This is a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before it was carefully scanned by Google as part of a project
to make the world's books discoverable online.
It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that 's often difficult to discover.
Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book's long journey from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to
prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use of the file s We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for
personal, non-commercial purposes.
+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machine
translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attribution The Google "watermark" you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can't off er guidance on whether any specific use of
any specific book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search means it can be used in any manner
any where in the world. Copyright infringement liability can be quite severe.
About Google Book Search
Google's mission is to organize the world's Information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers
discover the world's books white helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the füll text of this book on the web
at |http : //books . google . com/
über dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nutzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen
unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google -Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter http : //books . google . com durchsuchen.
/,
/
/
X<4, ^«Z'
J
Verzeichnis
DER
STIFTER UND KLÖSTER
Niedersachsens
VOR DER REFORMATION,
• UMFASSEND DIE PROVINZ HANNOVER, DIE HERZOGTÜMER BRAUN-
SCHWEIQ UND OLDENBURQ, DIE FORSTENTOMER LIPPE-DETMOLD
UND SCHAUMBURQ- LIPPE, DIE FREIEN STÄDTE BREMEN UND
HAMBURG UND HESSISCH -SCHAUMBURG.
VON
Dr. H. IjLOOGEWEG,
ar(Jhivrat.
litL-i^:: i: Ulf tVio' :
HANNOVER UND LEIPZIG.
HAHN'SCHE BUCHHANDLUNQ
1908.
Druck von Aug. Eberlein & Co., Hannover.
/
;;lä^970-/^0
Vorwort.
Ein Klosterlexikon für das heutige Deutsche Reich oder gar für
alle einst zum Heiligen römischen Reiche deutscher Nation gehörigen
Länder ist seit lange, man hann sagen seit fast zwei Jahrhunderten,
der Wunsch aller, die sich mit der Deutschen Geschichte des Mittel-
alters beschäßigen — und wird wohl vorerst auch noch ein frommer
Wunsch bleiben. An Versuchen, ein solches Lexikon zu liefern,
hat es nicht gefehlt, ich erinnere nur an Schamelius, Hirsching und
Grote, Aber diese Versuche scheiterten aus verschiedenen Gründen,
hauptsächlich wohl deswegen, weil die Arbeit für einen überhaupt
nicht zu bewältigen war. Neuerdings hat Hauck in seiner Kirchen-
geschichte Deutschlands den einzelnen Bänden Verzeichnisse der
Klöster beigegeben, sich aber auf die Angaben über Gründung und
Patrone nebst dazugehörigen Belegen beschränkt. In der Sitzung
des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine
zu Halberstadt 1865 wurde der Gedanke angeregt, ein Verzeichnis
der deutschen Klöster aufzustellen und dessen Ausführung für höchst
wünschenswert erklärt. Teilung der Arbeit sollte zum Ziele führen.
Und schon im folgenden Jahre konnte Freiherr von Ledebur ein
Klosterverzeichnis für die Diözesen Magdeburg und Merseburg und
Wagner ein solches für Hessen -Darmstadt liefern. Aber schon
vorher waren Bestrebungen hervorgetreten, für einzelne Gebiete oder
Orden Klosterverzeichnisse anzulegen, andere verdanken vielleicht
der Anregung des Gesamtvereins ihr Entstehen. Von den Arbeiten,
die die Geschichte einzelner Orden behandeln und deren Klöster
mehr oder weniger vollständig zusammenstellen, nenne ich beispiels-
weise Pennoti und Zunggo für den Augustinerorden, Greiderer und
Eubel für die Franziskaner, Janauschek für die Zisterzienser,
Schon früh begann man auch in einzelnen Landschaßen Verzeich-
nisse der Klöster der engeren Gegend anzulegen, als einer der ersten
IV
Steinbruch, der ein Lexikon für Pommern lieferte (1796). Viele
andere Verzeichnisse sind seitdem gefolgt, teils eine Landschaft,
teils eine Diözese umfassend, tvie die von v. Mülverstedt für die
Provinz Sachsen, Hermann für Thüringen, Hasse für Sachsen-
Altenburg, Sanier für Würtemberg, Link für die Diözese Würz-
burg, Lindner für das Bistum Freising. Für manche Gegenden
aber ist in dieser Beziehung noch recht wenig getan, für Nieder-
Sachsen z. B. lag bisher bloss Suur's Geschichte der Ostfriesischen
Klöster (1846) vor. Das ist zu bedauern, denn erst, wenn für alle
Landschaften bezw. Provinzen oder Diözesen Klosterverzeichnisse
vorhanden sind, wird es möglich sein, ein nach einheitlichen Grund-
sätzen bearbeitetes Leodkon aller Klöster des Deutschen Reiches
anzulegen.
Die bisher erschienenen Klosterverzeichnisse weichen in der
Anlage sehr von einander »ab, kaum eines ist nach gleichen Grund-
sätzen mit einem andern gearbeitet. Auch das vorliegende verfolgt
insofern seine eigenen Wege, als es sich keines der anderen direkt
zum Vorbilde genommen hat. Die beachteten Grundsätze aber
werden sich leicht erkennen lassen. Vor allem tourde Wert gelegt
auf möglichste Vollständigkeit, wozu auch zu rechnen sind die viel-
fachen Verweise der weniger üblichen Namen der Klöster auf den
gebräuchlichsten (die abweichende Schreibweise desselben Namens
tourde aber nur in einzelnen Fällen erwähnt). Sodann tourden
kurz alle Daten verzeichnet, die für die Entwickelung des Klosters
von Bedeutung sein mussten, als Gründung, Verlegung, Neubau,
Änderungen des Geschlechtes der Insassen, des Ordens, der Kon-
fession, und letzte Schicksale. Eine Erschöpfung des geschichtlichen
Stoffes umrde also keineswegs angestrebt, sondern kurze Orientierung
über das Wesentlichste in knapper Form. Ferner tourde die Lage
nach den heutigen Kreisen und nach den mittelalterlichen Diözesen
und, wo möglich, der Gründer und der Schutzheilige oder Patron
angegeben. Von einer Aufzählung der Dignitare, der Güter und
Patronate tourde aus naheliegenden Gründen abgesehen. Grund-
sätzlich unberücksichtigt blieben die Kalandsbrüderschaften
und die nach der Reformation entstandenen Ordensniederlassungen.
Von der grossen Menge der mutmasslichen Klöster, me sie ältere
Autoren (Arnds, Sonne, Rehtmeier), verleitet durch den Namen, urie
Mönchhof u. dergl., aufführen und beim Mangel sicherer Kunde viel-
fach den Templern zuschreiben, zourden nur diejenigen aufgenommen.
für deren einstiges Dasein sich etwas Bestimmtes angeben oder an-
nehmen lässt.
Bei den Litteraturangaben wurde Vollständigkeit nur in Bezug
auf die neuere Litter atur angestrebt, in der ja wohl immer auf die
ältere verwiesen tvird. Die ältere Literatur tourde meistens nur
dann herangeflogen, wenn sie noch nicht als veraltet oder überholt
angesehen werden konnte, aber hierbei doch möglichst konservativ
vorgegangen.
Die Anordnung in der Litteratur udrd nicht immer befriedigen.
Im Allgemeinen werden zuerst die Quellenwerke genannt, ihnen folgen
die Abhandlungen oder Bücher allgemeinen Inhalts, die die ganze
Geschichte der Stißungen (ofl nur recht kurz) behandeln, dann die
selbständigen Monographien über das Kloster oder den Ort, sodann
in chronologischer Reihenfolge diejenigen, welche einzelne Abschnitte
aus der Geschichte des Klosters zum Gegenstand haben, zum Schluss
diejenigen über Verschiedenes (Nekrologe, Dignitarienverzeichnisse^
Bau und Schule). Diese Grundsätze überall streng durchzuführen
war oß recht schwer, zuweilen unmöglich. Es mag deshalb auch
nicht als praktisch befunden werden, dass die Zeitschrißenaufsätze
nicht den vollen Titel der Abhandlung geben. Der Wunsch nach
Kürze war hier massgebend.
Nicht Jeder tvird mit dem Gebotenen und den Grundsätzen
einverstanden sein, und zweifellos wird dem einen nach dieser, dem
andern nach jener Richtung mancher Wunsch unerfüllt bleiben;
hier wird die Benutzung der angeführten Litteratur in den meisten
Fällen zur Beantwortung der Fragen wohl genügen, soweit die Be-
antwortung heute schon oder noch möglich ist.
Zu dem Verzeichnisse nach den Orden möchte ich noch bemerken,
dass hier keineswegs die Klarheit herrscht, toie es scheinen könnte.
Besonders die Kanonissenstißer waren vielleicht weit zahlreicher, als
hier angegeben wird, können aber nicht immer sicher als solche er-
kannt werden, weil das Bestreben der Kurie, sie zu beseitigen oder
einem bestehenden Orden zu unterstellen, schon im 12. Jahrhundert
bemerkt werden kann (Schäfer, Die Kanonissenstißer S, 20 f). So
werden unter den Benediktiner- und Augustinerklöstern und auch
unter den Beginenkonventen noch manche sich befinden, die Ursprung-
lieh Kanonissenstißer waren. Auch war eine strenge Scheidung
zudschen Kollegiatstißern und Augustiner -Chorherren nicht immer
V \.
VI
möglich, da nicht überall feststeht, ob und wann die Kollegiatstißer
die Augmtinerregel annahmen.
Die gleiche Unsicherheit gilt von dem Verzeichnis der Heiligen.
Von dem Hervorheben des Hauptpatrones habe ich deshalb abge-
sehen. Die offiziellen Patrozinien uncrden ofl schon früh durch
andere Heilige^ deren Reliquien oder Gebeine in dem betreffenden
Gotteshause beigesetzt tourden, verdrängt (Schäfer a. a. 0. S. 242).
Die Zisterzienser und Dominikaner z. B. werden alle die h. Jungfrau,
die Deutsch' Ordenskommenden st. Georg, die Minoriten st. Franziskus
zum Patron gehabt haben; die Heiligen werden neben anderen kaum
genannt und finden sich deshalb auch nicht überall im vorliegenden
Verzeichnis erwähnt.
So möge denn das Büchlein mit nmglichst grosser Anspruchs-
losigkeit an die Öffentlichkeit treten. Ich glaube bestimmt, dass es
vielen gelegen kommen wird und zwar auch manchem, der sich nicht
speziell mit der Geschichte Niedersachsens beschäßigt. Erweist es
sich als brauchbar und trägt es dazu bei, dem lang ersehnten
Klosterlexikon des Deutschen Reiches das Erscheinen zu erleichtern,
so ist sein Zweck im Wesentlichen erreicht. Ich bin gleichwohl
davon überzeugt, dass ihm manche Änderung nicht schaden würde;
ist es mir doch recht zum Beumsstsein gekommen, tme schtoierig
schon die Bearbeitung des Stoffes auf diesem engen Gebiete ist Das
Büchlein ist durchaus nicht so mühelos entstanden, tvie es auf den
ersten Blick scheinen könnte.
Jede Belehrung und Berichtigung werde ich dankbar entgegen-
nehmen.
Hannover, den 15. August 1908.
Hooge^weg.
J
Inhaltsübersieht
I. Alphabetisches Verzeichnis nach den Ortsnamen .... Seite 1—137
n. Chronologisches Verzeichnis nach den Gründungsjaliren . „ 138—142
III. Verzeichnis nach den Diözesen „ 143—145
IV. Verzeichnis nach den Orden „ 146—150
V. Verzeichnis der Heiligen (Patrone) „ 151—154
I. Alphabetisches Verzeichnis
nach den Ortsnamen.
Abbingweer oder Abbenweer, Abbyngearve, Kreis Emden,
Diözese Münster. Hier bestand eine Johanniterkomturei, über
deren Stiftung nichts bekannt ist, wahrscheinlich erfolgte sie von
Bürgsteinfurt aus. 1319 wird sie zuerst erwähnt. Mit der Zeit
gelangte sie zu einer gewissen Wohlhabenheit und Bedeutung.
1492 wurde ihr die Komturei Heiselhusen, 1499 die Komtureien
Hasselt, Hesel und Boekzetel einverleibt. Das Haus bestand
noch im Anfang des 16. Jahrhunderts, 1528 wird es das Schicksal
der übrigen friesischen Ordenshäuser geteilt haben und durch
Graf Enno von Ostfriesland säkularisiert worden sein. Die Güter
wurden eingezogen, nachdem die letzten Insassen den Ort ver-
lassen hatten. */ Ostfries. ÜB. I— IL Suur, Gesch. der ostfries.
Klöster, S. 122—24. Arends, Ostfriesland und Harlingerland, S. 315.
Houtrouw, Ostfriesland I, S. 441 ff. Reimers, Die Säkularis. der
Kl. in Ostfriesl., S. 14. Mithoff, Kunstdenkmale VH, S. 24.
Aehlm, Kreis Wolfenbüttel, Diözese Halberstadt, soll nach
V. Ledebur im Correspondenzblatt des Gesamtvereins, 1866, S. 43,
der Sitz einer Kommende der Tempelherren gewesen sein und
ein Komtur 1306 daselbst genannt werden. Es handelt sich aber
offenbar nicht um das jetzige Achim, wo die Templer nur Land
besaßen, sondern um den jetzigen Tempelhof, ein Vorwerk von
Hornburg. Dieser Ort hieß früher Tempelachem und im Gegen-
satz dazu das jetzige Achim Osterachem. */ Die Bau- u. Kunst-
denkm. des Herzogt. Braunschw. IH, S. 2.
Ahlden, Alöten, Kreis Pallingbostel, Diözese Minden. Die
Gründung des Kollegiatstiftes st. Johannis bapt. durch den Pfarrer
Reinhold bekundet 1274 Bischof Otto von Minden. Reinhold war
der erste Dechant. Das Stift wurde 1280 nach Neustadt a. R.
und von dort 1295 nach Lübbecke (Rgbz. Minden) verlegt. *^*
Westfäl. Urk. VI (Minden). Lüneburger ÜB. XV (Walsrode),
S. 319 ff. Holscher, Beschreib, des vorm. Bistums Minden, S. 256.
Mithoff, Kunstdenkmale I, 8. 144, IV, S. 11.
Die KlOiter Nlederiaohieni. 1
2 Aland — Amelnnxbom.
Aland, Alandia, Insula, Ripa b. Mariae, Kreis Emden, Diözese
Münster, war ein Prämonstratenser- Nonnenkloster. Die Gründung
dürfte mit der von Langen etwa gleichzeitig erfolgt sein, also
in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. 1255 ist der erste
Propst nachweisbar. Es unterstand mit Langen dem Stifte in
Marne bis 1374. Bis zur Reformationszeit lassen sich die Pröpste
verfolgen. Ob das Kloster aufgehoben oder langsam eingegangen
ist, kann nicht gesagt werden. 1565 befand es sich schon in der
Auflösung. Die Gebäude sind jetzt in Privatbesitz oder Domäne.
Nach dem Siegel des Konventes (Ostfr. ÜB. 26) war die h. Maria
Patronin. */ Ostfries. ÜB. I — n. Suur, Gesch. der ostfries. Klöster,
S. 96—100. Reimers, Die Säkularis. d. Kl. in OstfriesL, S. 35.
Houtrouw, Ostfriesland I, S. 446 fif.
-^ Alfeld, Kreis Alfeld, Diözese Hildesheim. Das Franziskaner-
kloster, das nach Woker hier bestanden haben soll, gab es nie,
wahrscheinlich liegt eine Verwechslung mit Saalfeld in Thüringen
vor. Der Pater Augustin von^feld, ein eifriger Feind Luthers,
war nur aus Alfeld gebürtig. */ Woker, Gesch. d. Norddeutschen
Franziskaner -Missionen, S. 27. Lemmens, Niedersächs. Franziö-
kanerkl., S. 10.
Altendorf s. Bischofsrode.
Altenwalde s. Neuenwalde.
Altkloster s. Buxtehude.
8. Marienkamp.
s. Marienthal, Kreis Norden.
yAmelimxbom, Amelungesbrunne, Kreis Holzminden, Diözese
/ Hildesheim. Das Klogla^r war den H. Maria und Martin geweiht
und wurde vorJ.12?durch den Northeimer Grafen Siegfried von
Homburg gegründet und mit Zisterziensermönchen aus Alten-Camp
1135 besetzt. Es wurde das Mutterkloster von Marienthal, Riddags-
hausen und Dobberan in Mecklenburg. 1568 wurde die Refor-
mation eingeführt und im Kloster eine Schule gegründet. Das
Kloster blieb aber noch kurze Zeit bestehen. 1629 — 31 war es
von Mönchen aus Bredelar besetzt. Die Klosterschule wurde
1760 mit der Stadtschule in Holzminden vereinigt, woraus sich
das heutige Gymnasium entwickelt hat, dessen Direktor auch den
Titel eines Priors von A. zu führen pflegt, während der Abtstitel
L
^ 4u.v^ l^tl
Appingen — Aspice. 3
seit dem 17. Jahrhundert ohne Zusammenhang mit dem Kloster
einem höheren Geistliehen verliehen wird. *** Riedel, Cod. dipl.
Brandenburg., I, 1, S. 445 fif. Leukfeld, Antiq. Amelung. Gesch.
d. Kl. Am. im Holzmind. Woehenbl., 1786 St. 45—8, 1792 St. 12.
Stübner, Kirehenverfassung, S. 493. Hassel u. Bege, Geogr.-Statist.
Beschreib, der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. ü, S. 290 flf. Winter,
Die Cistercienser I, S. 33, II, S. 203. Janauschek, Orig. Cisterc,
S. 38. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim I, S. 348 fif.,
II, 216 fif. Bertram, Gesch. d. Bist. HUdesheim I, S. 141, 166 fif.,
159, 200, 219, 224, 341. Beste, Gesch. d. Braunschw. Landes-
kirche, S. 206—7, 241—2, 422. Dauber, Mitteil, aus der Ver-
gangenheit des Gymn. in Holzminden. Dürre im Programm d.
Gymnas. zu Holzminden 1876. Ders. in Zeitschr. f. Nieders. 1876,
S. 179 fif. und 1877 S. Ifif. (Nekrolog). Koldewey ebenda 1868,
S. 280. Nekrolog auch Zeitschr. f. westfäl. Gesch. 13, S. 280;
vgl. Mecklenb. Jahrbücher IH, 34, und VI, S. 179 u. Lisch ebenda
Xm, S. 116 fi[., XXH, S. 213 fif. V. Raumer in Ledeburs Archiv
VIII, S. 305 fif. Günther, Die Klosterkirche zu A. Dohme, Die
Kirchen der Cisterc, S. 57 u. 132. Pfeifer im Braunschw. Magaz.,
1898, 8. 10 fif. Die Bau- u. Kunstdenkm. d. Herz. Braunschweig
IV, S. 110 fif.
Appingen, Appinghum, Kreis Emden, Diözese Münster. Das
Kl. wurde 1437 von Angehörigen des Hauses Cirksena gestiftet
und gehörte den Karmelitern. 1465 wird ein Prior Heidenreich
in Appingen genannt, der im Siegel die h. Jungfrau mit dem
Christuskinde führt. 1497 werden »broders" daselbst genannt.
Suur vermutet Johanniterkommende, doch liegt wohl die Annahme
eines Bettelordens näher, zumal 1531 die Nonnen aus Dykhusen
hier untergebracht wurden und D. zum Dominikanerorden gehörte.
Das weitere Schicksal von A. ist nicht bekannt. */ Ostfries.
ÜB. I— H. Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, S. 125. Houtrouw,
Ostfriesland I, S. 621. Reimers, Die Säkularis. d. Kl. in Ostfriesl.,
S. 15 fif.
Aspice, Asbike, Esbeck, Diözese Minden. Adam von Bremen
m, 9 (Mon. Germ. SS. VH, S. 338) berichtet, daß Erzbischof
Adalbert von Bremen (1064 — 72) in Aspice ein Kloster errichtet
habe. Die Lage des Ortes steht nicht fest. Da er nach Adam
zur Diözese Minden gehörte, darf man an Esbeck im Kreise
1*
4 Asselbnrg — Badbergen.
Gronau, wie die Mon. es tun, nicht denken, denn dies war Hildes-
heimiseh, eher an Esbeke, einen wüsten Ort bei Rehburg, von
dem Erzbischof Liemar 1091 den Kalk zum Dombau bezog
(Bremer ÜB. I, Nr. 24) und der noch 1314 Kirchdorf war (Calenb.
ÜB. V, S. 89). Kam das Kloster wirklich zustande, so muß es
bald wieder eingegangen sein.
Asselbnrg^ Asleburc, Borchasle, Kreis Wolfenbüttel, Diözese
Hildesheim, s. Wülfinghausen.
Atens, Attindse, Kreis Budjadingen, Diözese Bremen. Die
Gründung dieses Mönchsklosters liegt ganz im Dunkeln. Die
Tradition knüpft die Entstehung an das Gelöbnis der Stiftung
im Falle einer siegreichen Schlacht. Mit dieser dürfte die Nieder-
lage gemeint sein, die die Bremer und Oldenburger durch die
Rustringer im Juli 1368 in der Nähe von Atens erlitten. Nach
Zerstörung der Friedeburg 1424 sollen die Güter dieser dem
Kloster überwiesen worden sein. Doch gab es in Atens bis zur
Mitte des 15, Jahrhunderts nur eine Kapelle. Das Kloster soll
mit Benediktinern von st. Pauli in Bremen besetzt gewesen sein,
doch 1517 gehörte der Prior dem Karmeliterorden an. Patrone
waren Johannes evang. und baptist. Das Kloster wurde zur Zeit
der Reformation aufgehoben und seine Güter eingezogen. **
Meiners, Die Kirchen des Stad- und Butjad.- Landes, S. 74 — 5.
Sello, Städte u. Schlösser des Oldenb. Landes, in Niedersachsen
I, S. 70 — 1. Ehmk, Gesch. d. Friedeburg im Bremer Jahrbuch
III (1868), S. 69 ff. Kollmann, Statist. Beschreib, der Gemeinden
des Herz. Oldenburg, S. 295.
Baekenrode s. Marienrode.
Badbergen, Kreis Bersenbrück, Diözese Osnabrück. Das
Kloster für Regulirkanoniker wurde zu Ehren der H. Maria und
Georg durch Bischof Konrad von Osnabrück 1235 gegründet,
aber schon 1236 nach Quakenbrück verlegt, 1275 erfolgte die
Verlegung von Quakenbrück nach Bramsche, 1489 die Rück-
verlegung nach Quakenbrück. */ Osnabrücker ÜB. Moser, Osnabr.
Gesch., herausg. v. Abeken. Sudendorf, Beitr. zur Gesch. d. Landes
Osn., 8. 25 ff. Stüve, Gesch. des Hochstifts Osnabrück I, 97, 349ff.,
m, 16, 41. Dühne, Gesch. d. Kirchspiels Badbergen, S. 13 ff.
Mithoff, Kunstdenkmale VI, S. 17 ff.
Bardtowidc — Barthe. 5
I^Bardowiek» Bardenwig, Kreis Lüneburg, Diözese Verden.
Die Gründung dieses Kanonikerstiftes ist in Dunkel gehüllt. Die
Nachricht, daß Karl d. Gr. ein Bistum in B. gegründet hat (785?),
das unter Ludwig d. Fr. nach Verden veriegt wurde, wird sich
nicht von der Hand weisen lassen. Patrone waren die H. Petrus
und Paulus. Die erste urkundliche Bestätigung des Stiftes findet
sich in einer undatierten Urk. des Bischofs Thietmar von Verden
(t 1148). Die Weigerung der Kanoniker, die neue Lehre an-
zunehmen, veranlaßte Herzog Ernst den Bek. 1531 die Güter des
Stiftes einzuziehen. Die Kanoniker gingen in ihr Haus nach
Lüneburg. Erst 1543 erfolgte der Vergleich, nach welchem das
Stift bestehen blieb und Sitz und Stimme im Landtage behielt.
Das Kloster wurde 1850 aufgehoben, der Klosterfonds trat in das
gesamte Stiftsvermögen ein, die Pfründner erhielten feste Geld-
renten. */ Meibom, Bardewicum. Schlöpken, Chroniken d. Stadt
u. d. Stifts Bard. Frank im Hann. Magaz. 1818 St. 50. v. Hammer-
stein, Bardengau, S. 203 ff., 456 fiT., 511 ff. Wichmann in Zeitschr.
f. Niedersachsen 1904, S. 291 ff. Grote ebenda 1855, 8. 377.
Wrede, Einführung der Reform, im Lüneburgischen. Mithoff,
Kunstdenkmale IV, S. 15 ff.
tParsinghaasen» Berkinge-, Berchingehusen, Kreis Linden,
Diözese Minden. Stifter des Klosters waren die Brüder Graf
Wedekind von Schwalenberg und Gottschalk von Pyrmont. B.
war ein Doppelkloster nach der Augustinerregel und der h. Maria
geweiht. Es entstand um 1193, die Mönche sind aber wahr-
scheinlich nicht lange hier geblieben, 1270 ist es reines Nonnen-
kloster. Bei dem sehr zügellosen Leben der Nonnen konnte um
die Mitte des 15. Jahrhunderts Johannes Busch nur mit Mühe die
Windesheimer Reform einführen. Nach der Reformation, die
1543 Eingang fand, wurde es in ein adeliges Fräuleinstift ver-
wandelt. *^* Calenberger ÜB. I (Barsinghausen), Ergänz, v. Schramm
in Zeitschr. f. Nieders. 1858, S. 111 ff. v. Spilcker im Vaterland.
Archiv 1833, S. 416 ff. Holscher, Beschreib, des vorm. Bist. Minden,
S. 215—16. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim H,
S. 446. Grube, Johannes Busch, S. 157 ff. Stedler, Beitr. z. Gesch.
des Fürstent. Calenberg, Heft H— III. Mithoff, Kunstdenkmale
I, S. 9—10.
Barthe, Bartha, Kreis Leer, Diözese Münster, war ein dem
h. Nicolaus geweihtes Prämonstratenser-Nonnenkloster. Über die
Q Bassum — Bersenbrüok.
Zeit der Stiftung steht nichts fest, jedenfalls erfolgte sie nicht
vor dem Ende des 12. Jahrhunderts und wahrscheinlich von West-
friesland aus. 1204 wird das Kloster zuerst genannt (Emo's
Chron., Mon. Germ. SS. 23, S. 467). Es war keine reiche Stiftung;
als der Orden das Sinken des Klosters erkannte, suchte er die
Klosterbesitzungen in Groningen für sich zu retten; sie sollten
dem Kloster Schildwolde übertragen werden. Dies gelang 1580,
die Ansprüche der Grafen von Ostfriesland hatten keinen durch-
schlagenden Erfolg. Der Konvent starb noch Ende des 16. Jahrh.
aus, das Kloster wurde Armenasyl. Jetzt sind die Gebäude ver-
schwunden, die Stelle versandet. ** Ostfriesisches ÜB. I. Suur,
Gesch. der ostfries. Klöster, S. 101—103. Mithoflf, Kunstdenkmale
VIT, S. 35, Arends, Ostfriesland u. Harlingerland, S. 181fif. Houtrouw,
Ostfriesland I, 8. 182 ff. Reimers, Die Säkularis. der Kl. in Ost-
friesland, S. 20, 46 ff.
^Bassam, Bircsinum, Birsina, Bersen, Kreis Syke, Diözese
Bremen. Das Kloster ist eine Stiftung des Hamburger Erz-
bischofs Anskar, die Gründung fällt also in die Zeit 849 — 65.
Es war den H. Viktor und Mauritius geweiht und von Benedik-
tiner-Nonnen bewohnt. Die Reformation wurde 1538 eingeführt.
Mit dem Aussterben der Grafen von Hoya 1582 kam das Kloster
an das weifische Haus. Dieses ließ das Kloster bestehen; es ist
noch jetzt adeliges Damenstift. *^* Adam, Gesta Hamb. pont,
Mon. Germ. SS. VH, S. 296. Hoyer Urk.-Buch H (Bassum).
V. Oeynhausen in Zeitschr. für Nieders. 1869, S. 357 ff. Mehliß,
Gesch. u. Beschreib, der Stiftskirche zu B. Gade, Beschreib, d.
Graf seh. Hoya u. Diepholz I, S. 181 ff. Mithoff, Kunstdenkmale
V, S. 142 ff.
Bergedorf^ Amt Delmenhorst, Diözese Bremen, s. Hude.
Bersenbrfiek, Bersenbrugge, Kreis Bersenbrück, Diözese
Osnabrück. Das Zisterzienser -Nonnenkloster war den H. Maria
und Vincenz geweiht. Es wurde 1231 durch den Grafen Otto
von Ravensberg-Vechta und seine Gemahlin Sophia, geb. Gräfin
von Oldenburg, gegründet. Die Zuwendungen waren in der
ersten Zeit sehr zahlreich. Über die Einführung der Reformation
liegen bestimmte Nachrichten nicht vor, sie scheint nur vorüber-
gehend gewesen zu sein. 1786 wurde das Kloster in ein
weltliches Stift umgewandelt und besteht noch als Damenstiffc.
Berwartshansen — Blankenbiurg.
* *
/ Osnabrücker ÜB. Moser, Osnabr. Gesch., herausg. v. Abeken.
Stüve, Gesch. d. Hochstifts Osnabr. I, 25 ff., 416, U, 448 ff., 497,
803. Dühne, Gesch. der Kirchen u. der Reform, im Fürstent.
Osnabrück, S. 66 ff. Mithoff, Kunstdenkmale VI, S. 28 ff.
Berwartshaasen, Kreis Northeim, Diözese Mainz. Die An-
gabe Sonne's, Beschreibung des Königr. Hannover V, S. 52, daß
hier im 11. Jahrhundert Berward von Medem ein Nonnenkloster
gestiftet habe, kann nicht belegt werden. Es fehlt jede weitere
Nachricht hierüber.
Betzingerode^ Bess-, Besc- usw. s. Marienrode.
Blschofsrode^ Kreis Ufeld, Diözese Mainz. Das Zisterzienser-
Nonnenkloster wurde 1238 von Graf Dietrich von Hohnstein ge-
gründet, aber 1293 von den Anhängern Adolfs von Nassau zerstört
und in Altendorf, einer Vorstadt von Nordhausen, wieder auf-
gebaut. 1525 wurde es im Bauernkriege verbrannt. */ Pörstemann,
Gesch. d. Stadt Nordhausen I, S. 42, 56, 58, H, S. 43 Nr. 41.
Sonne, Beschreib, d. Königr. Hann. V, S. 23. Läncher, Gesch.
d. gräfl. Häuser Wernigerode usw., S. 72 u. 83. Winter, Die
Cistercienser II, S. 35. Mithoff, Kunstdenkmale H, S. 7.
Blsclioperode, Biscopingherode, Bisperode, Fürst. Schaum-
burg, Diözese Minden, lag bei Stadthagen. Über das Zisterzienser-
Nonnenkloster hierselbst ist nur bekannt, daß es 1230 nach Alt-
Rinteln am rechten Weserufer und bald darauf in die Stadt
Rinteln verlegt wurde. Vgl. Rinteln. *^* Mooyer, Die vorm.
Grafsch. Schaumburg, S. 17. Wippermann, Regesta Schaumburg.
Holscher, Beschreib, des vorm. Bist. Minden, S. 164. Winter,
Die Cistercienser H, S. 62.
^lankenborg^ Kreis Blankenburg, Diözese Halberstadt. Ende
des 12. Jahrhunderts machte Graf Siegfried IL von Blankenburg
den Versuch, in der Stadt Bl. ein Zisterzienser-Nonnenkloster zu
gründen. Da der Ort nicht geeignet erschien, so räumte Bischof
Gardolf von Halberstadt die Jakobikirche in Halberstadt ein, die
Graf Siegfried reich beschenkte. Um die Mitte des 13. Jahrh.
entstand in Bl. aber ein solches Kloster zu Ehren des h. Bartho-
lomäus und zwar für beide Geschlechter, bis 1305 die Mönche
entfernt wurden. 1532 wurde das Kloster aufgehoben und die
Insassen auf Leibrente gesetzt. 1548 waren diese ausgestorben,
8 Blankenburg — Blomberg.
die Güter wurden vom Landesherrn eingezogen, später eine
Schule hineinverlegt. *^* ÜB. des Hochstifts Halberstadt, herausg.
V. Schmidt. Winter, Die Cistercienser II, 8. 75. Stübner, Denk-
würdigkeiten des Fürstent. Blankenburg I, S. 68. Leibrock,
Chronik der Stadt u. des Fürstent. Blankenburg I, 8. 311, 11,
8. 324 ff. Steinhoff, Gesch. der Grafsch. Blankenburg u. des Kl.
Michaelstein. Ders. in Zeitschrift des Harzvereins 1885, S. 110 ff.,
1886, S. 286ff. V. Mülverstedt a. a. 0. 1870, S. 220ff. Dege,
Beitr. zur Gesch. des Gymnas. in Bl.
Kreis Oldenburg, Diözese Bremen. Das Kloster wurde
1294 durch Meinhard von Bederkesa, Erpo von Luneberg, Erpo
von Lienen, Dietrich von Wersebe und Johann von Stelle in
Scapen gegründet, erhielt aber sofort den Namen Blankenburg
und wurde mit Nonnen des Dominikanerordens besetzt. Patronin
waren die H. Anna, Maria, und Johannes der Täufer. Graf
Anton I. von Oldenburg zog während der Reformation die Güter
als gräfliches Vorwerk für sich ein, aber sein Enkel Graf Anton
Günther verwendete 1632 die Klostergüter zur Errichtung eines
Armen- und Waisenhauses, das in allmählicher Umwandlung
nunmehr zu einem Asyl für unheilbare Irre geworden ist. *^*
Strackerjan, Das Kl. Bl. im Gesellschafter 1882, S. 174 ff. Schaum-
burg im Jahrbuch f. d. Gesch. des Herz. Oldenburg VII, S. 52.
V. Halem, Gesch. des Herzogt. Oldenburg I, S. 222, 461—2, II,
S. 79, 306, 405. Kollmann, Statist. Beschreib, der Gemeinden des
Herz. Oldenb., S. 452f.
Blanhaas s. Langen.
Blombe^, -berch, Blomenberg, Fürstentum Lippe, Diözese
Paderborn. Das Augustiner-Mönchskloster zum h. Leichnam wurde
an der Stelle der durch den Edeln Bernhard zur Lippe über
einem wohltätigen Brunnen 1462 dem h. Georg errichteten Kapelle
1468 erbaut und 1469 durch Bischof Simon von Paderborn be-
stätigt. Es wurde mit Mönchen aus Möllenbeck besetzt. 1532
fand die Reformation Eingang, die Güter wurden von dem Kon-
vente z. T. schon 1533 verkauft und das Kloster löste sich auf.
Der letzte der Mönche starb 1570. Die Klosterkirche ist jetzt
Pfarrkirche. *^* Dolle, Bibl. bist. Schaumburg., S. 284. v. Donop,
Beschreib, der Fürst. Lippischen Lande, S. 90. Lippische Re-
Bloming ~ BörsM. 9
gesten IV. Holscher in Zeitschr. f. westfäl. Gesch. 37 II, S. 66 ff.
Petri in Vaterland. Blätter I (1844) N. 27, 30-32, 49. Dreves,
Gesch. der Kirchen, Pfarren usw. des Lipp. Landes, S. 242 ff.
Bloming, Blumenkloster, s. Osnabrück, Beginen.
Bockenem s. Hachum.
Boekzetel, Bowkesete, Bockesaete, Kreis Aurich, Diözese
Münster, war der Sitz einer Johanniterkommende, die Burg-
steinfurt unterstand und von dort aus wohl auch gegründet
worden ist. Sie wird nur in zwei Urkunden der Jahre 1319 und
1499 erwähnt. Im letztgenannten Jahre wurde sie mit dem Hause
Abbingweer vereinigt. Im 16. Jahrhundert haben die Grafen von
Ostfriesland die Güter eingezogen. *^* Ostfries. ÜB. I, Nr. 48,
II, Nr. 1646-7. Suur, Gesch. d. ostfries. Klöster, S. 121. Mithoff,
Kunstdenkmale VII, S. 40. Houtrouw, Ostfriesland II, S. 140, der
S. 133 eine von dieser verschiedene Johanniterkommende in
Broekzetel ö. von Aurich annimmt.
Börstel, Borstlo, Kreis Bersenbrück, Diözese Osnabrück.
Das Kloster, auch Vallis rosarum, Rosenthal, genannt, wurde vor
1246 (1244?) durch die Grafen Johann und Otto von Oldenburg
für Zisterziensemonnen in Menslage (s. das.) gegründet und der
h. Maria geweiht. 1250 erfolgte die Verlegung nach Börstel mit
der Bestimmung, daß es fortan Marienberg heißen solle. Die
Reformation wurde Ende des 16. Jahrhunderts langsam und ge-
räuschlos durchgeführt. Im westfälischen Frieden säkularisiert,
blieb es von allen Klöstern des Stiftes Osnabrück allein der
evangelischen Konfession erhalten, doch mit zwei katholischen
Präbenden. 1811 wurde es unter westfälischer Herrschaft auf-
gehoben, aber 1813 wiederhergestellt. Es besteht noch als
adeliges Damenstift. *^* Osnabrücker ÜB. v. Halem, Gesch. d.
Herzogt. Oldenburg I, S. 224. Sudendorf, Beitr. zur Gesch. des
Landes Osnabrück, S. 15 ff. v. Düring in Mitteil. d. bist. Ver.
XVm, S. 161ff., XIX, S. Iff., XX, S. la u. Oncken a. a. 0.
XIX, S. 207—9. Niemann, Gesch. d. Amts Kloppenburg, S. 236 ff.
Willoh, Gesch. d. kathol. Pfarreien im Herz. Oldenburg V, S. 170,
188ff., 212, 344. Stüve, Gesch. d. Hochstifts Osnabrück I, 94.
Dühne, Gesch. d. Kirchen u. d. Reform, im Pürstent. Osnabrück,
8. 95—7. Mithoff, Kunstdenkmale VI, S. 33 ff., 89 ff.
10 Bohndorf — Bramsche.
Bohndorf s. Medingen.
Bokelesch, Kreis Priesoythe, Diözese Osnabrück. Im Jahre
1319 (Ostfries. ÜB. I, Nr. 48) wird Bokeleske als Sitz einer Jo-
hanniterkommende genannt, die dem Komtur in Burgsteinfurt
unterstand. Friedländer konnte die Lage nicht feststellen, Hayen
erklärt es mit Bokelesch im Saterlande und weist die Behaup-
tung, daß die Johanniter erst nach Aufhebung des Templerordens
in den Besitz dieser Kommende gekommen seien, zurück. Weitere
Nachrichten fehlen. Doch überdauerte die Kommende die Re-
formationszeit, weil es im Münsterschen Hoheitsgebiet lag. Erst
1806 wurde sie vom Großherzog von Berg zur Domäne gemacht,
1810 nahm der Herzog von Oldenburg davon Besitz und be-
stimmte die Einkünfte zu katholischen Kirchen- und Schulzwecken.
*^* Ostfries. ÜB. Hayen, Die Johanniter im Oldenburgischen,
Jahrb. f. Gesch. d. Herz. Oldenburg IV, 13fif., 32flf. Kollmann,
Statist. Beschreib, der Gemeinden des Herz. Oldenb., S. 630.
Willoh, Gesch. der kathol. Pfarreien im Herzogt. Oldenburg V,
S. 403, 487 ff.
/Bokla, heute Neubokel, Kreis Gifhorn, Diözese Hildesheim.
Hier gründete 1162 Liemmar, Dienstmann des Herzogs Heinrich,
ein Mönchskloster zu Ehren der h. Maria, das der Bischof Heinrich
von Minden in Gegenwart des erblindeten Bischofs Bernhard von
Hildesheim weihte. Bischof Bernhard fügte den Schenkungen
Liemmars noch andere hinzu. Das Kloster wird später nicht
mehr genannt. Den Ort finden wir später im Besitz des Klosters
Marienrode (Meibom III, 377, Leibniz H, 697), das ihn durch die
Mönche von Isenhagen erhielt. */ ÜB. d. Hochstifts Hildesheim
I, 280. Sudendorf, ÜB. I, Nr. 1. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d.
Stadt Hildesheim II, S. 213. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesh. I,
S. 159f. Manecke, Beschreib, d. Pürstent. Lüneburg II, S. 238, 243.
Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 219.
Boyingeliiisen s. Escherde.
Bramsche, Kreis Bersenbrück, Diözese Osnabrück. 1275
wurde das Kanonikerkapitel von Quakenbrück hierher verlegt,
1489 aber siedelte es wieder nach Quakenbrück über, da das
schlechte Verhalten der Geistlichkeit keine Aussicht auf Besse-
rung der Verhältnisse des Stiftes gewährte. *** Osnabr. ÜB.
Braunsohweig. H
Sudendorf, Beitr. zur Gesch. des Landes Osnabrück, S. 25flF.
Stüve, Gesch. d. Hochstifts Osnabrück I, S. 121, 455. Dühne,
Gesch. der Kirchen u. Reform, im Fürstent. Osnabrück, S. 41flf.
Mithoflf, Kunstdenkmale VI, S. 35flf.
j^raiinscliweig, Kreis Braunschweig, Diözese Halberstadt.
1. Das Kloster st. Aegidii wurde durch Gertrud, Tochter des
Brunonen Ekbert, zu Ehren der h. Maria gestiftet und mit
Benediktinermönchen besetzt. Die Kirche wurde 1115 eingeweiht.
Später werden auch die H. Autor, Aegidius und Johannes evang.
als Patrone genannt. Zur Zeit der Reformation wurde es auf-
gehoben und seine Güter zum Teil den Kirchen und Schulen der
Stadt, zum Teil der Universität Helmstedt überwiesen. 1615
wurden die leeren Gebäude den Beginen des Hospitals st. Leon-
hardi in der sogen. Clus vor der Stadt eingeräumt, also nicht
zum Nonnenkloster, sondern zum Armen- und Krankenhaus ge-
macht. In westfälischer Zeit zog man die Güter des Stiftes ein,
die Kirche, seit 1718 Garnisonkirche, wurde profanen Zwecken
übergeben. */ Annales st. Aeg. Brunsv. in Mon. Germ. SS. XXX,
S. 6flF., vgl. auch XH, S. 315fif. ÜB. der Stadt Braunschweig
II— III. ÜB. des Höchst. Halberstadt 1, 139. Rehtmeyer, Kirchen-
gesch. I, S. 46flf., 211 ff., III, 105. Ribbentrop, Beschreib, von
Braunschw. II, S. 224. Stübner, Kirchenverfass., S. 491. Braun-
schweig. Anzeig. 1757 St. 85 (die Äbte). Hassel u. Bege, Geogr.-
Statist. Beschreib, d. Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. I, S. 351 ff.
Dürre, Gesch. d. Stadt Br., S. 502 ff., 589—90. Lüntzel, Gesch.
d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim I, S. 377, H, S. 81. Minis, Die
Egidienkirche, in Br. Magaz. 1827 St. 48—9. P. J. Meier u. Stein-
acker, Die Bau- u. Kunstd. d. Stadt Br., S. 17. Schiller, Die
ma. Architektur Br.. S. 119 ff. Beste, Gesch. d. Braunschw. Landes-
kirche, S. 361, 564. Abt Bertold Meiers Legenden, herausg. v.
Hänselmann. Die Reformation in der Stadt Br. in Katholik 1879,
S. 373 ff , Br. Magaz. 1851 St. 27—8, 1852 St. 48—9. Hessen-
müller, Heinr. Lampe. H. Meier, Die Straßennamen der Stadt
Br., 8. 11, 67 ff
Diözese Hildesheim. 2. Die Alexianer, Zellenbrüder,
Trollbrüder oder willigen Armen, eine Genossenschaft von Laien
zur uneigennützigen Pflege von Kranken, fand 1473 bei Gelegenheit
einer verheerenden Pest Aufnahme und wurden auf dem Damme
12 Branasohweig.
gegenüber dem kleinen Damme (im „Schwanennest*) angesiedelt
Zur Zeit der Reformation starb die Brüderschaft aus, das Alexius-
haus wurde 1676—8 mit dem Marienhospital (1246 gegründet)
vereinigt zu einem Zucht- und Werkhaus, später Irrenanstalt. */
Rehtmeyer, Kirchengesch. I, 213 flf. Bode im Braunschw. Magaz.
1831, 8. 623 flf. Sack ebenda 1863 St. 51—52. Dürre a. a. 0.,
S. 601 Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I, S. 419. Beste
a. a. 0., S. 399, 418. H. Meier a. a. 0., S. 36.
Diözese Hildesheim bezw. Halberstadt. 3. Das erste
/ Beginenhaus gründete hier bei st. Peter Johann Paber gen.
von Münstedt. Bischof Siegfried von Hildesheim bestätigte die
Stiftung 1290. Im 14. Jahrhundert entstanden andere Beginen-
konvente, nämlich vor 1316 der Alte Konvent hinter den
Brüdern, 1326 der Annenkonvent, gegründet von Ritter Ludolf
von Veitheim, der Neue Konvent gegenüber den Franziskanern,
1331 zuerst erwähnt, der Lessenkonvent, 1353 von Albrecht
von Lesse gestiftet, das Beginenhaus des Achatius vom Damm
1408, der Große Konvent, ebenfalls eine Stiftung der Familie
vom Damm, 1401 wird ein Beginenhaus beim Magnuskirchhof
genannt (jetzt Riekensche Stiftung) u. a. Eine mit Beginen oder
Klausnerinnen bewohnte Klause bestand in der Clus beim Siechen-
hause st. Leonhard vor der Stadt. Diese wurde 1615 nieder-
gebrannt und die Klausnerinnen in das Aegidienkloster auf-
genommen (vgl. st. Aegidü), Spital und Kirche blieben erhalten.
Mit dem Hospital st. Jodoci ist schon seit der ersten Einrichtung
ein Beginenhaus in Verbindung gebracht worden. *^* ÜB. d. Stadt
Braunschweig II, 363. Rehtmeyer, Kirchenhist. der Stadt B. I,
S. 213 flf., Braunschw. Kirchenhist. I, Suppl., S. 61. Dürre a. a. 0.,
139, 589—90, 596, 598 flf. Hänselmann, Das Siechenhaus zu
st. Leonhard im Braunschw. Magaz. 1900, Nr. 1 — 3. Bertram
a. a. 0., S. 309. Beste a. a. 0., S. 435. H. Meier a. a. 0., S. 56,
65, 69, 89, 108.
/ Diözese Hildesheim. 4. Das Blasiistift. Der Brunone
Graf Ludolf und seine Gemahlin Gertrud stifteten um 1030 auf
der Burg Dankwarderode eine Kirche, die Bischof Godehard zu
Ehren der h. Maria, des h. Kreuzes und der h. Petrus und Paulus,
Johannes bapt., Blasius u. a. einweihte. 1173 begann Heinrich
der Löwe an der Stelle dieser Kirche den Bau des Domes, den
BramiBchweig. 13
Bischof Adelog von Hildesheim 1188 weihte, dann 1226 Bischof
Konrad II. noch einmal zu Ehren der gen. Heiligen und des
h. Thomas von Canterbury. 1542 wurde die Reformation vor-
übergehend und 1553 endgültig eingeführt. Die Kirche (Dom)
wurde Pfarrkirche. Die westfälische Regierung zog die Güter
als entbehrlich ein. V Registrum eccl. st. Bl. bei Wedekind,
Noten I, S. 427 flf. Annales st. Blasii Brunsv. in Mon. Germ.
SS. XXIV, S. 82P . Notae a. a. 0., S. 826 flf. ÜB. der Stadt
Braunschweig. Ribbentrop a. a. 0. H, 217 flf. Stübner a. a. 0.,
S. 479. Rehtmeyer, Braunschw. Kirchengesch. I, S. 84 flf., II, 203.
Hassel u. Bege a. a. 0. I, S. 347 flf. Dürre a. a. 0., S. 380 flf.
Lüntzel a. a. 0. I, S. 207, II, 254. Bertram a. a. 0. I, S. 94, 121,
197flf., 237, 340, 361, 427. Beste a. a. O., S. 52flf., 564, 586.
Dürre in der Zeitschr. d. bist. Ver. f. Nieders. 1884, S. 67 flf. u.
1886, S. Iflf. Braunschw. Anzeig. 1749, St. 59 u. 67 (die Pröpste).
Br. Magaz. 1815 St. 1—2 (die Pröpste), 1817 St. 36—38, 41—45
(Vikariatspräbenden). Schiller, Die ma. Architektur Brschw.,
8. 10 flf. Görges, Der st. Blasiusdom zu Br. Meier u. Steinacker
a. a. 0., S. 8 flf. Bethmann in Westermanns Monatsheften X (1861),
S. 526 flf. L. Winter, Die Burg Dankwarderode in Br.
Diözese Hildesheim. 5. Das Kanonikerstift st. Cyriaci ly
entstand zur Zeit des Bischofs Hezilo von Hildesheim (1050 — 79)
südlich von der Altstadt. Als Stifter wird der Brunone Ekbert H.
genannt, als Patrone die H. Cyriacus und Quirinus. Die Ein-
führung der Reformation erfolgte 1542. Die Kirche wurde, bei
der Belagerung der Stadt durch Herzog Heinrich den Jüngeren,
1545 von den Bürgern zerstört. Den Kanonikern, die die evan-
gelische Lehre annahmen, wurden in der Stadt Häuser angewiesen,
auch erhielten sie die Johanniskapelle im Kreuzgange des Blasü-
stiftes zur Abhaltung der Kapitel. In der westfälischen Zeit
wurden die Güter eingezogen. *^* ÜB. der Stadt Br. Ribbentrop
a. a. 0. II, S. 222. Stübner a. a. 0., S. 482 flf. Rehtmeyer,
Kirchengesch. I, S. 31 flf. Hassel u. Bege a. a. 0. I, S. 349 flf.
Braunschw. Anzeig. 1749 St. 48. Dürre a. a. 0., S. 419 flf. Lüntzel
a. a. 0. II, S. 255. Bertram a. a. 0., S. 121. Beste a. a. 0.,
S. 52 flf., 564, 568.
Diözese Halberstadt. 6. Die Dominikaner oder
Pauliner erhielten 1807 durch die Herzöge Albrecht den Fetten
iy
^^
14 Brannschweig.
und Heinrich den Wunderlichen die Erlaubnis, einen Platz in
der Stadt zu kaufen und darauf eine Ordensniederlassung zu
gründen. Der Bau begann sofort, die Einweihung soll aber erst
1343 durch Bischof Albrecht von Halberstadt zu Ehren des
Apostels Paulus und des h. Thomas von Aquin erfolgt sein. Nach
der Einführung der Reformation verließen die Mönche 1529 gleich-
zeitig mit den Franziskanern die Stadt. Den Garten mit einem
darin gelegenen Hause verkaufte 1570 der Rat der Stadt der
Gemahlin des Herzogs Julius, Hedwig. Im Kloster wurde die
Katharinenschule eingerichtet; nach deren Verlegung auf den
Hagenmarkt 1712 ließ Herzog Anton Ulrich das Kloster zum
Zeughaus ausbauen. *^* H. Meier, Die Straßennamen d. Stadt B.,
S. 18, 90, 92. Rehtmeyer a. a. 0. L, S. 182ff. Dürre a. a. 0.,
8. 139, 528 flf. Einleit. zu Bugenhagens Kirchenordn., herausg. v.
Hänselmann. Beste a. a. 0., 8. 398. Schiller a. a. 0., S. 147 ff.
Diözese Hildesheim. 7. Die Niederlassung der Fran-
ziskaner entstand vor 1231, in welchem Jahre das Kloster schon
vorhanden war. An Stelle der alten kleinen Kirche wurde seit
etwa 1343 durch fromme Spenden das neue Gotteshaus, die
Brüdemkirche, gebaut. Patrone waren die H. Maria, Franziskus
und Bemward. Nach Einführung der Reformation in Br. ver-
ließen die Brüder 1529 die Stadt außer einem, Konrad Fröhlich,
der zur neuen Lehre übertrat und Pastor an der Andreaskirche
wurde. Die Kirche wurde als Pfarrkirche dem lutherischen
Gottesdienste und der Gemeinde der Ulricikirche auf dem Kohlen-
markte, die der Rat 1544 abbrechen ließ, überwiesen. *** ÜB. d.
Stadt Br. Urk.-Buch des Höchst. Halberstadt I, Nr. 628. Jordanus
de Giano cap. 36 in den Abhandl. der sächs. Akad. d. Wiss.,
phil.-hist. Abtl., 1870. Rehtmeyer a. a. 0. I, S. 184 ff. Dürre a.
a. 0., S. 523 ff. Schiller a. a. 0., S. 150 ff. Lüntzel a. a. 0., 255.
Bertram, S. 240, 340. Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkl.,
S. 4, 57 ff. Banasch, Die Niederlass. der Minoriten zw. Weser u.
Elbe, S. 11 ff. Braunschw. Magazin 1849, S. 170 ff. Beste a. a. 0.,
S. 52. H. Meyer a. a. 0., S. 31— 2, 112. Meier u. Steinacker
a. a. O., S. 23.
Diözese Hildesheim. 8. Die Annahme, daß der Jo-
\/ hanniterorden schon durch Heinrich den Löwen nach dessen
Rückkehr aus Palästina (1173) den sogen. Johannishof erhielt,
Brannschweig. 15
ist nicht unwahrscheinlich, doch urkundfich nicht erwiesen. Er-
wähnt wird das Hospital der h. Maria und Johannes des Täufers
urkundlich zuerst 1224. Als Tag der Kirchweihe galt der Sonntag
Misericordias dorn. Nach der Reformation stand die Kirche bis
1543 leer und wurde 1572 dem evangel. Gottenßdienst geöffnet.
Nach der Eroberung der Stadt 1671 wurde sie Garnisonkirche
bis 1718, im siebenjährigen Kriege benutzten sie die Franzosen
als Lazaret und verwüsteten sie 1758 arg. 1784 wurde sie an
Privatpersonen verkauft und abgebrochen. Sie stand da, wo
jetzt das früher der Reichsbank, nunmehr der Postverwaltung
gehörige Haus. Das Hospital war seit der Reformation in ein
Beginenhaus verwandelt und ging 1755 in Privatbesitz über. */
Rehtmeier a. a. 0., S. 137 ff. Dürre a. a. 0., S. 532 ff. Beste a.
a. 0., S. 100, 361, 435.
Diözese Hildesheim. 9. Das Kreuzkloster vor dem ^
Petritore auf dem Rennelberg (Mons cursorum) soll 1230 von
Ritter Balduin von Campe gestiftet sein. Doch liegt der Ursprung
im Dunkeln. 1241 wird es zuerst erwähnt und war von Nonnen
des Benediktinerordens, später des Zisterzienserordens (1335 zu-
erst genannt) bewohnt. Zur Zeit der Reformation wurde es 1532
in ein lutherisches Jungfrauenstift verwandelt, in den Kämpfen
der Stadt mit Herzog Heinrich 1545 abgebrochen, 1567 aber
wieder aufgebaut. Das Kloster bestand als Damenstift bis 1808,
da es die westfälische Regierung aufhob und die Einkünfte einem
General zuwies. Seit 1817 besteht das Kloster wieder, aber ein
Propst wurde seit 1826 nicht wieder ernannt, seine Rechte gingen
auf das Konsistorium in Wolfenbüttel über. *** ÜB. der Stadt
Braunschweig. De fundatione coenobii s. Crucis bei Leibniz,
SS. H, S. 469. Rehtmeyer, Kirchengesch. I, S. 42 ff. Ribbentrop
a. a. 0. H, S. 223. Stübner a. a. 0., S. 512. Hassel u. Bege a.
a. 0. I, S. 352 ff. Dürre a. a. 0., S. 515ff. Tunica in Zeitschr.
d. Harzver. 1883 S. 129 ff. und 1884 S. 74 ff Lüntzel a. a. 0. H,
S. 256. Bertram a. a. 0., S. 244. Beste a. a. 0., S. 33, 52 ff.,
304, 664. Winter, Die Cistercienser H, S. 65. Meier u. Stein-
acker a. a. 0., S. 22.
Diözese Halberstadt. 10. Das Hospital st. Mariae y
wurde mit Herzog Ottos Einwilligung 1246 erbaut und war 1249
bereits in vollem Stande. Durch zahlreiche Schenkungen kam
16 Brannschweig — Bredenbeck.
es bald zu so bedeutendem Wohlstande, daß man beschloß, die
Kapelle der h. Jungfrau, die neben dem Hospital bestand, in ein
Kloster umzuwandeln. Herzog Albrecht erklärte sich 1370 hiermit
einverstanden. Es wurde aber nichts daraus aus unbekannten
Gründen. %* Rehtmeyer, Stadt B. Kirchenhistorie I, S. 207—8.
Dürre a. a. 0., S. 580 flf. Hänselmann, Das erste Jahrhundert der
Waisenhausschule in Br.
