . Dreves 
a. a. 0., S. 308, 394. 

4. Das Franziskaner-Mönchskloster (Observanten) 



wurde 1463 auf dem Hofe des Knappen Johann von Möllenbeck 
gegründet, der den Hof dem Guardian der Minoriten in Hamm 
(Westf.) abtrat und sich den Rückfall des Hofes vorbehielt, falls 
die Mönche von der Regel abwichen oder das Kloster verließen. 
Der Fall trat 1561 ein, und trotz der Einsprache der v. Möllen- 
beckschen Erben wurde das Kloster vom Landesherrn eingezogen, 
der die »Brüderkirche" der reformierten Gemeinde zu st. Johann 
nach Zerstörung ihrer Kirche überwies. Die Klostergebäude 
wurden 1564 in ein Armenhaus verwandelt. %* Lipp. Regesten. 
Holscher a. a. 0., S. 21. Dreves a. a. 0., S. 388—9. Schacht im 
Osterprogramm von Lemgo 1880. 

Lesum, Liastimona, Lesmona, Kreis Blumenthal, Diözese 
Bremen. Erzbischof Adalbert von Hamburg (1045 — 72) errichtete 
hier ein lüoster oder hatte wenigstens die Absicht es zu er- 



80 Liüentiial — Loccnm. 

richten. Weim es wirklich zustande kam, muß es bald wieder 
eingegangen sein. Spätere Nachrichten fehlen. Vgl. Lilientiisd. 
/ Adam v. Bremen III, 9, Mon. Germ. SS. YII, S. 338. 



* * 



X LUienthal^ Vallis liliarum, Lyliendale, Kreis Osterholz, 
Diözese Bremen. Erzbischof Hartwig von Bremen kaufte schon 
1188 Land in Wolda, um daselbst ein Kloster zu gründen. Indeß 
die Stiftung des Zisterzienser -Nonnenklosters st. 31ariae erfolgte 
erst 1232 in Trupe (Northusen) durch Erzbischof Gerhard II. von 
Bremen. Es soll mit Nonnen aus dem Kloster Mons st. Walpurgis 
in der Diözese Köln (Walberberg', Kreis Bonn) besetzrt; worden 
sein. Wenige Jahre später verlegte Gerhard das Kloster nach 
Wollah (Wolda), ein Jahr darauf nach Lesum, 1241 aber nach 
Wolda zurück, 1262 wiederum nach Trupe, dem der Erzbischof 
den Namen Lilienthal gab. Die Reformation muß erst nach 1552 
Eingang gefunden haben, 1631 vertrieben die Kaiserlichen die 
Insassen, die sich nach Bremen wandten. Das Kloster wurde 
zwar 1635 wiederhergestellt, aber nach dem westfälischen Frieden 
von den Schweden säkularisiert und versdienkt und die Nonnen 
auf Leibzucht gesetzt. 1719 kam es an Kurhannover. *^* Vogt, 
Monum. inedita II, 8. 3, 17flf., 223 flf. Wächter im Jahrbuch der 
Gesell, f. bUd. Kunst zu Emden XV, S. 383flf. Hamburg. Uß. 
Nr. 282. Rotermund im Neuen vateri. Archiv 1829, 8. 217 flf. 
Lappenberg, Gesch.-Quellen des Erzst. Bremen, 8. 184 flf. v.Wersebe, 
Niederländ. Kolonien I, 8. 185 flf. Pratje, Altes u. Neues, X, S. 263 flf., 
XII, 8. 131 flf. Winter, Die Cistercienser II, 8. 101 flf. Kohlmann 
im Archiv des Vereins zu Stade I, S. Iflf. Krause ebenda V, 
S. 445 flf. Mithoflf, Kunstdenkmale V, 8. 61 flf. 

s. Falkenhagen. 



"^^^Loccum^ Luca, Kreis Stolzenau, Diözese Minden. Das Jahr 
der Gründung des Zisterzienser -Mönchsklosters steht urkundlich 
nicht fest, die Tradition gibt 1163 an (Janauschek). Die Gründung 
beurkundete Bischof Anno von Minden etwa 1183. Als Gründer 
wird Graf Wilbrand von Hallermund genannt. Patrone waren 
die H. Maria und Georg. Die Reformation fand erst seit 1591 
allmählich Eingang, doch ohne an der Verfassung des Klosters 
etwas zu ändern, auch die Abtwahl erfolgte durch den Konvent 
noch bis 1791. Das Kloster war seit der Reformation Hospiz 



Lu — Lüne. 81 

für E^andidaten der Theologie. Seit etwa 1770 besteht es als 
Predigerseminar mit einem Abte und Konventualen. *^* Calen- 
berger ÜB. in (Loccum). Letzner, Nachrichten v. d. Stift Luckem. 
Schuster, Das Kl. Loccum. Weidemann, Gesch. d. Kl. Loccum. 
Köster im Kann. Magaz. 1821, St. 23 u. 42. Salfeld, Beiträge 
zur Kenntnis des Kirchen- u. Schulwesens I, 465 (Instruktion für 
das Hospiz), v. Alten im Archiv für Niedersachsen 1863, S. 135 flf. 
Ahrens in Zeitschr. f. Niedersachsen 1872, 8. Iflf., 1874, S. 372 flf. 
u. 1875, S. 47 flf. Beer im vaterl. Arch. 1833, S. 631 flf. Duval, 
Die Klöster u. Klosterruinen Deutschlands II, S. 162 flf. Winter, 
Die Cistercienser I, S. 58, II, 8. 213 flf. Janauschek, Orig. Cisterc, 
8. 151. Holscher, Beschreibung des vorm. Bistums Minden, 8. 251. 
Uhlhom in Zeitschr. f. Kirchengesch. X, S. 399 flf. Knauer, 
A. L. Hoppenstedt, Abt von L. Düsterdieck, Das Hospiz zu L, 
Mithoflf, Kunstdenkmale I, S. 122flf. 

La s. Neukloster. 

iiucklum, Lucgenem, Luckenheim, Lukkenem, Kreis Braun- pi. 
schweig, Diözese Halberstadt. Die Zeit der Gründung der IIjuI/Iat 
Deutschordens -Kommende kann nicht genau angegeben werden. ÄUj^^u 
Wahrscheinlich bestand 1260 bereits die Absicht eine Kommende . /y / 
hier zu gründen und zwar von Langein aus, doch erfolgte die ^ /{Lir 
Gründung wohl 1262 in Reitling und zwischen 1267 und 1276^ 
die Übersiedelung der Kommende von Reitling nach Lucklum. /^^tX»''«^ 
R. wurde ein Vorwerk von L., das im letzten Jahrhundert des ^L^\^Jj^ 
Bestehens des Ordens die Mutteranstalt Langein mit verwaltete. 
Patron war die h. Maria. 1542 wurde der Komtur zur Einführung \^X{y^ 
der Reformation verpflichtet. Seit 1606 waren die Komture von L. ( (ß.k 
zugleich Landkomture von Sachsen. Nach der Aufhebung des Ordens 
1809 kam die Kommende in Privatbesitz. %* Jacobs, ÜB. d. Komm. 
Langein. Asseburger ÜB. I— III. Braunschw. Anzeig. 1751, St. 54, 
1753, St. 39. Hassel u. Bege, Geogr.-Statist. Beschreib, der Fürstent. 
Wolfenb. u. Blankenb. I, S. 494 flf. Knoll u. Bode, Das Herz. Braun- 
schweig, 8. 212 flf. Bege, Gesch. d. Burgen u. Famil. d. Herzogt. 
Braunschw., S. 120 flf. Beste, Gesch. der Braunschw. Landeskirche, 
8. 44. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, S. 265. 
P. J. Meier im Braunschw. Magazin 1898, S. 86 u. 89. Die Bau- 
u. Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschweig H, S. 72 flf. 

Lflne^ Hliuni, Luine, Kreis Lüneburg, Diözese Verden. Das 
Nonnenkloster wurde 1172 gegründet. Der Benediktiner Rathard 

Die Kloster Kiederaaohf ens. 6 



82 Lüneburg. 

des Michaelisklosters in Lüneburg wird als Stifter genannt, der 
sein Werk aber nicht ausführen konnte. Sein Ordensbruder 
Dietrich erbaute in L. eine hölzerne Kapelle, später eine Kirche 
von Stein, die Bischof Hugo von Verden ^i^eihte. Hildewidis von 
Markboldestorp kam mit anderen Nonnen aus dem Kloster Nord- 
bostel oder Heiligenrode (ob wirklich identisch mit dem Kloster 
H. im Hoyaschen?) und wurde erste Priorin in L. Patrone 
waren die H. Bartholomäus und Maria. 1372 brannte das Kloster 
ab, der Neubau wurde erst gegen Ende des Jahrhunderts beendigt. 
Die Einführung der Bursfelder Reform erfolgte 1481 vonEbstorf 
aus. Herzog Ernst der Bekenner setzte 1529 den der Reformation 
widerstrebenden Propst ab, aber erst 1573 wurde die neue Lehre 
endgültig eingeführt. Das Kloster besteht noch als adeliges 
Damenstift. V Lüneburger ÜB. VH (Michaeliskl. in Lüneburg). 
Die Altert, der Stadt Lüneburg u. des Kl. L. Annalen der Br.- 
Lüneb. Churlande VH, S. 379ff., 598flf., VHI, 63flf. Hannov. 
Magazin 1764, S. 959 ff. Manecke, Beschreibung des Fürstent. 
Lüneburg, S. 318 — 9. Grube, Johannes Busch, S. 250. Schuster 
im Kann. Magaz. 1821, S. 393 u. 410 ff. Wrede, Einführung der 
Reform, im Lüneburgischen. Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 120ff. 
V. Lenthe's Archiv f. Gesch. u. Verfass. d. Fürstent. Lüneb. IX, 
S. 403ff. 

/ Lüneburg, Kreis Lüneburg. Diözese Verden. 1. Die B e ginen 
besaßen schon im 13. Jahrhundert mehrere Häuser in der Stadt. 
Ein Neuer Konvent wird 1344 genannt, 1361 ein Blauer Konvent. 
Die Häuser wurden 1370 verkauft, da die Beginen und Begarden 
nach der Ansicht des Bischofs Heinrich von Verden von der 
Kirche verdammt seien. Nur der Blaue Konvent bestand in der 
Konventsstraße fort. V ÜB. d. Stadt Lüneburg I, Nr. 172 usw. 
(Register). Mithoö, Kunstdenkm. IV, S. 172. Volger, Lüneb. 
Blätter I, S. 144—5. Jürgens, Gesch. d. Stadt L., S. 73. 

2. Das Michaeliskloster, Benediktinerordens, entstand 



vor 956, aus welchem Jahre eine Schenkung König Ottos I. an 
das Kloster datiert ist. Gründer waren Hermann Billung und 
sein Bruder Amelung, Bischof von Verden. Es stand bis 1371 
auf dem Kalkberge, 1376 wurde der Bau innerhalb der Stadt- 
mauer auf dem Orte genannt Die hohle Eiche begonnen, die 
Krypta 1379 geweiht, der Bau aber erst im folgenden Jahr- 



Lüneburg. 83 

hundert beendet. 1471 schloß sich das Kloster vorübergehend 
der Bursfelder Kongregation an. Die Reformation fand 1532 
hier Eingang. 1656 wurde das Kloster durch Herzog Christian 
Ludwig in eine Ritterschule für den Lüneburger Adel verwandelt, 
seit 1692 Ritterakademie genannt; sie bestand bis 1850, während 
das ebenfalls aus Klostermitteln unterhaltene Gymnasium illustre 
schon 1686 geschlossen wurde. V Chron. st. Michael. Luneb. in 
Mon. Germ. SS. XXIU, S. 391 flf. Chron. mon. st. Mich, bei 
Wedekind, Noten I, S. 403 flf. Lüneburger ÜB. VH (MichaeUs- 
klos.ter). ÜB. der Stadt Lüneburg. Manecke, Beschreibung d. 
Pürstent. Lüneburg I, S. 12 flf. Gebhardi, Gesch. d. Klosters 
St. M. in L. Wedekind, Noten II, S. 286 flf. Annalen der Br.- 
Lüneb. Churlande VII, S. 177flf. Neues vaterl. Archiv 1824 II, 
S. 91 flf., 1826, S. 35 flf., 153 flf., 281 flf., 1830, S. 108, 1832, S. 41flf., 
1897, S. 96flf. V. Lenthes Archiv VIU, Nr. 2. Schomakers L'ger 
Chronik herausg. v. Th. Meyer. Grube, Johannes Busch, S. 237 flf. 
Wallis, Abriß der Reform.-Gesch. L's. Bertram, Evangelisches L. 
Wrede, Einführung der Reform, im Lüneburgischen, v. Weyhe- 
Eimke, Die Äbte des Kl. st. Mich, zu L. Görges, Die Schulen 
des Michaeliskl. Havemann, Gesch. des Landes Br. u. Lüneb. III, 
S. 201 flf. Volger a, a. 0., S. 115 flf. Reinecke in Lüneburger 
Museumsbll. 1905, Heft 2, S. Iflf. Nekrolog bei Wedekind, 
Noten m, S. Iflf. Mithoflf, Kunstdenkmale IV, S. 132flf., 157flf. 
WolEf, Kunstdenkm. III, Lüneb., bearb. v. Krüger u. Reinecke, 
S. 23flf. 

3. Herzog Otto das Kind erbaute 1229 auf dem sogen. 

Gosebrink eine Kapelle der h. Maria, die er später zum 
Minoritenkloster ausbaute. Als Jahr des Einzugs der 
Minoriten wird 1235 angegeben. Die erste urkundliche Erwähnung 
stammt aber aus dem Jahre 1282. Patron war wohl die 
h. Maria. Die verfallene Klosterzucht wurde durch die Reform 
unter Herzog Heinrich wiederhergestellt und 1490 das Kloster 
den Observanten übergeben. Da die Brüder sich der Lutherischen 
Lehre nicht anschließen wollten, verließen sie 1530 die Stadt, 
außer einigen alten und kranken, diesen wurde aber jede öffent- 
liche Wirksamkeit untersagt. Der letzte von ihnen ging 1660 
nach Stadthagen. Das Kloster kam später in den Besitz der 
Stadt, die Kirche wurde neu erbaut und 1581 der erste Gottes- 
dienst in ihr gehalten, sie mußte aber 1803 geräumt werden und 



84 Lntter — Maokenstedt. 

wurde 1818 abgebrochen, die Klostergebäude dienen städtischen 
Zwecken. V ÜB. der Stadt Lüneburg. Manecke a. a. 0., 8. 17flf. 
Gebhardi, Hist.-geneal. Abhandl., Teil IV. Banasch, Die Nieder- 
lassungen der Minoriten zw. Weser u. Elbe, S. 34 ff. Lemmens, 
Niedersächs. Franziskanerkl., S. 5, 22, 54flf. Ders. in Zeitschr. 
f. Nieders. 1897, S. 96flf. Volger a. a. 0. I, S. 135—6. Wallis 
a. a. 0. Wrede, Einführung der Reform, im Lüneburgischen. 
Ders. in Zeitschr. f. Niedersachsen 1894, 8. 34flf. Mithoflf a. a. 0.^ 
S. 134, 169f. Wolflf a. a. 0., S. 159flf. 

4. Das Mönchskloster Heiligenthal, Prämonstratenser- 



ordens, wurde durch einen Mönch dieses Ordens 1314 zu Kirch- 
gellersen auf den Grundstücken gestiftet, die Lippold von Dören 
hergab. 1319 wurde die Stiftung nach 8iebelingsborstel, das 
fortan Heiligenthal genannt wurde, und 1382 in die Stadt Lüneburg 
verlegt. 1530 bei Einführung der Reformation entstand zwischen 
dem Herzog und der Stadt ein Streit um die Klostergüter, der 
erst 1562 dahin beigelegt wurde, daß der Rat die Güter innerhalb 
der Stadt, der Fürst die außerhalb der Stadt behalte. Der Rat 
verband seine Erwerbungen mit dem Vermögen des Hauses der 
Barmherzigkeit im Gral. Die Gebäude wurden 1564 abgebrochen, 
die Kirche zu profanen Zwecken benutzt und 1801 auf Abbruch 
verkauft. Die Besitzungen des Klosters außerhalb der Stadt 
wurden zum landtagsfähigen Gut Heiligenthal erhoben. %* 
Leibniz, SS. rer. Bruns. H, 8. 383ff. Paulus in Histor. polit. 
Blättern 1893, 8. 625flf. Manecke a. a. 0., 18— 19. Volger a. a. 0., 
S. 136flf. Wallis a. a. 0. Wrede a. a. 0. Reinecke a. a. 0. 
Wolflf a. a. 0., 8. ITOflf. Mithoflf a. a. 0., 171—2. 

/ Lntter a. B., Kreis Gandersheim, Diözese Hüdesheim. Die 
Tempelherrn zu Goslar sollen hier Güter gehabt und nach Hassel 
und Bege soll sich hier ein Nonnenkloster befunden haben. 
Urkundlich läßt sich beides nicht beweisen und letzteres ist wohl 
entschieden ein Irrtum oder Verwechselung mit Königslutter. 
V Braunschw. Anzeig. 1743, St. 49—77. Hassel u. Bege, Geogr,- 
Statist. Beschreib, d. Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. H, S. 240flf. 
V. Strombeck in Zeitschr. d. Harzvereins 1874, S, 189 flf. 

s. Königslutter. 

Hackenstedt s. Heiligenrode. 



Malgarten — Marienau. 85 

Malgarten, Melegarde, Hortus st. Mariae, Kreis Bersenbrück, 
Diözese Osnabrück. Das in Essen (s. das.) 1175 durch den Grafen 
Simon von Tecklenburg und seine Gemahlin Eilika gestiftete 
Kloster wurde bald nach 1194 nach Malgarten verlegt. Ob hier 
schon ein Kloster vorhanden war, das durch diese Einverleibung 
bereichert wurde, oder ob erst jetzt ein Kloster hier entstand, 
ist nicht sicher zu entscheiden. Die Nonnen gehörten dem Be- 
nediktinerorden an. Patrone waren die H. Maria und Johannes 
evang. Unter Bischof Konrad III. von Osnabrück (1455—82) 
erfolgte die Reformierung nach der Bursfelder Kongregation. 
Seit 1738 heißt die Vorsteherin des Klosters Äbtissin. Durch 
den Reichsdeputationshauptschluß 1803 fand das Kloster sein 
Ende. Es untersteht jetzt als Pachtgut der Klosterkammer. %* 
Osnabrücker Urk.-Buch. H. Sudendorf, Die Kl. Essen u. Malgarten, 
Mitteil. d. bist. Ver. zu Osnabr. I, 27 ff., U, 20flf. Porst ebenda 
XV, S. 165 flf. H. u. J. Sudendorf, Beitr. zur Gesch. des Landes 
Osnabr., S. 1 ff. Stüve, Gesch. d. Höchst. Osnabr. (vgl. Register). 
Dühne, Gesch. der Kirchen u. d. Reform, im Fürstent. Osnabr., 
S. 49 ff. Willoh, Gesch. d. kathol. Pfarreien im Herz. Oldenburg 
IV, S. 350 ff., 359 ff., 403 ff., 428 ff. Mithoff, Kunstdenkmale VI, 
S. 86 ff. Bau- u. Kunstdenk, des Herzogt. Oldenbg. III, S. 26 ff. 

f Mandelsloh, Mandesle, -lo, Kreis Neustadt a. R., Diözese 
Minden. An der Kirche, die dem h. Osdag geweiht war, gründete 
Knappe Dietrich von Mandelsloh 1393 ein Kollegiatstift, das aber, 
weil die zugesagte Dotierung von den von Mandelsloh nicht aus- 
geführt wurde, 1415 mit dem Kollegiatstift auf der Neustadt 
Hannover vereinigt wurde. %* Westfäl. ÜB. VI (Minden). Fiedeler 
in Zeitschr. f. Niedersachsen 1857, S. 227 ff. Holscher, Beschreib, 
d. vorm. Bist. Minden, S. 194 ff., 236 ff. Mithoff, Kunstdenkmale 
I, S. 133 ff. 

Maiienanger s. Detmold, Augustiner -Nonnenkloster. 

^ Marienan^ &§is Hameln, Diözese Hildesheim. Das Kloster jy C ff 
wird zuerst Jt828 urkundlich erwähnt und hat dem Karmeliter- ^^ 7 
Orden angehört. Baring nennt es Augustinerkloster, Havemann 
Barfüßerkloster, beide unrichtig. Ersterer gibt 1316 als Qründungs- 
jahr und die Grafen von Spiegelberg als Gründer an ohne Quellen- 
angabe. 1579 war das Kloster schon verfallen. V Baring, Be- 
schreib, d. Saala I, S. 221. Grupen, Antiquit. Hanov., S. 295—6. 



gg Marienberg — Marienkamp. 

Mithoff, Kunstdenkmale I, S. 135. Bertram, Gesch. d. Bist. Hil- 
desheim I, 8. 318. Havemann, Gesch. d. Lande Braunschw. u. 
Lüneburg I, S. 570. 

Marienberg s. Börstel. 

s. Helmstedt. 

Mariendrebber^ Drebber, Kreis Diepholz, Diözese Osnabrück. 
Das KoUegiatstift wurde 1280 durch Bischof Konrad IL von Osna- 
brück gegründet. Patrone waren die H. Maria und Pankratius. 
Das Stift bestand bis zur Reformation. 1572 verließ das Kapitel 
den Ort nicht freiwillig. *^* Diepholzer Urk.-Buch. Osnabrücker 
Urk.-Buch. Nieberding, Gesch. d. Niederstifts Münster I, S. 388 f. 
Detmering, Drebber und Umgebung. Mithoff, Kunstdenkmale V, 
S. 176—7. 

Marienflieit s. Scharnebeck. 

^ Mariengarten^ Garden, Hortus Mariae, Kreis Göttingen, Diözese 
Mainz, war ein Nonnenkloster Zisterzienserordens. Über seine 
Gründung läßt sich bestimmtes nicht angeben. Es entstand wahr- 
scheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, 1245 er- 
scheint es urkundlich zuerst. Die Stiftung durch die Grafen von 
Eberstein kann nicht erwiesen werden, eher könnte man an die 
durch die Edeln von Ziegenberg denken. Auch soll das Kloster 
in Wellersen (Welderekeshusen) seinen Anfang genommen haben. 
Es bestand bis 1631 und ist jetzt Pachtgut der Klosterkammer. 
Die Einkünfte des Klosters wurden 1629 der Universität Helm- 
stedt und 1745 der neu gegründeten Universität Göttingen über- 
wiesen. %* ÜB. d. Stadt Göttingen. Blauel im Vaterland. Archiv 
1826, n, S. 30 ff., 233 ff. Grotefend in Zeitschr. f. Niedersachsen 
1858, S. 141 ff. Mithoff, Kunstdenkmale H, S. 126—7. 

s. Goslar, Neuwerk. 

s. Schüttorf. 

s. Verden. 



Marienkamp, Campus beatae Mariae, Esingervelde, Ezingen, 
Kloster zu Esens, Kreis Wittmund, Diözese Bremen. Das Kloster M., 
dessen Patron nach dem Siegel Maria war, soll ursprünglich an 
einem anderen Orte, der das Alte Kloster genannt wurde, ge- 
standen haben. Doch liegen hierüber wie über die Gründung 



Marienkamp — Marienrode. 87 

und Entstehung des Klosters bestimmte Nachrichten nicht vor. 
Es gehörte dem Benediktinerorden an und war zunächst mit 
Nonnen besetzt, doch wurden diese später ausgewiesen und z. T. 
nach Marienthal bei Norden verpflanzt, während Marienkamp 
(etwa 1420) von Prenswegen aus mit regulierten Augustinern 
besetzt wurde. Das Kloster erfreute sich einer Zeit der Blüte. 
1530 wurde es bei der Fehde des Grafen Enno II. von Ostfries- 
land gegen Baltasar von Esens verbrannt und nicht wieder auf- 
gebaut. . Den Mönchen wurde voil Enno gestattet, sich in Pansath 
niederzulassen, doch Baltasar vertrieb sie und wies sie auf die 
im Groningerlande gelegenen Besitzungen des Klosters. Die 
Gebäude des Klosters sind verschwunden. *^* Ostfries. Urk.-Buch 
I — n. Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, S. 49 — 60. Arends, 
Ostfriesland und Harlingerland, S. 462. Mithoff, Kunstdenkmale, 
8. 144. Sauer in Jahrb. d. Gesell, f. bild. Kunst zu Emden II, 2, 
8. 47 ff. Reimers, Die Säkularis. der Kl. in Ostfriesland, S. 16. 
Houtrouw, Ostfriesland II, 8. 364 ff. 

s. Oestringfelde. 

Marienrode, Novale Bacconis, Bakkenrothe, Betzingerode, 
Kreis Marienburg, Diözese Hildesheim. Bischof Bertold von Hil- 
desheim stiftete das der h. Maria geweihte Kloster Betzingerode 
1125 für Augustinermönche. Bischof Johann wies diese als un- 
verbesserlich 1259 aus und übergab das Kloster den Zisterziensern 
aus dem Kloster Isenhagen, das abgebrannt war; seit dieser Zeit 
hieß das Kloster Marienrode. Durch die Zisterzienser, die auch 
Bokla an das Kloster Marienrode brachten (vgl. dort), kam es 
zu hoher Blüte, sank aber im 14. Jahrh. durch den Streit um 
den Bischofssitz in Hildesheim sehr und litt viel durch die 
Feindschaft der Bürger während des folgenden Jahrhunderts; 
die Reform nach der Windesheimer Regel, die es früh annahm, 
brachte zwar wieder eine Zeit des Gedeihens, aber doch nicht 
die frühere Blüte. 1538 trat es unter den Schutz von Calenberg 
und wurde so dem Bistum Hildesheim entfremdet. Die Kloster- 
kirche ist katholische Pfarrkirche, das Kloster Pachtgut der 
Klosterkammer. */ Chron. Mariaerod. v. Heinrich v. Barnten bei 
Leibniz, SS- n, 432 ff. Marienroder UB. = UB. des histor. Vereins 
f. Niedersachsen IV. ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Lüntzel, 
Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim I, S. 280, 347 f., H, 215 ff., 



88 Mariensee — Marienstätte. 

645 ff. Bertram, Gesch. d. Bist. HUdesheim I, S. 141, 219, 234, 
280 ff., 303—4, 318, 332 401 f. Winter, Die Cistercienser E, 
S. 209 ff. Janauschek, Orig. Cisterc. I, 8. 245. Grube, Johannes 
Busch, SrSlff. Mithoff, Kunstdenkmale I, 8. 136—7. 

Novale st. Mariae, s. Wietmarschen. 



■/ 

Mariensee^ Lacus s. Mariae, Kreis Neustadt a. R., Diözese 

Minden. Nach dem Chronisten Hermann v. Lerbecke wurde das 
Kloster in Wedigenberge (Hausberge b. Minden) gegründet, was 
wohl auf Verwechslung mit dem Marienstift in Minden beruht 
(Erhard, Reg. Westf. 674, 701). Pest steht, daß die Gründung des 
Nonnenklosters Benediktinerordens vor 1207 erfolgte und zwar 
in Vorenhagen, einem Orte, von dem v. Hodenberg, Cal. ÜB. V, 
Nr. 1, es zweifelhaft läßt, ob er bei Neustadt, bei Rodewald oder 
bei Stadthagen gelegen hat, den Wilmans aber für Vornhagen 
im Lippischen hält (Westfäl. ÜB. VI, Nr. 63). 1215 wurde das 
Kloster auf Veranlassung des Grafen Bernhard von Wölpe nach 
Mariensee verlegt. Patrone waren die H. Maria und Johannes 
evang. Johannes Busch führte Mitte des 15. Jahrhunderts die 
Windesheimer Reform mit Hilfe des Herzogs durch. Seit der 
Reformation besteht es als Fräuleinstift fort. Die Güter unter- 
stehen der Klosterkammer. %* Calenberger ÜB. V (Mariensee). 
Winter, Die Cistercienser E, S. 61. Spilcker im Hann. Magaz. 
1824, St. 1. Mithoff, Kunstdenkmale I, S. 137ff. Lüntzel, 
Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim E, S. 446. Holscher, 
Beschreib, des vorm. Bistums Minden, S. 247. Grube, Johannes 
Busch, S. 157 ff. 

