Skip to main content

Full text of "Verzeichniss der Königlichen Gemälde-Gallerie zu Dresden"

See other formats


einer  i)  i  (fori  0  ctptr  (jlTttrui  L 

1 


irrti 


Verzeichniss 

der 
Königlichen 


Gemälde-Grallerie 

zu 


Mit  einer  historischen  Einleitung,  Notizen  über  die  Erwerb  mit 
und  Angabe  der  Bezeichnung  der  einzelnen  Bilder. 


Auf  Hohe  Veranlassung  verfasst 

von 

Julius  Hübner. 

Vierte  wesentlich,  vermehrte  Auflage. 


Dresden ; 

Druck  von  B.  G-,  Teubner. 
1872. 


"  ETTY  CENTER 


NHALT. 


Seite 

Vorrede V 

Einleitung 1 

Der  Kuppelsaal  mit  den  Tapeten 87 

Florentinische  Schule 89 

Römische  Schule       99 

Ferraresische  und  Lombardische  Schule 108 

Venezianische  Schule « 120 

Bolognesische  Schule 148 

Genuesische  und  Neapolitanische  Schule        .     .         ...  162 

Spanische  Schule 169 

Französische  Schule 177 

Niederländische  Schule . 187 

Holländische  Schule 238 

Altniederländische  und  Deutsche  Schule .  332 

Werke  vaterländischer,  zumeist  noch  lebender  Künstler    .  374 
Sammlung  der  Pastellbilder,  der  Werke  Dietrich's,  Canale's 

und  Canaletto's 386 

Sammlung  der  Miniaturbildnisse 403 

Register 405 


Vorrede. 


Auch  von  dieser  vierten,  wiederum  naeh  Ablauf 
von  fünf  Jahren  nothwendig  gewordenen  Auflage, 
darf  behauptet  werden,  dass  sie  eine  vielfach  ver- 
mehrte und  verbesserte  ist,  wenn  schon  natürlich 
nicht  mehr  in  dem  Umfange  als  die  früheren.  Immer 
wieder  sind  diejenigen  Nachträge  in  der  Einleitung 
gegeben,  welche  den  fünfjährigen  Zeitraum  in  Be- 
ziehung auf  Erwerbungen  und  Einrichtungen  und 
Veränderungen  der  Königlichen  Gemälde  -  Gallerie 
übersichtlich  zur  Anschauung  bringen  und  im  Ver~ 
zeichniss  selber  manche  in  dieser  Zeit  gereifte  und 
gewonnene  Erkenntniss  in  Bezug  auf  Autornamen, 
Herkunft,  Bezeichnung  etc.  von  Bildern  gewissenhaft 
niedergelegt  worden.  Die  bisherige  Reihenfolge  der 
Nummern  im  Yerzeichniss  der  alten  Schulen  ist  im 
Ganzen  und  Grossen   beibehalten  und  bei  den  neuen 


VI 

Erwerbungen  und  Ergänzungen  nur  durch  hinzuge 
fügte  Buchstaben  bezeichnet  worden,  um  die  früheren 
Auflagen  nicht  ganz  unbrauchbar  zu  machen.  Durch 
einen  gedrängteren  Druck  ist  der  Umfang  des  ganzen 
Werkes  wesentlich  gemindert  und  jedes  einzelne 
Exemplar  für  den  Gebrauch  handlicher  und  bequemer 
geworden. 

So    möge    denn    auch    diese  vierte  Auflage   eine 
gleich  günstige  Aufnahme  finden  wie  die  früheren. 

Dresden,  im  September  1872. 

Dr.  Julius  Hübner. 


vn 


Nachfolgende  Bezeichnungen,  die  im  Catalog  häufig 
wiederkehren ,  bedeuten : 

h.  =  die  Höhe  der  Bilder  nach  Metermaas, 

br.  =  Breite,  desgleichen. 

Auf  L.  =  auf  Leinwand. 

Auf  K.  =  auf  Kupfer. 

Auf  H.  =  auf  Holz. 

V.  Gr.  =  Vorige  Grösse.    • 

Mod.  Ank.         ==  Modenesischer  Ankauf. 
Alt.  Inv.  1722=  Altes  Inventarium   von  1722  bis  1728. 
luv.  8vo.  =  Inventarium  in  Octavo  bis  1747. 

Unbek.  =  Unbekannt. 

Or.  =  Original. 

Palm.  =  Palmaroli. 

rest.  ==  restaurirt. 

rent.  =  rentoilirt. 

bez.  =  bezeichnet. 

Cat.  Guar.         =  Catalog   des   früheren  Gallerie  -  Inspector 

Pietro  Guarienti.    (Leider  unvollständiges 

ManiTScript.) 

0  Von  den  im  Catalog  mit  diesem  Sterne  bezeichneten 
Bildern  sind  im  Entree  -  Saal  der  Königl.  Gemälde  -  Gallerie 
Kupferstiche  zu  haben.    Es  sind  dies  eines  Theils  gute,  alte 


vm 

Abdrücke  des  ehemaligen  sogenannten  Galleriewerkes,  zn  her- 
abgesetzten Preisen,  andrerseits  erst  neuerdings  gestochener 
Platten. 

Diejenigen  Buchstaben  und  Zahlen,  welche  im  Text  des 
Cataloges  jedesmal  unter  der  Bildernummer  in  Parenthese 
stehen,  beziehen  sich  auf  den  Ort  der  Aufstellung  jedes 
Bildes.  Die  grossen  Säle  sind  durch  grosse  römische  Buch- 
staben und  deren  Wände  durch  die  dabei  stehenden  Zahlen 
1.  2.  3.  4.  etc.,  die  kleineren  Abtheilungen  durch  Zahlen 
und  ihre  Wände  durch  die  Buchstaben  a.  b.  c.  d.  bezeichnet. 
Zu  näherer  Erklärung  dient  die  am  Schlüsse  des  Cataloges 
beigefügte:  Uebersicht  der  Räume  der  Königl.  Gemälde- 
Gallerie. 


Einleitung. 


Motto:  „Wer  Vieles  bringt,  wild  Manchem 
etwas  bringen  1" 

Goethe. 


In  den  heitern.  Räumen  eines  ächten  Kunst- 
pallastes  empfängt  den  schon  am  Eingange  festlich 
gestimmten  Beschauer  jetzt  das  neue  Museum  mit 
seiner  weltberühmten  Gemäldesammlung.  Doppelt 
leuchten  und  strahlen  in  neuem  Lichte  die  Werke 
unsterblicher  Meister  aller  Schulen  und  Zeiten  dem 
entzückten  Auge,  und  mit  verdoppeltem  Interesse 
drängeh  sich  dem  Staunenden  die  so  nahe  liegenden 
Fragen  auf,  wie  und  wodurch  es  doch  gelungen 
sein  möge,  eine  so  reiche  und  bewundernswerthe 
Vereinigung  des  Trefflichsten  der  verschiedensten 
Art  zu  bewirken?    Unter  welchen  der  sächsischen 


Regenten,  durch  welche  Vermittler,  aus  welchen 
Gegenden  uud  für  welche  Summen  wurden  diese 
Schätze  erworben  ?  Wie  bis  jetzt  durch  die  unver- 
meidlichen Wechselfälle  der  Begebenheiten  hindurch 
erhalten  und  vermehrt?  welche  Schicksale  hat  die 
G-allerie  als  solche  in  einem  bereits  mehr  als  hun- 
dertjährigen Bestehen  erfahren?  —  Fragen,  die 
wohl  von  jeher  gethan  und,  wie  gesagt,  jetzt, 
nachdem  die  Sammlung  in  so  viel  würdigerer  Weise 
sich  als  geschlossenes  Ganze  darstellt,  nur  um  so 
häufiger  von  den  Beschauern  aufgeworfen  werden; 
und  doch  hat  keiner  der  zahlreichen  Cataloge, 
welche  bis  jetzt  erschienen,  davon  Veranlassung 
genommen ,  diese  Fragen ,  auch  nur  theilweise  ein- 
gehend ,  zu  beantworten.  Desto  dringender  erschien 
dieNothwendigkeit,  einen  solchen  Versuch  zu  wagen, 
dem  Verfasser  eines  neuen  Verzeichnisses ,  welches 
gewissermassen  den  Zeitpunkt  der  Uebersiedelung 
in  die  neuen  Räume  für  immer  historisch  festzu- 
stellen bestimmt  ist.  Es  liegt  ein  günstiges  und 
zugleich  ein  ungünstiges  Moment  in  dem  Umstände, 
keinen  Vorgänger  in  dieser  Beziehung  zu  haben, 
der  erste  zu  sein ,  der  ein  solches  Vorhaben  unter- 
nimmt. Günstig  bleibt  es  immerhin,  wenn  der  Autor 
sicher  sein  darf,  wenigstens  Neues  und  noch  nicht 
anderweit  Gegebenes  zu  bieten,  ungünstig  m  hohem 
Grade  die  so  lange  vernachlässigten  Quellen  zum 
erstenmal  auffinden ,  ordnen  und  sich  dabei  von  so 
Manchem,  was  durch  die  Länge  der  Zeit  dunkel, 
verworren  oder  gar  verloren  ist,  als  zu  spät  in 
Angriff  genommen ,  unbefriedigt  hinwegwenden  — 
auch  so  manche  Frage  im  Einzelnen  wenigstens 
vorläufig  unbeantwortet  lassen  zu  müssen. 
Entstehung  Alle" Forschungen  in  den  ältesten  Quellen  führen 
Sammlung'. auf  eine  bereits  unter  den  früheren  Regenten 
Sachsen's  in  ihren  Anfängen  begründete  sogenannte 


,, Kunstkammer"  als  ersten  Stamm  aller  Samm- 
lungen zurück. 

Dieselbe  enthielt  jedoch  nicht  blos  Malereien 
und  Bildwerke ,  sondern  unter  Kunstgegenständen 
aller  Art  auch  eine  grosse  Anzahl  sogenannter 
Merkwürdigkeiten  und  Künsteleien,  wovon  das 
Meiste  noch  heute  in  der  Sammlung  des  „grünen 
Gewölbes"  sich  befindet.  Eine  solche  „Kunst- 
kammer" fehlte  schon  im  Anfange  des  sechs- 
zehnten Jahrhunderts  wohl  nur  in  wenig  Schlössern 
regierender  Herren,  ja  wir  finden  sie  selbst  bei 
grösseren  Grafengeschlechtern  und  Edlen,  welche 
eines  Antheils  an  geistigen  Dingen  fähig  waren. 

Auch  in  dem  alten  Theile  des  hiesigen  Schlosses 
hat  Churfürst  August  I.  bereits  im  Jahre  1560 
eine  Kunstkammer*),   aus   allen   derartigen  schon 


*)  Sie  bestand  aus  sieben  Zimmern  im  Churfürstl. 
Schlosse  und  enthielt  ausser  den  darin  aufbewahrten 
Kostbarkeiten  und  Merkwürdigkeiten  eine  nicht  un- 
bedeutende Anzahl  Bilder  als  Schmuck  der  Wände: 
„Bildnisse,  biblische  Gemälde  und  andere  Historien 
von  Albr.  Dürern ,  Titiano ,  Tintoretto ,  Luc.  Cranachen, 
Rubenio ,  Concheten  (?) ,  Luca  von  Leyden ,  Barmisano 
und  andern  künstlichen  Malern  verfertiget",  wie  der 
alte  Chronist  Weck  erzählt.  Eine  Sammlung  der  we- 
niger bedeutenden  Gegenstände,  welche  nicht  an- 
dern Sammlungen  einverleibt  worden  waren,  bestand 
noch  bis  in  die  neuesten  Zeiten  unter  dem  ursprüng- 
lichen Namen. 

Die  Anatomie -Kammer,  ein  Raum,  worin  Skelette, 
anatomische  Präparate  etc  im  obern  ,,  Tabulat  "  (Stock- 
werk), gerade  über  der  Kunstkammer,  wird  ebenso  — 
nach  Weck's  Bericht  —  als  mit  Landschaften  geziert, 
beschrieben.  Ob  diese  auf  die  Wand  gemalt  oder  darauf 
gehängt  waren,  ist  nicht  ganz  klar,  doch  hat  sie  jeden- 
falls später  auch  Bilder  enthalten,  wie  die  alten  Inven- 
tarien  beweisen. 

Auch  noch  in  einigen  andern  Localitäten ,  wie  z  B. 
in  den  Kirchen  und  Kapellen,  befanden  sich  einzelne 
Bilder,  welche  erst  noch  später  zur  Gallerie  abgeliefert 

l* 


KunFt- 
kanuner. 


vorhandenen  Gegenständen  gebildet,  welche  wohl 
unter  anderen  die  meisten"  der  heut  noch  vorhan- 
denen Werke  Cr&nach's,  Dürers  und  anderer  alt- 
deutscher Meister  enthalten  mochte,  und  die  zum 
Theil  gewiss  schon  unter  Herzog  Georg  dem 
Bärtigen  zu  Friedrich  des  Weisen  und  Cranach's 
Lebzeiten  begonnen  und  durch  seine  Nachfolger 
vermehrt  und  bereichert  worden  war. 
itaiieuis'he       Doch  enthielt  schon  diese  Sammlung  auch  eine 

Bilder  m  ...  ... 

derselben.  Anzahl  werthvoller  italienischer  Bilder,  die  bei  der 
späteren  Bildung  einer  Gallerie  und  in  dem  ältesten 
Inventarium  vom  Jahre  1722  und  ff.,  ausdrücklich 
als  ,,aus  der  Kunstkammer  entnommen"  angeführt 
werden.  Dies  Inventarium  wurde  unter  der  Direc- 
tioh  des  Baron  Raymond  le  Plat,  Architecten  Seiner 
Majestät  des  Königs  und  ersten  Directors  der  Ge- 
mäldegallerie,  1722  aufgezeichnet  und  bis  1728  fort- 
geführt vom  Geh.  Cämmerier  und  Inspector  Stein- 
häuser ,  dessen  Handeatalog  in  8vo  bis  in  das  Jahr 
1747  reicht,  obwohl  in  unvollkommenen  Aufzeich- 
nungen; beide  befinden  sich  im  Archiv  der  Samm- 
lungen. 


wurden  Ebenso  waren  in  den  Königl.  Zimmern,  be- 
sonders zu  König  August  III.  Lebzeiten,  immer  eine 
grosse  Anzahl  der  vortrefflichsten  Werke  aufgestellt, 
welche  nach  der  ausdrücklichen  Bezeichnung  des  Königs 
ausgewählt  wurden ;  es  gehörten  dazu  insbesondere  die 
Magdalena  des  Correggio  und  die  besten  Bilder  der  hol- 
ländischen Kleinmeister.  Als  dieselben  im  Jahre  1817 
unter  Friedrich  August  dem  Gerechten  der  Gallerie 
wieder  einverleibt  wurden,  musste,  um  Platz  dazu  zu  ge- 
winnen, eine  grosse  Anzahl  anderer  Bilder  in  die  so- 
genannte Doublettengallerie  (jetzt  Ausstellungsgebäude 
auf  der  Brühl'schen  Terrasse)  gebracht  werden  und  bil- 
dete seitdem  den  sogenannten  „  V  orrath  ",  der  nach  und 
nach  bis  auf  die  unbedeutenderen,  welche  verauktionirt 
wurden,  wieder  der  Gallerie  zugetheilt  worden  ist. 


Ausser  den  in  der  sogenannten  Knnstkammer  G*Jie*je 
bereits  gesammelten  Bildern  waren  bei  der,  im  Juli 
des  Jahres  1722  zum  erstenmale  vorgenommenen 
Inventur  ,,Sr.  Königl.  Majestät  in  Pohlen 
und  Cburfürstl.  Durchlaucht  zu  Sachsen 
sämbtlicher  Schildereyen"  noch  eine  be- 
deutende Anzahl  mehr  oder  minder  werthvoller 
Malereien  aus  den  verschiedenen  Residenzen  und 
Schlössern  der  sächsischen  Fürsten ,  theilweise  auch 
aus  Kirchen  und  Capellen  zu  einer  zum  erstenmale 
so  genannten  ,, Galle rie"  vereinigt  worden.  Das 
Local  derselben  als,,Gallerie  und  angrenzende 
Zimmer"  bezeichnet,  befand  sich  in  dem  ckur- 
ftirstlichen  „Stallgebäude",  dessen  Grundstein 
urkundlich  am  6.  Juli  1586  (unter  Churfürst 
Christian  I.)  gelegt  worden  war.  Dasselbe  enthielt 
vorn  gegen  den  sogenannten  „Jüdenhof"  einen 
grossen  Saal  und  schöne  Zimmer  (die  „unteren 
Stallzimmer"  i,  welche  ebenfalls  mit  Bildern  ge- 
schmückt und  zeitweilig  zu  prachtvollen  Fremden- 
wohnungen benutzt  wurden.*) 

Die  eigentliche  Gallerie  war  in  dem  zweiten 
Stockwerke  aufgestellt  und  ist  bei  der  im  Jahre 
1742  vorgenommenen  Prüfung  des  alten  Inventars 
folgendermassen  näher  bezeichnet : 


*)  Unter  andern  wohnten  hier  im  Jahre  1707  zwei 
polnische  Prinzen  Jac.  und  Const.  Sobiesky  und  1712 
der  Cardinal  Christian  August,  Herzog  von  Sachsen- 
Zeitz.  Unten  waren  130  Pferdestände  und  Kammern 
für  kostbare  Wagen,  Schlitten,  Geschirre  u.  s  w. 
Die  jetzige  Gewehrgallerie  von  der  Töpfergasse  bis 
ans  Eibthor,  welche  mit  ihren  damals  nach  dem  Hofe 
freien  Arkaden  die  Stechbahn  umgab,  befindet  sich 
noch  am  meisten  im  alten  Zustande,  nur  war  die 
"Wand  nach  der  Augustusstrasse  damals  mit  Ma- 
lereien geschmückt. 


In  der    obern  1.  Gallerie 144  Stück. 

In  der  obern  2.  Gallerie  und  Eckzimmern  164  „ 
In  den  11  dazu  gehörigen  Zimmern  .  1445  ,, 
In  den  untern  Stallzimmern     ....      185     „ 

Summa  der  Gallerie  1938  Stück. 

Die  Zahl  der  übrigen  in  den  im  Verzeichniss  A 
(in  der  ersten  Auflage)  angeführten  Räumen  hin- 
zugerechnet belief  sich  die  Summe  der  vorhandenen 
Bilder  damals  schon  auf  4708  Stück ,  darunter 
3110  Stück  werthvolle  und  159  geringere. 

umbau  j]rst  im  Jahre  1744,  im  Monat  August,  ist  die 

Gallerie.  sämmtliche  Gallerie,  wie  uns  ein  Tagebuch  J.  A. 
Eiedel's  berichtet,  aus  dieser  zweiten  Etage  durch 
Militair  in's  Japanische  Palais  in  Neustadt  gebracht 
worden  und  der  Anfang  zum  Neubau  der  jetzigen, 
d.  h.  der  nunmehr  alten  Gallerie  am  Jüdenhof, 
gemacht  worden.  Der  Bau  selbst  hat  wohl,  mit 
Benutzung  der  bereits  vorhandenen  Räume,  nur 
darin  bestanden,  dass  der  erste  und  zweite  Stock 
zusammen  zu  einem  einzigen  hohen  Räume  mit  an- 
gemessenen grossen  Fenstern  und  besserem  Lichte 
umgeschaffen  wurde,  weil  die  Ausführung  sonst 
unfehlbar  eine  längere  Zeit  erfordert  haben  müsste,  ■ 
als  dies  der  Fall  war.  Denn  bereits  im  Jahre 
1746  wurden  „sämtliche  Schilderejen,  so  sich  im 
Japanischen  Palais  befinden,  die  Copieen  ausrangiret, 
und  die  Originalien  davon  auf  die  Gallerie  geschafft", 
so  erzählt  wenigstens  derselbe  Gewährsmann.  Auch 
die  modenesische  Gallerie  ist  in  diesem. Jahre  an- 
gekommen und  zuerst  auf  dem  Schlosse  aufgestellt, 
wo  ein  Theil  derselben  in  Reparatur  genommen 
worden.  Noch  in  demselben  Jahre  jedoch  wurden 
auch  diese  letztgenannten  Bilder  in  die  Gallerie 
gebracht  und  ihre  Aufstellung  daselbst  vorge- 
nommen. 


Im  Jahre  1747  wurde  die  innere  Gallerie, 
welche  wohl  noch  im  theilweisen  Ausbau  begriffen 
war,  „ebenfalls  wieder  geordnet  und  in  derselben 
die  Italiänischen  Bilder  rangiret."  Eine  Anordnung, 
die  im  Wesentlichen  auch  später  beibehalten  wor- 
den ist. 

Bald  besännt  nun  auch  in  den  Inventarien  eine  I)ier,s?fe" 
Reihe  von  Namen  sogenannter  Lieferanten,  meist  Liefe- 
Kunsthändler ,  Galleriebeamte  etc.,  aber  auch  hohe  rungen' 
und  höchste  Kunstfreunde ,  welche  als  grossmüthige 
Geber  oder  als  Vermittler  der  Erwerbung  von  Bil- 
dern zur  Vergrösserung  der  Gallerie  thätig  sind. 
Ein  Verzeichniss  derselben,  eine  bunte  Zusammen- 
stellung der  bekanntesten  Persönlichkeiten  jener 
Zeit  und  der  dunkelsten  und  wunderlichsten  Na- 
men, ist,  wie  man  sich  sonst  auszudrücken  pflegte, 
„für  den  kürieusen  Leser,"  insbesondere  für 
die  mit  den  damaligen  hiesigen  Verhältnissen  Be- 
kannten am  Ende  der  Vorrede  der  ersten  Auflage 
gegeben ,  aber  in  den  folgenden ,  um  Baum  zu  er- 
sparen, weggelassen  worden,  da  die  Namen  der 
Lieferanten  auch  im  Cataloge  bei  den  einzelnen 
Bildern  genannt  sind. 

Die  eigentliche   Glanzepoche  der  grössten  Er-    ^£nz~er 
Werbungen ,    der   Ankauf  von    denjenigen  Bildern,      Er- 
weiche zumeist  noch  heilte  als    die   leuchtendsten wer  ungen' 
Juwelen  unserer  Sammlung  glänzen,    fällt   in   die 
Regierungszeit  August  IL  und  mehr  noch  August  III. 
(1733 — 1763)  und  seines  Lieblings  und  allmächtigen 
Ministers,    des    bekannten   Reichsgrafen   Heinrich 
von  Brühl.   Beiden  Namen  begegnen  wir  fast  über- 
all,   wo   es   sich   um   die  Herkunft    der   gi'össten 
Meisterwerke  der  Sammlung  handelt. 

Hat  die  Muse  der  Geschichte  unleugbar.  dieAuKi^°i|n 
ernste  Pflicht,  als  Richterin  selbst  der  Könige  und  und  Graf 
ihrer  menschlichen   Schwächen  und  Fehler  auf  zu- 


treten,  so  ist  dem  Biographen  der  Gallerie  die 
erfreulichere  Aufgabe  zu  Theil  geworden,  nur  bei 
den  Lichtseiten  im  Charakter  August's  III.  ver- 
weilen zu  dürfen;  und  selbst  der  geschmeidige 
Rathgeber  und  Vollzieher  seines  königlichen  Willens, 
der  vielgenannte  Reichsgraf  von  Brühl,  erscheint 
auf  diesem  Felde  seiner  Thätigkeit  als  ein  Mann, 
der  auch  in  einer  edleren  Richtung  mit  schönem 
Eifer  und  aus  eignem  Triebe  die  Wünsche  seines 
königlichen  Gebieters  in  grossartiger  Weise  aus- 
führen half.  Der  Mann  aber,  dessen  sich  Brühl 
hierzu  ganz  besonders  in  Bezug  auf  die  Gemälde- 
gallerie,  so  wie  die  Kupferstichsammlung  und 
Bibliothek  bediente,  war  der  bekannte  Carl  Hein- 
rich von  Heineken*)  (geb.  1706  zu  Lübeck,  gest. 
1791  zu  Altdöbern),  sein  Privatsekretär.  Der  Name 
dieses  Mannes  darf  um  so  weniger  hier  vergessen 
werden,  als  böser  Wille  und  Unverstand  ihm  den 
gebührenden  Ruhm  lange  genug  entzogen  haben, 
nachdem  er  beim  Tode  seines  Gönners  Brühl  die 
Ungnade ,  welche  diesen  nicht  unverdient  getroffen, 
unschuldig  getheilt  hatte.  Dass  er  es  war,  der 
die  Gemäldegallerie  eigentlich  geschaffen,  beweist 
ein  Brief  BrüM's  aus  Warschau  vom  23.  Nov. 
1748  an  Heineken,  worin  er  ihm  die  Beurtheilung 
angebotener  Bilder  mit  den  Worten  überträgt: 
...  je  les  soumets  ä  vötre  jugemerit,  car  Ja  gal- 
lerie est  vötre  produetion  et  j'en  ay  que  l'honneur 
mais  ä  vous  apartient  la  gloire."  Nur  König  Au- 
gust's glühender  Enthusiasmus  für  Kunst,  der 
Kennerblick  Heineken's  und  die  Munificenz  Brühl's, 
der   die  yTOSsartigen   Geldmittel  stets   zu   schaffen 


*)  So     unterschreibt    er    sich     selber     in    seinen 
Akten. 


9 

wnsste ,  waren  vereint  im  Stande  eine  Gallerie  wie 
die  Dresdner  ins  Leben  zu  rufen.  *) 

In  der  That ,  es  ist  eine  eigenthümliche  Be- 
merkimg,  die  sich  uns  hier  unwiderstehlich  auf- 
drängt, 'dass  eine  Verwendung  von  finanziellen 
Mitteln,  die  zu  ihrer  Zeit  vielleicht  eine  Verschwen- 
dung genannt  werden  durfte ,  nur  deshalb ,  weil  sie 
sich  auf  einen  geistigen  Luxus  richtete,  im  Laufe 
der  Zeiten  zu  einer  überaus  glücklichen  Finanzmass  - 
regel  wurde,  denn  die  grossen  Summen,  welche  da- 
mals für  Anschaffung  unserer  Kunstschätze  ausge- 
geben wurden,  tragen,  ganz  abgesehen  von  der  zehn- 
fachen Verdoppelung  des  Capitals,  noch  heute  die 
reichsten  Interessen,  wenn  man  bedenkt,  welche 
pecuniären  Vortheile  die  von  allen  Seiten  durch 
den  Ruf  der  Sammlung  herbeigezogenen  Fremden 
seit  so  lange  und  immer  wieder  auf's  Neue  dem 
Lande  zuführen. 

Die  wichtigste  und  bedeutendste,  der  Zahl  und  scheren- 
dem Werthe  nach ,  unter  den  Erwerbungen  Königs  _kauf 
August's,ist  ohnstreitig  der  Ankauf  der  sogenannten 
,,Moclenesischen  Gallerie",  richtiger  eine  An- 
zahl von  Einhundert  Bildern  aus  der  Sammlung  des 
Herzogs  Franz  von  Este-Modena,  welche  sich  theils 
in   Modena    selber,    theils    in   Ferrara    befanden. 


*)  Dass  auch  kein  Anderer  als  Heineken  der  Ver- 
fasser des  bekannten  „Abrege"  gewesen  sei,  des  einzigen 
kritisch  und  kunsthistorisch  werthvollen  Verzeichnisses 
der  Dresdner  Gallerie  aus  früherer  Zeit,  habe  ich  schon 
in  der  ersten  Auflage  meines  Cataloges  (S.  d.  Anm. 
S.  XVII  u.  ff )  mit  Wahrscheinlichkeitsgründen  der  stärk- 
sten Art  bewiesen,  welche  auch  nicht  widerlegt  worden 
sind.  Seit  dieser  Zeit  habe  ich  durch  eingehende  Studien 
das,  allerdings  eigenthümliche  Autor- Verhältniss  Hei- 
neken's  zu  dieser  Publikation  genauer  feststellen  kön- 
nen, muss  aber  die  nähere  Auseinandersetzung  desselben 
einer  besondern  Abhandlung  über  diesen  Gegenstand 
vorbehalten,  da  hier  der  Raum  dazu  mangelt. 


10 


Vermittelt  wurde  diese  schwierige  Angelegenheit 
durch  den  damaligen  Gesandten  Sachsens  in  VenedigT 
den  Grafen  Villio ,  den  Hofmaler  und  sächsischen 
Specialbevollmächtigten  Ventura  Rossi,  den  späteren 
Gallerie -InspectorPietro  Guarienti  aus  Dresden  und 
einen  damals  berühmten  Kunstkenner,  den  alten 
Zannetti*)  in  Venedig;  während  das  eigentliche 
Geldgeschäft  dem  zum  Abschluss  eigends  nach 
Venedig  gesandten  Banquier  Joh.  Thomas  de  Rachel 
aus  Dresden  und  dessen  Bruder  Paul  Moritz  Rachel 
in  Venedig  übertragen  blieb.  Aus  zahlreich  vor- 
handenen Originalbriefen  beider  und  besonders  des 
Ersteren,  lässt  sich  der  Gang  der  ganzen  Angelegen- 
heit in  all  seineu  Verwickelungen  und  Schwierig- 
keiten, wie  sie  Schlauheit  und  Geldgier  den  säch- 
sischen Unterhändlern  zu  bereiten  wusste,  ziemlich 
klar  übersehen. 

Eine  augenblickliche  Geldverlegenheit  des  Her- 
zogs Franz  III.  von  Este-Modena  wurde  bei  der 
glühenden  Kunstliebe  König  August's,  der  Neigung, 
seine  Gallerie  zu  vermehren,  und  einer  gleichen 
Gesinnung  Brühls,  klug  dazu  benutzt,  den  Ankauf 
dieser  bedeutendsten  Bilder  der  Estensischen  Gal- 
lerie zu  bewerkstelligen.  **) 

*)  Antonio  Maria  Zannetti,  geb.  171(>,  gest.  1778, 
hatte  früher  bereits  die  bedeutendsten  Ankäufe  für 
den  Regenten,  Herzog  von  Orleans,  in  Italien  ver- 
mittelt. In  einem  seiner  Briefe  beklagt  er,  dass  man 
ihm  nicht  allein  den  Mod.  Ank.  überlassen  habe,  er 
würde  für  denselben  Preis  die  ganze  Gallerie  erlangt 
haben,  man  hätte  aber  statt  in  Zecchinen,  vielmehr  das 
Angebot  in  Gulden  machen  sollen  —  „perche  fä  piü 
•strepitoso  il  numero!" 

**)  Francesco  III.  von  Este  Modena,  vermählt  mit 
Charlotte  Aglae  von  Orleans,  folgte  als  einziger  Sohn 
seinem  Vater  Rinaldo  (f  2ß.  October  1737)  in  der  Re- 
gierung. Bei  dem  nach  Carl  VI.  Tode  trotz  der  prag- 
matischen Sanction  entstandenen   Erbfolgekriege  trat 


C 


11 


Der  Herzog  und  seine  Beamten  und  Unter- 
händler, der  Premier- Minister  Marcliese  Bangoni 
und  der  Finanzminister  und  Uditore  generale  Msgr. 
Bondigli  fühlten  wohl  die  Grösse  der  Verantwortung, 
einen  solchen  Schatz  dem  eignen  Lande  zu  ent- 
ziehen und  die  Verhandlungen  konnten  aus  Furcht 
vor  dissentirenden  Meinungen,  die  in  Modena  sel- 
ber laut  geworden,  da  selbst  manche  der  Bäthe 
des  Herzogs  entschieden  gegen  den  Verkauf  waren, 
nur  sehr  geheim  betrieben  werden.  Bossi  selber 
hatte  die  Bilder  in  Modena  und  Ferrara  eben  so 
heimlich  und  unter  falschsm  Namen  in  Augenschein 
nehmen  müssen ,  am  die  Auswahl  zu  genehmigen. 


Francesco  zu  den  Spaniern  und  führte  sogar  später  theil- 
weise  seine  eignen  Heeresabtheilungen  persönlich  an,  da 
es  ihm  nicht  an  Talent  fehlte  und  er  schon  irn  Jahre 
1737  den  Krieg  in  Ungarn  mitgemacht  hatte.  Im  Jahre 
1742,  ehe  er  sich  noch  für  Spanien  entschlossen  hatte, 
lebte  er  schon  eine  Zeit  lang  in  Venedig  und  hatte  die 
Regierung  an  eine  Giunta  von  Adel  und  Beamten  über- 
geben, welche  Modena  dem  Victor  Emanuel  von  Sar- 
dinien eröffnete.  So  lebte  er  als  Es-Herzog  in  Venedig 
(1743),  seine  Gemahlin  ging  nach  Frankreich  und  ver- 
heirathete  ihre  älteste  Tochter  Felicitä  d'Este  an  Louis 
de  Bourbon,  Herzog  von  Penthievre.  Francesco  erhielt 
den  Titel  eines  Generalissimus  der  spanischen  Armee  in 
Italien  und  ging  zum  Heere.  Beim  Ueberfall  Velletri's 
durch  Lobkowitz  entrami  er  mit  Noth  der  Gefangen- 
schaft. Im  Jahre  1745  war  Francesco  den  Winter  über 
in  Venedig  und  der  Umgegend  und  in  dieser  Zeit 
wurde  der  Ankauf  der  modenesischen  Gallerie  bewerk- 
stelligt, da  der  Herzog  natürlich  Geld  brauchte,  weil 
seine  Staaten  immer  abwechselnd  in  Feindeshand  waren 
und  durch  den  Krieg  litten  Der  Friede  1749  gab  im 
Congress  zu  Nizza  dem  Herzog  Francesco  seine  Lande 
und  die  ungarisch  -  modenesischen  Lehen  zurück,  die 
herrliche  Gemäldesammlung  aber  blieb  dem  Lande 
verloren.  S.  Leo's  Gesch.  Italiens  T.  V.  Buch  XII. 
Cap.  1. 


12 


Immer  neue  Schwierigkeiten  erhoben  sich  auf 
modenesiseher  Seite,  welche  die  Unterhandlungen 
verzögerten,  und  es  erforderte  noch  manches  nicht 
unbedeutende  Geldopfer,  ausser  dem  bereits  fest- 
gestellten Kaufpreis  von  Einhundert  Tausend  Zecehi- 
nen,  einer  für  jene  Zeit  allerdings  schon  enormen 
Summe,  um  alle  die  mannigfachen  Hindernisse  zu 
beseitigen. 

Nur  mit  grösster  Mühe  und  mit  Hülfe  eines 
,,regalo"  von  100  Zechinen*)  an  Bondigli  gelang 
es  endlich  den  sächsischen  Bevollmächtigten ,  die 
bereits  in  Kisten  gepackten  Bilder  auf  neutrales 
Gebiet  nach  Padua  in  Rossi's  Wohnung  zu  bringen, 
wo  sie  indess  nur  als  Unterpfand  bis  zur  geleisteten 
Zahlung  der  Kaufsumme  deponirt  bleiben  mussten. 
Ja  es  bedurfte ,  als  die  Zahlung  sich  verzögerte, 
noch  einer  besonders  festgestellten  Entschädigung 
von  7000  Zecchinen  (21,252  Thaler ),  um  zu  ver- 
hindern, dass  der  ganze  Kauf  nicht  jetzt  noch  rück- 
gängig gemacht  wurde.  (S.  d.  Original-Contract,  ge- 
zeichnet zu  Ferrara  am  17.  September  1745.)  Am 
Ende  als  alles  bereits  berichtigt  schien,  verweigerte 
Bondigli  die  nicht  ausdrücklich  im  Contracte  mit 
genannten  Goldrahmen  und  erpresste  ausserdem  für 
sich  noch  einmal  baare  1000  Scudi  Romani  von 
dem  unglücklichen  Bossi  dafür,  dass  er  vier  so- 
genannte Steuerbillets  (Interessen  tragende  sächs. 
Staatspapiere ,  eins  zu  50,000,  eins  zu  42,000  und 
zwei  zu  4,000  Zecchinen)  annahm  und  die  Baar- 
zahlung  bis  nach  der  Ostermesse  1746  stundete. 
Dabei  dai-f  nicht  vergessen  werden ,  dass  noch  aus- 
drücklich eine  Copie  der  berühmten  Nacht  des 
Corree^io  an  die  Verkäufer  geliefert  werden  musste, 


*)  Original -Quittung  vom  20.  August  174;">. 


13 


welche  Rossi  zu  besorgen  übernahm.  *)  Dafür  war 
in  dem  Contract  ebenso  ausdrücklich  bemerkt,  dass 
den  sächsischen  Bevollmächtigten  die  Copie  des 
Cristo  della  Moneta  von  Flaminio  Torre  mit  über- 
geben werden  sollte,  weil  man  ihrerseits,  wohl  nicht 
ohne  Grund,  wenn  auch  nicht  gerade  eine  Treulosig- 
keit der  Italiener  in  Verwechselung  der  Bilder ,  so 
doch  gewiss  die  in  ähnlichen  Fällen  oft  gehörte 
Behauptung  fürchtete  —  das  eigentliche  Original 
sei  gar  nicht  verkauft  worden. 

Zwar  steht  im  Original- Contract  ebenfalls,  diese 
Copie  sei  später  wieder  zurückzuliefern,  doch  ist  sie 
aus  unbekannten  Gründen  der  Sammlung  verblieben. 

Bei  der  Ankunft  der  Bilder  in  Dresden  be- 
hauptete Guarienti  in  einer  eigenhändig  dem  Ori- 
ginalverzeichniss  beigefügten  Bemerkung,  dass  ein 
Bild  von  Annibale  Carracci,  der  sogenannte  Suo- 
natore  di  Liuto  (Lautenspieler),  auch  ,,il  Masche- 
rone" genannt,  fehle;  da  aber  das  Bild  jetzt  vor- 
handen, so  scheint  dasselbe  später  noch  nachge- 
liefert worden  zu  sein. 

Trotz  des  oben  angeführten  bedeutenden  Kauf- 
preises dieser  Bilder  darf  doch  kühn  behauptet 
werden,  dass  heut  zu  Tage  eine  Sammlung  von  Ein- 
hundert Bildern,  welche  unter  andern  sechs  so  vor- 
treffliche Werke  Correggio's,  den  Cristo  della  Moneta 
des  Tizian,  das  Bildniss  Morrett's  von  Holbein,  die 
grossen  Paolo  Veronese's  und  so  zahlreiche  Meister- 
werke der  Bolognesischen  Schule  zählte ,  nach  heu- 
tiger Werthschätzung  nicht  für  das  Zehnfache  der 
genannten  Summe ,  wenn  überhaupt ,  zu  haben  sein 
würde. 


*)  Ob  er  sie  selbst  gefertigt  oder,  wie  nach  An- 
gabe im  Galleriewerk  wahrscheinlicher,  an  Nogari 
übertragen,  bleibt  aus  den  Akten  unentschieden. 


14 


Man  erinnere  sich  nur,  dass  vor  wenigen  Jahren 
eine  Madonna  des  Murillo  mit  615,300  Francs  in 
Paris  bezahlt  wurde. 

Ventura  Rossi  rühmte  sich  mit  gerechtfertigtem 
Stolz,  die  „famosissirna  Maddalena"  des  Correggio 
noch  mit  in  den  Kauf  eingeschlossen  zu  haben, 
welche  ursprünglich  mit  vier  andern  Bildern  aus- 
drücklich vom  Verkauf  ausgenommen  worden  war  ; 
dennoch  kann  er  dabei  das  fast  wehmüthige  ße- 
kenntniss  nicht  unterdrücken,  wie  er,  selbst  ein 
Italiener ,  die  Hand  dazu  nicht  hätte  bieten  sollen, 
sein  Vaterland  eines  solchen  Kleinods  zu  berauben. 
Allerdings  mag  auch  ausser  der  Selbstverleugnung 
seines  Nationalgefühles  noch  eine  nicht  geringe 
diplomatische  Geschicklichkeit  dazu  nöthig  gewesen 
sein ,  die  er  denn  auch  als  besonderes  Verdienst  bei 
Seiner  Majestät  geltend  gemacht  zu  sehen  wünscht. 

Der  gewandte  Italiener  hat  gewiss  tief  aufge- 
athmet  nach  all'  dem  peinlichen  Hin-  und  Herziehen, 
und  noch  mehr  fühlt  man  dem  ehrlichen  Paul  Moritz 
Rachel  in  Venedig  die  Freude  an ,  den  fatalen 
Handel  einmal  beendet  zu  sehen,  als  beide  nun 
endlich  melden  können ,  dass  die  fünf  mit  den  Bil- 
dern wohlbepackten  Karren  am  6.  Juli  1746  Vene- 
dig verlassen  haben  und  mit  königlichem  Freipass 
versehen  über  Wien  nach  Dresden  abgegangen  seien, 
wo  sie  schon  im  August  desselben  Jahres  ankamen. 

Und  doch  war  die  Freude  noch  eine  verfrühte, 
wenigstens  für  den  guten  Rachel,  denn  schon  der 
nächste,  freilich  auch  der  letzte  Brief  meldet  seinem 
„eher  frere"  in  Dresden  die  unbeschreibliche  Noth, 
die  er  bei  der  nun  wirklich  geleisteten  Zahlung  an 
den  Msgr.  Bondigli  erlitten.*) 


*)  In  seinem  Briefe  heisst  es:   ,,I)ie  Modenesische 
Affaire   ist  zwar    in   so  weit  geendigt,   dass  der  Herr 


15 

Nicht  genug,  dass  es  schon  sehr  schwer  ge- 
wesen war,  Einmalhundert  Tausend  Stück  Zecchinen 
baar  aufzutreiben ,  so  musste  nun  auch  noch  jedes 
einzelne  Stück,  selbst  die  ganz  neu  geprägten ,  ge- 
wogen ,  das  Fehlende  bis  auf  die  kleinste  Differenz 
berichtigt  und  zehnmal  hin  und  her  geschickt  wer- 
den —  ein  Tag',  den  der  Arme  nicht  grässliclr 
genug  schildern  kann.  Allein  auch  diese  vier  und 
zwanzig  Stunden  gingen  vorüber  und  die  grosse 
Begebenheit  war  vollendet. 

Zum  Schlüsse  wird  Bondigli  von  unserm  ge- 
quälten Landsmann  in  den  vorsichtigsten  Aus- 
drücken brieflich  verwünscht,  der  Sgr.  Marchese 
Rangoni  dagegen  als  vollkommner  Edelmann  ge- 
schildert und  sogar  ausdrücklich  an  den  „eher 
frere"  zur  Vermittlung  eines  Porzellangeschenkes 
für  denselben  bei  Sr.  Excellenz  dem  Herrn  Reichs- 
grafen von  Brühl  empfohlen.  *) 

Bei   dieser  Gelegenheit  muss  als   einer  beson-  5orzu"aJl" 

ö  _  Geschenke. 

deren  Eigenthümlichkeit  bei  den  meisten  bedeu- 
tenden Einkäufen  jener  Zeit  dies  theil weise  sogar 
förmliche  Bedingen  eines  Stückes  Porzellan  aus  der 
weltberühmten  Meissner  Fabrik  erwähnt  werden, 
was  zuletzt  so  häufig  vorkommt,    dass  Brühl   sich 


Bruder  hat  abreisen  können,  aber  dass  Gott  erbarm', 
in  was  vor  Verdruss  bin  ich  nicht  noch  mit  dem  harten, 
anhöflichen  und  irraisonablen  Bondigli  gerathen  etc." 

*)  Es  heisst  im  Original:  „und  meritirte  dieser 
venerable  Cavalier,  dessen  probitaet  so  schön  hervor- 
leuchtet, wohl  eine  marque  cl'estime  von  Seiten  deines 
Hofs,  mon  eher  frere  etc." 

Dass  ihm  dergleichen  zu  Theil  gewurden,  ist  wohl 
nicht  zu  bezweifeln,  wenigstens  bekam  der  obengenannte 
75jährige  Zannetti  eine  in  Gold  gefasste  Porzellandose, 
die  Algarotti  selbst  von  Dresden  für  ihn  auf  Brühl's 
Befehl  nach  Venedig  mitnahm 

(Algarotti's  Tagebuch.) 


16 

bewogen  findet,  ein  für  allemal  zu  bemerken,  wie 
Se.  Majestät  eine  solche  Zumuthung  sehr  ungnädig 
aufgenommen  hätten  und  man  in  Zukunft  der- 
gleichen „vague"  Versprechungen  über  den  fest- 
gestellten Preis  hinaus,  sich  aufs  Bestimmteste  ver- 
bitten müsse. 
de^Man^  ^*e  unbefangen  aber  überhaupt  in  Bezug  auf 
vonHoibein Belohnung  aller  bei  einem  solchen  Verkauf  mitwir- 
kenden Vermittler  und  Helfershelfer,  die  in  Italien 
besonders  nie  fehlen  durften,  die  Zeiten  und  Ver- 
hältnisse sich  immer  noch  gestalteten ,  werden  wir 
sogleich  ausführlicher  bei  dem  Ankauf  der  berühm- 
ten Madonna  von  Holbein  in  Venedig  durch  den 
bekannten  Grafen  Francesco  Algarotti,  den  geist- 
reichenFreund  August's  und  Friedrich's  des  Grossen, 
zu  erwähnen  Gelegenheit  haben.  Eine  genauere 
Mittheilung  "dieser  Angelegenheit  nach  Algarotti's 
eigenhändigen  Briefen  und  Tagebuchnotizen  dürfte 
Freunden  kulturhistorischer  Nachrichten  und  Ver- 
ehrern dieses  köstlichen  Bildes  nicht  unwillkommen 
sein.*) 

Dies  herrlichste  Werk  Hans  Holbein's  des  Jün- 
geren**) (geb.  zu  Augsburg,  nach  Einigen  zu  Basel, 


*)  Man  vergleiche  die  neuesten  Arbeiten  über  Hol- 
bein und  unser  Bild  von  A.  Woltmann,  Th.  Fechner, 
A.  v.Zahn  und  His-Heusler,  J.Janssen,  E.  Engerthu  a  rn. 

**)  Nach  der  im  Jahre  1871  erfolgten  Zusammen- 
stellung unseres  Bildes  mit  dem  Darmstädter  Exem- 
plar ist  die  Aechtheit  des  ereiferen  noch  mehr  als  vor- 
her in  Abrede  gestellt  und  insbesondere  von  namhaf- 
ten Kunstgelehrten  für  eine  spätere  Copie  erklärt 
worden.  Zu  einem  Beweise  dieser  Behauptung  oder 
einer  entgegenstehenden  ist  es  indess  von  keiner  Seite 
gekommen,  wie  übereinstimmend  anerkannt  worden 
ist.  Der  Verfasser  dieses  Cataloges  ist,  wie  viele  An- 
dere, auch  durch  die  Zusammmenstellung  beider  Bil- 
der zu  keiner  anderen  Ueberzeugung  gelangt ,  als  vor- 
her, wonach  ihm  das  Darmstädter  Exemplar,  das  frü- 


17 

1498,  t  London  1543)  wurde  ursprünglich,  wie 
jetzt  bekannt ,  für  den  Bürgermeister  Jacob  Meyer 
in  Basel*)  gemalt,  dessen  Familie  im  Schutze  der 
Mutter  Gottes  es  darstellt.  Zur  Bechten  der  Maria 
kniet  der  Vater  Meyer  mit  seinen  beiden  Söhnen 
der  jüngste  ein  nacktes  Knäblein) ,  gegenüber  seine 
Frau,  Dorothea  Kannengiesser,  mit  ihrer  Mutter  und 
Tochter. 

Im  Jahre  1633  kaufte  es  zuerst  der,  vonSandrart 
als  eifriger  Kunstfreund  und  Sammler  oft  erwähnte 
Michael  le  Blon,  Königl.  Schwedischer  Agent  zu 
Amsterdam ,  von  einem  Nachkommen '  der  Familie 
Meyer  in  Basel  für  1000  Thaler.  Später  verkaufte 
3S  derselbe,  wie  uns  gleichfalls  Sandrart  berichtet, 
iuf  inständiges  Bitten  für  3000  Gulden  an  den 
Reichen  Buchhalter  Johann  Lössert  zu  Amsterdam, 
ler  es  eigentlich  für  die  Königin  von  Frankreich 
Maria  von  Medicis  erworben ,  aber  wahrscheinlich, 
la  sie  selbst  in  dieser  Zeit  starb**),  für  sich  be- 


lere ,  und  das  Dresdner  die  spätere  "Wiederholung  von 
ler  Hand  desselben  Meisters  erscheint.  Ehe  nicht  histo- 
ische  Documente  das  Gegentheil  beweisen,  wird 
liese  Anschauung,  unterstützt  durch  eine  gewisse  Ideali- 
ät  des  Dresdner  Bildes,  welche  auch  von  unbefange- 
len  Gegnern  zugestanden  wird,  festzuhalten  sein. 

*)  Jm  Museum  zu  Basel  befindet  sich  noch  heut 
inter  andern  vortrefflichen  Arbeiten  H  Holbein's  eine 
Anzahl  mit  rother  und  schwarzer  Kreide  gezeichneter 
aeisterhafter  Studien  zu  unserm  Bilde,  und  ein  ge- 
aaltes  Bildniss  desselben  Jacob  Meyer  in  jugendlichem 
ilter  mit  seiner  jungen  Frau.  Unser  Bild  wurde  lange 
leit  für  die  Familie  des  Thomas  Morus  gehalten,  bis 
ian  in  Basel  die  Handzeichnungen  auffand.  Ein  an- 
deres Exemplar  dieses  Werkes  befindet  sich  bekannt- 
en in  Darmstadt  im  Besitz  der  Frau  Prinzessin  Elisa- 
beth von  Hessen  und  bei  Rhein.  Ueber  das  Verhält- 
iss    beider   Bilder    zu    einander    ist    viel    gestritten 

forden.     (S.  d.  vorhergehende  Anmerkung.) 
**)  3.   Juli  1642 

2 


18 

hielt.  In  den  1690er  Jahren  machte  Lössert  oder 
seine  Erben  Bankerott  und  das  Bild  Holbein's  kam 
für  eine  Schuldforderung  von  2000  Zecchinen  in  die 
Hände  des  Banquier  Avogadro  in  Venedig,  der  es 
in  seinem  Testamente  der  Familie  Delfino  hinter- 
liess.     (S.  Algarotti's  Correspondenz.) 

Das  Bild  scheint  lange  ziemlich  unbekannt  und 
unbeachtet  in  Venedig  geblieben  zu  sein  (obgleich 
der  im  Jahre  1723  verstorbene  Regent,  Herzog 
von  Orleans ,  einen  Versuch  gemacht  hatte ,  es  zu 
kaufen) ,  denn  Algarotti  schildert  in  seinen  Briefen 
sehr  lebendig  und  anschaulich,  wie  die  Künstler 
Venedigs  zu  ihm  wallfahrten,  um  dies  herrliche 
Werk  zu  sehen  und  dass  er  ihnen  seine  Carlo  Ma- 
ratti's  und  Bassano's  klüglich  vorher  gezeigt  habe, 
um  sie  dann ,  wie  man  den  Tokayerwein  zuletzt  gebe, 
mit  dem  süssesten  Geschmack  im  Munde,  mit  dem 
Anblick  der  Maria  Holbein's  zu  entlassen. 

Man  muss  auch  in  der  That  das  Verdienst  Al- 
garotti's, ein  solches  Bild  wieder  aufgefunden  und 
richtig  gewürdigt  zu  haben,  um  so  höher  anschlagen, 
als  der  herrschende  Geschmack  seiner  Zeit  ein  ganz 
entgegengesetzter  war,  und  die  süsslichen  Schöpf- 
ungen Carlo  Maratti's  damals  alle  Welt  entzückten. 

Von  dem  im  Jahre  1743  in  Venedig  lebenden 
ältesten  M.itgliede  der  Familie,  einem  Mr.  Zuane 
(Giovanni)  Dolfino  (oder  Delfino)  hatte  Algarotti 
nun  das  herrliche  Bild  Holbein's  erworben,  und  wir 
lassen  hier  seine  eigenhändige  Notiz  über  den  An 
kauf  versprochenermassen  folgen : 
4.  Septembre  1743  paye  a  Mr. 

Dolfino  pour    le  tableau    de 

Holbein  1000  Sequins  ou  .  .  .  22,000  Livres  d 

Venise*) 

*)  Un  florin  =  cinq  livres  de  Venise  (Als*.  Tage  buch)  J 


19 


Transport  22,000  Livres  de 
Venise. 
4.  Sept.  donne  ä  Mr.  Tiepolo,  qui 

a  ete  1'entremetteurduMarche 

im  present  en  argenterie  et 

chocolat  comme  il  paroit  par 

le  memoire   du   Sr.   Lorenzo 

Giustiniani  de  la  meme  date 

pour  la  valeurde*)  ....'...-  1148  L.    de    V. 
4.  Sept.  donne  ä  l'nomme  d'af- 

faire   de   Ca   Dolfino   20  Se- 

quins     440  ,,      ,,      ,, 

4.  do.  donne  aux  domestiques  de 

la  Ca  Delfino  im  Sequin    ...        22  „     ,,     ,, 
20.  October.    Paye  au  Sieur  Gay 

pour  le  quadre  du  Tableau  de 

Holbein  15  Sequins    330  ,,     ,,     ,, 

15.  DecembrepayeäGiacomoZan- 

dini  pour  avoir  fait  la  caisse 

de  rimesse  pour  le   Tabieau 

de  Holbein  5  Sequins 110  ,,     ,,     „ 

1774.    Le  15.  Janvier  paye  a  la 

Boutique  de  la  fama  pour  du 

velours  vert  pour  la  caisse  du 

Holbein 188  „     „     „ 

do.   paye  a  la  Boutique  de  S.  Fi- 

lippo  Neri  pour  du  galon  pour 

la  meme  Caisse    66  ,,     ',,     ,, 

do.  paye  a  Marco  Manzini  pour  la 

facon du dedans de ladite caisse        50  ,,     „     ,, 


Sa.  24,354  L.   de  V. 


*)  Ausser  dem  Silber  und  der  Chocolade  war 
noch  mit  inbegriffen  „une  canne  avec  une  bequille 
d'ambre  monte  en  or",  wie  aus  Algarotti's  Briefen 
hervorgeht 


20 

Transport  24,354  L.  de  V. 
Le   24.  Janvier  paye  au  serrurier 
pour  feraille  de  la  Caisse  du 

Tableau  de  Holbein 50  „     ,,     ,, 

Le  10.  Fevrier  paye  au  doreur 
Ant.  Pompeo  pour  avoir  dore 
le  quadre  du  Holbein  etc.  .  .  982  ,,  ,,  ,, 
3.  Mars,  ä  Mr.  Plotzer  ä  compte 
de  l'accord  fait  pour  transpor- 
ter  les  Tableaux  ä  Dresde*)  80 

Sequins 1760  ,,      „      „ 

Le    2   Mars    donne    pour    panne 
pour  les  Tableaux  du  Holbein 

et  Palma  Veccbio     24  ,,     ,,     ,, 

3.  Mars.  Paye  ä  l'Erle  (sie)  qui 
devoit  conduire  le  dits  Ta- 
bleaux —  40  Sequins 880 , 

S.S.  28,050  L.  de  V". 

oder  etwas  über  4000  Thaler  Conventionsgeld  nach 
dem  früheren  Münzfusse. 

Neben  diesen  historischen  Thatsachen  aber 
möchte  es  nicht  überflüssig  sein ,  hier  noch  einer 
auf  dasselbe  Bild  Holbein's  sich  beziehenden  Ueber- 
lieferung  oder  mehr  noch  einer  Sage  zu  erwähnen, 
welcher  neuerdings  noch  durch  die  Unterschrift  des 
schönen  und  mit  Recht  vielverbreiteten  Kupfer- 
stiches von  M.  Steinla  ein  unbegründeter  Halt  ge- 
geben worden ,  der  es  um  so  mehr  zur  Pflicht  macht, 
ihre  Gültigkeit  näher  zu  prüfen.     Es  ist  nehmlicb 

*)  Die  letzten  vier  Posten  (vom  10.  Februar  bis- 
3.  März)  beziehen  sich  nicht  bloss  auf  das  Holbeinbild, 
sondern  auf  die  ganze  Sendung  von  Bildern,  welche 
den  6.  März  1744  von  Mestre  abgingen,  denen  Alga- 
rotti  seinen  eignen  Diener  Zuane  Zorzi  zur  Begleitung 
bis  Dresden  mitgegeben,  wo  er  selber  sie  bereits  am 
10.  April  desselben  Jahres  in  Empfang  nahm. 


21 


in  der  lateinischen  Unterschrift  dieses  trefflichen 
Blattes  die  mündlich  oft  wiederholte  Sage ,  dass  die 
Maria  im  Bilde  Holbein's  das  kranke  Kind  des 
Bürgermeister  Meyer  in  ihren  Armen  halte  —  förm- 
lich als  Gegenstand  der  Darstellung  ausgesprochen*), 
so  dass  Unkundige  sicher  glauben  müssen,  es  sei 
diese  Angabe  eine  bekannte  und  unzweifelhafte 
Thatsache.  Nun  gründet  sich  dieselbe  aber  ganz 
im  Gegentheil  auf  nichts  geschichtlich  irgend  Nach- 
weisbares ,  und  es  findet  sich  nie  und  nirgends  in 
den  alten  Anführungen  des  Bildes  auch  nur  die 
leiseste  Erwähnung  einer  solchen  Deutung**).  Viel- 
mehr lässt  sich  diese  jetzt  allerdings  zur  Local- 
sage  gewordene  Meinung  nur  bis  auf  den  Anfang  un- 
seres Jahrhunderts  und  zwar  am  wahrscheinlichsten 
auf  eine  Meinung  Friedrich  Schlegel's  ***)  zurück- 
führen, die  derselbe  in  geistreicher  Weise  vielleicht 
einmal  als  eine  Erklärung  des  Umstandes  hinge- 
worfen haben  mag,  dass  in  der  That  das  Christus- 
kind auf  diesem  Bilde  einen  etwas  gedrückten, 
kränklichen  Ausdruck  hat. 

Abgesehen  aber  davon ,  dass  Holbein  und  sein 
ganzes  Jahrhundert  von  einer  so  durchaus  modernen 
Auffassungsweise  weit  entfernt,  es  wohl  nicht  ge- 
wagt haben  würde,  so  spielend  die  geweihte  Per- 
sönlichkeit des  göttlichen  Kindes  zu  behandeln, 
sprechen  auch  eine  Menge  innerer  Gründe  gegen 
die  Haltbarkeit  dieser  Annahme.  Um  nur  das  Haupt- 


*)  Sanctissima  Mater  Dei  parvulum  aegrotantem 
filium  Jacobi  Meyeri,  Consulis  Basileensis,  ulnis  fovens, 
pater  ipse  cum  reliqua  familia  genuflexi  adorant. 

**)  Sandrart,  der  dem  Holbein  fast  100  Jahre  näher 
stand,  als  unsere  Zeit,  sagt  ganz  bestimmt: 

„eine  stehende   Maria    mit  dem  Kindlein  auf  dem 
Arme"  etc. 
***)  Herr    von  Quandt  erwähnt   eine    Schrift   von 
Luden,  welcher  dieselbe  Deutung  aufstellt. 


22 


sächlichste  kurz  zu  berühren :  wie  passte  wohl  die 
unzweifelhaft  segnende  Handbewegung  des  Kindes 
zu  dem  kranken  Säugling»  der  Meyer'schen  Familie, 
und  wie  ebenso  die  vertrauliche  brüderliche  Hal- 
tung des  älteren  Knaben  zu  dem  vermeintlichen 
Christuskinde  neben  ihm  und  dessen  kindlich  naiver, 
gefälliger  Bewegung?  Wie  passte  die  ruhige,  ty- 
pische, fast  gleichgültige  Haltung  aller  übrigen  Fa- 
milienglieder  zu  einem  so  ausserordentlichen  Vor- 
gange? Immer  neue  Widersprüche,  die  sich  bei 
näherer  Betrachtung  nur  noch  häufen,  sprechen 
gewiss  am  meisten  gegen  die  Berechtigung  dieser 
nicht  ohne  poetischen  Sinn  erfundenen  Auslegung. 
Der  fast  in  allen  altdeutschen  Darstellungen  ähn- 
licher Art  mehr  oder  minder  vorkommende  Um- 
stand, dass  das  Christkind  immer  weniger  gelungen, 
als  die  Mutter  und  andere  Figuren,  hat  offenbar 
zu  dieser  Deutung  des  Bildes  Anlass  gegeben,  wäh- 
rend die  natürlichen  Gründe  für  diese,  wie  gesagt, 
allgemeine  Erscheinung,  unseres  Erachtens,  in  der 
Schwierigkeit  der  Aufgabe  und  dem  Mangel  des 
Studiums  schöner  Naturen  und  der  Antike,  so  wie 
der  unruhigen  Beweglichkeit  der  kleinen  Modelle 
liegen  und  ein  Misslingen  selbst  bei  einem  Künstler 
wie  Holbein  hinreichend  erklären  dürften.  Das 
jüngste  Kind  Meyer' s ,  das  der  Künstler  leibhaftig 
vor  sich  sah  und  dem  er  keine  ideale  Charakteristik 
und  Bewegung  zu  geben  brauchte,  ist  wohl  eben 
darum  so  viel  mehr  gelungen. 

Es  schliesst  sich  das  Bild  Holbein's  überhaupt 
vielmehr  in  seiner  Auffassung  direct  an  die  ältesten 
ähnlichen  Darstellungen ,  indem  es  die  knieende  Fa- 
milie wörtlich  unter  dem  Mantel  der  Madonna 
zeigt  (man  sehe  auf  der  Schulter  des  alten  Meyer), 
„wie  die  Küchlein  unter  dem  mütterlichen 
Fittich",  dem  eigentlichen  Typus  der  schützenden 


23 

Viadonna  gemäss,  welche  oft  und  viel  auf  älteren 
Bildern  mit  den  weltlichen  und  geistlichen  Behörden 
ganzer  Städte  unter  ihrem  Mantel  abgebildet  wird. 
STach  der  Reformation  pflegt  wohl  an  die  Stelle 
ler  Madonna  der  Gekreuzigte  oder  Auferstandene  zu 
:,reten,  oft  auch  sieht  man,  insbesondere  auf  den  Epita- 
Dhienbildern  in  Kirchen  biblische  Darstellungen  sym- 
bolischer Bedeutung,  z.  B.  die  Aufrichtung  der  eher- 
len  Schlange,  die  Auferweckung  des  Lazarus  u.  s.w. 
Die  Familien  sind  dann  in  der  Regel  im  Vor- 
munde des  Bildes  meist  in  viel  kleinerem  Mass- 
stab gemalt,  immer  aber  ist  noch  die  betende  Stel- 
ung  und  die  strenge  Scheidung  der  Geschlechter, 
vie  auf  unserem  Holbein,  beibehalten*). 

Noch  ein  Werk  desselben  Meisters,  in  seiner  Morrett 
^rt  ebenso  ein  Gipfelpunkt  des  Einzelporträts ,  wieH  Holbein 
enes  Familienbild,  muss  hier  erwähnt  werden.  Das 
köstliche  Bildniss  des  Mr.  Hubert  Morrett,  Gold- 
chmied Heinrich  VIII.  vonEngland.  Dem  Biographen 
ler  Gallerie  darf  es  zugleich  die  besondere  Gelegenheit 
jeben,  daran  ein  wunderbares  Beispiel  derUnsicher- 
leit  von  Autornamen  zu  zeigen. 

Das  Bild  kam,  als  ob  auch  das  beste  Deutsche 
lamals  nur  aus  Italien  hätte  kommen  können,  mit 
lern  modenesischen  Ankauf  und  zwar  als  ein  Werk 
les  Leonardo  da  Vinci  in  unsere  Sammlung**). 


*)  Auch  die  Familie  Cocina,  das  herrliche  Bild 
'aolo  Veronese's,  ist  ein  Nachklang  dieser  typischen 
Darstellungen  in  italienischem  Sinne  und  in  noch 
reierer  künstlerischer  Gestaltung. 

**)  Es  darf  indess  nicht  verschwiegen  werden,  dass 
lie  Autorschaft  des  Leonardo  in  Modena  selber,  wenig- 
tens  in  früheren  Zeiten,  durchaus  nicht  so  fest  ange- 
lommen  war,  als  sie  in  unserm  modenesischen  Ankaufs- 
:atalog  ausgesprochen  ist.  Vielmehr  enthält  das  be- 
kannte Werk  des  Scannelli  (Microcosmo  Ediz.  di  1657. 
3.  266)  unter  dem  Namen  des  „Olbeno"  (Holbein)  die 


24 


Später  glaubte  mau  sieh  sogar  berechtigt,  es 
für  das  Bildniss  des  Lodovico  Sforza,  genannt  il 
Moro,  zu  halten. 

So  hiess  es ,  bis  zuerst  Rumohr  den  jüngeren 
Holbein  als  Maler  des  Bildes  nannte  und  von 
Quandt  in  einem  trefflichen  Aufsatz  (s.  Kunstbl. 
1846,  Nr.  9)  sogar  die  Persönlichkeit  des  Dar- 
gestellten überzeugend  feststellte. 

Merkwürdig  ist  hierbei  der  Umstand,  dass  mitten 
in  all  der  Nacht  des  Irrthums  doch  immer  noch  ein 
Funken  von  Wahrheit  glimmen  geblieben ,  der  sich 
offenbar  in  der  Sylbe  ,,Mor-"  erhalten  hatte. 

Aus  Morrett  ist  wahrscheinlich  zuerst  Monis 
geworden  (Thomas  Monis,  der  immer  der  nächste 
Gedanke  bei  jedem  unbekannten  Bildniss  Holbein' s 
gewesen,  wie  denn  auch  die  Familie  Meyer,  wie 
bereits  erwähnt ,  als  Familie  Morus  galt) ,  in  Italien 
aber  wurde  aus  Morus  natürlich  Moro. 

Wer  kannte  aber  in  Italien  einen  anderen  Moro, 
als  den  grossen  Sforza?  und  wer  konnte  ihn  ge- 
malt haben,  als  sein  grosser  Landsmann  Leonardo? 
noch  dazu  so  fein  ausgeführt ,  so  trefflich  bis  aufs 
Haar  vollendet! 

Mit  etwaigen  chronologischen  Bedenken  wurde 
es    so   genau  nicht  genommen,  und  siehe  da!    das 

Schilderung  eines  Bildes  in  der  mod.  Sammlung,  wel- 
ches offenbar  kein  anderes,  als  unser  Morrett  sein  kann. 
Es  ist  dies  ein  Umstand,  auf  welchen  ein  Schreiben  des 
Cav.  Discar,  eines  Kunstgelchrten  in  Modena,  im  Jahre 
1860  an  die  Direction  unserer  Sammlung  gerichtet,  aus- 
drücklich aufmerksam  macht.  Man  kann  dieser  Be- 
merkung noch  hinzufügen,  dass  in  demselben  Werke 
Soannelli's,  an  dem  Orte,  wo  von  den  Werken  des  Leo- 
nardo in  der  mod.  Sammlung  ausdrücklich  die  Rede  ist, 
kein  dem  unsrigen  nur  entfernt  ähnliches  Bild  angeführt 
wird.  Scannelli  erwähnt  vielmehr  nur  die  Halbfigur 
einer  heiligen  Catharina  und  den  Kopf  eines  gerüsteten 
Jünglinge  als  Werke  >les  Leonardo  da  Vinci. 


25 

Bild  war  Ludovico  Sforza,  gemalt  von  Leonardo  da 
Vinci!  Und  so  blieb  es,  wie  gesagt,  bis  die  wieder 
erwachte  Bekanntschaft  mit  der  deutschen  Schule 
dem  ehrlichen  Basler  seine  Arbeit  zurückgab  und 
tüchtige  Forschung  sogar  in  W.  Hollars  Stich  den 
alten  Goldschmied  wiederfand. 

Wenn  trotzdem  bisher  noch  immer  von  einigen 
besonders  ungläubigen  Seelen  der  Beweis  für  die 
Autorschaft  Holbein's  durch  den  allerdings  sehr 
mangelhaften  und  oberflächlichen  Stich  W.  Hollar's 
angezweifelt  werden  konnte ,  so  ist  dies  jetzt  ge- 
radezu unmöglich  geworden  durch  die  Auffindung 
der  vortrefflichen  Originalhandzeichnung  Holbein's 
zu  unserm  Bilde.  Sie  befand  sich  im  Nachlasse  des 
Kunsthändlers  Samuel  Woodburne  in  London  und 
wurde  durch  Dir.  L.  Grüner' s  Vermittlung  im  Jahre 
1860  erworben ,  seitdem  zu  Jedermanns  eigener 
Prüfung  und  Ueberzeugung  im  Holbeinzimmer  auf- 
gestellt. 

Wir  kommen  jetzt  erst  zur  Erwähnung  des  An-  Erwerbung 
kaufs  eines  Werkes,  welches  seinem  ausserordent-  Madonna 
liehen  Kunstwerthe  und  seinem  Buhme  nach  allen  8Bapb.aeies 
andern  Erwähnungen    hätte    voranstehen    müssen,      1753- 
wenn  nicht  die  chronologische  Folge  und  eine  un- 
verkennbare innere  Verwandtschaft  mit  der  eben 
besprochenen  Maria  Holbein's  uns  erst  jetzt  zur  Be- 
sprechung   die    passendste  Gelegenheit  böte.    Wir 
meinen  die  Erwerbung  der  weltberühmten  Sixtini- 
schen  Madonna,   die  Perle  der  Dresdner  Gallerie. 

Dies  Werk  Baphael's  aus  seiner  vollendetsten 
Epoche,  das  einzige  Oelbild,  was  an  Grösse  der— 
Auffassung  und  durch  und  durch  geistiger  Freiheit 
der  Ausführung  mit  dem  Styl  der  raphaelischen 
Cartons  zu  den  Tapeten,  den  grössten  Schöpfungen 
christlicher  Kunst,  auf  vollkommen  gleicher  Höhe 
steht,  wurde,  wie  Vasari  erzählt,  für  den  Hochaltar 


26 


der  schwarzen  Mönche  des  Klosters  S.  Sisto  in 
Piacenza  gemalt.  Dort  verblieb  es,  bis  August  III. 
schon  au£  seiner  Reise  als  Churprinz  in  Italien  im 
Jahre  1711 — 12  es  daselbst  mit  grösster  Bewun- 
derung gesehen  und  bereits  damals  den  Entschluss 
gefasst  hatte,  es  womöglich  zu  erwerben. 

Allein  erst  mehr  als  vierzig  Jahre  später  und 
zwar  im  Jahre  1754  gelang  es  durch  Vermittlung 
des  Malers  Carlo  Cesare  Giovannini  (geb.  1695  zu 
Parma,  seit  1723  in  Bologna  wohnhaft,  gest.  am 
30.  Juni  1758),  welcher  vorher  den  Zustand  des 
Bildes  genau  untersucht  und  darüber  ausführlich 
berichtet  hatte ,  dasselbe  für  die  Dresdner  Gallerie 
um  den  Preis  von  20,000  Dukaten  oder  40,000  Scudi 
Romani  zu  erwerben*). 

Ausserdem  wurde  noch  eine  Copie  des  Bildes 
in  gleicher  Grösse  ausbedungen ,  welche  der  Vene- 
tianer  Nogari  fertigte,  und  die,  wie  gewöhnlich,  an 


*)  Der  Bericht  Giovannini's  über  eine  in  Beglei- 
tung des  Dottore  Abbate  Gio  Batt.  Bianconi  in  Pia- 
cenza gemachte  genaue  Untersuchung  des  Bildes  liegt 
abschriftlich  bei  den  uns  vorliegenden  Acten,  das 
Original  befindet  sich,  nach  einer  Bemerkung  am 
Schlüsse,  bei  Gaetano  Giordani  in  Bologna. 

Giovannini  hatte  das  Bild  vom  Altar  herabnehmen 
lassen  und  spricht  sich  erst  über  die  unbedingte  Aecht- 
heit  des  Bildes  aus,  das  in  der  That  „cosa  veramente 
rarissima  e  singulare"  sei;  wie  Vasari  sich  schon  aus- 
drückte. Beschädigungen  fand  er  nur  wenige,  in  den 
Gewändern,  und  Verdunkelungen  auf  dem  Körper  des 
Christkindes  vor,  die  nach  seiner  Meinung  von  dem  zu- 
fällig hie  und  da  dicker  aufgetragenen  Lasurfirniss  (?) 
des  Meisters  selber  herrührten.  Mehr  noch  habe  die 
Trockenheit  dem  Bilde  geschadet,  das  200  Jahre  unbe- 
rührt auf  dem  Altar  gestanden.  Auch  entdeckte  er  schon 
die  umgeschlagene  obere  Partie  des  Bildes  und  räth, 
diesen  Uebelstand  sofort  nach  Ankunft  des  Bildes  in 
Dresden  zu  beseitigen. 


27 

Ort   und  Stelle  noch   immer  für  das  Original  ge- 
halten werden  soll. 

Ein  dem  unsrigen  ähnliches  Bild  findet  sich  inA®l?J1]i(:hss 

°  Bild  in 

Rouen.  Eine  Aebtissin  der  Abtei  S.  Amand  da-  Ronen, 
selbst  habe,  so  wird  erzählt,  im  Jahre  1508  (?) 
den  Cardinal  d'Amboise  um  ein  Bild  der  Madonna 
gebeten  und  dieser  sich  deshalb  an  Raphael  ge- 
wendet, der  eben  das  Bild  für  Piacenza  malte.  Ra- 
phael habe  nun  das  Bild  noch  einmal  wiederholt 
bis  auf  die  Gestalt  des  Sixtus ,  welche  er  durch  S. 
Amandus  ersetzte,  dem  er  dann  auch  statt  der 
Papstkrone  auf  unserem  Bilde  eine  Bischofsmütze 
mit  dem  Krummstabe  zur  Seite  stellte.  Das  Bild 
soll  noch  zu  Lebzeiten  Raphael's  nach  Rouen  ge- 
kommen sein  und  ganz  gleiche  Grösse  mit  dem 
unsrigen  haben,  und  ist  in  neuerer  Zeit  von  Aubry 
le  Comte  lithographirt  worden*). 

Viel  ist  über  die  Aechtheit  dieses  Bildes  und 
seine  Rivalität  mit  unserer  Madonna  verhandelt 
worden ;  doch  scheint  aus  dem  Urtheil  der  bewähr- 
testen Kenner  unzweifelhaft  hervorzugehen,  dass  es 
den  Vergleich  in  keiner  Beziehung  aushalte;  und 
man  darf  hinzufügen ,  wäre  es  wirklich  ein  solches 
Meisterwerk,  wie  das  hiesige,  es  würde  wohl  sicher- 
lich auch  in  vortrefflichen  Nachbildungen  bereits 
allgemein  bekannt  sein. 

Im  Jahre  1857  habe  ich  bei  meiner  Anwesen 
heit  in  Rouen  aus  eigner  Anschauung  die  obige 
Meinung  durchaus  bestätigt  gefunden.  Es  ist  das 
Bild  offenbar  eine  spätere  Copie  mit  den  angeführ- 
ten Veränderungen,  welche  sich  durch  einen  schwe- 
ren rothbraunen  Ton   und  den  gänzlichen  Mangel 


.  *)  S.  artist.  Not.-Bl.  1827,  No.  7.  Noch  eine  Six- 
tinische  Madonna  von  Raphael.  Mittheilung  von  Hofr. 
Böttcher. 


28 

jener  feinsten  Geistigkeit,  welche  das  Original  in 
jedem  Striche  bezeichnet,  kenntlich  macht, 
d^na^ix-        ^s  wir^  flicht  unnöthig  sein,  ebenso  hier  noch 
tina  eine  einer  Ansicht  zu  erwähnen,  welche  von  einem  sonst 
8ionsfabäe?hochgeachteten  Kenner  (Bar.  v.  Rumohr)  zuerst  aus- 
gesprochen  und  seitdem   wohl    auch  von    Andern 
vielfach  wiederholt  wurde,  dass  nehmlich  dies  herr- 
liche Bild,  weil  es  auf  Leinwand  gemalt,  ursprüng- 
lich zu  einer  Processionsfahne  gedient  habe. 

Der  Umstand,  dass  das  Bild  allerdings  ausnahms- 
weise für  jene  Zeit  und  Raphael's  meiste  Werke 
auf  Leinwand  gemalt,  kann  allein  unmöglich  zu 
einer  solchen  Annahme  berechtigen ,  die  mit  der 
hohen  Stellung  und  mit  der  fast  vergötternden 
Verehrung,  welche  dem  grossen  Meister  sein  Ge- 
bieter ,  der  Papst ,  Rom ,  Italien  und  sein  ganzes 
Zeitalter  zollten,  in  directem  Widerspruch  stehen 
würde.  Bei  allem  Werth ,  den  man  damals  auch 
auf  diese  zum  Ritus  der  Kirche  gehörigen  Dinge 
legen  mochte,  spricht  doch  unseres  Wissens  nicht 
ein  einziges  Beispiel  für  Verwendung  eines  so  nam- 
haften Meisters  zu  dergleichen  Arbeiten,  und  kam 
es  wirklich  vor,  dann  besassen  jene  Maler  des  16. 
Jahrhunderts  gesunden  Sinn  genug,  um  nicht  so 
ausgeführte  Werke ,  wie  das  in  Rede  stehende ,  zu 
Zwecken  zu  verwenden,  welche  deren  Untergang 
ohnfehlbar  in  Kurzem  zur  Folge  haben  mussten. 
Auch  war  das  Zeitalter  Leo's  wohl  gerade  am  wei- 
testen von  einem  so  überfrommen  Luxus  entfernt, 
und  am  wenigsten  gesonnen,  ein  solches  Werk  zu 
solchen  Zwecken  zu  verwerthen.  Abgesehen  von 
dem  in  jener  Zeit  schon  allgemeiner  beginnenden 
Gebrauch  der  Leinwand ,  der  für  Raphael  ja  nur 
bei  Oelbildern  neu  sein  konnte,  da  man  Tempera- 
bilder von  jeher  auch  auf  Leinwand  gemalt  hatte, 
und  der  ausser   dem  Reiz  der  Neuheit,   jedenfalls 


29 

für  ein  zum  Transport  bestimmtes  Bild  unbedingte 
Vortheile  hatte  ,  spricht  auch  die  sehr  bedeutende 
Grösse  nicht  gerade  für  die  Voraussetzung,  dass 
es  eine  Processionsfahne  gewesen  sein  möge.  Eben 
so  richtig  als  sinnig  haben  die  Gegner  dieser  Be- 
hauptung auch  den  Umstand  hervorgehoben,  dass 
ein  so  feiner  Geist  wie  Baphael  den  geradlinigen, 
schweren  architektonischen  Sims,  welcher  das  Altar- 
bild so  schön  abschliesst  und  gleichsam  mit  der 
wirklichen  Architektur  des  Altars  vereinigt,  sicher 
nicht  für  eine,  wenn  auch  nicht  im  Winde  flatternde, 
doch  immer'bewegliche  Fahne  gewählt  haben  würde. 
Dies  Alles  aber  wäre  .  sammt  den  Engelchen  erst 
etwa  später  darauf  gemalt?  und  von  wem  ? 

Auch  die  schlichte  Angabe  des  Vasari  steht 
damit  in  Widerspruch.  ,,Fece  a  monaci  neri  di  S. 
Sisto  inPiacenza  latavola  dell'  altar  maggiore, 
dentrovi  la  nostra  Donna  con  S.  Sisto  e  S.  Barbera, 
cosa  veramente  rarissima  e  singolare."  Denn,  dass 
Vasari  das  Bild ,  das  er  nur  auf  dem  Altar  gesehen 
haben  mag ,  eine  Tafel  nennt ,  ist  bei  der  sonstigen 
Uebereinstimmung  der  Beschreibung  mit  dem  Bilde 
gewiss  nicht  entscheidend. 

Leider  ist  dies  hohe  Werk  nicht  von  den  Un-^'^J" 
bilden  der  Zeit,  die  schon  Giovannini's  Bericht  Bildes, 
erwähnt,  insbesondere  aber  auch  der  Copisten,  frei 
geblieben ,  welche  in  früherer  Zeit ,  um  verdunkelte 
Stellen  besser  sehen  zu  können ,  unverantwortlicher 
Weise  die  schädlichsten  Mittel,  z.  B.  häufiges  An- 
wischen  mit  Oel  und  Speichel  anwendeten,  wodurch 
nach  und  nach  Schmutzflecke  der  hässlichsten  Art, 
namentlich  um  den  Kopf  der  Madonna  entstanden 
waren. 

Von  diesen  Beschädigungen  ist  das  Bild  durch,.  .Resta,ura"1. 

.  °       °  et  nn  tl0n     durch 

sorgfältiges  Beinigen  im  Jahre  1827  von  Palmaroli  Paimaroii 
befreit  worden ,  bei  welcher  Gelegenheit  auch  zuerst 


30 

der  obere  Theil  des  Vorhanges  und  ein  Theil  der 
Glorie ,  welcher  ungeschickter  Weise  umgeschlagen 
war ,  wieder  aufgedeckt  und  das  Bild  auf  seine  ur- 
sprüngliche Grösse  zurückgeführt  wurde ,  obgleich, 
wie  erwähnt ,  schon  der  einsichtige  Giovannini  die- 
sen Uebelstand  erkannt  und  seine  Beseitigung  be- 
antragt hatte. 

Im  Jahre  1754,  Ende  April  oder  Anfang  Mai 
etwa,  brachte  Giovannini  die  Madonna  di  S.  Sisto 
selbst  nach  Dresden,  wie  aus  seinem  Briefe  vom 
21.  Mai  1754  von  hier*)  hervorgeht,  und  es  dürfte 
dabei  wohl  am  Orte  sein,  einer  schönen  Tradition 
zu  gedenken,  welche  sich  gerade  an  die  Ankunft 
des  Bildes  in  Dresden  knüpft. 
nBudeses  König  August,  ungeduldig  das  langersehnte 
ia  Dresdon.BJid  wiederzusehen ,  hatte  nämlich  sofort  die  Aus- 
packung und  Aufstellung  desselben  im  Schlosse  be- 
fohlen. Als  man  es  nun  in  den  Thronsaal  gebracht 
hatte  und  einen  Augenblick  zögerte,  es  im  vortheilhaf- 
testen  Lichte  gerade  da  aufzustellen ,  wo  der  König- 
liche Thronsessel  stand,  schob  der  König  mit  eigner 
hoher  Hand  rasch  denselben  mit  den  Worten  bei 
Seite:  ,, Platz  für  den  grossen  Raphael!" 

Wahrlich,  ein  acht  königliches  Wort  und  Zeug- 
niss  für  die  Ebenbürtigkeit  geistiger  Grösse  und 
weltlicher  Macht,  das  ihm  und  seiner  Zeit  zu  hoher 
Ehre  gereicht! 

Ja,  wir  fühlen  uns  ihr  dankbar  verpflichtet, 
dieser  dahingeschwundeneu  Zeit,  am  dankbarsten, 
wenn  wir  vor  Bildern  wie  die  Sixtinische  Madonna 


*)  Dieser  Brief  befindet  sich  im  hiesigen  Haupt- 
staatsarchiv, giebt  aber  über  den  Tag  der  Ankunft  des 
Bildes  keine  bestimmte  Auskunft.  Im  November  1753 
hatte  G.  Bologna  verlassen,  und  war  nach  Piacenza 
gegangen  S.  m.  Abhandl  über  die  Madonna  Sixtina 
in  A.  v.  Zahn's  Jahrbüchern,  September  1«70. 


31 


und  Holbein's  Mutter  Gottes ,  den  reinsten  Verklä- 
rungen deutscher  und  italienischer  Eigentümlich- 
keit, staunend  stehen  und  ihre  mächtige  und  stille 
Wirkung  am  eignen  Herzen  erfahren.  Man  hat  sie 
wohl  Perlen  und  Juwelen  genannt ,  ich  möchte  sie 
lieber  die  „Augen"  nennen,  im  geistigen  Antlitz 
der  Dresdner  Gallerie ,  dieser  Eahel  unter  den 
Sammlungen!  Man  denke  sie  hinweg  —  und  es 
fehlt  der  leuchtende  Blick  —  die  geheimnissvolle 
Signatar  göttlicher  Schönheit  ist  verschwunden ! 

Wohl  bleibt  uns  auch  dann  noch,  und  „welch 
ein  Himmel,  Stern  bei  Stern"  —  aber  die 
Sonne  ist  untergegangen ! 

Immer  von  Neuem  fesselt  uns  die  geistige  Macht 
dieser  Bilder,  und  wenn  wir  dann  von  ihnen  schei- 
den, werden  unwillkürlich  unsere  Empfindungen 
zu  einem  dichterischen  Nachhall  ihres  unergründ- 
lichen Eindrucks !  —  — 

Sie  schwebt  herab!  Die  Jungfrau  mit  dem  Kinde, 
Dess  Himmelsblicke  ernst  die  Welt  begrüssen, 
In  Wolken  liegt  die  Erde  ihr  zu  Füssen 
Und  Schleier  und  Gewände  wehn  im  Winde! 

Das  schöne  Haupt  neigt  Barbara  gelinde 
In  Deniuth,  knieend  so  viel  Huld  zu  büssen  — 
Verklärt  schaut  Sixtus  aufwärts  in  dem  süssen 
Bewusstsein,  dass  die  Menschheit  Gnade  finde! 

Und  mit  den  Engeln  schaun  auch  wir  nach  Oben 
In  lichten  Chören  ewig  Ihn  zu  loben, 
Der  unsres  Heiles  seebge  Begründung! 

So,  Raphael,  du  Engel  der  Verkündung, 

So  sahst  du  sie,  so  lässt  du  sie  uns  schauen: 

„Die  Königin  des  Himmels  und  der  Frauen!" 


32 


Hans  Holbeln's  Mutter  Gottes. 


Ein  Bild  der  guten  alten  Zeit,  der  frommen  — 
Schau'n  wir  entzückt  der  Erde  reinste  Blüthe, 
Das  holde  Urbild  mütterlicher  Güte, 
Maria,  die  das  Haus  in  Schutz  genommen! 

Die  Mutter  ist  mit  ihrem  Kind  gekommen, 
Dass  Vater,  Mutter  sie  und  Kinder  hüte, 
Ihr  Mantel  deckt  sie,  seelig  im  Gemüthe 
Ruh'n  Alle  nun,  von  keiner  Furcht  beklommen! 

Die  Hände  fromm  gefaltet,  beten  leise 
Eins  für  das  Andre  sie,  auf  ihren  Knieen! 
Wo  Liebe  lebt,  ist  Sünde  schon  verziehen, 

Da  muss  das  Haus  zum  stillen  Tempel  werden, 

Und  einen  Himmel  zeigst  du  uns  auf  Erden 

Du  deutscher  Meister,   schlicht  in  deutscher    Weise! 


Nachdem  die  bereits  seit  der  Uebersiedelung  in 
die  Räume  des  neuen  Museums  beabsichtigte  isolirte 
Altaraufstellung  der  Madonna  Sixtina,  nach  den 
Plänen  des  Hofbaumeister  Krüger  erfolgt  war, 
machte  sich  eine  ebenso  würdige  Aufstellung  der 
Maria  des  Holbein  um  so  nothwendiger,  als  man 
von  jeher  gewöhnt  ist ,  beide  Bilder  als  die  Spitzen 
der  Dresdner  Gallerie  zu  betrachten. 

Es  lag  zwar  am  nächsten  eine  ganz  ähnliche 
isolirte  Aufstellung,  nur  mit  veränderten  Dimen- 
sionen ,  auch  bei  diesem  Bilde  eintreten  zu  lassen ; 
allein  schon  der  erste  Versuch  hierzu  bewies  die 
Schwierigkeiten  eines  solchen  Unternehmens  und 
die  Notwendigkeit,  bei  den  zarten  Figurendimen- 
sionen des  Bildes,  hier  vielmehr  eine  Gruppenauf- 
stellung verwandter  Gegenstände,  mit  der  Maria 
des  Holbein,  als  würdigem  Mittelpunkte  zu  ver- 
suchen. 

Ein,  in  diesem  Sinne  vom  Verf.  des  Kataloges 
eingereichter  Entwurf,  welcher  von  dem  historisch 


33 

begründeten  Gedanken  ausging,  dass  man  sich  Hol- 
bein's  Bild,  welches  nie  zum  Altarbild  bestimmt  ge- 
wesen, vielmehr  auf  der  Wand  eines  Basler  Patri- 
zierhauses als  Familienbild  zu  denken  habe,  fand  die 
Allerhöchste  Genehmigung  und  wurde  unter  Leitung 
des  Verf.  und  Mitwirkung  des  Hof  baumeister  Krüger 
vom  Hoftischler  Türpe  und  Holzbildhauer  Elmendorf 
nach  Modellen  von  Hauptmann  und  Hultzsch  in 
würdigster  Weise  ausgeführt.  Die  Aufstellung  fand 
zu  Ostern  des  Jahres  1860  statt,  und  es  sind  nun 
ausser  dem  Mittelbild  von  Holbein,  noch  das  vor- 
treffliche Bildniss  des  Morret  von  demselben  Autor, 
ein  ausgezeichnetes  weibliches  Bildniss  derselben 
Schule  und  Richtung,  die  Perle  der  altniederlän- 
dischen Schule,  nämlich  die  Maria  des  Jan  van 
Ejck  und  ganz  neuerlich  das  herrliche  Crucifix  des 
Albert  Dürer  auf  ein  und  derselben  Wand  ver- 
einigt. 

Demselben  Giovannini ,  welcher  den  Ankauf  der  ,  AnAa,Tif 

0.      .  .  '...._  des  Bildes 

Sixtma  vermittelt  hatte ,  verdankt  die  Sammlungvon  Bagna- 
ein  andres,  wenn  gleich  nicht  so  bedeutendes,  doch  canj5.°' 
auch  in  seiner  Art  vortreffliches  Werk.  Es  ist  dies 
das  imposante  Altarbild  des  Bartolomeo  Ramenghi, 
bekannter  unter  dem  Namen  Bagnacavallo,  Madonna 
mit  Heiligen,  das  in  seiner  ganzen  Grösse  und 
Einfachheit  der  Auffassung  und  dem  gewaltigen 
Ernste  seiner  tiefen  und  harmonischen  Färbung 
erst  jetzt  in  den  Räumen  der  neuen  Gallerie,  wo 
man  es  in  der  gehörigen  Entfernung  übersehen 
kann ,  zu  seiner  vollen  und  überwältigenden  Geltung 
kommt.  Dies  Bild  war  von  seinem  Meister  ursprüng- 
lich für  das  Convento  de'  Pellegrini  in  Bologna  ge- 
malt worden  und  hatte  seinen  Platz  nicht  verändert, 
um  so  weniger,  als  es  in  einem  in  der  Mauer  be- 
festigten, schweren  architectonischen  Rahmen  ge- 
fasst  war,  der  es  für  immer  festzuhalten  bestimmt 

3 


34 


schien.  Die  Kraft  des  Mörtels  musste  der  Macht 
des  Goldes  weichen,  die  Verwaltung  des  Klosters 
ging  im  Jahre  1755  auf  den  Verkauf  ein;  um  jedoch 
Aufsehen  zu  vermeiden  und  die  Stelle  des  Bildes 
nicht  leer  zu  lassen,  wurde  als  Kaufbedingung  die 
Lieferung  irgend  eines  andern  (!)  alten  Bildes  fest- 
gesetzt ,  das  natürlich  so  zupassend  nicht  gefunden 
werden  konnte,  daher  noch  gewisse  malerische 
Ausfüllungen  des  Rahmens  nöthig  wurden ,  welche 
Giovannini  selber  lieferte. 

Das  Bild  Ramenghi's  wurde  mit  nur  300  Ducati 
Ungheri  (ungar.  Dukaten)  bezahlt,  während  merk- 
würdig genug  das  alte  Bild,  was  Giovannini  übrigens 
gar  nicht  einmal  der  Mühe  werth  hält  näher  zu 
bezeichnen,  zusammen  mit  seiner  eignen  Arbeit  mit 
400  Stück  ungar.  Dukaten  bezahlt  wurde.  Ein 
Preis ,  der  auch  so  immerhin  noch  gering  für  die 
treffliche  Erwerbung  ausfällt. 

Giovannini  starb  plötzlich  noch  jung ,  wie  oben 
schon  erwähnt,  am  30.  Juni  1758  in  Bologna  und 
hinterliess  eine  zahlreiche  Familie  in  grosser  Dürf- 
tigkeit, die  Graf  Brühl  mit  einer  Bereitwilligkeit, 
die  seinem  Herzen  Ehre  macht ,  unterstützte.  Der 
arme  Maler  hatte  es  nicht  verstanden  mit  dem  kö- 
niglichen Interesse  bei  den  Ankäufen  zugleich  sein 
eigenes  wahrzunehmen,  wie  dies  in  solchen  Fällen 
sonst  wohl  ziemlich  allgemein  geschah.  Von  Pietro 
Guarienti,  dessen  Thätigkeit  wir  später  betrachten, 
behaupteten  es  seine  eignen  Freunde  (Crespi  und 
Zanetti  in  Privatbriefen  an  Graf  Brühl)  und  über 
Rossi's  Gewandtheit  auch  in  dieser  Beziehung  spricht 
noch  manche  Originalrechnung  nicht  undeutlich. 

Aber  selbst  der  feine  Algarotti  muss  dem  Grafen 
Brühl  mit  seinen  Prätensionen  nicht  wenig  zu  schaffen 
gemacht  haben ,  obgleich  er  in  der  That  vom  König 
und  dem  Grafen  ganz  als  Cavalier  behandelt  wurde, 


35 


und  unter  andern  sofort  mit  dem  hohen  Auftrag*), 
Bilder  für  die  Gallerie  in  Italien  zu  kaufen,  ein 
Beisegeld  von  1000  Dukaten  baar  erhielt  und  in 
ähnlichem  Verhältniss  von  Zeit  zu  Zeit  entschädigt 
wurde,  ohne  dass  er  eben  weiter  über  Venedig 
hinausgekommen  wäre  als  etwa  bis  nach  Mantua. 

Sein  Ehrgeiz  und  seine  Eitelkeit  waren  aufs 
Höchste  gekränkt,  dass  er  bei  dem  Ankauf  der 
modenesischen  Gallerie  nicht  betheiligt  worden,  wohl 
aber  sein  Gegner  Eossi ,  der  ihm  schon  in  Venedig 
die  Bilder  sehr  zum  pecuniären  Nachtheil  des  Hofes 
vor  der  Nase  wegkaufte.  In  dieser  Stimmung  schreibt 
er  an  Brühl  ein  Memoire  voll  Vorwürfe,  worin  sein 
alter  Brescianer  Adel  (sein  Bruder  war  dessenun- 
geachtet Banquier  in  Venedig)  und  die  hohen  Ver- 
wandten gebührend  betont  sind,  und  das  trotz 
allem  poetischen  Schwung  mit  einer  genauen  Be- 
rechnung der  Summen  endet ,  die  er  bei  jedem  ein- 
zelnen Ankauf  dem  sächsischen  Hofe  erspart  habe. 
Das  unbedeutende  Pacit  dieser  Ersparnisse  an  nur 
21  Bildern  beträgt  11,900  Dukaten,  hierzu  bietet 
er  noch  seine  eigne  Privatsammlung  für  6000  Du- 
katen an,  natürlich  mit  offenbarer  Hintansetzung 
jedes  eignen  Vortheils  —  und  verlangt  nur  1500 
Dukaten  jährliche  Leibrente  und  den  Titel  eines 
General-Intendanten  der  Königl.  Ankäufe ! 

BrühTs  ablehnende  Antwort  ist  ein  Meisterstück 
diplomatischer  Feinheit,  der  selbst  seine  entschie- 
densten Gegner  die  Bewunderung  nicht  versagen 
dürften. 


*)  Er  erhielt  denselben  in  einer  schriftlichen  Ordre 
des  Königs  vom  16  Februar  1742  durch  Graf  Brühl. 
Am  30.  März  schreibt  Algarotti  bereits  aus  Wien  und 
Anfang  April  aus  Venedig  über  den  Ankauf  der 
schönen  Bilder  von  Strozzi,  welche  die  Gallerie  durch 
ihn  besitzt 


36 

JlZL0?»?^       Zu  den  besonders  thätigen  Vermittlern  italieni- 

nikus  Liuil;i  o 

Creapi.    scher  Ankäufe  gehört  noch    der   Canonikus   Luigi 

Crespi ,  der  Sohn  des  bekannten   Malers   Giuseppe 

Maria  Crespi  von  Bologna,  und  es  dürfte  hier  noch 

seine  bedeutendste  Erwerbung ,  das  grosse  Bild  des 

Guido  Reni ,  bekannt  unter  dem  Namen :  Ninus  und 

Semiramis ,  die  Erwähnung  wohl  verdienen. 

des  BUdea"        -^es  treffliche  Werk  Guido's  war  in  der  Samm- 

von  Guido  Lang  des  Marchese  Giov.  Nicolö   Tanara,   und   seit 

xinus  und  lange  im  Besitz  der  Familie,  wahrscheinlich  sogar 

Se™17r5a2m18,  für  dieselbe  gemalt  worden.    Das  Bild  galt  damals 

für  eine  Darstellung  des  ,,Salomo  und  der  Königin 

vonSaba",  es  erscheint  indess  bei  genauerer  Prüfung 

doch  diese  Bezeichnung  weniger  zu  den  dargestellten 

Persönlichkeiten  und  den  Motiven  der  Bewegungen 

zu  passen ,  als  die  jetzige  Benennung. 

Obgleich  etwas  beschädigt,  wurde  es  dennoch 
von  den  Besitzern  sehr  hoch  gehalten  und  man 
verlangte  zuerst  nicht  weniger  als  10,000  Scudi 
Romani  dafür.  Die  Verhandlungen  dauerten  bei- 
nahe zwei  Jahre  und  die  Forderung  stimmte  sich 
freilich  im  Laufe  der  Zeit  sehr  herab ,  doch  traten 
noch  Schwierigkeiten  anderer  Art  ein.  Der  junge 
Marchese  Tanara  nämlich  legte  Protest  ein  gegen 
den  Verkauf,  als  Verletzung  eines  Familien- Fidei- 
kommisses,  und  es  bedurfte  des  ganzen  geistlichen 
Einflusses  unseres  thätigen  Canonikus,  um  durch 
ein  ausdrückliches  Breve  des  Papstes  die  Erlaub- 
niss  zu  Verkauf  imd  Ausfuhr  des  Bildes  zu  erhalten. 
Endlich  den  6.  Mai  1752  wurde  der  Kauf  für  die 
Summe  von  3000  Duk.  Ungheri  oder  6000  Scudi 
Romani  abgeschlossen,  nachdem  der  vorsichtige 
Crespi  vorher  noch  ein  umfangreiches  Zeugniss  der 
Academici  Clementini  di  Bologna  erlangt  hatte, 
welches  Aechtheit  und  Vortrefflichkeit  des  Bildes 
ausdrücklich  bezeugt  und  dessen  interessantes  Ori- 


37 

ginal  samnrfc  dem  Contrakt  noch  hetit  bei  den  Akten 
der  Sammlung  befindlich  ist. 

Zu  P.  Guarienti's  bedeutenderen  Erwerbungen  K?tr°  Gua- 
gehört  ohne  Zweifel  die  interessante  alte  Copie  der 
heiligen  Cäcilie  des  Raphael,  die  in  unseren  früheren 
Verzeichnissen  ohne  irgend  einen  haltbaren  Grund 
dem  Giulio  Romano  zugeschrieben  wurde ,  wozu  ihr 
allerdings  eine  jedeBerechtigungbesondersin  Bezug 
auf  geistige  Auffassung  und  Freiheit  der  Behandlung 
fehlt.  Sie  ist  aber  auch  damals  schon  in  ganz 
Bologna  immer  nur  als  eine  gute  Copie  des  Dionisio 
Fiamengho  (Dion.  Calvaert,  geb.  um  1565  in  Ant- 
werpen, gest.  1619)  allgemein  bekannt  gewesen  und 
auch  unter  dieser  Bezeichung  im  Jahre  1750  ge- 
kauft worden.  Man  hatte  sich  aber  niemals  die 
Mühe  genommen,  die  darüber  noch  vorhandenen 
Nachrichten  aufzusuchen,  obgleich  alle  Sachverstän- 
digen längst  einig  waren ,  dass  sie  nur  das  Werk 
eines  italienisirten  Niederländers  sein  könne.  Sie 
ist  nun  mit  ihrem  wahren  Namen  bezeichnet  worden. 

Noch  zwei  in  ihrer  Art  sehr  bedeutende,   be-,Er^er5u^g 

'  der  Predella 

sonders  seltene  Werke  eines  sonst  ausserhalb  Italiens  von  Ercoie 
wohl  schwerlich  zu  findenden  Meisters ,  des  Ercoie  hm».1' 
Grandi  von  Ferrara,  verdanken  wir  ebenfalls  den 
Bemühungen  Guarienti's.  Eine  sogenannte  Predella, 
in  zwei  Bildern:  das  Gebet  am  Oelberg  und  die 
Gefangennehmung  in  dem  einen ,  die  Kreuztragung 
Christi  in  dem  andern,  darstellend,  von  eigentümlich 
markigem  Ausdruck  und  charaktervoller  Strenge  der 
Zeichnung.    Beide  sind  offenbar  zwei  von  den  drei 


*)  Ein  Mann  von  damals  nicht  gewöhnlicher  kunst- 
historischerKenntniss,  wie  seine  Ausgabe  desAbecedario 
pittorico  vom  P.  Orlandi,  Venedig  1753,  beweist,  die  er 
mit  schätzbaren  Notizen  über  die  Gallerie  bereichert 
und  König  August  III.  gewidmet  hat. 


38 


Darstellungen  (tre  storie),  welche  Vasari*)  als  die 
Predella  des  Hauptaltars  von  S.  Giovanni  in  monte 
anführt,  und  schon  von  Schorn  und  E.  Förster  (E. 
Förster's  Briefe  1838  p.  98)  als  wahrscheinlich 
dieselben  bezeichnet  worden ;  eine  Vermuthung ,  die 
durch  den  jetzt  erst  aus  Crespi's  Briefen  festgestellten 
Umstand,  dass  die  Bilder  in  Bologna  selber  und 
zwar  im  Jahre  1750  aus  der  Sakristei  der  Kirche 
S.  Giovanni  in  monte  erkauft  wurden,  zur  Gewiss- 
heit erhoben  ist. 

Crespi  erzählt  bei  Gelegenheit  dieser  Aquisition 
Guarienti's,  dass  er  selber  noch  zu  diesen  Werken 
Grandi's  eine  „rarissima  opera  di  Mantegna,"  aus 
der  Chiesa  dell'  Osservanza  zu  Bologna,  eine  Ver- 
kündigung auf  eine  Holztafel  gemalt ,  welche  jetzt 
wohl  mit  mehr  Recht  für  altflorentinisch  gehalten 
wird ,  für  die  Gallerie  geschenkt  habe.  Ein  werth- 
volles  und  besonders  historisch  merkwürdiges  Bild, 
was  freilich  damals  in  den  Zeiten  der  Vergötterung 
Carlo  Maratta's  mit  seinem  trocknen  Ernst  und 
seiner  bunten  und  wenig  harmonischen  Tempera- 
farbe keinen  Liebhaber  finden  mochte**).  (S. Crespi's 
Brief  vom  6.  Oct.  1750.) 


*)  Vasari  I.  p.  394  (Bottari  röm.  Ausgabe)  Ben  e 
vero  in  quel  mentre  (während  er  in  S.  Piero  malte) 
fece  alcune  altre  cose,  e  particolarmente,  che  si  sa  la 
predella  dell'  Altare  maggiore  di  S.  Giovanni 
in  monte,  nella  quäle  fece  tre  storie  della  passione 
di  Christo. 

Es  gehörte  allerdings  zu  unsern  zwei  Bildern  noch 
eine  Maria  mit  dem  todten  Christus  im  Arm,  welche 
das  Mittelbild  der  Predella  war.  S.  Gualandi,  Me- 
morie  originali  etc.     Serie  prima  1840.    P.  49. 

**)  Die  auf  diesem  Bilde  früher  befindliche  unächte 
Schrift:  Andreas  Mantegna  Patavianus  f'ecit.  A.  MCCCCL 
ist  bei  einer  späteren  Restauration  im  Jahre  1840  ent- 
fernt worden. 


I 


39 


Auch  Raphael  Mengs  begegnen  wir  unter  den 
Persönlichkeiten ,  welche  in  Italien  den  Ankauf  von 
Bildern  vermittelten,  allein  es  scheint,  als  ob  die 
etwas  pedantische  Gewissenhaftigkeit  und  deutsche 
Ehrlichkeit  des  trefflichen  Mannes  nicht  die  zu 
jener  Zeit  in  Italien  besonders  zu  derlei  Geschäften 
nöthigen  Eigenschaften  gewesen  wären. 

Die  heilige  Cäcilie  des  Raphael*)  war  unter  der 
Hand,  durch  den  Maler  Becchetti  von  Bologna,  zu 
dem  Preise  von  nur  15,000  Dukaten  angeboten, 
and  es  ist  wohl  mehr  als  wahrscheinlich,  dassRossi 
oder  Algarotti  unter  gleichen  Umständen  den  An- 
kauf zu  Stande  gebracht  hätten,  der  wenigstens  ge- 
wiss mit  an  den  Bedenklichkeiten  vmd  weitläufigen 
Anfragen  des  guten  Mengs ,  welche  Brühl  verstimm- 
ten, scheiterte. 

Wie  günstig  überhaupt  der  damalige  Zeitpunkt 
für  Erwerbungen  gewesen  und  wie  besonders  der 
grossartige  Ankauf  der  modenesischen  Bilder  durch 
König  August  in  ganz  Italien  eine  Art  Leidenschaft 
erregt  hatte,  mit  alten  Bildern  viel  Geld  zu  ver- 
dienen, beweisen  die  Angebote  der  werthvollsten 
Bilder  berühmter  Meister ,  die  noch  heute  in  andern 
Sammlungen  von  aller  Welt  bewundert  werden**). 


*)  Dies  Bild  gehörte  damals  den  minorennen 
Erben  des  Hauses  Bentivoglio  und  die  Vormünder 
waren  hauptsächlich  durch  einen  derselben,  den  Mar- 
chese  Senatore  Angelelli  zum  Verkauf  gestimmt  wor- 
den; ausser  dem  oben  genannten  Preise  war  noch  ein 
Geschenk  an  die  Patres,  in  deren  Kirche  (S  Giovanni 
in  monte)  es  sich  befand  und  die  Ausfuhr  -  Erlaubniss 
(il  beneplacito  di  Roma,  che  si  vuole  per  l'estrazione) 
dem  Käufer  auferlegt. 

**)  So  wurde  unter  andern  der  sogenannte  „Tag", 
das  berühmte  Bild  des  Correggio  in  Parma ,  schon  vor 
1755  für  12,000  Zecchinen  und  später  der  Violinspieler 
von  Raphael  (jetzt  im  Pallast  Sciarra  in  Rom) ,  die  halb- 


40 


War  es  doch  nahe  daran ,  dass  die  Madonna  di 
Foligno  des  Raphael  von  den  Nonnen,  die  das  Bild 
in  ihrer  Kirche  zu  Foligno  besassen ,  erlangt  worden 
wäre,  und  fast  scheint  es,  als  ob  auch  hier  wieder 
der  deutsche  Unterhändler,  diesmal  der  obscure 
sächsische  Maler  Siegmund  Striebel,  die  Haupt- 
ursache des  Scheiterns  gewesen  wäre.  Er  bildete 
sich  freilich  ein,  mit  2000  Scudi  und  einer  „Copey" 
von  seiner  Hand,  dies  Kleinod  zu  erlangen,  obgleich 
Graf  Brühl,  auf  einen  viel  höheren  Preis  gefasst,  be- 
reits eine  Summe  von  4000  Scudi  Romani  vor- 
läufig bei  dem  Cardinal  Albani  in  Rom  deponirt 
hatte,  um  für  den  Fall  eines  Abschlusses  sofort  eine 
Zahlung  machen  zu  können. 

Striebel,  der  eigentlich  nach  Rom  geschickt 
worden  war,  um  die  Geheimnisse  der  Mosaikarbeit 
zu  erlernen,  und  dort  später  von  der  erwähnten 
Summe  für  andere  Ankäufe  Gebrauch  machen  wollte, 
war  nicht  wenig  erstaunt,  als  Se.  Eminenz  der  Car- 
dinal Albani  ihm  offen  bekannte ,  dass  er  mit  dem 
Gelde  ,,allhier  an  einen  Banchier  habe  ein  Servizio 
damit  gemacht,  sollte  aber  nächsten  Tages  es  zu- 
rückempfangen!" —  ,,Wer  weiss  nun  ob's  wahr 
ist?"  fragte  er  sehr  naiv  in  seinen  erschrecklich 
ausführlichen  Briefen:  „Und  wer  hat  ihme  die  ordre 
dazu  gegeben  mit  des  Königs  Geleite  zu  negotiiren?" 
Der  Kauf  der  Madonna  di  Foligno  aber  zerschlug 
sich ,  weil  das  Geheimniss  nicht  bewahrt  wurde  und 
der  Cardinalprokurator    des   Klosters    Protest  ein- 


entkleidete Fornarina  desselben  Meisters  (jetzt  im  Pallast 
Barberini)  zugleich  mit  einer  Copie  dieses  Bildes  von 
Giulio  Romano  und  noch  im  Jahre  1754  dem  Giovannini 
das  berühmteste  Bild  desDomenichino:  „Diana  mit  ihren 
Nymphen"  (damals  wie  noch  jetzt  in  der  Sammlung 
Borghese    für  die  Dresdner  Gallerie  angeboten. 


41 

legte.  Wie  geheim  und  mit  welcher  Vorsicht  über- 
haupt Ankäufe  in  Italien  betrieben  werden  mussten, 
beweist  die  Copie  einer  ausführlichen  Chiffreschrift, 
welche  der  Instruction  Pietro  Guarienti's  für  seine 
Bilderkäufe  in  Italien  beiliegt,  deren  er  s^ch  in 
seiner  Correspondenz  mit  Graf  Brühl  wirklich  be- 
diente. 

Alle  Künstler-  und  Ortsnamen  sind  durch  fingirte 
Namen  in  der  Chiffre  bezeichnet,  z.B.GiovanniBel- 
lini  ==  La  Tremouillere ,  Moretto  =  Ruysdael  etc., 
Roma  ==  Turino,  Venedig  =  Forli  etc.  Zecchinen 
hiessen  Grossi,  Scudi  =  Traieri  (Dreyer)  und 
Piaster  =  Fennig.  Auch  eine  Liste  der  Meister, 
welche  der  Gallerie  noch  fehlten ,  und  die  besonders 
berücksichtigt  werden  sollte ,  war  ebenfalls  bei- 
gefügt*). 

Weniger  ausführlich,  als  über  die  Erwerbungen  Erwerbung 
in  der  italienischen  Schule,  sind  leider  die  Berichte   Nieder?, 
über  Ankäufe  der  vielen  vortrefflichen  Werke   der  "■  **°u- 

Schule. 

niederländischen  und  holländischen  Schule,  welche 
die  Gallerie  von  Dresden  in  so  reichem  Maasse  be- 
sitzt, wie  kaum  irgend  eine  andere,  und  die  zum 
grossen  Theile  schon  aus  der  Zeit  König  August  IL 
stammen. 


*)  Der  Verfasser  hatte  lange  schon  die  leider  nicht 
sehr  reichhaltig  vorhandene  Correspondenz  Guarienti's 
studirt  und  war  erstaunt,  nichts  von  Bedeutung  an- 
gekauft zu  sehen,  und  fast  nur  Meister ,  die  man  gar  nicht 
in  Italien  sucht  und  findet.  So  z  B.  schreibt  er  aus 
Venedig  vom  2.  April  1749  an  Brühl  :J'ai  acheteleRigaud 
ä  Forli  de  la  Maison  Contarini  pour  600  gros,  desgl. 
Francois  Porbus,  et  Spranger  335  gros."  Erst 
lange  nachher  fand  sich  glücklicherweise  die  Chiffre  und 
nun  heisst  es  freilich  statt  Bigaud  Carlo  Cignani  (Joseph 
und  Potiphar's  Frau)  600  Zecchinen.  Franc.  Porbus 
=  Paris  Bordone  (h.  Familie).  Spranger  =  Palma  Vec- 
chio  etc.  (die  schöne  heil.  Familie)   S.  d.  Catalog. 


42 


Einer  überaus  schönen  Sitte  müssen  wir  hier 
in  dieser  Beziehung  zuerst  gedenken ,  welcher  die 
Sammlung  viel  werthvolle  Bilder  urkundlich  ver- 
dankt. Wir  meinen  die  liebenswürdige  Gewohn- 
heit der  Königlichen  Gemahlin  August  III.,  fast  bei 
Gelegenheit  jeder  Oster-  oder  Michaelismesse  eines 
oder  oft  sogar  mehrere  Bilder  anzukaufen,  deren 
Bestimmung  es  war,  als  Namens  -  oder  Geburtstags- 
geschenk*) in  die  Hände  des  Königs  und  so  später 
in  die  Gallerie  überzugehen.  Der  schöne  und  nicht 
genug  zur  Nachahmung  zu  empfehlende  Gebrauch 
war  so  regelmässig  geworden,  dass  einmal  wohl  der 
Königin  der  Gedanke  kommen  mochte,  etwas  Ab- 
wechselung sei  doch  am  Ende  nöthig.  Der  Hof- 
juwelier hatte  eben  ein  prächtiges  spanisches  Rohr, 
mit  einer  aufs  reichste  in  Gold  und  kostbaren  Steinen 
gefassten  Krücke,  ein  wahres  Wunder  der  neuesten 
Facon,  aus  Paris  bekommen.  Der  Preis  war  zwar 
noch  etwas  höher,  als  die  gewöhnliche  Summe  zum 
Bilderkauf,  aber  der  Hofmarschall  redete  zu  —  die 
Königin  wählte  für  diesmal  den  kostbaren  Stock 
und  überreichte  ihn  eigenhändig  dem  hohen  Gemahl 
am  Namenstage.  Der  König  nahm  ihn  freundlich 
an,  betrachtete  ihn  lange  still  von  allen  Seiten  und 
erschreckte  plötzlich  die  hohe  Geberin  und  den 
Hofmarschall  durch  die  naive  Frage:  „Wo  bleibt 
denn  aber  mein  Bild?"**) 

*)  Der  7.  October  war  der  Geburtstag  August  III., 
der  5.  März  sein  und  des  Kurprinzen  Namenstag. 

**)  Wie  sehr  die  Freude  an  seinen  geliebten  Bildern 
wirklich  Herzenssache  für  König  August  war,  beweisen 
unter  andern  eine  Menge  einzelner  Anführungen  aus 
Rieders  Tagebuch.  So  schickte  der  König  täglich  (1750) 
eigenhändige  Zettel  an  ihn,  worauf  die  Bilder  ver- 
zeichnet waren,  welche  in  seine  Zimmer  gestellt  werden 
mussten  und  die  später  dort  seine  besondere  Privat- 
Gallerie  bildeten.  Er  führ  selbst  nach  dem  Japanischen 


43 

Der  grösste  der  gemischten  Ankäufe,  welcher ErweßrQb,i£? 

ö  .       .       .  .,  ,  .  v<>n  69  Bil- 

nicht  blos  italienische  Bilder,  sondern  auch  Nieder-dem  au»  der 
länder  und  von  diesen  besonders  sehr  Werthvolles  äu  Prag.10 
enthält  (z.  B.  die  beiden  trefflichen  Bilder  Van  Dyk's :  1748- 
Carl  I.  von  England  und  seine  Gemahlin ,  und  die 
prachtvolle  Schweinsjagd  von  Bubens)  ist  ein  im 
Jahre  1748  durch  einen  gewissen  Placido  Gialdi*) 
bewerkstelligter  Ankauf  von  neun  und  sechzig  Bil- 
dern der  Kaiserlichen  Gallerie  zu  Prag,  zum  Preise 
von  50,000  Thalern,  welche  P.  Guarienti  zu  diesem 
Behufe  vorher  ausgewählt  und  bezeichnet  hatte. 
Auch  dieser  Ankauf  war  in  den  Schleier  des  tiefsten 
Geheimnisses  gehüllt,  aus  welchen  Gründen,  ist 
freilich  nicht  mehr  recht  klar,  allein  Gialdi  gab  sich 
für  einen  Kaufmann  von  Holland  aus ,  der  grosse 
Zahlungen  für  Lieferungen  an  die  Generalstaaten 
erhalten  habe  und  sein  Geld  in  Bilderspeculationen 
für  Holland  wieder  anlegen  wollte.  Wahrscheinlich 
fand  man  es  höheren  Orts  nicht  unangenehm ,  auf 
eine  solche  möglichst  geräuschlose  Weise  nicht  un- 
bedeutende Summen  zu  erlangen ,  denn  man  wollte 
freilich  erst  nur  die  ganze  Sammlung  für  300,000 
Gulden  verkaufen,  worauf  Gialdi  jedoch  klüglich 
nicht  eingegangen  war.  Auch  für  die  69  Stück 
hatte  man  erst  das  Doppelte  verlangt,  indess  war 
der  geschickte  Unterhändler  doch  im  Stande  ge- 
wesen, den  Preis  bis  auf  die  oben  bezeichnete  Summe 
herab  zudrücken.  Dass  man  später  in  Wien  auf  die 
ganze  Angelegenheit  aufmerksam  geworden,  lässt 
ein  bei  den  bezüglichen  Papieren  vorhandener  Zettel 
annehmen,   welcher  acht  Bilder  bezeichnet,  die  I. 

Palais,  um  die  für  Warschau  bestimmten  Bilder  (1748) 
anzuordnen  und  die  nach  seinem  Lieblingsschloss 
Hubertusburg  bestimmten  eigenhändig  zu  bezeichnen 
(1754). 

*)  Vielleicht  nur  Pseudonym  für  Pietro  Guarienti. 


44 


K.  M.  „allermindestens"  vom  Verkauf  ausgeschlossen 
wissen  will,  darunter  die  Wiener  Bildergallerie  von 
Teniers,  die  jetzt  noch  in  der  Sammlung  des  Bel- 
vedere,  aber  auch  die  obengenannte  ,, Schweinsjagd 
von  Rubens",  die  Gialdi  denn  doch,  wie  es  scheint, 
zu  retten  wusste.  Ebenso  das  minder  bedeutende 
Bild :  Heinrich  III.  Einzug  in  Venedig  von  Palma 
dem  Jüngeren  etc. 

Schon  früher,  im  März  1 743,  hatte  J.  G.  Riedel 
vier  Stück  Paolo  Veronese's  zum  Preis  von  4000 
Thaler  oder  6000  fl.  ebenfalls  aus  Prag  erkauft, 
welche  im  Catalog  näher  bezeichnet  sind.*) 

Sonst  fanden  sich  meist  nur  einzelne  Zettel,  zu- 
weilen etwas  längere  Verzeichnisse,  die  mitunter 
bedeutendere  Werke  enthielten,  und  auch  in  solchen 
Fällen  zeigte  sich  leider  oft  bei  näherer  Betrachtung 
nur  wenig  noch  vorhanden ,  und  die  anfängliche 
Freude  über  einen  unverhofft  glücklichen  Fund 
verwandelte  sich  dann  in  eine  um  so  grausamere 
Täuschung,  wozu  freilich  oft  eben  die  wunderbarste 
Verkettung  der  Umstände  das  Ihrige  beiträgt.  So 
namentlich  war  es  der  Fall  mit  einer  Liste  von 
17  Bildern  der  trefflichsten,  meist  holländischen 
Meister  mit  genauer  Angabe  bedeutender  Preise 
und  der  Bezeichnung  „achete  ä  la  Vente  du  Cabinet 
du  feu  Mr.  Guille.  Lormier  ä  la  Haye."  Der  Kauf 
war  noch  unter  Brühl's  Auspicien  durch  den  säch- 
sischen Legationsrath  von  Kauderbach  im  Haag  für 
die  bedeutende  Summe  von  16,354  fl.  holl.  Corrent 
oder  8732  Thlr.  12  gr.  (excl.  circa  500  fl.  Unkosten) 
am  27.  Sept.  1763  bewerkstelligt  worden,  als  leider 


*)  Nach  der  etwas  undeutlichen  Unterschrift  der 
noch  bei  den  Akten  befindlichen  Quittung  scheinen  die- 
selben im  Besitz  des  Grafen  Jos.  PaUify  gewesen  zu 
sein 


45 

am  5.  October  desselben  Jahres  König  August  III. 
starb  und  sofort  Befehl  gegeben  wurde ,  die  Bilder 
gleich  wieder  an  Ort  und  Stelle  zu  verkaufen,  da 
Churfürst  Christian,  August' s  Nachfolger,  dieselben 
nicht  behalten  wollte.  Auch  Brühl  war  seinem 
geliebten  Herrn  nach  wenig  Tagen,  am  28.  October 
desselben  Jahres  gefolgt,  und  nur  mit  Mühe  machte 
der  Legationsrath  v.  Kauderbach  seinem  Nachfolger 
bemerklich ,  dass  ein  sofortiger  Verkauf  unbedingt 
gegen  die  Interessen  des  Hofes  sein  würde ,  dass 
man  vielmehr  gelegentlich  und  einzeln  verkaufen 
müsse.  Dies  wurde  denn  auch  bewilligt,  allein 
schneller  als  man  selber  gehofft  hatte ,  fanden  sich 
die  Käufer  und  als  bald  auch  Churf.  Christian  nach 
nur  zweimonatlicher  Regierung  am  17.  Dec.  1763 
starb  und  der  Befehl  aus  Dresden  kam ,  mit  dem 
Verkauf  einzuhalten,  waren  von  den  ursprünglichen 
siebenzehn  leider  nur  noch  vier  Stück  vorhanden, 
die  noch  heute  der  Gallerie  angehören  und  im 
Catalog  näher  bezeichnet  sind  (u.  a.  die  Grab- 
legung von  Itembrandt). 

Auch  durch  den  Grafen  Gotter,  preussischen 
Gesandten  in  Wien ,  ist  eine  lange  Reihe  von'Bil- 
dern  erkauft  worden,  leider  nur  wenig  Gutes  und 
fast  nichts  Bedeutendes,  Vieles  wohl  gleich  damals 
nur  zur  Ausschmückung  der  Räume  in  den  ver- 
schiedenen Schlössern  verwendet  und  gar  nicht  in 
die  Gallerie  aufgenommen  oder  unter  den  soge- 
nannten Vorrathsbildern  befindlich.  Werthvolleres 
wurde  durch  Leplat  aus  der  Sammlung  der  Gräfin 
"VVrzowecz  am  15.  Juni  1723  in  Prag  erworben, 
unter  anderen  die  schöne  niederländische  Copie  der 
berühmten  Leda  des  Michel  Angelo ,  die  von  der 
Hand  Ruben's  selber  sein  könnte,  einige  schöne 
Bildnisse  von  van  Dyk  u.  s.  w. 

Ebenso    wurden    im   Jahre    1741    268    Bilder 


46 


aus  der  Sammlung  des  Grafen  Wallensteiu  im  Schloss 
Dux  angekauft ,  jedoch  fehlt  eine  genauere  Speci- 
fication,  und  nur  einige  konnten  nachgewiesen  wer- 
den, unter  denen  wenig  Werthvolles. 

Auch  aus  Paris  ist  viel  und  besonders  von  der 
niederländischen  und  holländischen  Schule  Bedeu- 
tendes erworben  worden,  namentlich  im  Jahre  1 742 
aus  der  nachgelassenen  Sammlung  des  Prinzen 
Amadeus  von  Carignan,  durch  die  Vermittelung 
des  sächsischen  Legations-Secretairs  in  Paris,  Mr. 
De  Brays  und  eines  Mr.  Noel  Araignon,  Ecuyer 
Valet  de  Chambre  de  la  Reine  etc.,  welcher  eine 
nicht  unbedeutende  Anzahl  der  besten  Bilder  der 
obenerwähnten  Sammlung  vorgekauft  hatte*)  Der 
grössere  Theil  dieser  Bilder  wurde  zu  gleicher 
Zeit  von  Ludwig  XV.  erworben  und  ist  noch  heute 
in  der  Sammlung  des  Louvre  enthalten**). 

