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University of California ,
FROM THK MIJRARY OF
DR. FRANCIS LIEBKK,
Profes.'or ui Ilistory and Law in Columbia CoIIokc, New York
THK GIFT OF
MICHAEL REESE,
Of San Frajtcisco. ^
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^VERZEICHMSS
GEMÄLDE SAMMLUNG ,
KÖNIGLICHEN MUSEUMS ZU BERLIN.
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Dr. G. f. WAAGEN,
OIRCCTOR DEB KÖNIGLICHEN GEMA LOS -GALLEEII.
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BERLIN.
GEDRUCKT IM DER DIUCKIBCI SEK KÖHIClICHEIf
AKADSHII DER WISSINSCHAVTEM.
1841.
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'Y
VORREDE.
liSchon mehrere der früheren Regenten des Kd-
fniglich-Preufsischen Hauses, namentlich
'der grofse Kurfürst, die Könige Frie-
drich I. und Friedrich der Grofse hatten
durch beträchtliche Ankäufe einen sehr ansehn-
lichen Schatz ausgezeichneter Gremälde, welche
bisher in den Königlichen Schlössern zu Berlin,
Potsdam und Charlottenburg befindlich waren,
erworben. Dem Geschmacke jener Zeiten ge-
mäfs, bestand derselbe vorzugsweise aus Wer-
jken der niederländischen und holländischen
I Schule Ton Rubens abwärts, obschon auch ein-
zelne Gemälde der italienischen Schule ersten
Ranges aus der Zeit Raphads, so wie mehrere
Vf YORBIDE.
sehr vorzügliche aus der altdeutschen Schule,
darin enthalten waren. Durch den auf Befehl
Seiner Majestät, des Höchstseligen Kö-
nigs Friedrich Wilhelm IIL, gemachten An-
kauf von zwei sehr bedeutenden Sammlungen
wurden indefs die bisher fehlenden, höchst wich-
tigen Schulen und Epochen auf das glücklichste
ergänzt. Im Jahre 1815 wurde nämlich zu Pa-
ris die berühmte Gallerie Giustiniani, welche
eine Reihe von Meisterwerken aus der Epoche
der Carracci und des Midtdangelo da Caravag-
gio enthielt, im Jahre 1821 aber die Sammlung
angekauft, welche der geraume Zeit in Bertm 1
wtrfmhafie, englische Kaufmann, Herr Eduard
Sollj, angdegt hatte, und die sich in grofser'
AusfÜhrlidikeit über die italienischen, niedtflän-
disdien und deutschen Schulen, von der Zeit der
Wiederaufnahme der neueren Malerei bis aDiiin
Anfang ihres YerfaUs gegen die Mkte des 16^
Jahrhunderts, erstreckte.
Aus einer Auswahl aus diesen drei Haupt-
massen ist nun die Königliche GaUerie des Mu-
seums gebildet worden.
Zu derselben kam fedock in den Jabren
1828 und 1829, auf Antrag und durch Vennitt-.
long des bekannten Kunstfreundes Herrn voix
YoilSOB. VII
Ramohr, noch eine, der Ansahl nach kleine,
dem Inhalte nach aber 8^r Toniögliche Sanun-
long. Endlich wurde sowohl früher als seit der
Eröfbung des Museums im Jahre 1830 keine
Gelegenheit versäumt besonders empfindliche
liUckea durch einzelne Ankäufe auszufüllen, und
es ist gelungen auf diese Weise eine Reihe von
Bildern von sdir groCser Bedeutung zu erwerben.
Der solcbennaCsen allmählig entstandene
Reichthum von Gemälden der verschiedensten
Zeilen und d^ wichtigsten Richtungen forderte
von selbst zu einer planmäfsigen Anordnung
nach Schuld und Epodien auf, für deren Aus-
filbrung der Architect durch Eintbeilung der zur
Aufnahme der Gemälde bestimmten Säle des Mu-
seums in Räume von mäfsigjem Umfange im vor*
aus auf das glücklichste gesorgt hatte. Um in-
defia d«D Hauptzweck der Sammlung» Gewäh-
rung aesthetischen Genusses, nicht zu ver-
fehlen, sind eine beträchtliche Anzahl vopKUem,
b^ denen das historische Interesse zu einseitig
vorwaltet» sei es nun, dafs sie einer Epodie an-
gehören, in welcher die IVtalerei noch auf einer
sehr niedrigen Stufe der AusbUdqng stand, oder
dafs ihre verdienstlichen S^iim durch allzuwi-
derstrebende überwogen werden^ für die Freunde
Till YoftllDI.
der Kunstgeschichte in gänzlich abgesonderten
Rftumai aufgesteUt worden. Da aber bei der
ganzen Anordnung demohngeachtet nächst jenem
Hauptzwecke auch der der Belehrung in's
Auge gefaCst worden, schien es mir angemess^,
sdion in diesem, für den allgemeinsten Gebrauch
bestimmt^ Catalog für alle solche, welchen die
Greschichte der neueren Malerei ganz fremd ist,
in gedrängtester Ktirze, sowohl eine Andeutung
des Ganges dersdben im allgemeinen, als des
Charakters der einzelnen Schulen und ihrer Epo-
chen, zu geben. Eine nähere Motivirung man-
cher, Ton mir hier ausgesprochener Urtheile, Be-
lege für die Benennung dner beträchtlichen An-
zahl von Gemälden, nebst einer kritischen Wür-
digung der vorzüglichsten derselben, eine kurze
Charakteristik der wichtigsten Meister endlich,
bleibt einem ausführlicheren Catalog vorbehalten.
Wenn ich bei einer ansehnlichen Zahl
von Bildern die Meister nicht angegeben, sondern
mich mit Bestimmung der Schule und Epoche
begnügt habe, so ist der Grund davon einmal
darin zu suchen, dafs ich nur in den Fällen, in
welchen durch sichere Beglaubigungen, oder die
entschiedenste Analogie, ein Gemälde einem Mei-
ster nach meiner vollen Überzeugung beigemes-
YoftlBOS. IX
Ben werden konnte, dieses wirklich gethan habe;
wobei ich inddfs weit entfernt bin, behaupten zu
wollen, dafs ich nicht demohngeachtet in einzel-
nen Fällen geirrt haben kann; sodann aber in dem
Umstände, dafs die Königliche Gallerie des Mu-
seums in gröfserer Anzahl, als irgend eine andere,
Bilder aus Epochen und $chulen enthält, bei
welchen eine Bestimmung der Meister überhaupt
weniger zulässig ist Dahin gehören folgende.
Erstens. Die Gemälde toscanischer Schule aus
.dem 14'^ Jahrhundert. Abgesehen davon, dafs
bei einer so geringen Ausbüdung der Malerei, als
in jener Epoche, die Eigenthümlichkeiten der ein-
zelnen Meister überhaupt noch wenig hervortre-
ten, ist uns von der sehr grofsen Anzahl von Ma-
lern aus derselben nur ein kleiner Theil näher
bekannt, nämlich diejenige von denen uns Ya-
sari Namen und Werke verzeichnet hat; es
würde daher sehr willkührlich sein, alle vorhan-
denen Kider unter dieselben vertheilen zu wol-
1^. Zweitens. Gemälde italienischer Meister
aus den Provinzen, auf welche man, als höchst
verdienstlich, in neuerer Zeit mit Recht aufinerk-
sam geworden, über die aber in den älteren Kunst-
büchem sich nur spärliche Nachrichten vorfinden
Und auch neuerdings bis jetzt wenig allgemeine
X VoillBt.
KaQcLe veribreitet word^i ist Drittem. Viele
Bilder i^ altniederläiHBsoheii und aUdcutsdifin
Sehulc; SdioD durch den Umstand, dafs das,
viaQ über die Gesdiiehte dieser Sdralen aufge*
zekhnet worden, 6pät und sehr dütftig iat, wiid
die Bestiamning derselben sehr erschwert. Hieri
zu kommt aber nod^ data in den Niederlandei^
durch die Büderatürmerei im 16^ Jahriiundert,
in Deutschland vorzüglich durdi den drei&igäh-
rigffli Krieg, die meisten beglaubigten Gem^de,
wdche zu Anhaltspunkten dienen könnten, %vl
Grunde gegangen sind. Endlich aber ist das Er-
wachen des Interesses für diesen Theil der Ge-
schichte der Malerei, und mit demselben ein
gründliches Forsdien darüber, noch zu )ung, um
Ergebnisse von dem Umfang zu liefern, in wel-
chem man sie sich in der Folge versprechen darf.
Viertens. Bilder von Miederländern, worin
dieselben bekannte Compositionen berühmter
italienischer Maler ausgeführt haben. Da hier
nur die Art d^ Behandlung einen Anhaltspunkt,
gewährt, ist es oft ungemein schwierig, die Eigen-
thümlichkeit eines Meisters herausaukennen, zu-
mal wenn man hinznnimmt, wie grofa die Anzahl
' der geschic^t^, oft einander in der Behandbmg.
sdu* nahe stehenden Künstler ist, welche sich mit
der^chea btfafit kaben. Ans aUeoi Gesagten
erbeut mar Gen^e^ da£s soleke GernttMc ohne
beethnorte Namea dannn kemesweges to» geiin-*
gerem Wertbe sind; es befioden sich viefaDehr
darunter nicht wenige, welche zu den rorsüg-
liebsten der ganzen Gallerie gehören.
In Schreibung der Namen und Angabe der
Lebenszeit der Maler ist für die Italiener vorzüg-
lich Yasari, Malvasia, Lanzi, bei mehreren
Künstlern von Rumohr und Pungileoni, für
die Niederländer und Deutschen vanMander,
Sandrart, Houbraken, van Gool, und in
einigen Fällen Bartsch und de Bast benutzt
worden. Da es müfsig gewesen sein würde, Mo-
nogramme, welche aus den Werken über diesen
Gegenstand allgemein bekannt sind, von neuem
zu geben, so sind nur solche abgebildet worden,
welche unseres Wissens in denselben nicht vor-
kommen, mithin einen neuen Beitrag zu dieser
Wissenschaft liefern. Bei den Inschriften der
Bilder sind die bekanntesten und in ihrer jedes-
maligen Epoche allgemein üblichen Abkürzungen
einigemal nicht wiedergegeben, sondern aufgelöst
worden.
Das beigefügte Register und der Grundrifs
des Plans der Gallerie, auf welchem jedes Ge-
XII Yoftftios.
mach mit dem Namen von zwei Malern, deren
Bilder sich darin besonders auszeichnen, y^^e-
hen worden, wird daza dienen, das Orientir^i
in dem Local und die Benutzung des Catalogs za
erleichtem.
Der Verfasser.
BEMERKUNG ZUR SIEBENTEN AUF-
LAGE.
Seit dem Abdruck der sechsten Auflage im Jahr 1837
ist die Königliche Gemäldesammlung durch Ankaufe
und Geschenke wieder um dreizdm Bilder yermehrt
worden. Für die erste Abtheilung sind dadurch das
Portrait der berühmten Laura, Geliebten des Petrarca,
(No. 64. a.), Ton einem renezianischcn Maler des l6<ca
Jahrhunderts nach dem Vorbilde des Simon Martini,
ein Geschenk Ihrer Durchlaucht der Frau Fürstin
▼on Liegnitz, ein männliches Bildnifs won Yelas-
quez (No. 403. e.), eine Landschaft Ton Herrmann
Swanevelt (No. 432. a.) und das Familiengemälde des
£berhart Jabach Ton Charles Lebrun (No. 46l. a.)
gewonnen worden. Die zweite Abtheüung hat folgende
Bereicherungen erhalten. Maria mit dem Christuskinde
▼on Hughe van der Goes (No. 17. «.)» ^^^ Geschenk
Sr. Majestät des Höchstseligen Königs, die hei-
lige Anna, welche die Maria lesen lehrt, Ton Govaert
Flink (No. 301. a,)y der Schleifer mit seiner Familie
Ton Gerard Terborgh (No. 278. a.), ein männliches
und ein weibliches Portrait Ton Frans Hals (No. 311.
a. 6.), der Tod des Esels von Jan Miel (No. 324. a.),
ein leichtbewegtes Meer von Wilhelm yan de Yelde
(No. 382. a.), ein Gehänge von Früchten und Blumen
Yon Jacob Walscapele (No. 395. 6.), Geschenk Sr.
xiY Bemerkung zur siebentin Auflage.
Majestät des Höcbstseligen Königs, endlich todte
Vögel von Wilhelm van Aelst (No. 439. «.)• Auch,
die dritte Abtheilung hat durch eine Anbetung der Kö-
nige aus der Schule des Jeronyraus Bosch (No. 186.
«.), ebenfalls ein Geschenk Sr. Majestät des Höchst-
seligen Königs einen Zuwachs erhaken. Aufserd^m
haben Se. Majestät der König die definitive Aufstellung
zweier, sich in Allerhöchstihrem Besitz befindlicher Ge-
mälde im KÖnigl. Museum zu |;enehmigen geruht, de-
ren das eine Christus auf seinem Grabe sitzend, und
die Heiligen Lodovico und Ercolano von Raphael unt'Or
No. 212. a. der ersten Abtheilung, das andere, Maria
mit dem Kinde von den Heiligen Catharina und Nico-
laus, so wie von dem Stifter verehrt, von Gentil da
Fabriano unter No. 105. a. der dritten Abtheilung
aufgestellt worden ist.
Berlin den 1*»«« Mai 184l.
Der Verfasser.
(univee/.:t
BEMERKUNGEN FÜR DEN GE-
BRAUCH DES CATALOGS.
JDic Gallerie zerfällt in drei Abtheiluogen. I. Die
italienischen Schulen und denselben verwandte
Kunslbestrebungen. Die Akademiker. 11. Die
niederländischen und deutschen Schulen. III.
Alterthümer und kunsthistorische Merkwür-
digkeiten. Jede derselben ist besonders ron Nr. 1.
an numerirt.
1. In jedem der 37 Gemacher, welche die Gallerie
enthält, ist die Abtheilung, zu welcher dassdbe ge-
hört, so wie die aus derselben jedesmal darin vor-
handenen Nummem, un^ zwar gewöhnlich über
dem Eingange, angegeben. Mit vergleichender Zu-
ziehung des beigegebenen Grundrisses kann es auf
solche Weise keine Schwierigkeit haben, jedes Bild
sogleich aufzufinden.
2. Schon aus dem Grundrisse erhellt, dafs, wenn der
durch die Rotonda Eintretende sich links wendet,
die erste Atheilung im vierten, die zweite
im fünften Gemach vom Eingange ihren Anfang
nimmt; aufserdem ist aber noch durch Inschrift-
tafeln über dem Eingange der Querwand,
welche diese beiden Gemächer trennt, für
die Orientirung fatargt.
XYI BeMBKKUKGIV rÖK DEN GlBKAITCH DES GatALOCS.
3. Die Nummern fangen in jedem Gemache stets mit
den Seiten wänden an, und gehen an jeder Wand
von den Bildern aus, welche den Fenstern zunächst
sind. Nur in rier Gemächern hat die hbtorische
Folge es nöthig gemacht, dafs die Rückwände yor-
angehen, welches im Catalog jedesmal durch die
Überschrift „/>/ß Rückwand'' ausdrücklich bemerkt
worden ist.
4. Die Bezeichnungen durch rechts, links, beziehen
sich durchgängig auf die Stelle, wdbhe die Gegen-
stände auf den Gemälden selbst einnehmen, wäh-
rend sich für den denselben gegenüberstehenden
Beschauer alles umgekehrt verhält.
5. Die Heiligen folgen, wenn sie sich rechts und Unks
an eine Mitte anreihen, einander in der Oixlnung,
wie sie sich derselben auf jeder Seite zunächst be-
finden. Sonst hebt die Beschreibung immer mit
dem am meisten rechts an.
6. Wenn die Art, worin ein Bild gemalt ist, sich
nicht ausdrücklich angegeben findet, ist es voraus-
setzlich jederzeit ein Ölgemälde.
7. Bei der Angabe der Maafse hat man sich des rhein-
ländischen Fufses bedient.
8. Die Herkunft eines jeden Gemäldes ist durch zwei
Buchstaben nachgewiesen, und zwar sind die Bü-
der aus den Königlichen Schlössern mit K. S., die
aus der Giustinianischen Gallerie mit G. G., die
aus der SoUj'schen Sammlung mit S. S., die durch
Vermittlung des Herrn von Rumohr erstandenen
mit V. R., die einzelnen Erwerbungen endlich mit
JE. E^ bezeichnet.
ANDEUTUNG
DER HAUPTMOMENTE IN DER GESCHICHTE
DER NEUEREN MALEREI.
ERSTE EPOCHE.
f^on den ältesten Zeiten der Ausübung
christlicher Malerei bis zum Jahre 600
nach Christi Geburt.
Die DeiriLmale ans dieser Zeit enthalten bei gro-
fser technischer Unvollkommenheit die Grund-
zlige des Wesens christlicher Kunst, Würde des
Charakters, Feier in Stelhtngen und Gebdirden*
Alis der Malerei de^ Alterthums gingen in diesel*
ben dieVortheile einer glücklichenVertheilung der
Figuren im Raum und einer richtigai Motirinmg
des Geßdtes Über. In der Bekleidung irurde das
römische Costüm eingefiihrt. Die ältesten Vor-
stellungen sind biblische Gleichnisse, erst später
iTurden historische Vorgänge der Schrift behau-
A
2 EnruiTUNC.
delt Der Mittelpunkt dieser frühesten Ausübung
christlicher Malerei war Rom.
ZWEITE EPOCHE.
Vom Jahre 600 bis 1200.
In dieser Zeit wurden die VorsteHungen alt-
christlicher Malerei nur zu Constantinopel (dem
ehemaligen Byzanz) mit mechanischer Treue, aber
nicht ohne Tiel technisches Geschick, fortge-
pflanzt. Zugleich bildete sich daselbst Manches
aus, was man als eigenthümlich byzantinisch, oder
neugriechisch, bezeichnen kann, als: der Gre-
brauch des Goldgrundes, und die übertrieben lan-
gen Verhältnisse der Figuren. In Italien artete
dagegen die Malerei für die Dauer dieser ganzen
Epoche so sehr aus, dafs die übertrieben kurzen
Figuren nur durch dicke^ höchst unsichere und
schwankende Umrisse angegeben sind. Im fiin-
kisd^n Reiche gründete Carl der Grolse zu Aa-
chen eine Malerschule, welche nach seinem Tode
fortblühte, und sich auch diesseits des Rheins
verbreitete. Unter den Vorstellungen, wodurch
der christliche Bilderkreis erweitert wurde, sind
die Maria mit dem Kinde, und Christas am
Kreuz die bedeutendsten.
EiKLBiTmrC.
DRITTE EPOCHE.
Fom Jahre 1200 bis 1300.
Vom Anfange des 13'*" Jahrhunderts an ist
sowohl in Italien als in den Niederlanden, m
Deutschland und Frankreich in der Malerei eia
neuer Aufschwung des Geistes wahrzunehmen,
weldiem ein sehr mächtiger Einflufs von Byzanz
atis lördenid entgegen kam. Sowohl eine bes-
age Technik, als die in ihrer Reinheit erhal*
tene Auffassungsweise der altehristlichen Male-
rei wufste man sich anzueignen, und letztere
weiter ausznbildeB. Zugleich nahm man Tpn den
Byzantinern den Gebrauch des Goldgrundes an.
In Italien zeichneten sich Pisa, Siena und Flo*
renz, am Niederrhein Cöln und Mastricht
durch ihre Bestrebungen in der Malerei Torzüg-
Hch aus.
VIERTE EPOCHE.
Fom Jahre 1300 bis 1420.
In Italien ertheilte der Florentiner Giotto
di Bondone (geb. 1276. f 1336w) durch gtoddidie
Anwendung der in der Natur beobachtetooi Ge-
A2
4 EiiTLiiTUirc.
behrden, insofern sie geistige Regungen ausdrfik-
ken, seinen Bildern eine bis dahin nicht gekannte
Lebendigkeif, unterbrach aber durch wilikührli-
che Behandlung der heiligen Gegenstände die im
vorigen Jahrhunderte verfolgte, alttraditionelle
Darstellungsart derselben. Überdem drängten
die Vorgänge aus dem Leben neuerer Heiligen,
namentlich des heiligen Franciscus von Assisi, in
Italien die biblischen in den Hintergrund. Giotto
ffihrte zugleich allgemein die sogenannte Tem-
peramalerei der Italiener ein, wobei die Far-
ben mit Eigelb und Pergamentleim gen^scht wer-
den. In ganz Italien wurde seine Weise ver-
Inreitet, und blieb ein volles Jahrhundert ohne
erheblichen Fortschritt die herrschende. Nur in
Siena wufste man damit die in der vorigen Epo-
che übliche Richtung glücklich zu verbindai.
Auch in den Niederlanden, in Deutschland
und Frankreich brachte man in den Malereien
mehr und mehr aus dem Leben beobachtete Züge
an, und hielt überhaupt mit den Italienern glei-
chen Schritt Besonders zeichnete sich ein Mei-
ster Wilhelm aus, der zu Cöln um das Jahr.
1380 blühte. Die Niederländer und Deutschen
bedienten sich ebenfalls einer Mischung der Far-
ben mit Leimstoffen 9 über deren Bestandtheile
EIHLIITUN6. 5
indefs noch nichts Näheres ermittelt irorden ist.
Von allen Malern dieser Epoche wurden die Ge-
sichtszüge noch mehr oder minder nach einem
aUgemeinen Schema behandelt
FÜNFTE EPOCHE.
^ Fom Jahre 1420 his 1500.
Die Kenntnisse der DarsteUungsmittel, wel-
che der Malerei zu Gebote stehen, waren bisher
80 gering, dafs auch die gelungensten Gemälde
sich nicht yiel über blofse Andeutungen erhoben.
Erst dieser Epoche war es aufbehalten, dieselben
zu eigentlichen Darstellungen auszubilden. In
Italien geschahen die ersten Schritte hiezu in
Florenz durch Tomaso Masaccio (geb. 1401.
\ 1443.), der durch stärkere Schattengebung den
Gegenständen mehr Rundung ertheilte, und
durch Fra Angelico da Fiesole (geb. 1387.
\ 1455.), der zuerst die geistige Bedeutung der
menschlichen Gesichtsformen ergründete und
glücklich in Anwendung brachte; in den Nie-
derlanden, zu Brügge und Gent, in un-
gleich umfassenderem Maafse durch die Brüder
Hubert (geb. 1366. + 1426.) und Jan (+ 1445.)
tan Eyck, deren Werke auCser jenen. Eigen-
A3
6 ElKLKITUKG.
Schäften eine sehr achtbare Kenntnib Ton Lnft-
und Linienperspective, ein au^breitetes Stu-
dinm der verschiedensten Naturgegenstände, und
somit eine ungemeine Ausführlichkeit und Voll-
^ ständigkeit der Darstellung zeigen. Sowohl hier-
durch, als durch eine bewundrungswürdige Aus-
bildung der Technik der früher selten und nur
in untergeordneten Fällen in Anwendung g^om-
menen Ölmalerei übten sie auf den Fortgang
der Malerei in den Niederlanden, Deutschland
und Italien, den gröfsten Einflufs aus. In Folge
desselben und eigener Bemühungen gelangte in
der zweiten Hälfte des 15*^" Jahrhunderts die
Malerei in Italien, aufser zu Florenz, auch in
Umbrien, Bologna nebst derRomagna, in
Venedig und dessen Gebiet, in Deutschland^
aufser in den am Rhein gelegenen Ländern, im
fränkischen und schwäbischenKreise, zu
eigenthümlicher Entwickelung. Auch in Frank-
reich erreichte die Malerei in Folge der £inflitese
von Italien und den Niederlanden um diesell»
Zeit eine namhafte Blüthe. Bis gegen das Jahr
1500 kam die Ölmalerei ziemlich allgemein in
Gebrauch; zugleich traten an die Stelle des Gold-
grundes mehr oder minder ausgebildete Hinter-
gründe. Obgleich die kirchlichen Aufgaben noch
EulutdrC. 7
die gewöhalicbtten waren» wurden doch
m einzelnen FäUen auch weitlicbe Gcgenettodfi
am meisten aus dem Kreise der Allegorie und
Mjtbologie der Alten, behandelt Mit Aumahme
Ton Hausandachtsbildem diente indets dBe Kunst
Torzugsweise dSaitlichen Zwecken« Den Denk-
miden aus dieser Epodie ist eine Fülle eigen-
thümlidier Erfindungen, in den meisten Fällen
eine edle Begeisterung für die jedesmalige Anf^
gäbe, die grMste Wahrheit imd Naivetat des Ge-
ÜklSi eine trefflich ausgebildete Tednik uttd
eine bewunderungswtirdige Sorgfalt in der Am&-
fiÜutiUg gemeinsam.
SECHSTE EPOCHE.
Fom Jahre 1500 bis 1540.
Den Malern dieser Epoche blieb es aufbe«
kalt^, die Früchte, welche durch die in der vo-
rig^i gemachten mannigialtigen und gründlieben
Anstrengungen alkaählig herangereift war^, zu
emdtei. Demohngeacbtet war das, was sie selbst
noch der Kunst hinzaselztaiy ein sehr Grofses.
Um in all^i Theilen vollendete malerische Dar^
Stellungen zu sein, fehlte es namlioh den Werken
der letzten Epoche noch an eimgen weaenlljchea
A4
8 EftfLIITUKC.
Stücken. In der Anordnung waltet die Symme-
trie noch zu starr vor, die Stellungen haben oft
etwas Steifes, Unbequemes, Verkürzungen sind
vermieden oder mifsrathen, die Färbung entbehrt
meist der gehörigen Wahrheit, die Umrisse der
gehörigen Weiche; ganz besonders aber ist über
die zu grofse Ausbildung des Einzelnen und aus
Mangel an perspectivischer KenntniCs die Ge-
sammthaltung nicht hinlänglich beachtet.
Diese letzte Vollendung verdankt die Kunst
vorzüglich den Italienern. Lionardo da
Vinci (geb. 1452. f 1519.) war es nämlich, wel-
cher die Zeichnung durch anatomische Studien
und Erforschung der Gesetze der Rundung und
Verschiebung zuerst wissenschaftlich begründete,
und dadurch zu einem eigentlichen Verständnids
des Einzelnen und einer gröfseren Haltung des
Ganzen gelangte. Die höchste Freiheit der Be-
wegung, den kühnsten, früher nicht geahndeten
Schwung in den Linien, erhielt aber die Malerei
erst durch Michelangelo Buonaroti (g^.
1474. f 1563.), der sich durch das tiefste anatomi-
sche Wissen mit dem ganzen Getriebe des mensch-
lichen Körpers auf das innigste vertraut gemacht
hotte. Baphael Sanzio (geb. 1483. f 1520.) war
es aufbehalten y die Composition durch die freie-
EfMIIITÜltG. 9
ste und geistreichste Behanäung der alt^ sym-
metrischen Anordnungen zur höchsten Vollen-
dung zu bringen, und dieselbe jedem gegebenen
architectonischen Räume auf das feinste anzupas-
sen, in den Charakteren und im Ausdruck Schön-
heit mit der tiefsten Bedeutung zu paaren. Die
Wirkungen des Lichts auf die Körper in ihren
zartesten Abstufungen iriederzugeben, oder die
Kenntnifs des Helldunkels auf den höchsten Grad
zu bringen, und dadurch die Gesammthaltung zu
vollenden, gelang Tor allem dem Correggio
(geb. 1494. f 1534.). Die gröfste Wahrheit und
Energie in der Färbung, zumal des Fleisches, die
ergreifendste Naturtreue in allen Theilen erreichte,
wie kein anderer, Tizian (geb. 1477. f 1576.).
Die Eroberung, welche jeder dieser groCsen
Meister im Gebiete der Kunst gemacht hatte, kam
allen Malern ihrer Zeit zu gute, und durch sie
wurde die ganz freie und in allen Stücken toU-
endete Kunst aligemein Terbreitet.
In Deutschland und den Niederlanden war
die Ausbildung der Malerei in dersdben Zeit we-
der so grofs noch so allgemein, wenn gleich AI*
brecht Dürer (geb. 1472. f 1528.) für die Com-
position, Hans Holbein (geb. 1498. f 1554.) f&r
A&
10 EllfLIITÜlfG.
eine natortreue DarstdhUigin allen Theilen höch^
Bewundrungswürdiges geleistet haben.
Der Kreis der künstlerischen Darstdlungen
wurde in dieser Epoche anendlich erweitert, und
Mythologie, so wie alte und neuere Geschichte,
in sehr grofsem Umfange hineingezogen. Bei der
zunehmenden Bildung und der gröfseren Gemäch-
lichkeit und Pracht in der Einrichtung des bür-
gerlichen Lebens fand die Malerei )etzt auch im
Privatleben die mannigfaltigste Anwendung.
Die eigenthümliche Gröfse der Kunstdenk-
male dieser Epoche liegt vorzüglich darin, daCs
die Urheber derselben mit der neuerdings errun-
genen Beherrschung aller Mittel der Darstellung
die Begeisterung für ihre jedesmalige Aufgabe^
den Ernst und die Gründlichkeit der Durchbil-
dung aus der vorigen Epoche ve/einigten.
SIEBENTE EPOCHE.
Vom Jahre 1540 bis 1590.
Nach kurzer Blüthe ging die Malerei rasch
zurück. Die Künstler fanden es nämlich einmal
bequemer, ihre grofsen Vorgänger nachzuahmen,
als ihre Werke aus sich selbst durch eigene Na-
turanschauung zu erbilden. Darüber wurden sie
£lML£ITDXG. 11
unwahr und geistlos. Sodann fingen sie an, mit
der erlangten Meisterschaft in allen Theilen der
Kunst Prunk zu treiben, besonders in die Schnel-
ligkeit des. Malens einen grolseii Werth zu set-
zen, worüber sie in Nichtachtung der jedesmali-
gen Aufgabe und in Oberflächlichkeit der Behand^
lung verfielen. Sowohl auf die Italiener als auf
die Niederländer und Franzosen wirkte als Vor«
bild vor allem Michelangelo Buonaroti ver-
derblich; die Nachahmung desselben führte sie zu
gewaltsamer Yerdrehiing in den Stellungen, Über-
ladung in der Zeichnung, Yemachlässigung der
Färbung. Nur in der Bildnifs -Malerei bewahrte
das unmittelbare Halten an die Natur, worauf der
Künstle dabei angewiesen ist, vor ähnlichem Ter*
fall, und es wurde darin fortwährend sehr Aus-
gezeichnetes geleistet. In den Niederlanden kam
überdem in dieser Epoche die Landschaft- und
Genre -Malerei, welche Vorgänge aus dem g&*
wohnlichen Leben zum Gegenstand der Behand-
lung macht, in Aufnahme. Die meisten solcher
Bilder aus dieser Zeit verrathen bei sehr sorgfal^
tiger Ausführung einen Hang zum Seltsamen und
Abentbeuerlichen.
12 ElMIlITUKG.
ACHTE EPOCHE,
Fbm Jahre 1590 bis 1670.
Durch die rühmlichen Anstrengungen aas-
gezeichneter Männer, welche das Verderbliche
des obwaltenden Zustandes erkannten, erhob sich
in dieser Epoche die Malerei noch einmal zu ei-
ner achtbaren Höhe.
In Italien waren es die Carracci (der älte-
ste, Lodovico geb. 1555. f 1619.), welche durch
ein sorgfältiges Studium der Natur, der Antiken,
80 wie der gröfsten Meister der schönsten Zeit,
ihren Werken in wesentlichen Stücken, beson-
ders in der Zeichnung, grofse Verdienste zu er-
theilen wufsten, die sich auch ihre zahlreichen
Nachfolger aneigneten.
In den Niederlanden führte Rubens (geb.
1577. f 1640.) die Malerei wieder zur Beachtung
ihres Vorbildes, der Natur, zurück und bildete
das Colorit und die Handhabung der Ölmalerei zu
einer erstaunlichen Meisterschaft aus; Eigenschaf-
ten, welche er auf seine zahlreiche Schule vererbte.
In Folge solcher Bestrebungen in diesen
beiden Ländern gelangte die Malerei auch in Spa-
nien und Frankreich zu einer eigenthtimlichen
Ausbildung.
ErnLirruifG. 13
Im Ganzen zeigen die Werke aas dieser
Epocbe mehr Sinn für die Henrorbringung au-
feorordentlicher malerischer Wirkungen, fOr
Darlegung ungemeiner Meisterschaft in techni-
schen Dingen, als f&r eine angemessene Behand-
lung der jedesmaligen Aufgabe. Die hervorste-
chendste Eigenschaft aller ist daher eine trefüiche
Gesammthaltung. Die Ausführung des Einzelneo
erhielt, hiermit in Üb^einstimmung, auch nicht
wieder die alte Strenge, sondern man begnügte
sich mit der Henrorbringung des Scheins, den die
Geg^istände in einer gewissen Entfernung ma-
chen. Durch die sogenannte breite Manier, in
welcher man grofse Pinselstriehe neben einander
setzte, ohne sie in einander zu vertreiben, wufste
man denselben in einem aufserordentlichen Grade
zu erreichen.
In den Miederlanden wurden von einem gro-
fsen Theil der Maler die Landschafts- und Genre-
Malerei in dieser Epoche erst recht ausgebildet,
und in viele einzelne Verzweigungen ausgespal-
t^. Alle Ari&i Yorgftnge aus dem gewöhnlichen
Ldien, Thiere, Früchte, Blumen, wurden von nun
an fleifsig gemalt und in solchen Bildern durch
ein reines Naturgefühl, durch den feinsten Sinn
für malerische Wirkungen und eine unvergleichr-
l4 EiifijsiTiiifo.
liebe Tedinik, höchst Anziehendes und Beirun-
dcungswürdiges geleistet. Von dies^a Gattungen
wurde in Italien in einigem Umfange und mit au-
{serordentlichem Erfolge nur die Lai^dschafts-
Malerei, und selbst diese meist voa Auslltudem,
angebaut
In dieser Epoche kam es bei den Historien-
malern allgemein in Gebraudi, anstatt auf Holz
und hellen Grund, wie bisher in den meisten
Schulen üblich gewesen, auf Leinwand und dun-
klen Grund zu malen, wodurch die Gemälde an
Klarheit der Färbung in den meisten Fällen be«
trächtlieh einbüßten.
NEUNTE EPOCHE.
Vom Jahre 1670 bis 1780.
Nachdem die Malerei schon in den letzten
Jahrzehnten der vorigen Epoche merklich zurück-
gegangen war, stellte sich in der jetzigen der Ver-
fall, welcher die gänzliche Ausartung derselben
zur Folge hab^i sollte, unaufhaltsam ein. Sehr
Tide Maler gingen von nun an nur darauf aus^
blendende und gefällige Wirkungen für den äu«*
fseren Sinn hervorzubringen, ohne im geringsten
auf die Befriedigung des inneren Sinnes Md(.-
EllTLlfTülfC^ 15
skbt za nefameUy und verbaiiden mit der Yerack-
tung aller Regeln eine h5cbt flüchtige und ober-
flächliche Behandlung. Eüne grofse Anzahl von
andern Malern glaubte, im Gegensatz mit den to^
rigen, durch die Regel allein alles leisten zu kön-
nen. Sie zogen daher fQr alle Theile der Kunst
aus der unermefslichen Summe Torhandener Er-
fahrungen und musterhafter Leistungen der alten
wie der neuen Kunst gewisse Vorschriften ab,
nach welchen sie ihre Bilder anfertigten. Da-
durch geriethen manche in geistlose Nachahmung
gewisser, in jenen Vorschriften vorzüglich an-»
pfohlener, Meister, die meisten aber verfielen in
leere und bedeutungslose Allgemeinheit, so dafs
sich jede Spur eines eigenthümlidien Gefühls,
welches die eigentliche und innerste Seele ein^
Kunstwerks ausmacht, allmählig verlor. An die
Stelle desselben trat ein müfsiges und bedeutungs-
loses Prunkspiel mit allerlei künstlichen Lichtef-
fecten, Contrasten und geschmacklosen und über-
triebenen Verkürzungen. Der Sinn für Natur-
wahrheiten der Darstellung ging so sehr verloren,
dafs derselbe sogar in den Bildnissen, wobei der
Maler doch unmittelbar darauf angewiesen ist,
sich an die Natur zu halten, gänzlich vermifst
wird, und dieselben in allen Theilen geziert und
16 ElMLBfTUirC.
unwahr sind. Nor die^Landschafts- und Genre-
Malerei erhielt sich in dea Niederlanden bis in
die ersten Jahrzehnte des 18^ Jahrhunderts
noch in achtbarer Stellung, yerfiel dann aber in
fleilsige, jedoch geistlose Nachahmung der frühe-
ren, grofsen Meister dieser Gattungen. Nichts
bezeichnet dea tiefen Verfall der Malerei in die-
ser Epoche mehr als die gesunkene Technik.
Weder um die Haltbarkeit ihrer Materiali^
noch um die gehörige Weise ihre Farben aufzu-
tragen, bekümmerten sich die Maler fortan: so
dafs ihre Bilder sich fast durchgftngig verändert
haben, bald schwarz geworden, bald verblichen
sind, und zugleich der Modellirung, so wie der
Wahrheit in der Färbung, mehr oder minder ent-
behren.
ERSTE ABTHEILUNG.
DIE ITALIENISCHEN SCHULEN UND
DENSELBEN VERWANDTE KUNST-
BESTREBUNGEN.
DIE AKADEMIKER.
ERSTE CLASSE.
Venetianische Schulen von der Zeit der hö-
heren Ausbildung ihrer EigenthümlichkeU
bis zum Anfange der Abnahme^ oder vom
Jahre 1450 bis 1550.
In Venedig, woselbst sieb die Malerei erst sdt
dem Jabre 1450 zu einer bestimmten Eigentbüm-
Mcbkeit gestaltete, verfiel ein Theil der Maler,
von denen die Yivariui und Carlo Crivelli
die bedeutendsten sind, in tibertriebene und zu
sdiroffe Formenbezeicbnung. Die Mehrzabl, an
deren Spitze Giovanni Bellini steht, erhielt
durch den Antonello von Messina, einen
Schüler des Jan van Eyck, zugleich mit der
Ölmalerei die, das Wesen der venetianischen
Schule bezeichnende, Richtung auf treue Dar-
stellung der vorliegenden einzelnen Naturerschei-
nung und vorzugsweise A.usbildung der Färbung.
Zu Padua hatte schon etwas früher Fran-
cescoSquarcionedie Malerei unter fleifsiger
Zuziehung antiker Bildwerke gelehrt, auf wel-
20 ERSTE ABTHEILÜNG.
chem Wege seine Schüler zwar eine gewisse
Grofsheit der Charaktere erreichten, aber zu-
gleich in zu scharfe Angabe der Formen , eine
naturwidrige Behandlung des Gewandwesens
und Vernachlässigung des Colorits geriethen.
Andrea Mantegna, der gröfste Künstler wel-
cher aus dieser Schule hervorgegangen , übte
durch seine Tortrefflichen Compositionen einen
weitverbreiteten Einflufs aus, und behandelte
zuerst mit Erfolg Gegenstände aus der antiken
Welt.
Durch Tiziano Yecellio aber wurde das
Bestreben des Giovanni Bellini weiter v^-
folgt und die Kraft und Wahrheit in AufEassung
der Natur, wie im Colorit, die Handhabung der
Ölmalerei bis zur höchsten Meisterschaft ausge-
bildet: so dafs seine Kunstweise zu Venedig und
in dessen Gebiet jede andere verdrängte und bis
zu Ende dieser Epoche die allgemein herrschende
blieb. Der ganzen Richtung gemäfs, zeichneten
sowohl er, als seine Nachfolger, sich vorzüglich
in der Bildnifsmalerei aus.
1. Giovanni BELLINI, geb. 1426. + 1516. Schü-
ler des Jacopo Bellini. Die Darstellung des Kin-
des im Tempel. Maria reicht dem Simeon das Kind,
welches zur Mutter zurückverlangt; dabei Joseph
. und eine andere Frau. Grund dunkel. Auf Holz,
h. 2F. 3|-Z., br. 3 F. 3Z. S.S.
ElfTS ClASSI. YlNITIAJUl. 2i
3. GlOTAimi BELLINI. Der todte Christus ron
Maria, Johannes, Magdalena, Joseph Ton Arimathia
und Nicpdemus betraueit. Grund dunkel. Bezeich»
net: ioannes bellinys. Auf Holz, h. 1 F. 11 Z.,
br. 2 F. S-fZ. S.S.
3. SCHULE VON PADUA, gegen Ende des
15^«" Jahrhunderts. Die unter einem, mit Mo-
saikbildem rerzierten. Bogen thronende Maria hall
das segnende Kind auf dem Schoofse. Rechts die
Hei%en Johannes der Täufer und Franciscus, links
Arobrosius und Hieronymus. In der Luft zwei Ter-
ehrende Engel. Hintergrund Landschaft. Auf Holz,
h. 5 F. l^Z., br. 3 F. ^-Z. S.S.
4. Giovanni Batista CIMA DA CONEGU-
ANO, lebte noch 1517. Schfiler des Gio-
vanni Bellini. Das Bildnifs des Giovanni Bellini
mit schwarzer Mütze und brauner Perrücke, in
schwarzer Kleidung. Hintei*grund Landschaft. Auf
Holz, h. 1F. IZ., br. 11 Z. S.S.
5. Andrea M ANTEGN A, geb. 1430. f 1506. Schü-
ler des Francesco Squarcione. Das Bildnift
eines Geistlichen Yon mittleren Jahren, in rolbem
Ober- und Unterkleide, über letzterem ein weifses
Chorhemde. Grund dunkel. In Tempera. Auf
Holz, h. IF. 5Z., br. iF. ^Z. E.E.
6. Andrea MANTEGNA. Judith steht nach voll-
brachter That iirt Triumphe da, während ihre Magd,
das Haupt des Hololernes in einem Korbe auf dem
Kopf, fortschreitend auf Entfernung dringt. Hin-
tei*grund ein mit Pilastem und Reliefen geziertes
Gemach. Durch ein. Fenster Aussicht ins Freie.
f2 ERSTE ABTHEILÜNG«
Beaeidmet: mcoocixxxyiii. InTen^pfln. Atif Hob,
h. IF. KZ., br. UZ. G.G.
7. LüiGi VIVARINI, Wühte um 1490. Schüler
des Antonio Vivarini. Maria sitzt mit dem
Kinde auf dem Schoofse in einer Cappelle auf dem
Thron. Rechts die Heiligen Hieronymus und Jo-
hannes der Täufer, links Augustinus und Sebastian.
Auf Holz, h. 8 F. 3Z., br. 5 F. 8-i-Z. S.S.
a ANTONELLO DA MESSINA, blühte 1445,
lebte noch 1478. Schüler des Jan van Eyck.
Maria hält das auf einer steinernen Brüstung ste-
hende Kind. Hintergrund Landschaft. Bezeichnet:
IMTOMELLVS MESANINSIS. P. Auf Hoh, h. 2 F.
2^Z., br. IF. 8fZ. S.S.
9. Giovanni BELLINI, geb. 1426. f 1516. Die
vor einem rothen Teppich stehende Maria hält das
Kind, welches auf einer steinernen Brüstung steht,
vor sich. Dasselbe erhebt die Rechte zum Segen,
in der Linken hält es eine Birne. Hintergrund
Landschaft. Bezeichnet: ioannes bellinys. Auf
Hob, h. 2 F. 5-J.Z., br. 1 F. 9\Z. S.S.
10. Schule des CMA DA CONE&LLVNO.
Christus, welcher den Segen ertheilt. Der Grund
dunkel. Auf Holz, h. 1 F. 1-J-Z., br. 10 Z. S.S.
11. ANTONELLO DA MESSINA, blühte 1445,
lebte noch 1478. Der an eine Säule gefesselte
heilige Sebastian von Pfeilen durchbohrt. Der Hin-
tergrund Luft. Bezeichnet: amtonelivs mesanbts.
Auf Holz, h. IF. 6-J-Z., br. 1 F. l^Z. S.S.
12. ANTONELLO DA MESSINA. Das Bildnifs
eines jungen Mannes, mit einer schwarzen Kopfbe-
deckung, welche Ton beiden Seiten herunterhängt.
ElSra CtAffK. VlüKTUllEl. 63
in sekwiirser, mit weifscm Pelzwerk geTütterter
Kleidung. Hintergrund Landschaft. Vom an ei.
ner steinernen Brüstung befindet sich ein Zeltekhen,
mit folgender Inschrift: l445. Antonellus mes-
saneus me p ins it. Am unteren Rande, in gol-
denen Buchstaben: prosperans modestus esto
infortunatus yero prudens. Auf Holz, h. SZ.,
br. 5^Z. E.E.
13. Schule des GiOTAimi BELLINI. Der heilige
Georg zu Pferde im Kampf mit dem Lindwurm;
in einiger Entfernung die befreite Königstochter.
Hinterginind Landschaft mit Gebäuden. Auf Holz,
h. 5 F. IHZ., br. 4 F. 6-1- Z. S.S.
14. CIMADACONEGLIANO, lebte noch 1517.
Auf einem mit prächtigen Gebäuden verzierten
Platze heilt der heilige Anianus von Alezandrien
duixh seinen Segen die mit der Ale durchstochene
Hand eines Schusters; dabei mehrere Zuschauer in
türkischer Tracht, von denen einer zu Pferde.
Mehr rückwärts, und auf der Gallerie eines Gebäu«
des noch andere Figuren. Auf Holz, h. 5 F. 5~Z.,
br. 4F. 3-l-Z. S.S.
15. Marco MARCONE, blühte 1500. Unter einer
Weinlaube sitzt Christus zu Einaus mit den beiden
Jüngern beim Mahl und bricht das Brod; dabei
ein aufwartender Knabe und der Wirth. Hinter-
grund eine bergigte Landschaft mit einer Stadt.
Bezeichnet: uabcvs ma&ch. venetvs (imxit m. o.
VII. Auf Holz, h. 3F. 9f Z., br. 4F. 6f Z. S.S.
\6. Giovanni BELLUNL Maria hält das segnende,
mit einem Hemdchen bekleidete, Kind auf dem
Schoofse. Auf Goldgrund. Auf Holz, h. 1 F. H^*»
bp. 1F.4^Z. S.S.
24 EBSTE ABTHEILÜNG.
17. Gentile BELLINI, geb. 1421. f 1501. Schü-
ler des Jacopo Bellini. Das eigne Bildnifs des
Künstlers, und das seines Bruders, des Giovanni
Bellini, mit schwarzen Mützen, in Pen'ücken, beide
mit Pelzen bekleidet. Grund dunkel. AufLeinw.,
h. IF. 44-Z., br. l.F. U-fZ. S.S.
18. Marco BASAITI, lebte noch 1520. Schüler
des Giovanni Bellini. Gemälde in vier Abthei-
lungen. In der oberen Maria, welche, mit dem
Kinde auf dem Schoofse, vor einem grünen Teppich
sitzt Rechts die heilige Anna, links die heilige
Yeronica mit dem Schweifstuche, beide in Vereh-
rung. In den unteren, in der Mitte Johannes der
Täufer, rechts Hieronymus, links Franciscus. Hin«
tergnind Landschaft. Auf Holz, der obere Theil
h. 1 F. 6Z., br. 4F. 5-fZ., jeder der unteren
Theüe h. 2 F. 11-J-Z., br. 1 F. 2Z. S.S.
19. ViTTORE CARPACCIO, lebte noch 1522.
Der heilige Petrus segnet den Stephanus und sechs
andere Gläubige, Philippus, Prochorus, Nicanor,
Timon, Parmenas und Nicolaus, welche auf einer
Treppe knieen, zu Diaconen ein ; hinter ihm noch
yier andere Apostel. Auf der andern Seite mehrere
zuschauende Frauen und zwei Gruppen im Gesprach
begriffener Männer. Im Hintergrunde Festungs*
gebäude an der See, und Felsgebirge. Bezeichnet:
VICTOR GABPAGTHivs 1511. Auf Leinw., h. 4. F.
8-|.Z., br. 7F. 44-Z. S.S.
20. VmcENZio CATENA, f 1530. Schüler des
Giovanni Bellini. Maria legt die Hand auf die
Stirn des Donators, den das auf ihrem Schoofse
sitzende Kind segnet. Rechts die Heiligen Magda-
EliTB ClASSI. VlKITlAllll. 25
leoa und Paulus^ links Catharina. Hinteigrund
eine bergigte Landschaft mit einer Stadt. Auf Holz,
h. 2 F. 2.Z., br. 2 F. S^-Z. S.S.
21 . CIMA DA CONEGLIANO, lebte noch 1517.
Maria hält das stehende Kind auf dem Schoofse,
wdches einen Stieglitz in der Hand hat. Hinter-
grund eine bergigte Landschaft. Bezeichnet: iot-
AMlfES (sie) BAPTISTA COMii. P. Auf Holz, h. 1 F.
11-fZ., br. IF. 7iZ. S.S.
22. PiETRO BEGLi INGANNATI, Nachfolger des
Giovanni Bellini. Maria hält das segnende Kind
auf dem Schoofse, rechts eine unbekannte Heilige
und Johannes der Täufer, links Bfagdalena und
Antonius von Padua. Hintergrund Luft. Bezeich-
net : PiTRTS Dl iNGAJrif ATI8. Auf Holz , h. 2 F.
1-1- Z., br. 3F. 2Z. S.S.
23. Schule des FRANCESCO SQUARCIONK
In der Mitte sitzt Maria, welche das Rind auf dem
Schoofse hält; der Grund ein blaues Feld, wo-
rin ein Fruchtgehänge. Auf einem Rande rings
umher befinden sich eilf Engel mit den Marter-
werkzeugen; zwischen denselben acht Gruppen YOn
Cherubim und Seraphim. Ebenfalls auf blauem
Grunde. In Tempera. Auf Holz, h. 2 F. 6-^2.,
br. 2 F. l^Z. S.S.
24. Andrea MANTEGNA, geb. 1430. f 1506. Der
todte Christus von zwei trauernden Engeln gehal-
ten; hinter dem Köi7>er ein hellrother Teppich.
Hintergrund Luft. In Tempera. Auf Holz, h. 2 F.
7-VZ., br. 2 F. l^Z. S.S.
25. Andrea MANTEGNA. ]
des im Tempel. Maria
26 ERSTE ABTHEILCMG.
kelle Kind dem 'Skkieöti; zwisdien beiden Jdsepfa«
aufserdein noch eine männlicbe und eine weibliche
Figur. Grund duofcel. In Leimfarben. AufLeinw.,
h. 2 F. 2^Z., bi'. 2 F. 8i-Z. S.S.
26- Francesco MORONE, g«b. 1474. f 1529.
Schüler des Domenicö Morone. Die auf dem
Throne sitzende Maria hall das Kind auf dem Schoo«
fse. Rechts der heilige Antonius der Einsiedler,
links Hieronymus. Hintergrund gebirgigte Land-
schaft, worin nisiti den heütgen Franctscus utd an*
dere Einsiedler sieht. Bezeichnet: frakciscts mo-
BONvs. AufLeinw., h. 4F. llZ., br.4F. 4Z. S.S.
27. Marco BASAITI, lebte noch 1520. Der an
eine Säule gebundene heitige Sebastian Ton Pfetten
durchbohrt. Hintergrund eine reiche Landschaft,
welche von mehreren kleinen Figuren belebt wird.
Bezeichnet: maicvs. basaiti. p. Auf Holz, h. 7 F.
IZ., br. 3 F. 3^Z. S.S.
28. Carlo CRIVELLI, blühte 1476. Schüler des
Jacobello del Fiore. Maria hält das Kind auf dem
Schoofse, welches der Mutter einen Kern aus einem
Granatapfel zeigt. Auf Goldgrund. Bezeichnet:
nccccLXXXi. In Tempera. Auf Holz, h. 5 F. IZ.,
br. 2 F. 2-J-Z. S.S.
29. IstTdcant.
30. LuiGl VIVARINI, blühte um 1490. In einer
Cappelle sitzt Maria mit dem Kinde auf dem Throne.
Hechts die Heiligen Catharina, Petrus, Georg, links
Magdal^a, Hieronymus und Sebastian. Am Fufse
des Thi*oiies stehen zwei Engel, Ton denen der
eine die Flöte, der andere die Laute spielt. Rechts
und links Aussicht in eine Landschaft. Beseich-
EkSTE CllSSI. YlHBTIAlCBl. f7
net: iiowixi. tivamk. Auf Holz, h. 12F. 34* Z.,
br. 7 F. 54. Z. S.S.
31- SCHULE VON PADUA, gegen das Jahr 1500.
Dk YerkandiguBg Maria. In <ler Lnft der den
faeiligCR Geist aendeode Gott Tater. Hmt^grund
Gebäude und LandscLaflt. Auf Hok, h. IF. 3^Z.,
br. IF. -fZ. S.S.
32. Dem JACOPO DA VALENTIA verwandt
Unter einem b^beroen «G^iäude insFehren Mark
end Joseph nebst fünf Hirten das neageborne Kind;
dabei neun mngende Engel, 'welche auf Wolken
knieen., und ein Kranz Ton Cberubiai and Seraphim.
Hintergrund eine reiche Landschaft, worin der En-
gel ^en Hirten ersdidnt. Auf Holz, h. 3 F. 7-|-Z.,
br. 4 F. 104- Z. S.S.
33. SCftüLE VON PADÜA, «weite HMfte des
15^ Jahrhmn«lerts. :Der heilige Hieronymus,
ireloher das Modell einer Kirche trägt. Hinter-
grund eine Nische. In T«inpera. Auf Hok, h.
1 F., br. 84 Z. S. S.
34. SCHULE VON VERONA, gegen das Jahr
.15(K). Maria und neun Engelchen verehren das
am Boden liegende Kind ; desgleichen der knieende
Donator, ein Geistlicher. An der Thür stehen Jo-
seph und ein Hirtenmädchen. Hintergrund reiches,
verfallenes Bauwei^k. Auf Holz, h. 5 F. ö-^-Z.,
br. 2 F. 64 z. S.S.
34. a. CiMA BA CONEGLIANO, lebte noch 1517.
Maria hält das Kind auf dem Schooise, welches
den verehrenden Donator segnet. Hintergrund
Landschaft. Bezeichnet: Joants baptista Co-
Ba
28 ERSTE ABTHEILUNG.
neglanensis. AufHdz, b. 2 F. 2-^Z., br. 2 F.
UZ. S.S.
35. Pertus MARAS. Maria bält das Rind auf dem
Scboofse, umgeben Ton einem Biscbof, Georg und
zwei anderen Heiligen. Hintergrund dks Zimmer
und Aussiebt ins Freie. Bezeiebnet: Pertus Ma-
ras pinxit. Auf Hok, b. 2 F. 9iZ., br. 2 F.
l^Z. S.S.
36. Francesco MORONE, geb .1474. f 1529. Die
auf dem Thrcme sitzende IV^aria bält das s lebende
Kind auf dem Scboofse ; rechts der beilige Bartbo-
lomäus, links Hippolytus. Am Fufse des Tbrones
drei singende Engel, yon welcben einer die Gui-
tarre spielt. Hintergrund eine bergigte Landscbaft.
Auf Leinw., b. 6 F. 9Z., br. 4 F. 7-|- Z. S.S.
37. GiROLAMO DA Santa CROCE, blühte 1520,
lebte noch 1549. Schüler des Giovanni Bellini.
Der beilige Sebastian, an eine Säule gebunden,
T^ird Ton Pfeilen durcbbobrt; dabei der thi'onende
Richter und Zuschauer. In der Luft erscheint ein
die Siegespalme und Märtyrerkrone darbringender
Engel. Hintergrund reiche Architectur und ber-
gigte Landschaft. Auf Holz, b. 2 F., br. 2 F. 11 Z.
S.S.
38. GiROLAMO DA SantA CROCE. Unter einem
hölzernen Gebäude verehren Maria und Joseph das
neugeborene Kind. Über demselben zwei schwe-
bende Engel mit Kreuz uud Dornenkrone, höber
drei andere, das „gloria in excelsis" singend, da-
rüber Gott Yater. Je rechts und links in der Luft
zwei andere Engel mit den übrigen Marterwerk-
zeugen. Rechts neben dem Gebäude zwei Hirten.
ElSTK ClASSE. VllfITIlNIR. 2$
HintergruDd eine bergigte Landschaft, worin man
die heiligen drei Könige und den- Engel sieht, wie
er den Hirten erscheint. Auf Holz, h. 1 F. 10 Z.,
br. 2F. 5Z. S.S.
39. BARTOLOnottEO MONTAGNA, Kunde bis
1507. In einem Gebäude sitzen Christus und Ma-
lia unter einem Baldachin einander gegenüber auf
Thronsesseln. Maria wird von Christus als Him-
melskönigin gekrönt. Rechts der heilige Paulus,
links Petrus. Hintergrund ein Gelandei*, Baume
und Luft. Auf Leinw., h. 8 F. 10 Z., br. 6F. 2Z.
S.S.
40. Francesco RIZZO, gen. da Santa GROCE,
blühte 1517, lebte noch 1541. Schtiler des
Giovanni Bellini. Die Könige aus dem Mor-
genlande bringen dem auf dem Schoofse der Mut*
ter sitzenden Christuskinde, ihre Gaben dar. Hin*
tergrund eine gebirgigte Landschaft. Bezeichnet:
FRANciscvs DE SANTA F. Auf Holz, h. 2 F., br.
3F. 3Z. S.S.
41. Andrea CORDELLE AGI. Schüler des Gio-
vanni Bellini. Maria hält das Kind auf dem
Schoofse, welches sich mit der heiligen Catharina
vermählt. Rechts der heilige Petrus. Hintergrund
eine gebirgigte Landschaft. Auf Holz, h. 1 F.
10 Z., br. 2F. 6Z. S.S.
42. Giovanni BELLINI, geb. 1426. f 1516. Chii-
stus, in der Linken ein Buch haltend, ertheilt mit
der Rechten den Segen. Hintergrund Landschaft.
Auf Holz, h. 3 F. 5Z., br. 2F. 9Z. S.S.
43. Ist vacant.
Bs
30 ERSTE ABTHEILÜNG.
44. GraoiABK) DA Santa CROCE, hhifate 1520,
lebte noch 1549. Der kreuztragende Christus wird
von den heiligen Frauen. und Johannes dem Evan*
gelisten beklagt. Links der aus dem Thora toh
Jei'usalem heraudLomnKSisdt Hauptmann Bai: dm.
Kriegsknechten. Hintergrund Landschaft. Auf
Holz, h. 1 F. 5 Z,, br. 1 F. 2 Z. Si S.
45. GlROLAMO BA SahTA CROCE. Christus am
Kreuz inmitten dier beiden Scbäcfaer. Am Fufse
dos KreuEes die Angehörigeni Christi^ und <lie Hei-
ligen Petru«, Cäcilta und Fraocbcns. Hintergrund
eine gebirgigte Landschaft. Auf Holz, h. 1 F., br.
HZ. S.S.
46. GiROLAMO DA SantA CROCE. Die neben
Christus auf Wolken thronende Maria wird von
demselben zur Himmelskönigin gekrönt. In der
Mitte der heilige Geist. Dabei je rechts und links
auf Wolken acht Engel, von welchen viere Blumen
in den Händen haben, die vier anderen musiciren.
Hintergrund Landschaft. Auf Holz, h. 1 F. 4-|-Z.,
br. 1 F. 9 Z. S. S.
47. CiMA DA CONEGLIANO, lebte noch 1517.
Die in einer Cappdle »uf dem Throne sitzende
Maria halt das stehende Kind, welches den Segen
ertheilt, auf dem Schoolse. Rechts Romualdus und
Petrus, links Bruno ond Paulus. Hintei^rund Luft.
Bezeichnet: Joannis Baptiste Coneglianen-
sisopus. AufHob^h. 6F.8Z.,br.4F. 4Z. S.S.
48. Akdrea PREVITALI, blühte I506w f 1528.
' Schüler des GioTanni Bellini. In der Mitte
steht eine unbekannte Heilige mit einer Lampe auf
einer Erhöhung. Rechts Magdalena, links Catba*
rin«. Hiofei^rund me gefairgigt^ L«iulicbaft. Auf
Leiuw., H. 4F.44-Z., br. ^F. 9Z. S. &
49. Francesco BISSQLQ^Ui^htf VW 152a Scha-
ler des GiOTanni Bdlinj« Dar eotandeno Cluri-
MUS stehl iftit der Si^^sDiluie auf seinem Grabe;
dabei ein schlafender und ein aufgeschreckUr Wäch-
ter. Hintergrund eine Landschaft mit Meer und
G^Virgeu. Auf HoK h. 5 F. 10 Z., br. 2 F. 9Z. S. S.
50. MA11CBIJ.O F060LIN0, lebte noch 1550.
Die auf dem Throne sitzende Maria hält das ste-
hende Kind« Ttehshes den Segen ertheill. Kechti
die Heiligen Fi^ocisous, Johannes der Evangelist
und Hieron jmus, links Antonius von Padua, Yin-
centius Ferreriu^ und Bonaventura. Hintergrund
Landschaft. Bezeichnet: mabcellvs roGQi.iifV8.
Auf Leinw., h. 8 F. 2i.Z., br. 8 F. 2|Z. S. S.
51. Jacopo PALMA, gen. PALMA YECCfflO,
blühte von 1520-155C(. Die in einem Gemadif
sitzende Maria liest in einem ßuche. Vor ihr, auf
einer steinernen Brüstung, das schlafende Kind.
Durch ein Bogenfenster Aussicht in eine Landschaft.
Bezeichnet: iaco^vs palva. Auf Holz, h. 2 F.
2Z., br. IF. 8Z. 5.5.
53. ViNClOTO CATENA, f 1530. Maria Yerehrt das
auf ihrem Sckoofse schlafende Kind. RedOs die
Heiligen Johannes der Täufer und Joseph, der in
einem Buche liest, links Galharina und Antonius
▼on Padua, welcher de» verehrenden Donator em-
pfiehlt. Der Giund dimlee). Auf I^R^*» h. 2 F.
10 Z., br. 4F. 9Z. S.S.
53. QlOTANNI BELLINI, geb. I4!}6. f I5ia Der
t^dle Ghrißtu» von Maria wnd Jcjbannes beU^uert.
B4
32 ERSTE ABTHEILüNG.
Der Hintergrund Luft. Auf Holz, fa. 2F. 3Z.,
br. 2F. 9Z. S.S.
54. Francesco VECELLIO, blühte 1541. Schü-
ler des Tiziano Yecellio. Die in einer Cappelle
thronende Maria hält das Kind auf dem Schoolse,
welches, in der Linken eine goldene Kugel tragend,
mit der Rechten segnet. Rechts der heilige Petrus,
links Hieronymus. Auf den Stufen des Thrones
zwei musicirende Engel. Auf Holz, h. SF. 6Z.,
br. 5 F. 6 Z. S. S.
55. Schule des Giovanni BELLINI, Tielleicht
Marco MARCONE, blühte 1500. Maria hält
das Kind, welches die Hände auf der Brust kreuzt,
auf ihrem Schoofse. Rechts der heilige Hierony-
mus, links Cathaiina. Hintergrund gebirgigte Land-
schaft mit Gebäuden. Auf Holz, h. 2 F. 6Z., br.
3F. 8Z. S. S.
56. Bartolommeo MONTAGNA, Kunde bis
1507. Die auf dem Throne sitzende Maria hält das
auf ihi*em Schooise stehende Kind. Rechts der hei-
lige Uomobuono, Patron der Schneiderzunfl, wel-
cher einem Armen ein Almosen reicht, links der
heilige Franciscus; bei ihm ein die Maria ver-
ehrender Ordensbruder, in kleinerem Maafsstabe.
Ganz im Vordergründe, in noch kleinerem Maafs-
stabe, die heilige Catharina. Hintergrund Land-
schaft. Bezeichnet: b montagna. md. Auf
Leinw., h. 6 F. 8Z., br. 5 F. S.S.
57. Antonio da CREVALCORE. Maria, Joseph
und der kleine Johannes yerehi^n das auf einer
steinernen Brüstung sitzende Christuskind, welches
mit beiden Händen «ine Citrone häh. Zu den
Eiste Classe. Ysiistunse. S$
Seiten an der Anoliitectur ein Gdiänge von Oran-
gen. Hintergrund Landschaft. Bezeidmet: Opera
de Antonio de Greyalcore 1453. (?) Auf Hob,
h. 2F. 3Z., br. IF. 9Z. S.S.
58. Francesco MORONE, geb. 1474. f 1529.
Schüler des Domenico Morone. Maria halt
stehend das Kind auf den Armen, auf dessen lin-
ker Hand ein Stieglitz sitzt, während es mit der
rechten segnet. Hintergrund Landschaft mit Bäu-
men, Bergen und Gebäuden, "bezeichnet: r&lMcis-
cvs MOROMvs piifXiT. Auf Lcinw., h. 1 F. 6~Z.,
br. IF. 3^Z. E.E.
59. Marco ZOPPO, Kunde von 1471-1498. Schü-
ler des Francesco Squarcione. Die auf einem
reich verzieten Throne, übei' welchem sich ein
Fruchtgewinde erhebt, sitzende Maria reicht dem
auf ihrem Schoofse stehenden Kinde einen Apfel,
den dasselbe mit beiden Händen ergreift. Rechts
die Heiligen Franciscus und Johannes der Täufer,
links Paulus und Hieronymus. Hintergrund eine
febigte Landschaft. Bezdchnet: maico zoppo dl
BOLOGNA piMXiT MGGCCLXXi. IM TiNBXiA. In Tem-
pera. Auf Holz, h. 8 F. 7Z., br. SF. IZ. S.S.
60. Pier Maria PENNACHI, blühte um 1520.
Schüler des GioTanni fiellini. Christus wiitl
Ton zwei Engeln in dem Grabe gehalten und be-
trauert. Hintergrund eine felsigte Landschaft. Be-
zeichnet: PSTAYS. MARIA. TARYISIO. P. Auf Holz,
h. IF. 10 Z., br. 2F. IZ. S.S.
61. Dem Vittore CARPACCIO verwandt. Die
Flucht nach Egypten. Maria sitzt mit dem sich
an ihre Wange schmiegenden Kinde auf dem Esel,
B5
34 ERSTE ABTHEILÜNG.
welcher von Joseph gekitet "wird. Hmtergnind
eine hüglichte Landscbafl mit Wasser und Bäumen.
Awf Holz, h. 2F. 3Z., br. 3F. 6Z. S.S.
62. In der Art des Francesco MORONEL Maria
hall das auf einem Teppich stehende Kind yor
sich. Neben demselben eine Schüssel mit Früch-
ten* Unten zwei singende nnd auf der Laute spie-
lende Engel. Hintergrund Landschaft. Atif Holz,
h. 2F. 3Z., br. IF. 64-Z. S.S.
63» BONIFACIO, geb. 1494. f 1553. Schüler des
Tiziano Vecellio. Fünf Hirten verehren das
neugebome Kind, yon welchem die Maria den
Schleier aufhebt; dabei Joseph. Hintergrund eine
gebirgigte Landschaft, worin der Engel den Hir-
ten erscheint. AufLeinw., h. 4F. 6-5-Z., br. 7 F.
4^ Z. S. S.
64. Jocopo ROBÜSTI, gen. il TINTORETTO,
geb. 1512. f 1595. Schüler des Tiziano Ve-
cellio. Das Bikinifs eines Procurators des heili-
gen Marcus in seiner Amtstracht, einem dunkel-
rothen Pelz mit weiten Ermein« Hintergrund ein
Gemach mit der Aussicht ins Freie. Auf Leinw.,
h. 3 F. 7Z., br. 3F. 1 Z. S. S.
64. a. VENETIANISCHE SCHULE. Das Brust-
bild der Laura, Geliebten des Petrarca, «ne Gopie
des nach dem Leben ausgeführten Bildes des Si-
mon 'Martini, gewöhnlich Simon Memmi genannt.
Geschenk Ihrer Durchlaucht, der Frau Fürstin Ton
Liegnilz. AufLeinw., h. 2 F. \\Z. br. IF. 8Z.
65. VENETIANISCHE SCHULE, dem Bati-
STA FRANCO vtrwandt. Chriaius, weleher,
den Blkk auf den Betehauer gerichtet, leid Kreuz
trägt. Hintergraud Landicbaift. AufHok, li. 2 F.
7Z., br. SF. 2f Z. S.S.
66. Schule d^s GlOtlGIONE. Das BÜdnifs einet
Mannes Von mitlleren Jabren, in schwarzem ün-
terkleide und Pelz. In der Hechten hält er ein
Paar Handschuh. Der Grund dunkel. Auf Holz,
h. 2F. 4fZ. br. 2 F. R. S.
67. Jacopo da PONTE, geü. BASSANO, geb.
1510. f 1592. Schüler des Tiziano Vecellio.
Das Bildnifs eines bejahrten Mannes in schwarzer
Kleidung^ ^elch^r sich toit der Rechten auf eineft
Tisch stützt) worauf ein Buch liegt. Grund dun-
kel. Auf Lein^*^., h. 3 F. 5Z., br. 2F. 8Z. S. S.
68. LoRENio LUZZO DA FELTRE, blühte 1511.
Die auf dem Throne sitzende Maria hält das ste-
hende Kind auf dem Schoofse, welches die Fahne
des zur Linken stehenden, heiligen Mauritius an*
fafst. RechU der heilige Stephanus. Hintergrund
LandschsK't. Bezeichnet: iivrentivs lvcivs fel*
TnMSis FAciEBAT 1511. Aof H^, h. 8 F., br.
5F. IZ. S.S,
69. TIZIANO VECELLIO. Das Bildnifs des Ti-
zian selbst in höherem Alter, eine schwarze Mütze
auf dem Kopfe, in weifs und röthHch schillerndem
unter-, und schwarzem OberkleMe. Er stützt die
Rechte auf einen Tisbb, und wendet den Kopf et-
was aufwärts nach der linken Seite. Auf L^inw.,
h. 3 F. 2Z., br. 2F. 5Z. S.S.
70. Paäis BORDONE, geb. 1500. f 1570. Schü-
ler des Tiziano Vecellio. Die Bildnisse von
zwei Miiimem, wtkhe im Freien sitzendy mit
38 ERSTE ABTHEILÜN6.
detttelbto ztt schlagen. Dibei «in Kaabe, wdkher
ihm den Gurt festmacht. Hititei*grund mehrere
Gebäude. Halbe Figuren. Auf Leinw.« h. 3 F.
3Z., br. 3F. 9Z. S.S.
77. Giovanni CARIANI, Kunde bis 1519. Schü-
1er des Tiziano Yecellio. pie Bildnisse tou
zwei jungen Frauen; zwischen beiden das eines
Mannes Ton mittleren Jahren. Grund dunkel« Auf
auf Holz geklebte Leinw., h.-lP. TZ.^ br. 1 F.
10 Z. K.S.
78. Schulcopie nach TIZlANO VECELLIO.
Venus, bis auf den halben Leib nackt, sieht in ei«
nen Spiegel, welchen ihr Amor Torhält. In der
Rechten einen Bogen haltend, bedeckt sie mit der
Linken die Brust. Hintergrund ein Gemach. Auf
Leinw., h. 3 F. 9fZ., br. 3 F. 4^Z. G.G.
79. Schule des GIORGIONE. Im Vorgmnde
einer reichen Landschaft ruht eine jugendliche wdb-
liehe Figur, theilweise mit einem rothen Gewände
bekleidet. Neben derselben ein Bologneserhünd-
chen. In der Entfernung einige Reiten*. Auf auf
Holz geklebte Leinw., h. 2 F. 4-|- Z., br. 3 F. K.S.
80. GiOTAN Batista MORONI, Miflite 1553. f
1579. Schüler des Alessandro Moretto. Das
Bildnifs eines jungen Mannes in schwarzer Klei-
dung, welcher in der Linken ein Papier hält. Auf '
einem Tische ein Brief, mit der Jahreszahl 1553.
Ginind hellgrau. Auf auf Holz geliebte Leinw.»
h. 3F. 3Z., br. 2 F. 7. Z. S.S.
81. Paris BORDONE^ geb. I50a. f 1&70: Die in
einer Nische auf dem Throne sitzende Maiia hält
das auf ihrem Schooise sitzende Kind, wdchcs dem,
EMTI CLk$$n. YlMITIANtl. 39
Tör ihm knieenden, Avgdttinat die Bischo&nütze
au6etzt. Rechts Magdalena, links Catharina und
der knieende Alo. Am Fufse des Thrones ein mu-
sicirender £ngel. Auf Holz, h. 6 F. 8Z., br. 4 F.
4Z. S.S.
82. GiovAN Antonio UCINO DA FORDE-
NONE, geb. 1484. f 1539. Die Ehebrecheiin
vor Christus, welcher den ihn fragenden Pharisäer
bescheidet. Die Ehebrecherin in Erwartung ihres
Schicksals; dabei andere Schriftgelehrte, Pharisäer
und Kriegsknechte. Hintergrund Architectur und
Luft. Auf Leinw., h. 3 F. 2^ Z., br. 4 F. 6Z. G. G.
83. Paris BORDONE. Venus ruht entkleidet auf
einem rothen Teppich in einer Landschaft. Zu
ihren FüfseiTein Bologneserhnndcfaen. In der Feme
ein Schäfer mit seiner Heerde, welcher die Schal-
mey bläst. Auf Holz, h. 4P., br. 5 F. S.S.
84. Francesco DA PONTE, gen. BASSANO,
geb. 1548. f 1592. Schüler des Jacopo da
Ponte. Der barmherzige Samaritei* verbindet den
Toa Räubern rerwundeten Israeliten; links sein
Esel und ein ruhender Hund. Hintergrund Land-
schaft. Auf Leinw., h. 1 F. ll-J- Z., br. 2 F.
lOf Z. K.S.
85. Giovanni CARIANI. Das Btldnifs eines jun-
gen Mannes in schwarzer Mütze, und schwarzer
Kleidung, welcher, in der Linken eine Papierrolle
haltend, die Rechte auf ein Sculptui*werk legt.
Hintergrund ein Gemach mit Aussicht ins Freie.
Auf Leinw., h. 2 F., br. 1 F. 8 Z. S.S.
86. TINTORETTO. Das Bildnifs eines Procura-
tors des heiligen Marcus in. seinei* Amistracbt,
40 ERSTE ABTHEILUNG.
einem rothen Mantel mit weiten Erroeln. Der Onnid
dunkel. Auf Leinw., h. 3 F. 4Z., br. 2 F. 7-|-Z.
G.G.
87. Jacopo PALMA, gen. PALMA VEC-
CHIO, blühte von 1520-1550. Maria verehrt
das vor ihr liegende Kind; dabei Joseph, dasselbe
betrachtend. Hintergrund Landschaft. Auf Holz,
h. IF. UiZ., br. 1 F. 7iZ. G.G.
88. Schule des TIZLVNO VECELLIO. Das
Bildnifs des berühmten Baumeisters Andrea Palla-
dio, in schwarzer Kleidung, eine goldene Kette um
den Hals. Grund dunkel. Auf Leinw. , h. 1 F.
4Z., br. HZ. G.G.
89. Paris BORDONE, geb. 1500. f 1570. Die
unter einem Bau auf dem Throne sitzende Maiia
unterstützt "mit der Rechten das auf ihrem Schoofse
stehende Kind^ in der Linken hält sie eine Frucht.
Rechts die Heiligen Rochus und Gregorius der Grofse,
links Catbarina und Sebastian. Auf den Stufen des
Thrones zwei Engel mit einer Handtrommel. Hin-
lergrund Luft. Auf Holz, h. 8F. 7Z., br. 5 F.
HZ. S.S.
90. Jacopo ROBüSTI, gen. il TINTORETTO,
geb. 1512. f 1595. Das Bildnifs eines Mannes in
mittleren Jahren, in schwarzer Kleidung. Grund dun-
kel. Auf Leinw., h. 3 F. I^Z., br. 2F. 5Z. K.S.
91. SCHULE VON BERGAMO. Mitte des
16^^ Jahrhunderts. Das Bildnifs eines Mannes
von mittleren Jahren, in schwarzer Kleidung, mit
dem rechten Arm auf einen Tisch gestützt, die
Linke am Griffe seines Degens. Hintergrund Ar-
Eiste Glasse. Ybkitumia. 4i
chiteetur und Landschaft. Auf Leinw., h. 3 F. 5Z.,
br. 2 F. HZ. K.S.
92. BONIFACIO, geb. 1494. + 1553. Schüler des
Tiziano Yecellio. Christus, von den Pharisäern
wegen der Ehebrecherin befragt, deutet auf etwas
von ihm auf dem Boden Geschriebenes. Die Ehe-
brecherin von Kriegsknechten umgeben, in Erwar-
tung ihres Schicksals. Mehr rückwärts eine Gruppe
sie beklagender Frauen. Hintergrund Architectur
und Landschaft. Bezeichnet: mdlii. Auf Leinw.,
h. 4F. 7Z., br. 9 F. 10 Z. S.S.
92. a. Von einem ausgezeichneten Meister der
VENETTANISCHEN SCHULE. Auf der lin-
ken Seite des Bildes unterstützt die auf einem Säu-
lenpostament Tor einem grünen Teppich thro-
nende Maria das auf ihrem Schoofse stehende Chri-
stuskind, welches yorschreitend in beiden Händen
ein Laubbüschel mit Kirschen hält. Der Maria zu-
nächst Joseph, der, auf seinem Stabe gestützt, sich
zu dem kleinen Johannes herabbückt, welcher ein
Lamm herbeibringt. Am Fufse des Thrones die
knieende heilige Catharina das Kind toU Inbrunst
verehrend. Mehr rückwärts ein mit gefalteten Hän-
den herbeieilender Engel. Ganz auf der rechten
Seite der an einem Baum gefesselte, yon Pfeilen
durchbohrte heilige Sebastian, welcher seine Blicke
auf die Maria und das Kind richtet. Hintergrund
eine bergigte Landschaft. Auf Leinw., h. 5 F.
3^Z., br. 7F. 7Z. E.E.
93. Leandro da PONTE, gen. BASSANO, geb.
1558. f 1623.' Schüler des Jacopo Bassano.
' Das Bildnift einea Procurators des heiligen Marcus
4a £BST£ ABTHEILÜNG.
in seiner Amtslnickt» emeai rothen Mantel mil
weiten Ermein, eine schwarze Mütae auf dem Kopf.
Hintergrund Arohiteclur. Auf Leinw., h. 2 F.
10 Z., br. 2F. 3Z. S.S.
94- Schule desTIZIANO VECELLIO. Das Bild-
nifs eines jungen Mannes in schwarzer Kleidung«
in der Rechten ein Paar Handschuh. Hintergrund
Architectur. Auf Leinw., h. 2F. 4Z. , br. 2 F.
IZ. G.G.
95. Schukopie »ach TIZIANO VECELUO. In
einer reichen Landschaft sitzt Mari^t und hält} das
stehende Kind auf dem Schoofse, welches sich ge-
gen den kleinen Johannes wendet, der ein Lamm
herbeibringt; dabei der zuschauende Joseph. In
der Luft zwei Engel mit dem Kreuze. Mehr rück-
wärts in der Landschaft Ochs und Esel. Auf
Leinw., h. 3 F. IZ., br. 5 F. S.S.
96. Schule des TIZIANO VECELLIO- Das Bild-
nifs des Andrea Nayagero, Gesandten der Repu-
blik Venedig bei den Höfen Kaiser Karls Y. und
König Franz I. von Frankreich, in einem rothen
Pelz. Hintergrund Architectur. Bezeichnet: An-
dreas NAYGERiYS MDXxvi. Auf Lcinw., h. 2 F.
2fZ., br. IF. 7iZ. G.G.
97. Bernardino da PORDENONE, Das BiWnif»
eines Mannes yon mittleren Jahren, in einem sdi War-
zen Pelz, welcher einem Knaben in schwai-zer
Kleidung Lehren ertheilt. Hintergrund das Ge-
mach und Landschaft. Auf Leinw., h. 2F. 9Z.,
br. 3F. afZ. S.S.
98. Alessandro BONVICINO, gen. >il MO-
KETTO, arbeitete 1516, lebt^ Qoch )547.
ZwiiTi CiAssi. LoMiimBiN. 43
S<^üler des TiziftDO Vceelfio. Der beifige A«-
gustinus kl reteher biscböflicber Tracht uoter einmxk
Bogen stehend. Hintergrund Laadschaft. AufLeinw^
b. 2F. 9iZ., br. 2F. 2Z. E. E.
99. Schule des TIZIANOVECELLIO. DatBUd-
nifs eines Mannes von mittleren Jahren in schwär*
zer Kleidung ; in der Rechten ein Paar Handschuh.
Grund doekel. Auf Leinw., b. 2 F. S^-Z., br.
IF. liVfZ. £. E.
ZWEITE CLASSE.
Die Lombardischen Schulen von der Zeit
der höheren Ausbildung ihrer Eigenihüm*
Uchkeit bis zum Anfang ihres Verfalls, oder
vom Jahre 1490 bis 1540.
In der Lombardei erhielt die Malerd erst
im letzten Jahrzehnt des 15*** Jahrhunderts durch
einen längeren Aufenthalt des Lionardo da
Yinci zu Mailand einen bestimmten Character.
Dieser Künstler theilte den dasigen Malern näm-
lich die Bestrebungen auf Durchbildung der Form»
auf Schönheit der Linien, mit, welche sie mit dem
ihnen eigenthümlicheii Sinn für Liebenswtirdig-
44 ERSTE ABTHEILÜNG.
keit des Ausdrucks und Lebhaftigkeit und Schön-
heit der Färbung glücklich zu verbinden wufsten.
Die höchste Ausbildung dieser Richtung er-
folgte aber erstdurch C orreggio, dessen Werke
die feinste Grazie in den Bewegungen, die gröfste
Lieblichkeit im Ausdruck, mit der höchsten Mei-
sterschaft in Behandlung der Beleuchtung, be-
wunderungswtirdiger Abrundung der Formen und
unvergleichlicher Schönheit, Tiefe und Harmonie
der Färbung, vereinigen.
100. MAILÄNDISCHE SCHULE. Maria hält das
Kind auf dem Schoofse. Rechts der heilige Jo-
seph, links Franciscus. Grund dunkel. Auf Holz,
h. 2F., br. 1 F. 7 Z. G.G.
101. MAILÄNDISCHE SCHULE, dem GAÜ-
DENZIO FERRARI verwandt Das Büd-
nifs eines Mannes von mittleren Jahren, mit ro-
them Unter- und grünem Oberkleide, welcher in
der Linken eine Laute hält. Grund dunkel. Auf
Holz, h. 1F.9Z., br. IF. 4i.Z. G.G.
102. GiovAN Antonio BOLTRAFFIO, geb. 1467.
f 1516. Schüler des Lionardo da Vinci.
Maria, welche die Rechte auf ein Buch hält, reicht
mit der Linken dem vor ihr auf einer steinernen
Brüstung sitzenden Kinde eine Blume, (jrund
dunkel. Auf Holz, h. 2 F. 1 Z., br. 1 F. 5 Z. S. S.
103. LoRENzo LOTTO. Kunde von 1513-1554.
Gemälde in zwei Abtheilungen. In der rechts,
der heilige Sebastian, an einen Baumstamm ge->
ZW£ITE ClASSE. LOMBAABKir. 45
bunden, toh Pfeilen durchbohrt ;' in der links,
der heilige Christoph, das Ghristuskind, welches
ihm den Segen ertheilt, durch den Flufs tragend.
Hintergrund in beiden Landschaft. Die erste be-
zeichnet: L. LOTo, die zweite ebenso, nebst der
Jahreszahl 1531. Auf Leinw., h. 5F. IZ., br.
3 F. 7Z. S.S.
104. MAILÄNDISCHE SCHULE, unter Ein-
flufs des LlONARBO DA YINCL Das Bildnifs
der Margherita Coleonea, Tochter des Nic-
colino Coleone und der Gia Visconti, ersten Ge-
mahlin des Gian Jacopo Trivulzi, mit dem Bei-
namen des Grofsen. Sie ist ganz yon der Seite
auf einem Lehnstuhl sitzend Torgestellt; die über-
einandergeschlagenen Hände läfst sie auf einem
Tische ruhen, ihr in Flechten aufgenommenes,
blondes Haar ist von einem durchsichtigen, wei-
fsen Schleier bedeckt; über ein hellgraues Kleid
mit weiten Ermein trägt sie ein weifses Brusttuch.
Grund dunkel. Bezeichnet: Margherita Gole-
onea filia ^icolini magni Trivulzii prima
uxor, und noch einmal unten: Margherita Co-
leonea. Auf Holz, h. 2F. 9Z., br. 2 F. 3Z. S.S.
105. Bernardino LÜINI, lebte noch 1530. Schü-
ler des Lionardo da Yinci. Maria, in der
Linken ein aufgeschlagenes Buch haltend, unter-
stützt mit der Rechten das auf ihrem Schoofse
sitzende Kind, welches, zu der Mutter" emporblik-
kend, derselben mit der Linken einen Apfel zeigt,
während es in der Rechten eine Blume hat. Grund
dunkel. Auf Holz, h. 1 F. 8-|- Z., J>r. 1 F. 5^Z. K.S.
106. Mahco D'UGGIONE, f 153Q. Schüler des
46 ERSTE ABTBEILÜNG.
Lionaitlo lla Vkici. Die auf einer Üssenbank
sitzende Maria liält das Kind aUf dem Schoofse,
welches den knicendeu heiligen Ambrosius segnet ;
dabei in Verehrung, Georg und der Apostel Pau-
los. HtDitergrund gebirgigte Landschaft mit Was-
ser. Auf Holz, h. 5 F. 3Z., br. 3F. 6Z. S,S.
107. Antonio ALLEGRI, gen. CORREGGIO,
^ geb. 1494. f 1534. In der Mitle des Bildes sitzl .
Leda unter einem Baume tnil dem Schwan in ih-
rem Srhoofse, an einem stillen, dunklen Wasser,
liinks zwei sich badende Gespielinnen, von wel-
chen die eine einem forlfliegendeÄ Schwan nach-
blickt, während eine Dienerin im Begriff ist ihr
(das Gewand iiberzuwerfen, die andere bemüht ist,
sich einen Schwan abzuwehren. Rechts Amor,
welcher die Lyra spielt, und zwei Liebesgötter,
die ihn auf Hörnern begleiten. Hinter der Leda
noch eine weibliche, bekleidete Figur. Hinter-
grund eine Landschaft mit Berg und Wald. Auf
Leinw., h. 4 F. ll^Z., br. 6 F. 2^Z. K. S.
• 108. LOKENZO LOTTO. Kunde von 1513-1554.
Christus nimmt vor seinem Leiden in einem gro-
fsen, von einer Bogenstellung umgebenen Raum
von seiner Mutter knieend Abschied, welche ohn-
mächtig geworden, von lohannes und einer hei-
ligen Frau unterstützt wird; dabei das BUdnifs
der Stifterin mit einem Gebetbuche. Hinterginind
ein mit einer Säulenhalle umgebener Klosterhof.
Bezeichnet: Laurenttjo Lotto pictor 1521.
Auf LeinW., h. 4 F., br. 3F. 2Z. S.S.
109. Antonio ALLEGRI, gen. CORREGGIO.
lo wird von 'dem in einer Wolke verborgenen Ju-
ZwiITl CtiSSl. LoMBAADlir. 47
pil€r innarrnit. Im Vorgnmd« ein grdbei Gdaij
tnk einer Aloe «nd <<ler Kopf einet ans einem
Wasser trinkenden Hirsches. Hinlergrond Felsen
und Bamnwerk. Auf Leintr., h. 4 F. 6 Z., br.
2 F. 8^ Z. K. S.
1 10. LOHSKZO LOTTO, bemäkle in zwei Abtbei-
lungen. In der links der heilte Mauritius, in
der i^echts der heilige Stephanus. Hintergmnd
zwe\ Nischen. Auf Leinw., jede Abtheilung b«
IF. 4Z., br. IF. 4Z. S.S.
111. BERNARBmo FASOLO, blübCe 1S18. Schü-
ler des Lionardo da Yinci. Die vor einem
grünen Vorhang silzende Mana liest mit Joseph
gemeinschaftlich in einem Buche, während das
Kind auf ihrem Schoofse schlaft. Hinlergrund
Landschaft. Auf Holz, h. 1 F. 9~Z., br. 1 F.
7iZ. G.G.
112. LORENZO LOTTO. Des Künstlers eigenes Bild-
• toifs, mit einem scb^arzen Barett, in schwai-zer
Kleidung. Hintergrund ein rolher Vorhang mit
der Aussicht in eine Landschaft. Bezeichnet: l.
lOTvs. ricTOE. Auf Leinw., h. 1 F. 6 Z., br. i F.
2i-Z. G.G.
113. Gaüdenzio FERRARI, geb. 1484. f issd!
Schüler des Stefano Scoto. Das Bildnifs
eines Jünglings mit rothem Federhut, im Harnisch,
'worüber er einen grünen Mantel trägt. Mit der
Rechten zeigt er auf die an einem Schilde befind-
liche ChiiSre s. A. Grund dunkel. Auf Holz,
h. IF. 8Z., br. 4F. 4Z. S.S.
114. Antonio ALLEGRI, gen. CORREGGIO.
Das domengeki^önte AnUitz Christi ganz ton Tom,
A8 ERSTE ABTHEILÜNG. :
als Sehweifstuch b^andelt. Grund dunkel. Dieses
Bild befindet sich, auf Befehl Sr. Majestät des
Königs, in der Gappelle des Königlichen Palais
hiei-selbst. Auf Leinw., h. IF. 5~Z., br. 1 F.
1(4- Z. E.E.
115. Andrea SOLARIO, blühte zu Mailand um
1530. Sdiüler des Gaudenzio Ferrari. Der
dornen gekrönte Christus, die rechte Schulter und
Arm entblöfst, heftet, sein Kreuz tragend, den
Blick auf den Beschauer. Grund dunkel. Auf
Holz, h. 2 F. 3f Z., br. 1 F. 9-^Z, S.S.
116. Gaudenzio FERRARI, geb. 1484. + 1550.
Maria, Joseph und zwei Hirten, von denen dei*
eine ein Lamm herbeibringt, vei^hren knieend das
neugeborene Chrisluskind. Hintergrund Landschaft,
worin man unter einem Hüttendache Ochs und
Esel sieht Auf Holz, h. 4 F. 1 Z., br. 4 F. 5 Z. S.S.
117. Ambrogio BORGOGNONE, blühte um 1500.
Die unter einem Baldachin thronende Maria hält
das Kind auf dem Schoofse. Rechts Johannes der
Täufer, links der heilige Ambrosius. Am Fufse
des Thrones das Lamm; je rechts und links in
der Luft vier schwebende Engel. Bezeichnet:
Ambrosii Bergognoni. op\ Auf Holz, h.
5F.9Z., br. 4F. 4Z. S.S.
118. MAILÄNDISCHE SCHULE, unter Einflufs
des LlONARDO DA VINCI. Christus schwebt
mit der Siegesfahne aus dem Grabe empor. Rechts
knieet in Anbetung der heilige Stephanus, links
ebenso die heilige Lucia. Hintergrund Landschaft
mil einem Flusse, welcher sich zwischen sditsamen
ZWEITl ClASSE. LoMBAEOlir. 49
Febgebilden durdiwindet. Auf Holz, h. 7F. 4Z.,
br. 5 F. HZ. S.S.
119. AüRELio LUINI, geb. 1530. f 1593. Schüler
des BehnaBDINO LUINL Der doraengekrönte
Christus ganz Yon Yom, mit der Rechten segnend,
in der Linken das Rohr. Grund dunkel. Auf
Holz, h. IF. 34. Z., br. H-J-Z. S.S.
120. MAILÄNDISCHE SCHULE, unter Einflufs
des LlONARDO D^ VINCI. Magdalena, welche
in einer Felsenhöhle im Gebet begiifTen ist. Ne*
ben ihr das Salbgefäfs. Auf Holz, h. 2 F., br. 1 F.
7Z. S.S.
121. AmbrOGIO BORGOGNONE. Die auf einem
reich niit Reliefs verzierten goldenen l'hron si-
tzende Maria hält das segnende Ghristuskind auf
dem Schoofse. . Je rechts und links ein rerehren«
der Engel. Auf Holz, h. 3.F. 9Z., br. 1. F.
9Z. S.S.
122. MAILÄNDISCHE SCHULE, unter Einflufs
des LlONARDO DA VINCL Maria hält das
mit einem Hemdcheu Ton feinem Zeuge beklei-
dete Kind, welches ihr einen Rosenkranz zeigt,
auf dem Schoofse. Grund dunkel. Auf Holz,
h. IF. 4Z., br. HZ. S.S.
123. MAILÄNDISCHE SCHULE, unter Einflufs
des LlONARDO DA VINCL Die heilige Ca-
tharina, zwischen zwei zackigten Rädern, nur über
die Hüften und eine Schulter mit einem Gewände
bekleidet, wendet sich hülfeflehend gen Himmel,
Ton woher ein Lichtstrahl auf sie herabfällt. Orund
dunkel. Auf Holz, h. 2F. 1 Z., br. 1 F. 6Z. S. S.
C
50 ERSTE ABTHEILUNG.
124. MAILÄNDISCHE SCHULE, unter Einflufs
des LlONARDO DA VINCL Das Bildnifs eines
Mannes Ton mitllerea Jahren, mit schwarzer
Mütze, in schwarzer Kleidung, in der Rechten
ein Paar Handschuh. Nach einer Inschrift, ein
gewisser Aloysius Bexutius. Grund dunkel.
Auf Hob, h. 2F. 4Z., br. IF. 7Z. S.S.
125. MAILÄNDISCHE SCHULE. Die auf einem
bewachsenen Felsen sitzende Maria reicht dem
Kinde auf ihrem Schoofse die Brust. Je rechts
und links ein Engel, Ton welchen der eine die
Laute, der andere die Violine spielt. Grund dun-
kel. Auf Holz, h. 3F. 3Z., br. 2F. IZ. S.S.
126. MAILÄNDISCHE SCHULE. Das Bildnifs
eines ältlichen, in einem Pelze gekleideten Man-
nes, welcher den Blick aufwärts gerichtet, Aie
Rechte auf der Brust hält. Grund dunkel. Auf
Holz, h. 2 F. 4Z., br. IF. 7Z. S.S.
127. MAILÄNDISCHE SCHULE, unter Einflufg
des LlOKARBO DA VINCI. Das Bildnifs des
Grafen Alberico von Este, mit schwarzer Mütze,
in grünem Unterkleide und rothem Mantel, mit
der Rechten an den Griff seines Sohwerdtes fas-
send. Grund dunkel. Auf Holz, h. 2F. 5Z.,
br. IF. 9Z. S.S.
127. a. Bernabdino DE CONTI, blühte^om 1499.
Das Bildnifs eines Cardinais in seiner rothen
Tracht. Ganz Ton der Seite. Grund dunkel.
BezeichneC: Bernardinus de Gomitibus. eta-
*TIS ANMOATM XLTII. MGCGOLXXXXyilll. die XV lIAt-
TW. Auf Holz, h. IF. 9Z., br. i F. 7Z. E. E.