Diözese Halberstadt. 11. Daß die Templer den am
Bohlwege gelegenen Hof mit Kirche von Heinrich dem Löwen
nach dessen Rückkehr aus Palästina (1173) erhalten haben, läßt
sich urkundlich nicht erweisen. Zuerst erwähnt werden sie 1289.
Bis 1312 bewohnten den Tempelhof zehn Ritter des Ordens mit
einem Komtur. Nach der Aufhebung des Ordens verhinderte
Herzog Otto, Sohn Albrechts des Gr., selbst Tempelritter, den
Anfall des Hofes an die Johanniter, erst 1357 überwies Herzog
Magnus d. Ä. ihnen den Hof. Hof und Kirche, die bald Matthäus-
kapelle, bald Templerkirche genannt wird, verkauften die Jo-
hanniter 1367 an den Kaland des h. Geistes, der sich nun Kaland
zu st. Matthäus nannte, was Bischof Albrecht von Halberstadt
1372 bestätigte. *^* Gebhardi, Histor. Nachricht von dem Stift
st. Mathäi in Br. Hassel u. Bege a. a. 0. H, S. 137. Rehtmeyer
I, S. 144 ff., 153—4. Dürre a. a. 0., S. 535 ff. Braunschw. Magazin
1860, S. 105 ff. H. Meier a. a. 0., 8. 18.
Bredehom, Vredehoma, Kreis Varel, Diözese Bremen. In
der Urk. von 1319 (Ostfries. ÜB. H, Nr. 48) wird Vredehorna als
Sitz einer Johanniterkommende genannt. Die Kommende unter-
stand dem Komtur in Burgsteinfurt. Friedländer konnte Vrede-
homa nicht feststellen; es ist das heutige Bredehorn, das mit
Jührden, Grabhorn und Lindem zusammen urkundlich bis ins
16, Jahrh. hinein den Johannitern gehört hat und eine Kommende
bildete. Der Komtur Johannes von Haren übersetzte 1506 die
Schiphoversche Chronik ins Deutsche. Über die Aufhebung vgl.
die Bemerkung unter Langewick. */ Ostfries. Urk.-Buch. v. Halem,
Gesch. d. Herzogt. Oldenburg I, 323, 392. Hayen im Jahrbuch
f. Gesch. d. Herzogt. Oldenburg IV, 8 ff., 23 ff. Kollmann, Statist.
Beschreib, der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 326.
Bredenbeck s. Neukloster.
Bremen. 17
Bremen, Brema, Stadt und Diözese Bremen. 1. Das Dom-
stift. Karl der Große ließ 787 in Worms Willehad zum Bischof
weihen und ihm den Gau Wigmodia nebst den benachbarten
Ländern als Diözese zuweisen. Dieser errichtete in Bremen eine
Kirche zu Ehren des h. Petrus und weihte sie 789 ein. Das
Bistum Bremen unterstand dem Erzstifte Köln. Nach der Ver-
nichtung des Bistums Hamburg wurde Anschar, seines Bistums
beraubt, Bischof von Bremen (später Erzbischof) und das Bistum
Bremen mit Hamburg verschmolzen, so daß beide eine Diözese
unter dem an den Ort und den Namen der Stadt Hamburg ge-
knüpften Erzbistum standen. Die Ansprüche des Erzbischofs von
Köln wurden abgeschlagen und der dadurch entstandene lange
Streit auf Grund gefälschter Urkunden zu Gunsten Hamburgs
unter Adaldag 905 beigelegt. Da Hamburg nur sehr langsam
aus den Trümmern wiedererstand, beruhte auf Bremen der Port-
bestand des Bistums, aber erst 1223 erfolgte die formelle Über-
tragung des erzbischöflichen Titels von Hamburg auf Bremen.
Nachdem 1529 den Bürgern verboten war, den katholischen Gottes-
dienst im Dom zu besuchen, wurde er 1532 gewaltsam aufge-
hoben, der Dom blieb fünfzehn Jahre geschlossen, bis das in-
zwischen protestantisch gewordene Domkapitel einen protestan-
tischen Geistlichen anstellte. Nach dessen Vertreibung 1561
blieb der Dom geschlossen bis 1638, als der größt^ Teil der
Stadt reformiert geworden war. Nach dem westfälis^Men Frieden
wurde das Domkapitel aufgelöst und seine Güter unter der Krone
Schweden und dem Domfonds geteilt. Durch den Stockholmer
Frieden 1719 fiel das Erzstift an Hannover und der Dom kam
unter das Konsistorium zu Stade, 1803 in den Besitz der Stadt.
Die Domgemeinde umfaßt jetzt die große Mehrzahl der lutherischen
Einwohner der Stadt. */ Bremisches Urk.-Buch, hrsg. v. Ehmck
u. V. Bippen, Bd. Iff. Tamm, Die Anfänge des Erzbist. Hamb.-
Bremen. v. Hodenberg, Die Diözese Bremen, I— IL Dehio, Gesch.
des Erzbistums Hamburg -Bremen, I— IL v. Bippen, Gesch. der
Stadt Bremen, I — III. Denkmale der Gesch. u. Kunst in Bremen
III, 1, S. Iff. Rotermund, Gesch. der Domkirche st. Petri zu Br.
Buchenau, Die freie Hansestadt Br. u. ihr Gebiet. Köster, Gesch.
d. königl. Konsistoriums der Herz. Bremen u. Verden.
2. Das Anschariistift wurde 1185 von Erzbischof
Hartwig von Bremen auf Grundlage der von Anschar gestifteten
Die Klditer Niedersaohiens. 2
18 Bremen.
Präbenden für zwölf Arme gegründet und dotiert und 1188 von
Papst Clemens III. bestätigt. Anfangs ohne eigene Kirche be-
nutzte es zuerst die Willehadikapelle, später (seit 1221) die Jakobi-
kirche zu seinem Gottesdienste. Der Bau der eigenen Kirche
war 1256 noch nicht beendet. 1522 wurde schon die evangelische
Predigt eingeführt, 1525 war das Stift der Reformation gewonnen.
Die Kirche ist jetzt evang. Pfarrkirche. *^* Bremisches ÜB. I,
66 ff. Hamburger ÜB. Nr. 276—7. Denkmale d. Gesch. u. Kunst
m, 2, S. 25. V. Bippen in Brem. Jahrbuch X (1878), S. 106 ff.
Kohlmann, Urk. Mitteil, über die Br. KoUegiatstifter st. Ansg. u.
St. WiU. et Steph. Iken im Brem. Jahrbuch VIII (1876), S. 40ff.
Buchenau a. a. 0., S. 125 ff.
3. Ein Beginenhaus bei der Nikolaikirche und ein
Beginenhaus bei st. Katharinen werden 1278 urkundlich erwähnt.
Sie wurden 1602 vereinigt, ersteres wurde Waisen-, letzteres
Witwenhaus. Ersteres besteht noch als Stift mit 23 Einkauf-
stellen, das jetzige Gebäude ist von 1820, das Witwenhaus wurde
1874 infolge von Straßenanlagen nach der Schmidtstraße verlegt.
%* Bremisches ÜB. I, Nr. 382. Buchenau, S. 135-6, 155.
4. Die Deutsch-Ordens-Kommende entstand um
1232—3 beim Heiligen -Geist -Hospitale (Deutsches Haus) an der
Ostertorstraße und kam zu großem Wohlstande. Sie unterstand
zunächst dem Deutschmeister, speziell dem Landkomtur von
Thüringen und Sachsen, etwa vom Ende des 14. Jahrhunderts ab
aber dem Ordensmeister von Livland. Der eigentlich letzte
Komtur wurde 1531 von den Bürgern erschlagen. Unter seinem
Nachfolger, der Protestant und verheiratet war, erwarb die Stadt
1564 alle Rechte der Komturei und trat 1583 nach dem Tode
dieses Komturs in deren Besitz. Das Spital wurde Marstall, die
Komturei Münze, später ging alles in Privatbesitz über, die Kirche
wurde Packhaus. V Bremisches ÜB. Buchenau, S. 134 — 5.
V. Bippen, Gesch. d. Stadt Br. I, 140, II, 232. Schumacher, Die
Deutschherrnkommende in Br., im Bremer Jahrbuch II (1866),
S. 184 flf. Denkmale der Gesch. u. Kunst HI, 2 S. 54flf.
5. Das Dominikanerkloster st. Katharinae entstand
traditionell 1225. Der reiche Bürger Rembert soll den Platz für
das Kloster geschenkt haben. In einer nicht mehr vorhandenen
Bremen. 19
Urk. Gregors IX. von 1227 empfiehlt dieser der Stadt die Auf-
nahme der Mönche. Das Eindringen der Reformation in Bremen
führte 1524 zum Austreiben des Priors, Lesemeisters und zweier
Mönche durch den Rat der Stadt. 1528 wurde das Kloster durch
den Rat geschlossen und in seinen Räumen die lateinische Schule,
1584 die Hochschule, das Gymnasium illustre, eingerichtet. Mit
kurzer Unterbrechung haben die Räume dann stets Schulzwecken
gedient. Seit 1821 beherbergen sie auch die Stadtbibliothek.
Die Kirche wurde zu Ende des 16. Jahrhunderts Rüstkammer,
dann Packhaus in Privatbesitz. V Bremisches ÜB. I, Nr. 145.
Lappenberg, Brem. Geschichtsquellen, S. 72. Cassel, Histor. Nach-
richten V. Katharinenkl. Buchenau, S. 131—2. Iken im Brem.
Jahrbuch XH, (1883) S. Iflf., XIX, (1900) S. 145 ff. Denkmale
der Gesch. u. Kunst IH, 2, S. 47 ff.
6. Ein (Benediktiner-)Nonnenkloster bestand schon früh
bei st. Michaelis (vor dem Anschariitore), das 1198 mit Zu-
stimmung des Erzbischofs Hartwich 11. nach Bergedorf im Olden-
burgischen verlegt wurde und dann, nachdem an Stelle der
Nonnen Zisterziensermönche getreten waren, nach Hude über-
siedelte (vgl. Hude). %* Hamburger ÜB., Nr. 314 — 15. Bremisches
ÜB. I, Nr. 82.
7. Der Minoritenkonvent st. Johannis wird 1241
zuerst erwähnt und wird kurz vorher entstanden sein. Der Rat
der Stadt ließ das Kloster 1528 schließen und gewährte den
Mönchen 1534 Unterhalt bis zum Ende, 1531 verwandelte er es
in ein Krankenhaus, später in ein Armen- und Krankenhaus.
Die Gebäude wurden 1834 abgebrochen und auf ihrem Areal
Straßen angelegt. Die Kirche hatte seit 1547 ihren eigenen
Geistlichen und diente im 17. und 18. Jahrhundert für den Gottes-
dienst der aus den Niederianden und Prankreich vertriebenen
Protestanten. Seit 1816 ist sie katholische Kirche. %* Bremisches
ÜB. I, Nr. 217. Buchenau, S. 128—9. Denkmale der Gesch. u.
Kunst m, 2, S. 50flf.
-^ — 8. Eine Propstei st. Pauli gründete Erzbischof
Adalbert I. (1045—72), sie scheint aber noch während seiner
Regierung eingegangen zu sein, vielleicht ist die im Osten vor
der Stadt gelegene Paulskapelle, bei der das Benediktinerkloster
entstand, ein Überrest dieser Propstei (vergl. das folgende).
2*
\
20 Bremen.
%* Bremisches ÜB. I, Nr. 20, Adam v. Bremen III, 9 (Mon. Genn.
8S. VII, S. 338). V. Bippen, Gesch. d. Stadt Br. I, S. 91.
9. Die Benediktinerabtei st. Pauli vor dem Ostertore
wurde 1139 durch Erzbischof Adalbero gegründet, nachdem sein
Familiär Thrutbert (Graf von Stotel) an der beabsichtigten Grün-
dung durch den Tod verhindert worden war, und zwar in der
Paulökapelle, vermutlich dem Reste der von Erzbischof Adalbert I.
hiey gegründeten Propstei. 1453 trat das Kloster der Bursfelder
Union bei. Als 1523 die Stadt eine Belagerung durch Erzbischof
Christof von Braunschweig fürchtete, zerstörten die Bürger das
Kloster, um dem Feinde diesen Stützpunkt zu nehmen. 1547
wur^e die Zerstörung vollendet. Die Güter fielen an den Dom
und das st. Jürgen-Gasthaus. %* Hamburg. ÜB., Nr. 161. Brem.
ÜB, I, S. 30. Vogt, Monum. inedita II, S. 311 fif. v. Bippen, Gesch.
d. Stadt I, 29, II, 124. Donand im Brem. Jahrbuch V (1873),
S. 26. Buchenau, S. 132-3. Iken im Brem. Jahrbuch VIII (1876),
S. i2'ff., X (1878), S. 56 ff. Denkmale d. Gesch. u. Kunst III, 2,
S. 44f.
■-^ — 10. Eine dem h. Stephan geweihte Propstei errichtete
der Erzbischof Adalbert I. (1045—72) gleich zu Anfang seiner
Regierung; sie hatte keinen Bestand, gab aber dem Stephansberg
deiii jNamen, auf den 1139 das Willehadikloster verlegt wurde.
%* Bremisches ÜB. I, Nr. 20, Adam v. Bremen a. a. 0.
11. Erzbischof Adalbert I. gründete im Anfang seiner
Regierung bei der Willehadikapelle in der Nähe des Domes ein
Känönikerstift zu Ehren des h. Willehadus. Ein anderes, gleich-
zeitig dem h. Stephan gewidmetes, gab dem im Westen der
Staat' gelegenen Hügel den Namen Stephansberg, hielt sich selbst
aber nicht. Erzbischof Adalbero verlegte 1139 das Kollegium
st. "^illehadi auf den Stephansberg, bestimmte, daß das Stift
trotzdem dem h. Willehad speziell geweiht bleibe und erhob die
dazu gehörige Kirche zur Parochialkirche. Das Stift hieß seit-
deioa meistens Stift des h. Willehad und Stephan, erst seit
dem 14. Jahrhundert st. Stephani. Zur Zeit der Reformation
(1625) trat es der neuen Lehre bei, seine Güter wurden zu
Schulzwecken verwendet, bis die Krone Schweden sie verschenkte.
V Bremisches ÜB. I, Nn 20, 32. Adam von Bremen a. a, 0.
Broekzetel — Bücken. 21
Hamburger ÜB., Nr. 160, 246. Vogt, Monum. ined. II, S. l§iflf.
Kohlmann a. a. 0. Buchenau, S. 126 flf., 133—4. Iken a^a. j6,
Denkmale d. Gesch. u. Kunst III, 2, S. 16 ff.
Broekzetel, Kreis Aurich, s. Boekzetel.
l^ranshansen, Brunesteshusen, Kreis Gandersheim, Diözese
Hildesheim. Das Nonnenkloster wurde vom Grafen und Herzoge
Liudolf entweder neu angelegt oder ein daselbst schon bestehendes
neu belebt und mit Schenkungen bedacht. Liudolf wallfahrt*
844 mit seiner Gemahlin Oda nach Rom und erhielt voni PapÄt
Sergius IL die Bestätigung seiner Stiftung und Reliquien der
h. Päpste Anastasius und Innocenz (neben diesen wird auch
Stephan protomart. als Patron genannt). 852 wurde Liii^dolfs
Tochter Hathumod die erste Äbtissin in Br. Im Jahre 881 wurde
das Kloster nach Gandersheim verlegt und in Br. eine ^^ neue
Stiftung nach der Benediktinerregel gegründet; die Kirche, abeip
wurde 1134 dem Kloster Clus einverleibt und die Bestimntung;,
daß beide Klöster dem Abte von Clus unterstehen sollten^ in
demselben Jahre vom Kaiser Lothar HI. bestätigt. Bei der Refor-i
mation wurde es säkularisiert und kam an das Haus Braunschweig.
1627 wurde es bis auf die Kirche zerstört. Nachdem die Eloster-
güter 1695 der Äbtissin Henriette Christine von Ganderdieim
zurückgegeben waren, ließ diese das Kloster wieder ausbauen
und führte dorthin einen evangelischen Konvent zurück; • Nach
der Klosterordnung von 1655 sollte der jedesmalige Superintendent
von Greene Propst sein. Das Kloster besteht noch als Präuleinstift,
doch steht den Konventualinnen die Wahl des Wohnortes frei.
V ÜB. des Hochstifts Hildesheim. ÜB. der Stadt Goslar. Harenberg,
Histor. Gandersh. Stübner, Kirchenverfassung, S. 508 ff. Hassel
und Bege, Geogr.- Statist. Beschreib, d. Pürstent. Wolfenbüttel
u. Blankenburg H, S. 174, 183 ff. KnoU und Bode, Das Herz.
Braunschw., S. 347—8. Bertram, Gesch. d. Bistums Hildebh. I,
S. 39 ff., 48, 159. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. Stadt Hildesh. I,
S. 33, II, S. 155, 539. Beste, Gesch. der Braunschw. Landes-
kirche, S. 241. ^ ^rii t K ; /j ) ^T^ ^ ^ -> ' • /.4a . • ^
v_3fieken, Bukkiun, Bukkenhusen, Kr. Hoya, Diözese JBrejmen,
ist eine Stiftung des Erzbischofs Rembert von Hamburg für
Kanoniker und dem h. Maternian geweiht. Die Stiftuji^g .f^lW
22 Burghagen — Burmönken.
zwischen 865 und 888; eine spätere Quelle gibt 887 als Gründungs-
jahr an. Unter Graf Jobst von Hoya, der seit 1525 die Refor-
mation im Lande einführte, wird auch das Stift der neuen Lehre
sich angeschlossen haben. Graf Otto (1563 — 82) zog die Güter
ein, das Kapitel hörte auf zu existieren. Die Propstei bestand
aber noch 1648 und ging wohl erst mit der Aufhebung des
Bremer Domkapitels ein. V Adam, Gesta pont. Hamb., Mon. Germ.
SS. VII, S. 300. Hamburger ÜB. Hoyer Urk.-Buch III (Bücken).
Klopp und Hotzen, Gesch. u. Beschreib, der Stiftskirche zu Bücken.
Mithoflf, Kunstdenkmale V, S. 145 fif. Freudenthal, Die Stiftskirche
zu Bücken. Gade, Beschreib, der Grafsch. Hoya u. Diepholz I,
S. 248 ff.
Burghagen s. Falkenhagen.
(JBurlage, Kreis Diepholz, Diözese Minden. Über die Stiftung
des Benediktiner- Nonnenklosters liegen keine Nachrichten vor.
1252 wird es zuerst genannt. Die von Mooyer zu 1206 — 9 er-
wähnte Urk. gehört sogar zwischen 1140 und 1150, spricht aber
nur von einer cellula. Patron war nach dem Siegel die h. Maria.
Zur Zeit der Reformation (1538 kam der erste evang. Precßger
hierher) wurde es aufgehoben, die Gebäude sind verschwunden,
die Kirche ist jetzt Pfarrkirche. Die Behauptung Nieberdings,
daß das Kloster auch Marienfeld genannt wurde, beruht auf Ver-
wechselung. %* Diepholzer Urk.-Buch II. v. v. Hodenberg. Hoyer
Urk. -Buch I. Westfäl. ÜB. VI (Minden). Rathlef, Gesch. d.
Grafschaften Hoya und Diepholz I— IL Mooyer im Vaterland.
Archiv 1844, S. 31 ff. Holscher, Beschreib, des vorm. Bist. Minden,
S. 357. Nieberding, Gesch. d. Niederst. Münster I, S. 391. Mithoff,
Kunstdenkmale V, S. 150.
Kreis Leer, Diözese Münster, s. Buyrle.
Burmönken, Bure, Kr. Wittmund, Diözese Bremen. Die
Johanniterkommende wird 1319 zuerst erwähnt; sonstige Nach-
richten sind nicht vorhanden außer den Namen einiger Komture.
Zur Zeit des Grafen Enno von Ostfriesland bestand sie noch, ist
aber als eine der ersten Niederlassungen des Ordens verschwunden.
V Ostfries. ÜB. I, Nr. 48. Suur, Gesch. der ostfries. Klöster,
S. 124 — 5. Houtrouw, Ostfriesland II, S. 157—8. Reimers, Die
Säkularis. der Kl. in OstfriesL, S. 12.
Bursfelde — Buxtehude. 23
^ursfelde, Kreis Münden, Diözese Mainz. Das Benediktinerstift
St. Thomae et Nicolai wurde durch den Grafen Heinrich den
Fetten von Northeim und seine Gemahlin Gertrud auf dem Gute
Mimende an der Werra gegründet. Erzbischof Ruthard von Mainz
bestätigt die Stiftung 1093 und Kaiser Heinrich IV. nahm sie in
demselben Jahre in seinen Schutz. Anfangs sehr reich kam das
Kloster stark herunter, bis der Abt Johannes Dederoth des Klosters
Clus im 15. Jahrhundert die Reform in B. einführte und so den
Grund legte zu dem Ruhme, den später die Bursfelder Kongre-
gation der Benediktinerklöster erlangte. 1542 trat es der
Reformation bei. Die Abtswürde besteht noch und wird stets
einem der Professoren der theologischen Fakultät der Universität
Göttingen verliehen, das Kloster untersteht als Klostergut der
Klosterkammer. V Regesten der Erzb. von Mainz I, S. 226, Nr. 14.
Leuckfeld, Antiquitates Bursfeld. Grube, Johannes Busch. Bertram,
Gesch. d. Bist. Hildesheim I, S. 407. Mithoflf, Kunstdenkmale II,
S. 17ff. Bodensiek in Niedersachsen 1905—6, S. 339flf.
JBnxtehnde, Kreis Jork, Diözese Verden. Das Altkloster in
der Stadt wurde von den Edeln Heinrich und Herlach von
Buxtehude und des ersteren Frau Floria 1197 gestiftet und den
H. Laurentius und Maria geweiht für Nonnen des Benediktiner-
ordens. Später lag das Kloster vor der Stadt, doch wird man
eine Verlegung nicht anzunehmen brauchen, vielmehr war wohl
die Einschränkung der Stadtbefestigung durch Erzbischof Giseler
von Bremen der Grund. Der Reformation ist das Kloster nicht
beigetreten, doch waren 1651 die Nonnen fast alle evangelisch
und wurden von dem Pastor in B. kirchlich versorgt. Nach dem
westfälischen Frieden kam es an Schweden und wurde säkularisiert,
nachdem es im Kriege schwer gelitten hatte. Von den Kloster-
gebäuden ist nichts vorhanden. 1695 wurde Altkloster und
Neuland nach Buxtehude eingepfarrt. %* Pratje, Altes u. Neues III,
165 ff., X, S. 198 ff. Ders., Die Herz. Bremen und Verden IV,
S. 180 ff. Pape, Kirchenchronik der Stadt Buxtehude. Schlichthorst,
Beiträge III, S. 241 ff. Rotermund im Neuen vaterl. Archiv 18261,
S. 333ff., 18271, S. 378ff., 1868 S. 181ff. Rotermund in d. Annal.
der Br.-Lüneb. Churiande IV, S. 391, 411, 862ff. Wiedemann,
Gesch. des Herzogt. Bremen II, S. 49, 248 ff. Schlüter im Arch.
d. Ver. zu Stade III, S. 392 ff. Doebner in Zeitschr. f. Kirchen-
24 Buyrle — Celle.
gesch. 27, S. iS. Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 14—5. Be-
schreibung des Alten Landes u. der Stadt B. (1883).
Buyrle wird als Sitz einer Johanniterkommende in einer
Urk. von 1319 genannt. Priedländer vermutet Burlage im Kreise
Leer, also Diözese Münster. Sonstige Nachrichten liegen nicht
vor. V Ostfries. ÜB. I, Nr. 48. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 196.
Gappel, Capeila, Capellen, Fürstent. Lippe, Diözese Münster,
liegt in der Lippischen Enklave bei Lippstadt. An der Stelle
einer von Karl d. Gr. 809 zum Andenken mehrerer dort im
Sachsenkriege gefallener Fränkischer Edeln erbauten Kapelle soll
das Prämonstratenser-Nonnenkloster zu Ehren der H. Maria und
Andreas errichtet worden sein. 1139 bestand es bereits, wenn
auch die älteste urkundliche Erwähnung erst aus dem Jahre 1196
stammt. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts schloß es sich der
Reformation an und wurde in ein weltliches Fräuleinstift verwandelt,
jedoch das Prämonstratenserhabit beibehalten. Das Stift besteht
noch als adliges Präuleinstift, deren Äbtissinnen seit 1628 aus
dem fürstlichen Hause sind. Den Kanonissen wurde 1779 ein
Orden zum Tragen verliehen, außer der Dechantin wohnen sie
aber nicht im Stiftsgebäude. Der Ort ist seit 1829 nach Lipperode
eingepfarrt. *^* v. Donop, Beschreibung der Fürstl. Lippischen
Lande, S. 137—8. Lippische Regesten. Westf. ÜB. IV. Tibus,
Gründungsgesch., S. 243 ff. Dreves, Gesch. der Kirchen usw. des
Lipp. Landes, S. 109.
Cella, CeUe s. Zellerfeld.
Cella sanctae Mariae s. Riddagshausen.
Celle, Kreis Celle, Diözese Hildesheim. 1. Das Franzis-
kanerkloster wurde 1452 durch Herzog Friedrich den Frommen
von Lüneburg gestiftet, der 1458 selbst in das Kloster eintrat,
nach dem Tode seiner Söhne 1471 aber wieder die Regierung
übernahm. 1454 bestätigte Bischof Bernhard von Hildesheim die
Stiftung. Es lag in der Zum h. Kreuz genannten Gegend und
war von Anfang an für Observanten bestimmt. Patron war das
h. Kreuz. Da die Mönche sich der Reformation nicht anschließen
wollten, verließen sie 1528 die Stadt und verteilten sich unter
andere Klöster. Das Kloster soll bald darauf abgebrochen und
der Platz zum Bau der Großvogtei verwendet worden sein. 1783
CeUe — eins. 25
wurde das Haus von der Stadt angekauft und zu einem Werk-
und Arbeitshause eingerichtet, welchem Zwecke es noch heute
dient. V (Spangenberg), Beschreibung der Stadt Celle, S. 275.
Ders. im Neuen vaterl. Archiv 1823, S. 87flf. Steffens, Hist. u.
diplomat. Abhandlungen Celle betr., S. 137 ff. Lemmens, Nieder-
sächsische Pranzisk.-Klöster, S. 7 f., 20 ff., 46 ff. Bertram, Gesch.
d. Bist. Hildesheim I, S. 400. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt
Hildesheim H, S. 674. Dehning, Gesch. d. Stadt Celle, S. 54 ff.
Wrede, Einführung der Reform, im Lüneburgischen. Cassel, Celle
unter Herzog Ernst den Bek. Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 48.
2. Das Franziskanessen-Kloster nach der dritten
Regel wird 1463 erwähnt und bestand damals schon längere Zeit.
Das „Süsternhaus* war 1506 noch vorhanden. Das im 15. Jahr-
hundert genannte Beginenhaus, über das weitere Nachrichten
nicht vorliegen, ist mit dem ersteren 1467 vereinigt worden, doch
wird man zwei Beginenhäuser annehmen müssen. %* Vogell im
Neuen vaterl. Archiv 1827, II, 8. 197 ff., 1828, I, S. 32 ff. Steffens
a. a. 0., S. 108 ff. Dehning a. a. 0., S. 104 ff. Spangenberg a. a. 0.,
S. 277. Bertram a. a. 0., S. 309. Mithoff a. a. 0., S. 49.
3. Auf dem Stein- oder Kreuzberge in Altencelle, jetzt
dem Mariengarten, soll zu Ehren des Apostels Petrus und der
Jungfrau Maria ein Mönchskloster gestanden haben, das den
Allerzoll erhob. Urkundliche Nachrichten liegen nicht vor, nur
daß 1466 noch eine Marienkirche auf dem Kreuzberge sich befand.
Steffens hält sie für die Kirche des Minoritenklosters, das von ihr
entfernt gelegen habe. %* Steffens a. a. 0., 141 ff. Dehning a.
a. 0., S. 7. Spangenberg a. a. 0., S. 274, 280. Lüntzel a. a. 0.,
S. 674. Mithoff a. a. 0., S. 35 u. 48.
Clus^ Clusa, Kreis Gandersheim, Diözese Hildesheim. Das
Benediktiner-Mönchskloster war von Gandersheim abhängig. Als
Jahr der Weihe wird Chron. Clusin. (bei Leibniz SS. II, S. 347)
1124 angegeben; das kann richtig sein, denn 1129 bestand das
Kloster schon (Stumpf 3242). Als Stifterin wird die Äbtissin
Adelheid von Gandersheim, Schwester Heinrichs IV., genannt.
Bischof Bertold weihte es ein. Es war den H. Maria, Kreuz und
Georg geweiht. 1134 wurde es durch die Äbtissin Liutgard von
Gandersheim mit Kluniazensern besetzt und das Kloster Bruns-
26 Clus — Coldinne.
hausen mit Clus einem gemeinsamen Abte untersteilt. Abt Jo-
hannes Dederoth reformierte im 15. Jahrh. das Kloster und über-
trug die Reform auch in das KL Bursfelde, von wo aus dann
die Bursfelder Kongregation ihre segensreiche Wirkung ausübte.
Die ersten Versuche, die Reformation einzuführen, 1542, scheinen
keinen Erfolg gehabt zu haben, denn erst 1592 erhielt das Kloster
den ersten lutherischen Abt und kam an das Haus Braunschweig,
das es 1695 mit Brunshausen der Äbtissin von Qandersheim
zurückgab. Diese säkularisierte es völlig und verleibte es den
Tafelgütern ein. Die Stelle des Propstes aber wurde noch ferner
besetzt, die nach der Klosterordnung von 1655 der jedesmalige
Generalsuperintendent von Gandersheim inne haben soll. V
Bodonis Chron. Clusin. bei Leibniz, SS. rer. Brunsv. 11, S. 345 ff.
ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Harenberg, Histor. Gandersh.
Zeitschr. d. Harzver. 1878, S. 482 ff. Hassel u. Bege, Geogr.-
Statist. Beschreib, der Pürstent. Wolfenb. u. Blankenb. II, S. 186 ff.
Knoll u. Bode, Das Herz. Braunschweig, S. 347. Bertram, Gesch.
d. Bist. Hildesheim I, S. 142, 159, 407, 448. Lüntzel, Gesch. d.
Diöz. u. d. Stadt HUdesheim I, S. 347, E, S. 153, 540 ff. Grube,
Johannes Busch, S. 53ff. Beste, Gesch. d. Braunschw. Landes-
kirche, S. 241. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, S. 274.
vgl. Braunschweig, Beginen.
Goldewehr, Kreis Emden, Diözese Münster, wird in dem
Verzeichnis der ostfriesischen Klöster aus dem 16. Jahrhundert
als Kloster aufgeführt, es war aber wohl nur ein Klostergut,
vielleicht des Klosters Sielmönken. %* Suur, Gesch. der ostfries.
Klöster, S. 182. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 493.
Coldinne oder Zur wahren Minne, Kreis Norden, Diözese
Bremen. Der Ursprung des Klosters liegt im Dunkeln. Da es
von regulierten Augustinerinnen bewohnt war, vermutet Suur, daß
die Besetzung erfolgt sei, als Marienkamp und Sielmönken mit
Augustinern besetzt wurden, also etwa um die Mitte des 15.
Jahrhunderts. Von den sonstigen Schicksalen des Klosters ist
nichts bekannt. 1562 gingen die Besitzungen in die gräfliche
Verwaltung über, der Konvent wird allmählich ausgestorben
sein. *^* Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, S. 66—69. Ostfries.
ÜB. II. Wiarda, Ostfries. Gesch. II, S. 354. Sauer im Jahrb.
Delmenhorst — Demeburg. 27
der Gesell, f. bild. Kunst zu Emden II, 2, S. 47. Houtrouw
Ostfriesland II, S. 283 ff. Reimers, Die Säkularis. der Kl. in
OstfriesL, S. 20, 33.
USelmenhorst, Kreis Delmenhorst, Diözese Bremen. Das
Kollegiatstift, dessen Patron die h. Maria war, wurde durch Graf
Otto von Oldenburg- Delmenhorst für die von ihm 1285 aus der
Kirche von Hasbergen eximirte Marienkirche um 1286 errichtet.
1334 scheint ein Neubau aufgeführt worden zu sein. 1575 wurde
das Stift eingezogen und die Einkünfte zum Teil für Kirche und
Schule verwendet. %* Kollmann, Statist. Beschreib, der Gemeinden
des Herz. Oldenburg, S. 359 f. Bau- und Kunstdenkm. d. Herz.
Oldenburg IV, S. 86.
yj^emebarg, Kreis Marienburg, Diözese Hildesheim. Die
Brüder Hermann und Heinrich Grafen von Asleburg (Winzenburg)
übereigneten ihren Hof in Derneburg mit der darauf befindlichen
Kapelle des h. Andreas zur Stiftung eines Klosters für Augustiner-
Chorherrn 1143 der Hildesheimer Kirche. Bischof Bernhard
dotiert das Kloster noch mit eigenen Mitteln. Die Stiftung kam
aber nicht zu Stande, erst 1213 verlegte Bischof Hartbert das
Augustiner - Nonnenkloster von Holle hierher. 1440 begann
Johannes Busch die Reform. Da diß Nonnen sich dem gemein-
samen Leben widersetzten, ließ Bischof Magnus sie in andere
Klöster verteilen und besetzte Derneburg mit Zisterzienserinnen
aus Wöltingerode 1442. Unter Herzog Julius wurde die Refor-
mation eingeführt und das Kloster blieb bis zur Herstellung des
sogen, grollen Stiftes protestantisch. 1642 wurde das Kloster 1^ Q ^^
mit Benediktinern aus England besetzt, die es bis zur Aufhebung .
1803 innehatten. 1814 schenkte König Georg III. die Kloster-
güter dem Staatsminister Graf Münster. ** ÜB. des Hochstifts
Hildesheim. Lauenstein, Hist. dipl. episc. Hild. II, S. 247 ff.
Beitr. z. Hildesh. Gesch. II, S. 298 ff. Crusius in der Zeitschr.
f. Niedersachsen 1845, S. 354 ff. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d.
Stadt Hildesheim I, S. 445 f., II, 448. Bertram, Gesch. d. Bist.
Hüdesh. I, S. 153, 218, 234, 408. Mithoff, Kunstdenkmale III,
S. 27. V. Uslar- Gleichen, Gesch. des Grafen v. Winzenburg,
S. 135 ff. Winter, die Cistercienser III, S. 124 ff. Janauscheck,
Orig. Cisterc. I, S. 281. Günther, Der Ambergau, S. 152 ff. Grube,
Johannes Busch, S. 85 ff. Doebner in Zeitschr. f. nieders. Kirchen-
28 Detmold — Dorstadt.
gesch. IX, S. 233—4. Dürre in Zeitschr. d. Harzvereins 1874,
S. 178 (Nekrolog).
Detmold, Thiatmalü, -melli, Depmeldia, -molde, Fürstent.
Lippe, Diözese Paderborn. 1. Das Augustiner-Nonnenkloster
Marienanger wurde 1453 von dem Kloster Marienthal zu
Eldagsen aus gegründet, 1456 von Bischof Simon III. von
Paderborn bestätigt und der Regel des h. Augustinus unterstellt
(erfolgte erst 1459). 1602 geschah die Aufhebung des Klosters
und die Ausbauung der Kirche zum Klassenlokal des neu er-
richteten Gymnasiums, 1832 wurde die Kirche bei Errichtung
des neuen Gymnasiums abgebrochen. %* Lippische Regesten.
Holscher in Zeitschr. für westfäl. Gesch. 38 H, S. 40. Habicht,
Beitr. zur Gesch. des vor. Aug.-Nonnenkl. in D. Petri in Vater-
land. Blätter I (1843) N. 20—22. Dreves, Gesch. der Kirchen
usw. des Lipp. Landes, S. 52 ff.
2. Das Franziskaner-Nonnenkloster (Observanten)
wird urkundlich nur 1446 (Lipp. Reg. III, 2050) erwähnt. Über
seine Gründung ist nichts bekannt und man nimmt an, daß es
1447 bei der Zerstörung der Stadt durch die Böhmen unter-
gegangen ist. %* Holscher a. a. 0., S. 43. Dreves a. a. 0., 8. 58.
Diekmonken s. Domum.
Domns sanctae Mariae s. Scharnebeck.
Dornnm, Kreis Norden, Diözese Bremen. Daß bei Domum
ein Kloster gewesen ist, läßt sich urkundlich nicht belegen, aber
vermuten, zumal in der Designation der Prälaturen usw. (Suur,
Gesch. der ostfries. Klöster, S. 181 ff.) auch ein Kloster to der Gro
genannt wird und Domum an die Groden grenzt. Das Kloster
soll nach anderer Annahme in Münkewarf gewesen sein. Oder
sollte es identisch sein mit dem ebenfalls in der Designat, ge-
nannten Diekmonken? *^* Arends, Ostfriesl. u. Harlingerland,
S. 560. Houtrouw, Ostfriesland II, 'S. 295.
^orstadt, Dorstat, Kreis Goslar, Diözese Hildesheim. Der
Edele Arnold von Dorstadt, Bruder des Bischofs Adelog von
Hildesheim, hinterließ seinem Bmder Heinrich das Gelübde einer
Klostergründung. Heinrich stiftete 1189 das Kloster auf seinem
Drebber — Dünebroek. 29
Eigen zu Ehren des h. Kreuzes und Adelog bestätigte es. Es
war mit Augustinerinnen besetzt. Im 15. Jahrh. führte Johannes
Busch die Windesheimer Refonn der Augustinerklöster nur mit
großen Schwierigkeiten und auch nicht anhaltend durch. 1545
wurde vorübergehend und durch Herzog Julius endgültig die
Reformation eingeführt. Die WestfäUche Regierung hob 1810
das Kloster auf und verkaufte es an einen Privatmann. Jetzt
im Besitz der Familie von Löbbeke. %* ÜB. d. Hochstifts
Hildesheim. Lauenstein, Hist. diplom. episc. Hild. II, S. 258—9.
Crusius in Hann. Magaz. 1850, S. 669 ff. Lüntzel, Gesch. d. Diöz.
und Stadt Hildesheim H, S. 226—7, 452. Bertram, Gesch. d. Bist.
Hildesh. I, S. 196, 219, 224, 408, 453. Mithoff, Kunstdenkmale III,
S. 30. Grube, Johannes Busch, S. 211ff. Mooyer, Zeitschr. für
Niedersachsen 1849, S. 395ff., 1850 S. 368 u. 1852 S. 68—71
(Nekrolog), Kratz a. a. 0. 1862, S. 243 ff., Dürre in Zeitschr. d.
Harzvereins 1870, S. 453 ff. (Nekrolog), doch a. a. 0. 1874, S. 178ff.
als Nekr. von Demeburg erwiesen. Koldewey in Zeitschr. f.
Niedersachsen 1868, S. 285.
Drebber s. Mariendrebber.
^derstadt, Kreis Duderstadt, Diözese Mainz. Über das
Frauenstift st. Martini, Augustinerordens, von dessen Gründung
keine Nachrichten vorliegen, das aber 1347 als bestehend erwähnt,
Ende des 15. Jahrhunderts verbrannt und nicht wieder aufgebaut
worden sein soll, fehlen alle urkundlichen Nachrichten. Das
ÜB. erwähnt nur ein Martinihospital vor der Stadt, und zwar
richtig 1347 zuerst. %* Wolf, Gesch. u. Beschreib, der Stadt D.
ÜB. der Stadt Duderstadt, herausg. v. Jäger. Ders., D. gegen
Ende des Mittelalters. Mithoff, Kunstdenkmale II, S. 25 ff.
Dfinebroek, Kreis Weener, Diözese Münster. Hier bestand
eine Ordensniederlassung der Johanniter für Mönche und Nonnen,
über die nur ganz vereinzelte Nachrichten vorliegen. Die Gründung
dürfte wohl von Burgsteinfurt aus erfolgt sein. Die Einziehung
der Komturei geschah nach Grotefend 1529, doch bestand die
Würde des Komturs noch 1563. Die verfallenen Klostergebäude
wurden 1810 abgebrochen. %* Suur, Gesch. der ostfries. Klöster,
S. 116—17. Grotefend in Ostfries. Monatsbl. VI, 56. Wiarda,
Ostfries, Gesch. H, S. 356. Mithoff, Kunstdenkmale VII, 66.
30 Dumstorping — Egestorf.
Reimers, Die Säkularis. der Kl. in OstfriesL, S. 14, 38. Houtrouw,
Ostfriesland I, S. 223 flf.
Dumstorping s. Osnabrück.
Dykhusen, Kreis Emden, Diözese Münster. Das Dominikaner-
Nonnenkloster wurde 1378 durch die Häuptlinge Okko ten Brock,
Polkmar Allena und Hero Ailts gestiftet und vom Bischof von
Münster der h. Margarete geweiht. Nonnen aus Osterreide sollen
hierher verpflanzt worden sein. 1531 wurde es von Baltasar
von Esens verbrannt und nicht wieder aufgebaut. Die Nonnen
wurden in Appingen untergebracht. Die Besitzungen waren
später Domänen. %* Ostfries. ÜB. I — IL Suur, Gesch. d. Ostfries.
Klöster, S. 110—111. Beninga, Chron., S. 154 ff. Friesisches Archiv
II, S. 369. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 293, 470 ff. Reimers, Die
Säkularis. der Kl. in OstfriesL , S. 15 ff. Mithoff, Kunstdenkm ,
vn, S. 56.
JAstorf, Ebbekestorpe, Kreis Ülzen, Diözese Verden. Die
erste urkundliche Erwähnung des Klosters stammt aus dem Jahre
1197, in welchem ein Propst von E. als Zeuge in der Gründungs-
urkunde des Altklosters Buxtehude genannt wird (Vogt, Mon.
ined. I, S. 252). Die Gründung liegt im Dunkeln. Es war ein
Nonnenkloster nach der Augustinerregel und dem h. Mauritius
geweiht. Um 1465 erfolgte die Einführung der Reform nach der
Windesheimer Regel in E. und von hieraus nach Neukloster bei
Buxtehude und Lüne. Herzog Ernst der Bekenner suchte 1528
die Reformation einzuführen, hob die Propstei auf und zog die
Einkünfte zu den landesherrlichen Domänen, aber erst nach
Ernsts Tode (1546) erfolgte der völlige Übertritt des Klosters.
Es besteht noch als Damenstift. %* Mithoff, Kunstdenkmale IV,
S. 63 ff. Borchling in Zeitschr. f. Nieders. 1905, S. 361 ff., 500 ff.
Kayser in d. Zeitschr. f. nieders. Kirchengesch. XII, S. 132 ff.
Grube, Johannes Busch, S. 250. Vateri. Archiv 1841, S. 488 ff.
(Äbtissinnen u. Pröpste), v. Lenthe's Archiv für Gesch. u. Verfass.
des Fürstent. Lüneburg IX, S. 403 ff.
^^Egestorf, Eskes-, Esgestorpe, Hessisch-Schaumburg, Diözese
Minden. Das Kloster lag an der Stelle des heutigen Dorfes
Friedrichsburg (südl. von Hess. - Oldendorf ) und wurde 1298 für
Nonnen des Augustinerordens vom Grafen Adolf von Schaumburg
Einbeck. 31
unter Mitwirkung des Bischofs Ludwig von Minden gegründet.
Patron war die h. Maria. Doch muß die Stiftung später ein-
gegangen sein, denn 1343 wird es novella plantatio genannt und
erhielt es das Patronatsrecht in Hemeringen; vielleicht erfolgte
damals die Neugriindung und Überweisung an den Benediktiner-
orden. Als das Kloster 1555 niederbrannte, übergaben die
Nonnen es dem Grafen Otto von Schaumburg, der es zu einem
Ökonomiehof ausbaute. Die Grundstücke wurden zum Teil zur
Dotation der Universität Rinteln verwendet, andere 1778 par-
zelliert, und es entstand an der Stelle des Klosters das Dorf
Friedrichsburg. V Westfäl. ÜB. VI, Nr. 1618. Wippermann, Regesta
Schaumb. Nr. 262a. Würdtwein, Subs. diplom. X, S. 133, 226.
Dolle, Bibl. bist. Schaumburg., S. 285 ff. Landau, Beschreib, des
Kurfürstent. Hessen, S. 359. Piderit, Gesch. d. Grafsch. Schaum-
burg, S. 180. Holscher, Beschreib, d. vorm. Bist. Minden, S. 98
-^99. (Grote, Klosterlex., S. 123, verwechselt diesen Ort mit
Egestorf, Kreis Springe).
JUnbeck, Eimbike, Embeke, Kreis Einbeck, Diözese Mainz.
1. Der Ursprung des Chorherrnstiftes st. Alexandri ist dunkel,
doch wird als Gründer Graf Dietrich von Katlenburg, der Vater
des Gründers des Klosters Katlenburg, genannt, der 1085 er-
schlagen wurde. Der erste Propst ist 1134 nachweisbar. Die
Einführung der Reformation erfolgte 1537 oder bald darauf, das
Stift blieb aber bestehen und wurde erst 1850 aufgehoben, das
Vermögen kam an den Klosterfonds, die Pfründner erhielten feste
Geldrenten. V Klinkhardt in Hann. Magaz. 1816, St. 73—4 u. im
Vaterland. Archiv 1834, S. 28 ff., dazu Grotefend, Zeitschr. 1851,
S. 325 ff. Harland, Gesch. der Stadt Einbeck I— II. Max, Gesch.
des Fürstent. Grubenhagen I, S. 32 ff., II, 113 ff. Schrader, Die
älteren Dynastenstämme, S. 65 ff. Wendeborn, Nachr. v. Domst.
St. A. in E., in (Bilderbeck) Samml. ungedr. Urk. I, St. 6 u. II, St. 2.
Creme, Urspr. u. Fortgang d. Reformat. in E. Elissen in Zeitschr.
d. Harzver. 1894, S. 540 ff. Mithoff, Kunstdenkmale H, S. 32 ff.
Feise in Hannov. Gesch.-Blätter 1904, S. 273 ff.
2. Die Entstehung des Kollegiatstiftes st. Mariae
liegt ebenfalls im Dunkeln. Urkundlich beweisen läßt sich, daß
nicht lange vor 1203 ein Hospital vor dem Thiedexer Tore der
Stadt gegründet war, das seine Entstehung wahrscheinlich einem
32 Einbeck.
Mitgliede der Familie Heinrichs des Löwen verdankt. Die Kirche
des Hospitals wird erst 1289 erwähnt. Herzog Heinrich der
Wunderliche stattete sie 1297 zu einem KoUegiatstift aus. Die
Einführung der Reformation erfolgt 1537 oder bald darauf.
1547 wurde die Kirche durch den Rat abgebrochen, weil sie bei
einem feindlichen Angriff der Stadt gefährlich werden konnte.
1566 erbaute der Rat die Kirche an der alten Stelle, 1632 aber
zerstörten sie die Bürger für immer. Die Güter gingen zum
größern Teil in den Besitz der Stadt über. Das Kloster bestand
aber noch bis 1850, da der Klosterfonds in das gesamte Stifts-
vermögen eintrat und die Pfründner mit Geldrenten abgefunden
wurden. V Harland a. a. 0. Klinkhardt a. a. 0. 1834, S. 301 fif.
Max a. a. 0. H, S. 120flf. Mithoflf a. a. 0., S. 141—2.
3. Das Kloster der Augustiner-Eremiten verdankt
seine Entstehung dem Umstände, daß Herzog Heinrich der
Wunderliche 1314 den Augustinern die Erlaubnis erteilte, in
Einbeck sich niederzulassen. 1315 überließ der Rat ihnen Land
zwischen dem Ostertore und der langen Brücke zum Klosterbau;
auch soll das Kloster in den Besitz von Gütern des aufgehobenen
Templerordens gekommen sein. Die Reformation fand früh
Eingang, die Güter nahmen der Rat und der Herzog zu sich.
1540 brannte das Kloster ab und diente ausgebessert profanen
Zwecken, bis es ganz abgebrochen wurde. 1849—50 wurde an
seiner Stelle die neue Schule erbaut. V Harland a. a. 0.
Klinkhardt a. a. 0. 1837, S. 198ff. Max a. a. 0., S. 128ff.
Mithoflf a. a. 0., S. 46.
4. Über die Gründung des Maria-Magdalenenklosters
sind bestimmte Nachrichten nicht vorhanden. Es soll 1308 vor
dem Benser Tore gestiftet und mit Nonnen aus Hildesheim besetzt
worden sein. Sicher ist, daß es 1318 in die Stadt verlegt wurde.
Die Reformation wurde 1537 oder bald darauf eingeführt, der
Konvent bestand aber noch eine Zeitlang fort. Die Güter gingen
1570 durch Vertrag in den Besitz des Rates über. Die Gebäude
wurden später niedergelegt und an ihrer SteUe eine Pfarrwohnung
und die Ratsschule erbaut. */ Harland a. a. 0. Klinkhardt a. a. 0.
1837, S. 202 flf. Max a. ä. 0., S. 131 flf. Mithoflf a. a. 0., S. 46.
5. Das Kloster der Franziskanessen, Süstemhaus
genannt, war im Besitz von Klarissen und dem h. Kreuz geweiht.
Bldagsen — Blmsburg. 33
Wahrscheinlich wurde es in der ersten Hälfte des 15. Jahr- f^^ ^ J
hunderts gegründet und anfangs von Beginen bewohnt. Die %
älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1464. y '^^
Die Reformation wird 1537 oder 1545 eingeführt sein, doch
blieben die Nonnen im Kloster und wurden 1555 durch den Rat
mit Leibrenten abgefunden. Die letzte starb 1582. Das Haus
kam in Privatbesitz. %* Harland a. a. 0. I, S. 165 u. 167, II,
S. 48flf. Klinkhardt a. a. 1837, S. 207 flf. Mithoflf a. a. 0., S. 46.
^Idagsen, Kreis Springe, Diözese Hildesheim. Das Nonnen-
Kloster Marienthal zu E., Süsternhaus, entstand um 1435 im
Verbände der Windesheimer Kongregation nach der Regel
Augustins. Prior Rembert von Wittenburg brachte aus S chüttorf
drei Schwestern hierher und siedelte sie zuerst auf seinem
Eigentum, dann in Eldagsen an. Herzog Wilhelm bestätigte 1437
die neue Stiftung. 1470 litt das Kloster sehr bei der Eroberung
von Eldagsen durch den Grafen von Schaumburg, kaufte, um
eine sichere Zuflucht zu haben, 1479 vom Kloster Huysburg
Hof und Mühle in Badersleben und stiftete dort das Kloster
Marienbeke (Diöz. Halberstadt). Von M. aus erfolgten auch Neu-
gründungen in Detmold und Lemgo. Nach Cal. Br.-Ar. 7, 3,
fol. 271 im Kgl. St.-A. zu Hannover wurde von M. aus auch das
Kloster Dietenbom (ebenda) „fundiert". Da D. bedeutend älter
ist als M., kann man vielleicht an eine Unterstützung im 16. Jahr-
hundert denken. Weitere Nachrichten hierüber liegen nicht vor.
Marienthal hielt sich wahrscheinlich auch nach der Reformation;
erst 1647 starb die letzte Konventualin und Herzog Christian
Ludwig schenkte in demselben Jahre das Haus mit den wenigen
Besitzungen der Stadt zur Verbesserung der Schulanstalten. *^*
Lippische Regesten. Wolf, Gesch. d. Grafen v. Hallermund u.
der Stadt Eldagsen, S. 56. Grote im Vaterland. Archiv 1843,
S. 138 flf. u. 1844, S. 52 flf. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I,
S. 407, 428. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesh. H,
S. 667—8. Liemann, Beitr. zur Gesch. d. Klausen usw. im ^
Harzgau, S. 39! "
Elmsburg, Kreis Helmstedt, Diözese Halberstadt. Die Burg
lag über dem Dorfe Twieflingen und gehörte zu den Besitzungen
Heinrichs des Löwen. Die bei der Burg gelegene Kirche gab
sein Sohn, Kaiser Otto IV., an die Kirche in Scheverlingenburg,
Di« Klöster Niedenaohaeni. 3
84 Bmden — Essen.
später dem Blasiistifte in Braunschweig. Pfalzgraf Heinrich
nahm sie aber wieder dem Stifte und schenkte sie dem deutschen
Orden 1221, der eine Kommende hierhin legte. Patron war die
h. Maria. Eine Verlegung nach Lucklum dürfte nicht statt-
gefunden haben, vielmehr bestand die Kommende noch nach der
Gründung der Kommende Lucklum fort und dürfte bis zum
15. Jahrhundert existiert haben. Seit 1433 war die Burg zu
Lehn ausgetan bis zur Aufhebung des Ordens. Wann die Burg
zerfallen und schließlich aufgegeben worden ist, entzieht sich
unserer Kenntnis. *^* Mader, Antiquität. Brunsvic, S. 246 flf.
Braunschw. Anzeig. 1745, S. 1360, 1746 St. 86, 1749 St. 32,
1750 St. 54. Bege, Gesch. der Burgen u. Pam. im Herz.
Braunschw., S. 120ff. v. Strombeck in Zeitschr. f. Niedersachsen
1864, S. 362 ff. Die Bau- u. Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschw. L
S. 341ff. P. J. Meier im Braunschw. Magazin 1898, S. 84ff., 89ff.
Emden s. Faldern.
Engerode (bei Salzgitter) s. Wttlfinghausen.
Esbeck s. Aspice.
-^cherde^ Kreis Gronau, Diözese Hildesheim. Das Kloster
ist eine Stiftung des Hildesheimer Dienstmanns Lippold von
Escherde vom Jahre 1203, Bischof Hartbert von Hildesheim be-
stätigte sie. Es war mit Benediktiner-Nonnen besetzt. Vor 1236
erfolgte die Verlegung nach Bovingehusen, das den Namen
Escherde erhielt, jetzt Haus Escherde. Patrone waren die
H. Maria, Johannes bapt. und evang. Johannes Busch führte das
Kloster 1441 der ursprünglichen aber gelockerten Regel zu und
blieb lange hier Beichtvater, bis nach der Reform des Michaelis-
klosters in Hildesheim 1451 der Orden einen geeigneten stellen
konnte. Jjbas Kloster erlangte keine Bedeutung. Jetzt dienen
die Gebäude landwirtschaftlichen Zwecke^ *^* ÜB* des Hochstifts
Hildesheim. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim I,
S. 537, II, 451, 669 ff. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesh. I, S. 218,
224, 244. Grube, Johannes Busch, S. 85. Mithoff, Kunstdenk-
male III, S. 83 u. 88.
Esens, Esingervelde, s. Marienkamp.
Essen^ Asaini, Esne, Kreis Kloppenburg, Diözese Osnabrück.
Die Kirche in Essen stiftete Alaburg, die Mutter des Bischofs
liudolf von OBQiMck, m Wp^tw 4«i h Pwomtius, Biocjiiof Ludolf
(t 978) weihte sie, 1175 gründete» hier öwrf Simon yon Teofclw-
buTg und mm Mutter E^ika ein Benediklinor-Nannen)(lo8tor^ die
ürkt dartö^ itiäeaA »her erst vQn H86, JX» Verlegung des
Klosters nacb Alalgarten (s^ das^) soU biüd neob 1194, da d»s KL
abbrannte, erfolgt sein. Sicher ist, daß nacifa 1194 dM Kloster
nicht mehr erwähnt wird und das Kloster Malgarten später im
Besitze der Qttter #3 Klosters Essen war. %* Osm^brQcker ÜB.
Niemann, Qeseh, d. Amts Kloppenburg, Anh. I, S. 223. WiUoh,
Gesch* dfi»r kathol, Pfarreien im Her^ Oldenh- IV, S. 348 ff.
Hf Snd^orfi Pie Kl. Essen und Maigarten, Mittefl. d, hlst. Ver.
an Osnab. J, 27 ff., II, 20 ff, H, u. J. Sndendorf, Beitr^ ^. Gesch.
a^nVI/^^r»- rie^wi r,\.,M ^U CS d-flß-
l-l
liliililll
o ILL: 1161400
Thank you for lending us the foUowing item:
Cd Title: Verzeichnis der Stifter und Klöoster Niedersachsens
o vor der
•^ Refonnation /
;-! Author: Hoogeweg. H. (Hermann), b. 1857.
^ Our Transaction Number: 2439
HH Pieces: 1
;>^ Notes/Special Instructions:
.ti 1 vol Ret. EYM 2/3 UPS#1 161400
^ Due Date: 1/30/2004 12:00:00 AM
^ This item is being retumed to:
^ 106 Hatcher Graduate Library ILL
^ University of Michigan
-^^ 920 N. University Ave.
r^H Ann Arbor, MI 48109-1205
Qj If there are any questions about this item, please give us a call at
^ 6 1 5-322-2408 or e-mail us at ill@librarv.vanderbih.edu .