Marienstätte s. Osnabrück. 

jMarienstein^ Steina, de Lapide, Kreis Northeim, Diözese 
Mainz. Das Benediktinerkloster wurde 1105 gegründet zu Ehren 
der h. Maria durch Erzbischof Rothard von Mainz, der eine 
hiesige Kapelle von dem Propste zu Nörten an sich brachte. 
Erzbischof Adalbert I. erhob die Stiftung 1120 zur Abtei. Nach 
der gänzlichen Verarmung des Klosters wurden um 1450 die 
Kalandsbrüder von Münden hierher verpflanzt und ihre Güter 
mit dem in eine Kollegiatkirche verwandelten Kloster vereinigt. 
Nach etwa zehn Jahren räumten die Kalandsbrüder dem Abte 
die Kirche wieder ein und zogen nach Münden zurück. 1466 



^v 



Marienthal. 89 

erfolgte die Vereinigung des Klosters mit dem Petersstifte in 
Nörten, die aber 1491 wieder gelöst wurde. Das Kloster trat 
der Bursfelder Kongregation bei und widerstand dem Luthertum, 
nachdem die Umgebung diesem zugefallen, bis 1620, wurde aber 
1626 durch Herzog Christian von Braunschweig niedergebrannt. 
Die Absicht des Erzbischofs, das Kloster wiederherzustellen, 
blieb unausgeführt. Durch den Rezeß von 1692 kam es an das 
Haus Braunschweig und wird seitdem von der Klosterkammer /^cus 
verwaltet. V Regesta archiep. Magunt. I, S. 234, Nr. 53, S. 261, ^^ 
Nr. 91. Wenck, Hessische Landesgesch. H, S. 738, 847 ff., 869. 
Quentin, Kalandsbrüderschaft zu Münden. Wolf, Gesch. des 
ehemal. Kl. Steina. Ders., Gesch. d. Eichsfeldes I, S. 113 ff. 
Heidemann in Zeitschr. f. Niedersachsen 1871, 8. 46 ff. Mithoff, 
Kunstdenkmale H, 8. 127ff. 

. Marienthal 9 Vallis st. Mariae, Kreis Helmstedt, Diözese 
Halberstadt. Das nördlich von Helmstedt gelegene Mönchskloster 
gehörte dem Zisterzienserorden an und wurde nach der Tradition 
1138 durch Graf Friedrich d. J. von Sommerschenburg gegründet, 
doch ist das Jahr nicht sicher. Bestimmt fällt die Stiftung vor 
1146 (ÜB. d. Höchst. Halberstadt I, Nr. 257). Janauschek 
nimmt 1138 als Gründungsjahr und 1145 als Jahr des Einzugs 
der Mönche an, die vielleicht aus Altenkamp bei Köln kamen. 
Patron war die h. Maria. 1542 wurde die Reformation vorüber- 
gehend und 1569 dauernd eingeführt und bei dem Kloster eine 
nicht unbedeutende Klosterschule gestiftet. Diese ging zwischen 
1742 und 1745 ein, ihre Einkünfte kamen an das Collegium 
Carolinum zu Braunschweig. Ein Lehrerseminar wurde hier 1753 
gegründet, das 1773 nach Helmstedt verlegt und 1809 aufgelöst 
wurde. %* ÜB. des Hochstifts Halberstadt. Meibom, Chron. 
Marienthal, in Rer. German. IH, 8. 245 ff. Müller, Marienthalsche 
Klosterschule. Stübner, Kirchenverfassung, S. 499. Hassel u. 
Bege, Geogr. - Statist. Beschreib, der Pürstent. Wolfenbüttel und 
Blankenb. H, S. 54 ff. Knoll u. Bode, Das Herz. Braunschweig 
8. 302. Langerfeldt in Zeitschr. d. Harzvereins XI (1878), 8. 90ff. 
Winter, Die Cistercienser I, 8. 48, 325, H, S. 206. Janauschek, 
Orig. Cisterc. I, 8. 76. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 
1868, 8. 267. Beste, Gesch. d. Braunschw. Landeskirche, S. 44, 
206, 239, 415, 422. Die Bau- und Kunstdenkm. d. Herzogt. 
Braunschw. I, 8. 127 ff. 



90 Marienthal — Marienwerder. 

Vallis st. Mariae, sunte Marien Dale, Kreis Norden, 



Diözese Bremen. Ober die Gründung ist nichts sicheres über- 
liefert. Es lag vor bezw. in Norden und wurde zum Unterschied 
von dem später in Norden gegründeten Dominikanerkloster auch 
Altes Kloster, Oldekloster, genannt. 1255 wird der erste Abt 
urkundlich erwähnt. Es gehörte dem Zisterzienserorden an und 
war mit Nonnen besetzt. Im 13. Jahrhundert war das Kloster 
nach Emmius, Hist. Fris., S. 164, das erste und schönste zwischen 
Ems und Weser. Es muß dann aber in Verfall gekommen sein, 
denn 1350 bauten die Norder das Kloster von Grund aus neu 
zur Abwendung der Pest (des schwarzen Todes). 1533 wurde 
es von Baltasar von Esens verbrannt. Die Steine dienten zum 
Aufbau des Zwingers in Aurich, ein übriggebliebenes Haus wurde 
später als Armenasyl verwendet, die Einkünfte des Klosters der 
1567 gegründeten Lateinschule in Norden überwiesen. *^* Suur, 
Gesch. der ostfries. Klöster, 8. 31—36. Arends, Ostfriesland 
u. Harlingerland, S. 384. Wiarda, Ostfries. Gesch. I, 8. 309. 
Mithoff, Kunstdenkmale VII, S. 153. Reimers, Die 8äkularis. 
der Kl. in Ostfriesl., 8. 26 ff. Houtrouw, Ostfriesland II, 8. 238 ff. 
Babucke, Gesch. d. Progymnas. in Norden, S. 6ff. 

s. Eldagsen. 

s. Thedingen. 

Marienwald s. Frenswegen. 

tHarienwerder^ Insula s. Mariae, Kreis Neustadt a. R., Diözese 
Minden. Das Kloster wurde wahrscheinlich 1196 durch Graf 
Konrad von Roden (Wunstorf) für Augustinermönche gegründet. 
Bischof Thetmar von Minden weihte es 1200 zu Ehren der 
H. Maria, Johannes evang. und Augustinus. Etwa 1214 oder 
1216 wurden die Mönche entfernt und Nonnen desselben Ordens 
aus Obernkirchen eingeführt. Die Reform nach der Windes- 
heimer Regel wurde 1455 durch Johannes Busch leicht durch- 
geführt. Nach dem Übertritt zum Protestantismus wurde das 
Kloster in ein Präuleinstift verwandelt. *^* Calenberger ÜB. VI 
(Marienwerder), v. Alten in Zeitschrift für Niedersachsen 1858, 
S. 385 ff. Holscher, Beschreib, d. vorm. Bist. Minden, 8. 217—8. 
Grube, Johannes Busch, 8. 158. Ulrich, Bilder aus Hannovers 
Vergangenheit, 8. 115 ff. Mithoff, Kunstdenkmale I, 8. 140 ff. 
Ders. in Zeitschr. f. Nieders. 1860, 8. 405 ff. 



Marienzell — Meerbusen. 91 

Marienzell s. Riddagshausen. 

) Medingen, Kreis Ülzen, Diözese Verden. Über den Ursprung 
des Zisterzienser-Nonnenklosters fehlen sichere Nachrichten. Es 
soll zuerst durch den Laienbruder Johann 1228 mit vier »Nonnen 
aus Wollmirstedt in Redeckestorf bei Diesdorf (Kreis Salzwedel) 
zu Ehren des h. Moritz gegründet, von hier nach Plate im Amte 
Lüchow verlegt und von da nach Bohndorf (Bodendorf) gekommen 
sein, doch ist dies Sage. Sicher ist folgendes. 1237 bestand 
ein Kloster in Bohndorf, die Herrn von Medingen schenkten ihm 
1240 einen wüsten Ort in Alt -Medingen, erbauten ihm eine 
Wohnung und räumten ihm die Dorfkirche ein, worauf die 
Nonnen 1241 hierher zogen. 1323 kaufte das Kloster von den 
Grote den Ort Tzellensen, jetzt Medingen, und siedelte 1333 
hierher über; die neue Kirche wurde 1337 geweiht. Nachdem 
in Wienhausen die Windesheimer Regel durchgeführt war, wurde 
sie von hier 1500 auch nach M. verpflanzt. 1554 wurde die 
Reformation nach langem Widerstand der Nonnen endgültig ein- 
geführt, die Güter wurden landesherrliche Domänen. Das Kloster 
brannte 1781 nieder und wurde nur langsam aufgebaut. Es be- 
steht noch als Damenstift. *^* Lyssmann, Histor. Nachricht, vom 
Kl. M. Pfeffinger,Hist.d.Br.-Lüneb. Hauses II, S. 775 flf. Pratje, 
Altes u. Neues VI, S. 360 ff. Reg. der Erzb. v. Magdeb. II, Nr. 870. 
Voigt in Annalen der Br.-Lüneb. Churlande 11, S. 39 ff. Manecke, 
Beschreib, des Pürstent. Lüneburg I, S. 376, 389, 399 ff. Grube, 
Johannes Busch, S. 235. Wrede, Einführ. d. Reform, im Lüne- 
burgischen. Winter, Die Cistercienser II, S. 100. v. Lenthes 
Archiv f. Gesch. u. Verfassung d. Fürstent. Lüneb. IX, S. 403 ff. 
Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 207 ff. 

Meerbusen^ Kreis Aurich, Diözese Bremen. Die Stiftung 
des Zisterzienser-Nonnenklosters dürfte etwa gleichzeitig mit der 
von Ihlo erfolgt sein, 1228 wurde sie durch Erzbischof Gerhard 
V. Bremen genehmigt (Emmius, Hist. Fris., S. 214). 1514 wurde 
es in der Fehde des Grafen Edzard von Ostfriesland mit dem 
Herzog von Braunschweig verbrannt, bestand aber noch nach 
der Reformation. Seit 1604 lassen sich keine Nonnen mehr 
nachweisen, das Kl. war ein Armenasyl geworden. Die Gebäude 
wurden später in ein gräfliches Jagdschloß, dann in ein Pachtgut 
umgebaut. %* Ostfries. ÜB. I u. II. Suur, Gesch. der ostfries. 



92 Melverode — Michaelstein. 

Klöster, S. 46—48. Arends, Ostfriesl. u. Harlingerland, S. 114flf., 
541. Houtrouw, Ostfriesl. II, S. 116 ff. Reimers, Die Säkularis. 
d. Klöster Ostfrieslands, S. 43 ff. 

/Melyerode, Meinolverode, -vingerod, Kreis Braunschweig, 
Diözese 'Halberstadt. 1244 wurde die Stiftung eines Klosters zu 
Ehren des h. Nikolaus hier beabsichtigt (ÜB. d. Höchst. Halberst. 
n, Nr. 741). In späteren Urkunden wird nur eine Kapelle oder 
Kirche erwähnt, die Stiftung scheint also nicht zustande ge- 
kommen zu sein. %* Schiller, Die ma. Architektur Braunschw., 
S. 62 ff. Ahrens, Die Kirche zu M. Die Bau- u. Kunstdenkm. 
des Herzogt. Braunschw. H, S. 98 ff. 

Menslage y Vallis rosarum, Rosenthal, Kreis Bersenbrück, 
Diözese Osnabrück. Das Zisterzienser -Nonnenkloster soll 1244 
gegründet sein; es wird 1246 als bestehend urkundlich erwähnt, 
aber erst 1247 gestattete Abt Hermann von Corvey die Erbauung 
des Klosters in seiner Pfarrei Löningen. Als Griinder werden 
die Grafen Johann und Otto von Oldenburg genannt. Patronin 
war die h. Maria. 1250 erfolgte die Veriegung nach Börstel 
(s. das.). *^* Osnabrücker ÜB. I, Nr. 482, 501, im übrigen vergl. 
Börstel. V. Düring in MitteU. des histor. Ver. XVHI, S. 161 ff., 
XIX, S. Iff., Oncken a. a. 0., S. 207—9. Niemann, Gesch. des 
Amts Kloppenburg, S. 236 ff. 

Meppen, Kreis Meppen, Diözese Osnabriick, besaß schon sehr 
früh eine Kirche und ist neben Visbeck als eine der Missions- 
stationen des Landes unter Kari d. Gr. entstanden, schon vor 
der Gründung des Bistums Osnabrück. Es war mit Benediktinern 
besetzt. Ludwig der Fr. vereinigte es 834 mit dem Kloster 
Corvey (B.-M. 906). Später ist in M. ein Kloster nicht wieder 
gewesen. *^* Osnabr. ÜB. I, Nr. 17. Meppener ÜB., herausg. v. 
Wenker. Tibus, Griindungsgesch., S. 264. Hauck, Kirchengesch. 
II, S. 409 Anm. 2. Niemann, Gesch. d. Amts Kloppenburg, S. lOff. 

^ Michaelstein^ Lapis st. Michaelis, st. Mich, de Lapide, Kreis 
Blankenburg, Diözese Halberstadt. Eine Schenkung des Ritters 
Burchard an das Klosters beim Volkmarskeller östl. von Blanken- 
burg bestätigte Innocenz 11. schon 1139. Doch erst seit 1146 
war es ein Zisterzienser -Mönchskloster, die Mönche kamen aus 
Altenkampen. Um 1161—67 wurde es nach Evergodesrode 



Midlmn - Mitling. 93 

verlegt, dessen neuer Name Novus lapis st. M. dem alten wich. 
Patrone waren die H. Maria, Michael, Dionysius und Servatius. 
1525 wurde das Kloster durch die Bauern zerstört, aber wieder 
aufgebaut (die Kirche erst 1720). Abt G. Schwarz wandte sich 
1544 der lutherischen Lehre zu und trat das Kloster mit Vor- 
behalt der lehnsherrlichen Rechte der Abtei Quedlinburg an den 
Grafen Ulrich von Blankenburg- Reinstein ab, der eine Schul- 
anstalt und einen Konvent daselbst einrichtete. Infolge des 
Restitutionsediktes war das Kloster 1629 — 31 und 1636—40 
wieder im Besitze der Zisterzienser. Nach dem Anfall dea 
Klosters an das Haus Braunschweig verwandelte Herzog Ludwig 
Rudolf 1717 die Schule in ein Kollegium für junge Geistliche 
und veränderte die Satzungen des Konventes 1721. Herzog Karl 
unterstellte es 1735 der fiirstl. Klosterratsstube. 1803 wurden 
die Klostergüter eingezogen und mit ihnen französische Offiziere 
beschenkt. Nach der Auflösung des Königreichs Westfalen fiel 
M. an das Haus Braunschweig und wurde ein Vorwerk der 
Domäne Heimburg. %* Leukfeld, Antiquit. Michaeist, et Amelunx- 
bom. Stübner, Denkwürdigk. v. Blankenb. I, S. 451 ff., Kirchen- 
verfassung, 8. 503. Hassel u. Bege, Geogr.-Statist. Beschreib, d. 
Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. II, S. 447 ff. Leibrock, Chronik 
V. Blankenburg etc. Steinhoff, Gesch. d. Grafsch. Blankenburg, 
S. 20 ff., 138 ff. Geyer, Gesch. d. Klosters M. Liemann, Beitr. z. 
Gesch. d. Klausen usw. im Harzgau, S. 29 ff. Beste, Gesch. d. 
Braunschw. Landeskirche, S. 383 ff. Zeitschrift des Harzvereins 
1885, S. 337, 1901, S. 261 ff. Winter, Die astercienser I, S. 50ff., 
n, S. 205—6. Janauschek, Orig. Cisterc, S. 89. 

Midlnm, Midelhem, Medelem s. Neuenwalde. 

Miedelsnmy Kreis Emden, Diözese Münster, in der Nähe von 
Uttum, wird als Sitz einer Johanniterkommende genannt. Der 
Ort wurde 1402 der Kommende Abbenweer geschenkt und wird 
nur ein Vorwerk hiervon geblieben sein, auch dessen Schicksale 
geteilt haben. %* Suur, Gesch. d. ostfries. Klöster, S. 12 u. 182. 
Mithoff, Kunstdenkmale VH, S. 147. Houtrouw, Ostfriesland I, 
S. 480. 

Mitliiigy Kreis Leer, Diözese Münster. Für das ehemalige 
Vorhandensein eines Klosters liegen urkundliche Beweise nicht 



94 Möllenbeck — Müde. 

vor, aber die Örtlichkeit und die Lage der Kirche machen es 
wahrscheinlich. Angeblich soll das Kloster von Steenfelde hierher 
verlegt worden sein. */ Houtrouw, Ostfriesl. I, S. 201 u. 205—6. 

Höllenbeck , Mulinpeche , Hessisch - Schaumburg , Diözese 
Minden. Die edele Frau Hildeburg und der Priester Folkhart 
gründeten 896 das Kanonissenkloster zu Ehren des h. Petrus. 
Später war es dem h. Dionysius geweiht, dem Benediktinerorden 
angehörig und reich ausgestattet, kam aber im Laufe der Zeit 
sehr herab, so daß es 1441 durch Bischof Albert von Minden 
mit Mönchen des Augustinerklosters Bödeken im Paderbornschen 
besetzt und der Windesheimer Kongregation unterstellt wurde. 
Die Lehre Luthers wurde 1560 leicht eingeführt, das Kloster 
erhielt sich aber als weltliches Kanonikerstift, bis dies und eine 
in das Kloster gelegte Schule, die einen gewissen Ruf erlangte, 
der dreißigjährige Krieg vernichtete. 1630—33 wurde das Kloster 
vorübergehend von Benediktinern besetzt. 1648 kam M. an 
Hessen und wurde zum herrschaftlichen Pachtgute umgestaltet, 
die Gebäude zu Pfarr- und Schulhaus. 1675 wurde der refor- 
mierte Gottesdienst eingeführt. *,^* Erhard, Reg. bist. Westf. I, 
Nr. 494. Wippermann, Reg. Schaumburg. Holscher, Beschreib, 
des vorm. Bistums Minden, S. 99 ff. Dolle, Bibl. bist. Schaumb., 
S. 76 , 269. Hojer , Relatio de fundat. monast. Molenb. Piderit, 
Das Frauenstift zu M. Heldmann, Das Kl. M. Paulus, Gesch. 
des Kl. M. Mooyer, Die vorm. Grafsch. Schaumburg, S. 23. Ders. 
in Zeitschr. f. Hess. Gesch. VI, 1, S. 296 ff. Landau, Beschreib, 
d. Kurfürstent. Hessen, S. 350. Bau- u. Kunstdenkm. im Rgbz. 
Cassel III, S. 69 ff. Nekrolog Wigands Archiv V, S. 343 ff., dazu 
Mooyer in Zeitschr. f. westfäl. Gesch. II, S. Iff., III, S. 89 ff. 

Möncheschöppenstedt s. Riddagshausen. 

Heringen, Kreis Northeim, Diözese Mainz, soll der Sitz eines 
Tempelherrnhauses gewesen sein, dessen Güter bei der Aufhebung 
des Ordens 1312 an das Augustinerkloster in Einbeck kamen. 
%* P. G., Antiquitates Moringenses (1739). Letzner, Dasselsche 
u. Einbeck. Chron. S. 83—4. Max, Gesch. d. Fürstent. Gruben- 
hagen n, S. 128. 

Hude^ Lethemuda, ter Müde, Kreis Leer, Diözese Münster, 
lag auf der Spitze, die die Vereinigung der Leda mit der Ems 



Münkeburg — Neubokel. 95 

bildet, südlich der Leda. Die Stiftung einer Kommende des 
Johanniterordens soll 1361 (Emmius 206) erfolgt sein, sie bestand 
aber schon 1319 und war, angeblich für beide Geschlechter, 
wahrscheinlich von Burgsteinfurt aus gegründet worden. 1556 
wurden die Gebäude bis auf die Kirche abgebrochen und 1561 
erwarb die Gräfiu Anna von Ostfriesland von dem Komtur das 
ganze Haus, das später Domäne wurde; die Kirche wurde 1562 
geschleift und ihre Steine zum Neubau der Kirche in Jemgum 
verwendet. V Ostfries. ÜB. I — 11. Suur, Gesch. der ostfries. 
Klöster, S. 119—21. Mithoff, Kunstdenkmale VH, S. 147. 
Reimers, Die Säkularis. der Kl. in Ostfriesl., S. 14, 36. Houtrouw, 
Ostfriesland I, S. 94, 208 ff. 

Münkeburg, Kreis Leer, Diözese Münster. Das IQoster, 
auch Mönkeburg genannt, lag n. von Oldersum, nach anderen 
soll es vor Nortmoor gelegen haben. In der Design, der Präla- 
turen usw., bei Suur wird es namentlich aufgeführt. Ein urkund- 
licher Beweis fehlt. Die Angabe, daß es erst 1826 abgebrochen 
sein soll (Mithoff), beruht wohl auf einem Druckfehler. Wenn 
ein Kloster dort bestanden hat, dürfte es 1433 (Ostfries. ÜB. 
Nr. 1774) nicht mehr vorhanden gewesen sein. *^* Suur, Gesch. 
der ostfries. Klöster, S. 182. Arends, Ostfriesland* u. Harlingerl., 
S. 188. Mithoff, Kunstdenkmale VII, S. 162. Houtrouw, Ost- 
friesland I, S. 106ff., 167, 169. 

Münkewarf s. Dornum. 

Nartmp s. Osnabrück, Dominikaner. 

Xemns st, Mariae, Marienwald, s. Frenswegen. 

NenndoriT, Nenthorpe, Kreis Stolzenau, Diözese Minden. Das 
Benediktiner-Nonnenkloster gründete etwa 1200 der Priester 
Simon in Nenndorf und war auch dessen erster Propst. Patrone 
waren die H. Maria und Martin. 1542 soll die Reformation ein- 
geführt und das Kloster aufgehoben worden sein, 1576 war es 
sicher in gräflicher Verwaltung, 1582 ging es in den Besitz des 
weifischen Hauses über. V Hoyer ÜB. VI (Nenndorf). Holscher, 
Beschreib, des vorm. Bist. Minden, 8. 309. Mithoff, Kunst- 
denkmale V, S. 177—8. Gade, Beschreib, der Grafschaften 
Hoya u. Diepholz H, S. 36ff. 

Neubokel s. Bokla. 



96 Nenenhnntorf — Nenkloster J 

Neuenhnntor^ Kreis Elsflefh, Diözese Bremen. 1261 wurde 
von dem Abte Otto des Klosters st. Pauli vor Bremen mit Be- 
willigung des Erzbischofs Hildebold von Bremen eine Kapelle in 
Huntorpe zu Ehren der II Maria gerundet Diese Kapelle lag 
in Köterende in der Moorgegend« Der Ort wurde später an den 
Deich verlegt und erhielt den Namen Neuenhuntorf (vor 1440) 
im Gegensatz zu Oldenhuntorpe, der Gtegend bei der Marienkapelle 
in Köterende. 1489 genehmigte Bischof Heinrich von Münster 
als Administrator von Bremen die Verlegung der Kapelle nach 
Neuenhuntorf. Es handelt sich hier also wohl nicht um ein 
Kloster, sondern nur um eine Ansiedelung der Bremer Mönche. 
1523 fielen die Güter dem Grafen Anton von Oldenburg zu und 
wurden zum gräflichen Vorwerk gemacht. Graf Anton Günther 
verkaufte sie 1657 dem Vogt Rudolf Mönnich, dessen Erben, die 
Grafen v. Münnich in Rußland, sie seit 1681 zu Lehn besaßen. 
In neuerer Zeit sind die Güter zerstückelt. %* v. Halem, Gesch. 
d. Herzogt. Oldenburg H, S. 82. Kollmann, Statist. Beschreib, 
der Gemeinden des Herz. Oldenb., S. 525 f. Bau- und Kunst- 
denkm. d. Herz. Oldenburg IV, S. 160flF. 

Nenenwalde, Kreis Lehe, Diözese Bremen. 1219 stifteten 
die Herrn von Diepholz auf ihrem Besitz zu Midlum im Lande 
Hadeln in der dortigen Kapelle ein Nonnenkloster, das Kaiser 
Friedrich II. 1223 (?) bestätigte. Es gehörte dem Prämonstra- 
tenserorden an. Erzbischof Giselbert von Bremen verlegte es 
nach Wolde (Altenwalde) etwa 1282 und stattete die dürftige 
Stiftung reich aus. Es hieß hier das Kloster des h. Kreuzes auf 
dem Berge; später aber wird als Patronin die h. Maria Magdalena, 
genannt und das Kloster auch Marienkloster. 1334 erfolgte die 
Verlegung nach Neuenwalde. In der zweiten Hälfte des 16. 
Jahrhunderts fand die Einführung der Reformation statt. Das 
Kloster besteht noch als Damenstift. \* ÜB. des Kl. Neuenwalde 
bearb. v. H. Rüther. Pratje, Nachrichten v. d. Jungfrauenkl. N. 
Zeppenfeldt im Vaterland. Archiv 1825 H, 8. 238 flf. Rotermund 
im Neuen vateri. Archiv 1829, S. 222 ff. Rüther im Jahresbericht 
der Männer v. Morgenstern 1906, 8. 75 ff. Mithoff, Kunstdenkm. V^ 
S. 14, 66, 70. 

Neukloster, Kreis Stade, Diözese Verden. Das Benediktiner- 
klostfBr ist eine Stiftung des Ritters Johann Schulte, der 1270 ia 



Neustadt a. R. — Nörten. 97 

Lu (jetzt Mittelkirchen) eine Kirche der h. Maria errichtete, an 
der bald darauf ein Kloster entstand, das mit Nonnen des Alt- 
klosters in Buxtehude besetzt wurde. 1286 wurde es nach 
Bredenbeck (zwischen Horneburg und Buxtehude) verlegt und 
hieß im Gegensatz zum Altkloster Neukloster in Bredenbeck, 
später kurz Neukloster. Die Einführung der Bursfelder Reform 
erfolgte 1477 von Ebstorf aus. 1499 wurde es von der schwarzen 
Garde eingeäschert, aber wieder aufgebaut. Das Kloster über- 
dauerte die Reformation, die hier nie durchgeführt wurde, 1705 
starb die letzte Nonne, 1706 zog der letzte Pater ab. %* Vogt, 
Monum. ined. I, S. 258 u. 264. Vaterl. Archiv 1827, I, S. 385flF. 
Wiedemann, Gesch. d. Herzogt. Bremen ü, S. 49. Pape, Kirchen- 
chronik der Stadt Buxtehude. Rotermund in d. Annal. der Br.- 
Lüneb. Churlande IV, S. 862 ff. Grube, Johannes Busch, S. 250. 
Sillem in der Zeitschr. d. Ver. für Hamburg. Gesch. IX (1894), 
S. 77 ff. Schlüter im Archiv des Vereins zu Stade IV, S. 259 ff. 
Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 71 ff. 