De  Brays  kaufte  später  noch  sieben  meist 
werthvolle  Bilder  aus  der  Sammlung  des  Mr.  Du- 
breuil,  ebenfalls  Ecuyer  et  premier  Valet  de  Chambre 
de  la  Reine  etc. ,  unter  denen  das  treffliche  Bild 
der  beiden  Söhne  des  Rubens  von  ihm  selber  und 


*)  Die  eigentliche  Auktion  fand  erst  im  Jahre  1743 
am  18.  Juni  statt. 

**)  Es  war  als  ein  besonders  günstiger  Umstand  zu 
betrachten,  dass  die  Original-Dokumente  über  den  An- 
kauf dieser  letzteren  durch  Araignon  selber,  bei  Ge- 
legenheit des  hiesigen  Ankaufs,  hierher  gelangt  waren, 
und  ihre  glückliche  Erhaltung  es  dem  Unterzeichneten 
möglich  machte,  somit  eine  erwünschte  genaue  Aus- 
kunft über  die  damalige  Erwerbung  von  etwa  30  der 
werth vollsten  Bilder,  dem  Verfasser  des  trefflichen 
Catalogs  vom  Louvre,  Mr.  F.  "Villot  in  Paris  geben  zu 
können,  zu  denen  unter  andern  das  unter  dem  Namen 
der  „Vierge  au  linge"  berühmte  kleine  Bild  des  Raphael 
gehört  (gest.  von  Boucher-Desnoyers). 


47 


der  Frau  von  Montespan  mit  dem  Heineu  Duc  de 
Maine  von  C.  Netscher  die  bedeutendsten  waren, 
zum  Preise  von  17,800  Livres.  Von  den  beiden 
Poussin's,  die  sich  darunter  befanden,  wurde  der 
eine,  obgleich  angeblich  ein  berühmtes  Bild,  bekannt 
unter  dem  Namen  des  ,,Poussin  ä  la  Pie",  eine 
schlafende  Nymphe  mit  Amoretten  vorstellend,  ab- 
gelehnt, und  nur  der  Pendant  dazu,  die  Nymphe 
Syrinx,  dem  Pan  entfliehend ,  ein  Bild ,  welches  die 
Gallerie  noch  heut  besitzt,  angenommen.  Auch  der 
Ankauf  des  grossen  und  vortrefflichen  Bildes  von 
Jacob  Jordaens,  Diogenes  Menschen  suchend,  welches 
de  Brays  von  einem  englischen  Banquier  Mr.  Lam- 
bert in  Paris  für  1500  Livres  kaufte  und  einiger 
andern  namhaften  Bilder,  welche  alle  im  Cataloge 
näher  bezeichnet  sind,  fällt  in  dieselbe  Zeit. 

Bei  allen  diesen  Einkäufen  machte  Hiacynthe 
Bigaud ,  der  bekannte ,  damals  in  Paris  lebende 
Maler,  den  sachverständigen  Beirath.  Er  war 
durch  sein  Bildniss  August's  III. ,  den  er  im  Jahre 
1 726  noch  als  Churprinzen  gemalt  hatte  und  wo- 
für ihm  ausser  dem  bedeutenden  Honorar  noch  eine 
grosse  goldne  Medaille  mit  dem  Bildniss  des  Königs 
verehrt  worden  war,  immer  in  näherer  Beziehung 
zum  sächsischen  Hofe  und  der  Gesandtschaft  in 
Paris  geblieben.  Auch  aus  Bigaud's  eignem  Besitz 
kaufte  De  Brays  eines  unserer  schönsten  Bildnisse 
Kembrandt's. 

De  Brays  starb  schon  am  30.  November  1742 
und  Bigaud  nur  ein  Jahr  später  am  27.  Decem- 
ber  1743. 

Die  Sendungen  aus  Paris  geschahen  in  der 
Begel  durch  einen  gewissen  Le  Leu,  der  eine  Art 
von  Agent  des  sächsischen  Hofes  gewesen  zu  sein 
scheint  und  später  zuweilen  auch  einzelne  Ankäufe 


48 


vermittelte,  unter  andern  eine  Anzahl  der  schönsten 
Wonvermann' s  unserer  Sammlung*). 

Mit  gerechtem  Stolze  und  wehmüthiger  Freude 
aber  müssen  wir  hier  noch  einer  der  wichtigsten 
Erwerbungen  in  neuerer  Zeit  gedenken,  die  wir 
der  edlen  Fürsorge  und  innigen  Kunstliebe  unseres 
unvergesslichen  allgeliebten  Friedrich  August  ver- 
danken. Es  ist  dies  nämlich  der  im  Juni  1853 
bewerkstelligte  Ankauf  einer  Anzahl  von  fünfzehn 
Bildern  der  spanischen  Schule ,  welche  eine  bisher 
in  unserer  Sammlung  nur  schwach  vertretene  Rich- 
tung trefflich  verstärkten.  Es  gehörten  diese  -im 
Catalog  einzeln  näher  bezeichneten  Bilder  fast  alle 
zu  der  berühmten  Sammlung  des  Königs  Louis 
Philipp  von  Frankreich,  die  in  Folge  der  bekannten 
geschichtlichen  Ereignisse  nach  England  übersiedelt 
wurde  und  später  in  London  unter  den  Hammer 
des  Auktionators  kam.  Ein  überaus  schönes,  ernstes 
und  grossartiges  Bild  des  Murillo  aus  seiner  voll- 
endetsten Epoche,  der  heilige  Rodriguez,  Märtyrer, 
ist  das  Hauptbild  dieser  Erwerbung,  welche  wir 
demnächst  und  zu  sehr  massigen  Preisen  (für  die 
Gesammtsumme  von  579  L.  Sterl.  22  Schill.)  zu- 
meist den  Bemühungen  des  damals  in  London 
lebenden  Dir.  L.  Grüner  und  seiner  Sachkenntniss 
und  Geschicklichkeit  verdanken**). 


*)  Dass  Le  Leu  meist  nur  den  Spediteur  machte, 
und  nicht  blos  mit  Bildern  zu  thun  hatte,  beweisen 
einige  Rechnungen,  worin  unter  allen  Bildersendungen 
aus  der  Capitale  du  monde  auch  dentelles  pour  la 
Princesse  Royale,  Sendungen  von  pätes  de  Perigueux 
et  d'Aiigouleme  nach  Dresden  und  Kostenberechnungen 
für  empfangenes  Meissner  Porzellan  „pour  M.  la  Dau- 
phine"  in  Paris  vorkommen. 

**)  Schon  im  Jahre  1744  waren  durch  Louis  Talon, 
Sekretair  der  sächsischen  Gesandtschaft  in  Madrid,  108 
Bilder  für  die  Summe  von  4146  Thlr.  angekauft  worden, 


49 


Nicht  mindere  Fürsorge  aber  hat  auch  S.  Maj. 
der  regierende  König  Johann,  der  Gemälde-Gallerie, 
deren  Schutz  und  Pflege  eine  schöne  erbliche 
Eigenschaft  des  sächsischen  Kegentenhauses  ge  ■ 
worden  ist,  seit  der  Zeit  seines  Regierungsan- 
trittes bewiesen.  Ausser  dem  schönen  kleinen 
Bilde  des  Rogier  van  der  Weyde ,  welches  schon 
die  erste  Auflage  des  Cataloges ,  als  durch  Seine 
Huld  erworben,  bezeichnet,  war  zunächst  die  Er- 
werbung einer  Anzahl  von  Bildern,  welche  der 
verstorbene  Prof.  M.  Steinla,  rühmlichst  bekannt 
als  bedeutender  Kupferstecher,  meist  während  sei- 
nes Aufenthaltes  in  Italien  gesammelt  hatte,  eine 
höchst  dankenswerthe.  Fast  ausschliesslich  den 
älteren  italienischen  Schulen  angehörig,  erschien 
diese  Sammlung  wohl  geeignet ,  eine  Lücke  in  der 
Reihenfolge  der  hiesigen  K.  Gemälde-Gallerie  aus- 
zufüllen und  wurde  demgemäss  auf  Allerhöchste 
Anordnung  im  Ganzen  (23  Bilder)  zu  dem  massigen 
Preise  von  1371  Thlr.  15  Ngr.  im  Jahre  1857 
augekauft.  Die  einzelnen  Bilder  sind  im  Cataloge 
mit  der  Bemerkung  „aus  Prof.  Steinla's  Sammlung" 
bezeichnet. 

Der  Künstler  hatte  noch  eine  kleine  sog.  „Pietä" 
aus  der  Schule  des  Giotto  und  sein  eigenes  Bild- 
niss,  von  ihm  selbst  im  Jahre  1826  gemalt,  als 
Geschenk  für  die  K.  Gemälde-Gallerie  hinzugefügt. 

Die  zweite  grössere  Erwerbung  unter  den  Au- 
spicien  S.  M.  des  jetzt  regierenden  Königs  fand 
im  Juni  1860,  bei  Gelegenheit  der  Versteigerung 
der  von    dem   Kunsthändler    Samuel   Woodburne 


die  im  Ganzen  nur  wenig  so  Bedeutendes,  wie  z.  B.  die 
Dorinda  des  Guercino,  enthielten,  und  wovon  einige  im 
Catalog,  so  weit  sie  eben  nachweisbar,  näher  bezeich- 
net sind. 

4 


50 

nachgelassenen  Bilder  und  Handzeichnungen  statt. 
Durch  Herrn  Direktor  Schnorr  von  Carolsfeld,  so- 
wie noch  von  andern  Seiten,  war  auf  diese  Gelegen- 
heit, ebenfalls  Bedeutendes  aus  der  älteren  italie- 
nischen Kunstperiode  zu  erwerben,  rechtzeitig  auf- 
merksam gemacht  worden,  und  in  Folge  dessen 
erhielten  der  Verfasser  dieses  Cataloges  und  der 
Direktor  des  K.  Kupferstichcabinets  Herr  Prof.  L. 
Grüner  den  Allerhöchsten  Auftrag  sich  nach  Lon- 
don zu  begeben,  um  sowohl  für  die  K.  Gemälde- 
Gallerie,  als  auch  für  die  K.  Sammlung  der  Hand- 
zeichnungen und  Kupferstiche  passende  Erwerbungen 
zu  machen. 

Es  gelang,  zwei  höchst  werthvolle  Bilder,  das 
eine  von  Luca  Signorelli,  eine  heilige  Familie  mit 
Engeln,  das  Hauptbild  der  Woodburne' sehen  Samm- 
lung, und  ein  nicht  minder  bedeutendes  Jugendbild 
des  Leonardo  da  Vinci ,  Maria  mit  dem  Kinde  und 
dem  kleinen  Johannes ,  zu  erwerben ,  welchen  sich 
noch  vier  kleine,  im  Catalog  näher  bezeichnete,  in- 
teressante Bilder  altitalischer  Meister  anschlössen. 

Die  beiden  zuerstgenannten  Werke  des  Signo- 
relli und  Leonardo  reihen  sich  durch  ihren  hohen 
künstlerischen  Werth  in  würdigster  Weise  den 
bereits  vorhandenen  Schätzen  der  Sammlung  an, 
dies  um  so  mehr,  wenn  man  die  frühe  Epoche  der 
Entwicklung  italischer  Kunst  im  Auge  behält, 
welcher  beide  angehören. 

Das  Bild  Signorelli's  zeigt  in  bedeutenden  Di- 
mensionen jenen  ernsten  und  feierlichen  Charakter 
der  fiorentinischen  Kunst  in  vorraphaelischer  Zeit, 
der  sich  in  der  schönen  fast  noch  symmetrischen 
Anordnung  und  dem  stylvollen  Charakter  der  For- 
men, namentlich  in  der  Gewandung,  sowie  in  dem 
tiefen  und  feurigen  Tone  der  Färbung,  welche 
selbst  dem  Correggio  gegenüber   ihre  volle  Kraft 


51 


geltend  macht,  vollkommen  ausspricht.  Hierzu 
kömmt  noch  überdies,  dass  Staffeleibilder  dieses 
grossen  Meisters,  der  in  seinen  Fresken  des  Domes 
von  Orvieto  dem  Michel  Angelo  zum  Vorbild  diente, 
zu  den  grössten  Seltenheiten,  selbst  in  Italien  ge- 
hören. 

Das  Bild  des  Leonardo  da  Vinci  wurde  im  Ca- 
talog  der-Woodburne-Sammlung  als  ein  Werk  des 
Lorenzo  di  Credi  bezeichnet,  von  dem  Unterzeich- 
neten aber  sofort  als  ein  Jugendwerk  des  Leonardo 
und  als  ein  solches  vom  höchsten  Werthe ,  erkannt. 
DieGalleriecommission  war  dieser  Ansicht,  nachdem 
das  Bild  hier  angekommen  war,  einstimmig  beige- 
treten und  es  hätte  einer  fast  wunderbaren,  nach- 
träglichen Bestätigung  dieser  Meinung  kaum  be- 
durft, wenn  schon  dadurch  jeder  weitere  Zweifel 
fast  vollständig  beseitigt  worden  ist.  Es  fand  sich 
nämlich  ganz  zufällig  in  hiesiger  K.  Sammlung  der 
Handzeichnungen  das  Studium  zu  der  MaJonna  des 
genannten  Bildes ,  eine  Zeichnung  ,  welche  seit  un- 
denklichen Zeiten  bereits  unter  dem  Namen  des 
Leonardo  der  Sammlung  angehört  hatte  und  dieser 
Bezeichnung  auch  in  der  That  ebenso  vollständig 
entspricht,  als  das  Bild  selber. 

Auch  die  Beziehung  dieser  kostbaren  Silber- 
stiftzeichnung auf  Pergament  zu  dem  Bilde  wurde 
von  der  Galleriecommission  nach  genauester  Prü- 
fung und  Vergleichung  in  einer  Sitzung  vom  1.  Fe- 
bruar 1861  ,  welcher  auch  Herr  Direktor  L.  Grüner 
beiwohnte,  einstimmig  anerkannt.  Es  hätte,  wie 
gesagt,  dieses,  keineswegs  zu  verachtenden,  äusseren 
Beweises  kaum  bedurft,  gegenüber  den  schlagenden 
inneren  Gründen  der  Vortreff  1  ich keit  dieses  Bildes, 
welche  jedem  Kunstverständigen  die  Gewissheit  des 
Autors  unzweifelhaft  machen  müssen.  Wer  ausser 
Leonardo   da  Vinci,   darf  man  mit  Recht  fragen, 

4* 


52 


hätte  iu  jener  Zeit  (um  1470  etwa)  es  vermocht, 
ein  Bild  von  dieser  Grossheit  der  Anordnung,  dieser 
Fülle  der  Empfindung  und  Anmuth,  zugleich  mit 
einer  so  wahrhaft  staunenswerthen  Tiefe  der  Durch- 
führung zu  gehen,  als  Leonardo?  Man  betrachte 
z.  B.  das  kaum  mit  blossem  Auge  erkennbare  Ge- 
fass  auf  dem  Bettgesims  und  die  wunderbare  Fein- 
heit in  der  Ausführung  der  Landschaft,  welche 
den  van  Eyck  und  Memlingk ,  wenn  auch  nicht  in 
malerischer,  doch  in  linearer  Hinsicht  fast  noch 
überbietet.  Bei  alledem  aber  eine  so  klassische 
Schönheit  der  Anordnung,  eine  so  hohe  Idealität 
in  dem  Köpfchen  der  Madonna  und  eine  Tiefe  der 
Empfindung  in  dem  anbetenden  Johannes ,  wie  sie 
kaum  jemals  bedeutender  zur  Anschauung  gekom- 
men sind.  Dass  es  dem  grossen  Florentiner  vor- 
behalten blieb  ,  sich  selbst  in  seinen  späteren  Wer- 
ken zu  übertreffen,  raubt  der  Bedeutung  dieses 
Jugendbildes  ebensowenig  das  Geringste,  als  dass 
Sposalizio  des  Raphael  etwa  weniger  bedeutend  er- 
schiene ,  wenn  man  an  die  Sixtinische  Madonna 
des  vollendeten  Meisters  denkt.  Der  Reiz  der 
schüchternen  Knospe  ist  nicht  geringer  neben  der 
vollen  Pracht  der  entfalteten  Rose. 

Mit  Recht  darf  daher  als  eine  schöne  Fügung 
betrachtet  werden,  dass  es  somit  gelungen  ist,  der 
Dresdener  Gemälde -Gallerie  den  grossen  Namen 
Leonardo's  wieder  einzuverleiben,  welcher  ihr  fehlte, 
seit  das  herrliche  Bildniss  des  Morrett  mit  vollstem 
Rechte  dem  Hans  Holbein  dem  Jüngeren  zurück- 
gegeben ist. 

Die  Gallerie  verdankt  ausserdem  noch  der  Huld 
S.  M.  des  regierenden  Königs  das  Geschenk  zweier 
Bilder  aus  dem  Nachlasse  der,  in  Rom  verstorbe- 
nen, Prinzessin  Louise  von  Sachsen  K.  H. ,  welche 
im  Catalog  näher  angegeben  sind,  und  ganz  neuer- 


53 


dings  die  Erwerbung  eines  höchst  interessanten 
Bildes  aus  der  altdeutschen  Schule.  Es  ist  das- 
selbe offenbar  dem  berühmten  Stiche  des  Albr. 
Dürer  nachgebildet  und  stellt  den  knieenden  S. 
Hubertus  vor ,  wie  .  ihm  der  wunderbare  Hirsch 
mit  dem  Crucifix  zwischen  dem  Geweihe  erscheint. 
Ausser  dem  bedeutenden  künstlerischen  Verdienst 
des  Bildes  und  der  Seltenheit  derartiger  Darstel- 
lungen in  unserer  Gallerie,  knüpfen  sich  daran 
noch  historische  Beziehungen  zu  der  Sammlung, 
welche  seine  Erwerbung  um  so  interessanter  und 
erwünschter  machten. 

Eine  Inschrift  auf  der  Rückseite  des  Bildes 
und  die  Verbindung  mancher  andern  historischen 
Nachweise  machen  es  nämlich  höchst  wahrschein- 
lich, dass  das  fragliche  Bild  früher  der  Gallerie  von 
Hubertusburg,  dem  Lieblingsschlosse  August's  III., 
angehört  habe,  welcher  es  wohl  bei  jener  unglück- 
lichen Katastrophe  des  siebenjährigen  Krieges ,  im 
Jahre  1761,  entfremdet  worden  sein  mochte,  um 
nun  genau  nach  hundert  Jahren  aus  dem  Privat- 
besitze des  Prof.  Th.  von  Oer,  welcher  in  aner- 
kennenswertherUneigennützigkeit  nur  den  massigen 
Einkaufspreis  von  128  Thlr.  verlangt  hatte,  wieder 
in  die  Hände  der  ursprünglichen  Eigenthümer 
zurückzukehren. 

Als  die  bedeutendsten  neueren  und  neuesten 
Erwerbungen  sind  zu  nennen  im  Jahre  1862  eine 
vortreffliche  Landschaft  von  C.  Poussin,  einzig  in 
ihrer  Art,  was  fein  durchgeführte  und  naturgetreue 
Vollendung  anbetrifft,  erworben  aus  dem  Besitze 
des  Mr.  Alexander  Allen  für  die  Summe  von  250 
Liv.  Sterling.  Sodann  ein  ganz  vorzügliches  Bild 
des  Cäsar  van  Everdingen ,  eines  selbst  in  Holland 
seltenen  Meisters,  Bacchus,  Poniona  und  Plora  vor- 
stellend,   im  Jahre  1865  von  dem  Conservator  J. 


54 

D.  Dreyer  iu  Bremen  für  den  Prei;;  von  25  Louis- 
d'or  erworben.  Zuletzt  aber  als  die  bedeutendste 
Erwerbung  muss  der  Ankauf  des  unübertrefflichen 
Bildes  von  Albrecht  Dürer  ,  Christus  am  Kreuze, 
erwähnt  werden,  welches  ebenfalls  im  Jahre  1865 
aus  dem  Nachlasse  des  K.  K.  Münzgraveur  Jos. 
Daniel  Böhm  zu  Wien  für  den  Preis  von  4400  fl. 
in  öffentlicher  Auction  erstanden  wurde. 
vfrlU3t®.'         Allein  vielleicht  schon  zu  lange  für  die  meisten 

welche  die  ,  .  p 

Gaiierie  er-unserer  Leser  verweilen  wir  bei  dem  Thema  der 
Erwerbungen,  und  doch  sind  es  nicht  blos  Ver- 
mehrungen, sondern  auch  Verlaste,  die  zu  den 
Schicksalen  einer  so  bedeutenden  Sammlung  ge- 
hören. Zum  Glück  ist  indess  verhältnissniässig 
wenig  der  Art  zu  melden. 

Eine  der  grössten  Entäusserungen ,  worüber  die 
vorhandenen  Akten  berichten,  ist  der  Verkauf  einer 
Anzahl  (132  Stück)  meist  Cranach'scher  und  ande- 
rer altdeutscher  Bilder,  welche  jedoch  der  Gaiierie 
noch  nicht  einverleibt  waren  und  unter  dem  21.  Juni 
1756  au  den  oft  genannten  Herrn  von  Heineken 
für  eine  bereits  früher  gezahlte  Summe  von  7900 
Thlr.  abgegeben  wurden*). 

Werthvolleres  noch  scheint  in  den  Auktionen, 
welche  im  Jahre  1796  der  damalige  Generaldirektor 
der  Sammlungen,  Graf  Marcolini ,  freilich  nur  für 
Doubletten  anordnete,  mitunter  den  Hammer  ge- 
kommen zu  sein ,  was  immerhin  sehr  zu  beklagen, 
am  Ende  aber  doch  im  Vcrhältniss  zu  dem  Vor- 
handenen glücklicher  Weise  nicht  allzuhoch  anzu- 
schlagen ist,    um   so  mehr,    als  die   Missbilligung 


*)  Heineken  liess  im  Jahre  17fi2  eine  Anzahl  dieser 
Bilder  (32)  durch  den  früher  erwähnten  Le  Leu  in  Paris, 
einige  andere  in  Hamburg  verauktioniren  Was  aus 
der  Mehrzahl  der  übrigen  geworden,  ist  unbekannt. 


55 


aller  Kunst-  und  Vaterlandsfreunde  Ursache  wurde, 
die  Auktionen  bald  zu  sistiren*). 

Als  den  in  jeder  Beziehung  bedeutendsten  Ver- 
lust darf  man  wohl  die  im  Jahre  1760  in  Folge 
der  Zerstörung  des  prächtigen  Lustschlosses  Hu- 
bertusburg zu  Grunde  gegangene  Bildersammlung 
betrachten,  von  welcher  nach  J.  A.  Riedel' s  Be- 
richt kaum  ein  halbes  Dutzend  im  beklagenswer- 
thesten  Zustande  übrig  geblieben  war.  Wie  zahl- 
reich die  Sammlung  aber  gewesen  sein  muss  ,  lässt 
sich  daraus  folgern,  dass  erst  im  Jahre  1750  190 
Stück  als  Copieen  und  Doubletten  aus  derselben 
ausrangirt  worden  waren. 

Allein  es  konnte  auch  nicht  fehlen ,  dass  so 
weltberühmte  und  bewunderte  Schätze  die  gemeine 
Habgier  und  Raubsucht  in  Versuchung  führten, 
und  wir  finden  -in  den  Akten  der  Sammlung  in 
der  That  verschiedene  Diebstähle  verzeichnet,  die 
bis  auf  einige ,  zum  Glück  minder  wichtige ,  meist 
mit  baldiger  Wiedererlangung  der  gestohlenen 
Bilder  endigten**). 


*)  Die  Tradition  nennt  einige  grössere  Canaletto's, 
woran  die  Gallerie  freilich  noch  beute  keinen  Mangel 
hat,  unter  den  verauktionirten  Bildern,  und  den  Professor 
Darnstedt,  rühmlichst  bekannten  Landschaftsstecher,  als 
einen  derjenigen,  welche  besonders  erfolgreich  gegen  die 
Auktionen  wirkten,  die  überdies  nur  die  unbedeutende 
Summe  von  679  Thalern  eingebracht  hatten. 

**)  Nach  dem  alten  Inv.  vom  Jahre  1722  u.  ff. 
No.  174  Schubert  Cop. :  Laurentius  auf  dem  Roste,  ist 
Anno  1723  von  der  Schildwache  entwendet 
worden. 
,,  126  Martin  Olif  (?)  orig.  Schwäbische  Bauern 
sitzen  am  Tische  und  essen  (aus  einer  Reihen- 
folge von  7  Bildern  dieses  unbekannten 
Meisters,  welche  schwäbische  Volkssitten  dar- 
stellt), ebenfalls  Anno  1723  auf  dem  Riesen- 
saal gestohlen  worden. 


56 


Der  mit  fast  romanhaften  Umständen  verknüpfte, 
im  Jahre  1788  durch  einen  gewissen  Wogaz  ver- 
übte Diebstahl  hat  später  eine  solche  Celebrität  er- 
langt, dass  er  sogar  als  Novelle  behandelt  wurde*), 
ein  Umstand,  der  vielleicht  um  so  eher  die  Mit- 
theilung  der  aktenmässigen  Thatsachen  in  etwas 
ausführlicher  Weise  rechtfertigt ,  die  einem  für  den 
Grafen  Marcolini  in's  Italienische  übersetzten  Be- 
richt des  Kammer-Commissions-Raths  Dr.  Christian 
Hauschild  entnommen  sind. 

Es  war  am  22.  October  1788,  als  der  damalige 
Inspector  Joh.  Ant.  Riedel  seinem  Vorgesetzten, 
dem  Grafen  Marcolini,  die  betrübte  Anzeige  machte, 
dass  in  der  besonder«  stürmischen  Nacht  durch 
frechen  Einbruch  eines  Drahtgitters  und  einer  Fen- 
sterscheibe folgende  Bilder  aus  der  Gallerie  ent- 
wendet seien: 

1)  Die  berühmte  Magdalena  des  Correggio. 

2)  Das   Urtheil   des  Paris  von  van  der  Werff. 

3)  Ein  alter  Mannskopf  mit  Hut  und  weisser 
Feder  von  Seybold**). 


No.  1609  Rotenhammer:  Dianenbad,  unter  Insp.  Demiani 
gestohlen.  . 
Vom  Jahre  1747  berichtet  noch  ein  Auszug  aus  J. 
A.  Riedel's  Tagebuch  einen  Diebstahl  der  sogenannten 
Feuerwächter,  welche  die  Schlüssel  zu  dem  Räume 
haben  mussten,  wo  die  Vorrathsbilder  standen: 

„Ein  Mann  an  einem  Tische,  der  Tabak  rauchet, 

von  Franz  van  Mieris,  und  zwei  ordinäre  Stücken 

von  Xavier,  so  Conversation  vorstellen  " 

Das  erste  dieser  Bilder  scheint  wiedererlangt  worden 

zu  sein,   da  ein  der  Bezeichnimg  ganz  entsprechendes 

noch  heut  in  der  Gallerie  befindlich  ist. 

*)  Das  Bildniss  des  Wogaz  existirt  sogar  in  einer 
Radirung. 

**)  So  hat  Riedel  in  der  ersten  Aufregung  das  ge- 
stohlene Bild  bezeichnet,  doch  ist  der  alte  Mannskopf 
mit  gefiederter  Pelzmütze  gemeint     S.  d.  Cat. 


57 


Graf  Marcolini  ordnete  sofort  eine  Bekannt- 
machung an ,  welche  auf  der  Stelle  gedruckt  und 
an  allen  Ecken  angeheftet ,  dem  Wiederbriuger  der 
Bilder  Eintausend  Stück  Dukaten  verspricht. 

Merkwürdig  für  die  Charakteristik  der  Zeit  ist 
ein  bei  den  Akten  erwähnter  Umstand ,  der  fast 
komisch  mitten  in  der  allgemeinen  Bestürzung  er- 
scheint. Der  trostlose  Biedel  bekam  nämlich  be- 
reits unter  dem  29.  Oofcober  desselben  Jahres  einen 
anonymen  Brief  aus  Gera,  worin  ihm  der  Schreiber 
als  unfehlbares  Mittel,  den  Dieb  selber  zur  Rück- 
gabe zu  zwingen ,  allen  Ernstes  anräth,  die  Worte : 

Agmoet     melach,     Aglat,     Aglat,     Delay. 

t  t  t  t  t 

über  die  Thür  der  Gallerie   und    das   erbrochene 
Fenster  zu  setzen ! ! ! 

Man  hatte  nicht  nöthig ,  dieses  übernatürlichen 
Mittels  Unfehlbarkeit  zu  erproben,  bereits  hatte 
die  Bekanntmachung  besser  gewirkt.  Schon  am 
26.  Oct.  früh  4  Uhr  fand  ein  armer  Lampenputzer, 
als  er  hier  die  Lampen  löschte,  an  der  sogenannten 
Appareille ,  die  auf  den  Zwingerwall  führte ,  in 
einem  Kästchen  die  beiden  Bilder  von  van  der 
Werff  und  Seibold  nebst  einem  anonymen  Brief 
an  Se.  Durchlaucht  den  Churfürsten  ,,zu  eigen- 
händiger Eröffnung",  und  brachte  Alles  sofort  auf 
die  nahe  Hauptwache. 

Der  Anonymus  im  Briefe  verlangte ,  dass  die 
versprochenen  Eintausend  Dukaten  an  einem  be- 
stimmt bezeichneten  Orte  (ein  Loch  bei  einem 
Meilenstein,  an  dem  nach  Hecht's  Weinberg  und 
nach  dem  Walde  führenden  Feldweg,  vor  dem 
schwarzen  Thore  hiesiger  Neustadt)  niedergelegt 
würden,  wogegen  man  alsdann  später  das  noch 
fehlende  Bild ,  die  Magdalena  des  Correggio ,  eben- 
daselbst finden  solle. 


58 


Freilich  eine  ziemlich  plump  ersonnene  List, 
die  am  sichersten  zur  Entdeckung  des  Thäters 
führen  konnte ,  wozu  man  sie  denn  auch  geschickt 
benutzte. 

Eine  unbestimmt  lautende  Antwort  ward  in 
einem  Kästchen  am  bezeichneten  Orte  niedergelegt, 
der  Ort  selbst  vom  Forstpersonal  streng  überwacht. 

Unterdess  aber  wurde  bereits  eine  Anzeige  ge- 
macht, dass  ein  gewisser  Wogaz*)  mit  einem  An- 
dern über  die  gedruckte  Bekanntmachung  gesprochen 
und  bei  der  Gelegenheit  sich  auffallend  angelegent- 
lich nach  dem  Werth  der  Steine  im  Rahmen  der 
Magdalena  und  über  deren  mögliche  Verwerthung 
erkundigt  habe,  ein  Umstand,  der  uni  so  verdäch- 
tiger war,  als  Wogaz  bereits  wegen  gestohlener 
Bienenstöcke  in  Untersuchung  gewesen,  überhaupt 
als  übelberüchtigtes  Subject  bekannt  war ,  und  noch 
dazu  ganz  in  der  Nähe  des  bezeichneten  Meilen- 
steines wohnte. 

Die  Verdachtsgründe  mehrten  sich,  und  als 
man  Gelegenheit  fand,  ihm  eine  eigenhändige 
Quittung  über  früher  geleistete  Militärfuhren  abzu- 
fordern ,  war  die  Aehnlichkeit  der  Handschrift  mit 
dem  Briefe  des  Anonymus,  welcher  die  wieder- 
gefundenen Bilder  begleitet  hatte,  überzeugend. 

Wogaz  und  seine  Familie  wurde  am  8.  Nov. 
verhaftet.  Der  verschmitzte  Dieb  läugnete  hart- 
näckig und  versuchte  mancherlei  Ausflüchte;  als 
man  ihm  aber  das  bei  einer  sorgfältigen  Haus- 
suchung gefundene  Bild  der  Magdalena  vorhielt, 
brach  er  ohnmächtig  zusammen,  und  gestand  spä- 
ter Alles. 


*)  Johann    Georg    Wogaz,    Feldbesitzer    auf   dem 
neuen  Anbau  vor  dem  schwarzen  Thore. 


59 


Er  hatte  das  Bild  auf  dem  Heuboden  seines 
Hauses  in  einer  Art  von  Diebshöble  so  gut  ver- 
steckt ,  dass  man  es  erst  nach  zweimaligem  genauen 
Durchsuchen  und  zwar  unter  den  geöffneten  Dielen 
am  Schornsteine,  zugleich  mit  anderm  gestohlenen 
Kirchen-  und  Privateigenthum  vorfand. 

In  demselben  Räume  lag  auch  der  grössere 
Goldrahmen  und  der  kleine  silberne  nebst  den  be- 
reits ausgebrochenen  Steinen,  welche  früher  die 
Zierde  desselben  ausgemacht  und  wahrscheinlich 
die  Raublust  des  Unglücklichen  ganz  besonders  ge- 
reizt hatten. 

Eine  zweite  öffentliche  Bekanntmachung  befreite 
die  zahlreichen  tri  eilnehmenden  Künstler  nnd  Kunst- 
freunde, sowie  das  aufgeregte  Publikum  von  der 
Furcht,  dass  ein  so  kostbares  und  in  seiner  Art 
einziges  Werk  der  alten  Kunst  möglicherweise  für 
immer  verloren  sein  könne.  Der  kostbare  Rahmen 
aber,  die  wahrscheinliche  Ursache  des  Frevels, 
wurde  seitdem  der  schönen  Büsserin  entzogen*). 

Auch  die  in  Uebigau,  im  Naturalieneabinet ,  in 
der  katholischen  Kirche  und  der  Kunstkammer 
durch  Wogaz  verübten  Diebstähle  kamen  nun  an 
den  Tag.  Aus  letzterer  hatte  er  einen  silbernen 
Hirsch  mit  einer  Diana,  und  einen  Cupido  von  Silber 
entwendet,  leider  aber  sofort  zerbrochen  und  ein- 
geschmolzen, und  davon  die  Schulden  auf  sein  Be- 
sitzthum  bezahlt.  "Wäre  es  ihm  gelungen ,  auch  noch 
die  Frucht  seines  letzten  Raubes  zu  verwerthen,  so 
hatte  er  bereits  die  Absicht  geäussert,  Alles  zu 
verkaufen  und  nach  Amerika  zu  gehen.  Er  erhielt 
14  Jahre  Zuchthausstrafe. 


*)  Derselbe  ist  übrigens  später  an  Silber,  Edelsteinen 
und  goldnen  Verzierungen  zum  Werth  von  nur  140Thlr. 
taxirt  worden. 


60 


Am  27.  August  1810  erwähnt  eiu  nochmaliger 
Bericht  desselben  Inspeetor  J.  A.  Riedel ,  dass  ein 
kleines  Bildniss  im  St.yl  des  Holbein  vermisst  werde, 
was  auch  trotz  aller  angewandten  Mittel  nicht 
wieder  erlangt  und  später  im  Catalog  gestrichen 
wurde.  In  Folge  dieses  Diebstahls  wurden  damals 
alle  kleineren  Bilder  stärker  an  die  Wand  befestigt ; 
allein  trotz  dieser  Vorsicht  wiederholte  sich  derselbe 
Fall  noch  im  Jahre  1849  aufs  Neue  mit  einem 
werthvollen  kleinen  Bilde  des  Gabriel  Metzu ,  das 
ein  Frauenzimmer*)  am  hellen  Tage  mit  vielem 
Geschick  entwendete ,  aber  glücklicherweise  mit 
noch  mehr  Ungeschick  bereits  in  Leipzig  zum  Ver- 
kauf brachte,  wo  die  Diebin  sammt  dem  Gemälde, 
das  schon  in  öffentlichen  Blättern  näher  bezeichnet 
war,  sofort  festgenommen  wurde. 

So  scheint  auch  bei  andern  Fährlichkeiten ,  wie 
sie  z.  B.  in  den  unglückliehen  Jahren  des  sieben- 
jährigen Krieges  bei  der  Belagerung  Dresdens  im 
Juli  1760  eintraten,  doch  ein  guter  Stern  über  den 
Bildern  gewaltet  zu  haben ,  denn  der  Bericht  des 
vielerwähnten  J.  A.  Riedel  bezeichnet  (da  die  meisten 
und  besten  Bilder  bereits  im  Septbr.  1759  nach 
der  Capitulation  von  Dresden  auf  den  Königstein 
geschafft  worden  waren)  nur  fünf  im  Ganzen  als  be- 
schädigt**), obgleich  eine  Bombe  und  eine  ziemliche 


;,:  Sophie  May  aus  Langensalza. 
**)  Die  beschädigten  Bilder  waren :  1.  Blumenstück 
von  Mignon,  2.  Bild  von  Laueret,  3.  Haase  von  Weenix, 
4.  Altarbild  von  Torelli,  5.  das  grosse  Bild  von  Sylvestre. 
Auch  ein  uns  näher  liegender  unheilvoller  Moment 
im  Jahre  1849  ging-  hauptsächlich  durch  die  aufopfernde 
Thätigkeit  eines  leider  seitdem  zu  früh  Dahingeschie- 
denen, des  Geh.  Hofrath  Dr.  H.  W.  Schulz  und  meln-erer 
Mitglieder  des  G-alieriepersonals  glücklich  genug  vorüber, 
so  dass,  trotz  mancher  Beschädigungen,  an  den  Bildern 
doch    keine  sichtbaren  Folgen  davon  übrig  geblieben. 


61 


Anzahl  6 — 8  pfundiger  Kanonenkugeln  und  grosse 
Stücke  der  auf  der  Frauenkirche  zersprungenen 
Bomben  in  die  Gallerie  eindrangen. 

Aach  die  nach  dem  Königstein  geflüchteten 
Bilder  hatten  durch  den  langen  Aufenthalt  in  Kisten 
und  nicht  ganz  trockenen  Localen  einigen  ISTachtheil 
erlitten,  der  indess  bald  so  weit  möglich  wieder 
hergestellt  war*). 

Wie  sehr  diese  für  Sachsen  so  traurigen  Kriegs- 
jahre mitten  in  die  rasche  Vermehrung  und  den 
steigenden  Wachsthum  der  Gallerie  plötzlich  hem- 
mend eingriffen ,  zeigt  unter  andern  der  Umstand, 
dass  bald  nach  Beendigung  des  Krieges  ein  englischer 
Kunsthändler  Gaven  mit  einer  bedeutenden  Forde- 
rung rückständiger  Zahlungen  für  gelieferte  Bilder 
auftrat**).    Es  fand  sich  jedoch  bei  näherer  Unter- 

*)  Ein  höchst  interessantes  Tagebuch  Riedel' s 
(Auszug  1744—60),  der  sich  in  diesen  verhängnissvollen 
Zeiten  als  ein  treuer  Hüter  der  anvertrauten  Schätze 
erwies,  berichtet,  dass  er  am  29.  August  1755  bei  An 
näherung  der  Preussen,  die  bisher  im  Schlafzimmer 
Sr.  Maj.  des  Königs  befindlicheMagdalena  von  Correggio 
in  solches  J.Maj.  der  Königin  bringen  musste,  Höchst- 
weiche ausserdem  die  Schlüssel  der  Gallerie  versiegelt 
übernahm.  Den  23.  November  1756,  nach  Einmarsch 
der  preussischen  Garnison,  war  König  Friedrich  II. 
mit  den  Prinzen  Heinrich  und  Ferdinand  von  Preussen 
und  zahlreicher  Suite  auf  der  Gallerie  Bei  einem 
zweiten  Besuche  am  22.  December  bestellte  der  König 
eine  Copie  der  Magdalena  von  Battoni,  jedoch  ohne 
den  Todtenkopf,  bei  dem  Hofmaler  Dietrich,  die  bereits 
am  17.  März  1757  durch  den  Obersthofmeister  ].  Maj. 
der  Königin  und  Biedel  an  den  König  von  Preussen 
in  dessen  Hauptquartier  im  Brührschen  Palais  abge- 
geben wurde  Nach  dem  bald  erfolgten  Tode  I.  Maj. 
der  Königin  wurden  die  Schlüssel  der  Gallerie  und 
die  Magdalena  an  Se.  Königliche  Hoheit  den  Chur- 
prinzen  übergeben. 

**)  Seiner  eigenen  Angabe  nach,  hatte  er  die  Bil- 
der aus  den  Sammlungen  der  Cardinäle  Ottoboni  und 


62 


suchung,  dass  ein  grosser  Theil  gar  nicht  mehr 
geliefert  worden  war,  und  die  auf  der  Gallerie 
wirklich  vorhandenen,  allerdings  noch  nicht  be- 
zahlten ,  konnten  dem  hohen  Preis  um  so  weniger 
entsprechen,  als  sie  auf  der  Reise  von  England 
durch  eingedrungenes  Seewasser  erheblich  gelitten 
hatten.  Es  schien  somit  um  so  gerechtfertigter, 
dass  man  in  einer  Zeit,  wo  die  Kräfte  des  Landes 
auf's  Tiefste  erschöpft  waren ,  es  vorzog ,  diese 
Bilder  ihrem  rechtmässigen  Eigenthümer  zurück- 
zugeben. 

Hier  mag  noch  in  Kürze  der  in  neuester  Zeit 
erfolgten  Auktionen  gedacht  werden ,  welche  die 
werthlosesten  Bilder  des  sogenannten  „Vorraths" 
umfassten.  Die  erste  derselben  fand  im  Jahre 
1859  am  17.  Oct.  und  ff.  Tage  statt,  der  Catalog 
enthielt  gegen  200  Nummern  und  ergab  eine  Ge- 
sammt^umme  von  2178  Thlr.  Im  Jahre  1860  am 
16.  April  und  ff.  Tage  erfolgte  die  zweite  Ver- 
steigerung, welche  bei  einer  gleichen  Anzahl  von 
Bildern  die  Summe  von  2784  Thlr.  als  Erlös  er- 
gab. Die  dritte  wurde  am  13.  Mai  1861  und 
ff.  Tage  abgehalten  und  ergab  bei  nur  166  Nummern 
des  Catalogs  die  Gesammtsumme  von  3478  Thlr. 

Es  ist  sehr  erfreulich  zu  bemerken,  dass  es 
demnach  gelungen,  den  sogenannten  „Vorrath", 
welcher  zum  Theil  werthlose,  zum  Theil  nicht  für 
die  Aufstellung  geeignete  Bilder  enthielt,  in  dieser 
für  die  Gallerie  nur  vorteilhaften  Weise  endlich 
für  immer  zu  beseitigen  und  durch  diesen  Verkauf 
zugleich  die  Mittel  zu  neuen  Erwerbungen  zu  ver- 
stärken. 


Cibo  erworben,  und  ausser  einem  nicht  näher  bezeich- 
neten Raphael,  wird  noch  ein  Originalbild  von  Guido, 
der  Erzengel  Michael,  besonders  hervorgehoben. 


63 


Zugleich  wurden  bei  dieser  Gelegenheit  eine 
bedeutende  Anzahl  der  besseren ,  zum  Theil  sogar 
sehr  werthvolle  Bilder,  welche  bisher  noch  im 
Vorrathe  sich  befunden  hatten,  der  Gallerie  zuge- 
theilt.  Dazu  gehören  namentlich  das  schöne  Bild  aus 
Eubens  Schule,  Hero  und  Leander,  dessen  Haupt- 
figuren sicher  von  des  Meisters  Hand,  ein  werth- 
volles  Bild  von  Jan  Steen ,  die  Hochzeit  von  Cana, 
das  dem  einzigen  Bilde ,  welches  die  Sammlung  bis- 
her von  diesem  Meister  besass,  in  jeder  Beziehung 
überlegen  ist  und  die  Zigeunerin  von  Caravaggio, 
welche  sich  den  besten  Werken  dieses  Meisters  in 
uusrer  Sammlung  würdig  an  die  Seite  stellt.  Ausser- 
dem von  den  holländischen  Kleinmeistern  eine  Mag- 
dalena von  Mieris ,  eine  Sängerin  von  Slingelandt 
und  Landschaften  von  Mans  undGriffier,  einBlumen- 
stüek  von  Bachel  Ruysch ,  sowie  Arbeiten  von  sel- 
tenen Meistern ,  welche  bisher  in  der  Gallerie  noch 
nicht  vertreten  waren  ,  Schlachtbilder  von  Esaias 
van  de  Velde,  Medusa  von  Victor  Wolfvoet  und 
Landschaften  von  J.  Looten  ,  einem  Nachahmer  des 
Hobbema,  von  Jan  Peeters,  einem  Schüler  des 
Teniers  u.  a.  m. 

War  nun  auch  die  Glanzperiode  der  Erwerbungen 
und  Vermehrungen  der  Gallerie  vorüber ,  so  wurde 
doch  eine  dem  Ruf  und  der  Bedeutung  derselben 
angemessene  Sorgfalt  in  Bewachung  und  Erhaltung 
dieser  Schätze  von  nun  an  immer  umfassender  be- 
absichtigt. Freilich  konnte  man  damals  manche 
Erfahrung,  die  eben  erst  im  Laufe  der  Zeit  und 
oft  gegen  theures  Lehrgeld  gemacht  werden  musste, 
noch  nicht  benutzen.  So  waren  unter  andern  da- 
mals und  in  früherer  Zeit  fast  überall  die  Locale 
der  Gemäldegallerien ,  nach  Art  ihrer  Vorbilder, 
der  italienischen  Sammlungen,  nicht  zum  Heizen 
während    des    Winters    eingerichtet.     In    unserem 


G4 


von  dein  italienischen  aber  so  ungemein  verschiedenen 
Klima  musste  ein  solcher  Mangel  nnr  allzubald 
die  fühlbarsten  Uebelstände  mit  sich  führen. 

Eine  Temperaturveränderung ,  welche  die  im 
Sommer  oft  über  20  Grad  steigende  Hitze ,  mit  der 
im  Winter  bisweilen  ebensoviel  Grade  unter  Niül 
erreichenden  Kälte  abwechselnd,  alljährlich  hervor- 
brachte, musste  einmal  insbesondere  auf  das  empfind- 
liche Material  der  Holzbilder ,  sodann  aber  auf  die 
glatte  Firnissoberfläche  aller  Bilder  überhaupt, 
welche  jeden  Niederschlag  von  Feuchtigkeit  be- 
gierig aufnimmt,  die  nachtheiligsten  Wirkungen 
äussern.  Dazu  kam  noch  eine  in  Dresden  besonders 
eigenthümliche  Calamität,  die  leider  immer  allge- 
meiner werdende  Kohlenheizung,  welche  die  Atmo- 
sphäre mehr  und  mehr  mit  einem  schweren  Nebel 
von  fliegendem  Kohlenruss  erfüllte,  der  auch  durch 
die  dichtest  verschlossenen  Fenster  seinen  Eingang 
in  die  inneren  Räume  jedes  Gebäudes  findet. 

In  Folge  aller  dieser  Beobachtungen  zeigte  sich 
eine  mit  der  Zeit  immer  deutlicher  hervortretende 
Notwendigkeit,  durch  eine  sorgfältige  und  ge- 
wissenhafte Restauration  für  die  Erhaltung  der 
Bilder  zu  sorgen,  welcher  man  bisher  eben  keine 
besondere  Sorgfalt  gewidmet  hatte*).  Es  hatten 
sich  schon  im  Jahre  1808  und  bis  zum  Jahre  1825 
öffentliche   Stimmen**)  warnend  über  den  Zustand 


*)  Der  Hofmaler  Anton  Kern  oder  Körne ,  Dietrich 
und  Riedel  hatten  dergleichen  in  früherer  Zeit  besorgt. 
Dietrich  insbesondere  war  bekannt  dafür,  dass  er  die 
schadhaften  Stellen,  wenn  auch  nicht  ohne  bewun- 
dernswerthes  Geschick,  doch  ohne  alle  Schonung  des 
Vorhandenen  übermalte. 

**)  Xavier  de  Burtin:  Traite  des  connaissances  etc. 
Chap.  De  la  galerie  Royale  ä  Dresde.  Paris  1808, 
und  J.   G.  v.  Quandt  in  mehreren  Aufsätzen  im  Kunst- 


65 


der  Gallerie  ausgesprochen  und  dringend  eine  Restau- 
ration der  bedeutendsten  Bilder  verlangt.  Die  Re- 
gierung und  die  Verwaltung  der  Sammlung  fanden 
sich  nach  reiflicher  Erwägung  bewogen,  den  da- 
mals berühmtesten  der  lebenden  Restauratoren, 
den  Italiener  Palmaroli  aus  Rom  zu  berufen,  um 
ihn  mit  der  Reinigung  und  Wiederherstellung  der 
besten  Bilder  zu  beauftragen.  Er  begann  seine 
Thätigkeit  mit  einer  der  schwierigsten  Aufgaben, 
am  25.  Aug.  1826,  mit  dem  Bilde  von  Garofalo: 
Madonna  mit  S.  Petrus,  Georg  und  Bruno,  das 
vielfach  beschädigt  war  und  von  ihm  zu  voller 
Zufriedenheit  wieder  hergestellt  wurde.  Von  da 
ab  erfolgte-  eine  Reihe  von  Restaurationen  der  be- 
deutendsten Bilder,  unter  denen  sich  auch  die  Six- 
tinische  Madonna  Raphael's  befand.  In  wie  weit 
er  auch  hier  seine  Aufgabe  gelöst  habe,  darüber 
waren  und  sind,  wie  es  in  solchem  Falle  wohl 
zu  gehen  pflegt,  die  Meinungen  verschieden.  Zum 
Glück  waren  es  an  diesem  Bilde  doch  nur  be- 
stimmte Theile,  welche  schon  in  dem  früher  er- 
wähnten Berichte  Giovannini's  bezeichnet  worden, 
die  einer  Herstellung  bedurften,  während  alles 
Uebrige  nur  eine  leichte  Reinigung  erforderte*). 


blatt,  die  mit  all'  der  Wärme  geschrieben  sind,  welche 
den  für  die  Gallerie  acht  patriotisch  besorgten,  treff- 
lichen Mann  bezeichnet. 

*)  Palniaroli,  welcher  seinen  Sohn  aus  Rom  mitge- 
bracht hatte,  um  sich  durch  ihn  bei  seinen  Arbeiten 
helfen  zu  lassen,  bekam  täglich  einen  sogenannten  Louis 
neuf  oder  Carolin  als  Honorar  (monatlich  187  Thaler), 
ausserdem  noch  ein  anständiges  Kostgeld,  Wohnungs- 
Miethe  und  in  der  letzten  Zeit  eine  monatliche  Zulage 
von  40  Thalern.  Die  Reise  von  Rom  hierher  und  zurück 
wurde  mit  jedesmal  300  Thaler  vergütet,  und  als  sein 
Aufenthalt,  der  erst  nur  auf  wenig  Monate  veranschlagt 
war,  sich  über  den  Winter  verlängerte,  wurden  reich  - 

5 


66 


Mit  besonderer  Geschicklichkeit  bewerkstelligte 
Palmaroli  bei  einigen  Bildern  das  sogenannte  Rentoi- 
liren oder  Unterspännen  mit  neuer  Leinwand ;  eine 
Geschicklichkeit,  welche  bald  mit  manchem  andern 
Kunstgriff  auf  die  hiesigen  Angestellten  überging, 
denen  später  auch  in  manchen  Fällen  sogar  die 
Uebertragung  der  Bilder  auf  eine  ganz  neue  Leinwand 
vortrefflich  gelungen  ist.  Es  machte  sich  nämlich 
auch ,  als  Palmaroli  seine  Thätigkeit  beendet  hatte, 
doch  eine  fortgesetzte  Ueberwachung  aller  Beschä- 
digungen und  Verunstaltungen  der  Bilder  und  eine 
eben  so  fortgesetzte  Ausbesserung  derselben  noth- 
wendig. 

Die  Principien  der  Restauration,  als  eines  für 
sich  bestehenden  Kunstzweiges,  insbesondere  die 
grösste  Gewissenhaftigkeit  in  Beibehaltung  der  Ori- 


liche  Winterkleider  für  Vater  und  Sohn,  Heizung  und 
sogar  ein  Taschengeld,  wobei  des  Theafcerbillets  aus- 
drücklich gedacht  wird,  von  dem  naiven  Italiener  in 
Anrechnung  gebracht  Am  Ende  seines  Aufenthaltes  in 
Dresden,  der  vom  Juni  182G  bis  Ende  August  1827  ge- 
dauert hatte,  beliefen  sich  die  Ausgal  eii  für  ihn  auf 
55 13  Thaler,  excl.  einiger  Hundert  Thaler  Kosten  an 
Utensilien,  und  soviel  ist  wenigstens  gewiss,  dass  ihm 
die  Restauration  der  „Nacht"  mehr  eingebracht  hatte, 
als  dem  armen  Correggio  die  Schöpfung  des  Originals, 
das,  wie  behauptet  wird,  nur  mit  etwa  140  Thaler 
Courant  bezahlt  worden  war!  Doch  hatte  Palmaroli  wirk- 
lich fleissig  und  tüchtig  gearbeitet  und  in  dieser  verhält- 
nissmässig  sehr  kurzen  Zeit  nicht  weniger  als  54  Bilder, 
worunter  sehr  grosse,  zur  Zufriedenheit  hergestellt. 
Ein  Gnadengeschenk  von  fünfzig  Dukaten  aus  der 
Privatkasse  Sr.  Mai",  des  Königs  nebst  der  grossen 
goldnen  Medaille  für  Kunst  etc.  bezeugte  die  Aner- 
kennung seiner  Verdienste  am  besten  thatsächlich. 
Ausser  den  Galleriebildern  hatte  Palmaroli  sogar  noch 
das  grosse  Hauptaltarbild  der  katholischen  Kirche  von 
Mengs  und  zwei  kleinere  Altarbilder  ebendaselbst  in 
der  Zeit  seines  hiesigen  Aufenthaltes  restaurirt. 


67 


ginal-Malerei ,  soweit  dies  nur  irgend  möglich ,  Be- 
schränkung der  Ausbesserung  nur  auf  das  ge- 
radezu Fehlende,  die  Wahl  der  dazu  geeignetsten 
Art  und  Weise  der  Behandlung  und  dauerhafter 
Farben  u.  s.  w.  wurden  immer  mehr  ausgebildet, 
zu  einer  Art  von  System  erhoben  und  an  allen 
bedeutenden  Sammlungen  zur  praktischen  Geltung 
gebracht.  An  unsrer  Sammlung  werden  diese 
schwierigen  Arbeiten  schon  seit  längerer  Zeit  von 
den  dazu  angestellten  Inspectoren  Renner  (gest.  1869) 
und  Schirmer  mit  dem  lobenswertesten  Eifer  und  oft 
überraschendem  Erfolge  ausgeführt  und  somit  der 
Ungunst  des  Klimas ,  dem  Kohlenruss  in  der  At- 
mosphäre und  dem  zerstörenden  Einfluss  der  Zeit 
alle  Künste  der  Erhaltung  beharrlich  entgegenge- 
stellt. 

Ausserdem  noch  als  eins  der  wirksamsten  Mittel 
gegen  alle  die  genannten  Uebelstände  bewährten 
sich  ebenfalls  die  freilich  oft  auch  der  Beschauung 
imgünstigen  Glastafeln ,  welche  in  neuerer  Zeit  bei 
den  besten  und  der  Sorgfalt  bedürftigsten  Bildern 
angewendet  worden  sind ,  und  es  dürften  sich  die- 
selben auch  fernerhin  als  bester  Schutz  erweisen 
und  um  so  nöthiger  erscheinen,  wenn  man  bedenkt, 
dass  auch  Bilder,  nicht  weniger  wie  Menschen,  je 
älter  um  so  hinfälliger,  dann  auch  verdoppelter 
Sorgfalt  und  Pflege  bedürfen. 

Aber  auch  den  neueren  Ansichten  über  geeignete 
Aufstellung  der  Bilder  genügten  die  alten  Gallerie- 
räume  nicht  mehr.  Man  war  in  jenen  prächtigen 
Zeiten  mehr  von  dem  Grundsatze  ausgegangen, 
hohe,  grossartige  fürstliche  Gemächer  mit  Bildern 
zu  dekoriren  und  gewissermassen  zu  meubliren, 
während  die  wachsende  Verehrung  dieser  durch 
ihr  höheres  Alter,  wie  gesagt,  noch  immer  kost- 
barer,   aber   auch    um  so    verletzbarer  werdenden 

5* 


68 


Kunstschätze ,  für  dieselben  vorzugsweise  Räume 
hergestellt  wissen  wollte,  welche  ihre  Aufstellung, 
Beschauung  und  Erhaltung  in  möglichst  voll- 
kommener Weise  zu  unterstützen  im  Stande  wären. 

Immer  lauter  wurden  die  Klagen*)  einheimischer 
und  fremder  Kunstfreunde  über  die  Unzulänglich- 
keit des  alten  Galleriegebäudes  in  allen  diesen  Be- 
ziehungen ;  doch  war  es  insbesondere  dem  wahren 
Kunstsinn  und  der  Einsicht  des  unvergesslichen 
Königs  Friedrich  August  zu  danken  ,  wenn  endlich 
im  Jahre  1845  die  entscheidenden  Vorbereitungen 
zu  einem  Neubau  in  umfassender  Weise  getroffen 
werden  konnten,  welche  die  Genehmigung  Sr.  Maj. 
des  Königs  und  der  Stände   des  Landes  erhielten. 

Nachdem  bei  der  Wahl  des  Platzes  für  das 
neue  Museum  sich  manche  Stimmen  für  die  Stall- 
wiese in  Neustadt  bei  den  sogenannten  Ponton- 
schuppen ,  gegenüber  der  Brühl'schen  Terrasse, 
andere  für  eine  Benutzung  des  japanischen  Palais  etc. 
erhoben  hatten ,  entschied  man  sich  doch  nach  reif- 
licher Ueberlegung  für  den  Platz  am  Zwinger, 
welcher  letztere  durch  den  Neubau  seinen  fehlenden 
Abschluss  und  seine  ursprüngliche  Bedeutung  als 
Vorhof  eines  Pallastgebäudes  erhielt.  Zugleich 
wurde  durch  diese  Wahl  der  schöne  Vortheil  ge- 
wonnen, die  verschiedenartigen,  bereits  in  diesen 
Zwingerräumen  befindlichen  Sammlungen  (Natura- 
lien- und  Kupferstich -Sammlung,  historisches 
Museum  nebst  dem  mathematischen  Salon)  unter  Hin- 
zufügung  der  Sammlung  von  Gypsabgüssen  —  der 
sogenannten  Mengs'schen  Sammlung  —  zu  einem 
Ganzen ,  gleichsam  zu  einer  Sammlung  von  Samm- 
lungen glücklich  zu  vereinigen.  Die  dem  Architekten 


*)  J.  G.v.  Quandt:  „Ueber  den  Zustand  der  Königl. 
Gemaldegallerie  in  Dresden  etc.     Leipzig  1842." 


69 


dadurch  freilich  auferlegte  Bedingung,  den  Neubau 
dem  Styl  der  bereits  vorhandenen  Gallerien  und 
Pavillons  anzupassen,  ist  durch  Semper's  Auffassung 
in  einer  geistreichen  Weise  so  erfüllt  worden ,  dass 
bei  allem  harmonischen  Anschluss  doch  dem  Rechte 
der  Gegenwart  in  Forderung  eines  eigenthümlichen 
Styles  kein  Eintrag  geschehen  ist. 

Der  Bau  ward  im  Jahre  1847  nach  den  Plänen 
Prof.  G.  Semper's ,  damals  Director  der  hiesigen 
Bauschule,  angefangen,  und  sodann  vom  Jahre  1849 
an  unter  Leitung  des  Landbaumeister  Hänel  und 
Hofbaumeister  Krüger  unter  Mitwirkung  des  Amts- 
bauverwalter Beuchelt  fortgesetzt  und  im  Jahre 
1854,  trotz  einiger  Unterbrechungen,  bis  auf  die 
innere  Einrichtung  vollendet. 

Das  neue  Museum  ist  in  seinem  Grundrisse  ein 
langgestrecktes  Rechteck,  eine  Form,  welche  der 
Aufgabe  einer  bequemen  Aufstellung  und  Aufbe- 
wahrung von  Bildern  am  natürlichsten  entspricht, 
daher  auch  bei  den  meisten  grossen  Gallerien  zur 
Anwendung  gekommen  ist.  Die  beiden  Hauptseiten 
stehen  ziemlich  genau  nach  Norden  und  Süden  und 
die  gesammte  Länge  des  Gebäudes  mit  den  nur 
wenig  vorspriügenden  Flügeln  zu  beiden  Seiten  be- 
trägt 225  Dresdner  Ellen  zu  einer  Breite  von  52 
Ellen,  die  Höhe  dagegen  bis  zum  Gipfel  der  Kuppel 
57  Ellen,  in  den  übrigen  Theilen  des  Gebäudes 
43  Ellen. 

Die  Mitte  des  ganzen  Baues  ist  durch  ein  reich 
mit  Sculpturen  verziertes  Portal  von  beinahe  20 
Ellen  Höhe ,  mit  drei  Eingängen  günstig  hervorge- 
hoben, und  bildet  eine  gewölbte  Durchfahrt,  welche 
den  Kuppelraum  trägt.  Das  Gebäude  enthält  ausser 
den  beiden  sichtbaren,  dem  Erdgeschoss  und  dem 
ersten  Stockwerk,  noch  ein  von  aussen  nicht  be- 
merkbares zweites  9  Ellen  hohes  Stockwerk,  welches 


70 


zum  grössten  Theil  neben  den  Hauptsälen  mit 
Oberlicht  über  dem  Corridor  auf  der  Nordseite 
liegt  und  ebenfalls  mit  Oberliebt  erhellt  wird.  Das 
Erdgeschoss,  welches  auf  der  östlichen  Seite  das 
sogenannte  Mengs'sche  Museum  der  Gypsabgüsse 
aufzunehmen  bestimmt  ward,  enthält  dagegen  auf  der 
westlichen  zuerst  den  Vor  und  Treppenraum  der 
Gemälde  -  Gallerie ,  der  mit.  seinen  schönen  Granit- 
und  Wildenfelser  Marmorsäulen  den  Beschauer 
würdig  empfängt.  Wo  die  Treppe  sieh  wendet, 
gerade  dem  Eingange  gegenüber,  befindet  sich  das 
Kupferstichkabinet  und  zur  Rechten  die  bereits 
früher  erwähnte  Sammlung  der  Pastellbilder  und 
der  Werke  Canaletto's  und  Dietrich's,  nebst  den 
für  die  Restaurationsarbeiten  bestimmten  Räumen. 

Im  oberen  Stockwerke,  der  eigentlichen  Gallerie, 
zeichnet  sich  der  höher  gelegene  und  mit  einer 
Kuppelwölbung  überdachte  über  32  Ellen  hohe 
Mittelraum,  welcher  die  Tapeten  enthält,  würdig 
und  vortheilhaftaus.  Ihm  schliessen  sich  die  niedriger 
gelegenen  grossen  24  Ellen  hohen  Säle  mit  Ober- 
licht au,  welche  an  beiden  Seiten  durch  eine  Treppe 
mit  dem  Mittelraum  verbunden  sind. 

Nach  der  westlichen  Seite  hin  haben  die  italieni- 
schen Schulen,  nach  der  östlichen,  durch  Spanier 
und  Neapolitaner  übergeleitet,  die  niederländischen 
und  deutschen  Schulen  ihre  Aufstellung  gefunden. 
Den  auf  jeder  Seite  befindliehen  drei  Hauptsälen 
mit  Oberlicht  sind  auf  jedem  Flügel  zwei  kleinere 
Ecksäle  und  ein  Mittelraum  mit  Seitenbeleuchtung 
angeschlossen ,  welche  den  Uebergang  zu  einem  die 
ganze  Länge  des  Hauptbaues  einnehmenden  Corridor 
mit  Seitenlicht  machen,  dessen  21  Abtheilungen, 
durch  sogenannte  Scheerwände  gebildet,  haupt- 
sächlich zur  Aufnahme  kleinerer  Bilder  bestimmt 
wurden ,    welche  eines    schärferen  Seitenlichts    be- 


71 


dürfen.  Die  Reihenfolge  der  hier  aufgestellten 
Bilder  entspricht  möglichst  den  Schulen  der  an- 
grenzenden grossen  Säle,  welche  die  umfänglicheren 
Werke  derselben  Meister  enthalten. 

Neben  dem  Kuppelraum  führen  zwei  Treppen, 
die  sich  später  vereinigen,  in  das  früher  erwähnte 
zweite  Stockwerk,  welches  ausser  dem  mittleren 
Eaum,  der  zugleich  die  Treppe  enthält,  noch  sechs- 
zehn kleinere  und  grössere  Säle  mit  günstigem 
Oberlicht  umfasst. 

Die  einfache  und  würdige  Architektur  aller 
dieser  Räume,  insbesondere  die  überaus  treffliche 
Beleuchtung  der  Oberlichtsäle  und  das  schöne  Ver- 
hältniss  der  Wandflächen,  wirken  im  hohen 
Grade  günstig  und  überraschend  auf  den  Ein- 
tretenden. 

Wesentlich  trägt  hierzu  noch  die  glückliche 
Idee  des  Architekten,  den  Mittelraum  zu  erhöhen, 
bei,  welche  dem  Beschauer  die  malerischsten  Ein- 
blicke in  die  Seitenräume  und  umgekehrt,  gewährt, 
sowie  eine  fast  überall  stattfindende  Möglichkeit, 
die  Bilder  aus  den  verschiedenartigsten  und  grössten 
Entfernungen  zu  sehen. 

Kleinere  und  mitunter  wohl  unvermeidliche 
TJebelstände  abgerechnet ,  werden  gewiss  wenig 
Gallerieräume  eine  grössere  Vereinigung  von  vor- 
theilhaften  Eigenschaften  darbieten,  ein  Urtheil, 
welches  sich  auch  im  Laufe  der  Zeit,  seit  dieselben 
dem  Publikum  übergeben  wurden  (d.  25.  Sep- 
tember 1855)  bereits  unwiderruflich  festgestellt 
hat. 

Bei  den  Vorberathungen  über  Vertheilung  und 
Aufstellung  der  Gemälde  in  den  neuen  Räumen, 
den  Beschlüssen  über  Benutzung  des  Kuppelsaales 
zu  Aufnahme  der  Raphaelischen  und  niederländischen 
Tapeten,   und   bei  allen  sonstigen  wichtigen  Ent- 


72 


Schliessungen  war  die  Galleriecommission  *)  mit- 
wirkend, und  es  konnten  deren  Ansichten  bei  der 
dem  Direktor,  mit  Unterstützung  der  Inspektoren, 
anheimfallenden  Leitung  der  Aufstellung  der  Ge- 
mälde um  so  einverständlicher  benutzt  werden ,  als 
der  Galleriedirektor  verfassungsmässig  Vorsitzender 
der  Commission  ist. 

So  gelang  es,  den  schwierigen  Transport  und 
die  Aufstellung  der  Bilder  nebst  den  sonstigen  Ein- 
richtungen in  der  kurzen  Zeit  vom  31.  Mai  bis 
zum  25.  September  zu  vollenden,  ohne  däss  von 
den  mehr  als  2200  Gemälden  auch  nur  ein  ein- 
ziges beschädigt  wurde. 

Um  so  überraschender  trat  die  ungleich  vor- 
theilhaftere  Aufstellung  der  Bilder  in  den  neuen, 
hellen,  einfachen  und  doch  grossartigen  Räumen 
den  Beschauern  zu  allgemeiner  Anerkennung  ent- 
gegen. Hierzu  gesellte  sich  noch  insbesondere  das 
angenehme  Gefühl  der  Sicherheit,  auch  im  Winter 
nicht  mehr,  wie  sonst,  die  Freude  der  Beschauung 
entbehren  zu  müssen. 

Zu  den  wichtigsten  Vortheilen  des  Neubaues 
aber  ist  jedenfalls  noch  der  glückliche  Umstand  zu 
rechnen,  dass  eine  grosse  Anzahl  von  Kunstwerken, 
welche  sonst  in  den  verschiedensten  Lokalen  zer- 
streut von  Künstlern  und  Kunstfreunden  aufgesucht 
werden  mussten,  jetzt  in  einem  und  demselben  Ge- 


*)  Die  Galleriecommission  (durch  Königliche  Ver- 
ordnung vom  4.  September  1836  niedergesetzt)  bestand 
beim  Beginn  der  Vorarbeiten  für  die  neue  Einrichtung 
aus  dem  leider  zu  früh  verstorbenen  Geh.  Hofrath  Dr. 
H.  W.  Schulz,  dem  Herrn  v.  Quandt,  dem  Galleriedirektor 
Schnorr  v.  Carolsfeld  und  den  Professoren  Bendemann 
und  Hübner;  später  nur  aus  den  drei  letzten.  Seitdem 
Abgange  Bendemann's  nach  Düsseldorf  und  dem  Tode 
Rietschel's,  welcher  für  denselben  eingetreten  war,  hat 
Prof.    C.  Peschel    die    erledigte    Stelle    eingenommen, 


73 


bäude  vereinigt  dem  Genuss  sich,  darbieten.  So 
z.  B.  eine  Reihenfolge  der  berühmten  Tapeten  des 
Raphael ,  welche  in  dem  Kuppelraume ,  dem  Mittel- 
punkte des  neuen  Gebäudes,  zugleich  mit  einer 
Anzahl  niederländischer  Teppiche,  aus  einer  früheren 
Kunstepoche  und  zwar  die  besten  davon  wahrschein- 
lich -nach  Cartons  des  berühmten  Quentyn  Messys 
(geb.  zu  Antwerpen  um  1460,  gest.  um  1531)  eben- 
falls in  den  Niederlanden  gewebt,  aufgestellt  wurden. 

Diese,  sowie  die  im  Erdgeschosse  vereinigte 
Sammlung  von  Pastellbildern,  nebst  den  sogenannten 
Canaletto's  und  eine  Folge  von  Arbeiten  des  be- 
kannten Chursächsischen  Hofmaler  Dietrich  oder 
Dietericy  hat  der  Verfasser  demgemäss  auch  im 
Catalog  in  besonderen  Abtheilungen  behandelt. 

Was  zuerst  die  in  dem  Kuppelraum  des  Haupt- 
geschosses aufgestellten  Tapeten  betrifft,  so  ver- 
danken dieselben  bekanntlich  ihre  Entstehung  einem 
Auftrage ,  welchen  Papst  Leo  X.  dem  Raphael  ge- 
geben*), eilf  kolorirte  Cartons  zu  einer  Reihe  von 
kostbaren  Teppichen  für  den  Schmuck  der  untern 
Räume  der  Sixtinischen  Capelle  zu  machen,  welche 
in  Brüssel  gewebt  wurden.  Früher  noch  war  die 
Stadt  Arras  in  Flandern  berühmt  wegen  ihrer 
Webereien,  weshalb  dergleichen  Teppiche  in  Italien 
noch  heute  „Arazzi"  heissen. 

Diese  Cartons,  Zeugnisse  der  höchsten  Schöpfer- 
kraft  und    vollendetsten   Meisterschaft  Raphael's, 


während  noch  in  neuester  Zeit  Hofrath  Dr.  A.  v.  Zahn 
eingetreten  ist.  Nach  dem  Tode  des  Herrn  Gallerie- 
Director  Schnorr  von  Carolsfeld  hat  der  Verfasser  den 
Vorsitz  übernommen. 

*)  Vasarivita  di  Raffaello.  Similmente  venne 
volontä  al  Papa  di  far  panni  d'arazzi  ricchissimi  d'oro 
e  di  seta  in  filaticci ,  perche  Raffaello  fece  in  propria 
forma  e  grandezza  tutti  di  sua  mano  i  cartoni  coloriti, 


74 

deren  Entstehung  in  die  Jahre  1514 — 1510  fällt, 
blieben  nach  Vollendung  der  Tapeten ,  wahrschein- 
lich weil  man  noch  immer  neue  Nachbestellungen 
beabsichtigte ,  bis  auf  vier  in  den  Händen  der  flan- 
drischen Weber  zurück  ,  welche  Letztere  leider  mit 
der  Zeit  verloren  gingen. 

Nur  sieben  der  vortrefflichsten  von  den  ur- 
sprünglichen eilf  Cartons  des  Raphael  wurden  im 
Jahre  IGoO  zufällig  ziemlich  wohlerhalten,  wenn 
gleich  zum  Gebrauch  der  Weber  in  Stücke  zer- 
schnitten, in  Brüssel  entdeckt  und  durch  Rubens' 
Vermittelung  von  König  Carl  I.  von  England  für 
eine  sehr  bedeutende  Summe  erworben.  Das  tra- 
gische Ende  dieses  Monarchen  und  die  bürgerlichen 
Unruhen  in  England  machten  diese  kaum  geretteten 
Werke  aufs  Neue  unsichtbar ,  und  erst  unter  König 
Wilhelm's  III.  Regierung  wurden  sie  wieder  auf- 
gesucht und  noch  in  dem  oben  bezeichneten  Zu- 
stande ,  auf  dem  Boden  einer  alten  Kiste  ganz  ver- 
nachlässigt, gefunden.  Jetzt  erst  fügte  man  die 
einzelnen  Stücke  sorgfältig  zusammen  und  besserte 
dieselben,  wo  es  nöthig  war,  aus,  um  sie  dann  in 
dem  Schlosse  von  Hamptoncourt  und  ganz  neuer- 
lich in  dem  sogenannten  Kensington -Museum  in 
London  selber,  ihrem  grossen  Werthe  gemäss,  wür- 
dig aufzustellen.  Von  den  Tapeten  sind  mehrere 
Exemplare  mehr  oder  minder  vollständig  vorhanden. 
Ausser  dem  in  der  vatikanischen  Sammlung  zu  Rom 
befindlichen  vollständigsten*)  Exemplare  von  eilf 
Tapeten**),  welches  in  den  Lichtpartieen  der  Ge- 


i  quali  furono  mandati  in  Fiandra  a  tessersi,  e  finiti  i 
panni  venuero  a  Roma  etc.  und  später:  Costö  quest' 
opera  settanta  mihi  Scudi  etc.  (70,000  ScudiRomani). 
*)  Es  fehlt  nur  an  der  Tapete  des  Elymas  die 
untere  Hälfte. 

**)  Die  vatikanische  Sammlung  enthält  ausser  diesen 


75 


wänder  mit  Gold  durchwirkt  ist,  befindet  sich  noch 
ein  ebenso  mit  Gold  durchzogenes  im  Museum  zu 
Berlin.  Ein  dem  unsrigen  ähnliches  ohne  Gold, 
doch  ebenso  von  schöner ,  tiefer  Färbung ,  erinnert 
sich  der  Verfasser  unter  andern  in  Mantua  gesehen 
zu  haben ,  und  sind  dergleichen  auch  in  Wien  und 
andern  Orten  noch  vorhanden. 

Von  unserm  Exemplare  galt  seit  dessen  Wieder- 
auffindung, von  der  wir  weiter  unten  berichten, 
die  allerdings  sehr  zu  bezweifelnde  Annahme,  dass 
Papst  Leo  X.  dasselbe  an  den  Churfürsten  von 
Sachsen,  Friedrich  den  Weisen,  als  Geschenk  über- 
sendet habe.  Abgesehen  von  der  Schwierigkeit  des 
Nachweises ,  wie  dieselben  aus  dem  Nachlasse  der 
Ernestiniichen  Linie  in  die  Albertinische  überge- 
gangen sein  könnten,  lag  in  dem  Umstände,  dass 
die  Tapeten  selber  augenscheinlich  nicht  zu  jenen 
ersten  Exemplaren  gehören,  welche  noch  zur  Zeit 
Leo's  und  Raphael's  ausgeführt  wurden  (wie  das 
Römische  und  das  oben  erwähnte  Berliner  Exem- 
plar) ,  eine  noch  entschiedenere  Unmöglichkeit  für 
den  Nachweis  der  Richtigkeit  der  obigen  Annahme. 

Die  ersten  Exemplare  der  Raphaelischen  Ta- 
peten unterscheiden  sich  nämlich  von  den  späteren 
besonders  durch  die  eingewirkten  Goldlichter,  das 
Römische  Exemplar  ausserdem  noch  durch  eine 
Umrahmung,  welche  ebenfalls  nach  Zeichnungen 
Raphael's  gewebt  ist,  während  das  Berliner  ausser 
an  einer  einzigen  Tapete  nur  durch  schmale  Laub- 
gewinde eingefasst  wird.  Die  unsrigen  hingegen 
haben  breite  Ränder  mit  reichem  Ornament  und 
Figuren , .  etwa  im  Styl  des  Perino  del  Vaga ,  Pri- 


eilf  Tapeten  noch  eine  andere  Reihenfolge  auch  nach  Ra- 
phael's Compositionen  gewirkter  Teppiche,  im  Ganzen 
25  Stück. 


76 


maticcio ,  oder  eines  noch  Späteren ,  jedenfalls  nicht 
von  der  Hand  des  Raphael. 

Aller  Ungewissheit  und  allen  Vermuthungen 
aber  über  den  Ursprung  unserer  Tapeten  machten 
bald  urkundliche  Nachrichten,  welche  sich  im  hie- 
sigen K.  Hauptstaatsarchiv  vorfanden,  ein  Ende*). 
Eine  Correspondenz  vom  Jahre  1723  zwischen  dem 
sächsischen  Gesandten  in  Paris ,  Grafen  Hoym  und 
dem  bekannten  Jacob  Heinrich,  Grafen  von  Flem- 
ming,  Premierminister  und  Feldmarschall  König 
August's  des  Starken,  weist  zum  Theil  ihren  Ur- 
sprung ,  und  eine  spätere  zwischen  Graf  Flemming 
und  dem  Hofrath  Gaultier  ihre  Accmisition  Seiten 
König  August's  I.  aufs  allerklarste  nach.  In 
einem  Briefe  aus  Paris  vom  14.  Juni  1723  meldet 
Hoym  an  Flemming,  dass  eine  Anzahl  von  sechs 
Tapeten  nach  ßaphael's  Zeichnung  im  Nachlasse 
des  Cardinal  Fürstenberg**)  zu  dem  billigen  Preise 
von  3000  bis  3500  Thlr.  zu  haben  sein  würde. 
Flemming  bietet  3000  Thlr.  und  schon  am  6.  Sep- 
tember desselben  Jahres  meldet  Hoym  den  Ankauf 
und  in  einem  späteren  Briefe ,  dass  es  ihm  gelungen, 
noch  789  Livres  von  dem  ursprünglichen  Preise 
der   3000    Thlr.    abzudingen.      Ein    letzter    Brief 


*)  Der  Verfasser  verdankt  dieselben  der  bereit- 
willigen Mittheilung  des  Archiv -Vorstandes,  Herrn 
Min.-Rath  Dr.  v.  Weber,  dessen  unermüdlicher  Eifer,  die 
verborgenen  Schätze  dieser  reichen  Fundgrube  zu  Tage  zu 
fördern,  nicht  dankbar  genug  anerkannt  werden  kann. 

**)  Wilhelm  Egon,  Bischof  zu  Strassburg,  seit 
1686  Cardinal,  gest.  1704  Es  müssen  in  Strassburg 
noch  später  dergl.  Raphaelische  Tapeten  vorhanden 
gewesen  sein,  denn  Göthe  erwähnt  in  „Dichtung  und 
Wahrheit"  eines  Exemplars  von  solchen,  welche  im 
Jahre  1770  bei  Gelegenheit  der  Vermählungsfeier  Marie 
Antoinette's  auf  der  Insel  Rheinau  zur  Dekoration 
eines  Pavillons  verwendet  worden  waren. 


77 


Hoym's  vom  11.  October  1723  zeigt  den  Abgang 
der  Kisten  von  Paris  an,  welche  denn  auch  bald 
in  Dresden  wohlbehalten  eingetroffen  sein  müssen. 

Den  zweiten  Theil  der  Nachrichten  bildet  eine 
Correspondenz  Flemming's  mit  dem  Hofrath  Gaul- 
tier;  sie  beginnt  mit  einem  Briefe  des  Feldmar- 
schalls vom  12.  Juni  1726,  worin  er  dieselben  Ta- 
peten dem  Könige  zum  Verkauf  anbietet.  Mehrere 
Briefe  werden  gewechselt,  in  welchen  der  alte 
Kriegsmann  in  launigem  Tone  sein  Geschäft  för- 
dert, dessen  endlichen  Abschluss  zwar  keiner  der 
vorhandenen  Briefe,  wohl  aber  ein  Königl.  Befehl 
vom  8.  Januar  1728  meldet,  laut  welchem  S.  Königl. 
Maj.  dem  Herrn  Generalfeldmarschall  „gewisse 
von  Raphael  gefertigte  Tapeten  vor  12,000 
Thaler  und  einen  Brillanten  von  54  Grän,  vor 
18,000  Thaler,  zusammen  30,000  Thlr.  abgekauft 
und  solche  aus  der  Ersparnisskasse  bezahlen  lassen." 

Man  erfährt  aus  den  betreffenden  Briefen  noch 
ausserdem,  dass  der  Cardinal  Fürstenberg  die  Tapeten 
in  England  erworben  hatte,  und  es  wäre  nicht  un- 
möglich, dass  dieselben  sogar  dort  nach  den  Cartons 
des  Baphael,  unter  Carls  I.Regierung,  in  der  Anstalt 
zu  Mortlake,  welche  schon  unter  König  Jacob  I .  ein  Sir 
Francis  Crane  gegründet  hatte,  gewebt  worden 
wären*). 

Der  Cardinal  hatte  sein  Wappen  in  den  Rändern 
anbringen  lassen ,  was  jedenfalls  nur  aufgesetzt  sein 
konnte ,  da  Hoym  den  Vorschlag  macht ,  es  abneh- 
men und  durch  das  Flemming'sche  Wappen  ersetzen 
zu  lassen.  Flemming  zog  jedoch  eine  einfache 
,,Cartouche"  ohne  jedes  Wappen  vor,  und  so  sind 
sie  auch  bis  heute  verblieben**). 

*)  S.  Cartonensia  von  Gunn.    London  1832. 
**)  Hoym    machte    bei   dieser    Gelegenheit    darauf 
aufmerksam ,  dass  in  Dresden  eine  Manufactur  existire, 


78 


Auch  unsere  Tapeten  waren  eine  Zeitlang  ver- 
schwunden, und  das  Verdienst  der  Wiederauffin- 
dung  gebührt  dem  Sausmarschall  des  Churfürsten 
Friedrieh  August,  Freiherrn  von  Racknitz ,  der 
darüber  in  einem  Berichte  vom  7.  November  1  790 
das  Nähere  mittheilt.  Er  hatte  aus  Privatvor- 
lesungen des  Prof.  Casanova  erfahren,  dass  Papst 
Leo  X.  ein  Exemplar  der  Tapeten  an  Carl  V.,  ein 
anderes  an  Friedrieh  den  Weisen  geschenkt  habe. 
In  Folge  dessen  zu  „sorgfältiger  Durchgehung  aller 
mit  Tapeten  ausgeschlagenen  Zimmer,  sowie  aller 
Vorräthe"  bewogen,  fand  er  endlich  in  den  Zimmern 
der  Prinzessin  Auguste  K.  H.  vier  Stück ,  welche 
jedoch  sehr  unscheinbar  geworden  waren,  und 
später  noch  zwei  andere  wohlerhalten  in  dem  so- 
genannten Garde -Meubles.  Das  siebente  Stück, 
eines  der  schönsten,  die  Geschichte  des  Ananias 
und  der  Sapphira,  war  nicht  aufzufinden.  Zwar 
fehlt  an  der  Tapete ,  welche  den  Paulus  vorstellt, 
wie  er  den  Zauberer  Elimas  mit  Blindheit  schlägt, 
die  eine  Seite,  auf  welcher  sich  die  Gestalt  des 
Apostels  Paulus  und  einige  andere  Figuren  befin- 
den, dieselbe  scheint  jedoch  absichtlich  für  eine  be- 
stimmte Räumlichkeit  so  eingerichtet  worden  zu  sein. 

Wunderbar  bleibt  bei  dieser  ganzen  Begeben- 
heit allerdings  der  Umstand,  dass  die  Tapeten  in 
dem  kurzen  Zeitraum  von  einigen  sechzig  Jahren, 
welche  seit  dem  Ankauf  bis  zu  ihrer  Wiederauf- 
findung verflossen  waren ,  in  so  ganz  spurlose  Ver- 
gessenheit gerathen  konnten,  wenn  gleich  freilich 


welche  diese  Arbeit  übernehmen  könne.  )n  der  That 
wurden  damals  in  Dresden  Hautelisse-  Tapeten ,  wahr- 
scheinlich durch  französische  Arbeiter,  für  Königliche 
Rechnung  gefertigt,  und  es  sind  dergleichen  Tapeten, 
besonders  nach  Bildern  von  Sylvestre,  noch  im  hie- 
sigen Königlichen  Schlosse  vorhanden. 


79 


die  anheilvolle  Periode  des  siebenjährigen  Krieges 
in  diese  Zeiten  fällt.  Nicht  minder  wunderbar  ist 
es,  dass  eine  ganz  falsche  Notiz  Casanova's  doch 
die  wirkliche  Auffindung  zur  Folge  hatte. 

Auf  Herrn  von  Racknitz1  Vorschlag  wurden  die 
vier  im  Schlosse  befindlichen  Tapeten  abgenommen 
und  gereinigt  und  mit  den  beiden  andern  sodann 
dem  damaligen  Generaldirector  der  Academieen, 
Grafen  Marcolini,  zu  passender  Aufstellung  über- 
geben. Seitdem  in  einem  Saale  des  Brühl' sehen 
Palais  dem  Publikum  zwar  zu  gewissen  Stunden 
zugänglich,  doch  unter  sehr  ungünstiger  Beleuch- 
tung aufgestellt ,  darf  man  mit  Becht  dieselben  erst 
jetzt  als  ihrem  Werthe  entsprechend  aufbewahrt 
und  der  allgemeinen  Würdigung  zurückgegeben, 
betrachten. 

,,Zu  diesen  kostbaren  Tapeten",  fährt  v.  Rack- 
nitz in  seinem  Berichte  fort,  „bin  ich  so  glücklich 
gewesen ,  sechs  Stück  zu  finden ,  deren  Inhalt  in 
der  Passionsgeschichte  unseres  Heilandes  enthalten 
und  welche  wahrscheinlich  nach  Zeichnungen  des 
berühmten  Lucas  Cranach  gefertigt  sind."  Ohne 
Zweifel  sind  dies  dieselben  höchst  merkwürdigen 
und  seltenen  Teppiche ,  welche  jetzt  unter  den 
obengenannten  Raphaelischen  Tapeten  im  Kuppel- 
raum des  neuen  Museums  ebenfalls  ihre  Aufstellung 
gefunden  haben.  Sie  sind  jedoch  sicher  nicht,  wie 
der  treffliche  Racknitz  meint,  nach  Zeichnungen  von 
L.  Cranach,  sondern  von  verschiedenen  Meistern 
der  altniederländischen  Schule.  Die  Kreuzigung 
und  Kreuztragung ,  die  beiden  vorzüglichsten,  darf 
man  mit  vollem  Rechte  dem  Quentin  Messys  zu- 
schreiben, mit  dessen  Bildern  sie  unverkennbare 
Aehnlichkeit  haben,  und  es  ist  der  Werth  dieser 
Kunstwerke  gerade  für  unsere  Sammlung  noch  um 
so  grösser ,  als  diese  altniederländische  Schule  nur 


80 


in  wenig  Bildern  vertreten,  hier  aber  fast  noch 
trefflicher  und  meisterhafter,  als  in  den  meisten 
überhaupt  vorhandenen  Bildern  dieser  Richtung, 
die  in  der  Regel  auch  nur  weit  kleinere  Dimensionen 
haben,  erscheint. 

Auch  sie  waren  seitdem,  als  ob  dies  ein  immer 
wiederkehrendes  Schicksal  aller  Tapeten  sein  müsse, 
wieder  verschwunden,  da  sie  zu  Marcolini's  Zeit 
wohl  nicht  der  Aufstellung  werth  gehalten  waren, 
und  wurden  erst  im  Jahre  1854  ebenso  zufällig  in 
den  Zimmern  des  Garde  -  Meubles  im  Brühl'schen 
Palais  wieder  entdeckt,  später  aber  bei  Eröffnung 
des  neuen  Museums  durch  besondere  Bewilligung 
Sr.  Maj.  des  Königs  der  Gallerie  zu  fernerer  Auf- 
bewahrung anvertraut. 

In  ähnlicher  Weise  bot  sich  in  dem  Erdge- 
schosse des  neuen  Gebäudes  die  erwünschte  Gele- 
genheit dar,  ganze  Reihenfolgen  von  Bildern  eines 
und  desselben  Meisters,  welche  früher  theilweise  in 
der  alten  Gallerie,  theilweise  an  anderen  Orten  eben- 
falls wenig  zugänglich  gewesen  waren,  dem  kunst- 
liebenden Publikum  zu  bequemer  und  vortheilhafter 
Beschauung  zu  bieten. 

Hierzu  gehört  die  überaus  reiche  Folge  von 
Pastellmalereien ,  welche  früher  das  sogenannte  Pa- 
stellcabinet  bildeten  und  einmal,  wie  bereits  er- 
wähnt, besonders  durch  die  Arbeiten  von  A.  R. 
Mengs  und  deren  wirklichen  Kunstwerth*),  andrer- 
seits durch  eine  Reihe  von  Bildnissen  der  inter- 
essantesten Persönlichkeiten  aus  der  Glanzepoche 
Dresdens  und  des  sächsischen  Hofes  einen  ganz  eigen- 
thümlichen,  wenn  auch  zumeist  localen  Werth  haben. 


*)  Auch  eine  höchst  interessante  Studie  in  far- 
bigen Kreiden,  der  Kopf  des  heiligen  Fransiseus  von 
Guido  Keni,  befindet  sich  in  dieser  Sammlung. 


81 


Ihnen  schliesst  sich  eine  zahlreiche  Sammlung 
an  von  Arbeiten  des  bekannten  Churf.  Hofmalers 
Ernst  Christian  Dietrich  oder  Dietericy,  der  mit 
einem  Aufwände  von  Talent  und  Technik  bald  wie 
Eembrandt,  Correggio  oder  Poelenburg  u.  A.  malte 
und  gleich  dem  amerikanischen  Spottvogel  über  der 
Nachahmung  aller  möglichen  fremden  Stimmen  und 
Manieren,  zu  singen  vergass,  wie  ihm  selber  der 
Schnabel  gewachsen. 

Vor  allen  aber  findet  sich  hier  eine  Anzahl  der 
trefflichsten  Werke  des  noch  immer  unübertroffenen 
Architekturmalers  Bernardo  Beiotto,  genannt  Cana- 
letto,  und  seines  Oheims  und  Meisters  Canale.  Wir 
verdanken  diese  Arbeiten,  soweit  dieselben  vater- 
ländische Ansichten  Dresdens  und  der  Umgegend 
darstellen,  zum  grössten  Theil  der  Pracht-  und 
Kunstliebe  Brühl's,  der  sie  bei  dem  Künstler  zur 
Ausschmückung  seines  Pallastes  bestellt  hatte. 
Nach  des  Grafen  Tode  verlangte  der  arme  Maler 
die  rückständige  Bezahlung,  und  als  die  gräflichen 
Erben  nicht  dazu  geneigt  waren ,  wurden  die  Bilder 
im  Interesse  Canaletto's  vom  sächsischen  Hofe  an- 
gekauft. Der  Preis  war  überdies  im  Verhältniss 
zu  den  Leistungen  ein  sehr  massiger  zu  nennen, 
denn  die  mitunter  sehr  grossen  Bilder  wurden 
durchschnittlich  mit  200  Thlr.  bezahlt  und  die 
rückständige  Summe  betrug  im  Ganzen  für  die  von 
1747  —  1755  gemalten  einundzwanzig  Prospekte 
nur  4200  Thlr.-) 


*)  Die  specificirte  Rechnung  lautet : 
1747  — 1752  Dreizehn  Stück  von  Dresden  ä 

200  Thlr.  =  2600  Thlr. 

1753  Drei  Ansichten  von  Pirna  ä  200  Thlr.  =  600      „ 

1754  Drei  andere        do.      do.  do.  600      „ 

1755  Zwei     do.  do.      do.  do.  400      „ 

Summa  4200  Thlr. 
6 


»2 


Mehr  aber  noch,  als  der  unbestrittene  Kunst- 
werth  der  ebengenannten  Separatsammlungen,  wirkt 
unseres  Erachtens  die  eigentümliche  Zusammen- 
gehörigkeit des  hier  Zusammengestellten  auf  jeden 
.-innigen  Beschauer ,  wie  dies  ein  Jeder  gewiss  an 
sich  selber  und  Andern  erlebt  und  immer  wieder 
erfahren  wird. 

Die  Gestalten  jener  Zeit  des  Glanzes  unter 
August  dem  Starken  und  seinem  Sohne,  August 
dem  Prächtigen,  wie  ihn  die  mittelalterlichen  Chro- 
niken genannt  haben  würden ,  treten  hier  wie  leib- 
haftig vor  unsere  Augen.  Der  heldenhaft  sichere 
und  ruhige  Moritz  von  Sachsen  und  seine  schöne 
Schwester  Orszelska,  die  erste  Liebe  Friedrich' s 
des  Grossen  —  der  alte  Ismael  Mengs  mit  seinem 
berühmten  Sohn  und  die  belle  Chocoladiere*),  die, 
später  eine  Gräfin  Dietrichstein,  und  seitdem  un- 
zähligemal  kopirt  wurde  —  die  schöne,  kluge  Frau 
des  unbedeutenden  Malers  Thiele,  —  dieser  Typus 
eines  ächten  Hofmannes,  der  noch  dazu  von  Hof- 
niaiiii  heissen  muss  —  die  Tänzerin  und  Gräfin 
Barberina  -  Cocceji ,  die  später  in  Sanssouci  glänzte 
—  Annibali ,  der  schöne  Sänger  und  Damenliebling 
von  dazumal  -  die  gefeierte  Mingotti,  die  Prima 
Donna  cantante  —  und  endlich  der  süsse  Amor 
von  Mengs ,  der  holde  Dämon  jener  schönen  Tage, 
und  sein  ganzer  Hofstaat,  die  gepuderten  Abbaten 
und  die  Schäferinnen  mit  kohlschwarzen  Augen 
und  himmelblauen  Bändern,  die  unvermerkt  den 
üebergang  zu  den  kreidigen  Idealen  der  Rosalba,  zu 
ihren  Magdalenen  und  Gottheiten  bilden!  — 


*)  3.  I'Yvrit  r  1745  paj'e  au  Sieur  Liotard  pour  un 
tableau  depastel  repre'sentnnt une  „Stoubemenche" 
Stubenmersch)  (sie)  Liv.  Yen.  2640=  120  Sequins 
'Algarotti's  Tagebuch.) 


83 


Wer  könnte  sie  in  Worten  auch  nur  andeutend 
erschöpfen,  diese  kühnsten  Parallelen  der  entgegen- 
gesetzten Charaktere ,  die  hier  im  wunderbaren  Ge- 
misch des  Zufalls  nebeneinander  ein ,  etwas  ver- 
blasstes,  buntes  Reich  der  Schatten  bilden! 

Ja,  sie  mussten  in  Pastell  gemalt  werden,  Pastell 
war  die  Farbe  ihres  Jahrhunderts  —  Schmetter- 
lingsstaub  für  die  flatterhaften  Schmetterlinge,  die 
üppigen  Tag-  und  Nachtfalter !  Wer  hätte  sie  in 
Oel  oder  gar  in  die  schroffe  Tempera  des  Giotto 
übersetzen  können ! 

Ein  farbiges  ,, Pulvis  et  unibra*)  sumus!"  rufen 
sie  uns  zu,  die  verstammten  Akteurs  jener  prächtigen 
Bühne,  die  wir  nur  zehn  Schritt  weiter  durch  den 
Pinsel  des  trefflichen  Canaletto  für  uns  sich  neu 
erbauen  sehen.  Das  ganze  alte  Dresden  jener  Zeit, 
sammt  seinen  Umgebungen,  und  auch  dies  nicht 
etwa  unbelebt ,  nein !  mit  all  dem  kecken  Reiz  der 
Staffage  im  Kleinen,  geschmückt  durch  seinen 
Freund  Torelli ,  der  grösser  ist  als  in  seinen  Altar- 
bildern der  katholischen  Kirche ,  wenn  er  uns  hier 
die  steife  Pracht  des  c hurfürstlichen  Cortege  schil- 
dert, die  rothröckige  Wache  im  Gewehr,  jeder 
der  wohlhäbigen ,  gepuderten  Soldaten  dem  andern 
reichlich  zwei  Schritt  vom  Leibe  und  daneben  die 
ehrfurchtsvoll  so  tief  sich  verneigenden  Pflaster- 
treter, dass  ihnen  die  mächtigen  Haarbeutel  zu 
Berge  stehen.  Die  Marktschreier  und  Quackbalber 
mit  dem  ehrlichen  Hanswurst  aus  der  guten  alten 
Zeit,  die  Strassenberühmtheiten  von  dazumal,  die 
Hoftürken  und  Kammerhusaren  —  und  wie  ein 
Memento  mori  dazAvischen  das  letzte  Bild  Cana- 
letto's :  der  von  Kugeln  zerschmetterte  Thurm  der 


*)  Umbra  ist  bekanntlich  eine  Erdfarbe,  die  be- 
sonders zum  Schatten  verwandt  wird. 

6* 


.84 


Kreuzkirche,  den  wir  auf  den  vorhergehenden  Bil- 
dern soeben  noch  stolz,  und  schön  wie  für  die  Ewig- 
keit prangen  sahen ! 

Ja .  e£  ist  wahrlich  ein  Stück  Geschichte  in 
Memoirenform  in  diesen  Bäumen  mit  dem  Pinsel 
niedergeschrieben ,  und  wir  möchten  noch  manche 
Novelle  prophezeiten ,  die  hier  von  poetischen  Ge- 
müthern concipirt  werden  wird  oder  doch  werden 
könnte ! 

Dem  Biographen  der  Gallerie  aber  mögen  es 
die  günstigen  Leser  verzeihen,  wenn  er  so  nah 
dem  Schlüsse  seinen  nüchternen  Vorsätzen  untreu 
sich  zur  Schilderung  von  Bildern  hat  hinreissen 
lassen!  Sie  werden  den  betäubenden  Duft  dieses 
Treibhauses  der  Phantasie  im  Erdgeschosse  des 
Museums  am  besten  an  seinem  warnenden  Exempel 
erkennen  und.  je  nach  Lust  und  Neigung,  suchen 
oder  meiden ! 


Ein  mehr  als  hundertjähriger  Abschnitt  in  der 

Geschichte  der  Gallerie  liegt  mit  dem  Verlassen 
der  alten  Bäume  abgeschlossen  hinter  uns;  der 
vorliegende  kurze  Versuch  einer  geschichtlichen 
Darstellung  dieses  Zeitraumes  sollte  wie  ein  ein- 
facher Grenzstein  einen  so  wichtigen  Moment  für 
alle  Zukunft  bezeichnen  und  festhalten.  Eine  neue 
Periode  hat  mit  der  Vollendung  des  neuen  Mu- 
seums begonnen;  möge  sie  zugleich  ein  Beginn 
erneuter  Liebe  und  schützender  Sorgfalt  insbeson- 
dere auch  für  die  zarte  und  Schutz  bedürftig- 
Blüthe  lebender  Kunst  werden .  deren  Förderung 
die  edelste  Fortsetzung  der  Verehrung  der  Ver- 
gangenheit ist. 

So  sei  und  bleibe  uns  der  neue  Bau  ein  edles 
Vermächtniss  des  unvergesslichen  Friedrich  August, 


85 


vollendet  durch  seinen  erhabenen  Nachfolger,  dop- 
pelt geweiht ,  nicht  blos  seinen  Sachsen ,  noch  dem 
deutschen  Vaterlande  allein ,  sondern  der  ganzen 
gebildeten  Welt,  der  Gegenwart  und  den  künftigen 
Geschlechtern ,  zu  einem  Tempel  des  Edlen  und 
Schönen ,  zum  Palladium  des  heiteren  Dresden ! 
Ein  Ziel  andächtiger  Pilger  aller  Nationen,  die  hier 
die  herrlichsten  Schöpfungen  ihrer  eignen  Meister 
und  Schulen  durch  die  Hand  sächsischer  Fürsten 
vereint,  dankbar  bewundern ! 


So  tretet  ein  in  aller  Geister  Gunst, 
Willkommen  seid  im  Heiligthuni  der  Kunst, 
Im  Tempelraum,  des  Tages  Lärm  entnommen, 
„Im  Heiligthum  der  Kunst  willkommen!"*) 


*)  Inschrift  über  den  Thüreu  des  Kuppelraunies. 


Dresden,   im  Juni  1872. 


Der  Kuppel -Saal. 


Enthält  sechs  niederländische  Tapeten,  deren  einige  mit 
grösster  Wahrscheinlichkeit  als  nach  Cartons  von  Quintyn 
Messys  (Matsys)  (geboren  zu  Antwerpen  um  das  Jahr  1460, 
gestorben  um  1531)  gewirkt,  betrachtet  werden  dürfen. 

Ueber  denselben  befinden  sich  sechs  andere  Tapeten, 
Avelche  zu  der  bekannten  Folge  gehören,  die  nach  Cartons 
von  Eaphael  gewebt  wurden.  (Das  Nähere  über  beide  in  der 
Einleitung  S.  73  u.  ff.) 

A.  Altniederläudische  Tapeten. 

Eigenthum  S.  Maj.  des  Königs    Im  Jahre  1853  im  Garde-Meübles 
im  Brührschen  Palais  -wieder  aufgefunden. 

a.  Die  Kreuzigung.  In  Auffassung,  Anordnung,  Zeichnung, 
sowie  in  der  Ausführung  die  vortrefflichste  der  ganzen 
Folge.     3,36  h.,  3,29  br. 

b.  Die  Kreuztragung.     3,44  h.,  3,38  br. 

c.  Die  Anbetung  der  Hirten.*)    3,47  h.,  3,30  br. 

d.  Die  Himmelfahrt.     3,42  h,,  3,33  br. 

e.  Derselbe  Gegenstand,  von  anderer  Hand  und  von  ge- 
ringerer Schönheit.     2,96  h.,  2,8S  br.  i 


*)  Der  Carton  zu  dieser  Tapete  wird  von  Mr.  Alfred 
Michiels  in  seiner  neuesten  Ausgabe  der  Histoire  de  l'art  flamande 
dem  Henri  met  de  Bles  zugeschrieben,  wofür  allerdings  der 
Umstand  spricht,  dass  die  Eule  (das  Monogramm  dieses  Künst- 
lers) sich  zweimal  in  der  Umrahmung  der  unter  f  angeführten 
Tapete  vorfindet. 


88 

f.  Das  Abendmahl,  ebenso  und  beide  wohl  von  ein  und  dem- 
selben Meister,  was  auch  aus  der  Aehnlichkeit  der  reichen 
Einfassungen  von  Blumen  und  Vögeln  hervorgeht.  Auch 
die  Umrahmungen  der  vier  erstgenannten  Tapeten  sind 
von  seltenster  Schönheit  der  Anordnung  und  Atisführung. 
3,05  h.,  2,84  br. 

B.  Raphaelische  Tapeten. 

Im  Jahre  1728  vom  General-Feldmarschall  Grafen  von  Flemming 

für  12,000  Thlr.  erkauft,  1790  durch  den  Hausmarschall  Freih. 

von  Racknitz  wieder  aufgefunden. 

S.  Einleitung  S.  78. 

g.  Die  Heilung  des  Lahmgeborenen  durch  die  Apostel  Petrus 
und  Johannes  an  der  Thür  des  Tempels,  welche  die 
„schöne  Pforte"  hiess.  Apostel gesch.  Cap.  3.  v.  1 .  u. 
folgende.     4,23  h.,  6,35  br. 

h.  Paulus  straft  den  Zauberer  Elymas  mit  Blindheit.  Apostel- 
gesch.  Cap.  13.  v.  6 — 12.      4.23  h.,  3,3  br. 

Dieser  Tapete  fehlt  die  rechte  Seite,  welche  den  Paulus  und 
Barnabas  mit  noch  einigen  andern  Figuren  enthält. 

i.  Das  Opfer  zu  Lystra,  wo  Paulus,  der  einen  Lahmen  ge- 
heilt hatte,  und  Barnabas  sein  Begleiter,  beide  für  Jupiter 
und  Mercur  gehalten ,  göttlich  verehrt  werden  sollen. 
Apostelgesch.  Cap.  14.  v.  8 — 18.     4,23  h.,  6,3i  br. 

k.  Der  wunderbare  Fischzug.  Evang.  Lucä  Cap.  5.  v.  1  —  11. 
4,23  h.,  5,oo  br. 

1.  Der  auferstandne  Christus ,  welcher  zum  Petrus  spricht : 
,, Weide  meine  Schaafe!"  Evang.  Joh.  Cap.  21.  v.  15—24. 
4,23  h.,  6,15  br. ' 

m.  Paulus  predigt  in  Athen.  Apostelgesch.  Cap.  17.  v.  22.  u.  ff. 
4,23  h.,  5,25  br. 

Byzantinische  Schule. 

1.      Auferstehung  Christi.    Goldgrund.     Auf  H.  0,22  h., 
(32a.)     0.17  br. 


89 

2.  Verklarung    Christi.     Christus    in    der    Mitte    in 
'32  a.)    doppeltem   weissen  Mmbus  von  ganz   besonderer 

Gestaltung.   Rechts  Moses,  links  Elias.    Goldgrund. 
Auf  EL  0,37  h.,  0,28  br. 

Oben  in  griechischer  Schrift  „Metaniorphosis"  und  die 
Anfangsbuchstaben  der  Figurennamen.  1860  aus  dem 
Vorrath. 

3.  St.   Gregor.     Sitzend    auf  einem    Throne,   in  der 
(32a.)    Linken  ein  offnes  Buch,   die  Rechte   segnend  er- 
hoben.   Der  Name  in  griechischer  Schrift  wie  oben. 
Goldgrund.     Auf  H.  ü,u  h.,  0,ti5  br. 

1861  aus  dem  Vorrath.  Alle  drei  im  Jahre  1672 
durch  den  Obersten  Christoph  von  Degenfeldt  an  Johann 
Georg  II.  zur  Eunstkammer  geschenkt. 

4.  Die   heilige  Jungfrau  mit  dem  Kinde.  Goldgrund. 
(82a.)    Auf  H.  0,22  h.,  0,17  br. 

Aus  Prof.  Steinla's  Sammlung. 

Florentinische  Schule. 

PisanO  (Giunta). 

Geb.  um  1210. 

5.  Maria  mit  dem  Kinde   auf  einem  Throne  sitzend. 
(32a.)    Goldgrund.     Auf  H.  0,205  h.,  0,15  br. 

1860  aus  dem  Nachlass  des  Kunsthändlers  S.  Wood- 
burne  in  London  erworben.  Preis  1  Guin.  15  Sh. 

Schule  des  Giotto. 

6.  Der  todte  Heiland  von  den  heiligen  Frauen  beweint. 
(32  a.)    Halbe  Figuren.    Rundbild  auf  H.  im  Durchmesser 

von  0,20. 

Geschenk  des  Prof.  Steinla. 

Schule  von  Sieiia. 

7.  Himmelfahrt  Maria.    Auf  H.  0,45  h.,  0,34  br. 
(32  a.) 

8.  Ein  Kreuzbild.    Auf  H.  0,54  h  ,  0,43  br. 
(32  a.) 


90 

9.  Die    Rückseite   des    vorigen  Kreuzbildes.    Auf  H. 
(32  a.)    V.  Gr. 

Aus  der  Zeit  und  im  Styl  des  Duccio  di  BuonillSegna. 

(Schule  von  Siena.) 
Um  1300. 

10.  Maria  mit  dem  Kinde  in  den  Armen.    Halbe  Figur. 
(32a)    In  Tempera  auf  Goldgrund.   Auf  H.  0,20  h.,  0,i3  br. 

1846  aus  Rumohr's  Nachlass. 

1 1.  Zwei  Flügelbilder  mit  den  Gestalten  heiliger  Männer 
(32a.)    und  Frauen.    Auf  H.  0,53  h.,  0,26  br. 

Aus  Prof.  Steinla's  Sammlung. 

Lorenzetti  (Schule  von  Siena). 

12.  Die  heilige  Jungfrau  mit  goldner  Krone,  Schleier 
(32  a.)    und  reich  gesticktem  Gewände.  Brustbild.  Fragment 

auf  H.  0,3i  h.,  0,2sr,  br. 

Aus  Prof.  Steinla's  Sammlung. 

Im  Styl  des  Lippo  Memini. 

Geb.  um  1300,  gest.  1344  zu  Florenz. 

13.  Die  Jungfrau  Maria  mit  dem  auf  ihrem   Schooss 
(32a.)    stehenden   Christuskinde;   zu    beiden    Seiten  zwei 

heilige  Frauen.  Auf  Goldgrund  in  Tempera.  Auf 
H.  0,44  h.,  0,20  br. 

184C  aus  Ruhmor's  Nachlass. 

Tonimaso  di  Stefano,  gen.  Giottino. 

Geb.  1324,  gest.  1356  in  Florenz. 

14.  Johannes  der  Täufer  im  Gefängniss,  welchem  zwei 
(32  a.)    seiner  Jünger  Botschaft  von  Christo  bringen.  Ev. 

Matth.  11,  2.  Altärchen  mit  alter  Spitzbogen- 
fassung, in  deren  oberem  Rund  das  Brustbild  eines 
Heiligen.    Auf  H.  0,co  h.,  0,36  br. 

1860  aus  dem  Nachlass  des  Kunsthändlers  Woodbume 
in  London  erkauft.  Preis  7  Guin. 


91 

Starililia  (Gherardo  di  Jacopo). 

Geb.  1354  in  Florenz,  gest.  um  1413. 

15.  Der  Erzeuge.!  Michael  mit  Schwert  und  Weltkugel 
(32c.)    in  den  Händen.    Auf  H.  Rundbild  0,18  im  Durch- 
messer. 

16.  Der    Engel    Raphael    führt    den    kleinen    Tobias., 
(32c.)    welcher  den  Fisch  im  Arme  hält,  dessen  Galle  der 

Engel  in  seiner  Rechten  in  einem  Kästchen  trägt. 
Auf  H.  Gegenstück  V.  G. 

1860  desgleichen.  Beide  für  16 '/2  Guin. 

Schule  des  Fra  Beato  Giovanni  da  Fiesole. 

Geb.  zu  Mugello  1387,  gest.  zu  Rom  1455. 

17.  Die   Verkündigung.    In   Tempera  auf  Goldgrund. 
(32  c.)    Auf  H.  0,2S  h.,  0,45  br. 

1846  aus  Rumohr's  Nachlass.  S.  Nr.  75. 

PollaiuolO  (?)  (Antonio). 

Geb.  1429,  gest.  1498  zu  Florenz. 

18.  Die  Verkündigung.    Auf  H.  1,37  h.,  1 ,12  br. 
(B3.) 

Florentinische  Schule. 

19.  Die  Geburt  Christi,  bez.  Antonius  (?)  Florentinus 
(32c)    MCCOXXXIIL    Auf  H.  0,25  h.,  1,13  br. 

20.  Die  Kinder  Israel  sammeln  Manna.    Auf  H.  0,30  h., 
(32c.)    0,655  br. 

Luca  di  Gilio  oder  Egidio  Signorelli,  gen.  Luca  da 
Cortona. 

Geb.   zu  Cortona  um  1441,   gest    um  1521.   Schüler 
des  Pietro  della  Francesca. 

21.  Heilige  Familie.    Maria  betrachtet  das  Christkind. 
(1)3.)     welches  auf  einem  ,   von  ihrem  Mantel  bedeckten 


92 

Steine  vor  ihr  liegt;  der  kleine  Johannes  (imfasst 
das  Köpfchen  des  Kindes ,  links  sitzt  Joseph.  Auf 
einer  Felsenhöhe  über  der  Hauptgruppe  zwei 
singende  Engel.  Rundbild  auf  H.  1,66  h.,  1,64  br. 
Früher  im  Besitz  der  Familie  Venerosi  in  Pisa.  Im 
Jahre  1860  aus  dem  Nachlass  des  Kunsthändlers  S. 
Woodburne  in  London  erkauft.  Preis  540  Guin.  S. 
Einl.  S.  49  u.  ff. 

VailllUCCi  (Pietro),  gen.  Pietro  Perugino. 

Geb.    zu    Cittä   della  Pieve  1446,    gest.    zu  Castello 
Fontignano  im  Decbr.  1524. 

22.  Der  heilige  Crispinus.    Brustbild.   Fragment  auf  H. 
(la.)     0,36  h.,  0,25  br. 

Aus  Prof.  Steinla's  Sammlung 

Umbrische  Schule. 

23.  Der  heilige  Rochus,  im  Vordergrund  einer  Land- 
(la.)     schaft  liegend;  ein  Hündchen  bringt  ihm  ein  Stück 

Brod.  Auf  H.  0,22  h.,  0,3ns  br. 

Nach  Rumohr  ein  Jugendbild  des  Raphael  Sanzio.  (?) 
Aus  Prof.  Steinla's  Sammlung. 

l'illturiCChio  (Bernardino  di  Betto,  gen.  il). 

Geb.  zu  Perugia  1454,  gest.  zu  Sieria  1513. 

24.  Bildniss  eines  Jünglings.    Hintergrund  Landschaft. 
(lc)     Auf  H.  O.sosh.,  0,3,5  br. 

Durch    Naumann  als    Unbek.   Or.   Raphael   d'Urbin 

Contrefait  (?)  Alt.  luv.  1722. 

Filipepi  (Sandro),  gen.  Botticelli. 

Geb.  zu  Florenz  1446,  gest.  1515. 

25.  Johannes   der  Evangelist,   Nägel  und  Dornenkrone 
(Ib.)  in  der  linken  Hand.     Auf  H.  0,«7  h.,  0,31  br. 

26.  Johannes  der  Täufer.    Brustbild.    Gegenstück  zum 
(Ib.)  Vorigen.    Auf  H.  0,475  h.,  0,31  br. 

26  a.  Ein    Wunder    des     heiligen    Zenobiüs ,     Bischofs 

(32c.)  von    Florenz.      Predella     in    vier    Abtheilungen. 

Ein  Knabe   ist  unter   die  Räder  eines   Karren  ge- 


93 

rathen;  die  verzweifelte  Mutter  übergiebt  das  Kind 
dem  Heiligen,  der  es  ihr  lebend  zurückgiebt.  In  der 
vierten  Abtheilung  sieht  man  den  Heiligen  sterbend, 
wie  er  die  ihn  Umgebenden  segnet.   Auf  H.  0,66  h., 

1,82  br. 

1868  aus  der  v.  Quandt'schen  Sammlung.  Früher 
bei  Metzger  in  Florenz.    Preis  20OÜ  Thlr. 

Derselbe.    (?) 

27.     Maria  mit  dem  Jesuskinde ;  es  hat  eine  Rose  in  der 
(32c.)    Hand,  nach  welcher  einer  der  dahinter  stehenden 
Engel  langt.     Auf  H.  0,81  h.,  0,9 1  br. 

November  1832   vorn  Kunsthändler  George    gegen 
zwei  kleine  Poelenburgs  eingetauscht. 

28.    Galathea  auf  einem  Delphin  stehend.    AufH.  l,3oh.f 
(32  c.)    0,54  br. 

OhirlaudajO  (Domenico). 

Geb.  zu  Florenz  1449,  gest.  um  1498. 

2y.     Die  Geburt  des  Heilandes.    Zu  den  Füssen  des  heil- 
(32  c.)    Joseph  liegt  das  Christkind  auf  Heu  und  dem  unter- 
gebreiteten Mantel  der  heiligen  Mutter,  welche  an- 
betend vor  ihm  kniet.    Rundbild  auf  H.  im  Durch- 
messer 0,78. 

Aus  Prof.  Steinla's  Sammlung.    Schulbild. 

Leonardo  da  Yinci. 

Geb.  zu  Virci  1452,  gest.  zu  Cloux  bei  Amboise 
d.  2.  Mai  1519. 
30.  Maria  mit  dem  Kinde  auf  ihrem  Schoosse,  das  auf 
(1  c.)  einem  rothen  Kissen  sitzt  und  nach  einer  Weinbeere 
greift,  welche  ihm  die  Mutter  reicht;  links  unten 
der  kleine  Johannes  anbetend.  Im  Hintergrund 
rechts  ein  offenes  Fenster  mit  Aussicht  auf  Städte 
und  ferne  Gebirge,  links  ein  Bett.  Auf  H.  0,38  hu, 
0.305  br. 

Jugendbild  des  Meisters  (um  1470)  von  wunderbarer 
Feinheit  der  Vollendung.  Im  Jahre  1860  als  Lorenzo 
di  Credi  aus  dem  Nachlass  des  Kunsthändlers  S  Wood- 
burne  in  London  erkauft.  Preis  220  Guin.  S.  Einl.  S.  4iL 


M 

Schule  des  Leonardo  da  Vinci. 

31.     Herodias   mit  dem  Haupte  Johannes   des  Täufers. 
(Bl.)     ÜJ    Auf  H.  1/5  h.,  0,63  br. 

1748  durch  Pia cido  Gialdi  und  1'.  Guarienti  aus  der 

K.  Gallerie  zu  Prag   als    Original    von   Leonardo    da 

Vinci.     Nach  v.  Quandt:  Marco  d"Oggione.     1838  rest. 

32.    S.  Magdalena.    Lehensgrosses    Brustbild.     Auf  H. 

(lc)     0,63  h.,  0,4S  br. 

Aus  Prof.  Steinla's  Sammlung. 

Unbekannt. 

33.      Maria  hält  das  Kind,  welches  auf  ihrem  Schoosse 
(32  a.)    steht;  zur  Seite  zwei  Engel  mitLilienstengeln.    Auf 
H.  0,73  h.,  0,59  br. 

1741  durch  V.  Rossi  als  Leonardo  da  Vinci  für 
300  Thlr.  Inv.  8vo.  1827  von  Palmaroli  rest.  Unächtes 
Bild  mit  einer  modernen  Inschrift:  LeouardiVincii  Opus. 

Credi  (Lorenzo  di). 

Geb.  zu  Florenz  1453,  gest.  nach  1536. 

34.  Maria  mit  dem  Kinde,  welches  den  kleinen  Johan- 
(lc.)    nes  küsst.     Auf  H.  0,ösö  h.,  0,475  br. 

Aus  Prof.  Steinla's  Sammlung 

Lippi  (Filippino).    (Sohn  des  Fra  Filippo.) 

Geb.  zu  Prato  1400,  gest.  13.  April  1505. 

35.  Maria  mit  dem  Kinde,    welches  neben  ihr  sitzend 
(la.)     ein    aufgeschlagenes    Buch    hält.      Auf   L.  0,48  h., 

0,37b  br. 
Aus  Prof.  Steinla's  Sammlung,    lsiu  durch  Schinner 

auf  Leinwand  übertragen. 

Garbo  (Raffaelino  del),  auch  R.  Karli  gen. 
Geb.  zu  Florenz  um   1466,  gest.    1524 

36.  Maria  mit  dem   Kinde  auf  dem  Anne,  neben  ihr  S. 
(lc.)    Franz   von    Assisi  und  S.  rlieronymus.     Rundbild 

auf  IL  im  Durchmesser  von  0,75. 

Aus  Prof.  Steinla's  Sammlung. 
Unbekannt.    (Nach  Rumohr  von  Maren   Palmezzano 
daForli.) 

Geb.  zu  Forli  um  1490,  gest.  um  1540. 


95 

36  a.  Anbetung  der  Könige.    Auf  H.  0,505  h.,  0,435  br. 

(32  a.) 

Nach  Michel  Angelo  Bnonarotti. 

Geb.  zu  Chiusi  bei  Arezzo  1474,  gest.  zu  Rom  1564- 

37.  Leda  mit  dem  Schwane.    Auf  H.  1,?2  h.,  1  ,*-3  br. 
(Bl.)       Nach    Michel    Angelo's   Carton    von    einem    nieder- 
ländischen Meister,  vielleicht  von  Rubens  eigner  Hand. 
Aus  der  Sammlung  der  Gräfin  Wrzowecz  in  Prag  durch 
Leplat  15.  Juni  1723.    Alt.  Jnv. 

Aus  der  Schule  des  BllOnai'Otti. 

Motiv  einer  Figur  aus  dem  jüngsten  Gericht  in  der 
Sixtinischen  Capelle. 

38.  Ein  Mann  an   einen  Baumstamm   gekettet,    leidet 
(C 1.)    den  Feuertod ,  bez.  FVMO  PEREAT ,  QVI  FVMVM 

VENDIDIT.    Auf  L.  1,S6  h.,  0,97  br. 

1748   aus    der  K.  Gallerie  von  Prag  durch   Placido 
Gialdi  und  P.  Guarienti.    S.  Einl.  S.  43. 

Copie  nach  Michel  Angelo  und  Sebastiano  tlel  Piombo. 

39.  Die  Geisselung  Christi'.    Auf  H.  0,59  h.,  Cl^  br. 
(2  b)     Aus  der  Kunstkammer.    Alt.  Inv.  1722. 

Desgl.  nach  Michel  angelo  (Giulio  Clovio?). 

40.  Eine  heilige  Familie.    Auf  K.  0,195  h.,  05is  br. 
(35  a.)       1740  durch  von  Heineken  aus  Hamburg. 

BigiO  (Francia). 

Geb.  zu  Florenz  1483,  gest.  daselbst  1524. 

41.  David  sieht  Bathseba  im  Bade,  während  Urias  auf 
(Ib.)    der  Ballustrade  seines  Hauses  schlummert;  auf  der 

andern  Seite  Urias  und  David  beim  Mahle  und  die 
Sendung  des  Urias  mit  dem  Briefe.  Auf  H.  0,85  h., 
1,72  br. 

Bez.   mit  dem  Monogramm   des  Meisters 
und  A.  S.  (Anno  Salutis)  MDXXIII. 


96 

UbertillO  (Francesco),  gen.  Bacchiacca. 
Gest.  zu  Florenz  1557. 

42.  Drei  Thronbewerber  werden  von  einem  König  ver- 
gib.)   anlasst,  nach  dem  Herzen  ihres  todten  Vaters  Pfeile 

zu  schiessen.     Der   sich  weigernde   wird   als    der 
ächte  Sohn  erkannt.  (?)  Auf  H.  0,85  h.,  1,90  br. 

Nach  Vasari  für  Gio.  Maria  Benintendi  gemalt. 
Mit  Nr.  41  im  Jahre  1750  aus  der  Sammlung  des  Mar- 
chese  Suares  in  Florenz  für  1000  Zechinen  erkauft. 

VanilUCChi  (Andrea),  gen.  Del  Sarto. 

Geb.  zu  Florenz  1488,  gest.  daselbst  1530. 

43.  Die    Verlobung    der   heiligen    Catharina  mit    dem 
(D4.)    Christuskinde,  daneben  die  heilige  Margaretha. 

Bez.    mit    dem   Monogramm    des    Mei- 
sters.    Auf  H.  1,67  h.,  l,2i  br. 

1748  aus  der  K.  Gallertes  zu  Prag  durch  Placidc 
Gialdi  und  P.  Guarienti.    1826  von  Palm.  rest. 

44.  Das  Opfer  Abrahams.  $5    Bez.  wie  das  Vorige.    Auf 
(D3.)    H.  2,12  h.,  l,sn  br. 

Mod.  Ank  ursprünglich  für  Franz  1.  von  Frank- 
reich gemalt. 

45.  Der  Leichnam  Christi    im  Schoosse  seiner  Mutter. 
Ab.      Auf  L.  0,?5  h.,  0,203  br. 

Aus  der  Kunstkammer. 

Derselbe  (angeblich). 

4t i.     Eine  heilige  Familie.  ^    Auf  L.  1,«  h.,  2,00  br. 
(B2  )        Wahrscheinlich   von    Sasßoferrato  nach   einer  Zeich- 
nung   des    Raphäel.    Unächt    bez.    AND's    SARTVS. 
Mod    Ank.  als  Pietro  Vannucci,  gen.  Perugiuo. 