>
36 Faftenhagen — Fintel.
Kloster waren. %* Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, 8. 112—15.
Beninga, Chron., S. 463 flf. Mithoff, Kunstdenkmale VII, S. 68.
Lösing, Gesch. d. Stadt Emden, S. 114 ff. Wagner im Jahrb. d.
Gesell, f. bild. Kunst zu Emden XII, 8. 159—60, XIV, 8. 280 ff.
Reimers, Die Säkularis. d. Kl. in OstfriesL, 8. 29 ff. Houtrouw,
Ostfriesland I, 8. 52 ff.
Falkenhagen, Lilienthal, Vallis st. Mariae, Ptirstent. Lippe,
Diözese Paderborn. Das Nonnenkloster st. Johannis bapt., Zister-
zienserordens, wurde vor 1231, wahrscheinlich zwischen 1228
und 1231 von Graf Volkwin von 8chwalenberg gegründet und
zwar in Burghagen, dessen Lage nicht genau festgestellt werden
kann, vielleicht Berkenhagen nö. von F. Zwischen 1246 und
1249 erfolgte die Verlegung nach F. In der Ebersteinschen
Fehde 1406 — 9 wurde es vollständig zerstört, die Nonnen gingen
nach Brenkhausen. Das Kloster wurde darauf an Wilhelmiten
aus der Mainzer Diözese und, als diese nicht vorankamen, 1432
dem Kreuzherrn -Orden übergeben; der Chor der neuen Kirche
dieses wurde 1483 geweiht. Die Reformation fand keinen Eingang.
Um 1604 kam das Kloster an die Jesuiten und, als deren Orden
1773 aufgehoben war, zog der Fürst die Güter ein. Der Ein-
spruch des Bischofs von Paderborn wurde 1794 durch einen
Vergleich beigelegt. Die Klostergüter wurden zu kirchlichen
und 8chulzwecken bestimmt, auch zur Unterhaltung der katho-
lischen Pfarrei. V (Heldmann) in Lipp. Intelligenzbl. 1773, Nr. 39.
Melm, Vom Kl. Falkenhagen. Preuß, Die Anfänge des Kl. F.
in Zeitschr. f. westf. Gesch. 40 II, 8. 88flf. Holscher ebenda 37 II,
S. 10, 57flf. Bessen, Gesch. des Bist. Paderborn 1, 199, II, S. 366.
Dreves, Gesch. d. Kirchen, Pfarren usw. des Lipp. Landes, 8. 277 fif.
Zeitschr. f. westf äl. Gesch. 47 II, S. 194 flf. (Nekrolog).
^allersleben, Kreis Gifhom, Diözese Halberstadt. Die Stiftung
des Klosters des Johanniterordens erfolgte 1451 durch Herzog
Friedrich von Braunschweig. Außer den beiden die Stiftung
betreffenden Urkunden liegen keine Nachrichten vor. */ Hoffmann
im Vaterl. Archiv 1820 H, S. 356, III, S. 141ff. Fiedeler in
Zeitschr. f. Niedersachsen 1869, S. 99 ff. Behrends ebenda 1849,
S. 21 ff. Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 73 ff.
^ Flntel, Kreis Rotenburg, Diözese Verden. Nach Mushard,
Rittersaal, S. 553 haben hier 1480 Mönche des Ordens st. Antonii
Pischbeck — Fredelsloh. 37
eine Niederlassung gegründet, die aber zur Zeit der Reformation
wieder einging. Die Kirche soll 154:8 abgebrochen sein. Ur-
kundliche Belege fehlen. Vgl. auch Spangenberg, Chronicon der
Bischöfe v. Verden, S. 150.
JPischbeck, Viscbike, Hessisch-Schaumburg, Diözese Minden.
Frau Helmburg, Witwe des Edeln Richbert, gründete hier 955
ein den H. Maria und Johann bapt. geweihtes Kanonissenstift.
1147 wurde es wegen inneren Verfalls mit Kemnade zusammen
durch König Konrad III. der Abtei Corvey einverleibt. Es ge-
hörte seitdem dem Benediktinerorden an, bis es 1484 bei der
Reformation des Klosters die strengere Regel der Augustiner
annahm. 1559 wurde die lutherische Lehre eingeführt und das
Kloster in ein adeliges weltliches Präuleinstift verwandelt. Es
besteht als solches bis heute; nur in der Zeit vom Restitutions-
edikt 1629 bis zur Schlacht bei Oldendorf 1633 hatten die
Benediktiner von Corvey vorübergehend Besitz vom Stifte er-
griffen. Seit 1648 gehörte es zu Kurhessen. */ Erhard, Regesta
bist. Westf. Nr. 578, 1690—1. Mon. Germ. Dipl. I, Nr. 174.
Paullini, Hist. virg. coli. Visbecc. Hyneck, Gesch. des Jung-
frauenst. F. Landau, Beschreibung des Kurfürstent. Hessen, S. 357.
Mooyer, Die vorm. Grafsch. Schaumburg, S. 29. Ders. in Zeitschr.
f. Hess. Gesch. VI, 1, S. 293 ff. Holscher, Beschreibung des
vorm. Bist. Minden, S. 73 ff. Die Bau- u. Kunstdenkm. im Rgbz.
Cassel HI, 8. 41 ff. Nekrolog Böhmer, Fontes IV, S. 495 ff.
Frankenberg s. Goslar.
Franenthal, Vallis virginum, s. Hamburg, Harvestehude.
Fredelsloh, Pridesele, Vredesle, Kreis Northeim, Diözese
Mämz. Das Kanonikerstift nach der Regel Augustins wurde 1137
von Erzbischof Adalbert von Mainz gegründet. Patrone sind
st. Maria und Blasius. 1146 werden Mönche und Nonnen erwähnt,
1269 nur noch Nonnen. Allmählich verarmt wurde es zur Zeit
der Reformation von Herzog Erich eingezogen (1551 schon ein
Amtmann daselbst). Im dreißig]. Kriege wurden die Gebäude
zerstört. Jetzt untersteht es als Pachtgut der Klosterkammer. *J'
jRegest. der Erzb. v. Mainz I, S. 304 Nr. 306. Eßken im Hannov.
Magazin 1797, St. 58, 59, 80. Harland, Gesch. d. Stadt Einbeck I,
S. 63flf. Scheibe-Moringen, Predelsloh. Mithoflf, Kunstdenkmale H,
S, 58flF,
38 FreepsoiD — Gandersheim.
Freepsum b. Sielmönken.
y^en»wegen^ Vrendeswege^ Kreis Bentheim, Diözese Münster.
Das Stift regulierter Chorherrn wurde 1394 durch Graf Bernhard
von Bentheim zu Ehren der h. Maria gegründet. Als den
geistigen und geistlichen Leiter der Stiftung haben wir wohl
Eberhard von Eza, Pfarrer in Almelo, anzusehen. Das Stift
erreichte bald eine solche Bliite, daß es seine Mönche nach dem
Rheine und nach Ostfriesland zur Gründung neuer Niederlassungen
schicken konnte. Es hieB auch Marienwald, Nemus sanctae Mariae
juxta Northom. Nach Anschluß an die Windesheimer Vereinigung
verbreitete es die Klosterreform in Ostfriesland. 1560 verbot
Graf Eberwein HI. von Bentheim die Aufnahme von Novizen,
seine Witwe Anna setzte 1570 als Regentin einen Amtmann
zur Verwaltung der Klostergüter ein. 1624 bemächtigten sich
unter dem Schutze ligistischer Truppen Windesheimer Mönche
wieder des Klosters und behaupteten sich in seinem Besitze, bis
die Großherzoglich Bergische Regierung das Kloster 1809 aufhob.
1812—13 erfolgte der Verkauf der meisten Klostergüter. Die
Kirche ist noch vorhanden, die Gebäude abgebrannt. *J^ Jungius,
Histor. Benthem. libri tres, cod. diplom., S. 265—74. Schmitz-
Kallenberg, Inventare der nicht staatl. Archive des Kreises
Steinfurt, S. 276ff. Visch, Qeschiedenis van het Graafsch.
Bentheim, S. 13, 137 ff. Diepenbrock, Gesch. des Amts Meppen,
S. 218, 325 ff. Grube, Johannes Busch. Sauer im Jahrb. d.
Gesellsch. f. bild. Kunst zu Emden II, 1, S. 49. Jostes, Aus
Westfalens Vergangenheit, S. 17 ff. Mithoff, Kunatdenkmale VI,
8. 44ff.
y Ganderslielm^ Kreis Gandersheim, Diözese Hildesheim,
nl. Das freiweltliche Damenstift. Die Stiftung, welche Graf
Liudolf in Brunshausen gemacht hatte, wurde nach Gandersheim
verlegt, wo Liudolf und sein Sohn Otto der Erlauchte 855—881
Kirche und Klostergebäude erbaut hatten. Liudolfs Tochter
Hathumod wurde die erste Äbtissin dieses den H. Anastasius und
Innocentius geweihten Praüenstiftes. Bischof Wigbert von Hildes-
heim weihte es. 998 brannte das Kloster ab, nach Beilegung des
Streites mit dem firzbischof WiUigis von Mainz wurde der Neubau
1007 durch Bischof Bemward von Hildesheim eingeweiht. Durch
kaiserliche Freigiebigkeit gelangte das Stift zu großem Reichtum.
(iaadersheim. 39
1542 wurde die Reformation angenommen, aber durch Herzog
Heinrich wieder beseitigt, Herzog Julius von Braunschweig
führte sie 1670 endgültig ein. Das Stift wurde ein gefürstetes
evangelisches Reichsstift, das 1803 säkularisiert und zu den
Domänen gezogen wurde. *^* Vita Hathumode in Mon. Germ.
SS. IV, S. 165flf., deutsch von Rückert. Reimchronik v. G. a. a. 0.
Deutsche Chron. II, S. 397 ff. Schilling in Zeitschr. d. Harzver. 190C^
S. 486ff. Bayer in Forsch, zur deutsch. Ses^. XVt^'XTTgff.^
Zimmermann in Braunschw. i|aga?^^lja04^ S. 113 ff. Leuckfeld ,
Antiq. Qandersh. ' Harenb^ ig, ffistor. Gandersh. Stübner, Kirchen-
verfassung, S. 472. Hassel u. Bege, Geogr.- Statist. Beschreib,
der Pürstent. Wolfenb':"u. BlankenKTlI, S. 155, S. 173ff. Knoll
u. Bode, Das Herz. Braunschweig, S. 340 ff. Brakebusch, Führer
durch Gandersheim. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I,
S. 39ff., 48, 56, 58f., 65ff., 96, 177ff., 220, 428. Lüntzel, Gesch.
d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim I, S. 33, 48, 63ff., 145ff., 208ff.,
317ff., 377ff., 513ff., II, 8. 146ff., 532ff. Koldewey in Zeitschr.
f. Niedersachsen 1868, S. 276 ff. Beste, Gesch. d. Braunschw.
Landeskirche, S. 45, 556. Die Äbtissinnen bei Hopf, Genealog.
Atlas I, Nr. 390, Weüand in Zeitschr. d. Harzver. 1875, S. 475ff.
2. Neben dem Hauptkloster entstand durch Äbtissin
Windelgard von Gandersheim eine Votivkirche zu Ehren der
h. Maria, die Bischof Dithard von Hildesheim 939 weihte. Hier
gründete die Äbtissin Gerberga von Gandersheim, eine Tochter
Herzog Heinrichs des Zänkers von Baiern, das ^rienkloster/
für Nonnen nach der Benediktinerregel, das Kaiser T>tto IL 973
bestätigte. Mitte des 15. Jahrh. wurde durch den hildesheimer
Dompropst Eckehard von Hahnensee die Klosterzucht wieder-
hergestellt. Stark verschuldet traten die Nonnen 1570 das öoster
mit allem Zubehör dem Landesherrn ab und erhielten Unterhalt
zugesichert; die Güter kamen an das Pädagogium (vgl. Franzis-
kaner) und später an die Universität Helmstedt. 1700 wurde
das Kloster durch Feuer zerstört. */ Lüntzel a. a. 0. I, 68, 322,
II, 539. Bertram a. a. 0., S. 51, 56. Koldewey, Gesch. d. Pädagog.
illustre zu Gand. u. Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, S. 276. Beste
a. a. 0., S. 45. Braunschw. Anzeig. 1749, St. 70 (die Äbtissinnen).
3. Das Franziskanerkloster ist eine Stiftung des
Herzogs Heinrich d. Ä. von Wolfenbüttel vom Jahre 1500. Der
40 Garden — Göttingen.
Bau wurde 1501 begonnen. Patrone waren die H. Maria, Petrus
und Paulus und Franziskus. Das Kloster war seit der Gründung
mit Observanten besetzt. 1542 wurden die Mönche vertrieben,
Herzog Heinrich d. J. stellte das Kloster 1547 wieder her, doch
wurde 1569 den Brüdern befohlen, das Kloster mit allem Zubehör
in die Hände des Herzogs Julius zu resignieren. Das Kloster
wurde zuerst Schule (Pädagogium illustre), dann Wohnung für
Geistliche und Lehrer, während die Schule, 1574 nach Helmstedt
verlegt, die Grundlage der Universität wurde. Seit dem Brande
von 1834 sind die letzten Reste dieser Stiftung verschwunden.
%* Rehtmeier, Braunschw. - Lüneb. Chronica, S. 1007 und 1017.
Harenberg, Hist. Gand. Lemmens, Niedersächs. B>anziskanerkl.
n, 8flf., 22, 75flf. Lüntzel a. a. 0. H, S. 541. Bertram a. a. 0.,
S. 445. Koldewey a. a. 0. u. Zeitschr. f. Niedersachsen 1868,
8. 274 u. 334. Beste a. a. 0., S. 44—5.
Garden s. Mariengarten.
^Gartow, Kreis Lüchow, Diözese Verden. Die Johanniter-
kommende st. Georgü wurde gegründet, nachdem der Orden
zwischen 1354 und 1359 den Ort gekauft und 1371 endgültig
vom Herzog Magnus abgetreten erhalten hatte; 1594 wurde der
Ort lüneburgisch. %* Neues vateriänd. Archiv 1830, I, S. 138 flf.
Mithoflf, Kunstdenkmale IV, 8. 76—77. Mecklenburg. ÜB. HI,
Nr. 1797 wird Gardow in Mecklenburg mit Gartow verwechselt.
^ellersen, Geldersen, Kreis Hameln, Diözese Minden. Bischof
Kono von Minden gestattete 1264 dem früheren Propst von Ullen-
hausen, Meinricus, die Gründung eines Nonnenklosters in G. und
dessen Besetzung mit Augustinerinnen aus U. Da spätere Nach-
richten nicht vorliegen, kann man vielleicht annehmen, daß die
Stiftung nicht zustande kam. Holscher vermutet dies und daß
die Stiftung später in Egestorf erfolgte. *^* Würdtwein, Subs.
diplom. XI, S. 32. Lippische Regesten H, Nr. 495. Holscher,
Beschreibung des vorm. Bist. Minden, S. 98, 107, 110.
Oeorgenberg s. Goslar.
Oertrudenberg s. Osnabrück.
^öttingen, Kreis Göttingen, Diözese Mainz. 1. Das st. Annen-
kloster, Süstemhaus, ein Kloster der Pranzi^kaneriunen nach
Göttmgen. 41
der dritten Regel, ist eine Stiftung Heinrichs von Hardenberg
und dessen Witwe Salome aus dem Ende des 15. Jahrhunderts.
1508 bestand es als solches. Zur Zeit der Reformation dachte
der Rat nicht sowohl an Aufhebung, als an Umwandlung im
evangelischen Sinne. 1542 erhielten die Nonnen einen evange-
lischen Prediger, blieben aber im Hause und im Besitz der Stif-
tungen. Im Laufe der Zeit wurde das Kloster Versorgungsanstalt
für bedürftige Bürgertöchter und besteht als solche noch. */
ÜB. der Stadt Göttingen II — III. Zeit- u. Gesch.-Beschreib. der
Stadt Gott. II, S. 167 flf. Wolf, Gesch. d. Geschl. v. Hardenberg
II, S. 52 flf. Havemann, Die Kirchenreform, der Stadt G. Erd-
mann, Gesch. d. Kirchenreform, in der Stadt G., S. 51 flf. Mithoflf,
Kunstdenkmale II, S. 80. Lemmens, Niedersächs. Franziskaner-
klöster, S. 30.
2. Die Deutschordenskommende entstand dadurch,
daß Herzog Otto 1318 einen Teil der Neustadt dem Orden
schenkte, der dafür seinen Hof in Bilshausen aufgab. Der
Ordenshof, an der Westseite der Marienkirche, über die der
Orden das Patronat hatte, wurde zur Zeit der Reformation von
der Stadt in Anspruch genommen, später aber wieder heraus-
gegeben, doch verpflichtete sich der Orden, zur Dotation der
Kirche beizutragen. Der Ordenshof ist jetzt in Privatbesitz. %*
ÜB. der Stadt Göttingen I— III. Zeit- u. Gesch.-Beschreib. der
Stadt G. III, S. 68 flf. Braunschweig. Anzeig. 1751, St. 4. Mithoflf, ^ . ..^
, „ Kunstdenkmale II, S. 79,-80. guJ^^v^-oJi:^^^ "h^tU^. (ßO. M. cJ7*
3. Die Dominikaner (Pauliner) erhielten von Herzog
Albrecht dem Feisten 1294 die Erlaubnis ein Kloster zu gründen.
Die Kirche soll 1331 eingeweiht sein zu Ehren der Apostel
Petrus und Paulus. 1529 wurde das Kloster der lutherischen
Lehre übergeben und 1533 der letzte Bruder ausgewiesen. **
ÜB. der Stadt Gott. ÜB. zur Gesch. der Stadt G. im 16. Jahrh.
V. Hasselblatt u. Kästner. Zeit- u. Gesch.-Beschr. III, S. 153 flf.
Mithoflf a. a. 0. II, S. 77 flf. Erdmann a. a. 0., S. 45—6. Lemmens,
a. a. 0., S. 61.
4. Die Niederlassung der Franziskaner wird 1308
urkundlich zuerst erwähnt und lag an der Westseite des Wilhelms-
platzes. Sie gehörte bis 1462 zur Kölner Ordensprovinz und
42 Goslar.
wurde in diesem Jahre mit der sächsiBchen (den Observanten)
vereinigt. Nach Einführung der Reformation in der Stadt wurden
die Patres 1533 ausgewiesen. Das Kloster ging in den Besitz
der Stadt über und diente profanen Zwecken, die Kirche wurde
1820 abgebrochen. \* ÜB. der Stadt Göttingen. Urk. d. Stadt
G. aus dem 16. Jahrh. Zeit- und Gteschichtsbeschreibung der
Stadt Götthigen m, S. 140ff. Lemmens a. a. 0. S. 7, 12, 21,
61 ff. Erdmann a. a. 0. S. 46 ff. Mithoff a. a. 0. 11, S. 77. Neues
vaterl. Archiv 1822, I, S. 320ff.
Goslar, Kreis Goslar, Diözese Hildesheim. 1. Das Domstift
st. Simonis et Judae ist eine Gründung Kaiser Heinrichs UI.
als kaiserliche Kirche zu Ehren der h. Dreifaltigkeit, die erste
urkundliche Nachricht ist vom Jahre 1047, der Schutzbrief Papst
Leos IX. von 1049, die Weihe wurde 1050 durch Erzbischof
Hermann von Köln vollzogen. Die Kirche hieß auch Mathias-
kirche und zwar wird der h. Mathias 1189 zuerst neben den
älteren Schutzheiligen erwähnt. Die Einführung der Reformation
geschah langsam und die offizielle Annahme erfolgte erst 1566.
Infolge des Restitutionsediktes wurde das Stift 1629 von den
Jesuiten besetzt, die 1632 den Schweden weichen mußten.
1802 wurde das Stift durch die preußische Regierung aufgehoben
und die Güter nach dem Abgange der Stiftsherrn für Kirchen- und
Schulzwecke der Stadt überlassen. 1819 wurde der Dom bis auf
die nördliche Vorhalle abgebrochen. %* Chron. s. Sim. et Judae
Gosl. in Mon. Germ. Deutsch. Chron. II, S. 587 ff. u. 604ff. Bode, ÜB.
der Stadt Goslar. Heineccius, Antiq. Goslar. Crusius, Gesch. d.
Stadt Goslar. Holzhausen in Zeitschrift f. Nieders. 1849, S. 334ff.
Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. der Stadt Hildesheim I, S. 351 ff., 11,
S. 231ff., 672ff. Bertram, Gesch. des Bist. Hildesheim I, S. 105,
303. Hölscher, Gesch. d. Reformat in Q. Tschackert in Zeitschr.
f. nieders. lürchengesch. VIII, S. 5ff. Lichtenstein, Abhandl. v.
des Stiftes Sim. u. Jud. in G. Gerichtsbarkeit. Nöldeke, Ver-
fassungsgesch. des Stiftes Sim. et Jud. zu G. Volger im Vaterl.
Archiv 1841, S. 133 ff. MüUer in Zeitschr. d. Harzvereins 1871,
S. 322ff. Hölscher ebenda 1901, S. 499ff., 1905, 8. Iff. Ders.
in Kunstdenkm. der Prov. Hami., Heft H, S. 38ff. Mithoff,
Kunstdenkm. HI, S. 40ff. Neues vaterl. Archiv 1829, S. 90ff.
Beißel in Zeitschr. f. christl. Kun«t 1901, S. 65 ff.
Gtoslar. 43
2. Beginen werden im Hospital des h. Ludwig seit
1274 genannt. 1399 wurde das Beginenhaus durch den Rat der
Stadt den Minoriten Überwiesen. Ihre Niederlassung war später
die Martmlkapelle (Krankenhaus am Kaiserbleek). *^* Goslarer
ÜB. II, 203, 484 u. s. w. Braunschw. Anzeigen 1756 Stück 64.
3. Die Deutschordens-Kommende. Ritter und
Bürger Gieselbert von Goslar gründete 1227 ein Hospital an der
Königsbrücke und überwies diese Stiftung dem deutschen Orden
zu freiem Besitz. Später wurde daraus das H.- Geist- Hospital,
das zu großer Blüte gelangte. 1287 bekam der Orden von
Heinrich von Birkenstein die Kirche in Weddingen mit dem
Patronatsrechte zum Geschenk. Seitdem mehrten sich die Be-
sitzungen des Ordens an diesem Orte erheblich, während die
Güter in der Stadt abnahmen, sodaß gegen Ende des 13. Jahr-
hunderts der Orden den Schwerpunkt seines Wirkens bereits aus
der Stadt nach Weddingen verlegt hatte. Vgl. Weddingen. *J^
ÜB. der Stadt Goslar. Lüntzel a. a. 0., S. 244, Ältere Diözese,
S. 317. Bertram a. a. 0. 1, S. 237, 304. Braunschw. Anzeig. 1755,
Stück 87. Mithoflf a. a. 0., S. 54.
4. Das Kloster Frankenberg vor der Stadt wurde
wohl auf Veranlassung des Bischofs Konrad H. von Hildesheim
für Nonnen des Maria-Magdalenenordens vor 1235 gestiftet und
von Papst Gregor IX. 1235 bestätigt. 1236 erhielt es die Peter-
u. Paulskirche des Prankenberges zum Geschenk. Die sehr
erschlaffte Zucht wurde Mitte des 15. Jahrh. durch Einführung
der Windesheimer Reform erneuert. Durch die Stiftsfehde kam
es an das Haus Braunschweig, wurde 1529 protestantisch, kehrte
aber unter Heinrich dem Jüngeren zum Katholizismus zurück.
Unter Herzog Julius wurde es 1568 endgültig der Reformation
zugeführt. Nach dem Extraditionsrezeß von 1643 blieb es beim
Hause Wolfenbüttel. 1704 wurden die Klostergebäude von Herzog
Anton Ulrich neu erbaut. Die französische Regierung zog das
Kloster ein. 1815 kam das Grundstück wieder an Braunschweig
und die Güter wurden durch die herzogliche Klosterratsstube
verwaltet. Das Grundstück blieb braunschweigisches Territorium
und ist seit 1838 in Privatbesitz. Durch Staatsvertrag zwischen
Preußen und Braunschweig kam es 1887 wieder an Goslar. V
Chron. Hild. in Mon. Germ. SS. VH, S. 860. Chron. coenobü
i*
44 Gk)slar.
montis Francor, ed. Kotzebue. ÜB. d. Stadt Goslar. ÜB. d.
Hochstifts Hildesheim. Stübner, Kirchenverfassung, S. 511. Hassel
u. Bege, Geogr.-Statist. Beschreib, der Pürstent. Wolfenbüttel u.
Blankenb. H, S. 189. Lüntzel a. a. 0. 1, 8. 536, H, S. 242-3, 454.
Bertram a. a. 0. 1, S. 242, 408. Hölscher a. a. 0., 8. 58. Grube,
Johannes Busch, 8. 196. Mithoflf a. a. 0., 8. 53 ff. Kunstdenkm.
d. Prov. Hann., Heft II, 8. 110—11.
5. Die Entstehung des Minoriten- oder Pranziskaner-
klosters ist dunkel. Jordanus gibt 1223 an, doch erfolgte die
Gründung eines Konventes sicher erst später. Die ersten Fratres
l erscheinen 1232 als Zeugen. Patron war der h. Laurentius.
i 1569 zogen, nachdem Goslar längst lutherisch geworden ^XTSlf, die
[ Brüder nach Halberstadt. Die Kirche wurde vom Rate dem
^ evang. Gottesdienst übergeben, das Kloster in ein Spital ver-
I wandelt. Nur vorübergehend hatten nach dem Restitutionsedikt
if die Franziskaner 1629 — 32 hier wieder Fuß gefaßt. Kloster und
i Kirche wurden 1820 abgebrochen und das Hospital mit dem
Großen heil. Kreuz verbunden. *^* ÜB. d. Stadt Goslar. Heineccius
f a. a. 0. Jordanus in den Abhandl. der Kgl. Sachs. Gesell, der
Wissensch., phil. bist. Klasse V (1870), Kap. 36. Lüntzel a. a. 0. II,
8. 243. Hölscher a. a. 0. Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkl.,
S. 3, 5, 30 — 1, 72 ff. Banasch, Niederlass. der Minoriten zw.
Weser u. Elbe, 8. 9—11. Jacobs in Zeitsch. d. Harzver. 1880,
8. Iff. Mithoff a. a. 0., 8. 54. Kunstdenkm. d. Prov. Hann.
II. Heft, S. 111—2.
6. Das Augustiner -Chorherrnstift st. Georgenberg
reicht mit seinen Anfängen bis in die Zeit Konrads II. zurück,
vollendet wurde es aber erst unter Heinrich V., der das Stift
1108 dem Domstifte in Hildesheim schenkte. 1128 wurde es
durch Bischof Bertold von Hildesheim geweiht und trat 1490 der
Windesheimer Kongregation bei. Als die Bürger von Goslar
j 1527 die Kirche gänzlich zerstört hatten, zogen die Stiftsherrn
I 1552 nach Grauhof vor die Stadt und begannen hier den Bau
II der neuen Ansiedelung, die, nachdem vorübergehend (von Herzog
I Julius bis zur Herstellung des großen Stiftes Hildesheim 1643)
die evangelische Lehre hier geherrscht hatte, bis 1803 bestand.
Grauhof ist jetzt katholische Pfarrei, die Gebäude sind Pachtgut
und unterstehen der Klosterkammer. *^* ÜB. der Stadt Goslar,
Goslar. 45
ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Lauenstein, Hist. dipl. episc.
Hild. H, S. 252flf. Lüntzel a. a. 0,, S. 358, H, 8. 244flf. Bertram
a. a. 0. I, S. 128, 144, 219. Hölscher a. a. 0., S. 22. Grube,
Johannes Busch, S. 50, 53 u. 275. Gattone im Neuen vaterl.
Archiv 1828, 8. 91flF. Crusius im Hann. Magazin 1843, Nr. 47—48.
Hölscher in Zeitschr. d. Harzvereins 1891, S. 34 ff. Ders. Kunst-
denkm. der Prov. Hann., H. Heft, 8. 70ff. Mithoff a. a. 0.,
8. 49, 78. B. 8ievers, Die Regel des h. Augustin in symbol.
Bildern dargest. an den Chorstühlen zu Grauhof.
7. Über die 8tiftung der Johanniter- Kommende
sind bestimmte Nachrichten nicht vorhanden. Die 8tiftung Zum
h. Grabe lag vor dem Vitustore. Die erste Erwähnung des Ortes
stammt aus dem Jahre 1214, die der Fratres von 1249. Die
Stiftung unterstand der Kommende Supplinburg. 1508 wurden
die Gebäude abgerissen und nur die Kapelle blieb in Gebrauch,
bis sie die Bürger 1527 niederbrannten. Als Ersatz diente der
sogen. Trollmönch. Um 1755 brachte das Kloster Neuwerk alle
Grundstücke, die früher zum h. Grabe gehörten, die sogen.
Prioratsgüter, durch Kauf an sich. *^* ÜB. der Stadt Goslar.
Lüntzel a. a. 0. H, 8. 243—4, Ältere Diöz., S. 314. Bertram
a. a. 0., 8. 237. Crusius, Gesch. d. Reichsstadt G., 8. 426.
Hölscher, Gesch. der Reform, in G., S. 22. Mithoff a. a. 0.,
8. 64 u. Archiv f. niedersächs. Kunstgesch. III. Kunstdenkm. der
Prov. Hannover, H. Heft, S. 112—3.
8. Das Kloster Neuwerk, Novum Opus, Mariengarten,
s. Mariae in horto, wurde 1186 durch den Goslarer Vogt
Volkmar von Wildenstein und seine Frau Helene vor dem
Rosentore von Groslar auf deren Gute, das eine Kapelle hatte,
gegründet und von Bischof Adelog von Hildesheim zu Ehren der
h. Maria, des h. Kreuzes, Johannes ew. und Bartholomäus be-
stätigt. Es wurde mit Nonnen des Benediktinerordens aus
Ichtershausen (Thüringen) besetzt. Die Einführung der Refor-
mation erfolgte erst Ende des 16. Jahrhunderts, nicht aber die
Aufhebung des Klosters. 1629—32 wurde es vorübergehend
wieder mit Nonnen des Benediktinerordens besetzt. Seine Eigen-
schaft als Versorgungsanstalt, für welche der Magistrat von
Goslar das Präsentationsrecht ausübt, wurde ihm 1816 von der
hannoverschen Regierung bestätigt. */ ÜB. der Stadt Goslar.
46 Goslar ~ Gro, to der.
ÜB* des Hochstifts Hildesheim. Zeppenfeld im Neuen vaterl.
Archiv 1829 II, S. 62flf. Koken u. Lüntzel, MitteUungen II,
8. lOöff., 329flf., II, 81flf. Lüntzel a, a. 0,, I, 531ff., II, S. 239flf.
Bertram a. a. 0., I, S. 195, 219, 236f., 430. Winter, die Qster-
cienser II, 8. 64. Mithoff a. a. 0,, 8. 60 ff. Vaterland. Archiv
1819, 8. 299 ff. Doebner in Zeitschr. f. Niedersachsen 1895,
8. 329—35.
9. Das Chorherrnstift auf dem Petersberge wurde
gegen den Anfang der Regierung des Bischofs Hezilo von
Hildesheim (1054 ff.), von Kaiser Heinrich HI. und dessen Ge-
mahlin Agnes gegründet, ihr Sohn Heinrich IV. tibereignete 1062
das 8tift samt Besitzungen dem Bischof Hezilo. Spätere Ver-
suche, das Stift als ein unmittelbares Reichsstift zu erweisen,
beruhen auf Fälschungen. 1527 wurde die Kirche von den
Bürgern zerstört, die Chorherm mußten sich mit der Katharinen-
kapelle behelfen, nachdem der Versuch, das Stift mit dem
Domstift zu vereinigen, fehlgeschlagen war. Die Reformation
wurde erst 1570 endgültig eingeftihrt. Nachdem Goslar 1802 an
Preußen gefallen, wurde das Stift aufgehoben und die Güter
mit denen des Domstiftes als Stiftsgüterfonds für Kirchen- und
Schulzwecke angewiesen. *^* ÜB. des Hochstifts Hildesheim.
ÜB. der Stadt Goslar. (Möschel), Kurze Gesch. v. kaiserl.
Reichsstift a. d. P. Crusius a. a. 0. Lüntzel a. a. 0. I, S. 367 ff.,
477, II, 238 ff. Bertram a. a. 0. 1, 8. 120. Hölscher a. a. 0., S. 22.
Hetzen m Zeitschr. d. Harzvereins 1875, 8, 262 ff. Mithoff a. a. 0.,
S. 47 ff. Hölscher in Kunstdenk. d. Prov. Hannover, Heft H, S. 70ff.
10. Auf der Glockengießerstraße lag das Haus der
Trollbrüder oder willigen Armen (Trollhaus). Die Brüder
werden 1482 zuerst erwähnt und sind wohl nicht viel früher
nach Goslar gekommen. 1527 wurde das Haus den Johannitern
gegeben, als deren Kloster zum h. Grabe verbrannt war, und
1755 dem Kloster Neuwerk verkauft. %* Sonne, Topogr. d.
Königr. Hannover V, S. 286—7. Kunstdenkm. d. Prov. Hann.,
2. Heft, a 113.
Orauhof s. Goslar, Georgenberg.
Gro^ to der, s. Domum.
Haohum — Hamburg. 47
^. Haeliaiiiy Kreis Marienburg L H., Diözese Hildeaheim, ist
ein jetzt wüstes Dorf, das vor Bockenem lag. Der Bürgermeister
Nikolaus Witte von Bockenem erbaute hier 1396 eine Kapelle
zu Ehren der h. Maria. 1411 wurde die Stiftung zu einer
KoUegiatkirche erhoben und ihm die Pfarrkirche in Hachum ein-
verleibt. Das Stift erlangte keine weitere Bedeutung, sodaß
spätere Nachrichten gänzlich fehlen; es wird wahrscheinlich bis
zur Reformation bestanden haben. \* Buchholz, Oesch. von
Bockenem, S. 52 ff. Lüntzel, Ältere Diözese Hild., S. 266—7,
Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim II, S. 376. Bertram,
eesch. d. Bist. Hildesheim I, S. 359.
Hage, Kreis Norden, Diözese Bremen. Daß hier ein der
h. Anna geweihtes Kloster bestanden hat, beruht nur auf Ver-
mutung, ein urkundlicher Beweis kann dafür nicht erbracht
werden. Die dortige Kirche ist dem h. Anschar geweiht. %*
Arends, Ostfriesland u. Harlingerland, S. 417. Mithoff, Kunst-
denkmale Vn, 106. Houtrouw, Ostfriesland H, S. 264.
Hahn, Kreis Oldenburg, Diözese Bremen. Die Johanniter
hatten hier ein Oratorium und hielten einen Priester. Der Ort
unterstand der Komturei in Burgsteinfurt, Über die Entstehung
der Kommende verlautet nichts. 1503 erwarb Graf Johann von
Oldenburg den Hof, mußte sich jedoch verpflichten, dort einen
Priester zu halten. Graf Anton zog die Güter des Ordens ein
und erhielt sie in dem Vergleiche von 1572 gegen Abfindung
bestätigt %* V. Halem, Gesch. des Herzogt. Oldenburg II, S. 82 f.
Hayen, Die Johanniter im Oldenburgischen, Jahrb. f. d. Gesch.
d. Herzogt. Oldenburg IV, 21.
Halte, Kreis Weener, Diözese Münster, wird in der Be-
schreibung der Prälaturen (Suur, 8. 182) als Kloster erwähnt,
ebenso von Emmius, doch wird man wohl annehmen können,
daß es nur ein Vorwerk der Johanniterkommende Müde ge-
wesen ist. Genauere Nachrichten fehlen. %* Suur, Gesch. der
ostfries. Klöster, 8. 182. Emmius, Descript chorogr., 8. 30.
Houtrouw, Ostfriesland I, S. 213. Ostfries. ÜB. I, S. 209.
Halteiing^ Haltemkloster, s. Osnabrück, Beinen.
Hamburg, Stadt Hamburg, Diözese Bremen. 1. Die Ent-
stehung des Domstiftes, dessen Patron die h. Maria war, ist
48 Eamtnag.
infolge der kaum entwirrbaren Urkimdeiifalschaiigeii noch nidit
klargestellt. Angeblich soll das Bistum 834 errichtet sein. Die
Urk. Ludwigs d. Fr. ist aber Fälschung auf Grundlage einer
echten Urk. Der erste Bischof war Anschar, der schon 831
geweiht war und spater den Titel eines Erzbischofs erhielt Etwa
845 mußte er dem Einfall der Normannen weichen und erhielt
den Bischofssitz zu Bremen, der unter Hamburg stand. Beide
bildeten fortan eine Diözese, die dem tatsächlich nicht be-
stehenden Erzbistum Hamburg unterstellt war. Die Ansprüche
der Erzbischöfe von Köln als Metropoliten wurden zurückgewiesen.
Bei dem nur langsamen Wiedererstehen Hamburgs beruhte der
Fortbestand des Bistums auf Bremen, aber erst 1223 wurde
formell der erzbischöfliche Titel von Hamburg auf Bremen über-
tragen. Das Stift war seit etwa 1530 protestantisch. Im west-
fälischen Frieden fielen mit Bremen die Rechte des Erzbischofs
an dem Kapitel in Hamburg an die Krone Schweden, die das
Stift 1652 aufhob und den Kanonikern auf Lebenszeit Unterhalt
zusicherte. 1802 wurde der Dom nebst allem Zubehör an
Hamburg abgetreten. %* Hamburger Urk. -Buch, herausg. von
Lappenberg, I. Zeitschr. f. Hamb. Gesch. VI, S. 21flf. (Nekrolog).
V. Hodenberg, Die Diözese Bremen I— 11. Dehio, Gesch. des
Erzbistums Hamburg -Bremen I— II. Tamm, Die Anfänge des
Erzb. Hamb.-Bremen. Staphorst, Hamburg. Kirchengesch. I, 2. Teil,
8. 510flf. Spitzer in d. Zeitschr. d. Ver. f. Hamburg. Gesch. IX,
S. 430 flf. Nirmheim ebenda XII, 8. 261 flf. Koppmann, Ham-
burgs kirchl. u. Wohltätigkeitsanstalten, S. IflF. Sillem, Ein-
führung der Reform, in H.
2. Ein Beginenhaus wird zuerst 1255 erwähnt und
wurde damals erbaut, falls es sich nicht um einen Neubau
handelte. Es lag gegenüber der Jakobikirche. Ein anderer
Konvent soll beim Pferdemaikte gelegen haben, wenn nicht an
Verlegung desselben Konventes zu denken ist. 1440 erhielt der
Konvent eine feste Ordnung, der später andere folgten. 1528
traten die Insassen freiwillig der neuen Lehre bei, die Ein-
ziehung des Konventes aber unterblieb. Nach durchgreifenden
inneren Veränderungen 1537 und mehrfachen äußeren Umge-
staltungen besteht der Konvent noch heute, seit 1866 in dem
Neubau an der Konventsstraße. %* Hamburger ÜB. Nr. 589.
Hamburg. 49
Staphorst, Kirchengesch. I, 4, S. 123 fif. Zeitschr. d. Ver. für
Hamburg. Gesch. N. F. I (1858) S. 543. Mitteilungen desselb.
Ver. I, 8. 119. Gädeehens, Der Konvent der Beguinen in H.
Koppmann a. a. 0., S. 34 fif.
3. Das Dominikanerkloster wird zum ersten Male
1245 erwähnt (Hamb. ÜB. I, Nr. 530). Es war Johannes dem
Täufer und Johannes dem Evang. gewidmet. Wenn als Gründer
Graf Adolf von Schaumburg und als Gründungsjahr 1227 an-
gegeben wird, so beruht dies auf Verwechselung mit dem Minoriten-
kloster. Urkundliche Nachrichten liegen nicht vor. 1529 wurden
die Mönche ausgewiesen. Die Kirche wurde ausgebessert und
für den protestantischen Gottesdienst eingerichtet, die Gebäude
teils zu der von Bugenhagen gestifteten Johannisschule verwendet,
teils den 1531 hierher verpflanzten Nonnen von Harvestehude
übergeben. Noch jetzt besteht daselbst nach einem Neubau eine
Versorgungsanstalt für Bürgertöchter und -Witwen. %* Staphorst
a. a. 0., S. 11, 566flf., 671fif. Koppmann a. a. 0., S. 32—3. Das
st. Johanniskl. in Hamburg, herausg. v. der Kellinghusen. Stiftung.
4. Graf Adolf IV. von Holstein, jetzt Minorit, und seine
frühere Gemahlin Heilwig, jetzt Nonne, beschlossen um 1245 die
Gründung eines Nonnenklosters im Kirchspiele des Domes.
Markgraf Otto von Brandenburg gab 1246 hierzu sein Eigentum
im Dorfe Harvestehude (Herwehusen, Herwerdeshuthe auf dem
Hamburger Berge an der Elbe in der Gegend der neuen Pauls-
kirche) her und 1247 konnte Innocenz IV. das Zisterzienser-
Nonnenkloster schon in seinen Schutz nehmen. Patron war die
h. Maria. 1295 wurde das Kloster nach Odersvelde an der Alster
verlegt, das nun den Namen Frauenthal (Vruwendal, Mona-
sterium de valle virginum, Vallis virginum) erhielt. Nachdem
1529 die Reformation gegen den Willen der Nonnen eingeführt
war, wurden die Klostergebäude 1530 von den Bürgern zerstört.
Da aber die Erhaltung des Klosters als lutherisches Stift zweck-
mäßig erschien, wurde den Nonnen 1531 das Johanniskloster
überwiesen, wo es noch besteht. %* Hamburger ÜB. Nr. 533,
536, 540, 894, 898, 905. Staphorst a. a. 0., S. 680. De inclito
Adolphe comite, herausg. von Beek in Quellensamml. der Gesell,
für Schlesw.-Holst.-Lauenb. Gesch. IV, 8. 224 fif. Lappenberg u.
Gädechens in Zeitschr. d. Ver. f. Hamb. Gesch. IV (1858), 8. 513fif.
Koppmann a. a. 0., S. 35flf. Winter, die Cistercienser HI, S. 128, 361.
Die SlOater KiederiAohfenf . 4
50 Hamburg — Hameln.
5. Graf Adolf IV. von Holstein-Schaumburg schlug am
Maria-Magdalenentage (22. Juli) 1227 den König Waldemar von
Dänemark bei Bornhöved und befreite Lübeck und Hamburg von
der dänischen Herrschaft. Hierauf soll er das Kloster der
Minoriten zu Ehren der Maria Magdalena gestiftet haben. Die
erste Erwähnung findet sich in den Annal. Stadens. zum Jahre
1239 (Mon. Germ. SS. XVI, S. 365). 1529 wurde das Kloster
aufgehoben, die Insassen nahmen teilweise Dienste in der Stadt,
die ältesten erhielten Versorgung. 1531 wurden die Bewohner
des Elisabetenhauses hierher versetzt, das Kloster also Armenhaus.
Dies wurde 1839 abgebrochen und an seine Stelle die neue
Börse gebaut. *^* Staphorst a. a. 0., S. 11, 685 flf. De incl. Adolpho
com. a. a. 0. Gädechens in Zeitschr. d. Ver. f. Hamburg. Gesch.,
Neue Folge, IV (1879), S. 223flf., VIH (1889), S. 370flf. Beneke
ebenda, N. F. H (1866), S. 592flf. Koppmann a. a. 0., S. 32flf.
6. Zellenbrüder des Augustinerordens werden 1513
erwähnt und besassen einen Hof vor dem Alstertore. ***
Koppmann a. a. 0., S. 36.
ja^ameln^ Kreis Hameln, Diözese Minden. 1. Das dem
h. Bonifacius geweihte Stift wurde als Missionsposten von
Fulda aus wohl Ende des 8. Jahrh. gegründet und war bis 1259
in dessen Besitz, gehörte aber zum Bistum Minden, dessen
Stiftung erst nach der Gründung des Bonifaciusstiftes erfolgte.
1259 verkaufte der Abt von Fulda Hameln dem Bischof von
Minden. Das Stift war anfangs mit Kanonikern besetzt, die
Benediktinermönche kamen vielleicht nach der Reform Ludwigs
des Frommen 817 hierher. Nach der Einführung der Reformation
in Hameln 1540 widersetzte sich das Stift noch lange der neuen
Lehre, 1576 aber war der Übertritt schon vollendete Tatsache.
Die Güter wurden z. T. zu Schulzwecken verwendet. Das
^Münster* war seit 1540 protestantische Kirche, wurde aber
später sehr baufällig und seit 1803 zu profanen Zwecken benutzt,
bis 1875 nach gründlicher Ausbesserung die Weihe des Münsters
von Neuem vollzogen wurde. Das Mannskloster wurde 1850
aufgehoben, das Stiftsvermögen kam an den Klosterfonds und
die Pfründner erhielten Geldrenten. V ÜB. des Stifts und der
Stadt Hameln I— II. Westfäl. ÜB. VI (Bistum Minden). Sprenger,
Gesch. d. Stadt H., S. 197 flf., 238 flf. Mithoflf, Kunstdenkmale I,
Hameln — HamelBpringe. 51
S. 46flf. Holscher, Beschreibung des vorm. Bistums Minden,
S. 92 flf. Schläger, Zur Erinnerung an die Einweihung des restaur.
Münsters st. Bon. zu H.
2. Die Augustiner-Eremiten kauften 1328 ein Haus
am neuen Markte, doch widersetzten sich Stift und Stadt der
Niederlassung und vertrieben sie. Zwar wurde ihnen nach langem
Prozesse 1345 das Grundstück zurückgegeben und Herzog Ernst
gestattete ihnen die Niederlassung, aber der Prozeß wurde 1360
zu ihren Ungunsten entschieden, sie zahlten die Prozeßkosten
und erhielten den päpstlichen Befehl auszuwandern. Ihr Grund-
stück traten sie wieder der Stadt ab. V ÜB. d. Stadt Hameln I.
Holscher a. a. 0., S. 93. Mithofif a. a. 0., S. 57. Sprenger a. a. 0.,
S. 215.
3. Franziskanessen nach der dritten Regel werden
einmal in den Acta synodal, eccl. Osnabrug. S. 255 erwähnt, im
ÜB. findet sich darüber nichts. Holscher a. a. 0. S. 94 vermutet
Verwechselung mit den 1343 genannten Beginen.
4. Die Karmeliter, unser vrowen brodere van dem
berghe to Carmeli, erwarben 1317 vom Stadtrate den halben
Werder und erhielten die Erlaubnis zum Betteln einmal wöchentlich
in je drei Bauerschaften. 1351 werden sie noch erwähnt, sonst
ist über sie nichts bekannt. V ÜB. d. Stadt Hameln I. Sprenger
a. a. 0., S. 315 flf. Mithofif a. a. 0., 8. 57. Holscher a. a. 0. S. 93
wirft Karmeliter u. Aug.-Erem. durcheinander.
5. Eine Niederlassung der Templer bis zur Aufhebung
des Ordens ist durch ÜB. I, Nr. 161 erwiesen, vgl. auch Lippische
^Regesten I, 8. 242 Nr. 879, Holscher a. a. 0., S. 94.
^^amelspringe^ Kreis Springe, Diözese Minden. Das Kloster
Loccum beabsichtigte hier die Gründung eines IQosters für Zister-
ziensermönche. Die Herzöge Albrecht und Erich von Sachsen,
Engern und Westfalen schenkten 1306 ihren Erbbesitz in H. zur
Erbauung eines Klosters zu Ehren des h. Vitus, andere Schen-
kungen folgten und 1318 wurde die Kirche von Bischof Ditmar
von Gabula geweiht. Das Kloster scheint aber nicht zustande
gekommen zu sein, spätere Nachrichten fehlen. V Calenberger
ÜB. in (Loccum). Mithofif, Kunstdenkmale I, S. 62—3. Winter,
4*
52 Hankensbüttel — Hannover.
Die Cistercienser III, S. 42. Holscher, Beschreib, des vorm.
Bist. Minden, Nr. 120—2.
Hankensbüttel s. Isenhagen.
^^annover, Kreis Hannover, Diözese Minden. 1. Bischof
Siegfried von Hildesheim schenkte 1291 den Franziskanern
einen Platz, wo heute das Leineschlofl ist. Aus dieser Urk. geht
hervor, daß der Orden eine Niederlassung in H. schon hatte. Sie
soll 1288 errichtet worden sein. Während der Reformation ver-
ließen die Brüder 1533 die Stadt, die Kirche und IQoster in
Besitz nahm und, um sie vor profaner Benutzung zu bewahren,
ein Armenhospiz darin errichtete. Herzog Georg verfügte 1637
die Erbauung einer Residenz an dieser Stelle und die Einrichtung
der Klosterkirche zur Schloßkirche. Unter dem katholischen
Herzog Johann Friedrich gelangten die Barfüßer wieder in den
Besitz der Kirche, wurden aber 1680 für immer entfernt. *^*
ÜB. der Stadt Hannover. Brönnenberg im Vaterl. Archiv 1833,
S. 521. Mithoflf, Kunstdenkmale I, S. 78flf. Ulrich in Zeitschrift
d. Hist. Ver. f. Niedersachsen 1883, S. 112 flf. Hannov. Magazin
1843, S. 455. Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkl., S. 6, 65flf.
Holscher, Beschreib, des vorm. Bist. Minden, S. 197. Uhlhorn,
Reform, d. Stadt Hannover. Bahrdt, Gesch. der Reformat. der
Stadt H.
2, Ein BeginenhiTUS oder Süstemhaus bestand schon
1251 und lag an der Beginen-, jetzt Pferdestraße; es wird noch
1357 erwähnt. */ ÜB. d. Stadt Hannover. Baring, Beschreibung
der Saale II, S. 152. Mithoflf a. a. 0., S. 81. Holscher a. a. 0.,
S. 198.
3. Die Marienkirche auf der Neustadt war 1381 von*
Kurt von Alten als Kapelle für den Kaland gegründet worden.
Sie lag an der Schulstraße zwischen der Rotenreihe und der
Gr. Duvenstraße. Die Herzöge Bernhard und Heinrich von
Braunschweig und Lüneburg gestatteten 1388 die Vergrößerung
der Kapelle durch den Kaland und die Gründung einer Kanonie.
Bischof Otto von Minden erhob die Kapelle der h. Maria zur
KoUegiat- und Pfarrkirche für die Neustadt, Lauenrode und
den Brühl. 1415 wurde das Kollegiatstift in Mandelsloh mit
dieser Kirche vereinigt. Später wurde sie zu einem Schulhause
Harlinghausen — Hanrestehude. g3
eingerichtet und 1859 abgebrochen. *^* Grupen, Orig. Hannov.
S. 187. Archiv des hist. Ver. f. Niedersachsen 1857, S. 227 flf.
Hoppe, Gesch. d. Stadt H., S. 101 flf. Mithoflf, a. a. 0., S. 74.
Holscher a. a. 0., 8. 194 flf.
Harlinghausen s. Strückhausen.
^ärsefeld, Rosafeidan, Kreis Stade, Diözese Bremen, wird
eine Stiftung des Grafen Heinrich von Stade genannt, und stammt
aus der Zeit 1001 — 1010. Sie war erst mit Kanonikern als
Propstei besetzt und scheint nicht recht in Blüte gekommen zu
sein, denn kurz vor 1102 wurde sie durch Markgraf Udo, seinen
Bruder Rudolf und seine Mutter Oda neu errichtet (reedificatum)
und dotiert; damals wird ein Abt genannt, die Einführung der
Benediktinermönche war also schon erfolgt. Papst Paschalis IL
bestätigte 1102 die Abtei und nahm sie in seinen Schutz. Die
Äbte erhielten die Würde von Erzäbten. Patrone waren die
H. Maria und Bartholomäus. Die Reformation wurde nie durch-
geführt, das Stift blieb katholisch bis zur Aufhebung 1635. Von
den Gebäuden des Klosters ist nur die Kirche noch erhalten. %*
Hamburger ÜB. Nr. 57, 126—7, 137. Vogt, Monum. inedita I,
S. 106 flf. (Chron. Rosenfeldense). Wiedemann, Gesch. des Herzogt.
Bremen H, S. 49flf., 248fif. Neues vaterl. Arch. 1829 I, S. 198flf.
Mithoflf, Kunstdenkmale V, S. 44 flf. Mushard, Brem.-Verd. Ritter-
saal, S. 4—5 (die Äbte), dazu Krause im Archiv d. Vereins v.
Stade I, S. 179-80.
Harsweg, Hersewey, Kreis Emden, Diözese Münster. An
diesem Orte, der auch Kloster-Harsweg genannt wird, kann man
eine Ordensniederlassung vermuten, und die Designation der
Prälaturen etc. (Suur, Gesch. der ostfr. Klöster, S. 182) nennt
direkt Harswege als Kloster. Das Testament des Häuptlings
Imelo von Hinte und Osterhusen von 1455 beschenkt nur „die
Heiligen zu Hersewey", und das Testament der Gräfin Theda
von Ostfriesland von 1494 erwähnt nur eine Kapelle. Der
urkundliche Beleg für ein Kloster fehlt also, aber sein früheres
Vorhandensein ist doch wohl sicher, wenn auch Orden und
Geschlecht unbekannt bleiben. %* Ostfries. ÜB. Nr. 689 u. 1395.
Arends, Ostfriesland u. Harlingerland, S. 309. Mithoflf, Kunst-
denkmale VH, 107. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 430.
Harrestehnde s. Hamburg.
54 Hanbuig — Hasselt
j Hmrzbiirgy Hartesburg, Kreis Wolfenbattel, Diözese Halber-
stadt. In dem Tale bei Harzbarg soll Konrad L za Ehren des
Märtyrers Mathiaa 916 ein Stift gegründet haben, das aber,
zerstört, unter Heinrieh HL nach Goslar verl^ und den Märtyrern
Simon und Jada geheiligt worden sei. Urkundlich läßt sieh
davon nichts beweisen, wenn auch feststeht, daß das Domstift
in Gtoslar auch Mathiaskirche hieß (nachweislich erst seit 1189).
Sicher ist, daß Heinrich IV. die Harzburg erbaute und mitten in
der Burg ein Koll^iatstift gründete, dessen erster Propst Karlmann
schon 1069 das Bistum Konstanz erhielt. In dem Aufstande der
Sachsen gegen Heinrich wurde 1074 Burg und Kirche zerstört.
Man kann vermuten, daß den Sachsen von der Kurie der Wieder-
aufbau von Kirche und Stift auferl^ wurde und daß der neue
Bau in dem im Krodotale nachgewiesenen Baue zu erkennen ist.
Man wird femer annehmen dürfen, daß dieses angeblich dem
h. Valerius geweihte Stift schon früh mit dem Domstift in Goslar
vereinigt wurde. %* Heineccius, Antiquit. Groslar, S. 4—5. Bode,
ÜB. der Stadt Goslar. Rehtmeyer, Br.-Lüneb. Chron., S. 114.
Hassel u. Bege, Geogr.-Statist Beschreib, der Fürstent. Wolf enb.
u. Blankenburg H, S. 228. Leonhard, Die H. u. ihre Gtesch.
Schiller, Gesch. der Harzburg, S. 14flF. Delius, Untersuchungen
über die Harzburg. v. Strombeck in Zeitschr. des Harzvereins IV
(1871), S. 156 flf. Die Bau- u. Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschw.
m, 2, 8. 403flf.
. Hasselfelde^ Kreis Blankenburg, Diözese Halberstadt. 1. Ein
Gertrudenkloster, das bei H. stand und wahrscheinlich ein
Frauenkloster war, wird von Leibrock, Chronik von Blankenburg H,
393, erwähnt. Vgl. auch Zeitschr. d. Harzver. HI (1870), S. 772.
2. Das Mönchskloster der Marienknechte vom
Paradies (servorum st. Mariae de Paradiso), Augustinerordens,
hat Bode in Zeitschr. d. Harzvereins IV (1871), 8. 420—21 zum
Jahre 1277 nachgewiesen. Weitere Nachrichten scheinen aber
zu fehlen.
Hasselt^ Harste, Harszell, Kreis Leer, Diözese Münster, wird
1319 als Ordenshaus der Johanniter genannt, 1447 erscheint
ein Propst Alricus in Hasselt. 1499 wurde die Kommende dem
Hause Abbingweer einverleibt. Sie war wahrscheinlich von
Haste — Heeslingen. 55
Burgsteinfurt aus gegründet worden. Die Kirche wurde 1558
abgebrochen und die Steine zum Bau des Zwingers in Stick-
hausen verwendet. Die Güter des Ordens zog zur Zeit der
Reformation der Landesherr ein, doch mußte 1574 Graf Edzard IL
von Ostfriesland die Ordenshäuser Hasselt und Langholt zurück-
geben, worauf der Orden auf die anderen eingezogenen Güter
verzichtete. Der Orden blieb in ihrem Besitze bis 1806. Die
Güter gehören jetzt der Kgl. Klosterkammer. */ Ostfries. Urk.-
Buch Nr. 48, 588, 1646—7. Friesisches Arch. II, S. 371. Arends,
Ostfriesl. u. Harlingerland, S. 182. Suur, Gesch. der ostfries.