ZwtXTt CLl8«t. LoMBAMBir. 54
128. Dem GAUDsmao FERRARI rerwmit Der
Engel bringt der Maria die hhnmliflche Botschaft.
Beide sind knieend vorgestellt« ^|nmd 4uiikd«
Auf Hdz, h. 2 F. HZ., br. 2 F. 10 Z. S.S.
129. Schule des BEBl^ABBUto LUINL D«r Kopf
der Maria, mit mcdergeschlagenen Augen und
gefalteten Händen. Grund dunkeL Auf Holz,
b. HZ., br. 9Z. S.S.
130. HAILÄNDISCHE SCHULE. Maria bält das
auf einem Kissen sitzende Kind auf ihrem Sdioofse.
Hintergrund eine bergigte Landschaft mit einer
Stadt. Auf Holz, h. 1 F. IZ., br. 9t Z. S.S.
131. FlLlPPO MAZUOLA, f 1505. Das BUdnifs
eines Mannes von mittleren Jahren, mit schwar-
zer Mütze, in dunkelvioletter Kleidung. In der
Rechten hält er eiii Papier, in der Linken ein
Paar Handschuh. Grund dunkeL Auf Holz, h.
2 F. 2Z., br. 4 F. 9 Z. E. E.
132. LOMBARDISCHE SCHULE. Der sitzende
Christus berührt mit dem Mittelfinger seiner Rech-
ten, die rechte Hand der Tor ihm knieenden hei-
ligen Clara, welche ihm durch Maria angenähert
wird. Rechts stehen die Heiligen Paulus und
Dominicys, links David und Barbara. Hintei*grund
Luft. Auf Holz, h. 2 F., br. 1 F. 9t Z. S. S.
133. ALTMAILÄNDISCHE SCHULE. Christus
ist todt auf dem Schoofse der Mutter ausgestreckt;
sein Haupt wird von Joseph Ton Arimathia, die
Füfse von Magdalena gehalten. Dabei Johannes
der Eyangelist mit der Dornenkrone, und noch
»wei trauernde Frauen. Im Hintergrunde das
Grab, der Cs^Tarib^g, die St«lt, und dahin zu-
Ca
52 ERSTE ABTHEILUNG.
rückkehrende Reiter. Auf Holz, h. 6F. 6Z., br.
5 F. 4 Z. S. S.
134. BABTOiOMMEO SUARDI, gen. BRAMAN-
TINO, lebte noch 1529. Schliler des Bra-
mante. Eine in einem Prachtbau auf einem rei-
chen Throne sitzende allegorische Figur iibergiebt
einem knieenden Manne ein Buch. Auf Holz,
h. 4 F. 9 Z . br. 3 F. 7 Z. S. S.
135. Bartolommeo SUARDI, gen. BRAMAN-
TINO. Die unter einer reichen Architectur thro-
nende Maria überreicht einer Anzahl yerehrender
Männer, welche Ton dem heiligen Dominions em-
pfohlen werden, eine Rose. Das Kind auf ihrem
Schoofse segnet eine, auf der anderen Seite be-
findliche Gruppe Ton Frauen, die sich dem Schutze
des Peti*us Martjr befohlen haben. Zwei Engel
halten über dem Haupte der Maria einen Rosen-
kranz. In Tempera. Auf Holz, h. 5 F. T-fZ.,
br. 3 F. 7iZ. S.S.
1 36. PiETRO Francesco SACCHI, blühte von 1512-
1526. Christus am Kreuze. Am Fufse dessd-
ben, rechts, stehend, Maria, knieend, die das
Kreuz umfassende Magdalena und eine andere hei-
lige Frau, links Johannes und der knieende Stifter«
Hintergrund eine gebirgigte Landschaft, worin in
kleinen Figuren die Kreuztragung und Grable-
gung Christi Torgestellt ist. Bezeichnet: Petri
franci: sacchi de papia. opus. 15l4. Auf
Holz, h. 5 F. 8Z., br. 4F. 8Z. S.S.
137. MAILÄNDISCHE SCHULE. Christi Dar-
Stellung im Tempel. Maria übergiebt dem Simeon
das Kind^ welches vor ihm zurückschreckt; dabei
ZWIITS Classb. LOMBAlSlir. 53
Joseph und eine heilige Fniu. Grund dunkd.
Auf Holz^ h. 4 F. 2Z., br. 8F. 8Z. S.S.
138. GiROLAMO RUMANINO, Uühte von 1520u
1540. Dei* heilige Hieronjmus in der Wüste, an
einem Baurostunipf, den er durch ein Brett zum
Schreibtisch umgeschafien hat, sitzend, unterredet
sich mit detü neben ihm stehenden ßenedictus.
Rechts der heilige Martin zu Pferde, welcher sei-
nen Biantel mit dem nackten Armen theilt. Im
Hintergrunde der Vorgang aus der Legende des
heiligen Hieronjmus, wie sein Lowe die Carayane,
welche den Esel des Klosters geraubt hatte, her-
beitreibt. Auf Holz, h. 6 F. 4Z., br. 4 F. 11-2- Z.
S. ^.
139. FlIIPPO MAZUOLA, f 1505. Die unter einem
Baldachin thronende Maria hält das Kind auf dem
Schoofse. Rechts die heilige Gatharina, links
Clara, beide knieend. Oben zwei den Vorhang
des Baldachins haltende Engel. Auf einer Stufe
des Thrones ein Stieglitz und drei Kirschen. Be-
zeichnet: n. m. ococcz (1502) philippus mazola
PAAIIIN8I8. p. Auf Holz, h. 7F. 9Z., br. 3 F.
9 Z. S. S.
r
140. Cesare da SESTO, blühte um 1500. f 1524.
Schüler des Lionardo da Vinci. Die unter
einem BauVerke thronende Maria hält das beklei-
dete Kind auf den Armen; über ihrem Haupte
schweben, zwei Engel mit der Krone. Rechts steht
der heilige Paulus, die knieende Stifterin empfeh-
lend, links der in einem Buche lesende Hieronj-
mus. Hintergrund Landschaft. Auf Holz, h.
3 F. 8-1- Z., br. 2 F. 11-f-Z. E. E.
""~~~ Ca
54 ERSTE ABTHEILÜNG.
DRITTE CLASSE.
Die Schulen des mittleren Italiens von der
Zeit der höheren Ausbildung ihrer t^en-
thümlichkeit bis zum Anfange ihres Ver-
falls, oder vom Jahre 1420 bis 1640.
Unter den Schulen des mittleren Italiens
sind hier die Maler begriffen, welche in Tos-
cana, Umbrien, Rom und seiner Umgegend,
in Bologna und der Romagna geblüht haben.
Allen diesen ist das vorzugsweise Bestreben auf
Schönheit und Bedeutung der Formen und Li-
nien gemeinsam, und daher bei ihnen vor allem
die Zeichnung ausgebildet Die To scaner ge-
hen den übrigen, so wie überhaupt allen italieni-
schen, SchuIei\Toran. Schon im 14*" Jahrhun-
dert wufsten sie, durch Giotto's Bemühungen,
vermittelst glücklicher Handhabung der Gebehr-
den die geistigen Affecte mit ungcgmeiner Deut-
lichkeit auszudrücken. Um von dieser Kunstart
einen Begriff zu geben, sind in der Gallerie ein-
zelne Probestücke aufgestellt. In* der ersten
Hälfte des 15**" Jahrhunderts machte Fr a Gio-
vanni da Fiesole die Florentiner mit der gei-
stigen Bedeutung der Formen des menschlichen
DaITTI ClASSI. MlTTILITAIIlMlt. 55
Gesichts, Masaccio mit stirkerer Sckattenge-
bong bekaimt Bis gegen Ende des 15*^ Jahr-
handerts wurden in der Kenntnifa des Nackten,
in der Beobachtung der Litft- und Lintenper*
q^ective, in der technisch«! Handhabung der Ma*
kvei, grofee Fortschritte gemacht Über diese
einzrinen Studien geschah es indefs, dafs die Be*
deutung der christlidk-religiösen Angaben bis-^
weikn weniger beachtet wurde. Desto mehr war
dieses in Umbrien, namentlidi zu Perugia, der
Fall, wo die Malerei erst von der Mitte des 15*^
Jdirhunderts ab, so wie zu Bologna, wosdbst
sie noch etwas später zu einer eigenthümlichen
Gestaltung gelangte. , An diesen Orten wurde j%*
ner Ausdruck einer fleckenlosen Seelenreinhe^
ein^ tiefen Sehnsucht zum Hdcfasten, welcher
das Gemüth so innig anspricht, vorzugsweise aus-
gebildet. Derselbe erscheint in der schönsten
Gestalt in den Werken des Pietro Perugino
und Francesco Francia.
Derjenige, welcher jene Bestrebungai der
F^rentiner auf Zeichnung und Rundung zuer^
wissenschaftlich begründete und zur yoUendung
erhob, war Lionardo da YincL Mit diesen
Vorzügen verband er zugleich eine angemessene
Behandlung der jedesmaligen Auf]pJ>e. Den
höchsten Gipfel ihrer ursprünglichen Richtung
auf Form und Linie erreichte aber diese Schule»
C4
56 ERSTE ABTHEILUNG.
durch dai Michelangelo Buonaroti, der
den Formen eine e|*staunliche Grofshdt zu geben
wufste, die Bewegungen des menschlichen Kör-
pers in einem bewundrungswtirdigen Grade be-
meisterte, und im Besitze dieser Eigenschaften
die erhabensten Gedanken auf das Würdigte
ausdrückte. RaphaelSanzio gehörte ursprüng-
lich der zu Perugia und Bologna verfolgten Rich-
tung an, verstand aber, mit der Innigkeit, der Ach-
tung vor seinen Aufgaben, welche er derselben
verdankte, die wissenschaftliche Ausbildung der
Florentiner in ihrer ganzen Gründlichkeit zu v^-
binden: so dafs in ihm alle früheren Keime,
welche diesen Schulen gemeinsam sind, zur höch-
sten Entwickelung gelangten. In der Composi-
tion wufste er am feinsten die richtige Mitte zwi-
schen einem durchgehenden Gesetz sich entspre-
chender Massen und der Freiheit in Ausbildung
des Einzelnen zu halten. Character, Ausdruck
und Gebehrde drücken jedesmal den Sinn seiner
Aufgabe auf das edelste, wahrste und ergreifend-
ste aus. Durch Entschiedenheit in den Schatten-
und Lichtipiassen der einzelnen Figuren, zumal
in den Gewändern, gelang es ihm, in seinen um-
fassenderen Compositionen eine sehr grofse Deut-
lichkeit zu erreichen. Der gesammte Kreis christ-
licher Darstellungen wurde von ihm mit der größ-
ten Begeisterung umfafst, und darin wieder ganz
DtITTI ClA88I. MlTTlLITALllirit. 57
die Tiefe ancl Wfirde dBgefbhrf, weldie dA äl-
testen chiistlichen Konstdenkmale darlegen. Fflr
Darstellangen aus der Mythologie der Alten, so
wie für die Arabeske, fand er zuerst die richtige
Behandlungsweise. Durch ihn wurde die Male-
rei im ganzen mittleren Italien völlig umgestaltet,
und seiiK Kunstweise daselbt vielfältig verbreitet.
1 41. Cosmo ROSELLI, lebte noch 1496. Schü-
ler des Fiesole. Die Tor einem dunkeln Tep-
pich sitzende Maria hält das Kind auf dem Schoo-
{se, welches den kleinen Johannes segnet. Rechts
der heilige Franciscus. Hintergrund Landschaft.
In Tempera. Auf Holz. Rund; 2 F.* im Durch-
messer. S. S.
142. Andrea del CASTAGNO, g^. 1403. f um
1477. Schüler des Masaccio. Der Tor dem
Crucifix knieende heilige Hieronymus kasteiet sich
mit dem Steine. Hintergrund Landschaft, worin
man rechts die Heiligen Sebastian und Rochus,
links Tobia Fischzug, in der Mitte, auf einem
Berge, Büfsende sieht. In Tempera. Auf Holz,
h. IF. 10 Z., br. 2F. 6Z. S.S.
143. Fra Giovanni da FIESOLE, gen. a BEATO
ANGELICO, geb. 1387. f 1455. Die auf einem
goldenen Throne sitzende Maria hält das stehende,
bekleidete Kind auf dem Schoofse. Rechts der
heilige Dominicus, links Petrus Martjr, beide in
Verehi'ung. In Tempera. Auf Holz, h. 2 F. 3 Z.,
br. IF. 7Z. S.S.
144. Schule des GENTIL DA FABRIANO.
58 B8RTE AKTHEILUMO.
^ecbi Geaülde in emtm Ribneti. m) Die Geburt
der Mari«. 6) Maria Darstellung im TempeL
c) Maria Yerraählung mit Joseph, d) Die Dar-
stellung Christi im Tempel. Im kleineren Maafs-
Stabe, die knieende Stiflerin, eine Nonne, e) Die
Anbetung der Könige. /^ Die Krönung Maria.
Die Luft in aUen Gold. In.Teinpera. Auf Holz,
h. 2F. 6Z., br. 2F. 5Z. S.S.
145. GIOTTO DI BONDONE, geb. 1276. f 1336.
Schiller des Cimabtte. Ein Wunder des hei-
ligen Franciscus. Rechts stiirtt ein Knabe aus
der florentinischen Familie Spini aus dem Fenster.
Dei^selbe Knabe, im Todtenhemde, mit blutigem
Kopfe daliegend, wird von den Angehörigen be-
trauert' Der nämliche Knabe und seine Mutter
bringen dem, auf das Gebet von zwei gegenwär-
tigen Franciscanem harabschwebenden heiligen
Franciscus, welcher denselben durch seinen Segen
belebt hat, ihren Dank dar. Auf Goldgrund. In
Tempera. Auf Holz, h. 1 F. 1-|-Z., br. 11-|-Z.
V.R.
146. GIOTTO DI BONDONE. Auf die Apostel
und Maria, welche in einem Gemache versammelt
sitzen, schwebt der heilige Gebt herab. Auf
Goldgtiind. In Tempet«. Auf Holz, h« IF. 1-J-Z.,
br. 10-1- Z. T. R.
147. CosiMO ROSELLI, lebte noch 1496. Schü-
ler des Fiesole. oben Maria in der Herrlich-
keit, Ton Cherubim und Seraphim umgeben. Je
rechts und links zwei Engel mit langen Spruch-
zetteln, Yon denen die oberen die Krone über dem
Haupte der Maria halten. Unten, knieend eine
DbITTI ClASSI. MtTTILITALItNEt. 59
gro(ae AtizaU tod V«rdireiideii, tob Jedem Ge-
schledit, Alter und Sund. Ganz unten dat Brust-
bild eines yerebrenden Mönchs, als Stifter. Die
Luft Gold. In Tempera. Auf Holz, h. 6 F.,
br. 5 F. 8 Z. S. S.
1 48. Dem Cosimo ROSELU verwandt Die thro-
nende Maria wird in einem Kranze von Cherubim
zum Himmel emporgetragen. Unten der heilige
Thomas, welcher den Gürtel der Mai4a Ton oben
empfangt. Im Yorgrunde die knieende Stifterin,
eine Nonne. Hintergrund Landschaft. In Tem-
pera. Auf Holz, h. IF., br. 9Z. S.S.
149. Taddeo DI BARTOLO, blühte von 1401-
1414. Schüler des Bartolo di FredL Mai4a,
die Yerkündigung empfaogeud.. Dat Gegenstück
der Engel . fehlti Goldgrund. In Tempera. Auf
Hok, h. 9fZ., br. 5^Z. v. R.
150. Simon MARTINI, geb. 1284. f 1344, Die auf
einem Kissen sitzende Maria reicht dem mit einem
Gewände umgebenen Kinde die Brust. Goldgrund.
In Tempera. Auf Holz, h. 8fZ., br. 7t Z. S.S.
151. FLORENTINISCHE SCHULE. Zweite
Hälfte des 15*^ Jahrhunderts. Das Christus-
kind wird Ton Maria, Joseph, dem kleinen Jo-
hannes und den Heiligen Dominicus und Bernhard
knieend verehrt. Hintergrund Landschaft, worin
man die HeiKgen Hi«*onymus, Franciscus und
Magdalena in Bufsübung si^t. In Tempera. Auf
Holz, h. 11 Z., br. 9Z. S.S.
1 52. Fba Gioyanni da FIESOLE, geb. 1387. f 1465.
Der heilige Franciscus, in einem Gemache vor
mum Ordenshriidem auf einer Wolke eaporge^
60 ERSTE ABTHEILUNG.
tragen und yerklärt, ertbeHt den Verwunderten
von oben den Segen. In Tempera. Auf Holz,
h. lO^Z., br. IF. IfZ. E.E.
153. Taddeo GADDI, geb. 1300, lebte noch 1366.
Schüler des GIOTTO. Gemälde in drei Ab-
tbeilungen. In der mittleren wird die neben Cbri-
stus auf dem Throne sitzende Mana von demsel-
ben gekrönt. Zu beiden Seiten Cherubim, Se-
raphim, verehrende Heilige und musicirende und
singende Engel. In der Abtheilung rechts Maria,
welche das Kind säugt, anbetende Engel, Joseph
und die musicirenden Hirten. In der links Chri-
stus am Kreuz, an dessen Fufse die ohnmächtige
Maria und vier klagende Frauen, nebst Priestem,
Hauptleuten und Kriegsknechten zu Pferde und
zu Fufs. In den Giebelfelderp in runden Feldern
die Brustbildei* Christi und zweier Evangelisten.
Auf Goldgrund. In 'Sempera. Auf Holz, h. 1 F.
9iZ., br. IF. 9Z. S.S.
1 54. Fra Giotanni da FIESOLE, geb. 138?: f 1455.
Der heilige Dominicus erkennt und begrüfst in
Folge eines Traumgesichts den heiligen Francis-
cus als einen Gefährten in dem Werk, die von
Christus abgefallene Welt ihm wieder zuzuwen-
den. Hinter jedem der Heiligen ein junger Mönch
seines Ordens. In der Luft Maria, welche durch
das Versprechen dieser Bekehrung den Zorn Chri-
sti, der die Welt mit drei Pfeilen zu vernichten
droht, besänftigt. In Tempei^. Auf Holz, h.
lO^Z., br. IF. i.Z. E.E.
155. SPINELLO ARETINO, gd). 1308. f nach
1400. Schüler des Jacopo da Casei^iiio.
DifTTI ClASSK. MlTTILITltlllTBR. 6l
Die Apostel, ^reiche mit Ghriatiia unter einem
bedeckten Gange an der hinteren Seite eines lan-
gen Tisches sitzen, geben ihr Erstaunen und ih-
ren Schmerz über die Worte Christi: „einer un-
ter euch wird mich yerrathen" lebhaft zu erken-
nen. Auf der vorderen Seite des Tisches sitzt
der erschreckte Judas. Die Luft Gold. In Tem-
pera. Auf Holz, h. 1 F. 5f Z., br. 4 F. 6 Z. E. E.
156. Fra Giovanni da FIESOLE, und sein Schfi-
1er Cosimo Roselli. ^Derselbe lebte noch 1496.
Das jüngste Gericht. Oben drei Spitzbogen. In
dem mittleren der auf Wolken als Weltrichter
thronende Christus, welcher das Urtheil spricht,
Ton sieben Engeln umgeben. In dem Bogen rechts,
ebenfalls thronend, Maria und neun Apostel und
Heilige; in dem links, Johannes der Täufer und
ebensoTiel Apostel und Heilige. Zu den Füfsen
Ghinsti fünf Engel, von denen drei die Werkzeuge
des Leidens tragen, zwei mit Posaunen zur Auf-
eiKtehung blasen. Unten werden rechts die zur
Seeligkeit Erstandenen yon Engeln empfangen,
links die Verdammten von Engeln in den Abgrund
gestofsen, wo sich die Teufel ihrer bemeistem.
In den Zwickeln der Bogen die Brustbilder von
Tier Propheten. Bezeichnet mit der Jahreszahl
1456. Der Hintergiund Luft. In Tempera. Auf
Holz, h. 6 F. 74- Z., br. 9F. 4Z. S.S.
157. Don Lorenzo CAMALDOLENSE, f nach
1413. Die V^kündigung Maria. Oben, in einem
Kreise von Cherubim und Seraphim, der den hei-
ligen Geist sendende Gott Vater. Goldgrund. In
Tempera. Auf Holz, h. 3F. 8-f Z., br. 2F.2^Z. S.&
6Z ERSTE ABTHEILUN6.
156. Smoif MARTINI, geb. 1284. f ld44. Ge-
mälde in zwa Abtheilungen. In der oberen die
mit deDi Gebetbnche sitzende Maria^ welche von
dem knieenden Engel die himmliBche Botschaft
empfangt; in der Lufl der von Cherubim umge-
bene Gott Vater; in kleinerem Maafsstabe der
Stifter, ein knieender Gebtlicher. In der unteren
die Heiligen Hieronymus, Dominicus, Augustinus,
Agnes, Clara und Catbarina. Goldgrund. In Tem-
pera. Auf Holz, h. IF. 6iZ., br. 1 F. -fZ. t.R.
159. Don Lobenzo CAMALDOLENSE, f nach
1413. Gemälde in drei Abtheilungen. In der
mittleren stehen die Heiligen Magdalena und Lau-
rentius, zu dessen Füfsen ein knieender Gaixlinal ;
in der links der heilige Laurentius mit dem Rost,
in der rechts der heilige Hieronymus, zu seinen
Füfsen der Cardinalshut und der Löwe. Gold-
grund. In Tempei*a. Bruchstücke Ton zwei ver-
schiedenen, gröfseren Gemälden. Auf Holz, das
Mittelbild h. 3F. IZ., br. 2F. 3Z.; die ^iten-
bilder jedes h. 3 F. 1 Z., br. IF. 2^Z. S.S.
160. CosiHO ROSELLI, lebte noch 1496. Joseph
von Arimathia, Nicodemus und Johannes halten
Christus in seinem Grabe aufrecht, während ihm
Maria und Magdalena knieend die Hände küssen.
Hintergi^und Landschaft. In Tempera. Auf Holz,
h. IF. 8Z., br. IF. -J-Z. S.S.
• 161. Aus der Zeit und in der Art des MASACOO
DI St. Giotanni, geb. 1401. f 1443. Schüler
des Masolino da Panicale. In einer Kirche
wird der heilige Bernhard ak Knabe zum Geist«
liehen eingekleidet. Zu jeder Seite ein Chorknabe
DuTTB GiASSk. BlimtiTAi.iBirBE. 63
und Tier MCodie. In Tein|>eni. Auf Hote« li.
IF. 9Z., hr. IF. IZ. S.S.
162. Aas der Zeit und in der Art des MASACCIO
DI St. GlOTAHHI. Der beilige Bernhard zieht
seinen Mantel unversehrt aus dem Feuer; dabei
mehrere Zuschauer. Hintergrund Baulichkeiten.
Gegenstück des vorigen. In Tempera. Auf Holz,
h. IF. PZ., br. IF. IZ. S.S.
163. Schule des Fiesole^ wahrscheinlich Bbnozzo
GOZZOU, geb. um 1400, f gegen 1478.
Gemälde in zwei Abtheilungen. In der rechts
• steht der heilige Cosmas, welcher in der Linken
ein Medidnkastchen, in der Rechten ein Apothe-
kerinstrument hält; in der links der knieende
Engel Gabriel, von drei anderen, stehenden En-
geln umgeben. Bruchstücke eines gröfseren Gan-
zen'. Grund dunkel. In Tempera. Auf Holz, jede
Abtheilung h. 3 F., br. IF. IZ. S.S.
164. Ambrogio DI LORENZO, geb. 1257 (?), lebte
noch 1342. Zwei Vorgänge auf einem Gemälde.
a) Zwei Nonnen suchen bei dem Arzte fiir ihre
kranke Schwester vergeblich Hülfe, b) Dieselbe
vrird in ihrer Zelle durch den Segen der heiligen
Catbarina gesund gemacht. Dabei zwei andere
Schwestern. Hintergrund Baulichkeiten. Die Luft
Gold. In Tempera. Auf Holz, h. IF. 6Z., br.
IF. 9Z. S.S.
165. Fra Filippo UPPI, geb. um 1400. f 1489.
Schtller des Masacdo. Die in einer Nische
stdiiende Maria liebkost das auf einer steinernen
Brüstung vor ihr sitzende Kind. In Tempera.
Auf Holz, h. 2 F. 6iZ., br. 1 F. T-f-Z. S. S.
64 ERSTE ABTHEILÜNG.
166. Fra Fttippo LIPPI, geb. um 1400. f 1469.
Schüler des Masaccio. Maria hält das mit
einem Hemdchen bekleidete Rind auf den Armen,
welches mit beiden Händen einen Stieglitz an
sich drückt. Hintergi^und ein goldener Vorhang.
. Fragment eines gröfseren Gemäldes. In Tempera.
Auf Holz, h. 1 F. 10 Z., br. ^ F. 3 Z. S. S.
167. Sandbo BOTTICELU, geb. 1437. f 1515.
Schüler des Fra Filippo Lippi. Venus, un-
bekleidet, mit langem, goldenen Haupthaar, nach
dem Motiv der Statue, welche unter dem Namen
der mediceischen Venus bekannt ist, genommen.
Grund dunkel. In Tempera. AufLeinw.« h. 5 F.,
br. 2F. 2Z. S.S.
168. Fra Filippo LIPPL Das in Blumen liegende
Christuskind wird von Maria knieend yerehrt.
Rechts der kleine Johannes, oben Gott Vater,
welcher mit ausgebreiteten Armen auf das Rind
herabschaut und den heiligen Gebt sendet. Mehr
rückwärts der heilige Bernhard , in Anbetung.
Hinterginind eine febigte Landschaft mit einem
dichten Walde, durch welchen ein Gebirgswasser
strömt. Bezeichnet: FRiTiR.riLiPPYS r. In Tem-
pera. Auf Holz, h. 4 F. 1-f Z., br. 3 F. P^Z. S.S.
169. Sandbo BOTTICELLI. Die auf dem Throne
sitzende Maria hält dem Kinde auf ihrem Schoofse,
welches die Hände zu ihr emporstreckt, die Brust
entgegen. Rechts Johannes der Täufer, links
Johannes der Evangelbt im hohen Alter. Die
Maria, so wie die beiden Heiligen, sind mit Lau-
ben, welche von Palmen und Oliven gebildet wei^-
DlITTB ClASSI. MlTTILITALIMria. 65
den, angeben. In Tempera. Auf Hok, h. 5 F.
HZ., br. 5F. 9Z. v. R.
170. Fra FilIPPO LIPPI. Maria, als Mutter des
Erbarmens, bittet für eine grofse Anzahl sie knie-
end Verehrender aus jedem Alter und Geschlecht,
über welche zwei Engel ihren Mantel schirmend
ausbreiten. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz,
b. 3F. 3Z., br. 7 F. 3 Z. S.S.
171. Antonio POLLAJüOLO, geb. 1427. f 1498.
Schüler des Andrea del Castagno. Der an
einem Baumstamm gefesselte heilige Sebastian ist
von Pfeilen durchbohrt. Hintergrund eine Land-
schaft, worin man die Vollstrecker des ürtheils
wahrnimmt. In Tempera. Auf Holz, h. 6 F.
4Z., br. 2F. 5Z. S.S.
172. Schule des Sandro BOTTICELLI. Maria
hält stehend das Tor ihr auf einem Rissen sitzende
Kind. Links der kleine Johannes. Hinto'grund
ein Gemach mit Aussicht in' eine Landschaft. In
Tempera. Auf Holz, h. 2 F. 6 Z., br. i F. 8 Z. S.S.
173. Bastiano MAINARDI, blühte von 1490-1500.
Schüler des Domenico Ghirlandajo. Die
stehend in einem Buche lesende Maria liebkost mit
der Linken das neben ihr auf einer steinernen
Brüstung sitzende Kind, welches nach dem Buche
greift. Hintergrund Landschaft. In Tempera. Auf
Holz, h. 2 F. 8Z., br. IF. 6Z. S.S.
174. Alessio BALDOVINETTI, geb. 1425. f 1499.
Die auf einem prächtigen Sessel sitzende lAaria
empfangt in einem sehr reich geschmückten Ge-
mache Ton dem knieenden, kostbar gekleideten
Engel die himmlische Botschaft. In einem ande-
66 • ERSTE ABTHEILUNG.
ttn Gemadie knietn drei musicimde Eagel. Durch
zwei Fenster Aussicht auf Florenz und das Ar-
nothal. Auf Holz, h. 4 F. 10 Z., br. 5F. 7Z« S. S.
175. Cosmo ROSELLI, lebte noch 1496. Maria
sitzt mit dem Kinde auf dem Throne. Rechts
dem Throne zunächst, zwei Engel, daneben die
Heiligen Augustinus und Johannes der T&ufer;
links ebenso zwei Engel, und die Heiligen Domi-
nicus und Petrus. Unten, in grofser Anzahl, di<
zu Bethlehem ermordeten, unschuldigen Kinder,
welche sich mit ihren Wunden dem Christuskinde
darstellen und Ton demselben den Segen empfan-
gen. In Tempera. Auf Holz, h. 5F. 7Z., br.
5F. 4^Z. S.S.
176. COSIMO ROSELLI. Gott Vater, in einem Kreise
von Cherubim und Seraphim, krönt die Yor ihm
koieende Maria. Rechts und hnks Chöre von ro-
senbekränzten, musicirenden Engeln. Mehr unten,
zu beiden Seiten eine grofse Anzahl Ton männli-
chen und weiblichen Heiligen, unter denen sich
rechts Johannes der Täufer, Petrus und Francis-
cus, links Clara und Magdalena befinden. In
Tempera. Auf Holz, h. 5 F. 9 Z'. , br. 6 F. 7 Z. v. R.
177. Andrea del CASTAGNO, geb. 1403. f um
1477. Maria betrauert den auf ihrem Schoofse
liegenden, todten Christus. Rechts knieet der hei-
lige Augustinus, links Hieronymus; in der Luft
zwei trauernde Engel. Hintergrund eine felsigte
Landschaft mit einem Wasser. In Tempera. Auf
Holz, h. 6F., br. 5F. 11 Z. S.S.
178. Domenico GHIRLANDAJO, geb. 1451. f
1495. Schüler des Alessio BaMometti, Die
DmTTI ClASSI. MlTTlUTALIBHIR. 67
auf dem Tkrone sitsendc Maria bält das segnende
Rmd auf dem Scboofie. Rechts der heilige Fran-
ciscus, Imks ein junger unb^annter Heiliger in
bischöflicher Tracht. Hintergrand Architectnr und
Luft. In Tempera. Auf Hok, h. 6F. 6Z., br.
4F-10Z. S.S.
179. KiTFXEUm DSL GARBO, gd). 1466. f 1524.
Schüler des Filipplao LippL Die auf dem
Throne sitzende Maria häk das Kind anl dem
Schoofse. Zu den Seiten des Thrones zwei En-
gel, welche einen Teppich emporhaken; mehr
unterwärts desselben zwei Cherubim. Rechts knie-
end der heilige Vincentius, hinter ihm stehend
Nicolaus; links, knieend Petrus Martjr, hinter
ihm stehend der heilige Doroinicus* Hintergrund
Landschaft. In Tempera. Auf Holz, h. 4 F.
11^ Z., br. AF.54-Z. S.S.
180. Sanmo BOTTICELLI, geb. 1437. f 1515.
Die in einer Thrcmnisdbe sitzende Maria hält das
neben ihr auf einer Wange des Thrones stehende,
segnende Kind. Rechts stehen drei, links rier
rosenbekränzte Engel, wdche der Maria brennende
Kerzen in Blumengefafsen darbringen. Hinter-
grund eine Rosenhecke und' Luft. In Tempera.
Auf Holz. Rund, 6 F. im Durchmesser. S. S.
181. LüCA SIGNORELLI, geb. um 1440.^ 1521,
Schüler des Pietro della Francesca. Zwei
Flügel eines Gemäldes, dessen Mittelbild fehlt.
Auf dem rechten stehen die heilige Clara und
Magdalena, vor ihnen der knieende Hiei'onymus,
welcher sich mit dem Steine kasteiet; auf dem
lU^en si^en die Heiligen Augnstinus und Catha-
68 ERSTE ABTHEILUNG.
rina, vor.ersterem knieend^ in Anbetung, Anto-
nius Yon Padua. Hintergrund Landschaft. In
Tempera. Auf Holz, jede Abtheüung h. 4 F. 7 Z.,
br. 2F.5Z. S.S.
182. Domenico GHIRLANDAJO, und Fhan-
CESCO GRANACCI, geb. 1477. f 1544. Schü-
ler des ÜomeniGO Ghirlandajo. Maria, in
der lien^lichkeit, von fünf Cberubim umgeben,
hält das sie umarmende Kind. Unten, rechts,
knieend der heüige Frandscus, hinter ihm stehend
Johannes der Evangelist im hohen Alter; links
knieend der heilige Hieronymus, hinter ihm ste-
hend Johannes der Täufer. Hinterginmd Land-
schaft. In Tempei'a, mit Ausnahme der beiden
knieenden Figui^n, welche* in Öl gemalt sind.
Auf Holz, h. 5 F. 10 Z., br. 5 F. 8 Z. S. S.
183. FiLiPPiNO LIPPI, geb. 1460. f 1505. Schüler
d6s Sandro Botticelli. Maria hält mit der
Rechten das auf ihrem Schoofse stehende Kind,
mit der Linken ein ßuch, welches das Kind mit
beiden Händen fafst. Durch ein Fenster des Ge-
machs Aussicht ins Freie. In Tempera. Auf Holz,
h. 2 F. 7Z., br. IF. lOZ. S.S.
1 84. FiLIPPINO LIPPI. Die auf einer Bank vor einem
Teppich sitzende Maria umfafst das auf einem Ti-
sche stehende Kind, welches sich zur Mutter hin->
neigt. Hintergrund Landschaft. In Tempera. Auf
Holz. Rund. 2 F. 9 Z. im Durchmesser. S. S.
185. Schule des Sakdro BOTTICELLI. Links
Julius Cäsar, welchen Decimus Brutus beredet,
in den Senat zu kommen ; rechts Porcia, die dem
Marcus Brutus die Wunde zeigt, welche sie sich,
Dritti Glassi. Mittxu^aubhbe. 69
um ihn Ton ihrer StandhafUgkeit za überzeagen,
beigebracht hat. Hintergrund eine Bogenslellung
mit einer Landschaft. In Tempera. Auf Hok,
h. IF. 6^Z., br. 2F. 3-J-Z. S.S.
186. BEfiNABDmo PINTURICCfflO, geb. 1454. f
1513. Das Bildnifs eines Jünglings, Ton Einigen
für das des jungen Raphael gehalten, mit schwarzer
Mütze und blonden, herabhängenden Haaren, in
schwarzer Kleidung. Hintergrund eine bergigte
Landschaft. In Tempera. Auf Holz, h. 1 F. 3 Z.,
br. 10 Z. S.S.
187. Schule des Sakdro BOTTICELLL Jdius
Cäsar wird in der Curie des Pompejus ermordet.
Während die Verschworenen auf ihn eindringen,
geben die Senatoren ihre Bestürzung zu erkennen.
In Tempera. Gegenstück von Nr. 185. Auf Holz,
h. IF. Ö^Z., br. 2F. 3^Z. S.S.
188. Domenico GHIRLANDAJO, geb. 1451. f
1495. Der in einer Nische stehende heilige An-
tonius, welcher mit beiden Händen ein aufgeschla-
genes Buch hält. Auf Holz, h. 6 F. 8|- Z., br.
IF. 10 Z. S.S.
189. DoBiENico 6HIRLANDAJO und seine Brü-
der Davide und Benedetto. Die Auferste-
hung Christi. Der Heiland, auf einer Wolke von
einem Cherubim über seinem Grabe emporgetra-
gen, trägt die Siegesfahne in der Linken, wah*
rend er mit der Rechten nach oben deutet. Von
drei erschrockenen Wächtern ergreifen zwei die
Flucht, ein yierter liegt noch schlafend am Boden.
Hintergrund eine gebirgigte Landschaft, worin
man rechts die drei Marien, weldie zum Grabe
70 mSTE ABTHEILÜNG.
kommai, Üiiks, in einer FebeDgrolte, andei*e
Wächter bei einem Feuer sieht» In Tempen. Auf
Hob, h. 7 F., br. 6 F. 4 Z. S.S.
190. DoMENico GHERLANDAJO, geb. 1451. f
1495. Der in einer Nische stehende heilige Yin-
centius Ferrei*ias, wdcher, in der Ldoken ein Buch,
die Rechte zum Segnen ei^hebt. In Tempera. Auf
Holz, h. 6 F. 84- Z., br. 1 F. 10 Z. S.S.
191. Bastiano MAINARDI, blühte von 1490-1500.
Das Bildnifs eines jungen Mannes mit rother Mütze,
in rothem Ober- und schwarzem Ünterkleide.
Hintergrund eine beugte Landschaft mit yielen
Baulichkeiten. In Tempera. Auf Holz, h. 1 F.
4iZ., br. IF. ^Z. T. R.
1 92. FiLiPPiNO LIPPI, geb. 1460. f 1505. Das Md-
nifs eines jungen Mannes, höchstwahi^cheinlich
des Künstlers selbst, mit schwai^zer Mütze, in brau-
ner Kleidung. Grund dunkel. In Tempera. Auf
Holz, h. IF. 4Z., br. ll^Z. v. R.
193. Domenico GHIRLANDAJO. Das Büdnifs
einer jungen Frau aus der florentinischen Familie
der Tornabupni, ganz von der Seite. Das aufge-
nommene zum Theil mit einem feinen Zeuge be-
deckte, hellblonde Haar wird durch ein rothes
Bändchen zusammengehalten ; über ein dunkelbrau-
nes Kleid mit hdilfarauncn Enneln trägt sie ein
weifses Brusttuch. Ihren Hals ziert ein Geschmeide.
In einem Wandschrank befindet sich ein Gebet-
buch, und eine Schachtel, irorauf Geschmeide liegt
Zwischen Säulen hindurch eine Aussicht ins Freie.
In Tempera. Auf Holz, h. IF. 4|-Z., br. IF.
4-Z. T. R.
DUTTB ClASSB. BbTTtLITAtlBirBE. 7l
194. BAfPAELUM DSL GARBO, %A. 14$B. f 1524.
Bfeia steht mit dem auf ihrem Arm eingeschla»
fenen Kinde tot einer steinernen Brüstung; je
rechts und links ein Engd, wekhe das Kind a«f
einer Lyra und einer RohrflÖte in den Schlaf ge-
spielt haben. Hintei*grund eine bergigte, reich
bewachsene Landschaft. Li Tempera. Auf Holz.
Rund, 2F.9Z. im Duixhmesser. S.S.
195. Saiidiio BOTTICELLI, geb. 1437. f 1515.
Das ßildnifs der Lucrezia Tornabuoni, der nach-
mahÜgen Gemalin des Lorenzo Magnifico und
Mutter des Papstes Leo X., ganz Ton der Seite,
das Hinterhaupt mit einem weifsen Schleier be-
kleidet, in dunkelblauem unter- mid porpurro-
them Oberkleide. Grund donkeL^ In Tempera.
Auf Holz, h. IF. 2^Z., br. 9-^Z. t. R.
19&DOMEBICO GHIRLANDAJO. Das Büdnifs
eines ältlichen Mannes, mit dunkelrotber Mütze,
in dunkdrothem Untere und hellrothem Ober-
kleide. Der Grund gi-ün. In Tempera. Auf
Holz, h. IF. 8f Z., br. IF. 4Z. y. R.
197. Francesco GBANACCI, geb. 1477. f 1544.
Das Bildnifs eines jungen Mädchens, welches das
Hinterhaupt mit einem weifsen Tuche bekleidet
hat,* in weifsem Kleide mit hellrothen Ermein.
Hintergrund Landschaft. Mit der Unterschrift:
MOLI. MB. TAMCEAE. Auf Holz, h. IF. 5-|-Z., br.
114. Z. V.R.
198. FniPPmo LiPPL Christus am Kreuz. In der
Luft, auf Wolken, drei Engel, welche das Blut
aus den Wunden, der Seite und der Hände des
bereiu Varschiedesen in Kelchen auffimgea. Rechts
73 . ERSTE ABTHEILÜNG.
Maria, links der heilige Franciscus, beide knieend,
den Blick auf Christus geheflet. Goldgrund. In
Tempera. Auf Holz, h. 6 F., br. 5 F. 10 Z. S.S.
199. Raffaellin del GARBO, geb. 1466. f 1524.
Die auf dem Throne sitzende Maria hält das Kind
auf dem Schoofse. Zu den Seiten des Thron^
der kleine Johannes der Täufer und zwei yereh-
rende Engel. Rechts Sebastian, links Andreas.
Hintergrund Landschaft. In Tempera. Auf Holz,
h. 5F. 2Z., br. 4F. 7Z. S.S.
200. Fbancesco GRANACCI, geb. 1477. f 1544.
Maria und Joseph yerehren knieend das auf der
Erde liegende Kind; dabei zwei stehende Engel.
Hintergrund Landschaft. Auf Holz, h. 3F. 3Z.,
br. 2 F. 6Z. S.S.
201. Dem Filippino LIPPI verwandt. Die in
einem Gemache stehende Maria hält das auf einem
steinernen Tisch vor ihr stehende Kind, welches
sich an die Mutter schmiegt. Durchsicht ins Freie.
In Tempera. Auf Holz. Rund, 1 F. 9 Z. im
Durchmesser. S. S.
202. Schale des Fra Filippo LIPPI. Maria und
der kleine Johannes verehren knieend das vor
ihnen liegende Kind. Hintergrund Landschaft,
worin man den büfsenden Hieronymus «ieht. In
Tempera. Auf Holz, h. 2F. 2Z., br. IF. 6Z.
S.S.
203. Schulcopie nach einem Bilde des Dobienico
GHIRLANDAJO, im Museo borbonico zu
NeapeL Maria liebkost den kleinen Johannes,
welcher von dem auf ihrem Schoofse sitzenden
Kinde gesegnet wird; ,dabei drei Engel. Durch-
DlITTB GlISSI. HnTKLITALIBMIE. 73
sichten aus dem Gemache Ibs Freie. In Tempera.
Auf Holz. Rund, 3 F. im Durchmesser. S.S.
204. Schule des Domenico GHIRLANDAJO, un-
ter Mitwirkung des Mainardi. Die auf dem
Throne sitzende Maria hält das segnende Rind
auf dem Schoofse. Rechts stehen die Heiligen Pau-
lus und Clara, linlcs Franciscus und Gatharina.
Zwischen zwei goldenen Vorhängen Luft. In
Tempera. Auf Holz, h. 5 F. 5 Z., br. 6 F. 9 Z. S. S.
205. Francesco GRANACCI. Die auf dem Throne
sitzende Maria hält das segnende Kind auf dem
Schoofse. Rechts Johannes der Täufer; links der
Engel Michael. Hintergrund Landschaft. In Tem-
pera. Auf Holz, h. 4 F. 10 Z., br. 4F. 7 Z. S.S.
206. RaffAELLIN DEL GARBO. Christus am Kreuze.
Am Fufse desselben, rechts knieend der heilige
Hieronymus, neben ihm stehend Johannes der
Evangelist; links knieend die das Kreuz umfas-
sende Magdalena, stehend Franciscus. Hintergrund
Landschaft, worin man Christus, wie er das Kreuz
trägt, und die drei Marien erblickt. In Tempera.
Auf Holz, h. 8 F., br. 5 F. 7 Z. S.S.
207. Sandro BOTTICELLI, geb. 1437. f 1515.
Der Engel bringt der in ihrem Gemache knieenden
Maria, ebenfalls auf ein Knie niedergelassen, die
himmlische Botschaft dar. Durchsichten ins Freie.
In fempera. Auf Holz, h. 3F. 6Z., br. 3 F.
9Z. S.S.
208. LoRENZO SCIARPELLONI, gen. Lorenzo
DI CREDI, geb. um 1454. f 1513. Schüler
des Andrea Verocchio. Die ganz von ihrem
D
74 ERSTE ABTHEILUNG.
Haupthaar hededkie Afaigdakna knieet mit gefalte-
ten Hüideii, den Blick auf einen Engel in der
Luft gerichtet, welcher ihr den Abendmahlskelch
darbringt. Hintergrund Landschaft. In Tem-
pera. Auf Holz, h. 4 F. 7Z., br. 2F. 9Z. S.S.
209. LOBENZO DI CREDI, geb. um 1454. f um 1513.
Die Anbetung der Könige. Die auf dem Throne
sitzende Maria hält das segnende Kind auf dem
Schoofse» welchem die drei Könige, von denen
einer knieet, ihre Gaben darbringen. Hintergrund
Landschaft. In Tempera. Auf Holz, h. 2 F. 3Z.,
br. 1*F. 6 Z. S. S.
210. PESELLO. Schüler des Andrea del Ca-
Stagno. Maria hält das vor ihr auf einer std-
nemen Brüstung stehende Kind, welches den Se-
gen ertheilt. Hintergrund Landschaft. In Tem-
pera. Auf Holz, h. 2F. 4Z., br. IF. 5Z. S.S.
211. Pier di COSIMO, geb. 1441. f 1521. Schü-
ler des Cosimo Roselli. Vor einem Gebüsch
von Myrthen ruht rechts Venus. Dei* an die Mut-
ter geschmiegte Amor, nd>en welchem ein Kanin-
chen sitzt, deutet auf den gegenüber schlafenden
Mars. Zu den Füfsen der Venus zwei sich schnä-
belnde Tauben. Hintergrund eine heitei-e Land-
schaft, in welcher fünf Liebesgötter mit den Waf-
fenstücken des Mars spielen. In Tempera. Auf
Holz, h. 2 F. 3-1- Z., br. 5 F. 94- Z. v.^l.
212. Bernardino PINTüRICCHIO, geb. 1454.
-)* 1513. Die Anbetung der Könige. Während
der eine das Kind knieend verehrt, bringen die
anderen beiden, yon denen der jüngere die Ge-
sichtszüge des jungen Raphad hat, ihre Gaben
Dutt« Classb. MitTEUTAiiEirxi. 75
stehend dur. Mehrere Ihres Gefolges scUiefsen
skh an. Reekis das Kldmfs des knieenden Stif-
ters. In der Landschaft sieht man die Zä^ der
drei Könige, wdche von drei Terschiedenea We-
gen zusammentreffen. Auf Holz, h. 6F* 10 Z.,
br. 8F. 4iZ. S.S.
212. a. RAPHAEL SANZIO, geb. 1483. f 1520.
Schüler des Pietro Perugino. Drei runde
Bildchen, deren mittleres den mit gesenktem Blick
und ausgebreiteten Armen auf seinem Grabe si-
tzenden Christus; die zu den Seiten die Bischöfe
Ercolano und liodovico, Schutzheilige Ton Peru-
gia, darstellen. Grund dunkel. Jedes rund, im
Durchmesser S-^Z, £^ E.
215. LOR£NZO«DI CREDI. Maria verehrt in einem
▼erfallenen Gebäude knieend das yor ihr liegende
Kind. Hintergiiind Landschaft mit Wasser, Stadt
und Bergen. In Tempera. Auf Holz. Rund,
2 F. H ^* ün Durchmesser. S. S.
214. Atorea VEROCCfflO, geb. 1432. f 1488,
unter muthmafsUcher MitwirkuDg seines
Schülers, des Lionardo da Vinci, geb. 1452.
-j- 1519. Maria hält das Kind auf dem Schoolsey
welches den kleinen Johannes, der sich ihm ver-
ehrend naht, liebkost. Durchsicht aus dem Fen-
ster ins Rreie. In Tempera. Auf Holz. Rund,
2F. 6Z. im Durchmesser, v. R.
215. Giovanni SANTI, f 1494. Die in einer Thron-
nische sitzende Maria hält das stehende Kind auf
dem Schoofse. Auf dem Throne selbst, rechts
der kleine Johannes der Täufer, auf das Kind
denteitd, links ein Knabe mit ge<eCen üftnden,
Da-
76 ERSTE ABTHEILÜNG.
in Verehrung; nach der Tradition, das Büdnifs
des berühmten Raphael, Sohnes des Gioranni
Santi. Am Fufse des Thrones, rechts Jacobus
der jüngere mit dem Pilgerstabe, links Jacobus
der ältere, welcher in der Rechten ein anfgeschla-
genes Buch hält. Hintei^rund Landschaft. Be-
zeichnet : lo. sanctis vbbi. p. Auf Holz, h. 5 F.
9Z., br. 4F. 10 Z. E.E.
216. Pier di COSIMO, geb. 1441. f 1621. Her-
cules zwischen Tugend und Laster am Scheide-
wege. Rechts, auf einer felsigten Anhöhe, der
Tempel der Tugend, und Wanderer, die ihn zu
ersteigen suchen; links ein Reiter, mit einem
Mädchen hinter sich auf dem Pferde, dem ein
Jüngling einen Falken reicht, g/kndere Reiter,
welche in Abgründe und Feuerschlünde stürzen.
In Tempera. Auf Holz, h. 2 F. 3^Z., br. 6 F.
2Z. S.S.
217. GiovAN Antonio SOGLIANI, nach seinem
Lehrer Lorenzo di Credi, blühte um 1530.
Die Anbetung der Hirten. Das auf der Erde lie-
gende Kind einerseits von der knieenden Maria,
Joseph und vier Engeln, anderseits von drei Hir-
ten umgeben. Hintergrund eine heitere Land-
schaft. Auf Holz, h. 6 F. 2-f- Z., br. 5 F. 10^ Z. S.S.
218. FaiPPiNO UPPI, geb. 1460. f 1506. Die auf
einer steinernen Bank sitzende Maria neigt ihr
Haupt zu dem Rinde auf ihren Armen^ welches
sie liebkost. Durch das Fenster des Gemachs Aus-
sicht auf eine Stadt. In Tempera. Auf Holz,
h. 3 F. IZ., br. 2 F. S-f-Z. v. R.
219. Bbenardino PINTURICCfflO, geb. 1454.
DlITTB GUSSI. MlTTEXITALIINIl. 77
j- 1513. Blehrere Vorgänge aus dei* Geschichle des
jungen Tobias, ä) Tobias empfangt den Segen
seines Vaters; b) geht unter Obhut des Engels
auf die Reise, um die Schuld yon einem Ver-
wandten einzutreiben; c) schneidet auf Geheifs
des Engels dem Fisch, yor welchem er sich ge-
fürchtet, die Galle und Leber aus; d) gelangt
bei dem Verwandten an; e) wirbt um dessen
Tochter; J) yermählt sich mit derselben: g) ver-
harrt mit ihr im Gebet, während der Engel den
Teufel bindet; h) beauftragt den Engel, sein Ge-
schäft bei dem Verwandten auszurichten. In Tem-
pera. Auf Holz, h. 1 F. ll-l- Z , br. 5 F. ^ Z. E.E.
220. Schulcopie nach Pietro PERUGINO. Die
unter einem yon yier Pfeilern getragenen Bau auf
dem Throne sitzende Maria hält das segnende Rind
auf dem Schoofse. Am Fufse des Thrones, rechts
die Heiligen Jacobus der jüngere und Antonius
£i*emita, links Franciscus und Bruno. Zwischen
den Pfeilern Durchsichten in eine Landschaft. Auf
Holz, h. 5 F. 6Z., br. 5F. 4Z. S.S.
221. Francesco RAIBOLINI, gen. ii FRANCIA,
blühte 1490. f 1517. Frühere Zeit. Maria
hält das auf einer steinernen Brüstung stehende
Kind yor sich. Rechts Joseph. Hintergrund eine
bergigte Landschaft mit einem Wasser. Mit fol-
gender Unterschrift:
Bartholomei sumptu Bianchini maxima
matrum
Hie yiyit manibus Francia picta tuis,
woraus heryorgeht, dafs Francia dieses Bild für
seinen Freund und Landsmann, den Bartolommeo
Bianchini, der ein besonderer Verehr«? seiner
Da
78 ERSTE ABTHEILÜlSfG.
Kunst war, gemalt hat. Auf Holz, b. IF. 8^Z.,
br. IF. 34-Z. S.S.
222. Schule des Pietro PERUGINO; vielleicht
ein jugendliches Werk Raphaels, geb. 1483.
-)- 1520. Diebin der Mitte des Bildes Tor einer
steinernen Brüstung stehende Maria verehrt das
Ghristuskind, welches ihr von einem Engel, der
zur Rechten knieet, dargehalten wird. Links ein
anderer Engel, welcher, ebenfalls knieend, den
kleinen, mit gefalteten Händen zur Maria empor-
schauenden Johannes den Täufer unterstützt. Hin-
tergrund eine Landschaft mit einem von Gebirgen
umgebenen Wasser. In Tempera. Auf Holz.
Rund, 2 F. 6|-Z. im Durchmesser, v. R.
Die Yermuthung, dafs dieses Bild von Rapbael
herrühi'en könnte, gründet sich romehmlich auf
Folgendes. Unerachtet der Unrollkommenheiten
in technischer und wissenschaftlicher Hinsicht fin-
det sich darin die eigenthümliche GeTdhlsweis^
Raphaels, und die treffliebsten Intensionen in der
Ausgestaltung der herkömmlichen Schuhnotive.
Die Landschaft hat einen ähnlichen Charakter wie
auf yerschiedenen späteren Werken Raphaels ; das
Motiy des Engels rechts auf dem Bilde findet sich
ebenso auf einem der berühmtesten Bilder Eapha-
eb, der Madonna mit dem Fisch.
223. RAPHAEL SANZIO, aus der Zeit, da er
sich in der Schule des Perugino befand.
/ Maria liest in einem Buche, welches sie mit der
Rechten hält. Mit der Linken fafst sie das eine
Füfschen des auf ihrem Schoofse sitzenden Kindes
an, welches, in der Linken einen Stieglitz hal-
tend, zu dem Buche emporblickt. Hintergrund
DlITTB CtA5IB. MiTTBUTAUINIl. 79
Landsdiafl. Auf Hok, h. 1 F. 8Z., br. 1 F.
dZ. S.S.
Dieses Bild stimmt mit yenchiedenen beglau-
bigten Werken Raphaeb überein; namentlich mit
der jetzt im Königl. Pallast zu Neapel befindli-
chen, ursprünglich für die Nonnenkirche St. An-
tonio zu Perugia gemalten Madcmna mit dem
Kinde, die von den Heiligen rerehrt wird, so wie
im Kop£e der Maria mit einem weiblichen Kopfe
zunächst der Jungfrau auf dem berühmten Spo*
salizio in der Gallerie der Brera zu Mailand.
223. a. Das bekannte Bild aus dem Hause Anca-
janiy Tvelcbes dieser Epoche Raphaeb ange-
hörty ist wegen des unscheinbaren Zustan-
des, und um es dem Einflufs des Staubes zu
entziehen unter No. 100. a. in der III**" Ab-
theilung aufgestellt worden.
224. Schule des Pietbo PERUGINO, wahr-
scheinlich GfANNICOLA. Ein auf beiden
Seiten bemaltes Kreuz. Auf der einen Seite, in
der Mitte, Christus gekreuzigt, an den beiden
Seitenenden rechts Maria, links Johannes, an dem
oberen Ende Gott Vater, an dem unteren Petrus.
Auf der anderen Seite in der Mitte wieder Chri-
stus am Kreuz, an den ^ier Enden die vier Evan-
gelisten. Auf Goldgrund. In Tempera. Auf
Holz, h. IF. 5Z., br. IF. v. R.
225. RAPHAEL SANZIO, aus der Zeit, da er
sieh in der Schule des Perugino beüand.
Jedoch etwas spftter als Nr. 223. Maria hält
mit beiden Händen das auf ihrem Schoofse si-
D4
80 ERSTE ABTHEILUNG.
tsende Kind, weichet den Segen ertheilt. Rechts
der heilige Hieronymus mit dem Cardinalshut,
das Kind mit gefalteten Händen rerehrend; links
der hdlige Franciscus, den Blick ebenfalls auf
das Kind gerichtet. Hintergrund Landschaft. Auf
Holz, h. IF. 1-f Z., br. 11 Z. E. E.
Die Kunstweise des Perugino findet sich in
diesem Bilde mit der Empfindungsweise und den
Charakteren rereinigt, welche Raphael in seinen
früheren ^Werken ron allen andern Schülern des*
selben unterscheidet und nur ihm eigenthümlich
ist. Ich begnüge mich hier an so manche Köpfe
in der berühmten Krönung Maria, vordem in der
Kirche St. Francesco zu Perugia, jetzt im Yati-
can, zu erinnern.
226. RAPHAEL SANZIO, aus der Zeit, da er im
Begriff war, die Manier des Perugino zu ver-
lassen. Christus steht mit gesenktem Blick und
ausgebreiteten Armen in seinem Grabe. Hinter
ihm das Kreuz. Hintergrund dunkel. In Leim-
farben. Auf Leinw., h. 1 F. 1 Z., br. 9-f-Z. t. R.
Dieses Bild zeigt eine grofse Verwandtschaft
mit der von den meisten Kennern als Original
Ton Raphael anerkannten Anbetung der Könige
aus dem Hause Ancajani, welche sich jetzt unter
Nr. 223. a. dieser Abtheil, in der Gallerie befin-
det, so wie mit der Pieta im Besitz des Grafen
Tosi zu Brescia.
227. PiETRO VANNUCCI, gen. Pietro PERU-
GINO, geb. 1446. f 1524. Schüler des Nie-
colo Alunno und Andrea Verocchio. Maria
unterstützt mit der Rechten das auf ihrem Schoo-
DlITTB ClASSI. MiTTBLITAUINIl. 81
f$e stekende Kind, wdches mit den Händchen
ihren Schleier gefafst hat. In der Linken hält
sie einen Apfel. Grund dunkel. In Tmnpera.
Auf Holz, h. 1 F. 6Z., br. 1 F. -J-Z. v. R.
228. Marco PALMEZZANO, blühte schon 1503,
lebte noch 1537. Die unter einem Bau auf
dem Throne sitzende Maria hält das Rind auf
dem Schoofse, welches, in der Linken einige Äh-
ren haltend, mit der Rechten segnet. Rechts der
heilige Hieronymus, links Barbara. Hintergrund
Landschaft. Bezeichnet: Marcus Palmezzanus
Pictor Foroliviensis M Auf Holz,
h. 5 F. 7Z., br. 4 F. 7. Z. S.S.
229. LoRENZo ni CREDI, geb. um 1454. f 1513.
Maria vei'ehrt knieend das vor ihr liegende Kind.
Hintergrund Landschaft, in welcher man den hei-
ligen Joseph sieht. In Tempera. Auf Holz, h.
3 F. 6Z., br. 2F. 2Z. S.6.
230. Bebnardino PINTURICCHIO, geb. 1454.
-j- 1513. Fortsetzung der Geschichte des jungen
Tobias, ä) Derselbe feiei^t seinen Hochzeitsschmaus; '
b) reitet mit dem Engel nach Hause zurück;
c) heilt mit der GaUe des Fisches seinen Vater
Ton der Blindheit; d) verehrt mit den Seinigen
den Engel, welcher, nachdem er sich zu erkennen
gegeben, entschwebt. Gegenstück von No. 219.
In Tempera. Auf Holz, t. 1 F. 10-f Z., br. 5 F. E.E.
231. FLORENTINISCHE SCHULE, aus der
zweiten Hälfte des 15'*" Jahrhunderts. Die
auf einer Bank sitzende Maiia blickt mit gefalte-
ten Händen verehrend auf das auf ihrem Schoofse
liegende Kind. Goldgrund. Fragment eines grö-
Ds
82 ERSTE ABTHEILUNG.
fferen Bildet. In Tempera. Auf Holz, h. 3 F.
9Z., br. 2F. 2Z. S.S.
232. PiETRO PERUGINO, aus sehr früher Zeit.
Maria hält das Kind auf dem Scboofse; je i*echts
und links ein verehrender Engel. In Tempera.
Auf Holz. Rund, 2 F. im Durchmesser. S. S.
233. LOBENZO DI CREDI, geb. um 1454. f 1513.
Maria rerehrt knieend das vor ihr liegende Kind.
Neben demselben, ebenfalls knieend, der zu ihr
emporblickende kleine Johannes. Hinterginmd
Landschaft. In Tempera. Auf Holz. Rund, 2 F.
5 Z. im Durchmesser. S. S.
234. Schule des Bernähdino PINTülClCCHIO.
Mehrere Vorgänge auf einem Bilde, a) Die hei-
lige Felicitas empfangt von dem Richter ihr ür^
theil. b) Dieselbe in dessen Verfolg in Öl gesot-
ten, c) Unterredung der Richter in einem Ge-
mach, d) Eine andere Heilige zur Hinrichtung
geführt, e) Dieselbe mit dem Schwerdte hinge-
richtet. Hintergrund Baulichkeiten und Land-
schaft. Auf Holz. h. 1 F. 1-J-Z., br. 4 F. lOfZ.
E.E.
235. Bernardino PINTÜRICCHIO, geb. 1454.
"j- 1513. Die Verkündigung Maria, in zwei Ab-
theiluugen. Rechts der Engel, welcher knieend
die himmlische Botschaft bringt, links Maria an
ihrem Betstuhl, dieselbe empfangend. Grund dun-
kel. Auf Holz, jede Abtheilung h. 6yZ., br.
HZ. S.S.
236. TIBERIO D'ASSISI, lebte noch 1524. Schü-
ler des Pietro Perugino. Die vor einem Tep-
pich sitzende Maria hält das segnende Kind auf
DbiTTI C1.A88I. MlTTEUTALIIMIl. 83
dem Scboofse. Redits der heilige Hieronymus,
links Franciscus. Hintergrund Landschaft. Auf
Holz. Rund, 2 F. Sf Z. im Durchmesser. S. S.
237. ÜMBRISCHE SCHULE, vielleicht An-
DREA DI LUIGI, gen. L'INGEGNO, blühte
schon 1484. Maria hält das Kind auf dem Schoo-
fse. Grund Luft. Am Rande rings umher sieben
Cherubim. Auf Holz. Rund, 2 F. 2^ Z. im
Durchmesser. S. S.
238. FLORENTINISCHE SCHULE, dem Fra
BARTOLOMMEO verwandt Die Dreieinig-
keit. Der in einem Kranze von Cherubim auf
Wolken thronende Gott Vater segnet mit der
Rechten Christus am Krqize, den er mit der Lin-
ken hält. Zwischen beiden der heilige Geist. Am
Fufse des Kreuzes zwei Engel. Grund Luft. Auf
Holz. Rund, 3 F. 4 Z. im Durchmesser. S. S.
239. Amico ASPERTINI, geb. 1474. + 1552.
Maria, Joseph und die Hirten, nebst mehreren
Engeln verehren das neugeborene Kind. Hinter-
grund eine reiche, gebirgigte Landschaft, worin
man den Zug der drei Könige sieht. Bezeichnet:
aroicus bononienfif. Auf Holz, h. 3 F. S^-Z.,
br. 2 F. 7-i-Z. S.S.
240. Schulcopie nach Francesco FRANCIA. In
einem Rosenzwinger neigt Maria mit über der
Brust gekreuzten Händen sich verehrend zu dem
vor ihr am Boden auf einem rothen Gewände lie-
genden Kinde herab. Hintergrund Landschaft.
Auf Holz, h. 5 F. 8Z., br. 4F. 4Z. S.S.
241. Alte Copie nach RAPHAEL. Das Bil4piü
84 ERSTE ABTHEILUNG.
des Pabstes Julius II., in einem Ldinstuble sitzend,
in der päbstlichen Haustracht, einer rothen Kappe
und weifser Kleidung mit rothem Mantelkragen.
Grund dunkel. Auf Leinw., h. 2 F. 11-|-Z.^ br.
2F. 6iZ. G.G.
242. Marcantonio FRANCIABIGIO, geb. 1483.
f 1524. Schüler des Andrea del Sarto.
Das Bildnifs eines jungen Mannes mit schwarzem
Huthe, in schwarzer Kleidung, welcher, in der
Rechten die Feder haltend, sich mit dem linken
Arm auf ein Pult lehnt, worauf ein Schreibzeug steht
Hintergrund Landschaft. Bezeichnet: 1522 den
24 Oc tober, und mit dem Monogramme /C«
Auf Holz, h. 2 F. 6^Z., br. 1 F. 10^ Z. y. R.
243. Benvenüto TISI, gen. GAROFALO, geb.
1481. f 1559. Schüler des Domenico Panetti
und des Raphael. Christus von den Tier Ma-
rien, Johannes, Joseph von Arimathia, Nicodemus
und noch einem anderen betrauert und zu Grabe
bestattet. Hintergrund Landschaft. Auf Holz, h.
1 F., br. 1 F. S. S.
244. GAROFALO. Maria empfängt in ihrem Ge-
mache, am Betstuhl knieend, yon dem Engel die
himmlische ' Botschaft. Auf Holz, h.-lF., br.
9iZ. G.G.
245. Marcantonio FRANCIABIGIO. Die Ver-
mählung Maria mit Joseph. Unter den Zuschau-
ern mehrere Jünglinge, welche ihre dürr geblie-
benen Stäbe zerbrechen. Grund Architectur. Auf
Hok, h. 10 Z., br. 2F. 6Z. S.S.
24^. Andrea YANNUCCHI, gen. Andrea dei
DlITTB GlASaC. MiTTBLITAUINBl. 85
SARTO, geb. 1488. f 1590. Sdiüler des Pier
di Cosimo. Das Bildnifs der Frau des Künst-
lers, fast ganz von vom, um den Kopf ein wei-
fses Tuch gebunden, in einem gelben Kleide, mit
weifsem Brusttuche. Grund grün. Ein a la prima
gemaltes Studium. Auf Holz, h. 1 F. 4-|-Z., br.
IF. 2Z. V.R.
247. Bartolommeo RAMENGHI, gen. a BAG-
NACAVALLO, geb. 1484. + 1542. Schüler
des Raphael Sanzio. Auf Wolken stehen un-
ter einem Vorhang, in der Mitte die heilige Ag-
nes, rechts der heilige Petronius mit dem Modell
der Stadt Bologna, links dei* heilige Ludwig.
Hintergrund Landschaft. Auf Leinw., h. 5 F.
5Z., br. 7F. 3Z. S.S.
248. Francesco MELZI, lebte noch 1568. Schü-
ler des Lionardo da Vinci. Die unter einem
Ton Weinreben umschlungenen TJlmbaume sitzende
Pomona mit beiden Händen ein Körbchen yoU
Früchte haltend, hört auf die Worte des Gottes
Vertumnus, welcher, in der Gestalt einer alten
Frau ihr gegenüberstehend, sie von den Annehm-
lichkeiten der Liebe zu überaeugen sucht, Hin-
tergrund eine gebirgigte, reich bewachsene Land-
schaft. Auf Holz, h. 5 F. 114- Z., br. 4 F. 4^Z. K.S.
249. GiovAN Antonio BOLTRAFFIO, geb. 1467.
-j- 1516. Die heilige Barbara steht, den Kelch
mit beiden Händen haltend, da. Hintergrund eine
Landschaft mit Felsen und Wasser, in welcher
man den Thurm sieht. Auf Holz, h. 5 F. 5Z.,
br. 3F. 3Z. S.S.
250. GAROFALO. Der heiUge Hieronymus in der
86 ERSTE ABTHBiLüNG.
Einöde kasteiet sich, vor dem Grudfixe knieend,
mit einem Steine. Neben ihm der Löwe* Hinter-
grund Landschaft mit Berg und Meer. Auf Holz,
h. 5 F. 5Z., br. 2F. 9Z. S.S.
251. GiovAN Batista SALVI, gen. ii SASSO-
FERRATO, geb. 1605. f 1685. Copie nach
Raphael. Das Bildnifs der Johanna von Arago-
nien, Gemalin des Ascanio Colonna, Fürsten von
Tagliacozzo. Sie ist auf einem Sessel, mit rothem
Huthe, in einem rothen Kleide mit sehr weiten
Er mein vorgestellt. Hintergrund ein Gemach mit
Aussicht ins Freie. Auf Leinw., h. 3F. 9Z.,
br. 3F. IZ. S.S.
252. GAROFALO, geb. 1481. f 1559. Die heüigen
drei Könige bringen dem Chrisluskinde ihre Ga-
ben dar. Hintergrund Landschaft, in welcher
man das Gefolge sieht. Auf Holz, h. IF. 4Z.,
br. IF. 10 Z. S.S.
253. Francesco FRANCIA, blühte 1490. f 1617.
Der todte Chrbtus, auf dem Schoofse der Mutter
ausgestreckt, wird von ihr und einer der andei^n
Marien betrauert. Rechts ein Engel, welcher das
Haupt Ghristi unterstützt;' links ein anderer, in
Verehrung. Grund dunkel. Wiederholung des
berühmten Bildes vormahls zu Lucca. Auf Holz,
h. 2 F. 11|Z., br. 5F. 9Z. S.S.
253. a. Andrea del SARTO, geb. 1488. f 1530.
Die in einer Nische auf einem Gewölk thronende
Maria hält das lebhaft bewegte Christuskind ste-
hend auf ihrem Schoofse. Im unteren Theil des
Gewölks zwei Cherubim. Rechts, stehend die
Heiligen Petrus und Benedictus, knieend Ono-
DbITTX GlASM. MlTTSUTlLIXKXl. 87
plirius. Liitiks, stehend Marcus mit dem Löwen
und Antonius Ton Padua, Inieend Gatharina. Im
Yorgrunde in halben Figuren, rechts der heilige
Gelsus, links Julia. An den Stufen bezeichnet:
ANN. DOM. MDXXTiii. Auf Hdz, h. 7F. 2-fZ.,
br. 5 F. 11 Z. E. E.
254. Nach Raphaels CompositioD, von Francesco
ROSSI, gen. de' SAL VI ATI, geb. 1510. f 1663.
Johannes der Täufer in der Wüste. Auf einem
Stück Erdreich sitzend^ nur um, Hüfte und Arm
mit einem Pantherfelle bekleidet, deutet er mit
der erhobenen Rechten adf ein neben ihm errich-
tetes Kreuz, yon welchem ein Lichtstrahl aus-
geht. In der Linken hält er den Streifen Papier
mit dem „Agnus Dei," Hintergrund eine düstei^
Landschaft. Auf Holz, h. 5F. S-fZ., br. 4 F.
9iZ. T.R.
255. NachRAPHAEL, von einem NIEDERLÄN-
DER. Maiia verehrt, die Hände gefaltet, das
auf ihrem Schoofse sitzende Kind, welches den
dasselbe knieend verehrenden, kleinen Johannes
einsegnet. Dabei die heilige Elisabeth, das Ghri-
stuskind unterstützend. Im Hintergrunde der hei-
lige Joseph, welcher in das Gemach eintritt.
Durch das Fenster Aussicht in eine Landschaft.
Das Original befindet sich im K. Museum zu Ne-
apel. Auf Holz, h. 4 F. 5 Z., br. 3 F. 6 Z. K. S.
256. RAPHAEL SANZIO, geb. 1483. f 1520. Aus
der letzten Zeit seiner florentimg^^a£^clie;
mithin zu Anfang von JU(0^^03tii.-ä^^a,
den Blick auf das Kind^^irfchte9,\i*Äies auf
ihrem Schoofse an ihr lfeQi||si^,B>il^^ützt
^ifok:^
88 ERSTE ABTHEOiüNG.
dasidbe mit der Rechlen, während die Linke ein
Bück hält, worin sie so eben gelesen. Hinter-
grund Landschaft mit Bergen und leichten Bäu-
men. Dieses Gemälde ist, weil es sich geraume
Zeit im Besitz der Familie Golonna zu Rom be-
funden hat, unter dem Namen des Raphael di
Casa Golonna bekannt. Auf Holz, h. 2F. 6Z.,
br. IF. 10^ Z. E. E.
257. Fra. BARTOLOMMEO DI SAN MARCO,
geb. 1469. f 1515. Schüler des Pier di Co-
simo, in Vereinigung mit Mariotto AL-
BERTINELU, geb. um 1465. f um 1512.
Die Himmelfahrt Maiiä. Dieselbe schwebt, auf
dem Halbmond stehend, yon Glanz umflossen,
zum Himmel empor. Auf Wolken, zu ihren Fü-
fsen, drei kleine, je rechts und links ein gröfse-
rer Engel, welche sämmtlich musiciren. Unten,
um das Grab, woraus Rosen und Lilien herror-
sprossen, knieen rechts die Heiligen Dominicus,
Petrus und Johannes der Täufer, links Petrus
Martyr, Paulus und Magdalena. Hintergrund
Landschaft mit bergigter Feme. Mit der Inschrift :
GRATE PBo picTORx. Der oberc Theil des Bildes
rührt von Albertiuelli, der untere von Fra. Bar-
tolommeo her. Auf Holz, h. 9 F. 6Z., br. 5 F.
7Z. S.S.
259. Schule von RAPHAEL. Die Anbetung der
Hirten. Dabei je rechts und links ein heiliger
Bischof. In den Wolken Engel, von welchen ei-
nige singen, andere die Werkzeuge des Leidens
tragen. Hintergrund Landschaft, in welcher man
das Gefolge der drei Könige sieht. Auf Holz,
h. 2F. 5Z., br.'2F. S.S.
DlITTE GlASSI. MlTTIUTALIINBl. 89
260. Nach RAHIAELS Compositicm Ton einem
Unbekannten. Johannes der Eyangelist, auf
dem Adler, von Wolken einporgetragen, ist im
* Begriff, auf eine Tafel, die er mit der Linken
hält, seine Offenbarung zu schreiben. Unter ihm
das Meer und die Insel Patmos. Auf Leinw., h.
7F. 7Z., br. 5F. 7fZ. G.G.
261. Schule von RAPHAEL, vielleicht Perino
BONACORSI, gen. Perino del VAGA,
geb. 1500. f 1547. Johannes der Täufer, Ton
mehreren Gruppen von Zuhörern umgeben, pre-
digt in der Wüste. Auf Holz, h. 10 Z., br. 1 F.
10 Z. S.S.
262. AiQ>R£A DEL SARTO, geb. 1488. f 1530.
Eine Gesellschaft, die sich mit Musiciren und
Maskenspiel unterhält. Leichte Skizze« Grau in
Grau. Auf Holz, h. 1 F. 1 Z., br. 3 F. 74» Z. t.R.
263. GAROFALO, geb. 1481. + 1559. Die Him-
melfahrt Christi. Maria blickt mit den Aposteln
dem emporschwebenden Heiland in Verehrung
nach. Hintergrimd Landschaft. Auf Holz, h.
IF. 10 Z., br. IF. 6Z. S.S.
264. B. C. MATURINO, blühte um 1520. + 1527.
Schüler des Polidoro da Caravaggio. Chn-
stus ans Kreuz geschlagen, im Begriff mit dem-
selben emporgerichtet zu werden. Dabei eine gro-
fse Anzahl das ürtheil vollstreckender Kriegs-
knechte mit ihren Hauptleuten. Hintergrund Ge-
bäude. Grau in Grau. Bezeichnet: b. c. M. 1523.
Auf Holz, h. IF. 6i-Z., br. IF. l-J-Z. S.S.
265. Schule von RAPHAEL, vieUeicht Pebino
90 ERSTE ABTHEILUNG.
DEI VAGA. Der htiifige Pauks predigt, ycm
mehreren Zuhörern umgebeo, su Athen. Gegen-
stück von Nr. 261. Auf Holz, h. 10 Z., br. IF.
10 Z. S.S.
266. Andrea del SARTO, geb. 1488. f 1530.
Mehi^ere Figuren mit verschiedenen, zu einem Bau
gehörigen Arbeiten beschäftigt. Leichte Skizze.
Grau in Grau. Gegenstück ton Nr. 26U Auf
Hok, h. 1 F. IZ., br. 3F. 7-|-Z. v.R.
267. Copie nach RaphaeL Mana, den Blick auf
das Kind gerichtet, vrelches, auf ihrem Schoofse
80 eben ervracht, zu ihr emporschaut, unterstützt
dasselbe mit der Rechten. Grund dunkel. Das
Exemplar dieses Bildes, vrelches für das Original
gilt, befindet sich im Königlichen Museum zu Ne-
apel.. Auf Holz, h. 2F;6Z., br. 1 F. 11 Z. E.E.
268. GAROFALO, geb. 1481. f 1559. Die heiligen
drei Könige bringen dem Christuskinde, vrdches
auf dem Schoofse der Maria unter Ruinen sitzt,
ihre Gaben dar. Hintergrund Landschaft, worin
man das Gefolge der Könige sieht. Auf Holz,
h. 2F. 2Z., br. 2F. 7Z. S.S.
269. Francesco FRANCIA, blühte 1490. f 1517.
Die in der Herrlichkeit thronende, von einem
Kranz von Cherubim umgebene, Maria hält das
stehende Kind, vrelches den Segen ertheilt, auf
ihrem Schoofse. Unter der Maria ein Engel mit
ausgebreiteten Armen. Auf der Erde stehen an-
betend die Heiligen Geminianius, ßemardus, Do-
rothea, Catharina, Hieronymus und Ludwig. Hin-
tergrund eine bergigte Landschaft. Bezeichnet:
DUTTI ClASSE. MlTTILITlUIHIl. 91
FIAMQIA« AtUrABIl. BOMoff. 1502. Aof Ho|z, h.
8F.4Z., br. 6F. 6fZ. S.S.
270. GucoMO FRANCIA, blühte um 1525. f 1557.
Schüler des Francesco Francia. Die Keusch-
heit, unter der Gestalt einer nur mit einem wei-
lten, ganz durchsichtigen Zeug^ bekleideten weib«
fichen Figar, welche in der Rechten die Palme,
in der Linken, als Zeiche ihrer Reinheit, ein
^iegelhelles Schild hält. Hintergrund Landschaft,
worin man rechts die Keuschheit auf einem von
zwei Einhörnern gezogenen Wagen, von yier Ge-
nien, welche Palmen tragen, begleitet, einem Ge-
bäude im Hintergrunde zueilen sidit, links die
der ünkeuschheit Schuldigen über den Höllenflufs
gesetzt werden, um in dem Flanunenpfuhl ihre
Strafe zu empfangen. Auf Holz, h. 2 F. 6Z.,
br. IF. 10^ Z. G.G.
271. GucOMO FRANCIA. Die Heiligen Jobannes
der Täufer und Stephanus. Der erste deutet mit
der Rechten nach oben ; der zweite sieht auf ein
Buch herab, wddies er mit beiden Händen hält
und worauf die blutbefleckten Steine liegen. Hin-
tergioind Landschaft. Auf Hdz^ h. 2 F. S Z., br.
2F. 3Z. S.S.
272. CosiMO TURA, gen. a C0SM£, geb. 1406.
-f- 1469. Die auf einem hohen Thron in einer
Nische sitzende Maria verehrt das auf ihrem Schoo*
fse schlafende Kind. Über ihr, oben auf dem
Throne, drei Engd, von denen der mittlere auf
der Laute spielt. Auf den Stufen des Thrones,
rechts ApoUonia, links Catharina. Im Yorgrunde
stdil redtts Augustinus mit dem Adler, links Hie-
9Z ERSTE ABTHEILUNG.
, ronymus mit dem Löwen. Der auf Cryttallfufsen
ruhende Thron ist reich mit Reliefs und musivi-
scher Arbeit verziert. Hintergrund Landschaft.
Auf Leinw., h. 10 F., br. 7F. 6^Z. S.S.
273. FERRARESISCHE SCHULE, dem MAZ-
ZOLINO und GAROFALO verwandt Die
Vermählung Maria und Joseph im Tempel. Da-
bei mehrere Personen, von denen ein Jüngling
seinen Stab zerbricht. Im Yorgrunde rechls eine
Sibylle, links ein Prophet, jeder von einem En-
gel begleitet. Oben ein Chor von Engeln mit
dem heiligen Geist; zwei andere Engel, welche
mit Kränzen auf Maria und Joseph herabschwe-
ben. Bezeichnet mit der Jahreszahl hdxti. Auf
Hob, h.. 2 F. 6 Z., br. 1 F. 11 Z. G. G.
274. FERRARESISCHE SCHULE, dem Loren-
ZO COSTA verwandt Christi Beschneidung.
Maria mcht das Kind dem Hohenpriester zur
Verrichtung der Handlung dar; neben ihr eine
Begleiterin mit einer Kerze, aufserdem Anna und
Joachim. Hinter dem Hohenpriester drei Leviten.
Hintergrund Vorhänge. Auf Holz, h. IF. SZ.,
br. 2F. 5Z. S.S.
275. LORENZO COSTA, malte schon 1488. f um
1530. Schüler des Francesco Francia. Die
Darstellung des Kindes im Tempel. In der Mitte
reicht Maria stehend das sich an sie drängende
Kind dem Simeon zur Rechten dai*; zur Linken
Joseph. Mehr rückwärts, auf den Stufen des Al-
tars, zu oberst je rechts und links ein Ghoricnabe,
zunächst zwei Leviten mit langen Stäben ; zu un-
tei^t, rechts Johannis der Täufer, link« me Jung-
DlITTI GlA88S. MlTTlLITlUmil. 93
firaa mit einer Schüssel. Ganz im Yorgrunde,
rechts eine Sibylle mit einer beschriebenen Tafel,
links ein Prophet, beide knieend. Hintergrund,
in der Mitte der Baldachin des Altars, zu beiden
Seiten Landschaft. Bezeichnet : LAYRiiiTnrs. Costa.
r. 1502. Auf Holz, h. 9 F. 7 Z., br. 8 F. 2 Z. S. S.
276. GiAcoMO FRANCIA, blühte um 1525. f 1557.
Maria hält mit der Rechten das auf einer steiner-
nen Brüstung Tor ihr stehende Kind, während
ihre Linke auf einem aufgeschlagenen Buche ruht.
Rechts der heilige Franciscus. Hintergrund Land-
schaft. Auf Holz, h. 2 F. 3Z., br. 1 F. 8 Z. S.S.
277. Schule des Francesco FRANCIA. Maria
hält das auf ihrem Schoofse sitzende Kind, wel-
ches den auf einer steinernen Brüstung knieenden,
kleinen Johannes, der dasselbe mit gekreuzten
Händen verehrt, segnet. Hintergrund Landschaft.
Auf Holz, h. 2 F. 3Z., br. IF. 9Z. G.G.
278. LoDOYico MAZZOLINO, geb. um 1481. f
um 1530. Schüler des Lorenzo Costa. Chri-
stus lehrt Yon einem hohen Sitze herab als zwölf-
jähriger Knabe im Tempel. Unter den Schrift-
gelehrten und Pharisäern, welche ihn zahlreich
umgeben, erblickt man links Maria und Joseph.
Auf einer Gallei-ie befinden sich Gruppen von an-
deren Pharisäern, welche an der Handlung Theil
nehmen. Im Hintergrunde der Gallerie zwei bron-
zene Basreliefs, rechts Moses, welcher den Isra-
eliten die Gesetztafeln mittheilt, links derselbe,
der, die Arme emporstreckend, den Sieg der Isra-
eliten fordert. An der Brüstung der Gallerie zwei
andere Marmorreliefs; rechts Judith mit dem
Haupte des Holofemes, und die Israeliten im sieg-
94 £aST£ ABTHEJLÜNG.
reidien Kampfe gegen die Assyior; links David
mit dem Haupte des Goliath, und die Philbter,
weldie von den Israeliten in die Flucht geschla-
gen werden. Bezeichnet: hdxxiv. zbma& lydo-
TICTS MAZZOLIMTS FI1RARIIN8I8. Auf BxAz, h.
8F-3Z., br. 5 F. HZ. S.S.
279. GucoMo FRANCIA, blühte 1526. f 1557,
und QwLio FRANCIA, blühte 1500. f 1540.
Maria als Himmebkönigin, in der Herrlichkeit,
von einem Kranze von Cherubim umgeben, mit
Engeln rings umher, unten die Heiligen Paulus,
Gatharina, Franciscus und Johannes der Taufei*.
Hintergrund Landschaft. Bezeichnet: i. i. Fiiv-
01 A Aviiri. BOMOM. ricBR. HDXXV. Neben der
Inschrift ein Specht. Auf Holz, h. 9 F. 10 Z.,
br. 6F. 5Z. S.S.
280. SCHULE VON FERRARA. Zeit der
DOSSI. Oben die auf Wolken in der Herr-
lichkeit thronende Maria, welche das Kitid auf
dem Scho<}fse hält; unten, in der Mitte, die Hei-
ligen Agnes, Gatharina und Glara, rechts Hiero^
njmus, links Magdalena, beide in Bufs'dbung knie-
end. Hintergrund Landschaft. Auf Leinw., h.
IF. 9Z., br. IF. 4Z. S.S.
281. LoDOTico MAZZOLINO, geb. 1481. f 1530.
Maria, von Joseph, Elisabeth und Anna umgeben,
hält das Kind auf dem Schoofse. Zu ihren Füfsen
der kleine Johannes mit dem Lamme. Hinter-
grund Landschaft. Auf Holz, h. 1 F. 4Z., br.
IF. 4Z. S.S.
282. LOPOTICO MAZZOLINO. Maria und Joseph
finden Ghristuf, wie er ak zwölfjähriger Knabe
DlITTB ChkSSE. BflYTtUTlUBNBl. 95
¥or einer gro£wn Anzahl von Sehrift^lehrten und
Phanaäem im Tempel lehrt. Im Yorgrunde ein
Rnibcben mit einer Eule, welchem sich ein hßs
nähert. Im Hintergrund der mit einem liarmor-
relief versierte AUar. Auf Holz. h. 1 F. 5^Z.,
br. 11-1^ Z. E.E.
283. LoRENZO COSTA, malte sdion 1488. f 1590.
Der todte Christus, ?on Nicodemus und Joseph
von Arimathia in einem leinenen Tuche gehalten,
von Maiia, Johannes und Magdalena beweint.
Hintergrund eine bergigte Landschaft mit Wasser,
worin man links den GaWariberg sieht. Bezeich-
net: LAVRSNTIYS. COSTA. MCOOCOIIII. Auf Holz,
h. 5F. lOZ., br. 4F. 5 Z. S.S.,
284. LODOYICO MAZZOLINO. Gemälde in drei
Abtheiliingen. In der mittleren sitzt Marj^ auf
einem mit einem Mai*mon*elief yerzierten Thron,
und hält das Kind auf dem Schoofse, welches
einen Stieglitz mit rolhen Beeren füttert. In der
rechts steht der heiligt Antonius Eremita mit der
Glocke und dem Schweine, in der links Magda-
lena mit dem Salbgefäfse. Hintergrund Landschaft
Bezeichnet: mdviiii. Auf Holz. Das Mittelbild
h. 2 F. HZ., br. 1 F. lO-f-Z.; die beiden Seiten-
bilder, jedes h. 2 F. HZ., br. 1F.4Z. S.S.
285. Schule des Fbancesco FRANCIA. Maria
verehrt das vor ihr auf einer steinernen Brüstung
liegende Kind. Rechts die heilige ApoUonia, links
Barbara. Grund dunkel. Auf Holz, h. 2F, 8Z.,
br. 2 F. S. S.
286. LOKENZO COSTA. Die Darstellung des Kin-
des im Tempel. Das auf dem AUar stehende
96 ERSTE ABTHEILUNG.
Kind wird ron Maria gehalten. Neben ihr ste-
hen Joseph, und ein junges Mädchen mit dem
Korbe. Gegenüber Simeon, in Verehrung; neben
ihm Johannes der Täufer und Hanna. Hintergrund
der Tempel Auf Holz, h. 4 F. 6 Z., br. 3 F. 1 Z. S.S.
287. Schulcopie, vielleicht von Sebastian del PI-
OMBO, nach einem Bilde des Giorgione in
der Ambrosianischen Sammlung zu Ma jland.
Der heilige Sebastian, an eine Säule gefesselt, von
Pfeilen durchbohrt. In der Luft ein Engel, wel-
cher ihm die Märtyrerkrone bringt. Mehr rück-
wärts der Zug der Execuloren. Im Hintergrunde
eine Menge von Gebäuden, unter welchen meh-
rere vom römischen Forum entlehnt sind. Auf
Leinw., h. 5 F., br. 3F. 2 Z. S.S.
288. GiüLiANO BUGIARDINI, geb. 1471. f 1556.
Das auf dem Boden sitzende Ghristuskind wird
von Maria knieend Terehrt. Rechts, knieend,
Johannes der Eyan gelist, hinter ihm, stehend, Phi-
lippus; links, knieend, Hieronymus, hinter ihm,
stehend, Joseph. In der Luft schwebt ein En-
gel mit einem Papierstreifen herab, worauf das
„gloria in excelsis/* Hintergrund Landschaft.
Bezeichnet: iyl. flor., d. h. Julius Florentinus.
Auf Holz, h. 6 F. 8-1- Z., br. 5 F. 6f Z. S. S.
289. GIÜLIO PIPPI, gen. GIULIO ROMANO,
geb. 1492. f 1545. Schüler des Raphael San-
zio. In einem Gemache ruhen zwei Liebende
entkleidet auf einem Bette mit grofsen, grünen
Vorhängen. Durch die geöffiiete Thür werden
dieselben von einer Alten belauscht, an welcher
ein kleiner Hund emporspringt. Auf einem Sehe-
DaITTB ClASSI. MiTTlIITAUBIIBl. 97
mel, neben dem Bette, sitzt eine Katie. Zu den
Fü/sen des Bettes Kleidungsstücke des Paaret. Auf
Holz, L 6 F. 1 Z., br. 11 F. 2^Z. K.S.
290. Innocenzio FRANCUCa, gen. Innocenzio
DA IMOLA, blühte zwischen 1506 und 1549.
Schüler des Francesco Francia und des Ra-
phael Sanzio. Maria, in der Henlichkeit, von
Cherubim umgeben, unterstützt das auf ihrem
Schoofse stehende Kind, welches den Segen er->
theilt. Unten, rechts der heilige A16, Schutzpa-
tron des Schmiedegewerks, links Petronius mit
dem Modell von Bologna, beide in Verehrung.
Hintergrund Landschaft, worin man Vorgänge aus
der Legende des heiligen A16 sieht. Auf Holz,
h. 6F. 4Z., br. 5F. 6fZ. S.S.
291. GiOTANNi Batista BENVENÜTI, gen. OR-
TOLANO, -|- 1525. Hieronymus, ein Grucifix
und ein aufgeschlagenes Buch vor sich, kasteiet
sich knieend mit dem Steine; hinter ihm der
Lowe, ein Todtenkopf und eine Sanduhr. Hin-
tergrund Landschaft. Auf Holz, h. 4 F. 10 Z.,
br. 4F.-I-Z. S.S.
292. GiROLAMO MARCHESI DA COTIGNOLA,
geb. um 14Ö0. f 1550. Schüler des Fran-
cesco Francia und des Raphael Sanzio. Der
heilige Bernhard, in bischöfllicher Tracht thro-
nend, ertheilt seinen Schülern, deren drei zu je-
der Seile des Thrones knieen, seine Ordensregel.
Oben zwei Engel, die den Vorhang des Thrones
halten; unten zwei andere, von denen der eine
die Laute spidt, der andere singt. Bezeichnet:
E
SB £BSX£ ABTHEILUI9G.
HiexoBjtmii» CMtifBO^ra HDXXti. Au^Holz,
ij. 6P. 5Z.> br. 4F. lliZ. S.S.
293. GiövAN ÄNTamo RAZZl, gen. a SOBDO-
, B^ «el^ 147». f 1554. Schüler d^s lionardo
4^ Yi^ei. ; Der to<jit Miif dem Sciioo^se d«r Ma-
, rift au;^gps^eckt& Christus wii^ von derselben, von
Maria Magdalena und vier anderen heiligen Frauen
betrauert. Dabei Joseph von Anmathia, Nicode-
mus und ein verehrender Bischof. Hintei'grund
' Landschaft, worin man den Cafvariberg sieht. In
Leimfarben. Auf Leinw., h. 6F. 4Z., br. 5 F.
lllZ. S.S.
294. Adone DONI, lebte •noch 1567. Das auf
einem Kiesen sitzende Christuskind, verlangt leb-
haft nach einem Buche in d«r Hand der Maria,
worin sie so eben gelesen. Rechts, unter einem
grüfi(eii l'eppichs der kkinä Johamifis scklaiend;
am Bode» ^»^ Sii«gjitz.. Hintiergrund Landschaft,
vforUi di^ Fluqht nach Ägypten vorgestellt ist.
Ai^f HpIä, h. 3F. 7iZ^, hr. 2F. 9iZ. v. R.
295i Geör© PENS, gel>, 15^. f 1550. Schüler
des Albrecht Dürer und des Raphael Sanzio.
Das Bilduifs eines jungen Mannes mit schwarzem
^arett; ia %cl^^^er Kleidung-' Derselbe sitzt an
einem rnit einom grünen Teppich bedeckten Ti-
sche, auf welchem er sich aufstützt. In der Lin-
ken hält et ein Paar Handschuh. Hintergrund
eine Nische. Bezeichnet mit dem Monogramme
des Künstlers tind der Jahreszahl 1534. Auf
Holz, h. 3F.4^Z., br. 2 F. 7-J-Z. E. E.
296. Paolo Z ACCHI A, gen. il VECCHIO, blühte
um 1527. Maria hält das Kind auf dem Scboo-
DrITTS ClA851. MiTTllITALIINEA. 9$
ike^ welche deti klewen^ von ehieim Eogisl her-
beigeleiteten^ JofaaBiieft segnet. In der Linken
der Maria ein GnaMtApfel. Hintergrund Land-
schaft. Auf Holz. Rund, 3 F. 1 Z. im Durch-
messer. S. S.
297.GUCOMO FRANCIA, geb. 1525. f 1557.
Maria leitet das Kind an der Hand, welches sich
gegen den kleinen Johannes wendet. Links die
Heiligen STagftaleQQ und Agnes» rechts Dominieus
und Franciscus. Hintergrund Landschaft Be-
zeichnet: .1. F&ANCiA. Auf Holz, h. 6 F. 3Z.,
br. 5 F. 4 Z. S. S.
298. Sebastian bei PIOMBO, geb. 1485'. f 1547.
Christus am Kreuze, nach der Composition des
Michelangela Büonaroti. Auf Stein gemalt, der
auch den Grund bildet, h. IHZ., br. 7-J-Z. E.E.
299. Ist Taomt.
300. SCHULE VON FERRARA, dem Dosso
DOSSI verwandt. Die Heimsuchung. Maria
und Elisabeth i*eichensfch die Hände; mehr rück-
wärts, rechts Joseph, links ein Mädchen. Hin-
tergrund Archtteetur and Landschaft. Auf Holz,
h. 6 F., br. 5^ F. St S.
301. SebASTUN BEL PIOMBO. Das Bildnifs des
Dichters Pietro Aretino, mit schwarzer Mütze, in
schi\"arzer Kleidung. Grund dsnkei. Auf Schie-
fei-stein, h. 2F, 3^Z., br, t F. 8f Z. r. R.
302. FERRARESlSC3fIE SCHULE, Zeit des
MAZZOUNO. Judith hält eine Schüssel, wo-
ria^sich das Haupt des Holofemes befindet, rechts
E2
iOO ERSTE ABTHEILUNG.
ihre Magd, links ein scblafender Kriegsknecht.