47.  Besuch   der  Maria  bei   Elisabeth.     Auf  L.  0,oo  h., 
36  d  i   0,50  br. 

1742  als  Francesco  Vanui  durch  Le  Leu  aus  Paris, 
1500Bivres. 

Copieen  nach  Andrea  del  Sarto. 

48.  S.  Catharina  knieend.    Lebensgr.    Auf  L.  l,n  h.,, 
(B2)   0,64  br. 


97 

49.  S.  Margaretha.     Gegenstück.     Desgl.    V.  Gr. 

(B2.)        Beide  1856  aus  dem  Vorrath.    Die  Originale  sind  im 
Dom  von  Pisa. 

Bronzino  (Angelo). 

Geb.  zu  Florenz  um  1502,  gest.  1572. 

50.  Moses   wirft    die    Gesetztafeln    zur  Erde.    Auf  H. 
(2b.)    1,405  k,  l,oo  br. 

51.  Brustbild    Cosmus  IL,    Herzogs    von   Florenz   (als 
(l  c)    Grossherzog  Cosinus  1.)  bez.  COSMVS  MED.  FLOß. 

ET  SENARYM  DVX  IL     Auf  H.  0,59  b.,  0,435  br. 

52.  Brustbild  der  Herzogin  Eleonore ,  seiner  Gemahlin, 
(l  c.)    Tochter   des   Don   Pedro   de   Toledo ,   Marcbese  di 

Villafranca,  Vicekönigs  von  Neapel.    Auf  H.  0,39  b., 
0,2ü  br. 

Tasari  (Giorgio),  der  Jüngere. 

Geb.  zu  Arezzo  1512,  gest.  zu  Florenz  1574. 

53.  Maria  mit  dem  Leichnam  Christi  auf  ihrem  Schoosse ; 
(35  a.)  in  den  Ecken  die  vier  Evangelisten.    Auf  H.  0,42  h., 

0,29  br. 

1749  durch  Siegm.  Striebel  aus  Rom,  20  Scudi. 

Unbekannt.     (Florentiner  Schule.) 

54.  Maria  mit  dem  Kinde  und  S.  Vitus.     Im  Hinter- 
(2  a.)    grund  andere  Heilige  und  Joseph.    AufL.  1,345  h., 

0,ng  br. 

Naldini  (Battista). 

Geb.  zu  Florenz  1537,  gest.  158 1. 

55.  Die  Anbetung  der  Hirten.     Auf  H.  0,83  h.,  0,65  br. 
(B3.) 

56.  Die  Anbetung  der  Könige.     Auf  H.  0,S2  h.,  0,61  br. 
(B3.).        1741  beide  durch  V.  Rossi  aus  Italien.    luv.  8vo 

7 


98 

Vaillli  (Francesco)  da  Siena. 

Geb.  zu  Siena  1563,  gest.  25.  October  1609. 

57.  Heilige  Familie.  5f5      Auf  L.  1,24  h.,  1,05  br. 
(C3.)        1826  von  Palm,  und  Renner  rest. 

FurillO  (Francesco).    (?) 

Um  1604  Schüler  des  Matteo  Rosselli. 

58.  S.  Cecilia.     Brustbild  auf  L.  0,47  h.,  0,365  br. 
(3c.)        Aus  Prof.  Steinla's  Sammlung. 

Ficherelli  (Feiice),  gen.  Feiice  Rip oso. 

Geb.  zu  San  Gimignano  1605,  gest.  1660. 

59.  Lucretia  und  Tarquinius.     Auf  L.  1,24  h.,   1,91  br. 
(37  a.)       Durch  Graf  Gotter  als  Giordano.     800  Conv.  fl. 

PigUOlli  (Simone). 

Geb.  zu  Florenz  1614,  gest.  1706. 

60.  Die  Gerechtigkeit      Auf  L.  0,oo  h.,  0,75  br. 
(38c.)       Bez.  S.  P. 

Dolci  (Carlo). 

<Jeb.  zu  Florenz  1616,  gest.  1686. 

61.  Herodias  mit  dem  Haupt  Johannis.  JfJ     Auf  L.0,9$h., 
(Bl.)    0,82  br. 

Gemalt  für  den  Marchese  Rinuccini ,  nach  Bal- 
dinucci's  Angabe. 

62.  Die  heilige  Cäcilia  die  Orgel    spielend,  rfc    Auf  L. 
(Bl.)  V.  Gr. 

Gemalt  für  den  Grossherzog  Cosinus  111  ,  welcher  es 
dem  Grossschatzmeister  von  Polen  schenkte.  S.  Bal- 
dinucci.  1742  beide  durch  Rigaud  aus  der  Sammlung 
des  Prinzen  Carignan  in  Paris  für  1600  Livres  erwoi-- 
ben.  Früherwaren  beide  in  der  Sammlung  des  Mr.  Talard. 

68.     Der  Heiland,  das  Brod  und  den  Wein  segnend.    Auf 
(Bl.)    L.  0,89  h.,  0,7.  br. 

Aus  Casa  Kumieri  in  Venedig.  Die  Copie  dieses 
Bilde«  von  Agnese  Dolci,  Tochter  des  Carlo,  ist  in 
der  Sammlung  des  Louvre  in  Paris. 

Schule  des  Dolci,  wahrscheinlich  Agnese  Dolci. 
64.     Kopf  der  Maria.    Auf  L.  0,77  h.,  0,GO  br. 
(Bl.)         j_74i   durch   Heineken   aus  Hamburg  als  unbekannt. 


99 

Luti  (Benedetto). 

Geb.  zu  Florenz  1666,  gest.  zu  Rom  1724. 

65.  Christuskopf.     Oval,  auf  L.  0,74  h.,  0,61  br. 
(B3.) 

66.  Marienbild.     Auf  L.    Vorige  Form.  0,73  h.,  0,61  br. 
(B  3.)        1 74-;>  beide  durch  Riedel  aus  Prag.     Tnv.  8vo.    Beide 

auf  der  Rückseite  bez.  Eques  Benedictus  Lutis  pinge- 
bat.    Anno  1722. 


Römische  Schule. 


Santi,  Baphael  (von  Urbino). 

Geb.  zu  Urbino  den  28.  März  1483  am  Charfreitag, 
gest.  zu  Rom  am  ö.  April  1520  am  Charfreitag. 

67.  Die  Jungfrau  Maria  mit  dem  Christuskinde  in  den 
(A.)    Armen,  auf  Wolken  schwebend,  rechts  neben  ihr 

knieet  der  heilige  Sixtus ,  links  die  heilige  Barbara. 
Unten  zwei  Engelkinder.  Im  Hintergrund  zwischen 
zwei  grünen  Vorhängen  eine  Glorie  von  Engels- 
köpfen. Dieses  Bild  ist  unter  dem  Namen  der 
,,  Madonna  di  San  Sisto  "  weltberühmt.  *£  Auf  L. 
2,63  h.,  1,96  br. 

Nach  Vasari ,  gemalt  für  den  Hochaltar  des  Benedic- 
tinerklosters  Sanct  Sixtus  zu  Piacenza,  von  König 
August  III.  durch  C.  C  Giovannini  im  Jahre  1753  eben- 
daselbst für  den  Preis  von  20,<>ü0  Dukaten  oder  40,000 
Scudi  Romani.  ohngefähr  60,000  Thaler  erkauft.  1826 
von  Palm.  rest.    S.  Einleitung. 

Nach  Raphael's  Erfindung. 

68.  Anbetung  der   Könige.    Bez.    .R —  1564.    Auf  H. 
(la.)    0,-71  h.,  0,öo  br. 

1741  durch  V.  Rossi  vom  Abbate  Ricci  in  Venedig 
für  525  Thaler  erkauft.  Die  bekannte  Composition 
aus  den  Tapeten,  welche  in  die  Jahre  1514  bis  1516 
und  später  fallen. 

7* 


100 

Copie  nach  Raphael,  von  Dionysius  Calyaert. 

(jieb.  um  1565  zu  Antwerpen,  gest.  IG  19. 

69.  Die    heilige    Cäcilia    auf   den    Gesang    der   Engel 
(D2.)     hörend.     Zu  ihrer  Seite  S.  Paulus  und  Geminianus, 

Magdalena  und  der  Evangelist  Johannes.    Auf  L. 
2,3t  h.,  l,4n  br. 

Aus  Casa  Ranuzzi  in  Bologna  angekauft  durch  P. 
Ghiarienti  als  eine  treffliche  Copie  von  Dionysio  Fia- 
mingo,  wie  Calvaert  von  den  Italicnern  genannt  wurde. 
Mit  dem  S.  Franciscus  von  Guercino  und  einer  Caritä 
Romana  von  Pasinelli  zusammen  mit  1G50  Dukaten  in 
Gold  bezahlt. 

70.  Alte  Copie  der  „Madonna  della  Sedia".    In  runder 
(Bl.)     Form,  auf  H.  0,74  h.,  0,73  br. 

Von  Palm.  rest. 

Copie  nach  Raphael. 

71.  Die  Anbetung  der  Hirten.    Auf  H.  0,S2  h.,  l,ts  br. 
(B2.)         1744   durch  Louis   Talon   aus  Spanien  als  Raphael. 

Desgleichen. 

72.  Madonna,  bekannt  als:  ,,la  belle  Jardiniere."  Auf 
(B3.)    H.  1.«  h.,  0,82  br.  bez.  RAPHA.LO.  am  Saum  des 

Mantels. 

1748  aus  der  K.  Gallerie  von  Prag  durch  Gialdi  und 
Guarienti  als  Raphael  —  Das  Original  ist  in  der 
Sammlung  des  Louvre  in  Paris. 

Copie  nach  Raphael  von  A.  R.  Mengs. 

7o.      Der  Prophet  Jesaias.    Auf  L.  2,ji  h.,  1,53  br. 

(Jl.) 

Schule  des  Raphael. 

74.  Heilige  Familie.    Auf  H.  0,72  h.,  0,57  br. 
(32  c.)        Mocl.  Ank. 

75.  Odysseus  entdeckt  Achilles  unter  den  Jungfrauen 
(Säe.)     im    Hause    des    Licomedes.    (?)     Auf  H.    0,265   h., 

0,5S  br. 

1846  aus  Rumohr's  Nachlass  mit  Nr.  10,  13  und  17 
zusammen  für   1">5  Thaler  erkauft. 


101 

76.  Heilige  Familie.    Runde  Form,  auf  H.  0,84  h.  u.  br. 
(Bl-)         Cat.  Guarienti  Nr.  285:  aus  Modeua.  (?) 

Gilllignano  (Vineenzo  Tamagni  da  San).  (?) 
Gest.  zu  Florenz  1530. 

77.  Maria  mit    dem   Kind,    weiches    den  kleinen   Jo- 
(1c)     hannes  küsst.  #     Auf  H.  0,525  h.,  0,b9  br. 

Gebort  vielmehr  der  mailändischen  Schule  an  und 
ist  noch  im  handschriftlichen  Inventar  von  1809  an- 
geführt als:  „Unbekannt".  Erst  im  Katalog  von  1812 
u.  ff.  als  „Vineenzo  da  Gimignauo".  in  den  früheren 
französischen  Katalogen  als:  „Maitre  inconnu  Italien" 
richtig  bezeichnet. 

Caldara  (Polidoro),  gen.  da  Caravaggio. 

Geb.  zu  Caravaggio  um  1495,  gest.  1513. 

78.  Runder   Kupferblechschild ,    worauf   ein   Reiterge- 
(32b.)    fecht.   Grau  in  Grau  gemalt  O.so  h.  u.  br. 

Bez.  C.  F.  1749  durch  Siegmund  Striebel  aus  Rom, 
40  Scudi. 

Penni  (Giov.  Francesco),  gen.  ilFattore.  (?) 

Geb.  zu  Florenz  1488,  gest.  zu  Neapel  1528. 

79.  Der  Erzengel  Michael.    Auf  L.  2,06  h..  1,23  br. 
(Dl.)         Mod.  Ank.  Als  Dosso  Dossi;  von  Palm.  rest. 

80.  Der  heilige  Georg.   Auf  L.  2,os  h.,  1,24  br. 

(D 1.)         Mod.  Ank.   Als   Garofalo ,  später  im  Cat.  Guarienti 
als  Raphael  bez. ,  von  Paim.  rest. 

Pippi  (Giulio),  gen.  Giulio  Romano. 

Geb.  zu  Rom  1492,  gest.  zu  Mantua  1546. 

81.  Pan  und  der  jugendliche  Oiynapos.    Auf  H.  2,47  h., 
(D4.)     1,85  br. 

1732  durch  König  August  II.  von  Mr.  Zamboni  in 
London  als  Or.  von  Michel  Angelo  für  300  Louisd'or 
erkauft.  Früher  in  der  Gallerie  von  Mantua. 


102 

82.  Heilige  Familie,  gen.  „Madonna  della  Catina."  2$ 
(B2.)    Auf  H.  l,<i>  h,  l,2o  br. 

Mod.  Ank.  Wie  Vasari  erzählt,  gemalt  für  den 
Herzog  Friedrich  von  Mantna,  der  es  an  Isabella 
Buschetta  schenkte. 

Buoiiaeorsi    (Pietro),   gen.   Perino   del  Vaga. 
Geb.  zu  Florenz  1500,  gest.  zu  Rom  1547. 

83.  Maria  mit  dem  Kinde.    Auf  H.  0,43  h.,  0,35  br. 
(32  a)        Aus  der  Kunstkammer  als  Caravaggio   Alt.  Inv.  1722. 

Verdorbenes  Bild. 

Ramenghi  (Bartolomeo),  gen.  Bagnacavallo. 

Geb.   1484   zu  Bagnacavallo,   gest    zu  Bologna  1542. 

84.  Maria  mit  dem  Kinde  ,  auf  Wolken  thronend.  Unten 
CD 2.)     S.   Geminianus,  Petrus,  Paulus  und  Antonius  von 

Padua.    Auf  H.  2, 51  h.,  2,os  br. 

Im  Jahre  1755  für  König  August  III.  durch  den 
Maler  C.  C.  Giovannini  iu  Bologna  erkauft,  wo  es  sich 
im  Convento  de  Pellegrini  befand.  Das  Bild  selbst 
wurde  mit  300  Dukaten  Gold  bezahlt  Ausserdem 
wurden  noch  400  Dukaten  Gold  ausgegeben  für  ein  altes 
Bild  ähnlicher  Grösse ,  um  den  im  Kloster  zurück- 
gebliebenen alten  Rahmen  zugleich  noch  mit  Hülfe 
einiger  Zusätze,  die  Giovannini  malte,  auszufüllen. 
S.  Einl. 

Baroccio  (Federigo). 

Geb.  1528  zu  Urbino,  gest.  1612  ebendas. 

85.  Hagar   tränkt    ihren    Sohn    Ismael    in    der  Wüste. 
(2c.)    Auf  L.  0,39  h.,  0,?36  br. 

1774  durch  Louis  Talon  ans  Spanien  als  Gitanilla 
d'apres  Correggio.  (?) 

86.  Die  Himmelfahrt  der  Maria.    Auf  L.  1,45  h.,  1,12  br. 
(30  a.)  Bez  y.B    1755  durch  Pietro  Bonini  aus  Rom. 

87.  Maria  mit  dem  Kinde  und  S.  Franciscus  und  Do- 
(B2.)  minien«.      Auf  L.  1,58  h.,  1,3$  br. 

Bez.  159». 

88.  Der   heilige   Franciscus    empfängt    die  Wundmale. 
(30a.)  Auf  L    0i6§  h.,  0,17  br. 


103 

89.  Magdalena  am  Grabe  Christi.    Auf  L.  0,54  h.,  0,43  t>r. 
(34  a.)      Durch  Kindermann  als  Perruzzi.    Alt.  Inv.  1722. 

90.  Die  Grablegung  Christi.     Auf  L.  0,57  b.,  0,36  br. 
(36b.)       aus  der  Gallerie  des  Grafen  Wallenstein  in  Dux. 

Unbekannt. 

91.  Eine  heilige  Familie.    Auf  L.  0,S4  h.,  1,12  br. 
(32a.)       ^ls  Bened.    Garofalo  durch  Kindermann.    Alt.  Inv. 

17-22. 

92.  Die  beilige  Margaretha.    Auf  L.  1,72  h.,  1,26  br. 

(D4.) 

Cesari  (Giuseppe),  gen.. il  Cavaliere  d'Arpino. 
Geb.   1560  oder  1568  zu  Arpino,  gest.  1610. 

93.  Eine  Römerschlacht.    Auf  L.  2,60  h.,  4,23  br. 
(D3.)        1738  durch  V.  Rossi.    Inv.  8vo. 

Feti  (Domenico),  Schüler  des  Civoli. 

Geb.  zu  Rom  1589,  gest.  zu  Venedig  1624. 

94.  David  mit  dem  Schwert  und  Haupte  Goliath's.J'fi 
(.02.)    Auf  L.  1,60  h.,  1,12  br. 

95.  Die  Marter    der   heiligen    Agnes.    Auf  H.  0,r»8  h., 
(08.)    0,4i  br. 

96.  Die  Rückkehr  des  verlornen  Sohnes.    Auf  H.  Oso,  h., 
(Öl.)    0,45  br. 

97.  Das   Gleichniss    von   dem    verlornen    und  wieder - 
(C2.)    gefundenen  Groschen.  Jfc     Auf  H.  0,56  h.,  0,45  br. 

98.  Das    Gleichniss    von    dem    verlornen  und  wieder- 
(Cl.)    gefundenen  Schaafe.    Auf  H.  0,6i  h.,  0,46  br. 

99.  Das  Gleichniss :  „Kann  auch  ein  Blinder  dem  andern 
(Gl.)    den  Weg  weisen?"    Auf  H.  0,56  h.,  0,73  br. 

100.    Das  Gleichniss  von  den  Arbeitern  im  Weinberge.  Jfc 
(08.)    AufH.  0,60  h.,  0,45  br. 


104 

101.  Das  Gleichniss  von    dem  Herrn,    zu   dessen  Gast- 
CG  1.)    mahle  Krüppel  nnd  Lahme  herbeigerufen  werden. 

Auf  H.  0,tii  h.,  0,46  br. 

102.  Der  barmherzige  Samariter.   AufH.  0,7o  h.,  0,84  br. 
(CS.) 

103.  Das  Gleichniss    vom  Knechte,   dem   sein  Herr  die 
(C 1 )    Schuld  erliess  und  der  nicht  Gleiches  that  an  seinem 

Mitknechte.     Auf  H.  0,62  h.,  0,46  br. 

104.  Der  junge  Tobias  zieht  den  Fisch  aus  dem  Wasser. 
(C3.)    Auf  H.  0,66  h.',  0,82  br. 

Alle  im  Jahre  1742  durch  Riedel  aus  Prag. 

Derselbe.  (?) 

105.  Der  heilige  Sebastian.    Auf  L.  1,89  h.,  1,08  br. 
(G3.)        Cat.   Guarienti  Nr.  164   als   „Domenico  Fetis"    aus 

Modena.     Scheint  vielmehr  der  venezianischen  Schule 
angehörig. 

106.  Die    vier  Evangelisten  in    einer  Säulenhalle,    über 
(25  b.)    ihnen    der   heilige    Geist   in  Gestalt   einer  Taube. 

Auf  H.  1,75  h.,  1,30  br. 

Bez.  1567.  Aus  der  Kunstkammer  als  Baldassare 
Peruzzi.  Alt.  Tnv.  172?.  Wahrscheinlich  von  einem 
italienisirten  Niederländer,   vielleicht  Pieter  Aerlsen. 

Berettini   (Pietro),  gen.  Pietro  da  Cortona. 

Geb.  zu  Cortona  1596,  gest.  zu  Rom  1669. 

107.  Merkur  mahnt  Aeneas ,  seine  Abfahrt  von  Carthago 
(37  d.)  Zu  beschleunigen.    Auf  L.  2,54  h.,  4,16  br. 

1738  durch  Rossi.    Inv.    8vo. 

108.  Ein  römischer  Feldherr  spricht   vor   den  Consuln. 
(H3.)    Auf  L.  0,99  h.,  1,52  br. 

1731  durch  Leplat.    Inv.    8vo. 


105 

Derselbe.  (V) 

109.  Die  Errichtung  der    ehernen  Schlange.     Skizze  zu 
(38b.)    einem  Deckenbild.     Auf  L.  1,64  h.,  0,s9  br. 

1856    aus  dem   Vorrath.     Durch    Leplat    als    Titian 
Man.  Alt.  Inv.    1722. 

110.  Ein  alter  Mann  mit  langem  Bart  und  Haupthaar. 
(H.l.)    Auf  L.  0,?2  h.,  0,56  br. 

Cerquozzi  (Michel  Angelo),  gen.  Belle  Battaglie. 

Geb    zu  Rom  1602.  gest.  1660  ebendas 

-111.    Eine  Kriegsscene.    Auf  L.  0,60  h.,  0,74  br. 
(34  a) 

112.  Ein  Feldherr  lässt  Todte  begraben.     Auf  L.  0,74  h., 
(34a.)     1?20  br.; 

1861  aus  dem  Vorrath  aufgenommen. 

Salvi  (Giovanni  Battista),  gen.  SaSSOfeiTfttO. 

Geb.  zu  Sassoferrato  in  der  Mark  Anconaden  11,  Juli 
1605 ,  gest.  zu  Rom  8.  April  1685. 

113.  Die  heilige  Jungfrau ,  das  schlafende  Jesuskind  in 
(B2.)    ihren  Armen  haltend,  umgeben  von  Cherubimköpf- 
chen.   Auf  L.  0,78  h.,  0,90  br. 

1711  aus  Casa  Grimani  Calergi  durch  V.  Rossi. 

114.  Maria  betend.    Auf  L.  0,to  h.,  0,io  br. 
(B2.) 

115.  Maria  neigt  sich  über  das  an  ihrer  Brust  schlum- 
(B2.)    merncle  Kind.    Auf  L.  0,47  h  ,  0,3o  br. 

Brandi  (Giacinto). 

Geb    zu  Poli  16:3,  gest.  zu  Rom  1691. 

116.  Dädalus  setzt  dem  Icarus  Flügel  a,n.    Auf  L.  1,74  h., 

(37  a.)     1,40  br. 

117.  Moses  mit  den  Gesetztafeln.   Auf  L.  l,oo  h.,  0,"6  br. 
(38  a.) 


106 

Maratti  (Carlo). 

Geb.  1625  zu  Camerano,  gest.  1713  zu  Eom. 

118.  Maria  mit  dem  Christuskinde ,  welches  auf  Stroh  in 
(B2.)    der  Krippe  ruht.   Oben  drei  Cherubimköpfchen.  Jfc 

Auf  L.  0,9«  h.,  0,75  br. 

1747  durch  Rigaud  aus  Paris  für  2000  Livres;  de  la 
Succession  Poliguac. 

119.  Maria  mit  dem  schlafenden  Christkinde.  Jfc     Auf  L. 
(B2  )    0,46  h.,  0,35  br. 

120.  Maria  betrachtet  das  vor  ihr  liegende  Christkind; 
(B2.)    dabei  der  kleine  Johannes.     Auf  L.  0,45  h.,  0,3*3  br. 

Derselbe.  (?) 

121.  Eine  heilige  Familie.     Auf  L.  1,61  h.,  1,27  br. 
(34d.)         1724  durch  Leplat.  luv.  1722.  A.  1565. 

122.  Eine  junge  Frau,    von  Früchten  umgeben,    unter 
(34b.)    einem  Apfelbaume.     Die  Früchte  sind  von 

Carlo  tli  Fiore,  auch  Distelblnm  genannt,  geb.  zu  Mas- 
tricht  1653,  gest.  zu  Rom  1695.  Auf  L.  1,81  h.,0,97br. 

Im  Jahre  1749   durch  Siegm.  Striebel  aus  Rom;  45 
Scudi  mit  einem  Gegenstück. 

Schule  des  Maratti. 

123.  Ein  todter  Hase  mit  Flügelwild  auf  einem  Tische; 
(38b.)    Zu    dem   Fenster    kommt    eine    Katze  herein;    ein 

Knabe  hetzt  einen  Hund  auf  sie.  AufL.  l,35-h:,0,9öbr. 

1741   durch  Rossi  aus  Italien  als  Mr.  Davidde,  die 
Figuren  von  Maratta.    230  Thaler.    ]nv.   8vo. 

Berettoni  (Nicolo). 

Geb.  1637   zu  Montefeltro,   gest.   1682.    Schüler  des 
Carlo  Maratti    und    Simon   Cantarini. 

123a.  Die  Geburt  Christi.    Ganze  Figuren.    Auf  der  an- 
(22  a.)    clern  Seite  die  Taufe  Christi.   Auf  K.  0,73  h  ,  Q,w  br. 
1861  aus  dem  Vorrath. 


107 

ROSSI  (Pasquale),  gen.  Pasqualino. 

Geb.  zu  Vienza  1641,  gest.  nach  1718. 

124.  Anbetung  der  Hirten.    Auf  L.  0,26  h.,  0,32  br. 

(5b) 

125.  Johannes  predigt  vor  dem  Volk,     Auf  L.  0,485  hM 
(la.)    0,64  br. 

Gabbiani  (Antonio). 

Geb.  zu  Florenz  1652,  gest.  1726. 

126.  Christus  am  Tische  des  Pharisäers  Simon.    Auf  L. 
(34b.)    O95,  h.,  1,30  br. 

Chiai'i  (Giuseppe). 

Geb.  zu  Rom  1654,  gest.  1727  ebendas. 

127.  Die  Anbetung  der  Weisen,  bez.  IOSEPH  CLARVS 
(38 d.)    PINGEBAT   ANNO   MDCCXIV.    Auf  L.  2,45  h., 

2,61  br. 

BattOlli  (Pompejo  Girolamo). 

Geb.  zu  Lucca  1708,  gest.  zu  Rom  1787. 

128.  Johannes  der  Täufer.     Auf  L.  1,20  h.,  1,56  br. 
(B2.) 

129.  Die  büssende  Magdalena.    Auf  L.  V.  Gr. 

(Bl.)         1757    durch  Dietericy  -  für  König  Friedrich  II.    von 
Preussen  copirt.    S.  Einl.  S.  61. 

130.  Die   bildenden  Künste:    Malerei,   Bildhauerei  und 
(Bl.)    Baukunst.    Auf  L.  l,oc  h.,  0,74  br. 


108 


Ferraresische  und  Lombardische 
Schule. 

Dossi  (Dosso). 

Geb.    zu   Dosso  im  Ferraresischen   um    1479,    gest. 
nach  1560. 

(Schule  von  Perrara.) 

131.  Die  Gerechtigkeit  mit  der  Wange  und  den  Fasces. 
(Dl.)    Auf  L.  2,02  h.,  1,05  br. 

Mod.  Ank.    Als  Original  im  Cat.  von  Modena. 

132.  Diana  und  Endymion.    Auf  L.  0,93  h.,  1,54  br. 
(32c)        m0(j    Ank.     Als  Parmegianino. 

133.  Eine  Höre  mit  Apollo's  Gespann.    Auf  L.  0,ss  h., 
(32  c)    1,55  br. 

Mod.  Ank.     Ais  Garofalo. 

134.  Der  Friede  mit  dem  Füllhorn  und  der  umgestürzten 
(Dl.)    Kriegsfackel.    Auf  L.  2,m  h.,  1,12  br. 

Mod.  Ank.     Als  Original. 

135.  Die  heiligen  Kirchenväter  Gregorius,   Augustinus, 
(D3.)    Ambrosius  und  Hieronymus.    Oben  in  einer  Glorie 

Gott   Vater,  Maria  segnend.  $       Auf  H.   3,59   h., 
2,oi  br. 

Mod.  Ank.     Als  Original. 

136.  Ein  Traum.    Auf  L.  <>,so  h.,  1,50  br. 
(32 d)        Mod.  Ank.  Als  Garofalo. 

137.  Judith   mit   dem   Haupte    des  Holofernes.    Auf  L. 
(C3.)     1,35  h,  1,05  br. 

Mod.  Ank.  Als  Parmegianino. 


109 

Schule  des  Dosso  D  o  s  s  i. 

138.  Derselbe   Gegenstand  wie  Nr.   135,   auf  ähnliche 
(32 d.)    Weise  dargestellt.    Auf  L.  1,m  h.,  l,is  br. 

1725  durch  Leplat  als  Ann.  Carracci.  Alt.  Inv.  1722. 

139.  Christus  lehrt  als  Knabe  im  Tempel.   Auf  L.  0,67  h., 
(lb)    0,85  br. 

Mod.  Ank.  1826  durch  Palmaroli  rest. 

Tisio  (Benvenuto),  gen.  Garofalo  oder  Garofolo. 

Geb.  1481  zu  Garofolo  im  Ferraresischen,  gest.  den 
6.  Sept.  1559. 

(Schule  von  Eerrara.) 

140.  Mars,  Venus  und  Amor.    Auf  L.  1,30  h.,  2,40  br. 
(Dl)         Mod.  Ank. 

141.  Neptun  und  Pallas.  #     Auf  L.  2.1 !  h.,  1,38  br. 

(P  1)        Bez    1512  Nov.  (Neptun  soll  das  Bildniss  des  Andreas 
Doria  sein.)    Mod.  Ank: 

142.  Die  Hochzeit  des  Bacchus  und  der  Ariadne.    Nach 
(Bi.)    einer   Zeichnung    Raphael's.     (S.    Vasari   Yita    di 

Garofalo.  Ed.  di  Siena  Pag.  331).  Auf  L.  2,18  h., 
3,13  br. 

Mod.  Ank. 

143.  Maria  reicht  das  Kind  der  vor  ihr  knieenden  hei- 
(2b.)     Kgen  Cäcilie;  hinter  dieser  S.  Bernhardin,  Antonius 

und  S.  Geminianu«.    Auf  H.  0,s6   h.,  0,fio  br. 
Mod.  Ank 

144.  Heilige  Familie.    Auf  H.  0,56  h.,  0,41  br. 
(la.)         Mod.  Ank. 

145.  Maria  kniet  anbetend  vor  dem  schlafenden  Christ- 
CD  2.)    kinde ,    ein    Engel    zeigt    ihr    Dornenkrone    und 

Schweisstuch.  Oben  eine  Glorie  von  Engeln  mit 
den  Marterwerkzeugen  und  die  Inschrift:  Tuam 
ipsius  animam  gladius  pertransivit.  Auf  L.  2,43  h., 
1,2»  br. 

1856  durch  Schirmer  rest.  Aus  der  Kirche  der  Padri 
scalzi  in  Ferrara.  Cat.  Guar.  S.  Vasari  Vita  d.  P.  P.  330. 


110 

146.  Maria  mit  dem  Kinde,  umgeben  von  musicirenden 
(D  3.)    Engeln ,   erscheint  dem  heiligen  Petrus ,  Bruno  und 

Georg.    Auf  L.  2,8 1  h.,  1,43  br. 

Bez.  BENVENV.  GAROFALO  MDXXX.  DEI.  (?)  Ur- 
sprünglich nach  Vasari  für  die  Kirche  S.  Spirito  zu 
Ferrara  gemalt.  1749  durch  Siegm  Striebel  aus  Rom 
für  300  Scudi.  1825  durch  Palmaroli  rest.  1838  durch 
Renner  von  Holz  auf  Leinwand  übertragen. 

Derselbe.    ? 

147.  Maria  mit  dem  Jesuskinde  im  Arme,  welches  der 
(ia)     heiligen    (Jatharina    einen    Ring    reicht;    daneben 

Joseph.    Auf  H.  0  69  h.,  0,53>  br. 

Bez.  MDXXXVII.  Mod.  Ank.     Als  Garofalo. 

Grandi  (Ercole). 

Geb.  zu  Ferrara  1491,  gest.  1531. 

(Schule  von  Ferrara.) 

148.  Christus,  zur  Kreuzigung  geführt.    Auf  H.  0,35  h., 
(Ib.)     l,,8br. 

149.  Das  Gegenstück.    Christus  am  Oelberge  und  seine 
(lb)    Gefangennehmung.    Auf  H.  V.  Gr. 

Nach  Vasari  die  Predella  des  Hauptaltars  von  S. 
Giovanni  in  Monte  in  Bologna.  Angekauft  durch  Gua- 
rienti,  aus  der  Sakristei  der  obengenannten  Kirche, 
im  Jahre  1750.  S.  Einl.  S.  37. 

Borgognone  (Ambrogio) 

blühte  um  1500. 

(Lombardische  Schule  ) 

150.  Maria    in     weissem    Gewände    betet    das    vor    ihr 
(32b.)    liegende  Christkind  an;  oben  Gott  Vater  in  einer 


111 

Engelglorie.     In     Temperafarbe    auf    L.    1,48   h., 
1,04  br. 

1851    aus  dem  Nachlasse    des  Kunsthändlers  Casp. 
Weiss  für  130  Thlr.  erkauft. 

Allegri  (Antonio),  gen.  Correggio. 

Geb.  zu  Correggio  (bei  Modena)  im  Jahre  1494,  gest. 
daselbst  den  5.  März  1534. 

(Lombardische  Schule.) 

151.     Maria  mit  dem  Kinde  segnet  vom  Throne  herab  den 

(D  1.)    heiligen  Franciscus ;  hinter  ihm  der  heilige  Antonius 

von  Padua.    Auf   der  andern   Seite  Johannes   der 

Täufer  und  die  heilige  Catharina.Jjl    Auf  H.  2,94  h., 

2,40  br. 

Bez-         A  NTTOTV^     1827  von  Palm   rest> 

DE  (sic) 

ALEXIS 


152.  Maria    mit  dem   Kinde   in  einer  Glorie,  umgeben 
(Dl.)    y0n    Engeln,    schwebt   auf  Wolken    über  den  h. 

Sebastian    Geminianus  und   Rochus.  JfJ       Auf  H. 
2,69  h.,  1,59  br. 

Von  jeher 'weniger  gut  erhalten,  schon  durch  Fla- 
minio  Torre,  desgl.  von  Palm.,  zuletzt  1858  durch 
Schirmer  rest. 

153.  Die  heilige  Magdalena.^       Auf  K.  0,29  h.,  0,39  br. 

(2c-)         Den  22.  October   1788  gestohlen  von  J.  G.   Wogaz. 
S.  Einleitung  S.  56. 


112 

154.  Die  Anbetung  der  Hirten.   Weltberühmt  unter  dem 
(Dl.)    Namen:  „die   Nacht   von   Oorreggio". 2fc      Auf  H. 

2,59  h.,  l,8s  br. 

Nach  Puugileoui  gem.  für  deu  Hauptaltar  der  Capelle 
von  S.  Prospero  zt\  Reggio,  bezahlt  von  Alberto  Pra- 
tonero,  dem  Besteller,  mit  208  Lire  di  moneta  (etwa 
140  Thlr.  Cour)  am  14  October  1522.  Nach  Wagen 
erst  '528  vollendet  und  die  angegebene  Summe  sei 
nur  ein  Handgeld  gewesen.  1745  von  Paris  Nogari 
kopirt  für  die  Gallerie  von  Modena.  1827  durch  Palm., 
1858  durch  Schirmer  rest. 

155.  Die  Jungfrau  Maria  mit  dem  Christkinde  auf  dem 
(Dl.)    Throne;     zu    ihrer    Rechten    S.    Geniinianus    und 

Johannes   der   Täufer ,   zur   Linken  S.    Petrus   der 
Märtyrer  und  S.  Georg.  $      Auf  H.  2,s3  h.,  1,88  br. 

Dies  Bild  hatte  bei  der  Verpackung  und  dem  langen 
Aufenthalt  in  der  Kiste  1759  auf  dem  Königstein  ge- 
litten, und  wurde  später  von  Hartmann,  1858  durch 
Schirmer  restaurirt. 

156.  Der  Arzt  des  Correggio.  Jfc    Auf  H.  0,83  h.,  0,6°6  br. 
(2  c)  1827  von  Palm.,  1857  von  Schirmer  rest. 

Von  Nr.   151—156  sämmtl.  Mod.  Ank. 

Aus  der  Schule  des  CorregglO. 

157.  Die  heilige  Margaretha.    Auf  H.  0,685  b.,  0,53  br. 
(2c.)         1756  aus  der  Gallerie  des  Duc  de  Tallard  in  Paris, 

bekannt  unter  dem  Namen  la  Liseuse,     1854  aus  deu 
Vorrathsbildern     Durch  Schirmer  rest. 

158.  Amor  schnitzt  seinen  Bogen.    Auf  L.  1,38  h.,  0,G7  br. 
(Dl.)        Vom    Grossherzog  von   Florenz.   Alt.  Inv.    1722.    A. 

Nr    30. 

Alte  Copien  nach  CorrCggio. 

159.  Maria    mit    dem    Christkinde;     im    Hintergründe 
(2  c.)    Joseph  bei  der  Arbeit.    Auf  H.  0,36  h.,  0,?>.s  br. 

Durch  Kindermann.  Alt.  inv.  1722.  Das  Original  ist 
in    der  National  -  Gallerie    zu  London. 


113 

160.  Die    Verlobung   der   heiligen    Catharina  mit  dem 
(Bl.)    Christkinde.   Auf  L.  1,02  h.,  l,oi  br. 

Alt  Inv.  1722  als  Cop.  Das  Original  befindet  sich 
in  der  Sammlung  des  Louvre  zu  Paris. 

Carpi  (Girolamo). 

Gest.  zu  Ferrara  1556. 

(Schule  von  Ferrara.) 

161.  Venus    und  Amor   auf   einer   von    Schwänen    ge- 
(E2.)     zogenen  Muschel.    Auf  L.  2.65  h.,  1,43  br. 

Mod.  Ank. 

Mazzuoli  (Francesco),  gen.  Parmegianiiio  oder  Parme- 
sano. 

Geb.  zu  Parma  1503,  gest    154=0  zu  Casal  maggiore. 

(Lombardische  Schule.) 

162.  Der  heilige    Sebastian  und   der  heilige  Franciscus 
(C  2.)    yor   einem  Throne ,   auf  welchem  Maria  mit  dem 

Christkinde  sitzt.  Jfc     Auf  H.  1,68  h.,  0,97  br. 
Cat.  Guarienti,  dal  General  Breaun  Nr.  442. 

163.  Maria  mit  dem  Kinde,  schwebend  über  dem  heiligen 
(D4.)    Stephanus,  Johannes  dem  Täufer  und  dem  Donatar, 

einem  Geistlichen.    Auf  H.  2, 51  h.,  1,60  br. 
Mod.  Ank. 

164.  Maria  mit  dem  Kinde ,  dessen  linke  Hand  auf  einer 
(B2.)    Erdkugel   ruht,    während    die    rechte    eine    Eose 

emporhält.  Bekannt  als  „Madonna  della  Rosa".    Jfl 
AufH.  l,u  h.,  0,90  br. 

Ursprünglich  für  Pietro  Aretino  gemalt,  dann  für 
Clemens  V 1 1.  bestimmt.  1752  durch  Crespi  von  dem 
Prälaten  Dion.  Zani   in  Rom  für  5000  Scudi  erkauft. 

165.  Ganymed,    von  Jupiters   Adler    entführt.    Auf  L. 
(Ib.)     0,si  h.,  1,465  br. 

Mod.  Ank. 


114 


Aus  der  Schule  des  Parmegiailino. 

166.  Maria  sitzt ,  mit  dem  Jesuskinde  auf  dem  Schoosse, 
*(2b.)    in  einer  dunkeln  Landschaft,  neben  ihr  steht  der 

kleine  Johannes.    Auf  L.  0,47  h.,  0,37  br. 

1741  durch  V.  Rossi  als  Correggio  für  400  Thlr.  er- 
kauft vom  General  Braun  (Browne?).  Cat    Guar. 

Mazzuoli  (Girolamo). 

Geb.  zu  Lazzaro  bei  Parma,  gest.  nach  1566. 
(Lombardische  Schule.) 

167.  S.  Georg  kniet  vor  der  heiligen  Jungfrau  und  dem 
(B2.)    Kinde,  welches  ihm   eine  goldne  Kette   umhängt; 

rechts   der  kleine   Johannes.   5fc       Auf  L.  1,56  h., 
1,33  br. 

Mod.  Ank.   Copie    des    Altarbildes     von  A.  Allegri 
in    Rio  bei  Correggio. 

168.  Die  Gelegenheit.  Allegorie.  Ein  Jüngling  an  einem 
(D4.)    Abgrunde    auf  einer  Kugel  stehend,    hält  in  der 

rechten  Hand  ein  Messer.  Eine   weibliche  Gestalt 
steht  hinter  ihm     Auf  L.  2,n  h.,  l,ii  br. 
Mod.  Ank.    Im  Cat.  Guar.  bez.  als  Fortuna. 

Abbate  (Nicolo  dell'). 

Geb.  zu  Modena  1512,  gest.  in  Frankreich  nach  1570. 
(Lombardische  Schule.) 

169.  Die  Hinrichtung  der  Apostel  Petrus  und  Paulus.   5fc 
(Dl.)    Auf  H.  3,67  h.,  l,98br. 

Mod.  Ank.  Im  Jahre  1547  für  die  Kirche  der  Bene- 
di ctiner  S.  Pietro  in  Modena  gemalt. 

Scarsella  (Hippolito),  gen.  Scarsellino. 

Geb.  zu  Ferrara,  gest.  1620. 

(Schule  von'  Ferrara.) 

1 70.  Flucht  nach  Aegypten.    Auf  L.  0,54  h.,  0,79  br. 
(la-)         V.  Palm.  rest. 


115 

171.  Maria,  mit  dem  Nähkissen  auf  dem  Schoosse,  blickt 
(la.)     nach   dem   Kinde,    welches    dem  Joseph   bei   der 

Arbeit  hilft.    Auf  L.  0,54  h.,  0,7^5  br. 

1826  durch  Palm.  rest.  Beide  aus  der  Sammlung 
des  Abbate  Branchetta  in  Bologna. 

172.  Maria  mit  dem  Kinde,  welchem  die  heilige  Catha- 
(D4.)    rina  eine  Palme  reicht;  vor  ihnen  kniet  der  heilige 

Carl  Borromäus.  %   Auf  L.  3,94  h.,  2,i6  br. 
Mod.  Ank.  Cat.  Guarienti  118. 

173.  Maria  mit  dem  Kinde  auf  dem  Schoosse,  zur  Seite 
(35a.)    S.  Franciscus,  S.  Clara  und  S.  Catharina  von  Siena. 

Auf  K.  0,35  h.,  0,2*  br. 

Aus  Casa  Ghislieri  in  Bologna.  Cat.  Guar.  Im  In- 
ventar von  1754  als  Mastelleta  (Giov.  Andr.  Donducci) 
angeführt. 

Schidone  (Bartolomeo). 

Geb.  zu  Modena  1560,  gest.  1616. 
(Lombardische  Schule.) 

174.  Euhe  auf  der  Flucht.    Auf  H.  0,42  h.,  0,53  br. 
(35  a.) 

Amerighi  (Michel  Angelo),  gen.  da  Caravaggio. 

Geb.  zu  Caravaggio  1569,  gest.  zu  Porto-Ercole  1609. 
(Lombardische  Schule.) 

175.  Der  heilige  Sebastian.    Auf  L.  1,25  h.,  0,98  br. 
(Fl-)        Mod.  Ank.  als  Spagnoletto,  was  vielleicht  richtiger. 

176.  Ein    -junger     Landsknecht      von      zwei      älteren 
(P3.)    Cameraden   im   Kartenspiel    betrogen.  Jft    Auf  L. 

0,94  h.,  1,36  br. 

1748  aus  der  Gallerie  von  Prag  durch  Gialdi  und 
Guarienti. 

177.  Eine     Wachtstube     mit    Landsknechten.      Einige 
(Fl.)    spielen  Karten,  andere  sehen  zu.    Auf  L.  1,68   h., 

2,37  br. 

8* 


116 

1 78.  Wahrsagende  Zigeunerin  und  Landsknechte.  Auf  L. 
(Fl.)    1,37  h.,  2,03  br. 

1748  aus  Prag.   1860  aus   dem  Vorrath,   rest.  durch 
Schirmer. 

179.  Lesendes  Mädchen.    Auf  L.  0,74  h.,  0,6i  br. 
(33  c.)         1748  aus  Prag.     1856  aus  dem  Vorrath. 

Derselbe.  (?) 

180.  Petrus  verleugnet  den  Herrn.    Auf  L.  1,27  h.,  l,7ebr. 
(34  c.)        Mod.  Ank. 

181.  Zwei  junge  Frauenzimmer  spielen  mit  einem  Manne 
(34  c.)    Karten.    Auf  L.  1,23  h.,  1,72  br. 

LailfrailCO  (il  Cavaliere  Giovanni  di  Stefano). 
Geb.  zu  Parma  1581,  gest.  1674. 
(Lombardische  Schule.) 

182.  Der  reuige  Petrus.  #    Auf  L.  1,57  h.,  l,iö  br. 
(F2.) 

183.  Vier  alte  Zauberer.    Auf  L.  0,95  h.,  1,1?  br. 
(33  c.)        1742  durch  Riedel  aus  Prag. 

Cail'O  (Francesco). 

Geb.  zu  Varese,  gest.  zu  Mailand  1674. 
(Lombardische  Schule.) 

184.  Venus ,  einen  Pfeil  in  der  Hand ,   kniet  auf  einem 
(2b.)    Ruhebette,    hinter  ihr    steht   Apollo,     vorn    sitzt 

Amor ,  die  Leier  spielend.    Auf  K.  0,425  h.,  0,27  br. 
1741  durch  Rossi.  Inv.  Svo. 

Cittadini  (Pietro  Francesco),  gen.  Milane se. 
Geb.  zu  Mailand  1615,  gest.  168?. 
(Lombardische  Schule.) 

185.  Hagar,  welcher  ein  Engel  die  Quelle  zeigt.   Auf  L. 
(32  d.)    0>()3h.,   1.25  br. 

1725  durch  Leplat  als  Mola.     Alt.  Inv.     1722. 


117 

186.  Ein  Engel  führt  Loth  mit  seinen  Töchtern  aus  dem 
(33  c.)  brennenden  Sodom.    Auf  L.  V.  Gr. 

Desgl.  als  Lucchese.    Desgl. 

187.  Ein  todter  Hase  und  todte   Vögel.    Auf  L.  0,8i  h., 
(50  a.)    1,29  br. 

1741  durch  Eossi;  200  Thaler. 

Ghisolfi  (Giovanni). 

Geb.  zu  Mailand  1623,  gest.  das.  1683. 

(Lombardische  Schule.) 

188.  Die    Ruinen    von    Carthago.     Marius    sitzt   unter 
(51b.)   mehreren  seiner  Gefährten  auf  einem  Steine.   Vorn 

auf  einem   Bruchstück   steht:    CARTHAGO   HIC 
EÜIT.   Auf  L.  1,17  h.,  1,67  br. 

1741  durch  V.  Eossi  aus  Casa  Grimani  Calergi.  Die 
Figuren  angeblich  von  Salvator  Eosa. 

189.  Ueberreste     verfallener    Prachtgebäude.     Auf    L. 
(34b)    1,02  h,  1,37  br. 

Desgleichen. 

190.  Schiffe  und  dabei  beschäftigte  Menschen  in  einem 
(36c.)    Seehafen.    Auf  L.  1,17  h.,  1,66  br. 

1741  durch  Eossi  mit  den  vorigen,  als  Lismann. 

Triva  (Antonio). 

Geb.    zu   Eeggio    1626,    gest.  1699  im   Dienste  des 
Churf.  von  Baiern. 

(Lombardische  Schule.) 

191.  Amor  trocknet  der  Venus   die  Eüsse.    Ein  Satyr 
(Cl.)    im  Hintergrunde.   Aui  L.  1,90  h.,  1,65  br. 

Aus  Polen,  als  van  Dyk's  Man.  Cop.  Alt  Inv.  1722. 

Viviani  (Ottavio). 

Geb.  zu  Brescia  1650. 

(Lombardische  Schule.) 

192.  Zusammenstellung  von  Säulenbauten,  darunter  das 
(49b.)   Pantheon  in  Eom.  Auf  L.  1,77  h.,  2,28br. 

1741  durch  V.  Eossi  aus  Venedig. 


118 

193.  Verfallene  Prachtgebäude,  in  der  Ferne  das  Capitol 
(49c.)   von  Rom  und  die  Säulen  vom  Tempel  des  Jupiter 

tonans.    Auf  L.  1,21  h.,  1,69  br. 
Desgleichen. 

Ghislandi  (Victor). 

Geb.  zu  Bergamo,  gest.  das.  1738. 
(Lombardische  Schule.) 

194.  Copie   nach    Rernbrandt's    eigenem   Bildnisse.   (?) 
(Hl.)     Auf  L.  0,72  h.,  CUbr. 

1742  durch  Dinglinger.     Inv.  8vo. 

Pagani  (Paolo). 

Geb.  zu  Mailand  1661,  gest.  1716. 
(Lombardische  Schule.) 

195.  Die  büssende  Magdalena.  %     Auf  L.  I43  h.,  1,49  br. 
(34  a.)        1725  durch  Leplat.    Alt.  Inv.  1722. 

Paltronieri  (Pietro),  gen.  il  Mirandolese. 
Geb.  zu  Mirandola  1673. 

(Lombardische  Schule.) 

196  und  197.  Verfallene  Prachtgebäude.    Auf  L.  0,92  h., 
(50b.)   0,79  br. 

1741  durch  V.  Rossi  aus  Venedig;  200  Thaler  beide. 

MagnasCO  (Alessandro),  gen.  Alessandrino. 
Geb.  zu  Genua  1681,  gest.  1747. 

198.  Nonnen  im  Chor.    Auf  L.  0,90  h.,  0,72  br. 
(35  c.)         i74i  aus  (jer  Wallenstein-Samml.  in  Dux. 

199.  Das  Refectorium  eines  Capuzinerklosters.    Auf  L. 
(35c.)    0,89  h.,  0,72  br. 

Desgleichen. 


119 

Roberti    (Domenico). 

Geb.  1690  in  Rom. 

200.  Ueberreste   von    Prachtgebänden.    Auf  L.  0,67  h., 
(48  a.)    0,50  br. 

201.  Aehnlicher  Gegenstand.    Auf  L.  V.  Gr. 
(50  a.) 

202.  Desgleichen.    Auf  L.  0,66  h.,  0,48  br. 
(50  a.) 

203.  Desgleichen.    Auf  L.  V.  G. 

(48  a.)        Sämmtlich  durch  Graf  Wackerbarth.  Alt.  Inv.  1722. 

Panini  (Giovanni  Paolo). 

Geb.  zu  Piacenza  1691. 

(Lombarclische  Schule.) 

204.  Architecturgemälde ,    bez.    P.    F.    Auf  L.    1,35  h., 
(51c.)    0,99  br. 

205.  Desgl.    Gegenstück.   Auf  L.  V.  Gr. 
(51  c.) 

Crivelli  (die  Figuren  von  Alessandrino). 

Lebte  zu  Mailand  um  1700. 

(Lombardische  Schule.) 

206.  Ruinen    eines    halbrunden    römischen    Gebäudes. 
(49b.)    Bez.  A.  P.    Auf  L.  l,0e  h.,  1,29  br. 

207.  Verfallene  gewölbte  Mauern.    Zimmerleute  arbeiten 
(49b.)   tinter  ihnen.    Auf  L.  1,05  h.,  1,27  br. 

1741  beide  durch  v.  Kaiserling.    Inv.    8vo. 


120 

Venezianische  Schule. 


Squarzione  (Francesco). 

Geb.  1394  zu  Padua.  gest.  1474. 

208.  Der   Leichnam    des    Erlösers    im   Schoosse  seiner 
(32  a.)   Mutter,  zur  Seite  Johannes  und  Magdalena.  Auf  H. 

0,6$  h.,  0,5i  br. 
Durch  Dir.  Matthäi  für  40  Thlr.  erkauft. 

Bei  Ulli  (Geniale?). 

Geb.  1421,  gest.  1507. 

209.  Heilige  Familie.    Auf  H.  0.s7  h.,  0,69  br. 
(32  a.) 

Bellini  (Giovanni). 

Geb.  1422  zu  Venedig,  gest.  1516. 

210.  Brustbild    des    Venezianischen     Dogen    Leonardo 
(E3.)     Loredano.    Auf  H.  0,7o  h.,  0,55  br. 

Cateiia  (Vincenzo?). 

Geb.  zu  Treviso,  arbeitete  um  1495  in  Venedig,  gest. 
um  1531. 

211.  Maria  mit  dem  Kinde;  S.  Margaretha  und  Catha- 
(D4.)    rina  von  Alexandrien;   der  Abt  Antonius  und  der 

Bischof  Nicolaus  von  Bari.    Auf  H.  0,93  h.,  1 ,37  br. 

1725  durch  Leplat  als   Seb.   del  Piornbo.     Alt.  Inv. 
1722.     1826  von  Palm,  und  Renner  rest. 

Buoncoiisiglio  (Giov.),  gen.  Marescalco. 

Geb.  zu  Vicenza,  blühte  um  1497. 

212.  Maria   mit   dem   Kinde ,    umgeben    von  Johannes 
(D4.)    dem  Täufer,  S.  Franciscus,  Joseph  und  S.  Catha- 

rina  von  Alexandrien.    Auf  H.  l,to  h  ,  1,42  br. 

1741    durch    V.    Rossi   als    Girolamo    Rumanini  da 
Brescia.     300  Thlr. 


121 

Santa  Croce  (Girolamo  da). 

Lebte  um  1530,  gest.  nach.  1549. 

213.  Maria  und  Joseph,  von  Engeln  umgeben,  das  neu- 
(32  a.)   geborene   Christkind   anbetend.   Auf  H.  0,615   h., 

0,75  br. 

1741  durch,  von  Kaiserling.  Inv.  8vo. 

214.  Die  Marter  des  heiligen  Laurentius.  Auf  H.  0,64  h., 
(32  a.)    0,79  br. 

1861  parquettirt  u.  rest.  durch  Schirmer. 

Cima  (Giov.  Battista)  Da  Conegliano. 

Geb.  1460,  gest.  um  1517. 

215.  Christus,  die  rechte  Hand  segnend  emporhebend, 
(D 1.)    in  der  linken  ein  Buch.  t$l    Auf  H.  1,53  h.,  0,77  br. 

Unächt  bez.  Giovanni  Bellini.  Diente  im  Jahr  1€14 
als  Altarbild  der  griechischen  Capelle  auf  der  Brühl- 
schen  Terrasse.     1837  rest.  durch  Schirmer*). 

216.  Die  Darstellung  der  Maria  im  Tempel.    Auf  H. 
(32a.)     1,06  h.,  1,46  br. 

1743  durch  Minelli  aus  einer  Kirche  in  Venedig. 
1839  rest.  durch  Schirmer. 

Derselbe.  (?) 

217.  Christuskopf.   Auf  H.  0,35  h.,  0,25  br. 

K     ''         Als  Leonardo  da  Yinci  durch  Kindermann  geliefert. 
Alt.  Inv.   1722. 


*)  S.  <J.  H.  Schier:  Die  arabischen  Inschriften  in  der  Kön. 
Gemälde- Gallerie  und  dem  grünen  Gewölbe,  ein  Beitrag  zu  den 
Catalogen  beider  Sammlungen. 


122 

Barbarelli  (Giorgio),  gen.  (xiorgioiie. 

Geb.  1477,  gest.  1511. 

218.  Jacob  begrüsst  Rahel.  Jfc    Auf  L.  1,47  h.,  2,52  br. 

(E4-)  Bez.  G.  B.  F.  Aus  Casa  Malipiero  ia  Venedig.  Cat. 
Guar.     1827  durch  Palmaroli  rentoilirt. 

219.  Die  Anbetung  der  Hirten.    Auf  H.  l,oi  h.,  1547  br. 
(D2.)         Aus  Casa  Pisani  di  Sau  Stefano,  als  Palma  Vecchio. 

Cat.  Guar.   1827  von  Palm.  rest.    1856  von  Schirmer. 

220.  Ein  Mann,   weicher  eine  Frau   umarmt.    Auf  H. 
(E3.)    0,50  h.,  0,69  br. 

Mod.  Ank. 

221.  Bildniss,    angeblich    des  Pietro   Aretino.    Auf  L. 
(E2.)    0,91  h.,  0,73  br." 

1620  durch  G.  Cartoni  von  den  Erben  des  Feiice 
Riccio  gekauft.  Nach  einer  durch  Schirmer  unter- 
nommenen Restauration  zeigte  sich  das  vorher  voll- 
ständig übermalte  Bild  als  ein  ganz  vortreffliches 
Original  des  Meisters.  Auf  der  Rückseite  fand  sich 
von  später  Hand  die  Aufschrift  PETRI.  ARni  EFIG. 

Derselbe  (?) 

221  a.  Judith  mit  dem  Haupte  des  Holofernes.    Halbfigur. 
(36  d.)    Auf  L.  0,76  h.,  0,e.2br. 

Aus  der  Sammlung  Rezzonico  in  Venedig.  Preis 
190  Thlr. 

121b  Das  Urtheil  des  Paris.     Auf  L.  0,53  h.,  0,es  br. 

(35  b.)  Preis  120  Thlr.  Mit  Nr.  221a.  aus  dem  Nachlass 
von  Unger  in  Berlin  im  September  1869  erkauft  und 
hier  nach  den  Angaben  seines  Catalogs  aufgeführt. 

YecelliO  (Tiziano). 

Geb.  1477  zu  Cadore,  gest.  zu  Venedig  1576. 

222.  Der  Zinsgroschen  (il  Cristo  della  Moneta).   Haupt- 
(4c.)     Gemälde   dieses  Meisters.  #     Bez.  TICIANÜS.  P. 

Auf  H.  0,75  h.,  0,56  br. 

Mod.  Ank.  Nach  Vasari   um   1514  für  den  Herzog 


123 

Alphons  I.  von  Femara  auf  die  Täfelung  einer  Schrank- 
thüre  gemalt,  v.  Palm.  rest. 

223.  Maria   mit   dem  Kinde,    neben  ihr  Johannes   der 
(E2.)    Täufer;  vor  ihnen  eine  jugendliche  weissgekleidete 

Frau  als  S.  Magdalena;    daneben   S.   Hieronymus 
und  Paulus.  5£     Auf  H.  1,3S  h.,  1,93  br. 

Im  Jahre  1747  durch  Zanetti  und  Guarienti  aus  Casa 
Grimani  clei  Servi  in  Venedig.  1839  durch  Renner  rest. 

224.  Maria  mit  dem  Kinde  und  Joseph.  Alphons  L,  Her- 
(E3.)    zog  von  Ferrara,  Lucrezia  Borgia,  seine  Gemahlin, 

und  sein  Sohn  (???),  anbetend  vor  ümen.  !£   Auf  L. 
1,17  h.,  1,60  br. 
Mod.  Ank.    1826  durch  Palm.  rest. 

225.  Amor  bekränzt  die  auf  einem  Ruhebette  liegende 
(El.)    Venus.    Zu  ihren  Füssen  sitzt  ein  junger  Mann ,  die 

Laute  spielend.  *)     Auf  L.  1 ,3s  h.,  2,04  br. 
1731  durch  Leplat.    Inv.  8vo.  A.  2249. 

226.  Bildniss  eines  jungen  Frauenzimmers  in  röthlicher 
(E3.)    Kleidung,  in  den  Händen  eine  Vase  haltend.   Auf  L. 

l,oi  h.,  0,88  br. 

1731  durch  Leplat.     Inv.    8vo.     1826    durch   Palm, 
rest. 

227.  Bildniss  einer  vornehmen  Frau  in  schwarzer  KLei- 
(E  3.)    düng.  #     Auf  L.  1 ,02  h.,  0,st  br. 

Mod.  Ank.     Von  Palm.  rest. 

228.  Bildniss  eines  Unbekannten,  mit  einem  Palmzweig 
(E.4.)    in  der  Hand.     Auf  L.  1,38  h.,  I,i6  br. 


*)  Nach  einer  alten  Tradition,  Philipp  II.  von  Spanien. 
Im  Jahre  1747  wurde  dies  Bild  als  Copie,  wofür  es  Guarienti 
erklärt  hatte,  mit  andern  Copieen  nach  Warschau  in  das  dor- 
tige Palais  geschickt,  kam  aber  glücklicherweise  bereits  1751 
wieder  zurück  in  die  Gallerie.  S.  Riedel's  Tagebuch  Auszug 
von  1740—1760. 


124 

Aus  Casa  Marcello  iu  Venedig.     Cat.  Guar. 
Bez. 

MDL  KI 
ANNO NATVS 

.ETATIS  svje  xlvi 
TITIANVS   PICTOR   ET 
.EQVES  CESARIS. 
(Aretin,  1492  geb.,  starb  schon  1556.) 

229.  Bildniss   eines   jungen,    weissgekleideten   Frauen- 
(E3.)    zimmers  mit  blonden  Haaren,  einen  Fächer  in  der 

rechten  Hand.  Jfc     Auf  L.  1,02  h.,  0,ssbr. 

Mod.  Ank.     Gemalt  für  Alphons  I.  von  Ferrara  als 
Tizians  Geliebte.     (S.   Abr.)     1827  rent.  durch  Palm. 

230.  Bildniss   der  Lavinia,    Tochter    Tizians.  Jfc     Auf 
(E4.)    L.  l,oi  h.,  0,S6  br. 

Bez.  LAVINIA  TIT.  V.  F.  AB.' EO.  P.    Mod.  Ank. 
1826  rest.  durch  Palm. 

Derselbe.     (?) 

231.  Bildniss  einer  Venezianerin ;  in  der  Rechten  hält  sie 
(E2.)    einen  Pelz  mit  Marderkopf.     Auf  L.  1,35  h.,  0,%  br. 

Mod.  Ank.     1826  durch  Palm.  rest. 

Copieen  nach  Tizian. 

232.  Venus  auf  einem  Ruhebette  sitzend ,  welcher  Amor 
(5  a.)    einen  Spiegel  vorhält.     (Das  Original  befand  sich 

im  Pallast  Barbarigo  zu  Venedig,  jetzt  in  S.  Peters- 
burg.)   Auf  L.  I,i6  h.,  l,oi  br. 

1748  aus  der  K.  Gallerie  von  Prag  durch   P.  Gialdi 
und  Guarienti  als  Original.     1827  durch  Palm  rest. 

233.  Dieselbe  noch  einmal.     Auf  L.  l,n  h.,  0,9i  br. 
(37a.)         1741  durch  V.  Rossi  als  Original;  200  Thlr. 

234.  Der  junge  Tobias  mit  dem  Engel.     Auf  L.  1,70  h., 
(37b.)     l17br. 


125 

235.  Venus,  den  Adonis  umarmend,  sucht  ihn  zurück- 
(38b.)    zuhalten.     Auf  L.  l,go  h.,  1,6S  br. 

Durch  L.  Rossi  als  Beverenzo  (?).    Alt.  Inv.   1722. 

Schöne  Copie  wahrscheinlich  von  SaSSOferratO. 

236.  Venus  schlafend ,  den  rechten  Arm  über  den  Kopf 
(E3.)    gelegt.     Auf  L.  l,os  h.,  1,74  br. 

Durch  Kinderniann  als  Original.  Alt.  Inv.  1722. 
Zu  den  Füssen  der  Venus  sass  ein  Amor,  welcher  so 
beschädigt  war,  dass  man  die  Ueberreste  ganz  hin- 
weggenomnien.     liest,  durch  Schirmer. 

237.  Christus   mit    den   Jüngern  zu  Emrnaus.     Auf  L. 
(36b.)    1,70  h.,  2,4o  br. 

1748  aus  der  Gallerie  von  Prag  durch  Gialdi  und 
Guarienti  als  Original.  Vielleicht  auch  von  Sassofer- 
rato  copirt. 

238.  Venus  und  Adonis.     Auf  L.  1,37  h.,  1,59  br. 
(36  a.)        1856  aus  dem  Vorrath. 

Vecellio  (Francesco)  da  Cadore. 

Geb.  1475  zu  Cadore ,  gest.  das.  1560. 

239.  Pilatus    stellt    Christus    dem  Volke    vor.     Auf  L. 
(35a.)    0,S5  h.?  0,78  br. 

240.  Fällt  aus. 

Palma  (Jacopo),  gen.  Palmo  Vecchio. 

Geb.  um  1480  zu  Serinalto,  gest.  1528. 

241.  Bildniss    einer  Frau,    die    rechte  Hand  auf  einen 
(33c.)     Spiegel  gestützt;  hinter  ihr  steht  ein  Mann.     Auf 

L.  0,86  h.,  0,74  br. 

242.  Das  Christkind,  auf  dem  Schoosse  der  Maria,  lieb- 
(4  c.)    host  den  kleinen  Johannes ;  daneben  Joseph  und  die 

heilige  Catharina.     Auf  H.  0,76  h.,  1,(6  br. 

Durch  Leplat.  Alt.  luv.  1722.  1827  von  Palm, 
und  Renner  rest.     1838  durch  Schirmer  desgl. 


126 

243.  Die  drei  Schwestern.  #    Auf  H.  0,89  h.,   1,23  br. 

(4  a.)  1743  durch  Algarotti  unter  dem  Namen  der  3  Grazien 
von  der  Procuratessa  Cornaro  della  Ca  grande  für 
600  Duc.  d'or  erkauft.     1838  durch  Schirmer  rest. 

244.  Venus  in  einer  Landschaft  auf  einem  weissen  Ge- 
(E3.)    wände  liegend.     Auf  L.  ],u  h.,  1  ,S4  br. 

17-28  durch  Kindermann  für  2000  Taleri,  laut  Rech- 
nung.    Alt.  Inv.     1722. 

245.  Maria  mit  dem  Kinde;  vor  ihr  Johannes  der  Täufer; 
(4c.)    beide  halten  eine  beschriebene  Rolle ;  zwischen  ihnen 

die  heilige  Catharina.     Auf  H.  0,67  h.,  0,98  br. 

1741  durch Guarienti  ausCasaPisano  di  S.  Stefano.  Mit 
No.258,  264  und  271  zusammen  für353Zecchinen  erkauft. 

246.  Maria  mit  dem  Kinde;  ihr  zur  Seite  Elisabeth  und 
(4c.)    der  kleine  Johannes  mit  einer  Rolle,    worauf  die 

Worte  stehen :    Ecce  Agnus  Dei.     Vorn  S.  Catha- 
rina und  Joseph.     Auf  H.  l;os  h.,  1,35  br. 

1739  durch  Rossi  als   Tizian;  350  Thlr.     Inv.   8vo. 

Palma  (Jacopo),  der  Jüngere,  gen.  Palma  Giovine. 

Geb.  1544,  gest.  1628. 

247.  Die  Darstellung  der  zwölfjährigen  Maria  im  Tem- 
(C2.)    pel.     Auf  L.  l,so  h.,  3,52  br.  Mod.  Ank. 

248.  Der  heilige  Sebastian.     Auf  L.  1,66  h.,  1,16  br. 
(F4.)         1743  durch  Algarotti  vom  Grafen  Giovanelli  in  Ve- 
nedig 40  Duc.  d'or. 

249.  Die  Kreuzigung  des  Apostels  Andreas.  Auf  L.  1,64  h., 
(D2.)    2,23  br. 

1742  aus  de  Brays  Nachläse  von  Paris;  2000  Livres. 

250.  Fälltaus. 

Marcone  (Rocco).    (?) 

Lebte  um  1500  in  Treviso. 

251.  Christus,  sein  Kreuz  tragend.   Auf  L.  0,ss  h.,  l,oobr. 
(32  d.) 


127 

RegillO   (Giovanni  Antonio),    gen.   Licinio  da   Porde- 
none.   (?) 

Geb.  1484  zu  Pordenone,  gest.  zu  Ferrara  1550. 

252.  Eine  Frau  in  Trauerkleidern.  l£  AufL.  0,59  h.,  0,55  br. 
(E3.)        (Fälschlich  für  Cornara,  Königin  vonCypern  gehalten.) 

253.  Die  Berufung  des  Matthäus  zum  Apostelamte.    Auf 
(37b.)    L.  l,oo  h.,  1,19  br. 

Mod.  Ank. 

Licini  (Bemardino) 

um  1533.     Verwandt  mit  dem  Vorigen.     (?) 

254.  Bildniss    einer     vornehmen  Venezianerin.  ^    Auf 
(E2.)     L.  0,99  h.,  0,s3  br. 

Bez.  B.  LICINI.  F.  MDXXXIII.  Als  Ritratto  di 
Donna  Olympia.  Man.  Tiz.  Alt.  Inv.  1722;  im  Jahre 
1861  durch  Schirmer  rest. 

Bnonyicino  (Alessandro)  gen.  il  Moretto  da  Brescia. 

Geb.  um  1490,  gest.  1560. 
254a.  Die  heilige  Jungfrau,  wie  sie  im  Jahre  1523  den 
(D3.)    Landleuten  von  Monte   Caitone*)    in  der  Provinz 
Brescia  zur  Abwendung  der  Pest    erschien.     Auf 
L.  2,i2  h.,  1,44  br. 

Oben  links  auf  dem  dunkeln  Hintergrunde  liest 
man: 

1MAGO 
BEATAE  MARIAE  V1RG. 

QUAE 

MENS.  AUGUST.  MDXXXIII. 

CA1TONI  AGRI  BRIXANI  PAGO 

APPARUIT 

MIRACULOR.   OPERATIONE 

CONCURSI  POP. 

CELEBERRIM. 

1868  aus  der  von  Quandt'schen  Sammlung  ange- 
kauft.    Preis  2000  Thlr. 


*)  „Paitone"  sagt  Ridolfi  in  seiner  Lebensbeschreibung  des 
Moretto,  den  er  Allessandro  Moretti  nennt,  Maraviglie  dell'  arte 
T.  I.  p.  248. 


128 

Bordon  e  (Paris). 

Geb.  mn  1500,  gest.  um  1570. 

255.  Apollo  mit  der  Lyra  zwischen  Marsyas  und  Midas. 
(4a.)     Auf  L.  0,99  h.,  0,82  br. 

Von  Palm.  rest. 

256.  Diana,  einen  Wurfspiess  in  der  Linken,  hält  mit  der 
(4b.)     Rechten  zwei  Hunde  an  einer  Leine.    Eine  Nymphe 

reicht  ihr  den  Kopf  eines  Hirsches.     Auf  L.  l,io  h., 
1,82  br. 

Derselbe.    (?) 

257.  Maria,  das  vor  ihr  liegende  Kind  anbetend.    Auf  H. 
(4b.)    0,51  h.,  0,38  br. 

Durch  Leplat  als  Tizian.     Alt.  luv.    1722. 

258.  Eine    heilige    Familie.     Zur   Rechten   der   heilige 
(D4.)     Hieronymus ;  die  heilige  Elisabeth  hinter  ihm.     Auf 

L.  1,13  h-,  1,50  br. 

1741  durch  Guarienti  aus  Casa  Pisani  cli  S.  Stefano 
iu  Venedig. 

Unbekannt  (nach  Hirt:  Paris  Bordone).    (?) 

259.  Simson  mit  dem  Eselskinnbacken  im  Kampfe  mit 
(D2.)    den  Philistern.    Auf  L.  1,54  h.,  2,2t  br. 

Campagnola  (Domenico). 

Lebte  zu  Padua  um  1517. 

26' \    Die  Freigebigkeit,  eine  auf  einem  Throne  sitzende 
(38 d.)    Frau,  welche  Geld  austheilt.     Grau  in  Grau.     Auf 

L.  1,27  h.,  1,07  br. 
Aus  der  Samml.  des  Mar  eh.  Mantova  iu  Padua;  im 

Cat.  Guar,  als  Dom.  Carpioni  angef. 

Bembi  (Bonifazio). 

Geb.  um  1500,  gest.  um  1562. 

261.     Die  Findung  Mosis.     Auf  L.  l,4o  h.,  l,oo  br. 
(D2.)         Durch  Leplat  als  Tizian.     Alt.  Inv.    1722. 


129 

2ü2.    Maria  mit  dem  Kinde ,  welches  sich  nach  der  hei- 
(D4.)    ligen  Catharina  wendet.     Der  heilige  Antonius  der 

Eremit,    und  Joseph    zur  anderen  Seite.     Auf  L. 

1,09  h.,  1,53  br. 
Durch  V-  Rossi  1741  als  Giorgione;  300  Thlr. 

263.  Christus,  die  Welt  segnend.     Auf  L.  0,soh.,  0,67  br. 
(Dl.) 

Derselbe.  (?) 

264.  Die    Auferweckung    des  Lazarus.     Auf  L.  1,32  h. 
(32c.)    2,oi  br. 

1741  durch  Guarienti  aus   Casa  Pisani  di  S.  Stefano 
in  Venedig;  1827  von  Palm.  rest. 

Lanzairi  (Polidoro) ,  auch  Polidoro  di  Yenezia  genannt. 

Lebte  um  1550. 

265.  Ein  venezianischer  Mobile  weiht  der  Madonna  sein 
(4a.)     Kind,  welches  er  dem  heiligen  Joseph  übergiebt; 

zur  Rechten  steht  Magdalena,  welcher  das  Christ- 
kind ein  Kränzchen  reicht.  Im  Hintergrunde  der 
Schutzengel.     Auf  L.  1,32  h.,  1,76  br. 

1741  durch  Guarienti  aus  Casa  Pisani  di  S.  Stefano 
in  Venedig. 

266.  Die  Verlobung  der   heiligen   Catharina  von  Siena 
(Cl.)     mit  dem  Christkinde;  daneben  der  heilige  Andreas 

Auf  L.  l,o"  h.,  1,33  br. 

Morone  (Giovanni  Battista). 

Geb.  zu  Albino  bei  Bergamo,  blühte  um  1553,  gest.  1578 

267.  Bildniss  eines  Mannes ,  die  rechte  Hand  in  die  Seite 
(E4.)    gestützt.     L.  auf  Holz  gezogen.    l,io  h.,  0,78  br. 

Rest.  v.  Palm.  1826. 

Ponte  (Jacopo  da),  gen.  Bassano. 

Geb.  1510,  gest.  1592. 

268.  Zug  der  Kinder  Israel  in  der  Wüste.  Auf  L.  1,25  h.,  ■ 
(D4-)    1,77  br. 

9 


130 

269.  Noah   mitten   unter    allerlei    Thieren,    die    in  die 
(D4.)    Arche  eingehen.  Auf  L.  1,?3  h.,  1,79  br. 

Durch  V.  Rossi  dem  Algaro tti   vorgekauft   aus  der 
Samml.  des  Abbate  Ricci  in  Venedig     S.  Einl.  S.  35. 

270.  Der  junge    Tobias   zieht    mit  seiner    Heerde   und 
(E4.)    Habe  in  die  Heimath.   Auf  L.  1,ts  h.,  2,76  br. 

1747  durch  Zanetti  und  Guarienti  aus  Casa  Grimani 
dei  Servi  in  Venedig. 

271.  Der  Zug  der  Kinder  Israel  durch  die  Wüste.  Auf  L. 
(E4.)     1,82  h.,  2,73  br. 

Aehnlich  wie  268. 

272.  Loth  flieht  mit  seiner  Familie  und  seiner  Habe  aus 
(35c.)    Sodom.   Auf  L.  1,41  h.,  1,29  br. 

17-18  aus  der  K.  Gallerie  von  Prag  durch  Gialdi  und 
Guarienti. 

273.  Moses    schlägt   Wasser    aus   dem   Felsen.    Auf  L. 
(4c)     1,12  h.,  1,75  br. 

1747  durch  Zanetti  und  Guarienti  aus  Casa  Grimani 
dei  Servi  in  Venedig. 

274.  Verkündigung  der  Hirten.    Auf  L.  1,33  h.,   1,83  br. 
(34  c.)        1744  durch  Rossi  aus  Casa  Grimani  Calergi. 

275.  Die  Bekehrung  des  Saulus.    Auf  L.  1,83  h.,  l.ia  br. 
(35 d.)       i74i    durch    V.  Rossi    aus    Casa    Grimani    Calergi; 

310  Thlr. 

Ponte  (Francesco  da),  gen.  BaSSailO. 
Geb.  1550,  gest.  1592. 

276.  Christus    treibt    die    Verkäufer    aus    dem    Tem- 
(35d.)   pel.  *     Auf  L.  0.68  h.,  0,85  br. 

Bez.  FRANC.  BASS.  F.    Mod.  Ank 

277.  Anbetung  der  Hirten.  Jfc     Auf  L.  0,68  h„  l.io  br. 
(4b.)         1744  a\is  Casa  Grimani  Calergi  durch  V.  Rossi. 


131 

278.  Himmelfahrt  der  Maria.   Auf  L.  1,74  h.,  l.is  br. 
(37b.) 

279.  Christut     erscheint    der    .Magdalena    als    C4ärtner. 
(35  d.)   Auf  L.  0,78h.,  l,is  br. 

1742  durch  Le  Leu  aus  Paris;  800  Livres.    1856  aus 
dem  Vorrath. 

Ponte  (Leandro  da),  gen.  B'iSSano. 
Gest.  1623  zu  Venedig. 

280.  Christus    heilt    einen    Blinden.     Auf   H.    0,69    h., 
(4b.)     0,88  br. 

1741  durch  V.  Rossi  aus  Venedig. 

281.  Noah  lässt  allerlei  Thiere  in  die  Arche  eingehen. 
(35c.)  Auf  L.  1,29  h.,   1,17  br. 

282.  Christus,  sein  Kreuz  tragend.  Auf  L.  0,82  h.,  0,-esbr. 
(Dl-1  Bez.  auf  dem  Kreuzbalken  rechts: 

LEANDER  A  PONTE  BASS'i,  EQVES. 
<  F  > 
1741  durch  Rossi  aus  Venedig;  100  Thlr. 

283.  Doge  von  Venedig  aus  dem  Hause  Cicogna.   Auf  L. 
(C2.)     1,34  k,  1,12  br. 

Bez.  LEANDER  BASS.  FACIEBAT. 

284.  Dessen  Gemahlin.    Auf  L.  l,se  h.,  I,i2  br. 

(C2.)        Bez.  LEANDER  BASS.  F. 

Beide  1744  durch  Rossi  aus  Casa  Grimani  Calergi  in 
Venedig.  Cat.  Guar. 

285.  Angeblich  das  Bild  des  Künstlers,  welcher  an  einem 
(D2.)    Tische  sitzt.    Auf  L.  0,93  h.,  l,os  br. 

Bez.  LEANDER  A  PONTE  BASS^g  EQÜES  F.  desgl. 
1744  durch  V.  Rossi;  50  Thlr.     1827  y.  Palm.  rest. 

286.  Ein    Mann,    eine    Frau    und    ein   Knabe    füttern 
(37  d.)    Schafe.   Auf  L.  0,32  h.,  0,45  br. 

Aus  der  Kunstkammer.    Alt.  Inv.  1722.     Zi^rn  Theil 
von  Dietrich  übermalt. 

9* 


132 

Robusti  i  Jacopo),  gen.  Tintoretto 

Geb.  zu  Venedig  1512,  gest.  1594. 

287.  Maria   mit  dem  Kinde,   von  Engeln   umgeben,   in 
(Gl.)     einer  Glorie  auf  dem  Halbmond  thronend,  verehrt 

von  S.  Barbara,    S.  Catharina   und   zwei  heiligen 
Bisehöfen     Auf  L.  4,57  h.,  2,35  br. 

1872  aus  dem  Vorrath. 

287a.  Maria  mit  dem  Kinde  und  S.  Catharina,  vor  ihnen 
(E2.)    knieend  ein  Admiral  der  Republik  Venedig.   AufL. 
1,02  h.,  1,55  br. 

1853  aus  dem  Vorrath.    Rest,  durch  Schirmer. 

288.  Ein  ernster  Mann  in  einem  Lehnstuhle ,  hinter  ihm 
(D2.)    steht  ein  Jüngling.    AufL.  O.os  h.,  1,20  br. 

1748  aus  der  K.  Gallerie  von  Prag  durch  Gialdi  und 
Guarienti.    1826  durch  Palm.  rest. 

289.  Ein   Ritter   in   einer  Gondel,    welche  ein  Ruderer 
(E4.)    führt,    befreit    zwei    nackte    Frauen    aus    einem 

Thurm.    AufL.  1,49  h.,  2,4s  br. 

1861  aus  dem  Vorrath  aufgenommen. 

290.  Der  Sturz   der  gefallenen  Engel.    Auf  L.   3,is   h., 
(E2.)     2,2o  br. 

1838  rest.  und  rent. 

291.  Die  neun  Musen  und  die  Grazien  auf  dem  Parnass; 
<,E3.)     über  ihnen  Apollo.    Auf  L.  2,13  h.,  3,25  br. 

Für  Kaiser  Rudolph  IL  gemalt.  Durch  Joh.  Georg  I. 
aus  Prag  mitgebracht.  Durch  Leplat  1725  aus  der 
Kunstkammer  in  die  Gallerie. 

292.  Einige    Frauen    mit    Musikinstrumenten.     Auf  L. 
(33 c.)     1,4,  h.,  2,i2  br. 

Cat.  Guarienti  301  aus  der  Gallerie  von  Prag  als 
Tintoretto.     Von  Palm.  rest. 


133 

293.  Die  Ehebrecherin  vor  Christo.  vS*      Auf"  L.  1,88  h., 

E3-      0,55  br. 

1748  aus  der  K.  Gallerie  von  Prag,  durch  Gialdi 
und  Guarienti. 

Copie  nach  Roblisti  (Donrenico). 

Geb.  zu  Venedig  1562,  gest.  1637.  Sohn  des  Vorigen. 

294.  Susanne  bereitet  sich  zum  Bade.    Im  Hintergründe 
(38c.)    die  beiden  Alten.    Auf  L.  2,i7  h.,  1,59  br. 

Durch  Leplat  als  Bathseba  von  Jacopo  Tintoretto. 
Alt.  Inv.  1722. 

Sclliavone  (Andrea  Afedola,  gen. :  lo). 

Geb.  zu  Sebenico  1522,  gest.  1582. 

295.  Der  Leichnam  Christi,  von  einem  Engel  und  Joseph 
(5c.)     von  Arimathia  gehalten.    Auf  L.  1,07  h.,  0,885  br. 

1748  aus  der  E.  Gallerie  von  Prag  durch  Gialdi 
und  Guarienti. 

296.  Maria     mit    dem    Kinde,     welches    den    kleinen 
(2a.)     Johannes  umarmt.     Auf  L.  O.ses  h.,  0,69  br. 

1743  von  der  Procuratessa  Cornara  della  Ca  grande 
in  Venedig,  durch  Algarotti  für  28  Duc.  d'or. 

Marescalco  (Pietro),  gen.  la  Spada  oder  lo  Spado. 

Geb.  zu  Feltre,  lebte  um  1576. 

297.  Die  Königin  von  Saba  vor  Salomo.    Auf  H.  0,7oh,, 
(36  d.)   0,57  br. 

298.  Herodias  bringt  das  Haupt  des  Johannes.     Auf  L. 
(38d.)    0,89  h.  u.  br. 

Bez.  PETRVS  DE  MAPJSCHAL^  P.  MDLXXVI. 
Beide  1748  durch  Bernarclo  Benzoni  aus  Venedig  mit 
noch  10  andern  für  1210  fi. 

Caliari  (Paolo),  gen.  Veronese. 

Geb.  zu  Verona  1528*),  gest.  1588  zu  Venedig. 

299.  Anbetung  der  Könige.  #     Auf  L.  2,os  h.,  4,48  br. 
(El-)        Mod.  Ank.     1837  durch  Schirmer  rest. 


s)  Nach  Bidolfi  1532. 


134 


300.  Die  Hochzeit  zu  Cana.  J£     Auf  L.  2,os  h.,  4,5i  br. 
(El.)         Mod.  Ank.    1827  durch  Palma  roli  rent. 

301.  Maria  mit  dem  Kinde  zwischen  Johannes  dem  Täu- 
(E3.)     fer  und  S.  Hieronymus.     Glaube,  Liebe  und  Hoff- 
nung   geleiten    die  Familie  Cocina  (?)  vor    ihren 
Thron.  5fc       Auf  L.  1,65  h.,  4,ie  br. 

•    Mod    Ank.    Als  Familie  des  Paolo  Veronese.    1827 
durch  Palm.  rest.    185fi  durch  Schirmer. 

302.  Die  Kreuztragung.  Jfc     Auf  L.  l,6i  h.,  4,o9  br. 

(E3.)        Mod.  Ank      1857  durch  Schirmer  rest. 

303.  Der  Hauptmann  von  Capernaum  erfleht  die  Genesung 
(D3.)    seines  Knechtes.     Auf  L.  1,77  h.,  2,75  br. 

1747  durch  Zanetti  und  Guarienti  aus  Casa  Grimani 
dei  Servi  in  Venedig.     1857  durch  Schirmer  rest. 

304.  Die  Findung  Moses.     Auf  L.  1 ,76  h.,  2,75  br. 

(D3.)         Gemalt  für  Herzog  Wilhelm  von  Mantua  und  rest. 
von  Palm.   1827. 

305.  Susanne  im  Bade.    Auf  L.  1,26  h.,  1,06  br. 

(D4.)         1742    aus   der    Sammlung    Carignan  in  Paris  durch 
Rigaud  und  Le  Leu;  4500  Livres. 

306.  Der  barmherzige  Samariter.    Auf  L.  1,67  h.,  2,53  br. 
(E4.)        Mod.  Ank. 

307.  Christus    am  Kreuze  zwischen   den    beiden  Misse- 
(4a.)     thätern;  seine  Mutter  sinkt  ohmnächtig  in  die  Arme 

des  Johannes  und  einer  der  Marien.     Auf  L.  0,47  h., 
0,35  br. 

1741   durch  V.   Rossi  aus   Casa  Grimani  Calergi   in 
Venedig.     600  Thlr. 

308.  Die  Kreuzigung  Christi.     Auf  L.  0,«s5  h.,  0,765  br. 
(4a.)         1743  durch  Riedel  aus  Prag;  1000  Thlr. 

309.  Christus  mit  den  Jüngern  zu  Emmaus.  AufL.  1,19  h., 
(E2.)     l,8lbr. 

Mod.  Ank.     Durch  Palm.  rest. 

310.  Die  Auferstehung  Christi.     Auf  L.   1,86  h.,    1,02  br. 
(Cl.) 


135 

311.  Tod  der  heiligen  Catharina  von  Alexandrien.    Auf 
(4b.)     L.  0,655  h.,  0,81  br. 

1742  durch  de  Brays  und  Araignon  aus  der  Samm- 
lung Carignan  in  Paris.     4000  Livres. 

312.  Venus  und  Adonis.     Auf  L.  0,77  h.,  0,71  br. 
(4b.) 

313.  Leda  mit  dem  Schwane.     Auf  L.  1,07  h.,  0,92  br. 
(C3.)         1744   durch  V.  Rossi  aus   Casa  Grimani  Calergi  in 

Venedig. 

314.  Bildniss  des  Daniel  Barbaro ,  Patriarchen  von  Aqui- 
(E2.)    leja.  #    Auf  L.  1,33  h.,  1,02  br. 

1744  durch  V.  Rossi  aus  Casa  Grimani  Calergi  in 
Venedig     Von  Palm.  rest. 

315.  Darstellung  des  Kindes  Jesus  im  Tempel.     Auf  L. 
(CS.)    ] ,8sh.,  4,«  br. 

1747  durch  V.  Rossi  aus  Casa  Bonfadini  in  Venedig. 
Nach  Guarienti:  Carletto  Caliari,  nach  Rumohr:  Paolo 
Farinato. 

Derselbe.  (?) 

316.  Europa  auf  dem  Stiere,  umgeben  von  ihren  Gespie- 
(36  a  )    linnen.     Auf  L.  3,21  h.,  2,89  br. 

1745  durch  Algarotti  von  der  Tochter  des  Kunst- 
händlers Negrenzi  in  Venedig;  300  Zecchinen. 

Caliari  (Carletto). 

Geb.  1572,  gest.  1596. 

317.  Allegorisches  Gemälde.     Auf  L.  1,68  h.,  2,32  br. 
(38d)        1743  durch  Riedel    aus  Prag    als  Paolo  Veronese; 

1000  Thlr. 

318.  Eine  heilige  Familie.     Auf  L.  1,68  h.,  1,34  br. 
(35a.)         Nach    Guarienti  von   Gabriele  Caliari,    Bruder  dea 

Paolo,  aus  der  Sammlung  des  Ahbate  Caliari  in  Ve- 
nedig. 


136 

319.  Die  Taute  Christi.   Auf  L.  l,osh.,  l,02hr. 

(35d.)        1743    durch   Riedel  aus  Prag    als    Paolo    Veronese; 
1000  Thlr. 

Aus  der  Schule  des  P.  Vei'Onese. 

320.  Anbetung  der  Könige.     Auf  L.  1,07  h.,  0,S2  br. 
(4a)        Mod.  Ank. 

321.  Bildniss  eines  vornehmen  Knaben.     Auf  L.  0,545  h., 
(4b)     0,4i  br. 

Aus  Prof.  Steinla\s  Sammlung. 

Copie  nach  P.  Veronese. 

322.  Venus  und  Adonis.    Auf  L.  l,ts  h.,  l,ssbr. 

(30  c.) 

Fassolo  (Giovanni  Antonio). 

Geb.  zu  Pavia,  lebte  um  1518. 

323.  Bildniss  einer  reich  gekleideten  Venezianerin.     Auf 
(E3.)    L.  1,33  h,  l,io  br. 

1743    durch    V.   Rossi    aus    Casa    Grimani   Calergi. 
1827  von  Palm.  rest. 

Derselbe.  (?) 

324.  Christi  Einzug  in  Jerusalem.   Auf  L.  0)54  h.,  0,os  br. 
(35c.)         174i  durch  Rossi  als  Paolo  Veronese;  500  Thlr. 

325.  Die  Anbetung  der  Könige.     Auf  L.  0,55  h.,  0,os  br. 
(35c)        Desgl.  als  Salvator  Rosa;  300  Thlr. 

Porta  (Giuseppe),  gen.  Salviati. 
Geb.  1520,  gest.  um  1572. 

326.  Der  Leichnam  Jesu ,  von  Engeln  gehalten.  Jfi    Auf 
(3  c)     L.  1,07  h.,  0,s7  br. 

1743  aus  der  Sammlung  Carignan  in  Paris  erworben. 
1826  durch  Palm.  rest. 

Derselbe.  (?) 

327.  Drei    Engel    unterstützen    den   Leichnam    Christi. 
(3b.)    Auf  K.  0,245  h.,  0,1975  br. 


137 

Muziano  (Girolanio") ,  (angeblich). 
Geb.  1530,  gest.  1590. 

328.  Der  heilige  Franciscus  kniet  betend  vor  einem  Kreuz- 
(35  b.)    bilde.     Auf  K.  0,535  h.,  0,39ö  br. 

1742  aus    Paris    als    Domeniehino    durch    Le  Leu; 
1000  Livres. 

Ridolfl  (Claudio). 

Geb.  zu  Veroua,  gest.  zu  Corinaldo  1644. 

329.  Die  Verkündigung.     Auf  L.  0,70  h.,  0,56  br. 

(33  d)        Durch  Kindermanu.     Alt.  luv.    1722;   später  aus  der 
Köuigl.  Capelle  zur  Gallerie. 

Turchi  (Alessandro) ,  gen.  l'Orfoetto. 

Geb.  1582,  gest.  1648  zu  Verona. 

330.  Die  Greburt   des  Heilandes.     Auf  Schiefer  0,455  h., 
(2b.)     0,38  br. 

Bez.  ALEXANDER  D.  TVRCIS.  F. 

331.  Simeon  im  Tempel,  das  Christkind  in  den  Armen 
(33 d.)    haltend.     Auf  K.  1,06  h.,  0,si  br. 

Bez.  ALEXANDER  VERONENSIS.  F. 

1743  durch  de  Brays  aus  der  Sammlung  Carignan  in 
Paris  für  500  Livres. 

332.  Christus  mit  der  Dornenkrone  und  einem  Rohre  in 
(3b.)    den  gebundenen  Händen.     Oval,  auf  Schieferstein 

0,i5  h.,  0,n  br. 

333.  Die  Steinigung  des  heiligen  Stephanus.     Auf  Ame- 
(32b.)    thyst.     (In  länglich  runder  Form.)    0,25  h.,  0,33  br. 

334.  Die  Dreifaltigkeit.     Auf   schwarzem  Tbonschiefer. 
(2c)    0,385  h.,  0,23  br. 

335.  Maria,   dem   Jesuskinde  die  Brust  reichend.     Auf 
(2c.)     Schiefer  0,255  h.,  0,is5  br. 

Durch  Kindermann.     Alt.  Inv.    1722. 


138 

336.  Venus  hält  den  todten  Adonis  im  Schoosse.  5ft    Auf 
(2  c.)     schwarzem  Thonschiefer.    0,27  h.,  0,345  br. 

1742  durch  De   Brays   in  Paris   aus  der  Sammlung 
des  Mr.  Dubreiiil. 

337.  Das  Urtheil  des  Paris.     Auf  H.  0,59  h.,  0,83  br. 

^      ''         Aus  der  Sammlung  des  Senators  Isolani  in  Bologna. 

338.  Venus  findet  den  todten  Adonis.     Auf  L.  0,66  h., 
(36  a.)    0,90  br. 

1741  aus  der  Sammlung  Wallenstein. 
Derselbe.  (?) 

339.  David    mit   dem    Schwerte    und   Haupte   Goliaths. 
(CS.)    Auf  L.  1,27  h.,  1,15  br. 

Als  unbek.  Or.  aus  Polen.    Alt.  Inv.  1722. 

Tarotari  (Alessandro) ,  gen.  Padovanino*). 

Geb.  1590,  gest.  1650. 

340.  Judith   mit  dem  Haupte   des  Holofernes.     Auf  L. 
(5  c)     1,30  h.,  0,94  br. 

Durch  Leplat  1725.     Alt.  Inv.  1722. 

341.  Cleopatra.     Auf  L.  1,09  h.,  0,92  br. 
(33  c.)     Desgl.  als  Discipul  di  Tiziano. 

342.  Lucretia.     Auf  L.  l,oo  h.,  0,93  br. 
(33  c.)        Desgl.    Desgl. 

343.  Studienkopf.     Auf  L.  0,4i  h.,  0,2«  br. 

(5c.)  Durch  Kindermann  als  Salviati.     Alt.  Inv.  1722. 

Liberi  (Pietro). 

Geh  zu  Padua  um  1600,  gest.  zu  Venedig  1677. 

344.  Das  Urtheil  des  Paris.     Auf  L.  1,97  h.,  1,66  br. 
(E3.)         Durch  Kindermann.     Alt.  Inv.  1722. 


*)  Stammt  aus  der  Augsburger  Familie  Weihrotter.  Sein 
Vater  Darius  veränderte  seinen  deutschen  Namen,  als  er  sich 
in  Padua  niederliess. 


139 

345.  Die  Jugend  im  Schutze  der  Weisheit.    Auf  L.  1,19  h., 
(5a.)     1j0j  br. 

Desgl. 

Vecchia  (Pietro  della). 

Geb.  zu  Venedig  1605,  gest.  das.  1678. 

346.  Bildniss    des   Kitters  Bayard.  (?)     Auf   L.  1,17  h., 
(37  c.)        0,99  br. 

Aus  Casa  Gheltof  in  Venedig.    Cat.  G-uar. 

347.  Ein  altes  Weib  mit  drei  Kindern ,  eines  derselben 
(33 d.)    mit    einem   Pantoffel  schlagend.     Auf  L.  0,99  h., 

1,16  br. 

348.  Ein  geharnischter  Krieger  mit  rother  Fahne.     Auf 
(33  c.)    L.  1,18  h.,  0,92  br. 

Durch BernardoBenzoni aus  Venedig.  S  Nr.  297  und  298. 

349.  Saul  mit  dem  Haupte  Goliath' s ,  hinter  ihm  David. 
(33c)    Auf  L.  1,18  h.,  l,oi  br. 

Durch  Mordax.     Alt.  Inv.  1722. 

350.  Wahrsagerscene.     Auf  H.  0,i7  h.,  0,27  br. 
(36  d.) 

Carpione  (Giulio). 

Geb.  zu  Venedig  1611,  gest.  zu  Verona  1674. 

351.  Latona  verwandelt  die  Fischer,  welche  ihr  einen 
(3c.)     Trunk   verweigern,    in   Frösche.     Auf   L.  1,09  h., 

1,325  br. 

1738  durch  L.  Rossi.     Inv.     8vo. 

352.  Minerva  verwandelt  die  von  Neptun  verfolgte  Nym- 
(3a.)     pbe  Koronis  in  eine  weisse  Krähe.     Auf  L.  V.  Gr. 

1744  durch   V.   Rossi  aus   Casa  Grimani  Calergi  in 
Venedig. 

353.  Bacchus  und  Ariadne  mit  ihrem  Gefolge.     Auf  L. 
.    (37  a.)     l)lon.,  1,53  br. 

1725  durch  Leplat.     Alt.  Inv.  1722, 


140 

354.  Faunen  und  Bacchanten  unter  einem  Baume,  eine 
(3-4d.)     Bacchantin  und  ein  Faun  tanzen.     Auf  L.  1,17  h., 

1,52  br. 
Desgleichen. 

Feraboseo  (Girolamo). 

Geb    zu  Padua,  malte  iim  1630  in  Venedig. 

355.  Ein  junges  Weib  von  der  Hand  des  Todes  erfasst, 
(E3.)     dem  sie  zu  entfliehen  sucht.     Auf  L.  0,74  h.,  0,6obr. 

Mod.  Ank.     Als  Guido  Cagnacci. 

Celesti  (Andrea). 

Geb.  zu  Venedig  1639,  gest.  das.  1706. 

356.  Der  Bethlehemitische  Kindermord.     Auf  L.  2,72  h., 
(El.)     4,34  br. 

Durch  Kindermann.    Alt.  luv.  1722. 

357.  Die  Israeliten  bringen  Geschenke,  um  daraus  das 
(E  1.)    goldene  Kalb  zu  verfertigen.    Auf  L.  1,48  h.,  2,ot  br. 

1725  durch  Leplat.     Alt.  Inv.  1722. 

358.  Bacchus  und  Ceres.     Auf  L.  1,78  h.,  l,oo  br. 
(E3.)        Desgi. 

Pozzo  (Andrea). 

Geb.  zu  Trient  1642,  gest.  1709  zu  Venedig. 

359.  Schlafendes  Christuskind.     Auf  L.  0,72  h.,  0,95  br. 

(34  c.) 

BellllCCi  (Antonio).   Pensionär  des  Churfürsten  Johann  Wil- 
helm von  der  Pfalz. 

Geb.  1654  zu  Venedig,  gest.   1725. 

360.  Venus  reicht  einer  weissen  Taube  Futter;  zur  Seite 
(37b)    Amor.     Auf  L.  1,35  h.,  1,78  br. 

1731  durch  Leplat.     Alt.  Inv.   1722. 


141 

36.1.    Maria,    das  Christkind  wickelnd.     Auf  L.  0,?i  h., 
(3  a)     0,56  br. 

Trevisani  (Francesco). 

Geb.  zu  Capo  d'Istria  1G56,  gest.  zu  Rom  1746. 

3(32.    Der  Bethlehenritische  Kindermord.    Auf  L.  2,48  h., 
(El.)     4,66  br. 

1745  durch  Algarotti  als  Luca  Giordauo  aus  Venedig.  (?) 

363.  Heilige  Familie.     Auf  H.  0,40  h.,  0,S2  br. 
(35b.)        1743  durcli  Algarotti  aus  Venedig. 

364.  Ruhe  auf  der  Flucht.     Auf  L.  2,47  h.,  2,78  br. 
(F4.) 

365.  Maria  zeigt  dem  kleinen  Johannes  das  Christkind.  J£ 
(F2.)    Auf  L.  0,9- h.,  0,-4  br. 

1743  durch  Rigaud  aus  Paris;  1500  Livres. 

366.  Maria  mit  dem  Kinde,    dem  Elisabeth   die  Hände 
(2a.)    küsst.     Auf  L.  0,65  h.,  0,50  br. 

367.  Christus  am  Oelberge.     Auf  L.  0,46  k.,  0,64a  br. 
(2c0         Als  Carlo  Maratti  aus  Polen.     Alt.  Inv.  1722. 

368.  S.    Antonius    von  Padua  heilt    durch  Gebet  einen 
(2  b.)     Verwundeten.     Auf  L.  0,77  h.,  0,3t  br. 

369.  Exstase  des  heiligen  Franciscus.  Auf  L.  0,75  h.,0,63br 
(G2.)         1751  durch  Siegmund  Striebel. 

Unbekannt. 

369  a.  Männliches  Bildniss.    Aus  der  Sammlung  Rezzonico 
(4  b.)     in  Venedig.    Auf  L.  0,68  h.,  0,51  br. 

1869  im  September  aus  dem  Nachlass  von  Unger  iu 
Berlin.     Preis  120  Thlr. 

369  b.  Männliches   Bildniss.     Kniestück.     Aehnelt  einem 
(3b.)     Bildnisse  des  Macchiavell  (1469—1527) ,  welches 

nach  einem  Bilde  von  Santi  di  Tito  gestochen  ist. 

Auf  L.  l,oi  h.,  0,685 br. 

Desgl   aus  Ungers  Nachlass.    Preis  120  Thk. 


142 

370.  Maria  mit  dem  Kinde  und  S.  Anna.    Auf  L.  0,49  h., 
(37  d.)    0,3*  br. 

Ricci  (Bastiano). 

Geb.  1662  zu  Venedig,  gest.  1734  zu  Belluuo. 

371.  Ein  Opferfest.     Auf  L.  0,56  h..  0,73  br. 

(5  a.) 

372.  Aebnlicher  Gegenstand.     0,66  h.,  0,72  br. 

(5a.)        Beide  1743  durch  Algavotti  von  Zanetti  in  Venedig 
für  100  Zecchinen  erkauft. 

373.  Christi  Himmelfahrt.    3£     Auf  L.  2,7i  h.,  3,t4  br. 
(37c.)        Aus  der  kathol.  Kirche.     Alt.  luv.  1722. 

Diziani  (Gasparo) ,  Schüler  des  Bastiano  Ricci. 

Starb  zu  Venedig  1767. 

373  a.  Ein  Maler  malt  ein  Bildniss  nach  dem  Leben  (Cari- 
(35c.)   catur.)     Auf  L.  0,85  h.,  0,73  br. 

Ricci  'Marco-. 

Geb.  1679  zu  Belluno,  gest.  1729. 

374.  Flache    Gegend;    im   Mittelgrunde   eine  Stadt,    zu 
(34a.)     welcher  eine  Brücke  führt.     Auf  L.  0,ss  h.,   1,52  br. 

375.  Landschaft,     im   Vorgrunde    der    heilige  Hierony- 
(38a.)    rmis.     Auf  L.  1,49  h.,  1,13  br. 

376.  Gegenstück.     Die    büssende   Magdalena.      Auf  L. 
(38a.)     lj45  h.,  1,11  br. 

377.  Landschaft;  im  Mittelgrunde  ein  Thurm ,  und  eine 
(38a.)  Brücke  über  einen  Pluss.     Auf  L.  <>,9S  h.,   l,so  br. 

378.  Landschaft.     Ein   beladenes  Maulthier  kommt  mit 
(38  a.)  seinem  Führer  über  eine  Anhöhe.  Auf  L.  0,97  h.,l,3obr. 

379.  Landschaft.     Im  Vorgrunde  ein  Bach ,  worin  einige 
(36b.)  Rinder  stehen.     Auf  L.    V.  Gr. 

380.  Landschaft   mit   fernen    Gebirgen    und    Gebäuden. 
(34  d.)  Neben    einer    Baumgruppe    ein    schlafender   Hirt. 

Auf  L.  1,27  h.,  1,29  br. 


143 

381.  Landschaft,  in  deren  Vorgrund  ein  grosser  Spring- 
(38b.)    brunnen;  entfernter einKalkofen.  AufL.  l,«h.,  l,24br. 

382.  Winterlandschaft.    Auf  L.  l,oo  h.,  1,46  br. 
(34  a.) 

383.  Gebirgslandschaft  mit  einem  Bache.     Auf  L.  0,98  h., 
(38  c.)     1)31  br. 

Nr.    374,  377—382    1738    durch  Rossi  aus  Venedig 
erkauft.     ]ny.  8vo. 

Carlevaris  (Luca)  da  Casa  Zenobio, 

Geb.  1665  zu  Udine,  gest.  1708  zu  Venedig. 

384.  Ansicht    des  Dogenpalastes   von  Venedig  mit  der 
(37c.)    Landung  des  kaiserlichen  Gesandten,  Grafen  Collo- 

redo.     Auf  L.  2,59  h.,  1,30  br. 

Moliliari   (Giovanni  Battista). 

Geb.  1636,  lebte  um  1660  zu  Venedig. 

385.  Der  trunkene  Noah.     Auf  L.  2,02  h.,  2,37  br. 
(34  a.)        i74i  durch  Rossi  aus  Venedig.    Tnv.  8vo. 

Molinari  (Antonio). 

Geb.  zu  Venedig  1665,  lebte  noch  1727. 

386.  Amor  schläft,  Psyche  beleuchtet  ihn  mit  der  Lampe. 
(35  a.)    Auf  L.  l,88h.,  1,05  br. 

Negri  (Pietro). 

Lebte  zu  Venedig  um  1673. 

387.  Die  sterbende  Agrippina  wird  vor  ihren  Sohn  Nero 
(37  c.)    gebracht.     Auf  L.  1,37  h.,  1,64  br. 

1731  durch  Rossi  als  Jordan.    Inv.  1722  A.  2307. 

Piazzetia  (Giovanni  Battista). 

Geb.  zu  Venedig  1682,  gest.  1754. 

388.  Das  Opfer  Abrahams.     Auf  L.  1,63  h.,  1,16  br. 
(33 d)        i74i    aus    der    Sammlung    Wallenstein    in    Dux. 

Inv.  8vo_ 


144 

389.  David  mit  dem  Haupte  Goliath's.     Auf  L.  0,8t  h., 
(34d)    0,99  br. 

Desgl. 

390.  Ein  Fahnenträger.     Auf  L.  0,88  h.,  0,72  br. 

(36  b.)        1743  beide  durch  Algarotti  in  Venedig  erkauft. 

Migliori  (Francesco). 

Geb.  zu  Venedig  1684,  gest.  das.  1734. 

391.  Bacchus  und  Ariadne.     Auf  L.  2,98  h.,  4,04  br. 
(37  b.)        Aus  dem  Prinzenpalais.    Alt.  Inv.     1722. 

392.  Europa  sitzt  auf  dem  Stiere ,  den  ihre  Gespielinnen 
(37a.)    bekränzen.     Auf  L.  2,99  h.,  4,04  br. 

393.  fällt  aus. 

394.  Das  Opfer  Abrahams.     Auf  L   2,6»  h.,  1,99  br. 
(35a.)        Nr.  392  u.  394  durch  Kindermann.    Alt.  Inv.    1722. 

395  bis  mit  397  fallen  aus. 
Eismann  (Carl),  gen.  Briseghella. 

Geb.  zu  Venedig  1679,  Adoptivsohn  des  Joh.  Anton 
Eismann. 

398.  Hitziges  Gefecht  unter  den  Mauern  einer  Festung. 
(28 d.)    Auf  L.  0,68  b.,  1,39  br. 

1742  von  Riedel  aus  Prag. 

399.  Hitziges  Reitertreffen.     Auf  L.  0,375  h.,  0,73  br. 
(28  b.) 

400.  Reitero-efecht  unweit  der  Mauern  einer  Stadt.    Auf 
(28  b.)   L.    V.  Gr. 

1741  beide  durch  V.  Rossi,  als:  „del  padre  Giacomo 
Borgognon";  230  Thlr. 

401.  Schlachtfeld.    Ein  Officier  ertheilt  Befehle.    Auf  L. 

(28 d.)     0,95  h.,  1,56  br. 


1.45 

Nogari  (Giuseppe). 

Geb.  zu  Venedig  1700,.  gest.  das.  1763. 

402.  Ein  Geiziger  schüttet  Goldstücke  aus  einem  Beutel 
(5c.)     und  hält  einen  Schlüssel  in  der  Hand.  Auf  L.  0,75  h., 

0,59  br. 

403.  Ein  alter  Mann  mit  einer  Pelzmütze  hält  eine  Brille 
(5c.)     und  ein  Blatt  Papier.    #    Auf  L.  0,76  h.,  0,eo  br. 

404.  Ein  alter  Mann  mit  schwarzem  Mützchen  hält  eine 
(5a.i     Brille.     Auf  H.  0,61  h.,  0,45  br. 

405.  Eine  alte   Frau,    welche    die   Hände    über   einem 
(5  a.)     Kohlenbecken  wärmt.    Jfc    Auf  H.  0,60  h.,  0,435  br. 

406.  Ein  Alter  mit  grauem  Haar  und  Barte.     Auf  L. 
(35  b.)    0,87  h.,  0,73  br. 

407.  S.  Petrus.     Auf  L.  0,ss  h.,  0,61  br. 

(5c.)         Nr.  402—407    1743    durch  Algarotti  ä  Stück  15  Duc. 
d'ox  in  Venedig  vom  Maler  selbst  erkauft. 

Nazari  (Bartolo). 

Geb.  zu  Bergamo  1699,  gest.  1758  in  Venedig. 

408.  Brustbild  eines  bejahrten  Mannes.     Auf  L.  0,49  h., 
(5a.)     0,3S  br. 

409.  Bildniss  einer  alten  Frau.     Auf  L.  V.  Gr. 

(5  a.)         Beide  1743  durch  Algarotti  ä  15  Duc.  d'or  in  Vene- 
dig erkauft. 

Diamantini  (Giovanni  Giuseppe)  il  Cavaliere. 

Geb.  in  der  Romagna,  lebte  um  1740  in  Venedig. 

410.  David  mit  dem  Haupte  Goliath's.     Auf  L.  l,is  h., 
(38  d.)    0,Sfibr. 

411  n.  412  fallen  aus. 

10 


146 

Rotari  (Pietro),  Graf. 

Geb.  zu  Verona  1707,  gest.  zu  Petersburg  1762. 

413.  Euhe  auf  der  Flacht.    Nachtstück.    Auf  L.  2.7t  h., 
(33a.)  2,07  br. 

414.  S.  Jacobus.     Auf  L.  0,54  li.,  0,4t  br. 
(37  d.) 

415.  S.  Franciscus.     Auf  L.  0,«  h.,  0,35  br. 
(37  d.) 

416.  S.  Magdalena.     Auf  L.  V.  Gr. 

(5b.) 

417.  Prinz   Albert,    Bruder    des   Churfürsten  Friedrich 
(33a.)  Christian  von  Sachsen,   später  bekannt  als  Herzog 

von  Teschen.      Auf  L.  1,06  h.,  0,ss  br. 

418.  Prinz  Carl,  nachmaliger  Herzog  von  Curland.    Auf 
(33a.)  L.   V.  Gr. 

4 1 9.  Unbekanntes  Bildniss  aus  dem  churfürstlichen  Hause 
(33d.)  Sachsens.     Auf  L.  0,85  h.,  0,69  br. 

420.  Bildniss   des  Churfürsten  von   Sachsen,  Friedrich 
(33a.)  Christian.     Auf  L.  1,04  h.,  0,85  br. 

421.  Dessen  Bruder,  Prinx  Xaver.  Auf  L.  1,07  h.,  0,86  br. 
(33  b.) 

422.  Prinzessin  Elisabeth.     Auf  L.  1,07  h.,  0,99  br. 

(33  b.) 

423.  Prinz  Clemens,  später  Churfürst  von  "Cöln.    Auf  L. 
(33  b.)  1,07  h.,  0,87  br. 

424.  Prinzessin  Kunigunde.     Auf  L.  V.  Gr. 
(33  a.) 

Venezianische  Schule. 

425.  Venus.     Auf  L.  1,83  h.,  2,04  br. 

(38b.)        Durch  V.  Rossi,  als :  del  Fasolo  fvMan  Tizian).  luv.  8vo. 


147 

426.  Eine  heilige  Familie.     Auf  L.  0,77  h.,  l,oi  br. 
(32b.)        Desgl.  als  Paolo  Veronese.  (?) 

427.  Venus.     Auf  L.  0.61  h.,  0,74  br. 
(35  c.) 

428.  Brustbild  einer  Frau  in  golddurchwirktem  Kleide. 
(4b.)    Auf  L.  0,67  h.,  0,58  br. 

Aus  dein  grünen  Gewölbe  als  Van  Dyk.  Alt.  Inv.  1722. 

429.  Der  heilige  Thomas  empfängt  den  Gürtel  der  Jung- 
(36d.)    ft-au  Maria.     Auf  L.  2,76  h.,  l-,n  br. 

430.  Die  Verlobung  der  heiligen  Catharina.  Auf  L.  0,87  h., 
(32  a.)    0,79  br. 

1855  aus  dem  Vorräth  rest.  durch  Schirmer. 

431.  Allegorie.     Skizze  zu  einem  Deckenbild.     Auf  Pa- 
(36a.)    pier.      1,2«  h.,  0,79  br. 

1861  aus  dem  Vorrath. 

Unbekannt. 

432.  Der  Erzengel  Michael.    Auf  L.  l,os  h.,  0,76  br. 

(38  a.) 

433.  Icarus  lässt  sich  von   seinem   Vater   Dädalus   die 
(38d.)    Flügel  ansetzen.    Auf'L.  1,14  h„  0,98  br. 

1731  durch  Leplat.     Inv.  8vo. 

434.  Die    Ehebrecherin    vor    Christo.     Auf  L.    l,io  h., 
(38c.)     1)32  br. 

Als  Pordenone  Man.    aus    der    Kunstkammer.     Alt. 
Inv.  1722. 


10 


148 


Bolognesiscke  Schule. 


Raibolini  (Francesco),  gen.  Francia. 

Geb.  zu  Bologna  zwischen  1450 — 1453,  gest.  ebendas. 
d.  6.  Jan.  1517. 

435.    Die  Anbetung  der  Könige  und  Hirten.  Auf  H.  0,4ih., 
(la.)     0,59  br. 

43G.    Maria  mit  dem  Kinde,   das  einen  Vogel  in  seinen 
(la".)     Händchen  hält,  daneben  der  kleine  Johannes.    Auf 
H.  0,67  h.,  0,47  br. 

Beide  im  Abrege  von  1782   als  Pietro  Perugino  an- 
geführt. 

437.  Die  Taufe  Christi.    Auf  H.  2,09  h.,  1,72  br. 

(D3)  Bez.  FRANCIA  AVRIFEX  BON.  F.  M.  V.  Villi. 
Nach  Vasari  früher  in  Modena  befindlich,  jedoch 
nicht  im  Verzeichnisse  unseres  Mod.  Ank.  angeführt. 
1760  beim  Bombardement  Dresdens  durch  Bomben- 
splitter beschädigt. 

Longhi  (Luca). 

Geb.  zu  Ravenna  1507,  gest.   1580. 

438.  Heilige  Familie.    Auf  L.  0,87  h.,  0,72  br. 
(32  a.) 

Fontana  (Prospero). 

Geb.  zu  Bologna  1512,  gest.   1570. 

439.  Heilige  Familie  mit  S.  Cäcilie  und  Catharina.    Auf 
(35  a.)    H.  0,74  h.,  0,62  br. 

Pellegrini,  gen.  Tibaldi. 

Geb.  zu  Bologna  1522,  gest.  zu  Mailand  1592. 

440.  Der  heilige  Hieronymus  mit  einem  Engel.    Auf  L. 
(38b.)    1,73  h.,  1,35  br. 


149 
Sammacchini  (Orazio). 

Geb.  zu  Bologna  1532,  gest.  1577. 

441.  Heilige  Familie,  zur  Seite  kniet  S.  Catharina.    Auf 
(2  b)    H.  0,95  h.,  0,73  br. 

Aus  der  Samml.  des  Marcbese  Monti  in  Bologna. 

Procaccini  (Camillo). 

Geb.  zu  Bologna  1546,  gest.  zu  Mailand  1626. 

442.  Der  heilige  Rochus   heilt  Pestkranke.    Jfc    Auf  L. 
(PS.)    3,3i  h.,  4,76  br. 

Mod.  Ank.  1839  rest.  durch  Schirmer.  Mit  Nr.  452 
für  den  Canonicus  Brami  gemalt,  welcher  beide  Bilder 
der  Brüderschaft  des  heil.  Rochus  in  Reggio  schenkte. 

Procaccini  (Giulio  Cesare). 

Geb.  zu  Bologna  1548,  gest.  zu  Mailand  1626. 

443.  Ein  Mann  springt  in  einen  Nachen ,   in  den  Armen 
(E  2.)    ein  Weib  tragend.    Unter  ihm  liegt  ein  Verwunde- 
ter.   Auf  L.  2,65  h.,  2,49  br. 

Mod.  Ank.    Als  Ratto  di  Elena  des  Cav.  Liberi. 

444.  Maria  kniet   und   das  Jesuskind  schmiegt  sich  an 
(P  3.)    sie ,    indem    es    mit  der  rechten  Hand  nach  den 

Früchten  langt ,  die  ein  Engel  in  einem  Korbe  trägt. 
Links  Joseph.    Jfi    Auf  H.  1,62  h,  f,os  br. 

1728  durch  J.  Perodi.  Alt.  Inv.  1722.  Aus  der  Samml. 
Belgiojoso  in  Mailand.    Cat.  Guar. 

Aus  seiner  Schule. 

445.  Aehnliche  Composition  wie   das  Vorige.     Auf  L. 
(38b.)   0,78  h.,  0,97  br.      ' 

Fontana  (Lavinia). 

Geb  1552,  gest.  1602  zu  Bologna,  Tochter  des  Pro. 
spero  Fontana. 

446.  Heilige  Familie.     Auf  H.  0,40  h.,  0,32  br. 

(S  b.)         Aus  der  Samml.  des  Abbate  Branchetta  in  Bologna. 


150 


Bezeichnet   undeutlich:    LAVINIA   PROSPERI  FON- 
TANAE  ....  FACIEBAT  A<L  MD  .  .  .  . 

Carracci  (Lodovico). 

Geb.  zu  Bologna  1555,  gest.  1619. 

447.  Christus  mit  der  Dornenkrone,   von  Engeln  tinter- 
l(F  2.)    stützt.   #    Auf  L.  0,85  h.,  l,oo  br. 

Mod.  Ank.    Als  Annibale  Carracci. 

448.  Ruhe  auf  der  Flucht.     Auf  L.  0,73  h.,  0,50  br. 

(2  a.)         1742  durch  De  Brays  aus  der  Sammlung  Carignan 
in  Paris.     Desgl.  als  Annibale  Carracci. 

Carracei  (Annibale). 

Geb.  zu  Bologna  den  3.  Novbr.  "1560,  gest.  zu  Rom 
den  16.  Juli  1609. 

449.  Der  Genius  des  Ruhms.  JjS    Auf  L.  1,74  h.,  1,14  br. 

.   (F  3.)        Mod.  Ank.    Als:  il  Valore. 

450.  Himmelfahrt  der  Maria.  Jfi   Auf  L.  3,81  h.,  2,43  br. 

(F  !•)        Bez.   M.D.LXXXVII.    Mod.  Ank.     Für   die  Bruder- 
schaft des  S.  Rochus  in  Reggio  gemalt. 

451.  Der  Evangelist  Matthäus,  S.  Franciscus  und  Johan- 
(F  3.)    nes  vor  einem  Throne,  auf  welchem  Maria  mit  dem 

KindS  sitzt.  Jfc  Auf  L.  3,84  h.,  2,55  br. 

Bezeichnet    HANNIBAL     CARRACTIVS    BON.    F. 
MDLXXXVIII.  Mod.  Ank. 

452.  Der  heilige  Rochus  spendet  Almosen.    JfS    Auf  L. 
(F  3.)    3,31  h.,  4,77  br. 

Mod.  Ank.    S.  Nr.  442. 

453.  Maria  mit   dem  Christkinde,   welchem  der  kleine 
(F  2.)    Johannes   eine  Schwalbe  bringt.     Auf  L.    l,oo  h., 

0,85  br. 
Mod.  Ank. 

454.  Christuskopf.    #  'Auf  K.  0,518  h.,  0,38  br. 
(3c.) 


151 

455.  Bildniss  des  Giovanni  Gabrielle,   detto    il   Siello 
(3b.)     oder  Mascarone,    die  Laute  spielend.     Er  war  ein 

berühmter  Komiker.     Auf  L.  0,76  h.,  0,64  br. 

Mod.  Ank.  In  Guarienti's  Verzeichnisse  als  bei  der 
Sendung  fehlend  bezeichnet  und  später  nachgeliefert. 
S.  Einl. 

Derselbe.   (?) 

456.  Brustbild  eines   Malers  mit  einem   Pinsel  in   der 
(38  a.)    rechten  und  einer  Schale  in  der  linken  Hand.  Auf  L. 

0,62  h.,  0,50  br. 
Mod.  Ank. 

457.  Bildniss   des   Antonio   Carracci,   natürlicher   Sohn 
(lc.)     und  Schüler  des  Agostino ,  im  Alter  von  neun  Jah- 
ren.    Auf  L.  0,65  h.,  0,49  br. 

Mod.  Ank.    Als  Werk  des  Annibale  Carracci. 

Aus  der  Schule  der  Carracci. 

458.  Tod  des  heiligen  Franciscus.  Auf  L.  1,72  h.,  l,2obr. 

(F4.) 

459.  Derselbe  Gegenstand.     Auf  H.  0,44  h.,  0,37  br. 
(35  b.)        Mod.  Ank.    Als  Original  von  Annibale  Carracci. 

460.  Eine  Kreuzabnahme.     Auf  L.  0,68  h.,  0,44  br. 
(2b.) 

461.  Die  drei  Marieen  am  Grabe  Jesu.     Auf  H.  0,33  h., 
(2  b.)     0,325  br. 

Durch  Kindermann  als  Ann.  Carracci.  Alt.  Inv.  1722. 

462.  Brustbild    des   Apostels   Petrus.      Auf  L.   0,65  h., 
(Hl.)   0,49  br. 

463.  Brustbild   des   Apostels   Paulus.      Auf  L.   0,65   h., 
(Hl.)   0,48  br. 

464.  Ruhe  auf  der  Flucht.     Auf  K.  0,71  h.,  0,51  br. 

(36  d.)        !74i  durch  Rossi  aus  Italien  als  A.  Sacchi;  300  Thlr. 
Inv.  8vo. 


152 

465.  Heilige  Familie.     Auf  K.  0,42  h.,  0,31  br. 

(36d.)        Durch  die  Lescherinn  als  Albano.    Alt.  Inv.    1722. 

466.  Brustbild  eines  jungen  Menschen  mit  kurzen  Haaren. 
(37  d.)    Auf  H.  0,47  L,  0,34  br. 

174  t  aus  der  Sammlung  des  Grafen  Wallenstein  in 
Dux.    Inv.  8vo. 

Sabbatini  (Lorenzo)  da  Bologna. 

Geb.  um  1533,  gest.  zu  Rom  1577. 

467.  Die  Verlobung    der    heiligen   Catharina    mit    dem 
(2b.)     Christkinde.     Auf  L.  0,97  h.,  0,75  br. 

Aus  Casa  Bellucci  in  Bologna. 

Facini  (Pietro). 

Geb.  1562,  gest.  1602  zu  Bologna. 

468.  Maria  mit  dem  Kinde  und  vielen  Heiligen.    Auf  K. 
(3b.)     0,42  h.,  0,315  br. 

Durch  Kindermann  als  Maniera  di  Parmesano.    Alt. 
Inv.     1722. 

469.  Die    Verlobung   der   heiligen   Catharina   mit    dem 
(3b.)     Jesuskinde;  S.  Barbara,  Apollonia  und  Hieronyinus 

daneben.     Auf  H.  0,26  h.,  0,195  br. 

D.  Kindermann  als  Parmegiano  Cop.  Alt.  Inv.   1722. 

Reni  (Guido). 

Getauft  am  7.  Nov.  1575  zu  Bologna,  gest.  daselbst 
18.  Aug.  1642,  Nachts  2  Ubr. 

470.  Venus  auf  einem  Ruhebette  ,   welcher  Amor  einen 
(F  2.)    Pfeil  reicht.     Auf  L.  1,35  h.,  1.76  br. 

Von  Palm.  rest. 