Klöster, S. 121, 125—7. Mithoflf, Kunstdenkmale VII, S. 107.
Reimers, die Säkularis. d. Kl. in Ostfriesl., S. 9, 12, 39ff. Cornelius,
Der Anteil Ostfriesl. a. d. Reformat. Houtrouw, Ostfriesland I,
S. 183—4.
Haste^ Harst, Harste, Kreis Osnabrück, Diözese Osnabrück.
Das Kloster wurde 1230 zu Ehren der h. Maria durch Giselbert
von Harst, den Osnabrücker Bürger Heinrich Swethering und
Ritter Gerhard Saxo gegründet und dotiert. Es war mit Nonnen
des Zisterzienserordens besetzt und wurde zwischen 1243 und
1246 nach Rulle verlegt (vgl. das.). *^* Osnabrücker ÜB. Stüve,
Gesch. des Hochstifts Osnabrück II, S. 24, 27, 29. v. d. Horst
in Mitteil. d. bist. Ver. XX, S. 131 fif. Mithofif, Kunstdenkmale VI,
8. 147.
Havermonnlken s. Hove.
Heeslingen^ Heslinge, Kreis Zeven, Diözese Bremen. Die
Bestätigung des Nonnenklosters des h. Vitus, das unter dem Vor-
gänger des Erzbischofs Adaldag von Bremen (also unter Unni
916—36) gegründet worden war, erfolgte durch Kaiser Otto HI.
986, Als Gründer wird Hed (Graf Hed oder Haddo) im Gau
Hailango genannt. 1141 verlegte Erzbischof Adalbert von Bremen
die Stiftung nach Zeven als einen sichereren und für die Auf-
rechterhaltung der Disziplin geeigneteren Ort. */ ÜB. des Kl.
Zeven. Hamburger ÜB. Friesisches Archiv II, 343 fif. Nr. 1 — 3.
Rotermund in Neues vaterl. Archiv 1829, I, S. 191 fif. v. Sickel
in Zeitschr. f. Niedersachsen 1890, S. Iflf. Krause im Archiv des
Ver. zu Stade I, S. 21 fif. (die Äbtissinnen). Mithofif, Kunstdenk-
male V, S. 48.
56 Heülgenberg — Heiningen.
/Heiligenberg, Mona st. Mariae, Hylgenberge, Kreis Hoya,
Diözese Bremen. Um 1215—17 schenkte Graf Gebhard von
Wernigerode bei seiner Reise ins Heilige Land den Ort zur
Stiftung eines Klosters dem Prämonstratenserorden. Das Mönchs-
kloster muß bald darauf errichtet isein, 1235 bestand es bereits.
Patron war die h. Maria. Zur Zeit der Reformation soll Graf
Jobst von Hoya das Kloster aufgehoben haben, der 1543 die
Kirche schon abbrechen ließ. Die Güter bildeten später ein
Vorwerk der Domäne Altenbruchhausen. Dies wurde 1794 zer-
teilt, aus ihm entwickelte sich die Kolonie Heiligenberg. */
Hoyer ÜB. IV (Heiligenberg). Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 159
-60. Gade, Beschreib, der Graf seh. Hoya u. Diepholz I, S. 417 ff.
Heiligenrode, Hilgenrothe, Kreis Syke, Diözese Bremen.
Das Kloster wurde in einem Neubruch bei Mackenstedt durch
Friedrich von Mackenstedt gestiftet, und die Stiftung um 1181
— 83 durch Erzbischof Siegfried von Bremen bestätigt. Der neue
Ort wurde Heiligenrode genannt, eine Verlegung von Macken-
stedt nach H. fand also nicht statt. Das Kloster, der h. Maria
geweiht, war ein Doppelkloster des Benediktinerordens, doch
etwa zehn Jahre nach der Gründung war es nur von Nonnen
bewohnt. 1496 trat an Stelle des Propstes eine Äbtissin. Die
Reformation, die Graf Jobst von Hoya 1525 in der Grafschaft
einführte, hat erst nach 1570 im Kloster Eingang gefunden. Es
besteht noch als Damenstift, doch in der Weise, daß beim Mangel
an Klosterwohnungen die Mitglieder ihre Präbenden auswärts
beziehen. %* Vogt, Monum. inedita H, S. 159 ff., 412 ff., 441 ff.,
515 ff. Hoyer ÜB. V (HeUigenrode). Hamburger ÜB. Nr. 238, 259.
Klippel in Hann. Magazin 1830, St. 50—60. Mithoff, Kunstdenk-
male V, S. 161—2. Gade, Beschreib, der Grafsch. Hoya und
Diepholz I, S. 427 ff.
Heiligenthal s. Lüneburg.
Heiningen, Heniggi, Heningi, Kreis Goslar, Diözese Hildes-
heim. Die edele Frau Hildiswit und ihre Tochter Walburg
gründeten zu Ehren der H. Maria, Peter und Paul ein Nonnen-
kloster zur Zeit Kaiser Ottos IH. und des Bischofs Bernward
von Hildesheim (also um 993—1002). Heinrich II. nahm es
1013 in seinen Schutz. 1128 wurde Propst Gerhard von Riechen-
Heiselhusen — Helmstedt. 57
berg mit der Herstellung der klösterlichen Zucht nach der Regel
Augustins beauftragt. Mitte des 15. Jahrh. führte Prior Berthold
des Sülteklosters in Hildesheim die Windesheimer Reform in
dem gänzlich verarmten Kloster durch und brachte es wieder
zu Wohlstand. Nach der Stiftsfehde kam es an Braunschweig
und war zeitweilig lutherisch, bis es durch das Restitutionsedikt
wieder an Hildesheim fiel. Die Westfälische Regierung hob es
1810 auf. Jetzt ist es ein ritterschaftliches Gut im Privatbesitz,
die Kirche katholische Pfarrkirche. *^* Fundatio monast. Hein, in
Mon. Germ. SS. XV, S. 1054fif. ÜB. des Hochstifts Hildesheim
I— V. V. Münchhausen in Zeitschr. d. Harzvereins 1876, S. 297 ff.
Lüntzel, Gesch. d. Stadt u. d. Bist. Hildesheim I, S. 177 f., 281,
342 flf., U, 222 flf., 451. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I,
S. 234-5, 340, 408. Grube, Johannes Busch, S. 180ff., 199.
Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, S. 284. Mithoff,
Kunstdenkmale HI, S. 89—91.
Heiselhusen^ Heseldehuzen, Hesaldahusen, Kreis Emden,
Diözese Münster. Häuptling Brunger zu Loquard schenkte 1424
der Johanniterkommende in Golthorn (Prov. Groningen) sein
Land und Haus in Heiselhusen, worauf ein Vorwerk errichtet
wurde. Dieses wurde 1446 durch den Großkomtur der Johanniter
in Westfalen von Golthorn getrennt und zu einer eigenen
Komturei erhoben, aber 1492 mit dem Hause Abbingweer ver-
einigt. V Ostfriesisches ÜB. I— H. Suur, Gesch. der ostfries.
Klöster, S. 121—2. Arends, Ostfriesl. u. Harlingerland, S. 334.
Houtrouw, Ostfriesland I, S. 378 flf. Mithoflf, Kunstdenkmale VH,
S. X09.
/
Helmstedt^ Helmonstad, Kreis Helmstedt, Diözese Halber-
stadt. 1. Ein der h. Anna geweihtes Beginenhaus hinter der
Stephanskirche wird 1433 zuerst genannt und bestand bis in die
neuere Zeit. %* Schmidt, De hospitali et sacello st. Annae. Hassel
u. Bege, Geogr. - Statist. Beschreib, der Fürstent. Wolfenb. u.
Blankenburg H, 8. 23—4. Die Bau- und Kunstdenkm. des Herzogt.
Braunschweig I, S. 74, 104.
2. Das Benediktinerkloster st. Ludgeri bestand 952.
Die Urk. Karls d. Gr. von 802 ist eine Fälschung, trotzdem
mögen die ersten Anfänge des Klosters aus dem 9. Jahrhundert
58 Helmstedt.
stammen. Das Kloster war wahrscheinlich als Missionsstation
vom Kloster Werden a. d. Ruhr aus gegründet und unterstand
den Äbten dieses Klosters, sodaß beide einen gemeinsamen Abt
hatten, ebenso die Stadt, die aber 1490 an Wolfenbüttel kam.
Obwohl die Insassen 1542 zum Hören der evangelischen Predigt
und zum Abschaffen der katholischen Zeremonien verpflichtet
wurden, das Kloster auch 1553 verwüstet und 1556 die jetzige
Kirche erbaut wurde, ist es doch, als das einzige Kloster des
Herzogtums Braunschweig, nach der Reformation bei der katho-
lischen Religion geblieben. Es behielt seine Reichsunmittelbarkeit,
später mit fürstlichem Range, bis es 1803 säkularisiert und zu
den Domänen gezogen wurde. Die Kirche wurde der katholischen
Gemeinde überwiesen. %* Crecelius, Index bonorum et reddituum
monast. Werdin. et Helmonst. saec. dec. vel undec. Behrends,
Liber bonorum monast. st. Ludgeri Helm. Ders., Diplomatarium
in Neue Mitteil, des thüring. Vereins, Bd. 2 — 4. Grote in Zeit-
schrift f. Niedersachsen 1851, S. 393—4. Koldewey a. a. 0. 1868,
S. 268. Crecelius u. Fiedeler a. a. 0. 1870, S. 177 fif., 1874, S. 98flf.
Behrens, Gesch. d. Kl. st. L. im Braunschw. Magazin 1837,
St. 38—40, 1842, St. 9—14, 1846, St. 38, 39, 42—5, 47—9. Ders.,
Leben des h. Ludgerus. Braunschw. Anzeig. 1747, St. 98, 1748,
St. 93 — 4, 96. Stübner, Kirchenverfassung, S. 483. Hassel u. Bege
a. a. 0. II, S. 61 ff. Knoll u. Bode, Das Herzogt. Braunschw.,
S. 295 ff. Ludewig, Gesch. d. Stadt H. Knoch, Gesch. d. Schul-
wesens zu H. Beste, Gesch. der Braunschw. Landeskirche, 8. 44,
510, 556. Zimmermann im Braunschw. Magazin 1895, S. 12 ff.
Die Bau- u. Kunstdenkm. d. Herzogt. Braunschw. I, S. 8 ff. Die
Äbte bei Grote, Stammtafeln, S. 498.
3. Das dicht bei Helmstedt gelegene Kloster Marienberg
wurde 1176 durch den Abt Wulfram von Werden a. d. Ruhr
für Kanonissen nach der Regel des h. Augustinus gegründet und
mit Nonnen aus Steterburg besetzt. Der Schutzbrief des Bischofs
Friedrich von Halberstadt ist vom Jahre 1220. Johannes Busch
stellte Mitte des 15. Jahrh. mehrere Mißbräuche ab, führte die
Windesheimer Reform durch und holte zu diesem Zwecke Nonnen
aus Krampen in Holland hierher. Seit der Reformation, die 1542
gegen den Willen der Nonnen eingeführt, 1548 wieder abgeschafft
und 1568 endgültig beibehalten wurde, besteht das IQoster als
Helmstedt — Hemeringen. 59
ein evangel. Jungfrauenstift. Nach der Klosterordnung von 1655
sollte der jedesmalige Generalsehulinspektor des Landes die
Propstei inne haben. Der Titel eines Propstes wird noch ver-
liehen. */ ÜB. d. Hochstifts Halberstadt. Narratio brevis de
orig. Montis Mariae bei Leibniz, SS. H, S. 427. Meibom, Chron.
des Kl. M., herausg. v. Leuckfeld. Hassel u. Bege, Qeogr.-Statist.
Beschreib, der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. H, S. 59fif. Stößner,
Die ehem. Besitz, d. Kl. M. im 32. Jahresber. d. Landw.-Schule M.
Knoll u, Bode, Das Herzogtum Braunschweig, S. 298. Knoch,
Gesch. d. Schulwesens in Helmstedt I. Ludewig, Gesch. d. Stadt
Helmstedt, S. 203 ff. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 1868,
S..269. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim H, S. 456.
Beste, Gesch. der Braunschw. Landeskirche, S. 44, 68, 241. Die
Bau- u. Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschw. I, S. 32 ff.
4. Das Augustiner -Mönchskloster Porta coeli war
1290 von einigen Mönchen des gleichnamigen Klosters in der
Grafschaft Wernigerode gestiftet worden, zu welchem Zwecke
der Rat ihnen das 1267 von ihm errichtete Hospital zum Heiligen
Geiste am Markte eingeräumt hatte. Die Reformation fand früh
Eingang, 1527 tibergaben die letzten Mitglieder des Klosters
dieses mit allen Einkünften und Gütern dem Rate der Stadt
gegen die Zusicherung des Schutzes. Die Kirche wurde bis 1588
zu evangelischem Früh- und Nachmittagsgottesdienst benutzt,
später stand sie leer und verfiel. 1703 aber wurde sie der
Hochschule zum Universitätsgottesdienst überwiesen, gründlich
ausgebessert und 1704 als Kollegienkirche eingeweiht. Nach
Aufhebung der Universität 1810 ging sie wiederum einem raschen
Verfall entgegen und diente profanen Zwecken bis zur gänzlichen
Beseitigung durch Neubauten. *^* Jakobs, ÜB. des. Kl. Himmel-
pforten (Gesch.-Quellen der Prov. Sachsen XV). Hassel u. Bege
a. a. 0. H, S. 11 ff. Beste a. a. 0., S. 40ff., 377. Knoch a. a. 0.
Die Bau- u. Kunstdenkm. a. a. 0., S. 81 ff.
/ Hemeringen, Kreis Hameln, Diözese Minden. Über die
Gründung des Augustiner-Nonnenklosters st. Petri steht nichts fest,
aber 1468 wurde es wegen des ungeistlichen Lebenswandels der
Insassen durch Bischof Albert von Minden mit dem Benediktiner-
Kloster in Rinteln vereinigt oder wohl diesem nur untergeordnet,
da noch 1524 Propst und Priorin von H. eine Urkunde ausstellen.
60 Herwehnsen — Hildeshelm.
Holscher vermutet, daß das Kloster mit dem in Egestorf (im
Lippischen) identisch ist. *^* Würdtwein, Nova subsid. XII, 8. 340.
Holscher, Beschreib, des vormal. Bistums Minden, S. 76.
Herwehnsen^ Herwedeshuthe, s. Hamburg, Harvestehude.
HeseU Hosle, Hessele, Kreis Leer, Diözese Münster. Hier
war eine Johanniter-Kommende, die Burgsteinfurt unterstand und
wohl von hier aus gegründet worden ist. Sie wird 1319 zuerst
erwähnt und 1499 dem Hause Abbingweer einverleibt. *^*
Ostfries. ÜB. I, Nr. 48, II, Nr. 1646—7. Vgl, Suur, Gesch. der
ostfries. Klöster, S. 121. Arends, Ostfriesl. u. BEarlingerland, S. 179.
Houtrouw, Ostfriesland I, S. 180.
/^Hildeshelm, Kreis und Diözese Hildesheim. 1. Das Dom-
stift. Karl der Große gründete in Elze (Aulica) eine Kirche zu
Ehren des h. Petrus und bestimmte den Ort als Bischofssitz.
Sein Sohn Ludwig der Fromme verlegte den Sitz nach Hildes-
heim, wo er die Marienkapelle erbaute. Das „Alte Dorf" vor
Hildesheim wird die Siedelung gewesen sein, in dessen Ge-
markung der Bischofssitz auf dem Hügel über dem Innerste-Ufer
errichtet wurde. Das Gründungsjahr ist unsicher und wird ver-
schieden zwischen 814 und 822 angegeben. Der erste Bischof
Gunthar erbaute bei der Kapelle Ludwigs den ersten Dom.
Patrone waren neben der h. Maria, Epiphanius und Godehard.
1551 führte Bischof Friedrich die Reformation vorübergehend ein
und 1634 wurde der lutherische Kultus auf kurze Zeit ausgeübt,
doch erhielt sich das Stift als solches bis zur Säkularisation, in
der es aufgehoben wurde. 1824 wurde es in seiner jetzigen
Gestalt hergestellt. %* Translatio s. Epiphan., Mon. Germ. SS. IV,
248 flf. Thancmari Vita Bernwardi a. a. 0. IV, 754 ff. Wolferi
Vita Godehardi a. a. 0. XI, 165 ff. Annal. Hild. a. a. 0. III, 227,
Chron. HUd. VH, 850 ff. Bertram, H's. Domgruft u. d. Fundat.
eccles. Hild. ÜB. des Hochstifts Hildesheim. ÜB. der Stadt
Hildesheim. Lauenstein, Hist. dipl. episc. Hild. Lüntzel, Die
ältere Diözese H., Gesch. des Bist, und d. Stadt H. I, S. 411 ff.
Bertram, Gesch. d. Bist. H., I. Wachsmuth, Gesch. d. Höchst, u.
d. Stadt Hildesheim. Neues vaterl. Archiv 1831, S. 1 ff. Lüntzel,
Annahme des evangel. Glaubensbek. seitens d. Stadt H. Kayser,
Einführ. d. Reform. Gräbert in Zeitschr. f. Nieders. 1899, S. 294 ff.
Hildesheim. 61
Mithoflf, Kunstdenkmale III, S. 92fif. Kratz, Der Dom zu Hildes-
heim I— III. Bertram in Zeitschr. f. christl. Kunst 1900, S. 117 flf.,
147 flf., 171 flf., 209 flf. P. J. Meier ebenda, 109 flf.
2. Die Alexianer, Willigen Armen, Zellenbrüder,
waren eine klösterliche Genossenschaft von Laien, die 1470 ent-
stand und nach der Regel Augustins lebte, Ihre Aufgabe war
Krankenpflege und Begräbnis. Der selbstgewählte Vorsteher hieß
Procurator und wurde auf Johannes Buschs Veranlassung Pater
genannt. Nach der Kirchentrennung 1543 wurden die willigen
Armen gezwungen ihr Habit abzulegen. Die Bestimmung der
Brüder wurde hierauf geändert und es fanden seitdem verarmte
hildesheimer Bürger evangelischer Konfession im Alexiushause
Aufnahme. Das Haus wurde Anfang des 19. Jahrhunderts ab-
gebrochen und 1828 an seine Stelle eine Schule erbaut. */ ÜB.
d. Stadt Hüdesheim VH, 665. Bertram a. a. 0. I, S. 418—9.
Lüntzel, Gesch. d. Diözese u. d. Stadt Hildesh. II, 8, 640 flf.
Beitr. zur Hild. Gesch. II, 333 flf. Grube, Johannes Busch, 8. 243 flf.
Mithoflf a. a. 0., S. 160.
i 3. Das Andreasstift. Die Gründung der Andreas-
kirche, später Marktkirche genannt, wird dem Bischof Godehard
zugeschrieben. Die erste sie betreffende Urkunde ist von Bischof
Konrad I. aus dem Jahre 1195. Bischof Hartbert von Hildesheim
errichtete 1200 auf Bitten und mit Unterstützung des Domherrn
Johannes Galliens an der Kirche ein Kanonikerstift. Kardinal-
legat Guido Bischof von Präneste bestätigte es 1203, Innocenz IH.
1205. Bischof Friedrich überließ die Kirche dem lutherischen
Gottesdienst. 1632 — 38 wurde der Katholizismus wieder her-
gestellt, dann blieb die Kirche in den Händen der Protestanten.
Das Stift bestand aber fort und hielt seine gottesdienstlichen
Verrichtungen zuerst in der st. Lorenzkapelle am Domkreuzgang
und später in der Karthause; 1810 wurde es aufgehoben. **
ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Beiträge zur Hildesh. Gesch. H,
S. 98 flf. Lauenstein, Hild. Kirchen- u. Reform.-Historie II, 8, Iflf.,
Hist. dipl. episc. Hild., S. 318, 340 flf. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u.
d. Stadt Hildesh. II, S. 190 flf., 613 flf, Bertram a. a. 0. I, 8. 95,
217, 223, 233, 305, 357, 365, 405, 444. Mithoflf a. a. 0., 8. 149 flf.
4. Das Bartholomäistift, Sültekloster. Die Kapelle
des h. Bartholomäus hatte Bischof Godehard von Hildesheim
62 Hildesheim.
gebaut und mit Hospital und Pilgerhaus verbunden, später er-
richtet er an Stelle der Kapelle eine Kirche, die er 1034 weihte.
So entstand das Stift zur Sülte vor dem Ostertore. Später wurde
es in ein Augustinerkloster umgewandelt und durch Bischof
Brüning (1115—19) mit Regularkanonikern besetzt. Hiermit im
Zusammenhange dürfte die Weihe des Stiftes durch Bischof
Bertold 1147 stehen. 1439 wurde die Windesheimer Reformation
in dem sehr gesunkenen Stift durchgeführt und 1441 und 1443
von Bischof Magnus bestätigt. Die Gebäude des Stiftes wurden
1547 abgebrochen mit Rücksicht auf die Befestigungen der Stadt.
An ihrer Stelle steht jetzt eine Anstalt für Geisteskranke. V
ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Wolferi Vita Godeh., Mon. Germ.
SS. XI, 165 flf. Lüntzel a. a. 0., S. 204 277 f., 346, H, S. 177 flf.,
434 flf., 609 flf. Bertram a. a. 0. I, S. 91, 94, 130, 143, 161, 233,
407 f. Mithoflf a. a. 0., S. 138. Grube, Johannes Busch.
5. Ein Beginenhaus war der Konvent des Hauses
Meienberg, das 1281 zuerst erscheint in einem Schutzbriefe
des Bischofs Siegfried IL Es gab einen Alten Konvent hinter
der Domburg und (1326) einen Neuen Konvent im Brühl neben
der Paulinerkirche. Ein anderes Beginenhaus befand sich vor
dem Dammtore. 1393 gab Bischof Gerhard dem Alten Konvente
Satzungen. Später stand er unter Aufsicht des Magistrates. 1753
wurde der ihm zugehörige Raum zum Küchengarten gemacht.
%* ÜB. d. Stadt HUdesh. ÜB. des Hochstifts Hildesh. Lüntzel
a. a. 0. II, S. 278, 642flf. Bertram a. a. 0., S. 308, 413. Beitr.
zur HUd. Gesch. II, 265. Mithoflf a. a. 0., S. 160.
6. Dem Dominikaner- oder Predigerorden (st. Pauli,
Päveler) wurde 1233 durch Bischof Konrad IL zur Ansiedelung
Grund und Boden überwiesen, den er im Brühl vom Kreuzstifte
erwarb. Bischof Friedrich führte die Reformation ein, aber 1632
wurde der Katholizismus vorübergehend wieder hergestellt. Die
Kirche wurde lutherische Pfarrkirche und später zum Kornmagazin
und zu anderen profanen Zwecken verwendet. *^* ÜB. der Stadt
Hildesh. ÜB. des Hochstifts Hildesh. Lauenstein, Kirchen- u.
Reform.-Historie VII. Lüntzel a. a. 0. 1, S. 536, U, 196—7, 628 flf.
Bertam a. a. 0., S. 241, 364, 444. Mithoflf a. a. 0., S. 155.
7. Die Franziskaner oder Minoriten (Barfüßer)
erhielten durch Bischof Konrad IL in Hildesheim um 1240—46
eine Heimstätte im Nikolaihospital beim Godehardikloster und
Hüdesheim. 63
wurden durch ihn bei der Errichtung ihrer Gebäude durch Ge-
schenke unterstützt. Die Kirche st. Martini wurde Am Steine
erbaut. 1544 wurden die Brüder ausgewiesen bis auf einige alte
und zogen nach Köln, die Kirche wurde 1547 luther. Pfarrkirche
und mit ihr die Pfarre von st. Johann vereinigt; im Kloster
waren vorübergehend 1632—49 die Mönche wieder ansässig.
Nachdem die Kirche mit der 1857 IBf. wieder hergestellten Michaelis-
kirche vertauscht war, wurde sie 1858 dem Museumsverein über-
lassen und dessen Zwecken entsprechend eingerichtet. *^* ÜB. der
Stadt Hildesheim. ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Jordan
v. Giano in Abhandl, d. Sachs. Gesell, der Wissensch. phil.-hist.
Klasse 1870, Kap. 36, S. 509—10. Lüntzel a. a. 0. 1, S. 536, H,
196ff., 400, 626ff. Bertram a. a. 0., S. 240, 357, 359, 420.
Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkl., S. 3 f., 13 ff., 39, 69 ff.
Lauenstein, Kirchen- und Reformationsgesch. in Hild. VI, Hist.
diplom. episc. Bald., S. 287 ff. Lüntzel, Annahme des ev. Glaubens-
bekenntn. in Hild. Kayser, Einführung der Reform, in Hild.
Mithoff a. a. 0., S. 154—5. Banasch, Die Niederlass. der Minoriten
zw. Elbe u. Weser, S. 5 ff.
8. Die Praterherrn oder Brüder vom gemein-
samen Leben (Kogelherrn). Der Praterherr Gottfried kam
als erster 1430 aus Herford nach Hildesheim und wohnte zuerst
im Schüsselkorbe. 1444 erwarben sie ein Grundstück im Brühle
gegenüber den Dominikanern, das der Lüchtenhof (hortus
luminum) hieß, und erbauten hier ein Kloster mit Kirche (Patron
war die h. Maria), die 1448 eingeweiht wurde. Sie stand bis
1656. Die Kongregation wurde von Pürstbischof Ernst aufgehoben,
an die Stelle der Brüder traten 1611 Seminaristen, 1638 Kapuziner.
Diese wurden 1649 vertrieben, kehrten aber 1656 zurück und
erbauten 1657—62 eine neue Kirche, die 1761 abbrannte. Die
jetzige Kapuzinerkirche wurde 1766 begonnen und 1772 eingeweiht.
1824 wurde das Kapuzinerkloster in ein Priesterhaus verwandelt. %*
ÜB. d. Stadt Hildesheim IV. Beiträge zur Bäldesh. Gesch. II,
S. 272ff., 284ff. Lüntzel a. a. 0. H, 636 ff. Bertram a. a. 0.,
S. 405 f., 431 f. Mithoff a. a. 0., S. 159. Grube, Johannes Busch,
S. 68 ff. Doebner, Annalen u. Akten der Br. des gem. Lebens
in Hildesh. Boerner, Die Annalen und Akten der Brüder des
gem. Lebens zu Hild. Theolog. Monatsschrift H, 542 ff. (die
Statuten).
64 midesheim.
9. Das Godehardikloster ist eine Stiftung des
Bischofs Bernhard I. von Hildesheim aus dem Jahre 1133 zu
Ehren des kurz vorher heilig gesprochenen Bischofs Godehard.
1136 wurde es von Benediktinermönchen unter Abt Friedrich
aus Fulda bezogen. Die Stiftungsurkunde ist von 1146. Die
Weihe erfolgte 1172 durch Bischof Adelog. Durch Johannes
Busch wurde 1460flf. die Bursfelder Reform nach langem Wider-
stände durchgeführt. Das Kloster wurde 1803 säkularisiert, die
Räume enthalten jetzt das Amtsgericht. %* ÜB. der Stadt Hildesh.
ÜB. des Hochstifts Hildesh. Legatius, Chron. cenob. st. Godeh.
bei Leibniz II, 404 flf. Beiträge zur Hildesh. Gesch. II, S. 248 flf.
Lüntzel a. a. 0., S. 441fif., II, 8. 182flf., 444flf., 568flf. Bertram
a. a. 0., S. 147 flf., 186, 224, 233, 332, 405, 410, 415, 448f. Mithoflf
a. a. 0., S. 142flf. u. Zeitschr. f. Nieders. 1843, S. 421 flf. Grube,
Johannes Busch, S. 223 flf.
10. Das Johannisstift. Der Dompropst Reinhold
Graf von Dassel verlegte das beim Dom gelegene Domspital vor
die Stadt, wo er ein neues Hospital nebst Kirche erbaute (1161,
oder 1159?) Die Aufsicht hierüber hatte der Domdechant. Durch
die reichen Schenkungen des Kustos des Hospitals Hermann
entstand, getrennt vom Hospital, das KoUegiatstift 1204. Vorsteher
war der Domdechant, doch werden auch eigene Dechanten
erwähnt, wenn auch nur in der älteren Zeit. 1332 wurde bei
der Zerstörung der Dammstadt durch die Bürger der Altstadt
auch das Stift ein Raub der Flammen, es wurde aber wieder
aufgebaut und Ostern 1547 von den Bürgern wiederum zerstört,
an seiner Stelle entstanden Befestigungswerke. Die Pfarre wurde
nach der Martinikirche verlegt. *^* ÜB. d. Stadt Hildesh. ÜB. des
Hochstifts HUdesh. Beitr. z. Hild. Gesch. H, S. 282 flf. Ficker,
Reinhold v. Dassel, S. 7—8. Lüntzel a. a. 0. II, S. 193 flf., 621 flf.
Bertram a. a. 0., S. 172f., 219, 233, 287, 307, 332, 410. Mithoflf,
a. a. 0., 8. 153 flf.
11. Das Karthäuserkloster wurde 1388 durch
Bischof Gerhard vor dem Dammtore gegründet. Patronin war
die h. Maria. Die ersten Bewohner kamen aus Straßburg und
Erfurt. 1522 und 1546 wurden Kirche und Kloster zerstört aber
wieder aufgebaut und 1632 gänzlich vernichtet. 1659—65 wurde
das Kloster auf einem im hinteren Brühl gelegenen Werder neu
Hildeshelm. 66
errichtet, 1777 aber ein Priesterseminar daraus gemacht, nach-
dem die Mönche in andere Karthausen versetzt waren. Nach der
preußischen Besitzergreifung 1803 wurde die Karthause In ein
Armenhaus umgewandelt. *^* Lauenstein, Hist. diplom., S. 285 flf.
Koken u. Lüntzel, Mitteilungen I, S. 263 flf. Beitr. zur Hildesh.
Gesch. II, S. 257flf. Kratz, Der Dom zu HUd. II, S. 182, 215,
III, lOOflf. Lüntzel a. a. 0. H, S. 356-7, 634 flf. Bertram a. a. 0.,
S. 357 flf., 383. Mithoflf a. a. 0., S. 157-8.
12. Das Kreuzstift ist eine Gründung des greisen
Bischofs Hezilo von Hildesheim zu Ehren des h. Kreuzes und
der Apostel Petrus und Paulus und wurde von Bischof Konrad II.
von Halberstadt geweiht, entstand also wohl nicht lange vor
1079, dem Todesjahre Hezilos. Das Stift wurde 1810 aufgehoben.
%* Chron. Hild. a. a. 0., S. 854. ÜB. des Hochstifts HUdesheim.
Lauenstein a. a. 0., S. 250flf. Lüntzel a. a. 0., S. 346, II, S. 180flf.,
595 flf. Bertram a. a. 0., S. 118-9, 223—4, 234. Mithoflf a. a. 0.,
S. 138flf.
13. Das Maria-Magdalenenkloster oder Süstem-
kloster entstand vor 1235 vor der Stadt für Büßerinnen oder
Reuerinnen der h. Maria Magdalena. 1235 nimmt es Papst
Gregor IX. in seinen Schutz. Veranlaßt wurde die Stiftung durch
Bischof Konrad II., den der Papst zum Beschützer des Ordens
der h. Maria-Magdalena in Deutschland ernannt hatte. Sie gedieh
bei guten Verhältnissen und wußte die Klosterzucht auch aufrecht
zu halten, sodaß wenig zu reformieren war, als 1440 Johannes
Busch das Kloster der Windesheimer Regel zuführte. In den
Wirren des 16. Jahrhunderts litt es wenig, 1810 wurde es auf-
gehoben und 1833 in eine Heil- und Pflegeanstalt verwandelt;
die Kirche ist katholische Pfarrkirche. %* ÜB. der Stadt Hild.
Urk. des Hochstifts Hildesheim. Lauenstein, Reform. -Hist. 57,
cap. 1. Lüntzel a. a. 0. 1, S. 536, H, 198flf., 440flf., 630flf. Bertram
a. a. 0., S. 241 f., 287, 306. Mithoflf a. a. 0., S. 156. Grube,
Johannes Busch, S. 64 flf. Doebner in Zeitschr. f. Nieders. 1904,
S. 199flf.
14. Das Maria-Magdalenenstift im Sdiüsselkorbe
(in cartallo, in aula episcopali) verdankt dem Bischof Siegfried H.
seine Entstehung. Dieser errichtete in der bischöflichen KapeUe
1300 (1307?) vier Kanonikate. Die geringen Einkünfte wurden
Die Klötter Niedenaoluienf. &
gg Hildesheim.
1309 und 1317 verbessert, 1331 die Kanonikate um eins vermehrt.
Trotzdem blieben die Einkünfte gering und das Stift war dem
Verfall nahe, als der Kanoniker Johann Conolfus die Gebäude
1420 herstellte, regelmäßigen Gottesdienst einführte und die
Kanonikate auf acht brachte. Das Stift wurde 1810 aufgehoben
und 1827 zur Vergrößerung des Schloßplatzes abgebrochen. *^*
ÜB. des Hochstifts Hildesheim IHlBf. Zeppenfeldt im Vaterl.
Archiv 1831, S. 245 flf. Lüntzel a. a. 0. H, 8. 278, 624flf. und
Beiträge zur Hild. Gesch. II, 144 flf. Bertram a. a. 0., S. 306—7,
324, 398f. mthoflf a. a. 0., 8. 122—3, 157.
15. Das Michaeliskloster, Benediktinerordens, ist von
Bischof Bernward gestiftet worden nahe bei der von ihm 996
erbauten Kapelle des h. Kreuzes. Der Bau der Kirche des
h. Michael wurde 1001 begonnen, die Einweihung der Kirche
erfolgte 1022. Bischof Godehard wollte die Mönche nach Wris-
bergholzen verpflanzen, wo ein Kloster zu Ehren des h. Benedikt
entstanden war. Der Plan scheiterte aber an dem Widerstände
des Konventes. Das Kloster wurde 1033 vollendet und geweiht,
brannte 1034 aber nieder; neu aufgebaut erhielt es 1186 durch
Bischof Adelog die Weihe. 1451 nahm Kardinal Nikolaus von
Cusa die Reform des Klosters vor, das der Bursf eider Kongregation
beitrat. Unter Bischof Friedrich wurde 1553 der lutherisdie
Gottesdienst eingeführt. Die Kirche blieb seitdem evang. Pfarr-
kirche, das Kloster wurde, nachdem verschiedene Versuche zur
Wiederherstellung vergeblich gemacht worden, 1803 aufgehoben.
Die verfallene Kirche wurde 1855 hergerichtet und der Martini-
gemeinde übergeben, deren Kirche zum Museum (Römermuseum)
eingerichtet wurde. */ Chron. monast. st. Mich, bei Meibom,
SS. rer. Germ. II, S, 517 flf. und Leibniz, SS. 11, S. 399 flf. Thancmar,
Vita St. Bernw. a. a. 0., 754flf. ÜB. des Stifts Hildesheim. Beitr.
zur Hild. Gesch. H, S. 234 flf. v. Holle im Neuen vaterl. Archiv
1825, S. 183- V. Wersebe ebenda, S. 210flf. u. 1827, S. 354flf.
Koken u. Lüntzel, Mitteilungen I, S. 254 flf. Lüntzel, Gesch. der
Diözese u. d. Stadt HUdesh. I, S. 178flf., 206, 323flf., 385flf., II,
S. 167flf., 444, 549flf. Bertram a. a. 0. I, S. 69flf., 94flf., 186f.,
302, 410, 416, 446. Kratz in Zeitschr. f. Nieders. 1861, S. 102,
Grotefend ebenda, S. 238 flf. Mithoflf a. a. 0., S. 126 flf. Herzig,
Die Michaelisk- in H. Mooyer im Vaterl. Archiv 1842, S. 361
u, 1843, S. Iflf. (Nekrolog).
Hildesheim — HinmielpforteiL 67
16. Das Moritzstift. Die Kirche auf dem Zieren-
if
berge vor Hildesheim wurde von Bischof Godehard erbaut und
1028 dem h. Moritz geweiht. Bischof Hezilo errichtete hier ein
Nonnenkloster, das Papst Benedikt X. 1058 bestätigte, das sogen.
Alte Kloster, Vetus monasterium, aus dem die Pfarrkirche der
h. Margarete hervorging. Die Stiftung wurde aber durch Hezilo
bald aufgehoben und an seine Stelle durch ihn ein Kollegiatstift
errichtet, das Alexander II. 1068 bestätigte. 1810 wurde es
aufgehoben. *^* ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Lüntzel a. a. 0.,
S. 205, 250f., 344flf., H, S. 173flf., 602flf. Bertram I, S. 94, 118,
234, 332, 357. Mithoflf a. a. 0., S. 202S{lCjiL ^ihnw WHc^X f.i>i 4
17. Daß der Templerorden bei der st. Georgskirche
eine Kommende besaß, wird sich nicht bestreiten lassen, wenn
auch nicht urkundlich belegen. 1308 wird dieses Haus eingezogen
oder aufgehoben sein. (ÜB. d. Hochstifts Hildesheim III, 1665).
Die Kirche wurde 1544 lutherische Pfarrkirche und ist etwa
1830 abgebrochen worden. */ Lauenstein, Hild. Kirchen- u.
Reform.-Hist. IV, 2 ff. (der Templer- u. Deutsch-Orden vermengt).
Mithoff a. a. 0., S. 158—9.
^Hilwardshausen, Hildiwardeshusen, Kreis Münden, Diözese
Mainz. Das Kloster H. lag im Mainzischen, wurde aber von
Bischof Bernward von Hildesheim geweiht und dem Schutze
Hildesheims unterstellt. Es war ein Nonnenkloster des Benedik-
tiner-Ordens und den H. Maria und Stephan geweiht. Die Grün- a ^% ^
düng soll vor 960 fallen, da in diesem Jahre Kaiser Otto I. dem ^ " '
Kloster eine Schenkung bestätigt, doch wird die Echtheit dieser
Urk. bestritten und die Angabe des Annal. Saxo, daß die Grün-
dung im Jahre 1000 erfolgte, bevorzugt. Die Einkünfte des
Klosters kamen 1629 an die Universität Helmstedt und wurden
1745 der Universität Göttingen zugeteilt. Jetzt ist es Pachtgut
der Klosterkammer. V Annalista Saxo, Mon. Germ. SS. VI, S. 645.
Bertram, Gesch. d. Bistums Hildesheim I, S. 69. Wenck, Hess.
Landesgesch. H, S. 360, 988. Mithoff, Kunstdenkmale II, S. 106.
v. Uslar-Gleichen, Die Grafen von Winzenburg, S. 214 ff.
Himmelpforten, Porta coeU, Kreis Stade, Diözese Bremen.
Über die Gründung des Klosters verlautet nichts; daß sie aber
verhältnismäßig spät erfolgte, ergibt sich daraus, daß erst 1255
6*
68 Himmelpforten — Holte.
Albert als erster Propst genannt wird. Es war ein Nonnen-
kloster des Zisterziraserordens und «Teichte großra Wohlstand.
1648 wurde es durch die Schweden säkularisiert und versehenM,
die Insassen erhielten Unterhalt bis zum Tode. 1681 war^i es
nur noch zwei. Von den Gebäuden ist außer der Kirdie nichts
mehr vorhanden. %* v. Hodenberg, Die Diöz. Bremen I, 8. 69, 71.
Pratje, Altes u. Neues XI, S. 263 IBf. Rotermund im Neuen vateri.
Archiv 1829, S. 228 fif. Krause im Archiv des Vereins zu Stade
V, S. 456 fif. mthofif, Kunstdenkmale V, S. 49.
s. Helmstedt.
/ Höckelheim, Huckilhem, Kreis Northeim, Diözese Mainz.
Das Zisterzienser -Nonnenkloster wurde 1247 von den Edeln von
Plesse gegründet oder richtiger der Konvent von Vorembei^
durch sie hierher verlegt. Als Paärone werden genannt die
H. Maria, Petrus und Nikolaus. 1537 wurde durch Dietrich von
Plesse die lutherische Lehre eingeführt, das Kloster Wieb aber
noch bis ins 17. Jahrhundert bestehen, dsam wurden seine Ein-
künfte zu Pfarr- und Schulzwecken verwendet. 1571 bis 1815
war es hessisch. Jetzt ist es ein Pachtgut der Klosterkammer.
%* Meiern, Orig. et Antiquit. Plessenses, S. 206 ff. Wenck, Hess.
Landesgesch. II, S. 765 ff., 853, 873 ff. Max im Hannov. Magazin
1833, St. 54—5, 86. Cuno, Gesch. d. Kl. u. Dorfes H. Mithoff,
Kunstdenkmale I, 173, H, S. 107—8.
, Holle, Kreis Marienburg, IMözese Hildesheim. Die Stiftungs-
zeit dieses Klosters, das mit Augustinerinnen besetzt war, ist
dunkel. 1209 bestand es schon, 1213 wurde es durch Bis<äiof
Hartibert ven Hildesheim nach Demeburg verlegt, wo es bis zur
Aufhebung verblieb; vergl. Dernebui^. */ ÜB. des Hochstifts
Hüdesheim I, 627, 054, 660. Bertram, Gesch. d. Bist, ffildedi.
I, S. 153, 218-9.
Holte, Kreis Osnabrück, Diözese Osnabrück. Auf dem
Stammsitze der Edeln von Holte wurde in unbekannter Zeit ein
Kloster der Augustiner-Eremiten gegründet, das 1287 nach Osna-
brück verlegt wurde. V Stüve, Gesch. d. Hochstifts Osnabrück
I, S. 40 u. 121 (vgl. Register dazu). Kunstdenkm. der Provinz
Hannover, Heft 7—8, S. 190—1.
s. Klosterholte.
Holtgaste — Hade. 69
Holtgftste s. Jemgum.
^flopels, Kreis Wittmund, Diözese Bremen. Das Vorhanden-
sem eines Klosters muß zweifelhaft bleiben, wenn auch berichtet
wird, daß aus seinen Steinen die Kirche in Remels erbaut worden
sei. Auch Emmius weiß nicht, ob es ein Kloster oder nur ein
Klostervorwerk gewesen ist. Es stand hier eine dem h. Johannes
geweihte Kirche. %* Emmius, Descr. chor., S. 57. Houtrouw,
Ostfriesland I, S. 186, II, S. 184.
Hortus 9t. Marlae s. Malgarten.
Hoye, Diözese Bremen, wird Ostfries. ÜB. I, Nr. 48 zum
Jahre 1319 als Sitz einer Johanniterkommende bezeichnet. Die
Kommende unterstand dem Komtur in Burgsteinfurt. Die Lage
dfes Ortes konnte PriedTänder nicht feststellen. Hayen nimmt an,
daß es identisch ist mit dem coenobium Hove oder Hovermomiiken,
das im heutigen Jadebusen lag und durch die große Antonifliit
1511 zerstört wurde, und mit der Kommende tom Hove, die 1443
urkundfich belegt ist. Der Komtur siedelte nach der Zerstörung
nach Dangast über, das sein Privatbesitz wurde. Patron war
nach dem Siegel st. Johann. *J* Ostfriesisches ÜB. v. Halem,
Ctesch. d. Herzogt. Oldenburg I, 413. Ehrentraut im Fries. Archiv I,
121 flf. Hayen, Die Johanniter im Oldenburg., Jahrbuch f. d. Gesch.
d. Herzogt. Oldenburg IV, S. 6, 22ir. Kollmann, Statist. Beschreib,
der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 303. Sello, Alt- Olden-
burg, S. 180.
Hude, Huda, Rubus s. Mariae, Portus s. Mariae, Kreis
Delmenhorst, Diözese Bremen. Die Veranlassung zur Gründung
des Klosters war die Ermordung des Grafen Christian IL von
Oldenburg 1192 in Bergedorf, wo seine Mutter Kunigunde und
sein Bruder Moritz ein Kloster der Mutter Gottes weihten, das
sie mit Einwilligung des Erzbischofs Hartwich von Bremen 1198
den bis dahin bei der Michaeliskapelle vor dem Anschariitore zu
Bremen ansässigen Nonnen einräumten. Die Stiftung gedieh aber
nicht. Man besetzte sie mit Zisterziensermönchen aus Marienthal
bei Helmstedt; diese siedelten um 1231 nach Hude über. 1530
entwich der letzte protestantisch gewordene Abt aus dem Kloster,
die Mönche wurden 1536 abgefunden und die Grundstücke dem
Amt Delmeithorst zugelegt und nach dessen Übergang an Olden-
70 öt. Hülfe — Ibnrg.
burg zu einem gräflichen Vorwerk umgeschafifen, das 1687 als
adelig freies Gut Eigentum der Familie v. Witzleben wurde, in
deren Besitz es sich noch befindet. Das Kloster wurde ab-
gebrochen und die Steine zu anderen Bauten verwendet; jetzt
eine malerische Ruine. */ Bremisches ÜB. I, Nr. 82, 83. Mühle,
Das Kl. Hude. Sello, Das Cistercienserkl. Hude. Lüdecke in
Niedersachsen 1904—5, S. 223 flf. v. Halem, Gesch. des Herz.
Oldenburg I, S. 180—1, 209 f., 391, II, S. 56 f., 422, lU, S. 388.
Janauschek, Orig. Cisterc. I, S. 234. Kollmann, Statist. Beschreib,
der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 411 u. 457. Bau- u.
Kunstdenkm. d. Herz. Oldenburg IV, S. 106 S, Über die Ruinen
des Kl. vgl. die Litteratur v. Onken im Jahrb. f. Gesch. d.
Herzogt. Oldenb. 1, 27.
st. Hfllfe, s. Hulpe to Nutlo, Kreis Diepholz, Diözese
Osnabrück. Die hiesige Kapelle soll von Karl d. Gr. errichtet
sein, st. H. erscheint urkundlich erst 1379 und wird seine Ent-
stehung einer Brüderschaft verdanken, wie wir eine solche z. B.
in Hildesheim (Bertram I, S. 337) vorfinden. 1388 wurde die
Kapelle neu gebaut und erhielt eine eigene Küsterei. st. H. war
besuchter Wallfahrtsort zum Gekreuzigten (daher auch sunte
Cruce genannt). 1527 wurde durch den Predikanten Patroclus
Romling die neue Lehre eingeführt. Die Wallfahrten hörten
auf, die Kirche verfiel deshalb bald. 1650 war sie schon ver-
schwunden. *^* Diepholzer Urk.-Buch. Nieberding, Gesch. d.
Niederstifts Münster I, S. 53, 389 f. Staatsarchiv Hannover, Celle
Br.-Ar. 49, Reform, d. Stifter Nr. 3. Detmering, Drebber u.
Umgebung, S. 96. Mithoflf, Kunstdenkmale V, S. 167.
Huntorf s. Neuenhuntorf.
Jadelehe, Diözese Bremen. Ein Kloster dieses Namens soll
Graf Walbert von Oldenburg an einer Stelle, wo jetzt die Jade
ist, für Benediktiner erbaut haben. 1218 soll es durch eine
Wasserflut untergegangen sein. Ein urkundlicher Beweis für
das Vorhandensein des Klosters kann nicht erbracht werden.
Die Kirche war dem h. Vitus geweiht. %* v. Halem, Gesch. des
Herzogt. Oldenburg I, S. 12, 125, 186. Sello in Jahrbuch f. Gesch.
d. Herzogt. Oldenb. II, 8. 119, 126. Hayen ebenda IV, S. 8 Anm.
Ibnrg, Kreis Iburg, Diözese Osnabrück. Die Kirche wurde
1070 dem h. Clemens durch Bischof Benno von Osnabrück ge-
•
Jemguin. 71
weiht, die Gründung des Klosters erfolgte durch denselben zwischen
1082 und 1084. Es war ein Mönchskloster des Benediktiner-
Ordens. 1470 trat es der Bursfelder Kongregation bei. Die
Reformation fand hier bald Beifall, wurde aber 1548 wieder be-
seitigt, und außer der Schwedischen Zeit 1634 — 45 ist das Kloster
immer katholisch geblieben, bis es 1802 aufgehoben wurde. Die
umfangreichen Bauten dienen jetzt teils kirchlichen, teils welt-
lichen Zwecken, die Klosterkirche ist katholische Pfarrkirche.
V Qsnabrücker Ürk.-Buch. Stüve, Gesch. d. Höchst. Osnabrück
11,^^8, 97, 135 JBf. (vgl. Register). Dühne, Gesch. der Kh-chen u.
der Reform, im Fürstent. Osnabrück, S. 150 flf. Stüve in Mitteil,
d. histor. Ver. XVII, S. 45 flf., XVm, S. 103 flf. Aschenberg a. a. 0.
XXVn, S. Iflf. Mithoflf, Kunstdenkmale VI, 8. 65 flf.
Jemgum, Gemmegum, Gommegum, Jemmighum, Kreis Weener,
Diözese Münster. 1. Der Johanniter or den hatte hier, wahr-
scheinlich von Burgsteinfurt aus, eine Ordensniederlassung ge-
gründet. Sie bestand schon Ende des 13. Jahrhunderts. 1496
wurde die Verlegung nach Holtgaste geplant und die Grafen
Edzard und Uko von Ostfriesland verkauften deshalb für einen
sehr billigen Preis Land bei Holtgaste dem Orden. Ob die
Verlegung ausgeführt wurde, bleibt unbekannt; 1498 war sie
noch nicht erfolgt. Arends nimmt ein besonderes Kloster für
Holtgaste in Anspruch und die Designation bei Suur S. 182 nennt
ausdrücklich Holtgaste als Kloster. Urkundlich belegen läßt es
sich nicht. Die Niederlassung in Jemgum wurde 1533 durch
Graf Enno von Ostfriesland geschleift, die Insassen in anderen
Klöstern untergebracht. %* Ostfries. ÜB. Suur, Gesch. d. ostfries.
Klöster, 117—19. Arends, Ostfriesland u. Harlingerland, S. 270.
Hayen, Die Johanniter im Oldenburg., Jahrb. für d. Gesch. des
Herz. Oldenb. IV, Iflf. Mithoflf, Kunstdenkmale VII, S. 114.
Reimers, Die Säkularis. d. Kl. in OstfriesL, S. 14. Houtrouw,
Ostfriesland I, S. 242 flf., 252 flf.
2. Arends gibt in seiner Erdbeschreibung des Fürst.
OstfriesL u. des Harlingerlandes S. 266 an, daß in Jemgum ein
Beginenkloster bestanden habe, das in der Sielstraße lag, von
ihm aber außer der Stelle nichts bekannt sei. %* Houtrouw a.
a. 0., S. 254.
72 Ihlo — nfeld.
Ihlo, Schola dei, Kreis Aurich, Diözese Bremen. Das Kloster
wurde 1228 von Erzbischof Gerhard von Bremen bestätigt (nach
Suur, die Urk. findet sich weder im Ostfries. ÜB. noch in Bippens
Regesten) und war ein Zisterzienser-Mönchskloster. Nach Wiarda
I, S. 198 wurde es mit Mönchen des Kl. Aduart in der Provinz
Groningen besetzt, nach anderen Quellen aus Blumkamp. Anfang
des 16. Jahrhunderts trat Abt Anton von Syenden zur Reformation
über und wurde evangelischer Prediger in Larrelt. Graf Johann
V. Ostfriesland fand die Mönche ab und ließ die Kirche abbrechen
und Graf Enno ein Jagdhaus daselbst errichten, das 1756 ab-
gebrochen wurde. Von den Klostergebäuden ist nichts mehr zu
sehen. *^* Suur, Gesch. der Klöster in Ostfriesland, S. 40 — 45.
Arends, Ostfriesland u. Jever I, 8. 377, Ostfriesl. u. Harlingeri.,
S. 141 u. 544. Wiarda, Ostfries. Gesch. I, S. 198. Wächter im
Jahrb. der G^ell, f. bild. Kunst zu Emden XV, S. 379 flf. Reimers,
Die Säkular, der Kl. in Ostfriesl., S. 8 flf., 22 flf. Houtrouw, Ost-
friesland II, S. 126 flf.
/ Ufeld, Kreis Ilfeld, Diözese Mainz. Das der h. Maria geweihte
Kloster wurde 1190 von Graf Elger von Hohnstein (v. Bilstein)
und dessen Frau Lutrudis gegründet, begonnen wurde die Stiftung
schon von Elgers Vater Elger. Kaiser Heinrich VI. bestätigte
die Besitzungen 1190 (Stumpf 4665). Erzbischof Konrad von
Mainz bestätigte ihm 1193 die Regel des Prämonstratenserordens.
Propst Vromold ging 1246 nach Prömontre und ordnete dem
dortigen Kloster das seinige unter. Er erhielt auch den Abtstitel.
1525 wurde das Kloster durch die Bauern ausgeplündert, als die
Insassen es kurz vorher verlassen und sich nach Nordhausen ge-
flüchtet hatten. Abt Thomas Stange (1544—69) nahm, nachdem
die meisten Konventualen bereits übergetreten und evangelische
Prediger geworden, die neue Lehre an und gründete 1546 die
noch bestehende Klosterschule. 1629 gelangten die Prämon-
stratenser noch einmal in den Besitz des Klosters, mußten aber
1631 den Schweden weichen. Jetzt ist es Pädagogium. V Jo-
hannis Capitis bist, monast. Ilfeld. in Mon. Germ. SS. XXV, S. 587 flf.
Leuckfeld, Antiquität. Ilfeldenses. Regest, der Erzb. von Mainz
II, S. 93 Nr. 290. Pörstemann, Monum. rerum Ilfeldens. Mithoflf,
Kunstdenkmale II, S. 111 IBf. Kari Meyer, Das Kl. Ilfeld. Wedekind
im Hann. Magaz. 1815, St. 55. Jacobs in Zeitschr. d. Harzver.
Insnla st. Mariae -^ Katlenbnrg. 73:
1893, S. 191 ff. Kühlewein, Die Zinsrolle des Kl. I. Ders., Mitteil,
zur ältesten Gteseh. d. Klosterschule zu L, Progr. v. 1886, vgl.
auch Hannov. Magaz. 1833, St. 74—78, 83—85. Bouterwek im
Jahresber. d. Pädag. zu I. 1873.
Insnla st. Mariae s. Marienwerder. ^
Inte, Innede s. Langewick. (^ IC^ . ^rfturu, ) 9Sc
Isenhagen, Kreis Isenhagen, Diözese Hildesheim. Die Herzogin
Agnes von Celle, Witwe des Herzogs Heinrich, Pfalzgrafen bei
Rhein, übergab 1243 das Dorf Alt-Isenhagen nebst anderen Be-
sitzungen dem Abte Arnold von Riddagshausen zur Gründung
eines Klosters. So erfolgte die Stiftung zu Ehren der H. Maria
und Johannes und ihre Besetzung von Riddagshausen aus mit
Zisterziensermönchen. 1259 wurden die Augustinermönche aus
Marienrode (Backenrode) wegen unverbesserlichen Lebenswandels
entfernt und die Zisterzienser von I., das abgebrannt war, nach
Marienrode verpflanzt; I. erhielt Nonnen desselben Ordens. Diese
siedelten 1329 nach Hankensbüttel über, aber schon 1336 brannte
das Kloster nieder. Die Lage des Neubaues erwies sich wegen
des Lärms der Straöe als ungeeignet, das Kloster wurde deshalb
nach dem Platze Bei der neuen Mühle verlegt, wo 1346 Bischof
Erich von Hildesheim den Bau gestattete (Neu-Isenhagen)- 1488
wurde die klösterlicte Reform durchgeführt, 1533 durch Ernst
den Bekenner die Einführung der lutherischen Lehre betrieben,
aber erst 1540 durchgesetzt. Das Kloster besteht noch als
Damenstift. V Lüneburger ÜB. V (Isenhagen). ÜB. d. bist. Ver.
f. Niedersachsen V (Marienrode). Leuckfeld, Antiquit. Poeldens.,
S. 101 ff. Lüntzel, Ältere Diözese, S. 306, Gesch. d. Diöz. u. d.
Stadt Hildesheim II, S. 200. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim
l, S. 243—4, 284, 324—5, 445. Winter, Die Cistercienser II,
S. 67, 209, III, S. 124. Biermann im Hann. Magaz. 1821, St 82.
V. Lenthe's Archiv f. Gesch. u. Verfass. d. Pürstent. Lüneburg
IX, S. 403 ff. Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 86, 103 ff. Wrede,
Einführung der Reform, im Lüneburgischen. Bodemann in Zeit-
schrift f. Nieders.n867, S. 137 ff.
Isums s. Tjüchen.
Eatlenburg, Katelenburc, Kreis Northeim, Diözese Mainz.