Aussicht in eine dunkle Landschaft. Auf Holz,
h. 2F. 9Z., br. 2F. 3Z. S.S.
303. Sebastian del PIOMBO, geb. 1485. f 1547.
Das Bildnifs eines Mannes von mittleren Jahi*en,
mit schwarzer Mütze, in schwarzer Kleidung.
Grund dunkel Auf Hob, h. 1 F. 6Z., br. 1 F. S.S.
304. GiovAN Batista BENVENUTO, gen. OR-
TOLANO, f 1525. Gemälde in zwei Abthei-
lungen. Rechts der heilige Nicolaus, links der an
einen Baumstamm gefesselte Sebastian. Grund
Landschaft. Auf Holz, jede Abtheilung h. 4 F.
IZ., br. IF. 5Z. S.S.
305. Andrea del BRESCIAMNO, blühte 1520.
Die auf dem Schoofse ihrer Mutter Anna sitzende
Maria beugt sich zu dem Kinde herab, welches
mit einem Lamme spielt. Hintergrund eine Ni-
sche. Auf Holz, h. 4F. 2Z., br. 3F. IZ. v. R.
306. GiuLiANO BÜGIARDINI, geb. 1471. f 1556.
Maria, in der Linken ein Buch haltend, welches
auch das Kind auf ihrem Schoofse anfafst, leitet mit
der Rechten den kleinen Johannes herbei, der auf
das Christuskind deutet. Hintergrund Landschaft.
Auf Holz, h. 2 F. 8Z., br. IF. HZ. S.S.
307. GiACOMO FRANCIA, geb. 1525. f 1557. Die
unter einem, Ton Säulen getragenen, Bau sitzende
Maria reicht dem yor ihr stehenden Kinde einen
Blumenstraufs, wonach dasselbe seine Hand aus-
streckt. Rechts die Heiligen Wilhelm und der
an eine Säule gefesselte Sebastian, links Hierony-
DaITTI GlASSI. MlTTlLITALIIMll. 101
mus und Johannes der Täufer. In der Luft,
über der Maria, Gott Vater mit dem heiligen
Geiste. Hintergrund Landschaft. Auf Holz, h.
8F. 7Z., br. 4 F. lOj-Z. S.S.
308. Jacopo CARRUCCI, gen. ilPONTORMO,
geb. 1499. f 1558. Schüler des Andrea dd
Sarto. Das Bildnifs des Andrea del Sarto, mit
schwarzem Hut, in schwarzer Kleidung. Hinter-
grund Architectur und Vorhang. Auf II<dz, h.
2 F., br. IF. 5Z. S.S.
309. GlULIANO BUGIARDINI. Die nur um die
Hüfte mit einem grünen Gewände bekleidete Lu-
cretia, Ton der tödtlichen Wunde, die sie sich
beigebracht hat, zu Boden gesunken, ist im Be-
giiff sich noch einmal zu dui'chbohren. Grund
dunkel. Auf Holz, h. 2 F. 5 Z., br. 3 F. 2 Z. S.S.
310. LiONABDO DA PISTOJA, blühte um 1516.
Schüler des Francesco Penni. Maria unter-
stützt mit der Rechten das Ghristuskind auf ihrem
Schoofse, welches einen Faden hält, woran ein
Stieglitz befestigt ist, der auf dem Zeigefinger der
linken Hand der Mutter sitzt. Hintergrund das
Zimmer. Durch das Fen8t<>r Aussicht in eine
Landschaft. Bezeichnet: opvs. lbon. pist. h. d.
XTi. Auf Holz, h. 2F. 4Z., br. IF. S-^Z. r. R.
311. Domenico PANETTI. Kunde von Ij5l3-1537.
Der todte Christus, von Joseph von Arimathia
gehalten, von Maria, Magdalena, einer anderen
Frau und Johannes beweint. Zur Linken der
knieende Slifter. Hintei^rund Landschaft, worin
naian den Galvariberg und den grofsen Christoph
E3
102 ERSTE ABTHEILÜNG.
sieht, welcher das Christusknid dorch das Was-
ser trägt. Bezeichnet: Domirici. pameti. ojpvs.
Auf Holz, h. 6 F. 3 Z., Imp. 4 F. 7 Z. S. S.
312. Domenico BECCAFÜMI, gen. il MECHE-
BINO, geb. um 14S4, lebte noch 1551. Sdiü-
1er des Capanna. Maria, ein Buch auf dem
SchooDs^^ käk das Kind, wekhes mit einem Lamme
spieli. Zu ihnea der kleine Johannes mit dem
Kreuze. Hintergrund Landschiift. Auf Holz.
Rund, 2 F. 8f Z. im Durchmedier. S. S.
VIERTE CLASSE.
Die italienischen Schulen aus der Zeit der
Abnahme der Malerei vor und nach dem
Jahre 1550,
Nachdem jede der eigenthümlichen Richtun-
gen, welche in der Malerei in den verschiedenen
Gegenden Italiens verfolgt worden, zur höchsten
Ausbildung gelangt, und die sich daraus ergeben-
den Eigenthümlichkeiten in gröfster Schärfe aus-
geprägt worden waren, verloren sich dieselben
wiederum allmählig vornehmlich dadurch, dafs
die Meister nicht mehr auf dem bishet* allgemein
befretenen Weg« eigcaieBr Nafeinüwcbwiiiig iMrt-
^Qgeo^ soDpdem &6k tielmeht' auf Nadmlisiftuig
der grdfisten Meibter f^ner Riclitti]ige& legten/
Von den Msdem des tstttleten Italiens earhiekm
eidi die, wdcbis Sick Raph«ei 2itm Musber iiah^
men, aus dessen Werien die edebte» reiiislö und
ungetrübteste Auffassung der Natur wiederstrahlt,
noch immer auf einiger Höhe. t)ie Anzahl 1b61-
eher war indefs nur ^ring. ^i weitctti die
Mehrzahl der Maler lifefs sich von der Nachah-
mung des Michelangelo hinreifsen, dessen
ganze Kunstweise durch seine Persönlichkeit be-
dittgl, nur in ihm selbst wahrhaft grofsseiii kennte,
för jeden andern aber verderblich werden müfste;
so dafs sie denn auch darüber in Unwahrheit im
Atisdruck, arge Übertreibung tnid OsteBftatbft in
der Zeichnung, endlich in «iüe kalte tmd linhar-
monische Färbung verfielen. Im nördlichen Ita-
lien ging es den Lombarden, weldie den Cor-
reggio nachahmten, nicht besser, indem dessen
Grazie bei ihnen in frazzenhafte Generthnit, die
Harmonie der Beleuchtung in gesuchte Lichtef^
fecte ausartete. Dagegen erhielt sich Idtife Schule
so lange in einer achtbaren Stellung als die vene-
tianische. Hier gewährte nämlich Tizian durch
sein gesundes und kräftiges Streben nach Natur-
wahrheit allen, welche sich ihn zum Vorbild nah-
men, eine breite, tüchtige Gnuidtoge, virekhe
E4
104 ERSTE ABTHEILüKß.
sdbst immer wieder auf die Natur als Urquelle
zurückwies. Höchst nachtbeilig wirkte es, dafs
man in ganz Italien das Schnellmalen zum Maals-
Stab der Meisterschaft machte, iiMlem dadurch die
Darstdlung an Gründlichkeit einbüfste und die
gute Technik in Abnahme kam.
313. Giorgio VASARI, geb. 1512. f 1574. Schü-
ler des Michelangelo Buonaroti. Die Apostel
Petrus und Johannes legen ihre Hände segnend
auf die Häupter von vier knieenden gläubigen
Männern und Frauen, auf welche, in Folge des«
sen, in einem Lichtstrahl der heilige Geist hei^->
«chwebt. Im Hintergrunde die übrigen Apostel,
und dne Frau mit einem Kinde auf dem Arme.
Auf Leinw., h. 5F. U-f-Z., br. 4 F. A^Z, K. S.
314. LoRENzo SABBATTINI, gen. LORENZINO
DA BOLOGNA, f 1577. Die auf dem Throne
sitzende Maria hält das stehende Kind, welches
segnet. Rechts die Heiligen Catharina und Pe-
tronius, welcher die Stadt Bologna empfiehlt, de-
ren Modell drei Engel emportragen; links Apol-
lonia und Dominicus. Der Grund Architectur.
Auf Holz, h. 7F. 3Z., br. 4 F. 10^ Z. S.S.
315. Giorgio VASARI. Das Bildnifs des Cosmus
von Medici, ersten Grofsherzogs von Toscana, im
Harnisch. Er hat so eben den Helm abgenom-
men. Neben ihm, auf einem Tische, ein Ölzweig.
Hintergrund ein grüner Teppich. Auf Holz, h.
3 F., br. 2 F. S.S.
316. AiESSANDBo ALLORI, gen. BRONZINO,
ViiRTi CiAfSK. Du Nacbabmka. 105
geb. 1535. f 1607. -Schüler des Aiigelo Bron-
zino. Das Bildnifs der Bianca Gapello, Gemah-
lin Francesco II. Yon Medici, Grofsberzogs von
Toscana, in dunkehiolettem Kleide. Grund dun-
kel. Auf Holz, h. 1 F. 10 Z., br. IF. 6Z. S.S.
317. FLORENTINISCHE SCHULE vom Jahre
1518. Der Streit der KirchenTäter über die un-
befleckte Empfangnifs der Maria. In BezieLung
auf die Erbsünde, stellt man in der Mitte des Bil-
des die Eva unter dem Baume der Erkenntnifs
auf einem Rasen sitzend, welche Ton der, mit
Kopf und Brust dn«r Frau yorgestellten, Schlange
beredet wird, von der verbotenen Frucht zu es-
sen. Rechts von derselben befinden sich im Ge-
spräch die Yäter Anseimus, Hilarius, Ambrosius
und Bernardus, links Gyrillus, Origenes, Augu-
stinus und Gyprianus. Hintergrund dunkelgehal-
tenes Baumwerk. Unten stehen auf den Gegen-
stand des Streites bezügliche Stellen aus den Wer-
ken jener Yäter. Bezeichnet mit der Jahreszahl
MDXviii. Auf Holz, h. 4F. li^Z., br. 10 F. S.S.
318.DossoDOSSI,f uml56e. Schüler des La-
renzo Costa. ütiterhaltung der Kirchenväter
über die unbefleckte Empfangnifs Maria. Reohts
Hieronymus, neben ihm Ambrosius; links Augu*
stinus und Gregorius der Grofse. Hintergrund
Landschaft. Der obere Theil des Gemäldes, die
Maria in der Herrlichkeit vorstellend^ fehlt. Auf
Holz, h. 6 F., br. 5F. 8Z. S.S.
319. Alessandro ALLORI, gen. BRONZINO.
Das Bildnifs eines jungen Mannes in schwarzer
Kleidung, welcher in d&c Rediten einen Brief hält.
Es«
106 ERSTE ABTHEILUNG.
Grimd grünlich. Amf Hds, h. 2F. 10 Z., br.
2F. afZ. S.S.
320. Schule des AsmsauL del SARTO. Maria hält
das Ghristuskind auf dem Schoofse. Rechts neben
ihr die heilige Elisabeth mit dem kleinen Johan-
nes, links Joseph. Grund dunkel. Auf Holz, h.
2F. 9iZ., br. 2F. 3-|-Z. K. S.
321. Francesco SALVIA.TI, geb. 1510. f 1563.
Psyche beschleicht, um^sich zu überzeugen, wer
ihr Geliebter sei. Nachts mit der Lampe den schla-
fenden Amor. Hintergrund Vorhänge des Bettes.
Auf Holz, h. 6F.6Z.,.br. 4F. 9Z. S.S.
322. Alessandro ALLORI, gen. BRONZINO,
igeb. 1535, -j- 1607. Familiengeroälde. Der Mann,
nach dem Wappen, zu der florentinischen Fami-
lie BonaTCotura gehörig, und seine Gemahlin, eine
Strozzi, reichen sich, auf einer steinernen Bank
sitzend, die Rechte. Auf dem Schoofse der Frau
sitzt ein kleines Söhnchen, welches die Hand auf
den Kopf seiner, vor ihm stehenden, etwas grö-
fseren Schwester legt. Auf der Bank, zwischen
beiden Eltern, steht das älteste Kind, ein Knabe,
von dem Vater mit der Linken ura£si&t. Der
Mann ist über einem braunen Kleide mit einem
schwarzen Pelze angethan, die Frau hat über ein
rothes Kldd einen gelben Mafitel an. Auch die
Kinder sind sämtlich reich angezogen. Hinter-
grund Landschaft. Nach einer Aufschrift um das
Jahr 1579 gemalt. Auf Holz. Rund, 4 F. 10 Z.
im Durdimesser. K. S.
323. SCHULE VON BOLOGNA. Unter einem
Bau wird die knieende M»ria von dem neben ihr
YlEBTfi C&ASSS. Dit NACSAtoMIR. t07
throoea^en Gteeuttu gvktfUt. Berits wnd liidui
vier auJf Posauaen bla^eode Engel. In der Luft
der segnende Gglt Vater in <ter Herrlichkeit, von
Cherubim umgeben. Oben, in zffßi j^i$cben, je
r«cbts und links« zwei singende E^gel; am Ge-
simse zwei andfrcy die auf Hörnern blaseii. Im
Yorgvunde,. rechts Jobannes der Täufer» Unks Yin-
cenzius Ferr^ius; in derMittf «in Engel, welcher
die Laute spielt. Hintergrund Luft. Auf Holz,
h. 8 F. 8Z., br. 6 F. 2 Z. S.S.
324. Francesco UBERTINI, gen. il BACHI-
ACCA, f um 1557. Christus wird von Johan-
nes im Jordan getauft. Dabei mehrera Gruppen
von allerlei Volk, w^che derwelbe Zweck versam-
melt hat. Hintergrund Landschaft. Auf. Holz,
h. 2F. 9Z., br. 5 F. 4 Z. S.S.
325. LucA LONGHI, geb. 1507. f 1580. Pie auf
dem Throne sitzende Maria häit das stehende Kind,
w^elches den Segen ertheilt, auf dem Scjioofse.
Rechts der an eine Säule gefes^lte Sebastian, links
Franciscus. Hintergrund Landschaft. Mit sehr
beschädigter Inschrift, wovon jedoch deutlich der
Name Lucas de Longhis zu erkennen ist. Das
Übrige wird routhmafslich gelesen: de Ravenna
pingebat millesimo quingentesimo <fua-
dragesimo secundo mense Octobris (1542).
Auf Holz, h. 7F. 2Z., br. 5V. 21. S.S.
326. Unbekannt. Das Bildnifs eines vornehnoen Geist-
lichen von mittleren Jahren, in einem weifsen Or-
denskleide mit schwarzem Überkragen, in der
Hand ein Papier haltend, worauf eine stellenweise
verwischte Inschrift befindlich ist. Grund dun-
kdi. Auf Hok, h. 2 F. 2-i-Z., br. IF. 8Ä. E. E.
108 BRSTE ABTHEILUNG.
527. LUCA LONGHI, geb. 1W7. f 1580. Mana
kalt das stehende Kind auf dem Schoofse. Rechts
die heilige Bibiena, links der kleine Johsomes,
und Jacobus der jüngere, den Stifter, einen mit
einem Orden geschmückten Geistlichen, empfehlend.
Hintergrund ein Teppich und Architectur. Bezeich*
net: lvcas de lonohis bayennas. p. mdlxii. Auf
Leinw., h. 3F. 4Z., br. 3F. llZ. S.S.
328. FLORENTINISCHE SCHULE, vieUeicht
BRINI, blühte gegen 1600. Der todte Christus
von Maria, einer anderen Frau, Johannes, Nico*
demus und Joseph von Arimathia betrauert und
zu Grabe gebracht. Grund dunkel. Auf Holz,
h. 4F. 3Z., br. 3F. 1|-Z. S.S.
329. Schule des Angelo BRONZINO. Das Bild-
nifs eines Feldberm im Harnisch, welcher den
Commandoslab auf einen Tisch stützt, worauf sein
Helm liegt. Hintergrund Architectur. Auf Holz,
h. 3F. 7Z., br. 2F. 7Z. S.S.
330. MarcellinoVENüSTI, f vor dem Jahre 1585.
Schüler des Michelangelo Buonaroti. Zwei
Yorstellungen auf einem Bilde. Rechts Christus
am Ölberg im Gebet, auf welchen ein Lichtstrahl
vom Himmel fällt. Daneben Christus^ wie er die
«ingesc^afenen Jünger weckt. Hintergrund Land-
schaft, worin man Jerusalem mit dem Tempel
Salomonis sieht. Auf Stein, h. 1 F. 7 Z., br. 2 F.
1-2. Z. S.S.
331. RiDOLFO GHIRLANDAJO, geb. 1485. f 1560.
Schüler des Davide Ghirlandajo. Oben Ma-
ria mit gefalteten Händen, von einer W<^e em-
poi'getragen, umgeben Ton CherulMm und einem
YisRTi Classb. Dil Nagbabmia. 109
Chore Ton zwölf TerebreDdeii Eiigdn. Unten, am
Grabe, woraus Rosen und Lilien eroporsprossen,
die Apostel und Johannes der Täufer. Der aus
dem Bilde heraussehende Kopf, letzterem zunächst,
ist das Bildnifs des Malei*s. Hintergrund Land-
schaft. Auf Holz, h. 12 F. 1-i-Z., br. 7 F. 11-|-Z.
S.S.
332. FLORENTINISCHE SCHULE gegen 1600.
Eine Frau mit gesenktem Blick, einen Bund um
den Kopf, in einem blauen Kleide mit weifsen Er»
mein. Grund dunkel. Auf Leinw., h. 1 F. 7 Z.,
br. IF. 3Z. S.S.
333. Rosso DE* ROSSI, gen. il ROSSO, geb. 1496.
-|* 1541. Die vier Jahreszeiten, in Tier Abthei-
lungen, und zwar: a) Der Frühling als ein Mäd-
chen, welches blumenbekränzt, Blumen in ihrem
Gewände und in der rechten Hand hat. b) Der
Sommer als ein mit Ähren bekränztes Mädchen»
welches, mit der Rechten in das neben ihr ste*
hende Füllhorn greifend, auf dem linken Arme
eine Getreidegarbe halt, c) Der Herbst als ein
Jüngling mit Weinlaub bekränzt, der in der Lin-
ken eine Traube hält; neben ihm ein mit Trau-
ben angefülltes Gefafs. d) Der Winter als ein al-
ter, in einen Mantel gehüllter Mann, welcher sich
auf einen Stab lehnt; zu seinen Füfscn ein Feuer.
Auf Holz, jede Abtheilung h. 10 Z., br. 3 Z. S. S.
334. Bartolommeo NERONI, gen. Maestro
RICCIO, blühte 1573. Schüler des Soddoma.
Maria hält das Kind auf dem Schoo&e. Rechts
der heilige Ludwig, links Clara, Grund dunkel.
Auf Hob. Rund. 2F. -^-Z. im Durchmesser, t. H.
110 ERSTE ▲BTHEILUrta
335. Unbekannt, nach MICHELAN<JELO BUO-
NAROTI. Zwei Engel sind bemüht, den tod-
ten Christus in das Grab zu legen. Hintergrund
Landschaft mit dem Calvariberg. Auf Holz, h.
IF. IZ., br. 10 Z. S.S.
336. Lavinia FONTANA, geb. 1542. f 1614. Schü-
lerin des Prospero Fontana. Die unter einem
Apfelbaume ruhende Venus nimmt aus dem Kö-
cher des schlafenden Amor einen Pfeil. Dabei
noch sechs andere Liebesgötter, von denen einer
die Venus liebkost, ein anderer den Bogen hält,
zwei sich Äpfel pflücken, zwei in einem Korbe
die Toilelle herbeibringen. Hintergrund Land^
Schaft. Auf Holz, h. 2F. ^Z., br. IF. 5^Z.
G.G.
337. FLORENTINISCHE SCHULE. Maria hält
mit beiden Händen das auf ihrem Schoofse ste-
hende Kind. Rechts der kleine Johannes in Ver-
ehrung, Hintei^grund Landschaft. Auf Holz, h.
2 F. 6Z., br. 2 F. S.S.
338. GiovAN Antonio »AZZI, gen. il SODDO-
MA, geb. 1479. f 1554. Der gefesselte, dornen-
gekrönte Christus wird von zwei Kriegsknechten
verspot\et. Grund dunkel. Auf Holz, h. 2 F.
5^Z., br. 2 F. v. R.
339. Unbekannter NACHAHMER des MICHEL-
ANGELO. Der heilige Stephanus, von vier
Kriegsknechten gesteinigt, wendet seinen Blick
nach oben, von wo ein Strahl auf ihn herabfällt.
Unter einem Baume der die Henker antreibende
junge Paulus. Hintergrund Landschaft. Auf Holz,
h. 3 F. IZ., br. 2F. iZ. S.S.
YiEATB Clause. Sit NicBAfiMSK. 111
340. Sdmle ^es GHJUO ROMANO. Eine alle-
goriscfae Vorstellung. In der Luft befindet sich
in einem Kreis von Wojkfea die in der Bfondsi«*
chel ruhende Luna. Auf der Erde ruht dk Na-
tur, als eine mächtige Frau mit einer Mauerlcrone,
-welche an ihren Brüsten zwei Kinder nähit. Hin
und wieder eine grofse Anzahl Kinder, von de-
nen mehrere um ein Feuer tanzen, -die anderen
alJerlei Spiele treiben. Auf Holz, h. 1 F. 3-J-Z.,
br. 3 F. 9t Z. S.S.
341. Cebano CRESPI, geb. 1558. f 1633. Eine
Anzahl von Franciscanem, unter welchen ein Bi-
schof und die- heilige Clara, richten knieeud ihre
Blicke gen Himmel, woselbstin einem Lichtglanze
eine Hand auf einen Streifen Papier weist, wo-
rauf eine lateinische Inschrift, die den Anhängern
der Regel des heiligen Franciscus Frieden und
Barmherzigkeit verhelfst. Hintergrund Landschaft.
Bezeichnet: cc. edebat mdc. Auf Leinw., h.
lOF. 3-f-Z., br. 6 F. 3 Z. S.S.
342. Prospero FONTANA, geb. 1512. f 1597.
Schüler des Innocenzip da Imola. Die heili-
gen drei Könige, TOn einem zahh'eichen Gefolge
umgeben, bringen dem Chiistuskinde ihre Gaben
dar; Hintergrund Laodsdiaft. In der Luft der
Stern, welcher den Königen erschienen. Darüber,
in einem himmlischen Glänze ein Chor singender
Engel. Auf Holz, h. 10 F., br. 5 F. ll-f-Z. S.S.
343. Daniele CRESPI, geb. 1590. f 1630. Schü-
ler des Cerano Crespi Dem am Ölberge be-
tenden Christus erscheint ein Engel, der ihm die
Marterinstmmmste zeigt. Hinto-grond eine dun-
ii2 ESRTE ABTHBILUNG.
kele Landschaft Auf Leinw., h. 5 F. 97 Z., bn
3F. HZ. E.E.
344. Bernardino LANINO, blühte 1546. f um
1578. Schüler des Gaudenzio Ferrari. Die
unter einem Baldachin sitzende Maiia reicht der
heiligen Anna das Kind. Rechts Joseph und Au-
gustinus, links Petrus Martyr und Georg. Obeii
zwei schwebende Engel, welche die Vorhänge des
Baldachins halten. Hintergrund Lufl und Bäume.
Auf Holz, h. 4 F. 7Z., br. 3 F. ll-J-Z. S.S.
345. Schule des Fra. BARTOLOMMEO. Maria,
auf Wolken herabschwebend, von fünf Engeln
umgeben, Terscheucht, in der aufgehobenen Rechten
einen Knittel, den Salan, welcher einen Mann nebst
Frau und Kind angefochten hat, die, noch voll
Entsetzen und Angst, auf der Stufe einer Treppe
sitzen. Hintergrund eine Nische. Auf Holz, h.
9F. IZ., br. 6F. 3-l-Z. S.S.
346. GiuLio Cesare PROCACCINI, geb. um
1548. f um 1626. Der Engel erscheint dem Joseph
im Traume und bedeutet ihn, mit Mana und dem
Ghristnskinde nach Aegjpten zu entfliehen. Mehr
rückwärts die das Kind saugende Maria. Durch
die Thür Aussicht in eine nächtliche Landschaft.
Auf Holz, h. IF. 4Z., br. ll^Z. K.S.
347. VENETIANISCHE SCHULE. Gemälde in
zwei Abtheilungen. Rechts die Astronomie; zu
ihren Füfsen der Himmelsglobus, worauf sie mit
^inem Zirkel Maafs nimmt, während sie in der
Linken eine Sphäre hält. Links die Architectur,
in der Rechten ein Winkelmaais, mit der Linken
das Loth an dne Säule haltend. Hintergrond
ViiKTs Glassi. Dis Nacbahmsa. 113
Lftodichaft. A«f Ldmr., )€de Ablheiluiig h. 11 Z,,
br. 5Z. S.S.
348. Paolo CALIARI, gen. Paolo VERONESE,
geb. 1530. f 1588. Schüler des Antonio Ba-
dfle. Der todle GHristus Yon zwei Engeln un-
terstützt und beklagt. Hintergrund ein Yorhang
und Luft. Auf Leinw., h. 3F. 6Z., br. 3 F. G.G.
349. GiROLAMO MAZZUOLA, l^te noch 1580.
Schüler des Parmegianino. Die auf dem
Throne sitzende Maria hält das Kind auf dem
Schoofse, welches sich mit der heiligen Gatharina
Termählt; zu den Füfsen der Maria der kleine
Johannes, knieend, in Yerehrang; links der hei-
lige Paulus. Unten, rechls, ein heiliger Bischof,
anbetend. Oben drei Engel, die den Vorhang
halten, welcher den Hintergrund bildet. Auf
Holz, h. 9 F. 5Z., br. 5F. 9Z. S.S.
350. Francesco Maria ROKDANI, blühte za
Parma um 1530. * Schüler des Correggio.
Maria Magdalena, an einem Steine ruhend, blickt
mit gefalteten Händen gen Himmel empor. Hin-
tergrund Landschaft. Auf Holz, h. 1 F. 10^ Z.«
br. 1 F. 3 Z. G. G.
361. Giovanni Girolamo SAVOLDO, blühte um
1540 zu Venedig. Eine weibliche Figur im ro-
then Kleide, darüber ein hellgelbes Gewand, wel-
ches sie über den Kopf geuommen hat. Hinter»
grund Architectur und Luft. Bezeichnet: Jo-
anes Jeronymus Sayoldus di Brescia fa-
ciebat. Auf Leinw., h. 2F. ll^Z., br. 2F.
4fZ. S.S.
114 ERSTE AOTHEILüTIG.
352. Francesco Maru RONDAM, bltthte zu
Parma um 1530. Die Ruhe auf der Flucht nach
Aegyptea. Maria sdiöpft aas einer Quelle Was^
ser, wählend Joseph bemüht ist, von «iner Palme
Früchte zu lesen, deren Blätter ihm von Engeln
herabgebogen werden. Mehr rückwärts zwei an-
dere Engel Hintergrund Landschaft. Gegenstück
von Nr. 350. Auf Holz, h. IF. 10^ Z., br. 1 F.
31. O.G.
353. Ambrogio FKilNO, blühte 1590, lebte noch
1595. Schüler des Giovan Paolo Lomazzo.
Die auf einem Felsen sitzende Maria halt das links
neben ihr stehende Kind. Jlechts Andreas, links
Catharina. In der Luft zwei Engel. Hintergrund
eine felsigte Landschaft. Auf Holz, h. 8 F. 5 Z. ,
br. 5F. 6Z. S.S. .
354. Vacat.
355. GiOYANHi CONTARINO, geb. 1549. f 1605.
Der heilige Sebastian wird von einem Henker an
einen Baumslamm gefesselt ; zu seinen Füfsen eine
Anzahl Pfeile. Hintergrund Landschaft. Bezeich-
net: fOHANNES coNTAEiNvs. Auf Lcinw., h. 6 F.
2^Z., br. 3F. 2Z. S.S.
356. VENETIANISCHE SCHULE. Das Büdnifs
eines jungen Mannes in schwarzer Kleidung, die
Linke, worin er ein Paar Handschuh und ein Tuch
hält, an einen grünen Tisch, worauf ein Buch be-
findlich, lehnend. Hintergrund ein grüner Vor-
hang. Auf Leinw., h. 3 F. 6 Z., br. 2 F. 4 Z. S.«.
3$7. Bartolommso CODA, blühte 1543* Schü-
ler des Benedetto Coda. Die auf dem Throne
YiERTi C11A86E. Die Naohabmer. IIS
sitzende Maria ^It 6äs Mdiende Siiid auf dem
SchooQm» Je reeiits und UoJls ei» fin^el, welche
die Vorhänge de» Thrones aufhallen. Am Throne,
rechts der heilige Rochus, links Sebastian* Auf
der Stufe des Thrones zwei singende und ein die
Laute spielender Engel. Hintergrund Landschaft.
Bezeichnet: 3 ^ cojda. Auf Holz, h.
9F. lOiZ., br. 6 F. 7iZ. S.S.
358. Fi^NCE&co DA PONTE, gen. BASSANO, geb.
1310. f 1592. In dem Mitlelgiunde einer ber-
gigten Landschaft wir4 Europa von dem Jupiter
in Gestalt eines weifsen Stie^rs ins Meer entfuhrt.
An den üfem dUsselbea die be$org4en Gespielin-
nen der Europa. Im Vorgrund MerkMr, welcher
als Hirt bei einer Heerde tob allerlei Vieh yer-
weilt. Auf Leinw., h. 3f ., br. 3F. PfZ- K.S.
359. VENETIANISCHE SCHULK Das Mdnifs
eines Mannes in schwarzer Kleidung, welcher mit
der Rechten sein Gewand bält. Grund dunkel.
Auf Leinw., h. 2 F. 3f Z., br. 2 F. 1 Z. G. G.
360. LucA CAMBIASO, geb. 1527. f 15«>. Schü-
ler des Giovanni Cambiaso. Die Caritas. Die-
selbe sieht in knieender Stellung auf ein Kind,
welches sie saugt, herab. Zwei andere Kinder
sind um sie bemüht. Hintergrund ßaumwerk.
Auf Leinw., b. 4F. 4|-Z., br. 3F*5Z. E.E.
361. VENETIANISGHESCffüLE. Wehrend der
Schutzengel seinen Schützling mit einem Schilde
in der Linken gegen die Anfechtungen des in
Flammen ei'scbeinenden Satans schirmt, deutet er
mit der Rechen nach oben. Hintergrund Land-
schaft. Auf Lehm., b. 4 F., br. 3F. IZ. S.S.
116 ERSTE ABTH£ILÜNG.
362. Leuo ORSI, geb. 1511. f 1587. Christiit am
Kreuz Ton zwei in der Luft schwebenden Engdn
beklagt. Unten Magdalena, welche das Kreuz
umfafst. Auf Holz, h. IF. 4fZ., br. 1 F. 1 Z.
S.S.
Die Rückwand.
363. Schule des TIZIANO VECELLIO. Die auf
dem Throne sitzende Maria hält das stehende Kind
auf dem Sdioofse. Rechts die Heiligen Paulus
und Petrus, links Franciscus und Antonius ron
Padua. Auf der Stufe des Thrones ein auf der
Laute spielender Engel. In der Luft zwei andere
Engel, welche den Yorhang des Thrones halten.
Hintergrund Landschaft. Auf Leinw., h. 8 F.
10 Z., br. 6F. 2Z. S.S.
364. Paolo FARINATO, geb. 1522. + 1606. Schü-
ler des Niccolo Giolfmo. Die i)arstellung des
Kindes im Tempel. Siraeon empfangt, am Altar
knieend, Ton der an der Stufe desselben ebenfalls
knieenden Maria das Kind. Im Yorgrunde des-
gleichen knieend, Joseph mit einer Kerze. Aufser-
dem zahlreiches Gefolge und Zuschauer. Hinter-
grund Architectur des Tempels mit einer Durch-
sicht ins Freie. Auf Leinw., h. 4F. 11-fZ., br.
7F. 6^Z. K.S.
365. Cahlo CALIARI, geb. 1570. f 1596. Schü-
ler des Paolo Veronese. Die Darstellung Chri-
sti im Tempel. Maria, an den Stufen des Altars
knieend, reicht dem Simeon das Kind dar. Hinter
ihr Joseph mit einer Kerze. Rechts ein Jüngling,
wdcher zwei Tauben als Opfer knieend darbringt.
Aufseixlem drei andere Figuren. Hintergrund Ar-
F6RPTI Gussi. Dix Gaiiagci. 117
diitectur des Tempels. Auf Lemw.^ h. 7 F. 3-|- Z.,
br. 7F. 4Z. K.S.
366. VENETIANISCHE SCHULE. DieDawiel-
lung des Kindes im Tempel. Maiia, Ton Joseph,
zwei anderen Frauen und einem Manne begleitet,
reicht dem Simeon das Kind dar. Hinter dem-
selben die alte Anna und zwei Männer in Tene-
tianischer Tracht. Auf den Stufen, wdche som
Altar fühlten, ein alter Türke, der ein Kind auf
dem Arme hält, Welches nach den aus dem Korbe
hervorkommenden Tauben hascht. Hintergrund
Architectur des Tempels. Auf Leinw., h. 5 F.
4Z., br. 7 F. HZ. S.S.
FÜNFTE CLASSE.
Die Carracci, Michelangelo da Ca-
ravaggio, ihre Zeägenossen und Nach-
folger.
Die Spanische Schule.
Unter den Mdera in Italien, durch deren
Bemtihungen ihre Kunst sich noch einmal hob^
gebührt dem Lodovico Carracci zu Bologna
die erste Stelle. Durch die Vereinigung eines
ernsten und eifrigen Studiums der Natur, der An-
tiken, der Werke der gröfisten neueren Meister,
11£ l&STE:i|BTIiCILUN&*
gelang es ikm, nicht alleki sdb^t WeriL6 hirvor-
zubringen, welche in Compositioiiy Eeicbnung,
Ausdruck, FärboDg, gro£se Terdienste darleget^
sondern mit cBeser Art des Stadiums auch ähn-
liche Vorzöge auf eine zahlreiche Schule fortzu-
pflaiiz,eDy obachon es weder ihm noch irgend
eine» dieser Zeit möglich war, zur Naiyetät der
Auffassung, zur Gründlichkeit der Darstellung
der Zeitgenossenschaft Raphaels zurückzukehren.
In der Landschaft führte seine Schule Schönheit
und Grafsartigkeit der Linien ein^ undveranlafste
die höchste Blüthe dieser Gattung von Malerei
in Italien.
Im Gegensatze mit diesen Bestrebungen
machte Michelangelo da Garavaggio es sich
zum Grundsatz, nichts als die Natur zu Rathe zu
ziehen, wodurch er, in Verbindung mit einer sehr
geschlossen gewählten Seieachtung und meisterli-
cher Handhabung der Ölmalerei allerdings Werke
von ungemeiner Lebendigkeit und erstaunlicher
Wirkung hervorbrachte. Da er aber in Benu-
tzung der Natur ohne alle Auswahl und ohne alle
Berücksichtigung der jedeamaKgen Aufgabe ver-
fuhr, to daifB die Charactere mit denselben häufig
im grellsten Widerspruch stehen, haben dem-
ohngeachtet viele Bilder von ihm etwas sehr Wi-
deifstrcbendea Auch er fand haupfsädilith in
FuNjtvx CihäH. Diti GakIacci. 119
tmd dcB Niedbflfoid^Ob^ xablradie Naehfoljger.
Ohgldeh die Gcnre-Midera in Uatient nie-
mals eine groüse AodsreitMiig «rbiigt hat,, wutdl
doch in ^eser Epochi^ därm, im Yerfolg iroB. nie-
d^fländisdben Anre^mgen, einiges vecht Achtbare
geleii^et
Mach dem Jahre 1650 kam ea «ftter einem
gro&en Tbeil der jMaler in ttaKea in Aufnahne»
dureb blendende Effocto nut nteb al^meiner Be-
friedigong des Siifseren Sinnes zu streben, ttot-^
id»et*!aUe& erntete Studium Tersäum^ und WSl«
kiflv nnd Obeifläehbchkeit in allen Theiien der
Malesei elnbdmiadi . ivurden. Andere ergaben
sitdi : einer geisitoten [Naßhaiimuiig der Carracct
und ihrer hcrOfamtesÜen Sdiüler.
Erst in dieser Epoche gelangte die Malerei
in Spanien^zu höherer Ausbildung. Dieselbe hat
jedoch Keineswegs einen so ursprCin^cfaet) Chh-
racter als die itaKenisiAe odet niederlätüdische
Sebuk^ sondern wurde viehnehr von diesen bei-
den stark influirt Vorzugsweise wurde das bei
den Venetianem und Niedertendern mit so gro-
fsem Erfolg angebaute Colorit und die ihnen eben-
{alls eigene, lebendige Auffassung der einzelnen
r^aturerscheinung von den Spaniern ergriffen,
und auf eine eigenthümliche Weise von ihnen zu
bewundearungswürdiger Meisterschaft ausgebildet.
i20 MSTE ABTHEILUNG.
In Poitrutai und Gkore -Bildern braocheii sie
daher keiner anderen Schule nachzustehen. Bei
ihren historischen Gemälden, zumal religiösen In-
halts, gesellte sich zu diesen Elementen eine
schwärmerisch -phantastische Sinnesweise, von
bald mehr ernstem und herben, bald mehr liebli-
chem und süfslichen Character. Gegen Ende des
17^ Jahrhunderts stellte sich in der spanischen
Schule ein ähnlicher Verfall ein wie in Italien.
Von den Malern der französischen Schule
dieser Epodie folgten einige dem Michelangelo
da Caravaggio, die Mehrzahl aber den Car-
racci. Letztere zeichneten sich durch stylge-
mftfiBe Composition und correcte Zeichnung aus,
waren aber schwach in der Färbung, und ar-
teten in der Gefühlsweise bald in das Thes^a-
lische aus.
•
367. Michelangelo AMERIGHI, gen. MICHEL-
ANGELO DA CARAVAGGIO, geb. 1569.
f 1609. Der Evangelist Mattl^us, mit überein-
andergeschlagenen Beinen auf einem Stuhle sitzend,
schreibt sein Evangelium. Der neben ihm stehende
Engel fuhrt ihm die Hand. Grund dunkel. Auf
Leinw., h. 7 F. 4f Z., br. 5 F. 10 Z. G.G.
368. PiETRO Paolo BONZI, gen. il GOBBO da*
FRUTTI, geb. 1570. f 1630. Schüler der Car-
racci. Des Künstlers eigenes Bildnifs, in einem
braunen Pelz, mit beiden Händen eine Wasserme-
FüKFTS Classi. Die Gakiacci. 181
lone haltend. Grund donkdL Auf Leinw., h. 2F.
4J.Z., hr. IF. 11^ Z. G.G.
369. AiESSANDRO TIARINI, geb. 1577. f 1668.
Schüler der Carracci. Johannes der Evange-
list hält mit beiden Händen den Kelch, aus wel-
chem sich die Schlange erhebt. Hintergrund Land-
schaft. Auf Leinw., h. 2 F. 10 Z., br. 2 F. 1 Z. S.S.
370. Francesco BARBIERI, gen. GUERaNO,
geb. 1590. f 1666. Schüler der Carracci.
Maria lehnt ihr Haupt an das des Kindes, welches
sie auf dem Schoofse hält. Grund dunkel. Auf
Leinw., h. 2F. 5Z., br. 1 F. HZ. G.G.
371- Michelangelo DA CARAVAGGIO. Wäh-
rend Johannes und Joseph ron Arimathia den
Leichnam Christi emporheben, um ihn zu Grabe
zu bestatten, küfst Magdalena die rechte Hand
desselben. Hintergrund Landschaft mit dem Cal-
yariberg. Auf Leinw., h. 8 F. H-J-Z., br. 6 F.
9Z. G.G.
372. Michelangelo da CARAVAGGIO. Das
Bildnifs eines Mannes von mittleren Jahren in
schwarzer Kleidung. Grund dunkel. Auf Leinw.,
h. 2 F. 4f Z., br. IF. 11^ Z. G.G.
373. Michelangelo da CARAVAGGIO, Das
Bildnifs einer jungen Frau, angeblich einer römi-
schen Buhlerin, !Namens Phyllis, in einem schwar-
zen Kleide mit weifsen Ermein, welche sich mit
der Rechten einen Straufs yon Orangebliithe vor-
steckt. Grund dunkel! Auf Leinw., h. 2 F. 2-J-Z.,
br. IF. 9Z. G.G.
274. Annibale CARRACCI, geb. 1560. f 1609.
F
in ERSTE ABTHEILUNG.
Scholar des LodoTico CarraecL Maria hält
das stehende Kind auf dem Schoofse, weldies sich
gegen den dasselbe liebkosenden Joseph wendet.
Grund dunkel. Auf Leinw., b. 3 F. 1-f Z., br.
2F. 6Z. G.G.
375. Giuseppe RfflERA, gen. n SPAGNOLET-
TO, geb. 15»3. f 1656. Schüler des Michel-
angelo da Caravaggio« Der heilige Hierony-
nius, den Bliqk aufwärts gerichtet, hält die heiUge
Schrift in den Händen. Rechts ein Todtenkopf.
Grund dunkel. Auf Leinw., h. 3F. 9Zm br.
2F. HZ. S.S.
376. Francesco BARBIERI, gen, GUERCINO,
gebt 1590, f 1666. Maria hält das an ihier
Brust schlafende Kind auf den Armen. Vor ihr,
auf einem Tisch, ein Kissen. Hintergrund das
Gemach mit Aussicht in eine Landschaft. Auf
Leinw., h, 4 F. If Z., br. 3 F. 1-J-Z. K.S.
377. LoDOvico CARRACCI, geb. 1555. f 1619.
Schüler des Prospero Fontana. Die Speisung
der fünftausend Mann. Christus, dem Ton einem
Knaben auf einer Schüssel die zwei Fische, vom
Petrus die Brodte dargereicht werden, welche Tor-
räthig aind» bedeutet letzterem, dieselbe unter das
Volk, welches sich in gi^ofser Anzahl gelagert hat,
zu vertheilen. Hinter Petrus noch mehrere an-
dere Jünger. Hintergrund Landschaft Auf Leinw.,
h. 8 F. 4-J-Z., br. 5 F. afZ. G.G.
378. Schule der CARRACCI. Galatea wird mit
zwei Nymphen yon einem Meerungeheuer getra-
gen. In der Luft zwei Liebesgötter, welche ein
Fünfte Classe. Du Cakracci. , 123
grofses Gewand sdurmeixl auabreiieii. Andere
Nymphen und Tritonen. HintergroBd daaMeer.
Auf Kupfer, h. 1 F. 3^Z., br. IF. 8|-Z. K.S.
379. LOBOVICO CARRACCL Die am Boden si-
tzende Mana betrachtet das Kind, welches, neben
ihr sitzend, ein Lamm berat. Hintergrund Land-
schaft. Auf Leinw., h. 1 F. 3 Z., br. 10^ Z. G.G.
380. Domenico ZAMPIERI, gen. DOMENICHI-
NO, geb. 1581. f 1641. Schüler der Carracci.
Das Bildnifs des berühmten Architecten Scamozzi
im höheren Alter, mit schwarzer Mütze, in schwar-
zer Kleidung, in der Rechten einen Zirkel haltend.
Grund einfarbig. Auf Leinw., h. 2 F. IZ., br.
IF. S^-Z. V.R.
381. Bartolommeo SCHIDONE, aus Modena,
f 1615. Maria hält das Chrittuskind, welches
ein Kreuzchen im Arme hat, auf dem Schoofse.
Grund duukel. Auf Holz, h. 1 F. 5-i-Z., br. 1 F.
IZ. E.E.
382. Annibale CARRACCI, geb. 1560. f 1609.
Christus am Kreuz. Am Fufse desselben die ohn-
mächtig gewordene Maria, von einer der heiligen
Frauen untei*stützt, so wie die Christus betrau-
ernde Magdalena. Mehr rückwärts Johannes, in
Äufserung lebhaften Schmei*zes. Hintergi*und Land-
schaft. Bezeichnet: annibal cabatius. f. mbxciiii.
Auf Leinw., h. i F. -J-Z., br. IF. ^-Z. G.G.
383. Guido RENI, geb. 1565. f 1642. Schüler
der Carracci; Die beiden Einsiedler Paulas und
Antonius in der Wüste. Beide sind sitzend ror-
gestellt. Der letztere hört, auf seinen Stob gestützt,
Fa
124 ERSTE ABTHEILUNG.
auf die Worte des erstem, welcher nur theilweise
Ton einem Mantel bedeckt wird. In der Luft ein
Rabe, welcher den Heiligen ein Brod bringt. Oben
Maria in der Herrlichkeil das Kind auf dem
Schoofse haltend; je rechts und links von ihr
zwei schwebende Engel. Auf Leinw., h. 9 F.
3-J-Z., br. 5 F. ll^^Z. G.G.
384. Guido RENI, geb. 1565. f 1642. Die Dreiei-
nigkeit. Gott Vater thront in der Herrlichkeit,
von Cherubim umgeben. Unter ihm Christus am
Kreuz, welches Ton zwei Engeln emporgetragen
wird. Am Fufse des Kreuzes je rechts und links
ein verehrender Engel ; unter demselben die Erd-
kugel. Skizze des Bildes von Guido in St. Tri-
nitä de' Pellegrini zu Rom. Auf Leinw., h. IF.
10 Z., br. IQZ. S.S.
385. GiovAN Francesco GRIMALDI, geb. 1606. f
1680. Nachfolger der Carracci. In einer ge-
birgiglen, waldreichen Landschaft, in deren Mit-
telgründe man eine Stadt sieht, schläfert Merkur
durch sein Flötenspiel den Argus ein. Hinter
demselben die lo als Kuh. Auf Leinw., h. IF.
11-1- Z., br. IF. 8Z. K.S.
386. DOMENICHINO, geb. 1581. f 1641. Der
knieende heilige Hieronymus, in der Linken ein
Crucifix, in der Rechten einen Stein, wendet den
Blick aufwärts zu einem Engel, welcher ihm eine
Botschaft von oben bringt. Neben demselben noch
ein Engelchen. Hintergrund Landschaft. Auf
Leinw., h. 1 F. 10^ Z., br. IF. 3|-Z. K.S.
387. Guido RENI, Die über dem Erdkreis schwe-
bende Fortuna schüttet mit der erhobenen Rech-
FüüFTK Classi. Du Cariucci. 125
ten aus einem Geklbeutel Goldstücke aus.- In der
Linken hält sie Palme und Scepter. Hinter ihr
schwebt ein Genius, welcher versucht, sie an den
fliegenden Haaren zurückzuhalten. Hintergrund
Luft. Auf Leinw., h. 4F. 11-|-Z., br. 3 F.
U-i-Z. K.S.
388. Guido RENI. Maria als Schmerzensmutter, den
Blick aufwärts gerichtet. Grund dunkel. Auf
Lein^., h. IF. 7-J-Z., br. IF. 3Z. K.S.
389. LoDOvico CARRACCI, geb. 1555. f 1619.
Die auf einem Felsstück sitzende Venus umarmt
den an ihr emporstrebenden Amor. Hintergrund
Landschaft. Auf Leinw., h. 2F. -J-Z., br. IF.
6Z. G.G.
390. Annibale CARRACCI, geb. 1560. f 1609.
Eine Landschaft, deren Yorgrund durch Bäume,
der Mittelgrund durch ein Ton Kähnen belebtes
Wasser, worüber eine Brücke nach einem Gebäude
führt, der Hintergrund Ton Bergen gebildet wird.
Unter den Bäumen unterhalten sich ein Jüngling
und ein Mädchen mit Musik. Auf Leinw., h.
2F. 6^Z., br. 4F. 7Z. E. E.
Die zwölf Apostel, Christus, Maria und Johan-
nes der Täufer, welche, von himmlischem Glanz
umgeben, auf Wolken thronen ; ausgeführt nach
den Compositionen des Annibale Carracci, Ton
ihm selbst und seinen beiden Schülern Domeni-
chino und Albani, und zwar:
391. Annibale CARRACCI. Der heilige Paulus.
Auf Leinw., h. 4 F. 4-|-Z., br. 3 F. HZ. G.G.
392. Annibale CARRACCI. Der heilige Matthäus.
Auf Leinw., h. 4F. 4iZ., br. 3F. l-J-Z. G.G.
F3
126 ERSTE ABTHEILUNO.
393. AmiBALE CARRACCI, %A. 15«0. f 1609.
Der heilige Philippus. AufLeinw., h. 4F. ^Z.,
hr. 3 F. HZ.. G.G.
394. AnnibALE CARRACQ. Der heilige Jacobus
der ältere. Auf Leinw., h. 4F. 4-J-Z., br. 3 F.
H Z. G. G.
395. DOMENICfflNO, geb. 1581. f 1641. Der
heilige Jacobus der jüngere. Auf Leinw., h. 4 F.
4^Z., br. 3F. l^Z. G.G.
396. Michelangelo da CARAVAGGIO, geb.
1569. f 160d. Amor, Bogen und Pfeil in der
Rechten, als frecher Beherrscher aller Wissenschaf-
ten und Künste, aller irdischen Macht und Hen>
lichkeit. Zu seinen Füfsen, in dieser Beziehung,
Stücke eines Harnisches, ein Lorbeei^weig, ein
aufgeschlagenes Buch, Winkelmaafs und Zirkel,
eine Laute, eine Geige und ein Notenbuch. Auf
seinem Lager eine Krone und Scepter, welche er
im Begriff ist mit einem Fufse herabzureifsen.
Grund dunkel. Auf Leinw., h. 4 F. 11-f-Z., br.
3F. 6fZ. G.G.
397. DOMENICHINO. Die Sündfluth. Mehrere
Menschen, welche sich auf einen Hügel gerettet
haben, sind in lebhafter Aeufserung von Angst und
Schrecken. Andere suchen aus der Fluth densel-
ben zu erklimmen und ihre Angehörigen dem
Tode zu entreifsen. Vei-schiedene Gruppen nah
und fem in ähnlicher Noth und Bestrebungen.
Ganz im Hintergrunde die Arche Noäh. Die Luft
ist Ton schweren Regenwolken gänzlich yerfinstert.
Auf Leinw., h. 5 F. 3 Z., br. 7F. 7 Z. K. S.
398. Michelangelo da CARAYAGGIO. Ein ge-
FüMF» Classb. Dil CitlACCI. 137
flögelter JüngÜDg, im Harnisch, sdikodert mit
der Rechten einen Blitzstrahl auf einen mit zer*
brochenem Bogen und Pfeil Cim Boden liegenden
Liebesgott. RechU Pluto, den Zweizack in der
Rechten. Grund dunkel. Auf Leinw.« h. 5 F.
9 Z., br. 3 F. 9 Z. G. G. (Ein drittes, mit diesem
und Nr. 396. in Rücksicht der Vorstellung in Be-
ziehung stehendes Bild desselben Meisters soll sich
in der Eremitage zu St. Petersburg befinden.)
399- DOMENICHINO. »er heilige Johannes der
Evangelist. Auf Leinw., h. 4F. 4-J-Z., br. 3 F.
HZ. G.G.
400. DOMENICHINO. Der heilige Thomas. Auf
Leinw., h. 4F» 4^Z., br. 3 F. l^Z. G.G.
401. Fhancesco ALBANI, geb. 1578. f 1660. Schü-
ler der Carracci. Der heilige Petrus. Auf
Leinw., h. 4F. 4^Z., br. 3 F. l^-Z. G.G.
402. Francesco ALBANI. Der heilige Andreas.
Auf Leinw., h. 4P. 4f Z., br. 3 F. l-J-Z. G.G.
403. FrAIYCESCO ALBANL Der heilige Thadäus.
Auf Leinw., h. 4 F. 4|.Z., br. 3 F. l^Z. G.G.
403. a. BARTOLOMi EsTEBAM MURILLO, geb.
1618. f 1682. Schüler des Jaan de Castillo.
Der heilige Antonius von Padua hält knieend das
ihn liebkosende Chiistuskind auf den Armen. In
einem himmlischen Glänze schweben fünf Engel.
Zwei andere mit Buch und Lilie am Boden. Hin»
tergrund Landschaft. Auf Leinw., h. 5 F. 4Z.,
br. 6 F. 5-1- Z. E.E.
403. b. Francisco ZURBARAN, geb. 1598. f 1662.
Schfiler des Juan de las RoSlas. Der an dem
F4
128 ERSTE ABTHEILUNG.
Marterblocke gefesselte Christus steht nach der
GeifseluDg in gebückter Stellung da. Zu seinen
Füfsen die Werkzeuge der Geifselung. Grund
dunkel. Auf Leinw., h. 5 F. 9t Z., br. 4 F. E. E.
403. c. BARTOLOBüfe EsTEBAN MURILLO, geb.
1618. f 1682. Das Bildnifs des Caixlinals Dezio
Azzolini. Im weifsen Untergewand mit rothem
Überkragen sitztx er in einem prächtigen Lehn-
stuhl. Der Hinterkopf ist mit einem purpuiTO-
then Käppchen bedeckt. In der Rechten hält er
die rothe Cardinalsmütze. Hintergrund ein Vor-
hang und Architectur. Auf Leinw., h. 3 F. 9y Z.,
br. 3F. ^Z. E.E.
403. d. Juan Carreno de MIEIANDA, geb. 1614.
f 1685. Schüler des Pedro de las Caevas
und des Bartolome Roman. Das Bildnils
Karls II., Königs von Spanien. Der junge Mo-
narch mit heUblondem, lang herabfallendem Haar
steht in schwarzer Tracht mit weifsen Strümpfen
neben einem Tische, mit der Linken seinen auf
demselben liegenden Hut fassend^ in der Rechten
einen Handschuh. Hintergrund das Zimmer, mit
einem Vorhang und zweien yon Adlern gehalte*
ne^ Spiegeln. Bezeichnet: Aetatis suae xii.
Ann. und Joannes a Garenno Pictor Reg.
et Cubi^ fac. Anno 1673. Auf Leinw., h.
6 F. 74- Z., br. 4F, 6-i-Z. E.E.
403. c. VELASQUEZ DE SILVA, geb. 1599.
f 1660. Schüler des Pacheco und des Tri-
stan. Das Bildnifs eines Mannes mit langem,
blondem Haar, in schwarzer Kleidung und De-
genkoppel, beide mit reicher Stickerei. Grund
FÜNFTE Glassk. Oii Gaiiacci. 129
dunkel. Auf Leinw., h. 2F. ^-Z., br. 1 F.
8^Z. E.E.
404. Michelangelo da CARAVAGGIO, geb.
1569. f 1609. Christus am Ölberg, welcher den
Apostel Petrus aufweckt, während Johannes und
Jacobus noch im Schlafe Uegen. Die Gruppe
wird Tom Monde beleuchtet. Auf Leinw., h.
4 F. HZ., br. 7 F. 1-i-Z. G.G.
405. LoDOvico CARRACCI, geb, 1555. f 1619.
Der in Anbetung vor dem auf einem Altar ste-
henden Grucifix knieende, heilige Garolus Borro-
mens wird yon einem himmlischen Glänze erleuch-
tet In Wolken drei Engel, deren einer im Be-
griff ist dem Heiligen einen Kranz aufzusetzen.
Auf Leinw., h. 5F. 9-i-Z., br. 3F. P-J-Z. G.G.
406. Gerard HONTHORST, gen. GERARDO
DALLE NOTTE, geb. 1592, lebte noch 1666.
Schüler des Abraham Bloemart. Der Engel
tritt, um Petrus zu befreien, in dessen Gefang-
nifs. Der Heilige, von dem himmlischen Glänze
geblendet, schii-mt mit der Linken die Augen,
während er sich mit der Rechten auf einen Stein
stützt. Auf Leinw., h. 4 F. 1-J-Z., br. 5 F.
S^^Z. G.G.
407. Francesco ALBANI, geb» 1578. f 1660*
Der heilige Bartholomäus. Auf Leinw., h. 4 F.
4^Z., br. 3 F. 1-t^Z. G.G.
408. Annibaie CARRACCI, geb. 1560. f 1609.
Eine bergigte Landschaft. Im Yorgmnde Pan,
welcher die Syrinx verfolgt. In Leimfarben. Auf
Leinw., h. i2F. 3Z., br. 2F. llZ. S.S.
130 ERSTE ABTHEILUNG.
409. Giuseppe RIBERA, geb. 1593. f 1656. Der
heilige Bartholomäus wird nackt von drei Hen-
kern zum Mart jrtod emporgewunden ; dabei links
und rechts Gruppen von Zuschauem. Hintergrund
Luft. Auf Leinw., h. 7 F., br. 8Z. S.S.
410. Francesco ALBANI, geb. 1578. f 1660.
Johannes der Täufer. Auf Leinw. , h. 4 F. 4-J- Z. ,
br. 3 F. 14-Z. G.G.
411. Francesco ALBANL Chnstus. Auf Leinw.,
h. 4F. 4-i'Z., br. 3F. 14-Z. G.G.
412. Francesco ALBANI. Maria. Auf Leinw.,
h. 4 F. 44- Z., br. 3 F. l^Z. G.G.
413. Francesco ALBANL Der heilige Simon. Auf
Leinw., h. 4 F. 4-i-Z., br. 3 F. l^Z. G.G.
414. Annibale CARRACCI, geb. 1560. f 1609.
Eine bergigte Landschaft, Tom Abendroth beschie-
nen. Im Vorgrunde Merkur, welcher durch sein
Flöienspiel den Argus einschläfert. Dabei lo als
Kuh. In Leim£BU'ben* Gegenstück von Vr, 408.
Auf Leinw., h. 2F. 3Z., br. 2 F. 11 Z. 5, S.
415. GiovAN Batista SALVI, gen. il SASSO-
FERRATO, geb. 1605. f 1685. Der heilige
Joseph hält das bekleidete Ghristuskind auf dem
rechten Arm, welches die Weltkugel in der Lin-
ken des Heiligen segnet. Hintergrand Architec-
tur und Lsmdschaft. Auf Leinw., h. 6F. 2Z.,
br. 4 F. S.S.
416- Nicolas POüSSIN, geb. 1594. f 1665. Schü-
ler des Quiotiu Yarin. Eine waldigte Land-
schaft mit dunklen Belagen in der Ferne. Im Yor-
grunde befindet sich Juno, welche die hundert
Fünfte Classi. Dii Gaakacci. 131
Augen d<8 getodMcn Argus in den Sdiweif ihrer
Pfauen yersetzt; dabei ihr Hinmielswagen und lo
als Kuh, die ihren Schmerz über ihre neue Ge-
fangenschaft ausdrüdLt. In der Luft der nach
vollbrachter That entschwebende Merkur. Auf
der anderen Seite ruhende Nymphen mit Kindet^;e-
nien. Auf Leinw., h. 3 F. 10 Z., bn 6 F. 2^ Z. G.G.
417. Andrea SACCHI, geb. 1600. f 1661. Schü-
ler des Francesco Albani. Der berauscht ein-
geschkfene Noah wird von seinem Sohne Ham in
seiner Blöfse verspottet, wahrend seine beiden an-
deren Söhne, Sem und Japhet, sich ihm rücklings
nahen, um ihn mit einem Gewände zu bedecken.
Hintergrund Landschaft. Auf Leinw., h. 6 F.
7-J-Z., br. 8F. 2Z. K.S.
418- Carlo DOLCI, geb. 1616. f 1686- Schüler
des Jacopo Vignali. Johannes der Evangelist,
den Blick aufwärts gewandt, ist im Begriff, seine
Offenbarung zu schreiben. Auf einem Felsstücke
Schreibzeug und Buch. Neben ihm der Adler.
Hintergrund Luft. Auf Leinw., h. 3 F. T^-Z.,
br. 2 F. 11-f Z. E. E.
419. Carlo MARATTA, geb. 1625, f 1713. Schü-
ler des Andrea Sacchi. Maria, den Blick auf«-
wärts gerichtet, schwebt, von fünf Engeln umge-
ben, auf Wolken thronend, zum Himmel empor.
Auf Leinw., h. 5 F- 9Z,, br. 4F. 4- Z. K.S.
420. ClaoteGELI&E, gen. CLAUDE LORRAIN,
geb. 1600. f 1682. Schüler des Agostino Tasso.
Eine Landschaft mit reichem Baumwuchs im Vor-
gründe, deren Hintergrund von duftigen Bergen
gebildet wird. Slaiirl mit der Diana, welche den
132 ERSTE ABTHEILÜNG.
aeubelcbten Hippolyt seiner geliebten Aricia wie-
dergiebt. Auf Leinw., h. 4F. A-J-Z., br. 5 F.
6Z. G.G.
421. PiETER RYSBRAECK, blühte um 1713-
Schüler des Frans Mile. Eine Landschaft.
Rechts hohe Bäume, links ein Waldgebirge, aus
welchem ein Wasser herab stürzt. Der Hinter*
grund eine Bergkette. Im Yorgrunde Christus,
der von Johannes getauft wird. Aufserdem andere
zu ähnlichem Zwecke Versammelte. Auf Leinw. ,
h. 5F. 3Z., br. 7F. SZ. S.S.
422. Joannes GLAUBER, gen. POLYDOR, geb.
1646. f 1726. Schüler des Nicolaas Berchem.
Eine Landschaft, deren Hintergrund von Gebir-
gen, der Mittelgrund Ton Wasser und reich be-
wachsenen, mit Gebäuden gekrönten Felsen gebil-
det wird. Im Vorgrunde Bäume. Stafage einige
Hirten. Auf Leinw., h. 5 F. l-J-Z., br. 6 F.
2Z. K.S.
423. BOLOGNESISCHE SCHULE. Eine Cari-
tas Roroana. Pera reicht ihrem alten Vater Gi-
mon im Gefangnifs die Brust, während sie, mit
der Rechten ihr Gewand vorhaltend, den Vorgang
den Blicken eines an dem Gitter des Gefängnisses
spähenden Wächters zu entziehen sucht. Auf
Leinw., h. 6F. 6Z., br. 4F. 7Z. E. E.
424. Julius Frans van BLOEMEN, gen. ORI-
ZONTE, geb. 1656. f 1748. Eine baumreiche
Landschaft,, deren Hintergrund Ton Gebirgen ge-
bildet wird. Im Mittelgrunde eine Stadt und ein
Schäfer mit seiner Heerde. Im Vorgininde, an
einem Wasser^ die Latona mit ihren Kindem^
FöRFTB C1.AS8B. Die Cauucci. 133
Apdlo und Diana, auf derea Flehen zum Zeus
die Landleute, welche ihr, der Durstigen, das
Wasser getrübt haben, in Frösche Tei*wandelt wer-
den. Auf Leinw., h. 4F. l-^Z., br. 6 F. 3^ Z.
G.G.
42S.PIETRO BERRETINI, gen. PIETRO DA
CORTONA, geb. 1596. f 1669. Schüler des
Andrea Comodi. Der auf einer Bank sitzende
Hercules, von drei Liebesgöttern umgeben, welche
ihm anstatt des Löwen felis und der Keule, die
sie ihm wegnehmen, den Spinnrocken geben und
ihn mit einem Purpurgewande bekleiden. In der
Luft Amor, welcher nach seinem Herzen zielt.
Hintergrund Landschaft. Auf Leinw., h. 6 F.
6-i-Z., br. 5F. 1 Z. K.S.
426. Gerard HONTHORST, geb. 1592, lebte
noch 1666. Der von der Jagd zurückkehrende
Esau rerkauft seinem Bruder Jacob um ein Lin-
sengericht das Recht der Erstgeburt. Dabei die
dem Jacob zuredende Mutter Rebecc». Der Vor-
gang wird von einem Lichte auf dem Tische er-
hellt. Hintergrund ein Vorhang. Auf Leinw.,
h. 4F. 3Z., br. 5F. 4Z. S.S.
427. Giovanni LANFRANCO, geb. 1581. f 1647.
Schüler der Carracci. Der heilige Andreas
knieet in Verehrung vor dem Kreuz, an welchem
er dai Martyrtod erleiden soll. Hintergrund
Landschaft. Bezeichnet: 1607. Auf Leinw., h.
6F. 14-Z., br. 4F. 5-i^Z. G.G.
428. Joannes GLAÜBER. Eine Landschaft mit
Bäumen und Gebäuden im Mittelgrunde, deren
Hintergrund von Felsgebirg<en und einem Wasser
134 ERSTE ABTHEILÜNG.
^bildet wird. Im Yorgininde, an einem Denk-
mde, eine männliche und zwei weibliclie Figuren.
Auf Leinw., h. 3 F. 3^Z., br. 4 F. l-fZ. K.S.
429. DOMENICHINO, geb. 1581. f 1641. Der
heilige Hieronymus, welcher seine Hände auf der
aufgeschlagenen heiligen Schrift ruhen läfst, wen-
det den Blick nach oben, von woher er den Schall
der Posaune des jüngsten Gerichts Terniromt. Auf
Leinw., h. 4 F. IZ., bj*. 3F. 2Z. S.S.
430. SASSOFERRATO, geb. 1605. f 1685. Die
Tor einem Vorhänge sitzende Maria halt mit bei-
den Händen das stehende Kind auf dem Schoofse,
welches in der Linken eine Nelke hat. Seine
Rechte wird von dem heiligen Joseph geküfst.
Grund dunkel. Auf Leinw., h. 2 F. 4-1- Z., br.
3 F. 1 Z. K. S.
431. SASSOFERRATO. Der todte Christus wird
▼on Maria, dm anderen heiligen Frauen und Mag-
dalena betrauert; dabei Joseph von Arimathia,
Johannes und ein anderer Jünger. Hintwgrund
Landschaft mit dem CalTaribergc. Auf Leinw.,
h. 2F. 34-Z., br. 4 F. lO^-Z. E. E.
432. a. Herman SWANEVELT, geb. um 1620.
Eine Landschaft, deinen Hintergrund von Bergen
gebildet wird und in deren Mittelgrunde sich ein
klares Wasser ausbreitet. Im Yorgitmde zieht
sich ein von einigen Figuren belebter Weg an
einer mit edlen Kastanienbäumen besetzten An-
höhe hin. Auf Leinw., h. 1 F. S-fZ., br. 2 F.
^Z. E.E.
432. LucA GIORDANO, geb. 1632. f 1705. Schü-
ler des Giuseppe Ribera. Das Urtbeä des
FöKrTE C1.AS8S. Die Ca&racci. 135
Paris. Der unter eniem Baume titztnde Paris
Yon seiner Heerde umgeben, betrachtet, den gol*
denen Apfel in der Rechten, die drei Göttinnen,
Juno, Minerva und Yenus, \felche sich vor ihm
entkleidet haben. In der Lufl der nach dem
Herzen des Paris zielende Amor. Hinter dem
Baume der auf den Ausgang lauschende Merkur.
Auf Leinw., h. 8 F., br. 10 F. 67. K. S.
433. Michelangelo CERQUOZZI, gen. MICHEL-
ANGELO DELLE BATTAGUE, geb- 1602.
f 1660. Schüler des Pieter de Laar. Der
Einzug eines Pabstes in Rom mit einer grofsen
Anzahl von Wagen und von Menschen zu Pferde
und zu Fufs, woruntei* Mönche in Procession,
Schweizer Ton der Gai*de des Pabstes, Verkäufer
von Backwerk, Krüppel, Bettler und Gassenjungen.
Im Hinter^unde der Monte St. Angelo. Im Mit-
telgründe die Maueiii von Rom, die Pyramide des
Ceslius und die Kirche St. Paolo fuor le mura.
Auf Leinw., h. 3 F. 1-f Z., br. 4F. 3Z. K. S.
434. Gebard HONTHORST, geb. 1592, lebte
noch 1666. Eine lustige Geaelbchaft von Kriegs-
leuten und Weibern, von denen zwei im Puff
spiden, während ihnen drei andere zusehen. Ein
anderer reicht einem Mädchen, welches mit der
Laute dasitzt, liebkosend ein Glas Wein. Grund
einfarbig. Bezeichnet: G. Hont hörst, ft. 1664.
Auf Hok, h. 1 F. 6 Z., br. 2 F. 2 Z. K. S.
435. Ist vacant.
436. Jacob van HUCHTENBURG. Schüler des
Nicolaas Berchem. Eine Landsdtaft, deren
Hinlergiund von Berg und Wald, der Mittelgrund
136 ERSTE ABTHEILÜNG.
▼on Klostergebäuden und Ruinen gebildet wird.
In dem reich bewachsenen Yorgrunde ein Wasser>
fall. Mit mehreren Figuren in antiker Kleidung
staiirt. Bezeichnet: Jacob v. Huchten
Auf Holz, h. 10-f Z., br. 1 F. 1^ Z. K. S.
437. Claude GELJ&E, gen. CLAUDE LORRAIN,
geb. 1600. f 1682. In einer Landschaft, deren
Hintergrund von Meer und Berg, der Mittelgrund
Ton einem Waldstück gebildet wird, sieht man
im Yorgrunde einen Triumphzug des Silen mit
zahlreichen grofsen und kleinen Faunen und Bac-
chantinnen, welcher sich nach einem offenen Tem-
pel des Bacchus im Mittelgrunde hinbewegt. Die-
ser Zug ist nach einer Gomposition des Giulio Ro-
mano von anderer, unbekannter Hand ausgeführt.
Auf Leinw., h. 2 F. i-J-Z., br. 3F. IZ. K.S.
438. Crescenzio di ONOFRIO, blühte 1712 zu
Rom. In einer gebirgigten Landschaft, in deren
Mittelgrunde man Wasser und mehrere Gebäude
sieht, ruhen unter einem starken Baume im Yor-
grunde Yenus und Adonis ; dabei dm Jagdhunde
und die Tauben der Göttin. Auf Leinw., h. 4 F.
14- Z., br. 3 F. K.S.
439. BOLOGNESISCHE SCHULE. Das Büd-
nifs eines Knaben in schwarzer Kleidung mit wei-
fsem Habkragen. Grund dunkel. Auf Leinw.,
h. IF. 4Z., br. HZ. S.S.
440. Unbekannt, wahrscheinlich SPANISCHE
SCHULE. Yorstellung von Glaube, Liebe und
Hoffnung. In der Mitte der Glaube, als eine Frau
in Uauem Gewände, um Kopf und Hals ein wei-
fses Tuch, welche mit der Rechten auf die. Brust
Fünfte Glasse. Die Gabeacoi. 137>
deutet, und auf deren Haupte ein Yogel sitzt.
Zu ihrer Rechten die Liebe, als eine Frau in wei-
fsem Gewände, welche mit der Linken ein Körb-
chen, wonn zwei Tauben, in der Rechten ein
Scepter hat. Zur Linken die Hoffnung, ab eine
Frau im röthlichen Gewände, welche, die heilige
Schrift mit beiden Händen haltend, den Blick auf
einen Lichtstrahl richtet, der yon oben herabfallt*
Grund dunkel. Auf Leinw., h. 3 F. l-^-Z., br.
4 F. 84- Z. S.S.
441. JüSTüs SUSTERMANS, geb. 1597. f 1681.
Schüler des Willem de Vos. Christus wird
Ton Petrus und Johannes in das Grab getragen,
über welches Joseph von Arimathia die Leinen
ausbreitet. Dabei Maria und Magdalena, welche
ihren Schmerz zu erkennen g^en. Grund dun-
kel. Auf Leinw., h. 4 F. lO^-Z., br. 4 F. S-J-Z.
K.S.
442. JüSTüS SUSTERMANS. Der auf seinem La-
ger sitzende Socrales, im Begriff, den Giftbecher,
welchen er in der Rechten hält, zu leeren, deu-
tet mit der Linken nach oben. Um ihn her seine
trauernden Freunde. Links seine Frau Xantippe
mit seinen Kindern und sonstigen Angehörigen
im Begriff sich zu entfernen. Hintergrund das
Gefängnifs. Auf Leinw., h. 5 F. 64- Z., br. 7 F.
9^Z. G.G.
443. Carlo MARATTA, geb. 1652. f 1713. Der
heilige Antonius yon Padua verehrt knieend das
Christttskind, welches ihm, auf Wolken stehend,
Ton einem himmlischen Glänze umstrahlt, er-
scheint; neben ihm ein Engel, der auf die Er-
sdieinung hindeutet. Zu seinen Füisen zwei an-
138 ERSTE ABTHEILÜNG.
dere Engel, Ton denen der eine eine Lilie, der
andere ein Buch hält. Hintergrund Gebäude und
Landschaft. Auf Leinw., h. 2 F. IZ., br. 1 F.
6i.Z. K.S.
444. Sebastiano CONCA, geb. 1676. f 1764.
Schüler des Francesco Solimene. Abraham
verstöfst die Hagar mit ihrem Sohne Ismael; da-
bei Sarah mit ihrem Sohne Isaac. Hintergrund
Landschaft. Auf Leinw., h. 2F. -i-Z., br. 1 F.
6iZ. K.S.
445. Albrecht MEYERING, geb. 1645. f 1714.
Schüler des Friederieb Mejering. In einem
Wasser, welches sich zwischen einer mit Bäumen
besetzten Anhöhe und zwei von Gjpressen umge-
benen Denkmalen hinzieht, baden sich Nymphen.
Im Mittelgrunde Gebäude, im Hintergrunde eine
Bergkette. Bezeichnet: Mejiering. Auf Leinw.,
h. IF. 4i.Z., br. IF. l^Z. K.S.
446. Albrecht MEYERING. Eine Landschaft,
deren Hinter- und Mittelgrund von bewachsenen
Bergen, Gebäuden und einem Wasser gebildet
wird. Im Yorgrunde, vor einem Gehölz, nackte
Kinder, welche um eine Bildsäule der Flora tan-
zen. Bezeichnet: A. Meyiering. fecit. Auf
Leinw., h. 1 F. 4f Z., br. 1 F. 1 Z. K.S.
447. Giovanni DEL CAMPINO, blühte 1650. Schü-
ler des Abraham Jansens. Christas, in leb-
hafter Bewegung, treibt mit einer Geilsel die
Wechsler und Yerkaufer aus dem Tempel. Einer
derselben ist zu den Füfsen Christi hingestürzt;
die anderen, welche ihi^ Gefafse mit Geld umge-
schüttet oder zerbrochen haben, werfen sich schrei-
FäNFTB CtASSB. DiB CABXACGI. 139
emd in die Flucht. AufLeinw.« b. 4F. IZ., br.
5F. 6i.Z. G.G.
448. Bernardo STROZZI, gen. il PRETE 6E-
NOVESE, geb. 1581. f 1644. Schüler des
Pietro Sorri. Euclides, die Rechte auf einen
Tisch gestützt, betrachtet ein Papier, worauf eine
mathematische Figur befindlich, welches er mit
der Linken hält. Grund dunkel. Auf Leinw.,
h. 3F. 8Z., br. 3 F. l^Z. S.S.
449- Carlo CIGNANI, geb. 1628. f 1719. Schü-
ler des Francesco Albani. Die Caritas. Ein
saugendes Kind auf ihrem Schoofse, umfafst sie
mit der Rechten ein anderes, welches in der Lin-
ken ein GlÖckchen, in der Rechten ein Buch hält.
Mit der Linken hält sie einen Spiegel, über wel-
chen ein anderes Kind seine Freude bezeigt. Au-
fserdem noch zwei Kinder, von denen das eine
der Mutter Blumen darbietet, das andere eine
Flöte hält. Grund dunkel. Leiüw. auf Holz, h.
3 F. IZ., br. 4F. lO^Z. K. S.
450. Pietro LIBERI, geb. 1605. f 1687. Diana,
um welche sich ihre Nymphen zusammendrängen,
hat den sie im Bade übcri*aschenden Actäon in
einen Hirsch verwandelt. Hintergrund Landschaft.
Auf Leinw., h. 7 F., br. 5F. 9Z. K. S.
451. GiovAN Francesco ROMANELLI, geb. 1617.
f 1662. Schüler des Pietro da Cortona.
Die Königin Zenobia demüthigt sich knieend yor
dem in seinem 2^1te thronenden^ von seinen Feld-
herren lUDgebenen römischen Kaisei*, Aurelian.
Im Hiutergrttnde die zuschauenden röauscben Sol-
140 ERSTE ABTHEILÜNG.
daten und das Lager. Auf Lemw.« h. 5F. 8Z.,
br. 4 F. HZ. S.S.
452. Bernardo STROZZI, geb. 1581. f 1644.
Archimedes, einen Brennspiegel in beiden Händen
haltend, blickt aufwäts. Vor ihm, auf einem Ti-
sche, Papiere mit mathematischen Figuren. Grund
dunkel. AufLeinw., h. 3 F. HZ., br. 3F. 2Z. S.S.
453. Carlo CIGNANI, geb. 1628. f 1719. Anchi-
ses, welcher, auf einem Steine sitzend, sich auf
die Lyra stützt, hört auf die Ani^ede der vor ihm
stehenden Yenus. Neben derselben der auf den
Anchises deutende Amor. Hintergi*und Land-
schaft mit der Aussicht auf das Meer. AufLeinw.,
h. 3F. 2Z., br. 4 F. 2 Z. S.S.
454. Simon VOUET, geb. 1582. f 1641. Schü-
ler des Michelangelo da Caravaggio. Maria
empfangt, in ihrem Gemache knieend, von dem
Engel, welcher yon Lichtglanz umflossen, auf
einer Wolke knieet, die himmlische Botschaft.
Auf Leinw., h. 9 F. 3-i-Z., br. 6 F. 2Z. G.G.
455. Jacques COURTOIS, gen. BOURGUIfr-
NON, geb. 1621. f 1671. In einer weiten
Landschaft mit einer Aussicht auf die See wird
eine Reiterschlacht geliefert. Im Yorgrunde ein
Fahnenträger und ein Stück Geschütz, mit wel-
chem man eine Anhöhe zu gewinnen sucht. Auf
Leinw., h. 1 F. 10 Z., br. 5F. 6Z. S.S.
456. MoYSE VALENTIN, geb. 1600. f 1632. Schü-
ler des Simon Youet. Ein Gavalier läfst sich
Ton einer Zigeunerin aus der Hand wahrsagen,
während eine andere ihm seinen Geldbeutel stiehlt
Fdnpts Classb. Die Garracci. 14i
Dabei noch ein anderer Mann, und mdirere Zi-
geuner, von denen der eine die Bafsgeige, der
andere die YioL'ne spielt. Grund dunkel. Auf
Leinw., h. 5 F. 2-|-Z., br. 6 F. 10-|-Z. K. S.
457. MOYSE VALENTIN. Die Fufswaschung. Chri-
stus knieet yor Petrus, im Begriff ihm die Füfse
zu waschen. Der betroffene Hcib'ge will dieses
nicht zugeben. Die übrigen Apostel geben eben-
falls über Christi Beginnen ihre Verwunderung
zu erkennen. Grund dunkel. Auf Leinw., h.
6F. 3Z., br. 9F. 44-Z. G.G.
Die Rückwand.
458. Joachim SANDRART, geb. 1606. f 1688.
Schüler des Gerard Honthorst. Seneca er-
theilt, indem er sich die Adern öffnen läfst, sei-
nen trauernden Angehörigen seine letzten Lehren.
Einer ist beschäftigt, dieselben aufzuschreiben.
Dabei die Abgesandten des Nero, welche die Voll-
streckung des Urtheik befehlen. Grund dunkel.
Auf Leinw., h. 5F. ^Z., br. 7 F. IC^-Z. G.G.
459. GiovAN Batista TIEPOLO, geb. 1692. f 1769.
Schüler des Gregorio Lazzarini. Eine Frau,
welche sich gebadet hat, wird yon fünf Zofen
bedient, unter denen eine Mohrin. Zu ihnen ein
Jüngling, der einen Spiegel in der Hand hält.
Hintergrund die architectonische Einfassung des
Bades und Landschaft. Auf Leinw., h. 3 F. 6-3- Z.,
br. 4 F. 7 Z. K. S.
460. GiovAN Batista TIEPOLO. Ein Herr in
schwarzer Kleidung, mit einer Ordenskette um
den Hals, wird von einem Geistlichen und ande-
ren unter einem mit Säulen geschmückten Bau
142 ERSTE ABTHfilLUNG.
£neriieh empfangen. Dabei mehrere Zuschauer.
Mehr rückwärts das Gefolge des Herrn tu Pferde.
Hintergrund Landschaft. Auf Leinw.» h* 2 F.
2iZ., br. 3F.5Z. K.S.
SECHSTE CLASSK
Die Akademiker.
Zu derselben Zeit, als so viele Maler anfingen
sich über alle bisher beobachteten Regeln hinweg-
zusetzen, legten sich andere darauf, in allen Thei-
len ihrer Kunst, Composition, Zeichnung, AusfQh-
rung, lediglich nach gewissen Regeln, welche sie
sich aus den bisher gemachten Erfahrungen und
vorhandenen Leistungen abgezogen hatten, zu
Werke zu gehen. "Wie Nicolas Poussin wohl
der erste gewesen, der diesen Weg eingeschlagen
hatte, so war er auch bei weitem der Geist-
reichste. Vollständig ausgebildet und begründet
wurde diese Kunstweise erst in den Niederlan-
den durch die Werke und Schriften des Gerard
Lairesse; durch ihre Einführung in alle öffent-
liche Kunstschulen (Al^ademien), deren Stiftung
Hinist in das 18^ Jahrhundert fällt, erhielt sie eine
SiCBSTB CUSSt. Du A&AMI1IIKB&. i43
sdir aUgemeine Yerbreituiig. lo den nadi die-
sen Principien angefertigten ffildern rerschwand
nun allmaklig alles eigenthümliche Gefühl, so dafs
sie den Beschauer, ohnerachtet grofser techni-
scher Verdienste und einer gewissen Glätte und
Eleganz in der ganzien Erscheinung, innerlich kalt
lassen. Die späteren Versuche, welche die Ita-
liener und Franzosen in der Genre- und Land-
schafts -Malerei gemacht haben, bilden mit jenen
frostigen historischen Gemälden einen entschie-
denen Gegensatz und erfreuen durch Lebendig-
keit und malerischen Reiz.
461. Hyacinth RIGAÜD, geb. 1659. f 1743. Schü-
ler des Charles Lebrnn. Das Bildnifs des
Bildhauers Pignaitl, in schwarzer Kleidung. Die
Linke stützt er auf den kolossalen Kopf eines
Herkules. Hintergrund Vorhang und Architectur
mit Durchsicht in eine Landschaft. Auf Leinw.,
h. 4 F. 4^Z., br. 3 F. 4f Z. K.S.
461. a. Charles LEBRUN, geb. 1619. f 1690.
Schüler des Simon Youet. Das Bildnifs des
Eber hart Jabach von Cöln, Banquiers und be-
rühmten Kunstsammlers in Paris zur Zeit Ludwig
XrV., in Gesellschaft seiner Frau und seiner vier
Kinder. Er deutet auf die Symbole von Kunst
und Wissenschaft, als die Gegenstände seiner Lieb-
haberei. Im Spiegel des stattlichen Zimmers das
Bildnifs des Malers Lebrun. Auf Leinw., h. 8 F.
ICH-Z., br, lOF. 5Z. E. E,
144 ERSTE ABTHEILÜNG.
462. Nicolas POUSSIN, geb. 15M. f 1606. Ju-
piter wird als Kind von einer auf der Erde hok-
kenden Nymphe mit der Milch getränkt, welche
ein daneben knieender Faun so eben von der Ziege
Amalthea gemolken hat. Eine andere Nymphe ist
beschäftigt, zur Speise des Kindes einen Honig-
waben, den sie aus einem Bienenstock genommen,
auf eine hölzei*ne Scheibe zu legen. Hintergrund
Landschaft. Auf Leinw., h. 3F. 2Z., br. 4 F.
S-l-Z. K.S.
463. EüSTACHE LE SUEUR. geb. 1617. f 1656.
Schüler des Simon Vouet. Der heilige Bruno
steht in seiner Zelle an einem Betschemel vor
einem Kreuze in Verehrung. Durch die offene
Thür der Zelle Aussicht in eine Landschaft. Auf
Leinw., h. 6 F. 2-f Z., br. 4 F. 6^Z, K.S.
464. Gerarb LAIRESSE, geb. 1640. f 1711. Schü-
ler des Regnier Lairesse. Ein Faun und eine
Nymphe, die auf einer Bank sitzen, halten sich
umschlungen. Ein kleiner Faun zu ihren Füfsen
verlangt nach einer Taube, welche die Nymphe
in ihrer Linken emporhält. Mehr rückwärts ein
anderer Faun, der einen Korb voll Trauben weg-
trägt. Hintergrund Landschaft mit einer Ruine
und zwei Hermen. Auf Leinw., h. 4 F. 10— Z.,
br. 3F. 6fZ. K.S.
465. Pierre SUBLEYRAS, geb. 1699. f 1749.
Schüler des Antoine Rivalz. Der thionende
heilige Januarius, Bischof von Benevent, wird von
drei Geistlichen verehrt, deren einer ihm die Hand
killst. Über seinem Haupte schwebt ein Engel,
welcher die Siegespalme in der Linken, auf der
Sechste Classe. Die Akaobhikir. iAS
Rechten in Bezug auf das Martjnum des Heiligen
eine Flamme hält. Hierauf beziehen sich auch die
Fasces, ein Schwerdt und zwei Löwen im Vor-
grunde, so wie einige andere Löwen im Mittel-
grunde. Im Hintergrunde zwei Männer, Ton de-
nen einer zu einer Gruppe von Engeln in der
Luft emporblickt. Auf Leinw., h. 4 F. -fZ., br.
3F. 2^Z. K.S.
466. Nicolas POUSSIN. Helios, mit der Linken
auf die Lyra gestützt, thront, vom Thierkreis
umgeben, auf Wolken. Vor ihm sein Sohn Phae-
ton, welcher ihn knieeud bittet, ihm die Lenkung
der Sonnenrosse auf einen Tag zu überlassen. Ne-
ben dem Helios der Frühling, unter der Gestalt
eines jungen Mädchens, welches Blumen streut,
der Sommer, unter der Gestalt einer Frau, welche
einen Spiegel in den Händen hält; ihr zur Seite
Gelreidegarben. Im Vorgi'unde, links, der Herbst,
als ein in Trunkenheit schlafender Faun; neben
ihm ein Füllhorn mit Trauben; rechts der Win-
ter, als ein greiser, mit gebücktem Haupte da-
sitzender Mann; vor und hinter ihm ein Kohlen-
becken. In der Mitte der geflügelte, rasch ein-
herschreitende Salurnus, im Begriff, den Stein zu
verschlingen, als die Zeit ira Allgemeinen. Mehi'
rückwärts der Sonnenwagen und zwei Hören, von
denen die eine ein Sonnenrofs herbeibringt. Hin-
tergrund Luft. Auf Leinw., h. 3 F. ll-fZ., br.
4 F. IHZ. K.S.
467. Maria Angelica KAUFFMANN, geb. 1742.
f 1807. Schülerin des Joseph Kaufftnann.
Das Bildnifs der Künstlerin selbst, den Kopf mit
einem Traubengewinde geschmückt, in einem wei-
G
146 ERSTE ABTHEILÜNG.
fsen Kleide von feinem Stoff. Hmtergrand Luft.
Auf Lciwir., h. 2F. 4^Z., br. 1 F. 11-J-Z. K. S.
468. PoMPEO BATONI, geb. 1708. f 1787. Der
Gott Hymen vermählt Amor und Psyche. Rechts
Venus, welche auf ihrem mit Tauben bespannten
Himmelswagen thronend, ihren Beifall zu erken-
nen giebt. Links der auf einer Wolke entschwe-
bende Zephyr. Hintergrund Architectur und ein
Vorhang. Auf Leinw., h. 2F. HZ.» br. 3 F.
S>f Z. K.S
469. Louis BOULOGNE der jüngere, geb. zu
Paris 1654. f 1733. Schüler von Louis Bou-
logne dein älteren. Der Frühling, der Sommer
und der Herbst, als drei Frauen dargestellt, von
denen die eine ein Blumengewinde, die andere,
auf Getreidegarben sitzend, in der Hechten die
Sichel halt, die diitte ein Füllhorn mit Trauben
und anderen Früchten zur Seite hat. Dabei Bac-
chus, eine ?fymphe, jüngere und ältere Frauen
und Kinder. Hintergrund Landschaft, worin zwei
Faunen vor einer Herme tanzen. Bezeichnet: L.
Boulogne 1698. Auf Kupfer, h. 1 F. 7-fZ.,
br. IF. 5-J-Z. K.S.
470. PlETER YAN DER WERFF, geb. 1665. f 1718.
Schüler des Adriaan raa der Werff. Ghi-istus
wird von Maria, Magdalena, zwei anderen Frauen
und Joseph von Arimathia beweint. Aus der
Feme nahen sich Nicodemus, und ein Diener mit
einem Gefais voll Spacei'eien. Hintergrund Land-
schaft. Bezeichnet: P. van der Werff. f. 1709.
Auf Leinw., h. 2 F. 14-7., br. 1 F. S-J- Z. K.S.
471. Art m VOIS, geb. 1641. Schüler des Ni-
SbCHSTE CtASSE. Dis Akadcmikir. 147
colaas Knupfer und des Abraham van den
TempeL Adonis, nur um die Lenden mit einem
Pantherfelle bekleidet, ruht aufwärts blickend in
dem Schoofse der an einem Denkmale sitzenden
Venus, welche ihn liebkost. Yor ihnen ein Hund ;
mehr rückwärts Amor mit zwei Windhunden.
Hintergrund Landschaft Bezeichnet: A. D. Yois.
f A£.l678. Auf Holz, h. IF. 3Z., br. 1 F.
7Z. K.S.
472. Anton Raphael MENGS, geb. 1728. f 1779.
Schüler des Isaac Mengs. Maria hält das mit
einem Hemdchen bekleidete Kind, wdches sich
an sie schmiegt, auf dem Schoofse. Rechts der in
einem ßuche lesende Joseph. Hintergrund dunkel.
Auf Leinw., h. 5 F. :^1 Z., br. 4 F. 4^Z. K. S.
473. Joseph VERNET, geb. 1712. f 1789. Schü-
ler des Adrien Manglard. Eine Landschaft,
in deren Hintergrund man eine romische Wasser-
leitung und einen Wasserfall sieht. Der Mittel-
grund wird yon Felsen gebildet, auf deren Gipfel
unter anderen Gebäuden der Tempel der Sibylle
zu Tivoli. Im Vorgrunde Fischer, welche zum
Theil beschäftigt sind, ihr Netz an das Land zu
ziehen. Bezeichnet: Joseph Yernet f. Romae
1751. Auf Leiuw., h. 2 F. 4 Z., br. 3 F. 1^ Z. E.E.
474. Pierre MIGNARD, geb. 1610. f 1695. Schü-
ler des Jan Boucher. Das Bildnifs der Maria
Mancini, Nichte des Gardinais Mazarin im Neglig^
In der Rechten hält sie eine Perle. Grund dun-
kel. AufLeinw.,h. 2F.5-J-Z.,br. 2F. -J-Z. K.S.
475. Schule des LAIRESSE. Die auf ihi^m Bette
14S ERSTE ABTHEILÜNG.
sitzende Lucretia ist im Begrifif sich den Tod zu
geben. Neben ihr ein Tisch und ein Gandelaber.
Hintergrund ein Vorhang. Auf Leinw., h. 2 F.
10-^ Z., br. 2F. 4Z. K.S.
476. FRANZÖSISCHE SCHULE, vielleicht Ni-
colas MIGNARD, geb. 1610. f 1668. Schü-
ler des Jan BoucKer. Die yon Engeln in Wol-
ken zum Himmel emporgetragene Maria wird yon
den himmlischen Heerschaaren mit Musik em-
pfangen. Unten die Apostel, von denen einige den
Deckel des Grabes Maria abnehmen, andere in
dasselbe hineinblicken, noch andere der Maria
nachschauen. Auf Leinw., h. 3F. 3Z., br. 2 F.
1 z. s. s.
477. Antoine WATEAU, geb. 1684. f 1721. Schü-
ler des Claude Gillot. Die Vergnügungen der
französischen Comoedie. Mehrere Herren und
Damen sehen einem Paare zu, welches eine Me-
nuet tanzt. Zwei andere Herren, welche Apoll
und Bacchus Torstellen, stofsen mit gefüllten Gla-
sern an. Dabei die Spielleute. Hintergrund ein
Garten. Auf Leinw., h. IF. 2^^., br. 1 F.
6J'Z. K.S.
478. Nicolas LANCRET, geb. 1690. f 1747, Schü-
ler des Pierre Dulin und des Claude Gillot.
In einer Landschaft befinden sich mehrere, als
Schäfer und Schäferinnen gekleidete Herren und
Damen, von denen einige, unter Bäumen gelagert,
sich verschiedentlich unterhalten, ein Paar aber
nach der Begleitung einer Flöte und des Hacke-
bretts eine Menuet tanzen. Mehr rückwärts noch
SicHSTE Glasse. Die Akademiker. 149
eine, an einem Komfelde gelagerte, Gruppe. Auf
Leinw., h. IF. 8-f Z., br. 2F. 3Z. K. S.
479. AntoINE WATEAÜ. Die Vergnügungen der
italienischen Comoedie; ein nächtliches Maskenzug.
Unter den Masken bemerkt man den Harlequin,
und einen anderen, welcher die GuitaiTe spielt;
dabei drei Zuschauer, Ton denen einer die Scene
mit einer Fackel erleuchtet. Am Himmd der
Mond, Gegenstück von Nr. 477. Auf Leinw., h.
IF. 2-f Z., br. IF. 6^Z. K.S.
480. Nicolas POUSSIN, geb. 1594. f 1665. Ar-
roida entführt den in ihren Zaubergärten einge-
schläferten Rinald. Sie wiid dabei von vier Lie-
besgöttern, denen ein fünfter voranfliegt, unter-
stützt. Links ein Flufsgott und zwei Najaden.
Im Yorgrunde die Waffen des Helden und der
Dolch der Zauberin. Im Mittel gründe, am Fufse
einer Säule, zwei Kreuzfahrer. Auf Leinw., h.
3 F. 10 Z., br. 4F. 9'f-Z. K.S.
481. Adriaan van der WERFF, geb. 1659. f 1722.
Schüler des Egion van der Neer. Der auf
seinem Lager ruhende Isaac ertheilt seinem knieen-
den Sohn Jacob den Segen als Erstgebornen. Dane-
ben Rebecca. Hintergrund ein Vorhang und Land-
schaft Auf Holz, h. 1 F. 11 -i- Z., br. 1 F. 6^ Z. K. S.
482. Adriaan van der WERFF. Mehrere Frauen
flehen knieend zu einer mit Blumengewinden ge-
ischmückten Statue des Priap, unter welchen eine«
nur theil weise von einem rothsammetnen Gewände
bedeckt, von dem die Zunge heraussteckenden
Amor verspottet wird. Mehr rückwärts andere
Frauen, in Verehrung vor einer Statue der Venus.