471.  Bacchus,   als  Kind,    an  eine  Tonne  gelehnt,   trinkt 
(3a.)     Wein  aus  einer  Flasche.  J£    Auf  L.  0,72  h.,  0,5ß  br. 

töod.  Ank. 


153 

472.  Ninus  und  Semirainis.  %  Auf  L.  3,94  h.,  2,18  br. 
(F  4.)        Unter  dem  Namen   „Salomo  und   die  Königin  Ton 

Saba"  ans  dem  Besitze  des  Maren ese  Giov.  Nicolö 
Tanara  angekauft  durcli  den  Canonicus  Crespi;  Preis 
3000  Ducaten  Gold.  Laut  Contract  vom  13.  Juli  1752 
und  beiliegendem  Authenticitäts-Zeugniss  der  Acade- 
mici  Clementini  zu  Bologna. 

473.  Das   schlafende  Christkind,  angebetet   von   seiner 
(2a.)     Mutter.     Oval,  auf  L.  0,7«  h.,  0,90  br. 

15.  December  1764  angekauft  durch  Prinz  Xaver  und 
Graf  Böse;  Preis  860  Thlr. 

474.  Christus  mit  der  Dornenkrone ,  ein  Rohr  in  den  ge- 
(3  c.)     bundenen  Händen  haltend.  t$  Auf  K.  0,-6  h.,  0,59  br. 

1748  aus  der  K.  Gallerie  von  Prag  durch  Gialdi  und 
Guarienti.    S.  Einl. 

475.  Christus  mit  der  Dornenkrone.      Gegenstück  zum 
(3  c.)     Vorigen.     Auf  L.  0,79  h.,  0tGs  br. 

476.  Der  Heiland  erscheint  nach  seiner  Auferstehung  der 
(F  1-)    Maria;  dahinter  der  heilige  Borromäus,  ein  Engel, 

Adam  und  Eva.  Jfc  Auf  L.  3,22  h.,  1,98  br. 
Mod.  Ank. 

477.  Der  heilige  Hieronymus,  ein  Kreuz  und  einen  Stein 
(F  2.)    in  den  Händen.     Auf  L.  0,79  h.,  0,65  br. 

Als  unbek.  Original  in  Dresden  erkauft.  Alt.  Inv.  1722. 

478.  Die  Heiligen  Hieronymus,  Crispus  und  Crispinianus 
(F.  l.)    yor  einem   Throne,    auf  welchem  Maria  mit  dem 

Kinde  sitzt.  Sfc  Auf  L.  3, 19  h.,  2, 13  br. 

Mod.  Ank.  Ursprünglich  gemalt  für  den  Altar  der 
Kapelle  der  Schuhmacher-Innung  in  der  Kirche  S. 
Prospero  zu  Reggio.  Später  von  den  Herzögen  von 
Modena  ihrer  (Jallerie  einverleibt. 

479.  Christus  mit  der  Dornenkrone.  Berühmtes  Bild.   Jfc 
(3  c)     Oval,  auf  H.  0,48  h.,  0,365  br. 

Von  Sr.  Päpstl.  Heil.  Innocenz  XII  an  König  Au- 
srast II.  verehrt.    Von  Palm  rest. 


154 

Copie  nach  Guido  Reili,   augeblich  von  Gessi. 

480.  David  mit  dem  Haupte  des  Goliath.   Auf  L.  2,33  h., 
(38  c.)     1)40  br. 

1741  durch  Riedel  aus  Wien.    Inv.  8vo. 
Schule  des  Guido  RfUl. 

481.  Eine  weibliche  Figur  mit  den  Attributen  des  Siinson 
(35c.)    und  Hercules.     Auf  L.  0,50  h.,  0,65  br. 

Aus  Schloss  Licktenburg.    Alt.  luv.    17J-2. 

Zampieri  (Domenico),  gen.  il  Domiuirhiuo. 

Geb.  d.  21.  Oct.  1581  zu  Bologna,  gest.  d.  15.  April 
1041  zu  Neapel. 

482.  Charitas.     Auf  L.  1 ,20  h.,  1,9S  br. 

(F  2.)         1845  von  den  Erben  des  Insp.  Matthaei  angekauft 
für  60U  Thlr. 

Schule  des  Domiuichino. 

483.  Vier    Kinder    mit    den    Attributen    der    bildenden 
(38  b.)    Künste  und  des  Handels,  dabei  ein  Tisch  mit  allerlei 

Speisen.     Auf  L.  1,32  h.,  1,61  br. 

1738    durch    V.    Rossi    aus    Venedig    als    Original. 
Inv.  8vo. 

484.  Der  heilige  Sebastian.     Auf  L.  1,3$  h.,  0,94  br. 
(H4.) 

485.  Aufwärtsblickender  Greis.    Studie.    Auf  H.  0,515  h., 
(3c.)     0,46  br. 

Aus  Prof.  Steiula's  Samml. 

Spada  (Lionello). 

Geb    zu  Bologna  1576,  gest.  zu  Parma  den  17.  Mai 
1622. 

486.  Christus  an  der  Säule  zur  Geisselung.     Halbfigur. 
(5c)    Auf  L.  0,«9  b.,  0,55  br. 

Mod.  Ank. 


155 

487.    David  mit  dem  Schwert  und  Haupte  Goliath's.    Auf 
(36  b.)    L.  0,74  h.,  0,99  br. 
Mod.  Ank. 


Amor  mit  einem  Leoparden.  Auf  L.  0,87  h. ,  1,03  br. 
(36  d.)        m0(j.  Ank. 

Tiariiri  (Alessandro). 

Geb.  zu  Bologna  d.  20.  März  1577,  gest.  d.  8.  Febr. 
1668. 

489.  Medor  und  Angelica.    JfS    Auf  L.  1,05  h. ,  1,38  br. 

(34  c.)        Mod_  Ank- 

Danedi  (Giuseppe),  gen.  Montalti. 

Geb.  zu  Treviglio  1629,  gest.  zu  Mailand  1689. 

490.  Der  heilige  Antonius  von  Padua  liebkost   das  vor 
(36b.)    ihm  auf  einem  Tische  stehende  Jesuskind.     Auf  L. 

0,84  h. ,  0,74  br. 
Mod.  Ank. 

Torre  (Flaminio). 

Geb.  zu  Bologna,  gest.  1661  ebendaselbst. 

491.  Heilige  Familie.     Auf  L.  1,07  h. ,  0,88  br. 
(38  b.)        Mod<  Ank 

492.  Die  heilige  Appollonia.     Auf  K.  0,44  h. ,  0,34  br. 
(2b.)         Mod.  Ank. 

493.  Copie  des  Cristo  della  Moneta  von  Tizian.  Nr.  222. 
(4a.);    Auf  H.  0,75-h.,  0,565  br. 

Mod.  Ank.     S.  Einleitung. 

AlfoanO  (Francesco). 

Geb.  zu  Bologna  1578,  gest.  1660. 

494.  Liebesgötter  tanzen  um  Amors  Bild.     In  der  Ferne 
(3a.)     der  Eaub  der  Proserpina.    5fc  Auf  K.  0,74  h. ,  l,oo  br. 

Mod.  Ank. 


156 


495.  Diana   mit  ihren  Nymphen   am  (juell  unter   einer 
(3b.)     Felsengrotte.     In  der  Ferne  der  fliehende  Actäon. 

Auf  L.  0,75  h. ,  0,95  br. 
Mod.  Ank.     1837  rent. 

496.  Galatea ,  von  Amorinen  umgeben ,  auf  einer  Muschel 
(F3.)    von  Delphinen  gezogen.     Auf  L.  I,s6  h. ,  1,23  br. 

Durch  Kindermann.     Alt.  Inv.  1722. 

497.  Im  Vorgrunde  einer  Landschaft  Venus  und  Vulkan. 
(3  b.)    Liebesgötter  üben  sich  im  Schiessen.   Auf  L.  1,39  h., 

1 ,82  br. 

1743  durch  Le  Leu  aus  Paris;  1500  Livres. 

498.  Diana  mit  ihren  Nymphen;  ein  Gewand  deckt  sie 
(35b.)    vor  den  Blicken  des  fliehenden  Actäon.    (Die  weib- 
lichen Figuren  sind  von  Dietrich  übermalt.)     Auf 
L.  0,76  h. ,  1  ,iio  br. 

1741  durch  V.  Rossi.     Inv.  8vo.  480  Thlr. 

499.  Vertreibung    aus   dem   Paradiese.      Auf  L.  0,94  h., 
(3  a.)     lj27  br. 

1741  aus  Wien  durch  .T.  A.  Riedel 

500.  Die  Erschaffung  der  Eva.   #  Kund.    Auf  L.  0,es  h., 
(3  b.)     lind  br. 

1742  durch  De  Brays  aus  der  Sammlung  des  Prin- 
zen von  Carignan;  1500  Livres.     1838  rent. 

501.  Engel  und  Hirten  beten  das  neugeborne  Jesuskind 
(5b.)    an.     Oben  musicirende  Engel  in  einer  Glorie.    Auf 

K.  0,34  h.,  0,43  br. 

1742  durch   De   Brays  in  Paris  aus    der  Sammlung 
des  Mr.  Dubreuil. 

502.  Ruhe,  auf  der  Flucht.     Auf  L.  0,67  h. ,  0,S2  br. 

(2  a.)  1741  durch  De  Brays  aus  der  Sammlung  Cariguan 
in  Paris;  3000  Livres.  Später  aus  den  Kgl.  Zimmern 
zur  Gallerie. 


157 

503.  Heilige  Familie.     Auf  K.  0,67  h. .  0,51  br. 
(2  a.)         Durch  Leplat.     Alt.  Inv.  1722. 

Passarotti  (Bartolomeo). 

Gest.  3.  Juui  1592  zu  Bologna. 

504.  Der  Künstler  selbst  mit   seiner  Familie.     Auf  L. 
(32b.)     1,03  h.,   1,40  br. 

Aus  der  Sammlung  des  Marchese  Monti  in  Bologna. 

Gessi  (Francesco). 

Geb.  zu  Bologna  1588,  gest.  1620. 

505.  Magdalena  mit  dem  Kreuz  in  der  Hand.     Auf  L. 
(3  a.)     0,7fi  b. ,  0,63  br. 

1748  durch  Bernardo  Benzoni  aus  Venedig.  S.  Nr. 
297  und  298. 

Uarbieri  (Francesco),  gen.  Guercino. 

Geb.  zu  Cento  bei  Bologna  d.  S.  Febr.  1591,  gest. 
d.  22.  oder  24.  Dec.  1666. 

506.  Venus  findet   den  todten  Adonis.     Auf  L.  2,09  h., 
(Fl.)     2,70  br. 

507.  Die  Geburt  des  Adonis.     Auf  L.  2,io  h. ,  2,7o  br. 
(Fl.) 

508.  Venus  erblickt  den  Leichnam  des  Adonis.     Amor 
(F2.)    führt  den  Eber  am  Ohre  herbei.    2fc    Auf  L.  2,06  h., 

2,52  br. 

1647  gemalt  für  den  Cardinal  Mazarin,  als  Gegen- 
stück zu  509. 

509.  Cephalus  weinend   bei  der  Leiche  der  Frocris.  2$S 
(F2.)    Auf  L.  2,o«  h. ,  2,m  br. 

Beide  durch  Rigaud  und  Le  Leu  1744  aus  Paris  für 
4000  Livres  aus  der  Samml.  des  Prinzen  von  Carig- 
nan.  Cephalus  im  Jahre  1644  im  Auftrage  des  Mar- 
chese Comelio  Bentivoglio  für  Anna  von  Oesterreich, 
Königin  v.  Frankreich,  gemalt.  Von  ihr  an  den  Car- 
dinal Mazarin  geschenkt,  kam  dies  Bild  nach  des 
Cardinais  To.de  in  den  Besitz  des  Prinzen  v.  Carignan. 


158 


510.  Diana.     Auf  L.  1,28  h. ,  1,03  br. 

(F2.)         Gemalt  für  Lorenzo  Delfino  in  Venedig.     1738  durch 
V.  Rossi.     Inv.  8vo. 

511.  Der  Königin  Semiraniis  meldet  ein  Bote  den  Aus- 
(F2.)     brach  eines  Aufruhrs  in  Babylon.     Auf  L.  l,3oh., 

1,78  br. 

Gemalt  für  den  Cardinal  Cornaro  in  Venedig.  Mod. 
Ank. 

512.  Die  verwundete  Doi'inda  in  den  Armen  des  Linco, 
(F4.)    welcher  dem  Silvio  ihre  Wunde  zeigt.   Jfc    Auf  L. 

2,25  h. ,  2,94  br. 

Scene  aus  dem  ,, Pastor  Fido"  des  Guarini.  Gemalt 
für  den  Grafen  Alfonso  de  Novellara.  1744  aus  Ma- 
drid durch  Louis  Talon  als  Correggio.  S.  Einl.  S.  48 
Anm. 

513.  Loth  mit  seinen  Töchtern.    Auf  L.  1,75  h. ,  2,24  br. 
(Fl.)         1744  durch  Rigaud  und  Le  Leu  aus  der  Sammlung 

des  Mr.  Polignac  (der  es  in  Rom  mit  14,000  Liv.  be- 
zahlt hatte)  für  4500  Liv. 

514.  Der  Evangelist  Matthäus.     Auf  L.  0,89  h.,  0,72  br. 

(5b.) 

515.  Der  Evangelist  Marcus.     Auf  L.  0,88  h.,  0,705  br. 
(5b.) 

516.  Der  Evangelist  Lucas.     Auf  L.  0,875  h. ,  0,7i  br. 

(5  b.) 

517.  Der  Evangelist  Johannes.     Auf  L.  0,ss  h.,  0,70  br. 
(5b.)         Nr    514  —  517  Mod.  Ank. 

518.  Heilige  Familie.     Auf  L.  l,u  h.,  1,52  br. 

(3  c.) 

519.  Die  heilige  Veronica.     Auf  L.  0,79  h. ,  ( ),67  br. 
(3a.)         Durch  Leplat  als  „unbek.  Or.  heil.  Magdalena"  bez. 

Alt    Inv.  1722      Im  Cat.  Guar,  als  Cremonesa  da  Fer- 
rara  (?).     1827  v.  Palm.  rest. 


159 

Derselbe.    (?) 

520.  Ekstase  des  heil.  Frauciscus.  Auf  L.  1,64  h.,  1,27  br. 

(H4.)     lieber  seine  Erwerbung  siehe  Nr.  69. 

Alte  Copie  nach  GuercillO. 

521.  Dido's  Tod.     Auf  L.  0,93  h. ,  1,78  br. 

(32b.)  1722  Ostermesse  durch  Graf  Wackerbarth  als  Ori- 
ginal. Alt  Inv.  1722.  A.  89.  Das  Original  in  Lebens- 
grösse  angeblich  im  Palazzo  Spada  in  Rom. 

Schule  des  GUiercino.    (?) 

522.  Der  Märtyrertod  des  heiligen  Stephanus.     Auf  H. 
(36  a.)    1,1,  h.,  0,88  br. 

Canlassi  (Guido),  gen.  Cagnacci. 

Geb.  zu  Castel-San-Arcangelo  bei  Rimini  1601,  gest. 
zu  Wien  1681. 

523.  Die  büssende  Magdalena.     Auf  L.  0,76  h. ,  0,64  br. 
(H4)         1725  durch  Leplat.    Alt.  luv. 

Ricchi  (Pietro),  gen.  il  Lucehese. 

Geb.  1506?  zu  Lucca,  gest.  1576.  Schüler  des  Guido 
Reni. 

524.  Die   Verlobung    der  heiligen    Catharina  mit  dem 
(34c.)    Christkinde.     Auf  L.  1,4 1  h.,  1,95  br. 

1738  durch  V.  Rossi.  Inv.  8vo.  Als  „Ann.  Carrache 
da  Paolo  Veronese".  (!) 

Cantarini  (Simone) ,  gen.  da  Pesaro ,  oder  il  Pesarese. 

Geb.  zu  Oropezza  bei  Pesaro  1612,  gest.  zu  Verona 
d.  15.  Octbr.  1648. 

525.  Joseph  entflieht  dem  Weibe  Potiphar's.   2fc   Auf  L. 
(F3.)    1,34  h.,  1,79  br. 

1750  durch  ßianconi  und  Guarienti  aus  der  Samm- 
lung des  Abbate  Brauch etta  in  Bologna  für  1000  Scudi 
erworben. 


160 

Mola  (Pietro  Francesco). 

Geb.  zu  Colclre  bei  Como  1612,  gest.  zu  Rom  1668. 

526.  Die  sterbende  Diclo.     Auf  H.  0,48  b. ,  0,65  br. 

(2  c.) 

527.  Hero  an  Leander' s  Leiche.     Auf  L.  l,n  h. ,  1,59  br. 

(es.) 

(Jignani  (Carlo). 

Geb.  zu  Bologna  1628,  gest.  zu  Forli  1719. 

528.  Joseph    entflieht    der    Umarmung    von    Potiphar's 
(3a.)     Weib.    #    Auf  L.  l,ot  h.,  0,98  br. 

1754  durch  Pietro  Guarienti  aus  Casa  Contarini  in 
Venedig  für  600  Zecchinen  erkauft.  S.  Einl.  S.  41 
Anm.  1827  v.  Palm.  u.  Renner  rest. 

Gennari  (Benedetto). 

Geb.  zu  Bologna  1633,  gest.  das.  1715  als  Hofmaler 
Carl  11.  v.  England. 

529.  Die  Malerei.    Allegor.  Bild.    Auf  L. 2,33 h.,   1,M  br. 
(Fl.)         i74-_>  durch  De  Braya  als  Gnercino  aus  Paris.    1200 

Livres. 

Franceschi  Dl   (Marco  Antonio). 

Geb.  zu  Bologna  1648,  gest.  17-29. 

530.  Die   büssende  Magdalena,    von  tröstenden   Frauen 
(Fl.)     umgeben.    Jfc    Auf  L.  2,43  h.,  1,7 1  br. 

1756  aus  der  Sammlung  des  Marchese  Bovi  erkauft 
durch  C.  C.  Giovannini  für  400  Dukaten  Gold. 

53  L.    Die  Geburt  des  Adonis.    Auf  K.  0,485  h.,  0,C95  br. 
(35  a.)        1740  a]s  Carlo  Cignani  aus  der  Sammlung  Carignan 
in  Paris,  durch  De  Brays;  2000  Livres. 

Dal    Sole  (Giuseppe). 

Geb.  zu  Bologna  1054,  gest.  1719. 

532.    Der  spinnende  Hercules  bei  der  Omphale.     Auf  L. 
(2a)    0,87  h.,  0,07  br. 

1741  durch  V.  Rossi  als  Annibale  Carracci  aus  Venedig. 


161 
Crespi  (Giuseppe  Maria) ,  gen.  lo  Spagnolo  di  Bologna. 

Geb.  zu  Bologna  1665,  gest.  das,  1747. 

533.  Das  Sacrament  der  Ehe.     Auf  L.  1,20  h. ,  0,96  br. 
(33  b.) 

534.  Die  Priesterweihe.    Auf  L.  1,27  h. ,  0,96  br. 
(33  a.) 

535.  Die  letzte  Oelung.    Auf  L.  1 ,27  h. ,  0,95  br. 

(33  b.j 

536.  Das  Sacrament  der  Firmelung..  AufL.  1,26  h.  ,0,93br. 

(33a.) 

537.  Das  Sacrament  der  Beichte.    Auf  L.  1,26  h. ,  0,94  br. 
(33  a.) 

538.  Das  Sacrament  des  Abendmahls.     Auf  L.  1,27  h., 
(33  a.)    0,95  br. 

539.  Das  Sacrament  der  Taufe.     Auf  L.  1,26  h. ,  0,94  br. 
(33 d.)        AIle  aus  der  Sammlung   des  Cardinal  Ottoboni,  für 

welchen  sie  gemalt  wurden.  Aus  dessen  Nachlass 
durch  König  August  III.  erworben.  Preis  eines  jeden 
200  Scudi. 

540.  Der  heilige  Joseph.     Oval ,  auf  L.  0,89  h. ,  0,72  br. 
(33  d  ) 

541.  Eine  Anbetung  der  Hirten.     Auf  K.  0,55  h.,  0,65  br. 
(35  d )        j^Ug  Casa  Belluzzi  in  Bologna.     Cat    Guar. 

542.  Maria  mit  dem  Kinde  und  dem  kleinen  Johannes. 
(3b.)     Auf  L.  0,235  h.,  0,20  br. 

543.  Ecce  homo.     Auf  L.  0,68  h. ,  0,6*  br. 
(5c.) 

544.-    Bildniss   des   kaiserlichen  Generals  Palfi.     Auf  L. 
(35d.)    2,31h.,  1,35  br. 

11 


162 

Viani  (Maria). 

Geb.  zu  Bologna  1070,  gest.  1711 

545.     Venus  liegt  auf  einem  blauen  Kissen;  daneben  sitzt 
(5b.)     Amor.   #  Auf  K.   0,29  h. ,  0,37  br. 
Rest    durch  Renner. 


Genuesische  und  Neapolitanische 
Schule. 


Solario  (Antonio  de).    (?) 

Geb.  um  1382  zu  Civitä  in  den  Abruzzen,  gest.  zu 
Neapel  1455. 

.    (Neapolitanische  Schule.) 

546.  Bildniss  eines  jugendlichen  gekrönten  Fürsten.  Auf 
(32  a.)     Goldgrund.     In  Originalrahmen.      Auf  H.  0,315  h., 

0,20  br. 

Ein  ganz  ähnliches  Bildniss,  doch  lebensgross  etwa, 
befindet  sich  in  der  Samml.  des  Earl  of  Stanhope  in 
England,  mit  der  Inschrift:  LEÜNORA  AUGVSTA  (!!) 
(alt),  Leonore  von  Portugal,  die  Gemahlin  Friedr.  III., 
Kaisers  von  Deutschland. 

547.  Bildniss    einer  jugendlichen   Fürstin.     Auf  Gold- 
(32a.)    grund.      Gegenstück  des  Vor.     In  Originalrahmen. 

Auf  H.  V.  Gr. 

Vielleicht  die  Bildnisse  Alfons  V  ,  des  Groasmüthigen, 
König  von  Aragonien ,  Sicilien  und  Neapel  (reg.  v. 
1416 — 1458)  und  Johanna  IL,  Königin  von  Neapel 
(gest.  14351. 

Juni  185G  von  den  Erben  des  Geh  Raths  v  Lbigern- 
Sternberg  erkauft;  50  Thlr. 


i6a 

Strozzi  (Bernardo),  gen.  il  Prete  Genovese. 

Geb.  zu  Genua  1581,  gest.  zu  Venedig  den  3.  Aug.  1644. 
(Genuesische  Schule.) 

548.  Bathseba  bringt  dem  David  die  Nachricht  von  dem 
(F3.)    Aufstande  des   Adonia.     Im  Hintergrunde  Abisag 

von  Sunem.     I.  B.  der  Kön.  ,1.  Cap.   Auf  L.  1,83  h., 
1,42  br. 

549.  David  mit  dem  Haupte  Goliath's.     Auf  L.  1,35  h., 

(F3.)     l,oi  br. 

550.  Eine   Frau,   welche   eine   Bassgeige   hält.     Auf  L. 
(36  c.)    1,25  h.,  099br. 

1743  beide  durch  Algarotti  aus  Gasa  Sagredo  in  Ve- 
nedig für  58  Duc.  d'or. 

Derselbe.     (?) 

551.  Bebecca  reicht  Abraham's  Knechte  zu  trinken.  Auf 
(33  c.)    L.  1,85  h.,   1,«  br. 

1725  durch  Leplat.     Alt    luv.  1722. 

Stauzioili  (ilassimo  Cavaliere). 

Geb.  zu  Neapel  1585,  gest.  1656. 

(Neapolitan.  Schule.) 

552.  Die  Naturkunde  ,  allegor.  Gestalt.  Jft  AufL.  1,27  h., 
(H2.)    0,82  br. 

Als  Domenichino  gestochen  von  Cauale. 

Vaccaro  (Andrea). 

Geb.  zu  Neapel  1598,  gest.  1670. 

(Neapolitan.  Schule.) 

553.  Christus    erscheint   nach   seiner   Auferstehung    der 
(Hl.)    Maria.  Im  Hintergründe  Johannes  der  Täufer,  Adam, 

Eva  und  die  Erzväter.  t$  Auf  L.  2,39  h. ,  2,55  br. 

Undeutlich  bez.  AV.  F.    1723  durch  Lor.  Eossi  als 
Guido  Reni ,  das  alte  und  neue  Testament.  Alt.  Inv.  1722. 

11* 


164 

Rosa  (Salvator). 

Geb.  zu  la  Renella  bei  Neapel  den  20.  Juni   1615, 
gest.  zu  Rom  den  15.  März  1673. 

(Neapolitan.  Schule.) 

554.  Ein  Seesturm  bei  Nacht.     Auf  L.  0,73  h.,  1,13  br. 
(H  3.1        1742  durch  De  Brays  von  Araignon  aus  Paris;  2000  Liv. 

555.  Bildniss  Salvator  Rosas,   auf  dessen  Schulter  ein 
(35 b.)    Affe  sitzt.     Auf  L.  0,«o  h.,  0,66  br. 

1741  aus  den  Königl.  Zimmern.    Inv.  8vo. 

Schule  des  Salvator  Rosa. 

556.  Waldlandschaft.     Auf  L.  0,73  h.,  0,95  br. 
(ß  3)        1856  aus  dem  Vorrath. 

Preti  (Mattiaj,  gen  il  Cavaliere  Calabrese. 

Geb.  zu  Taverna  den  24.  Febr.  1613,  gest.  zu  Malta 
den  13.  Jan    1699. 

(Neapolitan.  Schule.) 

557.  Die  Marter  des  heiligen  Bartholomäus.    5{S   Auf  L. 
(H  4.^     1,99  h.,  1,46  br. 

1748  durch  Gialdi  und  Guarienti  aus  der  K.  Gallerie 
zu  Prag. 

558.  Thomas   legt  seine  Pinger  in   die  "Wundmale  des 
(H  2.)    Heilandes    #  Auf  L.  1,47  h.,  1,99  br. 

1743  durch  Riedel  aus  Wien.    Inv.  8vo. 

559.  Die  Befreiung  Petri  aus  dem  Gefängnisse.  2$!  Auf  L. 
(H  1.)    2,06  h.,  2,5&  br. 

1748  durch   Bernardo  Benzoni   aus   Casa  Gheltof  in 
Venedig.    S.  Nr.  297  u.  298. 

Castiglione  (Giovanni  Benedetto). 

Geb.  zu  Genua  1616,  gest.  zu  Mantua  1670. 
(Genuesische  Schule.) 

560.  Noah  lässt  die  Thiere  in  die  Arche  eingehen.    Jfc 
(36c.)    Auf  L.  1,45  h.,  1,94  br. 


165 

561.  Jacob  zieht  mit   seiner  Familie  nach  Canaart.    ?fc 
(36  c.)    Auf  L.  1,45  h.,  1,93  br. 

Beide  aus  Casa  Sagredo  in  Venedig. 

562.  Jacob  imd  Rahel  ziehen  mit  ihrer  Habe  in  die  Hei- 
(4a.)     math.     Auf  L.  0,97  h.,  1,31  br. 

1749  durch  Guarienti  aus  Venedig;  60  Zecchinen. 

Derselbe.  (?) 

563.  Schaafe,    Ziegen   und  Rindvieh,    mit  Hirten   und 
(34 d.)   Hunden  in  reicher  Landschaft.      Auf  L.   0,94  h., 

1,31  br. 

1861  aus  dem  Vorrath. 

Castiglione  (Francesco),    Sohn  des  Benedetto  Casti- 
glione. 

564.  Zwei  Neger  und  ein  Zwerg,   welcher  mit  Hunden 
(35c.)    spielt;  unter  dem  Zwerg  steht:  „Thonino  de  Man- 

tua",  auf  der  Schüssel,  welche  eiu  Hund  beleckt : 
,,A  suoij  colioni".  Im  Hintergründe  der  Herzog 
von  Mantua  zu  Pferde  mit  Gefolge.  Auf  L.  2,os  h., 
3,29  br. 

BiSCaillO  (Bartolomeo). 

Geb.  zu  Genua  1632,  gest.  das.  1657. 

(Genuesische  Schule.) 

565.  Die   Ehebrecherin  vor  Christo.  Jfc   Auf  L.  1,45  h., 

(F  3.)     1,99  br. 

566.  Die  Anbetung  der  Weisen.    Auf  L.  0,556  n.,  0,60  br. 

(2  c.) 

567.  Die  Beschneidung  Christi.     Auf  L.  0,55  h.,  0,60  br. 
(2  c.)         Beide  durch  Kindermann  als  Luca  Giordano.    Alt. 

Inv.    1722. 


Giordano  (Luca),  gen.  Fa  presto. 

Geb.  zu  Neapel  1632,  gest.  das.  den  12.  Jan.  1705. 
(Neapolitan.  Schule.) 

568.  Herkules  und  Omphale.   %    Auf  L.  2,29  h.,  2,84  br. 
(H  3.)        Bez    Luca  Giordano.    F.    1690.    Durch  Kindermann. 

Alt.  Inv.  1722.  Ursprünglich  für  Don  Andrea  d'Ava- 
los,  Fürst  von  Montesarchio,  gemalt. 

569.  Perseus  mit  dem  Haupte  der  Medusa,  Phineus  und 
(D  3.)    dessen  Gefährten  bekämpfend.    Sfc    Auf  L.  2,55  h., 

3,6»  br. 

Bez.  Jordanus  F.  Gemalt  für  den  Herzog  v.  Crequi. 
1742  durch  De  Brays  in  Paris  aus  der  Sammlung 
Carignan  für  2000  Livres. 

570.  Bacchanten  belauschen  die  schlafende  Ariadne.    JfS 
(H3.)    Auf  L.  1,82  h.,  2,59  br. 

Bez.  Jordanus  F.  Als  Luc.  Jordan.  Alt.  Inv.  1721. 
A.  1572. 

571.  Der  sterbende  Seneca.  2&  Auf  L.  1,40  h.,  2,27  br. 
(H2.)         i75i  aus  (jer  Samml.  Crozat.     Von  Luca  in  einem 

Tage  und  einer  Nacht  gemalt,  um  seinen  Nebenbuhler 
Francesco  di  Maria,  Schüler  des  Dominichino,  zu  über- 
treffen. 

572.  Lucretia  und  Tarquinius.  •'!•    Auf  L.  1,35  h.,  1,86  br. 

(H2.)         1728  durch  Lor.  Rossi.    Alt.  Inv.    1722. 

573.  Der  Raub  der   Sabinerinnen.    Jfc    Auf  L.   2,02  h., 
(RS.)    2.19  br. 

Durch  Kindermann.  Alt  Inv.  1722.  Ursprünglich  ge- 
malt für  Maria  Louise  d'Örleans,  Königin  v.  Spanien. 

574.  Bacchus  mit  seinem  Gefolge,    in  Begleitung  aller 
(36  c.)    olympischen  Götter,  erscheint  der  Ariadne.   Auf  L. 

2,61  h.,  1,7?  br. 

1725  durch  Leplat,   Alt.  Inv.    1722. 

575.  Abraham  verstösst    ctie   Hagar    mit  ihrem   Sohne 
(H  1.)    Ismael.     Auf  L.  1,60  h.,  2,03  br. 

Durch  Kindermann.    Alt.  Inv.    1722. 


167 

576.  David  mit  dem  Haupte  Goliath's.     Auf  L.  1,03  h., 
(35  b.)     1,28  br. 

1723  durch  Cardinal  Salerno.    Inv.  8vo. 

577.  Abraham1  s Knecht  übergiebt  Rebecca  die  Geschenke 
(35b.)    seines  Herrn.  Jfc   Auf  L.  1,?5  h.,  1,46  br. 

Durch  Jos.  Perodi.    Alt.  Inv.    1722. 

578.  Jacob  und  Rahel  am  Brunnen.    Jfc  Auf  L.  2,02  h., 
(H  3.)     2,29  br. 

Durch  Kindermann.    Alt.  Inv.    1722. 

579.  Die  Schlacht  der  Israeliten   mit  den  Amalekitern. 
(38c.)    Auf  L.  1,78  h.,  2,29  br. 

Bez.  Jordanus  F.    Wahrscheinlich  unächt. 

580.  Loth  mit  seinen  Töchtern.   Jfc  Auf  L.  l,so  h.,  2,oi  br. 
(84  a.) 

581.  Susanna.  Jfc    Auf  L,  1,67  h.,  2,40  br. 

(-  O        Bez.  Jordanus  F. 

582.  Maria  mit  dem  Christkinde.   Auf  L.  0,75  h.,  0,63  br. 

(35  a.) 

583.  Die  büssende  Magdalena.     Auf  L.  1,05  h.,  1,27  br. 
(34d.)        Bez.  Jordanus  F. 

584.  Der  Leichnam  des  heiligen  Sebastian.  Auf  L.  1,98  h., 
(H3.)     1,49  br. 

Durch  Kindermann.    Alt.  Inv.    1722. 

585.  Ein  nächtliches  Gefecht.     Auf  L.  l,:o  h.,  2,29  br. 
(38  a.)        ]m  janr  174g  mit  ]vjr    579   durch  Bernardo  Benzoni 

mit  noch  7  andern  Bildern  in  Venedig  erkauft,  zusam- 
men für  1210  Fl. 

586.  Brustbild  eines  jungen  Mannes  mit  einem  Toclten- 
(Hl.)    köpfe.     Auf  L.  0,72  h.,  0,«  br. 

1741  aus  den  Königl.  Zimmern  in  die  Gallerie,    als 
des  Malers  eignes  Bildniss. 


1(38 

587.  Männliches  Bildnis*  in  schwarzer  Tracht  mit  weis-em 
(35  b.)    Kragen  und  einer  Hand.     Auf  L.  0,S3  h..  0,6s  br. 

*Bez.  Jordanus.  undeutl.  1856  aus  dem  Vorrath. 

Langhetti  (Giovanni  Battista). 

Geb.  zu  Genua  1634,  gest.  1670. 

(Genuesische  Schule.) 

588.  Apollo  bestraft  den  Marsyas.    #     Auf  L.  2,08  h. 

(F2.)     2,35  br. 

Gemalt  für  den  Grafen  Gasparo  di  Tiene;  1731  durch 
Löplat.    Inv.  8vo. 

Solimeua  (Francesco),  gen.  l'Abbate  Ciccio. 

Geb.  zu  Nocera  de  Pagani  den  4.  October  1657,  gest. 
zu  Neapel  den  5.  April  1747. 

(Neapolitan.  Schule.) 

589.  Der  Kampf  der  Lapithen  und  Centauren.     Auf  L. 

(Hl.)     1,82  h.,  2,73  br. 

1725  durch  Leplat     Alt.  Inv.    1722 

590.  Der  Raub  der  Hippodamia.    Auf  L.  1,17  h..  1,51  br. 
(34b.)        1723  durch  l.  Rosei.    inv.  8vo. 

591.  Die   Königin  Sophonisbe  empfängt  ein  Grefäss  mit 
(38a.)    Gift,  von  ihrem  Gemahl  gesendet.     Auf  L.  l,so  h., 

2,30  br. 

592.  Paris,  Juno  und  Iris.     Auf  L.  1 ,70  h.,  2,29  br. 
(Hl.)        Beide  aus    der  Sammlung  des  Procurator  Canale  in 

Venedig.    Cat.  Guar. 

593.  Maria  mit  dem  Kinde  und  dem  heiligen  Franz  de 
(Hl.)    Paula;  daneben  ein  Engel  mit  einem  Knaben.    Jfc 

Auf  L.  0,9«  h.,  0,9s  br. 

594.  Der  Tod  des  heiligen  Franciscus.     Auf  L.   l,oo  h., 
(Hl.)    l,oo  br. 

1745  beide  durch   V.    Rossi  aus  Casa  Widinani    in 
Venedig  für  200  Zecchinen  erkauft. 


169 

595.  Die  schnierzenreiche  Maria.   Auf  L.  0,54  h.,  0,43  br. 
(3  c.) 

Paccia  (Pietro) ,  Schüler  des  Solimena. 

596.  Copie  nach  Nr.  593.     Auf  L.  0,76  h.,  0,66  br. 
(86a.) 

Unbekannt.     Aus  Solimena's  Schule. 

597.  Brustbild  der  Maria.     Auf  L.  0,48  h.,  0,36  br. 
(37  d.) 

Conca  (Bastiane-). 

G-eb.  zu  Gaeta  1676,  gest.  1764. 

(Neapolitan.  Schule.) 

598.  Herodes  lässt   die  heiligen  drei  Könige  vor  sich 
(H3.)    kommen,  um  den  Zweck  ihrer  Reise  nach  Bethlehem 

zu  erforschen.     Auf  L.  2,4s  h.,  4,14  br. 

1743  durch  P.  Guerin  und  V.  Rossi.    Inv.  8vo. 

Unbekannt.  (Bronzino?) 

599.  David  und  Goliath.     Auf  H.  l,io  h.,  1,55  br. 

(32  d.)        ^us  ftem  Stallgebäude  als  Man.   de  Raphael.    Alt. 
Inv.    1722. 


Spanische  Schule. 

Pedro  Ruiz.  (?) 

600.    Der  Erlöser  an  eine  Säule  gebunden,    vor  ihm  S. 

(J2-)     Petrus  knieeud  im   bischöflichen  Ornate.     Auf  H. 
1,73  h.,  0,72  br. 

Erworben  unter  diesem  Namen,  welcher  jedoch  in 
dem  Werke  von  Cean  Bermudez:  Diccionario  histo- 
rico  etc.  nicht  vorkommt.  Passavant  erwähnt  im 
Deutsch  Eunstbl.  Jahrgang  1853  Nr.  11  ein  Bild  in 
der  Kathedrale    von   Cordova    mit   der  Jahrzahl  1475 


170 

und  der  Inschrift:   „pedro  de  Cordova  pitor",  welches 
vielleicht  von  unserm  Meister. 

Im  Museum  von  Madrid  ist  kein  Bild  dieses  Meisters,, 
der  an  Alunno  (umbr.  Schule)  und  an  Fr.  Francia  er- 
innert. 

Inschrift  des  Bildes  in  gothischen  Buchstaben: 
1  esta  :  pieca  :  dexo  •  pero  '.  ruiz    guarnicioner'o  :  q"  : 
dios  •  perdone  :  en  :  gloria  •  y  i  alavanca  ':  de  :  dios  :m  — 
o  Isefior  •  y  :  de  ;  su  •  gloriasa  (sie)  :  madre. 

Das  Wort  „dexo"  (fundavit)  macht  es  wahrschein  • 
licher,  dass  Pedro  Ruiz  nicht  der  Maler,  sondern  der 
Stifter  des  Bildes  gewesen,  um  so  mehr  als  „guarni- 
cionero"  etwa  das  bezeichnet,  was  wir  einen  Riemer 
oder  Täschner  nennen 

S.  L.  P.*)  Preis  11  L.  Sterl. 

Morales  (Luis  de),  gen.  el  Divino. 

Geb.  1509,  gest.  1580  zu  Baclajoz 

001.    Ecce  homo.     Auf  H.  0,395  h.,  0,325  br. 

(3ß.)  1744  aus  der  Sammlung  des  Marchese  de  la  Ence- 
nada  in  Madrid  nebst  einer  Maria  als  Gegenstück. 
1826  von  Palm    rest 

Yicente  (Juan  Macip),  gen.  Juan  de  Joanes. 

Geb.  1523  zu  Fuente  de  la  Higuera,  gest.  1579  zu 
Bocayrente. 

602.  Der   Tod    der   heiligen   Jungfrau  Maria.     Auf  H. 
(H4.)     1,20  h.,  1,26  br.     • 

Zeitgenosse  de3  Morales  el  Divino.  BiMer  von  ihm 
im  Museum  zu  Madrid,  im  Louvre  und  in  der  Gallerie 
Esterhazy  in  Wien.    S.  L.  P.    Preis  21  L.  St, 

Diego  Correa. 

1  lastilianer  um  1550. 

603.  Christus  am  Kreuze ,    zu  beiden  Seiten  Maria  und 
(J2)     der  Evangelist:  Johannes.     Auf  H.  0,80  h.,  0,74  br. 

Ein  Bild  in  S.  Martin  de  Valdeiglesias  von  diesem 


::'i  Die  mit  S.  L.  P.  bezeichneten  Bilder  sind  silmmtlich  im 
Jahre  1853  aus  der  nachgelassenen  Sammlung  des  Königs  Louis 
Philipp  in  London  erkauft. 


171 

Meister  trägt  die  Inschrift:  D.  Correa  fecit  1550  S. 
L.  P.    Preis  6  L.  St.  5  Sh. 

Pedro   Orreute,    Schüler   des    Ribalta  (Vater),    Nach- 
ahmer des  Jacopo  Bassano. 

Geb.  1550  zu  Monte  Alegre,  gest.  1644  zu  Toledo. 

604.  Jacob  hebt  den  Stein  vom  Brunnen,  um  die  Heerde 
(H4.)    der  Eahel  zu  tränken.     Auf  L.  1,75  h.,  2,is  br. 

S.  L.  P.  30.  L.  St. 

Juan  de  las  Roelas,  gen.  el  Lkenciado. 

Geb.  um  1560  zu  Sevilla,  gest.  1625  in  Olfvarez. 

605.  Die  Conception  der  heiligen  Jungfrau  Maria,  welche 
(H4.)    vier  Engel  umgeben.     Auf  L.  2, 21  h.,  1,71  br. 

S.  L.  P.  50  L.  St. 

Vincencio  Carducho,  oder  Carducci. 

Geb.  zu  Florenz  1579,  gest.  1638  zu  Madrid. 

606.  Der  Dominicaner  S.  Groncalo  hält  das  Modell  einer 
(H3.)    Brücke  in  der  Hand,  welche  er,  im  Verein  mit  S. 

Franz  von  Assisi  und  S.  Bernhardin  von  Siena,  dem 
in  einer  Engelglorie  erscheinenden  Christkinde  em- 
pfiehlt.    Auf  L.  2,n  h.,  1 ,60  br. 

Bez.   VINCENT'   CARDVCIP)  PR.   F.    1630  ANOS. 
S.  L.  P.  35  L.  St. 

Francisco  de  Herrera,  el  Yiejo  (der  Aeltere). 

Geb.  1576,  gest.  1656. 

607.  Brustbild   des  Apostel  Mathias.     Auf  L.   l,oa  h., 
22b.)    0,s3br. 

S.  L.  P.  7  L.  St.  7  Sh. 

Ribera  (Juseps  de),  gen.  lo   SpagnolettO,    Schüler  des 
M.  A.  Cararaggio. 

Geb.  zu  Xatiya  1589,  gest.  1656  zu  Neapel. 

608.  Die  heilige  Maria  von  Egypten  kniet  betend  vor 
(H3.)    ihrem  Grabe.     Ein  Engel  bekleidet  sie  mit  ihrem 

Leichentuch.  J£  Auf  L.  2, 01  h.,  1,51  br. 
Bez.  Jusepe  de  Ribera  espanol.     F.  1641.    1745  von 


172 


dem  spanischen  Gesandten  am  Dresdner  Hofe,  Grafen 
de  Bene  de  Masseran  erworben.    S.  Abrege. 

609.  Die  Befreiung  Petri.  #   Auf  L.  1,69  h.,  2,26  br. 
(Hl.)        Bez.  Jusepe  de  Ribera  Espanol.    F.  1642. 

610.  Ein  Engel  erscheint  dem  heiligen  Franz  von  Assisi, 
(H2.)    welcher  mit  blossem  Leibe   auf  Dornen  liegt.    3{! 

Auf  L.  1,71  h.,  2,26  br. 

1738  durch  V    Rossi     Inv.  8vo. 

Mit  dem  Vorigen  aus  der  Samml.  des  Cav.  Duodo 
in  Venedig.  (Gal.  Werk.) 

611.  Die  Marter  des  heiligen  Bartholomäus.    2fc    Auf  L. 
(H2.)     1,43  h.,  1,93  br. 

Mod.  Ank. 

612.  Die  Marter   des   heiligen   Laurentius.    #    Auf  L. 
(H2.)    2,03  h.,  1,51  br. 

Gemalt  für  Dom  Pietro  Giron,  Duca  d'Ossuna.  "Wäh- 
rend dessen  Ungnade  von  einem  Hamburger  Privat- 
mann erkauft,  kam  es  von  dort  in  die  Dresdner  Gal- 
lerie.  (Wahrscheinlich  ebenfalls  durch  v.  Heineken, 
wie  das  Folgende.)     S.  Abr. 

613.  Der  Einsiedler  Paulus,   welchem   ein   Rabe  Brod 
(H2.)     bringt.     Auf  L.    V.  Gr. 

1746  durch  v.  Heineken,  aus  Spanien,  als  S.  Hiero- 
nymus. 

614.  Der  heilige  Andreas.  Jfc  Auf  L.  1,29  h.,  l,oo  br. 
(J2.) 

615.  Der   Einsiedler  Paulus   mit   einem  Kreuze   in   der 
(H2.)    Hand.     Auf  L.  0,77  h.,  0,61  br. 

Durch  Kindermann.  Alt.  Inv.  1722.  Aus  der  Samm- 
lung des  Marchese  de  la  Encenada  in  Madrid. 

616.  Der   heilige    Hieronymus,    in    der    Rechten   einen 
(H2.)    Todtenkopf.     Auf  L.  0,7S  h.,  0,64  br. 

Desgleichen. 

617.  Jacob   hütet  Laban's  Sehaafe.    Jfc    Auf  L.  1,68  h., 
(Hl.)    2,20  br. 


173 

618.  Diogenes  mit  der  Laterne.     Von    einigen  für  das 
(J2.)     Bildniss  des  Ribera  gehalten.    SfJ    Auf  L.  0,76  h., 

0,6i  br. 

Bez.  Jusepe  de  Ribera  espanol.  F.  1637.   Durch  Ba- 
ron von  Schacht.    Alt.  Inv.     1722. 

619.  Ein  Weiser   in   ernstem  Nachdenken.    Jfc    Auf  L. 
(J2.)     0,96  h.,  0,73  br. 

Bez.  Ribera  .  .  .  undeutl. 

620.  Brustbild  eines   schwarz   gekleideten  Mannes   mit 
(H4.)    schwarzem  Haar,   weissem  Schntirr-  und  Zwickel- 
bart.    Auf  L.  0,70  b.,  0,68  br. 

1741  aus  der  Samml.  Wallenstein. 

Derselbe.   (?) 

621.  Bildniss  eines  Mannes  in  kurzverschnittenen  Haaren, 
(J2.)  in  der  linken  Hand  einen  Brief  haltend,  welcher  be- 
zeichnet ist:  111™  et  Rev™  D.  G5i  D.  H.  P.  Par 
(Patri?)  Antonio  Guido.  Im  Hintergrund  ein 
Wappen  mit  dem  Cardinalshut.  Auf  L.  1,31  h., 
0,98  br. 

Telazquez    (Diego)   de    Silva,    Schüler  des   Pacheco 
und  Tristan. 

Geb.  1594  zu  Sevilla,  gest.  1660. 

622.  Gaspar  de  Guzman,  Graf  von  Olivarez,  Herzog  von 
(J2.)    Sanlücar.     In  schwarzem  Anzug  mit  dem  grünen 

Kreuz  des  Ordens  von  Alcäntara.     Auf  L.  0,92  h., 
0,74  br. 

Mod.  Ank.    Als  Or. 

623.  Brustbild  eines  Mannes  in  schwarzer  Kleidung  mit 
(J2.)     einer     goldenen    Schnure.      %     Auf    L.    0,67    b., 

0,56  br. 

Mod.  Ank.    Als  Or.  von  Rubens. 


174 

624.  Bildniss  eines  Mannes  in  schwarzer  Kleidung.  Knie- 
(J2.)     stück.     Auf  L.  1,04  h.,  0,st>  br. 

Mod.  Ank.  Desgl.  als  Rubens,  mit  skizzirten  Hän- 
den.   Galt  später  für  Tizian. 

Juan  de  Ribalta  (Sohn). 

Geb.  1597,  gest.  nach  1628. 

(Schule  von  Valenzia.) 

625.  Der  Papst  Gregorius  der  Grosse  hält,  von  Cardinä- 
(H2.)    len  umgeben,  ein  Hochamt.      Auf  L.  1,60  h-,  1,17  br. 

S.  L.  P.   17  L.  S. 

Tasco  Pereira  aus  Portugal. 

Um  1583  zu  Sevilla. 

626.  Die  Communion   des   heiligen  Honofrius.     Auf  H. 
(J2.)     1,09  h.,  0,s2  br. 

Bez.  VASCO  PEREIRA  PICTTOR  1583.  Bilder  von 
ihm  zu  Sevilla  aus  den  Jahren  1591-98  sind  nach 
Raczinsky:  „Dictionnaire  hittorico  -  artistique"  jetzt 
nicht  mehr  vorhanden.    S.  L.  P.  5  L.  St. 

Francisco  Zur  bar  an,  Schüler  des  Roelas. 

Geb.  1598,  gest.  1662. 

627.  Der  heilige  Cölestin  (?),  dem  ein  Engel  erscheint, 
(Hl.)     schlägt  die  päpstliche  Krone  aus.    Im  Hintergrunde 

das  Conclave  der  Cardinäle.    Auf  L.  2,39  h.,  2,23  br. 
S.  L.  P.  G8  L.  St. 

Unbekanut. 

628.  Eine  reuige  Magdalena.     Auf  L.  0,9fi  h.,  1,18  br. 
(J2-)         Durch  Leplat  als  Tizian.    Alt.  Inv.  1722. 

Jac.  Jerouimo  d«  Kspinoso. 

Geb.  1600,  gest.  1680. 

629.  Brustbild  des  heiligen  Franz  von  Assisi.     Auf  L. 
(H4.)    0,9i  h.,  0,91  br. 

S.  L.  P.  9  L.  St. 


175 

(330.    Die  Kreuztragung  des  Erlösers.     Auf  L.    1,85  h., 
(H4.)    1,42  br. 

S.  L.  P.  45  L.  St.    Wiederholung  eines  Bildes  von 

van  Dyck.     Vielleicht    von    Moya,    dem    Nachahmer 

Van  Dyck's. 

Alonso  Canü. 

Geb.  zu  Granada  1601,  gest.  1667. 

631.  Lebensgrosse  Figur  des  Apostels  Paulus.     Auf  L. 
(H3.)    2,11  h.,  l,io  br. 

S.  L.  P.  25  L.  St. 
Angeblich  derselbe. 

632.  Maria  blickt  auf  das  vor  ihr  auf  einem  Kissen  lie- 
(H4.)    gende  Kind.     Auf  L.  1,24  h.,  0,97  br. 

1744  durch  Louis  Talon  als  Ribera  aus  Spanien. 

Mlirillo    (Bartbolomeo   Est.),    Schüler   des  Juan  de  Ca- 
stillo. 

Geb.  zu  Sevilla  1618,  gest.  das.  1682. 

633.  Der  heilige  Roclriguez,  tödtlich  verwundet,  empfängt 
(H4.)    von  einem  Engel"  die  Märtyrerkrone.    Jfc    Auf  L. 

2,06  h.,  1,24  br. 

Man  zeigt  in  dem  Schatze  der  Cathedrale  von  Sevilla 
noch  das  reich  gestickte  Gewand,  welches  Murillo  auf 
diesem  Bilde  verewigte,  und  das  noch  heut  das  Ge- 
wand des  Murillo  heisst.    S.  L.  P.  Preis  210  L.  St. 

634.  Maria  mit  gen  Himmel  gewandtem  Blick,  das  Kind 
(H4.)    auf  dem  Schoosse  haltend.     Auf  L.  1,67  h.,  1,15  br. 

1755  in  Paris  aus  dem  Nachlass  des  Mr.  Pasquier, 
Depute  de  Commerce  de  Rouen,  erworben. 

Copie  nach  Murillo. 

635.  Ein  Mädchen   zählt  das  aus   dem  Verkaufe  ihrer 
(34c.)    Früchte  gelöste  Geld;  ein  Knabe  zählt  aufmerksam 

nach.     Auf  L.  1,30  h.,  0,96  br. 

1830  aus  Fürst  Kanikoff's  Nachlass;  550  Thlr. 


176 

Juan  de  Valdes  Leal. 

Geb.  1630  zu  Cordova,  gest.  1691. 

636.  Darstellung  eines  Wunders  des  heiligen  Dominicaners 
(H4.)    Basco  von  Portugal.     Auf  L.  2,49  h. ,  l,2.s  br. 

Bez.  EL.  V.  P.  F.  BASCO  DE  PORTUGAL,  d.  h. 
El  venerable  Padre  Fray  etc.  S.  L    P.  8  L.  St.  10  Sh. 

Spanische  Schule. 

Nach  v.  Quandt:  Juan  Escalante  de  Sevilla,  gen.  Juan 
de  Sevilla.    (?) 

Geh  1627,  gest.  1695. 

637.  Joseph   von  Arimathia  hält   die  Hand   des  todten 
(Hl.)    Christus,  daneben  Maria,  Magdalena,  Johannes  u.  a. 

Auf  L.  1,54  h. ,  2,n  br. 

1856  aus  dem  Vorrath  in  die  Gallerie  aufgenommen. 

Unbekannt. 

638.  Der  Glaube  hält  das  Kreuz  und  den  Kelch  mit  der 
(D2.)    Hostie ,  den  ein  Engel  anbetet.  Auf L.  l,3oh.,  1,65 br. 

(Vielleicht  Copie  nach  Murillo.) 

639.  Weibliches  Bildniss,  mit  Blumen  in  der  Hand.   Ganze 
(J2.)     Figur  Lebensgr.     Auf  L.  1,93  h.,  1,45  br. 

1856  aus  dem  Vorrath. 

640.  Maria  mit  dem  Kinde  auf  dem  Arm,  stehend  auf 
(5a.)     dem  Halbmond  in  einer  Engelsglorie.  Aiif  K.  0,205  h., 

0,13  br. 

Dem  Ambr.  Francken  und  A.  Elzheimer  ähnlich.  Ver- 
mächtniss  des  am  18.  April  1860  verstorbenen  Kunst- 
händlers C.  Gottfr.  Aug.  Schmidt. 


177 


Französische  Schule. 


Toiiet  (Simon,. 

Geb.  zu  Paris  1590,  gest.  das.  16-19. 

641.  Der  heilige  Ludwig ,  knieend  auf  einer  von  Engeln 
(29  c.)    emporgehobenen  Wolke.     Auf  L.  2,69  h. ,  1,47  br. 

1731  durch  Leplat  als  Guido  Cagnacci. 

PoilSSin  (Nicolas). 

Geb.  zu  Andelys  in  der  Normandie  1591,  gest.  zu 
Rom  1665. 

642.  Noah's  Opfer.     Auf  L.  0,72  h. ,  1,40  br. 
(6  a.) 

643.  Die  Aussetzung  Mosis.     Auf  L.  1,45  h. ,  1,95  br. 

(29  a.)        1742  durch  De  Brays  von  Mr.  Poincinet  aus  Paris. 
6500  Livres. 

644.  Anbetung  der  heiligen  drei  Könige.    Auf  L.  1,60  h., 
(31a.)    1,81  br. 

Bez.  Acad:  rom.  NICOLA.VS  PVSTN  (sie)  faciebat 
Ptomae  1633.  1742  durch  De  Brays  von  Äraignon  aus 
Paris ;  4800  Livres.  Früher  in  der  Samml.  des  Mylord 
Waldgrave. 

645.  Die  Marter  des  heiligen  Erasmus.     Auf  L.  2,40  h,, 
(29b.)    3,07  br. 

~  ,1731  durch  Leplat.     Inv.  8vo. 

646.  Das  Reich  der  Flora;  Ajax,  Narcissus,  Adonis  und 
(31c.)    andere  in  Blumen  verwandelte  Gestalten.     Auf  L. 

1,31  h. ,  1,82  br. 

Durch  Leplat,     Alt.  Inv.  1722. 

647.  Narcissus  spiegelt   sich  im  Quell.     Auf  L.  0,73  h., 
(6  a.)     0,97  br. 

1725  desgl. 

12 


178 

648.  Venus  schlafend  auf  einem   weissen   Gewände;   zu 
(6  a.)    ihren  Füssen  Amor.     Auf  L.  0,72  h. ,  0,97  br. 

Desgl.  Alt.  Inv.  1722. 

649.  Die  Nymphe  Syrinx ,  verfolgt  von  Pan ,  rettet  sich 
(31b.)    in  die  Arme  des  Flussgottes  Ladon.    Auf  L.  1,07  h., 

0,82  br. 

1742  durch  De  Brays  in  Paris  aus  der  Sammlung  des 
Mr.  Dubreuil. 

Derselbe.  (?) 

650.  Des  Künstlers  eigenes  Bildniss,  Profil.  Auf  L.  0,76  h., 
(6  c)     0,59  br. 

Bez.    Si  Nomen    quaeris    N.   Poussiu.    1640.     Durch 
Leplat.    Alt.  Inv.  1722. 

Schule  des  Poussin. 

651.  Noah's  Opfer.     Auf  L.  1,06  h.,  1,31  br. 
(31c.)        173!  durch  Leplat.     Inv.  8vo. 

652.  Das  Fest  der  Luperealien.     Auf  L.  0,72  h. ,  0,97  br. 
(31b.)        17.25  durch  Kindermann.     Alt.  luv.    1869  rest. 

Callot  (Jacques). 

Geb.  zu  Nancy  1594,  gest.  1635  ebendas. 

653.  Eine   seiner  bekannten  Darstellungen  des  Kriegs- 
(6b.)    elendes;  die  militärischen  Strafen  vorstellend.    Auf 

K.  0,8  h. ,  0,19  br. 

Durch  v.  Gotter,  mit  einem  Pendant  zus.  16  Konv.  fl. 

Gelee  oder  Gillee  (Claude),  gen.  le  Lorraiu. 

Geb.  1600  zu  Chamagne  bei  Toul,  gest#  in  Rom  1682. 

654.  Die  Flucht  der  heiligen  Familie   in  einer  schönen 
(6c.)     Landschaft  mit  weiter  Ferne,  im  Mittelgrunde  ein 

Wasserfall.     Auf  L.  l,ooh. ,  1,33  br. 

Bez.  Clavde  Gelee  Roma  1667?  oder  1661.    Aus  der 
Samml.  d.  Card.  Mazarin. 


179 

655.  Sicilianische  Küstengegend.   Auf  einem  Felsen  sitzt 
(6a.)     Polyphem  unter  seiner  Heerde.  Im  Vorgrunde  Acis 

und  Galathea.     Auf  L.  V.  Gr.j 

Bez.  Clavde  Ge  .  . .  S.o..  1650?  Aus  der  Sammlung 
des  Marechal  de  Grammont. 

Beide  früher  im  Besitz  der  Me  de  Verue,  später  bis 
1727  in  der  Samml.  d.  Grafen  Hoym,  sächs.  Gesandten 
zu  Paris. 

Copie  nach  demselben. 

656.  Reiche  Landschaft,  im  Vordergründe  tanzende  Land- 
(31b.)   leute.     Auf  L.  0,75  h. ,  l,oo  br. 

1749  aus  Paris  als  Or.  aus  De  Brays'  Nacklass. 
5000  Livres. 

Dughet  (Caspar),  gen.  Poussin. 

Geb.  zu  Rom  1613,  gest.  1675  ebendas. 

656  a.  Gegend  aus  dem  römischen  Gebirge.     "Wahrschein- 
(6  c.)   lieh  ein  Motiv  aus  demThale  des  Sacco  in  der  Nähe 

von  Gennazano  ,  zwischen  Palaestrina  und  Olevano. 

Auf  den  Hügeln  im  Mittelgrunde  die  kleinen  Orte 

Pagliano  und   Colonna.     L.   auf  H.   gez.   0,54  h. , 

0,66  br. 

1862  von  Mr.  Alesander    Allen    erkauft,    Preis    250 

Liv.  Sterl.     Ein  Bild  von  seltenster  Schönheit  aus  der 

Blütezeit  des  Meisters.    S.  Einl. 

657.  Am  Abhänge  felsiger  Gebirge   alterthümliche  Ge- 
(6a.)     bäiide  am  Ufer  eines  See's.   Im  Vorgrunde  ein  Hirt 

mit  seiner  Heerde.     Auf  L.  0,735  h. ,  0,os  br. 

Durch  v.  Gotter,  als  von  Millet  staffirt,  mit  500 
Konv.  fl.  bezahlt. 

658.  Flache  Landschaft  mit  fernem  Gebirge ,  ähnlich  wie 
(6c.)    bei  Civita  Castellana  in  der  Nähe  von  Kom.     Auf 

L.  0,73  h. ,  0,99  br. 

Von  Palm,  und  Benner  rest. 

12* 


180 

659.  Ein  Thurm  auf  einer  von  Bäumen  umgebenen  An- 
(6c.)     höhe.     Vorn  treibt   ein   Ziegenhirt  seine  Heerde. 

Auf  L.  0,745  b. ,  0,99  br. 
Durch  v.  Gotter  desgl.;  500  Konv.  fl.  Von  Palm.  rest. 

Derselbe.    (?) 

660.  Ein  fester  Burgflecken  auf  kahlem  Hügel ,  dahinter 
(6  b.)    höhere  Gebirge.    Unter  anderen  Figuren  ein  Mann, 

welcher  den  einen  Fuss  in's  "Wasser  hält.     Auf  L. 
0,72  b. ,  0,9s  br. 

1740  durch  Morell.     Inv.  8vo. 

661.  Auf  einer  Thalwand ,  von  welcher  ein  Bach  herab- 
(6a.)    stürzt,  ein  kleiner  Ort,  dahinter  angebaute  Höhen. 

Auf  L.  0,G45  h. ,  0,89  br. 
Von  Palm  rest. 

In  der  Manier  des  Caspar  PouSSill. 

662.  Bergige  Gegend   mit  Wasserfall   und   einigen   Fi- 
(31b.)    guren.     Auf  L.  0,53  h. ,  0,si  br. 

Durch  Leplat  als  Or.  Alt.  Inv.  172-2. 

663.  Landschaft  mit  schönen  Bäumen  und  Ferne.    Auf 
(31c)    L.  Oval.  0,55  h.,  Q,i$br. 

1856  aus  dem  Vorratli. 

Valentin. 

Geb.  1600  zu  Coulommiers  en  Brie,   gest.    zu   Rom 
1634. 

664.  Ein  alter  blinder  Mann  spielt  die  Viola  di  Gamba. 
(3lb.)    Dabei  ein  singender  Knabe.  Auf  L.  0,!>5  h.,  1,3»  br. 

Brun  (Charles  le). 

Geb.  1619  zu  Paris,  gest.  ebendas.  1690. 

665.  Heilige  Familie.     Auf  L.  l,eo  b. ,  1,go  br. 
(31a)        Aus  Holland.     Alte  Notiz. 


181 
Courtois  (Jacques),  gen.  Bonrgnignon. 

Geb.  1621  zu  St.  Hippolyte  in  Franche  Comte,  gest. 
1676  in  Rom. 

666.  Fussvolk  und  Reiterei  in  gewaltigem  Schlachtgetüm- 
(31a.)    mel.     Auf  L.  1,53  h. ,  2,65  br. 

667.  Ein  Reitergefecht  unter   den  Mauern  einer  Stadt. 
(3lc.)   Auf  L.  1,54  h.,  2,75  br. 

Beide    durah.  Algarotti    von     der   Procuratessa   Sa- 
gredo  für  180  Duc.  d'or. 

668.  Ein  Scblacbtfeld,  über  welches  ein  Officier  mit  Be- 
(31c.)    gleitung  binreitet.  Leichen  werden  geplündert.  Auf 

L.  0,37  h. ,  0,6i  br. 

669.  Ein  Heer  in  einem  Thale  in  Schlachtordnung  auf- 
(31c.)    gestellt.     Auf  L.  0,65  h.,  I,i6 br. 

Beide  durch  v.  Gotter;  SOOKonv.  fl.   Von  Palm  rest. 

Unbekannt. 

670.  Schlacbtgemälde.     Im  Vorgrunde  treffen  zwei  An- 
(26  c.)    fübrer  zusammen.     Auf  L.  0,63  h. ,  0,74  br. 

Durch  Lepiat  als  Bourguignon.    Alt.  Inv.  1722. 

671 .  Ein  Reiter  auf  einem  Schimmel,  daneben  einFahnen- 
(31c.)    träger,  am  Boden  Waffenstücke.  Auf  L.0,2sh.,0,4ibr. 

1855  aus  dem  Vorrath. 

Conrtois  (G-uillatmie). 

Geb.  1628,  gest.  1679.     (Bruder  des  Vorigen.) 

672.  Das  Opfer  Abraham's.     Aui  L.  0,725  h. ,  0,59  br. 
(6  a )        Durch  Lepiat  als  Salv.  Rosa.     Alt.  Inv.  1722. 

De  Tl'Oy   (Francois). 

Geb.  1645  zu  Toulouse,  gest.  1730  zu  Paris. 

673.  Bildniss    des  Duc  de  Maine,    Sohn  Ludwigs  XIV. 
(31c.)    und  der  Frau  von  Montespan.  Auf  L.  0,91  h.,  0,74  br. 

Bez   PEINT  PAR  F.  DE  TROY  EN  1716. 


182 

Savoye  (Daniel  de). 

Geb.  1654  zu  Grenoble,  gest.  1716  zu  Erlangen. 

674.  Bildniss  seiner  Frau.     Auf  L.  0,74  h. ,  0,59  br. 
(31a.) 

Largilliere  (Nicolas  de). 

Geb.  1656  zu  Paris,  gest.  1746. 

675.  Bildniss  eines    unbekannten  Mannes   in  Allongen- 
(6b.)    perrücke.     Auf  L.  0,82  h. ,  0,63  br. 

Rigalid  (Hyacinth). 

Geb.  1659  zu  Perpignan,    gest.  1743  zu  Paris. 

676.  August  III. ,  König  von  Polen ,  als  Churprinz ,  ge- 
(22d.)    malt  im  Jahre  1715.    #    Auf  L.  2,50  h. ,  1,73 br. 

Durch  Rigaud  selbst.     Alt.  luv.  1722. 

Bertin  (Nicolas). 

Geb.  zu  Paris  1667,  gest.  1736  ebendas. 

677.  Der  Mann  mit  dem  Kürbiss.  Nach  Lafontaine^  173. 
(31  a.)    Fabel.     Auf  L.  0,6o  h. ,  0,4s  br. 

678.  Der  Gärtner  und  der  Bär.     Nach  Lafontaine's  152. 
(31a.)    Fabel.     Auf  L.  0,59  h. ,  0,49  br. 

Beide  durch  Leplat.     Alt.  Inv.  1722. 

Silvestre  (Louis  de)  (le  Jeune). 

Geb.  1675,  gest.  1760  zu  Paris. 

679.  Die  Zusammenkunft  der  Kaiserin  Amalie,  Wittwe 
(Entree-  Kaiser  Joseph' s  I. ,  mit  ihrem  Schwiegersohne  Au- 

)    gust  III. ,  König  von  Polen ,  und  dessen  Familie  zu 
Neuhaus  in  Böhmen.     Auf  L.  4,97  h. ,  6,74  br. 
Im  Auftrage  Köuig  August's  III.  gemalt. 

680.  August  IL ,  König  von  Polen,  zu  Pferde;  Lebens» 

(Entre"e-  grosse.     Auf  L.  2,67  h. ,  2,os  br. 
Saal.) 


183 

681.  August  III.,  sein  Sohn.     Gegenstück.     V.  Gr. 
(Entre"e-      Beide  1727  aus  Schioss  Pretsck. 

(Saal.) 

682.  August  der  Starke  und  Friedrick  Wilkelm  I. ,  Kö- 
(29  c.)    nig  von  Preussen ,  reichen  sich  die  Hände.    Auf  L. 

2,8i  h- ,  2,02  br. 

683.  August's  III.  Gemahlin,  als  Churprinzessin.  5{J   Auf 
(22 d.)    L.  2,47  h.,  1,66  br. 

Gegenstück  zu  Rigaud  Nr.  676. 

684.  Bildniss  Ludwig's  XV.    Auf  L.  1,93  h.,  1,38  br. 
(22  b.)        1730  aus  Polen  als  Copie. 

685.  August  IL,  König  von  Polen.   Auf  L. 0,77  h.,  0,64 br. 

(22b.) 

686.  Hercules    verfolgt  den  ISTessus,   welcher  Dejanira 
(31  d.)    raubt.     Auf  L.  l,osh  ,  1,45  br. 

1733  durch  Sylvestre  geliefert.     Inv.  8vo. 

Watteau  (Antoine). 

Geb.  zu  Valenciennes  1684,  gest.  zu  ISTogent  1721. 

687.  Herren  und  Damen  in  geselliger  Unterhaltung  auf 
(6b.)     einer  Terrasse.     Auf  L.  0,615  h. ,  0,76  br.  , 

688.  Am  Fusse  einer  Bildsäule  der  Venus  ruht  eine  Ge- 
(6b.)     sellschaft  im  Grase,   Andere  lustwandeln.    Auf  L. 

0,615  h. ,  0,75  br. 

Pesne  (Antoine),  Schüler  des  Charles  de  la  Fosse. 

Geb.  zu  Paris  1687,  gest.  zu  Berlin  1757. 

689.  Ein  Mädchen  mit  ein  Paar  Tauben.    J&    Auf  L. 
(49b.)    0,76 h.,  0,6i  br. 

Bez.   A.  Pesne  fecit  1728.     Durch  Pesne  selbst  für 
die  Gallerie  gemalt  und  geliefert.     Alt.  Inv.  1722. 

690.  Eine   Zigeunerin    wahrsagt    einer   Dame    aus    der 
(31  d.)    Hand.    #    Auf  L.  l,l6h. ,  0,92  br. 

Desgleichen. 


184 

691.  Eine  Köchin  rupft  eine  Truthenne.     Auf  L.  1,35  h., 
(3 id.)    1,06  br. 

Bez.  Antonius  Pesne  inventi  (sie)  1712.    Desgl. 

692.  Des  Meisters  eignes  Bilclniss.  Auf  L.  0,82  h.,  0,66  br. 
(6  b.)         ßez    ^nt.  Pesne  peint  par  luv  mesnie  1728;  desgl. 

693.  Bildniss  des  Malers  du  Buisson.     Blumennraler  in 
(31  d.)    Berlin.     Oval,  auf  L.  0.71  h.,  0,54  br. 

Durch  Pesne  selbst  geliefert.     Alt.  Inv.  17-22. 

694.  Brustbild  der  Me-  Brigitte  du  Buisson,   Frau   des 
(31  d.)     Vorigen;    Pesne"s  Schwiegermutter.      Oval,  auf  L. 

0,72  h.,  0,55  br. 
Desgl. 

695.  Ein  junger  Mann   mit   einer   Maske  in  der  Hand. 
(31b.)    Auf  H.  (),„h.,  0,44  br. 

Desgl.     1801  ans  dem  Vorrath  aufgenommen. 

Lancret  (Nicolas). 

Geb.  1690,  gest.  1745  in  Paris. 

696.  Tanzbelustigung  im  Freien.    Auf  L.  2,08  h.  und  br. 
(6b.)         ^(jo  beim  Bombardement  von  Dresden  beschädigt. 

697.  Aehnlicher  Gegenstand.     L.  auf  H.  0,25  h.,  0,3$  br. 
(6b.) 

698.  Desgleichen.     Auf  H.  0,255  h.,  0,385  br. 
(6b.) 

Pater   (Jean  Baptiste). 

Geb.  zu  Valencieimes  1696,    gest.  den  23.  Juli  1736 
in  Paris. 

699.  Ein  Mann  und  eine  Frau  tanzen  nach  einer  Leier. 
(6b.)     Auf  L.  0,425  h.,  0,57  br. 

700.  Männer  und  Frauen  tanzen  um  einen  Bauin.  Auf  H. 
(6b.)    0,43  h.,  0,53  br. 


185 

Subleyras  (Pierre). 

Geb.  1699  zu  Usez  in  Languecloc ,  gest.  1749  zu  Rom. 

701.  Christus  am  Tische  des  Pharisäers  Simon,   Magda- 
(6b.)    lena  knieet  vor  ihm,   um  seine  Füsse  zu  salben. 

Auf  L.  0,5i  h.,  1,23  br. 

Dasselbe  Bild  befindet  sich  im  Louvre   in  grossem 
Masstabe,  sowie  auch  die  Skizze  dazu. 
1742  aus  K.  Majestät  Zimmer. 

Granbert  (Pierre). 

1701  Mitglied  d.  Akad.  zu  Paris. 

702.  Bildniss  einer  Dame.     Auf  L.  0,76  h.,  0,62  br. 
(31a.)       Alt.  luv.    1722. 

Grimoux  (Jean). 

Geb.  um  1680  zu  Romont  im  Canton  Fribourg,  gest. 
1740.*) 

703.  Ein  Knabe  auf  einer  Pfeife  blasend.  Auf  L.  0^55  h., 
(49b.)   0,55  br. 

1725  durch  Leplat.    Alt.  Inv.    1722. 

Hutin  (Charles). 

Geb.  zu  Paris  1715,  gest.  1776  zu  Dresden. 

704.  Ein  Mädchen  in  grauer ,  mit  Pelz  gefütterter  Klei- 
(47a.)    düng,  mit  einem  Briefe.     Auf  L.  0,86  h.,  0,56  br. 

Bez.  C.  Hutin.  pinsit  1769. 

Nattier  (Jean  Baptiste). 

Um  1746  an  d.  Akad.  zu  Paris. 

705.  Bildniss  des  Grafen  Moritz ,  Marschalls  von  Frank- 
(29c.)    reich,    Sohn  August's  IL,   Königs  von  Polen  und 

der  Gräfin  Königsmark.     Auf  L.  2,54  h.,  1,72  br. 

Bez.   peint    ä    paris  par  Nattier  le  jeune  en   1720. 
Durch  den  Grafen  Moritz  selbst  aus  Frankreich. 


*)  Jean   Etienne  Liotard   und  La  Tour,    siehe  im   Catalog 
der  Pastellbilder. 


186 

Yernet  (Claude  Joseph). 

Geb.  zu  xivignou  1714,  gest.  1789  zu  Paris. 

706.  Eine  brennende  Stadt  am  Ufer  eines  Flusses  mit 
(29  b.)    reicher  Staffage.     Auf  L.  2,35  h.,  1,to  br. 

S.  Abrege  S.  240. 

Gßrard  (Francesco). 

Geb.  zu  Rom  1770,  gest.  zu  Paris  1837. 

707.  Napoleon  I.  als  Kaiser,  im  Krönungsornate.   AufL. 
(29c.)    2,21  h.,  1,45  br. 

Geschenk  Kaiser  Napoleon  I. 

Französische  Schule. 

708.  Salomo  opfert  mit  seinem  Weibe  einem  Götzenbilde. 
(3lc.)    AufL.  l,oo  h.,  1,33  br. 

Durch  Leplat  als  Bartolleti  (Flarnael?).    Alt.  Tnv.  1722. 

709.  Christus  am  Kreuze  zwischen  den  beiden  Schachern. 
(31  a.)    Auf  L.  0,66  h.,  0,56  br. 

1744  durch  V.  Rossi  als  Poussin  aus  Venedig;  620Thlr. 

710.  Das  Urtheil  Salomonis.     Auf  L.  0,72  h.,  0,69  br. 
(31a.) 

711.  Cleopatra.     AufL.  1,19  h.,  0,oi  br. 

(31  d.)        i74i  aus  (jer  Sammlung  Wallenstein  in  Dux.  Inv.  8vo. 

712.  Bildniss  der  Königin  Marie   von  Frankreich,   Ge- 
(31c.)    inahlin  Ludwig' s  XV.     Auf  L.  0,73  h.,  0,ei  br. 

1730  aus  Polen.    Inv.  8vo. 

713.  Bildniss  des  Cardinais  von  Salerno.  Auf  L.  0,83  br., 
(31c.)    0,65  br. 

1731  aus  dem  grünen  Gewölbe.    Inv.  8vo. 

714.  Portrait    des    Cardinais   Alberoni.     Auf  L.  0,76  h., 
(31  c.)    0,63  br. 


187 


Niederländische  Schule. 


Bles  (Herri  Met  de),  gen.   Civetta.   (?) 

Geb.  zu  Bovines,  blühte  1480—1550.  (?) 

715.  Ein  von  Affen  beraubter  Tabuletkrämer.     Auf  H 
(25c)    0,60  h.,  0,se  br. 

1725  aus  der  Kunst kauimer  als  Unbek.  Copie.     Alt. 
Inv.    1722.     No.  1007.  B. 

GrOlzillS   (Hubertus) ;  die  Landschaft  von  GrdSSel  (Lucas). 
Geb.  zu  Venloo  1520,  gest.  zu  Brügge  1583. 

Schüler  des  Lambert  Lombard. 

716.  Apollo  und  Pan  vor  dem  Richterstuhl  des  Midas. 
(25c.)    Auf  H.  1,20  h.,  2,04  br. 

Aus    der  Kunstkammer   als   Golzius  und  Brueghel. 
Alt.  Inv.    1722. 

De  Yriendt  (Frans),  gen.  Floris. 

Geb.  zu  Antwerpen  1520  (?),  gest.  1570. 
Schüler  des  Lambert  Lombard. 

717.  Anbetung  der  Hirten.     Auf  H.  1,26  h.,  1,26  br. 
(26b.)  --— -r-. 

TW  FT 

Bez.  111        IL  i 

718.  Das    mit  Lorbeer    gekrönte  Bildniss    des   Kaiserg 
(49a.)    Vitellius.     Auf  H.  0,45  h.,  0,35  br. 

Bez.   mit   dem  Monogr.   wie   das  Vorige,    ohne  den 
Zusatz  ET  u.  s.  w.    1741  aus  der  Samml.  Wallenstein. 

719.  Ein  lachendes  Mädchen  in  rothem  Kleide^und  weisser 
(49  a.)    Halskrause.     Auf  H.  0,45  h.,  0,35  br. 

Bez.  wie  das  Vorige.    1741  aus  der  Samml.  Wallen- 
stein. 


188 

720.  Loth  und  seine  Töchter.     Auf  H.  0,77  h.,  1,06  br. 
(25b)        1854-  aus  dem  Nachläse  des  Stadtr.  und  Adv.  E.W. 

Schmidt;  85  Thlr. 

721.  Die  Kreuztragung  Christi.    Auf  H.  0,86  h.,  1,60  br. 
(30  d) 

Brueghel   (Pieter),  der  Vater. 

Geb.    zu    Brueghel    bei   Breda    um    1510,    gest.    zu 
Brüssel  1569. 

722.  Schlägerei  zwischen  Bauern ,  welche  sich  beim  Kar- 
(25  a.)    ten spiel  entzweit  haben.     Auf  H.  0,71  h.,  l,oo  br. 

Durch  Graf  Gotter;  75  Konv.  fl. 

723.  Die  Predigt  Johannes  des  Täufers.     Auf  L.  1,11  h., 
(25  a.)     1,G5  br. 

1738  durch  V.  Rossi.    Inv    8vo. 

Brueghel  (Pieter),  gen.  Höllen  -  Brueghel ,   Sohn  des 
Vorigen . 

Geb    zu  Brüssel  um  1564,    gest.    zu  Antwerpen  um 
1637—38. 

724.  Die  Hölle.     Auf  K.  0,256  h.,  0,35  br. 

(20a.)        Bez.  BRVEGHEL    1596.     i'urch  Graf  Wackerbarth. 
Alt.  luv.    1722. 

725.  Die  Versuchung  des   heiligen   Antonius.     Auf  K. 
(20a  )    0,2c  h.,  0,35  br. 

Bez.  BRVEGHEL  1604  (undeutlich). 

726.  Der  Untergang  Sodom's  und  Gornorrha's.  Vorn  Loth 
(20a.)    mit  seinen  Töchtern.     Auf  K.  0,2os  h.,  0,25  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth.    Alt.  Inv.    1722. 

Derselbe.  (?) 

727.  Juno  in  der  Unterwelt.     Auf  H.  0,87  h.,  0,40  br. 
(20  a.)        1861.     Beide  aus  dem  Vorrathe. 


189 

Brueghel  (Jan),    gen.   Sammt-Bruegliel/ Bruder  des 

Vorigen. 

Geb.  zu  Brüssel  1568,  gest.  zu  Antwerpen  1625,  den 
13.  Januar. 

728.  Holländische  Landschaft.   Auf  einem  Kanäle  segeln 
(21b.)    Schiffe.     Auf  H.  0,36  h.,  0,65  br. 

Bez     BRVEGHEL   1604.     1710  durch  Raschke   von 
Jac.  de  Wit  in  Antwerpen;  300  Pistolen. 

729.  Ansehnliche  Ruinen  einer  alten  Burg  am  Ufer  des 
(21b.)    Meeres.     Auf  K.  0,S5  h.,  0,12  br. 

Bez.  BRVEGHEL  1605. 

730.  Im  Vorgrunde  Reiter  und  Fuhrwerk ;    ein  Jäger 
(20a.)    zielt  nach   einer   Rohrdommel.     Auf  H.    0,425  h., 

0,72  br. 

Bez.  BRVEGHEL  1605.     1708   von  Franz  Lemmers 
in  Antwerpen;  300  Pattacons.*) 

731.  Eine  Landstrasse,  worauf  Reisende  zu  Fuss  und  zu 
(20a.)    Pferde.     Auf  K.  0,i»5  h.,  0,29  br. 

Bez.   BRVEGHEL    1605.     1710  durch  Raschke   von 
Jac.  de  Wit  aus  Antwerpen;  160  Pistolen. 

732.  Ein  hoher  Thurm  am  Meere.    Im  Vorgrunde  haben 
(20  a.)    Fischer   ihren   Fang    auf   der   Erde    ausgebreitet. 

Auf  K.  0,™  h.,  0,6ß  br. 

Bez.    BRVEGHEL    1608.     Aus    der    Kunstkammer. 
Alt.  Inv.    1722. 

733.  Gegend  am  Ufer  des  Meeres.  Auf  H.  0,48  h.,  0,56  br. 
(27a.)        Bez"  BRVEGHEL  1R08.     1708  von  Franz  Lemmers 

in  Antwerpen;  20Ö  Pattacons. 

734.  Weite  Fernsicht.     Von  einem  Hügel  herab  kommt 
(20a.)    ein  Bauer  gefahren.     Auf  K.  0, 17  h.,  0,23  br. 

Bez.  BRVEGHEL  1608.    Durch  Wanderer.   Alt.  Inv. 
1722. 


*)  Pattacon,    brasilianische  Münze,    im  Werthe    von  etwa 
1%  Thlr. 


190 


735.  Ganz  flache  holländische  Gegend  mit  Windmühlen. 
(20a.)    Auf  H.  0,265  h.,  0,375  br. 

Bez.  BRVEGHEL  1611.  1708  von  Franz  Lemmers  aus 
Antwerpen.  Alt.  Inv.  1722.  200 Patt.  od.Ecus  deBanque. 

736.  An  einem  Wirthshause ,   vor  einem  grossen  freien 
(20a.)    Platze ,  halten  Wagen  und  Reiter.     Auf  K.  0,24  h., 

0,35  br. 

Bez.  BRVEGHEL  1611.  1710  durch  Raschke  von 
Jac.  de  Wit  in  Antwerpen;  160  Pistolen. 

737.  Ein  schönes  Dorf  an  einem  Canale,  dessen  Ufer  mit 
(20a.)    Bäumen  besetzt  sind.     Auf  H.  0,375  h.,  0,615  br. 

Bez.  BRVEGHEL  1612.  Ostermesse  1722  in  Leipzig 
als  Mornper  und  Brueghel.    Alt.  Inv.    1722. 

738.  Ansicht  einer  Gegend  am  Meere.    Auf  einem  Hügel 
(20a.)    steht  eine  Windmühle.     Auf  K.  0,25  h.,  0,35  br. 

Bez.  BRVEGHEL  1613.  Durch  Graf  Wackerbarth. 
Alt.   Inv.    1722. 

739.  Kleine  Landschaft  mit  einer  Dorfschenke  ;    im  Vor- 
(18b.)    gründe  führt  ein  Fuhrmann  3  Pferde.    Rund  auf  H. 

0,18  im  Durchmesser. 

Bez  BRVEGHEL  1641.  Durch  Graf  Wackerbarth. 
Alt.   Inv.    1722. 

740.  Waldgegend  mit  Ferne.     Auf  K.  0,25  h.,  0,34  br. 
(25  a.)        Bez.  BRVEQHEL  1642.     1741   durch  de  Wit.     1855 

aus  dem  Vorrath. 

741.  Ein  hoher  Thurm  am  Meere.  Im  Vorgrunde  Fischer. 
(20a.)    Auf  H.  0,45  h.,  0,67  br. 

Bez  BRVEGHEL  1642.  Durch  Graf  Gotter;  300 
Konv.  fl  Die  Jahreszahlen  der  drei  vorhergehenden 
Bilder  erscheinen  allerdings  mit  dem  Todesjahr  des 
Künstlers  im  entschiedenen  Widerspruch,  sind  jedoch 
nicht  anders  zu  lesen,  obgleich  die  mikroskopische 
Kleinheit  der  Schrift  hinderlich  ist.*; 


*)  Nach  den  neueren  Angaben  des  Suppl.  zum  Catalog  der 
Sammlung  von  Antwerpen  müssen  die  Nrn.  739—741  von  Jan 
Brueghel,  dem  Sohne  des  Sammtbrueghel,  gemalt  sein,  der  bis 
1677  lebte,  wonach  die  Jahreszahlen  sich  rechtfertigen. 


191 

742.  Ein  Seehafen.     Links  ein  Leuchtthurm,  rechts  eine 
(20  a.)    "Windmühle.     Auf  H  0,3S  h.,  0,53  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv.  1722. 

743.  Winterlandsehaft.      Im  Vorgrunde   ein  Fuhrwerk 
(19  a.)    und  mehrere  Landleute.     Auf  TL  0,49  h.,  0,66  br. 

1708  von  Franz  Lemmers  in  Antwerpen.     Alt.  Inv. 
1722;  200  Pattacons. 

744.  Der  See  Genezareth,   an  dessen  Ufer  viele  Schiffe 
(26  d.)    liegen,  auf  einem  derselben  steht  Christus  und  pre- 
digt dem  Volke.     Auf  H.  0,S2  h.,  1,21  br. 

745.  Aus  einem  Walde  kommen  beladene  Frachtwagen 
(20a.)    den  Hügel  herab.     Auf  H.  0,425  h.-,  0,66  br. 

Durch  Leplat.     Alt.  luv.   1722. 

746.  Landschaft  mit  fernen  Gebirgen ;   einige  Menschen 
(20  a.)    laden  Holz  auf  einen  mit  einem  Schimmel  bespann- 
ten Karren.     Auf  K.  0,20  h.,  0,25  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth 

747.  Eine  Windmühle  auf  einem  Hügel.  Ein  Mann  trägt 
(20  a.)    einen  Sack  Getreide  dahin.     Auf  H.  0,30  h.,  0,22  br. 

1710    von    Franz    Lemmers    aus    Antwerpen    durch 
Wanderer;  200  Pattacons. 

748.  Fernsicht  einer   Stadt  mit   einem  Flusse,   worauf 
(20a.)    einige  Männer  in   einem  Boote.     Auf  K.   0,i75  h., 

0,245  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv.    1722. 

749.  Derselbe   Gegenstand,    etwas   verändert.     Auf   K. 
(20a.)    0,14  h.,  0,i9  br. 

Durch  Se.  Hoheit  den  Churprinzen  aus  Italien.  Alt. 
Inv.    1722. 

750.  Eine  kleine  Kapelle  unter  Bäumen,    vor   welchen 
(20  a.)    ein  Mann  betet.     Auf  K.  0,135  h  ,  0,i9  br. 

Desgl.     Alt.  Inv.  1722. 


192 

751.  Tempelruine  auf  einem  Felsen  am  Meere.     Auf  K. 
(20a.)    0,i65  h.,  0,215  br. 

1723  durch  Leplat   aus    der  Sammlung    der    Gräfin 
Wrzowecz  iu  Prag. 

752.  Ein    Pluss ,    an    dessen   Ufer   einige  Bauerhäuser. 
(21b.)    Rund  auf  H.  0,225  im  Durchmesser. 

Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv    1722. 

753.  Zur  Seite  eines  sumpfigen  Baches  ein  Wagen  mit 
(21b.)    Reisenden.     Auf  H.  0,37  h.,  0,5s  br. 

Durch  Leplat.     Alt.  Inv.  1722. 

754.  Ein  durch  viele  kleine  Fahrzeuge  belebter  Landungs- 
(19a.)    platz.     Auf  H.  0,47  h.,  0,sg  br. 

Durch  Leplat.     Alt.  Inv.  1722. 

755.  Stadt   an    einem  Seehafen;   viele  Figuren  beleben 
(26 d.)    den  Vorgrund.     Gegenstück  zu  Nr.  744.     Auf  H. 

0,70  h.,  1,i9  br. 

1742  durch  De  Brays  aus  Paris;  700  Livres. 

756.  Belagerung  einer  Festung.  Auf  H.  0,8i  h.,  l,i<i  br. 
(19  a.)        jg55  au8  jem  Vorrath. 

757.  Die  Schlacht  der  Israeliten  und  Amalekiter.  Auf  H. 
(27  a.)    0,4o  h.,  0,6i5  br. 

Derselbe.  (?) 

758.  Landschaft.     Auf  K.  0,32  h.,  0,40  br. 
(27  d.)    .    1861  aus  c|ern  Vorrath. 

759.  Ein    Boot,    in    welches    einige    Personen    steigen. 
(18  b.)    Gegenstück  zu  Nr.  752.     Sehr  beschädigt.     Rund 

auf  H.  0,i9  im  Durchmesser. 
Durch  Graf  Wackerbarth. 

Brueghel  (Jan),    die  Figuren  sind  von  Hendrik  van 
Kaien. 

700.     Der    Sommer.     Ceres   sitzt    unter    Fruchtbäumen, 
(Jua.)    ein  Kind  bringt  einen  Korb  mit  Früchten.     Auf  H. 
0,5G  b.,  0,04  br. 


193 

761.  Flora,    welcher    ein    Genius    einen  Blumenstrauss 
C-'Oa.)    bringt.     Auf  H.  0,52  h.,  0,66  br. 

Bmeghel    (Jan),     die    Figuren     sind    von     AmbrOSillS 

Fraucken. 

76 1  a.    Ein  Blumenkranz ,  in    der  Mitte  eine  heilige  Fa- 
(25  b.)     mibe.     Auf  K.  0,515  h.,  0,385  br. 

Porbus  oder  PourbllS  (Franz),  der  Sohn. 
Geb.  zu  Brügge  1540,  gest.  1580. 

762.  Brustbild   einer  Frau  in  schwarzer  Kleidung  mit 
(2lb.)    goldgestreiftem  Mieder.  Auf  H.  0,6ish.,  0,495  br. 

17-43  durch  Bigaud  und  Le  Leu  aus  Paris. 

Derselbe.  (?) 

763.  Bildniss  einer  ältlichen  Frau  in  schwarzer  Kleidung 
(2ib.)    in  einem  Lehnstuhl,  mit  einem  Hündchen  auf  dem 

Schoosse.     Auf  H.  0,so  h.,  0,55  br. 

Auf   der    Stuhllehne    bez.   F.  P.    1568.     1742    durch 
Riedel  aus  Prag. 

Unbeltanut. 

763  a.     Bildniss  eines  mit  dem  goldnen  Vliesse  geschmück- 
(J2.)      ten  Mannes  in  reicher  Rüstung  (Wilh.  v.  Oranien?). 
Auf  L.  0,92  h.,  0,73  br. 

Durch  Oberkammerherr  von  Könneritz,  Gesandter  in 
Madrid,  im  November  1825  erkauft;  700  Piaster.*) 

Schule  des  Porbus. 

764.  Bildniss  eines  Mannes  mit  blondem  Bart  und  weisser 
(21a.)    Halskrause.     Auf  H.  0,<2  h.,  0,3t  br. 

765.  Bildniss  einer  jungen  Frau  mit  weisser  Halskrause. 
(21a.)    Auf  H.  0,47  h.,'  0,3.<,  br. 

Beide  aus  Prof.  Steinla's  Sanmiluns'. 


Ein  Piaster  ohngefähr  =  ll/2  Thlr. 

13 


194 

JordaeilS  oder  Joerdaens  (Hans),  Maler  zu  Antwerpen. 

1579    als    Mitglied    der    dortigen    Akademie    aufge- 
nommen. 

766.  Schmausende  Gesellschaft.     Ein  Affe  sitzt  mit  bei 
(27a.)    Tische.     Auf  H.  0,175  h.,  0>2S  hr. 

Bez.    H.    Jordaens.     H.   und   J.    zus.    gezogen.     Aus 
Prof.  Steinla's  Sammlung. 

Gysels  (Gyzens  oder  Geysels)  (Pieter),    Schüler  des  Jan 
ßruegkel. 

Getauft  zu  Antwerpen  ?>.  Decbr.  1621,  gest.  1690—91 
ebendaselbst. 

767.  Ein  aufgehangenerHa.se,  Jagdgeräthschaften  und 
(16  a.)    todte  Vögel.     Auf  K.  0,465  h.,  0,83  br. 

Durch  Raschke.     Alt.  Inv.  1722. 

768.  Derselbe   Gegenstand,    etwas   verändert.      Auf  K. 
(16a.)    0,37  h.,  0,30  br. 

Bez.  PEETER  GYSELS.  undeutlich.     1859  aus  dem 
Vorrath. 

769.  Ein  grosses  Dorf,  in  dessen  Mitte  die  Kirche.  Auf  K. 
(20a.)    0,i6  h.,  0,2?5  br. 

Bez.  P.  GEYSELS.    Durch  Graf  .Wackerbarth.    Alt. 
Inv.   1722. 

770.  Zwischen  einigen  Gebäuden,   vor  welchen  Bauern 
(16a.)    tanzen,  führt  die  Landstrasse  in  eine  weite  Ebene. 

Auf  K.  0,n  h.,  0,225  br. 
Durch  Baron  Rechenberg.     Desgl. 

771.  Niederländische   Gegend   mit  einem    Kanäle.      Im 
(16  a.)    Vorgrunde  ein  Wirthshaus,   vor   welchem  Bauern 

versammelt  sind.     Auf  K.  0,17  h.,  <\?3  br. 
Bez.'  P.  G.  F.     Durch  Graf  Wackerbarth.     Desgl. 

772.  Kleine   Landschaft    mit   vielen  Figuren.      Auf  K. 
(16  a.)    0)22  h.,  0,27  br. 

Bez.  P.  G.     1861  aus  dem  Vorrath. 


195 

773.  Landschaft  mit  den  Ufern  eines  Stromes  nnd  mit 
(16a.)    Dörfern.  Vor  einer  Schenke  tanzen  Bauern.  Auf  K. 

0,n  h.,  0,23  br. 

Bez,  P.  G Durch  Graf  Wackerbarth.  Alt.  luv. 

1722. 

774.  Frühlingslandschaft.      In    der   Ferne    eine    Stadt; 
(16  a.)    vorn  ein  Bauernhaus  mit  einigen  Bauern.     Rund. 

Auf  H.  0,i85  im  Durchmesser. 
Desgl. 

775.  Felsige  Landschaft  mit  weiter  Ferne   und   einem 
(16a.)    Flusse.     Vorn  mehrere  Figuren.     Auf  K.  0,20  h., 

0,26  br. 

Bez.  Pieter  gysels.  (Mit  ganz  kleiner  Schrift.) 

776.  Eine    der    vorhergehenden     ähnliche    Landschaft. 
(16a.)    Auf  K.  0,205  h.,  0,26  br. 

Bez.  wie  das  Vorige.  1749  von  Paris  aus  De  Brays' 
Nachlass  mit  Nr.  773  zusammen  400  Livres. 

Bril  (Matthäus). 

Geb.  zu  Antwerpen  1550,  gest.  zu  Rom  1580. 

777.-    Landschaft.     Im  Vorgrande  der  junge  Tobias  und 
(25a.)    seine  Gattin,  nach  Haran  ziehend.     Auf  L.  l,os  h., 
1,47  br. 

1731  durch  Leplat.     Inv.  8vo. 

778.  Landschaft  mit    dichter  Waldung,    im  Vorgrunde 
(25a.)    Kampf  mit  einem  wilden  Schweine.    Auf  L.  1,15  h., 

1,65  br. 
Desgl. 

Unbekannt.  (Vrancx?) 

779.  Landschaft  mit  einer  grossen  Eiche ;   vorn  Figuren 
(26b.)    und  trinkendes  Vieh.     Auf  H.  0,77  h.,  1,07  br. 

Undeutl.  bez.  A.  V.  RANX.  Die  ersten  drei  Buch- 
staben zusammengezogen.  1741  durch  v.  Heineken 
aus  Hamburg.     1856  aus  dem  Vorrath. 

13* 


196 

Bril  (Paul). 

Geb  zu  Antwerpen  1556,  gest.  zu  Rom  1626.  Bru- 
der des  Matthäus. 

780.  Waldlandschaft,  im  Vorgrunde  Maria  mit  dem  Kinde 
(25a.)    und  zwei  Engel.     Auf  K.  0,23  h.,  0,30  br. 

Bez.  auf  der  Rückseite:  Paul  Prill.  Pictor.  1855  aus 
dem  Vorrath. 

781.  Gegenstück.     Landschaft    mit  Figuren,    vorn   ein 
(25a.)    Ziegenhirt.     Auf  K.  0,20  h.,  0,2s  br. 

Desgl.     Bez.  Paul  Pril  Pictor  R.  (Roma). 

782.  Gebirgslandschaft  mit  einem  Flusse,    worüber  ein 
(25  c.)    hölzerner   Steg  führt,    links   eine   Burg.     Auf  H. 

0,es  h.,  1,07  br. 
Bez.  P.  Bril.  1608. 

783.  Landschaft,  im  Vorgrunde  Ruinen.  In  der  Feine  ein 
(25b.)    Thurm  und  ein  rundes  Gebäude.  Auf  L. 0,75  h.,  1  ,oobr. 

Bez.  P.  Bril.  1626.  undeutlich. 

784.  Ein  Engel  geleitet  den  jungen  Tobias.     Auf  L. 
(25b.)    0,77  h.,  1,02  br. 

Bez.  PAVOLO  BRILLI.  f.  1624. 

785.  Eine  gebirgige  Landschaft  mit  Ruinen.     Im  Vor- 
(21b.)    gründe  eine  Schmiede.     Auf  K.  0,215  h.,  0,30  br. 

Bez.  P.  B.  auf  der  Rückseite. 

786.  Ueberreste   antiker   Gebäude.     Im  Vorgrunde  ein 
(21b.)    Viehmarkt.     Auf  K.  V.  Gr. 

Bez.  P.  Bril.  F.  1600. 

787.  Baumreiche  Landschaft,   von  einem  Flusse  durch- 
(26  c.)    strömt,  auf  welchem  eine  Gesellschaft  herumschifft. 

Die  Figuren  angeblich  von  Annibal  Carracci.  Auf  L. 
0,50  h.,  0,:7  br. 

1742  durch  De  Brays  in  Paris  aus  der  Sammlung  des 
Mr.  Dubreuil.  40<>  Livres.  Vielleicht  ein  Werk  des 
Bonzi  (Pietro  Paolo)  detto  il  Gobbo  de  Carracci,  Nach- 
ahmer des  Bril. 


197 

788.  Landschaft  mit  reicher  Staffage ,  Diana  und  Actäon 
(27  d.)    vorstellend.     Auf  K.  0,275  h.,  0,34  br. 

1861  aus  dem  Vorrath. 

Baien  (Hendrik  van). 

G-eb.  zu  Antwerpen  1560,  gest.  das.  17.  Juli  1632. 

789.  In  einer  Felsenhöhle  führen  zwei  Engel  das  Jesus- 
(17b.)    kind  zu  einem  Kreuze.     Auf  K.  0,205  h.,  0,27  br. 

Bez.  B.  undeutlich.     Aus  der  Kunstkammer  als  Ro- 
thenhammer.     Cop.  Alt.  Inv.    1722. 

790.  Hochzeitsfest  des  Bacchus  und  der  Ariadne.  Auf  K. 
(30 d.)    0,365  h.,  0,52  br. 

Bez.  H.  V.  BALEN.     Durch  Le  Roy.    Alt.  Inv.  1722. 

791.  Hochzeitsfest  des  Peleus  und  der  Thetis.     Auf  K. 
(30  d.)    0,445  h  ,  0,62  br. 

Bez.  H.  T.  BAEL.    1608.    Desgl. 

792.  Nymphen  und  Kinder  unter  Fruchtbäumen ;  Faunen 
(30 d.)    sind   beschäftigt,    Früchte    zu    sammeln.     Auf  K. 

0,495  h.,  0,66  br. 

793.  Diana    mit   ihren  Nymphen,    unter    einer   Baum- 
(30 d.)    gruppe,   die  mit  Gewändern  behangen  ist,   schla- 
fend ,  von  Satyrn  belauscht.  Umherliegendes  Wild- 
pret  und  Landschaft  von  Brueghel.    Auf  K.  0,47  h., 
0,615  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth  als  Baien  und  Brueghel. 
Alt.  Inv.    1722. 

794.  Olympisches  Göttermahl.     Auf  K.  0,425  h.,  0,62  br. 
(30  d.)        aus  (jer  Kunstkammer.     Alt.  Inv.    1722. 

795.  Actäon  und  Diana  mit  ihren  Nymphen  im  Bade. 
(30  d.)    Auf  H.  0,54  h.,  0,755  br. 

Durch  Leplat.     Alt.  Inv.    1722. 

796.  Die  vier  Elemente,  vorgestellt  durch  vier  Kinder  mit 
(17b.)    den  Sinnbildern  derselben.   Auf  K.  0,215  h.  0,i65  br., 


198 

Derselbe.  (?) 

797.  Heilige   Familie.       Der   Kranz   vielleicht    von  Jan 
(47b.)    Brueghel.      Auf  L.  1,08  h  ,  0,73  br. 

Bloemaert  (Abraham). 

Geb.  zu  Gorkum  1567,  gest.  zu  Utrecht  um  1650. 
Schüler  des  Fr.  Floris. 

798.  Die  Kreuzigung  des  S.  Andreas.    Copie  nach  M.  A. 
(26c.)    Carravaggio.     Auf  H.  0.53  h.,  0,«  br. 

1700  durch  den  Oberhofmaler  Samuel  Bottschildt 
für  100  Thlr.  vom  Obristen  v.  Wackerbarth  für  die 
Kunstkammer  erkauft.  Durch  Grat'  Kechenberg  zur 
Gallerie.    Alt.  Inv.     1722. 

799.  Kopf  eines  alten  Mannes  mit  langem  weissen  Barte. 
(26c.)    Auf  H.  0,ss  h.,  0,2s  br. 

Bez.  A.  Bloemaert.  fec.  1635  mit  einem  verschlun- 
genen Namenszu^e  vorn.  Durch  Graf  Rechenberg  zur 
Gallerie.  Desgl.  Auf  der  Rückseite  bez. :  In  die  Kunst- 
kammer kommen  am  15.  Martij  1700. 

Bloemaert  (Hendrik),  Sohn  und  Schüler  des  Vorigen. 

Blüht  um   1632. 
799  a.   Brustbild  eines  Maunes  mit  einem  Spiegel  in  den 
(26c.)     Händen.     Auf  L.  0,66  h.,  0,63  br. 

Bez.  H.  Blomaert.  fe.   1618.  (?) 

Franckeil  (Frans),  gen.  der  Alte. 

Geb.  zu  Herenthals  um  1544,  gest.  das.  d.  5.  Oct.  1616. 

800.  Die  heilige  Familie  auf  der  Flucht  nach  Egypten; 
(25  d.)    vorn    die    Leichen     der    bethlehemischen    Kinder. 

Auf  K.  0,485  h.,  0,ii5  br. 
Bez.  F.  Francken. 

801.  Christus    wird    nach    Golgatha   geführt.     Auf  H. 
(25c)    0,60  h.,  0,90  br. 

Bez.  Do.  F.  Franck.  A-i  1597  Inventur  et  fecit. 
Wahrscheinlich  von  dem  jüngeren  Frans  Francken. 
Aus  der  Kunstkammer.     Alt.  Inv.     1722. 


1-'9Ö 

802.  Allegorie:  Die  Unschuld  und  die  Verleumdung  vor 
(25  c.)    dem  ungerechten  Eichter.     Auf  H.  0,se  h.,  0,77  br. 

Bez.  F.  FRANCE.  F.  IN.    Durch  Graf  Wackerbarth 
als:  eine  Thesis  mit  Sinnbildern.     Alt.  Inv.    1722. 

803.  Die  Erschaffung  der  Eva.     (Die  Landschaft  von  J. 
(25  c.)    Brueghel.)     Auf  H.  0,54  h.,  0,si  br. 

804.  Erschaffung  der  Thiere.     (Desgl.)     Auf  H.   V.  Gr. 
(25  c.)        i74i  aas  (Lqj-  Sammlung  AVallenstein. 

Francken  (Ambrosius),  der  Alte.     Bruder  des  Franz  und 
Hieronymus. 

Geb.  zu  Herenthals  um   1545,   gest.    zu  Antwerpen 
1618. 

8(  '5.    Maria  mit  dem  Christkind  auf  dem  Schoosse ,   als 
(25b.)    Himmelskönigin,  von  Engeln  umgeben.     Der  Blu- 
menkranz ist  von  Jan  van  Kessel  gemalt.     Auf  H. 
0,67  h.,  0,50  br. 

806.  Die  Ehebrecherin  vor  Christo.  Auf  K.  0,36  h.,  0,23  br. 
(25  a.)        Aus  aem  Vorrath.     Alt.  Inv.    1722. 

Derselbe.  (?) 

807.  Christus  auf  dem  Meere  wandelnd ,  reicht  dem  sin- 
(25  d.)    kenclen  Petrus  die  Hand.     Auf  K.  0,28  h.,  0,25  br. 

Durch   Leplat  als  Jordan  und  Brueghel.     Alt.  Inv. 
1722. 

808.  Kreuztragung  Christi.     Auf  K.  0,17  h.,  0,14  br. 
(25  d.)       Aus  der  Kunstkammer.     Alt.  Inv.    1722. 

Unbekannt. 

809.  Eine  Amazonenschlacht.     Auf  K.  0,78  h.,  1,50  br.  • 
(25c.)        Bez.    FE.    SE  .....  .   FRANKENTAL    1603.      1743 

aus  der  Gall.  Carignan  als  Sammetbrueghei. 


200 

Franckeil  (Hieronymus) ,  der  Alte.     Bruder  des  Franz. 
Geb.  zu  Herenthals  um  1554,   gest  um  1620. 

810.  Die  Enthauptung  Johannes  des  Täufers.     Auf  K. 
(26c.)    0,39  h.,  0,34  br. 

Bez.  H.  F.  (zusammengezogen)  A,°,  1600. 

Franckeil  (Sebastian). 

Geb.  zu  Antwerpen  um  1573. 

811.  Die  Versuchung   des   heiligen   Antonius.     Auf  H. 
(25a.)    0,285  h.,  0,375  br. 

Bez.  S.  F.  F.     Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt,  Inv. 
1722. 

Savery  (Roelandt). 

Geb.  zu  Courtray  1576,  gest.  1639. 
Schüler  seines  Vaters  Jacob. 

812.  Ein  Jäger  lässt  ein  Wildschwein  anlaufen.     Auf  H. 
(10c.)    0,25  h.,  0,35  br. 

Bez.  R.  SAVERY.  FB.  1610. 

813.  Landschaft    mit    verfallenen    Gebäuden.      Auf    H. 
(10  c)    0,54  h.,  1,08  br.  • 

Bez.  R.  SAVERY.  FE.  1614.     Durch  du  Roy.     Alt. 
Inv.    1722. 

814.  Landschaft,    in  der  Mitte  eine  Thurmruine,    rund 
(25  a.)    herum  eine  Menge  Wasservögel  aller  Art.    Auf  H. 

0,295  h.,  0,42  br. 

Bez.   ROELAENT  SAVERY.    FE.    1618.     1856   aus 
dem  Vorrath. 

815.  Die  Arche  Noalfs    mit  allen  Arten  von  Thieren. 
(10c.)    Auf  H.  0,S3h.,  1,39  br. 

Bez.  ROELANDT  SAVERY   F.    1620.     Durch    Graf 
Gotter;  250  Konv.  fl. 

816.  Zwischen  Felsenmassen  mit  Tannen  fliesst  ein  Wald  - 
(10c.)    ström.     Auf  H.  0,46  h.,  0,83  br. 

Bez.  ROELANDT  SAVERY  FE.  1620. 


201 

817.  Landschaft  mit  vielerlei  Thiereu.     In  der  Ferne  die 
(10c.)    Arche  Noah's  auf  dem  Berge.  AufH. 0,535h., 0,98 br. 

Bez    ROELANT    SAVFRY   FE.   1625     Durch  Graf 
Gotter;  250  Kouv.  fl. 

818.  Felsige  Landschaft,   im  Vorgrunde   ein  Hirt  mit 
(25a.)    einer  Ziegenheerde.     Auf  H.  0,335  h.,  0,466  br. 

1856  aus  dem  Vorrath 

819.  Hügelige,    baumreiche    Landschaft,    belebt    durch 
(?5a.)    vielerlei  wilde  Thiere.     Auf  L.  0,95  h.,  l,ss  br. 

Aus  dem  Hofmarschallamt.     Alt.  Inv.  1722. 


Anm. :  Die  mit  Jahreszahlen  bezeichneten  Bilder  dieses 
Meisters  umfassen  einen  Zeitraum  von  15  Jahren 
(1610  —  1625). 

Yalkeilborch   (Martin  van). 

Lebte  zu  Antwerpen  um  1595,  gest    1636. 

820.  Der  babylonische  Thurmbau.  AufH.  0,77h.,  1,07  br. 
(25  d.)       Bez.  MARTIN  VAN  VALCKENBORCH  FECIT  ET 

INVENTUR.  M.  V.  V.  1595.    1*99  durch  8.  Bottschildt 
vom  Obersten  von  Wackerbarth  erkauft;  40  Thlr. 

Achtschellings  (Lucas). 

Aus  Brüssel,  gest.  1620. 

Schüler  des  Ludwig  de  Vadder. 

821.  Kleine  Landschaft.     Ein  Reiter  folgt  einem  Fuss- 
(13b.)    ganger,  der  eine  Flinte  trägt.  Auf  L.  0,37  h.,  0,47  br. 

822.  Gegenstück.     Fischer  ziehen  ihr  Netz  ein.    Auf  L. 
(13b.)    0,36  h. ,  0,465  br. 

Beide  durch  Graf  Gotter  als  von  Pieter  Bout  staffirt, 
200  Konv.  fl. 

Rubens  (Peter  Paul). 

Geb.    zu  Siegen  den    29.  Juni  1575  oder  1577,  gest. 
zu  Antwerpen  den  30.  Mai  1640. 

823.  Eine  Löwenjagd.     Auf  L.  2,39  h. ,  3, 14  br. 

(J3.)         1742    durch  Rigaud   und  De  Brays  aus  der  Gallerie 
Carignan  in  Paris  erkauft;  8000  Livres. 


202 


824.  Quos  ego.     Neptun  auf  seinem  Muschelwagen,  be- 
(J  1)    fieklt  den  Winden  zu  schweigen.  Jfc  Auf  L.  3,28  h.y 

3,sö  br. 

1635  gemalt  für  den  Triumphbogen  des  Card.  In- 
fanten Ferdinand  von  Oesterreich  in  Antwerpen  1742 
durch  Graf  Brühl  erworben.     Inv.  Svo. 

825.  Diana  und  ihre  Nymphen  kehren  von  der  Jagd  zu- 
(J  3.)    rück.     Auf  L.  2,n  h, ,  2,3s  br. 

1756  durch  Le  Leu  aus  der  Gallerie  Orleans.  10,000 
Livres.  Dasselbe  Bild  in  der  Grossherz.  Gallerie  zu 
Darmstadt. 

826.  Derselbe  Gegenstand    in  halben  Figuren.     Auf  L. 
(J4.)     ],37h.,  1,80  br. 

1708  von  Jac.  de  Wit  aus  Antwerpen  erkauft.  200 
Pistolen. 

827.  Der  trunkene  Herkules  von  einem  Faun  und  einem 
(J  1.)    Bacchanten  unterstützt.     Auf  L.  2,?2  h.,  2,02  br. 

Aus  der  Gallerie  von  Mantua.     Cat    Guar. 

828.  Meleager  reicht  der  Atalante  den  Kopf  des  kaly- 
(J  1.)    donischen  Ebers.     Auf  L.  l,6>b..,  1,2t  br. 

1756  aus  dem  Nachlass  des  Duc  de  Tallard  iu  Paris. 

829.  Ein  Held  von  der  Victoria  gekrönt,  setzt  den  Fuss 
(J  2.)    aufdenNacken  eines Silen;  Venus  und  Amor  stehen 

weinend  zur  Seite.     Der  Neid  im  Hintergrunde.  Jfc 
Auf  L.  2,02  h.,  2,22  br. 

Für  den  Herzog  Vincenzo  Gonzaga  von  Eubens  in 
Mantua  gemalt,  kam  es  von  dort  hierher.  S.  Abr. 
Cat.  Guarienti:  „Geroglifico  di  Carlo  V." 

830.  Der   heilige  Hieronymus   kniet   vor   einem  Kreuz; 
(J3.)     gein  Lüwe  liegt  schlafend  neben  ihm.  Auf  L.  2,38  h., 

1 ,64  br. 
Bez.  P.  P.  R.  Mod.  Ank.  1837  reut,  und  rest. 


203 

831.  Die  Tochter  der  Heroclias  trägt  eine  Schüssel,  in 
(J  1.)    welche  ein  Henker  das  Haupt  Johannes  des  Tänfers 

legt.     Auf  L.  1,29  h.,  I.23  br. 

Aus    der   Kunstkaninier.     Als    „Scuola   di  Rutens." 
Alt.  Inv.   1722. 

832.  Ein  altes  Weib  in  einer  Felsenhöhle  mit  ein  Paar 
(]T4.)    Knaben;    der  jüngste   bläst    in    ein   Geschirr    mit 

glühenden  Kohlen.    J£    Auf  H.  l,ieh.,  0,92  br. 

1767  durch  Dietrich  für  den  Herzog  von  Areniberg 
in  Brüssel  kopirt. 

833.  Bathseba  sitzt  vor  einem  Springbrunnen;  ein  junger 
(J  1.)    Mohr  übergiebt  ihr  einen  Brief.     Auf  H.  1,73  h., 

1,26  br. 

1749  durch  Le  Leu  aus  der  Sammlung  Araignon  in 
Paris;  6600  Liv. 

834.  Eine  Tigerin,  an  welcher  Junge  saugen;  eine  an- 
(J  1.)     dere  kommt  mit  einem  Hasen  im  Rachen;  vor  ihnen 

steht  ein  Löwe.    Jfc    Auf  L.  2,oo  h.,  3,-7  br. 
1744  durch  Louis  Talon  aus  Spanien.  (?) 

835.  Ein  Satyr  presst  Weintrauben  in  ein  Gefäss ,  welches 
(J3.)     ihm  ein  kleiner  Satyr  unterhält;   vor   ihnen   liegt 

eine  Tigerin  mit  ihren   saugenden  Jungen.    Auf  L. 
2,24  h.,  1,45  br. 

Durch  Grünberg  aus  Brüssel  als  Bachanalia  de  Ru- 
bens.    2000  Frcs.  de  Hollande. 

836.  Ansicht  des  Escurials  in  Spanien.     Eine  der  vielen 
(J4.)    Wiederholungen,    welche    unter    Rubens    Leitung 

durch  Uden  und  Momper  gemalt  wurden.     Auf  L. 
1,13  h.,  1,95  br. 
1742  durch  Riedel  aus  Prag. 

837.  Eine  Schweinsjagd  in  waldiger  Gegend.     Original- 
(K3.)    Skizze.     Auf  H.  1,35  h.,  1,66  br. 

(Eine  gleich  grosse    vormals    im  Besitz    des  Königs 
von  Holland,  die  zweite  grössere  im  Museum  zu  Mai- 


204 


seille.  Angeblich  auch  bei  Brentano  in  Frankfurt  am 
Main.)  Dies  vortreffliche  Exemplar  ward  mit  Rubens 
Sammlung  vom  Herzog  von  Buckingham  erkauft,  aus 
Buckingham's  Auktion  zu  Antwerpen  im  Jahre  1648 
vom  Erzherzog  Leopold  Wilhelm  für  die  Prager  Gal- 
lerie  und  1748  durch  Gialdi  und  Guarienti  aus  der 
letzteren  für  Dresden  erworben.     Preis  800  fl. 

838.  Das  ürtheil  des  Paris.    #    Auf  H.  0,4o  h.,  0,63  br. 
(M2.)        Aus  der  Sammlung  des  Grafen  H.  v.  Brühl.     Vorbild 

zu  der  vergrösserten  Wiederholung  in  der  Nat.  Ga- 
lery  zu  London. 

839.  Der  Liebesgarten.     Auf  H.  0,<»2  h.,  1,22  br. 

(M2.)  Unser  Bild,  als  das  beste  der  verschiedenen  Exemplare 
anerkannt,  war  früher  unter  dem  Namen  „la  Conver- 
sation"  iu  der  Sammlung  der  Comtesse  de  la  Verrue  und 
wurde  1742  durch  DeBruys  und  Araignon  aus  derGallerie 
Carignan  in  Paris  für  12,000  Liv.  erkauft.  Wiederholun- 
gen desselben  Gegenstandes  finden  sich  in  den  Gallerien 
von  Wien,  Madrid,  Gotha  u.  a. 

840.  Merkur  will  den  schlafenden  Argus  tödten.    Auf  H. 
(M2.)    0,63  h.,  0,88  br. 

Unter  dem  Namen  ,,la  Vache"  desgl.  aus  der  Gallerie 
Carignan  für  5000  Liv.  Früher  in  der  Sammlung  der 
Comtesse  de  la  Verrue. 

841.  Clölia,    aus    dem    Lager   der   Etrurier    entflohen, 
(J  !•)    schw  mint  mit  ihren  Gefährtinnen  durch  die  Tiber. 

Auf  L.  1,82  b..,  2,66  br. 

Von  Ihr.  Maj.  der  Königin.     Alt.  Inv.  1722. 

842.  Das  jüngste  Gericht.    Auf  H.  1,22  h.,  0,97  br. 
(M3.)        Studie  zu  dem  grossen  Bilde  in  München. 

843.  Der  heilige  Ignatius  in  einer  Glorie ,  heilt  Besessene. 
(M3.)    Skizze.     Auf  H.  0,65  h.,  0,735  br. 

1728   durch  Hofrath  Heucher  in  Leipzig.     Inv.  8vo. 

844.  Christus  auf  dem  See  Genezareth.    Skizze.    Auf  H. 
(Li.)     1,00  h.,  1,38  br. 

1749  durch  Le  Leu  von  der  Wittwe  Gersaint;  1200  Liv. 


205 

845.  Rubens  beide  Söhne  Albert  und  Nicolas ,  ans  seiner 
(J  1.)    ersten  Ehe  mit  Isabella  Brant.    Jfc    Auf  H.  1,5»  h., 

0,90  br. 

1742  durch  De  Brays  und  Rigaud  in  Paris  aus  der 
Sammlung  des  Mr.  Dubreuil.  Auch  in  der  Gallerie 
Liechtenstein  in  Wien. 

846 .  Bildniss  einer  Frau  in  schwarzer  Kleidung ,  einem 
(J 1-)    Brustlatze  mit  goldenen  Schnüren  und  starker  gol- 
dener Kette.     Auf  H.  1,02  h.,  0,7*  br. 

1749  aus  De  Brays  Nachlass  als  van  Dyk  in  Paris 
erkauft;  1000  Liv. 

847.  Bildniss  eines  Mannes,  der  sich  die  Handschuhe  an- 

(J  1.)    zieht.     Auf  H.  1 ,06  h.,  0,74  br. 

1756  als  van  Dyk  aus  Paris;  1000  Liv.  Mit  No.  848 
aus  der  Sammlung  des  Duc  de  Tallard. 

848.  Bildniss   einer  Frau   in  schwarzer  Kleidung,   ein 
(J  4.)    weiss   gekleidetes  Kind   auf  ihrem  Schoosse.     Im 

Hintergrunde  das  Wappen  der  yan  de  Wouvere, 
Herren  von  Heembeck,  dessen  Nachweis  wir  einer 
gütigen  Mittheilung  der  Mde.  Caraman,  Princesse 
Alphonse  de  Chimay  verdanken.  Auf  H.  l,cs  h., 
0,77  br. 

Desgl.  als  van  Dyk  und  Gegenstück  zu  Vorigem; 
1000  Liv. 

849.  Bildniss  eines  Mannes  in  schwarzer  Kleidung  und 
(J  1.)    weissem  Faltenkragen ;  die  linke  Hand  in  die  Seite, 

die  rechte  auf  einen  Tisch  stützend.  Auf  H.  l,oo  h., 
0,7.'  br. 

Desgl.  als  Rubens.     1000  Liv. 

850.  Brustbild  einer  jungen  Frau  in   schwarzem  Kleide 
(M3.)    und  weissem  Spitzenkragen.    Jfc    L.  auf  H.  0,74  h., 

0,64  br. 

1723  durch  Leplat  aus  der  Sammlung  der  Gräfin 
Wrzowecz  in  Prag.     Alt.  Inv.  1722. 


206 

851.  Ein   alter   Manu  mit   weissem   Haar   und   Bart  in 
(M3.)    bischöflicher  Kleidung.      Bez.  P.  P.  R.  1634  (?)  f. 

Auf  H.  O,oo5  b.,  0,535  br. 

Durch  Baumann.     Alt.  luv.   1722. 

852.  Bildniss    einer   jungen   Frau    mit    blondem   Haar, 
M2.)    welche  in  der  linken  Hand  einige  Rosen  hält.    Jfc 

Auf  H.  0,70h.,  0,58  br. 

Wahrscheinlich  Helene  Fourment,  Rubens  zweite 
Krau.  Als  Gegenstück  zu  No.  991.  1723  durch  Leplat. 
Alt.  Inv.   1722. 

853.  Bildniss    der    zweiten   (?)   Frau    des   Meisters,    in 
(M2.)    blossem  Kopfe  mit  geflochtenem  Haar.    Jfc    Auf  H. 

0,05  h. ,  0,5u  br. 

Beide  aus  der  Sammlung  der  Gräfin  Wrzowecz  in  Prag. 

854.  Bildniss  eines  alten  Mannes  mit  wenigem  grauen 
(M2.)    Haar  und  Bart,  schwarzer  Kleidung  und  weissem 

Faltenkragen.    Auf  H.  0,(;f;h.,  0,52  br. 

Bez.  AETATIS  SVAE  00.  ANNO  1G18.  Durch  Graf 
Wackerbarth  als  van  Dyk.    Alt.  Inv.  1722. 

855.  Bildniss  einer  alten  Frau  in  weissem  Häubchen  und 
(M2.)     schwarzer  Kleidung.     L.  auf  H.  0,055  h.,  0,505  br. 

Ebenso  bezeichnet.     Desgleichen. 

856.  Bildniss  einer  jungen  Frau  mit  schwarzem  Schleier 
(M2.)    über  dem  Kopfe.     Auf  H.  0,78  h.,  0,61  br. 

857.  Bildniss    eines    Mannes    mit,   blondem    Stutz-    und 
(J  2.)    Knebelbart ;  in  schwarzer  Kleidung   und   weissem 

Halskragen.     Auf  H.  0,e-ih.,  0,50  br. 

Früher  im  Besitz  Sr.  Maj.  des  Königs  Anton  von 
Sachsen,  1851  von  Dr.  Hille  erkauft.     Preis  300  Thlr. 

Aus  der  Schule  des  Rubens. 