Die Gründung erfolgte durch den Grafen Dietrich HI. von
74 Kemnade«
Katlenburg, den letzten seines Geschlechtes, und seiner Gemahlin
Adele. Erzbischof Rothard von Mainz bestätigt die Stiftung 1105
und weihte sie. Das Kloster war anfangs mit Mönchen besetzt,
seit etwa 1140 mit Nonnen des Augustinerordens. Patron war
Johannes evang. Etwa 1532 wurde es säkularisiert, der Konvent
blieb aber vorerst noch bestehen, wahrscheinlich erhielten die
Nonnen hier Unterhalt und Wohnung, auch nach als 1558 Herzog
Philipp IL von Grubenhagen an der Stelle des Klosters ein
A Schloß zu bauen begann. Dies wurde 1626 von den Dänen
^ zerstört und ist jetzt Domäne. ** Leuckfeld, Antiquität. Catelen-
' l, bürg. Braunschw. Anzeig. 1745, St. 89. Max, Gesch. des Pürstent.
Grubenhagen I, S. 63—4, II, 135flf., 188, 307. Scheibe, Gesch.
^^''H der Burg u. Dorfschaft C. Mithoflf, Kunstdenkmale H/ S. 19flf.
^ Eemnade, Caminata, Kreis Holzminden, Diözese Minden,
war ein Nonnenkloster Benediktinerordens, gegründet zu Ehren
der H. Maria und Margarete vor 967 durch den Markgrafen Gero
und dessen Schwestern Frederunde und Imma und wurde 1046
durch Bischof Bruno von Minden geweiht. König Konrad III.
verleibte es mit Bewilligung des Herzogs Heinrich von Sachsen
1147 der Abtei Corvey ein und übergab es deren Schutz. So
wurde K. Mönchskloster. Die Mönche zogen aus unbekannten
Gründen ab und das verlassene Kloster wurde 1194 mit Nonnen
aus Gehrden (Diöz. Paderborn) neu besetzt. Nach langjährigem
Streite zwischen den Herzögen von Braunschweig und Corvey
wurde das Kloster 1593 der Abtei gegen das Kloster Groningen
(Diözese Halberstadt) abgetreten. 1542 wurde es von den
Schmalkaldischen reformiert, aber erst 1579 der der Reformation
widerstrebende Konvent von herzoglichen Beamten ausgewiesen
und ein protestantischer mit einem Propst eingesetzt. Da das
Kloster auch im Normaljahre protestantisch war, blieb es beim
Hause Braunschweig und wurde zu den Domänen geschlagen.
Aber erst 1777 wurden die Ansprüche Corveys durch Abtretung
des Amelunxborner Klosterhofes in Höxter und des Beverungen-
schen Zehnten endgültig abgefunden. V Erhard, Cod. dipl. bist.
Westf. Westfäl. Urk.-Buch VI (Minden). Ilgen in MitteU. d,
Instit. f. österr. Gesch. XII, S. 602 ff. Dürre, Origines Camina-
tenses im Progr. d. Gymnas. zu Holzminden 1879. Hassel u. Bege,
Geogr.- Statist. Beschreib, der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. II,
Ji[ircligellersen — Königslutter. 75
S. 312 f. Knoll u. Bode, Das Herz. Braunschweig, S. 411 flf.
Holscher, Beschreibung des vorm. Bistums Minden, S. 116—7.
Dürre in Zeitschrift f. Niedersachsen 1881, S. 39jBf., Koldewey
ebenda 1868, S. 279—80. Mithoflf in Zeitschr. d. Arch.- u. Ing.-
Ver. zu Hannover 1869, S. 131 ff. Die Bau- u. Kunstdenkm. des
Herz. Braunschw. IV, S. 369 ff.
/''lürchgellersen, Geldersen, Kr. Lüneburg, Diözese Verden.
Hier stiftete 1314 ein Prämonstratensermönch ein Kloster seines
Ordens auf dem Lande, das Lippold von Dören schenkte. Drei
Jahre später wurde es nach Heiligenthal in die Stadt Lüneburg
verlegt. Die Kirche, die vor der Stiftung des Klosters bestand,
war dem h. Laurentius geweiht. *^* Manecke, Beschreibung d.
Fürstent. Lüneburg I, S. 18. Mithoff, Kunstdenkmale IV,
S. 110, 170.
Kloster s. Tjüchen.
Elosterholte^ Holte, Kreis Meppen, Diözese Osnabrück.
Hier soll eine Niederlassung der Tempelherrn gewesen sein, die
nach der Aufhebung des Ordens 1312 an die Johanniter gefallen
und der Kommende Steinfurt unterstellt worden sei. Besitzungen
der Johanniter sind seit 1378 hier nachweisbar und gingen 1401
in den Besitz der Stadt Meppen über. V Diepenbrock, Gesch.
des Amtes Meppen, S. 216 — 7. Mithoff, Kunstdenkmale VI,
S. 71-2.
s. Holte.
Königslutter^ Lüttere, Kreis Helmstedt, Diö;zese Halberstadt.
Die Gründung des Klosters erfolgte in nicht bekannter Zeit
(angeblich 1110 durch Graf Bernhard von Haldensleben) für
Augustiner-Nonnen zu Ehren der H. Peter und Paul. 1135 wurde
es durch Kaiser Lothar in ein Benediktinerkloster umgewandelt,
mit Mönche aus dem Johannisstift Berge bei Magdeburg besetzt
und mit einer neuen Kirche geziert, während die ausgearteten
Nonnen nach Drübeck verpflanzt wurden, 1542 wurde die
Reformation eingeführt, aber bald verdrängt und 1568 wieder
angenommen. In Folge des Restitutionsediktes 1629 wurde
vorübergehend der Katholizismus eingeführt. Nach der Kloster-
ordnung von 1655 war gewöhnlich ein Professor der Theologie
zu Helmstedt Abt des Klosters. Die Stelle ist aber seit 1847
76 Laoüs si. Mariae — Lamspringe.
nicht wieder besetzt worden. %* Meibom, Chron. Bergense, SS. in,
S. 299. Bernhardi, Lothar v. Supplinburg, S. 571, 787, Kann.
Gelehrt. Anz. 1752, Zugabe 157 (die Äbte). Letzner, Beschreib,
des kaiserl. Stifts K. Gebhardi, ffistor.-gen. Abhandl. (1762) S. Iff.
Stübner, Kirchenverfa^sung, S. 497. Braunschw. Anz. 1752,
St. 83. Hassel u. Bege, Geogr.-Statist. Beschreib, der Fürsteirt.
Wolfenb. u. Blankenb. II, S. 48flf. Knoll u. Bode, Das Herz.
Braunschweig, S. 314ir. Braunschw. Magaz. 1822, St. 13—17.
Lüders, K. im 18. Jahrh. Voges in Zeitschr. d. Harzver. 1877,
S. 87 ff. Beste, Gesch. d. Braunschw. Landeskirche, S. 44, 207,
241, 346. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, S. 266.
Die Bau- u. Kunstdenkm. d. Herzogt. Braunschw. I, S. 203 ff.
Willecke, Die Stiftskirche zu K.
Lacus st« Mariae s. Mariensee.
Lage, Lache, Kreis Bersenbrück, Diözese Osnabrück. Graf
Otto von Tecklenburg bestätigte 1245 als Oberlehnsherr die
Übertragung eines Erbes in Lage und anderer Güter durch Ritter
Hugo von Home an den Johanniterorden und wurde so der
Gründer der Kommende. Von der Reformation ist die Kommende
nicht berührt worden, sondern katholisch geblieben. Der letzte
Komtur starb 1783 und von da ab kann die Kommende ate
verweltlich betrachtet werden, sodaß sie nicht erst der Säkulari-
sation anheimfiel. Die Gründung der dortigen katholischen
Pfarrstelle erfolgte 1823. %* Osnabrücker ÜB. Berlage in Mitteil,
d. bist. Ver. zu Osnabr. XXVUI, S. 288 ff. H. u. J. Sudendorf,
Beitr. zur Gesch. des Landes Osnabr., S. 10 ff., 46 ff. Stüve,
Gesch. d. Hochstifts Osnabrück I, 30 (vgl. Register). Dühne,
Gesch. d. Kirchen u. d. Reform, im Pürstent. Osnabrück, S. 53 ff.
Willoh, Gesch. der kathol. Pfarreien im Herz. Oldenburg II, S. 258.
Mithoff, Kunstdenkmale VI, S. 73ff.
/ Lamspringe, Lammespringe, Lamesprige, Kreis Alfeld,
Diözese Hildesheim. Das Kloster wurde durch den Grafen
Ricdag und dessen Frau Imhildis gegründet zu Ehren der
H. Maria und Adrianus. Erste Äbtissin wurde ihre Tochter
Ricburg, das Kloster war also für Kanonissen bestimmt. Diese
Tatsachen werden nicht bestritten, obwohl die ältesten Urkunden
des Stiftes (Hild. ÜB. 1, 12, 13) verunechtet sind. 873 nimmt Kön^
Langen. 77
Ludwig das Kloster in seinen Schutz. ErMgte die Stiftung unter
Papst Sergius IL, so fällt sie vor 847, dem Todesjahre des
Papstes. In Folge der Stiftsfehde kam das Kloster an Braun-
schweig und wurde von Herzog Julius aufgehoben. Nach Wieder-
herstellung des sog. großen Stiftes wurde es 1643 mit aus England
vertriebenen Benediktinermönchen besetzt, die später ausgewiesen
und 1646 wieder eingeführt wurden. 1803 wurde das Kloster
aufgehoben und ist jetzt Pachtgut der Klosterkammer, die Kirche
katholische Pfarrkirche. %* ÜB. des Hochstifts Hildesheim.
Lauenstein, Bist. dipl. episc. Hild. H, S. 245 flf. Lüntzel, Gesch.
des Bist. u. der Stadt Hildesheim I, 22flf., 281, 321, H, S. 156flf.,
542ff. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I, S. 42f., 219, 224,
302. Mithoflf, Kunstdenkmale HI, S. 191 flf. v. Uslar- Gleichen,
Gesch. d. Grafen v. Winzenburg, S. 283 flf. sucht in Ricdag einen
Grafen v. Assel nachzuweisen.
Langen, Langhermonken, Langerna, Sigeberg, Blawhuis,
Blauhaus, Kr. Emden, Diözese Münster. Das Kloster wurde
wohl in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von den Prä-
monslratensern Westfrieslands in dem untergegangenen Dorfe
Langen (zwischen Wybelsum und Logum sw. von Emden) ge-
gründet. Es war dem h. Jakob geweiht und zunädist von
Mönchen und Nomien, später nur von Nonnen bewohnt. 1250
war es schon in Blüte. Bis 1374 unterstand das Kloster mit
dem in Alsmd der Oberaufsicht des Oldenklosters in der Marne.
Im Anfai^ des 16. Jahrhunderts wurde es wegen der Wasser-
gefahr nach Blauhaus im Kirchspiel Woltzeten verlegt. Die
Pröpste lassen sidi noch bis Ende desselben Jahrhunderts ver-
folgen, die Güter kamen allmählich in den Besitz des Landesherrn
und bilden jetzt zwei Domänenplätze. Von den Gebäuden ist
nichts mehr vorhanden, sie wurden 1710 zum Abbruch verkauft.
Die Orgel kam von Blauhaus nach Emden« Langen ist eins der
wenigen Klöster Ostfrieslands, von dessen Archivalien mehr er-
halten ist (St. -Archiv Auridi). *^* . Ostfriesisches ÜB. I. Suur,
Gesch. der ostfries. Eöster, S. 78—95. Arends, Ostfriesland u.
flarling^rland, S. 321 u. 328. Mithoflf, Kunstdenkmale VII, S. 121.
Jahrb. d. Gesellsch. f. bild. Kunst in Emden II (1877), S. 19flf.
(Güterverzeichnis). Grotefend in Zeitschr. f. Niedersachsen 1862,
S. 262 flf. Houtrouw, Ostfrie&land I, S. 331 flf., 388. Reimers,
78 Langewick — Lemgo.
Die Säkularis. der Kl. in OstfriesL, S. 19f., 33f. Pürbringer,
Die Stadt Emden, S. 252—3.
Langewick, Diözese Bremen, wird in der Urk. von 1319
(Ostfries. ÜB. Nr. 48) als Sitz einer Johanniterkommende genannt.
Die Kommende unterstand dem Komtur in Burgsteinfurt. Die
Lage des Ortes konnte Friedländer nicht ermitteln, Bayen ver-
mutet das heutige Inte oder Innede im Kreise Butjadingen, das
unter den säkularisierten Kommenden genannt wird, die 1530
Graf Anton einzog und 1572 vom Orden gegen Entschädigung
erhielt. */ Ostfries. ÜB. I. Hayen im Jahrb. f. Gesch. d. Herzogt.
Oldenburg IV, S. lOff. v. Halem, Gesch. d. Herz. Oldenburg II, 82.
Kollmann, Statist. Beschreib, der Gemeinden des Herzogt. Olden-
burg, S. 273 u. 624.
Langholt 9 Langeholt, Kreis Leer, Diözese Münster. Hier
bestand eine Ordensniederlassung der Johanniter für beide Ge-
schlechter, die 1319 zuerst erwähnt wird. Die Güter wurden
im 16. Jahrhundert vom Landesherrn, ebenso wie die der anderen
Ordenshäuser, eingezogen, 1574 aber mußte Graf Edzard IL von
Ostfriesland die Kommenden Langholt und Hasselt wieder heraus-
geben, während der Orden auf alle anderen eingezogenen Güter
verzichtete; im Besitz der beiden Kommenden blieb der Orden
bis 1806, die Kirche soll noch 1690 dort gestanden haben, dann
eingestürzt und geschleift worden sein. Die Güter gehören jetzt
der Königl. Klosterkammer. */ Ostfries. ÜB. I, Nr. 48. Suur,
Gesch. der ostfries. Klöster, S. 119, 125 — 7. Arends, Ostfriesland
u. Harlingerland, S. 193 u. 554. Reimers, Die Säkularis. der Kl.
in Ostfriesland, S. 14, 37. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 195.
Lapis st. Michaelis s. Michaelstein.
Lemgo 9 Fürstentum Lippe, Diözese Paderborn. 1. Das
Augustiner-Nonnenkloster st. Mariae wurde 1265 in Lahde,
Kreis Minden, vom Edelvogt Widekind vom Berge (Schalksberg)
gegründet und 1306 nach Lemgo verlegt; das Kloster Loccum
erwarb den Klosterhof in Lahde mit allen Gütern, der Edele
Simon I. zur Lippe vertauschte das Patronat in Lahde mit dem
der Kirchen st. Johann, st. Nicolai und st. Mariae in Lemgo. Das
Kloster wurde 1713 durch Graf Friedrich Adolf in ein weltliches
Fräuleinstift verwandelt, dem eine Prinzessin aus dem fürstlichen
Lemgo — Lesnin. 79
Hause als Äbtissin vorsteht. *^* Calenberger ÜB. III (Loceum).
Westfäl. ÜB. VI (Minden). Chron. monast. in Lothen bei Meibom,
SS. rer. Germ. II, S. 526 flf. v. Colin, Handbuch d. Pürstent. Lippe,
S. 89. Holseher in Zeitschr. f. westfälische Gesch. 38 11, S. 15.
Lippische Regesten. (Clostermeier) in Lipp. Magaz. I (1835) N. 23.
Dreves, Gesch. der Kirchen, Pfarren usw. des Lipp. Landes,
S. 333 flf., 381 flf.
2. Das Augustiner-Kanonissenkloster, Maria ad
angelos, Marien tor Engelhus im Rampendal, wurde etwa 1448
—50 von dem Kloster Marienthal zu Eldagsen aus gegründet,
1456 von Bischof Simon IIL von Paderborn bestätigt und der
Regel des h. Augustinus unterstellt (erfolgte erst 1459). Zur
Zeit der Reformation wurde es aufgehoben und die Gebäude der
Schule überlassen. %* Lippische Regesten III— IV. Holscher a.
a. 0., S. 19—20. Dreves a. a. 0., 8. 386 flf.
3. L. besaß mehrere Beginenhäuser: zu st. Nikolai
in der Altstadt, das 1354 zuerst vorkommt und das große Be-
ginenhaus hieß, das neben dem Marienkirchhofe in der Neustadt,
zuerst 1285 erwähnt und später vereinigt mit dem bei st. Johann,
und das im Rampendal (Haus der Augustiner-Kanonissen), 1448
genannt. *^* Lippische Regesten. Holscher a. a. 0., S. 25. . Dreves
a. a. 0., S. 308, 394.
4. Das Franziskaner-Mönchskloster (Observanten)
wurde 1463 auf dem Hofe des Knappen Johann von Möllenbeck
gegründet, der den Hof dem Guardian der Minoriten in Hamm
(Westf.) abtrat und sich den Rückfall des Hofes vorbehielt, falls
die Mönche von der Regel abwichen oder das Kloster verließen.
Der Fall trat 1561 ein, und trotz der Einsprache der v. Möllen-
beckschen Erben wurde das Kloster vom Landesherrn eingezogen,
der die »Brüderkirche" der reformierten Gemeinde zu st. Johann
nach Zerstörung ihrer Kirche überwies. Die Klostergebäude
wurden 1564 in ein Armenhaus verwandelt. %* Lipp. Regesten.
Holscher a. a. 0., S. 21. Dreves a. a. 0., S. 388—9. Schacht im
Osterprogramm von Lemgo 1880.
Lesum, Liastimona, Lesmona, Kreis Blumenthal, Diözese
Bremen. Erzbischof Adalbert von Hamburg (1045 — 72) errichtete
hier ein lüoster oder hatte wenigstens die Absicht es zu er-
80 Liüentiial — Loccnm.
richten. Weim es wirklich zustande kam, muß es bald wieder
eingegangen sein. Spätere Nachrichten fehlen. Vgl. Lilientiisd.
/ Adam v. Bremen III, 9, Mon. Germ. SS. YII, S. 338.
* *
X LUienthal^ Vallis liliarum, Lyliendale, Kreis Osterholz,
Diözese Bremen. Erzbischof Hartwig von Bremen kaufte schon
1188 Land in Wolda, um daselbst ein Kloster zu gründen. Indeß
die Stiftung des Zisterzienser -Nonnenklosters st. 31ariae erfolgte
erst 1232 in Trupe (Northusen) durch Erzbischof Gerhard II. von
Bremen. Es soll mit Nonnen aus dem Kloster Mons st. Walpurgis
in der Diözese Köln (Walberberg', Kreis Bonn) besetzrt; worden
sein. Wenige Jahre später verlegte Gerhard das Kloster nach
Wollah (Wolda), ein Jahr darauf nach Lesum, 1241 aber nach
Wolda zurück, 1262 wiederum nach Trupe, dem der Erzbischof
den Namen Lilienthal gab. Die Reformation muß erst nach 1552
Eingang gefunden haben, 1631 vertrieben die Kaiserlichen die
Insassen, die sich nach Bremen wandten. Das Kloster wurde
zwar 1635 wiederhergestellt, aber nach dem westfälischen Frieden
von den Schweden säkularisiert und versdienkt und die Nonnen
auf Leibzucht gesetzt. 1719 kam es an Kurhannover. *^* Vogt,
Monum. inedita II, 8. 3, 17flf., 223 flf. Wächter im Jahrbuch der
Gesell, f. bUd. Kunst zu Emden XV, S. 383flf. Hamburg. Uß.
Nr. 282. Rotermund im Neuen vateri. Archiv 1829, 8. 217 flf.
Lappenberg, Gesch.-Quellen des Erzst. Bremen, 8. 184 flf. v.Wersebe,
Niederländ. Kolonien I, 8. 185 flf. Pratje, Altes u. Neues, X, S. 263 flf.,
XII, 8. 131 flf. Winter, Die Cistercienser II, 8. 101 flf. Kohlmann
im Archiv des Vereins zu Stade I, S. Iflf. Krause ebenda V,
S. 445 flf. Mithoflf, Kunstdenkmale V, 8. 61 flf.
s. Falkenhagen.
"^^^Loccum^ Luca, Kreis Stolzenau, Diözese Minden. Das Jahr
der Gründung des Zisterzienser -Mönchsklosters steht urkundlich
nicht fest, die Tradition gibt 1163 an (Janauschek). Die Gründung
beurkundete Bischof Anno von Minden etwa 1183. Als Gründer
wird Graf Wilbrand von Hallermund genannt. Patrone waren
die H. Maria und Georg. Die Reformation fand erst seit 1591
allmählich Eingang, doch ohne an der Verfassung des Klosters
etwas zu ändern, auch die Abtwahl erfolgte durch den Konvent
noch bis 1791. Das Kloster war seit der Reformation Hospiz
Lu — Lüne. 81
für E^andidaten der Theologie. Seit etwa 1770 besteht es als
Predigerseminar mit einem Abte und Konventualen. *^* Calen-
berger ÜB. in (Loccum). Letzner, Nachrichten v. d. Stift Luckem.
Schuster, Das Kl. Loccum. Weidemann, Gesch. d. Kl. Loccum.
Köster im Kann. Magaz. 1821, St. 23 u. 42. Salfeld, Beiträge
zur Kenntnis des Kirchen- u. Schulwesens I, 465 (Instruktion für
das Hospiz), v. Alten im Archiv für Niedersachsen 1863, S. 135 flf.
Ahrens in Zeitschr. f. Niedersachsen 1872, 8. Iflf., 1874, S. 372 flf.
u. 1875, S. 47 flf. Beer im vaterl. Arch. 1833, S. 631 flf. Duval,
Die Klöster u. Klosterruinen Deutschlands II, S. 162 flf. Winter,
Die Cistercienser I, S. 58, II, 8. 213 flf. Janauschek, Orig. Cisterc,
8. 151. Holscher, Beschreibung des vorm. Bistums Minden, 8. 251.
Uhlhom in Zeitschr. f. Kirchengesch. X, S. 399 flf. Knauer,
A. L. Hoppenstedt, Abt von L. Düsterdieck, Das Hospiz zu L,
Mithoflf, Kunstdenkmale I, S. 122flf.
La s. Neukloster.
iiucklum, Lucgenem, Luckenheim, Lukkenem, Kreis Braun- pi.
schweig, Diözese Halberstadt. Die Zeit der Gründung der IIjuI/Iat
Deutschordens -Kommende kann nicht genau angegeben werden. ÄUj^^u
Wahrscheinlich bestand 1260 bereits die Absicht eine Kommende . /y /
hier zu gründen und zwar von Langein aus, doch erfolgte die ^ /{Lir
Gründung wohl 1262 in Reitling und zwischen 1267 und 1276^
die Übersiedelung der Kommende von Reitling nach Lucklum. /^^tX»''«^
R. wurde ein Vorwerk von L., das im letzten Jahrhundert des ^L^\^Jj^
Bestehens des Ordens die Mutteranstalt Langein mit verwaltete.
Patron war die h. Maria. 1542 wurde der Komtur zur Einführung \^X{y^
der Reformation verpflichtet. Seit 1606 waren die Komture von L. ( (ß.k
zugleich Landkomture von Sachsen. Nach der Aufhebung des Ordens
1809 kam die Kommende in Privatbesitz. %* Jacobs, ÜB. d. Komm.
Langein. Asseburger ÜB. I— III. Braunschw. Anzeig. 1751, St. 54,
1753, St. 39. Hassel u. Bege, Geogr.-Statist. Beschreib, der Fürstent.
Wolfenb. u. Blankenb. I, S. 494 flf. Knoll u. Bode, Das Herz. Braun-
schweig, 8. 212 flf. Bege, Gesch. d. Burgen u. Famil. d. Herzogt.
Braunschw., S. 120 flf. Beste, Gesch. der Braunschw. Landeskirche,
8. 44. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, S. 265.
P. J. Meier im Braunschw. Magazin 1898, S. 86 u. 89. Die Bau-
u. Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschweig H, S. 72 flf.
Lflne^ Hliuni, Luine, Kreis Lüneburg, Diözese Verden. Das
Nonnenkloster wurde 1172 gegründet. Der Benediktiner Rathard
Die Kloster Kiederaaohf ens. 6
82 Lüneburg.
des Michaelisklosters in Lüneburg wird als Stifter genannt, der
sein Werk aber nicht ausführen konnte. Sein Ordensbruder
Dietrich erbaute in L. eine hölzerne Kapelle, später eine Kirche
von Stein, die Bischof Hugo von Verden ^i^eihte. Hildewidis von
Markboldestorp kam mit anderen Nonnen aus dem Kloster Nord-
bostel oder Heiligenrode (ob wirklich identisch mit dem Kloster
H. im Hoyaschen?) und wurde erste Priorin in L. Patrone
waren die H. Bartholomäus und Maria. 1372 brannte das Kloster
ab, der Neubau wurde erst gegen Ende des Jahrhunderts beendigt.
Die Einführung der Bursfelder Reform erfolgte 1481 vonEbstorf
aus. Herzog Ernst der Bekenner setzte 1529 den der Reformation
widerstrebenden Propst ab, aber erst 1573 wurde die neue Lehre
endgültig eingeführt. Das Kloster besteht noch als adeliges
Damenstift. V Lüneburger ÜB. VH (Michaeliskl. in Lüneburg).
Die Altert, der Stadt Lüneburg u. des Kl. L. Annalen der Br.-
Lüneb. Churlande VH, S. 379ff., 598flf., VHI, 63flf. Hannov.
Magazin 1764, S. 959 ff. Manecke, Beschreibung des Fürstent.
Lüneburg, S. 318 — 9. Grube, Johannes Busch, S. 250. Schuster
im Kann. Magaz. 1821, S. 393 u. 410 ff. Wrede, Einführung der
Reform, im Lüneburgischen. Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 120ff.
V. Lenthe's Archiv f. Gesch. u. Verfass. d. Fürstent. Lüneb. IX,
S. 403ff.
/ Lüneburg, Kreis Lüneburg. Diözese Verden. 1. Die B e ginen
besaßen schon im 13. Jahrhundert mehrere Häuser in der Stadt.
Ein Neuer Konvent wird 1344 genannt, 1361 ein Blauer Konvent.
Die Häuser wurden 1370 verkauft, da die Beginen und Begarden
nach der Ansicht des Bischofs Heinrich von Verden von der
Kirche verdammt seien. Nur der Blaue Konvent bestand in der
Konventsstraße fort. V ÜB. d. Stadt Lüneburg I, Nr. 172 usw.
(Register). Mithoö, Kunstdenkm. IV, S. 172. Volger, Lüneb.
Blätter I, S. 144—5. Jürgens, Gesch. d. Stadt L., S. 73.
2. Das Michaeliskloster, Benediktinerordens, entstand
vor 956, aus welchem Jahre eine Schenkung König Ottos I. an
das Kloster datiert ist. Gründer waren Hermann Billung und
sein Bruder Amelung, Bischof von Verden. Es stand bis 1371
auf dem Kalkberge, 1376 wurde der Bau innerhalb der Stadt-
mauer auf dem Orte genannt Die hohle Eiche begonnen, die
Krypta 1379 geweiht, der Bau aber erst im folgenden Jahr-
Lüneburg. 83
hundert beendet. 1471 schloß sich das Kloster vorübergehend
der Bursfelder Kongregation an. Die Reformation fand 1532
hier Eingang. 1656 wurde das Kloster durch Herzog Christian
Ludwig in eine Ritterschule für den Lüneburger Adel verwandelt,
seit 1692 Ritterakademie genannt; sie bestand bis 1850, während
das ebenfalls aus Klostermitteln unterhaltene Gymnasium illustre
schon 1686 geschlossen wurde. V Chron. st. Michael. Luneb. in
Mon. Germ. SS. XXIU, S. 391 flf. Chron. mon. st. Mich, bei
Wedekind, Noten I, S. 403 flf. Lüneburger ÜB. VH (MichaeUs-
klos.ter). ÜB. der Stadt Lüneburg. Manecke, Beschreibung d.
Pürstent. Lüneburg I, S. 12 flf. Gebhardi, Gesch. d. Klosters
St. M. in L. Wedekind, Noten II, S. 286 flf. Annalen der Br.-
Lüneb. Churlande VII, S. 177flf. Neues vaterl. Archiv 1824 II,
S. 91 flf., 1826, S. 35 flf., 153 flf., 281 flf., 1830, S. 108, 1832, S. 41flf.,
1897, S. 96flf. V. Lenthes Archiv VIU, Nr. 2. Schomakers L'ger
Chronik herausg. v. Th. Meyer. Grube, Johannes Busch, S. 237 flf.
Wallis, Abriß der Reform.-Gesch. L's. Bertram, Evangelisches L.
Wrede, Einführung der Reform, im Lüneburgischen, v. Weyhe-
Eimke, Die Äbte des Kl. st. Mich, zu L. Görges, Die Schulen
des Michaeliskl. Havemann, Gesch. des Landes Br. u. Lüneb. III,
S. 201 flf. Volger a, a. 0., S. 115 flf. Reinecke in Lüneburger
Museumsbll. 1905, Heft 2, S. Iflf. Nekrolog bei Wedekind,
Noten m, S. Iflf. Mithoflf, Kunstdenkmale IV, S. 132flf., 157flf.
WolEf, Kunstdenkm. III, Lüneb., bearb. v. Krüger u. Reinecke,
S. 23flf.
3. Herzog Otto das Kind erbaute 1229 auf dem sogen.
Gosebrink eine Kapelle der h. Maria, die er später zum
Minoritenkloster ausbaute. Als Jahr des Einzugs der
Minoriten wird 1235 angegeben. Die erste urkundliche Erwähnung
stammt aber aus dem Jahre 1282. Patron war wohl die
h. Maria. Die verfallene Klosterzucht wurde durch die Reform
unter Herzog Heinrich wiederhergestellt und 1490 das Kloster
den Observanten übergeben. Da die Brüder sich der Lutherischen
Lehre nicht anschließen wollten, verließen sie 1530 die Stadt,
außer einigen alten und kranken, diesen wurde aber jede öffent-
liche Wirksamkeit untersagt. Der letzte von ihnen ging 1660
nach Stadthagen. Das Kloster kam später in den Besitz der
Stadt, die Kirche wurde neu erbaut und 1581 der erste Gottes-
dienst in ihr gehalten, sie mußte aber 1803 geräumt werden und
84 Lntter — Maokenstedt.
wurde 1818 abgebrochen, die Klostergebäude dienen städtischen
Zwecken. V ÜB. der Stadt Lüneburg. Manecke a. a. 0., 8. 17flf.
Gebhardi, Hist.-geneal. Abhandl., Teil IV. Banasch, Die Nieder-
lassungen der Minoriten zw. Weser u. Elbe, S. 34 ff. Lemmens,
Niedersächs. Franziskanerkl., S. 5, 22, 54flf. Ders. in Zeitschr.
f. Nieders. 1897, S. 96flf. Volger a. a. 0. I, S. 135—6. Wallis
a. a. 0. Wrede, Einführung der Reform, im Lüneburgischen.
Ders. in Zeitschr. f. Niedersachsen 1894, 8. 34flf. Mithoflf a. a. 0.^
S. 134, 169f. Wolflf a. a. 0., S. 159flf.
4. Das Mönchskloster Heiligenthal, Prämonstratenser-
ordens, wurde durch einen Mönch dieses Ordens 1314 zu Kirch-
gellersen auf den Grundstücken gestiftet, die Lippold von Dören
hergab. 1319 wurde die Stiftung nach 8iebelingsborstel, das
fortan Heiligenthal genannt wurde, und 1382 in die Stadt Lüneburg
verlegt. 1530 bei Einführung der Reformation entstand zwischen
dem Herzog und der Stadt ein Streit um die Klostergüter, der
erst 1562 dahin beigelegt wurde, daß der Rat die Güter innerhalb
der Stadt, der Fürst die außerhalb der Stadt behalte. Der Rat
verband seine Erwerbungen mit dem Vermögen des Hauses der
Barmherzigkeit im Gral. Die Gebäude wurden 1564 abgebrochen,
die Kirche zu profanen Zwecken benutzt und 1801 auf Abbruch
verkauft. Die Besitzungen des Klosters außerhalb der Stadt
wurden zum landtagsfähigen Gut Heiligenthal erhoben. %*
Leibniz, SS. rer. Bruns. H, 8. 383ff. Paulus in Histor. polit.
Blättern 1893, 8. 625flf. Manecke a. a. 0., 18— 19. Volger a. a. 0.,
S. 136flf. Wallis a. a. 0. Wrede a. a. 0. Reinecke a. a. 0.
Wolflf a. a. 0., 8. ITOflf. Mithoflf a. a. 0., 171—2.
/ Lntter a. B., Kreis Gandersheim, Diözese Hüdesheim. Die
Tempelherrn zu Goslar sollen hier Güter gehabt und nach Hassel
und Bege soll sich hier ein Nonnenkloster befunden haben.
Urkundlich läßt sich beides nicht beweisen und letzteres ist wohl
entschieden ein Irrtum oder Verwechselung mit Königslutter.
V Braunschw. Anzeig. 1743, St. 49—77. Hassel u. Bege, Geogr,-
Statist. Beschreib, d. Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. H, S. 240flf.
V. Strombeck in Zeitschr. d. Harzvereins 1874, S, 189 flf.
s. Königslutter.
Hackenstedt s. Heiligenrode.
Malgarten — Marienau. 85
Malgarten, Melegarde, Hortus st. Mariae, Kreis Bersenbrück,
Diözese Osnabrück. Das in Essen (s. das.) 1175 durch den Grafen
Simon von Tecklenburg und seine Gemahlin Eilika gestiftete
Kloster wurde bald nach 1194 nach Malgarten verlegt. Ob hier
schon ein Kloster vorhanden war, das durch diese Einverleibung
bereichert wurde, oder ob erst jetzt ein Kloster hier entstand,
ist nicht sicher zu entscheiden. Die Nonnen gehörten dem Be-
nediktinerorden an. Patrone waren die H. Maria und Johannes
evang. Unter Bischof Konrad III. von Osnabrück (1455—82)
erfolgte die Reformierung nach der Bursfelder Kongregation.
Seit 1738 heißt die Vorsteherin des Klosters Äbtissin. Durch
den Reichsdeputationshauptschluß 1803 fand das Kloster sein
Ende. Es untersteht jetzt als Pachtgut der Klosterkammer. %*
Osnabrücker Urk.-Buch. H. Sudendorf, Die Kl. Essen u. Malgarten,
Mitteil. d. bist. Ver. zu Osnabr. I, 27 ff., U, 20flf. Porst ebenda
XV, S. 165 flf. H. u. J. Sudendorf, Beitr. zur Gesch. des Landes
Osnabr., S. 1 ff. Stüve, Gesch. d. Höchst. Osnabr. (vgl. Register).
Dühne, Gesch. der Kirchen u. d. Reform, im Fürstent. Osnabr.,
S. 49 ff. Willoh, Gesch. d. kathol. Pfarreien im Herz. Oldenburg
IV, S. 350 ff., 359 ff., 403 ff., 428 ff. Mithoff, Kunstdenkmale VI,
S. 86 ff. Bau- u. Kunstdenk, des Herzogt. Oldenbg. III, S. 26 ff.
f Mandelsloh, Mandesle, -lo, Kreis Neustadt a. R., Diözese
Minden. An der Kirche, die dem h. Osdag geweiht war, gründete
Knappe Dietrich von Mandelsloh 1393 ein Kollegiatstift, das aber,
weil die zugesagte Dotierung von den von Mandelsloh nicht aus-
geführt wurde, 1415 mit dem Kollegiatstift auf der Neustadt
Hannover vereinigt wurde. %* Westfäl. ÜB. VI (Minden). Fiedeler
in Zeitschr. f. Niedersachsen 1857, S. 227 ff. Holscher, Beschreib,
d. vorm. Bist. Minden, S. 194 ff., 236 ff. Mithoff, Kunstdenkmale
I, S. 133 ff.
Maiienanger s. Detmold, Augustiner -Nonnenkloster.
^ Marienan^ &§is Hameln, Diözese Hildesheim. Das Kloster jy C ff
wird zuerst Jt828 urkundlich erwähnt und hat dem Karmeliter- ^^ 7
Orden angehört. Baring nennt es Augustinerkloster, Havemann
Barfüßerkloster, beide unrichtig. Ersterer gibt 1316 als Qründungs-
jahr und die Grafen von Spiegelberg als Gründer an ohne Quellen-
angabe. 1579 war das Kloster schon verfallen. V Baring, Be-
schreib, d. Saala I, S. 221. Grupen, Antiquit. Hanov., S. 295—6.
gg Marienberg — Marienkamp.
Mithoff, Kunstdenkmale I, S. 135. Bertram, Gesch. d. Bist. Hil-
desheim I, 8. 318. Havemann, Gesch. d. Lande Braunschw. u.
Lüneburg I, S. 570.
Marienberg s. Börstel.
s. Helmstedt.
Mariendrebber^ Drebber, Kreis Diepholz, Diözese Osnabrück.
Das KoUegiatstift wurde 1280 durch Bischof Konrad IL von Osna-
brück gegründet. Patrone waren die H. Maria und Pankratius.
Das Stift bestand bis zur Reformation. 1572 verließ das Kapitel
den Ort nicht freiwillig. *^* Diepholzer Urk.-Buch. Osnabrücker
Urk.-Buch. Nieberding, Gesch. d. Niederstifts Münster I, S. 388 f.
Detmering, Drebber und Umgebung. Mithoff, Kunstdenkmale V,
S. 176—7.
Marienflieit s. Scharnebeck.
^ Mariengarten^ Garden, Hortus Mariae, Kreis Göttingen, Diözese
Mainz, war ein Nonnenkloster Zisterzienserordens. Über seine
Gründung läßt sich bestimmtes nicht angeben. Es entstand wahr-
scheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, 1245 er-
scheint es urkundlich zuerst. Die Stiftung durch die Grafen von
Eberstein kann nicht erwiesen werden, eher könnte man an die
durch die Edeln von Ziegenberg denken. Auch soll das Kloster
in Wellersen (Welderekeshusen) seinen Anfang genommen haben.
Es bestand bis 1631 und ist jetzt Pachtgut der Klosterkammer.
Die Einkünfte des Klosters wurden 1629 der Universität Helm-
stedt und 1745 der neu gegründeten Universität Göttingen über-
wiesen. %* ÜB. d. Stadt Göttingen. Blauel im Vaterland. Archiv
1826, n, S. 30 ff., 233 ff. Grotefend in Zeitschr. f. Niedersachsen
1858, S. 141 ff. Mithoff, Kunstdenkmale H, S. 126—7.
s. Goslar, Neuwerk.
s. Schüttorf.
s. Verden.
Marienkamp, Campus beatae Mariae, Esingervelde, Ezingen,
Kloster zu Esens, Kreis Wittmund, Diözese Bremen. Das Kloster M.,
dessen Patron nach dem Siegel Maria war, soll ursprünglich an
einem anderen Orte, der das Alte Kloster genannt wurde, ge-
standen haben. Doch liegen hierüber wie über die Gründung
Marienkamp — Marienrode. 87
und Entstehung des Klosters bestimmte Nachrichten nicht vor.
Es gehörte dem Benediktinerorden an und war zunächst mit
Nonnen besetzt, doch wurden diese später ausgewiesen und z. T.
nach Marienthal bei Norden verpflanzt, während Marienkamp
(etwa 1420) von Prenswegen aus mit regulierten Augustinern
besetzt wurde. Das Kloster erfreute sich einer Zeit der Blüte.
1530 wurde es bei der Fehde des Grafen Enno II. von Ostfries-
land gegen Baltasar von Esens verbrannt und nicht wieder auf-
gebaut. . Den Mönchen wurde voil Enno gestattet, sich in Pansath
niederzulassen, doch Baltasar vertrieb sie und wies sie auf die
im Groningerlande gelegenen Besitzungen des Klosters. Die
Gebäude des Klosters sind verschwunden. *^* Ostfries. Urk.-Buch
I — n. Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, S. 49 — 60. Arends,
Ostfriesland und Harlingerland, S. 462. Mithoff, Kunstdenkmale,
8. 144. Sauer in Jahrb. d. Gesell, f. bild. Kunst zu Emden II, 2,
8. 47 ff. Reimers, Die Säkularis. der Kl. in Ostfriesland, S. 16.
Houtrouw, Ostfriesland II, 8. 364 ff.
s. Oestringfelde.
Marienrode, Novale Bacconis, Bakkenrothe, Betzingerode,
Kreis Marienburg, Diözese Hildesheim. Bischof Bertold von Hil-
desheim stiftete das der h. Maria geweihte Kloster Betzingerode
1125 für Augustinermönche. Bischof Johann wies diese als un-
verbesserlich 1259 aus und übergab das Kloster den Zisterziensern
aus dem Kloster Isenhagen, das abgebrannt war; seit dieser Zeit
hieß das Kloster Marienrode. Durch die Zisterzienser, die auch
Bokla an das Kloster Marienrode brachten (vgl. dort), kam es
zu hoher Blüte, sank aber im 14. Jahrh. durch den Streit um
den Bischofssitz in Hildesheim sehr und litt viel durch die
Feindschaft der Bürger während des folgenden Jahrhunderts;
die Reform nach der Windesheimer Regel, die es früh annahm,
brachte zwar wieder eine Zeit des Gedeihens, aber doch nicht
die frühere Blüte. 1538 trat es unter den Schutz von Calenberg
und wurde so dem Bistum Hildesheim entfremdet. Die Kloster-
kirche ist katholische Pfarrkirche, das Kloster Pachtgut der
Klosterkammer. */ Chron. Mariaerod. v. Heinrich v. Barnten bei
Leibniz, SS- n, 432 ff. Marienroder UB. = UB. des histor. Vereins
f. Niedersachsen IV. ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Lüntzel,
Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim I, S. 280, 347 f., H, 215 ff.,
88 Mariensee — Marienstätte.
645 ff. Bertram, Gesch. d. Bist. HUdesheim I, S. 141, 219, 234,
280 ff., 303—4, 318, 332 401 f. Winter, Die Cistercienser E,
S. 209 ff. Janauschek, Orig. Cisterc. I, 8. 245. Grube, Johannes
Busch, SrSlff. Mithoff, Kunstdenkmale I, 8. 136—7.
Novale st. Mariae, s. Wietmarschen.
■/
Mariensee^ Lacus s. Mariae, Kreis Neustadt a. R., Diözese
Minden. Nach dem Chronisten Hermann v. Lerbecke wurde das
Kloster in Wedigenberge (Hausberge b. Minden) gegründet, was
wohl auf Verwechslung mit dem Marienstift in Minden beruht
(Erhard, Reg. Westf. 674, 701). Pest steht, daß die Gründung des
Nonnenklosters Benediktinerordens vor 1207 erfolgte und zwar
in Vorenhagen, einem Orte, von dem v. Hodenberg, Cal. ÜB. V,
Nr. 1, es zweifelhaft läßt, ob er bei Neustadt, bei Rodewald oder
bei Stadthagen gelegen hat, den Wilmans aber für Vornhagen
im Lippischen hält (Westfäl. ÜB. VI, Nr. 63). 1215 wurde das
Kloster auf Veranlassung des Grafen Bernhard von Wölpe nach
Mariensee verlegt. Patrone waren die H. Maria und Johannes
evang. Johannes Busch führte Mitte des 15. Jahrhunderts die
Windesheimer Reform mit Hilfe des Herzogs durch. Seit der
Reformation besteht es als Fräuleinstift fort. Die Güter unter-
stehen der Klosterkammer. %* Calenberger ÜB. V (Mariensee).
Winter, Die Cistercienser E, S. 61. Spilcker im Hann. Magaz.
1824, St. 1. Mithoff, Kunstdenkmale I, S. 137ff. Lüntzel,
Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim E, S. 446. Holscher,
Beschreib, des vorm. Bistums Minden, S. 247. Grube, Johannes
Busch, S. 157 ff.
Marienstätte s. Osnabrück.
jMarienstein^ Steina, de Lapide, Kreis Northeim, Diözese
Mainz. Das Benediktinerkloster wurde 1105 gegründet zu Ehren
der h. Maria durch Erzbischof Rothard von Mainz, der eine
hiesige Kapelle von dem Propste zu Nörten an sich brachte.
Erzbischof Adalbert I. erhob die Stiftung 1120 zur Abtei. Nach
der gänzlichen Verarmung des Klosters wurden um 1450 die
Kalandsbrüder von Münden hierher verpflanzt und ihre Güter
mit dem in eine Kollegiatkirche verwandelten Kloster vereinigt.
Nach etwa zehn Jahren räumten die Kalandsbrüder dem Abte
die Kirche wieder ein und zogen nach Münden zurück. 1466
^v
Marienthal. 89
erfolgte die Vereinigung des Klosters mit dem Petersstifte in
Nörten, die aber 1491 wieder gelöst wurde. Das Kloster trat
der Bursfelder Kongregation bei und widerstand dem Luthertum,
nachdem die Umgebung diesem zugefallen, bis 1620, wurde aber
1626 durch Herzog Christian von Braunschweig niedergebrannt.
Die Absicht des Erzbischofs, das Kloster wiederherzustellen,
blieb unausgeführt. Durch den Rezeß von 1692 kam es an das
Haus Braunschweig und wird seitdem von der Klosterkammer /^cus
verwaltet. V Regesta archiep. Magunt. I, S. 234, Nr. 53, S. 261, ^^
Nr. 91. Wenck, Hessische Landesgesch. H, S. 738, 847 ff., 869.
Quentin, Kalandsbrüderschaft zu Münden. Wolf, Gesch. des
ehemal. Kl. Steina. Ders., Gesch. d. Eichsfeldes I, S. 113 ff.
Heidemann in Zeitschr. f. Niedersachsen 1871, 8. 46 ff. Mithoff,
Kunstdenkmale H, 8. 127ff.
. Marienthal 9 Vallis st. Mariae, Kreis Helmstedt, Diözese
Halberstadt. Das nördlich von Helmstedt gelegene Mönchskloster
gehörte dem Zisterzienserorden an und wurde nach der Tradition
1138 durch Graf Friedrich d. J. von Sommerschenburg gegründet,
doch ist das Jahr nicht sicher. Bestimmt fällt die Stiftung vor
1146 (ÜB. d. Höchst. Halberstadt I, Nr. 257). Janauschek
nimmt 1138 als Gründungsjahr und 1145 als Jahr des Einzugs
der Mönche an, die vielleicht aus Altenkamp bei Köln kamen.
Patron war die h. Maria. 1542 wurde die Reformation vorüber-
gehend und 1569 dauernd eingeführt und bei dem Kloster eine
nicht unbedeutende Klosterschule gestiftet. Diese ging zwischen
1742 und 1745 ein, ihre Einkünfte kamen an das Collegium
Carolinum zu Braunschweig. Ein Lehrerseminar wurde hier 1753
gegründet, das 1773 nach Helmstedt verlegt und 1809 aufgelöst
wurde. %* ÜB. des Hochstifts Halberstadt. Meibom, Chron.
Marienthal, in Rer. German. IH, 8. 245 ff. Müller, Marienthalsche
Klosterschule. Stübner, Kirchenverfassung, S. 499. Hassel u.
Bege, Geogr. - Statist. Beschreib, der Pürstent. Wolfenbüttel und
Blankenb. H, S. 54 ff. Knoll u. Bode, Das Herz. Braunschweig
8. 302. Langerfeldt in Zeitschr. d. Harzvereins XI (1878), 8. 90ff.
Winter, Die Cistercienser I, 8. 48, 325, H, S. 206. Janauschek,
Orig. Cisterc. I, 8. 76. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen
1868, 8. 267. Beste, Gesch. d. Braunschw. Landeskirche, S. 44,
206, 239, 415, 422. Die Bau- und Kunstdenkm. d. Herzogt.
Braunschw. I, 8. 127 ff.
90 Marienthal — Marienwerder.
Vallis st. Mariae, sunte Marien Dale, Kreis Norden,
Diözese Bremen. Ober die Gründung ist nichts sicheres über-
liefert. Es lag vor bezw. in Norden und wurde zum Unterschied
von dem später in Norden gegründeten Dominikanerkloster auch
Altes Kloster, Oldekloster, genannt. 1255 wird der erste Abt
urkundlich erwähnt. Es gehörte dem Zisterzienserorden an und
war mit Nonnen besetzt. Im 13. Jahrhundert war das Kloster
nach Emmius, Hist. Fris., S. 164, das erste und schönste zwischen
Ems und Weser. Es muß dann aber in Verfall gekommen sein,
denn 1350 bauten die Norder das Kloster von Grund aus neu
zur Abwendung der Pest (des schwarzen Todes). 1533 wurde
es von Baltasar von Esens verbrannt. Die Steine dienten zum
Aufbau des Zwingers in Aurich, ein übriggebliebenes Haus wurde
später als Armenasyl verwendet, die Einkünfte des Klosters der
1567 gegründeten Lateinschule in Norden überwiesen. *^* Suur,
Gesch. der ostfries. Klöster, 8. 31—36. Arends, Ostfriesland
u. Harlingerland, S. 384. Wiarda, Ostfries. Gesch. I, 8. 309.
Mithoff, Kunstdenkmale VII, S. 153. Reimers, Die 8äkularis.
der Kl. in Ostfriesl., 8. 26 ff. Houtrouw, Ostfriesland II, 8. 238 ff.
Babucke, Gesch. d. Progymnas. in Norden, S. 6ff.
s. Eldagsen.
s. Thedingen.
Marienwald s. Frenswegen.
tHarienwerder^ Insula s. Mariae, Kreis Neustadt a. R., Diözese
Minden. Das Kloster wurde wahrscheinlich 1196 durch Graf
Konrad von Roden (Wunstorf) für Augustinermönche gegründet.
Bischof Thetmar von Minden weihte es 1200 zu Ehren der
H. Maria, Johannes evang. und Augustinus. Etwa 1214 oder
1216 wurden die Mönche entfernt und Nonnen desselben Ordens
aus Obernkirchen eingeführt. Die Reform nach der Windes-
heimer Regel wurde 1455 durch Johannes Busch leicht durch-
geführt. Nach dem Übertritt zum Protestantismus wurde das
Kloster in ein Präuleinstift verwandelt. *^* Calenberger ÜB. VI
(Marienwerder), v. Alten in Zeitschrift für Niedersachsen 1858,
S. 385 ff. Holscher, Beschreib, d. vorm. Bist. Minden, 8. 217—8.
Grube, Johannes Busch, 8. 158. Ulrich, Bilder aus Hannovers
Vergangenheit, 8. 115 ff. Mithoff, Kunstdenkmale I, 8. 140 ff.
Ders. in Zeitschr. f. Nieders. 1860, 8. 405 ff.
Marienzell — Meerbusen. 91
Marienzell s. Riddagshausen.
) Medingen, Kreis Ülzen, Diözese Verden. Über den Ursprung
des Zisterzienser-Nonnenklosters fehlen sichere Nachrichten. Es
soll zuerst durch den Laienbruder Johann 1228 mit vier »Nonnen
aus Wollmirstedt in Redeckestorf bei Diesdorf (Kreis Salzwedel)
zu Ehren des h. Moritz gegründet, von hier nach Plate im Amte
Lüchow verlegt und von da nach Bohndorf (Bodendorf) gekommen
sein, doch ist dies Sage. Sicher ist folgendes. 1237 bestand
ein Kloster in Bohndorf, die Herrn von Medingen schenkten ihm
1240 einen wüsten Ort in Alt -Medingen, erbauten ihm eine
Wohnung und räumten ihm die Dorfkirche ein, worauf die
Nonnen 1241 hierher zogen. 1323 kaufte das Kloster von den
Grote den Ort Tzellensen, jetzt Medingen, und siedelte 1333
hierher über; die neue Kirche wurde 1337 geweiht. Nachdem
in Wienhausen die Windesheimer Regel durchgeführt war, wurde
sie von hier 1500 auch nach M. verpflanzt. 1554 wurde die
Reformation nach langem Widerstand der Nonnen endgültig ein-
geführt, die Güter wurden landesherrliche Domänen. Das Kloster
brannte 1781 nieder und wurde nur langsam aufgebaut. Es be-
steht noch als Damenstift. *^* Lyssmann, Histor. Nachricht, vom
Kl. M. Pfeffinger,Hist.d.Br.-Lüneb. Hauses II, S. 775 flf. Pratje,
Altes u. Neues VI, S. 360 ff. Reg. der Erzb. v. Magdeb. II, Nr. 870.
Voigt in Annalen der Br.-Lüneb. Churlande 11, S. 39 ff. Manecke,
Beschreib, des Pürstent. Lüneburg I, S. 376, 389, 399 ff. Grube,
Johannes Busch, S. 235. Wrede, Einführ. d. Reform, im Lüne-
burgischen. Winter, Die Cistercienser II, S. 100. v. Lenthes
Archiv f. Gesch. u. Verfassung d. Fürstent. Lüneb. IX, S. 403 ff.
Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 207 ff.
Meerbusen^ Kreis Aurich, Diözese Bremen. Die Stiftung
des Zisterzienser-Nonnenklosters dürfte etwa gleichzeitig mit der
von Ihlo erfolgt sein, 1228 wurde sie durch Erzbischof Gerhard
V. Bremen genehmigt (Emmius, Hist. Fris., S. 214). 1514 wurde
es in der Fehde des Grafen Edzard von Ostfriesland mit dem
Herzog von Braunschweig verbrannt, bestand aber noch nach
der Reformation. Seit 1604 lassen sich keine Nonnen mehr
nachweisen, das Kl. war ein Armenasyl geworden. Die Gebäude
wurden später in ein gräfliches Jagdschloß, dann in ein Pachtgut
umgebaut. %* Ostfries. ÜB. I u. II. Suur, Gesch. der ostfries.
92 Melverode — Michaelstein.
Klöster, S. 46—48. Arends, Ostfriesl. u. Harlingerland, S. 114flf.,
541. Houtrouw, Ostfriesl. II, S. 116 ff. Reimers, Die Säkularis.
d. Klöster Ostfrieslands, S. 43 ff.
/Melyerode, Meinolverode, -vingerod, Kreis Braunschweig,
Diözese 'Halberstadt. 1244 wurde die Stiftung eines Klosters zu
Ehren des h. Nikolaus hier beabsichtigt (ÜB. d. Höchst. Halberst.
n, Nr. 741). In späteren Urkunden wird nur eine Kapelle oder
Kirche erwähnt, die Stiftung scheint also nicht zustande ge-
kommen zu sein. %* Schiller, Die ma. Architektur Braunschw.,
S. 62 ff. Ahrens, Die Kirche zu M. Die Bau- u. Kunstdenkm.
des Herzogt. Braunschw. H, S. 98 ff.
Menslage y Vallis rosarum, Rosenthal, Kreis Bersenbrück,
Diözese Osnabrück. Das Zisterzienser -Nonnenkloster soll 1244
gegründet sein; es wird 1246 als bestehend urkundlich erwähnt,
aber erst 1247 gestattete Abt Hermann von Corvey die Erbauung
des Klosters in seiner Pfarrei Löningen. Als Griinder werden
die Grafen Johann und Otto von Oldenburg genannt. Patronin
war die h. Maria. 1250 erfolgte die Veriegung nach Börstel
(s. das.). *^* Osnabrücker ÜB. I, Nr. 482, 501, im übrigen vergl.
Börstel. V. Düring in MitteU. des histor. Ver. XVHI, S. 161 ff.,
XIX, S. Iff., Oncken a. a. 0., S. 207—9. Niemann, Gesch. des
Amts Kloppenburg, S. 236 ff.
Meppen, Kreis Meppen, Diözese Osnabriick, besaß schon sehr
früh eine Kirche und ist neben Visbeck als eine der Missions-
stationen des Landes unter Kari d. Gr. entstanden, schon vor
der Gründung des Bistums Osnabrück. Es war mit Benediktinern
besetzt. Ludwig der Fr. vereinigte es 834 mit dem Kloster
Corvey (B.-M. 906). Später ist in M. ein Kloster nicht wieder
gewesen. *^* Osnabr. ÜB. I, Nr. 17. Meppener ÜB., herausg. v.
Wenker. Tibus, Griindungsgesch., S. 264. Hauck, Kirchengesch.
II, S. 409 Anm. 2. Niemann, Gesch. d. Amts Kloppenburg, S. lOff.
^ Michaelstein^ Lapis st. Michaelis, st. Mich, de Lapide, Kreis
Blankenburg, Diözese Halberstadt. Eine Schenkung des Ritters
Burchard an das Klosters beim Volkmarskeller östl. von Blanken-
burg bestätigte Innocenz 11. schon 1139. Doch erst seit 1146
war es ein Zisterzienser -Mönchskloster, die Mönche kamen aus
Altenkampen. Um 1161—67 wurde es nach Evergodesrode
Midlmn - Mitling. 93
verlegt, dessen neuer Name Novus lapis st. M. dem alten wich.
Patrone waren die H. Maria, Michael, Dionysius und Servatius.