Neustadt a. E., Kreis gl. N., Diözese Minden. Das 1274 in 
Ahlden gegründete Kollegiatstift wurde durch Bischof Volquin 
von Minden 1280 hierher und 1295 durch Bischof Ludolf von 
hier nach Lübbecke westlich v. Minden (Andreasstift in Lübbecke) 
verlegt. %* Westfäl. ÜB. VI (Minden). Holscher, Beschreib, des 
vorm. Bistums Minden, S. 245 u. 256. Mithoff, Kunstdenkmale 
I, S. 145. 

Nlenhagen bei Celle s. Wienhausen. 

IXikolausberg, Wlrides-, Adelradeshusen, Kreis Göttingen, 
Diözese Mainz. Eines Nonnenklosters st. Nicolai in Monte Wlrides- 
husen geschieht zuerst Erwähnung in einer Urk. des Papstes 
Alexander III. aus dem Jahre 1162. Der Gründer ist nicht be- 
kannt. Es ist als Vorgänger des Klosters Weende anzusehen, 
die Verlegung erfolgte zwischen 1180 und 1184. N. blieb be- 
suchter Wallfahrtsort. Vgl. Weende. *^* Jaffe- Wattenbach, Reg. 
pontif. 10760. v. Spilcker im Vaterl. Archiv 1824, H, S. 133 ff., 
255 ff., Grotefend a. a. 0. 1858, S. 156 ff. Mithoff, Kunstdenkmale 
n, S. 146 ff. 

Nörten, Kreis Nörten, Diözese Mainz. Das Petersstift (Patrone 
die H. Petrus und Maria) wurde 1055 durch Erzbischof Lupoid 

Die Klöster Niedersaohsens. 7 



98 Norden — Northeim. 

von Mainz gegründet. 1466 — 1491 war das Kloster Marienstein 
mit ihm vereinigt (s. daselbst). Zur Zeit der Reformation blieb 
es trotz aller Anfeindungen beim alten Glauben. Herzog Christian 
von Braunschweig ließ 1626 Stadt und Stift niederbrennen, die 
Kanoniker sammelten sich aber seit 1630 wieder, und das Stift 
blieb bestehen bis 1803. *„* Wolf, Diplomat. Gesch. des Peters- 
stiftes in Nörten. Ders., Gesch. des Eichsfeldes I, S. 111 — 12. 
Ders., De archidiacon. Nort. Kaiser in Zeitschr. f. niedersächs. 
Kirchengesch. 11, S. 264 ff. Eckart;, Urk. Geschichte des Peters- 
stiftes in N. Mithoff, Kunstdenkmale II, S. 151—2. 

Norden, Kreis Norden, Diözese Bremen. 1. Die Ratsherrn 
von Norden Reiner Eger, Hikko Idzinga und Haiko Udenga 
schenkten mit Bewilligung der Eingesessenen den Dominikanern 
Land mit Haus. Zu den Vorbereitungen zum Kreuzzuge Ludwigs 
des Heiligen von Prankreich, an dem die Friesen regen Anteil 
nahmen, schickte der päpstliche Legat Thomas, selbst Domini- 
kaner, den Priester Herard nach Friesland. Dieser richtete das 
Kloster „der Jacobiten" 1264 ein und wird deshalb auch als 
Stifter genannt. Nach dem Siegel war die h. Jungfrau Patronin. 
1527 fand die Reformation Eingang, die Mönche verliefen sich 
oder wurden durch Graf Enno von Ostfriesland abgefunden. Dieser 
nahm auch die Klostergüter in Besitz. *^* Menkonis Chronicon in 
Mon. Germ. SS. XXIH, S. 554. Ostfries. ÜB. I-H. Suur, Gesch. 
der ostfries. Klöster, S. 104 — 9. Arends, Ostfriesl. u. Harlingerl., 
S. 383. Wiarda, Ostfries. Gesch. I, S. 217. Mooyer in Zeitschr. 
f. Niedersachsen 1854, S. 392—4. Mithoflf, Kunstdenkmale VH, 
S. 156. Reimers, Die Säkularisation der Kl. in Ostfriesl., S. 7flF. 
Houtrouw, Ostfriesland II, s! 228 flf. 

2. Wegen des Zisterzienserklosters vgl. Marienthal. 



Nordhnsen bei Bremen s. Lilienthal. 

liTortheim, Kreis Northeim, Diözese Mainz. 1. Das Blasius- 
stift (Patrone st. Maria und Blasius) wurde von Otto von Nort- 
heim kurz vor seinem 1083 erfolgten Tode gegründet und war 
mit Benediktinern besetzt. Zur Zeit der Reformation blieb das 
Stift katholisch, erlitt aber große Einbuße an Menschen und 
Gütern, und der Rat der Stadt erlangte auch Ansprüche auf 
mehrere Güter des Klosters, sodaß der letzte Abt es 1570 frei- 



Northeim — Obernkirchen. 99 

willig verließ. Jetzt ist es Pachtgut der Klosterkammer. V 
Leuckfeld, Antiquität. Northeimenses (Antiq. Bursfeld., S. 217 ff.). 
Priese im Neuen vaterländ. Archiv 1833 S. 504 ff., 1840 S. 293 ff., 
1841 S. 65 ff., Zeitschr. f. Nieders. 1851, S. 136 ff. Schrader, Die 
älteren Dynastenstämme, S. 48 ff. Grote, Gesch. der Stadt N. 
Veijnigerholz, Gesch. der Stadt N. Mithoff, Kunstdenkmale II, 
S. 152 ff. 

2. Das Pranziskanerkloster, das hier nach Woker 



bestanden haben soll, ist eine Verwechslung mit Nordhausen. 
In Northeim gab es nur eine Terminei des Klosters zu Goslar. 
*^* Woker, Gesch. d. Norddeutschen Franziskaner-Missionen, S. 9. 
Lemmens, Niedersächs. Pranziskanerkloster, S. 9 — 10. 

Northorn s. Prenswegen. 

Nutlo s. st. Hülfe. 

Qbernkirehen, Overenkerken, Hessisch-Schaumburg, Diözese 
Minden. Über die Gründung des Benediktiner -Nonnenklosters 
liegen bestimmte Nachrichten nicht vor. Daß es schon 936 von 
den Hunnen zerstört worden sei (Lerbeck), läßt sich nicht be- 
weisen. 1176 wird es novella plantatio genannt, man wird deshalb 
die Annahme, daß Bischof Werner von Minden, ein Edelherr von 
Bückeburg, das Kloster 1167 gegründet (oder erneuert) habe, 
aufrecht erhalten können. Patron war die h. Maria. Um 1215 
wurden von hier aus Nonnen nach dem neu gegründeten Kloster 
Marienwerder verpflanzt. 1537 wurde zuerst hier lutherisch ge- 
predigt, die Reformation aber erst 1559 gegen den Willen der 
Nonnen und des Propstes eingeführt und das Kloster 1566 in ein 
evangelisches adeliges Stift verwandelt. Nach Gründung der 
Universität Rinteln 1619 wurde die Propstei zur Dotation dieser 
verwendet. 1630 — 33 wurde 0. vorübergehend mit Beuiediktiner- 
mönchen besetzt. Seit 1648 gehört das Kloster zu Kurhessen 
und besteht noch jetzt als Damenstift. V Herm. v. Lerbeck, 
Chron. Mind. bei Leibniz, SS. rer. Bruns. H, S. 164 u. 174. Erhard, 
Reg. bist. Westf. Nr. 518, 1383. Wippermann, ÜB. des Kl. 0. 
Derselbe, Regest. Schaumburg. Dolle, Bibl. bist. Schaumb., S- 64 
Anm. 74, 287 flf. v. Alten in Zeitschr. f. Nieders. 1858, S. 388 flf. 
Mooyer, Die vorm. Grafsch. Schaumb., S. 30. Ders. in Zeitschr. 
für Hessische Gesch. VI, S. 300 ff. Landau, Beschreibung des 

7* 



100 Oelsburg — Oestringfelde. 

Kurfürst. Hessen, S. 353. Holscher, Beschreib, des vorm. Bist. 
Minden, S. 158 flf. Bau- u. Kunstdenkmale im Rgbz. Cassel in, 
S. 79 flf. 

Oelsburg, Alispurc, Ales-, Olesburg, Kreis Braunschweig, 
Diözese Hildesheim. Das Kanonikerstift wurde 1003 gegründet 
durch Hedwig, Gemahlin des Grafen Altmann von Oelsburg, die 
aus dem Schlosse ein Stift machte. Patronin war die h. Caecilie. 
Seit dem 12. Jahrhundert trennten sich die Chorherrn, indem die 
einen die strengeren Regeln Augustins befolgten, die anderen 
freier lebten; es gab eine geistliche und eine weltliche Propstei. 
Zur Zeit der Reformation wurde das Stift aufgehoben. V ÜB. 
des Hochstifts Hildesheim. Heise in Braunschw. Anzeig. 1747, 
St. 69. Hassel u. Bege, Geogr.- Statist. Beschreib, der Fürstent. 
Wolfenb. u. Blankenb. I, S. 440 flf. KnoU u. Bode, Das Herzogt. 
Braunschweig, S. 230. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hil- 
desheim I, S. 177, 340 flf., II, 201. Bertram, Gesch. d. Bistums 
Hildesheim I, S. 69. v. Uslar- Gleichen, Gesch. der Grafen von 
Winzenburg, S. 237. Bode in Zeitschrift des Harzvereins 1871, 
S. 40 flf. Die Bau- und Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschw. 
H, S. 285 flf. 

Oesede, Osethe, Kreis Iburg, Diözese Osnabrück. Bischof 
Philipp von Osnabrück bekundet 1170 die Stiftung des Klosters 
durch Liudolf von Oesede und zwar als Doppelkloster. 1177 ist 
es nur noch Nonnenkloster des Benediktinerordens. Patrone 
waren st. Maria und Johannes bapt. 1480 erfolgte die Reform 
nach der Bursfelder Kongregation. Die Reformation wurde 1543 
eingeführt, die später aber dem Katholizismus wieder weichen 
mußte. 1803 wurde das Kloster aufgehoben. V Osnabrücker ÜB. 
Philipp! in den Mitteil. d. bist. Ver. XIV, S. 59 flf. Stüve, Gesch. 
des Höchst. Osnabr. (vgl. Register). Dühne, Gesch. d. Kirchen 
u. d. Reform, im Fürstent. Osnabrück, S. 172 flf. Mithoflf, Kunst- 
denkmale VI, S. 98 flf. 

Oestringfelde, Kreis Jever, Diözese Bremen. 1153 erbauten 
die Oestringer eine Marienkirche an einem Orte, der Uppevelde, 
später Marienkamp genannt wurde. Die Kirche brannte 1272 
nieder. Ursprünglich mit Chorherrn besetzt, lag der Ort längere 
Zeit wüst, bis er 1350 von den Dominikanern in Norden mit 
Nonnen ihres Ordens besetzt wurde. Patronin war die h. Maria. 



Oldekloster — Oldenburg. 101 

Das Kloster wurde 1577 säkularisiert, die Güter fielen der Herr- 
schaft zu, da es mit der Zeit verlassen wurde; der Turm wurde 
1770 abgebrochen. %* Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, S. 105. 
Ders., Gesch. d. Häuptlinge v. Ostfr., S. 43. Friesisches Archiv 
I, S. 150. Sello, Alt-Oldenburg, S. 182. Ders., Studien z. Gesch. 
V. Oestringen u. Rustringen. Kollmann, Statist. Beschreib, der 
Gemeinden des Herzogt. Oldenburg, S. 601. 

Oldekloster s. Marienthal b. Norden. 

vgl. Altkloster. 

Oldenbr&gge^ Diözese Bremen, soll nach v. Halem, Gesch. 
des Herzogtums Oldenburg I, S. 413 und in, S. 515 da gelegen 
haben, wo jetzt der Jadebusen ist und ein Kloster gewesen sein, 
das bei der Antoniflut 1511 den Untergang fand. 

Oldenburg, Kreis Oldenburg, Diözese Bremen. 1. Die Lam- 
bertikirche war schon im Anfang des 13. Jahrh. vorhanden, ihre 
Erbauung steht vielleicht in Zusammenhang mit der der Burg 
(Anfang des 12. Jahrb.). Das Kollegiatstift aber (Patrone die 
H. Maria und Lambertus) wurde 1374 durch die Grafen Konrad 
und Christian errichtet und 1377 durch den Erzbischof Abrecht H. 
von Bremen bestätigt. Mit der Einführung der Reformation 
wurde das Stift aufgehoben, aber erst 1558 verwendeten die 
Grafen die Einkünfte für Schulen, Kirchen und milde Stiftungen. 
%* V. Halem,. Gesch. d. Herz. Oldenburg I, S. 224 f. SeUo, Hist. 
Wanderung durch d. Stadt 0., S. 25. Kollmann, Statist. Beschreib, 
der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 540. Meinardus, Gesch. 
des Großh. Gymnas. in 0. Bau- u. Kunstdenkmale des Herzogt. 
Oldenburg IV, 8. 26flF. 

2. Seit 1307 bestand hier eine Ansiedelung der 

Augustiner-Eremiten gegenüber der Lambertipfarre, von 
Osnabrück aus gegründet. %* Sello, Hist. Wanderung, 8. 17 u. 19. 
Kollmann a. a. 0., S. 540. 



3. Das Vorhandensein eines Beginenhauses, das dem 

Rathause gegenüber an der Ecke der kleinen KirchenstraUe ge- 
legen haben und zur Zeit der Reformation eingezogen sein soll, 
wird von Sello verneint. %* v. Halem, Gesch. d. Herzogt. Olden- 
burg n, S. 82. Sello, Hist. Wanderung, S. 33. 



102 Oldenburg — Osnabrück. 

4. Die Johanniterkapelle führt ihren Ursprung auf 



den um 1375 unternommenen Kriegszug der Grafen Konrad und 
Christian von Oldenburg durch Stad- und Butjadingerland zurück, 
auf dem die Kirche in Witzale mit den dortigen Johanniter- 
gütern niedergebrannt wurde und Christian, in Not geraten, für 
den Fall seiner Befreiung die Errichtung einer Kirche des h. Jo- 
hannes gelobte. Er unterstellte die Stiftung dem Komtur in 
Lage bei Vörden, doch blieb sie unbedeutend bis zur Aufhebung 
im Jahre 1531. *^* Hayen, Die Johanniter im Oldenburgischen, 
Jahrb. f. d. Gesch. d. Herzogt. Oldenburg IV, 8. 18flf. 

5. Die Ansiedelung der Franziskaner wird nur einmal 



1354 erwähnt, weitere Nachrichten fehlen. *^* Sello, Historische 
Wanderung, S. 25. 

Oldenstadt, Kreis Ülzen, Diözese Verden. Das Kloster wurde 
vor 973 von Bischof Bruno I. von Verden für Nonnen auf seinen 
Erbgütern im Bardengau gegründet. König Heinrich H. bestätigte 
die Stiftung 1006. Bischof Thietmar verwandelte es um 1133 
—37 in ein Mönchskloster Benediktinerordens und besetzte es mit 
Mönchen aus Corvey (?). Patrone waren st. Maria und Johann. 
Als Ort der Gründung wird 1006 Ullishusun, jetzt Ülzen, genannt. 
Der Name blieb dem Orte, bis er, nach dem Emporkommen der 
Stadt Ülzen, Alt-Ülzen und Oldenstadt (Antiqua civitas) genannt 
wurde. 1481 schloß das Kloster sich der Bursfelder Kongregation 
an und trat 1529 zum Protestantismus über; die Mönche erhielten 
1531 lebenslänglichen Unterhalt zugesichert. Die Klostergebäude 
wurden später Amtshaus, die Güter Domäne. */ Sudendorf, 
ÜB. Vm, S. 335 u. 336. v. Hodenberg in Zeitschrift f. Nieder- 
sachsen 1852, S. 24flf. Mooyer ebenda 1853, S. 249 flf. Grotefend 
ebenda 1856, S. 122 ff. v. Hammerstein, Der Bardengau. Manecke, 
Beschreib, d. Pürstent. Lüneburg H, S. 63 ff. Grube, Joh. Busch, 
S. 251. Wrede, Einführung der Reform, im Lüneburgischen. 
Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 223 ff. 

Oldersvelde s. Hamburg, Harvestehude. 

Osnabrück, Kreis und Diözese Osnabrück. 1. Das Dom- 
stift ist hervorgegangen aus einer Missionskirche. Die Annahme, 
daß Karl d. Gr. das Bistum als das erste in Sachsen 783 gestiftet 
habe, läßt sich nicht erweisen, ebensowenig ist urkundlich zu 



Osnabrück. 103 

belegen, aber vielleicht nicht ganz zurückzuweisen, daß Bischof 
Agilfried von Lüttich zwischen 783 und 787 die Kirche geweiht 
hat. Patrone waren st. Peter, Crispin und Crispinian. Unter 
Bischof Franz wurde 1542 die Reformation in Osnabrück ein- 
geführt, doch blieb das Domkapitel katholisch. Im westfälischen 
Frieden 1648 wurde bestimmt, daß die Regierung des Stiftes 
zwischen einem katholischen Fürsten und einem Mitgliede des 
Hauses Braunschweig-Lüneburg wechseln sollte. 1803 wurde das 
Stift säkularisiert und an das Kurfürstentum Braunschweig ge- 
geben, 1806 wurde es preußisch, im Jahre darauf dem Königreich 
Westfalen einverleibt und kam 1814 wieder in den Besitz Braun- 
schweigs. Das jetzige Bistum ist 1857 neu geschaffen. *^* Erhard, 
Regesta histor. Westfal. u. Supplement v. Diekamp. Osnabrücker 
Urk.-Buch. Gesch. der Stadt 0. (von Friderici u. Stüve) I— IH. 
Moser, Osnabr. Gesch., herausg. v. Abeken. Abeken, Gesch. der 
Kirchenreform, in der Stadt Osnab. Stüve, Gesch. d. Hochstifts 
Osnabrück I — HI (vgl. Register). J. C. Möller, Gesch. der Weih- 
bischöfe V. Osnabrück. Dühne, Gesch. d. Kirchen u. d. Reform, 
im Fürstent. 0. Bergmann in den Mitteil. d. Ver. zu Osn. XV, 
S. 401 flf. Berlage-Lutz a. a. 0. XI, S. 278 flf. Veitmann a. a. 0. 
XV, S. 232 flf. Sudendorf in Zeitschr. f. westfäl. Gesch. V, S. 201 flf. 
Hartmann, Beiträge zur Gesch. des Schulwesens in der Stadt 0. 
Mitteü. des bist. Ver. IV, Iflf. (Kalendar.). Schriever, Der Dom 
zu 0. Mithoflf, Kunstdenkmale VI, S. 101 flf. Die Kunstdenkm. 
der Prov. Hannover, Heft 7—8, S. 17 flf. 

2. Das Augustiner-Eremitenkloster wurde in un- 



bekannter Zeit in Holte gegründet und 1287 nach der Neustadt 
verlegt, sehr gegen den Willen der Weltgeistlichen. Bischof 
Franz schenkte 1542 das Kloster dem Rate der Stadt zum 
Unterhalt einer Schule, nur wenige der Mönche blieben gegen 
Leibzucht im Kloster. Nach verschiedenen Wechselfällen kam 
es 1628 an die Jesuiten, deren Plan, hier eine Universität zu 
gründen, nicht zur Ausführung kam. 1752 kauften Grund und 
Boden die Landstände. Diese erbauten 1759 auf der Stelle der 
Kirche ein Zuchthaus, das aber 1767 wieder beseitigt wurde. 
Jetzt steht an seiner Stelle das Justizgebäude. %* Osnabr. ÜB. 
Gesch. d. Stadt 0. I, S. 46—7. Stüve a. a. 0. Mithoflf a. a. 0., 
S. 127—8. Kunstdenkm. d. Prov. Hann. a. a. 0., S. 190 flf. 



104 Osnabrück. 

3. Beginenhäuser werden schon in der ersten Hälfte 



des 13. Jahrhunderts erwähnt, 1278 schon ein „altes Beginen- 
haus*. Über die Entstehung der einzelnen liegen Nachrichten 
nicht vor. Genannt werden: 1. Das Domschwesternhaus, das bis 
1802 bestand und 1320 bereits 37 Beginen zählte. 2. Das 
Schwesternhaus zu st. Johann, schon 1305 erwähnt 3. Haltering, 
das Haltemkloster, wurde 1332 von zwölf Schwestern gegründet, 
später mit evangelischen Jungfrauen besetzt, von Bischof Franz 
Wilhelm in ein Klarissenkloster verwandelt, das die Schweden 
1633 aufhoben. 4. Bloming, das Blumenkloster, 1530 von vierzehn 
armen Schwestern bewohnt, wurde 1520 den Franziskanern unter- 
stellt und nach der Reformation evangelischen Jungfrauen über- 
wiesen. 6. Wedering wurde 1628 mit Klarissen besetzt, jetzt 
Pfarrhaus von st. Katharinen. V Osnabr. ÜB. Gesch. d. Stadt 0. 
I, S. 28, 42, 51, ni, 117, 152. Stüve a. a. 0. I, 179, H, 26, 52. 
Ders. in Mitteü. d. bist. Ver. VHI, S. 83. Mithoflf a. a. 0., S. 129. 

4. Die Brüder vom gemeinsamen Leben erwarben 

1418 ein Haus vor der Martenspforte zur Gründung einer Nieder- 
lassung. Der Rat der Stadt setzte ihnen aber Widerstand ent- 
gegen, kaufte ihnen bald darauf das Haus ab und verpflichtete 
sie, nie wieder Besitzungen in der Stadt zu erwerben. %* Stüve 
in Mitteü. d. bist. Ver. VIH, S. 82—3. 

5. Die Deutschordenskommende st. Georg entstand 

dadurch, daß Anfang des 14. Jahrhunderts die Brüder Gerhard 
und Herbert Dwerg und Lambert Glode, die beiden letzteren 
Mitglieder des Ordens, auf der Neustadt Häuser und Renten für 
das Ordenshaus in Münster erwarben. Aus ihnen erwuchs die 
Kommende st. Georg, die etwa 1380 von Münster unabhängig 
geworden zu sein scheint. 1384 wird der erste Komtur genannt, 
der letzte starb 1579; seitdem unterstand das Haus dem Land- 
komtur in Westfalen bis 1628, von wo ab wieder eigene Komture 
genannt werden. Die Kirche war schon lange eingestürzt, als 
Bischof Clemens August sie 1733 wieder aufführen ließ. Beim 
Beginne des Krieges gegen Frankreich 1793 wurde sie in ein 
Magazin verwandelt und infolge der Säkularisation mit den 
Gütern eingezogen. *^* Gesch. d. Stadt 0. I, S. 48. Sudendorf, 
Commende d. Ritter deutschen Ordens in Osn. Ders. in Vaterl. 
Archiv 1842, S. 1 ff. Stüve a. a. 0. 1, S. 151, 258. Mithoff a. a. 0., 
8. 128. Kunstdenkm. d. Prov. Hann. a. a. 0., S. 203 ff. 



Osnabrück. 105 

6. Das Dominikanerkloster zum h. Kreuz wurde 

1295 von dem Ritter Rembert Düvel gegründet. Es hieß nach 
der Lage beim Nartruper Tore auch Kloster zu Nartrup. Der 
Einführung der Reformation widersetzte es sich mit Erfolg. Der 
Reichsdeputationshauptschluß verbot die Aufnahme von Novizen. 
An der Stelle des Klosters steht jetzt die Infanteriekaseme. %* 
Osnabr. ÜB. IV, 439 flf. Gesch. d. Stadt 0., S. 30. Stüve a. a. 0. 
Mithoflf a. a. 0., 8. 127. Kunstdenkmäler a. a. 0., S. 192 flf. 

7. Bischof Benno 11. von Osnabrück (1067—88) hatte 

schon auf dem Gertrudenberge eine Kirche der h. Gertrud an 
Stelle der alten Michaeliskapelle erbaut in der Absicht, die Nonnen 
des gesunkenen Klosters Herzebrock hierher zu versetzen. Der 
Plan scheiterte aber an dem Widerstand der Nonnen. Domherr 
Hecelo gründete daselbst ein Nonnenkloster, das Bischof Udo 
(1137 — 41) bestätigte und welchem Bischof Philipp 1142 die 
Benediktinerregel gab. 1475 schloß das Kloster sich der Burs- 
felder Kongregation an. Mehrmals verwüstet, verbrannt und 
wieder aufgebaut bestand es bis zum Reichsdeputationshaupt- 
schluß 1803. An seiner Stelle steht jetzt die Provinzial- Irren- 
anstalt. %♦ Osnabr. ÜB. Gesch. d. Stadt 0. I, S. 63. Sandhoflf 
in Mitteil. d. bist. Ver. III, S. 15 flf. Stüve a. a. 0. (vgl. Register). 
Mithoff a. a. 0., S. 53 f. Kunstdenkm. der Prov. Hann. a. a. 0., 
S. 181 ff. 

8. Das Johannisstift entstand 1011 als eine Stiftung 

des Bischofs Thietmar von Osnabrück zu Ehren beider Johannes. 
Die Reformation fand nur bei einigen Anklang und wurde nie 
gänzlich durchgeführt. Das Stift wurde 1803 säkularisiert, nach 
einem Beschluß des Jahres 1808 durften die vakanten Bene- 
fizien nicht wieder besetzt werden; so löste sich das Kapitel 
allmählich auf. Die Kirche ist jetzt katholische Pfarrkirche. *^* 
Erhard a. a. 0. Osnabr. ÜB. Berlage in den MitteU. d. histor. 
Ver. X, 8. 305 ff. Gesch. der Stadt 0. I, S. 43. Stiive a. a. 0. 
Abeken a. a. 0. Dühne a. a. 0., 8. 7 ff. Balke, Das 600 jähr. 
Jubil. d. st. Johanniskirche. Mithoff a. a. 0., S. 117 ff. Die Kunst- 
denkm. d. Prov. Hann. a. a. 0., S. 87 ff. 

9. Klarissen s. Beginen. 

10. Das Kloster Marienstätte oder Dumstorping 

entstand dadurch, daß 22 Jungfrauen den bei st. Katharina ge- 



106 Osnabrück. 

legenen Hof der von Dumstorp kauften, um darin ein klöster- 
liches Leben zu führen. Der Rat der Stadt erteilte 1456 die 
Genehmigung hierzu. Sie nannten sich Schwestern der h. Mar- 
garete. Ursprünglich also Beginen, erhielten sie 1469 von Bischof 
Konrad III. die Regel und Kleidung der Augustinerinnen. 1803 
wurde die Stiftung aufgehoben und zur Kaserne eingerichtet. 
Die letzten Überreste verschwanden erst zu Anfang des vorigen 
Jahrhunderts. V Gesch. d. Stadt 0. I, S. 40—2. Stüve a. a. O. 
I, S. 416 (vgl. Register). Mitteil. d. histor. Ver. 1850, S. 167 flf. 
Mithoff a. a. 0., S. 128—9. Kunstdenkmäler a. a. 0., S. 198—9. 