858.  Die  Zeit  erhebt  die  Wahrheit   triumphirend   über 
(M3.)     Unwissenheit,  Aberglaube  und  Laster.     Skizze  zu 

einer  von  den  zehn  allegorischen  Tapeten,  welche 


207 

auf  Befehl  Philipp  IV.  für  das  Kloster  zu  Loeehes 
hei  Madrid  ausgeführt  wurden.  Auf  L.  0,59  h.,  0,si  hr. 
Aus  der  Kunstkammer  als:   eine  Thesis.      Alt.  Inv. 
1722.     1856  aus  dem  Vorrath. 

859.  Leander's  Leichnam  von  den  Nereiden    durch   die 
(26a.)    Brandung  an's  Land  getragen;  Hero  stürzt  sich  vom 

Thurme  ins  Meer.     Auf  L.  l,n  h.,  2,15  hr. 

1728  aus  der  alten  Kunstkammer,  wohin   es  schon 
1659  gekommen  war.  Alt.  Inv.  1860  aus  dem  Vorrath.*) 

860.  Anbetung  der  Könige.  Skizze.  Auf  H.  0,«5h.,  0,63 hr. 
(M3.)        Als  Rubens  durch  Leplat,     Alt.  Inv    172?. 

861.  Maria  mit   dem  Kinde  und    mit   Engeln,    welche 
(26  a.)    Früchte  bringen.     Auf  K.  0,65  h.,  0,49  br. 

Durch  Jos.  Perodi  als  van  Dyk.  Desgl. 

862.  Venus  und  Adonis.     Auf  H.  0,nf  5  h.,  0,83  br. 

(26  a.)        Als  Rubens  aus  der  Sammlung  des  Senator  Isolani  in 
Bologna.     Cat.  Guar. 

863.  Raub  der  Proserpina.     Auf  H.  0,so  h.,  0,64  br. 
(M3.)        Durch  Graf  Wackerbarth  als  Rubens.    Alt.  Inv.  1722 

und  Cat.  Guar. 

^864.     Anbetung  der  Hirten.     Auf  H.  0,415  h.,  0,57  br. 
(27  a.) 

865.  Brustbild    eines  alten  Weibes   mit  weissem  Kopf- 
(M3.)    tuche  und  rothem  Leibchen.  Auf  H.  0,475  h.;  0,4 ihr. 

866.  Brustbild  des  Erzherzog  Albrecht  von  Oesterreich 
(50b.)    in  schwarzer  Kleidung  mit  der  Kette  des  goldenen 

Vlieses.     Auf  H.  0,67  h.,  0,52  br. 

1723    durch  Leplat    als  Rubens    aus    der  Sammlung 
der  Gräfin  Wrzowecz  in  Prag. 

867.  Brustbild    seiner   Gemahlin,     der    Infantin    Clara 
(50b.)    Eugenia  Isabella.     Auf  H.  0,655  h.,  0,525  br. 

Desgleichen. 


*)  Wahrscheinlich  eine  der  Superporten,  welche  Rubens  für 
das  Palais  de  la  Parada  lieferte.     Michel,  Vie  de  Rubens.   1771. 


208 


Kopf  eines  alten  dicken  Weibes  mit  kleiner  glatter 
(M3.)    Haube.     Auf  H.  0,335  h.,  0,27  br. 

1741  durch  von  Kaiserling.     Inv.  8vo. 

Desgleichen,  angeblich  Jon.  B.  Franken.   (?)  (Sohn 
Franz  Fr.  des  Jüngeren.) 
Geb.  29.  Juli  1618. 

869.  Brustbild  des  Apostels  Simon,  beide  Hände  auf  die 
(J  2.)    Säge  gestützt.     Auf  H.  0,«2  h.,  0,46  br. 

Als  Joh.  Bapt.  Frank  durch  Generalfeldrnarschall 
Graf  v.  Flemming.     Alt.  luv.  1722. 

870.  Brustbild  des  Apostels  Bartholomäus;  er  hält  ein 
(J  2.)    Messer  in  der  Hand.     Auf  H.  V.  Gr. 

Desgleichen. 

S71.    Desgleichen  des  Apostels  Paulus,  nach  rechts  ge- 
(J  2.)    wendet ,  die  Hände  auf  einem  Buche.  Auf  H.  V.  Gr. 
Desgleichen. 

872.  Desgleichen  des  Apostels  Petrus.     Auf  H.  V.  Gr. 
(J  2.)        Desgleichen. 

873.  Kopf  des  Apostels  Paulus.     Auf  H.  0,63  h.,  0,47  br. 
(•26a.)        13^5  aus  c|em  Vorrath  in  die  Gallerie. 

874.  Kopf  des  Apostels  Petrus.    Auf  L.  0,63  h.,  0,fi  br. 
(26  a.)       Desgleichen 

875.  Aufwärts  blickender  Kopf.     Auf  H.  0,63  h.,  0.46  br. 
(26c.)        isGi  aus  dem  Vorrath. 

Unbekannt. 

876.  Ein  blasser  Mann  ohne  Bart,  mit  weissem  durch- 
(50c.)     sichtigen  Halskragen.     Auf  H.  0,51  h  ,  0,40  br. 

877.  Auffindung  des  Ei  ichthonius ,  Sohn  des  Vulkan  ,  mit 
(-6c.)     Schlangen  statt  der  Beine.    Auf  H   0.4is  h.,  0,54  br. 

Moderne  Copie  nach  dem  lebensgr  Original  in  der 
Gallerie  Liechtenstein  in  Wien  Durch  Testament  des 
Kunsthändlers  Schmidt  erhalten. 


209 

878.  Bilclniss  einer  Frau  in  schwarzem  Kleide  mit  gol- 
(M3.)    denen  Knöpfen.     Auf  H.  0,935  h.,  0,7o  br. 

Bez.  AETA4  47  . .  A^  1638  M.  J.  M  B  zusammen- 
gezogen. *)  1741  aus  der  Sammlung  Wallenstein  in 
Dux. 

879.  Bildniss  eines  Mannes   in  schwarzer  Kleidung;  in 
(M3.)    der  linken  Hand  hält  er  seine  Handschuhe.  Gegen- 
stück des  Vor.    Auf  H.  0,93  h.,  0,70  br. 

Bez.  A A  o.  1638 

880.  Der  heilige  Eochus.     Moderne  Copie  des  berühm- 
te a.)    ten  Altarbildes  der  St.  Martinskirche  zu  Alost.  Auf 

H.  0,56  h.,  0,36  br. 

Von  Sr.  Maj.  dem  König  Johann  aus  dem  Nachlasse  der 
Prinzessin  Louise  von  Sachsen  der  Gallerie  überwiesen. 

Willarts  (Adam). 

Geb.  1577  zu  Antwerpen,  gest.  zu  Utrecht  1640? 

881.  Holländische  Schiffe  liegen  in  einer  Felsenbucht  vor 
(9  b.)    Anker.    Auf  H.  0,62  h.,  l,0fi  br. 

Bez.  A.  Willarts  f.  1620. 

YmckefoooilS    (Davidze),   Schüler  seines    Vaters    Philipp, 
auch   Vinbons  genannt. 

Geb.  zu  Mecheln  1578,  gest.  zu  Amsterdam  1629. 

882.  Bauern-  Kirmess  auf  einem  grünen  Platze.    Auf  H. 

(25  c.)    0,53  h.,  0,92  br. 

883.  Bettler  und  Krüppel  vor  einem  Kloster  empfangen 
(12b.)    aus  einem  Fenster  Almosen.  Auf  H.  0,29  h.,  0,45 br. 

Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv.  1722. 

883  a.  Ein  dichter  Wald ,  rechts  ein  Erschlagener ,  im  Vor- 
(10c.)  gründe  Räuber,  welche  den  Raub  theilen.     Auf  H. 
0,41  h.,  0,62  br. 

1742  durch  Biedel  aus  Prag.     Alt.  Inv.  1722. 


Michiel  Jansze  Miereveit  Batavus? 

14 


210 

Derselbe.     (?) 

884.  Waldgegend;  vorn  fährt  ein  Wagen  durch"*  Wasser. 
(18  a.)    Auf  H.  0,69  h.,  1,09  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth  als  Wouvermann  Original. 
Alt.  Inv.  1722. 

Heusch   (Gabriel  de)  (?)  (S.  Nagler-'s  Lexikon) ,  Vater  des 
Willem.  (?) 

885.  Dorfweg  an  einem  Teiche ,  mit  einem  Hirten  und 
(15b.)    seiner  Heerde.     Auf  H.  0,34  h.,  0,47  br. 


Bez.  G.M   M    /faf. 


Victor   Wolfvoet  (Schüler  der  RllbeilS). 

Getauft  d.  4.  Mai  1612,  gest.  23.  Oct.  1652  zu  Ant- 
werpen. 

886.  Ein  Medusenhaupt,    umgeben  von  Schlangen,  Ei- 
(26c.)    dechsen  und  anderem  Gewürm.  Auf  L.  ( >,46  h.,  0,59 br. 

Bez.    Vre  TOB.      WOLTVOZT. 
1861  aus  dem  Vorrath. 

Suyders  (Frans),     oder    SliyerS.      Schüler    des    Pet. 

Brueghel. 

Geb.  zu  Antwerpen   1579,  gest.  10.  Aug.   1657. 

887.  Ein  todtes  Reh,  Plügelwild  und  Früchte  in  Schüsseln. 
(K3.)    Ein  Mädchen,  von  M.  J.  Miereveit  (?)  gemalt,  mit 

einem  Papagey  auf  der  Hand ,  steW  dabei.    Auf  L. 
l,5v  h.,  2,35  br. 
Bez.  F.  Snyders  Fecit. 

888.  Ein  todter  Schwan  und  ein  Pfau  unter  Küchenvor- 
(K3.)    räthen;  daneben  eine  Hündin  mit  ihren  Jungen.   Auf 

L.    1,70  h.,  2,43  1)1\ 

17-12  durch  Riedel  aus  Prag.     luv.  8vo. 


211 

889.  Auf  einem  rothbedeckten  Tische  liegt   ein  todtes 
(K3.)    Reh,   ein   Schwan  und   anderes   Geflügel.     Einige 

Thiere  beleben  das  Ganze.  Auf  L,  1,68  h.,  2,35  br. 

890.  Geflügel ,  Obst  und  Früchte  auf  einem  roth  bedeck- 
(K3.)    ten  Tische.     Die  Figuren  angeblich  von  Nieulant 

(Adrian)  von  Antwerpen   (Schüler  Frans  Badens, 
lebte  noch  1657).     Auf  L.  1,§3  h.,  2,86  br. 

891.  Eine    Schweinsjagd.      Die   Figuren    von    Rubens. 
(K4.)    Auf  L.  l,92h.,  3,oo  br. 

892.  Wildpret  und  Geflügel  auf  einer  Bank.    Rubens  (?) 
(J3.)    und  seine  Frau  dabei  als  Koch  und  Köchin,  von 

ihm  selbst  gemalt.     Auf  L.  1,95  h.,  3,23  br. 
1723  durch  Baron  Rechenberg.     Alt.  luv    1722. 

893.  Das  Paradies  mit  mannichfaltig  wilden  und  zahmen 
(Kl.)    Thieren.     Auf  L.  1,68  h.,  2,70  br. 

1723  durch  Leplat. 

Derselbe.  (?) 

894.  Ein  Bär,  von  mehreren  Hunden  angefallen.  Auf  L. 
(K2.)    1,31  h.,  2,io  br. 

Unächt  bez.  F.  Snyders  fec.  auf  dem  Halsband  eines 
Hundes.  1723  durch  Leplat  aus  der  Sammlung  der 
Gräfin  Wrzowecz  in  Prag.     Alt.  Inv.    1722. 

895.  Eine  Bärenhetze.    In  einer  freien  Waldgegend  hal- 
(Kl.)    ten  einige  Hunde  das  Thier  fest;   zwei  Jäger  sind 

im  Begriff,  es  mit  Jagdspiessen  zu  erlegen.     Figu- 
ren von  Honthorst.  (?)     Auf  L.  2,38  h.,  3,os  br. 

1744  durch  Louis  Talon  aus  Spanien.  Die  Figuren 
als  von  Rubens,  darunter  sein  eigenes  Bilclniss.  (?) 

896.  Eine  alte  Gärtnerin  verkauft  Gemüse  an  einen  Herrn 
(K3.)    und  dessen  Magd.     Auf  L.  1,44  h.,  2,oi  br. 

897.  Eine  Gärtnerin  mit  ihrem  Liebhaber,   unter  Kraut 
(K3.)    und  Gemüse.     Auf  L.  1,44  h.,  2,oo  br. 

Beide  18&1  aus  dem  Vorrath.  Die  Figuren  in  beiden 
sehr  mittelmässig 

14* 


212 

WildenS  (Jan),  Schüler  des  Rubens. 

Geb.  1584  zu  Antwerpen,  gest.  das.  16.  Octbr.  1653. 

898.  In   einer   Winterlandschaft  ein  Jäger   mit    seinen 
(K4.)    Hunden   und   einem  Hasen  in  der  Hand.     Auf  L. 

1,91  h.,  2,89  br. 

Bez.  IAN  WJLDENS  FECIT    1624.    Als  Copie  aus 
dem  Vorrath  in  Moritzburg.     Alt.  Inv.  1722 

Momper  (Josse  de),  der  Jüngere. 

Geb.  zu  Antwerpen  um  1559,  gest.  das.  um  1634. 

899.  Felsige  Landschaft.  Steiles,  gebirgiges  Küstenland, 
(12b.)    Brücken  und  Stege  mit  Reisenden.    Auf  H.  0,50  h., 

0,94  br. 
Bez.  I.  D.  M.  Im  Jahre  1742  durch  Riedel  aus  Prag. 

900.  Felsen  und   Waldgebirge,    über  einem  Abgrunde 
(12b.)    eine  Bogenbrücke  mit  Reisenden  zu  Pferde.    Auf  H. 

0,63  h.,  0,72  br. 

901.  Steiles,  gebirgiges  Küstenland,  Brücken  und  Stege 
(12  b.)    mit  Reisenden.     Auf  H.  V.  Gr. 

Durch  Graf  Gotter;  100  Konv.  fl. 

902.  Gebirgige  Landschaft.     Auf  H.  0,44  h.,  0,65  br. 
(25b.) 

903.  Aehnliche  Landschaft.     Auf  H.  0,39  h.,  0,56  br. 
(25  a.) 

904.  Gegenstück.     Desgl.  V.  Gr. 

(25  a.)        Alle  drei  1861  aus  dem  Vorrath  aufgenommen.   Die 
Figuren  meist  von  Jan  Brueghel. 

Stalbemt  oder  Staelbempt  (Adriaen  van). 

Geb.  zu  Antwerpen  1580,  gest.  nach  166<\ 

905.  Göttermahl.     Auf  H.  0,5175  h.,  0,815  br. 
(30 d.)       Bez.  A.  V.  STALBEMT.  F.  A?L=  1622. 

906.  Das  Urtheil  des  Midas.     Auf  H.  0,4o  h.,  0,58  br. 
(30d.)        Als  Le  Cleve  Or.  durch  du  Roy.     Alt.  Inv.  1722. 


213 

Teuiers  (David),   der  Vater,    Schüler    des  Rubens  und 
Ad.  Elsheimer. 

Geb.  zu  Antwerpen  4.  Mai  1582,  gest.  das.  1649. 

907.  Ein  See,  in  welchem  sich  der  Mond  spiegelt,  Fels- 
(7  b.)    gebirge  mit  alten  Thürmen  dahinter ;   vorn  lagern 

Hirten  um  ein  Feuer.     Auf  H.  0,385  h.,  0,57  br. 

Bez.  D.  TENIERS.  F.    Durch  Wanderer.    Alt.  Inv. 
1722. 

908.  Dorfkirmess.  Ein  Geiger  spielt  zum  Tanz.    Auf  L. 
(7b.)     1)42  h.,  1,79  br. 

1749  durch  Le  Leu  aus  der  Sammlung  Araignon  in 
Paris;  4000  Liv. 

909.  Eine  kleine  Landschaft  mit  einem  Flusse.     Auf  H. 
(7  b.)    0,335  h.,  0,55  br. 

Bez.  D.  TENIERS.  F.    Durch  Wanderer.     Alt.  Inv. 
1722. 

910.  Landschaft  mit  einigen  Männern ,  wovon  einer  eine 
(15  a.)    Angel  und  einen  Fisch  trägt.  Auf  H.  0,i5  h.,  0,22  br. 

Bez.  T.  Fct. 
911.-  Landschaft  mit  einigen  Figuren.     Auf  H.  V.  Gr. 
(15a.)        Bez.  T.  F. 

912.  Eine  holländische  Bleiche.     Auf  H.  0,49  h.,  0,705  br. 
(15a.)        Bez.    D.    TENIERS.    F.      Durch    Graf    Gotter;     40 

Konv.  fl. 

913.  Holländische  Kirmess.     Auf  H.  0,so  h.,  0,71  br. 
(15a0        Bez.  D.  Teniers  F.    Desgl.    40  Kony.  fl.    1826  durch 

Palmaroli  rest. 

Teniers  (David),    der  Sohn,    Schüler    seines  Vaters  und 
des  Rubens. 

Geb.    zu  Antwerpen   im   December   1610,    gest.    zu 
Brüssel  1690. 

914.  Ein  paar  Bauern  sitzen  am  Brettspiele ,  ein  dritter 
(7  b.)    sieht  zu.     Auf  H.  0,30  h.,  0,37  br. 

Bez.  D.   TENIERS.  F.      Durch    Graf  Wackerbarth. 
Alt.  Inv.    1722. 


214 


915.  Niederländische  Dorf kirmess.  Auf  L.  0,«3h.,  1,34 br. 
(15c.)         Bez.    D.    TENIERS.      1742    durch    De    Brays    und 

Araignon  aus  der  Samml.  Carignan;  3500  Liv. 

916.  In  einer  Schenke  sitzen  Bauern  und  spielen  Karten. 
(7b.)    Auf  H.  0,30  h.,  0,385  br. 

Bez    D.    TENIERS.   F.    Durch   Graf  Wackerbarth. 
Alt.  Inv.    1722. 

917.  Hexenscene.     Auf  H.  0,335  h.,  0,?i  br. 
(15  a.)        Aus  der  Kunstkammer.     Desgl. 

918.  Bauern   sitzen  in   einer  Dorfschenke  und  schmau- 
(15  c.)    chen;  die  Wirthin  bringt  Speise.    Im  Hintergrunde 

spielen  andere  Karten.     Auf  L.  0,37  h.,  0,5i  br. 

Bez.  D.  TENIERS.  Fee.     Durch  Graf  Wackerbarth. 
Desgl. 

919.  Bauern  sitzen  um  einen  Tisch  und  berechnen  ihre 
(15  c)    Zeche.     Auf  H.  0,4s  h.,  0,69  br. 

Bez.  D.  TENIERS.  FEC.     Desgl. 

920.  Ein  junger  Mann  sitzt  auf  einem  umgekehrten  Fasse 
(15c.)    mit  einem  Kruge  in  der  Hand.  Auf  H.  0,43  h.,  0,555  br. 

Bez   D.  TENIERS.  F. 

921.  In  einem  gewölbteu  Zimmer  schreibt  ein  Greis  an 
(15  a.)    seinem  Pulte.     Ein  Knabe  bringt  einen  Brief,   ein 

Weib  steht  in  der  Thüre.  Auf  H.  0,27  h.,  0,19  br. 

Bez.  D.   TENIERS.  F.     Durch    Graf   Wackerbarth. 
Alt.  Inv.    1722. 

922.  Bewaffnete  in  einer  Wacht  stube  würfeln.  Im  Hinter- 
(15  a.)    gründe   die  Befreiung  Petri   aus  dem  Gefängnisse. 

Auf  K.  0,575  h.,  0,78  br. 

Bez.  D.  TENIERS.  F.  Durch  Leplat  von  Jos.  Perodi. 
Alt;  Inv.    1722. 

923.  Einige  Bauern  sitzen  rauchend  am  Tische  beim  Kruge 
(15c.)    Bier;  andere  spielen  Karten.  Auf  L.  0,59  h.,  0,73  br. 

Bez   D.  TENIERS.  FEC.  1742  durch  De  Brays  und 
Araignon  aus  der  Samml.  Carignan;  1500  Liv. 


215 

924.    Das  Innere  eines  holländischen  Bauernhauses.    Ein 
(27  c.)    Bauer  scherzt  mit  einer  Bäuerin.     Auf  H.  0,48  h., 
0,03  br. 


Bez. 


Jl)  /fog 


Durch  Leplat.  Alt.  Inv.  1722.  1855  aus  den  Vorraths- 
bildern  zur  Gallerie. 

925.    Aehnlicher  Gegenstand.    Mann  und  Frau  am  Heerde 
(27c)    beschäftigt.     Auf  H.  0,38  h.,  0,eo  br. 


Bez.  Jemens  j~\ 


1741   durch  yon   Kaiserling.     Inv.    8vo.     Desgl.    1855. 
aus  dem  Vorrath. 

926.  Schlafender  Bauer  in  einer  Schenke.     Im  Hinter- 
(15  a.)    gründe  einige   rauchende   und  trinkende    Bauern. 

Auf  H.  0,35  h  ,  0,25  br. 
Bez.  D.  TENIERS.  f. 

927.  In   einer  Wachtstube   sitzen  Soldaten  und  spielen 
(15  a.)    Karten.     Yorn  hält  ein  Page  einen  rothen  Mantel, 

vor  ihm  liegen   allerlei  Waffen.     Auf  K.  0,395  h., 
0,47  br. 
Bez.  D.  TENIERS.  FEC. 

928.  Ein  Chemiker  sitzt  mit  einem  Handblasebalge  vor 
(15c.)    dem   Schmelzofen,   umgeben  von  allerlei   Geräth- 

schaften.     Auf  L.  0,6 1  h.,  0,73  br. 

Bez.  D.  TEMERS.  FEC.    1708  von  Franz  Lemmers 
aus  Antwerpen;  200  Pattacons.     Alt.  Inv.    1722. 

929.  Die   Versuchung  des  heiligen  Antonius.     Auf  K. 
(7b.)    0,70  h.,  0,85  br. 

Bez.  D.  TENIERS.  F.     Durch  J.  Perodi.     Alt.  Inv. 
1722. 

930.  Bauern  halten  ihre  Mahlzeit.  Einer  steht  auf  einem 
(15  a.)    Holzklotze  und   spielt   zum   Tanze  auf.      Auf  H. 

0,oi  h.,  0,90  br. 

Bez.  D.  TENIERS  FEC. 


216 

931.  Grosse  Dörfkirmess.     Auf  L.  1,37  h.,  2, 15  br, 
(»Ca)        Bez    DAVID  TENIERS.     1749    durch    Le    Leu    aus 

der  Sammlung  Araignon  in  Paris;   1GU0  Liv. 

932.  Bauern  heim  Würfelspiel.  Auf  H.  0,s7  h.,  0,77  br. 
(15a.)        Bez.  AJ.  1646.     Durch  Raschke.     Alt.  luv.    1722. 

933.  Die  Versuchung  des  heiligen  Antonius.     Auf  H. 
(7  b.)     0,28  h.,  0,375  br. 

Bez.  D.  TENIERS.  f.  Durch  Graf  Wackerbarth  von 
Perodi.     Desgl. 

934.  Ein  alter  Zahnarzt  hält  auf  einem  Instrumente  den 
(15a.)     Zahn,    welchen   er  einem  Burschen  soeben  ausge- 
nommen hat.     Auf  H.  0,35  h.,  0,39  br. 

Bez.  D.  TENIERS. 

935.  Ein  Atelier  mit  vielen  Gemälden  an  den  Wänden. 
(15c.)    Vorn  sitzt  der  Maler  an  der  Staffelei,  weiter  hinten 

sein  Lehrling.     Auf  L.  0,si  h.,  0,82  br. 

1861  aus  dem  Vorrath.  Theilweis  nicht  gut  erhalten. 

936.  Ein  Alter   mit  der  Laute,    hinter   ihm   ein  Plöten- 
(15a.)    bläser.     Auf  H.  0,19  h.,  0,16  br. 

1861  aus  dem  Vorrath. 

Anmerk.  Die  beiden  in  Fäesimile  gegebenen  Be- 
zeichnungen gehören  zu  den  seltenen. 

Teiliers  (D.)  und   Vcrendael   (Nicolas  van). 

937.  Todtes  Geflügel  auf  einem  Tische,  in  einer  Schüssel 
(13b.)    liegt  ein  Fisch;  dahinter  in  einem  Gefässe  ein  Blu- 

menstrauss ,  von  Verendael :  die  Einsicht  in  eine 
Küche  mit  dem  Koch  von  Teniers.  Auf  L.  0,s4  h., 
1,22  br. 

Bez.  N.  v.  Verendael  und  D.  T.  1723  durch  Leplat 
aus  der  Sammlung  der  Gräfin  Wrzowecz  in  Prag. 
Alt    Inv.    172-2. 

HalS   (Franz). 

Geb.  zuMecheln  1584,  gest.  zuHaarlem  d.  20.  Aug.  1666. 

938.  Männliches  Bildniss.     Auf  H.  0,28  h.,  0,195  br. 
(19a.)        Durch  Raschke.     Alt,  Inv.    1722. 


217 

939.  Desgleichen  in  schwarzer  Kleidung.  Auf  EL  0,25  h., 
(19a.)    0,20  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth.     Desgl. 

940.  Desgleichen.     Auf  H.  0,33  h.,  0,25  br. 
(19  a.)        Durch  Raschke.     1861  aus  dem  Vorrath. 

Derselbe.  (?) 

941.  Bildniss  einer  alten  Frau,  ein  weisses  Tuch  in  den 
(L-2.)    Händen.     Auf  H.  0,75  h.,  0,75  br. 

1740  durch  Morell  aus  Antwerpen.     Inv.  8vo. 

Avereamp  (Hendrik  van),  gen.  de  Stonime  van  Campen. 

Geb.  zu  Campen  um  1590. 

942.  Holländische  Kirmess  auf  dem  Eise.  Auf  H.  0,25  h., 
(25  a.)    0,46  br. 

943.  Aehnlicher  Gegenstand   Gegenstück.  Auf  H.  0,25  h., 
(25a.)    0,41  br. 

Beide  als  Pieter  Brueghel  in  Leipzig  erkauft.     Alt. 
Inv.    1722. 

DiepenDeck  (Abraham  van),  Schüler  des  Rubens. 

Geb.  zu  Herzogenbusch  1607  (?),  gest.  zu  Antwerpen 
1675. 

944.  Neptun  und   Amphitrite,   von _  Liebesgöttern  um- 
(30 d.)    schwebt.     Auf  H.  0,si5  h.,  0,73  br. 

Zegers  oder  Segers  (Daniel),   gen.   der   Jesuit   von 
Antwerpen,  Schüler  des  Job.  Brueghel. 

Geb.  daselbst  1590,  gest.  daselbst  2.  Nov.  1661. 

945.  Ein  Blumenkranz  umgiebt   ein  Grau  in  Grau  ge- 
(47a.)    rnaltes  Belief,  welches  die  Geburt  Christi  vorstellt. 

Auf  L.  1,43  h.,  0,95  br. 

Bez.  Pater  Daniel  Segers.  Durch  Baron  von  Rechen- 
berg.    Alt.  Inv.    1722. 

946.  Maria  mit  dem  Kinde.     Belief  wie  das  Vorige  von 
(47  a.)    einem  Blumenkranz  umgeben.  Auf  L.  1 ,42  h.,  1,13  br. 

Ebenso  bez.     Desgl. 


218 

947.  Maria  mit  dem  Kinde  als  Basrelief  in  einer  Nische, 
£l6c.)     umgeben  von  einem  Blumenkranze.   Auf  K.  0,87  h., 

0,645  br. 

Bez.  Daniel  Segers  Soc^l  JESV.  1741  aus  der  Samml. 
Walleusteiu.     luv.  8vo. 

948.  Derselbe  Gegenstand.     Auf  L.  0,85  b.,  0,64  br. 
(16b.)        Ebenso  bez.     Desgl. 

949.  Blumen  in  einem  gläsernen  Gefässe.  Auf  K.  V.  Gr. 
(15a.)        )3ez     rj    u    g    zusammengezogen,    Soc^Jesu   1643. 

175!  Geschenk  I.  M.  der  Königin  an  S.  M.  den  König 
zum  Namenstage.     Inv.  8vo. 

950.  Blumen  in  einem  hölzernen  Gefässe.  Auf  K.  0,46  h., 
(13c.)     0,3«  br. 

Bez.  D.  S.  Socte. JESV  1643.  Durch  Leplat,   Alt.  Inv. 
1722. 

Derselbe.  (?) 

951.  Eine   heilige  Familie  in   der  Mitte  eines  Blumen  - 
(47b.)    kranzes.     Auf  L.  1,19  h.,  0,92  br. 

Durch  Graf  Gotter;  150  Konv.  fl. 

Schut  (Cornelis),   Schüler  des  Rubens. 

Geb.  zu  Antwerpen  1597,  gest.   1655  d.  29.  April. 

952.  Venus -Opfer.     Auf  H.  0,76  h.,  1,44  br. 
(30  d.) 

953.  Neptun  und  Amphitrite.    Auf  H.  0,88  h.,  1,35  br. 
(30  d.)        1741  aus  der  Sammlung  Wallenstein  in  Dux.  Inv.  8vo. 

Jordaens  (Jacpies),  Schüler  des  Adam  van  Noort  und 
des  Rubens. 

Geb.   zu  Antwerpen  den   19.   Mai   1593,    gest.  das. 
den  18.  Oct.  1678. 

954.  Ariadne ,  umgeben  von  Faunen ,  Satyrn  und  Bac- 
(J4.)     chantinnen.     Auf  L.  2,41  h.,  3,13  br. 

1709  durch  Raschke  von  Jac.  de  Wit  aus  Antwerpen 
als  Rubens1  Bacchanalia;  600  Pistolen. 


219 

955.  Silen  mit  einem  Gefässe  in  der  Hand,   in  welches 
(J1-)    ihm  eine  Bacchantin  Wein  schenkt.   Auf  L.  1,93  h., 

l,6i  br. 
Desgleichen.     200  Pistolen. 

956.  Diogenes  mit  der  Laterne   sucht  auf   dem  Markte 
(J3.)    nach  Menschen.     Auf  L.  2,34  h.,  3, 51  br. 

1742  durch  De  Brays   von  Mr.  Lambert   aus  Paris; 
1500  Livres. 

957.  Der  verlorene  Sohn.     Ein  alter  Hirt  weist  ihm  die 
(J3.)     Nahrung  der  Schweine  an.     Auf  L.  2,37  h.,  3, 70  br. 

958.  Joseph  von  Arimathia,  Maria,  Johannes  und  Maria 
(J3.)    Magdalena   suchen    den   Leichnam  des  Herrn  im 

Grabe.     Auf  L.  2,14  h.,  1,47  br. 

959.  Die  Darstellung  im  Tempel.    Auf  L.  3,94  h.,  3,03  br. 

(J4.) 

960.  Alt  und  Jung  an  einem  wohlbesetzten  Tische.    (Im 
(Jl-)    Gemälde    die  Inschrift:    „So    d'ouden   songen,    so 

peepen  de  Jongen"  und  auf  einem  Buchzeichen  un- 
ter einem  Todtenkopf  ,,Cogita  niori".)  Auf  L. 
1,69  h.,  2,02  br. 

1725  aus  dem  Magazin.     Alt.  Inv.    1722. 

961.  Satyr  mit  einem  Korbe  mit  Früchten ,   daneben  ein 
(J4.)    junges  Mädchen.     Auf  H.  1,05  h  ,  0,74  br. 

1738  durch  V.  Rossi.  Inv.  8vo.  1855  aus  dem  Vorrath. 

962.  Studienkopf  mit  kurzem  grauen  Haar  und  Schnurr- 
(27  a.)    bart.     Bildniss  des  Adam  Graphaeus,  Bote  (Knape) 

der  S.  Lucasgilde  in  Antwerpen.  Auf  H.  0,5i  h., 
0,4i  br. 

1856  aus  dem  Vorrath. 

Derselbe  nach  Rubens. 

963.  Der  trunkene  Herkules,  von  Bacchanten  und  Satyrn 
(J2.)    geführt.     Auf  H.  2,i9  h.,  2,oo  br. 

Cat.  Guarienti(Nr.  129)  „fu  dellaGalleria  di  Mantova". 


220 

Snyers  (PiGter),   Schüler  des  H.  Yan  Baien. 

Geb.  in  Antwerpen  1593.  (?) 

964.  Räuber,  welche  Reisende  geplündert  und  getödtet 
(18  a.)    haben,  werden  von  Bewaffneten  angegriffen.  Auf  L. 

0,54  h.,  0,67  br. 

Durch  Wanderer  aus  Prag.     Alt.  Inv.    1722. 

965.  Aehnlicher  Gegenstand.     Auf  L.  0,545  h.,  0,675  br. 
(18a.)        Desgl. 

966.  Ein  Wanderer  in   einer   Gebirgsgegend.      Auf  L. 
(27  a.)    0,59  h.,  0,50  br. 

Bez      <T  /bba     1742  durch  Riedel  aus  Prag. 

967.  Plünderung  eines  Dorfes.      Auf  L.  0,82  h. ,  1,14  br. 
(26  d.)        1856  aus  dem  Vorrath 

968.  Enges  Felsenthal ;  ein  Castell  in  der  Ferne.    Auf  L. 
(27  a.)    0,80  h.,  0,50  br. 

1861  aus  dem  Vorrath  aufgenommen. 

Unbekannt. 

969.  Zigeunerlager  an  einer  Bergwand.     Auf  H.  0,42  h., 

(14b.)    0,575  br. 

970.  Reisende  von  Räubern  angefallen.     Auf  H.  0,42  h., 
(14b.)    0,58  br. 

Uden  (Lucas  van). 

Geb.  zu  Antwerpen  d.  18.  Oct.  1595,  gest.  um  1672—73. 

971.  Landschaft  mit  einem  Fluss  und  kleinem  Wasser- 
(14a.)    fall  im  Vorgrunde.      Auf  H.  0,22  h.,  0,35  br. 

Bez.  L.  V.  V.  1656.     Durch  Graf  Wackerbarth.    Alt. 
Inv.    1722. 

972.  Im  Vorgrunde   einer  flachen  wasserreichen  Land- 
(48b.)    schaff  auf  einer  Anhöhe  ein  Bauernhaus,   zu  wel- 


221 

chem  ein  Brautpaar  mit  seinen  Gästen  zieht.   Figu- 
ren von  D.  Teniers.     Auf  L.  1,58  h.,  2,s6  br. 
Bez.  L.  V.  (undeutlich.)  Vden. 

973.  S.  Paul,   der  Eremit,   und  S.  Antonius   vor  ihrer 
(14a.)    Klause.     Figuren  von  D.  Teniers.     Auf  H.  0,52  h., 

0,74  br. 
Durch  Wanderer  als  D.  Teniers.     Alt.  luv.    1722. 

974.  Eine  baumreiche  Landschaft  mit  fernen  Gebirgen. 
(14a.)    Vorn  ein  paar  Weiber  mit  einem  Kinde.     Figuren 

von  Pieter  Bout,   wie   in  den  folgenden.     Auf  H. 
0,405  h.,  0,70  br. 

Bez.     ^^Q5 

^vati  .  '■öden, .  i-mje  . 

Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv.    1721. 

975.  Ein   steiler  Fels  in  der   Ferne.     Vorn  auf  einem 
(IIa.)    Hügel  Reisende  zu  Wagen  und  zu  Fuss,  und  ein 

Schäfer  mit  seiner  Heerde.    Auf  H.  0,43  h.,  0,645  br. 
Bez.  L.  V.  V.     Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv. 
1722. 

976.  Landschaft  mit  waldigen  Hügeln  und  einem  breiten 
(14a.)    Flusse,    auf  welchem  Boote  segeln.     Vorn  ziehen 

Fischer  ihr  Netz  ans  Land.     Auf  H.  0,26  h.,  0,35  br. 
Durch  Graf  Gotter. 

977.  Landschaft  mit  hohen  Gebirgen  und  einem  Flusse, 
(14a.)    im  Vorgrunde,  wo  einiges  Vieh  weidet,  zwei  kleine 

Wasserfälle.      Auf  H.  0,25  h.,  0,35  br. 
Desgleichen.     Beide  zusammen  75  Konv.  fl. 

978.  Landschaft  mit  reicher  Staffage  in  grossen  Figuren. 
(IIa.)    Ganz  vorn  ein  Wagen  mit  Gemüse.    Auf  L.  0,53  h., 

0,70  br. 

Unvollkommen  bez.  Vden    1741  durch  Wackerbarth. 
1860  aus  dem  Vorrath. 


222 

979.  Landschaft  mit  gekappten  Weiden.  Hirt  und  Hirtin 
(14a.)    mit  Schafen.     Auf  L.  0,3i  h.,  0,eg  br. 

Desgl.  Desgl.  Desgl. 

Dyck  (Antonie  van). 

Geb.  zu  Antwerpen  den  22.  März  1599,  gest.  zu 
Blackfriars  in  London  den  9.  Decbr.  1641. 

980.  Der  trunkene  Silen,  von  Bacchanten  geführt.  Auf  L. 
(J4.)     1,06  h.,  0,oi  br. 

Bez.  A.  V.  D.  (zusammengezogen).  Durch  den  Maler 
Pesne.     Alt.  Inv.    1722. 

981.  Jupiter  senkt  sich  als  Goldregen  zu  der  auf  einem 
(J4.)    Bett   liegenden   Danae    herab.      Auf   L.    1,30    h., 

1,83  br. 
Durch  Baumann.     Alt.  Inv.    1722.     A.  Nr.  53. 

982.  Der  heilige  Hieronyrnus.   $    Auf  L.  1,94  h.,  2,17  br. 
(J3.) 

983.  Maria    als    Himmelskönigin   mit   dem   auf    ihrem 
(Mh.)    Schoosse  stehenden  Christuskinde.     Auf  L.  1,22  h., 

0,97  br. 

1741  durch  Riedel  aus  Wien. 

984.  Das  Jesuskind,   die  Schlange  unter  seinen  Füssen, 
(Ms.)    auf    der    Weltkugel    stehend.       Auf  H.    0,73    h., 

0,50  br. 

985.  Bildniss  Karl's  I. ,   Königs   von   England.     Auf  L. 
(Jl.)     1,22  h.,  0,96  br. 

Bez.  C.  R.  1637  (über  den  beiden  Buchstaben  die 
Krone).  1748  durch  Gialdi  und  Guarienti  aus  der  K. 
Gallerie  zu  Prag. 

986.  Henriette  Maria,   Prinzessin  von  Frankreich,   Ge- 
(J 1)     mahlin   Karl's  I. ,    Königs    von   England.     Auf  L. 

1,23  h.,  0,90  br. 
1748  desgl.  aus  der  K.  Gallerie  zu  Prag. 


223 

987.  Die  Bildnisse  der  drei  Kinder  der  Vorigen.      Karl, 
(Jl.)    Jacob  und  Maria  (?).     Auf  L.  1,28  h.,  1,45  br. 

1744  durch  Le  Leu  in  Paris.  Inv.  8vo.  Wahrschein- 
lich das  früher  in  der  Gallerie  des  Regenten,  Herzog 
von  Orleans,  befindliche  Exemplar. 

988.  Bildniss  eines  Mannes  in  schwarzer  Kleidung  mit 
(Jl)     weissem  herabhängenden  Faltenkragen.    ,  Auf  L. 

1,26  h.,  0,92  br. 

1741  durch  Heineken  aus  Hamburg.     Inv.  8vo. 

989.  Bildnits  einer  Frau,  als  Gegenstück.  Auf  L.  1,25  h., 
(JH.)    0,90  br. 


990.  Bildniss  des  Malers  Martin  Kyckaert.    #    Auf  L. 

(J4.)     1,16  h  ,  0,97  br. 

Mod.  Ank.  unter  der  obigen  Bezeichnung. 

991.  Bildniss   des   Eitters   Engelbert  Taie,   Baron   von 
(M2.j    Wemmel.     Auf  L.  0,73  h.,  0,56  br. 

1723  als  Or.  von  Rubens  durch  Leplat.  Alt.  Inv. 
1722.  Mit  Nr.  852  aus  der  Sammlung  Wrzowecz  in 
Prag. 

992.  Bildniss   eines   geharnischten  Mannes.    J£    Auf  L. 
(M2.)    0,9i  h.,  0,71  br. 

Mod.  Ank.  Gestochen  als  Richard  Cromvell  (?). 

993.  Bildniss  des  Schotten  Thomas  Pavr  in  seinem  151. 
(M3.)    Jahre.     Oval.     Auf  H.  0,e5  h.,  0,62  br. 

Durch  Graf  Wackevbarth  von  Rigaud  erkauft.  S. 
d.  Inschrift  auf  der  Rückseite.  Ursprünglich  in  der 
Sammlung  Karl  I.  von  England,  kam  es  von  dort  in 
die  Sammlung  Jabach's  in  Paris  und  von  dessen  Er- 
ben an  Rigaud. 

994.  Brustbild  des  Bruders  (?)  von  Rubens  in  schwarzer 
(Mb.)    Kleidung  mit  weissem  Faltenkragen.  Auf  L.  0,67  h., 

0,54  br. 
Mod.  Ank. 


224 

995.  Bildniss  eines  Mannes  in  schwarzer  Kleidung;   den 
(M2  )    linken  Arm  bedeckt  ein  eben  solcher  Mantel.  L.  auf 

H.  0,85  h.,  0,k.-.  br. 

1723  durch  Leplat  aus  der  Sammlung  der  Gräfin 
Wrzowecz  in  Prag.     Alt.  Inv.    1722. 

996.  Brustbild  eines  schwarzgekleideten  Mannes.    L.  auf 
(M2.)    H.  0,fiü  h.,  0,53  br. 

1763  im  Septbr.  durch  Leg.  R.  v.  Kauderbach  aus 
dem  Nachlass  des  Mr.  Guill.  Lormier  in  Haag  er- 
kauft; 760  fl.  Holl. 

997.  Bildniss  eines  Mannes  in  stählerner  Rüstung.  Auf  L. 
(M2.)    0,64  h.,  0,50  br. 

Durch  Graf  Gotter;   150  Konv.  fl. 

998.  Brustbild  eines  Mannes  in  schwarzer  Kleidung  und 
(M2.)    kleinem   weissen  Halskragen  auf  der  linken  Seite. 

Auf  L.  0,61  h.,  0,485  br. 

1728  durch  Schenk  aus  Holland;  100  Ducaten.  Alt. 
Inv.    1722 

Nach  Dyck   (Antonie  van). 

999.  Brustbild  eines  Mannes  mit  Stutzbart  und  faltigem 
(28c.)     Kragen,  in   dunkler  Kleidung   mit  aufgeschlitzten 

Aermeln.     Auf  L.  0,62  h.,  0,50  br. 

1741  als  van  Dyck  aus  der  Sammlung  "Wallensteins 
Inv.  8vo. 

1000.  Brustbild  eines  Geharnischten,  in  der  Rechten  den 
(■26  c.)     Commandostab  haltend.     In  Grau  und  grau  gemal- 
tem ovalen  Rahmen.     Auf  L.  1,13  h  ,  0,s3  br. 

Alt.  Inv.  1722  Als  van  Dyck's  Man.  or.  in  Leipzig 
erkauft,     1861  aus  dem  Vorrath. 

1001 .  Männlicher   Studienkopf   mit   weisser  Halskrause. 
(hl.)     Fragment.     Auf  H.  0,315  h  ,  0,275  br. 

Alt.  Inv.   1722.     1861   aus  dem  Vorrath. 


225 

1002.  Christus    und    der   Versucher.      Skizze.      Auf   H. 
(26a.)     0,22  h.,  0,i7  br. 

1861  aus  dem  Vorrath. 

1003.  Maria  von  Medicis   als  Wittwe.     Auf  L.    0,74  h., 
(26  c.)     0,60  br. 

Alt.  Inv.   1722. 

Miel  (Jan). 

Geb.  zu  Antwerpen  1599,  gest.  zu  Turin  1664. 

1004.  Ein  Hirt  sitzt  auf  einer  Anhöhe  bei  einigen  Ziegen 
(13c.)     und   bläst   auf  seiner  Sackpfeife.     Auf  H.  0,14  h., 

0,2t  br. 

1005.  Hirt  und  Hirtin  bei  einigen  Rindern;    der  erstere 
(13  c.)     zieht   sich   einen  Dorn   aus   dem  Fusse.      Auf  K. 

0,15  h.,  0,25  br. 

Utrecht  (Adriaen  van),  Schüler  des  Hermann  de  Ryt. 

Geb.  zu  Antwerpen  d.  12.  Jan.  1599,  gest.  1652 — 53. 

1006.  Früchte  und  eine  Pastete  mit  anderen  Esswaaren 5 
(K3.)     am  Fussboden  musikalische  Instrumente.     Auf  L. 

1,83  h.,  2,24  br. 

Bez.  Adriaen  von  Utrecht .  fecit .  an  .  1647. 

Quellinus  (Erasmus),  (?)  Schüler  des  Ruhens. 

Geb.  zu  Antwerpen  1607,  gest.  das.  d.  11.  Nov.  1678. 

1007.  Die   Verlobung  der  Maria  mit  Joseph.      Auf  K. 
(30  d.)     0,54  h.,  0,415  br. 

1741  durch  V.  Rossi  als  Rubens;  450  Thlr. 

1008.  Die    heilige  Catharina  kniet  vor  Maria   und  wird 
(30 d.)     vom  Christkinde  mit  einem  Lorbeerkranze  gekrönt; 

S.  Apollonia  und    Margaretha    zu    beiden   Seiten. 
Auf  K.  0,535  h.,  0,4075  br. 
Desgl.  450  Thlr. 

15 


226 

Flemal   (Bartholet). 

Geb.  zu  Lüttich  1612,  gest.  das.  1675. 

1009.  Aeneas  im  Begriff,  mit  seiner  Gattin  Creusa,  seinem 
(27d.)     Sohne  Ascanius  und  dem  alten  Anchises  das  bren- 
nende Troja  zu  verlassen.  Auf  H,  0,49  h.,  0,63  br. 

Bez.  BARTHOLET  FLEMAL.    Alt.  Inv.  1722. 

Arthois  (Jacob   van),    angeblich  Schüler   von    WildeilS. 

Geb.  zu  Brüssel  1613. 

1010.  Landschaft  mit  Ferne  und  schönen  Baumgruppen, 
(48a.)     vorn  weidet  Vieh.     Auf  L.  0,85  h.,  I,t7  br. 

•  m  Bez.  Jac.  d'Arthois  f.  Anno  ....  1826  durch  Renner 

unter  Palm.  Leit.  rest. 

1011.  •  Waldlandschaft,  vorn  einige  Reiter.    Auf  L.  0,5"  h., 
(50  c.)     0,82  br. 

1012.  Gegenstück,  vorn  ein  Fuhrwerk.     Auf  L.  V.  Gr. 
(50c.)         Alle    drei   1742    durch  Riedel    aus   Prag.     Inv.  8vo. 

Nr.  1011  u.  1012.     1856  aus  dem  Vorrath. 

Peetei'S  (Bonaventura). 

Geb.    zu   Antwerpen  1614,    gest.    und   begraben    zu 
Hoboken  den  25.  Juli  1652. 

1013.  Ansicht  der  Insel  und  Stadt  Corfu  (?) ,   ein  hollän- 
(27  d.)     disches  Kriegsschiff  liegt  auf  der  Rhede.     Auf  L. 

0,76  h.,  1,1?  br. 

Bezeichnet :    Bonaventura  Peeters   fecit   in  Hoboken 
1652. 

Derselbe.     Die   Figuren   von   dem   älteren    David    Te- 
niers. 

1014.  Ansicht  des  Dorfes  Scheveningen  mit  einem  Theile 
(13b.)     der  Seeküste.     Auf  L.  0,s2  h.,  I,i6br. 

Bezeichnet:  D.  T.  F.    Durch  Josef  Perodi.    Alt.  Inv. 
1722. 


227 

Peeters  (Jan),  jüngerer  Bruder  des  Bonaventura. 
Geb.  am  24.  April  1624,  gest.  um  1677. 

1015.  Bauernhütten  mit  ein  Paar  Bauern ,  denen  eine  Kuh 
(27  c.)     davon  läuft.     Auf  H.  0,37  h.,  0,56  br. 

Bez.  \  tdtrs. 

1861  aus  dem  Vorrath  aufgenommen.    Alt.  Inv.  1722 
als  Teniers  gekauft. 

Ryckaert  (David),  Schüler  seines  Vaters. 

Geb.  zu  Antwerpen  1612,  gest.  das.  nach  1661  —  62. 

1016.  Eine  Bauernfamilie.     Auf  H.  0,66  h.,  1,025  br. 
(17  b.)        Bez.  D.  RYCKAERT.    1639.    Mod.  Ank. 

1017.  Ein  ähnlicher  Gegenstand.     Auf  H.  0,59  h.,  0,97  br. 
(17b.)        Bez.  D.   RYCKAERT;   1642.     1744  durch  V.  Rossi 

aus  Italien. 

1018.  Stillleben.     Auf  L.  0,79  h.,  0,87  br. 

(50c.)  Bez.  D.  RYCKAERT.  1699  (sie)  und  dem  Holland. 
Vers:  Om  minne  van  den  Smaer  Leckt  de  kat  den 
kandelaer.     1855  ans  dem  Vorrath. 

1019.  Desgleichen.     Vorn   ein  Knabe,   welcher  kreiselt. 
(50c.)     Auf  L.  0,68  h.,  0,87  br. 

Bez.  Ryck ....  1856  aus  dem  Vorrath. 

1020.  Inneres  einer  Bauernstube  mit  Küchengeräth.     Im 
(51b.)    Hintergrund   trinkende   Bauern.     Auf  H.   0,so  h., 

0,80  br. 

Bez.  D.  RYC.  F.  1638. 

Derselbe.  (?) 

1021.  Ein  Bauer  hält  einen  Krug  in  der  Hand  und  singt, 
(15a.)     ein  anderer  spielt  die  Geige.   Auf  H.  0,36  h.,  0,^9  br. 

Undeutlich  bez. 

15* 


228 

Jacobsen  (Juriaen),  Schüler  des  Franz  Snyders. 

Geb.  zu  Hamburg,  gest.  zu  Leuwarden  1664. 

1022.  Hunde  haben  ein  wildes  Schwein  gepackt.     Auf  L. 
(K4.)     1,83  h.,  2,35  br. 

Bez.  J.  Jacobsen.  fec.  1660. 

Coques     oder    COCX     (Gonzales),     Schüler    des    David 
Ryekaert. 

Geb.  zu  Antwerpen  1614,  gest.  1684. 

1023.  Familienbild.     Einige  Instrumente  liegen  am  Bo- 
(14c)    den.     Auf  H.  0,675  h.,  0,90br. 

Unbekannt.     Angeblich   Daniel  Mytens,  die  Architectur 
von  Ilend.  van  Steenwyk,  der  Sohn. 

1024.  Karl  I.   König    von  England,  in   der  Halle   eines 
(14c.)     Lustschlosses.     Auf  H.  0,51  h.,  I  >,4S  br. 

Bez.  Henri  van  Stein wick  (sie).  1637. 

1025.  Henriette  Marie ,  seine  Gemahlin.     Copie  nach  Van 
(14  c.)     Dyck.    S.Nr.  984.    Die  Architectur  wie  im  Vorigen. 

Auf  H.  0,5i5  h.,  0,45  br. 

Bez.  M.  H.  R.  (Maria  Henrietta  Regina)  mit  der 
Krone.    1637.    S.  Nr.  985. 

Neyts  (Aegidius  oder  Gilles),  Schüler  des  Lucas  van  Uden. 

Blühte  von  1650 — 1690  zu  Antwerpen.  Freigesprochen 
in  der  Malergilde  zu  Antwerpen  im  Jahrgang  1647  — 
1648  (nach  Theod.  van  Lerius.) 

1 026.  Gebirgige   Landschaft  mit   Gebüsch  und   Ruinen ; 
(48  a.)    vorn  eine  Dame  mit  zwei  Herren  zu  Pferde  und  ein 

Bettler.     Auf  L.  1,28  h.,  l,<jg  br. 
Bez.  M  Neyts.  f.  1681. 

1027.  Bergige  Landschaft  mit  Bäumen  und  Ruinen.     Auf 
(48c.)     L.  l,i«  h.,  1,92 br. 

Bez.  G.  Neyts.  f.  Beide  1742  durch  Riedel  aus  Prag. 
Inv.  8vo. 


229 

Son  (Joris  [Georgius]  van).    (?) 

Geb.  zu  Antwerpen  1622. 

1028.  In  einer  Porzellanschüssel  liegen  Tranben  nnd  an- 
(28a.)     dere  Früchte,  dabei  Spargel.   Auf  L.  0,43 h.,  0,64 br. 

1740  durch  Morell  als  Jan  Son.    Inv.  8vo. 

1029.  Eine  weiss  und  blaue  Fruchtschale  mit  Weintrauben, 
(28  a.)     Aepfeln  und  Citronen.     Auf  L.  0,49  h.,  0,65  br. 

1741  durch  v.  Kaiserling.    Inv.  8vo. 

1030.  Eine  grosse  Distel  und  Kornblumen.  Aivf  L.  l,osh., 
(2&d.)    0,s3  br. 

Durch    Graf   Gotter   als  Verendaels    für  50  fl.  nach 
Moritzburg.     1856  aus  dem  Vorrath. 

Tilborch  (Egidius  oder  Gilles). 
Geb.  zu  Brüssel  1625. 

1031.  Holländische  Hochzeit.     Auf  L.  1,26  h.,  1,95  br. 

(13  c.)         Bez.  G.  TILBORCH.     Aus  der  Kunstkammer.     Alt. 
Inv.  1722. 

Fyt  (Jan). 

Geb.  zu  Antwerpen  1609,  gest.  das.  1661. 

1 032."    Ein  Haase ,  Bebhühner  und  andere  Vögel ;  dabei  ein 
(29  a.)     Paar  Porzellanschalen  und  ein  Krug.  Auf  L.  0,si  h., 
l,oi  br. 
Bez.  Joannes  Fyt.  F. 

1033.  Ein   todter  Haase,   Flügelwild,   eine  Melone  und 
(29a.)    Gartenfrüchte.     Auf  L.  0,S6h.,  l,i8br. 

Bez.  J.  Fyt.  f. 

1034.  -  Zwei  todte  Eebhühner  und  ein  Jagdhund.     Auf  L. 
(27c)     0,40  h.,  0,56  br. 

Bez.  Joannes  Fvt.    1856  aus  dem  Vorrath. 


230 

1035.  Eine  junge  Ziege,    an  einem  Beine   aufgehangen. 
(51  a.)    Auf  L.  0,72  k,  0,60  br. 

1856  aus  dem  Vorrath. 

1036.  Ein  paar  Rebhühner  und  andere  todte  Vögel,  wor- 
(51a.)     unter  ein  Gimpel.     Auf  L.  0,7üh.,  0,56 br. 

Kessel  (Jan  van),  Schüler  des  Simon  de   VOS. 

Geb.  zu  Antwerpen  1626,  gest.  das.  um  1679. 

1037.  Früchte,  Krebse  und  ein  angeschnittener  Schinken. 
(51b.)     Auf  L.  0,85  h.,  l,io  br. 

Bez.  J.  v  Kessel,  f.  anno  1634. 

Unbekannt. 

1038.  Auf  einem  Gemäuer  liegen  Wildpret  und  Früchte. 
(51b.)     Auf  L.  0,845  h.,  1,17  br. 

ApshOTeil  (Thomas  van) ,  Schüler  des  jüngeren  TenierS. 

Geb.  um  1630  zu  Antwerpen,  freigesprochen  in  der 
Gilde  als  Meistersohn  daselbst  unter  dem  Decanat  des 
jüngeren  Teniers,  im  Jahrgang  1615  —  1646  (nach 
Theodor  van  Lerius). 

1039.  Auf   einem  Teller  liegen  Austern,    Weintrauben, 
(8  a.)     Kirschen  und  eine  halbe  Citrone.     Auf  H.  0,27  h., 

0,89  br. 

Bez.  T.  V.  APSHOVEN.  1741  durch  v.  Kaiserling. 
Inv.  8vo. 

Elliger  (Ottmar) ,  Schüler  des  Daniel  Seghers. 

Geb.  zu  Gothenburg  1632,  gest.  zu  Berlin  1679,  als 
Hofmaler. 

1040.  Eine   Tulpe    mit   Rosen    und  Johannisbeeren    auf 
(27a.)     einem  Tische.     Auf  H.  0,385  h.,  0,30  br. 

Bez.  Ottmar  Elliger.  Fecit  Anno  1674.  1727  auf  der 
Leipziger  Messe  erkauft     Alt.  Inv.  1722. 


231 

1040  a.  Ein  Blum enstrauss  aiif  einem  Tische  mit  Weintraube 
(17b.)    und  Aprikosen  zur  Seite.     Auf  H.  0,6375  h.,  0,44  br. 

Bez.  Ottmar  Elliger.    F.  A.  16  .  .    1727  auf  der  Leip- 
ziger Ostermesse  erkauft. 

Marienhof  (A.),  Schüler  des  Rubens. 

Lebte  zu  Gorcum  um  1630. 

1041.  Ein  Mann  mit  einem  Zirkel  in  der  Hand  kniet  vor 
(19b.)     einem  thronenden  Herrscherpaar.     Auf  H.  0,485  h., 

■    0,64  br. 

Bez.  A.  Marienhof.  f.  1649.  1742  durch  Biedel  aus  Prag. 

Derselbe.  (?) 

1042.  Landung  der  verwittweten  Königin  von  Frankreich, 
(25  c.)     Maria  von  Medicis ,  in  Antwerpen.     Auf  H.  0,65  h., 

0,02  br. 

Bez.    V.    M.    (zusammengezogen).     Aus   der   Kunst 
kammer.     Alt.  Inv.  1722.  " 

Molanus  (M). 

Lebte  um  1635. 

1043.  Ebene  Landschaft  mit  einer  grossen  Baumgruppe; 
(28  a.)     in  der  Ferne  ein  Dorf.     Auf  H.  0,40  h.,  0,615  br. 

Bez.  M.  Molanus  1635. 

Meulen   (Franz  yan  der). 

Geb.   zu  Brüssel  1634,   gest.   zu  Paris    d.    15.  Octbr. 
1690. 

1044.  Spazierfahrt  Ludwig  XIV.  nach  Vincennes.    Auf  L. 
(15b.)     0,6o  h.,  0,85  br. 

1742    durch    de    Brays    von   Araignon  in   Paris    als 
Promenade    de  Louis  XIV.    ä  Vincennes;  2000  Livres. 

1045.  Ludwig  XIV.  mit  seiner  Gemahlin  Maria  Theresia, 
(15b.)     auf  dem  Einzüge  in  Arras  im  Jahre  1667.    Auf  L. 

0,63  h.,  0,9s'br. 

Desgl    als  Prise  de  Possession  d' Arras;  2000  Liv. 


232 

Copie  nach  Demselben. 

1046.  Ludwig  XIV.,  einem  seiner  Offiziere  während  eines 
(15  b.)    Gefechtes  in  einem  Walde  Befehle  ertheilend.     Auf 

L.  0,f,4h.,  0,86  br. 

1741  durch  v.  Kiiiserling.     Inv.  8vo. 

Neck  (Jan  van),  Schüler  des  Jacob  de  Backer. 

Geb.  zu  Naarden.1635,  gest.  zu  Amsterdam  171-1. 

1047.  Vor  einem  dunkeln  Haine  ein  Bild  des  Pan  und  ein 
(20a.)     anderes,    welches    ein::    Frau    mit    Blumenkränzen 

schmückt.     Auf  L.  0,83  h.,  0,c8  br. 

Bez.  J.  v.  Neck  f.  1751  durch  Riedel  auf  der 
Michaelismesse  in  Leipzig  erkauft.  Geschenk  S.  K.  H. 
des  Churprinzen  an  S.  M.  den  König. 

Vorstennans  (Jan). 

Geb.  zu  Bommel  um  1643,  gest.  um  1699. 

1048.  Eine  kleine  Landschaft,  im  Vorgrunde  einige  Schan- 
(15a.)     Zen.     Auf  H.  0  »5  h.,  0,215  br. 

Bez.  VORSTERMANS  (undeutlich). 

Nefs  (Peter). 

Geb.  zu  Antwerpen  um  1570,  gest.  1651. 

1049.  Das  Innere  einer  kleinen  gothischen  Kirche.  AufH. 
(14  a.)     0,ss5  h.,  0,575  br. 

Bez.  P.  Nefs.  1605. 

Nefs  oder  Neeft'S    (Ludwig) ,  Schüler  seines  Vaters  Peter 
Nets. 

Lebte  zu  Antwerpen  ixm  1648. 

1050.  Innere    Ansicht   der    Hauptkirche    zu    Antwerpen. 
(8b.)      (Die  Figuren  von  Franz  Francken.)     Auf  L.  0,90  h., 

1,17  br. 

Auf  dem  Pfeiler  rechts  bez.  FRATER  LOOEYICVS. 
NEEFFS.     An.    1648.     Auf  dem    Pfeiler   links:    D.  j. 
/franek.  inv.  et  f. 


233 
Gheriugh  (Jon.). 

Lebte  zu  Antwerpen  um  1664. 

1051.  Das  Innere  einer  Kirche.     Auf  L.  0,835  h.,  1 ,18  br. 
(8b.)  gez    j  Gkeriugh  1664  (J.  u.  G.  zusammengezogen.) 

BJoemen  (Pieter  van),  gen.  Standart. 

Getauft  zu  Antwerpen  17.  Jan.  1657.  Director  der 
dortigen  Academie  1699,  gest.  um  1719. 

1052.  Vor  den  Ruinen   eines  römischen   Gebäudes   steht 
(47a.)     einiges  Rindvieh,  dabei  ein  Reiter  mit  Handpfer- 
den.    Auf  L.  0,söh.,  1,00  br. 

Bez.  P.  V.  B.  1710.  1742  durch  Riedel  aus  Prag. 
Inv.  8vo. 

1 053.  Ein  Herr  reitet  einigen  andern  einen  Schimmel  vor ; 
(47a.)     dabei  ein  Reitknecht,  der  ein  Paar  gesattelte  Pferde 

hält.     Gegenstück.     Auf  L.  0,84  h.,  l,oo  br. 
Ebenso  bez.  Desgl. 

1054.  Vor  einem  Wirthshause  halten  Männer  mit  ein  Paar 
(7a)      Saumpferden  ,  welche  sie  belasten.     Auf  L.  0,59  h., 

0,50  br. 

Bez.  P.  V.  B.  1718.  1741  aus  der  Sammlung  des 
Grafen  Wallenstein  in  Dux. 

1055.  Wanderung   einer   Familie.     Ein  beladenes  Pferd 
(48c.)     und.  Kameel  nebst  anderen  Thieren  und  ihren  Füh- 
rern.    Auf  L..  0,72  h.,  l.oo  br. 

1742  durch  Riedel  aus  Prag.  Inv.  8vo.  In  einem 
alten  Verzeichniss  als  Heise  Jacobs  nach  Egypten  be- 
zeichnet. 

1056.  Pin  Paar  Fischer  mit  Fischen  beschäftigt,  dabei  ein 
(7a.)      gesattelter  alter  Schimmel;  hinter  diesem  ein  Maul- 

thier.     Auf  L.  0,59  h.,  0,so  br. 

1741  aus  der  Sammlung  des  Grafen  Wallenstein  in 
Dux. 


234 

Derselbe.  (?) 

1057.  Ein   Feldlager.     Im  Vorgruncle  Reiter    bei  im*en 
(14b.)    Pferden,  in  der  Nähe  Zelte  und  Bagagewagen.    Auf 

L.  0,45  b.,  0,555  br. 

Bez.  undeutlich.     1742  durch  Riedel  aus  Prag.     Inv. 
8vo. 

Bloemen    (Johann   Franz   van),    gen.    Orizoilte,   Nach- 
ahmer des  Casp.  Poussin. 

Getauft  zu  Antwerpen  22.  Mai  1662,   gest.  zu  Rom 
1748. 

1058.  Landschaft  mit  hohen  Bäumen,  ein  Fluss  im  Vor- 
(6b.)     gründe,   an  dessen  Ufer  Fischer  stehen.     Auf  L. 

0,73  h.,  0,97  br. 

Hondt  (Abraham). 

Geb.   1638  zu  Rotterdam,  gest.  zu  London. 1691. 

1059.  Reitergefecht  in   der  Nähe  eines   Dorfes.    Auf  H. 
(7b.)     0,25  h.,  0,35  br. 

Bez.  A.  HONDT. 

Huysniaiis  (Komelis),  gen.  de  Malines. 

Geb.  zu  Antwerpen  1648,  gest.  zu  Mecheln  1727. 

1060.  EineSchafhütte  im  Walde,  in  deren  Nähe  die  Heerde. 
(8a.)      Auf  L.  0,585  h.,  0,*os  br. 

1742  durch  Riedel  aus  Prag.     Inv.  8vo. 

MinderllOllt  (Henry  van). 

Geb.  zu  Rotterdam  1632  ,  gest.  zu  Antwerpen  22.  Juli 
1696. 

1061.  Ein  Seehafen.    Im  Vorgrande  mehrere  Figuren  und 
(18b.)    beladene  Kameele.     Auf  L.  0,86  h.,  l,ts  br. 

Bez.  H.  van  Minderhout  1673. 


235 

BoildewyilS  -(Anton  Frans) , 

getauft  3.  Oct.  1644,  gest.  17  .  .  zu  Brüssel, 

die   Figuren   von    Pieter    Bout,    Schüler   des    Tail   der 

Heulen. 

Getauft  zu  Brüssel  am  5.  Dec.  1658,  gest.  um  1700. 

1062.  Landschaft  mit  fernen  Gebirgen.    Zigeuner  im  Vor- 
(27  e.)     grund  unter  verfallenen  Mauern.     Auf  H.  0,25  h., 

0,35  br. 

Durch  v.  Kaiserling.     Inv.  8vo. 

1063.  Meeresufer  mit  Gebäuden   südlicher  Bauart.     Ein 
(13b.)    Schiff  liegt  im  Hafen.     Auf  H.  0,345  h.,  0,49  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv.  1722. 

1064.  Eine  Klosterpforte  mit   einer   Menge  Bettler  und 
(13  b.)    Krüppel  davor.     Auf  H.  V.  Gr. 

Desgleichen. 

1065.  Bergige  Landschaft.     Vorn  Figuren  unter  Bäumen 
(26  c.)     mit   einem  verfallenen  Denkmal.     Auf  H.  0,28  h., 

0,43  br. 
Desgleichen. 

1066.  Landsee.    Vorn  ein  Springbrunnen ,  dabei  drei  Rei- 
(13  c.)     ter ,  deren  einer  sein  Pferd  tränkt.     Auf  H.  0,22  h., 

0,345  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth  als  Boutstaffier. 

1067.  Am  Fusse  eines  Berges  eine  Stadt  an  einem  Strome, 
(13  b.)    worin  sich  Menschen  baden.    Auf  L.  0,36  h.,  0,53  br. 

1068.  Zwei  einander  gegenüber  liegende  Flecken  mit  be- 
(13c.)     festigten  Schlössern  an  einem  Flusse,  worin  Hirten 

ihr  Vieh  tränken.     Auf  H.  0,22  h.,  0,345  br. 
Durch  Graf  Wackerbarth. 

1069.  Küstengegend  mit  Ruinen.-    Auf  L.  0,37  h.,  0,54 br. 
(27  c.)         Desgleichen. 


236 

1070.  Landschaft  mit  Architectur.    Vorn  drei  Jäger.    Auf 
(14b.)     H.  0,25 b..,  0,36  br. 

Inv.  8vo. 
1 070  a.  Viehmarkt  vor   den  Thoren   einer  Stadt.     Auf  L. 

(13b.)     0,4!  h.,  0,67  br. 

Beide  1742  durch  Riedel  aus  Prag. '   luv.  8vo. 

Nicolas  van  Yerendael. 

Lebte  zu  Antwerpen  um  1656,  gest.  1690  —  91. 

1071.  Affen  sitzen   um   einen   gedeckten  Tisch.     Auf  H. 
(Hb.)    0,29  h.,  0.385  br. 

Bez.  N.  v.  Verendael  1686. 

1072.  Blumenstrauss  in  einem  Gefässe  mit  erhabener  Ar- 
(13  c.)     beit.     Auf  H.  0,31  h.,  0.4i  br. 

Bez.  Nla.  Va.  Veeredael. 

Vereist  (Simon  van).  (?) 

Geb.  zu  Antwerpen  1664,  gest.  zu  London  1721. 

1073.  Brustbild  eines  Mannes  in  stählerner  Rüstung;  mit 
(49b.)    gelber  Feldbinde  und  weissem  Spitzenkragen.    Auf 

H.  0,60  h.,  0,49  br. 

Unbekannt. 

1074.  Bildniss  eines  Mannes  mit  gelbem  Collet  und  schwar- 
(49b.)    zem  Brustharnisch ,  darüber  eine  gelbe,  mit  Silber 

gestickte  Feldbinde.     Auf  H.  0,65  h.,  0,53  br. 
Bez.  Anno  1634. 

Lin   (Hans  van),  gen.  Stilheld  oder  Stälheid. 
Lebte  um  1650. 

1075.  Reitergefecht  unter  den  Maliern  einer  Festung.  Auf 
(14  b.)    H.  0,45  b..,  0,63  br. 

Bez.  H.  v.  Lin.  fe.  1650.     Durch  Graf  Wackerbarth. 
Alt.  Inv.   1722. 


237 

1076.  Ein  Reiter  und  ein  mit  einem  Reh  beladenes  Pferd 
(10c.)     folgen  einem  Jagdzuge.     Auf  H.  0,22  h.,  0,27  br. 

Bez.  H.  van  Lin.  Fe.  Desgl. 

1077.  Eine  Frau  mit  ihrem  Kinde  auf  dem  Arme ,  reitet 
(lue.)     auf  einem  Esel.     Auf  H.  0,225  h.,  0,27  br. 

Bez.  H.  v.  Lin.  Desgl. 

Sreydel  (Franz). 

Geb.  zu  Antwerpen  1679,  gest.  das.  1750. 

1 078.  Unter  Ruinen  antiker  Gebäude  tanzen  theatralisch 
(16a.'l  .  gekleidete    Männer   und   Frauen.      Auf  H.  0,24  h., 

0,29  br. 

Bez.  F.  Breydel.     Durch  Leplat,     Alt.  luv.  1722. 

1079.  Derselbe  Gegenstand.  Ein  Mann  in  schwarzer  Klei- 
(16  a.)     dufig  macht  den  Vortänzer.   Auf  H.  0,25  h.,  0,305  br. 

Ebenso  bez.  Desgl. 

fViefoke  (Bartholt). 

Lebte  um  1679. 

1080.  Zwei  Pfirsichen,    eine   Weintraube  und  Johannis- 
(10a.)     beeren.     Auf  H.  0,*7  h.,  0,295  br. 

Bez.  Bartholt  Wiehke  Fecit  Ai  1679. 
1081  fällt  aus. 

Falens   (Carl  van). 

Geb.  zu  Antwerpen  1684,  gest.  zuParis  den  29.  Mai  1733. 

1082.  Aufbruch  zur  Reiherbeize.    Auf  L.  0,5-is  h.,  0,655  br. 
(20b.)        Bez.  C.  van  Falens. 

Horemans  (Jan). 

Geb.  zu  Antwerpen  1682,  gest.  das.  den  7.  Aug.  1759. 

1083.  Ein    Schuhmacher   in   seiner   Werkstatt.      Auf  H. 
(15  b.)    0,265  h.,  0,205  br. 

Bez.  J.  Horemans.  Den  11.  April  1723  von  Michel  Met 
de  Pengen ,  auch  Miepi  de  Motto  Ponnedi  gen. ,  mit  35 
anderen  Bildern  für  900  Thlr.  erkauft.     Alt.  luv.  1722. 


238 

1084.    Das  Gegenstück.     Eine  Mutter  an  der  Seite  ihres 
(15b.)     eingeschlafenen  Kindes  sitzt  emsig  über  ihrer  Xä- 
therei.     Auf  H.  0,27  h.,  0,205  br. 
Bez.  J.  Horemans.     Desgl. 


Holländische  Schule. 


Mor  (Anthoniss),    auch  Moro   und  Morus,    Schüler  des 
Jan  Schoreel. 

Geb.  zu  Utrecht  1519,  gest.  zu  Antwerpen  1581. 

1085.  Brustbild   eines  Mannes   mit  breitem  grauen  Bart 
(21a.)     und  schwarzer  Kappe,   auf  seiner  Brust  hängt  an 

goldner  Kette  das  rothe  Kreuz  der  Canonici  von  S. 
Johann  zu  Utrecht.     Auf  H.  0,35  h.,  0,29  br. 

Durch  Raschke.    Alt.  Inv.    1722.    Auf  der  Rückseite 
alt  bez.  A.  Moore.  ST.  (Schilder  d.  h.  Maler). 

1085a.  Ein  Mann  mit  einer  kleinen   schwarzen  Mütze  be- 
(21  a.)    deckt,  die  rechte  Hand  leicht  auf  ein  Buch  haltend. 
Auf  H.  0,425  h.,  0,31  br. 

Ans  Leipzig  mit  der  Bemerkung:  „Wie  ein  Jesuit". 
Alt.  Inv.    1722. 

Comelis  (Cornelius),  gen.  Cornelis  van  Harlem,  Schü- 
ler des  Franz  Porbns. 

Geb.  das.  1562,  gest.  1638. 

1086.  Venus,  Apollo  und  Ceres.  Auf  L.  1,54  h.,  1,84  br. 
(25  a.)         J3ez    C.  H.  (zusammengezogen)  1614.     Durch  Leplat 

als  Ür.     Alt.  Inv.    1722. 


239 

Derselbe.   (?) 

1087.  Ein  Alter  zeigt  einem  Mädchen,   welches  sich  an 
(25d.)    einen  jungen  Mann  hält,  einen  vollen  Beutel.  Auf  L. 

0,71  h.,  0,86  br. 

Bez.  Anno  1591.  C.  C.  H.     1741  aus    der  Sammlung 
Wallenstein  in  Dux.     Iny.  8vo. 

Utenwael '  (Joachim),  Schüler  des  Joas  de  Baer. 

Geb.  zu  Utrecht  1566,  gest.  1604. 

1088.  Der  Parnass.     Auf  K.  0,ie  h.,  0,2i  br. 
(25  d.)         Bez.  10ACHIM  UTENW^L  1596. 

LyS  (Jan)  ,  gen.  Pail. 

Geb.  zu  Oldenburg  um  1570,  gest.  zu  Venedig  1629. 

1089.  Die  büssende  Magdalena.     Auf  L.  1,14  h.,  1,32  br. 

(26  b.) 

1090.  Ein  Mann,   der  die  Laute  spielt.     Auf  L.   1,04  h., 
(K4.)     0,70  br. 

1744  durch  V.  Rossi   als  Giov.   Lys    aus    Casa   Gri- 
mani  Calergi  in  Venedig. 

Miereveit  oder  Mireveld  (Michiel  Jansz). 

Geb.  zu  Delft  1568,  gest.  das.  den  27.  Juli  1641. 

1091.  Bilclniss   einer  Frau   mit  weissem   Häubchen  und 
(L3.)     rundem  Faltenkragen.     Auf  H.  0,715  h.,  0,56  br. 

1742  durch  J.  A.  Riedel  aus  Prag.     Inv.  8vo. 

1092.  Bildniss  eines  Mannes  in  kurz  verschnittenen  Haa- 
(Ll.)     reu,  Stutz- und  Spitzbart,  in  schwarzer  Kleidung, 

mit  gefälteltem  weissen  Kragen.     Auf  H.   0,71  h., 
0,57  br. 

1093.  Ein  junger  Mann  in  schwarzer  Kleidung  stützt  sich 
(Kl.)     mit  der  rechten  Hand  auf  einen  Tisch.     Auf  H. 

1,05  h.,  0,77  br. 

1094.  Bildniss  eines  Mannes,  der  einen  Brief  in  der  Hand 
(Li.)      hält.     Auf  H.  0,74  h.,  0,64  br. 

1742  durch  J.  A.  Riedel  aus  Prag.     Inv.  8vo. 


240 

1095.  Bildniss   einer  Frau  in   schwarzer  Kleidung,    mit 
(L-2.)     einer  Hand.     Auf  H.  0,745  h.,  0,63  br. 

Desgleichen. 

1096.  Brustbild    eines    Mannes     mit    Faltenkragen     und 
(L3.)      schwarzer  Kleidung.    Oval,  auf  H.  0,765  h.,  0,615  br. 

Miere velt  (Pieter),  Sohn  und  Schüler  des  Vorigen. 

Geb.  zu  Delft  den  5.  Octbr.  1595,  gest.  das.  1631. 

1097.  Brustbild    eines    Mannes    mit   weissem   Bart   und 
(Li)      schwarzem  Hute.     Auf  H.  0,47  h.,  0,37  br. 

Angeblich  das  Bildniss  des  Malers  Coornheert. 

1 098.  Bildniss   eines  Manues ,    in   der  linken  Hand   einen 
(Kl.)     Handschuh  haltend.     Auf  H.  l,i6  h.,  0,S7  br. 

1742  durch  Riedel  aus  Prag.     Inv.  8vo. 

1099.  Bildniss  einer  Frau  in  schwarzer  Kleidung;    in  der 
(K  1 .)      rechten  Hand  einen  schwarzen  Federfächer.  Auf  H. 

V.  Gr. 
Desgleichen. 

Unbekannt. 

1100.  Bildniss  einer  Frau.     Auf  L.  0,37  h.,  0,32  br. 
(49a.) 

1101.  Weiblicher  Studienkopf.  Auf  H.  0,41  h.,  0,345  br. 
(49a.)         Aus  Prof.  Steinla's  Nachläse. 

Bray   (Salomon  de). 

Geb.  zu  Haarlem  1597,  gest.  1664. 

1102.  Brustbild    eines    Mädchens    mit    einem    Strohhute, 
(L3.)      einen  Zweig   mit  Birnen  haltend.     Auf  H.  0,76  h., 

0,60  br. 


241 

1103.  Brustbild  eines  jungen,  mit  einem  grünen  Zweige 
(L3.)  .  bekränzten  Mannes.     Auf  H.  0,76  h.,  0,595  br. 

Bez.  ebenso,  ohne  Jahreszahl.  Beide  vom  Grafen 
Wackerbarth.     Cat.  Guar. 

Derselbe.  (?) 

1104.  Ein  junger  Mann  in  rMhen  Sammet  gekleidet,   mit 
(20  b.)    dergleichen  Barett.     Auf  H.  0,71  h.,  0,60  br. 

Als  unbek.  Or.  in  Dresden  erkauft.    Alt.  Inv.    1722. 

1105.  Bildniss  eines  Mannes  in  rothem  Mantel  und  Feder- 
(20b.)    hut,     Auf  H.  0,72  h.,  0,55  br. 

Durch  Leg.-R.  v.  Hagedorn  vom  Hofr.  Ehrenreich 
aus  Hamburg;  35  Thlr. 

Kayesteyn  (Jan  van).  (?) 

Geb.  im  Haag  1580,  lebte  noch  um  1655. 

1106.  Bildniss  eines  alten  geharnischten  Mannes.    Auf  L. 
(Kl.)      1,20  h.,  0,9-1  br. 

Bez.  Ao:  1605;  1714  durch  V.  Rossi  als  „Bildniss 
des  Grafen  Moritz  von  Nassau  von  Paul  Brilli"  (de 
Brie?). 

Poelentmrg  (Cornelis),    Schüler  des  Ahr.  Bloemacrt. 

Geb.  zu  Utrecht  1586,  gest.  nach  1666. 

1107.  Landschaft;   Diana  mit  ihren  Nymphen,  von  der 
(13b.)    Jagd  ausruhend.  Ganz  in  der  Ferne  Aktäon.  Auf  H. 

0,oi  h,,  0,!.2  br. 

1712  durch  Rigaud  aus  Paris;  1200  Liv. 

1108.  Eine  Landschaft  mit  Felsen  im  Vorgrunde,  dabei 
(13a.)    ein  Quell,  in  welchem  sich  Frauen  baden.     Auf  IL 

0,205  h.,  0,3i  br. 

Bez.  C.  P.  1751  durch  Riedel  auf  der  Michaelis- 
Messe  zu  Leipzig  als  Haensbtrgen  erkauft. 

1109.  Die   heilige  Familie  in  einer  Landschaft.     Auf  K. 
(27a.)    0,31  h.,  0,42  br. 

Bez.  C.  P.    1855  aus  dem  Vorrath. 

16 


242 

1110.  Landschaft  mit  vielen  verfallenen  Mauern;  im  Vor- 
(13  a.)     gründe  sitzt  die  heilige  Familie.     Auf  H.  0,345  h., 

0,27  br. 

Bez.   C.  P.     Durch  den  dänischen  Gesandten.     Alt. 
Inv.    1722. 

1111.  Eine   anmuthige  Landschaft  mit  Gebirgen  in   der 
(13a.)     Ferne;   mehrere  Frauen  baden  sich  in  einer  Quelle. 

Auf  H.  0,24  h.,  0,295  br. 
$ez.  C.  P.     Desgl. 

1112.  Unter  einem  verfallenen  Gewölbe  steht  ein  grosser 
(13  a.)     steinerner  Tisch  ;  einige  weibliche  Figuren  sind  mit 

Wäsche  beschäftigt.     Auf  H.  0,245  h., -0,295  br. 
Bez.  C.  P.     Desgl. 

1113.  Die  Musen  auf  dem  Parnass;   vor  ihnen  Minerva, 
(13b.)    neben  ihr  Pegasus.     Auf  H.  0,615  h.,  0,56  br. 

Bez.  C.  P.     Durch  Du  Roy.     Desgl. 

1114.  Eine  Landschaft  mit  verfallenen  Gebäuden,  im  Vor- 
(18  a.)    gründe  der  junge  Tobias.     Auf  H.  0,2ö5  h.,  0,34  br. 

Bez.  C.  P. 

1115.  Im  Vorgrunde  einer  baumreichen  Landschaft  sitzen 
(13a.)    mehrere  halb   entkleidete  Frauen.     Andere  baden 

sich  in  der  Quelle.      Auf  L.  0,395  h.,  0,505  br. 
Bez.  C.  P. 

1116.  Eine  gebirgige  Gegend  mit  verfallenen  Gebäuden. 
(13a.)    Im  Vorgrunde  einige  halbnackte  männliche  Figuren. 

Auf  H.  0,34  h.,  0,285  br. 
Bez.  C.  P.  (undeutlich). 

1117.  Unter  einem  im  Vorgruude  befindlichen  hohen  Fel- 
(13  a.)    sen  einige  halbnackte  weibliche  Figuren.     Auf  H. 

0,33  h.,  0,2*5  br. 

1751  durch  Riedel  auf  der  Michaelis -Messe  zu  Leip- 
zig als  Haensbersen  erkauft. 


243 

Derselbe.  (?)     Die  Figuren  von  Pieter   Bout. 

1118.  Verfallene  Gebäude  an  einem  Flusse,  über  welchen 
(18c.)     eine  Brücke  führt.   ^  Auf  H.  0,25  b.,  0,34  br. 

Durch.  Graf  Wackerbarth  als  „Hilius"'  Or.    Alt.  Inv. 
172-2. 

Steenwyck  (Hendrik  van),  Schüler  seines  Vaters  Hendrik. 

Geb.  zu  Amsterdam  1589,  gest.  zu  London  nach  1042. 

1119.  Innere  Ansicht   einer  gothischen  Kirche.     Auf  K. 

(14  a.)      0,34  k,  0,535  br. 

Bez.   H.  v.  Steenwyck   1609.     Durch  Du  Roy.     Alt. 
Inv.    1722. 

1120.  Das  Innere   einer   durch  Kerzen  und   Fackeln  be^ 
(14a.)    leuchteten  Kirche.     Auf  H.  0,335  h.,  0,48  br. 

Bez.  H.  v.  Steenwyck  1614. 

1121.  Innere  Ansicht  einer   Kirche.      Die  Figuren   sind 
(14a.)     später  von  Dietrich  hineingemalt.    Auf  K.  0,39  h, 

0,54  br. 

Undeutl.  bez.  Steenwyck  fecit  An.  1611. 

Honi  llOl'St  (Gerhard  von). 

Geb.  zu  Utrecht  1592,  gest.  um  1680  im  Haag. 

1 122.  Ein  Zahnarzt  nimmt  bei  Kerzenlicht  einem  Bauer 
(Kl.)     den  kranken  Zahn  aus.     Auf  L.  1,47  h.,  2,16  br. 

Bez.  G.  v:  Hont  Horst:  fe.  1622.    1748  durch  Gialdi 
und  Guarienti  aus  der  K.  Gallerie  von  Prag. 

1123.  Ein  altes  Weib  mit  einem  Stück  Geld  in  der  Hand, 
(■-6  a.)    daneben  ein   brennendes   Licht.       Auf  H.    0,93   h., 

0,70  br. 

1 1 24.  Brustbild  eines   alten  Weibes  mit  einem  Licht  in 
.  (26a.)    der  Hand.     Auf  L.  0,7i  h.,  0,57  br. 

Durch    Graf  Wackerbarth    als    Rembr.    Man.     Alt. 
Inv.    1722. 

16* 


244 

Derselbe.  (?) 

1125.    Eine  alte  Frau  in  weisser  Pelzkleidung,  eine  Brille 
(26c)     in  der  Hand.     Auf  L.  0,62  h.,  0,49  br. 

1742  als  Rembrandt  in  Leipzig  erkauft.     luv    Svo. 

1126  fällt  aus. 

B ramer  (Leonhard),  Schüler  des  Rembrandt. 

Geb.  zu  Delft  1598. 

1127.  Christi  Verspottung.     Auf  EL  0/o  h.,  0,595  br. 

(8c)         Bez.  L.  Bramer  1637.  Aus  Leipzig  als  Salv.  Roos.  (!) 
Alt.  luv.    1722. 

1128.  König   Salomo   betet   knieend  im   Tempel,     tiold- 
(19b.)    geschirre  stehen  auf  einem  erhöhten  Gestelle.  AufH. 

0,745  h.,  l,ii  br. 

Bez.  L.  Bramer.     1738  durch  Lincer  als  Rembrandt. 
luv.  Svo. 

1 129.  Die  Königin  von  Saba  kniet  mit  ihrem  Gefolge  vor 
(19b.)    Salomo.     Auf  H.  0,74  h.,  l,u  br. 

Ebenso  bez.     Desgl. 

Ooijen  (Jan  van),  Schüler  des  Esaisis  Villi  de   Veldo. 

Geb.  zu  Leyclen  1590,  gest.  1666  im  Haag. 

1130.  Flache  Landschaft.     Eine  alte  Hütte,  davor  einige 
(7c.)      Bauern   und   eine   Frau,    die   aus   einem   Brunnen 

Wasser  schöpft.     AufH.  0,50  h.,  0,*u  br. 
Bi  z.  V.  G.  (zus.  gez.)  1633. 

1131.  Ein  gefrorner  See  mit  Schlitten  und  Schlittschuh- 
(7a.)      läufern.     Oval.     Auf  H.  0,ß8  h.,  0,n  br. 


245 

1132.    Ein  breiter  Strom,  an  dessen  flachen  Ufern  Bauern- 
(7  a.)      hütten.    Vorn  ein  Boot  mit  Fischern.     Oval  auf  H. 
V.  Gr. 
Bez.  V.  G.  zus.  gez.  1643. 

LOOII  (Pieter  van).  (?) 

Lebte  um  1600  zu  Antwerpen. 
.  H33.     Flache  Meeresküste  mit  wenig  bewegter  See;  links 
(27  b.)     am  Ufer  eine  Signalstange.     Auf  H.  0,35  h.  u.  br. 


Bez-  JvU 

Dov  (Gerhard),  Schüler  des  Rembrandt. 

Geb.  zu  Leyden  1613,  gest.  1674  oder  1680. 

1134.  Des  Meisters  eigenes  Bildniss.     Er  zeichnet  in  ein 
(19c.)    Buch.     Auf  H.  0,435  h.,  0,35  br. 

Bez.  G.  Dov.  1647.  (G  und  D  zus.  gezogen,  wie  auch 
bei  den  folgender!  Bezeichnungen.)  Durch  Graf  Wacker- 
barth.    Alt.  Inv.    1722. 

1135.  Eine  graue  Katze  auf  der  Brüstung  eines  Bogen- 
(19  c.)     fensters.     Im  Hintergründe  der  Meister  vor  seiner 

Staffelei.     Auf  H.  0,34  h.,  0,27  br. 
Bez.  G.  Dov.  1657.    Durch  Raschke  1722. 

1136.  In    einem   Fenster    steht  ein  Mädchen  mit  einem 
(19  c.)     Lichte  und  pflückt  eine  Traube  von  dem  davor  be- 
findliehen Weinstocke.     Auf  EL  0,36  h.,  0,305  br. 

Bez.  G.  Dov.  1658.  Durch  Graf  Wackerbarth.  Alt. 
Inv.  1722. 

IL" 7.    Der  Meister  selbst  auf  der  Violine  spielend.  Auf  H. 
(19  c.)     0,j'»5  h.,  0,2*5  br. 

Bez.  G.  Dov.  1665.  1749  aus  der  Samml.  Araignon 
in  Paris  durch  Le  Leu;  2400  Livres. 

1138.    Ein   alter  Schulmeister  schneidet  eine  Feder.     In 
(19c)     der  Tiefe    des    Zimmers    sieht   man    die    Schüler. 
Auf  H.  0,33  h:,  0,25  br. 

Bez.  G.  Dov.  1671.     Aus  Polen.     Alt.  Inv.    1722. 


246 

1139.  Ein  Zahnarzt  mit  dem  Knaben,    dem  er  einen  Zahn 
(19c.)     ausgenommen  hat.     Auf  H.  0,315  h.,  0.24  br. 

Bez.  G.  Dov.  1672. 

1140.  Ein  betender  Einsiedler,  vor  ihm  die  aufgeschlagene 
(19c.)    Bibel.     Auf  H.  0,57  h.,  0,44  br. 

Bez.  Gr.  Dov.     1708    von  Franz    Lemmers    aus  Ant- 
werpen; 300  Pattacons. 

1141.  Ein  junges  Mädchen,   mit  ein em  brennenden  Licht 
(19c.)     in  der  Hand,  begiesst  eine  Pflanze.    Auf  H.  0,2S5  h., 

0,2t  br. 

Bez    G.  Dov.     Durch   Graf  Pflugk.     Alt.  Inv.    172-2. 

1142.  Stillleben.     Eine  Uhr  an  einem  blauen  Bande  hän- 
(10c.)     gend,  ein  messingener  Leuchter,  Tabak  und  Papier 

nebst  einer  Thonpfeife.     Auf  H  0,435  h  ,  0,3*5  br. 
Bez.  G.  Dov. 

1 143.  Ein  junges  Mädchen  sitzt  mit  übereinander  gelegten 
(19  c.)     Händen  vor  einem  Tische.      Länglichrund,  auf  H. 

0,15  h.,  0,t2  br. 

In  Leipzig  erkauft.     Alt.   Inv.    1722. 

1144.  Die  Mutter  des  Meisters,   mit  einer  Brille  auf  der 
(19c.)     Nase,   liest  eine  Zeitung.     Länglich  rund,   auf  H. 

0,125  h.,  0,9  br. 

Durch  Graf  Pflugk.     Desgl. 

1145.  Eine  alte  Frau  sucht  bei  Lampenlicht  das  Ende  eines 
(19c.)     verlorenen  Fadens.     Auf  H.  0,3i  h.,  0,27  br. 

Aus  der  Kunstkammer  als  A.  van  Booneu.  Alt.  luv. 
1722. 

1146.  In  einem  Keller  kniet  ein  Mädchen  vor  einem  Wein- 
(19c.)     fasse,  ein  Knabe  warnt  sie,  nicht  zu  viel  zutrinken. 

Nachtstück.     Auf  H.  0,335  h.,  0,25  br. 

1 147.  Ein  zweites  Bild  der  Mutter  G.  Dov's;   sie  sitzt  vor 
(19c.)     einem   Tisch    und    liest    in    einem   Buche.      Oval, 

auf  II.  0,245  h.,  0,195  br. 

In  Leipzig  erkauft.     Alt.  Inv.    1722. 


247 

1148.  Ein   altes  Weib   in   einem  Buche   lesend.     Auf  H. 
(19c)     (),nh.,  0,14  br. 

Von  Grünberg  in  Brüssel;  800  Frcs.  de  Hollande. 
Alte  Rechnung. 

1149.  Ein  junger  Mann  leuchtet  einem  vor  ihm  sitzenden 
(19c.)     Mädchen  ins  Gesicht.     Auf  dem  Pussboden  steht 

eine  Laterne.     Auf  H.  0,44  h.,  0,345  br. 

1710  von  Jac.  de  Wit  aus  Antwerpen;  150  Pattacons. 

Dov  angeblich. 

1150.  Ein  Mädchen,  ein  Licht  in  der  Hand,  hält  eine  Falle 
(27 a.)     mit  einer  Maus.     Auf  H  0,275  h.,  0,2 15  br. 

Bez.  G.  Dov.  Durch  du  Roy,  als  Original.  Alt. 
Inv.    1722. 

1151.  Ein  Eremit  in  einem  Buche  lesend.    Auf  H.  0,26  h., 
(27d.)    0,19  br. 

Bez.  G.  Dov.  Durch  Graf  Wackerbarth  aus  Danzig. 
Alt.  Jnv     1722.     1853  aus  dem  Vorrath. 

1152.  Büssende  Magdalena.    Auf  H.  0,öi  h.,  0,43  br. 

(27  b.)  ßez  q.  j)0Y  1763  durch  Leg.-R.  v.  Kauderbach 
aus  dem  JSSachlass  d.  Mr.  Guill.  Lormier  im  Haag; 
635  fl.  holl. 

1153.  Ein  Mädchen  mit  Licht  und  Laterne,  aus  dem  Fen- 
(26  a.)     ster  sehend.     Auf  H.  0,235  h.,  0,ts  br. 

1861  aus  dem  Vorrath. 

Anrn.  Die  mit  Jahreszahlen  bezeichneten  Bilder 
Dov's  umfassen^ einen  Zeitraum  von  25  Jahren,  1647 
bis  1672. 

Heem  (Jan   Davidze  de),    Schüler   seines  Vaters  David. 
Geb.  zu  Utrecht  1600,  gest.  zu  Antwerpen  1674. 

1154.  Fruchtstück:  Trauben,  Pfirsichen  und  eine  Melone. 
(10a.)     Auf  H.  0,415  h.,  0,54  br. 

Bez.  J.  D.  de  Heem  16  .  .  (?)  Durch  Leplat.  Alt. 
Inv.    1722. 


248 

1155.  Mehrere  Früchte  und  ein  gesottener  Hummer  liegen 
(8a.)      auf  einem  Tische.     Auf  L.  0,«8  h.,  0,50  hr. 

Bez.  J.  D.  De  Heem  Fe.     Durch  Graf  Wackerbarth- 
Alt.  Jnv.    1722. 

1156.  Allerlei  Früchte,  dabei  ein  todter  Stieglitz  und  ein 
(17a.)     Vogelnest,    in  welchem   ein  paar  Eierchen  liegen. 

Auf  L.  0,Mi  h.,  0,:o  br. 
Bez. 

.  £).2)c  (Htan  §zc$~3 

1710  von  Jac.  de  Wit  aus  Antwerpen;  230  Pistolen. 

1157.  Ein  Strauss  von  verschiedenen  Blumen  auf  einem 
(17b.)     Marmortisch.     Auf  H.  0,65  h.,  0,4i  br. 

Bez    J.  D.  De  Heem.  f.     Durch   v.  Flemmiug.     Alt. 
Inv.    1722. 

1158  fällt  aus. 

1159.    Eine  schöne  weisse  Weintraube,   eine  rothe   and 
(10a.)     weisse    Rose,    Judenkirschen    und   eine  Anemone 

durch  ein  blaues  Band  zusammengebunden.  Auf  L. 

0,34  h.,  0,29  br. 

Bez.  J  D.  De  Heem.     1728  durch  Graf  Wackerbarth 
als  de  Heem  Or.     Alt.  Inv.    1722. 

11G0.    Ein   Blumenstrauss    in    einem    Gefäss.       Auf  H. 
(10a.)     0,ish.,  0,37  br. 

Bez.  J.  D.  DE  Heem.     Durch  Graf  Wackerbarth. 

1161.    Grosser  Blumenstrauss   in    einem   Glasgefäss,   da- 
(Ml.)     neben  eine  Muschel  und  ein  Todtenkopf.     Eine  so- 
genannte „Vanitas".     Auf  L.  0,%*  h.,  0,t.f>5  br. 

Bez    Memento  Mori.    J.  D.  De  Heem.     1855  aus  dem 
Vorrath. 


249 


1162.  Ein  grosser  Blumenstrauss  von  Päonien,  verschie- 
(Ml)     denfarbigen  Rosen  u.  a.  Blumen.     Auf  L.  0,86  h., 

0,68  br. 
Bez.  J.  D.  DE  HEEM.  f.  R.  (?) 

1163.  Früchte    an    einem    blauen   Bande    aufgehangen. 
(16b.)     Auf  L.  0,63  h.,  0,535  br. 

Bez.  J.  D.  De-Heem.     1860  aus  dem  Vorrath. 

1164.  Allerlei  Blumen    in   gläsernem   Gelass   auf  einem 
(Ml.)     Marmortische.     Auf  L.  Ij02  h.,  0,?6  br. 

Bez.  J.  s.  (?)  D.  De  Heem.    1710  von  Jac.  de  Wit  aus 
Antwerpen;  235  Pistolen. 

Ileem  (Jan  de),  Sohn  des  Jan  Davidze. 

1165.  Ein  Römer  Wein  steht  in  einer  steinernen  Nische; 
(17  a.)     durch  die  Verzierungen  derselben  ist  ein  Kranz  von 

allerlei  Früchten  und  Blumen  geflochten.     Auf  L. 
1,21  h.,  0,85  br. 
Bez. 

2)c  htom-. 


A  16SO. 


Heem  (Comelis  de),  Sohn  de  Jan  Davidze. 

1166.    Ein  Blumenkranz  umgiebt  einen  Römer  Wein,  der 

(16c-)     auf  einer  Schachtel  steht,     Auf  L.  0,63  h.,  0,54  br. 

Bez.    C.  DE  HEEM.   f.     Durch    v.    Flenuninir.     Alt 
Inv.    172 1. 


B( 


250 

1167.  Neben  weissen  Trauben,  einer  abgebrochenen  Feige 
(16  c.)     und   angeschälten   Citronen    liegen   eine   Apfelsine 

und  Auster.     Auf  L.  0,635  b.,  0,n  br. 

Bez.  C.  DE.  HEEM.    Durch  Leplat.    Alt.  Inv.    1722. 

1168.  Früchte  und  ein  grosser  gesottener  Krebs  auf  einem 
(20a.)     Marmortische.      Auf  L.  0,4»  h.,  0,626  br. 

C  -(5E(HEEttL/~* 

1169.  Ein  Glas,    Früchte   und  Austern.     Auf  L.   0,6 1  h„ 
09  c-)     0|S6  br. 

Bez.  C.  DE  HEEM.     18Ö5  aus  dem  Vorrath. 

Anm. :  Die  Bilder  des  alten  David  de  Heem,  j-eines  Sohnes 
Jan  Davidze,  des  bedeutendsten  von  Allen  (s.  Nr. 
1156),  und  der  Söhne  dieses  Letzteren,  Jan  und  Cor- 
nelis  de  Heem  sind,  wenn  sie  nicht  bezeichnet, 
schwer  von  einander  zu  unterscheiden,  da  sich  ins- 
besondere Jan  Davidze  sicher  der  Mithülfe  seiner 
Söhne  bedient  hat.  Dass  Jan  de  Heem  ganz  Ausge- 
zeichnetes leisten  konnte,  beweist  sein  grosses  aus- 
führlich bezeichnetes  Prachtbild  Nr.  1165,  zugleich 
eine  Seltenheit  von  hohem  Werthe,  da  es  wenig  be- 
zeichnete Bilder  von  ihm  giebt.  Auch  unter  deu  mit 
Cornelia  Namen  bezeichneten  Werken  sind  treffliche 
Leistungen,  die  den  Werken  des  Vaters  würdig  zur 
Seite  stehen.     S.  Nr.  1168  und  1169. 

Pieter  de  Ring,  um  1650. 

1170.  Auf  einem  Tisch  mit   grüner    Sammtdecke   aufge- 
(8c.)     broehene  Austern,   ein  gesottner  Krebs,   Früchte, 

eine  halbgeschälte  Citrone  und  eine  Fasanpastete. 
Ganz  rechts  in  der  Ecke  ein  Ring  mit  einem  Dia- 
mant, "  welcher  als  Monogramm  des  Malers  gilt. 
Auf  L.  0,905  h.,  0,79  br. 

Durch  Lehmann      Alt.   Inv.    17:22. 


251 

Unbekannt. 

1170a.  Eine  zinnerne  Schüssel  mit  Pfirsichen,  daneben  ein 
(L9c.)    weisser  Krug.     Auf  L.  0,65  h.,  0,54  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth.     1855  aus  dem  Vorrath. 

Wynants  (Jan). 

Geb.  zu  Haarlem  um  1600,  gest.  uach  1677. 

1171.  Landschaft.     Eine  Frau  mit  einem  Korbe  auf  dem 
(13  b.  i     Rücken  treibt   ein  en,  beladenen  Esel  vor  sich  her. 

Auf  L.  0,6.5  h.,  0,72  br. 
Bez.  J.  Wynants  1659. 

1172.  Kleine  Landschaft.      Vorn  einige  Hirten  mit  einer 
(13c)     Schaafheerde.     Auf  H.  0,si5  h.,  0,4*  br. 

Bez.  J.  Wynants. 

Derselbe.   (?) 

1173.  Waldgegend  mit  einem  Wasser,   durch  welches  Jä- 
(10b.)    ger  zu  Pferde  und  zu  Fuss  einen  Hirsch  verfolgen. 

Auf  L.  0,9o  h.,  0,74  br. 

Bez.  Wynants.  fe.  Darunter  scheiubar  eine  frühere 
undeutl.  Bezeichnung.     Vielleicht  Hobbema. 

Verlangen  (Daniel),  Schüler  des  Poelemburg. 

Lebte  um  1600. 

1174.  Adam   und    Eva,    aus    dem  Paradiese   vertrieben. 
(13  c.)     Auf  K.  0,205  h.,  0,24  br. 

Bez.  D.  Vertangen. 

Orebber    (Pieter   de),     Schüler    des    Heinrich    (xOlzius. 
Nachahmer  des  Rembrandt. 

Geb.  zu  Haarlem  1600. 

1175.  Der   Tochter  Pharao's    wird  das  Kind  Moses   ge- 
(Kl.)     bracht.      Auf  L.  1,69  h.,  2,30  br. 

Bez.  P.  D.  G.  1631-.  (D.  u.  G.  zusammengezogen, 
wie  auch  bei  den  folgenden.)  Von  Grünberg  aus 
Brüssel  als  Or.  von  Rembrandt  erkauft;  120ü  Frcs. 
de  Hollande.     Alt.  Inv.    1722.     A.  Nr.  44. 


252 

1176.  Brustbild   einer  Frau   in   schwarzer   Sammetinütze 
(20  c.)     mit  einer  Feder.     Auf  H.  0,635  h.,  0,56  br. 

Bez.  P.  D.  G.     Als  Pauditz  Or.     Alt.  Inv.    1722. 

1177.  Bildniss  eines  jungen  Menschen  mit  dem  Bogen  in 
(•20c.)     der  Hand.     Auf  H.  0,7is  h.,  0,56  br. 

Ebenso  bez. 

11 78.  Brustbild  eines  jungen  Mannes  mit  einer  Pelzmütze. 
(L3.)     Auf  H.  0,62  h.,  0,45  br. 

Ebenso  bez.  1632  od.  1652.  (?) 

Matthisen  (Abraham). 
Lebte  um  1600. 

1179.  Ein  Stillleben,  sogenannte  „Vanitas".  Auf  L.  1,38  h., 
(26d.)     1,19  br: 

Bez.  Broder  Mattbisen  fecit  Anno  1641.    1741  durch 
v.  Kaiserling.     Inv.  8vo. 

Holst  (Bartholomäus  van  der). 

Geb.   zu  Haarlem  um  161ä,  gest.  zu  Amsterdam  um 
1670. 

1180.  Bildniss  einer  Frau,  welche  einen  Vorhang  zurück- 
(L2.)     schlägt.     Auf  L.  0,735  h.,  0,66  br. 

Bez.   B.   van  der  Helst   1654.     Durch  du  Roy.    Alt 
Inv.    1722.     A.  Nr.  15. 

1181.  Bildniss  eines  Mannes  mit  herabhängenden  Haaren ; 
(L2.)     er  hält  mit  der  linken  Hand  den  Mantel.     Auf  L. 

0,-i  h.,  0,58  br. 

1751   durch  Riedel  auf   der  Ostermesse   zu  Leipzig 
erkauft. 

1182.  Bildniss  einer  alten  Frau  in  weissem  Häubcben  und 
(Li.)     grossem  Faltenkragen.     Auf  H.  0,315  h.,  0,2s  br. 


253 


Jong  (Lieve  de). 

Geb.  zu  Üverschie  1616,  gest.  zu  Hillegersberg  1697. 

1183.    Bildniss  einer  schwarz  gekleideten  Frau;   sie  sitzt 
(Kl.1     in  einem  Lehnstuhle  und  fasst  ein  neben  ihr  stehen- 
des Mädchen  an  der  Hand.     Auf  L.  l,io  h.,  0,97  br. 


W 


Febr.  1751  durch  von  Heineken.     Inv.  8vo. 

Unbekannt. 

1 1 84.  Ein  Mann  mit  schwarzem  Haar  und  Barte  in  gelbem 
(28c.)     Koller  und  weiss   und   roth   gefütterten  Aermeln. 

Auf  L.  0,77  h.,  0,63  br. 

Eist  (Pieter  van)  oder   VerHst. 

Gest.  zu  Amsterdam  1653. 

1185.  Ein  alter  Mann,   vor  einem  Kohlenfeuer   sitzend. 
(18a.)     Auf  H.  0.?2  h.,  0,20  br. 


Bez. 


^ 


254 

Auf  der  Rückseite  steht  in  altholi  Schriftzügen: 
geschildert  van  pieter  vereist.  Durch  Flemming.  Alt. 
Jnv.    1722. 

1186.  Ein  Mann  mit  langem  Barte  an  einem  Tische  liest 
(18a.)     bei  einer  Lampe.     Auf  H.  0,?65  h.,  0,23  br. 

Ebenso  bez.,  das  F.  einzeln  gestellt.  Alt.  luv.  1722 

Aelst  (Evert  van).   (?) 

Geb.  zu  Delfft  1602,  gest.  1658. 

1187.  Ein  an  einem  Fusse  aufgehangene^  Rebhuhn  nebst 
(7a.)      kleinen  Vögeln  und  Jasfdgerätb.     Auf  L.   0,56  h., 

0,47  br. 

Alt.  Inv.   1722. 

Aelst  (Willem  van),   Schüler  des   Kvert   V.   Aelst. 

Geb.  zu  Delfft  um  1620,  gest.  zu  Amsterdam  1679. 

1188.  Bei  Falkenhauben  hängt   ein  Rebhuhn    mit  andern 
(7a.)      Vögeln,    worunter   ein    Eisvogel.     Auf  L.   O,.^  h., 

0,47  br. 

Bez.  Güill"10  van  Aelst.  164-1.  (S.  d.  folg.  N°) 

1189.  In  einer  zinnernen  Schüssel  liegen  ein  geschnittener 
(17  b.)     Hering,  Austern  und  Zwiebeln,  ein  paar  Weinrömer 

stehen  dabei.     Auf  L.  0,56  h.,  0,45  br.     . 


Bez 


U 


'dJ* 


Der  sei  be.  (?) 
1190.     Früchte  und  Austern.      Auf  H.  0,855  b.,  0,56  br. 
(27c.)         i74i  durch  von  Kaiserling .    luv.  8vo.    185(5  aus  dem 
Vorrath 


255 

Ast  (Bartholomäus  van  der). 

Blühte  um  1625  zu  Utrecht. 

1191.  Muscheln,   Aprikosen  und  ein  Johannisbeerzweig. 
(8a.)     Auf  H.  0,2»  h  ,  0,375  br. 

Bez.  B.  van  der  Ast.   Durch  Rasehke.   Alt.  Inv.  1722. 

Saftleven  oder  Zachtleeven  (Cornelis). 

Geb.  zu  Rotterdam  1606 ,  gest.  nach  1661. 

1192.  Inneres  einer  ärmlichen  Bauernhütte.  Eine  bejahrte 
(20b.)    Frau  streut  einigen  Hühnern  Patter  vor.    Auf  H. 

0,50  h.,  0,66  br. 
Bez.  C.  Sachtleven  1678. 

1193.  Vor    einem   Bauernhause    liegen    mehrere    Wirth- 
(20b.)    schaftsgeräthe ;  eine  alte  Frau  kommt   mit  einem 

Korbe   zur  Thüre  heraus.     Vorn   ein  paar  Enten. 
Auf  H.  0,195  h.,  0,655  br. 

Bez.  C.  S.  1678. 

1194.  Inneres  einer  Bauernhütte,  ein  Mann  und  eine  Frau 
(20b.)     bei  einem  Fasse  beschäftigt.     Zwischen  allerlei  Ge- 

räth  und  Gemüse  laitfen  Hühner  umher.     Auf  H. 
0,495  h.,  0,75  br. 

Bez.  undeutlich.     1741    durch    von  Kaiserling.    Inv. 
8vo.     1855  aus  dem  Vorrath. 

1195.  Inneres  einer  Bauernhütte.     Auf  H.  0,5ih.,  0,4übr. 
(270         1860  aus  dem  Verrath. 

Derselbe  (angeblich). 

1196.  "Kupfergeschirr  und  andere  Gerätschaften  im  In- 
(20c.)     nern  einer  Bauernwohnung.       Dem   D.   Byckaert 

ähnlich.     Auf  H.  0,39  h.,  0,53  br. 
Bez.  R.     Alt.  luv.  1722. 


256 

Wyck  (Thomas). 

Geb.  zu  Haarlem  1616,  gest.  1682  in  England. 

1197.    Alchymist  in  seinem  Laboratorium ,  im  Hintergrund 
(9a.)      ein  Mann  am  Kaminfeuer.     Auf  L.  0,55  b.,  0,47  br. 


Bez. 


(jw'^ckj 


1198.  Durch  die  Oefihung  einer  hohen  gewölbten  Mauer 
(9  a.)      sieht  man  Gebäude   italienischer  Bauart.     Auf  H. 

0,505  h.,  0,3:5  br. 
Bez.  T.  W.  zus.  gez.   fec. 

1199.  Ein  Alchymist  in   seinem  Laboratorium      Auf  L. 
(9  a.)      0,385  h.,  0,555  br. 

Bez  wie  1197.  fec. 

Durch  Graf  Wackerbarth.    Alt,  Inv.  1722.    1827  durch 
Palm.  rest. 

LieveilS  (Lyvius)  (Jan). 

Geb.  zu  Leyden  1607,'  gest.  um  1670. 

1200.  Brustbild  eines  jungen  Mannes  mit  eisernem  Hals- 
(L2.)     kragen ,  Profil.     Auf  H.  0,5o  h.,  0,39  br. 

Bez.  L.   Durch  Bar,"  v.  Schacht  als  Man.  van  Dyck. 
Alt.  Inv.  1722. 

1201.  Brustbild  eines  alten  Mannes  mit  grauem  Haar  und 
(L2.)     Bart.     Auf  H.  0,53  h.,  0,45  br. 

1743   zur  Ostermesse    in  Leipzig  erkauft.     Inv.  8vo. 

Unbekannt. 

1202.  Ein  Alchymist  sitzt  am  Fenster  vor  einem  aufge- 
(27  b.)    schlagenen  Folianten.     Auf  H.  0.55  h.,  0,45  br. 

Bez.    F.    NEICK    (?)    wahrscheinlich    unächt.     1741 
durch  v.   Kaiserling.     Inv.  8vo. 


257 

Brouwer  (Adriaen},'  Schüler  des  Franz  Hals. 

Geb.  zu  Haarlem  1608,  gest.  zu  Antwerpen  1639. 

1203.  Ein  Bauer  hat  den  andern  beim  Kopfe  und  schlägt 
(20c.)     mit  seinem  Trinkgeschirr   auf   ihn    los.     Auf  H. 

0,225  h.,  0,n  br. 

Durch  v.  Kaiserling.    Inv.  8vo. 

1204.  Ein  paar  Bauern  sitzen  an  einem  Tische.     Auf  H. 
(20c.)    0,25  h.,  0,34  br. 

Den  18.  März  1700  in  die  Kunstkammer  gekommen. 

1205.  Ein  Zerrbild.   Studie.  Länolieh  rund,  auf  H.  0, 12h., 
(18  c.)     0,6  br. 

Durch  du  Roy.     Alt.  luv.   1722. 

1206.  Desgleichen.     Auf  H.     Vorige  Form  u.  Gr. 
(18  c.)         Desgleichen. 

1207.  Ein  Bauer  ist  mit  einem  Kinde  beschäftigt,  das  sich 
(20c.)     verunreinigt  hat.     Auf  H.  0,i975  h.,  0,1325  br. 

1208.  Schlägerei  unter  drei  Bauern  beim  Würfelspiel.  Auf 
(20c.)     H.  0,26  h.,  0,34  br. 

1209  fällt  aus. 

Unbekannt. 

1210.  Singende  und  musicirende  Bauern.     Oval  auf  H. 
(26  C.)     0,27  h.,  0,37  br. 

Geistreiche  Skizze.     1861  aus  dem  Vorrath. 

TrieS  (Adriaen  de). 

Geb.  zu  Amsterdam  um  1600. 

1211.  Ein  Mann  mit  schwarzem  Stutz-  und  Zwickelbart, 
(L3.)     schlichtem  Haar  and  weissem  Halskragen.     Auf  H. 

0,715  h.,  0,52  br. 

Bez.  Fecit  A.  de  Vries  A_q.  1639.  Vortreffliches  Werk 
dieses    höchst    seltenen    Meisters,    wahrscheinlich  sein 

17 


258 

eigenes  Bildniss;  1728  durch  Schenk  aus  Holland  als 
„ein  Bürgermeister  von  Brüssel"  von  van  Dyck;  150 
Ducaten. 

Ceulen  ( Cornelia  Jonson  van). 

Geh.  in  London,  gest.  in  Amsterdam  1665.  (S.  Sandrart. 
II.  Th.  III.  Buch.  S.  319.) 

1212.  Bildniss  eines  Mannes  in  schwarzer  Kleidung.    Auf 
(Kl.)      L.  1,12  h.,  0,91  br. 

1213.  Eine  Frau,  ebenfalls  in  schwarzer  Kleidung,  in  den 
(K.l.)    Händen  einen  Fächer.     Auf  L.  V.  Gr. 

Beide  hez.  CorA.  Jonson  van  Ceulen  fec.  Ao.  1651. 
1751  durch  Riedel  zusammen  auf  der  Michaelismesse 
in  Leipzig  erkauft.  Geschenk  1.  M.  d.  Königin  an  S. 
M.  d.  König. 

Rembrandt  (vanRyn),  Schüler  des  Pieter  Lastmann 
und  J.  Pinas. 

Geb.  in  Levden  1608,  ge.st.  zu  Amsterdam  d.  8.  Octbr. 
1660. 

1214.  Brustbild    eines  jungen    lachenden  Frauenzimmers 
(L2.)      mit  rothsammetnem  Hute.    Rembrandt's  erste  Frau 

Saskia.     Auf  H.  0,535  h.,  0,44  br. 

Bez.  Rembrandt  ft.  1633.  Aus  dem  Königl.  Vorrath. 
Alt.  Inv.  1722. 

1215.  Brustbild  eines  Mannes  in  schwarzer  Kleidung  und 
(L2.)     plattem,  mit  Spitzen  besetztem  Halskragen.  Läng- 
lich rund  auf  H.  0,675  h.,  0,525  br. 

Bez.  Rembrandt.  f-it  1633.  Durch  v.  Flemming. 
Desgl.      Vielleicht  sein  eignes  Bildniss. 

1216.  Ganymedes,  von  Jupiters  Adler  in  den  Olymp  ent- 
(K2.)      führt.    #    Auf  L.  1,77  h.,  1,28  br. 

Bez.  Rembrandt  fc.  1635.  Im  Jahre  1751  durch  von 
Heineken  aus  Hamburg-. 


259 

1217.  Sirnson's  Hochzeit,  wobei  er  seine  bekannten Käthsel 
(K3.)     anfgiebt.     Auf  L.  1, geh.,  1,76 br. 

Bez.    Rembrandt   f.  1638.     Durch    Jos.  Perodi.     Alt. 
Inv.  1722. 

1218.  Eine   an   den  Füssen  aufgehangene  Eohrdommel, 
(Kl)     dahinter  ein  Mann,  der  sie  herabzunehmen  scheint. 

Kniestück  auf  H.  1,19  h.,  0,«7  br. 

Bez.  Rembrandt  ft.  1639.    Durch  Graf  Gotter;  (?)  400 
Konv.  fl. 

1219.  Bildniss  der  Frau  des  Meisters,  in  der  rechten  Hand 
(K.2.)     eine  Nelke  haltend.  Kniestück  auf  H.  0,98  h.,  0,s2br. 

Bez.  Rembrandt  f.  1641.  (?)  Im  Jahre  1742  durch 
De  Brays  von  Araignon  aus  Paris;  1500  Liv. 

1220.  Das  Opfer  Manoah's  und  seines  Weibes.   Ein  Engel 
(K3.)     hat  ihnen  die  Geburt  Sirnson's  verkündigt.    5fc   Auf 

L.  2,4t  h.,  2,85  br. 

Bez.  Rembrandt  f.  1641. 

1221.  Bildniss    einer    alten   Frau,    welche    Gold    wiegt. 
(L2.)     (Wird  für  des  Künstlers  Mutter  gehalten.)     Knie- 
stück auf  L.  1,12  h.,  0,99  br. 

Bez    Rembrandt  1643  (zweifelhaft). 

1222.  Bildniss  eines  jungen  Mannes  mit  einer  Mütze,  in 
(L2.)     Brustharnisch  und  braunem  Mantel.     Halbe  Figur 

auf  L.  0,77  h.,  0,675  br. 

Bez.  Rembrandt.  f.  1643.  Durch  v.  Flemming.  Alt. 
Inv.  1722. 

1 223.  Bildniss  eines  bärtigen  Alten.     Halbe  Figur  auf  H. 
(Kl.)     l,oo  h.,  0,77  br. 

Bez.  Rembrandt  f.  1654.  Im  Jahre  1742  durch  De 
Brays  von  Rigaud  in  Paris.     1500  Liv. 

1224.  Die  Grablegung  Christi.     Skizze.     Auf  L.  0,97  h., 
(K4.)     0,69  br. 

Bez.  Rembrandt.  f.  16  .  .  Im  Jahre  1763  durch  Leg.- 
Rath  v.  Kauderbach  aus  dem  Nachlass  des  Mr.  Guill. 
Lormier  im  Haag  für  2300  fl.  Holl.  erkauft. 

17* 


260 

1225.  Bildniss  des  Künstlers  mit  seiner  ersten  Frau  auf 
(K2.)     dem  Schoosse.     Er  hält  ein  Glas  Champagner  em- 
por.    Auf  L.  1,60  h.,  1,32  br. 

Bez.  Rembrandt  fec.     Im   Jahre  1749  durch  Le  Leu 
aus  der  Auction  von  Araignon  zu  Paris;  2500  Liv. 

1226.  Der  Meister  selbst  mit  einem  Buche  in  der  Hand, 
(K4.)     in  welches  er  zeichnet.     Auf  L.  0,95  h.,  0,64  br. 

Bez.  Rembrandt.  1657.  Durch  Naumann.  Alt.  Inv.  1722. 

1227.  Bildniss    eines    Mannes   in    grossem,    mit   Perlen- 
(Ll.)     schnüren  verzierten  Hute.     Kniestück  auf  L.  0,83h., 

0,71  br. 

Aus  Polen.    Alt.  luv.  1722. 

1228.  Bildniss  eines  graubärtigen  Alten,  in  der  rechten 
(Kl.)     Hand  einen  Stock.   #   Halbe  Figur  auf  L.  0,94  h., 

0,77  br. 

Im  Jahre  1743  aus  der  Samml.  Cariguan. 

1229.  Brustbild  des  Meisters  selbst  (?)  in  rothem  Mantel 
(L2.)     und  einer  Sammetmütze.  Auf  H.  0,5S5  h.,  0,46  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv.  1722. 

1230.  Brustbild  eines   alten  freundlichen  Mannes,    eine 
(L2.)     Mütze  mit  goldener  Schnure  auf  dem  Kopfe.     Auf 

L.  0,58  h.,  0,455  br. 

Durch  Graf  Flemming.     Alt.  Inv.    1722.     Vielleicht 
v.  S.  Konincx. 

1231.  Bildniss    eines  Mannes  mit   einer   Pelzmütze;    im 
(K4.)     Lehnstuhle  sitzend.     Auf  L.  0,84  h.,  0,69  br. 

Aus  Polen.     Desgl. 

1232.  Düstere    Landschaft.      Nahe    im    Vorgrunde    eine 
(K4.)     Mühle  am  Wasser,   in   der  Ferne  ein  bewaldeter 

Fels.     Auf  L.  0,79  h.,  1,04  br. 

1233.  Die  Grablegung  Christi.    Alte  Copie.    AufL.  l,oih., 
(K4.)     0,72  br. 

Durch  Jos.  Perodi.     Alt.  Inv.   1722.     1854    aüa  dem 
Vorrath . 


261 
Schule  des  Rembrandt. 

1234.  Inneres   eines  Treppenraumes.     Staffage:   der  alte 
(26a.)     Tobias  und  sein  Weib.  Papier  auf  L.  0,28h.,  0,35  br. 

1235.  Bildniss   eines  Mädchens,  im  Begriff,   Armbänder 
(L3.)     anzulegen.     L.  auf  H.  0,785  h.,  0,63  br. 

Als  unbek.  Or.  aus  Polen.     Alt.  Inv.  1722. 

1236.  Ein  bärtiger  Mann  in  grünlicher  Kleidung ,  schwar- 
(Ll.)     Zem  Käppchen  und    weissem  Halskragen;    Profil. 

Auf  H.  0,445  h.,  0,36  br. 
Als  unbek.  Or.  aus  der  Kunstkammer.    Alt.  Inv.  1722. 
Anm.  Die  mit  Jahreszahlen  bezeichneten  Bilder  Rembrandt's 
umfassen  einen   Zeitraum  von    einundzwanzig  Jahren 
(1633  —  1654). 

Unbekannt. 

1237.  Eine  Alte  mit  einer  Garnspule  in  der  Hand.     Auf 
(51b.)     L.  0,73  h.,  0,63  br. 

1861  aus  dem  Vorrath. 

1238.  Ein  Fischer  hält  einen  Aal  mit  beiden  Händen.   Auf 
(Hl.)     L.  0,72  h.,  0,57  br. 

Durch  Leplat  als  unbek.  Or.     Alt.  Inv.  1722. 

Backer  (Jacob)  Ton  Harlingen. 

Greb.  1608,  gest.  1651. 

1239.  Brustbild  einer  Frau  im  Profil  in  blossen  Haaren 
(L3.)     und  brauner  Kleidung.     Auf  L.  0,68  h.,  0,61  br. 

Bez.  J.  B.  (zusammengezogen).    Als  unbek.  Or.  aus 
Polen.     Alt.  Inv.  1722. 

1240.  Brustbild  eines  alten  Mannes  mit  schwarzer  Sam- 
(L3.)     metmütze.     Auf  L.  0,66  h.,  0,55  br. 

Ebenso  bez. 

1241.  Betender  Greis.     Auf  L.  0,95  h.,  0,76  br. 
(26  a.)  Durch  Kindermarm.    Alt.  Inv.  1722. 


262 

Terburg  (Gerhard),  oder  Ter  Borch,  Schüler  seines  Vaters. 
Geb.  zu  Zwoll  1608,  gest.  zuJDeventer  1681. 