1525 wurde das Kloster durch die Bauern zerstört, aber wieder
aufgebaut (die Kirche erst 1720). Abt G. Schwarz wandte sich
1544 der lutherischen Lehre zu und trat das Kloster mit Vor-
behalt der lehnsherrlichen Rechte der Abtei Quedlinburg an den
Grafen Ulrich von Blankenburg- Reinstein ab, der eine Schul-
anstalt und einen Konvent daselbst einrichtete. Infolge des
Restitutionsediktes war das Kloster 1629 — 31 und 1636—40
wieder im Besitze der Zisterzienser. Nach dem Anfall dea
Klosters an das Haus Braunschweig verwandelte Herzog Ludwig
Rudolf 1717 die Schule in ein Kollegium für junge Geistliche
und veränderte die Satzungen des Konventes 1721. Herzog Karl
unterstellte es 1735 der fiirstl. Klosterratsstube. 1803 wurden
die Klostergüter eingezogen und mit ihnen französische Offiziere
beschenkt. Nach der Auflösung des Königreichs Westfalen fiel
M. an das Haus Braunschweig und wurde ein Vorwerk der
Domäne Heimburg. %* Leukfeld, Antiquit. Michaeist, et Amelunx-
bom. Stübner, Denkwürdigk. v. Blankenb. I, S. 451 ff., Kirchen-
verfassung, 8. 503. Hassel u. Bege, Geogr.-Statist. Beschreib, d.
Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. II, S. 447 ff. Leibrock, Chronik
V. Blankenburg etc. Steinhoff, Gesch. d. Grafsch. Blankenburg,
S. 20 ff., 138 ff. Geyer, Gesch. d. Klosters M. Liemann, Beitr. z.
Gesch. d. Klausen usw. im Harzgau, S. 29 ff. Beste, Gesch. d.
Braunschw. Landeskirche, S. 383 ff. Zeitschrift des Harzvereins
1885, S. 337, 1901, S. 261 ff. Winter, Die astercienser I, S. 50ff.,
n, S. 205—6. Janauschek, Orig. Cisterc, S. 89.
Midlnm, Midelhem, Medelem s. Neuenwalde.
Miedelsnmy Kreis Emden, Diözese Münster, in der Nähe von
Uttum, wird als Sitz einer Johanniterkommende genannt. Der
Ort wurde 1402 der Kommende Abbenweer geschenkt und wird
nur ein Vorwerk hiervon geblieben sein, auch dessen Schicksale
geteilt haben. %* Suur, Gesch. d. ostfries. Klöster, S. 12 u. 182.
Mithoff, Kunstdenkmale VH, S. 147. Houtrouw, Ostfriesland I,
S. 480.
Mitliiigy Kreis Leer, Diözese Münster. Für das ehemalige
Vorhandensein eines Klosters liegen urkundliche Beweise nicht
94 Möllenbeck — Müde.
vor, aber die Örtlichkeit und die Lage der Kirche machen es
wahrscheinlich. Angeblich soll das Kloster von Steenfelde hierher
verlegt worden sein. */ Houtrouw, Ostfriesl. I, S. 201 u. 205—6.
Höllenbeck , Mulinpeche , Hessisch - Schaumburg , Diözese
Minden. Die edele Frau Hildeburg und der Priester Folkhart
gründeten 896 das Kanonissenkloster zu Ehren des h. Petrus.
Später war es dem h. Dionysius geweiht, dem Benediktinerorden
angehörig und reich ausgestattet, kam aber im Laufe der Zeit
sehr herab, so daß es 1441 durch Bischof Albert von Minden
mit Mönchen des Augustinerklosters Bödeken im Paderbornschen
besetzt und der Windesheimer Kongregation unterstellt wurde.
Die Lehre Luthers wurde 1560 leicht eingeführt, das Kloster
erhielt sich aber als weltliches Kanonikerstift, bis dies und eine
in das Kloster gelegte Schule, die einen gewissen Ruf erlangte,
der dreißigjährige Krieg vernichtete. 1630—33 wurde das Kloster
vorübergehend von Benediktinern besetzt. 1648 kam M. an
Hessen und wurde zum herrschaftlichen Pachtgute umgestaltet,
die Gebäude zu Pfarr- und Schulhaus. 1675 wurde der refor-
mierte Gottesdienst eingeführt. *,^* Erhard, Reg. bist. Westf. I,
Nr. 494. Wippermann, Reg. Schaumburg. Holscher, Beschreib,
des vorm. Bistums Minden, S. 99 ff. Dolle, Bibl. bist. Schaumb.,
S. 76 , 269. Hojer , Relatio de fundat. monast. Molenb. Piderit,
Das Frauenstift zu M. Heldmann, Das Kl. M. Paulus, Gesch.
des Kl. M. Mooyer, Die vorm. Grafsch. Schaumburg, S. 23. Ders.
in Zeitschr. f. Hess. Gesch. VI, 1, S. 296 ff. Landau, Beschreib,
d. Kurfürstent. Hessen, S. 350. Bau- u. Kunstdenkm. im Rgbz.
Cassel III, S. 69 ff. Nekrolog Wigands Archiv V, S. 343 ff., dazu
Mooyer in Zeitschr. f. westfäl. Gesch. II, S. Iff., III, S. 89 ff.
Möncheschöppenstedt s. Riddagshausen.
Heringen, Kreis Northeim, Diözese Mainz, soll der Sitz eines
Tempelherrnhauses gewesen sein, dessen Güter bei der Aufhebung
des Ordens 1312 an das Augustinerkloster in Einbeck kamen.
%* P. G., Antiquitates Moringenses (1739). Letzner, Dasselsche
u. Einbeck. Chron. S. 83—4. Max, Gesch. d. Fürstent. Gruben-
hagen n, S. 128.
Hude^ Lethemuda, ter Müde, Kreis Leer, Diözese Münster,
lag auf der Spitze, die die Vereinigung der Leda mit der Ems
Münkeburg — Neubokel. 95
bildet, südlich der Leda. Die Stiftung einer Kommende des
Johanniterordens soll 1361 (Emmius 206) erfolgt sein, sie bestand
aber schon 1319 und war, angeblich für beide Geschlechter,
wahrscheinlich von Burgsteinfurt aus gegründet worden. 1556
wurden die Gebäude bis auf die Kirche abgebrochen und 1561
erwarb die Gräfiu Anna von Ostfriesland von dem Komtur das
ganze Haus, das später Domäne wurde; die Kirche wurde 1562
geschleift und ihre Steine zum Neubau der Kirche in Jemgum
verwendet. V Ostfries. ÜB. I — 11. Suur, Gesch. der ostfries.
Klöster, S. 119—21. Mithoff, Kunstdenkmale VH, S. 147.
Reimers, Die Säkularis. der Kl. in Ostfriesl., S. 14, 36. Houtrouw,
Ostfriesland I, S. 94, 208 ff.
Münkeburg, Kreis Leer, Diözese Münster. Das IQoster,
auch Mönkeburg genannt, lag n. von Oldersum, nach anderen
soll es vor Nortmoor gelegen haben. In der Design, der Präla-
turen usw., bei Suur wird es namentlich aufgeführt. Ein urkund-
licher Beweis fehlt. Die Angabe, daß es erst 1826 abgebrochen
sein soll (Mithoff), beruht wohl auf einem Druckfehler. Wenn
ein Kloster dort bestanden hat, dürfte es 1433 (Ostfries. ÜB.
Nr. 1774) nicht mehr vorhanden gewesen sein. *^* Suur, Gesch.
der ostfries. Klöster, S. 182. Arends, Ostfriesland* u. Harlingerl.,
S. 188. Mithoff, Kunstdenkmale VII, S. 162. Houtrouw, Ost-
friesland I, S. 106ff., 167, 169.
Münkewarf s. Dornum.
Nartmp s. Osnabrück, Dominikaner.
Xemns st, Mariae, Marienwald, s. Frenswegen.
NenndoriT, Nenthorpe, Kreis Stolzenau, Diözese Minden. Das
Benediktiner-Nonnenkloster gründete etwa 1200 der Priester
Simon in Nenndorf und war auch dessen erster Propst. Patrone
waren die H. Maria und Martin. 1542 soll die Reformation ein-
geführt und das Kloster aufgehoben worden sein, 1576 war es
sicher in gräflicher Verwaltung, 1582 ging es in den Besitz des
weifischen Hauses über. V Hoyer ÜB. VI (Nenndorf). Holscher,
Beschreib, des vorm. Bist. Minden, 8. 309. Mithoff, Kunst-
denkmale V, S. 177—8. Gade, Beschreib, der Grafschaften
Hoya u. Diepholz H, S. 36ff.
Neubokel s. Bokla.
96 Nenenhnntorf — Nenkloster J
Neuenhnntor^ Kreis Elsflefh, Diözese Bremen. 1261 wurde
von dem Abte Otto des Klosters st. Pauli vor Bremen mit Be-
willigung des Erzbischofs Hildebold von Bremen eine Kapelle in
Huntorpe zu Ehren der II Maria gerundet Diese Kapelle lag
in Köterende in der Moorgegend« Der Ort wurde später an den
Deich verlegt und erhielt den Namen Neuenhuntorf (vor 1440)
im Gegensatz zu Oldenhuntorpe, der Gtegend bei der Marienkapelle
in Köterende. 1489 genehmigte Bischof Heinrich von Münster
als Administrator von Bremen die Verlegung der Kapelle nach
Neuenhuntorf. Es handelt sich hier also wohl nicht um ein
Kloster, sondern nur um eine Ansiedelung der Bremer Mönche.
1523 fielen die Güter dem Grafen Anton von Oldenburg zu und
wurden zum gräflichen Vorwerk gemacht. Graf Anton Günther
verkaufte sie 1657 dem Vogt Rudolf Mönnich, dessen Erben, die
Grafen v. Münnich in Rußland, sie seit 1681 zu Lehn besaßen.
In neuerer Zeit sind die Güter zerstückelt. %* v. Halem, Gesch.
d. Herzogt. Oldenburg H, S. 82. Kollmann, Statist. Beschreib,
der Gemeinden des Herz. Oldenb., S. 525 f. Bau- und Kunst-
denkm. d. Herz. Oldenburg IV, S. 160flF.
Nenenwalde, Kreis Lehe, Diözese Bremen. 1219 stifteten
die Herrn von Diepholz auf ihrem Besitz zu Midlum im Lande
Hadeln in der dortigen Kapelle ein Nonnenkloster, das Kaiser
Friedrich II. 1223 (?) bestätigte. Es gehörte dem Prämonstra-
tenserorden an. Erzbischof Giselbert von Bremen verlegte es
nach Wolde (Altenwalde) etwa 1282 und stattete die dürftige
Stiftung reich aus. Es hieß hier das Kloster des h. Kreuzes auf
dem Berge; später aber wird als Patronin die h. Maria Magdalena,
genannt und das Kloster auch Marienkloster. 1334 erfolgte die
Verlegung nach Neuenwalde. In der zweiten Hälfte des 16.
Jahrhunderts fand die Einführung der Reformation statt. Das
Kloster besteht noch als Damenstift. \* ÜB. des Kl. Neuenwalde
bearb. v. H. Rüther. Pratje, Nachrichten v. d. Jungfrauenkl. N.
Zeppenfeldt im Vaterland. Archiv 1825 H, 8. 238 flf. Rotermund
im Neuen vateri. Archiv 1829, S. 222 ff. Rüther im Jahresbericht
der Männer v. Morgenstern 1906, 8. 75 ff. Mithoff, Kunstdenkm. V^
S. 14, 66, 70.
Neukloster, Kreis Stade, Diözese Verden. Das Benediktiner-
klostfBr ist eine Stiftung des Ritters Johann Schulte, der 1270 ia
Neustadt a. R. — Nörten. 97
Lu (jetzt Mittelkirchen) eine Kirche der h. Maria errichtete, an
der bald darauf ein Kloster entstand, das mit Nonnen des Alt-
klosters in Buxtehude besetzt wurde. 1286 wurde es nach
Bredenbeck (zwischen Horneburg und Buxtehude) verlegt und
hieß im Gegensatz zum Altkloster Neukloster in Bredenbeck,
später kurz Neukloster. Die Einführung der Bursfelder Reform
erfolgte 1477 von Ebstorf aus. 1499 wurde es von der schwarzen
Garde eingeäschert, aber wieder aufgebaut. Das Kloster über-
dauerte die Reformation, die hier nie durchgeführt wurde, 1705
starb die letzte Nonne, 1706 zog der letzte Pater ab. %* Vogt,
Monum. ined. I, S. 258 u. 264. Vaterl. Archiv 1827, I, S. 385flF.
Wiedemann, Gesch. d. Herzogt. Bremen ü, S. 49. Pape, Kirchen-
chronik der Stadt Buxtehude. Rotermund in d. Annal. der Br.-
Lüneb. Churlande IV, S. 862 ff. Grube, Johannes Busch, S. 250.
Sillem in der Zeitschr. d. Ver. für Hamburg. Gesch. IX (1894),
S. 77 ff. Schlüter im Archiv des Vereins zu Stade IV, S. 259 ff.
Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 71 ff.
Neustadt a. E., Kreis gl. N., Diözese Minden. Das 1274 in
Ahlden gegründete Kollegiatstift wurde durch Bischof Volquin
von Minden 1280 hierher und 1295 durch Bischof Ludolf von
hier nach Lübbecke westlich v. Minden (Andreasstift in Lübbecke)
verlegt. %* Westfäl. ÜB. VI (Minden). Holscher, Beschreib, des
vorm. Bistums Minden, S. 245 u. 256. Mithoff, Kunstdenkmale
I, S. 145.
Nlenhagen bei Celle s. Wienhausen.
IXikolausberg, Wlrides-, Adelradeshusen, Kreis Göttingen,
Diözese Mainz. Eines Nonnenklosters st. Nicolai in Monte Wlrides-
husen geschieht zuerst Erwähnung in einer Urk. des Papstes
Alexander III. aus dem Jahre 1162. Der Gründer ist nicht be-
kannt. Es ist als Vorgänger des Klosters Weende anzusehen,
die Verlegung erfolgte zwischen 1180 und 1184. N. blieb be-
suchter Wallfahrtsort. Vgl. Weende. *^* Jaffe- Wattenbach, Reg.
pontif. 10760. v. Spilcker im Vaterl. Archiv 1824, H, S. 133 ff.,
255 ff., Grotefend a. a. 0. 1858, S. 156 ff. Mithoff, Kunstdenkmale
n, S. 146 ff.
Nörten, Kreis Nörten, Diözese Mainz. Das Petersstift (Patrone
die H. Petrus und Maria) wurde 1055 durch Erzbischof Lupoid
Die Klöster Niedersaohsens. 7
98 Norden — Northeim.
von Mainz gegründet. 1466 — 1491 war das Kloster Marienstein
mit ihm vereinigt (s. daselbst). Zur Zeit der Reformation blieb
es trotz aller Anfeindungen beim alten Glauben. Herzog Christian
von Braunschweig ließ 1626 Stadt und Stift niederbrennen, die
Kanoniker sammelten sich aber seit 1630 wieder, und das Stift
blieb bestehen bis 1803. *„* Wolf, Diplomat. Gesch. des Peters-
stiftes in Nörten. Ders., Gesch. des Eichsfeldes I, S. 111 — 12.
Ders., De archidiacon. Nort. Kaiser in Zeitschr. f. niedersächs.
Kirchengesch. 11, S. 264 ff. Eckart;, Urk. Geschichte des Peters-
stiftes in N. Mithoff, Kunstdenkmale II, S. 151—2.
Norden, Kreis Norden, Diözese Bremen. 1. Die Ratsherrn
von Norden Reiner Eger, Hikko Idzinga und Haiko Udenga
schenkten mit Bewilligung der Eingesessenen den Dominikanern
Land mit Haus. Zu den Vorbereitungen zum Kreuzzuge Ludwigs
des Heiligen von Prankreich, an dem die Friesen regen Anteil
nahmen, schickte der päpstliche Legat Thomas, selbst Domini-
kaner, den Priester Herard nach Friesland. Dieser richtete das
Kloster „der Jacobiten" 1264 ein und wird deshalb auch als
Stifter genannt. Nach dem Siegel war die h. Jungfrau Patronin.
1527 fand die Reformation Eingang, die Mönche verliefen sich
oder wurden durch Graf Enno von Ostfriesland abgefunden. Dieser
nahm auch die Klostergüter in Besitz. *^* Menkonis Chronicon in
Mon. Germ. SS. XXIH, S. 554. Ostfries. ÜB. I-H. Suur, Gesch.
der ostfries. Klöster, S. 104 — 9. Arends, Ostfriesl. u. Harlingerl.,
S. 383. Wiarda, Ostfries. Gesch. I, S. 217. Mooyer in Zeitschr.
f. Niedersachsen 1854, S. 392—4. Mithoflf, Kunstdenkmale VH,
S. 156. Reimers, Die Säkularisation der Kl. in Ostfriesl., S. 7flF.
Houtrouw, Ostfriesland II, s! 228 flf.
2. Wegen des Zisterzienserklosters vgl. Marienthal.
Nordhnsen bei Bremen s. Lilienthal.
liTortheim, Kreis Northeim, Diözese Mainz. 1. Das Blasius-
stift (Patrone st. Maria und Blasius) wurde von Otto von Nort-
heim kurz vor seinem 1083 erfolgten Tode gegründet und war
mit Benediktinern besetzt. Zur Zeit der Reformation blieb das
Stift katholisch, erlitt aber große Einbuße an Menschen und
Gütern, und der Rat der Stadt erlangte auch Ansprüche auf
mehrere Güter des Klosters, sodaß der letzte Abt es 1570 frei-
Northeim — Obernkirchen. 99
willig verließ. Jetzt ist es Pachtgut der Klosterkammer. V
Leuckfeld, Antiquität. Northeimenses (Antiq. Bursfeld., S. 217 ff.).
Priese im Neuen vaterländ. Archiv 1833 S. 504 ff., 1840 S. 293 ff.,
1841 S. 65 ff., Zeitschr. f. Nieders. 1851, S. 136 ff. Schrader, Die
älteren Dynastenstämme, S. 48 ff. Grote, Gesch. der Stadt N.
Veijnigerholz, Gesch. der Stadt N. Mithoff, Kunstdenkmale II,
S. 152 ff.
2. Das Pranziskanerkloster, das hier nach Woker
bestanden haben soll, ist eine Verwechslung mit Nordhausen.
In Northeim gab es nur eine Terminei des Klosters zu Goslar.
*^* Woker, Gesch. d. Norddeutschen Franziskaner-Missionen, S. 9.
Lemmens, Niedersächs. Pranziskanerkloster, S. 9 — 10.
Northorn s. Prenswegen.
Nutlo s. st. Hülfe.
Qbernkirehen, Overenkerken, Hessisch-Schaumburg, Diözese
Minden. Über die Gründung des Benediktiner -Nonnenklosters
liegen bestimmte Nachrichten nicht vor. Daß es schon 936 von
den Hunnen zerstört worden sei (Lerbeck), läßt sich nicht be-
weisen. 1176 wird es novella plantatio genannt, man wird deshalb
die Annahme, daß Bischof Werner von Minden, ein Edelherr von
Bückeburg, das Kloster 1167 gegründet (oder erneuert) habe,
aufrecht erhalten können. Patron war die h. Maria. Um 1215
wurden von hier aus Nonnen nach dem neu gegründeten Kloster
Marienwerder verpflanzt. 1537 wurde zuerst hier lutherisch ge-
predigt, die Reformation aber erst 1559 gegen den Willen der
Nonnen und des Propstes eingeführt und das Kloster 1566 in ein
evangelisches adeliges Stift verwandelt. Nach Gründung der
Universität Rinteln 1619 wurde die Propstei zur Dotation dieser
verwendet. 1630 — 33 wurde 0. vorübergehend mit Beuiediktiner-
mönchen besetzt. Seit 1648 gehört das Kloster zu Kurhessen
und besteht noch jetzt als Damenstift. V Herm. v. Lerbeck,
Chron. Mind. bei Leibniz, SS. rer. Bruns. H, S. 164 u. 174. Erhard,
Reg. bist. Westf. Nr. 518, 1383. Wippermann, ÜB. des Kl. 0.
Derselbe, Regest. Schaumburg. Dolle, Bibl. bist. Schaumb., S- 64
Anm. 74, 287 flf. v. Alten in Zeitschr. f. Nieders. 1858, S. 388 flf.
Mooyer, Die vorm. Grafsch. Schaumb., S. 30. Ders. in Zeitschr.
für Hessische Gesch. VI, S. 300 ff. Landau, Beschreibung des
7*
100 Oelsburg — Oestringfelde.
Kurfürst. Hessen, S. 353. Holscher, Beschreib, des vorm. Bist.
Minden, S. 158 flf. Bau- u. Kunstdenkmale im Rgbz. Cassel in,
S. 79 flf.
Oelsburg, Alispurc, Ales-, Olesburg, Kreis Braunschweig,
Diözese Hildesheim. Das Kanonikerstift wurde 1003 gegründet
durch Hedwig, Gemahlin des Grafen Altmann von Oelsburg, die
aus dem Schlosse ein Stift machte. Patronin war die h. Caecilie.
Seit dem 12. Jahrhundert trennten sich die Chorherrn, indem die
einen die strengeren Regeln Augustins befolgten, die anderen
freier lebten; es gab eine geistliche und eine weltliche Propstei.
Zur Zeit der Reformation wurde das Stift aufgehoben. V ÜB.
des Hochstifts Hildesheim. Heise in Braunschw. Anzeig. 1747,
St. 69. Hassel u. Bege, Geogr.- Statist. Beschreib, der Fürstent.
Wolfenb. u. Blankenb. I, S. 440 flf. KnoU u. Bode, Das Herzogt.
Braunschweig, S. 230. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hil-
desheim I, S. 177, 340 flf., II, 201. Bertram, Gesch. d. Bistums
Hildesheim I, S. 69. v. Uslar- Gleichen, Gesch. der Grafen von
Winzenburg, S. 237. Bode in Zeitschrift des Harzvereins 1871,
S. 40 flf. Die Bau- und Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschw.
H, S. 285 flf.
Oesede, Osethe, Kreis Iburg, Diözese Osnabrück. Bischof
Philipp von Osnabrück bekundet 1170 die Stiftung des Klosters
durch Liudolf von Oesede und zwar als Doppelkloster. 1177 ist
es nur noch Nonnenkloster des Benediktinerordens. Patrone
waren st. Maria und Johannes bapt. 1480 erfolgte die Reform
nach der Bursfelder Kongregation. Die Reformation wurde 1543
eingeführt, die später aber dem Katholizismus wieder weichen
mußte. 1803 wurde das Kloster aufgehoben. V Osnabrücker ÜB.
Philipp! in den Mitteil. d. bist. Ver. XIV, S. 59 flf. Stüve, Gesch.
des Höchst. Osnabr. (vgl. Register). Dühne, Gesch. d. Kirchen
u. d. Reform, im Fürstent. Osnabrück, S. 172 flf. Mithoflf, Kunst-
denkmale VI, S. 98 flf.
Oestringfelde, Kreis Jever, Diözese Bremen. 1153 erbauten
die Oestringer eine Marienkirche an einem Orte, der Uppevelde,
später Marienkamp genannt wurde. Die Kirche brannte 1272
nieder. Ursprünglich mit Chorherrn besetzt, lag der Ort längere
Zeit wüst, bis er 1350 von den Dominikanern in Norden mit
Nonnen ihres Ordens besetzt wurde. Patronin war die h. Maria.
Oldekloster — Oldenburg. 101
Das Kloster wurde 1577 säkularisiert, die Güter fielen der Herr-
schaft zu, da es mit der Zeit verlassen wurde; der Turm wurde
1770 abgebrochen. %* Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, S. 105.
Ders., Gesch. d. Häuptlinge v. Ostfr., S. 43. Friesisches Archiv
I, S. 150. Sello, Alt-Oldenburg, S. 182. Ders., Studien z. Gesch.
V. Oestringen u. Rustringen. Kollmann, Statist. Beschreib, der
Gemeinden des Herzogt. Oldenburg, S. 601.
Oldekloster s. Marienthal b. Norden.
vgl. Altkloster.
Oldenbr&gge^ Diözese Bremen, soll nach v. Halem, Gesch.
des Herzogtums Oldenburg I, S. 413 und in, S. 515 da gelegen
haben, wo jetzt der Jadebusen ist und ein Kloster gewesen sein,
das bei der Antoniflut 1511 den Untergang fand.
Oldenburg, Kreis Oldenburg, Diözese Bremen. 1. Die Lam-
bertikirche war schon im Anfang des 13. Jahrh. vorhanden, ihre
Erbauung steht vielleicht in Zusammenhang mit der der Burg
(Anfang des 12. Jahrb.). Das Kollegiatstift aber (Patrone die
H. Maria und Lambertus) wurde 1374 durch die Grafen Konrad
und Christian errichtet und 1377 durch den Erzbischof Abrecht H.
von Bremen bestätigt. Mit der Einführung der Reformation
wurde das Stift aufgehoben, aber erst 1558 verwendeten die
Grafen die Einkünfte für Schulen, Kirchen und milde Stiftungen.
%* V. Halem,. Gesch. d. Herz. Oldenburg I, S. 224 f. SeUo, Hist.
Wanderung durch d. Stadt 0., S. 25. Kollmann, Statist. Beschreib,
der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 540. Meinardus, Gesch.
des Großh. Gymnas. in 0. Bau- u. Kunstdenkmale des Herzogt.
Oldenburg IV, 8. 26flF.
2. Seit 1307 bestand hier eine Ansiedelung der
Augustiner-Eremiten gegenüber der Lambertipfarre, von
Osnabrück aus gegründet. %* Sello, Hist. Wanderung, 8. 17 u. 19.
Kollmann a. a. 0., S. 540.
3. Das Vorhandensein eines Beginenhauses, das dem
Rathause gegenüber an der Ecke der kleinen KirchenstraUe ge-
legen haben und zur Zeit der Reformation eingezogen sein soll,
wird von Sello verneint. %* v. Halem, Gesch. d. Herzogt. Olden-
burg n, S. 82. Sello, Hist. Wanderung, S. 33.
102 Oldenburg — Osnabrück.
4. Die Johanniterkapelle führt ihren Ursprung auf
den um 1375 unternommenen Kriegszug der Grafen Konrad und
Christian von Oldenburg durch Stad- und Butjadingerland zurück,
auf dem die Kirche in Witzale mit den dortigen Johanniter-
gütern niedergebrannt wurde und Christian, in Not geraten, für
den Fall seiner Befreiung die Errichtung einer Kirche des h. Jo-
hannes gelobte. Er unterstellte die Stiftung dem Komtur in
Lage bei Vörden, doch blieb sie unbedeutend bis zur Aufhebung
im Jahre 1531. *^* Hayen, Die Johanniter im Oldenburgischen,
Jahrb. f. d. Gesch. d. Herzogt. Oldenburg IV, 8. 18flf.
5. Die Ansiedelung der Franziskaner wird nur einmal
1354 erwähnt, weitere Nachrichten fehlen. *^* Sello, Historische
Wanderung, S. 25.
Oldenstadt, Kreis Ülzen, Diözese Verden. Das Kloster wurde
vor 973 von Bischof Bruno I. von Verden für Nonnen auf seinen
Erbgütern im Bardengau gegründet. König Heinrich H. bestätigte
die Stiftung 1006. Bischof Thietmar verwandelte es um 1133
—37 in ein Mönchskloster Benediktinerordens und besetzte es mit
Mönchen aus Corvey (?). Patrone waren st. Maria und Johann.
Als Ort der Gründung wird 1006 Ullishusun, jetzt Ülzen, genannt.
Der Name blieb dem Orte, bis er, nach dem Emporkommen der
Stadt Ülzen, Alt-Ülzen und Oldenstadt (Antiqua civitas) genannt
wurde. 1481 schloß das Kloster sich der Bursfelder Kongregation
an und trat 1529 zum Protestantismus über; die Mönche erhielten
1531 lebenslänglichen Unterhalt zugesichert. Die Klostergebäude
wurden später Amtshaus, die Güter Domäne. */ Sudendorf,
ÜB. Vm, S. 335 u. 336. v. Hodenberg in Zeitschrift f. Nieder-
sachsen 1852, S. 24flf. Mooyer ebenda 1853, S. 249 flf. Grotefend
ebenda 1856, S. 122 ff. v. Hammerstein, Der Bardengau. Manecke,
Beschreib, d. Pürstent. Lüneburg H, S. 63 ff. Grube, Joh. Busch,
S. 251. Wrede, Einführung der Reform, im Lüneburgischen.
Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 223 ff.
Oldersvelde s. Hamburg, Harvestehude.
Osnabrück, Kreis und Diözese Osnabrück. 1. Das Dom-
stift ist hervorgegangen aus einer Missionskirche. Die Annahme,
daß Karl d. Gr. das Bistum als das erste in Sachsen 783 gestiftet
habe, läßt sich nicht erweisen, ebensowenig ist urkundlich zu
Osnabrück. 103
belegen, aber vielleicht nicht ganz zurückzuweisen, daß Bischof
Agilfried von Lüttich zwischen 783 und 787 die Kirche geweiht
hat. Patrone waren st. Peter, Crispin und Crispinian. Unter
Bischof Franz wurde 1542 die Reformation in Osnabrück ein-
geführt, doch blieb das Domkapitel katholisch. Im westfälischen
Frieden 1648 wurde bestimmt, daß die Regierung des Stiftes
zwischen einem katholischen Fürsten und einem Mitgliede des
Hauses Braunschweig-Lüneburg wechseln sollte. 1803 wurde das
Stift säkularisiert und an das Kurfürstentum Braunschweig ge-
geben, 1806 wurde es preußisch, im Jahre darauf dem Königreich
Westfalen einverleibt und kam 1814 wieder in den Besitz Braun-
schweigs. Das jetzige Bistum ist 1857 neu geschaffen. *^* Erhard,
Regesta histor. Westfal. u. Supplement v. Diekamp. Osnabrücker
Urk.-Buch. Gesch. der Stadt 0. (von Friderici u. Stüve) I— IH.
Moser, Osnabr. Gesch., herausg. v. Abeken. Abeken, Gesch. der
Kirchenreform, in der Stadt Osnab. Stüve, Gesch. d. Hochstifts
Osnabrück I — HI (vgl. Register). J. C. Möller, Gesch. der Weih-
bischöfe V. Osnabrück. Dühne, Gesch. d. Kirchen u. d. Reform,
im Fürstent. 0. Bergmann in den Mitteil. d. Ver. zu Osn. XV,
S. 401 flf. Berlage-Lutz a. a. 0. XI, S. 278 flf. Veitmann a. a. 0.
XV, S. 232 flf. Sudendorf in Zeitschr. f. westfäl. Gesch. V, S. 201 flf.
Hartmann, Beiträge zur Gesch. des Schulwesens in der Stadt 0.
Mitteü. des bist. Ver. IV, Iflf. (Kalendar.). Schriever, Der Dom
zu 0. Mithoflf, Kunstdenkmale VI, S. 101 flf. Die Kunstdenkm.
der Prov. Hannover, Heft 7—8, S. 17 flf.
2. Das Augustiner-Eremitenkloster wurde in un-
bekannter Zeit in Holte gegründet und 1287 nach der Neustadt
verlegt, sehr gegen den Willen der Weltgeistlichen. Bischof
Franz schenkte 1542 das Kloster dem Rate der Stadt zum
Unterhalt einer Schule, nur wenige der Mönche blieben gegen
Leibzucht im Kloster. Nach verschiedenen Wechselfällen kam
es 1628 an die Jesuiten, deren Plan, hier eine Universität zu
gründen, nicht zur Ausführung kam. 1752 kauften Grund und
Boden die Landstände. Diese erbauten 1759 auf der Stelle der
Kirche ein Zuchthaus, das aber 1767 wieder beseitigt wurde.
Jetzt steht an seiner Stelle das Justizgebäude. %* Osnabr. ÜB.
Gesch. d. Stadt 0. I, S. 46—7. Stüve a. a. 0. Mithoflf a. a. 0.,
S. 127—8. Kunstdenkm. d. Prov. Hann. a. a. 0., S. 190 flf.
104 Osnabrück.
3. Beginenhäuser werden schon in der ersten Hälfte
des 13. Jahrhunderts erwähnt, 1278 schon ein „altes Beginen-
haus*. Über die Entstehung der einzelnen liegen Nachrichten
nicht vor. Genannt werden: 1. Das Domschwesternhaus, das bis
1802 bestand und 1320 bereits 37 Beginen zählte. 2. Das
Schwesternhaus zu st. Johann, schon 1305 erwähnt 3. Haltering,
das Haltemkloster, wurde 1332 von zwölf Schwestern gegründet,
später mit evangelischen Jungfrauen besetzt, von Bischof Franz
Wilhelm in ein Klarissenkloster verwandelt, das die Schweden
1633 aufhoben. 4. Bloming, das Blumenkloster, 1530 von vierzehn
armen Schwestern bewohnt, wurde 1520 den Franziskanern unter-
stellt und nach der Reformation evangelischen Jungfrauen über-
wiesen. 6. Wedering wurde 1628 mit Klarissen besetzt, jetzt
Pfarrhaus von st. Katharinen. V Osnabr. ÜB. Gesch. d. Stadt 0.
I, S. 28, 42, 51, ni, 117, 152. Stüve a. a. 0. I, 179, H, 26, 52.
Ders. in Mitteü. d. bist. Ver. VHI, S. 83. Mithoflf a. a. 0., S. 129.
4. Die Brüder vom gemeinsamen Leben erwarben
1418 ein Haus vor der Martenspforte zur Gründung einer Nieder-
lassung. Der Rat der Stadt setzte ihnen aber Widerstand ent-
gegen, kaufte ihnen bald darauf das Haus ab und verpflichtete
sie, nie wieder Besitzungen in der Stadt zu erwerben. %* Stüve
in Mitteü. d. bist. Ver. VIH, S. 82—3.
5. Die Deutschordenskommende st. Georg entstand
dadurch, daß Anfang des 14. Jahrhunderts die Brüder Gerhard
und Herbert Dwerg und Lambert Glode, die beiden letzteren
Mitglieder des Ordens, auf der Neustadt Häuser und Renten für
das Ordenshaus in Münster erwarben. Aus ihnen erwuchs die
Kommende st. Georg, die etwa 1380 von Münster unabhängig
geworden zu sein scheint. 1384 wird der erste Komtur genannt,
der letzte starb 1579; seitdem unterstand das Haus dem Land-
komtur in Westfalen bis 1628, von wo ab wieder eigene Komture
genannt werden. Die Kirche war schon lange eingestürzt, als
Bischof Clemens August sie 1733 wieder aufführen ließ. Beim
Beginne des Krieges gegen Frankreich 1793 wurde sie in ein
Magazin verwandelt und infolge der Säkularisation mit den
Gütern eingezogen. *^* Gesch. d. Stadt 0. I, S. 48. Sudendorf,
Commende d. Ritter deutschen Ordens in Osn. Ders. in Vaterl.
Archiv 1842, S. 1 ff. Stüve a. a. 0. 1, S. 151, 258. Mithoff a. a. 0.,
8. 128. Kunstdenkm. d. Prov. Hann. a. a. 0., S. 203 ff.
Osnabrück. 105
6. Das Dominikanerkloster zum h. Kreuz wurde
1295 von dem Ritter Rembert Düvel gegründet. Es hieß nach
der Lage beim Nartruper Tore auch Kloster zu Nartrup. Der
Einführung der Reformation widersetzte es sich mit Erfolg. Der
Reichsdeputationshauptschluß verbot die Aufnahme von Novizen.
An der Stelle des Klosters steht jetzt die Infanteriekaseme. %*
Osnabr. ÜB. IV, 439 flf. Gesch. d. Stadt 0., S. 30. Stüve a. a. 0.
Mithoflf a. a. 0., 8. 127. Kunstdenkmäler a. a. 0., S. 192 flf.
7. Bischof Benno 11. von Osnabrück (1067—88) hatte
schon auf dem Gertrudenberge eine Kirche der h. Gertrud an
Stelle der alten Michaeliskapelle erbaut in der Absicht, die Nonnen
des gesunkenen Klosters Herzebrock hierher zu versetzen. Der
Plan scheiterte aber an dem Widerstand der Nonnen. Domherr
Hecelo gründete daselbst ein Nonnenkloster, das Bischof Udo
(1137 — 41) bestätigte und welchem Bischof Philipp 1142 die
Benediktinerregel gab. 1475 schloß das Kloster sich der Burs-
felder Kongregation an. Mehrmals verwüstet, verbrannt und
wieder aufgebaut bestand es bis zum Reichsdeputationshaupt-
schluß 1803. An seiner Stelle steht jetzt die Provinzial- Irren-
anstalt. %♦ Osnabr. ÜB. Gesch. d. Stadt 0. I, S. 63. Sandhoflf
in Mitteil. d. bist. Ver. III, S. 15 flf. Stüve a. a. 0. (vgl. Register).
Mithoff a. a. 0., S. 53 f. Kunstdenkm. der Prov. Hann. a. a. 0.,
S. 181 ff.
8. Das Johannisstift entstand 1011 als eine Stiftung
des Bischofs Thietmar von Osnabrück zu Ehren beider Johannes.
Die Reformation fand nur bei einigen Anklang und wurde nie
gänzlich durchgeführt. Das Stift wurde 1803 säkularisiert, nach
einem Beschluß des Jahres 1808 durften die vakanten Bene-
fizien nicht wieder besetzt werden; so löste sich das Kapitel
allmählich auf. Die Kirche ist jetzt katholische Pfarrkirche. *^*
Erhard a. a. 0. Osnabr. ÜB. Berlage in den MitteU. d. histor.
Ver. X, 8. 305 ff. Gesch. der Stadt 0. I, S. 43. Stiive a. a. 0.
Abeken a. a. 0. Dühne a. a. 0., 8. 7 ff. Balke, Das 600 jähr.
Jubil. d. st. Johanniskirche. Mithoff a. a. 0., S. 117 ff. Die Kunst-
denkm. d. Prov. Hann. a. a. 0., S. 87 ff.
9. Klarissen s. Beginen.
10. Das Kloster Marienstätte oder Dumstorping
entstand dadurch, daß 22 Jungfrauen den bei st. Katharina ge-
106 Osnabrück.
legenen Hof der von Dumstorp kauften, um darin ein klöster-
liches Leben zu führen. Der Rat der Stadt erteilte 1456 die
Genehmigung hierzu. Sie nannten sich Schwestern der h. Mar-
garete. Ursprünglich also Beginen, erhielten sie 1469 von Bischof
Konrad III. die Regel und Kleidung der Augustinerinnen. 1803
wurde die Stiftung aufgehoben und zur Kaserne eingerichtet.
Die letzten Überreste verschwanden erst zu Anfang des vorigen
Jahrhunderts. V Gesch. d. Stadt 0. I, S. 40—2. Stüve a. a. O.
I, S. 416 (vgl. Register). Mitteil. d. histor. Ver. 1850, S. 167 flf.
Mithoff a. a. 0., S. 128—9. Kunstdenkmäler a. a. 0., S. 198—9.
11. Die Minoriten haben schon vor 1250 Haus und
Kapelle in der Stadt besessen, die sie auf kurze Zeit aufgaben,
um bald wiederzukehren und sich an der Nordseite der Katharinen-
kirche anzusiedeln. 1263 ist ein Guardian der Minoriten ur-
kundlich beglaubigt. Zur Zeit der Reformation (1542) verließ
der größte Teil der Mönche das Kloster und der Bischof schenkte
die Güter der Stadt. Diese errichtete darin eine evangelische
Schule, die aber schon 1548 wieder einging infolge des Interims.
Die Gebäude dienten dann als bischöfliche Kanzlei und Beamten-
wohnung. 1628 besetzte Bischof Franz Wilhelm das Kloster mit
Observanten, die 1633 durch die Schweden vertrieben wurden.
Es geriet in Verfall; die Kirche wurde 1681 abgebrochen, die
Einkünfte kamen an die Jesuiten. Die Absicht dieser, die Kirche
wiederherzustellen, scheiterte 1712 am Widerspruch der Kirchen-
räte von St. Katharina. V Osnabr. ÜB. II, 593, III, 290. Gesch.
d. Stadt 0. 1, S. 37—8. Stüve a. a. 0. Hartmann a. a. 0. Mithoff
a. a. 0., S. 127. Kunstdenkm. d. Prov. Kann. a. a. 0., S. 188 ff.
12. Beim Vitihof an der Hasestraße, dessen Gründung
als Hospital nebst Kapelle Bischof Arnold von Osnabrück 1177
mit der Weisung bestätigte, daß es nach der Regel Augustins
zu verwalten sei, soll 1221 von Bischof Gerhard ein Kloster ge-
gründet sein und zwar ein Nonnenkloster, da des Bischofs
Schwester ihm als Äbtissin vorgestanden haben soll. Doch liegen
urkundliche Nachrichten nicht vor und B. Gerhard lebte 1221
gar nicht mehr. 1566 erfolgte die Umwandelung in ein Heim
für hülfsbedürftige Frauen, das 1810 in städtische Verwaltung
überging, 1840 verkauft und von dem Besitzer umgestaltet wurde.
;* Gesch. der Stadt 0. I, 8. 25—6. Stüve in MitteU. des histor.
« «
Ostendorf — Osterode. 107
Ver. X, S. 3. MithoflF a. a. 0., S. 128. Die Kunstdenkmäler der
Prov. Hann. a. a. 0., S. 176 jff.
Ostendorf s. Schöningen.
/Isterholz, Osterholte, Kreis Osterholz, Diözese Bremen.
Erzbischof Siegfried von Bremen griindete das Kloster 1182,
Erzbischof Hartwich beurkundete die Stiftung 1185. Patrone
waren die H. Maria und Johannes evang. Es war anfangs mit
Nonnen und Mönchen des Benediktinerordens besetzt, später nur
mit Nonnen. 1648 wurde es säkularisiert. Die Krone Schweden
hatte es schon 1647 an Landgraf Friedrich von Hessen gegeben.
Nach dessen Tode behielt es seine Witwe, die Landgräfin Eleonore
Katharina, bis zum Tode 1692. Die Kammer zog nun Osterholz
ein und errichtete daselbst ein Amt. V Hamburger ÜB. Nr. 255
—257, 269. Rotermund im Neuen vateri. Archiv 1829, S. 213 ff.
V. d. Decken a. a. 0. 1838, S. 195 ff. Pratje, Die Herzogt. Bremen
u. Verden IV, S. Iff., V, S. 367 ff., V, S. 344, 440 ff., VI, S. 407.
V. Wersebe, Niederländ. Kolonien I, S. 182 ff. Annalen der Br.-
Lüneb. Churlande II, 2, S. 44 ff. v. Kobbe, Gesch. u. Landesbeschr.
der Herz. Bremen u. Verden I, S. 67 ff. Mithoff, Kunstdenkmale
V, S. 79 ff.
Osterode a. Harz, Hosterroth, Kreis Osterode, Diözese Mainz.
1. Die Kirche st. Jacobi und Märiae wurde 1217 (Reg. imp. V,
Nr. 506) gegründet auf einem Erbe Kaiser Ottos IV. Daß mit
der Kirche sofort ein Konvent von Kanonikern (Hauck, Kirchen-
gesch. IV, S. 937) verbunden war, geht aus der Urkunde nicht
hervor. 1243 war er jedenfalls eingegangen und wurde in diesem
Jahre wiederhergestellt durch Schenkungen des Ambrosius, der
der erste Propst wurde und auch Pfarrer in Prankenberg bei
Goslar war, und zwar für Nonnen des Zisterzienserordens (Asse-
burger ÜB. I, Nr. 231). 1542 erfolgte die Aufhebung des Klosters
durch Herzog Philipp, der die gesamten Güter des Klosters ver-
setzte. Herzog Ernst ließ 1558 für die noch lebenden Nonnen
ein Haus bei der Kirche erbauen und 1561 das Kloster zum
Schloß einrichten; jetzt ist es Amtsgericht. */ Braunschw. Anzeig.
1747, St. 41. Neues Hannov. Magazin 1808 St. 13, 1810 St. 11.
Max, Gesch. d. Pürstent. Grubenhagen II, S. 151 ff. Winter, Die
Cistercienser H, S. 35. Mithoff, Kunstdenkmale H,* S. 165 ff.
j[08 Osterode — Petknm.
2. Das Franziskanerkloster wird zuerst 1506 als
bestehend erwähnt und wird um diese Zeit entstanden sein,
denn 1510 heißt es noch das «neue Kloster*. Max nennt es
unrichtig ein Karmeliterkloster, es war von Anfang an mit
Observanten besetzt worden. Bei der Einführung der Reformation
im Grubenhagenschen wird das Kloster, wie die übrigen, auf-
gehoben worden sein. Auf dem 1538 in Brandenburg gehaltenen
Provinzialkapitel war es nicht mehr vertreten. %* Neues Hannov.
Magazin 1808 St. 13, 1810 St. 11—13. Max a. a. 0. I, S. 58, H,
S. 170 ff. Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkl., S. 9, 22, 68—9.
Mithoff a. a. 0., S. 172.
Osterreide, Hredi, Hriadi, Asterreyde, Diözese Münster, lag
da, wo jetzt der Dollart ist, und hatte ein Nonnenkloster, deren
Insassen 1378 nach dem neu gegründeten Kloster Dykhusen
verpflanzt wurden, sie werden also Nonnen des Dominikaner-
Ordens gewesen sein. %* Beninga, Chronik, S. 485 Anm. Houtrouw,
Ostfriesland I, S. 293.
Palmar, Porta Mariae, Pallemar, Diözese Münster, lag da,
wo jetzt der Dollart ist, und noch im Reiderlande. Das Nonnen-
kloster gehörte dem Prämonstratenserorden an und dürfte nach
der Niederlassung dieses Ordens in Westfriesland, also gegen
Ende des 12. Jahrhunderts, gegründet sein. Patronin war wohl
die h. Maria. Es war nicht unbegütert. Dem Eindringen des
Meeres mußte die Niederlassung weichen. 1447 verteUten die
Äbte von Wittewierum und Dokkum die Güter des Klosters
unter sich, ebenso die Insassen, die sie bei sich aufnahmen. Die
Gebäude blieben noch stehen, wurden aber 1509 von den Fluten
zerstört. %* Ostfries. Urk.-Buch I. Suur, Gesch. der ostfries.
Klöster, S. 70—72. Mithoff, Kunstdenkmale VII, S. 166. Für-
bringer, Die Stadt Emden, S. 254. Houtrouw, Ostfriesland I,
S. 296-7.
Pansath^ Kreis Wittmund, s. Marienkamp.
Petknm, Pettum, Pettehem, Kreis Emden, Diözese Münster,
dürfte wohl nie eine Johanniterkomturei besessen haben, war
vielmehr wohl nur ein Vorwerk der Komturei Müde, über dessen
Kirche letzterer das Patronatsrecht seit 1408 zustand. %* Houtrouw,
Ostfriesland I, S. 91 u. 94.
Plate — Qnakenbrück. 109
Plate, Kreis Lüchow, Diözese Verden, s. Medingen.
Pöhlde^ Palithi, Polithi, Polide, Kreis Osterode, Diözese Mainz.
Das Kloster ist eine Stiftung der Königin Mathilde, Gemahlin
Heinrichs L, aus den Jahren 946—50, und war den H. Servatius
und Johann bapt. geweiht. Die Bestätigungsurk. Ottos I. von
952 ist unecht (Mon. Germ. Dipl. I, 439, II, 259). Ursprünglich
Mainzisch, wurde das Kloster 981 durch Otto IL dem Erzstift
Magdeburg geschenkt, infolge dessen Erzbischof Nortbert, der
Gründer des Prämonstratenserordens (f 1134), die Benediktiner
aus Pöhlde entfernte und Mitglieder seines Ordens einführte.
1533 kam es an das Haus Braunschweig und in dem folgenden
Jahre wurde die Reformation eingeführt. Die Kanoniker zogen
in ihren Klosterhof zu Duderstadt und wählten 1534 einen
Propst; ein solcher wird auch noch 1575 genannt, bald darauf
aber wird der Konvent aufgelöst worden sein. %* Vita Mahthildis
antiq. in Mon. Germ. SS. X, S. 579. Leuckfeld, Antiq. Poeldenses.
Hannov. Magazin 1843, S. 265, 273, 281. Max, Gesch. des
Fürstentums Grubenhagen II, 163 ff., 189. Bunte in Jahrb. d.
Gesellsch. f. bild. Kunst zu Emden XH, S. 145 ff. Mithoff,
Kunstdenkmale H, S. 177ff.
Porta coell s. Helmstedt.
s. Himmelpforten.
Porta Mariae s. Palmar.
Portns st. Mariae s. Hude.
Qnakenbriick^ -brucgen, Kreis Bersenbrück, Diözese Osnabrück.
Das in Badbergen von Bischof Konrad von Osnabrück 1235 ge-
gründete Stift für regulierte Chorherrn wurde 1236 nach Q.
verlegt. 1275 erfolgte die Verlegung von Q. nach Bramsche
imd 1489 die Rückverlegung nach Q. Patrone waren die
H. Maria, Georg und Sylvester. Die Reformation scheint leicht
Eingang gefunden zu haben (1543), mußte aber dem Katholizismus
bald weichen, den dann wieder der Protestantismus ablöste.
Katholischer Gottesdienst wurde in Q. erst wieder 1624 durch
die Franziskaner eingeführt, deren Kirche 1652 begonnen und
1696 beendigt wurde. Das Kapitel als solches wurde 1650 auf-
gehoben, der letzte Propst des Stiftes starb 1735. V Osnabr. ÜB.
Nieberding in Mitteilung, d. histor. Ver. H, S. 173 ff., 247 ff.
110 Ramelsloh — Rastede.
Sudendorf, Beitr. zur Gesch. d. Landes Osnabrück, S. 25 ff. Stüve,
Gesch. d. Hochstifts Osnabr. II, 214, 421. WUloh, Gesch. der
kathol. Pfarreien im Herz. Oldenburg IH, S. 262—3. Dühne,
Gesch. der Kirchen u. d. Reform, im Fürstent. Osnabr., S. 72ff.
Ders., Gesch. d. Kirchspiels Badbergen, S. 25 ff. Mithoff, Kunst-
denkmale VI, S. 141 ff.
Bamelsloh, Hramesloa, Kreis Winsen a. L., Diözese Verden.
DieAlatrone Dda schenkte dem Erzbischof Änschar von Hamburg
ihr Gut zu Ramelsloh, als er von den Dänen um 840 aus seinem
Bistum vertrieben war. Die Urkunde Ludwigs des Deutschen
von 842 und die des Papstes Nikolaus von 864 sind unecht.
Es entstand ein Kanonikerstift, dessen Patrone die H. Sixtus und
Sinnicius waren und das bald einige Bedeutung erlangte. 1540
führte Herzog Ernst der Bek. die Reformation ein, das Stift
bestand aber noch weiter und wurde erst 1850 aufgehoben, der
Klosterfonds trat in das gesamte Stiftsvermögen ein und die
Pfründner erhielten feste Geldrenten. */ Hamburger ÜB., herausg.
V. Lappenberg. Schlöpken, Chronicon von Bardowick, S. 487 ff.
V. Hammerstein, Bardengau. Manecke, Beschreib, d. Fürstent.
Lüneburg I, S. 273. Kelp im Archiv d. Vereins zu Stade IV,
8. 426 ff. Wrede, Einführ, der Reform, im Lüneburgischen.
Mithoff, Kunstdenkmale IV, S. 228ff.
Kastede, Kreis Oldenburg, Diözese Bremen. Erzbischof
Adalbert von Hamburg bekundete 1059, daß der friesische Graf
Huno und seine Gemahlin Guilla zu Ehren der h. Odolricus in
Rastede eine Basilika gestiftet haben. Nach der Sage im Chron.
Rastad. hat Huno später bei ihr nach der glücklichen Errettung
seines Sohnes Friedrich aus dem Kampfe mit einem Löwen ein
Kloster zu Ehren der h. Maria errichtet und reich dotiert,
Friedrich habe Benediktiner eingeführt. Fest steht, daß 1091
Bischof Hartwich von Bremen daa Kloster weihte, daß 1124
Papst Kalixt H. es in seinen Schutz nahm und die h. Maria
Patronin war. Seit 1483 gehörte es der Bursfelder Kongregation
an. 1542 wurden die Klostergüter, nach Einführung der Refor-
mation in der Grafschaft, dem Grafen Christof übergeben, die
Mönche abgefunden. Graf Anton Günther legte 1612 einen
Marstall und 1637 einen Lustgarten hier an und ließ die alte
Basilika gründlich ausbessern und 1649 aufs neue weihen. Sie
Reepsholt — Reinhansen. IH
wurde im 18. JahrhuBdert aber wieder abgebrochen. Jetzt ge-
hören die Besitzungen zum großherzoglichen Hausfideikommiß. %*
Hamburger ÜB. Chron. Rastadense bei Meibom, Rerum Germ. II,
S. 90. Histor. monast. Rast, in Mon. Germ., SS. XXV, S. 498 flf.
(wozu Sello in Brandenb.-Preuß. Forsch. III, S. 281—2), als
Bßstor. de fundat. mon. R. herausg. v. Lappenberg in Ehrentrauts
Pries. Archiv II, S. 228ff. Vgl. auch Pertz, Archiv VI, S. 750.
Zeitschr. f. Gesch. u. Altertumsk. Westfalens XXV, S. 249 flf.
Krause in Forschungen zur deutsch. Gesch. 18, S. 369 ff.,
V. Halem, Gesch. des Herz. Oldenburg I, S. 142ff., II, S. 29, 79.
F. Buchholtz, Aus dem Oldenburger Lande, S. 71 ff. (Vom Kl. R.).
Folte, Chronol. Nachr. z. Feier des 800jährigen Stiftungsfestes der
Kirche u. Gem. R. Sello, Alt -Oldenburg, S. Iff. Kollmann,
Statist. Beschreib, der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 581 ff.
Rüthning im Berichte des Oldenb. Vereins XV (Schriften des
Old. Ver. 31), S. 35—7. Bau- und Kunstdenkm. d. Herz. Olden-
burg IV, S. 61 ff.
Reepsholt, Hripesholt, Kreis Wittmund, Diözese Bremen.
Im Jahre 983 bekundet Kaiser Otto IL, daß zwei Schwestern
Reingerd und Wendila ihren Besitz im Asterga der Bremer
Kirche überwiesen haben, doch mit Vorbehalt der Nutzung bei
ihren Lebzeiten. Nach dem Tode ihrer Schwester übergibt
Wendila zwei Hufen in Hripesholte und More der Kirche zur
Gründung eines Klosters. Erzbischof Adaldag tat noch einige
Zehnten hinzu und der Kaiser genehmigte die Stiftung. Das
Kloster war dem h. Moritz geweiht und mit regulierten Chor-
herm besetzt. Es hat nie größere Bedeutung erlangt. Ende
des 15. Jahrhunderts war es bereits verfallen und der Propstei
St. Stephan in Bremen und (st. Lamberti) in Oldenburg ein-
verleibt. *^* Ostfries. Urk.-Buch. Hamburger Urk.-Buch. Suur,
Geschichte der ostfriesischen Klöster, S. 21 — 24. v. Hodenberg,
Die Diözese Bremen III, S. 25 (die Pröpste). Leibniz, SS. rer.
Brunsv. II, S. 258. Wiarda, Ostfries. Gesch. I, S. 140. Arends,
Ostfriesland u. Harlingerland, S. 152. Houtrouw, Ostfriesland II,
S. 152, 159 ff. Mithoff, Kunstdenkmale VH, S. 169.
fteinhausen, Reine-, Rejnihusen, Kreis Göttingen, Diözese
Mainz. Hier gründeten die Brüder Hermann, Konrad und Heinrich
Grafen von Reinhausen und ihre Schwester Mathilde etwa 1090
(
112 Reitling — Riddagshansen.
oder 1085 ein Kanonikerstift, das um 1112 durch Hennann in
ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde. König Konrad m.
nahm das Kloster 1114 in seinen Schutz. Patrone waren die
H. Christofer und Maria. 1445 oder 1446 wurde die Bursfelder
Reform eingeführt. Das Kloster wurde 1542 lutherisch, doch
blieben noch einige Mönche darin. Der letzte Abt ließ es ver-
fallen und zog 1574 ab. %* Wolf, Geschichte des Eichsfeldes I,
S. 121—3. Koken, Die Winzenburg. v. Uslar- Gleichen, Gesch.
der Grafen v. Winzenburg. Ders., Das Kloster Reinhausen. Ders.,
Udo Graf v. R., Bischof von Hildesheim 1079—1114. Lüntzel,
Gesch. d. Diöz. u. Stadt Hüdesh. I, S. 271. MithoflF, Kunstdenk-
male n, S. 180ff.
Beitllng, Kreis Braunschweig, Diözese Halberstadt. Die etwa
1^62 hier gegründete Deutschordenskommende wurde zwischen
1267 und 1275 nach Lucklum verlegt. Vgl. Lucklum.
Blddagshausen^ Cella st. Mariae, Marienzeil, Kreis Braun-
schweig, Diözese Halberstadt. Die Gründung erfolgte 1145 als
Zisterzienser-Mönchskloster nach den Annal. Palidens. (Mon. Germ.