Ga
150 ERSTE ABTHEILÜNG.
Hintergrund eine bäum reiche Landschaft mit sehr
dunklem Himmel. Bezeichnet: Adrian Tan der
Werf f. f. Auf Holz. h. 1 F. 6Z., br. 1 F. -J-Z. K.S.
483. Adriaan tan der WERFF, geb. 1659. 1 1722.
Der auf seinem Lager ruhende Jacob segnet
£hpi*aim und Manasse. Neben denselben steht
ihr Vater Joseph. Hintergrund Architectur und
ein Vorhang. Auf Hob, h. i F. 11-^ Z., br. 1 F.
6Z. K.S.
484. Gerard LAIRESSE, geb. 1640. f 1711. Der
junge Aiexian, nachmaliger Kaiser Alexander Se-
veruf , wird im Tempel der Vestalinnen zu Area
zum Cäsar ernannt. Hintergrund eine Säulenhalle»
▼or welcher die Statue des farnesischen Herkules ;
zwischen den Säulen Aussicht auf eine Stadt. Auf
Leinw., h. 3F. f Z., br. 5 F. l^-Z. K.S.
485. AdrUAN YAN der ^WERFF. Der am Boden
sitzende Loth wird yon seinen beiden Töchtern
berauscht gemacht Hintergrund eine dunkle Land-
schaft. Auf Holz, h. 1 F. 4f Z., br. 1 F. f Z. K.&
486. AdRIAAN van der WERFF. Eine Nymphe der
Diana, welche nackt auf einem Felsstücke sitzt.
Neben ihr Bogen und Köcher. Hintergrund Land- «
Schaft. Bezeichnet: Che?', t'. Wer ff. fec. an.
1705. Auf Holz, h. lliZ., br. 94. Z. K.S.
487. AdRIAAN van der WERFF. Die auf einer
steinernen Bank sitzende Maria unterhält sich mit
dei* ihr g^;eniiber$itzenden Elisabeth. Vor ihr das
am Boden sitzende Ghristuskind, welches, ein aus
dem Neste genommenes Vögeichen in der Rechten
hakend, mit dem kleinen Johannes spielt. Mehr
rückwärts, hinter der Maria, der schlafende Jo-
SscBSTs Classe. Bis Akaoieiiiker. ISl
seph, biiiter der Elisabeth d«r in einem Biiclie le-
sende Zacharias. Hintergrund Gebäude und Land-
schaft. Bezeichnet: Chev'. V. Wcrff. fe«. An.
1709. Auf Holz, h. 2F. 7-|-Z., bi-. 1 F. 10 Z. K.S.
488. Adriaan tan der WERFF. Ein Schafer,
welcher ein sich sträubendes Madchen nmai^mt:
neben ihm eine Faunsherme. Hintei* einem Baume
ein lauschender Scbäfbr. Im Mittelgrunde der
Landschaft, worin man eine Pyramide sieht, an-
dere Schäfer und Schäferinnen, welche dem Vor-
gange lachend zusehen. Auf Leinw., h. 1 F. 6-7 Z.^
br. 1 F. 3 Z. K. S.
489. AdriaaN tan der WERFF. Maria Magda-
lena, nur um die Hüften mit einem bbuen Ge-
wände bekleidet, liest, auf einem Erdhägel skzend,
m einem Blatt Papier. Hintergrund eine bergigte
Laadsdiaft. Dieselbe Figur befindet sich in Le-
bensgröfae in der KtÜnigl. OaUerie zu 'München.
Auf Holz, h. 1 F, i-Z., br. 9^ Z. K. S.
490. Gerard LAIRESSE. Eine auf einem Bette
ruhende Frau, welche Yon dem Arzte untek'stHtzt
wird, schreibt sterbend «uf ein Papier, so ihr yon
einem Manne dargereicht wird, ihren letzten Wil-
len, wobei ein anderer ihr die Hand fuhrt. Aufser^
dem mehrere leidtragende Frauen, deren eine das
Dintefafs hält. Hintergrund das Zimmer und
eis Vorhang. Auf Leinw., h. 2 F. 4*^Z., br.
2 F. 8i Z. K. S.
490.«. Jacques COURTOES, gen. BOüRGUI-
GNON, geb. 1621. f l(r7I. Aus schweren Re-
genwolken wirft der Mond seinen klaren Schein
auf eine bei*gigte Landsdiaft^ in deren MHtelgruiide
G4
152 ERSTE ABTHEILUNG.
eine Bogenbrücke über ein Wasser fuhrt^ welches
einen Fall bildet. Auf derselben ein Packpferd
und zwei Reiter. Im Vorgrunde starke Baume.
Auf Leinw., h. 2F. 2-f-Z., br. 3F. E. E.
491. Gerard LAIRESSE, geb. 1640. f 1711. Die
Göttin Thetis taucht ihren Sohn, den Achill, in
ein Gefäfs mit Styxwasser. Daneben der ruhende
Flufsgott und vier Nymphen. Zur Linken zwei
andere Nymphen, welche ein Kohlenbecken her-
beitragen, um auf einem Altar ein Rauchopfer an-
zuzünden. Hintergrund der Pallast der Thetis, ne-
ben welchem ein grofser Brunnen, und Landschaft.
Auf Leinw., h. IF. 9-|-Z., br. 2F. 5^Z. K.S.
492. Antonio CANALE, gen. il CANALETTO,
geb. 1697. f 1768. Ansicht des Dogenpallastes
und des Marcusthurms zu Venedig mit deren Um-
gebungen, Tom Canal Grande genommen. Auf
demselben eine Galeere nebst Gondeln und Bar-
ken. Auf Leinw., h. IF. HZ., br. 3F. -J-Z.
K.S.
493. CANALETTO. Ansicht der Kirche deUa Sa-
lute zu Venedig mit ihren Umgebungen. Auf
* dem Canal Gondeln und Barken. Auf Leinw.,
h. IF. HZ., br. 3F. -fZ. S.S.
494. Antoine WATEAU, geb. 1684. f 1721. Ein
hochstammiges Gehölz mit dei* Aussicht auf eine
flache Gegend, und ein Wasser im Mittdgrunde.
Im Vorgrunde, in der Nähe eines Denkmals, ein
Herr und drei Damen, welche mit Musiciren be-
schäftigt sind. Auf Leinw., h. 2F. IZ., br.
2 F. 7 Z. S. S.
495. GSRARD LAIRESSE. Vor einem marmornen
SscflSTi Glasse. Die Akademiker. 153
DeDkmale, welches eine auf einem Löwen sitzende
weibliche Figur Torstellt, die von einer Victoria
bekränzt wiid, tränkt ein alter Mann aus einem
Röhrbrunnen einen kleinen Knaben, der yon einer
Frau unterstützt wird. An einem Baume noch
drei andere Frauen mit Gepäck. Bezeichnet: G.
Lairesse. f. AufLeinw., h. 2 F. 5^Z., br. 1 F.
11-i-Z. K.S.
496. CANALETTO. Ansicht des Pallastes Gnroani
zu Venedig mit seinen Umgebungen. Auf dem
Canal Gondeln und Barken. AufLeinw., h. 1 F.
UZ., br. 3F. 4-Z. K.S.
497. CANALETTO. Die Ansicht der Dogana zu
Venedig nebst ihren Umgebungen. Auf dem Ca-
nal eine Galeere. Auf Leinw., h. 1 F. 11 Z., br.
3F. iZ. K.S.
Gs
ZWEITE ABTHEILUNG.
DIE NI£D£RLÄM)ISCHEN UND DEUT-
SCHEN SCHULEN.
>'^ OP TU
[trin?Eii3iTT]
^^^^
ERSTE CLASSE.
Hie Niederländer und Deutschen in Aus-
übung der ihnen ursprünglich eigenthüm-
liehen Kunstweise, von Hubert und Jan
van Eyck bis auf Hans Holbein und
die Schüler von Albrecht Dürer, oder
vom Jahre 1420 bis 1550.
In den Niederlanden wurde die Malerei, wie aus
mehreren vorhandenen Miniaturen erhellt, bereits
im 14*" Jahrhundert mit ungemeinem Erfolge
ausgeübt. Denkmale von gröfserem Umfange aus
dieser Zeit sind indefs äufserst selten. In der
ersten Hälfte des 15*^ Jahrhunderts aber erhielt
dieselbe durch die Gebrüder Hubert und Jan
van Eyck eine hödist eigenthümliche Ausbil-
dung. Ihr Bestreben auf die gröfste Treue und
Wahrheit in Auffassung und Darstellung der ein-
zelnen Torliegenden Naturerscheinung, weldte sie
bei ächter Begeisterung für ihre jedesmalige Auf-
gabe, derselben auf das sinnigste anzupassen wufs-
158 ZWEITE ABTHEILUNG.
ten, führte sie auf ein eben so gründliches ak
ausgebreitetes Naturstudinniy Termöge dessen sie
ihren Werken in allen Theilai eine bewun-
drungswfirdige Ausführlichkeit und ergreifende
Lebendigkeit ertheilten. Trefflich bedienten sie
zu ihren Zwecken sich der Ölmalerei, in welcher
sie eine bis dahin nicht erreichte Vereinigung von
Kraft, Tiefe, Sättigung und Verschmelzung der
Farben hervorbrachten. Alle diese Vorzüge
pflanzten sie in einem seltenen Grade auf eine
zahlreiche Schule in den Niederlanden fort. Dem*
nächst schlössen sich die Mal^ am Niederrhetn
dieser Kunstweise am meisten an; aber auch in
Oberdeutschland bildeten sich in der zweiten
Hälfte des 15^'° Jahrhunderts die Malernach der-
adbeOy obsdion sie an Anabildung sämtlidi, as
Gesdimack bis auf den Martin Schongauer»
dessoi Werke ein dem Pietro Peraginov^*
wandtes Bestreben darl^^ hinter den Nied^*
lindem zarückblid»en.
Zu AnfiEmg des ifi*'*" Jahrhunderts nachte
die Malerei in den Niederlanden durch den Lu-
cas Tan Ley den in manchen wissensdiafflidikes
Theilen, besond^s in der Zeichnung und Per*
tfecihrty Fortschritte, Terlor aber desto mdkr an
Gesdunack^ und verfiel in HäCslichkett der Cha-
rai^ere, in eckige und gesuchte StelliingeiL D^
geg« ^ebte aie zu derselben Zeit in Deolsd^
Erstb Classb. Yo« obk taji Etck bis Holbbiv. 159
bmd, besonders durch zwei Kflnstler, ihre höch-
ste Blüthe. Albrecht Dürer, der gröbte Mei-
ster der fränkischen Schule, verband einen aufser-
ordentlichen Reichthum geistreicher Erfindungen
mit dem Bestreben, Zeichnung und Perspec-
tive wissenschaftlich zu begründen, und besafs
dabei die seltenste und aufserordentlichste Mei-
sterschaft in Handhabung der verschiedensten
technischen Mittel. In den Werken des Hans
Holbein, des gröfsten Meisters der schwäbi-
schen Schule, aber spricht sich das edelste und
rehiste NaturgefQhl für Form und Farbe und ein
ungemein gewählter Geschmack, ein feiner Sinn
für Schönheit aus. LucasCranach, der Haupt-
meister in Obersachsen, welcher nächst jenen
zu nennen ist, macht sich in seinen Werken durch
Naivetät in der Auffassung, ein häufig nicht un-
glückliches Bestreben nach Grazie, ungemeine
Kraft und Klarheit der Färbung und eine sehr
sorgfilltige Ausführung geltend. Von diesen
Künstlern bildete nur Albrecht Dürer eine
eigentliche und sehr zahlreiche Schule, aber auch
Holbein und Cranach fanden im Einzelnen
vid Nachfolge. Von allen diesen Künstlern
wurde vorzugsweise in der Bildnifs- Malerei Be-
wundrungswürdiges geleistet
160 ZWEITE ABTHEILUNG.
Hubert van EYCK, geb. 1366. f 1426, und Jait
TAN EYCK, f 1445. Das Hauptwerk dieser bei-
den Brüder ist ein Altarbild, welches sie für eine
Cappelle der Familien Yyts und Burluut in der
Kirche des heiligen Johannes (später St. Bavo ge-
nannt) zu Gent ausgeführt haben. Dasselbe wird
Ton zwölf Tafein gebildet, welche in zwei Reihen
zerfallen. In der oberen befindet sich in der Mitte
Gott Yater, rechts Maria, links Johannes der Täu-
fer; auf den -vier Flügeln, rechts singende Engel
und Adam, liuks musicirende Engel und Eva. Die
Mitte der unteren Reihe wird von der Anbetung des
makellosen Lammes eingenommen. Auf den Tier
Flügeln schliefsen sich rechts die, gleichfa^ zur
Verehrung des Lammes herbeiziehenden, Streiter
Christi und gerechten Richter, links die Einsiedler
und Pilger an. Wenn die Flügel geschlossen waren,
zeigte die obere Reihe die Verkündigung Maria, und
darüber zwei Propheten und zwei Sibyllen, die un-
tere, in der Mitte die beiden Johannes, an den Sei»
ten die Bildnisse der Stifter. Ein an der Fenster-
wand angebrachter Kupferstich dient dazu, im Klei- •
nen eine Übersicht dieses Ganzen zu geben. Von
diesem Gesammtgemälde befinden sich nocb gegen-
wärtig die Tier Mittelbildei* und zwei Flügel in obi-
ger Kirche zu Gent, folgende sechs Flügel aber in
der Königlichen Sammlung:
i. Die gerechten Richter. In einer felsigten, baum-
reichen Landschaft befinden sich zehn Figuren zu
Pferde, Ton denen der yorderste, welcher auf einem
Schimmel mit reichem Zaumzeuge reitet, das Bild-
nifs des Hubert Tan Eyck, des älteren Bruders und
Urhebers der ganzen Gomposition, der in einem
Basti Classe. Von din yanEyck bis Holbiin. I6l
schwai-zen Kleide, welcher sich umsieht, das BUdnifs
des Jan van Ejck, des Jüngern Bruders und Schü-
lers des Hubert ist. Unterschrift: Jusli Judices.
Auf Holz, h. 4 F. 8Z., br. IF. 7Z. S.S.
2. Die Streiter Christi. In ähnlicher Landschaft, de-
ren Feme mit Schneebergen schliefst, befinden sich
neun Figuren zu Pferde, Ton denen die drei vor-
dersten, in Stahlharnischen, Fahnen tragen. Der
mittelste derselben ist wahrscheinlich der heilige Ge*
org. Unter den übrigen erkennt man Karl den
Grofsen, in der Kaiserkrone, und am Rande des
Bildes Ludwig den Heiligen. Unterschrift: Chri-
sti milites. Auf Holz, h. 4 F. 8Z., br. IF. 7Z.
S.S.
3: Die singenden Engel. Ein vor einem mit kunst-
reichem Schnitzwerk verzierten Notenpult stehender,
prächtig bekleideter Engel giebt den Takt an, nach
welchem er und sieben andere Engel singen. Hin-
tergrund Luft. Auf Holz, h. 5 F. 1 Z., br. 2 F.
3Z. S.S.
4. Die musicirenden Engel. Während ein, ebenfalls
prächtig gekleideter Engel den Gesang seiner Brü-
der auf der Orgel begleitet, machen fünf Engel,
von denen einer das Violoncell, ein anderei* die
Harfe spielt, eine Pause. Aufserdem noch ein En-
gel, welcher die Bälge handhabt. Hintergrund Luft.
Auf Holz, h. 5F. IZ., br. 2F. 3Z. S.S.
5. Die heiligen Einsiedler. In einer felsigten, baum-
reichen Landschaft bewegt sich eine Schaar von
zehn Einsiedlern aus einer Schlucht hervor. Voran
schreiten Paulus und Antonius, beschlossen wird der
Zug von Magdalena und Maria Aegyptiaca. Unter-
163 ZWEITE ABTHEILÜNG.
•cfarift: HeyremetiSti. AufHolz, h. 4F. 8Z.,
br. IF. 7Z. S.S.
6. Die heiligen Pilger. In einer baumreichen Land-
schaft mit weiter Feme führt der colossale heilige
Chiistoph den Zug von siebzehn Pilgern von ?er«>
schiedenem Alter und in mannigfaltigen Trachlen
an. Unterschrift: Pegrini Sti. Auf Holz, h.
4 F. 8Z., br. IF. 7Z. S.S.
7. (Rückseite yon Nr. 1.) Johannes der Täufsr, als
ein steinernes Standbild vorgestellt. Mit der Rech-
ten deutet er auf das Lamm, welches er auf dem
linken Arme hält; über dem Fell ist er mit einem
Gewände augethan. Hintergrund eine Nische. S. S.
8. (Rückseite von Nr. 2.) Das Bildnifs des StiAers
Judocus Yjts, in höheren Jahren, in einem ro-
then, mit Pelzwerk vorgestofsenen Rock. Die Au-
gen aufwärts gerichtet, die Hände gefaltet, verrich-
tet er knieend seine Andacht. Hintergrund eine
Nische. S. S.
9. (Rückseite von Nr. 3.) Der Engel Gabriel, in wei-
fsen Gewändern, bringt der Maria in ihrem Ge-
mache, knieend, in der Linken die Lilie, mit der
Rechten nach oben deutend, die himmlische Bot-
schaft dar. Über demselben, in einem abgeson-
derten Halbrund, der auf die Schrift deutende Pit>-
phet Zacharias. S. S.
10. (Rückseite von Nr. 4). Maria, in weifsem Ober-
und üntergewande, vernimmt, an ihrem Betstuhle
knieend, den Blick aufwärts gewandt, in Ergebung
die Worte des Engels. Durch ein Fenster Aus-
sicht auf Gebäude. Über ihr, in einem abgeson-
derten Halbrund, der auf sie herabschauende Pro-
phet Micha. S.S.
EiSTi Glassb. Von obk tau Etck bis Holbeir. 163
11. (Rückseite Ton Nr. 5.) Das Büdniis der Lisbette
VytSy geb. Burluut, Geinahlio des Judocus
Yyts. Auf dem Kopfe hat sie über eine feine
Haube ein weifses Tuch, ihr Kleid ist dunkel?io-
lett mit grünem Futter. Auch sie ist knieend mit
gefalteten Händen yorgestellt. Hintergrund eine
Nische. S. S.
12. (Rückseite Ton Nr. 6.) Johannes der ETaogelist,
als ein steinernes Standbild dargestellt. Mit der
Rechten giebt er den Segen über den Kelch in sei-
ner Linken, aus welchem sich ein Ungethüm und
vier Scfalangenköpfe erheben. Hintergrund eine
Nische. S.S.
Auf dem alten Rahmen der Nr. 7. 8. 11. 12.
befindet sich unten folgende Inschrift:
Pictor Hubertus e Eyck^ major quo nemo
repertus
Incepit: pondusque Johannes arte seeun-
dus
Frater perfecily Judoci Vyd prece fre-
• tus («).
VersVseXtaMalVos CoLLoCat aCta tVerl.
Die ersten anderthalb Worte des dritten Verses,
welche fehlen, sind nach einer, im l6'«n Jahrhun-
dert in den Niederlanden gemachten Abschrift er-
gänzt worden. Aus dem letzten Verse, einem Ghro-
nostichon, geht hervor, dafs diese Bilder den 6^«"
Mai des Jahres 1432 nach Christi Geburt als fer-
tig aufgestellt worden sind.
{*) Der Maler Hubert van Ejck, gröfter denn vrelcber niemand gefunden
worden
Fing an; nnd Johanne« der Bruder, in dcf Knmt der iwdu
YoUcDdete da« Werk, datn TCtmocht durch die Bitte de« Jndo«M Yyd.
164 ZWEITE ABTHEILÜNG.
13. Michael COCXIE, geb. 1497. f 1592. Schü-
ler des Raphael Sanzio und Bemardin
van Orley. Copie des Mittelbildes der unteren
Reihe des Genter Altars. In der Mitte einer rei-
chen Landschaft steht das makellose Lamm, des-
sen Versöhnungsblut in einen Kelch fliefst, auf dem
Altar, welcher von vierzehn Engeln umgeben ist,
Ton denen vier die Leidenswerkzeuge halten, acht
anbeten, die zwei anderen endlich Rauchfässer
schwingen, ^us dem himmlischen Jerusalem, des-
sen Thürme den Hintergrund bilden, nahen sich
mit Siegespalmen rechts Märtyrer, links Märtyre-
rinnen. Im Yorgrunde befinden sich, rechts die
knieenden Erzväter und Propheten nebst einer gro-
fsen Anzahl anderer Figuren in weiten Mänteln,
links die knieenden Apostel, Päbste, Heilige und
viele andere Figuren. In der Mitte des Yorgrun-
des ist der Brunnen des Lebens, oben in der Luft
schwebt der heilige Geist. Bezeichnet: Michail
ni GOXiiE. MI FSCiT ANNO 1559. Die letzte Zahl
bt indefs verletzt und nicht ganz sicher. Auf H6lz,
h. 4F. 4Z., br. 7 F. 7Z. E. E.
14. Michael COCXIE. Copie des Mittelbildes der
oberen Reihe desselben Altars der van Eyck. Der
thronende Gott Yatei-, die päbstliche Krone auf
dem Haupte, in rothem Unter- und Obergewande,
hält in der Linken ein crystallenes, reich mit Edel*
steinen besetztes Scepter, während er die Rechte
zum Segen erhoben hat. Hintergrund ein Teppich ;
um das Haupt Gott Yaters Goldgrund, mit einer
auf die Eigenschaften desselben bezüglichen In-
schrift. Auf Holz, h. 6 F. 7iZ., br. 2 F. 6^Z.
E.E.
Erstk Classi. Von den yak £yg& bis Holbbin. ißS
Diese beiden^ so wie die übrigen Tafebi des-
selben Altars hat Cocxie für den König Philipp IT.
Ton Spanien copirt. Dieselben befanden sich auch
in Madrid, bis der General Belliard wahrend der
französischen Besetzung Spaniens unter ^lapoleon
sie nach den ]Niederlandcn zurückschickte. Die
Tafeln, worauf Maria und Johannes befindlich,
sind gegenwärtig in der Königl. Gallerie zu Mün-
chen, die Flügel besitzt Se. Majestät der regierende
König der ^iiederlande.
15. Schule der Brüder van EYCK. Die vor einem
prächtigen Teppich stehende Maria wendet den
Blick rechts auf den zu ihren Füfsen knieenden
Stifter, welcher ihr einen Baum darreicht. Hinter
demselben noch ein Mann in derselben Stellung.
Das Kind auf dem Arme der Maria segnet die links
in ähnlicher Handlung knieende Stifterin. Hintei*-
grund Landschaft mit Wasser und Bergen. Auf
Holz, h. 4 F. HZ., br. 4 F. 11 Z. S. S:
16. Schule der Brüder van EYCK. Das Büdnifs
einer jungen Frau, wahrscheinlich der Maria Ton
Burgund, ganz von der Seite, mit schwarzer, mit
einem Geschmeide gezierter Mütze, in goldgestick-
tem Kleide. Hintergrund ein Teppich und Land-
schaft. Auf Holz, h. 2 F. 5^Z., br. 1 F. 6|Z. S.S.
17. HuGHE VAN DER GOES. blühte zwischen 1470
und 1480. Schüler des Jan van Eyck. Die
in ihrem Gemache vor einem Betstuhl stehende Ma-
ria empfängt von dem Engel die himmlische Bot-
schaft. Durch Thür und Fenster des Gemaches
Durchsichten ins Freie. Auf Hob, h. 3 F., br.
IF. U-i-Z. S.S.
i66 ZWEITE ABTHEILUNG.
1 7. a. Schule der Brfider van ETCK. Das BUdnifs
Philipps des Guten, Herzogs von Burgund, in ro-
ther Kopftracht und grÜDem Kleide. Grund dun-
kel. Auf Holz, h. 1F. 2-fZ., br. llfZ. E.E.
1 7. b. HuGHE YAif DER GOES, blühte zwischen 1470
und 1480. Die anter einem Thronhimmel sitzende
M4ria hält das nackte Kind auf den Armen. Zu
beiden Seiten zwischen Säulen Durchsichten auf
eioe Landschaft. Auf Holz, h. 2 F. 7Z., br. 1 F.
9iZ. E. E.
18. Gerard van der MEERE. Schüler des Hu-
bert van Ejck. Maria Heimsuchung. Im Yor-
grunde der knieende Stifter, ein Abt, mit dem
Krummstabe in den Händen. Vor ihm am Boden
eine Bischofsmütze. Hintergrund Landschaft mit
Gebäuden und Aussicht auf das Meer. Auf Holz,
h. IF. 10 Z., br. IF. 8Z. S.S.
19. ROGIER VAN DER WEYDE, + 1529. Der
Tom Kreuz abgenommene Christus wird von Jo-
seph von Arimathia und Nicodemus gehalten. Auf
einer Leiter befindet sich ein Knecht, welcher, in
der rechten Hand die Zange, mit der Linken den
einen Arm Christi unterstützt. Zu den Füfsen
Christi, links, steht die, die Hände ringende Mag-
dalena mit einem Salbgeiafs, nebst Petrus ; zu dem
Haupte Christi, rechts, wird die ohnmächtig hinge-
sunkene Mutter Maria Ton einer Frau und Johannes
unterstützt; dabei noch eine andere Frau, welche
heftig weint. Der vergoldete Hintergrund ist durch
in brauner Farbe gemalte Glieder und gothische
Verzierungen ab architectonischer Raum bezeich-
net. Auf demselben befindet sich die TCidächtige
Eiste Classi. Vok aix van Etok bu Holbbin. 167
Jahreszahl l488. Auf Hob, h. 4 F. S^Z., br.
8 F. 5-|-Z. An der oberan Seite ist in der Mitte
noch ein vorspringender Ansatz, von IF. 8-f-Z..
Höhe und 1 F. PfZ. Breite. E. E.
19.a. Hams MEMLING, blühte zwischen 1479
und 1484. Schüler des Rogier van Brügge.
Ein Altarbild mit Flügeln. MittelbQd: Maria und
drei Engel verehren in einem Stau, worin Ochs
und Esel, knieend das neugebome Kind. Rechts
Joseph, Hnks der knieende Stifter, ein Baron Snoy
von Mecheln. In der Landschaft die Verkündigung
der Hirten. Rechter Flügel: Christus dem Herr-
scher des Occideuts verkündigt. Der römische Kai-
ser Augustus, in der Tracht der Heraöge von Öur-
gund, verehrt in einem Gemache knieend und das
Rauchfafs schwingend, die am Himmel erschei-
nende Maria mit dem Christuskinde, worauf ihn
die Sibylle von Tibur aufmerksam macht. Lin-
ker Flügel: Christus dem Herrscher des Orients
verkündigt. Die heiligen drei Könige beten auf
deu Knieen das Christuskind an, welches ihnen in
dem Stern erscheint. Hintergrund Landschaft.
Auf Holz, das Mittelbild h. 2F. 11-fZ., br. 2 F.
HZ., jeder Flügel h. 2 F. 11-|-Z., br. IF. 3^Z.
E. E.
19. b. Hans MEMLING. Der in der Wüste schla-
fende Prophet Elias wird von dem Engel geweckt
und mit Speise und Trank erquickt. Auf Holz,
h. 2F. 9Z., br. 2F. 2-fZ. E. E.
19. c. Hans MEMLING. Eine jüdische Familie von
sechs Mitgliedern ist beschäftigt das Osterlamm zu
essen. Hintergrund ein Hofraum, worin ein Jüng-
ling mit einem Kruge hinein tritt. Gegenstück
168 ZWEITE ABTHEILUNG.
des vorigen. Auf Holz, h. 2F. 9Z., br. 2 F.
2^Z. E.E.
20. QüiNTYN MESSYS, f 1529. Die auf eioem
reich geschmiicktea Throne sitzende Mana küfst
und herzt das auf ihrem Schoofse knieende Kind.
Rechts, auf einem Tischchen, Butter, Weifsbrod,
Früchte und ein Glas Wasser. Hintergrund Land-
schaft mit einem Brunnen, Gebäuden und weiter
Feme. Auf Holz, h. 4 F. 3Z., br. 2 F. 10 Z. E.E.
21. JoAN GOSSAERT, gen. MABÜSE, blühte
von 1490 ab. In seiner früheren niederländi-
schen Weise. Christus am Kreuz. Am Fufse
* desselben, rechts, die knieende Magdalena, Maiia
in lebhafter Äufserung ihres Schmerzes, Ton Jo-
hannes unterstützt, und zwei heilige Frauen; links
dei* gläubige Hauptmann und zwei Kriegsknechte.
Hintergrund Landschaft mit Gebirgen und Wald,
in welcher man den Zug vom Calvariberg nach Je-
rusalem zurückkehren sieht. In den Wolken zwei
Engel. Auf Holz, h. 4 F. 8Z., br. 3F. 3Z. S.S.
22. Schule der Brüder van EYCK. Das Bildnifs
Karls des Kühnen, Herzogs von Burgund, in
schwarzer Kleidung, den Orden des goldnen Vlie-
fses um den Hals. Mit der Linken fafst er den
Gri£r seines Degens an. Grund blaugrün. Auf
Holz, h. IF. 7f Z., br. IF. -f-Z. K.S.
23. Gerard van der MEERE. Die unter einer
Strohhütte sitzende Maria hält das Kind auf dem
Schoofse, welchem der eine von den heiligen drei
Königen knieend im Begriff ist, die Hand zu küs-
sen. Die anderen beiden reichen in goldenen Ge-
fäfsen ihre Gaben stehend dar. Dabei der sie be-
Easte Classje. Von osir yan Etck bis Holbiin. i69
grüfseode Joseph. Hintergnaid Landschaft, worin
man das Gefolge der Könige sidit. Auf Holz, h.
IF. 10 Z., br. IF. 8^Z. S.S.
24. HuGHE VAN DER GOES, blfihtc zifsischen 1470
und 1480. Gemälde in zwei Abtheihingen, welche
man vordem zusammenklappen konnte. Auf der
rechts, der zur Verkündigung herabschwebende
Engel, mit einem Scepter in der Linken, in der
Luft der heilige Geist. Der himmlische Glanz ist
durch Goldgrund ausgedrückt. Auf der links,
Maria, welche vor ihi^m Betstuhl knieend, mit
niedergeschlagenen Augen das Haupt gegen den
Engel wendet. Das sehr geräumige Gemach ge-
währt die Aussicht auf einen Gang, in weichen
die Morgensonne hineinfallt. Auf Holz, jede Ab-
theilung h. 6Z., br. 3-1- Z. E. E.
25. HuGHE VAN DER GOES. Johannes der Evan-
gelist ertheilt stehend mit der Rechten den Segen
über einen Kelch in seiner Linken, woraus sich
eine Schlange emporhebt. Grund dunkel. Auf
Holz, h. 9Z., br. 4Z. S.S.
26. Jan van EYCK, f 1445. Ein Christuskopf,
. ganz Ton vorn, nach dem altchristlichen Typus
mit gescheiteltem Haar und gespaltenem Bart, Ton
einem Heiligenschein in Gestalt eines Kreuzes um-
geben. Auf dem grünen Grunde, oben A und (0,
unten I (luitium) F (Finis), auf dem Saume des
rothen Gewandes bex rigom. Auf einer, von dem
Künstler selbst herrührenden, als Stein behandelten
Einfassung, oben yeritas vita, unten primus et
noTissimus. Unter den letzten Worten bezeich-
net: 3oH* be i9(£ me fecit et üppUVüt anno'
H
170 ZWEITE ABTHEtLUNG.
143& 31 SaiiMtttv. Auf HoU, h. i F. 7Z., br.
IF. 3Z. S.S.
26. a. Hans HOLBEIN der jüngere, geb. 1498.
f 1554. «Schider von Hans Holbein dem älteren.
Eine luslige GeseUscbaft von Personen beiderlei Ge-
schlechts in einem Wirthsbause. In einem Vor-
saal zwei sich schlagende Weiber, auf welche ein
Mann Wasser giefst, und eine beUrunkene Frau
▼on einem Manne unterstüut. In einem inneren
Räume yier Männer und fünf Mädchen um einen
Tisch mit Efswaaren versammelt. In einem rück*
wärts gelegenen Räume endHch noch andere Grup-
pen. Auf Hok, h. ll-fZ., br. iF.S^Z. E. E.
27- Schule der Brüder van EYCK. Maria verehrt,
in einem Gemache knieend, das vor ihr liegende
Kind. Rechts Johannes der Täufer, links der hei-
lige Donatianus. Durch das Fenster Aussicht in
eine Landschaft mit Gebäuden. Auf Holz, h. 11 Z.,
br. 1 F. 1 Z. S. S.
28. Jan MOSTAERT, geb. 1474, f 1555 od. 1556.
Schüler des Jacob Janszen van Haarlem.
Die vor einem Teppich sitasende Maria hält das
' Kind auf dem Schoofse, welches in dem Gebet-
buche der Mutter blättert. In der Luft zwei schwe-
bende Engel, die eine Krone über dem Haupte der
Maria halten. Auf Holz, h. 1 F., br. 7 Z. S.S.
29. PiETER CHRISTOPHSEN, blühte um 1449.
Schüler des Jan van Ejck. Das Bildnifs eines
jungen Mädchens aus dei* englischen Familie Tal-
bot mit dner schwarzen Mütze, in einem schwar-
zen Unterkleide und bbuem Pelze, einen Schmuck
«m den Hals. Hintergrund das Gemach. Auf
Eiste Classe. Vair den van Eyck bis HoLBSfK. 171
«inem mit dem BÜde glek^s^itigen Rahmen, wel-
cher abhanden gekommen, befand sich die Auf-
schrift: Opus Petri Christophori. Auf Holz,
h. HZ., br. 9Z.S.S.
30, QüiNTYN MESS.YS, + 1529. Das Bildnifs eines
Mannes in mittleren Jahren, mit schwarzem Hut,
in schwai*zem Pelz und Unterkleidern mit rothen
Ermein. In der Rechten hält er ein Papier. Grund
grün. Auf Holz, h. 1 F. 8 Z., br. 1 F. 2 Z. S. S.
'31. HOLLÄNDISCHE SCHULE, zwischea 1450
und 1500. Die in dem Stalle sitzende Maiia hält
das Kind auf dem Schoofse, welchem einer der
drei Könige knieend das Händcheti küfst. Von
den andern beiden reicht der eine, ebenfalls knie-
end, der andere stehend, seine Gaben dar. Dabei
Joseph. Mehr rückwäils im Stalle Ochs und Esel.
Hintergrättd Landschaft. Auf Holz, h. 1 F. 7 21.,
br. IF. 4Z. S.S.
32. HuGHE VAN DER GOES, blühte zwischen 1470
und 1480. Das Antlitz des dornen gekrönten Chri-
stus nach dem altchiistlichen Typus. Grund blau.
Auf Holz, h. 11^ Z., br. HZ. K.S.
33. Von einem Schüler der Brüder van EYCK.
Maria hält die Rechte des auf ihrem Schoofse aus-
gestreckten todten Christus an ihre Wange. Da-
bei die ihn betrauernden Johannes, Joseph von
Arimathia und Magdalena. Grund dunkel. Auf
Holz, h. 2 F. 6Z., br. iF. 9Z. S.S.
34. Hajüs MEMLING, blühte zwischen 1479 und
1484. Der Flügel eines Gemäldes. Innere Seiter
Die Sibylle von Tibur zeigt in ihrem Gemache
H2
172 ZWEITE ABTHEILUNG.
dem kmeenden roAUfclieii Kais^ Auguatut die Ma-
ria mit dem Kinde, welche man durch das Fenster
in der Luft auf einem Throne wahrnimmt, als die
wahre Gottheit. Der Kaiser schwingt verehrend
ein Rauchfafs. Links drei Männer seines Gefolges.
Im Vorgrunde ein ruhendes Windspiel. Äufsere
Seite des Flügels: Der Engel Gabriel in weifsem
Ober- und üntergewande , welcher knieend die
Yerkiindigung darbringt. Hintergrund das Geroach
der Maria. Auf Holz, h. 2 F. 3 Z., br. 2 F. 2 Z. S. S.
35. Lucas SÜNDER, gen. LUCAS CRANACH,
gd). 1472. -j- 1553. Herkules, ein weifses Tuch
um den Kopf, am Spinnrocken beschäftigt, wii*d
von der Omphale und einer Gefährtin verspottet.
Hintergrund eine Wand, woran einiges todte Geflügel
hängt Auf Holz, h. 2 F. 6-i-Z., br. 3 F. 8f Z. E.E.
36. NIEDERRHEINISCHE SCHULE. Nach-
ahmuDg des Haghe van der Goes. Die heilige
Agatha und Clara stehend in einer Landschaft vor-
gestellt. Flügel von Nr. 39. , Auf Holz, h. 2 F.
3Z., br. IF. 8Z. S.S.
37. Freie Nachahmung des Jan MABUSE in des-
sen früherer Weise, noch aus dem sechzehn-
ten Jahrhundert. Das Kind auf dem Schoofse
der unter einer Ruine sitzenden Maria deutet auf
die dasselbe verehrenden, heiligen drei Könige, voa
denen zwei ihre Gaben knieend darreichen. Zur
Linken der Maiia Joseph, über ihrem Haupte zwei
schwebende Engel. Aufserdem fünf Begleiter der
Könige, tüntergrond Landschaft mit Gebäuden,
vor welchen man mehrere Reiter sieht. Das Oii*
. gnui befindet sich, unter dem Namen Jan van
Eiste Classx. Von dcv TANfircK bis Holbein. i73
Ey6k, in der Rötttgt. GaUerie zu München. Auf
Hob, h. 3 F., br. 3 F. S.S.
38. Schule der Brüder van EYCK. Die auf einem
steinernen, auf Crystallföfsen ruhenden Throne,
vor einem Prachtteppich sitzende Maria häk das
Kind auf dem Schoofse, welches nach einer Korn-
blume terlangt, die ihm ein Engel zur Linken
darreicht. Zur Rechten ein anderer Engel, wel-
cher in einem Buche liest. Auf Holz, h. 3F.
2Z., br. 2F.4Z. S.S.
39. NIEDERRHEINISCHE SOTOLE. Nachah-
mang des Hughe van der Goes. Christus am
Kreuz. Am Fufse desselben, rechts Maria und ein
beiliger Bischof, welcher, eine Schlange unter sei-
nen Füfsen, in der Rechten einen Schlüssel häl(;
links Johannes und ein anderer Bischof, der in
einem Buche lieat. Hintergrund Landschaft. Auf
Holz, h. 2F. 4z.,*r. 3F.6Z. S.S.
40. HuGHE VAN DEH GOES, blühte zwischen 1470
und 1480. Unter einem Baldachin steht der hei-
lige Augustinus. In der Linken hält er den Krumm-
stab^ in der Rechten ein Herz. Zu seinen Füfsen
kniet in Verehrung der Stifter, ein junger Geist-
licher, der von Johannes dem Täufer empfohlen
wird. Hintergrund das Gemach. Zwischen Säu-
len Aussicht in eine Landschaft. Auf Holz, h.
2F.,br. IF. 5Z. S.S.
41. HVOHE VAN DER GOES. Der dornengekrönte
Christus, mit dem Purpurmantd angethan. Grund
dunkel. Auf Holz, h. 1 F. 3Z., br. HZ. S.S.
42. Schule der Brüder van EYCK. Der Kopf
eines akan ÜMwet in bellroOi«m Gewände mit
H3
174 ZWEITE ABTIIEIUJNG,
blau^ Kappe. Hmtergrond Architeolur. Fragment
eines gröfseren Gemäldes. Auf Hok, h. 9 Z., br.
7Z. S.S.
43. Lucas CRANACH, geb. 1472. + 1553. Da»
Bildnifs des Albrecht Ton Brandenbarg, Churfür-
sten 2u Mains, in der Cardinalstracht. Grund
grün.* Mit dem Monogramm des Meisters bezeich-
net. Auf Holz, h. 2 F. 8f Z., br. 1 F. 10^ Z. K.S.
44. SCHULE VON CALCAR, gegen 1500. Meh-
rere Vorgänge aus der Legende eines unbekannten
Heiligen. Im Vorgrunde ein junger Mann, welcher
auf einem weifsen Rofs durch eine Anzahl von
Bewaffneten zu Fufs sprengt, die nach allen Seiten
hin niederstürzen und die Flucht ergreifen. Oben,
links der heilige Petrus, welcher einem Bischof
die Himmelsschlüssel reicht; in der Mitte derselbe
Bischof als Pabst gekrönt; rechts ein Engel, wd-
eher einem Pabst im Traum ersdieint. Hintergrund
Landschaft Auf Holz, h. 3 F. 10 Z., bn 2 F. 2 Z. S.S^
45.r Lucas CRANACH. Eine nackte Frau, welche
auf einem liegenden Hirsche sitzt; neben ihr, eben-
falls unbekleidet, ein mit Bogen und Pfeil bewaff-
neter Mann. Hintergrund Landschaft mit Fels
und Wasser. Dieser, auch von A. Dürer und L.
van Leyden in Kupferstich behandelte, räthselhafte
Gegenstand wird tou Bartsch als Apollo und Diana
angegeben. Bezeichnet mit dem Monogramm des
• Künstlers und der Jahre^hl 1530* Auf Holz, h.
IF. 7fZ., br. IF. HZ. E. E.
46. Lucas CRANACH. Venus, nur mit einem
leichten Sdilekr bekleidet, eine goldene Kette um
den Hals. Neben ihr Amor» mii PSA und Bogen.
Eiste Clas«. Von mn tiir Etok bi$ Holbiik. 175
Gnuid dunkel. Aaf IMz, h. 5 F. ^Z., br. IF.
11^ Z. K.S.
47. Haus Balbun g GRIEN, bltthte von 1511 - 1534.
Cbristus xwischen den beiden Scbächem am Kreuz,
welches von der Magdalena umfafst wird. Rechts
Maria, yon Johannes unterstützt, und zwei andere
heilige Frauen. Links der gläubige Hauptmann,
auf einer Schecke. Aufsei*dem mehrere Schergen.
Im Yorgrunde, sehr klein, der StiAer, ein Abt
aus dem Kloster Schuttem im Breisgau. Hinter-
grund eine Landschaft mit hohen Gebirgen, in
welcher sich yom Himmel die Finstemifs herabzu«
senken beginnt. Bezeichnet mit dem Monogramm
des Künstlers und der Jahreszahl 1512. Auf Holz,
h. 4F. 9^Z., bi. 3F.3iZ. E.E.
48. HvGHE VAN D£B 60ES, blühte zwischen 1470
und 1480. Das jüngste Gericht. Der auf dem
Regenbogen thronende Christus spricht das ürtheil.
Rechts Maria, links Johannes der Täufer, beide
auf Wolken knieend. In der LuA yier Engel,
von denen zwei die Marterwerkzeuge halten, zwei
zur Auferstehung posaunen. Die Beseligten wer-
den TOn einem Engel in den Himmd geleitet, die
Verdammten von Teufeln mit einer Kette un den
Abgrund gezogen. Unten, in symbolischer Bezie-
hung, die klugen und die thörichten Jungfrauen,
von andei^r Hand hinzugefügt. Auf Goldgrund.
Auf Holz, h. 2 F. 2Z., br. IF. 2Z. S.S.
49. Schule des MABTINSCHONGA.UER. Alur-
blatt mit Flügeln. In der Mitte Cbristus am Kreuz,
am Fufse denelben, rechts Maria, links Johannes.
Vom knieen, in sehr kleinem Maafsstabe, die Stif-
teitniM») nedOft eine alle Frau mit aieht, lia^ eine
H4
176 ZWEITE ABTHEILÜNG.
jüagere init zwei Kiodern. Auf den tmiereti Seiten
der Flügel, rechts dei* heilige Hieronymus, links
Yinoentius Ferrertus. Aqf Gt^dgrund. Auf den
äufseren Seiten der Flügel, rechts Apollonia, links
ein Heiliger, welchei* den Teufel unter seinen Fü-
fsen hat. Grund Luft. Auf Holz, das Mittelbild
h. 4 F. 4^Z., br. 2 F. 5-2-2., jedes der vier Flü-
gelbüder h. 4 F. 4-i-Z., br. 1 F. S.S.
50. WESTPHÄLISCHE SCHULE, zwischen
1450-1500. Christus zwischen den beiden Scha-
chern am Kreuz, welches von der knieenden Mag-
dalena umfafst wird. Rechts die in ihrem Schmerze
zusammensinkende Maria, von Johannes unter-
stützt, die heilige Yeronica mit dem Sphweifstuche,
und ein Kriegsknecht, welcher die Seite Christi
mit der Lanze öfinet. Links der gläubige Haupt-
mann, welcher auf Christus deutet, und die bei
dem Würfeln um den Mantel in Hader gerathe-
nen Kriegsknechte. Auiserdem mdirere heilige
Frauen nebst YoUstreckem der Hinrichtung. Hin-
tergrund Landschaft, in welcher man die Kreuz-
schleifung Christi sieht. Auf Holz, h. 5 F., br.^
6F. 10 Z. S.S.
51. WESTPHÄLISCHE SCHULE, bald nach
1500. Ein Altärcheu mit Flügek. Mittelbild:
Maria hält das segnende Kind mit beiden Händen
auf dem Schoofse ; vor ihr auf einer Brüstung, ein
Korb mit Kirschen. Je rechts und links zwei En-
gel, von denen drei musiciren, dar vierte singt.
In der Luft zwei schwebende Engel, wdche die
Krone über dem Haupte der Jungfrau halten. Hin-
tergrund dne reiche Landschaft mit Wasser und
Gebäuden, die Ton einer Menge kleiner Figut^en
Ei^Ti Ciassi. Yoir dxii vanEtck. bis Holbeiit. 177
belebt mrd. Rechter Flügel, Jnnere Seite. Das
BQdmh des Stifters, yon 6eta heiligen Augmtinus,
der em von einem Pfeil durchbohrtes Herz in der
Linken hält, beschirmt. Linker Flügel, innere
Seite. Das Bildnifs der Stifterin; hinter ihr eine
Heilige, welche eine Pfauenfeder in der Linken
hält. Hintergi'und auf beiden, Landschaften. Rech-
ter Flügel, äufsere Seite. Die in einem Gebäude
stehende Anna halt Maria, die d^s Christuskind
auf dem Schoofse hat, auf dem Arme. Linker
Flügel, äufsere Seite. Die ebenfalls in einem Ge-
bäude stehende Elisabeth, Landgräfin von Thürin-
gen, hält eine Krone in der Rechten ; zu ihi^en Fü-
fsen ein Bettler. Hintergrund auf beiden, Land-
schaAen. Auf Holz, das Mittelbild h. IF. 4-f Z., br.
1 F. ^ Z., jeder Flügel h. 1 F. 1\ Z., br. 6^ Z. S.S.
52. Lucas CRANACH, geb. 1472. f *1553. Venus,
nur mit einem leichten Schleier bekleidet, mit ro-
them Federhute, eine goldene Kette um den Hab,
wirft dem Amor vor, dafs er, von einer. Biene ge-
stochen, sich über den Schmerz beklagt, indem er
durCh seine Pfeile so viel gi'Öfsere Schmerzen ver-
ursache. Hinlergrund Landschaft mit Wasser und
Bergen. Bezeichuet mit dem Monogramm des
Künstlers und der Jahreszahl 1534. Auf Holz, h.
IF. 7Z., br. IF. IZ. S.S.
53. NIEDERRHEINISCHE SCHULE, bald
nach 1500. Gemälde, welches durch ein Säulchen
in zwei Abtheilungen getrennt ist. In der rechts
empfangt die zu den Fü&en ihres Bettes an einem
Betstuhle knieende Maiia in ihrem Gemache von
dem Engel die himmlische Botschal^. In der links
verehren Maria und Joseph knieend das neugebo-
Hs
178 ZWEITE ABTHEILUNG.
reue Rind. In der Lull sdiweben zwei Engel.
Durch ein Bogenlenster schauen zwei Hirten her-
an. Im Vorgrunde die knieende Stifterin. Hin-
tergrund Lamdschaft, in wdcher der Engel den
Hirten erscheint. Auf Holz, h. 1 F. SZ.^ br. 2 F.
4Z. S.S.
54. Lucas CRANACH, geb. 1472. f 1553. Die
nur mit eioem durcbsichligen Schleier bekleidete
Venus fuhrt dem Amor, welcher sich über den
Schmerz eines Bienenstiches bei ihr bddagt, zu
Gemüthe, wieviel gröfsere Schmei^zen er durch
seine Pfeile verursacht.. Hintei*grund dunkel. Be-
zeichnet mit dem Monogramm des Künstlers. Auf
Holz, h. 5F. 6-f Z., br. 2F. -J-Z. K.S.
55. Lucas CRANACH. Das Bildnifs Johann Frie-
drich des jüngei'en, Herzogs von Sachsen, mit
einem Federhut, in schwarzem Unterkleide unci
schwarzem Pelz, eine goldene Kette um den Hals.
Hintergrund ein grüner Vorhang. Bezeichnet:
BERZOO lOHANIf FRIBOaiCII Dil lÜMGERI. Auf
Holz, h. 2 F. 34- Z., br. 4 F. 5-i-Z. K.Ä
56. Lucas CRANACH. Der Brunnen der Jugend.
In der Mitte eines viereckigten Behältnisses wird
das Wasser aus einem Candelaber, worauf oben
Venus und Amor als Statuen, von vier Liebesgöt-
tern ausgespieen. Rechts lassen sich eine Menge
alter Weiber auf verschiedene Weise an den Rand
desselben bringen, aus welchem sie auf der ande-
ren Seite verjüngt wieder hervorkommen, sich an-
kleiden, und in Gesellschaft von Rittern bei der
Tafel, beim Tanz und anderweitig vergnügen.
Hintergrund Landschaft. Bezeichnet mit dem Mo-
Eiste Classx. Yon DiXir van Etck bi$ Holbein . 17^
nogrimn de» Künstler« ««d der Jahnesxabl 1546.
Auf Holz, h. 3 F. 11 Z., Iw. 5 F. 11 Z. K. S.
57. 'Dem QüiNTTN MESSYS verwandt. Maria
i*eicht dem auf ihrem Schoofse sitzenden Rinde eine
Nelke. In der Luft zwei schwebende Engel, weicht
eine Krone über ihrem Haupte halten. Hinter-
grund eine hüglicbte Landschaft mit Wasser und
Gebäuden. Auf Holz, h. 1 F. 7 Z., brAl F. 1 Z. S. S.
5&. Lucas CRANACH. Eva, mit Adam unter dem
Baum der Erkenntnifs stehend, worauf die Sehlange,
überreicht ihrem Manne die verbotene Frucht. Da-
bei ein. Hirsch und ein Löwe. Bezeichnet mit dem
Monogramm des Künstlers und der Jahreszahl 1531.
Gegenstück von Nr. 45. Auf Holz, h. 1 F. 7^Z.,
br. IF. 4-Z. E.E.
59. Lucas CRANACH. Christus ist im Begriff dem,
sich noch dagegen sträubenden Petrus die Füfse
zu waschen. Die übrigen Apostel, von denen einer
eine Wasserkanne hei*beibringt, sind in Verehrung
und Verwunderung. Ein Jünger tritt so eben zur
Thür herein. Hintergrand eine Art Hof mit einer
Aussicht ins Freie. Bezeichnet mit dem Mono-
gramm des Künstlers und der Jahreszahl 1537.
Auf Holz, h, 4F. 9|Z., br. 3 F. 7-J-Z. K.S.
60. Lucas CRANACH. Dem am Ölberge betenden
Christus erscheint ein Engel. Vor demselben, auf
einer Felsenspitze, steht ein Kelch. Zu den Fü-
fsen Christi die drei schlafenden Jünger. Hinter-
grund Landschaft mit dem Morgenroth. In der
Entfernung Judas, welcher mit seinem Gefolge her-
annaht. Bezeichnet mit dem Monogi*amm des Künst-
lers und der Jahreszahl 1537. Auf Hok, h. 4 F.
9iZ., br. 3F. 7iZ. K.S.
ISO ZWEITE ABTHEILÜNG.
6!. Lucas CRANACH, gd). 1472. f 1563. Cbi-
stus Ton Joseph ron Ariiuathia, Nicodemus und
Johannet in das Grab gelegt, von Maria, Magda-
lena, yier anderen Frauen und zwei Männern be-
klagt. Hintergrund die Grabeshöhle, mit einer
Aussicht ins Freie. Bezeichnet mit dem Mono-
gramm des Künstlers und der Jahreszahl 1538.
Auf Holz,, h. 4 F. 9-J- Z., br. 3 F. 7 Z. K. S.
62. Lucas CRANACH. Das Bildnüs des Mdanch-
thon in schwarzer Kleidung. Grund Luft. Auf
Hob, h. IF. 2^Z., br. 9Z. S.S.
63. Lucas CRANACH. Das Bildnifs des Doctor
Luther in schwarzer Kleidung. Grund Luft. Ge-
genstück des vorigen. Auf Holz, h. IF. 2~Z.,
br. 9Z. S.S.
64. Lucas CRANACH. Das Bildnifs Luthei^ als
Junker Georg, mit einem Schnurrbart und schwar-
zem Barett, in schwarzem Unterkleide und Pelz.
Grund blau. Bezeichnet mit dem Monogramm des
Künstlers und der Jahreszahl 1528. Auf Holz, h.
IF. 3Z., br. 9iZ. S.S.
65. Hans von CULMBACH, f 1540. Schüler
des Albrecht Dürer. Das Bildnifs des Jacob
Fugger, gen. der reiche, mit einer goldgelben Mütze,
in schwarzer Kleidung. Grund grün. Auf Holz,
h. 2 F., br. iF. TZ. S.S.
66. Bartholomaeus de BRUYlNf, blühte zwischen
1520 und 1550. Das Bildnifs eines Bürgermei-
sters yon Göln in seiner Amtstracht, einem schwär*
zen Hute, einem schwarzen Unter- und auf dei*
rechten Seite rothen, auf der linken schwarzen
Erste Classs. Von diu yak Etck bis Holbiin. 18t
Ober -Kleide. In der Liiiiteii hall er eine Papier*
roUe. Grund dunkelgrün. Bezeichnet mit der
Jahreszahl 1525. Auf Holz, h. 2F. -fZ., br. IF.
5^Z. S.S.
67. Christoph AMBERGER, blühte |530. f 1563.
Das Bilddifs des berühmten Gosmographen Seba-
stian Münstei-, mit einem schwarzen Barett, in
einem ünterkleide und Pelz von der nämlichen
Farbe. Grund grün. Auf Holz, h. 1 F. 9Z., br.
1 F. 4 Z. E. E.
68. Von einem Schüler der ßrüder van ETCK.
Maria auf einer mit Rasen bedeckten Steinbank
sitzend, rdcht dem bekleideten Kinde auf ihrem
Sohoofse eine Birne. Hintergrund Landschaft, in
welcher rechts der heilige Franciscus knieend das
ihm in der Luft erscheinende geflügelte Grucifix
verehrt, wahrend sein Ordensbruder schläft, links
der in der Schrift lesende Johannes der Täufer auf
das Lamm zu seinen Füfsen deutet. Auf Holz,
h. 2F. IZ., br. IF. 3Z. S.S.
69. Lucas CRANACH. Albrecht von Brandenburg,
Ghurfürst von Mainz, in der Cardinalstracht, als
Hieronjmus in der Wüste, an einem Schreibtische
vorgestellt, welcher aus einem, über zwei Baum-
stümpfe gelegten, Brette gebildet wird. Vor ihm
das Crucifix. Im Vorgrunde der Löwe, ein Hase,
ein Biber, ein Auerhahn und ein Hirsch. Hinter-
grund Landschaft, worin man in einem Walde
mehrere Hirsche, und eine in ein Thor einziehende
Garavane, welcher ein Löwe folgt, sieht. Bezeich-
net mit dem Monogramm des Künstlers und der
Jahreszahl 1527. Auf Holz, h. 1 F. 10 Z., br. 1 F.
2Z.'S.S.
182 ZWEITE ABTHEILÜNG.
7a SCHULE VON CALCAR, bald nach 1500.
Maria auf dem Sterbebette, umgeben von den Apo-
stdn, welche theib beten, theils ihr die letzten
Wohlthaten nach dem Ritus der katholischen Kir-
che darbringen. Oben wird die Ton Tier Engeln
emporgetragene Seele der Maria yon Gott Yater
empfangen. Hintergrund das Gemach mit der
Durchsicht in eine Landschaft, worin ein Engel
dem ungläubigen Thomas den Gürtel der Maria
yom Himmel herabreicht. Auf Holz, h. 2 F. IZ.,
br. IF. 4Z. S.S.
71. Geobg PENS, geb. 1500. f 1550. Schüler
des Albrecht Dürer und Raphael SaBzio.
Das Bildnifs des Erhard Schwezer, Malers zu Nüm*
berg, in schwarzer Kleidung, mit der Rechten den
Gn£f seines Schwerdles fassend, die Linke g^en
die Hüfle gestützt. Hintergrund eine Nische. Be-
zeichnet: ERHA&T 8TKTZE& PICTOR NORIMBE&G. SA-
DATis. (sie) XXXIX., nebst dem Monogramm des
Rünstlei^s und der Jahreszahl 1544. Auf Holz, h.
2 F. 8 Z. br. 2 F. S. S.
72. Georg PENS. Das Bildnifs der Gemahlin des
Erhard Schwezer, mit einer Pelzmütze, in schwar-
zer Kleidung, an welcher die Ermel mit Pelz vor-
gestofsen sind. Hintergrund eine Nische. Bezeich-
net: uxoR ERHARDi, mit dem Monogramm des
Künstlers und der Jahreszahl 1545. Gegenstück
des Torigen. Auf Holz, h. 2 F. 8Z., br. 2 F. S.S.
73. Hajys HOLBEIN der jüngere, früh^e Zeit,
geb. 1498. f 1554. Das Bildnifs des Georg Fruns*
berg, Feldhauptmanns Kaiser Carb V., in Yoller
Rüstung. In der Rechten hält er eine Helkbarde,
EiSTi Clamb. Von dem tih Etok bis Holbbiv. 1S3
mit d«r liakeB hüt er an sein Degenkoppel.
Hintergrund eine Niscbe, -wor^ das Frundtwrgsdie
Wappen. Unter dem Bilde eine latemische In-
sdüift, wddie eine Nachricht über die yorzöf^ch-
sten Thaten und über das Lebensalter des Fruns-
berg enthält. Auf Holz, h. 4F. 11 Z., br. 3 F.
IZ. S.S.
74. Christoph AMBERGER, blühte 1530. f 1563.
Der in bischöflichem Ornate ^dastehende heilige
Augustinus hat die Rechte zum Segen erhoben.
Grund dunkel. Fragment eines gröfseren Bildes.
Auf Holz, h. 4 F., br. 1 F. 11 Z. S. S.
75. Hans HOLBEIN der jüngere. Das BUdnifs
des Georg Gyzen, Kaufmanns zu London. Der-
selbe ist in seiner Schreibstube sitzend vorgestellt,
im Begriff den Brief eines Bruders zu erbrechen,
wie aus der Aufschrift hervorgeht. Sein Kopf ist
mit einer schwarzen Mütze bedeckt; über einem
rothen Unterkleide tragt er einen schwarzen Rock.
Auf einem mit einem prächtigen Teppich bedeck*
ten Tische vor ihm befindet sich im glösemes Ge-
faüs, worin Nelken und andere Blumen, eine Uhr,
ein Schreibzeug, nebst einem Rechnungsbuche. An
der Wand zu seiner Linken sieht man allerlei
Facturen. An einem vorspringenden Borde hän-
gen Schlüssel, zwei goldene Ringe und ein Gefafs
für Bindfaden. Auf demselben sieht man einen
Kasten und ein kleines Buch. Auf einem anderen
Borde ähnlicher Art, zu seiner Rechten, befinden
sich ähnliche Gegenstände, nebst einer Goldwaage
und einer Uhr mit Petschaft. Der Grund des Zim-
mers ist grün. Auf einem Zettel steht, aufser
einem lateüiiscfaen Distichon auf das Bild des Gy*
1S4 ZWEITE ABTHEILÜNG.
zen: Anno aetatis suae xxxiiii. anBO Dom.
1632., endlich an der Wand der Wahlspruch des
y orgettelUen : „Nulla sine merore voluptas/'
und der Name G. Gyze. Auf Holz, h. 3F. 1 Z.,
br. 2F. 9Z. S.S.
76. Lucas CRANACH, geb. 1472. + 1553. Das
Urtheil Salomonis. Im Hintergrunde sitzt Salomo
auf einem mit vier bronzenen Löwen rerziertea
Throne. Zu jeder Seite yon ihm sitzen auf Bän-
ken zwei Räthe. Auf einer Gallerie hinter ihm
befindet sich die Leibwache. Im Yorgrunde ste»
hen drei Leibwächter, yon doien einer im Begriff
ist, der einen Frau das Kind wegzunehmen, um
das ürtheil zu ToUstrecken, während die andere
knieend um das Leben desselben fleht. Am Bod-
den das todte Kind. Dabei noch fnnf andere
Frauen. Hintergrund dunkel. Auf Holz, h. 6 F.
7Z., br. 4F. 6iZ. S.S.
77. Hans SCHÄÜFFELEIN, blühte um 1500.
f 1539. od. 1540. Schüler des Albrecht Dürer.
Das Bildnifs eines Mannes, wahracheinlich des
Künstlers selbst, in rother Mütze, mit rothem Pelz.
Grund grün. Unten ein lateinischer Wahlspruch
und das Monogi'amm des Künstlers. Auf Holz,
h. llfZ., br. 9Z. S.S.
78. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, dem QüiN-
TYN MESSYS verwandt. Das Bildnifs eines alt-
liehen Mannes mit rothem Barett, in einem rothen
ünterkleide und rothem Pelz, welcher in der Lin-
ken einen Handschuh hält. Grund dunkel. Auf
Holz, h. IF. 5Z., br. 11-2. Z. K. S.
79. Lucas CRANACH. Das Bildnifs Johaim Frie-
EiSTB Classb. ^Yoir dbk vak Btck bis Holbbik. 185
diicbi des Grofsmütkigai, Cimrlürtten Ton Sach-
seo, mit scWarxem Pederhot, in einem fchwiurxen
Pelze, mit beiden Händen das Chiu'schwerdt hal-
tend. Hintergrund eine Nis6he. Auf Holz, h.
2 F. 1(H-Z., br. 2F. 3Z. K.S.
80. Hans ton MELEM, blühte um 1530. Das Bild-
nifs einer ältlichen Frau mit einer Mütze, in einem
goldgestickten Mieder und schwarzem Kleide, welche
in der Rechten zwei Nelken hält. Auf dem ein-
farbigen Grunde die Jahreszahl 1530. Auf der
Rückseite ein Todtenkopf, ein Todtenbein und ein
verlöschendes Licht, mit einer lateinischen, auf die
Vergänglichkeit der Menschen bezüglichen Inschrift
Auf Hob,* h. IF.-i-Z., br. 9^Z. K.S.
81 . Bahtholobiabüs de BRUYN, blühte zwischen
1520 und 1550. Der todte Christus auf dem
Schoofse der Maria wird yon derselben umfafst
und geküfst. Rechts der das Haupt Christi imter-
stützende Johannes, links die die Hand des Hei«
landes küssende Magdalena. Grutad dunkel. Auf
Holz, h. HZ., br. IF. S-J-Z. K.S.
82. NIEDERRHEINISCHE SCHULE, bald nach
1500. Die heilige Anna reicht dem Christuskinde,
welches zwischen ihr und der in einem Buche le-
senden Maria sitzt, einen Apfel. Ober dem Kinde,
in der Luft, der heilige Geist und der segnende
Gott Vater. Hintergrund Landschaft. Fälschlich
mit dem Monogramm des Hans Schäuficlein be-
zeichnet. Auf Holz, h. 2 F. 10 Z., br. 1 F. 9Z. S.S.
83. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE. Das Bild-
nifs einer Frau Ton mittleren Jahren, mit einem
weissen Tuche auf dem Kopfe, in einem sehwar-
186 ZWEITE ABTHEILUNG.
zen Pelz. Grund dunkelgrün. Auf Hob, h. 1 F.
If Z., br. IF. IZ. K.S.
84. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, der frü-
heren Zeit des Joan MABUSE verwandt.
Die yor einem Teppich sitzende Maria hält das
Kind auf dem Schoofse, welches von dem einen
König knieend verehrt wird, während die andern
beiden stehend ihre Gaben darbnngen. Hinter-
grund Landschaft mit Gebäuden, in welcher man
mehrere yon dem Gefolge der Könige sieht. Auf
Holz, h. 2 F. 8Z., br. 1 F. 8Z. S.S.
85. Schtde des Albhecht DÜRER. Das BUdnifs
eines Mannes Ton mittleren Jahren,' mit schwarzer
Mütze, in einem schwarzen Pelze. Grund dunkel.
Auf Holz, h. IF. 3-f-Z., br. lO^Z. S.S.
86. SCHULE VON CALCAR, zwischen l45a
und 1500. Altargemälde mit Flügeln. Das Mit-
telbild. Christus wird von Joseph yon Arimathia,
Nicodemus und anderen yom Kreuze abgenommen.
Am Fufse desselben die ohnmächtig gewordene
Maria, yon Johannes und einer Frau unterstützt,
und die knieende Maria M^gdalcua, wekLe den
Blick auf Christus gerichtet hat. Über dem Scha-
cher zur Rechten Christi, zwei Engel, welche ^eine
Seele zum Himmel empor tr» gen, über dem zur
Linken, Teufel, seine Seele zur Hölle enlfuhrcnd.
In der reichen Landschaft, rechts CEinstui wie er
am Palmsonntage auf einer Eselin in Jerusalem ein-
zieht, links die drei Marien, welche zum Grabe
Christi gehen, die Auferstehung Christi imd seine
Niederfahrt zur Hölle. Rechter Flügel. Maria
und Joseph nebst fünf Engeln yerehren knieend
E&8TI CLASSfe. Yoir DBK TAK EtCK Bf$ HoLBBIK. iM7
das oeugeborne Kmd. In groiserer EnÜemnng,
irerehreode und musicirende Hirtoi und ein ande-
rer Engel, nebst Ochs und Esel an der Krif^pCb
Im Hintergrunde der Landschaft, der Engel, wel-
cher den Hirten erscheint. Linker Flügel. Die
Anbetung der Könige. Während der eine knieend
das Kind auf dem Schoofse der Maria verehrt,
reichen die anderen beiden stehend ihre Gaben dai\
In det^ Landschaft das Gefolge der Könige; voran
ein Zwerg, welcher einen Affen an der Kette hat.
Auf Holz, das Mittelbild h. 3F. 4^Z., br. 5 F.
4^Z., jeder Flügel h. 3F. 4fZ., br. 2 F. ^J-Z.
K.S.
87. Jerontmus BOSCH, blühte zwischen 1450
und 1500. Ein Gemälde mit zwei Flügeln. Auf
dein rechten Flügel, in einer grofsen Landschaft,
die Erschaffung der Eva, der Sündenfall und die
Vertreibung aus dem Paradiese. In der Luft do*
thronende Gott Vater ; unter ihm die himmlischen
Heerschaaren, wdche die gefallenen Engd, die be-
reits allerlei Teufelsgestalten angenommen haben,
aus dem Himmel auf die Erde herabstürzen. Auf
dem Mittelbilde, der auf dem Regenbogen thro-
nende Christus, welcher das Urtheil spricht, um»
geben von Maria, Johannes dem Täufer, den zwölf
Aposteln, und Engeln mit den Marterwerkzeugen.
Vier andere Engel, welche zur Auferstehung po-
saunen. Hechts, in der Luft, einige Beseligte von
Engeln zum Hin^mel emporgetragen. Auf dem
ganzen übrigen Bilde, so wie auf dem linken Flü-
gel, die Hölle, mit einer Unzahl von Martern,
welche den Verdammten Ton Teufeln in den aben-
tkeuerlic^i^en Gestalten angeth^ werden. Auf
IS« ZWEITE ABTHEILÜNG.
Hob, das Mittelbild h. 5 F. l^Z., br. S F. 4HZ.,
jeder Flügd h. 5 F. l^Z., br. IF. 10^ Z. K.S.
88. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, Das Bild-
nifs eines juDgen Mädchens ganz von Tora, mit
weifser Mütze, in schwarzer Kleidung mit rothen
Ermeln ; in der Linken hält sie eine Frucht. Grund
dunkel. Auf Holz, h. 1 F. S-J-Z., br. 1 F. 3Z. K.S.
89. Hans tön MELEM, blühte um 1530. Die
Dreieinigkeit. Gott Yater, in der himmlischen
Herrlichkeit, umAingl den dornengekrönten, von
dem Kreuze abgenommenen Christus. Zu den
Seiten yier Engel, von • denen zwei die Leidens-
werkzeuge, zwei andere das Gewand des Gott Va-
ter halten. Über demselben der heilige Geist. ün<^
ten eine Landschaft. Auf Holz, h. 2F. 6yZ.,
br. Ui-Z. S.S.
90. Schule von Albrecht DÜRER. Das BUdnifs
eines Mannes in mittleren Jahren, in schwarzer
Mütze, in schwarzem Peb, welcher in der Linken
ein Papier hält. Grund grün. Auf Holz, h. 1 F.
7Z., br. IF. S.S.
Die Rückwand.
91 . Hans Baldung GRIEN, blühte von 1511 - 1534.
Christus am Kreuz. Am Fufse desselben, rechts
Maria, links Johannes. Hintergrund eine gebir-
gigte Landschaft mit lebhaftem Abendroth. Be-
zeichnet mit dem Monogramm des Künstlers. Auf
Holz, h. 3 F. TiZ., br. 1 F. 5^Z. S.S.
92. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, unter
Einflufs des Bern^hdin tan ORLEY Und
Lucas van LEYDEN. Des Urth^ Salomonis.
EitTi Glassi, VoiF mir tax Etck ms Holbbih. 199
Der throDeade König befiaUt, das Idmde Kind
zu tbeilen. Vor dem Thitme die rechte Mutter
des Kindes, welche auf den Knieen um das Leben
desselben fleht; hinter ihr, stehend, die Mutter des
todten Kindes, welches auf einer Stufe des Thro-
nes liegt. Mehr rückwärts verschiedene Räthe des
Königs. Hintergrund Architectur. Grau in Grau.
Bezeichnet mit einem Monogi'amme, unter welchem
Bartsch im Peintre-graveur (Tom. VII. p. 545.)
ein Hatt anfuhrt, ohne indefs den Namen des Mei*
sters zu kennen, und der Jahreszahl 1528. Auf
Holz, h. 2 F. 4Z., br. 1 F. 11 Z. S.S.
93- NIEDERLÄNDISCHESCHÜLE,gegenl500.
Das Bildnifs eines jungen Mannes, der über einer
goldenen Kappe eine rothe Mütze trägt; im blauen
Unterkleide und Pelz, um den Hals eine goldene
Kette mit einem Kreuz. Grund dunkel. Auf
Holz, h. 5f Z., br. 3iZ. S.S.
94. Hans SCHÄUFFELEIN, blühte um 1515.
f 1539. oder 1540. Vorstellung in zwei Abthei-
lungen. Auf der rechts, Christus, welcher Tor
seinem Leiden yon der Maria Abschied nimmt,
neben ihm Petrus, Johannes und ein dritter Jün-
ger. In der Landschaft sieht man Jerusalem, und
die acht anderen Apostel auf dem Wege dahin.
Auf der links, die vor der Thür ihres Hauses zu-
sammensinkende Maria, yon einer anderen Frau
unterstützt. Dabei noch drei andere, trauernde
Frauen. Auf Holz, jede Abtheilnng h. 1 F. 5f Z.,
br. 6f Z. S.S.
95. NIEDERLÄNDISCHESCmJL£,gegeiil500.
Das Bildnifr des Kaisers Maximilian I., mit schwär-
190 ZWEITE ABTHEILüNa.
zer MSlEe, in sekwaraem Unterkleide und Pelz,
um den Hals den Orden des goldenen Yliefses.
Grund dunkel. Gegenstück von Nr. 93. Auf
Holz, h. 5^Z., br. 3j-Z. S.S.
96. Schule des Albrecht DÜRER. Das Bildnifs
einer Frau in mittleren Jahren, mit einer Pelz-
mütze, in schwarzer Kleidung. Grund grün. Auf
Holz, h. IF. 4Z., br. IF. S.S.
97. Christoph AMBERGER, blühte 1530. f 1563.
Das Bildnifs Kaiser Carls Y. in einem schwarzen
Barett. Ober einem Unlerkleide Ton ginmlicher
Farbe trägt er einen schwarzen Mantel, um den
Hals den Orden des goldenen Vliefses. In der
Hechten hält er ein Buch, in dei* Linken ein Paar
tlandschuh; beide Hände, ruhen auf einem Tbche.
Auf dem grauen Grunde das Kaiserliche Wappen,
zu dessen Seiten die Säulen des Herkules, mit der
Inschrift: Plus oultre, darunter: aetatis xxxii.
Auf Holz, h. 2 F. 1 ZJ, br. 1 F. 7 Z. E.E.
98. Nach Albrecht DÜRER, von einem Nieder-
länder. Die Flucht nach Ägypten. Mana reitet
mit dem Kinde auf dem Esel, welcher von dem
sich umschauenden Joseph über eine Brücke gelei-
tet wird. Neben dem Esel auch der Ochse. Hin-
tergrund Landschaft mit Wald und Gebirgen. Auf
Holz, h. 11 Z., br. 2F. -I-Z. S.S.
99. Lucas CRANACH, geb. 1472. f 1553. Das
Bildnifs Friediichs des Weisen, Churfürsten yon
Sachsen, mit einem schwarzen Barett, im schwar-
zen Unterkleide und Pelz. Grund Luft. Bezeich-
net mit dem Monogramm des Künstlers und der
Jafarestahl 1532. Auf Hob, h. 4J-Zw, br. 4f Z. S.S.
Basti Classi. Yox diu vah Etgk bis Holbbih. 191
iOO. Lucas CRANAGH. Das Bildnifs Ton JLuthers
Frau, der Gatharioa Yon Bora, mit einer goldge-
stickten Netzhaube, in sdiwarzer Kleidung. Grund
grün. Bezeichnet mit dem Monogramm des Künste
lers. Auf Holz. Rund, 3 Z. im Durchmesser. S. S.
101. Herri de BLES, gen. QVETTA, lebte noch
am 1550. Eine Ruhe auf der Flucht nach Aegyp*
ten. In einer iebigten Landschaft mit weiter
Feme sitzt Maria unter einem Kastanienbaume
und reicht dem Kinde die Brust. Mdir rückwärts,
Joseph auf dem Esel. Auf Holz, h. 6Z., br.
5Z. S.S.
102. NicoLAAS LUCIDEL, gen. NEUCHATEL,
blühte um 156L Das Bilduifs eines jungen Man-
nes mit schwarzem Barett, in schwarzer Kleidung.
Grund dunkel. Auf Holz, h. 1 F. HZ., br. 1 F.
5^2. E.E.
103. OBERDEUTSCHE SCHULE. Das Bildnifs
einer ältlichen Frau mit reicher Haube und m-
chem Brustschmuck, in schwarzem Kleide mit
weifsen Erraeln, viele Ringe an 'den Fingern.
Hintergrund Landschaft. Bezeichnet : mdxxxxtiii.
Auf Holz, h. 2 F. 3 Z., br. 1 F. 7 Z. S. S.
104. Hans SCHÄUFFELEIN, blühte 1M5. f 1539
oder 1540. Das Abendmahl. Ghrislus, mit sei-
nen Jüngern um einen runden Tisch sitzend, auf
welchem das Osterfamm, hat so eben die Worte
gesp]X)chen: „Einer unter euch wird mich Terra-
then." M^i*ere Apostel, namentlich Petrus und
der, an Christi Bimst ruhende, Johannes sind da-
von lebhaft ergriflba. Links Judas mit dem Säk-
kel, welcher sich fortschleicht. Hintergrund das
i99 ZWEITE ABTHBILUNG.
Gemach. Bezeichnet mit dorn MoBogramm des
Künstlers und der Jahreszahl 1511. Auf Holz«
h. 2F. 7Z., br. 3F. 5Z. S.S.
105. Joachim PATENIER, blühte von 1520-1535.
Eine Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. In einer
reichen Landschaft^ worin man eine Stadt am
Meere, abenteuerliche Febbildungen, eine in einer
Bergschlucht gelegene Burg, nebst einer Menge
von anderen Gebäuden, Baum werk und Wiesen
sieht, sitzt im Yorgrunde Maria unter einem Baum,
mit dem Kinde auf dem Schoofse. Neben ihr der
Reisesack, ein Korb, und ein Feuer,, worauf die
Pfanne mit dem Brei für das Kind. Rechts in
der Feme Joseph mit dem Esel. Links der Beth-
lebemitische Kindermord. Auf Holz, h. 2 F., br.
2F. 6Z. S.S.
106. NIEDERLÄNDISCHESCHÜLE- Eine Ruhe
auf der Flucht nach Aegjpten. Die in einer ge*
birgigten, baumreichen Landschaft unter einem
Bäumchen sitzende Maria unterstützt das Kind
auf ihrem Schoofse, welches an ihr emporstrebt.
In der Entfernung der herbeikommende Joseph.
Auf Holz, h. IF. IZ., br. 9Z. S.S.
107. Herri de BLES, gen. CIVETTA, lebte noch
um 1550. In einer reichen Landschaft, deren
Feme von Gebirgen, deren Mittelgrund von Ge-
bäuden, Gehölz und Wasser gebildet wird, befin*
det sich der heilige Hubertus in Verehrung Tor
dem Hirsche, welcher ein Grucifix zwischen dem
öeweih trägt. Aufser ihm andere Jäger, mit
Pferden und Himden. Auf Hok, h. IF. 4Z.,
br. 1 F. S. S.
EaSTE ClkSSM. YOV DtN TAN ETGX »iBl HoLBIIlT. 193
108. Schafe von Albucrt DÜREIL Da^BUdnifs
eine» Mamies von mittleren Jahren nut schwar-
zem Häte, in schwarzer Kleidung. Grand grün.
Gegenstück yon Nr. 96. Auf Holz, h. 1 F. 4Z.,
br. 1 F. S. S.
109. Schule von ALBaECHT DÜRER. Dem am
ölberge betenden Christus erscheint ein Cherab.
Auf einem Feben steht der Kelch. Im Yorgrunde
die drei schlafenden Jünger. Mehr rückwärts dei*
mit seiner Schaar herannahende Judas. In der
Entfernung die Gefangennehmung Christi. Auf
Holz, h. 2 F., br. IF. 7Z. ^. S.
HO. Nadi Lucas van LEYDEN, von einem Nie-
derlcinder. Die Anbetung der Könige. Das auf
dem Schoofse der Maria stehende Kind streckt
seine Händchen gegen die Gabe aus, welche ihm
einer der Könige knieend darreicht. Hinter dem-
selben die anderen beiden, welche stehend ihre
Geschenke darbieten, nebst dreien ihres Gefolges.
Auf der anderen Seite Joseph. Hintergrund Ar-
chitectur und Landschaft, worin man das übrige
Gefolge der Könige zit Fufs und zu Pferde sieht.
Gegenstück yon Nr. 9S. Auf Holz, h. HZ., br.
2F. ^Z. S.S.
111. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, dem Ber-
nardin van Orlej zeit- nnd kunstverwandt
Das Mittelbild enlhält drei, jeder Flügel zwei Ab-
theilungen. Auf ersterem, oben die Verkündigung
Maria und die Darstellung des Kindes im Tempel,
unten die Anbetung der Hirten, woselbst das Licht
vom Kinde ausgeht. Mehr rückwärts Joseph, be-
schäftigt, an einem Feuer die Windeln des Kindes
I
An ZmUtE ABTREILCNG.
tti wärromi. HiAticgnmd LantefaiA :inil 4mn
9Lm(dämmerfka Margen. Auf «inetti Hiii^l ein
HtrI, MreldKin der fiscal «*9dhekit. A4if dem
Ttediten FHigel, -unten die Bescbdetdwif Christi,
oben die Flucht nach Aegypten; auf dem linken,
oben die Abnahme vom Kreuz, unten die Grab-
legung. Bezeichnet :
a^ i:\>^ en tiA (b. 1^. 1521) ben n^^ feptembet.
Auf Holz, da» Mittelbild h. 1 F. 1-f Z., br. 10 Z.,
f«dtr Fll^ h. 1 F. 2f E., hr. 4f Z. & 5.
112. Albrecht ALTDORFER, geb. 1488. f 1538.
Sdifiler des Albrecbt Dürer. Zwei Gemälde
in einem Rahmen. Anf dem irechts «mpfii^t der
heilig Fnmciscus knieend von dem in der Luft
' erarcheinenden, geflügelten Ct^udfix die Wunden-
male. Hinter^^nd bergigte Landschifft «it leb-
hallem Abendrolli. >ln dem links kasteiet «ich der
Tor dem €ruoifix knieende Hi^rOTiyDMis mit dem
% Steine; n^beb ihm der Löwe. Hintergnind dne
gebirgigte, baumreiche Landsc^f^ mit eidem Klo-
stergebäude. Beide Bilder sind mit dem Mono-
gramm des Meisters und der Jahreszahl 1507 be-
zeidinöt. Auf ttolz, jede^ BIM h. 8^ Z., br. 7-|- Z.
S.S.
413. Lucas CRANACH, geb. 1472. f IftöZ. Das
Bildirift des Herzogs Geor^ v<m Sachsen in lehwai^
zer 'Kleidung, das goldene Yüeft um den Hak.
Auf dem griSnen Grunde mit dem Menogranim
EiSTi CiASM. Vom nttf itur Ensx «I8 Hoiiiiir. 195
d« Küttiifen aoBd d«* yArtM^iM A5i4 liMtkhnet.
Auf Holz, h. 8 Z., ht. 5Z. &.S.
114. HAMsBAi^iTNi^GBIEHblftkteTOBlfll-lsS«.
J>er iieili^e Stepfaaaut mM Tor «iaem mit Säulen
gosclimttdclQä Bogen iwn <dea Iscadttfln gcüeinigt.
Mdn* jR&^wBPts ein Prietler, ein Htttplmenn, und
andere au Bfevde und au Fuik. .Rcoblt^ dmrch ein
iGebäude you idager Vovsitettuag gstrenaft, Paului,
mk tiem Blantci des iBeiligen, mtd sin mderer
Jude. Hintergnand Gebäiide ^uad LwkUc fa t ft . Be-
zeichnet mit )dem lionogramm des JKüÜBSllen und
der Jtfiresziail 1522. Auf Hdz, h. 5F.^Z.,
br. 4F.^Z. S.S.
lÜLS^THOdLOMLiEUS DE fiRUYN» blOhfe zwi-
ScbiOX I51H) und Uh(k Die Tor einen Teppich si-
teende Maria fafilt das Kind auf den Schooise, wel-
ches von jeinem Herzog yon Qete kmeend verehrt
wkd« In der Lull zwei sohwebende Engel, 4te eine
Krone über der Ilaria liaken. Auf einer Bank das
Clevische Wappen» Hinlergrund dasiGemadi, und
eine ifelsigle Landaohafti "^orin «nan 6m heiligen
Hieronymi«s und Magdalena in Buisübun^ sieht.
Auf Holz, h. 4F. 6-l-Z., br. 3 F. P^-Z- RS.
116.X>B£BDEUTSCB£ &CHUUS, xwieclieii
• 1500 und 1S46. iks Bildi^s eines l^lannes von
mittleren Jahren, mit sdiwarzera Barett, $n s<ihwar-
zer Kleidung, eine goldene Kette um den Hi^, wel-
cher mit beiden Händen ein Papier buk. (irnnd
dunkel. Aaif Hob^ h. 1X4Z., b»% 1 F. 1 Z. 3.&
il7. OBEfifi£UT&CHE SQUillj:. Pas Bildnifs
eines iungen ^Mannes jnit jaohwarafim ßavett, in
: sofawanerKlddtiDg. Auf idem HÜhlkhen firunde
U
196 ZWEIT£ ABTHEILUNG.
Ewd Wappen und die Jahreszahl 1539. Auf Holz,
h. IF. 2Z., hc. HZ. S.S.
118. Albrecht ALTDORFER, geb. 1488. f 1S38.
Der auf einem Felsstück sitzende heilige Hierony-
mus schreibt auf einem Tische, welcher von einem,
über einen Baumstumpf und ein Febstück geleg-
ten, Brette gebildet wird. Zu seinen Füfsen der
Löwe. Hintergrund Landschaft mit Gebäuden
und Bergen, in welcher man rechts den sich ka-
steienden Hieronymus, links eine in ein Thor
einziehende Garayane sieht, welcher ein Lowe
folgt. Auf Hob, h. IF. 7Z., br. IF. 2Z. S.S.
119. Lucas CRANACH, geb. 1472. f 1553.
Die mit Adam unter dem Baume der Erkeimtnifs
stehende Eva reicht demseUlen, auf Zureden der
Sehlange, die verbotene Frucht. Dabei ein Löwe
und ein ruhender Hirsch. Hintergrund Baum*
werk. Bezeichnet mit dem Monogramm des Künst-
lers und dei* Jahreszahl 1533. Auf Holz, h. 1 F.
7-J-Z., br. IF. IfZ. K.S.
120. OBERDEUTSCHE SCHULE, dem Cri-
STOPH AMBERGER Terwandt. Das Bildnifs
eines jungen Ritters im Harnisch, welcher mit der
Rechten den Griff seines Schwerdtes anfafst, in
der Linken einen Streithammer hält. Hintergrund
Landschaft. Bezeichnet: 1527. Auf Holz, h. 1 F.
10 Z., br. IF. 8Z. S.S.
121. Ist Tacant.
121. a. Lucas CRANACH. Maria Magdalena, welche
dem am Tische des Pharisäers sitzenden Christus
die Füfse gewaschen, hat, trocknet dieselben mit
ihrem Haar. Am Tische noch Petrus, ein ande-
EftSTx Classe. Ton den tan £tck bis Holbsik. 197
' rer Apostel und der Phwrisiier. Aii£wrdein ein
Diener als Mundschenk und Vier andere Figuren
stehend. Bezeichnet mit dem Monogramm des
Kiinstlei^s. Auf Holz, h. 2 F. 7iZ., br. 3 F.
9iZ. E.E.
122- NIEDERLÄNDISCHE SCHULE. Nach-
ahmung des Pateiüer. Zu jeder Seite der
Maria kniet einer der heiligen drei Könige, im
'Begri£f dem Kinde auf ihrem Schooise seine Gabe
darzureichen, während der Mohrenkönig stehend
dieselbe von einem Diener in Empfang nimmt.
, Mehr rückwärts tritt Joseph zur Thür hinein.
*■ Ober eine. Mauer sehen zwei Hirten. Hintergrund
eine bergigte Landschaft. Auf Holz, h. 1 F. 11 Z.,
br. 2F.9Z. S.S.
123. Joachim PATENIER, bififate von 1520-1535.
Christus, welcher mit fünf Jungem an einem 2i0U-
hause vorübergeht, beruft aus demselben den Mat-
thäus, der mit zwei Gehülfen in seinem Geschäft
begriffen ist, zum Apostel. Hintergrund Land*
Schaft mit Gebäuden. Auf Holz, h. IF« 8Z.,
br. 2 F. 6Z. S.S.
124. Lucas CR AN ACH der ffingere, geb. 1515.
f 1586. Schüler Lucas Cranachs des ätteren.
Das Bildnifs eines Mannes in mittlei^en Jahren in
einem schwarzen Ünterkleide und schwarzem Pelz,
welcher in der Rechten ein Paar Handschuh, in
dei* Linken eine Mütze hält. Auf dem grauen
Grunde ein Wappen. Auf Holz, h. 2F. 5Z., br.
1 F. 8 Z. S. S.
125. OBERDEUTSCHE SCHULE, zwischen
1500 und 1^50. Das Bildnifs eines Mannes in
l3
196 ZWETIX ABTHEILÜN6.
i JahreD wait sckwaner AMilMt ii» schwar-
zer KJMduny hnt rothem Kragen. Gmud dunkel.
Auf Hob, h. 1 F. 1 Z., kr. 9Z. S. S.
126. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, dem PA-
TENIER Terwandt. Die unter einem Baume
sitzender Mark bäh mit der Recbcmi das auf ihrem
SAoahe sitzende Kind, welchem si« mit dttr Lin-
ken dm Brost Teicht» Hiater^mBld Landschaft
■nt Gebirges, YfM nnd Gebäwdoi. Auf Holz,
h. i F. 7^Z., br. 1 F. 2^Z. Si S.'
127. OBERDEUTSCHE SCHULE. Das Bildnifs
eines Geistlichen mit sc(iwarzem Barett, in eibem^
schwarzen Felz, welcher in der Linken ein Paar
Handschuh hält. Auf einer steinernen «Brüstung
Tor demselben, ein kleines Buch, zwei Zettel mit
uttfaseriicbe» InschriAen, ein Todteakopf und eine
Sanduhr, worauf die Jahreszahl 1568, und ae. 50.
An der Brüstung zwei Wappen, auf deren einem
der Pelikan mit seinen Jungen, und eine auf das
Gedeihen der evangelische Lehre zu Sarqpta (?)
bezügliche Inschiift. HinteL^grund eine Landschaft
mit einer Stodt, Auf Holz, h. tF. SZ,, br. IF.
K. S.
12& OBERDEUTSCHE SCHULE. Daa Bildnifs
eines Mannes mit schwarzer Mütze, in schwarzer
Kleidung. Auf dem grauen Grunde die Inschrift :
Anno etatis sue. A. xxxv. 1527. Auf Holz,
h. llfZ., br. 9Z. S.S.
Zweite Glassi. NicsBAivmKf; MMsrn GiwftSMALER. 199
ZWEITE CLASSE.
Die Niederländer und Deutschen in Nach-
ahmung der Italiener befangen. Die älte-
ren BUdni/S'^ Genre- und Landschaßs-
Muler. V(m Jahre 1510-1600.
Die kehe Stufe Aßt Aoshildutt^ wcAchc üt
M^rei baM aadi dem Anfange te 16^ iAx-
\amA9x\% in Italien k» .dien Tbeilen enreicU hatte;
zog die Aubnerkflamkeit der Niededtotor und
DeKtBchen in »ddieBt (xmde aof sacb^ 4a& vdA^
reve Känatler nach Itaben gingen» um sich dai
Yorzftge dersdben nadi Umständen anzaieigne&
Uttimr dies«! machten die Eigenschalten» welche
ihnen in ihren eigenen bisherigen Kunstbesftre«^
hangen am meisten ftemd geUicbea,. die mige-
meine Ansbildang der Form, die unbedingte Frei>
heit in Stdlung« und Bewegungen» die über die
eittzehm Erschcimmg hmausgehende Grofidieit
der Charaktere, auf sie den lebhaftesten Eindruck.
Vor allem fohlten sie sich daher 'von den Wer-
ken des Michelangelo Bnonareiti ao^eMgen»
wekhe )Kat VoRügehn höchsten Maafse darlegen,
iai dem Bestteben» sich dieaelben »s eigen an mar
cbcn^ TerfirieD sie indefs inUnform und ange 6«^
sc hm a di lori A eit in Charakteren» Stelbngen und
U
200 ZWEITE ABTHEILUNG.
Gebehrdeiiy und büfsten zugleich ihren ursprüng-
lichen Sinn für treue Auffassung der Natur, häu-
fig auch ihre gute Färbung ein. Die Werke an-
derer Maler, welche sich der Nachahmung des
Raphael, Lionardo da Vinci und sonstiger
grofser italienischer Künstler befleifsigten, sind
allerdings nicht in ähnlichem Maafse widerstre-
bend, zeigen aber demohngeachtet ebenfalls Man-
gel an feinerem Verständnifs der Form. Als die
Urheber dieser ganzen Richtung sind Joan Ma-
buse und BernardinyanOrlej zu betrachten.
Mehrere Maler in den Niederlanden, de-
ren Natursinne obige Kunstweise nicht zusagen
mochte, legten sich darauf, Bildnisse, Landschaf-
ten und Vorgänge aus dem gewöhnlichen Le-
ben zu malen, 'welches letztere der sogenanntem
Genre- Malerei den Ursprung gab. Am besten
gelang es ilm^i mit den Bildnissen, welche, ob-
sdion nicht ohne einzelne Härten in Form und
Farbe, dennoch viel Gefiäil für Naturwahrfaeit
verrathen. Die Werke der beiden anderen Gat-
tungen aus dieser Epoche gewähren, ohngeachtet
sie dfter Naivetät und Laune, jederzeit eine sehr
sorgfältige Ausführung im Einzelnen zeigen, durch
einen Hang zum Abenteuerlichen, und Unwahr-
heit in der Zusammenstellung, durch eine bimte
und grelle Färbung, der es an Gesammthaltnng
fehlt, immer nur ein untergeordnetes Int^eue«
ZwBiTc Clas$s. IVaciiihm£A; eiste Gmibmalsi. 201
129. Lanzelot BLONDEEL, bififate zwischen
1530 und 1560. Das jÜDgste Gericht. Altarbild
mit Flügeln. Auf dem Mittelbilde thront oben
Christus im himmlischen Glänze auf dem Regen-
bogen, seine Füfse auf die Erdkugel stützend.
Mit der Rechten winkt er die Beseligten heran,
mit der Linken weist er die Verdammten ab. Um
ihn her die himmlischen Heerschaaren, die auf
gothischen Chorstühlen sitzenden zwölf Apostel,
Maria und Johannes der Täufer. Mehr abwäits,
vier zum Gericht posaunende Engel. Unten, in
grofser Menge, die Auferstehenden, von denen die
Frommen von den Engeln zur ewigen HciTlichkeit
eingeführt, die Gottlosen Yon den Teufeln zur ewi-
gen Verdammnifs fortgerissen werden. Im Vor-
grunde, der Erzengel Michael im goldenen Har-
nisch, welcher das Schwerdt übet* die Verdamm-
ten schwingt, und ein anderer Engel, der den
Körper eines Aufei*8tehenden aus den einzelnen
Gliedern zusammenfügt. Auf dem rechten Flügel
ist das Paradies als ein grofser Garten YorgestcUt,
in dem sich eine Menge von Gebäuden erheben
und woraus die Beseligten zum Himmel empor-
schweben. Daselbst wei*den die sieben Werke dei*
Barmherzigkeit belohnt, die Nackten bekleidet,
die Durstigen getränkt, die Hungrigen gespeist,
u. s. w. Auf dem linken Flügel ist die H^e als
ein weitläuftiges Gebäude, in welchem mehrere
Maschinen mit grofsen Rädern durcheinanderar-
beiten und überall Flammen herrorschlagen, Tor-
gesteUt. Dasdbst werden die sieben Todsünden
beitraft, den Geizigen glühendes Gold eingeflöfst,
die Zlomigen im Feuer g^Nrannt, den Verläum*
u ^
202 ZWEITE ABTHEILÜNG.
dem die Zunge ausgerissm Q. s. w. Aufserdem
etae groise Anzahl Verdammter, welche, auf den
glühenden Rädern angespiefst, umgetrieben und
andei'weitig gemartert werden. In der Luft ein
Engel, bereit I den Al>grund, nachdem er alle Be-
wohner aufgenommen, mit dnem grofsen Stein
au yerschliefsen. (In der Waisenhauskirche zu
Antwerpen befindet sich yon Bernhard yan Orley
ein diesem sehr ähnliches Bild.) Auf Holz, das
Mittelbild h. 7 F. 1 Z., br. 5 F. 8 Z., jeder Flügel
h. 7 F. IZ., br. 2F. 8Z. S.S.