11. Die Minoriten haben schon vor 1250 Haus und 



Kapelle in der Stadt besessen, die sie auf kurze Zeit aufgaben, 
um bald wiederzukehren und sich an der Nordseite der Katharinen- 
kirche anzusiedeln. 1263 ist ein Guardian der Minoriten ur- 
kundlich beglaubigt. Zur Zeit der Reformation (1542) verließ 
der größte Teil der Mönche das Kloster und der Bischof schenkte 
die Güter der Stadt. Diese errichtete darin eine evangelische 
Schule, die aber schon 1548 wieder einging infolge des Interims. 
Die Gebäude dienten dann als bischöfliche Kanzlei und Beamten- 
wohnung. 1628 besetzte Bischof Franz Wilhelm das Kloster mit 
Observanten, die 1633 durch die Schweden vertrieben wurden. 
Es geriet in Verfall; die Kirche wurde 1681 abgebrochen, die 
Einkünfte kamen an die Jesuiten. Die Absicht dieser, die Kirche 
wiederherzustellen, scheiterte 1712 am Widerspruch der Kirchen- 
räte von St. Katharina. V Osnabr. ÜB. II, 593, III, 290. Gesch. 
d. Stadt 0. 1, S. 37—8. Stüve a. a. 0. Hartmann a. a. 0. Mithoff 
a. a. 0., S. 127. Kunstdenkm. d. Prov. Kann. a. a. 0., S. 188 ff. 

12. Beim Vitihof an der Hasestraße, dessen Gründung 



als Hospital nebst Kapelle Bischof Arnold von Osnabrück 1177 
mit der Weisung bestätigte, daß es nach der Regel Augustins 
zu verwalten sei, soll 1221 von Bischof Gerhard ein Kloster ge- 
gründet sein und zwar ein Nonnenkloster, da des Bischofs 
Schwester ihm als Äbtissin vorgestanden haben soll. Doch liegen 
urkundliche Nachrichten nicht vor und B. Gerhard lebte 1221 
gar nicht mehr. 1566 erfolgte die Umwandelung in ein Heim 
für hülfsbedürftige Frauen, das 1810 in städtische Verwaltung 
überging, 1840 verkauft und von dem Besitzer umgestaltet wurde. 
;* Gesch. der Stadt 0. I, 8. 25—6. Stüve in MitteU. des histor. 



« « 



Ostendorf — Osterode. 107 

Ver. X, S. 3. MithoflF a. a. 0., S. 128. Die Kunstdenkmäler der 
Prov. Hann. a. a. 0., S. 176 jff. 

Ostendorf s. Schöningen. 

/Isterholz, Osterholte, Kreis Osterholz, Diözese Bremen. 
Erzbischof Siegfried von Bremen griindete das Kloster 1182, 
Erzbischof Hartwich beurkundete die Stiftung 1185. Patrone 
waren die H. Maria und Johannes evang. Es war anfangs mit 
Nonnen und Mönchen des Benediktinerordens besetzt, später nur 
mit Nonnen. 1648 wurde es säkularisiert. Die Krone Schweden 
hatte es schon 1647 an Landgraf Friedrich von Hessen gegeben. 
Nach dessen Tode behielt es seine Witwe, die Landgräfin Eleonore 
Katharina, bis zum Tode 1692. Die Kammer zog nun Osterholz 
ein und errichtete daselbst ein Amt. V Hamburger ÜB. Nr. 255 
—257, 269. Rotermund im Neuen vateri. Archiv 1829, S. 213 ff. 
V. d. Decken a. a. 0. 1838, S. 195 ff. Pratje, Die Herzogt. Bremen 
u. Verden IV, S. Iff., V, S. 367 ff., V, S. 344, 440 ff., VI, S. 407. 
V. Wersebe, Niederländ. Kolonien I, S. 182 ff. Annalen der Br.- 
Lüneb. Churlande II, 2, S. 44 ff. v. Kobbe, Gesch. u. Landesbeschr. 
der Herz. Bremen u. Verden I, S. 67 ff. Mithoff, Kunstdenkmale 
V, S. 79 ff. 

Osterode a. Harz, Hosterroth, Kreis Osterode, Diözese Mainz. 
1. Die Kirche st. Jacobi und Märiae wurde 1217 (Reg. imp. V, 
Nr. 506) gegründet auf einem Erbe Kaiser Ottos IV. Daß mit 
der Kirche sofort ein Konvent von Kanonikern (Hauck, Kirchen- 
gesch. IV, S. 937) verbunden war, geht aus der Urkunde nicht 
hervor. 1243 war er jedenfalls eingegangen und wurde in diesem 
Jahre wiederhergestellt durch Schenkungen des Ambrosius, der 
der erste Propst wurde und auch Pfarrer in Prankenberg bei 
Goslar war, und zwar für Nonnen des Zisterzienserordens (Asse- 
burger ÜB. I, Nr. 231). 1542 erfolgte die Aufhebung des Klosters 
durch Herzog Philipp, der die gesamten Güter des Klosters ver- 
setzte. Herzog Ernst ließ 1558 für die noch lebenden Nonnen 
ein Haus bei der Kirche erbauen und 1561 das Kloster zum 
Schloß einrichten; jetzt ist es Amtsgericht. */ Braunschw. Anzeig. 
1747, St. 41. Neues Hannov. Magazin 1808 St. 13, 1810 St. 11. 
Max, Gesch. d. Pürstent. Grubenhagen II, S. 151 ff. Winter, Die 
Cistercienser H, S. 35. Mithoff, Kunstdenkmale H,* S. 165 ff. 



j[08 Osterode — Petknm. 

2. Das Franziskanerkloster wird zuerst 1506 als 

bestehend erwähnt und wird um diese Zeit entstanden sein, 
denn 1510 heißt es noch das «neue Kloster*. Max nennt es 
unrichtig ein Karmeliterkloster, es war von Anfang an mit 
Observanten besetzt worden. Bei der Einführung der Reformation 
im Grubenhagenschen wird das Kloster, wie die übrigen, auf- 
gehoben worden sein. Auf dem 1538 in Brandenburg gehaltenen 
Provinzialkapitel war es nicht mehr vertreten. %* Neues Hannov. 
Magazin 1808 St. 13, 1810 St. 11—13. Max a. a. 0. I, S. 58, H, 
S. 170 ff. Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkl., S. 9, 22, 68—9. 
Mithoff a. a. 0., S. 172. 

Osterreide, Hredi, Hriadi, Asterreyde, Diözese Münster, lag 
da, wo jetzt der Dollart ist, und hatte ein Nonnenkloster, deren 
Insassen 1378 nach dem neu gegründeten Kloster Dykhusen 
verpflanzt wurden, sie werden also Nonnen des Dominikaner- 
Ordens gewesen sein. %* Beninga, Chronik, S. 485 Anm. Houtrouw, 
Ostfriesland I, S. 293. 

Palmar, Porta Mariae, Pallemar, Diözese Münster, lag da, 
wo jetzt der Dollart ist, und noch im Reiderlande. Das Nonnen- 
kloster gehörte dem Prämonstratenserorden an und dürfte nach 
der Niederlassung dieses Ordens in Westfriesland, also gegen 
Ende des 12. Jahrhunderts, gegründet sein. Patronin war wohl 
die h. Maria. Es war nicht unbegütert. Dem Eindringen des 
Meeres mußte die Niederlassung weichen. 1447 verteUten die 
Äbte von Wittewierum und Dokkum die Güter des Klosters 
unter sich, ebenso die Insassen, die sie bei sich aufnahmen. Die 
Gebäude blieben noch stehen, wurden aber 1509 von den Fluten 
zerstört. %* Ostfries. Urk.-Buch I. Suur, Gesch. der ostfries. 
Klöster, S. 70—72. Mithoff, Kunstdenkmale VII, S. 166. Für- 
bringer, Die Stadt Emden, S. 254. Houtrouw, Ostfriesland I, 
S. 296-7. 

Pansath^ Kreis Wittmund, s. Marienkamp. 

Petknm, Pettum, Pettehem, Kreis Emden, Diözese Münster, 
dürfte wohl nie eine Johanniterkomturei besessen haben, war 
vielmehr wohl nur ein Vorwerk der Komturei Müde, über dessen 
Kirche letzterer das Patronatsrecht seit 1408 zustand. %* Houtrouw, 
Ostfriesland I, S. 91 u. 94. 



Plate — Qnakenbrück. 109 

Plate, Kreis Lüchow, Diözese Verden, s. Medingen. 

Pöhlde^ Palithi, Polithi, Polide, Kreis Osterode, Diözese Mainz. 
Das Kloster ist eine Stiftung der Königin Mathilde, Gemahlin 
Heinrichs L, aus den Jahren 946—50, und war den H. Servatius 
und Johann bapt. geweiht. Die Bestätigungsurk. Ottos I. von 
952 ist unecht (Mon. Germ. Dipl. I, 439, II, 259). Ursprünglich 
Mainzisch, wurde das Kloster 981 durch Otto IL dem Erzstift 
Magdeburg geschenkt, infolge dessen Erzbischof Nortbert, der 
Gründer des Prämonstratenserordens (f 1134), die Benediktiner 
aus Pöhlde entfernte und Mitglieder seines Ordens einführte. 
1533 kam es an das Haus Braunschweig und in dem folgenden 
Jahre wurde die Reformation eingeführt. Die Kanoniker zogen 
in ihren Klosterhof zu Duderstadt und wählten 1534 einen 
Propst; ein solcher wird auch noch 1575 genannt, bald darauf 
aber wird der Konvent aufgelöst worden sein. %* Vita Mahthildis 
antiq. in Mon. Germ. SS. X, S. 579. Leuckfeld, Antiq. Poeldenses. 
Hannov. Magazin 1843, S. 265, 273, 281. Max, Gesch. des 
Fürstentums Grubenhagen II, 163 ff., 189. Bunte in Jahrb. d. 
Gesellsch. f. bild. Kunst zu Emden XH, S. 145 ff. Mithoff, 
Kunstdenkmale H, S. 177ff. 

Porta coell s. Helmstedt. 

s. Himmelpforten. 

Porta Mariae s. Palmar. 

Portns st. Mariae s. Hude. 

Qnakenbriick^ -brucgen, Kreis Bersenbrück, Diözese Osnabrück. 
Das in Badbergen von Bischof Konrad von Osnabrück 1235 ge- 
gründete Stift für regulierte Chorherrn wurde 1236 nach Q. 
verlegt. 1275 erfolgte die Verlegung von Q. nach Bramsche 
imd 1489 die Rückverlegung nach Q. Patrone waren die 
H. Maria, Georg und Sylvester. Die Reformation scheint leicht 
Eingang gefunden zu haben (1543), mußte aber dem Katholizismus 
bald weichen, den dann wieder der Protestantismus ablöste. 
Katholischer Gottesdienst wurde in Q. erst wieder 1624 durch 
die Franziskaner eingeführt, deren Kirche 1652 begonnen und 
1696 beendigt wurde. Das Kapitel als solches wurde 1650 auf- 
gehoben, der letzte Propst des Stiftes starb 1735. V Osnabr. ÜB. 
Nieberding in Mitteilung, d. histor. Ver. H, S. 173 ff., 247 ff. 



110 Ramelsloh — Rastede. 

Sudendorf, Beitr. zur Gesch. d. Landes Osnabrück, S. 25 ff. Stüve, 
Gesch. d. Hochstifts Osnabr. II, 214, 421. WUloh, Gesch. der 
kathol. Pfarreien im Herz. Oldenburg IH, S. 262—3. Dühne, 
Gesch. der Kirchen u. d. Reform, im Fürstent. Osnabr., S. 72ff. 
Ders., Gesch. d. Kirchspiels Badbergen, S. 25 ff. Mithoff, Kunst- 
denkmale VI, S. 141 ff. 

Bamelsloh, Hramesloa, Kreis Winsen a. L., Diözese Verden. 
DieAlatrone Dda schenkte dem Erzbischof Änschar von Hamburg 
ihr Gut zu Ramelsloh, als er von den Dänen um 840 aus seinem 
Bistum vertrieben war. Die Urkunde Ludwigs des Deutschen 
von 842 und die des Papstes Nikolaus von 864 sind unecht. 
Es entstand ein Kanonikerstift, dessen Patrone die H. Sixtus und 
Sinnicius waren und das bald einige Bedeutung erlangte. 1540 
führte Herzog Ernst der Bek. die Reformation ein, das Stift 
bestand aber noch weiter und wurde erst 1850 aufgehoben, der 
Klosterfonds trat in das gesamte Stiftsvermögen ein und die 
Pfründner erhielten feste Geldrenten. */ Hamburger ÜB., herausg. 
V. Lappenberg. Schlöpken, Chronicon von Bardowick, S. 487 ff. 
V. Hammerstein, Bardengau. Manecke, Beschreib, d. Fürstent. 
Lüneburg I, S. 273. Kelp im Archiv d. Vereins zu Stade IV, 
8. 426 ff. Wrede, Einführ, der Reform, im Lüneburgischen. 
Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 228ff. 

Kastede, Kreis Oldenburg, Diözese Bremen. Erzbischof 
Adalbert von Hamburg bekundete 1059, daß der friesische Graf 
Huno und seine Gemahlin Guilla zu Ehren der h. Odolricus in 
Rastede eine Basilika gestiftet haben. Nach der Sage im Chron. 
Rastad. hat Huno später bei ihr nach der glücklichen Errettung 
seines Sohnes Friedrich aus dem Kampfe mit einem Löwen ein 
Kloster zu Ehren der h. Maria errichtet und reich dotiert, 
Friedrich habe Benediktiner eingeführt. Fest steht, daß 1091 
Bischof Hartwich von Bremen daa Kloster weihte, daß 1124 
Papst Kalixt H. es in seinen Schutz nahm und die h. Maria 
Patronin war. Seit 1483 gehörte es der Bursfelder Kongregation 
an. 1542 wurden die Klostergüter, nach Einführung der Refor- 
mation in der Grafschaft, dem Grafen Christof übergeben, die 
Mönche abgefunden. Graf Anton Günther legte 1612 einen 
Marstall und 1637 einen Lustgarten hier an und ließ die alte 
Basilika gründlich ausbessern und 1649 aufs neue weihen. Sie 



Reepsholt — Reinhansen. IH 



wurde im 18. JahrhuBdert aber wieder abgebrochen. Jetzt ge- 
hören die Besitzungen zum großherzoglichen Hausfideikommiß. %* 
Hamburger ÜB. Chron. Rastadense bei Meibom, Rerum Germ. II, 
S. 90. Histor. monast. Rast, in Mon. Germ., SS. XXV, S. 498 flf. 
(wozu Sello in Brandenb.-Preuß. Forsch. III, S. 281—2), als 
Bßstor. de fundat. mon. R. herausg. v. Lappenberg in Ehrentrauts 
Pries. Archiv II, S. 228ff. Vgl. auch Pertz, Archiv VI, S. 750. 
Zeitschr. f. Gesch. u. Altertumsk. Westfalens XXV, S. 249 flf. 
Krause in Forschungen zur deutsch. Gesch. 18, S. 369 ff., 
V. Halem, Gesch. des Herz. Oldenburg I, S. 142ff., II, S. 29, 79. 
F. Buchholtz, Aus dem Oldenburger Lande, S. 71 ff. (Vom Kl. R.). 
Folte, Chronol. Nachr. z. Feier des 800jährigen Stiftungsfestes der 
Kirche u. Gem. R. Sello, Alt -Oldenburg, S. Iff. Kollmann, 
Statist. Beschreib, der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 581 ff. 
Rüthning im Berichte des Oldenb. Vereins XV (Schriften des 
Old. Ver. 31), S. 35—7. Bau- und Kunstdenkm. d. Herz. Olden- 
burg IV, S. 61 ff. 

Reepsholt, Hripesholt, Kreis Wittmund, Diözese Bremen. 
Im Jahre 983 bekundet Kaiser Otto IL, daß zwei Schwestern 
Reingerd und Wendila ihren Besitz im Asterga der Bremer 
Kirche überwiesen haben, doch mit Vorbehalt der Nutzung bei 
ihren Lebzeiten. Nach dem Tode ihrer Schwester übergibt 
Wendila zwei Hufen in Hripesholte und More der Kirche zur 
Gründung eines Klosters. Erzbischof Adaldag tat noch einige 
Zehnten hinzu und der Kaiser genehmigte die Stiftung. Das 
Kloster war dem h. Moritz geweiht und mit regulierten Chor- 
herm besetzt. Es hat nie größere Bedeutung erlangt. Ende 
des 15. Jahrhunderts war es bereits verfallen und der Propstei 
St. Stephan in Bremen und (st. Lamberti) in Oldenburg ein- 
verleibt. *^* Ostfries. Urk.-Buch. Hamburger Urk.-Buch. Suur, 
Geschichte der ostfriesischen Klöster, S. 21 — 24. v. Hodenberg, 
Die Diözese Bremen III, S. 25 (die Pröpste). Leibniz, SS. rer. 
Brunsv. II, S. 258. Wiarda, Ostfries. Gesch. I, S. 140. Arends, 
Ostfriesland u. Harlingerland, S. 152. Houtrouw, Ostfriesland II, 
S. 152, 159 ff. Mithoff, Kunstdenkmale VH, S. 169. 

fteinhausen, Reine-, Rejnihusen, Kreis Göttingen, Diözese 
Mainz. Hier gründeten die Brüder Hermann, Konrad und Heinrich 
Grafen von Reinhausen und ihre Schwester Mathilde etwa 1090 



( 



112 Reitling — Riddagshansen. 

oder 1085 ein Kanonikerstift, das um 1112 durch Hennann in 
ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde. König Konrad m. 
nahm das Kloster 1114 in seinen Schutz. Patrone waren die 
H. Christofer und Maria. 1445 oder 1446 wurde die Bursfelder 
Reform eingeführt. Das Kloster wurde 1542 lutherisch, doch 
blieben noch einige Mönche darin. Der letzte Abt ließ es ver- 
fallen und zog 1574 ab. %* Wolf, Geschichte des Eichsfeldes I, 
S. 121—3. Koken, Die Winzenburg. v. Uslar- Gleichen, Gesch. 
der Grafen v. Winzenburg. Ders., Das Kloster Reinhausen. Ders., 
Udo Graf v. R., Bischof von Hildesheim 1079—1114. Lüntzel, 
Gesch. d. Diöz. u. Stadt Hüdesh. I, S. 271. MithoflF, Kunstdenk- 
male n, S. 180ff. 

Beitllng, Kreis Braunschweig, Diözese Halberstadt. Die etwa 
1^62 hier gegründete Deutschordenskommende wurde zwischen 
1267 und 1275 nach Lucklum verlegt. Vgl. Lucklum. 

Blddagshausen^ Cella st. Mariae, Marienzeil, Kreis Braun- 
schweig, Diözese Halberstadt. Die Gründung erfolgte 1145 als 
Zisterzienser-Mönchskloster nach den Annal. Palidens. (Mon. Germ. 
SS. XVI, 8. 81, vgl. ÜB. d. Höchst. Halberstadt I, Nr. 214). Als 
Stifter wird Ludolf von Wenden oder Dahlum angegeben, der 
das E[loster angeblich bei Möncheschöppenstedt zu Ehren der 
h. Maria gründete und Marienzeil nannte, sein Bruder Riddag 
aber soll es nach Riddagshansen verlegt haben. Sicher ist, daß 
der erste Abt aus Amelunxborn kam. 1542 wurde die Refor- 
mation eingeführt und das Kloster verwüstet, Herzog Heinrich 
der Jüngere rief die Mönche zurück und stellte den Katholizismus 
wieder her, Herzog Julius aber verwandelte das Kloster, das 
1629 vorübergehend wieder von Zisterziensern besetzt wurde, in 
eine Schule für junge lutherische Geistliche, die 1690 durch 
Herzog Rudolf August zu einem Predigerseminar umgestaltet 
wurde. Die Würde des Abtes sollte nach der Klosterordnung 
von 1655 der Generalissimus in Wolfenbüttel, diejenige des Priors 
der Ortsprediger innehaben. Das Seminar ging 1808 ein, sämt- 
liche KoUegiaten wurden 1809 mit Pfarrstellen versehen und 
neue nicht wieder angestellt. Der Titel eines Abtes wird noch 
verliehen. *^* Meibom, Chronicon Riddagesh. Beiträge dazu von 
Knittel in Braunschw. Anzeig. 1748 St. 6, 7, 90, 1750 St. 66, 76, 
1754 Bt 39, 1755 St. 5, 45, 82, Hassel a. a. 0. 1757 St. 2, 21, 48, 



I 



Riechenberg — Ringelheim. 113 

57, 77, 101, 1758 St. 10, 53, 79, 85, 91, 110. Annales Ridd. bei 
Leibniz, SS. rer. Bruns. II, S. 68flF. Hagemann, De benefic. coenob. 
Ridd. coli. Ballenstedt im Braunschw. Magazin 1792 St. 23fif. u. 
47, 1793 St. 1. Stübner, Kirchenverfassung, S. 500. Hassel u. 
Bege, Geogr.-Statist. Beschreib, der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. 
I, S. 354 ff. KnoU u. Bode, Das Herzogtum Braunschw., S. 215. 
Winter, Die Cistercienser I, S. 49, II, S. 207. Janauschek, Orig. 
Cister., S. 84. Ballenstedt, Gesch. d. Klosters R. Pfeifer, Da& 
Kloster R. Beste, Das Kloster R. v. Schmidt- Phiseldeck in 
Braunschw. Magazin 1802, St. 30. Beste, Gesch. d. Braunschw. 
Landeskirche, S. 46ff., 216, 239, 241, 284, 562, 587. Ders. in 
Zeitschr. f. niedersächs. Kirchengesch. X, S. 197 ff., XII, S. 2 14 ff. 
Ders. im Evang.-luth. Monatsblatt 1886, Nr. 5—8. Lehmann im 
Braunschw. Magaz. 1905, S. 5. Langerfeldt in Zeitschr. d. Harz- 
vereins 1886, S. 492 ff. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 
1868, S. 257 ff., 286 ff. SchiUer, Die mittelalt. Architektur Br., 
S. 132 ff. Dohme, Die Kirchen der Cisterc, S. 101 ff. Die Bau- 
u. Kunstdenkm. des Herzogt, Br. II, S. 121 ff. 

; Biechenber^^ Kreis Goslar, Diözese Hüldesheim. Das Augu- 
stiiter-Chorherrnstift wurde 1117 durch den Subdiakon des Domes 
in Goslar Petrus, der einer Goslarer Bürgerfamilie entstammte, 
begonnen und 1122 durch Bischof Bertold von Hildesheim zu 
Ehren der h. Maria geweiht. 1430 durch Heinrich Löder refor- 
miert, trat es der Windesheimer Kongregation bei (genehmigt 
1451). In der Stiftsfehde und im dreißigjähr. Kriege litt es sehr. 
Zur Zeit der Säkularisation wurde es aufgehoben, 1815 die Kirche 
abgebrochen und die Steine zum Neubau des Pächterhauses ver- 
wendet. Eine schöne Crypta ist noch erhalten. *^* Annal. Steder- 
burg. in Mon. Germ. SS. XVI, S. 197 ff. ÜB. der Stadt Goslar. 
ÜB. des Hochstifts Hildesh. Klinkenborg in Zeitschr. f. Nieders. 
1899, S. 102 ff. Lauenstein, Hist. dipl. episc. Hild. H, S. 255 ff. 
Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. Stadt Hildesh. I, S. 359, H, S. 250 ff., 
338—9, 433—4. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I, S. 142, 
219, 287, 407. Grube, Johannes Busch, S. 62, 63. Koldewey in 
Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, S. 283. Mithoff, Kunstdenkmale 
III, S. 217—18. 

Ringelheim^ Ringelem, Kreis Goslar, Diözese Hildesheim. 
Die Urkunde König Ottos I. vom Jahre 900, nach welcher Graf 

Die Klöster Niedersachsens. 8 



114 Rinteln. 

Ymmat das Kloster zu Ehren der H. Abdon und Sennes ge- 
gründet hat, ist unecht; was sie an Personennamen und Zeit- 
angaben bietet, ist freie Erfindung. Zweifellos aber erfolgte die 
Gründung vor dem Jahre 1021. König Konrad III. übertrug die 
Reichsabtei 1150 dem Bischof Bernhard von Hildesheim, um sie 
zu reformieren. Dieser entfernte die Nonnen und führte Bene- 
diktiner-Mönche ein. Das Kloster kam zu keiner rechten Blttte. 
U<r^ ^><^72 trat es der Bursfelder Kongregation bei, etwa ein Jahr- 
hundert später der Reformation, wurde aber nach dem west- 
ffilischen Frieden wieder katholisch. Nach seiner Aufhebung 1803 
kam es in Privatbesitz. Die Kirche ist katholische Pfarrkirche. 
%* ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Leuckfeld, Antiquit. Ringelh. 
(Antiq. Bursfeld., S. 193 ff.). Lauenstein, Hist. dipl. episc. Hild. 
n, S. 241. Lüntzel, Gesch. des Bist. u. der Stadt Hildesheim I, 
S. 41, 321, 448, 513, H, S. 163ff., 547 ff. Bertram, Gesch. des 
Bist. Hildesheim I, S. 51 f., 154, 219, 303. Volger im Hannov. 
Magaz. 1845, St. 22. v. d. Decken in Vaterland. Archiv 1836, 
S. 486 ff. Koldewey in Zeitschr. für Niedersachsen 1868, S. 285. 
Mithoff, Kunstdenkmale III, S. 218 ff. 

Rinteln, Rentene, Rintelen, Fürstent. Schaumburg, Diözese 
Minden. Graf Adolf IV. von Schaumburg verlegte das Zister- 
zienser-Nonnenkloster von Bischoperode (wüst bei Stadthagen) 
1230 nach Alt -Rinteln am rechten Weserufer und 1238 nach 
dem jetzigen Rinteln. Patrone waren die H. Maria und Jakobus. 
1563 wurde der erste lutherische Prediger in R. bestellt, der die 
Reformation durchführte. Die Güter des aufgehobenen Klosters 
wurden mit andern zur Dotation der 1621 errichteten Universität 
verwendet. 1630—33 war das Kloster mit Benediktinern besetzt, 
die die Professoren vertrieben und die Einkünfte der Universität 
einzogen. Nach der Teilung des Landes 1647 wurde R. hessisch, 
die Universität blieb Hessen und Schaumburg-Lippe gemeinsam, 
bis letzteres 1665 seine Rechte daran aufgab. Sie bestand bis 
1810. */ Wippermann, Regesta Schaumburg. Mooyer, Die vorm. 
Grafsch. Schaumburg, S. 22 iBf. Ders. in Zeitschr. f. Hess. Gesch. 
VI, S. 303-5, VIII, S. 66. DoUe, Bibl. hist. Schaumburg., S. 76flf., 
268fiF., 276-7. Paulus, Gesch. d. Kl. MöUenbeck, S. 202. Landau, 
Beschreib, des Kurfürstent. Hessen, S. 348 ff. Winter, Die Cister- 
cienser II, S. 62. Holscher, Beschreib, des vorm. Bist. Minden, 
S. 106. Die Bau- u. Kunstdenkm. im Regbez. Cassel HI, S. 16. 



Ripa beatae Mariae — Schamebeck. 115 

Blpa beatae Mariae s. Aland. 

BiTus st, Mariae s. Scharnebeck. 

Roddens s. Wyckleesen. 

Rothe oder Rode st. Mariae s. Wietmarschen. 

Rosenthal s. Menslage. 

Bubus st. Mariae s. Hude. 

/Ruile, Kreis Osnabrück, Diözese Osnabrück. 1230 wurde 
durch Giselbert von Harst unter Mitwirkung anderer zu Ehren 
der h. Maria ein Zisterzienser-Nonnenkloster in Haste gegründet 
(s. das.). Angeblich nachdem das Kloster durch eine Peuersbrunst 
zerstört war, wurde es um 1243—46 nach Rulle verlegt. Trotz 
der Reform unter Bischof Konrad IV. (1482—1508) herrschte 
später große Ungebundenheit. Die neue Lehre wurde nur ganz 
vorübergehend eingeführt. Infolge des Reichsdeputationshaupt- 
schlusses wurde das Kloster 1803 säkularisiert. Die Klosterkirche 
ist jetzt Pfarrkirche. V Osnabrücker ÜB. Stüve, Gesch. des 
Höchst. Osnabr. I, 29, II, 447 flF., 565 fif., 568. Raven in den Mit- 
teilungen d. bist. Ver. v. Osn. II, S. 264 jff. Dühne, Gesch. der 
Kirchen und Reform, im Fürstent. Osnabrück, 8. 29 ff. Mithoff, 
Kunstdenkmale VI, S. 147 ff. 