SS. XVI, 8. 81, vgl. ÜB. d. Höchst. Halberstadt I, Nr. 214). Als
Stifter wird Ludolf von Wenden oder Dahlum angegeben, der
das E[loster angeblich bei Möncheschöppenstedt zu Ehren der
h. Maria gründete und Marienzeil nannte, sein Bruder Riddag
aber soll es nach Riddagshansen verlegt haben. Sicher ist, daß
der erste Abt aus Amelunxborn kam. 1542 wurde die Refor-
mation eingeführt und das Kloster verwüstet, Herzog Heinrich
der Jüngere rief die Mönche zurück und stellte den Katholizismus
wieder her, Herzog Julius aber verwandelte das Kloster, das
1629 vorübergehend wieder von Zisterziensern besetzt wurde, in
eine Schule für junge lutherische Geistliche, die 1690 durch
Herzog Rudolf August zu einem Predigerseminar umgestaltet
wurde. Die Würde des Abtes sollte nach der Klosterordnung
von 1655 der Generalissimus in Wolfenbüttel, diejenige des Priors
der Ortsprediger innehaben. Das Seminar ging 1808 ein, sämt-
liche KoUegiaten wurden 1809 mit Pfarrstellen versehen und
neue nicht wieder angestellt. Der Titel eines Abtes wird noch
verliehen. *^* Meibom, Chronicon Riddagesh. Beiträge dazu von
Knittel in Braunschw. Anzeig. 1748 St. 6, 7, 90, 1750 St. 66, 76,
1754 Bt 39, 1755 St. 5, 45, 82, Hassel a. a. 0. 1757 St. 2, 21, 48,
I
Riechenberg — Ringelheim. 113
57, 77, 101, 1758 St. 10, 53, 79, 85, 91, 110. Annales Ridd. bei
Leibniz, SS. rer. Bruns. II, S. 68flF. Hagemann, De benefic. coenob.
Ridd. coli. Ballenstedt im Braunschw. Magazin 1792 St. 23fif. u.
47, 1793 St. 1. Stübner, Kirchenverfassung, S. 500. Hassel u.
Bege, Geogr.-Statist. Beschreib, der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb.
I, S. 354 ff. KnoU u. Bode, Das Herzogtum Braunschw., S. 215.
Winter, Die Cistercienser I, S. 49, II, S. 207. Janauschek, Orig.
Cister., S. 84. Ballenstedt, Gesch. d. Klosters R. Pfeifer, Da&
Kloster R. Beste, Das Kloster R. v. Schmidt- Phiseldeck in
Braunschw. Magazin 1802, St. 30. Beste, Gesch. d. Braunschw.
Landeskirche, S. 46ff., 216, 239, 241, 284, 562, 587. Ders. in
Zeitschr. f. niedersächs. Kirchengesch. X, S. 197 ff., XII, S. 2 14 ff.
Ders. im Evang.-luth. Monatsblatt 1886, Nr. 5—8. Lehmann im
Braunschw. Magaz. 1905, S. 5. Langerfeldt in Zeitschr. d. Harz-
vereins 1886, S. 492 ff. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen
1868, S. 257 ff., 286 ff. SchiUer, Die mittelalt. Architektur Br.,
S. 132 ff. Dohme, Die Kirchen der Cisterc, S. 101 ff. Die Bau-
u. Kunstdenkm. des Herzogt, Br. II, S. 121 ff.
; Biechenber^^ Kreis Goslar, Diözese Hüldesheim. Das Augu-
stiiter-Chorherrnstift wurde 1117 durch den Subdiakon des Domes
in Goslar Petrus, der einer Goslarer Bürgerfamilie entstammte,
begonnen und 1122 durch Bischof Bertold von Hildesheim zu
Ehren der h. Maria geweiht. 1430 durch Heinrich Löder refor-
miert, trat es der Windesheimer Kongregation bei (genehmigt
1451). In der Stiftsfehde und im dreißigjähr. Kriege litt es sehr.
Zur Zeit der Säkularisation wurde es aufgehoben, 1815 die Kirche
abgebrochen und die Steine zum Neubau des Pächterhauses ver-
wendet. Eine schöne Crypta ist noch erhalten. *^* Annal. Steder-
burg. in Mon. Germ. SS. XVI, S. 197 ff. ÜB. der Stadt Goslar.
ÜB. des Hochstifts Hildesh. Klinkenborg in Zeitschr. f. Nieders.
1899, S. 102 ff. Lauenstein, Hist. dipl. episc. Hild. H, S. 255 ff.
Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. Stadt Hildesh. I, S. 359, H, S. 250 ff.,
338—9, 433—4. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I, S. 142,
219, 287, 407. Grube, Johannes Busch, S. 62, 63. Koldewey in
Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, S. 283. Mithoff, Kunstdenkmale
III, S. 217—18.
Ringelheim^ Ringelem, Kreis Goslar, Diözese Hildesheim.
Die Urkunde König Ottos I. vom Jahre 900, nach welcher Graf
Die Klöster Niedersachsens. 8
114 Rinteln.
Ymmat das Kloster zu Ehren der H. Abdon und Sennes ge-
gründet hat, ist unecht; was sie an Personennamen und Zeit-
angaben bietet, ist freie Erfindung. Zweifellos aber erfolgte die
Gründung vor dem Jahre 1021. König Konrad III. übertrug die
Reichsabtei 1150 dem Bischof Bernhard von Hildesheim, um sie
zu reformieren. Dieser entfernte die Nonnen und führte Bene-
diktiner-Mönche ein. Das Kloster kam zu keiner rechten Blttte.
U<r^ ^><^72 trat es der Bursfelder Kongregation bei, etwa ein Jahr-
hundert später der Reformation, wurde aber nach dem west-
ffilischen Frieden wieder katholisch. Nach seiner Aufhebung 1803
kam es in Privatbesitz. Die Kirche ist katholische Pfarrkirche.
%* ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Leuckfeld, Antiquit. Ringelh.
(Antiq. Bursfeld., S. 193 ff.). Lauenstein, Hist. dipl. episc. Hild.
n, S. 241. Lüntzel, Gesch. des Bist. u. der Stadt Hildesheim I,
S. 41, 321, 448, 513, H, S. 163ff., 547 ff. Bertram, Gesch. des
Bist. Hildesheim I, S. 51 f., 154, 219, 303. Volger im Hannov.
Magaz. 1845, St. 22. v. d. Decken in Vaterland. Archiv 1836,
S. 486 ff. Koldewey in Zeitschr. für Niedersachsen 1868, S. 285.
Mithoff, Kunstdenkmale III, S. 218 ff.
Rinteln, Rentene, Rintelen, Fürstent. Schaumburg, Diözese
Minden. Graf Adolf IV. von Schaumburg verlegte das Zister-
zienser-Nonnenkloster von Bischoperode (wüst bei Stadthagen)
1230 nach Alt -Rinteln am rechten Weserufer und 1238 nach
dem jetzigen Rinteln. Patrone waren die H. Maria und Jakobus.
1563 wurde der erste lutherische Prediger in R. bestellt, der die
Reformation durchführte. Die Güter des aufgehobenen Klosters
wurden mit andern zur Dotation der 1621 errichteten Universität
verwendet. 1630—33 war das Kloster mit Benediktinern besetzt,
die die Professoren vertrieben und die Einkünfte der Universität
einzogen. Nach der Teilung des Landes 1647 wurde R. hessisch,
die Universität blieb Hessen und Schaumburg-Lippe gemeinsam,
bis letzteres 1665 seine Rechte daran aufgab. Sie bestand bis
1810. */ Wippermann, Regesta Schaumburg. Mooyer, Die vorm.
Grafsch. Schaumburg, S. 22 iBf. Ders. in Zeitschr. f. Hess. Gesch.
VI, S. 303-5, VIII, S. 66. DoUe, Bibl. hist. Schaumburg., S. 76flf.,
268fiF., 276-7. Paulus, Gesch. d. Kl. MöUenbeck, S. 202. Landau,
Beschreib, des Kurfürstent. Hessen, S. 348 ff. Winter, Die Cister-
cienser II, S. 62. Holscher, Beschreib, des vorm. Bist. Minden,
S. 106. Die Bau- u. Kunstdenkm. im Regbez. Cassel HI, S. 16.
Ripa beatae Mariae — Schamebeck. 115
Blpa beatae Mariae s. Aland.
BiTus st, Mariae s. Scharnebeck.
Roddens s. Wyckleesen.
Rothe oder Rode st. Mariae s. Wietmarschen.
Rosenthal s. Menslage.
Bubus st. Mariae s. Hude.
/Ruile, Kreis Osnabrück, Diözese Osnabrück. 1230 wurde
durch Giselbert von Harst unter Mitwirkung anderer zu Ehren
der h. Maria ein Zisterzienser-Nonnenkloster in Haste gegründet
(s. das.). Angeblich nachdem das Kloster durch eine Peuersbrunst
zerstört war, wurde es um 1243—46 nach Rulle verlegt. Trotz
der Reform unter Bischof Konrad IV. (1482—1508) herrschte
später große Ungebundenheit. Die neue Lehre wurde nur ganz
vorübergehend eingeführt. Infolge des Reichsdeputationshaupt-
schlusses wurde das Kloster 1803 säkularisiert. Die Klosterkirche
ist jetzt Pfarrkirche. V Osnabrücker ÜB. Stüve, Gesch. des
Höchst. Osnabr. I, 29, II, 447 flF., 565 fif., 568. Raven in den Mit-
teilungen d. bist. Ver. v. Osn. II, S. 264 jff. Dühne, Gesch. der
Kirchen und Reform, im Fürstent. Osnabrück, 8. 29 ff. Mithoff,
Kunstdenkmale VI, S. 147 ff.
Scapen s. Blankenburg i. Oldenb.
/ Seharnebeck, Rivus st. Mariae, Marienfließ, Schernbeke, Kreis
Lüneburg, Diözese Verden. Das Zisterzienserkloster wurde durch
Bischof Luder von Verden mit Mönchen aus Hardehausen (bei
Paderborn) unter dem Abte Heinrich 1244 in Domus sancte Marie,
jetzt Steinbeck bei Bispingen (Kreis Soltau), gegründet und 1251
auf Veranlassung des Herzogs Otto von Braunschweig nach
Scharnebeck verlegt. 1529 wurde die Reformation eingeführt.
Die Mönche traten als Pfarrer, Verwalter oder dergl. in den
Dienst des Herzogs, die alten wurden versorgt. Die Gebäude
wurden verpfändet oder verpachtet, später Schloß und Amtshaus,
sind jetzt aber meistens verschwunden, die Kirche ist noch vor-
handen. */ Grote, Urk. Beiträge zur Gesch. d. Königr. Hannover
I (Scharnebeck). Schlüter in Archiv des Vereins zu Stade III,
S. 332 ff. Grotefend in Zeitschr. f. Niedersachs. 1864, S. 367-8.
Winter, Die Cistercienser I, S. 355, II, S. 215. Janauschek, Orig.
8*
116 Scheverlingeburg — Schöningen.
Cisterc. I, S. 244. Benecke, Kl. Scharnebeck. Wrede, Einführ,
d. Reform, im Lüneburgischen. Manecke, Beschreib, d. Pürstent.
Lüneburg I, 304 ff. Mithofif, Kunstdenkmaie IV, S. 237 flf.
/Scheverlingeburg, Kreis Giffhorn, Diözese Hildesheim. Der
Oft lag da, wo jetzt Walle nordw. von Braunschweig. Das
Kloster wurde 1214 (1213) von Kaiser Otto IV. gegründet,
wahrscheinlich als eines der beiden Klöster, deren Gründung Otto
bei seiner Verlobung mit Beatrix, Tochter des Königs Philipp,
1209 gelobt hatte. Aber schon 1218 wurde es von dem Stifter
selbst dem Blasiistift in Braunschweig übertragen. V ÜB. des
Hochstifts Hildesheim I, Nr. 661—2. Böhmer- Ficker, Regesta
imperii V, Nr. 497. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildes-
heim H, S. 214 u. 256. Dedekind, Scheverl. oder Walle, S. 30 flf.
Schinna, Scinna, Kreis Stolzenau, Diözese Minden. Der
eÖele W. (der allgemeinen Annahme nach Graf Wulbrand der
Ältere von Hallermund) stiftete das dem h. Vitus geweihte
Mönchskloster Benediktinerordens 1148 und dotierte es. 1153
weihte Bischof Werner von Minden das Kloster (Reg. Westf. II,
Nr. 1801). 1466 trat es der Bursfelder Kongregation bei, 1542
soll die Reformation eingeführt sein, 1561 ist es schon in gräf-
licher Verwaltung, aber erst 1682 soll der letzte Mönch entfernt
worden sein. V Hoyer ÜB. VH (Schinna). v. Spilcker im Neuen
vaterl. Archiv 1827, II, S. 93fif. u. 227 fif. (auch besonders er-
schienen). V. Alten in Zeitschrift f. Niedersachsen 1863, S. 148.
Holscher, Beschreibung des vormal. Bistums Minden, S. 308.
Gade, Beschreib, der Grafsch. Hoya u. Diepholz 11, S. 187 ff.
Mithofif, Kunstdenkmale V, S. 185 ff.
Schöningen, Sceninge, Scienigge, Scenige, Kreis Helmstedt,
Diözese Halberstadt. 1. Die Gräfin Oda, Tochter des Grafen
Dietrich von der Nordmark, gründete im 10. Jahrhundert ein
Nonnenkloster st. Laurentii in Calbe a. M. Dies wurde 983 durch
die Wenden zerstört und nach Schöningen an die Stelle des
späteren Ostendorf verlegt. Bischof Reinhard von Halberstadt
entfernte 1120 die Nonnen und überwies die Besitzungen
Augustinern aus Hadmersleben. Diese errichteten auf dem Hofe
des Bischofs im oberen Teile des Dorfes ein neues Kloster zu
Ehren desselben Heiligen unter einem Propst. 1542 wurde die
Schöningen — Schüttorf. 117
Reformation vorübergehend und 1568 dauernd eingeführt und die
Insassen abgefunden, doch kehrten 1629 die Mönche auf kurze
Zeit wieder zurück. Die Kirche ist jetzt Pfarrkirche, das Kloster
Domäne. V ÜB. des Hochstifts Halberstadt. Cuno, Memorabilia
Schening. Maderus, De st. Laurentio mart. ejusque monaster.
prope Seen. Stübner, Kirchenverfassung, S. 482. Braunschw.
Anzeig. 1748, St. 36, 74, 75, 1749, St. 1 u. 6, Ballenstedt a. a. 0.
1789, St. 34. Hassel u. Bege, Geogr.-Statist. Beschreibung der
Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. II, S. 35, 52fif. Knoll u. Bode,
Das Herzogt. Braunschweig, S. 304 fif. Knoch im Braunschw.
Magazin 1860, St. 36—38, 43—45. Cunze a. a. 0. 1907, St. 10.
Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachsen 1868, 8. 272. Beste,
Gesch. d. Braunschw. Landeskirche, S. 44, 563. Die Bau- und
Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschw. I, S. 295 fif.
2. An der Stelle der Klus vor dem Neuen Tore von S.
stand ein Nonnenkloster, über dessen Ursprung nichts bekannt ist
und das von Sophie, der Witwe des Herzogs Heinrich des Jüngeren,
1573 in ein Armenhaus umgewandelt wurde, nachdem die Nonnen
ausgestorben waren. Sie werden also wohl während der Refor-
mation zum Protestantismus übergetreten und abgefunden worden
sein. %* Cuno a. a. 0., S. 35—6, 247 fif. Hassel u. Bege a. a. 0. II,
S. 35. Die Bau- u. Kunstdenkm. a. a. 0., S. 318 fif.
Schola dei s. Ihlo.
Schüttorf, Scuttorpe, Kreis Bentheim, Diözese Münster,
hatte ein Beginenhaus, das Graf Bernhard von Bentheim 1418
dem Prior von Frenswegen zur Ausbesserung übergab. Zugleich
setzte er in das Haus einen Jungfrauenkonvent, dessen Beauf-
sichtigung dem Prior zustehen sollte. Die Stiftung hieß auch
Süsternhaus oder Mariengarten. Visch's Angaben, daß Graf
Bernhard I. schon im 14. Jahrhundert mit Hilfe des Schüttorf er
Bürgers Hermann Münnich das Kloster errichtet habe, das dem
Augustinerorden angehörte, ist deshalb nicht zu halten. Das
Süsternhaus soll von Graf Adolf I. zur Zeit der Reformation
aufgehoben und seine Einkünfte zu Kirchen- und Schulzwecken
verwendet worden sein. Schwestern aus Seh. waren die ersten
Bewohner des Klosters Marienthal in Eldagsen. V J^^g, Hist.
comit. Benthem., cod. diplom. Nr. 160. Visch, Geschiedenis van
118 Seligenstadt — Sigeberch.
het Graafsch. Bentheim, S. 102 flf. Liintzel, Gesch. d. Diöz. u. d.
St. Hildesh. H, 8. 667. Mithoff, Kunstdenkmale VI, S. 156 ff.
I Seligenstadt, Saleghenstad. Bischof Altfrid von Hildesheim
(847 — 74) errichtete hier ein Mönchskloster und unterstellte es
der Hildesheimer Kirche, die jedoch nicht lange im Besitz dieses
Stiftes blieb. Die Lage des Ortes ist unbekannt, man vermutet
Osterwiek (Diöz. Halberstadt). %* Grote im Korrespondenzblatt
des Gesamtvereins 1866, S. 23 ff. Zeitschrift des Harzvereins
1869 II, S. 15. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim I,
S. 20. Bertram, Gesch. d. Bistums Hildesheim I, S. 38—9.
Schlemm in Ledeburs Archiv IX, S. 3 ff.
Siebelingsborstel s. Lüneburg, Heiligenthal.
Sielmönken, Sylo, Sile, Zolo, Kreis Emden, Diözese Münster.
Der Anfang und der Gründer des Klosters bleiben dunkel. 1255
wird ein Abt von Frebestum genannt, der als Abt von Sielmönken
anzusehen ist; in Freepsum hat nie ein Kloster bestanden. Das
Kloster in S. war dem h. Martin geweiht und mit Benediktiner-
nonnen besetzt. Später (1481, Ostfries. ÜB. 1081) war es von
regulierten Chorherrn bewohnt, und zwar soll Graf Ulrich Cirksena
1444 die Nonnen nach Thedingen und Marienthal verpflanzt haben
(Emmius 357), woraus Suur schließen will, daß alle drei Klöster
dem Zisterzienserorden angehörten. Die Besetzung mit Chorherrn
erfolgte vielleicht schon um 1420 gleichzeitig mit Esens und
Marienkamp. Ende des 15. Jahrh. wurde ein Neubau der Kirche
vorgenommen und die Kirche 1505 geweiht. 1531 wurde das
Kloster bei der Fehde des Baltasar von Esens verbrannt, aber
wieder hergestellt. Über die Aufhebung verlautet nichts be-
stimmtes, doch erfolgte die Säkularisation verhältnismäßig spät,
denn die Kirche und ein Teil der Gebäude waren noch im Anfang
des 19. Jahrhunderts erhalten. Die Güter fielen an die Domänen,
S. ist jetzt nach Uttum eingepfarrt. %* Ostfries. ÜB. I — II. Suur,
Gesch. der ostfries. Klöster, S. 61—65. Arends, Ostfriesland u.
Harlingeriand, S. 319, 358 f. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 481 flf.
Mithoff, Kunstdenkmale VII, S. 92, 180. Sauer im Jahrb. der
Gesellsch. f. bild. Kunst zu Emden II, 2, S. 47 ff. Reimers, Die
Säkularis. der Kl. in Ostfriesl, S. 41.
Sigeberch s. Langen.
Süe — Stade. 119
Slle, Sylo 8. Sielmönken.
Sina 8. Thedingen.
Splthal, Spittale, Kreis Lüchow, Diözese Verden. Euer soll
das Kloster Diesdorf (Kreis Salzwedel) seinen Anfang genommen
haben. Urkundliche Nachrichten fehlen. V Manecke, Beschreib,
d. Fürstent. Lüneburg II, S. 48. Riedel, Cod. diplom. Brandenb.
A. XVI, hat nichts hierauf bezügliches. Mithoff, Kunstdenkmale
IV, S. 245.
/ Stade, Kreis Stade, Diözese Bremen. 1. Nach Adam von
Bremen III, 9 (Mon. Germ. SS. VII, S. 338) hatte Erzbischof
Adalbert von Hamburg (1045 — 72) die Absicht, hier ein Kloster
anzulegen. Wenn es wirklich zustande kam, hat es nicht lange
bestanden; spätere Nachrichten fehlen.
2. Das Beginenhaus, dessen Bewohner nach ihrer
Kleidung die blauen Süstern genannt wurden, lag an der Süd-
seite der großen Beginenstraße. Das Haus wurde 1669 wegen
Baufälligkeit abgebrochen. V Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 101.
3. Das Stift st. Georgii, Prämonstratenserordens,
entstand zwischen 1132 und 1137. Graf Rudolf von Stade holte
1132 die ersten Mönche aus dem neugegründeten Kloster Gottes-
gnaden bei Calbe, Erzbischof Adalbert H. von Bremen bestätigte
die Stiftung. Erzbischof Christof nahm 1551 das Kloster in seine
besondere Verwaltung, doch scheint für die Erhaltung des
Klosters nichts geschehen zu sein, denn 1570 war die Kirche
schon verfallen und zum Teil abgebrochen. 1696 erfolgte die
gänzliche Aufräumung des Platzes, auf dem ein Zeughaus er-
richtet wurde. V Hamburger ÜB. 155. Fundat. monast. Grat.
Dei, Mon. Germ. SS. XX, S. 688. Rotermund im Neuen vaterl.
Archiv 1829, S. 204—5. Winter, Die Prämonstratenser, S. 4.
Krause im Archiv des Vereins zu Stade I, S. 147 ff., II, S. 177,
III, S. 263 ff. Pratje, Die Herzogtümer Bremen und Verden VI,
S. 59 ff. Bahrfeld, Gesch. d. Stadt Stade, S. 86 ff. Mithoff a. a. 0.
V, S. 102.
4. Das Marienkloster, für Mönche des Benediktiner-
ordens, wurde 1142 auf Veranlassung dreier Brüder Dudo, Adiko
und Richbert aus dem Geschlechte der Vögte von Stade gegründet.
120 Stade — Stadthagen.
Die Urkunde des Erzbisehofs Adalbert II. von Bremen über die
Stiftung ist aus dem Jahre 1147. Patrone waren die H. Maria
und Johannes evang. 1470 trat das Kloster der Bursfelder
Kongregation bei, 1568 erfolgte die Wahl des ersten evangelischen
Abtes, 1648 wurde das Kloster aufgehoben, die Kirche später
Etats- und Garnisonkirche, die Gebäude Kanzlei der Schweden.
Bei der Belagerung der Stadt durch die Dänen 1712 gingen fast
alle Baulichkeiten verloren, der Rest wurde 1735 beim Kasernen-
bau weggeräumt. Aus dem Vormögen wurde der sogen. Etats-
kirchenfonds gebildet, der allgemeinen kirchlichen und milden
Zwecken dient. */ Hamburger Urk.-Buch Nr. 181. Lappenberg,
Geschichtsquellen d. Erzst. Bremen, S. 188 ff. Pratje, Altes und
Neues IX, S. 73fif., X, 129 ff. Rotermund a. a. 0., S. 205 ff.
Jobelmann in Zeitschr. f. Niedersachsen 1876, S. 240. Krause
im Aichiv des Vereins zu Stade I, 8. 172 ff. (die Äbte), 8. 186
(Stammtafel der Gründer nach Mon. Germ. SS. XVI, S. 374),
vgl. auch Archiv III, S. 269 ff. Bahrfeldt a. a. 0., S. 87 f. Mithoff
a. a. 0., 102-3.
5. Die erste Erwähnung des Minoritenklosters
st. Johannis findet sich anläßlich des Eintritts Alberts von Stade
in den Orden zu 1240 (Annal. Stadens. Mon. Germ. SS. XVI,
S. 366—7). Der Konvent bestand also damals schon. Es lag
von der Salzstraße bis unterhalb des Hagedornes und von der
st. Cosmas-Kirche östlich gegen die Stadtmauer. In Folge der
Reformation verließen die Mönche 1525 die Stadt, die Gebäude
wurden Armenhaus, 1629 — 32 aber waren wieder Minoriten in
deren Besitz. 1659 wurden Kirche und Armenhaus durch Brand
zerstört, das letztere aber 1672 wiederhergestellt. %* Rotermund
a. a. 0., S. 211 ff. Lunecke in Zeitschrift f. Niedersachsen 1842,
S. 51 ff. Pratje, Religionsgesch. 2. Abschn. 1. Hälfte, S. 14. Archiv
des Vereins f. Gesch. zu Stade V, S. 99. Mithoff a. a. 0., S. 103.
Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkloster, S. 7, 46. Bahrfeldt
a. a. 0., S. 87.
Stadthagen^ Indago comitis, Grevenalveshagen, Fürstent.
Schaumburg, Diözese Minden. Das Franziskanerkloster wurde
um 1460 von Graf Erich von Schaumburg (stirbt 1485) gegründet.
Die Einführung der Reformation unter Graf Otto stieß bei den
Insassen auf Widerstand. Eine Zeitlang wurde ihnen noch die
Steenfelde — Steterburg. 121
heimliche Ausübung der katholischen Religion gestattet, aber
1560 wurde das Kloster aufgehoben. Die Gebäude verwendete
man 1610 zur Einrichtung des Gymnasium illustre, das 1619 zu
einer Universität erhoben und 1621 nach Rinteln verlegt wurde.
V Mooyer, Die vorm. Grafsch. Schaumburg, S. 15. Dolle, Bibl.
hist. Schaumburg., S. 75, 310 ff. Holscher, Beschreib, des vorm.
Bist. Minden, S. 156. Doebner, Stadth. Reg. in Zeitschrift für
Nieders. 1898, S. 1.18 ff.
Steenfelde, Kreis Leer, Diözese Münster, s. Mitling.
Steina s. Marienstein.
Steinbeck, Kreis Soltau, s. Scharnebeck.
.'Steterburg, Steder-, Stiderborg, Kreis Wolfenbüttel, Diözese
Hildesheim. Das Nonnenkloster Augustiner -Ordens war eine
Stiftung der Frederunda, Tochter des Grafen Altmann (von
Oelsburg), die im Jahre 1000 die väterliche Feste Steterburg in
ein Kloster verwandelte. Es wurde 1007 von König Heinrich IL
auf Bitten des Bischofs Bernward von Hildesheim in seinen Schutz
genommen. Patron war der h. Christofer. 1164—66 wurde der
Neubau des Klosters ausgeführt, 1451 fand die Windesheimer Re-
formation der Augustinerklöster Eingang und 1569 der Protestan-
tismus. Im dreißigjährigen Kriege wurde das Kloster verwüstet,
aber 1653 wiederhergestellt. Die Herzöge Rudolf August und
Anton Ulrich verwandelten es 1691 in ein adeliges Damenstift;
als solches besteht es noch. \* Annales Steterburg, in Mon. Germ.
SS. XVI, S. 197 ff. Gesta prepos. Steterb. a. a. 0. XXV, S. 719 ff.
ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Stübner, Kirchenverfassung, S. 476.
Rehtmeyer, Braunschw.-Lüneb. Chronika, S. 1458 u. 1529. Mirus
im Braunschw. Magaz. 1806, St. 27 ff., vgl. auch 1826, St. 29 ff.,
1827, St. 1 ff., 26—29. Hassel u. Bege, Geogr.-Statist. Beschreib,
der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenburg I, S. 363 ff. KnoU u. Bode,
Das Herzogt. Braunschw., S. 259 ff. Dürre in Zeitschr. f. Nieders.
1885, S. 183 ff. und Zeitschr. d. Harzvereins 1885, S. 180 ff.
Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesheim I, S. 69, 201, 219, 224, 287.
Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesh. I, S. 177, 340 ff.,
478, II, S. 202 ff., 453. Beste, Gesch. d. Braunschw. LaMeskirche,
S. 399. Bode in Zeitschr. d. Harzvereins IV, 1871, S. 40 ff.
Voges a. a. 0. VIII, 1875, S. 172. P. J. Meier im Braunschw.
122 stick — Süpplingenburg.
Magazin 1907, S. 97 flf. Die Bau- und Kunstdenkm. des Herzogt.
Braunschw. III, 2, S. 102 flf.
Stick, Kreis Butjadingen, Diözese Bremen. Der Ort wird
1584 urkundlich als ehemalige Besitzung der Johanniter erwähnt,
und 1568 wird unter den eingezogenen geistlichen Gütern de&
Landes Butjadingen auch „das Kloster Stucke* genannt. Vielleicht
war es nur ein Vorwerk des Ordenshauses Roddens. V v. Halem,
Gesch. d. Herz. Oldenburg II, S. 82. Hayen, Die Johanniter im
Oldenburgischen, im Jahrb. f. d. Gesch. d. Herz. Oldenburg^
IV, S. 13.
Stikelkamp, Kreis Leer, Diözese Münster. In dem Ver-
gleiche, den der Johanniterorden mit dem Grafen Edzard II. von
Ostfriesland 1574 wegen Herausgabe der eingezogenen Ordens-
güter schloß, wird Stikelkamp neben Boekzetel als Komturei
genannt, die der Graf behielt. Andere Nachrichten fehlen. Die
Angabe, daß hier vor den Johannitern ein dem Abte von Hasselt
unterstehendes Nonnenkloster gewesen sei, läßt sich nicht belegen.
V Suur, Gesch. der ostfries. Klöster, S. 126. Arends, OstfriesL
u. Harlingerland, S. 180. Houtrouw, Ostfriesl. I, S. 180 — 1.
Strftckhausen, Struchusen, Kreis Brake, Diözese Bremen.
Als Gründer und Erbauer der Kapelle wird 1423 Bruder Hul-
derich genannt, der das Gut zu Ehren der H. Maria und Johann
evang. dem Johanniterorden übertrug. Graf Anton von Oldenburg
zog die Johannitergüter ein und sein Sohn Johann erhielt sie
1588 gegen eine Abfindungssumme zugesprochen. Die Güter
wurden zuerst Lehn, 1736 kamen sie durch Kauf an die Familie
Vrintz von Treuenfeld, die sie mit dem Namen Treuenfeld be-
legten, 1795 aber wurden sie auf Wunsch der damaligen Be-
sitzerin, Gräfin v. Schmettau, geb. v. Harlingen, Harlinghausen
genannt und führen diesen Namen noch heute. *^* v. Halem,
Gesch. d. Herzogt. Oldenburg II, S. 82 f. Hayen, Die Jolianniter
im Oldenburgischen, Jahrbuch für d. Gesch. d. Herzogt. Oldenb.
IV, S. 16 f., 23 f. A. Eschen, Beitr. zur Gesch. d. Kirchen u. Gem.
zu St. Friesisches Archiv I, S. 142 f. Kollmann, Statist. Beschreib,
der Gemeinden des Herz. Oldenb., S. 627 u. 667.
j Sftppllngenbnrg, Suppelen-, Supplinge-, Supplingborch, Kreis
Helmstedt, Diözese Halberstadt. Das Kollegiatstift (st. Mariae?)
ter Wisch — Thedingen. 123
entstand vor 1150 (erste Erwähnung von Mülverstedt, Reg. archiep.
Magdeb. I, Nr. 1246) und wohl sicher unter und durch Kaiser
Lothar, der nach dieser Burg genannt wurde. Dieses Stift wurde
später, aber wohl noch unter Heinrich dem Löwen, aufgehoben
und in eine Komturei der Templer verwandelt. Die An-
nahme, daß Kaiser Lothar 1130 den Ort S. den Templern ge-
schenkt habe, kann urkundlich nicht bewiesen werden. Nach
der Aufhebung des Ordens 1312 behielt der zeitige Komtur,
Herzog Otto, die Einkünfte von S. und den Templerhof in Braun-
schweig, erst 1357 wurden die Besitzungen der Templer den
Johannitern übertragen. 1542 trat die Kommende der Refor-
mation bei und seit 1591 stand abwechselnd dem Landesfürsten
und dem Johannitermeister zu Sonnenberg die Verleihung der
Komturei zu. 1820 wurde sie eingezogen und bildet seitdem
eine herzogliche Domäne. */ Meibom, Wahrhaft. Bericht von
der Komturey S. Braunschw. Anzeig. 1746, St. 90. Rehtmeyer,
Braunschw. -Lüneb. Chronica, S. 293 u. 596. Hassel und Bege,
Geogr.- Statist. Beschreib, d. Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. H,
S. 138 flf. KnoU u. Bode, Das Herzogtum Braunschw., S. 323 flf.
Beste, Gesch. der Braunschw. Landeskirche, S. 44. Die Bau- u.
Kunstdenkm. des Herzogt. Braunschw. I, S. 274 flf.
ter Wisch s. Wyckleesen.
Thedingen, Tedingen, Tedinghum, ICreis Leer, Diözese Münster.
Über die Gründung ist nichts bekannt, auch steht nicht fest, daß
die erste Gründung in Sielmönken erfolgt sei. Das Kloster hieß
später auch Syna, Marienthal, dat Olde closter, und war ein
Nonnenkloster. 1276 wird ein Abt von Thedingen neben dem
von Marienthal (in Norden) genannt, beide Zisterzienser. Wenn
der h. Benedikt Patron des Klosters war, dann dürfte Abt H.
de st. Benedicto (Ostfr. ÜB. 30 v. J. 1276) der erste nachweis-
bare Abt von Th. sein. Die Annahme der Eibauung i. J. 1283
(Suur) müßte dann verworfen werden. Für die Behauptung des
Emmius, Histor., S. 136, es sei bereits 1221 gestiftet, findet sich
kein Beleg. Immerhin kann es gleichalterig mit Ihlo, Meer-
busen u. a. sein. Das Kloster war reich begütert und bestand
noch im Anfang des 17. Jahrhunderts. 1674 wurden die Steine
der Gebäude der lutherischen Gemeinde in Leer zum Kirchenbau
überlassen. */ Ostfries. ÜB. I, Nr. 30. Suur, Gesch. d. ehemal.
124 Timmel — UlleD hausen.
Klöster in Ostfriesland, S. 25—60. Wiarda, Ostfries. Geschichte
I, S. 280, II, S. 356. Arends, Ostfriesl. u. Harlingerland, S. 219.
Reimers, Die Säkularis. d. Kl. in Ostfriesl, S. 53 ff. Houtrouw,
Ostfriesland I, S: 123 ff. Mithoff, Kunstdenkmale VII, S. 181.
Timmel, Timberlae, Timmela, Kreis Aurich, Diözese Münster.
Das Kloster soll nach Wiarda IL, S. 351, der Emmius folgt,
1221 gegründet und mit Nonnen besetzt sein. Nach unbegiaubigter
Nachricht wurden durch den h. Bernhard Mönche aus Clairvaux
nach Ostfriesland geschickt, die in Pyl (Ihlo?) und Ulbargen
Klöster gründeten, von hier durch Hochwasser vertrieben sich
nach Timmel wandten und ein neues Kloster bauten. Auch dies
verließen sie bald und zogen nach Clarecamp in Westfriesland.
Vielleiclit wurde damals Timmel mit Nonnen desselben Ordens
besetzt. Sonstige Nachrichten fehlen. Arends hält es nach den
Überresten für ein ansehnliches Kloster. %* Suur, Gesch. der
ostfriesischen Klöster, S. 37 — 39. Arends, Ostfriesland und
Harlingerl., S. 144, Houtrouw, Ostfriesland II, S. 137—8.
Tjüchen oder Tjüchermonken, Thyuchen, Tuchgermoneke,
Kreis Wittmund, Diözese Bremen, wird 1319 als Sitz einer
Johanniterkommende genannt und unterstand dem Komtur in
Burgsteiufurt. Weitere Nachrichten hegen nicht vor. Die An-
nahme, daß in dem nahen Isums. und Kloster ebenfalls Klöster
gewesen sind, läßt sich nicht beweisen. Wahrscheinlich handelt
es sich um Vorwerke der Johanniterkommenden Tjüchen und
Burmönken. %* Ostfries. ÜB. Nr. 48 u. 921. Arends, Ostfriesland
u. Harhngerland, S. 509. Houtrouw, Ostfriesland II, S. 156—7.
Trupe s. Lihenthal.
TzeUensen s. Medingen.
Ülzen, Ulhshusen, Kreis Ülzen, Diözese Verden, s. Oldenstadt.
Ulbargen, Kreis Aurich, Diözese Münster, s. Timmel.
Ullenhausen, Ulnhusen, Fürstent. Lippe, Diözese Minden, in
der Nähe von Alverdissen. Über die Gründung des Nonnenklosters
Augustinerordens, das 1264 zuerst genannt wird, hegen garkeine,
über seine späteren Schicksale nur vereinzelte Nachrichten vor.
Daß es aber eine gewisse Bedeutung erlangt hat, erkennt man
daraus, daß von hier Nonnen nach Gellersen zur Gründung eines
Upping — Verden. 125
Klosters geschickt wurden. Patrone waren die H. Maria und
Petrus. Das Kloster muß schon vor der Reformation eingegangen
sein; 1511 besaß es weder eine Kirche mehr noch einen eigenen
Priester. Die Güter wurden von den Nonnen dem Augustiner-
kloster in Herford, von dem es abhängig ward, verkauft, doch
kam das zur Wüstung gewordene Kloster wieder an den Landes-
herrn und wurde Rittergut, das zu Lehn ging. V Lippische
Regesten, bes. Nr. 471 u. 2988. Holscher, Beschreib, des vorm.
Bist. Minden, S. 106 ff. Dreves, Gesch. der Kirchen, Pfarren
usw. des Lippischen Landes, S. 174.
üpping, Kreis Emden, Diözese Münster. Der Ort wird in
der Designation der Prälaturen usw. (Suur, Gesch. der ostfries.
Klöster, S. 182) als Kloster aufgeführt, doch liegen irgend welche
sonstige Nachrichten darüber nicht vor. V Arends, Ostfriesl. u.
Harlingerl., S. 358.
Yallis st. Mariae s. Falkenhagen.
s. Marienthal.
Talus rosarum s. Börstel, Menslage.
Tallis Tirginum s. Hamburg, Harvestehude.
Yechta, Vegthe, Vechte, Kreis Vechta, Diözese Münster. Im
Jahre 1408 siedelten sich Augustiner - Nonnen von Marienthal
(Süsternhaus) vor Vechta an. Beim Ausbreiten der Reformation
ging das Kloster 1557 ein, doch wurde 1640 auf seinem Platze
ein Franziskanerkloster gegründet, dessen Kirche 1642 dem
h. Joseph geweiht wurde. 1667 kamen die Kanoniker des
Alexanderstiftes in Wildeshausen, die 1648 nach Visbek ge-
flüchtet waren, hierher. Als 1803 Vechta an Oldenburg kam,
blieb das Kloster bestehen, doch durften fremde Patres und
Novizen nicht mehr aufgenommen werden. Die Franzosen hoben
das Kloster 1811 auf, 1816 wurde es in eine Strafanstalt um-
gewandelt und die Kirche zur Simultankirche gemacht. *^* Koll-
mann, Statist. Beschreib, der Gemeinden des Herzogt. Oldenb.,
S. 654—5, 662. Willoh, Gesch. der kathoL Pfarreien im Herz.
Oldenb. HI, S. 247 ff., 260 ff. Bau- u. Kunstdenkm. des Herzogt.
Oldenburg II, S. 182 ff.
Terden, Ferdi, Werdun, Kreis und Diözese Verden. 1. Über
dieiEntstehung des Bistums und Stiftes Verden ist das Dunkel
126 Verden.
noch nicht gelichtet. Die angebliche Stiftungsurkunde von 786 und
eine spätere Quelle, die Kuhfeld in der Altmark als Bistumssitz
angibt, beweisen wenig. Doch wird man mit einiger Gewißheit
annehmen können, daß etwa 785 Karl der Gr. ein Bistum in
Bardowiek gründete, das unter Ludwig dem Fr. nach Verden
verlegt worden ist. Patrone waren die H. Maria und Cäcilia.
Die für das Bistum wie für die Stadt als solche gleich ungünstige
Lage von Verden erregte 1400 den Wunsch, den Bischofssitz
nach Lüneburg zu verlegen. Die Verlegung wurde auch bei der
Kurie durchgesetzt, aber 1402 durch den Papst widerrufen. Unter
Bischof Georg (1558—66) wurde die Reformation in Verden ein-
geführt und 1568 im Dom zum ersten Male der Gottesdienst
nach lutherischem Ritus gehalten. Der letzte evangelische Bischof,
Friedrich Prinz von Dänemark, mußte 1644 das Bistum an
Schweden abtreten; 1648 wurde das Stift als Herzogtum säku-
larisiert. Die Schweden verloren das Stift 1712 an Dänemark,
das es 1715 gegen eine Geldentschädigung an Kurhannover ab-
trat; die endgültige Abtretung erfolgte 1719 im Frieden von
Stockholm. %* Vogt, Monum. inedita I, S. 238 flf. Pratje, Altes
und Neues aus den Herzogtümern Bremen und Verden, I— XII.
Spangenberg, Chronik der Bischöfe von V. Wedekind, Chrono-
graphie der Bischöfe von V. in s. Noten I, S. 92 flf. Sonne in
Archiv d. Ver. zu Stade II, S. Iflf. Pfannkuche, Ältere Gesch.
und Neuere Gesch. des vorm. Bist. Verden. Ders. in Hannov.
Magazin 1819, St. 1 flf. v. Hodenberg, Verdener Geschichtsquellen.
Wichmann in Zeitschr. f. Niedersachsen 1904 u. 1905 (auch als
Dissert. besonders gedr.). MithoflP, Kunstdenkmale V, S. 108 flf.
Vaterland. Archiv 1819, S. 184 flf., 1825, II, S. 78 flf., 279 flf., 1826,
I, S. 142 flf., 1832, 1, S. 194 flf. Nack, Der Dom zu V. Bergmann,
Der Dom zu V., Hann. Magaz. 1828, St. 103. Sonne, Gesch. d.
Dom-Gymnas. in V.
2. Das Andreasstift wurde durch Bischof Iso von
Verden 1220 an der schon vorhandenen Pfan-kirche gestiftet.
Die Einführung der Reformation wird gleichzeitig mit der im
Dome und im Stifte erfolgt sein. Nach dem Restitutionsedikt
bemächtigten sich die Jesuiten vorübergehend des Stiftes. 1648
wurde es säkularisiert %* Litteratur wie vor. Pratje a. a. 0.
III, S. 269.
Verden — Voremberg. 127
3. Ein Beginenhaus soll neben der Nikolaikapelle an
der Sackstraße bestanden haben. */ Pfannkuehe a. a. 0. II, 186.
Mithoflf a. a. 0., 124.
4. Das Nonnenkloster Mariengarten in der Norder-
stadt, dessen Orden nicht bekannt ist, ist eine Stiftung des
Bischofs Bertold vom Jahre 1476. Nach Einführung der Refor-
mation tibernahm der Bischof die Klostergebäude mit dem Garten
gegen Verpflichtung lebenslänglicher Versorgung der Schwestern.
Die verfallenen Gebäude kamen in Privatbesitz. Nach dem
Restitutionsedikt 1629 wurde das ehemalige Kloster eine Zeitlang
von den Barfüßern in Besitz genommen. *^* Pfannkuehe a. a. 0.
II, S. 110, 181 flf. Spangenberg a. a. 0., S. 144 u. 146. Hannov.
Magazin 1819, Sp. 16. Mithoflf a. a. 0., S. 125.
Yisbek, Fiscbechi, Kreis Vechta, Diözese Osnabrück. Als
eins der ältesten Klöster des Sachsenlandes wurde nach der
Unterwerfung Widekinds (785) das Kloster V. durch Gerbert
Castus (den Keuschen), einen Schüler des h, Liudger, gegründet,
reich dotiert und mit Benediktinern besetzt. Die älteste Urk.
für V. ist der Schutzbrief Ludwigs des Frommen von 819 Sept. 4.
Nach dem Tode Gerberts wurde es 855 mit allen Besitzungen
an Corvey gegeben. Da in demselben Jahre das Alexanderstift
in Wildeshausen bestätigt wurde und bald großen Ruf gewann,
ging Visbek immer mehr zurück, die Bauten verfielen, und heute
ist jede Spur des ehemaligen Klosters verwischt. V, blieb Pfarrort,
deren Patron der h. Vitus ist. Nach dem westfälischen Frieden
1648 wandten sich die Kanoniker des Alexanderstiftes in Wildes-
hausen hierher, 1667 von hier nach Vechta. %* Osnabrücker ÜB.
Nieberding, Gesch. d. Niederstifts Münster I, S. 194. Niemann,
Gesch. d. Amtes Kloppenburg, S. 10 ff. Willoh, Gesch. d. kathol.
Pfarreien im Herz. Oldenburg II, S. 414 ff. Meyer in Mitteil. d.
bist. Ver. zu Osnabr. VI, S. 181 ff. Kollmann, Statist. Beschreib,
der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 662. Bau- und Kunst-
denkmäler d. Herz. Oldenburg H, S. 14 ff., HI, 12 ff.
Tisbike, Visbeke, s. Fischbeck.
Voremberg, Kreis Hameln, Diözese Minden. Die Gründung
des Zisterzienser-Nonnenklosters liegt im Dunkel. Wahrscheinlich
verdankt es seine Entstehung den Edeln von Plesse, die den
128 Vorenhagen — Walkenried.
Konvent 1247 nach Höckelheim verlegten. *^* Max im Hannov»
Magazin 1833, St. 54. Cuno, Gesch. des Kl. u. Dorfes Höckelheim.
Mithoff, Kunstdenkmale I, S. 173. Holscher, Beschreib, des vorm.
Bistums Minden, S. 85 — 6.
Torenhagen s. Mariensee.
Vredehorna s. Bredehorn.
I Walkenried, Walkenrede, Kreis Blankenburg, Diözese Mainz.
Das Gründungsjahr des Zisterzienser - Mönchsklosters st. Mariae
in W. steht nicht fest. Die Klosterüberlieferung nennt 1127
(Regest, d. Mainzer Erzb. I, Nr. 194), Janauschek nimmt 1129
an. Die Urk. von 1132 ist eine Fälschung, so daß 1134 als erste
sichere Grundlage anzusehen ist. Als Gründerin wird Gräfin
Adelheid von Klettenberg genannt, die Mönche aus Altenkamp
bei Köln hierher versetzte. 1207 wurde das Kloster abgerissen
und innerhalb 80 Jahre prachtvoller wieder aufgebaut, aber 1525
während des Bauernkrieges verwüstet. 1546 wurde die Augs-
burgische Konfession angenommen und das Kloster 1557 in eine
Schule verwandelt, die bis 1668 bestand. 1629 erfolgte durch
die Übermacht der Kaiserlichen in Niedersachsen die Einführung
neuer Ordensglieder. Diese verließen es 1631 wieder. 1648
wurde das Kloster als säkularisiertes Stift in die Entschädigungs-
schale des Hauses Braunschweig -Celle geworfen. Dieses ver-
tauschte es 1671 mit der Wolfenbütteler Linie, die es mit ihren
Domänen verband und 1731 der Regierung und Kammer des
Fürstentums Blankenburg unterwarf. V ÜB. des Kl. W. (ÜB. des
Histor. Vereins f. Nieders. II u. III). Chron. Campense in den
^^ Annalen des Niederrheins XX, S. 265. Eckstormn Chron.
Walkenrid. Leuckfeld, Antiq. Walkenrid. Stübner, Denkwürdigk.
r^^. V. Blankenb. I, S. 514 ff. Hassel u. Bege, Qeogr.-Statist. Beschreib,
der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. II, S. 479 flf. Roche, Gesch-
d. Grafsch. Hohnstein, S. 106 ff. Schneitier, Walkenr. Girschner,
Die vorm. Reichsabtei W. Lemcke, Gesch. d. freien Reichsstifts
u. d. Klosterschule W. Volckmar, Gesch. d. Klosterschule in W.^
Progr. Ilfeld 1857. Dohme, Die Kirchen der Cisterc, S. 105 ff.
Leibrock, Chron. von Blankenburg etc. Winter, Die Cistercienser I,
S. 31, II, S. 188. Janauschek, Orig. Cisterc, S. 15. Schmid im
Braunschw. Magaz. 1899, S. 45 ff. Steinhoff in Zeitschrift des
Walle — Weddingen. 129
Harzver. 1900, S. 497 ff. Beste, Gesch. d. Braunschw. Landes-
kirche, S. 206, 297. Die Äbte bei Hopf, Hist. - geneaL Atlas,
Nr. 391.
Walle 8. Scheverlingenburg.
tfalsrode, Rode, Walesrode, Kr. Fallingbostel, Diözese Minden.
Das Nonnenkloster wurde kurz vor 986 durch den Grafen Wale,
der ein Askanier gewesen sein soll, und seine Gemahlin Odelint
gegründet, gehörte zum Benediktinerorden und war Johannes
dem Täufer geweiht. 1537 oder 1538 wurde die Reformation
eingeführt, das Kloster besteht seitdem als adeliges Damenstift.
%* Lüneburger Urk.-Buch XV (Walsrode). v. Spilcker im Vaterl.
- Archiv 1825 II, S. 299 ff. Grütter, Die Stiftung des Kl. W.
Jürgens, Ein Amtsbuch des Klosters W. Holscher, Beschreib,
des vorm. Bist. Minden, S. 268 — 9. Wrede, Einführung d. Reform,
im Lüneburgischen, v. Lenthe's Archiv f. Gesch. u. Verfass. d.
Pürstent. Lüneburg IX, S. 403 ff. Mithoff, Kunstdenkmale IV,
S. 265 ff.
Wtzam und Warle, Kreis Wolfenbüttel, Diözese Halberstadt,
sollen im Besitze der Tempelherrn gewesen sein, Hassel u. Bege,
Geogr.-Statist. Beschreib, der Fürstent. Wolfenb. u. Blankenb. I,
S. 502, H, 8. 77. Falcke, Tradit. Corb. I, § 15 verwechselt den
Ort Warle mit der alten Pfalz Werle, vgl. dazu Braunschw.
Anzeig. 1755, St. 18. In Watzum hatte der Deutsche Orden bis
1671 das Patronatsrecht, vgl. Bege, Burgen u. Fam. des Herz.
Braunschw., S. 127. Die Bau- und Kunstdenkm. des Herzogt.
Braunschw. HI, 2, S. 274 u. 276.
Weddermftnken, Wirdermönken, Kreis Emden, Diözese
Münster, wird in der Designation der Prälaturen usw. bei Suur,
8. 182 als Kloster genannt, ist aber wohl nur ein Vorwerk des
Klosters Langen oder Blauhaus gewesen, dessen Propst hier 1334
eine dem h. Nikolaus geweihte Kapelle errichtete. Bestand hier
ein Kloster, so war es mit Prämonstratensem besetzt und muß
schon vor der Reformation eingegangen sein. %* Suur, Gesch.
der ostfries. Klöster. Houtrouw, Ostfriesland I, S. 112.
' f Weddingen, Kreis Goslar, Diözese Hildesheim. Die Kommende
r des Deutschen Ordens verdankt ihre Entstehung besonders dem
I Umstände, daß 1287 Heinrich von Birkenstein dem Orden die
130 Wedering — Wiebrechtshausen.
Kirche in W. nebst dem Patronatsrechte schenkte, das ihm
Bischof Siegfried von Hildesheim 1296 bestätigte. Weitere
Gütererwerbungen erfolgten noch am Ende des 13. Jahrhunderts,
wogegen der Orden die Besitzungen in der Stadt Goslar mehr
und mehr veräußerte. Der Komturhof ist jetzt Domäne. V ÜB.
der Stadt Goslar, herausg. von Bode. Bertram, Gesch. d. Diözese
Hildesheim I, S. 237, 304. Mithoflf, Kunstdenkmale HI, S. 237—8.
Wedering s. Osnabrück, Beginen.
/H^eende, Winethe, Wenedhe, Kreis Göttingen, Diözese Mainz.
Das Kloster wurde 1162 in Nicolausberg (Wlrides-, Ulrades-,
Adelradeshusen) gegründet. Der Gründer wird nicht genannt.
Zwischen 1180 und 1184 erfolgte die Verlegung nach Weende.
Es war mit Nonnen nach der Augustinerregel besetzt. Patron
war der h. Nicolaus. 1189 nimmt es Erzbischof Konrad von
Mainz in seinen Schutz, ebenso 1196. Herzog Julius soll end-
gültig die Reformation durchgeführt haben. Die Einkünfte des
Klosters wurden 1629 der Universität Helmstedt und 1745 der
neu gegründeten Universität Göttingen überwiesen. Jetzt ist es
Pachtgut der Klosterkammer. Die Klostergebäude sind ver-
schwunden. %*.Urk.-Buch der Stadt Göttingen I. Will, Reg. ifl.
Erzb. V. Mainz. Hannov. Maga^. 1809, Ö. 658 flf. v. Spilcker itii
Vaterl. Archiv 1824 II, S. 113flF., 255 ff. Grotefend in Zeitschrift
f. Nieders. 1858, S. 156ff. Mithoff, Kunstdenkmale H, S.197ff.
Wellersen, Kreis Münden, s. Mariengarten.
iWemiigsen, Wenekessen, Kreis Linden, Diözese Minden.
Das '^Nonnenkloster nach der Augustinerregel, über dessen Stiftung
nichts verlautet, bestand im Anfang des 13. Jahrhunderts.
Patrone waren die H. Maria und Petrus. Mitte des 15. Jahr-
hunderts wurde durch Johannes Busch nur mit vieler Mühe die
Reformation nach den 'Windesheimer Regeln durchgeführt. Im
16. Jahrhundert wurde es protestantisch. Jetzt ist es ein äöe-
liges Präuleinstift. V Calenberger ÜB. VII (Wennigseii). Dtiite
in Zeitschr. d. Härzver. 1869, 8. 136 ff. Lüntzel, Gesch. d.Diöz.
u. d. Stadt Hildesheim H, S. 445— 6. Grübe, Johannes BusÖi,
S. 154 ff., ISfO. Holscher, Beschreib, d. vorm. Bist. Minden, S. 204.
Mithoff, Kunötdenkmale I, S. 175 ff.
f Wteb^iBthtshätf sön, Wieberüdshüsien, Kreis ^Northeim, Diözefse
'ISfainz. Die Zeit der Gründung ist nicht bekannt. Es war' ein
Wienhausen — Wietmarschen. 131
.Zisterzi^ns^rnpnii^likjoster,. Patronin die h. Mß.ria. 1240 erscheint
werst Propst Alexander, (Orig. Guelf. IV, praef., S. 72, Anm. o.). ^*
Zur Zeit der Reformation wurde es protestantisch. Jetzt jist es TC"'
.Pachtgut der Klosterkammer. V Winter, Die Cistercienser II, "^
0. 35. Mithoflf, Kunstdenkmale II, S. gOlflf. Grotefend in Die ^ /J^
mittelalt""
,1, S. 183,
mittelalt Baudenkmäler Nieders., her. v. Archit.- u. Ingen.-Vereip « \ .
^lenhansen/Hvin-, Hugin-, Winhusen, Kreis Celle, Diözese
Hildesheim. Die Urkunde über die Stiftung des Zisterzienser-
Nonnenklosters durch die Herzogin Agnes von Celle, Witwe des
Herzogs Heinrich von Sachsen, Pfalzgrafen bei Rhein, datiert
von 1233, doch fand die Gründung schon eher statt und zwar
unter Bischof Konrad IL von Hildesheim und vor 1229, also in
den Jahren 1221 — 29, und angeblich nicht in W., sondern in
Nienhagen, südlich von Celle. Patrone waren die H. Maria,
Alexander und Laurentius. 1469 reformierte Johannes Busch
das Kloster und entfernte die widerspenstigen Äbtissin, Priorin |
und Suppriorin. Die Reformation wurde erst 1549 gegen den I
Willen der Nonnen eingeführt. Das Kloster ist seitdem ein •
weltliches Fräuleinstift V Chron. Hild., Mon. Germ. SS. VII, S.860.
ÜB. des Hochstifts Hildesheim. Leuckfeld, Histor. Nachr. v. d.
Kl. W. (Antiquit. Katelenb., S. 109ff.). Lüntzel, Gesch. d. Diöz.
u. d. Stadt midesheim I, S. 536, n,S. 199-200, 454. Bertram,
Gesch. d. Bist HUdesh. I, S. 243, 325, 415. Hann. Magaz. 1805,
•St 28, 29, 75. Vaterl. Archiv 1819 S. 288flf., 1820 S. 311—12.