130, JoAN GOSSAERT, gen. MAJBÜSE, blühte
von 1490 ab. f 1532. Neptun und Amphitrite,
nackt in einem yon Säulen geti*agenen Kuppeige*
bäude auf einer yon Wasser umgebenen, steiner-
nen Erhöhung stehend, halten einander umfafst.
In der Rechten hat Neptun den Dreizack. Hin-
tergrund ein dunkler Teppich. Bezeichnet: lo-
ANKES MALBODiyS PINOtBAT. 15l6. Auf Holz, h.
6 F., br. 4 F. S.S.
131. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, unter
italienischem Einflufs, vielleicht Jan
SWART, gen. VREDEMANN, blühte um
1&26 und später. Während der todte Christus
yon Joseph yon Arimathia gehalten wird, unter-
slü^t Johannes und eine heilige Frau die ohn-
mächtige Maria. Magdalena yerbirgt ihr Gesicht
an den Füfsen des Heilandes. Dabei noch eine
Frau, und Nkodemus. Hmtergrund eine Land-
schaft, worin der Felsen mit der Grabeshdhle,
und die yiMi Bergen umgebene Stadt Jerutolem.
Die Composition rührt yon Raphael her. Auf
Holz, h. 2 F. 10 Z., br. 2F. 2Z. S.S.
Zweite Glasse. NAcsAjiMsa ; Eftsts Güieemalee. 803
15&. NIEDERLÄI^DISCHE SCHULE. NiK^hab-
mang des Fra. Bartolommeo. Die um das
Gi*ab der Maria TersamTnelten Apostel richten ihre
Blicke gen Himmel, wohin die Jungfrau ent-
schwunden ist. Hintergrund eine gebirgigte Land-
schaft. Auf Hok, h. 3 F. 7 Z., br. 2 F. 6 Z. S. S.
133. B£BNARDiNyANORli£Y,blübteTonl500-1550.
Venus, welche auf ihrem Lager in unruhiger Be-
wegung schläft. Neben ihr, auf einem Schemel
sitzend, Hände und Kopf gegen das Bett gelehnt,
der ebenfalls schlafende Amor. Zu seinen Füfsen
der Bogen, und zwei Pfeile, ton denen einer zer-
brochen ist. Hintergrund der rothe Vorhang des
Bettes. Auf Hok, h. IF. iZ., br. 1 F. K.S.
134. JOAN MABUSE. Maria, das mit einem Hemd-
chen bekleidete Kind vor sich ftuf einem Tisch hal-
tend, welches in der Rechten einen Apfel hat,
reicht demselben eine Traube dar. Hintergrund
Aixhitectur, mit einer auf Christus bezüglichen
Umschrift. Auf Hok, h. 1 F. 6 Z., br. 1 F. 2 Z. S.S.
135. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE. Rechts
ein Jüngling, welcher bei einem Brande einen Al-
ten auf seinen Schultern rettet; mit ihm «n Knabe
und eine alte Frau. Links ein junger Mann, der
sich von einer Mauer herablaist, und eine Mut-
ter, die von derselben ihrem Ton uuten empor-
strebenden Manne ein Wickelkind herabi^eicht.
Hintergrund brennende Gebäude. Gruppe aus
dem berühmten Fresco- Gemälde Raphaels im
V&tican, welches unter dem Namen des Brandes
in Borgo bekannt »t. Auf Hok, h. iF. 2Z.,
br. 114. Z. S, S.
204 ZWEITE ABTUEILÜWG.
136. JoAN MABUSE, Mühte von 1490 ab. f 15S2.
Der in seinei* Trunkenheit schlafende Noah, in
seiner Blöfse Yon seinem Sohne Harn yerspoitet,
wiiti, im Einvei^tändnifs mit Japhet, von Sem
mit einem Gewende zugedeckt. Neben Noah eine
Schaale mit Wein und ein Krug. Hintergrund
ein Weinfafs, Traubenstock und Luft. Die Fi-
guren sind nach einem Freseo- Gemälde des Mi-
chelangelo Buonaroti in der Sixtinischen Gap-
pelle eopirt. Auf Holz, h. 5F. 4f Z., br. 7 F.
l^Z. K.S.
137. Bernarbin TAH ORLEY, blühtevon 1500-1550.
Anna segnet stehend die vor ihr sitzende Maria,
welche im Begriff ist das sie umarmende Kind in
die Wiege zu legen, so ein Engel bereitet hat.
Hintergrund das Gemach mit Aussicht in eine
Landschaft. Die Figuren sind nach einer Com-
Position Ton Raphael genommen. Auf Holz«
h. 2F. 9Z., br. IF. 9Z. S.S.
138. JOAN MABUSE. Maiia, mit dem rechten Arm
auf ein Gesims gestützt, hält mit der Linken das
auf ihrem Schoofse sitzende Kind, welches in bei-
den Händen Kirschen hat. Neben ihr ein Apfel.
Hintergrund, mit Bildhauerei verzierte Arckitectur
des Zimmers, und Aussicht in eine Landschaft
mit Bergen und ein^, an einem Flusse gelegenen
Stadt. Die Figuren sind nach einer Composition
des Lionardo da Vinci genommen. Auf Holz,
h. 2F. 3Z., br. IF. iOZ. S.S.
139. Lanzelot BLONDEEL, blühte zwischen
1530 und 1560. Maria hält mit der Rechten das
auf ihrem Sdiooise sitzende, mit einem blauen
ZWBITE ClASSS. NaCBAHMIB; MKSrt GSKtlMAL». ^5
Hemdchen bekleidete Kind ; in der Linken hat sie
einen Apfel. Hintergrund der reich verzierte
Thron, und ein prächtiger Umbau, worin, als
Marmorsculpturen, der Sündenfall, als Bronce«-
sculptureo, Engel, die Anbetung der Hirten und
andere biblische YorgäDge angebracht sind. Auf
Holz, h. 4 F. 2Z., br. 2 F. H Z. S.S.
140. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, unter
italienischem Einflufs. Eva bietet stehend
dem unter dem Baume der Erkenntnifs ruhenden
Adfim die yerbotene Frucht an. Hintergrund
Landschaft, in welcher die Erschaffung der Eva,
das göttliche Verbot und die Vertreibung aus dem
Paradiese vorgestellt ist. Die Motive der Figuren
sind nach Raphael genommen. Auf Holz, h.
11 Z., br. IF. 2-1- Z. K.S.
141. NIEDERLAENDISCHE SCHULE, viel-
leicht Ton Frans FRANCK dem älteren.
Der Kindermord zu Bethlehem. Der ganze Vor-
gimnd wird von einem zahlreichen Gewühle der
Kriegsknechte zu Fuis und zu Pferde, welche die
Kinder ermorden, und der Mütter, welche sie ihnen
zu entziehen suchen, angefüllt. Auf einer Gallerie
der thronende Herodes, der seine Befehle ertheilt,
und eine Menge von Zuschauem. Durch einen Bo-
gen Aussicht in eine Landschaft. Copie nach Lo-
dovico Mazzolino. Auf Kupfer, h. 1 F. S-j-Z.,
br. IF. ll^Z. K.S.
142. NIEDERLAENDISCHE SCHULE, unter
mailändiscbem Einflufs. Die Caritas. Wäh-
rend sie sich an ein Kind schmiegt, welches sie
mit der Linken zu sich emporhebt, uaterstiitst ne
206 ZW£IT£ ABTH£1LUNG.
mit der Rechten ein anderes, eo an ihrer Brust
aaugt Zu ihren Füfsen ein drittes, gröfiMres Kind,
welches sich mit einein Arme auf ihr Knie stützt.
Hintergrund ein Waldstiidc mit Aussicht in eine
Feme. Auf Holz, h. 2 F. 9Z., br. 2F. 1 Z. S.S.
143. Hans BUKGKMAYR, geb. 1473. + 1559.
Der in seinem Studierzimmer sitzende, heilige Hie-
ronymus kasteiet sich vor dem Grucifix mit einem
Stein, um ihn hei* Schreibzeug, Bikher und eine
Sanduhr. Am Boden der Löwe und ein Hünd-
chen. Durch einen Bogoi Aussicht in eine ge-
birgigte Landschaft, worin man eine Cara? ane zie-
hen sieht. Auf Holz, h. 2F. 7 Z., br. 1 F. 9 Z. S.&
144. JoAN MABUSE, blühte von 1490 ab. f 1532.
Adam und Eva stehen unter dem Baume der Er-
kenntnifs, auf welchem die Schlange befindlich ist.
Adam utnfafst die Eva mit der Linken, v^ahrend
sie, ihre Rechte auf seine Schultet* kgend, in der
Linken die verbotene Frucht hält. Hintergrund
eine baumreiche Landschaft mit einem Brunnen.
Auf Holz, h. 6 F. l-fZ., br. 3F. 6Z. £.£.
145. Herri de BLES, gen. CIVETTA, lebte noch
um 1550. Eva, mit dem Adam unter dem Baume
der Erkenntnifs, um welchen sich die Schlange
windet, stehend, bietet ihm 'die verbotene Frucht
an. Derselbe erinnert sie, nach oben deutend, an
das göttliche Verbot. Hintei^grund eine sehr reiche
Landschaft, woiin, im Kleinen, die Erscha£fung
der ßva, das göttliche Verbot, die Vertreibung
aus dem Paradiese, das Leben aufserkalb dessel-
ben, mit dem abwehrenden Engel, das Oplei* Abeb
und Kains, und der Todischlag des letzteren vor-
Zweite GLASSEi Nachaühsa ; larri Gm iemalie. 807
gestellt ist. Im Yorgrundc d«B Käuzched, als
Monogramm des Känstltn. Auf Hole» h. 5 F.
af Z., br. 3F« 8Z. E.E.
146. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, dem JoAN
MABUSE verwandt. Maria häll das an ihrer
Brust eingeschlafene Kind auf den Annen. Hin-
tergrund ein grüner Vorhang. Auf Holz, h. 1 F.
dZ., br. iF. 3 2. S.S.
14t Jan MES&YS, blähte von 1540-1563. Schü-
ler des QriNTYN MESSYS. Der heilige Hiero-
nymus im Gebet Tor dem Crucifix. Hintergrund
Landschaft. Auf Holz, h. iF. 9Z., br. Ö F. S.S.
148. PiETER AERTZEN, gen. LANGENPIER,
%eb. 1507. f 1573. Schüler des Alart Ciaessen.
Eine junge Fi-au trägt einmi kleinen Knaben, der
sich ia ihrem Kopfe festhält, auf der rechten
Schulter. Hiatergi*und Architectur und Land-
schaft, woiin noch andere Figuren. Wie es
scheint, Fragmeat eines grofseren Bildes. Auf
Holz, h. 2 F. 2^Z., br. 2 F. 8^Z. K.S.
149. Joachim UTTEWAEI^ geb. 1566. f 1604.
Schüler des Jpas de Beer. Der trunkene Loth
sitEt, einen Becher mit Wein in d^ Linken, zwi-
schen seinen beiden Tö^tem, yon inreichen die
eine ihm eine Traube reicht. 4^uf einem Tisch
und in Körben Früchte und andere Leb^ismittel.
Hintergrund ein Teppich zwischen Bäumen, und
Landschaft. Bezeichnet: I. O. Wte Watl fe-
cit. Auf HoK h. IF. S^Z., br. 2 F. S.S.
150. AniuMN STALBENT, geb. 1580^ lebte noch
1660. Mada, JoMph und acht Hirtien und Hir-
208 ZWEITE ÄBTHEILÜNG.
tinnen yerthren in dem, in einer Höhle befind-r
liehen Stall das neugeborene Kind. Links noch
zwei andere, ankommende Hirten. Oben, in einem
himmlischen Glänze, eine Anzahl schwd>ender
Engel, welche das y, Gloria" singen. Bezeichnet:
A. Y. STAIBIMT. F. A®. l622. Auf Holz, h. 2F.
fZ., br. IF. 6fZ. K.S.
151. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, bald nach
1550. Lucretia giebt sich, in Gegenwart des Col-
latinus den Tod. Auf einem Tische ein Pi^gej.
Hinlergrund ein grüner Vorhang. Auf Holz, h.
3 F. 4Z., br. 2F. 9Z. S.S.
152. HUUS. Ein laut singender Dudelsackpfeifer,
welchem eine Alte, die in der Linken einen Trink-
krug hält, mit der Rechten seinen Geldbeutel weg-
nimmt. Grund das Gemach mit einem Fenster.
An der Wand ein Vers in holländischer Sprache,
welchen der Maler dem Pfeifer hat in den Mund
legen wollen. Bezeichnet: hyiis. fe. 1571. Auf
Holz, h. 2 F. 9Z., br. 2F. 8Z. S.S.
153. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, unter
italienischem Einflufs« Der Heiland wird
Yon dem knieenden Johannes im Jordan getauft.
Unter einem Baume ein Engel mit dem Gewände
Christi. Mehr rückwärts noch mehrere, meist
nackte Figuren, die derselbe Zweck versammelt
hat. Oben, in der Herrliehkdt, der den {leiligen
Geist sendende Gott Vater. Hintergrund eine ge-
birgigte, von dem Jordan durchströmte Land-
schaft. Auf Holz, h. 2 F. 8Z., br. 2 F. 7Z. S.S.
154. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE. Christus,
welchem die Domenkrone aufgesetzt, und ein
Zweite Glasse. Nachahmee ; erste Geneemalee. 209
Rohr als ScepCer dargereicht wird» ist den, Juden
ein G^enstand des Holmes. Mit unbedeutenden
Veränderungen nach Nr. 6 der Yon Hendrick
Goltxius erfundenen und gestochenen Passion.
Auf Holz, h. 8Z., br. 5 Z. S.S.
155. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, unter
mailändischem Einflufs. Maria hält ste-
hend das Kind auf beiden Armen, welches, in
der Linken Kirschen haltend, mit der Rechten die
Mutter liebkost. Auf einer steinernen Brüstung,
Blumen, Früchte und ein Buch. Hintergrund ein
Vorhang und Aussicht in eine liandschafl. Auf
Holz, h. 1 F. 4Z., br. IF. S.S.
156. Adeiaen de WEERT, f 1570. Schfiler des
Christiaen Quebom. Die Yor einem Felsge-
'klüft sitzende Maria hält mit beiden Händen das
Kind auf ihrem Schoofse empor, welches, in den
Händen die bekreuzte Weltkugel, sich nach der
Mutter umsieht. Hintergrund Luft. Auf Holz,
h. 2F. 7Z., br. 2F. IZ. S.S.
157. Frans de VRIENDT, gen. Fkans FLORIS,
geb. 1520. f 1570. Schüler des Lambert
Lombard. Die unbekleidet auf ihrem Bette si-
tzende Venus umarmt den Amor, welcher auf
ihrem Schoofse an ihr emporstrebt. Zu ihren
Füfsen eine Maske und Amors Bogen. Hintergrund
Landschaft, worin man das brennende Troja und
den mit den Seinigen fliehenden Aeneas sieht.
Auf Holz, h. 2F. 4|:
158.NIEDERLÄNDIS(
ahmung des Lucas ^^^^f^iß^^^^^
210 ZWEITE ABTHEILÜNG.
tftt* ^ep Last des Kreoses. eris^jende Quriali« wird
wm den Kriegdcacchleii gemi£ihaiidclt. Rechts
der sehr zahkeiche Zu^ Ton Prieatem, I^arisa*
cm, und Hdaplknten su Pferde und zu Fufs,
deran letzte noch in dem. Thore Ton Jerusalem
sind. Links die vocanziehenden Schacher. Mehr
rückwärts die trauernden Angehörigen Christi.
Im Hintergrunde die zwischen hohen Bergen lie-
gende Stadt Jerusalem, und der GaWariberg mit
der Rreuzesabnahme. Auf Holz, h. d¥, 5 Z. br.
iTF. rZ. S.'S.
159. Märten van VEEN, gen. Martbn HEEM-
SKERK, geb. 1493. f 1574. Schlfler des Jan
SckooreL Links. Mdnos, der Gott dir Tadeln
sucht, weldier, von Mincnrur Yiiicaa u»4 Keptun
zum Schiedsrichter über drei Ton ihnen heryor-
gebrachte Werke aulge&updert, sein Uriheil ab*
giebt. Neben ihm Minerra^ auf ein Ton ihr er-
richtetes Gebäude im Hintergrunde deutend, wo-
ran er auszusetzen hat, dafa, wenn man einen
bösen Nachbar hätte, man es nicht von der Stelle
r&cken kannte; darauf Vulcan, welbher auf seine
ScböpfuDg, eine Frau, hinweist, woran Momus
aussteilt, dafa sie kein Fenster auf der BnMC habe,
wodurch man in ihr Inneres sehen IUkum; end-
lich N^un mit seinem Werke, «neiii Pferde,
an weichem getadelt wird, da£s es sich mit den
Hinterfüfsen yei*theidigen müsse, indem e& nicht
sehen könne, wo es hinschlüge, "bn Yorgrunde
eine, auf den Momus bezüg^che InschrifU Be-
zeichnet: Afartinus van Heemskerck. In-
ventor 1561. Auf Holz, h. 3 F. 11 Z., br. 5 F.
riz. K.s.
ZwBiTB Glas». Naobashii; eastb Gikibmalba. 311
160. FäAm FLOBiS, gdn üttL f W!^ Der zwi-
fdien sdnen beiden Töditem niaefide Loth um-
waA die eine» wüirend die andere mm einem
Knige Wein im eine Schaale giefirt. lieben letz-
tei'er zwei Weingefafse. Hintergrond Landschaft,
worin man das btenneDde Sodem und die in eine
Safasäulr vcrwaadMte Fran des. Loth sidit. Auf
Holz, h. 2 F. 7Z., br. 3F. 5Z. K.S-
16LLAiasEaT &USTERMANN, %m. Lambert
LOMBARD, geb. 1506. f 1560. ScbOlerdes
Ameld de Beer und Joan Mabiise. Die si-
tscnde Maria hält auf beiden Amwn das in einem
Leittentnehe achMende KimI. Grund danlLeL Auf
Holz, h. 3F. 6Z., bi*. 2F. 1Z. S.&
162. Aktonis MORO, geb. 1526. f 1582. Schüler
des Jan Schoorel. Das Bildnifs eines Canoni-
cus in vorgerücktem Alter, wahrscheinlich des Jan
SchooreV mi| eiqera sehfwarteo Baven, in schwär^
zem Ober- und Unterkleide. In der Linken hält
er einen Zettel, worauf eine Adresse befindlich.
Hintergrund eine Landschaft mit Meei* und Berg.
Auf Holz, h. 3 F. 2 Z., br. 2 F. 4 Z. S. S.
163. BartholohXüs spranger, geb. 1546.
f 1625. Schfiler des Frans Mostaert. Die
Auferstehung Christi. Der Heiland, von himmli»
schem Glänze umstrahlt, umgeben von Engeln,
schwebt zum Himmel empor. An seinem Grabe
die, theils schlafenden, theils aufgeschreckt die
Flucht ergi*eifenden Wächter. Auf Kupfer, h.
3F.iZ., br. 2 F. l^Z. K.S.
164. Nftcbabaiuig des Jan MESSYS, neck aus
212 ZWEITE ABTflfilLUNG.
dem sechKdmteD Jahrlnmdert. £i& Wecbder
ist mit GeMwiegen beschädtigt. Neben ihm seine
Frau, wekbe, ein aufgeschkgenes Rechenbuch vor
sich, ihm aufmerksam zusdiaut Zu ihnen ein Knabe
mit einem Papier. Auf dem Tische der Waage-
kasten und allerlei Geldsorten. Hintergrund das
Gemach mit yerschiedenem Geräth. Auf Holz,
h. 3 F., br. 3F. 8Z. S.S.
165. Jan MESSYS, blühte Ton 1540-1563. Wäh-
rend ein Wechsler, die Linke voll Goldstücke,
etwas in sein Buch einträgt, entwendet ihm ein
anderer, der den rechten Arm traulich auf seine
Schulter gel^t hat, von dem auf dem Tische be-
findlichen Gdde. Hintergrund das Gemach. Auf
einem Stabe ein Papa|^ey, auf einem Borde ein
Licht und anderes Geräth. Auf Holz, h. 3 F.
9iZ., br. 3F. ^Z. K.S.
166. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, dem
Abraham BLOEMAART verwandt. Ge-
mälde in sieben Abtheilungen. In der mittleren,
gröfsten, reicht Maiia dem auf ihrem Schooise
sitzenden Kinde einen Apfel; rechts ein musid-
render, links zwei singende Engel. Oben wird
Maria, von vier Engeln umschwd>t, auf Wolken
empoi^etragen. Gott Vater und ChHstus halten
die Krone über ihrem Haupte. Hintergrund Baum-
werk. In den Abtheilungen rechts, uniea die
Yerkündigung, dainiber die Heimsuchung, oben
die Anbetung der Hirten. In den Abtheilungen
links, oben die Anbetung der Könige, darunter
Christus, welcher der Maria nach der Auferste-
hung erscheint; unten die Ausgie&uag des heili">
ZWBITB ClAMB. IfACItABlIBl; BMTB GuriBMAlBl. 213
gen Geistes. Beseidmet : 1^. Auf Holz, h.
2 F. 8Z., br. 3F. SZ. S.S.
167. Frans FLORIS, geb. 1520. f 1570. Vulcan
zeigt den versammelten Göttern die von ihm auf
dem Lager gefesselten Venus und Mars. Am Fu-
fse des Lagers Amor. Hintergrund Landschaft.
Bezeichnet: 1547. p. p. i. v. Auf Holz, h. 4 F.
9iZ., br. 6F. 4^Z. K.S.
168. Jan BREüGHEL, gen. SAMMTBREU-
GHEL, geb. 1568. f 1625. Schüles des Pie-
ter Goekindt. In einer waldigten Landschaft
mit hügUchter Feme werden auf das Flehen der
Latona zum Jupiter die Bauern, welche ihr, als
sie, Tor Durst fast yerschmachtet, aus einem Was-
ser trinken wollte, dasselbe getrübt hatten, in
Frösche rerwandelt. Auf Holz, h. 1 F. 7Z., br.
2F. 2Z. S.S.
169. Jan BREUGHEL. Auf einem breiten Canal,
dessen flaches Ufer mit Häusern, Windmühlen
und Bäumen besetzt ist, befinden sich mehrere
Kähne mit Menschen und Thieren. Auf Holz,
h. IF. 8Z., br. 2F. 5Z. S.S.
170. Lambert LOMBARD, geb. 1506. f 1560.
Der von Christus erweckte Lazarus erhebt sich in
seinem Grabe. Rings umher stehen seine Schwe-
stern und andere, die an dem Vorgänge Theil
nehmen. Hintergrund die Grabeshöhle, mit Aus-
sicht auf Gebäude. Auf Holz, h. 8^Z., br. 1 F.
2f Z. S.S.
171. Johann ROTTENHAMMER, geb. 1564.
f 1608. Schüler des Hans Donnauer. Die
2!^ ZW£KE ^BISlSILUNGw
Mtsik, die üiclilkuBtt, ^ Alakm «od 4k Btiii-
kunst unter der Gestafc n>& JFcauett dar^j^tellt,
deren eine die Guitarre spielt« die andere ein Ge-
dicht liest, die dritte LeschäAigt ist, die auf dnem
Throne befindlichen Yenus und Amor zu malen,
die vierte endlich mit dem Zirlcel an einem Grund«
rifs mifst. Dabei Minerva. Hintergrund Land-»
Schaft. Auf Kupfer, h. lOfZ., br. 8Z. K.S.
172. PlEXSft AERTZEN, geb. 1507. f 15731. Zwei
einander leitende Blinde fallen in einen Graben.
Hinlergrund Landscliaft, worin derselbe Torgang
noch einmal im Kleinen rorgeslelk ist. Nach der
OmvpoMtion des Jert>n7mas Bosch. Auf Holz,
h. HZ., br. IF. 4Z. S.S.
173. David VINCKEBOOMS, geb. 1578. Schü-
ler seines Vaters, Philipp Yiiickebooms.
Eine Landschaft. Im Yorgrmide ein bewachse*
nes Felsgebirge mit Gebäuden. Aus der dun-
klen Luft fallt auf das Meer und Gebirge im Hin-
tergrunde ein Lichtstrahl, unter mehreren Rei-
senden Maria mit dem Kinde und Joseph, auf der
Flucht nach Ägypten begriffen. Auf einem Baume
das Monogramm des Künstlers, der Fink. Auf
Holz, h. 104. Z., br. 1F.3E. K.«.
174. T«IEDERLÄNDISCHE schule, unter
italienischem Einflufs. Gemälde mit Flü-
geln und einem Untersalz. Auf dem rechten Flü-
gel, «ben die Verkündigung Maria, unten die
Anbetung der Hirten. Auf dem linken, oben die
Heimsuchung, unten die Anbetung der Könige.
Auf dera Untersatze der Tod Wariä. ^ Auf dem
MitteMIde, oben Maria, von Gott Vatei* und Chri-
ZWIITI ClAStB« TfAOlUlI«)»; BUn QüfMBMAL». tlS
üi* als HiNMielriPöuigui igckrtat, von des faimm-
üiofaeii HowtchaaneB mogcbeB, unltti iirn «n ih- .
rem Grabe -venMuntnekeii A|Msfeel. Ami Kupfer,
das Mittelbild k. 10-^ Z., br. 9^Z,, |eder Flügel
h. iO^Z«, br. 4Z., der ünteraatz b. 4Z., br.
8Z. K.S.
175. PiETER LASTMANN, geb. 1581, bMde um
1608. Schüler des Gerard Pieters. Eine
Ruhe auf der f'luchi nacb Aegyptea. Dh unter
dDem Baume sitaende Maria hält das Kind auf
dem Schoofse, neben ibr ruht Joseph und der
£sel. Am Boden der Aeisesack und das iland-
werkszeug des Joteph. Bezeichnet mit dem Mo*
nogramm des Künstlei-s. Auf Hok, h. 1 F., br.
1 F. 7 Z. S. S.
176. LuBCER TOM RING, ^er|üii«ere, blühte
zwischen 1562 und 1579. Schüler Ludger
tom Ring des älteren. Das Büdoils eines Man«
nes TOD mittleven Jahnen, mit schwarxcm Barett,
in schwamr Kleidung, welcher in der, auf einer
Rtehiemen 'Brüstung mbenden Linken einen Brief
hfftt. Oinind grün, daraolf -das Monogramai < ^P ^
Unten die AufsciirÜt : «diTT«. ammo» Bocoocx. Auf
Holz, h. IF. 5Z., br. 11 Z. S.S.
177. David YINCKE»00MS. Eine grofo Anzahl
Ton Armen und Krüppeln drangen sieh schreiend
und hadernd an das Gitterfenster eines Klosters,
aus welchem Brod unter ihnen ausgetheilt wird.
Hintergrund die Gebäude einer Stadt. Auf Holz,
h. IF. 3^Z., br. IF. 11-J-Z. K.S.
178. Erans POURBUS der ältere, geb. 1540.
f 1580. Schüler des Fhiiis Floris. Das Büd-
216 ZWEIT£ ABTHEILÜNG.
nUs einer Fnin Ton miuleren J^ren, mit schwar-
zer Haube, in schwanem Pelz, um den Hals einen
weifsen Kragen. Grund dunkel. Auf Holz, h.
IF. 9iZ., br. IF. 6fZ. K.S.
179. JanBREUGHEL, geb. 1568. f 1625., und Jo-
hann ROTTENHAMMER, geb. 1564. f 1608.
Das Fest des Bacchus. In einem Walde von
Frucht- und anderen Bäumen nimmt Anadne
Trauben aus einem Korbe, welchen ihr ein Faun
darreicht; neben ihr Bacchus. Aufserdem Faunen,
Nymphen, und Kinder, welche Blumen und
Früchte herbeibringen. In der Feme ein mit
dem Esel herannahender Zug. Die Figuren sind
Ton Johann Rottenhammer. Auf Holz, hr. 2 F.
2-i.Z., br. 3F. iZ. K.S.
180. Hans JORDAENS, blühte um 1624. Die
mit ihren Habseligkeiten geretteten Israeliten sind
in grofser Anzahl an den gebirgigten Ufern des
rothen Meeres vei^sammelt, in welchem, auf das
Geheiüs Ton Moses, der nachsetzende Pharao und
sein Heer mit hereinbrechendem Unwetter yon
den Wellen rerschlungen wiixi. Auf Hdz, h.
IF. 2Z., br. IF. 8Z. S.S.
181. PiETER BREUGHEL DER JÜNGERE, gen.
HÖLLENBREUGHEL, blühte um 1606.
Schüler des Gillis van Coninxloo. Vor einem
Hause findet eine heftige Schlägerei zwischen Bau-
ern und Landsknechten statt; daneben ein Kar-
ren und ein kleines Mädchen, welches davon lauft.
Hintergrund Baumwerk und andere Häuser. Be-
zeichnet: P. Breughel. Auf Holz, h. IF. 3Z.,
br. IF. 10 Z. S.S.
ZwiiTB Glas». Niobahmba ; iistb Gimibmalea. 217
182. Antonis tan MONFOHT, gen. BLOCK*
LANT, geb. 1532. f 1583. Schüler des Frans
Floris. Maria, Joseph, nehst acht jungem und
älteren Hirten, Terehre^ das neugeborse Kind.
Durch einen Bogen Aussicht in eine Landschaft.
Auf Holz, h. 2 F. 4Z., br. 3F. 6Z. S.S.
183. OcTAvio VAN VEEN, gen. Otho VEENIUS,
geb. 1556. f 1634. Schüler des Joas van
"Winghen. Auf dem mit Bäumen bewachsenen
Gipfel des Parnasses, von welchem der castalische
Quell herabslrömt, lassen die neun Musen die
Minerra ihr Spiel und ihren Gesang Temehmen,
welche, im Harnisch, mit Schild und Speer daste-
hend, aufmerksam zuhört. Rechts und Unks Aus-
sichten in eine gebirgigte Landschaft. Auf Leinw.,
h. 3F. 4Z., br. 4F. S^Z. K.S.
184. Frans FRANCK der ältere, geb. 1540.
f 1606. Schüler des Frans Floris. Christus
zwischen den beiden Schachern gekreuzigt. An
dem Fufse des Kreuzes die trauernden Angehöri-
gen, rechts der Hauptmann zu Pferde, links die
um den Mantel Christi würfelnden Kriegsknechte
im Hader. In der Luft die eintretende Finster-
nifs. Bezeichnet: Frantz Franck. Auf Hob,
h. 2 F., br. IF. 7Z. S.S.
185. Frans POURBUS der jüngere, geb. 1572.
f 1622. Schüler seines Vaters Frans Pour-
bus. Das Bildnifs Heinrichs IV., Königs ron
Frankreich, auf dem Todtenbette ; auf seiner Brust
ein Crudfix. Vom, zu den Seiten, zwei unan-
gezibdete Wachskerzen. Auf Holz, fa. 2 F. 4Z.,
br. 1 F. 9 Z. S. S.
K
218 ZWEIT£ ABTH£ILÜNG.
f Ü84& Sd^er seines Vaters Frens Fk-anck.
Der ^«eilige Antonius, in seiner Hoble tu der6chrift
lesend, wird von Teufeln, welche ihm in der Ge-
stalt von nackten Weibern und allerlei abentheu-
erlichen Formen erscheinen, auf mannigfaltige
Weise versucht. Mehr rückwärts sieht man einen
Leichenzug ; im Hintergrunde eine brennende Stadt.
Auf einem Rande, welcher rings umher läufl, sind
in bräunlidhei' Farbe mehrere andere Yersuchun-
gcti desselben Heiligen dargestelll. Auf Holz, h.
2 F., br. IF. 8Z. S.S.
187. J. Bartholomaeüs van BÄSSEN, blühte
1^624., und Frans FRANCK der jüngere.
Das Innere einer grofsen Kirche in späterem ita-
lienischen Geschmack, worin eine Procession ge-
hahen wird, an deren Sf^itee tinter einem Balckn
chin der Priester mit der Monstranz einhertritt.
An einem Seitenaltar, rechts, wird Messe gelesen,
an einem anderen, links, das Abendmahl. ausge-
theilt. Bezeichnet: J. B. van Bässen 1624 und
F. franck figuravit. Auf Holz, h. IF. 8^Z.,
br. i2F. Sf2. K.S.
188. PiiterBREUGHEL DER ALTE, gen.BAU-
ERNBREUGHEL, blühte von 1553-1570.
Sd^ler des Pieter Koetä. In der Nähe eines
Dorfldrchhofe findet eme s^r heftige Schlägerei
von Pilgern und Krüppeln statt. Dabei Jungen,
welche mit Steinen dazwischen werfen, während
andere Menschen da?on eilen. Auf Holz, h. 1 F.
IZ., br. IF. 5Z. S.S.
189. PiETER LASTMANN, geb. 1581, blühte um
Zweite Classe. Naohaümii; kistb GAkiehalei. 219
VMS. In einei* gebfrgigten Landsehaft mit einem
Wasser tauft der Apostel FliHippus den Oberkam-
merer des Mohrenkönigs. Am Ufer dessen Wa-
gen und sein Gefolge in VerehruDg. Mit dem
MoBOgramMi des Künstlers und dei* Jahreszahl
1608. Auf Holz, h. 1 F. 3 Z., hr. 1 F. 9t Z. K.S.
190. Lvi>6£R TOM BING, der jüngere, blühte
zwiseheü 1562 und 1579. In einer geraumi-
gen, mit den vei-schiedensten Geräthen und einem
Überflüfs von Lebensmitteln aller Art Versehenen
Küche wird auf einem Küchenschrauke, auf Ge*
heifs eines jungen Mädchens, von der Köchin eine
Sdbüssel angerichtet. Dabei noch ein kleines Mäd-
chen, und rechts der Hausknecht, welcher Was-
ser schöpft. Links Durchsicht in ein Zimmer,
woselbst die Hochzeit 2u Cana in kleinen Figu-
ren Yorgesteht ist. An einem Schranke das Bild-
Ulfs des Künsdetrs in einem Bind, mit der Um-
schrift: LVD6R&TS. HINCIYS. MOKAiSTCftlEirSIS PI-
CTOR. Anno 1562. Auf Hob, h. 4F. l-fZ.,
bi\ 6F. 6^Z. K.S.
191. Frans POURBUS der ältere, geb. 1540.
-j- 1580. Das Bildnifs emer Frau von- mittleren
Jahren, mit weifser Haube und Halskrs^n, in
schwarzer Tracht. Grund dunkel. Auf Holz, h.
IF. 5Z., br. 1F. K.S.
192. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, Zeit der
FRANCKS. Johannes der Täufer predigt in
der Wüste vor einer grofsen Anzahl von Messchen,
welche ihn in verschiedenen Stellungen umgeben.
Auf Holz, h. 1 F. 7Z., br. 2 F. 5 Z. S. S.
193. Frans POURBUS der ältere. Das Bildnifs
K2
220 ZWEITE ABTHEILUNG.
eioes Mannes von mittleren Jahren, in schwarzer
Tracht, mit weiisem Ualskragen. Grund dunkel.
Gegenstück yon Nr. 191. Auf Holz, h. 1 F. 5 Z.,
br. 1 F. K. S.
194. Jan BREUGHEL, geb. 1568. f 1625, und
HEin>RicR VAN BALEN, geb. 1560. f 1632.
Die Schmiede des Yulcan. In einer grofsen Ruine
mit mehreren Bogenslellungen ist Yulcan mit dem
Schmieden eines Schildes beschäftigt. Neben ihm
Venus und Amor. Rings umher eine Unzahl von
Waffenstücken aller Art, unter welchen auch eine
Kanone, Trink geschirr, Schmuck, und anderes Me-
tallgeräth, aufserdem nah und fem mehreie mit
Schmieden beschäl tigte Knechte. In der Feme ein
feuerspeiender Berg. Die Figuren der Gottheiten
sind von Hendrick van Baalen. Auf Holz,
h. IF. 9Z., br. 3 F. ^-Z. K. S.
195. Frans POURBÜS dem älteren zeit- und
kunstverwandt. Das Bildnifs eines Mannes von
mittleren Jahren, mit schwai^em Barett und wei*
fsem Halskragen, in schwarzer Kleidung. Grund
dunkel. Auf Holz, h. IF. 2Z., br. 1 F. S.S.
196. ROELANT SAVERY, geb. 1576. f 1639. Schü-
ler des Jacob Savery. Ein grüner Papagey,
zwei Frösche und ein Krebs. Hintergrui^d Land-
schaft. Bezeichnet: roelamt savery. 16 . . . fz.
Auf Holz, h. lOfZ., br. 7f Z. K. S.
497. PiETER GYZENS, f 1670? Schüler des Jan
Breughel. Eine bäum- und wasserreiche Land-
schaft mit einem Gebäude. Stafage, die Jagd auf
einen Hirsch, welcher im Wasser verfolgt wird.
Auf Hol«, h. 1 F. 4Z., br. 2 F. ^Z. K. S.
Zweite Classe. Nachabmbr; erste Genkeualeb. 221
198. David VINCKEBOOMS, gA. 1578. Eine
Dorfkirmifs, bei welcher auf einem grofsen Platze
Ton yielen Pei*sonen getanzt^ gescbmaust, getrun-
ken, gekost und gerauft wii*d. Im Yoip*unde
mehrere Schweine, auf einem Baume der Fink.
Auf Kupfer, h. 1 F. TZ., br. 2F. IZ. S.S.
199. Aertgen CLAESSON, geb. 1498. f 1564.
Schüler des Comelis Engelbrechtsen. Ge-
mälde mit Flügeln. Mittelbild. Vor einem in
Ruinen liegenden Prachtbau verehrt Maria mit
drei Engeln das neugebome Kind ; zu ihnen zwei
andere Hirten. Aus der Feme naht Joseph mit
der Laterne. In der Luft noch zwei Engel. Hin-
tergrund Durchsicht auf eine Landschaft. Rech-
ter Flügel. Jacobus der jüngere. Hintergrund
Landschaft mit einer Ruine. Linker Flügel. Die
heilige Anna, welche die Maria, auf deren Schoo-
fse das Kind befindlich ist, auf dem rechten Arm
hält, und mit der Linken dem Kinde eine Birne
anbietet. Hintergrund eine gebirgigte Landschaft.
Auf Holz, das Mittelbild h. 2 F. lOZ., br. 1 F.
9iZ., jeder Flügel h. 2 F. 10 Z., br. 9^Z. S.S.
200. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, vieUeicht
Antonis MORO, geb. 1526. f 1582. Das Bild-
nifs eines ältlichen Mannes in schwarzer Tracht.
Grund dunkel. Skizze. Bezeichnet: 1553. Aeta.
SU. 45. Auf Holz, h. 10 Z., br. 8 Z. K. S.
201. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, dem Her.
RY DE BLES verwandt. Maria, von Johannes
unterstützt, drückt das Haupt des auf ihrem Schoo-
fse ausgestreckten, todten Christus an ihre Wange.
Rechts die weinende Magdalena. Hintergrund
K3
222 ZWEITE \BTHEILÜ1SG.
La»dicliaft. Auf Holz, h. IF. TZ., br. IF.
4Z. S.S.
202.A£aT6SK CLAESSON, geb. 1498. f 1564.
Christus, welcher, von den Kriegsknechteo uro-
g^>eii, TOT dem, unter einem Baldachin sitsenden
Hc^eapriester Caipha& steht, erhält von einem
derselben einen Fau^tfchlag, Dabei Petrus, Hin*
tergrund das Gebäude, mit Durchsicht in eine Land-
schaft. Auf Holz, h. 2 F. 7 Z., br. 1 F. ll-J-Z. S.S.
203.PIETER BREUGHEL DER JÜNGERE,
blfikte um 1606. Der Zug nach dem Calvari-
berg. Yor und hinter den auf einem Karren be-
fiadlichen Schachern eine Sohaar geharnischter Rei-
ter. Mehr im Vorgrunde, der sein Kreuz tragende
Christus, umgeben yon einer Menge Ton Kriegs-
knechten; Tor ihm die knieende Veronica. Hin-
ter ihm der Zug von den Hohenpriestern und
Hauptkuten zu Pferde und zu Fufs. Auf einem
Hügel, links, die trauernden Angehörigen Christi.
In der weiten Landschaft die &adt Jerusalem.
Bezeichnet: p. bre?ghil. 1606. Auf Holz, h.
3 F. tOZ., br. 5F. 5Z. S.S.
204. PaxER BREUGHEL DER ALTE, Uühle
1553. f 1570. Auf einem grofoen, von Wald
umgebenen Platze findet ein sehr lebhafter Bau-
emtanz statt, wozu auf zwei Dudelsäcken aufge-
spielt wird. Auf Leinw., h. 4 F. 9t Z., br, 6 F.
2fZ. K.S.
205. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, wter i t a-
lienischem Einflufs, dem STRADANUS
verwandt. Der an einem Bache knieende hei-
lige Franciscuft empfangt von dem, ihm in der
ZwBITt GlASSI. NaCHIBMIS.; SAStB. GmRKMALEB. 22i
Luft er^chdaeoden gefJMg^ileKk Cracifix die füqf
Wundenroak. Uater daem, tou «iaem Felsen
gebildeten Bogen, der yerwimdertie Ordensbruder.
Hintergrund eine bergigte Landschaft nit weiter
Feme. AufLeinw., h. IF. 9-J-Z., br. IF. 4^Z.
G.G.
206. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE. Die un-
ter einem goldenen Prachtbau ayf einein goldenen
Throne sitzende Maria halt das stehende Kind auf
dem Schoofse. Rechts steht Jacobus der ältere,
links Jacobus der jüngere. Durchsichten ins Freie.
Bezeichnet mit der Jahreszahl i569^,y und noch
einmal tt I)^. Auf Leinw., h. 3 F. 5 Z^ br.
2F. 9Z. S.S.
207. PiBTER AERTZEN, geb. 15(W. f 157a Die
Kreuztragung. Im Mitte^runde, . der unter der
Last des Kreuzes erliegende Christus von den
Kriegsknechten gemifshandelt, von den Angehöii-
gen beklagt. Im Vorgrunde, links Simon von
Cyrene von Kriegsknechten ergriffen, und ein
Markt von allerlei Lebensmitteln ; rechts, die bei-
den Schacher von einem Dominicaner und Fran*
ciscaner begleitet, von allerlef Yolk umgeben.
Hinter denselben eine Sckaar au Pferike uiSd eine
grofse, aus Jerusalem kommende Menschenmenge.
Im Hintergrunde die Kreuzigung; und Auferstehung
Christi. Bezeichnet: i552^ Decembr. 22. p. a.
Auf Holz, h. 2 F. 6Z., br. 3 F. 8 Z. S.S.
206. Jan SWART, hlübte um U2& und später.
Gemälde mit Flügeln. Das auf dem Sbhood&e der
Maria sitzende Kind wird von einem der heiligen
drei Könige kiMeen^ verehrt* w^äbrend 4^r zweite
seine Gaben stehend d^Jreicht. Dabei vier ▼ont
K4
224 ZWEITE ABTHEILÜNG.
Gefolge der Könige. Auf dem rechten Flügel,
der Mohrenkönig mit einem Diener, auf dem lin-
ken Flügel, Joseph, von einem Hirten begleitet.
Hintergrund eine i;eich^ Landschaft. Auf Holz,
das Mittelbild h. 3F. 4Z., br. 2F. 4Z., jeder
Flügel h. 3 F. 4Z., br. 1 F. S.S.
209. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, unter
italienischem Einflufs. Die unter einem
Ton Säulen und POastem getragenen Bau sitzende
Maria reicht dem Rinde die Brust. Rechts und
links ein musicirender Engel. Hintergrund ein
von Gebäuden umgebener Hof, worin man zwei
weibliche Figuren sieht. Auf Holz, h. 2F. iZ.,
br. IF. S-l-Z. S.S.
210. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, Nachah-
mung des MORETTO. Maria, welche mit
beiden Händen das Kind auf ihrem Schoofse hält,
blickt den kleinen Johannes an, welcher demsel-
ben eine Frucht reicht. Hintergrund ein Vorhang,
mit Aussicht in eine Landschaft. Auf Holz, h.
2 F. 6Z., br. 2 F. S.S.
211. Bartholomaeus de BRUYN, blühte, zwi-
schen 1520 und 1550. Der ungläubige Thomas
legt knieend seine Hand in die Seitenwunde Chri-
sti; umher stehen die übrigen Apostel. Hinter-
grund Architectm* mit Nischen. Auf Holz, h.
2 F., br. IF. 10 Z. S.S.
212. Paul BRIL, geb. 1554. f 1626. Schttler des
Matthäus Bril. Der Thurmbau zu Babel. In
der Mitte einer gebirgigten, von einem Flusse
durchsti^ömten Landschaft erhebt sich der Thurm,
in Form einer dreiseitigmi, sich terassenförmig
Zweite Classk. Nachahmer; erste Gemiemalbi. 225
verjüngeoden Pyramide. Sowohl auf, ab um den-
selben, befindet sich eine sehr grolse, mit den ver-
schiedenen Arbeiten des Baues beschäftigte Menge
von Menschen. Aufserdem andere, welche das
Schlachtvieh und die sonstigen Bedürfnisse der Bau-
leute herbeischaffen. Im Yorgrunde ein König
mit seinen Edlen zu Pferde, welcher Befehle er-
theUt. Auf Holz, h. 4 F. ^Z., br. 6 F. -f Z. K.S.
213. Jan van RAVESTYN, geb. 1580, lebte noch
1655.' Das Bildnifs eines Mannes von mittleren
Jahren, in schwarzer Kleidung, mit weifsem Hals-
kragen, und das seiner kleinen Tochter, ebenfalls
schwarz gekleidet, mit weifser Mütze und Kragen.
Beide mit gefalteten Händen vor einem Tische,
worauf ein Gebetbuch. Hintergrund Architectur.
Fragment eines Flügels von einem grofsen Altar-
bilde. Auf Holz, h. 3F. 5Z., br. 2F. 4Z. S.S.
214. RoELANT SAVERY, geb. 1576. f 1639. Im
Mitteigfunde einei* baumreichen Landschaft, mit
Durchsichten in eine blaue Ferne, empfangt Adam
von der Eva die verbotene Frucht. Der Vorgrund
ist mit einer grofsen Menge von vierfüfsigen Thie-
ren und Yögeln angefüllt, dergleichen sich auch
sonst im Bilde verbreiten. Bezeichnet: boelamot.
SAVERY. FB. 1626. Auf Holz, h. 2 F. 6-f-Z., br.
4F. 44-Z. K.S.
215. KoRNELis KORNELISSEN, gen. KORNE-
LIS VAN HARLEM, geb. 1574. f 1638. Schü-
ler Pieter Aertzen des )üngem und Pieter
Potirbus. Die Bathseba, von vier Dienerinnen
nmgeben, welche beschäftigt sind, sie nach dem
Bade zu salben und anzukleiden. Rechts der aus
K»
M6 ZWEITE ABTHEILÜNG.
ckm Fenster einet Gebäudes zuschauende König
David. Hintergrund ein hoUändisdier Ziergarten.
BeBcichaet mit dem llonogranun des Künstlers
und der Jahreszahl I6l7. Auf Letnw., h. 3 F.
2Z., br. 4F. IZ. S.S.
216. JüDOCüS DE MOMPER, geb. 1580. Ein
Eichenwald. In einer Durchsicht ein einfallendes
Licht; im Hintergrund Gebirge. Im Yorgrunde
ein Reiter mit einem Manne zu Fv£a im Gebrach.
Auf Leinw., h. 3 F. 8Z., br. 6 F. S.S.
217. Haks TILEN, blühte um 1650. Eine Land-
schaft. Rechts ein hochgelegenes Gebäude mit
einer Treppe, von welcher Diana mit ihren Nym-
phen, zur Jagd geribtet, so eben herafaliommt;
dabei zuschauende Hirten mit ihrer Heerdc. Links
Berge, welche sich aus der Feme bis in den Vor-
grund ziehen, nebst einem Flufs, der einen Was-
serfall bildet. Bezeichnet: h. tilbn. Auf Holz,
h. 2F. 9Z., br. 4 F. HZ. S.S.
218. Jan van HAGEN, blühte um 1650. 1 1662.
Eine flache Gegend, in welcher sich bis in die
Ferne einige Anhöhen hinziehen. Im Mittelgründe
ein Flufs mit Schiffen, an dessen reich bewachse-
nen Ufern Gebäude liegen. Im Yorgrtmde Bäume,
und eine Wiese, worauf weidende und inihende
Kühe und Schaafe. Auf Holz, h. 1 F. 10^ Z.,
br. 2F. 8Z. K. S.
219. Jan BREUGHEL, geb. 1568. f 1625. Ein
Wald mit allerlei yierfüfsigen Thieren, Vögeln
• und Amphibien. In der Feme desselben, an
einem Baume, Era, welche dem Adam die ver-
botene Frucht reicht. Auf Hob, h. IF. 10^ Z.,
br. IF. 4^Z. K.S.
ZWIITE ClASSE. NilClAIMBi; SltTB G&1IABMAI.BA. 227
1^0. ROELANT SAVERY, geb. 1S76. f 1639. Ein
Eichenwald. Rechts ein Wasser, woran ein Hirsch
steht; links gebirgigle Feme mit einem Flnfs, an
dessen Ufern mehrete OrtiehaAca liegen. Im
Yorgrund Zigeuner, welche sich in einem Kessel
ihr Essen kochen. Im Mittelgrunde Schäfer mit
ihrer Heerde. Auf Kupfer, h. 1 F. 6Z., br. 2 F.
IZ. S.S.
221. Paul BRIL, geb. 1S^4. f 1626. Ein« Land-
- Schaft. Ein breiter Strom und mit Gebäuden be-
setzte Berge, welche sich von der Feme bis in
den Mittelgrund an dem Ufei* doasdlben hinziehen,
werden von einem hellen Sonnenstrahl beschienen.
Im Yorgrunde, rechts, neben einer dunklen, mit
Bäumen bewachsenen Anhöbf , Schifie und Schif-
fer, welche sich ihr Essen kochen; links Fischer,
. die ihr.^etz aus dem Wasser ziehen. Auf Lein w.,
h. IF. 10 Z., br. 2 F. 9 Z. S.S.
222. Hendrik tan STEINWYCK der jüngere,
geb. um 1589? Schüler von Hendrik van
Steinwyck dem Skeren. Ein aus weiten Ge*
wdtben, welche von kurzen Säulen getragen wer-
den, bestehendes Gefangnifs. Im Yorgrunde, auf
einem eisernen Rost, &wti GelimgeAe in Fesseln,
welchen sich aus dem Hintergründe ein Krieger naht,
der in der Rechten ein Schwerdt, in der Linken
eine Fackel hält. Bezeichnet: n. t. stkin: 1642.
Auf Leinw., h. SF. 6Z., br. 4F. 94-Z. K. S.
223. Peeter SNAYERS, geb. 1593, lebte »och
1662. Schüler des Headrik van Baien.
Zwischen mit Bäumen bewachsenen Erdhügeln ein
stehendas Wasser, an welchem ein Weg Torbei*
2ZS ZWEITE ABTHEILU1VG.
fiihrt, worauf nMbrere, Wanderer befmdlich sind.
BezeidiDet: Peeter Snäyers. G. I. pictor.
Auf Leinw., t. 2 F. 6Z., bn 3 F. 10 Z. S.S.
224. W. V. BUNDELEN. Der Prophet EKsa, in
einem Walde yon mächtigen Eichen von bösen
Buben verspottet, verflucht dieselben, V70rauf sie
durch Bären zerrissen werden. Duix:hsicht auf ein
Kirchlein, und eine reich bewachsene Ferne, welche
mit einem Berge schliefst. Bezeichnet: W. Y.
Bundelen. Auf Holz, h. IF. 9iZ., br. 2 F.
7Z. S.S.
225. Paul BRIL, geb. 1554. f 162^ Eine Land-
schaft. Im Yorgrunde, links, im dunVlen Schat-
ten, ein Bei*g mit Bäumen und Gebäuden, von
welchem ein Wasser herabströmt. Rechts, im
Mittelgrunde, der von einem hellen Sonnenstrahl
beschienen wird, unter Ruinen, deren einige vom
römischen Forum genommen sind, ein Yiehmarkt.
Eine gcbirgigte Ferne. Auf Holz, h. IF. 7Z.,
br. 2 F. 3-1- Z. K. S.
226. Abriaen Thomas KEY, blühte 1575. Schü>
1er des Willem Key. Die Flügel eines Gemäl-
des, deren Mitlelbild fehlt. Auf dem rechten
knieen an einem Bettiscbe ein Ritter, mit einem
Wappenrock über dem Harnisch, und ein ande-
rer Mann, in schwarzer Ti-acht, mit weifsem Kra«
gen; neben demselben, in einem Korbe, ein schla-
fendes Knäbchen ; dabei, als Schutzpatron, Johan-
nes der Täufer. Auf dem linken Flügel eine ält-
liche Frau, in schwärzer Tracht, mit weifsem
Brusttuch; hinter ihr eine Nonne, zwei andere
Frauen und ein kleines Mädchen; dabei die hei-
lige Anna, welche die Maria lesen lehrt. Grund
ZwBiTE Glassb. Nachabmei; BIST! 6bmibmai.bi. M9
ebHiriMg. Auf Holz, h. 4 F. 3Z., jeder Theü
br. IF. 8Z: S.S.
227. Jan BREUGHEL, geb. 1568. f 1625., und Jo-
hann ROTTENHAMMER, geb. 1564. f 1608,
In einer Landschaft, deren Ferne von hohen Ge-
birgen, deren Mittelgrund von Wald gebildet wird,
fällt eine gewaltige Schlacht zwischen meist zu
Pferde kämpfenden Griechen und Amazonen vor.
Von den letzteren halt die Königin den abge-
hauenen Kopf eines Feindes hoch empor. Zwei
andere Amazonen werden gefangen hinweggefiihrt.
Im Yorgrunde Todte und Verwundete. Die Land-
schaft von ersterem, die Figuren von letzterem
Künstler. Auf Holz, h. 3 F. 1 Z., br. 3 F. ll^-Z.
K.S.
228. JüBOCUS DE MOMPER, geb. 1580. Eine ge-
birgigte Landschaft. Zwischen einzelnen Felsen-
höben und waldigten Thälem fallen hie und da
Sonnenblicke ein. Im Vorgrunde ein Reiter und
ein Wanderer zu Fuds, nebst einem, an der Land-
strafse vor seiner Einsiedelei in einem Buche le-
senden Eremiten. Auf Holz, h. IF. 4Z., br.
2F. -i-Z. K.S.
229. Anton MIROU, blühte um 1640. Ein Wald,
mit Dui^chsicht auf ein Haus, und fernes Gebirge.
Im Vorgrunde ein Jäger, welcher nach in einem
Wasser befindlichen Enten schiefst. Bezeichnet:
A. Mirou fec. 1653. Auf Holz, h. 11 Z., br.
1 F. 4 Z. S. S.
230. David VINCKEBOOMS, geb. 1678. Ein
dunkler Eichenwald. Im Hintergrunde Berge mit
Gebäudeü und einem Wasserfall. Alt Stafage,
^iO ZWEITE ABTHEiLÜNG.
der Engel, wekher den jvngtn Tobias gdeitet;
dabei das Hiindlem. Auf Holz, b. IF. 4f Z.,
br. iF.S^Z. S.S.
231. HEKDaiK VAN AVERCAMP, gen, de STOM-
ME VAN CAMPEN, blühte um 1620. Eine
Wraterlandschaft. Auf einem gefit)rencn Canal,
an dessen Ufer ein Dorf liegt, belustigen sich
mehrere Personen mit Schlittschuhlaufen. Im
Yorgrunde zwei Fischer. Bezeichnet : A?ercamp..
Auf Holz, h. 8Z., br. IF. ^-Z. S.S.
232. PiETER ISAAC, blühte um ie20. Sehüler
des Johann von Achen. Das Bildnifs des Kö-
nigs Christian IV. von Dänemark, in schwarzer
Tracht, mit einem Spitzenkragen und der Feld-
heiriibinde, die Rechte, welche den Coromando-
stab hält, auf einen Tisch gestützt. Auf einend
Postamente, Krone, Scepter und Helm. Oben
rothe Vorhänge. Hintergrund dui^Lel. Auf Holz,
h. 4F. 5Z., br. 3F. 4Z. S.S.
233. Paul MOREELZE, geb. 1571. f 1638. Schü-
ler des Michiel Janze Miereveit. Das Bild-
nifs einer jungen Frau in schwarzer Kleidung mit
wcifser Haube und Halskragen. In der Rechten
hält sie einen schwaraen Federbusch. Hintergimnd*
dunkel. Bezeichnet mit dem Monogramm des
Künstlers und der Jahreszahl 1626. Auf Holz,
h. 3 F. 10 Z., br. 2 F. 10 Z. S.S.
234. PiETER DE WITTE, gen. CANDBDO, geb.
1558., lebte noch 1604. Ober der Maria, welche
von dem Engel die himn^ache Botschaft empfangt,
der den heiligen Geist sendende Gott Vater in
der himmlischen Herrlichkeit. Unter ihm, auf
Zweite Classi. Nacbahmek; sesti Gbrismalsb. 2il
Wo&en, eine Menge musicirender und rer^ren*
der Engel. Zur. Rechten und Linken der Ver-
kündigung, David, Moses und Tier Propheten mit
Tafeln, worauf emblematischo InschriAen. Hin-
tergrund Aussichten in eine Landschaft. In den
oberen Ecken, in Grau, rechts Adam, links Eva,
beide in nachdenklicher Gebehrde. Auf Kupfei*,
h. IF. 6Z., br. 2F. 2Z. S.S.
235. Warten de VOS, geb. 153L f 1604. Schü-
ler des Frans Floris. Ein auf beiden Seiten
bemaltes Bild. Auf der einen Seite Christus, wie
er sich seinen Jüngern nach der Auferstehung am
See Tiberias offenbart. Während fünf Jünger im
Schiffe beschäftigt sind, das auf Geheifs Christi
ausgeworfene Netz, waches ganz mit Fischen an-
gefüllt ist, eoiporsuziel^n, nähet t sich dei* den
Herrn verehrende Petrus dem Ufer, an welchem
Clu'istus steht; zu seinen Füfsen Brodte, und die
auf glühende Kohlen gelegten Fische. Hinler-
grund das Meer, mit einer gebirgigten Küste, auf
welcher eine Stadt liegt, von lebhaftem Abend-
roth hell beschienen. Auf der andern Seite der
Prophet Jonas, wie er aus dem Schiffe, welches
im Sturme Zu sinken droht, in den Rachen des
Wallfisches geworfen wii-d. Die Schiffsmannschaft
ist in angestrengter Arbeit, die Segel einzuziehen.
]m Hintergrunde eine bergigte, mit Ortschaften
besetzte Küste, an welcher der Wallfisch den Pro-
pheten wieder ausspeit. Bezeichnet: M. d. V. F.
1589. Auf Holz, h. 6F. 9Z., br. 5 F. 7Z. S.S.
235. a. Theodor de KEYSER, blühte um l«20:
Ein Familiengemäkie. Der Yater, ein Mann von
48 Jahren, deutet, a^ einem Tiacbe sitzend, auf
232 ZWEITE ABTHEILüNG.
ein Blich, yermutbltch eine Familienchronik. Hin-
ter ihm steht sein ältester Sohn yon 22 Jahren.
Auf der andern Seite sitzt seine 40 Jahr alte Ehe-
frau bequem in einem Lehnstuhl. Ihr zunächst
steht der jüngste Sohn von 8 Jahren, hinter dem
Stuhl aber, einen Apfel in der Rechten, die älte-
ste Tochter von 19 Jahren. Hinter dem Tische
endlich stehen zwei andere Mädchen ron l4 und
10 Jahren, welche aus einem Korbe, der auf dem
Tische steht, Weintrauben genommen haben.
Sämmtliche Personen, deren Alter neben ihnen
angemerkt ist, sind in Schwarz mit weifsen Kra-
gen gekleidet. Hintergrund das Zimmer. Auf
Holz, h. 3F. f Z., br. 4F. ^Z. E. E.
236. MiCHiEL Janze MIEREVELT, geb. 1567.
f 1651. Schüler des Antonis Monfort. Das
Bildnifs einer alten Frau mit schwarzer, mit einer
weifsen Spitze eingefafster Mütze, weifsem Hals-
kragen, nebst schwarzem Unterkleide und Pelz.
Auf dem grauen Grunde bezeichnet: Ai: 1650.
aetatis82. Auf Holz, h. 2F., br. 1 F. 7 Z. S.S.
237. Hans JORDAENS. An dem Ufer des, von
hohen Gebirgen umschlossenen rothen Meeres die
Israeliten mit ihrem Vieh und anderen geretteten
Habseligkeiten. In dem Meere selbst, der, auf
den Wink des Moses mit seinem Heere von den
Wellen Tcrschlungeue Pharao. Bezeichnet: H.
Jordaens F. 1624. Auf Holz, h. 1 F. 5^Z.,
br. 2F. 6fZ. K.S. '
238. Abraham BLOEMAART, geb. 1567. f 1647.
Schüler des JeroonFranck. Bei dem Schein
einer Lampe verehren Maria, Joseph, und meh*
Zweite Classe. Nachahmer ; sbste GsNasiiAi.s&. 233
rere Hirten und Hirtinnen mit ihren Kindern in
dem Stall das neugebome Ghristuskind. Im Hin-
tergrunde Aussicht ins Freie, woselbst man den
Engel siebt, welcher den Hirten nächtlich er-
scheint. Bezeichnet: A,. Bloemaart f. 1604.
Auf Leinw., h. 2 F. -4Z., br. 3 F. S.S.
239. Adam WILLARTS, geb.l577, lebte nochl635.
Eine leicht bewegte See, worauf eine Linie Ton
Kriegsschifien, deren eins auf ein anderes feuert.
An dem felsigten, von mehreren Menschen beleb-
ten Strande, im Vorgrunde, ein Paar Fischerboote,
nebst Verkauf von Fischen. Bezeichnet: A. Wil-
larts. 1635. Auf Holz, h. IF. 8Z., br. 5 F.
l-J-Z. K.S.
240. BLIECK. Innere Ansicht einer Kirche im spä-
teren italienischen Geschmack, welche von bren-
nenden Kronlenchtem erhellt wird; darin meh-
rere Figuren mit Fackeln. Beieichnet: d. d.
Blieck. 1653. Auf Holz, h. 2 F. 10 Z., br. 3 F.
HZ. s.S.
241. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE. Das Bild-
nifs eines Malers mit seiner Familie, auf welche
derselbe, in einem Lehnstuhl sitzend, deutet. Der
älteste Knabe hält ein Lesebuch in den Händen,
der jüngere ein Schreibbuch und eine Feder. Die,
ebenfalb auf einem Lehnstuhle sitzende Mutter hat
das jüngste Kind, einen kleinen Jungen, welcher
in der Rechten einige Kirschen hält, auf dem
Schoofse. In der Linken hat sie eine Traube.
Sämmtliche Figuren sind in schwarzer Kleidung
mit weifsem Halskragen. Hintergrund das Zim-
mer, mit Aussicht ins Grüne. Bezeichnet mit
d«m Monogramm:
234 ZWEITE AATHEILUNa
1
An? 1589. aeta. ineae. 36. uxoris 34. Jacobi
12. Henrici 10. Joannis —. Auf Holz, h.
' 2F. 4Z., br. 5F. 3Z. S.S.
242. Amont PAJLAMEDES, gen. STEVENS,
geb. 1604. f 1680. Das Bildnifs eines jungen
Mädchens in schwarzer Kleidung, mit weifser
Haube und Brusttuch, in der Rechten ein Gebet-
buch, in der Linkes ein Paar Handschuh. Im
grauen Grunde bezeichnet: aet, Ai. 16 A. Pa-
la^ Auf Holz, h. 2 F. 1-|-Z., hr. IF, 7Z. S.S.
243. Mabten ot VOS, geb, 1531. f IW4 Btne
Allegorie. In einem prächtigen Saal wird Amor,
dqssen Gk>geii zerbrochen a» Boden liegt, von
einen Herrn in 8f>ani$cher Tracht mit einer Gei-
fsel gezüchtigt. Rechts hält ein anderer Mann,
in Rüstung und Helm, der Tielleicht Mars sein
soll, die Yenui» welch« VfVi ihrem l^ger ihrem
Sohne zu Hülfe eilen will, zurück. Links, über
den Vorgang trauernde Damen, in prächtigen
Kleidern, und eine Menge ron Liebesgöttern,
welche voll Schrecken die Flucht ergreifen. Im
Mittelgrunde, unter einem Bogen, mit einer Aus-
sicht in eine bergigte Landschaft, liebende Paare
beim Mahl. Auf Holz, h. 1 F. 9|-Z., br. 2 F.
8Z. S.S.
244. D. CIETENEB. Eine in fioer weiten, ron
einem Flufs durchströmten Ebene gelegene Fe-
stung, welche aus mdu*eren Schanzen beschossen,
und von dem Belageioingsheer emgeschlesiaQi wird.
ZWBITE ClASSB. NacBABIIBR; IBSTi GtKBEMALBR. 2JS
Im Yor^run^ die yoa ihron Pferden abstiege-
nen Aafiihrcr mit einer Landkarte, in Berathung,
nebst rodureren Schansgräbem und Soldaten. Be-
gctchnet: D. €ietener. fe. l630. Avf Holz,
h. IF. 9iZ., br. 3F. 2f Z. K. S.
245* Schule dea MicQim. MIEREVELT. Da»
BUdnifs einer äUlicben^ auf einem Lebnstnhl si-
tzenden Frau, mit weifser Haube und Halski^agen,
in schwarzer Kleidung. Grund grau. Auf Holz,
h. 2 F. 8Z., br. 2F. 2Z. S.S.
246. Ambrosius FRANCK, gtk 1544. Schüler
des Frans Floris. Der thronende, yon seinen
Hofleuten umgebene Grdsus zeigt dem Solon seine
Scbätze. Im Hintergrande, links das Innei*e der.
Schatzkammer, rechts Grösus auf dem Scheiter-
haufen. Auf Holz, h. 1 F. 8Z., br. 2F. 4Z. S.S.
247. D. WUCHTERS. Salomo, von den Grofsen
des Beleih umgeben, empfingt, auf seinem Throne
stehend, die Saba, deren Gefolge ihre Geschenke
herbeibringt. Grau in Grau, Bezeichnet: o. w..
Auf Holz, h. 1 F. 4Z., br. 1 F. 8Z. S,S.
248. Apam ELZHEIMEB, geb. 1574. f 1620. Schü-
ler de$ Philipp Uffenbacb. Die durstige Ge-
res trinkt begierig aus einem Kruge, welchen
cinA, vor der Thür einer Hütte steheude Alte ihr
dargereicht hat. Neben derselben, der, die Göt-
tin über ihre Hast ^erspotlende Knabe. Der Vor-
gang wird von einem Liebt in der Hand der Al-
teii erhellt. Auf Hob, h» U^Z., br. 9Z. K.S.
249. Adriaan van NIEÜLAND, blühte 1657.
In einer Landsehaft Gin Kreis Ton acht tan«endeit'
Kinkm, deyien ein FaUA und «i«« Nyisfibe auf
236 ZWEITE ABTH^LUNG.
einer Viotiae und einer Handta*ommel au&piden.
Im Hintergrunde ein auf einem Bocke reitendes
Kind, Ton mehrei*en anderen begleitet. Bezeich-
net: A. V. Nieuland F. l657. Auf Hob, h.
9iZ., br. 9-1- Z. K.S.
250. Jacob FOUQUIEäS, geb. 1580. f iföa
ScbQler des Jan Breughel. Eine Landschaft.
Im Mittelgrunde eine, an einem spiegelhellen Was-
ser gelegene Ortschaft, von der Abendsonne be-
schienen. Im Hintergrunde Anhöhen. Im Vor-
gründe ein mit Bäumen bewachsener Hügel, Ton
welchem eine Hirschjagd herabkommt. ^ Auf Holz,
h. IF. 6^Z., br. 2F. 8Z. K.S.
251 . Dayid VINCKEBOOMS. geb. 1578. In einer
waldreichen Landschaft mit fernen Gebirgen und
einem Wasser, an dessen Ufer Gebäude liegen,
sieht man den Tobias, welcher von dem Engel
geleitet wird. Auf Holz, h. 2 F. 10 Z., br. 3 F.
HZ. S.S.
252. CoRNELis MOLENAER, gen. DE SCHEELE
NEEL, geb. 1540, blühte 1570. Eine waldigte
Landschaft, in deren Mittelgi'unde ein Dorf gele-
gen ist, deren Feme von Hügeln gebildet wird.
Als Stafage, der barmherzige Samariter, welcher
den, an der Strafse von Räubern verwundeten,
Israeliten verbindet. Aufserdem, ihre Strafse zie-
hend, der Levit, der Priester, und die, wegen der
Kleider des Beraubten im Kampf begriffenen Räu-
ber. Bezeichnet: G. M. Auf Hok, h. 3F. 3Z.,
br. 4F.9Z. S.S.
253. NIEDERLÄNDISCHE SOIÜLE. Auf der
gefrorenen Sdbelde bei Antwerpen, wichet den
Zweite Classe. Nachahmsk : erste Ginreiiai.s&. 237
ganzen Hintergrund einnimmt, belastigt sich eine
gro£ie Menge Yon Menschen mit Scblittschnhlaufen
und auf andere Weise. Unter den Sehlittschufaläufem
bemerkt man eine lange Reibe von gescbmiickten
Paaren. Im Vorgrunde, auf dem Strande, viele
Menschen, die sich unterhalten. Auf Holz, h.
2 F. 2Z., br. 3F. 9Z. S.S.
254. Abraham BLOEMAART, geb. 1567. f 1647,
Dem Joseph, welcher, auf einen Tisch gestützt,
schläft, erscheint der Engel, und bedeutet ihm,
mit dem Kinde und der Idaria nach Ägypten zu
entfliehen. Rechts die Maria, welche dem Kinde
die Brust giebt, nebst zwei yei^ehrenden Engeln,
deren einer eine brennende Kerze in der Hand
halt, die den Vorgang erleuchtet. Durch die Thür
des Zimmers Aussicht in eine monderheUte Land-
schaft. Auf Leinw., h. 5 F. 5-J-Z., br. 7 F. 5\Z.
K.S.
255. FRANgois CLOUET, gen. JANET, blühte
um 1540. Das Bildnifs Königs Heinrich II. von
Frankreich, mit schwarzem Barett, in schwarzer
Tracht, alles sehr reich mit Gold, Silber und Per-
len gestickt, den Orden des heiligen Michael um
den Hals. Grund dunkel. Auf Holz, h. 1 F.
4-1- Z., br. IF. 14- Z. G.G.
256. PlETER GYZENS, f 1670? In einem hollän-
dischen Dorfe allerlei Volk, zu Wagen, zu Pferde
und zu Fufs. Vor einem Hause eine Gesellschaft
bei der Mahlzeit begriffen. Bezeichnet: P. Gj-
sens, fecit. Auf Kupfer, h. 6Z., br. 8Z. S.S.
257. CcMtOTLis MATSYS, Wülfte zwischen IMO
und 1560. Eine Herbstlandschali, deren Hinter-
2SB ÄWETTB ABTHEILÜNG.
und ÜkMlgrulid Ton Aiiböhen, <kren V«rgrund
ton Hätfseim und Bäumen gebildet wird. Im
Mittelgrnitde «in Karren und mdtrere Wanderer.
Betfeffdinct: 1543., und daruntei* das Monogramm:
(g/£. Auf Holz, h. 11 Z., br. 1 F. 3 Z. S. S.
258. AlÄBROSIUS FRANCK, geb. 1544. Die Kreuz-
tragung. Dem unter der Last des Kreuzes erlie-
genden Cbfbtus nabt sieb die beiKge Veronica
mit dem Schweifstircbe. Unter dem grofsen Zuge
von Hauptlefuten, Priestern, Kriegsknecbten zu
Fufe und tu Pferde, die beiden Scbicber tmd der
zum Tragen des Kreuzes gezwungene Simon von
C3rrene. Im Hintergrnnde die Stadt Jerusalem.
Auf dem CaWaribefrg, im Kleinen, Gbristuis und
drt Scbächer am Kreuz. Auf Kupfer, b. 1 F.
9Z., br. 2F. IZ. S.S.
259. Christian Lodeyyck MOOYAERT, blühte
um 1630. Der auf einem Bocke sitzende Silen
ist von älteren und jüngeren Satyrn und Faunen
beiderlei Gescblecbts umgeben, deren einer ihm
den Saft einer Traube in den Mund drückt; da-
bei mehrere Menseben, mit den Arbeiten der Wein-
lese beschäftigt. Hintergrund Ruinen und Land-
schaft, worin tanzende und liletternde Satyrn.
Bezeichnet: C. L. Mooyaert. Auf H0I2, h. 1 F.
5Z., bi'. 2F. 6Z. S.S.
260. Schule des Jan BREÜGHEL. Ein von meb-
reren Boten belebter holländischer Cdnal, über
welchen eine Zugbrücke führt. An dem Ufer
desselben Hauser und Bäume. Auf Holz, b. 8Z.,
br. 1 F. 5 Z. #. S.
261. FRAN501S CLOUET, gen. JAIflET, Wtihte
ZWBITE GI.A3SC. NAOHAnSl; SMtt 4&iM&BMAl.I&. 23P
um IMO. Das Bildnifs des )itttgtn tidrtogs Ton
Anjou, DdclimaUgeti Königs HehiHch III. Ton
Frankrercb, imtt schwarzem Barelt, in schwarzer
Kleidung mit rothen Enneln, alles mit Gold und
Perlen gestickt, den Orden des heiligen Michael
um den Hals. Grund dunkel. Gegenstück zu
Nr. 255, Auf Holz. h. 1 F. 4-j.Z., br. IF. 1>Z.
G.G.
262. PaüL BRIL, gd9. 1554 f l$26. Eine bergigte
L«ndschaft mit Ruinen, Ton wdcben mehrere
nach denen auf dem römischen Forum genom-
men sifud, von einem Sonnenstrable bell beschie-
nen. Hin und wieder Schaaf- und Ziegenheer-
den, nebst ihren Hirten. Auf Kupfer, h. 5-7 Z.,
br. 8 Z. K. S.
263. J. Bartholomaeüs van BÄSSEN, blühte
um 1624. In einem mit Bildera und Sculpturen
reich geschmückten Saale befindet sich eine kleine
Gesellschaft, von welcher ein Paco* eine Menuet
tanzt, ein anderes an einem Efstische sitzt. Auf
Holz, h. 11z., br. 1 F. 4Z. S.S.
264. KoRNELis VAN JSARLEM, geb. 1674. f 1638.
Mehrere, gröfstentheils nackte Männer und Frauen,
welche, um einen Tisch versammelt, worauf £fs-
und Tiinkwaaren befindlich sind, mit einander
kosen. Dabei ein Flötenbläser, und eine Alte,
die mit der Kreide anschreibt. Hintergrund ein
Galten. Bezeichnet mit dem Monogramm dte
Künstlers und der Jahreszahl I6I8. Auf Hok^ h.
2F. iZ., br. 3F. -J-Z. K.S.
26&. NIEDERLÄNDISCHE SCBULE, 4em Bä^
viD YINCKEBOOMS vemamlt. Eine ge-
240 ZWEITE ABTHEILÜNG.
birgigte Landsciiaft, in deren Mittelgrund man
einen Wasserfall und Ruinen sieht. Im Yorgrunde
mächtige Eichbäume. Als Stafage, der auf der
Wanderung begiifFene Jacob; neben ihm Rahe!
und Lea, mehr rückwärts der Zug. Auf Lein w. ,
h. 3 F. 3Z., br. 3F. 10 Z. S.S.
266. NIEDERLÄNDISCHESCHULE, dem Paul
BRIL verwandt. Eine baumreiche, von einem
Wasser durchschnittene Landschaft, in deren Bfit-
telgrunde ein Gebäude liegt. Der Yorgrund wird
durch die Jagd auf einen Hirsch belebt. Auf
Holz, h. 2F. 3Z., br. 3F. 2Z. S.S.
DRITTE CLASSE.
Rubens, Remhrandt und ihre Schulen.
Die Genre- und Landschafts-Maler
des 17''" und 18'''* Jahrhunderts.
Den verderblichen Kunstbestrebungen, wel-
chen sich die Historienmaler in den Miederlanden
und in Deutschland für so lange Zeit hingegeben
hatten, setzte endlich Rubens durch Einführung
einer ganz neuen Weise ein Ziel. Während er
in seinen Gestalten und Charakteren nicht über
die ihn umgebende Wirklichkeit hinausging, und
DiiTTs Classk. RuBiKS, DiK Gbiiimaliil* 241
die Form nur selten fdner ansbilcbCey wn&te et
seinen Werken durch eine bewundrungswür-
dige Freiheit und Kühnheit in den Motiven, durch
eine erstaunliche Gluth und Klarheit der Fär-
bung, einen hohen Grad von Lebendigkeit^ doreh
meisterhafte Behandlung der Beleuchtung eine
Gesammthaltung von überraschender Wirkung
zu ertheilen. Diesen seinen Zwecken zu Liebe
behandelte er die verschiedensten Aufgaben nut
der gröf^en Willkühr. In der sogenannten brei*
ten Manier der Ölmalerei brachte er es zu einer
erstaunlichen Meisterschaft. Seine ganze Kun^-
weise pflanzte er auf eine zahlreiche und grofsen-
theils sehr talentvolle Schülerschaft fort.
Was Rubens für die gesammten Nieder-
bnde, ward etwas später Rembrandt für Hol-
land insbesondere. Diesem Künstler wohnte ein
Hang zum Seltsamen, Phantastischen inne, wel-
diem er sich stets ohne irgend eine Rücksicht auf
die Erfordernisse seiner jedesmaligen Aufgabe
überliefs. Als ein vorzügliches Mittel zu seinen
Zwecken diente ihm die Art der Beleuchtung,
vermöge welcher er, indem er das Licht durch
eine kleine Öffoung in einen dunklen Raum fal-
len liefs, die entschiedensten Gegensätze von ein-
zelnen sehr bellen Lichtem zu^rofsen und tiefen
Scbattenmassen erhielt. Hierdurch fand er zu-
glekh Gelegenheit, im HeUdnnkel }&ie Tiefe,
L
242 ZWEITE AETHEILÜNG.
Gkdfay KlarlMÜ: und Hamioiiie tu erreicht), wog^
ihm niemals ein anderer Künstler gleich gekom-
men. Eiben so einzig steht er in Kühnheit und
Eigenthümlichkeit seiner Behandlung da. Auch
«eine Weise fand viele, und darunter höchst ta-
lestT.QUe Nachfolger. Sowohl Rubens als Rem-
brandt waren ihrer ganzen Richtung gemäfs
ebenfalls in der Bildnifs- Malerei sehr ausgezeicb-
net, und yeranlafsten in diesem Fache unter ihroi
Sdiülern, von denen wir hi^ nur den van Dyck
nennen wollen, die außerordentlichsten Lei-
stungen.
Die Landschafts- und Genre-Malerei
erlebte erst im 17'*" Jahrhundert ihre höchste
BUUhe, und gewann eine groCse Mannigfaltigkeit
▼on Beziehungen. Aufser den verschiedensten
Vorgängen aus dem Leben aller Stände, wurden
jetzt Thierstücke, -Jagden, Schlachten, aufser ei-
gentlichen Landschaften, See- und Architectur-
Slücke, endlich auch Bbimen, Früchte und Still-
leben gemalt. Die DarsteUuogen aller dieser Ge-
genstände va*einig0[i mit einer bewunderungswür-
digen Ausführung des Einzelnen eine trefflich be«
obachtete Gesammthaltung, und sind durch den
Sinn für Naturwahrheit, wie für malerische Wir-
kungen in harmonischer Ver&eilung der Farben
und Führung des Lichts, gleich anadiend. Erst
nach dem Anludge des 18*«" Jahrinnderts borten
DaiTTK Classx. Rmtiis, out GnusMAiKi. 243
^ Maler dieser Gattungen auf in ihren Werken
eigene Naturanschauungen wiederzugeben, und
verfielen darauf in der Weise des einen oder ande-
ren ihrer trefflichen Vorgänger zu malen. Da-
durch büfsten ihreWerke den eigenthü^ilidien Ge-
halt ein, und wurden zugleich alhnählig kalt in der
Färbung, geistlos und gequält in der Ausführung.
Die besseren deutschen Heister schlössen
sich seit dem 17*" Jahrhundert jmit gutem Erfolge
den niederländischen Landschafts- und Genre-
Malern an.
267. Petrus Paulus RUBENS, geb. 1577. f 1640.
Schtiler des Otho Veenius. Dm BildDifs eines
kleinen Mädc&ens, angebKch der Tochter des
Künstlers, in weifsem Kleide, welches so eben
einen Vogel fliegen läfst. Hintergrund dunkel.
Auf Höh, h, 1 F. 7Z., br. i F. a^Z. K.S.
268. Antont van DYCK, geb. 1599. f 1641.
Schüler des Rubens. Das Bildnüs der Infan-
tin Isabelk Clara Eugenia, Tochter des Königs
Philipp II. Ton Spanien, Regentin der Niederlande,
in der Tracht eines von ihr nach dem Tode ihres
Gemahls, des Erzhei-zogs von Ostreich gestifteten,
geistlichen Ordens, in den sie als Priorin selbst
eintrat. Grund ein Vorhang und Architectin'. Auf
Leinw., h. 3F. 2^Z., br. 2F. 5^Z. K.S.
269. David TENIERS, geb. 1610. f 1690. Schü-
1er seines Vaters David Teniers und des
Adriaan Brouwer. In einer Schenk» sind »wei
h2
244 . ZWEITE ABTHEILUIfG. .
6au«ra mit Pu£bpkkn beschafUgt, welch« drei
andere zusehen. Im Vorgrunde der Wirth, der
mit Kreide anschreibt. Im Hintergründe zwei an-
dere Bauern, am Kamin, denen die Wirthin auf-
wartet. Bezeichnet : o. teniers f. Auf Holz, h.
IF. 6^Z., br. 2F. 3^Z. K. S.
270. Antony van DYCK, geb. 1599. f 1641. Der
gefesselte Christus wird Ton fünf" Kriegsknechten
als König der Juden verspottet. Während einer
im Begriff ist, ihm die Dornenkrone aufzusetzen,
reicht ihm ein anderer knieend einen Schilfsten-
gel als Scepter dar. Rechts der den Befehl füh-
rende römische Hauptmann. AufLeinw., h. 8 F.
5Z., br. 6 F. 7iZ. K.S.
270. a. Gonzales COQUES, geb. 1618. f 1684.
Schüler des David Rjckaert Das Bildnifs
eines französischen Geistlichen, welcher in der
Rechten ein Brevier hält. Grund grünlichgrau.
Auf Leinw., h. 2 F. l^Z., br. IF. 9^2. E.E.
270. b. Ferdinand BOL, geb. 1610. f 1681. Schü-
ler des Rembrandt. Das Bildnifs eines jungen
Mannes in rothem Kleide und mit rothem Barett,
welcher in der Linken ein zusammengelegtes Pa-
pier hält. Grund dunkel. Auf Holz, h. 2 F.
•IZ., br. IF. 7-i-Z. E.E.
270. c. Antony van DYCK. Das Bildnifs des Prin-
zen Thomas yon Carignan in voller Rüstung, in
der Rechten den Commandostab^ die Linke auf
seinen Helm gelegt. Hintergrund ein Vorhang,
sonst dunkel. Bezeichnet: Thomas Sabaudus
Princeps de Carignan 1634. und Antony
DlITTK GlASSI. RüBlNS, Sil GeM&BMALIR. 2kS
vaD Djck Eques. Auf Leinw., h. 3F. T-fZ.,
br. 3 F. 4 Z. £. £.
270. d. AntoNY van DYCK. Das Bildnifs eines
Mannes in schwarzem Kleide mit weifsem Hemds-
kragen. Hintergrund dunkel. Auf auf Holz
geklebte Leinw., h. IF. 4iZ., br. 1 F. l^-Z. E.E.
271. Jan STEEN, geb. 1636. f 1689. Schüler des
Adriaan Brouwer. In einem Wiithshausgarten
befindet sich eine Anzahl von Gästen, deren meh-
rei*e, an Tischen sitzend, sich erquicken. Im
Yorgrunde ein lebenslustiger Alter, der sich einen
Hering zubereitet, welchen ein Hund zu seinen
Füfsen aufmerksam betrachtet. Ihm gegenüber
eine Frau, die einem Kinde zu tiinken reicht.
Bezeichnet: J. Steen. Auf Leinw., h. 2 F.
2^Z., br. IF. 104- Z. K.S.
272. Jan BREÜGHEL, geb. 1568. + 1625. In einer
waldigien Landschaft verehrt der von seinem Pferde
abgestiegene Hubertus knieend das zwischen dem
Geweih des Hirsches befindliche Grucifix. um
ihn her seine Jagdhunde. Die Figur des Heiligen
ist von anderer, unbekannter Hand. Auf Holz,
h. IF. 11-f Z., br. 2 F. li-f Z. K.S.
273. Petrus Paulus RUBENS, geb. 1577. f 1640.
Die Auferweckung des Lazarus. Derselbe kommt
auf das Geheifs Christi aus seinem Grabe hervor.
Dabei die beiden Schwestern desselben, knieend,
in Freude und Erstaunen, Petrus, welcher den
Erstandenen vom Leichentuche befreit, und ein
anderer Apostel. Hintergrund Landschaft. Auf
Leinw., h. 8 F. 5-|-Z., br. 6F. 3-|-Z. K.S.
274. Petäus Paulus RUBENS. Maria, auf dem
L3
2^ ZWEITE ABTHBILUNG.
Throne, hält das Ghristuskind, wdches sidi mit
der heiligen Gatbaiina Termähll. Rechts Paulus
und Petrus, links Joseph und Johannes der Täu-
fei*. Am Fufse des Thrones noch zehn andere
Heilige, unter welchen man rechts Mauritius, Se-
bastian, Georg und Clara, links Laurentius er-
kennt. Skizze zu einem in Antwerpen befindli-
chen Bilde. Auf Holz, h. 2F. 6-fZ., br. t F.
9iZ. K.S.
275. Petrus Paulus RUBENS, geb. 1577. f 1640.
Das Ghristuskind liebkost den kleinen Johannes;
dabei ein Engel, welcher dem Johannes das Lamm
herbeibringt, und noch ein anderes Kind. An
einem ßaume ein Weinstock mit Ti*auben. Im
Vorgrunde andere Früchte. Hintergrund Land-
schaft. Die Fruchte sind von Frans Snyders
gemalt. Auf Holz, h. 3 F. ^Z., br. 4F. -J-Z. K.S.
276. Antony van DYCK, geb. 1599. + 1641. Das
Bildnifs einer Prinzessin, Tochter König Carls 1.
von England f als Kind, mit Perlen am Kopf und
um den Hals, im blauseidenen Kleide, mit einer
, Schürze von weifsem, durchsichtigen Zeuge, alles
reich gestickt und mit Spitzen besetzt. Hinter-
grund Architectur und ein reicher Teppich. Auf
Leinw., h. 4 F. 4Z., br. 3 F. 5^Z. K.S.
277* bt vacant.
277. a. Gabriel METSÜ, geb. 1615. + 1658. Eine
kranke Frau in einem hellblauen Kleide und dun-
kelblauem Pelz, heftet, in einem Lehnstuhl sitzend,
ihren Blick auf den Arzt, welcher, in schwai'zer
Tracht, mit der Rechten ihren Puls fühlt, mit
der Linken aber auf ein an der Wand bangen-^
DaiTTi Glassi. Rubens, die GeWibmalkk. 247
dte, mianlicke» BiMniA deutet, um die walkre
Ursache ihrer Krankh^t zu bezeichnen. Zu den
Füfien der Frau ein Hund. Auf Leinw., h. 2F.
HZ., br. 2 F. 44 z. E. E.
278. Gerard TERBORCH, geb. 1610. f 1681.
Schüler seines Vaters Terborch. Ein Offi-
zier, welcher, mit einem über das Knie geschla-
genen Beine, den Federhut in der Linken, auf
einem Stuhl sitzt, ertheilt seiner Tochter, die in
einem atlassenen Kleide, veiscbämt, mit von dem
Beschauer des Bildes abgewendetem Gesicht vor
ihm steht, eine Ermahniing. Neben ihnl sitzt
seine Frau, beschädigt ein Glas Wein z« trinken.
In dem Zimmer ein Bett, ein iHsch mit Geräth
und ein Tabourett. Auf Leinw., h. 2 F. 2-^Z.,
br. 1 F. 11 Z. E. E.
278. a. GbrARD TERBORCH. In einem Hofraum
ist eine vor dei* Hausthüre sitzende Fi*au beschäf-
tigt ihr Töchterchen von ungebethenen Gästen
zu befreien. Im Mittelgründe ihr Mann, Welcher
auf einem durch ein Pfdrd umgetrkbene» Stein
eine Sense schleift, deren Besitzer dem Geschäft
zuschaut. Mit dem Monogramme des Malers be-
zeichnet. Auf Leinw., h. 2 F. 4 Z., br- 1 F. 11 Z.
E.E.
279. AntONY van DYCK. Die Ausgiefsung des hei-
ligen. Geistes. In einem mit Säulen gezierten Bau
schwebt der heilige Geist in einem himmlischen
Glänze auf die tei*saro gelten Apöstel, Von delien
einer im Yorgrunde kniet, nnd die in ihrer Mitte
mit gefalteten Händen sitzende Maria, herab. Auf
Lcww., k. 8 F. 6^Z.y br. 7 F. K..S.
L*
248 ZWEITE ABTHEILVITG. > i
280. Datid TENIERS, gdii. 1^10. f 16M. Em AI-
chymist, in seiner Werkstatt Tor einem Eamin
sitxend, rührt mit der Rechten mit einem Slifie
in einem Schmelztiegel, wähi^end er in der Lin-
ken ein Recept hält. Um ihn her Gläser, Büch-
sen, Tiegel, Töpfe, Kolben, Kessel, Bücher und
andere Geräthschaften. Im Yorgrunde eine Maus,
welche an einem Stümpfchen Licht nagt^ und
eine Katze. Im Hintergrunde drei Laborbnten.
Bezeichnet: B. tiniers feg. Auf Holz, h.' IF.
8-1- Z., br. 2F. 2Z. K. S.
28a a. Gabriel METSU, geb. 1615. f 1658. Die
holländische Familie Gelfing. In einem stattli-
dien mit Gemälden verzierten Gemach sitzt auf
der einen Seite eines Tisches der ganz in Söhwars
gekleidete Vater und wendet sich gegen ein reich-
gekleidetes Söhnchen, welches zu ihm eine Hand
emporhebt, auf welcher ein Papagey sitzt. Zwi-
, sehen beiden ein Hund und eine Katze im Streit
begriflfen. Auf der anderen Seite des Tisches sitzt
6xe reich in Seidensto£Fe gekleidete Mutter und
reicht ihrem, auf dem Tische sitzenden, Töchter-
chen eine goldene Kinderklapper. Hinter dem
Stuhl stdit die Wärterin mit dem jüngsten Kinde
auf dem Arm. Vor derselben sitzt das älteste
Töchterchen und hält etwas in der Hand, wonach
ein an ihr emporstrebender kleiner Hund yerlangt.
Bezeichnet: G. Metsu. Auf Leinw., h. 2 F.
5-i.Z., br. 2 F. 7iZ. E. E.
281. Petrus Paulus RUBENS, geb. 1577. f 1640.
In einer hüglicfalen, yon der Sonne beschienenen
Landschaft, in welcher ein Bach fliefst, an dessen
Ufer einzekie Bäume stehen, spiden an einer mit
Daittb Guisss. Rubbiis, dix GiiraiMALxi. 2i9
BaumeD bewachsenen Anböhe dat GhriatMskiiMi
und der kleine Johannes mit dem Lamm. Auf
Hok, h. IF. S^Z.y br. 2 F. ^Z. K.S.
282. David TENIERS. Vor der Thür seines Hau-
ses sitzt der Künstler selbst und spielt die Bafs-
geige, wozu seine Frau und sein Sohn aus Noten-
büchem singen. Zu ihnen ein Knabe, der ein
Glas Wein präsentiit. Innerhalb der Hausthür
steht ein dem Goncerte zuhörender M^nn. In
einem Wassergeföfse < stehen zwei Weinflaschen.
Hintergrund ein Ganal, mit einem daran liegen-
den Dorfe. Bezeichnet mit dem Monogi*amm des
Künstlers. Auf Holz, h. IF. 3^Z., br. iF.
r-j-z. K.s.
283. Antony van DYCK, geb. 1599. f 1641. Die
beiden Johannes, zwischen Säulen stehend. Rechts
Johannes der Evangelist, den Blick aufwärts ge*
wandt, mit der Linken auf das Evangelium deu-
tend, welches seine Rechte hält. Über seinem
Haupte schwebt der Adler. Links Johai^g^ der
Täufer, mit der Rechten auf das Lamm zu seinen
Füfsen weisend; hinter ihm ein, an eine Säule
gelehntes Schwerdt. Hintergrund Landschaft. Auf
Leinw., h. 8 F. 5Z., br. 6 F. lO^-Z. K.S.
284. Jan le DüC, geb. 1636. f 1671. Schüler des
Paul Potter. In einer Scheune steht ein schwe-
discher Offizier gerüstet da, während dn anderer
sich sitzend mit einem Bauer unterhält. lieben
demselben, an den Stuhl gelehnt, ein dritter. Im
Yorgrunde eine Trommel, Fahnen und Waffen-
stücke.. Im Hintergrunde fouragirende Soldaten.
Auf Hok, h. 2 F. iZ., br. 2F. 7Z. K.S.
Ls
Ä50 ZWEITE ABTHBILUNG.
285. Schule des RUBENS. Die vier lateinischen
Kirchenväter, Hieronymus, Augustinus, Gregorius
der Grofse und Ambrosius, in Gesprächen über
dieSchnfl verlieft; dabei drei schwebende Engd,
deren einer einen Bischofsstab, der andere ein
brennendes Herz, und der dritte einen Bienen-
korb hält. Hintergrund Luft, worin man den
. heiligen Geist sieht. Auf Holz, h. IF. 4-J-Z.,
br. IF. 9-J-Z. K.S.
286. Petrus PaüIüs RUBENS, geb. 1577. + 1640.
Die heilige Cacilia spielt, den Blick nach oben
gerichtet, die Orgel. Zu ihrer Rechten 2wei En-
gel ; im Yorgrunde ein dritter, der die Bälge tritt.