Scapen s. Blankenburg i. Oldenb. 

/ Seharnebeck, Rivus st. Mariae, Marienfließ, Schernbeke, Kreis 
Lüneburg, Diözese Verden. Das Zisterzienserkloster wurde durch 
Bischof Luder von Verden mit Mönchen aus Hardehausen (bei 
Paderborn) unter dem Abte Heinrich 1244 in Domus sancte Marie, 
jetzt Steinbeck bei Bispingen (Kreis Soltau), gegründet und 1251 
auf Veranlassung des Herzogs Otto von Braunschweig nach 
Scharnebeck verlegt. 1529 wurde die Reformation eingeführt. 
Die Mönche traten als Pfarrer, Verwalter oder dergl. in den 
Dienst des Herzogs, die alten wurden versorgt. Die Gebäude 
wurden verpfändet oder verpachtet, später Schloß und Amtshaus, 
sind jetzt aber meistens verschwunden, die Kirche ist noch vor- 
handen. */ Grote, Urk. Beiträge zur Gesch. d. Königr. Hannover 
I (Scharnebeck). Schlüter in Archiv des Vereins zu Stade III, 
S. 332 ff. Grotefend in Zeitschr. f. Niedersachs. 1864, S. 367-8. 
Winter, Die Cistercienser I, S. 355, II, S. 215. Janauschek, Orig. 

8* 



116 Scheverlingeburg — Schöningen. 

Cisterc. I, S. 244. Benecke, Kl. Scharnebeck. Wrede, Einführ, 
d. Reform, im Lüneburgischen. Manecke, Beschreib, d. Pürstent. 
Lüneburg I, 304 ff. Mithofif, Kunstdenkmaie IV, S. 237 flf. 

/Scheverlingeburg, Kreis Giffhorn, Diözese Hildesheim. Der 
Oft lag da, wo jetzt Walle nordw. von Braunschweig. Das 
Kloster wurde 1214 (1213) von Kaiser Otto IV. gegründet, 
wahrscheinlich als eines der beiden Klöster, deren Gründung Otto 
bei seiner Verlobung mit Beatrix, Tochter des Königs Philipp, 
1209 gelobt hatte. Aber schon 1218 wurde es von dem Stifter 
selbst dem Blasiistift in Braunschweig übertragen. V ÜB. des 
Hochstifts Hildesheim I, Nr. 661—2. Böhmer- Ficker, Regesta 
imperii V, Nr. 497. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildes- 
heim H, S. 214 u. 256. Dedekind, Scheverl. oder Walle, S. 30 flf. 

Schinna, Scinna, Kreis Stolzenau, Diözese Minden. Der 
eÖele W. (der allgemeinen Annahme nach Graf Wulbrand der 
Ältere von Hallermund) stiftete das dem h. Vitus geweihte 
Mönchskloster Benediktinerordens 1148 und dotierte es. 1153 
weihte Bischof Werner von Minden das Kloster (Reg. Westf. II, 
Nr. 1801). 1466 trat es der Bursfelder Kongregation bei, 1542 
soll die Reformation eingeführt sein, 1561 ist es schon in gräf- 
licher Verwaltung, aber erst 1682 soll der letzte Mönch entfernt 
worden sein. V Hoyer ÜB. VH (Schinna). v. Spilcker im Neuen 
vaterl. Archiv 1827, II, S. 93fif. u. 227 fif. (auch besonders er- 
schienen). V. Alten in Zeitschrift f. Niedersachsen 1863, S. 148. 
Holscher, Beschreibung des vormal. Bistums Minden, S. 308. 
Gade, Beschreib, der Grafsch. Hoya u. Diepholz 11, S. 187 ff. 
Mithofif, Kunstdenkmale V, S. 185 ff. 

Schöningen, Sceninge, Scienigge, Scenige, Kreis Helmstedt, 
Diözese Halberstadt. 1. Die Gräfin Oda, Tochter des Grafen 
Dietrich von der Nordmark, gründete im 10. Jahrhundert ein 
Nonnenkloster st. Laurentii in Calbe a. M. Dies wurde 983 durch 
die Wenden zerstört und nach Schöningen an die Stelle des 
späteren Ostendorf verlegt. Bischof Reinhard von Halberstadt 
entfernte 1120 die Nonnen und überwies die Besitzungen 
Augustinern aus Hadmersleben. Diese errichteten auf dem Hofe 
des Bischofs im oberen Teile des Dorfes ein neues Kloster zu 
Ehren desselben Heiligen unter einem Propst. 1542 wurde die 



Schöningen — Schüttorf. 117 

Reformation vorübergehend und 1568 dauernd eingeführt und die 
Insassen abgefunden, doch kehrten 1629 die Mönche auf kurze 
Zeit wieder zurück. Die Kirche ist jetzt Pfarrkirche, das Kloster 
Domäne. V ÜB. des Hochstifts Halberstadt. Cuno, Memorabilia 
Schening. Maderus, De st. Laurentio mart. ejusque monaster. 
prope Seen. Stübner, Kirchenverfassung, S. 482. Braunschw. 
Anzeig. 1748, St. 36, 74, 75, 1749, St. 1 u. 6, Ballenstedt a. a. 0. 
1789, St. 34. Hassel u. Bege, Geogr.-Statist. Beschreibung der 
Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. II, S. 35, 52fif. Knoll u. Bode, 
Das Herzogt. Braunschweig, S. 304 fif. Knoch im Braunschw. 
Magazin 1860, St. 36—38, 43—45. Cunze a. a. 0. 1907, St. 10. 
Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, 8. 272. Beste, 
Gesch. d. Braunschw. Landeskirche, S. 44, 563. Die Bau- und 
Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschw. I, S. 295 fif. 

2. An der Stelle der Klus vor dem Neuen Tore von S. 



stand ein Nonnenkloster, über dessen Ursprung nichts bekannt ist 
und das von Sophie, der Witwe des Herzogs Heinrich des Jüngeren, 
1573 in ein Armenhaus umgewandelt wurde, nachdem die Nonnen 
ausgestorben waren. Sie werden also wohl während der Refor- 
mation zum Protestantismus übergetreten und abgefunden worden 
sein. %* Cuno a. a. 0., S. 35—6, 247 fif. Hassel u. Bege a. a. 0. II, 
S. 35. Die Bau- u. Kunstdenkm. a. a. 0., S. 318 fif. 

Schola dei s. Ihlo. 

Schüttorf, Scuttorpe, Kreis Bentheim, Diözese Münster, 
hatte ein Beginenhaus, das Graf Bernhard von Bentheim 1418 
dem Prior von Frenswegen zur Ausbesserung übergab. Zugleich 
setzte er in das Haus einen Jungfrauenkonvent, dessen Beauf- 
sichtigung dem Prior zustehen sollte. Die Stiftung hieß auch 
Süsternhaus oder Mariengarten. Visch's Angaben, daß Graf 
Bernhard I. schon im 14. Jahrhundert mit Hilfe des Schüttorf er 
Bürgers Hermann Münnich das Kloster errichtet habe, das dem 
Augustinerorden angehörte, ist deshalb nicht zu halten. Das 
Süsternhaus soll von Graf Adolf I. zur Zeit der Reformation 
aufgehoben und seine Einkünfte zu Kirchen- und Schulzwecken 
verwendet worden sein. Schwestern aus Seh. waren die ersten 
Bewohner des Klosters Marienthal in Eldagsen. V J^^g, Hist. 
comit. Benthem., cod. diplom. Nr. 160. Visch, Geschiedenis van 



118 Seligenstadt — Sigeberch. 

het Graafsch. Bentheim, S. 102 flf. Liintzel, Gesch. d. Diöz. u. d. 
St. Hildesh. H, 8. 667. Mithoff, Kunstdenkmale VI, S. 156 ff. 

I Seligenstadt, Saleghenstad. Bischof Altfrid von Hildesheim 
(847 — 74) errichtete hier ein Mönchskloster und unterstellte es 
der Hildesheimer Kirche, die jedoch nicht lange im Besitz dieses 
Stiftes blieb. Die Lage des Ortes ist unbekannt, man vermutet 
Osterwiek (Diöz. Halberstadt). %* Grote im Korrespondenzblatt 
des Gesamtvereins 1866, S. 23 ff. Zeitschrift des Harzvereins 
1869 II, S. 15. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim I, 
S. 20. Bertram, Gesch. d. Bistums Hildesheim I, S. 38—9. 
Schlemm in Ledeburs Archiv IX, S. 3 ff. 

Siebelingsborstel s. Lüneburg, Heiligenthal. 

Sielmönken, Sylo, Sile, Zolo, Kreis Emden, Diözese Münster. 
Der Anfang und der Gründer des Klosters bleiben dunkel. 1255 
wird ein Abt von Frebestum genannt, der als Abt von Sielmönken 
anzusehen ist; in Freepsum hat nie ein Kloster bestanden. Das 
Kloster in S. war dem h. Martin geweiht und mit Benediktiner- 
nonnen besetzt. Später (1481, Ostfries. ÜB. 1081) war es von 
regulierten Chorherrn bewohnt, und zwar soll Graf Ulrich Cirksena 
1444 die Nonnen nach Thedingen und Marienthal verpflanzt haben 
(Emmius 357), woraus Suur schließen will, daß alle drei Klöster 
dem Zisterzienserorden angehörten. Die Besetzung mit Chorherrn 
erfolgte vielleicht schon um 1420 gleichzeitig mit Esens und 
Marienkamp. Ende des 15. Jahrh. wurde ein Neubau der Kirche 
vorgenommen und die Kirche 1505 geweiht. 1531 wurde das 
Kloster bei der Fehde des Baltasar von Esens verbrannt, aber 
wieder hergestellt. Über die Aufhebung verlautet nichts be- 
stimmtes, doch erfolgte die Säkularisation verhältnismäßig spät, 
denn die Kirche und ein Teil der Gebäude waren noch im Anfang 
des 19. Jahrhunderts erhalten. Die Güter fielen an die Domänen, 
S. ist jetzt nach Uttum eingepfarrt. %* Ostfries. ÜB. I — II. Suur, 
Gesch. der ostfries. Klöster, S. 61—65. Arends, Ostfriesland u. 
Harlingeriand, S. 319, 358 f. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 481 flf. 
Mithoff, Kunstdenkmale VII, S. 92, 180. Sauer im Jahrb. der 
Gesellsch. f. bild. Kunst zu Emden II, 2, S. 47 ff. Reimers, Die 
Säkularis. der Kl. in Ostfriesl, S. 41. 

Sigeberch s. Langen. 



Süe — Stade. 119 

Slle, Sylo 8. Sielmönken. 

Sina 8. Thedingen. 

Splthal, Spittale, Kreis Lüchow, Diözese Verden. Euer soll 
das Kloster Diesdorf (Kreis Salzwedel) seinen Anfang genommen 
haben. Urkundliche Nachrichten fehlen. V Manecke, Beschreib, 
d. Fürstent. Lüneburg II, S. 48. Riedel, Cod. diplom. Brandenb. 
A. XVI, hat nichts hierauf bezügliches. Mithoff, Kunstdenkmale 
IV, S. 245. 

/ Stade, Kreis Stade, Diözese Bremen. 1. Nach Adam von 
Bremen III, 9 (Mon. Germ. SS. VII, S. 338) hatte Erzbischof 
Adalbert von Hamburg (1045 — 72) die Absicht, hier ein Kloster 
anzulegen. Wenn es wirklich zustande kam, hat es nicht lange 
bestanden; spätere Nachrichten fehlen. 

2. Das Beginenhaus, dessen Bewohner nach ihrer 



Kleidung die blauen Süstern genannt wurden, lag an der Süd- 
seite der großen Beginenstraße. Das Haus wurde 1669 wegen 
Baufälligkeit abgebrochen. V Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 101. 

3. Das Stift st. Georgii, Prämonstratenserordens, 



entstand zwischen 1132 und 1137. Graf Rudolf von Stade holte 
1132 die ersten Mönche aus dem neugegründeten Kloster Gottes- 
gnaden bei Calbe, Erzbischof Adalbert H. von Bremen bestätigte 
die Stiftung. Erzbischof Christof nahm 1551 das Kloster in seine 
besondere Verwaltung, doch scheint für die Erhaltung des 
Klosters nichts geschehen zu sein, denn 1570 war die Kirche 
schon verfallen und zum Teil abgebrochen. 1696 erfolgte die 
gänzliche Aufräumung des Platzes, auf dem ein Zeughaus er- 
richtet wurde. V Hamburger ÜB. 155. Fundat. monast. Grat. 
Dei, Mon. Germ. SS. XX, S. 688. Rotermund im Neuen vaterl. 
Archiv 1829, S. 204—5. Winter, Die Prämonstratenser, S. 4. 
Krause im Archiv des Vereins zu Stade I, S. 147 ff., II, S. 177, 
III, S. 263 ff. Pratje, Die Herzogtümer Bremen und Verden VI, 
S. 59 ff. Bahrfeld, Gesch. d. Stadt Stade, S. 86 ff. Mithoff a. a. 0. 
V, S. 102. 

4. Das Marienkloster, für Mönche des Benediktiner- 



ordens, wurde 1142 auf Veranlassung dreier Brüder Dudo, Adiko 
und Richbert aus dem Geschlechte der Vögte von Stade gegründet. 



120 Stade — Stadthagen. 

Die Urkunde des Erzbisehofs Adalbert II. von Bremen über die 
Stiftung ist aus dem Jahre 1147. Patrone waren die H. Maria 
und Johannes evang. 1470 trat das Kloster der Bursfelder 
Kongregation bei, 1568 erfolgte die Wahl des ersten evangelischen 
Abtes, 1648 wurde das Kloster aufgehoben, die Kirche später 
Etats- und Garnisonkirche, die Gebäude Kanzlei der Schweden. 
Bei der Belagerung der Stadt durch die Dänen 1712 gingen fast 
alle Baulichkeiten verloren, der Rest wurde 1735 beim Kasernen- 
bau weggeräumt. Aus dem Vormögen wurde der sogen. Etats- 
kirchenfonds gebildet, der allgemeinen kirchlichen und milden 
Zwecken dient. */ Hamburger Urk.-Buch Nr. 181. Lappenberg, 
Geschichtsquellen d. Erzst. Bremen, S. 188 ff. Pratje, Altes und 
Neues IX, S. 73fif., X, 129 ff. Rotermund a. a. 0., S. 205 ff. 
Jobelmann in Zeitschr. f. Niedersachsen 1876, S. 240. Krause 
im Aichiv des Vereins zu Stade I, 8. 172 ff. (die Äbte), 8. 186 
(Stammtafel der Gründer nach Mon. Germ. SS. XVI, S. 374), 
vgl. auch Archiv III, S. 269 ff. Bahrfeldt a. a. 0., S. 87 f. Mithoff 
a. a. 0., 102-3. 

5. Die erste Erwähnung des Minoritenklosters 



st. Johannis findet sich anläßlich des Eintritts Alberts von Stade 
in den Orden zu 1240 (Annal. Stadens. Mon. Germ. SS. XVI, 
S. 366—7). Der Konvent bestand also damals schon. Es lag 
von der Salzstraße bis unterhalb des Hagedornes und von der 
st. Cosmas-Kirche östlich gegen die Stadtmauer. In Folge der 
Reformation verließen die Mönche 1525 die Stadt, die Gebäude 
wurden Armenhaus, 1629 — 32 aber waren wieder Minoriten in 
deren Besitz. 1659 wurden Kirche und Armenhaus durch Brand 
zerstört, das letztere aber 1672 wiederhergestellt. %* Rotermund 
a. a. 0., S. 211 ff. Lunecke in Zeitschrift f. Niedersachsen 1842, 
S. 51 ff. Pratje, Religionsgesch. 2. Abschn. 1. Hälfte, S. 14. Archiv 
des Vereins f. Gesch. zu Stade V, S. 99. Mithoff a. a. 0., S. 103. 
Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkloster, S. 7, 46. Bahrfeldt 
a. a. 0., S. 87. 

Stadthagen^ Indago comitis, Grevenalveshagen, Fürstent. 
Schaumburg, Diözese Minden. Das Franziskanerkloster wurde 
um 1460 von Graf Erich von Schaumburg (stirbt 1485) gegründet. 
Die Einführung der Reformation unter Graf Otto stieß bei den 
Insassen auf Widerstand. Eine Zeitlang wurde ihnen noch die 



Steenfelde — Steterburg. 121 

heimliche Ausübung der katholischen Religion gestattet, aber 
1560 wurde das Kloster aufgehoben. Die Gebäude verwendete 
man 1610 zur Einrichtung des Gymnasium illustre, das 1619 zu 
einer Universität erhoben und 1621 nach Rinteln verlegt wurde. 
V Mooyer, Die vorm. Grafsch. Schaumburg, S. 15. Dolle, Bibl. 
hist. Schaumburg., S. 75, 310 ff. Holscher, Beschreib, des vorm. 
Bist. Minden, S. 156. Doebner, Stadth. Reg. in Zeitschrift für 
Nieders. 1898, S. 1.18 ff. 

Steenfelde, Kreis Leer, Diözese Münster, s. Mitling. 

Steina s. Marienstein. 

Steinbeck, Kreis Soltau, s. Scharnebeck. 

.'Steterburg, Steder-, Stiderborg, Kreis Wolfenbüttel, Diözese 
Hildesheim. Das Nonnenkloster Augustiner -Ordens war eine 
Stiftung der Frederunda, Tochter des Grafen Altmann (von 
Oelsburg), die im Jahre 1000 die väterliche Feste Steterburg in 
ein Kloster verwandelte. Es wurde 1007 von König Heinrich IL 
auf Bitten des Bischofs Bernward von Hildesheim in seinen Schutz 
genommen. Patron war der h. Christofer. 1164—66 wurde der 
Neubau des Klosters ausgeführt, 1451 fand die Windesheimer Re- 
formation der Augustinerklöster Eingang und 1569 der Protestan- 
tismus. Im dreißigjährigen Kriege wurde das Kloster verwüstet, 
aber 1653 wiederhergestellt. Die Herzöge Rudolf August und 
Anton Ulrich verwandelten es 1691 in ein adeliges Damenstift; 
als solches besteht es noch. \* Annales Steterburg, in Mon. Germ. 
SS. XVI, S. 197 ff. Gesta prepos. Steterb. a. a. 0. XXV, S. 719 ff. 
ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Stübner, Kirchenverfassung, S. 476. 
Rehtmeyer, Braunschw.-Lüneb. Chronika, S. 1458 u. 1529. Mirus 
im Braunschw. Magaz. 1806, St. 27 ff., vgl. auch 1826, St. 29 ff., 
1827, St. 1 ff., 26—29. Hassel u. Bege, Geogr.-Statist. Beschreib, 
der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenburg I, S. 363 ff. KnoU u. Bode, 
Das Herzogt. Braunschw., S. 259 ff. Dürre in Zeitschr. f. Nieders. 
1885, S. 183 ff. und Zeitschr. d. Harzvereins 1885, S. 180 ff. 
Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I, S. 69, 201, 219, 224, 287. 
Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesh. I, S. 177, 340 ff., 
478, II, S. 202 ff., 453. Beste, Gesch. d. Braunschw. LaMeskirche, 
S. 399. Bode in Zeitschr. d. Harzvereins IV, 1871, S. 40 ff. 
Voges a. a. 0. VIII, 1875, S. 172. P. J. Meier im Braunschw. 



122 stick — Süpplingenburg. 

Magazin 1907, S. 97 flf. Die Bau- und Kunstdenkm. des Herzogt. 
Braunschw. III, 2, S. 102 flf. 

Stick, Kreis Butjadingen, Diözese Bremen. Der Ort wird 
1584 urkundlich als ehemalige Besitzung der Johanniter erwähnt, 
und 1568 wird unter den eingezogenen geistlichen Gütern de& 
Landes Butjadingen auch „das Kloster Stucke* genannt. Vielleicht 
war es nur ein Vorwerk des Ordenshauses Roddens. V v. Halem, 
Gesch. d. Herz. Oldenburg II, S. 82. Hayen, Die Johanniter im 
Oldenburgischen, im Jahrb. f. d. Gesch. d. Herz. Oldenburg^ 
IV, S. 13. 

Stikelkamp, Kreis Leer, Diözese Münster. In dem Ver- 
gleiche, den der Johanniterorden mit dem Grafen Edzard II. von 
Ostfriesland 1574 wegen Herausgabe der eingezogenen Ordens- 
güter schloß, wird Stikelkamp neben Boekzetel als Komturei 
genannt, die der Graf behielt. Andere Nachrichten fehlen. Die 
Angabe, daß hier vor den Johannitern ein dem Abte von Hasselt 
unterstehendes Nonnenkloster gewesen sei, läßt sich nicht belegen. 
V Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, S. 126. Arends, OstfriesL 
u. Harlingerland, S. 180. Houtrouw, Ostfriesl. I, S. 180 — 1. 

Strftckhausen, Struchusen, Kreis Brake, Diözese Bremen. 
Als Gründer und Erbauer der Kapelle wird 1423 Bruder Hul- 
derich genannt, der das Gut zu Ehren der H. Maria und Johann 
evang. dem Johanniterorden übertrug. Graf Anton von Oldenburg 
zog die Johannitergüter ein und sein Sohn Johann erhielt sie 
1588 gegen eine Abfindungssumme zugesprochen. Die Güter 
wurden zuerst Lehn, 1736 kamen sie durch Kauf an die Familie 
Vrintz von Treuenfeld, die sie mit dem Namen Treuenfeld be- 
legten, 1795 aber wurden sie auf Wunsch der damaligen Be- 
sitzerin, Gräfin v. Schmettau, geb. v. Harlingen, Harlinghausen 
genannt und führen diesen Namen noch heute. *^* v. Halem, 
Gesch. d. Herzogt. Oldenburg II, S. 82 f. Hayen, Die Jolianniter 
im Oldenburgischen, Jahrbuch für d. Gesch. d. Herzogt. Oldenb. 
IV, S. 16 f., 23 f. A. Eschen, Beitr. zur Gesch. d. Kirchen u. Gem. 
zu St. Friesisches Archiv I, S. 142 f. Kollmann, Statist. Beschreib, 
der Gemeinden des Herz. Oldenb., S. 627 u. 667. 

j Sftppllngenbnrg, Suppelen-, Supplinge-, Supplingborch, Kreis 
Helmstedt, Diözese Halberstadt. Das Kollegiatstift (st. Mariae?) 



ter Wisch — Thedingen. 123 

entstand vor 1150 (erste Erwähnung von Mülverstedt, Reg. archiep. 
Magdeb. I, Nr. 1246) und wohl sicher unter und durch Kaiser 
Lothar, der nach dieser Burg genannt wurde. Dieses Stift wurde 
später, aber wohl noch unter Heinrich dem Löwen, aufgehoben 
und in eine Komturei der Templer verwandelt. Die An- 
nahme, daß Kaiser Lothar 1130 den Ort S. den Templern ge- 
schenkt habe, kann urkundlich nicht bewiesen werden. Nach 
der Aufhebung des Ordens 1312 behielt der zeitige Komtur, 
Herzog Otto, die Einkünfte von S. und den Templerhof in Braun- 
schweig, erst 1357 wurden die Besitzungen der Templer den 
Johannitern übertragen. 1542 trat die Kommende der Refor- 
mation bei und seit 1591 stand abwechselnd dem Landesfürsten 
und dem Johannitermeister zu Sonnenberg die Verleihung der 
Komturei zu. 1820 wurde sie eingezogen und bildet seitdem 
eine herzogliche Domäne. */ Meibom, Wahrhaft. Bericht von 
der Komturey S. Braunschw. Anzeig. 1746, St. 90. Rehtmeyer, 
Braunschw. -Lüneb. Chronica, S. 293 u. 596. Hassel und Bege, 
Geogr.- Statist. Beschreib, d. Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. H, 
S. 138 flf. KnoU u. Bode, Das Herzogtum Braunschw., S. 323 flf. 
Beste, Gesch. der Braunschw. Landeskirche, S. 44. Die Bau- u. 
Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschw. I, S. 274 flf. 

ter Wisch s. Wyckleesen. 

Thedingen, Tedingen, Tedinghum, ICreis Leer, Diözese Münster. 
Über die Gründung ist nichts bekannt, auch steht nicht fest, daß 
die erste Gründung in Sielmönken erfolgt sei. Das Kloster hieß 
später auch Syna, Marienthal, dat Olde closter, und war ein 
Nonnenkloster. 1276 wird ein Abt von Thedingen neben dem 
von Marienthal (in Norden) genannt, beide Zisterzienser. Wenn 
der h. Benedikt Patron des Klosters war, dann dürfte Abt H. 
de st. Benedicto (Ostfr. ÜB. 30 v. J. 1276) der erste nachweis- 
bare Abt von Th. sein. Die Annahme der Eibauung i. J. 1283 
(Suur) müßte dann verworfen werden. Für die Behauptung des 
Emmius, Histor., S. 136, es sei bereits 1221 gestiftet, findet sich 
kein Beleg. Immerhin kann es gleichalterig mit Ihlo, Meer- 
busen u. a. sein. Das Kloster war reich begütert und bestand 
noch im Anfang des 17. Jahrhunderts. 1674 wurden die Steine 
der Gebäude der lutherischen Gemeinde in Leer zum Kirchenbau 
überlassen. */ Ostfries. ÜB. I, Nr. 30. Suur, Gesch. d. ehemal. 



124 Timmel — UlleD hausen. 

Klöster in Ostfriesland, S. 25—60. Wiarda, Ostfries. Geschichte 
I, S. 280, II, S. 356. Arends, Ostfriesl. u. Harlingerland, S. 219. 
Reimers, Die Säkularis. d. Kl. in Ostfriesl, S. 53 ff. Houtrouw, 
Ostfriesland I, S: 123 ff. Mithoff, Kunstdenkmale VII, S. 181. 

Timmel, Timberlae, Timmela, Kreis Aurich, Diözese Münster. 
Das Kloster soll nach Wiarda IL, S. 351, der Emmius folgt, 
1221 gegründet und mit Nonnen besetzt sein. Nach unbegiaubigter 
Nachricht wurden durch den h. Bernhard Mönche aus Clairvaux 
nach Ostfriesland geschickt, die in Pyl (Ihlo?) und Ulbargen 
Klöster gründeten, von hier durch Hochwasser vertrieben sich 
nach Timmel wandten und ein neues Kloster bauten. Auch dies 
verließen sie bald und zogen nach Clarecamp in Westfriesland. 
Vielleiclit wurde damals Timmel mit Nonnen desselben Ordens 
besetzt. Sonstige Nachrichten fehlen. Arends hält es nach den 
Überresten für ein ansehnliches Kloster. %* Suur, Gesch. der 
ostfriesischen Klöster, S. 37 — 39. Arends, Ostfriesland und 
Harlingerl., S. 144, Houtrouw, Ostfriesland II, S. 137—8. 