Böttger in Zeitschr. f. Nieders. 1855, S. 183 ff. u. 371 O^ekrolog),
dazu 1861, S. 373. Grube, Johannes Busch, S. 234 ff. Wrede,
Einführ. d. Reform, im Lüneburgischen, v. Lenthe's Archiv für
Gesch. u. Verfass. d. Fürstent. Lüneb. IX, S. 403ff. Bettinghaus,
Zur Heimatskunde des ' Lüneb. Landes. Mithoff, Kunstdenkmale
TV, S. 273 ff. Ders., Archiv f. Kunstgesch. Niedersachsens H.
Tfi^m^r^cjLQi^A Wytmeiscb, Nov^le st. Mariae^Rothe st.J^ariae,
,. Kreis Bentheim, Diözese, Miinster. N^ dem Beri^cht .über 4ie
, Entstebiwg des Klosters ist Ritter Hjago. von Büren (unter .Bgi-
hülfe der Gräfin- Witwe . Gertrud» V9^ Benth.eim . und ides ßischofs
. .Friedrich von . MÜA^ter) . als Griinider . d^S: Blpsters anzusehen , ui|d
fällt die .Gründung Aach 1.152. Die.ßtiftigyag^ui^lfiande^d^^
..Friedrich .ist aus öem Jahre , Hol. ;5Is ,war ejin ,Befte!(Jiktipijej-
9*
132 Wildeshansen.
kloster, ursprünglich für Mönche und Nonnen bestimmt unter
Leitung eines Abtes, wurde aber schon vor 1209 in ein Prauen-
kloster unter einem Propste verwandelt. Patron die h. Maria.
Das Kloster wurde, da das Land bei seiner Gründung noch urbar
zu machen war, auch Marienrode, Novale st. Mariae, st. Mariae
in Rode genannt. Nachdem Bischof Heinrich von Münster 1481
das Kloster reformiert und die Stelle eines Propstes aufgehoben
hatte, entwickelte sich W. zu einem freiweltlichen adelichen
Damenstift unter einer Äbtissin und wurde 1659 und 1675 von
Bischof Christof Bernhard von Galen als solches anerkannt. 1811
wurde das Kloster von Napoleon aufgehoben und seine Güter
mit den kaiserlichen Domänen vereinigt. Die hannoversche
Eegierung stellte 1813 die Güter zunächst unter die Verwaltung
der bentheimer Klosterkasse, überließ sie aber 1823 dem fürst-
lichen Hause Bentheim als Entschädigung für die dem letzteren
entzogenen Landeshoheitsrechte. V Osnabrücker ÜB. Schmitz-
Kallenberg, Inventare der nicht staatl. Archive d. Kreises Stein-
furt, S. 24:5 ff. Visch, Geschiedenis van het Graafsch. Bentheim,
S. 137 ff. Mithoff, Kunstdenkmale VI, S. 166 ff.
Wildeshausen^ Wialtes-, Wigaldinghus, Kreis Wildeshausen,
Diözese Osnabrück. Das Alexanderstift ist eine Stiftung des
Grafen Walbert, eines Enkels Widukinds, der die Reliquien des
h. Alexander mit anderen 851 hierher brachte, und seiner Ge-
mahlin Altburg, und war anfangs vermutlich eine Abtei, erst
später KoUegiatstift. 855 bestätigte Ludwig der Deutsche die
Stiftung. Kaiser Otto II. schenkte 980 Güter in W. mit dem
Stifte und andern Gütern, die er von Bischof Ludolf von Osna-
brück eingetauscht hatte, dem von ihm gegründeten Kloster
Memleben. Der Zusammenhang kann aber nicht lange bestanden
haben, 1219 wurde das Stift durch Pfalzgraf Heinrich, Sohn
Heinrichs des Löwen, an den Erzbischof von Bremen zu Eigen
gegeben. 1529 fiel es an das Hochstift Münster und blieb, mit
Ausnahme der Jahre 1543—47, immer katholisch. Durch die
Fehden des 16. Jahrhunderts und das Festhalten am Katholizismus
kam das Stift sehr zurück, noch mehr litt es im dreißigjährigen
Kriege. Nachdem das Land 1648 an Schweden gefallen, wurden
die Stiftseinkünfte eingezogen und die Kanoniker ausgewiesen.
Sie zogen zuerst nach Visbek, 1667 nach Vechta. 1678 wurde
Winsen — Wittenburg. 133
das Stift nach W. zurückverlegt, 1699 aber zog es abermals nach
Vechta, die Kirche wurde wieder protestantisch. Die Oldenburger
Regierung, die das Land 1803 wiedererlangte, nahm das Stifts-
vermögen in Verwaltung und bestimmte, daß es nach dem Ab-
sterben der Kanoniker zu Gunsten der katholischen Kirche ver-
wendet werden solle. 1806 wurde das Kapitel säkularisiert. *^*
Osnabrücker ÜB. Hoyer ÜB. I. Leverkus, ÜB. d. Stadt W. u.
d. Alexanderstiftes. H. Sudendorf, Beitr. zur Gesch. d. Stifts W.,
Zeitschr. für westfäl. Geschichte u. Altertumskunde VI, S. 178 flf.
Lier, Das Alexanderstift in W., Magaz. f. d. Staats- und Gem.'-
Verw. im Großherz. Oldenb. III, S. 36 flf., 117 flf. Oldenburg u.
Greverus, Die Gegend um W., Westfäl. Blätter I (1828), 2, S. 68ff.,
dazu Strackerjan, Beitr. z. Gesch. d. Großherz. Oldenb. I, S. 498 flf.
Nieberding, Gesch. d. Niederstifts Münster I. v. Halem, Gesch.
d. Herz. Oldenb. I, S. 123. Sello, Alt-Oldenb., S. lUflf. Kollmann,
Statist. Beschreib, der Gemeinden d. Herzogt. Oldenb., S. 696 f.
Tenge in Zeitschr. des Archit.- u. Ingen.-Vereins Hannover XH,
Nachtr. XIV. WiUoh, Gesch. der kathol. Pfarreien im Herzogt.
Oldenb. H, S. 416, HI, S. 351 flf. (wo weitere Litteraturangaben).
Die Bau- u. Kunstdenkmäler des Herz. Oldenb. I, S. 13 flf., 91fr.
AV'insen a. d. Luhe, Kreis Winsen a. d. L., Diözese Verden.
Herzog Friedrich von Braunschweig -Lüneburg erbaute hier das
Franziskanerkloster 1478. Es lag zwischen den oberhalb der
Stadt sich bildenden Armen der Luhe und gehörte von Anfang
an zur Observanz. Nach Einführung der Reformation im Lüne-
burgischen verließen 1628 die Mönche Winsen und gingen in das
Kloster nach Lüneburg. V Schlöpken, Chroniken v. Bardowiek,
S. 482. Manecke, Beschreib, des Fürstent. Lüneburg I, S. 254.
Lemmens, Niedersächs. Franziskanerkl., S. 8, 22, 46 flf. Wrede,
Einführung der Reform, im Lüneburgischen. Mithoflf, Kunstdenk-
male IV, S. 286.
/VTittenburgy Kreis Springe, Diözese Hildesheim. Eine Kapelle
der 'H. Maria und Willehadus wird 1290, eine Niederlassung von
Klausnern zuerst 1302 erwähnt. Bischof Heinrich II. von Hil-
desheim gab letzteren 1316 Statuten, enthob sie des Rechtes des
Archidiakons in Elze und imterstellte sie dem Abte des Michaelis-
klosters in Hildesheim. Bischof Otto IL verwandelte 1328 die
Klausner in Regular-Kanoniker nach der Regel Augustins. Patron
134 Witzale — Wöltingerode.
des Klosters war die h. Maria. Das Kloster trat 1423 der Windes-
Üeimer Kongregation bei und der Reformator Johannes Busch,
der hier 1437 Supprior wurde, bewirkte von hier aus den An-
schluß anderer Klöster an sie. 1435 erhielt der Prior Rembert
vom Baseler Konzil für sich und seine Nachfolger die Vollmacht
zur Reformation der Augustinerklöster in Sachsen. So wurde W.
neben Bursfelde (für die Benediktinerklöster) der Ausgangspunkt
einer segensreichen Klosterreform. 1543 erfolgte äußerlich die
Einführung des Protestantismus. 1580 nahm Herzog Heinrich
Julius das Kloster in seinen Besitz, säkularisierte es und machtö
es zu einem Amte. *** Jt?B. d. Höchst. Hildesheim Hff. Jbtintzel,
Gesch. d. Diözese u. der Stadt Hildesheim II, S. 287, 295, 433.
/Bertram, Gesch. d. Bistums Hildesheim I, S. 318, 407, 421, 445.
jgfrube, Johannes Busch, "f. Spilcker im Neuen vaterländ. Archiv
1823 S. 262 flf., 1824 8. 265flf., HKoken ebenda 1828, S. 123 flf.
Stoflfregen, Chronik v. Wülfinghausen und Wittenburg.
Witzale s. Wyckleesen.
^Wöltingerode, Waltingeroth, Kreis Goslar, Diözese Hildes-
heiin. Die Brüder Ludolf, Hoier und Burchard Grafen von Wöl-
tingerode gründeten das Kloster 1174 zu Ehren der h. Maria für
Mönche des Benediktinerordens, Bischof Adelog von Hildesheim
bestätigte die Stiftung in demselben Jahre. Nach der Bestätigungs-
urkunde Kaiser Friedrichs I. von 1188 war das Kloster aber mit
Nonnen des Zisterzienserordens (grisei ordinis) besetzt worden.
Als solches bestätigte es auch Papst Innocenz III. 1216 und
Bischof Konrad II. weihte es 1244 von neuem. 1568 wurde die
evangelische Lehre angenommen. Indeß etwa 1630 entrissen die
Zisterzienser das Kloster wieder den Lutheranern; die Jesuiten
in Goslar versuchten die Nonnen daraus zu verdrängen und das
Kloster in ihren Besitz zu bringen, es wurde ihnen auch 1630
zugesprochen, aber die Verpflanzung der Nonnen nach Franken-
berg bei Goslar scheiterte an deren Widerstand. Die Ankunft
der Schweden 1632 vertrieb die Jesuiten und führte das Luthertum
wieder ein, bis der westfälische Frieden dieses wieder entfernte.
1802 wurde das Kloster säkularisiert, die Nonnen erhielten Pension.
Jetzt ist es Pachtgut der Klosterkammer. *^* ÜB. des Hochstifts
Hildesheim. Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesheim II,
S. 227 flf. Bertram, Gesch. d. Bist. Hildesh. I, S. 194, 219, 224,
Wqjlaji — Wunstorf. 135
234, 332, 404, 446. Crusius, Gesch. a. Reichsstadt Goslar, S. 320 flf.
Derselbe in Vaterl. Archiv 1843, S. 95 flf., dazu Buchholz a. a. 0.
1844, S. 28flf. Winter, Die Cistercienser II, S. 63ff. Nekrolog
Mooyer in Zeitschr. für Nieders. 1851, S. 48 flf. Mithoflf, Kunst-
denkmale HI, S. 244 ff. Koldewey in Zeitschr. f. Niedersachseu
1868, S. 283.
WoUah, Wolda s. Lilienthal.
IV^rlsbergholzen, Diderikesholthusen, Holthusen, Kreis Alfeld,
Diözese Hildesheim. Bischof Godehard von Hildesheim errichtete
hier Kloster und Kirche zu Ehren des h. Benedikt und weihte
sie 1024 ein. Er wollte hierher das Michaeliskloster aus Hildes-
heim verpflanzen. Doch scheiterte der Plan an dem Widerstände
der Mönche. Als Patron der Kirche wird 1301 der h. Martin
genannt. Weitere Nachrichten fehlen. %* Vita st. Godehardi,
Mon. Germ. SS. XI, S. 167 u. 196. Lüntzel, Gesch. der Diöz. u.
Stadt Hildesheim I, S. 206, Ältere Diözese 147, 282. Bertram,
Gesch. des Bistums Hildesheim I, 94, 161. Mithoff, Kunstdenk-
male m, S. 250.
Wülfinghansen, Wlwinghusen, Kreis Springe, Diözese Hildes-
henn. Das Kloster wurde für Nonnen nach der Regel Augustins
durch Ritter Dithmar von Engerode um 1235 zu Ehren der
h. Maria in Oddingerot oder Engerode (bei Salzgitter) mit Hülfe
Dorstadter Nonnen gegründet und von dort 1236 nach Wülfing-
hausen auf die Besitzung des Ritters Arnold von Wülfinghausen
verlegt, nachdem eine Verlegung nach Burgassel (Asselburg)
aufgegeben war. Bischof Konrad II. von Hildesheim weihte
1240 die Kirche. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die
Reformation nach der Windesheimer Regel leicht durchgeführt.
Seit 1543 lutherisch, wurde das Kloster 1593 säkularisiert und
ist seitdem Präuleinstift. \* Calenberger ÜB, VIU (Wülfinghausen).
Volger in Zeitschr. f. Niedersachsen 1861, S. 117 ff. Sostmann
a. a. 0. 1871, S. 201 ff. Bodemann a. a. 0. 1892, S. 251 ff.
Lüntzel, Gesch. d. Diöz. u. d. Stadt Hildesh. n, S. 201, 455, 666—7.
Bertram, Gesch. d. Diözese Hildesh. I, S. 242, 325, 339. Simm
im Braunschw. Magazin 1898, S. 65—66. Stoffregen, Chronik
von Wulf, u. Wittenburg.
/W^nsto^f, Vuonherestorpe, Kreis Neustadt a. R., Diözese
Miiiden. Das Kanonissenstift Wunstorf wurde von Bischof
136 Wyokleesen — Zellerfeld.
Dietrich von Minden 871 gegründet In der Stiftungsurk. wird
Petrus als Patron genannt, später Cosmas und Damianus, die
auch das Siegel zeigt. 1653 erfolgte die Einführung der Refor-
mation. Herzog Erich zog die Abtei an sich und vereinigte
deren Güter mit seinen Zammergütem, er betrachtete sich selbst
als Abt, wie auch seine Nachfolger, und ließ das Stift durch
seine Räte verwalten. Dem Stift stand vor ein evang. Prediger
als Senior. Jetzt ist es adeliges Damenstift. Die Pfründen für
Männer wurden 1850 aufgehoben, die Pfründner erhielten feste
Geldrenten. *^* Calenberger ÜB. IX (Wunstorf). Erhard, Regesta
histor. Westf. I, Nr. XXVII. Reiche im vaterl. Archiv 1841,
S. 228flf., 476flf. Brasen, Gesch. d. Stifts W. Mithoflf, Kunst-
denkmale I, S. 185 ff. V. Reitzenstein in Zeitschrift f. Nieders.
1865, S. 416.
Wyckleesen^ Kreis Leer, Diözese Münster. Der Ort wird
1319 als Sitz einer Johanniterkommende genannt, die wahr-
scheinlich dem Komtur in Burgsteinfurt unterstand. Friedländer
deutet ihn mit ter Wisch östlich von Leer, Hayen vermutet,
daß er identisch ist mit dem verschollenen Witzale, wo jetzt
Stollhamm hegt, oder mit Roddens, das im 16. Jahrh. unter den
säkularisierten Kommenden genannt wird. %* Ostfries. ÜB. I,
Nr. 48. V. Halem, Gesch. d. Herzogt. Oldenburg II, S. 82. Eschen
im Oldenburg. Kirchenblatt I, 37 ff. Hayen im Jahrb. f. Gesch.
d. Herz. Oldenburg IV, S. lOff., 23 ff. KoUmann, Statist. Beschreib,
der Gemeinden des Herz. Oldenburg, S. 483.
Wymeer, Wymaria, Kreis Weener, Diözese Münster. Der
Ort wird in der Urkunde von 1319 (Ostfries. ÜB. I, Nr. 48) als
Sitz einer Johanniterkommende genannt. Weitere Nachrichten
fehlen. %* Mithoff, Kunstdenkmale VH, S. 204. Houtrouw, Ost-
friesland I, S. 222.
/ Zellerfeld, Cella, Kreis gL N., Diözese Mainz. Das Kloster
wird zuerst 1208 bei Erwähnung des Abtes Alexander in Cella ge-
nannty dann 1223 durch einen Schutzbrief des Papstes Honorius IH.
Patron war der h. Mathias, Bewohner waren Benediktiner-Mönche.
Die Einsetzung des Abtes stand dem Domstifte in Goslar zu. Da
es ganz verarmt war durch Pest und Verwüstungen, erklärte
Papst Eugen IV. es 1431 für aufgehoben. V ÜB. d. Stadt Goslar.
Zeven — Zolo. 137
HeinecciuB, Antiquit. Goslar. I, S. 259. Crusius in Zeitschrift f.
Nieders. 1846, S. 332 flf. Jacobs in Zeitschr. d. Harzvereins 1870,
S. 87, 334, 359, 1884, S. 261-2. Wolf im Hannov. Magazin
1817, Stück 100-101. Mithoflf, Kunstdenkmale H, S. 206.
Zeyen^ Scivena, Cyvena, Zci-, Tze-, Quivena, Kreis Zeven,
Diözese Bremen. Das in Heeslingen (s. das.) gegründete Kloster
wurde 1141 durch Erzbischof Adalbert von Bremen nach Zeven
verlegt. Es war mit Nonnen des Benediktinerordens besetzt.
Patron st Vitus. Im 15. Jahrhundert schloß es sich der Burs-
felder Kongregation an. Der Reformation ist das Kloster nicht
beigetreten. Die Krone Schweden säkularisierte es 1648 und
verschenkte es als Lehn, den Nonnen aber wurde Unterhalt bis
zum Lebensende gewährt. Die letzte Konventualin starb 1694.
Die alte Klosterkirche ist noch vorhanden, die Gebäude dienen
profanen Zwecken, soweit sie noch erhalten sind. V Zevener
ÜB. V. V. Hodenberg (Bremer Geschichtsquellen III). Neues
Vaterland. Archiv 1829, I, S. 194 flf. Wiedemann, Gesch. des
Herzogt. Bremen H, S. 49, 248 ff. Krause im Archiv des Vereins
zu Stade I, S. 16ff. Wittpenning a. a. 0. IV, S. 393ff. Kott-
meier a. a. 0. V, S. 353ff. Krause a. a. 0. VII, S. 133ff.
Kottmeier, Das Kl. Zeven. Müller-Brauel, J., Amt u. Kloster Z.
Mithoff, Kunstdenkmale V, S. 134ff.
Zolo s. Sielmönken.
II. Chronologisches Verzeichnis.^)
Ganz unbestünint.
Abbingweer.
Bischoperode.
Boekzetel.
Bohndorf.
Bredehom.
Bonnönken.
Buyrle.
Celle, Franziskanessen.
— Mönchskloster.
Coldewehr.
Detmold, Minor.
Domum.
Duderstadt.
Diumebroek.
Goslar, Beginen.
— Johanniter.
Hage.
Hahn.
Halte.
Hamburg, Zellenbrüderkloster.
Hameln, Beginen.
— Franzisk. EI. Reg.
— Templer.
Harsweg.
Hasselfelde.
Hasselt.
Helmstedt, Beginen.
Hemeringen.
Hesel.
Hildesheim, Templer.
Himmelpforten.
Holte.
Hopels.
Hove.
St. Hülfe.
Jadelehe.
Jemgnm.
Isums.
Kloster.
Klosterholte, Templer.
Langewick.
Langholt.
Marienkamp.
Miedelsum.
MitUng.
Moringen.
Müde.
Münkeburg.
Oldebrügge.
Oldenburg, Minoritenkloster.
Osnabrück, Vitikloster.
Osterreide.
Petkum.
Schöningen, Nonnenkloster.
Schüttorf, Beginen.
Sielmönken.
Spithal.
Stade, Beginen.
Stick.
Stikelkamp.
Thedingen.
Tjüchen.
ülbargen.
Ullenhausen.
^) Verlegungen sind wie Neugründungen behandelt.
Chronologisches Yerzeichnis.
139
Upping.
Voremberg.
Warle.
Watzum.
Weddermünken.
Wennlgsen.
Wiebreohtshausen.
Wyckleosen.
Wymeer.
ZeUörfeld.
8. Jahrh. Meppen.
783—7? Osnabrück, Domstift.
785 Visbek.
785 (?) Bardowiek, Domstift.
789 Bremen, Domstift.
Ende d. 8. Jahrh. Hameln, Bonifacins-
Stift.
9. Jahrh.? Helmstedt, Lndgerikloster.
814—22 Hildesheim, Domstift.
814— 40(?) Verden, Domstift.
834 (?) Hamburg, Domstiffc.
um 840 Ramelsloh.
vor 844 Brunshausen.
847—74 Seligenstadt.
vor 847? Lamspringe.
849—65 Bassum.
851 Wildeshausen.
856—81 Gandersheim, Stift.
865—888 Bücken.
871 Wunstorf.
896 Möllenbeck.
916 (?) Harzburg.
916—36 Heeslingen.
946-50 Pöhlde.
955 Fischbeck.
vor 956 Lüneburg, Michaeliskloster.
vor 967 Kemnade.
vor 973 Oldenstadt.
973 Gandersheim, Marienstift.
983 Reepsholt.
983 Schöningen, Stift.
kurz vor 986 Walsrode.
993-1002 Heiningen.
11. Jahrh. (?) Berwartshausen.
1000 (960?) Hüwardshausen.
1000 Steterburg.
1001—1010 Harsefeld.
1003 Oelsburg.
1011 Osnabrück, Johannisstift.
vor 1021 Ringelheim.
1022 Hildesheim, Michaeliskloster.
1024 Wrisbergholzen.
1034 Hildesheim, Bartholomäistift.
bald nach 1045 Bremen, Propstei
st. Pauli.
bald nach 1045 Bremen, Propstei
St. Stephani.
bald nach 1045 Bremen, Propstei
St. WiUehadi.
1045—72 Lesum.
1045—72 Stade, Benediktinerkl. ?
1047 Goslar, Domstift.
bald nach 1054 Goslar, Stift auf dem
Petersberg.
1054—72 Aspice.
1054—79 Braunschweig, st. Cyriaci.
1055 Nörten.
1058 bezw. 1068 Hildesheim, Moritz-
stift.
kurz vor 1079 Hildesheim, Kreuzstift
1082-4 Iburg.
kurz vor 1083 Nortiieim, Blasiistift.
vor 1085? Einbeck, Alexanderstift.
1085-90 Reinhausen.
1091 Rastede.
1093 Bursfelde.
1105 Katlenburg.
1105 Marienstein.
vor 1108 Goslar, Stift auf dem Ge-
orgenberg.
1110? Königslutter.
1115 Braunschweig, st. Aegidii.
1117 Riechenberg.
1124 Clus.
1125 Betzingerode.
1127? Walkenried,
vor 1129 Amelunxbom.
1132-37 Stade, Georgsstift.
1133 Hildesheim, GodehardiMoster.
1137 Fredelsloh.
140
Chronologisches Verzeichms.
1137—41 Osnabrück, Gertrudenberg.
1138(?) Marienthal b. Hehnstedt.
vor 1139 Cappel.
1139 Bremen, Benediktinerkloster.
1139 Bremen, st. Stephan! et Willehadi«
1141 Zeven.
1142 Stade, Marienkloster.
1143 Demebnrg M.
1145 Riddagshausen.
1146 Michaelstein.
1148 Schinna.
Yor 1150 Süpplingenburg.
1150-1200 Aland.
1150—1200 Langen.
1152 Bocla.
1152 Wietmarschen.
1153 Oestringfelde, Stift.
1161 Evergodesrode.
Yor 1162 Nikolausberg.
1163? Loccum.
1167 Obemkirchen.
1170 Oesede.
1172 Ltine.
nach 1173? Braunschweig, Johanniter.
nach 1173? Braunschweig, Templer.
1174 Wöltingerode.
1175 Essen.
1176 Helmstedt, Marienberg.
1180—84 Weende.
1181—83 Heiligenrode.
1182 Osterholz.
1185 Bremen, Anscharüstift.
1186 Goslar, Neuwerk.
1188 Braunschweig, st. Blasiistift.
1189 Dorstadt.
1190 nfeld.
1192 Bergedorf.
um 1193 Barsinghausen,
bald nach 1194 Malgarten.
1196 Marienwerder,
vor 1197 Bbstorf.
1197 Buxtehude, Altkloster.
Ende des 12. Jahrh. Palmar.
Anfang des 13. Jahrh. Osnabrück, Be-
ginen.
Erste Hälfte des 13. Jahrh. Marien-
garten.
13. Jahrh. Lüneburg, Beginen.
etwa 1200 Nenndorf.
1200 Hildesheim, Andreasstift.
1203 Escherde,
vor 1204 Barthe.
1204 Hildesheim, Johannisstift.
vor 1207 Vorenhagen.
vor 1209 Holle.
1213 Demeburg N.
1214 Soheverlingeburg.
1215 Mariensee.
1215—17 Heiligenberg.
1217 Osterode, Stift.
1219 Midlum.
1220 Verden, Andreasstift.
1221 Elmsburg.
1221? Timmel.
1221—29 Wienhausen.
1223 Esterwegen.
bald nach 1223 Goslar, MinoritenkL
1225 Bremen, Dominikanerkloster.
1227 Goslar, Deutschordenskommende.
1227 Hamburg, Minoritenkloster.
1228 Ihlo.
1228 Meerbusen.
1228—31 Falkenhagen.
vor 1230 Bischoperode.
1230? Braunschweig, Kreuzkloster.
1230 Haste.
1230 bez. 1238 Rinteln.
vor 1231 Braunschweig, MinoritenkL
1231 Hude.
1231 Bersenbrück.
1232 Lilienthal (Trupe).
1232—3 Bremen, Deutschordenskom-
mende.
1233 Hildesheim, Dominikanerkloster,
vor 1235 Goslar, Frankenberg.
vor 1235 Hildesheim, Maria -Magda-
lenenkloster.
1235 Badbergen.
1235 Lüneburg, Minoritenkloster.
um 1235 Engerode.
1236 Quakenbrück.
1236 Wülflnghausen.
1238 Bisohofsrode.
vor 1240 Stade, Minoritenkloster.
Chronologisohes Verzeichnis.
141
1240—46 Hildesheim, Minoritenkloiter.
kurz Tor 1241 Bremen, Minoritenkl.
vor 1241 Brannaohweig, Krenzkloster.
1241 Medingen.
1241 WoUah.
1243 Isenhagen.
1243 Osterode, Zisterz.-Kloster.
1243-6 RuUe.
1244 Melverode.
1244 Steinbeck.
1244 (?) Menslage.
vor 1245 Hamburg, Dominikanerkloster.
1246 Hamburg, Harvestehude.
1245 Lage.
1247 Höckelheim.
vor 1250 Osnabrück, Minoritenkloster.
nm 1250 Blankenbnrg a. H.
1250 Börstel.
vor 1251 HannoTer, Beginen.
1251 Schamebeck.
vor 1252 Burlage.
Yor 1255 Marienthal bei Norden.
1255 Hamburg, Beginen.
1259 Marienrode.
1261 Huntorf.
1262 Reitling.
1264 Gellersen.
1264 Norden, Dominikanerkloster.
1267—75 Lucklmn.
1270 Neokloster.
1274 Ahlden, KoUeg.-Stift.
1275 Bramsche.
vor 1278 Bremen, Beginen.
1280 Mariendrebber.
1280 Neustadt a. R.
vor 1281 Hildesheim, Beginen.
um 1282 Altenwalde.
vor 1285 Lemgo, Beginen.
um 1286 Delmenhorst.
1286 Bredenbeck.
1287 Osnabrück, Augustinerkloster.
1290 Braunschweig, Beginen bei st.
Peter.
1290 Helmstedt, Augustinerkloster.
vor 1291(1288?) Hannover, Minoriten-
kloster.
1294 Blankenbnrg l 0.
1294 Göttingen, Dominikanerkloster.
1295 Osnabrück, Dominikanerkloster.
1297 Einbeck, Marienstift.
1298 Egestorf.
Ende des 13. Jahrh. Weddingen.
•1300(1307?) HUdesheim, Maria-Magda-
lenenstift.
1306 Hamelspringe
1306 Lemgo, August.-Nonnenkloster.
1307 Braunschweig, Dominikaner.
1307 Oldenburg, August-EremitenkL
vor 1308 Göttingen, FranziskanerkL
1308 Einbeck, Maria-Magdalenenklosi
1312 Klosterholte.
1314 Einbeck, Aug.-Eremitenkloster.
1314 Kirchgellersen.
vor 1316 Braunsohweig, Alter Begin.-
Konvent.
1316 (?) Marienau.
1317 Faldem.
1317 Hameln, Karmeliterkloster.
1318 Göttingen, Deutsch-Ordenskomm.
1319 Siebelingborstel (Heiligenthal).
1326 Braunschweig, Beginen st. Annae.
1328 Hameln, Aug.-Eremitenkloster.
1328 Wittenburg.
vor 1331 Braunschweig, Beginen, Neuer
Konvent.
1332 Osnabrück, Haltering.
1333 Medingen.
1334 Neuenwalde.
1343 Egestorf.
1350 Oestringfelde, Dominikanerklost.
1353 Braunschweig, Beginen, Lesse-
konvent
1354—9 Gartow.
1368 (?) Atens.
1374 Oldenburg, Stift.
um 1375 Oldenburg, Johanniterkomm.
1378 Dykhusen.
etwa 1380 Osnabrück, Deutsch-Ordens-
kommende.
1382 Lüneburg, Heiligenthal.
1388 Hannover, KoUegiatstift.
1388 Hildesheim, Karthäuserkloster.
1393 Mandelsloh.
1394 Frenswegen.
142
Chronologisches Verzeichnis.
1408 Brannschweig, Begin.-Konyent.
1408 Vechta.
1411 Hachem.
1418 Osnabrück, Brüder v. gemeins.
Leben.
.1418 ßchüttorf.
1423 Strückhansen.
vor 1433 Helmstedt, Beginenkonvent.
nm 1435 Eldagsen.
1437 Appingen.
1442 Demeburg Zist. N.
1444 Hildesheim, Fraterhermkonvent.
1446 Heiselhnsen.
1448— 50 Lemgo, Angust.-Kanonissenst.
Mitte 15. Jahrh.(?) Coldinne.
1451 Fallersleben.
1452 Celle, Minoritenkloster.
1453 Detmold, Marienanger.
1456 Osnabrück, Marienstätten.
nm 1460 Stadthagen.
1463 Lemgo, Minoritenkloster.
vor 1464 Einbeck, Klarissenkloster.
1468 Blomberg.
1470 Hildesheim, Alexianer.
1473 Braunschweig, Alexianer.
1476 Verden, Mariengarten.
1478 Winsen a. L.
1480 Fintel.
kurz vor 1482 Goslar, Trollbrüder.
1489 Quakenbrück.
Ende 15. Jahrh. Göttingen, Annenstift.
1500 Gandersheim, Minoritenkloster.
1506 Osterode, Minoritenkloster.
III. Verzeichnis nach den Diözesen.
Altenwalde.
Atens.
Bassum.
Bergedorf.
Blankenburg i. 0.
Bredehorn.
Bremen.
Bücken.
Bnrmönken.
Coldinne.
Delmenhorst.
Domum.
Hage.
Hahn.
Hamburg.
Harsefeld.
/
1. Diözese Bremen.
Heeslingen.
Neuenhnntorf.
Heiligenberg.
Neuenwalde.
Heiligenrode.
Norden.
Himmelpforten.
Oestringfelde.
Hopels.
Oldenbrügge.
Hove.
Oldenburg.
Hude.
Osterholz.
Jadelehe.
Rastede.
Ihlo.
Reepsholt.
Langewick.
Stade.
Lesum.
Stick.
^iüenthal.
Strückhaasen.
Marienkamp.
Tjüohen.
Marienthal, Kr. Norden.
Zeven.
Meerbusen.
Midlum.
Achim.
Blankenburg a. H.
Braunschweig, st. Aegidii.
— Beginen.
— Dominikaner.
— Templer.
Elmsburg.
Fallersleben.
2. Diözese Halbei^tadt.
Harzburg.
Hasselfelde.
Helmstedt.
Königslutter.
Lucklum.
Marienthal b. Helmstedt.
Melverode.
Michaelstein.
Beitling.
Riddagshausen.
Schöningen.
Seligenstadt ?
Stipplingenburg.
Warle.
Watzum.
Amelunxbom.
Bocla.
Braunschweigi-Alexiaiier.
— Beginen.
— st. Blasü.
3. Diözese Hildesheim.
— st. Cyriaci. Celle.
— Johanniterkommei^e. Clus.
— Kreuzkloster. Demeburg.
— MinoritenklDBter. Dorstadt.
Brunshausen. Eldagsen.
IM
Ven^daiiB nach den DiSzesen.
Escherde.
Lamspringe.
Seligenstadt?
Gandersheiiii.
Lütter a. B.
Steterbnrg.
Gk>slar.
Marienan.
Weddingen.
Haphnm.
Marienrode.
Wienhansen.
Heiningen.
Oelsbnrg.
Wittenbnrg.
HUdesheinL
Riechenberg.
Wöltingerode.
HoUe.
Ringelheim.
Wrisbergholzen.
Isenhagen.
Soheverlingebnrg.
4. Diözese Halnz.
Wülfinghansen.
BerwartshanseiL
Höckelheim.
Northeim.
Bischofsrode.
nfeld.
Osterode.
Bursfelde.
Katlenburg.
Pöhlde.
Dnderstadt.
Mariengarten.
Reinhansen.
Einbeck.
Marienstein.
Walkenried.
Fredelsloh.
Moringen.
Weenden.
Göttingen.
Nikolansberg.
Wiebrechtshansen.
Hilwardshansen.
Nörten.
5. Diözese Minden.
Zellerfeld.
Ahlden.
Hannover.
Obemkirchen.
Aspioe.
Hemeringen.
Rintehi.
Barsinghansen.
Kemnade.
Schinna.
Bischoperode.
Loccnm.
Stadthagen.
Bnrlage.
Mandelsloh.
ÜUenhausen.
Egestorf.
Mariensee.
Voremberg.
Pisohbeok.
Marienwerder.
Vornhagen ?
Gellersen.
Möllenbeck.
Walsrode.
Hameln.
Nenndorf.
Wennigsen.
Hamelspringe.
Neustadt a. R.
6. Diözese Mtlinster.
Wnnstorf.
Abbingweer.
Harsweg.
Petkum.
Aland.
Hasselt.
Schüttorf.
Appingen.
Heiselhnsen.
Sielmönken.
Barthe.
Hesel.
Stikelkamp.
Boekzetel.
Jemgum.
Thedingen.
Buyrle.
Langen.
Timmel.
Cappel.
Langholt
üpping.
Coldewehr.
Miedelsnm.
Vechta.
Dünnebroek.
Mitling.
Weddermünken.
Dykhusen.
Mnde.
Wietmarschen.
Paldem.
Münkebnrg.
Wyckleesen.
Frenswegen.
Osterreide.
Wymeer.
Halte.
Palmar.
Verzeichnis nach den Diözesen.
145
7. Diözese Osnabrftek.
Badbergen.
Holte.
Meppen.
Bersenbrück.
St. Hülfe.
Oesede.
Börstel.
Iburg.
Osnabrück.
Bokelesch.
Klosterholte.
Qnakenbrück.
Bramsche.
Lage.
RuUe.
Essen.
Malgarten.
Visbek.
Esterwegen.
Mariendrebber.
Wildeshansen.
Haste.
Menslage.
8. Diözese Paderborn.
Blomberg.
Detmold.
Falkenhagen.
Lemgo.
9. Diözese Terden.
Bardowiek.
Kirchgellersen.
Ramelsloh.
Bredenbeck.
Lüne.
Schamebeck.
Buxtehude.
Lüneburg.
SpithaL
Ebstorf.
Mediugen.
Verden.
Fintel.
Neukloster.
Winsen a. L.
Gartow.
Oldenstadt.
Die Klöster Niedersachsens.
10
IV. Verzeichnis nach den Orden,^)
CeUe.
Dornum.
Harsweg.
Hasselfelde, Gerdrudenkl.
Ahlden.
Bardowiek.
Braunschweig, st. Blasii.
— st. Cyriaci.
Bremen, Domstift.
— Anschariistift.
— st. Pauli.
— st. ßtephani.
— st. Willehadi.
— St. Willehadi et Ste-
phan!.
Bücken.
Delmenhorst.
Einbeck, Marienstift.
Goslar, Domstift.
— Petersberg.
Barsinghausen?
Brunshausen.
Fischbeck.
Gandersheim.
Aland, N.
Barthe, N.
Cappel, N.
Heiligenberg, M.
nfeld, M.
A. Unbestimmt.
Mitling.
Oldenbrügge.
Osnabrück, Vitihof.
B. EoUegiatstifter.
Hachem.
Hamburg.
Hameln.
Hannover.
Harsefeld.
Harzburg.
Hildesheim, Domstift.
— Andreasstift.
— Bartholomaeistift
— Johannisstift.
— Kreuzstift.
— Mar.-Magd.-Stift.
— Moritzstift.
Mandelsloh.
Mariendrebber.
Marienstein.
C. Eanonissenstifter.
Kemnade.
Lamspringe.
Möllenbeck.
Bastede?
D. Prämonstratenser.
Kirchgellersen, M.
Langen, M. u. N., dann N.
Lüneburg, M.
Midlum, N.
Neuenwalde, N.
Sohöningen, N.
Upping.
Verden, Mariengarten.
Neustadt a. R.
Nörten.
Northeim, Blasiistift.
Oelsburg.
Oestringfelde.
Oldenburg.
Osnabrück, Domstift.
— Johannisstift.
Osterode ?
Ramelsloh.
Beinhausen.
Scheverlingenburg.
Süpplingenburg.
Verden, Domstift.
— Andreasstift.
Wildeshausen.
Ringelheim?
Wennigsen?
Wietmarschen.
Wunstorf.
Palmar, N.
Pöhlde, M.
Stade, M.
Weddermünken r
Bei Änderung des Ordens ist der Ort mehrmals angeführt. —
M. bedeutet Mönche, N. bedeutet Nonnen.
Verzeichnis nach den Orten.
147
Aspice.
Atens ?
Bassum, N.
Bergedorf, N.
Bocla.
Braunschweig, st. Aegidii,
M.
— Kreuzkloster, N.
Bremen, st. Pauli, M.
- N.
Brunshausen, N.
Burlage, N.
Bursfelde, M.
Buxtehude, N.
Clus, M.
Coldewehr, M. (?)
Bgestorf, N.
Bscherde, N.
Essen, N.
Fischbeck, N.
Gandersheim, N.
Goslar, Neuwerk, N.
Hameln, M.
Harsefeld, M.
Heeslingen, N.
Amelunxborn, M.
Bergedorf, M.
Bersenbrück, N.
Bischofsrode, N.
Bischoperode, N.
Blankenburg a. H., M. u.
N., dann N.
Börstel, N.
Braunschweig,Krouzkl.,N.
Demeburg, N.
Falkenhagen, N.
Hamburg, N.
Hamelspringe, M.
Haste, N.
Himmelpforten, N.
E. Benediktiner.
a. Benediktiner.
Heiligenrode, M. und N.,
dann N.
Helmstedt, M.
Hemeringen.
Hildesheim, Godehardi-
kloster, M.
— Michaeliskloster, M.
— Moritzberg, AltkL, N.
Hilwardshausen, N.
Jadelehe, M.
Iburg, M.
Kemnade, N. dann M.,
dann N.
Königslutter, M.
Lamspringe, N.
Lesum (M.? N.?).
Lüne, N.
Lüneburg, M.
Malgarten, N.
Marienkamp, N.
Mariensee, N.
Marienstein, M.
Meppen, M.
Nenndorf, N.
Neuenhuntorf, M.
b. Karthäuser.
Hildesheim.
c. Kluniazensor.
Clus.
d. Zisterzienser.
Höckelheim, N.
Hude, M.
Ihlo, M.
Isenhagen, M., dann N.
Lilienthal, N.
Loccum, M.
Mariengarten, N.
Marienrode, M.
Marienthal b. Helmstedt,
M.
Marienthal b. Norden, N.
Medingen, N.
Meerhusen, N.
Menslage, N.
Michaelstein, N.
Neukloster, N.
Nikolausberg, N.
Obemkirchen, N.
Oesede, M. u. N., dann N.
Oldenstadt, N., dann M.
Osnabrück, N.
Osterholz, M. u. N., dann N.
Pöhlde, M.
Rastede, M.
Reinhausen, M.
Ringelheim, N., dann M.
Schinna, M.
Schüttorf, N.?
Seligenstadt, M.
Sielmönken, N.
Stade, M.
Visbek, M.
Walsrode, N.
Wietmarschen, M. u. N.,
dann N.
Wöltingerode, M.
Wrisbergholzen, M.
Zellerfeld, M.
Zeven, N.
Osterode, N.
Riddagshausen, M.
Rinteln, N.
RuUe, N.
Schamebeck, M.
Steinbeck, M.
Thedingen, N.
Timmel, N,
Trupe, N.
Voremborg, N.
Walkenried, M.
Wiebrechtshausen, N.
Wienhausen, N.
Wöltingerode, N.
Wollah, N.
10*
148
Verzeichnis nach den Orden.
Badbergen.
Barsinghausen.
Bezingerode.
Blomberg.
Bramsche.
Demeburg.
Einbeck, Alexanderstift.
Predelsloh.
Prenswegen.
F. Augnstiner.
a. Angnstiner-Ghorherrn.
Goslar, Georgenberg, Möllenbeck.
Hasselfelde. Oelsburg.
Helmstedt. Oestringfelde.
Hildesheim, Bartholomäi- Quakenbrück.
Stift. Reepsholt.
Katlenbnrg. Riechenberg.
Marienkamp. Schöningen.
Marienrode. Sielmönken.
Marienwerder. Wittenburg.
Barsinghausen.
Coldinne.
Demeburg.
Detmold.
Dorstadt.
Duderstadt.
Bbstorf.
Bgestorf.
Eldagsen.
b. Augustinerinnen.
Fredelsloh.
Gellersen.
Heiningen.
Helmstedt, Marienberg.
Hemeringen.
HoUe.
Katlenbnrg.
Königslutter.
Lemgo.
Marienwerder.
Osnabrück.
Schüttorf?
Steterburg.
üllenhausen.
Vechta.
Weende.
Wennigsen.
Wülflnghausen.
c. Antoniter.
Fintel.
d. Kreuzherrn.
Falkenhagen.
e. Wilhelmiten.
Falkenh£igen.
f. Fraterherrn, Brüder vom gem. Leben.
Hildesheim. | Osnabrück.
g. Alexianer, Zellenbrüder.
Braunschweig.
Goslar.
Hamburg.
HUdesheim.
h. Büsserinnen der h. Maria-Magdalena.
Einbeck.
Goslar.
Hildesheim.
i. Serviten.
Hasselfelde.
Verzeichnis nach den Orden.
149
0. Bettelorden.
a. Minoriten oder Franziskaner.
1. Minoriten.
Stade.
3. Gaudenten.
Braunschweig.
Stadthagen.
Faldem.
Bremen.
2. Observanten.
Göttingen.
Celle.
4. Franziskane-
Qoslar.
Detmold.
rinnen, Klarissen
Hamburg.
Faldem.
CeUe.
Hannover.
Gandersheim.
Einbeck.
Hildesheim.
Lemgo.
Göttingen.
Lüneburg.
Lüneburg.
Hameln.
Oldenburg.
Osterode.
Osnabrück.
Osnabrück.
Winsen a. L.
b. Dominikaner od
er Pred
iger.
Blankenburg i. 0., N.
Göttingen, M.
Oestringfelde, N.
Braunschweig, M.
Hamburg, M.
Osnabrück, M.
Bremen, M.
HUdesheim, M.
Osterreide, N.
Dykhusen, N.
Norden, M.
c.
Augustiner- Eremiten.
Einbeck.
Holte.
Osnabrück.
Hameln.
Oldenburg.
d. Karmeli
ter.
Ap
pingen. 1
Hamel]
tt.
At(
ms? 1
Marien
au.
H. Ritterorden.
a. Deutscher
Orden.
Bremen
Goslar.
Reitling.
Elmsburg.
Lucklum.
Weddingen.
Göttingen.
Osnabrück.
b. Johannitei
•orden.
Abbingweer.
Fallersleben.
Hove.
Boekzetel.
Gartow.
Jemgum.
Bokelosch.
Goslar.
Inte.
Braunschweig.
Hahn.
Klosterholte.
Bredehom.
Halte.
Lage.
Burmönken.
Hasselt.
Langewick.
Buyrle.
Heiselhusen.
Langholt.
Dtinebroek.
Hesel.
Miedelsum.
Esterwegen.
Holtgaste?
Müde.
150
Verzeiohnis nach den Orden.
Oldenburg.
Stikelkamp.
Tjüchen.
Petkum?
Stückhausen.
Wyckleesen.
Stick?
SüppUngenburg.
c. Templerorden.
Wymeer.
Achim?
Hüdesheim.
SüppUngenburg,
Braunschweig.
Klosterholte?
Warle?
Bsterwegen?
Lutter a.B.?
Watzum?
Hameln.
Moringen ?
J. Begineiu
Braunschweig.
Hameln.
Lüneburg.
Bremen.
Hannover.
Oldenburg ?
Celle.
Helmstedt.
Osnabrück.
Einbeck.
Hildesheim.
Schüttorf.
Goslar.
Jemgum.
Stade.
Hamburg.
Lemgo.
Verden.
V. Verzeichnis der Heiligen (Patrone).
Abdon n. Sennes:
Ringelheim.
Adrianus:
Lamspringe.
Aegidins:
Braunschweig, st. Ae-
gidii.
Alexander:
Einbeck, Alexanderst.
Wienhausen.
Wildeshansen.
Alexius:
Braunschweig, Alexi-
aner.
Anastasius:
Brunshausen.
Gandersheim, Stift.
Andreas:
Gappel.
Demeburg.
Hildesheim, Andreasst.
Verden, Andreasstift.
Anna:
Blankenburg i. 0.
BraunschweigjBeginen.
Göttingen, Annenklost.
Hage.
Helmstedt, Beginen.
Anschar:
Bremen, Anschariistift.
Hage.
Augustinus:
Marienwerder.
Autor:
Braunschweig, st. Ae-
gidii.
Bartholomaeus:
Blankenburg a. H.
Goslar, Neuwerk.
Harsefeld.
HUdesheim, Bartholo-
maeistift.
Lüne.
Benediktus:
Thedingen?
Wrisbergholzen.
Bernwardus:
Braunschweig, Mino-
ritenkloster.
Blasius:
Braunschweig, st.Blasii.
Fredelsloh.
Northeim.
Bonifacius:
Hameln, Stift.
Caecilia:
Oelsburg.
Verden, Domstift.
Christoforus:
Reinhausen.
Steterburg.
Clemens:
Iburg.
Gosmas u. Damianus:
Wunstorf.
Crispinus u. Crispini-
anus:
Osnabrück, Domstift.
Cyriacus:
Braunschweig, st. Cyri-
aci.
Dionysius:
Michaelstein.
Möllenbeck.
Epiphanius:
Hildesheim, Domstift.
Franciscus:
Braunschweig, Mino-
ritenkloster.
Gandersheim, Mino-
ritenkloster.
und wohl alle Minoriten-
klöster.
Georgius:
Badbergen.
Bremen, D.-O.- Kom-
mende.
Clus.
Gartow.
Goslar, D.-O. -Kom-
mende.
Hildesheim, Templer-
kommende.
Loccum.
Osnabrück, D.-O.-Kom-
mende.
Quakenbrück.
Stade, Georgsstift.
Wohl alle D.-O.- Häuser.
162
VeraeiohniB der Heiligen (Patrone).
Gertrud:
Hasselfelde.
Osnabrück, Gertruden-
berg.
Godehardus:
Hildesheim, Domstift.
— Godehardikloster.
Grab:
Goslar, Johanniterkom-
mende.
Jacobus:
Langen.
Osterode,Jacobikloster.
Rinteln.
Innooentius papa:
Brunshausen.
Gandersheim, Stift.
Johannes, welcher?
Abbingweer.
Bremen, Minoritenkl.
Hopels.
Hove.
Isenhagen.
Lemgo, Beginen.
Oldenburg, Johanniter,
Oldenstadt.
Stade, Minoriten.
Johannes bapt.:
Ahlden.
Blankenburg i. 0.
Bfiiunschweig»at.Blaöil
Johanniter.
Faltenhagen.
Fischbeck.
Hildesheim, Johannis-
stift.
Oesede.
Pölde.
Walsrode.
Johannes evang.:
Braunschweig, st. Ae-
gidii.
Goslar, Neuwerk.
Katlenburg.
Malgarten.
Mariensee.
Marien Werder,
Ost^rholz,
Stade, Marienkioster.
Htrückhaasen.
Johannes, beide:
Atens.
Escherde.
Hamburg,Dominikaner-
kloster.
Osnabrück, Johannis-
stift.
Katharina:
Bremen, Dominikaner-
kloster.
Kreuz:
Altenwalde.
Braunschweig,st.Blasii.
— Kreuzkloster.
Celle, Minoritenkloster.
Clus,
Dorstadt.
Einbeck, Franziska-
nessen.
Goslar, Neuwerk.
Hildesheim, Kreuzstift.
St. Hülfe.
Osnabrück, Dominika-
nerkloster.
Lambertus:
Oldenburg, Stift.
Laurentius:
Buxtehude.
Goslar, Minoritenklost.
Kirchgellersen.
Schöningen.
Wienhausen.
Leichnam, Sacra-
ment:
Blomberg.
Ludgerus:
Helmstedt, Ludgerikl.
Margarete:
Dykhusen.
Kemnade.
Osnabrück, Marien-
stätte.
Maria:
Aland.
Altenwalde,
^»lünelunxbom.
^ Appingen.
Badbergen.
^^Barsingliausen.
"" Bergedorf.
Bersenbrück.
^ezingerode.
Blankenburg i. 0.
Bocla.
Börstel.
Braunschweig, st. Ae-
gidii.
— st. Blasii.
— Johanniter.
— Minoritenkloster.
Burlage.
Buxtehude.
Cappel.
Celle.
y
Clus.
Delmenhorst,
Detmold, Marienanger.
Egestorf.
Einbeck, Marienstift.
Elmsburg.
Escherde.
Falkenhagen.
Fischbeck.
Fredelsloh.
Frenflwegen.
Gandersheim, Marien-
kloster.
— Minoriten.
Göttingen, D.-O.-Kom-
mende.
Goslar, Neuwerk.
Hachem.
Verzeichnis der Heiligen (Patrone).
153
Hage.
Hamburg, Domstift.
— Harvestehude.
Hannover, Stift.
Harsefeld.
Haste.
Heiligenberg.
Heiligenrode.
Heiningen.
Helmstedt, Marienberg.
Hildesheim, Domstift.
— Fraterherm.
— Karthäuserkloster.
Hilwardshausen.
Höckelheim.
Hude.
Ilfeld.
Isenhagen.
Kemnade.
Lamspringe.
Lemgo.
Lilienthal.
Loccum.
Lucklum.
Lüne.
Lüneburg, Minoriten-
kloster.
Malgarten.
Mariendrebber.
Mariengarten.
Marienkamp.
Marienrode.
Mariensee.
Marienstein.
Marienthal bei Helm-
stedt.
— bei Norden.
Marienwerder.
Menslage.
Michaelstein.
Nenndorf.
Neuenhuntorf.
Neuenwalde.
Neukloster.
Nörten.
Norden.
Northelm.
Obemkirchen.
Oesede.
Oestringfelde.
Oldenburg, Stift.
Oldenstadt.
Osterholz.
Osterode, Jakobistift.
Palmar?
Quakenbrück.
Rastede.
Reinhausen.
Riddagshausen.
Riechenberg.
Rinteln.
Rulle.
Schamebeck.
Sielmönken.
Stade, Marienkloster.
Strückhausen.
Süpplingenburg.
Ullenhausen.
Verden, Domstift.
— Mariengarten.
Walkenried.
Wennigsen.
Wiebrechtshausen.
Wienhausen.
Wietmarschen.
Wittenburg.
Wöltingerode.
Wülflnghausen.
Maria-Magdalena:
Altenwalde.
Einbeck, Mar. - Magd.-
Kloster.
Goslar, Frankenberg.
Hamburg, Minoriten-
kloster.
Hildesheim,Mar.-Magd.-
Kloster.
— Mar.-Magd.-ßtift.
Martinus:
Amelunxbom.
Duderstadt. ?
Goslar, Beginen.
Hildesheim, Minoriten-
kloster.
Nenndorf.
8ielmönken.
Wrisbergholzen ?
Maternianus:
Bücken.
Mathias:
Goslar, Domstift.
Harzburg.
ZeUerfeld.
Matthaeus:
Braunschweig,Templer.
Mauritius:
Bassum.
Ebstorf.
Hildesheim, Moritzstift.
Reepsholt.
Michael:
Bremen, Benedikttner-
kloster N.
Hildesheim, Michaelis-
kloster.
Lüneburg, Michaelis-
kloster.
Michaelstein.
Nicolaus:
Barthe.
Bursfelde.
Höckelheim.
Lemgo, Beginen.
Melverode.
Nicolausberg.
Weende.
Odolricus:
Rastede.
Osdagus:
Mandelsloh.
Pancratius:
Essen.
Mariendrebber.
154
Verzeichnis der Heiligen (Patrone).
Paulus:
Braunschweig, Domini-
kanerkloster.
Bremen, Benediktiner-
kloster, M.
— Propstei st. Pauli.
Hildesheim, Domini-
kanerkloster.
Petrus:
Braunschweig,Beginen.
Bremen, Domstift.
Celle, Mönchskloster.
Goslar, Petersberg.
Hemeringen.
Hildesheim, Domstift.
Höckelheim.
Möllenbeck.
Nörten.
Osnabrück, Domstift.
Ullenhausen.
Wennigsen.
Wunstorf.
Petrus u. Paulus:
Bardowiek.
Braunschweig,st31asii.
Gandersheim, Mino-
ritenkloster.
Göttingen, Domini-
kanerkloster.
Heiningen.
Hildesheim, Kreuzstift
Königslutter.
Quirinus:
Braunschweig, st. Cyri-
aci.
Sakrament, s. Leich-
nam.
Servatius:
Michaelstein.
Pöhlde.
Simon et Judas:
' Goslar, Domstift.
Sinnicius:
Ramelsloh.
Sixtus:
Ramelsloh.
Stephanus:
Bremen, Propstei st.
Stephani.
— St. WiUehadi etSteph.
Brunshausen.
Hilwartshausen.
Sylvester:
Quakenbrück.
Thomas apost:
Bursfelde.
I Thomas Aquin.:
Braunschweig, Domini-
kanerkloster.
Thomas Canterb:
Braunschweig,st.Blasii.
Trinitas:
Goslar, Domstift.
Valerius:
Harzburg.
Victor:
Bassum.
Vincentius:
Bersenbrück.
Vitus:
Hamelspringe.
Heeslingen.
Jadelehe.
Osnabrück, Vitusklost.
8chinna.
Visbek.
Zeven.
Willehadus:
Bremen, WiUehadi-
stift.
Wittenburg.
^) Es ist nicht ausgeschlossen, daß auch bei den unter Paulus und unter
Petrus genannten Klöstern einige beiden Heiligen geweiht waren.
---i?-^*K^>w,^-ar- ..
Das Kloster Amelungsborn
ist im Jahre 1129 durch den Grafen Siegfried von Boyneburg und Homburg
als eins der ersten Klöster des Zisterzaenserordens in Niedersadisen ge-
gründet worden und hat 1135 seine Arbeit aufgenommen. Die Zister-
zienser, die ihrer Kleidung wegen als „weiße Möndie" bezeidinet wurden,
lebten imter dem Gelübde der Keusdiheit, der Armut imd des Gehorsams
in völliger Abgesdilossenheit, dem Gottesdienst, dem Studium der Bibel,
sowie der Arbeit in Feld, Wald und Werkstatt verpfliditet imd der Heili-
gung des Lebens in Gebet im.d Askese zugewandt.
Das Kloster war im ersten Jahrhundert seines Bestehens vor allem bei der
Missionierung der damals noch heidnischen Gebiete entlang der Ostsee
tätig. Die Tochter- und Enkelklöster Doberan und Dargun in Mecklen-
burg, Buckow und Eldena in Pommern und Pelplin in der Weichselniede-
rung geben davon Zeugnis. Manche von Amelungsborn ausgesandten
Mönche haben dort den Märtyrertod erlitten.
Noch vor Ausgang des Mittelalters übernahm das Kloster entgegen der
Ordensregel pfarramtliche Aufgaben in seiner näheren Umgebung. Die
Stadt Stadtoldendorf und 17 Dörfer im Umkreis wurden vom Kloster
seelsotrgerlich betreut. Diese geistliche Verbindung besteht noch heute mit
den 4 Pfarrämtern des Klosterbereichs, insbesondere mit den Gemeinden
Negenborn und Holenberg.
Nach Annahme der Reformation am 10. August 1569 bestand das Kloster
mit Abt und Konvent als eigenständige Stätte geistlichen Wirkens fort.
Im Kloster wurde auch eine Schule (Gymnasium) mit Internat eingerichtet.