Hintergrund Architectur, vor welcher ein Engel
einen Vorhang wegzieht, und Landschaft. Auf
Leinw., h. 5 F. P-^Z., br. 4 F. 6Z. K.S. ^
287. Abraham JANSENS, blühte um 1620., und
Frans SNYDERS, geb. 1579. f 1657. Pomona,
den rechten Arm auf ein Füllhorn gestützt, aus
Sichern eine Menge von Früchten aller Art und
einige todte Yögel geschüttet sind, die den gan-
zen Yorgrund einnehmen, hält in der Linken eine
Traube. Zu ihr der eine andere Traube empor-
haltende Yertumnus. Die Yögel und Früchte sind
von Frans Snjders. Grund dunkel. Auf Holz,
h. 4 F., br. 3 F. S.S.
288. HOLLÄNDISCHE SCHULE. Das Bildnif.
des holländischen Yice-Admirals Comelis Tromp,
in einem hellgrauen, goldgestickten Rock, mit
Spitzenkragen und rothem Mantel, den Degen an
der Seite, die Linke auf den Cömmandostab ge-
stutzt, die Rechte gegen die Hüfte gestemmt.
DbITTK ClASSI. RüBBNf^ BIB Gll^ftBMALBft. 25t
Bnit«rgroild Afdittdotur, mit Aulsidrt titf das
Meer, in dnBem Feme mao eine Seeseblaeht sieht.
Auf Holi, h. 4 F. 3 Z., br. 1 F. t Z. S. S.
289. HOLLÄNDISCHE SCHULE. Das Büdnifs
des holländischen Admirals Martin Harpertzoon
Tromp, in schwarzer Kleidung, ^t weifsem Hals-
kragen, unter welchem maik ein Stück dea Har-
nisches sieht; einen Orden um den Bali, den
Degen an der Seite, stütiit er sich mit der Lin-
ken auf den Gomroandostab, während er die
Rechte gegen die Hüfte stemmt. Hintergrund
das Meer, mit einer Seeschlacht in der Feme.
Gegenstück des. Torigen. Auf Hob, h. 1 F. 3 Z.,
br. IF. IZ. S.S.
290. Jan van GOYEN, geb. 1596. + 165e. Schü-
ler des Esaias Tan dei" Velde. Neben einem,
mit dürftigem Gestrüpp bewachsenen Sandhügel,
an welchem sich einige sich unterhaltende Land-
leute befinden, führt ein Weg nach einem mit
Bäumen bewachsenen Dorfe. Bezeichnet: J. Go-
yen f. Auf Holz, h. HZ., br. IF. 7Z. S.S.
291. Petrus Paulus RUBENS. Die knieend auf
Wolken era porgetragene Maria wird von Gott Va-
ter und Christus als i£mmdskdntgiti ^krÖbt.
Über derselben, in einem himmlischen Glänze,
der heilige Geist und Wer Engelsköplb. Unten
drei schwebende Engel, dei'en einer ein Rosen-
bouquet emporhält. Auf Leinw., h. 8 F. 7Z.,
br. 5 F. HZ. K.S.
291. a. Jan MOLENAER, blübte Zwischen 1620
»ad 1660. Die Werkstatt des Malers. Im Vor-
gründe Uml ein Zwerg mit einem Hunde, wor-
252 ZWEFTE ABTHEILUNG.
auf der Maler den Betchaiier des Büdei aufmerk-
sam macht. Seine Frau warnt einen SchiUer nicht
laut zu lachen. Im Hintergrunde ein Mann, wei-
cher auf der Leier spielt. Bezeichnet: Mo lenaer
1631. Auf Leinw., h. 3 F., br. 4F. E. E.
292. Jah BREUGHEL, gd). 1568. f 1625. In einem
Walde, durch den sich, Tom Yorgrunde bis in
die Feme, welche eine Durchsicht auf G^äude
gewährt, ein Weiher zieht, ist eine Nymphe der
Diana mit dem Vogelfang beschäftigt. Hinter
einem Baume sieht eine andere Nymphe henror,
die neben sich zwei Hunde hat. Hie und da
Reiher, Enten und andere Wasserydgel. Die bei-
den Nymphen sind Ton anderer Hand. AufHolZy
h. IF. 11-f Z., br. 2 F. llfZ. K. S.
293. Dirk tan DELEN, blühte noch um 1670.
Schüler des Frans Hals. Die Ansicht von meh-
reren prächtigen Gebäuden in italienischer Bau-
art, Ton welchem sich eins mit corinthischen Säu-
len, welche eine Vorhalle ti*agen, besonders aus-
zeichnet. Das Bild ist mit einigen Figuren sta-
firt. Bezeichnet: D. v. Deelen. 1647. Auf
Kupfer, h. IF. 3^Z., br. IF. 9Z. K.S.
294. Petrus Paulus RUBENS, geb. 1577. f 1640.
Das Bildnifs der Helena Forroent, zweiten Fi*au
des Künstlers, in weifsatlassenem Kleide mit ro«-
them Überwurf. In der Rechten eine Palme hal-
tend, steht sie an einer Treppe. Hintergrund
Architectur und Landschaft. Auf Leinw., h. 6 F.
5^Z., br. 3F. lO^Z. K.S.
295. Abraham JANSENS, blühte tun ie20^ und
FransSNYDERS, geb. 1579. f 16^7. Mdea-
DlITtl C1A88K. RVBXKS, Dil GCKllMALKl. 253
ger reicht da* Aulanta den Kopf des Erymaiithi-
sehen Ebers dar; dabei zwei todte Hasen, zwei
Jagdhunde und der Köcher der Jägerin. Die
Thiere sind Ton Frans Snyders gemalt. Hin-
tergrund dunkel. Gegenstück von "Nr. 287. Auf
Holz, h. 3 F. 10 Z., br. 3 F. S.S.
296. Paul REMBRANDT, geb. 1606. + 1665.
Schüler des^ Jacob von Zwanenburg und
des Pieter Lastmann. Moses, in Schmerz und
Erbitterung über die AbgÖttei^ei, worin er die
Israeliten nach seiner Rückkehr vom Berge Sinai
findet, ist im Begriff die Gesetztafeln zu zerschraet^
tem. Hintergrund der Sinai. Bezeichnet: Rem-
brandt. f. 1659. Auf Leinw., h. 5 F. 4^Z.,
br. 4F. 4Z. K.S.
297. Paul REMBRANDT. Des Künsders eigenes
Bildnifs, mit einem Schnurrbart, eine schwarze
Mütze auf dem Kopfe, in einem schwarzen Pelz.
Grund einfarbig. Bezeichnet: Rembrandt f.
1634. Auf Holz, h. 1 F. lO^-Z., br. 1 F. 6^Z. K.S.
298. Paul REMBRANDT. Das Bildnifs einer jun-
gen Frau, mit einem mit Perlen geschmückten
Aufsatz, in einem gelbgemustei*ten Kleide mit ro*
then Ermein, dessen durchsichtiger Überwurf mit
einer schweren goldenen Kette zusammengehalten
wird; um den Hals eine Schnur Perlen. Grund
dunkel. Bezeichnet: Rembrandt f. 1643. Auf
Holz, h. 2 F. 4-i-Z., br. IF. 11 Z. K.S.
299. Paul REMBRANDT. Der Herzog Adolph
von GeldeiTi, in reich gestickter Kleidung, das
Schwerdt an der Seite, droht mit gebaUter Faust
seinem, ans dem Kerkorfenster heraussdiaaenden
254 ZWEITE AtBTHEILUNG.
alt«ii Vater. Inl iiintirgr«sde wwelt die Schleppe
semes ManteU tragende Mohren« Bczeiehnet: Rem-
brandt f. t. 1637. Auf Leiiiw., h. 5F. -f-Z.,
br. 4F. 2Z. K.S.
300. Ferdinand BOL, geb. 1610. f 1681. Eine
alte Zigeunerin, welche ein Kind auf dem Rücken
trägt, wahrsagt einem vor ihr auf einem Stuhl ai-
tzenden jungen "Mädchen aus der hingehaltenen
Rechten« Mehr rückwärts zwischen beiden ein
anderes junges Mädchen. Grund dunkel. Auf
Leinw., h. 5 F. If Z., br. 4F. 6Z. K.S.
301. GovERT FLINCK, geb. 1616. + 1660. Schü-
ler des Rembrandt. Abraham verstöfst die Ha-
gar, welche, auf ihren weinenden Sohn Ismael
deutend, vergebens für denselben um Erbarmen
fleht. Hintergrund Landschaft. Bezeichnet: G.
Flinck. f. Auf Leinw., h. 3 F. 6Z., br. 4 F.
5Z. K.S.
301. a. GOYERT FLINCK. Die auf einem Lehn-
stuhle sitzende, heilige Anna lehrt die kleine, ^ne-
ben ihr stehende Maria lesen. Grund dunkel.
Auf Leinw., h. 3 F. If Z., br. 2F. 6Z. E. E.
302. Paul KEMBRANDT, geb. 1606. + 1665.
Der in seinem Hause bei einem Feuer sitzende
blinde Tobias wird durch das Meckeni die Ziege
gewahr, welche seine Frau mit nach Hause ge-
bracht hat, und foi*dert sie auf, dieselbe ihi*em
Eigenthümer zurückzustellen und sich fremden
Gutes zu enthalten. Bezeichnet: Rembrandt f.
1645. Skizze. Auf Holz, h. 8|^Z., br. lO-J-Z. K.S.
303. Paul REMBRANDT. Der Engel, von einem
Lkhtglaaz« vmgebe&y enckewt dem fdilAfeDdeii
DxiTTI GI.A98I. ROBBRS, Oll GSMltlMALIt. 2SS
Jautph im Triume) und befiehlt ihm, indem er
auf Maria und das Kind, welche im Vorgrunde
schkien, dentet, mit denselben nach Ägypten eü
entfliehen. Bezeichnet: Rembrandt f. 1645.
Skizze. Gegenstück des Torigen. Auf Holz, h.
8Z., br. 10-j-Z. K.S.
304. 6. HORST. SchQler des Rembrandt. In einer
hüglichlen, mit Gebüsch bewachsenen Landschaft
sitzt im Vorgrunde rechts ein Hirtenmädchen, mit
einem Kranze in der Hand; neben ihr ein schla-
fender Mann, und z\?ei Schaafe, deren Hii*t auf
der Linken des Bildes über einen Zaun herüber-
sieht. Vor demselben liegen, neben einem yer*
dorrten Baumslamm, ein Bienenkorb und die Ge-
sichtsmaske einer Statue. Bezeichnet: G. Horst.
Auf Leinw., h. 4F. 9Z., br. 6 F. S.S.
305. Jan LIEVENSZ, geb, 1607. Schüler des
Pieter Lastmamk Der blinde Isaac ertheilt sei-
nem, ak Eaan TersteUten jüngeren Sohne Jacob,
welcher am Bette des Vaters kniet, den Segen als
Erstgeborenen. Auf der* anderen Seite des Bettes
die Rebecca, welche das nachgemachte Lieblings-
gei-icht des Isaac herbeibringt. Auf Leinw., h.
5 F., br. 7F. iZ. K.S.
306. Abraham van DDEPENREEK, geb. 1589.
f 1657. Schüler des Rubens. Die sitzende
Maria hält mit beiden Händen das stehende Kind
auf ihrem Schoofse, welches der knieenden heili-
gen Catharina, als Zeichen der Vermählung den
Ring ansteckt. Zu den Füfsen der Maria, der
kleine Johannes mit dem Lamme, mehr rück-
wirt», stehend, J^atpk und Pranciscns. Hinter-
256 ZWEITE ^BTHEILÜNG.
grund Architectur. Auf Leinw., h, 6F. 6Z.,
Im-, 7 f. 10 Z. K. S.
307. ANTONY VAN DYCK, geb. 1599. f 1641. Ma-
ria, -welche das stehende Kind auf dem Schoofse
hält, -wendet sich gegen die drei bufsfertigen Sün-
der, Magdalena, den Terlorenen Sohn und den
König David, die sich demselben reuevoll darstd-
'* len. Hintergrund ein Vorhang und Landschaft.
Auf Leinw., h. 3 F. 6-|-Z., br. 4F. A^Z. K. S.
308. Ferdinand BOL, geb. 1610. f 1681. Das
Bildnifs eines Geistlichen, welcher, in seinem Stu-
dierzimmer an einem Tische sitzend, mit grofser
Aufmerksamkeit durch die Biille in einem Buche
liest. Auf dem Tische andere Bücher, nebst Pult,
Tintefafs und Streusandbüchse. Auf Leinw.,
h. 4F. 4i-Z., br. 5F. 3-i.Z. K.S.
309. Petrus Paulus RUBENS, geb. 1S77, f 1640.,
und Jacques JORD AENS, geb. 1594. f 1678.
Schüler des Rubens. Der tnmkene Silen wird
Ton einem Satyr und einem Faun in Gestalt eines
"Mohren unterstützt. Voran ein Faun, der die
Flöte bläst ; hinter dem Mohren ein aiiderer, wel-
cher aus einer Schaale Wein trinkt. Zu den Fü-
fsen des Silen drei Kinder mit Trauben, und ein
Panther. Links, im Yorgrunde, ein Satyr mit
zwei Nymphen und einem Knaben. Auf Leinw.,
h. 5F. HZ., br. 7F. 9iZ. K.S.
310. Petrus Paulus RUBENS und Frans SNY-
DERS. Christus, neben welchem die, seiner
Rede zuhörende Maria sitzt, deutet der vor ihm
stehenden Martha, welche ihre Schwester tadelt,
dais fie sich nkht mit ihr der Bereitung de» Mab*
DkITTI GlASSft. RUBBKS, DIS GuilllALBK. 257
let iduMluBe,. an, 6at£s dicMlbe das heuere Tkeil
erwählt hahe. Nehen der Martha, auf einem
Ttfch und am Boden, Geflügel, Früchte und Ge-
müse. Diese sind Ton Frans Snydert ausgefühit.
Hintergrund das Zimmer, mit Durchsicht ins
Freie. Auf Leinw., h. 6 F. 1-f Z., br. 7 F. 3^Z.
K. S.
311. G. HORST. Schüler des Rembrandt. Sei-
pio, Ton seinen Hauptleuten umgeben, giebt das
von den Soldaten gefangen zu ihm gebrachte Mäd-
chen ihren, yor ihm knieenden Eltern zurück,
und schenkt das, ihm von denselben angebotene
Lösegeld dem Bräutigam des Mädchens, der dar-
über seine Dankbarkeit zu erkennen giebt. Hin-
tergrund das römische Lager. Bezeichnet: G.
Horst, f. Auf Leinw., h. 7F. 11-|-Z., br.
10 F. 5-f Z. S.S.
311. a. Frans HALS, geb. 1584. f 1666. SchOler
von Karel van Mander dem älteren. Das
Bildnifs eines Mannes mit breitkrempigem Huth
in schwarzer Kleidung und breitem weifsen Hals-
kragen. Grund bräunlich. Auf Leinw., h. 2 F.
5Z., br. IF. ll-J-Z. E.E.
311. &• Frans HALS. Das Bildnifs einer Frau in
schwarzseidnem Kleide, weifser Haube und Halt-
kragen und breiten Manchetten, mit einer golde-
nen Kette am Halse und Armbändern geschmückt.
Grund bräunlich. Gegenstück der Torigen No.
Auf Leinw., h. 2 F. 2Z., br. IF. ll-J-Z. E.E.
312. Jan Joris yan YUET, blühte um 1635.
SehOler des Rendirandt Pluto fährt mit der
genuibten Proserpina, weldie sidi auf alle Weise
258 ZWEITE ABTHfilLUNG.
sMubt, auf dato mit Tier tohwaracn RofiscA be*
spanaten Wagen in den 'Abgruttd; drei Gespie-
linnen suchen ihre (^bicterin am Klet<k suriick*
zuhalten. Hintergrund ein bewachsener Fels. Auf
Holz, h. 2 F. 8-f Z., br. 2 F. 6-f Z. K. S.
313. Salohon KONING, geb. 1609. Scbfiler des
Nicolaas Moojaert Da« Bildnifs eines Rabi*
ners, einen weifsen Turban auf dem Kopfe, in
einem schwarzen, mit reichem, goldenen Schlosse
auf der Brust zusammengehefteten Pelz. Hinter-
grund das Zimmer, in welchem auf einem Tische
die um die Säule gewundene eherne Schlange
steht. Auf Holz, h. 3F. 1 Z., br. 2F. 6Z. K.S.
314. Gerbrandt yan den EECKHOUT, geb. 1621.
f 1674. Schüler des Rembrandt. Merkur,
welcher durch sein Flötenspiel den Argus einge-
schläfert hat, streckt seine Rechte nach dem
Schi/^erdte neben sich aus, utti denselben lu töd-
ten. Dabei die lo, als weifte Ruh, zwei andere
Kühe, ein Ziegenbock und vier Schaafe. Hinter-
grund eine gebirgigte Landschaft. Bezeichnet:
G. V. Eeckhout. fe. Af 1666. Auf Leinw.,
h. 3 F. I-Z., br. 3F:6-f Z. K.S.
315. Karel van MANDER der jüngere, blühte
1638., lebte noch 1665. Schüler seines Va-
ters Karel yan Mander. Das Bildnifs des
Kronprinzen Ton Dänemark, Sohns des Königs
Christian IV., mit schwarzem Hute, und weüsem
Halskragen, worüber ein Orden hängt, ht brsU-
ner Kleidung, mit der Reofaten auf eliieii Sub
gesttitst« die Liake m die Hüfte geiiemmt» Hin-
Dkitti Gussi. RoMKs« nii Gemiiiialik. 259
tergrund ein im Zimmer hevftbhängender Teppich.
Auf LciawM h. 6 F. 6Z., br. 3F. llZ. S.S.
316. Paul REMBRANDT, geb. 1606. f 1665.
Der in der Nacht mit dem Engel ringende Jacob.
Mit der ächten, doch bei einer Verkleinerung des
Bildes aus dem cassirten Theil desselben einge-
setzten Bczdcfanung: Rembrandtf. AnfLeinw.,
h. -4F. 5Z., br. 3F.9Z. S.S.
317. Jacques JORDAENS, geb. 1594. f 1678.
Darstellung des Sprichworts: ,,So wie die Alten
sungen, so pfeifen auch die Jungen.'' An einem
Tische, worauf ein Käse, Waffeln, Weintrauben
und Tiinkgefafse, sitzen rechts ein alter Mann
und eine alte Fratt, beide durch die Brille von
einem Blatte singend, neben der Alten ein klei-
ner Junge, der sich auf. einer Pfeife vernehmen
läfst, links eine junge Frau, die ein Glas Wein
in der Hand hat*, auf ihrem Schoofse ein ganz
kleines Kind, mit einer gläsernen Pfeife im Munde.
Hinter dem Tische ein Dudeback pfeifer. Auf
einem Stuhl ein grüner Papagey und ein kleiner
heulender Hund; unter dem Tische sieht ein an-
derer, gröfserer hervor. Im Hintergrunde ein Tod-
tenkopf, und ein Zettel, mit der Inschrift: co-^
gita mori. Auf Leinw., h. 3 F. 10-i- Z., br.
5F. 11-J-Z. K.S.
318. CoRNELis DE VOS, blühte von 1629-1640.
Schüler des Antonj van Dyck. Die Bild-
nisse eines Mannes und seiner Frau, welche auf
einer Terrasse Hand in Hand auf einer Bank si-
tzen, beide in schwarzer Kleidung, mit weüsem
Halskrag^n. IHt Mann hik in der Reokten sei-
260 ZWEITE ABTHEILUNG.
nen Hot, die Frau in der Linken ein Paar Hand-
schuh. Hintergmnd ein Vorhang und eine Ana-
sieht in eine Landschaft, mit einem holländischen
Ziergarten. Bezeichnet: dg. yos. f. Ai. 1629.
Auf Leinw., h. 5F. 44-Z., br. 7 F. 1-f Z. K.S.
319. Hendrik yan der YLIET, blühte tod 1650-
1659. In einem Zimmer näht eine Frau bei dem
Liebte einer Lampe. Im Hintergrunde, an einem
Heerde, ist eine andere beschäftigt, einen Kessel,
welcher über dem Feuer hängt, zu schäumen.
Bezeichnet: Hendrik yan derVliet 165. Auf
Holz, h. 10»' Z., br. 9^Z. K.S.
320. David TENIERS DER VATER, geb. 1582.
f 1649. Schüler des Rubens und des Elz-
heimer. Der in seiner Höhle sitzende heilige
Antonius wird Ton Teufeln in allerlei Mifsgestal-
ten versucht. Auf Kupfer, h. S^-Z., br. 6'^Z.
K.S.
320. a. Frans MIERIS, geb. 1635. f 1681. Schüler
des Gerard Dow. Des Künstlers eigenes Bild»
nifs in einem dunklen Kleide mit weifsem Kra-
gen. Auf dem Kopf eine rothe, mit einer P£iu-
enfeder geschmückte Mütze. Grund dunkel. Auf
Holz, h. Hz., br. a-i-Z. E.E.
321. Gerard DOW, geb. 1613. f 1680. Schüler
des Rembrandt Das Bildnifs einer alten Frau,
mit einer Pelzmütze auf dem Kopfe, in einen Pdz
gekleidet. Grund dunkel. Bezeichnet: G. Dou.
Auf Hob, h. 9Z., br. 7 J-Z. K.S.
322. Caspar de KRAYER, geb. 1582. f 1669.
Schüler des Rapbael Codie. Jesus wird zu
DaITTI C1.A8SI. RüBlMS, DIE GlKAIMALBB. 26l
Esiaus beim MaU, indem er das Brodt bricht,
Ton den beiden Jüngern erkannt, dabei der Wirth
und die Wirthin. Auf dem Tische ein Käse,
eine Schüssel mit Früchten und ein Fisch. Grund
dunkel. Auf Leinw., h. 5 F., br. 6 F. IfZ. K.S.
323. PlETER MEERT, geb. 1618. Die BUdnisse
eines Schif&capitains mit seiner Frau, welche sich,
auf einer Düne sitzend, die Hände geben. Er
deutet mit der Rechten auf das Meer im Hinter-
grunde, an dessen Strande ein Fischerboot liegt
und Fische verkauft werden. Beide sind in schwar-
zer Tracht, mit weifsen Halskragen, er in schwar-
zem Hut, sie in weifser Haube und Binisttuch.
Auf Leinw., h. 4 F. HZ., br. 6 F. 10^ Z. K.S.
324. Gerard DOW. Eine Köchin tritt, ein Licht
in der Rechten, in der Linken einen Krug, in
eine Vorrathskammer, in welcher ein Hase, Kohl-
köpfe und Kürbisse, zwei Fässer und ein Kessel
befindlich sind. Neben letzterem eine Mausefalle
und eine Maus. Auf Holz, fa. 1 F. -fZ., br.
1(4- Z. K.S.
324. a. Jan MIEL, geb. 1599. f 1664. Schüler des
Andrea Sacchi. Vor einem Bauernhause wird
ein so eben yerschiedener Esel Ton sieben Perso«
nen, Ton denen einer zu Pferde ist, betrauert.
£in Hund schnüffelt ihn aus einer gewissen Ent-
fernung an. Im Yorgrunde ein Hahn und ein
Hühnerkorb, im Hintergrunde ein Mann mit zwei
Ochsen. Auf Leinw., h. IF. 24. Z., br. 1 F.
7iZ. E.E.
325. Admaj^ van OSTADE, geb. 1610. f 1685.
Schüler des Frans Hals. Vor einem Hause,
262 ZWEITE ABTHEILUNG.
uttter einer Weinlaube, sitxt eine alte Frau, an-
geUicb die Mutter des Känstkrs, auf den linken
Arm gestützt, in einem dunklen, mit einer Kappe
yersehenen Pelz. Bezeichnet: A. t. Ostade 16 . .
Auf Holz, h. 10-J-Z., br. 8^Z. K. S.
526. Gerard DOW, geb. 1613. f 1680. Maria
Magdalena, in einem rothoi Kleide und einem
Pelz von dunklem Sammet, blickt mit gefalteten
Händen reuevoll zum Himmel empor. Neben ihr,
auf einem Tische, Goldstücke, ein Geldbeutel und
ein Geldkaslen. Hintergrund das Zimmer, worin
ein Teppich hängt. Bezeichnet: G. Dou. 1636.
Auf Holz, h. 1 F., br. 9Z. K. S.
327. HOLLÄNDISCHE SCHULE. In einem Zim-
mer sitzt ein Mädchen auf einem Stuhle, in der
Linken Kleidungsstücke, in der Rechten eine
Scheere haltend. Vor ihr ein offener Koffer. Im
Hintei^unde ein Kamin. Bezeidmet mit dem
Monogramm: P^ Auf Holz, h. IF. IZ., br.
11-fZ. K.S.
328. Schule von RUBENS. Das unter einer über-
hängenden Anhöhe stehende Christuskind strei-
chelt ein Lamm, welches ihm dei* kleine Johan-
nes dargebracht. Hintergrund eine yon einem
hellen Sonnenstrahl erleuchtete hüglichte Land-
schaft, worin einzelne Bäume. Mit unwesentli-
chen Abweichungen die Composition Ton N.281.
Auf Leinw., h. 3 F. 8-J-Z., br. -4 F. lO^-Z. K.S.
329. Jan UEVENSZ, geb. 1607. Das BiUnils eines
Knaben in spanischer Tracht, welcher in der
Rechten einen Hut haJt, die Linke gegen die Seite
stemmt. Rechts, auf einem Tische, einige Bücher.
Dbitte G&A88I. Rcmiis, o^ Gmaimalik. 963
Hinteripruiid ein Yorfaaag und die ILknaierwaDd.
Bexeichnet: Aetatis 11. 1642. Auf« Lein w., h.
4F. 6i-Z., br. 3F. 4fZ. K.S.
329. a. Bartholomaeüs van der HELST, geb. 1618.
Die Bildnisse einer kkinea Prinzefe und ihrer
Müebycb wester. Eistere, in weifsera^ rotbgemu-
stertem Kleide, stehendem Halskragen und kro-
nenähnlichem Hauptschmuck, reicht der Zweiten,
geringer angezogenai einige Kiischen. Hinter-
grund Landschaft. Auf Leinw., h. 2 F. öyZ.,
br. 3F. fZ. E. E.
330. SalOMON KONING, geb. 1609. Christus, mit
seinen Aposteln in ein Zollhaus eintretend, in
welchem eine grofse Anzahl Menschen an mehre-
ren Tischen mit Rechnen, Schreiben und Zählen
beschäftigt ist, ruft von einem deifselben den Mat-
thäus zum Apostelamt'. Auf Holz, h. 2F. -f^*»
br. 2 F. H^Z. K.S.
331. Antomy van DYCK, geb. 1599. f 1641. Der
todte Christus wird von Maria, Magdalena, Jo-
hannes und einem Engel beweint. Hintergrund
die Grabeshöhle und ein abendlicher Himmel. Auf
Leinw., h. 7 F. l^Z., br. 5F. 4fZ. K.S.
332. Jan Baptist WEENIX, geb. 1621. f 1660.
Schüler des Abraham Bloemaart. Erminia,
Ton ihrem Rosse, welches sie bei der Hand hat,
abgestiegen, bittet einen alten Hirten, der mit
den Seinigen, einer Frau und drei Kindern, sich
Yor der Thür seines Hauses befindet, welches sich
an einem yerfallenen Prachtbau anlehnt, sie bei
sich aufnehmen. Im Vor-* und Mittelgrunde
der bergigten, von der untergehenden Sonne warm
2U ZWEITE AfiTHEILUHG.
beidüeneiieii Landiduift, eine grosse Heerde von
Scliaafen, Ziegen und Rindvieh. Bezeichnet:
GTo: Batta: Weenix f. Auf Leinw., h. 3 F.
5-J-Z., br. 4F. 64.Z. K.S.
333. Abraham van den TEMPEL, geb. 1618.
f 1672. Schüler von Georg van Schooten.
Die Bildnisse eines vomehmen Mannes und seiner
Gemahlin. Er in reich gesticktem, schwai'zea
Kleide, weifsem Halskragen und mit breitem,
schwai^zen Degenkoppel; sie in weifsem, reich
gestickten Atlaskleide, in der Rechten, an wel-
cher sie von ihm geführt wird, einige Rosen hal-
tend. Beide sind im Begriff sich in einen Zier-
garten zu begeben, der den Hintergrund bildet.
Auf Leinw., h. 7F. 7-|-Z., br. 5 F. 64-Z. K.S.
334. David TENIERS, geb. 1610. f 1690. Der
heilige Antonius, welcher in seiner Höhle vor
einem Steine sitzt, worauf ein Crucifix, ein Tod-
tenkopf und ein Gebetbuch befindlich, wird Ton
einer Menge Teufel, die ihn, theib in menschli-
chen, theils in anderen abenteuerlichen Gestalten
umgeben, auf alle Weise versucht. In der Luft
ein Turnier yon zwei auf Fischen reitenden ün-
gethümen. Durch die Öffnung der Höhle Aus-
sicht in eine Landschaft. Bezeichnet: david te-
NiERS. Fe. a. 1647. Auf Lciuw., h. 2F. 7-f Z.,
br. 3 F. 9^ Z. K. S.
335. Paul REMBRANDT, geb. 1606. f 1665.
Des Künstlers eigenes Bildnifs, ein Barett mit
einer Feder auf dem Kopfe, um den Hab ein
Stück v(m einem Harnisch, in einem Kleide Ton
schmutziger Farbe, worübei* schwere goldene Ket-
DiiTTi Cusst. Rüiiirs, bis C^iimaui. 26S
tat Mögen. Gnind dunkel. Auf Hok» b. 1 F.
94- Z., br. IF. 6Z. K.S.
336. GoDEFRiED SCHALCKEN, geb. 1643. f 1706.
Scbüler des Gerard Dow. unter einem alten
Weidenbaum sitzt an einem stillen Wasser ein
mit Angeln beschäftigter Fischerknabe, den Blick
aufmerksam auf die Angebchnur gerichtet. Ihm
gegenüber eine gelbe Iris, auf welcher Schmetter-
linge sitzen. Zu seinen Fülsen ein Topf mit
Wasser und ein schon gefangener Fisch. Hinter-
grund eine flache Feme. Bezeichnet: G. Schal*
eken. Auf Holz, h. IF. IZ., br. 10 Z. K.S.
337. CoRNELis BEGA, geb. 1610. f 1664. Scha-
ler des Adriaan van Ostade. Eine Bauemfa-
mibe in ihrer Hütte. Ein auf dem Schoofse der
Mutter sitzendes kleines Mädchen rerlangt nach
einem Glöckchen, welches der Yater ihr im Scherz
Torenthält. Auf Holz, h. 1 F. -J- Z., br. 11-J- Z. K.S.
338. Antoky tan DTCK, geb. 1599. f 1641. Ein
Tanz Ton acht Kindern, welche sich alle ange-
fafst haben, und yon denen zwei die Hände em*
porhalten, worunter die anderen durchschlüpfen.
Hintergrund Landschaft. Auf Leinw., h. 3 F.
8Z., br. 5F. 3-i-Z. K.S.
339. AntONY van DYCK. Die Bildnisse der Kin-
der Ton König Carl I. yon England. In der Mitte
steht, in rother Kleidung, Carl, Prinz Ton Wallis,
seine linke Hand i*uht auf dem Kopfe eines, ne-
ben ihm sitzenden Bnllenbeifsers. Rechts,' in wei-
fser Kleidung, die Prinzessinnen Maria und Eli-
sabeth, links Prinzessin Anna, wdche den jüng-
sten Prinzen Jacob, Her2og Ton York, der fast
M
266 ZWEITE ABTHBII^fliG.
gam Bäckt auf «hicHi Stulilt sitat und nadi dem
grofsen Hunde Tetlangt, nuteivtäut. Am Fuise
des Scuhk ein kleiner Hund« Hintergrund Ar*
chitectur, ein Teppich, ein Tbch mit Früchten,
und Aussicht in eine Landschaft. Auf Leinw.,
h. 5F. 34-Z., br. 6F. 6Z. K.S.
340. GORNSLis BEGA, geb. 1610. f 1664. Drei
Matrosen in einer Schenke, yon welchen der eine,
auf einer Bank sitzend, im Begiiff seine Pfeife an
mner Kohlenpfanne aufeu^ünden, sich mit seinem
vor ihm stehenden Kameraden unterhält, während
der dritte sidi mit der Wirthin zu schaffim macht.
Auf Holz, h. IF. 4-Z., hr. lO-J-Z. K.S.
341. CORNSLIS BEGA. Eine am Boden sitzende
Frau begleitet ihren Gesang auf der Laute. Hin-
tergrund ein Tisch, worauf Notenbüchei', eine Cla-
rinette und eine Vsee, nebst einem Vorhange.
Auf Leinw., h. IF. ^Z., br. IF. -J-Z. K.S.
342. ANTOinr PALAMEDESS, geb. 1604. f 1680.
Der As^griff von Cavallerie auf Infanterie wird
durdi das Feuer der letzteren abgewiesen. Unter
der fliehenden Cavallerie zeichnet sich einer auf
einem Schimmel, der heftig schreit, vorzüglich
aus. Bezeichnet: Palamedefsl680. Auf Holz,
h. IF. 5Z., br. 2 F. 8 Z. K.S.
343. PlETER VERELST, geb. 1614. Das Bildnifs
einer alten Frau, in einem Pelz von dunkelviolet-
ter Farbe, woran eine Kappe, welche sie über
den Kopf gezogen. Grund dunkel. Bezeichnet:
P. Vereist 1648. Auf Holz, h. 2 F., br. 1 F.
8Z. K.S.
344. Nicolais MOYAEHT, blühte 1624. Nausi-
Daittb Ciiias. Rmir«, hn GmiMALii. m
Im lud ihre si^ilreicbeii Gtfiilirtmneii ariohrek-
hm T«r 4eift nackt aui eineiii Gebüsch heiror-
komm«iiden UlyM^. Im Hintergründe das Meer,
an dess^a Strande awei aiidere Mädchen niit Wa-
•eben beschäftigt sind. Bes^chaet: Nicola es
Moyaert. Auf Hob, h. IF. S^Z., br. 2 F.
3-|.Z. K,S.
345. Antok (G.) PALAMEDESS. Soldaten In
einem Bauernhause. Zwei Landleute bringen bei
einem Offiaier ein Gesuch an. M^r rückwärts
andere Figuren an einem Kamin, Im Vormunde
eine Trommel, ein Bund Stroli und ein Hund.
Bezeichnet: A. G. Palamedes. Auf H<4z, b.
HZ., br. 1F,4Z. S,S.
346. FERDINAND BOL, geb. 1610. f 1681. In einem
Zimmer sitzt eine mit dem Lorbeer bekränzte
Frau, die über einem violetten IJntergewande
einen prächtigen rpih^ Pelz au hat. An der
Wand hängen Schild, Schwerdt und Helm. Auf
einem Tische liegt eine Laute und ein aufgeschla-
genes Buch. Auf Holz, h. 1 F. HZ., br. IF.
6^Z. K.S.
347. Jan LIEVENSZ, geb. I6O7. Ein^ Landschaft,
in welcher sich das, durc^ ein Gehölz scheinende
Abendroih in einem Wasser spiegelt* Auf einer,
neben einem zwischen Bäumen liegenden Hause
Yorbeifuhrenden Strafse, einige Reisende zu Pferde
und zu Fufs. Auf Holz, h. IF., br. IF. 6Z.
K.S.
348. Abraham van DIEPENBEEK, geb. 1589.
f 1657. Clölia, welche, um dem König Poijenna
zu entfliehen« ein Bofii bfirtic^pen« hilft einer ihrer
d6a ZWEITE ABTHCILÜNG.
Gefährtinnen eben^iUs hinauf. Die anderen be-
reiten sich, theils zu Pferde, theik schwimmend,
gleichfaHs die Tiber zu dui'chmessen. Im Yor-
grunde der Flufsgott mit der Urne, im Hinter-
grunde die Tiber mit dem jenseitigen Ufer, in
welchem man schon eine Jungfrau zu Pferde sieht.
Auf Leinw., h. 7 F. 8Z., br. 11 F. K.S.
349. Salomon KOMNG, geb. 1609. Grösus, von
seinen Hofleuten umgdien, zeigt dem Solon seine,
in goldenen und silbernen Prachtgefäfsen beste-
henden Schätze. Durch eine Thür Aussicht auf
Gebäude. Auf Hok, h. 3 F. 11 z., br. 6 F. 5 Z.
S.S.
350. Schule tod REMBRANDT. Der Kopf eines
alten Mannes ganz von vorn, in schwarzer Klei-
dung. Grund dunkel. Auf Hob, h. 1 F. 6Z.,
br. 1 F. 1 Z. K. S.
351. Gerbrandt VAN DEN EECKHOUT, geb. 1621.
f 1674. Die Darstellung Christi im Tempel.
Simeon hält knieend das in Windeln eingehüllte
Ghristuskind auf den Ai*men. Vor ihm steht Maria
mit gefalteten Händen; neben ihr Joseph, mit
den Tauben, welche ein Hund beriecht, in der
Linken. Mehr rückwärts die herbeikommende
Hanaa; hinter dem Simeon mehi*ere andere Prie-
ster. Im Hintergrunde des Tempels noch andere
Figuren im Gespräch. Auf Leinw., h. 2 F. 7^Z.,
br. 3F. 2Z. E.E.
352. Andries SMIT, blühte um 1650. Eine leicht
bewegte See mit bewölktem Himmel, die yon
mehreren grofsen und kleinen Schi£^, welche
sämmtlich im Segeln begriffen sind, beldl>t wird.
DlITTB CiASSI« RVBIHS, DU GSHMMilBl. 269
Im Hmtergruiide zieht sieh eine Küste hin, wor-
auf man mehrere Gebäude sieht. Bezeichnet: A.
Smi t Auf Leinw., h. 4 F. 9^ Z.» br. 6 F. 4 Z. K.S.
353. Jacob RUISDAAL, geb. 1635. f 1681. Eine
leicht bewegte, Ton mehreren gröfseren und klei-
neren Schiffen belebte See, auf welche durch die
schweren Wolken, die den Himmel bedecken, ein-
zelne Lichter fallen. Im Hintergrunde die Stadt
Amsterdam, bei der viele Schiffe vor Anker lie-
gen. Auf Leinw., h. 3 F. d^Z., br. 4 F. S^Z. K.S.
354. NicOLAAS BERCHEM, geb. 1624. f 1683.
Schüler des J. B. Weenix. Im Yorgrunde
einer Landschaft mit Felsen, zwischen welchen
Bäume emporstreben, der wegen seines Ungehor-
sams gegen das Wort Gottes von dem Löwen ge-
tödtete Prophet, weldier von dem alten Propheten
beklagt wird. Neben letzterem sein einer Sohn;
mehr rückwärts der andere im Gespräch mit einem
Manne auf einem Esd, der Esel des todten Pro-
pheten, und der forteilende Löwe. In warmer
Abendbeleuchtung. Im L Buch der Könige Cap*
13. V.28. Bezeichnet: Berchem f. Auf Hob,
h. 2 F. 7-l-Z., br. 2F. 6\Z. K.S.
355. Jacob RUISDAAL. Rechts bildet ein Bach,
welcher längs eines mit Bäumen bewachsenen
Hügels herfliefst, kn Yorgrunde einen kleinen
Wasserfall. An demselben steht ein yerdorrter
Baum. Zwischen mdireren Baum- und Felsstük-
ken sprossen Gräser und iCräuter hervor. Links,
im Mittelgrunde, ein grofses Bauernhaus. In der
Thür deadben> zu welchem eine steinerne Treppe
heraofuhrt, sieht eine Frau, die sidi mit einem
M3
370 ZWEITE ABniElLülfO.
MiAiie, der mit eifielii Hunde tfikk, uaterhäll.
Hilller dem Hause einige Eiobbäume. Im Hin-
tergrunde ein grüner Wakl. Die Luft ist mit
schweren Regenwolken angefüllt. Bezeichnet: J.
Ruisdaal 1653. Auf Leinw., fa. 2 F. l^Z., hr.
2F. SZ. K.S.
356. Jam BOTH, ^ab. 1610. f 1650. Schüler des
Abraham Bloemaart Ein reich bewachsenes,
rings Yoti Bergen, auf deren einem eine Stadt
Hegt, eingeschlossenes Thal, in dessen Mtte eine
Brücke über ein klares Wasser fuhrt. Im Yor-
grunde, zwischen Bergen, neben grofsen Bäuinen,
eine Gesellschafl ton Herren und Damen zu Pferde,
Welche ton einer Jagd zurückkehren. Dabei meh-
rere Jäger und Landleute. Die Figuren sind ton
Andries Both, dem Bruder des Jan. Bezeich-
net: J. B. 1650. AufLdnW., h. 5F., br. 6F.
7Z. S.S.
35& a. LuDOLF BACKHUISEN, geb. 1631. f 1709.
Schttler des Aldert yan Everdingeo. Ein an
einer bergigten Rüste gelegener Seehaien mit zwei
Thürmen an den Seiten, in welchen ein Schiff
bei einem heiligen Sturm einzulaufen bemüht ist.
Im Mittelgrunde ein gestrandeter Dreimaster.
Auf Leinw,, h. 2 F. lÖZ., br. 4F. 4|-Z. E. E.
3ä7. Jacob RUISDAAL, geb. 1635. f 1631. Vor
einem grünen, hin und wieder mit Bäumen be-
wachsenen Hügel, an welchem zwei Bauernhäuser
liegen, zieht sich ein stilles Wasser hin. An
demadben weiden einige KUhe, deren Hirt auf
einer S^idmey Mast; dabei ehie Frau auf einem
Pferde. Im Yorgmnde eine fifehe und «wei Bu-
Daitte Gi,Ata]|^ R(«r^sM«9 *i* Ctmumiiii. f7t
<di?n; am Fufse derselben ein ruhender Mann,
eine Frau mit dem Spinnrocken» ein Huq$1 und
^in bepackter Esel. Bezeichnet: J. RuisdfeL
Auf Leinw., h. 1 F. 7 Z., br. 2f.^Z. K. S.
358. Johann UNGELBACH, geb. 165», +1687.
An der Thiir eioM Ikuset, deren obere Hälfte
geiSffiiet j»%^ atefat ein Mann^ welcher zu einer an-
deren Person mnerhalb der Tbür faineinspricht.
Vor der Tbür ein sitzender Dudelsackpfeifer, ein
alter Bettler» welcher nach dem Klange jenes In-
strumentes tanzt, ein ruhender Junge und' ein
Mäddien. Hintergrund Gebäude mit hüglichter
Feme. Bezeichnet: Li n gelb ach. f. Auf Leinw.,
h. IF. 41.Z., br. IF. 2Z. K.S.
359. MiNDERHOUT HQBBEMA, blühte um 1663.
Schäler des Jacob Ruisdaal. Ein Eichenwald
mit hi^ und da einlallendevi SonnenUchteni. An
demselben ein Wasser, welches sich bis in ^en
Mittelgrund zieht. In der Ferne ein Feld und ein
Dorf. Im Torgrunde einige Figui^en, unter wel-
dien der mit einem Zeichenbuche unter einem
Baume sitzende Künstler. Bezeichnet: M. Hob-^
bema. Auf Holz, h. 1 F. llf Z., br. 2F. 8Z.
K.S.
360. NicoiAAS BERCHEM, geb. 1624. f 1683.
Vor einem Wirthshause hält ein mit zwei Pferden
bespannter Frachlkaii^en, dessen Fuhrmann sich
von dem Wirth einen Labetrunk einschenken läfst
Auf einer Bank sitzt ein ihn ansprechender Bett-
ler, zu dessen Fiifsen ein Hund liegt. In der
Thiir die Wirthin. Neben den Pferden ein an-
derer Hund. Über einer Mauer sidit man Ge-
biiwle uad eine bergigte Feme. ^Mciehaet : Bejn«
M4
Ü7i ZWEFTE ABTHEILUNG.
chem f. Auf Leinw., h, IF. -f Z., br. 1 F.
2-f- Z. K. S.
361. Abraham BEGYN, geb. 1650, blübte mn 1690.
Ein Hirtenjunge, welcher neben seiner, aus zwei
Kühen und drei Schaafen bestehenden Heerde aus-
rubt. Hintergrund Gebäude und eine hüglichte
Feme, alles warm von der Abendsonne beschie-
nen. Bezeichnet mit dem Monogramm: J^, £•
Auf Leinw., h. IF. 24'Z., br. IF. ^-Z. K.S.
362. Antoni WATERLOO, geb. 1618. f 1660.
Eine mit Bäumen reich bewachsene Anhöhe. Auf
einem Wege vor derselben, ein Mann mit einem
Kinde und ein Hund, welche sich einer Brücke
nähern. In dem Wasser, über welches dieselbe
führt, befindet sich im Yorgrunde ein Badender.
Andere am Ufer, im Begriff sich anzukleiden.
Auf Leinw., h. 1 F. 9Z., br. IF. IZ. S.S.
363. JoHAim HEmRiGH ROOS, geb. 1631. f 1685.
Schüler des Julian du Jardin. In einer bei^
gigten Landschaft wird eine Heerde Vieh, wor-
unter sich ein Ochse, zwei Schaafe und eine Ziege
besonders auszeichnen^ durch ein klares, zwischen
Felsen stehendes Wasser getrieben. Im Yorgrunde
ein Fufsgestell mit einer Urne. Bezeichnet: J.
H. Roos. Auf Leinw., h. IF. 1-J-Z., br, IF.
l^Z. K.S.
364.SALOMON RÜISDAAL, geb. 1613. f 1670.
An einem holländischen Canal zieht sich ein mit «
Weiden bewachsener Streifen flachen Landes hin.
Auf dem Wasser einige Kähne. Auf Holz, h.
5Z., br. 8Z. S.S.
365. Jan lUemEa m YRIES> blühte um 1657.
Daitti Ciissi. RuBiirs, dis Oucibiialbi. fi7J
Schüler des Jacob Ruiidaid. Von einer be-
grünten Anhöhe, auf welcher ein dürrer Baum
steht, strömt ein Bach herab; neben derselben
rührt ein Weg nach einem, in einer hüglichten
Landschaft gelegenen Dorfe. Bezeichnet: R. Yries.
Auf Holz, h. 8Z., br. p-J-Z. K. S.
366. Aldert van EVERDINGEN, geb. 1621. f
1675. Schüler d^s Roelant Savery und Bie-
ter Molyn. Eine mit Tannen bewachsene An-
höhe, auf welche ein Sonnenblick fallt. An de*
ren Fufse ein stehendes Wasser. Bezeichnet: ▲.
V. E. Auf Holz, h. 10 Z., br. 9Z. K.S.
367. O. D. VRY. Auf einer leicht bewegten See, im
Yorgrunde, zwei in yoUem Segeln begriffene
Kriegsschiffe und ein das Segel einziehendes Boot,
im Hintergrunde noch mehrere andere Schiffe.
Grau in Grau. Bezeichnet: O. de Vry fecit
AA1665. JJ. Auf Holz, h. 3F. -^Z., br. 4 F.
54-Z. K.S.
368. Adam PYNACKER, geb. 1621. f 1673. In
einem See, an dessen Ufer sich von der äuiser»
sten Ferne bis zum Yorgruiide Felsmassen hinzie-
hen, stürzt Yon der yordersten, mit Bäumen be-
wachsenen, ein Wasser herab. Demselben gegen-
über, Hirten mit ihi^en Heerden, unter denen eine,
auf einem Esel reitende Frau. Auf einer Anhöhe
zwei Männer. Bezeichnet: A. Pynacker. Auf
Leinw., h. 3 F. 3-f Z., br. 4 F. 44-Z. K. S.
369. CoRNEWS HUYSMAN, geb. 1648. f 1727.
Schüler des Jacob van Artois. Auf einem
Wege zwischen 2wei mit Bäumen bewachsenen
Anhöhen «ieht loan awei beladene Maulthiere mit
Ms
«74 ZWEITE AVFHEILÜNG.
ihran Treibern, im llillelgraiide eia Wetter, auf
wdichcm ein Mann in einem Kahne rudert. Im
HoitergniBde Gebirge. Auf Leiaw., h. 1 F. S-^Z.,
br. IF. 3Z. S.S.
370. Jak Regniek de YRIES, blühte um 1657.
Ein von Bäumen umgebener alter Thurm, auf dem.
sich ein Taubenschlag befindet. Unter einer Wein-
tottbe, Welche sich va denselben lehnt, vier Land-
leute. Hinlergrund ein Gehölz. Auf Holz, h.
IF. lOZ., br. IF. 5Z. K.S.
371. Aldebt vak EVERDINGEN, geb. 1621.
-I- 1675. Eine Landschaft, in deren Vorgrunde
sich hohe Tannen erheben, in deren Mittelgrunde
man unter einem, auf einer bewachsenen Anhöhe
gelegenen Schlosse ein Wasser sieht, auf welchem
einige Schifife segeln. Jenseits desselben, im Hin-
tergrunde, eine Wiese mit einer Schaafheerde, ein
Gehölz und Gebäude. Bezeichnet: A. t. E ver-
dingen. Auf Leinw., h. 4 F. -fZ., br. 3 F.
4^2. K.S.
372. AlDERT VAK EVERDINGEN. Zwischen ho-
hen Gebirgen, auf deren einem eine Burg liegt,
komrart ein Strom hervor, der im Vorgrunde einen
gröfeen Wasserfall bildet. Am Fnfse hoher Tan-
nen, welche die Thäler anfüDen, zwei Bauernhäu-
ser. Hin und wieder Landleute, und Hirten mit
ihren Heerden. Auf Leinw., h. 5 F. *5Z., br.
4F.9Z. S.S.
373. Jan ASSELYN, geb. l6ie. f 166^. Scbti^
d^ Jan Mid und des Eeainft vafi de Yelde.
Ein Seehafen. Auf einem ton Quadern aufge*
führten Damm, am Ttt£ie eiiies sdten Thurms, sind
DlITTI GliSSB. RVllilf , Ji» GnaSMALBM. £75
Her Leute in türkiack^r Tracht, Ton danoi einer
ein Mohr ist, mit einander im Verkehr. Mehr
rückwärts ein Schiff und andere Figuren. Im
Hintergrunde die See mit steilen Felsen. Bezeich-
net: J. A. Auf Leinw., h. IF. 6^Z., br. IF.
4-i-Z. K.S.
374. NicoLAAs BERCHEM, geb. 1624. f 1683.
Eine Winterlandsdiaft. An ein^n Högel, worauf
eine Windmühle und Bauemhänser, sieht sich ein
fest zugefrorenes Wasser hin, über w^hes eine
hohe Bogenbrücke nach einem anderen Hügel
führt. Im Yorgrunde, auf 4em £t0e« zwei Pack-
* pfei^ am Futterkasten, von denen eins beladen
wird, zwei Jäger im Gespräch, ein Mann, der
sich die Schlittschuhe anschnallt, ein Junge, wel-
cher, Ton zwei Hunden angebellt, ein Mädchen
auf dem Schlitten fahrt, und zwei Wäscherinnen.
Im Hintergrunde ein Kalkofen, Hauser und Ge-
birge; alles b^chneit. Durch die dunkle Schnee-
luft bricht ein Sonnenstrahl herror. Bezeichnet:
Bercbem. f. Auf Holz, h. IF. 64'Z., br. 2 F.
2-ä-Z. K.S.
375. Philip WOITVERMAN, geb. 1620. f 1668.
Schüler des Jan Wynantß. In einer Land-
schaft, deren Hintergrund Ton Bergen» deren Mit-
telgrund Yon einem sich bis yorn herziehenden
See gebildet wird, befindet sich im Yorgrunde,
yor einem Thor, eine alte, mit Thürmen und Mau-
ern yersehene Festung. Voi* derselben mehrere
Figuren, yon denen ein Offizier auf einem Schim-
md die Schede madit. In der Nähe noch zwei
«ttdere Pferde, Gemütev^^uktferinoen, Landleute,
Kinder und Badende* Bezeichnet mit dem Mo-
276 ZWEITE ABTHEILÜNG.
BOgrtmm des Künstlers. Auf Leinw., h. 2 F.
6^Z., br. 3 F. 104- Z. K.S.
376. PnaiP WOÜVERMAN, geb. 1620. f I668.
In einer hiiglicliten Landschaft tränkt eine von
der Jagd zurückkehrende Gesellschaft, wobei eine
Dame, in einem Wasser, über welches eine Bo-
genbriicke führt, ihre Pfeixle ; dabei mehrere Hunde»
Auf der Brücke eine Frau mit einem Kinde, und
ein Fischer mit der Angel. Bezeichnet mit dem
Monogramm des Künstlers. Auf Holz, h. IF.
1-fZ., br. IF. 3^Z. K.S.
377. Philip WOÜVERMAN. Vor der verfalle-
nen Hofmauer eines Gebäudes wird ein Heuwa-
gen beladen ; daneben zwei («essende Pferde. Auf
einem dritten eine Frau. Aufserdem eine Bau-
emfamilie, welche, am Boden gelagert, ihre Mahl-
zeit hält, und andere Figuren. Hintergrund Ge-
birge. Gegenstück des vorigen. Auf Holz, h.
1 F. 14-Z., br. 1 F. 3-J-Z. K. S.
378. Adam PYNACKER, geb. 1621. f 1673. Eine
gebirgigte Landschaft bei Sonnenuntergang. Von
einem Felsen stürzt im Vorgrunde ein Wasser
herab, über welches im Thale eine Knittelbi-ücke
führt. An demselben ein auf dem Hom tu-
tender Hirt mit seiner, aus zwei Kühen und sechs
Ziegen bestehenden Heerde. Bezeichnet: A. Pyn-
acker 1654. Auf Leinw., h. 6 F. 7Z., br. 5 F.
6-fZ. K.S.
379. Peteb WOÜVERMAN, geb. 1625. f 1683.
Schüler seines Vaters und des RolandtRog-
maim. Die B^gerung einer niederländischen
Sudt durch die Spanier. Die im Hintergrande
DaITTB C1.A88I. RlTBlMS, DIB GBVBBNiLBl. £77
üegeode Stadt wird mit Kanonen und Mdrsen^
aus mehrei^en Schanzen beschossen , Ton denen
eine, im Vorgrunde gelegene, mit neuer Munition
versehen wird. Hie und da Massen Ton Gaval-
lerie und Infanterie. An zwei Stellen, woselbst
die Belagerten Ausfalle machen, welche sie mit
einer lebhaften Kanonade unterstützen, hitzige Ge-
fechte. Bezeichnet mit dem Monogramm des
Künstlers. Auf Leinw., h.. 3 F. l-fZ., br. 3 F.
10 Z. K.S.
380. Simon de YLIEGER, blähte um 1640. Auf
einer leicht bewegten See befindet sich ein Fahr-
zeug im vollen Segeln. Hintergrund eine bergigte
Küste und andere Schiffe. Auf Holz, h. 1 F.
4-Z., br. IF. 5-fZ. K.S.
381. L. D. KONING. Eine leicht bewegte, von
mehreren gröfseren und kleineren Schiffen belebte
See. Von denselben sind einige im Segeln be-
griffen, ander^ ziehen die Segel ein. Rechts eine
ferne Küste, mit einer Stadt, links ein nahes, mit
Bäumen bewachsenes Ufer. Bezeichnet: L. D.
Konin g. Auf Holz, h. 1 F. 4 Z., br. 2 F. 3 Z. S. S.
382. LüDOLP BACKHUISEN, geb. 1631. + 1709.
Ein schwerer Seesturm. Ein Schiff, welches schon
zwei Masten eingebüfst, ist im Begriff am Ein-
gange eines von Felsen eingeschlossenen Hafens,
welche von Thürmen gekrönt werden, zu schei-
tern. Im Yorgrunde mehrere Menschen, die al-
lerlei Waaren aus dem Wasser zu bergen, andere,
die sich selbst schwimmend zu retten suchen. In
dem Hafen sdbst ein grofses Schiff. Im Hinter-
grunde andore Schiffe auf offimer See. Auf Leinw.,
h. 6F.3Z., br. 8F. 7-i'Z. K.S.
171 ZWEITE ABTTHEILUIIG.
383.«. WnxBM VAN DE VELDE DER JÜN-
GERE, geb. 1633. f 1707. Schtüer seines
Vaters Willem van de Velde. Ein leicht be-
wegtes Meer, welches in den yei*schiedenen Plä-
nen von Kriegsschiffen belebt wird. Auf Leinw.,
h. IF. 11-i-Z., br. 2 F. HZ. E. E.
383. Emmanuel de WITTE, geb. 1607. f I6d2.
Schüler des Evert van Aelst. Das Innere
einer Kirche von späterer, sehr reicher Archilec-
tur, mit Gemälden, Statuen von Heiligen md
Giabesmoifunienten geschmückt. Im Vorgrunde,
neben einer zum Chor hinaufführenden Treppe,
einige Figuren; in dem Chor selbst eine grölsere
Anzahl Ton Menschen. Bezeichnet: £. neWitte
fecit. A? 1667. Auf Leinw.. b. 4F. 3Z., br.
3F. 5Z. K.S.
384. Diu STOOP, geb. 1610. Ein lebhaftes Ge-
fecht zwischen kaiset*licher und türkiscber Caval-
lerie. Im Yorgrunde wird einem mit dem Pferde
gestürzten Türken eine Standarte abgenommen.
Im Hintergrunde die Mauern und Thürme einer
Festung, neben welcher über eine Zugbrücke kai-
serliche Cavallerie und Infanterie zieht, worauf
die Türken am anderen Ufer ein lebhaftes Feuer
machen. Bezeichnet: D. Stoop. f. 1651. Auf
Holz, h. IF. 8^Z., br. 2 F. 10^ Z. K.S.
385. Heni>eik VERSCHURING, geb. 1627. + 1690.
Schüler des Jan B(Ml In der Nähe einer Fe- ^
ste einige Marketenderzdte, in denen es lustig
hergeht Vor dem vordersten haken mehrere Trom-
peter und ein Pauker. Eine FnMi, die Mt einem
Säugling a«f «nem Maolesel silst^ unterhält sich
DrITTB ClASSI. IHUBIRS, BII GiMtBMALEM. ^9
mit einem CipQziner. Aufserdem eil« Menge toa
anderen Figuren. Ln Mittelgründe mehrere Wa-
gen, welche nach vertchiedenen Richtungen aus
der Feste ziehen. Im Hintergründe ein Hügel
und eine grosse Ebene. Bezeichnet: H. Yer sc hu-
rin g fc. 1674. Auf Leinw., h. 2 F. l^Z., br.
2 F. 8 Z. K. S.
3B6. H. TAN ANTEM, blühte um 1«S4. Eine leicht
bewegte See, die von mehreren gröfscren und klei-
neren Schiffen belebt wird. Im Hintergrunde eine
ftttche Küste mit zwei Ortschaften, von welcher
eine Schanze am meisten vorspringt. Bezeichnet:
H. V. Antem. Auf Holz, h. IF. 6Z., br. 2 F.
IZ. S.S.
387. LüöOLP BACKHÜISEN, geb. 1631. f 1709.
Eine leicht bewegte See, welche von mehreren
grofseren und kleineren Fahrzeugen, unter den^
sich zwei Kriegsschiffe befinden, belebt wird. Am
Horizont zeigen sich, sehr entfernt, einige Ge*
bände. Durch die WoHien einfaUende Sonnen-
blicke erhellen einzelne Parlhieen. Bezeichnet:
L. B. 1664. Anf Lfeinw., h. IF. 9^Z., br.
3 F. l^Z. K.S.
388. Petrus Paulus RUBENS, geb. 1577. f 1640.
Links Perseus, der die Andromeda entfesselt, wo-
bei ihm zwei Liebesgötter behülflich sind; rechts
der Pegasus, welchen ein Liebesgott beim Zaume
hält, wähi*end ein anderer, der auf demselben rei-
tet, einen dritten zu sieh emporzuzi^n sucht.
Hmiergrund ein albendlicfaer Himmel, nnd das
Meer, in dem man das getÖdtete Ungeiieuei* sieht.
Auf Hdt, h. SF. f Zm br. 4F. 5Z. K.S.
m ZWEITE AWTEEiLVWi.
389. Salomon RUISDAAL, geb. 1613. f 1670.
An einem holländischen Ganal, welcher von ei*
nigen Kähnen bdebt wird, liegt auf einem flachen ,
mit Weiden bewachsenen Ufer ein Dorf. Auf
einer Strafse, die bei demselben vorbeiführt, meh-
rere Reisende zu Wagen und zu Fufs. Auf
Leinw., h. 3 F. l-J-Z., br. 5F. 6Z. S.S.
390. Peeter YAif BEEK, blühte um 1681. Eine
leicht bewegte See mit zwei Kriegsschiffen und
einigen Booten im Vor- und Mittelgrunde. Im
Hintergrunde ein Strand, an welchem man eine
Kirche und andere Gebäude sieht, nebst anderen
Schiffen. Bezeichnet: B. f. l6.... Auf Hok, h.
IF. Ö^Z., br. 2F. 4Z. K. S.
391. Jan tan de CAPELLE, blühte zwischen
1650 und 1700. Auf der spiegelghitten Flache
der ganz ruhigen See, in weichet* das Abendroth
des heitern Himmels widerscheint, lieg^ meh-
rere grofse und kleine Scbiflfe. Im Hintergrunde
eine flache Kiiste mit einer Stadt. Auf Holz, h.
IF. 11 Z., br. 2F. 8Z. S.S.
392. Jan Regnier de YRIES, blühte um 1657.
Zwbchen mit Bäumen bewachsenen Hügeln liegt
eine Wassermühle, von der sich der Mühlbach
* unter einer Brücke durch, in ein stehendes Was-
ser ergiefst, welches sich bis in den Mittelginind
erstreckt. Hintergrund eine flache Ferne. Auf
Holz, h. IF. 8^Z., br. 2F. 8Z. K.S.
393.N1COLAAS BERCHEM, geb. 1624. f 1688.
Vor einer in einer Felsschlucht eingebauten
Schmiede lafst ein Herr ein Hufeisen seines Pfer-
des befestigen; neben ihm eine Dame zu Pferde,
DftITTI CUISSB. RUBIH8, OIB 6b1I1EIIALB&. flSl
mit aaem Falken auf der Rand. Vor der Höhle
die Familie des Schmidts, unter wdcher sich eine
Frau mit der Spindel besonders auszeichnet ; hin-
ter dem Reiter ein ruhender Jäger mit Hunden.
Durch einen Bogen sieht man eine Heerde yon
Schaafen und Kühen mit zwei Hirten und einer,
auf einem Esel reitenden Hirtin. Im Hinter-
grunde Felsgebirge. Bezeichnet: Berchem. Auf
Holz, h. 2F. 4Z., br. 3F. 9^Z. K.S.
394. Jan HACKERT, geb. 16a5. Eine Landschaft,
deren Hintergrund ein 'Gebirge, deren Mittelgrund
eine reich bewachsene Ebene und ein klares Was-
ser, welches sich bis in den Yorgrund zieht, bil-
den. Am Ufer desselben, neben hohen Bäumen,
wird eine Heerde Vieh, bei der sich ein auf einem
Maulesel reitende? Mädchen befindet, hin getrieben.
Auf einer Strafse, welche einen Berg hinangeht,
eine andere Heerde und ein Frachtwagen. Alles
ist Tom Abendroth warm beschienen. Bezeichnet:
J. Hackert. Die Stafage rührt von Adriaen
▼an de Yelde h^. Auf Leinw., h. 8F. 6Z.,
br. 3F. 2Z. K.S.
395. Jan LOOTEN, f 1681. Im Vorgrunde einer
gebirgigten Gegend, in derea reich bewachsenen
Mittelgrunde eine Ortschaft liegt, sieht man, zwi-
schen mit starken Eichbäumen besetzten Hügeln,
eine Hirschjagd. Bezeichnet: Jan Looten 1659*
Auf Leinw., h. 5 F. 1 Z., br. 6 F. 10 Z. S.S.
395. a. Jan FYT, geb. 1625. f gegen 1700. Ein an
einem Hinferlauf aufgehängter todter Hase, eine
Katze, welche sich ihm nähert, mehrere Trauben,
zwei todte Enten, zwei Eebhühner, und ein Korb
SS8 ZWEITE ABTHEILUNG.
mit ekier Sk^napfe luid andefem todten GcAUgeL
Aaf Leinw., k. 3 F. S*f Z., br. 4 F. 6f Z. £. E.
395. &. Jacob WALSCAPELE. Ein reiches Ge-
hängt der yerschiedenartigsten Früchte mit eini-
gen Blumen untermischt. Grund dunkel. Be-
zeichnet: Jacob Walscapele. Auf Leinw.> b.
1 F. lO^Z., br. 2 F. 7t Z. E. E.
396. Kabbl pu JARDIN, geb. 1635. f 1678. Schü-
ler des Nicolaas Berchem. Im Yorgrunde einer
hüglichten Landschaft, deren Luft mit schweren
Gewitterwolken angefüllt ist, steht ein weifser«
sich umsehender Ochse, ein Schaaf und eine, an
einer Staude fressende Ziege. Darauf die Ter-
stUmmelte Inschrift: K. du Jardin fec. Auf
Leinw., h. 2 F. -J-Z., br. 1 F. 7-J-Z. K.S.
397. Jacob tan deb ULFT, gdb. 1627, lebte noch
1688. Am Seestrande zu Schereningen wird eine
Heerschau über Infanterie, CaTallerie, und Artil-
lerie gehalten. Die Dünen und der ganze Strand
sind mit einer Unzahl tob Zuschauem bedeckt,
Ton welchen die angesehenem sich in einem, auf
dem Trocknen liegenden, bekränzten Schiffs Ter*
sammeln. An den üfem eine Reihe von Fischer-
booten. In der Ferse gröfsere Schifie. Bezeich-
net: J./Tan der Ülft. F. Auf Holz, h. IF.
3-5- Z., br. 2F. 2A.Z. K.S.
398. Regmier BRAKENBURG, geb. 1649. Schü-
ler des Hendrik Mommers. Auf dem Platze
eines Dorfbs befinden sich eine Menge Mensdien
jeden Alters und Geschlechts, unter denen sich
eine Gruppe, in welcher sich eine Frau mit einem
Manne unterhält, und eine «ndene einem Jünde
DsiTTi GaASSi. Rnui*, »ib GiiniBiiiLBi. 183
aus Akmn Karren mU Trauben eine kiareicht,
torziigÜdi hertoriiclw ¥or dar Thiir eintf Hau«
sesy aus der Mehrere heraustreten, singt «in auf
einer Bank stehender Marktschreier von einem
Blatte ein Lied ab, welches sich auf die erste
Gruppe zu beziehen scheint, indem Yerschiedene
nach derselben lachend hindeuten. Auf Leinw.,
h. 2 F. 2Z., br. 2 F. lOf Z. K.S.
599. Thomas WYCK, geb. 1616. f 1686. Ein See-
hafen. Rechts die Rnine ctnei Tempels, nebst
' einer Statue des Bacchus. Daneben um einen
SpringbruBDCB, allerlei Leute, welche musidren,
sich unterreden und anderweitig besdiäRigen;
eimge daton in türkischer Tracht. Am üfsr zwei
Frachtschiffe. Links ein hoher, auf Feken gele-
gener Leochtlhui-M uäii andere Gebäude, nebst
einem Molo. Hintergrund das Meer und Gebirge.
Rezttchnett T. Wyck. Auf Leinw., b. 3 F.
ßi-X., br. 4F. lO^Z. K.S.
400. Padl BKIL, geb. 1554. f 1626. An einer stei-
len, oben mit Bäumen bewachsenen Felswand
werden von, iheils mit Feuergewehren, thefls mit
Spiefsen bewaffneten Jagern imd Hunden, meh-
rere Steinböcke gejagt. Am Fufse des Felsens
ein aus demselben hervorströmendes Wasser, und
andere Jäger, nebst erlegten Steinböcken, von de-
nen einige auf Esel geladen werden. Hintergrund
Gebirge ab einem See^ Auf Leinw.» h. .2 F.
4i^Z,, br. 3F.4iZ. K.S,
401. Petrus Paülüs RUBENS, geh. 1577. f 1640.
Brei Herren tu Pleräe, welche die Schule machen,
so dttfk einer sein Pferd in Schritt, der andere in
Tria>» der driim in Odkpp «e«tel hat. Hinter-
284 ZWEITE ABTHEILÜNG.
gnind eise fladie GeMid mit eiiier Stadt. Eme
Skizze^ AufLeinw., lr4F. l-f-Z., br. 6F. 3Z.
K.S.
402. Johann Heinrich ROOS, geb. 1631. f 1685.
In einer hin und wieder mit Bäumen bewachse-
nen, gebirgigsten Landschaft mit mehreren Gebäu-
den und Ruinen befindet sich im Yorgrunde eine
sehr zahlreiche Heerde von Kühen, Schaafen und
Ziegen. Links, auf einem Hügel, sitzt die Hutin
mit einem kleinen Kinde, welches sich Tor einer
heranklettemden Ziege, mit welcher der Hirt
scherzt, fürchtet An einem Brunnen, rechts,
tränken ein Herr und eine Dame, die von der
Jagd zurückgekehrt sind, ihre Pferde; dabei an-
dere Jäger, und Hunde. Bezeichnet: J. H. Rooa.
pinx. 1683. Auf Leinw., h. 4 F. 1-f-Z., br.
6 F. 34- Z. K.S.
403. Jan tan der MEER DE JONGE, blfihte
zwischen 1679 uud 1685. Schüler des Nico-
laas Berchem. In einer hüglichten, mit Bäu-
men bewachsenen Landschaft ruht ein Sdiäfer
unter einem Baume. Im Yorgrunde seine, aus
Schaafen und einer Ziege bestehende Heerde, von
denen ein junges Schaaf an seiner Mutter saugt.
Bezeichnet: J. t. der Meer de jonge f. I6SO.
AufLeinw., h. 2 F. T^Z., br. 3F.5-V-Z. E.E.
404. PiETEB VAN MOL, geb. 1580. f 1650. Schü-
ler des Rubens. Der in seinem Bette aufredit
sitzende blinde Isaac ertheilt seinem knieenden
Sohne Jacob den Segen des Erstgebornen. Re-
becca stützt sich mit der Rechten auf einen Tisch,
auf welchem das nachgemachte Liebliogsgericht
DiiTTi CiASSi. RüBiirs, oii GimiiiiLii. 685
des baae ftelit. Hintergrond da» Zfalmer, mit
Dnrdinoht auf den abeodlichen Himmd. Auf
Leinw., H. 5 F. IZ., br. 7F. 2Z. K.S.
405. HOLLÄNDISCHE SCHULE. In einer Vor-
rathskammer hangt ein geschlachtetes Schwein.
Am Boden ein Fafs, ein Schaaf, Kohlköpfe, ir-
denes Geräth, ein Kessel und ein zinnerner Tel-
ler. Im Hintergrunde ein Bauerjunge. Bezeich-
net: ßl ^- 1645. Auf Holz, h. 2 F. l-f Z-, br.
IF. y-i-Z. K.S.
406. Jan MOLENAER, blühte zwischen 1620
und 1660. Auf einer Brücke, vor dem Eingange
eines mit Bäumen bewachsenen Dorfes, sind eine
Anzahl yon Landleuten jeden Alters und Geschlechts
versammelt, welche über den Inhalt eines Blat-
tes, so ein, auf dem Geländer der Brücke stehen-
der, alter Marktschreier absingt, lachend ihren
Beifall zu erkennen geben. Neben dem Alten ist
seine Frau beschäftigt, das beliebte Lied zu ver-
kaufen. Bezeichnet: J. Molenaer. Auf Holz,
h. IF. 6Z., br. 2F. 2^Z. K.S.
407. Jan van der MEER DE JONGE. Eine
Landschaft, in deren Hinter- und Mittdgrunde
sich Berge hinziehen, von welchen die letzteren
reich bewachsen und mit Gebäuden besetzt sind.
Im Yorgrunde, in welchem ein Paar starke Eich-
bäume, treibt ein Hirtenknabe seine, aus einer
Kuh und mehreren Sc(iaafen bestehende Heerde
einher. Ein Junge und einige Schaafe trinken
aus einem klaren Wasser. ,^^.ejchnet: J. v. der
meer de jonge A" 1679. Atif Leinw., h. 2F.
-fZ., br. 2F.6^Z. K.S. ■
186 ZWEITE ABTBSILÜliGv
406. C. W. LAMAECK. In dtiem fibumOiaiise
hingt links ein gescblaohtetes Sdiwein, ^meben
steht ein Junge mit der aufgeblasenen Schweins—
blase. Rechts ist eine Frau mit dem Ausnehmen
Ton Fischen beschäftigt; neben ihr ein Mann,
welcher ihr einen Bierkrug reicht. Im Hinter-
grunde andere Bauern, beim Raminfeuer. Hin
und wieder noch allerlei Gegenstände, unter wel-
chen ein Hund, der Kopf des Schweines, eine
Taube und eine Katze die bemerkenswerthesten
sind. Bezeichnet: G. W. La nsaeck. Auf Holz,
h. IF. 6iZ., br. tf.^Z. K.a
409. HOLLÄNDISCHE SCHULE. IneiMTVor-
rathskammer hängt ein gescMachteter O^sev Am
Boden ein Fafs, irdenes und kupferoes Geräth,
ein Kohlkopf, gelbe Rüben, und die Haut des
Ochsen. Im Hintergrunde, an einem Heerde, der
Fleischer und eine Frau, bei einer Butte beschäf-
tigt, und ein Kind, welches die Blase des Ochsen
aufbläst. Gegenstück zu Nr. 405. Auf Holz,
h. 2F. l^Z., br. IF. 7Z. K.S.
410. Jan MOLENAER, blühte zwischen 1620
und 1660. In einer DerfschenlCe ist eine groise
Anzahl von Leuten jeden Alttm und Geschlechts
mit Essen, Trinken und Kosen beschlftigt. Zu
dem Tanze eines Paares spic^ einer auf dem Du-
delsack, ein anderer auf der Geige auf. Gegen-
stück Ton Nr. 406. Bezeichnet: J. Molen a er
i6S9. Auf H<Jz, h. IF. 5|-Z,, br. 2 F. HZ.
K.S.
411. Thomas WILLEBORTS, gen. ßOSSAERT,
geb. 1613. f 1656. Sdiüler des Gerard Segbers.
DiiTTs GiiMt. RtniM, d» GbkIhmilii. 2$1
Um auf dem Scboolie der Mam ntioide Kind
•ttdit der "vor ilun knieendeii I^iligen Gttliarina,
nun Zekhen der Yemialilang, den Ring an den
Finger. Hintergrund Vorhang und Architectur,
mit Aussicht ins Freie. Auf Leinw., h. 5 F. 4-f Z.,
br. 4F. lOfZ. K.S.
412. Anton Frans van der MEULEN, geb. 1634,
f 1690. Schüler des Pieter Snayers. Ansidic
der Gegend yon Versailles. Im Vorgrunde der
König Ludwig XIV. mit seinen Hofleuten, zu
Pferde. Im Mittelgninde das Schlofs zu Versail-
les, in dem Zustande, wie es skh yor den Bau-
ten Ludwigs XIV. befand. Neben demselben der
Park. Auf Leinw., h. 2 F. 7 Z., br. 3 F. 6 Z. S. S.
413. Caspar NETSCHER, geb. 1639. f 1684.
Schüler des Gerard Dow. In einer Küche sitzt
eine alte Köchin, welche beschäftigt ist, Kram-
metsfögel zu rupfen, deren Federn sie in ein .
Fafe zu ihren Füfsen Mrirft. Auf einem Tische,
▼or ihr, eine bereits gerupfte Ente, zwei Kram-
metsvögel und ein Korb mit Kohl. Neben dem-
selben ein Sieb mit Endivien, ein kupferner Kes-
sel und andcsies Küchengeräth. Bezeichnet: C.
Netscher. Auf Leinw., h. 2 F. 3-|-Z., br. IF.
104- Z. K.S.
414. GerITZ ?A3!C HERP. Ein Satyr, welcher mit
«iner Sauemfamiüe in deren Hütte beiü Mahle
sitzt, Terwnndert sich darüber, dafs die Menschen
durch den Atbem ihr Essen kali machen, wäh-
rend sie yorher ebenlaUs durch den Athem sich
die Hände erwärmt haben, imd wird dadurch
bewogen, den Verkehr mit denselben, als mit
88» ZWEITE ABTHEILÜNG.
zwetdeutigen und mnufeiiastigen Weien aufisuge-
ben. Am Heerde die Köchin, welche einen Kes-
•el umrührt. Im Yorgrunde eine Katze, die sich
in einem kupfernen Kessel spiegelt. In der o£k-
nen Thür, durch die man ins Freie sieht, ein
Pudel. Bezeichnet: G. t. Herp. Auf Holz, h.
2F. 4Z., br. 3F. 4Z. K.S.
415. Jacob tan der ULFT, geb. 1627, lebte noch
1688. Ansicht des Platzes zu Rom, auf welchem
sich die Ehrensäule des Kaisers Trajan befindet.
Auf demselben eine grofse Anzahl Ton Leuten
jeden Standes, Alters und Geschlechts, ron denen
ein groiser Theil um einen erhaben stehenden
Marktschreier yersaramelt ist. Neben demselben
drei beladene Maulthiere. Auf Holz, h. 2 F. IZ.,
br. 2F. 9-fZ. K.S.
416. Schule des RUBENS, vielleicht Cornelis
SCHUT, geb. 1590. f 1660. Maria hält mit
der Rechten das Tor ihr auf einem Tische ste-
hende, an ihre Brust gelehnte Kind ; mit der Lin-
ken blättert sie in einem Buche. Rechts ein Ro-
senbusch, links andere Blumen und Früchte in
einem Korbe, welche ron Daniel Seghers ge-
malt sind. Hintergnioid ein Wald. Auf Leinw.,
h. 4 F. 10 Z., br. 3 F. 5-f Z. K.S.
417. JoosT Cornelis DROOGSLOOT, blühte
um 1650. Eine grofse Anzahl yon Krüppdn und
Kranken jeden Alters und Geschlechts stürmt
schreiend und sich untereinander über den Hau-
fen werfend, auf den Teich Bethesda zu, in wel-
cher der, Ton einem himmlischen Glänze um-
strahlte Engel im Begriff ist herabzo&hren. Hin-
Dmtti Cussi. RiriBirs, dib Gikibmalbi. 289
tergnmd ein Platz von Jerusalem, auf welchem
sich mehi^re Menschen und Schaafheerden befin-
den. Mit dem Monogramm: '5-®^. Auf Holz,
h. 1 F. 104- Z., br. 2F. 8Z. S.S.
418. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE. Im Mit-
teigrunde die, in einem Gebüsche liegenden Rui-
nen eines Schlosses, nebst einem Bauernhause. Im
Vorgrunde ein Gebäude, bei welchem ein Weg
Torbeifuhrt, worauf sich einige Landleüte befin-
den. Im Hintergrunde ein ?on der Sonne be-
schienener Sandhügel. * Bezeichnet mit dem vorn
Terstümmelten Namen . . lenaem. Auf Holz, h,
IF., br. IF. 5Z. S.S.
419. IsAAc MOUCHERON, geb. 1670. f 1744.
Schüler des Frederik Moucheron. Die An-
sicht einer Stadt, yon welcher sich ein Gebäude
und ein Kirchthurm am ansehnlichsten darstellen.
Auf einem Canal, an dessen beiden Ufern Bäume
stehen, ein Frachtschiflf, und ein Flofs, worauf
sich Badende befinden. Bezeichnet: J. Mouche-
ron, f. Auf Leinw., h. 1 F. ö-i-Z., brr 1 F.
10-f-Z. K.S.
420. F. DECKER. In einer Schmiede, in wdche
durch ein Fenster ein heller Sonnenstrahl einiallt,
schmiedet einer an einem heifsen Eisen, während
ein anderer das seinige am Feuer glühend macht.
Hin und wieder allerlei Handwerksgeräth und ein
Schleifstein. Bezeichnet: F. Decker 1644. Auf
Holz, h. 1 F. 54- Z., br. 1 F. S-J-Z. K.S.
42 1 . ISAAC MOUCHERON. Eine gebirgigte Land-
schaft mit weiter Feme, yon der Abendsonne warm
beschienen. Im Yor gründe eine Anhöhe mit Ge-
N
290 ZWEITE ABTttEILlMG.
bauilen, an weldier sich ein MilleB Wasser hin«
tielit. Am Ufer desselben, unter hohen Bäumen,
ein^ Heerde Vieh mit ihren Hirten. Auf Leinw.,
h. 1 F. frf Z., br. 1 F. 4iZ. E. E.
422. WiLum HONTHORST, blühte um 1650.
f 1666. Das Bildnifs der Prinzessin Maria, Toch-
ter des Königs Carls I. von England, Gemahlin
des Prinzen Wilhelm 11. yon Oi'anien, in hellro-
them Kleide. Grund dunkel. Auf Hok, h. 2 F.
4Z., br. IF. 10^ Z. K.S. .
423. CoRMEiis POELENBURG, geb. 1586. f 1660.
Schüler des Abraham Bloemaart Ein Vor-
gang naeh einer Erzählung im Pastor fido. Links,
auf einem Hügel, Amaryllis, die von einer Anzahl
anderer Mädchen zur ^chiedsrichterin erwählt,
welche yon ihnen am angenehmsten küsse, den,
in einem Blumenkränze bestehenden Preb dem,
als Mädchen yerkleideten, Myrtill zuerkennt. In
einiger Entfeiiiung noch drei tanzende Mädchen.
^Im Vorgrunde erlegtes Wild. Hintergrund eine
mit Bäumen bewachsene Anhöhe mit einer Ruine,
welche nach dem sogenannten Grabmale der Ho-
ratier und Curatier genommen ist. Bezeidmet:
C. P. Auf Leinw.^ h. 3 F. S^-Z., br. 4 F. 8-|.Z.
K.S,
424. Theodoor van TULDEN, geb. 1607., lebte
I noch 1662. Schüler des Rubens. Galatea
v zieht mit drei anderen Nemden auf dem Rücken
eines grofsen Delphins, der von Tritonen gezü-
gelt wird, triumphirend auf dem Meere einher.
Im Vorgrunde drei Knaben, von denen der eine
auf einem Delphin reitet. In der Luft ein Ki^is
Dutts Cß^m* Bmüms, uf (^imiLsi. ^1
TOB sdbmrebende» LiebesgdUem. Im Hu»teqpruDde
noch andere Meeresgötter und Tritontn. Auf
Leinw., h. 8.r, SZ,, br. 9 F. 7t Z- K- S.
425. CORKiXIS POELENBURG. In einer Felsen-
höhle sitzt die biUsende MagdflJeoa ; über ihr vier
schwd>ende Engel. Durch die Ö&ung der Höhle
Aussicht in eine hügUchte Landschaft, worin man
eine Brücke und ferne Gehiude sieht. Auf Holz,
h, 64. Z., br. 9Z. K, S.
426. Jan tan der MEER DE JONGE, blühte
zwischen 1679 und 1^85. In einer Landschaft,
deren Hintergi'und von Gebirgen, deren Mittel-
und Yorgrund Ton einer mit Bäumen bewachse-
nen Anhöhe gdbildet wird, auf welche ein Weg
hinaufführt, und an dessen Fufs sich ein See hin-
zieht, sieht man ganz ron^ einige Schaafe, andere
am Fufse des Hügels, nebst zwei Lastthieren und
ihren Treibern. Bezeichnet: J. ▼. der meer de
Jongef. Auf Leinw», h. 10Z.,br. IF. 12. S.S.
427. Herrman SACHTLEVEN, geb. 1609. f 1685.
Schüler des Jan van Gojen. Zwischen zwei
mit Bäumen bewachsenen Hügeln sind im Vor-
grunde mehrere Bauern auf einem Felde beschäf-
tigt Getreide auszudi^eachen. Am Fufee des einen
Hügels mehrere ruhende Wanderer. Im Hinter-
gi*unde der Rhein, an dessen, mit hohen Gebirgen
umgebenen Ufern man eine Ortschaft liegen sieht.
Auf Holz, h. IF. IZ., br. IF. 4f Z. K.S.
428. R. V. LAECK. Im Vorgrunde einer hüglichten
Landschaft sitzt Yenus auf einer Anhöhe am Ufer
eines Wassers, und züchtigt den Amor dafür, dafs
er seini^ Bog^ zerbrochen hat. Bezeichnet: R.
N2
292 ZWEITE AOTHEILUNG.
y. Laeck f. l640. Auf Holz, h. IF. 2^Z., br.
IF. 9Z. S.S.
429. CoRNELis POELENBURG, geb. 1586. f 1660.
Der heilige Laurentius, im reichen Mefsgewande
dastehend, hält mit der Linken den Rost, in der
Rechten die Palme. Hintergrund eine gebirgigte
Landschaft mit Wasser und Bäumen. Auf Holz,
h. 5Z., br. 4Z. S.S.
430. Simon van der DOES, geb. 1653. Schüler
des Jacob van der Does. Im Yorgrunde einer
gebirgiglen Landschaft werden links von einer
Hirtin mehrere Schaafe und Ziegen von einem
Hügel herabgetrieben, an 'dem ein Baum steht.
Rechts ein Röhrbrunnen, aus welchem ein Hirt
eine Ruh tränkt. Bezeichnet: S. y. d. Does.
Auf Holz, h. 7-J-Z., br. 9^Z. K.S.
431. BartholomXus BREENBERG, geb. 1620,
lebte noch 1663. Im Yorgrunde einer Land-
schaft, in deren Mittelgrunde man zwischen zum
Theil mit Bäumen bewachsenen Felsen, Ruinen
und anderen Gebäuden einen prächtigen Spring-
brunnen sieht, betrachtet Cimon die Efigenia,
welche mit ihren Gefährtinnen der Ruhe pflegt.
Im Hintergrunde Wasser und Gebirge. Nach
einer Novelle im Decamerone des Boccaz. ße*
zeichnet: B. Breenberg f. Anno 1640. Auf
Holz, h. 8-fZ., br. 1 F. S.S.
432. Herrman SACHTLEVENj geb. 1609. f 1685.
An den yon Gebirgen eng eingeschlossenen Ufern
des Rheins ziehen sich Bäume und OrtschaRen
hin. Im Yorgrunde ein Bauernhaus, Tor wel-
chem mehi*ere Leute, von denen einige beschaf-
Dritte Giassb. Rubiks, oib Gutibiialei. 293
iigt sind, Fässer nach einem am Ufer It^enden
Kabne zu wälzen; ebendaselbst mehrere Fracht-
scbiflfe. In der Feme gröfsere und kleinere Fahr-
zeuge. Bezeichnet mit dem Monogramm des
Künstlers. Auf Kupfer, h. IF., br. IF. H^-
K.S.
433. Willem HONTHORST, blühte um 1650,
f 1666. Das Bildnifs des Prinzen Wilhelm II.
von Oranien, im Harnisch, mit weifsem Halskra-
gen. Grund einfarbig. Gegenstück yon Nr. 422.
Auf Holz, h, 2F. 4Z., br. 1 F. 10^ Z. K.S.
434. HerrmAN SACHTLEVEN. Ein Vorgang aus
dem Pastor iido. Silvio, der die Dorinda, welche
von ihrem alten Pfleger Linco unterstützt wird,
durch ein Versehen mit einem Pfeile verwundet
hat, reicht derselben voll Schmerz einen anderen
Pfeil hin, mit der Bitte, seine Brust damit zu
durchbohren. Hinter ihm ein weifser Hund. In
der Luft der, nach dem Herzen des Silvio zie-
lende Amor. Hintergrund eine felsigte Landschaft
mit Baumparthieen. Bezeichnet: H. Saft. Le-
ren f. Gegenstück von Nr. 423. Auf Leinw.,
h. 3F. 9Z., br. 4F. 6f Z. K.S.
435. C. LDLIENBERGH. Auf einem Tische, wd-
cher zum Theil von einem Teppich bedeckt ist,
liegen zwei Schnepfen, drei kleine Vögel und drei
Quitten, nebst einigen Zwiebeln. In einem dane-
ben stehenden Eimer ein paar Artischocken und
ein todter Vogel. Grund dunkel. Bezeichnet: 21r
1625. Auf Holz, h. 2 F. 6Z., br. 2 F. S.S.
436. HOLLÄNDISCHE SCHULE. VieUeicht
Naturstudium des Philip WOÜVERMAN.
N3
«4 2WÄITB ABTHfilLüNG.
Ein ruhender Hund. Hmtei*gfund LandscbafV. Auf
Leintr., h. 1 F. 4Z., br. 1 F. 62. S.S.
437. HOLLÄNDISCHE SCHULE- Auf einem
mit einem grimen Teppich bedeckten Tisch befin-
den sich ein ii*dener Krug, ein Weinglas mit einem
reich rerzierten metallenen Fufs, ein silberner Be-
cher, und ein Teller, worauf ein Krebs, Früchte,
Austern und Krabben. Grund einfarbig. Bezeich-
net: tfAAVJ. 1648. Auf Hol«, h. IF. lO-i-Z.,
br. Ä F. 64-2. K.S.
438. Jan WEENK, geb. 1644. + 1719. Schüler
des Jan Baptidt Weenix. Eine Gans, ein Fa-
san, ein Hase und ein kleiner Vogel liegen am
Boden vor einer mit Basreliefen gezierten Vase,
neben welcher ein Hund sitzt. Hintergrund Baum-
werk, und Aussicht in einen Garten, mit abend-
lichem Himmel. Auf Leinw., h. 5F. 8Z., br.
4F. 52. K.S.
439. Jan Dayidze DE HEEM, geb. 1604. f 1674.
Schüler des David de Heem. Auf einer stei-
nernen, mit Bildhauerarbeil yerzierten Einfassung
breiten sich reiche Gehänge von Früchten und Blu-
men aus, welche auf das geschmackvollste zu ein-
zelnen Gruppen vemnigt sind. Bezeichnet: lo-
ANiris DI HSXM. r. 1650. An der Stelle der al-
ten Mitte, welche abhanden gekommen, befindet
sich gegenwärtig ein Gemälde des Herrn Professor
Begas, welches die Maria mit dem Kinde in
einer Landschaft yorstellt. Auf Holz, h. 5 F.
64-2., br. 4 F. 4-2. K.S.
439. ö. WiLUEM tAlf AELST, f 1679. Sehlller
des Evert tan Adst Auf einem, xnm Theil
DlITTI CUIIS. RvitllS, AIE Gf|ri|SMALBl. 295
mit einem rothen Teppich bedecktem, Tiicke ron
grünlichem Marmor liegen zwei Schnepfen und
ein Goldammei*. Darüber hängen an einem Na-
gel zwei rothe Rebhühner. Ein Stieglitz und an-
dere kleine Vögel hängen auf einem Zweiglein
gereiht yom Tische hei*ab. Grund dnnkel* Be-
zeichnet: W. T. Aeht 1653. h. 2f. l^Z., br.
IF. 64-Z. E.E.
440. Frahs SNYDERS, geb. 1579. f 1657. Schü-
ler des Henrik van Baien. Kampf zwischen
Hunden und Bären. In der Mitte des Bildes ein
aufrecht stehender Bär, welcher« während er mit
seinen Vordertatzen einen Hund erdrückt, einem
anderen, der an ihm emporapringt, die Zähne
weist; unter und neben ihm zwei schon besiegte
Hunde. Links ein anderer Bär, welcher, ebenfalls
aufrecht stehend, einem Hunde, den er köpflings
in der Luft hält, die eine Hinterpfote abbeifst,
während zwei andere Hunde ihn an Ohr und
Hinterbein anpacket. Am Boden ein vierter Hund,
der vor Schmerz sdimt. Hintergrund eine flache
Landschaft mit Bäumen. \uf Leinw., h. 6 F.
8-fZ., br. HF. IZ. K.S.
441. Jan FYT, geb. 1625. f gegen 1700. Neben
einer Menge von getödtetem Wild, worunter ein
Schwui« ein Pfisiu, ein junges Reh, etfiche Hasen
und Rebhühner, . sldit eine Nyn^he der Diana,
von sieben Hunden, deren einer an ihr empor-
springt, umgeben. Hintergrund, einerseits ein
zwischen Baumstämmen ausgebrateter Teppich,
anderseits eine bergigte Landschaft. Auf Leinw.,
h. 2 F. 64- Z., br. 3 F. 94- Z. K.S.
442. Auuuaamt AI>IUEA»36EN>))}<U4«WLif»i^^
N4
296 ZWEITE ABTHEILÜNG.
Auf einem Tische steht eine silberne Kanne und
ein Glas mit rolhem Wein. Vor derselben ein
silberner Teller mit Tasehenkrebsen und Krabben,
eine Semmel, eine Orange und eine ausgeschälte
Gitrone, nebst einem Messer, Grund einfarbig.
Bezeichnet: Alex. Adrieanfsen fec. Auf Holz,
h. IF. 3Z., br. IF. 9Z. S.S.
443. ALBXAia>£R ABRIE ANSSEN, blühte um 1650.
Auf einem Tische liegt neben einem Kruge, wo-
bei ein Weinglas steht, ein Rebhuhn, eine Schnepfe
und mehrere kleine Yögel; dabei ein Teller mit
Pflaumen und ein Zweig mit Johannisbeeren.
Grund einfarbig. Bezeichnet: Alex. Adriean-
fsen fe. A* 1647. Auf Holz, h. IF. 3^Z., br.
IF. UfZ. K.S.
444. ViGOR VAN HEEDA, geb. um 1660. f 1708.
Ein Stilleben. Auf einem, mit einer Serviette be-
deckten Tische steht eine silberne Schussel mit
einer Pastete; daneben ein Römer mit Wein, ein
Pokal Ton einem Nautilus, mit silbernem Fufse,
eine silberne Trinkschaale, ein Glas Wein, und
zwei silberne Teller, worauf eine Citrone und Oli*
Ten liegen. Grund einfarbig. Auf Holz, h. 1 F.
9Z., br. 2F. 3Z. S.S.
445. William FERGUSON. Auf einem steiner-
nen Tische, auf welchem von einem Haken ein
Rebhuhn und zwei kleine Vögel herabhängen, li^
eine Jagdtasche, ein Jagdhorn und zwei andere
kleine YÖgeL Im Hintergrunde eine Säule und
ein Vorhang. Bezeichnet: W. Ferguson f. 1610.
Auf Leinw., h. IF. HZ., br. 1 F. 7iZ. K.S.
446. Eyebt YAN AELST, geb. 1602. f 1658, An
DlITTS GlASSI. RüBIllS, DIE GsVISlfiLll. 297
einem zweizackigen Haken hängt ein todter Hase,
ein Waldhorn, eine Flinte und ein Rebhuhn. Auf
einer steinernen Brüstung, worauf der obere Theil
des Hasen ruht, liegen eine Schnepfe, ein Gold-
. amnier und ein Degen. Daneben eine Säule. Hin-
terginind dunkel. Auf Leinw., h. IF. 4f Z., br.
IF. 3^Z. K.S.
447. Jacob GILUS, blühte um 1670. Auf Was-
sergewächsen liegen eine Anzahl Flufsfische, un-
, ter denen man einen Hecht und einige Barsche
erkennt. Auf einem Fasse zwei andere Fische, von
denen einer aufgeschnitten ist; daneben das Mes-
ser. An der Wand hängt eine Angel und ein
Netz. Auf Leinw., h. 2F. 3Z., br. 1 F. 10 Z. S.S.