1242.    Vor  einem  Tische  sitzt  ein  Offizier  und  schreibt:  ein 
(14  c.)     Trompeter  wartet  auf  den  Brief.     Auf  L.  0,525  h., 
0,39  br. 


Bez.  mit  dem  Monoar. 


6 


Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt   Inv.  1722. 

1243.  Ein  junges  Frauenzimmer  in  weiss  atlassenem  Kleide 
(14c.)     wäscht  sich  die  Hände  in  einem  Wasserbecken,  das 

ihr  eine  Magd  vorhält.      Auf  H.  0,535  h.,  0,43  br. 

Bez.  G.  T.  Borch.  Die  drei  Anfangsbuchstaben  zus.- 
gezogen ,  wie  in  dem  Folgenden.  Durch  Graf  Wacker- 
barth als  Netzscher.     Alt.  Inv.  1722. 

1244.  Ein  junges    Frauenzimmer    spielt   die  Laute;   ein 
(14  b.)    Herr  scheint  ihr  Unterricht  zu  geben.     Kniestück 

auf  H.  0,365  h.,  0,31  br. 


Bez.  mit  dem  Monogr.   #Jj 

Desgl.  Als  „Metzu  man." 

1245.  Ein  Frauenzimmer  in  weissatlassenem  Kleide  steht 
(14c.)     vor    einem    Tische,    dem    Beschauer   den   Rücken 

kehrend.     Auf  H.  0,39  h.,  0,27  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth  als  Netzscher.  Studie  zu 
dem  Bilde  im  Museum  zu  Berlin,  unter  dem  Namen 
„Väterliche  Ermahnung"  bekannt. 

Saft-LeYen   (Zachtleven) ,   (Hermann),   Schüler  des  van 
Goyen,  Bruder  des  Cornelis. 

Geb.  zu  Rotterdam  1609,  gest.  zu  Utrecht  1685. 

1246.  Signalthurm  an  der  Seeküste.  Auf  H.  0,205h  ,  0,2$  br . 
(17M        B«.Jg 


263 

1247.  Landscnaft  mit   einer  Weinlese.     Auf  H.  0,2275  h., 
(17b.)    0,175  br. 

Ebenso  bez.  1649. 

1248.  Landschaft    mit  Felsen,    Gebäuden  und  Bäumen. 
(17  b.)    Yon  der  Höhe   sieht  man  in  das  Flussthal  herab. 

Auf  K.  0,22  h.,  0,2725  br. 
Ebenso  bez.  1650. 

1249.  Breites  Thal  mit  einem  Landsee.     Auf  H,  0,315  h., 
(18b.)    0,41  br. 

Ebenso  bez.  1654.     Durch  von  Flemniing.     Alt.  Inv. 
1722. 

1250.  Eine  Stadt  am  Fusse  eines  Berges ,  mit  einer  Burg. 
(17b.)    Unten  ein  Strom.     Auf  H.  0,245  h.,  0,33  br. 

Ebenso  bez.  1656.     Durch  Graf  Gotter;  37  Konv.  fl. 

1251.  Ehrenbreitstein.    Auf  der  Rückseite  von  des  Künst- 
(17b.)    lers  Hand  geschrieben:  Ehrenbreitsteyn  ofte  Her- 

mesteyn.     Anno  1656.     Auf  K.  0,255  h.,  0,30  br. 
Ebenso  bez.  ohne  Jahreszahl.     Alt.  Inv.  1722. 

1252.  Landschaft  mit  weiter  Ferne ,  vorn  ein  Wirthshaus 
(15c.)     mit  vielen  Figuren.      Auf  H.  0,45  h.,  0,59  br. 

Ebenso  bez.   1660.     Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt. 
Inv.  1722.     1855  aus  dem  Vorrath. 

1253.  Landschaft  mit  weiter  Ferne  und  breitem  Fluss. 
(17  b.)    Im  Vorgrunde  Holzhacker.    Auf  der  Rückseite :  By 

Briey    (an   der   Maas    wahrscheinlich.)        Herman 
Saft-Leven  ft.  A.  Utrecht.     Anno  1660.     Auf  H. 

0,1675  h.,  0,2675  br. 

Ebenso  bez.  1664.  (?)  undeutl. 

1254.  Ein  Fluss,  an  dessen  Ufer  auf  hohen  Pfählen  ein 
(18  b.)    Bauernhaus  steht.     Auf  H.  0,36  h.,  0,47  br. 

Ebenso  bez.  1662. 


264 

1255.  Engers   am  Rhein,  zwischen  Ehrenbredtstein   und 

(17b.)  Neuwied.  Auf  der  Rückseite  bez.:  Engers.  Her- 
man  Saft  Leven.  f.  A.  Utrecht  Anno  1663.  Auf  K. 
0,i5  h.,  0,2375  br. 

Ebenso   bez.    16G3.     Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt. 
Inv.    17-2-2. 

1256.  Ansicht  des  Schlosses  Hei-mannstein ;  im  Vorgrunde 
(18b.)    Frachtschiffe.     Auf  H.  0,2ss  h.,  0,375  br. 

Ebenso   bez.    1663.     Durch  Raschke.     Alt.  Inv.  1722. 

1257.  Ansicht  von  Utrecht.     Auf  K.  0,?o  h.,  0,36  br. 

(18  b.)  Ebenso  bez.  1661.  Durch  Graf  Wackerbarth.  Alt. 
Inv.  1722. 

1258.  Ein  Fluss,  an  dessen  Ufer  Fahrzeuge  liegen,  wobei 
(18b.)    Menschen,  welche  Waare  ein-  und  ausladen.     Auf 

der  Rückseite  bez. :  Herman  Saft  Leven  van  Utrecht 
fecit.     Auf  H.  0,205  h.,  0,305  br. 

1259.  Landschaft  bei  Köln  mit  fernen  Bergen   und  dem 
(17  b.)     Rhein.     Im    Vorgrunde    viele    Figuren.     Auf   der 

Rückseite:  Bj  Cuellen.     Herman  Saft  Leven  f.  A. 
Utrecht  Anno  1663.     Auf  K.  0,1575  h.,  0,245  br. 

Bez.  wie  Nr.  1246.     1667.    (?).  Durch  Graf  Wacker- 
barth.    Alt.  Inv.   1722. 

1260.  Ein   breiter  Strom   mit  Fahrzeugen  etc.     Auf  H. 
(17b.)     0,15  h.,  0,24  br. 

Ebenso  bez.  1667.     Desgl.     Desgl. 

1261.  Landschaft  mit  hohen  bebauten  Gebirgen  und  einem 
(15c.)     breiten  Fluss,  an  dessen  Ufer  Fahrzeuge  mit  vielen 

Figuren.     Auf  H.  0,425  h.,  0,45  br. 
Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv.   1722. 

1262.  Gebirge  und  ein  Landsee ;  im  Vorgrund  ein  Bauern- 
(18b.)    haus  mit  Figuren.     Auf  K.  0,255  h.,  0,34  br. 

Durch  Raschke.    Desgl. 


265 

1263.  Aehnlicher  Gegenstand.     Nach  dem  Hintergrunde 
(18  b.)    Zu  ein  See  mit  Fahrzeugen.     Auf  K.  V.  Gr. 

Durch  du  Roy.    Alt.  luv.  1722. 
Anm.:  Die   mit  Jahreszahlen  bezeichneten  Bilder  Saft-Le- 
ven's  umfassen  einen  Zeitraum  von  18  Jahren  (1649  — 
1667).     Monogramm    und    Zahlen    sind   übrigens  auch 
bei  diesem  Meister  von  mikroskopischer  Kleinheit. 

Stoop  (Dirk). 

Geb.  zu  Dortrecht  um  1610,  blühte  um  1650. 

1264.  Ein  Mann  von  Jagdhunden  umgeben,  lehnt  sich  auf 
(27  b.)     den  Sattel  seines  Pferdes.    Auf  H.  0,58  h.,  0,51  br. 

Stoop  (Cornelius).    (?) 

Geb.  1606  zu  Hamburg.  (?) 

1265.  Felsengrotten  mit  Figuren.  Auf  H.  0,29  h.,  0,505  br. 
(12b.)         i74i  durch  v.  Kaiserling.     1855  aus  dem  Vorrath. 

Bol  (Ferdinand). 

Geb.  zu  Dortrecht  um  1610,  gest.  zu  Amsterdam  1681. 

1266.  Ruhe  auf  der  Flucht  nach  Egypten.     Auf  L.  2,02  h. 
(Kl.)     2,60  br. 

Bez.  F.  Bol.  fecit.  1644.     7:  i    Jahre    1743  zur  Oster- 
messe in  Leipzig  erkauft.     Inv.  8vo. 

1267.  Jacob  sieht  im  Traume  die  Himmelsleiter.     Auf  L. 

(K3.)        1,27  h.,  0,97  br. 

Bez.  F.  Bol.  fecit.     Aus  Polen    und    später    aus  der 
Königl.  Capelle.     Alt.  Inv.  1722. 

1268.  Joseph  stellt  seinen  Vater  Jacob  dem  König  Pharao 
(Kl.)     vor.    #    Auf  L.  1,70  h.,  2,26  br. 

1269.  Des  Künstlers  Bildniss,  mit  flachem  Hut,  braunem 
(L.2.)     Rock  und  dunkeln  Mantel.  Auf  L.  0,635  h.,  0,485  br. 

Durch  von  Plemming  als  Rembrandt.  Alt.  Inv.  1722 

1270  fällt  aus. 


266 

Unbekannt.    Schule  des  Bol. 

1271.  Die  drei  Marien  am  Grabe  Jesu.     Auf  H.  0,64  h., 
(27b.)     0,49  br. 

1727  durch  Leplat  als  Man.  Carrache.  Alt.  Inv. 
1722. 

Both  (Jan). 

Geb.  zu  Utrecht  1610,  gest.  1650.  (? 

1272.  Im   Vorgrunde  einer  Landschaft  halten  ein    paar 
(12  a.)     Männer  zu  Pferd ;  weiterhin  eine  steinerne  Brücke. 

Auf  H.  0,40  h.,  0,555  br. 
Bez.  Both. 

1273.  Felsige  Landschaft  mit  verfallenen  Gebäuden ;  auf 
(12  a.)     dem  Wege  im  Thal  begegnen  sich  zwei  Reiter.  Auf 

L.  0,865  h.,  I,i8  br. 
Unbez. 

1274.  An   einem   hohen   Stück  verfallener  Mauer  sitzen 
(12  c.)     einige  Männer  und  spielen  Karten.    Auf  H.  0,545  h., 

0,45  br. 
Bez.  Both. 

1275.  Gebirgs- Gegend;  beladene  Maulthiere  kommen  mit 
(12  a.)     ihren   Führern  den  Weg  herab.     Auf  H.  0,69  h., 

0,94  br. 

1751  durch  Riedel  auf  der  Osterraesse  zu  Leipzig 
erkauft.  Geschenk  I.  K.  H.  der  Churprinzessin  an  S. 
Maj.  den  König  zum  Namenstage. 

1276.  Auf  einem  hohen  Felsen  im  Mittelgrunde  die  Ruinen 
(12a.)     eines  Schlosses;  am  Fusse  des  Felsenseine  Brücke. 

Auf  L.  0,85  h.,  I,i7  br. 

Unbekannt. 

1277.  Ein  Greisterbanner  liest  in  einem  Buche,  vor  ihm 
(I5b.s    sitzt  ein  Affe.     Ein  Kaminfeger  stürzt  durch   die 


267 

Esse  und  erschreckt  eine  Frau,  welche  am  Kessel 
sitzt.     Auf  H.  0,22  h.,  0,28  br. 

Bez.  J.  H.  D.  oder  B.  (?)  (zusammengezogen)  1631. 
Durch  Wanderer  als  Brouwer  Or.     Alt.  Inv.  1722. 

Neer  (Aart  oder  Arthur  van  der). 

Geb.  zu  Amsterdam  um  1613,  gest.  1683  oder  1684. 

1278.  In  der  Abenddämmerung  ist   der  Vollmond  über 
(Ha.)     einer  Stadt  aufgegangen.    Auf  H.  0,46  h.,  0,7ibr. 

Bez.  A.  V.  zusammengezogen  und  D.  N.  desgl.  Im 
Jahre  1708  von  Franz  Lemmers  aus  Antwerpen;  80 
Pattacons. 

1279.  Das   Gegenstück.      Ein    vom   Monde    beleuchtetes 
(IIa.)    holländisches  Dorf.     Auf  H.  0,46  h.,  0,70  br. 

Ebenso  bez.    Desgl.  Desgl. 

1280.  An   einem  Kanäle  einige  niederländische  Gebäude. 
(Ha.)     Tagesbeleuchtung.     Auf  H.  0,32  h.,  0.365  br. 

Ebenso  bez.    Desgl.  Desg]. 

Camphuyseil  (Dirk  Rafaelsz). 
Geb.  zu  Gorkum  1586. 

1281.  Mondlandschaft.     Auf  H.  0,48  h.,  0,63  br. 
(27  c.)         ßez    r    Camphuysen. 

1282.  Mondlandschaft.     Gegenstück.     Auf  H.  V.  Gr. 
(27  c.)        Ebenso  bez  Beide  1860  aus  dem  Vorra th  aivfgenommen. 

Ostade  (Adrian  van),  Schüler  des   Franz   Hals. 

Geb.  zu  Haarlem  1610,  gest.  das.  1685  (27.  April). 

1283.  In  einer  holländischen  Dorfschenke  sitzen  mehrere 
(19a.)     Gäste  um  einen  runden  Tisch.  Auf  H.  0,46  h.,  0,40  br. 

Bez.  A.  v.  Ostade  1639. 

1284.  Die  Werkstatt  des  Künstlers  ;  er  sitzt  an  der  Staffelei 
(19  a.)     und  arbeitet.     Auf  H.  0,385  h.,  0,36  br. 

Bez.  A.  v.  Ostade.  1663.  1751  aus  der  Sammlung 
Crozat. 


268 

1285.  Zwei  Bauern   sitzen  an  einem  Tische  und  speisen. 
(19a.)     Auf  H.  0,305  h.,  0,26  br. 

Bez.  A.  v.  Ostade.  1663.     Durch  Raschke.     Alt.  Inv. 
1722. 

1286.  Ein  paar  Bauern  vor  einer  Schenke ;  der  eine  brennt 
(19  a.)     seine  Pfeife  in  einem  Kohlenbecken  an.     Auf  H. 

0,3i  h.,  0.26  br. 
Bez.  A.  v.  Ostade.  1664.     Desgl.     Beide  als  Or. 

1287.  In  einer  Schenke   sind  Bauern  mit  Weibern   und 
(7  c.)      Kindern  versammelt.     Auf  H.  0,505  h.,  0,626  br. 

Bez.    A.    v.    Ostade.    1679.      Im    Jahre    1751    durch 
Le  Leu  aus  Paris. 

1288.  Bauernschenke  mit  Kartenspielern.    Auf  H.  0,3S  h.', 
(27c.)     0,50  br. 

Bez.  AD.  Ostade.  ft.     Im  Jahre  1861   aus  dem  Vor- 
rat h. 

Nach  Ostade. 

1289.  Tanzende   Bauern    vor    einer    Schenke.       Auf  L. 
(27  c.)     0,41  h.,  0,37  br. 

Bez.  A.  V.  Ostade.  Im  Jahre  1861  aus  dem  Vorrath. 

Anm. :  Die  mit  Jahreszahlen  bezeichneten  Bilder  A.  v.  Ostade's 
umfassen  einen  Zeitraum  von  fünf  und  zwanzig  Jah- 
ren (1639  —  1664). 

Ostade  (Isaak  van) ,  Bruder  und  Schüler  des  Vorigen. 
Geb.  zu  Haarlem  1610,  gest.  das.  1657. 

1290.  Belustigung  auf  dem  Eise  in  einer  flachen  holländi- 
(19  a.)     sehen  Gegend.     Auf  H.  0,-m  h.,  0,4o  br. 

Bez.  Isaak  van, Ostade. 

1290a.  Betrunkene  Bauern  und  ein  tanzendes  Paar  in  einer 
(20c.)    Schenke.     Auf  H.  0,39  h.,  0,56  br. 

Bez.  J.  v.  Ostade.     Durch  Raschke  als  Isak  Ostade. 
Alt.  Inv    1722 


269 

Ruygdael  (Salomon)  ,  Schüler  des  van  GrOyen  und  seines 
Bruders  Jacob. 

Geb.    zu  Haarlem   urn    1600,    gest.   das.    1670,    am 
3.  November  begraben. 

1291.  Flache  Gegend  mit  einem  Dorf.  Oval  auf  H.  0,61  h., 
(7b.)      0,si  h. 

Bez.  S.  v.  R.  1633  (v.  u.  R.  zusammengezogen). 

1292.  Ein  breites  Wasser,  durch  dichtes  Gebüsch  am  jen- 
(7b.)     seitigen  Ufer  begrenzt.      Fischer  in  einem  Kahne 

ziehen  ihre  Netze  ein.     Gegenstück.     Oval  auf  H. 
V."  Gr. 

Bez.  S.  v.  R.  (undeutl.)  163  .  . 

Derselbe.   (?) 

1293.  Ein  holländisches  Dorf  mit  einer  Windmühle;  viel 
(7  a.)      Yolk  ist  auf  der  Strasse  versammelt.  Auf  EL  0,475  h., 

0,62  br. 

Bez.  R.  b.  1658.     Vielleicht  J.  Ruiscber.  (?) 

Asselyn  (Jan),  gen.  Crahatje. 

Geb.  zu  Diepen  um  1610,  gest.  zu  Amsterdam  1660. 

1294.  In  einer  Kloster-Pforte  steht  ein  Mönch ,   der  Bett- 
(9c.)      lern  Speise  reicht.     Auf  L.  0,59  h.,  0,75  br. 

Bez.  J.  Asselyn  1647. 

1295.  Ein  Mann  steht  neben  einem  starken  grauen  Ochsen 
(9  a.)      und    spricht    mit    einem    Frauenzimmer.     Auf   L. 

0,97  h.,  0,76  br. 

Bez.  J.  A.  (zusammengezogen).  Durch  Du  Roy.  Alt. 
Inv.   1722. 

1296.  Ein  grauer  Ochse,  ein  Esel  und  eine  Kuh;  ein  Hir- 
(16  a )     tenknabe  sitzt  daneben.     Auf  L.  0,44  h.,  0,36  br. 

Bez.  ebenso.     Desgl.  Desgl. 


270 

Marseus   oder   Marceliis  (Otho)    van   Schrick,   gen. 
Snulfelaer. 

Geb.  zu  Amsterdam  1613,  gest.  1673. 

1297.  Eine  Mohnpflanze  mit  Schmetterlingen.     Eidechsen 
(20b.)     und  Kröten  kriechen  auf  der  Erde.    Auf  L.  0,69  h., 

0,53  br. 

Bez.  Otho  Marseus.     Durch  Graf  Wackerbarth.  Alt. 
Inv.  1722. 

1298.  Aehnlicher  Gegenstand.     Auf  L.  V.  Gr. 
(20b.)         Bez.  Otho  Marseus  D.  S.  1671.     Desgl.  Desgl. 

Laar  (Pieter  van),    gen.  BamDOCCio,    Schüler  des  JOS. 
del  Campo. 

Geb.    zu  Laaren    bei    Naarden   um    1613,    gest.    zu 
Haar  lern  um  1675. 

1299.  Italienisches  Volksleben.    Auf  H.  0,37  h.,  0,485  br. 
(12  a.) 

1300.  Desgleichen.     Vor    einer  Weinschenke    belustigen 
(9  c)      sich  mehrere  Männer  mit  dem  Kugelspiel.     Auf  L. 

0,495  h.,  0,66  br. 

1301.  Allerlei  römisches  Gesindel  vor  einem  Kloster,  an 
(12  a.)    dessen  Pforte  ein  Mönch  Speisen  austheilt.    Auf  L. 

0,74  h.,  0,99  br. 

1302.  Vor  einer  Strohhütte  ist  ein  Mann  mit  einem  Schim- 
(9a.)      mel  beschäftigt.     Auf  H.  0,53  h.,  0,39  br. 

1303.  Der  Hausvater  bezahlt  die  Arbeiter  im  Weinberge. 
(12a.)     Auf  L.  0,40  h.,  0,485  br. 

Mod.  Ank.     Als:    „opera  Oltramoutana".     1855  aus 
dem  Vorrat  h. 

Tan  LOO  (Jacob). 

Geb.  1614  zu  Sluyt  in  Holland,  gest.  zu  Paris  1670. 

1304.  Paris  und  Oenone;    er    schneidet  ihren  Namen    in 
(K2.)     die' Rinde  eines  Baumes.  Jfc  Auf  L.  2,n  h.,  1,72  br. 

Bez.  I.  V.  Loo.  fec. 


271 

Metsil  (Gabriel). 

Geb.    zu  Leyden    1630 ,    gest.    zu  Amsterdam  nach 
1667. 

1305.    In   einer  Schenke    sitzt   ein  Herr  mit  seiner  Frau 
(16c.)     und  hält  ein  Champagnerglas  in  der  Hand.  Auf  H. 
0,33  h.,  0,305  br. 


Bez. 


S.  Jtftfsu 


s66. 


/ 


Durch  Graf  Wackerbarth  als  Bildniss  des  Künstlers 
mit  seiner  Frau.     Alt.  Inv.  1722. 

1306.  Ein  alter  Geflügelverkäufer  bietet  einer  jungen  Frau 
(16  c.)     einen  Hahn  zum  Verkauf  an.  Auf  H.  0,62  h.,  0,46  br. 

Bez.  G.  Metsü  1662.  Durch  Graf  Wackerbarth.  Alt. 
Inv.  1722. 

1307.  Eine  alte  Frau  im  Handel  mit  einer  Federviehhänd- 
(16  c.)     lerin.     Daneben  sitzt  ein  alter  Mann,  sein  Pfeifchen 

rauchend.     Auf  H.  0,61  h.,  0,455  br. 

Bez.  G.  Metsü.    1662.     Im   Jahre    1710    von  Jac.   de 
Wit  aus  Antwerpen;  150  Pistolen. 

1308.  Wildprethändlerin.     Eine  Köchin  handelt  mit  ihr 
(16  c.)     um  einen  Hasen.     Auf  H.  0,575  h.,  0,43  br. 

Bez.  G.  Metsü.     Desgl.  200  Pistolen. 

1309.  Ein  Mann  mit  einer  Pfeife  im  Munde  sitzt  an  einem 
(16c.)     Kaminfeuer,  hinter  ihm  eine  Frau.  Auf  H.  0,275  h., 

0,23  br. 
Bez.  G.  Metsü. 

1310.  Ein  junges  Frauenzimmer  mit  einem  Klöppelkissen 
(16  c.)     auf  dem  Schoosse.     Auf  H.  0,35  h.,  0,265  br. 

Bez.  G.  Metsü.    Durch  Graf  Wackerbarth.    Alt.  Inv. 
1722. 


272 

1311.  Eine  junge  Frau   in   grauer    Kleidung   liest   einen 
(16c.)     Brief.     Auf  H.  0,24  h.,  0,195  br. 

Wurde  im  Jahre  1849  von  einem  Frauenzimmer,  So- 
phie May  aus  Langensalza,  gestohlen.    S.  Einl.   S.  60. 

Derselbe.  (?) 

1312.  Ein  Trompeter  überbringt  einem  Offizier  eine  Bot- 
(16c.)     schaff,   im  Hintergrund   noch  eine   andere   Figur. 

Auf  H.  0,38  h.,  0,29  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth.  Alt.  Inv.  1722.  (Im  Abr. 
v.  1782  als  einziger  Metsü  in  der  Gallerie  angeführt.) 
1855  aus  dem  Vorrath  zur  Gallerie.  Aehnelt  dem 
Terburgh. 

Pynacker  (Adam).  (?) 

Geb.  1616  zu  Pynacker,  zwischen  Schiedam  u.  Delft, 
gest.  zu  Delft  1673. 

1313.  Gebirgige  Landschaft  mit  den  Ruinen  eines  Tem- 
(28c.)     pels.     Auf  L.  0,70  h.,  0,56  br. 

Flinck  (Flink)  (Govaert). 

Geb.  zu  Cleve  den  25.  Jan.  1615,  gest.  zu  Amster- 
dam den  2.  Febr.  1660. 

1313  a.  David  giebt  in  Gegenwart  seines  Geheimschreibers 
(Kl.)     dem  Urias  Befehl,    den  Brief  an  Joab  zu  bringen. 
Auf  L.  1,51  h.,  2,19  br. 
Früher  dem  Bol  zugeschrieben. 

1314.  Brustbild  eines  Mannes  mit  grauem  Bart  und  rotkem 
(L3.)     Mützchen.     Auf  H.  0,7i5  h.,  0,55  br. 

Bez.  G.  Flinck  f.  1639. 

1315.  Brustbild  eines  Mannes  mit  schwarzem  Käppchen. 
(14c.)     Auf  L.  0,67  h.,  0,535  br. 

Bez.'  G.  F.  Aet.  63.  Im  Jahre  1723  durch  J.ej-lat 
aus  der  Sammlung  Wrzowecz  in  Prag  als  Or.  .Alt. 
Inv.   1722. 


273 

131ü.     Brustbild    eine»    alten    kahlköpfigen    Mannes,    im 
(L3.)     Profil.     Auf  L.  0,64  h.,  0  535  br. 

Als  unbekannte  Copie  aus  Polen.  Desgl.  Studie  zu 
dem  Schreiber  auf  Jsr.  1313a. 

Unbekannt,  angeblich  Waterloo  (Antoni). 

1317.  Landschaft  mit  bewachsenen  Felsen  und  Baumgrup- 
(49  a.)     pen,   in  deren  Mitte  ein  Landsee.     Auf  L.  1,12  h., 

1,70  br. 

Bez.  H.  Nouwjnx.  f.  1728  als  Or.  zur  Gallerit;.  Alt. 
Inv.   172-. 

1318.  Landschaft  mit  hohen  Felsen,   von  denen  ein  Bach 
(13  a.)     herabstürzt  und  einen  Wasserfall  bildet.     Auf  H. 

0,475  h.,  0,6»  br. 

Aus  der  Kunstkammer      Alt.  luv.  1722. 

KoiimCX   (Salomon),  Schüler  des  Kesiibraudt. 

Geb.  zu  Amsterdam  1609,  in  die  Malerzunft  auf- 
genommen 1630,  ge*t.  1689. 

1319.  Ein  Eremit  liest  in  einem  Buche.  JfS  Auf  L.  i,23h., 
(K3)     0,Mbr. 

Bez.  S  Konincs  AiL  1643.  Im  Jahre  1723  aus  Polen, 
als  unbek.  Ür. 

1319a.  Ein  alter  Mann  mit  turbanartiger  Kopfbedeckung 
(K2.)     sitzt   mit    ineinandergelegten   Händen    auf   einem 
Sessel.     Im  Hintergrund   ein  Altar  und  Betstuhl. 
Auf  L.  0,^0  h.,  0,73  br. 

Als  Remhrandt  durch  Leplat.     Alt.  Inv.  1722. 

1320.  Ein  alter  bärtiger  Mann,  in  der  Hechten  eine  Brille, 
(K2.)     in    der   Linken    ein    metallenes    Sehrohr   haltend. 

Halbe  Figur,  auf  L.  1 ,07  h.,  0,st  br. 

Undeutl.  bez  David?  Co  ...  .  A-ü-  in  .  .  (Die  alte  und 
ächte  Bezeichnung  ist  von  fremder  Hand  später  über- 
malt.) Vielleicht  Jacob  Coning,  ein  wenig  bekannter 
Schüler  ßembrandt's.  Vom  Grossherzog  von  Florenz 
als  Rembrandt.     Alt.  Inv    1722 

18 


274 

Unbekannt.     Angeblich  Swanevelt  (Hermann  van 
Geb.  zu  Woerden  um  1620,  gest.  zu  Rom  1690. 

1321.  Unter  hohen  Bäumen  zieht  sich  ein  Weg  am  Ufer 
(31b.)     eines  Stromes  entlang,   welchen  ferne  Gebirge  be- 
grenzen.    Auf  L.  0,79  h  ,  0,91  br. 

1832  vom  Kunsthändler  George  mit  noch  einem 
Bilde  für  einen  kleinen  Wouvermann  (Doublette)  ein- 
getauscht. 

Drost  oder  Dorste  (J.  van),  Schüler  des  Rembrandt. 

Geb.  um  1627  ?  Lebte  um  1670. 

1322.  Ein  Mann    in  braunern  Rocke,   mit  breitem  Hute. 
(Li.)     Profil.     Auf  H.  0,75  h.,  0,57  br. 

Bez.  T.  VDorste.  fecit.  (V.  u.  D  zus.  gez.  Das  letzte 
Wort  undeutl.)  Als  Rembrandt  durch  Naumann.  Alt. 
luv.   1722. 

Derselbe.  (?) 

1323.  Ein  Greis,  der  einen  Knaben  aus  einem  Buche  unter- 
(51a.)     richtet.     Auf  L.  l,oo  h.,  0,75  br. 

1725  durch  Leplat.     Alt.  Inv.  1722. 

1324.  Argus  hört  dem  als  Hirtenknaben  verkleideten  Mer- 
(K4.)     cur,  der  auf  einer  Pfeife  bläst,  zu.     Auf  L.  l,is  h., 

0,96  br. 

1748  durch  Bern.  Benzoni  aus  Venedig.  S.  Nr.  297 
u.  298. 

Wouvermail   (Wouvermans)  (Philips),   Schüler  seines  Va- 
ters Paul. 
Geb.  zu  Haarlem  1620,  gest.  den  19.  Mai  1688. 

1325.  Landschaft  mit  Häusern  und   einer  Bauingruppe, 
(16b.)    daneben   ein   hölzerner  Steg   über   einen  Bach.  Jfc 

Auf  H.  0,43  h.,  0,52  br. 

Bez.  PH.  (zusammen  gezogen)  W. 


275 

1326.  Ein  Kornfeld-   vorn  ein  Mann  zu  Pferde  in  rotheni 
(16b.)    Mantel,  der  mit  einer  Frau  spricht.  Auf  H.  0,235  h., 

0,305  br. 

Bez.  PHS.  W.  (undeutl. ,    die  ersten  Buchstaben  zu- 
sammen gezogen.)    Durch  Graf  Gotter;  150  Eonv.  fl. 

1327.  Eine  Reiherbeize.     Auf  den  Bäumen  sieht  man  die 
(20b.)    Nester  der  Reiher.     Auf  H.  0,i25  h.,  0,63  br. 


Bez.  mit  dem  Monogr.        /— -ik  .     '\    0  (undeutlich) 


w. 


1708  von  Franz  Lemmers  aus  Antwerpen;  310  Patt. 

1328.  Rückkehr  von  der  Jagd.     Eine  Dame  und  mehrere 
(20b.)     Herren  zu  Pferde  halten  an  einem  Hügel ,    worauf 

ein  Weinhaus  steht.     Auf  H.  0,44  h.,  0,605  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  Dnrch  Graf  Wacker- 
barth.    Alt.  Inv.  1722. 

1329.  Ein  Kärrner   fährt  mit  einem  Schimmel  an  einem 
(12c.)     Wirthshause,  welches  auf  einer  Anhöhe  steht,  vor- 
über.    Auf  H.  0,375  h.,  0,49  br. 

Bez.  PH.  (zusammen  gezogen)  W.  Im  Abrege  von 
1782  bereits  als  Pieter  Wouverman,  später  als  Andries 
Bot-h  angeführt. 

1330.  Ein  Engel  verkündigt   den  Hirten  die  Geburt  des 
(18b.)    Heilandes.     Auf  H.  0,34  h.,  0,38  br. 

Durch  Graf  Gotter;  600  Konv.  fl.  Ebenso  wie  das 
Vorige  noch  ganz  in  der  Manier  des  Pieter  van  Laar. 

1331.  Johannes  der  Täufer  predigt  vor  dem  Volke.  Auf  L. 
(16b.)    0,6s  h.,  0,S7  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1738  (?)  aus  dem  Cab. 
des  Mr.  Blondy  in  Paris. 

1332.  In  einer  flachen  Landschaft  mit  verfallenen  Gebäu- 
(9b.)      den  wird  ein  Hirsch  gehetzt.  Auf  H.  0,485  h.,  0,79  br. 

Bez.  PS.  W.  Im  Jahre  1742  durch  Rigaud  aus  dem 
Cab.  Du  Pile  in  Paris,  als  ,. Chasse  ä  l'italienne " ; 
1500  Livres. 

18* 


276 

1333.  Falkenjäger  und  Diener  mit  Jagdgeräth  und  Beute 
(18b.)    gehen  durch  einen  Fluss.     Auf  L.  0,65  h.,  0,7i  br 

Bez.  mit  dem  Monogramm. 

1334.  Landschaft  mit  der  Wohnung   des  Scharfrichter^ 
(19  b.)    und  dem  Hochgericht.     Einige  Reiter  und  Figuren 

im  Vorgrunde.     Auf  L.  0,.->6  h.,  0,685  br. 
Bez.  mit  dem  Monogramm. 

1335.  In  einer  Grotte  liegen  ein  Mann  und  eine  Frau  an 
(20b.)     der  Erde  und  sprechen  mit  einem  Hirten;  zur  Seite 

ein  Schimmel.     Auf  H.  0,45  h.,  0,S7  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  Von  Hoyer  durch  Nau- 
mann als  Cop.     Alt.  Inv.  1722. 

1336.  Ein  Bauer  lässt  einen  Schimmel  am  Bache  trinken. 
(18b.)    Auf  L.  0,29  h.,  0,37  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.     Desgl.  Desgl. 

1337.  Eine  Familie  bat  sich  gelagert;   ein  Mann  mit  zwei 
(lob.)    Pferden  steht  dabei.     Auf  H.  0,si  h.,  0,J35  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  Durch  Baron  v.  Schacht. 
Alt.  luv.  1722. 

1338.  Ein  Reiter  ist  von  seinem  Schimmel  gestiegen  und 
(19  b.)     umarmt  ein  Landmädchen.   Auf  L.  0  «5  h.,  0,mö  br 

Bez  mit  dem  Monogramm.  17t  8  von  Fr.  Lemmers 
aus  Antwerpen;  250  Pattacons. 

133D.    Einige  Reiter  vor  der  Werkstatt  eines  Hufschmieds, 
(8c)     Auf  L.  0,M  h.,  0,gg  br. 

Llez.  mit  dem  Monogramm  Aus  der  Sammlung  de> 
Comtesse  de  la  V'errue  in  Paris.  Gestochen  von  Moyreau 

1340.    Abreise  aus  dem  Wirthshause.     Auf  H.   0,320  h. 
(16b.)     0,37  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm  und  auf  dem  Wirths 
schild  Aü  1649  Durch  Girat  Wackerbartk.  Alt.  luv 
1722 


277 

1341.  Im  Vordergrunde  hitziges  Reitergefecht,  weiterhin 
(16  b.)     zugleich  Kampf  mit  Pussvolk  unter  den  Mauern 

einer  Bergfeste.     Auf  L.  0,69  h.,  0,83  br. 

Bez.    mit   dem  Monogramm.     Durch  Graf  Wacker- 
barth.    Alt.  Inv.  1722. 

1342.  Aufbruch  zur  Falkenjagd.     Rechts  ein  Theil  eines 
(20b.)     Schlosses,  zu  welchem  eine  Brücke  führt.     Auf  L. 

0,so5  h.,  1 ,02  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.     Aus  der  Kunstkammer. 
Alt.  Inv.  1722. 

1 343.  Derselbe  Gegenstand.  Herren  und  Damen  zu  Pferde 
(20b.)     halten  vor  einem  Schlosse.     Gegenstück.     Auf  L. 

0,815  h.,  l,o«  br. 

Aus  der  Kunstkammer.     Alt.  Inv.  1722. 

1344.  Pferdemarkt  in  einer  flachen  Landschaft.     Auf  H. 
(18b.)    0,325  h.,  0,^15  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.     1708  durch  Franz  Lem- 
mers  aus  Antwerpen;  250  Pattacons. 

1345.  Reisende  halten  mit  bepackten  Pferden  vor  einem 
(18b.)     Wirthshause.     Auf  H.  0,4os  h.,  0,485  br. 

1749   durch  Le  Leu    aus  der  Sammlung  Crozat  in 
Paris;  luOl  Livres. 

1346.  Ein  einzelnes  Haus  steht  am  Ufer  eines  Stromes; 
(19b.)    vorn  reitet  ein  Mann  in  rothem  Mantel.     Auf  L, 

0,53  h.,  0.C8  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm. 

1347.  Ein  Herr  lässt  vor  einer  Schmiede  seinen  Schimmel 
(20b.)     beschlagen.      Im   Vorgrund   ein  Knabe  mit  einer 

Ziege  vor  einem  Kinderwagen,  in  welchem  ein  Kind 
liegt.     Auf  K.  0,:ts5  h.,  0,415  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.    Aus  dem  Cab.  des  Vi- 
comte  de  Fontpertuis;  700  Liv. 


278 

1348.  Falkenjagd.  Trompeten  und  Pauken  verkünden  den 
(19b.)     Sieg  der  Falken  über  einen  Reiher.  Auf  H.  0,475  h., 

0,65  br. 

Bez.  mit  Monogramm  (undeutl.).  Durch  Wanderer. 
Alt.  Inv.   1722. 

1349.  Marketenderzelt  mit  Reitern  und  einem   blasenden 
(16  a.)     Trompeter  davor.     Auf  H.  0,48  h.,  0,42  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1710  durch  Jac.  de  Wit 
aus  Antwerpen;  180  Pistolen. 

1350.  Am  Ufer  des  Meeres  sind  Fischer  mit  ihrem  Fange 
(8a.)     beschäftigt;   dabei  einige  Käufer.     Auf  H.  0,55  h., 

0,6o5  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm. 

1351.  Ein  Herr  hält   vor  einer  Schmiede  und  lässt  sein 
(8a.)     Pferd  beschlagen.     Auf  L.  0,555  h.,  0,605  br. 

Bez  P.  W. ,  leider,  wie  es  scheint,  unächt,  sonst 
würde  man  das  Bild  für  Pieter  "Wouverman  halten 
können,  obgleich  es  dem  Philips  W.  vollkommen  ähn- 
lich. Juni  1751  durch  Le  Leu  aus  der  Sammlung  de 
Tugny  in  Paris,  als  „le  travail  du  marechal",  gesto- 
chen von  Moyreau;  604  Liv. 

1352.  Vor  einer  Felsengrotte  halten  Jäger  zu  Pferde;  der 
(8b.)      Wirth   reicht  ihnen   zu    trinken.     Auf  L.   0,65  h., 

0,53  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm. 

1353.  Ruinen  am  Ufer  eines  Stromes;   vorn  Reiter,   die 
(8c.)      ihre  Pferde  schwemmen.    Auf  H.  0,46  h.,  0,eo  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  Durch  Graf  Wacker- 
barth.    Alt.  Inv.  1722. 

1354.  Gefecht   auf  einer  steinernen  Brücke.     Prachtbild 
(7  c.)      mit  viel  grösseren  Figuren  als  gewöhnlich.    Auf  L. 

1,08  h.,  1,36  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1710  durch  Jac.  de  Wit 
aus  Antwerpen  als  „in  der  Manier  von  Bourguignon"; 
170  Pistolen. 


279 

1355.  Abreise  zur  Jagd.     Jäger  koppeln  Hunde,    Andere 
9e.)     sind  schon  voraus.     Auf  H.  0,45  h.,  0,645  br. 

1356.  Rückkehr  von  der  Jagd.    Maulesel  und  Pferde  sind 
(9  c.)     mit    der    Beute     beladen.      Gegenstück.      Auf  H. 

0,455  h.,  0,64  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  März  1755  mit  dem  Vo- 
rigen durch  Graf  Wackerbarth  aus  dem  Nachlass  des 
Mr.  Pasquier,  früher  im  Besitz  des  Chevalier  d'Orleans 
und  im  Cab.  des  Vicomte  de  Fontpertuis. 

1357.  Bei  einem  Marketenderzelte  halten  Eeiter  mit  ihren 
(9c.j      Pferden;    einige    trinken,    andere   spielen  Karten. 

Auf  L.  0,815  h.,  1,04  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  Durch  Graf  Wacker- 
barth.    Alt.  Inv.   1722. 

1358.  Vor  einer  Marketenderhütte  halten  Reiter;  Soldaten 
(16  b.)     würfeln  auf  einer  Trommel.  Auf  H.  0,36  h.,  0,44  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1740  durch  v.  Heineken 
aus  Hamburg.     Inv.  8vo. 

1359.  Herren  und  Damen  mit  ihren  Pferden  und  Jagd- 
(16b.)     begleitern  halten  an  einem  Brunnen;  ein  Edelknabe 

schenkt  Wein  ein.     Auf  H.  0,36  h.,  0,4is  br. 

Bez  mit  dem  Monogramm.  Desgl.  als  Gegenstück 
zum  Vorhergehenden. 

1360.  Reitergefecht   nahe    an    einem    Schlosse,    welches 
(16b.)     durch  Kanonen  vertheidigt  wird.     Auf  L.  0,70  h., 

0,99  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1749  durch  Le  Leu  aus 
der  Sammlung  Araignon;  1600  Livres.  1861  durch 
Schirmer  rest. 

1361.  Aus   einem   Klostergebäude  .  bringt    ein  Kapuziner 
(18  b.)     den  Armen  Speise.     Auf  H.  0,33  h.,  0,36  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  Ein  Bildchen  von  wun- 
derbar zarter  Ausführung.  1749  durch  Le  Leu  von 
Mr.  Le  Noir,  Banq.  in  Paris;  700  Liy.  Unter  der 
Bez. :  ,.L1Aumöne  des  Capucins",  gest.  v.  Moyreau. 


280 

1362.  Das   sich  bäumende  Pferd   eines  Reiters  bringt  das 
(18b.)     Gespann  eines  Bauerwagens  in  Verwirrung.   Auf  L. 

0,57  h.,  Oj&.s  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1742  durch  Rigaud  aus 
dem  Gab.  des  Mr.  Du  Pile  in  Paris;  1500  Liv.  Unter 
der  Bez.:  „Le  Pot  au  Laif,  gest.  von  Le  Bas. 

1363.  Bewaffnete  Bauern  kämpfen  gegen  Reiterei,  Weiber 
(18b.)     mit  Kindern  suchen  fliehend  ihre    Habe  zu  retten. 

Auf  L.  0,5«  h.,  0,7»  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  Hauptbild.  1749  durch 
Le  Leu  vom  Kupferstecher  Moyreau;  '2000  Liv.  Gest. 
von  Moyreau  als  „Le  pillage  des  Reiters". 

1364.  Pferdemarkt     in     einer     schönen    offenen    ("legend. 
(18 b.)    Auf  L.  0,«2  h.   0,775  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1710  durch  Jacob  de 
Wit;  120  Pistolen. 

1365.  Reitergefecht    bei    einer    brennenden    Windmühle. 
(19  b.)    Auf  L.  0,55  h.,  0,675  br. 

Bez.  Ph.  Wouverman.  Hauptbild.  Im  Jahre  1749 
durch  Le  Leu  aus  dem  Cab.  des  Mr.  Crozat  in  Paris; 
1«56  Livres;  gestochen  als  „l'Embrasement  du  Moulin" 
von  Moyreau 

1366.  Im   Stalle   eines  Wirtshauses   halten  Herren   mit 
(19b.)     ihren  Pferden,   im  Begriff  ihren  Weg  fortzusetzen. 

Auf  L.  0,525  h.,  0,r.c  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  Hauptbild.  1749  durch 
Le  Leu  aus  dem  Gab.  der  Comtesse  de  la  Verrue  in 
Paris;  1201  Liv. 

1367.  Ein  Wasserfall  stürzt  über  bewachsene  Felsen  herab  ; 
(16b.)     ein  schwerbeladener,   mit  fünf  Pferden  bespannter 

Wagen  hält  im  Vorgrunde.  Auf  K.  0,30  h.,  0,3<)5  br. 
Bez  mit  dem  Monogramm.  Ein  Bild  von  miniatur- 
artiger Feinheit  der  Vollendung  1749  durch  Le  Leu 
aus'der  Sammlung  des  President  des  Tugny  iu  Paris; 
18ßo  Liv.     Gest.  v.  Moyreau  als  „la  Cascade". 


281 

1368.  Abreise  zur  Falkenjagd;   eine  Kutsche,  mit  Schim- 
(8b.)     mein  bespannt,  ist  bereits  auf  dem  Wege.    Auf  L. 

0,84  h.,  1,29  br. 

1749  aus  der  Sammlung  des  Mr.  de  Vaux  aus  Paris ; 
1500  Livres. 

1369.  Ein  Bär  und  Wildschweine,   von  Jägern  zu  Pferd 
(9a.)     und  zu  Fuss  gehetzt  und  erlegt.     Auf  L.   0,so  h., 

l,io  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  Desgl.  1000  Livres. 
1741  gest.  v.  Le  Bas. 

1370.  Ein  Herr  vor  einer  Schmiede  lässt  seinen  Schimmel 
(8b.)     beschlagen.     Auf  L.  0,63  h.,  0,50  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1749  durch  Le  Leu  aus 
Paris.  Als  „La  grotte  du  marechal".  gest.  von  Moy- 
reau;  600  Livres. 

1371.  Fuhrt  und  Ueberfahrt,  wo  Pferde  in  die  Schwemme 
(8c.)     geritten  werden.     Auf  H.  0,46  h.,  0,r,o  br. 

Bez  mit  dem  Monogramm.  Durch  Graf  Wacker- 
barth.     Alt.  Inv.  17r2. 

1372.  Rast  auf  dem  Marsche.     Auf  L.  0,525  h.,  0,635  br. 

(8  c.)  pez    mft  dem  Monogramm.    1749  durch  Le  Leu  aus 

Paris;  750  Livres. 

1373.  Landsee  in  der  Mitte  einer  weiten,   reich  bebauten 
(9b.)     Landschaft;    vorn   haben  Jäger    zu  Pferde    einen 

Hirsch  erreicht.     Auf  L.  0,72  h.,  1,30  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1749  aus  dem  Cabinet 
der  Comtesse  de  la  Verrue  in  Paris;  erworben  durch 
Le  Leu;  1500  Livres. 

1374.  Feldlager  an   einem  breiten  Flusse.     Eine  Menge 
(9b.)     Krieger    zu  Fuss    und    zu  Pferde  im  Vorgrunde. 

Auf  L.  0,7i  h.,  1,28  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1742  durch  De  Brays 
und  Araignon  aus  der  Samml.  Carignan  in  Paris. 
Als  „Quartier  general  de  l'Armee  hollandaise " ;  3500 
Livres. 


282 

1375.  Deutsche  Reiterei  und  Fussvolk  kämpfen  mit  türki- 
(8  b  )     sehen  Reitern.     Auf  L.  0,83  h.,  1,056  br. 

Bez  mit  dem  Monogramm.  1708  durch  Franz  Lem- 
mers  aus  Antwerpen;  650  Pattacons. 

1376.  Reitergefecht,  in  der  Nähe  eines  verfallenen  Schlos- 
(16b.)     ses.     Auf  L.  0,:o  h.,  0,S2  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1710  von  Jac.  de  Wit 
aus  Antwerpen;  170  Pistolen. 

1377.  Ein  Herr  hält  sein  Pferd  am  Zügel  und  lässt  sich 
(18b.)     von  einer  Zigeunerin   wahrsagen.     Auf  H.  0,40  h., 

0,475  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  Durch  Graf  Gotter; 
200  Konv.  fl. 

1378.  Ein  Herr  zu  Pferde  hält  am  Ufer  des  Meeres  und 
(18  b.)     spricht  mit  einigen  Fischern.  Auf  H.  0,316  h.,  0,36  br 

Bez.  mit  dem  Monogramm. 

1379.  Ein  Bauer  tränkt  seinen  Schimmel  aus  einer  Lache 
(19  b.)     auf  einem  Hügel  eine  Frau  mit  ilrrem  Kinde.  Auf  H 

0,335  h.,  0,27  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.    1851  aus  dem  Vorrath 

1380.  Fischer  ziehen  ihre  Netze  ein ;   ein  scheckiges ,  ge 
(18b.)     satteltes   Pferd  steht  daneben.      Auf  H.   0,315  h., 

0,36  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1741  durch  v.  Kaiser- 
ling.     Inv.  8vo. 

1381.  Ein   Zweikampf.     Zwei   Reiter   schlagen   sich   auf 
(•20b.)     Pistolen.     Auf  H.  0,3i  h.,  0,405  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1751  aus  dem  Cab.  Crozat 
in  Paris. 

1382.  Landparthie  von   Herren   und  Damen    zu   Pferde. 
(17a.)     Auf  L.  0,77  h.,  0,98  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1710  durch  Jac  de  Wit 
aus  Antwerpen  als  „het  Hengstche";  130  Pistolen; 
rest.  d.  Schirmer.  1855  aus  dem  Vorrath. 


283 

1388.    Ein  abgeschirrter  Schimmel  in  einem  dunkeln  Stalle. 
(19b.)    Auf  H.  0,27  h.,  0,35  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm. 

1384.  Mehrere  Pferde  im  Stalle  eines  Wirthshauses  ander 
(16b.)    Krippe.     Auf  H.  0,295  h.,  0,ss  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1710  durch  Jac.  de  Wit 
,aus  Antwerpen,  mit  dem  Vorigen  zusammen  für  220 
Pistolen. 

1385.  Ein  Mann  auf  braunem  Pferde  mit  einem  Schimmel 
(19  b.)     ZUr  Hand.     Auf  H.  0,255  h.,  0,31  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv.  1722. 

1386.  Ein    angeschirrter    Schimmel   und    ein    bepackter 
(19b.)    Brauner  stehen  in  einer  Felsenhöhle.  Auf  H.  0,25  h., 

0,31  br. 

1708  von  Franz  Lemmers-  aus  Antwerpen;  125  Pat- 
tacons 

1387.  Männer  und  Frauen  mit  Kindern,  zu  Fuss  und  zu 
(19b.)    Pferde,  gehen  durch  ein  Wasser.     Auf  H.  0,40  h., 

0,545  br. 

Bez.  mit  dem  Monogramm.  1741  durch  v.  Kaiserling. 
Inv.  8vo.     (Kein  Original.) 

1388.  Beladene  Karren,  die  durch  einen  Fluss  gefahren, 
(12  a.)    von  Räubern  angegriffen.    Auf  H.  0,35  h.,  0,485  br. 

Bez.   mit   dem   Monogramm.     (Kein  Original.) 

1389.  Hitziges  Gefecht   zwischen  Fussvolk  und  Reiterei. 
(12  a)     Auf  H.  0,36h.  ,0,4i  br. 

Bez  mit  dem  Monogramm.  1741  durch  v.  Kaiser- 
ling.    Inv.  8vo.     (Kein  Original.) 


Anm. :  Es  lag  nahe,  bei  einer  so  überaus  grossen  Voll- 
zähligkeit der  Werke  dieses  Meisters,  wie  sie  nur 
die  hiesige  K.  Gallerie  darbietet,  einmal  den  Versuch 
der  Angabe  einer  historischen  Reihenfolge  derselben 
zu  wagen ,  und  wenigstens  für  ein  Laienpublikum  das 


284 

Gleichartige  zusammen  zu  stellen.  Demnach  sind  die- 
jenigen Werke  des  Meisters,  welche  sich  durch  ent- 
schiedeneres Grün  der  Landschaft,  eine  Art  von  Härte 
der  Lokaltöne  und  schärfere  Ohara kteribtik  der  Fi- 
guren und  Thiere  von  der  Vollendung  und  zuletzt 
übertriebenen  Weichheit  der  späteren  Arbeiten  we- 
sentlich unterscheiden,  in  den  ersten  acht  Nummern 
zusammengeordnet.  Zu  einem  Uebergang  zur  spä- 
teren Weise  gehören  etwa  die  nächsten  zehn  Nummern, 
denen  achtzehn  der  schon  fast  vollendeten  Meibter- 
schaft  folgen,  welche  nur  noch  durch  sechszehn  Num- 
mern der  vortrefflichsten  und  anerkanntesten  Pracht- 
bilder übertroffen  werden  Von  diesen  abwäits  zeigen 
sechs  Bilder  einen  Uebergang  zu  den  schon  geringeren, 
welche  nur  durch  zwei  Bilder  vertreten  bind,  währeud 
den  Schluss  fünf  schwache,  zum  Theil  unächte  Bilder 
machen.  Viele  schreiben  Arbeiten,  wie  die  unter  Nr. 
132i  bis  1333  enthaltenen,  dem  Jan  und  Bieter  Wou- 
verman  zu,  was  jedoch  mit  Sicherheit  nur  daun  mög- 
lich, wenn  ächte  Monogramme  vorhanden,  da  die 
Brüder  wahrscbeinleh  viel  gemeinsam  malten,  wobei 
Philipp  zumeist  die  letzte  Hand  angelegt  haben  mag. 
Fabt  alle  bezeichneten  Bilder  tragen  demzufolge  das 
Monogramm  des  Philipp  (denn  auch  die  mit  PH.  W. 
bezeichneten  kann  man  nur  diesem  zntheilen),  die 
meisten  acht,  wenn  auch  einige,  namentlich  die  letzten 
Nummern  der  Reihenfolge  gewiss  unächt. 

Begeyil  (Abraham). 

Geb.  zu  Leyden  (?),  lebte  um  K'80  in  Berlin. 

1390.  Drei  Ziegen  in  einer  Landschaft.     Auf  H.  0,5i  h., 
(12  c.)    Ö,w  br. 

Bez-  oJTjegeun 

Alt.  Inv.   1722;   1800  aus  dem  Vorrath. 

Bcga  (Cornelia). 

Geb.  zu  Haarlem  1G20,  gest.  das.  an  der  Pest  1CC4. 

1391.  Bauern,  Weiber  und  Kinder  in  einer  Dorfschenke 
(20 c.)     beim  Tanz.     Auf  H.  Q,i?  h.,  0,iu  br. 

Bez    C.  Bega. 


•    285 

Toi  (D.  van),  Schüler  des  G.  Do\. 
Lebte  uni  1020. 

1392.  Ein  granbärtiger  Mann  hinter  einem  Bogenfenster 
(19a.-     verzehrt  einen  Hering.     Auf  H.  0,26  h.,  0,i95  br. 

Bez   D.  V.  Toi. 

1393.  Eine  alte  Frau  hinter  einem  Bogenfenster  windet 
(19a.)     Garn  auf  eine  Weife.     Auf  H.  0,^4  h.,  0,?65  br. 

Bez.  D.  V.  Toi. 

ßreenbergh  (Bartholomäus),  Schüler  des  Poelenlmrg. 

Geb.  zu  Utrecht  um  1020,  gest.  nach  16G3. 

1394.  Joseph  lässt  während  der  Hungersnoth  in  Egypten 
(27d.)     Brod  verkaufen.      Auf  H.  0,<8  b.,  0,r,sbr. 

Bez    B.  Breenbergh  fecit  Anno  IG  14.    Die  beiden  B 
zus.  gezogen. 

Rockes    (Hendrik    Martens) ,    gen.    Sorgll ,    Schüler    des 
D.  Tcnieis. 

Geb.  zu  Rotterdam  1G21,  gest.   1G82." 

1395.  Vor   einem  Hause  sitzt  eine  Fiscbhäncllerin ,    eine 
(15  a.)     Köchin  und  ein  Fischer  stehen  dabei.  Auf  H.  0,soh., 

0,375  br. 

Bez.  16G4  M.  Sorgh.    Durch  v.  Flemming.    Alt.  Inv. 
1722. 

139ö.     Die  Arbeiter  im  Weinberge  erhalten   ihren  Lohn. 
•    (15a.)     Auf  H.  0,40  h.,  0,6.%  br. 
Bez.  M.  Sorg  1667. 

EekllOllt  (Gerbrandt  van  den),  Schüler  des  Remlbra  11(11". 

Geb.  zu  Amsterdam  19.  Aug.  1621,  gest.  22.  Octbr. 
167-1. 

1397.     Simeou  im  Tempel,  das  Kind  Jesus  auf  den  Armen, 
(19b.)    dankt  knieencl  dem  Herrn.     Auf  L.  0,«s  h  ,  0,^5  br. 
Durch  Baumann  als  Lembrandt.     Alt.  Inv.  17 j2. 


286 

Everdingen  (Cesar  van) ,  Schüler  des  Jan  van  Bronk- 
horst,  Bruder  des  Aldert. 
Geb.  1606  zu  Alkmaar,  gest.  das.  1697. 

1397a.  Flora,  Pomona,  Bacchus  und  Amor.     Im  Hinter- 
<L3.)     gründe  ein  Satyr  und  eine  Mohrin.     Auf  L.  1,46  h., 
l,6i  br. 

Bez.  C  V.  E.  zusammengezogen.  Im  Jahre  1865 
erkauft  vom  Conservator  J.  D.  Dreyer  in  Bremen. 
Preis  25  Louisd'or. 

Everdingen  (Aldert  oder  Allart  van),  Schüler  des  Roland 
Savery  u.  Peter  Molyn  des  Aelteren. 

Geb.  zu  Alkmaar  1621,  gest.  das    1675. 

1398.  Felsige  Gegend  mit  bewölkter  Luft;  vorn  ein  Hirsch, 
(IIa)     von  Jägern  durch  das  Wasser  gehetzt.  Auf  H.  0,46  h., 

0,65  br. 

Bez.  A.  VAN  EVERDINGEN.     1643. 

1399.  Kleine  Landschaft  mit  einem  Schloss ,  im  Vorgrunde 
(11  c.)     kahle  Felsen;   rechts  einige  Tannen   und  Männer, 

welche  Holz  fällen.     Auf  H.  0,34  h  ,  0,  ti  br. 
Bez.  A.  v.  Everdingen. 

1400.  Zwischen  Tannenwald  und  mit  Laubholz  bedeckten 
(11  c.)     Felsenmassen   stürzt  ein   Strom   in  den  Vorgrund 

herab.     Auf  L.  1,44  h.,  1,73  br. 

Bez  A.  v.  Everdingen.  1837  von  Frau  von  Heigen- 
dorf erkauft  für  800  Thaler. 

1401.  Eine  kleine  Landschaft  mit   ein   paar   Mühlen   an 
(11c.)     einem  Flusse.     Auf  H.  0,355  h.,  0,43  br. 

1402.  Ein  mit  Tannen  und  Laubholz  bewachsener  Hügel, 
(11c.)    am  Fusse  desselben  ein  Hirt,  der  Ziegen  weidet. 

Auf  H.  0,26  h.,  0,5«  br. 


287 
Berchem,  Berghem  oder  Berighera  (Claes  Pietersen). 

Geb.  zu  Haarlera  1620,  gest.  d.  18.  Febr.  1683  zu 
Amsterdam. 

1403.  Ein  Handelsherr  sitzt  vor    einem  Prachtgebäude, 
(9  c.)     ein  reichgekleideter  Mohr  nähert  sich  ihm  5  zur  Seite 

eine  Dame.     Auf  L.  0,95  h.,  O/wbr. 
Bez.  Berchem  f.    Durch  Leplat.    Alt.  Inv.  1722. 

1404.  Die    Verkündigung   der    Hirten.     Auf  H.   0,45  h., 
(10  a.)     0,375  br. 

Bez.  Berighem  (sie)  1649.  1741  durch  v.  Kaiserling. 
Inv.  8vo. 

1405.  Landschaft  mit  hohen  bewachsenen  Felsen,  im  Hin- 
(10a.)     tergrunde  eine  alte  Burg.     Auf  L.  1,38  h.,  1,03  br. 

Bez.  Berchem  f.  1656.  1749  aus  De  Brays  Nachlass 
in  Paris;  1500  Livres. 

1406.  Landschaft  mit  grossen  Felsenmassen ,  im  Vorgrunde 
(i2c.)     ziehen  Fischer  ihr  Netz  an's  Land.  Jfc  AufH.0,4ih., 

0,6i  br. 

Bez.  Berchem.  1742  durch  Rigaud  aus  Paris;  1000 
Lrvres. 

1407.  Landschaft  mit  fernen  Gebirgen  und  einem  steilen 
(10a.)    Felsen  im  Vorgrunde,  durch  eine  Gruppe  Menschen 

und  Thiere  belebt.  JfS  Auf  L.  1,07  h.,  1,34  br. 

Bez.  Berchem  1659.  1749  durch  Le  Leu  von  der 
Wittwe  Gersaint  in  Paris.  1201  Livres,  gest.  von 
Aliamet. 

1408.  Magere  felsige  Gegend  mit  Ruinen.    Auf  H.  0,47  h., 
(12  a.)     0,64  br. 

Bez.  Berchem.  1742  durch  Riedel  aus  Prag.  Inv. 
8vo. 

1409.  Kleine  felsige  Landschaft ,  im  Vorgrunde  ein  paar 
(10a.)     Männer  mit  einer  Heerde.     Auf  H.  0,3oh.,  0,26 br. 

Bez.  Berchem.  Durch  Graf  Wackerbarth.  Alt.  Inv. 
1722. 


28S 

1410.    Eiu  Waldstrojn  drängt  sich  durch  Felsen;  Hirten 
(10a.)     und  Heerdpn  sind  umher  zerstreut.     Auf  L.  l,io  h., 
1,54  br. 


1749  durch  Le  Leu  aus  der  Sammlung  Orozat  in 
Paris;  12U0  Livres. 

1411.  Sonnenuntergang.    Vor  einer  Bauernhütte  sitzt  eine 
('2a.)    Frau,   ihren  Spinnrocken  in  der  Hand ,   neben  ihr 

liegt  ein  Mann,   einiges   Vieh   daneben.     Auf  H. 

0,17  h.,  0,615  br. 

Bez.  Berchem.  Wurde  früher  von  Einigen  für  Al- 
bert Kuj'p  gehalten,  allein  es  trägt  ein  durch  ge- 
naueste Untersuchung  als  acht  bewährtes  Monogramm. 

1412.  Landschaft  mit  Vieh ,  braune  ühtertuschung.     Auf 
(12a.)     H.  0,285  h.,  0,375  br. 

Durch  v.  Kaiserling.  luv.  8vo.    1855  ans  dem  Voixath. 

1413.  Desgleichen.     Gegenstück.    Auf  H.  0,205  h.,  0,37  br. 
(12  a.)        Beide  bez.  Berchem.  18ö8  aus  dem  Vorrath. 

1414.  Ein  bewässertes  Thal,  durch  welches  verschiedenes 
(7  a)     Vieh  getrieben  wird.     Auf  L.  l,te  h  ,  1,41  br. 

Durch  du  Boy.     Alt.  InV.  1722. 

1415.  Kleine  Landschaft  mit  einem  Felsen  in  der  Ferne, 
(10a)     an  dessen  Kusse  ein  Bauer  pflügt;  im  Vorgrunde 

einige  Stück  Rindvieh,  mit  ein  Paar  Weibern,  deren 
eine  auf  einem  Esel  reitet.  Auf  H.  0,245  h.,  0,315  br. 
Durch  Graf  Wacker1  arth.    Das  Gegenstück  befindet 
sich  in  «1er  Bridsrewatir-  Galerie  zu  London. 


Aum. :  Die    mit    .Jahreszahlen     bezeichneten    Bilder    dieses 
Mei^tfr-    umfassen     einen    Zeitraum    von     10    .lahren 


289 

(1(349  —  1659).  Merkwürdig  ist  die  Verkündigung 
der  Hirten  (Nr.  1404),  welche  entschieden  an  Rem- 
brandt'sche  Auffassung  erinnert  und  „Berighem"  be- 
zeichnet ist,  wie  er  sich  auf  seinen  Jugendbildem  zu 
schreiben  pflegte. 

Unbekauut. 

1416.  Ein  Hirt  auf  seinen  Stab  gestützt  hütet  einige  Kühe. 
(13c.)    Auf  K.  0,io  h.,  0,i35  br. 

Durch  Pesne,  Alt.  luv.   1722. 

Romeyn  (Wilhelm),  wahrscheinlich  Schüler  des  Berghera. 

Geb.  zu  Utrecht,  blühte  um  1640—1660. 

1417.  Kleine  Landschaft  mit  einem  hohen  Felsen  im  Hin- 
(16a.)     tergrunde;  einige  Stück  Kindvieh,  Schafe  und  Zie- 
gen weiden  im  Vorgrunde.     Auf  H.  0,435  h.,  0,37  br. 

Bez.  W.  ROMEYN.    Durch  Raschke.    Alt.  Inv.  1722. 

Stevens,  gen.  Palsimedes,  Bruder  des  Anton  Pala- 
medesz. 

Lebte  um  1625. 

1418.  Reitergefecht.     Auf  H.  0,^65  h.,  0,725  br. 
(!9b  )         Bez.  P.  f 1634  undeutl. 

Derselbe.   (?) 

1419.  Ein  Cavalier  mit  einem  Stock.     Ganze  stehende  Fi- 
(26a.j     gur.     Auf  L.  0,3j  h.,  0,i9  br. 

Alt.  Inv.  1722;   1861  aus  dem  Vorrath. 

Potter  (Paul),   Schüler  seines  Vaters  Pieter  Potter. 

Geb.  zu  Enkkuyzen  1625,  gest.  zu  Amsterdam  1654. 

1420.  Ein  Park,  in  welchem  gekoppelte  Hunde,  begleitet 
(14a.)    von  Jägern   zu  Pferde  und  zuFuss,  zur  Jagd  ge- 
führt werden.     Auf  L.  0,63  h.,  0,7s  br. 

Bez.  Paulus  Potter  fec.  1652. 

1'.» 


29*) 

1421.  Ein  Hirt  treibt  einige  Rinder  einen  kleinen]: 
(14c.)     hinan.     Auf  H.  0,365  h.,  0,50  br. 

Bez.  Paulus  Potter  fec'1652.    Durch  G-raf  Wacker- 
barth.    Alt.  luv.  17-22. 

1422.  Einige  Kinder,  ein  Pferd  und  ein  Paar  Schafe  wei- 
(14  c.)     den  auf  einem  Hügel.     Auf  H.  0,36  h.,  0,465  br. 

Bez.  Paulus  Potter  fec.  1652.    Desgl.  Desgl. 

Yersckuriiig  (Hendrik),  Schüler  des  Jan  Both. 

Geb.  zu  Gorkum   1627,  ertrank  1690. 

1423.  In  der  Nähe  verfallener  Gebäude    rüstet   .sich 
(13a.)    Tross  eines  Heeres  zum  Aufbruch.     Auf  H.  0,64  n.. 

0,7i  br. 

Bez.  H.  Verschuring  f.   1670.    Durch  Graf  Wacker- 
barth als  Manier  Wouvernian.     Alt.  Inv.  1722. 

1424.  Christus  wird  nach  Golgatha  geführt.  Auf  L. 0,81  h., 
(13  a.)     l,?3br. 

Bez.  H.  VERSCHVRING.    Desgl.  Desgl. 

Bakereel  (Willem)  um  1621  >. 

1425.  Sandhügel  und  Höhlen,  mit  weiter  Ferne  und  Fi- 
(27  a.)     guren.     Auf  L.  0,4S  h.,  0,67  br. 

Bez.  W.  Bakereel.     Die  letzten  Buchstaben  undeutl. 
1856  aus  dem  Vorrath. 

Unbekannt. 

1426.  Lagerscene.     Ein  Reiter  mit  einer  Marketenderin. 
(27c.)     Auf  H.  0,3i  h.,  0,45 br. 

18(51   aus  dem  Vorrath. 

Oosterwyi'k   (Maria  van),   Schülerin    des    I).  de  Heem. 

Geb.  in  Xootdorp  bei  Delft,  gest.  1693. 

1427.  Blumen  in  einem  gläsernen  G-efäss,   daneben  ein 
(18a.)    paar  Muscheln.     Auf  L.  0,725  h.,  0.565  br. 

Bez.  MARIA  VAX  OOSTERWYCK. 


291 

1428.  Unter  einem  Vorhänge  eine  Melone ,  Weintrauben 
(18  a.)     und  eine  Orange  auf  einem  Marmortische.     Auf  L. 

0,7i  h.,  0,57  br. 

Ebenso  bez.  1740  beide  durch  Morell  für  2400  fl. 
Inv.  8vo. 

Unbekannt. 

1429.  Ein    alter,    nach    oben   blickender,    graubärtiger 
(28a.)     Mann.     Auf  L.  0,57  h.,  0,50  br. 

1743  aus  Paris  als  van  Bock;  (vielleicht  van  Bouck, 
Schüler  des  Snyders,   gest.   zu  Paris  1673).     Inv.  Svo. 

össenbeck  (Josias). 

Geb.  zu  Rotterdam  um  16-27,  gest.  1678. 

1430.  Flache    Landschaft.      Ein    Herr    und    eine    Dame 
(20b.)     sprechen  mit  einem  Hirten.   Auf  L.  0,52  h.,  0,81  br. 

Bez.  J.  Össenbeck.  f.  1664.  In  einem  alten  Ver- 
zeichniss  als:  Landschaft  von  Collard  (?),  staffirt  von 
Össenbeck.     Durch  Graf  Gotter:  40  Konv.  fl. 

Ulft  (Jan  van  der). 

Geb.  zu  Gorkum  um  1627. 

1431.  Landschaft  mit  Ruinen  und  vielen  Figuren.    AufH. 

(lob.)      0,475  h.,  0,75  br. 

1741  durch  v.  Kaiserling.     Inv.  Svo. 

Meer  (Jan  van  der). 

Geb.  zu  Delft  um  1632. 

1432.  Ein  Herr   umarmt  ein  junges   Frauenzimmer  und 
(K2.)      drückt  ihr  ein  Goldstück  in  die  Hand.     Dabei  noch 

ein  Herr  und  eine  Alte,  in  einem  Balkon,  über 
dessen  Brüstung  ein  persischer  Teppich  herabhängt. 
Halbfiguren  in  Lebensgrösse.    Auf  L.  1,44h.,  l,3obr. 

Bez.  J.  v.  Meer.  1656.  Der  erste  Strich  des  „M" 
oben  mit  einem  Punkt  und  unten  mit  einem  ,,v"  ver- 
bunden.    (S.  W.   Burger  Musees  de  Hollande  S.  77.) 


292 

Von  dem  seltenen  Meister  ist,  so  weit  bekannt,  kein 
anderes  Bild  in  lebensgrossen  Figuren  vorhanden. 
1741  aus  der  Sammlung  Wallenstein. 

1433.  Vor  einem  grünen  aufgezogenen  Vorhange  steht  ein 
(L2.)     junges  Mädchen  am  offenen  Fenster  und  liest  einen 

Brief.     Auf  L.  0,s4  h.,  0,65  br. 

Bez.    J    v.  Meer  undeutlich.     Als   „Rcmbrandt"  im 
Abrege  angeführt. 

Meer  (Jan  van  der),  gen.  de  Jonge. 
Geb.  zuHaarlem  um  1646.  (?) 

1434.  Ein  Gebirge  jenseit  eines  Landsees;  vorn  mehrere 
(27  b.)    bepackte  Esel  mit  ihren  Treibern.     Auf  H.  0,345  h., 

0,42  br. 

Bez.  J.  v.  dr.  Meer  1654.      Durch    Graf   Gotter;    50 
Konv.  fl. 

1435.  Bei  einer  Hütte ,  unter  Bäumen ,  sitzt  ein  Schafhirt, 
(12a.)     dessen   Heerde    im   Vorgrunde   gelagert  ist;   eine 

Bäuerin  liest  ihm  etwas  vor.    Auf  L.  0,81  h.,  1,09  br. 
Bez.   J.  van  Meer   fc.   A  °    16  .  .   (undeutlich).     1741 
durch  v.  Kaiser ling.     Inv.  8vo. 

Ruysdael  (Jacob  van),  Sohn  des  älteren  Jacob  und  Neffe 
des  Salomoii  K. 

Geb.  zuHaarlem  um  1625,  gest    das.  im  März  1682. 

1436.  Landschaft,  bekannt  unter  dem  Namen  „  die  Jagd  ". 
(Hb.)    Die  Figuren  angeblich  von  A.  van  derVelde.  %  Auf 

L.  l.os  h.,  1,47  br. 
Bez.  J.  v.  Ruisdael.     Wie  die  folgende  Nr. 

1437.  Landschaft,  bekannt  unter  dem  Namen:   ,,  Juden-; 
(Hh.)     kirchhof".    #    Auf  L.  0,85  h.,  0,98  br. 


Bez. 


293 

1438.  Ein  mit  schönen  Bäumen  bewachsener  Hügel,  von 
(IIa.)     dem  ein  kleiner  Bach  herabstürzt;  ein  Knabe  weidet 

einige  Schafe  und  eine  weisse  Ziege.  Auf  H.  0,38  h., 
0,525  br. 

Bez.      M 

1439.  Ein  Waldweg;  mitten  durch  das  Gehölz  sieht  man 
(IIa.)    den  Horizont.     Auf  L.  0,63h.,  0,52br. 

Bez.  J.  v.  Ruisdael.     S.  Nr.  1437. 

1440.  Durch  ein  mit  Laubholz  bewachsenes  Thal  strömt 
(IIa.)     ein  Bach,  der  im  Vorgrunde  einen  kleinen  Fall  bil- 
det.    Auf  L.  0.62  h.,  0,52  br. 

Ebenso  bez. 

Ein  Wasserfall  an  einem  mit  Bäumen  bewachsenen 
Hügel.     Auf  L.  0,68  h.,  0,54  br. 
Bez.  J.  v.  Ruisdael  f.     Alt.  Inv.  1722. 

Eine  waldige  Landschaft.  Im  Vorgrunde  ein  Wasser- 
fall.    Auf  L.  0,67  h.,  0,55  br. 
Ebenso  bez.     Desgl. 

1443.    Eine  Landschaft  mit  Bergen  im  Hintergrunde,  be- 
(Hb.)    kannt  unter  dem  Namen:  ,,das  Kloster".    Jfc    Auf 
L.  0,74  h.,  0,96  br. 

Bez.  J.  v.  R.  wie  Nr.  1438. 

Ganz  flache  Gegend.  Ein  Weg  führt  nach  einem 
Dorfe  hin ,  rechts  und  links  am  Wege  Felder  mit 
Garben.     Auf  L.  0,4oh.,  0,515  br. 

Bez.  J.  v.  Ruisdael  zus.  gez.  1751  durch  Riedel 
auf  der  Michaelis -Messe  zu  Leipzig  erkauft.  Geschenk 
des  Grafen  Wackerbarth  an  S.  M.  den^  König  zur 
Messe. 


294 


1445.    Rauhe   Gebirgsgegend ;    ein  Waldstrom   bildet  im 
(10b.)     Vorgrunde  einen  Wasserfall.     In  der  Ferne  einige 
Bauerhütten.     Auf  L.  l,oo  h.,  0,8*>  br. 

1740  durch  Morell  aus  Antwerpen.     Inv.  8vo. 

144G.    Eine     baumreiche    Landschaft    mit    Häusern    im 
(IIa.-)     Hintergründe.     Eine   hölzerne  Brücke   fährt  über 
einen  Fluss.     Auf  L.  0,57  h.,  0,655  br. 

1447.  Hinter   einer   Baumgruppe  auf   einem    Berge   'las 
(10b. )     Schloss  Bentheim.     Auf  H.  0,55  h.,  0,8«  br. 

Alt.  Inv.  172-2. 

1448.  Eine  flache  Waldgegend.     Ein  Karren  fährt  durchs 
(10b.)   ■  Wasser.     Auf  H.  0,56  h.,  0,745  br. 

1743  in  Leipzig  zur  Ostermesse  gekauft      Inv.  8vo. 

Boom  (Arnold  oder  Abraham  van),  auch  YerboOlll,  Schü-  j 
ler  des  Jacob  Kuysdael. 
Lebte  um  1653. 

1449.  Ein  von  Bäumen  umgebenes  Dorf,  dabei  ein  Schäfer 
(IIa.)     mit  einigen  Schafen.     Auf  L.  0,66  h.,  0,79  br. 

Bez.  A.  v.  Boom  f. 

1450.  Eichenwaldung ,    im  Vorgrund   Schweine    auf  der 
(IIa.)     Weide.     Gegenstück.     Auf  L.  0,66  h.,  0,78  br. 

Ebenso  bez. 

Looteil  (Jacob),   (Nachahmer  des  Hobbema). 

Gest.  1680  in  England. 

1451.  Landschaft  mit  Hirten  und  einigem  Vieh.     Auf  K.  j 
(27  c.)    0.4o  h.,  0,50  br. 

1452.  Landschaft,  ähnlich  der  Vorigen.     Auf  K.  0,40  h., 

1.27  c.)     0,49  br. 


295 

1453.  Landschaft.     Im  Schatten  des  Vorgrundes  ein  Hirt 
(•27  c.      mit  seiner  Hirtin.     Gegenstück  des  Vorigen.     Auf 

K.  V.  Gr. 

Alle  drei  bez.       /  y  . 

Im  Jahre  1860  aus  dem  Vorrath  aufgenommen. 

Kalf  (Willem),  Schüler  des  Hendrik  Pot. 

Geb.  zu  Amsterdam  1630,  gest.  das.  d.  30.  Juni  1693. 

1454.  Auf  einem  Tische  steht  neben  einem  Römer  "Wein 
(27  c.)     eine  weiss  und  blau  gemalte  Porzellanschale ;  dabei 

eine  angeschnittene  Citrone.  Auf  L.  0,485  h.,  0,4is  br. 
Bez.  W.  KALF.  1661. 

Bray,  Jan  de,  gest.  zu  Haarlein   1697,  Sohn  des  Salo- 
mon  de  BTay.*) 

1455 .  Auf  einer  weissen  verzierten  Tafel  ein  Gedicht,  das 
(17b.      Lob  des  Herings;  davor  ein  Teller  mit  einem  zer- 
schnittenen Hering,  ein  Krug,  Gläser  mit  Bier  und 
dergl.     Auf  H.  0;56  h.,  0,48  br. 

B"     Jojl  Miay.  i  (fS(f 

1741  durch  v.  Eaiserling.     Inv.  8vo. 

Bakhuysen  (Ludolph),  auch  Bakhuis. 

Geb.   zu  Emden  1631,    gest.    den  7.  jSTovbr.  1709  zu 
Amsterdam. 

1456.  Seegefecht   zwischen   der  englischen  und  holländi- 
(18  c  )     sehen  Flotte.     Auf  L.  0,94  h.,  l,oi  br. 

Bez   L.  B. 


van  der  Willigen:  Les  artistes  de  Harlem.  1870. 


296 

Moucheroii  (Frederic). 

Geb.    zu   Emden   um    1633  (?),    gest.   zu   Amsterdam 
nach  1713. 

1457.  Ein  Garten  mit  verschnittenen  Hecken,  in  welchem 
(12c.)     Leute  lustwandeln.     Auf  L.  0,26s  h.,  0,345  br. 

Bez.  F.  Moucheron  Fecit  1713.     Avis  der  Kunstkam- 
mer.    Alt.  Inv.  1722.  t 

Baeil  (Jan  de),   Schüler  seines  Vetters  PieillilllS. 

Geb.  zu  Haarlem  1633.  gest.  1702  zu  Amsterdam. 

1458.  Der  Künstler  selbst;    in  der  rechten  Hand  ein  klei- 
(22b.)     nes  Bild.     Auf  L.  l,o9  h.,  0,95  br. 

Durch  Naumann.     Alt.  Inv.   1722. 

Du  Jardin  (Karel). 

Geb.  zu  Amsterdam  um  1625,  gest.  zu  Venedig  den 
20.  Nov.  1678. 

1459.  Diogenes  sieht  einen  Knaben  aus  der  hohlen  Hand 
(10  a.)     trinken.      Auf  H.  0,«5  h.,  0,31  br. 

Bez.  KL.  DV  IARDIN.  (undeutlich). 

1460.  Vor  einer  kleinen  Strohhütte  kniet  eine  Magd  und 
(10  a.)     melkt  eine  Ziege.     Auf  H.  0,29  h.,  0,23  br. 

Bez.  K.  DV  IARDIN.     Hover  durch  Naumann.     Alt. 
Inv.  1722. 

1461.  Ein  Ochse  und  Ziegen.     Ein  Hirtenknabe  im  Hin- 
(10a.)     tergrunde.     Auf  H.  0,26  h.,  0,355  br. 

Bez.  K.  DV  IARDIN.     Durch  Graf  Wackerbarth  als 
Paul  Potter. 

HttCkeri.  (Jan)  von  Amsterdam.   (?) 
Geb.  1635. 

1462.  Bei  einer  Gruppe  hoher  Bäume  zieht  sich  eine  Land- 
(10a.)     Strasse,    durch  mehrere  Figuren  belebt,    am  Fusse 

einer  Felsenwand  hin.      Auf  L.  0,99  h.,  1,12  br. 


297 
Steen  (Jan). 

Geb.  zu  Leyden  um  1625,  gest.  das.   1679. 

1463.    Hochzeit  zu  Cana.     Vorn  ein  Weib  mit  einem  Kna- 
(19  a.)     ben  am  Fasse  sitzend.     Der  Wirth  empfängt  einen 
Musikanten.     Weiter  hinten  Christus  und  das  Gast- 
mahl.    Auf  H.  0,6o  h.,  0,4«5  br. 


Bez. 


1861  aus  dem  Vorrath. 

1464.  Eine  Frau ,    die  ihrem  Kinde  mit  dem  Löffel  Speise 
(19a.)     reicht.     L.  auf  H.  0,295  h.,  0,245  br. 

Ebenso    bez.     Durch    Graf  Wackerbarth.     Alt.   Inv. 
1722. 

MieriS  (Frans  van). 

Geb.  zu  Delft  1635,  gest.  zu  Leyden  d.  12.  März  1681. 

1465.  Ein  Mädchen  sitzt  vor  einem  Tische,   worauf  eine 
(18  e.)     Laute  liegt,  und  hört  einer  alten  Frau  zu.     Auf  H. 

0,29  h.,  0,23  br. 

Bez.  F.  van  Mieris  fec.  1671.     1710  von  Jac.  de  Wit 
aus  Antwerpen;  200  Pistolen 

1466.  Magdalena.     Auf  H.  0,22  h.,  0,i75  br. 

(26a.)  ßez  Frans  van  Mieris  1674.  Durch  Leg.-R.  v.  Kau- 
derbach aus  dem  Cab.  Lormier.  Preis  460  fl.  1859 
aus  dem  Vorrath. 

1467.  Eine  Dame  sitzt  vor  einem  Tische   und  spielt  die 
(18c.)     Laute,    neben   ihr  der    Lehrer.     Auf  H.   0,415  h., 

0,315  br. 
Bez.  F.  van  Mieris  Anno  1675.  V.  ma.  50  Da.  (?) 

1468.  Eine  alte  Frau  setzt    eine  Nelkenpflanze   in   einen 

(18  c)     Blumentopf.     Auf  H.  0,29. h.,  0,225  br. 

Bez.  F.  v.  Mieris.     1710  von  Jac.   de.  Wit  aus  Ant- 
werpen; 100  Pistolen. 


298 

1469.    Ein  alter  Mann,  in  einer  Hand  einen  Krug,  in  der 
(18  e.)     andern    eine    thönerne    Pfeife    haltend.      Auf  H. 
0,295  h.,  0,22  br. 
Bez.  F.  v.  Mieris  (ündeutl.).    Desgl.    100  Pistolen. 

147".     Eine  junge  Frau  in  rothem  Pelzkleide,    ein  Hünd- 
(18  c.",     chen  auf  dem  Schooss,  vor  einem  Spiegel.     Auf  H. 
0,2S  h.,  0,22  br. 

Bez.  F.  v.  Mieris  (undeutl.).  Durch  Ihre  Hoheit  die 
verw.  Churfurstin  zu  Sachsen.     Alt.  Inv.  1722. 

1471.  Ein  junger  Krieger  raucht  Tabak.     Auf  H.  0,32ö  h., 
(18c.)     0,2öbr. 

Bez.  F.  v.  Mieris.  Aus  der  Kunstkammer.  Alt.  Inv.  1722. 

1472.  Ein  Mann  im  Ktirass  stützt  die  Rechte  auf  seinen 
(18c.)     Degen.     Auf  H.  0,18  h.,  0,135  br. 

Bez.  F.  v.  Mieris.     Desgl.  Desgl. 

1473.  Ein    alter    Gelehrter    hinter    einem    Bogenfenster 
(18  c.)     schneidet  eine  Feder.     Auf  H.  0,35  h.,  0,25  br. 

Bez.  F.  v.  Mieris  F.  1708  von  Franz  Lemmers  in 
Antwerpen;  225  Pattacons. 

1474.  Ein  Kesselflicker.     Er  untersucht  mit  Kennermiene 
(18c.)     einen  beschädigten  Kessel.     Auf  H.  0,48  h.,  0,55  br. 

Bez.  F.  (?)  van  Mieris.  (Das  F.  scheint  unächt.)  1710 
von  Jac.  de  Wit  aus  Antwerpen  als  Willem  van 
Mieris;  400  Pistolen. 

1475.  Der   Künstler   in   dir   Werkstatt    mit  seiner  Frau 
(18c.)     vor  ihrem  angefangenen  Bildniss.     Auf  H.  0,60  h., 

O.jGi  br. 

Bez  F.  van  Mieris.  Im  Jahre  1708  durch  Lehmann 
von  Franz  Lemmers  in  Antwerpen;  400  Pattacons. 

147(5.     Die    Werkstatt   des    Künstler-.       Ein    Kenner    vor 
(18c. )     einem  angefangenen  Gemälde,  neben  welchem  der 

Meister  mit  Pinsel  und  Palette  in  der  Hand  steht. 

Auf  H.  0,64  h.,  0,47  br. 

Bez.  F.  v.  M  . . .  (undeutlich). 


299 

1477.  Ein  Mädchen  in  weissem,  mit  Pelz  besetzten  Kleide 
(18c)     sitzt  vor  einem  Papagei.     Auf  H.  0,23  h.,  0,18  br. 

1710  von  Jac.  de  Wit  aus  Antwerpen;  100  Pistolen. 

1478.  Ein  Tuchkaufmann  an  einem  Tische,   worauf  ein 
(18  c.)     Stück  Tuch  und  Tuchproben  liegen,  mit  einem  offe- 
nen Brief  in  der  Hand.     Auf  H.  0,21  h.,  0,U'<  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv.  1722. 

1479.  Die  Poesie  mit  einer  Tafel  in  den  Händen,  'zur  Seite 
(18c.)     musikalische  Instrumente.     Auf  H.  0,32  h.,  0,26  br. 

Durch  v.  Kaiserling.     Inv.  Svo. 

Hoildecoeter  (Melchior),  Schüler  seines  Vaters  Grisbert. 
Geb.  zu  Utrecht  1636,    gest.  das.  den  3.  April  1695. 

1480.  Eine  Henne  mit  ihren  Küchlein  neben  einem  Hahne ; 
(19  c.)     beide  in  drohender  Stellung  gegen  einen  Raubvogel, 

welcher  eins   der  Küchlein  in  seinen  Klauen  hält. 
Auf  L.  1,08  h.,  1,38  br. 

Bez.  M.  D.  Hondecoeter.    1721  durch  Lehmann.  Alt. 
Inv.  1722. 

-1481.    Eine  weisse  Henne  umgeben  von  Küchlein ,   hinter 
(L3.)     ihr  ein  Hahn.     Auf  L.  0,7s  h  ,  0,95  br. 

Bez.  M.  D.  Hondecoeter.     1741   durch  v.  Kaiserling. 
Inv.  8vo. 

1482.  Vogel  -  Concert.     Mit  der  Inschrift:  '„Elch  Voogel 
(K2.)     singt  gelyk  shy  gebect  is"   auf  dem  ISTotenblatte. 

Auf  L.  1,63  h.,  2,14  br. 

Durch  Graf  Gotter;  350Konv.  fl.    1854  aus  den  Vor- 
rathsbildern.     Rest,  durch  Schirmer. 

1483.  Eine  wilde  Ente  und  Taube  liegen  neben  einer  Flinte 
(L3.)     an  einem  Gemäuer.     Auf  L.  0,725  h.,  0,8 1  br. 

Bez.  undeutl.  M.   d.  hondecoeter  fecit.     Durch  Graf 
Gotter;  200  Konv.  fl. 


300 

Duc  oder   Ducq  (Jan  le),  Schüler  des  Paulus  Potter. 

Geb.  im  Haag  1686,  gest.  um  1695. 

1484.  Bildnis*   eines    Mannes   mit    Stutzbart,    schwarzer 
(14c.)     Kleidung   und    weissem.   Spitzenkragen.      Auf  H. 

0,i75  h.,  0,14  br. 

1485.  Derselbe  in  ganzer  Figur.    Auf  H.  0,435  h.,  0,335  br. 
(14c)         Bez.    J.  LE   DVC    (Das  J.  undeutlich.)     1751   durch 

Riedel  auf  der  Ostermesse  zu  Leipzig  erkauft. 

DUC  (A.  le). 

1486.  Knieender  Bauer  vor  einem  Soldaten ,    welcher  ihn 
(14c.)     bei   den  Haaren  hält;    sein  Weib  fleht  um  Gnade. 

Auf  H.  0,305  h.,  0,225  br. 

Bez.  LD.  (zusammengezogen). 

KerrinCX  (Alexander),  Schüler  des  Jan  Miel. 

Geb.  um  1590,  gest.  zu  Amsterdam  1646. 

1487.  Waldgegend  mit  einem  Teiche;  rechts  am  Ufer  ein 
(25a.)     Bauernhaus.     Auf  H.  0,285  h.,  O.355  br. 

Bez.  A.  KERRINCX.  A.  1620.  Durch  Graf  Wacker- 
barth.     Alt.  Inv.  1722. 

1488.  Landschaft  mit  Gruppen  starker  Bäume.     Auf  H. 
(25C.)     0,57  h.,  0,99  br. 

1741  aus  der  Samml.  Walleiistein  in  Dux.   Inv.  8vo. 

1489.  Landschaft  mit  Waldung  und  einer  Landstrasse  mit 
(25c.)     Reisenden  zu  Fuss  und  zu  Wagen.     Auf  H.  O..58  h., 

l,oo  br. 
Desgl.  Desgl. 

1490.  Eine    flache    waldige    Gegend    mit    weiter    Ferne. 
(28a.)     Auf  H.  0,46  h.,  0,695  br. 

1751  durch  Riedel  auf  der  Michaelismesse  zu  Leip- 
zig erkauft.  Geschenk  I.  Maj.  der  Königin  an  S.  M. 
den  König  zur  Messe. 


301 

Mignon  oder  Minjon  (Abraham). 

Geb.    zu   Frankfurt  a.  M.    im    Juni    1640,    gest.    zu 
Wetzlar  1679. 

1491.  Ein  Blumenstrauss  in  gläsernem  Gefässe.     Auf  L. 
(16  b.)     0,885  h.,  0,07  br. 

Bez.    A.  Mignon  fe.     Aus    der   Kunstkammer.     Alt. 
*  Inv.  1722. 

1492.  Früchte  und  Blumen  hängen  mit  blauen  Bändern 
(Ml.)     znsammengeknüpft,  inForm  eines  Kranzes,  an  einem 

Metallringe.     Auf  L.  1,02  h.,  0,845  br. 

Bez.  A.  Mignon  fe.     Durch  v.  Flemming  als   Copie 
de  Heem.     Alt.  Inv.  1722. 

1493.  In  einem  Korbe  mit  Früchten  liegt  ein  Vogelnest; 
(17  a.)     ein   Stieglitz    sitzt    auf   dem   Henkel    des   Korbes. 

Auf  L.  0,8b  h.,  0,71  br. 

Bez.   A.  Mignon  -fe.'    Durch   Graf  Wackerbarth    als 
de  Heem.     Alt.  Inv.  1722. 

1494.  Früchte  und  Weintrauben  in  einem  Korbe,   davor 
(7b.)      ein  Kürbis,  türkischer  Waizen  und  eine  gespaltene 

Melone.     Auf  L.  0,87  h.,  0,69  br. 

Bez.  A.  Mignon  fe.     Durch  v.  Flemming.     Alt.  Inv. 
1722. 

1495.  Ein  Kranz  von  Blumen  und  Früchten  ,    mit  blauen 
(7  b.)      Schleifen  gebunden.     Auf  L.  0,91  h.,  0,74  br. 

Bez.  A.  Mignon  fec.    Aus  der  Kunstkammer.   Desgl. 

1496.  Auf  einem  Tische  liegen   blaue  Weintrauben  und 
(17  b.)     eine  Pfirsiche,  daneben  eine  geöffnete  Nuss.  AufH. 

0,48  h.,  0,37  br. 

Bez.    A.  Mignon  fecit.     Durch    Graf    Wackerbarth. 
Alt.  Inv.  1722.     Von  seltener  Vortrefflichkeit. 

1497.  Verschiedene  Früchte   in   einer   grossen  Schüssel, 
(8  a.)     dabei    eine    brennende    Lunte    und    einige    Vögel. 

Auf  L.  0,72  h.,  0,87  br. 
Bez.  A.  Mignon  fec    Desgl.  Desgl. 


302 

1498.  Ein   BlumenstrauSB    in    einem    öefäss.       Auf   H. 
(10a.)     0,fl5  h.,  0,37  br. 

Bez.  A.  Mignon.     Desgl.  Desgl. 

1499.  Blumenstück  mit  vielen  Insekten  und  andern  Thie- 
(16b.)     ren  in  einer  Höhle.     Auf  L.  0,so  h  ,  0,96  br. 

Dez    A.  Mignon  fe.     1861  aus  dem  Vorratti. 

1500.  Desgleichen.      Auf   einem    Baumstamm    sitzt    ein 
(9c.)      Eichhörnchen.     Auf  L.  0,92  h.,  0,tg  br. 

Ebenso  bez.     Desgl. 

1501.  Eine    Guirlande    von    Blumen    und  Früchten,    mit 
(10a.)     blauen  Bändern  gebunden.    Auf  H.  0,405  h.,  0,53  br. 

Bez    A.  Mignon  fe. 

1502.  Ein  todter  Hase  hängt  mit  einem  Hahn  über  einem 
8a.)      Tische.     Auf  einem  Teller  Pfirsichen    und  Wein- 
trauben.    Auf  L.  1 , ig  h-,  0,87  br. 

1722  Ostennesse  in  Leipzig  als  unbek.  Or.  erkauft. 

1503.  Ein   an   einem  Fusse  aufgehangener  todter  Hahn: 
(8c)      eine   wilde   Ente   und   einige   Vügel   liegen   dabei. 

Auf  L.  0,88  h.,  0,68  br. 

Bez.  A.  Mignon  fec.     Aus  der  Kunstkammer.     Alt. 
Inv:  17:22. 

1504.  Ein   weisser  Hahn   und  ein  paar  Vögel  an   einem 
(Sc.)      Haken;  ein  Degengehänge  und  eine  Jagdtasche  lie- 
gen auf  dem  Tische.     Auf  L.  0,96  h.,  0,75  br. 

1741  durch  v.  Kaiserling.     Inv.  8vo. 

1505.  Ein  Korb,  aus  welchem  eine  todte  wilde  Ente  her- 
(K2.)     aushängt,  daneben  ein  todter  Hase ,  Truthahn  und 

andere  Vögel.     Auf  L.  1,33  h.  u.  br. 
Desgl.  Desgl. 

15' H)  fällt  a,\\>. 


303 
Molyn  (Peter;,  auch  Cavaliere  Tempesta  gen. 

Geb.  zu  Haarlern  1637,  gest.  zu  Piacenza  1701. 

1507.  Gewittersturm.     Eine  Frau  auf  einem   Schimmel 
(48c.)     und   ein   Hirt   mit   einer  Heerde  Schafe.     Auf  L. 

0,73  n.,  0,n9  br. 
-     1741  durch  V.  Ptossi  aus  Venedig;  200  Thlr. 

1508.  Ein  Hirt  treibt  bei   einem  Gewitter  seine  Heerde 
(9  c.)      ein.     Auf  L.  0,36  h  ,  0,60  br. 

1509.  Gewittersturm;   ein  bepackter  Esel  liegt  vom  Blitz 
(9c.)       erschlagen,   sein  noch  lebender  Führer  neben  ihm. 

Auf  L.  Y.  Gr. 

Desgl.;  beide  400  Thlr.     Alte  Rechnung. 

1510.  Landschaft   mit    Johannes    dem    Täufer.     Auf  L. 
(9  b.)     0,36  h.,  0,48  br. 

1511.  Landschaft;    ein  Mann  führt  zwei  Ochsen.     Auf  L. 
(9  b.)     V.  Gr. 

1861  aus  dem  Vorrath. 

Heydeil  (Jan  van  der). 

Geb.  zu  Gorkum  1637,  gest.  zu  Amsterdam  1712. 

1512.  Grosse  gothische  Kirche  mit  einem  daneben  stehen- 
(14a)     ehm.   herrschaftlichen    Gebäude.      Auf  H.   O.20  h.. 

0,275  br. 


7/ 


Bez.    y-J,  .    1678. 

1513.  Ansicht    eines    Nonnenklosters.      Auf  H.  0,24  h., 
(14b.)     0,295  br. 

Bez.  J.  V.  Heydeu.    Die  drei  ersten  Buchstaben  wie 
oben.     Ausserdem  noch  einmal  A.  R.,  sehr  klein,  bez. 

1514.  Ein  Kloster  mit  gothischer  Kirche.   Vorn  einWild- 
(14a.)     park.     Auf  H.  0,24  h..  0,29  br. 

Bez.  J.  V.  der  Hevden  f. 


304 

1515.  Ein  Kloster;  einige  Priester  mit  der  Monstranz  un- 
(14b.)     ter  einem  Thronhimmel    gehen  vorüber.      Auf  H. 

0,33  h.,  0,44  br. 

Bez.  J.  V.  Heyden.     J.V.  und  H.  zusammengezogen. 

Poorter  (Willem  van  den),   Schüler  des  Rembl'andt. 
Lebte  um  1637  zu  Haar  lern. 

1516.  Esther  wird  geschmückt  vor  Ahasverua  gebracht. 
(15b.)    Auf  H.  0,40  h.,  0,33  br. 

Bez.  W.  D.  P.  1645. 

1517.  Die  Ehebrecherin,  von  den  Pharisäern  vor  Christas 
(7c.)      geführt.     Auf  H.  0,64  h.,  0,50  br. 

Ebenso  bez.  ohne  Jahreszahl. 

I)  e  r  s  e  1  b  e.     ( Copie  nach  Rembrandt.) 

1518.  Sirneon,   das   Christkind  in  den   Armen,    kniet  im 
(7c.)      Tempel.     Auf  H.  0,6i  h.,  0,49  br. 

Durch  Kindermann  als  „Rembr.  Or."  Alt.  Inv.  1722. 

Y eitle   (Esaias  van  de),   Oheim   des  Willem. 
Geb.  1597,  gest.  1648. 

1519.  Gefecht    bei    einer    Windmühle.      Auf  H.  0,60   h., 

(25 d.)    0,73  br. 

1520.  Gefecht   in   der  Nähe   des    Hochgerichts.     Auf  H. 
(«öd;)     0,50  h.,  0,74  br. 

Beide  1860  aus  dem  Vorrath. 

yeltle  (Adriaen  van  de),  Schüler  seines  Vaters   Willem. 

Geb.  zu  Amsterdam  1639.  gest.  das.  den  21.  Januar 
1672. 

1521.  Eine  Frau  trinkt  aus  einem  Glase.    Auf  H.  0,22  br., 
(13  c.)     0,195  br. 

Bez    A.  v.  Velde.  1661     Aus  der  Kunstkammer.  Alt. 
Inv.   1722. 


305 

1522.  Landschaft.   Im  Mittelgrund  alte  Mauern  mit  einem 
(13  b.)    grossen  Thore,  durch  welches  Vieh  getrieben  wird. 

Auf  L.  0,76  h,  1,12  br. 
Bez.  A.  v.  Velde.  1667. 

1523.  Landschaft  mit  Ruinen,  unter  welchen  Vieh  weidet; 
(13  a.)     im  Vorgrunde  sitzt  ein  Mann  in  rothem  Mantel  und 

zeichnet.     Auf  L.  0,so  h.,  0,67  br. 
Bez.  A.  v.  Velde  1665. 

1524.  Auf  einem  gefrorenen  Stadtgraben  belustigen  sich 
(13c.)     mehrere  Menschen.     L.  auf  H.  0,3-25  h.,  0,-ti  br. 

Bez.  A.  v.  Velde.  f.  1669. 

1525.  Verschiedenes  Vieh  weidet  vor  einer  Bauernhütte; 
(13b.)     eine  Bäuerin  melkt  eine  Kuh.    Jfc    Auf  L.  0,59  h., 

0,73  br. 

Bez.  A.  v.  Velde.  f.  1659.     Durch  Graf  Wackerbarth. 
Alt.  Inv.  172ü. 

1526.  Auf  einem  Hügel  drei  Stück  Bindvieh  mit  ein  paar 
(13c)      Schafen.     Auf  H.  0,33  h.,  0,39.->  br. 

Bez.  A.  v.  Velde.  f.     1826  durch  Palmaroli  rest. 

Netscher  (Caspar),  Schüler  des  Koster. 

Geb.  zu  Heidelberg  163q,  gest.  im  Haag  den  15.  Jan. 
1684. 

1527.  Eine  Dame  am  Ciavier;  ein  daneben  sitzender  Herr 
(20c.)     begleitet   ihr  Spiel  mit  Gesang.     Auf  H.   0,59  h., 

0,46  br. 
Bez.  CNetscher  f.  AiL  1660. 

1528.  Ein  iunger  Mann  schreibt  einen  Brief.     Angeblich 
(20  c.)     des   Künstlers   eigenes   Bildniss.     Auf  H.  0,25  h., 

0,is5  br. 

Pez.  C.  Netscher  fecit  1665.     Durch  Baschke.    Alt. 
Inv.  1722. 

CO 


306 

1529.  Ein  Arzt  fühlt  einer  jungen  kranken  Frau  an  den 

(20C.)      Pul«.       Auf  K.  0,275  h.,  0,22  br. 

Bez.   C.  Netscher.  1664.     1710  von  Jac.   de  Wit  aus 
Antwerpen;  200  Pistolen. 

1530.  Ein  Herr  begleitet  den  Gesang  einer  Dame  mit  der 
(20  c.)     Guitarre.  *  Auf  H.  0,«  h.,  0,34  br. 


Bez. 


feifcAen  A°  I&S. 


/-/—»■) 

u  c^ 


1531.  Bildniss  der  Frau  von  Montespao.     Auf  K.  0,aos  h., 
(20  c.)     0,395  br. 

Bez    C.  Netscher  1670. 

1532.  Dieselbe,  die  Harfe  spielend:  zu  ihren  Füssen  sitzt 
(20c.)     ihr  Sohn,  der  Duc  de  Maine.  Auf  K.  0,«h.,  0,37  br. 

Bez.  C.  Netscher  fec.  1671.  1742  durch  De  Brays 
aus  der  Samml.  des  Mr.  Dubreuil  erkauft,  mit  noch 
fünf  anderen  Bildern  zusammen  für  17800  Livres. 

1533.  Eine  Dame  mit  einem  Hündchen  auf  dem  Schoosse; 
(20c.)     eine  Dienerin  ordnet  ihren  Kopfputz.  Auf  H.  0,435h., 

0,34  br. 

Bez.  C.  Netscher.  1710  von  Franz  Lemmers  aus 
Antwerpen  als  Franz  Mieris ;  225  Pattacons. 

1534.  Eine  spinnende  Bäuerin.     Auf  H.  0,28  h.,  0,?35  br. 
(20  c.)         J3ez     q     Netscher.     1708    von  Franz  Lemmers  aus 

Antwerpen;  100  Pattacons. 

1535.  Eine  Frau  mit  einem  Nähkissen  auf  dem  Schoosse. 
(20  c.)     Auf  H.  0,28  h.,  0,22  br. 

Bez.  C.  N.  (undeutlich).     Desgl.  100  Pattacons. 
Aum. :  Die  mit  Jahreszahlen  bezeichneten  Bilder  Netscher's 
umfassen  einen  Zeitraum  von  11  Jahren  (1660  — 1671). 

Copie  nach  Caspar  Netscher. 

1536.  Ein   Mädchen  giebt  einem   Papagei   eine    Mandel. 
(17b.)     Auf  H.  0,46 hM  0,88  In-. 


307 

Slingeland,  Slingelant  oder  Slinghelandt(Pieter  van), 

Schüler  des  GL  Dov. 

Geb.  zu  Leyclen  d.  20.  Octbr.  1640,  gest.  den  7.  Novbr. 
1691. 

1537.  Der  unterbrochene  Musikunterricht.  Auf  H.  0,395 h., 
(16c.)     0,305  br. 

Bez.   P.  V.  Slingeland.    1672.    1708  von  Franz  Lem- 
iners  aus  Antwerpen;  370  Pattacons. 

1538.  Einer  jungen  Frau  bietet   eine  Alte   einen  Hahn 
(16  c.)     durch' s  Fenster  an.    Auf  H.  0,355  h.,  0,28  br. 

Bez.  P.  V.  Slingelant  1673.    Durch  Le  Roy  als  Gerb. 
Dov.     Alt.  Inv.  1722. 

1539.  Die  Sängerin.      Im  Hintergrunde  bringt  ein  Page 
(16c.)     einen  Stuhl.     Auf  H.  0,33  h.,  0,27  br. 

Bez.    P.    V.   Slinghelandt    (auf  dem    Ciavierdeckel) 
1860  aus  dem  Vorratb. 

Unbekannt. 

1540.  Eine  junge  Dame  spielt  Ciavier,  ihr  Lehrer  steht 
(16c.)     daneben  und  singt.     Auf  H.  0,605  h.,  0,47  br. 

Lairesse  (Gerard  de). 

Geb.  zu  Lütticb  1640,  gest.  zu  Amsterdam  1712. 

1541.  Apollo  und  die  Musen  auf  dem  Parnass.     Auf  H. 
(31  c.)     0,75  h.,  1,48  br. 

Bez.  G.  Lairesse  f.     Durch  Le  Roy.     Alt.   Inv.  1722. 

1542.  Fest  des  Priapus;  einer  der  Theilnehm enden  trinkt 
(31a.)     aus  einer  Muschel.   Auf  L.  0,7oh.,  0,64  br. 

Aus  Leipzig.     Alt.  Inv.  1722. 

1543.  Faunen  in  einer  Landschaft  mit  Architektur   und 
(31d.)     grossem  Basrelief.     Auf  L.  0,84  h.,  l,oo  br. 

1861  aus  dem  Vorratb. 

20* 


308 

Yictors  (Jan),  Schüler  des  Rembrandt. 

Lebte  um  1640  zu  Amsterdam 

1544.  Die   Findung  Mosis.     Die   dem   Kinde   bestimmte 
(K3.)     Amme  bat  es  bereits  an  ihre  Brust  gelegt.    Auf  L. 

1,75  h.,  2,00  br. 

Bez.  Jan  Victors  fc.  1653.  (?) 

1545.  Die  Findung  des  Bechers  in  den  Kornsäcken  der 
(K3.)     Söhne  Jacobs.     Auf  L.  1,79  h.,  l,9sbr. 

Bez.  Johanes  Victors,  fc. 

Victor  (Jacomo). 

1546.  Ein  paar  Hühner  mit  Küchelchen  und  eine  Taube. 
(26b.)     Auf  L.  l,n  h.,  0,95  br. 

Bez.  Jacomo  Victor.     1741  durch  v.  Kaiserling.    Inv. 
8vo. 

Vlieger  (Simon  de). 

Geb.  1612  in  Amsterdam. 

1547.  Seesturm.     Zwischen   zwei   Klippen  ist  ein   Scbiff 
(14b.)    gescheitert.     Auf  H.  0,305  h.,  0,395  br. 

Bez.  S.  DE  VLIEGER. 

Derselbe.  (?) 

1548.  Gefrorener  See  mit  Schlittschuhläufern  und  Schlit- 
(14b.)     ten.     Auf  H.  0,31  h.,  0,395  br. 

Bez.  S.  V. 

Vois    (Ary     [Adriaen]    de),    Schüler   des    Killipfer    von 

Utrecht.    (?) 
Geb.  zu  Leyden  1641 ,  gest.  das.  1698. 

1549.  Kleine  Landschaft.     Einige  Frauen  haben  sich  ge- 
(14a.)     badet;  eine  schläft,   die  andere  trocknet  sich  ab. 

Auf  H.  0,305  h.,  0,375  br. 

Bez.   ADVois  f.    1666.     (Die   drei  ersten  Buchstaben 
zusammengezogen.)     Durch  Le  Roy.    Alt.  Inv.  1722. 


309 

1550.  Ein  Mann  in  grauem,  mit  Federn  geziertem  Hnte 
(13  c.)     schielt  in  ein  grosses  Passglas.     Auf  H.  0,195  h., 

0,i6  br. 

Bez.  ADVois  f.  (zusammengezogen). 

1551.  Eine  junge  Hirtin  blickt  nach  einer  Eose,  die  sie  in 
(13  c.)     die  Höhe  hält.     Auf  H.  0;28  h.,  0,215  br. 

Bez.  ADV.  (zusammengezogen).    Durch  Rasckke.    Alt. 
Inv.  1722. 

Haeiisfoer^eil  (Jan  van) ,  Nachahmer  des  Poelemburg. 

Geb.  zu  Utrecht  1642,  gest.  1705  im  Haag. 

1552.  Engel  verkünden  den  Hirten  die  Geburt  des  Welt- 
(13a.)     heilandes.     Auf  H.  0,365  h.,  0,30  br. 

Bez.  J.  V.  H.    Durch  Graf  Wackerbarth  als  Poelem- 
burg.    Alt.  Inv.  1722. 

1553.  Die  Anbetung  der  Hirten.    Auf  H.  0,36  h.,  0,29  br. 
(13  a.)        Ebenso  bez.     Durch  Raschke.     Desgl. 

1554.  Die  Anbetung  der  Weisen.     Auf  H.  0,37  h.,  0,29  br. 
(13a.)         Desgl.     Von  Franz  Lemmers  in  Antwerpen. 

1555.  Die  Himmelfahrt  der  Maria.  Auf  K.  0,37h.,  0,295  br. 
(13  a.)        Desgi 

1556.  Landschaft  mit  einem  kleinen  Wasserfalle  in  der 
(13c.)     Mitte;  einige  Frauen  baden  sich.     Auf  H.  0,215  h., 

0,275  br. 

Bez.  H.  B.  Durch  Leplat.     Alt.  luv.  1722. 

Berckheyde  oder  Berck-Heyde  (Job). 

Geb.  zu  Haarlem  16-28,  gest.  1693. 

1557.  Ansicht  des  Stadthauses   zu  Amsterdam.     Auf  H. 
(15b.)     0,41  h.,  0,565  br. 

Bez.  J.  Berck  Heyde. 


310 

Berckheyde  (Gerard  oder  Gerrit). 

Geb.  zu  Haarlem  1645,   gest.  das.  29.  Novbr.  1698. 

1558.  Platz  vor  alterthümlichen  Gebäuden,  vorn  tummelt 
(15  b.)    ein  Reiter  sein  Ross.    Auf  L.  0,535  h.,  0,63  br. 

Bez.  Gerrit  Berckheyde.  Mit  Nr  1557  von  Georg 
Breitbarth,  Kunsthändler  zu  Erfurt,  17 46  erkauft. 
Alte  Rechnung. 

1559.  Herr  und  Dame  zu  Pferde,  von  Falknern  begleitet, 
(15b.)     reiten  auf  die  Jagd.     Auf  L.  0,53  h.,  0,62br. 

Bez.  Gerrit  Berckheyde. 

StOOm   (Matthaeus). 

Geb.  1643,  gest.  zu  Verona  1702. 

1560.  Ein  Schlachtfeld.     Auf  L.  0,66  h.,  l,4o  br. 
(51b.)         1738  durch  Rossi  als  Bourguignon.     luv.  8vo. 

1561.  Gefecht  zwischen  Europäern  und  Asiaten  unter  den 
(51b.)    Mauern  einer  Festung.     Auf  L.  V.  Gr. 

Desgl.  Desgl. 

1562.  Reisende ,  in  einem  Hohlweg  angefallen  und  geplün- 
(26  c.)     dert.     Auf  L.  0,56  h.,  0,77  br. 

1563.  Seeküste.  In  der  Nähe  eines  Forts  liegen  Galeeren ; 
(26  c.)     Truppen  werden  ausgeschifft.  Auf  L.  0,59  h.,  0,78  br. 

1564.  Ein  Reitergefecht.     Auf  L.  1 ,16  h.,  1,79  br. 
(50a.)         1728  aus  den  preuss.  Zimmern.     Alt.  Inv.  1722. 

Schalcken  (Godefried),  Schüler  des  Samuel  van  Hoog- 
straten  und  Dov. 

Geb.  zu  Dortrecht  1643,  gest.  im  Haag  den  16.  Novbr. 
1706. 

1565.  Ein  Mädchen  sitzt  bei  einem  Lichte  und  liest  einen 
(19a.)     Brief.     Halbe  Figur,  auf  H.  0,275  h.,  0,2!  br. 

Bez.  G.  Schalcken. 


311 

1566.  Ein  Mädchen,  den  Kopf  in  die  Hand  stützend,  hält 
(19a.)     ein  brennendes  Licht.    Halbe  Figur,  auf  H.  0,265  h., 

0,21  br. 

Bez.    G.    Schalcken.     Von  Grünberg  in  Brüssel   er- 
kauft; 400  Francs  de  Hollande. 

1567.  Ein  Künstler  beleuchtet  eine  Büste  der  Venus.  Auf 
(19  a.)     H.  0,445  h.,  0,31  br. 

Durch  Le   Roy.     Alt.    Inv.    1722.      Vielleicht    von 
Slingeland. 

1568.  Ein  Mädchen  betrachtet  ein  Ei  gegen  das  Licht. 
(19a.)     Auf  H.  0,28  h.,  0,215  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth  als  Bon  vel  Schonen.    Alt. 
Inv.   1722. 

1569.'    Eine  alte  Frau  hält  auf  ihrem  Schoosse  ein  Buch. 
(51b.)     Lebensgr.     Auf  L.  0,soh.,  0,:o  br. 

Bez.    G.    Schalcken.      1727    auf   der    Ostermesse    in 

Leipzig  durch    Ihre  Maj.    die  Königin    erkauft.     Alt. 

Inv.  1722. 

Neer  (Eglon   van  der),    Sohn   und   Schüler   des    Arthur 
v.  d.  Neer. 

Geb.   zu  Amsterdam  1643,    gest.   zu  Düsseldorf  den 
3.  Mai  1703. 

1570.  Ein  junges  Frauenzimmer,  welches  an  einem  Tische 
(15b.)     sitzt    und    ihre    Zither    stimmt.       Auf  H.  0,365  h., 

0,29:.  br. 

Bez.  van  der  Neer. 

Bergen    (Dirk)    [Thierry]    van,    Schüler    des  Adr.   V.  d. 
Telde. 

Geb.  zu  Haarlem  um  1645,  gest.  um  1689. 

1571.  In  einer  gebirgigen  Landschaft  weiden  Rindvieh 
(14c.)     und  Ziegen,  bei  denen  ein  Hirtenknabe.     Auf  L. 

0,315  h.,  0,37  br. 

Bez.  D.  V.  Berg.    1682. 


312 

1572.  Vieh  auf  der  Weide;  eine  junge  Frau  mit  einem 
(14c.)     Kinde  sitzt  dabei.     Auf  L.  V.  Gr. 

Bez.  D.  V.  B. 

1573.  Hirt  in  d  Heerde.     L.  auf  H.  0,245  h.,  0,295  br. 

(8a.)  ßez    D.  V.  Bergen     P. 

1 574.  Eine  gefleckte  Kuh  mit  einigen  Ziegen  und  Schafen ; 
(8  a.)      vor  einer  Hütte  der  Hirt.     Auf  L.  0,255  h.,  0,305  br. 

Weenix  (Jan  Battista). 

Geb.  zu  Amsterdam:  1621,  gest.  1660. 

1575.  Jacob  und  Esau  begegnen  sich  mit  ihren  Familien. 
(26b.)    Auf  L.  1,00  h.,  1,33  br. 

Bez.    Giö.    Battä.  Weenix.     1741  aus  der  Sammlung 
Wallenstein  in  Dux.     Inv.  8vo. 

1576.  Eine  grosse  gehaubte  Henne  bellt  ein  kleiner  Hund 
(Li)     an.     Auf  L.  0,77  h,  0,95  br. 

Bez.  Giö"  Battä:  Weenix.  f.     1741   durch  v.    Kaiser- 
ling.     Inv.  8vo. 

Weenix  (Jan),   Sohn  und  Schüler  des  Vorigen. 

Geb.    zu  Amsterdam    1644,  gest.  das.  d.  20.  Septbr. 
1719. 

1577.  Ein  todtes  Reh,  Geflügelwild,  Früchte  und  Jagd- 
(K3.)     geräthe.     Auf  L.  1,28  h.,  1,68  br. 

Bez.   J.   Weenix   f.    1689.     1743   durch  Algarotti  aus 
Casa  Romieri  in  Venedig. 

1578.  Ein  todter  Hahn  und  ein  Rebhuhn  auf  einem  blauen 
(8b.)     Kissen;  daneben  einige  kleine  Vögel.  AufL.0,<)§h., 

0,82  br. 

Bez.    J.    Weenix    1689.      1741    durch    v.    Kaiserling. 
Inv.  8vo. 

1579.  Ein  Hase  an  einem  Laufe  aufgehängt,  einige  Vögel 
(K3.)     liegen  dabei.     Auf  L.  l,3o  h.,  1,69  br. 

Bez.   J.  Weenix    1G90.     Mit  Nr.  1557  zusammeu  57 
Duc.  d'or. 


313 

1580.  Ein  weisser  Hahn ,  ein  Fasan  und  einige  Vögel  lie- 
(L  1.)     gen  auf  einem  Tische.     Auf  L.  l,ot  h.,i0,si  br. 

Durch  du  Roy.     Alt.  Inv.  1722. 

Schule  des  Weeilix. 

1581.  Ein  Hase  und  todte  Vögel.    Auf  L.  0,97  h„  0,73  br. 
(27a.)         1856  aus  dem  Vorrath. 

Francoys  (Pieter). 

Geb.  zu  Mecheln  1606,  gest.  1651. 

1582.  Ein  Mann  im  Harnisch ,  ein  Pistol  in  der  Rechten. 
(13c.)     Auf  H.  0,i4  h.,  0,1<)5  br. 

Bez.  Pi  Francoys  pinxit. 

Millet  (Francisque),  Schüler  des  Kyckaert  oder  Franeken. 

Geb.  zu  Amsterdam  1644,  gest.  zu  Paris  1680. 

1583.  Hohe   Bäume,    dahinter  Gebäude   und   ein   runder 
(6  c.)      Thurm.     Eine  Frau   mit   einem  Knaben  geht  mit 

einem  Mann  dem  Vorgrunde  zu.     Auf  L.  0,605  h., 
0,645  br. 

17-10  durch  Morell;  60  Thlr.  Inv.  8vo. 

Derselbe.  (?) 

1584.  Landschaft  mit  Staffage.    Auf  L.  0,49  h.,  0,65  br. 
(31d.) 

1585.  Gegenstück.     Auf  L.  0,49  h.,  0,64  br. 
(31  d.)        Beide  1861  aus  dem  Vorrath. 

Toorenvliet  (Jacob). 

Geb    zu  Leyden  1614,  gest.  das    1719. 

1586.  Eine  singende  Frau  mit  Noten  in  der  Hand,  vor 
(13c.)     ihr  ein  alter  Leier -Mann.    Auf  K.  0,285  h.,  0,305  br. 

Bez.  Toorenvliet  F.  AA  1678.     Inv.  A.  613. 

1587.  Eine   Fischhändlerin    vor    einer   Fensterbrüstung. 
(7  a.)      Auf  K.  0,;t  h.,  0,22  br. 

Bez.  J.  Toorenvliet.  F.  Ai  1679.    Inv.  A.  673. 


314 

1588.  Ein  graubärtiger  Jude  hält  mit  der  linken  Hand  ein 
(7  a)     Buch.     Auf  H.  0,225  h..  0,n  br. 

Bez.  J.  Toorenvliet.  Alle  drei  aus  der  Kunstkam- 
mer.    Alt.  Inv.  17-2*      A.  Nr.  679. 

Derselbe.     (?) 

1589.  Ein  Mann  giebt  einem  Frauenzimmer  ein  Blümeben. 
(27c.)     Auf  L.  0,40  h.,  0,32  br. 

Aus  der  Kunstkammer.  Alt.  Inv.  1722.  1856  aus 
dem  Vorrath.     A    Nr.  356. 

Gelder  (Arent  de),  Schüler  des  Rembrandt. 

Geb.  zu  Dortrecht  1615,  gest    1727. 

1590.  Pilatus    stellt    Christus    gebunden    dem   jüdischen 
(K2.)      Volke  vor.     Auf  L.  1,52  h.,  1,89  br. 

Bez.  AD.  Gelder  f.  1671.  (A  und  D  zusammen  ge- 
zogen.) 

1591.  Ein  Mann,  welcher  eine  Hellebarde  hält.     Auf  L. 
(K4.)     0,82  h.,  0,7..  br. 

1727  auf  der  Ostermesse  zu  Leipzig  durch  I.  M. 
die  Königin  als  Rembrandt  „ein  Jäger  mit  der  Flinte" 
erkauft.     Alt.  Inv.  1722.  S.  Vorr. 

Deuren  (0.  van).    Unbekannt. 

1592.  Lesender  Eremit  in  einer  Höhle.     Auf  H.  0,42  h., 
(27c)     0,82  br. 

Bez.  O.  v.  Deuren  fecit  1624.     1861  aus  dem  Vorrath. 

Glauber  (Jan),  Schüler  des  Nie.  Berghem. 

Geb.  1646  zu  Utrecht,  gest.   1726  zu  Amsterdam. 

1593.  Idyllische  Landschaft,  mit  Figuren  von  Lairesse.  (?) 
(12a.)     Auf  L.  0,62  h.,  0,78 br. 

1751  durch  v.  Heineken. 


315 

Unbekannt.    (A.  v.  d.  Streck?) 

1594.  Ein  Manu   schaukelt   ein  Mädchen  auf  dem  Knie. 
(27c.)     Auf  H.  0,31  h.,  0,29  br. 

Bez.    Avdftreck    (?)    (undeutlich).      Aus    der   Kunst- 
kammer.    Alt.  Inv.  1722. 

Huchtenburg  (Jan  van). 

Geb.  zu  Haarlem  1646,  gest.  zu  Amsterdam  1733. 

1595.  Ein  Reitergefeeht.     Auf  L.  0,67  h.,  0,95  br. 
(27  a.)         Ostermesse  1722  in  Leipzig.     Alt.  Inv.  1722. 

1596.  Hitziges  Reitertreffen ,  in  der  Ferne  ein  Dorf.     Auf 
(27a.)     L.  0,57  h.,  0,69  br. 

Bez.  J.  H.  B.  (zus.  gezogen)  1718.  Durch  Graf  Gotter; 
250  Konv.  fl. 

1597.  Ein  Reitergefecht  im  Vorgrunde;  in  der  Ferne  Er- 
(27  a.)     stürmung  einer  Verschanzung.     Auf  L.  V.  Gr. 

Bez.  ebenso  1720.    Ostermesse  1722  in  Leipzig.    Alt. 
Inv.  1722. 

1598.  Reitertreffen,     Infanterie    vertheidigt  eine  waldige 
(27  a.)     Anhöhe.     Auf  L.  0,53  h.,  0,62  br. 

Bez.    J.  H.    B.  (zus.    gezogen).     Durch  Graf  Gotter; 
250  Konv    fl. 

1599.  Aehnlicher  Gegenstand.     Auf  L.  V.  Gr. 

(27  a.)         Ostermesse  1722  in  Leipzig.     Alt.  Inv.  1722. 

1600.  Reit  er  gef echt..       Im   Mittelgrunde   des   Bildes   ein 
(49c.)     vornehmer  Krieger.     Auf  L.  1,55  h.,  2,12  br. 