Tjüchen oder Tjüchermonken, Thyuchen, Tuchgermoneke, 
Kreis Wittmund, Diözese Bremen, wird 1319 als Sitz einer 
Johanniterkommende genannt und unterstand dem Komtur in 
Burgsteiufurt. Weitere Nachrichten hegen nicht vor. Die An- 
nahme, daß in dem nahen Isums. und Kloster ebenfalls Klöster 
gewesen sind, läßt sich nicht beweisen. Wahrscheinlich handelt 
es sich um Vorwerke der Johanniterkommenden Tjüchen und 
Burmönken. %* Ostfries. ÜB. Nr. 48 u. 921. Arends, Ostfriesland 
u. Harhngerland, S. 509. Houtrouw, Ostfriesland II, S. 156—7. 

Trupe s. Lihenthal. 

TzeUensen s. Medingen. 

Ülzen, Ulhshusen, Kreis Ülzen, Diözese Verden, s. Oldenstadt. 

Ulbargen, Kreis Aurich, Diözese Münster, s. Timmel. 

Ullenhausen, Ulnhusen, Fürstent. Lippe, Diözese Minden, in 
der Nähe von Alverdissen. Über die Gründung des Nonnenklosters 
Augustinerordens, das 1264 zuerst genannt wird, hegen garkeine, 
über seine späteren Schicksale nur vereinzelte Nachrichten vor. 
Daß es aber eine gewisse Bedeutung erlangt hat, erkennt man 
daraus, daß von hier Nonnen nach Gellersen zur Gründung eines 



Upping — Verden. 125 

Klosters geschickt wurden. Patrone waren die H. Maria und 
Petrus. Das Kloster muß schon vor der Reformation eingegangen 
sein; 1511 besaß es weder eine Kirche mehr noch einen eigenen 
Priester. Die Güter wurden von den Nonnen dem Augustiner- 
kloster in Herford, von dem es abhängig ward, verkauft, doch 
kam das zur Wüstung gewordene Kloster wieder an den Landes- 
herrn und wurde Rittergut, das zu Lehn ging. V Lippische 
Regesten, bes. Nr. 471 u. 2988. Holscher, Beschreib, des vorm. 
Bist. Minden, S. 106 ff. Dreves, Gesch. der Kirchen, Pfarren 
usw. des Lippischen Landes, S. 174. 

üpping, Kreis Emden, Diözese Münster. Der Ort wird in 
der Designation der Prälaturen usw. (Suur, Gesch. der ostfries. 
Klöster, S. 182) als Kloster aufgeführt, doch liegen irgend welche 
sonstige Nachrichten darüber nicht vor. V Arends, Ostfriesl. u. 
Harlingerl., S. 358. 

Yallis st. Mariae s. Falkenhagen. 

s. Marienthal. 

Talus rosarum s. Börstel, Menslage. 

Tallis Tirginum s. Hamburg, Harvestehude. 

Yechta, Vegthe, Vechte, Kreis Vechta, Diözese Münster. Im 
Jahre 1408 siedelten sich Augustiner - Nonnen von Marienthal 
(Süsternhaus) vor Vechta an. Beim Ausbreiten der Reformation 
ging das Kloster 1557 ein, doch wurde 1640 auf seinem Platze 
ein Franziskanerkloster gegründet, dessen Kirche 1642 dem 
h. Joseph geweiht wurde. 1667 kamen die Kanoniker des 
Alexanderstiftes in Wildeshausen, die 1648 nach Visbek ge- 
flüchtet waren, hierher. Als 1803 Vechta an Oldenburg kam, 
blieb das Kloster bestehen, doch durften fremde Patres und 
Novizen nicht mehr aufgenommen werden. Die Franzosen hoben 
das Kloster 1811 auf, 1816 wurde es in eine Strafanstalt um- 
gewandelt und die Kirche zur Simultankirche gemacht. *^* Koll- 
mann, Statist. Beschreib, der Gemeinden des Herzogt. Oldenb., 
S. 654—5, 662. Willoh, Gesch. der kathoL Pfarreien im Herz. 
Oldenb. HI, S. 247 ff., 260 ff. Bau- u. Kunstdenkm. des Herzogt. 
Oldenburg II, S. 182 ff. 

Terden, Ferdi, Werdun, Kreis und Diözese Verden. 1. Über 
dieiEntstehung des Bistums und Stiftes Verden ist das Dunkel 



126 Verden. 

noch nicht gelichtet. Die angebliche Stiftungsurkunde von 786 und 
eine spätere Quelle, die Kuhfeld in der Altmark als Bistumssitz 
angibt, beweisen wenig. Doch wird man mit einiger Gewißheit 
annehmen können, daß etwa 785 Karl der Gr. ein Bistum in 
Bardowiek gründete, das unter Ludwig dem Fr. nach Verden 
verlegt worden ist. Patrone waren die H. Maria und Cäcilia. 
Die für das Bistum wie für die Stadt als solche gleich ungünstige 
Lage von Verden erregte 1400 den Wunsch, den Bischofssitz 
nach Lüneburg zu verlegen. Die Verlegung wurde auch bei der 
Kurie durchgesetzt, aber 1402 durch den Papst widerrufen. Unter 
Bischof Georg (1558—66) wurde die Reformation in Verden ein- 
geführt und 1568 im Dom zum ersten Male der Gottesdienst 
nach lutherischem Ritus gehalten. Der letzte evangelische Bischof, 
Friedrich Prinz von Dänemark, mußte 1644 das Bistum an 
Schweden abtreten; 1648 wurde das Stift als Herzogtum säku- 
larisiert. Die Schweden verloren das Stift 1712 an Dänemark, 
das es 1715 gegen eine Geldentschädigung an Kurhannover ab- 
trat; die endgültige Abtretung erfolgte 1719 im Frieden von 
Stockholm. %* Vogt, Monum. inedita I, S. 238 flf. Pratje, Altes 
und Neues aus den Herzogtümern Bremen und Verden, I— XII. 
Spangenberg, Chronik der Bischöfe von V. Wedekind, Chrono- 
graphie der Bischöfe von V. in s. Noten I, S. 92 flf. Sonne in 
Archiv d. Ver. zu Stade II, S. Iflf. Pfannkuche, Ältere Gesch. 
und Neuere Gesch. des vorm. Bist. Verden. Ders. in Hannov. 
Magazin 1819, St. 1 flf. v. Hodenberg, Verdener Geschichtsquellen. 
Wichmann in Zeitschr. f. Niedersachsen 1904 u. 1905 (auch als 
Dissert. besonders gedr.). MithoflP, Kunstdenkmale V, S. 108 flf. 
Vaterland. Archiv 1819, S. 184 flf., 1825, II, S. 78 flf., 279 flf., 1826, 
I, S. 142 flf., 1832, 1, S. 194 flf. Nack, Der Dom zu V. Bergmann, 
Der Dom zu V., Hann. Magaz. 1828, St. 103. Sonne, Gesch. d. 
Dom-Gymnas. in V. 

2. Das Andreasstift wurde durch Bischof Iso von 



Verden 1220 an der schon vorhandenen Pfan-kirche gestiftet. 
Die Einführung der Reformation wird gleichzeitig mit der im 
Dome und im Stifte erfolgt sein. Nach dem Restitutionsedikt 
bemächtigten sich die Jesuiten vorübergehend des Stiftes. 1648 
wurde es säkularisiert %* Litteratur wie vor. Pratje a. a. 0. 
III, S. 269. 



Verden — Voremberg. 127 

3. Ein Beginenhaus soll neben der Nikolaikapelle an 

der Sackstraße bestanden haben. */ Pfannkuehe a. a. 0. II, 186. 
Mithoflf a. a. 0., 124. 

4. Das Nonnenkloster Mariengarten in der Norder- 



stadt, dessen Orden nicht bekannt ist, ist eine Stiftung des 
Bischofs Bertold vom Jahre 1476. Nach Einführung der Refor- 
mation tibernahm der Bischof die Klostergebäude mit dem Garten 
gegen Verpflichtung lebenslänglicher Versorgung der Schwestern. 
Die verfallenen Gebäude kamen in Privatbesitz. Nach dem 
Restitutionsedikt 1629 wurde das ehemalige Kloster eine Zeitlang 
von den Barfüßern in Besitz genommen. *^* Pfannkuehe a. a. 0. 
II, S. 110, 181 flf. Spangenberg a. a. 0., S. 144 u. 146. Hannov. 
Magazin 1819, Sp. 16. Mithoflf a. a. 0., S. 125. 

Yisbek, Fiscbechi, Kreis Vechta, Diözese Osnabrück. Als 
eins der ältesten Klöster des Sachsenlandes wurde nach der 
Unterwerfung Widekinds (785) das Kloster V. durch Gerbert 
Castus (den Keuschen), einen Schüler des h, Liudger, gegründet, 
reich dotiert und mit Benediktinern besetzt. Die älteste Urk. 
für V. ist der Schutzbrief Ludwigs des Frommen von 819 Sept. 4. 
Nach dem Tode Gerberts wurde es 855 mit allen Besitzungen 
an Corvey gegeben. Da in demselben Jahre das Alexanderstift 
in Wildeshausen bestätigt wurde und bald großen Ruf gewann, 
ging Visbek immer mehr zurück, die Bauten verfielen, und heute 
ist jede Spur des ehemaligen Klosters verwischt. V, blieb Pfarrort, 
deren Patron der h. Vitus ist. Nach dem westfälischen Frieden 
1648 wandten sich die Kanoniker des Alexanderstiftes in Wildes- 
hausen hierher, 1667 von hier nach Vechta. %* Osnabrücker ÜB. 
Nieberding, Gesch. d. Niederstifts Münster I, S. 194. Niemann, 
Gesch. d. Amtes Kloppenburg, S. 10 ff. Willoh, Gesch. d. kathol. 
Pfarreien im Herz. Oldenburg II, S. 414 ff. Meyer in Mitteil. d. 
bist. Ver. zu Osnabr. VI, S. 181 ff. Kollmann, Statist. Beschreib, 
der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 662. Bau- und Kunst- 
denkmäler d. Herz. Oldenburg H, S. 14 ff., HI, 12 ff. 

Tisbike, Visbeke, s. Fischbeck. 

Voremberg, Kreis Hameln, Diözese Minden. Die Gründung 
des Zisterzienser-Nonnenklosters liegt im Dunkel. Wahrscheinlich 
verdankt es seine Entstehung den Edeln von Plesse, die den 



128 Vorenhagen — Walkenried. 

Konvent 1247 nach Höckelheim verlegten. *^* Max im Hannov» 
Magazin 1833, St. 54. Cuno, Gesch. des Kl. u. Dorfes Höckelheim. 
Mithoff, Kunstdenkmale I, S. 173. Holscher, Beschreib, des vorm. 
Bistums Minden, S. 85 — 6. 

Torenhagen s. Mariensee. 

Vredehorna s. Bredehorn. 

I Walkenried, Walkenrede, Kreis Blankenburg, Diözese Mainz. 
Das Gründungsjahr des Zisterzienser - Mönchsklosters st. Mariae 
in W. steht nicht fest. Die Klosterüberlieferung nennt 1127 
(Regest, d. Mainzer Erzb. I, Nr. 194), Janauschek nimmt 1129 
an. Die Urk. von 1132 ist eine Fälschung, so daß 1134 als erste 
sichere Grundlage anzusehen ist. Als Gründerin wird Gräfin 
Adelheid von Klettenberg genannt, die Mönche aus Altenkamp 
bei Köln hierher versetzte. 1207 wurde das Kloster abgerissen 
und innerhalb 80 Jahre prachtvoller wieder aufgebaut, aber 1525 
während des Bauernkrieges verwüstet. 1546 wurde die Augs- 
burgische Konfession angenommen und das Kloster 1557 in eine 
Schule verwandelt, die bis 1668 bestand. 1629 erfolgte durch 
die Übermacht der Kaiserlichen in Niedersachsen die Einführung 
neuer Ordensglieder. Diese verließen es 1631 wieder. 1648 
wurde das Kloster als säkularisiertes Stift in die Entschädigungs- 
schale des Hauses Braunschweig -Celle geworfen. Dieses ver- 
tauschte es 1671 mit der Wolfenbütteler Linie, die es mit ihren 
Domänen verband und 1731 der Regierung und Kammer des 
Fürstentums Blankenburg unterwarf. V ÜB. des Kl. W. (ÜB. des 
Histor. Vereins f. Nieders. II u. III). Chron. Campense in den 

^^ Annalen des Niederrheins XX, S. 265. Eckstormn Chron. 

Walkenrid. Leuckfeld, Antiq. Walkenrid. Stübner, Denkwürdigk. 

r^^. V. Blankenb. I, S. 514 ff. Hassel u. Bege, Qeogr.-Statist. Beschreib, 
der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. II, S. 479 flf. Roche, Gesch- 
d. Grafsch. Hohnstein, S. 106 ff. Schneitier, Walkenr. Girschner, 
Die vorm. Reichsabtei W. Lemcke, Gesch. d. freien Reichsstifts 
u. d. Klosterschule W. Volckmar, Gesch. d. Klosterschule in W.^ 
Progr. Ilfeld 1857. Dohme, Die Kirchen der Cisterc, S. 105 ff. 
Leibrock, Chron. von Blankenburg etc. Winter, Die Cistercienser I, 
S. 31, II, S. 188. Janauschek, Orig. Cisterc, S. 15. Schmid im 
Braunschw. Magaz. 1899, S. 45 ff. Steinhoff in Zeitschrift des 



Walle — Weddingen. 129 

Harzver. 1900, S. 497 ff. Beste, Gesch. d. Braunschw. Landes- 
kirche, S. 206, 297. Die Äbte bei Hopf, Hist. - geneaL Atlas, 
Nr. 391. 

Walle 8. Scheverlingenburg. 

tfalsrode, Rode, Walesrode, Kr. Fallingbostel, Diözese Minden. 
Das Nonnenkloster wurde kurz vor 986 durch den Grafen Wale, 
der ein Askanier gewesen sein soll, und seine Gemahlin Odelint 
gegründet, gehörte zum Benediktinerorden und war Johannes 
dem Täufer geweiht. 1537 oder 1538 wurde die Reformation 
eingeführt, das Kloster besteht seitdem als adeliges Damenstift. 
%* Lüneburger Urk.-Buch XV (Walsrode). v. Spilcker im Vaterl. 
- Archiv 1825 II, S. 299 ff. Grütter, Die Stiftung des Kl. W. 
Jürgens, Ein Amtsbuch des Klosters W. Holscher, Beschreib, 
des vorm. Bist. Minden, S. 268 — 9. Wrede, Einführung d. Reform, 
im Lüneburgischen, v. Lenthe's Archiv f. Gesch. u. Verfass. d. 
Pürstent. Lüneburg IX, S. 403 ff. Mithoff, Kunstdenkmale IV, 
S. 265 ff. 

Wtzam und Warle, Kreis Wolfenbüttel, Diözese Halberstadt, 
sollen im Besitze der Tempelherrn gewesen sein, Hassel u. Bege, 
Geogr.-Statist. Beschreib, der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. I, 
S. 502, H, 8. 77. Falcke, Tradit. Corb. I, § 15 verwechselt den 
Ort Warle mit der alten Pfalz Werle, vgl. dazu Braunschw. 
Anzeig. 1755, St. 18. In Watzum hatte der Deutsche Orden bis 
1671 das Patronatsrecht, vgl. Bege, Burgen u. Fam. des Herz. 
Braunschw., S. 127. Die Bau- und Kunstdenkm. des Herzogt. 
Braunschw. HI, 2, S. 274 u. 276. 

Weddermftnken, Wirdermönken, Kreis Emden, Diözese 
Münster, wird in der Designation der Prälaturen usw. bei Suur, 
8. 182 als Kloster genannt, ist aber wohl nur ein Vorwerk des 
Klosters Langen oder Blauhaus gewesen, dessen Propst hier 1334 
eine dem h. Nikolaus geweihte Kapelle errichtete. Bestand hier 
ein Kloster, so war es mit Prämonstratensem besetzt und muß 
schon vor der Reformation eingegangen sein. %* Suur, Gesch. 
der ostfries. Klöster. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 112. 

' f Weddingen, Kreis Goslar, Diözese Hildesheim. Die Kommende 
r des Deutschen Ordens verdankt ihre Entstehung besonders dem 
I Umstände, daß 1287 Heinrich von Birkenstein dem Orden die 



130 Wedering — Wiebrechtshausen. 

Kirche in W. nebst dem Patronatsrechte schenkte, das ihm 
Bischof Siegfried von Hildesheim 1296 bestätigte. Weitere 
Gütererwerbungen erfolgten noch am Ende des 13. Jahrhunderts, 
wogegen der Orden die Besitzungen in der Stadt Goslar mehr 
und mehr veräußerte. Der Komturhof ist jetzt Domäne. V ÜB. 
der Stadt Goslar, herausg. von Bode. Bertram, Gesch. d. Diözese 
Hildesheim I, S. 237, 304. Mithoflf, Kunstdenkmale HI, S. 237—8. 

Wedering s. Osnabrück, Beginen. 

/H^eende, Winethe, Wenedhe, Kreis Göttingen, Diözese Mainz. 
Das Kloster wurde 1162 in Nicolausberg (Wlrides-, Ulrades-, 
Adelradeshusen) gegründet. Der Gründer wird nicht genannt. 
Zwischen 1180 und 1184 erfolgte die Verlegung nach Weende. 
Es war mit Nonnen nach der Augustinerregel besetzt. Patron 
war der h. Nicolaus. 1189 nimmt es Erzbischof Konrad von 
Mainz in seinen Schutz, ebenso 1196. Herzog Julius soll end- 
gültig die Reformation durchgeführt haben. Die Einkünfte des 
Klosters wurden 1629 der Universität Helmstedt und 1745 der 
neu gegründeten Universität Göttingen überwiesen. Jetzt ist es 
Pachtgut der Klosterkammer. Die Klostergebäude sind ver- 
schwunden. %*.Urk.-Buch der Stadt Göttingen I. Will, Reg. ifl. 
Erzb. V. Mainz. Hannov. Maga^. 1809, Ö. 658 flf. v. Spilcker itii 
Vaterl. Archiv 1824 II, S. 113flF., 255 ff. Grotefend in Zeitschrift 
f. Nieders. 1858, S. 156ff. Mithoff, Kunstdenkmale H, S.197ff. 

Wellersen, Kreis Münden, s. Mariengarten. 

iWemiigsen, Wenekessen, Kreis Linden, Diözese Minden. 
Das '^Nonnenkloster nach der Augustinerregel, über dessen Stiftung 
nichts verlautet, bestand im Anfang des 13. Jahrhunderts. 
Patrone waren die H. Maria und Petrus. Mitte des 15. Jahr- 
hunderts wurde durch Johannes Busch nur mit vieler Mühe die 
Reformation nach den 'Windesheimer Regeln durchgeführt. Im 
16. Jahrhundert wurde es protestantisch. Jetzt ist es ein äöe- 
liges Präuleinstift. V Calenberger ÜB. VII (Wennigseii). Dtiite 
in Zeitschr. d. Härzver. 1869, 8. 136 ff. Lüntzel, Gesch. d.Diöz. 
u. d. Stadt Hildesheim H, S. 445— 6. Grübe, Johannes BusÖi, 
S. 154 ff., ISfO. Holscher, Beschreib, d. vorm. Bist. Minden, S. 204. 
Mithoff, Kunötdenkmale I, S. 175 ff. 

f Wteb^iBthtshätf sön, Wieberüdshüsien, Kreis ^Northeim, Diözefse 
'ISfainz. Die Zeit der Gründung ist nicht bekannt. Es war' ein 



Wienhausen — Wietmarschen. 131 

.Zisterzi^ns^rnpnii^likjoster,. Patronin die h. Mß.ria. 1240 erscheint 
werst Propst Alexander, (Orig. Guelf. IV, praef., S. 72, Anm. o.). ^* 
Zur Zeit der Reformation wurde es protestantisch. Jetzt jist es TC"' 
.Pachtgut der Klosterkammer. V Winter, Die Cistercienser II, "^ 
0. 35. Mithoflf, Kunstdenkmale II, S. gOlflf. Grotefend in Die ^ /J^ 
mittelalt"" 
,1, S. 183, 



mittelalt Baudenkmäler Nieders., her. v. Archit.- u. Ingen.-Vereip « \ . 



^lenhansen/Hvin-, Hugin-, Winhusen, Kreis Celle, Diözese 
Hildesheim. Die Urkunde über die Stiftung des Zisterzienser- 
Nonnenklosters durch die Herzogin Agnes von Celle, Witwe des 
Herzogs Heinrich von Sachsen, Pfalzgrafen bei Rhein, datiert 
von 1233, doch fand die Gründung schon eher statt und zwar 
unter Bischof Konrad IL von Hildesheim und vor 1229, also in 
den Jahren 1221 — 29, und angeblich nicht in W., sondern in 
Nienhagen, südlich von Celle. Patrone waren die H. Maria, 
Alexander und Laurentius. 1469 reformierte Johannes Busch 
das Kloster und entfernte die widerspenstigen Äbtissin, Priorin | 
und Suppriorin. Die Reformation wurde erst 1549 gegen den I 
Willen der Nonnen eingeführt. Das Kloster ist seitdem ein • 
weltliches Fräuleinstift V Chron. Hild., Mon. Germ. SS. VII, S.860. 
ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Leuckfeld, Histor. Nachr. v. d. 
Kl. W. (Antiquit. Katelenb., S. 109ff.). Lüntzel, Gesch. d. Diöz. 
u. d. Stadt midesheim I, S. 536, n,S. 199-200, 454. Bertram, 
Gesch. d. Bist HUdesh. I, S. 243, 325, 415. Hann. Magaz. 1805, 
•St 28, 29, 75. Vaterl. Archiv 1819 S. 288flf., 1820 S. 311—12. 
Böttger in Zeitschr. f. Nieders. 1855, S. 183 ff. u. 371 O^ekrolog), 
dazu 1861, S. 373. Grube, Johannes Busch, S. 234 ff. Wrede, 
Einführ. d. Reform, im Lüneburgischen, v. Lenthe's Archiv für 
Gesch. u. Verfass. d. Fürstent. Lüneb. IX, S. 403ff. Bettinghaus, 
Zur Heimatskunde des ' Lüneb. Landes. Mithoff, Kunstdenkmale 
TV, S. 273 ff. Ders., Archiv f. Kunstgesch. Niedersachsens H. 

Tfi^m^r^cjLQi^A Wytmeiscb, Nov^le st. Mariae^Rothe st.J^ariae, 
,. Kreis Bentheim, Diözese, Miinster. N^ dem Beri^cht .über 4ie 
, Entstebiwg des Klosters ist Ritter Hjago. von Büren (unter .Bgi- 
hülfe der Gräfin- Witwe . Gertrud» V9^ Benth.eim . und ides ßischofs 
. .Friedrich von . MÜA^ter) . als Griinider . d^S: Blpsters anzusehen , ui|d 
fällt die .Gründung Aach 1.152. Die.ßtiftigyag^ui^lfiande^d^^ 
..Friedrich .ist aus öem Jahre , Hol. ;5Is ,war ejin ,Befte!(Jiktipijej- 

9* 



132 Wildeshansen. 

kloster, ursprünglich für Mönche und Nonnen bestimmt unter 
Leitung eines Abtes, wurde aber schon vor 1209 in ein Prauen- 
kloster unter einem Propste verwandelt. Patron die h. Maria. 
Das Kloster wurde, da das Land bei seiner Gründung noch urbar 
zu machen war, auch Marienrode, Novale st. Mariae, st. Mariae 
in Rode genannt. Nachdem Bischof Heinrich von Münster 1481 
das Kloster reformiert und die Stelle eines Propstes aufgehoben 
hatte, entwickelte sich W. zu einem freiweltlichen adelichen 
Damenstift unter einer Äbtissin und wurde 1659 und 1675 von 
Bischof Christof Bernhard von Galen als solches anerkannt. 1811 
wurde das Kloster von Napoleon aufgehoben und seine Güter 
mit den kaiserlichen Domänen vereinigt. Die hannoversche 
Eegierung stellte 1813 die Güter zunächst unter die Verwaltung 
der bentheimer Klosterkasse, überließ sie aber 1823 dem fürst- 
lichen Hause Bentheim als Entschädigung für die dem letzteren 
entzogenen Landeshoheitsrechte. V Osnabrücker ÜB. Schmitz- 
Kallenberg, Inventare der nicht staatl. Archive d. Kreises Stein- 
furt, S. 24:5 ff. Visch, Geschiedenis van het Graafsch. Bentheim, 
S. 137 ff. Mithoff, Kunstdenkmale VI, S. 166 ff. 

Wildeshausen^ Wialtes-, Wigaldinghus, Kreis Wildeshausen, 
Diözese Osnabrück. Das Alexanderstift ist eine Stiftung des 
Grafen Walbert, eines Enkels Widukinds, der die Reliquien des 
h. Alexander mit anderen 851 hierher brachte, und seiner Ge- 
mahlin Altburg, und war anfangs vermutlich eine Abtei, erst 
später KoUegiatstift. 855 bestätigte Ludwig der Deutsche die 
Stiftung. Kaiser Otto II. schenkte 980 Güter in W. mit dem 
Stifte und andern Gütern, die er von Bischof Ludolf von Osna- 
brück eingetauscht hatte, dem von ihm gegründeten Kloster 
Memleben. Der Zusammenhang kann aber nicht lange bestanden 
haben, 1219 wurde das Stift durch Pfalzgraf Heinrich, Sohn 
Heinrichs des Löwen, an den Erzbischof von Bremen zu Eigen 
gegeben. 1529 fiel es an das Hochstift Münster und blieb, mit 
Ausnahme der Jahre 1543—47, immer katholisch. Durch die 
Fehden des 16. Jahrhunderts und das Festhalten am Katholizismus 
kam das Stift sehr zurück, noch mehr litt es im dreißigjährigen 
Kriege. Nachdem das Land 1648 an Schweden gefallen, wurden 
die Stiftseinkünfte eingezogen und die Kanoniker ausgewiesen. 
Sie zogen zuerst nach Visbek, 1667 nach Vechta. 1678 wurde 



Winsen — Wittenburg. 133 

das Stift nach W. zurückverlegt, 1699 aber zog es abermals nach 
Vechta, die Kirche wurde wieder protestantisch. Die Oldenburger 
Regierung, die das Land 1803 wiedererlangte, nahm das Stifts- 
vermögen in Verwaltung und bestimmte, daß es nach dem Ab- 
sterben der Kanoniker zu Gunsten der katholischen Kirche ver- 
wendet werden solle. 1806 wurde das Kapitel säkularisiert. *^* 
Osnabrücker ÜB. Hoyer ÜB. I. Leverkus, ÜB. d. Stadt W. u. 
d. Alexanderstiftes. H. Sudendorf, Beitr. zur Gesch. d. Stifts W., 
Zeitschr. für westfäl. Geschichte u. Altertumskunde VI, S. 178 flf. 
Lier, Das Alexanderstift in W., Magaz. f. d. Staats- und Gem.'- 
Verw. im Großherz. Oldenb. III, S. 36 flf., 117 flf. Oldenburg u. 
Greverus, Die Gegend um W., Westfäl. Blätter I (1828), 2, S. 68ff., 
dazu Strackerjan, Beitr. z. Gesch. d. Großherz. Oldenb. I, S. 498 flf. 
Nieberding, Gesch. d. Niederstifts Münster I. v. Halem, Gesch. 
d. Herz. Oldenb. I, S. 123. Sello, Alt-Oldenb., S. lUflf. Kollmann, 
Statist. Beschreib, der Gemeinden d. Herzogt. Oldenb., S. 696 f. 
Tenge in Zeitschr. des Archit.- u. Ingen.-Vereins Hannover XH, 
Nachtr. XIV. WiUoh, Gesch. der kathol. Pfarreien im Herzogt. 
Oldenb. H, S. 416, HI, S. 351 flf. (wo weitere Litteraturangaben). 
Die Bau- u. Kunstdenkmäler des Herz. Oldenb. I, S. 13 flf., 91fr. 