448. Alexander ADRIEANSSEN. Mehrere See-
fische, Ton denen zwei an einem eisernen Haken^
hängen; yier kleine und ein anderer, gröfserer,
welcher in Stücke geschnitten, auf einem Tische
liegen. Hintergrund einfarbig. Bezeichnet: Alex.
Adrieanfsen fec. Auf Leinw., h. 1 F. lOZ.,
br. 2 F. 8^Z. K.S.
449. EyeRT TAN AELST. Auf einem steinernen Ti-
sche liegen auf einem grauen Tuche ein Rebhuhn,
eine Ente und ein Goldammer. Grund dunkel.
Auf Leinw., h. 1 F. lOf Z., br. IF. 7Z. G.G.
450. Johann Heinrich ROOS, geb. 1631. + 1685.
Im Yorgrunde einer gebirgigten Landschaft mit
einer Ruine befindet sich in einem klaren Wasser
ein grofser Stier, eine Kuh, ein Schaaf und eine
Ziege. Bezeichnet: J. H. Roos fe. 1672. Auf
Leinw., h. 4 F. l-f-Z., br. 3F. ^Z. K.S.
451. Jan van HUYSUM, geb. 1682. f 1749. Schü-
298 ZWEITE ABTHEILUNG.
1er des Jastas ran Haysam. In einem bron-
zenen, mit erhabener Arbeit yerzierten Gefäfs,
welches auf einem Tische Ton buntem Marmor
steht, befindet sich ein grofsei*, meist aus Tulpen,
Tuberosen, Mohn, Iris, rothen, gelben und wei-
fsen Rosen bestehender Blumenstraufs. Hinter-
grund eine hellgraue steinerne Nische. Bezeich-
net: Jan ran Huysum lec^ 1722, AufLeinw.,
h. 3F. 6^Z., br. 2F. S^Z. K.S.
462. Petbüs Paulus RUBENS, geb. 1577. f l64o/
und Feans SNYDERS, geb. 1579. f 1657.
Eine Hirftchjtgd. Ein von sieben Hunden hart
verfolgter Hirsch wird vofci einer Nymphe der Di-
ana mit einem Jagdspiefse durchbohrt. Neben
ihr ein, den Wurfspiefs schwingender Jäger, eine
andere, den Bogen spannende Nymphe, und ein
anderer Jäger, welcher auf einem Hom blast.
Tor dem Hirsche eine flüchtige Hirschkuh. Hin-
tergrund eine hüglichte Landschaft. Auf Leinw.,
h. 8F. 2^Z.,^br. 15 F. 1 Z. K. S.
453. PlETEB DE RING. Ein Stilleben. Auf emem
mit einem grünen Teppich bedeckten Tisch befin-
den sich ein Erdglobus, ein aufgeschlagenes Buch,
wodn ein Mann abgebildet ist, der Seifenblasen
macht, eine Violine, ein Nautilus, eine Flöte, Wür-
fel, ein Notenbuch, eine goldene Rette, goldene
und silberne Münzen, ein Geldbeutel, ein Schreib-
zeug, eine Sanduhr, und andere Gegenstände. Hin-
tergrund ein rother Teppich, mit Aussicht ins
Freie. Bezeichnet: P. de Ring fe. 1650. Auf
Leinw., h. 3 F. 3^Z., br. 2F. ö^Z. E.E.
454,PietebNASON, Mühte um 1670. Auf einem.
Daitts Gu9Is. RcruNS, bii CifVAiMiLii. 299
mit ehern grünea Teppich bed«ckUn Bfarmorti-
sehe befinden sich ein goldener Pokal, eine sil-
berne Schüssel mit Früchten, ein halbgefülltes
Champagnerglas, eine irdene Schaale mit Pfeffer-
gurken, ein Glas Wein, und ein silberner Teller,
worauf Austern und eine 3emmel. Grund dun-
kel. Bezeichnet: P. I^ason f. Auf Leinw., h.
2 F. 8-^Z., br. 2 F. 3^Z. K.S,
454. a. Daniel SEGHERS, geb. 1590. f 1660.
Schüler des Jan Breughel, und Erasmus
QÜELLINUS, geb. 1607. f 1678. Schüler
des Rubens. Eine Bildhauerarbeit, in deren
Mitte in Rehef zwei Kinder vorgestellt sind, ron
Erasmus Quellinus gemak, ist yon Daniel
Seghers reich mit Blumen und Pflanzen veixiert,
unter denen verschiedene Arten von Rosen, Nel-
ken, Hyacinlhen, Tazetten und Epheu sich am
meisten auszeichnen. Hie und da Schmetterlinge
und andere Insecten. Grund dunkel. Bezeich-
net: D. S. Auf Holz, h. 3F. 3^Z., br. 2 F.
3{^Z. E.E.
455. Willem van AELST, f 1679. Auf ebem,
mit einem gi-ünen Teppich bedeckten Marmorti-
sche befinden sich ein grofser Römer mit einem
Fufse von Gold und Silber, eine silberne Wein-
kanne, ein silberner Teller mit Pfirsichen, Trau-
ben, ein Champagnerglas, eine Perlemutter und
ein Glas mit Wein. Hintergrund ein Vorhang,
mit der echten, aber bei einer Verkleinerung des
Bildes aus dem cassirten Theil eingesetzten In-
schrift Guill»*van Aelst 1659. Auf Leinw.,
h. 2F. ^Z,, br. 2f. 31^». K.S.
300 ZWEITE ABTHEILÜNG.
4S6. Otho MARSEUS VAN SCHRIECK, geb.
1613. f 1673. Zwei Schlangen, Ton denen die
eine unter einer grofsen Pflanze, die andere unter
einer Epheuranke liegt, zischen einander an. Auf
der anderen Seite eine andere Epheuranke, ein
Stück verfaultes Holz, und Pilze. Hie und da
einige Schmetterlinge. Hintergrund Baumwerk und
ein Berg. Bezeichnet: Otho Marseus van
Schrieck. fec. Auf Leinw., h. 3 F. 24-Z., br.
2 F. HZ. K.S.
456. a. Rachex RUYSCH, geb. 1664. f 1750.
Schülerin des Willem van Aelst In einem
auf einem Marmortische stehenden Glasgef äfs be-
findet sich eine gix)lse Anzahl Blumen, unter de-
nen sich Rosen, Tulpen, Mohn, Nelken, Schwert-
lilien, Tazetten, Geisblatt besonders auszeichnen.
Vor dem Gefäfse zwei Pfirsiche, fünf Pflaumen
und ein grofser Nachtschmetterling. An den Blu-
men hin und wieder andere Insecten. Grund
dunkel. Bezeichnet: Rachel Rujsch 1705. Auf
Leinw., h. 2 F. ll^-Z., br. 2 F. 2^Z. E.E.
457. Jan tan HÜYSUM, geb. 1682. f 1749. In
einer bronzeneu Vase, die auf einem Tische von
farbigem Marmor steht, befindet sich ein grofser
Straufs von Blumen, der vomehmlich aus Tulpen,
Hjacinthen, weifsen und rothen Rosen, Mohn
und Aurikeln besteht. Neben dem Gefäfs ein
Vogelnest mit vier Eiern. Hintergrund eine Ni-
sche Ton dunkelgrauem Stein. Bezeichnet: Jan
van Huysum. Auf Leinw., h. 2F. 5-J-Z., br.
IF. 11-fZ. E.E.
458. Fbans SNYDERS, gd). 1579. f 1657. In einem
DftiTTE CikssE. Rubens, die Genbsmalei. 301
VFsMer, am Ufer desselben und auf zwei trod^e*
nen Bäumen befindet ^ch eine Menge Yon Ydgeln,
unter denen sich ein Schwan, etliche Reiher und
zwei Pfauen als die ansehnlichsten auszeichnen,
welche sämtlich ein Ck>ncert machen, wobei die
Eule, als Gapellmeister, das Notenbuch ror sich,
mit der einen Klaue den Takt schlägt. Hinter-'
grund eine flache Gegend mit Bäumen. Auf Leinw.,
^ h. 5 F. 3i Z., br. 7 F. 5^ Z. K. S.
469. Jan WEENK, geb, 1644. f 1719. An dem
Ufer eines Wassers, auf welchem eine Ente her-
anschwimmt, befindet sich eine Gans, die sich die
Federn säubert; ein Huhn und zwei sich schnä-
belnde Tauben. Hintergrund eine bergigte Land-
schaft mit Gebäuden. Auf Leinw., h. 3 F. 2Z*,
br. 4 F. 3 Z. S. S.
460. GisBERT HONDEKOETER, geb. 1613. f 1653.
Schüler des Giliis van Hondekoeter. Rechts
strömt, zwischen mit Bäumen bewachsenen Felsen,
worauf mehrere Ziegen befindlich, ein Wasser'
herab, an dessen Ufer einige wilde Gänse sitzen,
nach welchen ein Jäger Yom anderen Ufer schiefst.
Links, auf einem Wege zwischen Felsstücken, an-
dere Jäger, Ton denen einer zu Pferde einen Fal-
ken auf der Hand hält. Hintergrund eine hüglichte
Feme. Bezeichnet: G. Hondekoeter. Auf Holz,
h. IF. 8Z., br. 5 F. 5f Z, K.S.
461. Jan MIEL, geb. 1599. f 1664.. In dem Vor-
gründe einer, yom Abendlichte beschienenen, ber*
gigten Landschaft steht ein Ochse; unter einem
düiTen Baume ruhen Hirt und Hund. Bezeich-
net: J. M. Leinwand auf Holz, h. IF. l-rZ.,
br. IF. K.S. <
302 ZWEITE ABTHEILUNC.
462^ Dabisl SEGHERS, gib. 1999. f 1660; und
EAA8HUS QUELLINUS, geb. 1607. f 1678.
Ein reicher Kranz Yon Roseti, Ndken, Tulpen,
Iris, Hjacinthen, Jonquillen, auf welchem hie und
da Schinetteritnge und Insecten sitzen, umgiebt eine
Mauenrerdefung, lA welcher Erasmus Quelli-
nus, Grau in Grau, ab von Stein, Maria mit
dem Kinde und den kleinen Johannes gemalt hat.
Bezeichnet: Daniel Seghers Soc^*' Jesu, und
£. QuellinuB. Auf Uinw*, h. 4F. If Z., br.
3 F. HZ. K.S.
463. Jan tan der LYS, geb. 1600. Schüler des
Comelis Poelenburg. Yon einem Hügel mit
Ruinen strömt durch eine Bogenbrücke ein Was-
ser zwischen Felsen hei'ab. Auf einem derselben
Actäon, welcher, die sich in dem Wasser baden»
den Nymphen der Diana überraschend, Ton der,
auf einem anderen Hügel mit mehreren Nymphea
ruhenden Göttin in einen Hirsch yerwandelt wird.
Hinterginind Baumwerk. Bezeichnet mit dem Mo-
nogramm des Künstlers. Auf Hdz, h. IF. 5^Z.,
br. 2 F. 2Z. K.S.
464. Jan FYT, geb. 1625. f gegen 1700. Eine Meu-
the Ton eilf Jagdhunden, verfolgt yon einem schil-
fichten Ufer herab ein- fliehendes Reh, welches,
▼on einem Hunde am Ohr gefafst, voller Angst
das Maul weit aufsperrt. Hintergrund eine hüg-
lichte Landschaft. Auf Leinw., h. 5 F. 9tZ.,
br. 8 F. K.S.
465. Jan ASSELTN, geb. 1610. f 1660. Schüler
des Jan Miel. Ein Mann treibt auf einer Strafse,
die an einem bewachsenen f^m vorbeiführt ,
DlITTI ClIS». RUBBKft, DIB GeNIBMALSI. 303
«tneA Ocbsfln einher; neben ihm smd Hund. Im
Miitelgrande zwei andere Mioner, wovon einer
auf einem Esel, der andere zu Fufs. Auf Holz,
h. 74- Z., br. JO-J'Z. K,S.
465. a, Jan MIEL, geb. 159§. f 1664. Ein Halt
Ton Reitern, deren einer einer alten Frau etwas
abkauft. Dabei ein Bauer]un«;e und ein Jäger
mit zwei Hunden. In der Feme Gebirge. Auf
Leinw., h. 6Z., br. 10 Z. S.S.
466. Peter CAUUTZ, f 1719. In einem Hofe be-
finden sich zwei Truthähne, ein Haushahn und
zwei behaubte Hennen. Im Vorgiunde eine Taube,
welche aus einem Gefäfse trinkt, eine andere, im
Begriff von einer Mauer herabzufliegen. Hinter-
grund Landschaft mit Gebäuden. Bezeichnet: P.
Caulitz fecit. Auf Leinw., h. 4 F. 34- Z., br.
5F. K.S.
467. Jan van der LYS. Eine hüglichte Landschaft,
in welcher sich rechts, auf einer Anhöhe, eine Hir-
tin mit einer Kuh und ein Hirt mit Schaafen und
Ziegen befinden, links andere Hirten, von ihrer
Heerde umgeben, sich in der Nähe der Ruinen
eines Amphitheaters mit Musik und Tanz ergötzen.
Bezeichnet mit dem Monogramm des Künstlers.
Auf Holz, h. 1 F. 8 Z., br. 5 F. 5 Z. K. S.
468. Nicolas BERCHEM, geb. 1624. f 1683.
In einer bergigten, reich bewachsenen Landschaft
mit Ruinen ruht im Yorgrunde unter einem Eich-
bauroe eine Hirtin mit einer anderen, welche Tor
ihr steht, in Unterhaltung. Zu ihren Seiten zwei
Knaben, die Brombeersträucher in den Händen
habto. links neben ^eaer Gruppe eine Ziege,
304 ZWEITE ABTHEILÜNG.
reehu em Widder imd ein Sdiaaf. Im Mitlel-
grande andere Hirten mit ihrem Vieh. Bezeich-
net: Be,rchem f. Auf Leinw., h. 6F. S^-Z.,
br. 8 F. S-i-Z. K.S. '
469. Georg Philipp RUGENDAS; geb. 1666.
f 1752. Schüler des Isaac Fischer. Die Be-
lagerung einer Festung. Auf einer Schanze im
Yorgrunde, woselbst imter einem Baume mehrere
Offiziere hallen, wird einem Soldaten seine Wunde
verbunden; einem Sterbenden häjt ein Capuziner
das Giniciflx yor. Aus dem Mittelgininde nahen
noch zwei Offiziere zu Pferde, und werden an-
dere Verwundete herbeigebracht. Im Hintergrunde
Gruppen des Belagerungsheeres. Bezeichnet: G.
P. R. Auf Leinw, h. 2F.5Z., br. 4 F. 3 Z. S.S.
470. PiE'ra;RyANBLOEMEN,gen.STANDAART,
geb. 1649. f 1719. Eine hüglichte Landschaft
mit einem Lager. Vor einem Marketenderzell be-
finden sich vier Reiter, und zwei Cayalleriepferde
mit vollem Gepäck. Im Yorgninde, rechts eine
Bauerfrau und ein kleines Mädchen, links ruhen-
des Vieh. Mehr rückwärts noch andei'e Figuren.
Bezeichnet: P. V. B. Auf Leinw., h. 2 F. l-^-Z,,
br. 2 F. 8 Z. K. S.
471. JoAN TAN HüCHTENBURGH, geb. 1646.
f 1733. Schüler des ÄBton Frans van der
Menlen. Vor einem reich bewachsenen Dorfe
werden, auf den Befehl eines Ofl&ziers zu Pferde,
die gefangenen Feinde an einem Baum aufgeknüpft
Vor demselben kniet ein vergeblich um Gnade
flehender feindlicher Offizier. Die Einwohner des
Dorfes werden von den Soldaten auf veivchiedene
DaITTS ClASSS. RuBEirSy MK GlMUMlLBl. 305
Webe geroi&handelt. Im Hiatergnmde ziehen
sich Berge hin. Bezeichnet: J. H. Burg. Auf
Hob, h. 1 F. 8-fZ., br. 2 F. S^Z. K. S.
472. Georg Philipp RÜGEND AS. In einer hüg-
lichten Landschaft breitet sich ein Feldlager aus,
in welchem einer auf einem Fasse sitzend, * die
Trompete blast, wonach zwei Paare tanzen. An-
' dere, um einen Tisch yersammdt, sind mit Trin-
ken und Liebkosen beschäftigt. Noch andere las-
sen sich ihre Wanden yerbinden. Im Vorgrunde
ein Schlafmder. Gegenstück yon Nr.469. Auf
Leinw., h. 2 F. SZ., br. 4F. 3Z. S.S.
473. August QUERFURT, geb. 1696, f 1761.
Schüler des Georg Philipp Rugendas. In
einer hüglichten Landschaft wird ein Hirsch von
mehreren Jägeiii zu Pferde und zu Fufs verfolgt.
Bezeichnet: A. Q. Auf Holz, h. HZ., br. IF.
5Z. K.S.
474. Karel van FALENS, blühte um 1703. f 1733.
Schüler des Frans Franck des jüngeres.
Im Vorgrunde einer I^andschaft, deren Hinter-
und Mittelgrund von kahlen Hügeln gebildet wird,
auf deren einem jedoch ein Zaun und etliche Bäume
befindlich, sieht man zwei Pferde, von welchen das
eine so eben beladen wird, eine Frau mit dem
Kinde an der Brust, und einen schlafenden Mann.
Etwas mehr rückwärts zwei Kühe, ein Hirt und
eine Hirtin. Auf Holz, h. 1 F. IZ., br 1 F.
4-f Z. K. S.
475. Jan van HAGEN, blühte um 1650. + 1662.
Unter einer, nrit Bäurae^ bewachsenen Anhdhe,
T(m welcher eki Wassei* herdbiktröat, befinden sich
306 2WBITfi ASTHBILUIiG.
KüIm Bsd Ziegen wm£ der Weide. Auf eiaer Stra-
fse daneben, ein Ei^treiber. Hintergrund eine
Ebene mit einem Wasser, welche Ton fernen Ber-
gen begrenzt wird. AufLeinw., h. 2 F., hr. 2 F.
51. K.S.
476. Johann KÜPETZKY, geb. 1667. f 1740.
S<Afiler des Claus. Der heilige Franciscos sitzt
in der Wüste auf einem Steine. Zii seinen Fiifsen
Rüben, wdche ihm inr Nahrung dienoi. Im
Hintergrunde noch xwei Ordensbrüder, von de-
nen einer in Nachdenken, über emea Todtenkopf
Yersunken ist. Auf Letnw., h. 6F. 10 Z;, br.
4F. 9Z. K.S.
477. Karex. RUTHARTS» blühte am 1666. Eine
Hirschjagd. Ein Hirsch wird Ton drei Hunden
bewältigt, zwei andere hart yerfdgt. Mehi* rück-
wärts, links ein Ji^er zu Pferde, der einen Hund
auf einen weifsen Hirsch hetzt, rechts ein ande-
rer Hirsch, von Hunden niedergeworfen. Hinter-
grund eine hü glich te Landschaft mit Bäumen.
Bezeichnet: GAR. Rutharts fect. Auf Leinw.,
h. 2F. 5Z., br. 3 F. K.S.
478. JoAN TAN HUCHTENBURGH, geb. 1646.
-)- 1733. In einer bergigten, reich bewachsenen .
Landachitft findet eine Parforce-Jagd stau. Ein
Hirsch und ein Reii sind Ton allen Seiten Ton
den Jägern zu Pferde umgeben ; ein anderer Jä-
ger giebt Feuer auf einen Wolf. Bezeichnet: J.
V. Huchtenburgh. Auf Leinw., h. 2F. 1|Z.,
br. 2 F. 7iZ. K.S.
479« Karex. RUTHARTS. Ein Kamiif zwischen Bä-
ren uad Hunden, in w^khei» die Hunde einen
DrITTI CiASSS. RobSNS, sie GSKMMlLIft. 30T
Bärctt hemts ^Hßdlet, omii anderen hart ins Ge-
dränge gebracht haben, und dn drittert der sich
auf die Flucht begiebt, von einem groften Hunde
verfolgt wird. Hintergrund die Bärenhöhle, und
eine hüglichte Feine« Gegenstück von Nr. 477.
Auf Leinw., h. 2F. 4-|-Z., br. 3 F. K.S.
480. Dirk STOOP, geb. 1610, Uühte um 1650.
Ein Türke führt sein Pferd, einen Schimind, auf
welchem man seinen, mit Pfeikn angefüUten Kö-
cher sieht, durch eine Felsenhöhle. In der Feme,
am Eingan^pe der Höhle, eine Frau zu Pferde,
Hunde und andere Figuren. Bezeichnet: D. Stoop.
Auf Holz, h. 9t Z., br. 11 Z. K.S.
481. JOMKHEER. An einem Hügel ruhen drei
Hunde, von denen zwei zusammengekoppelt sind,
nebst ihrem Führer, dessen Wandn^stab und Hei-
aetasche im Yorgrunde liegen. Hintergrund Rui-
nen. Auf Holz, h. 6Z.« br. 6Z. S.S.
482. P. YERBEECK. Am Fufse eines Hügeb, auf
d^sen Gipfel eine Festung liegt, findet ein leb-
haftes Scharmützel zwischen orientalischer Reite-
rei statt. Beteichnet: P. Verbeeck. Auf Hob»
h. IF. 3Z., br. IF. P^Z. K.S.
483. Johann KUPETZKY. Des Künstlers «genes
Bildnifs, mit einer Pelzmütze, in einen dunkel-
blauen Pelz gekleidet. Eine Pfeife im Munde,
stützt er sich mit der Rechten auf einen Tisch,
in der Linken hält er ein Stück Kreide. In dem
dunkeln Hin tergi*unde ein Vbiiiang. Auf Leinw.,
h. 2 F. lliZ., br. 2 F, 4f Z. K.S.
484. ht yacmit.
4^ 3m GRIETIER, geb. 1656, Utfte nodt 1720.
308 ZWEITE ABTHEILÜNG.
Schüler des Roelant Rogman tmd des Phitip
Wouverman. Ein Strom mit mehreren Schif-
fen, an dessen rechtem Ufer sich Gebirge hinzie-
hen, an dem linken sich ein hüglichtes Land aus-
breitet, auf beiden aber reich mit Bäumen unige-
bene Ortschaften liegen. Im Vorgrunde, rechts,
TOT einer Schenke, mehrere Landleute, wekhe
.sich auf yerschiedene Weise belustigen. Bezeich-
net: J. Griffier. Auf Holz, h. 1 F. 24-Z., br.
l.F. 6-fZ. K.S.
486. Jan GRIFFIER, geb. 1656, lebte noch 1720.
Am Fufse einer Anhöhe, auf welcher eine mit
Mauern und ThUrmen umgebene Ortschaft liegt,
unterhalten sich mehrere Leute mit Essen, Tiin--
ken, Tanzen und Kegelspiel. Andere sind um
einen Marktschreier versammelt, der ein Lied ab-
singt Auf einem, von Gebirgen umgebenen Strom,
an dessen Ufer eine Ortschaft liegt, befinden sich
mehrere gröfsere und kleinere Schiffe. Betdch-
net: J. Griffier. Gegenstück des vorigen. Auf
Holz, h. IF. 2-i-Z., br. 1 F. 6^Z. K.S.
487. Caspab netscher, geb. 1639. f 1684.
Die in ihrem Fruchtgarten sitzende Poraona wird
von Vertumnus, welcher die Gestalt einer. alten
Frau angenommen, von den Annehmlichkeiten,
die mit den Empfindungen der Liebe verbunden
sind, überredet. Im Yorgrunde mehrere Früchte,
im Hintergrunde die Herme eines Fauns. Bezeich*
net: G. IVetscher I68I. Auf Leinw., h. IF.
r-fZ., br. IF. 4-J-Z. K.S.
488. PiETER BOUT, geb. 1660, ld»te noch 1710,
und Ahtön Franz BOUDEWYNS, geb.
DlITTI ClASSI. RüBlKS, Dil GfiMBKMALKft. 309
1060; j- 1700. In einer baumreichen Landschaft,
durch welche sich ein klar^ Wasser zieht, worin
sich der sonnige Himmel spiegelt, befinden sich
Tor einem Bauernhause mehrere Leute bei ihrem
ländlichen Mahl. Im Yorgrunde, am Wasser,
eine Kuh. Auf. Holz, h. 7Z., br. 9Z. S.S.
489. Christian Wilhelm ErKst DIETRICH, geb.
1712. f 1774. Schüler des Alexander Thiele.
Das auf dem Schoofse der Maria sitzende Chri-
sluskind ist im Begi'iff sich mit der yor ihm knie-
enden heiligen Catharina durch den Ring zu yer-
mählen. Hinter derselben ein Engel mit den Mar-
terwerkzeugen, dem Rade und dem Schwerdte.
Au^rdcm noch zwei gröfsere Engel, welche Blu-
men streuen. Hinteip^und ein Teppich, zwei
Säulen, und Landschaft. Auf Leinw., h. 4 F.
-fZ., br. 5F. 8Z. K.S,
490. Johann Axexander THIELE, geb. 1685. f
1752. Schüler des Christoph Ludwig Agricola.
Eine Ansicht yom Plauenschen Grunde. Über die
im Feisthaie fliefsende Weistritz' führt eine höl-
zerne Brücke. Im Vorgrunde, rechts, yor einer
Febenhöhle, mehrere Figuren, links, der auf
einem Hügel sitzende, zeichnende Künstler selbst,
und ein liauemhaus, vor welchem dessmi Bewoh-
ner yerschiedentlich beschäftigt sind. Bezeichnet:
A. Thielefad Titum. Auf Leinw., h. 2F. 9Z.,
br. 4F. 4Z. S.S.
491. CoNSTAHTiN NETSCHER, geb. 1670. f 1722.
Schüler des Caspar Netscher. Das Bildnifs
eines Fddherra in mittleren JahrenP, im Harnisch,
mit einer Alongenperücke, in der Rechten den,
310 ZWBITE ABTHEILUffG.
gflgeD <tte Hofita geiteiniDten GoiiiniaiKiotUb, die
Link« auf dem^ auf einem Tische befind liehen
Helm haltend. Hintergrund Landschaft, worin
man ein Denkmal sieht Auf Leinw.» ^* ^ F-
6iZ., br. IF. HZ. G.G.
491.0. Balthasar DENNER, geb. l<85. f 1749.
ScfaÜer des Ammana. Das Bildnifs eines alten
Mannes in einem braunen Pelz. Grund dunkel.
< Bezeichnet: Denner fec. Auf Kupfer, h. 1 F.
3Z., br. IF. E.E.
492. NicoLAAS VERKOLJE, geb. 1673, + 1746.
Schüler seines Vaters Jan yerk<d|e. An
einer steinernen Fenslierbrüst«mg sitzt, auf ihr
Nähkissen gestützt, ein Mädchen, welches sich
weigert, ein Rebhuhn, so ihr von einem hinter
ihr stellenden Jäger Biigd>oten wird, anzuneh-
men. Im Vorgrupde ein Jagdhund. Ihntergrund
Durchsicht In eine Landschaft. Bezeichnet: N.
Verkolj e. Auf Holz, h. 1 F. 2f Z., br. 11 Z, S.S.
493. PiETEa VAN SLINGELANDT, geb. 1640.
f 1691. Schüler des Gen^d Dow. Eine Kö-
drin^ die besdiäfttgt ist, zinnernes Geräth zu scheu-
em. Auf (kr Erde au£wixlem mi Bi sse b a l g, eine
Laterne und ii^ene Krüge* An der Wand ein
Koffb. Hintergrund die Küebe. Auf Holz, h.
IF.4.Z., br. IF. fZ. K.S.
494. Thomas tan der WILT, blühte um 1680.
Schüler des Jan Verkolje. Ein an einem mit
prächtigem Teppich bededkten Tisdie sitzender
Heer spielt mit einem imb ;geUeideteB, auf der
anderen- Seite des Tisches stehenden Mädchen, das
Yon anem anderen Herrn um£»fst wird, Tocadille.
Dbitte Ckassi. RoMnis:, oii GANaiMAiiK. 3dl
I« iknen «nie Dcncri» mil eiaem T^er yoU
Friidile. Neben dem Madchea ein Hun^» Hin-
tei^niiid das Ziramer und Asssicht in eine Land-
schaft. Auf Lemw., h. 2 F. 3-f Z«, br. 1 F. 10 Z.
K.S.
495. HOLLÄNDISCHE SCHULE. Das Bildnifs^
emer Frau in mittleren Jahren,^ mit gestickter
Haube, weifsem Brusttuch, schwarzem Leibchen,
woran die Ermel weiis sind, über einem rothen
Kleide mit einer Schüi^ze ton weifsem Zeuge an*
gethan, am Hals und Gürtel mch geschmückt.
Hintergrund Architectur. Auf Kupfer, h. 8~Z.,
br. 6f Z. S.S.
496. PHaip TAM DYK, %A. 1680. f 175a. Schü-
ler des Arnold Tan Boonen. In einer steiner-
nen Fensterbrüstung, weldie zum Theil von einem
Weinstock umrankt wtrd, ertheilt eine Dame einem
Knaben Unterricht im Zeichnen. Dabei ein klei-
nes Mädchen, welches die Statue eines Kindes mit
Blumen bekränzt. Im Hintergrunde die Statae
der Mediceischen Venus, und Durchsicht in ein
andei es Gemach. Bezeichnet: P. t. Dyk f. 1728.
Auf Holz, h. 1 F. 2-i-Z., br. ll^Z. K. S,
497. Johann KÜPETZKY, ^. I6d7. f 1740.
Das Bildnifs der Tochter des Künstlers, mit einem
Federhuth, in weifsatlassenem Kleide und einem
Mantel von dunklem Schiflerstoff*. In der auf
einem Tische ruhenden Rechten hält sie einen
Schäferstab. Grund dunkel. Gegenstück von
Nr. 483. Auf Leinw., h. 2 F. 11-|-Z., br. 2 F.
44-Z. K.S.
498. GsftABD TAN Mt MYN, ffb* 1706, iebte noch
312 ZWEITE AfiTHEILUNG.
1763. Schüler des Herman Tan der Mjn.
DtiS Bildmfs einer Dame in weifser Haube, mit
einem Schäferhuth, in weifsem Kleide, welche mit
der Linken ihre Schürze, worin sie Blumen gesam-
melt hat, emporhält,' mit der Rechten eine Rose
pflückt. Hintergrund Baumwerk. Bezeichnet: G.
Van der Myn 1763. Auf Leinw., h. 2 F. 7Z.,
br. 2F. IZ. S.S.
499. Henriqüe de las MARINAS, geb. 1620. f 1680.
An einer Seeküsle, deren Yorgrund von einem
prächtigen, mit Säulen yerzierten Gebäude, deren
Mittelgrund Ton einem Baumpark, der Hinter-
grund Ton Bergen gebildet wird, ist man beschäf-
tigt ein grofses Schiff zu befrachten. Unter meh-
reren anderen Figuren befindet sich ein Türke.
AufLeinw,, h. 3F. Ä^-Z., br. 4 F. iO^Z. K.S.
500. CoNSTANTiN NETSCHER, geb. 1670. f 1722.
Das Bildnifs des Markgrafen Ludwig von Bran-
denburg in jüngeren Jahren, im Harnisch, mit
einer Alongenperrücke, in der Rechten den Com-
mandostab, die Linke auf den Helm stützend, wel-
cher, nebst dem Hermelinsmantel, auf einem Ti-
sche liegt. Hintergrund ein Teppich und Land-
schaft Auf Leinw., h. IF. 6> Z., br. IF. 3Z. K.S.
501. Philip van DTK, geb. 1680. f 1753. Auf
einer steinernen Brüstung gestützt, ist ein Mädchen
im Begriff aus einem Blumentopf eine Ranunkel
abzupflücken, nach welcher ein kleines Mädchen
neben ihr die Hand ausstreckt. Hinter ihr ein
junger Mann, der die Laute spielt. Hintergrund
ein Teppich und eine baumreicbe Landschaft, wor-
in man eine Sutue der Flora sieht. Bezeichnet:
Daitte Clissm. Bvisiis, die Gekibmalek. 313
P. van Dyk. Auf Hdz, K IF. 2J^Z,, br.
ll-J-Z. K.S.
502. Jan GRASDORP. In einem Garten sitzt ne-
ben einem Springbrunnen eine Dame, mit einem
Hündchen auf dem Schoofse, welches Ton einem,
sich auf eine Balusti'adc stützenden Herrn geueckt
wird. Sie scheint ihn zu bitten, damit einzuhal-
ten. Bezeichnet: J. Grasdorp. Auf Lcinw.,
h. 1 F. 6 *- Z., br. 1 F. 2^ Z. G. G.
603. Caspar NETSCHER, geb. 1639. f 1684.
Eine Dame, in den Haaren und um den Hals
mit Perlen geschmückt, mit rothem Leibchen und
orangefarbenem Kleide, beides von seidenem Stoff,
spielt, an einem Tische sitzend, die Laute. Hin-
tergrund das Zimmer. Auf Holz, h. IF. l-i'Z.,
br. lO-fZ. K.S.'
504. Willem van MIERIS, geb. 1662. f 1747.
Schüler des Frans Mieris. Ein Dame in blau-
seidenem Atlaskleide füttert, in ihrem Zimmer si-
tzend, einen grünen Papagej mit Zuckerbrodt ; zu
ihren Füfsen ein kleiner Hund. Ein Diener giefst
aus einem Kruge Wein in einen silbernen Bechei\
Im Hintergrunde eine Zofe, welche dnen Teller
von der Wand herabnimmt. Am Fufsboden eine
Guitarre und Noten. Bezeichnet: W. yaif Mie-
ris F. 1683. Auf Holz, h. IF. 4-J-Z., br. 1 F.
1-^Z. K.S.
505. A. VAN GAESBEECK. In einem alterthüroU-
chen Zimmer, dessen Decke Yon einer Säule ge-
stützt wird, sitzt eine Frau, mit Nähen von Weifs-
zeug bes^ftigt. Zu ihi*en Füfsen ein Korb und
eine Laterne. Durch die Fenster fallt das Sonnen-
O
ai4 ZWEITE AKTBEILUNG.
Kchtein« BeMicbnel! A. yan Gaesbeeck f. Auf
Holz, h. IF. 4Z., br. IF.^Z. K.S.
506. Ad&IAEN BE PAPE. ESn idier Mtkr unterricb-
tet, an einem Tische sitsend, zwei neben demsel-
ben siebende Knaben im Zeichnen. Hintergrund
die Werkstatt, mit einer Staffelei, auf wdcber ein
Bikl steht. Bezeichoet: A. de Pape. Auf Holz,
h. IF. 6^Z., br. IF. 2iZ. K.S,
507. A. DE SNAPHAAN. Einer Dame, welche sich
in ihrem Schlafzimmer, am ihrer Toilette sitzend,
Ton ihi*er Zofe frisiren läfst, wird yon einem
Manne ein Billet überreicht. Durch das Fenster
Aussicht ins Freie. Bezeichnet: ▲. o. smaphaan.
Auf Holz, h. 1 F. 5 Z., br. 1 F. 1 Z. S. S.
508. David HOYER. Kunde von 1603-1706.
Des Künstlers eigenes Bildnifs, in schwarzer Klei-
dung, mit der Recble» ein« Zeichnung und eioen
Rothstift, mit der Linken das Reifsbrett haltend.
Grund dunkel. Bezeichnet: David fioyer fec.
1693. Auf Leinw., h. 2F. 42., br. 2F. S.S.
509. ABRAflAU STORK, geb. 1650. Eine See-
schlacht. Von beiden Flotten steht ein Schiff in
Brand, «if einem anderen iait der grofse Mast im
Sinken. Im Yorgmnde csnige Boote, welche meh-
rere Menscben mis dem Wasser zu retten* suchen.
Bezeichnet: A. Stork. f. Auf Lern w., h. 2 F.
lliZ., br. 4 F. 124. Z. K.S.
510. MicHiEL MADDERSTEG, gdi. I65a f 1709.
Schüler des Ludolf Backhujsen. Die von
dem Könige Ton Pireufsen, Friedrich I., ei4)auten
Kriegsfahrzetige, bestehend aus einer Galeere, zwei
kleineren Schiffen «nd ethkshen Booten. Im Hin-
Dritte Ciassi. Rubsks, dis Girbxmalxa. 815
tei yu nd e das Solilofs und die Stidt Köpenidc. Auf
Leiiiw., k. ^F. 5Z., far. 4F.d|-Z. K.S.
511. M. V.WOREVEN. Eine hügKchte, reich mit
starken Bäumen bewachsene Landschaft, in wel-
cher der auf der Geige spielende Oi^heus Ton
einer Menge wilder und zahmer Thiere umgeben
ist. Im Yorgrunde, links ein nach der Musik
tanzendes Paar, rechts die Nymphen eines Baches,
welchä* im Mittelgrunde einen Fall bildet Bezeich-
net: M. V. Woreren. Auf Leinw., h. 5F. S-J-Z.,
br. 4 F. lO-J-2. K.S.
512. Peeter van BKEDA, blühte 1661, lebte noch
1700. In einer gebirgigten Landschaft wird zwi-
schen Ruinen, Ton welchen mehrere nach bekann-
ten alten Gebäuden zu Rom genommen sind, ein
grofser Markt yon Ochsen, Ziegen, Sckaafen und
Hunden gehalten, wobei eine beträchtliche Zahl
von Menschen beschäftigt ist, unter denen man
zwei in türkischer Tracht bemerkt. Bezeichnet:
Peeter van Breda. Auf Leinw., h. 4 F. 2-J-Z.,
br. 6F. 4J.Z. K.S.
513. Willem HONTHORST, blühte 1650. f 1666.
Das Bildnifs der Prinzessin Amalie Ton Sohns, Ge-
mahlin des Prinzen Friedrich Heinrich Ton Ora-
nien, in schwarzer Kleidung, mit einem schwar-
zen Schleier. In der Rechten hält sie das ovale Bild-
nifs eines Mannes, wahrscheinlich ihres yerstorbe-
nen Gemahls, worauf sie mit der Linken deutet.
Grund einfarbig. Auf Holz, h. 2 F. 8-|-^., br.
2 F. 7-J-Z. K.S.
514. MiCHlEL MADDERSTEG. Eine leicht be-
wegte See mit mehreren Wallfischfangem. Im
O2
Si6 ZWEITE ABTHEILÜNG.
Vorgrunde ein Wallfifch« welcher Ton zwei Boo*
ten ads aiigegn£^ wird. Mehr rückwärts noch
ein anderer Wallfisch und auf denselben Jagd ma-
chende Boote. Auf der Küste Robbenfanger, an
deren einem ein Seehund emporfahrt. Im Hinter-
grunde eine ferne Küste. Auf Leinw., h. 2 F.
llfZ., br. 4 F. 2Z. K.S.
S15. HOLS. Das Innere einer grofsen, prächtigen
Kirche, mit zwei Emporen, einer Mengie Ton Chor-
stühlen und einem, reich mit Sculpturen yerzier-
ten Hochaltar, in welcher hie und da Menschen
befindlich sind. Bezeichnet: Hols. Auf Leinw.,
h. 2F. 10-J-Z., br. 3 F. 7-J-Z. K.S.
DRITTE ABTHEILUNG.
ALTERTHÜMER UND KUNSTHISTORI-
SCHE MERKWÜRDIGKEITEN.
03
ERSTE CLASSE.
Die Byzantiner und die Schulen des mitt-
leren Italiens,
Die gangbaren Vordtellmigea byzantioiaeber
Malerei, dereo imleradi^dende Eigaitklimlidi-
kdt Bieht tiier daa Jahr 600 unaerer Zeilredi-
ouDg yoaaareicjkeii möehte^ sind mit immer ab*
nehneoMikiii Geist, aber mecbaniaoher Treue, }m
auf unsere 'f age wiedeiiiolt worden, wob^ es in
den meisten Fällea sehr »schwierig ist fiber das
Alter eines byzantiniscken Gemäldes mit einiger
Sicberbeit zu entsebeidien» Cbarakteristiach ist
für dieselben die überm&ftige Länge und Mager-
keit der Figuren und der Gebraucb eines zttben,
»im Stricbeln nötkigenden Bindemitttis, welches
meiat naidigedttnkeU hat £ine Vertwdgung der .
byaantiniadien Malerei ist die (^rpisch-kirfMiehie
der Russen, obschon dieeelben fitch -dnes flüasi*
goren Binderaitteb bedieaen <^). Unter dm Ita-
•che rnfg^fnlirt Werde«, ircrsteht et ticb von •elbtt, dafs sie in Jen kier
beteicbaetea Weüen gemalt sind.
04
320 DRITTE ABTHEILUNG.
lienern, welche sich im 13''° Jahrhundert nach
byzantinischen Yorbiklem richteten, und nach
der in denselben enthaltenen Feier und Würde
der Darstellung strebten, sind Duccio di Bo-
ninsegna zu Siena und Giovanni Cimabue
zu Florenz die bedeutendsten. Giotto di
Bondone führte gegen Ablauf des 13'^" Jahr-
hunderts zu Florenz mit seiner höchst geistrei-
chen, mehr nach Beobachtungen aus dem Leben
gebildeten, dramatisdi^d YCunstweise zugleich
Willkfihrlichkeiten des Gostüms, in den G^sich-
terh sehr langgeschlitzte, wenig geöf&iete Augen
und sehr lange Nas^i ein. Durch seine Mischung
der Farben mit Eigdb und Pergamentleim haben'
seine und seiner Schtll^ Gremälde ein ungleich
hdleres Ansehen als die byzantinischen. Seine
Kunstart verbreitete sidi mehr oder minder in
ganz Italien, und erhielt sich zu Florenz ohne
wesentliche Umwandligig bis gegen das Jahr
1420, oder bis auf den Masaccio und Fiesole.
Nur dfe i^eneser, welche zwar auch von die-
. ser dramatischen Richtung ergriffen vnirden, und
bei denen Simon Martini dieselbe Stelle ein-
niount, wie Giotto zu Florenz, hielten sich dem-
ohngeachtet in gewissen VorsteHungen zu der al-
ten von Duccio ausgeübten Weise, und bedieoi-
ten sich theilweise auch noch lange des byzanti-
nischen Bindemittels.
EiSTB Classi. Mittbiitalibnba. 321
«
1. Agnolo GADDI, geb. zu Florenz 1327. f 1389.
Schüler des Taddeo Gaddi. Die thronende Ma-
ria hält das Rind auf dem Schoofse, welches, in
der Linken einen Vogel haltend, mit der Rechten
segnet. Rechts ein unbekannter Heiliger und An-
tonius der Eremit, links Gatharina und Laurentius.
Am Fufse des Thrones, in kleinerem Maafsstabe,
die Bildnisse des StifWs und seiner Frau, beide
knieend, den Blick aufwärts gerichtet. Goldgrund.
In Tempera. Auf Holz, h. 5 F. 3Z., br. 3F. 4Z.
S.S.
2. Dem GIOTTO in Zeit und Art sehr nahe ver-
wandt. Maria hält stehend das bekleidete Ghri-
stuskind, welches die Rechte der Mutter faist, auf
dem linken Arm. Goldgrund. In Tempera. Auf
Holz, h. 2 F. 6Z., br. IF. 5Z. S.S.
3. Schule des GIOTTO. Die zwölf Apostel, sind
um das Grab der Maria yersammelt. Während zwei
von ihnen die Jungfrau in das Grab legen, segnet
Christus dieselbe ein. Auf dem linken Ai*me hält
er die Seele der Maria, in der Gestalt eines, mit
einem weifsen Hemdchen bekleideten Kindes. An
den Enden des Bildes, rechts zwei Engel mit Ker-
zen, links, aufser zwei ähnlichen, ein dritter mit
einem Rauchfafs. Goldgrund. In Tempera. Auf
Holz, h. 4Z., br. 1 F. HZ. S. S.
4. TOSCANISCHE SCHULE. Dreizehntes Jahr-
hundert. Gemälde in zwei Abtheilungen. In der
rechts, oben die ^imsuchung Maria, in der Mitte
die Geburt Johannes des Täufers, unten der stumme
Zacharias, wiö o*, um den Namen, welchen er sei-
nem neugeborenen Solme gd)en soll, befragt, auf-
Os
12 I>RITTE A09THEILÜNG.
«iureibt«. er 9QVß Jobamnm hftifMo. In der links»
0hm der Engel, wacher dem 2^chaci99 itß Tempel
einjBn Sqhn verhelfst, in der Miite die Predigt des
JobaiiQ^^ unten das jüngste Gericht. Grund Gold,
mit ein|[^prefsten Mustern.. In Tempera. Auf Holz,
jede Abtheilung h. 2F. 3Z.„ br. 8|-Z. S.S.
SCHDLE VON SIENA. Yiecz^Imtes Jahr-
ImiMieit. Die auf einem Throne yon gothischer
Bauart sitzende Maria hält das stehende Kind auf
dem Schoofse, welcl^ mit der Linken ein ron dem
heiligen Dominions gehaltenes Buch berührt; neben
Mageren A|^9te3 und Johannes, der Tänler. Auf der
anderen Seite Franciscus,. ein anderei* Heiliger und
Augustinus. Neben dem. Throne zwei Engel. Im
Vorgrunde zwei andere, welche knieend musiciren.
Vor ihnen, in kleinerem Maafsstabe, die Bildnisse
der Stifter, zweier in Verehrung knieender Männer.
Goldgrund. In Tempera. Auf Hiblz, B* IP. 7-|-Z.,
br. iF.^Z. aS.
FLORENTINISCHE SCHULE, zwischen 1350
und I40(k Ein Altar Yon gpthischer Archilectur,
der drqi Abtheäungen enthält,, die durch Säulchen
Ton einander getrennt sind. In der mittleren hält
die auf; dem Throne sitzende Maria das bekleidete
Kind,, weldies im Begriff ist die. Brust zu nehmen,
auf dem Schoofse. Am Fufse des Thrones, je redits
und links, drei knieeude Engel, die singen und mu-
siciren ; oben zwei schwebende Enger in- Verehrung,
in deren Mitte der heilige' Gbist. In der Abthei-
lung rechts, Johanne» der Erangeüst, als alter Mmn,
in der Linken das Evangdinmv in- der Rechten eine
Feder haltend, und Johannes der Täufiir, mit der
Rechten auf das Kreuz deutend^ wdches ei* in der
Erste Classb. MfTTiuTjtLrBMER. 32i
Lilien hält. Oben ein, mtc Sichreiben beschäf-
tigtei*y heiliger BUchof. In der Abtbeihmg links,
Jaeohus der jÜDfpere, mit der Rechten den Pilger-
stab, in der Linken ein Bireb haltehd, find Bartho-
lomäus, der in der Rechten das Messer, in der Lin-
ken ebenfalls ein Buch hat. Oben ebenfalls ein init
Schreiben beschäftigter Bisehof. Gold^inind.- In
Tempera. Ailf Holz, d«r ganze Allar h. 6F. 2Z.,
br. &F, 14 Z. S.S.
7. FLORENTINISCHE SCHfÜLE. Zwölftes
Jahrhundert, vor Nachahmung der Byzantiner.
Gemälde in fünf Abtheilungen. In der Mitte die
auf einem Throne sitzende Maria, welche auf bei-
den Händen das sich an ihre Wange schmiegende
Kind hält. Rechts, oben Christus, wie er auf einer
Leiter zum Kreuze emporsteigt, um gekreuzigt zu
werden, unten die Abnahme vom Kreuze. Links,
oben G];iristus am Kreuz, unten Christi Grablegung.
Auf Goldgrund, von dem man indefs nur gennge
Spuren sieht. In Leimfarben. Auf Holz, h. 2 F.
5Z., bi-. 2F. ^Z. V.R.
8. RUSSISCH. Siebzehutes Jahrhundert. Die
heih'ge Catharina, welche, die Krone auf dem Haupte,
in einem goldgestickten Purpurkleide, mit einem
grünen Hermelinmiintel, auf einem sübemen Sessel
thront, hält in der Rechten die Palm^« in der Lin-
ken, wdche sie auf das Rud legt, ein Kreuz. Auf
Tischen und an der Erde Bücher tt»d eine Sphäre.
Hintergrund Luft« . Afüt der ruisii
Märtyrerin Christi Galharj^^l^^uf Höte^
lliZ., br. 10 Z. S.S.
9. Schule des Tadseo GAlDDtL^' icl^iSiXUr
untei' dem Kreuze von der M^a/!*»f Jer^j^^il
324 DRITTE ABTHEILÜNG.
fse er ausgestredit ist, und yier anderen heiligen
Frauen beklagt. Dabei die Apostel Petrus und Jo-
hannes. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz, h.
8Z., br. IF. 3Z. S.S.
10. FLORENTINISCHE SCHULE. Vierzehn-
tes Jahrhundert. Ein Reliquienkästchen. Auf
dem Deckel, obai Christus, der bis auf den hal-
ben Leib in seinem Grabe steht, je rechts und links
ein Engel, welche einen rothen Teppich halten; un-
ten Maria, welche dem bekleideten, auf ihrem Schoo-
fse stehenden Kinde eine Lilie reicht. Inwendig,
rechts Maria, die das, sich an ihre Wange schmie-
gende, bekleidete Kind auf dem Schoofse hält;
neben ihr eine Heilige mit der Palme. Links Chii-
stus am Kreuz. Am Fufse desselben, rechts die
ohnmächtige Maria, und andere Frauen, deren eine
sie unterstützt, links JMlagdalena und Johannes. Auf
Goldgrund. In Tempei-a. Auf Holz, jede Abthei-
lung h. 4fZ., br. 3-i-Z. S.S.
11. MÜSIVISCHES GEMÄLDE, wahrschein-
lich aus dan 13*** Jahrhundert Christus, ganz
von Tom, nach dem altchristlichen Typus, in gol-
denem Unter-, imd blauem Obergewande, ertheilt
mit dec Rechten, nach dem Ritus der griechischea
Kirche, den Segen. In der Linken hält er ein,
auf Gold reich mit Edelsteinen besetztes Buch. Auf
dem goldenen Grunde befindet sich das Mono«
gramm-Jesu Christi, und folgende Inschrift: 'O
^EAEHMGlJN. (d. h. „der Erbarraer"). Die
Glasstifte sind in einem, über eine Holztafel gezo-
genen Wachsgrun^e befestigt, h. 2 F. 3-fZ., br.
. IF. 74-Z. S.S.
EUSTB ClASSS. MlTTELITALIEMIH. 325
12. Nachabmong des CIMABUE. Gemälde in d^ei
Abtheilungen. In der mittleren Maria, welche das
zu ihr emporstrebende Ghristuskind mit beiden
Armen hält. In der oben, rechts zwei männliche
Heilige, Ton denen einer ein Bischof ist, unten
zwei weibliche Heilige. In der links, unten die
Geifselung Ghiisti, oben Christus am Kreuz; am
Fufse desselben, rechts Maria, links Johannes.
Goldgrund. In Tempera, Auf Holz, das Mittel-
bild h. IF. IZ., br. 9Z., jedes der Seitenbilder
h. IF. 2-l-Z., br. 5 Z. S.S.
13. BYZANTINISCH. Maria hält das mit goldge-
stick tem blauen Rock und hellrothem Mantel be~
kleidete Christuskind, welches mit der Rechten seg-
net, in der Linken die Weltkugel hat, auf dem
rechten Arm. Goldgnmd. Auf demselben die Mo-
nogramme Jesu Christi und Maria. Auf Holz, h.
2F. ^Z., br. IF. TiZ-. S.S. -
14. BYZANTINISCH, späten Ursprungs. Chri-
stus am Ölberge im Gebet. Auf einer Felsspitze,
Tor ihm, ein goldener Kelch. Im Vorgrunde die
drei schlafenden Jünger, im Hintergrunde Berge.
Auf HoJz, h. 7Z., br 5-f-Z. S.S.
15. BYZANTINISCH. Der auf einem Throne von
byzantinischem Kunstgeschmack sitzende Christus,
mit einer Krone, nach Art. der byzantinischen Kai-
ser, auf dem Haupte, in einem blauen, mit golde-
nen Mustern verzierten Gewände, dessen weifser
Saum mit schwarzen Kreuzen geschmückt ist, er-
hebt die Rechte zum Segen, nach dem Ritus der
griechischen Kirche. In der Linken hält er die auf-
geschlagene Bibel, auf welcher eine giiechische In-
schrift befindlich ist. Gddgrund. Hdi>en dem Nim-
326 BttITT£ AlTHEiLUJ^.
bcis^ if9kl«er als eiti^ «tfflhai lütew griNldöt iaC, be*
findet sich dat Monogramm Jesu Cknitti» Auf
Holz, h. 5Z., br. d-|-Z. S.&
16. BYZANTINISCH. Zwei Gemälde in einem
Kahmen. Auf dem rechts, Maria, welche das, mit
einem weifsen Hemdchen bekleidete Kind auf den
Armen hält. In der Linken hat dasselbe einen
Sti*eifen Papier mit einer griechischen Inschrül.
Auf dem Grunde die Monogramme Jesu Christi
und Maiiä. Auf dem links, der heilige Spjiidion,
eine spitze Mütze auf dem Kopfe, in weifsem Un-
ter-, und btauem, mit Gold gesc&ilidc&teta' Ober-
gewande, dessen schwarten Sama weHW Kreuze
zieren. Mit der Rechten segoet er nach deraf Ri-
tus der giieiehi^hen Kirche, in der Linken hält
er ein Buch. Goldgrund. Auf HoÜb, jede» Bild
h. 5Z., br. 3f Z. S.S.
17. BYZANTINISCH. Maida hält das. Kind, wel-
ches mit der Rechten segnet, in der Linken eine
Papierrolle hat, auf dem rechten Arm. Goldgrund.
Auf demselben das Monogramm Jesu Christi und
Maria. Auf Holz, h. 8Z., br. 7 Z. S.S.
18. BYZANTINISCH, mn 140«. Deraufentatideae
Christi» ersehemt in einem goldenen Gewande der
Magdalena, weldie zu seinen Füfsen knieb. In der
Linken halt er eine Papierrolk. Im Htntergrande
sieht man eine Felskluft, Tor welchev der offene
Sarkophag steht. In demselben befinden sich die
leinenen Tücher so gewickdt, wie man sie an ägyp-
tischen Mumien zu finden pflegt. Neben den Fi-
guren die beziigliehen Worte der Bibel in griechi-
scher Schrift. Auf Hok, h; 7^2., br. 5*f Z. S.S.
Erste Classe» MiTTsuTAiiiNEa. 327
19. BYZANTiMSCa Maria, das bekleidete Rind,
wekhes sieh äa ihre Wan^ schmiegt, auf dem
linken Arm haltend, hat mit der Rechten die linke
Hand desselben gefafst. Goldgnmd, auf wddiem
griechische und lateinische Schriftzüge, die sich
auf Maria und Christus befliehen. Auf Hola^ h.
5Z., br. 4Z. S.S.
20. Dem GIOTTOia Zeit uad Art nahe verwandt.
Zwei Gemälde m einem Rahmen. A^uf dem rechts
steht die heilige Catharina, in der Linken, ein
Buch, in der Rechten die Palme haltend; hinter
ihr das Rad. Auf dem links, der heilige Lauren*
tius, der, ebenfalls stehend, in der Linken ein
Buch: häil, 4ißi Reck«t aber auf den Rost stützt.
GoldgntBd. In Tempera. Auf iUz, jedes Bild
h. 3F..8X., br. ±¥,21, S.Sw
21. BYZANTINISCH, von dem Priester Emma-
nuel TCANE, blühte von 1640-1660. Oben
trägt der, in einem Kreise von Cherubim auf Wol-
ken thronende, und von Engeln umgebene Gott
Vater dem Engel Gabriel die Botschaft an die Ma-
ria auf. Aus seinem Munde sendet er in einem
goldenen Strahl den heiligen Geist; auf die, unten-
vor einem Gebäude ron spat antiker Archstectur
stehende Jungfrau ; derselben gegenüber der Engel
Gabriel, in. der Linken datt Scepter, mit der Rech-
ten, naeh: dem Ritus der grischitchen: Kirche seg-
' nend. Über demselben in einer ofilanea Säüiienhalle
eine Figur, wie es scheint ein Prophet, mit einem
Zettd,. worauf eine auf die Maria besügliche Schrift-
steile hifindlich ist. Je oechts und links vier kleine
Bilder, und zwar, oben, rechts, 1) der Ei-zrater
Jacob,. Ton der Bimmebkiter iräumeud; 2) der
328 DRITTE ABTHEILüNG.
König David, die Baüigeige spielend; 3) der Pro-
phet Ezechiel ; 4) der Prophet Daniel. Linki, oben,
1) Moses; 2) Aaron; 3) der Prophet Jesaias;
4) der Prophet Habakuk. Bei jedem derselben die,
mit dem Kinde in Wolken erscheinende Maria,
und auf Zetteln eine, auf die Erscheinung Christi
bezügliche Stelle aus seinen Schriften. Unten eine,
auf das Mysterium der unbefleckten Empfängnifs
bezügliche Inschrift. Goldgrund. Bezeichnet:
nOIHMA, ^EMMANOYHA, MEPEOZ,
TOV TZANE. AXM. (d. h. das Werk des
Emmanuel Tzane des Priesters. 1640.). Auf Holz,
h. 3 F. 2 Z., br. 2 F. 4-J- Z. S. S.
22. BYZANTINISCH, aus sehr neuer Zeit
Links erscheint der Engel dem vor dem hc^zemen
Stalle schlafenden Joseph im Traum, und deutet
ihm an, mit Maria und dem Kinde nach Aegyp-
ten zu fliehen. Rechts sieht man Joseph, wie er
den Esel leitet, auf welchem sich die Maria mit
dem Kinde befindet. Hintergrund eine bergigte
Landschaft, mit goldener Luft. Auf Holz, h. 1 F.
4Z., br. 2 F. HZ. S.S.
23. RUSSIi^CH. Zwei Gemälde in einem Rahmen.
Auf dem zur Rechten sind viei* Voi^steilnngen be-
findlich. Oben, rechts Joachim, welcher der Anna
Tor der goldenen Pforte begegnet, links die Geburt
der Maria. Unten, rechts Maria Darstellung im
Tempel, mit der Verkündigung Mai'iä im Hin-
tergrunde; links der Tod Maria, bei wdchem Chri-
stus mit da* Rechten über der Maria dea Segen er-
theilt, auf dem linken Arm die, ab ein Figürehen
in weifsen Gewändern gestaltete, Seele derselben
hält. Am Fufse des, Ton den Aposteln umgebe-
EUSTE ClASSS. MlTTSIITAUSlfSA. 329
Den Bettes, der Engel Michael, welch«* einem
Manne, der, an der Gottheit der Maria zweifelnd,
mit den Händen ihr Bett berührt, dieselben abge-
hauen hat. Im Hintergi*unde aller vier Vorstellun-
gen, Gebäude. Auf dem Bilde links, die, in gol-
denen Gewändern, auf einem Felsgebirge, in einem,
mit russischer Schrift angefüllten Rund, auf dem
Throne sitzende Maria, das in Goldstoff gekleidete
Kind auf dem Schoofse. Auf beiden Seiten und
hinter dem Thron, Engel, welche in der einen
Hand Scepter, in der anderen Weltkugeln halten.
Unter denselben, auf zwei rerschiedenen Plänen,
eine grofse Anzahl Ton Heiligen. Im Hintergrunde
Gebäude mit mehreren Kuppeldächern, wie sie in
Rufsland zahlreich vorkommen. Auf beiden Bil-
dern goldener Grund, und eine grofse Anzahl yon
russischen Inschriften. Auf Holz, jedes Bild h.
6Z., br. 4^Z. E.E.
24. BYZANTINISCH. Zwei Gemälde in einem
Rahmen. Auf dem rechts, Maria, die das beklei-
dete Kind, welches mit der Rechten segnet, in der
Linken eine Papierrolle hat, auf dem linken Arme
hält. Goldgrund. Auf demselben das Monogramm
Jesu Christi und Maria. Auf dem links, Maria,
die das bekleidete Kind, welches mit der Rechten
segnet, auf der Linken die Weltkugel hat, auf
dem rechten Arm hält. Goldgrund. Auf demsel-
ben das Monogramm Maria. Auf Holz, jedes Bild
h. 6Z., br. 5Z. S.S.
25. Dem SPINELLOARETINO zeit- und kunst-
verwandt. In der Mitte Christus, welcher, bis
auf den halben Leib in seinem Grabe stdiend,
sich als der, welcher sich für da» Heil der Welt
330 DRITTE ABTHEILÜNG.
geopfert hat, darstellt. Redits Maria, links Jo-
baones, beide in Aeufseruog des Schmerzes. Neben
letzterem der Engel Michael, welcher in der Rech-
ten das Schwerdt, in der Linken die getödtete
Schlange hält. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz,
h. HZ., hr. IF. r^Z. V.R.
26. FLORENTINISCHE SCHULE, dem Gl-
OTTO verwandt. Die vor einem Baldachin
thronende Maria hält das auf ihrem Schoofse ste-
hende bekleidete Kind. Am Fufse des Thrones,
rechts Johannes der Täufer, links Nicolaus; an
jeder Seite des Thrones zwei Engel. Goldgrund.
In Tempera. Bezeichnet: Anno domini hgcc.
Auf Holz, h. 2 F. 11-1- Z., ^r. 1 F. T^Z. S.S.
27. FLORENTINISCHE SCHULE, gegen 1400.
Augustinus, Petrus, Paulus und Stephanus, sämt-
lich stehend. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz,
h. 1 F. 8*2- Z-, br. 3 F. 5^Z, S.S.
28. SPINELLO ARETINO, grf). 1308. f 1400.
Nachdem der Henker der heiligen Gatharina, in
Gegenwart ron Kriegsknechten und mehreren an-
deren Personen, das Haupt abgeschlagen hat, wird
die Seele derselben von vier Engeln zum Himmel
eniporgetragen. Links, auf einem Felsen, zwei
andere Engel, wdche den Körper der HeiUgen in
das Grab legen. Goldgrund. In Tempera. Auf
Hob, h. IF. 4Z., br. 1 F. 10 Z. S.S.
29. SPINELLO ARETINO. Gemälde in zwei Ab-
theilungen. Rechts der Engel, Welcher die hirnm*
Hsche Botschaft darbringt, links die auf einer Bank
sitzende Maria, dieselbe demülhig empfangend. In
. der Luft der heilige Geist. Goldgrund. In Tem^
EfiSTI GlASSI. MlTTELItA,LI£NEB. 331
pera. Auf Holz, jede Abtheilung h. IF. 1 Z.,
for. 9Z. S.S.
30. Schule des GIOTTO. Rechts ein aus dem Fen-
ster stürzender Knabe, links derselbe in Leinen ge-
wickelt, von seinen Angehörigen beklagt; daneben
derselbe noch einmal, wie er dem heiligen Fran-
ciscus, welcher aus dei* Lufi herabsdiwd>t, knick-
end fir seine Wiederbdebnng daiikt. Goldgrund.
In Tempera. Auf Holz, h. 7 Z., br. 1 F. S. S.
31. Dem MASACCIO in Zeit und Art verwandt.
In der Mitte der heilige Bernhard, welcher» mit
dem Bischofsstab in der Rechten, und einem Buche
in der Linken, dasteht. Zu beiden Seiten, in klei-
nerem Maafsstabe, sechs Vorgänge aus seiner Le-
gende, und twar rechts, oben die Ehikleidung des^
selben Bum Klostergeistlicfaen ; zunächst Maria, die
ihm zwei kttieende Königmnen empfiehlt; unten
Maria, wdebe ton zwei Engda begleitet, ihm, der
in der Wüale ror seinem Betstuhl kniet, erscheint.
Links, dien, wie ihm ron einer Fi*au, während er
attf der Kanael steht, ein Wickelkind dargereicht
wird ; oimächst Maria, die ihm auf de« TodtCnbett
erscheint ; endlich die Yerrichtunn des Todleaamts
für ihn. Die mittlere Abtbeihmg auf Goldgrund.
In Tempera. Auf Holz, h. 4 F. 8^Z., br. 2 F.
HZ. S.S.
32. FLOBENTINISCHE SCHULE, ^enl4PQ.
Gemölde in drei Abtheüungen. In der mittleren
tier, bis mm£ den halben Leib im Grabe stehende
Christus; rechts Maria, links Jdiannes, welche ihn
betrauern. In der zur Rechten, der heilige Nestor
ans Kranz gebunden; dabei, rechts der befehlende
König und zwei Richter, links Kriegskneohteb In
332 DRITTE ABTHEILüNG.
der zur Linken der heilige Nestor, welcher von
einem Manne durch einen Flufs getragen wird,
während Maria am Ufer desselben vor der Thür
einer Hütte kniet. Goldgrund. In Tempera. Auf
Holz, das Mittelbild h. 9-^Z., br. 1 F. 6Z., jedes
Seitenbild h. 9t Z., br. IF. 4Z. S.S.
33. SPINELLO ARETINO, g^. 1308. f 1400.
Zwei Gemälde in einem Rahmen. Auf dem rechts,
das neugebome Ghristuskind von Maiia und Jo-
seph verehrt. Hintergrund Landschaft, woiin der
Engel den Hirten erscheint. Auf dem links die
Bescbneidung des Kindes im Tempel. Luft Gold.
In Tempera. Auf Holz, jedes Bild h. IF. 6Z.,
br. 8-i-Z. S.S.
34. Taddeo GADDI, geb. 1300, lebte noch 1366.
Schüler des GriottO. Maria, auf emem Throne
Ton gothischem Geschmack, halt das bdüeidete
Rind auf dem linken Arm. Am Fufse des Thro»
jies knieen, rechts der Stifter, links die Stifterin.
Auf einem Rande eines gothischen Bogens, welcher
das Bild einschliefst, rechts Johannes der Täufer,
links der heilige Franciscus. Über denselben, auf
jeder Seite sechs Apostel. Goldgrund. In Tempera.
Bezeichnet: anno domini mgggxxxiiii. Mensis
Septembris Tadeus me fecit. Auf Holz, h.
IF. lOfZ., br. IF. 2-J-Z. E. E.
35. Die Flügel des vorigen, innere Seite. Oben, in
zwei Abtheilungen, zwei Vorgänge aus dem Leben
der heiligen Catharina; unten, rechts das neuge-
bome Kind, Ton der Maria graährt, Ton Engeln
und Hirten angebetet} darüber ein Engel, wdcher
einem Hirten «^scheint; in den Zwickeln zwei
Propheten. Links Christus am Kreuz» welches
ElSTB GUSSI. MiTTBLITALIBNBl. 333
von der knieeodeii Magdalena um&iit wird; am
Fufse desselben, rechts Maria, link& Johannes.
Über dem Kreuze der Pelikan, der die Jungen mit
seinem Blute füttert. In den Zwickeln zwei Pro-
pheten. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz, h.
IF. 11 Z., br. IF. 3Z. S.S.
36. Die Flügel ron Nr. 34., äuisere Seiten. Oben, rechts
die heilige Margaretha, links Cathaiina; unten,
rechts Christus, der, zwischen Maria und Johan-
nes, die sich die Hände geben, stehend, seine
Hände auf beider Schulteiii legt; links der grofse
Christoph, welcher das Christuskind durch das
Wasser trägt. Goldgrund. In Tempera. Auf Holzy
h. IF. UZ., br. IF. 3Z. S.S.
37. SPINELLO ARETINO. Zwei Gemälde in*
einem Rahmen. Auf dem rechts der heilige Au-
gustinus in bischöflicher Tracht, in der Rechten
den Bischo&stab, in der Linken ein aufgeschlage-
nes Buch haltend. Auf dem links, der heilige Gre-
gorius mit der Qftpstlichen Krone, in der Linken
ein Buch, mit ^f Rechten segnend. Goldgrund.
In Tempera. Auf Hok, jedes Bild h. 3 F. 3Z.,
br. IF. 4Z. S.S.
38. FLORENTINISCHE SCHULE. Vierzehn-
tes Jahrhundert. In einem gothischen Bogen,
dessen Zwickel Ton zwei Engelsköpfen verziert
sind, befindet sich der heilige Jacobus dei* jün-
gere, mit der Rechten den Pilgerstab, in der Lin-
ken ein Buch haltend. Goldgrund. In Tempera.
Auf Holz, h. IF. 7Z., br. 1 F. S.S.
39. SCHULE VON PISA, um 1400. Eine söge-
nannte Vera Icon, oder das Antlitz Christi nach
334 DRITTE ABTHBIUJNG.
der «lulirflitlichcii Tradhion« gasz ton Torn, mit
rötklichem geschettelten Haar, langer, grftder Nase
und getlkeiltem Bart. Auf Goldgrund. In Tem-
pera. Auf Holz» h. IF.44.Z., br. 11|-Z. v. R.
40. RÖMISCH, aus dem 14*« JahAunder^ un-
ter Einflnfs des GIOTTO. Christus, neben
der Mai'ia thronend, setzt derselben mit beiden
Händen die Himmelskrone auf das Haupt. Hin-
tergrund Nachahmung reicher musivischer Verzie-
rungen. In Tempera. Auf Hols, h. 1 F. 7 Z.,
br. IF. 64-Z. S.S.
41. FLORENTINISCHE SCHULE, gegen 1400.
Rechts steht Cathanna, neben ihr ein heiliger
Mönch, mit einer Ruthe in der Rechten, sodann
ein anderer, der in einem Budie liest; ea^ich eine
andere Tteibliche Heilige. Goldgrund. In Tempera.
Auf Holz, h. 3F.34-Z-, br. 2F. 5Z. S,&
42. SANO DI PIETRO, bUAte zu Sima im
1 5'*" Jahrhundert. Maria hält stehend das be-
kleidete Christuskind auf d|p#^rmen. Goldgrund.
In Tempera. Auf Holz, h. ^Z., br. T-J-Z. v. R.
43. SCHULE VON SIEN A, um 1250. Das Brust-
bild eines Engels, welcher in der Linken ein Scep-
ter halt. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz, h.
7Z., br. 6f Z. V.R.
44. Nach dem Vorbilde des TADDEO DI BAR-
TOLO. Die Dreieinigkeit Der sitzende Gott Va-
ter hält mit beiden Händen das Kreuz, an wel-
chem Christus hängt. Zwischen beiden der bei-
lige Geist. Je rechts und links ein Cherub. Gold-
grund. In Tempera. Auf Hob, h. 2 F. 61., br.
IF. 84- Z. S.S.
ErSTB ClASSI. MltTtLITlUtNEB. 335
45. ALEGRETTODAFABRIANO, bUlbtezwi.
sdien 1350 tmd 140<>. Die tbronende Maria hält
auf beiden Armen das Rind, welches in der Lin-
ken einen Vogel hat. Rechts der heilige. Bartho-
lomäus, links die heilige Gatharina. Grund G#ld,
tpit farbigfn Mustei^a. In Tempera. Becetchntt:
Alegrictus de Fabriano me pimxit (sie).
Auf Holz, h. 1 F. 6^Z.» br. 9f Z. S.S.
46. ALEGRETTO DA FABRIANO. Christus
am Kreuz. Rechts Maria, links Johannes. Am
Fufse des Kreuzes Magdalena, welche, dassdbe auf
den Knieen umfassend, die Füfse Christi küfst.
Über dem Kreuze der Pelikan, welcher in seinem
^este die Jungen mit seiDeip Bhite füttert. Gold*
grund. In Tempera. Auf Holz, h. IF. 6^Z.,
br. 9f Z. S.S.
47. SCHULE VON SIENA. Vierz^shntes Jahr-
hundert Die auf einem Throne von gothischer
Bauart sitzead^ Maria , bfilt das stehende Kind,
welches mit der Linken ein von einem Engel ge-
haltenes ^uch berührt, auf dem Schoofse. Auf
der anderen Seite des Thrones ein anderer, rer-
ehrender, im Vorgrunde zwei knieende, musici-
rende Engel. Aufserdem, rechts Augustinus, ein
anderer Heiliger und Franciscus, links Johannes
der Täufer, Agnes und Dominicus. Goldgrund.
In Tempera. Auf Holz, h. IF. 7-f-Z., br. 9t Z.
S.S.
48. BARNA, blühte um 137a f 1380. Die auf
einem Throne von gothischer Bauart sitzende Ma-
ria hält das Kind, welches in der Linken einen
Vogel hat, auf dem Schooise. Rechts Petrus, Ca-
336 DRITTE ABTHEILUNG.
tharinai Johannes der Taufer und ein verehrender
Engel ; links Paulus, eine unbekannte Heilige, An-
tonius der Eremit und ein anderer Engel. Gold-
grund. In Tempera,^ Auf Holz, h. IF. 9t Z.,
br. 1 F. 1-2. Z. V. R.
49. SCHULE VON SIENA. Vierzehntes Jahr-
hundert Eine unbekannte Heilige im Gespräch
mit einem lorbeerbekranzten Herrn, welcher zu
Pferde mit seinem Gefolge vor ihr hält; dabei zwei,
in ihren Gebehrden Besorgnifs ausdrückende Hir-
tinnen, nebentwelcben ein Hund und einige Schaafe.
Luft Gold. In Tempei-a. Auf Holz, h. 8-|- Z., br.
IF. 3Z. S.S.
50. SCHULE VON SIENA. Vierzehntes Jahr-
hundert. Gemälde in zwei Abtheilungen. In der
rechts die Darstellung im Tempel, in der h'nks die
Grablegung Christi. Goldgrund. In Tempera. Auf
Holz, jede AbtheUung h. 7 Z. br. 7\Z, S.S.
51. DOMENICO DI BARTOLO, blühte noch
um 1438. Die Himmelfahrt Maria. Die in einem
weifsen, goldgebliimten Gewände, mit gefalteten
Händen thronende Maria wird in einem Kreise
von Cherubim zum Himmel emporge tilgen. Zu
beiden Seiten, in drei Relhcu übereinander, eine
grofse Schaar von Engeln, von denen die in der
oberen sich in anbetender Stcllupg hc^ndeo^ die
in den beiden untei*en auf allerlei InstnimenleD
rousiciren und singen. Oben, in der Mitte von
Cherubim, der die Maria mit ausgebreiteten Ar-
men empfangende Christus, von EiKvätem, Pro-
pheten und Engeln umgeben. Unten die um das
Grab der Maria versammelt eu AposteU von denen
EfiSTi Ciassi. Mittelitalienib. 337
der ungläubige Thomas vom Himmel den Gürtel
der Maria empfängt. Goldgrund. In Tempera.
Auf Holz, h. 10 F. 74- Z., br. 7F. 14-Z. E.E.
52. SCHULE VON SIENA. Vierzehntes Jakr-
hundert. Maria, neben Chiistus auf einem Throne
von gothischer Bauart sitzend, wird von demselben
als Himmelskönigin gekrönt. Je rechts und links
ein Cherub und ein Seraph. Zu den Seiten des
Thrones acht anbetende Engel ; zu den Füfsen des-
selben, rechts sechs Heilige, von den^ Catharina
und Agnes kenntlich sind, links sechs andere, wor-
unter sich Johannes, Stephauus, Antonius der Ere-
mit und Dorothea befinden. In der Mitte vier mu-
sicirende und fünf tanzende Engel. Goldgrund. In
Tempo-a. Auf Holz, h. 2 F. 9 Z., br. 1 F. 6 Z. S. S.
53. Nach dem Vorbilde des TADDEO DI BAR-
TOLO. Die auf einem Gewölk thronende Ma-
ria, von einem Chor musicirender und singender
Engel umgeben, wird zum Himmel emporgetragen.
Oben Christus, rechts yon ihm der König David
und drei andere heilige Persoi^en, links Johannes
der Täufer und ebenfalls drei andere. Goldgrund. In
Tempera. Auf Holz, h. 2F. IZ., br. IF. 4Z. S.S.
54. SCHULE VON SIENA, gegen 1400. Christus
am Kreuz. In der Luft zwei trauernde Engel.
Rechts die ohnmächtige Maria ron den heiligen
Frauen unterstützt, und der Hauptmann zu Pferde.
Links Johannes, Kriegsknechte, Pharisäer und eine
andere Person zu Pferde. Am Fufse des Kreuzes
die knieenden Stiüer, ein Mönch und eine Nonne.
In Tempera. Auf Holz, h. IF. 6Z., br. IF. 3Z.
S.S.
P
388 DRITTE ABTHmLUNG.
SB. AMBROGH) DI LORENZO, geb. 1257?
l^te nodl 1342. Der beilige Dominicas rerehrt
in seiner Zelle knieend ein Kreuz ; hinter ihm zwei
Engel and «iye Fran. Gcddgnuid. In Tempera.
Auf Holz, h. IF. 1-f Z., br. ll^-Z. v. R.
56. SCHULE VON SIENA, zwischen 1366 und
1350. Fünf Gemälde in einem Rahmen, a) Chri-
stus von Pilatus dem Volke dargestellt, b) Links
der auferstandene Christus und die schlafenden
Wächter, rechts der auf dem Grabe sitzende Engel
und die drei Marien, c) Christi Niederfahrt zur
Hölle, dabei zwei heilige Könige, d) Christi Him-
melfahrt, e) Die Ausgiefsung des heiligen Geistes.
Goldgrund. Auf Holz, jedes Bild h. 6Z., br.
5^Z, S.S.
57. Lippo MEMMI, blühte um 1332, lebte noch
1351. Schüler des Simon Martini. Vier Ge-
mälde in einem Rahmen, a) Die Gefaügennebmuog
Christi, b) Die Kreuztragung Chrisli. c) Chri-
stus am Kreuz. Rechts die ohnmächtige Maria von
den heiligen Frauen unterstützt, links Johannes
und die um den Mantel würfelnden Kriegsknechte ;
am Fufse des Kreuzes die knieenden Stifter, eine
Nonne und em Mdnch. d) Christi Grablegung.
Goldgrund. In Tempera. Auf Holz, jedes Bild h.
HZ., br. r-i-z. S.S.
58. TADDEQ DI BARTOLO, blühte von 1401-
1414. Der auf einer, lait einem Kissen belegten
steinecnen Bank sitzende Gott Vater hält mit der
Linken das Kreuz mit dem bereits yei*scbiedenen
Christus vor sich, während er die Rechte segnend
EiSTi Olimb. Mjttbutauinir. 389
' ei^oi}eB hat. CroIdgniKid. In Ten^p«»« AvfHpb,
h. 3F. 6Z., br. IF. 8Z. S.S.
59. SCHULE VON SIENA, zwkcheo laso und
1400. Die auf einem Kissen 'sitzende Maria hält
das Kind auf dem Schoofse. Zu jeder Seite der
Maria sechs Apostel. Oben, von Cherubim uhd
Seraphim umgeben, der segnende Gott Vater, wel-
cher den heiligen Geist herabsendet. Rings umher
eine gro£se Anzahl singender und musicirender
Engel. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz, h.
^F. 5Z., br. IF. 7 Z. S.S.
60. Nachahmung des CIMABUE. Maria, anf einem
Throne von ansidmlichem Umfaz^ sitzend, hält
auf beiden Armen das Kind, welches mit der Rech-
ten ihre Wange streicheln will. Oben, an der
Lehne des Thrones zwei Engel. Auf dem Rande,
rechts der verkündigende Engel, links die die Bot-
schaft empfangende Maria. Unter jeder dieser Fi-
guren eine weil^che Heilige; ganz unt^i, rechts
Christus Yon Johannes getauft, ünks der luneende
Stifter, ein Dominkaaer. Goldgrund. In Tempera.
Auf Holz, h. IF- 14-Z., br. II4-Z. S.S.
61. SCHULE VON SIENA. Vierzehntes Jahr-
hundert. Gemälde in zwei Abtheilung^i. In der
nechu Gbnstus wn Kneu» , weli^MOs von der knie*-
enden Magdalena um^st wird, rechts Maria« links
Johannes. In der links, oben die Geburt Christi,
und der Engel, welcher den Hirten erscheint; un-
ten drei Könige, welche, zu Pferde, auf der Fal-
kenjagd auf drei offime Särge stofsen, in denen
drei Leiehname in li^rsdiiedräem Giade der Yer-
"wesung befindlich sind. In Tettpera. Auf Holz,
)ede Abtheüwig h. 1 F. 7 Z., br. 5 Z. 8. S.
340 DRITTE ABTHEILÜNG.
61. a. AN6EL0 BIZAMANO von OTRANTO.
Christus wird vom Kreuze abgenommen. Am Fufse
des Kreuzes Maria, Bfagdalena und drei andere
beilige Frauen. Hintergrund Landscbaft. Auf der
Rückseite das y,in hoc signo*' in gewöhnlicher
Weise und die Inschrift : angelys . bizamanvs . pik-
xiT . IN BOTRANTo. In bjzantinischer Malart. Auf
Hok, h. 8^Z., br. 6-f Z. E. E.
62. Schule des GIOTTO. Der heilige Franciscus,
welcher in beiden Händen ein Buch hält. Gold-
grund. In Tempera. Auf Holz, h. 2 F. 5Z., br.
IF. 3Z. S.S.
63. FLORENTINISCHE SCHULE, zwischen
1350 und 1400. Maria, welche, auf einer Bank
sitzend, in der Linken ihi* Gebetbuch, die himm-
lische Botschaft empfängt. Goldgrund. In Tem-
pera. Auf Holz, h. IF., br. 10 Z. S.S.
64. FLORENTINISCHE SCHULE, zwischen
1350 und 1400. Der Engel Gabriel bringt km'e-
end, in der Linken eine Lilie, der Maria die himm-
lische Botschaft dar. Goldgrund. In Tempera.
Gegenstück des vorigen. Auf Holz, h. IF., br.
10 Z. S.S.
65. Dem Taddeo GADDI zeit- und kunstrer-
wandt. Die Geburt Christi. In der Ferne der
Engel, welcher den Hirten erscheint. In Tempei*a.
Auf Holz, h. 10 Z., br. 1 F. 11 Z. S.S.
66. LORENZO DI PIETRO, gen. IL VECHI-
ETTA, geb. 1424. f 1482. Die Geburt ChrisU.
In der Luft der segnende Gott Vater; in der Feme
^er Engel, welcher den Hirten erscheint. Im Vor-
Basti Classs. Mittelitaiisnea. 34l
gründe die heilige Catharina von Siena, welche in
Verehrung knieet. In Tempera. Auf Holz, h.
4-1- Z., br. IF. 13- Z. S.S.
67. LORENZO DI PIETRO. Zwei Gemälde in
einem Rahmen. Auf dem rechts errettet dieselbe
Heilige, in der Luft erscheinend, einen Knaben
aus dem Meere. Am Ufer fünf knieende Männer.
Auf dem links dieselbe Heilige, wie sie in ihrer
einsamen Zelle, durch welche ein Engel fliegt,
schreibt. In Tempera. Auf Holz, jede Abtheilung
h. 44- Z., br. 8^Z. S.S.
68. LORENZO DI PIETRO. Zwei Gemälde in
einem Rahmen. Auf dem rechts dieselbe Heilige, .
in ihrer Zelle am Schreibtisch, welcher Maria und
Joseph erscheinen. Auf dem links dieselbe, auf
einem Postamente stehende Heilige, mit weifsen Ro-
sen in ihrem Gewände, von mehreren Frauen, von
denen die vorderste, in einem braunen Gewände,
knieend verehrt; links daneben die Frau in dem
braunen Gewände noch einmal, wie sie auf ihrem
Bette schlaft. I4 Tempera. Auf Holz, jede Ab-
theüung h. 4-1' Z., br. 8-f Z. S.S.
69. FLORENTINISCHE SCHULE. Der Rich-
tung des Fra Filippo OPPI verwandt. Die
in ihrem Gemache auf einer Bank sitzende Maria
empfangt von dem sich vor ihr neigenden Engel
die himmlische Botschaft. Zwischen beiden ein Ge-
iafs mit Lilien und weifsen Rosen. Oben sieht
man die Hände von Gott Vater, welcher den hei-
ligen Gebt sendet. Durch das Fenster Aussicht
in einen Garten. In Tempera. Auf Holz, h. 4 F.
IZ., br. 4P.5-f Z. S.S.
P3
34^ DRITTE ABTHEILÜNG.
70. FLORENTINISCHE SCHULE. Vierzehn-
tes Jahrhundert. Der auf dem Roste stehende
Lauren tius hält in der Linken ein Buch, in der'
Rechten die Palme. Goldgrimd. In Temj^ra.
Auf Holz, h/llZ., br. 54- Z. S.S.
71. Masolino »a PANICALE, geb. 1378. .f 1415.
Schüler des Gerardo Stamina. Eine Heilige,
vieUeicht Helena, steht, yon mehreren Männern
umgeben, am Ufer des Meeres, auf welchem aus
einem grofsen Schiffe Getreide in ein Boot ausge-
schüttet wird. Aufserdem zwei andere Boote, welche
dem Ufer zurudem. In Tempera. Auf Holz, h.
10-J-Z., br. IF. 1-J-Z. E.E.
72. FLORENTINISCHE SCHULE, zwischen
i
1350 und 1400. Die sitzende Maria hält das lie-
gende Kind auf dem Schoofse. Rechts Johannes
der Täufer und Franciscus, links Antonius der
Eremit und Catharina. Goldgrund. In Tempera.
Auf Holz, h. 2 F. 4Z., br. IF. 9Z. S.S.
73. FLORENTINISCHE SCHULE, gegen 1400.
Maria, auf einem mit rier Statuen gezierten Throne
sitzend V reicht mit der Rechten dem auf ihrem
Schoofse stehenden Kinde, welches sie mit der
Linken hält, eine Nelke dar. Zu jeder Seile des
Thronet fünf singende Engel. Goldgrund. In Tem-
pera. Auf Holz, h. IF.^Z., br. IF. 3Z. S.S.
74. Dem TADDEO DI*BARTOLO zeit- und
kunstverwandt. Ein Altärcheft mit Flügeln im
goduAchen Geschmack. Auf dem Mittdbüde Ma-
lia, mii d«m bekleideteii Kinde, wefchei des Se«
gen ertheiU, auf dem Throne. Rtciitt ein Tereh-
Ea^tb Ciassi. MiTTSutAiniriR. 143
render &igei umd Catharica, welche die kniöeiide
Stifteiin, eine NoDne, erapfiefalt; links ein anderer
Engel und der auf Christum deut^de Jobannes
der Täufer. Im Giebelfelde Christus «n Kreuz,
an dessen Fufs reclOs Maiia^ links Jehannes sitzt,
in der Mitte die das Kreuz knieend umfassende
Magdalena. Auf dem rechten Flügel die Heiligen
Laurentius und Stephanus ; im Giebelfelde der yer-
kündigende Engel. Auf dem linken Flügel ein
junger Heiliger mit dem Schwerdte und Franciscus ;
im GiebeUelde Maria, welche die Verkündigung
empfängt. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz,
das Mittelbild h. IF. 3Z., br. e-fZ., jeder Flü-
gel h. IF. 24- Z., br* 3Z. V. R.
75. Angoio GADDt geb. 1327. f 1389. Der hei-
lige Laurentius, mit der Rechten sich auf den Rost
stützend, in der Linken Buch und Palme; neben
ihm die heilige Catharina, ebenfalls mit Buch und
Palme; unten das »Rad. Goldgrund. In Tempera.
Auf Holz, h. 2 F. 3 Z., br. 1 F. 6 Z. S. S.
76. FLORENTINISCHE SCHULE, zwischen
1350 und 1400. Maria hält das saugende Kind
auf dem Schoofse. Je rechts und links zwei an*
betende, unten zwei musicirende Engel. Oben, von
Cherubim und Seraphim umgeben, der segnende
Gott Vater, welcher den heiligen Geist sendet. Je
rechts und links zwei Engel mit den Marterwerk-
zeogen. Goldgrund. In Tempera. Auf Hob, h.
2 F. 11-i-Z., br. IF. 8Z. S.S,
77. LORENZO M PIETRO, geb. 1424. f 1482.
Chrbuis am Kreuz. Rechu Maria, links Johannes.
Goldgrund. In Tempera. Auf Hob, h. 1 F., br.
8^ Z. S. S.
P4
344 DRITTE ABTHEILÜNG.
78. SCHULE VON SDENA, gegen 1400. Anto-
nius der Eremit, Nicolaus, Laurentius und der hei-
lige Ludwig, sämtlich stehend. Goldgrund. In
Tempera. Auf Holz, h. 1 F., br. 9^-2. S. S.
7?. SPINELLO ARETINO, geb. 1308. f 1400.
Die Anbetung der Könige. Während der eine, vor
dem Kinde niedergeworfen, demselben die Füfse
kUfst, bringen die anderen beide ihi*e Gaben ste-
hend dar. Hinter ihnen mehrere des Gefolges, yon
denen einer die Pferde der Könige und ein Kameel
zügelt. Hintei*grund Febgebirge. In Tempera.
Auf Holz, h. 8^Z., br. 2F. 3Z. S.S.
80. FLORENTINISCHE SCHULE, gegen 1400.
Zwei Gemälde in einem Rahmen. Auf dem rechts
werden Petnis und Andreas, im Begriff ihr Netz
emporzuziehen, von dem am Ufer stehenden Chri-
stus zu Aposteln berufen. Auf dem links predigt
Petrus vor einer grofsen Anzahl von Zuhörern.
Goldgrund. In Tempera. Auf Holz, jedes Bild
h. 9Z., br. IF. S.S.
81. FLORENTINISCHE SCHULE, gegen 1400,
von der Hand des vorigen. Der auf dem Was-
ser gehende Christus • hebt den sinkenden Petrus
empor. In einem Schiffe die übrigen Jünger. Am
Ufer ein angelnder Fischer. Goldgrund. In Tem-
pera. Auf Holz, h. 94-Z., br. 1 F. II4-Z. S.S.
82. FLORENTINISCHE SCHULE, gegen 1400,
von der Hand des vorigen. Zwei Gemälde in
einem Rahmen. Auf dem rechts, Petrus mit dem
Kopfe zu Unterst gekreuzigt. Auf dem links, Pau-
lus, welcher durch die Erscheinung Christi bekehrt
wird; dabei mehrere Begleiter zu Pferde. Gold-
EmtE CiASSX. MiTTILItAIIIK». 345
grund. In Tempera. Auf Holz, jedes Bild h.
9Z., br. IF. S.S.
83. Plautula NELLI, blühte um 1524. Schü-
lerin des Fra. Bartolommeo. Der zwischen der
Maria und Petrus sitzende Ghiistus bedeutet der
Martha, welche, mit einer Schüssel voll Früchte
, herbeieilend, ihre, zu den Füfsen Christi sitzende
Schwester Maria tadelt, dafs sie ihr in der Besor-
gung der Bewirthung nicht beistehe, wie dieselbe
das bessere Theil erwählt habe. Dabei noch drei
Apostel, der heilige Georg und eine heilige Frau,
die Getränk herbeibringt. Unten, rechts das Bild-
nifs des Stifters mit einem Kinde, welches einen
Stieglitz hält, bnks das Bildnifs der Frau desselben
mit einem andern Kinde. Bezeichnet: mdxxiih.
Auf Holz, h. 7F.'2Z., br. 8F. 4Z. S.S.
83. a. Pedro CAMPANA, geb. 1503. f 1580.
Maria betrachtet das saugende Ghristuskind auf
ihrem Schoofse. Grund dunkel. Auf Holz, h.
2 F. 34- Z., br. IF. 9-i-Z. E. E.
84. MATTEO DI GIOVANNI, gen. MATTEO
DA SIENA, blühte von 1462-1491. Schüler
des Giovanni di Paolo. Maria hält das sitzende
Kind, welches mit einer Korallenschnur spielt, auf
dem Schoofse. Rechts Hieronymus und ein ver-
ehrender Engel, links Franciscus und ein anderer
Engel. Hintergrund Luft. In Tempera. AufHok,
h. IF. 10 Z., br. IF. 4Z. S.S.
85. Marco PALMEZZANO, blühte schon 1503.
•J- 1537. Christus, welcher doniengekront, mit ge-
senktem Haupte, sein Krenz trägt. Grund dunkel.
Bezeichnet: Marchus palmezzanus pictor fo-
Ps
346 DRITTE ABTHEILÜNG.
roliviensis faciebat. Mcccccin. Auf Holz, h.
IF. 10-f Z., br. IF. 6Z. G.G.
86. MATTEO DA SIENA, blühte von 1462-1491.
Maria bält das segnende Kind auf ihrtm Scboofse.
Recbts Hieronymus, links der beilige Yincenzius.
Goldgrund. In Tempera. Auf Holz, b. IF. 6Z.,
br. 1 F. 2 Z. S. S.
87. Raffaellin del GARBO, geb. 1466. f 1524.
Der todte Cbristus wird in seinem Grabe von einem
Engel aufrecbt gebalten. Recbts Franciscus, links
Hieronymus, beide knieend, in Anbetung. Hin-
tergrund eine felsigte Landscbaft. In Tempera.
Auf Holz, b. 2 F., br. 3 F. -J- Z. E. E.
88. Fra Filippo UPPI, geb. um 1400. f 1469.
Der tbronende beilige Franciscus überreicbt einei*
Yor ibm knieenden beiligen Nonne ein Bucb. Mit
derselben nocb yier, auf der anderen Seite eben-
falls fünf knieende Nonnen. Mehr rückwärts siebt
recbts ein beiliger Biscbof, links der beilige Stepba-
nus. Hintergrund Luft. In Tempera. Auf Holz,
h. 4F.4Z., br. 4F. 42i. S.S.
89. Dem Paolo UCCELLO, geb. 1380. f 1472,
zeit- und kanstverwandt. Franciscus empfangt
knieend von dem ibm in der Luft erscbeinenden
Crucifix die fünf Wundenmale. Neben ihm der
Ordensbruder. Hintergrund eine LandscbaA, in
welcber innerhalb einer Mauer eine Kirche und
mehrere einzelne Zellen liegen. In Tempera. Auf
Holz, b. IF. 9Z., br. IF. 5Z. S.S.
90. SCHULE VON FERRARA. Die unter einem
Zelte stehende Maria hält das segnende Kind yor
sich. Je rechts und links ein Engel, wdcbe das
EkSTE ClASSS. MiTTBLITAUtMEK. S47
ZAlt g«Öfihet halten. Auf Holz, h. IF. 34- Z.,
br. 11z. S.S.
91. Neri de' BICCI, blühte um 1420. Sdiüler
des Lorenzo de' Bicci. Die auf einem Kissen
sitzende Maria hält das Kind auf ihrem Schoofse.
Je rechts und links ein verehrender Engel. Hin-
tergrund ein goldener Teppich. In Tempera. Auf
Holz, h. IF. 114- Z., br. IF. 5^Z. S.S.
92. SCHULE VON SIENA, um 1450. Der hei-
lige Antonius von Padua, stehend, in der Rechten
einen Lilienstengel, in der Linken ein Buch. Oben,
rechts die thronende Maria als Himmebkönigin,
links, ebenfalls thronend, der dieselbe segnende
Christus. Beide in kleinerem Maafsstabe. Gold-
grund. In Tempera. Auf Holz, h. 3F. 3Z., br.
IF. 7Z. S.S.