Hoet  (Gerard),  Schüler  seines  Vaters  Moses,  des  Werner 
van  Rysen  und  Poelemburg. 

Geb.  zu  Bommel  1648,  gest.  im  Haag  1733. 

1601.  An  einer  verfallenen  Mauer  sitzt   eine  Frau,  um- 
(13a.)     geben  von  drei  kleinen  Kindern,    die   ihr  Blumen 

reichen.     Auf  H.  0,27  h.,  0,325  br. 

Bez.   Hoet.    fc.   1667.     Durch   Graf  Wackerbarth  als 
unbek.  Original.    Alt.  Inv.  1722. 


316 

Broers  (I.)*) 

1602.  Gefecht    in    der   Nähe    einer   Bergwand.     Auf  L. 

(14  b.)      0,40  h.,  0,59  br. 

Bez.  G.  I.  Broers  Pixit.  (I.  u.  B.  zus.  gezogen,  das 
G.  undeutl.)  1742  durch  J.  A.  Riedel  aus  der  K.  Gal- 
lerie  zu  Prag. 

1603.  Gegenstück.     Auf  L.  0,395  h.,  0,60  br. 
(14b)         Bez.  I.  Broers  fecit.     Desgl. 

Brakenburg  (Regnier). 

Geb.  zu  Haarlem  1650,  gest.  das.  1702. 

1604.  Ein  junger  Bauer,  eine  emporgehalteue  Flasche  be- 
(15b.)     trachtend.     Auf  H.  0,25  h.,  0,35  br. 

Bez.  B.    1741  aus  der  Gallerie  Wallenstein.  Inv.  8vo. 

Storcli  (Abraham). 

Geb.  zu  Amsterdam  1050,  gest.  um  1708. 

1605.  Der  Hafen  von  Amsterdam.   Auf  L.  0,7i  h.,  0,s6  br. 
(9b.)  Bez.  A.  Storck  F.  1689. 

1606.  Eine  Fischerbarke,  in  der  Ferne  grössere  Fahrzeuge 
(9a)      auf    bewegtem    Meere.      Oval,     auf    H.    0,40    h., 

0,«.  br. 

Bez.  STO.  1740  von  Morell  aus  Antwerpen.  Inv.  8vo. 

Wytmans  (Matthäus),  Schüler  des  H.  Yersehuring. 

Geb.  zu  Gorkum  1650,  gest.  1689. 

1607.  Ein  Mädchen  blättert  in  einem  Notenbuche.  AufH. 
(18a.)     0,29  h.,  0,23">  br. 

Bez.  Wytmans  f. 


*)  Houbraken  III.  63.     Ein  Caspar  Broers  lebte  in  Antwer- 
pen um  1700. 


3 17 

Hecke  (Nicolas  van  der),    nach   seinem    Oheim    Martin 
Heins kerk,  auch  Aemskerk  gen. 

Lebte  um  1654. 

1 608.  Mehrere  Leute  im  Innern  einer  Schenkstube.    Auf 
(50a.)     L.  0,57  h.,  0,82  br. 

In  Leipzig  erkauft.     Alt.  Inv.  1722. 

1609.  Aehnlicher  Gegenstand.     Auf  L.  V.  Gr. 
(50  a.)         Desgl.  Desgl. 

Derselbe.  (?) 

1610.  Reiter  überfallen  bei  Nacht  ein  feindliches  Lager. 
(49  a.)     Auf  L.  0,ss  h.,  1,37  br. 

Jan  Minsze  Molenaer,  um  1630. 

1611.  Mehrere  Bauern   spielen  Karten;    eine  Frau   fragt 
(7  c.)      einen   der   Zuschauer   um   Rath.     Auf  H.   0,59  h., 

0,S35  br. 

Bez.  J.M.  A-0  . .  .  J,  M.  zus.  gez.    Vortreffliches  Bild 
im  Geist  des  Ostade.' 

Unbekannt. 

1612.  Das  Innere   einer   Bauernstube   mit   Männern   und 
(27b.)     Weibern.     Auf  L.  0,49  h,  0,73  br. 

1861  aus  dem  Vorrath. 

Llinders  (Gerrits). 

Lebte  um  1656. 

1613.  Ein   Geiger   in   einer    Bauernstube;    ein    Mädchen 
(27a.)     tanzt.     Auf  H.  Q,m  h.,  0,355  br. 

Bez.  6.  Lunders  fe  1656.     1751  durch  Riedel  auf  der 
Ostermesse  zu  Leipzig  erkauft. 

1614.  Ein  Bauer  hört  einem  hinter  ihm  stehenden  Geiger 
(27c.)     zu.     Auf  H.  0,33  h.,  0,31  br. 

Bez.  undeutl.  G  LVNDERS. 


318 

Meireil  (van  der). 

1615.  Ein  Lustlager  in  einer  gebirgigen  Landschaft.    Auf 
(12b.)     L.  0,42  h.,  0,57  br. 

Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv.  1722. 

1616.  Jahrmarkt  vor  den  Thoren   einer  Stadt.     Auf  L. 
(12b.)     0,43  h.,  0,58  br. 

Desgl.  Desgl.  Beide  bez.  J.  C.  van  der  Meiren.  1698. 
undeutlich. 

1617.  Ein  Hafen,   im  Vorgrunde   viel  Figuren.     Auf  L. 
(9  a.)     0,«  h.,  0,575  br. 

Alt.  luv.   1722;  1855  aus  dem  Vorrath. 

Moor  (Carl  de),  Schüler  des  Abr.  van  den  Tempel. 

Geb.  zu  Leyden  den  22.  Febr.  1656,  gest.  im  Haag 
den  16.  Febr.  1738. 

1618.  Ein  betender  Klausner.     Auf  H.  0,92  h.,  0,70  br. 
(L3-)         Bez.  Pict.  Carel  de  Moor. 

Griffier  (Jan). 

Geb.  zu  Amsterdam  1656,  gest.  >,u  London  1718 
oder  1724. 

1619.  Gebirgige  Landschaft  mit  Ferne  und  einem  Fluss 
(26a.)     mit  mehreren  Schiffen.     Auf  H.  0,eo  h.,  0,875  br. 

Bez.  J.  GRIFFIER.  ft.  London  1708.  Durch  du  Roy. 
Alt.  Inv.   1722. 

1620.  Aehnlicher  Gegenstand.     Auf  H.  0,645  h.,  0,875  br. 
(26a.)         Bez.  J.  GRIFFIER  ft.  London.    Desgl.  Desgl.     1855 

aus  dem  Vorrath. 

1621.  Landschaft  mit  Felsen,   vielen  Bäumen  und  einem 
(15b.)     Flusse.     Auf  H.  0,42  h.,  0,4c  br. 

Durch  du  Roy.     Alt.  Inv.  1722. 

1622.  Gebirgige   Landschaft    mit    vielen    Gebäuden    und 
(Wb.)     einem  Fluss.     Auf  K.  0,33  h.,  0,505  br. 

Bez.  J.  GRIFFIER  f.  Durch  Graf  Wackerbarth. 
Alt.  Inv.  1722.  1741  aus  den  Königl.  Zimmern  zur 
Gallerie.     Inv.  8vo. 


319 

1623.  Gebirgsgegend     mit    "breitem    Fluss ,     vorn   Zelte, 
(13  b.)     Kramläden  und  vergnügtes  Volk.     Auf  K.  0,53  b., 

0,67  br. 

Bez.  J.  GRIFF] ER.    Durch  du  Roy.    Alt.  Inv.  1722. 

1624.  Ein  Marktschreier  auf  seiner  Bühne.     Gegenstück. 
(13b.)     Auf  K.  0.53  h.,  0,665  br. 

Bez.  GRIFFIER.    Desgl.  Desgl. 

1 625.  Landschaft  mit  weiter  Ferne ,  rechts  hohe  Gebirge, 
(26c.)      links  ein  Fluss.     Auf  H.  0,38  h-,  0,485  br. 

Bez.  GRIFFIER.  F.    Durch  Graf  Wackerbarth.    Alt. 
Inv.  1722.     1855  aus  dem  Vorrath. 

1626.  Gebirgige   Gegend  mit  viel  Figuren,   rechts   eine 
(9b.)      Kirche,  links  ein  Fluss  mit  Schiffen.  Auf  K.  0,475  h., 

0,53  br. 
Bez.  GRIFFIER.    Desgl.  Desgl.  Desgl. 

1627.  Burg  Rheinstein,    links    ein  Wirthshaus   mit  viel 
(9b.)      Landleuten.     Auf  K.  0,48  h.,  O535  br. 

Bez.  GRIFFIER.    Desgl.  Desgl.  Desgl. 

1628.  Eine  Ernte,  Rheingegend.     Auf  K.  0,47  h.,  0,53  br. 
(15b.)         Bez.  J.  GRIFFIER.    Desgl.  Desgl.  Desgl. 

1629.  Gebirgslandschaft.     Auf  K.  0,38  h.,  0,49  br. 

(26  c.)         Bez.  J.  GRIFFIER.     1741  durch  Graf  Wackerbarth. 
1861  aus  dem  Vorrath. 

1630.  Landschaft,  vorn  eine  Bauernlust.     Auf  H.  0,47  h., 
(27  a.)     0,59  br. 

Bez.- GRIFFIER.  (unvollkommen).     Desgl.  Desgl. 

1631.  Rheinische  Gebirgsgegend.     Auf  EL  0,38  h.,  0,48  br. 
(2V  a.)         Bez.  GRIFFIER.    Desgl.  Desgl. 

1632.  Desgleichen.     Auf  K.  0,47  h.,  0,53  br. 

("7  a.)         Bez.    GRIFFIER.     Durch    du    Roy.     1861    aus    dem 
Vorrath. 

1633.  Desgleichen.   '  Auf  L.  0,45  h.,  0,6»  br. 
(27  c.)         Durch  Leplat.     Desgl. 


320 

Alte  Lopie. 

1634.  Landschaft,    vom    ein^    Bauern kirnles.     Auf   H. 

(27c.)     0,50  h.,  0,64  br. 

1861  ans  dem  Vorrath. 

Werff  (Adrian  van  der),  Schüler  des  Cornil    Picolett. 

Geb.  d.  21.  Jan.  1659  im  Do  de  Kralin  ger-  Ambacht 
bei  Rotterdam,  gest.  zu  Rotterdam  d.  12.  Nov.   1722. 

1635.  Eine  Schäferscene.     Auf  H.  0,595  h.,  0,4«  br. 
(17c.)         Bez.    Adr.  van  der  Werft',    fec.  An.   1669  (sie).    (Die 

letzte  Zahl   undeutl.)     1710  Geschenk  des  Chuifürsten 
von  der  Pfalz.     Alt.   Inv.   1722. 

1636.  Bildniss  des  Künstlers  mit  seiner  Familie.     Auf  L. 
(17c.)     0,6i  h  ,  0,55  br. 

Bez.  Adr.  van  der  Werft' fecit  an ü  1689.  (?)  (die  letzte 
Zahl  undeutl.)  1742  durch  De  Brays  und  Araignon 
aus  der  Sammlung  Carignan  in  Paris;  350!)  Livres. 

1637.  Loth  mit  seinen  Töchtern.     Auf  IL  0,w  h.,  0,32  br. 
(17c.)         Bez.    Adr.   v.  Werff  fec.  1694.      1710    Geschenk    des 

Churfürsten  von  der  Pfalz.     Alt.  Inv.   1722. 

1638.  Venus  und  Amor.     Anf  H.  0,37  h  ,  0,30  br. 
(17c)         Bez.  Adri  van  d.  Werft  an!  1699. 

1639.  Einsiedler  vor  seiner  Klause.  Auf  H.  0,38  h.,  0,?o  br. 
(17  c.)         Bez.  A.  V.D- WERFF.    fec.  Anno   1705.     1751  durch 

Riedel  auf   der   Ostermesse   zu  Leipzig  erkauft  als  S. 
Hieronymus. 

1640.  Magdalena.  #   Auf  H.  0,3s  h  ,  0,2575  br. 

(17c.)         Bez.   ChevjL  vjl  Werft,  fec.  anno    1711.  (?      Aus  der 
Sammlung  Czernin.     Inv.  8vo. 

1641.  Das  Urtheil  des  Paris.     Auf  H.  0,565  h.,  0,495  br. 
(17e.)         Bez.  ChevJ-  viL  Werft',  fec.  1712.     Aus  der  Sammlung 

des    Grafen  Czernin  in   Prag.     Inv.  8vo.     Am  22.  Oct. 
1788  von  Wogaz  gestohlen.     S.  Einl.  S.  56. 


32  L 

1642.  Das  Christkind  liebkost  den  kleinen  Johannes.    5jt 
(17  c)     Auf  H.  0,46  h.,  0,3425  br. 

Bez.  Chev  r_  v_L  Werff.  fec.  1715.     Desgl. 

1643.  Die    Verkündigung   der  Maria.     Auf   H.  0,7i5  h., 
(I7  C)     0,5275  br. 

Bez.  ChevJL  van  dr  Werff  fec.  aniL  1718.    Desgl. 

1644.  Diogenes  mit  seiner  Laterne,   Menschen  suchend. 

(HC.)       Auf  H.  0,29  h.,  0,245  br. 

Bez.  v.  d.  Werff. 

1645.  Abraham   verstösst    die   Hagar.       Auf  L.   0,s6  h., 
(17  c)      0,70  br. 

Bez  A.  v.  d.  Werff  (undeutlich).  1708  von  Franz 
Lemmers  aus  Antwerpen;  350  Pattacons. 

1646.  Ein  Herr  und  eine  Dame  sitzen   an  einem  Tische 
(17  c  )     und  spielen  Schach.     Auf  H.  0,35  h.,  0,2625  br. 

Bez.  A.  v  WERFF.  F.  Im  Jahre  1751  durch  Riedel 
auf  der  Ostermesse  zu  Leipzig  erkauft  Geschenk 
I.  M.  d.  Königin  an  S.  M.  d.  König  zur  Messe,  als 
„van  der  Werff  und  seine  Frau". 


Anm. :  Die  mit  Jahreszahlen  bezeichneten  Arbeiten  dieses 
Meisters  umfassen  einen  Zeitraum  von  47  Jahren, 
wenn  man  die  Jahreszahl  des  ersten  Bildes  mit  9  er- 
gänzt (von  1669  bis  171b),  was  allerdings  mit  dem 
Geburtsjahr  1659  wohl  nicht  stimmt,  obgleich  der 
frühreife  Knabe  bereits  mit  10  Jahren  in  die  Lehre 
trat.  Nach  genauester  Prüfung  sind  jedoch  die  Ziffern 
166  als  vollkommen  sicher  und  acht  bezeichnet  an- 
erkannt worden.  Ebenso  sind  in  dem  zweiten  Bilde 
die  Ziffern  168  der  Jahreszahl  durch  genaue  Prüfung 
festgestellt,  aber  auch  hier,  selbst  wenn  man  die  Zahl 
ebenfalls  mit  9  ergänzt  und  1689  liest,  stimmt  dies 
wenigstens  nicht  mit  der  Angabe  Nagler's  überein, 
welcher  die  Verheirathung  des  Künstlers  in  das  Jahr 
1687  setzt,  da  die  auf  dem  Bilde  dargestellten  drei 
Kinder  jedenfalls  älter  erscheinen.  Der  Thatbestand 
der  Bezeichnung  musste  hier  jedenfalls  festgehalten 
werden,  während  vielleicht  spätere  Forschungen  zur 
Aufklärung  desselben  beitragen. 

21 


322 

Werff  (Pieter  van  der),   Schüler  seines  Bruders   Adriail. 
Gels,  zu  Kralinger -Ambacht  1665,  gest.  zu  Rotterdam 
1718. 

1647.  Ein  Mädchen   hält  eine  Feuerzange  in   der  Hand, 
(18  a.)     womit  sie  eine  Maus  aus  dem  Fenster  wirft.   AufH. 

0,205  h.,  0,14  br. 

Bez.  P.  v.  WERFF.  Durch  den  K.  dänischen  Ge- 
sandten.    Alt.  Inv.   1722. 

1648.  Ein   paar  Männer  vor  einem  Gericht  Muscheln  an 
(18a.)     einem  Tische;    der  eine  trinkt  aus  einer  umflochte- 
nen Flasche.     Auf  H.  0,39  h.,  0,315  br. 

Durch  Lemmers.     Alt.  Inv.  1722. 

Breklenkanip  (Quhin). 

Lebte  um  1660. 

1649.  Um  eine  Mutter  mit  dem  Kinde  stehen  die  Pathen 
(16  c.)     und  trinken  auf  das  Wohl  des  Neugeborenen.     Auf 

H.  0,365  h.,  0,3t  br. 
Bez.  Q.  Breklenkam. 

MieriS  (Willem  van),  Sohn  und  Schüler  des  Franz. 
Geb.  zu  Leyden  1662,  gest.  das.  d.  24.  Jan.  1747. 

1650.  Ein  Leiermann  von  einem  Mädchen,    das  ein  Glas 
(18a.)     Wein  hält,  umfasst.     Auf  L.  0,49  h.,  0,41  br. 

Bez.  W.    Van  Mieris  Fe  Ann  1694.    1708  von  Franz 

Lemmers  aus  Antwerpen.     350  Pattacons. 

1651.  Ein  Wildprethändler  mit  einem  todten  Hasen  in  der 
(18 a.)     Hand,    in    einem    Bogenfenster.     Auf  H.    0,28  h., 

0,24  br. 

Bez.  W.  van  Mieris  A-°-  1699.  Durch  Raschke.  Alt. 
Inv.  1722. 

1652.  Eine  Frau   füllt  einem  Manne    das  Glas.     Auf  H. 
(18  a.)     0,255  h.,  0,205  br. 

Bez.  W.  van  Mieris.  F.  A±  1699.  1710  von  Jac.  de 
Wit  aus  Antwerpen  als  das  Bildniss  des  Künstlers  und] 
seiner  Frau;  200  Pistolen. 


323 

1653.  Ein  Mann  in  einem  Bogenfenster  bläst  die  Trom- 
(18  a.)     pete.     Auf  H.  0,305  h.,  0,25  br. 

Bez.  W.  van  Mieris.  F.  A-5-  1700.  Durch  Easchke. 
Alt.  Inv.  1722. 

1654.  Cephalus  und  Procris.     Auf  H.  0,375  h.,  0,44  br. 
(18a.)         Bez.    W.   van  Mieris   Ft.    Aul    1702.      Durch.    Graf 

Flemming.     Alt.  Inv.  1722. 

1655.  Venus   schlafend,   mit  einem  blauen  Gewände  be- 
(18a.)     deckt.     Leinwand  auf  H.  0,135  h.,  0,175  br. 

Bez.  W.  van  Mieris  1703. 

1656.  Ariadne  und  Bacchus,  umgeben  von  Bacchantinnen, 
(18  a.)     Faunen  und  Satyrn.     Auf  H.  0,595  h.,  0,755  br. 

Bez.  W.  van  Mieris  Fee.  Anno  1704.  Durch  Graf 
Wackerbarth.  Alt.  Inv.  1722.  1826  rest.  durch  Ren- 
ner unter  Palmaroli's  Leitung. 

1657.  Eine  junge  Frau   lässt   sich   von   einer  Zigeunerin 
(18a.)     wahrsagen.     Auf  H.  0,29  h.,  0,245  br. 

Bez.  W.  van  Mieris.  Ft.  Ano  1706.  Durch  Graf 
Wackerbarth.     Alt.  Inv.  1722. 

1658.  Ein  Mann  an  einem  Tische  blickt  nach  einem  Mäd- 
(18  a.)     eben,  das  ihm  zu  trinken  bringt.     Auf  H.  Y.  Gr. 

Bez.  W.  van  Mieris  1706.  Durch  Graf  Wackerbarth, 
Alt.  Inv.   1722. 

1659.  Preciosa ,   von  ihrer  Mutter  durch  ein  Mal  an  der 
(18a.)     linken  Brust,  von  einer  Dienerin  an  zwei  zusammen- 
gewachsenen Zehen  erkannt.  Auf  H.  0,41  h.,  0,52  br. 

Bez.  W.  van  Mieris  Ft.  Anno  1709.  Durch  Graf 
Gotter  als  „alter  Miras";  2000  Konv.  fl. 

1660.  Venus  zeigt  sich  dem  Paris ,   ihr  zur  Seite  Amor. 
(18a.)     Leinwand  auf  H.  0,14  h.,  0,ie  br. 

Bez.  W.  van  Mieris  1717. 

1661.  Eine  Affenfamilie  in  menschlicher  Kleidung.  Auf  H. 
(14b.)     0,285  h.,  0,38  br. 

Bez.  W.  van  Mieris  Fe.  Anno  1719. 

21* 


324 

1662.  Eine    alte  Köchin    mit    einem    metallenen   Korbe. 
(18a.)     Auf  H.  0,193  h.,  0,i55  br. 

Bez    AA  1729.     (Der  Name  ist  weggeschnitten.) 
Anm.:     Die    mit    Jahreszahlen    bezeichneten    Bilder    dieses 
Meisters  umfassen  einen  Zeitraum  von  35  Jahren  (1694 
bis  1729). 

Lelienbergh  (C). 

Lebte  um  1654  im  Haag. 

1663.  Ein  an  einem  Fusse  aufgehangenes  Rebhuhn ;   auf 
(27  c.)     dem  Tische   liegt   eine  todte  Lachtaube.     Auf  H. 

0,56  h.,  0,455  br. 

Bez.  C.  Lelienbergh  f.  1654. 

Beer  Straten  (J.  van). 

Lebte  um  1664,  gest.  1681. 

1664.  Seeküste  mit  Felsenufern.    Ein  Dreimaster  und  an- 
(9  b.)     dere  Schiffe  in  Sicht.     Auf  H.  0,70  h.,  0,93  br. 

Bez.  Beerstraten. 

1665.  Seesturm   an   einer  Felsenküste.     Auf  H.   0,89  h., 
(17b.)     1,22  br. 

Vom  „Stall"  als  Backhuysen  Orig.     Alt.  Inv.  1722. 

Unbekannt. 

1666.  Meerenge  mit  Schiffen,  welche  dem  Hafen  zusegeln. 
(27 d.)     Auf  K.0,3S  h.,  0,54  br. 

1667.  Gegenstück.     Auf  K.  V.  Gr. 
(27  d.) 

ßuysch   (Rachel),   Schülerin  des   Wilh.   van  Aelst.  . 

Geb.  zu  Amsterdam  1664,  gest.  das.  1750. 

1668.  Pfirsich,  Weintrauben,    Granatapfel  u.  a.  Früchte, 
(9  a.)      vorn   eine  Eidechse  und  ein  Hirschkäfer.     Auf  K. 

0,74  h.,  0,62  br. 

Bez.  Rachel  Ruysch  1718.    Durch  Leplat.    Alt.  Inv. 
1722.     1860  aus  dem  Vorrath. 


325 

1669.  In    einem   gläsernen  Gefässe   ein  Strauss  Blumen. 
(18c.)    Auf  K.  V.  Gr. 

Bez.  Kachel  Ruysch.     Desgl. 

1670.  Allerlei  Blumen;   dabei  ein  Frosch,   eine  Eidechse 
(18c.)     und  einige  Insekten.     Auf  L.  0,72  h.,  0,57  br. 

Bez.    Rachel  Ruysch.     Im    Jahre    1751    durch   J.  A. 
Riedel  auf  der  Ostermesse  zu  Leipzig  erkauft. 

DllSart  (Cornelis),  Schüler  des  Ostade. 

Geb.    zu   Haarlem    1660   nach   A.    v.  der  Willigen 
gest.  1704. 

1671.  An    der  Treppe   eines  Hauses  sitzt  eine  Frau  mit 
(19  a.)     ihrem  Kinde.     Auf  H.  0,3ss  h.,  0,34  br. 

Bez.  C.  Dusart  1679.     Die  Bezeichnung  ist  unzwei- 
felhaft, das  Geburtsjahr  unsicher. 

1672.  Bauernschlägerei.     Weiber   suchen   vergebens    die 
(19  a.)     Wüthenden  zu  trennen.     Auf  K.  0,205  h.,  0,26  br. 

Aus  Holland  als  Adrian  Brouwer;  25  Louisd'or. 

Boonen  (Arnold  van),  Schüler  des  Gottfried  Schalken. 

Geb.  zu  Dortrecht  1669,  gest.  1729. 

1673.  Ein  junges  Frauenzimmer  setzt  ein  Licht  in  eine 
(20c.)     Laterne.     Auf  L.  0,33  h.,  0,27  br. 

Bez.  A.  von.  Boonen  1695.    Durch  Graf  Wackerbarth. 
Alt.  Inv.  1722. 

Ü674.    Derselbe  Gegenstand,    dabei   ein   Knabe.     Auf  L. 
(20  c.)     0,48  h.,  0,39  br. 

Bez.  A.  von.  Boonen.     Desgl.  Desgl. 

1675.  Junger  Mensch  mit  einer  Thonpfeife  in  der  Hand; 
(20  c.)     hinter    ihm    ein   anderer   mit   einem    brennenden 

Lichte.     Auf  L.  0,47  h  ,  0,39  br. 
Ebenso  bez.    Desgl.  Desgl. 

1676.  Ein    alter   Einsiedler   in   seiner  Klause    vor  einer 
(27c.)     brennenden  Lampe.     Kniestück.     Auf  L.   0,43  h., 

0,34  br. 


326 

1677.  Eine    junge  Frau    füttert   einen  Papagei.     Auf  L. 
(20b.)     0,42  h.,  0,345  br. 

Durch  Graf  "Wackerbarth.     Alt.  Inv.  1722. 

1678.  Ein   bejahrter  Mann    liest    einen    Brief.     Auf   L. 
(18a.)     0,43  h.,  0,34  br. 

Desgl.  Desgl. 

1679.  Ein  junger  Mensch,  eine  Thonpfeife  im  Munde,  be- 
(20c.)     trachtet  bei  Licht  eine  Zeichnung.     Auf  L.  0,335  h., 

0,275  br. 

Desgl.  Desgl. 

Leermanus  (Pieter),  Schüler  des  Franz  Mieris. 

Lebte  um  1670. 

1680.  Ein  alter  Einsiedler  kniet  vor  seiner  Klause;   dabei 
(18a.)     ein  Kreuzbild,   Bücher   und    ein  Kober.      Auf  H. 

0,42  h.,  0,33  br. 

Bez.   P.  Leennanus.     1708  von   Franz  Lemmers  aus 
Antwerpen.     210  Pattacons. 

OchterveR  (Jan),  Schüler  des  Gabr.  Metsu. 

Lebte  um  1670. 

168 1 .  Eine  Frau  hat  ein  Hündchen  auf  dem  Schoosse,  mit 
(17  a.)    welchem  ein  Mädchen  spielt.  Auf  L.  ",S2  h„  0,6ibr. 

Bez.   .T.  Ochtervelt  f.  1669.     In  Leipzig  erkauft  als 
„Jerhard  auf  der  Feld".     Alt.  Inv.  1722. 

Yonck  (J.). 

Lebte  um  1670. 

1682.  Ein  von  Hunden  verfolgtes  Reh.     Die  Landschaft 
(K2.)     ist  von  Jacob  Ruysdael  gemalt.     Auf  L.  1,37  h., 

2,09  br. 

Bez.  mit  JvR.  (zusammengez.)  uud  J.  Vonck  fe. 

Derselbe.  (?) 

1683.  Ein  weisser  Fasan  an  einer  Pfote  aufgehangen,  da- 
(27b.)     bei  einige  kleinere  Vögel.     Auf  H.  0,75  h.,  0,505  br. 


327 

Moucheron    (Isac),    Sohn   und   Schüler    des    Frederic 
Monckeroii. 

Geb.    zu  Amsterdam   1670,    gest.   das.   den  20.  Juli 
1744. 

1684.  Schafe  weiden  auf  einem  Hügel;  im  Vorgrunde  ein 
(12c.)     Jäger  mit  drei  Hunden.     Auf  L.  0.69  h.,  0,84  br. 

Bez.  Moucheron  ft.     1742    durch   Riedel   aus    Prag. 
Inv.  8vo. 

1685.  Landschaft.     In   einem  Thale   ein  Reiter  und  ein 
(12  c.)     Wanderer.     Auf  L.  0,69  h.,  0,805  br. 

Bez.  MOUCHERON.     Desgl.  Desgl. 

1686.  Landschaft.     Fischer  auf  dem  Flusse  an  der  linken 
(47  b.)    Seite  des  Bildes.     Ein  Herr  und  eine  Dame  reiten 

auf  die  Falkenjagd.     Auf  L.  l,n  h.,  1,39  br. 
Bez.  Moucheron  fecit. 

1687.  Landschaft  mit  einer  felsigenHöhe  im  Mittelgrunde ; 
(12  c.)     vorn   ein  Hirt  bei  seiner  Heerde.     Auf  L.  0,49  h., 

0,665  br. 

Bez.  Moucheron.    1742  durch  Riedel  aus  Prag.    Inv. 
8vo. 

1688.  Landschaft  mit  einem  Flusse,   über  welchen  eine 
(48b.)    Bogenbrücke  führt.     Auf  L.  0,7i  h.,  0,ss  br. 

1689.  Gebirgige  Landschaft  mit  Gebüsch;  vorn  strömt  ein 
(48b.)    Waidbach  durch  Felsen.     Auf  L.  0,ss  h.,  0,665  br. 

Bez.  Moucheron. 

1690.  Landschaft  mit   Ruinen    in   römischem    Styl;    im 
(12c.)     Mittelgründe  ein  schönes  Landhaus.  Auf  L.  0,51  h., 

0,67  br. 

1741  durch  v.  Kaiserling.     luv.  8vo. 

1691.  Landschaft    mit   einem   Schloss    im   Hintergrunde, 
(10b.)     vorn  Hirten   mit  einer  Heerde.       Auf  L.   0,70   h., 

0,59  br. 

1855  aus  dem  Vorrath. 


328 

Mans  (F.  H.). 

Lebte  um  1677. 

1692.    Winterlandschaft  mit  einem  Zelt  im  Vorgrunde,  un- 
(27a.)    ter  welchem  mehrere  Gäste  sitzen.    Auf  H.  0,6os  h., 
0,855  br. 


Bez 


cPfiANS.  /6fy. 


1693.  Winterlandschaft.     Thor  und  Mauern  einer  hollän- 
(27d.)    dischen   Stadt,    mit   Schlittschuhläufern   und   Eis- 

helustigung.     Auf  H.  0,ei  h.,  0,ss  br. 
Ebenso  bez. 

1694.  Gegenstück.     Die  Figuren  von  Bietricy  geistreich 
(27 d.)    übermalt.     Auf  H.  V.  Gr. 

Ebense  bez.     Letztere  beide  186n  aus  dem  Vorrath. 

Verkolje  auch  Yerkoltje  (Jan). 

Geb.  zu  Amsterdam  1650,  geb.  zu  Delft  1693. 

1695.  Eine  Dame  wird  von  einem  Trompeter  genöthigt, 
(17a.)     ein  Glas  Wein   zu   trinken,   welches  eine  Alte  ihr 

einschenkt.     Auf  L.  0,?i  h  ,  0,ß6  br. 

Bez.    J.  Verkolje.  1678.     Durch  Graf  Flemrning.  Alt. 
Inv.  1722. 

Paudifs  (Christoph),  Schüler  des  Bembrandt. 

Geb.  in  Niedersachsen  um  1618,  gest.  nach  1669. 

1696.  Brustbild    eines    alten    weissbärtigen  Mannes    mit 
(27  c.)     einer  Pelzmütze.     Auf  H.  0,63  h.,  0,42  br. 

Bez.  Christoffer  Paudifs  1651.   Durch  Wanderer.  Alt. 
Inv.   1722. 

1697.  Brustbild    eines  Mannes    in    hoher  Mütze,    langen 
(27  c.)     herabhängenden   Haaren   und   Stutzbart.      Auf  L. 

0,60  h.,  0,52  br. 

Bez.  Christoffer  Paudife  1689.      Durch  Graf  Wacker- 
barth als  „Heyduckenkopf".    Alt.  Inv.  1722. 


329 

1698.  An  einem  rothbedeckten  Tische  sitzt  ein  Mann,  im 
(Kl.)     Begriff  zu  schreiben,    der  sich  mit  einer  Dame  be- 
spricht.    Auf  L.  l,oi  h.,  1,51  br. 

Aus  Polen  als  „unbek.  Cop."     Alt.  Inv.  1722. 

1699.  Brustbild  eines  Mannes  mit  einem  grauen  Hute  auf 
(Li)      dem  Kopfe.     Auf  L.  0,76  h.,  0,go  br. 

Aus    der   Kunstkammer    als    des    Meisters  Bildniss. 
Alt.  Inv.   1722. 

Tilius  (J.j. 

Lebte  um  das  Jahr  1680  in  Herzogenbusch. 

]  700.    Eine  junge  Frau  sitzt  am  Tische  und  näht.    Auf  H. 
(15b.)    0,25  h.,  0,205  br. 

Bez.  J.  Tilius.  Pin.  1681.    Durch  Graf  Wackerbarth 
als  „Eglon  -van  der  Neer".     Alt.  Inv.   1722. 

Roepel  (Coenraet),  Schüler  des   Const.  Netscher. 

Geb.  1678  im  Haag,  gest.  1748. 

1 701.  Ein  Blumenstrauss  in  einem  Metallgefäss.     Auf  L. 
(7c)      0,90  h.,  0,675  br. 

Bez.  Coenraet  Roepel  f.     1751  durch  von  Heineken. 
Inv.  8vo.' 

Klomp  (Aelbert),  Schüler  des  P.  Potter.  (?) 

Lebte  um  1680. 

1702.  Vor  einer  Bauernhütte  ruht  eine  kleine  Heerde  Yieh 
(28a.)     auf  der  Weide;  eine  Magd  melkt  eine  Kuh.  Auf  L. 

0,74  h.,  0,65  br. 

Bez.    A.  Klomp.  f.      1742    durch    Riedel    aus    Prag. 
Inv.  8vo. 

Limborg    (Heinrich  van),    Schüler   des    Adriaen   Y.  d. 
Werft*. 

"   Geb.  im  Haag  1680,  gest.  1758. 

1703.  Venus  und  Amor  in  einer  dunkeln  Landschaft;  vorn 
(17c)     eine  weisse  Taube.     Auf  H.  0,585  h.,  0,44  br. 


33«) 

Huysum  (Jan  van). 

Geb.    zu  Amsterdam  den   5.  April   1682 ,    gest.   das. 
den  8.  Febr.  1749. 

1704.  Ein  grosser  Blumenstrauss ;   dabei  liegt  ein  Pome- 
(8a.)      ranzenzweig.     Auf  L.  0,83  h.,  0,7i  br. 

Bez.  Jan  van  Huysum  FECTT.    1751  durch  von  Hei- 
neken.    Inv.  8vo. 

1705.  Blumenstrauss  in  einem  Geschirr  von  l-othem  Thon 
(14c.)     mit  erhabener  Arbeit  verziert,  daneben  ein  Nest  mit 

Eiern.     Auf  IT.  0,395  h.,  0,32  br. 
Bez.  Jan  van  Huysum  fec. 

1706.  Anmuthige  Landschaft.    Felsen,  deren  Spalten  und 
(14c.)     Höhlen  durch  Mauerwerk  ausgefüllt  sind,  am  Ufer 

eines  Wassers.     Auf  L.  0,405  h.,  0,485  br. 

Bez.  JVHuysum.  f.  (J.  V.  u.  H.  zusammengezogen.) 

Bredael    (Jan   Frans  van),     Schüler   des   Philipp  WOU- 

verman. 

Geb.  zu  Amsterdam  168.",  gest.  das.  1751. 

1707.  Ein   Reiter   lässt  sein  Pferd   beschlagen;   daneben 
(14c.)     Knaben  auf  Stelzen.     Auf  L.  0,4o  h.,  0,48  br. 

Durch  Graf  Gotter;  100  Konv.  fl. 

1708.  Herren  und  Damen  zu  Pferde  mit  Falken  und  Hun- 
(14c.)    den.     Auf  L.  V.  Gr. 

Desgleichen;  100  Konv.  fl. 

Wit,  auch  Witt  (Jacob  de). 

Geb.  zu  Amsterdam  1695,  gest.  das.  12.  Nov.  1784. 

1708a.  Kinder  mit  den  Attributen  der  Jagd,    als  Basrelief 
(28b.)     gemalt,     Auf  L.  0,83  h.,  1,34  br. 

Bez.  J.  D.  Wir    F.  1758.     Der  Maler   war  der  Neffe 


331 

des  bek.  Kunsthändlers  gleichen  Namens,  welcher  im 
Catalog  oft  bei  Erwerbung  unserer  besten  niederl. 
Bilder  angeführt  ist. 

likkelen  (Jan  van),  Schüler  seines  Vaters. 

Geb.  zu  Haarlem  um  1715,  gest.  zu  Cassel. 

1709.  Landschaft  mit  hohen  Gebirgen  und  alterthümlichen 
(IIa.)     Gebäuden.     Auf  L.  0,58  h.,  0,73  br. 

1710.  Aehnliche  Landschaft  mit  einem  kleinen  Wasserfall. 
(Ha.)     Auf  L.  Y.  Gr. 

Beide    1751   durch   Riedel   auf   der   Ostermesse  'zu 
Leipzig  erkauft.     Inv.  8vo. 

eeman  (Enoch)  oder  Zeeman. 

Gest.  zu  London  1744. 

1711.  Des  Künstlers  eignes  Bildniss.    Jfc    Auf  K.  0,56  h., 
(22b.)     0,45  br. 

Bez.    Enoch  Seeman  pinx.      Durch  Baumann.     Alt. 
Inv.  1722. 

leyeren  (Albert  van). 
Lebte  um  1700. 

1712.  Grosse  und  kleine  Seefische,  Hummer  und  Krabben. 
(50c)     Auf  L.  1,26  h.,  1,53  br. 

Bez.  A.  V.  B.  (zusammengez.)  f.     Von  Georg  Breit- 
barth, Kunsthändler    in    Erfürt.     1856    aus  dem  Vor- 

rath. 


332 


AltniedeiTändische  und  Deutsche 
Schule. 


Eyck  (Johann  van). 

Geb.  um  1381  zu  Eyck  oder  Ouden-Eyck  bei  Lira- 
burg, gest.  zu  Brügge  am  9.  Juli  1440. 

(Altniederländische  Schule.  *) 

1713.  Maria  mit  dem  Kinde,  in  einer  reichen  gothischen 
(N.)  Kapelle  auf  dem  Altar  unter  einem  Teppich -Bal- 
dachin sitzend.  Auf  dem  rechten  Flügelbild  S. 
Catharina,  auf  dem  linken  S.  Michael  mit  dem 
Donator.  Die  Aussenseiten  enthalten  die  Verkün- 
digung in  stehenden  Figuren,  Grau  in  Grau  ge- 
malt und  Skulpturen  nachahmend.  Auf  der  Ein- 
fassung der  Bilder  in  gothischen  Buchstaben  von 
des  Meisters  Hand  ein  lateinischer  Hymnus  an  die 
Jungfrau  Maria,  den  Erzengel  Michael  und  S.  Ca- 
tharina. Auf  H.  Hauptbild  0,275  h.,  0,2i5  br.  Sei- 
tenflügel 0,275  h.,  0,8  br. 

Einer  unverbürgten  Sage  nach  soll  dieses  schöne 
Werk  der  Reisealtar  Caxl's  V.  gewesen  sein.  Das 
Mittelbild  trägt  die  unverkennbarste  Aehnlichkeit  mit 
dem  berühmten  Bilde  van  Eyck's  in  der  Sammlung 
der  Academie  zu  Brügge.  (Im  Abecedario  des  Gua- 
rienti  und  im  Abrege  ist  unser  Bild  noch  als  A.  Dürer 
angeführt.) 


*)  Die  nicht  so  bezeichneten  Meister  gehören  der  deutschen 
Schule  an. 


Schule  des  van  Eyck. 

1714.     Maria,  mit  einer  Krone  auf  dem  Haupt,  hält  das 
(21a.)     Kind  auf  dem  Sckoosse;  vor  ihr  S.  Anna,  welche 
dem  Kinde  eine  Birne  reicht,  weiter  hinten  Joseph 
und  Joachim.    Im  Fenster  das  burgundische  Wap- 
pen.    Auf  H.  0,655  h  ,  0,485  br. 

Bez.  mit  einem  Monogramm ,  welches  einem  zusam- 
mengezogenen gothischen  ^)ib  ähnlich  sieht.  Aus  dem 
Besitz  des  Grafen  Wackerbarfch.  S.  Abecedario  des 
Guarienti. 

1715  und  1716.    Zwei  Seitenbilder  eines  Altarbildes.    Zur 
(23d.)     Linken  der  Donator  und  S.  Andi-eas,  zur  Rechten 

S.  Elisabeth ,  eine  Kirche  haltend.    Auf  H.  0,75  h., 

0,24  br. 

1717.  Die  Gefangennehmung  Christi.     Nachtstück.     Auf 
(23d.)    H.  1,75  h.,  l,ii  br.*) 

Als  unbekanntes  Original  im  alten  Inv.  1722.  Mit 
beiden  Vorigen  aus  der  Kunstkammer. 

Rogier  van  der  Weyden  (?),  Schüler  des  van  Eyck. 

Geb.  zu  Löwen  (?)  um  1390  — 1400,  gest.  zu  Brüssel 
den  16.  Juni  1464. 

(Altniederländische  Schule.) 

1718.  Christus  am  Kreuz  mit  Maria,  Johannes  und  Mag- 
(N)      dalena.     Auf  H.  0,325  h.,  0,205  br. 

Früher  im  Herzogl.  Schloss  zu  Braunschweig ,  von 
dort  1806  mit  andern  Bildern  nach  Paris  —  später  im 
Besitz  von  Georg  Schulz  in  Celle;  auf  Anordnung  Sr. 
Maj.  des  Königs  Johann  am  2  4.  Decbr.  1855  von  dem 
Besitzer  erkauft  für  400  Thlr. 


*)  Nach  Michiels:  Thierry  Bouts  der  Jüngere,  geb.  um 
1450  (?)  zu  Löwen,  Sohn  Thierry  Bouts  v.  Haarlem,  gest.  1491 
ebendas.     S.  Michiels  T.  HI.  p.  303. 


334 

Memlinc  (Hans).  (?) 

Geb.  um  1440,  blühte  um  1470,  lebte  noch  um 
1509.  (S.  die  von  James  Weale  veröffentlichten  Do- 
kumente im  Journ.  des  beaux  Arts,  Anvers  15.  Decbr. 
1860.) 

(Altniederländische  Schule.) 

1719.  Bildniss  des  Anton  von  Burgund,  Bastard  Philipps 
(21a.)    des  Guten,  Halbbruder  Carls  des  Kühnen.    Auf  H. 

0,445  h.,  0,355  br. 

(S.  des  Verf.'s  Abhandlung  im  deutschen  Kunst- 
blatte, Jahrgang  1852.     Nr.  26.) 

Unbekannt. 

Um  das  Jahr  1490. 

(Altniederländische  Schule.)  (?) 

1720.  Bildniss   Albrechts    des    Beherzten,    Herzogs    von 
(23  a.)     Sachsen  und  Erbstatthalters  von  Priesland.  (?)  Auf 

H.  0,23  h.,  0,io  br. 

Auf  der  Rückseite  bez  Albertus  Animosus.  Aus  der 
Kunstkammer. 

MeSSys  (Quintin),  auch  MassyS  (Quintem. 
Geb.  zu  Löwen  1466,  gest.  1531. 

(Altniederländische  Schule.) 

1721.  Ein   Geldwechsler  rechnet   mit    einem  neben   ihm 
(2la.)    sitzenden  Mann.     Daneben  ein  Mädchen  mit  einer 

Alten  und   einem   Knaben.       Nach   Michiels:    ein 
Advokat  und  dienten.     Auf  H.  0,so  h.,  I,i6br. 


k 


hu  Zipfel  des  Kopftuchs  der  Alten  bez 
1748    aus    der    K.    G aller ie    von    Prag  durch  Gialdi 
und  Guarienti.     luv.  8vo. 


335 

MarillUS  de  Zeeuw  oder  Seeu  (d.  h,   de  Zeelande)  oder 
Mariuus  Tan  Ronierswale. 

(Altniederländische  Schule.) 

1722.    Ein  Mann  sitzt  vor  einem  Tische  nnd  wiegt  Geld  • 
(21  a.)    eine  junge  Frau  neben  ihm  sieht  mit  Aufmerksam- 
keit auf  die  Waage.     Vortreffliches  Bild.     Auf  H. 
0,85  h.,  1,135  br. 

Bez.  MarinA  me  fecit  anno  1541.  Derselbe  Gegen- 
stand, ebenso  bezeichnet,  aber  ,,anno  1558",  ist  im 
Museum  zu  Madrid  Nr.  978. 

Dürer  (Albrecht),  Schüler  des  Michel  Wohlgemuth. 

Geb.  zu  Nürnberg  1471,  am  Tage  S.  Prudentia, 
gest.  das.  am  6.  April  1528. 

1722  a.  Christus    am    Kreuz.     %■     Bez.    mit    Dürer' s   Mo- 

noo-ramm,     der    Jahreszahl     1500    und     der    In- 


(n: 


schritt:  PATER  •  I  •  MANVS.  TVAS.  COMENDO.. 

SPIRITV.  MEY.    AufK  0,20  h.,  0,i6  br. 

Decbr.  1865  aus  dem  Nachlass  des  K.  K.  Münzgra- 
veurs Böhm  in  Wien  erstanden;  Preis  4400  fl.  Haupt- 
bild des  Meisters. 

1723.    Die  Kreuztragung  Christi.     Mit  einer  leichten  An- 
(N.)      deutung  der  Carnation ,  Luft  und  Landschaft ,  fast 
Grau  in  Grau  gemalt.     Letzte  Arbeit  des  Meisters. 
L.  auf  H  0,30  h.,  0,455  br. 

Bez.  mit  Dürer's  Monogramm  AD.  MDXXVII.  u. 
einer  lat.  Bibeistelle.  7.  Nov  17-27  durch  Leplat  als 
„Portemene"  (?)  (Portement  de  la  Croix?).  Alt.  Inv. 
1722.  Nr.  1804. 

1724  fällt  aus. 

1725.     Bildniss   des   Bernhard    von    Hessen   in   schwarzer 
(21a.)     Kleidung  und  schwarzem  Barett  auf  rothern  Hinter- 
grund.    Auf  H.  0,455  h.,  0,315  br. 

Bez.  ebenso  1521.  Auf  dem  Brief  steht:  „pernh... 
zw."  (Gem.  zu  Antwerpen.    S.  Dürer's  Tagebuch.) 


336 

172G.  Maria  mit  dem  schlafenden  Christkind;  über  dem- 
(23a.)  selben  halten  zwei  Engel  eine  Krone.  Mittelbild 
von  einem  unbekannten  Meister  der  altdeutschen 
Schule.  Rechts  S.  Sebastian,  links  S.  Antonius, 
von  Engeln  umgeben.  Beide  Flügelbilder  von  Al- 
brecht Dürer.  In  Tempera.  Auf  L.  Mittelbild 
1,07  h.,  0,9g  br.,  Flügel  1,14  h.,  0,45  br. 

1687  aus  der  Schlosskirche  zu  Wittenberg  in  die 
Kunstkammer. 

Nach  Dürer. 

1727.  St.  Hubertus  knieend  vor  dem  Hirsch,  welcher  das 
(23  a.)     Crucifix  zwischen  dem  Geweih  trägt.  Auf  H.  1,05  h., 

0,78  br. 

1861  von  Professor  Th.  von  Oer  erkauft.  Preis 
128  Thlr.    S.  Einleitung  S.  53. 

1728.  Die  sterbende  Maria;    nach  dem   Holzschnitte  Al- 
(23a.)     brecht  Dürer's,  im  Leben  der  Maria.   Auf  K.  0,32h., 

0,22  br.  . 

1699  durch  S.  Bottschildt  \om  Obr.  von  Wacker- 
barth; Preis  150  Thlr. 

Unbekannt. 

1729.  St.  Hieronymus  mit  einem  Todtenkopfe  in  den  Hän- 
(23a.)     den.     Auf  H.  Q,n  h.,  0,59  br. 

Bez.  mit  Dürer's  Monogramm,  unächt.  Mod.  Ank. 
als  Dürer. 

1730.  Christus  mit   der  Dornenkrone,    auf   einem   Stein 
(23c.)     sitzend.     Auf  H.  0,57  h-,  0,43br. 

Bez.  mit  Dürer's  Monogramm ,  unächt.  1748  durch 
Bernardo  Benzoni  mit  neun  andern  Bildern  aus  Ve- 
nedig; zusammen  für  1210  Florins  oder  6050  petites 
Livres  de  Venise.  S.  Nr.  297  und  298.  Cat.  Guarienti 
Nr   1552:  „lü  del  Duca  di  Mantova". 


337 

Unbekannt.     (Dürer's  Schule.) 

1731.  Die  Beschneidung  Christi.    AufH.  0,63  h.,  0,46  hr. 
(23  a.) 

1732.  Die  Flucht  nach  Egypten.     AufH.  V.  Gr. 

(23  a.) 

1733.  Christus  als  Knabe  im  Tempel.     Auf  H.  V.  Gr. 

(23  a.) 

1734.  Christi  Kreuztragung.     Auf  H.  V.  Cr. 
(23  a.)        Undeutl.  bez.  1511  (?) 

1735.  Christi  Kreuzigung.     Auf  H.  V.  Gr. 

(23  a.) 

1736.  Christi  Tod.     Auf  H.  0,64  h.,  0,4«  br. 
(23  a.) 

1737.  Christi  Kreuzabnahme.     Auf  H.  0,63  h.,  0,46  br. 
(23  a.)         Alle  aus  der  Kunstkammer  als  A.  Dürer. 

Unbekannt. 

1738.  Adam  und  Eva.     Auf  K.  0,u  h.,  0,io  br. 
(25  a.) 

Burgkniair  (Hans),  Schüler  des  Albrecht  Dürer. 

Geb.  1172  zu  Augsburg,  gest.  1531. 

1739.  Altarbild  mit  zwei  Flügeln.     Der  Tod  der  heiligen 
(23  c.)     Ursula  mit  ihren  Jungfrauen  in  der  Nähe  von  Köln. 

Auf  dem  linken  Flügelbilde  der  König  der  Hunnen 
an  der  Spitze  seiner  Krieger ,  auf  dem  rechten  mit 
Beute  beladene  Schiffe.  Die  Aussenseiten  der  bei- 
den Flügel  enthalten  S.  Georg  und  S.  Ursula  mo- 
nochromatisch. AufH.  2,i5h.,  1,62  br.  Die  Flügel 
1,73  h.,  0,77  br. 

Im    September  1852  aus  dem  Nachlass  des  Majors 
Aster  angekauft;  700  Thlr. 

22 


338 

Granach    (Lucas),    der   Aeltere,    eigentlich  Müller  oder 
Sunder. 

Geb.  zu  Cronach  bei  Bamberg  4.  Octbr  1472,  gest. 
zu  Weimar  15.  Octbr.  1553. 

Die  meisten  der  nachstehenden  Werke  Cranach's 
sind  im  Jahre  1657  zur  Kunstkammer  und  von  da 
später  zu  verschiedenen  Zeiten  in  die  Gallerie  ge- 
kommen. 

1740.  Der  Tod  der  heiligen  Catharina  von  Alexandrien. 
(23b.)     Auf  H.  1,26  h.,  1,39  br. 

Bez.  L  C.  1506. 

1741.  Flügelbild  zum  Vorigen  gehörend.    St.  Margaretha, 
(23  d.)     Ursula  und  Barbara.     Auf  H.  1,26  h.,  0,6obr. 

1742.  Altarbild  in  sechs  Abtheilungen.  Oben  die  Drei- 
(23b.)  einigkeit,  im  Mittelbilde  ein  Ecce  homo.  Seiten- 
bild links:  die  Verkündigung,  rechts  die  Dar- 
bringung im  Tempel.  Unten  Grablegung  und  Him- 
melfahrt ,  letztere  aus  einer  Himmelfahrt  der  Maria 
vom  Meister  selbst  in  eine  Himmelfahrt  Christi 
verändert.  Alles  in  kleinen  Figuren ,  bis  auf  das 
Mittelbild ,  welches  grössere  Dimensionen  hat.  Auf 
H.  1,26  h.,  0,79  br. 

Bez.  mit  der  Schlange  u.  1515.    1861  aus  dem  Vorrath. 

1743.  Adam,  ganze  Figur  in  Lebensgrösse.  Auf  H.  l,?i  h., 
(24  d.)    0,70  br. 

Bez.  mit  dem  Drachen  1531.  1728  aus  der  Kunst- 
kammer.    Alt.  Inv.   1722. 

1744.  Eva  mit  dem  Apfel  in  der  Hand.     Auf  H.  V.  Gr. 
(24d.)         1728  aus  der  Kunstkammer.     Alt.  Inv.   1722. 

1745.  Lasset   die  Kindlein  zu  mir   kommen.     Halbe  Fi- 
(24d.)     guren,  halbe  Lebensgr.     Auf  H.  0,82  h.,  1,29  br. 

Mit  der  Inschrift:  UND  SIE  BRACHTEN  KINLEIN 
(sie)  ZV  IM  DAS  ER  SIE  ANRVRETE.  MARCVS 
AM  X.  Bez.  mit  der  Schlange  und  1538.  1861  aus 
dem  Vorrath. 


339 

1746.  Johannes  predigt  den  Kriegsknechten.  Auf  H.  0,74  h., 
(•24c)     3,21  br. 

Bez.    mit  dem.   Drachen    1543   und  einer  langen  In- 
schrift.    1710  aus  Leipzig      Inv.  8vo. 

1747.  Christus  herzt  und  segnet  die  Kindlein.     Auf  H. 
24c.)     0,84  h.,  1,2t  br. 

Bez.  mit  dem  Drachen  und  der  Bibelstelle.   Aus  der 
Kunstkaminer.     Alt.  Inv.  1722. 

1748.  Der   schlafende  Waldriese   (wilde  Mann)   von   den 
(24a.)     Zwergen     angegriffen.     Im    Hintergrunde    andere 

Waldrnänner  und  Hirsche ;  eine  Burg  in  der  Ferne. 
Auf  L.  1,&9  h.,  2,59  br. 

Bez.  1551  mit  dem  Drachen.    1860  aus  dem  Vorrath. 

1749.  Der  erwachte  Waldriese   züchtigt  und   tödtet   die 
(24a.)     Zwerge   mit   Keulenschlägen.       Im    Hintergrunde 

Waldmänner  zu  Pferde  und  zu  Puss  auf  der  Hirsch- 
und  Eberjagd  im  Walde.     Auf  H.  l,&s  h.,  2,^1  br. 

Ebenso  bez.     Mit    dem  Vorigen    aus  der  Kunstkam- 
mer.    Alt.  Inv.  1722.     Beide  1861  rest.   von  Schirmer. 

1750.  Delila  schneidet  dem  schlafenden  Simson  die  Haare 
(24a.)     ab.     Auf  H.  0,75  h  ,  l,23br. 

Bez.  mit  dem  Drachen.     1740  aus  Leipzig.  Inv.  8vo. 

1751.  David  sieht  die  badende  Bathseba.     Auf  H.  0,74  h., 
(23b  J     l)21br. 

Ebenso  bez. 

1752.  Christus  betend  am  Oelberge.  Auf  H.  0,6S  h.,  0,40  br. 
(24b.)        gez    mjt   (jerQ    Drachen.      1852    aus    den    Vorraths 

bildern  zur  Gallerie. 

1753.  Judith  und  Lucretia.     Auf  H.  1,72  h.,  0,64  br. 
(24b.)         gez    ^j-fc  (jein  Drachen.    1725  aus  der  Kunstkammer. 

Alt.  Inv.  1722. 

1754.  Adam  und  Eva.     Auf  H.  l,7ih.,  0,63  br. 

(24  d.)        Letztere  bez.  mit  dem  Drachen.     Dessl.  Desgl. 


340 

1755.  Salomo,  ein  Götzenbild  in  der  Gestalt  eines  Weibes 
(24b.)     anbetend.     Auf  H.  0,-5  h.,  i,22  br. 

1756.  Herodias  bringt  ihrem  Vater  das  Haupt  Johannes 
(2-1  c.  i     des  Täufers.     Auf  H.  0,^  h.,  1,22  br. 

Aus  der  Kunstkammer.     Alt.  luv.  1722. 

1757.  Die    Ehebrecherin    vor    Christo.       Auf  H.  0,si  h., 
(24 d.)     1,,,  br. 

Desgl.  Desgl. 

1758.  Das  Christkind  wird  dem  Simeon  gebracht.       Auf 
(24  c.)     H.  V.  Gr. 

1759.  Die  Auferweckung  des  Lazarus.     Auf  H.   1,20  h., 
(24  es     0,s2br. 

1725  aus  der  Kmistkammer.     Alt.  luv.  1722. 

1760.  Die  Kreuzigung  Christi.     Auf  H.  1,20  h.,  0,72  br. 
(24c)         Bez.  1563  (?)  mit  dem  Drachen.     I  >esgl.  Desgl. 

1761.  Christus  nimmt  Abschied  von  seiner  .Mutter  und  von 
(24b.)    seinen  Verwandten.     Auf  H.  0,>>;  h.,  0,61  br. 

1728  aus  der  Kunstkammer.     Alt.  Inv.  1722. 

1762.  Der  Bethlehemitische  Kindermord.     AufH.  1,21  h., 
(24  c.)     0,sebr. 

Desgl.  Desgl. 

1763.  Oben  Christus  von  Pilatus  dem  Volke  vorgestellt, 
(23b.)     etwas  tiefer  links  unten  in  demselben  Bilde  sieht 

man  die  beiden  Schacher  aus  dem  Gefängniss  ent- 
lassen. Ganz  unten  in  vier  kleinen  Abtheilungen 
von  links  nach  rechts,  Christi  Geburt,  Anbetung 
der  Könige,  Christus  12  Jahre  alt  im  Tempel  und 
die  Flucht  nach  Egypten.      Auf  H.  l,'.o  h.,  0,47  br. 

1764.  Christus   erscheint    seiner   Mutter    nach    der   Auf- 
(24c.)     erstehuug;  verbunden   mit   der  Gefangennehmung 

des  Heilandes  auf  einer  früher  getrennt  gewesenen 
Tafel.     Auf  HI.  0,4oh.,  0,sebr. 


341 

1765.  Elias  und  die  Baalspriester.     Figurenreiche  Com- 
(24c.)     position.     Auf  H.  1,25  h.,  2,38  br. 

Bez.  mit  dem  Drachen  und  1545. 

1766.  Der  Künstler  zeigt  in  zwei  Paaren  das  Widerwärtige 
(24a.)     unnatürlich  ungleicher  Verbindung,  in  einem  drit- 
ten dagegen  das  Glück  eines  angemessenen  Bundes. 
Auf  H.  0,75  h.,  1,22  br. 

1767.  Ein  nacktes  Kind.     Studie.    Auf  H.  0,40  h.,  0,26  br. 
(24  c.)         Nr.  1763  —  67,  1861  aus  dem  Vorrath  aufgenommen. 

1768.  Christine  Eilenau.     Auf  H.  0,21  h.,  0,15  br. 
(24a.)         gez    1534  m^  <jem  Drachen. 

1769.  Martin  Luther.     Auf  H.  0,is  h.,  0,14  br. 

(21b.)  gez  Obdormivit  in  ano  1546:  10.  Feh.  Aetatis  sue 
63.  Darunter:  1532  etatis  sue  49.  Die  obere  Inschrift 
später  zugesetzt. 

1770.  Philipp  Melanchthon.     Auf  H.  V.  Gr. 

(21b.)  Bez  Obdormivit  in  ano  1560.  19.  Aprilis.  etatis 
sue  63.  et  63  dierum.  Darunter:  1532  etatis  sue  30. 
Die  obere  Inschrift  später  zugesetzt.  Alle  drei  1725 
aus  der  Kunstkammer.     Alt.  Inv.  1722. 

177.1.    Bildniss  der  Margaretha  vonPonikau.  AufH. 0,52h., 
(24  a.)     0,34  br. 

Bez.      MARGRETA     V.     PONICKAV     GEWESENEN     CHURFVRSTIN 

Sibyllen   frauentzimer;  mit  dem  Drachen  1536.     1852 
aus  den  Vorrathsbildern  zur  Gallerie. 

1772.    Bildniss  des  Markgrafen  Georg  von  Brandenburg. 
(21b.)    Auf  Pappe  0,41  h.,  0,33  br. 

Bez.    mit   dem  Drachen.     Als    „Albr.  Dürer."    Alt. 
Inv.   1722. 


•542 

1773.  Friedrich  der  Weise,  Churfürst  von  Sachsen.     Auf 
(24a.)     H.  0,13  h.,  0,145  br. 

Bez.  1533  mit  Drachen  und  Ring.    Aus  Prof.  Steinla's 
Sammlung. 

1773  a.  Bildniss   Heinrich   des  Frommen,   ganze  Figur   in 
(23  a.)     Lebensgrösse.     Auf  H.  2,io  h.,  0,gobr. 

Eigenthum  des  hiesigen  Stadtrathes.     1871  der  Ga- 
lerie zur  Aufbewahrung  übergeben. 

Anm. :  Die  mit  Jahreszahlen  bezeichneten  Bilder  Lucas 
Cranach's  d.  Ae.  umfassen  einen  Zeitraum  von  36 
Jahren  (1515—1551). 

Craiiach  (Lucas) ,  d.  Jüngere ,  Schüler  seines  Vaters. 
Geb.  1515,  gest.  zu  Wittenberg  1586. 

1774.  Die  Kreuzigung  Christi.     Auf  H.  1,74  h.,  1,27  br. 
(24  c.)         Alt.  Inv.   1722. 

1775.  Der  Churfürst  Moritz  von  Sachsen  uud  seine  Ge- 
(24a.)     mahlin  Agnes.     Auf  H.  0,44  h.,  0,69  br. 

Bez.  mit  dem  Drachen  und  1559  nebst  einer  langen 
Inschrift.     Desgl. 

1776.  Churfürst  August.     Auf  Pappe  0,41  h.,  0,33  br. 

(2lb.) 

1777.  Bildniss  des  Churffirsten  Moritz  von  Sachsen.    Auf 
(21b.)     Papier  0,40  h.,  0,32  br. 

Als  „Dürer  Or."    Alt.  Inv.  1722. 

1778.  Churfürst  August  mit  einem  Barett.  Auf  H.  <  >,4;*  h., 
(24  a.)     0,35  br. 

1779.  Churfürstin  Anna.    Gegenstück  zum  Vorigen.    Auf 
(24a.)     H.  V.  Gr. 

1780.  Deren  Tochter.    Desgl.     Auf  L.  0,40  h.,  0,28  br. 
(24a.)        Alle  drei  1861  aus  dem  Vorrath.     Rest,  von  Schirmer. 


343 

1780  a.  Melanchthon  imTodtenhemd.  Auf  H.  0,365  h.,  0,265 br. 

(21b. )  Mit  der  Inschrift:  Anno  uerö  1560,  Mensis  Aprilis 
die  19,  es  hac  mortali  uita  in  aetemam  Dei  et 
Sanctorum  conuersationem  sancte  et  placide  emigrauit. 
aetatis  suae  anno  63  cum  in  ardentem  febrim  inci- 
disset  et  parosismo  febrili  laboraret  septimo.  Postrema 
uerba  eius,  fuerunt  baec:  Nemo  rapiet  o.ues  meas  ex 
manu  raea.     Joban:  10'-' 

1871    erworben    vom    Prof.    H.    Bürkner,   Preis    150 
Tblr. 

Schule  des  Cranacli. 

1781.  Die   beilige   Catbarina   mit    dem   Scbwert    in    der 
(24b.)    Rechten.     Auf  H.  1, 37  h.,  0,46  br. 

Als  L.  Cranacb  im  alt.  Inv.  1728. 

1782.  Die  beilige  Barbara,  einen  Kelch  tragend.     AufH. 
(24  b.)    V.  Gr. 

Desgl.    Beide  aus  der  Kunstkammer. 

Unbekannt. 

1783.  Lutber's  Bildniss  im  Todtenbemd.    Vielleicht  von 
(23b.)     Lucas  Fortennagel.     Auf  H.  0,64  h.,  0,51  br. 

1857  aus  dem  Yorratb  aufgenommen. 

1784.  Bildniss  Christian's  IL,  Churfürsten  von  Sachsen, 
(22a.)     1602,  im  19.  Lebensjahre  gemalt.     Auf  L.  1,24h., 

l,oo  br. 

1785.  Bildniss  des  Prinzen  Moritz  von  Oranien  im  Har- 
(26  d.)    nisch  zu  Pferde.     Auf  H.  0,94  h.,  0,-8  br. 

1861  aus  dem  Vorratb. 

1786.  Büdniss    Christian's    IL,    1609    gemalt.     Auf  L. 
(23a.)     0,63  b.,  0,50  br. 

Aus  der  Kunstkammer.     Alt.  Inv.  1722. 

1787.  Jobann  Georg  L,  Churfürst  von  Sachsen,  eine  grosse 
(24d.)     weisse  Dogge  neben  sich.     Auf  L.  I.22  h.,  0,99  br. 


344 

1  788.     Dessen  Sohn,  Johann  Georg  IL,  Churftirst  von  Sach- 
(22c.)     sen,  in  voller  Rüstung.     Auf  L.  1,23  h.,  l,oo  br. 
Wahrscheinlich  gemalt  von  H.  W.  Schober. 

1.789.    Kaiser  Matthias.  Angeblich.   Auf  L.  0,-i  h.,  0,52  br. 

(23  a.)         Aus  dem  „Stall".     Alt.  Inv.  1722. 

1790.  Churfürst  August  und  Johann  Georg  von  Branden- 
(24b.)     bürg.     Auf  L.  l,6o  h.,  1,55  br. 

1791.  Bildniss  des  Caspar  Neumann  mit  kurz  verschnit- 
(23c.)     tenen  Haaren  und  Bart,   an  einem  Tische  sitzend, 

worauf  ein  Brief.     Auf  H.  l,oi  h.,  0^6  br. 

Bez.  1551.  HD.  (zusammengezogen).  Natus  1519. 
Auf  dem  Briefe  steht:  dem  Erbarn  Caspar  Neumann 
und  gebrüd  zu  Händen.     Nürnbergk. 

1792.  Churfürst  August  von  Sachsen.  Ganze,  lebensgrosse 
(22c.)     Figur  in  Wasserfarben.     Auf  L.  2,02  h.,  0,93  br. 

1793.  Churftirstin  Anna,   Gemahlin    Churfürst   August's 
(22  a.)     von  Sachsen.     Gegenstück   des  Vorigen.     Auf  L. 

V.  Gr. 

1861  aus  dem  Vorrath. 

1794.  Judith  mit   dem  Haupte  des  Holofernes.     Auf  H. 
(280.)      0,20  h.,  0,i6  br. 

1795.  Carl  der  Grosse  (?),  auf  der  Rückseite  Johannes  der 
(23 d.)     Täufer.     Auf  H.  0,eo  h.,  0,33  br. 

1665  durch  Moritz  Hahnen,  Amtshauptmann  zu  Pe- 
tersberg bei  Halle,  an  Joh.  Georg  II.  1861  aus  dem 
Vorrath.  Als  Kaiser  Henricus  Sanctus  bezeichnet  im 
alten  Kunstkammerkatalog. 

Mathias  Krodel,  Schüler  des  älteren  Craiiach. 

1796.  Bildniss  eines  alten  Mannes  mit  weissem  Bart,   in 
(23b.)     der  linken  Hand  ein  Buch.     Auf  H.  0,78  h.,  O,60  br. 

Bez.  1591  Aetatis  suae  LXXVIIII.  MK.  (zusammen- 
gezogen). Daneben  ein  Wappen.  Aus  Prof.  Steinla's 
Sammlung. 


345 

Schule  des  A.  Dürer. 

1797.  Adam  und  Eva.     Auf  H.  1,26  h.,  0,99  br. 
(23a.)         Als  Cranach  im  alten  Inv.  1722. 

Christoph  Schwarz  (?). 

Geb.  zu  Ingolstadt  um  1545,  gest.  1597  zu  München. 

1798.  Christus  am  Kreuze.     Auf  K.  0,29  h.,  0,2t  br. 

(25 d.)  Auf  der  Rückseite  bezeichnet:  Von  Prag.  Chur- 
fürstl.  Sachs.  Fraw  Mutter  Verlassenschaft  A°  1623. 
Als  Rogier  de  Bruges  aus  dem  grossen  Garten.  Alt. 
Inv.  17-22. 

Jan  Gossart,  gen.  J.  van  Malmse.  Auch  Malbodius, 
Mabusius,  Mobugins,  Maboggio,  Malbogi 
und  Melbodie  gen. 

Geb.  zu  Maubeuge  um  1470,  gest.  zu  Antwerpen  1532. 
(Altniederländische  Schule.) 

1799.  Die  Anbetung  der  Könige.    Maria,  mit  dem  Christ- 
(21c.)     kind   auf   dem   Schooss,    unter   einem  verfallenen 

Prachtgebäude;  vor  ihnen  die  heiligen  drei  Könige 
mit  den  Geschenken.  Vorn  der  heilige  Dominicus 
und  der  Evangelist  Lucas.     Auf  H.  2,48  h.,  1,84  br. 

Wahrscheinlich  nach  1746  erworben;  der  Sage  nach 
durch  den  Feldmarschall  Grafen  Schulenburg,  der  es 
bei  der  Belagerung  von  Genua  vor  dem  Verbrennen 
an  einem  Lagerfeuer  gerettet  haben  soll,  an  August  III. 
geschenkt.  Jm  Katalog  Guarienti  als  „Alberto  Duro 
aus  der  Chiesa  di  S.  Luca  d'Erba,  fuori  die  Genova" 
angeführt. 

Angeblich  von  demselben. 

1800.  Derselbe  Gegenstand.     Auf  H.  1,03  h.,  0,77  br. 
(21b.)         Neuerdings  dem  Meister  des  Todes    der  Maria   im 

Cöln.  Museum  zugeschrieben. 

Unbekannt. 

(Altniederländische  Schule.) 
18(11.     Altarbild.     In  der  Mitte  die  Anbetung  der  heiligen 
(23  b.)     drei  Könige.  Zur  Linken  die  Anbetung  der  Hirten. 


346 

zur  Rechren  die  Darstellung  Christi  im  Tempel. 
Auf  H.  Mittelbild  l,<m  L,  0,70  br.  Flügelbild  jedes 
1,"25  h.,  0,306  br. 

1859  von  Sr.  Maj.  dem  König  Johann  aus  dem  Nach- 
lasse I.  K.  H.  der  Prinzessin  Louise  von  Sachsen  der 
K.  Gem.-Gallerie  überwiesen. 

Giacopo  di  Barbaris,  gen.  Jacob  Walch  oder  Walsch; 
der  wälsche  Jacob.  (Den  Dürer  in  Campe's  ,, Re- 
liquien" S.  135  anführt.) 

1802.  Christus    segnend    und    ein   kleines  Kreuz  in  der 
(la.)     Hand  haltend.     Auf  H.  0,59  h.,  0,47  br. 

Aus  der  Kunstkammer. 

1803.  Die  heilige  Catharina.     Auf  H.  0,505  h.,  0,30  br. 

(la.) 

1804.  Die    heilige    Barbara    mit    dem    Thurm.     Auf   L. 
(la.)      0,425  h.,  0,27  br. 

Lucas  Jacobsz,  gen.  Leyden  (Lucas  van).  Lernte  bei 
seinem     Vater    Hugo    Jacob    und    Coriielis 

Engel  brecht. 

Geb.  zu  Leyden  1194,  gest.  1533. 
(Altniederländische  Schule.) 

1805.  Die  Versuchung  des  heiligen  Antonius.     In  runder 
(25a.)     Form.     Auf  H.  0,245  im  Durchmesser. 

Bez.  mit  einem  undeutl   Monogramm. 

Unbekannt.      (Walther  von  Assen  ('?).) 

1806.  Ein  Mann  mit  drei  Pfeilen  in  der  Hand.     Auf  H. 
(23  d.)    0,36  h.,  0,30  br. 

Bez.  ffiC  (Durch  einen  sog.  Noecl  d'Amour  beide 
Buchstaben  mit  einander  verbunden.)  1676  zur  Kunst- 
kammer. 


347 

Unbekannt.     (Altniederl.  Schule.) 

1807.  Die  heilige  Magdalena  mit  dem  Salbeiigefäss.    Auf 
(23d.)     H.  0,34  h.,  0,24  br. 

1808.  Bildniss  des  Markgrafen  Georg  Friedrich  von  Ans- 
(23a.)     pach.     Auf  H.  0,18  h.,  0,14  br. 

Holbein  (Hans)  der  Jüngere. 

Geb.  zu  Augsburg  1498,  gest.  zu  London  1543. 

1809.  Jacob  Meyer,   Bürgermeister  von  Basel,  kniet  an- 
(N.)       betend  mit  seiner  Familie  vor  der  Jungfrau  Maria, 

welche  das  Christkind  in  den  Armen  hält.    5£    Auf 
H.  1,60  h.,  1,045  br. 

Am  4.  Septbr.  1743  durch  Algarotti  von  Mr.  Zuane 
Delfino  (Doltino)  in  Venedig  für  1000  Zecchinen  er- 
kauft.    S.  Einl.  S.  16. 

1810.  Bildniss  des  Mr.  Hubert  Morett,  Goldschmied  König 
(N.)      Heinrich's  VIII.  von  England.  Früher  für  ein  Werk 

Leonardo  da  Vinci's  gehalten.    Jfc    Auf  H.  0,92  h., 
0,75  br. 

Mod.  Ank.     S.  Einl.  S.  23. 

181.1.     Originalhandzeichnung  zu  dem  vorgenannten  Bild- 
(N.)      niss,  mit  leichter  Farbenandeutung.        Auf  Papier 
0,33  h.,  0,25  br. 

1860  aus  dem  Nachlass  des  Kunsthändlers  S.  Wood- 
burne  durch  L.  Grüner  erworben.  Preis  50  Guin.  S. 
Einl.  S.  25.  Eine  Photographie  dieses  Blattes  ist  im 
Kgl.  Kupferstichkabinet  zu  haben. 

1812.  Bildniss   eines  Mannes   in   dunkler  Kleidung,   mit 
(21a.)     einer  Mütze  bedeckt;  er  hält  in  der  Hand  ein  Pa- 
pier mit  der  Jahreszahl:    1527.     Auf  H.   0,3s  h., 
0,29  br. 

Durch  Baron  Rechenberg.     Alt.  Inv.  1722. 

1813.  Sir  Thomas  und  John  Godsalue,   Vater  und  Sohn 
(21a.)     an  einem  Tische;   der  Vater  hat  „Thomas  Godsalue 

de  Noruico  Etatis  suae  anno  quadragesimo  sex^"  (?) 


348 

auf  ein  Blatt  Papier  geschrieben.  Auf  einem  Zettel 
an  der  Wand  die  Jahreszahl :  M.D.XXVII1.  Auf  H. 
0,315  h.,  0,36  br. 

1749   durch  Le  Leu  in  Paris   mit    uoch  drei  andern 
Bildern  erkauft  für  220  Livres  1  Sou. 

1814.  Bildniss    eines    schwarz    gekleideten   Mannes    mit 
(21  a.)     Händen.      Auf  H.  0,42  h.,  0,35  br. 

Durch  Jos.  Perodi.     Alt    luv.  1722. 

1815.  Tod  der  Virginia.     Grau  in  Grau.     Auf  H.  0,69  h., 

-x'        0,55  br. 

Erworben  im  J    1870  von  Prof.  H.  Mücke  in  Düssel- 
dorf.    Preis  60  Frd'or  =  310  Thlr. 

Copie  nach  Holbein. 

1816.  Könisr  Heinrich  VIII.  von  England.   Auf  H.  0,65  h., 
•-'3  c  '      0,57  br. 

Eiu  Origiualbild  gleicher  Grösse  befindet  sich  in  der 
Sammlung  des  Duca  di  Torlonia  in  Rom. 

Unbekannt. 

1817.  Bildniss    einer   Frau    in    schwarzer   Kleidung   mit 
-V       rothen  Aermeln.  einen  Rosenkranz  in  den  Händen. 

.       Auf  H.  0,so5  h.,  O.ei  br. 

Bez.  AETATIS  41.  A±  1548.     1741   aus  der  Samm- 
lung Wallenstein  in  Dux. 

1818.  Bildniss  einer  Frau  mit  einem  weissen  Häubchen, 
(23c       schwarzer  Kleidung  und  rotheu  Aermeln.     Auf  H. 

0,69  h.,  0,5i  br. 

Aus  der  Kunstkammer,   als  „Dr.  Martini  Catharina 
von  Stürm"  bez.     Alt.  Inv.  1722. 

1819.  Bildniss    einet   jungen   Frauenzimmers    mit    einer 
23c.      goldenen  Kette  um  den  Hals.  Auf  L.  0553h.,  0,42  br. 

Durch  Graf  Gotter:  150  Konv    n. 


349 

1820.  Erasmus  von  Rotterdam.     Auf  H.  '.»,175  h.,  0,u  br. 
(21b.)         Nach  Holbein.     Alt.  Inv.  17-22. 

1821.  Männliches  Bildniss.     Auf  H.  0,23  h.,  0,is  br. 

(23  c.)  Desgl.  Wurde  im  August  1862  hinter  der  Täfelung 
im  sog.  Brühlschen  Palais  auf  der  Augustusstrasse 
aufgefunden. 

Unbekannt. 

1822.  Bildniss    des    Joachim    Behle.       Auf   H.    0,335   h., 
(21b.)     0,285  br. 

Ist  mit  goldenen  Buchstaben  bezeichnet: 
DO  MAN  MDXXIIII  ZALT 

WAS    ICH    10ACHIM    REHLE    XXXIIII  JAE  ALT. 
AUFF  ADI.  XIIII  LVIGO. 

1728  durch  Du  Moulin  als  Dürer  geliefert.     Alt.  Inv. 
1722. 

1823.  Bildniss  eines  Mannes  in  schwarzer  Kleidung  und 
(21b.)     Barett.     Auf  H.  0,365  h.,  0,305  hr. 

Bez.  Do  man  1519  zalt,  was  ich  31  Jar  alt.     Durch 
Leplat  als  „Cranach's  man.  Or."     Alt.  Inv.  1722. 

Teen  (Martin  van),  gen.  Heemskerk.  (?) 

Geb.  zu  Heemskerk  bei  Haarlem  um  1598,   gest.  zu 
Haarlem  1574. 

1824.  Maria  mit   gefalteten  Händen  in   tiefem   Schmerz, 
(2Hd.)     umgeben  von  Johannes  Ev.  und  zwei  heil.  Frauen. 

(Seitenflügel  einer  Kreuzabnahme.)    Auf  H.  Oji  h., 
0,50  br. 

Aus  Prof.  Steinla's  Sammlung. 

Pencz  oder  Pens  (Georg),  Schüler  des  Albr.  Dürer. 

Geb.  1500  zu  Nürnberg,  gest.  1556  zu  Breslau. 

1825.  Erstes  Bruchstück  eines  Gemäldes,  welches  die  An- 
(23  a.)     betung  der  Könige  vorstellte.     Auf  H.    Die  Tafe 

war  1,81  h.    Das  Bruchstück  ist  0,44  br. 


Bez. 


350 

182G.    Zweites  Bruchstück.    S.  Joseph  kniecnd,  in  gelbem 
(23a.      Gewände    und    rothem    Mantel.     Auf   H.    0,ss    h., 
0,29  br. 

1827.  Drittes  Bruchstück.      Ein  Hirt   mit   einer    grünen 
(23a.)     Mütze.     Auf  H.  0,32  h..  0,21  br. 

I' er  selbe.   (?) 

1828.  Bildniss   eines  Mannes  im  kräftigsten  Lebensalter, 
(21b.)     mit  braunem  starken  Barte:    er  hält  in  der  linken 

Hand  seine  Handschuhe.     Auf  H.  0,so  h.,  0,55  br. 

182c*.    Bildniss   eines  Mannes  in  dunkler  Kleidung,   mit 
(21  b.)     starkem  braunen  Bart  und  einem  schwarzsammetnen 
Barett,     Auf  H.  0,5S5  h.,  0,5i  br. 

Bez.  A?  .ETA.  40.  1552.  Mod.  Ank.  Als  Dosso 
Dossi.  Im  Katalog  Guarienti  und  im  Abrege  als  Ti- 
zian angeführt, 

Amberger  (Christoph)  (?),    Schüler  des  H.  Holbein. 

Geb.  zu  Amberg' (?),  gest.  nach  1568. 

1830.  Ein  junges   Mädchen  mit  einem  Hündchen  unter 
(23c.)     dem  Arme,   führt  ein  jüngeres  Kind  an  der  Hand. 

Auf  H.  l,2i  h.,  0,89  br. 

Bez.  An  5-  1563  Mit  Gold,  rechts  im  Hintergrunde. 
1728  durch  Leplat  als:  „Holbein  man."  Alt.  Inv.  1722. 

Unbekannt. 

1831.  Ein  Mann  in  braunem  Gewände,  vor  ihm  Geld  auf. 
(23 d.)     dem  Tische.     Auf  L.  0,-4  h.,  0,58  br. 

1832.  Bildniss   eines  Mannes   in  Amtskleidung.     Auf  H. 
(21  a.)     (),6o  h,  0,45  br. 

Vielleicht  von  Hans  Asper.  Ans  der  Kunstkammer 
als :  ..Holbein  0r.,  Dr.  Lutheri  Vaters  Contrefait."  Alt. 
Inv.  1722. 


351 

1833.  Bildniss  eines  Mannes  in  schwarzem,  mit  Pelz  aus- 
(21b.)     geschlagenen  Kleide,    in    den  Händen  die  Hand- 
schuhe haltend.     Auf  H.  0,72  h.,  0,33  br. 

1834.  Die  Hochzeit  zu  Cana.     Auf  H.  0,96  h..  0  79  br. 

(25  d.) 

Brailll  (Augustin),  oder  Brun.  (v) 
Lebte  um  1630  in  Köln. 

1835.  Der  Engelgruss.     Auf  H.  0,«  h.,  0,39  br. 

(25  a.) 

1836.  Der  Besuch  Maria  bei  Elisabeth.     Auf  H.  0,4is  h., 
(25  a.)     0,39  br. 

1837.  Die  Geburt  Christi.     Auf  H.  V.  Gr. 
(25  a.) 

1838.  Die  Beschneidung  Christi.     Auf  H.  0,42  h..  0,39  br. 

(25  a.) 

1839.  Die  Erscheinung  Christi.     Auf  H.  Y.  Gr. 

(25a.)         ]srr.  183G  und  1837    bez.   mit   dem  Monogr.    A  u.  B 
darin. 

Rottenhammer,  Schüler  d.  Jon.  Donnauer. 

Geb.  zu  München  1564,  gest.  zu  Augsburg  1623. 

1840.  Maria  mit  dem  Kinde,  und  Engel,  welche  Früchte 
(25a.)     bringen  und  Blumen  streuen.  AufH.0,26öh.,  0,20sbr. 

Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv.  1722. 

Elsheimer  (Adam),  Schüler  des  Philipp  Uffenfoach. 

Geb.  zu  Frankfurt  a.  M.  1574,  gest.  in  Rom  1620. 

1841.  Landschaft  mit  Buinen,  vorn  die  Flucht  nach  Egyp- 
(21b.)     ten.     Auf  K.  0,m  h.,  0,22  br. 

Durch  Graf  Pflug.     Alt.  Inv.  1722. 

1842.  Joseph  von  seinen  Brüdern  in  den  Brunnen  gesenkt. 
(21b.)     Auf  K.  0,2S  h.,  0,225  br. 

Durch  Graf  Gotter;  400  Konv    fl. 


352 

184;5.    Jupiter  und  Merkur  bei  Philemon  und  Bau  U    A   : 

(21b.)     K.  0,i675  h.,  0,225  br. 

Derselbe.  (?) 

1844.  Judith  mit  einer  Alten,  welche  das  Haupt  des  Holo- 
',25a.)     fernes  in  einen  Sack  steckt.  Auf  K.  0,335  h.,  0,2*5  br. 

1725  aus  der  Kunstkammer.     Alt.  luv    17-22. 

Heinz  (Joseph  i. 

Geb.  zu  Bern  um  1560,  gest.  zu  Prag  1609. 

1845.  Der  Raub  der  Proserpina.     Auf  K.  0,63  h.,  0,s3  br. 
(25 d.)         Bez.  Io.  Einne  Fe.  AA  1543.  (?)  Als  Giulio  Romano 

angekauft.     Cat.  Guarienti  Nr.  1197.  „Ens". 

Derselbe.  (?) 

1846.  Loth  mit  seinen  Töchtern.    Auf  K.  0,87  h.,  0,3$  br. 

(28  b.) 

1847.  Christus  an  der  Säule.     L.  auf  H.  l,u  h..  0,74  br. 
(25  b.)         Unten  bez.  ECCE  HOMO. 

König  (Niklas). 

Lebte  in  Nürnberg  um  1600.     - 

1848.  Ein  stark  bewegtes  Meer.     Auf  L.  l,os  h.,  1,53 
(26 d.)        Bez.  Niklaes  König.    Alt,  luv.  1722. 

Knupfer  (Nicolaus),  Schüler  des  Abraham  Bloemaert. 

Geb.  zu  Leipzig  (?)  1603,  seit  16:50  in  Utrecht  lebend. 

1849.  Der  Maler  sitzt   in  einem  Gartenzimmer  an  einem 
(28c.)     Tische,   auf  welchen  seine  Frau  ihr  Kind  gestellt 

hat,  beide  .singen  ans  einem  Notenbuche.     Auf  H. 

0,50  h.,  0,55  br. 

Bez.  NKnupfer.      l'ie  ersten  Buchstaben  zusanu 
gezogen.)     Durch  Qraf  Wackerbarth.    ?)    Alt.  Vera. 


353 
Haider  (Christoph),  Schüler  des  Georg  Gärtner. 

Geb.  1592,  gest.  1648  zu  Nürnberg. 

1850.  Ruinen.     Auf  K.  0,io  h.,  0,is  br. 
(13  c.)         Bez.  C.  Halder  f. 

Screta  (CarL. 

Geb.  zu  Prag  1604,  gest.  das.  1674. 

1851.  Der  Evangelist  Matthäus.     Auf  H.  0,72  h.,  0,92  br. 
(•28  c.) 

1852.  Der  Evangelist  Johannes.     Auf  H.  0,6s  h.,  0,93  br. 
(28  a.) 

1853.  Der  Evangelist  Markus.     Auf  IL  0.69  h.,  0,92  br. 
(28  a.) 

1854.  Der  Evangelist  Lucas.     Auf  H.  0,69  h.,  0,94  br. 
(28  c.) 

1855.  Der  heilige  Gregorius,  eine  weisse  Taube  auf  seiner 
(28c.)     Schulter.     Auf  IL  0,97  h.,  0,82  br. 

1856.  Der  Apostel  Paulus.     Auf  H.  0,95  h.,  0,s4  br. 
(28  c.) 

1857.  Der  heilige  Hieronymus.     Auf  H.  0,97  h.,  0,si  br. 

(28  c.) 

1858.  Der  heilige  Ambrosius.     Auf  PL  l,oo  h.,  0,si  br. 
(28  c.) 

1859.  Mose?*.     Auf  H.  0,4S  h.,  0,5s  br. 

(28  a.)         Alle  aus  (jer  Sakristei   der  Patres  des  heil.  Wenzes- 
laus  in  Prag. 

1860.  Bildniss  Bernhards  de  Witte,  gewesenen  Priors  von 
(28  a.)     ]\/[a^a#     Oben  links  neben  dem  Wappen  bezeichnet 

BERNARDVS  WITTE.     Auf  L,  1  ,M;  h.,  0,oo  br. 
1742  durch  Riedel  aus  Prag.     Inv.  8vo. 

23 


354 

Schönfeldt  (Johann Heinrich),  Schüler  d.  Joh.  Sichelbeill. 

Geb.  zu  Biberach  1609,  gest.  zu  Augsburg  um  1680. 

1861.  Ein  Hirtenfest.     Auf  L.  0,05  h.,  1,83  br. 
(28  a.)         Bez.  J.  H.  Schönfeld. 

1862.  Der  Kampf  der  Giganten.     Auf  L.  0,95  h.,  1,82  br. 
(28b.) 

1863.  Musikali&che  Unterhaltung  in  einem  hohen,  mit  Ge- 
(28  d.)     mälden  verzierten  Saale.     Auf  L.  1,?3  h.,  0,91  br. 

1864.  Aehnlicher  Gegenstand.     Auf  L.  V.  Gr. 

(28  d.)  Bez  j  H.  Schönfeldt  fecit.  Ausserdem  noch  ein- 
mal mit  dem  Monogr.  H.  S  u.  Fecit.  Sämmtlich,  nach 
Sandrart's  Bericht,  gemalt  für  Joh.  Marx  Jenisch, 
Bürgermeister  zu  Augsburg,  und  früher  in  dessen  Be- 
sitz; alle  im  Jahre  1741  aus  der  Sammlung  Wallen- 
stein in  Dux.     Inv.  8vo. 

Vaillant  (Wallerand),    Maler   und  berühmter    Stecher   in 
Schwarzkunst. 
Geb.  zu  Lille  1623,  gest.  1677  zu  Amsterdam. 

1865.  Ein  Bret  mit  daran  gehefteten  Briefen.     Auf  L. 
(26b.)     0,52  h.,  0,42  br. 

Bez.  Wallerand  Vaillant  fecit  1658.    Heidelberg. 

Lingelbach  (Johann). 

Geb.  zu  Frankfurt  a.  M.  1622  im  October,  gest.  zu 
Amsterdam  1687. 

1866.  Fahrzeuge   im  Hafen   mit  viel  Figuren.     Auf  L. 
(9  b.)     0,7o  h.,  0,90  br. 

Bez.  I.  LINGELBACH  fecit.  1751  durch  Riedel  auf 
der  Ostermesse  zu  Leipzig  erkauft. 

Bemmel  (Willem). 

Oeb.  zu  Utrecht  um  1630,    gest.  zu  Nürnberg  1708. 

1867.  Landschaft  mit  den  Ueberresten  einer  Brücke,  die 
(48l>.)     über  einen  Fluss  führt.     Auf  L.  0,685  h.,  0,95  br. 

Bez.  F.WB.  (zusammengezogen).  1699  zur  Kunst- 
kammer durch  Hofmaler  S.  Bottschildt,  vom  Oberst 
von  Wackerbarth  erkauft;  50  Thaler. 


355 

1868.  Landschaft  in  Abendbeleuchtung.     Anf  L.  1,57  h., 
(26  c.)     1,98  hr. 

Bez.  WB.  (zusammengezogen)  f.  1660. 

1869.  Das    Gegenstück;    der   Morgen.     Auf  L.   1,27  h., 
(-'6c.)     1)97  br. 

Bez.  W.  B.  f.  1661.     Beide  durch  Graf  Götter;    zu- 
sammen 80  Konv.  fl. 

Fehling  (Heinrich  Christoph). 

Geb.  1654  zu  Sangerhausen,  gest.  zu  Dresden  1725  als 
Hofmaler  und  erster  Director  der  Maler  -  Academie. 

1870.  Der  Oberst  Caspar  von  Kiengel.     Auf  L.   1,12  h., 
(22b.)     0,s8  br. 

1700  durch  Bottschildt.     Alt.  Inv.  1722. 

Willmann  (Michael),  Schüler  des  Rembrandt. 

Geb.  um  1630  zu  Königsberg  in  Preussen,  gest.  1706 
zu  Leubus. 

1871.  Brustbild  eines  Knaben  im  Profil.     Studie.     Papier 
(28  b.)    auf  H.  0,475  h.,  0,35  br. 

Durch  Fehling.     Alt.  Inv.  1722. 

Loth  (Carl),  oder  Carlotto. 

Geb.  1632  zu  München,  gest.  1698  zu  Venedig. 

1872.  Hiob  mit  seinen  Freunden.     Auf  L.  1,22  h.,  l,oo  br. 
(34b.)         Aus  Moritzburg.     Alt.  Inv.  1722. 

1 873.  Hiob  mit  seinem  Weib  und  seinen  Freunden.     Auf 
(37  c.)     L.  1,32  h.,  1,40  br. 

1728.     Alt.  Inv.  1722. 

1874.  Loth  mit  seinen  Töchtern.     Auf  L.  1,30  h.,  l,io  br. 
(37  d.)         1725  durch  Leplat. 

1875.  Christus  mit  Dornenkrone  und  Purpurmantel  vor 
(D2.)     Pilatus.     Auf  L.  1,55  h.,  1,26  br. 

1725  in  der  Königl.  Kapelle  durch  Leplat.  Alt.  Inv. 
Mii.     Später  zur  Gallerie. 

23* 


356 

ROOS  (Johann  Heinrich),   Schüler  des  Adrian  de  Bie. 

Geb.  zu  Ottersberg  in  der  Pfalz  den  27.  Oct.  1G31, 
gest.  zu  Frankfurt  a.  M.  den  3.  Oct.  1G85. 

1876.  Rinder,    Schafe   und    Ziegen   in   einer  Landschaft. 
(28a.)     Auf  L.  0,58  h.,  0,78  br. 

Bez.  J.  H.  Eoos  pinxit  1681. 

1877.  Ein  Ochse,  Ziegen  und  Schafe  in  einer  Landschaft, 
(28a.)     eine  alte  Frau  sitzt  bei  denselben.     Auf  L.  0,s»  h., 

'  >,7ü  br. 

Bez.  J.  H.  Eoos  fecit.  1699  durch  S.  Bottschildt  zur 
Kmistkammer  a.  d.  Samml.  des  Obersten  Wackerbarth; 
100  Thlr.     1728  zur  Gallerie.     Alt.  Inv  1722. 

1878.  Gebirgige  Landschaft;    im  Vorgrunde   eine   kleine 
(27c.)     Heerde    mit   ihrem   schlafenden   Hirten.      Auf   L. 

0,35  h.,  0,41  br. 

Durch  von  Kaiserling.     Inv.  8vo. 

D  e  r  s  e  1  b  e.   ( ?  |     "Wahrscheinlich  Copie. 

1879.  Ein  Mädchen   bei  ein  paar  Kühen  spielt  mit  einem 
(27c.)     Hunde.      Auf  L.  0,43  h.,  0,38  br. 

Desgl.  Di 

Roos  (Philipp),  gen.  F.osii  di  Tivoli. 

Geb.   zu  Frankfurt  a.  M.   165.r,,  gc\-t.  zu  Born   1705. 

1880.  Gebirgige  Landschaft  mit  einer  Hirtenfamilie.   Auf 
(30a.)     L.  2>s  li.,  4,34  br. 

Durch  Kindermann.  Alt.  j.iv.  1722.  Sonst  auf  der 
grossen  Treppe. 

1881.  Ein  ähnlicher  Gegenstand.     Auf  L.  2,81  h.,  4,26  br. 
(30  c.)         Desgl. 

1882.  Noah,    umgeben    von   allerlei    Thieien,    empfängt 
(Kl)     knieend  die  Befehle  des  Herrn.  Aul  L.  l,w  h.,  2,96  br. 

1723  von  Melchior  Boos  geliefert  für  Moritzburg  mit 
einem  Gegenstück  „Orpheus".    Alt.  luv.  172.'. 


357 

1883.  Eine  Heerde  Kinder,    Schafe  und  Ziegen;   der  Hirt 
(30b.)     steht  bei  einem  bepackten  Pferde.     Auf  L.  2,91  h., 

4,34  br. 
Durch  Kindernaaun.     Alt.  Inv.  1722. 

1884.  Eine  Heerde  Vieh  mit  ihrem  Hirten,  der  auf  einem 
(E4.)     Schimmel  reitet.     Auf  L.  l,ss  h.,  2,2-5  br. 

Desgl.  Desgl. 

1885.  Einiges  Vieh  liegt  im  Vorgrunde  einer  Landschaft, 
(27  b.)     in  welcher  man  hier  und  da  verfallene  Mauern  er- 
blickt.    Auf  L.  0,97  h.,  1,32  br. 

1711  durch  Rossi  aus  Italien ;  50  Thaler. 

1886  fällt  aus. 

1887.  Rinder,   Schafe  und  Zielen  auf  der  Weide  in  einer 
(30  d.)    Landschaft  mit   fernen  Gebirgen.     Auf  L.  1,45  h., 

2,20  br. 

Durch  Graf  Gotter;  150  Konv.  fl. 

ßOOS  (J.  Melchior),  Sohn  und  Schüler  des  J.   Heinrich 

Koos. 

Geb.  zu  Frankfurt  a.  M.  1659,  gest.   1731. 

1888.  Verschiedene  Hirsche   unter  einer  Eiche.     Auf  K. 
(28  a.)     0,70  h.,  0,635  br. 

Bez.  J.  M.  Roos  fecit  1714.  J.  u.  M.  zusammenge- 
zogen. Von  ihm  selbst  für  Moritzburg  geliefert.  Alt. 
Inv.  1722. 

KOOS  oder  j&OSa  (Joseph),    Enkel   des    IlöSä  fli  Tivoli. 

Churf.   Hofmaler,    Mitglied   der    Akademie   zu 
Dresden  1764,  Inspector  der  K.  K.  Gem.-Gal- 
lerie  zu  Wien  1772. 
Geb.  zu  Wien  1728,  gest.  1805  ebendaselbst. 

1889.  Landschaft  mit   einer  Heerde;    der  Hirt  sitzt  am 
(28  a.)     Stamm  einer  alten  Weide.     Auf  L.  0,72  h.,  0,se  br. 

Bez.  Joseph  Roos  fecit  1765. 


358 

Heiss  (Johann)  VOU  Memmingen,    Schüler  des  Heinr. 
Schönfeld. 

Geb.  1640,  gest.  zu  Augsburg  1704. 

1890.  Der  Auszug  der  Israeliten   aus  Egypten.     Auf  L. 
(28c.)      l,to  h.,  2,u  br. 

Bez.  J.  Heisf.  1677. 

Saiter  (Daniel),  Schüler  des  Carl  Loth. 

Geb.  zu  Wien  1647,  gest.  zu  Rom  1705. 

1891.  Der  heilige  Hieronynius.     Auf  L.  0,si  h.,  0,7o  br. 
(28  a.)         Durch  Graf  Wackerbarth.     Alt.  Inv.  1722. 

Strudel  (Peter,  Baron  von),  Schüler  des  Carl   Loth. 

Geb.  zu  Khloes  in  Tyrol  1648,  gest.  zu  Wien  1717. 

1892.  Jupiter  und  Antiope.     Auf  L.  1,52  h.,  1,77  br. 

(25  c.) 

1893.  Susanna  im  Bade.     Auf  L.  1,54  h.,  1,78  br. 

(25  c.) 

Derselbe  und  Tamm  (Franz  Werner). 

1894.  Früchte  liegen  auf  der  Erde,   dabei  spielende  Kin- 
(30b.)     der.     Auf  L.  2,2  t  h.,  L,i3  br. 

1895.  Aehnlicher  Gegenstand.     Auf  L.  2,26  h.,  I,i3  br. 
(30  b.) 

Tamm  (Franz  Werner),  gen.   Dapper,  Schüler  des  Job. 
Pfeiffer. 

Geb.  zu  Hamburg  1658,  gest.  zu  Wien  1724. 

1890.    Ein  paar  Tauben.     Auf  L.  0,36  h.,  0,46  br. 
(27  b.)        Durch  Graf  Gotter. 

1897.  Eine  Henne  mit  ihren  Küchelchen.     Auf  L.  V.  Gr. 
(27  b.)        DeSgl.     Beide  für  100  Konv.  fl. 

1898.  Ein  todter  Auerhahn  und  Fasan,  mit  andern  todten 
(30a.)    Vögeln.     Auf  L.  1,57  h.,  1,04  br. 


359 

1899.  Zwei  Fasanen  und  eine  Taube ,  über  innen  ein  Raub- 
(30a.)     vogel.     Auf  L.  1,67  b.,  1,05  br. 

Beide  durch  Graf  Wackerbarth  für  Moritzburg.    Alt. 
Inv    1722.     1856  aus  dem  Vorrath. 

Euthart  (Carl). 

Lebte  um  1660. 

1900.  Odysseus  zwingt  Circe ,  seine  in  Tbiere  verwandelten 
(51a.)     Gefährten  zu  entzaubern.     Die  Figuren   sind  von 

Daniel  (?)  Heinz.     Auf  L.  1,33  b.,  1,67  br. 
Bez.  C.  RVTHART.  fec.  1666. 

1901.  In  einer  felsigen  Gegend  an  einem  Abbange  mehrere 
(15b.)    Hirsche;  unten  im  Vorgrunde  steigen  ein  paar  Kra- 
niche auf.     Auf  L.  0,685  h.,  0,56  br. 

Bez.    C.  RVTHART.     1742   durch  Riedel  aus  Prag. 
Inv.  8vo. 

1902.  Fliehende  Hirsche,   von  Hunden  angefallen.     Auf 
(15b.)    L.  0,685  h.,  0,57  br. 

Bez.  C.  RVTHART. 

1903.  Mehrere  Bare  von  starken  Hunden  gepackt.     Auf 
(15b.)    L.  0,69  h.,  0,so  br. 

Bez    C.  RVTHART.    Durch  Graf  Wackerbarth.    Alt. 
Inv.   1722. 

Hamilton  (John  George  de). 

Geb.  1662  in  Berlin,   gest.  d.  4.  Jan.  1736  in  Wien. 

1904.  Ein  springender  Schimmel,  gesattelt  und  gezäumt. 
(27  a.)    Auf  L.  0,5o  h,  0,63  br. 

Bez.  J.  G.  De  Hamilton  fec.  1703. 

1905.  Ein  Schimmel  von  einem  Mohren  geführt.     Auf  L. 
(•27a.)     y.  Gr. 

Ebenso  bez.  1709. 

1906.  Eine  Falbe  von  einem  Reitknecht  geführt.     Auf  L. 
(27  a.)     V.  Gr. 

Bez.  J.  G.  De  Hamilton.  AI  1709. 


360 

1907.  Ein  geflecktes  Ross  von  edler  Race.     Auf  L.  V.  Gr. 
(27  a.)         ßez    j    Q    De  Hamilton.  AA  1704. 

Alle  vier  1860  aus  dem  Vorrath  aufgenommen. 

Rugendas  (Georg  Philipp) ,  Schüler  des  Isaac  Fischer. 

Geb.  zu  Augsburg  1666,  gest.  das.  1742. 

1908.  Reiter    auf   einem   Schlachtfelde.     Auf  L.   0,45  b., 
(28b.)    0,4i  br. 

1741  aus  der  Samml.  Wallenstein  in  Dux.    Inv.  8vo. 

Kupetzky  (?)  (Johann). 

Geb.  zu  Pesing  1667,  gest.  zu  Nürnberg  1740. 

1909.  Bildniss  des  Meisters.     Kalbe  Figur  auf  L.  0,03  h., 
(22  b.)    0,73  br. 

1741  aus  der  Sammlung  Wallenstein. 

AgriCOla   (Christian  Ludwig). 

Geb.  zu  Regensburg  1667,  gest.  das.  1729. 

191.0.    Landschaft  mit  einem  grossen  Felsblock ,  bei  wel- 
(28  d.)    ehem.  Mnhamedaner  ihre  Andacht  verrichten.     Auf 
L.  Ö,s9h.,  1,24  br. 
Durch  Agricola  selber  geliefert.     Alt.  Inv.  1722. 

1911.  Ein  Mühlstein  wird  auf  eine  Schleife  geladen.    Auf 
(28c.)     L.  0,80  b.,  0,6t  br. 

Bez.  L.  A.  f. 

Faistenberger  (Anton). 

Geb.  zu  Inspruck  1678,  gest.  zu  Wien  1722. 

1912.  Eine  reiche  Landschaft  mit  vielen  Figuren.     Auf 
(61c.)     L.  1,22  h,  2,i9 br. 

Bez.  Antoni  Faistenberger. 

1913.  Reisende,  von  Räubern  angefallen.     Auf  L.  l.i;  b., 
(26  a.)     2,20  br. 

Beide  1741  aus  der  Samml.  Wallenstein  in  Dux. 


361 

Deiiner  (Balthasar). 

Geb.  zu  Hamburg  1685,  gest.  zu  Rostock  1749. 

1914.  Der  heilige  Hieronymus.     Auf  L.  0,45  h.,  0,36  br. 
(22  a.)        gez    bj)    (zusammengezogen)  1731. 

1915.  Bildniss  eines  alten  Mannes,  fast  im  Profil ,  in  licht- 
(22b.)    brauner  Kleidung.      Auf  L.  0,76  h.,  0,64  br. 

Bez.  Demier  Fe.  1731. 

1916.  Brustbild  einer  alten  Frau  mit  einem  violetten  Ge- 
(22b.)     wand  über  dem  Kopfe.     Auf  K.  0,-iob.,  0,34  br. 

Bez.  Denner  1737.     Mit  Nr.  1919    aus  Hamburg  von 
Denner  selbst  geliefert.     Alt.  Inv.  1722. 

1917.  Brustbild  einer  bejahrten  Frau  mit  einem  weissen 
(22b.)    Gewand  über  dem  Kopfe.     Auf  L.  0,43  h.,  0,33  br. 

Bez.  Denner  fecj. 

1918.  Mädchenkopf  mit  einer   Oiangenblüthe   im   Haar. 
(22b.)    AufK.  0,38  h.,  0,32  br. 

Bez.    Denner   fec1.     1861    aus    dem  Vorrath    aufge- 
nommen. 

1919.  Brustbild  eines  bejahrten  Mannes.     Auf  L.  0,365  h., 
(22  b.)    0,3ü  br. 

1920.  Brustbild  eines  Mannes  mit  grauen,  auf  die  Achsel 
(22  b.)    herabhängenden   Haaren    und   kleinem   Stutzbarte. 

Auf  L.  0,14  h.,  0,34  br. 

1921.  Bildniss   einer  bejahrten,   in   ein  graues  Tuch  ge- 
(22  b.)    hüllten  Frau  mit  weisser  Haube.     Auf  L.  0,45  h, 

0,30  br. 

1922.  Brustbild  einer  Frau    mit   grüner  Mütze.     Auf  L. 
(22b.)    0,3jh.,  0,?6br. 

Bez.  Denner.  1719.     1855  aus  dem  Vorrath. 


362 

Reiner    (Wenzeslaus    Laurentius) ,     Schüler    des    Peter 
Brandel  und  Schweiger. 

Geb.  1686  zu  Prag,  gest.  1743. 

1923.  Ansicht  des  Campo  Vaccino  in  Rom.    Auf  L  0,73  h., 
(28  c)     0,97  br. 

1739  durch  Riedel  aus  Prag.     Inv.  8vo. 

1924.  Das  goldne  Haus  des  Nero  und  der  Springbrunnen 
(28c.)     auf  der  Piazza  Barberini  in  Rom.     Auf  L.  0,:ih., 

0,93  br. 
Desgl. 

Ferg  (Franz  de  Paula). 

Geb.  zu  Wien  1689,  gest.  zu  London  1740. 

1925.  Thurmartige  Gebäude  mit  einer  Brücke.     Vorn  ein 
(28c.)     Marktschreier.     Auf  K.  0,42  h.,  0,51  br. 

Bez.  F.  Ferg.    1728  durch  Leplat.     Alt.  Inv.  1722. 

1926.  Ruinen  mit  einer  Brücke  und  viel  Figuren.     Auf 
(28  c.)     K.  0,43  h.,  0,52  br. 

1728  durch  Leplat.     Alt.  Inv.  1722. 

1927.  Gebäude  am  Ufer  eines  See's  mit  Figuren.    Auf  K. 
(28c.)     0/2i  h.,  0,2«  br. 

Bez.  F.  Ferg. 

1928.  Ein  dem  vorhergehenden   völlig  ähnlicher  Gegen- 
(28  c.)     stand.     Auf  K.  V.  Gr. 

1 929.  Landschaft  mit  einer  Brücke  über  einen  Fkiss.   Auf 
(28c.)     K.  0,25  h  ,  0,3i  br. 

Durch  v.  Kaiserling.     Inv.  8vo. 

1930.  Eine  durch    viel  Figuren   belebte  Landschaft;    im 
(28c.)     Vorgrunde     ein    Marktschreier.      Auf  K.  0,2i  h.> 

0,31  br. 


363 

MengS  (Ismael),    Vater  des  A.  Baph.  MeilgS.     Schüler 
des  Samuel  Cooper. 

Geb.  zu  Kopenhagen  1690,   gest.  zu  Dresden  1764. 

1931.  Sein  eigenes  Bildniss,  in  einen  Mantel  gehüllt.  Auf 
(22b.)    L.  0/S7  h.,  0,72  br. 

1741  durch  v.  Kaiserling.     Inv.  8vo. 

Sperling  (Joh.  Christ.),  Schüler  des  Adrian  yan  der 
Werff. 

Geb.  zu  Halle  1691,  gest.  zu  Anspach  1746. 

1932.  Pomona   und  Vertumnus   unter   der  Gestalt    eines 
(17  b.)    alten  Weibes.     Auf  K.  0,425  h.,  0,32  br. 

Bez.  J.  C.  Sperling.  1719. 

Meytens  (Martin  van),  Schüler  des  C.   Boit  in  Paris. 

Geb.  zu  Stockholm  24.  Juni  1695,  gest.  in  Wien  1770 
als  Akademiedirector. 

1933.  Brustbild  eines  bärtigen  Alten.     Auf  L.   0,ü9  h., 
(26c.)     0,49  br. 

1741  aus  der  Sammlung   des  Grafen  Wallenstein  in 
Dux. 

Querfurth  (August),  Schüler  des  Rugendas+ 

Geb.  zu  Wolfenbüttel  1696,  gest.  zu  Wien  1761. 

1934.  Eine  Dame  auf  einem  Schimmel  reitend,  reicht  einem 
(28  c.)     Bettler  Almosen.     Auf  H.  0,2*  h.,  0,36  br. 

1741  aus  der  Samml.  Wallenstein  in  Dux.    Inv.  8vo. 

1935.  Eine  Dame  zu  Pferde  hält  vor  einer  Bauern hütte ; 
(28  c.)     ein  Herr  ist  abgestiegen.     Auf  K.  0,33  h.,  0,43  br. 

Bez.  A.  Q.    Durch  Graf  Gotter;  30  Konv.  fl. 

1936.  Ein  Herr  zu  Pferde  mit  einem  Palken  auf  der  Hand. 
(28  c.)     Auf  H.  0,27  h.,  0,35  br. 

Durch  Graf  Gotter;  12  Konv.  fl. 


364 

Seibold  (Christian),  Hofmaler  der  Kaiserin  Maria  Theresia. 
Geb.  zu  Mainz  1697,  gest.  zu  Wien  1749. 

1937.  Brustbild  eines  Knaben  in  grauem  Hute  mit  Strauss- 
(22  b.)     federn.     Auf  K.  0,4S  h.,  0,38  br. 

Durch  Graf  Gotter;  40  Konv.  fl. 

1938.  Bildniss  eines  Mädchens  mit  weissem  Schleier.  Auf 
(22b.)     K.  V.  Gr. 

Desgl.  40  Konv.  fl. 

1939.  Brustbild  eines  Mannes  mit  einer  getigerten  Pelz- 
(22b.)    mutze.     Auf  H.  0,425  h.,  0,33  br. 

Desgl.     Am    22.   Oct.    1788    von    "Wbgaz    gestohlen. 
S.  Eini.  S.  5t5. 

1940.  Bildniss    einer    bejahrten    Frau.     Auf    K.    0,43  h., 
(22  b.)    0,33  br. 

Durch  Graf  Gotter;  mit  Nr.  1939  für  150  Konv.  fl. 

1941.  Des  Künstlers  eignes  Bildniss;  in  der  linken  Hand 
(22b.J    Pinsel  und  Palette  haltend.     Auf  L.  0,74  h.,  0,<?  br. 

Desgl.  75  Konv.  fl. 

Eismann  oder  Lisniaiin  (Job..  Anton). 

Geb.  1604  zu  Salzburg,  gost.  1698  zu  Venedig. 

1942.  Verfallene  Mauern  und  Gräber,  im  Vorgrunde  liegt 
(28 d.)    ein  Boot  am  Ufer.     Auf  H.  0,«  h.,  0,31  br. 

Durch  Leplat.     Alt.  Inv.  172:'. 

1943.  Gegenstück  zum  Vorigen.    Auf  H.  O/27  h.,  0,3a  br. 
(28  d.)         Desgi    L)0sgi. 

Plazor  (?)  (Johann  Victor) ,  Schule]       s   Jüsler. 

Geb.    1704    zu  Malz   im  Vintscbguu,    gest.    17t>7    zu 
Eppan  in  Tyrol. 

Die  vier  Elemente  mit  ihren  Attributen. 

1H44.    Das  Wasser.     Auf  H.  0,62  h.,  0,»t  br. 

(28  a.) 


365 

1945.  Die  Erde.     Auf  H.  0;«  h.,  0,96  br. 

(28  a.) 

1946.  Das  Feuer.     Auf  H.  0,62  h.,  0,96  br. 
(28  a.) 

1947.  Die  Luft,     Auf  H.  0,62  h.,  0,97  br. 

(28  a.)        Alle  vier  1741  aus  der  Samml.  Wallenstein  in  Dux. 
Inv.  8vo.    Vielleicht  Copieen  nach  Jan  Brueghel. 

Plazor  (Job..  Georg). 

1948.  Crösus  zeigt  Solon  seine  Schätze      Auf  K.  0,405  h., 
(28  b.)    0,ws  br. 

1949.  Curius  Deutatus  und  die  Gesandten  der  Samniter. 
(28  b.)    Auf  KV.  Gr. 

1950.  Mythologischer  Gegenstand.  Auf  K  0,40  h.,  0,595  br. 
(28  b.) 

1951.  Ariadne  und  Bacchus  mit  Satyrn  und  Bacchantinnen. 

C28b.)    Auf  K.  V.  Gr. 

Alle    vier   bez.    J.    G.   Plazer.     SämmtHch  1855  aus 
dem  Vorrath. 

P  0 1  a  ^  c  1 » .  (Unb  ekannt.) 

1952.  Wassergeflügel  auf  einem  Teiche.     Auf  L,  1,44  h., 
(50b)     2,n  br. 

Aus  Moritzburg.     Alt.  Inv.   1722. 

Möller  (Andreas). 

Geb.  zu  Kopenhagen    30.  Nov.  1683,  lebte  um  1724 
in  Wien  und  starb  um  1750  in  Berlin. 

(Copie  nach  Eobert  Walker.) 

1953.  Oliver  Cromwell  in   einfacher  Rüstung,  den  Kopf 
(28c)     nach  links  gewendet.     Auf  L,  0,76  h.,  0,63  br. 

1727    aus  Wien    durch    den    Maler    selbst   geliefert. 
Inv.  8vo. 


366 

1954.    Graf  Moritz  von  Sachsen.     Auf  L.  0,76  h.,  0,«  br. 
(22b.) 

Unbekannt. 

1055.    Bildniss    eines    Malers.     Halbe  Figur  in   Lebens- 
(•22  b.)     grosse.     Auf  L.  0,96  h.,  0,74  br. 

1741  aus  der  Samml.  Wallengtein  in  Dax  luv. 
8vo. 

11)56.    Ein   Mann  mit   kleinem    Schnurrbart  und   langen 
(•26  c.)     herabhängenden  Haaren.     Auf  L.  0,55  h.,  0,i5  br. 

Unbekannte  Copieen. 

1957.  Catharina  von  Medicis,  Gemahlin  Heinrich's   IL. 
(26c.)     Königs  von  Frankreich.     Nach  A.  van  Dyck.     Auf 

L.  0,:4  h.,  0,5«  br. 
Alt.  Inv.  1722. 

1958.  Caspar  de  Coligny,  Admiral  von  Franki-eich.     Auf 
0-8 c.)     L.  0,67  h.,  0,57  br. 

Dathan  (Georg). 

Geb.  1703  zu  Mannheim. 

1959.  Allegorisches    Gemälde    auf   die    Vermählung    der 
(6b.)     Prinzessin  Marie  Josephe,    Tochter  August's  III. , 

Königs  von  Polen ,  mit  dem  Dauphin ,  Sohn  Lud- 
wig's  XV.  im  Jahre  1747.     Auf  H.  0,57  h.,  0,415  br. 
Bez.  Georg  Dathan  1748. 

Kern    (Anton),    oder    Körne,   Schüler   des    Pittoni    in 

Venedig. 

Geb.  1710  zu  Tetschen  in  Böhmen,  gest.  in  Dresden 
1747.  Im  Jahre  1741  mit  20  Thlr.  monatl.  Gehalt 
als  Hofmaler  König  August's  III.  angestellt. 

1960.  Der  Bethlehemitische  Kindermord.     Auf  L.  0,74  h., 
(28b)     0,9*  br. 

Aus  dem  Köuigl.  Schlafgemach. 


367 

Meng*  (Anton  Baphael). 

Geb.  zu  Aussig  in  Böhmen  d.  12.  März  1728,  gest. 
zu  Rom  d.  29.  Juni  1779. 

1961.  Dem  schlafenden  Joseph  erscheint  der  Engel.     Auf 

(22  C.)      L.  0,55  h.,  0,28  br. 

Skizze  zu  einem  Altarbild  der  hies.  kath.  Hofkirche. 

1962.  Die  büssende  Magdalena.     Auf  L.  0,j8  h.,  0,64  br. 

(22b.) 

1963.  Maria  Antonia,  Gemahlin  des  Churfürsten  Friedrich 
(22b.)    Christian  von  Sachsen.     Auf  L.  1,57  h.,  l,io  br. 

Unbekannt. 

1964.  Ländlicher  Tanz.     Auf  IL  0,24  h.,  0,36  br. 
(28C.) 

1965.  Eine  Gesellschaft  bei  Tafel  in  einem  Garten.     Auf 
(28  c.)    H.  V.  Gr. 

Wagner  (Maria  Dorothea) ,  geb.  Dietrich. 

Geb.  zu  Dresden  1728,  gest.  1788. 

1966.  Ein  Thal  mit  einem  Bach  und  einer  Mühle.     Auf 
(28  d.)    H.  0,27  h,  0,37  br. 

Bez.  M.  D.  W. 
Graff  (Anton) ,  Schüler  des  Ulrich  Sehellenberg. 

Geb.   zu  Winterthur   1736,  Mitglied  der  Akademie 
zu  Dresden  1766,  gest.  daselbst  1813. 

1967.  Lebensgrosses  Bildniss  Friedrich  August's  des  Ge- 
(22a.)     rechten ,  Königs  von  Sachsen.  AufL.  2,26 h.,  ],3-br. 

Bez.  A.  Graft  pinx.  1795.     1855  zur  Gallerie,  früher 
im  Landhause. 

1968.  Brustbild  desgleichen.   #    Auf  L.  0,7i  h.,  0,57  br. 
(22  b.)        Durch  Cabinetsminister  Graf  Einsiedel  zur  Gallerie. 

1969.  Des    Künstlers    eignes    Bildniss.     Auf  L.   0,72  h., 
(22b.)    0,56  br. 

1832  von  seinen  Erben  erkauft;  200  Thlr. 


368 

1970.  Dasselbe  in  ganzer  Figur.     Auf  L.  l,';sh.,  l,o?br. 
(22b.)        a.1s    Receptionsbild    für   die   Akademie    zu    Dresden 

gemalt. 

1971.  Dasselbe  in  jugendlicherem  Alter.      Auf  L.  1,03  h., 
(22  b.)    0,h.  br. 

1855  aus  dem  Vorrath. 

1972     Bildniss    des  Dichters  Christ.  Fürchtegott  Geliert. 
(22b.)     Auf  L.  0,6.-,  h.,  0,53  br. 

1865  Geschenk  des  Fräulein  von  Wagner. 

1973.  Bildniss    Christian   Heinrich    Voigt's,    Gold-    und 
(22  b.)    Silberdrahtwaarenfabrikant ,  damals  in  Dresden  le- 
bend.    Auf  L.  0,79  h.,  0,6i  br. 

1974.  Bildniss  Carl  Gottlieb  Hommeyer's ,  Kaufmann  und 
(22b.)    Fabrikant,  desgl.     Auf  L  V.  Gr. 

1975.  Bildniss  der  Christiane  Henriette  Hommever  geb. 
(22b.)     Voigt ,  Gattin  des  Vorigen.     Auf  L.  <  1,79  h.,  0,62  br. 

1976.  Bildniss  der  Frau  Eltz  gel».  Voigt  in  Dresden.     Auf 
(22  b.)     L.  V.  Gr. 

1977.  Bildniss  des  Fräulein  Christiane  Friedericke  Voigt, 
(Mb.)     desgl.     Auf  L.  0,79  h.,  0,6i  br. 

Kr.  1973  —  1977  von  dem  im  Jahre  '  1S'>7  verstor- 
benen Banquier  Cur!  Eduard  Lötze  hier  der  Gallerie 
t  estam  entarisch  verm  acht. 

KauiVntail  (Angelica),  Schülerin  ihres  Vaters. 

Geb.  zu  Schwarzenberg  an  der  Bregönzer  Ach  1741, 
gei  t.  in  Rom  1807. 

1978.  Bikini-.-  einer  jungen  Dame  als  Sybille.  l£  Auf  L. 
(22b.)     0jS«  h.,  0,72 br." 

Bez.  Angelica  Kauffman  pinx. 

1979.  Bildniss     einer    jungen     als    Vestaliu    gekleideten 
(Mb.)     Dame.  #  Auf  L.  0,92h.,  0,73  br. 

Ebenso  bez. 


369 

1980.  Ariadne ,    von   Theseus    verlassen,    am   Ufer    des 
22b;)    Meeres;  ein  weinender  Amor  zu  ihren  Füssen.  J£ 

Auf  L.  0,88  h.,  0,7i  br. 

Alle  drei  im  Jahre  1782  erworben. 

Vogel  (Christian  Leberecht) ,  Schüler  d.  Schönau. 
Geb.  zu  Dresden  1759,  gest.  das.  1316. 

1981.  Zwei  kleine  Knaben,  die  Söhne  des  Meisters,  blät- 
(22b.)    tern  in  einem  Bilderbuche.     Auf  L.  0,76  h.,  l,oi  br. 

1817  von  den  Erben  für  300  Thlr.  erkauft. 

Orassi  (Joseph). 

Geb.  zu  Wien  am  22.  April  1757,  gest.  zu  Dresden 
7.  Januar  1838. 

1982.  Johannes  der  Täufer.     Auf  L.  0,soh.,  0,6o  br. 
(Pll.)        1S3S  zur  Gallerie;  Vermächtniss  des  Malers. 

1983.  Der  Apostel  Petrus.     Auf  L.  0,63  h.,  0,50  hr. 

CQ'2.) 

Klengel   (Joh.  Christian). 

Geb.  zu  •  Kesselsdorf  1751,  Mitgl.  d.  Ak.  zu  Dresden 
1777,  Professor  1800,  gest.  daselbst  1824. 

1984.  Apollo  weidet  bei  Sonnenuntergang  an  einem  Hügel 
(22  cj     die  Heerde  des  Admet.     Auf  L.  0,9?  h.,  1,46  br. 

Bez.    Kiengel.      1825    von    den    Erben    des    Malers; 
.300  Thlr. 

1985.  Aehnlicher  Gegenstand.     Auf  L.  1,15  h.,   1,«  br 

(22  c;         Ebenso  bez.     Im    Juli  1855    durch    die  Tochter  des 
Künstlers  der  Gallerie  geschenkt. 

Friedrich  (Caspar  David). 

Geb.  1774  zu  Greifswalde,  gest.  1835  zu  Dresden. 

1 986.  Zwei  Männer  in  Betrachtung   der   aufgegangenen 
(P  3.)     Mondsichel.     Auf  L.  0,35  h.,  Ü>  br. 

Im    Jahr    1819    gemalt;    im    Septbr.    1840    aus    des 
Künstlers  Xachlass  gekauft;  150  Thlr. 