AV'insen a. d. Luhe, Kreis Winsen a. d. L., Diözese Verden. 
Herzog Friedrich von Braunschweig -Lüneburg erbaute hier das 
Franziskanerkloster 1478. Es lag zwischen den oberhalb der 
Stadt sich bildenden Armen der Luhe und gehörte von Anfang 
an zur Observanz. Nach Einführung der Reformation im Lüne- 
burgischen verließen 1628 die Mönche Winsen und gingen in das 
Kloster nach Lüneburg. V Schlöpken, Chroniken v. Bardowiek, 
S. 482. Manecke, Beschreib, des Fürstent. Lüneburg I, S. 254. 
Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkl., S. 8, 22, 46 flf. Wrede, 
Einführung der Reform, im Lüneburgischen. Mithoflf, Kunstdenk- 
male IV, S. 286. 

/VTittenburgy Kreis Springe, Diözese Hildesheim. Eine Kapelle 
der 'H. Maria und Willehadus wird 1290, eine Niederlassung von 
Klausnern zuerst 1302 erwähnt. Bischof Heinrich II. von Hil- 
desheim gab letzteren 1316 Statuten, enthob sie des Rechtes des 
Archidiakons in Elze und imterstellte sie dem Abte des Michaelis- 
klosters in Hildesheim. Bischof Otto IL verwandelte 1328 die 
Klausner in Regular-Kanoniker nach der Regel Augustins. Patron 



134 Witzale — Wöltingerode. 

des Klosters war die h. Maria. Das Kloster trat 1423 der Windes- 
Üeimer Kongregation bei und der Reformator Johannes Busch, 
der hier 1437 Supprior wurde, bewirkte von hier aus den An- 
schluß anderer Klöster an sie. 1435 erhielt der Prior Rembert 
vom Baseler Konzil für sich und seine Nachfolger die Vollmacht 
zur Reformation der Augustinerklöster in Sachsen. So wurde W. 
neben Bursfelde (für die Benediktinerklöster) der Ausgangspunkt 
einer segensreichen Klosterreform. 1543 erfolgte äußerlich die 
Einführung des Protestantismus. 1580 nahm Herzog Heinrich 
Julius das Kloster in seinen Besitz, säkularisierte es und machtö 
es zu einem Amte. *** Jt?B. d. Höchst. Hildesheim Hff. Jbtintzel, 
Gesch. d. Diözese u. der Stadt Hildesheim II, S. 287, 295, 433. 

/Bertram, Gesch. d. Bistums Hildesheim I, S. 318, 407, 421, 445. 

jgfrube, Johannes Busch, "f. Spilcker im Neuen vaterländ. Archiv 
1823 S. 262 flf., 1824 8. 265flf., HKoken ebenda 1828, S. 123 flf. 
Stoflfregen, Chronik v. Wülfinghausen und Wittenburg. 

Witzale s. Wyckleesen. 

^Wöltingerode, Waltingeroth, Kreis Goslar, Diözese Hildes- 
heiin. Die Brüder Ludolf, Hoier und Burchard Grafen von Wöl- 
tingerode gründeten das Kloster 1174 zu Ehren der h. Maria für 
Mönche des Benediktinerordens, Bischof Adelog von Hildesheim 
bestätigte die Stiftung in demselben Jahre. Nach der Bestätigungs- 
urkunde Kaiser Friedrichs I. von 1188 war das Kloster aber mit 
Nonnen des Zisterzienserordens (grisei ordinis) besetzt worden. 
Als solches bestätigte es auch Papst Innocenz III. 1216 und 
Bischof Konrad II. weihte es 1244 von neuem. 1568 wurde die 
evangelische Lehre angenommen. Indeß etwa 1630 entrissen die 
Zisterzienser das Kloster wieder den Lutheranern; die Jesuiten 
in Goslar versuchten die Nonnen daraus zu verdrängen und das 
Kloster in ihren Besitz zu bringen, es wurde ihnen auch 1630 
zugesprochen, aber die Verpflanzung der Nonnen nach Franken- 
berg bei Goslar scheiterte an deren Widerstand. Die Ankunft 
der Schweden 1632 vertrieb die Jesuiten und führte das Luthertum 
wieder ein, bis der westfälische Frieden dieses wieder entfernte. 
1802 wurde das Kloster säkularisiert, die Nonnen erhielten Pension. 
Jetzt ist es Pachtgut der Klosterkammer. *^* ÜB. des Hochstifts 
Hildesheim. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim II, 
S. 227 flf. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesh. I, S. 194, 219, 224, 



Wqjlaji — Wunstorf. 135 

234, 332, 404, 446. Crusius, Gesch. a. Reichsstadt Goslar, S. 320 flf. 
Derselbe in Vaterl. Archiv 1843, S. 95 flf., dazu Buchholz a. a. 0. 
1844, S. 28flf. Winter, Die Cistercienser II, S. 63ff. Nekrolog 
Mooyer in Zeitschr. für Nieders. 1851, S. 48 flf. Mithoflf, Kunst- 
denkmale HI, S. 244 ff. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachseu 
1868, S. 283. 

WoUah, Wolda s. Lilienthal. 

IV^rlsbergholzen, Diderikesholthusen, Holthusen, Kreis Alfeld, 
Diözese Hildesheim. Bischof Godehard von Hildesheim errichtete 
hier Kloster und Kirche zu Ehren des h. Benedikt und weihte 
sie 1024 ein. Er wollte hierher das Michaeliskloster aus Hildes- 
heim verpflanzen. Doch scheiterte der Plan an dem Widerstände 
der Mönche. Als Patron der Kirche wird 1301 der h. Martin 
genannt. Weitere Nachrichten fehlen. %* Vita st. Godehardi, 
Mon. Germ. SS. XI, S. 167 u. 196. Lüntzel, Gesch. der Diöz. u. 
Stadt Hildesheim I, S. 206, Ältere Diözese 147, 282. Bertram, 
Gesch. des Bistums Hildesheim I, 94, 161. Mithoff, Kunstdenk- 
male m, S. 250. 

Wülfinghansen, Wlwinghusen, Kreis Springe, Diözese Hildes- 
henn. Das Kloster wurde für Nonnen nach der Regel Augustins 
durch Ritter Dithmar von Engerode um 1235 zu Ehren der 
h. Maria in Oddingerot oder Engerode (bei Salzgitter) mit Hülfe 
Dorstadter Nonnen gegründet und von dort 1236 nach Wülfing- 
hausen auf die Besitzung des Ritters Arnold von Wülfinghausen 
verlegt, nachdem eine Verlegung nach Burgassel (Asselburg) 
aufgegeben war. Bischof Konrad II. von Hildesheim weihte 
1240 die Kirche. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die 
Reformation nach der Windesheimer Regel leicht durchgeführt. 
Seit 1543 lutherisch, wurde das Kloster 1593 säkularisiert und 
ist seitdem Präuleinstift. \* Calenberger ÜB, VIU (Wülfinghausen). 
Volger in Zeitschr. f. Niedersachsen 1861, S. 117 ff. Sostmann 
a. a. 0. 1871, S. 201 ff. Bodemann a. a. 0. 1892, S. 251 ff. 
Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesh. n, S. 201, 455, 666—7. 
Bertram, Gesch. d. Diözese Hildesh. I, S. 242, 325, 339. Simm 
im Braunschw. Magazin 1898, S. 65—66. Stoffregen, Chronik 
von Wulf, u. Wittenburg. 

/W^nsto^f, Vuonherestorpe, Kreis Neustadt a. R., Diözese 
Miiiden. Das Kanonissenstift Wunstorf wurde von Bischof 



136 Wyokleesen — Zellerfeld. 

Dietrich von Minden 871 gegründet In der Stiftungsurk. wird 
Petrus als Patron genannt, später Cosmas und Damianus, die 
auch das Siegel zeigt. 1653 erfolgte die Einführung der Refor- 
mation. Herzog Erich zog die Abtei an sich und vereinigte 
deren Güter mit seinen Zammergütem, er betrachtete sich selbst 
als Abt, wie auch seine Nachfolger, und ließ das Stift durch 
seine Räte verwalten. Dem Stift stand vor ein evang. Prediger 
als Senior. Jetzt ist es adeliges Damenstift. Die Pfründen für 
Männer wurden 1850 aufgehoben, die Pfründner erhielten feste 
Geldrenten. *^* Calenberger ÜB. IX (Wunstorf). Erhard, Regesta 
histor. Westf. I, Nr. XXVII. Reiche im vaterl. Archiv 1841, 
S. 228flf., 476flf. Brasen, Gesch. d. Stifts W. Mithoflf, Kunst- 
denkmale I, S. 185 ff. V. Reitzenstein in Zeitschrift f. Nieders. 
1865, S. 416. 

Wyckleesen^ Kreis Leer, Diözese Münster. Der Ort wird 
1319 als Sitz einer Johanniterkommende genannt, die wahr- 
scheinlich dem Komtur in Burgsteinfurt unterstand. Friedländer 
deutet ihn mit ter Wisch östlich von Leer, Hayen vermutet, 
daß er identisch ist mit dem verschollenen Witzale, wo jetzt 
Stollhamm hegt, oder mit Roddens, das im 16. Jahrh. unter den 
säkularisierten Kommenden genannt wird. %* Ostfries. ÜB. I, 
Nr. 48. V. Halem, Gesch. d. Herzogt. Oldenburg II, S. 82. Eschen 
im Oldenburg. Kirchenblatt I, 37 ff. Hayen im Jahrb. f. Gesch. 
d. Herz. Oldenburg IV, S. lOff., 23 ff. KoUmann, Statist. Beschreib, 
der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 483. 

Wymeer, Wymaria, Kreis Weener, Diözese Münster. Der 
Ort wird in der Urkunde von 1319 (Ostfries. ÜB. I, Nr. 48) als 
Sitz einer Johanniterkommende genannt. Weitere Nachrichten 
fehlen. %* Mithoff, Kunstdenkmale VH, S. 204. Houtrouw, Ost- 
friesland I, S. 222. 

/ Zellerfeld, Cella, Kreis gL N., Diözese Mainz. Das Kloster 
wird zuerst 1208 bei Erwähnung des Abtes Alexander in Cella ge- 
nannty dann 1223 durch einen Schutzbrief des Papstes Honorius IH. 
Patron war der h. Mathias, Bewohner waren Benediktiner-Mönche. 
Die Einsetzung des Abtes stand dem Domstifte in Goslar zu. Da 
es ganz verarmt war durch Pest und Verwüstungen, erklärte 
Papst Eugen IV. es 1431 für aufgehoben. V ÜB. d. Stadt Goslar. 



Zeven — Zolo. 137 

HeinecciuB, Antiquit. Goslar. I, S. 259. Crusius in Zeitschrift f. 
Nieders. 1846, S. 332 flf. Jacobs in Zeitschr. d. Harzvereins 1870, 
S. 87, 334, 359, 1884, S. 261-2. Wolf im Hannov. Magazin 
1817, Stück 100-101. Mithoflf, Kunstdenkmale H, S. 206. 

Zeyen^ Scivena, Cyvena, Zci-, Tze-, Quivena, Kreis Zeven, 
Diözese Bremen. Das in Heeslingen (s. das.) gegründete Kloster 
wurde 1141 durch Erzbischof Adalbert von Bremen nach Zeven 
verlegt. Es war mit Nonnen des Benediktinerordens besetzt. 
Patron st Vitus. Im 15. Jahrhundert schloß es sich der Burs- 
felder Kongregation an. Der Reformation ist das Kloster nicht 
beigetreten. Die Krone Schweden säkularisierte es 1648 und 
verschenkte es als Lehn, den Nonnen aber wurde Unterhalt bis 
zum Lebensende gewährt. Die letzte Konventualin starb 1694. 
Die alte Klosterkirche ist noch vorhanden, die Gebäude dienen 
profanen Zwecken, soweit sie noch erhalten sind. V Zevener 
ÜB. V. V. Hodenberg (Bremer Geschichtsquellen III). Neues 
Vaterland. Archiv 1829, I, S. 194 flf. Wiedemann, Gesch. des 
Herzogt. Bremen H, S. 49, 248 ff. Krause im Archiv des Vereins 
zu Stade I, S. 16ff. Wittpenning a. a. 0. IV, S. 393ff. Kott- 
meier a. a. 0. V, S. 353ff. Krause a. a. 0. VII, S. 133ff. 
Kottmeier, Das Kl. Zeven. Müller-Brauel, J., Amt u. Kloster Z. 
Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 134ff. 

Zolo s. Sielmönken. 



II. Chronologisches Verzeichnis.^) 



Ganz unbestünint. 



Abbingweer. 

Bischoperode. 

Boekzetel. 

Bohndorf. 

Bredehom. 

Bonnönken. 

Buyrle. 

Celle, Franziskanessen. 

— Mönchskloster. 
Coldewehr. 
Detmold, Minor. 
Domum. 
Duderstadt. 
Diumebroek. 
Goslar, Beginen. 

— Johanniter. 
Hage. 

Hahn. 

Halte. 

Hamburg, Zellenbrüderkloster. 

Hameln, Beginen. 

— Franzisk. EI. Reg. 

— Templer. 
Harsweg. 
Hasselfelde. 
Hasselt. 

Helmstedt, Beginen. 
Hemeringen. 
Hesel. 

Hildesheim, Templer. 
Himmelpforten. 
Holte. 



Hopels. 

Hove. 

St. Hülfe. 

Jadelehe. 

Jemgnm. 

Isums. 

Kloster. 

Klosterholte, Templer. 

Langewick. 

Langholt. 

Marienkamp. 

Miedelsum. 

MitUng. 

Moringen. 

Müde. 

Münkeburg. 

Oldebrügge. 

Oldenburg, Minoritenkloster. 

Osnabrück, Vitikloster. 

Osterreide. 

Petkum. 

Schöningen, Nonnenkloster. 

Schüttorf, Beginen. 

Sielmönken. 

Spithal. 

Stade, Beginen. 

Stick. 

Stikelkamp. 

Thedingen. 

Tjüchen. 

ülbargen. 

Ullenhausen. 



^) Verlegungen sind wie Neugründungen behandelt. 



Chronologisches Yerzeichnis. 



139 



Upping. 

Voremberg. 

Warle. 

Watzum. 

Weddermünken. 



Wennlgsen. 

Wiebreohtshausen. 

Wyckleosen. 

Wymeer. 

ZeUörfeld. 



8. Jahrh. Meppen. 

783—7? Osnabrück, Domstift. 
785 Visbek. 

785 (?) Bardowiek, Domstift. 
789 Bremen, Domstift. 
Ende d. 8. Jahrh. Hameln, Bonifacins- 
Stift. 

9. Jahrh.? Helmstedt, Lndgerikloster. 
814—22 Hildesheim, Domstift. 
814— 40(?) Verden, Domstift. 

834 (?) Hamburg, Domstiffc. 

um 840 Ramelsloh. 

vor 844 Brunshausen. 

847—74 Seligenstadt. 

vor 847? Lamspringe. 

849—65 Bassum. 

851 Wildeshausen. 

856—81 Gandersheim, Stift. 

865—888 Bücken. 

871 Wunstorf. 

896 Möllenbeck. 

916 (?) Harzburg. 

916—36 Heeslingen. 

946-50 Pöhlde. 

955 Fischbeck. 

vor 956 Lüneburg, Michaeliskloster. 

vor 967 Kemnade. 

vor 973 Oldenstadt. 

973 Gandersheim, Marienstift. 

983 Reepsholt. 

983 Schöningen, Stift. 

kurz vor 986 Walsrode. 

993-1002 Heiningen. 

11. Jahrh. (?) Berwartshausen. 

1000 (960?) Hüwardshausen. 

1000 Steterburg. 

1001—1010 Harsefeld. 

1003 Oelsburg. 

1011 Osnabrück, Johannisstift. 

vor 1021 Ringelheim. 



1022 Hildesheim, Michaeliskloster. 

1024 Wrisbergholzen. 

1034 Hildesheim, Bartholomäistift. 

bald nach 1045 Bremen, Propstei 
st. Pauli. 

bald nach 1045 Bremen, Propstei 
St. Stephani. 

bald nach 1045 Bremen, Propstei 
St. WiUehadi. 

1045—72 Lesum. 

1045—72 Stade, Benediktinerkl. ? 

1047 Goslar, Domstift. 

bald nach 1054 Goslar, Stift auf dem 
Petersberg. 

1054—72 Aspice. 

1054—79 Braunschweig, st. Cyriaci. 

1055 Nörten. 

1058 bezw. 1068 Hildesheim, Moritz- 
stift. 

kurz vor 1079 Hildesheim, Kreuzstift 

1082-4 Iburg. 

kurz vor 1083 Nortiieim, Blasiistift. 

vor 1085? Einbeck, Alexanderstift. 

1085-90 Reinhausen. 

1091 Rastede. 

1093 Bursfelde. 

1105 Katlenburg. 

1105 Marienstein. 

vor 1108 Goslar, Stift auf dem Ge- 
orgenberg. 

1110? Königslutter. 

1115 Braunschweig, st. Aegidii. 

1117 Riechenberg. 

1124 Clus. 

1125 Betzingerode. 
1127? Walkenried, 
vor 1129 Amelunxbom. 
1132-37 Stade, Georgsstift. 

1133 Hildesheim, GodehardiMoster. 
1137 Fredelsloh. 



140 



Chronologisches Verzeichms. 



1137—41 Osnabrück, Gertrudenberg. 
1138(?) Marienthal b. Hehnstedt. 
vor 1139 Cappel. 

1139 Bremen, Benediktinerkloster. 
1139 Bremen, st. Stephan! et Willehadi« 

1141 Zeven. 

1142 Stade, Marienkloster. 

1143 Demebnrg M. 

1145 Riddagshausen. 

1146 Michaelstein. 
1148 Schinna. 

Yor 1150 Süpplingenburg. 
1150-1200 Aland. 
1150—1200 Langen. 
1152 Bocla. 

1152 Wietmarschen. 

1153 Oestringfelde, Stift. 
1161 Evergodesrode. 
Yor 1162 Nikolausberg. 
1163? Loccum. 

1167 Obemkirchen. 

1170 Oesede. 

1172 Ltine. 

nach 1173? Braunschweig, Johanniter. 

nach 1173? Braunschweig, Templer. 

1174 Wöltingerode. 

1175 Essen. 

1176 Helmstedt, Marienberg. 
1180—84 Weende. 
1181—83 Heiligenrode. 
1182 Osterholz. 

1185 Bremen, Anscharüstift. 

1186 Goslar, Neuwerk. 

1188 Braunschweig, st. Blasiistift. 

1189 Dorstadt. 

1190 nfeld. 
1192 Bergedorf. 

um 1193 Barsinghausen, 
bald nach 1194 Malgarten. 

1196 Marienwerder, 
vor 1197 Bbstorf. 

1197 Buxtehude, Altkloster. 
Ende des 12. Jahrh. Palmar. 
Anfang des 13. Jahrh. Osnabrück, Be- 

ginen. 
Erste Hälfte des 13. Jahrh. Marien- 
garten. 



13. Jahrh. Lüneburg, Beginen. 

etwa 1200 Nenndorf. 

1200 Hildesheim, Andreasstift. 

1203 Escherde, 
vor 1204 Barthe. 

1204 Hildesheim, Johannisstift. 
vor 1207 Vorenhagen. 

vor 1209 Holle. 

1213 Demeburg N. 

1214 Soheverlingeburg. 

1215 Mariensee. 
1215—17 Heiligenberg. 
1217 Osterode, Stift. 

1219 Midlum. 

1220 Verden, Andreasstift. 

1221 Elmsburg. 
1221? Timmel. 
1221—29 Wienhausen. 
1223 Esterwegen. 

bald nach 1223 Goslar, MinoritenkL 
1225 Bremen, Dominikanerkloster. 
1227 Goslar, Deutschordenskommende. 

1227 Hamburg, Minoritenkloster. 

1228 Ihlo. 

1228 Meerbusen. 

1228—31 Falkenhagen. 

vor 1230 Bischoperode. 

1230? Braunschweig, Kreuzkloster. 

1230 Haste. 

1230 bez. 1238 Rinteln. 

vor 1231 Braunschweig, MinoritenkL 

1231 Hude. 

1231 Bersenbrück. 

1232 Lilienthal (Trupe). 

1232—3 Bremen, Deutschordenskom- 
mende. 

1233 Hildesheim, Dominikanerkloster, 
vor 1235 Goslar, Frankenberg. 

vor 1235 Hildesheim, Maria -Magda- 

lenenkloster. 
1235 Badbergen. 

1235 Lüneburg, Minoritenkloster. 
um 1235 Engerode. 

1236 Quakenbrück. 
1236 Wülflnghausen. 
1238 Bisohofsrode. 

vor 1240 Stade, Minoritenkloster. 



Chronologisohes Verzeichnis. 



141 



1240—46 Hildesheim, Minoritenkloiter. 
kurz Tor 1241 Bremen, Minoritenkl. 
vor 1241 Brannaohweig, Krenzkloster. 
1241 Medingen. 
1241 WoUah. 
1243 Isenhagen. 

1243 Osterode, Zisterz.-Kloster. 
1243-6 RuUe. 

1244 Melverode. 
1244 Steinbeck. 

1244 (?) Menslage. 

vor 1245 Hamburg, Dominikanerkloster. 

1246 Hamburg, Harvestehude. 

1245 Lage. 

1247 Höckelheim. 

vor 1250 Osnabrück, Minoritenkloster. 
nm 1250 Blankenbnrg a. H. 

1250 Börstel. 

vor 1251 HannoTer, Beginen. 

1251 Schamebeck. 
vor 1252 Burlage. 

Yor 1255 Marienthal bei Norden. 
1255 Hamburg, Beginen. 
1259 Marienrode. 

1261 Huntorf. 

1262 Reitling. 
1264 Gellersen. 

1264 Norden, Dominikanerkloster. 
1267—75 Lucklmn. 
1270 Neokloster. 

1274 Ahlden, KoUeg.-Stift. 

1275 Bramsche. 

vor 1278 Bremen, Beginen. 

1280 Mariendrebber. 

1280 Neustadt a. R. 

vor 1281 Hildesheim, Beginen. 

um 1282 Altenwalde. 

vor 1285 Lemgo, Beginen. 

um 1286 Delmenhorst. 

1286 Bredenbeck. 

1287 Osnabrück, Augustinerkloster. 
1290 Braunschweig, Beginen bei st. 

Peter. 

1290 Helmstedt, Augustinerkloster. 

vor 1291(1288?) Hannover, Minoriten- 
kloster. 

1294 Blankenbnrg l 0. 



1294 Göttingen, Dominikanerkloster. 

1295 Osnabrück, Dominikanerkloster. 

1297 Einbeck, Marienstift. 

1298 Egestorf. 

Ende des 13. Jahrh. Weddingen. 
•1300(1307?) HUdesheim, Maria-Magda- 

lenenstift. 
1306 Hamelspringe 

1306 Lemgo, August.-Nonnenkloster. 

1307 Braunschweig, Dominikaner. 

1307 Oldenburg, August-EremitenkL 
vor 1308 Göttingen, FranziskanerkL 

1308 Einbeck, Maria-Magdalenenklosi 
1312 Klosterholte. 

1314 Einbeck, Aug.-Eremitenkloster. 
1314 Kirchgellersen. 
vor 1316 Braunsohweig, Alter Begin.- 
Konvent. 

1316 (?) Marienau. 

1317 Faldem. 

1317 Hameln, Karmeliterkloster. 

1318 Göttingen, Deutsch-Ordenskomm. 

1319 Siebelingborstel (Heiligenthal). 
1326 Braunschweig, Beginen st. Annae. 
1328 Hameln, Aug.-Eremitenkloster. 
1328 Wittenburg. 

vor 1331 Braunschweig, Beginen, Neuer 
Konvent. 

1332 Osnabrück, Haltering. 

1333 Medingen. 

1334 Neuenwalde. 
1343 Egestorf. 

1350 Oestringfelde, Dominikanerklost. 

1353 Braunschweig, Beginen, Lesse- 
konvent 

1354—9 Gartow. 

1368 (?) Atens. 

1374 Oldenburg, Stift. 

um 1375 Oldenburg, Johanniterkomm. 

1378 Dykhusen. 

etwa 1380 Osnabrück, Deutsch-Ordens- 
kommende. 

1382 Lüneburg, Heiligenthal. 

1388 Hannover, KoUegiatstift. 

1388 Hildesheim, Karthäuserkloster. 

1393 Mandelsloh. 

1394 Frenswegen. 



142 



Chronologisches Verzeichnis. 



1408 Brannschweig, Begin.-Konyent. 

1408 Vechta. 

1411 Hachem. 

1418 Osnabrück, Brüder v. gemeins. 

Leben. 
.1418 ßchüttorf. 
1423 Strückhansen. 
vor 1433 Helmstedt, Beginenkonvent. 
nm 1435 Eldagsen. 
1437 Appingen. 
1442 Demeburg Zist. N. 
1444 Hildesheim, Fraterhermkonvent. 
1446 Heiselhnsen. 

1448— 50 Lemgo, Angust.-Kanonissenst. 
Mitte 15. Jahrh.(?) Coldinne. 

1451 Fallersleben. 

1452 Celle, Minoritenkloster. 



1453 Detmold, Marienanger. 

1456 Osnabrück, Marienstätten. 

nm 1460 Stadthagen. 

1463 Lemgo, Minoritenkloster. 

vor 1464 Einbeck, Klarissenkloster. 

1468 Blomberg. 

1470 Hildesheim, Alexianer. 

1473 Braunschweig, Alexianer. 

1476 Verden, Mariengarten. 

1478 Winsen a. L. 

1480 Fintel. 

kurz vor 1482 Goslar, Trollbrüder. 

1489 Quakenbrück. 

Ende 15. Jahrh. Göttingen, Annenstift. 

1500 Gandersheim, Minoritenkloster. 

1506 Osterode, Minoritenkloster. 



III. Verzeichnis nach den Diözesen. 



Altenwalde. 

Atens. 

Bassum. 

Bergedorf. 

Blankenburg i. 0. 

Bredehorn. 

Bremen. 

Bücken. 

Bnrmönken. 

Coldinne. 

Delmenhorst. 

Domum. 

Hage. 

Hahn. 

Hamburg. 

Harsefeld. 



/ 



1. Diözese Bremen. 




Heeslingen. 


Neuenhnntorf. 


Heiligenberg. 


Neuenwalde. 


Heiligenrode. 


Norden. 


Himmelpforten. 


Oestringfelde. 


Hopels. 


Oldenbrügge. 


Hove. 


Oldenburg. 


Hude. 


Osterholz. 


Jadelehe. 


Rastede. 


Ihlo. 


Reepsholt. 


Langewick. 


Stade. 


Lesum. 


Stick. 


^iüenthal. 


Strückhaasen. 


Marienkamp. 


Tjüohen. 


Marienthal, Kr. Norden. 


Zeven. 


Meerbusen. 


Midlum. 





Achim. 

Blankenburg a. H. 
Braunschweig, st. Aegidii. 

— Beginen. 

— Dominikaner. 

— Templer. 
Elmsburg. 
Fallersleben. 



2. Diözese Halbei^tadt. 

Harzburg. 

Hasselfelde. 

Helmstedt. 

Königslutter. 

Lucklum. 

Marienthal b. Helmstedt. 

Melverode. 

Michaelstein. 



Beitling. 

Riddagshausen. 

Schöningen. 

Seligenstadt ? 

Stipplingenburg. 

Warle. 

Watzum. 



Amelunxbom. 

Bocla. 

Braunschweigi-Alexiaiier. 