93. Marco PALMEZZANO, blühte schon 1503.
f 1537. Der auferstandene Christus, nur um die
Hüfte mit einem Gewände bekleidet, steht vor sei-
nem Kreuze da. Hintergrund eine bergigle Land-
schaft, in weldier man zwei heilige Frauen und
zwei Apostel wandern sieht. Bezeichnet: Mar-
chus palmezzanus pictor foroliviensif fa-
ciebat mcccccxv. Auf Holz, h. 2 F. ll-j-Z., br.
IF. 84- Z. S.S.
94- SANO DI PIETRO» blü^e zu Siena im
1 5*«" Jahrhundert Die Flügel eines Gemäldes,
äufsei-e Seiten. Auf dem rechts Maria und Joseph,
welche das neugeborene Kind verehren. In der
Luft der segnende Gott Vater und zwei Chöre von
Engeln. Auf dem links zwei anbetende Hirten.
Im Hintergründe der Engel, welcher den Hirten
348 DRITTE ABTHEILÜNG.
erscheint. In Tempera. Auf Holz, jedes BiM h.
4 F. 10 Z., br. 7-1- Z. S.S.
95. Die Flügel desselben Gemäldes, innere Seiten. Auf
dem rechts ein Apostel und Johannes der Täu-
fer; oben der yerkündigende Engel. Auf dem links
Paulus und Petrus; oben die die Verkündigung
empfangende Maria. Goldgi*und. In Tempera. Auf
Holz, jedes Bild h. 1 F. 10 Z., br. 7^Z. S.S.
96. Andrea DEL CASfAGNO, geb. 1403. f um
1477. Mehrere Vorgänge auf einem Gemälde. In
der Mitte Johannes der Täufer, welcher den vor
ihm stehenden Christus knieend verehrt. Darüber,
auf einem Felsen, Franciscus, wie er von dem, ihm
in der Luft erscheinenden geQügelten Crucifix die
fünf Wundenmale empfangt ; dabei der Ordensbru-
der. Rechts drei Krieger, die im Begriff sind mit
ihren Schwerdtern den fliehenden Petrus Martyr
zu tödten. Links zunächst der junge Tobias, wel-
cher von dem Engel geleitet wird ; sodann der vor
sdner Höhle knieende heilige Hieronymus, welcher
sich vor dem Crucifix mit einem Steine kasteit.
Hintergrund Landschaft mit Gebirgen und Wasser,
in welcher die Steinigung des heiligen Stephanus
vorgestellt ist. In Tempera. Auf Holz, h. 2 F.
. 9Z., br. 6 F. S.S.
97. Andrea DEL CASTAGNO. Mehrere Vor-
gänge auf einem Gemälde. In der Mitte der vor
der Grabeshöhle von Joseph von Arimathia auf-
recht gehaltaoe todte Christus, dessen Hände von
der trauernden Maria und Johannes knieend gehal-
ten werden. Auf dem Cakariberg, welcher sich
über der Höhle erhebt, befinden sich mehrere Fi-
guren. Rechts zunächst der heilige Augustinus,
EkSTB CliSSB. MiTTIIITAIIENBR. 349
welcher das CliristuskiDd am Ufer des Meeres an-
tnfil, wie es beschäftigt ist das Meer mit einem
Lö£&l auszuschöpfen; sodann die büfsende Maria
Magdaleiia, welche, vor ihrer Höhle knieend, von
einem herabschwebenden Engel den Kelch em-
pfangt. Links der heilige Bernhard, dem, wäh-
rend er Tor seiner Höhle sitzend schreibt, die von
zwei Engeln begleitete Maria in der Luft erscheint.
Auf dem Berge, welcher sich über der Höhle er-
hebt, ein Klostergebäude, vor dessen Eingang man
vier Bernhardiner - Mönche sieht. Hintergrund eine
wassei-reiche Landschaft mit Gebäuden, worin noch
andere Vorgänge aus der Legende des heiligen
Bernhard vorgestellt sind. In Tempera. Gegen-
stück des vorigen. Auf Holz, h. 2F. 9Z., br.
6F. S.S.
98. Amico ASPERTINI, geb. 1474. + 1552. Der
Engel Gabriel bringt der Maiia, welche in ihi^m,
reich mit Schnitzwerk verzierten Betstuhle sitzt,
knieend die himmlische Botschaft dar. An der
Wand des ebenfalls reich mit Arabesken verzierten
Gemachs sitzt auf einem Stabe ein Papagey. Durch
zwei Bogen Aussicht in eine gebirgigte Landschaft.
In der Luft sieht nJan verehrende Engel und den
herabschwebenden heiligen Geist. Auf Holz, h.
5 F. 6Z., br. 5F. 3Z. S.S.
99. Rocco ZOPPO, blühte gegen 1500. Schüler
des Pietro Perugino. Maria und zwei Hirten
verehren vor einem verfallenen Prachtgebäude das
neugeborene Christuskind; dabei Joseph. Unter
dem Gebäude selbst noch zwei Hirten. Hinter-
grund eine gebirgigte Landschaft mit Gebäuden,
in welcher man die heiligen drei Könige herbeizie-
350 DRITTE ÜBTHEILÜNG.
heu si^t. Begeichnet! Rocco Zoppa AafHolz,
h. 3F. 6Z., br. 3F. 2Z. S.S.
100. GIANNICOLA, geb. um 1478. f 1544. Schü-
ler des Pietro Perugino. Der heilige Sebastian,
an eine Säule gefesselt, von Pfeilen durchbohrt.
Hintergrund eine Landschaft mit Bäumen und
Bergen, in welcher man ein Gastell sieht. Auf
Holz, h. 6 F. 8Z., br. 2F. 8Z. S.S.
100. a. RAPHAEL SANZIO, aus der Zeit, da er
sich in der Schule des Perugino befand.
In der Mitte des Vorgrundes das auf der Erde
liegende Christuskind. Zur Rechten Maria und
zwei Engel, die das Kind knieend verehren, und
der heilige Joseph auf seinem Stabe gestützt. Auf
dem zweiten Plan ein Theil des Stalls mit Ochs
und Esd. Zur Linken der älteste der heüif^eik
drei Könige voll Andacht knieend, die anderen
beiden, welche ihi^ Gaben stehend darbringen,
' nebst einem Theil des Gefolges. Im Mittdgininde
drei andere desselben. Von einem Berge herab-
kommend der eigentliche Zug der Könige. Auf
dem Gipfel desselben ein Hirt, dem der Engel
erscheint. In der Luft -drei das „Glorie^' sin-
gende Engel. Der Hintergrund eine bergigte Land-
schaft, worin die Stadt Bethlehem liegt. In den
Ecken des bemalten Randes, oben zwei jugend-
liche Sibyllen, unten die Heiligen Benedict und
Scholastica. Auf der obem Seite des Randes in
einem Rund das goldne : ,yln hoc signo" umgeben
von arabeskenartigen Figuren, auf der unteren
ebenso das Wappen der Familie Aacajani auf eine
ähnliche Weise eingefafst. Auf beiden Seiten von
Kindern getiagene Gandelaber. In Ldmlarben auf
Erste Ciassb. Mittilitalibnbr. 351
Leiawand. Das Bild h. 5 F. 8Z., br. 5 F. 8Z.,
der Rand br. IF. f Z. E.E.
Dieses Bild wurde ursprünglich für den Hoch-
altar der Klosterkirche zu Ferentillo, einem ab-
seits zwischen Temi und Spoleto gelegenen Flek-
ken, Hir einen Abt aus der Familie Ancajani aus-
geführt, im Jahre 1733 aber, da es durch die
Feuchtigkeit dei* Kirche in den Zustand gerathen
war, worin es sich gegenwältig befindet, zur Ver-
hütung weiteren Verderbens in die Gappelle des
Palastes der Familie Ancajani zu Spoleto versetzt.
Vom Jahr 1825 bis zu der Zeit, als es im Jahr
1833 Eigenthum des Museums wuixie, befand es
sich endhoh in Rom.
100. b, Gopie des Bildes untet* der rorigai No., welche
durch Ergänzung der fehlenden Theile des Origi-
niJs eine Anschauung von dessen ursprünglicher
Beschaffenheit gewährt. Von Herrn Professor
Schlesinger.
101. SCHULE VON FERRARA. Fünfzehntes
Jalirhundert, dem Cosimo TÜRA verwandt.
Die auf dem Throne sitzende Maria verehrt mit
gefalteten Händen das auf ihrem Schoofse sitzende
Kind, welches den Segen ertheilt. Rechts Fran-
ciscus und Hieronjmus, links Bernhard und Ge-
org. Zwischen Säulen der Gappelle, welche den
Hintergrund bildet, Aussichten in eine bergigte
Landschaft. Auf Holz, h. 5 F. 3Z., br. 5F. 4Z.
S.S.
102. GIANNICOLA. Der heilige Georg, stehend,
im Harnisch, worüber er mit einem rothen Man-
tel bekleidet ist. Hintergrund eine gebirgigte,
baumreiche Landschaft. Die Hände und das
352 DRITTE ABTHEILÜNG.
Schwerdt sind nur angelegt. Gegenstück Ton
Nr.lOO. Auf Holz, h. 6F. 8Z., br. 2F.8 Z. S.S.
103. Dem Cosimo ROSELLI zeit- und kunstrer-
wandt. Unter einem mit Säulen gezierten Pracht-
bau sitzt Maria, das stehende Kind, welches den
Segen eilheilt, auf dem Schoofse haltend ; hinter
derselben steht die heilige Anna. Rechts Gatha*
rina und der Engel Michael, Unks Magdalena
und Franciscus. In der Mitte, durch einen Bo-
gen, Aussicht ins Freie. Bezeichnet mit der Jah-
reszahl MCCCCI.XXI. In Tempera. Auf Holz, h.
5F. 3Z., br. 5F. 3Z. S.S.
104. LoRENzo b'Ugolino de ROSSI» blühte um
1475. Christus am Kreuz. In der Luft zwei
schwebende Engel, welche das Blut aus den Hän-
den und der Seite Christi in Gefafsen au£5ingeo.
Rechts stehen Laurentius und Antonius der Ein*
Siedler, links Petrus Martjr und der Engel mit
dem jungen Tobias. Hintergrund Landschaft mit
einem Flusse. Bezeichnet: qyessta tatola sk
FATTA FARE PER LORENTTO dVgOLINO DE ROS8I*
Li QVALE A FATTCTA (sic) FARE BELTRAME DISTOLOO
DE Rossi' l475. In Tempera. Auf Holz, h. 5 F.
8Z., br. 6F. 2^Z. SS.
105. Francesco ZAGANELU, blühte um 1518.
Schüler des Niccolo 'Rondinello. Die unter
einem Prachtbau stehende Maria empfangt, von dem
• in der Luft schwebenden Engel Gabriel die himm-
lische Botschaft. Über derselben der heilige Geist.
Rechts steht Johannes der Täufer, und empfiehlt
den, zu seinen Füfsen die Maria knieend vei'ehi'en-
den Stifter ; links der heilige Antonius von Padua.
ZWEITB ClASSI. YsiriTIAMK& UND LoMBAADBN. 353
In der Mitte Durchsicht in eine Landschaft. Von
der auf dem Gemälde befindlichen Inschrift erkennt
man nur noch die Jahreszahl 1509 und das Wort
AprilLi. Auf Holz, h. 6 F. 4Z., br. 5 F. S.S.
105. a. GENTILDAFABRIANO,lebtenochl423.
Die thronende Maria hält das stehende Kind auf
dem Schoofse. Zu den Seiten die heilige Gatha-
rina und der heilige Nicolaus, zu dessen Füfsen
der Stif^r des Bildes anbetend kniet. Auf einer
Leiste des gleichzeitigen Rahmens: GentiJLis de
Fabriano pinxit. Goldgrund. In Tempera.
Auf Holz, h. 4 F. 3Z., br. 3 F. 7-J-Z. E.E.
106. SCHULE VON FERRARA. Fünfzehntes
Jahrhundert. Vor dem Eingang eines Gebäu-
des verlobt sich ein junger Mann durch Anstdc-
kung eitles Ringes mit einem Mädchen, welches
Ton zwei anderen Frauen begleitet ist. Hinter-
grund eine bergigte Landschaft mit Wiesen, Bäu-
men und Gebäuden. In Tempera. Auf Holz,
h. 3F. -i-Z., br. 3F. 5Z. S.S.
ZWEITE CLASSE.
Die venetianischen und lombardischen
Schulen.
Auch die Malerei der Vene tianer wurde
im Iß^""" Jahrhundert von der byzantinischen^
354 DRITTE ABTHEILUNG.
im 14^ tim <kr des Giotto iatuit% olme i&defs
dadurch selbst za namhafter Blfithe zu gelangen.
Zu Anfang des 15^^ Jahrhunderts gab Gentil da
Fabriano derselben einenneu^i Ansto&^in Folge
dessen üe sich zu heben anfing. Neben d^* auf
Natorwahrheit ausgebenden Richtung, an deren
Spitze Giovanni Bellini steht, zieht sich durch
das ganze Jahrhundert eine andere, die, bei vie-
lem Verdienst in den Charakteren der Köpfe, in
deuMotiveii der Gewänder und in der sorgsamen
Ausführung, jederzeit etwas Steores im Ausdruck,
groCse Härte der Umrisse, übertriebene Schärfe
der Formenbezeicfanung, und etwi^ Rohes, Un-
wahres in der Färbung bdKidt* Den Miltefpunkt
derselben bildet durch drei Generationen hin-
durch die auf der Insel Murano ansäfsige Maler-
familie der Vivarini. In der Lombardei zei-
gen sich eigenthümliche Kunstbestrebungen nicht
vor der zweiten Hälfte des 15^ Jahrhunderts^ und
stehen auch alsdann den gleichzeitigen der ande-
ren italienischen Schulen weit nach.
107. Baetolommeo vivarini, arbeitete noch
1499. Schüler des Antonio Vivarini. Ge-
mälde in sechs Abtbeilungea. Unten, auf der
mittleren^ Maria, die mit den Aposteln in einem
Gebäude knieend, den heiligen Geist empfangt,
^reichen <iott Vater Ton oben herabsendet. Durch
einen Bogeo Aussicht in eine Lufldschaflr Auf d<r
Zmtbitb Ciasbb. Yüin^uifSR t*n LoHbakdin. 3SS
i rechte «Idr belüge Antonius to« Padim uftd Fran-
^ ciscu»! auf der linkf Bonaventura und Yinoenzius
l' Ferrerius. Oben, auf der mittleren Abtbeilung,
der in seinem Grabe stehende Christus, zu jeder
^ Seite ein verehrender Engel. Auf der rechte Hie-
I ronymus und Johannes der Täufer, auf der links
, Georg und Paulus. Goldgrund. In Tempera.
Auf Holz, das obere Mittelbild h. 2 F. lO^Z.,
br. 4F. ^Z., jedes SeitenbiW h, 2 F. IHZ., br.
IF. 10^ Z., das untere Mittelbdd h. &¥. 5Z.,
br. 4 F. ^Z., jedes Seitenbild h. 5 F. 5-J-Z., br.
IF. 104- Z. S.S.
108. JAcoBELLaDEtFIORE, bitthte um 1401, lebte
noch 1431. Schüler des Francesco del Fiore.
Der Erzengel Michael durchbohrt mit der Lanze
das Haupt des Drachen, welcher sich unter seinen
Fufsen krümmt. In seiner Linken hält er die
Wagschaalen, in dei'en einer ein Verdammter, in
der andei*en ein Beseligter befindlich ist. Grund
dunkel. In Tempera. Auf Holz, h. SF. 9Z.,
br. IF. 7-J-Z. S.S.
109. BartolOMMEO VIVARINI. Der heilige Ge-
org, zu Pferde, durchbohrt mit seiner Lanze den
Kopf des Drachen zu seinen Füfsen. In der Feme
die Königstochter, vrelche knieend für ihre Ret-
tung dankt. Hintergrund eine felsigte Landschaft
mit Gebäuden. Bezeichnet: rAcrvM tCRBTtlS fbr
«AlrroiOMÄtM VlVAÄtlfVM Df MVHUÄO WlTXlt l485.
In Tempera. Auf Hcdz, h. 4 F. 2Z., br. 2 F.
2Z. S.S.
1 10. Antomio VIVARINI, Kunde bis 1451. Schü-
ler des Andrea da Morano, und ZUAN ALE-
356 DRITTE ABTHEILüNG.
MANNO, Kmide bis 1447. Zehn stehende
Figuren yon Heiligen und Engebi in eben so vie-
len Ablheilungen. Goldgrund. In Tempera. Auf
Holz, jede Abtheilung h. HZ., br. 3Z. S. S.
111. Desgleichen neun Heilige, zu derselben Folge ge-
hörig. Goldgrund. In Tempera. Auf* Holz, jede
Abtheilung h. 10 Z., br. 3 Z. S.S.
112. Desgldchen neun Heilige, zu derselben Folge ge-
höng. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz, jede
Abtheilung h. d^Z., br. 3Z. S.S.
113. Die Brustbilder von sechs Heiligen,, welche vor-
dem ganze Figuren gewesen, und zu derselben
Folge gehört haben. Goldgrund. In Tempera.
Auf Holz, jede Abtheilung h. 34- Z., br. 2^Z.
S.S.
114. Desgleichen yier Heilige, zu derselben Folge ge-
hörig. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz, jede
Abtheilung h. ICKj-Z., br. 3-2- Z. S.S. Yon Nr. HO.
bis 114. sind samtlich um l440 gemalt.
115. GiOTANNi MANSUETI, blühte um 1500.
Christus hat die Eechte zum Segnen erhoben, wäh-
rend er die Linke auf einer Brüstung ruhen läfst.
Grund dunkel. Bezeichnet: ioamnes oe mansye-
TIS piNSiT. Auf Holz, h. IF. 9t Z., br. IF.
6Z. S.S.
116. RUGERI, blühte zwischen 1450 und 1500.
Ein Bild in drei Abtheilungen. In der mittleren
hält dei* thronende Hieronymus mit der Linken
das Modell einer Kirche auf seinem Schoofse, wäh-
rend er die Rechte zum Segnen erhoben hat. Be-
zeidmet: Sumus Rugerii manus. In der rechts
Magdalena, in der liidis Catharilia.' Der Hinter-
ZWEITB CUMB. iTtlltTIAirsm UlID LoMBiBDIH. 357
fgmoA der beiden letiten Gemälde, nddie yon
einer andern, un^bdiannten Hand herrühren, wird
Ton einer Landschaft gebildet In Tempera. Auf
Holz, das Mittelbild h. 4F. af Z., br. 1F.5-|-Z.,
jedes Seitenbild h. 4 F. 8^Z., br. 1F.4|Z. S.&
1 1 7. Andbea PRE VITALI, blühte um 1506, f 1528.
Der todte Christus, auf einer Bahre ausgestreckt,
wird Ton Maria, Johannes und anderen heiligen
Frauen beweint. Im Yorgrunde fünf klagende En-
gel, von denen zwei sich im Schmerz am Boden
wälzen. Hintergrund Gebäude von Jerusalem.
Auf Leinw., h. 4 F. S^Z., br. 3F. 2^Z. G.G.
118. Schule des Francesco SQUARaONK
Christus wird von Maria und Johannes betrauert
und zu Grabe bestattet. In der Luft Engeiskopfe.
In Tempera. Auf Holz, h. 4 F. 4Z., br. 2 F.
3Z. S.S.
119. SCHULE VON PADUA, zwischen 1450
und 1500. Horatius Codes, welcher, nachdem
er durch seine Yertheidigung der Brücke den Bö-
mem Zeit yerschafft dieselbe abzubrechen, mit sei-
nem Pferde in den Flufs gesprungen ist, wiixl Ton
den Feinden mit Wurfspiefsen verfolgt. In brau«
ner Farbe, in den Lichtem mit Gold aufgehöht.
In Tempera. Auf Holz, h. 2 F. 2|-Z., br. 4 F.
104- Z. S.S.
120. SCHULE VON PADUA, zwischen 1450
und 1500. Die Geschichte des Mutius Scävola.
Rechts, wie dei*selbe anstatt des Königs Porsenna
dessen Schreiber ersticht. Daneben derselbe ge-
fesselt hinweggeführt. Links wieder dei^lbe, wie
er Tor dem Porsenna seine Rechte ins Feuer halt«
358 DRITTE ARTHElLUJiG.
fiartergnind <ki Lager de» Ponenna vmi <ixe Stadt
Bom. GegcBttiick det vorigen luid eban so be-
kandefe. Im Tempera. Auf Hok, h. 2 F. 2-f Z.,
br. 4F. lOfZ. S.S.
121. Bartolommeo YTVARINI, arbeitete noch
1499. Ein junger Bischof, wdeber in eioem
Buche liest, so er mit der Linken hält. In der
Rechten hat er etnen Rrummstab. Goldgrund.
In Tempera. Auf Höh, h. 2 F., br. IF. 1 Z. &S.
122. UNBEKANNT. Christus, nach dem altbj-
zantinischen Typus, ganz von vorn. Grund dun-
kel. Auf Holz, h. IF. 2Z., br. 10 Z. S.S.
123. Cabjlo CRIVELLI, blühte um 1476. Die
pi*äcbtig gekleidete Maria Magdalena hält, stehend,
auf der Rechten das goldene Salbgefäfs. Hinter
ihr ein Vorhang mit einem BlumeDgehän^^. Gold-
grund. In Tempera. Bezeichnet: opys. s.iL&oLi.
cfiivBLLi. VENET. Auf Holz, h. 4 F. 10 Z., br.
IF. TZ. S.S.
124. LuiGi VIVAMNI, blühte um 1490. Schüler
des Antonio VlTarim. Der heilige Marcus,
welchei* mit beiden Händen ein aufgeschlagenes
Buch hält. Gi*und blau. In Tempera. Auf Holz,
h. 1 F. 8 Z., br. 1 F. 1 Z. S. S.
125. Matteo GESA. Maria, auf einem Throne si-
tjgend, wekher mil dem Zeichen der Tier Eran-
gelisten und zwei musicirenden Engeln rerziert
ist, hält das segnende Kind auf dem Schoofse.
Goldgrund. In Tempera. Auf Holz» h. 2F. 8Z.,
br. 1 F. 11 Z. S. 5.
i2ß. Den GionAMi SEUÄSl zdü- immI konst-
ZmtBITI Cl4»8K* VnrETUMSft UNO LOMBAKDIV. $S9
verfrandt. Maria hSk äu auf ihmm Schoofte
auf einem Kissen sitzende Kmd. Hinl^ derselben
«10 griiiier Voi^ang, an dessen oberem Rande
man einen Luftstreifen sieht. Auf Holz, h. 2 F.
3Z., br. IF. 9Z. S.S.
127. Jacopo de VALENTIA, bUUite zrrlsehea
1450 nnd 15§0. Maria verehrt in ihrem Ge-
mache das Tor ihr auf einer Brüstung liegende
Kind, welches in ier Linken einen Yogel halt.
Hintergrund Aussicht in eine bergigte Landschaft.
In Tempera. Bezeichnet: iacobvs de Yalentü.
Axi Hob, h. IF. 10 Z., br. IF. 3f Z. S.S.
126. AirroNio VIVARINI, Kmde bis 1451, und
Bartolobumieo YIVABINI, arbeitete noch .
1499. Zehn stehende Heilige, in eben so vielen
Abtheiluogen, und zwar: Nicolaus, Agatha, An-
tonius Eremitä, Magdalena, Mauritius, Ursula,
Johannes der Evangelist, Agnes, Georg und Lu-
cia. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz, jede
Abiheilung h. iF. -fZ., br. S-fZ. S.S.
129. MatteO CESA. ' Gemälde in fünf Abtheilun-
gen. In der Mitte die thi^onende Maria, welche
das Kind auf dem Schoofse hält. In denen rechts
ApoUonia und Andi^as, in denen links Catharma
und Frauciscus, welcher die Wundenmale em-
pfängt. Goldgrund. In Tempera. Bezeichnet:
Qpvs UATHEl. Auf Holz, das Mittelbild h. 2 F.
HZ., br. IF. 1-J-Z., jedes Seilenbild h. 2 F.
3^Z., br. HZ. S.S.
130. Carlo CRIYELLI, blühte um 1476. Zwei
Gemiäde in einem Rahmeo. Auf dem rechts, in
einer Nisohe stehend, der in einem Buche lesende
360 DRITTE ABTHEILUNG.
Paulus; auf dem linkB, ebenfalls in einei* Nische
stehend, Petrus, wekber in der Rechten die Hirn-
melsscblüssel, in der Linken ein Buch hält. In
Tempera. Auf Holz, jedes Bild h. 2 F. 8^Z.,
br. 9-1- Z. S.S.
131. Schule der YIVARINL Die von ihrem Haar
▼om Haupte bis zu den Füisen bedeckte Magda-
lena wird yon sechs Engeln zum Himmel empor-
getragen. Im y orgrunde die knieende Stiflerin,
eine Nonne. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz,
h. 3F. 6Z., br. 2F. 4Z. S.S.
132. VENETIARISCH. Dreizehntes Jahrhun-
dert, nach byzantinischen Yorbildem.
Gemälde in achtzehn Abtheilungen. In der Mitte,
unten Mana, welche das bekleidete, segnende Kind
auf dem linken Arme, in der Rechten eine Rose
hält. Zu jeder Seite, in einem Rund, ein Engel
und das Monogramm der Maria. Oben Christus
am Kreuz, welches die Gestalt eines grünen Baum-
stammes hat. Am Fufse desselben, rechts die ohn-
mächtige Maria, als Schmerzensmutter, mit dem
Schwerdte in der Brust, Ton'den heiligen Frauen
unterstützt; links Johannes und die Schaarwacht.
Vorstellung rechts : a) die Anbetung der Hirten ;
b) die Anbetung der Könige ; c) Christus Ton Jo-
hannes im Jordan getaufl; d) Christus, welcher
den Aposteln die Füfse wäscht, und das Abend-
mahl; e) Christus am Ölberge betend, derselbe
mit den Aposteln im Gespräch, und noch einmal,
wie er die schlafenden Apostel weckt; /) die Ge-
fangennehmung Cjirisü; g) Christus vor dem Ho-
henpriester Caiphas ; h) Christus tot dem Könige
Herodes. Vorstellungen links : i) Christus yor IH-
Zweite Glasse. Venetianea uhb Lombabben. 361
latus ; k) die Geiikelimg Gluisti ; /) die Kreuztra-
gttng Ghristi; m) Ghristus ans Ki^euz geschlagen;
n) die Grablegung Ghristi ; o) die drei Frauen am
Grabe, auf welchem zwei Engel sitzen, und Ghri-
stus, welcher der Magdalena als Gai^tner erscheint;
p) Die Himmelfahrt Ghristi ; g) die Ausgieisung
des heiligen Geistes. Goldgrund. In byzantini-
scher Malart. Auf Holz, h. 2 F. 5Z., br. 3 F.
5Z. S.S.
133. VENETIANISCHE SCHULE. Der in Gar-
dinalstracht stehende Hieronymus trägt mit beiden
Händen das Modell einer Kirche. Zu seinen Fii-
fsen der Löwe. Goldgi^und. In byzantinischer
Malait. Auf Holz, h. T^Z., br. i-i-Z. S.S.
134. VENETIANISCHE SCHULE. Der todte
Ghristus Ton Johannes und Maria beti'auert. Hin-
tergrund Luft. Nach der Gomposition des Gio-
Tanni Bell in i. In byzantinischer Malart. Auf
Holz, h. 7-5- Z., br. S^Z. S.S.
136. VENETIANISCHE SCHULE. Der heihge
Andreas, in der Rechten einen Stab mit einem
Kreuze, in der Linken eine Papierrolle haltend.
Goldgrund. In byzantinischer Malart. Auf Holz,
h. 7-fZ., br. 5iZ. S.S.
136. Jacopo da VALENTIA, blühte zwischen
1450 und 1500. Maria und Joseph Tcrehren
knieend das in eioem Futtermaafs zwischen ihnen
. liegende Kind ; dabei Ochs und Esel. In der ber-
gigten Landschaft, durch welche sich ein Flufs
zieht und mehrere Ortschaften ausbreiten, sieht
man den Engel, wekher den Hiiten erscheint.
Q
362 DRITTE ABTHEILÜNG.
In Tempera. Auf Holz, h. 8 F. 9Z., br. 5 F.
3Z. S.S.
137. LOMBARDISCHE SCHULE, zwi8chenl400
und 1450. Rechts der stehende Petrus Martyr,
welcher in der Rechten die Palme, in der Linken
ein Buch hält. Links das Martyrthum desselben
Heiligen, welchem von einem Geharnischten das
Haupt gespalten wird; dabei ein anderer Kloster-
bruder. Goldgrund. In Tempera. Auf Holz, h.
HZ., br. IF. IZ. S.S.
138. Carlo CRIVELLI, blühte um 1476. Gemälde
mit drei flachen Bogen. In dem mittleren, Chri-
stus von Maria und Johannes betrauert und zu
Grabe bestattet. Unter dem rechts, Hieronymus
in Bufsübung; unter dem links, Magdalena. Hin-
tergrund Landschaft. In Tempera. Bezeichnet:
OPVS. KAROLI. CAITELLI. VENIT. Auf Holz, h.
IF. 2Z., br. 4 F. S.S.
139. Bartolommeo MONTAGNA, Kunde bis
1507. Die von ihrem Haar fast ganz bedeckte
Maria Magdalena wiid von sechs Engeln zum Him-
mel empor getragen. Hintergrund Luft. Auf
Leinw., h. 3F. ^Z., br. 3 F. 11 Z. S. S.
140. NiccoLO GIOLFINO, blühte um 1530. Die
mit dem Kinde auf dem Schoofse, auf Wolken
thronende Maria wird vom Glauben, welcher im*
ter der Gestalt eines jungen Miidchens dai|[cs teilt
ist, getragen. Rechts, unter ähnlidber Gestalt,
die Hoffnung, die zur Maria emporfleht. Links,
dienso, die Liebe, welche» auf der Lii^en eine
Flamme haltend, mit der Rechten auf die Maria
deutet; oben Cherubim und S^^faim. Unten
Zweite Glassx. YsirETiiNXR uioi Lombabdin. $63
rechU Jacobus det jüngere, W^her .««tf die Ma-
ria hinweist; links Johannes der Evangelist, der
in einem Buche liest. Zwischen beiden das Bild-
niis des Stifters. Hintergrund Landschaft. Auf
Leinw., h. 7 F. 4Z., br. 4 F. 4Z. S.S.
141. MAILÄNDISCHE SCHULE. ZweiteHälftc
des 15'"^ Jahrhunderts. Mana und die Apo-
stel, welche innerhalb eines mit prächtigen Ni-
schen geschmückten Kuppelgebäudes sitzen, em-
pfangen von oben den heiligen Geist. In Tem-
pera. Auf Holz, h. 2 F. 3Z., br. 1 F. ö^-Z. S.S.
142. Bartolommeo VIVARINI, arbeitete noch
1499. Maria hält mit beiden Händen das auf
einer Bribtung stehende Kind vor sich. Auf der-
selben Hegt ein Apfel. Hintei^rund eine bergigle
Landschaft. Der Rahmen ist mit dem Bilde gleich-
zeitig. In Tempera. Auf Holz, h. 2F. 1 Z., br.
IF. 6^Z..S.S.
143. Francesco MAZZüOLA, gen. IL PARME-
GIANINO, geb. 1504. f 1540. Schüler des
Pierilario Mazzuola. In einem Alter von 16
Jahren gemalt. Johannes ist im Begriff mit
einer irdenen Schale Wasser aus dem Jordan zu
schöpfen, um den entkleidet vor ihm stehenden
Christus zu taufen. In der Luft der heilige Geist
und drei Engel. Hintergrund bergigte Landschaft.
Auf Holz, h. 6 F. 4Z., br. 4 F. 2Z. S.S.
144. Gentile BELUNI, geb. 1421. f 1501. Schü-
ler des Jacopo Bellini. Die stehende Mai-ia
hak das Kind auf dem Arme, welches in der
Linken eine Fnieht bat, und mit der Rediten den
$64 DRITTE ikBTHElLUNG.
%n äun emporbUckeDden Stifter des Bildes segnet.
Demselben gegenüber dessen Frau, in äbnlicfaer
Stellung. Bezeichnet: csmtilis. bsllints. Der
Rahmen ist mit dem Bilde gleichzeitig. In Tem-
pera. Auf Holz, h. 2 F. 4 Z., br. 1 F. 5 Z. S. S.
145. Gregorio SCHIAYONE, blühte um 1470.
Schüler des Francesco Squarcione. Die auf
einem Throne sitzende Maria unterstützt mit der
Rechten das mit dem einen Fufs auf einer Wange
des Thrones, mit dem anderen auf ihrem Schoofse
stehende Kind, während ihre Linke auf einein,
auf der anderen Wange des Thrones liegenden
Gebetbuche ruht. Zu jeder Seite des Thrones ein
Engel mit einer Traube. Hintergrund eine ber-
gigte Landschaft. In Terapei*a. Bezeichnet : opvs
SCLAVONI DALMATICI SQYAACIONI. Auf Holz, h.
2 F. 7Z., br. 1 F. 10 Z. S.S.
Die Rückwand, .
146. GiOTAMMi Paolo L'OLMO, jblühte noch um
1530. Die auf dem Throne sitzende Maria hält
das Christuskind auf ihrem Schoofse, welches, in
der Linken einen Apfel haltend, mit der Rechten
segnet. In der Luft zwei Engel, die die Krone
über dem Haupt der Maria halten. Am Fufse
des Thrones, rechts Petrus, links Laui'entius. Hin-
tergrund Landschaft. Bezeichnet *. lo. patlts. vl-
Mvs. p. AufLeinw., h. 5 F. 9Z., br. 4F. 2Z. S.S.
147. LIBERALE DA VERONA, geb. 1451. f 1537.
Schüler des Yincenzio di Stefano. Der an
den Stamm eines Orangenbaums gefesselte, ron
Pfeilen durchbohrte Sebastian. Auf einem yer&l-
lenen Prachtbau, welcher den Heiligen umgiebt,
Zweite Glasse. Yemetiiiiee und Lombaboen. 365
befinden sich mehrere Zuschauer, unter einem
Bogen einige , römische Soldaten. Auf Holz, h.
6 F. 8-2- Z., br. 2 F. 11 Z. E. E.
148. MAILÄNDISCHE SCHULE, zwischen 1450
und 1500. Maria, Dominicus, ein lürt und zwei
Engelchen rerehren knieend das neugebome Kind,
welches, Ton goldenen Flammen und Strahlen
umgeben, am Boden liegt. Mehr rückwärts drei
singende Engelchen und der über die Hofmauer
schauende Joseph. Hintergrund Landschaft mit
Bergen und Gebäuden, in welcher man den Engel
sieht, wie er den Hirten erscheint. In Tempera.
Auf Holz, h. 4 F. 4Z., br. 4F. 3Z. S.S.
149. LIBERALE DA VERONA. Maria, auf dem
Throne, hält das auf ihrem Schoofse stehende
Kind. Rechts Laurentius, links Christoph, wel-
cher das Ghristuskind auf der Schulter trägt. Im
Vorgrunde zwei knieende Mönche. Hintergrund
Luft. Bezeichnet: liberalis veronemsis ME FE-
ciT. 1489. Auf Holz, h. 5 F. 3Z., br. 4F. -i-Z.
S.S.
DRITTE CLASSE.
Die deutschen und niederländischen
Schulen,
Auch in Deutschland ist die Einwirkung
byzantinischer Vorbilder im 13^*" Jahrhun-
Q3
$66 DRITTE ABHIEILUNG.
dert nadizmwmen. Nirgemb ab^ hatte dieselbe
gröfseren Erfolg als in den blühenden Niederlan-
den, welche als der eigentliche und älteste Mittel-
punkt malerischer Bestrebungen in deutschen
Landen zu betrachten sind. Eine Verzweigung
hiervon ist die Malerschule von Co In, woselbst
in der zw^en Hälfte des 14^^'' Jahrhunderts der
Meister Wilhelm blühte, für dessen Werfte es
bezeichnend ist, dafs er mit jenen überkommenen,
zwar typischen, doch feinen, edlen Gesicbtsbil-
dungen aus dem Leben beobachtete mischte, in
denselben jedoch häufig in Häfslidikeit und Un-
geschraack verfiel. Zugleich bifdete er sich eine
sehr weiche und verblasene Manier und grofse
Handfertigkeit, wovon in so früher Zeit in keiner
anderen Schule ein Beispiel vorkommt. Nach
der Mitte des 1 5**" Jahrhunderts wurde diese Art
von der durch die van Eyck in Aufnahme ge-
kommenen verdrängt, und seitdem die Malerei
zu Cöln von der jederzeit in den Niederlan-
den geltenden Kunstweise stark influirt
Ein zweiter Mittelpunkt malerischer Bestre-
bungen bildete sich, in Folge niederländischer
Anregungen, vom Jahre 1450 ab zu Nürnberg,
woselbst jedoch die Malereien bis gegen das Jahr
1500, ohnerachtet einer grofsen Lebhaftigkeit in
der Färbung und einer sehr sorgfältigeil Ausfüh-
nuig, durch Schwäche der Zeicbnwg, Härte der
DkITTS GlASIK. DxüTSCBS und NllDlBLANDXK. 367
Umrisse, Geschmacklosigkeit in Charakteren und
Gewandwesen hinter den gleichzeitigen Leistun-
gen der Niederländer weit zurückstehen mttssea
Der Torzüglichste Meister dieser Epodie daselbst
war Michael Wohlgemuth.
150. Von dem niederrheinischen Meister der
Passion bei dem Herrn LYYERSBERG zu
Cöln. In einem Gartenzwinger sitzt Maiia, das
Kind auf dem Schoofse, umgeben von Magdalena,
Gatbarina und Barbara, welche dem Kinde eine
Nelke reicnt. Im Vorgrunde, rechts, knieen der
Stifter und zwei Söhne, links, dessen Frau, zwei
andere Verwandte und zwei Töchter. Goldgrund.
Auf Holz, h. 3 F. IZ., br. 2F. 9Z. S.S.
151. SCHULE VON CÖLN. Drei Voi^änge auf
einem Bilde, welche durch Säulen, die eine durch-
laufende goldene Verziertmg tragen, ron einander
getrennt sind. Rechts Gbiistus ror den Hohen-
priester Gaiphas geführt; in der Mitte Ghristus
yon Pilatus den Israeliten vorgestellt; linlcs Ghri-
stus Ton den Angehörigen beweint und zu Grabe
bestattet. Vor den Säulen knieen, i^hts die Stif-
terin, links der Stifter. Hintergrund Landschaft
mit Gebäuden. Bezeichnet: Anno domini 1524.
Auf Holz, k' IF., br. 3 F. l^Z. S.S.
152. SCHULE VON CÖLN, um 1550. Die Him-
melfahrt GhristL Maria und die Apostel, in rer-
schiedttien Gruppen auf einem Hügel versammelt,
blicken dem gen Himmel schwebenden Christus
nach, Toa dem man nur noch die FiUse sieht. Da-
B6% DRITTE ABTHEILUNG.
bei noch drei andere Figuren, in «bentheii^üciier
Tracht. Auf Holz, h. 2F. 5Z., br. 2F. 8Z. S.S.
153. HOLLÄNDISCHE SCHULE, etwa uimsoo.
Christus hält das Terlome Schaaf, als Symbol des
Sünders, auf seinen Schultern, Ton dessen Elend
bewegt, er Thranen vergiefst. Hintergrund Land-
schaft, worin man Chrbtus am Kreuz, vind zu
den Seiten desselben, Maria und Johannes sieht.
Auf dem alten Rahmen in holländischer Sprache
eine auf den Inhalt des Bildes bezügliche Stelle
der Schrift. Auf Holz, h. 1 F. 6 Z., br. 1 F. 2 Z.
S.S.
154. Heinrich ALDEGREVER, geb. 1502. f 1562.
Schüler des Albrecht Dürer. Duixüi einen fla-
chen Bogen sieht man die Vorstellung, des jüng-
sten Gerichts. Oben Christus, welcher, in den
Wolken thronend, das Urtheil spricht. Auf den
Knieen, rechts Maria, links Johannes der Täufer.
Unter den Füfsen Christi di^ei posaunende Engel-
chen. Unten, rechts die Beseligten zur ewigen
Herrlichkeit eingehend, links die Yerdammten yod.
Teufeln überschwebt, welche im Begriff sind sich
ihrer zu bemächtigen. Unter dem Bogen, vor
einer Nische, ein heiHger Bischof, welcher einem
tor ihm knieenden Gretstlichen der Barmheragkeit
Christi empfiehlt. Links, ebenso Johannes der
Täufei' mit einem anderen Geisdichen. Auf Holz,
h. 2F. 9Z., br. 2F. 8Z. S.S. ,
155. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE, um 1500.
Die Domenkrönung Christi. Rechts die knieende
Clara und Augustinus, links Agnes und Cäcilia.
Im Hintergininde, rechts die Geifsdnng Christi,
DkiTTI ClIASI. DB9TSCBI UVD KlBBBKLlNDlK. 369
Hnks Durcbsicbt auf Gebäude der Stadt. Auf
Holz, h. IF. 3Z., br. 1 F. 4Z. S.S.
166. NIEDERLÄNDISCHE SCHULE. Fünf-
zehntes Jahrhundert. Christus am Kreuz.
Rechts, am Fufse desselben, die knieeüde Magda-
lena, Johannes, der die Maria unterstützt, die
beilige Agnes und Gäcilia. Links Franciscus, ein
heiliger Bischof, Hieronymus und Lauren tius. Im
Hintergrunde die Stadt Jerusalem und die sich
▼erfinstemde Sonne. Auf Holz, h. S-fZ., br.
11-i.Z. S.S.
157. SCHULE VON CÖLN, zwischen 1450 und
1500. Gemälde in zwei Abtheilungen. In der
rechts der Engel Gabriel, welcher der Maria knie-i
end die himmlische Bothscbaft darbringt, deren
Worte auf einem Papierstreifen, den er in der
Rechten hat, befindlich sind. In der links die
mit dem Gebelbuche TOr einer Bank knieende Ma-
ria, die sich nach dem Engel umwendet. Aus
r dem Zimmer Durchsicht in eine Landschaft. Auf
Hok, jede Abtheilung h. 4 F. 2Z., br. 2 F. 3 Z.
S.S.
1 58. OBERDEUTSCHE SCHULE. Das Bildnüs
einei* Frau in mittlei*en Jahreii, mit gestickter
Haube, in schwarzer Kleidung« um den Hals eine
goldene Kette, in der Rechten eine Nelke. Hin-
tergrund eine steinerne Brüstung, und Aussicht-
ten in eine baumreiche Landschaft. Bezeichnet:
Moxxxxi. n. XIII. Juni. Auf Holz, h. 2 F. 3Z.,
br. IF. 7Z. S.S.
159. CABILLO, wahrscheinlich ein spanischer
Maler des 15'*" Jahrhunderts. Maiia hält
R
370 mlfilPE ABTHBiliUll&.
d«S teug«6db nttad ai# ihtetä Sdüböfate. Hinter-
grund tsih dthAle^*^eppidl. Beafieichbet: Curillo.
Auf edsv ks 4F. 2Z^ br. 9^^. Ü.Q.
460. OBEKDEUTSC|Q&SCHULE,zwi8cbenl450
tmd 1606, iünter niedeiläiidiMhem ßinflals.
f>i^ cHMet* emeHi griiDen Baldaolmi filzende Mam
liilt 40* ICidd a»f ibrterii Sckoofisle, wiskshes die
HfiOid mth offnem DkmieiiköiMMn anwü^edkt, deo
•ftro «ita^fini^l fenie^Ad 'darreicht. Auf dtt ande-
ifet Seite «Ix^falls ein fingd, Ireloker die Harfe
spielt. Goldgrund. Auf Hok, h. 1F.3Z., br.
161. Von einem Nachfolger des Meister STE-
PHAN. Deir Kaiser Oonstantinbs der Grolse
und seine Mutter Belena Verehi>en kmeesd mit
ihrem Gefolge das von letzlerer «ufgefnadekie -Krem
OhriBli, <#elchto ein Bischof in dem £iia(guag einer '
*Kir<^ jbn0n >rorhäU.- Hinter demseys^sn andere
•Piiestek', von denen z^ei 9Lersen tragen. Die Luft
Gold. Auf Hob, h. 6 F. 6 Z., br. 3 F. ^^ Z. S.S.
t62. Von ^itfem "Nacihfellger de& Munter STE-
PHAN. Die Anbetung der Könige. Das auf
dem Schöotse h^t Müttei* ättenä^ ^lud streckt
die Redhte ttach dnem Stfäh aus, wdcbes ihm
einef der Kdiiige Icnieebd därl«ichl. Während die
and^t^ 'bbid^ ihre Gtifben at^höbd darbHngen
llinter detöelbai das Qeifdlge. Hinter der Maiia,
Joseph tor dk!m Eingänge einefe yei^fiiUenen Pracht-
balies. Die Luft Gold. Gfegena/tüök des torigen
Auf Holz, h. 6 F. 6Z., br. 3F. S^-Z. S.S.
t63. MlCffAEL WOBU6GMÜTH, gA. MS«,
f 1519. ^HlfaeHe 2Sdt In der Mhte hält Ma
DlITTK GLAlift. ÄBtnBMMtt 1»» ülteSILiNOKK. 3Ji
na ttcheiid Su Kind auf deD ÜmMA, -Yfdebes auf
den war Rechten ßkeheniem Johaoiies den Täufer
dentet. Links Johannes der FTWiif rlitt Gold-
l^mnd, 'mit in sehwarBer Fad>e aufgetragenen
Laaibgewinden. Auf Hdz, h. 3 F. 8^Z., br.
2F.9Z. S.S.
164. NIEDERRHEINISCHE SCHULE, dem
ISRAEL VON MECK5NEN verwandt
Gemälde mit zwei Flugein. Auf dem rechts Maria
und Josep%, w^be das neugeborene Kind rereh-
nan. Tor dem Eingange des iSttUes ^unf Engel,
Kon denen einer die Laute spielt; mehr riidcwärts
zwei über eine Mauer sehende Hii^ten. Hinter-
grund Landschaft, in welcher der Engel den Hir-
nen «rsdieint. Auf <dem Mittelbilde die drei Rö«
nige, welche «dem Kinde ihre Gaben darbiingen;
mehr rückwärts Joseph, der an Heerde mit einem
über dem Feuer hängenden Kessel beschäftigt,
jsich nach den Können mninehit. flintergnind
Landschaft. Auf dem linken Flügel der Priester,
welcher das Kind, so ihm die Maria darreicht, im
Tempel beschneidet; dabei Joseph und noch zwei
andere Peraonen. Avf Heiz, das lüUi^lbild h.
3 F. 4^., hr- .2f.2Z., jeder flügd h. BF. f Z.,
J>r. lOj-Z, S.S.
165. SCHULE VON CÖLN, vom JAre 148L
Auf einem goldenen Throne in gothischem Bauge-
schmack, welcher in Gold reich mit Blätterwerk
und den Zeiclien der vier Eyangelisten geschmückt
ist, sitoen <GcMt Vater nnd Christus, "unA halten
die Mimmdbktfone über dem Haupte der ^nieen-
den Maria. Zwischen beiden .sdiwebt <der heilige
Geist vor ein^n Tep^ch, der Yon zwei Engeln
Ra
372 DRITTE ABTHEILUNG.
gehalten wird. Recbis Tom Throne zwei musici-
rende, links ebenfalls zwei^masicirende, und zwei
verehrende Engel. Im Yorgrunde, rechts und links,
in Verehiiing knieend, zwei Geistliche, deren einem
im Jahre l481 verstorbenen, das Bild nach einer
ünterschiift als Epitaphium gesliflet worden isL
Grund dunkel. Auf Hob, h. 3F. i-|-Z., br. 2 F.
71- Z. S.S.
166. SCHULE VON CÖLN, gegen Ende des
15^" Jahrhunderts. Nachahmung des Cdl-
ner Dombildes. Die in einem Blumengarten
sitzende Maria hält das segnende Kind auf ihrem
Schoolse. Über derselben der heilige Geist. Un-
ten, in kleinerem Maafstab, knieend, rechts der
Stifter mit vier Söhnen, links eine Nonne, und
die Frau des Stifters mit zwei Töchtern. Der
Grund blau mit goldenen Sternen. Auf Holzj h.
3 F. 2Z., br. 2F. 9Z. S.S.
167. SCHULE VON CÖLN, zwischen 1450 und
1500. Die Anbetung der Könige. Goldgrund.
Auf Holz, h. 4-VZ., br. 7iÄ. S.S.
168. SCHULE VON CÖLN, zwischen 1450 und
1500. Die Heimsuchung Maria in zwei Ahthei-
lungen. Auf der rechts Maria, auf der links Eli-
sabeth. Der ersteren ist Christus, der zweiten Jo-
hannes der Täufer, als Ton Strahlen umgebene
Kinder, auf den Bauch gemalt. Goldgrund. Auf
Holz, jede Abtheilung h. S^-Z., br. 3-f-Z. S.S.
169. SCHULE VON CÖLN, zwischen 1450 und
1500. In der Mitte ein unbekannter Heiliger,
rechts Gatharina, links Barbara. Goldgrund. Auf
Holz, h. 5Z., br. 64- Z. S.«.
DkITTB ClAMI. DbUTSCBB UHD NilOKKLAMDEI. 373
170. SCHULE VON CÖLN, zischen 1450 und
1500. Gemälde mit Flügeln. Mittelbild. Die
YerkündigUDg Maria. Rechter Flügel. Petrus.
Linker Flügel. Christoph, welcher das ihn seg-
nende Ghristuskind auf den Schultern durch den
Flufs ti'ägt. Goldgrund. Auf Holz, das Mittel-
bild h. r-i-Z., br. S^Z., jeder Flügel h. 7-J-Z.,
br. 2-i-Z. S.S.
171. SCHULE VON CÖLN, zwischen 1450 und
1500. Gemälde mit Flügeln. Mittelbild. Maria
wird knieend .Ton Gott Vater und Christus als
Himmelskönigin gekrönt; über ihrem Haupte der
heilige Geist. Rechter Flügel. Johannes der Täu-
fer. Linker Flügel. Johannes der ETangelist.
Goldgrund. Auf Holz, das Mittelbild h. 6Z., br.
4i-Z., jeder Flügel h. 6Z., br. 1-J-Z. S.S.
172. DEUTSCHE SCHULE. Vierzehntes Jahr-
hundert. Der Kopf des heiligen Petrus. Gold-
grund. In Leimfarben. Auf Holz, h. 8-|-Z., br.
54^ Z. S.S.
173. lARENUS, blühte zwischen 1450 und 1500
in Westphalen. Gemälde mit mehreren Vor-
stellungen. Auf der rechten Seite, oben Christus
Yon Judas und seiner Rotte gefangen genommen,
unten Christus, der sein Kreuz trägt. Vor ihm
die beiden Schacher, hinter ihm der Zug, welcher
aus dem Thore von Jerusalem herauskommt; da-
bei Maria und Johannes ; mehr rückwärts Vero-
nica mit dem Schweifstuche. In der Mitte Chri-
stus zwischen den beiden Schachern gekreuzigt,
welchem ein Kiiegsknecht mit der Lanze die Seite
Afinet. Riags umher andere Kriegsknechte und
R3
174 DUTTE AWtHm^Vfi&.
Plieilir sb Pfcrdie nnl zv FM. Am Kftnz dk
koieaide Magjdalena. Im Vorgrunde recktt Maria
und andere Angebdrige Ghrkti, die in Trauer am
Boden, sitzen; links die Kriegsknechte, welche
über den Mantel Christi in Hader gerathen sind.
Auf der linken Seite, oben Christus ron den An-
gehörigen beweint und zu Grabe bestattet, unten
Christi Niederfahrt zur HöUe. Die Luft Gold.
Das Mittelbild Ton den Nummern 1S3 und 184.
Auf Holz, h. 6r. IZ., br. 10 F. HZ. E. E.
174. DEUTSCHE SCHULE. Vierzehntes Jahr-
hlUMlert Die Verkündigung Maria, fibor dem
Haupte derselben der heilige Geist. In der Luft
Gott YaCer, der das Ghrislwkiad mit dem Kreus
auf der Sdmlter herabsendet. GoUgrand. In
Leimfarben. Auf Holz, h. 1 F., hr. Tf Z. S.S.
17&. WILHELM YOBt CÖLN, bitthte imi I38a
Gemälde mit zwei Ftti^dn. MittelbiUL Anf einer
Wiese sitzen, Maria, das Kind auf don Schoofse
haltend, Dorothea, die demselben ein Korbchen
Blumea dan^^icht, Gatharina, Majrgarctba und Bar-
bara. Rechter Flügel. Die heilige Elisabeth, Land-
gräfin Ton Thüringen, welche einen Aimen mit
einem Mantel bekleidet. Linker Flügel. Die hei-
lige Agnes. Goldgrund. In Leimforben. Auf
Holz, das Mittelbild h. 1 F. -f Z., br. lOfZ., je-
der Flügel h. 1 P. -VZ., br. 3-fZ. S.S.
176. DEUTSCHE SCHULE. Yierzelmteft Jahr-
htinclert Maria verehrt das ncugdwnie Kind,
während sich Joseph an einem Feuerkttsd wärmt.
Im Hintergrunde der Engd, weicher den Hirten
eneheint. Goldgrmd. in L si w ifar ben. Gegen-
Dritte Class«^ Diinriqw, vnp. ]((iij|9$rlardir. 3,7S
Bliick jqti Nr. i74l. Auf Bf>hf b. tHZ^. br.
74rZ. S-S.
IT?. DEUTSCHE SCHULE. Vierzehntes Jahr-
hqndert. Von derselben Hand wie Np. 172.
Zwei Eogel in gsmz ^leichcMr Stellung, welche eine
Monftranz tudten. Goldgrund. In Leimfarben.
Auf Holz, h. 1?. 2Z., br. 2f.iZ. S.S.
17». DEUTSCÜB SCHULE. Vievzelintefr Jahr-
hundert YiDn derselben Hand wie No. 172.
Maria» welclke in der l^echten einen Apfel hat,
halt da3 Kind auf dein linken Arme. Dasselbe
Yennahlt sich durch den Ring init der heiligen
Catharina. Gold^nd. In Leimßirbep. Auf Holz,
h. IF. 2Z., br. IF. 8?. $.S.
i7a WILHELM YON CÖLN. £iB Gtmälde,
welch« m S Reäien ftmf und dreifsig Abtkeilun*
ge» eathäll. 1) Die VeriLUadigusg Maviä; 2) die
Heimsiichung^ Maria; ^) Maria fmk Jeacph zur
Schätzung nach Bathlehem gefiikrl; A) die Geburt
Ghriaii. Maria "küklk auf ikrem BeU« daa neuge-
home Rind, während Joseph den Bre» bereitet;
5) die Beschneidinig Christi; 6) die Anbetung
der Könige; 7) die Darstellung Christi uß Tem-
pel; 8) Christus, welcher zwölf Jahr aH, im Tem-
pei lehrt; 9) oben zwei Vorgänge nach dem Evan-
gelium infimtiae SaKatoris, in deren einem Chri-
stas Kreist spidt. Unten Christ«» tioo Johan-
nes im Jordan getauft; 10) Chrüitus predigt im
Tempel zu Jerusalem, wobei die J^idoi im Be-
grttT sind ihn lu steinigen; 11) Christus auf der
EteUn in J^ruMbm einziehend. Vor ihm ein
Knabe, welcher auf dei* Erde einen Mantel aus-
R4
376 DRITTE ABTHEILÜNG.
breitet. Auf emem Baume Zachaus; 12) das
Abendmahl; 13) Christus, welcher den Aposteln
die FUfse wäscht; l4) der am Olberge betende
Christus, dabei die drei schlafenden Jünger; 15)
Chiistus, der die Jünger weckt, und derselbe,
wie er die Kricgsknechle, welche gekommen, ihn
zu fangen, anredet; l6j der Judaskufs und die
Heilung des Malchus; 17) Christus vor dem Ho-
henpriester Hannas; 18) Christus ror dem Hohen^
pricster Caiphas ; 19) Christus vor dem- Landpfle-
ger Pilatus; 20) die GeiTselung Christi; 21) die
Domenkrönung Christi ; 22) Pilatus, welcher, zum
Zeichen, dafs er keinen Theil am Tode Christi
haben wolle, seine Hände wäscht. Dabei Chri*
stus mit den Kriegsknechten; 23) die Kreuztra-
gung Christi; 24) Christus von den Kriegsknech-
ten entkleidet. Dabei Maria, Johannes und eine
andere heilige Frau ; 25) Christus wird ans Kreuz
geschlagen; 26) Christus am Kreuz, rechts Maria,
links Johannes; 27) die Abnahme Christi Tom
Kreuz ; 28) Christus auf dem Schoofse der Maria,
▼on ihr, Johannes, NicodeEmus und Joseph von
Ariraathia, welche letztere den Leichnam unter-
stützen, betrauert; 29) Christus von den Angehö-
rigen zu Grabe bestattet; 30) unten die Aufer-
stehung Christi, oben Christi Niederfahrt zur
Hölle; 31) die Himmelfahrt Christi^ 32) die Aus-
giefsung des heiligen Geistes; 33) der Tod Manä.
Dabei Christus, welcher, den Körper dei^lben
* einsegnend, die Seele als ein kleines Kind auf
dem Arm hält; 34) das jüngste Gericht;, 35) die
Bildnisse des Stifters, seiner Frau und zweier
Töchter: Sämtlidie Abtheilungen auf Goldginind.
DiiTTi Classi. Deutschi üho Nikoialämoii. 377
In Lehofliiben. Auf Hok, h. 2 F. 7 Z., br. 3 F.
6^Z. E.E.
180. SCHULE VON CÖLN, um 1480. Nachah-
mung des Meisters der Ljversbergschen
Passion. Eine grofse Anzahl T?eiblicher Heili-
gen, T?elche in mehreren Reihen hintereinander
stehen. In der Tordersten Mana mit dem Kinde
' auf dem Arme; rechts Barbara, links Catharina.
In der zweiten Reihe Magdalena, Dorothea, eine
unbekannte Heilige und Helena. ' In den übrigen
Reihen werden die Köpfe theilweise oder ganz von
den goldenen Heiligenscheinen der vorderen be-
deckt. Goldgrund. Auf Holz, h. iF. 6Z., br.
IF. 6Z. S.S.
181. SCHULE VON CÖLN, um 1480. Eine gro-
fse Anzahl von männlichen Heiligen, w^he in
mehreren Reihen hintereinander stehen. In der
ersten PeUus, Jacobus der jüngere und Paulus.
In der zweiten ein unbekannter Heiliger, Johan-
nes der Evangelist und Antonius der Eremit. In
der dritten Reihe werden die Köpfe der Heiligen
zum Theil, in dei* vierten and fünften ganz von
den goldenen Heiligenscheinen der vorderen be-
deckt. Goldgrund. Von derselben Hind, wie das
vorige. Auf Holz, h. IF. 6Z., br. iF. 6Z. S.S.
182. DEUTSCHE SCHULE, etwa um das Jahr
1300. Joseph, welcher neben der Maria auf einer
Bank sitzt, rechtfertigt sich in Folge seines ersten
Traumes bei derselben über sein gehegtes Mifs-
trauen. Auf dei* Lehne der Bank, auf jeder Seite
ein Engd mit einer Laute. Ober der Bank erhebt
•ich «in Gebäude mit einem gothischen Bogen.
37S DRITTE AftTHEILUNG.
Goldgrund. In Leimfarben. Auf Hob, k. 1 F.
3Z., br. 10 Z. S.S.
183. lARENUS, blühte zwischen 14&0 und isoa
Gemikb in Tier Abtheilungeo. Oben rechts die
Auferstehung Christi« mehr rückwärts die zum
Grabe herannahenden Maiien, links die Himmd-
fahri Ghiisti. Unten, rechts die Ausgielsung des
heiligen Geistes, links das jüngste Gericht. Die
Luft Gold. Linker Flügel ron Nr. 173. Auf
Holz, h. 6 F. IZ., br. 5F. 2Z. E. E.
184. lARENUS. Gemälde in Tier Abtheilungen.
Oben, rechts die Yerkündiguog Maria, links die
Geburt Christi, mit sechs rerehrenden Engeln.
Unten, rechts die Anbetung der Könige, links die
Darstellung im Tempel. Die Luft GoUf. Rech-
ter Flügel Ton Nr. 173. Auf Holz, h. 6 F. 1 Z.,
br. 5 F. 2 Z. E. E.
185. SCHULE VON CÖLN, gegen 1500. Nach-
ahmung des Meisters der Lyversbergschen
Passion. Gemälde mit Prügeln. MittelbikJ. Die
unter einem, mit goldenen Teppichen geschmück-
ten Baldachin sitzende Maria hält das Kind auf
dem Schoofse. Rechts Dorothea, welche demsel-
ben knieend ein Körbchen mit Rosen darreicht,
Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, Petrus und
Andreas. Links, ebenfalls knieend, Mat^;aretlia,
den Drachen neben sich mit Weihwasser bespren-
gend, Helena, Jacobus der jüngere und Severin.
Rechter Flügel, Georg, Mauritius, Gerion und
Gregorius. Linker Flügd, ein unbekannter Hei-
liger, Hanno, ein unbekannter Heiliger und Gott-
fried von BouiUon. Auf Hol», das Mitlelbfld h.
Dritte Ciassi« Diutsgbi dhd Nikoialamoir. 379
3 F. 4Z., br. S F. 7 Z.. jtder Flügel h. 3 F. 4 Z.,
br. 2F. 8Z. S.S.
186. SCHULE VON CÖLN, um 1480. Von der-
selben Hand wie Nr. 180 und 181. Daf
jiingsu Gericht. Oben CbristUA, zwifchen Maria
und Johannes auf dem Regenbogen thronend. Zu
den Häupten der beiden letzten yier posaunende
Engel. Unten, im Hintergründe die aus ihren
Gräbern Erstehenden. Im Yorgronde, rechts Do^
rolhea, die den knieenden Stifter mit vier Söh-
nen, links Lucia, welche die Frau desselben mit
fh-ei Töchtern empfiehlt. Die Luft Gold. Auf
Holz, h. 4 F. 7Z., br. 3F. 6Z. S.S.
186. a. Dem Jeromtmus BOSCH verwandt. Die
Anbetung der heiligen drei Könige. Maria mit
dem Kinde sitzt unter dem Vordach eines mit
Stroh gedeckten Lehmhauses, in dessen Innerem
man das Gefolge der Könige, so wie Ochs und
Esel sieht. Auf dem Dache und hinter einer
Lebmwand Ttinf Hirten. In der Landschaft die
Züge der drei Könige. Auf Holz, h. 3F. 8Z.,
br. 2 F. 3-1- Z. E. E.
Berichtigung.
S. 71. Z. 14. V. o. für „Lorenzo Magnifico und
Mutter des Pabsles Leo X" lies „des Pietro Medici
nnd dei* Mutter des Loren3u> MagnificoJ'
REGISTER.
D.
famil die Auskunft über Maler ersten Raugs,
worauf sich viele andere historisch beziehen, niät
verniifst werde« sind solche, selbst in dem Fall, dals
die Sammlung kein Gemälde von ihnen besitzt, mit
Angabe ihres Geburts- und Sterbejahrs, so wie ih-
res Lehrers i^ufgeführt worden.
2. Die Schule, wozu ein jeder Meister gehört, ist hin-
ter dem Namen mit einem Worte ab : lombardisch,
toscanisch u. s. w, angegeben. Da die Eigenthüm-
lichkeit der meisten Maler in der Romagna von Bo-
logna aus bestimmt worden ist, sind sie hier mit
unter der Benennung bolognesische Schule begrifien.
3. Die Zahlen am Ende Jedes Artikels beziehen sich
auf die Seiten des Catalogs, woselbst Werke von
dem aufgeführten Künstler vorkommen. Wenn sich
auf einer Seite mehrere Bilder eines Meisters beila-
den, so ist die Anzahl derselben in den eingeklam-
merten Ziffern enthalten. Wenn ein Mebler nur als
muthmafslich angegeben ist, befindet sich hinter der
Zahl, die sich auf ein solches Bild bezieht, ein Fra-
gezeichen.
jrVdrieanfsen, Alexander. Niederländisch, p. 295. 296. 297.
Aelst, Evert van. Holländisch, p. 296. 297.
Aelst, Willem van. Holländisch, p.294. 299.
Aertzen, Pieter, gen. Langmpier. Hollandisch. p. 207.
214. 223.
Albani, Francesco. Bolognesisch. p. 127 (3). 129. 130(4).
A.lberlinelli, Mariotto. Toscaniscn. p. 88.
Aldegrever, Heinrich. Deutsch, p. 368.
Alemanno, Zuan, d.h. Giovanni. Deutsch, p.355. 356(4).
Allegri. s. Correggio.
AUori, Alessandro, gen. Bronzino. Toscanisch. p. 104.
105. 106.
Altdorfer, Albrecht. Deutsch, p. 194. 196.
Amberger, Christoph. Deutsch, p. 181. 183. 190.
RiCiSTii. S81
Amerighi. s. Gai'avaggio.
Anten], H. van. Holländisch, p. 279.
Aspertini, Amico. ßolognesisch. p. 83. 349.
Assel^D, Jan. Niederländisch, p. 274. 302.
Assisi, Tiberio d\ Römisch, p. 82.
ATerlcanip, Hendrik yan, gen. de stomme yan Campen.
Holländisch, p. 230.
Bacchiacca. s. Ubertini.
Backhuisen,. Ladolph. Holländisch, p. 270. 277. 279.
Bagnacayallo, eigentl. Bartolommeo Ramenghi. Römisch.
p. 85.
Baldovinetti, Alessio. Toscanisch. p. 65.
Baien, Hendrik yan. Niederländisch, p. 220.
Barbieri. s. Guercino.
Bama. Toscanisch. p. 335.
Barlolo, Doraenico di. Toscanisch. p. 336.
Bartolo, Taddeo di. Toscanisch. p. 59, 338.
Bartolommeo, Fra, gen. di San Marco od. della Porta.
Toscanisch. p. 88.
Basaiti, Marco. Yenetianisch. p. 24. 26.
Bassano, Francesco, eigentl. da Ponte. Yenetianisch.
p. 39. 115.
Bassano, Jacopo, eigen tL da Ponte. Yenetianisch. p. 35.
Bassano, Leandro, eigentl. da Ponte. Yenetianisch. p. 4l.
Bässen, J. Bartholomaeus yan. Niederländisch. p..218.
239.
Batoni, Pompeo. Römisch, p. l46.
Beccafumi, Domenico, gen. il Mecherino. Toscanisch.
p. 102.
Beck, Peeter yan. Holländisch, p. ^80.
Bega, Kornelis. HoUändisch. p. 265. 266 (2).
Begyn, Abraham. Holländisch, p. 272.
BeUini, Gentile. Yenetianisch. p. 24. 363.
Bellini, Giovanni. Yenetianisch. p. 20. 21. 22. 23. 2$. St.
Benyenuto.. s. Ortolano.
Berchem, Nicolaas. Holländisch, p. 269. 271. 275. 280. 303.
Berretini. s. Cortona.
Bicci, Neri de\ Toscanisch. p. 347.
Bissolo, Francesco. Yenetianisch. p. 31.
Bizamano yon Otranto, Angelo. Byzantinisch, p. 340.
Blieck. Niederländisch, p. 233.
Bles, Herri de, gen. Ciyetta. Niederländisch, p. 191»
192. 206.
381 RscitTiR.
Blocklandt, eigenll. AnUmis van Monfoort. NkdetiäD-
disch. p. 217.
Bloemaart, Abraham. Nkderländiidi. p. 232. 237.
Bloemeii, Julius Frans yao^ gen. Orixottte« Nied«rlüa«
disch. p. 132.
BloemeD, Pieter van, gen. Standaart. Niederländisch.
p. 304.
Blondeel, Lanzelol. Niederländisch, p. 201. 204.
Bol, Feixlinand. HoUändisoh. p. 244. 254. 256. 267.
Boltraffio, Gioran Antonio. Lombardisch. p. 44. 85.
Bonifazio. Yenetianisch. p. 34. 4l.
BonTicino. s. Moretto.
BoDzi, Pielro Paolo, gen. il Gobbo da Cortona, de'
Garracci, da* FruUi. Bolognesisch. p. 120.
Bordone, Paris. Yenetianisch. p. 35. 38. 39« 40.
Borgognone, Ambrogio. Lombardisch. p. 48. 49.
Bosch od. Bos, Jeronjraus. Niederländisch, p. 187.
Both, Andries. Holländisch, p. 270.
Both, Jan. Holländisch, p. 270.
Botticelli, Sandra. Tuscanisch. p« 64(2}. 65. 67. 71. 73.
Boudewyns, Anton, Franz. Niederländisch, p. 308.
Boulogne, Louis, der jüngere. Französisch, i, l46.
Bourguignon, eigenüicn Jacques Gourtois. Französisch.
p. 140. 151.
Bout, Pieter. Niederländisch, p. 308.
Brakenburg, Regnier. Holländisch, p. 282.
Bramantino, eigentl. Bartolorameo Suardi. Lotnbardiach.
p. 52 (2),
Breda, Peeter Tan. Niederländisch, p. 315.
Breenberg, Bartholomäus. Holländisch, p. 292.
Bresdanino, Andrea del. Toscaniscb. p. 100.
Breughel, Jan, gen. Sammtbreughdi. Niederländisch.
p. 213 (2). 216. 220. 226. 229. 245. 252.
Bk^ughel, Pieter, gen. der alte od. Bauembreughel.
Niederländisch, p. 218. 222.
Breughel, Pieter der jüngere, gen. HöUenbreugb^
Niederländisch, p. 216. 222.
Bril, Paul. Niederländisch, p. 224. 227. 228. 234. 283.
Brini, Francesco. Toscanisch. p. 108?
Bronzioo, Alessando. s. Allori.
Bruyn, ßartholoroaeus de. DeuUch. p. 180. 185.195.224.
Bugiardini, Giuliano. Toscanisdi. p- 96. lOO. 101.
Bundelen, van. Niederländisch, p. 228.
RicifTSA. 383
Buonaroti, Micheiangeb, geb. zu Flormt l474. f 1563*
Scbükr d€s Domeoico Ghirlandajo. Toscanitch.
Burgkinayr, Hans. Deutsch, p. 206.
Calian, Carlo. Yenetiaiiisch. p. 116.
Cambiaso, Luca. Lombardisch. p. 115.
Campana, Pedro de. Spttoisch. p. 345.
Campen, de atomnie \an. s. ATercamp.
Campino, Giovanni del. Niederländisch, p. 138.
Candido. s. Witte, Pieter de.
Caoa}e, Antonio, gen. il Canaletto. Yenetianisch. p.
152 (2). 153 (2).
Capelle, Jan mn de. Holländisch, p. 280.
CaiTeuo, Juan. Spanisch, p. 128.
Caravaggio, eigentl. Michelangelo Amerighi, gen. Mi-
chelangelo da Cararaggio. Lombardisch. p. IM« ISt
(3). 126 (2). 129.
Cariani, Giovanni. Yenetianisch. p. 38% 39.
Carillo. Spanisch, p. 369.
Carpaccio, Yittore. Yenetianisch» p. 24.
Carracci, Annibale. Bolognesisch. p. 121. 123. 125 (3).
126(2). 129. 130.
Carracci, Lodovico. Bolognesisch. p. 122. 123. 125. 129^*
Castagno, Andrea dd. Toscanisch. p. 57* 66. 348 (2).
Catena, Yincenzio. Yenetianisch. p. 24. 31.
Caulitz, Peter. Deutsch, p. 303.
Cercjuozzi, Michelangelo, gen. Michelangdo d^ Batta*
gbe. Römisch, p. 135.
Cesa, Matteo. Yenetianisch. p. 358. 359*
Christophsen, Pieter. Niederländisch, p. 170.
Cietener, D. Niederländisch, p. 234.
Cignani, Carlo. Bolognesisch. p. 139» l40.
Cima, Giovan Batista, da Conegliano. Yenetianisch. p«
21. 23. 25. 27. 30.
Ctretta. s. Bles.
Claesson, Aerlgen. s. Lejden, Aertgen van.
Clouet, Francois. een. Janet. Fransösiisch. p. 237. 238.
Cocxie, Michlel. Niederländisch, p. 164 (2).
Coda, Bartolommco. Bolognesisch. p. Il4.
Conca, Sebastiano. Neapolitanisch, p. 138.
Conegliano. s. Cima.
Contarino, Giovanni. Yenetianisch. p. Il4.
Conti, Bernardino de.' Lombardisch. p. 50.
Coques, Gonzales. Niederlän^ach. p. 244.
384 RSGISTBR.
Gordelle Agi» Andrea. Venelianisch. p. 29.
Correggio, eigen tl. Antonio Allegri «en. Lombardisch.
p. 46 (2). 47.
Cortona, Pietro da, eigentl. Pietro Berretini. Toscanisch.
p. 133.
Cosimo, Pier di. Toscanisch. p. 74. 76.
Costa, Loi-enzo. Bolognesisch. p. 92. 95 (2).
Gourtois, Jacques, s. Bourgignon.
Cotignola, Francesco da, s. Zaganelli.
Gotigtaola, eigentlich Girolamo, Marchesi. Römisch.
p.97.
Granach, Lucas, der ältere, eigentl. Sunder. Deutsch,
p. 172. 174 (3). 177. 178 (3). 179 (3). 180 (4). 181.
184(2). »190. 191. 194. 196(2).
Cranach, Lucas, dei* jüngere. Deutsch, p. 197.
Gredi, Lorenzo di, eigenU. Sciarpelloni. Toscanisch. p.
73. 74. 75. 81. 82.
Gi^espi, Daniefe. Lombardisch. p. 111.
Grespi, GioTan Batista, gen. il Gerano. Lombardisch,
p. 111.
Grevalcore, Antonio da. Yenetianisch. p. 32.
Grivelli, (}arlo. Yenetianisch. p. 26. 358. 359. 362.
Groce, Francesco da Santa, eigentlich Rizzo. Yenetia-
nisch. p. 29.
Groce, Girolamo da Santa. YenetianiscL p. 28 (2). ,30(3).
Gulmbach, Hans v. Deutsch, p. 180.
Decker, F. Holländisch, p. 289.
Delen, Dirk van. Niederländisch, p. 252.
Denner, Balthasar. Deutsch, p. 310.
Diepenbeek, Abraham van. Niederländisch, p. 255. 267.
Dietrich, Christian; Wilhelm, Ernst. Deutsch, p. 309.
Does, Simon ran der. Holländisch, p. 292.
Dolci, Carlo. Toscanisch. p. 131.
Domenichino, eigentl- Domenico Zampieri. Bolognesisch.
p. 123. 124. 126 (2). 127 (2). 134.
Doni, Adone. Römisch, p. 98.
Dossi, Dosso. Bolognesisch. p. 105.
Dow, Gerard. Holländisch, p. 260. 26l. 262.
Droogsloot, Joost Cornelis. Holländisch, p. 288.
Duc, Jan le. Holländisch, p. 249.
Dürer, Albiecht. geb. zu Nümberff l472. f 1528. Schü-
ler des Michael Wohlgemuth. Deutsch.
Dujardin, Kai-el. s. JardSn.
RlGifTiA. 385
Dyck, Antoni ran. Niederländisch, p. 243. 244 (2).
245. 246. 247. 249. 256. 263. 265 (2).
Dyk, Philip van. Holländisch, p. 311. 312.
Eeckhout, Gerbrandt Tan den. Holländisch, p. 258. 268.
Elzheimer, Adam. Deutsch, p. 235.
Everdinsen, Aldert Tan. Holländisch, p. 273. 274 (2).
Eyck, Hubert Tan. Niederländisch, p. 160. l6l (4). l62
(5). 163 (2).
Eyck, Jan Tan. Niederländisch, p. 160. l6l (4). i62
(5). 163 (2). 169.
Fabriano, Alegretto da. p. 335 (2).
Fabriano, Gentil da. Toscanisch. p. 353.
Falens, Garel Tan. Niederländisch, p. 305.
Farinato, Paolo. Yenetianisch. p. 116.
Fasolo, Bemardino. Lombardisch. p. 47.
Ferguson, William. Englisch, p. 296.
Ferrari, Gaudenzio. Lombardisch. p. 47. 48.
Fiesole, Fra, GioTanni da, gen. il Beate Angelico. Tot-
canisch. p. 57. 59- 60. 61.
Figino, Ambrogio. Lombardisch. p. Il4.
Fiore, Jacobello del. Yenetianisch. p. 355.
Flinck, GoTert. Holländisch, p. 254 (2).
Floris, Frans, eigentl. Frans de Yriendt. Niederländisch,
p. 209. 211. 213.
Fogolino, Marcello. Yenetianisch. p. 31.
Fontana, LaTinia. Bolognesisch. p. ilO.
Fontana, Prospero. Bolognesisch. p. 111.
Fouquiers, Jacob. Niederländisch, p. 236.
Francia, Francesco, eigentl. Francesco Raibolini. Bo-
lognesisch. p. 77. 8^ 90,
Francia, Giacomo. Bolognesisch. p. 91 (2). 93. 94. 99- 100.
Francia, Giulio. Bolognesisch. p. 94.
Franciabigio, Marcantonio. Toscanisch. p. 84 (2).
Franck, Ambrosius. ^Niederländisch, p. 2S5, 238.
Franck, Frans der ältere. Niederländisch, p. 205.? 217.
Franck, Frans der jünsere. Niederländisch, p. 218 (2).
Franco, Batista, gen. if Semolei. Yenetianiscn. p. 36.
Fyt, Jan. Niederländisch, p. 281. 295. 302.
Gaddt, Agnolo. Toscanisch. p. 321. 343.
Gaddi, Taddeo. Toscanisch. p. 60. 332 (2). 333.
Gaesbeeck, A. Tan. Holländisch, p. 313.
Garbo, RafiaeUin del. Toscanisch. p. 67. 71. 72. 73.
346.
3Ü Rnnimu
GaroftOo, BMrmito^ cigoBl). Tifi. Röfliu»h. (v 84 iZ%
85. 86. 89. ao
Gell^. 8. Lorrmn^
G4urlaiidiiji9, BeoacUtto. Xosi^niifih. pu 6t9^
GIrirlandalo, Davide. Toscaniffeb. pw 69*
GhirkBdBjo^ Doine«icQ^ T«ieaiiiAdli. p. 6^. 4&. 6i9 (^)>
70 (a). TU.
Ghirlandajo, Riddfo. Toscanisch. p. 108.
fiiMmicol«. RöwMch. p. 79^? 350. 3M.
Gillis, Jacob. Holländisch, p. 297.
Giolfino, Niccolo. YenstiaBiscb. pi., 362.
Giordano, Luca« NefipoJKtwMddb. p. 134.,
Giorgione, ei^ll. Giov^^io Barbarat gion. Yem^aamöh
p. 37.
Giotto di Bonduoe. Tofcattifdu p. 58. (2),
Glaaber, Joannet, gt». Polydor* HoUandodh. p. 13^, 133*
Gobbo. s. Bon^i*
Goet, Hudle van d«r. NiederlandjMdi^ p, 1^, 166» S69
(2). 171. 173 (2V 175.
Goyeo« Jan vaa. HoIUuidiseh* p, 251.
Gouoli, Benos««. Toscaniacli.« p«63w?
Granacci, Franceaco. ToscanMco. p. 68. 71. 72. 73.
Gnadorp^ la».. HoUändisck. p. 313.
GrieD, Hans, Baldung. Deutsch, p. 175. 18$. 195.
Griffier, Jan. HoBäiidiAclw p. 307« 301;
Grimaldi, GioTan, Franceaco. Boleigvestfeh. p. XZi*
Guercino, eigentL Francaaeo Bai^ii« Botog^eaMk« p.
121. 122.
Gjuena« Pioter. Nied«rländi«ck. p« 2i20« 237.
Hacken, Jan. Holländisch, m. 281.
Hami, Jan ▼an. HoUi«idiaeb. p. 226. 305.
Hab, Frans. Niederländisch, p. 257 <2).
Harlem, Komalis va», eigenil. Komeüi KohmUmmi«
Holländisch, p. 225. 239.
Headft, Vigor van. Niederlandiich. p.. 296.
Heem, Ja« Davidse de. HoUüwii«ch. pu 294^
Heeoiskerck> Mairten, eigenlL iran Yeen» HoUaudiicb.
p. 200.
Hebt, BailholomtUis Tan der, HoUändKsck. p* 263-
Hemliog. s. MeraUng»
Herp, Gcritz yan, NiederUiAdi«ch, p. 287.
Hobbema, Mindbrhout 04 Meii¥ier|. HoHäpHltidb. p. $TU
Holbein, Hans, der jüngere. Deutsch, p. 170. 182. 183.
Hob. HoUandiscb. p. 31^
Hondekoeter, Giabert. HoUändisch. p« 301.
Honthorst, Gerard, gen. Gerardo datte notte. Hottan^
disch. p. 129. laa. 135.
Honthorst, Willen. Hollandiftch. pw 290. 293. 315.
HMSt, G. H^Handisch. p. 2SS. 257.
Ifoyer, IXanfid. Deuftsch. p. 3l4.
Huchtenburgh, Jacob vao. HblMndiseh. p. i3i5.
Hucbtenburgh, Joan van. Hottändifidikv p. 304. 306»
Huiis. Miederländiscfa. p. 206.
Huysman, Koraelb. Niederländisch, p. 273.
Hujtum, Jan ^an. Holländiach. p. 297. 300.
Janet» s. GkMiet.
Jansens, Abraham. Niederländisch, p,. 250. 252.
Jardin, Karel du. BoUändisch. p. 2»2.
larenus. Deutsch, p. 373. 378 (2)u
Imola, Innooenaio isy cifeaAl. iMOceniM» Fraacntei«
Römisch, p. 97.
Ingannati, Pietro de^. Veaetkniacfa.. p. 25.
Ingegno, L\ eigeotl. Andren dl Liiigi. fUnnach. p. 83.?
Jonkheer. Hollandisch. p. 307.
Jordaens, Haas. Holländisch, p. 216. 232.
Jordaens.^ Jaqties. Niederlaadiach. p. 254. 259.
Isaac, Pieter. Niederländisch, p. 230.
Kauffinann, Maria, Angclicft. Denlsdi. p. l45»
Key, Adriaen Thomas. NiederlÄDdisclu p. 228.
Kcyscr, Thcodoor dff. HottäMUsch. p. 231.
Koning, L. D. Holländmh. p. 277.
Konim^, Salomon. Holländiach. p. 25&. 263. 268.
KomeUssen, Komelis. s. Haiiem.
Krayer, Gaspar de. Niederländisch, p. 260.
K«|MtzkT> Johann. Denlaeh. p. 306« 307. 311.
Laeck, R. t. Holländisch, p. 291.
Lairesse, Geraixi. Holländisch, p. l4l4. 150. 151. 152 (2).
Lancrel, Nicolas. Pransösisch. p. l48.
Lanfranco, Giovanni. Bolognesisch. p. 133.
Lanino, Bemardino. Lorobardisch. p. lli!.
Lneaeck, G. W. Holländisch, p. 286.
Lastmann, Pieter. Holländisch, p. 215. 218.
Lebnin, Charles. Franxösisch. p. l43.
Leydea, Aert^tn van. eigentl. Aert Claetson. HoMän«
disch. p. 221. 222.
Liberale da Yerona. YoMtknitch. p^ 364. 365.
38S ElCIfTKB.
Liberi, Pietro. Venetiaiiisch. p. 139.
Lievensz, Jan. Hollandisch. p. 255. 262. 267.
Lilienberg, C. Holländisch, p. 293.
Lingelbaco, Johann. Deutsch, p. 271.
Lippi, Filippino. Toscanisch. p. 68 (2). 70. 71. 76.
Lippi, Fra, Filippo. Toscanisch. p. 63. 64 (2). 65. 346.
Lombaixl, Lambert, eigen tl. Lamoert Susterman. Nie-
derländisch, p. 211. 213.
Longhi, Luca. ßolognesisch. p. 107. 108.
Looten, Jan. Hollandisch. p. 281.
Lorenzo, Ambrogio di. Toscanisch. p. 63. 338.
Lorenzo, GanialdoleDse. Don. Toscanisch. p. 61. 62.
Loreozo, di Pietro. gen. il Yecchielta. Toscanisch. p.
340. 341 (2). 343.
Lorrain, Claude, eigentl. Gel^. Römisch, p. 131. 136.
Lotto, Lorenzo. Lombardisch. p. 44. 46. 47 (2).
Luddel, Nicolaas, gen. Neuchatel. Niederländisch, p. 191.
Luigi, Andrea di. s. Ingegno.
Luini, Aurelio. Lombardisch. p. 49.
Luini, Bemardino. Lombardiseh. p. 45.
Luzzo, Lorenzo. Yenetianisch. p. 35.
Lys, Jan yan der. HoUändisch. p. 302. 303.
Mabuse, Joan. eigentl. Gossaert. Niederländisch, p. 168.
202. 203. 204 (2). 206.
Maddersteg, Michiel. Holländisch, p. 3l4. 315.
Mainardi, Bastiano. Toscanisch. p. 65. 70. 73.
Mander, Karel yan, der jüngere. Niederländisch, p. 258.
Mansueti, GioTanni. Yenetianisch. p. 356.
Mantegna, Andrea. Yenetianisch. p. 22 (2). 25 (2).
Maras, Pertus. Yenetianisch. p. 28.
Maratta, Carlo. Römisch, p. 131. 137.
Marcellus od. Marseus yan Schrieck Olho, gen. Snuf-
felaer. Holländisch, p. 300.
Mai^hesi, Girolamo. s. Cotignola.
Marcone, Marco. Yenetianisch. p. 23. 32.?
Marinas, Henrique de las. Spanisch, p. 312.
Martini, Simon. Toscanisch. p. 59. 62.
Masaccio d. St. Giovanni, geb. zu Florenz l401.t l443.
Schüler des Masolino da Panicale. Toscanisch.
Matsjs, Coraelis. Niederländisch, p. 237.
Matteo di Gioyanni, gen. Matteo aa Siena. Tosoaniisch.
p. 345. 346.
Maturino, B. C. Römisch, p. 89.
RiGiSTiii. 399
Mazzolino, Lodovico. Bolognesisch. p. 93. 94 (2). 95-
Mazzuola, Filippo, Lombaixlisch. p. 51. 53.
Bfazsuola, Francesco, s. Parmegianmo.
Mazzaola, Girolamo. Lombärdiscli. p. 113.
Mecheiino. s. Beccafumi.
Meer, Jan van der, gen. de Jonge. HoUändisdi. p. 284.
285. 291.
Meere, Gerard van der. INfiederländisch. p. 166. l68.
Meert, Pieter. Niederländisch, p. 261.
Melzi, Francesco. Lorabardisch. p. 85.
Meiern, Hans von. Deutsch, p. 185. 188.
Memling, Hans, früher fälschlich Hemling. Niedo^Mi*
disch. p. 167 (3). 171.
Memmi, Lippo. Toscanisch. p. 338.
Mengs, Anton, Kaphael. Deutsch, p. 147.
Messina. Antonello da. Yenetianisch. p. 22 (3).
Messys, Jan. Niederländisch, p. 207. 212.
Messys, Quintyn. Niederländisch, p. 168. 171.
Meisu, Gabriel. Holländisch, p. 246. 248.
Meulen, Anton, Frans Tan der. Niederländisch, p. 287.
Mejering, Albrecht. Holländisch, p. 138 (2).
Miel, Jan. Niederländisch, p. 261. 301. 303.^
Mieris, Frans van. Holländisch, p. 260.
Mieris, Wilhelm yan. Holländisch, p. 313.
Miereveit, Michiel, Janze. Holländisch, p. 232.
Mignard, Nicolas. Französisch, p. l48.?
Mignard, Pierre. Französisch, p. l47.
Mirou, Anton. Niederländisch, p. 229.
Mol, Pieter van. Niederländisch, p. 284.
Molenaer, Corndis, gen. de scheele Neel. Niederlän-
disch, p. 236.
Molenaer, Jan. Holländisch, p. 251. 285. 286.
Momper, Judocus de. Niederländisch, p. 226. 229.
Montagna; Bartolommeo. Yenetianisch. p. 29 > 32. S62.
Montfoort. s. Blocklandt.
Mooyaert, Christian, Lodevyck. Holländisch, p. 238.
Moreelze, Paul. Holländisch, p. 230.
Moret^o, Alessandro. eigentl. Bonvicino. Yenetianisch.
p. 42.
Moro, Antonis. Holländisch, p. 211. 221.?
Morone, Francesco. Yenetianisch. p. 26. 28. 33.
Moroni, Giovanni, Batista. Yenetianisch. p. 38.
Mottaert, Jan. Niederlsoidisdi. p. 170.
990 JlB«t«vift.
BiMcluvoa, ItMc HoBimlbch. p. U9 (*).
Moyaert, Niookiet. UolÜndisdi. f. 266.
MuriUo, Bartholom^, Ealthaa, SpanmA. p. 127. iM.
Myn, Gerard Tan der. MxMümimch. f. 34i.
NasoD, Pieter. HoUäDdisch. p. fi98.
MUi, Pbutiik. IVDSOMBGh. p. 345.
Neroni. s. Hiccio.
Netadfaer, Caspar. HoUäoiiaob. p. i2S7. 308. 313.
Neticber, Constantin. HollindiBcli. p, 309. S112.
Nieuland, Adriaaa y«ii. 'Mssdorlaradisck. p. 235.
Olmo, L\ Giovanni, Paolo. Vendtiankoh. p. 364.
*Oiiolaa^ Crosoenuo dl. iRömifck. p. 13i^.
Orley, Bemardin van. Niederläncysch. p. 20i. 204.
Orti, Lelio. Lombanüscb. p. 115.
Ortolano, eigenll. «GionoMii Batisla BenTeouti. B<ilog-
nesiscb, p. 97« 14)0.
Ostade, Adriaan van. HollÜDdiBok. p. ^1.
Palamedefs, Antony, G., md. SteTen«. jHattändisch. p.
234. 266. 267.
Palma, Jaoopo, gen. Palma veoofaio.yfltieliaDisoh. p. 31.40.
Palmezzano, Manco. Bologwsisoh. p. 2i. d45. 347.
Panetti, Domenico. Bologaesiadi. p. 101.
Panicale, Massolino da. Toscaaisoh. p. 342.
Pape, Adriaen <le. HoUandiach. p. Ji4.
Parmegiaaino, oigentL Francesco MaoBiiola. Lombur*
disch. p. 363.
Palenier, Joachim. Niederländisch, p. 192. i97.
Pennacchi, Pier, Maria. ¥enetianiHm. p. 33.
Pens, Geor|[. Deutsch, o. 98. 1812 (E).
BBTonno, Pietro, eigeBtl. Vannnoci. Bteisoh. p.SO. 82.
Peseuo. Toscanisch. p. 74.
Ptnturiccbio, Bemardino. RöroiscL p.t69. 74. 76. fil. 83.
Pion^K), Fra, Sebartiapo, leigenU. LooinM^- Yenetia-
iiisöb. p. 96.? 99(2). 100.
Pippi. s. Romano.
Pistofa, Lionardo da. Römisch, p. liOl.
Poelenburg, Gornelis. Holländisoh. p. 290. :291. 292.
•Polla^olo, Antonio. Toscanisch. p. 6S.
Ponte, Francesco da. s. Bassano«
Ponte, Jacopo da. a. Bassaao.
Ponte, Leandro da. s. Bassano.
Pontorme, eigentl.. Jacopo €arrucci. Taaaaaiach. ip.ftOl.
Pordenone, eig. Gio?an. Anlamo Udmo. YmaeL ij^dS^»
Pordenone, Bemardtno ^lll. Ven O i aMin tlK p. SIT. 4fi,
PottrbiM, ^aBS,^«r ältjere. NMerlä«iach. fi. 2iS. 219 ((S).
Pourbus, Frans, der jüngere. NieöevläiKltsch. p. 217.
PoiMiift, l^icdas. fFvansdsitcb. p. 430. lU. l45, 149.
Preritali, Andrea. Yenetianisch. p. 30. 357.
Procaccini, Giulio, iGtfsatie. LotnMirdfsc^. p. Ii2.
Pynacker, Adam. BoUändbcii. f, "273. 29)6.
Quellinus, Erasmus. NiedevlaBfdtsob. p. •2^. :902.
Querfmt, Angutit. Dieulsch. p. 305.
-Rafaello i. Sans&io.
Kaibolini. s. Francia.
•Rafoeii^iii. «. fiagnaotfmllo.
Rayestjn, Jan van. HoDandisch. p. ^265.
Razzi. B. Seddoma.
Rembrandt yan Ryn, Patd. ttoUändisißh. p. 253 (i). 254
(2). 259. 264.
Reni, Guido. Bolognefficäi. p. 123. 124 (2). 125.
Ribera, s. Spagnolefto.
Riccio, Bartolommeo K«rom, 'gen. Maestro. Tosoaniach.
p. 109.
Rigaud, Hjacintb. Französisch, p. l43.
Ring, Pieter de. fiolländncb. p. 298.
Ring, Ludg«r tot», der junge]«. Deutsch, p. 215. ^«21^.
Romanelli, Giovan, Francesco. Hdmisch. p. 139.
Romano, Giulio, eigentl. Pippi. Aöitoisoh. p. 96.
Rondani, Franceico, Maria. Lonvbardiscfa. p. 111. Il4.
Roos, Johann Heinvich. Deutsch, p. ^2. ^Si. '297.
Roselli, Cosimo. Toscanisch. p. 57. 58. 6l. 62. 66(2),
Rossi, Lorenzo d'^goliiio. Tosoattiadi. p. 352.
•Rosso de Rossi, gen. il ^Rosso. Toscanisch. p. 109.
Uottenhammer, Johann. Deutsch, p. 213. 2i6. 229.
RnbDns, Petrus, l^atfltfs. Kiederländiach. p. 243. '245
(2). 246. 248. 250. 251. 252. 256 (2). 2^19: 283. 298.
Rugendas, <j^rg, Phütpp. Dentsob. p. 304. 305.
Rugeri. Yenetianisch. p. 356.
Ruisdaäl, Jacob. üoUdndiscfa. p. 269 (2). 270.
Ruisdaal, Saloroon. Holländisch, p. 272. 280.
Rumanino, <jirc)lamo. 'Lombardisoh. >p. 53.
RuthaiHs, Kar^l. Bollöndisdi. p. 306 (2).
Ruysch, Rachel. 'Holländisch, tp. 300.
Rysbraeck, Pieter. Niederländisch, p. 132.
Sabbatini, Lorenzo. Rolognesisch. p. «04.
Sacchi, Andrea. Römisch, p. 131. '
i9i Rmmtbi.
Saocbi, Pietro, FniDeetco. Lombardiich. p. 52.
SAchÜeyen, Herrman. Holländisch, p. 291. 292. 293.
Salri. 8. Sassoferrato.
Salfiati, etgeotl. Francesco Rossi gen. <le\ Toscanisch
p. 87. 106.
Sandrart, Joacbim. Deutsch, p. l4t.
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