24 


370 

1987.  Ruhe  bei  der  Heuernte.     Auf  L.  '»,74  h.,  1,08  br. 
(02.)         gein   letztes   Bild    1835   gemalt,  ebenfalls    1840  ge- 
kauft; 80  Tblr. 

1988.  Hünengrab.     Auf  L.  0,55  h.,  0,71  br. 

(Py0         Receptionsbild.     1868    aus    der    Sammlung  der  hie- 
sigen Kunstakademie. 

Friedrich  (Caroline  Friederike). 

Geb.  1749  zu  Friedrichstadt,  gest.  1815. 

1989.  Gebackenes  auf  einem  Teller,  dabei  ein  Glas  Ma- 
(P4-)      deira.     Auf  L.  0,44  h.,  0,63  br. 

Bez.  Caroline  Friederike  Friedrich  Inv.  et  p.  1799. 

Richter  (Therese). 

Geb.  1777  zu  Dresden. 

1990.  Ein  Karpfen,  dabei  ein  Gefäss  mit  Blumen.     Auf 
(P6.)     L.  0,43  h.,  0,57  br. 

Geschenk  der  Künstlerin. 

1991.  Zwei  Eichhörnchen,  ein  Hasemussstrauch ,  Hirsch- 
(P5.)     geweihe  u.  s.  w.    Auf  L.  0,113  h.,  0,79  br. 

Beide    bez.    Compose    et    pdint    d'apres    nature  Lde 
Therese  Richter  ä  Dresde  Tan   1807  und  1809.    (!) 

>latthäi  (Friedrich). 

Geb.  1777  zu  Meissen,  gest.  1S45  zu  Wien. 

1 992.  Orest  ermordet  den  Aegisth.  Auf  L.  1 ,5s  h.,  2,39  br. 
(03.)  1358    von  den  Erben    des  Künstlers    erkauft.     Preis 

300  Thlr. 

199H.     Der  Tod  des  atheniensischen  Königs  Kodrus.  Skizze. 
(P2.)      Auf  L.  0,37  h.,  0,52  br. 

1846  von    den  Erben    des  Künstlers    erkauft.     Preis 
200  Thlr. 


371 

Poch  manu  (Traugott  Leberecht). 

Prof.  an  der  Kunstakademie,  geb.  1762  zu  Dresden, 
geA  1830. 

1994.  Des  Künstlers   eignes  Bildniss.       Auf   L.   0,99  h., 
(Pil.)    0,so  br. 

17.  Jan.  1847  von  der  Tochter  des  Künstlers  erkauft. 
Preis  25  Thlr. 

Kügelgen  (Gerhard  von). 

Geb.  zu  Bacharach  1772,  gest.  zu  Dresden  1820. 

1995.  Der  verlorene  Sohn.   Halbe  Figur  in  Lebensgrösse. 
(02.)     Auf  L.  0,97  h,  0,7öbr. 

Den  19.  Octbr.  1820  erkauft;  300  Thlr. 

Faber  (Johann  Theodor  Eusebius). 

Geb.  1772   zu  Gottleuba,   gest.   d.   2.   Sept.  1852   zu 
Dresden. 

1996.  Burg  Palkenstein  im  Harz.     Auf  L.  0,42  h.,  0,57  br. 
(P8.) 

1997.  Landschaft  aus  Wälsch-Tyrol.      Auf  L.  V.  Gr. 
(P8.)  igü3  im  August  beide    durch  Geh.  E.  von  Flotow 

geschenkt. 

Rösler  (Joh.  Carl). 

Geb.  1775  in  Görlitz,  gest.  zu  Dresden  20.  Febr.  1845. 

1998.  Bildniss  des  Schauspielers  und  Entomologen  Ochsen- 
(Pll.)    heimer.     Auf  L.  0,si  h.,  0,6$  br. 

1856  Geschenk  des  Hofschauspieler  Heine. 

Yogel  von  Yogelstein  (Carl),  Sohn  des  Christ.  Lebe- 
recht Vogel. 

Geb.  zu  Wildenfels  den  26.  Juni  1788,  gest.  zu  Mün- 
chen den  4.  März  1868. 

1999.  Bildniss  Friedrich  August's  des  Gerechten,   Königs 
(.Q2-)     von  Sachsen.     Auf  H.  0,72  h.,  0,57  br. 

Bez.  auf  der  Rückseite :  Friedrich  August  König  v 

24* 


372 

Sachsen.     Nach  der  Natur  gemalt  von  C.  A'o?el.   Dres- 
den 1823. 

20Ü0.     Lebensgrosses   Bildniss   des   Papstes  Pius  VII.   in 
(03.)     ganzer  Figur,   nach  dem  Leben  gemalt   in   Rom. 
Auf  L.  1,63  h.,  1,17  br. 

Eigenthum   Sr.  M.    des  Königs,   zur  Aufbewahrung 
an  die  Gallerie  gegeben  im  Febr.  1855. 

2001.  Cyklus  von  Bildern  aus  Göthe's  Faust,   durch  die 
(29  a.)     Umrahmung  verbunden.     Auf  L.  3,oo  h  ,  3,oe  br. 

1867  Vermäch tniss  des  Künstlers. 

Naeke  (Gustav  Heinrich). 

Geb.  zu  Frauenstein  1785,  gest.  zu  Dresden  1835. 

2002.  Eigenbildniss  des  Meisters.     Auf  L.  0,44  h.,  0,40  br. 

(PH)         1866  Vermächtniss  des  Bürgermeisters  Hübler  hier- 
selbst. 

Gröger. 

Geb.  zu  Ploen  1766,  lebte  in  Hamburg. 

2003.  Des   Künstlers   eigenes   Bildniss.     Auf  L.   O.60  h., 
(0  2.)      0,46  br. 

Geschenk  des  Künstlers. 

Steillla  (Moritz  Müller  gen.). 

Geb.  den  21.  Aug.  1791  in  Steinla,  gest.  den  21.  Nov. 
1858  in  Dresden. 

2004.  Des  Künstlers   eigenes  Bildniss.     Auf  L.  0,ss  h., 
(Pll.)     0,67  br. 

Bez.    M.   Steinla  se  ips.  pinx.    1826.     Geschenk  des 
Künstlers. 

TÖrmer  (Benno  Friedrich). 

Geb.  den  4.  Juli  1804  in  Dresden,  gest.  in  Rom  den 
6.  Febr.  1859. 

2005.  Der  Musikunterricht.     Auf  H.  0,42  h.,  0,35  br. 
(P8.)         Bez.    B.    Törmer.     Rom    18r>7.     1860    Geschenk    der 

Erben  des  Künstlers,   Oberst  Törmer  und  Amtshaupt- 
mann Graf  Holtzendorf. 


373 

Plüddeniaun  (Hermann). 

Geb.  den  17.  Juli  1809  in  Colberg,  gest.  den  24.  Juni 
1868  in  Dresden. 

2006.  Kaiser   Friedrich.   Barbarossa    schlichtet    auf   dem 
(Q 1-)     Reichstag  zu  Besancon  1157  den  Streit  der  Parteien. 

Auf  L.  1,57  h.,  2,43  br. 

Bez.    H.  Plüddemann  1859.     1860    Erwerb    aus    den 
Ausstellungsgeldern.     Preis  650  Thlr. 

Doerr  (Otto  Erich  Friedrich  August). 

Geb.   3.  Decbr.  1831   zu  Ludwigslust  (Mecklenburg- 
Schwerin),  gest.  18.  Novbr.  1868  zu  Dresden. 

2007.  Pariser  Maleratelier.     Auf  L.  0,si  h.,  0,82  br. 

(P7-)         Bez.  O.  Dörr.     1872  Geschenk  der  Wittwe  des  Ma-, 
lers,  Frau  Bertha  Doerr. 

GHemanil    (Philipp  Albert),    Schüler   des   Prof.    Julius 
Hübner. 

Geb.  _26.  Decbr.  1822  zu  Wolfenbüttel,  gest.  25.  April 
1872  zu  Dresden. 

2008.  Bärtiger  Judenkopf.     Auf  L.  0,495  h.,  0,37  br. 
(P6.)  Bez.  Gliemann  f.  im  Atelier  JH.     1872  Geschenk  des 

Prof.  J.  Hübner,  gemalt  in  dessen  Atelier. 

Schnorr  von  Carolsfeld  (Julius  Veit  Hans). 

Geb.   den  26.  März  1794  zu  Leipzig,    gest.  den  24. 
Mai  1872. 

2009.  Besuch  des  Ananias  bei  Paulus.     Vorbild  zu  dem 
(22  d.)     untern  Theil  eines  Glasfensters  für  die  Paulskirche 

in  London.     Papier  auf  L.  3,04  h.,  3,73  br. 
Bez.  J.  S.  zus.  gez. 

2010.  Entwarf  zu  einem  Glasfenster  für  St.  Paul  in  Lon- 
(22c.)     don.     Im  oberen  Theil:  die  Bekehrung  des  Saulus. 

Im  unteren  Theil:  der  Besuch  des  Ananias.     (S.  d. 
vor.  Nr.)     Aquarelle  auf  Papier  0,75  h.,  0,305  br. 

1867  beide  aus  dem  öffentl.  Kunstfonds    erworben. 
Preis  2000  Thlr. 


374 

2011.  Besuch  des   heiligen  Zacharias  und  der  Elisabeth 
(23  c.)     mit  dem  kleinen  Jobannes  bei  der  heiligen  Familie. 

Auf  L.  1,23  h.,  1,02  br. 

Bez.  J.  S.  zus.  gez.  1817.  1868  aus  v.  Quandt'e 
Sammlung.     Preis  700  Tblr. 

Bahr  (Carl  Johann). 

Geb.  den  6.  Aug.  1803  zu  Riga,  gest.  den  29.  Septbr. 
1869  zu  Dresden. 

2012.  Iwan  der  Schreckliche,  Zaar  von  Russland,  welchem 
(PlO.)     finnische  Zauberer  den   Tod  verkünden.     Auf  L. 

1,93  h.,  2,5$  br. 

Bez.  1850.  C.  Bahr.  1852  Erwerb,  aus  der  Lind.- 
Stiftung;  600  Thlr. 

Dahl  (Johann  Christian  Claussen). 

Geb.  den  24.  Febr.  1788  zu  Bergen  in  Norwegen, 
gest.  den  14.  Octbr.  1857  zu  Dresden. 

2013.  Grosse   norwegische   Landschaft.      Auf  L.   1,83  h., 
(PI.)      2,37  br. 

Bez.  J.  Dahl  1850.  1853  Erwerb,  v.  d.  Ausstellungs- 
geldern und  dem  Catalogfonds  der  K.  Bildergallerie; 
800  Thlr. 

2014.  Waldbach  im  Gebirge.     Auf  L.  0,76  h.,  0,oi  br. 
(P4-)  Bez.  Dahl  1819.    1868.  Receptionsbild  aus  der  Samm- 
lung der  hiesigen  Kunstakademie. 

Müller  (Heinrich  Eduard). 

Geb.  6.  Septbr.  1823  zu  Pultawa,  gest.  1853  in 
Dresden. 

2015.  Der  Michigan-  See  in  Nord  -  Amerika.  Auf  L.  0.:-  h., 
(P7.)       1,06  br. 

Bez.  H.  Müller  53.     1854  Erwerb,  von  den  Ausstel-   ] 

lungsgeldern ;  200  Thlr. 


375 


Jäger  (G.). 


Geb.  den  12.  Juli  lfiftS,  gest.  den  19.  April  1871  zu 
Leipzig,  Director  der  Kunstakademie  zu  Leipzig. 

2016.  Vermählung  der  heiligen  Catharina  mit  dem  Christ- 
(P2.)      kinde.     Rund,  auf  L.  CUi  im  Durchmesser. 

Bez.  G.  J.  (zus.  gez.)  1855.     1855  desgl.  250  Thlr. 

Papperitz   (Gustav  Friedrich). 

Geb.   den  27.  Jan.  1813   zu  Dresden,    gest.   den  16. 
Jan.  1861  ebendaselbst. 

2017.  Das  Thal  von  Elche  in  Spanien.     Auf  L.   0,si  h., 
,(P7.)       1,22  br. 

Bez.  F.  G.  P.  zus.  gez.    1857  desgl.    Preis  200  Thlr. 

RoterniUlld  (Julius  Wilhelm  Louis),    Schüler   des   Prof. 
E.  Beiulemanii. 

Geb.  den  11.  März  1B?6  zu  Hannover,  gest.  den  14. 
Juni  1859  zu  Bad  Salzbrunn  in  Schlesien. 

2018.  Der  Leichnam  Christi  betrauert  von  den  Seinigen. 
(0  3.)     Des    Künstlers    letztes    Bild.       Vollendet   von   E. 

B  endemann.     Papier  auf  L.  2,ss  h.,  2,83  br. 

Bez    Julius  Rotermund  inv.  et  pinx.     E.  Bendemann 
dir.  et  fin.     Dresden  1859. 

18ßl  Schenkung  des   Dresdner  Kunstvereins  an  die 
Gallerie.     Preis  925  Thlr. 

Wichmail  11  (Adolph  Friedrich  Georg). 

Geb.   den   18.  März   1820   zu   Celle,    gest.    17.  Febr. 
1866  zu  Dresden. 

2019.  Pietro  Aretino  liest  in  einer  Gesellschaft  bei  Tizian 
(Pll.)     aus  seinen  Werken  vor.     Auf  L.  1,03  h.,  1,40  br. 

Bez    A.  Wichmann  1865.     1865  Erwerb,   a.  d.  Aus- 
stell.-Einnahme.     700  Thlr. 


376 

CartlS   (Carl  Gustav),   Dr. 

Geb.  den  3.  Jan.  1789  zu  Leipzig,  gest.  den  28 
1869  zu  Dresden. 

2020.  Früklingslandschaft.   Studie  aus  dem  Rosenthal  bei 
(P3.)      Leipzig.     Auf  L.  0,3?,  h.,0,44  br. 

Bez.  Ca,rus  pins.  1814. 

2021.  Mondscheinlandschaft.      Auf  Pappe  0,30  h 
(B4.)  1869  beide  Vermächtniss  des  Autors. 


Werke  vaterländischer,  zumeist 
noch  lebender  Künstler. 

(Aufgestellt    im    nordöstlichen    Zwingerpavillon.) 


Pfschel   (Carl   Glottlob). 

Geb.  den  31.  März  179^  in  Dresden. 

2022.  Dem  Patriarchen  Jacob  erscheinen  auf  seinem  Zuge 
(PH)     nach  dem  gelobten  Lande  die  Engel  Gottes.  I.  Buch 

Mos.  ( !ap.  32.     Auf  L.  1 ,32  h.,  1 ,76  br. 

Bez.  CP.  (zusammengezogen)   pinx.   1845.     1845    Er- 
werbung der  Lindenau- Stiftung;  700  Tlilr. 

2023.  ,, Kommet  her  zu  mir  alle,  die  ihr  mühselig  und  be- 
(P2.)      laden    seid,    ich    will    euch    erquicken."     Auf   L. 

0,32  h.,  0,54  br. 

Ebenso  bez.   1851.     1851    Erwerbung    aus    den 
Stellungsgeldern;  '250  Thlr. 

Bichter   (Ludwig  Adrian). 

Geb.  den  7.  Octbr.  1802  in  Dresden. 

2024.  Frühlingslandschaft  mit  einem  Brautzug'.     Auf  L. 
(P2.)     0,04  h.,  l,4'i  br. 

Bez    L.  Richter  1817.     1817   Erwerb,    d.  Lind. -Stif- 
tung; 700  Thlr. 


377 
Hauschild  (Max). 

Geb.  den  23.  Aug.  18G9  in  Dresden. 
202b.    Architekturbild  mit  Figuren,    die  Aufnahme  ver- 
(P8.)     triebener   Mönche    in    einem   Kloster    darstellend. 
Auf  L.  1,15  h.,  0,02  br. 

Bez.  Max  Hauschild  1848.     1818  Geschenk  des  Prof. 
E.  Bendemann. 

Schurig  (Carl  Wilhelm':,   Schüler   des   Prof.  E.  Bende- 
mann. 

Geb.  den  17.  Decbr.  1818  zu  Leipzig. 

2026.  Johann,  Bischof  von  Speyer,  nimmt  die  zur  Zeit  des 
(Pll.y     ersten  Kreuzzugs  hart  verfolgten  Juden  in  Schutz. 

Auf  L.  I,i8  h..  1,65  br. 

Bez.  C.  W.  Schurig.  1851.     1851  Erwerb,  der  Lind.- 
Stiftung;  700  Thlr. 

HÜÜMier  (Rudolph  Julius  Benno). 

Geb.  den  27.  Jan.  1806  zu  Oels  in  Schlesien. 

2027.  Das  goldene  Zeitalter,  eine  Gruppe  von  Hirtenkna- 
(22b.)    ben.     Auf  L.  l.n  h.,  l,p8  br. 

Bez.  JH.  (zusammengezogen)  1848.    184-9  Erwerb,  der 
Lind.-Stiftung;  700  Thlr. 

2028.  Disputation  Dr.  Luther's   mit  Dr.  Eck  in  Leipzig. 
(29  d.)     Auf  L.  3,28  h  ,  6,iT  br. 

"  1867  Erwerbung  aus  dem  öffentlichen  Kunstfonds'. 
Preis  9000  Thlr.  Mit  der  Bezeichnung:  Angefangen 
im  April  1863  und  vollendet  im  December  1866.  Ju- 
lius Hübner  in  Dresden  u.  s    w. 

2029.  Bildniss   des  Hofschauspielers  F.  W.  Porth  in  der 
(P9  )      Solle  des  Präsidenten  in  Schiller1  s  Kabale  und  Liebe. 

Auf  L.  0,89  h.,  0,07  br. 

Bez.  JH  (zus.  gez.)  1853.    1869  Geschenk  des  Autors. 

2030.  Schwarzbärtiger    Judenkopf;    Studie.      Lebensgr. 
(P3.)      Brustbild.     Auf  L.  0,56  h.,  0,45  br. 

Bez.  JH  (zus.  gez.)  1834.     1872  desgl. 


378 

2031.  Landsknecht.  Portraitstudie  nach  dem  Maler  Guido 
(P3.)     Hammer.     Brustbild.     Auf  H.  0,«8,=>  h.,  0.40  br. 

Bez.  JH  (zus.  gez.)  1848.     1872  desgl. 

Franz- Dreber  (Carl  Heinrich),   Schüler  des  Prof.   Lud- 
wig Richter. 

Geb.  den  9.  Jan.  1822  in  Dresden. 

2032.  Italienische  Gebirgslandschaft,  im  Yorgrunde  der 
(P3.1      barmherzige  Samariter.    A\if  L.  1,23  h.,  1,76  br. 

Bez.  H.  Franz -Dreber.  Rom  1848.    1849  Erwerb,  aus 
den  Stipendien  -  Fonds ;   400  Thlr. 

RÖtillg  (Julius  Robert),    Schüler    des    Prof.    E.    Bende- 

mann. 

Geb.  den  7.  Sept.  1821  in  Dresden. 

2033.  Columbus  vor  dem  Rathe  zu  Salamanca.     Auf  L. 
(Ql.)       1,73  h.,  2,3n  br. 

Bez.  J.  Röting  1851.    1851  Erwerb,  d.  Lind.  -  Stiftung ; 
568  Thlr. 

Puyroehe  (Elise),  geb.  Wagner. 

Geb.  den  31.  März  1828  zu  Dresden.     Lebt  in  Lyon. 

2034.  Der  zerrissene  Kranz.     Auf  L.  1,05  h.,  0,89  br. 
(Q2.)  Bez.  Elise  Wagner  1850.     1851  Erwerb,  von  den  Aus- 
stellungsgeldern; 80  Friedrichsd'or. 

Hahn  (Carl  Wilhelm),    Schüler   des  Prof.  J.  Hühner. 
Geb.  den  7.  Jan.  1829  zu  Ebersbach  i.  d.  Oberlausitz. 

2035.  Scene  aus  „Michael  Kohlbaas  von  Heinr.  v.  Kleist." 
(P8.)      Kohlhaas  hat  seinen  Feind,  den  Junker  von  Dronka, 

vergebens  im  Kloster  Erlabrunn  gesucht  und  nimmt 
den  Klostervoigt  gefangen.  Die  Aebtissin,  durch 
die  angezündeten  Fackeln  der  Knechte  erschreckt, 
bittet  um  Schonung  für  das  Kloster.  Auf  L.  0?77  h,, 
1,05  br. 

Bez.  W.  Hahn  1851.  1851  Erwerb,  aus  den  Stipendien- 
Fonds;  200  Thlr. 


379 

Kummer  (Carl  Robert). 

Geb.  den  30.  Mai  1810  in  Dresden. 

2036.  Schottische  Gegend  bei  Arisaig ,   in  der  Ferne  die 
(P6.)      Insel  Eigg.     Sonnenuntergang.     Auf  L.   0,9s  h., 

1,64  br. 

Bez.  R.  Kummer.    1852  Erwerb,  aus  den  Ausstellungs- 
geldern; 350  Thlr. 

Grosse  (Franz   Theodor),   Schüler   des   Prof.   E.  Beilde- 
mann. 

Geb.  den  23.  April  1829  in  Dresden. 

2037.  Leda  mit  dem  Schwane.     Auf  L.  1,5»  h.,  Los  br. 
(P1-)  Bez.  Th.  Grosse  1852.     1852  Erwerb,   aus  den  Aus- 
stellungsgeldern; 200  Thlr. 

Wislicenus  (Hermann),    Schüler   des   Prof.  J.   Schnorr 
von  Carolsfeld. 

Geb.  den  20.  Septbr.  1825  zu  Eisenach. 

2038.  Ueberfluss  und  Mangel  in  zwei  Gruppen,   in  archi- 
(Pll.)     tektonischer  Einfassung  dargestellt.  Auf  L.  1,76  h., 

1,93  br. 

Bez.  WISLICENUS.     1852   Erwerb,    aus    dem   Aka- 
demiefonds; 400  Thlr. 

Oer  (Theobald  von). 

Geb.  den  9.  Octbr.  1RÖ7    auf  dem  Rittergute  Nott- 
beck  bei  Sternberg  in  Westphalen. 

2039.  Albrecht  Dürer  in  Venedig  empfängt  den  Besuch 
(P7.)      des    alten    Giovanni   Bellini.     Unter    den  Neben- 
figuren bemerkt  man   die  berühmtesten  veneziani- 
schen Meister  jener  Zeit.     Auf  L.  0,96  h.,  1,34  br. 

"~Bez~~ThW  Oer.  Dresden.  1853.     1853   Erwerb,    der 
Lind.- Stiftung;  600  Thlr. 


380 

Schöllherr  (Carl  Gottlob),  Schüler  des  Prof.  J.  Htibner. 
Geb.  den  15.  Aug.  1824  zu  Lengefeld. 

2040.  Petrus   erweckt   die   Tabea  vom  Tode.     (Apostel- 
(P2.)      gescb.icb.te  9,  36  etc.)     Auf  L.  0,92  h.,  1,50  br. 

Bez.  C.  Schönherr  1S55.     1855    Erwerb,    der   Lind.- 
Stiftung;  400  Thlr. 

Wegeiier  (J.  Fr.  Wilhelm). 
Geb.  1812  in  Dresden. 

2041.  Wald-    und    Steppenbrand    in    den   inneren  Land- 
(Ol-)      schaffen  des  nördlichen  Amerika's.     Auf  L.  2,27  h., 

2,83  br. 

Bez.  F.  W.  Wegener  1846.     1859   Erwerb,   von  den 
Ausstellungsgeldern;  Preis  900  Thlr. 

2042.  Hirsche   durch' s    Wasser   ziehend.     Auf  L.  0,3i  h., 
(P6.)      0,44  br. 

Bez.  J.  W.  Wegener  1855.     1855  desgl.  60  Thlr. 

Leypold  (Carl  Julius  von). 

Geb.  den  24.  Juli  1806  in  Dresden. 

2043.  Ansicht  einer  deutschen  Stadt  an  einem  Flusse  mit 
(P9.)      Schiffmühle  und  Schiffen.  Auf  L.  0,st  h.,  1,34  br. 

Bez.  .T.  v.  Leypold    1856.     1856  Erwerbung  aus  den 
Ausstellungsgeldern.     Preis  350  Thlr. 

2044.  Ansicht   der  Bastion  Merkur  und  des  alten  Stadt- 
(42  b.)     grabens  von  der  Marienstrasse  nach  dem  Seethore. 

Auf  L.  0,39  h.,  0,55  br. 

Bez.    J.  v.  Leypold.     1872    Geschenk    des    Advocat 

Hünich. 

Mühlig  (Meno),  Schüler  des  Prof.  J.  Hübner. 
Geb.  dm  28.  April  1823  zu  Eibenstock. 

2045.  Die  Betfahrt  im  Schnee.     Heimkehrende  Mönche, 
(Pll.)     von  Raubrittern  überfallen,  werden  durch  den  Klo- 


381 

stervoigt  und  seine  Reisigen  befreit.  Auf  L.  1,33  b., 
1,S7  br. 
Bez.  Meno  Mühlig.     1857  desgl.     Preis  300  Thlr. 

Müller  (Moritz). 

Geb.  1825  in  Dietbenburg  bei  Wecbselburg. 

2046.  Lesendes  Kind.     Auf  L.  0,44  h.,  0,38  br. 

(P8-)  Bez.  J.  M.  Müller.     1857  desgl.     Preis  50  Thlr. 

Schuster  (Albrecht  Louis),  Schüler  des  Prof.  J.  HÜblier. 
Geb.  den  9.  Mai  1824  zu  Berthelsdorf  bei  Stolpen. 

2047.  Erstürmung  der  grossen  Schanze  in  der  Schlacht 
(PlO.)     von  Borodino  durch  sächsische  Kürassiere  im  Jahre 

1812.     Auf  L.  1,83  h.,  2,85  br. 

1858   Erwerb,    aus    den    Ausstell unsrsgeldern.     Preis 
700  Thlr. 

2048.  Tapfere  Haltung  des  Bataillons  „aus  dem  Win  kell" 
(Q2.)     in  der  Schlacht  bei  Jena  im  Jahre  1806.     Auf  L. 

1,17  h.,  2,27  br. 
Bez    Schuster  1862.     1862  desgl.     Preis  469  Thlr. 

Hammer  (Edmund  Guido),  Schüler  des  Prof.  J.  Hiibner. 
Geb.  den  4.  Febr.  1821  in  Dresden. 

2049.  Eine  Wildsau   mit  Frischlingen  von  einem  Hunde 
(Q3.)      gestellt.     Auf  L.  l,3i  b.,  1,8;  br. 

Bez.    Guido  Hammer    1860.     1860  desgl.     Preis  310 
Thaler. 

2050.  Geflecktes  Windspiel.     Auf  L.  0,6o  b.,  0,47  br. 

(P6-)  Bez.  Guido  Hammer  1852.     1872  Geschenk  des  Prof. 

Hübner. 

Krüger   (Job.  Heinr.   Carl). 

Geb.  zu  Salzwedel  den  5.  Juni  1812. 

2051.  Dorflandschaft.     Auf  L.  l,oo  b.,  1,33  br. 

(Q2-)  1861  Erwerbung  aus  den  Ausstellunetsgeldern.     Preis 

200  Thlr. 


382 

Fiebiger  (Julius). 

Geb.  zu  Bautzen  den  5.  Septbr.  1818. 

2052.  Landschaft  aus   Böhmen ,   mit  dem  Berg  Lobosch 
(P6-)      bei  Lobositz.     Auf  L.  0,99  h.,  1,40  br. 

Bez.  J.  Fiebiger  1861.    1861  desgl.     Preis  200  Thlr. 

Dalli  (Johannes  Siegwald),  Sohn  des   Christ.  Clausseil. 

Geb.  zu  Dresden  den  16.  August  1827. 

2053.  Der  Fehlschuss ;    Reh   mit  Kalb.     Auf  L.  0.76  h., 
(P5.)      0,98  br. 

Bez.  S.  Dahl  1861.     1861  desgl.     110  Thlr. 

2054.  Fähre    bei    Teilemarken    in    Norwegen.       Auf  L. 
(P8.)      0,67h.,  1,36  br. 

Bez.  Siegwald  Dahl  1863.     1863  desgl.     300  Thlr. 

Lasch  (Johann  Carl),  Schüler  des  Prof.  E.  Beildemailll. 

Geb.  den  1.  Juli  1819  zu  Leipzig. 

2055.  Kinderlust.     Spielende  Kinder  mit  einer  Heukarre. 
(P9.;      Auf  L.  1,06  h.,  0,86  br. 

Bez.  C.  Lasch  1801.  Düsseldorf.     1862  Erwerb,  a.  d. 
Ausstell.- Einnahme.     550  Thlr. 

Oehme  (Ernst  Erwin),  Sohn  des  Ernst. 

Geb.  den  18.  Sept.  1831  zu  Dresden. 

2056.  Steinbruch  aus   der  sächsischen  Schweiz.     Auf  L. 
(P9.)      ],«  h.,  1,06  br. 

Bez.    Erwin  Oehme   j.    1860.    Dresden.      1863    desgl. 
300  Thlr. 

Leoilhardi   (August  Eduard). 

Geb.  den  19.  Jan.  1826  zu  Freiberg. 

2057.  Deutsche  Waldlandschaft.      Auf  L.  2,«  h.,  l,;o  br. 
(Q|3.)  Bez.  E.  Leonhardi  1863.     1864  desgl.     650  Thlr. 


383 

Roseilfelder,   Dir.    der   Kunst -Akademie    zu  Königsberg 
in  Pieussen. 

2058.  Bildniss   des  verstorbenen  Prof.  Resch,   Maler  in 
(02.)      Breslau.     Auf  L.  0  67  h.,  0,52  br. 

Bez.  E.oseufelder  1849.    1865  durch  Vermächtniss  von 
Prof.  Resch  erworben. 

Thomas  (Carl  Gustav  Adolph),    Schüler   des  Prof.  Lud- 
wig Richter. 

Geb.  den  28.  Sept.  1834  in  Zittau. 

2059.  Landschaft  nach  Motiven  von  Brannenburg  in  Ober- 
(P3.)      baiern.     Auf  L.  0,94  h.,  1,38  br. 

Bez.   Ad.  Thomas.  München  1866.     1866  Erwerb,  a. 
d.  Ausstell.-  Einnahme.     230  Thlr. 

Li  er  (Adolph). 

Geb.  den  21.  Mai  1826  in  Herrnhut,   jetzt  in  Mün- 
chen lebend. 

2060.  Mondscheinlandschaft  an  der  Oise.     Auf  L.  1,05  h., 
(P5.)       1,50  br. 

Bez.    A.  Lier.      1867    Erwerbung    aus    der    Ausstel- 
lungs-  Einnahme.     Preis  300  Thlr. 

Simonson  (David),  Schüler  des  Prof.  E.  Bendemann. 

Geb.  den  15.  März  1831  in  Dresden. 

2061.  Bildniss  der  Frau  des  Künstlers,  geb.  Castelli.  Auf 
(02.)     L.  0,56  h.,  0,4,  br. 

Bez.  D.  Simonson  1867.    1867  desgl.    Preis  130  Thlr. 

Seydel   (Gustav  Eduard). 

Geb.  den  18.  März  1822  zu  Luxemburg. 

2062.  Trauerbotschaft  vom  Schlachtfelde  in  Böhmen  1866. 
(P6.)      AufH,  0,4«  h.,  0,67  br. 

Bez.  Ed.  Seydel  1867.     1867  desgl.    Preis  250  Thlr. 


384- 

Müller  (Karl  Wilhelm). 

Geb.  den  28.  November  1839  in  Dresden. 

2063.  Nachtscene  in  der  Römischen  Oampagnä.     Auf  L. 
(Pö-)      1,17  h.,  1,64  br. 

Bez.  C.  WIM.  (zus.  gez.)  1868.     1868  Erwerbui.- 
der  Ausstellungs -Einnahme.     Preis  300  Thlr. 

Sturm  (Leoiihard). 

Geb.  d.  10.  Febr.  1834  in  Reichmannsdorf  b.  Bamberg. 

2064.  Bildniss    des    Königs   Johann    von    Sachsen.     Auf 
(Q*0      Porzellan.     0,43  h.,  "0,3  t  br.  im  Oval. 

Bez.  L.  Sturm  1868.     1868  Geschenk  des  Künstlers. 

2065.  Bildniss    der   Königin    Amalie   von  Sachsen.     Auf 
(Q2.)      Porzellan.     V.  Ör. 

Desgl.    Desgl. 

Hofmanu   (Johann  Michael  Heinrich). 

Geb.  den  19.  März  1824  zu  Darmstadt      Schüler  der 
Akademie  von  Düsseldorf  von  1842  —  1844. 

2066.  Die   Ehebrecherin   vor   Christo.       Auf  L.   1,76  h., 
(PI.)      2,15  br. 

Bez.  H.  Hofmann.     1869  Erwerbung  aus  dem  öffent- 
lichen Kunstfonds.     Preis  4000  Thlr. 

Georgi  (Friedrich  Otto). 

Geb.  den  2.  Febr.  1819  zu  Leipzig. 

2067.  Jerusalem  und  Moriah.     Auf  L.  1,96  h.,  1,43  br. 

(Ol.)  Bez.    Otto  Georgi    1869.     1869    Erwerbung    aus   der 

Ausstellungs -Einnahme.     Preis  250  Thlr. 

(rjirtner  (Heinrich  Johann). 

Geb.  zu  Xeustrelitz  (Mecklenburg,  d.  22.  Febr.  1828. 

2068.  Heroische  Landschaft,  Staffage  Adam  und  Eva  nach 
(P4.)      der  Vertreibung  aus  dem  Paradiese.  Auf  L.  1,62  h., 

2,M  br. 

Bez.   H.  G.  fec.   Roma   18G5.     1870    Erwerbung    aus 
der  Ausstellungs- Einnahme.  500  Thlr. 


385 

Choulailt  (Theodor). 

Königl.  Sachs.  Hofmaler,  geb.  18.  Juli  1827  in  Dresden. 

2069.  Ansicht  der  St.  Peterskirche  mit  dem  Vatikan  und 
(02.)      der  Engelsburg.     Auf  L.  1,32  h.,  1,93  br. 

Bez.  Choulant.     1870  desgl.     Preis  244  Thlr. 

Thiele  (Julius  Arthur). 

Geb.  11.  Juni  1841  zu  Dresden. 

2070.  Ein   an   einem  Laufe    aufgehangener  todter  Hase.. 
(P4.)      Auf  Papier  0,85  h.,  0,565  br. 

Bez.   A.  Thiele  fecit  im  Atelier  JH  (zus.  gez.")  1864 
Dresden.     1872  Geschenk  des  Prof.  Hübner. 

2071  und  2072  fallen  aus. 


25 


386 


Sammliorig 

der 

Pastellbilder,  der  Werke  Dietrich's,  Canale's 
und  Canaletto's. 

(Im  Erdgeschoss  des  Museums  aufgestellt.) 


Pastellbilder, 

Reni  (Guido)., 

2073.  Der   heilige  Franciscus,   mit   farbigen  Stiften    auf 
(40a.)     Papier  gezeichnet. 

Mod.  Ank. 

MeilgS  (Anton  Eaphael). 
S.  S.  367. 

2074.  Bildniss  seines  Vaters,  Ismael  Mengs. 
(40  a.) 

2075.  Sein  eignes  Bildniss  im  Jugendalter.  2{{ 
(40  a.) 

2076.  Dasselbe  mehr  nach  vorn  gewendet. 
(40  a.) 

2077.  Brustbild  der  Frau  des  Malers  Alexander  Thiele. 
(40  a.) 

2078.  Bildniss   des   Hofcavaliers   von  Hofmann,    verhei- 
(40a.)     rathet  mit  der  Pastellmalerin  Felicitas  Sartori  aus 

Venedig. 


387 

2079.  Die  Sängerin  Mingotti. 
(40  a.) 

2080.  Der  Sänger  Domenico  Annibali. 
(40  a.) 

208 ! .    Der  Maler  Louis  Sylvestre. 
(40  a.) 

2082.  August  in  ,  König  von  Polen. 

(40a.) 

2083.  Dessen  Sohn ,   Friedrich  Christian ,   Churfürst  von 
(40  a.)     Sachsen. 

2084.  Maria  Antonia  Walpurgis,  Prinzessin  von  Bayern, 
(40  a.)     Gemahlin  des  Vorigen. 

2085.  Friedrich  August  der  Gerechte,  König  von  Sachsen, 
(40  b.)      als  Churprinz  in  einem  Alter  von  zehn  Monaten. 

2086.  Amor,  einen  goldenen  Pfeil  schleifend.  Jfc 
(41  a.) 

Maron  (Theresia),  Schwester  des  A.  Bapbaei  MengS. 

2087.  Brustbild  der  Künstlerin. 
(41  a.) 

2088.  Bildniss  ihrer  Schwester,  Julie  Mengs. 
(41  a.) 

Liotard  (Jean  Etienne). 

Geb.  1702  zu  Genf,  gest.  das.  1779. 

2089.  Bildniss  des  Malers,  im  Costume  seines  Aufenthaltes 
(4la.)     in  Constantinopel. 

2090.  Graf  Moritz  von  Sachsen.  Marschall  von  Frankreich. 
(41a.) 

2091.  Das  sogenannte  Wiener  Chocoladenmädchen,   Na- 
(41  a.)     mens  Baldauf. 

Am  3.  Febr    1745   durch  Algarotti  von  Liotard  er- 
kauft für  1-20  Zecchinen.     S.  Ein!  S.  82    Anm. 

25* 


388 

2092.  Bildniss   der   Mademoiselle  Lavergne,    Nichts 
(41a.)     Künstlers.     Bekannt  unter  dem  Namen  der  „scho- 
nen Lyonerin".*) 

Mit  Nr.  2089  durch  den  Herzog  von  Richelieu  1747. 

Schmidt  (Johann  Heinrich). 

Geb.  zu  Hildburghausen  1749,  gest.  zu  Dresden  1829. 

2093.  Bildniss  Ihrer  Königl.  Hoheit  der  Prinzessin  Au- 
(40b.)     gusta  von  Sachsen,  im  Alter  von  zwei  Jahren. 

La  Tour. 

Lebte  zu  Paris  um  1760. 

2094.  Maria  Josepha,   Tochter  August' s  III.   von  P 
(40a )     Dauphine  von  Frankreich  ,  Mutter  Ludwig';  XVI., 

XVIII  und  Carl's  X. 

2095.  Graf  Moritz  von  Sachsen.  Marschall  von  Prankreich. 
(40  a.) 

Carriera   (Rosalba),    Schülerin    des    Cav.  Dinniantmi 
und  Nazari. 

Geb.  zu  Venedig  1675,  gest   das.  1757. 

2096.  Friedlich  Christian  von  Sachsen,  als  Churprinz. 
(40a.) 

2097.  Anna  Amalia,  Prinzessin  von  Modena. 
(40  C.) 

2098.  Ein  Procurator  von  Vpnedig  in  seiner  Amtskleidung. 
(40a.) 

2099.  Maria  Josepha,  Tochter  Kaiser  Joseph's  I. ,  Gemah- 
(41a.)     ]iu  August's  III.,  Königs  von  Polen. 

2100.  Der  Abbe  Sartorius. 
(40b.) 


*)  Auf  der  Rückseite  dieses  Budes  steht,  wohl  von  des 
Malers  eigner  Hand,  in  schöner  Schrift:  Liseuse.  En.  habit  de 
Paüsanne  Lionnaise,  peinte  par  Liotard  de  Geueve,  Surnomme" 
Le  peintre  Türe,    ä  Lion  1740. 


389 

2101.  Christian  VI.,  König  von  Dänemark. 
(40  b.) 

2102.  Der  Abbe  Metastasio. 
(4ia.) 

2103.  Ludwig  XV.  als  Dauphin. 
(40b.) 

2104.  Der  Herzog  Rinaldo  von  Modena. 
(40  c 

2105.  Der  Oardinal  von  York,  ans  dem  Hause  der  Stuarts. 
(40  b.; 

2106.  Der  Graf  Pietro  Minelli. 

(4ob.; 

2107.  Die  Gräfin  Camilla  Minelli. 

(41a. 

2108.  Die  Gräfin  Eecanati. 
(40  b.) 

2109.  Die  Gräfin  Leopoldine  von  Sternberg. 
(41  b. 

2110.  Eine  edle  Venezianerin,  aus  dem  Hause  Barbarigo. 
(40  b.) 

2111.  Henriette,  Prinzessin  von  Modena. 

(40  b.) 

2112.  Anna  Amalia  Josepha,  Prinzessin  von  Modena. 
(41  a. 

2113.  Die  Kaiserin  Elisabeth,  Gemahlin  Carl's  VI. 
(41  a.) 

2114.  Die  Kaiserin  Amalie,  Gemahlin  Joseph's  I. 
(41a.) 

2115.  Clement  August,  Churfürst  von  Trier,  Prinz  von 

(40  c.)     Sachsen. 

2116.  Graf  de  Villiers. 

(40  c.) 


390 

2117.  Bildniss  der  Moceniga,  gel».  Cornara. 
(40  c.) 

2118.  Bildniss  Tänzerin  der  Barbei  ina,  nachmalige  Coceeji. 

(41  c.) 

2119.  Die    Gräfin    Orselska,   nachmalige   Herzogin    von 
(40  b.)  Holstein 

2120.  Die  Fürstin    von   Teschen,    frühere   Gräfin   Lnbo- 

(40  c.)  mirska. 

2121.  Bildniss  der  Sängerin  Fanstiua  Hasse,  geb.  Boi 

(41b.) 

2122.  Eine  Tyroler  Wirthin. 

(40  b.) 

2123.  Bildniss  der  Malerin  Rosalba  Camera. 
(41b.) 

2124.  Bildniss  einer  hochbejahrten  Frau. 
(41  c.) 

2125.  26,  27,  28.    Europa,  Asien,  Afrika  und  Amerika, 
(41  b.)  in  Köpfen  dargestellt. 

2129.  Klio. 

(41  c) 

2130.  Die    Wachsamkeit,    eine   jugendliche    Gestalt    mit 
(41  c.)  einem  Hahn. 

2131.  Die  Weisheit  als  Minerva. 
(41b.) 

2132.  Die  Gerechtigkeit,  durch  die  Fasces  bezeichnet. 
(41b) 

2133.  Die  Massigkeit,    durch   ein    Mädchen    dargestellt, 
(41  b.)  welches   aus   einer  Kanne  Wasser   in   eine  Schale 

giesst. 

2134.  Die  Wahrheit,  eine  ernste  Frau  mit  einem  Spiegel 
(41b.)  in  der  Hand. 


391 

2135.  Die  Vergänglichkeit  an  der  Hand  der  Ewigkeit. 

(41b.) 

2136.  Die  Liebe  küsst  die  Gerechtigkeit. 
(41b.) 

2137.  Der  Frühling,    ein  Mädchen   mit   Blumen    dieser 
,,(41  b.)    Jahreszeit  geschmückt. 

2138.  Der  Sommer,  die  gereiften  Aehren  im  blonden  Haar. 

(41b.) 

2139.  Der  Herbst,    eine   Bacchantin,   in   der  Hand  eine 
(41b.)     blaue  Weintraube  haltend. 

2140.  Der   Winter,    ein   Mädchen,    welches    die   Hände 
(41b.)     am  Feuer  wärmt. 

2141.  42,  43.     Die  Parzen  Klotho,  Lachesis  und  Atro- 
(41b.)     pos;  die  erste  den  Lebensfaden  spinnend,  die  zweite 

ihn    aufwindend,     die    dritte    bereit,    ihn    abzu- 
schneiden. 

2144.  Die  Luft,  ein  Mädchen  mit  einem  Vogel. 
(41a.) 

2145.  Das  Wasser,  ein  Mädchen,  welches  Fische  über  ein 
(41  a.)    Gefäss  hält. 

2146.  Die  Erde ,  mit  Früchten. 
(41  a.) 

2147.  Das  Feuer.     Alle  vier  halbe  Figuren. 
(41a.) 

2148.  Der  Sieg. 
(41  c.) 

2149.  Christuskopf. 
(41a.)  • 

2150.  Maria. 
(40  b.) 

2151.  Ein   kleines  Marienbild   mit   einem   weissen  Tuch 
(40  c.)    über  dem  Kopfe. 


392 

2152.  Maria  herabsehend,  die  rechte  Hand  auf  der  Brust. 
(40b.) 

2153.  Dieselbe,  in  beiden  Händen  ein  Buch  haltend. 
(40  C.) 

2154.  Mater  dolorosa. 
(40  c.) 

2 1 55.  Maria  Magdalena. 

(40  c.  1743    durch  Algarotti    vom    Kunsthändler    Capretta 

in  Venedig  erkauft  für  32  Dukaten. 

2156.  Dieselbe„mit  langem,  wallenden  Haar. 
(40  b.) 

2157.  Dieselbe,  gen  Himmel  blickend. 

(40  c) 

2158.  Der  kleine  Johannes. 
(41b.) 

2159.  Maria  mit  blauem  Gewand  und  gelbem  Schleier;  die 
(40  b.'     linke  Hand  auf  der  Brust. 

2160.  Der  Heiland,  die  Welt  segnend. 

(40  c, 

2161.  Derselbe  mit  langen  herabhängenden  Haaren. 
(40  c. 

2162.  S.  Joseph  mit  seinem  erblühten  Stab. 
(41c.) 

2163.  Ein  kleines  Bild  der  Maria. 
(41b.) 

2164.  Maria,  herabsehend. 
(40  c.) 

Studienköpfe  und  unbekannte  Portraits. 

2165—2252.     m  Stück.) 
(40  und  41 


393 

Robert  (Felicitas),   Tochter  des  Bildhauers  TaSSaert  in 
Berlin. 

2253.  Besuch  der  Maria  bei  Elisabeth,  Copie  nach  Rubens, 

(40  c.) 

2254.  Eine  alte  Köchin. 

(40  c.) 

Weller  (David  Friedrich). 

Geb.  zu  Kirchberg  1759,  gest.  in  Dresden  1778. 

2255.  Ein  Korb  mit  Blumen  und  Früchten. 

(40  a.) 

Caffe  (Daniel). 

Geb.  zu  Cüstrin  1750,  gest.  zu  Dresden  1815. 

2256.  Bildniss  des  akad.  Zeichnenlehrers  Dietz  zu  Leipzig, 
(41  a.)         1855  Geschenk  des  Farbenfabrikanten  J.  Chr.  Richter 

zu  Dresden. 

(Schluss   der  Pastellmalereien.) 


Dietrich  oder  Dietricy  (Christian  Wilh.  Ernst),  Schüler 
des  Alexander  Thiele. 

Geb.  zu  Weimar  30.  Septbr.  1712,  gest.  zu  Dresden 
24.  April  1774.  Am  2.  Juni  1741  als  Hofmaler  S.  M. 
des  Königs  August  III.  mit  400  Thlr.  jährl.  Gehalt 
und  mit  der  Verpflichtung  angestellt,  dafür  jährlich 
vier  Cabinetsstücke  zu  liefern.    (Ob. -Kämmerei-Akten.) 

2257.  Schäfer  im  Schoosse  der  Schäferin.     Auf  L.  0,84  h.s 
(42  a)     1,07  br. 

Bez.  Dietricy  fe.  1739. 

2258.  Arkadisches  Hirtenleben.     Auf  L.  0,53  h.,  0,72  br. 
(42  b.)         Bez.  Dietricy  Pinx.  AH  1740. 

2259.  Das  Gegenstück.     Auf  L.  V.  Gr. 
(42b.)        Bez.  C.  W.  E.  Dietricy  Pins.  Aä-  1740. 


394 

2260.  Simeon  hält  das  Christuskind  in  den  Armen.     Auf 
(42  a.)    H.  0,55  h.,  0,83  br. 

Bez    Dietricy  AU- 1740. 

2261.  Bildniss   eines   Mannes  in   brauner  Kleidung   und 
(42a.)     dunkler  Mütze.     Auf  H.  0,33  h.,  0,25  br. 

Bez.  Dietricy  fecit  Aß  1740. 

2262.  Schäfer  und  Schäferin.  #  Auf  K.  0,45  h.,  0,67  br. 
(42a)         Bez.  Dietricy  Pinx.  Aü  17-10. 

2263.  Kopf  einer  alten  Frau.     Auf  H.  0,32  h.,  0,24  br. 
(42  c.)         Bez.  Dietricy.  Pinx.  1740. 

2264.  Die  Auferweckung   des   Lazarus.     Auf  L.  0,89  h., 
(42  c.)     0,78  br. 

Bez.  Dietricy  Pinx.  1742. 

2265.  Eiue  heilige  Familie.     Auf  H.  0,44  h.,  0,33  br. 
(42b.)         Bez.  Dietricy  Pinx.  A4  1746. 

2266.  Niederländisches  Dorf  am  Wasser.     Auf  L.  0,5s  h., 
(42  a.)     0,84  br. 

Bez.  Dietricy  fecit  1748. 

2267.  Christus  am  Kreuze.     Auf  L.  0,86  h.,  1,09  br. 
(42a)         Bez.  Dietricy  1754. 

2268.  Felsige  Landschaft  mit  badenden  Nymphen.     Auf 
(42  b.)    L.  0,72  h,  1,03  br. 

Bez.  Dietricy  1754. 

2269.  Merkur   will   den   schlafenden  Argus  tödten.  .   Auf 
(42  b.)     L.  0,72  h.,  1,04  br. 

Bez.  Dietricy  1754. 

2270.  Thetis   übergiebt  dem   Achill  die  Waffen,  welche 
(42b.)     Vulkan  geschmiedet.     Auf  L.  0,76  h.,  0,G3br. 

Bez.  D.  1766.     1855  aus  dem  Vorrath. 

2271.  Christus  heilt  die  Kranken.     Auf  ),.  0,56  h.,  0,74  br 

(12  a.)  Bez    Dietricv . 


395 

2272.  Nymphen ,   im   Begriff"  ihre   Gewänder   nach   dem 
(42c.)     Bade  wieder  anzulegen.     Auf  H.  0,29  h.,  0,39  br. 

Bez.  Dietricy. 

2273.  Venus    als    Schäferin    mit  Amor.     Auf  H.  0,ss  h., 
(42  c.)     0,3o  br. 

Bez.  Dietricy.     1855  aus  dem  Vorrath. 

2274.  Badende  Schäferinnen   und   Vieh    in  Poelenburg's 
(42 b  )     Manier.     Auf  H.  0,29  h.,  0,42  br. 

Bez.  Dietricy.     1856  aus  dem  Vorrath. 

2275.  Landschaft  mit  Vieh  in  Berghem's   Styl.     Auf  L. 
(42b.)     0,35  h.,  0,48  br. 

1861  aus  dem  Vorrath. 

2276.  Bildniss  eines  alten  Mannes  im  Profil,  mit  weisser 
(42  c.)     Kopfbedeckung.     Auf  H.  0,20  h.,  0,18  br. 

Bez.  Rembrandt  1636. 

2277.  Bildniss   eines  Mannes   in   brauner   Kleidung  und 
(42c.)     dunkler  Mütze.     Auf  H.  V.  Gr. 

Bez.  Rembr  .  .  . 

2278.  Bildniss    einer    alten    Frau ,    angeblich    Dietrich's 
(42  a.)     Mutter.     Auf  H.  0,48  h.,  0,37  br. 

2279.  Bildniss   eines    graubärtigen  Mannes   mit    weisser 
(42c.)     Mütze.     Auf  H.  0,33  h.,  0,24  br. 

2280.  Schäferinnen  nach  dem  Bade.  Auf  H.  0,29  h.,  0,39  br. 

(42  c.) 

2281.  Die  Geburt  des  Heilandes.   Auf  H.  0,74  h,  0,93  br. 

(42  a.) 

2282.  Schäferinnen  mit  ihrer  kleinen    Heerde.     Auf  L, 
(42  c.)     0,5',  h.,  0,74  br. 

2283.  Gegenstück.     Auf  L.  0,55  h.,  0,73  br. 

(42  c.) 

2284.  Eine  Frau  mit  ihrem  Kinde,  und  ein  Knabe,  der 
•  42c.)     Seifenblasen  bläst.     Auf  H.  0,29  h.,  0,21  br. 


396 

2285.    Die  Hochzeit  zu  Cana.     Auf  H.  0,a»  h.,  0,27  br. 

(42  b.) 

228H.    Schäferscene   in   Watteau's    Geschmack.     Auf  H. 
(42 c.;      0,45  h.,  0,35  br. 

2287.  Aehnlieher  Gegenstand.    Anf  H.  0,45  h.,  0,33  br. 

(42  c. 

2288.  Diana  und  Callisto.     Auf  L.  0,53  h.,  0,69  br. 

(42a.)  s0ii  das  jm  Jahre  1730  im  Beisein  König  August  II. 
in  den  Königlichen  Zimmern  von  dem  damals  18 jähr. 
Künstler  binnen  zwei  Stunden  gemalte  Bild  sein,  in 
Folge  dessen  ihm  ein  Jahrgehalt  zu  seiner  weiteren 
Ausbildung  und  Reisen  zu  Theil  wurde.  Nach  von 
Heineken's  „Neuen  Nachrichten  S.  12"  war  es  ein 
Bildchen  in  Poelenburg's  und  ein  dergl.  in  Ostade's 
Manier,  was  wahrscheinlicher. 

2289.  Heilige  Familie.     Auf  L.  0,cs  h.,  0,52  br. 
(42  c.) 

2290.  Belisar  als  Bettler.     Auf  L.  0,87  h..  (».72  br. 
(42C.) 

2291.  Der  Prior  eiues  Karthäuserklosters  prüft  das  Be- 

(43  b.)  glaubigungsschreiben  reisender  Franziskaner.  Auf 
L.  0,62  h  ,  0,7S  br. 

2292.  Ein  alter  Kapuziner  neckt  einen  schlafenden  jungen 
(43b.)     Karthäuser.     Auf  L.  0,62  h.,  0,77  br. 

2293.  Die  Anbetung  der  Könige.     Auf  L.  0,8?  h.,   1,16  br. 

(42  c.) 

2294.  Ein  Verwundeter  wird  vom  Schlachtfelde  getragen, 
(39b.)     ein  Kapuziner   geht   neben  ihm.     Auf  L.  1,42  h  , 

2,09  br. 

2295.  Reiter  auf  dem  Marsche.     Auf  L.  V.  Gr. 

(39  a.) 


397 

2296.  Heilige  Familie  auf  der  Flucht.    Xachtbeleuchtung. 
(42c.)  Auf  H.  0,215  h.,  0,15  br. 

2297.  Der  verlorene  Sohn  zu  den  Füssen  seines  Vaters. 
(42  b.)  Auf  L.  0,41  h.,  0,52  br. 

2298.  Simeon  mit  dem  Christkind  auf  den  Armen,  Maria 
(42  b.)  und  Joseph  dabei  knieend.     Auf  H.  0.39  h.,  0,56  br. 

2299.  Eine   Strasse   am   Abhänge    eines  Hügels ,   worauf 
(42c.)  eine  Hütte.     Auf  L.  0,35  h.,  0,41  br. 

2300.  Gebirgsstrasse  über  einen  Pass.     Auf  L.  0.35  h., 
(42c.)  0,42  br. 

2301.  Ruhe  auf  der  Flucht.     Auf  L.  0,62  h.,  0,49  br. 

(42  c.) 

2302.  Ein  weissbärtiger  Alter  mit  einem  breiten  flachen 
(42a.)  Hut  und  zusammengelegten  Händen.  Auf  H.  0.33  h., 

0,25  br. 
Bez.  Dietericy  Pinx. 

2303.  Ein  Kopf  mit  krausem  Haar  und  Bart.     Auf  H. 
(42  c.)  0,21  h.,  0,17  br. 

Bez.  Rembrandt  f.  1638. 

2304.  Verkündigung  der  Hirten.     Auf  L.  0,s2h.,  1,29  br. 
(43  a.) 

23<!5.  Anbetung  der  Hirten.     Auf  L.  0,82  h,  1,23  br. 

(42  c.) 

2306.  Copie  der  Magdalena  von  Correggio.  AufK.  Grösse 
42  c.)  des  Originals. 

2307.  Schäferscene  in  Watteaus  Manier.     Auf  H.  0.39  h., 
(43  b.)  0,29  br. 

2308.  Gegenstück  mit  Masken.     Auf  H.  V.  Gr. 
«43b.) 


398 

2309.  Die  Pulverexplosion  auf  der  Jungfern  -  oder  Venns- 
(42b.)     Bastion  im  Jahre  1747.  *)     Auf  H.  0,26  h.,  0,34  br. 

1856  Nr.  2307  —  2309  aus  dem  Vorrath. 

2309a.  Heroische  Landschaft   im  Styl   des  Salvator  Rosa. 

(35b.)     Auf  L.  0,62h.;  0,98  br. 

1863    durch    Vermächtnis?     de?     hier     verstorbenen 
Stadtrath  Axt  erworben. 
Anm. :  Von    den    54  Bildern    dieses  Meisters    umfassen    die 
mit    Jahreszahlen    bezeichneten    einen    Zeitraum    von 
27  Jahren  (1739  —  1766). 

Canale   (Antonio),   Oheim  und  Lehrer  des  Bemardo  ße- 

lotto,  gen.  Canaletto. 

Geb.  zu  Venedig  1691,  gest.  das.  1768. 

2310.  Der  grosse  Kanal  von  Venedig  vom  Theater  S.  An- 
(43a.)     gelo  bis  zur  Rialto- Brücke.    Auf  L.  1,45  h.,  2,35  br. 

2311.  Ansicht  der   entgegengesetzten    Seite    des   grossen 
(43c.)     Kanals  von  Venedig,  der  Kirche  S.  Maria  della  Sa- 
lute und  des  Seezollhauses.     Auf  L.  0,65  h.,  0,99  br. 

2312.  Der  Platz  vor  der  Kirche  8.  Giacomo  di  Rialto  zu 
(44b)     Venedig.     Aul  L.  0,97  h.,  1,18  br. 

2313.  Der  Marcusplatz,  die  Kirche  S.  Marco,  der  G-locken- 
(44  b.)     thurm  und  die  Paläste  der  alten  und  neuen  Pro- 

curazien.     Auf  L.  0,%h.,  1,17  br. 

2314.  Der  kleine  Marcusplatz,  die  sog.  Piazetta.     Auf  L. 

(44c.)     0,57  h.,  0,98  br. 

2315.  Ansicht  des  grossen  Kanals  von   Venedig.     Auf  L. 
(44a.)     0,65  h.,  0,98  br. 


*)  Dieser  unter  Christian  1.  angelegte  Theii  der  ehemal. 
Festungswerke  enthielt  unter  andern  das  Laboratorium,  worin 
Böttcher  von  1707  bis  1710  an  der  Vervollkommnung  des  Por- 
zellans arbeitete  und  stand  an  der  Stelle  des  heutigen  Belve- 
dere  auf  der  Brühl'schen  Terrasse. 


399 

BeiOtto  (Bernardo),  gen.   Caiialetto. 

Geb.  zu  Venedig  um  1720,  gest.  zu  Warschau  den 
17.  Octbr.  1780.  1746  Mitglied  der  Kunstakademie  zu 
Dresden.     Hofmaler  König  August's  III. 

2316.  Ansicht  einer  Schleusse  und  eines  Wirthshauses ,  ü 
(43a.)     Dolo  genannt,  auf  dem  Wege  von  Padua  nach  Ve- 
nedig.    Auf  L.  1,32  h.,  2,32  br. 

Bez.  BERNARDO  BELOTO  DETTO  CANALETTO 
FE.  ANNO  1748. 

2317.  Ansicht  von  Verona  und  dem  Castel  S.  Pietro.  Auf 
(43b.)     L.  1,33  h.,  2,40  br. 

2318.  Ponte  della  nave  zu  Verona.    Auf  L.  1,32  h.,  2,40  br. 
(43b.) 

2319.  Scuola  di  S.  Marco  und  die  Kirche  S.  Giovanni  e 
(44b.)     Paolo  in  Venedig;  davor  die  Statue  des  Bartolom- 

meo  Colleone.  ■  Auf  L.  1,26  h.,  1,66  br. 
1855  aus  dem  Brühl'schen  Palais. 

2320.  Ansicht  der  Treppe  und  Säulenhalle  des  sächsischen 
(42b.)     Palastes  zu  Warschau.     Auf  L.  l,osh.,  1,46 br. 

Als  Superpirte  gemalt  und  in  die  Zimmertäfehmg 
eingelassen.     1355  aus  dem  Vorrath. 

2321.  Desgleichen.     Auf  L.  V.  Gr. 
(45  b.)         Desgl.  Desgl. 

2322.  Desgleichen.     Auf  L.  V.  Gr. 
(46  a.)         Desgl.  Desgl. 

2323.  Minerva,  neben  ihr  ein   vornehmer  Pole.     Super- 
(42b.)     porte  aus  dem  Warschauer  Schlosse.     Figuren  von 

Torelli.    (?)     Auf  L.  1,09  h.,  1,55  br. 
1860  aus  dem  Vorrath. 

2324.  Ein  bärtiger  Mann  in  altpolnischem  Costüm  neben 
(42b.^     einem    geharnischten    Jüngling.     Desgl.     Auf   L. 

V.  Gr. 
Desgl.  Desgl. 


400 

Derselbe. 

Ansichten  von  Dresden. 

Zum  grössten  Theil  ursprünglich  für  deu  Grafen  Brühl 
in  den  Jahren  1747  —  1758  (200  Thlr  für  jedes  Bild;,  gemalt, 
nach  dessen  Tode  von  dem  sächsischen  Hofe  angekauft.  —  Die 
Figuren  sind  von  Stefano  T  o  r  e  1 1  i ,  geb.  zu  Bologna 
24.  Septbr.  1712,  gest.  zu  S.  Petersburg  1784.  Im  Jahre  1741 
angestellt  mit  20  Thlr.  monatl.  Gehalt  als  Maler  König  Au- 
gust III.     (S.  Einleitung.)     Sämmtlich   auf  Leinwand  gemalt. 

2325.  Ansicht  von  Dresden,  von  dem  in  Neustadt  gele- 
(45c.)    genen    Gräfl.    Hofmanns egg' sehen    Hause   aus    ge- 
sehen.    l,3i  h.,  2,36  br. 

Bez.  BERNARDO  BELOTTO  DETTO  CANALETTO 
F.  ANNO  1747.     IN  DRESDA. 

2326.  Ansicht  der  Eibbrücke  und  eines  Theiles  der  Alt- 
(46  a.)     stadt,  vom  Garten  des  Japan.  Palais  aufgenommen. 

1,33  h.,  2,34  br. 

Bez.  BERNARDO  BELOTO  DETTO  CANALETTO 
F.  ANA  1748. 

2327.  Ansicht   eines   Theiles    der    ehemaligen   Pestungs- 
4(5  a.)     werke    mit    dem    Ausfallthore ,    der    katholischen 

Kirche,  den  letzten  Pfeilern  der  Brücke,  dem  Block- 
hause und  dem  südwestlichen  Theile  der  Neustadt, 
von  der  ehedem  an  die  Königl.  Ställe  anstossenden 
Wiese  aus  gesehen.  5jt  V.  Gr. 

Bez.  Bernardo  Beiotto  Detto  Canaletto.    F.  A.  1748. 

2328.  Ansicht  des  Neumarktes,    vom  Jüdenhofe  aus  ge- 
Mia.)     sehen,     mit    der    ehemaligen    Hauptwache.      Die 

Staffage  zeigt  die  glänzende  Equipage  August' s  III. 
und  zahlreiches  Gefolge.     1749.     1,33  h.,  2,3cbr. 

Im   Juli   1751    durch   Canaletto    selbst  zur  Gallerie 
geliefert. 

2329.  Ansicht   der  ehemaligen  Wilsdruffer  Thor -Brücke 
(45b.)     mit  den  Festungswerken  und  einem  Theile  der  Vor- 
stadt.     1750  gemalt.  #  1,m  h..  2,35  br. 

Im  Febr   1751  durch  Canaletto  zur  Gallerie  geliefert. 


401 

2330.  Ansicht  der  Neustadt,  vom  Ende  der  Brücke  aus 
(45b.)     aufgenommen.      1750.      1,33  h.,  2,34  br. 

Im  Febr.  1751  durch  Canaletto  z\\r  Gallerie  geliefert. 

2331.  Ansicht  des  Neumarktes  von'der  Moritzstrasse  aus. 
(46a.)      1750.     V.  Gr. 

2332.  Ansicht  des   alten  Marktes    zu  Altstadt -Dresden. 
(46c.)     Nachmittagsbeleuchtung      1751.     1,38  h.,  2,40  br. 

1751  vou  Canaletto  selbst  zur  Gallerie  geliefert. 

2333.  Ansicht  des  alten  Marktes  von  der  Seestrassen- Eck  . 
(46  c.)     Gegenstück    des    Vorigen    von    demselben   Jahr  . 

1,35  h.,  2,41  br. 
1751  von  Canaletto  selbst  zur  Gallerie  geliefert. 

2334.  Ansicht   der  Kreuzkirche   vor  dem  Bombardemei . 
(46b.)     Dresdens  (im  Jahre  1760).      1,94  h.,  1,85  br. 

Nachmittagsbeleuchtung.     Gemalt  1757. 

2335.  Innere  Hauptansicht  des  Zwingers ,   von  der  neben 
(45b.)     dem  Mittelpavillon  gegen  Abend  gelegenen  Terrasse 

aus  gesehen.      1758.     1,33  h.,  2,38  br. 

2336.  Ansicht  der  Kreuzkircke  nach  dem  Bombardement 
(42  a.)     und  \or  dem  am  22.  Juni  1765  erfolgten  Einsturz 

des  noch  stehen  gebliebenen  Theiles  ihres  Thurmes. 
Am  16.  Juli  1764  war  der  Grundstein  zur  neuen 
Kirche  gelegt  worden,  deren  Grundmauern  das  Bild 
bereits  zeigt.  Hechts  am  Bande  das  Rutowski'sche 
Palais,  welches  1787  abbrannte.  2fc  0,so  h.,  l,n  br. 
Bez.  BERNARDO  BELOTO  DETO  CANALETTO. 
Das  letzte  dieser  Folge  von  Canaletto's  Bildern  von 
dem  Administrator  Prinzen  Xaver  auf  den  Vortrag 
des  Geh.-R.  von  Hagedorn  dem  in  bedrängte  Umstände 
gerathenen  Künstler  im  Jahre  1761  abgekauft ;  200 
Thlr.     (S    Akademie -Akten.) 

2337.  Die  Brücke,  kathol.  Kirche  und  Brühi'sche  Terrasse, 
(42  c.)     von  Neustadt  a,us  gesehen.     0,99  h.,  1,35  br. 

Bez.  BERNARDO  BELOTTO  DE™  CANALETTO. 
1855  aus  dem  Vorrath. 

26 


402 

2338.  Altstadt   vom  Palaisgarten   aus  gesehen.     0,95  h., 
(44  b.)     1)64  br. 

2339.  Altstadt    von    den    Pontonschuppen   aus   gesehen. 
(44  b.)     Gegenstück.     V.  Gr. 

2340.  Ansicht  des  Platzes  zwischen  dem  Königl.  Schlosse 
(45c.)     uud  der  Eibbrücke ,   mit  der  kathol.  Kirche,   dem 

Schlossthurm ,  dem  Georgenthor  und  den  ersten 
Pfeilern  der  Brücke,  von  der  Brührschen  Terrasse 
aufgenommen.       1,31  h.,  2,33  br. 

2341.  Ansicht  eines  Theiles  des  Zwingerwalles  und  der 
(45b.)     ehemal.  Zwingerbrücke.    Im  Hintergrunde  das  ehe- 
malige Wilsdruffer  Thor  mit  den  Festungswerken. 
1,3t  h.,  2,34  br. 

2342.  Ansicht  des  Neumarktes  mit  der  Frauenkirche  und 
(46b.)     der  Einsicht  in  die  Rampesche  Strasse.  1757.  1,94  h., 

1,85  br. 

Derselbe. 

Ansichten  von  Pirna  und  dessen  Umgebung. 

2343.  Südöstliche  Ansicht  der  Stadt  Pirna  mit  dem  Son- 
(45a.)     nenstein,  vom  Dorfe  Posta  am  rechten  Eibufer  ge- 
sehen.    1,37  h.,  2,39  br. 

2344.  Dieselbe  Ansicht  von  einer.etwas  entfernteren  Höhe 
(43c.)     über  dem  Dorfe  Posta.     1,37  h.,  2,ss  br. 

2345.  Die  gegen  Mittag  gelegenen  Gebäude  des  Sonnen- 
(44a.)     steins   mit   einem  Theile  der  Stadt  Pirna  und  der 

Elbe  und  mit  dem  am  rechten  Ufer  gelegenen  Dorfe 
Kopitz.  Jfc  1,30  h.,  2,33  br. 

2346.  Ansicht  des  Dohnaischen  Thores   der  Stadt  Pirna 
(45  a.)     und  der  Abendseite  des  Sonnensteius,  von  der  Ecke 

der  Breitegasse  gesehen.  Abend  beleuchtung.  1,33  h., 
2,34  br. 


403 

2347.  Einsicht    in    die  Breitegasse   und   das  Dohnaiscke 
(43c)     Thor  von  Pirna,  rechts  vom  Gasthof  zum  weissen 

Boss  und  der  Meilensäule  gesehen.     1,3»  h ,  2,39  br. 

2348.  Ansicht  des  Marktplatzes  von  Pirna,  mit  der  Aus- 
(44a.)     sieht  auf  die  Kirch-  und  Schlossgasse  und  den  Son- 
nenstein.    1,33  h.,  2,38  br. 

2349.  Ansicht  des  Oberthores  von  Pirna  und  des  südwest- 
(45  a.)     liehen   Theiles   der  Festung  Sonnenstein  mit  den 

Mauern,  welche  diese  mit  der  Stadt  verbanden.  Jfc 
l,3o  h.,  2,34  br. 

2350.  Ansicht  der  Festung  Sonnenstein  von  der  Seite  des 
(46  a.)     östl.  Thuimes  mit^  einem  Blick  auf  die  Dächer  der 

Stadt  Pirna.  Jfc  2,05  h.,  3,34  br. 

2351.  Ansicht  des  nordwestlichen  Thurmes  der  Festung 
(45a.)     Sonnenstein  und   der  davorliegenden  Bastion  mit 

der  Aussicht  auf  die  Stadt,  die  Elbe  und  das  jenseits 
gelegene  Dorf  Kopitz.     1,33  h.,  2,37  br. 

2352.  Ansicht    der   Mitternacht  -  Seite    des    Sonnensteins 
(44c.)     und    der  Schiffervorstadt    von  Pirna,    vom  linken 

Eibufer  gesehen.     1,37  h.,  2,39  br. 

2353.  Ansicht  des  nordwestlichen  Theiles  von  Pirna  und 
(44c)     dem  Sonnenstein,  vom  rechten  Eibufer  nahe   bei 

Kopitz  gesehen.     1,3»  h  ,  2,36  br. 

Nr.  2343—2353  in  den  Jahren  1753—1755  gemalt. 


Sammlung  von  Miniaturen. 


2354.    Eine  Anzahl  von  Miniaturcopieen   und  Bildnissen. 
(45a.)     Unter  den  ersteren  zeichnen  sich  aus: 

Der  sog.  „Tag"   von  Correggio,   copirt  von 
Therese  Mengs. 


:6* 


404 

Die  Nacht  von  Correggio,  copirt  von  der- 
sel  ben. 

S.  Georg  von  Correggio,  copirt  von  Felici- 
tas  Hofmann,  geb.  Sartori. 

Die  büssende  Magdalena  von  Ismael  Mengs. 

Desgl.  von  Raphael  Mengs. 

Die  heilige  Familie  von  Raphael,  gemalt  für 
Lionello  da  Carpi,  copirt  von  Sophie  Fried. 
D  i  n  g  1  i  n  g  e  r.     (Original  in  Neapel.) ' 

Unter  den  Miniaturbildnissen  befindet  sich  eine  Samm- 
lung von  49  Portraits  berühmter  Regenten,  meist  Copieen, 
ein  Geschenk  des  G.  R.  v.  Preuss  an  die  Gallerie.  Desgl. 
ein  Bildniss  des  Sängers  Sassaroli,  1866  von  Fräul.  Haaae 
geschenkt. 

Alle  diese  Miniaturen  haben  ihre  Aufstellung  in 
einem  Schranke  im  Eckzimmer  der  Canalettosamm- 
lung  gefunden,  welcher  am  ersten  Dienstag  eines  jeden 
Monats  geöffnet  ist. 


Nachtrag. 

(Holländische  Schule.) 
Cnyp   (Albert),  Schüler  seines  Vaters  Jakob  Gerrits. 
Geb.  zu  Dortrecht  1605,  lebte  noch  um  167:2. 

2355.     Ein  Herr  und  eine  Dame  zu  Pferde ,  begleitet  von 
(17b.)      Hunden;   im  Mittelgrund  ein  Jäger,   welcher  zwei 

Windhunde  führt,   weiter   zurück  zwei  Herren  zu 

Pferde.     Auf  L.  1,16  h.,  l,?o  br. 

Bez.  A.  Cuyp.  1872  durch  Herrn  Staatsminister, 
Freiherr  R.  von  Friesen  Exe.  in  Brügge  erkauft;  Preis 
10,000  Francs. 


404  a 

Wouverman  (Philips)  s.  S.  274. 

2356.   Ein   Scharmützel.     Zwei   Reiter    die   Pistolen  auf 
(19b.)    einander  abfeuernd;  im  Hintergrund  ein  blasender 

Trompeter  und  kämpfende   Reiter  und  Fussvolk« 

Auf  H.  0,38  h.,  0,3i  br. 
Bez.  mit  dem  Monogramm. 

Querfurth  (August)  s.  S.  363. 

2357.  Ein  Page   hält  eine   Schecke;    daneben   steht   der 
(27b.)|    Reiter  von  einem  Hunde  begleitet.    Auf  K.  0,21  h., 

0,26  br. 

Bez.  A.  Qnerfurt. 

2358.  Ein  Reiter  auf  einem  Schimmel;  daneben  ein  An- 
(61b.)    derer  auf  einem  Korbe  sitzend,  umfasst  einMädchen; 

zur  Seite  ein  Zelt.   Auf  H.  0,23  h.,  0,33  br. 
Bez.  A.  Q. 

2359.  Ein  Reiter  auf  einem  Schimmel  hält  einen  Falken, 
(51b.)    daneben  ein  Mann  in  rothem  Rock  und  zwei  Hunde. 

Auf  H.  0,22  h.,  0,33  br. 
Bez.  A.  Qu.  f.    „ 

Nach  Rubens. 

2360.  Die  heilige  Cäcilie  Orgel  spielend ,  neben  ihr  zwei 
(26  a.)    singende  Engel.    Auf  H.  1,22  h.,  0,93  br. 


405 


Register. 


A. 

Seite 

Abbate,  Nicolo  dell'     .     .  114 
Achtschellings ,  Lucas  .     .  201 
Aelst,  Evert  van .     .     .     .  254 
Aelst,  Willem  van   .     .     .  254 
Aemskerk,  siehe  Hecke. 
Agricola,  Christian  Ludwig  360 
Albano,  Francesco    .     .     .  155 
Alessandrino ,  s.  Magnasco. 
Allegri,  Antonio,  genannt 
Correggio 111 

—  Schule  des  .     .     .     .     .112 

—  Copien  nach  ihm      .     .112 
Altniederländische  u.  Deut- 
sche Schule 332 

Altniederländische  Tape- 
ten      .     87 

Amberger,  Christoph    .     .  350 

Amerighi,  Michel  Angelo, 
gen.  da  Caravaggio  .     .115 

Angelo,  Michel,  s.  Buoua- 
rotti. 

Apshoven,  Thomas  van    .  230 

Arpino,  d',  siehe  Cesari. 

Arthois,  Jacob  van  .    .    .  226 


Sette 

Asselyn ,  Jan ,  gen.  Crabatje  269 
Assen,  Walther  von     .     .  346 
Ast,  Bartholomäus  van  der  255 
Avercamp ,    Hendrik    van, 
gen.     de    Stomme    van 
Campen 217 


B. 

Bacchiacca,  siehe  Ubertino. 
Backer,   Jacob,   von  Har- 

lingen "  .     .261 

Baehr,  Carl  Johann  .     .    .  374 

Baen,  Jan  de 296 

Bagnacavallo ,  s.  Ramenghi. 
Bakereel,  Willem     .     .     .290 
Bakhuysen,  auch  Bakhuis, 

Ludolph 295 

Baien,    Hendrik  van     192  197 
Bamboccio,     siehe    Laar, 

Pieter  van. 
Barbarelli,    Giorgio,    gen. 

Giorgione 122 


4< »( i 


Seite 

Barbaris,  Giacopo  di.  gen. 

Jacob  Waleh  od.  Walsch  346 
Barbieri,  Francesco,    gen. 

Guercino 157 

—  Copie  nach  ihm  .     .     .  159 

—  Schule  des  .  .  .  .  .159 
Baroccio,  Federigo  .  .  .  102 
Bassano,  siehe  Ponte. 
Battaglie,  siehe  Cerquozzi. 
Battoni,  PompejoGirolamo  107 
Beerstraten ,  J.  van  .  .  .324 
Bega,  Cornelia  .  .  .  .281 
Begeyn,  Abraham  .  .  .281 
Beiotto,     Bcrnardo,     gen. 

Canaletto  ....  399-403 
Bellini,  Gentile  ....  120 
Bellini,  Giovanni  .  .  .  120 
Bellum,  Antonio  .  .  .  140 
Bembi,  Bonifazio  .  .  .128 
Bemmel,  Willem  .  .  .  o54 
Berck  heyde ,    Gerard    oder 

Gerrit   .......  310 

Berckheyde     oder     Berck- 

Heyde,  Job  .  .  .  .  .309 
Bergen  Dirk  (Thierry) ,  van  311 
Berchem ,  Berghein  od.  Be- 

righem,  Claes  Pietersen  287 
Berettini ,     Pietro ,     gen. 

Pietro  da  Cortona  .  .  104 
Berettoni,  Nicolo  .  .  .  106 
Berlin,  Nicolas  ....  182 
Beyeren,  Albert  van  .  .  331 
Bigio,  Francüt  ....  95 
Biscaino,  ßartolomeo  .  .  165 
I >]('.<,   Herri  Met  de,    gen. 

Civetta. 187 

Bloemaert,  Abraham  .  .  198 
Bloemaert,  Hendrik  .  .  198 
Bioemen,  IMetervan,  gen. 

Standart  ...,'..  233 
Bloemen,  Johann  Franz  van, 

gen.  Orizonte  .  .  .  .334 
Hol.  Ferdinand  ....  205 
— ,  Schule  des 266 


Bolognesisehe  Schule  .  . 
Boom ,  A.  van ,  od.  Verboom 
Booneu ,  Arnold  van  .  . 
Bordone,  Paris  .  .  .  . 
Borgognone,  Ambrogio     . 

Both,  Jan 

Botticelli,  siehe  Filipepi. 
ßoudewyns,  Anton  Frans 
Bourguignon ,  s.  Courtois. 
Bout,  Pieter  .  .  .  235 
Brakenburg,  Kegnier  .  . 
Bramer,  Leonhard  .  .  . 
Brandi ,  Giacinto  .... 
Braun  (Brun),  Augustin    . 

Bray,  Jan  de 

Bray,  Salonion  de     .     .     . 
Breydel,  Franz     .     .     .     . 

Bredael,  Jan  Frans  van    . 
Breenbergh ,  Bartholomäus 
Breklenkamp,  Quirin    . 
Bril,  Matthäus      .     .     .     . 

Paul    ....... 

Briseghella,  s.  Eismann. 
Broers,  J.     .....     . 

Bronzino,  Angelo      .     .     . 
Brouwer,  Adriaen     .     . 
Brueghel,  Pieter,  der  Vater 

—  Pieter,  gen.  Höllen- 
Brueghel 

Jan,  genannt  Sammt- 
Brueghel  ....   189- 

Brun,  Charles  le  .     .     .     . 

Brun,  siehe  Braun. 

Buonacorsi,  Tietro,  gen. 
Perino  del  Vaga    .     .     . 

Buonarotti ,  .Michel  Angelo, 
nach  ihm 

—  Sehule  des 

-  Copie  nach  ihm  .     .     . 

Buonconsiglio,  Giov. ,  gen. 

Marescalco 

Buoninsegna  ,  Duccio  di  . 
I'uonvicino ,     Allessandro, 

sren.  ilMoretto  daBrescia 


Seite 
14S 
294 
325 
128 
110 
266 

235 


243 
316 

244 
105 
351 
295 
240 
237 
33  1 
285 
322 
195 
190 


319 

97 
257 

188 

188 

•193 

180 


102 


95 
95 
95 

120 
90 

127 


407 


Burgkmair,  Hans      .     .     .  337 
Byzantinische  Schule    .     .     88 


c. 

Gaffe,  Daniel    .....  393 
Cagnacci,  siehe  Canlassi. 
Cairo,  Francesco .     .     .     .116 
Calabrese,  siehe  Preti. 
Caldara,  Polidoro,  gen.  da 

Caravaggio 101 

Caliari,  Carletto   ....  135 

—  Paolo,  gen.  Veronese  .  133 

—  Schule  des  ....     .  136 

—  Copie  nach  ihm.  .  .  .  136 
Callot,  Jacques  .  .  .  .178 
Calvaert,  Dionysius .  .  .100 
Camphuysen,  DirkRafaelsz  267 
Campagnola,  Dornenico  .  128 
Canale,  Antonio  ....  398 
Canaletto,  siehe  Beiotto. 
Canlassi,  Guido,  gen.  Cag- 
nacci     159 

Cano,  Alonso 175 

Cantarini ,  Simone ,  gen.  da 

Pesaro,  oder  il  Pesarese  159 
Caravaggio ,    s.    Amerighi 

und  Caldara. 
Carducho    oder    Carducci , 

Vincenzio 17  t 

Carlevaris,  Luca,  da  Casa 

Zenobio 143 

Carlotto,  siehe  Loth. 
Carpi,  Girolamo   ....  113 
Carpione,  Giulio  ....  139 
Carracci,  Lodovico   .     .     .150 

—  Annibale 150 

Aus  deren  Schule  .  .  .151 
Carriera,  Rosalba  .  .  .  388 
Carus,  Carl  Gustav,  Dr  .  376 
Castiglione,    Giovanni  Be- 

nedetto 164 


Seite 

Castiglione ,  Francesco  .  .  165 
Catena,  Vincenzo  .  .  .  120 
Celesti,  Andrea  ....  140 
Cerquozzi,  Michel  Angelo, 

gen.  Delle  Battaglie .  .  105 
Cesari,    Giuseppe,    gen.  il 

Cavaliere  d'Arpino  .  .  103 
Ceulen,  CornelisJonsonvan  258 
Chiari ,  Giuseppe  ....  107 
Ciccio,    l'Abbate,    s.   Soli- 

mena. 
Choulant,  Theodor  .     .     .  385 
Cignani,  Carlo     ....  160 
Cima ,     Giovanni    Battista 

Da  Conegliano  .  .  .  .121 
Cittadini,  Pietro  Francesco, 

gen.  Milanese  .     .     .     .116 
Civetta,  siehe  Bles. 
Couca,  Bastiano   ....  169 
Coques,    oder  Cocx,    Gon- 
zales           .     .  228 

Cornelis  (Cornelius),    gen. 

Cornelius  van  Harlem    .  238 
Correa,  Diego  .     .         .     .  170 
Correggio,  siehe  Allegri. 
Cortona,  Pietro  da,  siehe 

Berettini. 
Courtois ,     Jacques ,     gen. 

Bourguignon     .     .     .     .181 

—  Guillaume  .     .     ...  181 
Crabatje,  siehe  Asselyn. 
Cranach,  Lucas,  der  Aeltere 

338—342 

—  Lucas  der  Jüngere  .     .  342 

—  Schule  des 34S 

Credi,  Lorenzo  di  ...  94 
Crespi ,     Giuseppe    Maria , 

gen.  lo  Spagnolo  di  Bo- 
logna     161 

Crivelli 119 

Croce,  Girolamo  da  Santa  121 
Cuyp,  Albert 404 


41  s 


1). 

Seite 

Dahl ,     Johann     Christian 
Claussen 374 

—  Johannes  Siegwald  .  .  382 
Danedi ,     Giuseppe ,     gen. 

Montalti 155 

Dapper,  siehe  Tamni. 
Dathan,  Georg     ....  366 
Denner,  Balthasar     .     .     .361 
Deuren,  0.  van    ....  314 
Deutsche  Schule  ....  332 
Diamantini,  Giovanni  Giu- 
seppe, il  Cavaliere    .     .  145 
Diepenbeck,  Abraham  van  217 
Dietrich,  od  Dietricy,  Chri- 
stian Wilh.  Ernst     393—398 
Dinglinger,   Sophie  Fried.  404 
Distelblum,  siehe  Fiore. 
Divino,  cl,  siehe  Morales. 
Diziani,  Gasparo .     .     .     .  142 
Doerr,    Otto  Erich  Friedr. 

Aug 373 

Dolci,  Carlo 98 

—  Schule  des,  wahrschein- 
lich Agnese  Dolci      .     .     98 

Dominichino,  s.  Zanipieri. 

Oorste,  siehe  Drost. 

Dossi,  Dosso 108 

—  Schule  des 109 

Dov,  Gerhard  .  .  .  245—247 
Drost,  od  Dorste,  J.  van  274 
Duc,   od.  Ducq,   Jan  le     .  300 

Duc,  A.  le 300 

Dürer ,  Albrecht   ....  335 

—  nach  ihm 336 

—  Schule  des  .  .  .  337  345 
Dughet,   Caspar,    genannt 

Pousein 179 

—  in  der  Manier  des  .  .  180 
Dusart,  Cornelis  ....  325 
Dyck,  Antonie  van      222—224 

—  nach  ihm 224 


E. 

Seite 
Eckhout,    Gerbraudt    van 

den 285 

Eismann,    Carl,    genannt 

Briseghella 144 

Eismann ,    oder    Lismann , 

Joh.  Anton 364 

Elliger,  Ottmar  ....  230 
Eist,  Pieter  van  ....  253 
Elsheimer,  Adam  .  .  .  351 
Escalante  de  Sevilla,  gen. 

Juan  de  Sevilla  .  .  .  176 
Espinoso,  Jac.  Jeronimo  de  174 
Everdingen,    Aldert    oder 

Allart  van  .  .  .  .  286 
Everdingen,  Cesar  van  .  286 
Eyck,  Johann  van  .  .  .  332 
—  Schule  des 333 


¥. 

Faber,  Joh.  Theodor  Euse- 

bius 371 

Facini,  Pietro 152 

Faistenberger ,  Anton    .     .  360 
Falens,  Carl  van  ....  237 
Fassolo ,  Giovanni  Antonio  136 
Fattore,  siehe  Peuni. 
Fa  presto,  siehe  Giordauo. 
Fehling,  Heiur.  Christoph  355 
Ferabosco,  Girolamo     .     .  140 
Ferg ,  Franz  de  Paula .     .  362 
Ferraresische  und  Lombar- 
dische Schule    .     .     .     .108 
Feti,  Domenico    ....  103 
Ficherelli,  Feiice,  gen.  Fe- 
iice Riposo 98 

Fiebiger,  Julius   ....  383 
Fiesole,    Fra    Beato    Gio- 
vanni da,  Schule  des     .    91 
Filipepi,  Sandro,  gou.  Bot- 
ticelli \y> 


40Ü 


Seiie 

Fiore,    Carlo  di,    gen.  Di- 
stelbluin    .     ...  .     .     .     .106 

Flemal,  Bartholet    .     .     .  226 
Flinck,  Govaert   .     ...  272 

Florentinische  Schule  .    89  91 
Floris,  siehe  Vriendt. 
Fontana,  Prospero    .     .     .  148 
Fontana,  Lavinia      .     .     .  149 
Franceschini,  Marco  Anto- 
nio  .     , 160 

Francia,  siehe  Raibolini. 
Francoys,  Pieter  .     .     .     .313 
Francken,  Franz,  gen.  der 
Alte 198 

—  Ambrosius    .     .     .     193  199 

—  Hieronymus     .     .     .     .  20i> 

—  Johann  B 208 

—  Sebastian  .  .  .  .  200 
Franz-Dreber,  Carl  Heinrich  378 
Französische  Schule  177  186 
Friedlich,  Caspar  David    .  369 

—  Caroline  Friederike  .  .  370 
Furino,  Francesco  ...  98 
Fyt,  Jan 229 


G. 

Gabbiani,  Antonio  .  .  .  107 
Gärtner,  Heinrich  Johann  384 
Garbo ,  Raff  aelino  del,  auch 

R.  Karli  gen 94 

Garof'alo,  siehe  Tisio. 

Gassei,  Lucas 187 

Gaubert,  Pierre  ....  185 
Gelder,  Arent  de  ...  314 
Gelee,  od.  Gillee,  Glaude, 

gen.  le  Lorrain      .    .     .178 
—  Copie  nach      ....  179 
Gennari,  Benedetto  .     .    .  160 
Genovese,  il  Prete,  s.  Strozzi. 
Genuesische  und  Neapoli- 
tanische Schule      .     .     .  162 


Seite 

Georgi,  Friedrich  Otto  .  384 
Gerard,  Francesco  .  .  .  186 
Gessi,  Francesco  .     .    154  157 

Gheringh,  Joh 233 

Ghiiiandajo ,  Domenico  .  93 
Ghislandi,  Victor  .  .  .  118 
Ghisolfi,  Giovanni  .  ,  .117 
Gilio,  Luca  di,  od.  Egidio 

Signorelli,  gen.  Luca  da 

Cortona     ...  .     .     91 

Gimignano,   Vincenzo  Ta- 

magni  da  San  ....  101 
Giordano,   Luca,    gen.  Fa 

presto 166 

Giorgione,  s.  Barbarelli. 
Giottino,  siehe  Stefano. 
Giotto,  Schule  des    ...     89 
j   Giovine,  Palma,  s.  Palma, 

Jacopo. 

!   Glauber,  Jan 314 

|   Gliemann,  Philipp  Albert  373 
j   Goijen,  Jan  van        .     ,     .  244 
Golzius,  Hubertus     .     .     .  187 
Gossaert,    Jan,    gen.    Jan 

van  Mabuse 345 

Graff,  Anton 367 

Grandi,  Ercole  ....  110 
Grassi,  Joseph  ....  369 
Grebber,  Pieter  de  .  .  .  251 
i  Griffier,  Jan  .  .  .  318—320 
Grimoux,  Jean  .  .  .  .185 
Grosse,  Franz  Theodor     .  379 

Gröger 372 

Guercino,  siehe  Barbieri. 
Gysels  (Gyzens  od.Geysels), 

Pieter .191 


H. 


Hack  er  t,  Jan    .     .     . 
Haensbergen,  Jan  van 
Hahn,  Carl  Wilhelm   , 


.  296 
.  309 
.  378 


410 


Seite 

Halder,  Christoph     .     .     .  353 

Hals,  Franz 216 

Hamilton,  John  George  de  359 
Hammer,  Edmund  Guido  381 
Harlem,  Cornelis  van,  siehe 

Cornelis. 
Hauschild,  Max   ....  377 
Hecke,    Nicolas    van    der, 
gen.     Hemskerk  ,     auch 
Aemskerk,  Martin     .     .317 
Heem,  Jan  David ze  de 

217— 249 

—  Jan  de 249 

—  Cornelis  de  ....  249 
Heemskerk,  siehe  Veen. 

Heinz ,  Joseph 352 

Hei  ss,    Johann,  von  Mem- 
mingen       358 

Helst ,    Bartholomäus   van 

der   ...     .          ...  252 

Hemskerk,  siehe  Hecke. 
Herrera,  Francisco  de,    el 

Viejo 171 

Heusch,  Gabriel  de  .     .     .  210 

Heyden,  Jan  van  der  .     .  303 

Hoet,  Gerard 316 

Hofmann,  Johann  Michael 

Heinrich 384 

Holbein,  Hans,  der  Jüngere  347 

—  Copie  nach  ihm  .  .  .  348 
Holländische  Schule  .  .  238 
Hondt,  Abraham  .  .  .  234 
Hondecoeter,  Melchior  .  .  299 
Honthorst,  Gerhard  von  .  243 
Horemans,  Jan  ....  237 
Huchtenburg,  Jan  van  .  315 
Hübner,     Rudolph    Julius 

Benno 377 

Hutin,  Charles  ....  185 
Huysmans,  Kornelis,  gen. 

de  Malines 234 

Huysutn,  Jan  van     .     .     .  330 


J. 

Seite 

Jacobsen,  Juriaen      .     .     .  228 
Jacobsz,  Lucas,  gen.  Ley- 

den,  Lucas  van     .     .     .  346 

Jäger,  G 375 

Jardin ,  Karel  du .     .     .     .  296 
Joanes,    Juan    de,     siehe 

Vicente. 
Jong,  Lieve  de     ....  -25;; 
Jordaens ,    oder   Joerdaens 

Hans 194 

Jordaens,  Jaques  .     .     .     .218 


K. 

Kalt,  Willem  .          ...  295 
Karli,  R  ,   siehe  Garbo.- 

Kauft'man,  Angelica      .     .  368 

Kern,  Anton,    oder  Körne  366 

Kessel,  Jan  van    ....  230 

Kerrincx,  Alexander      .     .  300 

Kiengel,  Job.  Christian     .  369 

Klomp,  Aelbert    ....  329 

Knupfer,  Nicolaus    .     .     .  352 

Konincx,  Salomon    .     .     .  273 

König ,  Niklas 352 

Körne,  siehe  Kern. 
Krüger,    Joh.    Heinr.  Carl  381 

Krodel ,  Mathias  .  ■  .     .     .  344 

Kummer,  Carl  Robert  .     .  379- 

Kupetzky,  Johann     .     .     .  360 
Kügelgen,  Gerhard  von    .  371 


L, 

Laar,     Bieter     van,     gen. 

Bamboccio 270 

Lairesse,  Gerard  de.     .     .  307 

Laueret,  Nicolas  ....  184 


411 


Seite 

Lanfranco ,     il    Cavaliere 

Giovanni  di  Stefario  .  .  116 
Langhetti,    Giovanni  Bat- 

tista 168 

Lanzani,     Polidoro ,     gen. 

Polidoro  di  Venezia  .  .  129 
Largilliere,  Nicolas  de  .182 
Lasch ,  Johann  Carl .  .  .  382 
Leermanns,  Pieter    .     .     .  326 

Lelienbergh,  C 324 

Leonardo  da  Vinci  ...     93 

—  Schule  des 9-4 

Leonhardi,  August  Eduard  382 
Leyden,  siehe  Jacobsz. 
Leypold,    Carl  Julius  von  380 

Liberi,  Pietro 138 

Licenciado,  el,    s.  Eoelas, 

Juan  de  las. 
Licini,  Bernarclino     .     .     .127 

Lier,  Adolph 383 

Lievens  (Lyvius),  Jan  .  .  256 
Liinborg,  Heinrich  van  .  329 
Lin,  Hans  van,  gen.  Stil- 
held od.  Stilheid  .  .  .236 
Lingelbach ,  Johann  .  .  354 
Liotard  ,  Jean  Etienne  .  .  387 
Lippi,  Filippino  ....  94 
Lismann,  siehe  Eismann. 
Lombardische  Schule 

108  116  117  118 

Longhi,  Luca 1-18 

Loon,  Pieter  van  ....  245 

Looten,  Jacob 294 

Lorenzetti 90 

Lorrain,  le,  siehe  Gelee. 
Loth,   Carl,   oder  Carlotto  355 
Luechese,  siehe  Bicchi. 
Lunders,  Gerrits  .     .     .     .317 
Luti,  Benedetto    ....     99 
Lys,  Jan,  gen.  Pan  .     .     .  239 


31. 

Seite 

Mabuse ,    Jan   van ,    siehe 

Gossaert. 
Magnasco ,  Allessandro,  ge- 
nannt Allessandrino  .     .118 
Malines,  de,  s.  Huysmans 

Mans,  F.  H 328 

Maratti,  Carlo 10(> 

—  Schule  des 106 

Marcone,  Rocco  ....  126 
Marescalco,  Giovanni,  siehe 

Buonconsiglio. 

—  Pietro,   gen.   la  Spada 
oder  lo  Spado  ....  133 

Marienhof,  A 231 

Marinus    de    Zeeuw     oder 
Seen  oder  Marinus  van 

Romerswale 335 

Maron,  Theresia  ....  387 
Marseus,    oder    Marceliis, 
Otho,  van  Schrick,  gen. 

Snuffelaer 270 

Matthisen,  Abraham     .     .  252 
Massys,  Quintin,  s.  Messys. 
Matthäi,  Friedrich   .     .     .370 
Mazzuoli,  Francesco,  gen. 
Parmegianino  oder  Par- 
mesano 113 

—  aus  der  Schule  des  .  .114 
Mazzuoli,  Girolamo  .  .  .114 
Meer,  Jan  van  der  .     .     .291 

—  Jan  van  der,    gen.  de 
Jonge 292 

Meiren,  van  der  .  .  .  .318 
Memlinc,  Hans  ....  334 
Memmi,  Lippo  ...  .90 
Mengs,  Anton  Raphael 

100  367  386 
— •  Ismael 363 

—  Therese 403 

Messys,  Quintin,  od.  Mas- 
sys, Quinten     ....  334 

Metsü,  Gabriel     .     .     .     .271 


412 


Meulen,  Franz  van  der     . 

—  Copie  nach  ihm  .  .  . 
Meytens,  Mariin  van    .     . 

Miel,  Jan 

Miereveit    oder    Mireveld, 

Mickiel  Jansz     .     .     .     . 

—  Pieter 

Mieris,  Frans  van     .   ti97— 

—  Willem  van     .     .  32:i- 
Migliori,  Francesco  .     .     . 
Mignon  od.  Minjon,  Abra- 
ham     .         .    .         .     . 

Milanese,  siehe  Cittadmi. 
Millet,  Francisque  .  .  . 
Minderhout,  Henry  van 
Mirandolese,  s.  Paltronieri 
Möller,  Andreas  .  .  .  . 
Mola,  Pietro  Francesco     . 

Molanns,  M 

Molenaer,  Jan  Minszc  .  . 
Molinari,  Antonio     .     .     . 

—  Giovanni  Battista  .  . 
Molyn,   Peter,   gen.  Cava- 

liere  Tempesta.     .     .     . 
Momper,  Josse  de         .     . 
Montalti,  siehe  Danedi. 
Moor,  Carl  de      .     .    .     . 
Morales,  Lnis  de,    gen.  el 

Divino 

Mor,  Anthoniss,  anchMoro 

und  Morus    .     .     . 
Morone,  Giovanni  Battista 
Moretto    da    Brescia,     il, 

siehe  Bnonvicino. 
Moucheron,  Frederic     .     . 

—  Isac     

Murillo,  Bartholomeo  Est. 

—  Copie  nach  ihm  .  .  . 
Muziano,  Girolamo  .  .  . 
Mühlig,  Meno  .  .  .  . 
Müller,  Karl  Wilhelm.     . 

—  Heinrich  Eduard      .     . 

—  Moritz,  siehe  Steinla. 
Mytens,  Daniel     .     .     .     . 


Seite 
231 
232 
363 
225 


239 
240 
-299 
-324 
144 

301 

313 
23  4 

365 
160 
231 
317 
143 
143 

303 
212 

318 

170 


238 
129 


296 
327 
175 
175 
137 
380 
384 
374 

228 


N. 

Seite 

Naeke,  Gustav  Heinrich  .  372 
Naldini,  Battista.  ...  97 
Nattier,  Jan  Baptiste  .  .  185 
Nazari,  Bartolo  ....  145 
Neapolitanische  Schule  .  162 
Neck,  Jan  van  ....  232 
Nefs  (Neeft's),  Ludwig  .     .  232 

—  Peter 232 

Neer,    Aart    oder    Arthur 

van  der 267 

—  Eglon  van  der     .     .     .311 

Negri,  Pietro 143 

Netscher,  Caspar      .     .     .  305 

—  Copie  nach  ihm  .     .     .  306 
Neyts,  Aegidius  od.  Gilles  228 
Niederländische  Schule     .   187 
Nieulant,  Adrian  von  Ant- 
werpen No.  890. 

Nikkelen,  Jan  van  .  .  .  33 1 
Nogari,  Giuseppe     .     .     .  145 


0. 

Ochtervelt,  Jan     ....  326 

Oehme,  Ernst  Erwin    .     .  382 

Der,  Theobald  von  .     .    .  379 

Oosterwyck,  Maria  van     .  290 
Orbetto,  siehe  Turchi. 
Ürizonte ,    siehe    Bloemen , 

Johann  Franz  van 
Orrente ,   Pedro    .     .     .     .171 

üssenbeck,  Josias      .     .     .  291 
Ostade ,  Adrian  van  .     .     .267 

—  nach  ihm 268 

—  Isaak  van 268 


P. 

Paccia,  Pietro 169 

Padovanino,  s.  Varotari. 
Pagani,  Paolo IIS 


413 


Palainedes,  siehe  Stevens. 

Palma,  Jacopo,  gen.  Palma 

Vecchio 

—  Jacopo  der  Jüngere, 
gen.  Palma  Giovine  .     . 

Falmezzano ,  Marco  ,  da 
Forli     ...     .     .     . 

Paltronieri ,  Pietro ,  gen.  il 
Mirandolese 

Pan,  siehe  Lys,  Jan. 

Pnirini,  Giovanni  Paolo    . 

Papperitz,  Gust.  Friedr.    . 

Parmegianino ,  od.  Parrne- 
sano,  s.  Mazzuoli,  Fran- 
cesco. 

Pasqualino,  siehe  Rossi. 

Passarotti ,    Bartolomeo 

Pastellbilder     ..... 

Pater,  Jean  Baptiste     .     . 

Paudiss,  Christoph  .     .     . 

Pellegrini,  gen.  Tibaldi    . 

Penrii,  Giov.  Francesco, 
gen.  il  Fattore       .     .     . 

Pencz  oder  Pens,  Georg  . 

Pereira,  Vasco,  aus  Por- 
tugal     

Pesaro,  Simone  da,  oder 
il  Pe?arese,  siehe  Can- 
tarini. 

Peschel,  Carl  Gottlob 

Pesne,  Antoine     .     . 

Peeters ,  Bonaventura 

—  Jan     ... 
Piazzetta,  Giovanni  Battista 
Pignoni,  Simone  .     . 
Pinturicchio,  Bernardino  di 

Betto,  gen.  il  .  .  . 
Piombo,  Sebastiano  del 
Pippi,  Giulio,  gen.  Giulio 

Romano 

Pisano,  Giunta  .  .  . 
Plazer,  Johann  Victor  . 

—  Johann  Georg  .  . 
Plüddemann,    Hermann 


Seite 

125 

126 

94 

118 

119 

375 


157 

386 
184 
328 
148 

101 
349 

174 


Seite 

Pochmann,    Traug.  Leber.  371 
Poelenburg,  Cornelis  241 — 243 

Pollaiuolo  (?)  Antonio  .     .  91 
Ponte,    Jacopo    da,    gen. 

Bassano 129 

—  Francesco  da,    genannt 
Bassano 130 

—  Leandro  da,   gen.  Bas- 
sano .     .          .....  131 

Poorter,  Willem  van  den  .  304 

Porbus  od.  Pourbus ,  Franz  193 

—  Schale  des 193 

Pordenone,  siehe  Regillo. 
Porta,  Giuseppe,  gen.  Sal- 

viati 136 

Potasch 365 

Potter,  Paul 289 

Pourbus,  siehe  Porbus. 
Poussin,  Caspar,  s.£)ughet. 

—  Nicolas    ......  177 

—  Schule  des 178 

Pozzo,  Andrea     ....  140 
Preti,  Mattia,  gen.  il  Ca- 

valiere  Calabrese  .     .    .  164 
Procaccini,  Canrillo  .     .     ..  149 

—  Giulio  Cesare  ....  149 

—  aus  seiner  Schule     .     .  149 
Puyroche,  Elise,  geb.  Wag- 
ner     378 


376 

Pynacker , 

Adam  .     . 

272 

183 

226 

227 

143 

<!• 

98 

Quellinns , 

Erasmus  . 

.     .  225 

92 

Querfurth 

August   . 

.     .  363 

95 

101 

89 

R. 

364 

s 

365 

Baibolini, 

Francesco , 

gen. 

373 

Francia 

.     .  148 

414 


Seite 

Ramenghi,  Bartolomeo,  ge- 
nannt Bagnacavallo  .     .  102 
Raphael,  Santi  von  Urbino     99 

—  nach    seiner   Erfindung     99 

—  Copie  nach      ....  100 

—  Schule  des 100 

Raphaelische  Tapeten  .  .  88 
Ravesteyn,  Jan  van  .  .  211 
Regillo ,  Giovanni  Antonio, 

gen.  Licinio  da  Porde- 
none 127 

Heiner,  Wenzeslaus  Lau 
rentius  362 

Rembrandt  van  Ryn    258— 2G0 

—  Schule  des  .  .     .     .  2G1 

—  Copie  nach  ihm  .  .  .  304 
Reni,  Guido     .     .  152  15:;  :;86 

—  Copie  nach 15  4 

—  Schule  ^les 154 

llibalta,  Juan  de  .  .  .174 
Ribera,    Jusepe    de,    gen. 

lo  Spagnoletto  .  .  171  —  173 
Ricchi ,     Pietro ,     gen.     il 

Lucehese 159 

Ricci,  Bastian  o      .     .     .     .142 

—  Marco       ......  142 

Hiebt  er,  Tberese  ....  370 

—  Ludwig  Adrian  .  .  .  37G 
Ridolfi,  ClaucUo  ....  137 
Rigaud,  Hyacmth  .  .  .182 
Ring,  Bieter  de  .  .  .  .  250 
Riposo,  siehe  Ficherelli. 
Robert,  Felicitas  .  .  .  393 
Roberti,  Domenico  .  .  .119 
Robusti,  Jacopo,  gen  Tin- 

toretto 132 

—  Copie  nach  ihm  .  .  .  133 
lioelas,  Juan  de  las,  gen. 

el  Licenciado  .  .  .  .171 
lioepel,  Coenraet .  .  .  .  329 
Komische  Schule  ....  99 
Llösler,  Joh.  Carl  .  .  .  371 
Röting,  Julius  Robert.  .  378 
Rogier  van  der  Wcyden    .  .".33 


.Seite 

Bockes,  Hendrik  Martens, 

gen    Sorgh 285 

Romano,  Giulio,  s.  Pippi. 
Romeyn,  Wilhelm    .     .     .  289 
Roos,  Joh.  Heinrich      .     .  356 

—  J.  Melchior      ....  357 

—  Philipp,    gen.   Rosa  di 
Tivoli 356 

—  oder  Rosa,  Joseph  .  .  357 
Rosa,  Salvator      ....  164 

—  Schule  des 164 

—  di  Tivoli,    siehe  Roos, 
Philipp. 

Rosenfelder 383 

B.ossi ,  Pasquale ,  gen.  l'as- 

qualino 107 

Rotari,  Pietro,  Graf  .  .146 
Rotermund,  Jul.Wilh. Louis  375 
Rottenhammer  ....  351 
Rubens,  Peter  Paul     201—206 

—  aus  der  Schule  des  206—208 

—  nach  ihm 219 

Rugendas ,   Georg  Philipp  360 

Ruiz,    Pedro 169 

Ruthart,  Carl 359 

Ruysch,  Rachel  .  .  .  .324 
Ruysdael,  Salomon  .     .     .  26'.» 

—  Jacob  van  .  .  .  292—294 
Ryckaert,  David  .     .     .     .227 


S. 

Sabbatini,  Lorenzo  da  Bo- 
logna      152 

Saftleven  od.  Zachtleeven, 
Cornelis 255 

Salt  -  Leven  ,  Zachtleven  , 
Hermann  ....  262—265 

Saiter,  Daniel  .     .     .     .     .  .;58 

Salvi,  Giovanni  Battista, 
gen.  Sassoferrato  .     105  125 

Salviati,  siehe  Porta. 


415 


Seite 

Sanunacchini ,  Orazio    .     .  149 
Sammlung  der  Miniaturen  403 
Santi,  s.  Raphael  cTUrbino. 
Sarto,  del,  s.  Vannucchi. 
Sartori,  Felicitas,    s.  Hof- 
mann. 
Sassoferrato,  siehe  SalTi. 
Savery,  Roelandt      .     .     .200 
Savoye,  Daniel  de    .     .     .  182 
Scarsella,  Hippolito,  gen. 

Scarsellino 114 

Schalcken,  Godefried  .  .  310 
Schiavone ,  Andrea  Medola, 

gen.  lo 133 

Schidone,  Bartolomeo  .  .  115 
Schmidt,  Johann  Heinrich  388 
Schnorr    von     Carolsfeld , 

Julius  Veit  Hans  .     .     .  373 
Schönfeldt,   Johann   Hein- 
rich . 354 

Schönherr,  Carl  Gottlob  .  380 
Schurig,  Carl  Wilhelm  .  377 
Schuster,  Albr.  Louis  .  .  381 
Schut,  Cornelis  .  .  .  .218 
Schwarz,  Christoph  .     .     .  345 

Screta,  Carl 353 

Seeman  (Zeeman),  Enoch  331 
Seibold,  Christian  .  .  .  364 
Sevilla ,    Juan    de ,    siehe 

Escalante. 
Seydel,   Gustav  Eduard     .  383 
Siena,  Schule  von    ...     89 
Signorelli,    Egidio,    siehe 

Gilio. 
Silvester,  Louis  de  .     .     .  182 
Simonson,  David.     .     .     .  383 
Slingeland,  Slingelant  od. 

Slinghelandt,  Pieter  van  307 
Snuffelaer,   siehe  Marseus. 
Snyders  (Snyers),  Frans 

210-211 
Snyers,  Pieter  ....  220 
Solario,  Antonio  de  .  .  162 
Sole,  Dal,  Giuseppe     .     .160 


176 
363 
120 


Seite 

Solimena,  Francesco,  gen. 
l'Abate  Ciccio    ....  168 

—  aus  seiner  Schule     .     .  169 
Son,  Joris  (Georgius),  van  229 
Sorgh,  siehe  Rockes. 
Spada,  la,  oder  Spado,  lo, 

siehe  Marescalco,  Pietro. 

—  Lionello 154 

Spagnoletto,  lo ,  siehe  Ri- 
bera. 

Spagnolo    di   Bologna,    s. 

Crespi. 
Spanische  Schule  .     .    169 
Sperling,  Johann  Christian 
Scjuarcione,  Francesco  .     . 
Stalbemt  oder  Staelbempt, 

Adriaen  van 212 

Standart;    siehe  Bloemen, 

Pieter  van. 
Stanzioni,  Massimo,  Cava- 

liere 163 

Starnina,  Gherardo  di  Ja- 

copo 91 

Steen,  Jan 297 

Steenwvck,  Hendrik  van 

228  243 
Stefano,  Tommaso  di,  gen. 

Giottino    ......     90 

Steinla,  gen.  Müller,  Mo- 
ritz   

Stevens,  gen.  Palamedes  . 
Stilheld,  siehe  Lin. 
Stomme,  de,  van  Campen, 

siehe  Avercamp. 
Stoom,  Matthaeus     . 
Stoop,  Cornelis    .     . 

—  Dirk 

Storck,  Abraham 
Strozzi,  Bernardo,  gen 

Prete  Genovese 
Strudel,  Peter,  Baron  von  358 
Studienköpfe     und    unbe- 
kannte Portraits    .     .     .  392 
Sturm,  Leonhard      .     .     .  384 


372 
289 


310 
265 
265 
316 

163 


4Ui 


Subieyras,  Pierre     .    .    .  185 
Swanevelt,   Hermann   van  274 


T. 

Tarain  ,     Franz     Werner, 

gen.  Dapper      ....  358 
Teinpesta,  siehe  Molyn. 
Teniers,    David,    der  Va- 
ter      213  226 

—  David,  der  Sohn     213—216 
Terburg  (Ter  Borch),  Ger- 
hard      262 

Thiele ,  Julius  Arthur  .     .  385 
Thomas,  Carl  Gust.  Adolph  383 
Tiarini,  Allessandro      .     .115 
Tibaldi,  siehe  Pellegrini. 
Tilborch,  Egidius  od.  Gilles  229 

Tilius,  J 329 

Tintoretto,  siehe  Eobusti. 
Tisio,  ßenvenuto,  genannt 

Garofalo  od.  Garofolo    .  109 
Tivoli,  Rosa  di,  siehe  Roos, 

Philipp. 
Tizian,  siehe  Vecellio. 
Töriner,    Benno   Friedrich  372 

Toi,  D.  van 285 

Tommaso  di  Stefano,  gen. 

Giottino 90 

Toorenvliet,  Jacob    .     .     .  313 
Torre,  Flaminio   ....  155 

Tour,  la 388 

Trevisani,  Francesco     .     .  141 
Triva,  Antonio     ....  117 
Troy ,  Francois  de    .     .     .  181 
Turchi ,  Allessandro,  gen. 
TOrbetto 137 


U. 

Ubertino,  Francesco,   gen. 
Bacchiacca 96 


Seite 

Uden,  Lucas  van.  .  220 — 222 

Ulft,  Jan  van  der  .  .  .291 

Utrecht,  Adriaen  van  .  .  225 

Utenwael,  Joachim  .  .  .  231» 

Umbrische  Schule  ...  92 

Unbekannt  94  97  103  128  141 

147  169  174  176  181  193 

195  199  208  209  220  228 

230  236  240  251  253  256 

257  261  266  273  274  289 

290  291  307  315  317  324 

334  336  337  343  345  346 

347  348  349  350  366  367 

Unbekannte  Copien  .  .  .  366 


V. 

Vaccaro ,  Andrea  ....  163 
Vaga,    Perino    del,    eiehc 

Buonacorsi. 
Vaillant  (Wallerand)     .     .  354 
Valdes,    Leal,    Juan  de     .  176 

Valentin 180 

Valkenborch,  Martin  van  201 
Van  Loo ,  Jacob  ....  270 
Vanni,  Francesco,  da  Siena  98 
Vannucchi,  Andrea,    gen. 

Del  Sarto 96 

—  Copien  nach  ihm  .  96 
Vannucci ,  Pietro ,  genannt 

Pietro  Perugino     ...     92 
Varotari,  Allessandro,  ge- 
nannt Padovanino      .     .  138 
Vasari,  Giorgio,  der  .lun- 
gere       97 

Vecchia,  Pietro  della    .     .  139 
Vecchio,  s  Palma,  Jacopo. 
Vecellio ,  Francesco  da  Ca- 
dore 125 

—  Tiziano 122 

—  Copie  nach  ihm  .     .     .124 


417 


Veen,    Martin    Yan,    gen. 

Heemskerk 

Velasquez ,  Diego  de  Silva 
Yelde,   Adriaen  van  de     . 

—  Esaias  van  de       ... 
Venezia ,  Polidoi'o  di ,  siehe 

Lanzani. 
Venezianische  Schule    .     . 
Verboom.  siehe  Boom. 
Vereist,  Pieter,  s.  Eist. 

—  Simon  van 

Verendael,  Nicolas  van  216 
Verkolje  (Verkoltje),  Jan 
Vornet,  Claude  Joseph  . 
Veronese,  s.  Caliari,  Paolo. 
Versekuring,  Hendrik  .  . 
Vertangen,  Daniel 
Viani,  Maria  .  . 
Vicente ,  Juan  Macip 

Juan  de  Joanes 
Victor,  Jacomo  . 
Victors,  Jan  .  . 
Vinckeboons ,  Daviclze 
Viviani,  Ottavio  . 
Vlieger,  Simon  de 
Vogel .  Christian  Leberecht 

—  von  Vogelstein,  Carl   . 
Vok ,  Ary  (Adriaen)  de     . 

Vonck,  J 

Vorstermans ,  Jan     .     .     . 

Vouet,  Simon 

Vrancx  (?) 

Vriendt,     Frans    de,  gen. 

Floris . 

Vries,  Adriaen  de  .  .  . 


Seite  | 


349 
173 
304 
304 


146 


gen. 


236 
236 
328 
186 

290 
251 

162 

170 
308 
308 
209 
117 
308 
369 
371 
308 
326 
232 
177 
195 

187 
257 


W. 

Wagner,  Maria  Dorothea, 

geb.  Dietrich     .     .         .367 
—  Elise,  siehe  Puyroche. 


Seite 

Walker ,    Robert ,     Copie 

nach  ihm 365 

Walsch  ,  Jacob,  s.  Barbaris. 
Waterloo,  Antoni     .     .     .  273 
Watteau,  Antoine     .     .    .  183 
Weenix.  Jan  Battista  .     .312 

—  Jan 312 

—  Schule  des 313 

Wegener,  J.  Fr.  Wilhelm  380 
Weller,  David  Friedrich  .  393 
Werff,  Adrian  van  der    .     .  320 

—  Pieter  van  der     .     .     .  322 
Weyden,  van  der,  s.  Rogier. 
Wichmann,  Adolph  Fried- 
rich Georg' 376 

Wiebke,  Bartholt     .     .     .  237 

Wildens,  Jan 212 

Willarts.  Adam  ....  209 
AVillmann ,  Mich  ael .  .  .  355 
Wislicenus,  Hermann  .  .  379 
Wit  (Witt),  Jacob  de  .  .  330 
Wolfvoet,  Victor  .  .  .210 
Wouverman  (Wouvermans) 

Philips  ....  274—283 
Wyck,  Thomas  ....  256 
Wynants ,  Jan .  .•  .  .  .251 
Wytmans,  Matthäus     .     .  316 


Z. 

Zachtleeven ,  Cornelis,   s. 
Saftleven. 

—  Herrmann ,  s.  desgl. 
Zampieri,  Domenico,  gen 

il  Dominichmo .     .     .     .154 

—  Schule  des 154 

Zeeman,  siehe  Seeman. 
Zegers  (Segers),  Daniel,  ge- 
nannt   der    Jesuit    von 
Antwerpen 217 

Zmrbaran ,  Francisco  .     .     .  174 


Berichtigungen. 


Seite  19  Zeile  10  von  unten  lies:  1744  statt  1774. 

„      56  Anmerkung  Zeile  1  von  oben  lies:  1809  statt  160S|. 
„      61  Anmerkung  Zeile  4  von  oben  lies:  1756  statt  1755. 
„    120  Zeile  2  von  oben  lies:  Squarcione  statt  Squarzione. 
„    122  Zeile  10  von  unten  lies:  221b  statt  121b. 
,,    125  Zeile  10   von   unten  lies:    Palma  Vecchio   statt   Pahm 

Vecchio. 
,.    146  Zeile  6  von  unten  lies:  Trier  statt  Cola 


Übersicht  der  Räume  der  Königl.  Gemälde- (xallerie  zu  Dresden. 

Erstes  Stockwerk. 


,   Madonna  di  S.  Sieto  von  Baphacl 

,   Römische   Schule:     Ginho    Bomano,    SaSSOferrato, 

Carlo  Dolce. 
,    Tinioretto,  Palme  der  Jüngere,    ]  et   ■■-■■.  1  -■■■ 
,   Ferraresische  und  Lombardische  Schule:    Signorclli, 

Francia,  Boasa  Dossit    Garofalo,  Correggio, 


Der  Entroe-Saal.     Französische  ! 

!  F.    Bc-lognesische  Schule:  Caracci ,  G 

cvno,  Proccacini .  I  ara  aggii 

'  G.  Die    Raphaelischeu    und    N"ied 

!   H.    Genuesische,    Neapolitanische  uud  : 
Murillo.  Znrbnra.,  .    7,',}.,:,;,  . 


Bilder 

lido  Behi,  Gutr-      J.    Spanisch«    und   Niedei 

■litr.di»chen     Ta-      K.   Niederländische    und  : 
H-.th 


Schule:     Vclas-iuez, 
he  Schule:    Sin/rfcr.,, 


II,  Ist 


It. 


Giorgione,   Vero- 


,n.  liitbnh*.   ran   Jh/k.  D.  de  Hecm 
N.    Solbein   heil.  Jungfrau  .  Dürer, 
van  der  Weyden. 


In   den   Cabmcttrii 


TAonardo    da   Vinci,    Ubertmi, 
Grandi,  Lippt .  Pinturicclüo. 

1  >io  Mai:dal.?ii:i  und  d.-v  Am  de-  '  '01  )<<j<jiO,  Turchi, 

Guido  Sem,    Alhano,    Suluiicnc ,    Ucssi,  M<»-«h\*. 

Cia 

Orirto  della  moneta  von  Tizian,  1'tihna,  Lnnzant, 

Bordone. 

.     \',;>;,t.,,-i,  Koiian,  JRoliui.  (riinrnm,  bpada. 

.    Claude    Lorrain ,    Poussin  .    Snblajrafi ,     Dughct, 

Watteau,  Largüliere. 


1   bis  21  befinden  sich  d: 
«  Bigio, 


7      ienn 


ii  ouwi  rman  .   M  ■■■  ■ '      ]i  ■•  ■''■• 
•i.   Laar,  Aeselyt  ,  Lm  letbach .  Sfc 

10.  J.  Buysdaef,    Berghem,    Duja 
Savery. 

11.  J.Ruysdacl     i  van  Evtrdingen 

12.  J.  Boih,  Mancher Momper, 

13.  A.  van  der  Veldt,  Poelemourg, 
Wynants. 

11.    Kerf*  ■     .V'Yiurx/,  ■     T erh,.,rch  , 
van  Jfinjainn  ,   van    de,-    77.<,,h;,i 

Corridor. 

ou      49.  Nouwinx,  Crivelli,  Viviar 


itaUenisoher    holländischer  und  altdeutscher  Meister. 


Bing. 

-i-,  iiy, 


|  15.    Toner.-.  Bitth.ni?.  Meiden,  E.  van  der  Nccr. 

16,    Metzu.  Sh><0'huid.    Wauwerman  ,  Gi/scls. 
j  17.    A.  van  der  Wcrff,    Bgkaert,    de  Sem,  Zacht- 


■din,    de   Hecm,  \ 

i  1».   jt.  u.   w 

A.  ran  der  Xcer.  ireruuni . 

van    Laar.  19.    Dov ,     II 
!'..!/>•.   Tilhoa-k.  Schalke». 

:  20.    Nettih-r,  Lruxjhtl.    \\  o iure r man. 

Coques,    Potter  M.    Mabuse,     Cranach,    Holbein,    Mcmehngk. 


i .  F.  van  der  Werff,  Wou- 
Sondekoeter ,   Ostade, 


ött.  Seemskerk,  I'altro 


51.   Van  Kessel,  Brost,  Faisten berger. 


Zweites  Stockwerk. 


• 


,Vi('"M. 


SB.  Burgkmaier,  Kntld,  Oranach. 

24.    Cranach. 

26.    Bmejnel,  Broun,  JVoMtBl,  Brt!. 

26.  Stoorm,  Bemmel,  Bloemutrt,  de  Vriendt. 

27.  Htwhtcnburg,  Miras,  Snayers,  Hamilton. 

28.  Swelo,  Kal-'er,  Fern,  Bmffer, 

29.  Nattier,   Foult,  Verriet,  Poussi» ,    (iemrd ,  ttubm 

30.  Bosn  (fe  TnioK,  SfAut,  Bo!«i,  ramm. 


.  ;.-.. 


i  Poiusin,  Cowtow*  1'"'" 

3ä  /.'...'(,,.«,.  Qhirlmdajo,  l> 

:,.i.  /(..Ion,  Cresyt,  Mio   i'.il." 

ii  BfaAi  ,  ■  '«-JIM!  '.  Posoni. 

35.  Castiglione,  5.  Rosa,  Bassano. 

36.  ffftisoi/ij  >/'<"'"■  Siroi  i. 

:i?.  MigUori,  Oortom,  Oarlecaria,  JiccuereBi 


Erdgeschoss. 

N 


In  den  Abtheilung' 
die  Arbeiten  Z>f«ri*s,  Cnnoie-s  und  CanoZeHo' 

Schranke  aufbewahrt  und  am  ersten  Dienstag 


.  3!)  bis  -tu 
,„,l,Bt.  einer  Sammlung  Miniaturmalereien,  welche 
nes  jeden   Monats  geöffnet  weiden.