— Beginen. 

— st. Blasü. 



3. Diözese Hildesheim. 

— st. Cyriaci. Celle. 

— Johanniterkommei^e. Clus. 

— Kreuzkloster. Demeburg. 

— MinoritenklDBter. Dorstadt. 
Brunshausen. Eldagsen. 



IM 



Ven^daiiB nach den DiSzesen. 



Escherde. 


Lamspringe. 


Seligenstadt? 


Gandersheiiii. 


Lütter a. B. 


Steterbnrg. 


Gk>slar. 


Marienan. 


Weddingen. 


Haphnm. 


Marienrode. 


Wienhansen. 


Heiningen. 


Oelsbnrg. 


Wittenbnrg. 


HUdesheinL 


Riechenberg. 


Wöltingerode. 


HoUe. 


Ringelheim. 


Wrisbergholzen. 


Isenhagen. 


Soheverlingebnrg. 
4. Diözese Halnz. 


Wülfinghansen. 


BerwartshanseiL 


Höckelheim. 


Northeim. 


Bischofsrode. 


nfeld. 


Osterode. 


Bursfelde. 


Katlenburg. 


Pöhlde. 


Dnderstadt. 


Mariengarten. 


Reinhansen. 


Einbeck. 


Marienstein. 


Walkenried. 


Fredelsloh. 


Moringen. 


Weenden. 


Göttingen. 


Nikolansberg. 


Wiebrechtshansen. 


Hilwardshansen. 


Nörten. 

5. Diözese Minden. 


Zellerfeld. 


Ahlden. 


Hannover. 


Obemkirchen. 


Aspioe. 


Hemeringen. 


Rintehi. 


Barsinghansen. 


Kemnade. 


Schinna. 


Bischoperode. 


Loccnm. 


Stadthagen. 


Bnrlage. 


Mandelsloh. 


ÜUenhausen. 


Egestorf. 


Mariensee. 


Voremberg. 


Pisohbeok. 


Marienwerder. 


Vornhagen ? 


Gellersen. 


Möllenbeck. 


Walsrode. 


Hameln. 


Nenndorf. 


Wennigsen. 


Hamelspringe. 


Neustadt a. R. 

6. Diözese Mtlinster. 


Wnnstorf. 


Abbingweer. 


Harsweg. 


Petkum. 


Aland. 


Hasselt. 


Schüttorf. 


Appingen. 


Heiselhnsen. 


Sielmönken. 


Barthe. 


Hesel. 


Stikelkamp. 


Boekzetel. 


Jemgum. 


Thedingen. 


Buyrle. 


Langen. 


Timmel. 


Cappel. 


Langholt 


üpping. 


Coldewehr. 


Miedelsnm. 


Vechta. 


Dünnebroek. 


Mitling. 


Weddermünken. 


Dykhusen. 


Mnde. 


Wietmarschen. 


Paldem. 


Münkebnrg. 


Wyckleesen. 


Frenswegen. 


Osterreide. 


Wymeer. 


Halte. 


Palmar. 





Verzeichnis nach den Diözesen. 



145 



7. Diözese Osnabrftek. 



Badbergen. 


Holte. 


Meppen. 


Bersenbrück. 


St. Hülfe. 


Oesede. 


Börstel. 


Iburg. 


Osnabrück. 


Bokelesch. 


Klosterholte. 


Qnakenbrück. 


Bramsche. 


Lage. 


RuUe. 


Essen. 


Malgarten. 


Visbek. 


Esterwegen. 


Mariendrebber. 


Wildeshansen. 


Haste. 


Menslage. 





8. Diözese Paderborn. 



Blomberg. 
Detmold. 



Falkenhagen. 
Lemgo. 



9. Diözese Terden. 



Bardowiek. 


Kirchgellersen. 


Ramelsloh. 


Bredenbeck. 


Lüne. 


Schamebeck. 


Buxtehude. 


Lüneburg. 


SpithaL 


Ebstorf. 


Mediugen. 


Verden. 


Fintel. 


Neukloster. 


Winsen a. L. 


Gartow. 


Oldenstadt. 





Die Klöster Niedersachsens. 



10 



IV. Verzeichnis nach den Orden,^) 



CeUe. 

Dornum. 

Harsweg. 

Hasselfelde, Gerdrudenkl. 



Ahlden. 

Bardowiek. 

Braunschweig, st. Blasii. 

— st. Cyriaci. 
Bremen, Domstift. 

— Anschariistift. 

— st. Pauli. 

— st. ßtephani. 

— st. Willehadi. 

— St. Willehadi et Ste- 
phan!. 

Bücken. 
Delmenhorst. 
Einbeck, Marienstift. 
Goslar, Domstift. 

— Petersberg. 



Barsinghausen? 
Brunshausen. 
Fischbeck. 
Gandersheim. 



Aland, N. 
Barthe, N. 
Cappel, N. 
Heiligenberg, M. 
nfeld, M. 



A. Unbestimmt. 

Mitling. 
Oldenbrügge. 
Osnabrück, Vitihof. 

B. EoUegiatstifter. 

Hachem. 

Hamburg. 

Hameln. 

Hannover. 

Harsefeld. 

Harzburg. 

Hildesheim, Domstift. 

— Andreasstift. 

— Bartholomaeistift 

— Johannisstift. 

— Kreuzstift. 

— Mar.-Magd.-Stift. 

— Moritzstift. 
Mandelsloh. 
Mariendrebber. 
Marienstein. 

C. Eanonissenstifter. 

Kemnade. 
Lamspringe. 
Möllenbeck. 
Bastede? 

D. Prämonstratenser. 

Kirchgellersen, M. 
Langen, M. u. N., dann N. 
Lüneburg, M. 
Midlum, N. 
Neuenwalde, N. 



Sohöningen, N. 

Upping. 

Verden, Mariengarten. 



Neustadt a. R. 

Nörten. 

Northeim, Blasiistift. 

Oelsburg. 

Oestringfelde. 

Oldenburg. 

Osnabrück, Domstift. 

— Johannisstift. 
Osterode ? 
Ramelsloh. 
Beinhausen. 
Scheverlingenburg. 
Süpplingenburg. 
Verden, Domstift. 

— Andreasstift. 
Wildeshausen. 



Ringelheim? 
Wennigsen? 
Wietmarschen. 
Wunstorf. 



Palmar, N. 
Pöhlde, M. 
Stade, M. 
Weddermünken r 



Bei Änderung des Ordens ist der Ort mehrmals angeführt. — 
M. bedeutet Mönche, N. bedeutet Nonnen. 



Verzeichnis nach den Orten. 



147 



Aspice. 
Atens ? 
Bassum, N. 
Bergedorf, N. 
Bocla. 

Braunschweig, st. Aegidii, 
M. 

— Kreuzkloster, N. 
Bremen, st. Pauli, M. 

- N. 

Brunshausen, N. 
Burlage, N. 
Bursfelde, M. 
Buxtehude, N. 
Clus, M. 

Coldewehr, M. (?) 
Bgestorf, N. 
Bscherde, N. 
Essen, N. 
Fischbeck, N. 
Gandersheim, N. 
Goslar, Neuwerk, N. 
Hameln, M. 
Harsefeld, M. 
Heeslingen, N. 



Amelunxborn, M. 
Bergedorf, M. 
Bersenbrück, N. 
Bischofsrode, N. 
Bischoperode, N. 
Blankenburg a. H., M. u. 

N., dann N. 
Börstel, N. 

Braunschweig,Krouzkl.,N. 
Demeburg, N. 
Falkenhagen, N. 
Hamburg, N. 
Hamelspringe, M. 
Haste, N. 
Himmelpforten, N. 



E. Benediktiner. 

a. Benediktiner. 
Heiligenrode, M. und N., 

dann N. 
Helmstedt, M. 
Hemeringen. 
Hildesheim, Godehardi- 

kloster, M. 

— Michaeliskloster, M. 

— Moritzberg, AltkL, N. 
Hilwardshausen, N. 
Jadelehe, M. 

Iburg, M. 

Kemnade, N. dann M., 

dann N. 
Königslutter, M. 
Lamspringe, N. 
Lesum (M.? N.?). 
Lüne, N. 
Lüneburg, M. 
Malgarten, N. 
Marienkamp, N. 
Mariensee, N. 
Marienstein, M. 
Meppen, M. 
Nenndorf, N. 
Neuenhuntorf, M. 

b. Karthäuser. 
Hildesheim. 

c. Kluniazensor. 

Clus. 

d. Zisterzienser. 
Höckelheim, N. 
Hude, M. 

Ihlo, M. 

Isenhagen, M., dann N. 
Lilienthal, N. 
Loccum, M. 
Mariengarten, N. 
Marienrode, M. 
Marienthal b. Helmstedt, 

M. 
Marienthal b. Norden, N. 
Medingen, N. 
Meerhusen, N. 
Menslage, N. 
Michaelstein, N. 



Neukloster, N. 
Nikolausberg, N. 
Obemkirchen, N. 
Oesede, M. u. N., dann N. 
Oldenstadt, N., dann M. 
Osnabrück, N. 
Osterholz, M. u. N., dann N. 
Pöhlde, M. 
Rastede, M. 
Reinhausen, M. 
Ringelheim, N., dann M. 
Schinna, M. 
Schüttorf, N.? 
Seligenstadt, M. 
Sielmönken, N. 
Stade, M. 
Visbek, M. 
Walsrode, N. 
Wietmarschen, M. u. N., 

dann N. 
Wöltingerode, M. 
Wrisbergholzen, M. 
Zellerfeld, M. 
Zeven, N. 



Osterode, N. 
Riddagshausen, M. 
Rinteln, N. 
RuUe, N. 
Schamebeck, M. 
Steinbeck, M. 
Thedingen, N. 
Timmel, N, 
Trupe, N. 
Voremborg, N. 
Walkenried, M. 
Wiebrechtshausen, N. 
Wienhausen, N. 
Wöltingerode, N. 
Wollah, N. 

10* 



148 



Verzeichnis nach den Orden. 



Badbergen. 

Barsinghausen. 

Bezingerode. 

Blomberg. 

Bramsche. 

Demeburg. 

Einbeck, Alexanderstift. 

Predelsloh. 

Prenswegen. 



F. Augnstiner. 

a. Angnstiner-Ghorherrn. 

Goslar, Georgenberg, Möllenbeck. 

Hasselfelde. Oelsburg. 

Helmstedt. Oestringfelde. 

Hildesheim, Bartholomäi- Quakenbrück. 

Stift. Reepsholt. 

Katlenbnrg. Riechenberg. 

Marienkamp. Schöningen. 

Marienrode. Sielmönken. 

Marienwerder. Wittenburg. 



Barsinghausen. 

Coldinne. 

Demeburg. 

Detmold. 

Dorstadt. 

Duderstadt. 

Bbstorf. 

Bgestorf. 

Eldagsen. 



b. Augustinerinnen. 
Fredelsloh. 
Gellersen. 
Heiningen. 

Helmstedt, Marienberg. 
Hemeringen. 
HoUe. 

Katlenbnrg. 
Königslutter. 
Lemgo. 



Marienwerder. 

Osnabrück. 

Schüttorf? 

Steterburg. 

üllenhausen. 

Vechta. 

Weende. 

Wennigsen. 

Wülflnghausen. 



c. Antoniter. 
Fintel. 

d. Kreuzherrn. 
Falkenhagen. 

e. Wilhelmiten. 
Falkenh£igen. 

f. Fraterherrn, Brüder vom gem. Leben. 
Hildesheim. | Osnabrück. 

g. Alexianer, Zellenbrüder. 



Braunschweig. 
Goslar. 



Hamburg. 
HUdesheim. 



h. Büsserinnen der h. Maria-Magdalena. 



Einbeck. 
Goslar. 



Hildesheim. 



i. Serviten. 
Hasselfelde. 



Verzeichnis nach den Orden. 



149 



0. Bettelorden. 

a. Minoriten oder Franziskaner. 



1. Minoriten. 


Stade. 




3. Gaudenten. 


Braunschweig. 


Stadthagen. 




Faldem. 


Bremen. 


2. Observanten. 




Göttingen. 


Celle. 




4. Franziskane- 


Qoslar. 


Detmold. 




rinnen, Klarissen 


Hamburg. 


Faldem. 




CeUe. 


Hannover. 


Gandersheim. 




Einbeck. 


Hildesheim. 


Lemgo. 




Göttingen. 


Lüneburg. 


Lüneburg. 




Hameln. 


Oldenburg. 


Osterode. 




Osnabrück. 


Osnabrück. 


Winsen a. L. 






b. Dominikaner od 


er Pred 


iger. 


Blankenburg i. 0., N. 


Göttingen, M. 




Oestringfelde, N. 


Braunschweig, M. 


Hamburg, M. 




Osnabrück, M. 


Bremen, M. 


HUdesheim, M. 




Osterreide, N. 


Dykhusen, N. 


Norden, M. 






c. 


Augustiner- Eremiten. 


Einbeck. 


Holte. 




Osnabrück. 


Hameln. 


Oldenburg. 








d. Karmeli 


ter. 




Ap 


pingen. 1 


Hamel] 


tt. 


At( 


ms? 1 


Marien 


au. 




H. Ritterorden. 






a. Deutscher 


Orden. 




Bremen 


Goslar. 




Reitling. 


Elmsburg. 


Lucklum. 




Weddingen. 


Göttingen. 


Osnabrück. 








b. Johannitei 


•orden. 




Abbingweer. 


Fallersleben. 




Hove. 


Boekzetel. 


Gartow. 




Jemgum. 


Bokelosch. 


Goslar. 




Inte. 


Braunschweig. 


Hahn. 




Klosterholte. 


Bredehom. 


Halte. 




Lage. 


Burmönken. 


Hasselt. 




Langewick. 


Buyrle. 


Heiselhusen. 




Langholt. 


Dtinebroek. 


Hesel. 




Miedelsum. 


Esterwegen. 


Holtgaste? 




Müde. 



150 



Verzeiohnis nach den Orden. 



Oldenburg. 


Stikelkamp. 


Tjüchen. 


Petkum? 


Stückhausen. 


Wyckleesen. 


Stick? 


SüppUngenburg. 
c. Templerorden. 


Wymeer. 


Achim? 


Hüdesheim. 


SüppUngenburg, 


Braunschweig. 


Klosterholte? 


Warle? 


Bsterwegen? 


Lutter a.B.? 


Watzum? 


Hameln. 


Moringen ? 

J. Begineiu 




Braunschweig. 


Hameln. 


Lüneburg. 


Bremen. 


Hannover. 


Oldenburg ? 


Celle. 


Helmstedt. 


Osnabrück. 


Einbeck. 


Hildesheim. 


Schüttorf. 


Goslar. 


Jemgum. 


Stade. 


Hamburg. 


Lemgo. 


Verden. 



V. Verzeichnis der Heiligen (Patrone). 



Abdon n. Sennes: 
Ringelheim. 

Adrianus: 
Lamspringe. 

Aegidins: 
Braunschweig, st. Ae- 
gidii. 

Alexander: 
Einbeck, Alexanderst. 
Wienhausen. 
Wildeshansen. 

Alexius: 
Braunschweig, Alexi- 
aner. 

Anastasius: 
Brunshausen. 
Gandersheim, Stift. 

Andreas: 

Gappel. 

Demeburg. 

Hildesheim, Andreasst. 

Verden, Andreasstift. 
Anna: 

Blankenburg i. 0. 

BraunschweigjBeginen. 

Göttingen, Annenklost. 

Hage. 

Helmstedt, Beginen. 

Anschar: 
Bremen, Anschariistift. 
Hage. 

Augustinus: 
Marienwerder. 



Autor: 
Braunschweig, st. Ae- 
gidii. 

Bartholomaeus: 
Blankenburg a. H. 
Goslar, Neuwerk. 
Harsefeld. 
HUdesheim, Bartholo- 

maeistift. 
Lüne. 

Benediktus: 
Thedingen? 
Wrisbergholzen. 

Bernwardus: 
Braunschweig, Mino- 
ritenkloster. 

Blasius: 
Braunschweig, st.Blasii. 
Fredelsloh. 
Northeim. 

Bonifacius: 
Hameln, Stift. 

Caecilia: 
Oelsburg. 
Verden, Domstift. 

Christoforus: 
Reinhausen. 
Steterburg. 

Clemens: 
Iburg. 

Gosmas u. Damianus: 
Wunstorf. 



Crispinus u. Crispini- 
anus: 
Osnabrück, Domstift. 

Cyriacus: 
Braunschweig, st. Cyri- 
aci. 

Dionysius: 
Michaelstein. 
Möllenbeck. 

Epiphanius: 
Hildesheim, Domstift. 

Franciscus: 
Braunschweig, Mino- 

ritenkloster. 
Gandersheim, Mino- 
ritenkloster. 
und wohl alle Minoriten- 
klöster. 

Georgius: 

Badbergen. 

Bremen, D.-O.- Kom- 
mende. 

Clus. 

Gartow. 

Goslar, D.-O. -Kom- 
mende. 

Hildesheim, Templer- 
kommende. 

Loccum. 

Osnabrück, D.-O.-Kom- 
mende. 

Quakenbrück. 

Stade, Georgsstift. 
Wohl alle D.-O.- Häuser. 



162 



VeraeiohniB der Heiligen (Patrone). 



Gertrud: 
Hasselfelde. 
Osnabrück, Gertruden- 
berg. 

Godehardus: 
Hildesheim, Domstift. 
— Godehardikloster. 

Grab: 
Goslar, Johanniterkom- 
mende. 

Jacobus: 
Langen. 
Osterode,Jacobikloster. 

Rinteln. 

Innooentius papa: 
Brunshausen. 
Gandersheim, Stift. 

Johannes, welcher? 
Abbingweer. 
Bremen, Minoritenkl. 
Hopels. 
Hove. 
Isenhagen. 
Lemgo, Beginen. 
Oldenburg, Johanniter, 
Oldenstadt. 
Stade, Minoriten. 

Johannes bapt.: 
Ahlden. 

Blankenburg i. 0. 
Bfiiunschweig»at.Blaöil 

Johanniter. 
Faltenhagen. 
Fischbeck. 
Hildesheim, Johannis- 

stift. 
Oesede. 
Pölde. 
Walsrode. 

Johannes evang.: 
Braunschweig, st. Ae- 

gidii. 
Goslar, Neuwerk. 
Katlenburg. 



Malgarten. 
Mariensee. 

Marien Werder, 

Ost^rholz, 

Stade, Marienkioster. 

Htrückhaasen. 

Johannes, beide: 
Atens. 
Escherde. 
Hamburg,Dominikaner- 

kloster. 
Osnabrück, Johannis- 
stift. 

Katharina: 
Bremen, Dominikaner- 
kloster. 

Kreuz: 

Altenwalde. 

Braunschweig,st.Blasii. 

— Kreuzkloster. 

Celle, Minoritenkloster. 

Clus, 

Dorstadt. 

Einbeck, Franziska- 
nessen. 

Goslar, Neuwerk. 

Hildesheim, Kreuzstift. 

St. Hülfe. 

Osnabrück, Dominika- 
nerkloster. 

Lambertus: 
Oldenburg, Stift. 

Laurentius: 
Buxtehude. 

Goslar, Minoritenklost. 
Kirchgellersen. 
Schöningen. 
Wienhausen. 

Leichnam, Sacra- 
ment: 
Blomberg. 

Ludgerus: 
Helmstedt, Ludgerikl. 



Margarete: 
Dykhusen. 
Kemnade. 

Osnabrück, Marien- 
stätte. 

Maria: 

Aland. 
Altenwalde, 
^»lünelunxbom. 
^ Appingen. 
Badbergen. 
^^Barsingliausen. 
"" Bergedorf. 

Bersenbrück. 
^ezingerode. 
Blankenburg i. 0. 
Bocla. 
Börstel. 

Braunschweig, st. Ae- 
gidii. 

— st. Blasii. 

— Johanniter. 

— Minoritenkloster. 
Burlage. 
Buxtehude. 
Cappel. 
Celle. 



y 



Clus. 

Delmenhorst, 

Detmold, Marienanger. 

Egestorf. 

Einbeck, Marienstift. 



Elmsburg. 

Escherde. 

Falkenhagen. 

Fischbeck. 

Fredelsloh. 

Frenflwegen. 

Gandersheim, Marien- 
kloster. 

— Minoriten. 

Göttingen, D.-O.-Kom- 
mende. 

Goslar, Neuwerk. 

Hachem. 



Verzeichnis der Heiligen (Patrone). 



153 



Hage. 

Hamburg, Domstift. 

— Harvestehude. 
Hannover, Stift. 
Harsefeld. 
Haste. 

Heiligenberg. 
Heiligenrode. 
Heiningen. 

Helmstedt, Marienberg. 
Hildesheim, Domstift. 

— Fraterherm. 

— Karthäuserkloster. 
Hilwardshausen. 
Höckelheim. 

Hude. 

Ilfeld. 

Isenhagen. 

Kemnade. 

Lamspringe. 

Lemgo. 

Lilienthal. 

Loccum. 

Lucklum. 

Lüne. 

Lüneburg, Minoriten- 
kloster. 

Malgarten. 

Mariendrebber. 

Mariengarten. 

Marienkamp. 

Marienrode. 

Mariensee. 

Marienstein. 

Marienthal bei Helm- 
stedt. 

— bei Norden. 
Marienwerder. 
Menslage. 
Michaelstein. 
Nenndorf. 
Neuenhuntorf. 
Neuenwalde. 
Neukloster. 
Nörten. 
Norden. 
Northelm. 



Obemkirchen. 

Oesede. 

Oestringfelde. 

Oldenburg, Stift. 

Oldenstadt. 

Osterholz. 

Osterode, Jakobistift. 

Palmar? 

Quakenbrück. 

Rastede. 

Reinhausen. 

Riddagshausen. 

Riechenberg. 

Rinteln. 

Rulle. 

Schamebeck. 

Sielmönken. 

Stade, Marienkloster. 

Strückhausen. 

Süpplingenburg. 

Ullenhausen. 

Verden, Domstift. 

— Mariengarten. 
Walkenried. 
Wennigsen. 
Wiebrechtshausen. 
Wienhausen. 
Wietmarschen. 
Wittenburg. 
Wöltingerode. 
Wülflnghausen. 

Maria-Magdalena: 
Altenwalde. 
Einbeck, Mar. - Magd.- 

Kloster. 
Goslar, Frankenberg. 
Hamburg, Minoriten- 

kloster. 
Hildesheim,Mar.-Magd.- 

Kloster. 

— Mar.-Magd.-ßtift. 

Martinus: 
Amelunxbom. 
Duderstadt. ? 
Goslar, Beginen. 



Hildesheim, Minoriten- 

kloster. 
Nenndorf. 
8ielmönken. 
Wrisbergholzen ? 

Maternianus: 
Bücken. 

Mathias: 
Goslar, Domstift. 
Harzburg. 
ZeUerfeld. 

Matthaeus: 
Braunschweig,Templer. 

Mauritius: 
Bassum. 
Ebstorf. 

Hildesheim, Moritzstift. 
Reepsholt. 

Michael: 

Bremen, Benedikttner- 
kloster N. 

Hildesheim, Michaelis- 
kloster. 

Lüneburg, Michaelis- 
kloster. 

Michaelstein. 

Nicolaus: 
Barthe. 
Bursfelde. 
Höckelheim. 
Lemgo, Beginen. 
Melverode. 
Nicolausberg. 
Weende. 

Odolricus: 
Rastede. 

Osdagus: 
Mandelsloh. 

Pancratius: 
Essen. 
Mariendrebber. 



154 



Verzeichnis der Heiligen (Patrone). 



Paulus: 

Braunschweig, Domini- 
kanerkloster. 

Bremen, Benediktiner- 
kloster, M. 

— Propstei st. Pauli. 

Hildesheim, Domini- 
kanerkloster. 

Petrus: 
Braunschweig,Beginen. 
Bremen, Domstift. 
Celle, Mönchskloster. 
Goslar, Petersberg. 
Hemeringen. 
Hildesheim, Domstift. 
Höckelheim. 
Möllenbeck. 
Nörten. 

Osnabrück, Domstift. 
Ullenhausen. 
Wennigsen. 
Wunstorf. 

Petrus u. Paulus: 

Bardowiek. 

Braunschweig,st31asii. 

Gandersheim, Mino- 
ritenkloster. 

Göttingen, Domini- 
kanerkloster. 



Heiningen. 

Hildesheim, Kreuzstift 
Königslutter. 

Quirinus: 
Braunschweig, st. Cyri- 
aci. 

Sakrament, s. Leich- 
nam. 

Servatius: 
Michaelstein. 
Pöhlde. 

Simon et Judas: 
' Goslar, Domstift. 

Sinnicius: 
Ramelsloh. 

Sixtus: 
Ramelsloh. 

Stephanus: 
Bremen, Propstei st. 

Stephani. 
— St. WiUehadi etSteph. 
Brunshausen. 
Hilwartshausen. 

Sylvester: 
Quakenbrück. 

Thomas apost: 
Bursfelde. 



I Thomas Aquin.: 

Braunschweig, Domini- 
kanerkloster. 

Thomas Canterb: 
Braunschweig,st.Blasii. 

Trinitas: 
Goslar, Domstift. 

Valerius: 
Harzburg. 

Victor: 
Bassum. 

Vincentius: 
Bersenbrück. 

Vitus: 
Hamelspringe. 
Heeslingen. 
Jadelehe. 

Osnabrück, Vitusklost. 
8chinna. 
Visbek. 
Zeven. 

Willehadus: 
Bremen, WiUehadi- 

stift. 
Wittenburg. 



^) Es ist nicht ausgeschlossen, daß auch bei den unter Paulus und unter 
Petrus genannten Klöstern einige beiden Heiligen geweiht waren. 




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Das Kloster Amelungsborn 

ist im Jahre 1129 durch den Grafen Siegfried von Boyneburg und Homburg 
als eins der ersten Klöster des Zisterzaenserordens in Niedersadisen ge- 
gründet worden und hat 1135 seine Arbeit aufgenommen. Die Zister- 
zienser, die ihrer Kleidung wegen als „weiße Möndie" bezeidinet wurden, 
lebten imter dem Gelübde der Keusdiheit, der Armut imd des Gehorsams 
in völliger Abgesdilossenheit, dem Gottesdienst, dem Studium der Bibel, 
sowie der Arbeit in Feld, Wald und Werkstatt verpfliditet imd der Heili- 
gung des Lebens in Gebet im.d Askese zugewandt. 

Das Kloster war im ersten Jahrhundert seines Bestehens vor allem bei der 
Missionierung der damals noch heidnischen Gebiete entlang der Ostsee 
tätig. Die Tochter- und Enkelklöster Doberan und Dargun in Mecklen- 
burg, Buckow und Eldena in Pommern und Pelplin in der Weichselniede- 
rung geben davon Zeugnis. Manche von Amelungsborn ausgesandten 
Mönche haben dort den Märtyrertod erlitten. 

Noch vor Ausgang des Mittelalters übernahm das Kloster entgegen der 
Ordensregel pfarramtliche Aufgaben in seiner näheren Umgebung. Die 
Stadt Stadtoldendorf und 17 Dörfer im Umkreis wurden vom Kloster 
seelsotrgerlich betreut. Diese geistliche Verbindung besteht noch heute mit 
den 4 Pfarrämtern des Klosterbereichs, insbesondere mit den Gemeinden 
Negenborn und Holenberg. 

Nach Annahme der Reformation am 10. August 1569 bestand das Kloster 
mit Abt und Konvent als eigenständige Stätte geistlichen Wirkens fort. 
Im Kloster wurde auch eine Schule (Gymnasium) mit Internat eingerichtet.